Symposion. Griechisch - deutsch
 3760817300, 9783760817309

Citation preview

SAMMLUNG

TUSCULUM

Wissenschaftliche Beratung: Gerhard Fink, Manfred Fuhrmann, Erik Hornung, Joachim Latacz, Rainer Nickel

PLATON

SYMPOSION Griechisch-deutsch

Ubersetzt von Rudolf Rufener, mit einer Einführung, Erläuterungen und Literaturhinweisen von Thomas A. Szlezäk

ARTEMIS & WINKLER

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme PLATON Symposion : griechisch/deutsch / Piaton. Übers, von Rudolf Rufener, mit einer Einf., Erl. und Literaturhinw. von Thomas A . Szlezäk Düsseldorf ; Zürich : Artemis und Winkler, 2002 (Sammlung Tusculum) Einheitssacht.: C o n v i v i u m I S B N 3-7608-1730-0

© 2002 Patmos Verlag G m b H Sc C o . K G Artemis & Winkler Verlag, Düsseldorf/Zürich Alle Rechte, einschließlich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks sowie der fotomechanischen und elektronischen Wiedergabe, vorbehalten. Satz: Dörlemann Satz, L e m f ö r d e D r u c k und Verarbeitung: Pustet, Regensburg Printed in G e r m a n y I S B N 3-7608-1730-0 www.patmos.de

INHALT

Text mit Übersetzung Rahmenerzahlung Der Bericht über das Symposion Einleitende Erzählung Rede des Phaidros Rede des Pausanias Erstes Zwischenstück: Aristophanes - Eryximachos . Rede des Eryximachos Zweites Zwischenstück: Aristophanes - Eryximachos Rede des Aristophanes Erster Dialog: Sokrates - Agathon Rede des Agathon Zweiter Dialog: Sokrates - Agathon Rede des Sokrates Ankunft des Alkibiades Rede des Alkibiades Ausklang des Symposions

6 6 10 10 24 30 42 44 52 52 66 68 76 88 120 126 148

ANHANG Einführung Erläuterungen Literaturhinweise Nachwort

157 167 173 175

ZYMnOIION SYMPOSION

i. A n O A A O A Q P O X .

A o x ù ) ^ o i . JIEQÍ U)V JTUVOCIVE-

O6E. o ù x à(iEÀéxriTOÇ EÌvai. x a t y à g ÈTÙyy.avov jiQü)r|v E'IÇ c u m ' OÏXOOEV à v i o j v Ì>aÀi]QÓOev. xtùv o ù v yvcooificov

TIÇ OJTLOGEV x a x i ò c ó v

x a ì ; r a Í L , c u v Ä | i a TFJ xÀr|OEI,

'AnokXôt>QOç,



T

|J.E JTÔQÇCOÔEV

EXÓÀEOE.

Q aÀr|QET!Ç, ëq:r|. OVTOÇ

^EQL[XEVEÏÇ; K à y à )

èjnoxàç

JTE-

QiÉ|a.Eiva. K a i ô ç , "AJIOX>.ÓÒIDQE, £cpr|, x a ì jiryv x a i EVav/ôç



È^R|TOVV

ßou^OIIEVOG

òiaTtu0Éo0ai

' A y à O œ v o ç a u v o u a í a v x a ì ZCOXQÓTOUC; x a ì

TR|v

'A^xißi-

à ò o i > x a i i(I)v à ^ c ù v tùrv TOTE èv TCÒ OVVÓEÍJTVÜ) j t a p a YEVOHÉVÜJV, JTEQÌ TÙ)V è Q u m x t b v

akkOQ yàg

À ó y t o v . TÎVEÇ

TÎÇ |ioi ÔIRIYEÏTO àxr|xoù>ç

iXún:^ou, è'(pr| ÖE x a ì o è E Ì ò é v a i . àkXà yàg oacpèç kéyei\.

rjaav

«Doivixoç TOC o ù ò è v EI/E

o ù o ù v (ioi ò i r i y t i o a i ' ô i x a i Ô T a T o ç

EI, TOÙÇ TOÙ É T A I Ç O I )

kôyovç ánayyékkEW.

yàg

JIQÓTEQOV

ó é [lot, r| ò ' o ç , EÌiré, o ù aÙTÔç J i a Q E y é v o u rf) o u v o u a i a TAÙTFL fi o ù ; K à y à ) E I J I O V , ÖTI n a v r á j t a o i v

EOIXÉ

ooi

o ù ò è v òiriyEloGai oacpèç ó ô i r i y o ù n E v o ç , EÎ VEIÜOTÍ riyrj TT]V o u v o u o í a v

yEyovévat

TAÙTR^V. r j v ÈQCÛTÔÇ, UKÏTE

x a i ë ^ è ^ a g a y E v é a ô a u 'Eyoi) yE òr|, ë|i£v.

x a ì

JlEQl(lÉ-

JIQÓOBEV.

xfj 'AyàOcovog,

xòv x a x à

EJIEIÓTI

àvEU)y|iévr]v

x a x a X a ^ p à v E i v x t ] v B i i p a v , x a ì x i ev, WOJTEQ TÒ ÈV xatç xùXiÇiv ÜÓCÜQ xò òià t o i ÈQÌOU QÉOV ÈX Tfjç jiXriQEaréQaç EÎÇ TT)v xEvwxéQav. EÌ Y À Q OVTIOÇ EXEI xaì f| ao.r| TLÇ âv eïr| ^ xal 0(icpi,oßTiTT|omoc; ÍÓOJIEQ ö v a Q ovaa,

f| ÒÈ o f | /.A^JIGÁ TE x a ì

jioX/JYV

èmòooiv exot'oa, fj YE jraçà ooü véot< OVTOÇ oüxcu ocpóÒQa èçé/,a(i\p£v xai èxcfavfiç éyévETO ji(xór|v év (iáQxxioi T(I)v 'EXkx\v(üv nXèov i] TQIOUUQÎOIÇ. 'Yßgiorfig el, ècpr|, a> ZcôxeaTeç, ó 'AyáOajv. xaì Taùxa |xèv xaì ò^iyov ÜOTEQOV òiaÒLxaoóneOa Èycó TE xaì où JIEQÌ xfjç oocpiaç, òixaarfj XQÜ>|XEVOI TÒ) A I ovijoq)- vüv óè npòc TÒ ÒEÌITVOV jioarta TQÉJTOU. 4.

TaûTa, Ecpr], xaTaxXivévroç TOÙ S W X Q Ó xaì ÔEurvr|oavToç xaì T Ù V ak'kwv, oirovôàç TE acpâç Jioir|oua0ai xaì âaavraç TÒV 9EÒV xaì xa/Aa TÒ voniÇôneva TQéneoOai JIQÔÇ TÒV JIÓTOV. TÒV OIJV Flauoaviav ecpr] À.óyov TOIOÚTOD TIVÔÇ xaTÓQx eiv ' EIEV, ctvôçeç, (pávai, TÍva TQÓJIOV ç a o r a món.e0a; èycò |ièv ovv XÉYA) ùfiiv, ÖTI TÒ) övTi Jiávu xaXejicûç EXÜ) I)JTÒ TO€ /0èç JIÓTOD xaì óéo|iai àvatyuxfjç TIVOÇ - oi|xai ôè xaì I)(XÂ)V TOVÇ JIOÂ.XOÙÇ, JiaQfjare yàg x6éÇ- OXOJTEÏOOE o i v , TÎVI TQÓJTÜ) âv (bç Qâcrra mvoi|i£v. METÒ

TODÇ

Tòv o í v 'AgioTocpóvri ebrelv, T O O T O [IÉVTOI EU Xéyeiç, J) n a u o a v í a , TÒ iravrì TQÓJTCO JiaQaoxeuáoao0ai QTù>, ó j i ó t e q ' âv jioicò-

HEv. èjtELÓri ouv |_ioi òoxel oùôeîç tò)v jragóvTtijv j i q o 8t)na)ç Exeiv j t q ô ç t ò jtoXùv júveiv olvov. ïaœç âv Èycb j t e q ì t o ù H E 0 i 3 a x E o 0 a i olóv è o t i TÒ^r]0fj kéywv f|TTOv

âv eït)v àr|òr|;. è(ioi yàg òri toùtó yt oi^ai xaxàòr|Àov yeyovévai èx xfjç iaxQixfiç, öxi x c ^ e j t ò v xoiç ù v 0 q o > j t o i ç f) |xé6r| èoTiv xai oûxe aùxôç éxù>v EÏvai j t ò q q i o èôeXîioaLfii âv nieìv oí'xe â/Ào) au|ißou>.Euaai|u. àXXcoç t e xai xQauxaXœvxa exi ex Tfjç JtQoxEQaiaç. 'AXkà fj.T|v, ëcpr| qpávai imoXaßovxa Ì»aìÒQOv tòv Mdqqlvoúoiov, ëyioyé ooi eicoOa jieí0EO0ai aKKwç te xal arc' âv j t e q ì iaxQixfjç Xéyriç' vùv ô\ âv ev ßovXEÚcovrai, xai oí Gourai. xaüxa òri àxoùaavraç auyXcdqeïv jràvraç, ^fl ôià néOr^ç jroir|oao0ai tt]v èv tù) j t o q o v t i cruvoDoíav, akh' oüxoj Jiivovxaç j t q ô ç t)òovt|v. 5. 'Erceiòf| t o í v u v , qpávai t ò v ' E Q U ç q i a x o v , xoûxo |j.èv òéòoxxai, j i í v e i v öaov âv ëxaoxoç ßoiiXrycai., e j i àvayxEç ôè (ìt|Òèv Eivai, tò fiexà xoûxo EÎor|yoû(iai, t t j v nèv ô q t i EÎoEÀÔoijoav aùXrytQÎÔa xaiçeiv èâv, av\ovoav Eauxfj rj âv ßoi3Xr)xai Taîç yuvai^i Taïç evôov, fmâç ôè ôià Xôyœv àXAr|Xoiç cruvEïvai t ò t t | h e qov xai ôi' ol'cov /.óyiov, eí ßoi)XEa0e, £0ÉÀto ú|ilv EÍoriyr|oao0aL. ávai òt| Jiâvraç [xai] ßoii^EoOai xai xe/lEÚ£iv

SYMPOSION

21

euch möchte ich hören, wie es mit ihm steht: Magst du noch trinken, Agathon?« »Auch ich fühle mich ganz und gar nicht bei Kräften«, habe dieser erwidert. » So wäre es denn offenbar ein rechter Glücksfall für uns«, fuhr er fort, »für mich und Aristodemos und Phaidros und die anderen hier, wenn ihr, die ihr sonst die Trinkfestesten seid, heute versagt habt; denn wir anderen vertragen ja auch sonst immer nur wenig. Den Sokrates aber nehme ich dabei aus; er ist zu beidem fähig, so daß er es zufrieden sein wird, wie wir es auch machen. Nachdem ich nun den Eindruck habe, daß keiner der Anwesenden Lust hat, viel Wein zu trinken, so werde ich heute vielleicht weniger lästig fallen, wenn ich euch über die Betrunkenheit einmal die Wahrheit sage. Mir ist nämlich aus der ärztlichen Kunst klargeworden, daß der Rausch den Menschen unzuträglich ist. Ich selbst möchte im Trinken nicht gern zu weit gehen, noch einem anderen das raten, erst recht nicht, wenn man noch vom Vorabend her einen schweren Kopf hat.« »Gewiß«, sei ihm da Phaidros, der Myrrhinusier, ins Wort gefallen, »ich pflege dir in allen Dingen Folge zu leisten, besonders wenn du etwas sagst, was die ärztliche Kunst betrifft; heute werden das aber auch die anderen tun, sofern sie gut beraten sind.« Daraufhin wären alle einverstanden gewesen, beim heutigen Zusammensein nicht auf einen Rausch auszugehen, sondern nur so zu ihrem Vergnügen zu trinken. 5. Und Eryximachos habe gesagt: »Nachdem also abgemacht ist, daß jeder nur so viel trinkt, wie er will, und daß kein Zwang herrschen soll, mache ich nun den weiteren Vorschlag, daß wir die Rötenspielerin, die eben hereingekommen ist, wieder gehen lassen; mag sie sich selbst eins vorspielen oder, wenn sie lieber will, den Frauen im Hause. Wir aber wollen unser heutiges Zusammensein mit Reden verbringen, und wenn ihr einverstanden seid, will ich euch gerade auch sagen, mit was für Reden.« Da hätten sich alle einverstanden erklärt und verlangt, er möge

ÏYMnOIlON

22

aùxòv EÍor)Y£Ío6aL. E'UXEÏV ouv TÒV 'Egu¡;Í|iaxov, OIL ' H (J.ÉV |IOI à g y f ) xoù >.OR/OR ècrri x a x à XT]V E ù g u u ó o u MeXavÍjrjrT]v où yàç

ènôç ó nù0oç, àXkà

XOÙÒE. ô v néÂ-Xw À-ÉYEIV. r|(pi£ixai. OÛXE yàç> â v jiou èyoJ ànocpr)oai^i, ôç oùôév qjtim âXXo EJÚoxaoOai f] x à ègœxixà, OÛXE JIOU 'AyaOcov x a i

r i a u o a v i a ç , oùôè

nf)v 'AQLOXO- C

cpàvriç, Q) JIEQÌ Aióvuoov x a i 'AcpQoòitT)v j t â o a F| ô i a -

SYMPOSION

seinen Vorschlag machen. Und Eryximachos habe gesagt: »Meine Rede beginnt nach der >Melanippe< des Euripides: Nicht von mir ist die Rede, die ich halten will, sondern von Phaidros da. Phaidros pflegt mich nämlich bei jeder Gelegenheit zu schelten: >Ist es nicht arg, Eryximachosdaß auf alle anderen Götter von den Dichtem Hymnen und Paiane gedichtet worden sind; auf den Eros aber, der doch ein so mächtiger und großer Gott ist, hat noch nie unter all den vielen Dichtem auch nur einer ein Loblied gesungen. Und wenn du sehen willst, wie es die tüchtigen Sophisten machen, so sind es Herakles und andere, deren Lob sie in Prosa abfassen, wie zum Beispiel der vorzügliche Prodikos. Und das ist ja noch nicht allzu verwunderlich; aber ich las schon das Buch eines gescheiten Mannes, in dem das Salz mit einem wunderbaren Lob bedacht war, im Hinblick auf seinen Nutzen; und noch viele andere Dinge kannst du finden, die man gepriesen hat. Für derartiges hat man sich also große Mühe gegeben; aber das Lob des Eros auf würdige Art zu singen, das hat bis auf den heutigen Tag noch kein Mensch gewagt, und so ist ein solch großer Gott unbeachtet gebliebene Ich glaube, Phaidros hat da ganz recht. Einerseits habe ich nun den Wunsch, ihm einen Dienst zu erweisen und eine Freude zu machen; zugleich aber glaube ich, es zieme sich in diesem Augenblick für uns Anwesende hier, den Gott zu feiern. Wenn ihr also einverstanden seid, dann könnten wir wohl in solchen Reden genügenden Stoff zur Unterhaltung finden; ich meine, es sollte ein jeder von uns, rechts herum, eine Lobrede auf den Eros halten, so schön er es nur kann. Den Anfang aber soll Phaidros machen, da er auch den ersten Platz einnimmt und zugleich der Vater unseres Themas ist.« »Niemand wird gegen deinen Vorschlag stimmen, Eryximachos«, habe da Sokrates erwidert. »Ich selbst werde ihn gewiß nicht ablehnen, behaupte ich doch, mich auf nichts anderes so zu verstehen wie auf die Dinge der Liebe; aber auch Agathon und Pausanias nicht, oder gar Aristophanes, der es ja ganz nur mit

lYVinOIION TQißi], oùòè àX'hoç oùôe'iç toutcuví, o)v èyù> óqcI). xaÍTOi oùx è'Ç ïoou yiyvETai r)|iìv toîç ùotcitoiç xaxav.ei(iévoiç- àXk' èàv oí .ioóo8ev ixavtùç xai xa/.àjç eïncuoiv, Èçaoxéoei f||iïv. à/./.à xvyji àyaGf) x a ï a ç XÉto) aîÔQOç xal èyxwniatèTio xòv "Epwia. Taùxa òri xal oí aÀXoi Jiàvreç àça auvècpaaàv te xai èxéXeuov, aireg ó SwxQàxriç. Jiávrtov |xèv oúv, â ëxaoToç ELJicv, oûte Jiávu ó 'AQiaiôôri|xoç e^e^v^to oût' au èyd). ä èxEîvoç 'éXsye navrer â óè náXiara xal (Lv EÒOtÉ noi à^LOHVTl|XÓVEl)TOV. TOUTOOV Ú|J.ÍV EQ(I) éxáarou xòv Kóyox. 6. nexr|v l^eyáXa x a l x a X à

eçya

e ç E Q y à Ç e a ô u i . (pr||j.'i t o î v u v

è y t o â v ô ç a , o c m ç èqçt, eï t l a i o / g o v j i o u û v x a t à ô r | / . o ç Y Í y v o t i o r| j t ó o x ü j v vnó

t o u ó i ' à v a v ò g i a v (if| à f i v v ó -

^ e v o ç , o ù t ' â v i m o j i o t q ô ç ôcpôévra o u t o j ç àX.yfjoai oùte

vnà

ÉTaiçcûv oùte

vn' akXov

o v ô e v ô ç (bç i)Jtò

^ a i ô i x œ v . xaùxòv òè t o ü t o x a l t ò v èqo)|xevov

óqü)-

|iEV, Ö T l ôiatpEQÔVTCDÇ T O Ù Ç ÈQacrràç a í a x ú v E x a i , Ö T O V ôcpôfi è v aîoxQcî) TLvi a>v. e î OVV |ir|xavr) t i ç y é v o i T O . œ o T E JTÓXiv y E v é o ô a i f| o i Q a i ó J i E Ò o v ègacn;v o í t o i o C t o i v i x û e v â v ò X i y o i o v t e ç , cbç e j i o ç e'uieïv, J i à v r a ç àvOawiouç. ègdjv y à ç àvr)Q v n ò jiaióix w v ô c p ô f j v a i f| Â.uicbv t ô ^ i v f| ö j i X a ä j i o ß a X c b v f j r t o v â v ôr|Jiov ô é ^ a i T O fi i m o j i c i v t c d v t ö v â X X œ v , x a i j i q ò t o ú t o u T E B v á v a i â v J t o /  à x i ç ë à o i t o . x a i |ar|v è y x a T a X u i E ï v yE TÒ J i a i ô i x à f| fj.r| ß o r i ö f j o a i x i v ó u v e ú o v t i o ù ô e I ç o í í t c o x a x ô ç , ö v r i v a o ù x â v aÙTÔç ó

-

"Eqcdç

EVÖEOV JtOir|OElE JIQOÇ àQETT|V, U)OTE ÖjiOlOV e I v O I TU) àgicrccp qpúoei' x a l ô t e x v c ù ç , ô £cpr| " 0 | i r ] g o ç . ,|iévoç ènJivECoai'

èvioiç

tcûv

tiqcücüv

tòv

0eóv,

toùto

ó

" E q c û ç t o ï ç è q c ô o i j i a g é x E i y i y v ó f i E v o v J i a g ' aÚTOÜ.

7 . K a i (if|v { ' j T E Q a j t o 6 v f ) a x £ L V y e ( i ó v o i è ô é X o u a i v o í èQWVTEç,

ov

j i ó v o v ÖTL ô v ô q e ç ,

àkkà

x a l a i yuvaïxEç.

t o u t o u ô è x a l T) I I e X í o v 0 u y à i r | Q " A X x r j O T i ç i x a v T i v

SYMPOSION

und für den Liebhaber ein Geliebter. Denn was Menschen in ihrem ganzen Leben leiten soll, wenn sie schön leben wollen, das vermag weder Verwandtschaft in sie hineinzubringen, noch Ehrungen, noch Reichtum, noch sonst etwas - als der Eros. Was meine ich nun aber damit? Es ist die Scham beim Häßlichen, beim Schönen aber der Ehrgeiz; denn ohne das kann weder eine Stadt noch ein Einzelner große und gute Werke vollbringen. Ich behaupte nämlich: Wenn ein Mann, der liebt, dabei angetroffen wird, wie er etwas Häßliches tut oder sich aus Feigheit ohne Gegenwehr so etwas geschehen läßt, dann wird er es weniger schmerzlich empfinden, wenn er von seinem Vater oder von einem seiner Freunde, als wenn er von seinem Geliebten gesehen wird. Und dasselbe bemerken wir bei dem Geliebten: daß er sich ganz besonders vor seinen Liebhabern schämt, wenn er bei etwas Häßlichem gesehen wird. Ja, wenn man es irgendwie einrichten könnte, daß eine Stadt oder ein Heer aus lauter Liebhabern und Geliebten entstände, dann könnten sie wohl ihre Stadt nicht besser verwalten, als daß sie sich aller häßlichen Dinge enthielten und miteinander in Wettbewerb träten. Wenn sie dann nebeneinander kämpften, müßten solche Streiter, auch wenn ihrer nur wenige wären, sozusagen gegen die ganze Menschheit den Sieg davontragen. Denn ein Liebender würde es eher ertragen, von jedem anderen als von seinem Geliebten gesehen zu werden, wie er die Schlachtreihe verläßt oder seine Waffen fortwirft, und hundertmal lieber würde er sterben als das. Aber gar seinen Geliebten zu verlassen und ihm nicht zu Hilfe zu kommen, wenn er in Gefahr ist - da ist keiner so feig, den nicht Eros selbst so zur Tapferkeit begeisterte, daß er dem ebenbürtig würde, der von Natur aus ein Held ist. Und wenn Homer sagt, daß der Gott einigen von den Helden »Mut einhaucht«, so gewährt das Eros gewiß den Liebenden, als eine Gabe, die von ihm kommt. 7. Ja, selbst füreinander zu sterben sind nur die Liebenden bereit, nicht nur Männer, sondern sogar Frauen. Einen gültigen Beweis für diese Behauptung gibt schon Alkestis, die Tochter des

28

SYMnOIION

Hagxugíav ^ a g é / e i a i

[ ú j i é q x o ù ó e t o í j Xóyou] eiç

xoùç "EXÀr|vaç È0£Àr)oaoa |ióvr| ú j i é q t o v aùxfjç àvô q ô ç àjioôaveïv ö v t c ü v aùxcl) jiaxgôç x e xai |ir|TQÔç, o î ç èxeivri looot'iov {uregeßa^exo xfj çpùia òià xòv c êpiûxa, óí>oxe cuxoÒEÌ^ai aùxoùç à^Àoigioug ovxaç t(ïj ù e î xai òvó|iaxi |ióvov Jigoor|xovxaç, xai xoüx' Èçyaaa|iévri xò Êgyov oikoj xaXòv ê ô o ^ e v Egyàoaoôai où HÓvov àv0Qoi x a l xe^euxrioaoïv. 8. aIÒQOv |ièv xoioùxóv xiva Xóyov ë(pt] EUTETV, (xexà òÈ O a ì ò g o v â k k o v ç xivàç Eivai, tov où j i ú v u ÒLE^XVTJ[ióv£T)E' o î ; jxaçElç xòv I l a v a a v i o u À.óyov ÓLT]yelxo. Euielv Ô ' aùxóv, öxi O ù X A X W Ç ÓOXEI, J ) aíòge, JigoßEßXfjoBai rmív ó Xôyoç, xò àjiXcbç oi3xa>ç jragíiyyÉXBai èyxco|iià£eiv "Egœxa. EÌ ^èv y à g EIÇ rjv ó "Egcuç, xaXdjç â v eÏxe, VÙV ôè où y á g èoxiv eiç- (ir) OVXOÇ ôè ÉVÔÇ ÒQ0ÓXEQÓV EOXl ]XQOXEQOV JIQOQQT|0ÍÍv a i , ÓJIolov ÔEÎ ÈJiaivEïv. èyd) ovv jieiQáao|iai xoûxo èjtavoQÔcbaaoôai, J X Ç W X O V ^èv " E ç œ x a cpgàoai, öv òet èjiaivEïv, ejiEixa ÈJiaivéaai à^lcaç xoù 9EOÛ. jiàvxeç y á g I O | Ì E V , Ö X I O V X ÊOXLV Ö V E D " E Q O J X O Ç 'Aqpçoôixri. ^uàç (lèv o v v ovor¡g eiç â v rjv "Eçcûç- ènei òè òri ôùo èoxóv, ôtio à v à y x r | x a l " E Ç O Û X E eivai. JIWÇ ô' où ôùo xà) 6eá; r) [iév yé n o v JtQEaßuxega x a l à|ir|xcog O ù g a v o v 0uyáxr]Q, f|v òri x a l o ù g a v i a v è:rcovo|iàÇoJ I E V R) ôè vecuxéga A i ô ç x a l Auôvrçç, f|v ÒF| jràvôrmov xaXoOjiEv. à v a y x a l o v ôf] x a l " E g u r t a xòv ^.èv xfj ÉxéQçt auvegyov jrávÓr](i0v ôgôœç xaXetaOai, xòv ôè o ù g â v i o v . - èjiaivEtv [ièv o v v ÔEÎ Jiàvxaç 0eoùç, a ó' o v v éxàxEQOç ELXTIXE, JiEiçaxéov ELIXEÍV. jxàoa y à g tiqô^iç J)ô' EXEf aùxf) è(f' Éauxfjç o í x e xaXfi oûxe a i o -

h


ò' ÈQWVTI návxa xavxa jxoioùvxi xàQiç EJXEOXI, xai òéòoxai imo xoù VÓ(XOTJ  V E V OVELÔODÇ JIQÓXXEIV, cbç JxàyxaXóv XL JXQÔy|xa ôiajiQaxxo|i£vov ô òè ÒEivóxaxov, œç y£ >.ÉyoDoiv ol H 0 M . 0 Í , oxi xai ¿(ivúvxi |ÍOVÜJ CRUYYVCBURI Jiapà

óxioüv xoüxo, EI yàg 0QX!1v

SYMPOSION

37

geiton und des Harmodios, zu einer festen Freundschaft geworden, machte ihrer Herrschaft ein Ende. Wo es also für häßlich erklärt wurde, sich den Liebhabern hinzugeben, da beruht das auf der Schlechtigkeit der Gesetzgeber, auf der Herrschsucht der Regierenden einerseits und auf der Gefügigkeit der Regierten andererseits. Wo es aber schlechthin als schön erklärt wurde, da infolge der Stumpfheit derer, die das so festgesetzt haben. 10. Bei uns aber ist die Sitte viel schöner und, wie ich gesagt habe, nicht leicht zu verstehen. Man bedenke nur: es gilt für schöner, öffentlich zu lieben als heimlich, und zwar vor allem die Edelsten und Tüchtigsten, mögen sie auch häßlicher sein als andere; man bedenke weiter, wie erstaunlich die Ermunterung ist, die der Liebende von allen Seiten erfahrt, gar nicht wie für einen, der etwas Häßliches tut; und wenn einer an sein Ziel kommt, dann hält man es für schön, wenn es ihm aber nicht gelingt, für häßlich. Ferner: wenn einer an sein Ziel zu kommen sucht, dann hat ihm die Sitte freigestellt, recht verwunderliche Dinge zu tun und dafür noch gelobt zu werden. Wenn einer sich diese zu tun getraute und dabei etwas anderes als das verfolgte oder erreichen wollte, dann würde ihm das von der Philosophie den größten Tadel eintragen. Wenn er nämlich, um von jemandem Geld zu bekommen oder um ein Amt oder sonstwie Einfluß zu erlangen, eben das tun wollte, was die Liebhaber in bezug auf ihre Geliebten tun: daß sie demütig flehen und bitten, daß sie Eide ablegen, auf der Türschwelle nächtigen und sich zu jedem niedrigen Dienst bereit zeigen, den sonst nicht einmal ein Sklave leisten wollte - da würden ihn Freunde und Feinde daran hindern, die Sache so zu betreiben; die einen würden ihm Schmeichelei und unwürdiges Benehmen vorwerfen, die anderen würden ihm den Kopf zurechtsetzen und sich für ihn schämen. Tut aber einer das alles aus Verliebtheit, so bleibt man ihm erst recht gewogen, und es ist ihm von der Sitte erlaubt, ohne Vorwurf so zu handeln, als beginge er damit die allerschönste Tat. Und was das Ungeheuerlichste ist: ihm allein, so behauptet die Menge, verzeihen es die

}8

ZYMflOIION

9e(I)v Exßavxi xòv ögxov - CHpgoòioiov yàg öqv.ov oi tpaoiv Eivar oütuj xai oí Geoí xai oí avÖQWJioi Jiâoav Èijouoiav jiEJioir|xaoi xò) èqìòvxi, (bç Ó VÔHOÇ q)T|OÍV Ó ÈV0ÓÒE. Taúxt] nèv ovv oìt]0eìt| âv xiç, JiáyxaXov vo|j.tÇeoÔcu èv TfjÒE i f j jtó^.Et xai to èçâv xai tò qpiÀovç yiyvEoöai toïç ÈQaaxaïç. èjxeiòòv òè jtaLÒayujyoijg èniorrioavTEç oí jioxéqeç xolç èqoj|iévoiç |ìt| èœoi ôia^éyeaôai xoïç ÈQacrtaïç, xai xâ) Jtaiòayu>yV xai JlOTÉQClJV Ó ÈQCÔflEVOÇ. OVXIÜ Ôf] újtó xaùxr|ç

SYMPOSION

39

Götter, wenn er die Eide übertritt, die er geschworen hat; denn ein Liebesschwur gelte nicht, sagen sie. So haben denn Götter und Menschen dem Liebenden alle Freiheit gegeben - so bestimmt es hierzulande die Sine. Danach sollte man nun glauben, es gelte in dieser Stadt für etwas besonders Schönes, wenn man liebt oder wenn man sich den Liebhabern freundlich erweist. Andererseits aber stellen die Väter für die Knaben, die geliebt werden, Hauslehrer an und verbieten ihnen, mit ihren Liebhabern zu reden (was dem Hauslehrer besonders eingeschärft wird), und Altersgenossen und Freunde tadeln es, wenn sie sehen, daß so etwas doch vorkommt, und auf der anderen Seite halten die älteren Leute diese Tadler nicht zurück oder verweisen ihnen ihre Vorwürfe als unberechtigt wenn jemand wiederum das sieht, so kommt er wohl zu der Meinung, daß man dergleichen hierzulande für etwas besonders Schimpfliches hält. Damit, glaube ich, verhält es sich aber folgendermaßen: wie ich schon von Anfang an gesagt habe, ist die Sache an sich nicht schlechthin schön oder häßlich, sondern, wenn es auf schöne Art geschieht, ist es schön, wenn aber auf häßliche Art, ist es häßlich. Häßlich ist es nun zwar, sich einem Bösen und auf böse Art hinzugeben, schön aber, einem Edlen und auf schöne Art. Böse ist aber jener gewöhnliche Liebhaber, der den Leib mehr liebt als die Seele; ist er doch auch nicht beständig, wie ja auch der Gegenstand seiner Liebe nicht beständig ist. Denn sobald die Blüte des Leibes, der seine Liebe gegolten hatte, vorüber ist, fliegt er davon und verschwindet und macht seine vielen Worte und Versprechungen zuschanden. Wer aber die Gesinnung liebt, weil diese gut ist, der bleibt sein ganzes Leben hindurch beständig, weil er etwas Beständigem verbunden ist. Unsere Sitte will also, daß man die Liebhaber gut und genau prüft und dann den einen sich hingibt, die anderen aber meidet. Deshalb schreibt sie auch vor, daß die einen verfolgen, die anderen aber fliehen sollen, wobei sie selbst den Wettkampf anordnet und prüft, zu welchen wohl der Liebende zählt und zu welchen der

ZYMnOZION

40

xfjç a i x i a ç jiç(I)tov (lèv x ò a X i o x E o ö a i x a x ù vevómotai,

ïva

XQÔvoç

TTokXà xukaïÔQE, jieqî "Eqcdxoç cTuußaXXojiai. nauoavíoD ÒÈ Jiavoajiévoi) - ôiôàoxouoi yág he ïoa XÉyeiv oúxcüoí ol oocpoí - ëqpr) ó 'Aqutxôôt)(aoç ôeïv (ìèv 'Agiaxoqpávr] XéyEiv, xuxeïv ôè aùxcô xiva f| turò JiXrçofiovriç f| únó xivoç àkl.ov kvyya èmjiEJtxioxmav xai oùx oíóv XE EÍvai ÀiyEiv, àkK' e'uieïv aùxóv - èv xfj

SYMPOSION

43

zu lassen, dann also, wenn die beiden Sitten sich miteinander vereinigen, einzig und allein da trifft es zu, daß es schön ist, wenn sich der Geliebte seinem Liebhaber hingibt, sonst aber nirgends. In diesem Falle ist es auch nicht schimpflich, getäuscht zu werden; sonst aber bringt es auf jeden Fall Schande, mag man nun getäuscht werden oder nicht. Denn wenn jemand seinem Liebhaber, den er für reich hält, des Reichtums wegen seine Gunst gewährt hat, dann aber betrogen wird und kein Geld bekommt, indem sich nämlich zeigt, daß der Liebhaber arm ist, dann ist das um nichts weniger häßlich. Denn soviel an ihm liegt, scheint so einer doch zu zeigen, daß er um des Geldes willen einem jeden zu jedem Dienst gefugig ist, und das ist nicht schön. Umgekehrt aber: wenn jemand dem, den er für gut hält, seine Gunst gewährt, um durch die Freundschaft des Liebhabers selbst besser zu werden, und dann getäuscht wird, indem sich zeigt, daß jener schlecht ist und die Tüchtigkeit nicht besitzt, dann wäre diese Täuschung gleichwohl schön. Denn dieser wiederum hat offenbar, soweit es an ihm lag, doch gezeigt, daß er, um der Tüchtigkeit willen und um besser zu werden, einem jeden zu jedem Dienst bereit wäre, und das ist doch das Schönste von allem. So ist es also auf jede Weise schön, um der Tüchtigkeit willen sich hinzugeben. Das ist der Eros, der von der Göttin Urania stammt, der himmlische, und er ist für die Stadt und für jeden einzelnen von großem Wert, weil er den Liebenden wie auch den Geliebten nötigt, auf die eigene Tüchtigkeit große Sorgfalt anzuwenden. Jeder andere Eros aber stammt von der anderen Göttin, der gewöhnlichen. Das ist es«, sagte er, »was ich dir, Phaidros, als unvorbereiteten Beitrag zum Preis des Eros bieten kann.« Pausanias machte nun eine Pause (denn so im Gleichklang lehren mich die Redekünstler sprechen). Wie Aristodemos erzählte, hätte jetzt Aristophanes reden sollen; es hatte ihn aber, weil er zuviel getrunken hatte oder sonst aus einem Grunde, ein Schlucken befallen, und er habe deshalb nicht reden können. Sondern er

SYMnOXION

44

yùg avrov

xctTQ) o 8 a i

T

-

Xvyyòg K a i t e g a

Q

f|

tòv ìotqòv ' E g t > i ; Ì 4 i a x o v

'Egu^ifiaxe,

Xéyeiv vrcèg

tòv

òixaiog

è | x o ù , Ecog a v

ebrelv

'EQU^Ìfiayov

tafiTcr

kyu)

ei

(lèv y ò q

ego)

èyà)

^év

001 è0èXfl àjtveucrù f) X v y % -

à g a

jràvi)

e'i 6 è

ìoxuqó

^e

' A X À à Jioirjoa»

à|iq)ó-

èàv

Jtaùe-

à v a x o y x u X i a o o v .

àvaXaPcbv

6'.

èycb Xéyto,

exovti jtoXùv x q ò v o v

|ir|, i i ò a n èariv,

Tfjg

Ttaija(0|xai.

è v t ò j o à ) ( i é g e i , av

è j i E i ò à v n a v c n ] , è v t ù ) è | ^ à > . è v q> ò ' à v

o 0 a i

xaTaxEl-

i) J t a ù o a i



ó'

oixp

ti t o i o ù t o v ,

x i v t | o a i g à v x f ] v g i v a , jitóqe - x a i è à v t o O t o KOif)crr|c; a i t a i ; f i ò i q , x a i eì J i à v u O ù x

a v

èyà) 6È T a t n a

La/ugà èari,

kéywx,

cp6àvoig

cpàvai

naiioexai.

tòv

'AgioTOcpóvr).

jtoix|ou).

12. E b l E Ì V ÒT] x ò v ' E Q i ) | i | i a x o v A o x e ì t o l v d v [iOl à v a y x a l o v Xóyov

E i v a i , èjieiòti I l a u o a v i a g

xaXtòg

oùx

ixavtog

óg^irioag è m

¿jieté^eoe, òeìv è[iè

o 9 a i TÉXog è m O E Ì v a i t ù Xóyu). t ò |ièv y à g

vai

tòv

jteiqò-

òuià.oùv

ri-

t ò v " E g e r i a ò o x e ì | i o i x a X t ò g òieXeoGoi- ò x i ò è

ov

(ióvov

èariv

èni

xalg

àXXà

Toùg xaXoijg,

tyvxcùg

x a l

JtQÒg

tgjv

àv0Q(i)jiu)v

àXXa noXXà

jipòg

x a i èv

Toìg

à X À . 0 1 5 , T o l g t e o a ) | x a a i T t ò v j i à v r t o v ^cóojv x a i T o ì g Tfj y f ) ovai,

cpuo^évoig

xai,

xa8EO)QaxévaL

finETégag

TÉxvng,

d)g noi

cbg

EJiog

eìjieìv, è v

ò o x w

jiéyag

èx

x a i

n à o i

Tfjg ìaTQLxfjg,

Oai)|iaoròg

x a i

j i à v ó 0 e ò g teìvei x a i x o t ' à v 0 Q i i ) J c i v a x a i x a x à jiQÓynaTa. x a i

à p ^ o ^ a i

ngEOpEvcDUEv

òè

ànò

qpTJOig t o > v

[laTcov t ò v ò u i X o ù v " E g a n o t o ù t o v èxei" t ò yàg

Tfjg ejù 0Eia

Tfjg ìaTQixfjg Xéyaiv,

xr)v téxvt|v. f| y à Q

èv

Tolg

i v a ooj-

iiyièg

t o C a d j ^ a T o g x a i t ò v o o o C v ònoA.oyoi)(xévwg eteqóv te x a i à v ó | i o i ó v èari, t ò ò è à v ó n o i o v àvo|j.oia)v HEÌ x a i

èpa.

àXXoq

à X X o g ò è ó èitt

jxèv

o i v

ó

è m

t w voocóòei. eotiv ò r ) ,

tò) ù y i E i v à )

iboneg àgzi

èm0uÈgog, Flau-

SYMPOSION

45

sagte zum Arzt Eryximachos, der gerade neben ihm gelegen habe: »Eryximachos, du hast nun die Aufgabe, entweder meinen Schlucken zum Aufhören zu bringen oder an meiner Stelle zu sprechen, bis er mir vergeht.« Eryximachos habe nun erwidert: »So will ich denn beides tun. Ich spreche an deiner Stelle, und du dann, wenn du ihn los bist, an meiner. Während ich aber spreche, wird der Schlucken wohl aufhören, wenn du eine Zeitlang den Atem anhältst; wenn nicht, so mußt du mit Wasser gurgeln. Ist er jedoch besonders hartnäkkig, so führe irgend etwas in die Nase, um sie zu kitzeln, und niese dann, und wenn du das ein- oder zweimal gemacht hast, wird er aufhören, mag er auch noch so hartnäckig sein.« »So fange nur gleich zu reden an«, habe Aristophanes erwidert, »und ich will es so machen.« 12. Eryximachos habe also begonnen: »Nachdem Pausanias seine Rede zwar schön angefangen hat, aber doch zu keinem rechten Ende gekommen ist, scheint es mir nun doch nötig, daß ich versuchen muß, seiner Rede einen Schluß zu geben. Die Unterscheidung mit dem zweifachen Eros scheint er mir zwar richtig gemacht zu haben; daß er aber nicht nur in den Seelen der Menschen waltet und nicht nur in bezug auf schöne Knaben, sondern daß er, auf alle anderen Dinge bezogen, auch in allen anderen Wesen waltet, in den Leibern aller Tiere und in den Pflanzen, die aus der Erde sprießen, und sozusagen in allem Seienden, das glaube ich aus der Heilkunde, aus meiner Kunst, ersehen zu haben: daß er ein großer und bewundernswerter Gott ist und daß er sich auf alles erstreckt, auf die menschlichen Dinge ebenso wie auf die göttlichen. Ich will meine Rede mit der Heilkunde beginnen, um doch meiner Kunst die Ehre anzutun. Auch in der Natur des Leibes gibt es nämlich diesen doppelten Eros; denn das Gesunde im Leibe und das Kranke sind zugestandenermaßen etwas Verschiedenes und nicht das Gleiche; etwas Ungleiches aber begehrt und liebt auch etwas anderes. Ein anderer Eros waltet also über das Gesunde, und ein anderer über das Kranke. Wie nun vorhin Pau-

46

ÏYMnOIION

oaviaç êXeyev. xoïç fièv àyaGoïç xaXòv xaçiÇEOÔai xœv àv0Q(i>ji(jjv, toïç 6' àxoA.àoxotç aíaxQÓv, oíhco x a l èv aùxoïç xolç oci)|iaoiv xoïç |i.Èv àyaôoïç Éxàaxou Tov oûjjiaioç x a l ùyiEivoïç xaXòv xaQÎÇeoOai x a l ôeï, x a l xoùxó èoxiv, cl) ovovia t ò laxQixóv, toïç ôè xaxoïç x a l vootóòeoiv aíaxQÓv te x a l ôeï àxaQiareïv, eI A.EI xiç texvixôç elvai. e cm yàç> iaxQixt|, èv xe, juxqòv ytaJXEï, ^1qòv úyeci), Jtávxa x à xoiavxa- xoùxoiç ènumiôelç ëçcoxa è[XJtoifiaai x a l ò|ióvoiav ó t||iéxeqoç nQÔyovoç 'AoxXtijtiôç, a>ç cpaoïv oïôe oi jroir]xal x a l è y à jieiöonai, cruvéoxT)OEv xf|v f^exégav xéxvt]v. fj xe OVV laxQixr|, &OTCEQ kéyw, nâoa ôià xov 0eoO xovixov xvßeeväxai, cboaiixcoç ôè x a l yunvacmxf] x a l yeoiQyia. Mouaixr) ôè x a l Jiavxl x a x â ô r ^ o ç xà) x a l o(xixqòv jiQooéxovTi xòv voûv, öxi x a x à x a ù x à exei xovxoiç, cûojteq ïocdç x a l 'HqôxXeixoç ßoiitaxai Xéyeiv, èjieI xolç yE QrpacRv où xaXcâç Xéyzi. xò ev yág qpr|Oi ôiacpEQÓjiEvov aùxò aûxà) mjfiqpÉQEcrôat,, ,o)aneç àçpiovíav xó^ov xe x a l X.ÙQaç\ eoxi ôè jtoXAtj àXoyia, à ç Hovíav qpâvai òiacpÉQEoBai f) èx òiacpEQO(xéva)v sxi EÎvai. àkkà ïocoç xôôe EßovXExo XéyEiv, öxi èx ôiaqpEqo^évcov jiQÓxEQOv xov ô^Éoç x a l Pagéoç, ÈJiEixa liaxEQOv ônoXoyr]oàvxœv yéyovEv imo Tf|ç |j.0D0ixfiç

SYMPOSION

47

sanias sagte, daß es schön sei, sich den guten Menschen hinzugeben, den zügellosen aber häßlich, so ist es auch mit den Leibern selbst: dem, was gut und gesund ist an einem jeden Leibe, ist schön zu willfahren, und man soll es auch tun: das ist es eben, was wir Heilkunde nennen. Dem Schlechten aber und Krankhaften zu willfahren ist häßlich, und es darf ihnen nicht willfahren, wer ein Sachverständiger sein will. Die ärztliche Kunst ist nämlich, kurz gesagt, die Wissenschaft von den Liebestrieben des Leibes in bezug auf Sättigung und Entleerung, und wer dabei den schönen und den häßlichen Eros unterscheiden kann, der ist der tüchtigste Arzt. Und wer einen Wandel zustande bringt, daß man den einen Eros durch den anderen ersetzt, und wer sich darauf versteht, denen, die keinen Eros in sich haben, aber doch einen haben sollten, ihn zu verschaffen, und denen, die ihn in sich haben, ihn wegzunehmen, der ist dann wohl ein tüchtiger Meister. Denn man muß bewirken können, daß das, was sich im Leibe am feindseligsten ist, befreundet wird und sich liebt; das Feindseligste aber ist das Gegensätzlichste: Kaltes und Warmes, Bitteres und Süßes, Trockenes und Feuchtes und dergleichen mehr. Diesen Gegensätzen Liebe und Eintracht beizubringen, das verstand unser Ahnherr Asklepios, wie unsere Dichter sagen und ich ihnen glaube, und dadurch hat er unsere Kunst begründet. Die ärztliche Kunst wird also, behaupte ich, ganz von diesem Gott geleitet, und ebenso die Gymnastik und der Landbau. Und daß es sich bei der Musik ganz ähnlich verhält wie bei diesen, ist jedem klar, der auch nur ein wenig darüber nachdenkt. Das will vermutlich auch Heraküt sagen, nur drückt er sich in seinen Worten nicht richtig aus. Das eine, sagt er nämlich, indem es auseinanderstrebt, stimme mit sich selbst überein, wie die Harmonie bei Bogen und Leier. Es ist aber ein völliger Widersinn, zu behaupten, eine Harmonie strebe auseinander oder sie bestehe aus etwas, das noch auseinanderstrebt. Aber vielleicht wollte er damit sagen, sie sei aus dem Hohen und Tiefen, das zunächst auseinanderstrebte, dann aber übereinstimmte, durch die Musenkunst ent-

48

SYMFLOIION

TÉXVT|Ç. ov y à g òr|Jio\> èx ÒTACPEGONÉVCOV ye ETL TOV Ô^ÉOÇ x a i P A G É O Ç 0 Q | i o v i a â v EÌRY R| yàç

ÀÇ|iovia

CTU|xcpama ÈOTÌV, ounq)cuvía ôè ó|xoXoyía tig, ó ^ o /.oyíav ôè èx òiaqp£QO|iéva)v, ëojç âv òiacpégamai, à ò ù v a x o v elvai" ÒIACPEQÓFIEVOV ôè A U x a i (J.R| Ó|io/.o-

yoùv óuvatòv À Ç ^ ô o a i ,

UXJJTEQ ye xai

ó

QU0|IÔÇ ÈX

TOÛ TAXÉOÇ x a i P ç a ô è o ç , èx ÒI£vryveynévtuv JIQÓTEQOV, VOTEQOV ôè Ó|XOXOYRIOÁVTÜ)V, yéyove. TT]V ôè

C

ó^o-

Àoyiav ^ Â O I TOÛTOLÇ, íóaiteQ ÈXEÎ R) iaxçixr|, èviaiBa F) |J.oi)oixf] èvriSrioiv, ÊQOJTA x a i ó | i ó v o i a v ÀXXR|X(TFV è(XJïoirioaoa- x a i ëcmv a v HOUOLXT] JTEQL ÁG|iovíav x a i ÈQGJTLXCÒV ÈJUATTINR]. x a i èv ^XÉV ye AÙTRI Tfj O D A I Á O E I AQ|ioviaç TE x a i QU0|IOCI oùôèv X«ÀENÒV T À

ègcuTixà ôiayiyvœoxEiv, oùÔè ó ÔUTXOÙÇ EQCOÇ èvx a ü S á JICO è ' o x i v ' À X X ' ÈJTELÔÔV ÔÉT] JIQÔÇ TOÙÇ àv0QtôJIOVÇ x a x a x Q f j o ö a i QU6|ÌÒ) TE x a i ÀG^OVIÇT F| JIOIOÛ-

vxa, Ô ÔT) (ieXojioùav xa>.oùoiv, F| XQW|J.EVOV ôgOtùç D TOLÇ JT£Jtoiri|iévoiç |IÉA.eoi TE x a i [LÉXQOIÇ, 0 ÒR] JtaiÔEÎa èxXt|0T|, è v r a ù O a ÔF] x a i X A X E N Ò V x a i àyaGoO ÔRMIOV-

gyoö

ÔEÏ. JiâXiv yàç fjxEi

ó

aÙTÔç Âôyoç, ÖTL TOLÇ (xèv

xoo|iiotç TÜ)V àv0QO)JIU)v, x a i cbç â v

XOÖHIWTEQOL

yíyvoivTO o í HT|JIOJ OVTEÇ, ÔEÏ X A Q Ü ¡ E A 6 A I x a i cpuXâTT£iv TÒV TOTJTCÛV EQWTA, x a i OUTÔÇ è o T i v ó xaXôç, ó o ù g à v i o ç , ó T f j ç O Ù Q a v i a ç |IOVORIG "EQCOÇ. Ó ôè I l o - C XU[iviaç ó JIÂVÔRINOÇ, ô v ÔEÏ EI)Xaßoi)|I£vov

JIQOO-

(pÉQElV, o l ç â v JTQOOCpÉQTl, OTTTOÇ ÔV T^V JIÈV F|ÔOVf]V AÙTOÛ X A Q J I Œ A Î I T A I , à x o X a a i a v ôè NR)ÒE(ILAV È|iJioir|OT], CÜOJIEQ ÈV Tfj RIHETÈQÇ TÉXVT] HÉYA Epyov

Taïç

JIEQ'L

TT]V ÒLPOJLOLLXT]V TÈXVT]V ÈJLLÔ^HÎAIÇ XAXCÔÇ X 6 T J O 0 A L - '

war' ÔVEU vóoou TT]V f|òoviiv xagjicóoaoOai. xai Èv HOUOLxfj ôf| xai Èv iaTQixfi x a i Èv TOÏÇ ÛXXOLÇ Jiâoi xai TOÏÇ àvÔQCojteioiç x a i TOLÇ 0ELOLÇ, x a 0 ' ö o o v jtaQEÍXEL,

çpuXaxTÈov éxÓTEQOv TÒV "Eçurta- EVEOTOV yàç.

SYMPOSION

49

standen; denn solange Hohes und Tiefes noch auseinanderstreben, kann es daraus doch gewiß keine Harmonie geben. Denn die Harmonie ist Zusammenklang, Zusammenklang aber ist eine Art Übereinstimmung; Ubereinstimmung von Auseinanderstrebendem kann es aber unmöglich geben, solange es wenigstens auseinanderstrebt. Auseinanderstrebendes und Übereinstimmung nicht Ausschließendes kann man dagegen wohl zusammenfügen; so ist ja auch der Rhythmus aus dem Schnellen und dem Langsamen entstanden, aus Elementen also, die zuerst auseinandergestrebt hatten, nachher aber übereinstimmten. Die Übereinstimmung aber verleiht alledem wie dort die Heilkunde, so hier die Musenkunst, indem sie gegenseitige Liebe und Eintracht einflößt. Auch die Musenkunst ist also eine Wissenschaft von den Liebestrieben in bezug auf Harmonie und Rhythmus. Und es ist auch gar nicht schwer, in dem Gefüge von Harmonie und Rhythmus die Liebestriebe zu erkennen, und auch der zweifache Eros findet sich noch nicht darin. Wenn es aber gilt, Rhythmus und Harmonie vor den Menschen anzuwenden, sei es, daß man sie schafft (was man Tonsetzen nennt), oder daß man die geschaffenen Weisen und Metren richtig verwenden soll (was man musische Bildung genannt hat), dann ist es schwer und bedarf eines tüchtigen Meisters. Denn hier gilt nun wieder derselbe Satz: daß man den gesitteten Menschen und damit die, die es noch nicht sind, gesitteter werden - willfahren und ihren Eros bewahren soll. Und das ist der schöne, der himmlische Eros, der Sohn der Muse Urania. Der andere aber stammt von der Polymnia, der gewöhnliche, den man bei denen, wo man ihn zuführt, nur vorsichtig zuführen darf, damit man zwar seine Lust erntet, aber keine Zügellosigkeit erregt. Wie es auch in unserer Kunst eine große Leistung bedeutet, die Begierden im Bereiche der Kochkunst gut zu verwenden, so daß man, ohne krank zu werden, die Lust erntet. In der Musik sowohl als in der ärztlichen Kunst und in allen anderen, in menschlichen und in göttlichen, soll man also, soweit es tunlich ist, auf beiderlei Eros achten; denn beide finden sich darin.

SYSinOIlON



13. 'EJTEÌ x a i i] T(I)V Ó>QÙ)V T O V è v i a u t o v o v c r r a o ï ç HEOTT| è o T i v à(IQ)OTÉQCL)v Tot'TiDV. x a i ÈJTEIÒÒV |xèv JTQÔÇ âÀAr]Xa T O € XOOULOV TV è'À£y o v . x á xe 0EQ(ià x a i x à x^t'XQà x a ì &r|Qà x a i vygà,

xai

à g ^ o v i a v t a i X Q á o i v X a ß r | o w c p Q o v a , rjxEi cpÉQOvra EÙEtriQÌav TE x a t ú y Í E i a v à v Ô Q c ô j r o i ç x a i i o l e ci/.Àoic çcpoiç TE x a i cpt'TOÎç. x a i o ù ò è v R)òixr|OEV Ö T a v ò è ó |IETÒ T f j ç ÜßQEOjq "EQCÛÇ ÈyXQaTÉOTEQOÇ JIEQÌ TCIÇ TOÙ èviauTOù

ä)Qaç

yévryrai,

òiÉq)0EiQÉv

TE

jroX.X.à

xai

f|óíxr]aEv. o ï TE y à g /.oifioi cpiXoCoi y i y v E O 0 a i è x T W V TOIOÙTIOV x a i à/./.a à v ó ( i o i a nokkà

v o a r ) ( i a T a x a i TOÎÇ

ôriQÎoiç x a i TOIÇ (FUTOÏÇ' x a i yàç

náyycu

Çai x a i

E Q u a t ß a i è x JI^EOVE^ÎOÇ x a i

xai

yáXa-

àxoo^aç

JIEQ'I

ÂX>.R|XA TÔ)V T o t o L ' i o j v y i y v E T a i EQUJTIXCÙV, (LV ÈMATR||IR| JIEQÌ â o T Q t o v

TE c p o ç à ç

xai

ÈviavTtùv

œgaç

ÒOTQO-

v o n í a xa^EÎTai. " E T I TOÍVDV x a i a i 0 u a i a i J i à o a i x a i o l ç | i a v x i x f i è m OTaTEÎ - T a û T a ò ' ÈOTÌV f| JIEQ'I GEOÙÇ TE x a i

àv0Qió-

j r o u ç J t g ô ç àÀXr)/.ovç x o i v i u v i a - o ù TTEQÍ ä'Kko TÍ è o T i v >ì JIEQÌ " E Q I D T O Ç

'Eçu^ifiaxe, EUTEÏV TÒV 'Açiarocpàvri, aXÀT] yé JIT] èv v û ÈXÛJ XéyEiv R| f| crû TE x a i Flauaaviaç EL71£TT|V. è(xoi yàg óoxovoiv ÓVBQCÜJTOI jiavrájiaoi TT]V TOÜ EQCOTOÇ òùva|iiv oùx f|o0fjo6ai, ÈJIEI aìo0avó-

SYMPOSION

53

und Freundschaft zu pflegen, sowohl unter uns als auch mit denen, die starker sind als wir, den Göttern. Vielleicht nun, daß auch ich bei meinem Lobe auf den Eros manches auslasse, doch gewiß nicht mit Absicht. Aber wenn ich etwas weggelassen habe, so ist es deine Aufgabe, Aristophanes, das zu ergänzen. Oder hast du die Absicht, den Gott auf irgendeine andere Art zu preisen? So preise ihn nur; denn auch dein Schlucken hat ja nun aufgehört.« Darauf, erzählte Aristodemos, habe Aristophanes das Wort ergriffen und gesagt: » Gewiß hat er aufgehört, freilich erst, als ich ihm mit dem Niesen zu Leibe gerückt bin, so daß ich mich wundern muß, daß das Geziemende im Leibe nach solchem Geräusch und Kitzel begehrt, wie es das Niesen ist. Denn er hörte sofort auf, als ich das Niesen dagegen anwandte.« Daraufhabe Eryximachos gesagt: »Mein bester Aristophanes, sieh dich vor, was du tust. Du machst Späße, wenn du reden solltest, und zwingst mich, deine Rede zu überwachen, ob du nicht etwas Lächerliches sagst, während du doch in Frieden hättest sprechen können.« Da habe Aristophanes lachend erwidert: »Du hast recht, Eryximachos, und ich will nichts gesagt haben. Aber erspar mir die Beaufsichtigung; denn bei dem, was ich sagen will, fürchte ich mich nicht davor, daß ich etwas Lächerliches sage (das wäre ja nur ein Gewinn und gehörte in das Gebiet unserer Muse), sondern daß ich etwas Spöttisches sage.« »Zuerst hast du geschossen, Aristophanes«, habe Eryximachos erwidert, »und nun meinst du, du könnest dich aus dem Staube machen. Doch paß nun auf und sprich so, als müßtest du dich verantworten; wenn's mir einfallt, lasse ich dich vielleicht laufen.« 14. »Und nun, Eryximachos«, hätte Aristophanes gesagt, »habe ich freilich vor, auf andere Art zu sprechen, als ihr beide, du und Pausanias, gesprochen habt. Habe ich doch den Eindruck, daß die Menschen die Macht des Eros durchaus noch

lYMHOIIOS

54

|ÍEVOÍ

|Í¿Y L O T ÔV

ye

a ù x o ù

lega

x a x a o x E u á o a i

x a i

JIOIEÎV n e y i c r c a ç , o ù / UHJJIEQ v O v TOÚTCJV o ù ô è v y i y v E T a i JIEQÌ a ù x ó v , ò é o v j i à v x c o v ( i à Â . i o x a y í Y v e o Q c 1 - ÊOTI yàg 0EÜ)V ( p i l a v O Q c o j i ô x a x o ç , EJILXOUQÔÇ TE á ) v T(ÛV à v 0 g ó » J i i o v x a i ì a x g ò c ; x o ú x w v . ( I ) v i a ô É v x c u v | X E y i o x r | E Ù ò a q i O v i a â v x c l ) 0V9QCDJIEUP Po)(ioi)ç,

x a i

Guoiaç

à v

Y É V E I EIÎ], è y o j o u v j x E i ç à o o n a i ú ^ l v E L o t i y r | o a o 0 a i óúva|iiv

ir|v

a ù x o ù . ù j x e î ç ô è xù>v à X X c o v ó i ó á o x a / . o i

EOE-

O0E.

A e ï ô è JiQCüTOv ù ^ à ç n a 0 E Î v xryv à v 0 Q U ) m v r | v x a i x à J i a 9 r | | A a x a a ù x f j ç . f) y à ç a v x T ] r ) v f Í J X E Q v û v , àkk" fjv x à

yévt] x à

âçQEv

x a i

x a i

xoúxiov,

ov

àvÒQÓyuvov

o v o ^ a

Or^Eoc;,

à X X o i a . j x q ó ü x o v j x è v yàç

àv0gdjjxa»v,

àkkà

BfjÀD,

àjicpoxÉQiuv r)(páviaxai'

xœv

x a i

oì>x œ c m E Q

xqîxov

òè

oùx

nQ00f|v

xgia

v ï v

ovovia

y à ç

ev x ó x e (lèv rjv x a i

eoxiv

àkk'

ôîio,

xoivòv

vùv

àncpoxÉQcov x o i v ò v

vûv

(púoiv

J i à X a i r)|iù)v q p ù o i ç ot>x

Xouióv,

öv

aùxò

òè

eiôoç

x o ü xe ù q q e v o ç r^ È v

òveìóei

x a i

övo|xa

X E L f l E V O V . E J X E l X a Ö A . O V T)V é x Ó O X O l ) X O Ö 0 V 0 Q C Ü J I O U eIôoç, crcQoyyi^ov,

vtòxov

x a i

jxX.edqôç xùxXu)

X E Ï ç a ç ô è x é x x a ç a ç eixe, x a i x à oxéÀ.r| ï o a x a ï ç



è/ov, xeçaiv,

x a i jiQÓocüJia ô v ' èji' a ù x è v i xtjxàoxeqeî, ö^ioia Jiávrr)' XEqjaXfyv ô' eji' ànqpoxéçoiç xoïç jiqoocdjioiç xel|1£volç x a i

|iiav,

xàïXa

èjïOQEÙEXO

x a i

jràvxa, Òè

(Lxa

xéxxaga,

tbç à j i ò

X a i

OQ0ÒV

ßoTjXriÖEir)- x a i ojxóxe x a x ù XußlOXCÜVXEg Elç ÒQ0ÒV x à ßioxtuoi

xúxXcp],

QEiôôfiEvoi xgía

x à

xaxì)

yévr| x a i

xoúxcov

ÒXXÒ»

«jÓOJIEQ

xoiaüxa,

â v

èvavxioiç

a i ô o î a xiç

VÛV,

ôùo,

eíxóoeiev. ÓjlOxéQÍDOE

óqht)oeiev 0eIv, wojxeq OXÉXt) JlEQiqpEQÓfiEVOl

XÓXE

ècpÉQOvxo

x a i

OUOl xúxtap.

öxi xò

XOÏÇ rjv

[iÉ^EOlV ôè

ôià

^ièv ó q q e v



[xuàlXE-

x a û x a rjv

xoù

SYMPOSION

5$

nicht erkannt haben; denn wäre das der Fall, so würden sie ihm die größten Heiligtümer und Altäre errichtet haben und die größten Opfer bringen, nicht so wie jetzt, wo nichts von alledem geschieht, obschon es doch höchst nötig wäre, daß es geschehe. Ist er doch der menschenfreundlichste unter den Göttern, ein Helfer der Menschen und ein Arzt für die Leiden, von denen geheilt zu werden für das Menschengeschlecht größte Glückseligkeit bedeuten würde. Ich will nun versuchen, euch seine Macht vor Augen zu führen, und ihr werdet dann wieder die Lehrer der anderen sein. Zuerst aber müßt ihr die menschliche Natur und ihre Schicksale kennenlernen; denn unsere Natur war ehemals nicht so wie jetzt, sondern ganz anders. A m Anfang gab es dreierlei Geschlechter von Menschen, nicht nur zwei wie heute, ein männliches und ein weibliches, sondern dazu noch ein drittes, das gemeinsam zu diesen beiden gehörte; sein Name ist noch geblieben, während es selbst verschwunden ist. Das androgyne war dieses eine, das es damals noch gab, und Gestalt und Name waren aus den beiden anderen, dem männlichen und dem weiblichen, zusammengesetzt; jetzt aber besteht es nur noch als Name, und der ist ein Schimpfwort. Ferner war damals die Gestalt eines jeden Menschen völlig gleichmäßig; rundherum gingen Rücken und Seiten im Kreise. Vier Hände hatte er und ebenso viele Beine wie Hände, und auf einem runden Hals zwei Gesichter, beide völlig gleich, und über diesen beiden Gesichtern, die einander abgewandt waren, nur einen Schädel, femer vier Ohren und doppelte Scham teile und alles übrige so, wie man sich das dementsprechend vorstellen kann. Sein Gang aber war nicht nur aufrecht wie heute, nach Belieben vorwärts oder rückwärts, sondern wenn einer rasch laufen wollte, so machte er es, wie wenn man ein Rad Schlägt, indem man die Beine senkrecht in die Luft wirft und sich so im Kreise dreht: so stießen sie sich mit ihren damaligen acht Gliedmaßen ab und bewegten sich rasch im Kreise. Diese drei Geschlechter gab es aber deshalb, weil das männliche

SYMnOIION

56 f ) / i o u TT|V Ù Q X ^ àmpoiégcov

È x y o v o v . T Ò ÒÈ B f j X u xrjç yfiç, TÒ ò è

^lexéxov xfjç oeXtivr^ç, ö x i x a l

r|

ae/.r|vr|

à | i C f O T 8 Q O j v n e x é x e i ' j r e Q i q p e Q r j ò è ô f | r ) v x a i a ù i à x a i r| jiOQeia a Ù T Ô v

ò i à T Ò TOLÇ y o v e û a i v

o^oia

eîvai.

o u v x f ] v i o y ù v ò e i v à x a l XT]V Q O j | i r | v , x a l x à n a x a n e y á X a elxov, è j i e x

e

^

T

l

o a v

fjv

q>Qovt|-

ôè xolç 8eoïç, x a i

ô

À i y e i ' 0 | i t ] Q o ç jxegi 'EqpiàÀ.xoi) xe x a l " Q t o u , JIEQI è x e i V(JDV À i y e x a i , x ò e i ç x ò v o ù g a v ò v a v a ß a o i v

èmxeiçeïv

J i o i e î v , (bç è i i i O r i o o n é v o j v XOLÇ 0 e o t ç . 15. ' O o v v Z e ù ç x a i o í à > A o i 8 e o i e ß o i A e i > o v x o , 0 x i XQT] a ù x o ù ç

jtOLfjaai, x a i

f|Jiôçow

o fixe y à g

OJTIÛÇ

à j x o x x e i v a i £ v elxov x a i WOJIEQ x o ù ç y i y a v x a ç

xegau-

vœoavxeç xò yévoç àcpavioaiev -

aùxoïç

xai leçà xà

izaga

ojxcoç ètpev à a e X y a i v e i v .

kéyei,

| i ô y i ç òr] ó Z e ù ç

orne

èwor|oaç

o x i ' A o x œ n o i , ' ecpr), ' ë x e i v | i r ) x a v r ) v , c b ç â v

xe âv0Qco;xoi véoxepoi

xal

Jiaúaaivxo

yevónevoi].

óiaxenà)

òixa

ëoovxai,

âfia

xòv

a l xifxai y à ç

xœv àvôçcùjrojv r|cpaví£exo -

aQi0|iòv

vöv

ëxaoxov,

xf|ç à x o X a o i a ç

^èv

xal

òè x Q ^ o ^ w x e g o i yeyovévai'

xal

yàg

ajia

|i.èv

elev

[àade-

avxovç,

ëcprç,

d

àoôevéoxegoi

r||ilv ó i à



ßaöiovvxai

JiXelouç

òg8ol

èjù

Ò D O Ì V o x e X o ì v . è à v ò ' ë x i Ó O X Ù K J I V à o e X y a i v e i v x a l (ITI 'BéXwaiv t|auxiav

àyeiv,

jiáXiv

ai,

üí)ox' ètp' é v ô ç J i o Q E Ú a o v x a i o x é X o u ç

ècpr|, x e ^ o j

òlxa,

àaxcoXi^ovxeg.'

x a ù x a EÎJÏOJV 8 X 8 | i v e x o ù ç à v 8 Q ( i ) J i o u ç ò i x a , ¿ÍKJJIEQ x à o a XÉ(IVOVTEÇ x a l n i X X o v x e ç xaQixeúeiv

oi

ójojiep

o i x à cbà x a l ç OQI^ÍV], ö v x i v a òè xéjioi, x ò v 'AJÏÔXXCÛ è x é X e u e v x ò xe TIQÓOCOJIOV ^ e x a o x g é q p e i v x a i x ò a ù x é v o ç fj^iicnj J I Q Ô Ç xf]v x o [ i t | v , i v a Q e c u ^ e v o ç x r j v x o ü x j i f j o i v X O O H U Ô X E Q O Ç eír| ò ÔVÔQCÛJXOÇ, x a i lâoôai

è x É À £ D E V , ó òè x ó XE JIQÓOCOJIOV

tot' av-

xaKXa

(i.exÉoxQ£Cpe

x a l o u v É X x œ v j r a v x a x ó O e v x ò ô é ç u a EJXI xr]v y a a x é g a v ù v xaXoi)(i.évr|v, WOJIEQ x à o ú o j i a a x a ß a M . a v x i a ,

Êv

E

SYMPOSION

57

ursprünglich von der Sonne abstammte, das weibliche von der Erde und das, welches an beiden teilhat, vom Monde, da ja auch der Mond an beidem teilhat; und rund waren sie selbst und ihr Gang, weil sie damit ihren Eltern ähnlich waren. Sie zeigten also gewaltige Kraft und Stärke und hatten verwegene Gedanken, nahmen sie es doch sogar mit den Göttern auf, und was Homer von Ephialtes und Otos erzählt, das berichtet man auch von ihnen: daß sie einen Aufstieg zum Himmel unternommen hätten, um die Götter anzugreifen. 15. Zeus und die anderen Götter berieten nun, was man gegen sie unternehmen sollte, und sie wußten keinen Rat; denn sie konnten sie doch nicht einfach umbringen und ihr Geschlecht wie die Giganten mit Blitzen vernichten (damit wären ja auch die Ehrungen und Opfer der Menschen zunichte gemacht worden), noch konnte man sie weiter so freveln lassen. Endlich kam Zeus doch auf einen Gedanken und rief: >Ich glaube, ich habe jetzt ein Mittel, wie es weiterhin Menschen geben kann und sie doch mit ihrer Zügellosigkeit aufhören müssen, weil sie dazu zu schwach geworden sind. Denn jetztwill ich einen jeden in zwei Hälften schneiden. So werden sie schwächer sein und gleichzeitig nützlicher für uns, weil sie dann zahlreicher sind. Und sie werden aufrecht auf zwei Beinen gehen. Sollte es aber den Anschein machen, daß sie weiter freveln und keine Ruhe halten wollen, so werde ich sienoch einmal entzweischneiden; dann mögen sie sich auf einem Beine hüpfend fortbewegen.« So sprach er und schnitt die Menschen in zwei Stücke, wie man Arlesbeeren zum Einmachen oder wie man Eier mit einem Haar entzweischneidet. Und jedesmal, wenn er einen zerschnitten hatte, befahl er dem Apollon, sein Gesicht und die Hälfte des Halses nach der Schnittfläche herumzudrehen, damit der Mensch sein Zerschnittensein vor Augen habe und sittsamer werde; und auch das übrige ließ er ihn zuheilen. Dieser also drehte das Gesicht herum, und indem er von allen Seiten die Haut über die Stelle zog, die wir nun den Bauch nennen, band er es - wie bei den zugeschnür-

58

SYMnOIION

o r ó n a J i o u b v à j i é Ó E i x a x à n é o t ] v xt]v y a c r c é g a , ô òr) t ò v à | i c p a À ò v x a X o ù o i . x a i x à ç (xèv

â'/J.aç

guxiôaç xàç

j r o X X à ç è ^ e X é a i v e x a l x à oxt|0t] ó i t | q 0 q o i ) , e / o j v x o i o ü x o v ö g y a v o v o í o v oí o x d t o t Ó ( í o i jieqí t ò v jxoòa Xeoîvovxeç xàç xwv oxuxœv guxiôaç-

ti

xakáôÀ.iyaç

ô è x a x é X u i E , x à ç jieq'i a ù x r ] v xt]v y a o r é g a x a i

xòv

ò n q j a X ó v , |xvt|(íeíov e Ï v q i x o ü j i a À a i o ù j i à 0 o u ç .

' E j i e i ò t ] o í v f| cpùaiç ô i x a èx|xii8ri, j i o O o v v ë x a o x o v xò rj|iiau xò a ú x o ü o d vT] e i, x a i JiEQißaXXovxeg x à ç X E l ç a ç x a i ctujìjiX.exÓ|ìevoi à À X r ) À o i ç ,

èjiiBuhoùvxeç

ouncpijvaL, àjxé0vr)axov ú j i ó Xifioû x a i i r j ç âÀÂr|ç à g y i a ç ó i à xò nrjòèv ÈQékeiv x w q l ç àXXf|Xa)v j t o l e ï v . x a i ÓJIÓXE xi à n o ô à v o i xtôv fmíoEüJv, xò òè ^EicpOEÍT], XÒ À£LCp8ÈV âXko È^T|T£l X a i CrUVEJtÀEXEXO, EIXE yUv a i x ô ç xfjç ôXrjç è v x ù x 0 1 rmíoEi, ô ór) v ö v y u v a t x a x a Xov^iEv, eïxe à v ô ç ô ç - x a i o i x o o ç òjt:cóà.Xdvxo. ÈÀET|OaÇ ôè ó Z e ù ç â / À r | v ^ x a v r i v j i o g í ^ E x a i x a i | i £ i a T Í 0 r | o i v a ù x œ v x à a i ô o l a e'iç xò J x g ó a 0 E v xécuç y à g x a i x a ù x a Èxxôç Eixov, x a i èyéwcov x a i èxixxov o ù x eîç à / A i ] X o u ç , àkk' eîç yfiv coojieq o í xéxxiyEç. ^exé0t]xé xe o u v o î j x c j a t i x œ v eîç xò J i ç ô o 0 E v x a i ò i à xoúxcov xfjv y É w T | a i v èv àXXt|Xoiç ejioîtioev, ô i à x o û â g g E v o ç èv xà) 0r|X£L, xcdvôe E V E x a , ï v a èv xrj a u ^ J i X o x f l ci(j.a (1ÉV, eL àvr)g y u v a i x i èvxùxoi, yEwû>EV x a i y i y v o i x o xò y é v o ç , d | i a ôé, e'l x a i â g g r | v â ç g e v i , jiXt]0(10vt] y o ù v y i y v o i x o xfjç a u v o u o i a ç x a i ò i a j r a v o i v x o x a i è m x à

ë g y a x g é j i o i v x o x a i x o v âX.Âou ß i o u èjtmeX.oïvxo. e o r i ò t | o v v e x x ó o o t j ó êqcoç E(iCpiJxoç à X X r | X a > v x o l ç â v -

ÔQcbjxoiç x a i xfjç à g x a i a ç cpùaEioç a u v a y a j y E Ù ç

xai

ÈJiiXEiQcbv j i o i f j o a i e v è x ô v o t v

xrjv

xai

iàoaaOai

aiv xf]v av0Q(OJiivT|v.

16. " E x a o x o ç o t i v r|(j.(I)v è o x i v à v O g c ó j t o u a v u ß o X o v .

SYMPOSION

59

ten Geldbeuteln - in eine Mündung mitten auf dem Bauche zu dem zusammen, was man als Nabel bezeichnet. Von den anderen Runzeln strich er die meisten glatt und bildete die Brust mit einem Werkzeug, wie es etwa die Schuster haben, wenn sie über dem Leisten die Falten des Leders glattstreichen; nur einige wenige ließ er stehen, die um den Bauch und den Nabel, zur Erinnerung an seinen früheren Zustand. Nachdem nun also seine Gestalt in zwei Stücke geschnitten war, sehnte sich ein jeder nach seiner Hälfte und kam mit ihr zusammen. Und sie umarmten einander und umschlangen sich vor Begierde, wieder zusammenzuwachsen; und sie erlagen dem Hunger und der allgemeinen Untätigkeit, weil der eine nichts ohne den anderen tun wollte. Und jedesmal, wenn eine von den beiden Hälften gestorben war und die andere übrigblieb, so suchte die überlebende eine andere und umschlang sie, mochte sie nun auf die Hälfte eines ganzen Weibes stoßen (also auf das, was wir heute ein Weib nennen) oder auf die eines Mannes. Und so gingen sie zugrunde. Aber Zeus bekam Mideid mit ihnen und gab ein anderes Mittel: er setzte ihre Geschlechtsteile nach vorn. Bis dahin trugen sie sie nämlich hinten und zeugten und gebaren nicht ineinander, sondern in die Erde wie die Zikaden. Er versetzte sie nun also an ihre vordere Seite und bewirkte dadurch, daß die Zeugung in ihrem Inneren stattfand, durch das Männliche im Weiblichen, deshalb, damit sie in der Umarmung, wenn ein Mann einem Weibe begegnet, zeugen sollten und damit gleichzeitig die Gattung hervorgebracht werde, und M s ein Mann einem Manne begegnet, doch wenigstens Sättigung am Zusammensein entstehe und sie dann wieder aufhören und sich ihrer Arbeit zuwenden und sich um ihr sonstiges Leben kümmern. Es ist nun also seit so langer Zeit die Liebe zueinander den Menschen eingepflanzt; sie führt die ursprüngliche Natur wieder zusammen und versucht, aus zweien eins zu machen und die menschliche Natur zu heilen. 16. Jeder von uns ist also Bruchstück eines Menschen, da wir

6o

lYMIlOZION

are xexntinévog CÓOJTEQ ai I ^ T T A I , èi; èvòg òùo. ^TITEI br\ àei xò avxot) Exacrcog cnjn(k>Xov. òooi (ièv ouv TÒIV àvÒQwv xoO xoivotì T|IF||ià EÌOIV, o òf] TÒTE àvÒQÓyt)vov èxateìxo. cpiXoyvvaixég té eloi x a l oi rcoXXoi xùv (IOIXCÒV èx TOtiTOu TOO yévoug yEyóvaaiv, xai òaai ai yuvaixEg cpiÀavòpoi xe xai noixevxQuxi, èx xoùxou tot' yévoug yiyvovxai. òoai 6è xù>v yvvaixùjv yuvaixòg xnfjnà EÌOIV, oi) Jiàvu a i t a i xoiq àvògàoi xòv voiiv jiQOOÉxouaiv, àXkà ixàkkov ngòg xàg yvvalxag TEipannévai eìoi, xai ai éxaigicrtQiai èx XOÙTOU xov YÉvoDq YLyvovTai. òooi 6è àggevog turila E'IOI, xà àggèva òuòxouoi, xai xéajg (lèv àv jiaiÒEg a>oiv, CÌXE XEnàxia òvxa xoù àgge\05, cpiÀoùai xoùg àvògag xai Xai^ouai avyxaxaxEÌfiEvoi xai mj|AJiEJiÀ£y|i.£voi 1015 àvÒQÓai, xai EÌOIV oijxoi péX.xicrxoi xtòv jiaiòcov xai HeiQaxiwv, CÌXE àvògeióxaxoi òvxEg (pùoEi. tijiâç o u v r i r a i x a l ou|xcpv)of|oai EÎÇ TÒ atitó, OJOTE ÔÎT o v r a ç Eva yEyovévai x a l EWÇ T' â v ÇrjTE, (bç Eva övra, xoivfj à^icpOTÉQOuç C,rjv, x a l ÈJiEióàv àjto0àvriT£, èxEÎ a v èv "Aiòou à v r l óuotv èva Elvai xoivfj TEÔVEOJTÊ- àXX' ÓQÒTE, E'L TOÚTOU èçâTE x a l ÈÇAQXEÎ únív, â v TOÚTOU TÚ/TITE.' TOUT' à x o ù a a ç ïojiEv ÖTI OXJÒ' â v EIÇ È^agvriÔEÎTi oùô' âXXo TI â v (pavEÍt] ßouXo^Evog, àkX' àxExvcbç OÏOIT' â v àxr]xoévai TOÛTO, Ô JidXai àça

èjtE0ù(I£I., OUVEXOCÔV

x a l ouvraxelg TÔ ègconévcp èx ôuoïv EIÇ y£véo0ai. TOÛTO y à ç èorn TÔ aî/uov, ÖTI T| à g x a i a cpùoiç f ^ û v fjv aijTTj x a l FJJIEV Ö/.01- TOÙ öXov oúv Tf) èjii0v(ilç x a l ÓUÜ^EL EQCOÇ OVO|ia. K a l 7ZQÒ TOÙ, 0)0JI£Q XÉYCD, EV f|(I£V, vuvl ôè ôlà TT]V à ô i x i a v òio)xio0r||J.Ev UJIÒ TOÙ 0EOÜ,

xadáneg

'AQXÔÔEÇ vjzò AaxEÓaifiovúüv qpoßog o v v EOTIV, èàv FITL XÓOJIIOL (Lfiev JIQÔÇ TOÙÇ 0EOÙÇ, OJIOJÇ (IF) x a l au0iç ÔIAOXUJ0T]oô(XE0A, x a l JIEQÍLJÍEV EXOVTEÇ UKÏJIEQ OÍ èv Taïç

crrr|Xaiç xaTayQaq)f)v

ÈXTETVJICONÉVOI, ÔIOJIE-

JTQLO[LÉVOL XaTÒ TÔÇ QÎVOÇ, yEyOVOTEÇ CÓOJIEQ XlOJïai.

àXXà TOÚTCOV ëvexa JIÓVT' â v ô g a XQT] a j c a v r a ^ a ç a XEXEÚEO0QI EVOEßElV JIEQÍ ÔEOIIÇ, ï v a TÒ (lèv èxqplJ-

SYMPOSION

63

ten. Denn es wird kaum jemand glauben, daß es der gemeinsame Liebesgenuß sei, weswegen sich der eine so leidenschaftlich darüber freut, mit dem anderen zusammen zu sein. Sondern es ist klar, daß die Seele von beiden etwas anderes will, das sie nicht nennen kann, sondern sie ahnt nur, was sie will, und läßt es dunkel erraten. Und wenn nun, während sie beisammen liegen, Hephaistos mit seinen Werkzeugen zu ihnen träte und sie fragte: >Was wollt ihr denn eigentlich voneinander, ihr Menschen ?< und wenn sie dann verlegen wären und er sie wiederum fragte: >Möchtet ihr etwa das: einander so nah als möglich zu sein, daß ihr Tag und Nacht nicht voneinander ablassen müßt? Wenn ihr das begehrt, so bin ich bereit, euch zusammenzuschmelzen und aneinanderzuschweißen, daß ihr aus zweien einer werdet und, solange ihr lebt, beide gemeinsam als einer lebt und, wenn ihr gestorben seid, auch dort im Hades statt zweien einer seid, in gemeinsamem Tode. So seht denn, ob ihr das wünscht und ob ihr zufrieden seid, wenn ihr das bekommt.« Wenn er das hört, wissen wir, wird keiner ablehnen oder einen anderen Wunsch zu erkennen geben, sondern jeder wäre der festen Meinung, er habe gerade das gehört, wonach er schon längst begehrte, nämlich mit dem Geliebten vereinigt und verschmolzen und aus zweien einer zu werden. Das hat seine Ursache darin, daß unsere ursprüngliche Natur so war und daß wir einmal ganz waren; von dem Verlangen und dem Streben nach dem Ganzen hat Eros seinen Namen. Und vordem, wie gesagt, waren wir eins; jetzt aber wurden wir, der Ungerechtigkeit wegen, von dem Gotte gespalten, wie die Arkadier von den Lakedaimoniern. Wenn wir nun gegen die Götter nicht sittsam sind, so ist zu befürchten, daß wir noch einmal gespalten werden und dann so herumgehen wie die Reliefs, die, mit zersägten Nasen, auf den Grabstelen eingemeißelt sind, oder wie mitten durchgeschnittene Würfel. Deshalb muß jeder Mann einen jeden ermahnen, die Götter zu fürchten, damit wir dem einen Schicksal entgehen und das andere erlangen, wozu

64

lYMFlOIION

Y v C v . aQHÓTTEiv ß o i i X e i ^e, d) Z œ x ç a x e ç , e b i e ì v TÒV A y a ö c o v a , i v a 0OQ\>ßr|8 v x o ç è n o û . ' E m X r | 0 | i ü ) v ^ e v x â v eït|v, CO A y à ô c u v , e l u e ï v Xcjüxgáxri, eì lòcbv xf)v o f i v à v Ò Q e i a v

xai

xòv

fieya>.o-

cpQooúvT)v a v a ß a i v o v x o g èrti x ò v ö x g i ß a v x a fiExà x ù v l î j i o x ç i x c ô v x a i P À é a p a v r o ç è v a v x i a x o o o v x q ) 0eáx(?ü), |iÉ/J,ovioq

èmôeiî|eo0ai

oavxoC

Xôyouç

Ó J i w o x i o C v è x j r X a y é v x o ç , v ü v OIT|0EÍTIV a e

xai

ovò'

6ogi)ßr|-

dT|OEO0ai ë v e x a r)|ià»v òXiycov à v G g o j j i œ v . T í òè, co S c ô x Q a x e ç ; x ò v ' A y á 9 a > v a ( p á v a i , oí) ôt|Jioi) ^E oüxco GEÖXQOU |ÌEOXÒV T|Yn> w o r e x a i à y v o e ì v , ö x i v o O v è'xovxi ò / i y o i ê m p ç o v e ç JioXAœv à q p Q Ó v o v epoßeQWXEQOI;

O í ) j i E v x â v x a X w ç jioioír)v, qpávai, A y á Q o j v , jxeçi o o ü x i èyòj à y ç o i x o v ò o | ó ^ t o v à X X ' e u o i ò a , öxi, eï xio i v è v x ù x o i ç , o î i ç f ) y o l o aocpoùç, j i â X À o v â v qpçovxiÇoiç f| xcùv itoXÀàjv. 0)|XEV, f|(j,£îç [xèv yÒQ

àkkà

aùxcùv

(j.fi o ¿ x o i x o i T|HEÎÇ

x a i èxeï J i a g f j n e v x a i

rpev

xa>v jroXXcbv ei òè â X X o i ç è v t ù x o i ç ooqpolç, x á x '

âv

a i o x v v o i o a ù x o t i ç , eï x i ïacoç o ï o i o a i o x Q Ò v ö v j x o i e ï v 1] JIWÇ X é y E i ç ;

A/.r|0f| Xéyeiç, cpávai.

SYMPOSION

67

sehr bewanden sind, so müßte ich gar wohl befürchten, das Reden bringe sie in Verlegenheit, weil schon so manches und so Verschiedenartiges gesagt wurde. Nun aber bin ich gleichwohl zuversichtlich.« Nun hätte Sokrates erwidert: »Du selbst hast ja sehr schön abgeschnitten in unserem Wettkampf, Eryximachos. Wenn du aber jetzt an meinem Platze ständest oder vielleicht eher noch dort, wo ich stehen werde, wenn auch noch Agathon eine gute Rede gehalten hat, dann wäre dir gewiß bange, und es würde dir ganz so zumute sein wie jetzt mir.« »Du willst mich behexen, Sokrates«, habe Agathon gerufen, »damit ich in Verwirrung gerate, in der Meinung, das Publikum hege große Erwartungen, daß ich gut sprechen werde.« »Ich müßte freilich sehr vergeßlich sein, Agathon«, habe Sokrates erwidert, »wenn ich angesichts der männlichen Haltung und des Selbstbewußtseins, mit dem du neben deinen Schauspielern auf die Bühne tratest und ein so gewaltiges Publikum, dem du Werke von dir selbst vorführen wolltest, vor dir sähest, ohne auch nur im geringsten befangen zu sein - wenn ich jetzt meinte, du würdest wegen uns paar Männern in Verwirrung geraten.« »Wie denn, Sokrates«, hätte Agathon gesagt, »du glaubst doch nicht, ich habe meinen Kopf so voll vom Theater, daß ich nicht wüßte, wie einem Vernünftigen ein paar wenige kluge Leute viel mehr Angst machen als noch so viele Unwissende?« »Da täte ich freilich nicht gut daran, Agathon«, habe er geantwortet, »wenn ich von dir etwas Unfeines erwartete. Nein, ich weiß bestimmt: wenn du mit Leuten zusammenkämest, die du für kundig hältst, dann wirst du dir mehr aus ihnen machen als aus der Menge; aber wer weiß, ob wir zu diesen gehören? Denn wir waren ja dort auch dabei und gehörten mit zu der Menge. Wenn du aber anderen Kundigen begegnetest, so würdest du dich wohl vor ihnen schämen, wenn du etwa glaubtest, etwas Häßliches zu tun; oder wie meinst du?« »Du hast recht«, habe jener erwidert.

lYMnOIlON

68

Toùç óè aioxQÒv

jioXXoùç

oùx âv aicr/tivoio,

eï t i

oïoio

jioieív;

K a i t ò v OaìÒQOv èqpt] i)jroA.aß0vra e ' u t e ï v V Q cptXe Ayá0ü)v, èàv àjtoxgivr] E c o x q ö t e i , oùòèv è t i òioiaei aÙTCp ÓJifloùv xcòv èv0àÒE ò t i o ù v yiyvEoOai, èàv (ióvov ëxTl ötw òiaXèyrjTai., àXÀœç te x a l xaA.cp' èycb òè r|ôéu)ç (J.ÈV àxoiia) StoxQàioug òiatayonèvou, à v a y x a ì o v òè |ioi EJimeXriGfjvai t o ù Eyxojjiiov t ö " E q c o t i x a l àjioôéî;ao8ai j i a ç ' évôç éxáorou ú(X(I)v t ò v Xóyovàjtoôoùç ovv é x ô t e q o ç t u ) 0 e ô > o u t c o ç rjÓT) òiaX e y e o ö c ü . 'AKkà xaXa>ç XéyEiç, a) aïÔQE, qpdvai t ò v A y á 0 c o v a , x a l oùòév [íe x c u X ú e i Xéyeiv EcuxQÓxei y à g x a l av9iç ëorai j i o à à ô x i ç òiaXÉyeoQai. 18. 'Eycb òè ßoviXonai j i q û t o v jièv e u i e î v , tbç xpií M-£ e j i e n a e î j i e ï v . ôoxoùai y d ç ^oi â ô v t e ç o í JIQÓO0EV E Î ç r j x Ô T E ç où t ò v 0EOV è y x u ^ u k ^ E i v , àXXà t o ù ç àvÔQcôjiouç Eiiòaifiovi^Eiv xcòv àya0û>v, à v ó 0 e ô ç aùxoïç aÏTioç - ô j i o I o ç ôé t i ç atiTÔç û v TaùTa èôû)QT|OaTO, OÙÔEIÇ EIQTJXEV. EIÇ Òè TQOJDOÇ Ô Q 0 0 Ç jiavrôç èjiaivoi) negl jiavrôç, Xóyip ôieX.0eïv, oîoç o ï c d v aïiLOç ü)v ruyxávEi, j t e q I o í â v ó Xôyoç fj. o ü t ü j òr] t ò v "Eparca x a l r p a ç ô i x a i o v èjiaivéoai j i q û t o v aìlTÒV, OIOÇ èoTIV, EJIElTa t ô ç ô ô o e i ç . 4>t)|xí o í v èyd), Jiàvrœv 0 e û v EÙÔaifiôvœv ö v t ü j v " E q c d t o , e í 0émç x a l àvEnécrriTOv euieîv, eùôamovèox a t o v eïvai atixœv, xáXX.iarov ö v t a x a l âgicrtov. êori òè xdXXurtoç wv xoiôoôe. JtQœxov nèv v e c ô t o t o ç 0Eâjv, a) alÒQE. nèya òè t e x | ì t ) q l o v t ô ) kóyw avxôç jiapé/exai, cpeúyojv qpuyf) t ò yfjçaç, xa/ù öv òfjXov O T l ' 0 Ô T T O V yofiv TOÙ ÔÉOVTOÇ T|(iÌV JlQOOéQXETai. Ô òri JiéqpuxEv " E q c o ç | x l o e I v x a l oùô' èvrôç TZOXXOV jiXrioiá^Eiv. | i e t ò òè v é o v ô e I o ú v e o t í t e x a l e o r a r ó yÒQ jtaXaiôç Xôyoç ev Exei, ¿>ç o^oiov ójxoúp àel jieeuteïv,

SYMPOSION

69

»Vor der Menge aber würdest du dich nicht schämen, wenn du glaubtest, etwas Häßliches zu tun?« Da habe Phaidros das Wort ergriffen und gesagt: »Lieber Agathon, wenn du dem Sokrates antwortest, dann wird es ihm gar nicht darauf ankommen, wie das alles hier weitergeht, wenn er nur einen hat, mit dem er sich unterreden kann, besonders wenn es ein schöner Jüngling ist. So gern ich aber Sokrates bei seinen Gesprächen zuhöre, so ist es nun doch meine Pflicht, mich um das Lob des Eros zu kümmern und von jedem von euch eine Rede entgegenzunehmen. Wenn ihr also beide dem Gott eure Schuldigkeit getan habt, dann könnt ihr euch so miteinander unterhalten.« »Ja, du hast recht, Phaidros«, habe Agathon erwidert, »und nichts hindert mich zu sprechen. Denn mit Sokrates ein Gespräch zu fuhren, wird mir auch später noch oft vergönnt sein. 18. So will ich denn zuerst sagen, wie ich zu reden habe, und dann reden. Ich habe nämlich den Eindruck, daß alle meine Vorredner nicht den Gott loben, sondern die Menschen glücklich preisen wegen der Gaben, die sie dem Gott verdanken. Was für einer aber er selbst ist, der das alles geschenkt hat, das hat niemand gesagt. Die einzig richtige Art aber, irgend jemanden zu loben, ist die, daß wir zuerst das Wesen dessen, von dem die Rede ist, darstellen und dann die Dinge, deren Urheber er ist. Demnach ist es recht und billig, daß auch wir den Eros auf diese Weise loben: zuerst sein Wesen und dann seine Gaben. Ich behaupte nun, unter all den glückseligen Göttern sei Eros (wenn es gestattet und nicht vermessen ist, das zu sagen) der glückseligste; denn er ist der schönste und beste. Der schönste aber ist er, weil so geartet: Zuerst ist er der jüngste unter den Göttern, Phaidros. Einen eindrücklichen Beweis für diese Behauptung gibt er uns selbst: die Flucht, mit der er sich dem Alter entzieht, das selbst doch offenbar schnell ist, kommt es doch schneller zu uns als nötig. Gegen das hat also Eros einen natürlichen Haß und nähert sich ihm auch nicht von weitem. Der Jugend aber gesellt er sich bei und ist immer bei ihr. Der alte Satz



lYMnOIlON

X à Ç e i . è y ò ) ò è aiògcp nokXà àXXa ó ^ o X o y c ò v x o v x o ovx ò[Lo\oy(b, (bç " E ç t o ç K Q Ó V O V x a l ' I a n E x o v à g x a i ÔTEQÔÇ È o x i v , àXXà c p r p i v E Ú x a x o v a v x ò v e l v a i 6 E < I ) V x a l à e l v é o v , x à ò è J i a X a i à n g á y ^ a x a JIEQI 0 E O V Ç , â ' H o i o ô o ç x a l naç|iEviÔT|ç À i y o u o i v , ' A v á y x r ] x a l o v x " E Q W X I y E y o v É v a i , EÌ ÈXEÌVOI aXi^ÖF) È À ^ y o v o v y à ç â v è x x o ^ a l o v ò è ÒEOUOI àXXr|X.cov è y i y v o v x o x a l àXXa noXXà x a l ß l a i a , E I " E Q O J Ç è v a v x o l ç f | v , akXà c p i X i a x a l EÏÇF|VT], WOJIEQ VOV, è i ; o v " E Q C D Ç x à i v 0 E O ) V paoiÀEÙEi.

T

N é o ç ^ è v o v v EoxL, j r g ô ç ò è x û vèco à j i a X ó g . JIOIT]XOV Ó ' EOXIV ÈVÔ£T|Ç, o l o ç T|V " O f l T l Q O Ç , TIQÔÇ XÒ ÈjllÔELÇ a i 0EOÜ à j r a À . ó x T | x a . " 0 ( I T ] Q O Ç y à ç " A X T J V 0 E Ó V XÉ a cpipiv Elvat x a l ÓJiaXr|v - x o v ç y o ù v j i ô ô a ç a v x f j ç c u t a X o v ç E i v a i - Xéywv x f j ç ( i é v 0 ' á j i a X o L JIOÔEÇ* o ù y à ç è j i ' OVÔEOÇ j x i X v a x a i , àXX' àça f ] y £ x a x ' à v ô ç x L v x g á a x a ßaivEi. x a X â ) o v v ÔOXEÏ n o i XEXHT]QÚO x f y v c u t a X o x r y r a c t J i o c p a í v E i v , ö x i o v x è j i l OXXT)QOV ß a i v E i , àXX' è j x l | i a X 0 a x o v . xà) a i ) X ( I ) ô f ) x a l r m e l ç X Q ^ o d ) ( I E 0 A XEX^ÍTIQÍÜ) JIEQ'I " E ç w x a , 0 x 1 árcaXóc,. o ù yàç è j i l y f ^ Ç ß a l v e i o v ò ' ÈJI'L x Q a v í c u v , ä è o x i v o ù j x á v u j i a X a x á , àXX' è v x o ï ç (xaX a x c u x â x o t ç x â j v ö v x c o v x a l ß a i v E i x a l OÎXEÏ. è v y à g r j 0 e o i x a l tyvxatç 0 E Û V x a l à v O g c i m u r v x f | v o ï x r i o i v ï Ô Q U x a i , x a l o v x a v ê ^ f j ç è v n d o a i ç x a ï ç tyvxalç, àXX' f j x i v i â v OXXT]QÒV r j 0 o ç è x o v o r j è v x v x t l . à j t é g x E x a i , F) ô ' â v ( l a X a x ó v , o ì x i ^ E x a i . à i x x ó [ i E v o v o v v ô e i x a l JTOolv x a l ixávxfl èv naXaxcuxâxoiç xœv ^aXaxcoxaxiov c t J i a X o í ) x a x o v à v à y x r ) EIVOI.

E

SYMPOSION

7'

aber behält recht, daß Gleiches sich immer zu Gleichem geselle. In wie vielem ich sonst dem Phaidros zustimme, darin bin ich nicht mit ihm einverstanden, daß Eros älter sei als Kronos und Iapetos. Ich behaupte im Gegenteil, er sei der Jüngste unter den Göttern und selbst ewig jung. Die alten Göttergeschichten aber, die Hesiod und Parmenides erzählen, sind der Ananke und nicht dem Eros widerfahren, wenn jene überhaupt die Wahrheit gesagt haben. Denn sie hätten einander nicht entmannt und gefesselt und sonst auf mannigfache Weise Gewalt angetan, wenn Eros unter ihnen gewesen wäre, sondern in Frieden und Eintracht gelebt wie jetzt, seitdem Eros über die Götter herrscht. Er ist also jung, und außer dem, daß er jung ist, ist er zart, und es braucht einen Dichter, wie Homer einer war, um die Zartheit des Gottes darzustellen. Denn Homer erzählt von Ate, sie sei eine Göttin und zart; ihre Füße wenigstens nennt er zart, indem er sagt: ... ihre Füße sind zart; denn nimmer dem Boden Nahet sie, sondern sie wandelt über den Köpfen der Männer. Mir scheint, daß er so mit einem schönen Bild ihre Zartheit kennzeichnet, daß sie nicht auf dem harten Boden schreitet, sondern auf etwas Weichem. Denselben Beweis wollen wir denn auch für die Zartheit des Eros anwenden. Denn er schreitet nicht auf der Erde und auch nicht auf den Köpfen, die ja auch nicht besonders weich sind, sondern auf dem Weichsten, das es gibt, wandelt er und wohnt auch dort: in den Gemütern und Seelen von Göttern und Menschen hat er sich seinen Wohnsitz errichtet. Und wiederum nicht ohne Unterschied in allen Seelen; denn wenn er einer begegnet, die von rauher Art ist, wendet er sich weg; wo aber eine weiche ist, da nimmt er seinen Wohnsitz. Weil er nun allezeit, mit seinen Füßen und mit allem anderen, nur das Weichste unter dem Weichen berührt, muß er selbst von außerordentlicher Zartheit sein.

ÏYMnOIlON Neojtaxoç (ièv 6r| èori xai àjiaXanaxoç, JIQÔÇ ôè xovxoiç vyçàç T O EIÔOÇ. où yàç âv oîôç T ' r)v JIÓVTT) JTEQutTXiooeoöai oùòè òià Jiàcrpç ^ v x ^ Ç xai EÍOUÜV T Ò JIQÛÏXOV XavQáveiv xai è^wòv, et OXÀ.T]QÔÇ fjv. crun^iETQOD òè xai vyçàç lôéaç néya TEX(1T|QIOV t| EÙOXT]HOCTÚVT], Ô ÒT1 ôiacpEQÔVTCOÇ ÈX JtávTÜJV Ó|iO^OyOt)(j.évajç "EQCDÇ EXEI" àcrxri|i.ocrùvri yàç xai " E Ç A M JIQÔÇ àX.Xr|X.oi)ç àei JIÔA^HOÇ. XQÔaç ôè xàXXoç f| xax' âvôî] ôiaixa TOV 0EOC ormaivei- àvavGet yàç xai ànriv0t]xÔTi xai aco^axi xai \puxil xai àXXœ óxcpoOv oùx ÈVÎÇEI " E Q W Ç , OV Ô ' âv evav0r|Ç xe xai £Ù(I>ôr|ç XÔJIOÇ f|, èvxaOÔa xai ÏÇEI xai ¡ I E V E L 19. F I E Q Ì nèv ovv xâXXouç xoû GEOÛ xai xaûxa ixavà xai 8ti jioXXà KebiExai, JIEQÌ òè àçExfjç "EQOJXOÇ (j.Exà xaûxa X.EXXÉOV, xò fièv |iéyiaxov, 0x1 "EQCDÇ o i x ' àôixeî oùx' àòixetxai OÜXE ÚJIÓ ÖEOTJ O Í X E 8 E Ó V , O Í X E Ú J I ' avÖQüJÄOU O Í X E áv0Qojjiov. OÜXE yàç aùxôç ßi