Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Numeri 9783110482843, 9783110479348

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Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Numeri
 9783110482843, 9783110479348

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
1. Einleitung
Numeri 1
Numeri 2
Numeri 3
Numeri 4
Numeri 5
Numeri 6
Numeri 7
Numeri 8
Numeri 9
Numeri 10
Numeri 11
Numeri 12
Numeri 13
Numeri 14
Numeri 15
Numeri 16
Numeri 17
Numeri 18
Numeri 19
Numeri 20
Numeri 21
Numeri 22
Numeri 23
Numeri 24
Numeri 25
Numeri 26
Numeri 27
Numeri 28
Numeri 29
Numeri 30
Numeri 31
Numeri 32
Numeri 33
Numeri 34
Numeri 35
Numeri 36
1.1 Bibelauslegung
1.1.1 Masoretische Zeichen
1.1.2 Plene- und Defektivschreibung
1.1.3 Definition
1.1.4 Klangliche Worterklärung
1.1.5 Synonyme
1.1.6 Homonyme und Polyseme
1.1.7 Redundanz
1.1.8 Umschreibung
1.1.9 Permutation, Inversion
1.1.10 Notarikon
1.1.11 Gematrie
1.1.12 Gleichnisse
1.1.13 Auflösen von Widersprüchen
1.1.14 Schlussfolgerungen
1.1.15 Hermeneutische Regeln
1.1.16 Freie Assoziation
1.2 Übergreifende Themen
1.3 Textkomposition
2. Jalkut Schimoni Numeri
Bemidbar (Num 1,1-4,20)
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Naso (Num 4,21-7,89)
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Beha'alotkha (Num 8,1-12,16)
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Schelach (Num 13,1-15,41)
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Korach (Num 16,1-18,32)
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Chuqqat (Num 19,1-22,1)
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Balak (Num 22,2-25,9)
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Pinhas (Num 25,10-30,1)
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Mattot (Num 30,2-32,42)
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Mas'e (Num 33,1-36,13)
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
3 Register
3.1 Hebräische Bibel
3.2 Hauptquellen des Jalkut
3.3 Andere Quellen
3.4 Schreiberverweise
3.5 Lehnwörter
3.6 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten
3.7 Literatur
3.7.1 Textausgaben
3.7.2 Zitierte Literatur
3.7.3 Weiterführende Literatur
3.8 Abkürzungen

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Jalkut Schimoni zu Numeri

Jalkut Schimoni

Rabbinische Bibelauslegung im Mittelalter Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein

Jalkut Schimoni zu Numeri Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein

Teilband 1: Kapitel 1 – 15

ISBN 978-3-11-047934-8 e-ISBN (PDF) 978-3-11-048284-3 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-048244-7 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­ bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com

Vorwort Der Jalkut 1 Schimoni ist ein umfangreicher rabbinischer Kommentar zur gesamten hebräischen Bibel. Das Werk bietet eine Zusammenstellung von Auslegungen aus Talmud und Midrasch, die in neuer Kombination als fortlaufender Kommentar zu den einzelnen biblischen Büchern dargeboten werden. Das monumentale Werk enthält Quellen, die nur noch hier belegt sind. 1308 2 wurde das einzig erhaltene fast vollständige Manuskript des Jalkut Schimoni zur Tora, Ms. Heb. b. 6 (Ms. Oxford Bodleiana 2637, 494 Seiten 3), in Rothenburg ob der Tauber fertiggestellt, 4 das Textgrundlage der kritischen Ausgabe des Jalkut Schimoni zur Tora von Dov (Arthur B.) Hyman und Jitzchak Schiloni ist. 5 Sein Schreiber war, wie das Kolophon am Ende der Handschrift angibt, Kalonymus ben Jakob aus Rothenburg: „Ich, der junge Kalonymus ben Rab Jakob habe dieses Buch des Rab Schimon ha-Darschan 6, das Andenken des Gerechten zum Segen, über den Pentateuch für den frommen Rab Natan ha-Parnas 7, Sohn des Rabbiners Chaim, 8 der leben möge, geschrieben, und ich habe es hier am Schabbat, am fünften des Monats Tevet, im Jahre 1308 in der Stadt Rothenburg ob der Tauber beendet.“ Die zweibändige Erstausgabe des Jalkut wurde in Saloniki gedruckt (Teil 1: 1521 zu Pro-

 1 Vgl. I Sam 17,40 eigentlich die „Tasche“, der „Behälter“, in dem man viele Gegenstände sammeln kann; am besten im Sinne von „Blütenlese“ zu interpretieren. 2 Siehe Carsten Schliwski, “1308 – Kein interessantes Jahr? Das Jahr 1308 in jüdischen Chroniken und seine Bedeutung für die jüdische Geschichte und Geschichtsschreibung,” in 1308. Eine Topographie historischer Gleichzeitigkeit, hg. Andreas Speer, David Wirmer (Berlin: De Gruyter, 2010), 475-485. 3 Adolf Neubauer, Arthur Ernest Cowley, Catalogue of the Hebrew Manuscripts in the Bodleian Library and in the College Libraries of Oxford, including Mss. in other Languages ... written with Hebrew Characters, or Relating to the Hebrew Language or Literature; and ... Samaritan Mss. (Oxford: Clarendon Press, 1886-1906), X, 34-36. 4 Siehe Abraham Epstein, “Igrot bikoret,” Ha-Eschkol 4 (1902), 273-275. Abraham Epstein, “Le Yalkout Shimeoni et le Yalkout Ha-Makhiri,” Revue des Études Juives 26 (1893), 75-82. 5 Jalkut Schimoni al ha-Tora le-Rabbenu Schimon ha-Darschan, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni. 9 Bde. (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1973-1991). 6 Darschan: Bibelausleger, Prediger. 7 Parnas: Gemeindevorsteher. Zu „Natan ha-Parnas“ siehe Wolfram Angerbauer, Hans Georg Frank, Jüdische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn. Geschichte, Schicksale, Dokumente. Landkreis Heilbronn, (Heilbronn, 1986), 16, 91-96. Klaus Cuno, Die ältesten jüdischen Grabsteine in den Rheinlanden (bis ca. 1100). Onomastische Aspekte und die Tradition der Epitaphgestaltung seit der Antike (Dissertationsschrift: Universität Trier, 2012), 63-103. 8 Vielleicht handelt es sich um Chaim Eliezer, den Sohn des Rabbi Isaak ben Mose, der um 1200– 1270 lebte. Isaak gehörte zu den Lehrern des Rabbi Meir von Rothenburg.

VI  Jalkut Schimoni

pheten und Schriftwerken; Teil 2: 1526-1527 zur Tora). 9 Auch dort ist am Ende der Kommentierung zur Tora erwähnt, Schimon ha-Darschan sei der Verfasser dieses Werkes. Die Angabe, Schimon stamme aus Frankfurt, fügte Meir Prinz im Druck Venedig 10 von 1566 hinzu: „Unser Lehrer Schimon, Oberster der Darschanim, das Andenken des Gerechten zum Segen, aus der heiligen Gemeinde Frankfurt“. Die Identität dieses Schimon ist weiterhin unklar, ebenso die Frage, wann er gelebt hat und wann der Jalkut tatsächlich entstand. 11 Zur Identifikation der einzelnen Textbausteine, die im Jalkut Schimoni verwendet wurden, finden sich allgemeine Angaben (wie Midrasch; Talmud Jebamot) in Ms. Heb. b. 6, Oxford, am Seitenrand angegeben. Im Erstdruck Saloniki wurden diese Angaben im Text des Jalkut abgedruckt. Meir Prinz setzte sie in der Ausgabe Venedig 1566 wieder an den Rand neben den entsprechenden Textabschnitt. In der kritischen Edition des Jalkut Schimoni von Hyman/Schiloni 12 sind die Quellenangaben unter dem Fließtext angegeben. Die genauen Stellenangaben der Quellentexte hat Dov Hyman ermittelt und diese in zwei Bänden veröffentlicht. 13 Diese Quellenangaben sind in der vorliegenden Übersetzung am Seitenrand zu Beginn der verwendeten Texteinheit angegeben. Zum Teil wurden diese Angaben abgekürzt, sodass sie auf dem Seitenrand Platz fanden. Die Paragraphenzählung, die den Jalkut durchgängig durchzieht, stammt mit einiger Wahrscheinlichkeit von einem späteren Schreiber. Einige Zahlen für Paragraphen wurden im hebräischen Zählsystem falsch dargestellt. So findet sich die  9 Yalkut Shimoni al ha-Tora by R. Shimon ha-Darshan. Facsimile Edition of the First Edition of Salonique 1521-1527. 5 Bde (Jerusalem: Makor, 1968). Yalkut Shimoni Prophets and Hagiographa. Facsimile Edition of the First Edition Salonique, 2 Bde (Jerusalem: Makor, 1973). 10 Abraham Epstein, “Jalkut Schimoni. Defus saloniki we-defus venitsia,” Ha-Eschkol 6 (1909), 183210. 11 Zur Diskussion siehe Leopold Zunz, Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden. Ein Beitrag zur Altertumskunde und biblischen Kritik zur Literatur- und Religionsgeschichte (Berlin: A. Asher, 1832), 311-313. Abraham Epstein, Rabbi Schimon Kara we-ha-Jalkut Schimoni (Krakau: Josef Fischer, 1891) bzw. in Ha-Choker 1 (1891), 85-93; 129-137. Abraham Epstein, R. Mosche ha-Darschan mi-Narbona (Wien: A. Alkalay, 1891). 12 Jalkut Schimoni al ha-Tora le-Rabbenu Schimon ha-Darschan, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni. 9 Bde. (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1973-1991). Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999). Jalkut Schimoni al Neviim Acharonim, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009). 13 The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg, and the Editio Princeps [Salonika, 1521], by Dov (Arthur B.) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965). The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Pentateuch. Together with an Introduction, Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford and Vienna and the Editio Princeps [Salonika, 1526], by Dov (Arthur B.) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1974).

Numeri  VII

Zahl 200, die normalerweise mit einem Resch geschrieben würde, als ‫ קק‬angegeben. Auch werden die Zahlen 16 und 17 meist als He Waw und Jod Waw geschrieben. Dies würde ein jüdischer Schreiber vermeiden, da die Buchstabenkombination als Abkürzung des Tetragramms lesbar wäre. Zudem sind unterschiedliche Schreiberkonventionen für einen Verweis auf die Paragraphenzählung nachweisbar. 14 Die Abkürzungsverweise, die ein Schreiber des Jalkut in den Text eingefügt hat (z.B.: steht geschrieben in § 487), wurden zur besseren Auffindbarkeit in einer abweichenden Schrifttype gedruckt. Die Abweichungen im Jalkut Schimoni zu seinen verwendeten Quellentexten, die schon Hyman/Schiloni in ihrem Fußnotenapparat aufgelistet haben, sind im Zuge der Übersetzung nur zur Klärung von korrupten Stellen berücksichtigt worden. Da der Verfasser des Jalkut seine Quellen zum Teil verkürzt oder auf eine bestimmte Auslegung hin zugeschnitten hat, ist es eine eigene Forschungsarbeit, diese Veränderungen der Quellen systematisch zu untersuchen. 15 Dies im Rahmen einer Gesamtübersetzung des Jalkut Schimoni zu leistet, ist nicht möglich. Die Angaben im Fußnotenbereich der Edition des Jalkut Schimoni von Hyman/Schiloni beziehen sich vor allem auf Querverweise innerhalb des Jalkut und auf Hinweise zu Parallelüberlieferungen sowie Stellen in der rabbinischen Literatur, die ein Thema ähnlich behandeln. Die Angaben von Hyman/Schiloni zu Parallelüberlieferungen innerhalb der rabbinischen Literatur wurden zumeist im Fußnotenbereich übernommen, auf die Angabe der Querverweise innerhalb des Jalkut wurde verzichtet. Zudem finden sich im Fußnotenapparat bei Hyman/Schiloni Worterklärungen, wenn ein Wort korrupt überliefert wurde, oder wenn es sich um ein Lehnwort handelt. In diesem Fall vermerken Hyman/Schiloni die Schreibweise des Wortes in den Editionen und Handschriften des Jalkut sowie in der rabbinischen Quelle. Diese Anmerkungen wurden nicht übernommen. Das jeweilige Lehnwort wurde aber im Fließtext in runden Klammern angegeben. In der Übersetzung werden eckige Klammern [ ] verwendet, um Ergänzungen eines Bibelverses oder Ergänzungen zu einem Satz zu kennzeichnen. Alle Bibelstellenangaben werden in runden Klammern angegeben ( ). Runde Klammern werden auch verwendet, um der Übersetzung ein hebräisches, lateinisches oder griechisches Wort beizugeben. Ein hebräisches Wort wird dann angegeben, wenn die Auslegung gleiche oder klanglich ähnliche Wörter aufeinander bezieht, dies aber in der Übersetzung nicht deutlich gemacht werden kann. Muss innerhalb eines Kontextes P13F

 14 Siehe Dov Hyman, Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 14. 15 Siehe dazu Farina Marx, “Compilation or Interpretation? The Yalkut Shimoni on Habakkuk,” in Jenseits der Tradition? Tradition und Traditionskritik in Judentum, Christentum und Islam, hg. Regina Grundmann, Assaad Elias Kattan (Berlin: Walter de Gruyter, 2015), 74-88.

VIII  Jalkut Schimoni

dasselbe Wort unterschiedlich übersetzt werden, wird das jeweilige hebräische Wort ebenfalls angegeben. Im Jalkut Schimoni sind Bibelverse zuweilen nicht nach dem masoretischen Standardtext zitiert. In der Ausgabe von Hyman/Schiloni sind die nichtmasoretischen Formulierungen mit runden Klammern eingeklammert und der Standardtext in eckigen Klammern beigegeben. In der Übersetzung wird ein solches Bibelzitat jedoch nach der Schreibweise des Jalkut übersetzt. Es ist eine eigene Forschungsarbeit, die Abweichungen der biblischen Zitate im Jalkut zu sichten und auszuwerten. Werden Wörter aus dem Hebräischen transkribiert, geschieht dies nach den Lokkumer Richtlinien. 16 Ebenso werden die biblischen Namen nach den Lokkumer Richtlinien benutzt. Rabbinennamen, Abkürzungen der Talmudtraktate und Angabe der Wochenlesungen (Sedarim) zur Tora wurden nach Hermann Leberecht Strack, Günter Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch (München: Beck, 1982) wiedergegeben. Die Abkürzungen der biblischen Bücher folgen dem Abkürzungsverzeichnis der Theologischen Realenzyklopädie. 17 Den jeweiligen Buchbezeichnungen entsprechend wurde der dazugehörende Midrasch abgekürzt (z.B. Klagelied = Threni = Thr; MidrThr). Darüber hinaus wurden folgende Übersetzungen festgelegt: Tab. : Feste Formulierungen

schließe hieraus ein Meister sagte im Westen sagen sie in einer Lehre 18 wird gelehrt locus classicus, Grundstelle, Binjan Ab dieser [Sonderfall begründet] die allgemeine Regel denn es wird gelehrt denn wir haben gelernt lehrt er aber nicht...? auch haben wir gelernt unsere Rabbinen lehrten man wandte ein Meister es findet sich

‫אמור מעתה‬ ‫אמר מר‬ ‫במערבה אמרי‬ ‫במתניתא תנא‬ ‫בנין אב‬ ‫דתניא‬ ‫דתנן‬ ‫והקתני‬ ‫ותנן‬ ‫ילמדנו רבינו‬ ‫מיתיבי‬ ‫מר‬ ‫נמצא‬

 16 Ausnahme: Schabbat (und nicht Sabbat), wie auch die Abkürzung des gleichnamigen Mischnaund Talmudtraktates „Schabbat“. Inkonsistenzen wie diese (oder: Eleasar als Name in der Bibel und Eleazar als Rabbinenname) wurden in Kauf genommen. 17 Theologische Realenzyklopädie. Abkürzungsverzeichnis, zusammengestellt von Siegfried Schwertner (Berlin: De Gruyter, 1976) mit den Ausnahmen: Rut und Ijob. 18 Baraita, eine Lehre aus der Zeit der Mischna, die nicht in die Mischna aufgenommen wurde.

Numeri  IX

du findest, es heißt daraus lernen wir Rabba Rabbah die Rabbinen die Rabbanan unsere Lehrer lehrten Tanna ein Tanna sagte [ein Tanna] lehrte [Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte zwei Tannaiten ich habe gelernt die Rabbanan lehrten es wird weiter gelehrt es wird gelehrt wir haben gelernt er lehrt er erwidert ebenso wird gelehrt

‫נמצאת אומר‬ ‫נמצינו למדין‬ ‫רבא‬ ‫רבה‬ ‫רבנין‬ ‫רבנן‬ ‫שנו רבותינו‬ ‫תאנא‬ ‫תנא אמר‬ ‫תנא‬ ‫תנא דבי ר ישמעאל‬ ‫תרי תנאי‬ ‫תנאי‬ ‫תנו רבנן‬ ‫תני אידך‬ ‫תניא‬ ‫תנן‬ ‫תני‬ ‫מתיב‬ ‫תניא נמי הכי‬

Der auszulegende Vers, mit dem eine Sinneinheit beginnt, wird jeweils fett und kursiv gedruckt. Sinneinheiten innerhalb einer Auslegungseinheit werden durch eine Leerzeile gekennzeichnet. Mischnazitate werden in KAPITÄLCHEN wiedergegeben. Werden refrainartig Auslegungen aneinander gereiht, werden die einzelnen Auslegungselemente wie in einer Liste durchgezählt. Einrückungen weisen auf Glossen oder Anmerkungen, die einen Gedankengang unterbrechen. Grundlage der Übersetzung ist Jalkut Schimoni al ha-Tora. Sefer Bemidbar hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1986), deren Basistext Ms. hebr. 6 der Bodleian Library, Oxford, ist. In runden Klammern und fett gedruckt wird die jeweils übersetzte Seite dieser Ausgabe am Seitenrand der Übersetzung angegeben. Ein Schrägstrich in der Übersetzung / verweist auf den Beginn einer neuen Seite in der hebräischen Textausgabe von Hyman/Schiloni. Auf die Seitenzahlen von Hyman/Schiloni, Jalkut Schimoni al ha-Tora. Sefer Bemidbar, die am Seitenrand der Übersetzung angegeben wurden, beziehen sich alle Stellenangaben in den Registern. Da es keine Register zur Edition des Jalkut von Hyman/Schiloni gibt, schließt die hier vorliegende Erstübersetzung des Jalkut Schimoni mit der Erstellung eines Bibel- und Quellenregisters eine Lücke. Ein zusätzliches Register listet die Parallelstellen aus Talmud und Midrasch auf, die in der Einleitung und im Fußnotenbereich angegeben wurden. Die Seitenzahlen dieses Registerteils beziehen sich auf das vorliegende Buch.

X  Jalkut Schimoni

Zwei der Hauptquellen des Jalkut Schimoni zu Numeri sind Sifre Numeri und Sifre Zuta, letzteres ist nur noch in Zitaten aus Jalkut Schimoni und Midrasch ha-Gadol zu Numeri erhalten. Zu beiden Midraschim habe ich eine strukturierte Übersetzung in der Reihe Rabbinische Texte. Tannaitische Midraschim im Verlag Kohlhammer veröffentlicht. 19 Ich danke dem Verlag Kohlhammer, vor allem Herrn Dr. Sebastian Weigert, dass ich eine leicht überarbeitete Version dieser Übersetzungen von Sifre Numeri und Sifre Zuta für die Übersetzung von Jalkut Schimoni Numeri verwenden durfte. Danken möchte ich Ute Bohmeier für ihre vielen hilfreichen Anmerkungen. Dina Sophia Peppmöller und Yun Lee danke ich für ihre Unterstützung beim Korrekturlesen. Vor allem aber bin ich Beat Zuber dankbar, der die Übersetzung über die lange Entstehungszeit hinweg treu begleitet hat.

Düsseldorf, Januar 2017 - Dagmar Börner-Klein

 19 Rabbinische Texte: Tannaitische Midraschim III: Der Midrasch Sifre zu Numeri, übersetzt und erklärt von Dagmar Börner-Klein (Stuttgart: Kohlhammer, 1997). Rabbinische Texte: Tannaitische Midraschim III A: Sifre Zuta, übersetzt von Dagmar Börner-Klein (Stuttgart: Kohlhammer, 2002).

Inhalt Vorwort  V 1

Einleitung  1 Numeri 1  1 Numeri 2  3 Numeri 3  5 Numeri 4  8 Numeri 5  10 Numeri 6  13 Numeri 7  17 Numeri 8  19 Numeri 9  20 Numeri 10  21 Numeri 11  22 Numeri 12  25 Numeri 13  26 Numeri 14  28 Numeri 15  30 Numeri 16  37 Numeri 17  40 Numeri 18  40 Numeri 19  46 Numeri 20  53 Numeri 21  57 Numeri 22  61 Numeri 23  63 Numeri 24  66 Numeri 25  67 Numeri 26  69 Numeri 27  70 Numeri 28  73 Numeri 29  76 Numeri 30  77 Numeri 31  80 Numeri 32  84 Numeri 33  85 Numeri 34  85

XII  Inhalt

Numeri 35  86 Numeri 36  90 1.1 Bibelauslegung  90 1.1.1 1.1.2 1.1.3 1.1.4 1.1.5 1.1.6 1.1.7 1.1.8 1.1.9 1.1.10 1.1.11 1.1.12 1.1.13 1.1.14 1.1.15 1.1.16

Masoretische Zeichen  91 Plene- und Defektivschreibung  92 Definition  94 Klangliche Worterklärung  94 Synonyme  96 Homonyme und Polyseme  96 Redundanz  97 Umschreibung  97 Permutation, Inversion  98 Notarikon  99 Gematrie  99 Gleichnisse  100 Auflösen von Widersprüchen  101 Schlussfolgerungen  104 Hermeneutische Regeln  106 Freie Assoziation  107

1.2 Übergreifende Themen  107 1.3 Textkomposition  109 2

Jalkut Schimoni Numeri  111 Bemidbar (Num 1,1-4,20)  111 Kapitel 1  111 Kapitel 2  121 Kapitel 3  131 Kapitel 4  147 Naso (Num 4,21-7,89)  156 Kapitel 5  156 Kapitel 6  260 Kapitel 7  366 Behaʼalotkha (Num 8,1-12,16)  402 Kapitel 8  402 Kapitel 9  419 Kapitel 10  450 Kapitel 11  479

Inhalt  XIII

Kapitel 12  520 Schelach (Num 13,1-15,41)  544 Kapitel 13  544 Kapitel 14  566 Kapitel 15  587 Korach (Num 16,1-18,32)  685 Kapitel 16  685 Kapitel 17  708 Kapitel 18  713 Chuqqat (Num 19,1-22,1)  794 Kapitel 19  794 Kapitel 20  888 Kapitel 21  912 Balak (Num 22,2-25,9)  941 Kapitel 22  941 Kapitel 23  963 Kapitel 24  987 Kapitel 25  1000 Pinhas (Num 25,10-30,1)  1012 Kapitel 26  1019 Kapitel 27  1029 Kapitel 28  1072 Kapitel 29  1118 Mattot (Num 30,2-32,42)  1140 Kapitel 30  1140 Kapitel 31  1182 Kapitel 32  1213 Masʼe (Num 33,1-36,13)  1221 Kapitel 33  1221 Kapitel 34  1229 Kapitel 35  1230 Kapitel 36  1277 3

Register  1280

3.1 Hebräische Bibel  1280

XIV  Jalkut Schimoni

3.2 Hauptquellen des Jalkut  1310 3.3 Andere Quellen  1322 3.4 Schreiberverweise  1324 3.5 Lehnwörter  1328 3.6 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten  1334 3.7 Literatur  1376 3.7.1 Textausgaben  1376 3.7.2 Zitierte Literatur  1381 3.7.3 Weiterführende Literatur  1382 3.8 Abkürzungen  1386

1 Einleitung Die Kommentierung des Jalkut Schimoni zu Numeri umfasst 1455 Auslegungen, die aus 19 unterschiedlichen Quellen zu einem fortlaufenden Kommentar zusammengestellt wurden, wobei der babylonische Talmud die Hauptquelle für die Kommentierung ist, die mit der Kommentierung von Sifre Numeri und Sifre Zuta verwoben wird. 204 Textstellen aus Midrasch Tanchuma, 50 Zitate aus dem nicht mehr vorliegenden Predigtmidrasch Jelamdenu, 41 Kommentare aus der Pesiqta de Rab Kahana wurden in die Kommentierung zu Numeri eingearbeitet. Die übrigen Quellen wurden nur sporadisch von dem Autor des Jalkut benutzt: 1 Tab. 1: Anzahl der in Jalkut Schimoni Numeri benutzen Quellen Quelle

Anzahl

Quelle

Anzahl

bTalmud



Seder Elijahu Rabba



Sifre Numeri



Mekhilta



Tanchuma



Pirqe de-Rabbi Eliezer



Sifre Zuta



Mischna



Jelamdenu



Sifre Deuteronomium



Pesiqta de Rab Kahana



Canticum Rabba



Midrasch Psalmen



Tosefta



Jeruschalmi



Pesiqta Rabbati



Esfa



Seder Elijahu Zuta



Kleine Traktate



Unbekannt



Genesis Rabba



Numeri 1 Zum ersten Seder, der Leseeinheit „bemidbar“ (Num 1,1-4,20), wurden 31 Texte aus Tanchuma, 18 aus dem babylonischen Talmud, je einer aus der Tosefta, dem Jerusalemer Talmud, dem verloren gegangenen Midrasch Esfa, aus der Mekhilta und aus Midrasch Psalmen miteinander verwoben.

 1 Siehe Dagmar Börner-Klein, “Yalkut Shimoni Numbers on Proselytes,” in ‟Let the Wise Listen and add to their Learningˮ (Prov 1:5). Festschrift for Günter Stemberger on the Occation of his 75th Birthday, hg. Constanza Cordoni, Gerhard Langer (Berlin: De Gruyter, 2016), 434.

  Jalkut Schimoni

Von Kapitel 1, das über die Aufforderung Gottes berichtet, alle männlichen Personen der Stämme Israels ab dem zwanzigsten Lebensjahr für den Heeresdienst zu zählen und Oberhäupter zu benennen, werden nur Num 1,1-2 und Num 1,53 kommentiert. Auf die ermittelten Personenzahlen zu den einzelnen Stämmen wird nicht eingegangen. Nach Num 1,52 lagerten die Stämme jeweils um ihr Panier, nach Num 1,53 sind die Leviten davon ausgeschlossen, die sich um das Stiftszelt lagerten, worauf der Jalkut zum Schluss der Kommentierung des ersten Kapitels eingeht, ohne diese jedoch anzuführen, da die Sinneinheit in der Exodus-Kommentierung § 426 bereits benutzt wurde. Zu Num 1,1, „da redete JHWH in der Wüste [am] Sinai“, wird als erstes die Formulierung „Wüste Sinai“ hinterfragt, da unklar ist, warum der Berg, an dem Gott zu Mose spricht, als „Wüste“ bezeichnet wird. Die Auslegung zum Vers wird mit einer Auslegung zu Ps 36,7, „deine Gerechtigkeit ist wie die Berge Gottes“, verknüpft, die der Jalkut aufgrund der Stichwortverbindung zu „Berg“ aus TanB bemidbar 1 übernimmt. Nach Ps 36,7 symbolisiert ein Berg die Gerechtigkeit Gottes, die so fest und unverrückbar ist wie ein Berg. „Wüste“ in Num 1,1 wird dann symbolisch auf den Wohnort gottloser Menschen bezogen, die Gott nach Ez 31,15 ins Totenreich hinabsteigen lässt, einen Ort, der von der finsteren Urflut bedeckt ist. Eine Andeutung darauf gibt Ps 36,7, wo die Gerichte Gottes mit der Urflut verglichen werden. Nach Ez 31,14 lässt Gott es den Gerechten gut ergehen, er „weidet sie auf guter Weide“. Damit ist der Gegensatz zur „Wüste“ in Num 1,1 gefunden. In einer zweiten Auslegungseinheit wird die Zeitangabe von Num 1,1, „im zweiten Jahr“, aus dem Kontext des Verses konkretisiert: Es handelt sich um das zweite Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten. Außerdem wird aus dem Kontext deutlich, warum Gott zu Mose sprach: Er gab den Befehl, die Zahl der wehrfähigen Männer zu ermitteln. Mit TanB bemidbar 2 führt der Jalkut dann die Auslegung zum Stichwort „Wüste“ weiter, das auf die rhetorische Frage Gottes in Jer 2,31 eingeht: „Bin ich eine Wüste für Israel geworden?“ Dies wird verneint. Gott hat Israel aus Ägypten geführt und es mit Manna, Wolken und Brunnen versorgt, was durch das Verdienst von Mose, Aaron und Mirjam geschah. Als diese starben, hörte die jeweilige Gabe Gottes auf. Am Schluss der Auslegung steht Jer 9,1, das noch einmal das Stichwort „Wüste“ auf Gottes Zugewandtheit zu Israel bezieht: Brächte man Gott dazu, Wüste für Israel zu sein, verließe er sein Volk. Ein Gleichnis verdeutlicht aber, dass dies nicht geschehen wird. Wann immer sich Israel in einer Wüstensituation befindet, ist dies eine Situation zum Guten und wird aus einer späteren Sicht auf die Dinge auch als solche erkannt. Auch, wenn Israel in der Wüste ist, ist Gott in seiner Mitte. Daher schließt die Auslegung mit Jes 35,1: „Freuen soll sich die Wüste“. In einer dritten Sinneinheit geht der Jalkut mit TanB bemidbar 3 auf die Wortkombination von „Sinai“ und „Stiftszelt“ in Num 1,1 ein. Das Stiftszelt ist der Ort, an dem Gott mit Mose redet, wie zuvor aus dem Dornbusch. Der Kommentar hebt her-

Numeri  

vor, dass im Hebräischen „Sinai“ und „Dornbusch“ (‫ )סנה‬ähnlich klingen und fast denselben Buchstabenbestand aufweisen. Warum sich Gott nun aber im Stiftszelt offenbart, wird wieder mit einem klangähnlichen Wort erklärt: Das Stiftszelt bietet Gott Zurückgezogenheit (‫)צניעות‬. Ps 45,14-15, „ganz als Herrlichkeit ist die Königstochter im Innengemach. In bunten Gewändern wird sie zum König geführt“, wird dann auf diese Situation gedeutet. Mose geht in das Innengemach, das Stiftszelt, um zu Gott, dem König, zu gelangen. Die Auslegung schließt mit einem Text aus dem verlorenen Midrasch Esfa sowie aus der Mekhilta, die sich auf den Befehl Gottes beziehen, die wehrfähigen Männer Israels zu zählen. Mit Esfa verweist der Jalkut darauf, dass dies nichts Ungewöhnliches war, da ja schon das hebräische Wort für „Buch“ (‫)ספר‬, mit dem Verb „zählen“ identisch ist und es nach Num 1,18 um das Zählen der Namen ging. Es ist aber im Vergleich zu den übrigen Völkern etwas Besonderes und dadurch gesichert, dass Israel Gottes auserwählte „Braut“ ist (Cant 4,12). Als Israel diesen Status aufgab und sich mit den Moabiterinnen verunreinigte, brachte Gott zur Strafe eine Seuche über Israel. Gott „verstieß jeden, der sich verunreinigt hatte“. Num 25,19, „es war nach der Seuche“, gibt daher den Grund an, warum Mose die wehrfähigen Männer zählen sollte. Er sollte ermitteln, wie viele Männer die Seuche überlebt hatten. 2 Mit TanB bemidbar 5 hebt der Jalkut zu Num 1,2 hervor, dass das Ermitteln der Gesamtzahl von Israel, das hier befohlen wird, einzigartig für Israel ist. Die Kommentierung zu Kapitel 1 beschließt der Jalkut mit Auslegungen aus TanB bemidbar 6-8, in der das Reden Gottes am Sinai mit der Verleihung der Tora am Sinai verglichen wird. Es werden alternative Namen für „Sinai“ aufgezählt und deren Bedeutung ermittelt. Es folgt eine letzte Erklärung, dass die Formulierung in Num 1,2, „erhebt die Zahl (‫“)שאו את ראש‬, auch wörtlich verstanden werden kann als „erhebt das Haupt“ Israels, als eine Aufforderung, Israel zum höchsten der Völker zu erheben. P20F

P

Numeri 2 In Kapitel 2 setzt sich der Jalkut in einer langen Auslegungseinheit mit dem Befehl Gottes in Num 2,1 auseinander, dass sich ein jeder aus Israel „unter seinem Panier bei den Feldzeichen“ lagern solle. Dazu führt er TanB bemidbar 9-14 an. Als erstes Problem wird dort diskutiert, ob jeder in Israel einen Lagerplatz erhielt, der es ihm ermöglichte, innerhalb der Schabbatgrenze von 2.000 Ellen auf Schabbat vor die Stiftshütte treten zu können. Nach Jos 3,4 hätten die Israeliten beim Transport der Lade von dieser mindestens 2.000 Ellen Abstand halten sollen. Dies wird hier narra-

 2 Die zugrunde liegende hermeneutische Regel lautet: Es gibt kein Früher oder Später in der Tora. Daher können die Verse in vertauschter Reihenfolge gelesen werden.

  Jalkut Schimoni

tiv umgedeutet, Josua habe den Israeliten die Anweisung erteilt, sich nicht weiter als 2.000 Ellen von der Lade zu entfernen. Das Stichwort „Panier“ führt dann zu Ps 20,6, „wir wollen jubeln über deine Hilfe, im Namen JHWHs das Panier erheben“. Aus diesem Vers wird geschlossen, Gott habe seinen Eigennamen, JHWH, auf die Paniere Israels gegeben. Dies sei als Zeichen der Liebe Gottes zu deuten, wie aus Cant 2,4 ersichtlich ist: „Dein Panier über mir ist Liebe“. Israel sei somit hervorgehoben vor allen Völkern, die sich über Israels Besonderheit wundern und es auf ihre Stufe zurückgestuft sehen möchten. In einer Auslegung zu Cant 7,1, „kehr zurück, kehr zurück, Schulamit“, lässt der Jalkut die Völker versprechen, Israel zu Heerführern, Herrschern und Statthaltern zu machen. Israel weist dies aber zurück, da diese Ränge nicht an Gottes Panier heranreichen. Es wird verdeutlicht, dass das Ordnen Israels nach Panier und Feldzeichen den Blick Bileams auf sich zog und dieser verstand, dass das Ordnungsprinzip eine Stärke Israels ist. Mit ihr wurde die Ordnung fortgeführt, die bestanden hatte, als die Israeliten aus Ägypten auszogen und die Gebeine Josefs mit sich nahmen. Hierbei war auch streng geregelt, welche Mitglieder welchen Stammes die Bahre Josefs tragen sollten. Da sich diesbezüglich alle an die Anweisungen hielten (Gen 50,20), sicherte dies den Israeliten das Verdienst, bei der Wüstenwanderung nach Panieren geordnet zu werden. Mit TanB bemidbar 13 gibt der Jalkut die Himmelsrichtung der Lagerplätze für die einzelnen Stämme an. Die Wolke der Herrlichkeit umgab Israel. Sie signalisierte Mose den Aufbruch, wenn sie sich entfernte. Wenn sich alle erhoben hatten, blies man die Trompeten, und die Stämme erhoben sich nach Panieren geordnet. Der Kommentar beschreibt ausführlich die Farben der Paniere. Durch Stehenbleiben der Wolke signalisierte diese den nächsten Rastplatz für Israel. Lagerte Israel, war es von der Wolke umgeben und wurde dadurch „schön“, wie es Cant 6,4 besingt. Daher ist Israel von Gott „gefunden“ und „behütet“ (Dtn 32,10) und dadurch „Kind Gottes“ (Dtn 14,1) wie „Heer Gottes“ (Ex 7,4). Cant 2,4, „er führt mich zum Weinhaus“, wird als weiteres auf die Situation passendes Bild gedeutet, das bezogen auf Cant 5,10, „ausgezeichnet vor Tausenden“, wiederum auf Israel weist. Hier schließt sich dann der Auslegungskreis, denn „ausgezeichnet (‫ “)דגול‬weist im Hebräischen eine Klangähnlichkeit zum Wort „Paniere (‫ “)דגלים‬auf. Im folgenden Kommentarteil deutet der Jalkut mit TanB bemidbar 16 die Aufforderung an Israel in Num 2,2, es solle sich „von ferne“ lagern, da dies der vorangehenden Interpretation widerspricht, dass Israel sich innerhalb von 2000 Ellen zur Lade lagern sollte. Zunächst wird auf Num 3,38 verwiesen, das nur angibt, die Israeliten sollten sich östlich vom Stiftszelt lagern. Dies wird als temporär für den Fall interpretiert, dass Gott zornig auf Israel war. Im Allgemeinen aber habe Israel sich, wie Num 2,2 angibt, „fern rings um das Stiftszelt gelagert“ und zwar „vor der Wohnung“. Aus dem Kontext von Num 2,3, „und die sich östlich davor lagerten, waren

Numeri  

das Panier des Lagers Juda“, sowie mit Verweis auf Num 10,14, Num 7,12, Jdc 1,2 und Nah 2,4 wird dann auf die Vorrangstellung des Stammes Juda aufmerksam gemacht. Es fehlt eine Auslegung von Num 2,4-16, das die einzelnen Lagerplätze der Stämme und die Mitgliederzahl der jeweiligen Gruppen detailliert angibt. Die Auslegung zu Num 2,17, „danach soll das Stiftszelt aufbrechen“, stammt aus bZeb 61b und wurde zuvor in § 531 ausgeführt, hier aber mit Verweis auf die Stelle im Jalkut nicht erneut wiedergegeben. Ebenso wurde die folgende Auslegung aus Sifra (melachat ha-mischkan 13) bereits in § 427 verwendet und daher hier nicht mehr mitgeteilt. Die Auslegung von Kapitel 2 beschließt ein Kommentar aus bMen 95a über die Verwendung der Schaubrote während der Wüstenwanderung. Es wird mitgeteilt, dass es eine Meinungsverschiedenheit darüber gibt, ob die Brote jeweils unrein wurden oder nicht, bis Rabin erklärte, dass die jeweils angerichteten Brote rein, die weggenommenen aber unrein waren.

Numeri 3 Aus Num 3 behandelt der Jalkut die Verse 1, 4, 13-15, 38, 40 sowie Num 3,47. Damit stehen Mose und Aaron im Fokus, sowie Aarons Söhne Nadab und Abihu, die im Stiftszelt den Tod finden, als sie ein nicht gottgeweihtes Opfer darbringen. In Num 3,14-15 geht es um die Musterung der Leviten. Alle behandelten Personen sind dadurch ausgezeichnet, dass sie in der Nähe des Stiftszeltes lagern und für den Dienst am Stiftszelt zur Verfügung stehen (Num 3,38). Zu ihnen gehören auch die Erstgeburten, die Mose nach Num 3,40 ebenfalls mustern soll, die aber durch fünf Schekel (Num 3,47) von ihrem Dienst losgekauft werden können. Der Jalkut geht nicht darauf ein, dass Aaron nach Num 3,2 weitere Söhne, Eleasar und Itamar hatte (Num 3,2). Gottes Befehl an Mose, den Stamm der Leviten für den Dienst an der Stiftshütte auszusondern und die sich anschließende detaillierte Beschreibung, welche Familie welche Aufgabe zu befolgen habe, wird nicht behandelt. Der Jalkut geht nicht auf den Befehl Gottes ein, dass ein Fremder, der sich dem Stiftszelt nähere, zu sterben habe (Num 3,38). Dass nach Num 3,39 die 22.000 Leviten ausgesondert und 22.273 Erstgeburten verzeichnet wurden, wird übergangen. Nach Num 3,44-46 sollen die Leviten stellvertretend für die Erstgeburten Gott zur Verfügung stehen. Da aber 273 mehr Erstgeburten als Leviten gezählt wurden, wird pro Kopf ein Betrag für jede Erstgeburt angesetzt, durch den die Erstgeburt ausgelöst wird. Dieser Betrag wird den Leviten zugesprochen (Num 3,46-51). Auch darauf geht der Jalkut nicht ein. Zu Beginn werden sieben Stellen aus dem babylonischen Talmud mit TanB bemidbar 17-20 kombiniert. Es folgen zwei weitere Stellen aus dem Babli sowie TanB bemidbar 21-26, worin ebenfalls zwei Stellen aus dem Babli eingeflochten werden. Mit bSanh 19b verweist der Jalkut darauf, dass nicht die biologische Herkunft entscheidend ist, sondern das Lehrer-Schülerverhältnis: „Jeder, der den Sohn seines

  Jalkut Schimoni

Gefährten Tora lehrt, dem rechnet die Schrift es an, als hätte er ihn gezeugt“. Abgeleitet wird dies aus Num 3,1, „dies sind die Geschlechterverzeichnisse Aarons und Moses“, in denen es ausschließlich um die Aaroniten, nicht aber um die Nachkommen Moses geht. Da Mose aber im selben Kontext genannt wird, wurde daraus geschlossen, dass Mose der geistige Vater der Aaroniten war und sie daher auch nach ihm benannt wurden. Die sich anschließende Kommentierung zu Num 3,1, „am Tag, da JHWH mit Mose redete“, findet sich zuvor in § 480 und wird hier nicht erneut wiedergegeben. Ebenso wird zu Nadab und Abihu auf § 525 verwiesen, ohne die Kommentierung auszuführen. Die dann folgende Auslegung aus bJeb 63b greift das Stichwort „Fortpflanzung“ auf und verweist auf das erste Gebot, „seid fruchtbar und mehret euch“ (Gen 9,7). Jeder, der sich dem entzieht, ist wie jemand, der einem das Leben nimmt und die „Ähnlichkeit“ Gottes verringert: „Denn im Bilde Gottes machte er den Menschen“ (Gen 9,6). Der Jalkut übernimmt aus bJeb 63b die Kritik am unverheirateten Ben Azzai: Sie sagten zu Ben Azzai: Mancher predigt schön und verhält sich (‫ )מקיים‬schön, du aber predigst schön und verhältst dich nicht schön. Er sagte zu ihnen: Meine Seele dürstet nach der Tora, die Welt kann durch andere erhalten werden (‫)יתקיים‬.

Dass dies tatsächlich geschieht, wird aus Num 10,36 deutlich, wo die Menge Israels als unzählbar angegeben wird. Dennoch schließt die Sinneinheit mit einer scharfen Kritik: Derjenige, der sich vom Erzeugen von Kindern zurückhält, muss mit einem vorzeitigen Tod rechnen. Die sich anschließende Kommentierung zu Num 3,13, „denn mir gehört jede Erstgeburt“, findet sich bereits in § 364 und wird hier nicht ausgeführt. Dass jede Erstgeburt in Israel Gott geheiligt ist, wird mit Texten aus bBek 2a-4b kommentiert. Zunächst geht der Jalkut auf die Frage ein, warum es im Vers „jede“ Erstgeburt heißt, da mit der Bezeichnung „Erstgeburt“ alle Erstgeburten inbegriffen sind. Muss die Einschließungsregel angewendet werden, sodass mit Num 3,13 auch die noch ungeborene Erstgeburt oder gar die einer Person, die nicht zu Israel gehört, eingerechnet ist, oder ist mit „Erstgeburt“ nur ein Teil einer Erstgeburt gemeint? Zudem wird die Frage diskutiert, wie zu verfahren sei, wenn die Erstgeburt eines Nutztieres einem Israeliten in Teilhaberschaft mit einem Nicht-Israelit gehört. Es wird ausdrücklich hervorgehoben, dass Priester und Leviten von der Erstgeburtspflicht befreit sind. Dies ist bereits durch Num 3,12, „siehe ich habe die Leviten genommen“, und Num 3,45, „anstelle jeglicher Erstgeburt von Israel“, festgelegt. Es ist darüber hinaus durch einen Schluss vom Leichten auf das Schwere zu deduzieren: Wenn man zwischen Heiligem der Leviten und Heiligem der Israeliten in der Wüste unterscheidet, […] so ist es eine Schlussfolgerung, dass du bei ihnen selbst unterscheiden sollst.

Numeri  

Da dies nur klar ist in Bezug auf die Leviten, die Num 3,12 allein anspricht, aber klärungsbedürftig in Bezug auf die tierische Erstgeburt, in Bezug auf Levitinnen, die ja nicht im Stiftszelt dienen, und in Bezug auf die Erstgeburten in der Nachkommenschaft Aarons und der Priester, werden diese Fragen werden ausführlich diskutiert, wobei auch der Aspekt berücksichtigt wird, ob das Gebot, Erstgeburten auszusondern, nur temporäre Geltung hat. Da es möglich ist, die Erstgeburt durch einen Gegenwert auszulösen, wird zum Schluss Num 3,45, „das Vieh der Leviten statt ihres Viehs“, so interpretiert, dass ein Schaf eines Leviten viele Erstgeburten von Eseln eines Israeliten kompensiert. 3 Die sich anschließende Auslegung zu Num 3,14, „mustere die Söhne Levis“, schöpft aus TanB bemidbar 17-20 und beginnt mit einer Bezugsetzung zu Ps 92,13, „der Gerechte sprosst wie eine Palme“. Da nachdem Ende des Opferkultes der Dienst der Leviten nicht mehr benötigt wird, nehmen die Gerechten und Weisen nun die Stelle der Leviten ein, die wie vormals die Leviten nun gute Dienste leisten. Ihre Dienste sind weitgefächert und ihre Gottesnähe macht sie sogar gefährlich. Sie sind die Diener Gottes, die Treuen des Landes, diejenigen, die auf redlichem Weg wandeln (Ps 101,6). Sie sind die von Gott Erwählten (Ps 65,6), was darauf hinweist, dass Gott die Wege der Menschen lenkt, sogar, indem er einen Mann die für ihn passende Frau finden lässt, was am Beispiel von Amram und Jochebed, den Eltern von Mose, Aaron und Mirjam, verdeutlicht wird: Er machte aus Jochebed und Amram ein Paar, um aus ihnen einen Erlöser für Israel erstehen zu lassen und um aus ihnen Hohe Priester erstehen zu lassen. Der Heilige sagte: Da dieser Stamm erfahren ist, Erlöser erstehen zu lassen, geh und zähle sie!

Der letzte Satz dieser Auslegung wird dann im Folgenden refrainartig aufgegriffen: Der Stamm war außerdem darin erfahren, gezählt und gemustert zu werden. Mose ging dabei diskret vor, da er die Informationen von Gott selbst bekam. Die Auslegung schließt mit einer Reihe von sechs gleichfalls von Gott auserwählten Dingen und der Erklärung, dass Levitinnen nicht in die Musterung eingeschlossen waren, liege daran, dass die Leviten Gottes Truppen seien, die in ihrem Dienst die Herrlichkeit Gottes sehen. Allerding hat dies fatale Folgen, denn kein Mensch kann Gott sehen und leben (Ex 33,20). Erst in der kommenden Welt wird Gott vollkommen sichtbar für ganz Israel sein. Die sich anschließende Auslegung zu Num 3,38, „und die vor der Wohnung lagern“, greift den mortalen Aspekt des Dienstes der Leviten erneut auf. Nach Num 18,2 sollen die Leviten nicht sterben, ebenso wenig diejenigen, die ihre Dienste in der Stiftshütte oder dem Tempel untereinander tauschen. Mit Mischna Tamid 1,4

 3 Siehe Ex 34,29 und die Deutung des Verses in Hyman/Schiloni, JS Numeri, 17 in TanB bemidbar 24.

  Jalkut Schimoni

verweist der Jalkut darauf, dass die Priester eine Wächterfunktion innehatten, wie dies auch aus Num 3,38 hervorgeht. 4 Zur in Num 3,40 von Gott angeordneten Musterung der männlichen Erstgeburten wird anschließend diskutiert, wann der frühest mögliche Zeitpunkt dafür sein solle. Ist bereits das noch ungeborene Kind im siebten, achten oder neunten Monat zu mustern oder das 30 Tage alte Neugeborene? Verwiesen wird auf Num 18,16, dass „von einem Monat an“ Heiliges auszusondern sei. Die Aussonderung habe Gott angeordnet, weil die Betroffenen bei Gott wertgeachtet sind (Jes 43,4). Dies wird durch zwei Gleichnisse verdeutlicht. Wie Mose den Freikauf der Erstgeburt durch Abgabe von fünf Schekel pro Kopf (Num 3,47) organisierte, kommentiert der Jalkut mit bSanh 17a: Mose entwickelt ein Losverfahren, mit dem er die 273 Personen ermittelt, deren Auslösesumme den Leviten zu Gute kommt. Dann wird zum hebräischen Wort „Musterung“ darauf hingewiesen, dass es mehrere Bedeutungsmöglichkeiten haben kann. Die Kommentierung zu Kapitel 3 schließt mit einer Erzählung zu Num 3,37, „jeweils fünf Schekel pro Kopf“, aus bMen 37a-b ab, die einer Satire würdig ist: Pelemo fragte Rabbi: Derjenige, der zwei Köpfe hat, an welchem legt er die Gebetsriemen an? Er sagte zu ihm: Entweder, du stehst auf und [entschuldigst dich] öffentlich, oder du nimmst den Bann auf dich. Derweilen war ein Mann gekommen, dem ein Kind mit zwei Köpfen geboren worden war. Er sagte zu ihm: Wie viel bin ich einem Priester [für dieses Erstgeborene] schuldig? Es kam ein Mann, der belehrte ihn, er habe ihm 10 Sela zu geben. Dem ist aber nicht so. Rami bar Chama lehrte nämlich: Daraus, dass es heißt: Jedoch sollst du auslösen, (Num 18,15) soll ich da schließen, selbst wenn es innerhalb von 30 Tagen durch Verletzung untauglich gemacht wurde? Die Bibel lehrt: „Jedoch“. [Das meint:] Ein [beliebiges] Teil. Hier ist es anders, da der Barmherzige [das Gebot] am Kopf festmacht.

Numeri 4 Gemäß Num 4,1-3 ergeht an Mose der Befehl, innerhalb der Gruppe der Leviten die Familie Kehats besonders zu behandeln. Alle männlichen Personen ab dem dreißigsten und bis zum 50. Lebensjahr sollen für den Dienst am Stiftszelt gemustert werden. Num 4,4-14 enthält die Vorschriften für Aaron und seine Söhne, wie Lade und Stiftszelt zum Transport abgebaut und verpackt werden müssen. Nach Num 4,15 sollen die Kehatiter Lade und Stiftszelt tragen, nach Num 4,16 ist das Öl für Licht und Räucherwerk während des Transportes Eleasar anvertraut. Nach Num

 4 Eine Schreibernotiz schließt sich an, die Erklärung zur Musterung der Leviten sei in § 417 nachlesbar.

Numeri  

4,17-20 verweist Gott ausdrücklich auf die Gefahren, denen die Kehatiter bei ihrem Dienst ausgesetzt sind. Die Leviten sollen daher dafür Sorge tragen, dass die Kehatiter bei ihrem Amt überleben und sollen sie vor dem Anblick des Heiligen schützen. Nach Num 4,21-28 sollen die Söhne Gerschoms gleichermaßen gemustert werden, um die Teppiche und Vorhänge der Stiftshütte zu transportieren. Itamar soll sie dabei beaufsichtigen. Mose und Aaron zählen 2.750 Kehatiter (Num 4,34-37) und 2.630 Gerschomiter (Num 4,38-41) sowie 3.200 Mitglieder der Familie des Merari (Num 4,42-50). Nach Num 4,46-49 wurden 8.580 Personen für Auf-, Abbau und Transport des Stiftszeltes gemustert. Der Jalkut beginnt seine Auslegung von Num 4 mit dem Hinweis aus MidrPs 24,11, dass alle Geräte aus dem Stiftszelt mit „Haut des Tachasch“ eingehüllt waren. Nach Num 4,6 sei dies ein purpurblaues Wolltuch gewesen, dass die königliche Würde symbolisiert habe (Ps 25,9). Mit bZeb 112b-113a, das in Gänze in § 438 ausgeführt und zur Stelle nur anzitiert ist, wird erklärt, dass mit der Errichtung des Stiftszeltes ein Kultheiligtum für ganz Israel zur Verfügung gestanden habe. Die Unterschiede zu einer Kultstätte einer Privatperson werden in § 438 erläutert. Nach der folgenden Kommentierung des Jalkut aus bSchab 92a war Eleasar mit der Überwachung der Kehatiter beim gesamten Transport der Stiftshütte betraut. Diese trugen die Lade auf der Schulter oder auf der Brust, was als heilige Handlung interpretiert und für alle anderen verboten wird. In einer zweiten Auslegung wird dies auf den Transport des Öls übertragen (jSchab 10,3). Der Jalkut schließt bSchab 81b an, in dem ein Transportgerät, die Schalen (‫ )קשות‬des Gussopfers (Num 4,7), im Hebräisch der Mischna als ‫ קסות‬bezeichnet werden. Mit bJoma 54a zieht der Jalkut dann eine Parallele zwischen dem Aufbau des Stiftszeltes und dem Öffnen des Tempels an den Wallfahrtsfesten. Dann geht er ausführlich auf Num 4,18 ein, „nicht soll der Stamm der Familien der Kehatiter ausgerottet werden“, worauf Prov 22,22, „beraube nicht den Geringen, weil er gering ist“, bezogen wird. Es wird erklärt, die Kehatiter seinen „gering“ gewesen, weil sie nach Jos 13,33 keinen Landbesitz erhalten hätten. Nach anderer Meinung waren sie zahlenmäßig gering, weil viele von ihnen in Ausübung ihres Amtes starben. Der Jalkut fügt dazu TanB bemidbar 28-29 an, das die Frage behandelt, wie durch Strafen Sühnung von Schuld erwirkt wird und bezieht Ps 33,9, „dass er ihre Seele vom Tod errette und sie im Hunger am Leben hält“, auf die Kehatiter im Besonderen und auf die Leviten im Allgemeinen. Das „am Leben Halten“ erläutert der Jalkut mit tChal 2,7-9, einer Aufzählung aller Abgaben an den Tempel, an denen die Leviten Anteil haben. Das Stichwort „Ausrottung“ in Num 4,18 leitet zu Korach über, der sich gegen das Priestertum auflehnte und vernichtet wurde, weil er die Leviten vernichten wollte. Aber JHWH bot ihnen „Schutz am Tag der Not“ (Nah 1,7) wie auch Enosch, Noah, Lot und den Israeliten in Ägypten und während der Wüstenwanderung. Hier war es der Stamm Levi, auf den sich Mose verlassen konnte (Ex 32,28), weswegen er für den Dienst Gottes ausgemustert wurde (Num 1,50; Num 3,12). Damit hat der

  Jalkut Schimoni

Stamm Levi eine Prüfung bestanden wie auch Josua, der bei Amalek geprüft wurde. Innerhalb des Stammes Levi ist die Familie Kehats ausgesondert, weil sie die Lade trägt. Diese aber leitet sich, wie der Jalkut am Ende der Kommentierung des Kapitels erklärt, von Jonadab, dem Sohn Rehabs ab (I Chr 2,55; Jer 35,19). Weil dessen Nachkommen den Willen Gottes befolgten, wurden sie Israel gleichgestellt, worauf Dtn 4,4 bezogen wird: „Und ihr, die ihr JHWH, eurem Gott, verbunden seid, lebt heute alle.“

Numeri 5 Numeri 5 behandelt den Umgang mit unrein gewordenen Personen (Num 5,1-5), mit sündig gewordenen Personen (Num 5,6-11) und die Sota, die des Ehebruchs verdächtigte Frau, die durch das Ordal des Bitterwassertrinkens als Ehebrecherin entlarvt werden soll. Die Kommentierung des Jalkut ab Numeri 5 ist wesentlich umfangreicher als zu den ersten vier Kapiteln von Numeri, da der Jalkutkommentator ab Kapitel 5 auf die Kommentierung von Sifre Numeri und Sifre Zuta zurückgreifen konnte, die beide ab hier einen fortlaufenden Kommentar zum Buch Numeri bieten. Im ersten Kommentarteil bringt der Jalkut eine Kombination von Sifre Numeri und Sifre Zuta, in die nur drei kurze Talmudstellen eingeflochten werden. Mit SNum § 1 erklärt der Jalkut, Gottes Befehl, Aussätzige, an einem Ausfluss Leidende und Totenunreine aus dem Lager zu verweisen, sei sofort umzusetzen gewesen. Der Befehl sei außerdem verallgemeinerbar und als Verwarnung für alle unreinen Personen, Männer wie Frauen und Kinder, zu verstehen, sich Heiligem zu nähern. Aufgezählt werden diese drei Fälle, da sie als die schwersten Verunreinigungen eingestuft werden. Mit bPes 95b verweist der Jalkut aber darauf, dass von allen dreien die Totenunreinheit die schwerwiegendste Unreinheit ist. Er schließt bTaan 21b an, nur dann, wenn das Stiftszelt geöffnet war, hätten unreine Personen das Lager verlassen müssen. Der Jalkut fährt mit einen langen Kommentar aus Sifre Zuta fort, auch eine Wöchnerin dürfe nichts Heiliges berühren, was auf alle unreinen Personen übertragen wird. Unrein ist aber auch der, der eine rituelle Reinigung vorgenommen hat, dessen vollständige Reinheit aber erst nach Sonnenuntergang wieder hergestellt ist, oder der sich einer rituellen Besprengung unterzogen, diese aber noch nicht abgeschlossen hat. Es spielt auch keine Rolle, ob eine Person einen geringen Unreinheitsgrad aufweist oder unbeabsichtigt verunreinigt wurde. Als Unreiner darf man sich Heiligem grundsätzlich nicht nähern. Ebenso müssen verunreinigte Geräte aus dem Bereich des Heiligen fortgeschafft werden. Um Reinheit für Heiliges in der Zeit des Tempels zu gewährleisten, wurden zehn Heiligkeitsgrade festgelegt. Mit bEr 104b macht der Jalkut darauf aufmerksam, dass die Frage der Verunreinigung sehr ernst zu nehmen ist. Sogar wenn etwas durch die Berührung mit einem Kriechtier unrein geworden ist, darf dies nicht in den Tempel gebracht

Numeri  

werden. Mit SNum § 1-2 hebt der Jalkut hervor, dass Unreinheit nach Lev 17,16 durch das Waschen des Körpers und der Kleider zu beseitigen ist. Zu Num 5,3, „in deren Mitte ich wohne“, weist der Jalkut zum Ende der Sinneinheit darauf hin, dass Gott nach Lev 16,16 auch dann in Israel wohnt, wenn dieses unrein ist, Unreinheit aber immer dann entsteht, wenn Israel eine Übertretung begangen hat. Lobend wird schließlich erwähnt, dass die Israeliten Gottes Befehl, Unreine aus dem Lager zu verweisen, umgehend umsetzten. Zu Num 5,6, „wenn ein Mann oder eine Frau eine von all den Sünden [gegen] einen Menschen begeht“, spezifiziert der Jalkut mit SNum § 1-2, es handele sich um Veruntreuung (Betrug), Raub und Verursachung von Schäden, und dass Mann und Frau in Bezug auf diese Gesetzgebung gleichgestellt sind. Beide sind durch ihre körperliche Reife als Mann und Frau definiert und müssen für ihre Sünden einstehen und diese bekennen (Lev 5,5). Das Stichwort „bekennen“ wird durch den sich anschließenden Abschnitt aus Sifre Zuta ausgeführt. Hier findet sich die Erklärung, dass auch ein Proselyt unter dieses Gebot fällt. Nach Sifre Numeri gehören falsches Schwören und Fluchen ebenfalls zu den Sünden. Mit SNum § 3 beschränkt der Jalkut die Anwendung des Gebots auf den Täter. Ein Sohn muss nicht für die Übertretung seines Vaters haften. Er muss daher auch nicht ein Depositum, das sein Vater angenommen hat, herausgeben. Zu Num 5,7, „und er soll seine Schuld voll erstatten“, wird mit Lev 5,24 erklärt, dies bedeute, dass man seine Schuld bezahlen müsse, von dem bereits Num 5,7 sagt, dass ein zusätzliches Fünftel zu begleichen und ein zusätzliches Opfer zur Sühnung der Schuld darzubringen sei. Nach SNum § 3 kann das Geld einem Boten übergeben werden. Mit bGit 37a wird ergänzt, dass die Schuld auf jeden Fall beglichen werden muss, auch wenn sich jemand dazu Geld von seinem Nächsten leihen muss. Gerät jemand in Schuldhaft, aus der ihn ein Verwandter, in Num 5,8 „Löser“ genannt, auskaufen muss, erklärt der Jalkut mit bBQ 109a, da jeder in Israel einen Löser hat, sei hier ein Proselyt gemeint. Mit bBQ 110a wird ergänzt, das von einem Proselyten Geraubte sei bei Tage zu erstatten, mit bBQ 110b, dass die Schadensbegleichung von (verstorbenen) Proselyten als Schuldopfer an Priester zu leisten ist, die dafür Sorge zu tragen haben, dass die Schuldopfer nicht vermischt werden. Mit jQid 1,4 wird geregelt, dass die Tiere in diesem Fall nicht von der Zehntabgabe betroffen sind. Werden Tiere vererbt, fallen sie unter die Zehntabgabe. Mit bBQ 109b diskutiert der Jalkut dann die Frage, wie zu verfahren ist, wenn der Räuber ein Priester war und das Geraubte an den Tempel erstatten muss. Erstattet er es dann an sich selbst? Dies wird ausgeschlossen. Der Priester muss die Erstattung des von ihm Geraubten unter seinen Priesterkollegen verteilen. Mit bQB 110a-111a hält der Jalkut dann fest, dass erst das Geraubte, dann das Schuldopfer abzuliefern ist. Dem schließt sich eine Kommentareinheit aus SNum § 4-6 zu Num 5,8-10 an, in die einzelne Stellen aus Sifre Zuta eingewoben werden. Mit SNum § 4 deutet der Jalkut, unter der zu erstattenden Schuld, von der Num 5,8 spricht, sei einerseits eine nicht eingelöste Schuldverschreibung zu verstehen. Andererseits falle darunter auch die

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Beraubung eines Proselyten, die durch das Abliefern des geraubten Betrags und eines Schuldopfers an die Priester zu sühnen ist. Das Tier muss an diejenige Wachabteilung im Tempel abgeliefert werden, der das Geld zusteht. Zu Num 5,9, wo von der „Hebe für alle heiligen Gaben der Israeliten“ die Rede ist, erklärt der Jalkut mit SNum § 5, die Hebe sei bei allen Produkten abzuliefern, wie auch die Zehntabgabe. Da die Formulierung des Verses darauf schließen lassen könnte, Hebe und Zehntabgabe seien dem Priester darzubringen, wird mit Ex 23,19 darauf verwiesen, dass die Gaben JHWH dargebracht werden, die nach Num 5,9 dem Priester gehören, wie dies auch Num 5,10 betont. Mit SNum § 6 verweist der Jalkut darauf, dass dennoch bestimmte Opfergaben den Eigentümern gehören und dass R. Simeon und Jehoschua lehrten, Heiliges gehöre grundsätzlich den Eigentümern. Was aber den Priestern übergeben wird, gehört ihnen. Er fügt die differenziertere Formulierung aus SZ an, es gebe heilige Gaben der Israeliten für Israeliten und eine heilige Gabe eines Priesters für einen Priester. Mit LevR 15,5 findet er einen nahtlosen Übergang zur Behandlung der des Ehebruchs verdächtigten Frau. Derjenige, der seine Gaben an die Priester nicht freiwillig gibt, wird von der Eifersucht getrieben anderweitig nach Jerusalem finden. Das bereits zur Zeit des zweiten Tempels nicht mehr praktizierte Ordal der Eifersuchtszeremonie 5 wird in der rabbinischen Literatur ausführlich kommentiert. Der Jalkut beginnt die Behandlung des Themas mit TanB naso 1-10.12-13 und webt dann zahlreiche Talmudstellen und einige Anmerkungen aus Sifre Zuta, SNum § 7-8 und SNum § 12-21 ein. Zunächst wird ausführlich geschildert, wie man eine Eifersuchtserklärung abzugeben hatte. Es wird ein Katalog von weiblichen Untugenden und Vergehen angeschlossen und mit Koh 7,26 die Frau als Fallstrick und „bitterer als der Tod“ charakterisiert. Dann wird Num 5,17 in Verbindung mit Ijob 24,15 predigtartig ausgelegt, dass der Ehebrecher auf die Dämmerung lauert, um zur Tat zu schreiten und mit welcher Absicht er dies tut. Es folgt zu Num 5,12 die Erklärung, dass Ehebruch im Geist des Wahnsinns geschieht, was mit Prov 6,32 belegt wird. Dies wird weiter unten dann mit bSota 3a wiederholt. Es wird betont, dass der Ehebrecher darauf aus ist, den Ehemann zu narren, Gott aber zuletzt lacht, und dass das Bitterwasser dies alles ans Licht bringt. Die Auslegungseinheit von Tanchuma schließt mit dem Fazit, dass, wenn eine Frau sich von ihrem Ehemann in Heiligkeit begatten lasse, Gott ihr gerechte Söhne schenken werde. Die sich im Jalkut anschließende Auslegung aus SNum und Talmudim setzt sich vorwiegend mit halachischen Fragen auseinander. Zunächst wird festgehalten, dass, wenn der Mann zwei Zeugen für den Ehebruch seiner Frau hat, er ihr einen Scheidebrief ausstellt. Wenn zweifelhaft ist, ob ihr beigewohnt wurde, muss sie das Bitterwasser trinken. Dann wird diskutiert,

 5 Siehe die Erklärung zu Num 5,15, „inmitten deines Volkes“: „Nicht aber in dieser Zeit“.

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welche Frauen unter das Gesetz des Bitterwassertrinkens fallen, ob auch eine Proselytin, eine freigelassene Sklavin, eine Verlobte sowie eine auf die Schwagerehe wartende Frau betroffen ist und wie es um Personen steht, die blind, lahm oder armlos sind und das in Num 5,18 geforderte Ausstrecken der Handfläche nicht praktizieren können. Mit bSota 2a-3b geht der Jalkut ausführlich auf die Frage der Zeugenschaft ein. Zu Num 5,13 bringt er Talmudzitate zur Unterscheidung von Vergewaltigung und Unzucht, zu Num 5,14 erklärt er, was unter Eifersucht zu verstehen ist und warum sich diese entwickelt. Mit bSota 7a-b folgt ein narratives Stück zu Num 5,15, wie ein Mann seine Frau zum Priester bringen musste. Die folgenden Kommentare aus Talmud und Midrasch diskutieren, wie dort mit ihr verfahren wurde und wie es zu bewerten ist, wenn eine Frau unschuldig diesem Prozedere ausgesetzt wurde. Bemerkenswert ist dabei, dass der Jalkut auch Extrempositionen wie die von Sifre Zuta [235] überliefert, dass ein Mädchen von neun Jahren als Ehefrau geeignet sei und somit unter die Gesetzgebung des Bitterwassers falle. Mit bSota 28a überliefert der Jalkut andererseits die Auffassung, dass mit dem Bitterwasser auch der Liebhaber geprüft werde, und mit bQid 27b-28a hebt er hervor: „Dann, wenn der Mann frei von Schuld ist, prüft das Wasser seine Frau, ist der Mann nicht frei von Schuld, prüft das Wasser seine Frau nicht.“ Kurios ist auch die Situation in jSota 3,1, die der Jalkut zu der Frage bietet, wie das bei dem Ordal darzubringende Schwingopfer geschwenkt werden solle, wenn die verdächtigte Frau keine Hände hat. In diesem Fall sollen zwei Priester das Opfer für die Frau schwingen. Die Vorstellung aber, dass eine Frau, der beide Hände oder Arme fehlen, des Ehebruchs verdächtigt werden könnte, macht deutlich, dass es hier um das Durchdenken von vagen Möglichkeiten geht, nicht aber um Probleme, die aus dem Leben gegriffen sind. Zum Schluss der Kommentierung wird darauf verwiesen, dass nach Lev 20,10 bei Ehebruch die Todesstrafe über die Beteiligten zu verhängen ist. Nach SNum § 19 kann die Todesstrafe aber nur vollstreckt werden, wenn zwei Zeugen beide Ehebrecher vor der Tat verwarnt haben. Haben sie dies nicht getan, darf auch die Todesstrafe nicht vollstreckt werden.

Numeri 6 Im ersten Teil von Numeri 6 geht es um die Vorschriften, wie ein Entsagungsgelübde, ein Nasiräat, auf sich zu nehmen und wie dabei zu verfahren ist. 6 Num 6,22-27 behandelt den Segen Aarons. Die Kommentierung des Jalkut zum Nasiräat ist sehr ausführlich, lediglich zu Num 6,16 fehlt eine Auslegung. Dem Kommentator standen

 6 Siehe Dagmar Börner-Klein, “Nasiräer,” Reallexikon für Antike und Christentum 24 (2013), 796804.

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zum Thema ausführliche Quellen zur Verfügung: Sifre Numeri und Sifre Zuta sowie der Traktat Nazir in Mischna, Tosefta und den beiden Talmudim. Der Jalkut beginnt seine Kommentierung zu Numeri 6 mit bSota 2a, der Diskussion, warum die Lehre über den Nasiräer sich in der Bibel an die Lehre der des Ehebruchs verdächtigten Frau anschließt, wobei die Antwort durchaus kreativ ausfällt: „Um dir zu sagen, dass, wenn jemand eine des Ehebruchs verdächtigte Frau bei ihrer Verdorbenheit sieht, er sich selbst vom Wein fernhält (‫)יזיר‬.“ Mit bNazir 61a-b hält der Jalkut fest, dass Fremde kein Nasiräat auf sich nehmen können. Mit Texten aus bNed 3a-5b weist er darauf hin, dass das Nasiräat nicht als einfaches Gelübde, sondern explizit als Nasiräat deklariert sein muss, auch wenn beide eine vergleichbare Struktur aufweisen. Er schließt die bekannte Erzählung aus bNed 9b über den Hirten mit dem schönen Haar an, der wegen seines Narzissmus ein Nasiräat auf sich nimmt. Im Folgenden betont der Jalkut mit bMen 73b noch einmal, dass Fremde kein Nasiräat geloben können, und anhand von fünf weiteren Talmudstellen erläutert er, wie dieses Nasiräatsgelübde auszusprechen ist, damit es gültig ist. Dem schließt der Jalkut eine lange Kommentierung aus SNum § 22-23 an, in die er zwei Auslegungen aus Sifre Zuta einbaut. Dabei übernimmt der Jalkut die schwierigen Schlüsse vom Leichten aufs Schwere, die in Sifre Numeri geboten werden, um logisches Denken zu schulen. Zu Num 6,3 findet sich die Erklärung, ein „Nasiräat“ bedeute, sich von etwas abzusondern, insbesondere von Wein und berauschenden Getränken. Dies gilt in Bezug auf das Trinken, nicht aber in Bezug auf die Anwendung als Heilmittel. Aus Sifre Zuta wird die Erklärung hinzugefügt, dass Trauben, aus denen kein Wein gewonnen werden könne, für den Nasiräer erlaubt sind, und dass er Trauben auch essen dürfe. Dies ist insofern bemerkenswert, als in der Kommentierung zu Num 6,5 ausführlich dargelegt wird, dass Weinbeeren vom Kern bis zur Haut verboten sind. Es folgt eine Sequenz mit acht Talmudzitaten aus dem Traktat Nazir, in denen die zuvor behandelte Thematik zum gebotenen und freiwilligen Wein noch einmal aufgegriffen wird, da Sifre Numeri nicht angibt, dass es sich um den Wein zum Weihsegen und zum Schabbatausgang handelt. Diskutiert wird außerdem, ob dem Nasiräer Produkte verboten sind, die geschmacklich Wein gleichen. Aus dem Kommentar zu bNazir 37b wird dann deutlich, warum die Kommentierung zu diesem Thema so ausführlich gestaltet ist: „Alles Verbotene, das in der Tora ist, erschließt man vom Nasiräer,“ und dass „der Geschmack der Sache gleichzusetzen ist,“ was bedeutet, dass dem Nasiräer auch eine Speise, die nach Wein schmeckt, ohne Wein zu enthalten, verboten ist. Zu Num 6,5, „kein Schermesser gehe über sein Haupt“, zitiert der Jalkut bSota 16a, dass an drei Stellen die Halacha Vorrang vor der Bibel habe, was durch bNazir 39b-40a und bNazir 44a diskutiert wird. Die zweite Vershälfte von Num 6,5, „bis die Tage voll sind, die er sich als Nasiräer JHWH geweiht hat“, wird anschließend mit SNum § 25 kommentiert, in das vier Stellen aus bNaz, eine aus bQid und eine aus bTaan eingeflochten werden. Nach bNazir 5a-b dauert ein unbe-

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stimmtes Nasiräat 30 Tage, was durch Gematrie aus „heilig sei er“ ermittelt wird, denn ‫יהיה‬, 10 + 5 + 10 + 5 ergibt 30. Mit bTaan 11a-b tradiert der Jalkut anknüpfend an das Nasiräat eine Grundsatzdiskussion um die Frage, ob Askese gottgewollt sein kann. Samuel sagte: Jeder, der im Fasten verweilt, wird Sünder genannt, denn es heißt: Er entsühnt ihn dafür, dass er sich an der Seele versündigt hat. (Num 6,11) An welcher Seele aber hat er sich versündigt? Vielmehr, weil er sich selbst mit [Entzug von] Wein gequält hat. […] R. Eleazar sagt: Er wird Heiliger genannt, denn es heißt: Heilig sei er, das Haar seines Hauptes lasse er frei wachsen. (Num 6,5) Wenn dieser, der sich nur mit [Entzug von] Wein gequält hat, ein Heiliger genannt wird, um wie viel mehr jemand, der sich mit [Entzug von] allen Dingen gequält hat. […] Resch Laqisch sagt: Er wird ein Frommer genannt, denn es heißt: Wer seine Seele entwöhnt 7, ist ein frommer Mann. (Prov 11,17)

Zu Num 6,6 erklärt der Jalkut mit bNazir 48a-49b, ob sich die Formulierung „Seele eines Toten“ (‫ )נפש מת‬auf die Person oder die Seele eines Menschen bezieht und wie das Entstehen von Totenunreinheit für den Nasiräer definiert ist. Muss der Nasiräer die Totenunreinheit absolut vermeiden, oder gilt dies nur für den Fall, wenn Familienangehörige versterben. Wie ist etwa zu verfahren, wenn ein Nasiräer auf freiem Feld eine Leiche findet, deren Bestattung ihm obläge? Nach bNazir 42b darf sich der Nasiräer nicht verunreinigen. Da aber weitere diesbezügliche Lehren zum Thema in Talmud und Midrasch zu finden sind, fügt der Jalkut Stellen aus bZeb 100a, bBer 20a, bNazir 44a, Sifre Zuta und SNum § 26 an. Letzteres hält fest, der Nasiräer dürfe nicht totenunrein werden, müsse aber bei der Bestattung von nahen Verwandten eine Grabrede halten. Zu Num 6,9 bringt der Jalkut die in bKer 9a und SNum § 28 übereinstimmende Erklärung, „urplötzlich“ (‫ )בפתע פתאום‬beziehe sich, da die Formulierung zwei Wörter enthalte, auf zwei unterschiedliche Situationen, nämlich auf die unabsichtliche und durch Zwang erwirkte Gebotsübertretung des Nasiräers. Anschließend geht er auf die Opfer ein, die bei Verunreinigung eines Nasiräers von diesem dargebracht werden müssen. Die Sinneinheit über Opfer schließt mit einem historischen Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte des Nasiräats aus bNed 10a: Es wird gelehrt: R. Jehuda sagt: Die ersten Frommen pflegten danach zu verlangen, ein Sühnopfer zu bringen, dass der Heilige keinen Anstoß [zur Sünde] durch sie geschehen lasse. Was machten sie? Sie stellen sich hin und gelobten Nasiräatsgelübde, um Gott ein Sühnopfer schuldig zu sein.  7 Andere Bedeutung: Gutes tun.

  Jalkut Schimoni

R. Simeon sagt: Sie gelobten kein Nasiräat, vielmehr: Wer ein Brandopfer bringen wollte, gelobte eines und brachte es, ein Ganzopfer, er gelobte eines und brachte es, ein Dankopfer mit seinen vier Brotarten. Aber in Bezug auf das Nasiräat legten sie kein Gelübde ab, weil sie nicht „Sünder“ genannt werden wollten, denn es heißt: Und er sühnt ihn dafür, dass er sich versündigt hat. (Num 6,11)

Nach Num 6,11 muss ein Nasiräer, der sich verunreinigt hat, „sein Haupt heiligen“. Der Jalkut diskutiert mit vier Talmudstellen, SNum § 31 und SZ [243], ob dies das Scheren des Haares und/oder das Darbringen von vorgeschriebenen Opfern 8 bedeute, um dann das Nasiräat erneut antreten zu können, und ob noch einen Tag vor Ablauf des Nasiräats ein gesamtes Nasiräat ungültig werden könne. Weiter wird diskutiert, in welchem Zeitraum die Opfer dargebracht werden müssen. Zu Num 6,13, „dies ist das Gesetz des Nasiräers“, stellt der Jalkut mit bNazir 6b, bNazir 46a, SNum § 32 und SZ [244] die Hauptregeln zum Verfahren zusammen. Mit SNum § 32 geht die Kommentierung zu Num 6,14-15 auf die Frage ein, wie die Opfer darzubringen sind, was mit Stellen aus bZeb 55a und SZ [244-245] ergänzt wird, wobei die folgende Anmerkung aus SZ bemerkenswert ist, da sie in griechische Zeit verweist: Und ungesäuerte, Öl bestrichene Fladenbrote. (Num 6,15) Man könnte meinen, wie bei Ölungen. Du kannst zitieren: Mit Öl. (Num 6,15) Genug, [dass] ein Restbestand Öl [nach dem Bestreichen übrig bleibt]. Wie [macht er es]? Er taucht seinen Finger ein und gibt etwas auf dies und etwas auf jenes wie ein Chi.

Mit dem Buchstaben „Chi“ beginnt das griechische Wort für „salben“ (chrisein). Num 6,15-20 enthält Vorschriften zur Darbringung der Opfer am Ende eines Nasiräats. Die Stellen werden im Jalkut ausführlich kommentiert, auch wenn die Darbringung von Opfern nicht mehr praktiziert wird. Zu Num 6,18, „und der Nasiräer soll sich am Eingang des Stiftszeltes scheren“, wird deutlich, dass man versucht, die historische Situation zu erfassen. Dort heißt es: „Wann immer der Eingang des Stiftszeltes nicht geöffnet ist, darf er sich nicht scheren“, um sich nicht vor dem Heiligtum ungebührlich zu verhalten. Es wird nicht hinzugefügt, dies habe sich auch auf Zeiten des Tempels zu beziehen. Auch wird nicht weiter ausgeführt, wie das Prozedere in einer Zeit ohne Tempel zu gestalten ist. 9 Mit bNazir 45a-b wird betont, dass eine Nasiräerin sich nicht öffentlich scheren dürfe, um die jugendlichen Priester nicht zu verwirren. In der sich anschließenden Ausführung aus SZ [245-246] wird dann aber auf ein Darbringen der Opfer in Jerusalem angespielt und

 8 Sühnopfer und Schuldopfer. 9 Siehe aber SZ [246-247] zu Num 21: „Ein Gesetz für jedes Nasiräat: Man bringe ein Opfer und es gelte in Schilo und im Hause der Ewigkeiten.“

Numeri  

darauf verwiesen, das sich der Nasiräer beim Beenden seines Nasiräats überall im Land [Israel] scheren könne, was dann durch bNazir 45b diskutiert wird. Die Kommentierung des Priestersegens in Num 6,22-27 beginnt mit Erläuterungen aus TanB naso 15-17, mit dem Segen seien Fruchtbarsein und sich Mehren verbunden, der Gang ins Versammlungshaus sei aber ebenfalls wirksam, vor allem gegen schlechte Träume. 10 Mit SZ [247] wird zwischen Anweisungen an Mose, Aaron und die Israeliten unterschieden, um dann mit bSota 37b-38a herauszuarbeiten, wie der Priestersegen zu sprechen ist, der auch in anderen als der heiligen Gespräche gesprochen werden könne. Gefragt wird mit bChul 49a, wer denn die Priester segne, die den Segen für die Israeliten sprechen. Zu Num 6,25 wird betont, dass der Segen das Licht der Tora beinhalte, aber auch Wissen, Weisheit, Einsicht, Zucht und Verstand. Nach SZ [248] lautet der Kommentar: „Er gebe in euch Erkenntnis, dass ihr zueinander gnädig und barmherzig seid.“ Zu Num 6,26 bringt der Jalkut sieben sich auf den ersten Blick widersprechende Bibelstellen, deren Widersprüchlichkeit dann aufgelöst wird. Diese Liste aus SNum § 42 wird erweitert durch Stellen aus bBer 20b und bRH 17b. Num 6,26, „und er schenke dir Frieden“, wird mit einer weiteren, zwanziggliedrigen Liste aus SNum § 42 kommentiert, die ihrerseits um eine weitere Liste aus SZ [248-250] und um eine Siebenerliste aus LevR 9,9 ergänzt wird. Die Zahl Sieben hat in der sich anschließenden Erzählung von der Frau, die sich gegen den Willen ihres Ehemannes für Midraschauslegung interessiert, eine Schlüsselfunktion. Dann wird die Liste erneut durch vier Elemente ergänzt. Mit der elften Auslegung verweisen die Rabbinen auf die Zeit des Friedens, wenn der messianische König kommt. Das fehlende zwölfte Element der Liste könnte sich auf die noch ausstehende kommende Zeit beziehen, in der die Königsherrschaft Gottes verwirklicht ist. Die Kommentierung von Kapitel 6 beschließt der Jalkut mit Erklärungen aus SZ [250] über das Aussprechen des Tetragramms durch die Priester. Die Kommentierung endet mit den Worten: „Ob sie wollen oder nicht wollen, werde ich sie vom Himmel her segnen.“ Zwei Ergänzungen zum Thema fügt der Jalkut am Schluss der Kommentierung von Abschnitt „naso“ an, die eine inhaltliche und methodische Zusammenfassung zum Thema „Nasiräat“ geben.

Numeri 7 Kapitel 7 listet die Weihgaben der Stammesfürsten zur Einweihung des Stiftszeltes auf. Von dem 89 Verse langen Kapitel werden im Jalkut Num 7,1-19, zum Teil in nicht fortlaufender Reihenfolge, kommentiert sowie Num 7,48, Num 7,54 und Num 7,84-88. Dann folgt ein Einschub mit SZ [252] zu Num 7,13, um dann mit einer Kommentierung zu Num 7,89 zu schließen. Im Anschluss daran, am Ende der Kommen-

 10 Zu Num 6,23-25 wird der Inhalt des Segens weiter ausgeführt.

  Jalkut Schimoni

tierung des Leseabschnitts „naso“, fügt der Kommentator bNazir 34a-35a und bChul 98b-99a als Ergänzung zu seiner Abhandlung zum Nasiräat an. Der Jalkut beginnt seine Auslegung mit einer Sequenz aus PRK 1, in der aufgrund einer klanglichen Analogie das Verb in Num 7,1 (‫ )כלות‬auf das Wort „Braut“ (‫ )כלה‬in Cant 5,1 bezogen wird. Das Bild des Bräutigams, der seine Braut im Garten aufsucht, wird auf Gott bezogen, der Israel als Braut aufsucht und Gaben dadurch empfängt. Es folgen weitere klangliche Deutungsmöglichkeiten zum Verb, die aus PRK 1 stammen. Mit TanB naso 20 verweist der Jalkut darauf, dass nach I Reg 6,13 Salomo, in Analogie zu Moses Errichten der Stifshütte, den Tempel vollendet hat und darauf, dass Mose und Salomo stellvertretend für alle Mitarbeiter benannt werden, da sie dafür Sorge trugen, dass Stiftshütte und Tempel wie vorgesehen errichtet wurden. Mit SNum § 44 schließt der Jalkut eine Auslegung an, in der diskutiert wird, wann die Stiftshütte und ihre Geräte gesalbt und die Opfer der Fürsten dargebracht wurden. In diesem Zusammenhang wird auch diskutiert, wie die Söhne Aarons, die ein „fremdes“ Opfer darbrachten, „vor JHWH starben“ (Lev 10,1). Nach SNum § 45 wurden die Stammesfürsten in Ägypten eingesetzt (Ex 5,14), nach anderer Meinung sind es die Familienoberhäupter der zwölf Stämme. In einer narrativen Sequenz aus TanB naso 29 wird dargelegt, dass diese ihre Gaben für die Stiftshütte freiwillig darbrachten (Ex 36,3). Nach TanB naso 22 spielte dabei der Stamm Issachar eine besondere Rolle, was zu Num 7,4 mit einem Abschnitt aus PRK 1 weiter ausgeführt wird. Aus Num 7,3, „sie brachten […] sechs bedeckte Wagen“, wird zunächst die Zahl 6 mit PRK 1 als allegorische Zahl gedeutet. Es folgen Erklärungen aus PRK 1, SNum § 45 und SZ [251] zu dem hebräischen Wort für „bedeckte“. Zu Num 7,9, das darüber berichtet, die Söhne des Kehat hätten die Stiftshütte auf ihren Schultern „getragen“, wird das Verb mit bAr 11a umgedeutet: Es geht um das Vortragen von Liedern, nicht um das Tragen auf Schultern, wie aus einem Vergleich mit Ps 81,3 und Jes 24,24 deutlich wird. Ab Num 7,10 stehen die Weihgaben der Fürsten im Vordergrund und die Frage, nach welcher Ordnung und gerechten Reihenfolge diese abgeliefert wurden, sodass niemand in der Rangfolge benachteiligt wurde. Mit einer Auslegung aus Jelamdenu bezieht der Jalkut die Zahl 70 in Num 7,13 auf den großen Sanhedrin, dem Mose vorgestanden habe. Auch die übrigen Gaben werden allegorisch auf Tora und die Verdienste der Erzväter gedeutet. Mit bZeb 88a, bMen 87b-88a, bMen 50a und bChag 23a fügt er eine halachische Erklärung zu verschiedenen Maßeinheiten an, mit denen Opfergaben abgemessen wurden. Diskutiert wird, ob die Messgefäße geheiligt gewesen sein mussten, wenn heilige Gaben mit ihnen abgemessen wurden. Die sich anschließende Erklärung aus SNum § 49-51 hebt hervor, die Räucherschale sei aus Gold gefertigt und die dargebrachten Opfertiere die besten verfügbaren gewesen. Dies wird nach der Kommentierung zu Num

Numeri  

7,84 mit SZ [252] ergänzt. Der restliche Kommentar des Jalkut ist eine Kombination von Erklärungen aus SNum, SZ und Tanchuma, in dem es um die Rangfolge der Stammesfürsten bei ihren Opfer geht. Der Jalkut zu Kapitel 7 schließt mit Erklärungen aus SNum § 58 zu Num 7,89, wie die Stimme Gottes zu hören gewesen sei.

Numeri 8 Mit Kapitel 8 über die Anfertigung der Leuchter für die Stiftshütte (Num 8,1-4), die Weihe (Num 8,5-22) und das Dienstalter der Leviten (Num 8,23-25) beginnt ein neuer Seder, die Leseeinheit behaʼalotkha. Dies ist im Jalkut durch die erste Kommentareinheit betont, die das Anfertigen der Stiftshütte und des Leuchters mit der Erschaffung der Welt in Beziehung setzt. So hat der Leuchter sieben Lichter, die den sieben Planeten oder den sieben Schöpfungstagen entsprechen. Das Licht verweist außerdem darauf, dass Gott einst zum ewigen Licht werden wird (Jes 60,19). Dann wird auch das Licht der Gerechtigkeit leuchten (Mal 3,20). Es folgt eine Auslegungssequenz zu Num 8,2-4 sowie eine zur Weihe der Leviten in Num 8,6, zusammengesetzt aus TanB behaʼalotkha 3, 6, 9, 13 sowie SNum § 59-61, in die Auslegungen aus Sifre Zuta eingewoben werden. Dann folgt eine Auslegung aus bZeb 89b zu Num 8,7, eine Stelle aus PRK 7 und aus bAr 11a. Num 8,17 wird mit einer Erklärung aus jPes 4,1 und Num 8,24 mit einer aus bChul 24a-b ausgelegt. Eine letzte Auslegung aus SNum § 63 und SZ [256] bezieht sich auf Num 8,25. Die Auslegung zu Num 8,14 wurde mit Verweis auf Num § 92 abgekürzt. Zu Num 8,2, „wenn du die Lichter aufsteckst“, erklärt der Jalkut, dass der Stamm Levi keine Opfergaben zur Weihe des Altars darzubringen hatte, weil ihm die permanente Aufgabe des Hütens des Lichts der Leuchter obliegt, die beständig brennen sollen (Lev 24,3), wofür ein halbes Log Öl für jedes Licht notwendig ist (mMen 9,3). Zu Num 8,3 betont der Jalkut, dass den Leviten auch der Dienst, Räucherwerke und Schuldopfer darzubringen, oblag. Zu Num 8,4 wird diskutiert, wie der Leuchter, der nach Ex 25,29 aus reinem Gold bestand, anzufertigen war. Zur Weihung der Leviten in Num 8,6 hebt der Jalkut hervor, dass Gott die Leviten, bevor er sie zu ihrem Dienst auswählte, auf ihre Gerechtigkeit hin geprüft hatte. Zu Num 8,8 wird diskutiert, in welcher Reihenfolge die geforderten Sünd- und Brandopfer bei der Weihe der Leviten darzubringen waren. Zu Num 8,14 verweist der Jalkut darauf, dass die Leviten Gott wie eine Erstgeburt gehören. Dies erklärt Num 8,17 damit, dass Gott sich in Ägypten die Erstgeburten genommen und getötet hat. Zu Num 8,24 diskutiert der Jalkut, ob und wann die Leviten untauglich sind, die nach Num 8,25 ab dem fünfzigsten Lebensjahr vom Dienst zurücktreten sollen.

  Jalkut Schimoni

Numeri 9 Num 9,1-14 behandelt die Vorschriften für die Pesachfeier, Num 9,15-23 die Erscheinung der Wolken- und Feuersäule über dem Stiftszelt. Die Kommentierung zu Pesach berücksichtigt jeden Vers, mit Ausnahme von Num 9,9, von der zweiten Sinneinheit wird nur Num 9,15 mit einer Sequenz aus Jelamdenu und bSchebu 15b kommentiert, in der die Wolke über der Stiftshütte mit der am Berg Sinai identifiziert wird, in der Gottes Gegenwart öffentlich sichtbar war. Die Kommentierung zum Pesachfest besteht aus einer Verwebung von Auslegungen aus SNum § 64-71, SZ [257-261], bPes 6a-b sowie bPes 66a-95b. Hinzugefügt werden dazu nur bSuk 25a-b und bChul 29a. Um eine Verbindung zur vorangehenden Thematik zu schaffen, beginnt die Kommentierung zu Pesach mit einer Erklärung aus Sifre Zuta, Gott habe die Aufforderung, das Pesachfest einzuhalten, in der Stiftshütte erlassen. Dann wird mit SNum § 64 darauf verwiesen, dass das Pesachfest während der Wüstenwanderung nicht ordnungsgemäß zum richtigen Termin gefeiert worden sei. Darauf, dass die Festsetzung des richtigen Termins auch in späterer Zeit problematisch war, verweist anschließend bPes 66a-67b, wo diskutiert wird, ob der Schabbat als Festtag vorzuziehen ist, wenn er mit Pesach zusammen fällt, oder nicht. Darauf, dass die Einhaltung des Pesachfestes durch Unreinheit zunichte gemacht oder durch einen weite Reise verhindert wird, wird ebenfalls verwiesen. Eine weitere Problematik ergibt sich durch die Zubereitung des Pesachlammes, wenn diese mit der Darbringung von Opfern zusammenfällt. Zudem wird gefragt, wie die Formulierung „gegen Abend“ in Num 9,3 zu deuten sei. Mit SNum § 65 verweist der Jalkut darauf, dass für das Pesachlamm ein fehlerfreies, einjähriges männliches Lamm (Ex 12,5) zuzubereiten sei. Dieser Aufforderung kam man nach Zerstörung des Tempels nicht mehr nach. Der Jalkut ist somit nicht an einer Darstellung des Pesachfestes interessiert, wie es in seiner Zeit gebräuchlich ist. Zu Num 9,10 wird mit Sifre Zuta grundsätzlich diskutiert, wer das Pesachfest zu einem festgesetzten Termin nachfeiern darf. Dies dürfen einzelne Israeliten. 11 Proselyten, Minderjährige oder eine Gruppe von Israeliten dürfen dies nicht. Betont wird außerdem, bei Nichtfeiern des Pesachfestes falle man unter die Ausrottungsstrafe, den frühzeitigen, unverhofften, von Gott geschickten Tod. Aus SNum § 69 wird die neungliedrige Liste von Schreiberanweisungen vom Jalkut übernommen, die sich im Kommentar zu Num 9,10 finden. Der Jalkut geht darauf ein, dass dem Pesachlamm keine Knochen gebrochen werden durften und dass zum Fest Ungesäuertes zu essen sei. Laut einer Schreiberanmerkung sei die Ausführung dieser Thematik in § 178 zu finden. Es fällt auf, dass der Sederabend gar nicht erwähnt wird, zu dem

 11 Nach SNum § 70 obliegt auch Israelitinnen diese Gebotsausübung.

Numeri  

zumindest in Mischna Pesachim Informationen hätten übernommen werden können. Erneut zeigt sich, dass der Jalkut nicht an einer Darstellung des aktuellen Pesachfestes interessiert ist.

Numeri 10 In Num 10,1-10 geht es um die Anfertigung von Trompeten, die dazu benutzt werden sollen, den Aufbruch der Israeliten zu signalisieren, sei zur Weiterreise, sei es in den Krieg. Num 10,11-36 erzählt über den Aufbruch der Israeliten vom Sinai nach Paran. Num 10,13-16 und Num 10,18-38 berichten, in welcher Reihenfolge die Stämme aufbrachen, Num 10,17 erwähnt, dass das Stiftszelt für die Reise abgebrochen wurde. Num 10,29-32 schildert die Unterredung Moses mit Hobab, dem Sohn Reguels aus Midian, der danach zurück in seine Vaterstadt zieht. Num 10,33-36 hält fest, dass die Bundeslade voran zog, und dass sich die Wolke bei Tage über den Israeliten befand. Der Jalkut beginnt mit einer Zusammenstellung von Auslegungen aus TanB behaʼalotkha 15,18-19, die betonen, dass der Gebrauch der Trompeten zu Ehren Gottes, des Königs, geblasen wurden. Mit bRH 26a-27b weist der Jalkut darauf hin, dass an Fasttagen ebenfalls zwei Trompeten geblasen werden. Eine unbekannte Quelle wird angefügt, die im Gegensatz dazu den Klang des Schofars als göttliches Instrument hervorhebt. Mit SNum § 72-73 und SZ [261] betont der Jalkut, dass die Trompeten aus Silber hergestellt worden waren. Die angefügte Erklärung aus bAr 10a zu Num 10,5, „ihr sollt einen einfachen Ton blasen“, verweist auf den unterschiedlichen Gebrauch der Trompeten im Tempel und versucht, das Signal der Trompeten zu beschreiben. Mit bSuk 54a verweist der Jalkut dann darauf, dass auch zu den Zusatzopfern Trompeten geblasen wurden. Mit SNum § 73-74 thematisiert er die Einberufung der Israeliten zu einer Versammlung. Nach Num 10,8 sollen die Priester die Trompeten blasen, und der Jalkut diskutiert mit SNum § 75, ob die Priester dafür makellos sein mussten. Laut Num 10,9 sind die Trompeten als Signal zu gebrauchen, um in einen Krieg zu ziehen. Mit SNum § 76 erweitert der Jalkut die biblische Formulierung auf „alles, was Israel bedrängt“ wie Dürre, schweres Gebären der Frau und Schiffe in Seenot. Im Anschluss ermittelt der Jalkut mit bSuk 55a und SNum § 76 an welchen „Freudentagen“ (Num 10,10) die Trompeten zusätzlich zu blasen sind. Diskutiert wird ebenfalls, wie Num 10,9, „so wird euer gedacht werden“, zu verstehen ist, da ja die eigentliche Funktion des Trompetenblasens ein Signal an Israel ist, sich zu versammeln. Mit bAr 11b fragt der Jalkut dann, ob, da Num 10,10 das Blasen von Trompeten bei Brandopfern fordert, außerdem ein Lied angestimmt werden musste. Eine Auslegung zu Num 10,11-20 fehlt, in dem es um den geordneten Aufbruch der Israeliten nach Paran geht. Mit bMen 98b verweist der Jalkut nur auf die Tragestangen an der Lade, die die Kehatiter während der Reise trugen.

  Jalkut Schimoni

Dass Moses Unterredung mit seinem Schwiegervater Hobab bereits in § 167 mit SNum § 78 behandelt wurde, geht aus einem Schreiberverweis hervor. Allerdings wird Num 10,29 dann mit SNum § 78 ausführlich kommentiert, das hervorhebt, Proselyten seien in Israel gut zu behandeln. Ebenso steht der Proselyt in der Kommentierung zu Num 10,32 und Num 10,30-31, das anschließend durch SNum § 79-81 ausgelegt wird, im Vordergrund. Zu Num 10,33, wo von einer Strecke von drei Tagen die Rede ist, bringt der Jalkut eine Auslegung aus SDtn § 2, die darauf verweist, dass Dtn 1,2 für dieselbe Strecke elf Tage ansetzt und I Reg 19,8 sogar von 40 Tagen redet. R. Jehuda deutet diese Differenz theologisch: „Wenn sich die Israeliten würdig erwiesen hätten, hätten sie das Land nach drei Tagen betreten.“ Weiter wird zu Num 10,33 mit SNum § 82 erklärt, die Schechina habe Israel täglich wegen der Lade rasch zu einem Lagerplatz gebracht, die laut SNum § 83 als Feuersäule einen Schutzschild bildete. Zu Num 10,35 verweist der Jalkut mit bSchab 115b und bSchab 116a darauf, dass dieser Vers, der 85 Buchstaben enthält, nicht an seiner richtigen Stelle steht, aber als eigenes Buch gilt. Mit SNum § 84, SZ [266-267] und einer Erklärung aus Jelamdenu wird der Widerspruch zwischen Num 10,35, „Mose sagte: Erhebe dich, JHWH“, und Num 9,20, „nach Befehl JHWHs brachen sie auf“, aufgelöst. Aus SNum § 84 übernimmt der Jalkut auch die Erklärung zu „und deine Hasser fliehen“, dass jeder, der Israel hasse so angesehen werde als würde er Gott selbst hassen. Jeder aber der Israel helfe, werde so angesehen, als habe er Gott selbst geholfen.

Numeri 11 Numeri 11,1-35 erzählt, wie Israel sich vor Mose beklagt, kein Fleisch zu essen zu haben und wie Gott darauf reagiert. Mose, der sich über die Halsstarrigkeit des Volkes beklagt, bekommt Hilfe, indem 70 Älteste eingesetzt werden, die Gottes Geist erhalten. Der Jalkut kommentiert Num 11,1-13 ausführlich, geht aber nur in der Auslegung zu Num 11,13 auf Moses Anklage Israels vor Gott ein, in der es heißt: „Ich vermag all das Volk nicht allein zu tragen, denn es ist mir zu schwer. Willst du aber doch so mit mir verfahren, töte mich lieber. Wenn ich aber Gnade vor deinen Augen gefunden habe, [handle,] damit ich nicht mein Unglück sehen muss.“ Gottes Antwort, Mose solle 70 Männer versammeln, die ihm helfen, die Last des Volkes zu tragen, findet sich in Num 11,16-17, das der Jalkut wieder ausführlich behandelt. Der Jalkut kommentiert Num 11,18-20, das Volk solle sich heiligen, um dann von Gott einen Monat lang mit Fleisch versorgt zu werden, und geht auch auf Moses Nachfrage in Num

Numeri  

11,21 ein, wie denn 600.000 Mann mit Fleisch zu versorgen seien. 12 Der Jalkut kommentiert zu Num 11,24-29 die Ausgießung des Geistes Gottes auf die 70 Ältesten, die so zu Propheten werden. Die Kommentierung des Kapitels schließt mit Anmerkungen zu Num 11,31-34 über die Wachteln, die Gott als Nahrung über Israel kommen lässt und den Zorn Gottes über das Volk. Mit SNum § 85 erklärt der Jalkut, dass die Formulierung in Num 11,1, „es war das Volk“, bereits darauf hinweist, dass eine negative Seite Israel angesprochen werden wird. Es geht um das Sich-Beklagen des Volkes, das auf seine Gier gedeutet wird, oder das sich selbst betrauert, also in Selbstmitleid verfällt. Als Gottes Zorn entbrennt, wird ein Teil des Lagers Israels verzehrt. Aufgrund einer klanglichen Ähnlichkeit der hebräischen Wörter „Ende“ (‫ )בקצה‬und „Fürsten“ (‫ )בקצינים‬wird erklärt, dass das Feuer, das von Himmel herab kam, die Fürsten im Volk erfasste. Nach SZ [267-268] gab es keinen Unterschied zwischen Lebenden und Toten, als das Feuer über das Volk kam. In der sich anschließenden Erklärung aus Jelamdenu heißt es, dass Israel hier die größte Sünde aller Zeiten begangen hatte. Zu Num 11,2 fragt der Jalkut mit SNum § 86, warum das Volk zu Mose und nicht zu Gott flehte, das Feuer zu löschen. Nach PRE 53 verblieb das göttliche Feuer, das vom Himmel herabgekommen war, im Stiftszelt, nach Jelamdenu trat Mose das übrige Feuer nieder. Mit SNum § 86 wird dann diskutiert, wer das Feuer verursacht hatte. Es wird auf das in Num 11,4 erwähnte „Gesindel“ verwiesen, das einerseits die Proselyten, andererseits die Ältesten gewesen sein sollen. Wenn aber schon diese sich schlecht verhalten hätten, um wieviel mehr die einfachen Menschen. Dann wird mit Ex 12,38, das davon berichtet, eine große Herde Viehs sei mit Israel unterwegs gewesen, darauf verwiesen, dass Israel keinen Grund hatte, nach Fleisch zu fragen. Mit bJoma 75a, SNum § 87 und bBer 57b schließen sich Interpretationen an, was unter „Fisch“, „Melonen“ und „Gurken“ in Num 11,5 zu verstehen sei. Zu Num 11,6, „und nun sind wir verdorrt“, erläutert der Jalkut mit SNum § 88-89 und bJoma 75b-76a, dass das Manna als himmlische Gabe vollständig absorbiert und nicht ausgeschieden wurde und wie man sich dieses Manna vorzustellen habe. Dann geht er ausführlich mit weiteren Beispielen darauf ein, dass der Vers einen Widerspruch enthält, wenn es heißt: „Es ist nichts da. Nichts als Manna [sehen] unserer Augen.“ Zu Num 11,10, „und Mose hörte das Volk über seine Familien weinen“, erklärt der Jalkut mit SNum § 89, dies beziehe sich darauf, dass Ehen mit Familienmitgliedern verboten worden seien. Mit bSchab 130a fügt er hinzu, dass jeder Ehevertrag ausgehandelt und ausgefochten werde, mit ThrR 1,23 bezeichnet er das besagte Weinen als „Albernheit“. Zu Num 11,11, „warum lässt du es deinem Knecht böse ergehen“, erklärt der Jalkut mit SNum § 91 und MidrPs 23,3, Mose habe bereits gewusst, dass Gott die sündi-

 12 Diese Auslegung wird zu Num 11,21 mit SNum § 95 und bChul 27b fortgeführt.

  Jalkut Schimoni

gen Israeliten töten wollte, daher habe er sterben wollen, um dies nicht sehen zu müssen. Num 11,16, „versammle mir 70 Männer“, kommentiert der Jalkut mit Rückgriff auf Tanchuma und Jelamdenu, Mose habe sich ein Losverfahren zur Ermittlung der 70 Ältesten ausgedacht. Die Ältesten seien aber von den Israeliten getötet worden, als sie Israel warnten, das goldene Kalb zu gießen. Diese Strafe kam über sie, weil sie durch ihr Amt gierig geworden waren. Mit TanB behaʼalotkha 28 schließt der Jalkut die Interpretation aber mit einem positiven Aspekt ab. An dem Tag, an dem die 70 Ältesten eingesetzt wurden, kam Gottes Geist herab, wie später auch auf Josua. Nach Jelamdenu symbolisiert die Zahl 70 die Feiertage Israels eines Jahres. Dann überliefert der Jalkut unterschiedliche Namenslisten der ausgewählten 70 Ältesten 13 und verweist mit bSanh 2a und bSanh 16b-17a auf den großen Sanhedrin mit seinem 71 Mitgliedern. Mit bSanh 36a geht er darauf ein, dass die Mitglieder des Sanhedrin unterschiedliche juristische Kompetenzen aufwiesen, und er erklärt, dass ein Proselyt und jemand, der einer rabbinisch nicht erlaubten Verbindung entstammt, keine Kapitalvergehen richten und keine Kapitalstrafen verhängen darf. Mit SNum § 92 weist er zum Schluss zu Num 11,18, „heiligt euch“, darauf, dies bedeute, sich auf Strafen gefasst zu machen. Zu Num 11,24, „er stellte sie rings um das Zelt“, gibt der Jalkut mit Midrasch Esfa an, das Zelt sei 30 Ellen lang und 10 Ellen breit gewesen und 30 Älteste hätten sich in Richtung Norden, 30 in Richtung Süden, 10 in Richtung Osten gestellt, Mose habe aber in Richtung Westen gestanden. Die Geschichte in Num 22,26-27 von Eldad und Medad, die als Älteste ausgewählt worden aber im Lager geblieben und dort ebenfalls vom Geist Gottes ergriffen und zu Propheten geworden waren, wird mit bSanh 17a illustriert. Mit TanB behaʼalotkha 22 versucht der Jalkut, die Familienzugehörigkeit der beiden genauer zu bestimmen. Über sie weiß der Kommentar zu berichten, dass sie in das Israel verheißene Land gelangten, was bei den übrigen Ältesten nicht der Fall war. Mit Soferim 2,6 verweist der Jalkut auf Schreiberanweisungen, die sich auf den Vers beziehen. Zu Num 11,27 identifiziert der Jalkut mit SNum § 96 den Knaben, der Mose von Eldad und Medad berichtet, als Josua. Nach Tan behaʼalotkha 22 war es Gerschom, der Sohn Moses. Anknüpfend an das Lehrer-Schülerverhältnis von Moses und Josua schließt der Jalkut bEr 63a-b, Mek amalek 1 und MidrPs 14,6 an, in denen es weiter um Lehrer und Schüler geht. Die Kommentierung des Kapitels beschließt der Jalkut mit Erklärungen aus GenR 48,16 und SNum § 97 über die Wachteln, die nach bJoma 75b vor dem Verzehr

 13 Siehe dazu Amos Geula, “On the Study of Midrash Yelammedenu: A Reexamination of an Attribution in „Yalkut Shimʼoni“ and ist Source” (hebr.). Tarbiz 74 (2005), 221-260.

Numeri  

hätten geschächtet werden müssen und der Anmerkung, dass diese Ereignisse stattfanden, bevor Mirjam aussätzig wurde.

Numeri 12 Der Jalkut geht zu Numeri 12,1-16, das erzählt, wie Mirjam aussätzig wurde, auf alle Verse des Kapitels ein. Mit Jelamdenu erklärt er zu Beginn mit Verweis auf Prov 10,19 zu Mirjams und Aarons Gespräch über Mose: „Bei vielen Gerede entgeht man Versehen nicht.“ Er preist das Schweigen, zu dem nichts Besseres zu finden sei. Außerdem erzählt er, dass Mirjam durch ein Gespräch mit Zippora erfahren habe, dass Mose seinen ehelichen Pflichten nicht nachgekommen sei. Dies wiederum habe sie mit Aaron diskutiert. Mit SNum § 99 erklärt der Jalkut, Num 12,1 enthalte „harte Ausdrucksweisen“. Er preist die Schönheit Zipporas, die als Kuschitin gilt. Da Jitro, ihr Vater, aber als Midianiter bezeichnet wird, wird dieser Widerspruch aufgelöst und gezeigt, dass „Kuschite“ als eine Bezeichnung für die Schönheit einer Person zu interpretieren ist. Zu Num 12,3 diskutiert der Jalkut mit SNum § 101, was darunter zu verstehen sei, dass Mose als „langmütig“ gepriesen wird. Die sich anschließende Deutung bezieht sich auf „plötzlich“ in Num 12,4, die in SNum § 102 weitergeführt wird. Nach Num 12,5 stieg Gott in einer Wolkensäule herab, um Aaron und Mirjam zu sich zu rufen. Mit SNum § 102 merkt der Jalkut an, dass man aus der Stelle den Umgang mit Lob und Tadel lernen können, dass man nämlich Lob über einen Menschen nicht in dessen Gegenwart ausspricht. Mit SZ [275-276] und Midrasch Esfa weist der Jalkut darauf hin, dass Gott aus der Wolke mit den beiden sprach, um sie der Rechtschaffenheit Moses zu versichern, die sich auch darin erwiesen habe, dass er von Mund zu Mund mit Mose gesprochen habe. Nach SNum § 103 ist darunter die Trennung von seiner Frau zu verstehen. SNum § 103 erklärt zu Num 12,8, Gott habe nicht in Rätseln zu Mose gesprochen, vielmehr habe Mose das Angesicht Gottes gesehen. Da nach Ex 33,23 kein Mensch das Angesicht Gottes sehen und weiterleben kann, muss dieser innerbiblische Widerspruch aufgelöst werden. Nach SNum § 104 zeigt das Entbrennen des Zornes Gottes, dass Gott einen Bann über Mirjam und Aaron verhängte. Anschließend fügt der Jalkut eine Auslegung aus ARN A 2 an, die die Ereignisse des Kapitels noch einmal zusammenfasst und mit dem Zerbrechen der Gesetzestafeln verbindet. Mit SNum § 105 wird aufgrund einer klanglichen Ähnlichkeit zweier hebräischer Verben geschlossen, dass Aaron von seinem Aussatz befreit worden sei. Der Midrasch weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Interpretation dem wörtlichen Schriftsinn vorzuziehen ist. Auch das sich anschließende SZ [276-177] geht von dieser Auslegung aus.

  Jalkut Schimoni

Zu Moses Bitte in Num 12,12, „möge sie doch nicht wie ein Toter sein“, bringt der Jalkut mit SNum § 105 die halachische Erklärung, dass Mirjam als quasi Tote Totenunreinheit verursacht hätte. Mit SZ [277] hebt der Jalkut die Ebenbürtigkeit Mirjams zu Mose und Aaron hervor, um dann mit GenR 71,6 das Thema des quasi Totseins weiterzuführen. Dann schließt er den weiteren Teil der Auslegung von SNum § 105 an, der Auskunft darüber gibt, wie eine Bitte den guten Sitten entsprechend vorzutragen ist. Da es auch zu den guten Sitten gehört, das Gebot vor dem Vorbeterpult weder zu kurz noch zu lang geraten zu lassen, fügt der Jalkut bBer 34a zu dieser Thematik an. Zu Num 12,14, „wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespuckt hätte, würde sie sich nicht sieben Tage lang schämen“, erklärt der Jalkut mit SNum § 106, wie diese Formulierung zu verstehen sei. Er schließt bBQ 24b-25a an, das Schadensersatzansprüche diskutiert. Hat jemand körperlichen Schaden genommen, muss derjenige, auf dessen Gebiet dies geschehen ist, den Schaden kompensieren. Um wie viel mehr muss dies bei zugefügtem seelischen Schaden oder bei Beleidigung geschehen. Da die Formulierung in Num 12,14 als ältester Schluss vom Leichteren auf das Schwerere gilt, wird die Anwendung des Schlusses diskutiert. Die Auslegung des Kapitels beschließt der Jalkut mit SNum § 106, einer Auslegung des rabbinischen Grundsatzes: „Mit dem Maß, mit dem man jemanden misst, misst man ihn“, die Mirjams Situation einbezieht, und mit einer Bemerkung aus Jelamdenu, die mit Jes 54,13 schließt: „Und all deine Kinder sind Schüler von JHWH, und groß ist der Friede deiner Kinder.“

Numeri 13 Mit Kapitel 13 beginnt ein neuer Seder, die Leseeinheit „schelach“: „Schicke für dich Männer aus“ (Num 13,2), in der die Geschichte vom Aussenden und von der Rückkehr der Kundschafter erzählt wird. Von Num 13,1-33 wird Num 13,2 ausführlich kommentiert, sodann die Verse 13,4 und 13,6 nur kurz. Num 13,7-15, das die Namen der Kundschafter angibt, wird nicht kommentiert. Lediglich zu Kaleb finden sich Anmerkungen. Es folgen Erläuterungen zu Num 13,16-17. Num 13,18-19, das die Aufforderung an die Kundschafter wiedergibt, zu schauen, ob das Land gut oder schlecht sei, wird nicht kommentiert, da die Thematik in der Kommentierung zu Num 13,20 mitbehandelt werden kann. Es folgt eine ausführliche Kommentierung zu Num 13,21-24. Num 13,25-27 wird kurz mit einer Stelle aus bSota 25a kommentiert. Es fehlt eine Auslegung zu Num 13,28: „Aber stark ist das Volk, das darin wohnt, und die Städte sind befestigt und sehr groß; und wir sahen dort auch Anaks Söhne.“ Zu Num 13,29-33 finden sich Kommentare aus Tanchuma, dem babylonischen Talmud und dem Midrasch Abkir. Der Jalkut beginnt seine Kommentierung zu Num 13,2 mit einem langen Stück aus TanB schelach 1-8, das er mit einer Ausführung aus Jelamdenu ergänzt, die das

Numeri  

Aussenden der Kundschafter als eitles Unterfangen darstellt: Der Schabbat wird durch die Kundschafter übertreten, Mose und Aaron sind stolze Auftraggeber, die ausgesandte Männer sind Toren. Zudem schließt sich die Geschichte an Mirjams Aussatz an. Nach Jelamdenu war der Zweck des Auskundschaftens, das Verhalten des Landesbewohner zu studieren, nach bSota 34b steht dem aber Dtn 1,22, „dass sie das Land erforschen“, entgegen. Nach Jelamdenu ist es ausschließlich das Verdienst Abrahams, dass Israel ins verheißene Land einziehen konnte. Zu Num 13,3, „da entsandte sie Mose“, schildert der Jalkut mit SER [144-145] die nicht zum Besten verlaufende Begegnung der Kundschafter mit der Landbevölkerung. Nach bSota 34b signalisieren auch deren Namen, dass sie in der Sache scheiterten. Zu Num 13,6 klärt der Jalkut mit bTer 16a wie die familiäre Einordnung Kalebs im Vergleich mit Jos 15,17, I Chr 2,18 und Num 32,19 mit seinen unterschiedlichen Angaben zu erklären ist. Auf die Namensänderung Josuas in Num 13,16 geht der Jalkut mit bSota 34b und Mek amalek 1 ein. Zu Num 13,17-20 legt der Jalkut mit TanB schelach 12 aus, die Kundschafter seien zum Negev gezogen. Es wird wiederholt, dass es nicht um die Einschätzung des Landes ging, sondern um die der Landesbewohner. Nach bBB 15a hatten die Kundschafter den Auftrag, nach Ijob zu suchen. Num 13,21 kommentiert der Jalkut mit TanB schelach 13, das Land habe die Bewohner verzehrt, da es von der Pest befallen gewesen sei. Die sich anschließende Kommentierung zu Num 13,22, „sie zogen nach Süden, und er kam nach Hebron“, bringt ausführliche Textstellen aus bSota 24b, SDtn § 37, bKet 112a und bSota 34b. Zunächst wird festgestellt, dass es heißen müssten „sie kamen“, da zuvor von mehreren Kundschaftern die Rede war. Da dies nicht der Fall sei, beziehe sich der Vers nur auf Kaleb, der sich nicht den Kundschaftern angeschlossen habe. Zu Hebron hebt der Jalkut mit bSota 34b hervor, dass diese als die am wenigsten taugliche Stadt Israels immer noch tauglicher als alles Land Ägyptens gewesen sei. Hebron sei lobenswerter als Zoan, weil Hebron beliebter bei Gott war als Zoan. Es folgen ähnliche Bespiele, um dann das Land Israel insgesamt zu preisen. Mit bKet 112a verweist der Jalkut darauf, dass selbst der felsige Boden Israels sieben Mal besser als der von Zoan sei, was durch das unglaubliche Gewicht der Trauben bezeugt ist, die die Kundschafter von ihrer Reise mitbrachten (bSota 34a). Mit TanB schelach 15 bezweifelt der Jalkut zu Num 13,25, dass die Kundschafter in nur 40 Tagen das Land hätten vollständig auskundschaften können. Mit TanB schleach 16 erklärt er, „Eschkol“ sei der Vorname von Abrahams Freund gewesen. Mit bSota 25a hält der Jalkut zu Num 13,29 fest, dass das Kommen und Gehen der Kundschafter böse angelegt war, was sich auch in den folgenden Gesprächen mit Mose zeigt, sowie in der Rede Kalebs, der nach Num 13,30 versuchte, die Israeliten zu beschwichtigen (bSota 35a). Mit bAr 15a verweist der Jalkut darauf, dass es dabei um Verleumdung ging. Dem bösen Gerücht über das Land stellt der Jalkut eine Zusammenstellung von Bibelversen entgegen, die aus Midrasch Abkir stammt, nach

  Jalkut Schimoni

denen die Erde als Makrokosmos wie der Mensch als Mikrokosmos beschrieben wird. Die Kommentierung des Kapitels schließt mit TanB schelach 11, einem Ausblick auf die messianische Zeit, in der Gott seine Boten aussendet, die ihm den Weg bahnen (Mal 3,1).

Numeri 14 Num 14,1-45 schildert die Geschehnisse nach Rückkehr der Kundschafter ins Lager der Israeliten. Diese zeigen sich von der Schilderung von Land und Leuten so eingeschüchtert, dass sie es bedauern, aus Ägypten ausgezogen zu sein. In ihrer Frustration versuchen sie, Mose und Aaron zu steinigen. Gott erscheint daraufhin in einer Wolke über dem Stiftszelt und droht, das Volk mit einer Seuche zu schlagen. Nach Num 14,12 sagt er zu Mose: „Ich will sie mit der Pest schlagen und vertilgen und dich zu einem größeren und mächtigeren Volk als dieses machen.“ In Num 13,13-19 ist Moses Bittgebet überliefert, durch das er Gott versucht zu überzeugen, sein Volk nicht zu strafen. Num 14,20-25 enthält Gottes Antwort, dass er sich umstimmen lässt, dass aber alle Anwesenden, die sich an dem Aufstand beteiligt hätten, nicht in das verheißene Land kommen werden. Ausdrücklich ausgenommen wird Kaleb. Num 14,26-35 bekräftigt Gott sein Urteil und setzt fest, dass Israel 40 Jahre in der Wüste zu verbringen habe, bis alle Widerspenstigen verstorben sind. Nach Num 14,36-38 starben alle Kundschafter bis auf Josua an der Seuche. In Num 14,39 heißt es, Israel habe ob der Nachricht getrauert, aber in Num 14,40-45 ziehen die Israeliten in der Frühe des nächsten Tages nicht in die Wüste, sondern ins Gebirge und werden dort von den Amalekitern und Kanaanitern geschlagen. Der Jalkut kommentiert aus Numeri 14 die Verse 1-4 und 6, Num 14,10-12, Num 14,16, Num 14,18-19, Num 14,21-22, Num 14,29, Num 14,34, Num 14,37 und Num 14,43. Num 14,1, „da erhob sich die ganze Gemeinde“, bezieht der Jalkut mit TanB schelach 20 auf die Verleumdungen der Kundschafter. Wenn Israel nicht auf diese gehört hätte, wäre es nicht mit der Seuche geschlagen worden. Warum ganz Israel sich so verhielt, wird mit Prov 18,8 erklärt: „Die Worte der Verleumdung sind wie Leckerbissen.“ Im Gegensatz dazu schildert die sich anschließende Erzählung aus Jelamdenu, wie ganz Israel in Weinen ausbrach. Mit bTaan 29a erklärt der Jalkut dann, dass Gott am 9. Av beschloss, Israel nicht in das Land einziehen zu lassen. Num 14,2, „ach wären wir doch in Ägypten geblieben“, deutet der Jalkut mit TanB schelach 22 als Schuldeingeständnis, das zur Verurteilung führt. Num 14,4, „wir wollen uns ein Oberhaupt geben und nach Ägypten zurückkehren“, bezieht der Jalkut mit MidrPs 106,5 auf Datan und Abiram, die nach Ps 106,17 von der Erde verschluckt wurden. Nach PRK 16 ist das Wort „Oberhaupt“ zu deuten, dass Israel am „Kopf“ krank geworden sei (Jes 1,5).

Numeri  

Zu Num 14,16 geht der Jalkut mit bTaan 14b nur kurz auf das Zerreißen der Kleidung durch Josua und Kaleb ein, was als Verdienst gewertet wird. Mit bSota 35a liest der Jalkut dann Num 14,10, „steinigen und die Herrlichkeit JHWHs“, Israel habe Steine gegen den Himmel geworfen. Dies wird durch Jelamdenu weiter ausgestaltet. Nach TanB schelach 22 versuchten die Israeliten, Mose und Aaron zu steinigen. Zu Num 14,12, „ich will es mit der Pest (‫ )בדבר‬schlagen“, wird mit Jelamdenu darauf verwiesen, dass „Pest“ und „Wort“ im Hebräischen Homonyme sind. Daher wird nicht „Pest“ sondern „Worte“ gelesen: Gott schlägt Israel mit Worten. Er tat dies, weil sie Worte sagten, die mit dem Tod gestraft werden sollten, wie in Num 14,11: „Da sprach JHWH zu Mose: Wie lange will mich [dieses Volk] verwerfen?“ Der Jalkut schließt eine Auslegung aus TanB schelach 23 an, in dem das „wie lange“ aus Num 14,11 mit Ps 13,2-3 ergänzt wird, das dieselbe Formulierung viermal aufweist und dem Num 14,27 entgegengehalten wird, in dem Gott fragt: „Wie lange [soll ich vergeben] dieser bösen Gemeinde?“ Als Reaktion der Gemeinde wird Ps 6,4 zitiert: „Meine Seele ist sehr tief erschrocken. Du, JHWH, wie lange?“ Das „Wie lange“ dient dann als Stichwortverbindung zum zweiten Teil von Num 14,11: „Wie lange will mich [dieses Volk] verwerfen?“ Der Jalkut bringt dazu eine Auslegung aus Jelamdenu, in der erzählt wird, dass Mose das Urteil nicht sofort vollstreckte, sondern erst nach drei Prüfungen. Daraus werden Handlungsmaximen abgeleitet. Danach kehrt der Jalkut mit TanB schelach 24 zur Auslegung von Num 14,12 zurück, dem Bittgebet Moses an Gott, das Volk nicht zu vernichten. Dies wäre, so das Argument Moses, kein Zeichen für Gottes Allmacht und würde die Feinde Israels sagen lassen, dass Gott es nicht vermochte, Israel ins verheißene Land zu bringen (Num 12,16). Diesen Gedanken führt der Jalkut in der nächsten Auslegung mit einer Stelle aus bBer 32a fort, der diese Vorstellung weiter dramatisiert: „Mose sagte vor dem Heiligen: Jetzt werden die Völker der Welt sagen: Erschlafft ist seine Kraft wie bei einer Frau, er vermag nicht zu retten.“ Dass Gott sich von Mose überzeugen ließ, sieht der Jalkut in Num 14,20 angedeutet: „JHWH sagte: Ich habe entsprechend deiner Worte vergeben.“ Dem fügt er weiter nichts hinzu, sondern fährt mit der Kommentierung zu Num 14,21, „und so wahr ich lebe“, fort: „Der Heilige sagte zu Mose: Du hast mich durch deine Worte belebt.“ Mit bSchab 89a erläutert der Jalkut, dass dies geschah, als Mose zu Gott „in die Höhe stieg“. Da dieselbe Formulierung in bSanh 111a-b zu finden ist, wird diese Stelle angeschlossen, um dann mit PRK 26 mit dem Lobpreis Moses als einem Gerechtem und dem Lobpreis Gottes als langmütig und reich an Gnade (Num 14,18) fortzufahren. Dem schließt er eine Auslegung aus Jelamdenu zu Ijob 17,9 an, „der Gerechte hält fest an seinem Weg.“ Dann fährt der Jalkut mit der Erklärung aus bAr 15a zu Num 14,22, „die mich schon zehn Mal versucht haben“, fort, dabei habe es sich um Verleumdung, um das

  Jalkut Schimoni

Sprechen mit böser Zunge gehandelt, das schwerer wiege, als jemandem etwas mit Taten anzutun. Der Jalkut schließt daran die Strafe an, die Num 14,29 androht: „In dieser Wüste sollen sie fallen.“ Nach bBB 121a waren der Stamm Levi sowie Jair, der Sohn des Manasse, davon nicht betroffen. Mit PRE 2 verweist er darauf, dass die Strafe durch das Auskundschaften des Landes mitbedingt sei, mit bChag 5b bringt er ein Beispiel für schlechtes Reden über Menschen, das ebenfalls von Gott mit Strafe bedroht ist. Dem folgt der klassische Abschnitt aus bSanh 110b, dass die Generation der Wüstenwanderung keinen Anteil an der kommenden Welt hat. Dies ergänzt der Jalkut mit bSanh 109b, dass insbesondere die Kundschafter keinen Anteil an der kommenden Welt haben. Dem folgt die Erklärung aus bSota 35a zu Num 14,37, „da starben die Männer“, diese seien keines natürlichen Todes gestorben. Mit bAr 15a wiederholt der Jalkut, das zeige, dass üble Nachrede mit dem Tod gestraft wird. Mit bBB 118b hebt der Jalkut hervor, dass Josua und Kaleb am Leben blieben und auch ihren Anteil am Land erhielten. Eine letzte Auslegungseinheit folgt mit SER [145-6] zu Num 14,43, „denn die Amalekiter und der Kanaaniter sind dort vor euch“, in der mit Num 15,5 darauf verwiesen wird, dass für Israeliten und Fremde einerlei Satzung als Rechtsgrundlage dienen soll. Mit Dtn 10,19 wird betont, dass der Fremde geliebt werden solle. Damit setzt der Jalkut nicht eine gewaltsame Übernahme des verheißenen Landes in den Vordergrund, sondern er verweist darauf, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist, auch, wenn nicht damit zu rechnen ist, dass Proselyten ohne den Gedanken an Eigennutz die Gebote der Tora auf sich zu nehmen pflegen. Dennoch aber gilt Ex 22,20: „Einen Fremden sollst du nicht beschämen.“

Numeri 15 Das Thema „Leben im Land“ führt der Jalkut mit Jelamdenu zu Num 15,2, „wenn ihr in das Land eurer Wohnsitze kommt“, fort, indem er fünf grundsätzliche Pflichten des Vaters gegenüber seinem Sohn aufzählt. Von Gott, der nach Jer 31,9, „denn ich bin Israel zum Vater geworden“, ebenfalls Vaterpflichten gegenüber Israel hat, heißt es, er habe diese Pflichten (Beschneidung, Auslösung, Lehre der Tora, Lehren eines Handwerks, Antrauen einer Frau) Israel gegenüber vollzogen. Damit sind die Eckpunkte im Leben eines Israeliten im Land, das Gott als Wohnsitz gegeben hat, benannt. Mit bQid 37a-b erklärt der Jalkut, das „Kommen“ in Num 15,2 schließe ein „Sich Niederlassen“ im Lande ein. Nach R. Jischmael bedeutet das, dass das Land in Besitz genommen wurde. Dies führt zu der Frage, ob das Land sofort zur Nutznießung zur Verfügung stand und daher vom Vieh und von den Produkten des Landes Opfer dargebracht werden konnten. Nach bZeb 111a gehörten dazu Trankopfer, die wäh-

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rend der Wüstenwanderung nicht dargebracht worden waren, so Jischmael, was Aqiba bestreitet. Mit dem sich anschließenden SNum § 107 betont der Jalkut, dass nach der Landnahme jeder zu Trankopfern verpflichtet war, die auf einer Opferstätte dargebracht werden mussten. Mit SZ [280] wird betont, dass die Trankopfer von der Gemeinde der Israeliten gestiftet wurden, in die Proselyten, Frauen und Sklaven eingeschlossen sind. Sie alle mussten den Tempelschekel zahlen, mit dem die übrigen Opfer finanziert wurden, sowohl die vor der Erbauung des Tempels, die auf einer Opferhöhe dargebracht wurden, als auch die im Tempel dargebrachten Opfer. Zu Num 15,3 fügt der Jalkut mit bMen 90b-91a eine Diskussion hinzu, zu welchen Opfern Trankopfer hinzuzufügen sind, und warum „Brandopfer“, „Festtage“, „Gelobtes“, „freiwillige Gabe“, „Rind“ und „Kleinvieh“ diesbezüglich im Vers ausdrücklich erwähnt sind. Mit SNum § 107 geht der Jalkut weiter auf die Unterscheidung von Rind und Kleinvieh bei Opfern ein. Mit SZ [280-281] kehrt er dann zu der Frage der Trankopfer zurück und hält fest, dass alle Opfer bis auf ein Vogelopfer, das Pesachopfer und die Zehntabgabe ein Trankopfer erfordern. Zudem wird hier erklärt, kein Rind, das einen Schaden angerichtet habe oder für einen Götzendienst ausgesondert worden sei, dürfe für ein Opfer verwendet werden. Alle übrigen Tiere aber sind nach Ex 12,5 erlaubt, was mit Hilfe eines Ribbui, einer Einschließungsregel, erschlossen wird. Zu Num 15,4, „der Darbringende soll darbringen“, hebt der Jalkut mit bZeb 47a hervor, dass, wenn ein Eigentümer die Ablieferungsfrist für ein Tier nicht einhält, er dieses für ein Opfer untauglich macht. Mit SNum § 107 verweist er darauf, dass Männer und auch Frauen die Tiere zur Opferung bringen können. Es wird zum zweiten Teil des Verses, „als Speiseopfer ein Zehntel Feinmehl, das mit einem Viertel Hin Öl angerichtet ist“, erklärt, dass die genannten Mengen eingehalten werden müssen. Mit SZ [281] fügt der Jalkut hinzu, sollte ein Speiseopfer nicht fristgerecht dargebracht worden sein, könne dies bei anderen Opfern nachgeholt werden. Wichtig sei, dass es dargebracht werde. Mit SNum § 107 erklärt der Jalkut, das im Vers genannte Öl sei notwendig, um das Mehl anzurühren, der Wein hingegen sei als Trankopfer zu spenden. Mit bZeb 91b-92a erklärt der Jalkut, dass das Trankopfer auf das Feueropfer getropft werden müsse. Diskutiert wird dann, was zu geschehen hat, wenn dadurch das Feuer ausgelöscht wird. Zudem wird angefügt, dass der Wein für das Trankopfer in ein Becken zu gießen ist. Mit SNum § 107 hebt der Jalkut hervor, dass sich die Menge des Trankopfers verdopple, wenn ein Brandopfer und ein Schlachtopfer gleichzeitig dargebracht werden, mit bMen 91a-b, dass zu einem Schlachtopfer ein Speiseopfer aus Feinmehl gehört. Zudem wird in diesem Zusammenhang geklärt, dass es sich bei den in Num 15,5 aufgezählten Opfern um das Brandopfer und das Sündopfer eines Aussätzigen handelt. Zu Num 15,6, „oder zu einem Widder richte als Speiseopfer her“, erklärt der Jalkut mit SNum § 107, dass zwischen Schaf- und Widderopfer unterschieden werden müsse, da für das Widderopfer mehr Trankopfer erforderlich sind. Dann löst der Jalkut zu Num 15,7 den Anthropomorphismus auf,

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unter dem Wohlgeruch (‫)ריח ניחוח‬, den Gott vom Opfer empfinde, sei ein Gefallen (‫ )נחת רוח‬zu verstehen, den der Opfernde leiste. Er schließt dann eine Präzisierung aus SZ [281] an, dass für Lamm und Widder erst Trankopfer erforderlich sind, wenn diese älter als ein Jahr sind. Zu Num 15,8 setzt der Jalkut fest, dass zu jedem freiwillig dargebrachten Opfer ein Trankopfer erforderlich ist. Mit SZ [282] hebt er zu Num 15,9 hervor, dass ein versprochenes Opfer dargebracht werden müsse, auch wenn es sich aufgrund von Festtagen verschiebt. Dann fügt er bMen 91b an, wonach zwischen Stier, Widder, Lamm und Ziegen zu unterscheiden ist, nicht aber weitere Feinunterscheidungen zu berücksichtigen sind. Mit einem Mischnazitat aus bMen 27a verweist der Jalkut darauf, dass der Wortlaut der Bibel dafür entscheidend ist, nach dem das Opfer „so“ wie beschrieben darzubringen ist. Nach SNum § 107 unterscheidet die Bibel in Num 15,11 nicht zwischen Stier und Kalb. Trankopfer dürfen nicht vermindert werden, da diese nach Num 15,12, „jedes entsprechend seiner Zahl“, zuzubereiten sind. Dies sei, so SNum § 107, die Belegstelle für die Lehre in Mischna Men 9,4, dass man nur Opfer einer Art untereinander austauschen könne, nicht aber Opfer, bei denen unterschiedliche Regeln in Bezug auf die Trankopfer zu beachten sind. Aus Num 15,13, „jeder Eingeborene soll diese so zubereiten“, wird geschlossen, dass Nicht-Israeliten zwar Opfertiere zur Opferung, nicht aber Wein als Trankopfer bringen können. Mit SZ [282] fügt der Jalkut hinzu, dass die Gemeinde Israels wie auch ein einzelner Israelit 60 Zehntel, also 6 Maßeinheiten eines Maßes, das aber nicht angegeben wird, 14 als Trankopfer zu spenden hat. Mit bZeb 45a verweist der Jalkut darauf, dass ein Fremder zwar selbst keine Trankopfer bringen dürfe, aber dennoch zu seinem Brandopfer Trankopfer erforderlich sind. Dies bedeutet eine Erschwerung für die Israeliten, die die Trankopfer dann bereitstellen müssen. Eine Erleichterung ist aber bei den Geldern gegeben, die von Fremden gespendet werden, um Reparaturen am Tempel vorzunehmen, da diese Gelder umgewidmet werden können. Mit bMen 73a-b wird noch einmal betont, dass Fremde alle Arten von freiwilligen Gaben dem Tempel darbringen können, nicht jedoch Trankopfer. Zu Num 15,13 fährt der Jalkut mit bMen 104a fort, Trankopfer könnten auch freiwillig dargebracht werden und es gebe kein festgesetztes Maß, wieviel Flüssigkeit darzubringen sei. In den Kommentierungen zu Num 15,13-18 steht das Thema des Proselyten im Vordergrund und damit die Frage, ob Proselyten dieselben Rechte wie Israeliten haben. 15 Zu Num 15,14, „wenn ein Proselyt in eurer Mitte wohnt“, wird mit SNum §

 14 Siehe aber SNum § 108: Sechs Log Wein zu einem Farren, vier zu einem Widder und drei zu einem Schaf. 15 Siehe Dagmar Börner-Klein, “Yalkut Shimoni Numbers on Proselytes,” in ‟Let the Wise Listen and add to their Learningˮ (Prov 1:5). Festschrift for Günter Stemberger on the Occation of his 75th Birthday (Berlin: De Gruyter, 2016), 431-444.

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108 betont, dass dieser wie ein Israelit Opfer darbringen darf. Mit SZ [283] präzisiert der Jalkut, ein Proselyt dürfe erst von Schlachtopfern essen, wenn er eine Opfergabe für ein Brandopfer gebracht habe. Dies wird mit bKer 8b-9a bestätigt und durch SNum § 108-109 sowie SZ [283] weiter ausgeführt. Zu Num 15,18, „wenn ihr in das Land kommt“, setzt der Jalkut die Ausführungen zu den Opfergaben mit der Teighebe fort. Diese ist ausschließlich im verheißenen Land darzubringen, „wohin“ Gott Israel geführt hat. Mit bNid 47a und SNum § 110 betont der Jalkut, dass der Zeitpunkt dafür beginnt, wenn alle Israeliten ins Land gekommen sind. Die Teighebe ist abzugeben, wenn Weizen, Gerste, Dinkel, Hafer und Roggen zu Teig verarbeitet werden. Von Getreidearten, deren Teig fault, nicht aber säuert, wird keine Teighebe entrichtet. Mit bSuk 35a fügt der Jalkut an, dass der Teig des zweiten Zehnten von der Teighebe befreit ist. Zu Num 15,19, „von dem Brot des Landes“, verweist der Jalkut mit SZ [283-284] darauf, dass die Teighebe nur bei Brotteigen zu verrichten ist. Die Texteinheit aus SZ bringt zudem mit mMen 7,1 eine Angabe über die Maßeinheiten für die Teighebe und führt danach aus, dass die Abgabe von dem Knetteig zu leisten ist, bevor dieser gebacken wird. Die Sinneinheit aus SZ und schließt mit der Regelung aus mChal 2,5, dass, wenn ein Heide (‫ )נכרי‬oder Fremde (‫ )גוים‬bei der Zubereitung des Teiges zugegen waren, keine Teighebe abgeführt werden muss, aber er betont mit SNum § 110, dass es sonst eine Pflicht ist, die Teighebe abzusondern. Zu Num 15,20 bringt der Jalkut mit mEd 1,2 eine weitere Tradition über Maßangaben zur Teighebe, die sich hier aber auf die Teigmenge beziehen, von der die Hebe abzusondern ist. Gefragt wird, bei welcher Menge Teigs die Abgabepflicht greift, was mit bEr 83a-b ausdiskutiert wird. Danach kehrt er mit bMen 67a zum Thema „Fremde und Teighebe“ zurück und klärt, dass ein Proselyt im Zweifel Teighebe abzugeben hat. Er fügt aber mit bChul 135b hinzu, dass auch der Teig gemeinschaftlich produzierter Brote teighebepflichtig ist. Mit bMeila 15b weist er darauf hin, dass das Wort „Hebe“ verschiedene Abgaben, etwa auch die der Erstlinge, bezeichnen kann. Dann schließt er einen langen Kommentar aus SNum § 110 an, nach dem es verboten ist, vom Teig zu essen, bevor die Hebe abgesondert wurde und dass der Teig, der aus Mehl geknetet wurde, das von Getreide aus der Nachlese oder der Ackerecke stammt, die als Armenspende gelten, ebenfalls teighebepflichtig, nicht aber zehntabgabenpflichtig ist. Auch dieser Kommentar schließt mit Angaben, wieviel Teig als Hebe abzusondern ist und der Anordnung, dass Teige, die vom Mehl des Siebtjahres, bei dem nur wild gewachsenes Getreide verwendet werden darf, teighebepflichtig ist. Mit SZ [284] ergänzt der Jalkut die Anordnung, dass von dem als Tierfutter verwendeten Teig keine Hebe abgesondert werden muss. Sollten jedoch Hirten von diesem Teig essen wollen, müssten sie die Hebe absondern. Er verweist zum Schluss des Themas auf Num 15,21, dass das Gebot, Hebe abzusondern, in allen Generationen gelte, und dass das Einhalten dieses Gebotes nach LevR 15,6 dem Abschaffen von Götzendienst gleichgewichtet ist.

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Mit Num 15,22, „und wenn ihr euch versehentlich vergeht“, beginnt die Behandlung eines neuen Themas, der Sühnung von Schuld. Mit SNum § 111 bezieht der Jalkut die allgemeine Formulierung des Verses auf Götzendienst. Hat jemand versehentlich Götzendienst begangen, muss dies durch ein Brandopfer und ein Sündopfer bereinigt werden. Durch die nachfolgenden Ausführungen wird aber deutlich, dass das Ableugnen der zehn Gebote als Götzendienst interpretiert wird und dass umgekehrt, wer den Götzendienst ableugnet, sich zur gesamten Tora bekennt. Mit bQid 29a betont der Jalkut, dass das Befolgen der Tora als Ansporn zu sehen ist, sich gottgefällig zu verhalten. Mit SZ [284] verweist er darauf, dass eine Gebotsübertretung eine weitere nach sich zieht, was schließlich zum Götzendienst führt. Ebenso deutet er „versehentlich“ in Num 15,14 mit SZ als „ohne Vorsatz“. Zudem bestätigt er, dass die Gemeinde ein Rind als Brandopfer und einen Ziegenbock als Sündopfer darbringen muss, wenn sie sich versehentlich vergangen hat. Nach bHor 13a muss das Sündopfer zuerst dargebracht werden Zu Num 15,25, „denn es war ein Versehen“, revidiert der Jalkut die aus SZ angeführte Erklärung, dass vorsätzlich begangene Sünden nicht durch Opfer sühnbar sind mit der Auslegung aus SNum § 111, die den Vers in einem Ribbui, einer Einschließungsregel, wie folgt deutet: „Die Schrift will bei der Gemeinde die Absicht dem Versehen gleichstellen.“ Übertritt ein Stamm aufgrund einer falschen Entscheidung des Gerichtshofs ein Gebot der Tora und die übrigen Stämme folgen diesem Beispiel, muss jeder Stamm, der das Gebot übertreten hat, ein Sündopfer darbringen. Nach SZ [285] vollzieht der gesalbte Hohe Priester das Sündopfer, wodurch den Israeliten ihre Schuld vergeben ist. Zu Num 15,26 hebt der Jalkut mit SNum § 111 hervor, dass der Vers Frauen und Proselyten mit einschließt, nicht jedoch den gesalbten Priester. In Bezug auf den Proselyten wird durch das sich anschließende SZ [285] expliziert, dass der Proselyt ein Fremder (‫ )גר‬ist, der bei einem Stamm wohnt und dort zum Proselyten wird (‫)נתגייר‬. Dieser hat keinen Anteil am Erbbesitz des Landes. Mit bHor 2a präzisiert der Jalkut, dass die Formulierung „aus Versehen“ sich nicht auf eine Einzelperson bezieht, sondern auf ganz Israel. Erst Num 15,27 bezieht den Fall auf Einzelpersonen. Hierzu erklärt der Jalkut mit SNum § 112 erneut, dass es sich bei dem „aus Versehen sündigen“ um Götzendienst handelt und zählt die Opfer auf, die unterschiedliche Einzelpersonen (Israelit, Fürst, gesalbter Priester) zur Sühnung darbringen müssen. Mit SZ [285-6] ergänzt der Jalkut, ganz Israel habe einen Farren darzubringen, wenn es eine falsche Anordnung des Gerichts befolgt hat, die zu einer Gebotsüberschreitung führte. Eine Einzelperson bringt, wenn sie aus Versehen sündigt, eine Ziege dar. Mit bMen 109a wird auf Ez 44,12 verwiesen, wo es heißt: „Und [es] den Kindern Israels zum Straucheln [in] eine Sünde wurde.“ „Straucheln“, so die Erklärung, ist ein anderer Ausdruck für „ein Versehen“. Dann wird die redundante Formulierung in Num 15,28, „wer versehentlich gesündigt hat durch ein Versehen“, aufgelöst. „Verse-

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hentlich“ bezieht sich auf den Priester, der beim Darbringen des Sündopfers sündigt, indem er beim Schächten versehentlich Götzendienst begeht. Zu Num 15,29, „der Einheimische bei den Söhnen Israels“, erklärt der Jalkut mit SNum § 112, dass nur männliche Personen aus Israel gemeint sind, was Frauen und Fremde ausschließt. Nach SZ [286] sind aber Proselyten und deren Frauen einzubeziehen. Zum zweiten Versteil, „eine Weisung sei für euch“, bestimmt der Jalkut mit SNum § 112, dass der einzelne Israelit, aber auch ein Fürst und der gesalbte Priester durch die Formulierung eingeschlossen sind. Ab Num 15,30 geht es um Fälle des absichtlichen Sündigens. Im Vers wird dafür die Formulierung, „mit erhobener Hand handeln“ benutzt. Mit bSchab 68b zeigt der Jalkut, dass dieses absichtliche Sündigen ein Wissen darum ist, dass man gegen die Gebote der Tora handelt, dies aber nicht vermeidet, weil man unter Fremden wohnt, die sich nicht an die Gebote der Tora halten und man sich deren Gepflogenheiten anpasst. Nach Monobas, König von Adiabene, der zum Proselyten wurde, ist dies entschuldbar, die Rabbanan jedoch erklären, dass auf vorsätzliche Gebotsübertretung, die mit Götzendienst gleichzusetzen ist, die Ausrottungsstrafe steht. Mit bSchab 154a-b zeigt der Jalkut jedoch, dass hier weiter zu differenzieren ist. Mit SNum § 112 beschließt der Jalkut die Sinneinheit mit der Zusammenfassung: „Und wer eine Übertretung begeht, sei nicht nur wegen dieser einen Übertretung besorgt. Sie zieht schließlich viele Übertretungen nach sich. Gebot zieht Gebot nach sich und Übertretung zieht Übertretung nach sich.“ Die zweite Vershälfte von Num 15,3o greift das Thema der Gotteslästerung auf. Mit bKer 7a-b erklärt der Jalkut, Gotteslästerung sei, Gott zu fluchen, was mit der Ausrottungsstrafe geahndet werde. Mit bSanh 99a definiert der Jalkut Gotteslästerung als Abstreiten, dass die Tora direkt von Gott gegeben sei, als Ablehnung der Beschneidung und als Götzendienst. Aber auch der Gelehrte, der Tora lernt, sie aber nicht lehrt, oder derjenige, der die Mischna nicht berücksichtigt, fällt unter die Ausrottungsstrafe. Mit bSanh 90b wird die Liste um die Samaritaner erweitert, die die Wiederbelebung der Toten nicht in der Tora belegt finden. Mit SNum § 112 wird dann erklärt, „ausrotten“ bedeute, vom Lebensfaden abgeschnitten zu werden, mit SZ [286-7] betont der Jalkut, dass insbesondere Götzendienst diese Strafe nach sich zieht. Num 15,31, „denn das Wort JHWHs hat er verachtet“, bezieht der Jalkut mit SNum § 112 auf die Sadduzäer, aber auch auf die, die Lehren der Tora verächtlich machen, den Beschneidungsbund brechen, Heiliges entweihen und die Festzeiten nicht beachten. Diskutiert wird, ob „ihre Schuld bleibt“, sich auf das Leben bezieht oder über den Tod hinaus gültig ist. Die nächste Sinneinheit von Numeri 15 bezieht sich auf den Mann, der während der Wüstenwanderung am Schabbat Holz sammelte und zur Strafe hingerichtet wurde. Mit bSchab 96a-b versucht der Jalkut so genau wie möglich zu rekonstruieren, worin die Gebotsübertretung des Mannes lag. Dann geht er der Frage nach, ob

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es sich um Zelofhad handelte, dessen Tod von seinen Töchtern erwähnt wird. Mit bBB 119a-b fügt der Jalkut an, dass nach Ex 31,14 klar war, dass die Übertretung des Schabbat mit dem Tode zu strafen sei, nicht aber, mit welcher Todesart. Mit SNum § 113 deutet er das „man fand ihn“ darauf, dass Mose Wächter eingesetzt hatte, die vor einer Übertretung des Schabbat warnen sollten. Mit SZ [287] hält der Jalkut kategorisch fest, auf Schabbat „bleibe man, wo man ist“ (Ex 16,29), was bedeutet, dass man vier Ellen Bewegungsfreiheit hat. Dies wird durch einen Ribbui (Deutung des zusätzlichen „dies“), auf den mEr 4,3 aufbaut, auf 2.000 Ellen ausgedehnt. Dann betont SZ, dass der Holzsammler nicht Zelofhad gewesen sei. Mit SNum § 114 geht der Jalkut auf die Frage ein, ob die ganze Gemeinde Israels den Schabbatübertreter steinigte, der zuvor „in Gewahrsam“ genommen wurde. Es wird erklärt, dass die Steinigung „im Beisein“ der Gemeinde stattfand, mit mSanh 6,2 wird darauf verwiesen, dass es einen bestimmten Ort, ein Steinigungshaus, zur Vollstreckung der Strafe gab, und dass man nach Dtn 21,22 den Gesteinigten an einem Holz aufhängte. Der Jalkut schließt die Sinneinheit mit SER [132], Gott selbst habe Mose darauf hingewiesen, dass eine Person den Schabbat entweiht hat, worauf Mose erwiderte, dass dies nur geschehen sei, weil diese Person keine Schaufäden und Gebetsriemen getragen habe. Damit ist eine Überleitung zum folgenden Thema, den Schaufäden, gefunden. Mit TanB schelach 28 bringt der Jalkut das Gebot, Schaufäden zu fertigen in einer Liste von zwölf Geboten, die die Regelung des gesamten Lebens umfassen. Er schließt bBer 12a an, das erklärt, die Schaufäden seien ebenso von Bedeutung wie das „Höre Israel“. Mit SZ [288-9] betont er, dass nur die Israeliten, Proselyten und freigelassene Sklaven zu Schaufäden verpflichtet sind, und dass Jungen, sobald sie sich selbstständig ankleiden können, verpflichtet sind, Schaufäden zu tragen. Mit SNum § 115 diskutiert er, inwiefern Frauen vom Gebot, Schaufäden zu tragen, ausgenommen sind. Nach bMen 42a-b kann Num 15,38 so interpretiert werden, dass auch Schaufäden, die von Fremden anfertigt wurden, benutzt werden dürfen. Mit bSuk 9a zählt der Jalkut dann Materialien auf, die ungeeignet für die Anfertigung von Schaufäden sind. Nach bMen 44a-b übertritt derjenige, der keine Schaufäden anlegt, fünf Gebote. Dann geht der Jalkut mit SNum § 115 der Frage nach, welche Länge und welche Beschaffenheit die Schaufäden haben müssen. Sie müssen aus sieben ineinander geflochtenen Fäden bestehen, drei aus weißem und vier aus blauem Garn, die aber, da sie als „Fäden“ bezeichnet werden, nicht durchgeflochten sein dürfen. Verschiedene Maßangaben für das Heraushängen der Schaufäden werden mit bMen 41b-42a angegeben, mit bMen 42a weist der Jalkut darauf hin, dass sie an den Ecken eines Gewandes oder an einer Schnur zu befestigen sind, und dass ein bestimmter Abstand zwischen den einzelnen Fäden einzuhalten ist. Dann merkt der Jalkut mit bChul 136a an, dass man ein entliehenes Gewand dreißig Tage ohne Schaufäden anziehen dürfe, da es Dtn 22,12 heißt, dass die Fäden an „deinem Gewand“ zu befestigen sind. Mit bSchab 27a weist der Jalkut darauf hin, dass das

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Verbot, Mischgewebe zu tragen, sich auch auf die Schaufäden bezieht, wenn diese mit einem Gewand verbunden werden. Daher schließt er bMen 39a an, das die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten von tierischen und pflanzlichen Garnen (Wolle, Kamelhaar, Ziegenhaar, Flachs und Seide) benennt. Mit SNum § 115 präzisiert der Jalkut, dass nach Dtn 22,12 die Schaufäden an vier Enden eines Gewandes angebracht werden müssen, worunter „annähen“ zu verstehen ist. Dann bringt er aus demselben Textabschnitt symbolträchtige Worterklärungen zu den Schaufäden und ihren Bestandteilen. Mit bMen 28a betont er, dass vier Schaufäden notwendig sind, um das Gebot der Schaufäden zu erfüllen, was in bZeb 18a ausgeführt wird. Da der Abschnitt damit schließt, dass auch Blinde Schaufäden tragen müssen, da es von anderen gesehen wird, schließt der Jalkut eine Auslegung zu Dtn 22,12, „ihr sollt es sehen“ in bMen 43b an. Das Sehen dient dazu, sich an die Gebote zu erinnern. Mit bMen 38a-b diskutiert der Jalkut, ob blaue und weiße Fäden zusammen zu sehen sein müssen und in welcher Reihenfolge sie anzuordnen sind. Dann bringt der Jalkut mit TanB schelach 30 folgende Zusammenfassung: „Es gibt ein Sehen und es gibt ein Erinnern: Das Erinnern für den, der nicht sehen kann, und das Sehen für den, der sieht.“ Mit SNum § 115 fügt er hinzu, dass jedem, der das Schaufädengebot einhält, es angerechnet wird, als habe er die Schechina empfangen und alle Gebote erfüllt. Num 15,39, „und ihr sollt euch nicht nach eurem Herzen verführen lassen“, bezieht der Jalkut mit SNum § 115 auf Frauen, Niedertracht und Götzendienst. Mit bNed 20b fügt der Jalkut lakonisch an: „Ein Mensch trinke nicht aus diesem Glas und richte seinen Blick auf ein anderes Glas“. Mit jBer 1,5 und Tan schelach 31 ergänzt er, dass Herz und Auge zur Sünde verleiten. Mit SZ [289] betont der Jalkut, dass das Herz sich nicht auf die Suche nach etwas begeben soll, weil es zu einer Gebotsübertretung führt. Dies wird insbesondere auf den Ehebrecher bezogen, der mit seiner Tat 14 Gebote übertritt. Zu Num 15,40, „damit ihr euch erinnert und sie tut“, erklärt der Jalkut mit SNum § 115, dass damit Gedenken und Tun einander gleichgestellt sind. „Damit ihr für Gott heilig seid“, deutet der Jalkut mit SNum § 115, dies sei durch die Erfüllung der Gebote gegeben. Num 15,41, „ich bin JHWH, euer Gott“, wird an den Auszug aus Ägypten erinnert, der Israel zwar befreit, aber unter die Herrschaft Gottes gebracht hat. Israel wurde von Gott unter der Bedingung losgekauft, dass es die Gebote Gottes befolgt, wie es auch Ez 20,32-33 formuliert: „Ich werde mit starker Hand … über euch regieren.“ Mit bBM 61b erläutert der Jalkut anschließend, warum das Schaufädengebot mit dem Auszug aus Ägypten verknüpft ist. Mit bMen 43b verweist er abschließend auf die Bedeutung von Gebetsriemen, Schaufäden und Mesusot, den dreifachen Faden (Prov 4,12), durch den Sünde abgehalten wird. Der Jalkut beendet das Kapitel mit der Erzählung aus bMen 44a, wie ein Mann durch die Schaufäden davon abgehalten wurde, mit einer bereits teuer bezahlten Prostituierten zu schlafen. Diese,

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beeindruckt von der Gebotstreue des Mannes, verteilt ihren Reichtum und bittet darum, zur Proselytin gemacht zu werden. Das wird ihr daraufhin ebenso gewährt wie die Erlaubnis, den Mann, der sie abgewiesen hat, zu heiraten.

Numeri 16 Die Erzählung über den Aufstand Korachs in Num 16 kommentiert der Jalkut zu Beginn mit Passagen aus Tanchuma B, wobei er die Abschnitte neu kombiniert, indem er TanB korach 1, 2, 5, 3-4 und 5-6 verwendet. Korach wird mit Prov 18,19 als „abtrünniger Bruder“ bezeichnet, der treulos an der Tora handelt und die familiäre Rangfolge in Frage stellt. Dies untermauert Korach, indem er in Streitgesprächen Mose mit spitzfindigen halachischen Fragen konfrontiert, Reinigungsvorschriften so wörtlich umsetzt, dass sie absurd erscheinen und Mose der Vetternwirtschaft bezichtigt. Mit MidrPs 1,15 beschreibt der Jalkut Korach und seine Söhne als Spötter, insbesondere über die Vorschriften, die das Leben erschweren, sowie über die Abgaben an die Priester, die Nachkommen Aarons, die erbarmungslos auch von Witwen und Waisen eingefordert werden. Die Korachiten sind durch ihre Kritik gleichzeitig aber als Aufrechte anerkannt, „die wie der Mastbaum eines Schiffes stehen“. Mit bSanh 109b gibt der Jalkut eine Namensdeutung von „Korach“ durch Permutation, das Umstellen von Buchstaben, mit bSanh 110a rückt er Korachs Frau als Anstifterin zum Aufruhr in den Vordergrund und mit bSanh 109b deutet er die Namen der Söhne Korachs aufgrund von klanglich ähnlichen Wörtern. Zu Num 16,1, „die Söhne Rubens“, gibt der Jalkut mit TanB korach 8 an, der Lagerplatz des Stammes Ruben habe sich neben dem der Korachiten befunden. Zu Num 16,2 betont der Jalkut, dass die Namen der Männer, die den Aufstand anzettelten, zwar nicht angegeben werden, diese aber durch die Angabe, es seien die Anführer der Gemeinde gewesen, identifizierbar sind. Dass der Bekanntheitsgrad einer Person nicht unbedingt mit dem Grad seiner Gelehrtheit einhergeht, hebt der Jalkut mit bSanh 52b hervor. Mit GenR 26,7 wird der Streit der Korachiten gegen Mose den Sünden der Generation der Sintflut gleichgestellt. Zu Num 16,3, „sie versammelten sich gegen Mose und Aaron“, gibt der Jalkut mit TanB korach 6 die Anklage der Korachiten wieder, die Mose vorwerfen, dass eine Vielzahl von Israeliten jährlich seit der Auswanderung aus Ägypten sterbe. Um dies künftig zu verhindern, wollen sie Mose und Aaron steinigen. Zu Num 16,4, „da hörte Mose und fiel auf sein Angesicht“, macht der Jalkut mit bSanh 110a klar, dass es um weitere Anklagen gegen Mose ging, den man des Ehebruchs verdächtigte. Mit bBQ 18b betont der Jalkut, dass es verschiedene Grade des Verdächtigens gibt, und sei es, dass man von den eigenen Wünschen auf die der anderen schließt. Im Falle der Korachiten aber geschah die Verdächtigung aus Hass. Streuen aber Feinde Gerüchte aus, muss der Hass als Motiv für die Anschuldigung gesehen werden. Mit bBQ 16a teilt der Jalkut mit, dass eine Gerichtsversammlung

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angesetzt wurde, um über die Angelegenheit zu richten. Aus Num 16,6, „du, sie und Aaron“, wird geschlossen, dass ein unbeteiligter Dritter diese Nachricht überbrachte. Dann kehrt der Jalkut mit TanB korach 9 zu Num 16,3 zurück, wo es heißt: „Denn die ganze Gemeinde, alle sind heilig.“ Dies, so erklärt der Jalkut, sei durch die Gotteserscheinung am Sinai verursacht worden. Durch die Sünde des Götzendienstes mit dem goldenen Kalb trat Israel aus dieser Heiligkeit heraus. Insgesamt versündigten sich die Israeliten vier Mal, jedes Mal bat Mose vor Gott für sie um Gnade, wie auch im Falle Korachs, für den er auf sein Angesicht fällt. Zu Num 16,5, „morgen wird JHWH verkünden, wer ihm angehört“, wägt der Jalkut mit TanB korach 10 ab, welche Gründe es gab, das Gottesurteil nicht sofort zu verkünden: Zum einen war dadurch Zeit zur Umkehr gegeben, um anderen verweist das „Morgen“ des Verses auf das Trennen von Morgen und Abend in der Schöpfung, das dem Abgetrenntsein, dem Heiligsein Israels von den Völkern der Welt entspricht. Beides ist aber nebensächlich, da Gott bereits vorherbestimmt hat, wer ihm gehört. Zu Num 16,6-7, „nehmt euch Kohlenpfannen und gebt Feuer hinein“, weist der Jalkut mit TanB korach 11 auf die tödliche Gefahr, die von dem Feuer des Räucherwerks ausgehen konnte. Wenn 250 Personen das Amt des Hohen Priesters anstreben und nur einer es erhalten kann, sind diejenigen, die nicht dafür erwählt sind, vor dem Feuer vorgewarnt, daran zu Grunde gehen zu können. Mit TanB korach 12 betont der Jalkut, dass die Korachiten vorsätzlich sündigten, denn sie waren, wie Num 17,3 es formuliert: „Sünder in ihren Seelen“. Die Frage, warum Korach trotz seiner Klugheit töricht handelte, als er sich gegen Mose erhob, wird damit beantwortet, dass Korach sich einer Selbsttäuschung hingab. Die Ansprache Moses an die Korachiten in Num 16,8-9, in der sie als „Söhne Levis“ angeredet werden, kommentiert der Jalkut mit TanB korach 13, Mose habe zunächst versucht, Korach auf sanfte Weise von seinem Unrecht zu überzeugen. Hier sei nun aber offensichtlich, dass er danach mit Nachdruck zu ihnen sprach. Zu Num 16,11, „Aaron, wer ist er“, bringt der Jalkut mit TanB korach 14 eine Verteidigungsrede auf Aaron, dessen Frömmigkeit gepriesen wird. Mit TanB korach 15 hebt der Jalkut dann hervor, Korach sei in seiner Bosheit klug gewesen, nicht auf die Argumente Moses einzugehen, was hingegen Datan und Abiram fortsetzten, wofür sie und ihre Familien „lebendig in die Unterwelt hinabstiegen“ (Num 16,33). Die ausführliche Kommentierung zu Num 16,15, dass Mose sehr zornig wurde, übernimmt der Jalkut aus TanB korach 16-21. Dabei wird hervorgehoben, dass Mose uneigennützig seine Führungsrolle versah, und dass Gott das Innerste eines Menschen kennt und daher auch wusste, wer gesündigt hatte und wer nicht. Dann werden als die deutlichsten Kennzeichen, an denen Frevler erkannt werden können, das Anstiften zum Streit und Frechheit genannt. Über den Umgang mit Streit findet der Jalkut in bSanh 110a weitere Punkte genannt, die er als Kommentar zu Num 16,25, „da erhob sich Mose und ging zu Datan und Abiram“, anfügt.

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Zu Num 16,27, „da entfernten sie sich von der Wohnung Korachs“, vergleicht der Jalkut mit TanB korach 22 das Verhalten von Datan und Abiram mit dem der Philister. Außerdem verweist er darauf, dass Moses Beauftragung durch Gott sich daran erweist, dass seine Gegner fallen werden. Mit Jelamdenu bestärkt der Jalkut noch einmal, dass Gottes mit seinem Eingreifen auf Korachs Verleumdung Moses als Prophet, Aarons als Hoher Priester und der Tora als vom Himmel gegeben, reagierte. Da die Schwurformel Moses aus Num 16,29, „wenn diese, wie jeder Mensch sterben“, im Kommentar vorkommt, schließt der Jalkut bNed 39b an, wo zwei weitere Auslegungen zum Versteil vorkommen. Die in Num 16,30 erwähnte „Erschaffung“ bezieht der Jalkut mit bSanh 110a auf die Erschaffung des Totenreiches. Zu Num 16,31, „da spaltete sich die Erde“, bringt der Jalkut die dreifache Deutung von TanB korach 23, dass Gott an jedem Ort straft, dass die Korachiten lebend gerichtet wurden, und dass ihren Platz auf Erden andere einnahmen. Mit bBB 74a erzählt der Jalkut die Geschichte vom Korachschlund, zwei Erdspalten, aus denen Rauch aufsteigt. Mit TanB korach 23 diskutiert der Jalkut, ob die in Num 16,35 benannten 250 Mann, die umkamen, von der Erde verschluckt oder vom Feuer verbrannt wurden. Er fügt die Ansicht von bSanh 110a an, Korach habe weder zu der einen noch zu der anderen Gruppe gehört sowie die Meinung, er habe zu beiden gehört. Er beschließt die Kommentierung des Kapitels mit bSanh 109a, dass die Gemeinde Korachs keinen Anteil an der kommenden Welt hat.

Numeri 17 In Kapitel 17 fordert Gott Aaron und seine Söhne dazu auf, die verbrannten Pfannen einzusammeln und daraus Kupferbleche für den Altar zu schmieden, als Warnzeichen, dass sich niemand anders als die Priester dem Stiftszelt nähern darf. Es berichtet von einem erneuten Murren der Israeliten gegen Mose und Aaron und einem erneuten Auswahlverfahren der Söhne Aarons als Priester durch Stäbe, wobei Gott den Stab Aarons aufgrünen lässt. Der Jalkut verweist zunächst mit bMen 99a darauf, dass das Schmieden der Pfannen zum Altarblech ein Zeichen dafür sei, dass man bei Heiligem aufsteige, aber nicht absteige. Das Altarblech ist näher am Heiligen als ursprünglich die Pfannen. Dann fügt er eine lange Anmerkung aus Jelamdenu da, als sich die Erde auftat und die Korachiten verschlang, seien auch Geräte mit verschlungen worden. Er hebt außerdem hervor, drei Söhne Korachs und On, der Sohn Pelets, seien vor dem Tod gerettet worden, sodass sie in der Unterwelt das Lob Gottes mit Psalm 48 preisen. Im Gegensatz dazu stieg Mose zu Gott in die Höhe, um die Tora zu empfangen, wie der Jalkut mit bSchab 88b hervorhebt. Dort habe Mose aber nicht nur die Tora empfangen, sondern der Todesengel habe ihm das Räucherwerk gegeben, um Sühnung für das Volk zu erwirken (Num 17,12). Mit dieser Bemerkung schließt das Kapitel, des-

Numeri  

sen Ende hier abgekürzt wurde, da weitere Auslegungen in § 381, § 262 und § 514 nachlesbar sind.

Numeri 18 Im Gegensatz zu Numeri 17 wird Kapitel 18,1-32, das über die Einsetzung der Söhne Aarons und der Leviten für den Dienst am Heiligtum berichtet, Vers für Vers ohne Auslassung behandelt. Mit SZ [291] hebt der Jalkut hervor, dass, wenn Gott zu Aaron sprach, er dies durch Mose geschehen ließ. Mit SNum § 116 wird auf die Verantwortung der Priester verwiesen, die die Schuld bei Verwechslungen von Opfern selbst zu tragen haben, und dass es die Aufgabe der Leviten ist, auf der Empore zu singen. Dem schließt der Jalkut bTam 26a an, um die Architektur im Tempel mit Toren, Säulenhalle und Obergemach zu beschreiben. Danach hatten die Leviten im unteren Bereich des Tempels zu wachen. Mit SNum § 116 werden die jeweiligen Dienste der Priester und Leviten weiter spezifiziert; sie sind nicht untereinander austauschbar. Mit SZ [291292] ergänzt der Jalkut diese Ausführungen. Zu Num 18,4, „ein Fremder soll sich euch nicht zum Dienst nähern“, hebt der Jalkut mit SNum § 116 hervor, dass hiermit zuerst eine Verwarnung ausgesprochen sei. Mit SZ [292] fügt er hinzu, dass die Einhaltung durch Wächter sichergestellt wurde. Mit SNum § 116 ergänzt er, dass ein Gerichtshof die Priester zu verwarnen hatte, ihren Dienst ordnungsgemäß auszuführen, mit SZ [292] betont er, dass dieser Dienst mit Freuden versehen werden soll. Da nach Num 18,7 nur Aaron und seine Söhne für die Angelegenheiten des Altars zuständig sind, wurde nach SNum § 116 im Tempel die Abstammung der Priester dokumentiert. Mit SZ [292] fügt der Jalkut hinzu, dass die verschiedenen Heiligkeitsstufen einzuhalten sind, insbesondere beim Verzehr von heiligen Gaben. Mit bPes 72b-73a wirft der Jalkut das Problem auf, wie zu verfahren ist, wenn ein Priester, während er den Dienst vollzieht, erfährt, dass er als Priester für den Dienst untauglich ist, und ob das von einem solchen Priester dargebrachte Opfer tauglich ist. Mit bJoma 24a-b ergänzt der Jalkut, dass es vier Dienste gibt, die einem Fremdem bei Todesstrafe verboten sind: „Sprengen [des Blutes], das Räuchern [des Fettes], das Spenden des Weins und das Spenden des Wassers“, nach Levi auch das Abheben der Asche. Mit SNum § 116 hebt der Jalkut hervor, dass ein Fremder unter keinen Umständen den Dienst im Heiligtum verrichten darf. Nach SZ [293] stirbt dieser bei Übertretung des Verbots durch die Ausrottungsstrafe, nach R. Aqiba durch die von einem Gerichtshof festgesetzte Todesstrafe. Dem stellt der Jalkut die Lehre aus mSanh 5,6 entgegen, nach Aqiba sei ein Fremder, der im Heiligtum gedient habe, zu erdrosseln. Die Weisen aber haben dem nicht zugestimmt. Die Diskussion über diese Fragen gibt der Jalkut mit bSanh 84a ausführlich wieder.

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Zu Num 18,8, „in Wohlgefallen“, bringt der Jalkut die Erklärung aus SNum § 117, dies bedeutet, „mit Freude“. Dann hebt der Jalkut mit bSchab 26a hervor, dass unter „Überwachung der Hebe“ zu verstehen sei, dass zwischen unreiner und reiner Hebe zu trennen ist. Mit SZ [293] werden die Heben genannt, an denen die Priester einen Anteil haben, mit SNum § 117 wird betont, dass dafür eine Bund mit Aaron über Hochheiliges geschlossen wurde, der für alle Generationen gilt. Mit bChul 132b weiß der Jalkut zu berichten, dass die Opfergaben nur gebraten gegessen werden durften, mit bSota 15a, dass im Feuer übriggebliebenes Fleisch mit Wein, Öl und Honig bestrichen gegessen werden darf. Mit bBQ 110b verweist der Jalkut darauf, dass Aaron und seinen Söhnen 24 Priestergaben gegeben wurden. Zu dem Stichwort „hochheilige Gaben“ in Num 18,9 zitiert der Jalkut mit bQid 52b die Frage, ob mit Hochheiligem eine Frau angetraut werden kann. Mit bZeb 44b schließt er eine Aufzählung der Opfergaben an, die den Priestern übergeben sind, und gelangt zu der Entscheidung, dass ein Priester sich mit Hochheiligem eine Frau antrauen kann. Es folgt eine weitere Aufzählung der Gaben aus SNum § 117 an, die betont, dass die Gaben Aaron und seinen Söhnen durch Verdienst gegeben wurden. Mit SZ [293-4] hängt der Jalkut eine dritte Auflistung der Gaben an, in der auch die Häute der Opfertiere zur Nutzung für die Priester erlaubt sind. Mit SNum § 117 betont der Jalkut, dass die hochheiligen Gaben nur an einem heiligen Ort gegessen werden dürfen. Das schließt nach SZ [294] aus, dass Unreine von diesen Gaben essen dürfen. Zu Num 18,11, „jede männliche Person darf es essen“, erklärt der Jalkut mit SNum § 117, dass diesbezüglich ein Bund mit Aaron geschlossen wurde, der einschließt, dass nur reine Personen von den hochheiligen Gaben essen dürfen. Mit SZ [294] diskutiert der Jalkut, ob die im Vers genannten Schwingopfer von Kindern einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, verzehrt werden dürfen. Zu Num 18,12, „alles Beste von Öl, Most und Getreide“, zählt der Jalkut mit SNum § 117 die darunter fallenden Gaben auf. Mit SZ [295] erklärt er, dass die Priester nur das verzehren dürfen, was ihnen als Gabe gebracht wird, sie dürfen sich diese aber nicht selbst nehmen. Mit bBek 53b-54a diskutiert der Jalkut, ob Abgaben untereinander ausgetauscht werden dürfen (z.B. Öl anstatt Most); mit bTem 4b-5a wird diese Diskussion ergänzt. Mit bChul 136a wird betont, dass die Gaben vom persönlichen Eigentum und nicht aus einem kollektiven Besitz zu entrichten sind. Mit SNum § 117 erklärt der Jalkut, dass die Heiligkeit der Erstlinge schon vor der Abgabe gegeben ist: Nicht der Akt des Gebens, sondern die Tatsache, dass es sich um Erstlinge handelt, erwirkt ihre Heiligkeit. Nach SZ [295] ist aus Ez 44,30, „alle Erstlinge von allen“, zu erschließen, dass auch die Erstlinge anderer Völker in das Gebot eingeschlossen sind. Zu Num 18,13, „jeder, der in deinem Haus rein ist, darf es essen“, fragt der Jalkut mit SNum § 117, warum der Vers die Vorschrift aus Num 18,11 wiederholt. Die Antwort lautet, um der mit einem Priester verlobten Israeliten, dem Beisassen und dem

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Tagelöhner das Essen der heiligen Gaben zu erlauben. Dies führt zu der Frage, warum nach Ex 12,45 und Lev 22,10 Beisasse und Tagelöhner ausgeschlossen sind. Nach SNum § 117 beruht die Lockerung des Verbotes auf einem Schluss vom Leichteren auf das Schwerere. Dieser Schluss wurde aber von den Weisen der Mischna nicht akzeptiert. Die Ausführungen über das in Num 18,14 genannte „Banngut“, das im Krieg vom Feind Erbeutete, folgen SNum § 117. Auch nach Lev 27,28 ist Banngut Hochheiliges, das nach Lev 27,21 Eigentum der Priester ist. Auch die Erklärungen zu „jede Erstgeburt“ in Num 18,15 stammt aus SNum § 117. Wild fällt danach nicht unter das Gebot, Erstlinge auszusondern, ebenso ein Tier, das einen Makel aufweist. Erstlinge können einem Priester vor Ort übergeben werden, die Abgabefrist beträgt bis zu 30 Tage nach der Geburt. Mit SZ [295] ergänzt der Jalkut, dass nur das auf normalem Wege Geborene unter die Erstgeburtspflicht fällt, nicht jedoch das durch Operation auf die Welt Gebrachte. Von der Erstgeburtspflicht befreit sind die Leviten, da sie ja bereits für den Dienst am Heiligtum ausgesondert sind, nicht aber die Erstgeburt ihres Viehs. Mit bBQ 11a und bBek 12b behandelt der Jalkut anschließend die Frage, wie Ersatz zu leisten ist, wenn ein Erstlingstier stirbt oder sonstwie verschwindet. Nach Num 18,15 kann ein erstgeborener Sohn mit fünf Silberschekeln ausgelöst werden. Der Jalkut hebt mit Num § 118 hervor, dass die Auslösung sofort nach der Geburt erfolgen muss. Mit SZ [296] ergänzt er, dies dürfe nur mit eigenem Geld und in einer Auslösehandlung geschehen. Im Gegensatz dazu soll nach Num 18,16 der Erstgeborene, wenn er einen Monat alt ist, ausgelöst werden. Mit bSchab 135b erklärt der Jalkut diese Angabe, dass es sich nach dieser Zeit nicht mehr um eine Fehlgeburt handelt. Mit bSchebu 4b-5a verweist er darauf, dass die Erstgeburt eines Menschen mit allem auslösbar ist, außer mit einem Schuldschein. Nach mBek 8,8 ist man verpflichtet, die Auslösesumme, wenn diese abhanden kommt, zu ersetzen. Nach mBek 8,9 muss der Priester das Auslösegeld zurückgeben, wenn der ausgelöste erstgeborene Sohn innerhalb von 30 Tagen stirbt. Mit bBek 51b gibt der Jalkut an, welche Schlussfolgerung dieser Regelung zugrunde liegt. Dann kommt er auf die Lehre Aqibas in mBek 8,6 zurück, dass der Vater, dessen bereits ausgelöster Erstgeborener, der innerhalb von 30 Tagen verstorben ist, das an den Priester abgeführte Geld nicht zurücknehmen soll, was in bBek 49a diskutiert wird. Zu Num 18,16 macht der Jalkut mit bBek 50b-51a darauf aufmerksam, dass sich Währungen im Laufe der Zeit ändern, mit SNum § 118 wird das Thema fortgesetzt. Ist allgemein von „Geld“ die Rede, ist auch der Geldwert akzeptiert. Mit bBek 5a zählt der Jalkut erstgeborene Tiere auf, die mit einem Makel behaftet sind, und daher nicht unter die Auslösepflicht fallen. In diesem Kontext wird eine Diskussion über die Heiligkeit des Geldwertes geführt. Nach bTem 5b darf ein erstgeborenes Tier nicht durch ein anderes ausgetauscht werden. Mit bBQ 13a weist der Jalkut darauf hin, dass das erstgeborene Tier nicht ausgelöst werden darf, sondern lebend verkauft werden muss. Mit SNum § 118 betont er, dass die erstgeborenen Tiere heilig

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sind. Mit SZ [296] spezifiziert er, dass bestimmte Tiere auslösbar sind, bestimmte Tiere aber nicht. Mit bTem 7a-8a wird die Frage noch einmal grundsätzlich diskutiert, warum man eine Erstgeburt verkaufen könne, obwohl Num 18,17 ein Auslösen verbietet und Num 18,17 ein Sprengen des Blutes der erstgeborenen Tiere an den Altar vorschreibt, wobei die Frage des Blutsprengens in bZeb 56b-57a, bZeb 81a-b und SNum § 118 weiter ausdiskutiert wird. Zu Num 18,18, „ihr Fleisch soll dir gehören“, greift der Jalkut auf die Diskussion unter Anwendung verschiedener Analogieschlüsse in bZeb 57a zurück, wie lange vom Erstgeburtsopfer gegessen werden darf. Mit bBek 32b-33a präsentiert der Jalkut verschiedene Lehren, wer von dem Opfer essen darf. Mit SNum § 118 legt er fest, dass zwei Tage und eine Nacht lang vom Opfer gegessen werden darf. Mit SZ [296-7] schließt er Personen vom Essen des Opferfleisches aus, deren Mutter den Priesterstatus verloren hat, wobei verschiedene Schlussfolgerungsmöglichkeiten präsentiert werden, um dies zu begründen. Geschlechtlich Undifferenzierte können vom Opferfleisch essen, da sie unter die Formulierung „dein Samen“ in Num 18,19 fallen. Mit bChul 130b verweist der Jalkut auf das Problem, dass unverzehntete Früchte von Priestern und Leviten nicht verzehrt werden dürfen, weswegen diese erst nach dem Abheben durch den Hausvorstand als Heiliges verzehrt werden dürfen. Mit bMen 19b-20a bekräftigt der Jalkut, dass es sich bei den Abgaben um einen ewigen Salzbund handelt, wie es auch Num 18,19 belegt. Dies ist symbolisch gemeint, denn, wie Opfer ohne Priestertum nicht möglich sind, ebenso wenig sind Opfer ohne Salz möglich. Num 18,20, das den Priestern Landbesitz untersagt, wird vom Jalkut mit SNum § 119 kommentiert, das auf Num 26,53 verweist. Dieser Vers enthält die allgemeine Formulierung, an „diese“ sei das Land zu verteilen, womit alle Personen Israels eingeschlossen sind. Da nach Num 18,20 Priester aber auf jeden Fall ausgeschlossen sind, werden weitere Bibelverse angeführt, die einzelne Gruppen innerhalb Israels vom Landbesitz spezifisch ausschließen. Dann werden als Ersatz für den fehlenden Landbesitz die 24 Abgaben aufgezählt, die die Priester erhalten. Der Jalkut übernimmt nun den langen Lobpreis auf Israeliten, Priester und Tora aus SNum § 119, sowie den Verweis darauf, dass auch mit den Leviten ein Bund geschlossen wurde. Alle Gebote für das Priestertum wurden in Freude gesagt, da es um Gottes Eigentum geht, das er an Priester und Leviten gibt. Mit SZ [297] hebt der Jalkut hervor, dass diese Ordnung der Abgaben an Priester und Leviten endgültig ist, dass die Israeliten sich nicht mehr dem Stiftszelt nähern dürfen, und dass ein Priester oder Levit auch gegen seinen Willen den Dienst verrichten muss. Dies wird mit SNum § 119 bestätigt, das außerdem festlegt, dass Israeliten nicht den Dienst eines Leviten übernehmen dürfen, aber dass ein Priester, sollte sich kein Levit für seine Aufgabe finden, den Dienst eines Leviten übernehmen darf. Zu Num 18,23, „den Zehnten der Israeliten [gebe ich den Leviten als Erbbesitz]“, diskutiert der Jalkut mit bJeb 85b-86a, ob der Zehnte als Abgabe an Priester oder

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Leviten zu leisten ist. Dazu legen die Rabbanan fest, dass Hebe und erster Zehnt jeweils die Abgabe des Zehnten erfordern. Mit SNum § 119 fügt der Jalkut Schlüsse vom Leichteren auf das Schwerere in Bezug auf Hebe und Zehntabgabe an, um hervorzuheben, dass die Abgaben an die Leviten auch dann an diese abzuführen sind, wenn der Tempel nicht besteht. Mit SZ [298] erklärt der Jalkut, wer dieser Regelung zuwider handele, sei des Todes schuldig. Diese Regelung beziehe sich aber nur auf das Land Israel selbst, nicht auf das Leben außerhalb des Landes. Num 18,25-26, wo Gott den Israeliten die Zehntabgabe zusagt, kommentiert der Jalkut mit SNum § 120, der Vers rede nur von den Früchten. Dem stellt er bJeb 86a-b entgegen, wo die Rabbanan festlegen, dass die Hebe den Priestern und der erste Zehnt von allen Produkten den Leviten gehört. Ein Definitionsproblem ist aber dadurch gegeben, dass die Priester an 24 Stellen der Tora „Leviten“ genannt werden. Dieses Problem wird mit der Hinzuziehung von Num 18,31 geklärt, nachdem die Gaben an jedem Ort gegessen werden dürfen. Da aber Priester nicht an einem Begräbnisplatz essen dürfen, sind sie in dieser allgemeinen Formulierung nicht enthalten. Mit bChul 131b fügt der Jalkut hinzu, dass seit der Zeit Esras der erste Zehnt für die Priester bestimmt war. Mit bBek 11b verweist er darauf, dass von dem Getreide, das man von Fremden gekauft hat, die Zehnthebe nicht entrichtet werden muss. Mit bBetsa 13b erklärt der Jalkut zu Num 18,29, „von all eurem Zehnten sollt ihr abheben“, dass dies wörtlich zu verstehen ist, nach SNum § 120 aber nur die Produkte des Landes gemeint sind, und dass auch die Leviten von dem Zehnten, den die Israeliten an sie abgeben, den Zehnten an die Priester abgeben. Daher spricht bBek 58b-59a von zwei Heben, der großen Hebe und der Zehnthebe. Zu Num 18,27 erklärt der Jalkut mit SNum § 121, dass das gedroschene Getreide ebenso abzuführen ist wie der Wein, der in der Kelter aufgefangen wurde. Dem fügt er mit SZ [298-99] hinzu, dass auch das noch unbehandelte, vom Boden abgepflückte Getreide, einzuschließen ist und es auch um die Zehntabgabe, die die Leviten selbst leisten müssen, geht. Mit SNum § 121 fügt der Jalkut die Diskussion an, ob Num 18,28, „so sollt auch ihr Hebe für JHWH abgeben“, auch für Priester zutrifft. Mit bGit 23b hält er fest, dass Heiden oder Samaritaner nur als Bundesgenossen Hebe entrichten. Für Waisen muss nach bGit 52a der Vormund den Zehnten entrichten, nach bChul 12a darf die Hebe nicht ohne das Wissen des Eigentümers von einer anderen Person entrichtet werden. Nach bBM 22a und bQid 41a-42a darf es aber eine Person, die dazu beauftragt wurde, tun. Dies gilt sogar dann, wenn diese Person den Auftrag an eine dritte Person weitergibt, da der erste Beauftragte dem gleichzusetzen ist, der ursprünglich den Auftrag erteilt hat. Mit bSanh 90b legt der Jalkut Num 18,28 wörtlich wie folgt aus: „Ihr sollt davon die für JHWH bestimmte Hebe Aaron, dem Priester geben. Sollte Aaron denn ewig leben, dass man ihm Hebe geben könnte?! Vielmehr lehrt das, dass er einst leben und Israel ihm die Hebe geben wird.“ Dies aber nur, wenn die levitischen Priester, so II Chr 31,4, an der Tora festhalten. Mit SNum § 121 unterscheidet der Jalkut dann noch einmal Hebe und Zehntabgabe,

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die von allen Produkten zu entrichten sind, und betont, dass, wenn Geheiligtes in Profanes fällt, das Profane dadurch geheiligt wird. Zu Num 18,31, „ihr dürft es an jedem Ort essen“, zitiert der Jalkut bJeb 86a, dies bedeute, dass eine Israelitin, die einem Leviten angetraut ist, den Auftrag, Hebe zu entrichten, erteilen darf. Mit SNum § 121 ergänzt er, dies könne sogar an einem Begräbnisplatz geschehen. Die Leviten müssen aber, um ihren Anteil zu erhalten, ihren Dienst vollständig leisten. Dafür erhalten sie die heiligen Gaben. Mit SZ [299] betont der Jalkut, dass diese Gaben vom guten Produkt abzugeben sind. Er verweist außerdem darauf, dass Priester und Leviten sich selbst nicht bevorteilen dürfen, wenn sie auf dem Dreschboden aushelfen. Mit bQid 46b gibt der Jalkut zwei Beispiele von schlechten Hebegaben: bittere Gurken und faule Melonen. Mit solchen Hebegaben lädt der Gebende Schuld auf sich. Mit bBek 26b-27a ergänzt der Jalkut, Hebe und Zehntabgabe dürften nicht als Lohn ausgezahlt werden; bei allem aber gebühre Dank den Eigentümern.

Numeri 19 Numeri 19 behandelt die Herstellung des Reinigungswassers aus der Asche einer roten Kuh, das zum Besprengen einer Person benötigt wird, die einen Toten berührt hat und davon gereinigt werden muss. Der Jalkut beginnt die Kommentierung des Kapitels mit einer langen Sinneinheit aus PRK 4, in der assoziativ verschiedene Themen aneinandergereiht werden, die schließlich zum Thema der roten Kuh und dem Reinigen von Unreinheit führen. Zu Num 19,2, „dies ist die Satzung der Tora“, wird die Geschichte von Jochanan ben Zakkai erzählt, dem ein Fremder vorwirft, dass das Reinigungsritual mit der Asche der roten Kuh wie Zauberei wirke, und der diesem erwidert, dass damit unreine Geister ausgetrieben werden. Seinen Schülern, die sich mit dieser Antwort nicht zufrieden geben, erklärt er, dass es sich um eine Satzung der Tora handle, die nicht zu hinterfragen ist: „Er sagte zu ihnen: Bei eurem Leben, nicht der Tote verunreinigt, und nicht reinigt das Wasser, sondern der Heilige sagte: Eine Satzung habe ich gegeben, einen Beschluss habe ich gefasst, du [aber] hast nicht die Erlaubnis, meinen Beschluss zu übertreten!“ Dann weist der Jalkut mit PRK 4 darauf hin, dass die Hohen Priester für das Ritual der roten Kuh keine Kosten scheuten, dass alle stolz darauf waren, es auszuführen, auch wenn es als Reinigungsvorschrift rational nicht nachvollziehbar ist. Selbst Gott beschäftigt sich mit den Anweisungen zur roten Kuh, wie Mose sah, als er zur Höhe aufstieg. In einem weiteren Auslegungschritt werden die einzelnen Wörter aus Num 19,2 allegorisch auf die Weltmächte Ägypten, Babylonien, Medien, Griechenland und Edom gedeutet, ebenso wird Num 19,5, „ihre Haut und ihr Fleisch“ auf Anführer, Regierung und Feldherrn bezogen. In einer alternativen Auslegung wird Num 19,2-9 allegorisch mit Bezug auf die Geschichte Israels gedeutet.

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Nach dieser Eröffnung des Themas beginnt der Jalkut die Auslegung des Kapitels mit SNum § 123, das die Anwendung von Allgemeinregel und Sonderregel erklärt und mit einem Schluss vom Leichteren auf das Schwerere ermittelt, dass die rote Kuh vom Priester in weißen Gewändern zuzubereiten ist. All dies werde gelehrt, um das Denkvermögen zu schulen. Mit SZ [300] erklärt der Jalkut, dass eine rote Kuh gemeinschaftlich von den Israeliten finanziert wird, und dass darin Frauen, Sklaven und Proselyten eingeschlossen sind. Mit bJoma 43b benennt der Jalkut dann Handlungen, die nicht von Frauen ausgeführt werden dürfen. Ausgenommen sind das Sammeln der Asche und das Einfüllen des Reinigungswassers, das Frauen vornehmen dürfen. Nach bAZ 23a darf die Kuh nicht einem Fremden abgekauft werden, mit SNum § 123 ist es nach mPara 1,1-2 umstritten, wie alt die Kuh sein muss. Sie muss vollkommen rot sein und darf keinen Makel haben. Mit SZ [300], „sie sollen eine Kuh zu dir bringen“, erklärt der Jalkut, dies schließe aus, dass man ein rotes Kalb für das Ritual großziehe. Im Gegensatz zu bAZ 23a weiß SZ von Fällen zu berichten, in denen eine rote Kuh von Fremden gekauft wurde. Mit bSota 46a werden Schlussfolgerungen konstruiert, um zu belegen, dass Makel ein Kalb für die Prozedur untauglich machen. Auch hier werden Allgemeinregel, Sonderregel und Einschließungsregel eingeübt. Mit SNum § 123 führt der Jalkut das Einüben von Schlussfolgerungen in Bezug auf Makel weiter. Hat eine Kuh gekalbt, gilt dies nicht als Makel, es sei denn, es handelt sich um eine Steißgeburt. Dass das Auflegen eines Jochs die rote Kuh untauglich macht, erläutert der Jalkut zudem mit SZ [301], das auf mPara 2,3-4 zurückgreift, wo detailliert festgelegt ist, wann eine Handlung an der Kuh als verbotene Arbeitshilfe zu verstehen ist. Zu Num 19,3, „und ihr sollt sie Eleasar geben“, stellt der Jalkut mit bJoma 42b43a die Frage, warum die Tora explizit Eleasar als den benennt, an den die rote Kuh zu übergeben ist, da doch mit dem Gebot, die Reinigungsasche herzustellen, ein immerwährendes Gebot erlassen wurde. Es wäre daher passender gewesen, allgemeiner zu formulieren und den Hohen Priester oder einen einfachen Priester zu nennen. Zur Lösung der Frage ist nur das Schlussfolgern möglich, das aber zu unterschiedlichen Antworten führt. Zu „und er bringe sie hinaus“ fügt bJoma 42b-43a an, dass keine andere Kuh zusammen mit der roten Kuh zum Verbrennungsort geführt werden darf, damit eine Verwechselung der Kühe ausgeschlossen ist. Mit SNum § 123 führt der Jalkut eine weitere Interpretation um das Eleasar-Problem an, in der alle Interpretationen zusammengeführt werden: Die erste rote Kuh wurde von Eleasar zubereitet, alle anderen Kühe wurden von einem Hohen Priester oder durch einen gewöhnlichen Priester zubereitet. Mit SZ [302] ergänzt der Jalkut, unter der Formulierung, „Eleasar, der Priester“, sei der Priester zu verstehen, der in den Amtskleidern der Priester seinen Dienst versieht. Da bekannt ist, dass Eleasar Priester ist, muss der Zusatz „der Priester“ eine weitere Information enthalten, nämlich die, dass das äußerliche Kennzeichen der Priester, ihre Kleidung, sichtbar sein muss. Die Reaktion von Jonatan ben ha-Meschullam, ob nicht gefragt werden müs-

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se, was die Bibel mit „Eleasar“ Weiteres andeute, da ja klar gesagt ist, dass „der Priester“ die Kuh übernehmen solle, ist einerseits schelmisch, andererseits insofern berechtigt, als er hinterfragt, wie eine Einschließungsregel korrekt anzuwenden ist. Wie wichtig das Schlussfolgern ist, zeigt schließlich eine Anekdote über Hillel, der sich daran erinnert, dass Jehoschua ben Perachia als Hoher Priester die rote Kuh in vollem Ornat verbrannte. Dies wird von den Beistehenden bestritten, die es anders gesehen haben, worauf Hillel klagt, dass man leicht vergesse, was die Augen gesehen haben, nicht aber, was die Ohren beim lauten Lesen der Tora und ihrer Auslegung gehört haben. Zu Num 19,3, „und schächte sie“, bringt der Jalkut mit bChul 23b-24a weitere Schlüsse vom Leichteren zum Schwereren, in denen das Schächten der roten Kuh mit dem Genickbrechen des Kalbes (Dtn 21,6) verglichen wird. Mit SNum § 123 fügt der Jalkut weitere Informationen an: Die rote Kuh wird zum Ölberg geführt, dort schächtet eine Person die Kuh „vor“ Eleasar. Diese Interpretation stützt der Jalkut mit einer weiteren Interpretation aus SZ [302]. Zu Num 19,4, „von ihrem Blut mit seinem Finger“, gibt der Jalkut mit SNum § 123 Analogieschlüsse wieder, um zu belegen, dass das Blut der roten Kuh mit der Hand aufgefangen werden muss. Dem stellt der Jalkut aus SZ [302-3] eine Diskussion zwischen, Jose, dem Galiläer, der die Auffassung vertrat, das Blut der roten Kuh sei in einem Gefäß aufzufangen, und Simeon ben Chananja entgegen, der die Auffassung vertrat, es sei mit den Händen aufzufangen. Beide argumentieren mit unterschiedlichen Analogieschlüssen. Mit SNum § 123 ergänzt der Jalkut, dass, wo immer in der Tora das Wort „Finger“ verwendet wird, die ganze rechte Hand gemeint sei. Insgesamt ist das Blut siebenmal zu sprengen, mit bMen 7b ergänzt der Jalkut, dass nach dem Besprengen die Hände an der Kuh abzuwischen sind, der einzelne Finger aber am Rand des Sprengbeckens. Nach bZeb 113a ist die Kuh dort zu verbrennen, wo sie geschächtet wurde, nach bChul 11a muss sie als ganzes Tier verbrannt werden. Zu Num 19,5, „und man verbrenne die Kuh vor seinen Augen“, hebt der Jalkut mit SNum § 124 hervor, dass während des Verbrennens der Kuh – im Gegensatz zum Verbrennen eines Farren – keine anderen Arbeiten verrichtet werden dürfen. Die Kuh muss ganz zu Asche verbrannt werden, herausspringende Stücke oder herausgeflossenes Blut werden zurück in das Feuer gegeben. Mit SZ [303] legt der Jalkut weiter aus, dass, wenn die rote Kuh trächtig war, das Fleisch des Kalbes vom Verbrennen ausgeschlossen ist. Da aber die Kuh unversehrt verbrannt werden muss, bleibt unklar, wie das Ungeborene aus der Kuh entfernt werden kann. Nach SNum § 124 müssen drei Stängel Ysop und die rote Farbe des Kermeswurmes in den Brand der Kuh gegeben werden, wenn die Flammen am höchsten sind und wenn die Kuh durch die Hitze geborsten ist. Mit SZ [303-304] fügt der Jalkut eine ähnliche Auslegung an, die aber zusätzlich auf die Frage eingeht, wodurch beim Sammeln der Asche eine Unreinheit entstehen kann. Nach SNum § 124 müssen alle, die bei der Verbrennung der roten Kuh zugegen waren, ihre Kleider waschen, sich selbst baden

Numeri  

und bis zum Untergang der Sonne auf die Wiederherstellung ihrer Reinheit warten. Wer aber Kleider von Aussätzigen verbrennt, muss seine eigenen Kleider und sich selbst nicht waschen. Auch hier dienen wieder Schlussfolgerungen zur Lösungsfindung. Zu Num 19,9, „und ein Mann, der rein ist, soll die Asche der Kuh sammeln“, führt der Jalkut die Auslegungen von SNum § 124 fort, wo diskutiert wird, ob ein Priester die Asche einsammeln muss, oder ob jede Person, die rein ist, diese Arbeit vornehmen kann. Entschieden wird, dass jede männliche Person, in der genug Verstand ist, die Asche an einem bestimmten Ort niederzulegen, diese Arbeit verrichten darf. Mit SZ [304-5] ergänzt der Jalkut, dass Heiligtumssklaven, Proselyten und Kinder aus illegitimen Ehen ebenfalls dazu geeignet sind. Dann übernimmt der Jalkut aus SZ die Anweisungen, wie das Reinigungswasser zuzubereiten ist, die weitgehend mit mPara 3,11 übereinstimmen. Das Reinigungswasser muss aufbewahrt und bewacht werden; da es als Sündopfer klassifiziert wird, kann an ihm Veruntreuung begangen werden. Der Jalkut setzt dann die Kommentierung aus SNum § 124 fort und bringt die Lösung des in SZ angedachten Problems, ob eine Kuh, die Reinigungswasser getrunken habe, rein oder unrein sei. Dazu erklärt Jose, der Galiläer, Reinigungswasser sei es nach Num 19,9 nur dann, wenn es der Gemeinde Israels zur Aufbewahrung übergeben ist. Da sich das von der Kuh getrunkene Wasser nicht in der Aufbewahrung Israels befindet, ist es kein Reinigungswasser, demnach ist die Kuh rein. Zu Num 19,10, „und es sei den Israeliten“, erklärt der Jalkut mit SZ [305], dass nur die Israeliten, nicht aber andere Völker mit dem Reinigungswasser besprengt werden. Mit Num 19,11 rückt die Totenunreinheit selbst in den Fokus. Mit bAZ 37b geht der Jalkut auf die Übertragbarkeit von Totenunreinheit ein, mit SNum § 125 ergänzt er, der Tote verursache eine siebentägige Unreinheit. Mit SZ [305-6] erklärt er, der Tote selbst sei nicht unrein, aber die Berührung eines Toten verursache Unreinheit, ebenso verbreitet sich Unreinheit um einen Toten in einem geschlossenen Raum. Es werden weitere Fälle genannt, wo sich Unreinheit überträgt. Außerdem wird darauf verwiesen, dass Zähne, Haar und Nägel, wenn sich diese nicht am Toten befinden, nicht verunreinigen, dass aber ein olivengroßes Stück von einem Toten sowie ein gerstenkorngroßes Stück von einem Knochen bei Berührung verunreinigen. Ebenso verunreinigt eine gewisse Menge an ausgeflossenem Blut sowie das Tragen eines Toten. Zu Num 19,12, „er lasse sich damit reinigen, am dritten und am siebten Tag“, geht der Jalkut mit SNum § 125 darauf an, dass sich eine totenunreine Person am dritten und am siebten Tag mit dem Reinigungswasser besprengen lassen muss. Entgegen Num 19,20, „jemand aber, der unrein ist und sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt, soll ausgerottet werden“, erklärt er, dass die Strafe, wenn man sich nicht besprengen lasse, in der Unreinheit, nicht aber in der Ausrottungsstrafe liegt. Mit SZ

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[307-8] ermittelt er genauer, wie und wann das Besprengen stattzufinden hat. Er hält fest, dass das Besprengen nicht mit einer rituellen Reinigung gleichzusetzen ist. Zu dieser langen, von Schlussfolgerungen gespickten Auslegungseinheit fügt der Jalkut weitere Erklärungen aus bQid 62a an, nach der alle sieben Besprengungen zur Reinigung notwendig sind. Zu Num 19,13, „jeder, der den Leichnam irgendeines Menschen berührt“, wendet der Jalkut mit bChul 72a die Einschließungsregel an, da das Wort „Leichnam“ ausgereicht hätte, vor einer Totenunreinheit zu warnen. Gefragt wird, ob auch ein toter ungeborener Embryo seine Mutter verunreinigt. Zudem werden Grabsteine als Überträger der Totenunreinheit ermittelt, sowie eine bestimmte Menge ausgeflossenen Blutes. Mit bNazir 43a verweist der Jalkut darauf, dass nicht der Sterbende, sondern nur der Tote eine Verunreinigung verursacht. Mit bSchebu 16a zielt der Jalkut auf eine Auflösung der inhaltlichen Wiederholung von Num 19,13, „die Wohnung JHWHs hat er verunreinigt“, in Num 19,20, „er hat das Heiligtum (‫ )מקדש‬JHWHs entweiht“. Mit bNazir 45a verweist er darauf, dass, wer sich von einer Unreinheit gereinigt hat, seine rituelle Reinheit erst nach dem Untergang der Sonne erlangt, die einen Tag beschließt. Mit SNum § 125 zitiert der Jalkut einen Schluss vom Leichteren auf das Schwerere, demgemäß Gewürm erst dann verunreinigt, wenn es tot ist. Dieser Schluss wird nicht als Fehlschluss entlarvt, obwohl er nach Lev 11,29-31 nicht haltbar ist. Zu Num 19,13, „und sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt“, diskutiert der Jalkut mit SNum § 125 weiter, ob unter dieser allgemeinen Formulierung das Sprengen des Blutes oder das des Reinigungswassers zu verstehen ist. Da schon aus dieser Formulierung hervorgeht, dass die betreffende Person unrein ist, wird gefragt, warum die Formulierung „er sei unrein“ zusätzlich benutzt wird. Mit Hilfe von Schlüssen vom Allgemeinen auf das Besondere erschließt der Jalkut daher mit SNum § 125 zusätzliche Informationen: Der so Totenunreine ist ein Opfer schuldig, er ist so lange unrein, wie nicht alle Sprengungen zu seiner Reinigung ausgeführt sind und die rituelle Reinigung nicht vollständig abgeschlossen ist. Zu Num 19,14, „dies ist die Tora“, erklärt der Jalkut mit bSchab 83a feierlich, dass sich ein Mann niemals von den Worten der Tora abhalten [lassen] solle, selbst nicht in der Stunde seines Todes. Dann geht er mit bSuk 20b-21a auf die zweite Vershälfte ein, „wenn ein Mensch in seinem Zelt stirbt“, und weist die Interpretation zurück, dass auch Aushöhlungen als Zelt gelten. Einerseits müssen „Zelte“ von Menschenhand angefertigt sein, andererseits dienen aber auch Felsvorsprünge, Schluchten und Felsspalten als Zeltersatz. Nach bJeb 60a-61a verunreinigen Gräber von Gojim. Hier ist das Wort „Gojim“ eindeutig pejorativ benutzt. Nach Ez 31,40, „ihr aber seit meine Schafe, … Menschen seid ihr“, gelten Gojim nicht als Menschen, auch nach Num 31,19, „es fehlt von uns kein Mensch“, bezieht sich die Bezeichnung „Mensch“ nur auf Israeliten. Mit SNum § 126 beginnt der Jalkut die systematische Auslegung von Num 19,14 zur Übertragung von Unreinheit durch Bezeltung. Wenn etwas ein Zelt bilden kann,

Numeri  

überträgt sich eine im Zelt befindliche Unreinheit, die durch einen Toten verursacht wird, auf alles, was sich im Zelt befindet. Mit SZ [309-310] bringt der Jalkut eine alternative Deutung zu „ein Mensch“, zu der gefragt wird, warum sie zusätzlich gegeben wird, da doch bereits klar sei, dass Aas verunreinigt. Die zusätzliche Bedeutung sieht SZ in mOh 2,1 gegeben, das abgetrennte Körperteile aufzählt, die ebenfalls eine Totenunreinheit verursachen können. Zudem weist er mit SZ darauf hin, dass ein Grab nur dann verunreinigt, wenn darin ein Toter bestattet wurde. Eine Erweiterung findet sich auch zum Begriff „Zelt“, wenn verschiedenste Konstruktionen, die eine Überwölbung bilden können, als unter den Begriff „Zelt“ fallend aufgezählt werden. Zu Num 19,15, „und jedes offene Gefäß“, diskutiert der Jalkut mit SNum § 126, ob hier nur das irdene Gefäß (Tongeschirr) gemeint sei, das durch übertragene Totenunreinheit betroffen ist. Geschützt ist ein solches Gefäß vor Totenunreinheit, wenn es fest verschlossen ist. Mit SZ [310-11] werden dann weitere Gefäßarten sowie die Eigenschaften eines Fasses berücksichtigt. Mit SZ klärt der Jalkut, in welcher Größe ein Loch als Öffnung zu bezeichnen ist. Dann wird die Regelung diskutiert, dass „alles, was offen [und] für den Gebrauch [bestimmt] ist, unrein ist [in einem Raum, in dem sich ein Toter befindet]“. Nach der Schule Schammais darf die Öffnung so groß sein, wie der dafür bestimmte Zweck es gebietet, nach der Schule Hillels darf sie nur eine Handbreit betragen, wobei bei Nachfrage erklärt wird, dass darunter „nach Bedarf“ zu verstehen ist. Zu Num 19,16, „und jeder, der auf freiem Feld einen mit einem Schwert Durchbohrten berührt, oder einen Toten oder den Knochen eines Menschen oder ein Grab, soll sieben Tag unrein sein“, erklärt der Jalkut mit bNazir 53b-54a, dass die einzelnen Bestandteile des Verses sich auf jeweils Unterschiedliches beziehen, um die vermeintlichen Redundanzen aufzulösen. Er schließt bChul 72a an, um das ungeborene tote Kind im Leib der Mutter von der Übertragung von Unreinheit aus- und Grabanlagen diesbezüglich einzuschließen. Mit SNum § 127 deutet der Jalkut die Zusatzinformation „mit einem Schwert“ zu „dem Erschlagenen“, dass eine siebentägige Unreinheit bei dem, der den Erschlagenen berührt, entsteht, die auf Kleider und Geräte übertragen wird. Wie die Formulierung in Num 19,16, „oder einen Toten“, was eine Umschreibung für „vom Schwert Durchbohrter“ gelesen werden kann, zu deuten ist, beantwortet der Jalkut mit SNum § 127, demgemäß verschiedene Schlussfolgerungen zu der Aussage führen, dass, wer tötet, mit dem gleichgesetzt wird, der einen Toten berührt; beide sind totenunrein. Da auch in Num 19,18 die Berührung von Knochen thematisiert wird, wird das „oder den Knochen eines Menschen“ in Num 19,16 um eine Wiederholung zu vermeiden, auf das abgetrennte Glied eines Lebendigen bezogen. Zu „oder durch ein Grab“ wird diskutiert, ob auch ein offenes Grab verunreinigt. Diese Deutungen vertieft der Jalkut mit einer langen Sinneinheit aus SZ [311-13], wobei die Diskussion über das Thema des Verunreinigens durch Berühren und durch Tragen im Vordergrund steht.

  Jalkut Schimoni

Zu Num 19,18, „und ein reiner Mann nehme Ysop und tauche [ihn] in das Wasser“, erklärt der Jalkut mit bJoma 43a-b, dass jeder zur Weihung des Reinigungswassers geeignet ist, außer ein Tauber, ein Irrsinniger und ein Minderjähriger, wobei R. Jehuda die Minderheitenmeinung vertritt, ein Minderjähriger sei geeignet, ein Zwitter jedoch nicht. Wie diese Auslegungen ermittelt wurden, wird ausführlich dargelegt. Dann geht der Jalkut zurück zu Num 19,17, „und man nehme für den Unreinen Staub“, und problematisiert das Verb „nehmen“ mit Verweis auf bSuk 37a-b, dass eigentlich „geben“ gemeint ist. Mit SNum § 128 weist er darauf hin, dass auch das Wort „Staub“ nicht passend ist, da die Asche der roten Kuh gemeint ist. Ebenso wird „lebendiges Wasser“ als „Quellwasser“ gedeutet. Er schließt die Auslegung zum Vers aus SZ [313-4] an, wo explizit Frauen in die Handlung einbezogen sind, andere Materialien als Asche ausgeschlossen werden und hervorgehoben wird, dass das Gefäß für das Reinigungswasser gereinigt und vor der Prozedur verschlossen war. Zudem sind gesalzenes, abgebrühtes oder gesüßtes Wasser oder Wasser in das Schmutzwasser gelangt ist, unbrauchbar. Zu Num 19,18, „und er nehme Ysop“, fügt der Jalkut die Kommentierung aus SNum § 129 an. Danach sind drei Ysopstängel zu verwenden, ein Minderjähriger ist zu der Handlung nicht zugelassen und die Person, die die Handlung ausführt, muss rein von jeglicher Unreinheit sein. Er fügt SZ [314] an, das eine genaue Handlungsanweisung bietet, wie der Ysop zu bedienen ist. Im Gegensatz zu SNum § 129 schließt SZ eine Frau diesbezüglich aus und den Minderjährigen ein. Den restlichen Teil des Verses kommentiert der Jalkut aus SNum § 128 und SZ [314]. Dabei geht es ihm wesentlich um die Unreinheit von Geräten, die auf Personen übertragbar und die durch das Besprengen mit Reinigungswasser zu beseitigen ist. Mit bJoma 14a-b durchleuchtet der Jalkut das Problem, ob sich die Unreinheit auf die besprengende Person überträgt und wie zu verfahren ist, wenn jemand oder etwas irrtümlich besprengt wurde. Mit bZeb 17a wird dann der Trauernde und derjenige, dessen Sündopfer noch nicht dargebracht wurde, von der Handlung ausgeschlossen. Mit bSota 38b ergänzt der Jalkut, dass, wenn eine Person in eine nicht intendierte Richtung sprenge, die Handlung wiederholt werden muss. Mit bQid 25a wird die Frage in den Blick genommen, ob die Reinheit tatsächlich sofort nach der Besprengung eintritt oder gemäß Num 19,19 erst, wenn die Person am siebten Tag ihre Kleider gewaschen und sich selbst gebadet hat. Mit bMeg 20a hält der Jalkut fest, dass nur am Tag besprengt wird und man nur am Tag im Tauchbad untertauchen kann. Zu Num 19,19, „am dritten und am siebten Tag“, erklärt der Jalkut mit SNum § 128, der Totenunreine sei am dritten und am siebten Tag zu einer Besprengung mit dem Reinigungswasser verpflichtet, dass aber auch spätere Termine als der siebte Tag akzeptabel sind, da der Zweck, das Gereinigtwerden, im Vordergrund steht. Mit SZ [314] fügt er die Lehre an, dass nicht nur Totenunreine, sondern auch Flusskranke, Menstruierende und Wöchnerinnen besprengt werden müssen, und dass eine

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unreine Person zusätzlich ganz in Wasser untergetaucht sein muss, um rein zu werden. Mit SNum § 128 erklärt er, warum das Besprengen vor dem Eintauchen stattfinden muss. Zu Num 19,20, „und jemand, der unrein ist und sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt, soll aus der Mitte der Gemeinde ausgerottet werden“, erklärt der Jalkut mit bNazir 61b, dass Fremde, da sie einerseits nicht der Gemeinde Israels angehören und andererseits nicht unter die Vorschrift der Totenunreinheit fallen, ausgeschlossen sind. Mit bAr 3a fügt der Jalkut das Gegenargument an, dass jeder mit Totenunreinheit verunreinigt sein kann. Mit bMak 8a-b macht der Jalkut klar, dass trotz der Strafandrohung von Num 19,20 sich Personen nur dann von ihrer Unreinheit reinigen lassen, wenn sie das auch wollen. Mit bMak 14b ergänzt er, dies habe allerdings in Bezug auf den Tempel Folgen, der nicht verunreinigt werden darf. Mit SNum § 128 fügt er hinzu, dass die Schrift auf die Verunreinigung des Tempels die Ausrottungsstrafe gesetzt hat. Hat jemand nur die Reinigung unterlassen, ist es seine Strafe, nicht rein zu sein, er unterliegt aber nicht der Ausrottungsstrafe. Zu Num 19,21, „und wer das Reinigungswasser sprengt, wasche seine Kleider. Und wer das Reinigungswasser berührt, wird unrein [bis zum Abend]“, versucht der Jalkut mit SNum § 128 zu ermitteln, warum „Reinigungswasser“ bei Berührung verunreinigt, wobei ein Analogieschluss zu dem Besprengenden gezogen wird, der ebenfalls durch das Besprengen unrein wird. Zu Num 19,22, „alles, was der [Toten]unreine berührt, ist unrein“, weist der Jalkut mit SNum § 128 auf die inhaltliche Wiederholung zu Num 19,16 hin, die zu deuten ist. Als zusätzliche Information wird so ermittelt, dass eine Übertragung der Unreinheit von einem Gerät auf den Menschen, der diese wieder auf ein Gerät übertragen kann, möglich ist. In einer letzten Kommentareinheit zu Numeri 19 deutet der Jalkut mit SZ [314] das „Reinigungswasser“ (‫ )מי הנדה‬als geeignet für Menstruierende (‫ )נדה‬und als „Entsündigungswasser“ (‫)מי חטאת‬, das Priester und Hebe verunreinigt, wenn es vorschriftsgemäß hergestellt wurde. Eine Verunreinigung, die sich nur auf einzelne Körperteile bezieht, geht von ihm aus, wenn es selbst verunreinigt wurde. Die Ausführungen schließen mit einer Diskussion zu der Frage, wann Kleider durch Berührung unrein werden, und wann Geräte an einem Menschen Unreinheit bewirken können.

Numeri 20 Numeri 20 berichtet über Mirjams und Aarons Tod, über die Weigerung der Edomiter, Israel durch ihr Gebiet hindurchziehen zu lassen, sowie über das Murren der Israeliten über den Mangel an Wasser. Mit bMQ 27a-28a, das das Aufbahren von Toten außerhalb des Hauses verbietet, verknüpft der Jalkut das vorangegangene Kapitel über die Totenunreinheit mit dem Bericht über Mirjams Tod. Durch einen

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Analogieschluss – sowohl in Num 20,1, als auch in Num 33,38, wo über den Tod Aarons berichtet wird, findet sich ein „dort“ – wird ermittelt, dass Mirjam wie Aaron durch den Kuss Gottes starb. Als Eulogie auf Mirjam heißt es dann, dass sie eine Gerechte war, deren Tod Sühnung erwirkte, und dass sie eine der drei Personen war, die Israel gut versorgten (bTaan 9a). Zu Num 20,3, „da haderte das Volk mit Mose“, zitiert der Jalkut eine Auslegung aus dem verloren gegangenen Midrasch Esfa, der die Anklage der Israeliten gegen Mose in Worte kleidet und als die Intention ihres Murrens erklärt, sie hätten Mose durch provozierten Tod betrüben wollen. Mit Jelamdenu erklärt der Jalkut dann, warum Gott in Num 20,8 den Befehl erteilte, „den Stab“ zu nehmen, um damit auf den Felsen zu schlagen. Da die Tora hier andeutet, dass ein bestimmter Stab zu nehmen ist, wird dieser als das göttliche Zepter (Ps 110,2) gedeutet, das in der Hand aller Könige bis zur Zerstörung des Tempels war. Dieser Stab wird einst dem messianischen König übergeben werden. In einer alternativen Auslegung wird der Stab als das Instrument gedeutet, mit dem die Israeliten gezüchtigt wurden. Dieser Stab wurde nicht dazu benutzt, das Wasser aus dem Felsen hervorzubringen, sondern das Wasser stieg wegen des Verdienstes von Mirjam auf. Mit Jelamdenu kehrt der Jalkut dann zu der Kommentierung von Num 20,1-2 zurück, nach der mit dem Tod Mirjams der Brunnen, der Israel bis dahin mit Wasser versorgt hatte, versiegte. Dies war das Zeichen dafür, dass Mirjam eine Gerechte war, durch deren Verdienst der Brunnen Wasser gab. Die Israeliten, so erzählt Jelamdenu weiter, seien ungeordnet und mit zornigen Gesichtern zu Mose und Aaron gekommen, die deswegen vor ihnen geflohen seien. Die Herrlichkeit JHWHs (Lev 9,23) aber habe sie aufgefordert, den Durst seiner Kinder zu stillen. Diese dem Tod zu entreißen, stehe über der Trauer, die sie Mirjam erweisen wollten. In einem dritten Auslegungsschritt hebt Jelamdenu hervor, dass, wann immer Gerechte sterben, Zeichen geschehen. Dann wird Num 20,1, „es ließ sich nieder“, als Hinweis auf negative Begebenheiten gedeutet. Die lange Auslegung aus Jelamdenu schließt mit der Erklärung zu Num 20,4, „uns und unser Vieh“, dass Gerechte sich um ihr Vieh genauso sorgen wie um sich selbst. Der Jalkut ersetzt die Beschwerde der Israeliten in Num 20,3-5 mit TanB chuqqat 29 und verändert damit die Situation zwischen Mose und den Israeliten. Mose ist nun in den Augen der Israeliten der rettende Helfer, an den sie sich wenden, Mose ist derjenige, der vergebens um seinen inneren Frieden ringt. Mit TanB chuqqat 30 erzählt der Jalkut weiter, der Felsen habe begonnen, Wasser zu tröpfeln, als Mose mit dem Stab an ihn schlug. Wieder verärgern die Israeliten Mose, indem sie sich über die zu geringe Menge Wassers beklagen. Mit TanB chuqqat 31 weist der Jalkut darauf hin, dass Mose zwar vor Gott das Benehmen der Israeliten kritisieren durfte, nicht aber vor diesen selbst. Mit einer Auslegung aus EhDZ gibt der Jalkut ein weiteres Gespräch zwischen Israel und Mose weiter. Israel weist ihn darauf hin, dass er als Hirte die Wasserstellen in der Wüste hätte kennen müssen. Die Schuld Moses an

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der Situation wird auch darin deutlich, dass Gott Mose erklärt, er sei Israel gegenüber aufgebracht gewesen, was zeige, dass er nicht der richtige Anführer sei. Josua, der Sohn Nuns, sei daher als Nachfolger bestimmt. Mit einer langen Auslegung aus Jelamdenu hebt der Jalkut anschließend hervor, es sei in der Schrift bezeugt, dass der Felsen, an den Mose schlug, durch Wunder Gottes Feuer, Honig, Öl und Wasser hervorgebracht hatte, und dass Mose Strafe dafür auf sich lud, den Felsen dazu zu bringen, nur Wasser von sich zu geben. Er habe zudem den Felsen geschlagen, obwohl zu ihm geredet werden sollte (Num 20,8). Mit einem Analogieschluss zu Jes 42,11 wird zudem ermittelt, dass Mose das Wasser um der „Bewohner des Felsens“ willen erwirkte, die als die in der Höhle Machpela bestatteten Erzeltern gedeutet werden. Nach einer dritte Erzählung über den Felsen, mit der die Auslegung aus Jelamdenu hier endet, wurde dieser zwar von Mose geschlagen, Gott aber brachte nach Ps 78,15 das Wasser hervor. Zu Num 20,12, „weil ihr nicht auf mich vertraut habt“, und Mose und Aaron deswegen nicht in das verheißene Land kommen werden, erklärt der Jalkut mit bSchab 55b, dass beide durch die Ausrottungsstrafe gestraft wurden. Ihre Lebenszeit wurde dadurch verkürzt, dass sie nicht auf Gott vertraut hatten. Mit bJoma 87a wird diese Auslegung weiter ausgestaltet. Mit Jelamdenu weist der Jalkut dann darauf hin, dass Mose von der Geschichte Hagars hätte lernen können, der Gott in der Wüste einen Brunnen hatte aufsteigen lassen. Nach einer anderen Auslegung, die sich in Jelamdenu anschließt, stand es Mose nicht zu, Israel anzuklagen. Nach Ex 17,5 hätte er selbst vor das Volk treten sollen. Da im Vers das Verb ‫עבור‬, das im masoretischen Text defektiv geschrieben ist, mehrdeutig ist, schließen sich verschiedene Interpretationen dazu an. Dann wird auf Dtn 2,7 verwiesen, wonach Gott 40 Jahre dafür sorgte, dass es Israel an nichts mangelte. Wenn aber Gott, bevor er Israel die Tora gab, so für Israel sorgte, um wieviel mehr, nachdem er die Tora gegeben hatte. Jelamdenu fährt fort, nicht auf Gott zu vertrauen, sei eine von vier Sünden, die nach Num 20,12 begangen wurden. Die anderen drei sind: Gott nicht zu heiligen, widerspenstig zu sein und untreu an Gott zu handeln. „Weil ihr nicht auf mich vertraut habt“, deutet Jelamdenu dann um auf Aaron: „Du hast nicht auf mich vertraut.“ Aaron, so die Erklärung habe sich so stark mit den Gebotsübertretern beschäftigt, dass er nicht mehr von ihnen zu unterscheiden war. Überdies brachte er keine Selbstverteidigung vor Gott vor. Daher wurde er nicht so wie Mose gelobt, sondern wie in Dtn 33,9 getadelt. TanB chuqqat 32 führt diese Interpretation weiter aus. An das Stichwort „Haderwasser“ in Num 20,13 knüpft der Jalkut mit bSanh 110a die Erklärung, dass „Hader“ mit Streit identisch ist. Dann schließt er PR 11,2 an, in dessen Kontext aus Jes 6,6 ‫( רצפה‬glühender Stein) als Notarikon gelesen wird: ‫רץ פה‬, „press den Mund zusammen“, so ist zu ergänzen, und Streit wird verhindert. Außerdem fasst PR 11,2 zusammen, die Israeliten seien aufgrund ihrer Widerspenstigkeit (Num 20,10) nicht in das Land hineingebracht worden (Num 20,12). Wie Mose,

  Jalkut Schimoni

so waren Jesaja und Elija mit negativem Verhalten Israels konfrontiert. Nach Jes 6,5 ist Israel ein Volk „unreiner Lippen“, in I Reg 19,10 klagt Elija, das Volk habe den Bund mit Gott verlassen. Im anschließenden CantR 1,6 § 1 und CantR 1,6 § 3 verweist R. Jochanan mit Jes 17,1-2, auf das verlassene Land. Israel befindet sich in Damaskus, aber auch dort ist ihr Götzendienst zu beklagen. Dennoch mag Gott es nicht, wenn schlecht über Israel geredet wird, was durch Prov 30,10 bekräftigt wird: „Verleumde nicht den Knecht bei seinem Herrn.“ Mit PRK 14 fügt der Jalkut ein Gleichnis über die Beziehung zwischen Mose und Israel an. Mose hat von Gott den Befehl, nicht auf Israel herabzuschauen und es als „dumm“ zu beschimpfen. Da er dies dennoch tut, heißt es dazu: „Es ist keine Beschäftigung für einen Klugen, mit dem Zeigefinger zu drohen.“ Damit ist auch eine Erklärung des ‫ מורים‬in Num 20,10 gefunden. Mose wird getadelt, weil er zu Israel sagte: „Hört doch, ihr Dummen“. Mit Num 20,14 wechselt das Thema zum Konflikt Israels mit Edom. In Kadesch, an der Grenze zu Edom, lässt Mose dem König Edoms die lange Nachricht zukommen, er habe doch sicher von der Bedrückung Israels in Ägypten gehört, man habe zu Gott geschrien und der habe Israel aus Ägypten bis an die Grenze von Edom geführt. Mit TanB chuqqat 33 verweist der Jalkut darauf, dass diese Rede Moses an den König völlig unangemessen war, indem er Ps 15,3 zitiert: „Man lädt seinem Nachbarn keine Schmach auf.“ Das nachfolgende Gleichnis korrigiert dann diese Perspektive. Obwohl Mose den König verärgert hatte, sodass dieser ihn nicht sehen wollte, stellte Mose sich der Aufgabe, den König weiterhin darum zu bitten, durch sein Land ziehen zu dürfen. Da Mose Edom als „Bruder Israels“ adressiert, fügt der Jalkut zu Num 20,15, „unsere Väter sind nach Ägypten gezogen“, ein Gleichnis aus TanB chuqqat 34 an, aus dem hervorgeht, dass Israel und Edom eine gemeinsame Schuld verbindet, die der eine (Israel in Ägypten) abbezahlt, weshalb er den anderen bittet, ihm deswegen im Gegenzug einen Gefallen zu erweisen. Zu Num 20,17, „wir möchten dein Land durchqueren; nicht trinken wir [Wasser eines Brunnens]“, zitiert der Jalkut die Lebensregel aus TanB chuqqat 34, dass man bei Reisen nicht den eigenen Proviant isst, sondern in Gaststätten einkehrt, damit die Bewohner des bereisten Landes an den Reisenden verdienen. Die Verweigerung der Bitte durch den König von Edom kommentiert der Jalkut mit TanB chuqqat 36 mit nur einem Bibelvers, Ps 120,7: „Ich halte Frieden, doch wenn ich rede, wollen sie Krieg.“ Dann widmet sich der Jalkut dem zunächst übergangenen Problem in Num 20,16, wie das Wort ‫ מלאך‬zu deuten ist, das „Engel“, aber auch „Bote“ bedeuten kann. Mit LevR 1,1 erklärt der Jalkut, dass hier Mose gemeint ist. Damit entscheidet er sich für die zweite Bedeutung des Wortes. Zu Num 20,22, „und sie brachen von Kadesch auf, und die Kinder Israels kamen [zum Berg Hor]“, erklärt der Jalkut mit TanB chuqqat 37, dass der Versuch, den Frevler Edom zu einem Bündnis zu überreden, von Gott damit gestraft wurde, dass er

Numeri  

Aaron am Berg Hor sterben ließ. Aus den vermeintlichen Wiederholungen im Vers wird dann erschlossen, dass nur die Israeliten angesprochen wurden, die ins Land einziehen sollten, und dass Gott, der ansonsten den Weg für Israel ebnete, den Berg Hor als Orientierungszeichen und als Grabmal Aarons stehen ließ. Zu Num 20,24 weist der Jalkut mit TanB chuqqat 38 darauf hin, dass Gott Mose den Sterbetag Aarons wissen ließ. Daraus kann geschlossen werden, dass den Gerechten der Tag ihres Todes bekannt gegeben wird. Diese sterben nach Jes 38,11 erst, wenn sie die Schechina gesehen haben. Obwohl durch Adams einzige Gebotsübertretung den Menschen der Tod verursacht wurde, kann kein Mensch gegen Adam diesbezüglich Vorwürfe vorbringen, da alle Menschen, selbst Gerechte, mehr Gebote übertreten als Adam es getan hat. Mit TanB chuqqat 40 lässt der Jalkut Mose Aaron damit trösten, dass er, im Gegensatz zu ihm selbst, seinen Söhnen die Priesterschaft vererbt, er aber an seine Söhne kein Amt weitergebe. Dann verweist er darauf, dass Gott die Einsetzung Aarons zum Priester und den Beginn seines letzten Tages in der Anrede an Mose mit derselben Formulierung einleitete. Mit SZ [315] schildert dann der Jalkut Aarons letzte Stunde bis zu seinem Tode. Er schließt eine lange Sinneinheit aus Jelamdenu an, in der dies narrativ ausgestaltet ist. Zu Num 20,29, „da sah die ganze Gemeinde, dass Aaron verschieden war“, erklärt der Jalkut mit TanB chuqqat 41, warum Israel „sehen“ konnte, dass Aaron gestorben war, obwohl dieser doch auf dem Berg Hor bestattet war, damit, dass Mose und Eleasar verdächtigt wurden, Aaron getötet zu haben. Gott konnte die Verleumdung nur dadurch entkräften, dass er Israel die Bahre Aarons sehen ließ. Der Jalkut schließt bRH 2b-3a an, wo Num 33,38 ausgelegt wird, das als Zusatzinformation angibt, Aaron sei im vierzigsten Jahr nach dem Auszug aus Ägypten gestorben, im fünften Monat. Fraglich ist dort, welcher der Monate als der fünfte bezeichnet wird. Verwiesen wird dann auf Num 21,1, dass der König von Arad vom Tode Aaron gehört hatte und deswegen gegen Israel in den Krieg zog. Der Jalkut beschließt die Kommentierung des Kapitels mit ARN B 12 zu Num 20,29, „sie beweinten Aaron 30 Tage, das ganze Haus Israels“, das eine Eulogie auf Aaron bietet, der immer um Frieden bemüht war und darum, eine Sünde zu verhindern.

Numeri 21 Numeri 21 berichtet vom Sieg über König Arad und die Kanaaniter des Südlandes, über das Errichten der ehernen Schlange und die Weiterreise der Israeliten zum Arnon und das Land der Moabiter. Mit TanB chuqqat 42 zieht der Jalkut einen Analogieschluss zwischen Num 20,1 und Num 13,19 und ermittelt, dass die im Süden wohnenden Kanaanäer der Erzfeind Amalek waren. Die Amalekiter sind ursprünglich „Kinder Esaus“, die in „Amalek“

  Jalkut Schimoni

umbenannt wurden, weil es nach Dtn 2,5 verboten ist, gegen die Nachkommen Esaus Krieg zu führen. Nach Jelamdenu, das der Jalkut anschließt, tritt Amalek als ein Gesprächspartner Esaus auf, der für Esau durch alle Generationen hindurch Rache an Jakobs Nachkommen, an Israel, nehmen soll. Num 21,1, „er führte Gefangene (‫ )שבי‬von ihnen weg“, deutet der Jalkut mit bGit 37b-38a, dass Fremde Israeliten gefangen genommen und gezwungen hatten, für sie zu arbeiten. Mit Jelamdenu weist der Jalkut darauf hin, dass die Formulierung, der König von Arad habe „Gefangene“ (‫ )שבי‬weggeführt, deutungsbedürftig ist. Da das Wort nicht eindeutig dem Plural zuzuordnen ist, wird ausgelegt, dass lediglich eine Magd gefangen genommen worden sei. Israel dagegen hatte, so Num 31,16, viele Midianiter gebannt, nach Num 26,17 waren es rund 60.000. Aufgrund dieses Missverhältnisses sind die Feinde Israels aufgebracht und zornig. Da mit jedem Gefangenen auch dessen Besitz in die Hände desjenigen fällt, der gefangen nimmt, fragt der Jalkut assoziativ mit bEr 64a-b, wie zu verfahren ist, damit das Vermögen eines Proselyten, das jemandem zugefallen ist, in dessen Hand verbleibe. Zunächst wird nur knapp geantwortet, man solle davon eine Torarolle oder Tefillin kaufen. Dann werden aber Fälle benannt, die die Situation erklären: Jemand kann eine Proselytin geheiratet haben, man kann eine Handelsgemeinschaft mit einem Proselyten gehabt haben oder man kann etwas finden, das einem Proselyten gehört. Die Kommentierung zu Num 21,2 aus GenR 70,3 wird nicht ausgeführt, da sie in § 122 nachlesbar ist. Damit geht der Jalkut zur Stelle nicht auf die Vollstreckung des Bannes an den Kanaanitern ein. Zu Num 21,4, „und das Volk war ungeduldig auf dem Weg“, hebt der Jalkut mit TanB chuqqat 43 hervor, dass über diejenigen, die aus Ägypten ausgezogen waren, der Tod beschlossen war und sie daher keine Seelenruhe in der Wüste fanden. Dann geht der Jalkut mit TanB chuqqat 44 auf das erneute Murren Israels ein. Die Israeliten hatten keine Abwechslung bei ihrer Speise, daher wurden sie ungeduldig. Wieder fügt der Jalkut mit bSanh 111a eine Stelle über den Streit ein, in der es heißt, dass „jeder, der Streit mit seinem Lehrer anfängt, wie jemand ist, der Streit mit der Schechina anfängt“. Mit PRK 17 führt der Jalkut aus, dass es eine lange Tradition von A bis Z, von Adam bis Zion, gibt, gegen die Fürsorge Gottes aufzubegehren. Mit MidrPs 78,4-5 hebt er hervor, dass Gott mit dem Manna Israel die Speise der Engel gab, die stärkte und im Inneren aufgesogen wurde, sodass es zu keinen Ausscheidungen kam. Gott bestrafte das Murren über das Essen, indem er feurige Schlangen unter die Israeliten schickt. Mit TanB chuqqat 45 verweist der Jalkut darauf, dass es bereits im Paradies ein Problem mit einer Schlange gab. Da die Schlange dort Gott verleumdet hatte („sollte Gott gesagt haben“), ist es sozusagen ihre Strafe, Verleumder zur Stecke zu bringen. Nach Num 21,7 bittet Israel Mose darum, Gott zu bitten, die Schlangen wegzunehmen. Der Jalkut kommentiert dies mit TanB chuqqat 46, die Israeliten hätten

Numeri  

eingesehen, dass sie gesündigt hatten. Das Bekenntnis führte direkt zur Versöhnung. Ebenso wird von den Menschen untereinander erwartet, dass sie sich versöhnen, wenn sich jemand wegen seines Verhaltens entschuldigt hat. Zudem heilte der Blick auf die eherne Schlange bei allen Tierbissen. Mit einem Schluss vom Leichtern auf das Schwerere aus dem verlorenen Midrasch Esfa schlussfolgert der Jalkut von der ehernen Schlage auf die Wiederbelebung der Toten: „[Wenn] Gott die Gestalt einer tödlichen Schlange anfertigte, damit er belebt, um wie viel mehr [bei der] Wiederbelebung der Toten, die vollständig belebt“. Mit bAZ 42b und bAZ 43b weist der Jalkut aber darauf hin, dass die Schlange ein Symbol des Götzendienstes ist, das es zu zerstören gilt, was nach II Reg 18,4 in der Königszeit dann auch geschah. Mit TanB chuqqat 46 deutet der Jalkut die Ortsnamen in Num 21,10-13 aufgrund von klanglichen Ähnlichkeiten zu anderen hebräischen Wörtern. Dass die Israeliten nach Num 21,13 jenseits des Arnon, des Grenzflusses zwischen den Moabitern und den Amoritern, lagerten, interpretiert er mit Tan chuqqat 46 damit, dass Israel sich mit Gott versöhnt hatte. Mit bBer 54a-b fügt er hinzu, wer die Furten des Arnon sehe, müsse einen Lobpreis sprechen. Das Hapaxlegomenon ‫ את והב‬wird im selben Kontext als die Namen zweier Aussätziger gedeutet, die sich am Ende des Lagers von Israel aufhielten und sie vor Gefahren warnten. Nach bQid 30b ist das Hapaxlegomenon ‫ והב‬als „Freundschaft“ gedeutet. Danach ist Num 21,14 zu lesen: „Freundschaft ist am Ende.“ Aus MidrPs 35,1 fügt der Jalkut zu Num 21,14, „daher heißt es im Buch der Kriege“, hinzu: „Der Heilige sagte: Ihr beschäftigt euch mit dem Buch, und ich werde für euch Krieg führen.“ Der Jalkut kommentiert Num 21,17, „damals sang Israel“, mit TanB chuqqat 47, dieses Lied sei am Ende der 40 Jahre der Wüstenwanderung gesungen worden, weil ihnen an den Bachtälern des Arnon Wunder wie am Schilfmeer geschahen. Dies wird in einer klanglichen Deutung von ‫ בסופה‬in Num 21,14 und ‫בים סוף‬, dem Schilfmeer, erschlossen. In der narrativen Ausgestaltung der wunderbaren Vernichtung der Feinde findet sich schließlich die Deutung zu Num 21,15-16, der Brunnen habe die Erschlagenen aus den Berghöhlen gespült. Mit TanB chuqqat 48 fragt der Jalkut, warum nur Israel, nicht aber Mose ein Lied sang und warum Gott in diesem Lied nicht erwähnt wird. Außerdem wird erklärt, dass der Brunnen so groß war, dass ein Schiff hineingepasst hätte, was aus Klangähnlichkeiten erschlossen wird. Der Jalkut fügt mit TanB chuqqat 49 Auslegungen an, in denen das Wasser des Brunnens allegorisch auf die Tora gedeutet wird: „Wer die Tora aufrecht erhält, ist der, der sich selbst wie eine Wüste macht und sich von allem fernhält“. Ebenfalls wird die in Num 21,19-20 geschilderte Weiterreise der Israeliten mit TanB chuqqat 50 allegorisch auf den Sanhedrin im Tempel bezogen. Die Formulierung in Num 21,20, „und der heraufragt“, wird dann als der Brunnenrand gedeutet, der unter der Wasseroberfläche des See Genezarets als runde Krateröffnung zu sehen sei. Mit GenR 48,10 fügt der Jalkut an, dass es ein Verdienst

  Jalkut Schimoni

Abrahams ist, der, als Gott ihn in Mamre aufsuchte, Wasser zum Waschen der Füße brachte, wenn einst lebendiges Wasser aus Jerusalem hervorgehen wird (Sach 14,8). Mit Jelamdenu liefert der Jalkut eine Erklärung zu der Frage nach, warum Mose nicht in das Lied der Israeliten einstimmte und warum die Israeliten ein Lied über das Wasser, nicht aber über das Manna sangen. Er fügt außerdem weitere klangliche Deutungen der Ortsbezeichnung in Num 21,19 aus SEZ [179] und MidrPs 85,1-2 zu den bereits gegebenen hinzu. Mit bEr 54a deutet der Jalkut die Wüste „Mattana“ (‫ )מתנה‬als Notarikon für: ‫ניתנה מתנה‬, das „Geben eines Geschenkes“, worunter die Tora zu verstehen ist. Zu Num 21,21, „da schickten die Israeliten Boten zu Sihon [dem König der Amoriter]“, verweist der Jalkut mit TanB chuqqat 51 und Ps 34,15 darauf, dass der Krieg gegen die Amoriter nicht als etwas Gutes einzustufen ist: „Weiche vom Bösen, tue Gutes, erstrebe Frieden und jage ihm nach“. Nach TanB chuqqat 51 jagten die Israeliten dem Frieden nach, als sie in den Krieg gegen Sihon zogen. Dann fügt der Jalkut ein langes narratives Stück aus Jelamdenu an, das die unergiebigen Verhandlungsstrategien Israels mit Sihon reflektiert und hervorhebt, dass Gott letztlich Sihon und Og in die Hand Israels gegeben hat, indem er sie gefesselt vor Mose schickte, dem befohlen wird, Friedensboten auszusenden. Die Motivwiederholung, dass Mose dieselbe Bitte an Sihon formuliert, die er an den König von Arad gerichtet hatte, übergeht der Jalkut. Seine Kommentierung setzt er zu Num 21,26, „denn Heschbon war die Stadt Sihons“, mit bChul 60b fort. Dort wird auf das Problem verwiesen, dass nach Dtn 2,9 jeder Krieg gegen die Moabiter verboten ist. Aus Num 21,26, „denn er hatte gegen einen früheren König von Moab gestritten“, leitet der Jalkut mit bChul 60b ab, dass Sihon Moab erobern und die Emoriter unterwerfen musste, damit die Israeliten das einstige Moab bekämpfen konnten, ohne ein Gebot zu übertreten. Mit bBB 78b-79a fügt der Jalkut eine aufgrund von klanglichen Assoziationen gefundene Auslegung zu den Ortsnamen in Num 21,27-30 an. Dann schließt er eine Auslegung aus TanB chuqqat 54 zu Num 21,27, „daher sagen die Gleichnisredner“, an, in der Bileam und sein Vater als die Personen identifiziert werden, die Sihon dafür bezahlt hatte, Moab zu verfluchen, um es einnehmen zu können. Aus derselben Quelle übernimmt der Jalkut die Information, die aufgrund einer klanglichen Assoziation zustande kommt, dass aus Num 21,32, „da sandte Mose, um Jaeser auszukundschaften (‫“)לרגל‬, herauszulesen ist, dass sich dies im Tischri zum Laubhüttenfest (‫ )הרגל‬zutrug. Wieder wird in diesem Zusammenhang betont, dass Gott die Feinde versammelte, um sie an Israel auszuliefern. Zu Num 21,34, „da sprach JHWH zu Mose: Fürchte ihn nicht“, hebt der Jalkut mit TanB chuqqat 55 hervor, dass Furcht eine Tugend ist, die einen Gerechten auszeichnet. Dann wird Og mit dem in Dtn 3,11 genannten König von Baschan identifiziert, sowie mit dem Refatiter, der nach Gen 14,5 und Gen 14,13 Zuflucht bei Abraham suchte. Zu Num 21,35, „sie erschlugen ihn und seine Söhne“, wird mit derselben Quelle erklärt, dass nur der stärkste der Söhne (pars pro toto) getötet wurde. Das Vertil-

Numeri  

gen aller Nichtisraeliten dagegen wird erst geschehen, wenn, so Jes 33,12, Gott die Völker alle mit einem Schlag aus der Welt brennen wird. Mit bNid 61a geht der Jalkut dann auf das Problem ein, warum es „fürchte ihn“ heißt und nicht „fürchte sie“, da sich Israel doch vor Sihon und Og fürchten musste. Mit bBer 54b-55a bringt der Jalkut dann eine Eulogie auf den starken Og, der trotz seiner Stärke besiegt wird. Er fügt die Geschichte von Abba Saul aus bNid 24b-25a an, der als Totengräber über den gigantischen Oberschenkelknochen von Og stolpert, und er zitiert eine unbekannte Quelle, nach der Og Elieser, der gigantische Knecht Abrahams gewesen ist. Der Jalkut beschließt das Kapitel mit TanB debarim 5 und einem Lobpreis Gottes, der Sihon, Og und Pharao zu Fall brachte: „Der große Könige schlug, denn auf immer ist seine Gnade. (Ps 136,17)

Numeri 22 Numeri 22-24 erzählt die Geschichte von Balak, der, wie der Jalkut mit TanB balak 1 aus Num 22,2, „Balak sah“, deutet, ein Prophet wie Mose war. Daraus wird geschlossen, dass Gott den Völkern der Welt ebenso wie Israel Propheten zur Seite stellte. Israels Propheten warnten die Völker vor Übertretungen, Balak aber wollte Israel grundlos ausrotten. Daher nahm Gott den Geist des Heiligen von den Völkern der Welt. Mit SER [141-3] zählt der Jalkut die vorisraelitischen Propheten auf, deren Linie mit Balak endet, vergleicht Bileam mit Mose und erzählt über die Verhandlungen König Balaks mit Bileam. In einer zweiten Auslegungseinheit zu Num 22,2 erklärt der Jalkut mit TanB balak 2, dass ein vorausschauendes „Sehen“ einen Fluch in die Welt bringt. Nur die Gerechten werden sehen und sich freuen. Über Balak heißt es dann, er habe Sihon und Og gedungen, die Grenzen zu seinem Reich zu bewachen. Dem fügt der Jalkut mit Jelamdenu eine Auslegung zu Jes 57,20 an: „Und die Frevler sind wie das ungestüme Meer“, sie lernen nichts aus der Geschichte und wiederholen die alten Fehler. Zu Num 22,3, „Moab fürchtete sich“, erklärt der Jalkut mit TanB balak 3 die Verben ‫ ויגר‬und ‫ויקץ‬, „da graute es“, mit klanglich ähnlichen Wörtern. Zu Num 22,4, „da sprach Moab zu den Ältesten Midians“, versucht der Jalkut mit TanB balak 4 zu klären, in welchem Verhältnis die Moabiter zu den Midianitern standen. Er fasst sprichwörtlich mit bSanh 105a zusammen, dass Feinde sich dann miteinander verbinden, wenn sie einen Dritten damit ins Unglück stürzen können. Das unschöne Verb in Balaks Befürchtung, Israel könne bei seinem Durchzug durch das Land dieses „kahlfressen“ deutet der Jalkut mit TanB balak 4 klanglich. Dann löst er mit derselben Quelle den Widerspruch auf zwischen Num 22,4, Balak sei König von Moab gewesen, und Jos 13,21, das ihn mit „Fürst Moabs“ umschreibt. Mit bSanh 105a deutet er aufgrund von klanglichen Assoziationen die Namen in Num 22,4-5 und fügt Mischna Sanh 10,2 an, dass Bileam keinen Anteil an der kommenden Welt hat, ebenso „all die Völker, die Gott vergessen haben“ (Ps 9,18).

  Jalkut Schimoni

Zu Num 22,5, „er schickte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor (‫“)פתורה‬, diskutiert der Jalkut mit TanB balak 5, ob es sich bei „Petor“ um eine Stadt oder eine Person handelte. Das „mir gegenüber“ (‫ )ממולי‬des Verses bezieht er aufgrund von Klangähnlichkeiten auf Ps 118,10: „denn ich will sie abwehren (‫“)אמילם‬. Num 22,6 kommentiert der Jalkut mit TanB balak 6, indem er versucht, die inneren Gründe Balaks zu ermitteln, Israel aus dem Land zu vertreiben. Zu Num 22,7, „da gingen die Ältesten Moabs und die Ältesten Midians, und Wahrsagelohn (‫ )קסמים‬war in ihrer Hand“, ermittelt der Jalkut mit TanB balak 7, um welche Arten von Wahrsagerei es ging. Mit bSanh 105a weist der Jalkut zu Num 22,8 darauf hin, dass zwar die Fürsten von Moab und Midian zu Bileam gingen, aber nur die Fürsten Moabs bei ihm übernachteten. Zu Num 22,9, „da kam Gott zu Bileam und sprach: Wer sind die Menschen“, bringt der Jalkut aus TanB balak 8 als Erklärung für die bloß rhetorische Frage des allwissenden Gottes, Gott habe Bileam auf seine Aufrichtigkeit hin prüfen wollen. Mit TanB balak 9 führt der Jalkut das Gespräch zwischen Gott und Bileam fort, aus dem hervorgeht, dass Bileams Dienste nicht gefragt sind. Dass Bileam sich durch das Gespräch mit Gott nicht beeindrucken lässt, wertet der Jalkut mit bSanh 105a als Frechheit, die obsiegt, wobei er gleichzeitig Num 11,12 und Num 22,20 miteinander harmonisiert. Dieses Obsiegen der Frechheit ist aber nur vordergründig, wie der Jalkut mit bMak 10b verdeutlicht: Aus der Tora, aus den Propheten und aus den Schriftwerken [ist zu entnehmen]: Auf den Weg, den der Mensch zu gehen [wünscht], auf den führt man ihn.

Num 22,13-19 schmückt der Jalkut mit TanB balak 9 erzählerisch mit Details aus, indem er insbesondere den Charakter Bileams als missgünstig, hochmütig und habgierig beschreibt. Zu Num 22,20, „da kam Gott nachts zu Bileam“, verweist der Jalkut mit TanB balak 10 darauf, dass Gott nachts erscheint, so Ijob 33,17, um einen Menschen von einer bösen Tat abzubringen und um Hochmut zu tilgen. Dies wiederum erklärt er folgendermaßen: Was [bedeutet]: Er tilgt (‫ )יכסה‬aus dem Mann [die Hoffart]? (Ijob 33,17) Der Heilige verbarg vor ihm, dass sein Verhalten ihn aus der Welt vertilgen (‫ )מאבדתו‬und ihn zur Grube des Verderbens führen wird. Denn in der Stunde, in der der Mensch geht um zu sündigen, tanzt der Satan vor ihm, bis er die Übertretung vollendet hat. Nachdem er ihn zugrunde gerichtet hat, kehrt er um und lässt es ihn wissen, denn es heißt: Er folgt ihr alsbald, bis ihm ein Pfeil seine Leber durchbohrt. (Prov 7,22-23) Ebenso verbarg [es] der Heilige vor Bileam, bis er ging und den vertilgte, der von seiner Ehre [ab]gekommen war. Als er es bemerkte, begann er um seine Seele zu bitten: Meine Seele möge den Tod der Gerechten sterben. (Num 23,10)

Numeri  

Mit TanB balak 11 weist der Jalkut darauf hin, dass Gott die gesamte Nacht wachte (Ex 12,42), und dass daher diese Nacht die Nacht aller Nächte ist, weil sie mit der göttlichen Ewigkeit verbunden ist. Deshalb sind alle Stellen der Schrift, in denen davon die Rede ist, dass Gott nachts erschien, gleichzeitig zu sehen. Sie alle sind: „eine Nacht des Wachens“ (Ex 12,42). Zu Num 22,22-23 führt der Jalkut mit Tan balak 11 aus, dass, wie das Verb in Num 22,23 zeige (um zu widerstehen ‫)לשטן‬, der Engel Gottes, der sich Bileam in den Weg stellte, sich von einem Engel der Barmherzigkeit in einen Widersacher wandelte. Zu Num 22,24, „da stand der Engel auf dem Pfad zwischen den Weinbergen“, erklärt der Jalkut mit Tan balak 12, dass Bileam stracks auf sein Gericht zuging. Zum Gespräch zwischen der Eselin und Bileam in Num 22,28 erklärt der Jalkut mit TanB balak 13, dass die Eselin wissender als Bileam gewesen sei. Er hebt zudem hervor, dass Bileam in Hebräisch gesprochen hat. Mit Blick auf Num 24,16, „er kennt die Gedanken des Höchsten“, weist der Jalkut mit bSanh 105b darauf, dass, wenn Bileam nicht einmal die Gedanken seiner Eselin kannte, wie hätte er dann die Gedanken Gottes kennen können. Mit Tan balak 13 deutet der Jalkut die Rede der Eselin, „pflegte ich dir so zu tun“, als Zeichen, dass sie auf ihr Leben zurückblickt, bevor sie stirbt. Ihr Tod war notwendig, um zu vermeiden, dass sie zu einem Kultobjekt wird. Nach Jelamdenu war die Eselin zwar das dümmste der Tiere, aber keiner der Weisen hätte bestehen können, wenn sie weitergeredet hätte. Zu Num 22,31, „da öffnete Bileam die Augen und sah“, erklärt der Jalkut mit TanB balak 14, dies zeige, dass Bileam weder sich noch seine Augen unter Kontrolle hatte. Zu Num 22,32 erklärt der Jalkut mit Tan balak 14, wenn der Engel schon für die Eselin ausgesandt worden sei, die keinerlei Verdienste aufweise, um wieviel mehr sei er dies für Israel, das Verdienste aufweist. Zum Verb „übereilt“ (‫ )ירט‬zitiert der Jalkut eine Notarikon-Deutung aus bMen 66b, die an das „veni, vidi, vici“ erinnert: „Sie fürchtete sich (‫)יראתה‬, sie sah (‫)ראתה‬, sie bog ab (‫“)נטנה‬. Zum selben Verb fügt er eine Deutung aus Jelamdenu hinzu, die durch Chiffrierung aus dem Verb das Substantiv „Schild“ (‫ )מגן‬werden lässt. Die Auslegung aus Jelamdenu erstreckt sich weiter auf Num 22,34-36 und zeigt vor allem die Scheinheiligkeit Bileams auf. Der Jalkut beendet die Kommentierung des Kapitels mit TanB balak 14, in dem der Kernsatz, „die Gerechten reden wenig, tun aber viel, die Frevler aber reden viel und tun wenig“ an Beispielen illustriert wird.

Numeri 23 Der Jalkut sieht mit bNazir 23b zu Num 23,1 einen Zusammenhang zwischen dem Bau der sieben Altäre und Salomos tausend Opfern (I Reg 3,4) dadurch gegeben, dass Rut aus der Familie Balaks stammte und gleichzeitig eine Vorfahrin Salomos war. Mit bSota 47a weist er aber darauf hin, dass, so viele Opfer Balak darbrachte, so viele Kinder wurden von Israel abgespalten. In einem Rückgriff auf Num 22,41, „da

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nahm Balak Bileam und führte ihn hinauf nach Bamot-Baal“, erklärt der Jalkut mit TanB balak 15, Bileam sei Balak wie ein Blinder gefolgt, der wusste, dass er die Israeliten nach Baal Peor führen werde. Mit TanB balak 16 erklärt der Jalkut, dass sieben Altäre entsprechend den sieben Gerechten von Adam bis Mose errichtet wurden. Gott aber wusste, dass mit diesen Opfern Streit herbeigeführt werden sollte. Mit bSanh 105a wird auf die körperlichen und ethischen Defizite Bileams hingewiesen, die in Num 23,3 angedeutet sind. Zu Num 23,4, „da begegnete Gott Bileam“, gib der Jalkut mit TanB balak 16 ein kurzes Gespräch zwischen Gott und Bileam wieder, indem Gott, konstruiert nach einer klanglichen Assoziation, Bileam zu verstehen gibt, ihm sei eine Mahlzeit (‫ )ארוחת‬mit Gemüse lieber als das Errichten (‫ )ערכתי‬von Altären. Zu Num 23,5, „da legte JHWH ein Wort (‫ )דבר‬in den Mund Bileams“, versucht der Jalkut mit bSanh 105b, den direkten Kontakt zwischen Bileam und Gott abzuschwächen, indem er ‫ דבר‬als „Engel“ interpretiert. Nach Jelamdenu ist dies aus Ps 107,20 ableitbar: „Er wird seinen Engel (‫ )דברו‬schicken“. Zu Num 23,7, „aus Aram geleitete mich Barak“, bringt der Jalkut mit TanB balak 17 zunächst verschiedene klangliche Deutungen. Dann verweist er darauf, dass Bileam durch Balak zu einem bloßen Wahrsager wurde, wie es in Jos 13,22 zu lesen ist, da der Geist des Heiligen von ihm genommen wurde. Bileam verhielt sich zudem wie Balak undankbar. Durch das Verdienst der Erzväter waren beide in die Welt gekommen, wollten aber Israel verfluchen und hatten damit den Fluch Gottes auf sich gezogen. Dem schließt der Jalkut eine lange Auslegung aus Jelamdenu an, in der das Verhalten der Gerechten kontrastiv zu Bileam und Balak gesehen wird, die mit leiser Stimme die Segen sprechen, die bereits Abraham und Jakob von Gott gegeben wurden. Zu Num 23,8, „wie sollte ich verfluchen, [wenn] Gott nicht verflucht (‫“)קבה‬, ersetzt der Jalkut zunächst mit TanB balak 18 das ungebräuchliche Verb für Fluchen durch das bekanntere ‫להתקלל‬, um dann Fälle aufzuzählen, in denen ein Fluch fällig gewesen wäre, aber nicht ausgesprochen wurde. Er ergänzt diese Ausführungen zum Betrug Jakobs an Esau aus Jelamdenu. Zu Num 23,9 bringt der Jalkut Auslegungen aus TanB balak 19, um auf den Hass zu verweisen, der Israel entgegengebracht wurde mit dem Ziel, es auszurotten. Mit Jelamdenu deutet er den im Vers genannten Felsen auf Abraham, wobei der Gebrauch des griechischen Wortes (πέτρα) diese Auslegung in Kontrast zur christlichen Auffassung setzt, die in Petrus den Grundstein der Kirche sieht. Abraham dagegen ist der Fels, aus dem Israel entstammt, wie aus Jes 51,1 herausgelesen wird: „Blickt auf den Felsen (‫)צור‬, aus dem ihr gehauen seid“. Dem fügt der Jalkut eine Anmerkung aus bSanh 39a-b über Israel und die übrigen Völker an: Ein gewisser Häretiker sagte zu R. Abina: Es steht geschrieben: Wer ist wie dein Volk Israel ein einziges Volk? (I Chr 17,21)

Numeri  

Was ist ihre Auszeichnung 16? Ihr gehört auch in seine Zusicherung, über die geschrieben steht: Alle Völker sind ihm gegenüber wie nichts. (I Chr 40,7) Er sagte zu ihm: Von euch bezeugen sie über uns: Sie werden nicht unter die Völker gerechnet. (Num 23,9)

Der Jalkut schließt daran direkt eine Auslegung aus PRE 29 zu Num 23,10, „wer zählt den Staub Jakobs“, an, die hervorhebt, dass Israel sich durch die Beschneidung auszeichnet. Er hängt eine alternative Auslegung aus SER [116] an, in der Staub (‫ )עפר‬aufgrund der klanglichen Assoziation zu ‫ עפרים‬als „junge Männer“ gedeutet wird, um die gute Erziehung und Keuschheit der Jungen und Mädchen in Israel hervorzuheben. Mit bNid 31a fügt er eine weitere Deutung aufgrund einer klanglichen Assoziation zu „des vierten Teils“ (‫ )רובה‬mit „ihre Scharen“ (‫ )רביעיותיהן‬hinzu, die er durch TanB balak 20 und Jelamdenu weiter ergänzt, wobei Jelamdenu am Ende in eine Auslegung zu Num 23,9 mündet und in genialer Weise das ‫ הן‬in „sie sind ein Volk“ wie folgt deutet: „Hen“ (‫ )הן‬heißt auf Griechisch „eins“, 17 sie werden nicht wie ein anderes Volk betrachtet (‫)מתחשבין‬. Wisse, dass dem so ist: Betrachte alle Buchstaben und du findest, dass sie alle ein Gegenstück haben. [Die Buchstaben] He und Nun haben kein Gegenstück. Aleph (‫ )א‬ist eins, Tet (‫ )ט‬ist neun, siehe [es ergibt] zehn (‫)י‬. Bet (‫ )ב‬ist zwei, Chet (‫ )ח‬ist acht, siehe [es ergibt] zehn (‫)י‬. P35F

P

Die Einzigkeit Israels wird sich insbesondere am Ende der Tage erweisen, wenn die Erlösung kommen wird und Israel mit Gott „allein wohnt“ (Num 23,9). Zu Num 23,10 erklärt der Jalkut dann mit TanB balak 20, Bileam habe zur Selbstverteidigung die Unwahrheit gesprochen, als er sagte: „Meine Seele möge ausfahren, wenn ich gekommen bin, um zu verfluchen, ich werde doch segnen!“ Zu Num 23,14 erklärt der Jalkut mit TanB balak 21, was unter „Späherfeld“ (‫ )צופים‬zu verstehen ist. Dem schließen sich Auslegungen aus derselben Quelle zu Num 23,17-19 sowie aus TanB balak 22 und bGit 68b zu Num 21,21-22 an, in denen Wörter vorwiegend klanglich gedeutet werden. Zu Num 23,23 folgen mit bNed 32a, bChul 95b und TanB balak 23 Warnungen vor Zauberei. Mit TanB balak 23 betont der Jalkut dann zu Num 23,24, „sie sind ein Volk wie eine Löwin“, das Bemühen Israels um Tora, Gebote und rechtes Handeln. Zu Num 23,34, „und er das Blut der Erschlagenen trinkt“, erklärt der Jalkut mit TanB balak 23, die Erschlagenen seien die fünf Könige Midians gewesen, die Bileam gegen Israel aufgehetzt hatte. Aus Num 31,6 wird dann geschlossen, dass Israel diesen  16 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 488 Anm. 56 lesen: ‫רבותייהו‬. 17 Vgl. bSuk 52b; ExR 15,7.

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Angriffen dadurch trotzen konnte, dass der Hohe Priester mit aufgesetztem Stirnblech, auf dem der Eigenname Gottes eingraviert war, mit in den Kampf zog. Der Jalkut beschließt das Kapitel mit einer halachischen Bemerkung aus bChul 35b-36a über den Umgang mit vergossenem Blut.

Numeri 24 Mit PRK 31 erklärt der Jalkut zu Num 24,1, „da sah Bileam, dass es gut war in den Augen JHWHs, [Israel] zu segnen“, dass Bileam selbst Israel nicht segnen wollte, sondern seinen Segen erst zurückhielt und dann berechnend vorging, weil er neidisch war. Zu Num 24,2, „da erhob Bileam seine Augen“, zitiert der Jalkut mit bBB 60a Vorschriften, wie zu erreichen ist, dass beim gemeinschaftlichen Wohnen der Blick in die Privatsphäre ausgeschlossen ist. Er überspringt die Beschreibung Bileams als außergewöhnlichen Seher in Num 24,3 und führt zu Num 24,5, „wie gut sind deine Zelte, Jakob“, mit bSanh 105b aus, dass nach Dtn 23,6 Bileam Israel Schlechtes wünschte, dies aber von Gott zum Guten gewendet wurde. Mit Jelamdenu geht er darauf ein, dass Gott auch auf Sünden reagiert, indem er z.B. den Regen zurückhält. Dabei geht er ausführlich auf Götzendienst ein und hebt hervor, dass Israel, selbst als es in Ägypten Götzendienst betrieb, dennoch sittsam war und nicht schamlos Unzucht trieb, was selbst Bileam lobend hervorhob, als er sagte: „Wie gut sind deine Zelte, Jakob“. Mit SER [116-7] beginnt der Jalkut seine Interpretation des Segens Bileams in Num 24,6, „wie die Täler, die sich ausbreiten“, indem er die Täler allegorisch auf die Lehr- und Versammlungshäuser Israels bezieht. Ebenso wird der Versteil „wie die Gärten am Fluss“ auf die Lehrer Israels bezogen, die Weisheit, Einsicht, Verstand und Erkenntnis vermitteln und Bibel, Mischna, Midrasch, Halachot und Haggadot lehren. Ebenso werden „Zelte“, „Zedern“ und „Wasser“ ethisch-moralisch gedeutet. Dem schließt der Jalkut eine zweite Auslegung aus Jelamdenu an, die aufzeigt, dass Bileams Segen aus inhaltslosen Floskeln besteht. Dem steht der Versöhnungstag entgegen, an dem Gott alle Sünden Israels wegspült. Mit bTaan 20a warnt der Jalkut mit Prov 27,6 vor Personen wie Bileam: „Die Schläge des Freundes sind gut gemeint, aber die Küsse des Hassers sind trügerisch“. Num 24,7 wird mit Jelamdenu allegorisch auf das Königtum von Saul und David gedeutet. Eine alternative Auslegung aus bNed 81a bezieht den Vers auf die Armen, die die Tora verbreiten. Zu Num 24,9, „wer dich segnet, sei gesegnet, wer dich verflucht, sei verflucht“, verweist der Jalkut mit GenR 66,4 auf die Parallele in Gen 27,29. Der Jalkut gibt keinen Kommentar zu dem Zornesausbruch Balaks über Bileam, sondern geht zur Deutung von Num 24,14 über. Mit bSanh 106b gibt er Einblicke in

Numeri  

die Gedanken Bileams, die sich darum drehen, Israel zu der Sünde der Unzucht zu verleiten, wohl wissend, dass es sich damit Gott zum Feind macht. Der Jalkut übergeht den zweiten Spruch Bileams in Num 24,15-22, in dem auch der messianische Vers Num 24,17, „es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen“. Zu Num 24,21 und Num 24,23-24 bringt der Jalkut dann Erläuterungen aus bSanh 106a, die „den Keniter“ mit Jitro identifizieren. Er beendet die Kommentierung des Kapitels mit Jelamdenu, um hervorzuheben, dass sich der Geist des Heiligen von den Völkern der Welt entfernte, als Bileam von Israel wegging.

Numeri 25 In Numeri 25 wird Israels Götzendienst mit dem Baal-Peor und Pinhas Einschreiten gegen die Verbindung von Israeliten mit Midianiterinnen geschildert. Mit bSanh 106a, „als sich Israel in Schittim niederließ“, erklärt der Jalkut, „sich niederlassen“ sei immer ein Ausdruck der Bedrängnis, wofür Belege angeführt werden. Dann werden klangliche Deutungen zum Vers hinzugefügt, die der Jalkut mit SNum § 131 ergänzt. Dort wird außerdem darauf hingewiesen, dass der Aufenthalt in Schittim mit den Kriegen in Verbindung zu bringen ist, die Israel gegen Sihon und Og gewann. Die Israeliten plünderten die Städte, gingen dann aber dazu über, sich mit der Bevölkerung, den Midianitern, anzufreunden und den Baal Peor zu verehren. Mit TanB balak 26 hebt der Jalkut hervor, die Quelle von Schittim sei ein Ort der Unzucht gewesen, an dem auch Israel, das seit den Tagen Abrahams sich nichts dergleichen hatte zu Schulden kommen lassen, zu Fall kam. Dann werden Belege dafür angeführt, dass, wann immer die Schrift von „dem Volk“ anstatt von „Israel“ redet, es ein Ausdruck des Tadels ist. Mit TanB balak 27 führt der Jalkut dem Leser vor Augen, wie die Midianiterinnen die Israeliten verführten. In der angeschlossenen Auslegung aus Jelamdenu wird Bileam als derjenige dargestellt, der für Israels Entgleisung verantwortlich ist. Dadurch, dass er Israel in seinem Segen nur positiv bedachte, wurde Israel hochmütig und überdies durch Bileams Rat zur Sünde verleitet. Zu Num 24,5, „da sprach JHWH zu Mose: Nimm alle Obersten des Volkes“, macht der Jalkut mit bSanh 34b, das Anweisungen für Gerichtsverhandlungen über Kapitalverbrechen enthält, den Ernst der Lage klar. Zudem erklärt er, die Obersten seien unterschiedlichen Gerichtshöfen zugeteilt worden, da ein Gerichtshof immer nur ein einziges Todesurteil pro Tag verhängen darf. Mit TanB balak 28 fügt der Jalkut aber die Gegenmeinung an, die Obersten seien hingerichtet worden, weil sie die Israeliten vom Sündigen hätten abhalten müssen. Nach anderer Meinung haben die Obersten am Gerichtsverfahren teilgenommen. Gott ist Richter gewesen, der durch Zusammenziehen der Wolke das Urteil verkündet hat. Mit bSanh 81b zitiert der Jalkut dann mSanh 9,6, wonach ein Israelit, der eine Aramäerin beschläft, auf der

  Jalkut Schimoni

Stelle getötet werden kann. Dann geht er mit bSanh 82a-b auf den konkreten Fall von Simri und Kosbi ein, die durch Pinhas, bei frischer Tat ertappt, getötet wurden. Mit bSanh 82a macht der Jalkut klar, dass Pinhas Simri nur beim Vollzug des Aktes hatte töten können, weil er sonst selbst des Mordes angeklagt worden wäre. Zudem rekonstruiert der Jalkut mit derselben Quelle den Disput zwischen Mose und Simri, der Mose vorwirft, mit Zippora selbst eine Fremde geheiratete zu haben und nun anderen verbieten will, dasselbe zu tun. Mose, der darauf nichts zu erwidern weiß, wird von Pinhas unterstützt, der ihn darauf hinweist, dass halachisch nur Aramäerinnen, nicht aber alle Fremden, verboten sind. Pinchas, der mit einem Speer in der Hand loszieht, um Ordnung zu schaffen, bekommt zu hören, dass die Pharisäer auch Aramäerinnen erlaubt haben. Pinhas vollzieht trotzdem das Gericht. Dass er dabei auf Widerstand unter den Stämmen stieß, wird davon abgeleitet, dass in Num 25,11 der Stammbaum von Pinhas ausführlich aufgelistet wird. Dies ist notwendig um klarzustellen, dass Pinhas als einem Nachkommen von Aaron einer der höchsten Ränge zukam. Mit bSanh 64a fügt der Jalkut eine Erzählung darüber an, wie der Götzendienst des Baal-Peor praktiziert wurde, mit bChul 134b hebt er hervor, dass die Tat des Pinhas symbolisch mit den Opferteilen von Vorderbein, Kinnbacken und Magen verbunden wurde, um die Erinnerung an die Geschichte zu bewahren. Mit TanB balak 29 deutet der Jalkut an, dass Pinhas ein gottloser Mensch gewesen ist, gegen den Mose nichts auszurichten verstand. Die Moral der Geschichte lautet wie folgt: Um dich zu lehren, dass jeder stark wie ein Panther und leicht wie ein Adler und stark wie ein Löwe sein muss, der den Willen seines Schöpfers tun will. Und von hier lernst du, dass der Heilige es bei Gerechten haargenau nimmt.

Mit TanB balak 30 hebt der Jalkut hervor, dass hin und her beratschlagt wurde, ob Simri des Todes schuldig sei oder nicht. Pinhas sei dann freiwillig aufgestanden, um Simris Treiben ein Ende zu setzen, wobei ihn ein Engel unterstützt habe. Mit SNum § 131 werden dieser Geschichte weitere Details hinzugefügt und es wird betont, dass Pinhas Lohn darin bestand, dass aus ihm bis in die Zeit des zweiten Tempels hinein prophetische Priester entstanden. Die nun folgende Leseeinheit „pinhas“ (Num 25,10-30,1) beginnt der Jalkut mit Jelamdenu, in der Pinhas aufgrund eines gemeinsamen Charakterzuges, des Eiferns für Gott, mit Elija identifiziert. In PRE 47 findet er diese Auslegung bestätigt. Er schließt PRK 13 an, wo die Herkunft von Pinhas aufgrund einer klanglichen Deutung hinterfragt wird. Dem setzt der Jalkut TanB pinhas 3 entgegen, das darauf verweist, dass mit Pinhas ein Friedensbund geschlossen wurde, weil er Sühnung erwirkt hatte. Mit bQid 66b liest er aus Num 25,12, „siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens (‫“)שלום‬, dass nur, wer unversehrt ist (‫)שלם‬, den Dienst im Heiligtum versehen darf. Die Frage, ob auch ein Priester, der aus einer nicht erlaubten Verbindung entstammt, den Dienst versehen darf, wird anschließend bejaht. Mit bJeb 100b

Numeri  

geht der Jalkut der Frage nach, wie eine legitime Abstammung für Priester sicherzustellen ist. Mit bZeb 101b fügt der Jalkut hinzu, Pinhas sei erst, nachdem er Simri getötet hatte, in die Priesterschaft aufgenommen worden. Mit DEZ 1 hebt er hervor, dass Pinhas zu den sieben Erzvätern gerechnet wird. Zu Num 25,14 hebt der Jalkut mit TanB pinhas 3 hervor, dass Gott sich mit dem Lob der Gerechten und der Schande der Frevler gleichermaßen befasst, und dass, wer selbst zur Schande wird, seine Familie ebenfalls in Schande bringt. Er verweist mit bNazir 23b darauf, dass durch Simris Unzucht viele in Israel zugrunde gingen, dass aber durch die Unzucht Tamars Könige und Propheten entstanden. Anschließend werden mit bSanh 82b die Namen von Kosbi und Simri klanglich gedeutet. Mit pinhas 4-5 erklärt er, die Midianiter seien zu bekämpfen gewesen, weil sie die Israeliten bedrängt hatten. Dazu habe auch gehört, ihre Stadt zu belagern und ihre Bäume abzuholzen.

Numeri 26 Numeri 26 berichtet davon, dass Mose und Aaron von Gott den Auftrag erhielten, alle wehrfähigen Männer ab dem zwanzigsten Lebensjahr zu zählen. Mit TanB pinhas 6 weist der Jalkut darauf hin, dass dies nach der Plage geschah, die die Midianiter heimsuchte (Num 25,19). Num 26,2, „nehmt die Gesamtzahl“, bedeute demnach, dass gezählt wurde, wie viele Israeliten fehlten. Von allen zwölf Stämmen wird dann in Num 26,5-48 die Zahl der Stammesmitglieder aufgezählt, deren Gesamtsumme nach Num 26,51 die Zahl 601.730 ist. Mit PRK 10 bietet der Jalkut folgende Erklärung für die Wiederholung von „Ruben“ in: „Nach Ruben. Die Familie der Rubeniten“. Gott hat es eingerichtet, dass der in Israel gezeugte Nachwuchs jeweils dem Stammesoberhaupt (Ruben wird stellvertretend genannt) glich, um den Vorwurf zu entkräften, die Ägypter (stellvertretend genannt für alle Fremden) hätten den Nachwuchs Israels gezeugt. Israel wiederum sei deswegen aus Ägypten ausgelöst worden, weil es seine Namen und seine Sprache beibehielt, weil sie sich vor Unzucht hüteten, und weil sie bis auf einen Fall Vergewaltigungen ihrer Frauen verhindern konnten. Mit bSanh 110a geht der Jalkut darauf ein, dass Datan und Abiram nach Num 26,9-10 mit den Korachiten von der Erde verschlungen wurden, und dass Num 26,11 ausdrücklich darauf verweist, dass nicht alle Söhne Korachs starben, denn in Num 26,58 wird eine Familie der Korachiten aufgezählt. Zudem werden die Psalmen 4449 und 84-85 sowie 87-88 den Korachiten zugeschrieben, weswegen gelehrt wird, dass die Korachiten in der Unterwelt Psalmen singen. Mit MidrPs 1,15 wird die Geschichte ausführlich erzählt, wie die Söhne Korachs gerettet wurden. Mit SNum § 132 zählt der Jalkut die halachisch tauglichen Personen auf, an die nach Num 26,52-53 das verheißende Land verteilt werden sollte. Mit bBB 117a-b geht er auf das Problem ein, dass nach Num 26,55 das Land an die aus Ägypten Ausgezo-

  Jalkut Schimoni

genen „nach den Namen der Stämme der Väter“ und nach Num 26,53 an die, die tatsächlich in das Land kamen, aufgeteilt werden sollte. Dem schließt er SNum § 132 an, das auslegt, wie „an viele viel Erbbesitz und an wenige wenig Erbbesitz“ verteilt wurde, wovon Proselyten und Sklaven ausgeschlossen waren. Hervorgehoben wird, dass das Land gleichmäßig nach Wert verteilt wurde. Fruchtbares Land wurde in kleineren Stücken verteilt als weniger fruchtbares Land. Mit bBB 122a-b schließt der Jalkut die Auslegung an, dass in der messianischen Zeit Israel an dreizehn Stämme neu aufgeteilt werden wird. Aus dieser Quelle geht außerdem hervor, dass das Land unter Josua durch das Los der Urim und Tumim und die Gabe des Geistes des Heiligen verteilt wurde. In der messianischen Zeit aber wird Gott selbst das Land zuteilen, dessen dreizehnter Teil dem Fürsten zufallen wird. Mit Jelamdenu fügt der Jalkut noch hinzu, dass nach Ziehung des Loses ein Dritter das Ergebnis verkündete, damit Eleasar nicht verdächtigt werden konnte, in den Auswahlprozess eingegriffen zu haben. Zu Num 26,59, „und Amrams Frau hieß Jochebed, eine Tochter, die Levi in Ägypten geboren worden war“, betont der Jalkut mit bSota 12a, die Mutter von Aaron, Mose und Mirjam sei zwar in Ägypten geboren, nicht aber dort gezeugt worden. Dies wird mit bBB 123a-b bestätigt.

Numeri 27 Numeri 27,1-11 behandelt die Frage der Töchter des verstorbenen Zelofhad, ob sie das Land, das ihrem Vater zugestanden hätte, erben dürfen. Der Jalkut beantwortet diese Frage mit mBB 8,3. Danach haben die Töchter Zelofhads den Teil Landbesitz ihres Vaters erhalten, aber auch den Teil, den ihr Vater von seinem erstgeborenen Bruder Hefer erhalten hätte. Mit bBB 119a gibt der Jalkut den Einwand wider, es könne nichts vererbt werden, was man erwartet, aber noch nicht in Besitz genommen ist. Dem widerspricht Rabba, dass es um die tatsächliche Landverteilung geht, die stattgefunden hat. Zu Num 27,2, „und sie stellten sich vor Mose und vor Eleasar“, teilt der Jalkut mit bBB 119b-120a die Verwunderung, dass niemand die Frage der Töchter Zelofhads zu beantworten wusste. Er lobt ihre Klugheit, ihre Schriftgelehrsamkeit und ihre Zurückhaltung. Sie alle hätten nicht unter 40 Jahren geheiratet. Mit bBB 118a erwähnt er, dass die Aufständischen und die Korachiten keinen Landbesitz zugewiesen bekamen. Mit SNum § 133 fügt er weitere Details über die Töchter Zelofhads hinzu, die zudem als gerecht gepriesen werden. Aus der doppelten Information in Num 27,3 und Num 27,4, Zelofhad habe keinen Sohn gehabt, wird geschlossen, dass, wenn er einen Sohnessohn gehabt hätte, seine Töchter nicht den Erbanspruch vorgebracht hätten. Mit SZ [316] hebt der Jalkut die Rechtschaffenheit der Töchter Zelofhads hervor, die der Familie und dem Stamm zum Ruhm gereicht. Sie traten vor Mose und baten um Landbesitz im verheißenen Land, als die übrigen Israeliten nach

Numeri  

Ägypten umkehren wollten. Die Töchter Zelofhads nennen nicht nur den Namen ihres Vaters, sondern auch den des Großvaters, um aufzuzeigen, dass die gesamte Familie rechtschaffen war. Dies ist insofern von Bedeutung, als darüber diskutiert wird, ob Zelofhad derjenige war, der auf Schabbat Holz sammelte und dafür hingerichtet wurde. Mit TanB pinhas 7 hebt der Jalkut hervor, dass es in der Wüstengeneration die Frauen waren, die die richtigen Entscheidungen trafen. Sie beteiligten sich nicht daran, das goldene Kalb zu gießen, sie beteiligten sich nicht, als die Kundschafter einen schlechten Ruf über das Land verbreiteten, und die Töchter Zelofhads brachten wichtige halachische Fragen vor Mose, um Land zu erbitten. Mit pinhas 8 weist der Jalkut darauf hin, dass die Töchter durch ihre Züchtigkeit Moses Zurückgezogenheit von seiner Frau als nichts Besonderes aussehen ließen. Mit Jelamdenu rekonstruiert der Jalkut das Gespräch der Töchter vor Mose, die erstens ihren Vater rehabilitieren und zweitens auf das Problem aufmerksam machen, dass ihrer Mutter die Schwagerehe zu erlauben ist, damit dem Vater ein männlicher Nachkomme geboren wird, der dann das Land ererben kann, oder zu erlauben, dass sie selbst erbberechtigt sind. Dieses Problem, so SZ, habe Mose vor Gott gebracht. Mit SNum § 133 beschönigt der Jalkut das Unwissen Moses ein wenig, indem er darauf verweist, dass Mose schon wusste, dass den Töchtern das Land zuzuteilen sei, dass ihm nur unklar war, ob auch Zelofhads übriger Besitz an sie zu vererben war. Dann betont der Jalkut mit SNum § 134, dass die Töchter Zelofhads glücklich zu preisen sind, weil Gott ihnen zustimmte, mit TanB pinhas 9 entwickelt der Jalkut noch einmal, wie sich das Vorbringen des Rechtsanspruchs zutrug. Dabei wird betont, dass Mose durchaus wusste, wie zu entscheiden war, dass er aber den Rechtsweg einhielt, erst die unteren Instanzen zu durchlaufen. Mit SNum § 134 werden die drei Erbteile aufgezählt, die den Töchtern zugesprochen wurden, denn sie hatten nach bBB 118b zwei Onkel, die auch verstorben waren. Mit TanB pinhas 9-10 ermittelt der Jalkut, dass ihnen sowohl „bewegliche Güter“, als auch Land jenseits des Jordan zufielen. Mit SNum § 134 verweist der Jalkut darauf, dass diese Anordnung für alle Zeiten gilt. Zu Num 27,8, „wenn jemand stirbt und keinen Sohn hat, sollt ihr sein Erbe auf seine Tochter übergehen lassen“, beginnt der Jalkut mit bBB 115a-116a die halachische Diskussion des Themas Erbrecht, indem er fragt, ob das Erbe auch auf einen Enkel übergehen kann, und ob das Erbe an männliche wie weibliche Kindeskinder fallen kann. Er verweist darauf, dass die Sadduzäer sowohl Töchter, als auch die Söhne von Töchtern hätten gleichberechtigt erben lassen. Jochanan ben Zakkai habe sie aber auf den Widerspruch hingewiesen, dass Töchter dann beim Erbe nicht erbberechtigt sind, wenn sie Brüder haben. Dies bestätigt auch bBB 110a-b. Nach bBB 108b-109b erben, wenn keine Brüder da sind, nicht die Töchter, sondern die Verwandten, wobei diskutiert wird, ob dies vorrangig die Töchter sind. Mit bBB 147a greift der Jalkut das Thema auf, wie mit der Schenkung eines Todkranken, also dem Entzug von Erbe aus der Familie, umzugehen ist. Dann kehrt er mit bBB 111a-112a zu

  Jalkut Schimoni

der Frage zurück, in welcher Reihenfolge „Verwandte“ erben und klärt, dass Ehefrauen zwar von ihren Männern beerbt werden, diese aber nicht ihre Männer beerben. Damit soll verhindert werden, dass „Erbbesitz von einem Stamm an einen anderen Stamm fällt“ (Num 37,9). Mit bBB 112b diskutiert der Jalkut, wann der Sohn, mit bBB 113a wann der Ehemann, mit bBB 113a-b wann die Söhne der Schwester als Erben in Frage kommen. Mit SNum § 134 hält er fest, dass der Vater eines Verstorbenen den Brüdern, nicht aber der Tochter des Verstorbenen in der Erbfolge vorangeht, und der Sohn der Tochter den Söhnen des Verstorbenen erbrechtlich gleichgestellt ist. In Schlussfolgerungen werden Argumente für das Recht von weiblichen Erben auf das Erbe konstruiert. Mit SZ [318] hält der Jalkut fest, dass der Ehemann der nächste Verwandte seiner Frau ist, der erbberechtigt ist. Dies gilt aber nur, wenn beide zum Zeitpunkt des Todes der Frau miteinander verheiratet waren. Mit bBB 113b-114a verweist der Jalkut darauf, dass nach Dtn 21,16 das Erbe nur bei Tag verteilt werden darf. Mit SNum § 134 fasst er zusammen, dass jeder, der dem Erblasser in der Blutverwandtschaft näher steht, in Bezug auf das Erben vorgeht. Num 27,12-23 behandelt anschließend Moses Aufstieg auf das Abarim-Gebirge, von wo Gott ihm Einblick in das verheißene Land gibt. Dort bittet Mose darum, dass ein Nachfolger für ihn eingesetzt wird, und Gott ordnet an, dass Josua dieser Nachfolger sein soll, der vor den Augen aller als Nachfolger bestellt werden soll. Mit SNum § 134 gibt der Jalkut Einsicht in die Gedanken Moses, der hofft, da der Grenzberg erreicht ist, dass er diesen auch überschreiten darf. Num 27,13 macht aber deutlich, dass diese Hoffnung unerfüllt blieb. Mit SNum § 136 deutet der Jalkut das „auch“ des Verses, dass Mose sich wünschte, so zu sterben wie auch Aaron. Mit SZ [318] fügt der Jalkut an, dass der Berg vier unterschiedliche Namen hat, setzt dann aber das mit SNum § 134 begonnene Thema weiter fort. Zu Num 27,14, „weil ihr in der Wüste Zin [beim Hader der Gemeinde] gegen mich widerspenstig wart“, erklärt der Jalkut mit SNum § 137, dass Moses Tod als Strafe zu sehen ist, und dass Mose es war, der einsah, dass er gesündigt hatte. Er gilt dennoch als ein Gerechter, der sich noch angesichts seines nahen Todes mit den Angelegenheiten der Gemeinschaft beschäftigte. Zu Num 27,16, „JHWH, Gott der [Lebens]geister [allen Fleisches], möge einsetzen (‫“)יפקוד‬, gibt der Jalkut mit SNum § 139 eine klangliche Erklärung zum Verb, mit SZ [320] erklärt er, „Gott der Lebensgeister“ bedeutet: „Gott, der das Gemüt eines jeden einzelnen Menschen kennt“. Mit EhDZ weist der Jalkut darauf hin, dass nach Num 27,15 Moses Name nur deswegen vor dem Namen Gottes steht, weil Mose sich vor Gott für Israel eingesetzt hat. Mit Jelamdenu schildert er die letzten Stunden Moses, in denen Gott ihm Einblick in die Zukunft Israels bis in die messianische Zeit hinein gibt. Mit SNum § 139 rückt der Jalkut dann Josua in den Vordergrund, den er als einen Kriegsherrn einführt, der dem Heer voranzieht. Mit SZ [320] bestärkt der Jalkut das Bild von Josua, der sich von den weltlichen Heerführen dadurch unterschied, dass er mit seinen Männern in den Kampf zog. Mose war im Gegensatz zu ihm ein

Numeri  

getreuer Hirte, nicht aber ein Mann des Krieges. Mit SNum § 140 hebt der Jalkut hervor, dass Josua durch Mose erprobt war, und dass Mose wusste, dass Josua auf die Menschen eingehen konnte. Er weist darauf hin, dass Mose Josua offiziell als Nachfolger auch im Lehrhaus einsetzte und ihm die Lehrerlaubnis erteilte sowie die Erlaubnis, halachische Entscheidungen noch zu seinen Lebzeiten zu treffen. Mit SZ [321] reichert der Jalkut die Angaben über Josuas Charakter und seine Einsetzung als Nachfolger Moses weiter an und betont, dass Josua nicht die Größe Moses hatte, der alles überstrahlte. Mit Jelamdenu verweist der Jalkut darauf, dass Mose sein Amt nicht an seine Söhne vererbte, weil diese sich nicht so um ihn gekümmert hatten wie Josua. Mit SDtn § 305 hebt der Jalkut hervor, dass Josua für Mose zu einem Gefährten wurde, mit dem dieser selbst Geheimnisse teilte. Dennoch sei Mose enttäuscht gewesen, dass keiner seiner Söhne sein Nachfolger wurde. Num 27,20, „und lege von deiner Hoheit“, deutete der Jalkut mit bChag 16a, bBB 75a und MidrPs 21,4, dass damit der Glanz des Amtes gemeint ist, von dem Josua einen Teil erhielt. Zu Num 27,21, „und er soll vor Eleasar, dem Priester, stehen“, hebt der Jalkut mit SNum § 141 hervor, dass Eleasar und Josua gemeinsam wirken mussten, weil sie einander brauchten, um mit den Tumim Recht zu sprechen. Zu Num 27,22, „und Mose tat, wie JHWH ihm befohlen hatte“, erklärt der Jalkut mit derselben Quelle, dass Mose dem Befehl Gottes mir Freude nachkam, und dass er bis zum Schluss beim Studium der Tora anzutreffen war. Mit bJoma 73a-b greift der Jalkut das Stichwort Urim und Tumim wieder auf, um darzulegen, wie sie zu benutzen waren. Er ergänzt mit bJoma 71b, die Urim und Tumim wurden durch den in acht Gewänder gekleideten Hohen Priester befragt, und dass man nur für den König, den Gerichtshof und für eine in der Gemeinde wichtige Persönlichkeit die Urim und Tumim befragen durfte. Dies bestätigt bJoma 73b. Mit bEr 63a bringt der Jalkut jedoch die Gegenmeinung, dass Josua des Eleasar nicht bedurfte. Mit SZ [321] erklärt der Jalkut die Namen von Urim und Tumim. Zu Num 27,22, „und er nahm Josua“, zitiert der Jalkut mit bBQ 92b ein Sprichwort: „Der Wein dem Herrn, der Dank aber dem Schankmeister.“ Es ist Josua, der Israel in das verheißene Land führt, wofür ihm der Dank sicher ist. Dass die Verheißung an Mose gegeben wurde, ist im Vergleich dazu nebensächlich. Der Jalkut schließt das Kapitel mit bSanh 105b und der Beteuerung, Mose sei auf Josua nicht neidisch gewesen, denn: „Auf jeden anderen ist ein Mensch neidisch, außer auf seinen Sohn und seinen Schüler.“

Numeri 28 Numeri 28 und Numeri 29 enthalten Anordnungen über die regelmäßig darzubringenden Opfer. Num 28,2, „gebiete den Israeliten meine Darbringung, meine Speise“, bezieht der Jalkut mit SNum § 142 auf Num 27,17, in dem es heißt, Gott ziehe vor

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Israel aus und ein. Um sich dessen zu erinnern, sind die täglichen Speiseopfer angesetzt. Mit bTaan 27a weist der Jalkut darauf, dass Standmannschaften gebildet wurden, um den täglichen Dienst zu gewährleisten. Mit der folgenden langen Sinneinheit aus PRK 6 verdeutlicht der Jalkut, dass die Speiseopfer nicht dazu dienen, Gott, vor dem es weder Essen noch Trinken gibt, zu sättigen. Gott jedoch ist in der Lage, selbst die größten Tiere, Behemot und Leviatan, mit Futter und Wasser zu versorgen. Auch der Reichtum Salomos, dessen Tafel unvergleichlich war, ist nur ein Zeichen dafür, dass alles aus der Hand Gottes hervorgeht (Ijob 12,9), aber nur der Wohlgeruch es ist, der von den Opfern zu Gott aufsteigt. Mit derselben Quelle betont der Jalkut zu Num 28,2, dass die Opferzeiten strikt einzuhalten sind. Auch wenn keine Opfer mehr darzubringen sind, ist die Beschäftigung mit den Opfervorschriften wichtig, weil dies mit dem Opfern der Opfer selbst gleichzusetzen ist. Zu Num 28,3 gibt der Jalkut mit PRK 6 klangliche Deutungen zum hebräischen Wort für „Lämmer“, die als Brandopfer darzubringen sind. Mit GenR 65,17 verweist der Jalkut darauf, dass die besten, nämlich große Tiere für die Opfer verwendet werden müssen. Eines der beiden Lämmer wurde am Morgen, eines gegen Abend geschächtet. Dadurch war eine Sühnung jeglicher Schuld möglich, die im Laufe eines Tages begangen wurde. Mit bMen 52a bietet der Jalkut die Information, dass die beständigen Opfer ebenso wie die Sündopfer aus der Tempelkasse bezahlt wurden. Mit SNum § 142 benennt er die verschiedenen Opferteile, die alle nur aus dem Vorrat des Tempels für ein Opfer genommen werden durften. Mit bMen 49b schließt der Jalkut weitere Vorschriften an, die für die Opfer zu beachten sind. Mit bTem 29a überliefert der Jalkut eine Diskussion darüber, wie ein Opfertier von anderen Tieren abgesondert und wie es bis zur Opferung davor geschützt werden kann, dass es für einen Götzendienst benutzt wird, und wie erkannt werden kann, ob dies bereits geschehen ist. Mit SNum § 142 erklärt der Jalkut, wie die Formulierung ‫( ליום‬pro Tag; zum Tag hin) zu verstehen ist. Dann kehrt er mit bMen 65a zum Thema „Tempelkasse“ zurück und erinnert daran, dass die Sadduzäer Einzelpersonen das beständige Opfer zahlen ließen. Zu Num 28,4, „das eine Lamm“, erklärt der Jalkut mit SNum § 142, dass man die vorgeschriebene Zahl weder vermehren noch vermindern darf. Mit bPes 58a teilt der Jalkut die genaue Zeit mit, wann das Opfer geschächtet und dargebracht werden muss, mit bPes 58b-59a und bZeb 11b diskutiert er, ob das beständige Opfer vor dem Pesachopfer dargebracht wird. Mit bMen 50a fragt der Jalkut, ob, wenn das Lamm morgens nicht dargebracht wurde, es dann auch abends nicht dargebracht werden soll. Zu Num 28,5, „und ein Zehntel Efa“, erklärt der Jalkut mit SNum § 142, dass hier von Weizen die Rede ist, der nur mit gepresstem, nicht aber mit gekochtem Öl verrührt wird. Dann schließt er zu Num 28,1-5 eine abweichende Auslegung aus SZ an.

Numeri  

Zu Num 28,6, „ein tägliches Brandopfer, [wie das,] das am Berg Sinai bereitet wurde“, bemerkt der Jalkut mit SNum § 143, dass zu den täglichen Brandopfern ein Trankopfer, mit SZ [324], dass ein Gefäß zum Auffangen des Blutes erforderlich war. Zu Num 28,7, „und sein Trankopfer sei ein Viertel Hin zu jedem Lamm“, zitiert der Jalkut mit bJoma 34a-b die Diskussion, ob Trankopfer beim Morgen- und beim Abendopfer fällig sind. Mit SNum § 143 spezifiziert er die Art des Weins, und er beschreibt, dass Trankopfer auf den Erdboden ausgegossen und dort aufgesogen werden mussten. Mit SZ [324] verweist er darauf, wann Trankopfer miteinander vermischt werden dürfen und wann nicht, und dass vierzigtägiger Wein für ein Trankopfer tauglich ist. Dann erklärt er mit PRK 6, unter „Rauschgetränk“ sei ein Getränk zu verstehen, durch das man berauscht wird. Mit bTaan 2b-3a verweist der Jalkut darauf, dass das beständige Opfer mit seinen Trankopfern am Laubhüttenfest erwähnt wird, weil eines der Trankopfer aus Wein und eines aus Wasser besteht, und das Ausgießen von Wasser ein Symbol für die Tora ist. Mit bSuk 49a-b erklärt der Talmud, wie es zu verstehen ist, dass „das Übrige“ des Trankopfers zu verbrennen gewesen sei. Dann folgt die ergänzende Erklärung, „Rauschgetränk“ sei „ein Ausdruck der Freude, ein Ausdruck der Sättigung, ein Ausdruck der Trunkenheit“. Zu Num 28,8, „das zweite Lamm aber sollst du gegen Abend vorbereiten“, führt der Jalkut mit SNum § 143 eine weitere Diskussion über die Reihenfolge von Opfern an, die er mit bJoma 34a ergänzt, wo es um die Frage geht, ob erst Trankopfer, Räucherwerk oder Opfer dargebracht werden müssen. Gefragt wird dann, wie am Schabbat zu verfahren ist, an dem keine Arbeit verrichtet werden darf. Da der Dienst im Heiligtum über den Schabbat gesetzt wird, fügt der Jalkut mit bSchab 114a eine Diskussion an, ob das Schabbatopfer selbst am Versöhnungstag dargebracht werden soll, mit bPes 59b wird gefragt, wie zu verfahren ist, wenn Schabbat und Pesach auf einen Tag fallen. Zu Num 28,10 ergänzt der Jalkut mit SNum § 144 die Diskussion um die Frage, wie mit dem Brandopfer am Vorabend des Schabbat zu verfahren ist. Zu Num 28,11, „am Beginn eurer Neumonde“, beschäftigt sich der Jalkut anhand von bMeg 21b-22a mit dem Problem, wie der aus nur acht Versen bestehende Leseabschnitt über den Neumond unter Lesern aufzuteilen ist. Mit SNum § 145 weist er darauf hin, dass an Monatsanfängen Zusatzopfer fällig sind, mit bMen 45a, dass auch weniger Opfertiere, aber so viele wie möglich, dargebracht werden können, wenn keine geeigneten Tiere vorhanden sind. Mit bMen 87a-b erklärt der Jalkut, wie die Speiseopfer für die Zusatzopfer abzumessen sind, mit mMen 9,3 und seiner Auslegung in bMen 89a wird angegeben, dass ein Hin 12 Log beinhalte, und 6 Log zu einem Farren, 4 zu einem Widder und 3 zu einem Lamm zu spenden sind. Mit SNum § 144 erwähnt er weitere Maßeinheiten im Tempel. Mit bRH 7a geht der Jalkut dann auf die Schekelabgabe an den Tempel zum Jahresanfang des ersten Nisan ein. Dem fügt er hinzu, dass nach jScheq 1,1 diese Abgabe am ersten Adar zu entrichten war. Zu Num 28,15, „und ein Ziegenbock für ein Sündopfer“, verknüpft der Jalkut bSchebu 2a, bSchebu 9a-b, bSchebu 2b, bSchebu 10a, bBek 17a, bJoma 15a-b mit

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einem kurzen Stück aus SNum § 145. In dieser langen Kommentareinheit geht es um das Sühnen einer unwissentlich begangenen Sünde durch das Opfern eines Ziegenbocks. Mit einem Analogieschluss, in dem der Sündopferbock mit dem Ziegenbock verglichen wird, der an einem Neumond darzubringen ist, wird ermittelt, dass beide Verunreinigungen des Heiligtums und seiner Opfer sühnen. Dies wird per Analogieschluss auf die Ziegenböcke zu Wallfahrtsfesten übertragen, in mSchebu 1,4 als Halacha aufgenommen und mit bSchebu 10a auf seine Richtigkeit geprüft. Mit bBek 17a wird gefragt, ob auch andere Tiere als Sündopfer zulässig sind, mit bJoma 15a-b wird die Zubereitung des Tieres zum Opfer im Tempel beschrieben. Mit SNum § 145 erklärt der Jalkut, dass dieses Opfer auch bei unwissentlicher Verunreinigung durch ein Grab reinigt. Num 28,16-25 enthält die Vorschriften für die Opfer zum Pesachfest, an dem kein Gesäuertes gegessen werden darf, Pesachlämmer für den persönlichen Verzehr im Tempel geschlachtet, sowie zahlreiche Brandopfer dargebracht werden müssen. Mit bSchab 131b hebt der Jalkut hervor, dass Ungesäuertes und „all seine Erfordernisse“ den Schabbat verdrängen. Mit SNum § 146, SNum § 147, bRH 29b und bChag 18a diskutiert der Jalkut, ob und welche Arbeiten während der acht Pesachtage verrichtet werden dürfen. Dann behandelt er das Thema Brandopfer während der Pesachtage mit SNum § 147, bZeb 89a und SNum § 148, wobei der entscheidende Satz in mZeb 10,1 fällt: „Alles, was öfter ist als das andere, geht diesem auch vor“. Zusatzopfer sind zwischen den täglichen Opfern darzubringen. SNum § 148 geht dann in der Kommentierung zu Num 28,26 zu der Erstlingsabgabe über, die vom neuen Getreide darzubringen ist. Der Jalkut beschließt das Kapitel mit der Erzählung über eine Diskussion zu Erstlingsgarbe, Speiseopfer von neuem Getreide und den beiden Schaubroten im Tempel, die zeigt, dass allzu scharfsinniges Schlussfolgern gefährlich ist, wenn es dazu benutzt wird, um Gelehrte zu widerlegen.

Numeri 29 Num 29,1-6 behandelt den Feiertag des ersten Tags des siebten Monats, an dem eine heilige Versammlung einzuberufen ist, mit einem langen Abschnitt aus PRK 23, der diesen Tag mit dem Neujahrstag assoziiert. Am Neujahrstag wurde Adam, der erste Mensch, erschaffen, an einem Neujahrstag wird einst das göttliche Gericht über die Menschen kommen. Am Neujahrstag sind die Trompeten zu blasen, die Gott gnädig stimmen sollen. Der siebte Monat wird als der Tischri identifiziert, in den auch der Versöhnungstag und das Laubhüttenfest fallen. Das Blasen des Schofars am Versöhnungstag symbolisiert den Widder, den Gott als Ersatz für Isaak schickte, den Abraham auf Befehl Gottes zum Opfern gebunden hatte. Fällt ein Festtag, an dem das Schofar oder die Trompete zu blasen ist, auf einen Wochentag, wird das Instrument ebenfalls geblasen. Fällt er auf einen Schabbat, erinnert man sich des Blasens,

Numeri  

bläst das Instrument aber nicht. Die Gegenposition wird in bSchab 131b vertreten, „das Schofar und all seine Erfordernisse verdrängen den Schabbat“. Mit SNum § 149 und SNum § 150 fügt der Jalkut weitere Vorschriften für Brandopfer an. Mit bChag 10a-b stellt der Jalkut dann fest: „Die Vorschriften für das Festopfer sind wie Berge, die an einem Haar hängen“, und erklärt, „ihr sollt feiern“ sei nur aufgrund eines Analogieschlusses auf die Opfer beziehbar. Mit bSuk 55b erklärt er, die Opfer seien einem Festmahl vergleichbar. Gefragt wird, wie, nachdem der Tempel nicht mehr besteht, nun Sühne ohne Opfer erwirkt wird. Mit SNum § 150 erklärt der Jalkut, „Spende“ in Num 29,18 sei die Wasserspende am Laubhüttenfest. Zu Num 29,35, „am achten Tag [sollt ihr für euch] das Schlussfest feiern“, gibt er eine klangliche Erklärung. Mit bBetsa 15b gelten dem Jalkut Essen und Trinken oder „im Lehrhaus sitzen“ als mögliche Formen, einen Festtag zu begehen. Dann kehrt der Jalkut mit bZeb 8a und bAr 12a zu der Kommentierung von Num 29,18, „und ihr Speiseopfer und ihre Spende dazu“, zurück. Beide können auch in der Nacht gespendet werden. Fraglich ist dann, ob zu den Trankopfern ein Gesang angestimmt wird. Zu Num 29,38, „euren Gelübden und freiwilligen Opfern“, erklärt der Jalkut mit bTem 14b, dass diese an Halbfesten darzubringen sind, dass aber auch Reinigungsopfer Brandopfer darzubringen sind. Ebenso sind Speiseopfer für eine Sünde, das Speiseopfer der des Ehebruchs verdächtigten Frau, das Pesachganzopfer, das Ganzopfer der Gemeinde und das des Nasiräers in den Vers eingeschlossen. Mit TanB pinhas 16 weist der Jalkut darauf, dass es bei den Opfern jeden Tag eine Minderung gebe, mit TanB pinhas 17 fügt er hinzu, dass es darum geht, ein angenehmes Fest in Freude zu feiern. Mit SNum § 152 deutet er das Wort „diese“ in Num 29,39 auf die Gelübde und freiwilligen Gaben, die man gelobt, an einem Wallfahrtsfest darzubringen. Die übrigen im Vers genannten Gaben beziehen sich auf die Brandopfergaben zur Reinigung eines an Ausfluss Leidenden. Mit PRK 1 geht der Jalkut zurück zu Num 29,35, „am achten Tag [sollt ihr für euch] das Schlussfest feiern“, und fügt Vorschriften über die Laubhütte an. Mit PRK 30 schließt er eine Auslegung zu Jes 26,15 an, „du hast dem Volk hinzugefügt, JHWH, hinzugefügt, dem Volk, um dich zu verherrlichen“, die in eine Deutung zu Num 29,35 mündet. Hier werden die einzelnen Festtage noch einmal aufgezählt und die Zahl acht, die im Vers angegeben ist, wird symbolisch gedeutet. Mit PRK 28 stellt der Jalkut das Pesach- und das Laubhüttenfest noch einmal in den Vordergrund. Außerdem findet sich eine weitere Deutung der Zahl „acht“ und die Erklärung zu Num 29,36, dass die Israeliten 70 Stiere am Laubhüttenfest darbrachten, „entsprechend der 70 Völker, damit diese in Frieden leben könnten“. Dennoch unterscheidet sich Israel von den Völkern der Welt, die ihre Kinder als Götzendiener aufziehen und an ihren Festtagen essen, trinken und nur ausgelassen sind, wohingegen die Israeliten in die Lehr- und Versammlungshäuser gehen, sich an Gott erfreuen und ihren Zehn-

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ten entrichten. Für sie gilt Dtn 4,4: „Und ihr, die ihr an JHWH, eurem Gott festhaltet, lebt heute alle“.

Numeri 30 Numeri 30 behandelt die Vorschriften, die beim Ablegen von Gelübden zu beachten sind. Der Jalkut beginnt seine Kommentierung mit SZ [325], das hervorhebt, die Fürsten in Israel seien mit Num 30,2, „da redete Mose zu den Häuptern der Stämme“, zuerst angesprochen worden, erst danach die Israeliten, zu denen auch die Proselyten zu rechnen sind. Mit bBB 120b verweist der Jalkut darauf, dass auch Priester Gelübde geloben können. Zu Num 30,2, „dies ist das Wort“, diskutiert der Jalkut mit bNed 77b-78a, ob ein Weiser oder aber der Ehemann für seine Frau, ein Gelübde auflösen kann. Es wird geschlussfolgert, dies könne nur der Ehemann. Mit SNum § 153 erschließt der Jalkut aus der Formulierung, „dies ist das Wort, das JHWH gebot“, dass damit eine prophetische Aussage eingeleitet wird. Mit TanB mattot 1 hält der Jalkut mit Verweis auf Koh 5,4 fest, es sei besser, keine Gelübde zu geloben, denn wenn man diese nicht einhalte, lasse Gott dies, so Ex 20,7, nicht ungestraft. Bei dem Namen Gottes zu schwören, ist verboten. Mit Jelamdenu verstärkt der Jalkut diese Warnung, indem er auf Jonas und Jakobs Heimsuchungen wegen ihrer Versprechen verweist. Zu Num 30,3, „ein Mann“, schließt der Jalkut mit SNum § 153 Minderjährige davon aus, Gelübde geloben zu können. Zu „wer JHWH ein Gelübde gelobt“, hebt er mit derselben Quelle hervor, dass das Gelübde finanziell abgesichert sein muss. Zum Unterschied von Gelübden und Schwüren heißt es: „Bei Gelübden [gelobt man], wie [wenn] man beim Leben des Königs gelobt. Bei Schwüren [schwört man], wie [wenn] man beim König selbst schwört“. Mit bNed 13b nennt der Jalkut Beispiele für ungültige Gelübde. In der folgenden Auslegung des Verses aus SZ [325-6] verweist der Jalkut darauf, dass mit einem Gelübde Gott geheiligt wird, und dass mit Gelübden, im Gegensatz zu Schwüren, mit denen man Gott nicht heiligt, eine Bedingung verknüpft ist. Man kann Menschen Gutes oder Böses schwören. Mit SNum § 153 weist er darauf hin, dass man sich selbst, nicht aber anderen ein Verbot auferlegen kann, und dass man sich etwas Erlaubtes verbieten, nicht aber etwas Verbotenes erlauben kann. Mit bChag 10a diskutiert der Jalkut, wie Gelübde aufgelöst werden können, da mChag 1,8 festhält: „Die Auflösung von Gelübden schwebt in der Luft und hat nichts, worauf sie sich stützen könnte.“ Dann folgt mit bNed 15a die Anordnung, dass in Gegenwart derer, die ein Verbot eingeführt haben, dieses nicht aufgelöst werden solle. Mit bNed 81b bringt der Jalkut Beispiele von Verzichtsgelübden, eingeleitet mit „verboten sei mir“, die aufgelöst und nicht aufgelöst werden können. Er hebt hervor, dass ein Weiser seine eigenen Gelübde nicht auflösen darf. Die Liste der Beispiele ergänzt der Jalkut mit bNed 89b-90a. Mit bNed 16a-17a hält der Jalkut fest, dass das Auflösen von Gelübden schwerwiegender ist als das von Schwüren.

Numeri  

Mit bNid 46a-b setzt der Jalkut zu Weihgelübden fest, dass eine Person von dem Geweihten nicht mehr essen darf. Dann schließt er die Kommentierung der Verse aus SNum § 153 an, in der herausgearbeitet wird, dass man durchaus ein Gelübde entweihen oder hinauszögern kann. Hat eine Person etwas gelobt, das sie finanziell nicht einlösen kann, gilt das Gelübde nicht als Gelübde. Zu Num 30,4, „wenn sie JHWH ein Gelübde gelobt“, definiert der Jalkut mit SZ [326] das Alter für Minderjährigkeit und religiöse Mündigkeit, die das Ablegung von Gelübden ermöglicht. Mit bSchebu 20a-b definiert er genauer, dass unter einem Verzichtsgelübde ein Schwur zu verstehen ist und welche Verzichtsgelübde gültig sind. Mit mNed 10,1-2 hält der Jalkut dann in Bezug auf religionsmündige Mädchen fest, die noch im Hause ihres Vaters wohnen: „Die Gelübde eines verlobten Mädchens lösen ihr Vater und ihr Mann [gemeinsam]. Stirbt der Vater, so wird [seine] Entscheidungsbefugnis nicht auf den Ehemann übertragen.“ Zu Num 30,5, „und ihr Vater hört es“, erklärt der Jalkut mit SNum § 153, dass ein Tauber ausgeschlossen ist. Ein Vater kann das Gelübde seiner Tochter lösen, er muss dafür aber eine Bedenkfrist von einer Stunde einhalten. Danach hat er keine Berechtigung mehr, das Gelübde aufzulösen. Mit bNed 86b-87a geht der Jalkut auf den Fall ein, dass ein Familienoberhaupt ein Gelübde bestätigt hat, ihm dabei aber nicht klar war, ob das Gelübde von seiner Frau oder seiner Tochter abgelegt wurde. In diesem Fall darf er das Gelübde nach der Frist noch auflösen, wenn er die Verwechslung bemerkt hat. Mit bNed 76b hält der Jalkut fest, dass der Vater das Gelübde seiner Tochter den ganzen Tag über auflösen kann. Zu Num 30,6, „und wenn ihr Vater [es] ihr wehrt (‫“)הניא‬, erklärt der Jalkut das Verb mit SNum § 153 als „für ungültig erklären“, und dass Schweigen immer als Zustimmung zu interpretieren ist, sowohl beim Vater in Bezug auf seine Tochter, als auch beim Ehemann in Bezug auf seine Ehefrau. Über die Frage, ob auch deren Stellvertreter ein Gelübde von Tochter oder Frau auflösen dürfen, wird diskutiert. Zu Num 30,7, „und wenn sie [die Frau] eines Mannes wird“, regelt der Jalkut mit bNed 67a-b, bNed 68a und SNum § 153, dass bei einem verlobten Mädchen Vater und Verlobter gemeinsam Gelübde auflösen müssen. Zu Num 30,9, „und wenn ihr Mann an dem Tag, an dem er es hört, [es] ihr wehrt, so erklärt er für ungültig“, führt der Jalkut mit SZ [327] Beispiele von Enthaltungsgelübden von Frauen an, die ihre Ehemänner auflösen können. Dann bringt er mit SZ [326-7] die Fälle zur Sprache, in denen ein Ehemann erst nachträglich von dem Gelübde seiner Frau hört. Er hält fest, dass der Ehemann dann die Gelübde seiner Frau auch noch nachträglich auflösen kann. Mit bKet 49a, bKet 89a, SNum § 153 und SZ [327] geht der Jalkut der Frage nach, wie mit Gelübden einer Witwe und einer geschiedenen Frau zu verfahren ist, um festzustellen, dass deren Gelübde bestehen bleiben, da sie unter keines Mannes Verfügungsgewalt fallen.

  Jalkut Schimoni

Num 30,11, „wenn sie aber im Hause ihres Mannes ein Gelübde ablegt“, bezieht der Jalkut mit SNum § 154 auf die verheiratete Frau. Der diesbezügliche Kommentar gleicht in Inhalt und Aufbau SNum § 153 zu Num 30,6. Zu Num 30,13, „hat ihr Mann sie für ungültig erklärt; […] und JHWH wird ihr vergeben“, erzählt der Jalkut mit bQid 81b die Geschichte von Chijja bar Aschis Seitensprung mit seiner eigenen Frau, die ihn dazu verführt, sein Enthaltungsgelübde zu übertreten. Mit bNed 79a-b und bNed 80a-b bekräftigt er, dass Gelübde, die zu einer Selbstkasteiung führen, immer aufgelöst werden können. Ausgenommen ist die Selbstkasteiung am Versöhnungstag. Zu Num 30,14 führt er die Erklärungen zu Entsagungsgelübden mit SNum § 150 weiter, insbesondere in Bezug auf Gelübde, mit denen sich die Ehepartner einander verweigern. Mit bNed 87a-b fügt der Jalkut hinzu, ein Mann könne auch nur einen Teil eines Gelübdes seiner Frau bestätigen und den anderen Teil auflösen. Mit SNum § 150 verweist er darauf, dass, wenn ein Weiser einen Teil eines Entsagungsgelübdes einer Ehefrau aufgelöst hat, das gesamte Gelübde als aufgelöst gilt. Hat sie explizit erklärt, dass ihr etwas verboten sein soll, muss der Weise ausdrücklich das Verbot aufheben, indem er die einzelnen Teile des Verbotes benennt. Mit bNed 75a erklärt der Jalkut, dass bereits die Mischna in mNed 10,7 darüber diskutiert, ob ein Mann präventiv künftige Gelübde seiner Frau für ungültig erklären kann, wenn er auf eine Reise geht. Mit SZ [327] erklärt er, dass die Wiederholung des Wortes „Mann“ im Vers darauf zu deuten ist, dass auch die Männer ihren Frauen Gelübde für ungültig erklären können, die eine nach biblischem Recht für sie verbotene Frau gereiratet haben. Zu Num 30,15, „wenn er zu ihr schweigt“, erklärt der Jalkut mit bNed 79a, dass beides, das Schweigen der Zustimmung und das Schweigen, um zu kränken, gemeint ist. Dann diskutiert der Jalkut mit SZ [328] zu „an dem Tag, an dem er es gehört hat“, ob man etwas für sich Gutes ebenso wie etwas für sich Schlechtes geloben kann und wie ein Ehemann vorgeht, um einen Teil eines Entsagungsgelübdes seiner Frau aufzulösen. Zu Num 30,16, „und wenn er sie für ungültig erklärt, nachdem er es gehört hat“, erklärt der Jalkut mit SNum § 156, dass hier gemeint sei: „Nach dem Bestehenlassen des Gelübdes“. Hat ein Ehemann erst einem Gelübde stillschweigend zugestimmt und löst es danach auf, muss er dafür einstehen, dass seiner Frau das Erfüllen eines Gelübdes nicht ermöglicht wird. Zu Num 30,17, „das sind die Satzungen“, fasst der Jalkut mit SNum § 156 zusammen, dass es um das verlobte Mädchen im Hause des Vaters geht. Gelobt diese ein Gelübde, sind Vater und Verlobter in Bezug auf das Auflösen der Gelübde gleichgestellt. Mit SZ [328-9] fügt der Jalkut hinzu, dass es um Gelübde geht, die sich auf Dinge zwischen einem Mann und seiner Frau beziehen. Der Mann soll sich bei schweren und leichten Gelübden gleich verhalten und kann ein einmal für ungültig

Numeri  

erklärtes Gelübde nicht für gültig erklären. In Bezug auf Gelübde von Töchtern gilt für den Vater dasselbe. Der Jalkut beschließt das Kapitel mit einer Zusammenfassung der Rechte des Vaters gegenüber seiner Tochter. Er beerbt sie, wenn sie Erbin ihrer Mutter gewesen ist, er darf von ihren Einkünften Land kaufen und ihm gehört das, was sie erarbeitet hat. Er kann sie sogar verkaufen, solange sie minderjährig ist, was der Jalkut aber als „befremdlich“ bezeichnet.

Numeri 31 Numeri 31 berichtet vom Sieg über die Midianiter und die Verteilung der Beute, die an Israel fiel. Nach Num 21,1-2 ergeht der Befehl Gottes an Mose, für Israel Rache an den Midianitern zu üben. Mit Jelamdenu präsentiert der Jalkut ein Gespräch zwischen Mose und Gott, in dem Gott Mose erklärt, dass er nach dem Sieg über die Midianiter sterben wird. Dies sei notwendig, denn nur durch seinen Tod wird Israel sich dermaßen fürchten, dass es die Midianiter bezwingen kann. Fünf weitere Auslegungseinheiten zu „räche“ folgen, um die Bedeutung des Sieges über Midian hervorzuheben, in den Moab eingeschlossen ist, das Israel zum Sündigen veranlasst hatte. Einen Menschen zum Sündigen zu veranlassen ist aber schlimmer als ihn zu töten. Daher wurde Bileam getötet (Num 31,8), und daher wird einst an den Völkern der Welt Rache genommen werden. Mit SNum § 157 weist der Jalkut darauf, dass die Erzfeinde Moab und Midian sich nur zusammengeschlossen hatten, um gemeinsam gegen Israel zu kämpfen. Zu Num 31,3, „rüstet unter euch Männer“, erklärt der Jalkut mit TanB mattot 3, dass Israel wegen der Tora und der Gebote verfolgt werde, und dass es somit darum geht, „Rache für JHWH zu nehmen“ (Num 31,3). Mit TanB mattot 4 erklärt der Jalkut die Doppelung „Tausend pro Stamm“ in Num 31,4, es habe sich um entweder 2.000 (1.000 + 1.000) oder 12.000 Mann (12 x 1000) gehandelt, die durch Los ausgelost und Mose für den Krieg übergeben wurden. Nach SNum § 157 handelte es sich um 24.000 Mann (12 x 1.000 + 12 x 1.000, da es zweimal erwähnt ist), wobei der Stamm Levi eingeschlossen ist. Zu Num 31,6, „und Mose schickte sie“, hebt der Jalkut mit TanB mattot 5 hervor, dass Mose die Männer in den Krieg nach Midian schickte, weil er selbst aus Midian stammte. Er habe Pinhas mit ihnen mitgeschickt, damit dieser seine Aufgabe beende, die er in seinem Eifer begonnen hatte. Die Lade mit den Urim und Tumim zog mit ihnen in den Krieg. Mit bSota 43a ermittelt der Jalkut, dass die Vorfahren des Pinhas väterlicherseits auf Josef zurückgingen, den die Midianiter nach Ägypten verkauft hatten, und mütterlicherseits auf Jitro. Mit SNum § 157 erklärt der Jalkut, „sie und Pinhas“ sei zu deuten, Pinhas habe die übrigen Israeliten aufgewogen. Nach Num 31,8 wurden die fünf Könige Midians im Krieg getötet, denen man zuvor Raum gelassen hatte, um fliehen zu können. Auch Bileam wurde getötet, wobei R.

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Natan die Ansicht vertritt, dass er vom Gerichtshof zum Tode verurteilt wurde. Mit bSanh 106a-b stellt der Jalkut fest, Bileam habe sich von den Midianitern seinen Lohn dafür holen wollen, dass 24.000 aus Israel durch seinen Plan gefallen waren. Aus Ps 55,24, „die Blutgierigen und Falschen werden ihr Leben nicht auf die Hälfte bringen“, wird dann geschlossen, dass Bileam, abgeleitet von Ps 90,10 („unser Leben währt 70 Jahre“) 33 oder 34 Jahre alt war, als er starb. Num 31,9-10, „und die Israeliten führten [die Frauen Midians weg]. … Und alle ihre Städte in ihren Wohnsitzen und alle ihre Hürden verbrannten sie“, erklärt der Jalkut mit SNum § 157, die Wiederholung „Städte“, „Wohnsitze“, „Hürden“ auf jeweils Unterschiedliches. Dann hebt er hervor, dass die Israeliten „tüchtig und gerecht waren“, weil sie die Beute bei Mose und Eleasar ablieferten. Mose und Eleasar gingen aber, so Num 31,13, hinaus, weil einige anfingen, sich um die Beute zu streiten. Zu Num 31,16 wird die Rede Bileams an die Feinde Israels wiedergegeben, Israel zur Unzucht zu verführen, damit sich Gott von ihnen abwende, sodass sie besiegbar werden. Zu Num 31,17 wird die Spezifizierung, „und jede Frau, die einen Mann erkannt hat“, auf Frauen bezogen und solche, die geeignet sind, Frauen zu werden. Männer und Frauen sind, so Num 31,17, zu töten, um die Sache mit Midian abzuschließen. Mit bJeb 60b schließt der Jalkut eine alternative Definition an. Hier findet sich auch die Erklärung der Rabbanan, die Midianiter hätten als Knechte und Mägde am Leben gelassen werden sollen, was aber ein anonymer Kommentator als nicht dem wörtlichen Sinn der Schrift entsprechend in Frage stellt. Er weist auf die Geschichte, die Mädchen seien durch das Stirnblech des Hohen Priester in Bezug auf ihre Jungfräulichkeit geprüft worden. Mit bQid 78a wird dann diskutiert, wie mit Witwen und Geschiedenen zu verfahren gewesen sei. Zu Num 31,17, „sie waren den Israeliten der Anlass für die Untreue“, erklärt der Jalkut mit SZ [329], dass man voneinander wusste, wer mit wem gesündigt hatte. Nach Num 31,19 musste sich jeder, der einen Menschen getötet hatte, sieben Tage aus dem Lager entfernen und sich reinigen. Mit SZ erklärt der Jalkut, auch, wer einen Toten oder Teile eines Toten berührt hatte, habe sich reinigen müssen. Mit SNum § 157 wiederholt der Jalkut, dass sich die Totenunreinheit innerhalb eines Zeltes auf Dinge überträgt, die dann ebenfalls zu reinigen sind. Außerdem sind die Gefangenen von der Totenunreinheit zu reinigen, sofern sie, so der Kommentar, Kinder des Bundes sind. Mit bSchab 64a geht der Jalkut darauf ein, wie Säcke, Kleider, Leder und Pelze zu reinigen sind, mit bChul 25b, wie mit Geräten aus Knochen, Horn und Klauen zu verfahren ist. Zu Num 31,21, „da sprach Eleasar der Priester“, erklärt der Jalkut mit bEr 63a, es habe Eleasar zu Lebzeiten Moses nicht zugestanden, eine Rechtsanweisung vorzutragen. Jeder der dies vor seinem Lehrer tue, „den bringt man herab von seiner Größe“. Mit bPes 66b deutet der Jalkut an, Eleasar habe deswegen gesprochen, weil Mose zu zornig gewesen sei, weswegen er seine Weisheit verloren habe. Mit SZ [32930] heißt es dann über Mose: „Es gereicht einem Menschen nicht zum Ruhm, wenn

Numeri  

ihm sein Schüler entgegnet.“ Eleasar war aber von Mose und den Fürsten als gleichberechtigt anerkannt. Zu Num 31,22-24 spezifiziert der Jalkut mit SZ, insbesondere Messer, Schwerter und Speere hätten durch Wasser gereinigt werden müssen, ebenso Dinge, die aus Teilen zusammengesetzt sind, wie ein Kandelaber, der Arme hat. Mit SNum § 157 stützt der Jalkut die Erklärung aus SZ über den Zorn Moses, fügt aber hinzu, Eleasar habe zu Moses Zeiten Entscheidungen treffen müssen, damit deutlich wurde, dass er von Mose anerkannt war. Zu Num 31,23, „jedes Ding, das mit Feuer in Berührung kommt“ und durch Feuer gereinigt wird, diskutiert der Jalkut mit bAZ 67b-68a, ob dies auch dann notwendig sei, wenn sich durch die Reinigung das Gerät verschlechtert, wie etwa, dass Speise aus einem Kochtopf weniger gut schmeckt. Ein Topf von Fremden, in dem „Aas“ (nicht geschächtetes Fleisch) gekocht wurde, überträgt den Geschmack des Aases auf die danach gekochte Mahlzeit. Daher muss ein solcher Topf gereinigt werden, wenn er weiter benutzt werden soll. Mit bAZ 75b wird die Reinigungsvorschrift auf alle von Fremden erworbenen metallenen Geräte zur Zubereitung von Mahlzeiten erweitert. Gefragt wird, ob dies auch auf ein Depositum zutrifft. Mit bAZ 76a-b wird ermittelt, wie lange ein metallenes Gerät im Feuer gereinigt werden muss. Von einer Schere heißt es, sie erhalte durch Schleifen ihre Reinheit zurück. Mit bSchab 58b weist der Jalkut darauf hin, dass auch ein metallenes Musikinstrument durch Feuer gereinigt werden muss. Mit SZ [329] ermittelt er, in welcher Größe Stoff, Leder und Fell verunreinigungsfähig sind. Zu Num 31,22 erklärt der Jalkut mit SNum § 158, dass auch Instrumente aus Silber, Gold, Kupfer, Eisen, Zinn und Blei im Feuer gereinigt werden müssen, und dass unreine Personen am siebten Tag ihre Kleider waschen müssen. Aber auch das Gerät, das diese Unreinheit verursacht hat, das Schwert, muss gereinigt werden. Nach erfolgter Reinigung, am siebten Tag, darf der Gereinigte dann am Abend das Lager wieder betreten. Num 31,25-30, über den Umgang mit der Beute, der Verteilung der Kriegsgefangenen an die Israeliten und der Forderung an die Kriegsleute, Abgaben von der Beute an das Heiligtum abzuliefern, lässt der Jalkut bis auf Num 31,30 alles unkommentiert. Zu Num 31,30, „und von der Hälfte der Kinder Israels“, informiert der Jalkut mit jTer 4,3 nur über das Maß von Hebegaben. Mit bJeb 61a erklärt der Jalkut die Formulierung ‫ נפש אדם‬in Num 31,40, indem er jedes der Wörter einzeln deutet. Er hebt hervor, dass Menschen (‫ )אדם‬im Gegensatz zum Vieh (‫ )נפש‬gesehen werden, weil zwar beide die Seele als ein belebendes Prinzip aufweisen, aber durch Vernunft oder Verstand sich wesenhaft unterscheiden. Israeliten wiederum zeichnen sich vor anderen Menschen dadurch aus, dass sie die Reinheitsvorschriften einhalten müssen. Im selben Kontext wird diskutiert, wie Num 31,49, „es fehlt von uns kein Mann“, zu verstehen ist. Im Gegensatz zur wörtlichen Interpretation, kein Israelit sei im Kampf getötet worden, hält R. Simeon es für

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wahrscheinlicher, dass hier ein übertragener Sinn gemeint ist und der Satz bedeutet, dass niemand eine Übertretung der Gebote begangen hat. Zu Num 31,50, das Schmuckstücke aufzählt, die die Israeliten als Beute genommen, dann aber als Opfergabe an die Priester abgegeben hatten, erklärt der Jalkut mit bSchab 64a-b, worum es sich im Einzelnen handelte. Als Erklärung, warum die Israeliten den Schmuck ablieferten, heißt es, dies sei geschehen, um sündhafte Gedanken zu sühnen. Zu Num 31,50, in dem goldene Geschmeide gesondert aufgezählt werden, verweist der Jalkut mit Kalla 7 darauf, dass damit Ringe gemeint sind, die als Signal zu sehen sind, sich vor Frauen zu hüten und ihnen nicht nachzuschauen. Wer sich diesbezüglich vor einer Übertretung rettet, erblickt die Schechina wie die Dienstengel.

Numeri 32 Numeri 32 berichtet von der Verteilung des Ostjordanlandes an die Stämme Ruben, Gad und Manasse. Zu Num 32,1, „die Söhne von Ruben hatten viel Vieh“, erklärt der Jalkut mit TanB mattot 9, der Reichtum Rubens und Gads sei nicht durch Handel zustande gekommen, sondern dadurch, dass ihnen Vieh und Gefangene von den besiegten Midianitern zugefallen sei. Mit TanB mattot 7 hebt er hervor, dass alle Gaben, deren sich ein Mensch rühmen kann, nach Koh 9,11 dem Zufall zu verdanken sind. Weisheit, Stärke und Reichtum aber kommen von Gott und sind dann von Bestand. Sind diese nicht von Gott gewirkt, gehen sie irgendwann zur Neige. Mit TanB mattot hebt der Jalkut hervor, dass, weil Ruben und Gad ihren Viehbesitz mehr als alles liebten, sie zur Strafe als erste in die Verbannung geführt wurden. Mit Jelamdenu führt der Jalkut im Gegensatz dazu aus, was es bedeutet, das Herz auf dem rechten Fleck zu haben. Dem fügt der Jalkut mit GenR 72,1 hinzu, dass es wichtig ist, Kinder frühzeitig auf den rechten Weg zu bringen (Prov 22,6). Zu Num 32,3, wo Ruben, Gad und Manasse die Landstriche namentlich aufzählen, in denen sie sich niederlassen wollen, wechselt der Jalkut das Thema, um eine Regel für das Vortragen von Leseabschnitten der Schrift anzuführen. Mit LevR 3,1 betont der Jalkut zu Num 32,5, „dieses Land soll gegeben werden“, dass sich die Stämme Ruben und Gad ihr Land selbst aussuchten, um das beste zu bekommen. Der Jalkut übergeht Num 31,6-21, die Antwort Moses, in der er Ruben und Gad ihren Egoismus vorwirft. Beide Stämme versprechen daraufhin, weiter für die Landnahme in den Kampf zu ziehen, bitten aber, ihrer Tiere in Hürden im ausgesuchten Land belassen zu dürfen. Num 32,22, „ihr werdet schuldfrei sein“, das sich auf Ruben und Gad bezieht, sofern sie weiter für die Landnahme kämpfen, deutet der Jalkut mit bJoma 38a allgemein auf die Weigerung, erworbenes Wissen weiterzugeben. Mit jScheq 3,2 zieht der Jalkut das Fazit: „Der Mensch muss sich den Men-

Numeri  

schen gegenüber genauso korrekt verhalten, wie er sich Gott gegenüber korrekt verhalten muss“. Num 32,23-28, die Zusicherung von Ruben und Gad, sich an die Anweisung Moses zu halten, übergeht der Jalkut. Zu Num 32,29, „wenn die Söhne Gads hinüberziehen“, bietet der Jalkut mit bQid 61a-62a eine Definition für eine Bedingung. Weitere Beispiele von biblischen Bedingungen werden hinzgefügt. Mit bGit 75a verweist der Jalkut darauf, dass es doppelte Bedingungen gibt. Mit tPea 4,15 schließt er den Gedankengang, indem er eine ethische Bedingung formuliert: Wenn jemand Almosen sammelt, dann nur unter der Bedingung, dass er keinen Geldverleih betreibt. Nur so ist gesichert, dass er vor Gott und Mensch rein bleibt.

Numeri 33 Numeri 33,1-49 verzeichnet alle Lagerplätze der Israeliten seit dem Auszug aus Ägypten. Mit Tan masʼe 1 interpretiert der Jalkut, dass jeder Rastplatz ein Zeichen für die Unterstützung Israels durch Gott ist, mit Tan masʼe 2 deutet er die Rastplätze als Stationen der Erinnerung auf einer langen Reise. Mit Jelamdenu verbindet er die Auslegung mit Ps 77,21, „du führst dein Volk wie Kleinvieh durch die Hand Moses und Aarons“. Zu Num 33,3, „sie zogen aus von Ramses am 15. Tag des ersten Monats“, verweist der Jalkut mit PRK 5 drauf, dass für die Zählung der Tage der Untergang der Sonne maßgeblich ist. Mit MidrPs 107,8 erklärt der Jalkut, dass dem Ausziehen aus Ramses ein Sammeln Israels aus allen Ländern folgen wird. Mit bBer 9a und Mek bo 7 löst der Jalkut den Widerspruch zwischen Num 33,3, nach dem Israel am zweiten Tag von Pesach aus Ramses auszieht, und Dtn 16,1, wonach Israel nachts aus Ägypten auszog. Zu Num 33,10, „da zogen sie von Elim weiter“, identifiziert der Jalkut den Tag mit dem ersten Tag, an dem das Manna herabkam. Weitere Auslegungen, vor allem aus der Mekhilta de Rabbi Jischmael, zu Num 33,5-14 wurden von einem Schreiber mit Angabe von Stellenverweisen ausgelassen. Zu Num 33,38, „da ging Aaron der Priester hinauf auf den Berg“, erzählt der Jalkut mit Jelamdenu die Geschichte nach, wie Mose, Aaron und Eleasar auf den Berg Hor gingen, weil Aaron dort sterben sollte, wie er seine Dienstkleidung ablegte und wie Gott seine Seele mit einem Kuss nahm; wie Israel meinte, Mose und Eleasar seien für den Tod Aarons verantwortlich, wie sie versuchten, beide zu töten und wie die Israeliten schließlich „sahen“, dass Aaron gestorben war, obwohl Gott ihn auf dem Berg Hor verborgen hatte. War Mirjam nicht beweint worden, so weinten die Israeliten umso mehr um Aaron, der Frieden untereinander gestiftet hatte. Moses aber bekommt das Versprechen Gottes, er werde einen Tod wie Aaron sterben. Dann springt der Jalkut mit bJoma 75b zu Num 33,39, „da lagerten sie sich am Jordan“, und beschreibt die Größe des letzten Rastplatzes vor dem Einzug ins gelob-

  Jalkut Schimoni

te Land. Zu Num 33,51, „wenn ihr über den Jordan ins Land Kanaan gegangen seid“, diskutiert der Jalkut mit bBek 55a, ob der Jordan Grenzfluss ist, oder ob er zum verheißenen Land gehört. Das Kapitel beschließt der Jalkut zu Num 33,55, „wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vertreibt“, mit PRK 13, dass Israel nicht den Bann an der Bevölkerung vollstreckt hat. Insbesondere ließ Josua Rahab am Leben.

Numeri 34 Numeri 34,1-29 beschreibt die Grenzen des Landes Kanaan und gibt die Namen der Personen an, die das Land verteilen sollten. Der Jalkut greift aus diesem Kapitel nur zwei Verse heraus, zu denen er kurze Deutungen bietet. Zu Num 34,6, „und die Grenze zum Meer“, beschreibt er mit bGit 8a die westliche Grenze des Mittelmeeres. Zu Num 34,18, „und seine Fürsten“, deutet er mit bQid 42a als die Funktion der Fürsten, Vormund für Waisen zu sein und sich für deren Recht bei Gericht einzusetzen.

Numeri 35 Numeri 35 beschreibt die Funktion der Levitenstädte als Asylstädte. Wer einen Totschlag verursacht hat, findet Asyl in einer Levitenstadt, aus der er nicht an den Bluträcher ausgeliefert werden darf. In einer Asylstadt wartet er auf sein Gerichtsverfahren. Die Unterscheidung zwischen Mord und Totschlag wird in Num 35,16-34 verhandelt. Der Jalkut beginnt die Kommentierung des Kapitels mit bNed 80b zu Num 35,3, in dem angeordnet wird, dass das Umland der Levitenstädte als Weideland für das Vieh der Leviten genutzt werden darf, mit einer Grundsatzdiskussion, wieviel Wasser Stadtbewohner an Fremde und ihr Vieh aus Gastfreundschaft abgeben müssen. Er hält fest, dass erst das Leben der Stadtbewohner und deren Vieh zu sichern ist. Ist aber das Leben anderer in Gefahr, geht deren Lebensrettung allem anderen vor. Dies wird durch bNed 81a auf Krankheiten erweitert, für deren Behandlung Wasser notwendig ist. Mit bMak 12a erklärt der Jalkut, dass Asylstädte keine Begräbnisstätten zur Verfügung stellen müssen, es sei denn, ein Asylsuchender sei in der Stadt verstorben. Die Größe der Asylstädte wird zu Num 35,4 gemäß bEr 57a mit dem äußeren Umfang angegeben. Die Aufteilung des Umlandes in Weidebezirke, Felder und Weinberge wie die Größe der Asylstadt selbst wird nach bEr 56a-b ermittelt. Mit bSota 27a wird eine zweite Berechnung hinzugefügt, die 1.000 Ellen Fläche als Schabbatbereich berücksichtigt. Zu Num 35,6, „zu ihnen sollt ihr noch 42 Städte geben“, diskutiert der Jalkut mit bMak 13a, ob den Leviten Miete gezahlt werden muss. Mit TanB masʼe 7 weist der Jalkut darauf hin, dass Gott Israel und das Land, das er Israel gibt, gehört.

Numeri  

Zu Num 35,10, „ihr sollt euch Städte auswählen“, erklärt der Jalkut mit TanB masʼe 8, in Gottes Gebot, Asylstädte für diejenigen einzurichten, die einen Totschlag begangen haben, zeige sich dessen Barmherzigkeit. Mit SNum § 159 verweist der Jalkut darauf, dass nach Dtn 4,41 Mose nur drei Städte als Asylstädte ausgesondert hatte. Beide Stellen werden harmonisiert, indem erklärt wird, Mose habe drei Asylstädte jenseits des Jordan ausgesondert, die übrigen wurden nach Inbesitznahme des Landes ausgesondert. Zu Num 35,11, „Asylstädte“, ergänzt der Jalkut Informationen über die Auswahl und Einrichtung der Asylstädte aus SZ [331-2]. Dann fügt er die Anweisung aus mMak 2,7 an, dass ein Asylsuchender die Asylstadt niemals verlassen darf. Zu Num 35,15, „wer versehentlich jemanden erschlagen hat“, diskutiert der Jalkut mit bMak 8b, ob auch Verwandte, insbesondere der Sohn, der seinen Vater versehentlich getötet hat, sich in eine Asylstadt begeben müssen. Nach SNum § 159 hat, wer Vater oder Mutter erschlagen hat, kein Recht auf Asyl. Mit SZ [322] präzisiert der Jalkut, nur wer den Tod nicht bösartig geplant hat, darf in eine Asylstadt fliehen, ausgenommen, wer seinen Vater erschlagen hat. Nach Num 35,12 schützen die Asylstädte vor dem Bluträcher. Mit SNum § 169 weist der Jalkut aber darauf hin, dass der Bluträcher nicht eigenmächtig das Todesurteil vollstrecken kann, sondern ein Gerichtsurteil abwarten muss. Mit SZ [332] hebt der Jalkut hervor, dass jemand, der dabei ist, einen Mord zu begehen, nach Vorwarnung, den Mord zu vollziehen, davon abgebracht werden kann, indem er selbst getötet wird. Ebenso kann jemand, der verwarnt wurde, eine Frau zu vergewaltigen, getötet werden, um die Vergewaltigung zu verhindern. Diese Präventivtat vergleicht der Jalkut mit bMak 12a mit dem Bluträcher. Er hält fest, dass der Bluträcher keine Selbstjustiz üben darf, und dass ein Gericht ein Urteil über den Fall fällen muss. Zu Num 35,13 erklärt der Jalkut mit SNum § 160, dass die sechs Asylstädte die ersten im Ostjordanland ausgesonderten Städte nicht einschließen. Mit bMak 9b stellt er aber klar, dass drei der Asylstädte jenseits des Jordan und drei im Land Kanaan waren, dass alle aber erst gleichzeitig ihren Status als Asylstadt erhielten. Nach bMak 9b-10a hat Mose drei Städte jenseits des Jordan ausgesondert und Josua drei im Land Kanaan. Diese Städte, die in Jos 19,37 aufgezählt werden, lagen jeweils einander gegenüber. Zu Num 35,14, „Asylstädte sollen sie euch sein“, erklärt der Jalkut mit SNum § 160 und SZ [332], dass eine Asylstadt jeden Asylsuchenden aufnehmen muss, sei es, dass ein Israelit einen Totschlag im Land oder im Ausland verursacht hat. Mit bMak 9a und SNum § 160 diskutiert der Jalkut, ob auch Fremde, Proselyten und Beisassen Asyl in einer Asylstadt suchen können. Zu Num 35,16, „und wenn er ihn mit einem eisernen Gerät erschlagen hat“, fragt der Jalkut mit bSanh 76b-77a, wann jemand des Mordes, Totschlags oder des Verursachens des Verendens eines Tieres schuldig ist. Mit SNum § 160 fügt er hinzu, nach

  Jalkut Schimoni

Num 35,16-18 sei der des Mordes schuldig, der mit einem Stein, einem Holz oder einem Eisen jemanden zu Tode bringt. Weitere diesbezüglichen Ausführungen aus den Traktaten Baba Metsia und Sanhedrin wurden von einem Schreiber mit Verweis auf vorherige Verwendung in § 340, § 352 und § 353 abgekürzt. In der sich anschließenden Kommentierung zu Num 35,17-21 kombiniert der Jalkut Auslegungen aus Sifre Numeri und Sifre Zuta. Mit SNum § 160 setzt er sich mit der Beschaffenheit eines Steins und eines hölzernen Gerätes auseinander, die als Tötungsinstrument geeignet sind und fügt hinzu, dass diese Instrumente gezielt dort angewendet worden sein müssen, wo sie tödliche Wirkung zeigen, um dies als Mord einzustufen. Mit SZ [332-3] fügt er weitere Instrumente an, die mit tödlicher Wirkung benutzt werden können (Salzblock, gepresste Feigen, Korb mit Erde oder Kiesel) und nennt Situationen, in denen Personen in den Tod getrieben werden können, ohne dass dazu Instrumente benutzt weden (jemanden ins Feuer oder Wasser treiben, eine giftige Schlange auf jemanden ansetzen). Nach SZ kann in diesen Fällen der Bluträcher tätig werden, der nach Num 35,19 einen Mörder – durch ein Gericht autorisiert – töten soll. Aus SNum § 160 fügt der Jalkut das Motiv des Hasses hinzu, der zu einem Mord führen kann. Hier werden nun dieselben Beispiele aufgezählt wie zuvor in SZ (jemanden ins Feuer oder Wasser treiben, eine giftige Schlange auf jemanden ansetzen), allerdings legt SNum § 160 für diese Fälle fest, dass sie der Aburteilung durch den Himmel übergeben sind. Zu Num 35,20 klärt der Jalkut mit SZ [333-4], was unter dem Begriff „Mordabsicht“ zu verstehen ist. Er hält fest, dass weder das versehentliche Töten darunter fällt, noch das Verabreichen von Schlägen, die zur Strafe oder zur Erziehung angeordnet und ausgeteilt werden, wenn dabei der Geschlagene ungewollt zu Tode kommt. Ist erwiesen, dass jemand ein Mörder ist, muss diese Person durch ein Gericht verurteilt und hingerichtet werden, selbst eine Schwangere. Mit SNum § 160 geht der Jalkut noch auf das Motiv der Feindschaft ein, die zu einem Mord verleiten kann, sowie das Töten mit bloßen Händen, Stoßen und Treten mit Todesfolge, die mit dem Tode zu strafen sind. Mit bMak 7b erklärt der Jalkut zu Num 35,22, „und wenn unversehens“, beziehe sich auf das Töten im Affekt, und „unabsichtlich“ sei, wenn man etwas nach einer Seite zu werfen beabsichtige und es zu der anderen Seite hin fällt. Mit bMak 9b diskutiert der Jalkut, ob Blinde vom Asyl ausgeschlossen sind, weil sie keinen Mord planen können. Mit SNum § 160, das jemanden vom Asyl ausschließt, der nachts einen Stein geworfen und jemanden damit tödlich verletzt hat, signalisiert der Jalkut, er gehe, wie bMak 9b, davon aus, dass Blinde vom Asyl ausgeschlossen sind. Weitere Regelungen in Bezug auf Blinde fügt der Jalkut mit bBQ 86b-87a an. Nach bNed 87b-88a gilt der Blinde jedoch als potentiell verantwortlich für sein Tun. Zu Num 35,23, „und er fiel auf ihn“, zitiert der Jalkut die Beispiele aus mMak 2,1, wonach, wenn der Tod durch Herablassen oder Hinabsteigen verursacht wird, von

Numeri  

Totschlag auszugehen ist, wenn beim Hinaufsteigen und Hinaufziehen jemand getötet wird, nicht. Mit SZ [334] fügt der Jalkut hinzu, dies sei auch der Fall, wenn jemand in Wasser hineinging und dabei ein anderer zu Tode gekommen ist. Zu „er war ihm aber nicht Feind“, erklärt der Jalkut mit SZ [334], der Feind eines Menschen könne weder Richter, noch Zeuge dieses Menschen sein, nach bSanh 29a ist dies jedoch erlaubt. Nach SNum § 160 ist nicht nur derjenige, der für einen Angeklagten Hass empfindet, untauglich im Gericht zu sitzen, sondern auch der Verwandte. Zudem verweist die Quelle darauf, das Strafgerichtsprozesse von 23 Mitgliedern eines Gerichts entschieden werden müssen. Dies wird durch bSanh 2a-b weiter ausgeführt. Zu Num 35,25, „die Gemeinde soll den, der einen Totschlag begangen hat, retten“, fasst der Jalkut das Prozedere des Verfahrens mit SNum § 160 noch einmal zusammen. Dann überspringt er Num 35,26-27, wonach der Bluträcher den Asylanten außerhalb der Asylstadt straffrei töten darf. Zu „er soll dort bis zum Tod des Hohen Priesters bleiben“, diskutiert der Jalkut zunächst das Problem, wie zu verfahren ist, wenn der Hohe Priester selbst einen Menschen getötet hat oder der Hohe Priester getötet wurde. Dann spezifiziert er mit bMak 11a, sowohl der gesalbte, der provisorisch gesalbte, als auch der durch Amtskleidung geweihte Hohe Priester und der Kriegsgesalbte erwirken durch ihren Tod, dass derjenige, der einen Totschlag begangen hatte, die Asylstadt verlassen darf. In diesem Zusammenhang verweist er darauf, dass die Mütter der Hohen Priester die Asylanten gut versorgten, damit diese nicht ihren Söhnen den Tod wünschten. Mit bMak 11b/12a diskutiert der Jalkut, ob der Asylant nach dem Tod des Hohen Priesters im Umland einer Asylstadt wohnen darf. Mit SNum § 160 hinterfragt der Jalkut den Satzaufbau von „er soll dort bis zum Tod des Hohen Priesters bleiben“, da der Totschläger vor dem Hohen Priester genannt wird. Auch zu Num 35,26, „und wenn der, der einen Totschlag begangen hat, hinausgeht“, hinterfragt der Jalkut mit bMak 12a die Formulierung, da auch derjenige aus der Asylstadt hinausgebracht wird, der hingerichtet werden soll. Zu Num 35,28, „er soll in das Land seines Erbbesitzes zurückkehren“, diskutiert der Jalkut mit bMak 13a, ob dies bedeute, dass er den Besitz seiner Väter zurückfordern kann, der in der Zwischenzeit von anderen genutzt worden ist. Dem schließt der Jalkut die Auslegung von Num 35,25-28 aus SZ [334-5] an, das zunächst die Bedeutung des Verbes „zurückbringen“ in Num 35,25 zu klären versucht. Auch nach SZ darf der Asylant die Asylstadt unter keinen Umständen verlassen. In Bezug auf den Hohen Priester findet sich die in SZ abweichende Deutung, es handele sich um den durch Amtstracht ausgezeichneten Hohen Priester und den Kriegsgesalbten. Außerdem darf als Bluträcher jeder gedungen werden. Auch SZ vertritt die Auffassung, dass das Umland einer Asylstadt nicht als Asyl genutzt werden kann. Es behandelt zusätzlich den Fall, wie zu verfahren ist, wenn in der Asylstadt selbst ein Totschlag geschieht.

  Jalkut Schimoni

Zu Num 35,29, „und diese Bestimmungen seien euch Rechtssatzungen“, diskutiert der Jalkut mit bMak 7a, ob der Sanhedrin nach diesen Anweisungen im Land und außerhalb des Landes zu verfahren hat. Zu Num 35,30, „den Mörder soll man nach Aussagen von Zeugen töten“, betont der Jalkut mit SNum § 161, dass der Mörder nur aufgrund von Zeugenaussagen durch ein Gericht zum Tode verurteilt werden darf. Mit bSanh 33b-34a fügt er dem hinzu, dass eine einzelne Zeugenaussage unwirksam ist, mit SZ [335], dass zwei Zeugen notwendig sind, um jemanden in eine Asylstadt zu schicken oder die Prügelstrafe zu verhängen. Zu Num 35,31, „ihr dürft kein Sühnegeld für die Person des Mörders nehmen“, erklärt der Jalkut mit bKet 37b, dass man sich weder von einer Todesstrafe, noch vom Asyl freikaufen kann. Nach bBQ 28a ist jedoch Kompensation durch Geld für abgetrennte Körperglieder zu leisten. Mit bBQ 83b verweist der Jalkut darauf, dass noch auf dem Weg zur Hinrichtung ein Mensch schadensersatzpflichtig ist, wenn er jemanden schädigt. Mit SZ [335-6] geht der Jalkut auf weitere Aspekte des Annehmens von Sühnegeld ein. Die abschließende Kommentierung von Num 35,33-34 setzt sich aus Anmerkungen aus SZ [336] und SNum § 161 zusammen. Beide Kommentare stimmen darin überein, dass das Land nicht durch Blutvergießen entweiht werden darf und dass der Zorn Gottes auf dem Land ruht, wenn Blut vergossen wird. Eindrücklich wird hervorgehoben, dass wegen der Sünde des Blutvergießens die Schechina aus Israel vertrieben wird.

Numeri 36 Das letzte Kapitel des Buches Numeri revidiert die Gesetzgebung des Erbrechts der Töchter Zelofhads. Der Jalkut setzt die Kommentierung aus vier Texteinheiten aus dem babylonischen Talmud zusammen. Mit bTaan 30b verweist der Jalkut darauf, dass das Erbrecht der Töchter Zelofhads nur in deren Generation galt. Mit bBB 120a wird selbst dies in Frage gestellt, denn hier wird erklärt, die Töchter Zelofhads hätten die Erlaubnis gehabt, wen immer sie wollten zu heiraten. Die Formulierung in Num 36,6, „nur [in] der Sippe [des Stammes] ihrer Väter [dürfen sie sich verheiraten]“, sei als guter Rat gemeint gewesen, an den sich die Töchter Zelofhads nicht halten mussten. Mit bBB 114b-115a erklärt der Jalkut, unter welcher Bedingung eine Frau erbberechtigt ist. Das Kapitel beschließt der Jalkut mit bBB 120b und einem Lob auf die Töchter des Zelofhad. Mit Blick auf Num 36,13, „dies sind die Gebote“, betont der Jalkut, dass nicht einmal ein Prophet die Erlaubnis hat, etwas aus der Bibel zu erneuern.

Numeri  

1.1

Bibelauslegung

Im Jalkut Schimoni zu Numeri finden sich zahlreiche Auslegungen, die nach der Bedeutung eines Wortes fragen oder unter Anwendung von Auslegungsregeln (Middot) konstruiert wurden. 18 Damit ist der Jalkut nicht nur an theologischen Fragen zum Buch Numeri interessiert, sondern auch daran, sprachliche Probleme zu lösen und durch Präsentation sowohl von zielführenden Schlussfolgerungen, als auch von Fehlschlüssen das analytische Denken zu schulen. Viele dieser Schlussfolgerungen übernahm der Autor des Jalkut aus Sifre Numeri, das zu weiten Teilen darin besteht, Schlussfolgerungen zu konstruieren und die auf diesem Weg ermittelten Auslegungen dem einfachen Wortsinn entgegenzustellen und diesen zurückzuweisen. .. Masoretische Zeichen Im Text der Bibel finden sich Schreiberanmerkungen, die bereits den Rabbinen bekannt waren und die als so eng mit dem Bibeltext verbunden galten, dass sie als zum Bibeltext gehörend verstanden und zur Auslegungen der Bibel herangezogen wurden. Dazu gehören Punktierungen, die über Buchstaben gesetzt wurden, sowie das Nun inversum, das eine Klammerfunktion aufweist. Eine Liste mit Stellen, die Punktierungen über einem Buchstaben aufweisen, findet sich in SNum § 69: 19 Oder auf einem weiten Weg bei euch. (Num 9,10) Über dem He ist punktiert. [Das bedeutet,] dass er, selbst wenn er auf einem [nahen] Weg und unrein ist, das Pesach[fest] nicht mit ihnen [halten] darf. Ebenso: JHWH richte zwischen mir und dir. (Gen 16,5) Weil sie nur über Hagar zu ihm gesprochen hatte. 20 Und manche sagen: Wegen derjenigen, die Streit zwischen ihm und zwischen ihr stifteten. Ebenso: Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, deine Frau? (Gen 18,9) Weil sie wussten, wo sie war. 21 Ebenso: Er aber bemerkte es weder, dass sie sich hinlegte, noch dass sie aufstand. 22 (Gen 19,33)

 18 See Moses Mielziner, Introduction to the Talmud. Historical and Literary Introduction. Legal Hermeneutics of the Talmud, Talmudical Terminology and Methodology, Outlines of Talmudical Ethics (Cincinnati, Chicago: American Hebrew Publishing House, 1894); David Instone Brewer, Techniques and Assumptions in Jewish Exegesis before 70 CE (Tübingen: Mohr & Siebeck, 1991). 19 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 173-4. 20 BH hat ‫ ;וביניך‬das zweite Jod wird mit einem Punkt als überflüssig gekennzeichnet. Vgl. tSota 5,12. 21 BH hat ‫אליו‬. Vgl. GenR 48,15; bBM 87a.

  Jalkut Schimoni

Über dem „Dass sie sich hinlegte“ ist punktiert, um zu sagen, dass er nichts bemerkte, dass er es aber merkte, als sie aufstand. Ebenso: Er küsste ihn. (Gen 33,4) Weil er ihn nicht mit ganzem Herzen küsste. […] Ebenso: Und seine Brüder gingen, um die Schafe zu weiden (‫)לרעות‬. (Gen 37,12) Über „die“ ist punktiert[, um anzudeuten], dass sie nur gingen, um sich selbst zu versorgen (‫)לרעות‬. Ebenso: Alle gemusterten Leviten, die Mose und Aaron gemustert hatten[, waren 22000]. (Num 3,39) Darüber ist punktiert[, um anzudeuten], dass Aaron nicht in der Zahl einbegriffen war. 23 Ebenso: Und wir verwüsteten bis Nofach. (Num 21,30) Darüber ist punktiert[, um anzudeuten], dass es auch darüber hinaus [noch] so war. 24 Ebenso: Und je ein Zehntel. (Num 29,15) Weil es nur ein einziges Zehntel war. 25 Ebenso: Und das Offenbare ist uns und unseren Kindern auf immer. (Dtn 29,28) [Darüber ist] punktiert[, um anzudeuten]: Er sagte zu ihnen: Wenn ihr euch an die Offenbarungen haltet, werde ich euch auch das Verborgene wissen lassen. 26 Auch hier sagst du: Auf einem weiten Weg. (Num 9,10) Über dem „He“ ist punktiert[, um anzudeuten,] dass er, selbst wenn er auf einem nahen Wege und unrein ist, darf er nicht mit ihnen das Pesach halten.

Eine Auslegung zu einer Stelle mit einem Nun inversum bietet der Jalkut zu Num 10,35: 27 Wenn es geschah, dass die Lade aufbrach. (Num 10,35) Diesem Abschnitt machte der Heilige oben und unten ein Zeichen, 28 um zu sagen, dass dies nicht seine richtige Stelle ist. Rabbi sagte: Nicht wegen dieses Grundes sondern, weil [der Text] als ein Buch für sich betrachtet wird.

 22 BH hat ‫ובקומה‬, mit einem Punkt auf dem zweiten Waw, um anzudeuten, dass das zweite Waw zu streichen ist (‫)ובקמה‬. 23 Das Verb steht in der 3. Person Singular, daher wird „und Aaron“ punktiert, um es zu streichen. Vgl. bBek 4a. 24 In BH ist ‫ אשר‬mit einem Punkt auf dem Resch geschrieben, um anzudeuten, dass es ‫ אש‬zu lesen ist. 25 BH hat über dem zweiten Waw des erst genannten ‫ ועשרון‬einen Punkt. 26 In BH ist „uns und unsere Kinder“ punktiert. Vgl. dazu Soferim 6,3. 27 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 191, aus bSchab 115b. 28 Jeweils ein Nun inversum.

Numeri  

Mit bSchab 116a bietet der Jalkut dann folgende Erklärung zur Lehre Rabbis: 29 Wer ist der Lehrer, der gegen Rabbi streitet? R. Simeon ben Gamaliel, der sagte: Einst wird dieser Abschnitt von hier entfernt und an seiner [richtigen] Stelle geschrieben stehen.

.. Plene- und Defektivschreibung Der Jalkut bietet mit seiner Textauswahl aus Talmud und Midrasch Erklärungen und Deutungen zur hebräischen Bibel. Dieser Bibeltext entspricht nicht immer dem heutigen masoretischen Standardtext. Aus folgender Anmerkung des Jalkut geht aber hervor, dass dem Kommentator dies bewusst war und er sich explizit für die abweichende Lesart, die als Abweichung meist eine Pleneschreibung verzeichnet, entschieden hat: 30 Mir gegenüber (‫)ממולי‬. (Num 22,5) ‫ ממלי‬steht [im Bibeltext] geschrieben, wie es heißt: Im Namen JHWHs, denn ich will sie abwehren (‫)אמילם‬. (Ps 118,10)

Eine in der Bibel vorhandene Pleneschreibung kann zur Auslegung genutzt werden, wie folgendes Beispiel zeigt: 31 R. Judan, Sohn des R. Simon, im Namen von R. Levi bar Parta: Solange die Israeliten den Willen Gottes tun, fügen sie Kraft und Stärke hinzu, wie es heißt: Durch Gott tuen wir Mächtiges. (Ps 60,14) Und wenn nicht, ist es gewissermaßen als ob sie ohne Kraft vor einem Verfolger fliehen. (Thr 1,6) R. Acha sagte: „Verfolger“ (‫ )רודף‬ist plene [geschrieben]: Wie die Israeliten [vollständig] ins Exil geführt wurden, so werden sie [vollständig] erlöst. „Sie werden erlöst“ bedeutet immer: Durch einen vollgültigen Erlöser: Und es kommt für Zion ein Erlöser. (Jes 59,20) [Erlöser (‫ ])גואל‬ist plene [geschrieben].

Ebenso wird eine Defektivschreibung für die Auslegung genutzt, wie folgende Erklärung zeigt: 32 Und es wurde uns überliefert, dass sogar das Vogelsündopfer dem Viehbrandopfer vorangeht. Der Farre[, der wegen] Götzendienst [zur Opferung kommt] geht dem Ziegenbock voran, [der wegen] Götzendienst [zur Opferung kommt].  29 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 192, aus bSchab 116a. 30 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 473, aus TanB balak 5. 31 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 253, aus PRK 26. 32 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 286, aus bHor 13a.

  Jalkut Schimoni

Warum? Dieser ist ja ein Sündopfer und jener ist ein Brandopfer?! Im Westen sagen sie in Namen von Rabba bar Mari: [Im Wort] „Sündopfer“ (‫ )חאטת‬fehlt ein Alef: ‫ לחטת‬steht geschrieben. 33 P51F

Der Jalkut verweist auf Inkonsistenzen in der Schreibweise der Bibel. So findet sich der folgende Hinweis, der sich auf eine abweichende Schreibweise in Num 7,11 bezieht: 34 Bei allen steht „Böcke“ (‫ )עתדים‬defektiv geschrieben [d.h. ohne Waw], 35 und bei ihm 36 steht [es mit Waw] geschrieben: „Böcke“ (‫)עתודים‬.

.. Definition Eine der einfachsten Auslegungen, die sich in der rabbinischen Literatur finden, ist die Worterklärung, die lautet, „X ist nichts anderes als Y“ ( ... ‫ אלא‬... ‫)אין‬. 37 Diese Erklärung kommt 60-mal in Jalkut Schimoni zu Numeri vor und bietet Definitionen, die ohne weitere Erklärung geboten werden. P5F

P

.. Klangliche Worterklärungen Namen, Ortsbezeichnungen und seltene Wörter werden im Midrasch gerne gedeutet, indem man diese auf klanglich ähnliche Wörter bezieht und eine Deutung von dem klanglich ähnlichen Wort her konstruiert. In einer Übersetzung sind diese Auslegungsmuster nicht mehr zu erkennen, weswegen der Übersetzung jeweils das zugrunde liegende hebräische Wort beigegeben wurde. Im Jalkut sind klangliche Deutungen wie die folgende häufig zu finden: 38 Des Dunkels (‫)מאפליה‬. (Jer 2,31) Ich habe euch doch gesagt, dass ich euch [Gutes] bringen werde, nur habe ich es hinausgezögert. „Dunkles“ ist nichts anderes als „Verzögerung“, denn es heißt: Denn sie sind die Späteren (‫)אפילות‬. (Ex 9,32)

Eine klangliche Notarikon-Auslegung 39 findet sich zu „Jerusalem“: 40

 33 Vgl. Raschi zu Num 15,24. 34 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 141, die Stelle stammt aus SZ [252]. 35 Num 7,23. Vgl. NumR 13,10. 36 Num 7,17. 37 Siehe dazu Wolfgang Reiss,“Wortsubstitution als Mittel der Deutung. Bemerkungen zur Formel ein ... ela,” Frankfurter Judaistische Beiträge 6 (1978), 27-69. 38 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 2, aus TanB bemidbar 2. 39 Notarikon von notarius, der Schnellschreiber. Ein Wort wird als Abkürzung interpretiert und in verschiedene Wörter aufgelöst, wobei die Konsonaten des Ausgangswortes bei der Auflösung wieder verwendet werden müssen. 40 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 9, aus TanB bemidbar 13.

Numeri  

Lieblich wie Jerusalem (‫)כירושלים‬. (Cant 6,4) Wie jene Dienstengel, die [mich] fürchten (‫ )יראים‬und vollkommen für mich sind (‫)מושלמים‬.

Eine Liste von klanglichen Namensdeutungen findet sich zu Num 7,48: 41 Am siebten Tag opferten die Fürsten der Söhne Efraims. (Num 7,48) R. Meir und R. Jehoschua ben Qarcha pflegten die Namen zu deuten: Elischama (‫)אלישמע‬, Sohn des Ammihud. (Num 7,48) „Mein Gott hört 42“ (‫ )אלי שמע‬und auf seine Herrin hört er nicht. 43 Sohn des Ammihud (‫)עמיהוד‬. (Num 7,48) Mein Volk war seine Pracht (‫ )עמי היה הודו‬44 und seine Pracht war nicht mit den Frevlern. Und so: Gamaliel (‫)גמליאל‬, Sohn des Peda Zur. (Num 7,54) Josef sagte: Vollbringe Gott (‫ )גמלי אל‬an mir gute Taten. Sohn des Peda Zur (‫)בן פדה צור‬. (Num 7,54) Bewahre mich (‫ )נצרני‬im Haus des Glanzes. P61F

P62F

P

Ein Beispiel dafür, dass Namen nach dem Motto „nomen est omen“ als negativ auf ihre Träger verweisend gedeutet werden, bieten die klanglichen Erklärungen zu den Korachiten: 45 Da nahm Korach (‫)קרח‬. (Num 16,1) Denn er machte eine Lücke (‫ )קרחה‬in Israel. 46 Der Sohn Jizhars (‫)יצהר‬. (Num 16,1) Der die ganze Welt wie [am] Mittag (‫ )צהרים‬erhitzte. Der Sohn Kehats (‫)קהת‬. (Num 16,1) Der die Zähne seiner Erzeuger abstumpfte (‫)הקהה‬. Der Sohn Levis (‫)לוי‬. (Num 16,1) Der Sohn, der eine Begleitung (‫ )לויה‬für das Totenreich wurde. […] Datan (‫)דתן‬. (Num 16,1) Der das Gesetz (‫ )דת‬übertritt. Abiram (‫)אבירם‬. (Num 16,1) Der sein Herz davor verhärtete (‫)שהאביר‬, eine Umkehr zu vollziehen. On (‫)און‬. (Num 16,1) Der all seine Tage in Trauer (‫ )באנינות‬saß. 47 Der Sohn Pelets (‫)פלת‬. (Num 16,1) Ein Sohn, dem Wunder (‫ )פלאות‬geschahen. Die Söhne Rubens (‫)ראובן‬. (Num 16,1) P64F

P

P65F

 41 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 146, aus TanB naso 33. 42 Oder: Auf mich hört er. 43 Vgl. Tan naso 28. 44 Hier handelt es sich gleichzeitig um eine Notarikon-Auslegung. 45 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 316, aus bSanh 109b. 46 Vgl. MidrProv 11,27. 47 Vgl. Tan korach 10; TanB korach 24; NumR 18,20.

  Jalkut Schimoni

Ein Sohn, der sah und verstand (‫ )ראה והבין‬48. P6F

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Eine Deutung kann auch aufgrund einer klanglichen Ähnlichkeit zu einem griechischen Wort gefunden werden, wie das folgende Beispiel zeigt: 49 Sie fragten R. Abbahu: Woher [ist] für das nach sieben [Monaten Schwangerschaft] Geborene [zu belegen], dass es lebensfähig ist? Er sagte zu ihnen: Durch die griechische (ἴωνες) Sprache: ζῆτα: ἑπτά, ἦτα: ὀκτώ.

Bereits Hans Bietenhard hat die Erklärung gegeben, dass Zeta, der 7. Buchstabe des griechischen Alphabets, mit ζῆν, „leben“, klanglich assoziiert wird, sowie die griechische Zahl „acht“ (hepta), mit „gehen“ (eta). 50 In einem anderen Fall besteht eine klangliche Ähnlichkeit zwischen einem hebräischen und einem griechischen Wort, was zur Auslegung genutzt wird: 51 Und alle ihre Hürden (‫)טירות‬. (Num 31,10) Der Ort, an dem sie im Herrscherpalast (τυραννεῖον) waren. 52

.. Synonyme Finden sich im Bibeltext mehrdeutige Wörter, sucht ein Ausleger gerne ein Synonym, ein bedeutungsgleiches Wort, um das mehrdeutige Wort auf einen Aspekt hin festzulegen, wie in der folgenden Kommentierung zu Num 10,5-6 deutlich wird: 53 Und wenn ihr ein Signal blast, so sollen die nach Osten (‫ )קדמה‬liegenden Lager aufbrechen. Und wenn ihr zum zweiten Mal ein Signal blast, sollen die nach Süden (‫ )תימנה‬liegenden Lager aufbrechen. (Num 10,5-6) Oder: Wie man für Osten (‫ )מזרח‬und für Süden (‫ )דרום‬bläst, so bläst man auch für Norden und Westen.

.. Homonyme und Polyseme Probleme bieten auch Homonyme oder Polyseme, Wörter, die gleich aussehen, aber unterschiedliche Bedeutungen aufweisen, wie in den folgenden beiden Fällen: 54

 48 Hier handelt es sich gleichzeitig um eine Notarikon-Auslegung. 49 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 16, aus TanB bemidbar 21. 50 Hans Bietenhard, Midrasch Tanḥuma B. R. Tanḥuma über die Tora, genannt Midrasch Jelammedenu, Bd. 2 (Bern: Peter Lang, 1982), 213 Anm. 98. 51 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 625-626, aus SNum § 157. 52 Vgl. Raschi zu Num 31,10, der auf das aramäische „turana“ verweist. Siehe Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 527: “officer”. 53 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 181, aus SNum § 73.

Numeri  

Die Schrift spricht von Geboten (‫)מצות‬, die dieses selbst betreffen. Woher [ist zu belegen auch von] Geboten, die über dieses selbst [hinausgehen]? Die Bibel lehrt: Auf ungesäuertem Brot (‫ )מצות‬und bitteren Kräutern. (Num 9,11)

Ein weiteres Beispiel findet sich in der Kommentierung zu Num 3,40: 55 Mustere (‫ )פקד‬jeden männlichen Erstgeborenen. (Num 3,40) Es gibt ein Bedenken (‫ )פקידה‬bei Kindern: Da gedachte (‫ )פקד‬JHWH Hannas, und sie wurde schwanger und gebar drei [weitere] Söhne. (I Sam 2,21) Es gibt eine Obhut (‫ )פקידה‬beim Behüten: Und deine Obhut (‫ )ופקודתך‬behütet meinen Geist. (Ijob 10,12) Es gibt eine Obrigkeit (‫ )פקידה‬für Frieden, denn es heißt: Ich setze als deine Obrigkeit (‫ )פקדתך‬Frieden. (Jes 60,17)

.. Redundanz Nach einem rabbinischen Grundsatz wiederholt sich die Bibel als Gottes Wort nicht. Scheinbare Redundanzen, überflüssige Informationen, sind gewollt, um eine zusätzliche Auslegung zu initiieren, wie das folgende Beispiel zeigt: 56 Und den Söhnen des Kehat gab er nichts, denn der Dienst des Heiligtums lag auf ihnen, [den] hatten sie auf der Schulter zu tragen (‫)ישאו‬. (Num 7,9) Aus der Formulierung, dass es heißt „auf der Schulter“, weiß ich doch, dass sie trugen. [Vielmehr] ist „sie trugen“ nichts anderes als ein Ausdruck für „ein Lied [vortragen]“, denn es heißt: Tragt (‫ )שאו‬Gesang vor und reicht Pauken umher. (Ps 81,3)

.. Umschreibung Die Rabbinen interpretieren Stellen der Bibel nicht wörtlich, wenn krasse Anthropomorphismen in Bezug auf Gott oder negative Ausdrücke benutzt werden. In diesem Fall wählen sie Umschreibungen. Als Umschreibungen definieren sie aber auch biblische Formulierungen, die anstößig oder theologisch fragwürdig sind. In der folgenden Liste ist der Ausgangpunkt das Zitat von Num 11,23 aus MidrPs 23,3 mit dem Anthropomorphismus „ist die Hand JHWH zu kurz“. Als Erklärung des Verses verweist der Jalkut darauf, dass die Bibel damit eine Umschreibung benutzt, um zu sagen, dass Gott nicht auf das Unglück Israel sehen will. Um den negativen Ausdruck „Unglück“ aber zu vermeiden, spricht die Bibel in Bildern. Dies wird mit ähnlich problematischen Formulierungen illustriert: 57

 54 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 176-177, aus bPes 95a-b. 55 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 18, aus TanB bemidbar 26. 56 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 140, aus bAZ 11a. 57 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 209, aus SNum § 84.

  Jalkut Schimoni

Ist die Hand JHWHs zu kurz?! (Num 11,23) „Dass ich ihr Unglück nicht ansehe“, hätte er sagen sollen, vielmehr umschreibt die Schrift. 58 Und ebenso heißt es: Jeder, der euch antastet, [bei dem ist es, als] würde er seinen Augapfel antasten. (Sach 2,12) […] Dementsprechend kannst du sagen: Warum hast du mich dir zum Anstoß hingestellt, so dass ich mir selbst zur Last bin? (Ijob 7,20) [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt. Dementsprechend kannst du sagen: Und sieh sie an, wie sie den Zweig an ihre Nase halten. (Ez 8,17) [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt. Dementsprechend: Bist du nicht von Urzeit her mein Gott, und wir sterben nicht? (Hab 1,12) [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt. Dementsprechend: Und vertauschen ihre Ehre. (Ps 106,20) [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt. Dementsprechend: Bei ihrem Austritt aus dem Leib ihrer Mutter. (Num 12,12) [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt.

.. Permutation, Inversion Eine weitere, sehr freie Art und Weise, eine Auslegung zu konstruieren, ist das Umstellen und Neukombinieren der Konsonanten eines Wortes. Im folgenden Fall wird das auszulegende Wort mit einem Wort in Beziehung gesetzt, in dem die Konsonanten in umgekehrter Reihenfolge erscheinen (Inversion): 59 Denn du warst für uns die Augen (‫)לעינים‬. (Num 10,31) Damit du nicht eine Tür vor den Proselyten verschließt (‫)תנעול‬, 60 die [sonst] kommen und sagen: Wenn Jitro, der Schwiegervater des Königs, es nicht auf sich genommen hat, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere auf die übrigen Menschen. P78F

P

In der folgenden Auslegung werden die Konsonanten untereinander vertauscht (Permutation): 61 Da nahm Korach (‫)קרח‬. (Num 16,1) Resch Laqisch sagte, dass er für sich einen schlechten Einkauf (‫רע‬

‫ )מקח‬machte.

Ebenso ist das Chiffrieren, das Austauschen von Buchstaben nach einem bestimmten System, zu finden, wie das folgende Beispiel zeigt: 62

 58 Vgl. Raschi zu Num 11,15. Der Satz fehlt in SNum § 84. 59 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 188, aus SNum § 80. 60 Die Auslegung wird durch die umgekehrte Reihenfolge der Buchstaben erzielt. 61 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 315, aus bSanh 109b. 62 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 479, aus Jelamdenu.

Numeri  

Übereilt (‫)ירט‬. (Num 22,32) Sie kam, um sich ein Schild zu machen, denn ‫ ירט‬wird ‫מגן‬, wenn man [die Buchstaben nach folgendem Muster ersetzt]: Ein Alef [für] ein Taw, Bet, Gimel.

Die Auslegung wird wie folgt konstruiert: Der 10. Buchstabe (vom ersten Buchstaben Alef an gezählt) ist „Jod“, das Jod entspricht dem 10. Buchstaben (vom letzten Buchstaben des Alphabets an rückwärts gezählt) „Mem“. Der dritte Buchstabe von hinten im Alphabet „Resch“ entspricht dem dritten Buchstaben von vorne „Gimel“, der neunte Buchstabe von vorne „Tet“, entspricht dem neunten Buchstaben von hinten, dem „Nun“. Werden die Buchstaben nach diesem System ausgetauscht, wird aus ‫ ירט‬ein ‫מגן‬, das „Schild“ bedeutet. .. Notarikon Aus einem Wort kann ein ganzer Satz gebildet werden, wenn jeder Buchstabe als Abkürzung wie in dem folgenden Fall interpretiert wird: 63 Denn dein Weg ist übereilt (‫)ירט‬. (Num 22,32) Sie fürchtete sich (‫)יראתה‬, sie sah (‫)ראתה‬, sie bog ab (‫)נטנה‬.

Ein Wort kann auch in zwei Bestandteile zerlegt und gedeutet werden, wie folgendes Beispiel zeigt: 64 Massive Arbeit (‫)מקשה‬. (Num 8,4) „Massive Arbeit“ (‫ )מקשה‬ist nichts anderes als „etwas Schweres“ (‫)מין קשה‬

In der folgenden Auslegung wird explizit darauf verwiesen, dass ein Wort als ein Notarikon gelesen wird: 65 Und es hatte den Geschmack wie Ölgebackenes (‫)לשד השמן‬. (Num 11,8) Es ist die Sprache des Notarikons (νοταρικόν). Anders gesagt: 66 Es dient für drei Ausdrücke: Teig (‫)לייש‬, Öl (‫ )שמן‬und Honig (‫)דבש‬.

Dass jeder Buchstabe eines Wortes als Abkürzung eines Wortes interpretiert werden kann, zeigt das letzte Beispiel zum Thema Notarikon: 67 [Das Wort] „Streit“ (‫ )מחלקת‬wird mit seinen Buchstaben ausgelegt: Mem [bedeutet] Schlag (‫)מכה‬. Chet [bedeutet] Bann (‫)חרם‬.

 63 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 479, aus bMen 66b. 64 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 157, aus SNum § 61. 65 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 206, aus SNum § 89. 66 Wörtlich: Eine andere Auslegung. 67 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 323, aus TanB korach 21.

  Jalkut Schimoni

Lamed [bedeutet] leidend (‫)ליקוי‬. Kuf [bedeutet] Fluch (‫)קללה‬. Taw [bedeutet] Abscheu (‫)תועבה‬. Manche sagen: Am Ende bringt er der Welt Vertilgung.

.. Gematrie Jeder Buchstabe des hebräischen Alphabets kann als Zahl gelesen werden: Alef = 1, Bet = 2, Gimel = 3. Addiert man die Zahlenwerte der Buchstaben eines Wortes, können Wörter mit denselben Summen aufeinander bezogen und so zur Auslegung genutzt werden. Die Zahl, die sich durch Gematrie ergibt, kann aber auch für sich zur Auslegung herangezogen werden, wie das folgende Beispiel zeigt: 68 Dass sie das Land Kanaan auskundschaften. (Num 13,2) R. Berekhja sagte im Namen von R. Simai: Welchen [Grund] sieht [die Schrift], hier Kanaan zu erwähnen? Der Heilige sagte vielmehr zu Israel: Nicht wegen deiner Gerechtigkeit oder wegen deiner Aufrichtigkeit deines Herzens [bist du dahin gelangt, ihr Land einzunehmen], sondern wegen der Frevelhaftigkeit jener Völker. (Dtn 9,5) Der Heilige sagte: Seine Missetaten fangen den Frevler. (Prov 5,22) „Frevler“ sind immer die sieben Völker, denn es heißt: Sondern wegen der Frevelhaftigkeit jener Völker. (Dtn 9,5) Als der Heilige sah, dass Israel kein Verdienst hatte, dass sie ins Land hineingehen könnten, erinnerte er sich an Isaak, der Abraham geboren wurde, als er 100 Jahre alt war, und an Sara, die 90 Jahre alt war. [Und] Kanaan (‫)כנען‬: ‫ – כ‬20, ‫ – נ‬50, ‫ – ע‬70, ‫ – נ‬50: Siehe, das ergibt 190 Jahre.

Wie das folgende Beispiel zur Gematrie zeigt, kann diese auch angewendet werden, um eine Maßeinheit zu ermitteln: 69 Ein Hin hat 12 Log, denn es steht geschrieben: Ein Hin Olivenöl. (Ex 30,24) Und es steht geschrieben: Ein heiliges Salböl soll mir dies (‫ )זה‬sein für all eure Generationen. (Ex 5,31) „Dies“ (‫ )זה‬ist in der Gematrie 12.

.. Gleichnisse Im Jalkut Schimoni zu Numeri finden sich an 86 Stellen Gleichnisse verwendet, um ein Thema oder ein Problem anschaulich in einer Geschichte zu präsentieren. 70

 68 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 238, aus Jelamdenu. 69 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 574-575.

Numeri  

Diese Gleichnisse stammen aus unterschiedlichsten Quellen und müssten daraufhin untersucht werden, ob sie vom Autor des Jalkut in den von ihm kreierten Kontext eingepasst oder eins zu eins aus der Quelle übernommen wurden. Da die Gleichnisse eine Lebenswirklichkeit des potentiellen Lesers widerspiegeln, ist es auch aus dieser Perspektive wichtig, die Gleichnisse auf Veränderungen zu untersuchen. .. Auflösen von Widersprüchen Da die Bibel keine Widersprüche aufweisen kann, werden alle Ungereimtheiten, die sich einem ersten Blick bieten, zu einer Auslegung genutzt. So heißt es in Num 6,3, jemand, der sich ein Nasiräat auferlegt hat, dürfe keinen Wein trinken. Dies kollidiert aber mit den rabbinischen Geboten, die einen Weingenuss vorschreiben, wie etwa das Trinken von Wein zu Pesach und zum Schabbatausgang: 71 Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Du sollst vor JHWH, deinem Gott, verzehren. (Dtn 14,23) Auch der Nasiräer ist in dem Schriftsinn [enthalten]. Und wie halte ich [dann] aufrecht: Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten? (Num 6,3) [Er enthalte sich] bei allen übrigen Weinen außer beim gebotenen Wein. 72 Oder [ist gemeint, er enthalte sich] auch beim gebotenen Wein? Und wie halte ich [dann] aufrecht: Du sollst vor JHWH, deinem Gott, verzehren? (Dtn 14,23) [Es gilt] bei allen übrigen Menschen außer beim Nazir. Die Bibel lehrt: Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Um den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichzustellen.

Auch geht der Jalkut auf das Problem ein, dass Ereignisse in der Bibel zuweilen nicht in der richtigen bzw. der logischen Reihenfolge aufscheinen. Dies wird nach dem rabbinischen Grundsatz gedeutet: „Es gibt kein Früher oder Später in der Tora“. Dies meint, dass Zeitangaben und Reihenfolgen in der Bibel relativ sind angesichts der Ewigkeit und Zeitlosigkeit Gottes: 73 Da sprach JHWH zu Mose in der Wüste Sinai. (Num 9,1)

 70 Siehe Hyman/Schiloni, JS Numeri, 3; 4; 6; 17; 21-22; 46-47; 125; 127; 129; 133-134; 142; 154; 178; 189; 190; 192-194; 198; 199; 200; 202; 211; 212; 215; 225; 226; 227; 229; 234-6; 242; 249; 254; 256; 309; 310; 311; 317; 319; 320-21; 322; 324; 339; 359; 374; 379; 433; 435; 436-7; 438; 440; 441; 442; 443; 444; 446; 460-61; 461; 470; 477; 478; 482; 483; 486; 487; 490; 492-3; 497; 503; 509-10; 518; 520-21; 538-9; 540; 542-3; 545; 551-2; 557; 583; 586; 591; 592; 593; 618-9; 622; 640; 648. 71 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 88, aus SNum § 23. 72 Dtn 14,26. 73 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 162-163, aus SNum § 64.

  Jalkut Schimoni

Die Schrift redet von der Schande Israels, denn sie hatten bereits elf Monate [hinter sich], die sie vor dem Berge Sinai lagerten. 74 Um dich zu lehren: 75 Es gibt kein Vorher und Nachher in der Tora. Denn am Anfang des Buches heißt es: Da sprach JHWH zu Mose in der Wüste Sinai [in dem Stiftszelt am ersten des zweiten Monats]. (Num 1,1) Und hier heißt es: Im ersten Monat. (Num 9,1) Um dich zu lehren: Es gibt kein Vorher und Nachher in der Tora.

Dass der Autor des Jalkut nicht daran interessiert ist, über Ungereimtheiten hinwegzusehen, sondern diese zu benennen, zeigt sich in seiner Auflistung von inneren Widersprüchen in der Bibel: 76 An einer anderen Stelle heißt es: Mustere die Söhne Levis. (Num 3,15) Und wiederum heißt es. Nur den Stamm Levi sollst du nicht mustern. (Num 1,49) Er sagte zu ihm: Warum? Er sagte zu ihm: Um sie aus der Verordnung herauszunehmen. Der Heilige erspähte, dass die Israeliten einst Zorn vor ihm erstehen lassen würden. Und er sagt zu ihnen: In dieser Wüste sollen eure Leiber zerfallen, von allen euren Gemusterten. (Num 14,29) Daher sagt der Heilige über die Söhne Levis: Ihre Gesamtzahl nimm nicht unter die Kinder Israels auf. (Num 1,49) Warum? Weil sie mir gehören, denn es heißt: Mir sind die Leviten. (Num 3,12; Num 8,14)

An einer anderen Stelle überliefert er eine siebengliedrige Liste mit der Auflösung scheinbarer Widersprüche: 77 Ein Schriftvers sagt: JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) Und ein anderer Schriftvers sagt: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Wenn Israel den Willen Gottes tut: Erhebt JHWH sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) Wenn Israel den Willen Gottes nicht tut: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17)

 74 Vgl. Ex 19,1: Vom dritten Monat nach dem Auszug bis zum 1. Monat des 2. Jahres. Vgl. Raschi zu Num 9,1. 75 Mek beschallach 7. 76 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 22, aus TanB bemidbar 33. 77 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 126-127, aus SNum § 42.

Numeri  

Eine andere Auslegung: Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Ein Schriftvers sagt: Der du ein Gebet erhörst, zu dir kommt alles Fleisch. (Ps 65,3) Und ein Schriftvers sagt: Du hast dich in Gewölk gehüllt, sodass ein Gebet vorüberzieht. (Thr 3,44) Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Der du ein Gebet erhörst. (Ps 65,3) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Du hast dich in Gewölk gehüllt. (Thr 3,44) Ein Schriftvers sagt: Nahe ist JHWH allen, die ihn anrufen. (Ps 145,18) Und ein Schriftvers sagt: Warum, JHWH, stehst du ferne? (Ps 10,1) Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Nahe ist JHWH allen, die ihn anrufen. (Ps 145,18) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Warum, JHWH, stehst du ferne? (Ps 10,1) Ein Schriftvers sagt: Kommt nicht aus dem Munde des Höchsten das Böse und das Gute? (Thr 3,38) Und ein Schriftvers sagt: Da war JHWH auf das Böse bedacht. (Dan 9,14) Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Kommt nicht aus dem Munde des Höchsten das Böse und das Gute? (Thr 3,38) Ein Schriftvers sagt: Wasche dein Herz vom Bösen rein, Jerusalem. (Jer 4,14) Und ein Schriftvers sagt: Wenn du dich auch mit Lauge waschen wolltest und viel Seife für dich verwendetest, / so blieben doch deine Missetaten schmutzig vor mir. (Jer 2,22) Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Wasche dein Herz vom Bösen rein, Jerusalem. (Jer 4,14) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Wenn du dich auch mit Lauge waschen wolltest. (Jer 2,22) Ein Schriftvers sagt: Kehrt um, abtrünnige Kinder. (Jer 3,22) Und ein Schriftvers sagt: Ob er umkehrt oder nicht umkehrt. (Jer 8,4) Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält:

  Jalkut Schimoni

Kehrt um, abtrünnige Kinder. (Jer 3,22) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Ob er umkehrt oder nicht umkehrt. (Jer 8,4) Ein Schriftvers sagt: Sucht JHWH, da er sich finden lässt. (Jes 55,6) Und ein Schriftvers sagt: So wahr [ich] lebe, Spruch JHWHs, lasse ich mich nicht von euch suchen. (Ez 20,3) Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Sucht JHWH, da er sich finden lässt. (Jes 55,6) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Lasse ich mich nicht von euch suchen. (Ez 20,3) Ein Schriftvers sagt: 78 Denn ich habe kein Wohlgefallen am Tode dessen, der sterben soll. (Ez 18,32) Und ein Schriftvers sagt: Denn JHWH gefällt es, sie zu töten. (I Sam 2,25) Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Denn ich habe kein Wohlgefallen am Tode dessen, der sterben soll. (Ez 18,32) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Denn JHWH gefällt es, sie zu töten. (I Sam 2,25) Ein Schriftvers sagt: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Und ein Schriftvers sagt: JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) In dieser Welt. Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Für die kommende Welt.

Diese Liste wird an anderer Stelle durch weitere Beispiele ergänzt. 79 .. Schlussfolgerungen Sehr viele Auslegungen werden in Jalkut Schimoni zu Numeri durch Schlussfolgerungen erzielt wie den Schluss vom Leichteren auf Schwerere, den Analogieschluss, den Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere und vom Besonderen auf das Allgemeine. 80 Oft wird dabei hinterfragt, ob die Schlussfolgerungen richtig konstruiert

 78 bNid 70b. 79 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 150, aus SNum § 58 und SZ [254]. 80 Siehe Günter Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch (München: Beck, 92011), 28-31.

Numeri  

sind. Diese Schlussfolgerungen dienen auch der Schärfung des logischen Denkens. Einen Analogieschluss bietet die folgende Auslegung: 81 Hier steht geschrieben „in der Wüste Sinai“, und dort steht geschrieben: Da sprach JHWH zu Mose in der Wüste Sinai im Stiftszelt am ersten des Monats. (Num 1,1) [In beiden Versen] kommt „Wüste“ vor. Wie dort am Monatsanfang, so auch hier am Monatsanfang. Dann sollte er doch zuerst [das Ereignis] des ersten Monats und nachher das des zweiten Monats 82 geschrieben haben.

Ein Schluss vom Leichteren auf das Schwerere in Bezug auf Mirjams Aussatz lautet: 83 Und siehe, die Dinge ergeben [eine Schlussfolgerung] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn Mirjam, die nicht beabsichtigte, über ihren Bruder zum Tadel sondern zum Lobe zu reden […] so bestraft wurde, um wie viel mehr derjenige, der beabsichtigt, über seinen Mitmenschen zum Tadel und nicht zum Lob zu reden […]und vor anderen [darüber redet].

Ein Vers kann zuweilen einen allgemeinen Begriff (Opfer) mit einem spezifischen Begriff (Widder) kombinieren. Da das Spezifische bereits in „Opfer“ inbegriffen ist, wird gefragt, warum das Spezifische zusätzlich noch genannt wird: 84 Den Widder bereite er als Schlachtung für ein Ganzopfer zu. (Num 6,17) Der Widder war in der Allgemeinregel, und warum geht er [hier aus ihr] heraus? Um einen Vergleich in Bezug auf ihn zu ziehen: Wie der Widder sich dadurch auszeichnet, dass er als Gelobtes oder als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommt, so alles, was als Gelobtes oder als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommt.

Zur Schulung des logischen Denkens dienen die Fehlschlüsse oder die ins Leere laufenden Schlussfolgerungen, von denen der Jalkut ebenfalls etliche aus Sifre Numeri überliefert: 85 Du sollst ihr Blut auf den Altar sprengen. (Num 18,17) [Nur] eine Blutspende. Oder [ist gemeint,] die zwei der vier Blutspenden? 86 Du kannst sagen: Es gibt [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] dort, wo sie mehr Fettstücke vorschreibt, weniger Blut vorschreibt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier [beim Erstgeburtsopfer], wo sie weniger Fettstücke vorschreibt, auch weniger Blut vorschreiben sollten? Oder umgekehrt:  81 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 167, aus bPes 6a-b. 82 Num 1,1. 83 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 223, aus SNum § 99. 84 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 268, aus bMen 91a-b. 85 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 355, aus SNum § 118. 86 Vgl. bZeb 57a. Vgl. Lev 4,30 und mZeb 5,3 und Lev 1,5.11; 3,2.8.13; 7,2.

  Jalkut Schimoni

Wenn [die Schrift] dort, wo sie weniger Fettstücke vorschreibt, mehr Blut vorschreibt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier [beim Brandopfer], wo sie mehr Fettstücke vorschreibt, mehr Blut vorschreiben sollten? Die Bibel lehrt: Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen [das Blut rings an den Altar] sprengen. (Lev 1,11) Zwei [Blut]spenden, die [symbolisch für] vier sind. Ich habe geschlussfolgert und umgekehrt [geschlussfolgert]. Das „oder umgekehrt“ ist ungültig, daher habe ich [es] gerechtfertigt, wie zu Anfang zu schlussfolgern: Wenn [die Schrift] dort, wo sie mehr Fettstücke vorschreibt, weniger Blut vorschreibt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier [beim Erstgeburtsopfer], wo sie weniger Fettstücke vorschreibt, auch weniger Blut vorschreiben sollten? Die Bibel lehrt: Du sollst ihr Blut auf den Altar sprengen. (Num 18,17) [Nur] eine Blutspende.

.. Hermeneutische Regeln Zahleiche Auslegungen werden dadurch erzielt, dass Regeln angewendet werden, die aufgrund von sprachlichen Besonderheiten des Hebräischen zum Einsatz gelangen. Hier sind vor allem Ribbui und Miut, die Einschließungsregel und die Ausschließungregel, das Bilden von Textfamilien aber auch die Deutung aus dem Kontext zu nennen. Die folgende Auslegung zielt auf die Bildung einer Textfamilie: 87 Und ein einziger Zeuge. (Num 35,30) Dieser [Sonderfall] begründet die allgemeine Regel 88: Überall, wo es „Zeuge“ heißt, sind es im Allgemeinen zwei Zeugen, bis dir die Schrift besonders hervorhebt, [nur] einer. 89

Die Einschließungsregel findet im folgenden Fall Anwendung, um das eigentlich überflüssige ‫ לאמר‬in Num 5,11 zu deuten: Noch ist im Schriftsinn nur seine Frau, die er geheiratet hat, [enthalten]. Und woher [ist zu belegen, dass] du einschließt: Seine Verlobte und seine Schwägerin 90 und jede, die ihm aufgrund des Ehestandes gehört? Du kannst zitieren: [Er redete und] sprach. (Num 5,11)

Dass auch die Anwendung von Einschließungsregel und Ausschließungregel umstritten war, verdeutlicht folgende Auslegung: 91 Und er schreibe diese Verfluchungen. (Num 5,23) R. Meir meint: „Flüche“, das sind die Flüche selbst. „Die Flüche“, das schließt die aus den Segnungen kommende Flüche ein.

 87 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 670, aus SNum § 161. 88 Binjan Ab (locus classicus). 89 Vgl. SDtn § 150; tSchebu 3,8; bSota 31b; bSanh 30a. 90 Gemeint ist die Witwe des Bruders, die auf die Schwagerehe wartet. 91 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 73, aus bSota 17a.

Numeri  

„Diese“ (‫ )אלה‬92, um die Flüche im Deuteronomium auszuschließen. „Jene“ (‫ )האלה‬93, um die Gebote und Bestätigungen einzuschließen. P10F

P

P1F

P

R. Jose erklärt alles nach dieser Aussage: „Die“, um die Gebote einzuschließen. Und R. Meir verwendet die Artikel „die“ nicht. Und R. Jehuda legt sie alle ausschließend aus: „Flüche“, das sind die Flüche selbst. „Die Flüche“, das schließt die aus den Segnungen kommenden Flüche aus. „Diese“ (‫ )אלה‬94, um die Flüche im Deuteronomium auszuschließen. „Jene“ (‫ )האלה‬95, um die Gebote und Bestätigungen auszuschließen. P12F

P

P13F

P

Warum erklärt R. Meir das He [als Artikel] an der einen Stelle einschließend und an der anderen Stelle ausschließend? Das He [als Artikel] ist bei der Einschließung einschließend, das He bei der Ausschließung ausschließend. Nach R. Meir gibt es dann die Regel, dass du [aus einem] „Nein“ ein „Ja“ verstehen kannst?!

Eine Deutung aus dem Kontext findet sich zu Lev 10,2: 96 R. Simeon sagt: [Die] Sache ist aus ihrem Kontext zu lernen: Sie starben vor (‫ )לפני‬JHWH. (Lev 10,2) Sie starben drinnen (‫ )לפנים‬und [man brachte sie] nach draußen. Wie? Man zerrte sie mit eisernen Haken hinaus.

.. Freie Assoziation Neben den an feste Regeln gebundene Auslegungen finden sich in Jalkut Schimoni auch solche, die einer freien Assoziation folgen wie die Auslegung zu Num 21,14: 97 Daher heißt es im Buch der Kriege JHWHs: Et und Heb an ihrem Ende und die Flüsse des Arnon. (Num 21,14) [Ein Tanna] lehrte: Et und Heb waren zwei Aussätzige, die am Ende des Lages von Israel gingen. Als die Emoriter kamen, machten sie sich Erdlöcher und versteckten sich in ihnen. Sie sagten: Sobald die Israeliten zur Furt kommen, kommen wir heraus und töten sie. Jene Emoriter wussten aber nicht, dass die Lade vor Israel herzog und Berge vor ihnen ebnete. Als die Lade herankam, reihten sich die Berge aneinander und töteten sie. Sie sahen: Das Blut kam aus dem Inneren der Berge

 92 Auch „Fluch“. 93 Auch: „der Fluch“. 94 Auch „Fluch“. 95 Auch: „der Fluch“. 96 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 136, aus SNum § 44. 97 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 454, aus bBer 54a-b.

  Jalkut Schimoni

hervor und floss zu den Flüssen des Arnon. Et und Heb kamen, sie sagten [es] Israel und sie sangen ein Lied. Und wir haben das, was geschrieben steht: Und das Ergießen der Bäche, das sich hinzieht bis zum Wohnsitz von Ar. (Num 21,15)

1.2

Übergreifende Themen

Die Kommentierung des Jalkut Schimoni zum Buch Numeri stellt neben der Lösung von sprachlichen Problemen und dem Einüben von logischen Schlüssen 98 die Geschichte des Buches Numeri in den Vordergrund. In ihr geht es um die Wüstenwanderung der Israeliten bis an die Grenze des von Gott verheißenen Landes unter der Führung von Mose, der vor der Überschreitung dieser Grenze Josua als seinen Nachfolger bestellt. Der Jalkut betont mit seiner Textauswahl, dass Gott Israel aus Ägypten geführt und es mit Manna, Wolke und Brunnen versorgt hat. In seiner Zuwendung zu Israel zeigt sich, dass Gott dieses als Volk auserwählt und damit über alle Völker gesetzt hat. Dies geht mit einer gottgewollten Ordnung innerhalb Israels einher, die einzuhalten ist, wobei dem Stamm Juda eine Vorrangstellung eingeräumt wird, wie auch den Leviten und den Nachkommen Aarons, die als Priester gesalbt wurden. Der Jalkut geht immer wieder auf die Frage ein, wie Fremde und Proselyten vor diesem Hintergrund zu behandeln sind und betont zudem, dass die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler die biologische Herkunft aufwiegt. Assoziativ mit den Themen von Numeri verbunden, entwickelt der Jalkut eine Tugend- und Lasterlehre. Mit dem Stichwort „Erstgeburt“ verbindet er das erste Gebot „seid fruchtbar und mehret euch“. Wer sich daran nicht hält, verringert die Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Kommentare des Jalkut zu Priestern und Leviten, die den Dienst am Heiligtum zu versehen haben und dafür von den Israeliten Gaben empfangen und von dem Opfern essen dürfen, sind zahlreich. Der Jalkut macht aber bereits in der Kommentierung zu Numeri 3 klar, dass nach dem Aufhören des Opferkultes der Dienst der Leviten nicht mehr benötigt wird und die Gerechten und Weisen nun die Stelle der Leviten einnehmen. Zu Numeri 15 hält er allerdings fest, dass die Abgabe der Hebe für alle Generationen gilt, zu Num 18,23, dass die Abgaben an die Leviten in Israel auch dann an diese abzuführen sind, wenn der Tempel nicht mehr besteht. Dies gilt nicht außerhalb des Landes Israel. Zu Numeri 5 bringt der Jalkut einen Katalog von weiblichen Untugenden, zugleich hebt er aber hervor, dass es darum geht, das Zusammenleben von Mann und Frau in der ehelichen Gemeinschaft zum Besten zu gestalten. Zu Numeri 27 wird die Rechtschaffenheit und Klugheit der Töchter des Zelofhad gerühmt. Ab Kapitel 12 kommt der Jalkut immer wieder auf gute Sitten und anständiges Verhalten zu sprechen. Er beschließt das Kapitel mit Jes 54,13: „Alle deine Kinder sind Schüler von JHWH, und groß ist der Friede deiner Kinder.“ Ist dieser Anspruch  98 Siehe insbesondere die Kommentierung zu Numeri 19.

Numeri  

verwirklicht, befinden sich Mikrokosmos und Makrokosmos in Harmonie, sodass dem Messias der Weg gebahnt ist (zu Num 13). Er hebt hervor, dass für Israeliten und Fremde einerlei Recht gilt (zu Num 14). Seit Anbeginn aber bringen Sünder dieses Konzept durcheinander. Während der Wüstenwanderung waren es vor allem die Kundschafter, die schlecht über Land und Leute redeten und deswegen damit bestraft wurden, dass sie keinen Anteil an der kommenden Welt haben. Auch die Korachiten haben keinen Anteil an der kommenden Welt, weil sie die göttliche Ordnung nicht akzeptieren wollten (zu Num 16). Samaritaner und Sadduzäer werden mit sektiererischen Ansichten angeführt. Die Samaritaner finden die Wiederbelebung der Toten nicht in der Tora belegt, die Sadduzäer sind die, die die Tora verächtlich machen (zu Num 15). Ein Vater hat fünf Grundpflichten gegenüber seinem Sohn zu erfüllen: ihn zu beschneiden, ihn vom Erstgeburtsrecht auszulösen, ihn die Tora zu lehren, ihn ein Handwerk zu lehren und ihm eine geeignete Frau anzutrauen. Zu Num 19,14 heißt es, ein Mann solle sich niemals von den Worten der Tora abbringen lassen. Insbesondere soll man sich nicht von negativen Gefühlen leiten lassen. Dies konnte selbst Mose nicht gänzlich kontrollieren, der sich immer einmal wieder über Israel ärgerte (zu Num 20). Gewarnt wird öfter im Jalkut, einen Streit mit seinem Lehrer anzufangen. Der Jalkut übergeht die Vollstreckung des Banns an Kanaan (Num 21,2). Zu Num 20,14 betont er, dass Israel und Edom dieselben Wurzeln haben. Er tritt, wie bereits gesagt, für einerlei Recht von Israel und Fremden ein. Die vielen Kriegsschilderungen des Buches Numeri fasst er in dem Kernsatz zusammen, den er Gott sprechen lässt: „Ihr beschäftigt euch mit dem Buch der Tora, ich werde für euch Krieg führen.“ Von hier ist es verständlich, dass der Jalkut Furcht als eine Tugend preist, die den Gerechten auszeichnet (zu Num 21,34). Zu Numeri 22 betont der Jalkut immer wieder, dass der Geist des Heiligen nach der Begebenheit mit Bileam von den Völkern der Welt weggenommen wurde. Bileam, der Israel an die Midianter auslieferte und sie so zur Sünde verleitete, hat ebenfalls keinen Anteil an der kommenden Welt. Hass, Neid, Missgunst, Hochmut und Habsucht brachten ihn zu Fall. Das Verhalten der Gerechten ist entgegengesetzt zu dem Bileams: Sie reden wenig und tun viel Gutes. Prototyp des Guten und Gerechten ist Abraham, der als der Fels bezeichnet wird, aus dem Israel gehauen ist. Fels, hier als griechisches Lehnwort „petra“ benutzt, steht damit auch Petrus gegenüber, dem Fels, auf dem die Kirche gebaut ist. Der Jalkut betont, dass eine gute Erziehung, Keuschheit und Sittsamkeit von großer Bedeutung sind. Beides wird in vorzüglicher Weise in Israel gefunden, wenn Tora, Gebote und rechtes Handeln praktiziert werden und Israel die Lehr- und Versammlungshäuser füllt. Zu Num 32,1 verweist der Jalkut darauf, dass alle Gaben, deren sich ein Mensch rühmen kann, dem Zufall zu verdanken sind. Weisheit, wahre Stärke und Reichtum aber kommen von Gott und sind dann von Bestand. Dies ist die Kinder zu lehren,

  Jalkut Schimoni

damit sie frühzeitig auf den rechten Weg finden. Daher darf sich niemand weigern, erworbenes Wissen weiterzugeben.

1.3

Textkomposition

Zu Num 6,26, einem Segensspruch aus dem Priestersegen, stellt der Jalkut Listen von sich widersprechenden Bibelstellen zusammen, in denen die Zahl 7 und 20 eine strukturierende Rolle spielen. Zusätzlich wird das Ende der Leseeinheit „naso“ literarisch durch eine Geschichte ausgestaltet. Zu Num 7,3 wird die Zahl 6 allegorisch gedeutet, zu Num 7,30 ist es die Zahl 70, die in Num 11,6, „versammle mir 70 Männer“ wieder aufscheint. Diese symbolisieren die 70 Feiertage Israels. Zu Num 29,36 hebt der Jalkut hervor, dass am Laubhüttenfest 70 Stiere geopfert wurden „entsprechend der 70 Völker, damit diese in Frieden leben können.“ Zu Numeri 8 werden die sieben Lichter des Leuchters den sieben Schöpfungstagen gegenübergestellt. Zu Num 9,10 überliefert der Jalkut eine neungliedrige Liste mit Schreiberanweisungen. Zu Numeri 13 wird das Land Israel als siebenmal besser als Ägypten bezeichnet. Zu dem Gebot der Schaufäden, die an die Ausübung der Gebote selbst erinnern sollen, stellt der Jalkut eine Liste von 12 Geboten zusammen, die die Regelung des gesamten Lebens umfassen. Im Vergleich zu dem Umfang von Jalkut Schimoni Numeri sind die in ihm verwendeten Listen und an Zahlschemata gebundenen Auslegungen verschwindend gering. Es ging dem Autor von Jalkut Schimoni Numeri damit weniger darum, sein Material an feste Ordnungsstrukturen zu binden. Im Vordergrund steht ein Auswahlverfahren, das eine Auslegung zu Numeri ermöglicht, und dabei ethischmoralische Schwerpunkte zu setzen. Insgesamt fällt auf, dass der Autor von Jalkut Schimoni Numeri weniger an theologischen Fragen interessiert ist als an Schriftauslegung, Schulung des logischen Denkens anhand von Schlussfolgerungen und an der Vermittlung von ethisch-moralischen Konzepten.

2 Jalkut Schimoni Numeri Bemidbar (Num 1,1 – 4,20) Kapitel 1

(1) 1

Da redete JHWH zu Mose in der Wüste [am] Sinai. (Num 1,1)

§ 683 2

Das ist es, was die Schrift sagt: 3 Deine Gerechtigkeit ist wie die Berge Gottes. (Ps 36,7) R. Meir sagte: 4 [Die Schrift] vergleicht die Gerechten mit ihren Wohnungen (‫)דירתן‬, und sie vergleicht die Frevler mit ihren Wohnungen. Sie vergleicht die Gerechten mit ihren Wohnungen: Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf saftiger Weide wird ihre Wohnung (‫ )נויהם‬sein. (Ez 34,14) Und sie vergleicht die Frevler mit ihren Wohnungen: So spricht JHWH: Am Tag seines Hinabsteigens in das Totenreich lasse ich zunichte werden 5, bedecke ich ihn [mit] Urflut. (Ez 31,15) Womit werden die Frevler bedeckt, wenn sie ins Totenreich hinabsteigen? Mit der Urflut. 6  1 Seitenzahl gemäß Jalkut Schimoni al ha-Tora le-Rabbenu Schimon ha-Darschan. Sefer Bemidbar, hg. Dov (Arthur B.) Hyman und Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Harav Kook, 1986), im Folgenden zitiert als Hyman/Schiloni, JS Numeri. – Die Edition beruht auf der Handschrift Ms. heb. b. 6, Oxford, Bodleian Library. 2 Paragraphenzählung der Druckausgabe des Jalkut Schimoni, Warschau 1876-78. Diese Ausgabe des Jalkut Schimoni benutzte Dov Hyman für sein The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Pentateuch. Together with an Introduction, Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford and Vienna and the Editio Princeps [Salonika, 1526] (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1974). – Die Paragraphenzählung der Ausgabe Warschau weicht zum Teil von der Paragraphenzählungen in Ms heb. b. 6, Oxford, ab. Die abweichende Paragraphenzählung der Ausgabe Warschau ist kursiv, die fortlaufende Zählung von Ms. heb. b. 6, Oxford, fett wiedergegeben. 3 Vgl. Tan emor 5; TanB emor 7; NumR 1,1; GenR 33,1; ExR 14,2; PRK 9. 4 Vgl. PRK 9. 5 Biblia Hebraica (BH): ‫„ האבלתי‬mache ich trauern“.

TanB bemid 1

  Jalkut Schimoni Numeri

Chizkijja beRabbi Chijja sagte: Womit bedeckt man ein solches Reservoir 7? Mit einem Gefäß aus Ton, weil es seine Art ist[, Wasser abzuhalten]. Ebenso die Frevler, weil es über sie heißt: Und in der Finsternis geschahen ihre Werke. [Oh, eure Verkehrtheit! Wird der Ton dem Töpfer gleich geachtet?] (Jes 29,15-16) Weil sie finster sind, lässt sie der Heilige in das Totenreich hinabsteigen, das finster ist. Er bedeckt sie mit der Urflut, die finster ist, denn es heißt: Und Finsternis war auf der Urflut. (Gen 1,2) Und die Gerechtigkeit, die der Heilige der Welt bringt, ist offenbar (παῤῥησία) wie diese Berge. Deine Gerichte, eine große Urflut. (Ps 36,7) Ein Gericht, das du der Welt bereitest, ist eine große Urflut. Wie die Urflut im Verborgenen ist, so ist auch dein Gericht im Verborgenen. In welcher Weise? Als Jerusalem zerstört wurde, wurde es am 9. Ab zerstört. 8 Und als es für Ezechiel sichtbar wurde, [war es] am 20. 9 Warum? Um es nicht bekannt (παῤῥησία) zu machen. Wenn er aber kommt, um Israel groß zu machen, gibt er bekannt an welchem Ort, in welchem Monat, in welchem Jahr. Im zweiten Jahr. (Num 1,1) In welcher Ära (ὑπατεία) 10? Nach ihrem Auszug aus dem Land Ägypten. (Num 1,1) Um zu sagen. (Num 1,1) Was sagte er ihnen? Nehmt auf die Kopf[zahl] [der gesamten Gemeinde]. (Num 1,2)

 6 Glosse, der Satz wiederholt den Inhalt des zuvor zitierten Bibelverses. 7 ‫גיגית‬: Überdachung, großes Gefäß, Tank. Zu I Reg 7,23 wird das eherne Meer als ‫ גיגית‬bezeichnet. 8 Vgl. Ez 33,21: Am 5. Tag des 10. Monats kam ein Entronnener aus Jerusalem und sagte: Die Stadt ist eingenommen. 9 Vgl. jTaan 4,5. 10 Siehe Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 58: Eigentlich: Konsulat; römische Institution, wohl ab Anfang des 6. Jhs vor u.Z.

Bemidbar  

Dies ist es, was die Schrift sagt: 11 Was für ein Geschlecht 12 seid ihr?! Seht das Wort (‫ )דבר‬JHWHs. (Jer 2,31) Der Heilige sagte zu den Israeliten: Ihr habt zu Mose gesagt: Warum hast du uns aus Ägypten herausgeführt? (Num 20,5; 25,5) Bin ich eine Wüste (‫ )המדבר‬für Israel geworden? (Jer 2,31) Ich habe euch wie eine Wüste gemacht. In der Welt ist es gewöhnlich so: Ein König aus Fleisch und Blut, der in die Wüste hinauszieht, findet der dort wohl Bequemlichkeit, wie er sie in seinem Palast (palatium) hat, oder Essen und Trinken? Und ihr seid Sklaven von Pharao in Ägypten gewesen, und ich habe euch von dort herausgeführt und ließ euch unter den Wolken der Herrlichkeit lagern und ließ euch drei Helfer (‫ )גואלין‬erstehen, die euch dienten: Und ich habe Mose, Aaron und Mirjam vor dir her gesandt. (Mi 6,4) Sieben Wolken waren für sie [da]: [Eine] oben und unten und aus den vier Himmelsrichtungen [je eine] und eine vor ihnen. Er 13 schlug Schlangen und Skorpione und ebnete für sie die Höhen und Täler, und verbrannte die Dornen und Disteln, und ließ den Rauch aufsteigen. Da sahen ihn alle Könige des Ostens und des Westens und die Völker der Welt sagten: Wer ist dies, der heraufsteigt aus der Wüste wie Säulen 14 von Rauch? (Cant 3,6) Und es steht geschrieben: Und ich habe euch doch 40 Jahre in der Wüste geführt; nicht zerfielen eure Mäntel. (Dtn 29,4)

Und einem Kind wuchsen, solange es wuchs, auch sein Gewand und sein Mantel mit. Das Manna [kam] durch das Verdienst Moses. Und die Wolke [kam] durch das Verdienst Aarons. Und der Brunnen [kam] durch das Verdienst Mirjams. Denn sie sang ein Lied über das Wasser. 15 Ein König aus Fleisch und Blut, dem eine Provinz gehört, schickt hohe Persönlichkeiten dorthin, um Gericht zu halten und Aufgaben zu übernehmen. Wer muss für ihre Verpflegung sorgen? Doch wohl die Bewohner der Provinz!  11 Vgl. TanB bemidbar 1; NumR 1,2. 12 ‫ הדור‬ist ein Hapax legomenon. 13 Gott in Form der sieben Wolken. 14 BH: ‫ כתימרות‬ist ein Hapax legomenon. 15 Vgl. Ex 15,20: Mirjam besingt die Rettung am Schilfmeer.

TanB bemid 2

(2)

  Jalkut Schimoni Numeri

Aber der Heilige verfuhr nicht so, sondern er schickte Mose und Aaron und Mirjam, denn wegen ihres Verdienstes wurden die Israeliten geführt.

§ 682 16

Das Manna [kam] durch das Verdienst Moses. [Wisse, dass es so ist: Als Mose starb, was steht [darüber] geschrieben? Und das Manna hörte am anderen Tag auf. (Jos 5,12)] Und die Wolke [kam] durch das Verdienst Aarons. Wisse, dass es so ist: Als Aaron starb, 17 was steht [darüber] geschrieben? Das Volk aber wurde unterwegs ungeduldig. (Num 21,4) Denn die Sonne glühte über ihnen. 18 Und der Brunnen [kam] durch das Verdienst Mirjams, denn es heißt: Dort starb Mirjam. (Num 20,1) Und es gab kein Wasser für die Gemeinde. (Num 20,2) Wie war er beschaffen? Wie eine Art Fels, der sich rollte und mit ihnen an die Rastplätze kam. Und wenn die Fahnen ruhten und das Stiftszelt stand, kam der Felsen und ließ sich im Hof des Stiftszeltes nieder. Und die Fürsten kamen an seine Seite und sagten: Brunnen, lass [Wasser] aufsteigen! (Num 21,17) 19 Und er ließ aufsteigen. Und danach brachte ich euch Ruhe. Bin ich eine Wüste für Israel geworden? (Jer 2,31) Bin ich mit euch etwa wie mit einer Wüste verfahren? Oder ein Land des Dunkels? (Jer 2,31) Habe ich euch nicht selbst erleuchtet, denn es heißt: Und JHWH zog am Tag vor ihnen her. (Ex 13,21) Eine andere Auslegung: Des Dunkels (‫)מאפליה‬. (Jer 2,31) Ich habe euch doch gesagt, dass ich euch [Gutes] bringen werde, nur habe ich es hinausgezögert.

 16 Paragraphenzählung der Handschrift Ms heb. b. 6, Oxford Bodleian Library. 17 Vgl. Num 20,24. 18 Vgl. Num 21,6: Gott schickt feurige Schlangen unter die Israeliten. 19 Nach Num 21,17 singen dies die Israeliten als Lied. Der Brunnen muss aber, wann immer er gebraucht wurde, Wasser gegeben haben, also bei jeder Rast. Nach Num 21,18 gruben die Fürsten den Brunnen. Der Kommentar setzt diese Voraussetzungen zu einer Erklärung zusammen.

Bemidbar  

„Dunkles“ ist nichts anderes als „Verzögerung“, denn es heißt: Denn sie sind die Späteren (‫)אפילות‬. (Ex 9,32) (R.) Jehoschua sagte: Nicht fiel (eine) Sache von all (seiner) Rede [über] das Gute [weg], das er gesagt hatte. / Alles ist (zum Hause Israel) gekommen. (Jos 21,45) 20 Das ist es, was die Schrift sagt: Wer mich in die Wüste brächte[, in das Nachtlager der Wanderer, so verließe ich mein Volk]. (Jer 9,1)

(3)

Ein Gleichnis über einen Fürsten, der in eine Provinz einzog: Als ihn die Bewohner der Provinz sahen, flohen sie (‫)ברחו‬. Er zog in eine zweite, und sie flohen. Er zog in eine andere, zerstörte (‫ )חרבה‬Stadt ein. Als die Bewohner [dieser] Provinz ihn sahen, priesen (καλῶς) sie ihn. Er sagte: Diese Stadt ist besser als alle Provinzen. Hier erbaue ich mit eine Herberge (ζενία). Ebenso floh das Meer vor ihm, als der Heilige [zu Israel] kam, denn es heißt: [Als Israel aus Ägypten auszog, das Haus Jakob aus dem fremden Volk, da wurde Juda sein Heiligtum, Israel sein Königreich.] Das Meer sah [es] und floh (‫)וינוס‬. (Ps 114,3) 21 P20F

Als [Israel] in die öde (‫ )חרב‬Wüste kam, freuten sie sich über es, denn es heißt: Die Wüste und ihre Städte jubeln. (Jes 42,11) Er stieg in ihre Mitte hinab, und sie begannen sich zu freuen, denn der Heilige wohnte in ihrer Mitte, denn es heißt: Freuen sollen sich 22 die Wüste und die Einöde. 23 (Jes 35,1) Da redete JHWH zu Mose in der Wüste [am] Sinai (‫ )סיני‬im Stiftszelt. (Num 1,1) Bevor das Stiftszelt stand, redete er mit ihm im Dornenbusch (‫)סנה‬: 24 Da rief 25 ein Engel JHWHs in einer Feuerflamme in dem Dornenbusch zu ihm. (Ex 3,2) P23F

 20 Hyman/Schiloni geben Jos 21,43 als Zitatangabe an. – Die Bibelstellen werden im Jalkut Schimoni zuweilen abweichend vom Standardtext der Bibel zitiert. Hyman/Schiloni geben die abweichende Formulierung in runden und die Standardformulierung der Bibel in eckigen Klammern an. Siehe Farina Marx, “Compilation or Interpretation? The Yalkut Shimoni on Habakkuk,” in Jenseits der Tradition? Tradition und Traditionskritik in Judentum, Christentum und Islam, hg. Regina Grundmann, Assaad Elias Kattan (Berlin: Walter de Gruyter, 2015), 74-88. 21 Der gesamte Psalm ist zum Verständnis der Auslegung grundlegend. Ps 114,7-8, die Schlussverse des Psalms lauten: Vor dem Herrn erbebe, Erde. Vor dem Gott Jakobs, der den Felsen wandelte zu Wasser und die Stein in Wasserquellen. Ps 114,8: ‫ו־מיִ ם‬ ֽ ָ ֹ‫ַם־מיִ ם ֝חַ לּ ִָ֗מישׁ לְ מַ ﬠְ יְ נ‬ ֑ ָ ‫הַ הֹ פְ ִ ֣כי הַ ֣צּוּר ֲאג‬. Die drei letzten Wörter des Verses sind Hapax legomena. 22 Das Verb ist ein Hapax legomenon, es wird im Kommentar plene geschrieben. 23 Denn Gott wird, so Jes 35,7, Wasser für trockenes Land hervorbringen. 24 Vgl. NumR 1,3.

TanB bemid 3

  Jalkut Schimoni Numeri

Und danach sprach er mit ihm in Ägypten, denn es heißt: Danach sprach JHWH zu Mose und Aaron im Land Ägypten folgendes. (Ex 12,1) Und danach sprach er mit ihm am Sinai, denn es heißt: Da sprach JHWH zu Mose am Berg Sinai. (Lev 25,1) Als das Stiftszelt stand, sagte er: Gut ist die Zurückgezogenheit (‫)הצניעות‬, denn es heißt: Und zurückgezogen (‫ )והצנע‬26 zu wandeln mit deinem Gott. (Mi 6,8) Er begann, mit ihm im Stiftszelt zu sprechen. P25F

P

Und ebenso sagt David: Ganz als Herrlichkeit (‫ )כבודה‬27 ist die Königstochter im Innengemach (‫ )פנימה‬28. (Ps 45,14) [In bunten Gewändern wird sie zum König geführt. (Ps 45,15)] P27F

P

Die Königstochter ist Mose, denn es heißt: Ich liefere Ägypten in die Hand von harten Herren 29 aus. (Jes 19,4) Das sind die Plagen, die über Ägypten kommen. Und ein mächtiger König soll über sie herrschen. (Jes 19,4) Das ist Mose, dessen Königin die Tora war, die „mächtig“ genannt wird, denn es heißt: JHWH gebe seinem Volk Macht, JHWH segne sein Volk mit Frieden. (Ps 29,11) / § 684 Esfa 31

Als die Israeliten die Tora empfingen, wurden die Völker der Welt auf sie eifersüchtig. 30 Was fürchteten sie? Dass er [die Israeliten] mehr als alle Völker sich nähern ließ. Der Heilige verschloss ihre Münder. Er sagte zu ihnen: Bringt (‫ )הביאו‬mir die Bücher (‫ )בספרי‬eurer Abstammungen: Bringt (‫ )הבו‬32 JHWH die Familien der Völker, 33 (Ps 96,7) P31F

P

P32F

P

 25 BH: Da erschien ihm. 26 Hapax legomenon. 27 Ist Hapax legomenon. 28 5 x biblisch belegt. 29 Der Vers in der BH enthält das Problem, dass der Pluralform von ‫ אדון‬ein Adjektiv im Singular beigeordnet ist. Der Jalkut bringt das Adjektiv als Plural und interpretiert „harte Herren“ allegorisch als die Plagen, die über die Ägypter geschickt wurden. 30 Vgl. den Kommentar zu Num 26,2. 31 „Esfa“, nach Num 11,16 „versammle mir“ benannt, ist eine verlorene Quelle. Siehe Amos Geula, Lost aggadic Works known only from Ashkenas: Midrash Abkir, Midrash Esfa and Devarim Zuta (hebr.), Diss. Jerusalem 2006. 32 Der schwierige Imperativ (nach Benjamin Davidson, The Analytical Hebrew and Chaldee Lexicon (London: Samuel Bagster & Sons, 1848), 161: Kal imper. Pl. Masc. von ‫ )יהב‬wird im Jalkut als Hifil Imperativ Plural von ‫ בוא‬gedeutet.

Bemidbar  

wie meine Kinder [sie] bringen. Und sie wurden in Geburtslisten eintragen (‫ )ויתילדו‬34 nach ihren Familien 35 [nach dem Haus ihrer Väter durch das Zählen (‫ )במספר‬der Namen]. (Num 1,18) Daher zählte er sie in diesem Buch (‫ )מנאם בספר‬nach den Geboten auf: Dies sind die Gebote, die JHWH Mose für die Kinder Israels gebot am Berg Sinai. (Lev

27,34) 36

Und danach [steht geschrieben]: Und JHWH redete zu Mose in der Wüste Sinai. (Num 1,1) Erhebt die Zahl (‫ )שאו את ראש‬der gesamten Gemeinde der Kinder Israels. (Num 1,2) Nicht, weil sie es verdient hätten, die Tora zu empfangen, / sondern wegen ihrer Abstammung [von Abraham]: Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, eine Braut. (Cant 4,12) Eine ist meine Taube, meine Holde [einzig ist sie ihrer Mutter, auserwählt ihrer Gebärerin (‫ )ליולדתה‬37]. (Cant 6,9) P36F

P

Als die Völker (‫[ )האומות‬dies] hörten, fingen sie auch an, sie zu preisen (καλῶς): Die Töchter 38 sahen sie und priesen sie glücklich (‫ )ויאשרוה‬39. (Cant 6,9) P38F

P

Sie taten dies erst, nachdem sie nach Schittim gekommen waren: Da fing das Volk (‫ )העם‬an, Unzucht zu begehen [hin zu den Töchtern von Moab]. (Num 25,1)

Die Völker freuten sich: Die Krone 40, die in ihrer Hand war, ist bereits von ihnen genommen worden. Jener Preis, mit dem sie gepriesen worden waren (‫)משתבחין‬, siehe, er ist vergangen, sie sind uns gleich. Als sie zu Fall gekommen waren, richtete sie Gott 41 auf, denn es heißt: Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, deine Huld, JHWH stützte mich 42. (Ps 94,18)

 33 Der Vers kann so nicht wörtlich verstanden werden; daher werden nicht die Familien, sondern ein Buch über die Familien und ihre Abstammungsgeschichte vor Gott gebracht. 34 Hapax legomenon. 35 BH: ‫משפחתם‬. 36 Dies ist der letzte Vers des Buches Leviticus, an den sich Num 1,1 anschließt. „Dies sind die Gebote“ bezieht sich rückblickend auf das in Leviticus zuvor Gesagte. Der Jalkut erwartet mit dieser Einleitung eine neue Aufzählung und sieht als ein Gebot in Num 1,2 die Aufforderung, das Volk zu zählen. 37 Hapax legomenon. 38 Töchter sind alle Kinder. Der Vers sagt also, dass alle derselben Abstammung sind, alle dieselbe Mutter haben. 39 Hapax legomenon. 40 Gemeint ist die Auszeichnung der Tora. 41 Hier „Makom“.

(4)

§ 683

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Heilige verstieß (‫ )נגף‬jeden, der sich verunreinigt hatte, und er ließ sie wegen ihrer Reinheit bestehen, denn es heißt: Und es war nach der Seuche (‫)המגפה‬. (Num 25,19) Erhebt die Zahl der gesamten Gemeinde der Kinder Israels. (Num 1,2) Mek jitro 1 43

[Da sprach JHWH zu Mose in der Wüste [am] Sinai] im zweiten Jahr nach dem Auszug aus dem Land Ägypten. (Num 9,1) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie die Jahre nach dem Auszug aus Ägypten zählten (‫)שמונין‬. Steht geschrieben [in § 247 aus Mek jitro 1] im Abschnitt „am dritten Monat“ (Ex 19,1).

TanB bemid 5

Erhebt die Zahl (‫ )שאו את ראש‬der gesamten Gemeinde (‫ )עדת‬der Kinder Israels. (Num 1,2)

Das ist es, was die Schrift sagt: Dergleichen hat er keinem Volk (‫ )גוי‬getan. (Ps 147,20) Und es steht geschrieben: Er wird das Horn seines Volkes (‫ )עמו‬erheben. (Ps 148,14) Ein Gleichnis über einen König, der eine erste Frau heiratete, ihr aber keine Hochzeitsverschreibung 44 schrieb. Er schied sich [dann] von ihr und schrieb ihr keinen Scheidebrief, und so der zweiten und so der dritten. Nach [einiger] Zeit sah er eine arme Waise, eine Tochter mit [herausragenden] Vorfahren und wollte sie heiraten. Er sagte zu seinem Hochzeitsbeistand: Ich werde mit dieser nicht so verfahren wie mit den ersten [Frauen]. Diese ist eine Tochter mit [herausragenden] Vorfahren, eine, die züchtig (‫ )צנועה‬in ihren Werken ist und sittsam. Ich werde ihr eine Heiratsverschreibung schreiben: In welchem Jahr, in welchem Monat, in welcher Woche, am wievielten des Monats, in welcher Provinz (ἐπαρχία), so, wie es bei Ester geschrieben steht: Da wurde Ester [zum König] geholt usw. Im zehnten Monat, das ist der Monat Tebet, im siebten Jahr seiner Königsherrschaft. (Est 2,16) Ebenso schuf der Heilige die Generation der Sintflut, die Generation der Trennung [der Sprachen], die Sodomiter und die Ägypter. Er schrieb nicht auf, wann er sie erschuf und wann er sie zugrunde gehen ließ, sondern nur: An diesem Tag brachen alle Brunnen der großen Urflut auf. (Gen 7,11) Und so bei allen.  42 ‫ יסעדני‬ist Hapax legomenon. 43 Zitiert wird nach der Ausgabe: Chaim S. Horovitz, Israel A. Rabin, Mechilta dʼRabbi Ismael cum variis lectionibus et adnotationibus (Jerusalem: Wahrman Books, 1979), hier 203. 44 Ketubba.

Bemidbar  

Als aber die Israeliten erstanden, sagte der Heilige zu Mose: Ich verfahre mit diesen nicht so, wie mit den ersten, denn jene sind die Kinder Abrahams, Isaaks und Jakobs. Daher schreibe auf: In welchem Monat, im wievielten des Monats, an welchem Tag, in welcher Stunde, in welcher Provinz (ἐπαρχία) ich ihr Horn erhöhe und ich ihnen ein Erheben des Hauptes (‫ )תלוי ראש‬gegeben habe. Daher heißt es: Da redete JHWH zu Mose usw. in der Wüste [am] Sinai. (Num 1,1) Das ist die Provinz (ἐπαρχία). Im Stiftszelt. (Num 1,1) Das ist der Landkreis. Im zweiten Jahr. (Num 1,1) In welchem Monat? Im zweiten Monat. (Num 1,1) Am wievielten im Monat? Am ersten des Monats [nach dem Auszug aus Ägypten]. (Num 1,1) Siehe, es wurde die Provinz (ὑπατεία) aufgeschrieben. Warum? Erhebt (‫ )שאו‬das Haupt. (Num 1,2) Um aufrecht zu halten, wie es heißt: Er wird das Horn 45 seines Volkes erheben (‫)וירם‬. (Ps 148,14) Da redete JHWH zu Mose. (Num 1,1)

TanB bemid 6

Glücklich ist Mose! 46 60 Myriaden [Israeliten] und Priester und Leviten standen [dort], / aber von allen wurde nur mit ihm geredet, denn es heißt: Da redete JHWH zu Mose. (Num 1,1)

(5)

In der Wüste [am] Sinai. (Num 1,1) Von hier lehrten unsere Lehrer: 47 Durch drei Dinge wurde die Tora gegeben: Durch Feuer, durch Wasser und durch Wüste. Durch Feuer: Und der Berg Sinai war ganz [in] Rauch. (Ex 19,18) Durch Wasser, denn es heißt: Bei deinem Auszug, JHWH aus Seir, auch die Wolken troffen vor Wasser. (Jdc 5,4)  45 „Horn“ wird als Metapher zu „Zahl“ verstanden. 46 Vgl. NumR 1,6. 47 Vgl. Mek jitro 5; NumR 1,7.

  Jalkut Schimoni Numeri

Durch Wüste, denn es steht geschrieben: Durch die Wüste Sinai. (Num 1,1) Und warum wurde sie durch diese drei Dinge gegeben? Vielmehr [ist es da], um dir zu sagen: Wie jene umsonst für die Welt sind, so ist auch die Tora umsonst für die Welt, denn es heißt: Jeder Durstige gehe zum Wasser. (Jes 55,1) TanB bemid 7

Sinai. (Num 1,1) [Mit] sechs Namen benennt man ihn: 48 Berg Gottes, Berg Baschan, höckriger Berg: Der Berg, an dem er alle anderen Berge verworfen hat, wie es heißt: Weder ein höckriger, noch ein kleiner. (Lev 21,20) Berg des Begehrens, der Berg, auf dem der Heilige begehrt zu wohnen: Der Berg, den Gott als seinen Wohnsitz begehrt. (Ps 68,17) Berg Horeb (‫)חרב‬, der Berg, auf dem ein Schwert (‫ )חרב‬gezückt wurde: Getötet werden soll der Ehebrecher. (Lev 20,10) Getötet werden soll der Mörder. (Num 35,16) Berg Sinai (‫)סיני‬, ein Berg, an dem die Völker der Welt verhasst wurden (‫)נשתנאו‬. Und es wurde ihnen eine Verurteilung (ἀπόφασις) gegeben, denn es heißt: Und die Völker sollen verwüstet werden (‫)חרוב יחרבו‬. (Jes 60,12) Vom Horeb sollen sie getilgt werden (‫)מחרב יחרבו‬.

TanB bemid 8

Aber Israel, 49 euch habe ich ein Erheben des Hauptes gegeben, denn es heißt: Erhebt das Haupt [der gesamten Gemeinde der Kinder Israels]. (Num 1,2) Um zu bestätigen, was gesagt ist: Er wird das Horn seines Volkes erheben. (Ps 148,14) Und ebenso heißt es: Es wird dir JHWH, dein Gott, zum Höchsten machen. (Dtn 28,1) Und die Leviten sollen sich um die Wohnung des Zeugnisses lagern. (Num 1,53) Steht geschrieben in § 426 [am Ende von JS zu Exodus; unbekannte Quelle]. 50

 48 Vgl. NumR 1,8; ExR 2,4. 49 Vgl. NumR 1,9.

Bemidbar  

Kapitel 2 Ein [jeder] unter seinem Panier bei den Feldzeichen 51. (Num 2,1)

TanB bemid 9

Unsere Rabbinen lehrten uns: 52 Innerhalb wie vieler Ellen ist es einem Menschen erlaubt, am Schabbat zu gehen? So lehrten [es] unsere Lehrer: 53 Wer unterwegs die Schabbatruhe hält, mache sich Kreise von vier Ellen 54 [Durchmesser], Worte R. Chananjas ben Antigonos. Und man darf innerhalb der vier Ellen am Schabbat [Dinge] tragen, und man sagt: Ich habe mich an meinem Ort zur Schabbatruhe niedergelassen, und sein Ort gewährt ihm [das Anrecht], für 2000 Ellen [Bewegungsfreiheit] in jede Himmelsrichtung. Und wie viel sind vier Ellen? R. Jehuda sagt: 55 [Platz,] um ein Fass von seinem Fußende zu nehmen und es an seinem Kopfende [wieder] abzusetzen. Und wenn er in einer Provinzstadt die Schabbatruhe hält, selbst wenn sie so groß ist wie Antiocheia, kann er sie ganz begehen und ihr Übergehungsgebiet 56 und außerhalb des Übergehungsgebiets 2000 Ellen. 57 Und was [bedeutet] „Übergehungsgebiet“? Läden und Gasthäuser (πανδόκιον), die außerhalb der Provinzstadt sind.

 50 Vgl. NumR 2,20. 51 BH: ‫באתת‬. 52 Vgl. NumR 2,9. 53 Vgl. mEr 4,8; bEr 49b. 54 Arye Ben-David, Talmudische Ökonomie. Die Wirtschaft des jüdischen Palästina zur Zeit der Mischna und des Talmud, Bd. 1 (Hildesheim: Olms, 1974), 344: Eine Elle hat 56 cm. Vgl. mEr 4,5: Wer unterwegs einschläft und nicht merkt, dass es Nacht wird, hat 2000 Ellen nach jeder Richtung, Worte R. Jochanan ben Nuris. Und die Weisen sagen: Er hat nur vier Ellen. R. Eliezer sagt: Und er ist in ihrer Mitte. Vgl. bEr 48a: Nach Ansicht aller darf man [etwas] nur vier Ellen Tragen und nicht weiter. Woher ist das zu belegen? Von Ex 16,29: Jeder verbleibe auf seinem Platz. Dort, wo er steht. Wie viel ist das? Drei Ellen für den Körper und eine Elle, um Hände und Füße ausstrecken zu können. (Vier Ellen der Person entsprechend und nicht vier Ellen nach einer bestimmten Maßangabe.) 55 Vgl. tEr 4,11. 56 Vgl. mEr 5,7. 57 Vgl. bEr 61b.

(6)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und wer die Schabbatruhe in einer Höhle hält, selbst wenn sie so groß ist wie die Höhle Zedekias, des Königs von Juda, die 12 Meilen hatte, kann sie ganz begehen und außerhalb von ihr 2000 Ellen in jede Richtung, die er will. Und worauf stützen sich die Gelehrten? Auf die Tora, denn es heißt: Und ihr sollt außerhalb der Stadt [auf der Ostseite 2000 Ellen] abmessen. (Num 35,5) Und ebenso findest du es bei Josua. Als er hinaufzog, um Jericho zu zerstören, sagte Josua zu ihnen: Einst werdet ihr dort stehen und den Schabbat halten, entfernt euch nur nicht von der Lade mehr als 2000 Ellen in jede Richtung. Warum? Damit ihr in der Lage seid, am Schabbat vor die Lade zu kommen und zu beten. Und so sprach er: Nur sei zwischen euch und ihr ein Abstand von etwa 2000 Ellen. (Jos 3,4) Und so findest du, als der Heilige zu Mose redete, dass er ihnen Paniere machte. Er sagte: Lass sie nach ihren Panieren nach allen Richtungen wohnen. Woher [ist das zu belegen]? Von da, wo wir in Bezug auf die Angelegenheit lesen: Ein [jeder] unter seinem Panier bei den Feldzeichen. (Num 2,1) TanB bemid 10

Das ist es, was die Schrift sagt: Wir wollen jubeln über deine Hilfe, im Namen JHWHs das Panier erheben. (Ps 20,6) Denn der Heilige setzte seinen Namen in unsere Namen und machte uns Paniere, denn es heißt: Ein [jeder] unter seinem Panier bei den Feldzeichen. (Num 2,1) Der Heilige liebte die Israeliten mit großer Liebe, dass er sie [nach] Panieren ordnete wie die Dienstengel, damit man sie erkennen konnte: Die Kinder Rubens für sich und die Kinder Simons für sich. Und woher [ist zu belegen], dass er sie liebt? Weil es heißt: Und sein Panier über mir ist Liebe. (Cant 2,4) Womit ist die Sache vergleichbar? Mit jemandem, dessen Schatzhaus voller Wein war. Als er hineinging, um ihn zu prüfen, fand er, dass er zu Essig geworden war. Als er aus dem Schatzhaus hinausging, fand er dort [doch noch] ein Fass mit Wein. Er sagte: Dieses Fass steht mir für das volle Schatzhaus. Ebenso schuf der Heilige 70 Völker, aber an allen fand er kein Wohlgefallen, außer an Israel, denn es heißt: Er führte mich in das Weinhaus [und sein Panier über mir ist Liebe]. (Cant 2,4)

Bemidbar  

[„Wein“ in der Gematrie ist:] Jod, Jod [gleich] 20, Nun [gleich] 50, ergibt 70. Und von ihnen allen liebte er nur Israel, denn es heißt: Und sein Panier über mir ist Liebe. (Cant 2,4) Und es steht geschrieben: 60 sind Königinnen usw., eine aber ist meine Taube, meine Holde. (Cant 6,8-9) Er führte mich in das Weinhaus [und sein Panier über mir ist Liebe]. (Cant 2,4) R. Chunia 58 sagte: Zunächst [war es so,] dass, wer mit dem Finger auf das Bild (εἰκόνιον) des Königs zeigte, getötet wurde. Aber die Kinder gehen in die Schule und zeigen mit dem Finger auf die Erwähnung 59. [Deswegen] sagte der Heilige: Und sein Panier über mir ist Liebe. (Cant 2,4) Dies ist es, was die Schrift sagt: 60 Wer ist sie, die herabschaut wie die Morgenröte. (Cant 6,10)

TanB bemid 11

Groß sind die Israeliten bei ihren Panieren. Alle Völker blicken auf sie, wundern sich und sagen: Wer ist sie, die herabschaut. (Cant 6,10) Die Völker sagten zu ihnen: Kehr zurück, kehr zurück, Schulamit. (Cant 7,1) Schließ dich uns an, komm zu uns, und wir machen euch zu Heerführern (dux), Herrschern und Statthaltern (ἡγεμών). Kehr zurück, kehr zurück, Schulamit. (Cant 7,1) Und die Israeliten sagen zu ihnen: Was bewundert ihr an Schulamit? (Cant 7,1) Welche Größe gebt ihr uns? Vielleicht wie beim Tanz von Doppelreihen? (Cant 7,1) Welche Größe könnt ihr uns geben? So viel wie uns JHWH, unser Gott, in der Wüste gab? Ein Panier für das Lager von Juda? Ein Panier für das Lager von Ruben? Ein Panier für das Lager von Efraim? Ein Panier für das Lager von Dan? Eine andere Auslegung: Wie beim Tanz (‫ )כמחולת‬von Doppelreihen. (Cant 7,1)

 58 TanB: Chanina. Vgl. CantR 2,4 § 1. 59 Chiffre für „Gott“. 60 Vgl. NumR 2,4.

(7)

§ 685

  Jalkut Schimoni Numeri

Wir haben gesündigt, er aber hat uns vergeben (‫)מוחל‬. § 684

Ebenso schaute auch der Frevler Bileam auf sie und sein Blick zog hinaus [und er sah], dass er nichts gegen sie ausrichten konnte, denn es heißt: Da erhob Bileam seine Augen und sah Israel nach Stämmen gelagert. (Num 24,2) Er begann zu sprechen: Wer kann gegen diese Menschen etwas ausrichten, denn jeder einzelne wohnt an seinem Panier.

TanB bemid 12

Ich will mein Wissen von ferne holen und dem, der mich gemacht hat, Gerechtigkeit erweisen. (Ijob 36,3) Er hätte nur zu sagen brauchen: 61 Ein jeder unter seinem Panier. (Num 2,1) Was lehrt die Bibel mit: Unter seinem Panier bei den Feldzeichen? (Num 2,1) [Das ist] vielmehr [so]: In der Stunde, in der unser Vater Jakob aus der Welt schied, sagte er zu ihnen: Wenn ich mich nun zu meinen Vätern lege[, bringt mich aus Ägypten weg]. (Gen 47,30) Er wandte sich all seinen Söhnen zu, segnete sie und wies sie an. Er sagte zu ihnen: Wenn ihr mich tragt, tragt mich in Furcht und Ehrerbietung, und kein anderer Mensch soll meine Bahre berühren: Niemand von den Ägyptern und niemand von euren Kindern, weil es bei ihnen [einige gibt], die von den Töchtern der Kanaaniter [Frauen] geheiratet haben.

§ 685

Und ebenso heißt es: Und seine Söhne verfuhren mit ihm, wie er es ihnen geboten hatte. (Gen 50,12) Die Söhne, und nicht die Söhne seiner Söhne: Da brachten ihn seine Söhne ins Land Kanaan. (Gen 50,13) Wie hatte er [es] ihnen geboten? 62 Er hatte zu ihnen gesagt: Juda, Issachar und Sebulon, sollen meine Bahre von Osten tragen. Ruben, Simon und Gad von Süden, Efraim, Manasse und Benjamin von Westen. Dan, Ascher und Naftali von Norden. Josef soll nicht tragen, weil er ein König ist, und ihr müsst ihm Ehre erweisen. Und Levi soll nicht tragen. Warum? Weil er die Lade trägt. Und wer die Lade des Ewiglebenden trägt, darf die Lade eines Toten nicht tragen.

 61 Vgl. NumR 2,8. 62 Raschi bezieht sich auf diese Stelle in seinem Kommentar.

Bemidbar  

Wenn ihr so verfahrt und meine Bahre tragt, wie ich [es] euch befohlen habe, wird der Heilige euch einst Panier [um] Panier wohnen lassen. Als er nun verschieden war, trugen sie ihn, wie er es ihnen befohlen hatte. Nachdem die Israeliten aus Ägypten ausgezogen waren, hatte der Heilige gesagt: Siehe, die Stunde [ist gekommen], Paniere [um] Paniere zu bilden, wie er es ihren Vätern verkündet hatte. Sogleich sagte der Heilige zu Mose: Mache ihnen Paniere auf meinen Namen. Als er begann, wurde Mose verdrießlich. Er sagte: Einst wird es eine Spaltung unter den Stämmen geben. Wenn ich zum Stamm Juda sage, sie sollen im Osten wohnen, sagt der: Es ist [mir] nur möglich, im Süden zu wohnen. Und so wird es mit jedem einzelnen Stamm gehen. Der Heilige sprach zu Mose: Sie brauchen dich nicht in dieser Angelegenheit. Sie kennen ihren Aufenthaltsort selbst. Warum? Ein Befehl ihres Vaters ist in ihrer Hand, wie sie nach Panieren wohnen sollen. Ich sage ihnen keine neue Sache: Wie sie seine Bahre umgaben, so sollen sie meine Wohnung umgeben. Woher [ist das zu belegen]? Ein [jeder] unter seinem Panier bei den Feldzeichen samt dem Haus ihrer Väter. (Num 2,2)

Wie wohnten sie? Die Leviten lagerten sich um die Wohnung, Mose und Aaron und seine Söhne im Osten, / denn es steht geschrieben: 63 Und sie lagerten vor der Wohnung ostwärts, vor dem Stiftszelt gegen Sonnenaufgang, Mose, Aaron und seine Söhne. (Num 3,38) Juda, Issachar und Sebulon waren ihnen nahe. Von hier sagten sie: 64 Glücklich ist der Gerechte, glücklich seine Nachbarn. Das sind die drei Stämme, die nahe bei Mose und Aaron waren, die in der Tora zu Großen gemacht wurden, denn es heißt: Nicht weicht das Zepter von Juda und der Führungsstab. (Gen 49,10) Und es steht geschrieben: Juda ist mein Führungsstab. (Ps 108,9) Und von den Söhnen Issachars, die die Einsicht hatten, die Zeiten zu wissen, sodass sie wussten, was Israel zu tun habe: 200 Hauptleute. (I Chr 12,33)

 63 Vgl. Num 3 und die Verteilung der Stämme nach der Landnahme. 64 Vgl. TanB korach 8; NumR 18,5.

§ 686 TanB bemid 13

(8)

  Jalkut Schimoni Numeri

Das sind die 200 Oberhäupter der Gerichtshöfe (συνέδριον), die aus Issachar hervorgingen. Und aus Sebulon ergreift man (‫ )מושכים‬den Stab des Schreibers. (Jdc 5,14) Weil sie Nachbarn der Tora waren, wurden sie alle Weise. 65 Und vom Süden die Söhne Kehats, und ihnen nahe waren Ruben, Simon und Gad. Von hier sagten sie: Wehe dem Frevler, und wehe seinem Nachbarn. Das sind die drei Stämme, die bei Korach im Süden wohnten. Sie gingen mit ihm durch seine Spaltung zugrunde, denn es heißt: Da öffnete die Erde ihren Schlund und verschlang sie [samt ihren Familien]. (Num 16,32) Vom Westen die Söhne Gerschoms und ihnen nahe Efraim und Manasse und Benjamin. Und vom Norden 66 die Söhne Meraris und ihnen nahe waren Dan, Ascher und Naftali. Die Wolken 67 der Herrlichkeit umgaben sie[, wenn sie lagerten].

§ 686

Und so war es bei ihrem Aufbruch: Mose hatte ein Zeichen (σημεῖον) an der Wolke. 68 Wann? Wenn sie sich entfernte. Wenn er sah, dass sie sich entfernte, sagte er: Steh auf, JHWH, damit deine Feinde zerstieben. (Num 10,35) Und die Wolke entfernte sich. Wenn die Wolke sich entfernte, machten sich alle bereit aufzubrechen und ordneten ihre Gerätschaften, [zuerst] diejenigen, die Vieh hatten und [dann], wer keines hatte. Die Wolke trug den Rest. Wenn sie sich geordnet hatten, blies man in die Trompeten. Juda und sein Panier brach auf: Zuerst sein Fürst und sein Stamm nach ihm. Und als Zeichen (σημεῖον) über jedem einzelnen Fürsten war eine Fahne (mappa) und eine Farbe. 69 Und von ihnen lernte das Königreich es, dass sie sich eine Fahne und eine Farbe machen.  65 TanB: Weil sie Nachbarn [von Isachar] waren, wurden sie alle Söhne der Tora. 66 TanB: Osten. 67 TanB: Die sieben Wolken der Herrlichkeit. 68 Vgl. NumR 2,7. 69 Vgl. Raschi zu Num 2,2.

Bemidbar  

Und auf jeder einzelnen Fahne war [eine Farbe] wie die Farbe der Edelsteine, die auf der Brust Aarons waren. Jeder einzelne Stamm hatte seine [eigene] Fahne [mit einer der Farben] wie die Farbe ihrer Steine. Und waren die Steine auf ihrem Weg, so waren sie unterwegs an ihrer Seite. Und [etwas] wie ein Balken ging aus der Wolke hervor, damit sie wüssten, in welche Richtung sie hinausziehen sollten. So geschah der Aufbruch eines jeden einzelnen Paniers. Sie hörten dort auf zu gehen, wo sie lagern wollten. Jene Wolke, die über der Wohnung war, die über dem Lager der Leviten ging, war in der Mitte der Lager. Stand sie, stellten die Söhne Kehats und die Söhne Levis die Wohnung 70 vor alle Lager, bevor sie ankamen, denn es heißt: Und sie richteten / die Wohnung auf, bis sie ankamen. (Num 10,21) Und wenn sie angekommen waren, blieben alle jeweils an ihrem Ort stehen, und die Wolken der Herrlichkeit standen über ihnen. 71 Dies war das Größte in der Hand Moses: Er [pflegte] zu sagen: Lass dich nieder, JHWH, bei den Tausenden Israels. (Num 10,36)

(9)

Und die Wolken der Herrlichkeit umgaben sie. Und der Geist des Heiligen sagt durch Salomo: 72 Schön bist du, meine Freundin, wie Tirza (‫)כתרצה‬. (Cant 6,4) Wenn ich mit euch zufrieden bin (‫)מתרצה‬. Eine andere Auslegung: Dass ihr euch mit mir durch Opfer versöhnt, denn es heißt: Dass es ihm wohlgefällig aufgenommen werde (‫)נרצה‬, ihm Sühne zu schaffen. (Lev 1,4) Lieblich wie Jerusalem (‫)כירושלים‬. (Cant 6,4) Wie jene Dienstengel, die [mich] fürchten (‫ )יראים‬und vollkommen für mich sind (‫)מושלמים‬. Furchtbar wie Heerscharen (‫)כנדגלות‬. (Cant 6,4) Wie Paniere (‫)כדגלים‬, die ich dir gab. Und David sieht es und sagt: Solches hat er keinem Volk getan. (Ps 147,20) Das ist es, was die Schrift sagt: 73 Er wird es im Land der Wüste finden. (Dtn 32,10)

 70 Vgl. Raschi zu Num 10,21. 71 Vgl. Raschi zu Num 9,18. 72 Vgl. NumR 2,8; CantR 6,4 § 2. 73 Vgl. NumR 2,6.

§ 687 TanB bemid 14

  Jalkut Schimoni Numeri

Als großen Fund fand der Heilige Israel. Wie ein Mensch, der in die Wüste geht und Trauben findet, ebenso fand der Heilige Israel, denn es heißt: Wie Trauben in der Wüste habe ich eure Väter 74 gefunden. (Hos 9,10) Deswegen heißt es: Er wird es im Land der Wüste finden. (Dtn 32,10) In der Öde, im Geheul (‫ )ילל‬der Wildnis. (Dtn 32,10) Nacht (‫ )לילה‬war [es für] die Welt, als aber Israel die Tora empfing, leuchtete die Welt auf, denn es heißt: Denn eine Leuchte ist ein Gebot und die Tora ein Licht. (Prov 6,23) Was [bedeutet]: Er wird es umfangen? (Dtn 32,10) Er umgab sie mit den Wolken der Herrlichkeit. Er wird auf es achten (‫)יבוננהו‬. (Dtn 32,10) Denn er gab ihnen Einsicht (‫[ )הבינם‬in die] Worte der Tora. Er wird es behüten. (Dtn 32,10) Glücklich sind die Ohren, die hören, wie er sie liebt, wie er sie schützt, wie er sie behütet. Man könnte meinen bis: Wie seinen Augapfel. (Dtn 32,10) Er sah, wie er sie liebt, beschützt und behütet. Denn der Heilige sagte zu Mose: Sage ihnen, sie sollen mir eine Wohnung bereiten und ich werde unter ihnen wohnen. Und mehr noch, ich werde sie zu Panieren für meinen Namen machen. Warum? Weil sie meine Kinder sind, denn es heißt: Ihr seid Kinder für JHWH, euren Gott. (Dtn 14,1) Und sie sind mein Heer, denn es heißt: Und ich habe meine Heerscharen hinausgeführt. (Ex 7,4) Daher habe ich sie zu Panieren für meinen Namen gemacht. TanB bemid 15

Das ist es, was die Schrift sagt: 75 Er führte mich zum Weinhaus. (Cant 2,4) Als sich der Heilige auf dem Berg Sinai offenbarte, stiegen mit ihm 22.000 Wagen von Engeln mit ihm hinab, denn es heißt: Der Wagen Gottes ist tausendfach. (Ps 68,18) Und sie alle waren [in] Paniere (‫ )דגלים‬eingeteilt 76, daher heißt es: P75F

 74 BH: Israel. 75 Vgl. NumR 2,3. 76 Wörtlich: gemacht.

P

Bemidbar  

Ausgezeichnet (‫ )דגול‬vor Tausenden. (Cant 5,10) Als die Israeliten sie sahen, dass sie zu Panieren geordnet waren, sehnten sie sich nach Panieren. Sie sagten: Dass wir doch auch nach Panieren eingeteilt wären wie sie, daher heißt es: Er führte mich zum Weinhaus [und sein Panier über mir ist Liebe]. (Cant 2,4) Das ist der Sinai, auf dem die Tora gegeben wurde, denn es heißt: Trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe. (Prov 9,5) Und sein Panier über mir ist Liebe. (Cant 2,4) Dass er doch über uns Liebe entfalten würde (‫!)מדגיל‬ Und ebenso heißt es: Wir wollen jauchzen über deinen Sieg, im Namen unseres Gottes das Panier erheben (‫)נדגול‬. (Ps 20,6) Der Heilige sagte zu ihnen: Ihr sehnt euch / nach Panieren? Bei eurem Leben, ich mache eure Bitte [wahr], denn es heißt: JHWH erfüllt alle deine Bitten. (Ps 20,6)

(10)

Sogleich ließ der Heilige Israel seine Liebe erfahren und sagte zu Mose: Geh, und mache [für] sie Paniere, wie sie [es] begehren: Ein jeder unter seinem Panier bei den Feldzeichen. (Num 2,2) [Von fern. (Num 2,2)] Was [bedeutet] „von fern“? In der Entfernung einer Meile. 77 Der Heilige sagte: Die Israeliten sollen von der Lade 2000 Ellen entfernt bleiben, 78 und Mose und Aaron umgeben sie, denn es heißt: Und sie lagerten sich vor der Wohnung, östlich vor dem Stiftszelt; im Osten Mose und Aaron und seine Söhne. (Num 3,38) Der Heilige sagte: Wenn ich über meine Kinder zornig gewesen bin, handelten 79 sie einen Kompromiss zwischen mir und meinen Kindern aus, deswegen waren sie nahe bei ihr. Aber die Stämme sollen sich von fern rings um das Stiftszelt lagern. (Num 2,2) Eine andere Auslegung: Sie sollen lagern. (Num 2,3)

 77 Vgl. Raschi zu Num 2,2. 78 Jos 3,4: Nur sei zwischen euch und ihr ein Abstand von etwa 2000 Ellen. 79 Wörtlich: machten.

TanB bemid 16

  Jalkut Schimoni Numeri

Vor der Wohnung. Du findest überall, dass Juda zuerst bei den Panieren [genannt ist], denn es heißt: Und die sich östlich davor lagerten, waren das Panier des Lagers Juda. (Num 2,3) Das ist [beim] Lager. Woher ist es für das Aufbrechen [zu belegen]? Weil es heißt: Das Panier des Lagers Juda brach auf. (Num 10,14) Woher ist es für die Opfer [zu belegen]? Es war, der am ersten Tag darbrachte[, Nahschon, der Sohn Aminadabs vom Stamme Juda]. (Num 7,12) Woher ist es für den Krieg [zu belegen]? Da sprach JHWH: Juda soll hinaufziehen. (Jdc 1,2) Und es heißt: Wer soll von uns zuerst [in den Krieg hinaufziehen]? (Jdc 1,1) Und auch, wenn der Freudenbote kommen wird, verkündet Juda zuerst: Siehe, auf den Bergen die Füße des Freudenboten[, der Frieden verkündet]: Feiere, Juda, deine Feste. (Nah 2,1) Danach soll das Stiftszelt aufbrechen. (Num 2,17) In § 531 [bZeb 61b].

Wie sie lagern. (Num 2,17) Steht geschrieben in § 427 [Melachat haMischkan 13]. bMen 95a § 688

Sie fragten: Wurde ein Schaubrot bei ihren Aufbrüchen untauglich oder wurde es nicht untauglich? R. Jochanan und R. Jehoschua ben Levi [streiten darüber]: Der eine sagt, es wurde untauglich, der andere sagt, es wurde nicht untauglich. Nach dem, der sagt, es wurde untauglich, weil geschrieben steht: Wie sie lagerten, so brachen sie auf. (Num 2,17) Wie es bei ihrem Lagern untauglich wurde durch Hinausziehen, so wurde es auch bei ihrem Aufbrechen untauglich durch ihr Hinausziehen. Und nach dem, der sagte, es wurde nicht untauglich, weil geschrieben steht: Und das beständige Brot soll auf ihm sein. (Num 4,7)

§ 688

Und weiter steht doch auch geschrieben: Wie sie lagerten, so brachen sie auf. (Num 2,17)

Bemidbar  

Nach einem anderen Aspekt: Wie es bei ihrem Lagern an seinem Ort nicht untauglich wurde, so wurde es auch nicht bei ihrem Aufbruch an seinem Ort untauglich. Und weiter steht doch auch geschrieben: Und das beständige Brot soll auf ihm sein. (Num 4,7) Vielmehr, als Rab Dimi kam, sagte er: Über das Angerichtete streitet niemand, sie streiten über das Weggenommene. Nach dem, der sagt, es wurde untauglich, weil geschrieben steht: Wie sie lagerten, so brachen sie auf. (Num 2,17) Wie es bei ihrem Lagern untauglich wurde durch Hinausziehen, so wurde es auch bei ihrem Aufbrechen untauglich durch ihr Hinausziehen. Nach dem, der sagte, es wurde nicht untauglich, weil geschrieben steht: Und das Stiftszelt brach auf. (Num 2,17) Auch wenn es aufbrach, war es das Stiftszelt. Und weiter steht doch auch geschrieben: Wie sie lagerten, so brachen sie auf. (Num 2,17) Nach einem anderen Aspekt: Wie es bei ihrem Lagern war: Wenn man sie nicht hinausbrachte, wurde es nicht untauglich, so auch beim Aufbrechen: Wenn man sie nicht hinausbrachte, wurden sie nicht untauglich. Und weiter steht doch auch geschrieben: Und das Stiftszelt brach auf. (Num 2,17) Dies bezieht sich auf die Paniere. Und der andere? Auf: Das Lager der Leviten inmitten der Lager. (Num 2,17) Sie stritten darüber, bis Rabin kam und sagte: Ein Meister sagt es in Bezug auf das Angerichtete, und ein Meister sagt es in Bezug auf das Weggenommene, und sie streiten nicht.

Kapitel 3 Dies sind die Geschlechterverzeichnisse Aarons und Moses. (Num 3,1) R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Jeder, der den Sohn seines Gefährten Tora lehrt, dem rechnet die Schrift es an, als hätte er ihn gezeugt, denn es heißt: Und dies sind die Geschlechterverzeichnisse Aarons und Moses. (Num 3,1) Und es steht geschrieben: Und dies sind die Namen der Söhne Aarons. (Num 3,2)

(11)

bSanh 19b

  Jalkut Schimoni Numeri

Um dir zu sagen, dass Aaron [sie] zeugte und Mose [sie] lehrte, daher werden sie nach ihm benannt. Am Tag, da JHWH mit Mose redete. (Num 3,1) In § 430 [Sifra 80 wa-jiqra perek 2,1-3].

Da starben Nadab und Abihu. (Num 3,4) In § 525 [PRK 27] und oberhalb dieses Paragraphens. bJeb 63b

Es wird gelehrt: R. Eliezer sagt: Jeder, der sich nicht mit der Fortpflanzung beschäftigt, ist wie jemand, der Blut vergießt, denn es heißt: Wer Blut eines Menschen vergießt[, durch Menschen soll sein Blut vergossen werden]. (Gen 9,6)

Und es steht geschrieben: Ihr aber seid fruchtbar und mehret euch. (Gen 9,7) R. Aqiba 81 sagt: Als würde er die Ähnlichkeit [Gottes] verringern, denn es heißt: Denn im Bilde Gottes machte er den Menschen. (Gen 9,6) Und es steht geschrieben: Ihr aber seid fruchtbar und mehret euch. (Gen 9,7) Ben Azzai sagt: Als würde er Blut vergießen und die Ähnlichkeit [Gottes] verringern. Sie sagten zu Ben Azzai: Mancher predigt schön und verhält sich (‫ )מקיים‬schön, du aber predigst schön und verhältst dich nicht schön. Er sagte zu ihnen: Meine Seele dürstet nach der Tora, die Welt kann durch andere erhalten werden (‫)יתקיים‬. § 689 bJeb 63b

Die Rabbanan lehrten: Und wenn sie sich niederließ, sprach er: Kehre wieder, JHWH, [zu] den Myriaden und Tausenden Israels. (Num 10,36)

 80 Sifra wird nach der Ausgabe von Isaac Hirsch Weiss, Sifra dʼbe Rab: Commentar zu Leviticus aus dem Anfange des 3. Jahrhunderts (Wien: Schlossberg, 1862) zitiert. 81 bJeb 63b: Jakob.

Bemidbar  

Das lehrt, dass die Schechina 82 auf nicht weniger als zwei Tausend und zwei Myriaden aus Israel weilt. Siehe, wäre Israel zwei Tausend und zwei Myriaden weniger eine [Person], weil 83 dieser die Fortpflanzung nicht vollzieht, findet es sich dann nicht, dass er verursacht, dass die Schechina aus Israel weicht?! Abba Chanan sagt im Namen von R. Eliezer: Er verdient den Tod, denn es heißt: Und Kinder hatten sie nicht. (Num 3,4) Hätten sie aber Kinder gehabt, wären sie nicht gestorben. Denn mir gehört jede Erstgeburt. (Num 3,13) In § 364 [SNum § 92].

Ich habe mir jede Erstgeburt in Israel geheiligt. (Num 3,13)

bBek 2a

Dort haben sie gelehrt: WER VON EINEM HEIDEN (‫ )נכרי‬DAS UNGEBORENE SEINES ESELS KAUFT, und so wenn jemand das Ungeborene seiner Kuh kauft UND ER VERKAUFT ES, OBWOHL DIES NICHT ERLAUBT IST, UND, WENN ER SEIN TEILHABER IST UND ER VON IHM [DAS TIER] BEKOMMT ODER IHM DURCH ÜBERGABE GIBT, IST VON DER ERSTGEBURT[SABGABE] BEFREIT, [WENN DAS TIER GEBOREN IST,] DENN ES HEIßT: In Israel. (Num 3,13) NICHT ABER BEI ANDEREN. 84 R. Jehuda sagt: Bei Teilhaberschaft mit einem Heiden ist man zur Erstgeburt[sabgabe] verpflichtet. Und die Weisen sagen: Die gesamte Zeit, in der ein Heide seine Hand im Spiel hat, / ist er 85 befreit von der Erstgeburt[sabgabe]. R. Jochanan 86 sagte: Beide legen ein und denselben Schriftvers aus: Jede Erstgeburt. (Num 13,1)

 82 Die göttliche Gegenwart. 83 Wörtlich: und. 84 mBek 1,1. 85 Der Geschäftspartner aus Israel. 86 bBek 3a: R. Jehoschua. Vgl. bBek 13a.

bBek 2a-b

(12)

bBek 3a

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Rabbanan meinen, mit „Erstgeburt“ sei [auch] ein Teil einer Erstgeburt gemeint. [Daher] schrieb der Barmherzige „jede“[, was bedeutet]: Bis das Ganze vorhanden ist. Und R. Jehuda meint, mit „Erstgeburt“ sei die ganze Erstgeburt gemeint. [Daher] schrieb der Barmherzige „jede“[, was bedeutet]: Alles, selbst etwas von allem. Wenn du aber willst, sage ich, alle [meinen], mit „Erstgeburt“ sei der größere Teil gemeint. Ein Meister meint, „jede“ sei hinzugekommen, um zu erweitern. Ein Meister meint, „jede“ sei hinzugekommen, um etwas abzuziehen. Wie viel muss die Teilhaberschaft mit dem Heiden betragen, um von der Erstgeburts[abgabe] frei zu sein? Rab Huna sagte: Selbst sein Ohr. Rab Chisda sagte: Etwas, das es zu Aas macht. Rabba sagte: Etwas, das es zu einem Totkranken macht, denn er meint, etwas Todkrankes könne nicht leben. Und nach dem, der sagt, etwas, das es zu Aas macht, weil er meint, dass Todkrankes leben könne. Mar, Sohn von Rab Aschi, wandte ein: Worin besteht der Unterschied zu Fehlgeburten, die obwohl nicht lebensfähig, Geheiligtes sind, denn ein Meister sagte: Der Erstlingswurf beim Vieh. (Ex 13,12) Der Erstlingswurf in Bezug auf ein Vieh. Da dort nichts Profanes beigemischt ist, lese ich darüber: Jede Erstgeburt. (Num 13,1) Hier, wo etwas Profanes beigemischt ist, lese ich nicht: Jede Erstgeburt. (Num 3,13) bBek 3b-4b

PRIESTER UND LEVITEN SELBST SIND BEFREIT [DURCH EINEN SCHLUSS] VOM LEICHTEREN AUF DAS SCHWERERE: WENN MAN ZWISCHEN HEILIGEM DER LEVITEN UND HEILIGEM DER ISRAELITEN IN DER WÜSTE UNTERSCHEIDET, DENN ES HEIßT: Siehe, ich habe die Leviten genommen. (Num 3,12)

Bemidbar  

Anstelle jeglicher Erstgeburt von Israel. (Num 3,45) 87 SO IST ES EINE SCHLUSSFOLGERUNG, DASS DU BEI IHNEN SELBST UNTERSCHEIDEN SOLLST. 88 Man findet [es in Bezug auf] einen Menschen. Woher ist [es zu belegen auch in Bezug auf] ein Tier? Ein Vers sagt: Jedoch sollst du den Erstgeborenen eines Menschen auslösen und die Erstgeburt eines unreinen Tiers. (Num 18,15) [Bei] jedem, bei dem es um die Erstgeburt eines Menschen geht, bei dem geht es um die Erstgeburt eines unreinen Tiers, und [bei] jedem, bei dem es nicht um die Erstgeburt eines Menschen geht, bei dem geht es auch nicht um die Erstgeburt eines unreinen Tiers. Rab Safra sagte zu Abaje: Ein einen Monat altes [Tier], das [die Erstgeburt eines unreinen Tiers von der Erstgeburtspflicht] befreit, [könnte genommen werden, um die Erstgeburt eines Menschen] zu befreien, ein weniger als einen Monat altes [Tier], das nicht befreit ist, [kann] nicht [genommen werden, um die Erstgeburt eines Menschen] zu befreien. 89 Eine Levitin ist nicht befreit [von der Erstgeburtspflicht]. Ich könnte sagen: Rab Ada bar Ahaba sagte: Hat eine Levitin geboren, ist ihr Sohn von den fünf Sela befreit. Dies ist ja kein Problem: Der Barmherzige hat es ja vom Öffnen des Mutterschoßes abhängig gemacht. Aaron, der in dieser Zahl nicht einbegriffen war, ist nicht [von der Erstgeburtspflicht] zu befreien, denn es wird gelehrt: Warum ist ein Punkt über [dem Wort] „Aaron“ 90? Weil es in dem biblischen Buch 91 der Musterungen [so] ist, dass er nicht in jene Zahl einbegriffen ist. Ein Vers sagt: Die Leviten. (Num 3,12) Alle Leviten werden einander gleichgestellt. Woher [ist dies für] Priester [zu belegen]? Nach R. Jehoschua ben Levi: An 24 Stellen werden die Priester „Leviten“ genannt, und diese ist eine von ihnen:  87 Die Bibelstellen fehlen in der Mischnastelle. 88 mBek 1,2. 89 Vgl. Raschi zu Num 3,41. 90 Num 3,39. Vgl. Raschi zu Num 3,39. 91 Wörtlich: im Pentateuch.

§ 690

  Jalkut Schimoni Numeri

Und die levitischen Priester, Söhne Zadoks. (Ez 44,15) Woher [ist es] für die Generationen [zu belegen]? Ein Vers sagt: Die Leviten sollen mir gehören. (Num 3,12) So wie sie sind, sollen sie sein. 92 Woher [ist es] in Bezug auf ein Schaf [zu belegen]? Ein Vers sagt: Jedoch sollst du [den Erstgeborenen eines Menschen] auslösen [und die Erstgeburt eines unreinen Viehs]. (Num 18,15) Wie du in Bezug auf die Erstgeburt eines Menschen weder künftig 93 noch jetzt nicht unterscheidest, so sollst du auch in Bezug auf die [Auslösung einer] Erstgeburt eines unreinen Viehs durch ein Schaf weder künftig noch jetzt unterscheiden. R. Jochanan 94 sagte: Ein Schaf eines Leviten befreit viele Eselserstgeburten eines Israeliten, denn ein Vers sagt: Das Vieh der Leviten statt ihres Viehs. (Num 3,45) Ein Vieh / anstelle von vielem Vieh. (13)

Und vielleicht [ist auch zu berücksichtigen]: Viel Vieh. (Jon 4,11) Wenn es so ist, sollte die Schrift entweder „Vieh“, „Vieh“ schreiben oder „ihr Vieh“ „ihr Vieh“. 95 Was [bedeutet]: „Vieh“, „ihr Vieh“? Lerne daraus: Eines befreit viele. Und R. Chanina erklärt den Grund der Mischna: Was ist der Grund? Er kann damit viele Male auslösen, weil ein Schaf eines Leviten viele Eselserstgeburten von Israeliten auslöst.

TanB bemid 17

Mustere die Söhne Levis. (Num 3,14)

§ 690

Das ist es, was die Schrift sagt: 96 Der Gerechte sprosst wie eine Palme. (Ps 92,13) Wie eine Palme einen weiten Schatten [hat], [so] ist auch die Gabe des Lohnes an die Gerechten: Weitflächig.

 92 Meint: Sie sollen ihren Status behalten. 93 Wörtlich: für Generationen. 94 bBek 4b: Chanina. 95 Um einen Analogieschluss zwischen beiden Versen zu ermöglichen. 96 Vgl. GenR 41,1 zu Gen 12,17; bTaan 25a-b; NumR 3,1 zu Num 3,6.

Bemidbar  

Wie die Palme Datteln hervorbringt [und] Fallfrüchte, die nicht in die Vorratskammer hineinkommen, so auch Israel: Als sie in der Wüste waren, gingen einige von ihnen [ins Land Israel] hinein und einige von ihnen nicht hinein. Wie bei einer Palme, wenn sie entwurzelt oder abgehauen wird, keine andere an ihrer Stelle aus ihr hervorgeht, so auch bei der Zeder: Wenn sie entwurzelt oder abgehauen wird, schlägt sie nicht mehr aus. Daher werden die Gerechten mit Palme und Zeder verglichen. Wie die Palme Datteln trägt und Stacheln hervorbringt, und jeden, der die Datteln stehlen will, davor bewahrt, ebenso die Gerechten und die Weisen: Jeder, der sich vor ihnen nicht in Acht nimmt, fällt dem Totenreich zu und wird in dieser Welt geschlagen. Warum? Weil ihr Biss ein Fuchsbiss ist und ihr Stich ein Skorpionstich und ihr Zischen ein Zischen von Feuerschlangen, und auch sind alle ihre Worte wie feurige Kohlen. Der Gerechte sprosst wie eine Palme. (Ps 92,13) [Der Vers] spricht über den Stamm Levi, den der Heilige hervorragen ließ durch ihre guten Werke. Was steht danach geschrieben? Gepflanzt im Hause JHWHs ragen sie hervor in den Höfen unseres Gottes. (Ps 92,14) Um dich zu lehren, dass sie nicht aus dem Haus des Heiligtums weichen werden, denn es heißt: Meine Augen [sehen] auf die Treuen des Landes, dass sie bei mir wohnen. Wer auf redlichem Weg wandelt, ist mein Diener. (Ps 101,6) Deswegen heißt es: Gepflanzt im Hause JHWHs. (Ps 92,14) Dass ihnen keine Hilfe mangele, denn es heißt: In den Höfen unseres Gottes ragen sie hervor. (Ps 92,14) Das ist es, was die Schrift sagt: Glücklich, den du erwählt hast und sich nahen lässt, in deinen Höfen zu wohnen. (Ps 65,6)

Der Heilige sagte: Da sie meine Legionen (legio, λεγεών) sind, geh, und zähle sie. Daher heißt es: Mustere die Söhne Levis. (Num 3,14) Das ist es, was die Schrift sagt: Gott lässt Verlassene nach Hause kehren. (Ps 68,7) Eine Dame (matrona) fragt R. Jose

TanB bemid 18

  Jalkut Schimoni Numeri

usw. 97

Eine andere Auslegung: Gott lässt Verlassene nach Hause kehren, führt Gefangene heraus zu Wohlstand. (Ps 68,7)

Das sind Amram und Jochebed, seine Frau. Denn wegen ihres Verdienstes führte der Heilige Israel aus Ägypten heraus, denn [dort] waren sie durch Lehm und Ziegel versklavt. Was machte der Heilige? Er machte aus Jochebed und Amram ein Paar, um aus ihnen einen Erlöser für Israel erstehen zu lassen, und, um aus ihnen Hohe Priester erstehen zu lassen. Der Heilige sagte: Da dieser Stamm erfahren ist, Erlöser erstehen zu lassen, geh und zähle sie! TanB bemid 19

(14)

R. Jehuda bar Schalum sagte: 98 Dieser Stamm war erfahren darin, dass der Heilige ihn zählte, / an jedem Ort, solange sie klein waren. Denn in der Stunde, in der der Heilige zu Jakob sagte, dass er nach Ägypten hinabziehen solle, in dieser Stunde zählte er Israel und seine Kinder, und es fand sich, dass sie allesamt 66 waren. 99 Und Josef und seine Söhne, siehe, das sind 70 weniger einen. Ein [Vers] sagt [nun]: Alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen, waren 70. (Gen 46,27) R. Samuel bar Nachmani sagte: Dieser Stamm ist erfahren darin, dass der Heilige ihn an jedem Ort zählte, solange sie im Mutterleib sind. R. Berekhja, der Priester, sagte: Dieser Saft ist nicht genug um auszulaufen, bis man ihn aufsaugt (σπόγγος). So war es mit Jochebed, als ihre Mutter mit ihr schwanger war: Sie war im Leib ihrer Mutter und wurde dazugezählt. Resch Laqisch sagte: Mit [dem Hintergrund], dass ihre Mutter, als sie das Tor Ägyptens durchschritt, sie gebar. Daher heißt es: An 70 Seelen. (Dtn 10,22) Und auch die Söhne ihrer Söhne. Der Heilige sagte zu Mose: Alles Männliche von einem Monat an aufwärts mustere. (Num 3,15)

 97 In wie vielen Tagen wurde die Welt erschaffen, was macht Gott seit der Erschaffung der Welt? Antwort: Er sucht für Männer die passenden Frauen aus. Vgl. GenR 68,4. 98 Vgl. GenR 94,9; PRK 2; NumR 3,8; bScheq 20b; MidrPs 92,12; Raschi zu Num 3,15. 99 Gen 46,42.

Bemidbar  

Mose sagte: Herr der Welt, mit wie viel Jahren soll ich sie zählen? Er sagte zu ihm: Von einem Monat an aufwärts. (Num 3,15) Mose sagte zu ihm: 100 Kann ich mich denn hinstellen und in ihren Höfen herumgehen und in ihre Häuser, um sie alle, einen um den anderen von ihnen zu zählen? Der Heilige sagte zu Mose: Mache das Deine und ich werde das Meine machen. R. Jehuda der Levit bar Schalum sagte: Mose ging und stellte sich an die Türe, und die Schechina ging voran und sagte zu ihm: So und so [viele] Kinder gibt es in diesem Zelt.

§ 691

Woher [ist das zu belegen]? Weil es heißt: Da musterte Mose sie nach dem Spruch JHWHs, wie er befohlen hatte. (Num 3,16) Wie die Schechina es ihm gesagt hatte. Dieser Stamm war der beliebteste von allen bei dem Heiligen. 101 Und warum? Von allen Stämmen wurde nur allein dieser eine Stamm auserwählt, denn es heißt: Und auserwählt hat er ihn, von allen Stämmen Israels. (I Sam 2,28) 1

Vielmehr [ist es so]: Der Heilige schuf Tage und wählte sich einen von ihnen, denn es heißt: Tage wurden erschaffen und ihm ist einer von ihnen. (Ps 139,16) Und welcher ist es? Das ist der Tag des Schabbat. 102

2

Er schuf Jahre, und für ihn ist eines von ihnen, denn es heißt: Ihr sollt das 50. Jahr als Jahr heiligen. (Lev 25,10)

3

Er schuf Länder und wählte sich eines von ihnen. Das ist das Land Israel, denn es heißt: Ein Land, für das JHWH, dein Gott, sorgt. (Dtn 11,12)

4 Er schuf Himmelssphären und wählte sich eine von ihnen, denn es heißt: Erhebt den, der auf dem Arabot reitet. (Ps 68,5) 5

Er schuf Völker und wählte sich eines von ihnen, Israel, denn es heißt: Und dich erwählte JHWH. (Dtn 7,6)

6 Er schuf Stämme und wählte sich einen von ihnen. Das ist der Stamm Levi, denn es heißt: Und erwählten ihn. (I Sam 2,28) Daher liebte er sie am meisten.

 100 Vgl. Raschi zu Num 3,16. 101 Vgl. NumR 3,8. 102 Vgl. Raschi zu Ps 139,16.

TanB bemid 20

  Jalkut Schimoni Numeri

Und er sagte jedes Mal zu Mose: Mustere die Söhne Levis. (Num 3,15) (15)

Warum sagt er „alles, was männlich ist“ und erwähnt dort die Weiblichen nicht? 103 David sagte: Siehe, der Erbteil JHWHs sind Söhne. (Ps 127,3) Das sind die Männlichen. Wenn aber weibliche Kinder kommen: Auch sie sind Lohn, Früchte des Leibes. Und warum musterte er sie bei jeder Gelegenheit? Weil sie seine Truppen (τάξις) sind. Und der König freut sich sehr über seine Truppen. Und du findest, dass der ganze Stamm Levi wenige [Personen] hat. Und warum sind sie wenige? Weil sie die Schechina sehen. Und auch, als die Israeliten aus der Verbannung heraufzogen, fanden sie niemanden von ihnen, weil es so wenige waren, denn es heißt: Da bemerkte ich das Volk und die Priester, aber von den Söhnen Levis fand ich dort niemanden. (Esr 8,15)

§ 691

Der Heilige sagte: In dieser Welt sind sie vertilgt worden, weil sie meine Herrlichkeit gesehen haben, denn es heißt: Denn kein Mensch kann mich sehen und leben. (Ex 33,20) Aber in der kommenden Welt, wenn ich meine Schechina nach Zion zurückkehren lasse, offenbare ich von meiner Herrlichkeit über ganz Israel, und sie sehen mich und leben ewig, denn es heißt: Denn Auge in Auge werden sie sehen. (Jes 52,8) Und nicht nur das, sondern sie zeigen einander [auf] meine Herrlichkeit mit dem Finger und sagen: Denn dieser ist Gott, unser Gott [für immer und ewig], er wird uns auf immer führen. (Ps 48,15)

Und es heißt: An jenem Tag wird man sagen: Siehe, dies ist unser Gott. (Jes 25,9) Die Leuchter und die Altäre stehen geschrieben in § 373 [bChag 27b].

§ 692

Und die vor der Wohnung lagern. (Num 3,38)

 103 Die Textergänzung bei Hyman/Schiloni wird nicht berücksichtigt.

Bemidbar  

Es wird gelehrt: Und sie sollen nicht sterben, weder sie, noch ihr. (Num 18,3)

bAr 11b

Ihr in ihrem und sie in eurem [Dienst], [das] ist durch Tod [zu strafen]. Sie untereinander ist nicht durch Tod [zu strafen] sondern durch Verwarnung. Abaje sagte: Tauscht man Tor[dienst] mit Gesang, ist [es] durch Tod [zu strafen], denn es heißt: Und die vor der Wohnung lagern. (Num 3,38) Und es heißt: Und der Fremde, der sich nähert, soll sterben. (Num 3,38) Was ist „ein Fremder“? Wolltest du sagen, ein wirklicher Fremder, so steht dies ja bereits geschrieben. Vielmehr ein Fremder in Bezug auf einen bestimmten Dienst. Man wandte ein: Vom Tordienst zum Gesang und vom Gesang zum Tordienst: Sie sind nicht durch Tod, sondern durch Verwarnung [zu strafen]. Ich habe gelernt: Es ist [das], was gelehrt wird: Eine Begebenheit mit R. Jehoschua ben Chananja, der zu R. Jochanan ben Gudgada ging, um bei den Flügeltüren zu helfen. Er sagte zu ihm: Mein Sohn, geh zurück, denn du bist von den Sängern und ich bin von den Torwächtern. Nein, alle meinen, [dies sei] durch eine Verwarnung [zu bestrafen]. Aber ein Meister meint, die Rabbanan haben beim Helfen eine Anordnung getroffen, und ein Meister meint, die Rabbanan haben diesbezüglich keine Anordnung getroffen. Dort haben wir gelernt: AN DREI STELLEN WACHEN DIE PRIESTER: IM HAUS DES ABTINAS, IM HAUS DER FUNKEN UND IM BRANDHAUS. 104 Woher sind diese Worte [zu belegen]? Abaje sagte: Ein Vers sagt: Und die vor der Wohnung lagern. (Num 3,38) [Gegen die,] die sagen, es gibt keine beständige Wache, befinde ich sie für erforderlich. Von hier lehrt die Mischna, man findet [an] drei Stellen wachende Priester, und jene Priester stehen vermischt mit den Leviten geschrieben. Sie sagen:  104 mTam 1,1.

bTam 25b-26a

  Jalkut Schimoni Numeri

Und die vor der Wohnung lagern, östlich vor dem Stiftszelt, waren Mose, Aaron und seine Söhne, die Wache [über] das Heilige hielten. (Num 3,38) Aaron an einer Stelle und seine Söhne an zwei Stellen. Woher [ist das zu belegen]? Es steht geschrieben: „Und die Lagernden“, und es steht geschrieben: „Die Wachenden“. Lagernde für sich und Wachende für sich. Wollte man sagen, alle an einer Stelle, ist dies nicht einleuchtend wegen Mose. Wie Mose an einer Stelle besonders, auch Aaron / und seine Söhne, jeder einzelne besonders. (16)

Rab Aschi sagte: Aus dem Schluss des Verses [ist es zu entnehmen, wo drei unterschiedliche Wortformen für „wachen“ benutzt werden]: „Die wachen“, „eine Wache“, „zur Wache“. Die ganze Musterung der Leviten, die Mose und Aaron vornahmen in § 417 [bZeb 119b].

§ 692

Da sprach JHWH zu Mose: Mustere jede männliche Erstgeburt. (Num 3,40)

TanB bemid 21

Unsere Rabbinen lehren: 105 Für ein Kind, das nach sechs 106 Monaten [Schwangerschaft] geboren wird, entweiht man den Schabbat. So lehrten unsere Lehrer: 107 Für ein Kind, das nach acht Monaten [Schwangerschaft] geboren wird, entweiht man nicht den Schabbat: Man schneidet seine Nabelschnur nicht ab, man verbirgt seine Nachgeburt nicht, und man trägt ihn nicht von Ort zu Ort. Aber seine Mutter darf sich über ihn beugen und ihn säugen. Und wer ihn am Schabbat trägt, ist wie jemand, der einen Stein trägt. [Bei] Zweifel, ob es ein acht oder ein sieben [Monatskind ist], entweiht man seinetwegen den Schabbat nicht, schneidet seine Nabelschnur nicht ab, und verbirgt seine Nachgeburt nicht, und man trägt es nicht von Ort zu Ort. Wenn aber die Sache klar ist, dass es ein Sieben[monatskind] ist, entweiht man seinetwegen den Schabbat, schneidet seine Nabelschnur ab und verbirgt seine Nachgeburt, und man trägt es von Ort zu Ort.

 105 Vgl. NumR 4,3 zu Num 3,40. 106 TanB: acht. 107 Vgl. bSchab 135a; GenR 14,1; GenR 20,6.

Bemidbar  

Und warum entweiht man den Schabbat wegen eines Kindes, das nach sieben [Monaten Schwangerschaft] geboren wird? Weil es lebensfähig ist. Aber dasjenige, das nach acht [Monaten Schwangerschaft] geboren wird, hat seine Monate nicht und ist nicht lebensfähig, deshalb entweiht man seinetwegen den Schabbat nicht. Sie fragten R. Abbahu: Woher [ist] für das nach sieben [Monaten Schwangerschaft] Geborene [zu belegen], dass es lebensfähig ist? Er sagte zu ihnen: Durch die griechische (ἴωνες) Sprache: ζῆτα: ἑπτά, 108 ἦτα: ὀκτώ. Und welches ist ein Acht[monats]kind? Jedes, dessen Haare und Nägel nicht fertig [gebildet] sind. Rabban Simeon ben Gamaliel sagt: 109 Jedes [Kind], das nicht 30 Tage lebt, ist nicht zu seinen [zur Bildung notwendigen] Monaten gekommen, sondern eine Fehlgeburt. Und worauf stützt sich die Ansicht von Rabban Simeon ben Gamaliel? Auf ein Wort der Tora, nach dem die Erstgeburten erst nach 30 Tagen gemustert werden: Und das zu Lösende sollst du von einem Monat an auslösen. (Num 18,16) Das ist es, was die Schrift sagt: 110 Weil du teuer bist in meinen Augen, wertgeachtet. (Jes 43,4) Der Heilige sagte zu Israel: Du bist sehr teuer in meinen Augen. Warum? Weil ich, wie man [sagen] könnte, dein Bild (εἰκόνιον) am Thron meiner Herrlichkeit befestigt habe. Und in deinem Namen loben (καλῶς) mich die Engel und sagen: Gepriesen sei JHWH, der Gott Israels. (Ps 41,14) Eine andere Auslegung: Der Heilige sagte: „Du bist teuer in meinen Augen“, weil ich und meine Engel, wie man [sagen] könnte, für dich einstehen: In der Stunde, als du hinauszogst, um nach Paddan Aram zu gehen, und als du zurückkamst, denn es heißt: Jakob zog hinaus. (Gen 28,10) Und er traf auf Gott 111. (Gen 28,11)  108 Hans Bietenhard, Midrasch Tanḥuma B. R. Tanḥuma über die Tora, genannt Midrasch Jelammedenu, Bd. 2 (Bern: Peter Lang, 1982), 213 Anm. 98: Zeta, der 7. Buchstabe wird von ζῆν/leben abgeleitet. Griechisch 8, eta, wird von griech. „gehen“ abgeleitet. 109 Vgl. bJeb 36b. 110 Vgl. NumR 4,1. 111 Wörtlich: einen Ort.

TanB bemid 22

§ 693

  Jalkut Schimoni Numeri

Und siehe, JHWH stand für ihn ein. 112 (Gen 28,13) R. Hoschaja sagte: Glücklich der Mensch 113, der den König mit seinem Hofstaat (familia) sieht, der für ihn einsteht und ihm dient. (17)

Und woher ist [es] für sein Zurückkommen [zu belegen]? Weil es heißt: Jakob ging seines Weges[, da begegneten ihm Engel Gottes]. (Gen 32,2) Siehe, Engel [sind erwähnt]. Und die Schechina ist woher [zu belegen]? Weil es heißt: Da erschien Gott noch [einmal] bei Jakob. (Gen 35,9) Daher heißt es: Weil du teuer bist in meinen Augen. (Jes 43,4) Der Heilige sagte: „Du bist teuer in meinen Augen“, denn keinem der Völker habe ich eine Zahl gegeben, aber dir habe ich eine Zahl gegeben. Ein Gleichnis über einen König aus Fleisch und Blut, der viele Tennen hatte, die alle verschmutzt und voller Rauschgras 114 waren, und er prüfte ihre Zahl nicht. Aber er hatte eine [weitere] Tenne. Als er sah, [dass] sie schön war, sagte er zu dem Sohn seines Hauses: Jene Tennen sind verschmutzt, deswegen habe ich nicht ihre Zahl geprüft, wie viel Kor [Getreide] sie haben, wie viele Säcke darin sind, wie viele Früchte darin sind. Der König ist der König der Könige, der Heilige. Die Tenne, das sind die Israeliten, denn es heißt: Mein Zertretener und Sohn meiner Tenne. (Jes 21,10) Und es heißt: Heilig ist Israel JHWH, ein Erstling der Ernte. (Jer 2,3) Der Sohn seines Hauses ist Mose, denn es heißt: Er ist mit meinem ganzen Haus betraut. (Num 12,7) Der Heilige sagte zu ihm: Die Völker sind schmutzig, denn es heißt: Die Völker sind [zu] Kalk verbrannt. (Jes 33,12) Prüfe deswegen ihre Zahl nicht. Die Israeliten aber sind Gerechte, Und dein Volk, sie alle sind Gerechte. (Jes 60,21) Und es heißt:  112 Im biblischen Kontext sieht Jakob Gott vor sich stehen. 113 Wörtlich: Der von einer Frau Geborene. 114 Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Taumel-Lolch; Gustaf H. Dalman, Aramäisch-Hebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1938), 131.

Bemidbar  

Alles an dir ist schön, meine Gefährtin. (Cant 4,7) Deswegen prüfe ich die Zahl der Israeliten. Denn es heißt: 115 Königinnen sind es 60. (Cant 6,8) Eine ist meine Taube. (Cant 6,9)

TanB bemid 23

Ein Gleichnis über einen Geschäftsmann (πραγματευτής), der Kristallsteine hatte und sie zum Markt brachte. Und er prüfte ihre [genaue] Zahl nicht. Er brachte sie nicht [abgepackt] nach ihrer Anzahl und legte sie nicht nach Anzahl [geordnet] hin, denn [die Steine] waren aus Glas und er hatte kein Interesse an ihnen. Er hatte aber einen [Stein], der ein schöner Edelstein (μαργέλλιον) war. Und er nahm ihn und brachte ihn als Einzelstück [zum Markt]. Ebenso sagte der Heilige über die Völker der Welt: Ich habe ihnen keine Zahl gegeben, weil sie vor mir nichts gelten, denn es heißt: Alle Völker sind ihm gegenüber wie nichts. (Jes 40,17) Aber ihr, ihr seid meine Kinder: Die [mir] Aufgeladenen von Mutterleib an, getragen vom Mutterschoße an. (Jes 46,3) Daher zähle ich euch zu jeder Stunde, deswegen heißt es: Mustere jede männliche Erstgeburt. (Num 3,40) Der Heilige sagte zu Israel: 116 Wegen der Liebe zu euch habe ich die Ordnung der Welt geändert. In welcher Weise? Ich habe in meine Tora geschrieben, dass ein Esel durch ein Lamm ausgelöst wird, denn es heißt: Die Erstgeburt eines Esels sollst du durch ein Lamm auslösen. (Ex 34,20) Ich habe es nicht so gemacht, sondern ich habe ein Lamm durch einen Esel ausgelöst.

TanB bemid 24

Die Ägypter werden mit einem Esel verglichen, denn es heißt: Die Glieder von Eseln haben. (Ez 23,20) Israel aber wird „Lamm“ genannt, denn es heißt: Ein verscheuchtes Lamm / ist Israel. (Jer 50,17) Und ich habe die Erstgeborenen der Ägypter getötet, denn es heißt: Denn mein ist alle Erstgeburt. (Num 8,17)

(18)

Nimm jeweils fünf Schekel pro Kopf. (Num 3,47)

§ 693

Mose sagte: Wie gehe ich vor? Wenn ich ihm sage, gib dein Lösegeld, wird er mir sagen: Ein Levit hat mich bereits ausgelöst. Was machte er?

bSanh 17a

 115 Vgl. NumR 4,2. 116 Vgl. NumR 4,5.

  Jalkut Schimoni Numeri

Er brachte 22.000 Lose (πιττάκιον) und schrieb auf sie „Levit“, [auf] 273 117 schrieb er „5 Schekel“. Er mischte sie und legte sie in eine Urne (κάλπη). Er sagte zu ihnen: Zieht euer Los. Zu dem, in dessen Hand [ein Los mit der Aufschrift] „Levit“ geriet, sagte er: Ein Levit hat dich ausgelöst. Zu dem, in dessen Hand [ein Los mit der Aufschrift] „5 Schekel“ geriet, zu dem sagte er: Gib dein Lösegeld und geh. 118 TanB bemid 25

Dies sind die Worte von R. Jehuda. 119 R. Nechemja sagte zu ihm: Noch besteht Streit in Bezug auf die Sache, denn er hätte ihm sagen können: Hier ist kein Los, auf dem „Levit“ geschrieben steht, deswegen kam [das 5 Schekel Los] in meine Hand. Vielmehr, was machte Mose? Er nahm Lose gemäß der Zahl aller Erstgeborenen und schrieb darauf „Levit“. Und weiter nahm er andere Lose nach ihrer Zahl und schrieb „5 Schekel“ darauf, vermischte sie und gab sie in eine Urne. Und der Vater eines Erstgeborenen streckte seine Hand in die Urne. Brachte er ein Los herauf, auf dem „Levit“ geschrieben stand, wusste er, dass er einen Leviten ausgelöst hatte, und er war von den 5 Sela befreit. Brachte er ein Los in seiner Hand herauf [mit der Aufschrift] „5 Sela“, sagte er zu ihm: Siehe, dort ist ein Los, auf dem „Levit“ geschrieben steht, und ihm war nicht erlaubt, einen aus [dem Stamm] Levi auszulösen.

§ 694

Mustere jeden männlichen Erstgeborenen. (Num 3,40)

TanB bemid 26

Es gibt eine Musterung (‫ )פקידה‬der Erstgeborenen, 120 denn es heißt: Mustere (‫ )פקד‬jeden männlichen Erstgeborenen. (Num 3,40) P19F

P

Es gibt ein Bedenken (‫ )פקידה‬bei Kindern: Da gedachte (‫ )פקד‬JHWH Hannas, und sie wurde schwanger und gebar drei [weitere] Söhne. (I Sam 2,21) Es gibt eine Obhut (‫ )פקידה‬beim Behüten: Und deine Obhut (‫ )ופקודתך‬behütet meinen Geist. (Ijob 10,12) Es gibt eine Obrigkeit (‫ )פקידה‬für Frieden, denn es heißt: Ich setze als deine Obrigkeit (‫ )פקדתך‬Frieden. (Jes 60,17) bMen 37a-b

Jeweils fünf Schekel pro Kopf. (Num 3,47) Pelemo fragte Rabbi: Derjenige, der zwei Köpfe hat, an welchem legt er die Gebetsriemen an?

 117 Vgl. Raschi zu Num 3,46 und Num 3,39 mit Verweis auf Num 3,43 und bBek 5a. 118 In TanB bemidbar 25 findet sich dieselbe Geschichte leicht variiert. Vgl. Raschi zu Num 3,50. 119 Vgl. NumR 4,10. 120 Vgl. NumR 4,4.

Bemidbar  

Er sagte zu ihm: Entweder, du stehst auf und [entschuldigst dich] öffentlich, oder du nimmst den Bann auf dich. Derweilen war ein Mann gekommen, dem ein Kind mit zwei Köpfen geboren worden war. Er sagte zu ihm: Wie viel bin ich einem Priester [für dieses Erstgeborene] schuldig? Es kam ein Mann, der belehrte ihn, er habe ihm 10 Sela zu geben. Dem ist aber nicht so. Rami bar Chama lehrte nämlich: Daraus, dass es heißt: Jedoch sollst du auslösen, (Num 18,15) soll ich da schließen, selbst wenn es innerhalb von 30 Tagen durch Verletzung untauglich gemacht wurde? Die Bibel lehrt: „Jedoch“. [Das meint:] Ein [beliebiges] Teil. Hier ist es anders, da der Barmherzige [das Gebot] am Kopf festmacht.

Kapitel 4 Alle Geräte, die in der Wohnung waren: Haut des Tachasch 121 war über ihnen und in der Lade. Und er soll ein Tuch darüber ausbreiten, / ganz von purpurblauer Wolle. (Num 4,6)

MidrPs 24,11

Und warum all dieses? Dass, wenn die Lade kommt, sie verhüllt sei, damit der König der Ehre komme. (Ps 25,9)

(19)

WELCHEN UNTERSCHIED GAB ES ZWISCHEN EINER PRIVATEN OPFERHÖHE UND EINER OPFERHÖHE EINER GEMEINDE? 122 Die Dienstgeräte, denn es steht geschrieben: Und sie sollen alle Dienstgeräte nehmen. (Num 4,12)

bZeb 112b-113a

§ 694

Usw. in § 438 [bZeb 119b].

Und unter Aufsicht Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters. (Num 4,16) R. Eleazar sagte: Wer [etwas] zehn Handbreiten nach oben hinausbringt, ist schuldig, denn so tragen die Söhne Kehats. 123

 121 Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch (17. Aufl. Berlin: Springer, 1962), 876. Vgl. NumR 14,3; Raschi zu Num 3,25. 122 mZeb 14,10. 123 Vgl. Num 7,9.

bSchab 92a

  Jalkut Schimoni Numeri

WER [ETWAS] HINAUSBRINGT, ENTWEDER MIT SEINER RECHTEN ODER MIT SEINER LINKEN, MIT BRUSTKORB ODER AUF SEINER SCHULTER, IST SCHULDIG, DENN SO TRUGEN DIE SÖHNE KEHATS. 124

SEINEM

Und unter Aufsicht Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, ist das Öl des Lichts und das Pulver für das Räucherwerk und das beständige Speiseopfer und das Salböl. (Num 4,16) jSchab 10,3

[Sie trugen] ein Öl mit der Linken, ein Öl mit der Rechten und das Räucherwerk mit dem Brustkorb und die Vorratskrüge mit der Schulter. 125

bSanh 81b

WER EINE SCHALE (‫ )קסוה‬STIEHLT [...], GEGEN DEN DÜRFEN EIFERER VORGEHEN. 126 P125F

Was ist [das für] eine Schale? Rab Jehuda sagte: Ein Dienstgerät. Und so heißt es: Die Schalen (‫ )קשות‬des Gussopfers. (Num 4,7) Wo ist [dies in der Schrift] angedeutet? Sie sollen nicht hineingehen, um zu schauen, wie man das Heilige (‫ )הקדוש‬verhüllt, und sterben. (Num 4,20) bJoma 54a

Rab Qattina sagte: Wenn die Israeliten zu einem Wallfahrtsfest [nach Jerusalem] hinaufzogen, rollte man ihnen den Vorhang [vor dem Allerheiligsten] auf und zeigte ihnen die Kerubim, die einander berührten. Man sagte zu ihnen: Seht, eure Beliebtheit vor Gott ist wie die Liebe von Mann und Frau. Rab Chisda erwiderte: Sie sollen nicht hineingehen, auch nur einen Augenblick, um das Heilige zu schauen. (Num 4,20)

Wenn die Geräte in ihr Futteral (ναρθήκιον) kommen. Rab Nachman sagte: Wie bei einer Braut: Alle Zeit, die sie im Haus ihres Vaters ist, ist sie für ihren Mann zurückhaltend, wenn sie aber ins Haus ihres Schwiegervaters gekommen ist, ist sie für ihren Mann nicht mehr zurückhaltend. Man wandte ein: Eine Begebenheit über einen Priester, der [im Tempel] beschäftigt war und eine Bodenfliese sah, die sich von ihren Nachbarfliesen unterschied. Und er kam, um [es]

 124 mSchab 10,3. 125 Vgl. Raschi zu bSchab 92a. 126 mSanh 9,6.

Bemidbar  

seinen Freund wissen zu lassen, aber er hatte nicht genug [Zeit], die Sache zu beenden, bevor / er seine Seele aushauchte. Da wusste man sicher, dass dort die Lade verborgen war. Sie 127 wurde verbannt. Du hast gesagt, nachdem sie verbannt wurde, kehrte sie zurück. Sie kehrte zu ihrem früheren Versteck zurück.

(20)

Nicht soll der Stamm der Familien der Kehatiter ausgerottet werden. (Num 4,18) Das ist es, was die Schrift sagt: Beraube nicht den Geringen, weil er gering ist. (Prov 22,22) R. Levi sagte: 128 Das ist die Lupine (θέρμος), die mit einer Zukost hereinkommt. Ein Mensch sage nicht, ich habe Nüsse und Datteln vor mir, über sie spreche ich den Segen und lasse die Lupinen [aus dem Gebet heraus]. Der Heilige sagte: Beraube nicht den Geringen, weil er gering ist. (Prov 22,22) R. Jochanan sagte: 129 Jeder, der ein Wort nicht im Namen dessen sagt, der es sagte, über den sagt die Schrift: Beraube nicht den Geringen. (Prov 22,22) Ein Mensch, der ein Wort hört, muss es im Namen dessen sagen, der es gesagt hat, selbst [wenn er es] von drei [Tradenten gehört hat]. 130 Eine Rechtssatzung, die unsere Lehrer lehrten: R. Nachum, der Schreiber (libellarius), sagte: Es wurde mir von R. Meascha überliefert 131, der [es] von den Ältesten als Rechtssatzung an Mose vom Sinai empfing: Und jeder 132, der ein Wort im Namen dessen sagt, der es gesagt hat, bringt Erlösung für die Welt. 133 Von wem lernst du es? Von Ester, die ein Wort von Mordechai hörte und es Achaschwerosch sagte,

 127 Die Lade. 128 TanB: R. Tanchuma b. Abba sagte, R. Levi habe gesagt. 129 TanB: R. Chizkijja sagte, R. Jirmeja sagte, R. Chijja b. Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt. 130 Vgl. mPea 2,6. 131 TanB: der es von seinem Vater empfing, der es von den [Gelehrten]paaren empfangen hatte. 132 TanB: Und jeder, der nicht ein Wort der Tora im Namen dessen sagt, der es gesagt hat, der hat es geraubt. 133 TanB: ist würdig, dass die Israeliten durch ihn erlöst werden.

§ 695 TanB bemid 27

  Jalkut Schimoni Numeri

denn es heißt: Da sprach Ester zum König im Namen Mordechais. (Est 2,22) Daher war sie würdig, dass die Israeliten durch sie erlöst wurden. Eine andere Auslegung: 134 Beraube nicht den Geringen. (Prov 22,22) Es ist vom Stamm Levi die Rede. Waren sie denn gering? R. Jehuda bar Simeon und die Rabbinen [diskutieren darüber]: Einer von ihnen sagt, dass sie gering an Erbbesitz waren, denn es heißt: Und dem Stamm Levi gab Mose keinen Erbbesitz. (Jos 13,33) Deswegen beraube sie nicht der Gaben. Und einer sagte, dass sie gering an Zahl waren. Und warum? Weil die Lade [etliche] von ihnen ausgelöscht hatte. Daher befiehlt der Heilige und sagt: Du sollt ihn nicht ausrotten. (Num 4,18) TanB bemid 28

§ 695

(21)

Unsere Rabbinen lehrten uns: 135 Wer [ein Gebot mit] Ausrottung[sstrafe] übertritt, das in der Tora ist, wodurch werden sie entsühnt und entgehen der Ausrottung? So lehrten unsere Lehrer: Alle, die der Ausrottung schuldig sind, sind von der Ausrottung[sstrafe] befreit, wenn man [sie] schlägt, denn es heißt: Der Richter soll ihn niederfallen lassen usw. 40 Mal soll er ihn schlagen usw. und dein Bruder beschämt werde. (Dtn 25,2-3) Nachdem er geschlagen worden ist, siehe, [dann] ist er dein Bruder. Und warum 40 [Schläge]? Weil der Mensch in 40 Tagen gebildet wird. Und [weil] er die Tora übertritt, die in 40 Tagen gegeben wurde, wird er 40 [Mal] geschlagen und ist von seiner Strafe frei. Und so findest du es beim ersten Menschen, dass ihm [etwas] verboten und gesagt wurde: Vom Baum der Erkenntnis [... sollst du nicht essen]. (Gen 2,17) Er wurde des Todes schuldig, und die Welt wurde mit 40 Strafen geschlagen: 10 für Adam, 10 für Eva, 10 für die Schlange, 10 für die Erde.

 134 Vgl. NumR 5,2. 135 Vgl. Tan bemidbar 23; NumR 5,4.

Bemidbar  

Als die Söhne Aarons starben, sahen die Söhne Kehats sie und sie begannen zu Mose zu schreien: So sterben wir! Der Heilige sagte zu Mose: So wie ich für Aaron eine Anordnung erlassen habe, denn es heißt: Durch dieses darf Aaron kommen, (Lev 16,3) so erlasse ich auch für die Familien Kehats eine Anordnung, dass sie nicht sterben sollen, wenn sie zum Allerheiligsten kommen: Und dies sollt ihr für sie machen. (Num 4,19) Woher [ist das zu belegen]? Von dem, was wir über die Angelegenheit lesen: Du sollt ihn nicht ausrotten. (Num 4,18) Dies ist es, was die Schrift sagt: 136 Siehe, das Auge JHWHS zu denen, die ihn fürchten. (Ps 33,18) Die Rede ist vom Stamm Levi, denn es heißt: Und ich gab sie ihm zur Furcht, und er fürchtete mich. (Mal 2,5)

TanB bemid 29

Die auf seine Güte warten. (Ps 33,18) Denn sie warten auf den Namen des Heiligen zu aller Zeit. Dass er ihre Seele vom Tod errette und sie im Hunger am Leben erhält. (Ps 33,19) Durch 24 Gaben die er ihnen gab: 137 10 im Tempel, 10 im Umland und 4 in Jerusalem. 10 im Tempel: Sündopfer, Schuldopfer, Ganzopfer, das Gemeindeganzopfer, das Vogelsündopfer, das schwebende Schuldopfer, das Log 138 Öl des Aussätzigen 139, die zwei Brote, das Schaubrot, die Reste der Getreideerstlingsgarbe und das Übriggebliebene des Speiseopfers. 10 im Umland: Hebe, Zehnthebe, Teighebe, Erstlingsschur, Vorderbein, Kinnbacken und Magen, Auslösung des Sohnes, Eselsbefreiung 140, Geraubtes eines Proselyten, Banngüter und das Eigentumsfeld 141. 4 in Jerusalem:

 136 Vgl. Tan bemidbar 24; NumR 5,1. 137 Vgl. bBQ 110b; bChul 133b. 138 Ein Log entspricht ungefähr einem halben Liter. Siehe Arye Ben-David, Talmudische Ökonomie, Bd. 1 (Hildesheim: Olms, 1974), 344-345. 139 Vgl. Lev 14,10 und Lev 14,15-18. 140 Lev 27,11-13: Auslösung der Erstgeburt einer Eselin. 141 Lev 25,13-34.

tChal 2,7-9

  Jalkut Schimoni Numeri

Erstlingsfrüchte, Erstgeburten, das Abgehobene vom Widder des Dank[opfers] und vom Widder des Nasiräers, Brust und Keule des Ganzopfers und die Häute der geweihten Tiere. Sie sind: Was sie im Hunger am Leben erhält. (Ps 33,19) TanB bemid 30

Nicht soll der Stamm der Familien der Kehatiter ausgerottet werden. (Num 4,18) Der Heilige erspähte, dass Korach sich einst erheben und sich gegen das Priestertum auflehnen würde. Der Heilige sagte: Die Leviten sollen nicht wegen Korach vernichtet werden. Dies ist es, was die Schrift sagt: Um meines Namens willen verlängere ich [den Zeitpunkt] meines Zorn[ausbruchs]. (Jes 48,9)

(22)

Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der einen Sohn hatte, der sich Räubern (ληστής) anschloss, und sein Sohn wurde mit ihnen gefangen. Der König sagte: Was soll ich tun? Werde ich die Räuber töten, ist vielleicht mein Sohn bei ihnen. Ebenso trugen die Leviten die Wohnung, denn es heißt: Und den Söhnen Kehats gab er nichts. (Num 7,9) Und der Heilige erblickte bei Korach, dass er sich einst gegen Mose und Aaron erheben würde. Der Heilige sagte: Sie zu töten ist nicht möglich. Warum? Weil der Heilige die Hälfte seines Namens genommen und ein [Jod, He] dazwischen gegeben hatte: Die Kehatiter. (Num 4,18) Deswegen sagte er: Um meines Namens willen verlängere ich [den Zeitpunkt] meines Zorn[ausbruchs]. (Jes 48,9) /

TanB bemid 32

Dies ist es, was die Schrift sagt: 142 Gut ist JHWH zum Schutz am Tag der Not, und er kennt die, die sich bei ihm bergen. (Nah 1,7)

Die Art und Weise des Heiligen ist nicht wie die Art und Weise eines Menschen. Wenn die Provinz eines menschlichen Königs gegen ihn rebelliert, schickt er eine schonungslose Züchtigung (ἀνδρολημψία) gegen sie und tötet die Guten mit den Bösen. Der Heilige ist aber nicht so. Er lässt vielmehr die Frevler zugrunde gehen und rettet die Gerechten. Die Generation von Enosch sündigte, er vertilgte sie, rettete aber Henoch: Henoch wandelt mit Gott. (Gen 5,24)

 142 Vgl. Tan bemidbar 26; NumR 5,3.

Bemidbar  

Warum? Weil: Am Tag der Not erkennt er die, die sich bei ihm bergen. (Nah 1,7) Die Generation der Sintflut erzürnte ihn und er vertilgte sie, denn es heißt: Er löschte alles Bestehende aus, (Gen 7,23) und er rettete Noah, denn es heißt: Und Noah fand Gnade. (Gen 6,8) Und ebenso vertilgte er die Sodomiter, denn es heißt: Und JHWH ließ auf Sodom [Schwefel und Feuer] regnen. (Gen 19,24) Und er rettete Lot, denn es heißt: Er sandte Lot inmitten der Zerstörung [aus den Städten, in denen Lot gewohnt hatte]. (Gen 19,29)

Er brachte Finsternis über Ägypten, [Keiner konnte den anderen sehen,] und allen Kindern Israels ward Licht in ihren Wohnstätten. (Ex 10,23) Um die Ägypter an ihren Erstgeborenen zu schlagen. (Ps 136,10) Ich habe mir alle Erstgeborenen Israels geheiligt. (Num 3,13) Warum? Am Tag der Not kennt er die, die sich bei ihm bergen. (Nah 1,7) Sie zogen aus Ägypten aus, kamen zur Wüste, verübten jene Tat 143, außer dem Stamm Levi, denn es heißt: Alle Söhne Levis versammelten sich bei ihm. (Ex 32,26) Sogleich stand Mose auf und tötete die Sünder, denn es heißt: Da verfuhren die Söhne Levis nach dem Befehl Moses. (Ex 32,28) Und [über] den Stamm Levi, der sein Leben für die Heiligung des Namens hingegeben hatte, ist zu Mose und Aaron gesagt: Du sollt ihn nicht ausrotten. (Num 4,18) An einer anderen Stelle heißt es: Mustere die Söhne Levis. (Num 3,15) Und wiederum heißt es. Nur den Stamm Levi sollst du nicht mustern. (Num 1,49) Er sagte zu ihm: Warum? Er sagte zu ihm: Um sie aus der Verordnung herauszunehmen. Der Heilige erspähte, dass die Israeliten einst Zorn vor ihm erstehen lassen würden. Und er sagt zu ihnen: In dieser Wüste sollen eure Leiber zerfallen, von allen euren Gemusterten. (Num 14,29)  143 Das goldene Kalb.

TanB bemid 33

  Jalkut Schimoni Numeri

Daher sagt der Heilige über die Söhne Levis: Ihre Gesamtzahl nimm nicht unter die Kinder Israels auf. (Num 1,49) Warum? Weil sie mir gehören, denn es heißt: Mir sind die Leviten. (Num 3,12; Num 8,14) Denn jeder, der sich mir ein wenig nähert, den nähert man [um] vieles, und sie haben sich selbst genähert, als Mose sagte: Wer JHWHs ist, zu mir! (Ex 3,26) Und nicht nur das, sondern: Du sollst die Leviten zu der Wohnung des Zeugnisses mustern. (Num 1,50) Denn jeder, der in einer Sache geprüft und als zuverlässig befunden wird, den bevollmächtigt der Heilige auf immer. Denn so findest du es bei Josua, der mit Amalek geprüft wurde, und er verfuhr mit ihm gemäß der Tora und gemäß der Gebote, denn es heißt: Und Josua machte Amalek und sein Volk mit der Schärfe des Schwertes nieder. (Ex 17,13)

Der Heilige sagte zu ihm: Aus deinem Stamm lasse ich [jemanden] erstehen und fordere von Amalek ein, denn es heißt: Aus Efraim (‫ )מני אפראים‬die, die ihre Wurzeln in Amalek haben. (Jdc 5,14) Er zählte (‫ )מינה‬Efraim in seinem Herzen [bis] auf die Wurzel [des Stammes], als er gegen Amalek auszog. Der Heilige sagte zu ihm: Nach dir Benjamin. (Jdc 5,14) Er überließ es Saul, dem Sohn Kischs, der ein Sohn zu meiner Rechten ist (‫)בן ימיני‬, der von seiner Wurzel ist. Saul wurde [mit Amalek] geprüft, aber er wurde in seinem Auftrag nicht als zuverlässig befunden, vielmehr: Saul erbarmte sich mit seinem Volk über Agag. (I Sam 15,9) Er degradierte ihn 144 und nahm das Königtum von ihm, denn es heißt: Nach dir, / Benjamin, mit deinen Scharen. (Jdc 5,14) (23)

Und auch diesen Stamm habe ich geprüft und befand ihn als Bewahrer meiner Ehre, und sie gaben ihr Leben für die Heiligung meines Namens: Ein jeglicher lege sein Schwert an seine Hüfte. (Ex 32,27) Und die Söhne Levis verfuhren, wie Mose befohlen hatte. (Ex 32,28) Und sie nahmen keine Rücksicht, weswegen Mose sie segnete, denn es heißt: Der zu Vater und Mutter spricht: Ich habe ihn nie gesehen. (Dtn 33,9)

 144 Wörtlich: ließ ihn hinter sich zurückkehren.

Bemidbar  

Und außerdem lasse ich sie herankommen und mache sie zu meinen Provianthändlern (frumentarius), und ich vertraue ihnen mein Haus und mein Heiligtum an, denn es heißt: Du sollst die Leviten mustern. (Num 1,50) Und was [bedeutet es], dass ich dir gesagt habe: Nur den Stamm Levi sollst du nicht mustern? (Num 1,49) Um sie aus der Verordnung herauszunehmen, die ich einst über Israel anordnen werde. Aber ihnen teile ich große Ehre zu, denn du zählst sie für sich nach dem Befehl: Mustere die Söhne Levis. (Num 3,15) Und wenn ich die Leviten, die die Wohnung tragen, geehrt habe, um wie viel mehr die Söhne Kehats, die die Lade tragen. Daher sagte er zu ihnen: Du sollt ihn nicht ausrotten. (Num 4,18) Der Heilige sagte: Weil die Kehatiter mich gesehen haben, habe ich ihnen Ehre zugeteilt, ebenso werde ich eines jeden Namen, der mich fürchtet, nicht aus der Welt tilgen. Von wem lernst du das? Von Jonadab, dem Sohn Rechabs, denn es heißt: Nicht wird getilgt ein Mann dem Jonadab, Sohn des Rechab. (Jer 35,19) Und wenn ich an ihnen, die Fremde waren, weil sie meinen Willen getan haben, so gehandelt habe, um wie viel mehr an Israel, wenn es meinen Willen tut. Ihr Name wird nicht vor mir getilgt, noch ausgerottet. (Jes 48,19) Sondern sie leben und bestehen auf immer und alle Zeiten, denn es heißt: Und ihr, die ihr JHWH, eurem Gott, verbunden seid, lebt heute alle. (Dtn 4,4) Ende Am Schluss vom Abschnitt „bemidbar“ Werde ich Gott preisen durch Sprechen. Er wird mich stärken wie bei seinen Brüdern ein Held. Er wird mich segnen wie einen reinen Muttermund. Wie Sand des Meeres hat er aufgeschüttet Und dem Gott des Lebens werde ich mich verbinden Um wie ein reiner Mensch zu denken Sein Herz inmitten von ihm ist rein.

Naso (Num 4,21 – 7,89) Kapitel 5 § 696 SNum § 1

Da redete JHWH zu Mose und sprach: Gebiete den Israeliten[, dass sie alle Aussätzigen und alle, die an einem Ausfluss leiden und alle Totenunreinen aus dem Lager schicken]. (Num 5,1-2) Der Befehl [galt] sofort, als er erging, und für [alle] Generationen. Oder ist nicht vielmehr nach einer [gewissen] Zeit [gemeint]? Die Bibel lehrt: Gebiete den Israeliten, dass sie [aus dem Lager] schicken. (Num 5,2) Von männlich bis weiblich sollt ihr [alle Unreinen] wegschicken. (Num 5,3) Und die Israeliten taten so und schickten sie aus dem Lager hinaus. (Num 5,4) Wir lernen [daraus] also, dass der Befehl sofort [galt], als er erging. Woher ist [zu belegen, auch] für [alle] Generationen? Usw. steht geschrieben in § 377 [Baraita de-R. Jischmael; jBQ 1,1; Sifra tsaw 1; Sifra emor par. 13,1; bQid 29a].

(24)

Dass sie alle Aussätzigen und alle, die an einem Ausfluss leiden und alle Totenunreinen aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Warum wurde dieser Abschnitt gesagt? Weil es heißt: Wenn sich aber jemand verunreinigt hat und sich nicht von seiner Sünde reinigt, so soll diese Person [aus der Gemeinde] getilgt werden. (Num 19,20) Eine Strafe haben wir gehört. Eine Verwarnung haben wir nicht gehört. 1 Die Bibel lehrt: Dass sie [aus dem Lager] schicken. (Num 5,2) Siehe, dies ist eine Verwarnung für Unreine, dass sie nicht in Unreinheit in das Heiligtum hineingehen. Dass sie aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Aus dem Lager der Schechina. 2 Oder soll ich verstehen, aus dem Lager der Leviten? Die Bibel lehrt: Hinaus aus dem Lager sollt ihr sie schicken. (Num 5,2)  1 Vgl. bMak 15a; bPes 67a. 2 Vgl. NumR 7,8.

Naso  

Bevor also [die Bibel es] sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn Unreine aus dem Lager der Lade, dem Unbedeutenderen, gestoßen werden, um wie viel mehr aus dem Lager der Schechina, dem Bedeutenderen. [Nein.] Vielmehr, wenn du es so sagst, strafst du aufgrund einer Schlussfolgerung. Daher heißt es: Dass sie aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Um dich zu lehren, dass man nicht aufgrund einer Schlussfolgerung straft. Rabbi sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend. Es gibt [einen Schluss vom] Unbedeutenderen auf das Bedeutendere: Wenn Unreine aus dem Lager der Lade, dem Unbedeutenderen, gestoßen werden, um wie viel mehr aus dem Lager der Schechina, dem Bedeutenderen. Wenn es so ist, warum heißt es [dann]: Ihr sollt aus dem Lager schicken? (Num 5,2) Die Schrift will ihnen vielmehr [den Beleg für] die Unterteilungen [des Lagers in verschiedene Bereiche] geben. Ihr sollt alle Aussätzigen und alle, die an einem Ausfluss leiden und alle Totenunreinen aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Soll ich etwa verstehen, diese drei an eine Stelle? Die Bibel lehrt: Als Aussätziger soll er abgeschieden wohnen; außerhalb des Lagers sei seine Wohnung. (Lev 13,46) Der Aussätzige war in der Allgemeinregel [enthalten]. Ist er aus der Allgemeinregel herausgetreten, lehrt das über die Allgemeinregel: Wie beim Aussätzigen, dessen Unreinheit schwerwiegender ist [als die der anderen], auch sein Wegschicken [aus dem Lager] schwerwiegender ist als bei seinem Gefährten, so ist bei jedem, dessen Unreinheit schwerwiegender ist, sein Wegschicken schwerwiegender als das Wegschicken seines Gefährten. Von hier zählten die Weisen in Bezug auf die Unterteilungen [des Lagers in verschiedene Bereiche]: Alles, was jemand, der an einem Ausfluss leidet, verunreinigt, verunreinigt ein Aussätziger. Schwerwiegender ist [der Fall des] Aussätzigen, der durch Hereinkommen verunreinigt. 3 Alles, was der Tote verunreinigt, verunreinigt jemand, der an einem Ausfluss leidet. 4  3 Vgl. mNeg 13,9.

§ 696

  Jalkut Schimoni Numeri

Schwerwiegender ist [der Fall dessen,] der an einem Ausfluss leidet, der unter einer Steinplatte verunreinigt. Alles, was einer verunreinigt, der am Tage ein Tauchbad genommen hat, verunreinigt ein Totenunreiner. Schwerwiegender ist [der Fall des] Totenunreinen, da er den Menschen verunreinigen [kann]. 5 Alles, was einer, dessen Sühnung [noch] aussteht, untauglich macht, macht der untauglich, der am Tage ein Tauchbad genommen hat. Schwerwiegender ist [der Fall dessen,] der am Tage ein Tauchbad genommen hat, da er die Hebe untauglich machen [kann]. 6 Ihr sollt aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Warum wurde [dies] gesagt? Ich habe [hier] nur diese. Woher [ist zu belegen, auch] die übrigen Unreinen? 7 (25)

R. Joschijja pflegte zu sagen: Du kannst einen Schluss vom Unbedeutenderen auf das Bedeutendere sagen: Wenn Unreine / aus dem Lager der Lade, dem Unbedeutenderen, gestoßen werden, um wie viel mehr aus dem Lager der Schechina, dem Bedeutenderen. 8 [Nein.] Vielmehr, wenn du es so sagst, strafst du aufgrund einer Schlussfolgerung. Daher heißt es: Dass sie aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Um dich zu lehren, dass man nicht aufgrund einer Schlussfolgerung straft. [Männliche Personen wie weibliche Personen sollt ihr fortschicken. (Num 5,3)] Von allen Menschen spricht die Schrift. 9 Oder spricht sie nicht vielmehr nur von den Leviten, den Trägern der Lade? Die Bibel lehrt: Männliche [Personen] wie weibliche [Personen] sollt ihr fortschicken. (Num 5,3) Von allen Menschen spricht die Schrift. Sowohl Erwachsene als auch Minderjährige sind im Schriftsinn [enthalten].

 4 Vgl. dagegen mKel 1,4. 5 Vgl. mKel 1,1-5. 6 Vgl. mKel 1,5. 7 Vgl. SNum § 125. 8 Vgl. bPes 66b-67a. 9 Vgl. NumR 7,8.

Naso  

Oder ist es nicht doch [so], wie in Bezug auf die Angelegenheit der Strafe, bei der wir finden, dass der, der das Heiligtum verunreinigt hat, nur bestraft wird, wenn er erwachsen ist, denn es heißt: Und ein Mann, der unrein ist und sich nicht [von seiner Sünde] reinigt, soll ausgerottet werden? (Num 19,20) Auch hier verwarnen wir nur Erwachsene. Die Bibel lehrt [aber]: Männliche [Personen] wie weibliche [Personen] sollt ihr fortschicken. (Num 5,3) Sowohl Erwachsene als auch Minderjährige sind im Schriftsinn [enthalten]. Er soll sagen „eine unreine Person“, er soll nicht sagen „Flusskranker“. Steht geschrieben in § 553 [bPes 67a].

R. Eliezer sagt: Man könnte meinen, wenn Flusskranke und Aussätzige gedrängt haben, in den Tempelhof hineingekommen, dass sie in Bezug auf das Pesach[opfer], das [dann] in Unreinheit [zur Opferung] kommt, schuldig sind. Die Bibel lehrt: Ihr sollt alle Aussätzigen und alle, die an einem Ausfluss leiden und alle Totenunreinen aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Wenn Totenunreine hinausgeschickt werden, werden auch Flusskranke und Aussätzige hinausgeschickt. Werden Totenunreine nicht hinausgeschickt, werden auch Flusskranke und Aussätzige nicht hinausgeschickt. 10

bPes 95b

Wir haben gelernt: R. Jose sagt: Nicht ehrt der Ort den Menschen, sondern er ehrt den Ort.

bTaan 21b § 697

Denn so finden wir es in Bezug auf den Sinai: Denn [über] alle Zeit, die die Schechina auf ihm war, sagt die Tora: Auch Kleinvieh und Rinder dürfen nicht weiden [in der Umgebung dieses Berges]. (Ex 34,3)

Als die Schechina [von dem Platz] abgetrennt worden war, sagte die Tora: Wenn das Horn ertönt, / dürfen sie den Berg besteigen. (Ex 19,13) Und so finden wir es beim Stiftszelt. Denn [über] alle Zeit, in der das Stiftszelt aufgestellt war, sagt die Schrift: Sie sollen alle Aussätzigen und alle Flusskranken aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Waren die Vorhänge zusammengerollt, durften die Flusskranken und Aussätzigen dort hingehen.

 10 Vgl. Raschi zu Num 5,2.

§ 697 (26)

  Jalkut Schimoni Numeri § 698

SZ [227-229]

Da gesagt ist: 11 Alles Heilige darf sie nicht anrühren, (Lev 12,4) könnte man meinen, auch die Zehntabgabe [darf sie nicht berühren]. Die Bibel lehrt: Und zum Heiligtum darf sie nicht kommen. (Lev 12,4) Heiliges, das wie das Heiligtum ist. Wie man zum Heiligtum nur nach Sonnenuntergang kommt, so kommt man zu Heiligem nur nach Sonnenuntergang. 12

(27)

Oder soll ich das Allerheiligste einschließen? Die Bibel lehrt: Alles Heilige darf sie nicht anrühren. (Lev 12,4) Denn ich sage: Wie man zum Heiligtum nur nach Sonnenuntergang kommt, so kommt man zu Heiligem nur nach Sonnenuntergang. Oder: Wie zum Heiligtum nicht kommt, wer noch nicht voll entsühnt ist, so kommt auch zu Heiligem nicht, wer noch nicht voll entsühnt ist. 13 Das sind die heiligen [Gaben] des Heiligtums. Ich schließe auch die heiligen [Gaben] des Umlandes ein, [die außerhalb des Tempels und Jerusalems gegessen werden,] dass man zu ihnen nur nach Sonnenuntergang kommen darf. Und warum schließt du die Zehntabgabe aus? Weil sie von demjenigen, der ein Reinigungsbad genommen hat [und bis zur Wiederherstellung seiner Reinheit den Untergang der Sonne abwarten muss], gegessen werden darf. Im Schriftsinn von „alles Heilige darf sie nicht anrühren“ ist nur die Wöchnerin [enthalten]. Da es heißt: Da redete JHWH zu Mose und sprach, (Num 5,1) ist es eine Einschließung. Aber ich sage: Wie die Wöchnerin durch Berühren und Tragen verunreinigt, [so] schließe ich auch alle ein, die wie sie durch Berühren und Tragen verunreinigen. Sprich zu den Israeliten. (Num 5,2) Um einzuschließen, die sich durch Berühren verunreinigt haben, aber nicht [die, die sich] durch Tragen [verunreinigt haben].

 11 Seitenzahl in Siphre dʼBe Rab. Siphre ad Numeros adjecto siphre zutta. Cum variis lectionibus et adnotationibus, hg. Chaim S. Horovitz (Jerusalem: Wahrmann Books, 1966). 12 Wenn jemand sich verunreinigt hat und zur Reinigung ein rituelles Tauchbad genommen hat, wird seine Reinheit erst nach Sonnenuntergang vollständig wieder hergestellt. 13 Vgl. mKer 2,1; tKel BQ 1,8.

Naso  

Im Schriftsinn ist nur enthalten: Wer außerhalb [des Tempels] verunreinigt wurde, darf nicht hineingehen. Aber wer sich drinnen verunreinigt hat, darf nicht nach draußen[, ist nicht gesagt]. Du kannst zitieren: 14 Und sie sollen ihre Lager nicht verunreinigen. (Num 5,3)

§ 699

Und woher [ist zu belegen, auch] wenn man sich versehentlich [verunreinigt hat], ist man [verpflichtet], ein Sündopfer zu bringen? Du kannst zitieren: Oder eine Person, die irgendeine unreine Sache berührt hat. (Lev 5,2) Er soll sein Schuldopfer JHWH für seine Sünde bringen. (Lev 5,6) Man könnte meinen, auch wer sich auf der Straße [mit] einer leichten Verunreinigung verunreinigt hat, soll ein Sündopfer bringen. Und überhaupt, wo ist ein Gebot und ein Verbot [zu finden], ein Sündopfer für den zu bringen, der sich verunreinigt und unbeabsichtigt das Heiligtum betreten hat? Und woher [ist zu belegen], dass, wenn man es absichtlich tut, man der Ausrottungsstrafe [anheimfällt]? Du kannst zitieren: Und jemand, der unrein ist. (Num 19,20) Im Schriftsinn ist nur der [enthalten], der überhaupt nicht besprengt wurde. Er ist unrein. (Num 19,20) Um den einzuschließen, der besprengt wurde, aber kein zweites Mal.

§ 700

Es wird [seine Unreinheit an ihm] sein. (Num 19,13) Um den einzuschließen, der besprengt wurde, auch ein zweites Mal, aber nicht untergetaucht ist. Noch. (Num 19,13) Um den einzuschließen, der besprengt wurde, auch ein zweites Mal, und der untergetaucht ist, aber seinen Untergang der Sonne nicht [abgewartet hat]. An ihm. (Num 19,13) Um den einzuschließen, der besprengt wurde, auch ein zweites Mal, und der untergetaucht ist und seinen Untergang der Sonne [abgewartet hat], / aber sein Sündopfer nicht dargebracht hat. Alle [fallen] durch Gebot und Verbot unter das Darbringen eines Sündopfers und die Ausrottungsstrafe. Sie sollen Unreines [aus dem Lager] schicken. (Num 5,2) Ein Totenunreiner soll von dort, wo jemand untergetaucht ist, [und auf den Untergang der Sonne wartet,] weggeschickt werden.  14 Vgl. Raschi zu bSchebu 16b.

(28)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ihr sollt Aussätzige wegschicken. (Num 5,2) Ein Aussätziger soll von dort, wo ein Flusskranker ist, weggeschickt werden. Man könnte meinen, alle sollen aus einem Lager geschickt werden. 15 Du kannst zitieren: Dass sie aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Es ist hier eine Einschließung: Ein Lager. Aus dem Lager sollt ihr sie schicken. (Num 5,2) Es ist hier eine Einschließung: Ein zweites Lager. Und sie sollen ihre Lager nicht verunreinigen. (Num 5,2) Es ist hier eine Einschließung: Ein drittes Lager. Man könnte meinen, alle sollen aus den drei Lagern geschickt werden.

§ 698

Es ist möglich, dass sie aufgeteilt waren: Die einen an diesen Ort und die anderen an jenen Ort. Was also wiegt am schwersten von allen, [sodass jemand] außerhalb der drei Lager [bleiben muss]? Das ist der Aussätzige.

1

Von hier machten die Weisen Einteilungen und sagten: 16 Zehn Heiligkeitsgrade gibt es: Das Land Israel ist heiliger als alle anderen Länder. Und worin besteht seine Heiligkeit? Dass man von ihm die Erstlingsgarbe und die beiden Brote bringt, was man so von allen anderen Ländern nicht [bringt].

2

Das Land Kanaan ist heiliger als Transjordanien, denn das Land Kanaan ist geeignet für das Haus der Schechina. Transjordanien ist [aber] nicht für das Haus der Schechina geeignet.

3

Ummauerte Städte sind heiliger als das Land, denn die Aussätzigen wandern im ganzen Land herum, sie dürfen aber nicht in ummauerte Städte gehen.

4 Jerusalem ist heiliger als ummauerte Städte, denn die minderheiligen Gaben und der zweite Zehnt werden in Jerusalem gegessen, man darf [sie] aber nicht in ummauerten Städten essen. 5

Der Tempelberg ist heiliger als Jerusalem, denn flusskranke Männer und Frauen dürfen Jerusalem betreten, sie dürfen aber nicht den Tempelberg betreten.

 15 Vgl. NumR 7,8. 16 mKel 1,6-9.

Naso  

6 Der Zwinger 17 ist heiliger als der Tempelberg, denn Heiden 18 und Totenunreine dürfen den Tempelberg betreten, sie dürfen aber nicht den Zwinger betreten. 7

Der Hof der Israeliten ist heiliger als der Frauenhof, denn diejenigen, denen [noch das Opfer zur] Sühnung fehlt, dürfen den Frauenhof betreten, sie dürfen aber nicht den Hof der Israeliten betreten.

8 Israeliten, die den Untergang der Sonne [nach dem Tauchbad] abgewartet haben 19, dürfen den Hof der Priester auf einer Breite von 11 und auf einer Länge von 135 betreten. Sie durften aber nicht auf der Plattform [der Priester, von der aus diese die Segenssprüche sprechen,] stehen. Die Leviten durften aber auf der Plattform stehen, sie durften aber von hier nicht weiter hinein gehen. Und Priester [mit] einem Makel oder [mit] wildwachsendem Haupt[haar] 20 oder / vom Wein betrunken, durften von hier weiter nach innen gehen, aber sie durften nicht zur Vorhalle, noch in den Hechal, 21 noch [durften sie] die vier Ellen um den Bereich des Altars [betreten].

(29)

9 Die übrigen Priester dürfen in die Vorhalle und in den Hechal und in den Bereich der vier Ellen um den Altar eintreten. Aber sie durften nicht in das Haus des Allerheiligsten eintreten. 10 Und der Hohepriester durfte in das Haus des Allerheiligsten eintreten, viermal am Versöhnungstag. R. Jose sagte: In fünf Dingen gleicht [der Bereich] zwischen der Vorhalle und dem Altar dem Hechal: Wie sie sich zur Stunde des Räucherns aus dem Hechal entfernen, so entfernten sie sich [aus dem Bereich] zwischen der Vorhalle und dem Altar zur Stunde des Räucherns. 22 Abba Saul sagt: 23 Der Aufgang [der Rampe] war heiliger als alles andere, denn dort gingen nur die hinauf, die dessen bedurften. R. Jehuda sagt:

 17 Vgl. mMid 2,3 und mKel 1,8. 18 Wörtlich: Syrer; im übertragenen Sinn heidnisch, römisch. 19 Denen aber noch das Opfer zur völligen Sühnung fehlt. 20 Wegen eines Nazatsgelübdes, bei dem das Haar nicht geschoren werden darf. 21 Die Halle, in der der goldene Altar stand. 22 Vgl. tKel BQ 1,14; NumR 7,8. 23 Vgl. tKel BQ 1,7.

§ 699

  Jalkut Schimoni Numeri

Das Dach war heiliger als der Aufgang [der Rampe], denn dort hinauf ging man nur einmal in drei Jahren, um die Rabenscheuche zu reparieren 24. [Wer an] einem Ausfluss [leidet]. (Num 5,2) Das ist der endgültig Flusskranke. Alle Flusskranken. (Num 5,2) Der ein Erscheinen [des Ausflusses] gesehen hat. Aussätzig. (Num 5,2) Das ist der bestätigt [Aussätzige]. Alle Aussätzigen. (Num 5,2) Das ist der in Quarantäne Aussätzige. [Ihr sollt] alle Aussätzigen und alle, die an einem Ausfluss leiden und alle [Toten]unreinen [aus dem Lager schicken]. (Num 5,2) Man könnte meinen, ich habe [hier erwähnt], dass nur der Mensch weggeschickt wird, bei dem es möglich ist, dass er weggeschickt wird. Da es [allgemein] heißt „unrein“, [bedeutet dies,] Geräte einzuschließen, die mit einem Toten in Berührung gekommen sind. Und alle [Toten]unreinen. (Num 5,2) Um alles übrige Verunreinigende einzuschließen, vor dem man sich vor einem Wallfahrtsfest fürchtet. Sprich zu den Israeliten. (Num 5,6) Um ummauerte Städte einzuschließen. Und andererseits [heißt es]: Ihr sollt wegschicken – wer an einem Ausfluss leidet. (Num 5,2) Wenn man das Pesach in Unreinheit zubereitet hatte, 25 durften flusskranke Männer und Frauen und Menstruierende und Wöchnerinnen nicht davon essen. / Wenn sie aber [davon] gegessen haben, so sind sie [straf]frei. 26 (30)

Von männlichen [Personen]. (Num 5,3)

 24 Vgl. mMid 4,6; Raschi zu bAr 6a. 25 Vgl. mPes 7,6. 26 Vgl. mPes 9,4; tPes 8,9; bPes 95b.

Naso  

Das ist der, der am selben Tag ein Reinigungsbad genommen hat [und bis zur Wiederherstellung seiner Reinheit den Untergang der Sonne abwarten muss]. Bis zu Weiblichem. (Num 5,3) Um den, dem [noch das Opfer] zur Sühnung fehlt, einzuschließen. Von männlichen bis weiblichen [Personen] sollt ihr sie schicken, hinaus vor das Lager sollt ihr sie schicken. (Num 5,3) Außerhalb der drei Lager. R. Eleazar, Sohn R. Simeons sagt: 27 Im Schriftsinn ist nur [enthalten, dass die, die] wegschickten, nicht [dazu] gezwungen wurden. Und woher [ist zu belegen], dass auch die, die weggeschickt wurden, nicht [dazu] gezwungen wurden? Die Bibel lehrt: So machten [es] die Israeliten. (Num 5,4) Sie machten [es] von sich aus. Mose und Aaron mussten sie nicht zwingen, es zu tun. Von männlichen bis weiblichen [Personen] sollt ihr sie schicken. (Num 5,3) Steht geschrieben in § 570 [bNid 28a-29a].

Rab Qattina 28 sagte, Samuel habe gesagt: Wer etwas, das durch ein Kriechtier unrein geworden ist, in das Heiligtum bringt, ist [wegen] Unreinheit schuldig. [Bei] einem Kriechtier selbst, ist er [davon] befreit. Was ist der Grund? Die Schrift sagt: Von männlichen bis weiblichen [Personen] sollt ihr sie schicken. (Num 5,3) Derjenige, der durch ein Tauchbad rein ist, was ein Kriechtier ausschließt, das nicht durch ein Tauchbad rein ist. Es gibt ein unterstützendes [Argument] zu sagen: Von männlichen bis weiblichen [Personen] sollt ihr sie schicken. (Num 5,3) Das schließt ein irdenes Gefäß aus, Worte R. Joses des Galiläers. Deshalb nicht, weil es für sie keine Reinheit durch ein Tauchbad gibt? Nein, weil eine Hauptunreinheit 29 entstehen muss. Das schließt ein irdenes Gefäß ein, an dem keine Hauptunreinheit entstehen kann.

 27 Vgl. NumR 7,9. 28 bEr 104b: Tobi b. Kisana.

bEr 104b

  Jalkut Schimoni Numeri

SNum § 1-2 § 700

R. Jonatan sagt: Männliche [Personen] wie weibliche [Personen] sollt ihr fortschicken. (Num 5,3) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Damit sie alle Aussätzigen und alle, die an einem Ausfluss leiden und alle Totenunreinen aus dem Lager schicken. (Num 5,2) Ich habe [hier] nur diese. Woher [ist zu belegen, auch] die übrigen Unreinen? Es ist [ein Schluss vom] Unbedeutenderen auf das Bedeutendere: Wenn die Unreinen aus dem Lager der Lade, dem Unbedeutenderen, gestoßen werden, um wie viel mehr aus dem Lager der Schechina, dem Bedeutenderen. [Nein.] Vielmehr, wenn du es so sagst, strafst du aufgrund einer Schlussfolgerung. Daher heißt es: Männliche wie weibliche [Personen]. (Num 5,3) Um dich zu lehren, dass man nicht aufgrund einer Schlussfolgerung straft. Männliche wie weibliche [Personen]. (Num 5,3) Ich habe [hier] nur: Männliche und weibliche [Personen]. Woher [ist zu belegen, auch] ein Geschlechtsloser und ein Zwitter (ἀνδρόγυνος)? Die Bibel lehrt: Ihr sollt schicken. (Num 5,3) Ich habe [hier] nur: Wer fortgeschickt werden kann. Woher [ist zu belegen, auch] wer nicht fortgeschickt werden kann? 30 Die Bibel lehrt: Ihr sollt sie aus dem Lager schicken. (Num 5,3)

(31)

Ich habe [hier] nur: Mensch[en]. Woher [ist zu belegen, auch] Gegenstände? Die Bibel lehrt: Ihr sollt sie schicken. (Num 5,3) R. Aqiba sagt: Männliche wie weibliche. (Num 5,3) Sowohl Mensch[en] als auch Gegenstände sind im Schriftsinn [enthalten]. R. Jischmael sagt: Siehe, du kannst schlussfolgern: Da ein Mensch [sich] durch Aussatz verunreinigt und Gegenstände [sich] durch Aussatz verunreinigen[, gilt]: Wie ein Mensch fortgeschickt werden muss, müssen auch Gegenstände fortgeschickt werden.

 29 Die Übersetzung folgt der Korrektur zu „Hauptarbeit“. 30 Vgl. bNid 28b.

Naso  

Nein. Wenn du in Bezug auf einen Menschen sagst, dass er, da er auf Lager und Sitz verunreinigt, 31 fortgeschickt werden muss, solltest du [auch] in Bezug auf Gegenstände sagen, dass sie, da sie nicht auf Lager und Sitz verunreinigen, [auch] nicht fortgeschickt werden müssen. Siehe, der vom Aussatz befallene Stein diene als [Gegen]beweis. Er verunreinigt nicht auf Lager und Sitz und muss [doch] fortgeschickt werden. 32 Er diene als Beweis für Gefäße, denn obwohl sie nicht auf Lager und Sitz verunreinigen, müssen sie trotzdem fortgeschickt werden. 33 R. Jose der Galiläer sagt: Männliche wie weibliche [Personen] sollt ihr fortschicken. (Num 5,3) Wie männliche und weibliche [Personen] besonders hervorgehoben sind, da sie geeignet sind, Höchstunreinheiten zu verursachen und [deswegen] fortgeschickt werden müssen, so muss auch jeder [Gegenstand] fortgeschickt werden, der geeignet ist, eine Höchstunreinheit zu verursachen. Ausgenommen ist das weniger als drei Mal drei [Große], das in der ganzen Tora nicht geeignet ist, eine Höchstunreinheit zu verursachen. 34 R. Isaak sagt: Siehe, es heißt: Und wenn er [seine Kleider] nicht wäscht und seinen Leib nicht badet. (Lev 17,16) Auf das [Nicht]baden seines Körpers [setzt] die Schrift die Ausrottungsstrafe. Oder [setzt sie] nicht vielmehr [nur] auf das [Nicht]waschen der Kleider eine Strafe? Deine Frage ist berechtigt. Wenn auf einem Totenunreinen, dem Schwerwiegenderen, keine Strafe wegen [Nicht]waschens der Kleider liegt, so ist es eine Schlussfolgerung, dass auf dem, der von einem Aas gegessen hat, dem Leichteren, keine Strafe wegen [Nicht]waschens der Kleider liegt. Hinaus vor (‫ )מחוץ ל‬das Lager sollt ihr sie schicken. (Num 5,3) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Und ihr sollt sie aus (‫ )מן‬dem Lager schicken. (Num 5,2) Soll ich etwa verstehen, sie sollen [zwar] weder die Lade, noch die Träger berühren, können sich aber einen Platz [im Lager] für sich selbst bestimmen? Die Bibel lehrt:

 31 Vgl. mZab 4,6. 32 Vgl. Lev 14,40. 33 Vgl. bNid 54b. 34 Vgl. mKel 27,2.

  Jalkut Schimoni Numeri

Hinaus vor das Lager sollt ihr sie schicken. (Num 5,3) Damit sie nicht ihre Lager verunreinigen. (Num 5,3) Von hier sagten sie: 35 Es sind drei Lager [gewesen]: Ein Lager der Israeliten, ein Lager der Leviten und ein Lager der Schechina. Von dem Tor Jerusalems bis zum Tempelberg [erstreckte sich] das Lager der Israeliten; vom Tor des Tempelbergs bis zum Vorhof das Lager der Leviten; vom Tor des Vorhofs nach innen das Lager der Schechina. (32) § 701

In deren Mitte ich wohne. (Num 5,3) Geliebte sind die Israeliten. Denn selbst wenn sie unrein sind, ist die Schechina bei ihnen. 36 Und in diesem Sinne heißt es: Die bei ihnen wohnt inmitten ihrer Unreinheit. (Lev 16,16) Und es heißt: Damit sie ihre Lager nicht verunreinigen, in deren Mitte ich wohne. (Num 5,3) Und es heißt: Ihr sollt nicht das Land verunreinigen, in dem ihr wohnt, in dessen Mitte [auch] ich wohne. (Num 35,34) R. Jose der Galiläer sagt: Komm und sieh, wie stark die Macht einer Übertretung ist. Bevor sie ihre Hände nach einer Übertretung ausgestreckt hatten, gab es keinen unter ihnen, der an einem Ausfluss oder an Aussatz litt. Nachdem sie ihre Hände nach einer Übertretung ausgestreckt hatten, gab es unter ihnen welche, die an Ausfluss und an Aussatz litten. Nebenbei lernen wir, dass sich jene drei Dinge an einem Tag ereigneten. Usw. oben in § 363 [PRK 42, PRK 45, bJoma 4b, PRK 28].

Und die Israeliten machten [es] so und schickten weg. (Num 5,4) Um das Lob Israels bekannt zu machen, dass, [wie] Mose [es] ihnen befohlen hatte, so machten sie [es]. 37 Was lehrt die Schrift [mit]:

 35 Vgl. tKel 1,12; bZeb 116b; NumR 7,8. 36 Vgl. SNum § 161; SNum § 84; Mek bo 14; NumR 7,8. 37 Vgl. SNum § 59.

Naso  

Wie JHWH [es] zu Mose gesagt hatte, so machten [es] die Israeliten? (Num 5,4) Das lehrt, dass selbst die Unreinen nicht zögerten. 38 Wenn ein Mann oder eine Frau eine von all den Sünden [gegen] einen Menschen begeht. (Num 5,6) Warum wurde dieser Abschnitt gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Wenn jemand sündigt und eine Veruntreuung begeht. (Lev 5,21) Oder wenn er etwas Verlorenes gefunden hat [und es ableugnet und lügenhaft schwört]. 39 (Lev 5,22) Aber in Bezug auf die Beraubung eines Proselyten 40 haben wir in der ganzen Tora nichts [explizit] gehört. Die Bibel lehrt [aber implizit]: Wenn ein Mann oder eine Frau eine von all den Sünden [gegen] einen Menschen begeht. (Num 5,6) [Die Schrift] will damit über die Beraubung des Proselyten lehren: HAT ER IHM GESCHWOREN UND ER STIRBT, MUSS ER DEN GESAMTWERT UND [DESSEN] FÜNFTEL FÜR DIE PRIESTER UND EIN SCHULDOPFER FÜR DEN ALTAR BEZAHLEN. 41 Dies ist eine Regel in Bezug auf die Tora[auslegung]: Jeden Abschnitt, der an einer Stelle gesagt ist und in dem eine Sache fehlt und [der daher] an einer anderen Stelle noch einmal gesagt wird, wiederholt sie nur, weil darin etwas fehlt. 42 R. Aqiba sagt: Jede Stelle, an der ‫ לאמר‬steht, muss ausgelegt werden. 43 P186F

R. Joschijja sagt: Ein Mann oder eine Frau. (Num 5,6) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Wenn ein Mann eine Zisterne öffnet, oder wenn ein Mann [eine Zisterne] gräbt. (Ex 21,33)

Ich habe [hier] nur einen Mann. Woher [ist zu belegen, auch] eine Frau? Die Bibel lehrt: Ein Mann oder eine Frau. (Num 5,6) Um die Frau dem Mann in Bezug auf alle Versündigungen und Schädigungen, die in der Tora [genannt sind], gleichzustellen. 44  38 Vgl. NumR 7,9. 39 Vgl. mBQ 9,5. 40 ‫ גר‬bedeutet in biblischem Hebräisch „Fremder”, im rabbinischen Sprachgebrauch „Proselyt”, jemand, der die Gebote der Tora befolgt. 41 mBQ 9,11. Vgl. jBQ 9,11; bBQ 109b; SNum § 4. 42 Vgl. bSota 3a und bSota 3b. 43 SDtn § 26. Vgl. Mek beschallach 1; mSota 5,4; NumR 8,5.

(33)

  Jalkut Schimoni Numeri R. Jonatan sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Der Besitzer der Zisterne soll bezahlen. (Ex 21,34) Und es heißt: Der soll bezahlen, der den Brand verursacht hat. (Ex 22,5) Was lehrt die Bibel [mit] „ein Mann oder eine Frau“? [Der Vers] will über sich lehren[, dass Mann und Frau hier gleichgestellt sind]. 45 Steht geschrieben in § 308 [bQid 35a-b]. bNid 48a-b

Dort lehrt man: Ist das untere Zeichen 46 gekommen, nicht aber das obere, kann sie entweder das Schuhausziehritual begehen oder man kann an ihr die Schwagerehe vollziehen. Woher sind [diese Worte zu belegen]? R. Jehuda sagte, Rab habe gesagt, und so wurde es in der Schule R. Jischmaels gelehrt: Wenn ein Mann oder eine Frau eine von all den Sünden [gegen] einen Menschen begeht. (Num 5,6) Die Schrift hat die Frau dem Mann in Bezug auf alle Strafen, die in der Tora sind, gleichgestellt. Wie der Mann mit einem Zeichen [ein Mann ist], so ist eine Frau mit einem Zeichen [eine Frau]. Wie bei einem Mann das untere [Zeichen ausschlaggebend ist] und nicht das obere, so ist auch bei der Frau das untere und nicht das obere [Zeichen ausschlaggebend].

SNum § 2

Wenn sie eine von all den Sünden [gegen] einen Menschen (‫ )אדם‬begehen. (Num 5,6)

Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Wenn jemand (‫ )נפש‬sündigt und eine Veruntreuung [gegen JHWH begeht, dass er seinem Nächsten ein anvertrautes Gut oder ein Darlehen oder etwas Gestohlenes ableugnet, oder er hält seinem Nächsten [den Lohn] vor]. Oder wenn er etwas Verlorenes gefunden hat [und es ableugnet]. (Lev 5,21-22) Ich habe [hier] nur, wer bei jenen [Dingen] betrügt, ist wie einer, der Gott betrügt. 47 Woher [ist zu belegen, auch] bei allen anderen Dingen? Die Bibel lehrt: Wenn sie eine von all den Sünden [gegen] einen Menschen begehen. (Num 5,6)

 44 Vgl. bBQ 15a; bPes 43a. 45 Zur Formulierung vgl. bRH 34b. 46 Zeichen der sekundären Geschlechtsmerkmale. 47 Vgl. tSchebu 3,6.

Naso  

[Wenn jemand] eine Veruntreuung begeht. (Num 5,6) „Veruntreuung“ bedeutet überall nichts anderes als „Betrug“. Und in diesem Sinne heißt es: Die Israeliten wurden untreu gegen JHWH, den Gott ihrer Väter. (I Chr 5,25) Und es heißt: Die Israeliten begingen eine Veruntreuung an dem Banngut gegen JHWH. (Jos 7,1) Und es heißt: Da starb Saul wegen seiner Untreue, die er gegen JHWH begangen hatte. (I Chr 10,13) Und es heißt in Bezug auf Usija: Geh hinaus aus dem Heiligtum, denn du bist untreu. (II Chr 26,18) Und es heißt: Und [wenn] sie ihm untreu geworden ist. (Num 5,12) „Untreusein“ bedeutet also überall nichts anderes als „Betrug“. Und die Person Schuld trägt. (Num 5,6) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Ein Mann oder eine Frau. (Num 5,6) Ich habe [hier] nur „ein Mann oder eine Frau“. Woher [ist zu belegen, auch] ein Geschlechtsloser und ein Zwitter (ἀνδρόγυνος)? 48 Die Bibel lehrt: Und die Person Schuld trägt. (Num 5,6) Die Person Schuld trägt. (Num 5,6) Jeder ist im Schriftsinn [enthalten], die Männer und die Frauen und die Proselyten sind im Schriftsinn [enthalten]. Der Schriftsinn schließt jene ein, und er schließt den Minderjährigen ein? Deine Frage ist berechtigt. Wenn [die Schrift] den Minderjährigen bei Götzendienst, dem Schwerwiegenderen, befreit, um wie viel mehr in Bezug auf alle Gebote, die in der Tora sind. Und die Person Schuld trägt. (Num 5,6) Warum wurde [dies] gesagt? Woher [ist zu belegen, dass] du sagst: Wenn jemand einen Proselyten beraubt und [es] ihm abgeschworen hat und er hinging, das Geld und das Schuldopfer zu brin-

 48 Vgl. Mek mischpatim 14.

  Jalkut Schimoni Numeri

(34)

gen, aber nicht mehr genug [Zeit] war, [es] zu bringen, bevor er starb, sind die Erben / [von der Rückerstattung] befreit? 49 Die Bibel lehrt: Dieser eine trägt Schuld. (Num 5,6) Oder [ist gemeint], wie sie vom Schuldopfer befreit sind, so sind sie von [der Erstattung] des Gesamtwertes befreit? Die Bibel lehrt: Er soll es demjenigen geben, dem er [es] schuldet. (Num 5,7) Und die Person Schuld trägt. (Num 5,6) Warum wurde [dies gesagt]? Woher [ist zu belegen, dass] du sagst: Wer den Getreidehaufen seines Gefährten am Versöhnungstag anzündet, selbst wenn der Gerichtshof keinen [Schadensersatz] von ihm fordert, dessen Seele wird gerichtet? 50 Die Bibel lehrt: Diese Seele trägt Schuld. (Num 5,6) So sollen sie bekennen (‫)והתודו‬. (Num 5,7) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Und er soll bekennen, worin er gesündigt hat. (Lev 5,5) Ich habe [hier] nur eine Versündigung, die ein Sündenbekenntnis (‫ )וידוי‬erfordert. 51 Woher [ist zu belegen, auch] ein Schuldopfer (‫ ?)אשם‬Die Bibel lehrt: Und er Schuld (‫ )אשמה‬trägt. So sollen sie bekennen (‫[ )והתודו‬und seine Schuld erstatten]. (Num 5,6-7) P194F

R. Natan sagt: Dieser [Sonderfall begründet] die allgemeine Regel, dass alle Eid[ableger] 52 eines Gebets um Vergebung (‫ )וידוי‬bedürfen. SZ [229-230]

Da gesagt ist: Und er soll bekennen, worin 53 er gesündigt hat, (Lev 5,5) soll er seine Sünde, die er begangen hat, bekennen. Über ihm (‫)עליה‬. (Lev 5,5) Über dem Sündopfer, solange es noch lebt, und nicht erst, nachdem es geschlachtet wurde. Im Schriftsinn ist nur [enthalten], dass die Einzelperson nur in Bezug auf (‫)על‬ das Betreten des Tempels [seine Verfehlung] bekennt. 54 P197F

 49 Vgl. tBQ 10,15-16; bBQ 104b; Raschi zu bBM 91a. 50 tBQ 9,18. 51 Vgl. NumR 8,5. 52 In SNum: Toten (‫ )המתים‬hier: ‫המומתין‬. 53 BH: ‫עליה‬.

Naso  

Und woher [ist zu belegen], auch [die Gebotsübertretungen, die] Todesstrafen und Ausrottungsstrafen [erfordern]? Es heißt: Eine Sünde. (Num 5,6) Ihre Sünde. (Num 5,7) Alle Sünden. (Num 5,6) Um ein Verbot einzuschließen. Wenn sie tun. (Num 5,6) Um ein Gebot einzuschließen. Im Schriftsinn ist nur das Sündenbekenntnis eines Einzelnen [enthalten]. Woher [ist zu belegen, auch das Sündenbekenntnis] der Gemeinde? Du kannst zitieren: Und sie sollen bekennen. (Num 5,7) Im Schriftsinn ist nur das Sündenbekenntnis im Land [enthalten]. Und woher [ist zu belegen] auch in der Diaspora? Du kannst zitieren: Und sie sollen ihre Sünde und die Sünde ihrer Väter bekennen. (Lev 26,40) Und so sagt Daniel: Dein, JHWH, ist die Gerechtigkeit. (Dan 9,7) Warum? Weil wir gegen dich gesündigt haben. (Dan 9,8) Sprich zu den Israeliten. (Num 5,6) Durch Israeliten legt man ein Sündenbekenntnis ab, man legt aber nicht durch [andere] Völker oder durch Beisassen ein Sündenbekenntnis ab. Oder: Den Israeliten. (Num 5,6) Um Proselyten auszuschließen? Du kannst zitieren: Ein Mann (‫)איש‬. (Num 5,6) Um die Proselyten einzuschließen. Ein Mann oder eine Frau, wenn sie tun. (Num 5,6) Die [es] planen zu tun und nicht tun. Eine von all den Sünden [gegen] einen Menschen. (Num 5,6)

 54 Vgl. NumR 8,5.

(35)

  Jalkut Schimoni Numeri

Von dem, was zwischen jemandem und seinem Gefährten [geschehen kann, ist die Rede]: Von Diebstahl, Raub und übler Nachrede. Zu veruntreuen. (Num 5,6) Wenn man über Schuldopfern ein Sündenbekenntnis ablegt, könnte man meinen, dann, wenn sie [zum Heiligtum] bringen. Und woher [ist zu belegen, auch] dann, wenn sie nicht [zum Heiligtum] bringen? Die Bibel lehrt: Um eine Veruntreuung zu begehen. (Num 5,6) Um den einzuschließen, der mit dem Namen [Gottes] falsch schwört und der verflucht. 55 Und er sich verschuldet hat. Und die Schuld. (Num 5,6-7) Um alle, die des Todes schuldig sind, einzuschließen, dass sie [ihre Sünden] bekennen sollen. Man könnte meinen, auch die, die aufgrund falscher Zeugen[aussagen] getötet wurden. 56 Ich habe nur gesagt: Und die Person Schuld trägt. (Num 5,6) SNum § 3

So sollen sie ihre Sünden bekennen, die sie getan haben. (Num 5,7) Nicht aber das, was jemandes Vater getan hat. 57 Hat einer zu jemandem gesagt: Gib mir das aufbewahrte Gut zurück, das ich deinem Vater zur Aufbewahrung gebracht habe, und er sagt, du hast [ihm] nichts zur Aufbewahrung gebracht, ich schwöre [es] dir, und hat er „Amen, Amen“ 58 gesagt, erinnert sich aber danach [doch] daran, soll ich etwa verstehen, dass er schuldig ist? Die Bibel sagt: So sollen sie ihre Sünden bekennen. (Num 5,7) Nicht aber das, was jemandes Vater getan hat. Und er soll seine Schuld voll erstatten (‫)והשיב‬. (Num 5,7) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Er soll es voll bezahlen (‫)ושלם‬. (Lev 5,24) Ich habe [hier] nur das eigentliche Streitobjekt [selbst ist zurückzugeben]. Woher [ist zu belegen, dass auch] Bezahlung [des Streitobjekts möglich ist]? Die Bibel lehrt: Und er soll seine Schuld voll erstatten. (Num 5,7)  55 Vgl. SNum § 2. 56 Vgl. bSanh 43b. 57 Vgl. mBQ 9,5; mSchebu 5,1-3; tBQ 10,12-13; tSchebu 2,10; bBQ 104b; bSchebu 37a. 58 Zur Bekräftigung seines Schwures.

Naso  

Und sein Fünftel soll er zu ihm hinzufügen. (Num 5,7) Dass es und sein Fünftel Fünf[fünftel] sind 59 R. Joschijja sagt: Ein Fünftel seines Geld[wert]es. Und er soll [es] dem geben, dem er [es] schuldet. (Num 5,7) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Demjenigen, dem es gehört, soll er es geben. (Lev 5,24) Ich habe [hier] nur: Dem[, an dem er sich verschuldet hat]. Woher [ist zu belegen, auch] seinem Boten? Um den Boten des Gerichtshofs und den Erben einzuschließen. Die Bibel lehrt: Und er soll es dem geben, dem er es schuldet. (Num 5,7) Siehe, jemand war seinem Nächsten eine Mine 60 schuldig. Und er kam zum Gerichtshof / und hatte es noch nicht [zurück]gegeben, bevor der Eigentümer der Schuldverschreibung gefunden wurde. Woher [ist zu belegen], dass man es aus der Hand des Diebes wegnimmt, um es dem Eigentümer der Schuldverschreibung zu geben? 61 Die Bibel lehrt: Und man soll es dem geben, dem er es schuldet. (Num 5,7) In jedem Fall.

(36)

Und er soll seine Schuld (‫ )אשמו‬voll erstatten. (Num 5,7)

SZ [230]

Da es [heißt] „voll”, bringt man dazu ein Fünftel und ein Schuldopfer (‫)אשם‬. 62 P205F

P

Man bringt aber bei Bezahlung des Vierfachen oder Fünffachen nicht [zusätzlich] ein Fünftel und ein Schuldopfer. 63 Ich schließe Dieb [von dieser Regel] aus, da er es nach dem Schwur nicht erstattet. Aber ich werde einen Räuber nicht [von dieser Regel] ausschließen[, da er es] nach dem Schwur [erstatten muss]. 64 Die Bibel lehrt: Und er soll seine Schuld voll erstatten. 65 (Num 5,7)

 59 Vgl. tMSch 4,2; mBM 4,8; bBM 53b-55a. 60 Ein bestimmer Geldbetrag. 61 Vgl. bKet 19a; bPes 31a; bKet 82a; bGit 37a; bBQ 40b. 62 Vgl. Sifra wa-jiqra par. 13,10-11; NumR 8,5. 63 Vgl. tBQ 8,8. 64 Vgl. bBQ 106a. 65 Vgl. tBQ 8,2-3; bBQ 65a-b.

  Jalkut Schimoni Numeri

Da es [heißt] „voll”, bringt man dazu ein Fünftel und ein Schuldopfer (‫)אשם‬. 66 Man bringt nicht bei Bezahlung des Doppelten, und bei Bezahlung des Vierfachen und des Fünffachen [zusätzlich] ein Fünftel und ein Schuldopfer. P209F

P

Und sein Fünftel soll er zu ihm hinzufügen. (Num 5,7) Zu dem Fünftel [soll er hinzufügen] sein Fünftel, abgesehen von ihm selbst. 67 bGit 37a

R. Natan sagt: Woher [ist zu belegen,] dass, wenn jemand von seinem Nächsten eine Mine zu erhalten hat und sein Nächster von seinem Nächsten, man sie dem einen abnimmt und dem anderen gibt? Die Bibel lehrt: Und gebe es dem, dem er es schuldet. (Num 5,7)

bBQ 109a

Und wenn der Mann keinen Löser 68 hat. (Num 5,8) Gibt es denn jemanden in Israel, der keine Löser hat? Die Schrift spricht vielmehr von der Beraubung eines Proselyten: Siehe, jemand beraubt einen Proselyten und schwört ihm [den Raub nicht begangen zu haben]. Er hört nun, dass der Proselyt gestorben sei, und bringt sein Geld und sein Schuldopfer nach Jerusalem. Er trifft aber jenen Proselyten und der überlässt es ihm als Darlehen, und stirbt [dann wirklich]. [In diesem Fall] geht das, was in seiner Hand war, in seinen Besitz über, Worte R. Joses des Galiläers. R. Aqiba sagt: Es gibt für ihn keine [andere] Anordnung, als das von ihm Geraubte aus seinem Besitz herauszugeben.

bBQ 109b

Rabina fragte: Wie verhält es sich mit dem Raub einer Proselytin? Der Barmherzige sagte „Mann“ und nicht „Frau“. Oder ist es vielleicht als gängige Redensart [zu verstehen], die im Vers [benutzt wird]? Rab Aaron sagte zu Rabina: Es wird gelehrt „ein Mann“ 69. Ich habe nichts anderes als „Mann“ [genannt]. Woher [ist zu belegen auch] eine Frau? Weil es heißt: Was erstattet wird. (Num 5,8) Siehe, hier sind zwei [genannt]. 70

 66 Vgl. NumR 8,5. 67 Vgl. mBQ 9,6-7. 68 Gemeint ist ein Verwandter, der der Einlösungspflicht nachkommen kann. 69 Num 5,8. 70 Einer, der erstattet, einer, der es annimmt.

Naso  

Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann [zusätzlich] „ein Mann“? [Bei] einem Mann musst du seinetwegen nachprüfen, ob er Löser hat oder ob er keine Löser hat, bei einem Minderjährigen muss man seinetwegen nicht nachprüfen, weil bekannt ist, wenn er keine Löser hat. 71 Steht geschrieben in § 325 [bSanh 68b].

Die Rabbanan lehrten: Schuld. (Num 5,8)

bBQ 110a

Dies ist der Grundbetrag. Was erstattet wird. (Num 5,8) Dies ist das Fünftel. Oder ist nicht vielmehr „Schuld“ der Widder [des Schuldopfers]? Welchen Unterschied macht das zur Lehre von Rabba aus, der sagt: Wer das von einem Proselyten Geraubte nachts erstattet, hat seiner Pflicht nicht genügt. / Hat er es zur Hälfte erstattet, hat er seiner Pflicht nicht genügt. Was ist die Begründung? Der Barmherzige nennt es „Schuld“. Da es dementsprechend heißt: Abgesehen vom Widder der Sühnung, (Num 5,8) muss man sagen: Schuld (Num 5,8) ist der Grundbetrag. Es wird weiter gelehrt: Schuld. (Num 5,8) Das ist der Grundbetrag. Was erstattet wird. (Num 5,8) Das ist das Fünftel. Oder ist nicht „Schuld“ vielmehr das Fünftel? Welchen Unterschied macht das zur Lehre der Mischna, denn wir haben gelernt: HAT ER IHM DEN GRUNDBETRAG GEGEBEN, UND ER HAT IHM NICHT DAS FÜNFTEL GEGEBEN? 72 [Die Verpflichtung für] das Fünftel wird nicht aufgehoben, nach dem, wie es heißt: Und er soll seine Schuld voll erstatten und sein Fünftel. (Num 5,7) [Daher] muss man sagen:  71 Vgl. bSanh 68b. 72 mBQ 9,6.

(37)

  Jalkut Schimoni Numeri

Schuld, (Num 5,8) ist der Grundbetrag. Es wird weiter gelehrt: Schuld. (Num 5,8) Das ist der Grundbetrag. Was erstattet wird. (Num 5,8) Das ist das Fünftel. Die Schrift spricht von dem, was einem Proselyten geraubt wurde. Oder ist nicht vielmehr [gemeint]: Was erstattet wird, (Num 5,8) ist das Doppelte, und die Schrift spricht von einem Raub, der an einem Proselyten begangen wurde? Da es heißt: Und er soll seine Schuld voll erstatten, (Num 5,7) ist [zu sagen]: Von dem vollen Betrag, der zu zahlen ist, spricht die Schrift. Rabba sagte: Wenn von dem an einem Proselyten begangen Raub weniger als eine Peruta 73 an jeden Priester [geht], hat man seiner Pflicht nicht genügt, [denn es] steht „Geben“ darüber geschrieben. bBQ 110b

Rabba sagte: Priester dürfen nicht [die Bezahlung für] das von einem Proselyten Geraubte gegen [die Bezahlung für] das von einem [anderen] Proselyten Geraubte ersetzen. Was ist der Grund? Der Barmherzige nennt es „Schuld“, und man ersetzt nicht ein Schuldopfer gegen ein [anderes] Schuldopfer.

jQid 1,4

Und sie sind Empfänger von Gaben. Und wenn ihm zehn Tiere [als Bezahlung] für einen Raub eines Proselyten zufallen, ist man befreit von der Zehntabgabe vom Vieh, denn wir haben gelernt: Was gekauft und als Geschenk angenommen wurde, ist von der Zehntabgabe vom Vieh befreit. Wenn sie Erben sind, sagte ein Meister: Haben sie [Vieh] durch Inbesitznahme durch ein Haus 74 erworben, sind sie [in Bezug auf die Zehntabgabe] pflichtig.  73 Kleinste Münzeinheit wie „Cent“.

Naso  

Und daraus schloss man: Wenn jemand Gesäuertes geraubt hat und darüber das Pesach[fest] verstrichen ist[, gilt]: Waren sie Empfänger von Geschenken, haben sie, wie der Barmherzige gesagt hat, eine [angemessene] Gabe zu erhalten. Und wenn er ihnen nichts gegeben hat, ist es 75 nichts weiter als Staub in der Welt. Denn wenn sie Erben sind, ist es für sie [wie] eine Erbschaft ihrer Väter. 76 Die Rabbanan lehrten: JHWH, dem Priester. (Num 5,8) Gott hat es erworben und den Priestern der jeweiligen Priesterwache gegeben. Oder vielleicht jedem Priester, dem er will, wie es heißt: Außer dem Widder der Sühnung, mit dem man ihn entsühnt? (Num 5,8) Die Schrift spricht von dem Priester der jeweiligen Priesterwache. Die Rabbanan lehrten: Woher [ist zu belegen], dass, wenn der Priester ein Räuber ist, er nicht sagen darf: Da es für die Priester hinausgeht und es in meinem Besitz ist, sei es meines? Es ist auch eine Schlussfolgerung: Wenn ich in Bezug auf das von anderen berechtigt bin, um wie viel mehr in Bezug auf mein eigenes. R. Natan lehrt es anders ausgedrückt: Wenn ich eine Sache, an der ich erst Anteil habe, wenn sie in meine Verfügungsgewalt gekommen ist, nachdem sie in meine Verfügungsgewalt gekommen ist[, ein anderer sie mir nicht mehr wegnehmen kann], ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass [auch eine Sache, an der ich Anteil habe, bevor sie in meine Verfügungsgewalt gekommen ist, nachdem sie in meine Verfügungsgewalt kommen ist,] kein anderer sie mir wegnehmen kann. Nein, wenn du von einer Sache sprichst, an der ich keinen Anteil habe. Wie ich keinen Anteil daran habe, ebenso haben andere keinen Anteil daran. Du solltest es in Bezug auf die Sache sagen, an der ich wie andere Anteil habe. Vielmehr: Sein Geraubtes geht aus seinem Besitz heraus und wird an alle seine Brüder verteilt, denn es wird gelehrt: Dem Priester. (Num 5,8) Dem Priester seines Besitzfeldes. Denn es wird gelehrt: Was lehrt die Bibel mit: Sein Besitz? (Lev 27,21)

 74 Indem sie es nach Hause gebracht haben. 75 Das geraubte Gesäuerte. 76 Sie besitzen es, auch wenn sie davon keinen Nutzen haben.

bBQ 109b

  Jalkut Schimoni Numeri

(38)

Woher [ist zu belegen], dass, wenn ein Feld im Jobeljahr an die Priester geht, und es einer von den Priestern auslöst, er nicht sagen soll: / Da es im Jobeljahr an die Priester ging, und es in meinem Besitz ist, soll es mir gehören. 77 Und es ist [auch] eine Schlussfolgerung: Wenn ich in Bezug auf das von anderen berechtigt bin, um wie viel mehr in Bezug auf mein eigenes. Die Bibel lehrt: Wie das Feld des Bannes, dem Priester sei es als sein Besitz. (Lev 27,21) Sein Besitz gehört ihm, aber dies gehört ihm nicht. In welcher Weise? Es geht aus seinem Besitz heraus und wird an alle seine Brüder, die Priester, verteilt.

bBQ 110a-111a

WER SEINEN RAUB BRINGT, BEVOR ER SEIN SCHULDOPFER GEBRACHT HAT, HAT SEINER PFLICHT GENÜGT. WER SEIN SCHULDOPFER BRINGT, BEVOR ER SEINEN RAUB GEBRACHT HAT, HAT SEINER PFLICHT NICHT GENÜGT. 78 Denn ein Vers sagt: Außer dem Widder der Sühnung, mit dem man entsühnt. (Num 5,8) Und er hat noch keine Sühnung. Steht in § 678 [bAr 28a].

SNum § 4

R. Natan sagt: Und wenn der Mann keinen [Löser] hat. (Num 5,8) Ich habe [hier] nur „einen Mann“. Woher [ist zu belegen, auch] eine Frau? Die Bibel lehrt: Um die Schuld für ihn zu erstatten. (Num 5,8) Abba Chanan sagt im Namen R. Eliezers: Die Schrift spricht von einer nicht eingelösten Schuldverschreibung (‫)נגזל‬. Oder spricht sie nicht vielmehr von einem Räuber (‫ ?)גוזל‬Die Bibel lehrt: Um die Schuld für ihn zu erstatten. (Num 5,8) Also spricht die Schrift von einer nicht eingelösten Schuldverschreibung. Woher [ist zu belegen, dass] du sagst: 79 Hat jemand einen Proselyten beraubt und [es] ihm abgeschworen, und er geht, um das Geld und das Schuldopfer zu bringen, hat aber nicht genug [Zeit, es] zu bringen, bevor er stirbt, sind die Erben [von der Schuldopferverpflichtung] frei? Die Bibel lehrt: Außer dem Sühnewidder. (Num 5,8)

 77 Vgl. NumR 8,7. 78 mBQ 9,12. 79 tBQ 10,16; vgl. mBQ 9,5 und mBQ 9,11-12.

Naso  

So pflegte [es] R. Aqiba zu lehren, bevor er von Sofrin 80 kam. Nachdem er aber von Sofrin gekommen war, sagte er: Selbst wenn er den Leuten des Wachdienstes das Geld gibt und stirbt, sind die Erben [von der Opferpflicht] frei [und] sie dürfen nichts [von dem bereits gegebenen Geld] aus der Hand eines Priesters nehmen. Und darüber lese ich: Was jemand dem Priester gibt, soll ihm gehören. (Num 5,10) Und der Priester sagt zu ihm: Bringe das Schuldopfer und opfere. Und er sagt: Das Schuldopfer, das JHWH zu erstatten ist, gehört dem Priester. (Num 5,8) [Das gilt für] den, der der Sühnung bedarf. Ausgenommen ist der Tote, den seine Seele gesühnt hat. 81 Außer dem Sühnewidder. (Num 5,8)

SNum § 4

Von hier kannst du sagen: HAT ER DAS GELD JEHOJARIB 82 GEGEBEN UND DAS SCHULDOPFER JEDAJA 83, HAT ER SEINE PFLICHT ERFÜLLT. 84 Und darüber lese ich: Was jemand dem Priester gibt, soll ihm gehören. (Num 5,10) Oder: Selbst wenn er das Schuldopfer Jehojarib und das Geld Jedaja gegeben hat, hat er seine Pflicht erfüllt. Und darüber lese ich: Was jemand dem Priester gibt, soll ihm gehören? (Num 5,10) Die Bibel lehrt: Außer dem Sühnewidder. (Num 5,8) Er soll noch einmal ein anderes Schuldopfer bringen und es Jedaja geben. 85 Was aber Jehojarib in Besitz genommen hat, gehört ihm. Und wenn der Mann keinen Löser hat. (Num 5,8) Einem Mann gibt man [es] zurück. 86 Und man gibt es nicht einem Minderjährigen zurück. Außer dem Sühnewidder. (Num 5,8) Von hier sagten sie:  80 SNum: Sifrin. 81 Vgl. mJoma 8,8. 82 Eine der Priesterabteilungen. 83 Eine andere Priesterabteilung. 84 mBQ 9,12. Vgl. tBQ 10,18 und SZ 232. 85 Vgl. bBQ 111a. 86 Vgl. SNum § 4; bSanh 69a; bBQ 109b.

(39) SZ [231]

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Wachabteilung, der das Geld gebührt, der soll auch der Sühnewidder gebühren. 87 Der Sühnung schafft. (Num 5,8) Um auszuschließen, dass man den Sühnewidder dem Geld [in der Prozedur] vorangehen lässt. 88 Durch den. (Num 5,8) Um den Sühnewidder dessen, der gestorben ist, auszuschließen. Ihm. (Num 5,8) Um den Sühnewidder dessen, der gestorben ist, einzuschließen. Und andererseits kannst du sagen: Ihm (‫)עליו‬. (Num 5,8) Das Sündwirkende für ihn (‫ )עליו‬ist sein geschuldeter Betrag. § 702 SNum § 5

Und alle Hebe für alle heiligen Gaben der Israeliten. (Num 5,9) R. Jischmael sagte: Die Schrift will dich [darüber] belehren, dass, wer seinen Kornhaufen heiligt, bevor er ihn geglättet hat, von der Zehntabgabe frei ist. 89 Oder auch: Nachdem er [ihn] geglättet hat? Die Bibel lehrt: Das Erste deines Getreides, deines Mostes und deines Öls. (Dtn 18,4) R. Aqiba sagt: Die Schrift will dich [darüber] belehren[, dass]: WENN JEMAND SEINE GANZE TENNE ZUR HEBE MACHEN WILL, HAT ER NUR [DANN] DIE ERLAUBNIS DAZU, WENN ER EIN WENIG ÜBRIG LÄSST. 90 Und alle Hebe für alle heiligen Gaben der Israeliten. (Num 5,9) Die Schrift will über die Hebe lehren, dass sie bei allen [Produkten] zu praktizieren ist. Issi ben Aqabja sagt: Wenn die Zehntabgabe, das Leichtere, bei allen [Produkten] zu entrichten ist, 91 sollte dann nicht [auch] die Hebe, das Schwerere 92, bei allen [Produkten] zu entrichten sein?

 87 Vgl. mBQ 9,12; tBQ 10,18; NumR 8,5. 88 Vgl. Sifra wa-jiqra perek 20,9; mBQ 9,12; bBQ 111b. 89 Vgl. mPea 4,5; mChal 1,3. 90 mChal 1,9. Vgl. mTer 4,5.

Naso  

Eine andere [Schlussfolgerung]: Wenn die Zehntabgabe, die nicht bei dem Ersten der Schafschur zu entrichten ist, 93 bei allen [Produkten] zu entrichten ist, ist es eine Schlussfolgerung, dass [auch] die Hebe, das Schwerere, bei allen [Produkten] zu entrichten ist. Issi ben / Menachem sagt: Wenn die zweite Zehntabgabe, die es nur Kraft der Lehre und kraft der Gottesfurcht gibt, 94 bei allen [Produkten] zu entrichten ist, 95 ist es eine Schlussfolgerung, dass [auch] die Hebe, das Schwerere, bei allen [Produkten] zu entrichten ist.

(40)

Die sie dem Priester darbringen (‫)יקריבו‬, sollen ihm gehören. (Num 5,9) R. Jischmael sagte: 96 Bringt man denn die Hebe dem Priester dar? Was lehrt die Bibel [mit]: Die sie dem Priester darbringen? (Num 5,9) Weil [die Schrift] sagt: Das Früheste der Erstlinge deines Bodens sollst du zum Haus JHWHs, deines Gottes, bringen. (Ex 23,19) Wir haben aber nicht gehört, was er mit ihnen machen soll. Die Bibel lehrt [daher]: Die sie dem Priester darbringen, sollen ihm gehören. (Num 5,9)

§ 702

Die Schrift will damit über die Erstlinge lehren, dass man sie den Priestern geben soll. Und alle Hebe für alle heiligen [Gaben]. (Num 5,9)

SZ [231]

[Das] ist eine Einschließung der anderen allgemeinen heiligen Gaben, die in diesem Abschnitt nicht ausdrücklich genannt sind. 97 Und was schließe ich ein? Die Teighebe und die Banngüter und die [Häute] 98 und die Erstgeburten das Lösegeld der Eselserstgeburt und das Lösegeld für den Sohn. Hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], sollen [sie] ihm gehören. (Num 5,10) Alle heiligen Gaben sind in der Allgemeinregel [enthalten], denn es heißt:  91 Vgl. Dtn 14,23; mMSch 1,1; SDtn § 105. 92 Die Hebe hat einen höheren Heiligkeitsgrad als die Zehntabgabe. 93 Vgl. Dtn 18,4; mChul 11,1-2. 94 Vgl. SDtn § 106. 95 Vgl. Dtn 14,22. 96 Vgl. NumR 8,6. 97 Vgl. NumR 8,6. 98 ‫„ והעולות‬Brandopfer“ ist zu emendieren in: ‫ והעורות‬Häute.

SNum § 6

  Jalkut Schimoni Numeri

Hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], sollen [sie] ihm gehören. (Num 5,10) Die Schrift zieht alle heiligen Gaben [heran] und gibt sie den Priestern. Und von ihnen bleibt nur das Dankopfer, das Ganzopfer, das Pesachopfer, die Zehntabgabe des Viehs, die zweite Zehntabgabe und die vierjährige Pflanzung übrig, die den Eigentümern gehören sollen. 99 Hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], sollen [sie] ihm gehören. (Num 5,10) Von hier kannst du sagen: 100 Bringt ein Priester sein Schlachtopfer dar, selbst in einer anderen Wachabteilung, so gehört es ihm und es ist sein Dienst. § 703

Hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], sollen [sie] ihm gehören. (Num 5,10) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Und im vierten Jahr sei all ihre Frucht heilig. (Lev 19,24) Heilig für den Eigentümer oder heilig für den Priester? Die Bibel lehrt: Hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], sollen [sie] ihm gehören. (Num 5,10) In Bezug auf die vierjährige Pflanzung sagt die Schrift, dass sie den Eigentümern gehört, Worte R. Meirs. R. Simeon 101 sagt: Eine heilige Gabe gehört den Eigentümern. Oder gehört eine heilige Gabe den Priestern? Siehe, du kannst schlussfolgern: Die zweite Zehntabgabe wird eine heilige Gabe genannt und die vierjährige Pflanzung wird eine heilige Gabe genannt. 102 Wenn ich für die zweite Zehntabgabe gelernt habe, dass sie ausschließlich den Eigentümern gehört, 103 so soll auch die vierjährige Pflanzung ausschließlich den Eigentümern gehören. Die Hebe diene als Beweis, da sie eine heilige Gabe genannt wird und ausschließlich den Priestern gehört. 104 Und sie diene als Beweis für die vierjährige Pflanzung, denn obwohl sie eine heilige Gabe genannt wird, soll sie ausschließlich den Priestern gehören.

 99 Vgl. bBQ 109b. 100 Vgl. tMen 13,17; SDtn § 168. 101 SNum: Jischmael. 102 Vgl. Lev 27,30; Lev 19,24. 103 Vgl. Dtn 14,23.26. 104 Vgl. Num 18,8.

Naso  

Du hast [es zwar grundsätzlich richtig] gesagt. [Es gibt aber] einen Unterschied: Die zweite Zehntabgabe muss zu einem Ort gebracht werden, und die vierjährige Pflanzung muss zu einem Ort gebracht werden. Wenn ich für die zweite Zehntabgabe gelernt habe, dass sie ausschließlich den Eigentümern gehört, dann soll auch die vierjährige Pflanzung ausschließlich den Eigentümern gehören. / Siehe, die Erstlinge mögen als Beweis dienen, denn sie müssen zu einem Ort gebracht werden und sie gehören ausschließlich den Priestern. Und sie mögen als Beweis für die vierjährige Pflanzung dienen, die, obwohl sie zu einem Ort gebracht werden muss, ausschließlich den Priestern gehören soll.

(41)

Du hast [es zwar grundsätzlich richtig] gesagt. [Es gibt aber] einen Unterschied: Die zweite Zehntabgabe wird eine heilige Gabe genannt, muss an einen Ort gebracht werden und ist eine Auslösung, und die vierjährige Pflanzung muss an einen Ort gebracht werden und ist eine Auslösung und wird eine heilige Gabe genannt. Die Hebe diene aber nicht als Beweis, denn obwohl sie eine heilige Gabe genannt wird, muss sie nicht an einen Ort gebracht werden. Und [auch] die Erstlinge [sollen] nicht [als Beweis dienen], denn obwohl sie zu einem Ort gebracht werden müssen, aber es für sie keine Auslösung gibt, sollen sie ausschließlich den Priestern gehören. Ich folgere aufgrund von drei Bestimmungen zusammen: Die zweite Zehntabgabe wird eine heilige Gabe genannt, muss zu einem Ort gebracht werden und ist eine Auslösung, und die vierjährige Pflanzung wird eine heilige Gabe genannt, muss zu einem Ort gebracht werden und ist eine Auslösung. Die Hebe diene aber nicht als Beweis, denn obwohl sie eine heilige Gabe genannt wird, muss sie nicht zu einem Ort gebracht werden und ist eine Auslösung. Und [auch] die Erstlinge [sollen] nicht [als Beweis dienen], obwohl sie zu einem Ort gebracht werden müssen. Aber für sie gibt es keine Auslösung. Ich lerne eine Sache aus einer Sache, und ich schlussfolgere eine Sache aus einer Sache. Ich lerne eine Sache, die auf drei Weisen gleich ist, aus einer Sache, die auf drei Weisen gleich ist. Ich lerne aber nicht eine Sache, die auf drei Weisen gleich ist aus einer Sache, die nicht auf drei Weisen, sondern nur auf eine oder zwei Weisen gleich ist. Wenn ich für die zweite Zehntabgabe gelernt habe, dass sie ausschließlich den Eigentümern gehört, so soll auch die vierjährige Pflanzung ausschließlich den Eigentümern gehören. R. Jehoschua sagt: Heiliges gehört den Eigentümern. Oder [gehört] Heiliges den Priestern? Die Bibel lehrt: Im fünften Jahr aber dürft ihr seine Früchte essen, indem ihr euch seinen Ertrag hinzufügt. (Lev 19,25)

§ 704

  Jalkut Schimoni Numeri

Wem fügt man hinzu? Dem, das man ihm bereits gegeben hat. § 704

Hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], sollen [sie] ihm gehören. (Num 5,10) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: 105 Jede Hebe von heiligen Gaben, die die Israeliten heiligen. (Num 18,19) Soll ich etwa verstehen, sie dürfen sie mit Gewalt nehmen? Die Bibel lehrt: Die heiligen Gaben eines Mannes sollen ihm gehören. (Num 5,10) Siehe, hat jemand für sie im Land abgemessen und andere wurden zu ihnen hinzugefügt, kann ich darüber lesen: Hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], sollen [sie] ihm gehören. (Num 5,10) Die Bibel lehrt: Was jemand dem Priester gibt, soll ihm gehören. (Num 5,10) Oder: Sogar, wenn er ihm [die Gabe] in einem Korb abgemessen hat und andere [Produkte] zu ihnen hinzugefügt wurden, lese ich darüber: Was jemand dem Priester gibt, soll ihm gehören. (Num 5,10) Hat jemand seine heiligen Gaben dem Priester [gegeben], sollen [sie] ihm gehören. (Num 5,10)

R. Jose sagt: Löst jemand seinen [erstgeborenen] Sohn innerhalb von 30 Tagen aus 106 und er stirbt, lese ich darüber: Was jemand dem Priester gibt, soll ihm gehören. (Num 5,10) Die Bibel lehrt: Hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], gehören [sie] ihm. (Num 5,10) (42)

[Stirbt das Kind] nach 30 Tagen, 107 / nimmt man es nicht [mehr] aus der Hand des Priesters [zurück]. Und darüber lese ich: Was jemand dem Priester gibt, soll ihm gehören. (Num 5,10)

SZ [232]

Und hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], ihm sollen [sie] gehören. (Num 5,10)

Die heiligen Gaben der Israeliten für die Israeliten: Der Zehnte seines Viehs und der Zehnte seines Geldes 108 und [seine] Ganzopfer. Die heiligen Gaben eines Priesters für einen Priester: Sein Sündopfer und sein geschuldeter Betrag, seinen Zehnten und seine Erstgeburt.

 105 Vgl. NumR 8,7. 106 Vgl. Num 18,15-16. 107 Vgl. bBek 49a. 108 Die zweite Zehntabgabe, die in Geld umgetauscht wurde.

Naso  

Hat jemand [etwas] gegeben. (Num 5,10) Die Gabe eines Mannes ist eine [rechtskräftige] Gabe und die Gabe eines Minderjährigen ist keine [rechtskräftige] Gabe. 109 Ich habe [hier] nur [erwähnt]: Die Gabe eines Mannes. Und woher [ist zu belegen, dass] du die Gabe einer Frau und der Erben eines Minderjährigen einschließt? Du kannst zitieren: Und hat jemand [etwas] dem Priester gegeben, soll [es] ihm gehören. (Num 5,10) R. Simeon ben Laqisch sagte: 110 Und hat jemand seine heiligen Gaben [gegeben], sollen [sie] ihm gehören. (Num

LevR 15,5

5,10)

Was steht danach geschrieben? Wenn eines Mannes Frau untreu ist. (Num 5,12) Was hat denn diese Sache mit jener zu tun? Ich habe gesagt, du sollst deine Gabe dem Priester geben, aber du bist nicht so verfahren. Bei deinem Leben, ich zwinge dich, dass du deine Frau zu dem Priester bringst! Rede zu den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn jemandes Frau untreu ist und eine Veruntreuung begeht. (Num 5,12) Die Rabbanan lehrten uns: Wer seiner Frau eine Eifersuchtserklärung machte, wie erklärte er ihr die Eifersucht? So lehrten die Rabbanan: 111 Wer seiner Frau die Eifersucht erklärte, brachte sie zum großen Gerichtshof, der in Jerusalem ist. Und man flößte ihr Furcht ein, wie man wegen eines Kapitelprozesses Furcht einflößt. Und danach brachte man sie zum Osttor hinauf, zum Nikanortor, [denn dort] reinigt man die Aussätzigen und lässt die des Ehebruchs verdächtigten Frauen [Bitterwasser] trinken. Ein Priester brachte eine irdene Schale (φιάλη) 112 und gab ein halbes Log 113 Wasser aus dem Wasserbehälter [des Tempels] hinein. Er ging in den Tempel hinein und wandte sich zu seiner Rechten. Dort war ein Ort, eine Elle 114 mal eine Elle, mit einer Platte (τάβλα) aus Marmor, an der ein Ring zum Hochheben befestigt war. Und er nahm von darunter Staub und gab es auf das Wasser, denn es heißt:  109 Vgl. NumR 8,7. 110 Vgl. mSota 3,1; Raschi zu Num 5,12. 111 Vgl. bSota 7a. 112 Vgl. mSota 2,2; bSota 15b. 113 Ca. ¼ Liter. 114 Ca. 0,5 m.

TanB naso 1

  Jalkut Schimoni Numeri

Und von dem Staub, der sich auf dem Boden der Wohnstatt befindet. (Num 5,17) Und er beschrieb die Rolle [mit den Worten]: Und wenn dich der Mann nicht beschlafen hat. 115 Von hier lehrten uns die Rabbanan: Man eröffnet bei Kapitalgerichtsprozessen zuerst [mit] dem Verdienst 116 [des Angeklagten]. Und er schrieb weiter: Wenn du untreu gewesen bist usw. mache dich JHWH zum Fluch. (Num 5,19-21)

(43)

Und ebenso sagte Salomo: Wenn jemand sich an seinem Nächsten versündigt. (I Reg 8,31) So höre Himmel [und schaffe deinen Knechten Recht]. (I Reg 8,32) WENN SIE ABER UNREIN WAR, SIE HATTE NOCH NICHT FERTIG GETRUNKEN, DA WURDE IHR GESICHT

GELB, IHRE AUGEN TRATEN HERVOR UND IHRE ADERN SCHWOLLEN AN. UND DER PRIESTER SAGTE:

BRINGT SIE HINAUS, DAMIT SIE NICHT DEN HOF VERUNREINIGT. 117

Wie das Wasser die Frau prüft, so prüft es den Mann, 118 denn es heißt: Und es kommt, (Num 5,24) und es kommt. (Num 5,27) Wie sie für ihren Mann verboten ist, so ist sie ihrem Liebhaber verboten, denn es heißt: Und sie unrein geworden ist, (Num 5,14) und sie unrein geworden ist. (Num 5,29) Wenn sie aber [das Bitterwasser] getrunken hatte und sie [für] rein befunden wurde: 119 Eine Unfruchtbare wurde schwanger, hatte sie hässliche [Kinder] geboren, gebar sie [nun] schöne, [hatte sie] schwarze [geboren, gebar sie nun] weiße, [hatte sie] kleine [geboren, gebar sie nun] große, [hatte sie] Mädchen [geboren, gebar sie nun] Jungen, denn es heißt: Wenn die Frau aber nicht verunreinigt wurde. (Num 5,28) Der Heilige sagte zu Mose: Schreibe den Abschnitt über die des Ehebruchs verdächtigte Frau auf, damit [jede Frau] weiß, welchen Namen der Priester ihretwegen auswischt und wie sie bloßgestellt werden wird (παῤῥησία).

 115 Vgl. bSota 17a. 116 Mit Erwähnung seiner guten Taten. 117 mSota 3,4. Vgl. bSota 20a; NumR 10,1. 118 Vgl. bSota 27b. 119 Vgl. bSota 26a.

Naso  

Woher [ist das zu belegen]? Weil es heißt: Wenn jemandes Frau untreu ist. (Num 5,12) WENN SIE EIN VERDIENST HAT, VERSCHIEBEN SICH [DIE WIRKUNG BEIM BITTERWASSER] EIN ODER

TanB naso 2

ZWEI JAHRE. 120

R. SIMEON SAGT: 121 EIN VERDIENST VERSCHIEBT [DIE WIRKUNG] BEIM BITTERWASSER NICHT, DENN WENN DU [ES] SO SAGST, STÖßT DU ALLE FRAUEN, DIE GETRUNKEN HABEN, ZURÜCK UND BRINGST GERÜCHTE ÜBER DIE REINEN, DIE GETRUNKEN HABEN, DIE BESAGEN, SIE SEIEN UNREIN, ABER EIN VERDIENST SCHIEBE IHNEN [DIE WIRKUNG] AUF. R. MEIR SAGT: EIN VERDIENST VERSCHIEBT IMMER [DIE WIRKUNG] DES BITTERWASSERS, WENN SIE ABER UNREIN WAR, GEBIERT SIE NIE MEHR, UND SIE IST NICHT MEHR BEGEHRENSWERT UND SCHWINDET DAHIN UND STIRBT AUSSCHLIEßLICH AN DIESEM TOD. 122 Siehe, sechs [Dinge] hasst JHWH und sieben sind seinem Herz ein Greuel. (Prov 6,16) R. Jose der Galiläer sagt: 123 Folgende sieben Dinge sind in Bezug auf die des Ehebruchs verdächtigte Frau gesagt: Hochmütige Augen, (Prov 6,17) denn die Frau, die des Ehebruchs verdächtigt ist, hängt ihre Augen an einen anderen Mann. Und ebenso heißt es: Weil die Töchter Zions hochmütig sind, und mit gestreckten Hälsen umhergehen und die Augen umherschweifen. (Jes 3,16) Falschzüngig, (Prov 6,17) denn sie bricht die Ehe mit einem anderen Mann und wird von ihm schwanger und sagt ihrem Mann, ich bin von dir schwanger geworden. Hände, die unschuldiges Blut vergießen. (Prov 6,17) Denn der Ehebrecher geht hinein [mit dem Wissen], dass, wenn man [ihn] ergreift, er getötet wird oder er tötet. Ein Herz, das unheilvolle Gedanken schmiedet. (Prov 6,18) Denn der Ehebrecher und die Ehebrecherin denken zu jeder Stunde an nichts anderes als an Unheil.  120 mSota 3,4. Vgl. Raschi zu Num 5,28. 121 Vgl. bSota 22b. 122 mSota 3,5. 123 TanB naso 3: R. Eleasar, Sohn von R. Jose, dem Galiläer. Vgl. NumR 9,11 zu Num 5,14.

TanB naso 3

  Jalkut Schimoni Numeri

Wann? [Wenn] sie sündigen [wollen] und zueinander sagen: An welchem Ort und zu welcher Stunde? Füße, die eilends dem Bösen nachlaufen. (Prov 6,18) Denn sie eilen sich, / die Sünde zu begehen. (44)

Wer Lügen vorbringt als falscher Zeuge. (Prov 6,19) Denn wenn sie ergriffen werden, lügen und betrügen sie und schwören [es] ab und sagen: Wir haben über andere Dinge geredet. Und wer unter Brüdern Zank stiftet. (Prov 6,19) Siehe, dies sind sieben schwerwiegende Dinge, die eine Frau tut, die des Ehebruchs überführt worden ist.

TanB naso 4

Unsere Lehrer sagten im Namen von R. Chananja, dem Vater von R. Acha: 124 Der Ehebrecher und die Ehebrecherin übertreten zehn Gebote. Er sagte zu ihnen: In Bezug auf neun sind wir einverstanden. Aber wie ist es in Bezug auf den Schabbat [zu belegen]? Jeder, der [mit] der Frau seines Nächsten Ehebruch begeht, verleugnet (‫ )כופר‬den Heiligen, denn es heißt: Sie verleugnen (‫ )כחשו‬JHWH und sagen, er ist nicht. (Jer 5,21) Nicht sei [dir eine andere Gottheit]. (Dtn 5,6) Denn es heißt: Denn ich, JHWH, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott. (Ex 20,5; Dtn 5,9) Und in Bezug auf die des Ehebruchs verdächtigte Frau wird zwei Mal gesagt: Und es kommt ein Geist der Eifersucht über ihn, und er ist auf seine Frau eifersüchtig, (Num 5,14)

Warum habe ich [es] zwei Mal erwähnt? Weil es eine Eifersucht bei Gott und die eine bei ihrem Mann ist, 125 denn es heißt: Denn ein Speiseopfer der Eifersüchte ist es. (Num 5,15) Denn es sind zwei Eifersüchte. Du sollst nicht missbrauchen [den Namen JHWHs]. (Ex 20,6) Denn er bricht die Ehe und schwört falsch, dass er [es] nicht getan hat. Ehre deinen Vater. (Ex 20,12) Denn er begeht Ehebruch mit der des Ehebruchs verdächtigten Frau. Wird diese von ihm schwanger, sagt sie zu ihrem Mann: Von dir bin ich schwanger geworden.

 124 NumR 9,12 zu Num 5,14. 125 Vgl. Raschi zu Num 5,15.

Naso  

Und das Kind wächst heran und ehrt ihren Mann in der Meinung, dass er sein Vater sei. Und ein Kind in Begehren [entstanden] verachtet den Ehebrecher in der Meinung, dass er nicht sein Vater sei. Du sollst nicht morden. (Ex 20,13) Der Ehebrecher geht [zu ihr] hinein unter der Bedingung, dass, wenn er ergriffen wird, er entweder getötet wird oder tötet. Du sollst nicht ehebrechen. (Ex 20,14) Es ist offensichtlich, dass er Ehebruch begeht. Du sollst nicht stehlen. (Ex 20,15) Er stiehlt die Quelle seines Nächsten. Und ebenso heißt es: Gestohlenes Wasser ist süß. (Prov 9,17) Du sollst nicht falsch bezeugen. (Ex 20,16) Sie legt aber ein falsches Zeugnis ab und sagt: Von dir bin ich schwanger geworden. Du sollst nicht begehren (Ex 20,17) der gesamte Vers.

Wer die Frau seines Nächsten begehrt, begehrt alles, was ihm gehört. In welcher Weise? Wenn ihr Mann aus der Welt scheidet in der Meinung, dass dieser sein Sohn ist, schreibt er ihm ein Testament (διαθήκη) über all seinen Besitz und vererbt ihm alles, was er besitzt, und er weiß nicht, dass er nicht sein Sohn ist. [Und so] ergibt sich, dass der Ehebrecher alles, was seinem Nächsten gehört, begehrt. R. Chananja sagte zu ihm: Siehe, wir haben neun [Gebote] besprochen. Wie übertritt er den Schabbat? Er sagte zu ihm: Ich sage es euch. Oftmals hat ein Priester eine priesterliche Frau. Wenn ein Israelit mit ihr die Ehe bricht und sie ein Kind von ihm bekommt, meint man, dass er der Sohn eines Priesters ist, und er steht da und dient im Haus des Heiligtums, und es findet sich, dass er den Schabbat entweiht. Siehe, die des Ehebruchs verdächtigte Frau übertritt die zehn Gebote mit dem Ehebrecher. Und über sie sagt Salomo: Und ich fand, bitterer als der Tod ist die Frau, die eine Falle (‫ )מצודים‬und [wie] Netze ist. (Koh 7,26) Sie lauert (‫ )צדה‬in dieser Welt und in der kommenden Welt.

  Jalkut Schimoni Numeri

Netze (‫)חרמים‬. Ein solches Netz fängt (‫ )צד‬im Wasser, aber es fängt nicht auf dem Trockenen. Aber die Frau angelt sich (‫[ )צד‬einen Mann] im Wasser und auf dem Trockenen. 126 P269F

(45)

§ 705 TanB naso 5

Und er soll ihr Opfer für sie bringen, ein Zehntel Efa 127 Gerstenmehl. (Num 5,15) Weil er mit ihr Umgang auf viehische Weise hatte, deshalb bringt sie ihr Opfer als Viehfutter. 128 Er soll kein Öl darauf gießen. (Num 5,15) Weil Öl und frisches Öl [Symbol für] Licht sind, diese aber die Finsternis liebt. 129 Und er soll keinen Weihrauch darauf geben. (Num 5,15) Weil der Weihrauch an die Stammmütter erinnert: 130 Ich werde mich zum Myrrhenberg begeben, zum Hügel des Weihrauchs. (Cant 4,6) Diese aber trennte sich von ihren Wegen. Deswegen ist ihr Speiseopfer eine Erinnerung an ihre Verschuldung und nicht eine Erinnerung an ihr Verdienst. Und der Priester nehme heiliges Wasser in einem irdenen Gefäß und von dem Staub. (Num 5,17) Er wurde aus Staub erschaffen und sie wurde aus Wasser gebildet, 131 deshalb wird sie durch Wasser und Staub geprüft, weil sie als Zeugen [dabei] sind, denn es heißt: Ich rufe euch als Zeugen an. (Dtn 30,19) Eine andere Auslegung: Warum wird sie durch Wasser geprüft? Weil[, wenn] ein Mann sät, weiß er nicht, wie viele Samen im Erdstaub sind, bis Wasser auf sie herabkommt und bekannt macht, ob sie vom Eigentümer des Feldes sind, oder ob es jemand anderes gesät hat.

TanB naso 6

Das Auge des Ehebrechers lauert auf die Dämmerung um zu sagen: Kein Auge wird mich erblicken. (Ijob 24,15) Der Ehebrecher sagt: Kein Geschöpf erkennt mich! Aber die Augen des Heiligen schweifen über die ganze Erde. 132

 126 Vgl. KohR 7,26 § 3. 127 Ca. 2 Liter, ein Efa ca. 22 Liter; nach Lev 5,11 die Maßeinheit für ein Sündopfer. 128 Vgl. Raschi zu Num 5,15. 129 Vgl. NumR 9,13; Raschi zu Num 5,15. 130 Vgl. Raschi zu Num 5,15. 131 Vgl. NumR 9,15. 132 Vgl. Sach 4,10; NumR 9,1; LevR 23,12.

Naso  

Und es heißt: Wenn sich jemand im Verborgenen verbergen würde[, würde ich ihn nicht sehen]? (Jer 23,24)

In der Weise, wie diejenigen, die eine Übertretung begehen, lauern, dass [es dafür] Zeit ist, selbst wenn kein Geschöpf sie sieht. Und so lauern die Diebe auf die Zeit der Dunkelheit, denn es heißt: Bei Dunkelheit bricht er [in] Häuser ein. (Ijob 24,16) Und ebenso heißt es: Wehe denen, die sich tief verbergen, um vor JHWH einen Plan zu verbergen, damit ihre Taten im Dunkeln sind. (Jes 29,15) Schwerwiegend ist es [bei] dem Dieb und dem Ehebrecher, die die Schechina entfernen, [denn] der Heilige erfüllt sozusagen die Oberen und die Unteren, denn es heißt: Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde, Spruch JHWHs. (Jer 23,24) Und an welchen Ort [könnte] der Ehebrecher gehen, um die Ehe zu brechen? Ist nicht der Heilige in seiner Herrlichkeit dort, denn es heißt: Erfüllt ist die ganze Erde [mit] seiner Herrlichkeit? (Jes 6,3) Aber der Ehebrecher sagt: Entferne dich! Gib mir Raum für eine Stunde. Die Sache ist äußerst schwerwiegend. Er [aber] voller Erbarmen und Langmut gibt ihm sozusagen Raum: Denn er kennt, wann [etwas] Falschheit ist, sieht das Böse und wird nicht nachsichtig. (Ijob 11,11)

Und es heißt: Und als Verhüllung des Gesichtes setzt er [sie] ein. (Ijob 24,15) Denn der Ehebrecher und die Ehebrecherin wollen nicht, dass sie schwanger wird, sondern / sie befriedigen nur ihre Begierde. Aber der Heilige macht sie in der Welt bekannt (παῤῥησία), das ist: Die Verhüllung des Gesichtes ersetzt er. (Ijob 24,15) Damit die Geschöpfe [es] sehen und sagen: Sicherlich gleichen die Gesichter von dieser sind gleich vor dem Ehebrecher, denn er bildet die Form des Kindes nach dem Aussehen des Ehebrechers. Deswegen wird es „Unzucht“ (‫ )זמה‬genannt, denn sie leugnen beide und sagen: Wir wissen nichts. Und die Geschöpfe sagen: Wenn es so ist, was ist dann dieser (‫?)זה מה‬ R. Isaak sagte: Schwerwiegend ist [es um] die Kraft des Ehebrechers, denn er schwächt die Kraft der Schechina. In welcher Weise?

(46)

  Jalkut Schimoni Numeri

§ 705

Das Kind, das er aus dem Mann erzeugt, der Heilige gibt ihm nach 40 Tagen seine Form, und nachher kommt der Ehebrecher zu ihr, und der Heilige steht verwundert da und sagt: Wessen Form soll ich vergeben, die des Ehemannes oder die Form des Ehebrechers, sozusagen: Die Form deines Kindes hast du versäumt (‫)תשי‬. (Dtn 32,18) Das kleine Jod lässt die Hände des Schöpfers „erschlaffen“ (‫)תש‬. R. Abbahu sagte: Ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Einem Künstler, der ein Bild (εἰκόνιον) des Königs anfertigte. Er kam, um das Angesicht (πρόσωπον) zu vollenden. Sie sagten: Der König ist tot und ein anderer König ist eingesetzt. Nachdem der Künstler solches gehört hatte, ließ er seine Hände sinken, und begann zu sagen: Was soll ich mit jenen Zeichnungen machen, die in meiner Hand sind? Soll ich, wunderte er sich, die Figur des ersten Königs anfertigen oder die Figur das zweiten? Ebenso bildet der Heilige, wenn ein Mann mit seiner Frau schläft, das Kind nach dem Aussehen seines Vaters. Kommt wiederum der Ehebrecher zu ihr, so werden die Kennzeichen vermischt, daher: Im Verborgenen setzt er ein Gesicht. (Ijob 24,15)

TanB naso 7

Wenn jemandes Frau untreu ist (‫)תשטא‬. (Num 5,12) Unsere Lehrer lehrten: 133 Ehebrecher brechen die Ehe erst, wenn in sie ein Geist des Wahnsinns (‫ )שטות‬gekommen ist, denn es heißt: Wenn jemandes Frau wahnsinnig handelt (‫)תשטא‬. (Num 5,12) Wir lernen daraus für die Frau. Für den Ehebrecher ist [es] woher [zu belegen]? Weil geschrieben steht: Wer mit einer Frau die Ehe bricht, dem mangelt es an Verstand 134. (Prov 6,32)

TanB naso 8

Das ist es, was die Schrift sagt: Kann sich jemand im Verborgenen so verbergen, dass ich ihn nicht sehen kann? (Jer 23,24)

[Dass] ich ihn nicht sehen und seine Taten den Geschöpfen bekannt machen (παῤῥησία) kann? Es gleicht einem Architekten (ἀπχιτέκτων) einer Provinzstadt. 135 Die Leute der Provinzstadt fingen an, ihr Silber und ihr Gold in ihren Verstecken zu verstecken. Der  133 Vgl. bSota 3a; NumR 9,6; Raschi zu Num 5,12. 134 Wörtlich: Herz. 135 Vgl. NumR 9,1.

Naso  

Architekt sagte zu ihnen: Ich habe die Provinzstadt erbaut und ich habe die Verstecke gemacht. Vor mir versteckt ihr sie? Ebenso sagte der Heilige zu den Ehebrechern: Vor mir wollt ihr euch verbergen?! Wenn sich ein Mensch verbergen will: Ich habe euch erschaffen, und ich habe euch Höhlungen (‫ )מחילין‬um Höhlungen gemacht: Du aber hast den Gott vergessen, der dich durchhöhlt hat (‫)מחוללך‬. (Dtn 32,18) Ich, JHWH, erforsche das Herz und prüfe die Nieren. (Jer 17,10) Und ich bin es, der euch dem Gericht nahe bringt (‫)מקרב‬, denn es heißt: Ich habe mich euch für das Gericht genähert (‫)קרבתי‬. (Mal 3,8) Geht daher nicht hinter dem bösen Trieb her in die Irre, dass von keinem von euch seine Frau wahnsinnig handelt, denn es heißt: Wenn jemandes Frau wahnsinnig handelt (‫)תשטא‬. (Num 5,12) / Eine andere Auslegung: Jemandes (‫)איש איש‬. (Num 5,12)

(47) TanB naso 9

Weil sie es bei beiden ableugnet, ihrem Mann oben und ihrem Mann unten. Er sagt [dann] zu ihr: Deinen Mann hast du verlacht (‫)משחקת‬, etwa auch mich?! 136 P279F

Ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? 137 Mit jemandem, der in zwei Häusern gefangen gehalten wurde, das eine war vor dem anderen. Und sie hatten dort zwei Wächter, einen drinnen und einen draußen. Er öffnete das Innere und ging hinaus, und der Wächter bemerkte ihn nicht. Als er kam, um aus dem äußeren hinauszugehen, bemerkte er ihn [und] ergriff ihn. Er sagte zu ihm: Den, der drinnen ist, hast du genarrt, mich aber kannst du nicht narren! Ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er, zur Ehebrecherin: Deinen Mann hast du genarrt (‫)שיחקת‬, ich aber sitze da und lache (‫ )משחק‬über meine Geschöpfe, denn es heißt: Der im Himmel sitzt, lacht. (Ps 2,4) Eine Begebenheit mit zwei Schwestern, die sich einander glichen. 138 Die eine aber war in einer anderen Stadt verheiratet. Der Mann der einen von ihnen wollte ihr gegenüber die Eifersucht erklären und sie das Bitterwasser in Jerusalem trinken lassen. Sie ging in die Stadt, in der ihre Schwester verheiratet war. Ihre Schwester sagte zu ihr: Welchen Grund hattest du, hierher zu kommen? Sie sagte zu ihr: Mein Mann will mich das Bitterwasser trinken lassen. Sie sagte zu ihr: Ich gehe für dich und trinke. Sie sagte zu ihr: Geh!

 136 Vgl. NumR 9,2. 137 Vgl. NumR 9,9. 138 Vgl. NumR 9,9.

TanB naso 10

  Jalkut Schimoni Numeri

Sie zog die Kleider ihrer Schwester an, ging statt ihrer, trank das Bitterwasser und wurde als rein befunden. Sie kehrte zum Haus ihrer Schwester zurück. [Diese] ging ihr freudig entgegen, umarmte sie und küsste sie. Als sie einander küssten, roch sie das Bitterwasser und starb sofort. Um zu erfüllen, was geschrieben steht: Niemand hat Gewalt über den Geruch. (Koh 8,8) TanB naso 12 § 706

Und es gibt keinen Zeugen gegen sie. (Num 5,13) Auch wenn sie sofort keinen hat, hat sie [einen] nach einer Zeit. 139 Dem entspricht: Ester erzählte nichts. (Est 2,10) Auch wenn sie nicht sofort [etwas] erzählte, erzählte sie [etwas] nach einiger Zeit: Denn Ester hatte erzählt, was er für sie sei. (Est 8,1) Auch hier ist es für sie nach einiger Zeit, denn es heißt: Ich bin ein schneller Zeuge [gegen Zauberer und Ehebrecher]. (Mal 3,5)

TanB naso 13

Unsere Lehrer sagten: Wenn eine Frau mit ihrem Mann schläft und ihr Herz auf einen anderen [gerichtet ist], hast du keinen schlimmeren Ehebruch als dies, denn es heißt: Die Frau, die Ehebruch begeht: Unter ihrem Mann nimmt sie Fremde auf. (Ez 16,32) Gibt es denn eine Frau, die unter ihrem Mann Ehebruch begeht? Vielmehr schläft sie mit ihrem Mann und richtet ihre Augen auf einen anderen.

§ 706 (48)

Ein arabischer König fragte R. Aqiba: Ich bin ein Äthiopier und meine Frau ist eine Äthiopierin, und sie hat einen weißen Sohn geboren. Soll ich sie töten, da sie unter mir Unzucht getrieben hat? Er sagte zu ihm: Hast du in deinem Haus weiße oder schwarze Figuren? Er sagte zu ihm: Weiße. Er sagte zu ihm: Als du mit ihr Umgang hattest, hat sie ihre Augen auf die Figuren gerichtet und gebar [ein Kind] das ihnen gleicht. Wenn du dich aber über die Sache wunderst: Wir finden [es] bei den Schafen Labans, die sich vor den Stöcken begatteten, denn es heißt: Als die Schafe sich über den Stöcken begatteten[, da gebaren sie gesprenkelte und gefleckte]. (Gen 30,39) Der arabische König stimmt / R. Aqiba zu. Das ist: Von jeder Frau, die sich mit ihrem Mann in Heiligkeit begattet, lässt er schließlich gerechte Söhne erstehen. Denn so sagt Hanna: Um diesen Knaben habe ich gebetet, und JHWH hat [ihn] gegeben. (I Sam 1,27) Warum? Weil sie in Heiligkeit begattet wurde.  139 Vgl. NumR 9,10.

Naso  

Der Heilige sagte: In dieser Welt habe ich alle Völker verabscheut, weil sie aus unreinem Samen [stammen], und euch habe ich erwählt, weil ihr aus echtem Samen [stammt], denn es heißt: Und ich habe dich gepflanzt, eine edle Rebe, ganz aus echtem Samen. (Jer 2,21) Und es steht geschrieben: Und dich hat JHWH erwählt. (Dtn 14,2) Und auch in der kommenden Zeit werde ich nur euch erwählen, denn ihr seid heiliger Same, denn es heißt: Sie werden sich nicht umsonst mühen und nicht umsonst Kinder gebären. (Jes 65,23) Und es steht geschrieben: Alle, die sie sehen, erkennen sie, dass sie ein Same sind, den JHWH segnet. (Jes 61,9) Rede zu den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn jemandes Frau untreu ist.

SNum § 7

(Num 5,12)

Warum wurde der Abschnitt gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet (‫)בעלה‬. (Dtn 24,1) Wir haben es nur für den Fall gehört, dass er Zeugen hat und sie sie verwarnt haben, dass sie von ihm mit einem Scheidebrief weggeht. Ist es aber zweifelhaft, ob ihr beigewohnt worden ist oder ob ihr nicht beigewohnt worden ist, haben wir [darüber] nichts gehört, wie mit ihr zu verfahren sei. Die Bibel lehrt: Wenn jemandes Frau untreu ist. (Num 5,12) Siehe, die Schrift zwingt sie, dass sie das Bitterwasser trinkt. Deshalb wurde der Abschnitt gesagt. Eines Mannes (‫)איש איש‬. (Num 5,12) Um eine Frau [vor dem Gesetz] einem Mann gleichzustellen, 140 Worte R. Aqibas. Sprich zu den Israeliten. (Num 5,12) Durch Israeliten [kann man] die Eifersucht erklären, durch Beisassen [kann man] die Eifersucht nicht erklären. 141 Oder: Israeliten. (Num 5,12) Um Proselyten auszuschließen.

 140 Vgl. bSota 27a; NumR 9,28. 141 Vgl. bSota 26b; NumR 9,28.

SZ [232]

  Jalkut Schimoni Numeri

Du kannst zitieren: Eines Mannes (‫)]איש[ איש‬. Um die Proselyten einzuschließen. bSota 24a

Die Rabbanan lehrten: 142 [Sprich] zu den Israeliten und sage. (Num 5,12) Um die Verlobte und die, die auf die Schwagerehe wartet in Bezug auf die Kundgebung der Eifersucht einzuschließen.

bSota 26a

Die Frau eines Proselyten und die Frau eines freigelassenen Sklaven trinken [das Bitterwasser]. Das ist selbstverständlich. Man könnte meinen: Sprich zu den Israeliten. (Num 5,12) Nicht aber zu Proselyten, so lehrt er uns. [Aber:] Und sage. (Num 5,12) Es ist eine Einschließung.

bSota 27a

(49)

Die Rabbanan lehren: Jemandes (‫)איש‬. (Num 5,12) Warum lehrt die Bibel: Mann, Mann (‫( ?)איש איש‬Num 5,12) Um die Frau eines Toren, die Frau eines Tauben, / die Frau eines Wahnsinnigen, die Frau, deren Mann ins Ausland gegangen ist oder der im Gefängnis eingekerkert ist, einzuschließen, dass der Gerichtshof für sie die Eifersucht erklärt, um ihnen ihre Hochzeitsverschreibung für ungültig zu erklären. Man könnte meinen, auch um sie trinken zu lassen. Die Bibel lehrt: Der Mann bringe seine Frau. (Num 5,15) R. Jose sagt: Auch um [sie] trinken zu lassen, für [den Fall], wenn er [aus dem Gefängnis] hinauskommt. Die Rabbanan meinen, sowohl das Erklären der Eifersucht, als auch das Bringen [nach Jerusalem erfolgt durch den Mann]. Und R. Jose meint nein dazu, sowohl zum Erklären der Eifersucht, als auch zum Bringen. 143

bBer 19a

Den Israeliten. (Num 5,12)

 142 Vgl. NumR 9,26-28. 143 Es muss nicht durch den Mann erfolgen.

Naso  

Man lässt weder die Proselytin noch die Freigelassene [das Bitterwasser] trinken. 144 Sie sagten zu ihm 145: Es gibt die Begebenheit, dass Kurkamit in Jerusalem war, und Schemaja und Abtalion sie [das Bitterwasser] trinken ließen. Sie sagten zu ihm: Zum Schein 146 (δεῖγμα) ließen [sie] trinken. Wenn sie wahnsinnig handelt (‫)תשטה‬. (Num 5,12)

bSota 3a

Resch Laqisch sagte: Ein Mann begeht eine Übertretung nur dann, wenn ein Geist des Wahnsinns in ihn gekommen ist, denn es heißt: Wenn jemandes Frau wahnsinnig handelt. (Num 5,12) „Sie handelt wahnsinnig“ steht geschrieben. Wenn seine Frau untreu ist. (Num 5,12)

SNum § 7

Von einer, die geeignet ist, eine Frau zu sein, spricht die Schrift. Um auszuschließen: 147 Eine Witwe für einen Hohen Priester, eine Geschiedene und eine von der Schwagerehe frei gewordene Witwe für den einfachen (ἰδιώτης) Priester. Und nach den Worten des Aqabja ben Mehalalel: Auch die Freigelassene. 148 Sie sagten zu ihm: War nicht Kurkamit usw. 149

Und er starb in seinem Bann, und der Gerichtshof steinigte seinen Sarg. Da es heißt: Sie ist verunreinigt worden. (Num 5,13) Sie ist verunreinigt worden. (Num 5,14) Und sie ist nicht verunreinigt worden. (Num 5,14) [Kommt die Wiederholung,] um seine Frau einzuschließen.

 144 Vgl. mEd 5,6. 145 Aqabja ben Mehalalel s.u. 146 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonischer Talmud, Bd. 1 Berakhot (Berlin: Jüdischer Verlag, 1929-1936), 82 übersetzt: „Ihr ähnliche – nämlich Proselyten wie sie“. 147 mSota 4,1. 148 Vgl. mEd 5,6; bBer 19a; tSota 5,4. 149 SNum § 7 über Karkemit, eine freigelassene Sklavin, die das Bitterwasser trinken musste.

SNum § 7

  Jalkut Schimoni Numeri

SZ [232-233]

Und die Frau seines Bruders. 150 Wenn sie seinem Bruder untreu war, nachdem sein [zuerst mit der Frau verheirateter] Bruder gestorben war [d.h. während sie auf die Schwagerehe wartete], sollte er für sie die Eifersucht erklären. Durch ein [Gebot des] Tun[s]. Und woher [ist zu belegen, auch] durch ein Verbot? 151 Du kannst zitieren: Da redete JHWH mit Mose und sprach. (Num 5,11) Noch ist im Schriftsinn nur seine Frau, die er geheiratet hat, [enthalten]. Und woher [ist zu belegen, dass] du einschließt: Seine Verlobte und seine Schwägerin 152 und jede, die ihm aufgrund des Ehestandes gehört? Du kannst zitieren: [Er redete und] sprach. (Num 5,11) Und du kannst zitieren: Um zu sagen: Und sage zu ihnen. (Num 5,12) Wenn eines Mannes Frau untreu ist. (Num 5,12) Seine Frau ist verboten, ihre [weiblichen] Verwandten machen sie nicht verboten. 153

(50)

Es gibt doch eine Schlussfolgerung: Da er ihr verboten ist und sie ihm verboten ist, / was lehrt das bezüglich des Verbots, das er ihr auferlegt? Wenn ein anderer zu ihr gekommen ist, ist sie ihm sofort verboten. 154 Man könnte meinen, auch bei dem Verbot, das sie ihm auferlegt, wenn er zu einer von all denen kommt, die ihm verboten sind, 155 soll seine Frau [ihm] verboten sein und sie soll ihm nicht erlaubt sein. Die Bibel lehrt: Seine Frau. (Num 5,13) Seine Frau ist ihm verboten, und ihre [weiblichen] Verwandten machen sie nicht verboten. Und sie eine Veruntreuung gegen ihn begeht. (Num 5,12) Sie empfindet ihm gegenüber Hass. Ich habe [hier] nur [erwähnt]: Gegenüber ihm. Woher [ist zu belegen, dass] du alle übrigen Menschen einschließt? Die Bibel lehrt: Und sie eine Veruntreuung gegen ihn begeht. (Num 5,12)

 150 Siehe Lev 20,21. 151 Vgl. Sifra emor perek 7,8. 152 Gemeint ist die Frau des Bruders, die auf die Schwagerehe wartet. 153 Vgl. Raschi zu Num 5,13. 154 Vgl. NumR 9,10. 155 Vgl. mJeb 10,4.

Naso  

Und sie eine Veruntreuung gegen ihn begeht. (Num 5,12)

SNum § 7

Veruntreuung betreffs einer Sache der Unzucht oder betreffs einer Sache des Geldes? 156 Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Und der Mann beschläft sie. (Num 5,13) Siehe, es ist Veruntreuung betreffs einer Sache der Unzucht und nicht betreffs einer Sache des Geldes. Und sie eine Veruntreuung gegen ihn begeht. (Num 5,12) „Veruntreuung“ bedeutet überall „Betrug“. Usw. im Abschnitt [zu Num 5,6]: „Wenn sie eine von all den Sünden eines Menschen begehen“. [SNum § 2].

Und ein Mann (‫ )איש‬liegt [bei ihr]. (Num 5,13) UM DEN MINDERJÄHRIGEN AUSZUSCHLIEßEN, DER KEIN MANN IST. 157 Und ein Mann liegt [bei ihr]. (Num 5,13)

SZ [233]

Wegen eines Mannes erklärt er ihr die Eifersucht, er erklärt ihr nicht die Eifersucht wegen eines Tieres. 158 Sie. (Num 5,13) Und nicht ihre Schwester. 159 Denn es ist in einer Schlussfolgerung [zu erschließen]: Wenn man für den Fall, dass ein leicht Verbotener zu einer leicht Verbotenen kommt, ein Verbot verhängt hat, ist es da nicht zu schlussfolgern, dass wenn ein streng Verbotener zu einer streng Verbotenen kommt, Verbote verhängt. Die Bibel lehrt: Sie. (Num 5,13) Und nicht ihre Schwester. Abba Chanan sagt im Namen R. Eliezers: 160 Sie. (Num 5,13) Und nicht seine Schwiegermutter. Sie. (Num 5,13)

 156 Vgl. NumR 9,28. 157 mSota 4,4. Vgl. tSota 5,6; bSota 24a. Vgl. Tan naso 6; SNum § 22; SNum § 124; SNum § 129; NumR 9,29; Raschi zu Num 5,13. 158 Vgl. mSota 4,4; NumR 9,10. 159 Vgl. mJeb 1,1; NumR 9,29. 160 bJeb 95b. Vgl. jJeb 10,4.

SNum § 7

  Jalkut Schimoni Numeri

Und nicht eine Blutsverwandte. Denn es ist in einer Schlussfolgerung [zu erschließen]: Wenn da, wo das Verbot [ihm eine Frau] nicht für immer 161 verbietet, [gilt,] dass, wenn ein leicht Verbotener zu einer leicht Verbotenen kommt, man Verbote für ihn verhängt hat, ist es da nicht zu schlussfolgern, dass da, wo das Verbot [ihm eine Frau] für immer verbietet, [gilt,] dass man, wenn ein schwer Verbotener zu einer schwer Verbotenen kommt, Verbote für ihn verhängt. Die Bibel lehrt: Sie. (Num 5,13) Und nicht seine Schwiegermutter. Sie. (Num 5,13) Und nicht eine Blutsverwandte. bSota 26b

Mit Samenerguss. (Num 5,13)

(51)

Ausgenommen etwas anderes. Was [bedeutet] „etwas anderes“? Ausgenommen, dass man ihr die Eifersucht erklärt bei [Berührung an den] Gliedern. 162 Es ist [aber] in jedem Fall eine Ausschweifung. Was willst du damit sagen? An das Genaunehmen des Ehemannes hängt [es] der Barmherzige. Und der Ehemann nimmt es ja genau. Das lehrt er uns.

bJeb 55b

Warum habe ich, dass der Barmherzige „Samenerguss“ bei der zur Ehe bestimmten Sklavin 163 schreibt? Steht in § 615 [bJeb 55b] geschrieben.

SNum § 7

Und es bleibt vor den Augen ihres Mannes verborgen. (Num 5,13) Um den Blinden auszuschließen. Und es bleibt vor den Augen ihres Mannes verborgen. (Num 5,13) Nicht aber, dass [ihr] Mann es sieht und verheimlicht! Wenn [es] also ihr Mann über sie erfahren hat, ist es nicht erlaubt, sich ihretwegen listig zu stellen und sie trinken zu lassen.

bSota 27a-b

Die Rabbanan lehrten:

 161 Wörtlich: Alle seine Tage. 162 Vgl. NumR 9,10. 163 Vgl. bJeb 55a; mZeb 5,5; tKer 1,16.

Naso  

Wenn eine Frau unter ihrem Mann untreu ist und verunreinigt wird. (Num 5,29) Um die Frau mit dem Mann und den Mann mit der Frau zu vergleichen. Worauf [bezieht sich] die Rechtsvorschrift? Wie, wenn er blind ist, sie [das Bitterwasser] nicht trinkt, ebenso trinkt sie [das Bitterwasser] nicht, wenn sie blind ist. 164 Wie sie, wenn sie lahm oder armlos ist, [das Bitterwasser] nicht trinkt, denn es steht geschrieben: Der Priester lässt die Frau sich vor JHWH hinstellen und legt auf ihre Handfläche, (Num 5,18)

ebenso gibt es kein Trinken, wenn er lahm oder armlos ist. Eine Stumme trinkt [ebenfalls das Bitterwasser] nicht, denn es steht geschrieben: Und die Frau spreche: Amen, Amen. (Num 5,22) Ebenso gibt es kein Trinken, wenn er stumm ist. Und sie bleibt unentdeckt (‫ )ונסתרה‬und wurde verunreinigt. (Num 5,13) Es gibt keine Zeugen für ihre Unreinheit, aber es gibt Zeugen für ihre Heimlichkeit (‫)סתירה‬. Oder [ist gemeint]: Es gibt weder Zeugen für ihre Unreinheit noch für ihre Heimlichkeit? Wenn du es so sagst, ist sie auch für ihren Mann erlaubt. Du darfst [es] also nicht entsprechend der letzten Formulierung sagen, sondern [musst es] entsprechend der ersten Formulierung [sagen]: Sie bleibt unentdeckt. (Num 5,13) Es gibt keine Zeugen für ihre Unreinheit, aber es gibt Zeugen für ihre Heimlichkeit. Sie bleibt unentdeckt. (Num 5,13) Wir haben nichts [über] die Dauer ihrer Heimlichkeit gehört. Die Bibel lehrt: Und sie bleibt unentdeckt und wurde verunreinigt. (Num 5,13) Ihre Heimlichkeit [bedeutet]: Genug [Zeit für] ihre Unreinheit, genug [Zeit], um um ein Feld herumzugehen, Worte R. Jischmaels. 165 R. Eliezer sagt: Genug zum Mischen des Bechers. R. Jehoschua sagt: Genug, um ihn zu trinken. Ben Azzai sagt: Genug, um ein Ei zu braten. Ben Aqiba sagt: Genug, um es herunterzuschlucken.

 164 Vgl. Raschi zu Num 5,13. 165 tSota 1,2; jSota 1,2; bSota 4a; SZ 233.

SNum § 7

  Jalkut Schimoni Numeri (52)

R. Jehuda ben Batyra sagt: Genug, /um drei Eier, eines nach dem anderen, herunterzuschlucken.

bJeb 11a

R. Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Die Nebenfrau einer des Ehebruchs verdächtigten Frau ist verboten. Was ist die Begründung? Bei ihr steht „Unreinheit“ geschrieben wie bei den zur Ehe verbotenen Frauen.

bSota 28a-29a

Die Rabbanan lehrten: Drei „sie wurde verunreinigt“ stehen in einem Abschnitt geschrieben: Eines in Bezug auf den Ehemann, eines in Bezug auf den Liebhaber und eines in Bezug auf die Hebe, Worte R. Aqibas. R. Jischmael sagte: Es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere: Wenn eine Geschiedene, der die Hebe erlaubt ist, für das Priestertum verboten ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die, der die Hebe verboten ist, für das Priestertum verboten ist? Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann: Und sie verunreinigt wurde, (Num 5,13) und sie nicht verunreinigt wurde? (Num 5,14) Wenn sie [offensichtlich] verunreinigt wurde, warum sollte sie [das Bitterwasser] trinken, und wenn sie nicht verunreinigt wurde, warum lässt man sie dann trinken? Die Schrift zeigt dir damit, dass sie bei Zweifel verboten ist. Und von hier kannst du einen Schluss auf Kriechtiere ziehen: Wenn bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau, bei der man Unwissentliches der Absicht und den Zwang dem Freiwilligen nicht [gleich]stellt, den Zweifel der Sicherheit [gleich] stellt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass man bei den Kriechtieren, bei denen man Unwissentliches der Absicht und den Zwang dem Freiwilligen [gleich]stellt, den Zweifel der Sicherheit [gleich]gestellt? Und da du hier angekommen bist: Wie [bei] der des Ehebruchs verdächtigten Frau etwas ist, zu dem es Wissen gibt, um [in Bezug auf Zweifel] zu fragen, [so gibt es] auch [bei] Kriechtieren etwas, zu dem es Wissen gibt, um [in Bezug auf Zweifel] zu fragen. Auf privatem Gebiet [bewirkt] sein Zweifel Unreinheit, auf öffentlichem Gebiet [bewirkt] sein Zweifel Reinheit. Und R. Jischmael? R. Aqiba spricht von der Hebe, und er antwortet ihm mit Bezug auf das Priestertum?! Und woher [lehrt] R. Aqiba das Priestertum?

Naso  

Vielmehr [ist es so]: R. Aqiba [verweist] auf vier Stellen, die geschrieben stehen: Eine in Bezug auf den Ehemann, eine in Bezug auf den Liebhaber, eine in Bezug auf die Hebe und eine in Bezug auf das Priestertum. Und bei R. Jischmael kommt das Priestertum durch einen [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere [zustande]. Und R. Jischmael, woher [belegt er], dass man [die Wiederholung] auf die Hebe beziehen muss und das Priestertum durch [einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere [zustande] kommt? Vielleicht muss die [gleiche] Stelle auf die Priesterschaft [bezogen werden] und die Hebe ist [für sie] erlaubt? Er kann dir sagen, es ist einleuchtend. Es ist das Gleiche beim Ehemann und beim Liebhaber: Wie beim Ehemann und dem Liebhaber zu Lebzeiten, auch die Hebe zu Lebzeiten. Zum Schluss [bleibt] das Priestertum, bei dem es [erst] nach dem Tod [erfolgt]. Und bei R. Aqiba gibt es keinen Vergleich zwischen Ehemann und Liebhaber. Auch wenn es ein Wort gibt, durch das [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere [zur Anwendung] kommt, hat sich [die Schrift] bemüht, und es steht in Bezug auf sie ein Vers geschrieben. Rab Gidel sagte [im Namen von] Rab: Dass es diesbezüglich Wissen gibt, um [in Bezug auf Zweifel] zu fragen, ist aus folgendem Vers zu entnehmen: Und das Fleisch, das etwas Unreines berührt, darf nicht gegessen werden. (Lev 7,19) Etwas sicher Unreines darf nicht gegessen werden. Ist es aber zweifelhaft rein [oder] zweifelhaft unrein, darf [es] gegessen werden. Sag [das Ende des Verses]: Und das Fleisch, jeder Reine darf Fleisch essen. (Lev 7,19) Ist er sicher rein, darf er [von dem] Fleisch essen. Und der, der zweifelhaft rein [oder] zweifelhaft unrein ist, darf [es] nicht essen? Vielmehr schließe daraus: Hier, wo es Wissen gibt, um [in Bezug auf Zweifel] zu fragen, dort, wo es kein Wissen gibt, um [in Bezug auf Zweifel] zu fragen. Und [die Lehre] von Rab Gidel, Rab habe gesagt, ist notwendig, und es ist notwendig, um von der des Ehebruchs verdächtigten Frau zu schlussfolgern. Denn wenn [nur die Lehre] von Rab Gidel wäre, was Rab gesagt habe, könnte man meinen, einerlei, ob [die Unreinheit] auf öffentlichem oder auf privatem Gebiet [entstand]. [Daher] ist es notwendig, von der des Ehebruchs verdächtigten Frau zu schlussfolgern. Und wenn [nur die Lehre] von der des Ehebruchs verdächtigten Frau wäre, könnte man meinen, nur wenn es Wissen gibt [in Bezug auf] den der Berührt und das Geschehen. [Daher sind beide] notwendig.

§ 707

  Jalkut Schimoni Numeri

bSota 2a

Und es gibt keinen Zeugen gegen sie. (Num 5,13) R. ELIEZER SAGT: MAN ERKLÄRT IHR DIE EIFERSUCHT AUF AUSSAGE VON ZWEI ZEUGEN, MAN LÄSST SIE TRINKEN AUF AUSSAGE VON EINEM ZEUGEN, ODER AUF AUSSAGE VON IHM SELBST. R. JEHOSCHUA SAGT: MAN ERKLÄRT IHR DIE EIFERSUCHT AUSSAGE VON ZWEIEN.

AUF

AUSSAGE

VON ZWEIEN, MAN LÄSST SIE TRINKEN

/

AUF

(53)

WIE ERKLÄRT MAN IHR DIE EIFERSUCHT? MAN SAGT ZU IHR VOR ZWEI [ZEUGEN]: SPRICH NICHT MIT JENEM [BESTIMMTEN] MANN. HAT SIE MIT IHM GESPROCHEN, IST SIE NOCH FÜR IHR HAUS ERLAUBT, UND ES IST IHR ERLAUBT, HEBE ZU ESSEN. IST SIE MIT IHM INS VERBORGENE DES HAUSES GEGANGEN UND BLIEB [DORT MIT IHM SO LANGE], UM UNREIN ZU WERDEN, IST SIE FÜR IHR HAUS VERBOTEN, UND ES IST IHR VERBOTEN, HEBE ZU ESSEN. UND WENN ER STIRBT, IST AN IHR DAS SCHUHAUSZIEHRITUAL ZU VOLLZIEHEN UND NICHT DIE SCHWAGEREHE. 166

bSota 2a-b

Bislang streiten sie nur über die Erklärung der Eifersucht und das Sichverbergen, aber in Bezug auf Unreinheit ist ein Zeuge glaubhaft. Auch haben wir gelernt: Sagt ein Zeuge, ich habe gesehen, dass sie verunreinigt wurde, trinkt sie nicht [das Bitterwasser]. Woher ist aus der Unterweisung [zu belegen], dass ein einzelner Zeuge glaubhaft ist? Weil geschrieben steht: Und es gibt keinen Zeugen gegen sie. (Num 5,13) Von zweien spricht die Schrift. Oder ist es nur einer? Die Bibel lehrt: Ein einzelner Zeuge stehe nicht gegen einen Mann auf. (Dtn 19,15) Aus dem Wortsinn, dass es heißt „nicht stehe ein Zeuge auf“, weiß ich nicht, dass es ein einzelner ist. Was [bedeutet es, dass] die Bibel [zusätzlich] „einzelner“ lehrt? Dies ist eine Hauptregel: Überall, wo es „Zeuge“ heißt, sind es [zwei], bis die Schrift dir besonders hervorhebt, dass es einer ist. Und [dass] der Barmherzige „zwei“ sagt, fehlt bei ihr, vielmehr ist [es] einer, und ist sie nicht ergriffen worden, ist sie [des Zweifels wegen] verboten.

 166 mSota 1,1-2.

Naso  

Was ist die Begründung von R. Jehoschua? Der Vers sagt: Gegen sie. (Num 5,13) Gegen sie [ist ein einzelner Zeuge zulässig] nicht aber bei der Erklärung der Eifersucht. Gegen sie. (Num 5,13) Und nicht in Bezug auf das Sichverbergen. Und R. Eliezer sagte: Gegen sie [ist ein einzelner Zeuge zulässig] nicht aber bei der Erklärung der Eifersucht. Und sagst du, „gegen sie“ und nicht in Bezug auf das Sichverbergen [ist es problematisch, denn] das Sichverbergen wird mit der Verunreinigung verglichen, denn es steht geschrieben: Und sie bleibt unentdeckt und wurde verunreinigt. (Num 5,13) Auch die Erklärung der Eifersucht wird mit der Unreinheit verglichen, denn es steht geschrieben: Und er auf seine Frau eifersüchtig ist und sie verunreinigt wurde. (Num 5,14) Dies hat der Barmherzige durch [das Wort] „gegen sie“ ausgeschlossen. Welchen [Grund] hast du gesehen? Es ist einleuchtend, dass das Sichverbergen strenger [bewertet wird], denn so ist sie eine Verbotene [wie] bei Unreinheit. Im Gegenteil, die Erklärung der Eifersucht ist strenger, denn so ist das wesentliche [Argument] gegen sie zustande gekommen. Denn wenn es keine Erklärung der Eifersucht gäbe, welchen Nutzen hätte ein Sichverbergen für sie? Und wenn es kein Sichverbergen gäbe, welchen Nutzen hätte eine Erklärung der Eifersucht für sie? Selbst hier ist das Sichverbergen stärker, denn es ist der Beginn der Unreinheit. Die Mischna ist nicht der Ansicht der folgenden Lehre: R. Jose, Sohn von R. Jehuda, sagt im Namen von R. Eliezer: Er erklärt ihr seine Eifersucht aufgrund seiner eigenen Aussage. Die Weisen erwiderten: Nach den Worten von R. Jose, Sohn von R. Jehuda, ist es nicht [möglich] ein Schluss[wort] zu sprechen. Was ist die Begründung von R. Jose, Sohn von R. Jehuda? Der Vers sagt „gegen sie“, nicht aber „beim Sichverbergen“.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und sagst du „gegen sie“, nicht aber „beim Erklären der Eifersucht“: Die Erklärung der Eifersucht wird mit Unreinheit verglichen, denn es steht geschrieben: Und er auf seine Frau eifersüchtig ist und sie verunreinigt wurde. (Num 5,14) Auch das Sichverbergen wird mit Unreinheit verglichen, denn es steht geschrieben: Und sie verunreinigt wurde. (Num 5,13) Dies kommt [als Zeichen], wie lange die Dauer des Sichverbergens beträgt, um unrein zu werden. Warum ist es [dann] nicht [möglich], ein Schluss[wort] zu sprechen? Zuweilen [ist es so], dass er keine Eifersuchtserklärung gesprochen hat und gesagt hat, er habe eine Eifersuchtserklärung gesprochen. R. Chanina aus Sura sagte: Heutzutage sage man nicht zu den Angehörigen ihres Hauses, sie solle sich nicht mit jemandem verbergen, denn vielleicht ist für uns aufrecht zu halten, wie R. Jose, Sohn von R. Jehuda, es sagt: Die Erklärung der Eifersucht geschieht aufgrund seiner eigenen Aussage, und wenn sie sich verbirgt, da es [derzeit] kein Wasser für die des Ehebruchs verdächtigte Frau gibt, ist sie [ihm] für immer verboten. bSota 3a

(54)

In der Schule Jischmaels wurde gelehrt: Weshalb glaubt die Tora bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau einem einzelnen Zeugen? Weil die Wahrscheinlichkeit [dafür] spricht, denn er hat ihr die Eifersucht erklärt und sie hat sich [trotzdem] verborgen. 167 Rab Pappa sagte zu Abaje: Nach dem Sichverbergen steht doch [erst] die Verunreinigung geschrieben. Er sagte zu ihm: Und es kommt [über ihn], (Num 5,14) [meint:] und es ist bereits [über ihn] gekommen. Wenn man aber hierbei nach der [Reihenfolge] der geschriebenen Verse auslegen wollte, warum hätte ich dann nach dem Verbergen und der Verunreinigung die Erklärung der Eifersucht?

bSota 2a

Sagt ein einzelner Zeuge: Ich habe sie gesehen, dass sie verunreinigt wurde, soll sie [das Bitterwasser] nicht trinken

bSota 3b

Denn in einer Schlussfolgerung ist [zu schließen]: Wenn das erste Zeugnis, das sie nicht für immer verboten macht, nicht durch weniger als zwei Zeugen gültig ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass das letzte Zeugnis, das sie für immer verboten macht, nicht durch weniger als zwei Zeugen gültig ist. Die Bibel lehrt:

 167 Vgl. Raschi zu Num 5,13.

Naso  

Und ein Zeuge gegen sie nicht vorhanden ist. (Num 15,13) Alles, was es gegen sie gibt[, ist als Zeugnis erlaubt]. Und es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere in Bezug auf das erste Zeugnis von hier: Wenn das letzte Zeugnis, das sie für immer verboten macht, durch einen Zeugen gültig ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass [auch] das erste Zeugnis, das sie nicht für immer verboten macht, durch einen Zeugen gültig ist? Die Bibel lehrt: 168 Gegen sie. (Num 15,13) Nicht aber bei der Erklärung der Eifersucht. Gegen sie. (Num 15,13) Nicht aber beim Sichverbergen. Und woher [ist zu belegen], dass bei Unreinheit ohne Erklärung der Eifersucht und ohne Sichverbergen, ein einzelner Zeuge nicht glaubwürdig ist? Hier heißt es: Denn er hat an ihr eine schändliche Sache gefunden. (Dtn 24,1) Und dort heißt es: Auf Aussage zweier Zeugen soll er die Sache bestätigen. (Dtn 19,15) Wie [bei] der Sache, die dort gesagt ist, zwei Zeugen [erforderlich sind], [so sind] auch hier zwei Zeugen [erforderlich]. Und sie wurde nicht ergriffen. (Num 5,13) Rabba sagte: Wenn die Frau eines Priesters vergewaltigt worden ist, schlägt man ihren Mann ihretwegen wegen [Umgang mit] einer Unzüchtigen. Wegen [Umgang mit] einer Unzüchtigen, nicht wegen Verunreinigung? Nein, sage: Auch wegen [Umgang mit] einer Unzüchtigen. R. Zera erwiderte: Und sie wurde nicht ergriffen. (Num 5,13) [Dann] ist sie verboten. Ist sie aber ergriffen worden, ist sie erlaubt. Du hast [aber] eine andere, die [einem Israeliten] verboten ist, selbst wenn sie ergriffen wurde, und zwar sage, das ist die Frau eines Priesters. Das Nicht [Erlaubtsein] kommt [durch Schlussfolgerung] aus der Einschließungsregel zweier Gebote: Rabba sagte: Alle waren in die Regel [bezüglich] der Unreinheit einbegriffen. Nachdem dir die Schrift bei der Frau eines Mannes hervorgehoben hat:  168 bSota 3b zitiert Dtn 24,1.

bJeb 56b

  Jalkut Schimoni Numeri

Und sie wurde nicht ergriffen, (Num 5,13) ist sie verboten. Wurde sie ergriffen, ist sie jedoch erlaubt. Aus der Allgemeinregel [fällt] die Frau des Priesters: Wie ihr Zustand ist, bleibt er. bJeb 100b

Und sie wurde nicht ergriffen. (Num 5,13) [Dann] ist sie verboten. Wenn sie aber ergriffen wurde, ist sie erlaubt. Du hast [aber] eine andere, die, selbst, wenn sie nicht ergriffen wurde, erlaubt ist. Und welche ist das? Die, deren Antrauung eine irrtümliche Antrauung ist. Selbst wenn das Kind auf ihren Schultern sitzt, kann sie sich weigern und fortgehen.

bNid 52a

Es gibt die Begebenheit mit der Tochter von R. Jischmael, die ins Lehrhaus kam, um die Weigerungserklärung zu sprechen, und ihr Kind saß auf ihren Schultern. An jenem Tag wurden die Worte von R. Jischmael erinnert und sie weinten heftig im Lehrhaus. Sie sagten: An der Sache, die dieser Fromme gesagt hat, strauchelt nun seine Nachkommenschaft. R. Jehuda sagte nämlich, Samuel habe im Namen von R. Jischmael gesagt: Und sie wurde nicht ergriffen, (Num 5,13) usw. wie oben [bJeb 100b].

bKet 51b

Es wird weiter gelehrt: Und sie wurde nicht ergriffen. (Num 5,13) [Dann ist sie verboten.] Wurde sie nicht ergriffen, ist sie erlaubt. Und welche ist das? Wenn es anfangs unter Zwang war und zum Schluss willig. Es wird weiter gelehrt: Und sie wurde nicht ergriffen. (Num 5,13) Wie oben [bJeb 56b].

SNum § 7

Und sie wurde nicht ergriffen. (Num 5,13) Um die, die gezwungen wurde, auszuschließen. Oder [ist gemeint]: Sowohl bei den Israeliten, als auch in der Priesterschaft?

(55)

Du kannst sagen: Wenn man bei derjenigen, die sich [durch] eine leichte Unreinheit verunreinigt hat, Zwang der Willensfreiheit in der Priesterschaft gleichsetzt, ist es eine Schlussfolgerung, dass wir bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau, die

Naso  

schwerer [unrein] ist, Zwang der Willensfreiheit in der Priesterschaft gleichsetzen sollten. 169 Und der Geist der Eifersucht kommt über ihn. (Num 5,14) Es wird gelehrt: R. Meir pflegte zu sagen: 170 Wenn ein Mensch im Verborgenen eine Übertretung begeht, so macht dies der Heilige öffentlich bekannt (κηρύσσω), denn es heißt: Und der Geist der Eifersucht kommt über ihn. (Num 5,14) Und „kommt über“ (‫ )עבר‬bedeutet nichts anderes als „Bekanntmachung“, denn es heißt: Da gebot Mose und ließ einen Ruf durch das Lager kommen (‫)ויעבירו‬. (Ex 36,10) In der Schule R. Jischmaels wird gelehrt: Ein Mann erklärt nur dann seiner Frau die Eifersucht, wenn ein Geist in ihn gefahren ist, denn es heißt: Und der Geist kommt über ihn. (Num 5,14) Was [bedeutet] „Geist“? Die Rabbanan sagen: Ein Geist der Unreinheit. Rab Aschi sagte: Ein Geist der Reinheit. Einleuchtend ist es nach dem, der sagt, ein Geist der Reinheit, denn es wird gelehrt: Und er ist auf seine Frau eifersüchtig. (Num 5,14) Es ist ihm erlaubt, 171 Worte R. Jischmaels. [R. Aqiba sagt, es ist Pflicht.] Einverstanden, wenn du sagst, ein Geist der Reinheit ist zutreffend. Wenn du aber sagst, ein Geist der Unreinheit, ist es dann erlaubt oder Pflicht für einen Menschen, einen unreinen Geist in sich hineinzubringen? Und er ist auf seine Frau eifersüchtig. (Num 5,14) Resch Laqisch sagte: Was bedeutet „die Eifersucht erklären“ (‫?)קינוי‬ Etwas, das Eifersucht (‫ )קנאה‬zwischen ihr und zwischen anderen hervorruft.

 169 Vgl. bJeb 35a; jSota 4,4; NumR 9,29. 170 Vgl. NumR 9,12. 171 Vgl. SNum § 7.

bSota 3a

  Jalkut Schimoni Numeri

Also meint er, die Eifersuchtserklärung [erfolgt] auf Aussage von ihm selbst. Und [da] alle Leute nicht wissen, dass er ihr die Eifersucht erklärt hat, sagen sie: Was [ist los,] dass sie sich von uns absondert?! Und sie kommen, um mit ihr Streit anzufangen. Und Rab Jemar bar Schlemaja sagte im Namen von Abaje: Etwas, das Eifersucht (‫ )קנאה‬zwischen ihm und zwischen ihr hervorruft. Also meint er, die Eifersuchtserklärung [erfolgt] auf Aussage von zweien, und dass alle Leute wissen, dass er ihr die Eifersucht erklärt hat, und er es ist, der die Eifersucht gegen sie vorgebracht hat. Was bedeutet nach dem, der sagt, es ist erlaubt, die Eifersucht zu erklären der Ausdruck „die Eifersucht erklären“ (‫?)קינוי‬ Rab Nachman bar Isaak sagte: Der Ausdruck „die Eifersucht erklären“ (‫ )קינוי‬bedeutet nichts anderes als „Verwarnung“ (‫)התראה‬. Und ebenso heißt es: Da eiferte JHWH für sein Land und erbarmte sich seines Volkes. (Joel 2,18) Und er ist auf seine Frau eifersüchtig. (Num 5,14) Es ist ihm erlaubt, Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Es ist eine Pflicht. Was ist die Begründung von R. Jischmael? Er meint es wie die folgender Lehrer: R. Eliezer ben Jakob sagt: Da die Tora sagt: Du sollst nicht deinen Bruder in deinem Herzen hassen, (Lev 19,17) könnte man meinen, [dies] ist jenem entsprechend. Die Bibel lehrt: Und der Geist der Eifersucht kommt über ihn, und er ist auf seine Frau eifersüchtig. (Num 5,14)

Und R. Aqiba? „Die Eifersucht erklären“ (‫ )קינוי‬steht zweimal geschrieben. Und R. Jischmael? Da er schreiben will „und sie verunreinigt wurde“, „und sie nicht verunreinigt wurde“, steht auch geschrieben: Und er ist auf seine Frau eifersüchtig. (Num 5,14) (56)

Es entspricht einer Lehre der Schule Jischmaels:

Naso  

Jeder Abschnitt, der gesagt und wiederholt wird, wird nur wiederholt wegen einer Sache, die neu darin ist. So soll der Mann seine Frau zu dem Priester bringen. (Num 5,15)

bSota 7a

Nach der Tora bringt der Mann seine Frau zum Priester, [die Weisen] aber sagen, man gibt ihm zwei Schriftgelehrte mit, vielleicht kommt [sonst] ihr Mann unterwegs zu ihr. R. Jose sagt: Ihr Ehemann ist vertrauenswürdig in Bezug auf sie. Es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere: Wenn ihr Mann in Bezug auf eine Menstruierende, bei der die Ausrottungsstrafe [besteht], vertrauenswürdig ist, um wie viel mehr in Bezug auf eine Frau, die des Ehebruchs verdächtigt ist, bei der nur ein Verbot [besteht]. Sie sagten zu ihm: Nein, wenn du es in Bezug auf die Menstruierende gesagt hast, bei der es so [gesehen später] für sie eine Erlaubnis gibt, solltest du in Bezug auf die des Ehebruchs verdächtigte Frau sagen, dass es bei ihr keine Erlaubnis gibt. 172 Und es heißt: Gestohlenes Wasser ist süß und heimliche Speise ist angenehm. (Prov 9,17) R. Jehuda sagt: Nach der Tora bringt der Mann seine Frau zum Priester, denn es heißt: So soll der Mann seine Frau [zu dem Priester] bringen. (Num 5,15) [Bei] R. Jehuda haben wir [die Lehre wie bei] dem ersten Lehrer. Es gibt zwischen ihnen aber das „man sagt [zu ihr]“. MAN BRACHTE SIE ZUM HOHEN HAUS IN JERUSALEM, UND MAN SCHÜCHTERTE SIE EIN, WIE MAN ZEUGEN BEI KAPITALSTRAFEN EINSCHÜCHTERT. UND MAN SAGT ZU IHR: MEINE TOCHTER, WIE VIEL BEWIRKT WEIN, WIE VIEL BEWIRKT SCHERZEN, WIE VIEL BEWIRKT DIE JUGEND, WIE VIEL BEWIRKEN BÖSE NACHBARN. TUE ES DOCH UM SEINES GROßEN NAMENS WILLEN, DER IN HEILIGKEIT GESCHRIEBEN WURDE, DASS ER NICHT AUF DAS WASSER AUSGEWISCHT WERDE. UND MAN SAGT ZU IHR DINGE, DIE ZU HÖREN SIE UND IHRE GESAMTE FAMILIE, DAS HAUS IHRER VÄTER, NICHT WÜRDIG ZU HÖREN SIND. 173 Woher [stammen] die Worte? Es kommt [aus der Wiederholung] von „Gesetz“, „Gesetz“. Hier steht geschrieben: Und der Priester verfahre mit ihr ganz nach diesem Gesetz. (Num 5,30)  172 Wenn sie die Ehe tatsächlich gebrochen haben sollte. 173 mSota 1,4.

bSota 7a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Und dort steht geschrieben: Nach dem Gesetz, das sie dich lehren. (Dtn 17,11) Wie dort 71 [Richter], so auch hier 71. UND MAN SCHÜCHTERT SIE EIN. Wir werden einen Widerspruch darin aufzeigen: Wie man sie einschüchtert, damit sie nicht trinkt, so schüchtert man sie ein, damit sie trinkt.

UND MAN SAGT ZU IHR: MEINE TOCHTER, wenn du dir in der Sache sicher bist, dass du rein bist, so verlasse dich auf deine Reinheit und trinke, denn das Bitterwasser gleicht ausschließlich einem trockenen Pulver, das man auf lebendes Fleisch legt. Gibt es dort eine Wunde, dringt es [dort] tief ein, ist dort keine Wunde, bewirkt es gar nichts. Das ist kein Widerspruch: Hier, bevor die Rolle abgewischt wurde, dort, nachdem die Rolle abgewischt wurde. Die Rabbanan lehrten: Man trägt ihr Erzählungen und Geschichten aus den alten Schriften vor wie: Was die Weisen von ihren Vätern her unverhohlen berichteten. (Ijob 16,18) Juda bekannte und schämte sich nicht. Und was war sein Ende? Er ererbte das Leben der künftigen Welt. Ruben bekannte und schämte sich nicht. Und was war sein Ende? Er ererbte das Leben der künftigen Welt. Was war ihr Lohn in dieser Welt? Ihnen allein ward das Land gegeben, und nie kam ein Fremder in ihre Mitte. (Ijob 15,19) bSota 14a

Und er soll ihr Opfer für sie bringen. (Num 5,15) ER BRINGT IHR SPEISEOPFER IN EINEM WEIDENKORB UND LEGT ES IHR AUF IHRE HAND, UM SIE ZU ERMÜDEN.

(57)

DER ANFANG ALLER SPEISEOPFER IST IN GEFÄßEN, DIE FÜR EIN DIENSTGEFÄß GEEIGNET SIND UND [AUCH] IHR ENDE IST IN EINEM DIENSTGEFÄß. UND DIES HAT AM ANFANG EINEN WEIDENKORB. ALLE SPEISEOPFER BENÖTIGEN DES ÖLS UND DES WEIHRAUCHS, DIESES ABER BENÖTIGT WERDER ÖL NOCH WEIHRAUCH. ALLE SPEISEOPFER KOMMEN [ALS OPFER] AUS WEIZEN, DIESES KOMMT AUS GERSTE. DAS SPEISEOPFER DER SCHWINGGABE DIESES ABER ALS GROBMEHL. 174

 174 Vgl. Raschi zu Num 5,15.

KAM ZWAR AUS

GERSTE,

ES KAM ABER ALS

FEINMEHL,

Naso  

RABBAN GAMALIEL SAGT: WIE IHR BETRAGEN DEM EINES VIEHS GLEICHT, SO IST IHR OPFER VIEHFRAß. 175 Und er soll ihr Opfer bringen. (Num 5,15) Wegen jedem Schuldopfer, das ihr obliegt, Worte R. Jehudas. 176 Aber die Weisen sagen: Das Opfer, das [sie] für ihn tauglich macht, ist wie das der Flusskranken und der Wöchnerin. 177 [Wie jene] bringe er dieses [Opfer] aus seinem [Besitz] dar und ziehe es nicht von ihrer Hochzeitsverschreibung ab. Und das Opfer, das [sie] nicht für ihn tauglich macht, ist wie wenn sie ein Nasiräatsgelübde an ihrem Haupt ungültig macht oder den Schabbat entweiht hat. Siehe, diese [Opfer] bringe er aus seinem [Vermögen] dar und ziehe es von ihrer Hochzeitsverschreibung ab. Ein Zehntel Efa. (Num 5,15) Eines von Zehn im Efa. Gerstenmehl. (Num 5,15) Warum wurde [das] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen möglich wäre]: Da das Speiseopfer eines Sünders 178 wegen einer Sünde [zur Opferung] kommt und dies wegen einer Sünde [zur Opferung] kommt[, gilt]: Wenn ich für das Speiseopfer eines Sünders gelernt habe, dass es nur als Feinmehl [zur Opferung] kommt, so soll auch dieses nur als Feinmehl [zur Opferung] kommen. Die Bibel lehrt [aber]: Gerstenmehl. (Num 5,15) Gerste. (Num 5,15) Warum wurde [das] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen möglich wäre]: Da das Speiseopfer eines Sünders wegen einer Sünde [zur Opferung] kommt und dies wegen einer Sünde [zur Opferung] kommt[, gilt]: Wenn ich für das Speiseopfer eines Sünders gelernt habe, dass es nur als Weizen [zur Opferung] kommt, so soll auch dieses nur als Weizen [zur Opferung] kommen. Die Bibel lehrt [aber]: Gerste. (Num 5,15) RABBAN GAMALIEL SAGTE:

 175 mSota 2,1. 176 Vgl. NumR 9,31. 177 Vgl. Lev 15,29 und Lev 12,6-8. Vgl. tKet 4,11; bNed 35b; bNaz 24a; bBM 104a. 178 Vgl. Lev 5,11.

SNum § 8

  Jalkut Schimoni Numeri

LASST ES MICH, SCHRIFTGELEHRTE, NACH DEM SCHWEREGRAD BETRAGEN DES VIEHS IST, SO IST IHR OPFER EIN VIEHFRAß. 179

SAGEN:

WIE

IHR

BETRAGEN

EIN

Und er soll kein Öl darauf geben. (Num 5,15) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er, wenn er Öl und Weihrauch darauf gibt, ein Verbot übertritt. 180 Wie er [das Verbot] durch sein Öl übertritt, so übertritt er [es] durch seinen Weihrauch? Du kannst sagen: Durch das Öl wird er zum [Verbots]übertreter, denn er kann [es] nicht wieder aufsammeln. Durch den Weihrauch wird er [nicht] zum [Verbots]übertreter, denn er kann [ihn] wieder aufsammeln. Die Bibel lehrt: Und er soll kein Öl darauf geben, und er soll keinen Weihrauch darauf geben. (Num 5,15) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er, wenn er Öl und Weihrauch darauf gibt, ein Verbot übertritt. Was ist der Grund der Sache? Denn es ist ein Speiseopfer der Eifersüchtigen. (Num 5,15) Es sind zwei Eifersüchtige: Wie eine Eifersucht dem Liebhaber gehört, so gehört eine Eifersucht dem Ehemann. Wie eine Eifersucht oben [bei Gott] ist, so ist eine Eifersucht unten [bei den Menschen]. 181 Steht oben geschrieben in § 475 [bMen 6; bMen 23; bMen 59-60].

(58)

SIE IST NOCH NICHT MIT DEM TRINKEN FERTIG, DA WIRD IHR GESICHT GELB, DIE AUGEN TRETEN HERVOR UND DIE ADERN SCHWELLEN AN. UND SIE SAGEN: BRINGT SIE HINAUS, DAMIT SIE NICHT DEN HOF VERUNREINIGT. 182

bSota 20b

Wer ist [der Lehrer der Lehre]? R. Jischmael 183, der sagt, er bringe ihr Speiseopfer dar und danach lasse er sie trinken. Denn bevor ihr Speiseopfer gebracht worden ist, prüft das Wasser sie nicht, denn es steht geschrieben: Ein Speiseopfer der Erinnerung, eine Erinnerung an Verschuldung. (Num 5,15)

bSota 20a

Der Schlusssatz sagt:

 179 mSota 2,1. Vgl. bSota 15a-b. 180 Vgl. Sifra wa-jiqra perek 19,5. 181 tSota 2,3. 182 mSota 3,4. 183 bSota 20b: R. Simeon.

Naso  

HAT SIE EIN VERDIENST, HÄLT ES [DIE WIRKUNG DES WASSERS] ZURÜCK. 184 Wir kommen zurück auf die Rabbanan, denn diese [Lehre] ist nach R. Jischmael, der sagt, ein Verdienst schiebt [die Wirkung] nicht auf. Dies [sagt] wer? R. Aqiba, der sagt: Er bringe ihr Speiseopfer dar und danach lasse er sie trinken. Und in Bezug auf ein Verdienst meint er es wie die Rabbanan. HAT SIE EIN VERDIENST, HÄLT ES [DIE WIRKUNG DES WASSERS] ZURÜCK. ES GIBT EIN VERDIENST, DAS HÄLT [DIE WIRKUNG] EIN JAHR ZURÜCK, ES GIBT EIN VERDIENST, DAS HÄLT [DIE WIRKUNG] ZWEI UND DREI JAHRE ZURÜCK. 185

bSota 20a

R. SIMEON SAGT: EIN VERDIENST, HÄLT [DIE WIRKUNG DES WASSERS] NICHT ZURÜCK. DENN WENN DU SAGST, EIN VERDIENST HALTE [DIE WIRKUNG DES WASSERS] ZURÜCK, VERSTÖßT DU DAS WASSER VOR ALLEN FRAUEN, DIE [ES] TRINKEN, UND BRINGST ÜBER DIE REINEN, DIE [ES] GETRUNKEN HABEN, EINEN SCHLECHTEN RUF, DENN SIE SAGEN, SIE SIND UNREIN, NUR EIN VERDIENST VERZÖGERT IHNEN [DIE WIRKUNG].

bSota 22a

R[ABBI] SAGT: EIN VERDIENST HÄLT BEIM BITTERWASSER [DIE WIRKUNG] ZURÜCK, ABER SIE GEBIERT NICHT [MEHR] UND IST NICHT [MEHR] LOBENSWERT, SONDERN VERKÜMMERT, BIS SIE SCHLIEßLICH DURCH DIESEN TOD STIRBT. 186 Es wird gelehrt: 187 Wie lange hält ein Verdienst [die Wirkung] zurück? Drei Monate, so viel wie nötig ist, um eine Schwangerschaft festzustellen, Worte von Abba Jose ben Chanan. Eleazar ben Isaak sagte: Neun Monate, denn es heißt: Und sie bleibt unverletzt und empfängt Samen. (Num 5,28) Und dort heißt es: Same dient ihm, erzählt wird JHWH von der Generation. (Ps 22,31) Same, der geeignet ist zu erzählen. R. Jischmael sagt:

 184 mSota 3,5. 185 mSota 3,5. 186 mSota 3,5. 187 Vgl. NumR 9,31.

bSota 20b-21a

  Jalkut Schimoni Numeri

Zwölf Monate, und selbst wenn es keinen Beweis zu benennen gibt, gibt es [etwas in] Erinnerung zu rufen: Darum, mein König, möge mein Rat dir gefallen, löse deine Sünde durch Wohltätigkeit. (Dan 4,24)

Und es steht geschrieben: All dies kam über Nebukadnezar. (Dan 4,25) Nach dem Verlauf von zwölf Monaten. (Dan 4,26) Es gibt [also] ein Verdienst, das [die Wirkung] zurückhält. Welches Verdienst? Wollte man sagen, das Verdienst der Tora, sie ist ja kein Gebot, und man tut sie [trotzdem]. unbekannt

Auch wenn es [dafür] keine Anordnung für Lohn von der Schrift gibt, so [geht] aus dem, was bei ihnen gelehrt wird [hervor]: Es gibt Bewahrung für den Menschen, bis er aus dem Lehrhaus kommt, wenn er sich nicht von ihnen entfernt.

SNum § 8

Ein Speiseopfer der Erinnerung. (Num 5,15) Soll ich etwa verstehen, [Erinnerung an] Verdienst und Schuld? Die Bibel lehrt: Das Verschuldung in Erinnerung bringt. (Num 5,13)

(59)

Alle Erinnerungen 188 / sind zum Guten, diese zur Strafe, Worte R. Tarfons. R. Aqiba sagt: Auch diese ist zum Guten, denn es heißt: Und wenn die Frau nicht verunreinigt wurde. (Num 5,28) Ich habe [hier] nur: Erinnerung an Verschuldung. Woher [ist zu belegen, auch] Erinnerung an Verdienst? Die Bibel lehrt: Ein Speiseopfer der Erinnerung. (Num 5,13) In jedem Fall. R. Jischmael sagt: Ein Speiseopfer der Erinnerung – ist das Allgemeine. Eine Erinnerung an Verschuldung – ist das Besondere. In Bezug auf Allgemeines und Besonderes [gilt]: Im Allgemeinen ist nur [enthalten], was im Besonderen [enthalten] ist. Denn in einer Schlussfolgerung wäre [es sonst] für den Gerichtsgegner [möglich], die Gegenmeinung zu erschließen: Welches Maß (‫ )מדה‬ist denn größer, das Maß der Güte oder das Maß der Strafe?  188 SNum: die [es] in der Tora gibt. Vgl. tSota 1,10; jSota 3,4; NumR 9,31.

Naso  

Sage: Das Maß der Güte. 189 Wenn das Maß der Strafe, das Geringere, eine Erinnerung an Verschuldung ist, so ist es eine Schlussfolgerung, dass das Maß der Güte, das Größere, eine Erinnerung an Verdienst ist. Dies ist eine Regel (‫ )מדה‬in Bezug auf die Tora[auslegung]: Alles Allgemeine und Besondere, das man auf dem Weg der Schlussfolgerung abschwächt: Das eine wie das andere muss aufrechterhalten werden. Du darfst nicht auf dem Weg der Schlussfolgerung abschwächen! Wie wird denn das eine und das andere aufrechterhalten? Du darfst nicht auf dem Weg der Schlussfolgerung abschwächen. Wenn sie unrein ist, sucht die Strafe sie sofort heim. Und wenn sie ein Verdienst hat, bewirkt das Verdienst ihr einen Aufschub [der Strafe]. 190 Bis sie wissen, ob sie verunreinigt wurde, dass sie nicht schwanger wurde. 191 Sechs Monate wegen des Laufs der Welt, Worte Abba Joses. Usw. wie oben [SNum § 8]. 192

R[abbi] sagt: Ich harmonisiere [die gegensätzlichen Meinungen]: Wenn sie rein war, stirbt sie schließlich wie [alle] Menschen. Wenn sie aber unrein war, stirbt sie schließlich [so]: Ihr Bauch wird anschwellen und ihre Hüfte wird schwinden. (Num 5,27) R. Simeon ben Jochai sagt: Wer gibt denn allen bekannt, dass sie schließlich stirbt, [indem] ihr Bauch anschwellen und ihre Hüfte schwinden wird? Vielmehr: SIE IST NOCH NICHT MIT DEM TRINKEN FERTIG, DA WIRD IHR GESICHT GELB, DIE ADERN SCHWELLEN AN. UND SIE SAGEN: BRINGT SIE HINAUS, DAMIT SIE NICHT DEN HOF VERUNREINIGT. 193 DAS SÜNDSPEISEOPFER UND DAS EIFERSUCHTSSPEISEOPFER 194 und das Schuldopfer beenden die Sünde. Die Sünde des Sündopfers, wenn man ihnen ein Gelübde löst.

 189 SDtn § 40; tSota 4,1; SNum § 18; SNum § 115; SNum § 160. 190 Vgl. mSota 3,4. 191 Der Satz findet sich nicht in SNum § 8. 192 Abba Jose wird in bSota 20a zitiert, jedoch nicht mit der 6 Monatsregelung. 193 mSota 3,4. 194 mMen 1,1.

bMen 4a

  Jalkut Schimoni Numeri

Und wolltest du sagen, es gebe keinen [Schluss durch] Wortanalogie in Bezug auf die Hälfte [eines Verses], [so] hat der Barmherzige [es] beim Sündopfer offenbart: Und er schächte es [als Sündopfer dort, wo man das Ganzopfer schächtet]. (Lev 4,23) Es ist nur auf seinen Namen [geschächtet] tauglich, nicht auf seinen Namen [geschächtet ist es] untauglich. Aber alle [anderen] Opfer sind sowohl auf ihren Namen, als auch nicht auf ihren Namen tauglich. bSota 8a

Und der Priester soll sie sich nähern lassen. (Num 5,16) Die Rabbanan lehrten: 195 Man lasse nicht zwei des Ehebruchs verdächtigte Frauen zusammen trinken, damit nicht ihr Herz durch das ihrer Gefährtin ermutigt werde. R. Jehuda sagt: Nicht aus diesem Grund, sondern weil die Schrift sagt: Sie. (Num 5,16) Sie allein. Und der erste Autor ist R. Simeon, der den Grund der Schrift erklärt. Und was ist die Begründung, die er nennt, dass sie allein sein solle? Damit nicht ihr Herz durch das ihrer Gefährtin ermutigt werde. Welchen Unterschied gibt es zwischen ihnen? Es gibt den Unterschied des Zitterns zwischen ihnen. Und beim Zittern, lässt man sie [zusammen] trinken. Man verrichtet die Gebote ja [aber] nicht gebündelt, denn es wid gelehrt: Man lasse nicht zwei des Ehebruchs verdächtigten Frauen zusammen trinken, nicht zwei Aussätzige sich gemeinsam reinigen / und man durchbohrt nicht zusammen zwei Sklaven [das Ohr] und bricht nicht zusammen zwei Kälbern das Genick, weil man die Gebote nicht gebündelt verrichtet.

(60)

Das ist kein Einwand, hier durch einen Priester, dort durch zwei Priester.

SNum § 8

Und er lässt sie sich hinstellen. (Num 5,16) DASS ER WEDER IHRE SKLAVEN NOCH IHRE SKLAVINNEN [ZUSAMMEN] MIT IHR SICH HINSTELLEN

LASSE, WEIL IHR HERZ SICH AUF SIE STÜTZT. 196

Vor JHWH. (Num 5,16) Am Nikanortor. 197

 195 Vgl. tSota 1,6; tNeg 1,12; bNed 73a. 196 mSota 1,6. 197 Vgl. mSota 1,5; tSota 1,4; jSota 1,5; Raschi zu Num 5,18.

Naso  

Von hier sagten sie: Der Vorsteher der Standmannschaft pflegte die Unreinen an das Nikanortor zu stellen. Und der Priester nehme heiliges Wasser in einem irdenen Gefäß. (Num 5,17)

bSota 15b

ER HOLT EINE IRDENE SCHALE (φιάλη) UND GIBT EIN HALBES LOG WASSER AUS DEM WASSERBEHÄLTER HINEIN. R. JEHUDA SAGT: EIN VIERTEL [LOG]. WIE SER. 198

MAN BEIM

SCHREIBEN

VERMINDERT, SO VERMINDERT MAN BEIM

WAS-

Es wird gelehrt: Eine neue irdene Schale, Worte von R. Jischmael. Was ist der Grund von R. Jischmael? Er folgert er aus „Gefäß“ [und] „Gefäß“ beim Aussätzigen: Wie dort ein neues irdenes Gefäß, auch hier ein neues irdenes Gefäß. Das dortige ist woher [zu belegen]? Weil geschrieben steht: Und er schlachte den einen Vogel über ein irdenes Gefäß über fließendem Wasser. (Lev 14,5)

Wie das Wasser nicht [vorher] zur Arbeit verwendet worden ist, so ist auch das Gefäß [vorher] nicht zur Arbeit verwendet worden. Oder: Wie hier fließendes Wasser, so auch dort fließendes Wasser? Nach R. Jischmael ist dem auch so, denn R. Jochanan sagte: Das Wasser des Wasserbehälters war, und das sagt R. Jischmael, Quellwasser. Und die Weisen sagen: Es war übliches Wasser. Es ist zu erwidern: Was bei dem Aussätzigen [der Fall] ist, da bei diesem Zedernholz, Ysop und Karmesinwolle notwendig sind. Rabba sagte: Ein Vers sagt „in einem Gefäß“: Ein Gefäß, von dem ich dir bereits berichtet habe. Und der Priester nehme heiliges Wasser. (Num 5,17) Heilig ist es nur, wenn man [es] in einem Gefäß heilig gemacht hat. Und das ist das Wasser des Wasserbehälters. 199

 198 mSota 2,2. 199 Vgl. Ex 30,17-21; Raschi zu Num 5,17.

SNum § 10

  Jalkut Schimoni Numeri

In einem irdenen Gefäß. (Num 5,17) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man nicht alle Geräte dem irdenen Gerät gleichstellt. Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Da Asche (‫ )עפר‬200 und Wasser bei der [roten] Kuh heilig sind, und Staub (‫ )עפר‬und Wasser bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau heilig sind[, gilt]: Wenn ich in Bezug auf die [rote] Kuh gelernt habe, dass man bei ihr alle Gefäße dem irdenen Gefäß gleichstellt, ist es eine Schlussfolgerung, dass wir auch [bei der] des Ehebruchs verdächtigten Frau alle Gefäße dem irdenen Gefäß gleichstellen sollten. Die Bibel lehrt [aber]: In einem irdenen Gefäß. (Num 5,17) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man bei ihr nicht alle Gefäße dem irdenen Gefäß gleichstellt. In einem irdenen Gefäß. (Num 5,17) Einem neuen (‫[ )חדש‬irdenen (‫ ])חרש‬Gefäß, Worte R. Jischmaels. 201 P34F

(61)

SZ [234]

Und der Priester soll sie sich nähern lassen. (Num 5,16) Sie darf nicht während eines Wallfahrtsfestes kommen. 202 Und er lässt sie sich hinstellen vor (‫ )לפני‬JHWH. (Num 5,16) Er soll sich zu ihr, [die im] Vorhof ist, hinwenden (‫)יפנה‬. 203 P346F

[Und der Priester nehme heiliges Wasser. (Num 5,17)] Wenn ein irdenes [Gefäß gemeint ist], könnte man meinen, [auch] in einer irdenen Scherbe. Die Bibel lehrt: In einem irdenen Gefäß. (Num 5,17) Was also stimmt? In einer irdenen Schale. 204 bSota 15b

ER GEHT IN DEN TEMPEL HINEIN UND WENDET SICH ZU SEINER RECHTEN. UND DORT WAR EINE STELLE, EINE ELLE MAL EINE ELLE, UND EINE PLATTE (τάβλα) AUS MARMOR WAR AUF IHR, AN DER EIN RING BEFESTIGT WAR. WENN ER IHN HOCHHOB, NAHM ER VON DEM STAUB UNTER IHR UND GAB SOVIEL [HINEIN], DASS ES AUF DEM WASSER ZU SEHEN WAR, DENN ES HEIßT: Und von dem Staub, der sich auf dem Boden der Wohnung befindet. (Num 5,17)

 200 In Num 19,9 ‫אפר‬, in SNum jedoch ‫ עפר‬geschrieben. 201 jSota 2,2. 202 Vgl. NumR 9,13. 203 Vgl. tSota 1,5; NumR 9,32. 204 SNum § 10; jSota 2,2.

Naso  

Die Rabbanan lehrten: Und von dem Staub, der sich auf dem Boden der Wohnung befindet. (Num 5,17) Man könnte meinen, er nehme ihn von außerhalb und bringe [ihn] hinein. Die Bibel lehrt: Auf dem Boden der Wohnung. (Num 5,17) Wenn auf dem Boden der Wohnung, könnte man meinen, er grabe mit einer Hacke [danach]. Die Bibel lehrt: Der sich befindet. (Num 5,17) In welcher Weise? Gibt [es] dort [eine], hole man [sie], gibt [es] dort keine, gebe man [eine] dorthin. Es wird weiter gelehrt: Und von dem Staub, der sich befindet. (Num 5,17) Das lehrt, dass er ihn von außerhalb nahm und hineinbrachte. Boden der Wohnung. (Num 5,17) Issi ben Jehuda sagt: Um Nob, Schilo, Gibeon und das beständige Haus [in Jerusalem] einzuschließen. Issi ben Menachem sagt: Das ist nicht notwendig. Wenn die Schrift bei einer leichten Unreinheit nicht unterschieden hat zwischen Nob, Gibeon, Schilo und dem beständigen Haus, 205 um wie viel weniger bei der Unreinheit der Frau eines Mannes, dem Schwerwiegenderen. Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann: Auf dem Boden der Wohnung? (Num 5,17) Damit er [den Staub] nicht in seinem Korb bringe. Die Rabbanan lehrten: Hat er den Staub vor dem Wasser [in die Schale] gegeben, ist es untauglich. 206

bSota 16b

Und R. Simeon sagt: Es ist tauglich. Was ist der Grund von R. Simeon? Dass geschrieben steht: Man nehme für den Unreinen von dem Staub des verbrannten Sündopfers. (Num 19,17) Ist es denn Staub (‫)עפר‬, es ist doch Asche (‫!?)אפר‬

 205 Nob bis Haus fehlt in bSota 16a. 206 Vgl. bTem 12b.

(62)

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Schrift ändert [ein Wort] in seiner Bedeutung, um daraus einen Analogieschluss zu ziehen: Hier heißt es / „Staub“, und dort 207 heißt es „Staub“. Wie dort der Staub auf das Wasser [zu geben ist], so auch hier Staub auf das Wasser. Wie es hier tauglich ist, wenn der Staub dem Wasser vorangeht, so ist es auch dort tauglich, wenn der Staub dem Wasser vorangeht. Und das dort ist woher [zu belegen]? Zwei Verse stehen geschrieben. Es steht geschrieben: Und er gibt auf es. (Num 19,17) Also kommt der Staub zuerst. Und es steht geschrieben: Fließendes Wasser in ein Gefäß. (Num 19,17) [Also kommt das Wasser zuerst.] Wie ist es nun [gemeint]? Wenn er will, nimmt er dies, wenn er will, nimmt er jenes [zuerst]. Und die Rabbanan? „Ein Gefäß“ – ist genau. „Auf es“ – um es zu vermischen. Sage also: „Auf es, um es zu vermischen“, damit es im Gefäß lebendig ist. Wie wir überall finden, dass das Tauglichmachende von oben ist, so ist auch hier das Tauglichmachende von oben. bSota 17a

Rabba sagte: Warum sagt die Tora bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau, dass man Staub bringen solle? 208 Ist sie würdig, geht ein Sohn wie Abraham, unser Vater, aus ihr hervor, denn es steht über ihn geschrieben: Und ich bin Staub und Asche. (Gen 18,27) Ist sie nicht würdig, kehrt sie zu ihrem Staub zurück. Rabba trug vor: Als Belohnung dafür, dass unser Vater Abraham gesagt hat: Und ich bin Staub und Asche, (Gen 18,27) waren seine Kinder zweier Gebote würdig: Der Staub der des Ehebruchs verdächtigten Frau und der Asche der roten Kuh. Es gibt ja noch den Staub, um [Blut] zu bedecken. Dies vervollkommnet ein Gebot, es liegt aber kein Nutzen darin.

 207 Bei der Verbrennung der roten Kuh. 208 Vgl. NumR 9,15.

Naso  

Und warum [haben wir es mit] Wasser, Staub und Geschriebenem [zu tun]?

jSota 2,2

„Wasser“ – [für] den Ort, von dem sie herkommt. „Staub“ – für den Ort, an den sie hingeht. „Geschriebenes“ – für den, der ihr einst Recht und Gericht hält. Dort haben wir gelernt: 209 AQABJA BEN MEHALALEL SAGT: DENKE ÜBER DREI DINGE NACH. usw. [mAbot 3,1]

R. Jehoschua aus Sichnin im Namen von R. Levi: Diese drei leitete R. Aqiba aus einem Vers ab: Und gedenke deines Schöpfers (‫)בוראך‬. (Koh 12,1) Deines Schöpfers (‫)בוראך‬. Deines Ursprungs (‫)בארך‬. Deiner Grube (‫)בורך‬. Deines Ursprungs (‫ – )בארך‬der Ort, von dem sie herkommt. Deiner Grube (‫ – )בורך‬der Ort, an den du gehst. Deines Schöpfers (‫ – )בוראך‬vor den du trittst. Der Priester nehme [es] und gebe es zum Wasser. (Num 5,17)

SNum § 10

Genug, dass es sichtbar ist. 210 [Für] drei Dinge in der Tora [gilt]: Genug, dass sie sichtbar sind: Die Asche der roten Kuh, der Staub der des Ehebruchs verdächtigten Frau und der Speichel der Schwägerin. 211 R. Jischmael sagt: Auch das Blut des Vogels. 212 Und der Priester lasse die Frau sich vor JHWH hinstellen. (Num 5,18) WENN

SIE SAGT: ICH BIN UNREIN, QUITTIERT SIE [DIE

SCHREIBUNG] UND GEHT MIT EINEM SCHEIDEBRIEF HINAUS.

ANNULIERUNG

IHRER

bSota 7a

HOCHZEITSVER-

UND WENN SIE SAGT: ICH BIN REIN, BRINGT MAN SIE ZUM OSTTOR, ZUM NIKANORTOR, DENN DORT EHEBRUCHS VERDÄCHTIGTEN FRAUEN TRINKEN UND REINIGT DIE WÖCHNERINNEN UND AUSSÄTZIGE. 213 LÄSST MAN DIE DES

 209 mAbot 3,1. 210 SZ 234,21-235,2; tSota 1,8; jSota 2,2; bSota 16b. 211 Vgl. Dtn 25,9; mJeb 12,6. 212 Vgl. Lev 14,5.

  Jalkut Schimoni Numeri

bSota 8a

Einverstanden bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau, denn es steht geschrieben: Und er lasse die Frau sich vor JHWH hinstellen. (Num 5,18) Auch die Aussätzigen, denn es steht geschrieben: Und der reinigende Priester lasse den Mann, der sich reinigen lässt, sich hinstellen. (Lev 14,11)

Welchen Grund gibt es aber für die Wöchnerinnen? Dass sie kommen, um sich neben ihre Opfer zu stellen?! Dann doch auch bei männlichen und weiblichen Flussbehafteten! [Dem ist auch so] und eines von ihnen wird herausgegriffen. (63)

bSota 7a

DER PRIESTER ERFASST SIE AN IHREN KLEIDERN. WENN SIE ZERREIßEN, ZERREIßEN SIE, WENN SIE SICH AUFTRENNEN, TRENNEN SIE SICH AUF, BIS ER [DIE STELLE] IHRES HERZENS ENTBLÖßT HAT, UND ER LÖST IHR HAAR AUF. R. JEHUDA SAGT: WENN [DIE STELLE] IHRES HERZENS SCHÖN WAR, ENTBLÖßTE ER SIE NICHT. UND WENN SIE SCHÖNES HAAR HATTE, LÖSTE ER ES NICHT AUF. WAR SIE WEIß GEKLEIDET, KLEIDETE ER SIE SCHWARZ. HATTE SIE GOLDENEN SCHMUCK AN SICH, HALSKETTEN, OHRRINGE, FINGERRINGE, STREIFTE ER SIE VON IHR AB, UM SIE ZU VERUNEHREN. UND DANACH HOLT ER EINEN BASTSTRICK UND BINDET IHN IHR OBERHALB IHRER BRÜSTE UM. WER ZUSCHAUEN WILL, KOMME UND SCHAUE SIE AN, AUßER IHREN SKLAVEN UND IHREN MÄGDEN, WEIL IHR HERZ DURCH SIE ERMUTIGT WIRD. UND ALLE FRAUEN DÜRFEN SIE ANSCHAUEN, DENN ES HEIßT: Und alle Frauen sollen sich warnen lassen und nicht wie ihr Unzucht treiben. (Ez 23,48) 214

bSota 8a

Die Rabbanan lehrten: Und er entblöße das Haupt der Frau. (Num 5,18) Ich habe nur ihr Haupt [genannt]. 215 Woher [ist zu belegen, auch] ihren Körper? Die Bibel lehrt: Die Frau. (Num 5,18) Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann „Haupt“? Das lehrt, dass ein Priester ihr Haar auflöst.

 213 In mSota 1,4 fehlt der Scheidebrief. Vgl. NumR 9,33; Raschi zu Num 5,18. 214 mSota 1,4-5. 215 Vgl. NumR 9,33.

Naso  

Es wird gelehrt: Wenn schwarze [Kleider] für sie schöner sind, kleide man sie [mit] hässlichen Kleidern.

bSota 8b

HATTE SIE GOLDENEN SCHMUCK AN usw. [bSota 8b].

Klar, wenn man sie schon verunziert, muss man dies dann noch erwähnen? Man könnte meinen, es gibt für sie [dadurch] noch mehr Beschämung, wie die Leute sagen: Schicke [ihn] nackt mit Schuhen bekleidet. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. ER HOLT EINEN BASTSTRICK UND BINDET IHN IHR OBERHALB IHRER BRÜSTE UM. Damit ihre Kleider nicht an ihr herabgleiten. WER ZUSCHAUEN WILL, KOMME UND SCHAUE SIE AN. Es ist kein Unterschied, ob Männer oder Frauen, aber Frauen müssen sie anschauen, weil es heißt: Sie sollen sich warnen lassen. (Ez 23,48) 216 Und er lasse die Frau sich vor JHWH hinstellen. (Num 5,18) An den Ort, an den er sie sich am Anfang hinstellen lässt, dorthin lässt er sie sich [auch] am Ende hinstellen. 217 Und er entblöße das Haupt der Frau. (Num 5,18) Der Priester wandte sich hinter sie und entblößte sie [gerade] so viel, um an ihr das Gebot des Entblößens zu erfüllen, 218 Worte R. Joschijjas 219. Eine andere Auslegung: Das lehrt über die Israelitinnen, dass sie ihre Köpfe bedecken. 220 Und selbst, wenn [der folgende Vers] nicht als Beweis zur Sache [dienen kann, so dient er] doch als Hinweis zur Sache: Und Tamar nahm ein Tuch (‫ )אפר‬221 für ihr Haupt und den bunten Rock, den sie anhatte, zerriss sie. (II Sam 13,19) P364F

 216 mSota 1,4-5. 217 Vgl. bSota 8a; NumR 9,16. 218 Vgl. tSota 1,5. 219 SNum: Jischmael. 220 Vgl. bKet 72a; NumR 9,16.

P

SNum § 11

  Jalkut Schimoni Numeri

(64)

R. Jochanan ben Beroqa sagt: Man verunehrt die Töchter Israels nicht mehr, als in der Tora geschrieben steht, sondern: [Man stelle sie] vor JHWH und entblöße / das Haupt der Frau. (Num 5,18) Er pflegte ein Leinentuch zwischen sich und das Volk zu spannen. Der Priester wandte sich hinter sie und entblößte sie [gerade] so viel, um an ihr das Gebot des Entblößens zu erfüllen. Sie sagten zu ihm: Wie sie die Ehre Gottes nicht geschont hat, so schone man [auch] ihre Ehre nicht. Vielmehr soll jede dieser Verunehrung[en] sie verunehren.

SZ [235]

Er soll sie mit einem Schilfstrick umgürten. R. Eliezer sagt: Mit zwei Stricken umgürtete er sie, einer oberhalb von ihren Brüsten und einer für unterhalb von ihren Brüsten. 222 Was lehrt die Bibel [mit]: Und er lässt sie sich hinstellen, (Num 5,18) und er nehme? (Num 5,17) Und nicht eine, die amputiert oder lahm ist. 223

bKet 72a

JENE SIND OHNE HEIRATSVERSCHREIBUNG ZU ENTLASSEN: DIEJENIGE, DIE DAS GESETZ (‫ )דת‬ÜBERTRITT. DIE HINAUSGEHT UND IHR HAUPT ENTBLÖßT. 224 P367F

Das Entblößen des Hauptes ist [ein Verbot] der Tora, denn es steht geschrieben: Er entblöße das Haupt der Frau. (Num 5,18) Und in der Schule Jischmaels wurde gelehrt: Von hier ist das Verbot für die Israelitinnen [zu belegen], nicht mit entblößtem Haupt hinauszugehen. Rab Jehuda sagte: 225 Nach der Tora ist auch ein passender Korb (κάλαθος) [erlaubt], nach jüdischen Recht (‫ )דת‬ist auch ein Korb verboten. bKet 72b

 221 Die Rabbinische Deutung des Wortes entspricht nicht dem biblischen Wortgebrauch (und Tamar gab „Asche“ auf ihr Haupt). Das Wort wird von I Reg 20,38 her gedeutet: Da ging der Prophet [...] und verhüllte sein Angesicht mit einem Tuch (‫)אפר‬. 222 Vgl. mSota 1,6; bEr 58a. 223 Vgl. bSota 27a. 224 mKet 7,6. 225 In bKet 72a anonym.

Naso  

Auf dem Hof ist es erlaubt, denn wenn es nicht so wäre, könnte keine eine Tochter für Abraham, unseren Vater, sein, die bei ihrem Mann wohnt. Es wird gelehrt: R. Meir pflegte zu sagen: 226 MIT DEM MAß, MIT DEM EIN MENSCH MISST, MISST MAN IHN.

bSota 8b

Und so finden wir es bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau: MIT DEM MAß, MIT DEM EIN MENSCH MISST, MISST MAN SIE. Sie stand an der Türe ihres Hauses, um sich ihm zu zeigen, daher stellt sie der Priester an das Nikanortor und zeigt allen ihren Schande. Sie wickelte für ihn ein schönes Tuch um ihren Kopf, daher nimmt ein Priester die Kopfbedeckung von ihrem Kopf und wirft sie unter ihre Füße. Sie schminkte für ihn ihr Gesicht, daher verfärbt es sich gelb. Sie schwärzte für ihn ihre Augen, daher quellen ihre Augen hervor. Sie flocht für ihn ihr [Haar auf dem] Kopf, daher löst der Priester ihr Haar auf. Sie zeigte ihm ihre Finger, daher fallen ihre Nägel aus. Sie umgürtete sich für ihn mit einem Gürtel, daher bringt ein Priester einen Baststrick und bindet ihn oberhalb der Brüste um. Sie streckte ihm ihre Hüfte vor, daher fällt ihre Hüfte ein. Sie nahm in auf ihren Bauch, daher schwillt ihr Leib an. Sie gab ihm Köstlichkeiten zu essen, daher ist ihr Opfer ein Viehfraß. Sie gab ihm kostbaren Wein in Gläsern zu trinken, daher lässt der Priester sie das Bitterwasser in einer irdenen Schale trinken. 227 Sie machte es im Verborgenen, daher „sitzt der Heilige im Verborgenen der Höhe“ 228. Er wendet sein Gesicht gegen sie, denn es heißt: Das Auge des Ehebrechers lauert auf die Dämmerung, um zu sagen: Kein Auge wird mich erblicken. Und als Verhüllung des Gesichts setzt er [sie] ein. (Ijob 24,15) Eine andere Auslegung: Sie machte es heimlich, der Heilige, gespriesen sei er, machte es öffentlich bekannt (παῤῥησία), denn es heißt: Wer den Hass durch Täuschung verdeckt, dessen Bosheit wird in der Versammlung enthüllt. (Prov 26,26)

(65)

Die Rabbanan lehrten:

bSota 9a

 226 In bSota 8b anonym. Vgl. NumR 9,24. 227 Vgl. Raschi zu Num 5,17. 228 Vgl. Ps 91,1: Wer im Schutz des Höchsten sitzt.

§ 708

  Jalkut Schimoni Numeri

Die des Ehebruchs verdächtigte Frau richtet ihre Augen auf jemanden, der ihr nicht zusteht. Was sie will, wird ihr nicht gegeben, und das, was sie hatte, hat man von ihr genommen. Und so finden wir es bei der Urschlange, die ihre Augen auf etwas richtete, was ihr nicht zustand, und was sie hatte, hat man von ihr genommen. Der Heilige sagte: Ich hatte gesagt, dass sie König sei über alles Vieh und Getier. Jetzt ist sie [die einzige] von allem Getier, die verflucht ist. Ich hatte gesagt, sie solle in aufgerichteter Statur gehen. Jetzt soll sie auf dem Bauch kriechen. (Gen 3,14) Ich hatte gesagt, ihre Nahrung sei die Speise der Menschen. Jetzt: soll sie Staub essen. (Gen 3,14) Sie sagte, ich werde Adam töten und werde Eva nehmen. Jetzt: Werde ich aber Feindschaft stiften zwischen dir und der Frau. (Gen 3,15) Und so finden wir es bei Kain, Korach, Bileam, Doeg, Ahitofel, Gehasi, Absalom, Adonia, Usija und Haman. Sie richteten ihre Augen auf das, was ihnen nicht zustand. Das, was sie begehrten, wurde ihnen nicht gegeben. Was sie hatten, wurde von ihnen genommen. SNum § 11

Und er lege auf ihre Handflächen. (Num 5,18) Abba Chanan sagt im Namen R. Eliezers: UM SIE ZU ERMÜDEN, DAMIT SIE SICH DADURCH ÄNDERT. 229 Und ergeben nicht die Dinge [eine Schlussfolgerung] vom Leichteren auf das Schwerere? Wenn der Heilige so rücksichtsvoll denen gegenüber ist, die seinen Willen übertreten, um wie viel mehr wird er denen gegenüber rücksichtsvoll sein, die seinen Willen tun. Und in der Hand des Priesters sei das Bitterwasser. (Num 5,18) Die Schrift zeigt [damit] an, dass das Wasser sich nur in der Hand des Priesters in Bitter[wasser] verwandelt. Eine andere Auslegung: Es wird wegen seiner Wirkung bitter (‫ )מרים‬genannt, weil es den Körper peinigt (‫ )ממרדין‬und die Sünde aufdeckt (‫)מערערין‬.

bSota 20a

Samuel 230 sagte: Man muss etwas Bitteres in das Wasser tun. Was ist der Grund? Weil der Vers sagt: Das bitter ist. (Num 5,18)  229 mSota 2,1. Vgl. bSota 14a; NumR 9,16. 230 bSota 20a: Der Vater von Samuel. Vgl. NumR 9,20.

Naso  

Das bereits vorher bitter war. Und er lege auf ihre Handflächen das Speiseopfer der Erinnerung. (Num 5,18)

SZ [235]

Hier heißt es „Erinnerung“, und oben 231 [heißt es] „Erinnerung“. Wie die „Erinnerung“, von der oben die Rede ist, Befreiung und Güte [beinhaltet], so [beinhaltet] auch die „Erinnerung“, von der hier die Rede ist, Befreiung und Güte. Ein Speiseopfer der Eifersüchte ist es. (Num 5,18) Alle ihre Taten seien unter dem Titel der Eifersucht. Man könnte meinen, wenn nicht / alle ihre Taten unter dem Titel der Eifersucht sind, ist es nicht tauglich. 232 Die Bibel lehrt: „Es“.

(66)

Und in der Hand des Priesters sei das Bitterwasser. (Num 5,18) Er soll sie das Wasser sehen lassen. 233 Und der Priester beschwöre sie. (Num 5,19)

bSota 17b

Hat er sie 234 geschrieben, bevor sie den Schwur auf sich genommen hat, ist es untauglich, denn es steht geschrieben: Und der Priester beschwöre sie. (Num 5,19) Und danach: Und er schreibe. (Num 5,19) Warum sind bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau zwei Schwüre gesagt? Einen Schwur, bei dem es eine Verfluchung gibt, und einen Schwur, bei dem es keine Verfluchung gibt. 235

bSota 18a

Wie lautet der Schwur? Ich [halte] gegen dich, dass du nicht verunreinigt wurdest, und wenn du verunreinigt wurdest, soll [das Bitterwasser] in dich kommen. Der Priester lässt sie schwören. (Num 5,19) Sie schwört aber nicht von sich aus. 236 Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Hier heißt es „Schwur“, und dort heißt es „Schwur“. 237 Wie sie den Schwur, von dem dort die

 231 Num 5,15. 232 Vgl. NumR 9,16. 233 Vgl. NumR 9,33. 234 Die Flüche. 235 Vgl. NumR 9,18. 236 Vgl: NumR 9,34.

SNum § 12

  Jalkut Schimoni Numeri

Rede ist, von sich aus schwört, so schwört sie auch den Schwur, von dem hier die Rede ist, von sich aus. Die Bibel lehrt [aber]: Der Priester lässt sie schwören. (Num 5,19) Der Priester lässt sie schwören. Sie schwört aber nicht von sich aus. bSota 32b

Und er spreche zu der Frau. (Num 5,19) In irgendeiner Sprache, die sie versteht: Warum sie trinken muss, woraus sie trinken muss, wodurch sie verunreinigt wurde, wie sie verunreinigt wurde. Warum sie trinken muss. Wegen der Erklärung der Eifersucht und des Sichverbergens. Wodurch sie trinken muss. Aus einer irdenen Schale. Wodurch sie verunreinigt wurde. Durch Scherz und Kinderei. Wie sie verunreinigt wurde. Ob zufällig oder vorsätzlich, ob unter Zwang oder freiwillig. Und warum all dies? Um nicht Gerede über das Bitterwasser zu bringen.

SNum § 12

Und er spreche zu der Frau. (Num 5,19) In jeweils der Sprache, die sie versteht, Worte R. Joschijjas. 238

(67)

Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Wenn [die Schrift bei der] Schwägerin, dem leichteren [Fall], nicht alle Sprachen der heiligen Sprache gleichgestellt hat, 239 ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir [bei der] des Ehebruchs verdächtigten Frau, dem schwereren [Fall,] alle Sprachen der heiligen Sprache gleichstellen sollten? Die Bibel lehrt: Und er spreche zu der Frau. (Num 5,19) In jeweils der Sprache, die sie versteht. 240 R. Jischmael sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Und die Frau sage: Amen, Amen. (Num 5,22) Wenn sie nicht versteht[, was es bedeutet], wie [kann] sie Amen, Amen sagen?!

 237 Num 30,3. 238 jSota 7,5. Vgl. mSota 7,1; tSota 2,1; bSota 32b; SZ 235,11. 239 Vgl. Dtn 25,9; mJeb 12,6; mSota 7,1-2. 240 jSota 7,5.

Naso  

Oder sagt sie es nur für die [Verfluchung]? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: JHWH mache dich zum Fluche und zum Schwure inmitten deines Volkes. (Num 5,21) Siehe, [hier] ist ein Schwur genannt. Warum lehrt die Bibel dann: Und der Priester spreche zu der Frau? (Num 5,19) Der Priester belehrt sie [über] die Ordnung des Schwures. Und der Priester beschwöre sie. (Num 5,19)

SZ [235]

Man beschwört nicht zwei des Ehebruchs verdächtigte Frauen gleichzeitig. 241 Und man bricht nicht zwei Kälbern gleichzeitig das Genick. Und man richtet nicht zwei Personen gleichzeitig hin. Und man erklärt nicht zwei [Aussätzige] gleichzeitig für definitiv krank. Und er spreche zu der Frau. (Num 5,19) In ihrer Sprache. 242 [Und] zu dem Dieb und dem Räuber in ihrer Sprache. BEI GERICHTSVERFAHREN GUNG. 243

VON

GELDANGELEGENHEITEN

BEGINNT MAN MIT EINER

VERTEIDI-

bSanh 32b-33a

Abaje und Rabba sagten beide, man sage zu ihm: Wenn du nicht getötet hast, brauchst du nichts zu fürchten. Es wird auch so gelehrt: Wenn kein Mann bei dir gelegen hat. (Num 5,19) Und es heißt: Und wenn du nicht ausschweifend gewesen bist. (Num 5,19) Von hier [ist zu belegen], dass man bei Kapitelgerichtsverfahren mit einer Verteidigung beginnt. Einverstanden nach R. Chananja ben Gamaliel: Wir haben [den Fall], dass geschrieben steht: Wenn kein Mann bei dir gelegen hat, und wenn du nicht ausschweifend gewesen bist, in Unreinheit unter deinem Mann, bleibe unverletzt (‫)הנקי‬. (Num 5,19) Aber nach R. Meir sollte es „erdrossle“ (‫ )חנקי‬meinen. 244 P387F

 241 Vgl. SNum § 7; tSota 1,6; bSota 8a; tNeg 1,11-13; tPara 4,8; bChul 32a; NumR 9,17. 242 Vgl. SNum § 12; mSota 7,1; tSota 2,1; bSota 32b. 243 mSanh 4,1.

bQid 62a

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Tanchuma sagte: Es steht ‫ חנקי‬geschrieben?! Es wäre richtig nach R. Meir, wenn wir „erdrossle“ geschrieben stehen hätten. 245 P38F

Warum habe ich vielmehr [die Interpretation] nach R. Chananja ben Gamaliel? Sie ist notwendig, denn sonst könnte man meinen[, es hieße]: „Wenn er nicht gelegen hat“, [gelte] bleibe unverletzt (‫)הנקי‬, und wenn er gelegen hat, [gelte] weder „erdrossle“, noch „bleibe unverletzt“. Vielmehr ist es ein immerwährendes Verbot, so lehrt er uns. (68)

bSota 24a

Wenn du aber untreu gewesen bist unter deinem Mann. (Num 5,20) Ausgenommen die Verlobte. Man könnte meinen, dass ich [auch] die ausschließe, die auf die Schwagerehe wartet. Die Bibel lehrt „Mann“, „Mann“, um die einzuschließen, die auf die Schwagerehe wartet, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Unter deinem Mann. (Num 5,19) Um die auszuschließen, die auf die Schwagerehe wartet. Ich nehme die heraus, die auf die Schwagerehe wartet, und ich nehme nicht die heraus, die verlobt ist?! Die Bibel lehrt: Wenn eine Frau unter ihrem Mann untreu ist. (Num 5,29) [Eine Frau] schließt die Verlobte aus. Für einen Meister ist eine Verlobte stärker [zu berücksichtigen], die durch ihn angetraut wurde, denn man steinigt seinetwegen. Und für einen Meister ist die auf die Schwagerehe Wartende stärker [zu berücksichtigen], da die Übergabe an den Traubaldachin nicht fehlt. Und wofür verwendet R. Jonatan [die Wiederholung] von „Mann“, „Mann“? Er hätte sagen sollen, um die Frau eines Tauben, die Frau eines Irrsinnigen und die Frau eines Schwachsinnigen einzuschließen. Und wofür verwendet R. Jose „unter ihrem Mann“? Er hätte sagen sollten, um den Mann mit der Frau und die Frau mit dem Mann zu vergleichen. Vielmehr, der Grund, dass der Barmherzige diese Verse geschrieben hat, ist, damit man nicht meint, eine Verlobte müsse [das Bitterwasser] trinken.

 244 Vgl. bSota 17a; bSchebu 36a 245 Zur Diskussion über die Schreibweise des Wortes siehe Hyman/Schiloni, JS Numeri, 67 Anm. 51.

Naso  

Und als R. Acha bar Chanina kam, war folgende Lehre in seinen Händen: [Jeder Mann] außer deinem Mann. (Num 5,20) Dass der Beischlaf des Ehemannes dem des Liebhabers vorangehen muss und nicht der Beischlaf des Liebhabers dem des Ehemannes vorangehen darf. Du findest für sie [den Fall], dass er als Verlobter zu ihr gekommen ist, als sie noch im Hause ihres Vaters war. Dementsprechend ist es bei der Frau, die auf die Schwagerehe wartet, wenn der Schwager zu ihr gekommen ist, als sie auf die Schwagerehe wartete: Seine Frau ist seine rechtmäßige [Frau], denn Rab sagte, er habe sie in jeder [Hinsicht] erworben. Wie Samuel, der sagte, er erwerbe sie nur in Bezug auf die im Abschnitt gesagten Dinge. Wenn du aber untreu gewesen bist. (Num 5,20)

SNum § 13

Ich habe hier nur auf ihre Weise. 246 Woher [ist zu belegen, auch] nicht auf ihre Weise? Die Bibel lehrt: Und wenn du dich verunreinigt hast. (Num 5,20) Und ein Mann hat sein Lager mit dir geteilt. (Num 5,20) Um den Verschnittenen einzuschließen. [Jeder Mann] außer deinem Mann. (Num 5,20) UM DIE FRAU EINES VERSCHNITTENEN EINZUSCHLIEßEN. 247 Über all das pflegte er mit ihr zu verhandeln. Und wenn du unter deinem Mann nicht untreu geworden bist. (Num 5,19) Um die Frau seines Bruders 248 einzuschließen, die seinem Bruder nach dem Tod seines Bruders untreu war. Man könnte meinen, all jene müssten trinken. Die Bibel lehrt: Unter deinem Mann. (Num 5,19) Die, die unter ihrem Mann [untreu war] muss trinken, all jene müssen nicht trinken. Und du. (Num 5,20) [Wenn] du vorsätzlich gehandelt hast. 249

 246 Vgl. bSota 26b; NumR 9,17; NumR 9,34. 247 mSota 4,1. Vgl. bSota 26a; NumR 9,17. 248 Ihres Schwagers.

SZ [235]

  Jalkut Schimoni Numeri

Unter deinem Mann. (Num 5,20) Um das neun Jahre und einen Tag alte Mädchen 250 einzuschließen, dass man ihretwegen die Eifersucht erklären kann und man sie seinetwegen trinken lässt. 251 (69)

SNum § 14

Und der Priester lässt die Frau mit einem Verwünschungsschwur (‫)בשבעת האלה‬ schwören. (Num 5,21) Von hier kannst du auf alle Schwüre, die in der Tora sind, schließen: Da Schwüre in der Tora allgemein gesagt sind und sie bei einem von ihnen hervorhebt, dass er aus Fluch und Schwur [besteht], [so] hebe ich für alle Schwüre, die in der Tora sind, hervor, dass sie aus Fluch und Schwur bestehen müssen. Da Schwüre in der Tora allgemein gesagt sind und sie bei einem von ihnen hervorhebt, dass er mit Jod He [geleistet wird], [so] hebe ich für alle Schwüre, die in der Tora sind, hervor, dass sie mit Jod He [zu leisten] sind. JHWH mache dich zum Fluch (‫ )לאלה‬und zum Schwur. 252 (Num 5,21) P395F

P

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Jemand, der sündigt und auf die Stimme des Fluches (‫ )אלה‬hört. (Lev 5,1) Steht geschrieben in § 471, das erste [bSchebu 35b/36a].

Inmitten deines Volkes. (Num 5,21) Nicht aber in dieser Zeit. Inmitten deines Volkes. (Num 5,21) Es besteht ein Unterschied zwischen einem Menschen, der an dem Ort, wo man ihn kennt, verunehrt wird, und einem Menschen, der an einem Ort, wo man ihn nicht kennt, verunehrt wird. SZ [235-6]

Und der Priester lässt die Frau mit einem Verwünschungsschwur schwören. (Num 5,21)

Man könnte meinen, auch der Schwur der Richter [geschieht] mit einer Verwünschung. Du kannst zitieren: Und der Priester lässt schwören. (Num 5,21)

 249 Vgl. bSota 23b; bSota 24a; NumR 9,34; NumR 9,26. 250 Sonst immer „der“ neun Jahre und einen Tag alte, so verbessern auch Hyman/Schiloni, JS Numeri, 68. 251 Vgl. mSota 4,5. 252 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 69 Anm. 81: Nach JS Numeri ist die Quelle bSchebu 35b.

Naso  

Der Schwur der Frau [geschieht] mit einer Verwünschung. Der Schwur der Richter [geschieht] nicht mit einer Verwünschung. Was lehrt die Bibel [mit]: Und der Priester lässt die Frau mit einem Verwünschungsschwur schwören? (Num 5,21) Wenn er sie mit einem Schwur beschworen hat[, hat er seine Pflicht] erfüllt, wenn er sie mit einem Verwünschung beschworen hat, hat er [seine Pflicht] nicht erfüllt. Und der Priester spreche zu der Frau. (Num 5,21) [Das] schließt eine, die taub ist, aus. 253 Zum Fluche und zum Schwure inmitten deines Volkes. (Num 5,21) Damit alle Frauen in dir beschworen sind und die eine die andere verwünscht und sie sagen: Wenn du diesem Verlangen nachgibst, wird dein Ende wie das Ende der XY sein. Indem JHWH deine Hüfte schwinden lässt. (Num 5,21)

bSota 9b

Denn es ist ein Fluch. Der Fluch [betrifft] zuerst die Hüfte und danach den Bauch. [Durch] Wasser, denn es prüft. Denn es ist seine [Art und] Weise zu prüfen, da geschrieben steht: Ihr Bauch schwillt und ihre Hüfte schwindet. (Num 5,27) Auch bei der Verfluchung steht geschrieben: Den Bauch zu schwellen und die Hüfte schwinden zu lassen. (Num 5,22) Dies lässt sie ein Priester wissen: Der Bauch zuerst und nachher die Hüfte, um kein Gerede über das Bitterwasser zu bringen. WIE DAS WASSER SIE PRÜFT, SO PRÜFT DAS WASSER IHN, DENN ES HEIßT „UND ES KOMME“, „UND ES KOMME“. 254 WIE SIE DEM EHEMANN VERBOTEN IST, SO IST SIE DEM LIEBHABER VERBOTEN, DENN ES HEIßT „WENN SIE VERUNREINIGT WURDE“, „VERUNREINIGT WURDE“ 255. EINES IN BEZUG AUF DEN EHEMANN, EINES IN BEZUG AUF DEN LIEBHABER, WORTE R. AQIBAS. R. JEHOSCHUA SAGTE: SO PFLEGTE ES R. SACHARIA BEN HAKAZAV AUSZULEGEN: RABBI SAGTE: IN DEM ABSCHNITT HEIßT ES ZWEI MAL „WENN SIE VERUNREINIGT WURDE“: EINMAL IN BEZUG AUF DEN EHEMANN, UND EINMAL IN BEZUG AUF DEN LIEBHABER.

(70)

bSota 27b-28a

„Ihn“. – Wen? Den Liebhaber. Sie fragten: Heißt es „komme“, „komme“, oder heißt es „und es komme“, „und es komme“?

 253 Vgl. NumR 9,18. 254 Num 5,24.27. Vgl. NumR 9,23. 255 Num 5,27; Num 5,14.

bSota 28a

  Jalkut Schimoni Numeri

Komm und höre: Am Schluss lehrt er: Rabbi sagt: Wenn [es heißt], „sie wurde verunreinigt“, „sie wurde verunreinigt“, legt man nach der Regel von R. Aqiba das „Waw “ aus. 256 Demnach sind [hier] nach R. Aqiba sechs Verse [mit Wiederholungen] geschrieben: Eine, wegen des Befehls an sie, und eine wegen des Befehls an ihn. Eine wegen der Wirkung auf sie, eine wegen der Wirkung auf ihn. Eine zur Bekanntmachung an sie, eine zur Bekanntmachung an ihn. Nach Rabbi stehen zwei 257 Verse [mit Wiederholungen] geschrieben: Einer, wegen des Befehls, einer wegen der Wirkung, einer zur Bekanntmachung. Und woher [belegt] Rabbi, wie das Wasser sie [prüft], so prüft das Wasser ihn? Er entnimmt es aus: Es wird gelehrt: 258 Den Bauch zu schwellen und [die Hüfte] schwinden zu lassen. (Num 5,22) Bauch und Hüfte des Liebhabers. Oder sind es nicht vielmehr Bauch und Hüfte derjenigen, der beigewohnt wurde, wie es heißt: Und ihr Bauch wird anschwellen und ihre Hüfte wird schwinden? (Num 5,27) Es ist also [über] den Bauch und die Hüfte derjenigen gesagt, der beigewohnt wurde. Wie halte ich dann aber aufrecht: Den Bauch zu schwellen und die Hüfte schwinden zu lassen. (Num 5,22) Dies sind Bauch und Hüfte des Liebhabers. Und jener [Vers]? Der [besagt], ein Priester teilt ihnen mit, dass zuerst der Bauch und danach die Hüfte [betroffen werden], damit kein Gerede über das Bitterwasser aufkommt. Und der andere [Vers]? Wenn es so ist, sollte geschrieben stehen „ihr Bauch und ihre Hüfte“. Warum „Bauch und Hüfte“? Schließe hieraus, [es bezieht sich auf] den Liebhaber. Sagst du aber, dass all dies dafür gekommen ist, dann sollte, wenn es so ist, geschrieben stehen „sein Bauch und seine Hüfte“. Warum „Bauch und Hüfte“? Schließe hieraus, [es bezieht sich auf] beides. SZ [236]

Indem JHWH deine Hüften schwinden macht. (Num 5,21) Dort, wo die Übertretung zuerst begonnen hat, begann die Strafe. 259  256 Damit ist die Einschließungsregel anwendbar. 257 bSota 28a: drei. 258 Siehe SNum § 15; NumR 9,35; NumR 9,9.

Naso  

In deine Eingeweide. (Num 5,22) Ich habe [hier] nur [erwähnt]: In deine Eingeweide. Woher [ist zu belegen], auch in jedes einzelne Glied und in jedes einzelne Haar? Die Bibel lehrt, „und es komme“, „und es komme“. (71)

Und die Frau sage: Amen, Amen. (Num 5,22) GÜTER, FÜR DIE ES KEINE HAFTBARKEIT GIBT, VERBINDET HAFTBARKEIT GIBT, INDEM MAN IHRETWEGEN SCHWÖRT. 260

MAN MIT

GÜTERN,

FÜR DIE ES EINE

Ulla sagte: Woher ist das Aufbürden des Schwures aus der Tora [zu belegen]? Es heißt: Und die Frau sage: Amen, Amen. (Num 5,22) Und wir haben gelernt: Warum sagt sie „Amen, Amen“? [Amen] in Bezug auf den Fluch, Amen in Bezug auf den Schwur. Amen von diesem Mann, Amen von einem anderen Mann. 261 Amen, dass ich nicht untreu war als Verlobte, als Angetraute, als eine, die auf die Schwagerehe wartet und als Heimgeführte. Von welcher Verlobten wird hier gesprochen? Wolltest du sagen, er hat ihr die Eifersucht erklärt, als er mit ihr verlobt war, und dass er sie trinken ließ, als sie verlobt war, so haben wir ja gelernt: Die Verlobte und die Frau, die auf die Schwagerehe wartet, trinken nicht [das Bitterwassser], noch erhalten sie ihre Heiratsverschreibung. Was ist der Grund? Der Barmherzige sagte: Unter deinem Mann. (Num 5,20) Das schließt die Verlobte aus. Hat er ihr aber die Eifersucht erklärt, als sie verlobt war, und ließ sie trinken, als sie angetraut war, prüft sie denn das Wasser? Es steht doch geschrieben: Und der Mann ist frei von Schuld. (Num 5,31) Dann, wenn der Mann frei von Schuld ist, prüft das Wasser seine Frau, ist der Mann nicht frei von Schuld, prüft das Wasser seine Frau nicht.

 259 SNum § 18; mSota 1,7; tSota 4,1; bSota 9b; Mek bo 7; NumR 9,18; Raschi zu Num 5,21 und zu Num 5,24. 260 mQid 1,5. 261 Vgl. Raschi zu Num 5,22.

bQid 26a

bQid 27b-28a

  Jalkut Schimoni Numeri

Vielmehr (nein, wenn er ihr auf diese Weise die Eifersucht erklärt, wenn sie eine Verlobte ist, und sie unter den Traubaldachin geführt wurde und nicht beschlafen wurde und sie sich verborgen hatte, schließe hieraus.) 262 Durch eine Aufbürdung. Wir wissen von der des Ehebruchs verdächtigten Frau, dass es ein Verbot der Tora ist, woher ist es für Geldangelegenheiten [zu belegen]? In der Schule R. Jischmaels wird gelehrt: Es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere: Wenn bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau, bei der es nicht gegeben ist, durch einen Zeugen einzufordern, dass man [ihr einen Schwur] aufbürdet, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass man bei Geldangelegenheiten, bei denen es gegeben ist, durch einen Zeugen einzufordern, [einen Schwur] aufbürden kann? [Wenn] wir es sicher wissen. Woher ist es für einen Zweifel [belegbar]? Es wird gelehrt: R. Simeon ben Jochai sagt: Es wird von einem Schwur drinnen 263 gesprochen, und es wird von einem Schwur draußen gesprochen. Wie man bei dem Schwur, der drinnen gesprochen wird, den Zweifel der Sicherheit gleichstellt, ebenso stellt man beim Schwur, der draußen gesprochen wird, den Zweifel der Sicherheit gleich. bJeb 58a-b

Vielmehr nein, wenn er ihr als Verlobte und wenn sie sich verborgen hat, die Eifersucht erklärt hat und sie unter den Traubaldachin geführt wurde und nicht beschlafen worden ist. Und lerne daraus, dass der Traubaldachin untauglich machen kann. Rabbah sagte: Meinst du, dass dies vortragbar ist? Es wird doch gelehrt: Außer deinem Mann. (Num 5,20) Nur wenn das Beschlafen des Ehemannes dem des Liebhabers vorangegangen ist, nicht aber wenn das Beschlafen des Liebhabers dem des Ehemannes vorangegangen ist. Rab Pappa sagte: Es ist folgende Lehre: Man erklärt der Verlobten nicht die Eifersucht, um sie [das Bitterwasser] trinken zu lassen, während sie verlobt ist, aber man erklärt ihr die Eifersucht, um sie trinken zu lassen, wenn sie angetraut worden ist.

 262 Vgl. bJeb 38a-b. 263 Innerhalb des Tempels.

Naso  

Rab Nachman ben Isaak sagte: Durch Aufbürdung [eines Schwurs]. R. Jose bar Chanina sagte: „Amen”, dadurch [bekräftigt] man einen Schwur, dadurch nimmt man Dinge auf sich, dadurch verpflichtet man sich zu Dingen. 264 Dadurch [bekräftigt] man / einen Schwur, denn es steht geschrieben: Und die Frau sage: Amen, Amen. (Num 5,22)

bSchebu 36a

(72)

Dadurch nimmt man Dinge auf sich, denn es steht geschrieben: Verflucht ist, wer nicht aufrecht hält [dieses Gesetz]. Und das ganze Volk spreche: Amen. (Dtn 27,26) Dadurch verpflichtet man sich zu Dingen, denn es steht geschrieben: Da sprach Jeremia, Amen, JHWH handle so, JHWH lasse dein Wort in Erfüllung gehen. (Jer 25,6)

Samuel sagte: Jeder, der [mit] Amen auf einen Schwur antwortet, bei dem ist es, als stamme der Schwur aus seinem Mund, denn es heißt: Und die Frau sage: Amen, Amen. (Num 5,22)

bSchebu 29b

IN BEZUG AUF WAS SPRICHT SIE „AMEN”, „AMEN”? IN BEZUG AUF DEN FLUCH

bSota 18a-b

usw. [in bSota 18b].

„AMEN”, DASS ICH NICHT VERUNREINIGT BIN, WIRD [DAS WASSER] IN SIE KOMMEN.

WORDEN BIN, UND WENN ICH VERUNREINIGT WORDEN

R. MEIR SAGT: „AMEN”, DASS ICH NICHT VERUNREINIGT WURDE, „AMEN”, DASS ICH MICH NICHT VERUNREINIGEN WERDE. ALLE STIMMEN ÜBEREIN, DASS ER KEINE BEDINGUNG MIT IHR AUSMACHT, WEDER VOR DER VERLOBUNG, NOCH NACH DER SCHEIDUNG. WENN SIE GESCHIEDEN UND FÜR EINEN ANDEREN VERBORGEN WURDE, UND SIE WURDE VERUNREINIGT, UND DANACH MACHT SIE ES RÜCKGÄNGIG, DARF ER MIT IHR KEINE BEDINGUNG AUSMACHEN. DAS IST DIE REGEL:

 264 Vgl. NumR 9,35.

  Jalkut Schimoni Numeri

MIT JEDER, DIE BESCHLAFEN WURDE UND NICHT MIT IHM VERLOBT WAR, DARF ER KEINE BEDINGUNG AUSMACHEN. 265 SNum § 15

Da Schwüre in der Tora allgemein gesagt sind und [die Schrift] bei einem von ihnen hervorhebt, dass er nur aus Fluch und Schwur [besteht], [so] hebe ich [für] alle Schwüre, die in der Tora sind, hervor, dass sie nur aus Fluch und Schwur bestehen müssen. Da [die Schrift] bei einem von ihnen hervorhebt, dass er nur mit Jod He [geleistet wird, so] hebe ich für alle Schwüre, die in der Tora sind, hervor, dass sie nur mit Jod He [zu leisten] sind. Da Schwüre in der Tora allgemein gesagt sind und [die Schrift] bei einem von ihnen hervorhebt, dass er nur mit „Amen“ [geleistet wird], so hebe ich für alle Schwüre, die in der Tora sind, hervor, dass sie nur mit „Amen“ [zu leisten] sind. Abba Chanan sagt im Namen von R. Eliezer: 266 Um den Schwur der Richter einzuschließen, dass er mit „Amen“ [zu sprechen] sei. 267 Denn wenn du auf ihn nicht [mit] „Amen“ antwortest, schwörst du einen ungültigen Schwur. Da Schwüre in der Tora allgemein gesagt sind und [die Schrift] bei einem von ihnen hervorhebt, dass man ihr die Alt[last] [auch] aufbürdet, so hebe ich für alle [Schwüre] der Tora hervor, dass man ihr die Alt[last] [auch] aufbürdet. Und ergeben die Dinge nicht [eine Schlussfolgerung] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn man der des Ehebruchs verdächtigten Frau, die vor [der Prozedur der Eifersuchtserklärung] nicht befragt wird, die Alt[last] [zusätzlich] aufbürden kann, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass man bei Beraubungen, bei denen man vor [dem Prozess] befragt wird, [ihnen] die Alt[last] [auch] aufbürdet? 268

bSota 17a

(73)

Und er schreibe diese Verfluchungen. (Num 5,23) WENN ER ZUM SCHREIBEN DER ROLLE KOMMT, SCHREIBT ER VON WELCHER STELLE AN? VON: 269 Wenn kein Mann bei dir gelegen hat, (Num 5,19) und wenn du untreu gewesen bist. (Num 5,19) ER SCHREIBT ABER NICHT: Der Priester beschwöre die Frau. (Num 5,21) UND ER SCHREIBT:

 265 mSota 2,5-6. 266 Mek mischpatim 20. Vgl. bQid 27b; NumR 9,35. 267 Vgl. mSchebu 7,2-3. 268 Vgl. bQid 27b-28a. 269 Vgl. NumR 9,36.

Naso  

JHWH mache dich zum Fluch und zum Schwur in deinem Volk, (Num 5,21) und es komme dieses fluchbringende Wasser in deinen Leib. (Num 5,22) UND ER SCHREIBT NICHT: Und die Frau sage: Amen, Amen. (Num 5,22) R. JOSE SAGT: ER UNTERBRECHE NICHT. R. JEHUDA SAGT: ER SCHREIBE ALL DIESES GAR NICHT, SONDERN NUR: JHWH mache dich zum Fluch und zum Schwur in deinem Volk. (Num 5,21) Und es komme dieses fluchbringende Wasser in deinen Leib. (Num 5,22) ER SCHREIBT ABER NICHT: Und die Frau sage: Amen, Amen. (Num 5,22) 270 Worüber streiten sie? Über diesen Vers: Und er schreibe diese Verfluchungen. (Num 5,23) R. Meir meint: „Flüche“, das sind die Flüche selbst. „Die Flüche“, das schließt die aus den Segnungen kommende Flüche ein. „Diese“ (‫ )אלה‬271, um die Flüche im Deuteronomium auszuschließen. „Jene“ (‫ )האלה‬272, um die Gebote und Bestätigungen einzuschließen. P41F

P

P415F

P

R. Jose erklärt alles nach dieser Aussage: „Die“, um die Gebote einzuschließen. Und R. Meir verwendet die Artikel „die“ nicht. Und R. Jehuda legt sie alle ausschließend aus: „Flüche“, das sind die Flüche selbst. „Die Flüche“, das schließt die aus den Segnungen kommenden Flüche aus. Diese“ (‫ )אלה‬273, um die Flüche im Deuteronomium auszuschließen. „Jene“ (‫ )האלה‬274, um die Gebote und Bestätigungen auszuschließen. P416F

P

P417F

P

Warum erklärt R. Meir das He [als Artikel] an der einen Stelle einschließend und an der anderen Stelle ausschließend?

 270 mSota 2,3. 271 Auch „Fluch“. 272 Auch: „der Fluch“. 273 Auch „Fluch“. 274 Auch: „der Fluch“.

  Jalkut Schimoni Numeri

Das He [als Artikel] ist bei der Einschließung einschließend, das He bei der Ausschließung ausschließend. Nach R. Meir gibt es dann die Regel, dass du [aus einem] „Nein“ ein „Ja“ verstehen kannst?! R. Tanchuma sagte: Es steht „bleibe unverletzt“ (‫ )הנקי‬geschrieben. 275 P418F

bSota 17b

Hat man [die Rolle] in der falschen Reihenfolge geschrieben, ist sie untauglich, denn es steht geschrieben: Und er schreibe diese Flüche. (Num 5,23) Wie sie geschrieben stehen.

bSota 17a-b

MAN SCHREIBE WEDER AUF EINE TAFEL, NOCH AUF PAPIER, (διφθέρα), SONDERN AUF EINE ROLLE, DENN ES HEIßT: Auf ein Schriftstück. (Num 5,23)

NOCH AUF

ROHPERGAMENT

MAN SCHREIBE WEDER MIT HARZ (κόμος), NOCH MIT VITRIOL, NOCH MIT SONST ETWAS EINDRIN-

GENDEM, SONDERN NUR MIT TINTE, DENN ES HEIßT:

Und verwische. (Num 5,23) EINE SCHRIFT, DIE AUSGEWISCHT WERDEN KANN. 276 bSota 17b

Hat man sie [wie] einen Brief geschrieben, ist sie untauglich. Der Barmherzige sagt: Auf ein Schriftstück. (Num 5,23) Hat man sie auf zwei Blätter geschrieben, ist sie untauglich. Der Barmherzige sagt: Ein Schriftstück. (Num 5,23) Nicht zwei oder drei Schriftstücke. Hat er einen Buchstaben geschrieben und einen Buchstaben ausgewischt, einen Buchstaben ausgewischt und einen Buchstaben geschrieben, ist sie untauglich, denn es steht geschrieben: Der Priester verfahre mit ihr nach diesem Gesetz. (Num 5,30)

bNed 66b

Und wische [es] ab ins Wasser. (Num 5,23) Jemand sagte zu seiner Frau: Schwur, dass du von mir nichts genießest, bis du R. Jehuda und R. Simeon die Gerichte hast kosten lassen. R. Jehuda kostete, er sagte: Es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn, um [Frieden] zwischen Mann und Frau zu stiften, die Tora sogar vom in Heiligkeit geschriebenen Namen [Gottes] sagt, im Zweifel sei er auf das Wasser auszuwischen, um wie viel mehr wir.  275 Zur Diskussion um die Interpretation siehe bQid 62a. 276 mSota 2,4. Vgl. NumR 9,20; NumR 9,36; NumR 9,46.

Naso  

R. Simeon kostete nicht, er sagte: Mögen alle Kinder der Witwe sterben, aber Simeon weicht nicht von seiner Ehre ab. Und außerdem, damit man sich so nicht gewöhne, [leichtfertig] zu schwören. Der Priester. (Num 5,23) Warum ist [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen möglich wäre]: Hier heißt es „und er schreibt“, und dort heißt es „und er schreibt“. 277 Wie das „und er schreibt“, von dem dort die Rede ist, durch jeden Menschen zulässig ist, so ist auch das „und er schreibt“, von dem hier die Rede ist, durch jeden Menschen zulässig. Die Bibel lehrt [aber]: 278 Der Priester. (Num 5,23) Auf ein Schriftstück (‫ )ספר‬und wische [es] ab. (Num 5,23) Und siehe, die Dinge ergeben [eine Schlussfolgerung] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn, um zwischen einem Mann und seiner Frau Frieden zu stiften, der Heilige gesagt hat, „ein Schriftstück“, das in Heiligkeit geschrieben ist, soll mit Wasser abgewischt werden, um wie viel mehr muss man die Schriftrollen der Häretiker, die Groll, Hass, Eifer und Verleumder stiften, aus der Welt hinwegwischen. 279 R. Jischmael sagt: Wie verfährt man mit den Schriftrollen der Häretiker? Man schneidet die Nennungen [der Gottesnamen] heraus und verbrennt den Rest. 280 R. Aqiba sagt: Man verbrenne das Ganze, weil es nicht in Heiligkeit geschrieben ist. Und wische [es] in das Bitterwasser ab. (Num 5,23) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass das Geschriebene das Wasser bitter macht. 281 Und er lasse die Frau trinken. (Num 5,24) Warum wurde [dies] gesagt? Ist nicht bereits gesagt worden: Und danach lasse er die Frau trinken? (Num 5,26) Was lehrt die Schrift [mit]: Und er lasse die Frau trinken? (Num 5,24)

 277 Dtn 24,1. 278 Vgl. bSchab 116a; NumR 9,36. 279 tSchab 13,5; jSchab 16,1. 280 tSchab 13,5; bSchab 116a. 281 Vgl. bSota 20a.

(74)

SNum § 16

  Jalkut Schimoni Numeri

WENN DAS SCHRIFTSTÜCK AUSGEWISCHT WURDE, UND SIE [DANN] SAGT, ICH TRINKE NICHT, SOLL

MAN SIE ZWINGEN UND SIE GEGEN IHREN WILLEN TRINKEN LASSEN, WORTE R. AQIBAS. 282

Und die Weisen sagen: Und danach lasse er die Frau trinken. (Num 5,26) Warum wurde [dies] gesagt? Ist nicht bereits gesagt worden: Und er lasse die Frau trinken? (Num 5,24) Was lehrt die Schrift [mit]: Und danach lasse er trinken? (Num 5,26) Drei Momente lassen die des Ehebruchs verdächtigte Frau zögern [zu trinken]: Bevor das Schriftstück ausgewischt ist, bevor er die Handvoll [Gerste] dargebracht hat, und [bevor] sie den Schwur auf sich genommen hat. 283 IST DAS SCHRIFTSTÜCK AUSGEWISCHT WORDEN UND SIE SAGT [DANN], ICH BIN UNREIN, WIRD DAS WASSER AUSGEGOSSEN UND IHR SPEISEOPFER AUF DEN ASCHENHAUFEN GESTREUT. UND IHR SCHRIFTSTÜCK IST NICHT TAUGLICH, UM MIT IHR EINE ANDERE DES EHEBRUCHS VERDÄCHTIGTE FRAU TRINKEN ZU LASSEN. 284 R. Achai, Sohn R. Joschijjas, sagt: Man lässt mit ihr eine andere des Ehebruchs verdächtigte Frau trinken. SZ [236-79]

Und er lasse die Frau trinken. (Num 5,24) Gegen ihren Willen. 285 R. Eliezer sagt: Man schlägt sie mit der Breite des Schwertes und man nötigt sie und lässt sie gegen ihren Willen trinken. 286 R. Aqiba sagte: Wir wissen nicht, ob / sie rein ist, [sowohl,] wenn sie gesagt hat, ich bin unrein[, als auch,] wenn sie gesagt hat, ich bin rein.

(75)

Wann lässt man sie gegen ihren Willen trinken? Wenn der Name ausgelöscht worden ist. 287 Und das fluchbringende Wasser soll in sie kommen. (Num 5,24) Was lehrt die Bibel [mit der Wiederholung]? 288  282 mSota 3,3. Vgl. tSota 2,2; jSota 2,4 (18a,68-69). 283 Vgl. bSota 19b. 284 mSota 3,3. Vgl. tSota 2,3; tGit 2,7; bSota 20b. 285 Vgl. mSota 3,3; NumR 9,23. 286 Vgl. NumR 9,23; Raschi zu Num 5,27. 287 SNum § 17; mSota 3,3. Vgl. tSota 2,2; jSota 2,5; bSota 19b; NumR 9,40.

Naso  

Vielmehr [ist es so zu verstehen]: [Das Wasser] bewirkt ihr verschiedene Arten der Bestrafung. War sie von weißer [Hautfarbe], lässt es sie schwarz werden. War sie rot, lässt es sie gelb werden. Ihr Mund wird aufbrechen und ihr Hals anschwellen. Ihr Leib soll zerfließen, sie soll flusskrank sein, bis sie ausgetrocknet 289 ist. Sie soll jammern und niesen 290. Glied um Glied soll sie auseinanderfallen. Und der Priester nehme aus der Hand. (Num 5,25) Hier heißt es „aus der Hand“, und dort heißt es „den Korb aus deiner Hand“ 291. Wie es bei „aus der Hand“, das dort gesagt ist, ein Schwing[opfer] ist, so ist auch das „aus der Hand“, das hier gesagt ist, ein Schwing[opfer]. 292 Das Speiseopfer der Eifersüchte. (Num 5,25) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie ein Speiseopfer für zwei Eifersucht[serklärungen] bringen kann. 293 ER NAHM IHR SPEISEOPFER AUS DEM WEIDENKORB, LEGTE ES IN EIN DIENSTGEFÄß UND GAB ES AUF IHRE HAND. UND DER PRIESTER LEGT SEINE HAND UNTER IHRE HAND UND SCHWINGT ES. ER SCHWINGT ES, BRINGT ES HERAN, HEBT EINE HANDVOLL AB UND RÄUCHERT [DAMIT]. UND DER REST WIRD VON DEN PRIESTERN GEGESSEN. 294 R. Eleazar sagte zu R. Joschijja, seinem Altersgenossen: Du setzt dich nicht auf deinen Hintern, bis du mir erklärt hast, woher das Wort [kommt, um zu belegen], dass man für das Speiseopfer der des Ehebruchs verdächtigten Frau das Schwingen [des Opfers] braucht. Woher? Es steht doch darüber „und er schwinge“ geschrieben! Vielmehr [ist die Frage,] woher [ist zu belegen,] dass es durch die Ehemänner 295 geschieht. Das kommt durch [die Wiederholung von] „Hand“ [und] „Hand“ bei den Ganzopfern. Hier steht geschrieben: Der Priester nehme aus der Hand der Frau. (Num 5,25)  288 Vgl. NumR 9,21; bNaz 7b; bSota 50a. 289 Vgl. bMQ 2a; bNid 19b; siehe Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1580. 290 Vgl. mNid 9,8 als Vorzeichen der Menstruation. 291 Dtn 26,4. 292 SDtn § 300; bSota 19b; bMen 61a. 293 Vgl. mKer 2,3; bKer 9b; NumR 9,22. 294 mSota 2,1-2. Vgl. Raschi zu Num 5,25. 295 ‫ בעלים‬kann „Ehemänner“ als auch „Eigentümer“ bedeuten.

bSota 19a

  Jalkut Schimoni Numeri

Und dort steht geschrieben: Seine Hände sollen bringen. (Lev 7,30) Wie hier ein Priester, so auch dort ein Priester. Wie dort die Eigentümer, so auch hier die Eigentümer. In welcher Weise? Ein Priester legt seine Hände unter die Hand der Eigentümer und schwingt [es]. jSota 3,1

Diese Sache ist aber ungehörig! Man bringt ein Tuch. Das ist aber keine Abtrennung! Man bringt einen älteren Priester.

(76)

Du könntest sogar sagen: / [Man bringe] ein Kind, dessen böser Trieb sich bis dahin noch nicht eingefunden hat. R. Chijja lehrte: [Bei] einer des Ehebruchs verdächtigten Frau ohne Hände schwenken zwei Priester [das Opfer] für sie. 296

bMeg 20b

UND ZUM SCHWINGEN, UND ZUM HINZUBRINGEN. 297 Am Tag, denn es steht geschrieben: Und ihr sollt bereiten, am Tag des Schwingens. (Lev 23,12) Das Heranbringen ist dem Schwingen vergleichbar, da geschrieben steht: Und der Priester nehme aus der Hand der Frau [das Eifersuchtsspeiseopfer und schwinge es, und bringe es dar]. (Num 5,25)

SNum § 17

Und der Priester nehme aus der Hand der Frau. (Num 5,25) Nicht aber aus der Hand ihres Boten. 298 Aus der Hand der Frau. (Num 5,25) Wenn sie ihre Menstruation bekam, 299 durfte sie nicht trinken. Und er schwinge das Speiseopfer. (Num 5,25) ER BEWEGT [ES] VON SICH WEG UND ZU SICH HERAN, NACH OBEN UND NACH UNTEN. 300 Weil es heißt:

 296 Vgl. bSota 27a. 297 mMeg 2,5. 298 Vgl. NumR 9,38; NumR 9,22. 299 Vgl. bKet 2a. 300 mMen 5,6. Vgl. SNum § 36.

Naso  

Das geschwungen und das gehoben wird. (Ex 29,27) [Die Schrift] stellt das Heben dem Schwingen gleich: Wie er beim Schwingen von sich weg und zu sich heran bewegt, so bewegt er auch beim Heben von sich weg und zu sich heran. Und wie er beim Heben nach oben und unten bewegt, so bewegt er auch beim Schwingen von oben nach unten. Vor JHWH. (Num 5,25) Im Osten. 301 Denn überall, wo es heißt „vor JHWH“, so ist „im Osten“ [gemeint], bis die Schrift dir [etwas anderes] hervorhebt. Und schwinge das Speiseopfer vor JHWH und bringe es zum Altar. (Num 5,25) Das lehrt über das Speiseopfer der des Ehebruchs verdächtigten Frau, dass es des Schwingens und Nahebringens bedarf. 302 Und der Priester fasse eine Hand voll von dem Speiseopfer als Gedenkopfer und lasse es auf dem Altar in Rauch aufgehen. (Num 5,26) Dies ist das Räuchern der einen Hand voll [von dem Speiseopfer], das Gedenkopfer genannt wird. 303 Und dann lasse er die Frau trinken. (Num 5,26) Nach der Weise, wie wir es beschrieben haben. Und dann lasse er die [Frau] trinken. (Num 5,26)

bSota 19a

ER LIEß SIE TRINKEN UND DANACH BRACHTE ER IHR SPEISEOPFER DAR. R. SIMEON SAGT: ER BRINGT IHR SPEISEOPFER DAR UND DANACH LIEß ER SIE TRINKEN, DENN ES HEIßT: Und dann lasse er die Frau trinken. (Num 5,26) WENN ER SIE TRINKEN LÄSST UND DANACH IHR SPEISEOPFER DARBRINGT, IST ES TAUGLICH usw. [in mSota 3,2]. Es ist notwendig, dort zu schauen.

R. Simeon sagt: Ein Trinkenlassen wird vor dem Speiseopfer erwähnt 304, und ein Trinkenlassen wird nach dem Speiseopfer erwähnt 305.  301 Vgl. NumR 9,22; bMen 60b. 302 Vgl. SZ 237,8; bMen 61a. 303 Vgl. NumR 9,39. 304 Num 5,24. Vgl. NumR 9,37.

SZ [237]

  Jalkut Schimoni Numeri

[Das ist] vielmehr [so zu verstehen]: 306 Wenn das Speiseopfer vorangeht, ist es gültig, und wenn das Trinken vorangeht, ist es gültig. SNum § 18

Und ihr Bauch wird schwellen und ihre Hüfte schwinden. (Num 5,27)

(77)

Ich habe [hier] nur: Ihren Bauch und ihre Hüfte. / Woher [ist zu belegen, auch] ihre übrigen Glieder? 307 Die Bibel lehrt: Sie werden in sie kommen. (Num 5,27) Ich lese: Sie werden in sie kommen. (Num 5,27) Was lehrt die Schrift [mit]: Und ihr Bauch wird anschwellen und die Hüfte schwinden? (Num 5,27) BEI DEM GLIED, DAS MIT DER ÜBERTRETUNG BEGONNEN HAT, SOLL DIE STRAFE 308 BEGINNEN. 309 Dementsprechend [kannst] du sagen: Und alles Bestehende, das auf der Erde war, vom Menschen bis zum Vieh, wurde vertilgt. (Gen 7,23) Bei dem, der die Übertretung begonnen hatte, begann die Strafe. Dementsprechend: Und die Menschen, die an der Tür des Hauses waren[, schlugen sie mit Blindheit]. (Gen 19,11)

Bei dem, der die Übertretung begonnen hatte, begann die Strafe. Dementsprechend: Ich werde mich herrlich erweisen an Pharao. (Ex 14,4)

Dementsprechend: Du sollst die Bewohner dieser Stadt erschlagen. (Dtn 13,16) Und ergeben nicht die Dinge [eine Schlussfolgerung] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere: Wenn das Maß der Strafe, das geringer ist[, lautet]: Bei dem Glied, das mit der Übertretung begonnen hat, soll die Strafe beginnen, um wie viel mehr [gilt dies] beim Maß der Güte, das größer ist. Und die Frau wird zum Fluche (‫ )לאלה‬werden. (Num 5,27) Indem alle ihr fluchen und sagen: Möge es dir ebenso ergehen, wie es der X ergangen ist. 310

 305 Num 5,27. 306 Vgl. NumR 9,37. 307 Vgl. NumR 9,22; NumR 9,40. 308 Vgl. SNum § 5; SNum § 115; SNum § 160. 309 mSota 1,7. Vgl. tSota 4,10; Mek bo 7; SZ 236,5-12. 310 Vgl. Raschi zu Num 5,21.

Naso  

Und in diesem Sinne heißt es: Und euren Namen sollt ihr zum Fluch (‫ )שבועה‬für meine Auserwählten hinterlassen. (Jes 65,15)

Daraus lernen wir, dass die Frevler ein Fluch für die Gerechten sind. Und woher [ist zu belegen], dass die Gerechten ein Segen für die Frevler sind? Weil es heißt: Und die Völker (‫ )גוים‬werden sich durch ihn segnen und durch ihn preisen. (Jer 4,2)

§ 709

Und es heißt: Und durch dich werden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. (Gen 12,3) Und es heißt: Und er segnete sie an jenem Tag, indem er sprach[: Gesegnet sei Israel durch dich]. (Gen 48,20)

Und wenn die Frau nicht verunreinigt wurde und sie rein ist. (Num 5,28) „Rein“, und nicht, wenn sie Zeugen im Ausland hat. „Und rein“, und nicht, wenn ein Verdienst ihr [die Wirkung] aufgeschoben hat. „Sie“, und nicht, wenn sich mit ihr die Waschfrauen befassen.

bSota 6b-7a § 709

Und R. Simeon? Er legt das „und“ nicht aus. Und es gibt noch [den Fall], wenn sie Zeugen im Ausland hat. Hat sie [Zeugen] im Ausland, sind die nicht [vor Ort] vorhanden. Und wenn die Frau nicht verunreinigt wurde und sie rein ist. (Num 5,28)

SNum § 19

R. Jischmael sagt: Wer erklärt sie für unrein, wo die Schrift sie für rein erklärt? 311 Was lehrt die Schrift [mit]: Und wenn die Frau nicht verunreinigt wurde und sie rein ist? (Num 5,28) Vielmehr zeigt die Schrift [damit] an: Sobald sie in schlechten Ruf gekommen ist, ist sie ihrem Mann verboten. R. SIMEON BEN JOCHAI SAGT: ES KOMME DIR NICHT IN DEN SINN, / DASS EIN VERDIENST BEIM BITTERWASSER [DIE WIRKUNG] AUFSCHIEBT. 312 Vielmehr: Wenn sie nicht verunreinigt wurde. (Num 5,28)

 311 Vgl. NumR 9,41 312 mSota 3,5. Vgl. jSota 3,6.

(78)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und sie rein ist. (Num 5,28) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Und [wenn] ein Mann, der mit der Frau eines Mannes die Ehe bricht[, sollen der Ehebrecher und die Ehebrecherin sterben]. (Lev 20,10) Wir haben nur gehört, dass sie dann, wenn es Zeugen gegen sie gibt und diese sie verwarnt hatten, des Todes ist. 313 Gibt es [Zeugen] gegen sie, und diese hatten sie nicht verwarnt, ist sie von der Todes[strafe] befreit. Da sie von der Todes[strafe] befreit ist, sei sie ihrem Mann erlaubt. Du hast [es zwar grundsätzlich richtig] gesagt. Ist es [aber] zweifelhaft, ob ihr beigewohnt wurde oder ob ihr nicht beigewohnt wurde, ist sie ihrem Mann verboten, um wie viel mehr die, der zweifellos beigewohnt wurde. Es fällt vielmehr unter die Allgemeinregel [der Eheschließung], denn es heißt: Wenn ein Mann eine Frau nimmt und ihr beiwohnt. (Dtn 24,1) Und wenn die Frau nicht verunreinigt wurde und sie rein ist. (Num 5,28) Warum wurde [dies] gesagt? Sie ist rein für den Ehemann und sie ist rein für den als Liebhaber [Verdächtigten] und sie ist rein für die Hebe. Sie wird unversehrt bleiben. (Num 5,28) Sowohl von den Flüchen als auch von dem Schwur. bSota 26a

Es wird gelehrt: R. Simeon ben Eleazar sagt: 314 Die Gebärunfähige trinkt [das Bitterwasser] nicht und erhält ihre Heiratsverschreibung nicht, denn es heißt: Und sie bleibt unverletzt und empfängt Samen. (Num 5,28) Diejenige, deren Art es ist, Samen zu empfangen, ausgenommen die, deren Art es nicht ist, Samen zu empfangen. Und wofür verwenden die Rabbanan: Und sie bleibt unverletzt und empfängt Samen? (Num 5,28) Er hätte für die Lehre sagen sollen: 315 Und sie bleibt unverletzt und empfängt Samen. (Num 5,28)  313 Vgl. NumR 9,25. 314 Vgl. NumR 9,41. 315 Vgl. NumR 9,25; NumR 9,41; bBer 31b.

Naso  

Wenn sie kinderlos ist, wird sie bedacht, Worte R. Aqibas. R. Jischmael sagte zu ihm: Wenn es so ist, verbergen sich alle Kinderlosen, damit sie bedacht werden, und die, die sich nicht verbirgt, hat den Schaden?! Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann: Und empfängt Samen? (Num 5,28) Wenn sie mit Bedrängnis geboren hat, wird sie mit Leichtigkeit gebären. Wenn sie Mädchen geboren hat, wird sie Jungen gebären. Eine andere Auslegung: Und sie bleibt unverletzt und empfängt Samen. (Num 5,28) Weil sie [als Ehefrau] unter die Allgemeinregel fiel und [als des Ehebruchs verdächtigt aus ihr] herausfiel. Um in einer neuen Sache beurteilt zu werden, 316 bringt die Schrift sie [nun] wieder zu ihrer Allgemeinregel zurück.

SNum § 19

Und wenn die Frau nicht verunreinigt wurde. (Num 5,28)

SZ [237-8]

In der Vergangenheit. 317 Und sie rein ist. (Num 5,28) Für Zukünftiges. Und manche sagen: „Und sie rein ist“, [bedeutet:] er 318 ist rein. R. G[amliel] sagt: Und sie wird unversehrt bleiben und empfängt Samen. (Num 5,28) [Das] schließt die aus, die schwanger ist. Um zu sagen: Ihr Embryo soll [das Bitterwasser] nicht trinken. 319 Und sie empfängt Samen. (Num 5,28) Die Bedrängnis, in die man sie gebracht hat, ist es wert, dass ihr als Lohn Kinder gegeben werden. 320 R. Jehuda sagt: 321

 316 Als rehabilitierte Ehefrau ist gemeint. 317 Vgl. NumR 9,25. 318 SZ: das Kind. Vgl. bSota 27a. 319 Vgl. bSota 26a. 320 Vgl. NumR 9,25. 321 Vgl. tSota 2,3; NumR 9,25.

  Jalkut Schimoni Numeri (79)

Wenn sie / hässliche Kinder zu gebären pflegte, wird sie schöne gebären. Schwarze, wird sie weiße gebären. Kleine, wird sie große gebären. Mädchen, wird sie Jungen gebären. Hat sie alle zwei Jahre geboren, wird sie jedes Jahr gebären. Hat sie eines geboren, wird sie jeweils zwei gebären. R. Simeon sagt: Man gibt keinen Lohn für eine Übertretung. Vielmehr: Da sie dem Mann (‫ )לזרע‬in der Vergangenheit verboten war, könnte man meinen, sie sei dies auch für die Zukunft. Die Bibel lehrt: Und sie wird Samen empfangen (‫)ונזרעה זרע‬. Sie ist von da an dem Mann erlaubt. 322

bSota 18b-19a

Dies ist das Eifersuchtsgesetz. (Num 5,29) Das lehrt, dass die Frau [das Bitterwasser] trinkt und [es] 323 wiederholt. 324 R. Jehuda sagt: „Dies“ [bedeutet], dass eine Frau, die getrunken hat, nicht [noch einmal] trinkt. R. Jehoschua 325 sagte: Eine Begebenheit, dass Nechunja, der Brunnengräber, vor uns bezeugte, dass eine Frau [das Bitterwasser] getrunken und [es] wiederholt habe. Und wir nahmen sein Zeugnis in Bezug auf zwei [unterschiedliche] Männer an aber nicht in Bezug auf einen Mann. Und die Weisen sagen: Die Frau trinkt nicht [das Bitterwasser] und wiederholt [es], weder in Bezug auf einen Mann, noch in Bezug auf zwei Männer. Rabba sagte: In Bezug auf einen Mann und einen Liebhaber streitet niemand darüber, dass eine Frau nicht trinkt und [es] wiederholt. In Bezug auf zwei Männer und zwei Liebhaber streitet niemand darüber, dass eine Frau zweimal trinkt, denn es steht geschrieben: Eifersuchtsgesetz. (Num 5,28) Man streitet [aber] in Bezug auf einen Mann und zwei Liebhaber, in Bezug auf zwei Männer und einen Liebhaber.

 322 Vgl. NumR 9,25-26; NumR 9,41-42. 323 Wenn noch einmal die Eifersucht erklärt wird. 324 Vgl. NumR 9,42. 325 bSota 18b: R. Jehuda.

Naso  

Der erste Lehrer meint, [es heiße] „Eifersuchtsgesetz“, um alle [Fälle] einzuschließen. [Es heiße zusätzlich] „dies“, um [den Fall] eines Mannes und eines Liebhabers auszuschließen. Und die Rabbanan andererseits meinen, „dies“, um alle auszuschließen, „Gesetz“, um zwei Männer und zwei Liebhaber einzuschließen. 326 Und R. Jehuda meint, „Gesetz“, um zwei [Fälle] einzuschließen, „dies“, um zwei [Fälle] auszuschließen: Einen Mann und ein Liebhaber, einen Mann und zwei Liebhaber. „Gesetz“, um zwei [Fälle] einzuschließen: Zwei Männer und ein Liebhaber, zwei Männer und zwei Liebhaber. WER SEINER FRAU WEGEN MEHRERER MÄNNER DIE EIFERSUCHT ERKLÄRT HAT. 327

bKer 9b

Bringt ein Opfer dar. Woher [ist das zu belegen]? Dies ist das Eifersuchtsgesetz. (Num 5,29) Ein Gesetz für viele Eifersuchtserklärungen. Dies ist das Eifersuchtsgesetz. (Num 5,29)

SNum § 20

Ich habe [hier] nur: Für die [damalige] Zeit. 328 Woher [ist zu belegen, auch] für [alle] Generationen? Die Bibel lehrt: Dies ist das Eifersuchtsgesetz, (Num 5,29) Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Als Besiegelung der Worte. 329 Dies ist das Eifersuchtsgesetz. (Num 5,29) Wer eifersüchtig ist, führe die Eifersuchtserklärung in Schilo oder im Haus der Ewigkeiten aus. 330 Man könnte meinen, auch an einer Opferhöhe. Die Bibel lehrt: „Dies“. Eine Frau unter ihrem Mann. (Num 5,29) Was lehrt die Bibel [mit] „Frau“?

 326 Vgl. NumR 9,26. 327 mKer 2,3. 328 SNum § 38. 329 Vgl. bSota 15b. 330 Vgl. bSota 15b und Raschi zur Stelle; NumR 9,26; NumR 9,42.

SZ [238]

  Jalkut Schimoni Numeri

(80)

„Frau“ [steht] in dem ganzen Abschnitt, um [in den Fall] einzuschließen: 331 Eine Witwe für den Hohen Priester, eine Geschiedene und eine Schwägerin, die die Schwagerehe verweigert hat, für den einfachen Priester, eine aus einer unerlaubten Verbindung Stammende und eine Heiligtumssklavin für einen Israeliten. Eine Israelitin für einen, der aus einer unerlaubten Verbindung stammt und für einen Heiligtumssklaven und für einen Amoniter und für einen Moabiter. Einen Ägypter und einen Edomiter, einen, dessen Hoden zerquetscht sind und einen, dessen Glied defekt ist, für einen Kutäer und für einen für den Priesterdienst Untauglichen. Um alle, die einen Makel haben, einzuschließen, dass sie [sie] trinken lassen. R. Eleazar, Sohn R. Simeons sagt: Man lässt die, die einen Makel haben, nicht trinken.

SNum § 20

Wenn sich eine Frau unter ihrem Manne vergeht. (Num 5,29) Steht oben geschrieben [bSota 27a-b].

Um die Frau eines Geisteskranken einzuschließen, damit der Gerichtshof für sie 332 die Eifersucht erklärt, sodass sie ihre Heiratsverschreibungen verlieren. Oder auch: Um sie trinken zu lassen? Die Bibel lehrt: Der Mann soll seine Frau zu dem Priester bringen. (Num 5,15) Der Mann lässt sie trinken. Der Gerichtshof lässt sie nicht trinken. Unter ihrem Manne. (Num 5,29) UM DIE VERLOBTE AUSZUSCHLIEßEN. DER SCHRIFTSINN SCHLIEßT DIE VERLOBTE AUS, UND ER SCHLIEßT DIE ZUR SCHWAGEREHE VERPFLICHTETE [FRAU] AUS. DIE BIBEL LEHRT: Wenn eines Mannes Frau sich vergeht. (Num 5,12) 333 Um die zur Schwagerehe verpflichtete [Frau] einzuschließen, Worte R. Joschijjas. 334 R. Jonatan sagt: Wenn eines Mannes Frau sich vergeht. (Num 5,12) Um die zur Schwagerehe verpflichtete [Frau] auszuschließen.

 331 Vgl. mSota 4,1-5. 332 Diese Männer. 333 mSota 4,1. Vgl. bQid 27b; bSota 24a; NumR 9,17. 334 Vgl. tSota 5,1; tSota 5,4; bSota 24a.

Naso  

Der Schriftsinn schließt die zur Schwagerehe verpflichtete [Frau] aus und schließt die Verlobte ein? Die Bibel lehrt: Unter ihrem Mann. (Num 5,29) Um die Verlobte auszuschließen. Oder wenn über einen Mann der Geist der Eifersucht kommt. (Num 5,30) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Und der Geist der Eifersucht kommt über ihn. (Num 5,14) Oder [ist gemeint]: Wie es [ihm], bevor er auf sie eifersüchtig war, freigestellt ist, so ist es [ihm] freigestellt, nachdem er auf sie eifersüchtig geworden ist? 335 Die Bibel lehrt: Oder wenn über einen Mann der Geist der Eifersucht kommt, und er eifersüchtig ist. (Num 5,30)

Es ist eine Pflicht und [jemandem] nicht freigestellt. 336

Und er lässt die Frau sich vor JHWH stellen und er ist frei (‫ )נקה‬von Schuld. (Num 5,30-31)

Wenn er [es] an ihr vollzieht, ist er frei von Schuld. Wenn er es aber nicht an ihr vollzieht, ist er nicht frei von Schuld. UND ZUM TRINKEN DER DES EHEBRUCHS VERDÄCHTIGTEN FRAU. 337

bMeg 20b-21a

Am Tag. Es kommt [durch einen Analogieschluss aufgrund von] „Gesetz“, „Gesetz“ zustande. Hier steht geschrieben: Und der Priester wende dieses ganze Gesetz auf sie an. (Num 5,30) Und dort steht geschrieben: Gemäß Gesetz, das sie dir erteilen und dem Richtspruch. (Dtn 17,11) Wie der Richtspruch am Tag ist, so auch das Trinken der des Ehebruchs verdächtigten Frau am Tag. 338 MAN BRACHTE SIE ZUM GROßEN GERICHTSHOF, DER IN JERUSALEM IST. UND MAN SCHÜCHTERT SIE EIN, WIE MAN ZEUGEN BEI KAPITALGERICHTSPROZESSEN EINSCHÜCHTERT. UND MAN SAGT: MEINE TOCHTER, VIEL BEWIRKT WEIN, VIEL BEWIRKT SCHERZEN, VIEL BEWIRKT JUGEND, VIEL BEWIRKEN BÖSE NACHBARN. TUE ES UM SEINES GROßEN NAMENS WILLEN, DER IN HEILIGKEIT GESCHRIEBEN WURDE, DASS ER NICHT DURCH DAS WASSER AUSGEWISCHT WERDE. 339

 335 Vgl. SNum § 7. 336 Vgl. bSota 3a; NumR 9,43. 337 mMeg 2,5. 338 Vgl. bSota 17b; bRH 25b; bSanh 11b. 339 mSota 1,4. Vgl. NumR 9,33; NumR 9,17.

bSota 7a

  Jalkut Schimoni Numeri

Woher sind diese Worte [zu belegen]? Es kommt von [der Wiederholung] „Gesetz“, „Gesetz“. Hier steht geschrieben: Und der Priester wende dieses ganze Gesetz auf sie an. (Num 5,30) Und dort steht geschrieben: Gemäß dem Gesetz, das sie dir erteilen. (Dtn 17,11) Wie dort 71 [Richter], so auch hier 71 [Richter]. bMeg 17b

Rabba sagte: Das Schriftstück der des Ehebruchs verdächtigten Frau, das nachts geschrieben wurde, ist untauglich. Es kommt von [der Wiederholung] „Gesetz“, „Gesetz“ usw. [in bMeb 17b].

Wie der Richtspruch am Tage, so auch das Schriftstück der des Ehebruchs verdächtigten Frau am Tage. tGit 2,7

Und er soll für sie bereiten. (Num 5,30) Dass alle ihre Taten auf ihren Namen [festgelegt] sind.

(81)

bSota 18a

Und er soll für sie bereiten. (Num 5,30) Auf ihren Namen. Rabba fragte: Was [passiert], wenn man zwei Schriftstücke für zwei des Ehebruchs verdächtigte Frauen geschrieben und in einen Becher ausgewischt hat? [Ist] das Schreiben auf ihren Namen zur Sache [notwendig], oder [ist] auch das Auswischen auf ihren Namen zur Sache [notwendig]? Und wenn du findest, dass auch das Auswischen auf ihren Namen zur Sache [notwendig ist], man sie [aber] in zwei Bechern ausgewischt und [das Wasser] vermischt hat, ist das Auswischen auf ihren Namen zur Sache [notwendig] oder gibt es [den Fall], dass die eine [ihr Wasser] nicht trinkt? Und wenn du findest, dass die eine ihres nicht trinkt und die andere [nicht ihres], wenn es man wieder getrennt hat? Gibt es hierbei Klarheit oder gibt es keine Klarheit? [Und] wie ist es, wenn man sie durch eine Faser oder durch einen Halm hat trinken lassen? Ist das eine Art des Trinkens oder ist es nicht eine Art des Trinkens? Es bleibt unentschieden.

Naso  

Und der Mann ist frei von Schuld. (Num 5,31) Er soll nicht sagen: 340 Wehe mir, dass ich eine der Töchter Israels umgebracht habe. Wehe mir, dass ich eine der Töchter Israels verunehrt habe. Wehe mir, dass ich Umgang mit einer Unreinen hatte. Deswegen heißt es: Er ist frei. (Num 5,31)

§ 710 SNum § 21

Simeon ben Azzai sagt: 341 Die Schrift redet [hier zwar] von dem Priester. Da sie sich [aber] in solche Angelegenheiten hat bringen lassen, soll auch sie nicht ohne Strafe davonkommen. Daher heißt es: Der Mann aber ist frei von Schuld. Eine solche Frau aber hat ihre Schuld zu tragen. (Num 5,31)

R. Aqiba sagt: Die Schrift will dich lehren, dass sie schließlich [so] stirbt: 342 Und ihr Bauch wird anschwellen und ihre Hüfte wird schwinden. (Num 5,27) Warum heißt es: Der Mann aber ist frei von Schuld? (Num 5,31) [Nur] wenn der Mann frei von Schuld ist, wird die Frau ihre Schuld zu tragen haben. (Num 5,31) NICHT ABER NACH DEM, WIE ES HEIßT: Ich werde nicht an euren Töchtern heimsuchen, dass sie sich wie Dirnen verhalten, und an euren Bräuten, dass sie die Ehe brechen. (Hos 4,14) [HOSEA] SAGTE ZU IHNEN: DA [AUCH] IHR DER UNZUCHT NACHLAUFT, SOLL DAS WASSER AUCH NICHT EURE FRAUEN PRÜFEN. 343 Daher heißt es: Der Mann aber ist frei von Schuld. Eine solche Frau aber hat ihre Schuld zu tragen. (Num 5,31)

Und der Mann ist frei von Schuld. (Num 5,31) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er in der Verantwortung steht, bis dass die Frau getrunken hat. 344 Und woher [ist zu belegen], dass auch die Frau in der Verantwortung steht?

 340 Vgl. NumR 9,43; Raschi zu Num 5,31. 341 Vgl. NumR 9,27. 342 Vgl. SNum § 8; bSota 22b; bSota 28a; NumR 9,43. 343 mSota 9,9. 344 Vgl. NumR 9,31.

SZ [239]

  Jalkut Schimoni Numeri

Du kannst zitieren: Und die Frau soll ihre Schuld tragen. (Num 5,31) R. Chalafta sagt: Siehe, hält eine Frau, die [Bitter]wasser getrunken hat, Verdienste in ihren Händen, bewirken sie ihr eine [gewisse] Zeit lang einen Aufschub. Und woher [ist zu belegen], dass [das Wasser] sie schließlich nach dieser Zeit doch noch prüft? Du kannst zitieren: Und die Frau soll ihre Schuld tragen. (Num 5,31) (82)

R. Simeon sagt: 345 Es wäre Gotteslästerung bei dieser Sache, wenn das [Bitter]wasser sie nicht sofort prüfte. Denn, wenn sie aus dem Ort [des Heiligtums] herabstiege, würde sie zu ihren Gefährtinnen sagen: Haltet euch nicht von der Sünde fern. Ich habe bereits getrunken und das Wasser hat mir keinen Schaden zugefügt. Es scheint, dass es überhaupt nicht notwendig ist. Daher heißt es: Und die Frau soll ihre Schuld tragen. (Num 5,31) Sofort.

Kapitel 6 bSota 2a

Da redete JHWH zu [Mose und sprach]: Sprich zu den Israeliten und sage zu ihnen: Wenn ein Mann [oder eine Frau es] deutlich ausspricht. (Num 6,1-2) WENN ER SEINER FRAU DIE EIFERSUCHT ERKLÄRT. 346 Da die Lehre mit Nasiräer schließt, weshalb lehrt sie [zuvor] die des Ehebruchs verdächtigte Frau? Nach einer Lehre Rabbis, denn es wird gelehrt: Rabbi sagt: 347 Warum schließt der Abschnitt Nasiräer an [den Abschnitt über] die des Ehebruchs verdächtigte Frau an? Um dir zu sagen, dass wenn jemand eine des Ehebruchs verdächtigte Frau bei ihrer Verdorbenheit sieht, er sich selbst vom Wein fernhält (‫)יזיר‬. 348 P491F

P

Dann sollte man doch [zuerst den Traktat] Sota 349 lehren und danach sollte man [Traktat] Nasiräer lehren!  345 Vgl. bSota 22b. 346 mSota 1,1. 347 Vgl. bBer 63a; ExR 16,2; NumR 10,2.4.25. 348 Vgl. Raschi zu Num 6,2.

Naso  

Da er zuvor [Traktat] Ketubbot 350 lehrt, und er [darin] vom geloben lehrt, lehrt er [anschließend den Traktat] Nedarim 351. [Und danach] lehrt er [den Traktat] Nasiräer, da [das Nasiräat] den Gelübden gleicht und danach lehrt er [den Traktat] Sota gemäß der Lehre Rabbis. Die Rabbanan lehrten: Sprich zu den Israeliten. (Num 6,2) Nicht zu den Fremden (‫)גוים‬. Und sage zu ihnen. (Num 6,2) Um die Sklaven einzuschließen. Wozu habe ich [dazu] einen Vers? Du hast ja gesagt, dass jedes Gebot, zu dem eine Frau verpflichtet ist, auch ein Sklave verpflichtet ist. Rabba sagte: Hier ist es anders, denn ein Vers sagt: Dass er seiner Person ein Verbot auferlege. (Num 30,3) Jemand, dessen Person sein Eigentum ist. Ausgenommen ist ein Sklave, dessen Person nicht sein Eigentum ist. Man könnte meinen, dann [gilt für ihn] auch das Nasiräat nicht. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Und du hast sagt: Sprich zu den Israeliten. (Num 6,2) Und nicht zu den Fremden. Sind denn überall, wo „Israeliten“ geschrieben steht, „keine Fremden“ [gemeint]? Bei den Schätzungen steht doch auch „Israeliten“ 352 geschrieben. Und es wird gelehrt: 353 Die Israeliten können ein Schätzgelübte ablegen, Fremde können kein Schätzgelübde ablegen. Man könnte meinen, sie könnten auch nicht geschätzt werden. Die Bibel lehrt: Ein Mann. (Lev 27,2) Hier ist es anders, denn ein Vers sagt:  349 Über die des Ehebruchs verdächtigte Frau. 350 Über die Antrauung. 351 Über die Gelübde. 352 Lev 27,2. 353 bNaz 61a; bAr 5b.

bNazir 61a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

An seinem Vater und an seiner Mutter darf er sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) Nur wer einen Vater hat. [Das] schließt den Fremden aus, der keinen Vater hat. In welcher Hinsicht? Wenn du sagst bei der Angelegenheit [des Erbes], hat nicht R. Jochanan gesagt: Ein Heide beerbt seinen Vater, ist ein Gebot der Tora, denn es heißt: Denn ich habe Esau den Berg Seir als Erbschaft gegeben. (Dtn 2,5) Der Vers sagt vielmehr: An seinem Vater und an seiner Mutter darf er sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) In Bezug auf den, der Unreinheit haben kann, das schließt den Fremden aus, der keine Unreinheit haben kann. Und woher [ist zu belegen], dass es für ihn keine Unreinheit gibt? Weil geschrieben steht: Jemand, der unrein wird und sich nicht reinigt, diese Person soll aus der Mitte der Gemeinde ausgerottet werden. (Num 19,20) In Bezug auf den, der eine Gemeinde hat, das schließt den Fremden aus, der keine Gemeinde hat. Vielleicht ist er nur nicht [in Bezug auf] die Ausrottungsstrafe schuldig, kann sich aber wohl verunreinigen? Ein Vers sagt: Es sprenge der Reine auf den Unreinen. (Num 19,19) Jeder, bei dem es eine Reinigung gibt, bei dem gibt es auch eine Unreinheit. Jeder, bei dem es keine Reinigung gibt, bei dem gibt es auch keine Unreinheit. Vielleicht gibt es bei ihm keine Reinigung? Es gibt aber eine Unreinheit bei ihm. Ein Vers sagt: Er wird unrein. (Num 19,20) Die Unreinheit wird mit der Reinheit verglichen: Jeder, der rein ist, hat [die Möglichkeit danach] unrein zu sein. Jeder aber, der [grundsätzlich] nicht rein ist, hat [auch] nicht [die Möglichkeit] unrein zu sein. (83)

bNazir 62a

Wenn jemand deutlich ausspricht, (Num 6,2) schrieb der Barmherzige beim Nasiräer. Warum habe ich das? Da die Nasiräate den Gelübden vergleichbar sind, warum habe ich: „Wenn jemand deutlich ausspricht“? Um Teil[gelübde] einzuschließen, die nachweisbar sind. Es ist annehmbar nach Raba. Aber nach Abaje, der sagte: Die Teil[gelübde] sind nicht [annehmbar], was gibt es [hierzu] zu sagen? Es ist [auch] notwendig nach R. Tarfon:

Naso  

Keiner von ihnen ist ein Nasiräer, weil das Nasiräat nur deutlich ausgesprochen werden kann. Was gibt es nach unseren Lehrern zu sagen? Dies ist vielmehr wegen der folgenden Lehre notwendig: Die Auflösung von Gelübden schwebt in der Luft (ἀήρ), und es gibt nichts, auf das man sie stützen kann, denn es heißt: Wenn jemand deutlich ausspricht. (Num 6,2) Eines ist das deutliche Aussprechen, um zu verbieten, eines ist das deutliche Aussprechen, um zu erlauben. Wenn er es deutlich ausspricht, dass er ein Gelübde ablegt, um sich zum Nasiräer zu weihen. (Num 6,2) Um ein umschreibendes Nasiräatsgelübde und Ansätze zu einem Nasiräatsgelübde Nasiräatsgelübden gleichzustellen. 354 Ich habe [es] hier nur in Bezug auf den Nasiräer [gesagt]. Woher [ist zu belegen, auch in Bezug] auf Gelübde? Die Bibel lehrt: Ein Gelübde als Nasiräer abzulegen, sich zu enthalten. (Num 6,2) Man vergleicht die Gelübde mit den Nasiräatsgelübden, und die Nasiräatsgelübde mit den Gelübden: Wie bei den Nasiräatsgelübden die Ansätze der Nasiräatsformel dem Nasiräatsgelübde gleichen, so gleichen auch beim Gelübde die Ansätze von Gelübdeformeln den Gelübden. Und wie bei Gelübden [ein Verbot, es] nicht zu überschreiten und zu entweihen besteht, so besteht auch bei den Nasiräatsgelübden [das Verbot, es] nicht zu überschreiten und zu entweihen. 355 Und wie bei Gelübden der Vater die Gelübde seiner Tochter und der Mann die Gelübde seiner Frau lösen kann, so kann bei Nasiräatsgelübden der Vater die Nasiräatsgelübde seiner Tochter und der Mann die Nasiräatsgelübde seiner Frau lösen. Wie unterscheiden sich [die Gelübde] von den Nasiräatsgelübden? [Dadurch,] dass geschrieben steht: Um sich zum Nasiräer zu weihen (‫)להזיר נזיר‬. (Num 6,2) Auch bei den Gelübden steht geschrieben: Um ein Gelübde zu geloben (‫)לנדור נדר‬. (Num 6,2) Warum habe ich einen Vergleich?

 354 Vgl. NumR 10,7. 355 Vgl. Num 30,3; Dtn 23,22.

bNed 3a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn geschrieben stünde, „ein Gelübde zu geloben“, wie geschrieben steht, „sich zum Nasiräer zu weihen“, wäre es, wie du gesagt hast, [und] der Vergleich wäre nicht notwendig. Da [aber] geschrieben steht: Um ein Gelübde zu geloben, (Num 6,2) spricht die Tora wie [in] menschlicher Sprache. Und nach dem, der sagt, die Tora spricht nicht wie [in] menschlicher Sprache, wozu wird [die Formulierung] verwendet: „um ein Gelübde zu geloben“? Er legt es [so] aus: Um Ansätze von Gelübdeformeln den Gelübdeformeln gleichzustellen. Und er vergleicht [dazu] das Nasiräat mit Gelübden. Und [aus] „um sich zum Nasiräer zu weihen“ entnimmt er: Das lehrt, dass ein Nasiräat auf ein Nasiräat treffen kann. Ein Meister sagte: Und wie [ist es zu erklären, dass] beim Gelübde [ein Verbot besteht, es] nicht zu entweihen und nicht zu überschreiten? Einverstanden, dass man nicht entweiht; und [doch] gibt es Gelübde, die man vergessen kann, wie, wenn er gesagt hat: Diesen Laib Brot esse ich nicht und es gegessen hat, [dann] hat er [sein Gelübde] übertreten, sein Wort nicht zu entweihen. Aber sein Nasiräatsgelübde nicht zu entweihen? Wie könnte man es vergessen?! Wenn er etwa sagt: Siehe, ich bin ein Nasiräer, isst er, erhebt er sich über [das Verbot] nicht zu essen, trinkt er, erhebt er sich über [das Verbot] nicht zu trinken. Rabba sagte: Um beides zu übertreten. (84)

Wie kann man [das Verbot] nicht zu überschreiten beim Nasiräat vergessen? Hat er gesagt, ich will nicht aus der Welt scheiden, bevor ich ein Nasiräer gewesen bin: Von dieser Stunde an ist er ein Nasiräer. So wie jener, der zu seiner Frau sagte: Siehe, dies ist dein Scheidebrief[, der gültig sein soll] eine Stunde vor seinem 356 Tod, [so] ist es ihr ab sofort verboten, Hebe zu essen.

bNed 4b

Ein Meister sagte: Und wie der Vater Gelübde [seiner Tochter] lösen darf. usw. 357 [in bNed 4b].

Wozu ist der Vergleich [notwendig]?

 356 Lies: meinem Tod. 357 Vater und Ehemann dürfen Gelübde und Nasiräate ihrer Töchter und der Ehefrau lösen.

Naso  

Sollten die Nasiräate so behandelt werden, wie wir [es] bei den Gelübden [allgemein] finden? Vielleicht kann er nur die Gelübde aufheben, denen eine [zeitliche] Begrenzung fehlt, nicht aber ein Nasiräatsgelübde, das 30 Tage dauert. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Es wurde gesagt: Ansätze [zu einem Nasiräatsgelübde], die nichts beweisen, gelten, wie Abaje sagt, als Ansätze.

bNed 5b

Rabba sagte, es gibt keine Ansätze [zu Gelübden]. Rabba sagte, Rab Idi erklärte es mir: Ein Vers sagt: Um sich zum Nasiräer zu weihen. (Num 6,2) Er vergleicht die Ansätze zu einem Nasiräatsgelübde mit einem Nasiräatsgelübde: Wie ein Nasiräatsgelübde deutlich ausgesprochen werden muss, so auch die Ansätze [zu einem Nasiräatsgelübde]. Es wird gelehrt: 358 R. Simeon der Gerechte sagte: In meinem [ganzen] Leben habe ich nie vom Schuldopfer eines unreinen Nasiräers gegessen, außer [einmal]: Einmal kam ein Mann aus dem Süden, ein Nasiräer, und ich sah, dass er schöne Augen hatte und schön anzusehen war, seine Locken wallten an ihm herunter. Ich sagte zu ihm: Mein Sohn, was veranlasste dich, dein schönes Haar zu verderben? Er sagte zu mir: Ich war ein Hirte [meines] Vaters in meiner Stadt. Als ich einmal zur Quelle Wasser schöpfen ging, sah ich mein Spiegelbild und mein Trieb überfiel mich und wollte mich aus der Welt vertreiben. Ich sagte zu ihm: Frevler, warum stolzierst du herum bei jemandem, der einst Moder und Gewürm sein wird. Beim Tempeldienst, ich werde dich für den Himmel scheren. Sofort stand ich auf, küsste ihn auf sein Haupt und sagte zu ihm: Mein Sohn, möge es viele Nasiräer wie dich in Israel geben! Über dich sagt die Schrift: Wenn er es deutlich ausspricht, dass er ein Gelübde ablegt, um sich zum Nasiräer zu weihen. (Num 6,2) Rab Mani wandte dagegen ein: Was ist der Unterschied? Ein Schuldopfer ist von einem unreinen Nasiräer, von dem hat er nicht gegessen, weil es wegen einer Sünde [zur Opferung] kommt. Von allen anderen Schuldopfern sollte er auch nicht essen, da sie wegen einer Sünde [zur Opferung] kommen.

 358 Vgl. SNum § 22; tNaz 4,7; jNed 1,1; jNaz 1,7; bNaz 4b; NumR 10,7.

bNed 9b

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Jona sagte zu ihm: Wir haben einen Grund: Wenn sie aufgeregt sind, legen sie ein Gelübde ab. Und wenn sie sich verunreinigt haben, und viele Tage der Unreinheit 359 auf ihnen liegen, bereuen sie[, das Nasiräat gelobt zu haben] und werden als die befunden, die Profanes in den Tempelhof bringen. Wenn es so ist, wäre dies auch bei einem reinen Nasiräer so. Bei einem reinen Nasiräer ist es nicht so, weil er sich einschätzt, das Nasiräat auszuhalten. bMen 73b

Israeliten können ein Nasiräatsgelübde ablegen, Fremde (‫ )גוים‬können kein Nasiräatsgelübde ablegen. Und woher erschließt er es hier? Er erschließt es von dort: Der Mann, der JHWH ein Brandopfer darbringt. (Lev 22,18) Um die Fremde einzuschließen, dass sie wie Israeliten ein Gelübde ablegen können. Ein Brandopfer. (Lev 22,18) Das schließt ein Nasiräatsgelübde aus. Wenn aus jenem [Vers], könnte man meinen, er bringe nicht das Opfer, aber er sei [dennoch] ein Nasiräer. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns.

bNazir 32b

(85)

Wenn er es deutlich ausspricht. (Num 6,2) WENN [PERSONEN] UNTERWEGS WAREN UND EINER KAM IHNEN ENTGEGEN: SAGTE EINER VON IHNEN: SIEHE, ICH BIN EIN NASIRÄER, / WENN DIESER MANN EIN NASIRÄER IST. UND EINER VON IHNEN SAGTE: SIEHE, ICH BIN EIN NASIRÄER, WENN DIESER KEIN NASIRÄER IST. UND EINER SAGTE: SIEHE, ICH BIN EIN NASIRÄER, WENN EINER VON EUCH EIN NASIRÄER IST. UND EINER SAGTE: WENN KEINER VON EUCH EIN NASIRÄER IST. UND EINER SAGTE: WENN IHR BEIDE NASIRÄER SEID, DANN SIND ALLE NASIRÄER. DIE SCHULE SCHAMMAIS SAGT: ALLE SIND NASIRÄER. UND DIE SCHULE HILLELS SAGT: NUR DER IST EIN NASIRÄER, DESSEN WORTE SICH [NICHT] 360 ERFÜLLT HABEN. UND R. TAFRON SAGT: NICHT EINER VON IHNEN IST EIN NASIRÄER. 361  359 bNed 9a: des Nasiräats. 360 „Nicht“ fehlt im Jalkut!

Naso  

Denn ein Nasiräatsgelübde darf nur deutlich ausgesprochen werden.

bNazir 34a

Rab Huna sagte: Hat jemand [etwas] geweiht und [es] gegessen, ist er zu schlagen, denn es heißt: Wenn er deutlich ausspricht, dann soll er nicht entweihen. (Num 30,3)

bNid 46a-b

Jeder, für den wir [das Gebot des] deutlich Aussprechens haben, für den haben wir das Verbot des Entweihens, und für jeden, für den wir [das Gebot des] deutlich Aussprechens nicht haben, für den haben wir nicht das Verbot des Entweihens. Hat er etwas geweiht und andere haben [es] gegessen, sind sie, wie Rab Kahana sagte, nicht zu schlagen. R. Jochanan und R. Simeon ben Laqisch sagen beide: Sie sind zu schlagen. Ein Meister meint, ist er dem Mann[esalter] nahe, [geht die Bestrafung] nach der Tora, und ein Meister meint, [sie geht] nach unseren Lehrern. Um sich zum Nasiräer zu weihen. (Num 6,2)

bNed 18a

Von hier [ist zu belegen], dass ein Nasiräat auf ein Nasiräat treffen kann. Denn man könnte [schlussfolgern]: Ist es nicht eine Schlussfolgerung: Wenn beim Schwur, dem Gewichtigeren, ein Schwur nicht auf einen Schwur trifft, um wie viel weniger beim Nasiräat, dem Leichteren. Die Bibel lehrt: Um sich zum Nasiräer zu weihen (‫)נזיר להזיר‬. (Num 6,2) Von hier [ist zu belegen], dass ein Nasiräat auf ein Nasiräat treffen kann. Nach Samuel, denn er sagte: [Sagt jemand:] Siehe, ich will heute Nasiräer sein, siehe, ich will heute Nasiräer sein[, trifft ein Nasiräat auf das nächste].

bNed 17a

Nach Rab Huna: [Sagt jemand:] Siehe, ich will heute Nasiräer sein, siehe, ich will morgen Nasiräer sein, denn ein Tag kommt hinzu, [dann] geschieht es, dass ein Nasiräat auf ein [anderes] Nasiräat trifft. Wieso ist ein Schwur gewichtiger als ein Gelübde? Weil darüber geschrieben steht: Er wird nicht ungestraft lassen. (Ex 20,7)

bNed 18a

Wenn ein Mann [oder eine Frau] es deutlich ausspricht. (Num 6,2)

SNum § 22

Warum wurde dieser Abschnitt gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Wenn ein Mann JHWH ein Gelübde gelobt oder einen Eid schwört, um sich ein Verbot aufzuerlegen. (Num 30,3)

 361 mNaz 5,5-6.

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn man einen Tag gelobt hat, ist [es] einen Tag [lang] verboten. [Wenn man] zwei [Tage gelobt], ist [es] zwei [Tage lang] verboten. Auf die Art, die man gelobt hat[, es zu tun], auf die Art ist es verboten. 362 Soll ich etwa verstehen, auch beim Nasiräat ist es so? Die Bibel lehrt: Wenn er es deutlich ausspricht. (Num 6,2) Wenn man gelobt hat, für einen Tag oder eine Stunde [ein Nasiräer zu sein], ist es 30 Tage [lang] verboten 363, Wein zu trinken und sich an Toten zu verunreinigen. Und es ist verboten, sich [die Haare] zu schneiden. 364 Daher ist dieser Abschnitt gesagt worden. Ein Mann oder eine Frau. (Num 6,2) Um die Frauen den Männern gleichzustellen. 365 Denn in einer Schlussfolgerung wäre [es möglich zu schließen]: Wenn [die Schrift] dort, wo sie die Minderjährigen den Erwachsenen gleichgestellt hat, 366 die Frauen den Männern nicht gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir [auch] hier, wo [die Schrift] die Minderjährigen den Erwachsenen nicht gleichgestellt hat, nicht Frauen den Männern gleichstellen sollten? Die Bibel lehrt [aber]: Ein Mann oder eine Frau. (Num 6,2) Um die Minderjährigen auszuschließen. 367 (86)

Wenn es so ist, warum heißt es dann: Wenn er deutlich spricht? (Num 6,2; Lv 27,2) Um den einzuschließen, der deutlich zu sprechen versteht. Von hier sagten sie: WER DREIZEHN JAHRE UND EINEN TAG ALT IST, DESSEN GELÜBDE BLEIBEN BESTEHEN. 368 Wenn er [es] deutlich ausspricht. (Num 6,2) Nach seinem Willen und ohne Zwang. Oder sogar [unter] Zwang? Siehe, du kannst schlussfolgern: Hier heißt es „wer deutlich ausspricht“, und dort heißt es „wer deutlich ausspricht“. 369 Wie das „wer deutlich ausspricht“, von dem  362 Vgl. NumR 10,7. 363 Vgl. mNaz 6,3. 364 Vgl. mNaz 6,1. 365 Vgl. mQid 1,7. 366 Lev 21,1-2. 367 Vgl. SNum § 153. 368 mNid 5,6. 369 Lev 22,21.

Naso  

dort die Rede ist, sich auf Gelübde und freiwillige Gaben bezieht, so bezieht sich auch das „wer deutlich ausspricht“, von dem hier die Rede ist, auf Gelübde und freiwillige Gaben. Von hier sagten sie: Aus seinem Willen und ohne Zwang. Wenn er es deutlich ausspricht, dass er ein Gelübde ablegt. (Num 6,2) Oder muss er, selbst wenn er [nur] das Opfer gelobt hat, ein Nasiräer sein? Die Bibel lehrt: Eines Nasiräers. (Num 6,2) Oder, bis er das Gelübde eines Nasiräers abgelegt hat? Die Bibel lehrt: Um sich zu weihen. (Num 6,2) Oder, bis er andere zum Nasiräer weiht? Die Bibel lehrt: Eines Nasiräers. (Num 6,2) Sich selbst kann man weihen, aber man kann nicht andere weihen. 370 Wenn es so ist, warum heißt es dann: Das Gelübde eines Nasiräers? (Num 6,2) Um eine Umschreibung des Nasiräatsgelübdes dem Nasiräatsgelübde gleichzustellen. 371 Auch bei [allgemeinen] Gelübden ist es dementsprechend. Wie man bei [allgemeinen] Gelübden [das Gebot] „entweihe nicht“ [und „verzögere nicht“] übertreten kann, 372 usw. [in SNum § 22]. 373

R. Jehoschua ben Qarcha sagt: Um sich zu weihen. (Num 6,2) Auch andere. 374 Um sich JHWH zu weihen. (Num 6,2)

 370 Vgl. dagegen mNaz 4,6. 371 Vgl. mNed 1,1. 372 Dtn 23,22. Vgl. SNum § 153. 373 Wie bei [allgemeinen] Gelübden der Vater die Gelübde seiner Tochter für ungültig erklären kann, und der Mann die Gelübde seiner Frau für ungültig erklären kann, ebenso auch beim Nasiräatsgelübde. 374 Vgl. tNaz 3,17; mNaz 4,6.

  Jalkut Schimoni Numeri

Gebot ist [es], sich [selbst] Gott zu weihen. 375 Simeon der Gerechte sagte: Ich habe nie ein Nasiräatsschuldopfer gegessen, außer einem usw. 376 SZ [239-240]

Da gesagt ist: Heilig sei er. (Num 6,5) Er soll [das Haar] in Heiligkeit wachsen lassen. 377 Er soll nicht ein Schermesser und keine Schere [über sein Haupt] gehen lassen. Er soll [kein Haar] ausreißen und nicht herausziehen, und er soll sich nicht mit Erde reinigen und keine Pulver 378 verwenden. Durch ein Gebot. Und woher [ist zu belegen, auch] durch ein Verbot? Du kannst zitieren: Kein Schermesser gehe über sein Haupt. (Num 6,5) Im Schriftsinn ist als Verbot nur das Schermesser [enthalten]. Da es heißt: Und JHWH redete zu Mose und sprach, (Num 6,1) ist [es] eine Einschließung. Ich sage aber: Wie das Schermesser beim Abnehmen des Haars [geeignet] und ein Gerät ist[, so schließe ich auch die Schere ein, die zum Abnehmen des Haars [geeignet] und ein Gerät ist]. 379 Was ist der Unterschied zwischen einem Schermesser und einer Schere? Das Schermesser entfernt völlig, und die Schere lässt etwas übrig. Sprich zu den Israeliten. (Num 6,2) Das schließt den ein, der [ein Haar] herauszieht und der [eines] ausreißt. Und sprich zu ihnen. (Num 6,2) Das schließt den ein, der mit Adama 380 stutzt.

 375 Vgl. bNed 9b. 376 Es folgt noch einmal die Geschichte vom narzistischen Hirten, der sich zum Nasiräer weiht. 377 Vgl. mNaz 3,6; bNaz 39b. 378 Vgl. mNid 9,6. 379 Vgl. bPes 42a. 380 Gustaf H. Dalman, Aramäisch-Hebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1938), 7: Mittel zur Kopfreinigung.

Naso  

Bleibt übrig bei den Geboten des Tuns das Reinigen mit Adama und das Verwenden von Pulvern. 381 Die Israeliten legen Nasiräatsgelübde ab, die Sklaven legen keine Nasiräatsgelübde ab. 382 Weil, wenn sein Herr zu ihm sagt, er solle Wein trinken, dann trinkt er. [Oder:] Er solle sich scheren, dann schert er sich, er solle sich an einem Toten verunreinigen, dann verunreinigt er sich. 383 Oder: Den Israeliten. (Num 6,2) Schließt Proselyten aus. Du kannst zitieren: Ein jeder Mann (‫)איש ואיש‬. (Lev 22,18) Um die Proselyten einzuschließen. Ein Mann oder eine Frau. (Num 6,2) R. Jose der Galiläer sagt: Man könnte meinen, [nur] wenn ihr Mann sie [ein Gelübde ablegen] lässt. Weil ich es in einer Schlussfolgerung [erschließen kann]: Wenn jemand dort, wo er seine eigenen Gelübde nicht lösen kann, ihr verbieten kann, Gelübde [abzulegen], ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass er dort, wo er die Gelübde seiner Frau lösen kann, er ihre Gelübde verbieten können sollte? Du kannst zitieren: Und eine Frau, die ein Gelübde ablegt. (Num 30,4) Und nicht, wenn ihr Mann sie ein Gelübde ablegen lässt. R. Aqiba sagt: Man könnte meinen, auch die Nasiräerin darf sich nicht an einem Toten verunreinigen. Es ist doch eine Schlussfolgerung: Wenn [die Schrift] dort, wo sie bei den Priestern Minderjährige Großjährigen gleichstellt, bei ihnen Frauen den Männern aber nicht gleichstellt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir dort, wo sie bei den Gelübden Minderjährige nicht den Großjährigen gleichstellt, bei ihnen auch nicht Frauen den Männern gleichstellen sollten. Du kannst zitieren: Und 384 eine Frau. (Num 6,2) Er darf nicht zu einem Toten kommen. (Num 6,6) 385

 381 Vgl. mNaz 6,3. 382 Vgl. bNaz 61a. 383 Vgl. mNaz 9,1. 384 BH: Oder. 385 Vgl. NumR 10,7.

(87)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ein Mann, wenn er [es] deutlich ausspricht (‫)יפליא‬. (Num 6,2) Wenn er [es] erklären kann (‫)יפרש‬. Dass er gelobt. (Num 6,2) [Das] schließt den aus, der in seinem Herzen [darüber] nachdenkt. 386 [Und woher ist zu belegen,] dass du einschließt, wer [es] im Herzen beschließt? Die Bibel lehrt: Ein Gelübde. (Num 6,2) Hier heißt es „Gelübde“, und dort 387 heißt es „Gelübde“. Wie das „Gelübde“ von dem hier die Rede ist: „Wenn er es deutlich ausspricht“, auch das „Gelübde“, von dem dort die Rede ist: „[Wenn] er es deutlich ausspricht“. Und wie du das Gelübde, von dem dort die Rede ist, nicht verzögern sollst, es zu erfüllen, so sollst du auch das Gelübde, von dem hier die Rede ist, nicht verzögern, es zu erfüllen. Um sich zum Nasiräer zu weihen. (Num 6,2) „Er weiht sich zum Nasiräer“ ist ein Nasiräat in einem Nasiräat. 388 Und in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen], dass er kein [erneutes] Nasiräatsgelübde ablegen soll: Da Aussatz zur Darbringung eines Opfers führt, und das Nasiräat zur Darbringung eines Opfers führt[, gilt]: Wie wir bei Aussatz finden, dass, wenn jemandem ein [neuer] Ausschlag innerhalb seines Aussatzfleckes entsteht, das nicht bewirkt, dass er ein Opfer darbringen muss, solange er die erste Verpflichtung nicht erfüllt hat, so [ist es] beim Nasiräat: Wenn jemandem ein [neues] Nasiräat während seines Nasiräats entsteht, bewirkt es nicht, dass er ein zweites Opfer darbringen muss, bevor er die erste Verpflichtung erfüllt hat. 389 Und andererseits kannst du sagen: Wenn er das Gelübde eines Nasiräers gelobt. (Num 6,2) Hat jemand seinen minderjährigen Sohn zum Nasiräer bestimmt, [ist es nur dann gültig,] wenn die Verwandten es [auch] wollen. 390 / (88)

SNum § 23

Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Um den gebotenen Wein 391 dem freiwilligen Wein gleichzustellen.  386 bNaz 32b. 387 Dtn 23,22. Vgl. bSchebu 26b. 388 Vgl. NumR 10,7; mNed 2,3; jNed 1,1; bNed 3b. 389 Vgl. mKer 2,3. 390 Vgl. SNum § 22; mNaz 4,6; tNaz 3,17. 391 Vgl. Dtn 14,26; mNaz 3,2; bNaz 4a.

Naso  

Denn in einer Schlussfolgerung wäre [es möglich zu schließen]: Da dem Trauernden verboten ist, Wein zu trinken und dem Nasiräer verboten ist, Wein zu trinken[, gilt]: Wenn ich für den Trauernden gelernt habe, dass [die Schrift] ihm nicht den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichgestellt hat, so sollten wir auch beim Nasiräer den gebotenen Wein nicht dem freiwilligen Wein gleichstellen. Und es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] dem Trauernden die gebotene Speise 392 dem gebotenen Wein gleichgestellt hat, nicht [aber] den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir dem Nasiräer, dem sie die gebotene Speise dem gebotenen Wein nicht gleichgestellt hat, [auch] den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein nicht gleichstellen sollten? Siehe, der diensttuende [Priester] diene als Beweis, denn ihm hat [die Schrift] die gebotene Speise nicht dem gebotenen Wein gleichstellt, 393 [wohl] aber hat sie ihm den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichgestellt. Und er diene als Beweis für den Nasiräer, dass wir ihm, obwohl [die Schrift] ihm die gebotene Speise dem gebotenen Wein nicht gleichgestellt hat, den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichstellen sollten. Und ein weiterer [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] dem diensttuenden [Priester] nicht die untaugliche Speise der [tauglichen] Speise, [aber] das Essen von Trauben dem Trinken von Wein [und] den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir [auch] dem Nasiräer, dem sie untaugliche Speise der [tauglichen] Speise, das Essen dem Trinken, das Essen von Trauben dem Trinken von Wein gleichgestellt hat, den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichstellen sollten? Nein. Wenn du es in Bezug auf den diensttuenden [Priester] gesagt hast, den [die Schrift bei Übertretung des Gebots] mit dem Tode straft, 394 weshalb sie ihm den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichgestellt hat, solltest du in Bezug auf den Nasiräer sagen, dass sie ihn [bei Übertretung des Gebots] nicht mit dem Tode straft. Da es bei ihm keine Todesstrafe gibt, sollten wir ihm den gebotenen Wein nicht dem freiwilligen Wein gleichstellen. Die Bibel lehrt: Des Weins und des berauschenden Getränks [soll er sich enthalten]. (Num 6,3) Um den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichzustellen. R. Jose der Galiläer sagt: 395

 392 Vgl. Dtn 26,14. 393 Lev 10,9; Lev 6,9; Num 18,10. 394 Lev 10,9. 395 Vgl. NumR 10,8.

  Jalkut Schimoni Numeri

Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Du sollst vor JHWH, deinem Gott, verzehren. (Dtn 14,23) Auch der Nasiräer ist in dem Schriftsinn [enthalten]. Und wie halte ich [dann] aufrecht: Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten? (Num 6,3) [Er enthalte sich] bei allen übrigen Weinen außer beim gebotenen Wein. 396 Oder [ist gemeint, er enthalte sich] auch beim gebotenen Wein? Und wie halte ich [dann] aufrecht: Du sollst vor JHWH, deinem Gott, verzehren? (Dtn 14,23) [Es gilt] bei allen übrigen Menschen außer beim Nasiräer. Die Bibel lehrt: Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Um den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichzustellen. (89)

Abba Chanan sagte im Namen / R. Eliezers: Warum heißt es: Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten? (Num 6,3) Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen möglich wäre]: Da ihm Unreinheit verboten ist und [ihm] Wein verboten ist[, gilt]: Wenn ich in Bezug auf Unreinheit gelernt habe, dass [die Schrift] bei ihr den Toten[, dessen Bestattung jemandem] ein Gebot ist, dem Toten[, dessen Bestattung für jemanden] freiwillig ist, nicht gleichstellt, so sollten wir auch beim Wein den gebotenen Wein nicht dem freiwilligen Wein gleichstellen. Die Bibel lehrt [aber]: Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Um den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichzustellen. 397 Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Ist nicht Wein ein berauschendes Getränk und ein berauschendes Getränk ist Wein? Die Tora spricht vielmehr [mit] zwei [verschiedenen] Ausdrücken [von derselben Sache]. Dementsprechend kannst du sagen: Schächten ist schlachten und schlachten ist schächten. 398 Eine Handvoll nehmen ist Abheben und Abheben ist eine Handvoll nehmen. 399

 396 Dtn 14,26. 397 Vgl. bNed 3b-4a. 398 Vgl. Ex 12,6; Dtn 16,2. 399 Vgl. Lev 2,2; Lev 6,8.

Naso  

Tiefer liegen ist niedriger sein und niedriger sein ist tiefer liegen. 400 Zeichen ist Wunder und Wunder ist Zeichen. 401 Die Tora spricht vielmehr [mit] zwei [verschiedenen] Ausdrücken [von derselben Sache]. Auch hier sagst du: Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Ist nicht Wein ein berauschendes Getränk usw. [in SNum § 23]. 402

R. Eleazar ha-Qappar sagt: 403 „Wein“ ist [mit Wasser] vermischt. „Berauschendes Getränk“ ist naturbelassen. Du sagst, „Wein“ ist [mit Wasser] vermischt, „berauschendes Getränk“ ist naturbelassen. Oder ist nicht vielmehr „Wein“ naturbelassen und „berauschendes Getränk“ [mit Wasser] vermischt? Die Bibel lehrt: Und sein Trankopfer sei ein Viertel Hin Wein 404 für ein Lamm. (Num 28,7) Du spendest [ihn] naturbelassen, und du spendest ihn nicht [mit Wasser] vermischt. 405 Also darfst du es nicht gemäß der letzten Formulierung, sondern [musst es] gemäß der ersten Formulierung sagen: „Wein“ ist [mit Wasser] vermischt. „Berauschendes Getränk“ ist naturbelassen. Er soll sich enthalten. (Num 6,3) „Enthaltung“ (‫ )נזירות‬ist überall nichts anderes als „Absonderung“. Und in diesem Sinne heißt es: Sie sollen sich von den heiligen Gaben der Israeliten absondern (‫)וינזרו‬. (Lev 22,2) Und es heißt: Und die Trauben deiner abgesonderten Weinstöcke (‫ )ענבי נזיריך‬sollst du nicht lesen. (Lev 25,5)

Und es heißt: Sie sonderten sich (‫ )וינזרו‬für das Schändliche ab. (Hos 9,10)  400 Vgl. Lev 13,20; Lev 13,31. 401 Vgl. Dtn 13,2; Dtn 13,3. 402 Wein ist ein berauschendes Getränk und ein berauschendes Getränk ist Wein. Die Tora spricht vielmehr mit zwei verschiedenen Ausdrucken [von derselben Sache]. Es folgen ähnliche Fälle. 403 SZ 240,21-24. 404 BH: fehlt. 405 Vgl. tMen 9,9.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und es heißt: Soll ich im fünften Monat der Absonderung (‫ )הנזר‬weinen?! (Sach 7,3) „Enthaltung“ ist also überall nichts anderes als „Absonderung“. Er soll sich enthalten. (Num 6,3) Soll ich etwa verstehen, [er soll sich enthalten,] damit zu handeln und zu heilen? Die Bibel lehrt: Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. [Er soll nicht trinken.] (Num 6,3) Dass er handelt und heilt, ist erlaubt. Weinessig und Rauschgetränkessig soll er nicht trinken. (Num 6,3) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie Essig dem Wein gleichgestellt hat. Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Da dem diensttuenden [Priester] Weintrinken verboten ist und dem Nasiräer Weintrinken verboten ist[, gilt]: Wenn ich in Bezug auf den diensttuenden [Priester] gelernt habe, dass ihm [die Schrift] Essig dem Wein nicht gleichgestellt hat, 406 so sollten wir auch dem Nasiräer Essig dem Wein nicht gleichstellen. Ein weiterer [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] dem diensttuenden [Priester, den sie bei Gebotsübertretung] mit dem Tode straft, Essig dem Wein nicht gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir dem Nasiräer, den sie [bei Gebotsübertretung] nicht mit dem Tode straft, Essig dem Wein nicht gleichstellen sollten? Die Bibel lehrt [aber]: Und Weinessig und Rauschgetränkessig soll er nicht trinken. (Num 6,3) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie Essig dem Wein gleichgestellt hat. Und wie [die Schrift] den gebotenen Wein dem freiwilligen Wein gleichgestellt hat, so müssen wir den gebotenen Essig dem freiwilligen Essig gleichstellen. / (90)

Und jede aus Trauben hergestellte Flüssigkeit darf er nicht trinken. (Num 6,3) Was hat die Schrift denn unerwähnt gelassen? 407 Es heißt doch bereits: Des Weins und des Rauschgetränks soll er sich enthalten. Weinessig und Rauschgetränkessig soll er nicht trinken? (Num 6,3) Was lehrt die Schrift [mit]: Und jede aus Trauben hergestellte Flüssigkeit [soll er nicht trinken]?

 406 Vgl. Lev 10,9. 407 jNaz 6,1 (55a,1-7). Vgl. bNaz 37a; bPes 44b; NumR 10,8.

Naso  

[Die Schrift] zeigt [damit] an, wenn er Trauben in Wasser einweicht und es ihren Geschmack annimmt[, ist es verboten]. Und von hier kannst du auf alles in der Tora Verbotene schließen: Wenn [die Schrift] bei dem, was vom Weinstock hervorgeht, das nicht grundsätzlich verboten ist und nicht zur Nutznießung verboten ist und für das es nach dem Verbot eine Erlaubnis gibt, den Geschmack der eigentlichen Sache gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir bei den übrigen Verboten, die in der Tora sind, die grundsätzliche Verbote und zur Nutznießung verboten sind und für die es keine Erlaubnis nach dem Verbot gibt, den Geschmack der eigentlichen Sache gleichstellen sollten? Trauben. (Num 6,3) Warum wurde [dies] gesagt? Bevor [die Schrift es] sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung erschließen: Wenn er wegen dem, was aus Früchten hervorgeht, schuldig ist, sollten wir ihn [dann] nicht [auch] für die Früchte selbst schuldig machen? [Nein,] vielmehr, wenn du es so sagst, strafst du aufgrund einer Schlussfolgerung. Die Bibel lehrt „Trauben“, um dich zu lehren, dass man nicht aufgrund einer Schlussfolgerung straft. Frische. (Num 6,3) Um die klein gebliebenen Trauben einzuschließen. 408 Oder [ist gemeint], „Frische“, um die Getrockneten auszuschließen? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt „und Getrocknete“, so sind getrocknete [Trauben] ja [ausdrücklich] erwähnt. Was lehrt die Schrift [dann mit:] „Frische“? Um die klein gebliebenen Trauben einzuschließen. Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Da er in Bezug auf Wein und in Bezug auf Trauben schuldig sein kann[, ist zu schließen]: Wie Wein [aus] reifen Früchte ist, so sind auch Trauben reife Früchte. Die Bibel lehrt [aber]: Frische. (Num 6,3) Um die klein gebliebenen Trauben einzuschließen. Issi ben Aqabja sagt: Wenn [nur] „Getrocknete“ geschrieben stünde, so wäre alles Getrocknete im Schriftsinn enthalten. Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: „Frische und Getrocknete“. Wovon ist die Rede?  408 SZ 241. Vgl. NumR 10,8.

  Jalkut Schimoni Numeri

Von dem, was aus dem Weinstock hervorgeht. SZ [240-1]

Wenn Essig, könnte man meinen, auch Essig aus Tresterwein (temetum). 409 Die Bibel lehrt: Weinessig. (Num 6,3) [Die Schrift] hat gemischten [Essig] erlaubt, in seiner Art 410, in der er [Wein]Geschmack enthält. 411 Ich habe [hier] nur „Weinessig“ [erwähnt]. Woher [ist zu belegen], auch wer Wasser auf Trauben schüttet und es gären lässt? Die Bibel lehrt: Punsch. (Num 6,3) Woher [ist zu belegen], auch Punsch von halb reifen Trauben? Die Bibel lehrt: [Und jeder] Punsch. (Num 6,3) Man könnte meinen, er soll es nicht auf seinen Kopf und nicht auf seine Wunde geben, und er soll nicht in die [Wein]presse hinuntergehen. Die Bibel lehrt: Er soll nicht trinken. (Num 6,3) Wegen des Trinkens ist er ein Übertreter [des Gebots, und] er ist kein Übertreter [des Gebots] wegen all jener [Dinge]. Man könnte meinen, dass er nur ein Übertreter [des Gebots] in Bezug auf das Trinken [sein kann]. Und woher [ist zu belegen], auch in Bezug auf das Essen [von Trauben]? Die Bibel lehrt: Und Trauben soll er nicht essen. (Num 6,3) Da dies zum „Weinstock“ 412 gehört, [steht es] unter Strafe. Trauben, aus denen man keinen Wein gewinnen kann (τρυγητή) [stehen] nicht unter Strafe. 413

(91)

Und woher [ist zu belegen], Trauben, aus denen man keinen Wein gewinnen kann (τρυγητή), sind in der Verwarnung [eingeschlossen]? Die Bibel lehrt: Und Trauben soll er nicht essen. (Num 6,3) /

 409 Karl Ernst Georges, Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Aus den Quellen zusammengetragen und mit besonderer Bezugnahme auf Synonymik und Antiquitäten unter Berücksichtigung der besten Hilfsmittel, Bd. 2 (8. Aufl. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1985), 3043: temetum: Jedes berauschende Getränk; insb. Met. „Das Wort ist zur Zeit des Augustinus aus der Sprache verschwunden.“ 410 SNum: in dem nicht ist. 411 Vgl. mAZ 5,2. 412 Num 6,4. 413 Vgl. mNid 9,11; bPes 23a.

Naso  

[SAGTE

JEMAND:]

SIEHE,

DIESER EIN NASIRÄER. 414

ICH WILL EIN

NASIRÄER

SEIN IN

BEZUG

AUF

TRAUBENKERNE,

SO IST

Die Mischna ist nicht wie [die Lehre] von R. Simeon, denn es wird gelehrt, R. Simeon sagt: Er ist nur dann schuldig, wenn er sich alles abgelobt hat (‫)יזיר‬. 415 P58F

Was ist der Grund von R. Simeon? Dass ein Vers sagt: Von allem, was vom Weinstock bereitet wird. (Num 6,4) Und nach den Rabbanan? Ein Vers sagt: Des Weins und des Rauschgetränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Und R. Simeon? Es steht auch geschrieben: Des Weins und des Rauschgetränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Hätte er nicht sagen sollen, dies [steht geschrieben], um gebotenen Wein wie den freiwilligen Wein zu verbieten? Was ist [dann mit dem Wein] zum Weihsegen und zum Schabbatausgang 416, [für die] ein Schwur vom Berg Sinai auf ihm liegt? Vielmehr ist [es] nach Rabba [zu sagen], der sagte: [Es geht um einen] Schwur: Ich werde [Wein] trinken, und danach hat er gesagt: Siehe, ich bin ein Nasiräer, [dann] trifft das Nasiräat auf den Schwur [und verdrängt ihn]. Und nach den Rabbanan? Auch diesen [Vers] hätten sie für jenes sagen sollen. Wenn es so ist, hätte der Vers [nur] vom Wein reden sollen, warum auch „Rauchgetränk“? Lehre hieraus: Beides. Und R. Simeon? Wir haben den Grund, dass „Rauschgetränk“ geschrieben steht, um [aus] „Rauschgetänk“ das Rauschgetänk für den Tempel zu entnehmen, denn es steht geschrieben: Wein und Rauschgetränk sollst du nicht trinken. (Lev 10,9) Wie dem Nasiräer Wein verboten ist, nicht aber die übrigen [berauschenden] Getränke. Um das, was R. Jehuda sagte, auszuschließen:

 414 mNaz 1,2. 415 Vgl. bNaz 38a; NumR 10,8. 416 Havdala.

bNazir 3b-4a

  Jalkut Schimoni Numeri

Wer einen Feigenkuchen aus Keʼila gegessen hat oder Milch mit Honig getrunken hat und in den Tempel hineingegangen ist, ist schuldig. Wenn du aber willst, sage, nach R. Simeon fällt ein Verbot nicht auf ein Verbot, denn es wird gelehrt: R. Simeon sagt: Wer Aas am Versöhnungstag gegessen hat, ist frei [von der Strafe, das Fasten gebrochen zu haben]. 417 Und nach den Rabbanan? Es steht ja geschrieben: Von allem, was vom Weinstock bereitet wird. (Num 6,4) Sie sagen dir dort: Es lehrt über die verbotenen Dinge für den Nasiräer, dass sie miteinander vereinigt werden. Und R. Simeon? Bei ihm gibt es keine Vereinigung [der Verbote], denn es wird gelehrt: Bei jedem, der zu schlagen ist, [wegen etwas so großem] wie eine Olive[, gilt]: Nur in Bezug auf ein Opfer. 418 bNazir 44a

Dass Wein von seiner Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt ist, ist von [einem Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere von der Unreiheit [her zu erschließen]: Wenn die Verunreinigung[, die das Nasiräat] ungültig macht, von seiner Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass Wein, der [es] nicht ungültig macht, von seiner Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt sein sollte? Ein Vers sagt: Des Weins und des Rauschgetränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Um den gebotenen Wein wie den freiwilligen Wein zu verbieten.

bNazir 35b-36a

R. Abbahu sagte, R. Jochanan habe gesagt: Bei allen in der Tora verbotenen Dingen wird nicht das Erlaubte mit dem Verbotenen verbunden, außer die beim Nasiräer verbotenen Dinge, denn die Tora sagt [beim] Aufguss: Und jeglicher Aufguss [von Trauben]. (Num 6,3) Zeʼiri sagte: Auch [beim] Verbot, Sauerteig in Rauch aufgehen zu lassen. Wie das, was R. Eliezer [lehrte,] der [das Wort] „jeglicher“ auslegte. Wenn es so ist, [gilt] es auch für die Angelegenheit des Ungesäuerten zu Pesach.

 417 Vgl. bNaz 4a; bQid 77b. 418 Vgl. bNaz 4a; bMak 17a.

Naso  

Dem ist auch so, nur ist damit das, was Abaje sagte, ausgeschlossen, dass es ein Räuchern bei weniger [als Olivengröße] gebe. Er lehrt uns damit, dass es kein Räuchern bei weniger als Olivengröße gibt. Abaje sagte: Woher [ist zu belegen], dass [das Wort] „Aufguss“ [im Vers vorhanden ist], um Erlaubtes mit Verbotenem zu verbinden? Vielleicht kommt es deswegen, weil es denselben Geschmack wie die Sache [selbst] hat? UND SELBST, WENN [DER NASIRÄER] SEINEN BISSEN BROT IN WEIN GETUNKT HAT, 419 und er dadurch den Geschmack von Wein hat, ist er schuldig.

bNazir 37a-b

Und von hier / kannst du auf alle Verbote, die in der Tora sind, schlussfolgern: Wenn beim Nasiräer, bei dem das Verbot kein immerwährendes Verbot ist, sein Verbot kein Verbot der Nutznießung ist und es eine Erlaubnis auf sein Verbot gibt, der Geschmack der Sache gleicht, um wie viel mehr bei der vermischten Weinbergsaat, bei der das Verbot ein immerwährendes Verbot ist und ihr Verbot ein Verbot der Nutznießung und [bei der es] keine Erlaubnis auf ihr Verbot gibt.

(92)

Er sagte zu ihm: Dies ist [eine Lehre] der Rabbanan. R. Abbahu aber sagte es nach R. Aqiba, der sagte: SELBST, WENN [DER NASIRÄER] SEINEN BISSEN BROT IN WEIN GETUNKT HAT UND DARIN GENUG IST, DAMIT SICH BROT UND WEIN ZU ETWAS OLIVENGROßEM VERBINDEN, IST ER SCHULDIG. 420 Und bei R. Aqiba gibt es das nicht, dass der Geschmack der Sache selbst gleicht? Er folgert es von der Reinigung nichtjüdischer [Gefäße], denn der Barmherzige sagte: Jede Sache, die ins Feuer kommt. (Num 31,23) Um zu sagen, dass sie verboten sind. Und die Rabbanan? Dort ist es eine Neuerung, denn in der gesamten Tora gibt es [den Fall nicht], dass, wenn sich Geschmack verringert, [die Sache] erlaubt ist, bei der Reinigung nichtjüdischer [Gefäße] aber verboten. Und R. Aqiba? Es ist nur notwendig für einen einen Tag [lang benutzen] Kochtopf. R. Abbahu sagte, R. Eleazar habe gesagt: Bei jedem Viertel, das in der Tora [angegeben ist], ist das Erlaubte nicht mit dem Verbotenen zu verbinden, außer bei dem Viertel des Nasiräer, denn die Tora sagt:

 419 mNaz 6,1. 420 mNaz 6,1.

bNazir 38a

  Jalkut Schimoni Numeri

Aufguss. (Num 6,3) Welchen [Unterschied] gibt es zwischen R. Jochanan und R. Eleazar? R. Jochanan sagte: Sogar Speisen. Und R. Eleazar [sagt]: Trinkbares, nicht aber von anderem. R. Eleazar sagte: Es gibt zehn Viertel. Steht geschrieben in § 529 [bNazir 38a]. bNazir 37b

Vielmehr dies ist es, was gelehrt wird: Von allem, was aus dem Weinstock bereitet wird. (Num 6,4) Das lehrt über die dem Nasiräer verbotenen Dinge, dass sie miteinander verbunden werden. Wenn nach R. Aqiba Verbotenes mit Erlaubtem verbunden wird, sollten auch Verbotenes mit Verbotenem [verbunden werden]. Verbotenes mit Erlaubtem verbindet man auf einmal, Verbotenes mit Verbotenem nacheinander. R. Acha, Sohn von Rabba 421, sagte zu Rab Aschi: Von von den Rabbanan sollte auf R. Aqiba geschlossen werden. Die Rabbanan sagen nicht, dass „Aufguss“ [meint], dass der Geschmack nicht wie die Sache selbst ist. Und von hier schließt du auf alles in der Tora. Er sagte zu ihm: Da beim Sündopfer und beim Nasiräer zwei Schriftstellen wie eine kommen 422, lernt man nichts [Zusätzliches] daraus. [Beim] Nasiräer, wie wir es gesagt haben. [Beim] Sündopfer steht geschrieben: Alles, was mit dem Fleisch in Berührung kommt, soll heilig sein. (Lev 6,20) Man könnte [meinen], selbst, wenn er nichts verzehrt hat. Die Bibel lehrt: Mit dem Fleisch. (Lev 6,20) Erst, wenn er [etwas] vom Fleisch verzehrt hat. Soll heilig sein. (Lev 6,20) Um [so] wie es zu sein. Denn wenn es untauglich geworden ist, soll es [auch] untauglich sein. Wenn es aber tauglich ist, soll es [nach Vorschrift] des Strengeren in Bezug auf es gegessen werden.

 421 Vgl. bPes 45a; bNaz 37b: Ivja. 422 Meint: Beide Stellen lehren dasselbe.

Naso  

Und die Rabbanan? Auch die beiden Schriftstellen, die wie eine kommen, sind notwendig. Und R. Aqiba? Wozu sind [beide] notwendig? Einverstanden, wenn der Barmherzige es nur für das Sündopfer geschrieben hätte, es nicht auf den Nasiräer zu folgern, da man nicht von Profanem auf Heiliges folgert. Vielmehr sollte der Barmherzige es [nur] in Bezug auf den Nasiräer geschrieben haben, und das Sündopfer wäre durch Schlussfolgerung daraus [zustande] gekommen, denn alles Verbotene, das in der Tora ist, erschließt man vom Nasiräer. Und die Rabbanan? [Halten] in der Tat [beide] für notwendig. [Beim] Sündopfer, dass das Erlaubte / mit dem Verbotenen verbunden wird, und man nicht vom Heiligen auf Profanes schließt. Und „Aufguss“ [lehrt], den Geschmack der Sache als gleich zu setzen, und von hier schließt du auf alle in der Tora [verbotenen Speisen].

(93)

Und R. Aqiba? Beide [lehren], dass das Erlaubte mit dem Verbotenen verbunden wird, und dass, wenn zwei Schriftverse wie einer kommen und man nichts [Zusätzliches] lernt. SCHULDIG IST ER ERST, WENN ER [ETWAS IN DER GRÖßE] EINER OLIVE VON DEN TRAUBEN GEGESSEN HAT.

bNazir 34a-b

DIE ERSTERE [VERSION] DER MISCHNA [LAUTETE]: BIS ER EIN VIERTEL [LOG] WEIN GETRUNKEN HAT. R. AQIBA SAGT: SELBST, WENN ER SEINEN BISSEN BROT IN WEIN GETUNKT HAT, UND DARIN SO VIEL IST, UM EINE OLIVENGROßE [MENGE MITEINANDER] ZU VERBINDEN, IST ER SCHULDIG. 423 Der erste Lehrer vergleicht alle dem Nasiräer verbotenen Dinge mit den zu trinken [verbotenen Dingen]. Und R. Aqiba? Da geschrieben steht: Er soll nicht essen: (Num 6,3) Wie beim Essen eine olivengroße [Menge] auch bei allen anderen verbotenen Dingen eine olivengroße [Menge]. Die Rabbanan lehrten: Frische und getrocknete Trauben soll er nicht essen. (Num 6,3)

 423 mNaz 6,1.

bNazir 38b

  Jalkut Schimoni Numeri

Damit er schuldig ist wegen dieser für sich und wegen jener für sich. Von hier kannst du auf alle [zum Essen] verbotenen Dinge in der Tora schließen: Wie es hier eine Art und zwei Namen sind, und er schuldig ist wegen dieser für sich und wegen jener für sich, so ist man auch bei allen [zum Essen] verbotenen Dingen, die in der Tora [genannt] sind, die von einer Art sind und bei denen es zwei Namen gibt, wegen des einen für sich und wegen des anderen für sich schuldig. Usw. [in bNazir 38b].

Dies schließt neuen Wein und Trauben ein. SNum § 24

Alle Tage seines Nasiräats [darf er nichts essen,] von allem, was vom Weinstock hergestellt wird. (Num 6,4) Die Schrift will dich lehren, dass wenn er [etwas] Olivengroßes von all dem gegessen hat, erhält er die 40 [Hiebe]. 424 Von hier kannst du auf alle Verbote, die in der Tora sind, schließen: Wenn bei dem, was aus dem Weinstock hervorgeht, das keinem absoluten Verbot unterliegt und nicht zur Nutznießung verboten ist und für das es eine Erlaubnis nach dem Verbot gibt, das eine mit dem anderen auf Olivengröße zusammengerechnet wird, so ist es eine Schlussfolgerung, dass bei den übrigen Verboten, die in der Tora sind, die einem absoluten Verbot unterliegen und zur Nutznießung verboten sind und für die es keine Erlaubnis nach dem Verbot gibt, das eine mit dem anderen zur Olivengröße zusammengerechnet werden sollte. Von allem, was vom Weinstock hergestellt wird. (Num 6,4) Soll ich etwa verstehen, auch Blätter und Zweige sind im Schriftsinn [enthalten]? Die Bibel lehrt: Von den Kernen oder der Haut der Beeren [darf er nicht essen]. (Num 6,4) Wie die Spezialregel Früchte und als Früchte Untaugliches besonders hervorhebt, so habe ich auch [hier in der allgemeinen Aussage] nichts anderes als Früchte und als Früchte Untaugliches. R. Eliezer sagt: 425 Von allem, was [vom Weinstock] hergestellt wird. (Num 6,4) Auch Blätter und Zweige sind im Schriftsinn [enthalten].

bPes 21b

R. Abbahu sagte, R. Eleazar habe gesagt:

 424 Vgl. mNaz 6,1; tNaz 4,1; bNaz 37b; NumR 10,9. 425 bNaz 34b.

Naso  

Überall, wo es heißt „man soll nicht essen“, „du sollst nicht essen“, „ihr sollt nicht essen“, ist es sowohl als Verbot des Essens, als auch als Verbot der Nutznießung zu verstehen, bis die Schrift es dir ausdrücklich [anders] hervorhebt, wie sie es beim Aas hervorgehoben hat: Dem Fremden darfst du es geben, und dem Fremden darfst du es verkaufen. (Dtn 14,11) Und siehe, beim Nasiräer sagte der Barmherzige: Von den Kernen und bis [an] die Haut darf er nichts essen. (Num 6,4)

bPes 23a

Und [doch] haben wir gelernt, man darf für den Nasiräer Wein als Erub 426 verwenden. Dort ist es anders, denn es steht geschrieben „sein Nasiräat“. Sein Nasiräat gehört ihm. Abaje sagte: Hat er Kerne gegessen, erhält er zwei [Hiebe]. Hat er die Haut von Beeren gegessen, erhält er zwei [Hiebe]. Hat er Kerne und Haut von Beeren gegessen, erhält er drei [Hiebe].

bNazir 38b

Rabba sagte: Er erhält nur einen [Hieb], [denn] man schlägt nicht wegen [der Übertretung] von allgemein Verbotenem. / DIES SIND KERNE UND JENE SIND HÄUTE. KERNE (‫ )חרצנים‬IST DAS ÄUßERE (‫)חיצונים‬ JEHUDAS.

(94) UND

HÄUTE (‫)הזוגים‬

SIND DAS INNERE,

WORTE R.

bNazir 34b

R. JOSE SAGT: DAMIT DU DICH NICHT IRRST: WIE BEI DER GLOCKE (‫ )זוג‬BEIM VIEH. DAS ÄUßERE IST DIE GLOCKE (‫ )זוג‬UND DAS INNERE DER KLÖPPEL. 427 P570F

Rab Josef sagte: Nach wem übersetzt man „mipurzanim we-ad izurim“? 428 Nach R. Jose.

bNazir 39a

DAS MINIMUM IST: ZWEI KERNE UND EINE HAUT, WORTE DES [R. ELEAZAR BEN AZARJA]. 429

SNum § 24

Von den Kernen und bis [an] die Haut darf er nichts essen. (Num 6,4)

 426 Mittel, das verwendet wird, um die Grenzen des Haushalts zu vergrößern, sodass mehr Bewegungsfreiheit auf Schabbat besteht. 427 mNaz 6,2. Vgl. Raschi zu Num 6,4. 428 „Von den Kernen bis zu den Häuten“, Targum Onkelos zu Num 6,4. 429 mNaz 6,2.

  Jalkut Schimoni Numeri

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er [von dieser Verpflichtung auch] nicht bei Heißhunger befreit ist. 430 Denn in einer Schlussfolgerung wäre [es möglich zu schließen]: Wenn [die Schrift] am Versöhnungstag, dem Gewichtigeren, [jemanden] bei Essen aus Heißhunger [von Strafe] befreit, 431 um wie viel mehr sollte der Nasiräer, das Leichtere, bei Essen aus Heißhunger [von Strafe] befreit sein. Die Bibel lehrt [aber]: Von den Kernen und bis [an] die Haut darf er nichts essen. (Num 6,4) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Von allem, was vom Weinstock hergestellt wird. (Num 6,4) Die Allgemeinregel [lautet]: Des Weins und des berauschenden Getränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Die Sonderregel [lautet]: Weinessig und Rauschgetränkessig. (Num 6,3) Allgemeinregel und Sonderregel: In der Allgemeinregel ist nur [enthalten], was in der Sonderregel [enthalten] ist: Da die Sonderregel Früchte und als Früchte Untaugliches besonders hervorhebt[, so habe ich auch in der Allgemeinregel nur Früchte und als Früchte Untaugliches]. Um die Kerne und die Häute einzuschließen, die [als] Früchte [gelten] und als Früchte untauglich sind. Oder: Wie die Sonderregel vollständige Früchte besonders hervorhebt, so habe ich auch [in der Allgemeinregel] nichts anderes als vollständige Früchte? Du kannst sagen: Und welche vollständigen Früchte gäbe es, die nicht [bereits] erwähnt worden sind? Du darfst also nicht gemäß der letzten Formulierung schlussfolgern, sondern musst gemäß der ersten [schlussfolgern]: Da die Sonderregel Früchte und als Früchte Untaugliches besonders hervorhebt, so habe ich auch [in der Allgemeinregel] nichts anderes als Früchte und als Früchte Untaugliches. Um die Kerne und die Häute einzuschließen, die [als Früchte gelten] und als Früchte untauglich sind. Wenn ich es aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen kann, was lehrt die Schrift [dann mit]: Von den Kernen und bis [an] die Haut darf er nichts essen? (Num 6,4) Vielmehr [ist es gesagt], um dich zu lehren: [Bei einer] Allgemeinregel, die du zu einer Sonderregel hinzufügst, kannst du nicht entsprechend der Sonderregel

 430 Vgl. bNed 34b; bNaz 14b. 431 Vgl. mJoma 8,6; bJoma 80b.

Naso  

schlussfolgern, um etwas aus der Allgemeinregel auszuschließen, bis die Schrift [es] dir besonders hervorhebt, wie sie es dir beim Nasiräer besonders hervorgehoben hat. 432 Alle Tage seines Nasiräats. (Num 6,4) Um die Tage nach seinem Nasiräat den Tagen während seines Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichzustellen. 433 Oder [man könnte meinen], er sei nur solange verpflichtet, bis er sein Nasiräat vollendet hat. 434 Die Bibel lehrt: Und danach darf der Nasiräer Wein trinken. (Num 6,20) Nach allen Handlungen, [die ein Nasiräer ausführen muss,] Worte R. Eliezers. 435 Alle Tage seines Nasiräatsgelübdes. (Num 6,5)

SNum § 25

Siehe, die Schrift geht damit von der Regelung des Wein[trinkens] weg und geht dazu über, über das Scheren zu lehren. / Alle Tage seines Nasiräatsgelübdes. (Num 6,5)

(95)

Sein Gelübde hängt an seinem Nasiräat, aber sein Nasiräat hängt nicht an seinem Gelübde. 436 Kein Schermesser gehe über sein Haupt. (Num 6,5) Um den, der schert, dem gleichzustellen, der sich scheren lässt. R. Jochanan sagte im Namen von R. Simeon: An drei Stellen verdrängt die Halacha 437 einen Bibelvers: Die Tora sagt: Mit Staub. (Lev 17,13) Und die Halacha sagt mit jedem Gegenstand. Die Tora sagt: Mit einem Schermesser. (Num 6,5) Und die Halacha sagt mit jedem Gegenstand. Die Tora sagt: Eine Blattrolle. (Dtn 24,2) Und die Halacha sagt mit jedem Gegenstand.

 432 Vgl. jTer 11,2; bNaz 35a-b. 433 Vgl. bNaz 14b. 434 Vgl. mNaz 6,9. 435 bNaz 46a. 436 Vgl. mNaz 2,4. 437 Eine Gesetzesvorschrift der Rabbinen.

bSota 16a

  Jalkut Schimoni Numeri

bNazir 39b-40b

Die Rabbanan lehren: Schermesser. (Num 6,5) Ich habe nichts anderes als ein Schermesser. Woher [ist zu belegen auch] ausrupfen und abzwacken? Die Bibel lehrt: Er soll heilig sein, sein Haupthaar soll er offen wachsen lassen, (Num 6,5) Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Ich habe nichts anderes als ein Schermesser. Beim Ausreißen, Ausrupfen und Abzwacken ist er [straf]frei. Es steht aber doch geschrieben: Er soll heilig sein. (Num 6,5) Um zu sagen, dass er, wenn er sich mit dem Schermesser geschoren hat, ein Gebot und ein Verbot übertreten hat. Es wird auch gelehrt: Ich habe nichts anderes als ein Schermesser. Woher [ist zu belegen] etwas in der Art von Ausreißen, Ausrupfen und Abzwacken? Die Bibel lehrt. Es soll nicht über sein Haupt gehen. (Num 6,5) Nachdem wir am Ende jedes Ding eingeschlossen haben, warum lehrt die Bibel „Schermesser“? Weil wir sonst nicht lernen würden, dass das letzte Scheren durch ein Schermesser [erfolgen muss]. Vom Aussätzigen ist es nicht möglich zu lernen, da nicht vom Schwereren auf das Leichtere zu schließen ist, um seinetwegen zu erschweren. Rabbi sagt: Das ist nicht notwendig, denn es heißt: Ein Schermesser soll nicht über sein Haupt gehen bis zum Vollwerden. (Num 6,5) Die Tora sagt [damit]: Nach dem Vollwerden [des Nasiräats] hat das Scheren ausschließlich mit dem Schermesser zu geschehen. Und es steht geschrieben: Ein Schermesser soll nicht gehen. (Num 6,5) Um seinetwegen zwei Verbote zu übertreten. Rab Chisda sagte: Um [ihn] wegen eines [ausgerissenen Haares] zu schlagen, wegen zweier [ausgerissener Haare das Nasiräat] aufzuheben, um [es] umzustoßen? Man stößt [es] nur um, wenn das meiste seines Hauptes [geschoren] und mit dem Schermesser [geschoren wurde].

Naso  

Mit dem Schermesser, nicht mit etwas anderem. Lehrt er aber nicht: Woher [ist zu belegen], um alles einzuschließen, was [Haar] entfernt? Sage vielmehr: Wie [mit] einem Schermesser. Dort haben wir gelernt: Drei müssen sich scheren und ihr Scheren ist ein Gebot: Der Nasiräer, der Aussätzige und die Leviten. Und sie alle haben, wenn sie sich nicht mit dem Schermesser geschoren oder zwei Haare zurückgelassen haben, nichts getan. Ihr Scheren ist Gebot. Einverstanden [damit]. Wolltest du aber sagen, da es wegen des Entfernens des Haares geschieht, und sogar [mit einem Enthaarungsmittel]. Er lehrt uns, dass dies nicht so ist. Er lehrt: Und alle, die sich nicht mit dem Schermesser scheren. Einleuchtend ist dies beim Nasiräer, denn es steht geschrieben: Ein Schermesser soll nicht über sein Haupt gehen. (Num 6,5) Und über den Levit steht geschrieben: Sie sollen ein Schermesser über ihren ganzen Leib gehen lassen. (Num 8,7) Woher aber ist das Schermesser für den Aussätzigen [zu belegen]? Wolltest du sagen, von den Leviten [gibt es einen Beleg]. Es gibt [ein Argument] zur Widerlegung: Da bei den Leviten das Schwingen des Körpers erforderlich ist, solltest du sagen, dass das bei einem Aussätzigen nicht [der Fall] ist. Wollest du aber vom Nasiräer her argumentieren[, ist zu erwidern]: Da das Opfer des Nasiräer Brot erfordert, solltest du sagen, dass das beim Aussätzigen nicht [der Fall] ist. Wenn es aber nicht [als Beleg] von einem kommt, komme [der Beleg] von beiden. So [zeigt es] die Widerlegung: Wenn bei den Leviten das Schwingen des Körpers erforderlich ist, / diene der Nasiräer als Beweis. Wenn es für den Nasiräer so ist, dass [für sein Opfer] Brot erforderlich ist, mögen die Leviten als Beweis dienen und [es gelte] der Gegenbeweis: Die Eigenheit des einen gleicht nicht der Eigenheit des anderen. Das bei ihnen Gemeinsame ist, dass bei ihnen ein Scheren mit dem Schermesser erforderlich ist, daher bringe ich auch für den Aussätzigen [das Argument], da bei ihm ein Scheren erforderlich ist, dass sein Scheren auch mit dem Schermesser geschehen muss.

(96)

  Jalkut Schimoni Numeri

Rabba 438 aus Barnisch sagte zu Rab Aschi: Es gibt aber einen Gegenbeweis: Das ihnen Gemeinsame ist, dass es für sie keine Armenopfer gibt. 439 Rabba bar Scharbeja 440 sagte zu Rabba: Hat nicht der Lehrer als wesentlichen Punkt gelehrt: Es ist nicht möglich, vom Aussätzigen zu lehren, man könne keinen Schluss vom Leichteren auf das Schwerere ziehen, um seinetwegen zu erschweren. Dann aber hat er gesagt, dass eine Schlussfolgerung gezogen werden solle. Durch einen [anderen] Schluss ist es aber nicht zu erschließen. Er sagte zu ihm: Das eine nach unseren Lehrern, das andere nach R. Eliezer. bNazir 44a

Sollte denn nicht von der Verunreinigung beim Scheren [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere geschlossen werden, dass beim Scheren der Scherende nicht wie der Geschorene ist? Wenn bei der Verunreinigung, die das ganze [Nasiräat] ungültig macht, der Verunreinigende nicht dem Verunreinigten gleicht gemacht ist, um wie viel weniger wird beim Scheren, das nur 30 Tage ungültig macht, der Scherende wie der Geschorene gemacht? Ein Vers sagt: Ein Schermesser gehe nicht über sein Haupt. (Num 6,5) Hieraus ist zu lesen: Weder gehe er darüber, noch gehe etwas anderes darüber. Sollte denn nicht vom Wein [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere geschlossen werden, dass das Scheren von seiner Allgemeinregel nicht [ausnahmsweise] erlaubt ist? Wenn der Wein, der [das Nasiräat] nicht ungültig macht, von seiner Allgemeinregel nicht [ausnahmsweise] erlaubt ist, um wie viel weniger sollte das Scheren, das [das Nasiräat] ungültig macht, von seiner Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt sein. Der Barmherzige sagte „sein Haupt“ 441, und der Barmherzige sagte „sein Bart“. Sollte denn nicht vom Wein [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere geschlossen werden, dass das Scheren die Regel nicht ungültig macht? Wenn der Wein, der von seiner Allgemeinregel nicht [ausnahmsweise] erlaubt ist, es nicht ungültig macht, um wie viel weniger macht es das Scheren ungültig, das von seiner Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt ist. Bei der Sache ist ein Wachsen des Haars [vorausgesetzt], das es nicht gibt.  438 bNaz 40b: Rab Acha. 439 Wohl aber für den Aussätzigen. 440 bNaz 40b: Rab ben Mescharscheja. 441 Lev 14,9.

Naso  

Sollte denn nicht vom Scheren [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere geschlossen werden, dass der Wein 30 Tage ungültig macht? Wenn das Scheren, das von seiner Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt ist, es ungültig macht, um wie viel mehr macht es der Wein ungültig, der von seiner Allgemeinregel her nicht [ausnahmsweise] erlaubt ist? Der Grund hierbei ist vielmehr, dass zur Sache Haarwuchs [erforderlich ist und] er sich in Bezug auf Wein auf sein Haar bezieht. Bis die Tage voll sind, die er sich als Nasiräer JHWH geweiht hat. (Num 6,5)

SNum § 25

Woher [ist zu belegen, dass] du sagst: WENN ER GESAGT HAT: „SIEHE, ICH WILL EIN NASIRÄER AUF UNBESTIMMT [ZEIT] SEIN“, HAT ER SEINER PFLICHT GENÜGT, WENN ER SICH AM 31. TAG SCHERT UND [AUCH], WENN ER SICH AM 30. TAG SCHERT? 442 Die Bibel lehrt: Bis die Tage voll sind. (Num 6,5) Und die Tage seines Nasiräats sind bereits voll. Oder sogar: Wenn er gesagt hat: „Siehe, ich will 31 Tage ein Nasiräer sein“. Wenn er sich am 30. Tag schert, hat er seiner Pflicht genügt? Die Bibel lehrt: Bis seine Tage voll sind. (Num 6,5) Die Tage seines Nasiräats sind [in diesem Fall] noch nicht voll. Oder sogar: Wenn er gesagt hat: „Siehe, ich will 100 Tage ein Nasiräer sein“. Wenn er sich am 31. Tag schert, hat er seiner Pflicht genügt? Die Bibel lehrt: Bis seine Tage voll sind. (Num 6,5) Und sie sind noch nicht voll. Ich habe hier nur den, für den es ein Ende seines Nasiräats gibt. 443 Woher [ist zu belegen, auch für] einen Nasiräer auf Lebenszeit? Die Bibel lehrt: Alle Tage seines Nasiräats soll er heilig sein. (Num 6,8) Um den Nasiräer auf Lebenszeit einzuschließen. / Heilig sei er. (Num 6,5) Das ist die Heiligkeit seines Haares. 444 Oder ist nicht vielmehr die Heiligkeit seines Körpers [gemeint]? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Heilig ist er JHWH. (Num 6,8) Siehe, von der Heiligkeit des Körpers ist die Rede. 445  442 mNaz 3,1. Vgl. tNaz 2,10; tMeg 1,9; bNaz 16a; NumR 10,10. 443 Vgl. mNaz 1,3. 444 Vgl. NumR 10,10; Raschi zu Num 6,5.

(97)

  Jalkut Schimoni Numeri

Was lehrt die Schrift dann [mit]: Heilig sei er? (Num 6,5) Das ist die Heiligkeit des Haares. Heilig sei er. (Num 6,5) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Der Nasiräer schere sich am Eingang des Stiftszeltes. (Num 6,18) Ich habe [hier] nur, dass das Haar dessen, der sich seinem Gebot gemäß schert, verboten ist. 446 Woher [ist zu belegen, auch] wenn Räuber (ληστής) ihn scheren, erklärt man es als verboten? 447 Die Bibel lehrt: Heilig sei er. (Num 6,5) In jedem Fall. Heilig sei er. (Num 6,5) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Das Haar seines Hauptes lasse er frei wachsen. (Num 6,5) Ich habe [hier] nur, dass an dem, der Haar hat, die Heiligung vollzogen wird. Woher [ist zu belegen, auch] an dem, der kein Haar hat? 448 Die Bibel lehrt: Heilig sei er. (Num 6,5) In jedem Fall, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn siehe, es heißt bereits: Denn die Weihe seines Gottes ist auf seinem Haupt. (Num 6,7) [Egal,] ob er Haare hat oder ob er keine Haare hat. 449 Was lehrt die Bibel also [mit]: Heilig sei er? (Num 6,5) Nach der Weise, wie wir es beschrieben haben. bNazir 5a-b

EIN UNBESTIMMTES NASIRÄAT [HAT] 30 TAGE. 450 Woher ist das [zu belegen]? Rab Mattena sagte:  445 Vgl. Raschi zu Num 6,8. 446 Vgl. bQid 57b. 447 Vgl. mNaz 6,3; mOrla 3,3; bTem 34a. 448 Vgl. SZ 241,24-26. Vgl. bNaz 46a-b. 449 tNaz 1,5. 450 mNaz 1,3.

Naso  

Ein Vers sagt: Heilig sei er. (Num 6,5) „Sei er” (‫ – )יהיה‬ist nach der Gematria 30. Bar Padda 451 sagte: Entsprechend [der Wiederholung] von „Nasiräer”, „Nasiräat“, die in der Tora erwähnt werden: 30 weniger eines. Und sollte Rab Mattena [es] nicht auch aus [der Wiederholung] von „Nasiräer”, „Nasiräat“ lehren? Diese [Wörter sind notwendig] um zu lehren. Des Weins und des Rauschgetränks soll er sich enthalten. (Num 6,3) Um [ihm] den gebotenen Wein wie den freiwilligen Wein zu verbieten. Gelobt er, Nasiräer zu sein. (Num 6,2) Das lehrt, dass ein Nasiräat auf ein Nasiräat treffen kann. Und bar Padda sagte: Du hast nicht eines unter ihnen, das nicht zur Auslegung dient! Da dieses auf die Zahl [weist, weisen] alle [anderen] auch auf die Zahl. Wir haben gelernt: EIN UNBESTIMMTES NASIRÄAT [HAT] 30 TAGE. 452 Einverstanden, nach Rab Mattena ist es gut, aber für Rab Padda ist es ein Problem. Er würde dir sagen: Da noch der 30. Tag hinzukommt, an dem er sich scheren und sein Opfer darbringen muss, um für ihn Entsühnung zu erwirken, deswegen lehrt er 30 [Tage]. Sage, [es ist] wie ich [es] gelernt habe: Bis zum Vollwerden der Tage. (Num 6,6)

bNazir 6b-7a

Soll ich etwa verstehen, ein Minimum an zwei Tagen? Die Bibel lehrt: Heilig sei er, das Haar seines Hauptes lasse er frei wachsen. (Num 6,5) Es gibt kein Wachsen des Haars in weniger als 30 Tage,Worte R. Joschijjas. Rabbi 453 sagt: Das ist nicht notwendig. Bis zum Vollwerden der Tage. (Num 6,6) Dies sind die Tage, die man braucht, damit [ein Monat] voll wird, nämlich 30. Ist es denn nicht Rab / Mattena, der es wie R. Joschijja sagte, und Bar Padda, der es wie Rabbi sagte?  451 bNaz 5a: Bar Kappara. 452 mNaz 1,3. 453 bNaz 7a: R. Jonatan.

(98)

  Jalkut Schimoni Numeri

Rab Mattena würde dir sagen: Alle meinen[, es sind] 30 [Tage] und hier streiten sie hier über das „bis“. R. Joschijja meint, „bis“ – und nicht insgesamt. Und Rabbi meint, „bis“ – und zwar insgesamt. Ein Meister sagte: Dies sind die Tage, die notwendig sind, um [einen Monat] voll zu machen, nämlich sozusagen 30. Und [wenn] du sagst, eine Woche, gibt es denn ein Fehlen [eines Tages in einer Woche]? Und [wenn] du sagst, ein Jahr, wer zählt [es] denn nach Tagen?! Es steht ja geschrieben: Nach den Monaten des Jahres. (Ex 12,2) Monate zählst du zu einem Jahr [zusammen], aber nicht die Tage zu einem Jahr. HAT SICH JEMAND MIT DEM HAAR EINES NASIRÄERS [EINE FRAU] ANGETRAUT, IST SIE NICHT ANGETRAUT. 454 bQid 57b

Woher [ist das zu belegen]? Weil ein Vers sagt: Heilig sei er, das Haar seines Hauptes lasse er frei wachsen. (Num 6,5) Der Wuchs seines [Haars] ist heilig. Wenn [es so ist, gilt]: Wie das Geheiligte seinen Geldwert einschließt und profan wird, so auch das Haar eines Nasiräers. Denn wir lesen nicht „Heiliger“, wir lesen „heilig“.

bTaan 11a-b

Samuel sagte: Jeder, der im Fasten verweilt, wird Sünder genannt, denn es heißt: Er entsühnt ihn dafür, dass er sich an der Seele versündigt hat. (Num 6,11) An welcher Seele aber hat er sich versündigt? Vielmehr, weil er sich selbst mit [Entzug von] Wein gequält hat. Und sind nicht die Dinge [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere [zu folgern]: Wenn dieser, der sich nur mit [Entzug von] Wein gequält hat, ein Sünder genannt wird, um wie viel mehr der, der sich mit [Entzug von] allen Dingen gequält hat. R. Eleazar sagt: Er wird Heiliger genannt, denn es heißt: Heilig sei er, das Haar seines Hauptes lasse er frei wachsen. (Num 6,5)

 454 mQid 2,9.

Naso  

Wenn dieser, der sich nur mit [Entzug von] Wein gequält hat, ein Heiliger genannt wird, um wie viel mehr jemand, der sich sich mit [Entzug von] allen Dingen gequält hat. 455 Und Samuel wird ja auch ein Heiliger genannt. Bezieht sich das auf ihn selbst? Und nach R. Eleazar wird der ein Sünder genannt, der seine Seele verunreinigt. Kann R. Eleazar [das] gesagt haben? R. Eliezer sagte doch: Stets betrachte sich der Mensch, als wohne Heiliges in seinem Inneren, denn es heißt: In deiner Mitte wohnt der Heilige, ich werde nicht in die Stadt kommen. (Hos 11,9) Das ist kein Widerspruch: Das eine gilt von dem, der seine Seele bedrängt. Resch Laqisch sagt: Er wird ein Frommer genannt, denn es heißt: Wer seine Seele entwöhnt 456, ist ein frommer Mann. (Prov 11,17) Einem Gelehrtenschüler ist es nicht erlaubt, im Fasten zu verweilen, weil er die Arbeit für den Himmel verringert. 457 Wenn ein Schüler eines Lehrers im Fasten verweilt, darf ein Hund seine Mahlzeit fressen. / [WER SAGT:] SIEHE, ICH NEHME ES AUF MICH, DAS HAAR [IN DIE LÄNGE] ZU SCHICKEN (‫)לשלח‬, DER IST EIN NASIRÄER. 458 P601F

Und woher [ist es zu belegen,] dass unter „Schicken“ ein Hinzufügen [von Haar] zu verstehen ist? Weil geschrieben steht: Deine Schösslinge (‫ )שלחיך‬wie ein Garten von Granatapfelbäumen. (Cant 4,13) Wenn du aber sagst, [„schicken“ bedeutet] „vorbeigehen“, denn es steht geschrieben: Er schickt Wasser über die Flure? (Ijob 5,10) Der Lehrer erschließt [es] aus der Wiederholung von „Haarwuchs“ (‫)פרע‬: Hier steht geschrieben: Heilig sei er, das Haar seines Hauptes lasse er frei wachsen (‫)פרע‬. (Num 6,5) Und dort steht geschrieben: Und den Haarwuchs (‫ )פרע‬sollen sie nicht [in die Länge] schicken. (Ez 34,20)

 455 Vgl. bNed 10a; NumR 10,15. 456 Andere Bedeutung: Gutes tun. 457 bTaan 11b: Lehre R. Jirmeja bar Abbas. 458 mNaz 1,1.

(99)

bNazir 3a

  Jalkut Schimoni Numeri

Und wenn du willst, sage ich, dass „Schicken“ auch eine Hinzufügung bei Flüssigkeiten ist, um viel Wasser anwachsen zu lassen. bNazir 6b

[Hat jemand gesagt:] Siehe, ich will 100 Tage ein Nasiräer sein und er am hundertsten Tag unrein geworden ist, macht er das ganze hinfällig. R. Eliezer sagt: Er macht nur 30 Tage hinfällig, denn ein Vers sagt: Dies ist das Gesetz des Nasiräers am Tag seines Vollwerdens. (Num 6,13) Die Tora sagt [damit]: Wird er am Tag des Vollwerdens untauglich, gilt für ihn das Gesetz des Nasiräers.

SNum § 25

Das Haar seines Hauptes lasse er frei wachsen. (Num 6,5) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Am siebten Tage aber soll [der Aussätzige] alles Haar seines Hauptes scheren. (Lev 14,9)

Auch der Nasiräer ist in dem Schriftsinn [enthalten]. 459

Und wie halte ich [dann] aufrecht: Das Haar seines Hauptes lasse er frei wachsen? (Num 6,5) Bei allen Nasiräatsgelobenden außer bei dem aussätzigen [Nasiräer]. Oder: Sogar bei einem aussätzigen [Nasiräer]? Und wie halte ich [dann] aufrecht: Er soll all sein Haar an seinem Leib scheren? (Lev 14,9) Bei allen übrigen Aussätzigen außer beim Nasiräer. Oder: Auch beim Nasiräer? Die Bibel lehrt: Er soll scheren. (Lev 14,9) Obwohl er ein Nasiräer ist. Das Haar seines Hauptes lasse er frei (‫ )פרע‬wachsen. (Num 6,5) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Und der Aussätzige, der den Ausschlag an sich hat, seine Kleider seien zerrissen und sein Kopf[haar] sei entblößt (‫)פרוע‬. (Lev 13,45) „Entblößt“ (‫[ )פרוע‬bedeutet]: Er lasse [das Haar] frei wachsen (‫)פרע‬. Oder ist nicht vielmehr „entblößt“ in seinem wörtlichen Sinn [gemeint]? Siehe, du kannst schlussfolgern:

 459 Vgl. Sifra metsora perek 2,4; bNaz 41a.

Naso  

Hier heißt es „entblößt“, und dort heißt es „entblößt“. 460 Wie das „Entblößt“, von dem dort die Rede ist, das Wachsenlassen des Haars ist, so ist auch das „Entblößt“, von dem hier die Rede ist, das Wachsenlassen des Haars. Alle Tage seines Nasiräats[gelübdes]. (Num 6,5) Um die Tage nach seinem Nasiräat den Tagen während seines Nasiräats bis zur Darbringung seiner Opfer gleichzustellen. 461 Oder [ist gemeint], er ist nur so lange verpflichtet, bis er sein Nasiräat vollendet hat? Siehe, du kannst schlussfolgern: Da [ihm] Wein und berauschendes Getränk verboten sind[, gilt]: Wenn ich über den Wein gelernt habe, dass [die Schrift] die Tage nach seinem Nasiräat den Tagen während seines Nasiräats bis zur Darbringung seiner Opfer gleichgestellt hat, so sollten wir auch beim Scheren [des Haars] die Tage nach seinem Nasiräat den Tagen während seines Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen. Und weiter [ergibt dies auch] ein Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: Da beim Wein, der nicht ungültig macht, 462 die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir beim Scheren [des Haars], das ungültig macht, / die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen sollten? Nein. Wenn du [es] in Bezug auf den Wein sagst, der von seiner Allgemeinregel her nicht [ausnahmsweise] erlaubt ist, weshalb [die Schrift] die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, solltest du in Bezug auf das Scheren [des Haars] sagen, dass es von seiner Allgemeinregel her erlaubt ist. 463 Deshalb sollten wir bei ihm die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers nicht gleichstellen. Siehe, Unreinheit diene als Beweis, denn sie ist von der Allgemeinregel her erlaubt, 464 und [die Schrift] hat bei ihr die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt. 465 Und sie diene als Beweis für das Scheren [des Haars], denn obwohl es von seiner Allgemeinregel her [ausnahmsweise] erlaubt ist, müssen wir bei ihm die Tage nach

 460 Lev 13,45; Num 6,5. 461 Vgl. bNaz 14b. 462 Vgl. mNaz 6,5. 463 Wenn der Nasiräer nach Num 6,9 und Lev 14,9 totenunrein oder aussätzig geworden ist. 464 Der Nasiräer muss einen Pflichttoten bestatten. 465 Vgl. mNaz 3,3.

(100)

  Jalkut Schimoni Numeri

dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen. Nein. Wenn du es in Bezug auf Unreinheit gesagt hast, die das ganze [Nasiräat] ungültig macht, weshalb [die Schrift] bei ihr die Tage nach dem Vollwerden [des Nasiräats] den Tagen während des Vollwerdens [des Nasiräats] bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, solltest du in Bezug auf das Scheren [des Haars] sagen, dass es nicht das ganze [Nasiräat] ungültig macht. Deshalb sollten wir bei ihm nicht die Tage nach dem Vollwerden [des Nasiräats] den Tagen während des Vollwerdens [des Nasiräats] bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen. Ich kann [es also] nicht aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen. Die Bibel lehrt [aber]: Und danach darf der Nasiräer Wein trinken. (Num 6,20) Darf denn der Nasiräer Wein trinken? Vielmehr ist [das Wort „Nasiräer“] frei, damit man [aufgrund dieses Wortes] schlussfolgert [und in] einem Analogieschluss vergleicht: Hier heißt es „Nasiräer“, und dort heißt es „Nasiräer. 466 Wie [die Schrift] bei dem Nasiräer, von dem dort die Rede ist, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, so sollten wir auch bei dem Nasiräer, von dem hier die Rede ist, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen. Das Haar seines Hauptes lasse er frei (‫ )פרע‬wachsen. (Num 6,5) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Bis die Tage [seines Gelübdes] voll sind. (Num 6,5) WENN

ER [ALLGEMEIN] GESAGT HAT:

SEIN“, 467

„SIEHE,

ICH WILL EIN

NASIRÄER

AUF UNBESTIMMTE

ZEIT

lese ich darüber: Bis die Tage [seines Gelübdes] voll sind. (Num 6,5)

Soll ich etwa verstehen, ein Minimum an Tagen, [d.h.] zwei? 468 Die Bibel lehrt: Er lasse das Haar seines Hauptes frei wachsen. (Num 6,5) Wie viel ist „frei wachsen lassen“? Nicht weniger als 30 Tage, 469 aber etwas mehr als einen Monat: Entweder einen Monat und einen Tag oder einen Monat und zwei Tage.

 466 Num 6,5; Num 6,20. 467 mNaz 3,1. Vgl. tNaz 2,10; tMeg 1,9. 468 Vgl. bNaz 6b; NumR 10,11. 469 Vgl. mNaz 1,3; tAr 1,12.

Naso  

Alle Tage, die er sich JHWH geweiht hat, darf er nicht zu der Seele eines Toten 470 (‫ )נפש מת‬kommen. (Num 6,6)

bNazir 48a-49b

Soll ich etwa verstehen, auch die Seele 471 (‫ )נפש‬eines Viehs ist im Schriftsinn enthalten? Wie bei der Sache, zu der es heißt: Wer die Seele (‫ )נפש‬eines Viehs erschlägt. (Lev 24,18) Die Bibel lehrt: Die Seele eines Toten (‫)נפש מת‬. (Num 6,6) Von der Seele eines Menschen spricht die Schrift. R. Jischmael sagt: Das ist nicht notwendig. Siehe, es [heißt]: Er soll nicht kommen. (Num 6,6) Die Schrift spricht von der Person (‫ )נפש‬eines Menschen, die sich beim Hereinkommen verunreinigen kann. An seinem Vater und an seiner Mutter darf er sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) Aber [die Verunreinigung an] einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, ist ein Gebot. 472 Hätte er es nicht gesagt, hätte ich es durch eine Schlussfolgerung [erschlossen]: Wenn der Hohe Priester, dessen Heiligkeit eine immerwährende Heiligkeit ist, sich an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass sich ein Nasiräer, dessen Heiligkeit nicht eine immerwährende Heiligkeit ist, an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigt. Nein. Wenn du es in Bezug auf den Hohen Priester gesagt hast, der kein Opfer wegen seiner Verunreinigung bringt, / solltest du in Bezug auf den Nasiräer sagen, dass er ein Opfer für seine Verunreinigung bringt. Die Bibel lehrt: An seinem Vater und an seiner Mutter. (Num 6,7) An seinem Bruder und an seiner Schwester darf er sich nicht verunreinigen. Aber er soll sich an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigen. Oder, an seinem Vater und an seiner Mutter soll er sich nicht verunreinigen, aber er soll sich an den übrigen Toten verunreinigen? Du kannst sagen: Es ist ein [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn ein einfacher (ἰδιώτης) Priester, der sich an Verwandten verunreinigen darf, sich nicht an den übrigen Toten verunreinigen darf, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass

 470 Umschreibung für „Leiche“. 471 Umschreibung für „Kadaver“. 472 Vgl. bZeb 100a; bBer 19b; bMeg 3a; bSanh 35a.

(101)

  Jalkut Schimoni Numeri

ein Nasiräer, der sich nicht an Verwandten verunreinigen darf, sich an den übrigen Toten verunreinigen darf. Wenn es nun heißt: An seinem Vater und an seiner Mutter (Num 6,7) [bedeutet das]: An seinem Vater und an seiner Mutter darf er sich nicht verunreinigen, aber er verunreinigt sich für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist. Bevor also [die Schrift es] sagt, kann ich [es] durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Es sind Allgemeinregeln in Bezug auf den Hohen Priester gesagt, 473 und es sind Allgemeinregeln in Bezug auf den Nasiräer gesagt. 474 Wie die Allgemeinregeln, die in Bezug auf den Hohen Priester gesagt sind[, lauten], er darf sich nicht an seinem Vater und an seiner Mutter verunreinigen, aber er muss sich an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigen, so [lauten] auch die Allgemeinregeln, die in Bezug auf den Nasiräer gesagt sind, er darf sich nicht an seinem Vater und an seiner Mutter verunreinigen, aber er muss sich für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigen. Oder du hast alles auf folgende Weise: Es sind Allgemeinregeln in Bezug auf den einfachen (ἰδιώτης) Priester gesagt und es es sind Allgemeinregel in Bezug auf den Nasiräer gesagt: Wie die Allgemeinregeln, die in Bezug auf den einfachen (ἰδιώτης) Priester gesagt sind [lauten], dass er sich an seinem Vater verunreinigen darf, so [lauten] die Allgemeinregeln, die in Bezug auf den Nasiräer gesagt sind, dass er sich an seinem Vater verunreinigen darf. Die Bibel lehrt [aber]: An seinem Vater [und an seiner Mutter] darf er sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) Das ist dann ja notwendig zu sagen, dass er sich an seinem Vater in keinster [Weise] verunreinigen darf. Vielmehr [meint] „an seinem Vater“, dass er sich an seinem Vater nicht verunreinigen darf. An seinem Bruder (Num 6,7) darf er sich nicht verunreinigen, aber er verunreinigt sich an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist. An seiner Mutter. (Num 6,7) Gemäß Analogieschluss nach Rabbi. 475 An seiner Schwester. (Num 6,7)

 473 Lev 21,11. 474 Num 6,6. 475 Vgl. bNaz 48a.

Naso  

Gemäß dem, was gelehrt wird: Siehe, jemand ging, um sein Pesach[lamm] zu schächten oder seinen Sohn zu beschneiden [und hörte, dass ihm jemand gestorben ist, so] könnte man meinen, er solle sich [an dem Toten] verunreinigen. Du hast [in der Schrift] gesagt: Er soll sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) Man könnte meinen, er solle sich [auch] nicht an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigen. Die Bibel lehrt: An seiner Schwester. (Num 6,7) An seiner Schwester soll er sich nicht verunreinigen, aber an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, soll er sich verunreinigen. R. Aqiba sagt: Person (‫)נפש‬. (Num 6,6) Das sind die entfernt [Verwandten]. 476 Eines Toten (‫)מת‬. (Num 6,6) Das sind die eng Verwandten. An seinem Vater und an seiner Mutter. (Num 6,7) An seinem Vater und an seiner Mutter soll er sich nicht verunreinigen, aber er soll sich an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigen. An seinem Bruder. (Num 6,7) Denn wenn er ein Hoher Priester und ein Nasiräer ist, soll er sich nicht an seinem Bruder verunreinigen, aber er soll sich an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigen. An seiner Schwester. (Num 6,7) Gemäß dem, was gelehrt wird. Und dass es nach R. Aqiba ein Analogieschluss nach Rabbi ist, ist woher [zu belegen]? Nach dem, dass er sagte: Wenn er ein Hoher Priester und ein Nasiräer ist, soll er sich nicht an seinem Bruder verunreinigen, aber er soll sich an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigen: Wie ich einen Hohen Priester für sich habe, habe ich einen Nasiräer. Und woher ist es nach R. Jischmael [zu belegen], wenn er Hoher Priester und Nasiräer ist?

 476 Vgl. bZeb 100a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Nachdem der Barmherzige ein Verbot in Bezug auf einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, erlassen hat: Wie ich ein Verbot habe, kann ich zwei Verbote haben. Wozu heißt es „an seiner Schwester“? Man könnte meinen, er habe in Bezug auf einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, dem Nasiräer und dem Hohen Priester ein Verbot erlassen, aber Beschneidung und Pesach, bei denen Ausrottung [bei Unterlassung erfolgt], verunreinigt man sich auch für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, nicht. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. 477 Und nach R. Aqiba? Da er [den Fall] des Hohen Priesters nicht für sich lehrt, lehrt er [auch] nicht [den Fall]: Ist er Hoher Priester und Nasiräer. Er entnimmt es [aus der Formulierung] „an seiner Schwester“ 478. An seinem Vater und an seiner Mutter. (Num 6,7) [Die Formulierung] ist notwendig, denn hieße es nur „an seinem Vater“, könnte man meinen, der Grund läge für uns darin, dass er sich nicht [an ihm] verunreinigen solle, da [nur] allgemein die Annahme besteht[, es sei der Vater], an seiner Mutter aber, von der es sicher ist, dass sie ihn geboren hat, dürfe er sich verunreinigen. Nein. Hätte aber der Barmherzige nicht „seine Mutter“ geschrieben, hätte man meinen können, an seiner Mutter dürfe er sich deshalb nicht verunreinigen, weil die Nachkommenschaft nicht nach ihr geht. An seinem Vater aber [dürfe er sich verunreinigen], weil ein Meister zitiert: Nach ihren Familien, nach dem Haus ihrer Väter. (Num 1,2) Sage, um sich an ihr verunreinigen zu dürfen. Dass [dies] nicht [der Fall ist,] das lehrt er uns. bNazir 42b

(102)

Es wird gesagt: Rabbah sagte, Rab Huna habe gesagt: In der Schrift steht ohne Zweifel geschrieben: Er soll sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) Dementsprechend / heißt es: Er soll nicht zu einer [toten] Person kommen. (Num 6,6) Um in Bezug auf die Unreinheit zu verwarnen, um in Bezug auf das Kommen zu verwarnen, aber nicht eine Verunreinigung und eine [zweite] Verunreinigung. Rab Josef sagte:

 477 Vgl. bZeb 100a. 478 bNaz 49a: an seinem Bruder.

Naso  

Selbst bei einer Verunreinigung und einer [zweiten] Verunreinigung, von der Rab Huna sprach[, gilt]: Hat ein Nasiräer in einem Gräberhaus gestanden, und sie reichen ihm seinen Toten und einen anderen Toten und er hat ihn berührt, ist er schuldig. Abaje erwiderte: Hat ein Nasiräer einen Toten auf seiner Schulter getragen und sie reichen usw. 479, könnte man meinen, er sei schuldig. Die Bibel lehrt: Er soll nicht entweihen. (Lev 21,12) Derjenige, der nicht entweiht ist, ausgenommen derjenige, der entweiht ist und [bei einem Toten] steht. Er sagte zu ihm: Es wird dir [aus] der Mischna erschwert, denn wir haben gelernt: WENN ER SICH AN EINEM TOTEN VERUNREINIGT HAT [DEN GANZEN TAG LANG, IST NUR EINMAL SCHULDIG]. 480 Hat man zu ihm gesagt: Verunreinige dich nicht, verunreinige dich nicht, ist er schuldig wegen jeder einzelnen [Verunreinigung]. Warum denn, er hat sich ja bereits verunreinigt? Das ist kein Widerspruch: Hier, wenn Verbindungen [zum Toten bestehen], dort wenn keine Verbindungen [bestehen]. Und eine Verunreinigung durch Verbindungen ist aus der Tora [belegbar]? Hat nicht R. Jannai gesagt: Eine Verunreinigung durch Verbindungen haben sie nur bei der Sache der Hebe und bei Heiligem 481 gesagt, nicht aber beim Nasiräer und bei dem Zubereiten des Pesachs. Wenn du nun gesagt hast, dass [Verunreinigung durch Verbindungen] aus der Tora [belegbar ist], welchen Unterschied [macht das]? Hier ist von der [Verunreinigung] durch Verbindungen von Mensch zu Mensch [die Rede], dort von Verbindungen zwischen einem Mensch und einem Toten. Es wird gelehrt: R. Aqiba sagt: Person (‫)נפש‬. (Num 6,6) Das sind die entfernt Verwandten. usw. 482

 479 Ihm einen anderen Toten. 480 mNaz 6,4; mMak 3,8. 481 Die Opfergaben. 482 Vgl. bNaz 48b; bBer 19b.

bZeb 100a

  Jalkut Schimoni Numeri

Und an seiner Schwester. (Num 6,7) Was lehrt die Bibel damit? Siehe, wenn jemand geht, um sein Pesach zu schächten. usw.

Die Bibel lehrt: Und an seiner Schwester (Num 6,7) darf er sich nicht verunreinigen. An einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, darf er sich verunreinigen. 483 bBer 20a

Warum? Man sollte sagen: Keine Weisheit, keine Einsicht gegenüber JHWH. (Prov 21,30) Überall, wo der Name [Gottes] entweiht wird, erweise man einem Lehrer keine Ehre. Dort ist es anders, denn es steht geschrieben: Und an seiner Schwester, (Num 6,7) und wir folgern daraus. Dann, wenn man etwas nicht tut, ist es anders.

bNazir 44a

Dass eine Verunreinigung aus ihrer Allgemeinregel nicht [ausnahmsweise] erlaubt, ist vom Wein [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere [zu erschließen]: Wenn der Wein, der [das Nasiräat] nicht ungültig macht, nicht aus seiner Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Verunreinigung, die es ungültig macht, nicht aus ihrer Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt ist? Die Bibel lehrt: An seinem Vater und an seiner Mutter soll er sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) Aber er soll sich an einem Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigen.

SNum § 26

An seinem Vater und an seiner Mutter, an seinem Bruder und an seiner Schwester. (Num 6,7) Aber es heißt nicht, an seinem Sohn und an seiner Tochter. Weil Minderjährige nicht Nasiräer werden können. 484 Er darf sich nicht an ihnen bei ihrem Tode verunreinigen. (Num 6,7)

(103)

Bei ihrem Tode darf er sich nicht verunreinigen. Aber er darf sich / an ihrem Aussatz und an ihrem Ausfluss verunreinigen. 485  483 Die Stelle aus bZeb 100a bietet eine ausführliche Parallelüberlieferung, die hier anzitiert wird, weil sie mit zu berücksichtigen ist. 484 Vgl. bNaz 47b-48a; NumR 10,11.

Naso  

usw. wie im Abschnitt „Sprich zu den Priestern“ geschrieben steht, im Vers „eine tote Person“.

Bei ihrem Tode darf er sich nicht verunreinigen. Aber er muss bei der Grabrede und der [Kondolenz]Reihe dabeistehen. in § 728

Denn die Weihe seines Gottes. (Num 6,7) Ob er [Haar] hat oder ob er kein [Haar] hat, Worte R. Jonatans. Alle Tage seiner Weihe ist er JHWH heilig. (Num 6,8) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Bis die Tage voll sind, die er sich JHWH geweiht hat. (Num 6,5) Ich habe [hier] nur den, dessen Nasiräatsweihe begrenzt ist. 486 Woher [ist zu belegen, auch] ein für immer als Nasiräer Geweihter? Die Bibel lehrt: Alle Tage seiner Weihe. (Num 6,8) Um den für immer als Nasiräer Geweihten einzuschließen. Heilig sei er JHWH. (Num 6,8) Das ist die Heiligkeit des Körpers. Oder ist nicht vielmehr die Heiligkeit des Haars [gemeint]? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Heilig sei er. (Num 6,5) Siehe, [hier] ist von der Heiligkeit des Haars die Rede. Was lehrt die Schrift also [mit]: Heilig sei er JHWH? (Num 6,5) Das ist die Heiligkeit des Körpers. [Wenn] jemand sich in einem unreinen Land zum Nasiräer weiht und sich in ein reines Land begibt, könnte man meinen, er solle sich scheren und [dann] ein zweites Mal das Haar wachsen lassen (‫)וישלח פרע‬. Die Bibel lehrt: Heilig sei er. Er lasse das Haar langwachsen (‫)גדל פרע‬. 487

SZ [241]

[Zu einer toten Person (‫)נפש מת‬. (Num 6,6)]

SZ [242]

P630F

Sie sollte sagen: [Zu einem] Toten (‫)מת‬.

 485 bNaz 48a. 486 Vgl. mNaz 1,2-3. 487 Vgl. mNaz 3,5; bNaz 19b; bChul 72a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Was lehrt die Bibel [mit]: Person (‫?)נפש‬ Um das Blut einzuschließen. Man könnte meinen, er solle sich auf einem Wallfahrtsfest für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, verunreinigen. 488 Die Bibel lehrt: An seiner Mutter soll er sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) [Aber] für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, während eines Wallfahrtsfestes muss er sich verunreinigen. Man könnte meinen, er soll sich für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, bei entfernten [Verwandten] verunreinigen. Die Bibel lehrt: An seinem Bruder soll er sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) Für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, bei entfernten [Verwandten] muss er sich verunreinigen. Man könnte meinen, er soll sich für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, bei nahen [Verwandten] während eines Wallfahrtsfestes verunreinigen, aber er soll sich nicht für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, bei entfernten [Verwandten] während eines Wallfahrtsfestes verunreinigen. Die Bibel lehrt: Und an seiner Schwester soll er sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) Für einen Toten[, dessen Bestattung ihm] ein Gebot ist, bei entfernt [Verwandten] während eines Wallfahrtsfestes muss er sich verunreinigen. An seinem Vater und an seiner Mutter, an seinem Bruder und an seiner Schwester soll er sich nicht verunreinigen. (Num 6,7) [Das] schließt die Berührung mit einem Spieß aus. 489 Bei ihrem Tode. (Num 6,7) [Das ist] eine Einschließung einer Sache, die verunreinigen kann wie eine komplette Leiche. Und was schließe ich ein? DIE WIRBELSÄULE UND DEN SCHÄDEL UND DAS HALBE LOG BLUT UND EIN HALBES KAB KNOCHEN UND DAS GLIED VON EINEM TOTEN UND DAS GLIED VON EINEM LEBENDEN, AUF DENEN ENTSPRECHEND FLEISCH IST. 490 Denn die Weihe (‫ )נזר‬seines Gottes ist auf seinem Haupt. (Num 6,7) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass das Nasiräat am Kopf ist. 491

 488 Vgl. bNaz 47b-48a. 489 Vgl. bNaz 54a. 490 mNaz 7,2. 491 Vgl. NumR 10,11.

Naso  

Wenn jemand bei ihm urplötzlich (‫ )בפתע פתאום‬stirbt. (Num 6,9)

bKer 9a

„Plötzlich“ (‫– )פתע‬ das ist ein unabsichtlich [Gebotsübertretender]. Und ebenso heißt es: Und wenn er ihn plötzlich, ohne Feindschaft, hinabgestoßen hat. (Num 35,22)

(104)

„Plötzlich“ (‫ – )פתאום‬das ist [unter Zwang] (‫)אונס‬. Und ebenso heißt es: Da sprach JHWH plötzlich zu Mose. (Num 12,4) Es wird auch gelehrt: „Plötzlich“ (‫ – )פתאום‬das ist vorsätzlich. Und ebenso heißt es: Der Kluge sieht das Böse und verbirgt sich, die Einfältigen (‫ )פתאמים‬aber gehen vorüber und werden gestraft. (Prov 22,3) Wäre dann besser [im] Vers [nur] „plötzlich“ (‫ )פתאום‬geschrieben worden, was der Bedeutung nach „ein unabsichtlich [Gebotsübertretender]“, „vorsätzlich“ und „unter Zwang“ [meinen] kann? In der Bedeutung „unter Zwang“ und „vorsätzlich“ wie wir es gesagt haben, und auch in der Bedeutung des unabsichtlich [Gebotsübertretenden], denn es steht geschrieben: Ein Tor glaubt jedes Wort, aber der Kluge versteht seinen Schritt. (Prov 14,15) Dann wäre doch nicht [im] Vers [zusätzlich] „plötzlich“ (‫ )פתע‬geschrieben worden. Wenn der Barmherzige nur „plötzlich“ (‫ )פתאום‬geschrieben hätte, obgleich die Bedeutung „ein unabsichtlich [Gebotsübertretender]“, „vorsätzlich“ und „unter Zwang“ sein kann, könnte man meinen, ich müsse nur ein Opfer [bei einem unabsichtlich Gebotsübertretenden] bringen, ein Fall, den es in der gesamten Tora gibt, aber bei „unter Zwang“ und „vorsätzlich“ würdest du sagen, [den Fall gibt es] nicht. Daher schrieb der Barmherzige „plötzlich“ (‫)פתע‬, was der unabsichtlich [Gebotsübertretende] ist, um aufzudecken, dass [unter] „plötzlich“ (‫„ )פתאום‬unter Zwang“ und „vorsätzlich“ [zu verstehen ist]. Und auch wegen dieser verpflichtet der Barmherzige [sie zu Opfern]. Wenn jemand bei ihm (‫ )עליו‬stirbt. (Num 6,9) Um den Zweifel[, ob er totenunrein ist oder nicht,] auszuschließen. 492 Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Wenn [die Schrift] dort, wo sie Zwang dem freien Willen nicht gleichgestellt hat, Zweifel der Gewissheit gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier, wo sie Zwang dem freien Willen gleichgestellt hat, Zweifel der Gewissheit gleichstellen sollten?  492 Vgl. tNaz 6,3; bPes 81b; bNaz 63a; NumR 10,13.

SNum § 28

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Bibel lehrt: Wenn jemand bei ihm stirbt. (Num 6,9) Um den Zweifel[, ob er totenunrein ist oder nicht,] auszuschließen. Plötzlich (‫)בפתע פתאום‬. (Num 6,9) Um den Zwang einzuschließen. Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Wenn [die Schrift] dort, wo sie Zweifel der Gewissheit gleichgestellt hat, Zwang dem freien Willen nicht gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier, wo sie Zweifel der Gewissheit nicht gleichgestellt hat, Zwang dem freien Willen nicht gleichstellen sollten? Die Bibel lehrt Plötzlich (‫)בפתע‬. Um den Zwang einzuschließen. Plötzlich (‫)פתאום‬. (Num 6,9) Um den unabsichtlich [Gebotsübertretenden] einzuschließen. Und die Schlussfolgerung ergibt [es auch]: Wenn [die Schrift] dort, wo sie denjenigen nicht schuldig spricht, der vorsätzlich [ein Gebot übertreten hat], denjenigen schuldig spricht, der [es] unabsichtlich [übertreten hat], ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier, wo sie denjenigen schuldig spricht, der vorsätzlich [ein Gebot übertreten hat], den, der [es] unabsichtlich [übertreten hat], schuldig sprechen sollten? 493 Und woher [ist zu belegen], dass er schuldig ist? Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] beim Schwur für etwas Hinterlegtes denjenigen nicht schuldig spricht, der unabsichtlich [betrügt], [und] denjenigen schuldig spricht, der absichtlich [betrügt], 494 ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier, wo sie den schuldig spricht, der unabsichtlich [betrügt], den, der absichtlich [betrügt], schuldig sprechen sollten? Nein. Wenn du es in Bezug auf einen Schwur für etwas Hinterlegtes gesagt hast, bei dem er nicht geschlagen wird, solltest du hier sagen, dass er geschlagen wird. Da er geschlagen wird, braucht er kein Opfer zu bringen. Die Bibel lehrt: Und er sühnt ihn dafür, dass er sich versündigt hat (Num 6,11) Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt:

 493 Vgl. mKer 1,2. 494 Vgl. mSchebu 5,1; bSchebu 37a.

Naso  

Plötzlich (‫ – )בפתע‬das ist ein unabsichtlich [Gebotsübertretender]. Plötzlich (‫ – )פתאום‬das ist unter Zwang. 495 / P638F

P

(105)

Wenn jemand [bei ihm (‫ ])עליו‬stirbt (‫)ימות מת‬. (Num 6,9) Um [den Fall] einzuschließen, dass das Haus über ihm (‫ )עליו‬und über einem Toten zusammenfällt. 496

SZ [242]

P639F

Plötzlich (‫)בפתע פתאום‬. (Num 6,9) Um [den Fall] einzuschließen, dass über ihm [jemand] in einer Gaststube (πανδοκεῖον) stirbt. Und er sein geweihtes Haupt unrein macht. (Num 6,9)

bNazir 18a

Von einem reinen [Nasiräer], der unrein wird, sagt die Schrift, dass er die Entfernung des Haars und das Bringen eines Vogel[opfers] veranlassen muss. Und über den, der das Nasiräat an einem Grab bricht, dass er nicht die Entfernung des Haars und das Bringen eines Vogel[opfer]s veranlassen muss. 497 Und sind die Dinge nicht [durch ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere [zu erschließen]: Wenn ein reiner [Nasiräer], der unrein wird, die Entfernung des Haars und das Bringen eines Vogel[opfer]s veranlassen muss, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass einer, der von Anbeginn an unrein war, die Entfernung des Haars und das Bringen eines Vogel[opfer]s veranlassen muss. Die Bibel lehrt: Und er sein geweihtes Haupt unrein macht. (Num 6,9) Und er [sein geweihtes] Haupt unrein macht. (Num 6,9)

SZ [242]

MAN KÖNNTE MEINEN, DASS SICH EIN NASIRÄER NUR SCHERT, WENN ER EINE KOMPLETTE LEICHE ODER EINE WIRBELSÄULE ODER EINEN SCHÄDEL ODER EIN HALBES LOG [BLUT] ODER EIN HALBES KAB KNOCHEN ODER EIN GLIED VON EINEM LEBENDEN ODER EIN GLIED VON EINEM TOTEN, AN DENEN ENTSPRECHEND FLEISCH IST, BERÜHRT HAT. DA ES [ZUSÄTZLICH] HEIßT: Er ist unrein geworden, (Num 5,12) IST ES EINE EINSCHLIEßUNG [IN BEZUG AUF] DAS GLIED EINES TOTEN UND DAS GLIED EINES LEBENDEN, AN DENEN NICHT ENTSPRECHEND FLEISCH IST. [DA ES HEIßT:] Er ist unrein geworden (Num 6,12) Und er hat unrein gemacht, (Num 6,8) IST ES EINE EINSCHLIEßUNG DES OLIVENGROßEN [STÜCKS VON] EINEM TOTEN GROßEN [STÜCKS VOM] VERWESENDEN UND EINES LÖFFELS VOLL MODER.

 495 Vgl. Raschi zu Num 6,9. 496 Vgl. Raschi zu Num 5,9: Unter demselben Dach. 497 Vgl. NumR 10,13.

UND DES OLIVEN-

  Jalkut Schimoni Numeri

Sein geweihtes [Haupt]. (Num 6,9) EINE EINSCHLIEßUNG DES GERSTENKORNGROßEN KNOCHENS, DER BEI BERÜHREN UND BEI TRAGEN VERUNREINIGT. 498

SNum § 28

Er soll sein Haupt scheren. (Num 6,9) Er soll sein Haupt scheren, er braucht aber nicht all sein Haar zu scheren. 499 Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Da der Aussätzige sich scheren und ein Opfer bringen muss, 500 und der Nasiräer sich scheren und ein Opfer bringen muss[, gilt]: Wenn ich für den Aussätzigen gelernt habe, dass er all sein Haar scheren muss, so muss auch der Nasiräer all sein Haar scheren. Nein. Wenn du es in Bezug auf den Aussätzigen gesagt hast, der sich ein zweites Mal scheren muss, 501 aber ein Nasiräer muss sich nicht ein zweites Mal scheren. Deshalb muss er nicht all sein Haar scheren. Siehe, die Leviten mögen als [Gegen]beweis dienen, die sich nicht ein zweites Mal scheren müssen und [doch] all ihr Haar scheren müssen. 502 Und sie mögen als Beweis für den Nasiräer dienen, dass, obwohl er sich nicht ein zweites Mal scheren muss, er all sein Haar scheren muss. Die Bibel lehrt: Er soll [sein] Haupt scheren. (Num 6,9) Er soll sein Haupt scheren, er braucht aber nicht all sein Haar zu scheren. Am Tage seiner Reinigung. (Num 6,9) An dem Tag, an dem er besprengt wird: Am siebten [Tag]. 503 Du sagst, an dem Tag, an dem er besprengt wird: Am siebten [Tag]. Oder am achten [Tag]? Die Bibel lehrt: Am siebten. (Num 6,9) Wenn am siebten, selbst dann, wenn er nicht besprengt wurde? Die Bibel lehrt: Am Tage seiner Reinigung. (Num 6,9) An dem Tag, an dem er besprengt wird. Am siebten. (Num 6,9) Ich habe [hier] nur: Den siebten. Woher [ist zu belegen, auch] am achten, neunten oder zehnten? Die Bibel lehrt: Er soll sich scheren. (Num 6,9)  498 mNaz 7,2. Vgl. mOh 2,1. 499 Vgl. SZ 242,23-24. 500 Lev 14,9. 501 Lev 14,8-9. 502 Num 8,7. 503 Vgl. Num 19,19; mNaz 6,6; Raschi zu Num 5,9.

Naso  

Ich habe [hier] nur: Bei Tag. Woher [ist zu belegen, auch] bei Nacht? 504 Die Bibel lehrt: Er soll sich scheren [am Tage seiner Reinigung]. (Num 6,9) Ich habe [hier] nur: Das Scheren bei Unreinheit. Woher [ist zu belegen, auch] das Scheren bei Reinheit [am Ende der Weihe]? Die Bibel lehrt: Er soll sich scheren. (Num 6,9) Von hier sagten sie: 505 WIE [GESCHIEHT] DAS SCHEREN BEI UNREINHEIT? Er schert sich, und danach bringt er [das Opfer]. / Wenn er aber [erst das Opfer] gebracht hat und sich danach schert, hat er seiner Pflicht nicht genügt.

(106)

Rab Acha, Sohn von Rab Iqa, sagte: Dies besagt, dass sein größerer Teil als Ganzes gilt, ist [ein Prinzip] der Tora, denn der Barmherzige legt beim Nasiräer offen: Am siebten Tag soll er sich scheren. (Num 6,9) Hier ist es so, dass es ganz geschehen muss, sonst [gilt] immer [das Prinzip]: Sein größerer Teil gilt als Ganzes.

bNazir 42a

WIE [ERFOLGT] DAS SCHEREN [WEGEN] UNREINHEIT? ER LIEß SICH AM DRITTEN UND AM SIEBTEN [TAG MIT ENTSÜNDIGUNGSWASSER] BESPRENGEN, UND ER SCHERT SICH AM SIEBTEN UND BRINGT SEINE OPFER AM ACHTEN [TAG]. UND WENN ER SICH AM ACHTEN [TAG] SCHERT, BRINGT ER SEINE OPFER AM SELBEN TAG, WORTE R. AQIBAS.

bNazir 44b

R. TARFON SAGTE ZU IHM: WELCHEN [UNTERSCHIED] GIBT ES [DANN] ZWISCHEN DIESEM UND EINEM AUSSÄTZIGEN? ER SAGTE ZU IHM: BEI DIESEM IST SEINE REINHEIT VON DEN TAGEN ABHÄNGIG, UND BEIM AUSSÄTZIGEN IST SEINE REINHEIT VOM SCHEREN ABHÄNGIG. UND ER BRINGT SEINE OPFER NUR DAR, WENN DER SONNENUNTEGANG STATTGEFUNDEN HAT. 506 Und am achten Tage. (Num 6,10) Um den siebten [Tag für das Opfer] auszuschließen. Oder ist nicht vielmehr [gemeint]: Um den neunten [Tag für das Opfer] auszuschließen?  504 Vgl. dagegen SZ 242,25-26. 505 Vgl. mNaz 6,6; Num 6,9-10; bNaz 44b. 506 mNaz 6,6. Vgl. NumR 10,13.

SNum § 29

  Jalkut Schimoni Numeri

Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn das, was auf etwas Verbotenes folgt, erlaubt ist, sollte dann nicht das, was auf etwas Erlaubtes folgt, erlaubt sein? Siehe, die Zeit[bestimmung] für das Essen des Pesachs diene als Beweis, dass das, was auf etwas Verbotenes folgt, erlaubt und das, was auf etwas Erlaubtes folgt, verboten ist. So wundere dich auch nicht darüber, dass [hier], obwohl das, was auf etwas Verbotenes folgt, erlaubt ist, das, was auf etwas Erlaubtes folgt, verboten sein soll. Ich kann [es aber] nicht [aus dieser Schlussfolgerung] rechtfertigen. Ich werde es [daher] aus den Opfergaben schlussfolgern: [Die Schrift] hat eine Zeit für die Opfer festgesetzt, und sie hat eine Zeit für die Opfernden festgesetzt. 507 Wenn [die Schrift] die Zeit, die in Bezug auf die Opfer genannt ist [als] „am achten und vom achten [Tag] an weiter“, 508 für geeignet erklärt, so erklären wir die Zeit, die in Bezug auf die Opfernden genannt ist, [als] für „am achten und vom achten [Tag] an weiter“ geeignet. Und weiter [ergibt dies auch ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn die Schrift der Zeit, die in Bezug auf die Opfer genannt ist, die Untauglichen hinzufügt [und trotzdem] „am achten und vom achten [Tag] an weiter“ für geeignet erklärt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir die Zeit, die in Bezug auf die Opfernden genannt ist, bei denen die Schrift die Untauglichen herausnimmt, [als] „am achten und vom achten [Tag] an weiter“ für geeignet erklären müssen? Nein. Wenn du bei der Zeit gesagt hast, die in Bezug auf die Opfer genannt ist, dass sie bei allen Opfern gilt, weshalb [die Schrift] bei ihr „am achten und vom achten [Tag] an weiter“ für geeignet erklärt hat, solltest du bei der Zeit sagen, die in Bezug auf die Opfernden genannt ist, dass sie nicht bei allen Opfernden gilt. Deshalb sollten wir bei ihr nicht „am achten und vom achten [Tag] an weiter“ für geeignet erklären. 509 Ich kann [es so] nicht aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen. Die Bibel lehrt: Der achte. (Num 6,10) Hier heißt es „der achte“, und dort heißt es „der achte“. 510 Wie [die Schrift] bei dem „der achte“, von dem dort die Rede ist, „am achten und vom achten [Tag] an weiter“ für geeignet erklärt, so erklärt man auch bei „der achte“, von dem hier die Rede ist, als „am achten und vom achten [Tag] an weiter“ für geeignet. Zwei Turteltauben / oder zwei junge Tauben. (Num 6,10)

 507 Lev 22,27; Num 6,10. 508 Lev 22,27. 509 Vgl. Lev 14,10; Lev 15,14.29; Num 6,10. 510 Num 6,10; Lev 22,27. Vgl. NumR 10,14; Raschi zu Num 6,10.

Naso  

Von hier sagten sie: MAN DARF NICHT TURTELTAUBEN [ALS PAARERGÄNZUNG] ZUSAMMEN MIT JUNGEN TAUBEN UND NICHT JUNGE TAUBEN [ALS PAARERGÄNZUNG] ZUSAMMEN MIT TURTELTAUBEN DARBRINGEN. 511

(107)

Zum Priester an die Tür zum Stiftszelt. (Num 6,10) Das lehrt, dass er solange bei ihrem Hinbringen zur Sorgfalt verpflichtet ist, bis er sie zur Tür des Stiftszeltes gebracht hat. R. Simeon ben Nechunja pflegte im Namen R. Simeons zu sagen: Da das Bringen eines Opfers bei einem einzelnen gesagt ist, und das Bringen eines Opfers bei der Gemeinde: Wenn [die Schrift] bei der Gemeinde lehrt, wenn sein Tag vorüber ist, verfällt sein Opfer, könnte man meinen, auch bei einem einzelnen [gilt]: Wenn sein Tag vorüber ist, verfällt sein Opfer. Du kannst zitieren: Am achten Tag. (Num 6,10)

SZ [243]

Und am achten Tag. (Num 6,10) [Das ist] eine Einschließung [des] neunten und zehnten [Tags]. Und der Priester macht die eine zum Sündopfer und die andere zum Brandopfer.

SNum § 30

(Num 6,11)

Ich habe nur das Trennen durch den Priester. 512 Woher [ist zu belegen, auch] das Trennen durch die Eigentümer? Du kannst sagen: [Es ist ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn der, der nicht berechtigt ist, sie für geheiligt zu erklären, dazu berechtigt ist, sie zu trennen, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der, der berechtigt ist, sie für geheiligt zu erklären, berechtigt sein sollte, sie zu trennen? Und in diesem Sinne heißt es bei der Wöchnerin: So nehme sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben. (Lev 12,8) Daraus lernen wir: Die Trennung [für das jeweilige Opfer] durch den Priester und die Trennung durch die Eigentümer [ist gültig]. 513 Daraus lernen wir: Ein [noch] unbestimmtes Taubenpaar [ist ebenso möglich wie] ein [bereits zu den verschiedenen Opfern] getrenntes Taubenpaar. Rab Chisda sagte:

 511 mQin 2,5. 512 Vgl. bJoma 41a. 513 Vgl. bKer 28a; bEr 37a; bJoma 41a; bNaz 26b; NumR 10,15.

bJoma 41a

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Vogelpaare 514 werden nur beim Kauf durch die Eigentümer oder bei der Zubereitung durch einen Priester [für die einzelnen Opfer] 515 getrennt, [denn] ein Vers sagt: Und sie nehme. (Lev 12,8) Und er bereite zu. (Lev 12,8) Entweder durch Kauf oder durch Zubereitung. bNed 10a

Und er sühnt ihn dafür, dass er sich versündigt hat. (Num 6,11) Es wird gelehrt: R. Jehuda sagt: Die ersten Frommen pflegten danach zu verlangen, ein Sündopfer zu bringen, dass der Heilige keinen Anstoß [zur Sünde] durch sie geschehen lasse. Was machten sie? Sie stellen sich hin und gelobten Nasiräatsgelübde, um Gott ein Sündopfer schuldig zu sein. R. Simeon sagt: Sie gelobten kein Nasiräat, vielmehr: Wer ein Brandopfer bringen wollte, gelobte eines und brachte es, ein Ganzopfer, er gelobte eines und brachte es, ein Dankopfer mit seinen vier Brotarten. Aber in Bezug auf das Nasiräat legten sie kein Gelübde ab, weil sie nicht „Sünder“ genannt werden wollten, denn es heißt: Und er sühnt ihn dafür,/ dass er sich versündigt hat. (Num 6,11)

(108)

Abaje sagte: Simeon der Gerechte, R. Simeon und R. Eleazar ha-Kappar haben alle die eine Deutung, dass der Nasiräer ein Sünder sei. 516 Simeon der Gerechte und R. Simeon, wie wir [es] gesagt haben. Und R. Eleazar ha-Kappar beRabbi sagte: Und er sühnt ihn dafür, dass er sich versündigt hat wegen einer Person (‫)נפש‬. (Num 6,11) Und an welcher Person hat er sich versündigt? 517 Usw. wie oben [bTaan 11a].

SNum § 30

R. Jischmael sagt: Die Schrift spricht vom unreinen Nasiräer, denn es heißt: Und er sühnt ihn dafür, dass er sich wegen einer [toten] Person (‫ )נפש‬versündigt hat. [Das heißt,] dass er an Toten unrein geworden ist. 518

 514 Siehe Lev 12,8; Lev 12,15.29.30. 515 Brandopfer und Sündopfer. 516 Vgl. Raschi zu Num 6,11. 517 An sich selbst, weil er keinen Wein trinkt. 518 Vgl. NumR 10,15.

Naso  

Und er soll sein Haupt an demselben Tag heiligen und er soll sich JHWH [als Nasiräer] weihen für die Tage seiner Weihe. (Num 6,11-12) Daraus lernen wir, dass er an dem Tag anfängt zu zählen, an dem er sich geschoren hat. 519 Und er soll sein Haupt an demselben Tag heiligen. (Num 6,11) An dem Tag, an dem er seine Opfer bringt, 520 Worte von Rabbi. R. Jose b. R. Jehuda sagt: Am Tag seines Scherens. Was ist die Begründung von Rabbi? Dass geschrieben steht: Und der Priester 521 sühnt ihn dafür, dass er sich versündigt hat wegen einer Person (‫)נפש‬. (Num 6,11) Und R. Jose b. R. Jehuda sagt: [Dann] hätte der Vers sagen sollen: Und er heilige sein Haupt. Warum habe ich [gesagt]: An demselben Tage? (Num 6,11) Wenn die Sache nicht am achten [Tag geschieht], soll sie am siebten geschehen. Und R[abbi]? Es steht ja auch geschrieben: An demselben. (Num 6,11) Er könnte dir sagen: [Das Wort] „derselbe“ kommt, um dir zu sagen, [was ist,] wenn er seine Opfer nicht gebracht hat. War [der Nasiräer] am siebten [Tag] unrein und wurde wiederum am siebten [Tag] verunreinigt, bringt er nur ein Opfer. War [der Nasiräer] am achten [Tag] unrein und wurde wiederum am achten [Tag] verunreinigt, bringt er für jede einzelne [Verunreinigung] ein Opfer. Er beginnt und zählt sofort, Worte R. Eliezers. Und die Weisen sagen: Ein Opfer für alle zusammen, bis er sein Sündopfer gebracht hat. Hat er sein Sündopfer gebracht und wurde unrein, bringt er für jede einzelne [Verunreinigung] ein Opfer. Hat er sein Sündopfer gebracht, aber noch nicht sein Schuldopfer gebracht, zählt er,  519 Vgl. bNaz 18a; Raschi zu Num 6,11. 520 Vgl. bKer 2b. 521 Fehlt in BH.

bNazir 18a-19a

  Jalkut Schimoni Numeri

Worte Rabbis. R. Jischmael, Sohn des R. Jochanan ben Beroqa sagt: Wie sein Sündopfer sein [Zählen] aufhebt, so hebt sein Schuldopfer sein [Zählen] auf. Einverstanden mit Rabbi. Ein Vers sagt: Und er soll sein Haupt an demselben Tag heiligen. (Num 6,11) Selbst, wenn er seine Opfer nicht dargebracht hat. Und die Rabbanan? Derselbe. Selbst, wenn er sein Schuldopfer nicht gebracht hat. Warum aber habe ich nach R. Jischmael [das Wort] „derselbe“? Er könnte dir sagen: „Derselbe“, selbst, wenn er sein Brandopfer nicht gebracht hat. Und die Rabbanan? Das Brandopfer braucht nicht eigens ausgeschlossen zu werden, denn es ist nur eine Gabe. Was ist der Grund unserer Lehrer? Dass gelehrt wird: Und er soll sich JHWH [als Nasiräer] weihen für die Tage seines Nasiräats. (Num 6,12) Was lehrt das? Da wir finden, dass alle Schuldopfer, die in der Tora sind, [von etwas] abhängig sind, könnte man meinen, auch dieses sei [von etwas] abhängig. Die Bibel lehrt: Und er soll sich [als Nasiräer] weihen. (Num 6,12) Selbst, wenn er nichts / [als Opfer] bringt, hat er sich als Nasiräer geweiht. (109)

R. Jischmael, der Sohn von R. Jochanan ben Beroqa, sagt: Und er soll sich [als Nasiräer] weihen. (Num 6,12) Und er soll bringen. (Num 6,12) Wann? Er weiht sich als Nasiräer, wenn er [das Sündopfer] dargebracht hat.

bNid 47b

Die Lehre ist in Bezug auf Opfer gesagt, die von Zeit zu Zeit [dargebracht werden müssen], denn ein Vers sagt: Ein Lamm seines Jahres. (Lev 12,6) Seines und nicht das Jahr nach Zählung der Welt 522. Steht geschrieben in § 312 [bNid 46b; bAr 18b; bBek 27b].

bNazir 19b

Und die ersten Tage sollen hinfällig sein. (Num 6,12)

 522 Nach Kalenderzählung.

Naso  

[Hat jemand gesagt:] Siehe, ich will hundert Tage ein Nasiräer sein, und er verunreinigt sich am Anfang der hundert [Tage], könnte man meinen, dass es ungültig ist. Die Bibel lehrt: Und die ersten Tage sollen hinfällig sein. (Num 6,12) Erst, wenn es frühere Tage gibt, ausgenommen ist [damit] derjenige, der keine früheren Tage hatte. Wurde er am Ende der hundert Tage verunreinigt, könnte man meinen, dass es ungültig ist. Die Bibel lehrt: Und die ersten Tage sollen hinfällig sein, (Num 6,12) Was einschließt, dass es spätere [Tage] gibt, und dieser hat keine späteren. Wurde er am 99. Tag verunreinigt, könnte man meinen, dass es nicht ungültig ist. Die Bibel lehrt: Und die ersten Tage sollen hinfällig sein. (Num 6,12) Und dieser hat spätere und frühere [Tage]. Und es ist notwendig, dass geschrieben steht „Tage“, und es ist notwendig, dass geschrieben steht „sie werden hinfällig“. Denn wenn der Barmherzige nur „Tage“ geschrieben hätte und nicht geschrieben hätte „sie werden hinfällig“, hätte man meinen können, nur wenn einer vorbei ist und man [mindestens] zwei [Tage] gezählt hat, [daher] schrieb der Barmherzige „sie werden hinfällig“. Wenn der Barmherzige geschrieben hätte, „sie werden hinfällig“ und nicht geschrieben hätte „Tage“, hätte man meinen können, selbst ein [Tag], daher schrieb der Barmherzige „Tage“. Und Wein sollte nach einem [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere das ganze [Nasiräat] ungültig machen: Wenn die Verunreinigung, die von ihrer Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt ist, das ganze [Nasiräat] ungültig macht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der Wein, der nicht von seiner Allgemeinregel [ausnahmsweise] erlaubt ist, das ganze [Nasiräat] ungültig machen sollte? Ein Vers sagt: Und die ersten Tage sollen hinfällig sein, denn seine Nasiräatsweihe ist unrein. (Num

bNazir 44a

6,12)

Die Verunreinigung macht ungültig und der Wein macht nicht ungültig. Denn seine Nasiräatsweihe ist unrein. (Num 6,12) Die Unreinheit macht das ganze [Nasiräat] ungültig, aber das Scheren [der Haare] macht nicht das ganze [Nasiräat] ungültig. 523 Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Da ihm Unreinheit und das Scheren [des Haars] verboten ist[, gilt]: Wenn ich für die Unreinheit gelernt

 523 bNaz 44a. Vgl. mNaz 6,3; mNaz 7,3; tNaz 4,4.

SNum § 31

  Jalkut Schimoni Numeri

habe, dass sie das ganze [Nasiräat] ungültig macht, sollte auch das Scheren [des Haars] das ganze [Nasiräat] ungültig machen. Und weiter [ergibt dies auch ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn Unreinheit, bei der [die Schrift] nicht den, der [einen Nasiräer] unrein macht, dem gleichgestellt hat, der unrein gemacht wird, das ganze [Nasiräat] ungültig macht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass das Scheren [des Haars], bei dem [die Schrift] den, der [einen Nasiräer] schert, dem gleichgestellt hat, der geschoren wird, das ganze [Nasiräat] ungültig macht? Die Bibel lehrt: Denn seine Nasiräatsweihe ist unrein. (Num 6,12) Die Unreinheit macht das ganze [Nasiräat] ungültig, aber das Scheren [des Haars] macht nicht das ganze [Nasiräat] ungültig. Ich habe [hier] nur, dass die Tage seiner Unreinheit ihm nicht zu der Anzahl [der Tage seiner Weihe] hinzugezählt werden. 524 Woher [ist zu belegen, auch] die Tage, nachdem er definitiv für aussätzig erklärt worden ist? 525

(110)

Es ist aber eine Schlussfolgerung: Da die Tage seiner Unreinheit das Scheren [seines Haars] und das Opferbringen erfordern, 526 und die Tage seines definitiven Aussatzes das Scheren [seines Haars] und das Opferbringen erfordern[, gilt]: / Wenn ich für die Tage seiner Unreinheit gelernt habe, dass [die Tage seiner Unreinheit] ihm nicht zur Zahl [seiner Weihetage] hinzugezählt werden, so werden ihm auch nicht die Tage seines definitiven Aussatzes zur Zahl [seiner Weihetage] hinzugezählt. Nein. Wenn du in Bezug auf die Tage seiner Unreinheit gesagt hast, durch die er die vorhergehenden [Tage seiner Weihe] zunichte macht, weshalb [die Schrift] sie ihm nicht zu seiner Zahl [seiner Weihetage] hinzuzählt, solltest du über die Tage seines definitiven Aussatzes sagen, dass er bei ihnen die vorhergehenden [Tage seiner Weihe] nicht zunichte macht. 527 Deshalb werden sie ihm zu seiner Zahl [seiner Weihetage] hinzugezählt. Du könntest es [in einem Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere sagen: Wenn [die Schrift] dem, der sich an einem Grabe zum Nasiräer bestimmt hat, dessen Haar [am Ende] seines Nasiräats zum Scheren geeignet ist, [die Tage seiner Unreinheit] nicht zur Zahl [seiner Weihetage] hinzugezählt werden, 528 so ist es eine Schlussfol-

 524 bNaz 56a-b. 525 Vgl. Lev 13,8.22.27.36; Lev 14,4. 526 Num 6,9-10. 527 Vgl. mNaz 7,3. 528 Vgl. mNaz 3,5.

Naso  

gerung, dass man [einem Nasiräer] [auch] nicht [die Tage seiner Unreinheit] zur Zahl [seiner Weihetage] hinzuzählt. 529 Das ist [auch] die Schlussfolgerung für die Tage seines Haareschneidens. Oder [ist gemeint]: Wie [die Tage] seines definitiven Aussatzes ihm nicht zur Zahl [seiner Weihetage] hinzugezählt werden, so werden ihm auch nicht die Tage seiner Quarantäne hinzugezählt? 530 Und die Schlussfolgerung ergibt es auch: Da er [in] den Tagen seines definitiven Aussatzes Lager und Sitz verunreinigt[, gilt]: Wenn ich für die Tage seines definitiven Aussatzes gelernt habe, dass sie nicht zur Zahl [seiner Weihetage] hinzugezählt werden, so werden auch nicht die Tage seiner Quarantäne zur Zahl [seiner Weihetage] hinzugezählt. Nein. Wenn du in Bezug auf die Tage seines definitiven Aussatzes gesagt hast, dass sie das Scheren [des Haars] und das Opferbringen erforderlich machen, 531 weshalb man sie ihm nicht zur Zahl [seiner Weihetage] hinzuzählt, solltest du in Bezug auf die Tage seiner Quarantäne sagen, dass sie nicht das Scheren [des Haars] und das Opferbringen erforderlich machen. Deshalb sollen sie ihm zur Zahl [seiner Weihetage] hinzugezählt werden. Von hier sagten sie: Die Tage seines definitiven Aussatzes und die Tage seines Haareschneidens entsprechen ihnen. ABER: DIE TAGE DESSEN, DER AN EINEM AUSFLUSS LEIDET, UND DERJENIGEN, DIE AN EINEM AUSQUARANTÄNE EINES AUSSÄTZIGEN WERDEN ZUR ZAHL [SEINER WEIHETAGE] HINZUGEZÄHLT. 532

FLUSS LEIDET, UND DIE

Und er soll sich JHWH als Nasiräer weihen [für] die Tage seiner Weihe. (Num 6,12) Um die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichzustellen. Oder [ist gemeint], dass er [nur] verpflichtet sein soll, bis er [sein Nasiräat] vollendet hat? Siehe, du kannst schlussfolgern: Da ihm Wein und Unreinheit verboten ist[, gilt]: Wenn ich in Bezug auf Wein gelernt habe, dass [die Schrift] bei ihm die Tage nach seinem Nasiräat den Tagen während seines Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, sollten wir auch bei der Unreinheit die Tage nach seinem

 529 Vgl. Lev 14,8-9. 530 Vgl. Lev 13,4-5.21.26.31-33. 531 Vgl. Lev 14,8. 532 mNaz 7,3.

  Jalkut Schimoni Numeri

Nasiräat den Tagen während seines Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen. Und weiter [ergibt dies auch ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] beim Wein, der nicht ungültig macht, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir bei der Unreinheit, die [das ganze Nasiräat] ungültig macht, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen sollten. Nein. Wenn du [es] in Bezug auf den Wein gesagt hast, der von seiner Allgemeinregel her nicht [ausnahmsweise] erlaubt ist, weshalb [die Schrift] bei ihm die Tage nach seinem Nasiräat den Tagen während seines Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, solltest du bei der Unreinheit sagen, dass sie von ihrer Allgemeinregel her [ausnahmsweise] erlaubt sein kann. Deshalb sollten wir bei ihr nicht die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen. Siehe, das Scheren [des Haars] diene als Beweis, denn es kann von der Allgemeinregel her [ausnahmsweise] erlaubt sein, und [doch] hat [die Schrift] bei ihm die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt. Es diene als Beweis für die Unreinheit, denn obwohl sie von der Allgemeinregel her [ausnahmsweise] erlaubt sein kann, stellen wir bei ihr [doch] die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleich. Und weiter [ergibt dies auch ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] beim Scheren [des Haars], das nicht das ganze [Nasiräat] ungültig macht, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, ist es eine Schlussfolgerung, dass wir bei der Unreinheit, die das ganze [Nasiräat] ungültig macht, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen sollten.

(111)

Nein. Wenn du es in Bezug auf das Scheren [des Haars] gesagt hast, bei dem [die Schrift] den, der [einen Nasiräer] schert, dem, der geschoren wird, gleichgestellt hat, weshalb sie bei ihm die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während / des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, solltest du bei der Unreinheit sagen, dass [die Schrift] bei ihr denjenigen, der [einen Nasiräer] verunreinigt, nicht dem gleichgestellt hat, der unrein wird. Deshalb hat sie bei ihm nicht die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt. Siehe, der Wein diene als Beweis, denn [die Schrift] hat bei ihm nicht den, der [einem Nasiräer] zu trinken gibt, dem gleichgestellt, der trinkt; sie hat dabei [aber

Naso  

dennoch] die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt. Und er diene als Beweis für die Unreinheit: Obwohl [die Schrift] bei ihr nicht den, der [einen Nasiräer] verunreinigt, dem, der unrein wird, gleichgestellt hat, müssen wir bei ihr die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen. Und weiter [ergibt dies auch ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] beim Wein, der [das Nasiräat] nicht ungültig macht, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, ist es eine Schlussfolgerung, dass wir bei der Unreinheit, die [das Nasiräat] ungültig macht, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen sollten. Nein. Wenn du [es] in Bezug auf den Wein gesagt hast, der nicht von seiner Allgemeinregel her [ausnahmsweise] erlaubt ist, weshalb [die Schrift] bei ihm die Tage nach seinem Nasiräat den Tagen während seines Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, solltest du bei der Unreinheit sagen, dass sie von ihrer Allgemeinregel her erlaubt sein kann. Deshalb sollten wir bei ihr nicht die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichstellen. Da die Schlussfolgerung sich im Kreise dreht, ist sie nutzlos. Die Bibel lehrt: Und danach darf der Nasiräer Wein trinken. (Num 6,20) Darf denn ein Nasiräer Wein trinken? Vielmehr ist [das Wort] frei, damit man [aufgrund dieses Wortes] vergleichen und einen Analogieschluss ziehen kann: Hier heißt es „Nasiräer“, und dort heißt es „Nasiräer“. Wie [die Schrift] bei dem Nasiräer, von dem dort die Rede ist, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleichgestellt hat, so stellen wir auch bei dem Nasiräer, von dem hier die Rede ist, die Tage nach dem Nasiräat den Tagen während des Nasiräats bis zur Darbringung des Opfers gleich. Und er soll sein Haupt heiligen. (Num 6,11) Er soll es erneut in Heiligkeit wachsen lassen. 533 An demselben Tag. (Num 6,11) An dem Tag, an dem er rein wird. 534

 533 Vgl. bNaz 18a. 534 Vgl. mNaz 7,2; bNaz 49b.

SZ [243]

  Jalkut Schimoni Numeri

Und er soll sich JHWH [als Nasiräer] weihen (‫)והזיר‬. (Num 6,12) Er soll umkehren (‫ )יחזור‬und die Tage seines Nasiräats vollenden, die er sich geweiht hat (‫)הזיר‬. 535 P678F

Und er soll ein Lamm bringen. (Num 6,12) Und keinen Widder. 536 Einjährig. (Num 6,12) Einjährig in Bezug auf sich selbst, nicht einjährig in Bezug auf die Jahre [der Kalenderrechnung]. 537 Als Schuldopfer. (Num 6,12) Siehe, dies ist Geldstrafe. Und die ersten Tage sollen hinfällig sein. (Num 6,12) Es ist hinfällig nach einem Viertel [Log] Blut und nach einem Viertel Kab Knochen. 538 Wegen der Berührung eines Spießes 539 und wegen der Krankheitstage des Aussätzigen. 540

(112)

Man könnte meinen, wegen all jener [werden seine zuvor geleisteten Nasiräatstage] ungültig. Die Bibel lehrt: / Denn seine Nasiräatsweihe ist unrein. (Num 6,12) Unreinheit macht ungültig, all jene machen nicht ungültig. 541 R. Eliezer sagt: Dann, wenn er nachfolgende [Tage] hat, macht er die ersten ungültig. 542 Nicht aber, wenn er keine [nachfolgende Tage] hatte. R. Aqiba sagt: Die ersten Tage werden ungültig, da sie angeordnet haben: Die ersten [Tage] sind 30 Tage. 543

 535 Vgl. Raschi zu Num 6,12. 536 Vgl. NumR 10,16. 537 SZ 244,13-14; SZ 245,1; SZ 245,3. Vgl. NumR 10,18. 538 Vgl. mNaz 7,3; tNaz 5,1. 539 Siehe Hyman/Schiloni, JS Numeri, 111-112 Anm. 18, die auf die Emendation in ‫ שפוד‬verweisen. Siehe auch mNaz 7,2. 540 Vgl. tNeg 8,6. 541 Vgl. mNaz 7,3. 542 Vgl. mNaz 3,5; tNaz 2,13; bNaz 44a; bNaz 19a.

Naso  

R. Aqiba sagte: 544 Ich habe vor R. Eliezer den Schluss gezogen: Wenn ein gerstenkorngroßer Knochen einem Menschen in einem Zelt keine [Unreinheit] bringt, sich ein Nasiräer [aber] scheren muss, wenn er ihn berührt oder trägt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass, wenn ein Viertel [Log] Blut einen Menschen in einem Zelt verunreinigt, der Nasiräer sich scheren muss, wenn er es berührt oder trägt? Da erzürnte er über mich und sprach zu mir: Man schlussfolgert [beim Nasiräer] keinen Schluss vom Leichteren aufs Schwerere. Als ich aber zu R. Jehoschua kam, sagte ich ihm [von] der Sache. Er sagte zu mir: Ich bevorzuge zu erleichtern und zu erschweren. Was aber soll ich tun, da die Weisen ein halbes Log angeordnet haben. Dies ist das Gesetz des Nasiräers. (Num 6,13)

bNazir 6b

[Hat jemand gesagt:] Siehe, ich bin hundert Tage ein Nasiräer und er am hundertsten [Tag] unrein geworden ist, hat er alles ungültig gemacht. R. Eliezer sagt: Er macht nur dreißig [Tage] ungültig, denn ein Vers sagt: Dies ist das Gesetz des Nasiräers, am Tag des Vollwerdens [seiner Weihe als Nasiräer]. (Num 6,13) Das Gesetz sagt [damit], wenn er am Tag des Vollwerdens unrein wird, gilt für ihn das Gesetz des Nasiräers. Dies ist das Gesetz des Nasiräers. (Num 6,13)

bNazir 46b

[Einerlei,] ob er Hände hat oder ob er keine Hände hat. Dies ist das Gesetz des Nasiräers. (Num 6,13) [Einerlei,] ob er Haare hat oder ob er keine Haare hat. [Über] den Nasiräer, der kahl ist, sagt die Schule Schammais: Er muss nicht ein Schermesser über sein Haupt gehen lassen. Und die Schule Hillels sagt: Er muss ein Schermesser über sein Haupt gehen lassen. Dies ist das Gesetz des Nasiräers. (Num 6,13) [Einerlei,] ob er ein Nasiräer auf Zeit oder ein Nasiräer auf Lebenszeit ist. 545 Dies. (Num 6,13)  543 Vgl. mNaz 3,1; jNaz 1,3. 544 Vgl. mNaz 7,4. 545 Vgl. NumR 10,17.

SNum § 32

  Jalkut Schimoni Numeri

In Bezug auf das Opfer der Reinheit. Oder: Auch in Bezug auf das Opfer der Unreinheit? Die Bibel lehrt: An dem Tag, an dem die Tage seiner Weihe als Nasiräer voll sind. (Num 6,13) Ich habe es nur bei dem gesagt, dessen Weihe als Nasiräer beendet ist. / (113)

SZ [244]

Dies ist das Gesetz des Nasiräers. (Num 6,13) Ein Gesetz für alle Nasiräer: Man soll ein Reinigungsopfer bringen. 546 Man könnte meinen, auch auf einer Opferhöhe. 547 Die Bibel lehrt: „Dies“. Und woher [ist zu belegen,] dass du den Nasiräer, der ein beständiges Nasiräat [gelobt hat], einschließt? Die Bibel lehrt: [Dies ist] das Gesetz [des Nasiräers]. (Num 6,13) Man könnte meinen, dass du den Nasiräer, der ein Nasiräat des Simson 548 [gelobt hat], einschließt? 549 Die Bibel lehrt: „Dies“. An dem Tag seines Nasiräats. (Num 6,13) Am Tag. Nicht in der Nacht. Er soll bringen. (Num 6,13) [Auch] gegen seinen Willen soll er sie bringen. Von hier pflegten die aus der Schule Schammais zu sagen: Man kann geloben, [das Opfer eines] Nasiräers zu übernehmen. 550 Und [die aus] der Schule Hillels sagen: Man kann nicht geloben [Opfergaben für das Nasiräat zu übernehmen], vielleicht weiht er sich für sein [ganzes] Leben zum Nasiräer. 551 Sagten [die aus] der Schule Schammais zu ihnen: Warum sagt ihr [es so]? Etwa, damit einer nicht lerne, auf Kosten anderer zu essen? Wenn jemand kein Nasiräer ist und er sagt, ich bin ein Nasiräer, kann sich herausstellen, dass er sich des Weintrinkens und des Verunreinigens an Toten enthält, um dafür eine Mahlzeit zu essen.

SNum § 32

Er soll ihn (‫ )אתו‬bringen. (Num 6,13)  546 mNaz 1,2; bNaz 4b. 547 Vgl. bZeb 117a 548 BH: Schimschon, Vulgata: Samson. 549 Siehe mNaz 1,2. Vgl. NumR 10,17. 550 Vgl. mNaz 4,7; jNaz 2,9. 551 Vgl. mNaz 5,9.

Naso  

Bringen ihn denn andere? In § 639 zum Vers Lv 22,16 im Abschnitt „sprich“.

Und er soll sein Opfer JHWH darbringen, ein einjähriges, makelloses Lamm. (Num 6,14)

Um das Fehlerhafte auszuschließen. Und ein einjähriges, makelloses, weibliches Lamm. (Num 6,14) Um das Fehlerhafte auszuschließen. Und einen makellosen Widder zum Ganzopfer. (Num 6,14) [Die Schrift] lehrt beim Nasiräer, dass er zu[m Opfer von] drei Tieren verpflichtet ist. Und er soll sein Opfer JHWH darbringen, ein Lamm. (Num 6,14)

bZeb 55a

Warum habe ich einen Vergleich [zum Sündopfer]? Um zu sagen, dass, wenn er sich bei einem von diesen drei [Opfern] geschoren hat, er seiner Pflicht genügt hat. Der Abschnitt steht geschrieben in „danach trinke der Nasiräer“ (Num 6,20): „Nach einer einzigen Handlung“ [bNazir 46a].

Und er soll sein Opfer JHWH darbringen. (Num 6,14)

SZ [244-245]

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass das Vieh für Gott geheiligt ist. Ein Lamm. (Num 6,14) / Eins und nicht zwei. Du kannst zitieren: „Eines“: Seine Heiligung sei auf den Namen [nur] einer [Opferart]. Einjährig. (Num 6,14) Einjährig in Bezug auf sich selbst, nicht einjährig in Bezug auf die Jahre [der Kalenderrechnung]. 552 Zum Brandopfer. (Num 6,14) Seine Heiligung sei auf den Namen des Brandopfers. Und ein weibliches Lamm. (Num 6,14) Man könnte meinen: Zwei.

 552 SZ 243,14; SZ 245,1; bAr 18b.

(114)

  Jalkut Schimoni Numeri

Du kannst zitieren: „Eines“. Ich habe hier nur gesagt: „Eines“. Du kannst [es zitieren als]: „Einer“: Es scheren sich keine zwei Nasiräer gleichzeitig. Ein einjähriges. (Num 6,14) Einjährig in Bezug auf sich selbst, nicht einjährig in Bezug auf die Jahre [der Kalenderrechnung]. Als Sündopfer. (Num 6,14) Seine Heiligung sei auf den Namen des Sündopfers. Und einen Widder. (Num 6,14) Man könnte meinen: Zwei. Ich habe hier nur gesagt: „Eines“. Du kannst [es zitieren als]: „Ein“: Er schert sich für ein Opfer. 553 Ein einjähriges. (Num 6,14) Einjährig in Bezug auf sich selbst, nicht einjährig in Bezug auf die Jahre [der Kalenderrechnung]. Als Ganzopfer. (Num 6,14) Seine Heiligung sei auf den Namen des Ganzopfers. Und einen Korb ungesäuerter Brote (‫)מצות‬. (Num 6,15) Es ist ein Gebot (‫)מצוה‬, dass man [sie] in einem Korb bringt. 554 P697F

Ich habe [hier] nur [erwähnt]: In einem Korb. Woher [ist zu belegen], dass du alle übrigen Geräte einschließt? Die Bibel lehrt [beim] Korb: Und einen Korb. (Num 6,15) Feinmehlkuchen angerührt mit Öl. (Num 6,15) Man könnte meinen, man solle für die Kuchen eine Ölung und für die Fladenbrote eine [Mehl-Öl]Mischung geben. Die Bibel lehrt: Ungesäuerte Brote. (Num 6,15) Einem ungesäuerten Brot soll es gleichen, es soll nicht einer Mischung oder einer Ölung gleichen. 555

 553 Vgl. mNaz 6,7. 554 Vgl. NumR 10,19; bMen 74b.

Naso  

Und ungesäuerte, Öl bestrichene Fladenbrote. (Num 6,15) Man könnte meinen, wie bei Ölungen. Du kannst zitieren: Mit Öl. (Num 6,15) Genug, [dass] ein Restbestand Öl [nach dem Bestreichen übrig bleibt]. Wie [macht er es]? Er taucht seinen Finger ein und gibt etwas auf dies und etwas auf jenes wie ein Chi. 556 Und einen Korb ungesäuerter Brote, (Num 6,15) ist [die] Allgemeinregel. 557 Feinmehlkuchen, angerührt mit Öl, und ungesäuertes Fladenbrot, (Num 6,15) ist [die] Sonderregel. Allgemeinregel und Sonderregel: In der Allgemeinregel ist nur das [enthalten], was in der Sonderregel [enthalten] ist. Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Da das Dank[opfer] Brot erfordert und der Widder des Nasiräers Brot erfordert[, gilt]: Wenn ich für das Dank[opfer] gelernt habe, dass es vier Sorten erfordert, 558 dann soll auch der Widder des Nasiräers vier Sorten erfordern. Die Bibel lehrt [aber]: Und einen Korb ungesäuerter Brote. (Num 6,15) Feinmehlkuchen, angerührt mit Öl, (Num 6,15) ist [die] Sonderregel. Allgemeinregel und Sonderregel: In der Allgemeinregel ist nur das, was in der Sonderregel [enthalten] ist. Und ihre Speiseopfer und ihr Trankopfer. (Num 6,15) Für das Brandopfer und für die Ganzopfer. Oder: Auch für das Sündopfer und für das Schuldopfer? Und die Schlussfolgerung ergibt [es auch]: Da der Aussätzige sich scheren und ein Opfer bringen muss, und ein Nasiräer sich scheren und ein Opfer bringen muss[, gilt]: Wenn ich für den Aussätzigen gelernt habe, dass sein Sündopfer und sein Schuldopfer Trankopfer erfordern, 559 so sollte auch das Sündopfer und das Schuldopfer des Nasiräers Trankopfer erfordern. Die Bibel lehrt [aber]:

 555 Vgl. bMen 74b. 556 Der griechische Buchstabe. Vgl. mMen 6,3. 557 bMen 78a. Vgl. NumR 10,19. 558 Lev 7,13. 559 Vgl. Lev 14,10.20; Num 15,5; mMen 9,6.

SNum § 34

  Jalkut Schimoni Numeri

Und den Widder richte er als Ganzopfer für JHWH her, samt dem Korb gesäuerter Brote. (Num 6,17)

(115)

Der Widder war in der Allgemeinregel [enthalten]. Er ist aus der Allgemeinregel herausgetreten und lehrt [damit] über die Allgemeinregel: Wenn / der Widder, der dadurch ausgezeichnet ist, dass er durch ein Gelübde [als Opfergabe] und als freiwillige Gabe 560 [zur Opferung] kommen kann, Trankopfer erfordert, so erfordert alles, was durch ein Gelübde [als Opfergabe] und als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommen kann, Trankopfer. Ausgenommen sind Sündopfer und Schuldopfer, die nicht durch ein Gelübde und als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommen, sodass sie keine Trankopfer erfordern. 561 Und der Priester bereite sein Speiseopfer und sein Trankopfer. (Num 6,17) Weil [das Speiseopfer] in der Allgemeinregel [enthalten] war, [aus der Allgemeinregel] herausgetreten ist, um in Bezug auf das Brot schlussfolgern zu können, lässt die Schrift es [hier] zu seiner Allgemeinregel zurückkehren. Und den Widder soll er bereiten als Ganzopfer. (Num 6,14) In § 458 [bZeb 4b].

bMen 46b

Und den Widder soll er als Ganzopfer [für JHWH] bereiten samt einem Korb mit Ungesäuertem. (Num 6,17) Das lehrt, dass der Korb als Pflicht zum Widder und zum Sündopfer [zur Opferung] kommt und der Widder ihn heiligt. Daher sind, wenn man ihn nicht auf seinen Namen geschächtet hat, die Brote nicht heilig.

bNazir 45a-b

WIE ERFOLGT DAS SCHEREN IN REINHEIT? ER BRACHTE DREI TIERE: EIN SÜNDOPFER, EIN BRANDOPFER UND EIN GANZOPFER. UND ER SCHÄCHTET DIE GANZOPFER UND SCHERT SICH IHRETWEGEN, WORTE R. JEHUDAS. R. ELEAZAR SAGT: ER SCHERTE SICH NUR NACH DEM SÜNDOPFER, DENN DAS SÜNDOPFER GEHT IMMER VORAN. HAT ER SICH NACH EINEM VON DIESEN DREIEN SCHEREN LASSEN, HAT ER SEINE PFLICHT ERFÜLLT. R. SIMEON B. GAMALIEL SAGT: HAT ER DREI TIERE GEBRACHT UND SIE NICHT [FÜR EIN BESTIMMTES OPFER] AUSGESONDERT, OPFERST DU DAS ZUM SÜNDOPFER GEEIGNETE ALS SÜNDOPFER, DAS ZUM BRANDOPFER [GEEIGNE-

 560 Lev 7,16. 561 Vgl. bMen 91b.

Naso  

TE] OPFERST DU ALS BRANDOPFER UND DAS ZUM GANZOPFER [GEEIGNETE] OPFERST DU ALS GANZ-

OPFER. 562

Die Rabbanan lehrten: Und der Nasiräer soll sich am Eingang des Stiftszeltes scheren. (Num 6,18) Die Schrift spricht von den Ganzopfern, denn siehe, es heißt hier: Am Eingang des Stiftszeltes. (Lev 3,2) Oder vielmehr ist das Stiftszelt selbst [gemeint]. Wenn es so wäre, wäre es respektlos. R. Joschijja sagt: 563 Das ist nicht notwendig. Siehe, es heißt: Du sollst nicht auf Stufen hinaufgehen. (Ex 20,23) Um wie viel mehr [soll man sich nicht vor dem Stiftszelt] respektlos verhalten. R. Isaak sagt: Das ist nicht notwendig. Siehe, es heißt: Und er nehme das Haar seines geweihten Hauptes. (Num 6,18) Nur der, dem nur noch das Nehmen und Legen fehlt, ausgenommen derjenige, dem das Nehmen, das Kommen und das Legen fehlt. Abba Chanan sagt im Namen von R. Eliezer: Und der Nasiräer soll sich am Eingang des Stiftszeltes scheren. (Num 6,18) Wann immer der Eingang des Stiftszeltes nicht geöffnet ist, darf er sich nicht scheren. R. Simeon aus Schesor sagte: Und der Nasiräer soll sich scheren. (Num 6,18) Nicht aber eine Frau, die im Nasiräat ist, damit durch sie nicht die jugendliche Priesterschaft durcheinander gebracht wird. Er sagte zu ihm: Gegen deine Worte führe ich die des Ehebruchs verdächtigte Frau [als Gegen]beweis an, denn es steht geschrieben: Und er lässt sie vor JHWH hintreten und entblößt sie. (Num 5,18) Und wir befürchten nicht, dass die jugendliche Priesterschaft durch sie durcheinander gebracht wird. Er sagte zu ihm: Jene schminkt und kämmt (πέκω) sich, und diese schminkt und kämmt sich nicht.

 562 mNaz 6,7-8. 563 Vgl. NumR 10,21.

  Jalkut Schimoni Numeri

bNazir 46b

(116)

Rab Ada bar Ahaba sagte: Das besagt, dass R. Simeon meint, wenn ein Nasiräer sich nach einem freiwilligen Ganzopfer geschoren hat, hat er seine Pflicht erfüllt. Was ist der Grund? Dass geschrieben steht: Und er lege es auf das Feuer, das unter dem Opfer des Ganzopfers ist. (Num 6,18) Und es steht nicht geschrieben: Seines Ganzopfers.

SNum § 35

Ich habe [hier] nur: „Unter das Ganzopfer“. 564 Woher [ist zu belegen, auch] unter das Sündopfer [und] unter das Schuldopfer? Die Bibel lehrt: Unter das Opfer. (Num 6,18) In jedem Fall. Ich habe [hier] nur: Im Tempel. Woher [ist zu belegen, auch] in Gebieten [außerhalb des Tempels]? Die Bibel lehrt: Und er soll [es] auf das Feuer legen. (Num 6,18) In jedem Fall.

SZ [245-246]

Ein Ganzopfer für JHWH. (Num 6,17) Seine Heiligung soll seiner Opferung vorangehen. Das Schlachten des Dankopfers ist Voraussetzung für [die Darbringung des dazugehörigen] Brotes. 565 Das Schlachten der zwei Lämmer des Wochenfestes ist Voraussetzung [für die Darbringung des dazugehörenden] Brotes. 566 Wann? Dann, wenn das Opfer in Jerusalem und [das Darbringen] der Brote in Jerusalem [stattfindet], nicht aber dann, wenn das Opfer in Jerusalem und [das Darbringen] des Brotes in Bet Phage 567 [stattfindet]. R. Jehuda sagt: Er soll das Ganzopfer für JHWH herrichten. (Num 6,17) Er soll [die Darbringung] des Ganzopfers zuerst vollziehen. 568 Und er soll sich scheren. (Num 6,18) „Und er soll sich scheren“: Auch [sonstwo] im Land. 569

 564 Vgl. mNaz 6,7-8; tNaz 4,6; NumR 10,19. 565 Vgl. NumR 10,20. 566 Vgl. tMen 3,8. 567 Vorort von Jerusalem am Abhang des Ölberges. Vgl. Mt 21,2; Mk 11,1; Lk 19,29; bPes 63b; bPes 91a; Raschi zu bSanh 14b. 568 Siehe mNaz 6,7; bNaz 45a; jNaz 6,7.

Naso  

Welcher Unterschied besteht zwischen dem, der sich am Eingang des Stiftszeltes schert und dem, der sich [sonstwo] im Land schert? Wer sich am Eingang des Stiftszeltes schert, legt sein Haar unter den Kessel, wer sein Haar [sonstwo] im Land schert, legt sein Haar nicht unter den Kessel. 570 Und die Weisen sagen: Der eine wie der andere legt [das] Haar unter den Kessel. R. Jehuda sagt: Wer sein Haar am Eingang des Stiftszeltes schert, legt sein Haar unter den Kessel, und wer sich [sonstwo] im Land in Unreinheit schert, vergräbt es an Ort [und Stelle]. R. Eleazar, Sohn des R. Simeon sagt: Und er schert sich. (Num 6,18) Auch die Nasiräerin schert sich. 571 R. Jochanan, der Sandalenmacher (sandalarius), sagt: Ein Nasiräer am Eingang des Stiftszeltes. (Num 6,18) [Und] nicht „die Nasiräerin am Eingang des Stiftszeltes“. Um nicht die jugendliche Priesterschaft an eine Übertretung zu gewöhnen. usw. [in SZ 246]

Am Eingang des Stiftszeltes [das Haar] seines geweihten Hauptes. (Num 6,18) Man könnte meinen, dann, wenn er nicht verunreinigt wurde. Woher [ist zu belegen], auch dann, wenn er verunreinigt wurde? 572 Die Bibel lehrt: Das Haar seines Hauptes. (Num 6,18) Unter das Ganzopfer. (Num 6,18) Wenn das Ganzopfer unrein wurde. Woher [ist zu belegen], dass er es [dann] unter ein anderes Opfer gibt? Die Bibel lehrt: Opfer. (Num 6,18) Wurde das Opfer verunreinigt, woher [weiß ich, was dann geschieht]? Die Bibel lehrt: Und er soll es auf das Feuer geben. (Num 6,18)

 569 Vgl. NumR 10,21. 570 Vgl. mNaz 6,8; tNaz 4,6. 571 Vgl. tNaz 4,6; bNaz 45a. 572 Vgl. mNaz 6,8.

  Jalkut Schimoni Numeri (117)

In jedem Fall. 573 /

SNum § 36

Und der Priester nehme die gekochte Vorderkeule. (Num 6,19) „Gekocht“ (‫[ )בשלה‬bedeutet] immer „vollständig“ (‫)שלימה‬. 574 P71F

R. Simeon ben Jochai sagt: „Gekocht“ [bedeutet] immer, dass [etwas] mit dem Widder mitgekocht wird (‫)נתבשלה‬. Und einen ungesäuerten Kuchen. (Num 6,19) Wenn er zerbrochen ist oder unvollständig, ist er untauglich. Und einen ungesäuerten Fladen. (Num 6,19) Wenn er zerbrochen ist oder unvollständig, ist er untauglich. Und lege [es] auf die Handflächen des Nasiräers, nachdem er sich sein geweihtes [Haar] geschoren hat. (Num 6,19) Dies [geschieht,] nachdem er sich sein geweihtes [Haar] geschoren hat. Aber die Darbringung der Opfer [geschieht] nicht, nachdem er sich sein geweihtes [Haar] geschoren hat. 575 Und der Priester schwinge es, ein Schwingen für 576 JHWH. (Num 6,20) Er bewegt [es] von sich weg und zu sich heran, nach oben und nach unten, 577 denn es heißt: Das geschwungen und das gehoben wird. (Ex 29,27) [Die Schrift] stellt das Heben dem Schwingen gleich: Wie er beim Schwingen von sich weg und zu sich heran bewegt, so bewegt er auch beim Heben von sich weg und zu sich heran. Und wie er beim Heben nach oben und unten bewegt, so bewegt er auch beim Schwingen von oben nach unten. Von hier sagten sie: DIE VORSCHRIFT FÜR DAS SCHWINGEN IST: ER BEWEGT [ES] VON SICH WEG UND ZU SICH HERAN, NACH OBEN UND NACH UNTEN. DIES IST DIE VORSCHRIFT FÜR DAS SCHWINGEN. 578 Vor JHWH. (Num 6,20)  573 Vgl. SNum § 35; mNaz 6,10; tNaz 4,6. 574 Vgl. jNaz 6,9-10; NumR 10,22. 575 Vgl. mNaz 6,7. 576 BH: vor. 577 SNum § 17. Vgl. NumR 10,23. 578 mMen 5,6.

Naso  

Im Osten. Denn überall, wo es heißt: „Vor JHWH“, ist „im Osten“ gemeint, bis dass die Schrift dir [etwas anderes] hervorhebt. Eine heilige Gabe ist es für den Priester, außer (‫ )על‬der Brust des Schwingopfers und der Keule des Hebeopfers. (Num 6,20) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Denn die Brust des Schwingopfers und die Keule des Hebeopfers nehme ich. (Lev 7,34) Auch das Ganzopfer des Nasiräers ist im Schriftsinn [enthalten]. Vielmehr, da die Schrift sie aus ihrer Allgemeinregel heraus nimmt, verstehe ich, es [erfordert] die Absonderung einer Keule. Ich habe [hier] nur: Die Absonderung der Vorderkeule. Woher [ist zu belegen, auch] die Absonderung einer Brust und einer Hinterkeule? Es ist ja eine Schlussfolgerung: Wenn die Ganzopfer eines einzelnen, die nicht das Absondern einer Vorderkeule erfordern, das Absondern einer Brust und einer Hinterkeule erfordern, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Ganzopfer eines Nasiräers, die das Absondern eine Vorderkeule erfordern, [auch] das Absondern einer Brust und einer Hinterkeule erfordern sollten? Wenn ich [es] aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen kann, was lehrt die Bibel [dann mit]: Eine heilige Gabe ist es für den Priester außer (‫ )על‬der Brust des Schwingopfers? (Num 6,20)

Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Jede Sache, die in der Allgemeinregel war und [aus ihr] heraustritt, um unter einem neuen Aspekt beurteilt zu werden, kannst du nicht wieder zu ihrer Allgemeinregel zurückführen, bis dass die Schrift sie zu ihrer Allgemeinregel zurückführt, Worte R. Eliezers. 579 ER PFLEGTE DAS HAAR SEINES GEWEIHTEN HAUPTES ZU NEHMEN UND LEGTE [ES] UNTER DEN KESSEL. UND WENN ER SICH [SONSTWO] IM LAND GESCHOREN HATTE, PFLEGTE ER [ES] NICHT UNTER DEN KESSEL ZU LEGEN. DIES GILT NUR VOM SCHEREN IN REINHEIT, ABER BEIM SCHEREN IN UNREINHEIT LEGTE ER [ES] NICHT UNTER DEN KESSEL. R. MEIR SAGT: ALLE LEGEN [ES] UNTER DEN KESSEL, AUSGENOMMEN DERJENIGE, DER [SONSTWO] REIN GEWORDEN IST. 580

 579 Identisch mit der 11. Regel Jischmaels. 580 mNaz 6,8.

IM

LAND UN-

bNazir 45b

  Jalkut Schimoni Numeri

Und wenn ein Nasiräer unrein ist, und er legt [es] unter den Kessel des Schuldopfers, hat er seine Pflicht erfüllt. / (118)

Die Rabbanan lehrten: Und hierauf nimmt er die Brühe 581 und gibt [davon] auf das Haar seines geweihten Hauptes und legt [es] unter den Kessel des Ganzopfers. Woher sind diese Worte [zu belegen]? Rabba sagte: Das Opfer des Ganzopfers. (Num 6,18) Von dem Opfer sei etwas unter ihm 582. Und wenn er [es] unter den Kessel des Sündopfers gibt, hat er seiner Pflicht genügt. Was ist der Grund? Ein Vers sagt „Opfer“ [zusätzlich zum spezifisch genannten Opfer], um Sündopfer und Schuldopfer einzuschließen. [Aus dem Wort Opfer] ist doch auf Brühe geschlossen worden? Wenn es so wäre, sollte der Vers sagen: Von der Brühe des Ganzopfers. Was [bedeutet dann] „Opfer“? Wollte man sagen, alle sind gekommen, um Sündopfer und Schuldopfer [einzuschließen]? Wenn es so wäre, hieße es: „Ganzopfer und Opfer“. Warum [aber heißt es]: „Opfer und Ganzopfer“? Lerne daraus: Beide [sind notwendig].

bNazir 45b-46a

HAT ER DAS GANZOPFER GEKOCHT ODER GESCHMORT, NIMMT DER PRIESTER DIE GEKOCHTE KEULE VOM WIDDER, EINEN UNGESÄUERTEN KUCHEN AUS DEM KORB UND EINEN UNGESÄUERTEN FLADEN, LEGT SIE AUF DIE HANDFLÄCHEN DES NASIRÄER UND SCHWINGT SIE. UND DANACH IST ES DEM NASIRÄER ERLAUBT, WEIN ZU TRINKEN UND SICH AN TOTEN ZU VERUN-

REINIGEN.

R. SIMEON SAGT: NACHDEM ETWAS VON DEM BLUT [DER DREI OPFER] AUF IHN GESPRENGT WURDE, NASIRÄER ERLAUBT, WEIN ZU TRINKEN UND SICH AN TOTEN ZU VERUNREINIGEN. 583 Die Rabbanan lehrten: Und danach darf der Nasiräer Wein trinken. (Num 6,20) Nach all den [erforderlichen] Aufgaben, 584

 581 Oder: frische Datteln. 582 Dem Kessel. 583 mNaz 6,9. 584 SNum § 38.

IST ES DEM

Naso  

Worte R. Eliezers. Und die Weisen sagen: Nach einer einzigen Aufgabe. 585 Was ist der Grund der Rabbanan? Hier steht geschrieben: Und danach darf der Nasiräer Wein trinken. (Num 6,20) Und dort steht geschrieben: Nachdem er sein geweihtes [Haar] geschoren hat. (Num 6,19) Wie dort nach einer einzigen Aufgabe, so auch hier nach einer einzigen Aufgabe. Und wenn du sagst, es geht auch beides, wozu bräuchte ich dann einen Analogieschluss? Und der Priester nehme die gekochte Vorderkeule. (Num 6,19) Sie soll weichgekocht sein. 586 Von dem Widder. (Num 6,19) Um den Widder einzuschließen, den man ganz kochen soll. Und lege [es] auf die Handfläche des Nasiräers und er schwinge [es]. (Num 6,1920)

Man könnte meinen, mit [Hilfe eines] Israeliten schwingt er. Die Bibel lehrt: Und wer darbringt. (Lev 7,29) Wer darbringt, der soll schwingen. Für jemanden, der darbringt, ist es nicht möglich, zu schwingen, denn es ist bereits gesagt worden: Dir und deinen Söhnen. (Num 18,11) Und es ist nicht möglich zu sagen: Dir und deinen Söhnen, (Num 18,11) denn es ist bereits gesagt worden: Und wer darbringt, (Lev 7,29) der soll schwingen. Man könnte meinen, sie sollen es [gemeinsam] tun. Sobald der Priester es [auf seine Hand] legt 587, reicht er [es wieder] dem Priester. Die Bibel lehrt:

 585 Vgl. NumR 10,23. 586 Vgl. mNaz 6,9. 587 Für ‫ שמיני‬wurde ‫ שמניח‬gelesen; siehe Hyman/Schiloni, JS Numeri, 118 Anm. 64. Vgl. bMen 61b.

SZ [246]

  Jalkut Schimoni Numeri

Und wer darbringt. (Lev 7,29) [Wer darbringt,] der soll schwingen. Es ist [aber] nicht möglich zu sagen. usw.

(119)

Wie ist es nun? So wie man es beim Nasiräer lehrt. Und was man beim Nasiräer lehrt ist: Und der Priester nehme / die gekochte Vorderkeule von dem Widder und schwinge es. (Num 6,19-20)

Auch dort, wo es heißt: Und wer darbringt, (Lev 7,29) der soll schwingen[, gilt]: Es legt der Priester [seine Hand] auf die Hände des Nasiräers und schwingt. Und der Priester schwinge sie, ein Schwingopfer. (Num 6,20) Ein Schwingen und nicht zwei. 588 Vor JHWH. (Num 6,20) Das Schwingen soll nach vorn (‫ )לפנים‬weg vom Schwingenden geschehen. SNum § 38

Dies ist das Gesetz. (Num 6,21) Ich habe [hier] nur: Für die [damalige] Zeit. 589 Woher [ist zu belegen, auch] für [alle] Generationen? Die Bibel lehrt: Dies ist das Gesetz, (Num 6,21) Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Als Besiegelung der Worte. Sein Opfer sei JHWH, wegen seiner Weihe. (Num 6,21) Nicht aber sei seine Weihe wegen seines Opfers. 590 Sein Opfer sei JHWH, wegen seiner Weihe. (Num 6,21) Nicht aber sei ein Opfer anderer wegen seiner Weihe. 591

 588 Vgl. bMen 73b. 589 SNum § 20. Vgl. NumR 10,24. 590 tNaz 2,6; jNaz 2,9. 591 Vgl. mNaz 4,7; tNaz 3,18; Sifra wa-jiqra par. 6,3; bNaz 27b; bTer 10a; NumR 10,24.

Naso  

Außer dem, was [sonst] sein Vermögen erlaubt. (Num 6,21) Woher [ist zu belegen, dass] du sagst, wenn jemand gesagt hat, „Siehe, ich will ein Nasiräer sein, unter der Bedingung, mich für 100 Brandopfer und für 100 Ganzopfer zu scheren“, lese ich darüber: Entsprechend seinem Gelübde, das er gelobt? (Num 6,21) Die Bibel lehrt: So soll er nach der Vorschrift seiner Weihe handeln. (Num 6,21) Oder: Selbst [wenn] er gesagt hat, „siehe, ich will ein Nasiräer sein, unter der Bedingung, mich für 100 Sündopfer und für 100 Schuldopfer zu scheren“, lese ich über ihn: Entsprechend seinem Gelübde, das [er gelobt]? (Num 6,21) Die Bibel lehrt: Außer dem, was [sonst] sein Vermögen erlaubt. (Num 6,21) Ich habe damit nur heilige Gaben genannt, die durch ein Gelübde oder durch eine freiwillige Gabe [zur Opferung] kommen. Oder: Selbst [wenn] er gesagt hat, „siehe, ich will Nasiräer sein, unter der Bedingung, dass ich Wein trinken und mich an Toten verunreinigen darf“, lese ich über ihn: Entsprechend seinem Gelübde? (Num 6,21) Die Bibel lehrt: So soll er nach der Vorschrift seiner Weihe handeln. 592 (Num 6,21) Oder: Selbst [wenn] er gesagt hat, „siehe, auf mir seien fünf Nasiräate [unter der Bedingung], dass ich mich [nur] einmal scheren muss, und [dies] für alle [Nasiräate] zählt“, lese ich über ihn: Entsprechend seinem Gelübde? (Num 6,21) Die Bibel lehrt: So soll er nach der Vorschrift seiner Weihe handeln. (Num 6,21) R. Eleazar ben Schammua und R. Jochanan der Sandalenmacher fragten R. Simeon ben Jochai: 593 Jemand, der ein Nasiräer und aussätzig ist, braucht er sich [nur] einmal zu scheren, sodass das Scheren ihm für sein Nasiräat und für seinen Aussatz angerechnet wird? Er sagte zu ihnen: Ist das denn möglich? Wenn dieser sich schert, um das Haar wachsen zu lassen, und jener sich schert, um das Haar wachsen zu lassen, hättet ihr  592 Vgl. mNaz 2,4; tNaz 5,2; bNaz 60b. 593 Vgl. tNaz 5,2; jNaz 2,9; bNaz 60b; SZ 245,20.

  Jalkut Schimoni Numeri

(120)

SZ [246-247]

es richtig gesagt. Da aber der Aussätzige sich schert, um das Haar wachsen zu lassen, der Nasiräer sich aber schert, um das Haar zu beseitigen, wie sollte es ihm da möglich sein, sich [nur] einmal zu scheren, sodass ihm dies für sein Nasiräat und für seinen Aussatz zählt? Sie sagten zu ihm: Auch wir sagen, es zählt für ihn nicht in den Tagen seines definitiven [Aussatzes]. Zählt es für ihn [denn] in den Tagen seiner Haarschur? Er sagte zu ihnen: Wie sollte das möglich sein? Wenn dieser sich, bevor das Wasser [zur Anwendung] kommt, schert, und jener sich, bevor das Wasser [zur Anwendung] kommt, schert, hättet ihr es richtig gesagt. Da aber der Aussätzige sich, bevor das Wasser [zur Anwendung] kommt, schert, und der Nasiräer sich nachdem das Wasser [zur Anwendung] gekommen ist, schert, ist es für ihn unmöglich, sich [nur] einmal zu scheren, um ihm dies für sein Nasiräat und für seinen Aussatz zu zählen. 594 Sie sagten zu ihm: Auch wir sagen, es zählt für ihn nicht in Reinheit. 595 Zählt es aber in Unreinheit? Er sagte zu ihnen: Wie sollte das möglich sein? Wenn dieser sich vor [dem Sprengen] des Blutes schert, und jener sich vor [dem Sprengen] des Blutes schert, hättet ihr es richtig gesagt. Da aber der Aussätzige sich nach 596 dem Sprengen des Blutes schert, und der Nasiräer sich vor 597 dem Sprengen des Blutes schert, wie sollte es für ihn da möglich sein, sich [nur] einmal zu scheren, sodass ihm dies für sein Nasiräat und für seinen Aussatz zählt? 598 Sie sagten zu ihm: Die Anordnung [der Rabbinen zur] Sache [lautet]: Es zählt nicht in den Tagen seines definitiven [Aussatzes]. Es zählt in den Tagen seiner Haarschur. Es zählt nicht bei einem reinen [Nasiräer]. Es zählt aber bei einem unreinen Nasiräer. Dies ist das Gesetz des Nasiräers. (Num 6,21) Ein Gesetz für jedes Nasiräat: Man bringe ein Opfer und es gelte in Schilo und im Hause der Ewigkeiten. 599 Man könnte meinen, auch auf einer Opferhöhe. Die Bibel lehrt: „Dies“. 600 Der sein Opfer gelobt hat. (Num 6,21)

 594 Vgl. Lev 14,9-10; Num 6,16-18 und Num 6,9-10. 595 Der Nasiräer ist gemeint. 596 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 120 verbessern: vor. 597 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 120 verbessern: nach. 598 Vgl. Lev 14,9-10; Num 6,16-18 und Num 6,9-10. 599 Vgl. bZeb 117a; jMeg 1,13; NumR 10,24. 600 Vgl. mNaz 6,8; NumR 10,24.

Naso  

Dies ist der, der sagt: Siehe, ich verpflichte mich zu einem Nasiräat. Er soll drei Tiere darbringen und hat [damit das Gesetz] erfüllt. 601 Wegen seines Gelübdes. (Num 6,21) Siehe, seine Weihe entspricht dem Opfer. 602 Das heißt, wie man beim Opfer veruntreut, so veruntreut man beim Haar. 603 Gemäß seines Gelübdes. (Num 6,21) Man könnte meinen, „gemäß seines Gelübdes“ [bedeute]: Damit er nicht verringert, und nicht „gemäß seines Gelübdes“: Damit er nicht hinzufügt. Du kannst zitieren: Außer dem, was [sonst] sein Vermögen erlaubt, gemäß seines Gelübdes. (Num 6,21) Damit er nicht verringert. Und nicht „gemäß seines Gelübdes“: Damit er nicht hinzufügt. So soll er nach der Vorschrift seiner Weihe handeln. (Num 6,21) Dies [gilt für den], der Nasiräate wie Sand am Meer gelobt, dass er, wann immer er sein Haupt [von seinem Haar] erleichtern will, er [es] erleichtern darf. 604 Man könnte meinen, auch, wer sagt, siehe, auf mir ist ein Nasiräat, ist es so. Ich habe [im Vers] nur gesagt: So soll er nach der Vorschrift seiner Weihe handeln. 605 Da redete JHWH zu usw.: So sollt ihr segnen. (Num 6,22-23)

§ 710

Dies ist es, was die Schrift sagt: Blicke herab aus der Wohnung deiner Heiligkeit, vom Himmel. (Dtn 26,15)

TanB naso 15

Die Gemeinschaft Israels sagt vor dem Heiligen: Herr der /Welt, den Priestern gebietest du, uns zu segen, wir bedürfen [aber] nur deines Segens: 606 Blicke herab aus der Wohnung deiner Heiligkeit[, vom Himmel] und segne dein Volk Israel. (Dtn 26,15) Der Heilige sagte zu ihnen: Obwohl ich den Priestern gesagt habe, dass sie euch segnen sollen, stelle ich mich hin und segne euch. Daher breiten die Priester ihre Hände aus, um zu sagen, dass der Heilige bei euch steht, denn es heißt: Siehe, dieser steht hinter unserer Mauer aus den Fenstern schauend. (Cant 2,9) Er blickt [durch] die Finger der Priester. 607

(121)

 601 Vgl. NumR 10,24. 602 Vgl. mQid 2,9; mAZ 5,9; mTem 7,4. 603 Vgl. SNum § 161. 604 Vgl. mNaz 3,2; bNaz 8a. 605 Vgl. mNaz 1,4. 606 Vgl. Tan naso 8; NumR 11,2. 607 Vgl. CantR 2,9 § 2; PRK 5.

  Jalkut Schimoni Numeri

Er blinzelt durch Gitter. (Cant 2,9) In der Stunde, in der sie ihre Hände ausbreiten. Daher heißt es: So sollt ihr segnen. (Num 6,23) TanB naso 16

Dies ist es, was die Schrift sagt: Siehe, das Bett von Salomo. (Cant 3,7) Siehe, das Bett. (Cant 3,7) Das ist das Haus des Heiligtums desjenigen, dem der Frieden gehört. 608 Und warum wird das Haus des Heiligtums mit einem Bett verglichen? Um dir zu sagen: Wie ein Bett nur dazu da ist, damit [man] fruchtbar ist und sich vermehrt, so auch das Haus des Heiligtums: Alles, was in seinem Inneren war, war, um fruchtbar zu sein (‫ )פרה‬und sich zu vermehren, denn es heißt: Die Stangen aber verlängerten sich. (I Reg 8,8) Und es heißt: Und das Gold war sich vermehrendes (‫ )פרוים‬Gold. (II Chr 3,6) Weil es Früchte (‫ )פירות‬brachte. Und ebenso heißt es: Er baute das Libanon Waldhaus. (I Reg 7,4) Warum wird es mit einem Wald verglichen? Wie ein Wald fruchtbar ist und sich vermehrt, so auch das Haus des Heiligtums: Alles, was in seinem Inneren war, war fruchtbar und vermehrte sich. Sechzig Helden. (Cant 3,7) Das sind die sechzig Buchstaben, die im Priestersegen sind. Alle sind Schwertträger. (Cant 3,8) Denn in jedem einzelnen [Segen] wird der Name des Heiligen erwähnt: Es segne dich JHWH. (Num 6,24) JHWH lasse leuchten. (Num 6,25) JHWH erhebe. (Num 6,26) Ein jeder hat sein Schwert an seiner Seite (‫)ירחו‬. (Cant 3,7) Welchen [Grund] sah [die Schrift], hier eine Seite (‫ )ירך‬zu erwähnen? Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Selbst, wenn du im Traum ein gezücktes Schwert an seinen Hals gelegt siehst und ihm sein Glied (‫ )ירך‬abgehauen wird, steht man am Morgen früh auf und geht ins Versammlungshaus: 609 Gegen den Schrecken in der Nacht. (Cant 3,7) P752F

 608 „Salomo“ wird als Stenogramm gelesen. Vgl. Tan naso 9; NumR 11,3. 609 Vgl. NumR 11,2.

Naso  

Den Schrecken, den er in der Nacht in seinem Traum gesehen hat. Und er sieht [dann] die Priester, die ihre Hände erheben, [dann] wird der böse Traum von ihm weggeschafft. Daher sagte der Heilige zu Mose: Befiehl Aaron und seinen Söhnen, dass sie meine Kinder segnen, denn es heißt: So sollt ihr segnen. (Num 6,23) Der Heilige sagte: In der Vergangenheit war ich daran gebunden, meine Geschöpfe zu segnen: Ich habe den ersten Menschen und seine Frau gesegnet, denn es heißt: Gott segnete sie. (Gen 1,28)

TanB naso 17

Ich habe Noah und seine Söhne gesegnet, denn es heißt: Da segnete Gott Noah und seine Söhne. (Gen 9,1) Ich habe Abraham gesegnet: Und JHWH segnete Abraham in allem. (Gen 24,1) Ich habe Isaak gesegnet: Da segnete Gott Isaak, seinen Sohn. (Gen 25,11) Und Jakob habe ich gesegnet Der allmächtige Gott erschien mir in Lus im Land Kanaan und er segnete mich. (Gen 48,3)

Jakob segnete er mit zwölf Stämmen Und das ist es, was ihr Vater sagte, und er segnete sie. (Gen 49,28) Von da an und weiter sagte der Heilige: Die Segnungen sind euch übergeben und die Priester sollen euch segnen. Sie sollen euch segnen, denn es heißt: So sollt ihr segnen. (Num 6,23) / Warum wurde der Abschnitt vom Priestersegen an den Abschnitt über den Nasiräer angeschlossen? Wie dem Nasiräer der Wein verboten ist, so ist auch dem segnenden Priester der Wein verboten. Oder: Wie dem Nasiräer Traubenkerne verboten sind, so sind auch dem segnenden Priester Traubenkerne verboten. Ein Vers sagt: Ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen. (Dtn 10,8) Wie dem diensttuenden Priester Traubenkerne erlaubt sind, so sind auch dem dienenen Priester Traubenkerne erlaubt. Oder: Wie der diensttuende Priester keinen Makel aufweisen darf, so darf auch der Priester [an sich] keinen Makel aufweisen.

(122) bTaan 26b-27a

  Jalkut Schimoni Numeri

Er wird ja mit dem Nasiräer verglichen. Welchen [Grund] hast du gesehen, ihn erleichternd zu vergleichen, vergleiche ihn doch erschwerend! Es ist [nur] eine allgemeine Stütze der Rabbinen [für ein Argument, aber kein Beweis], daher ist es erleichternd. SNum § 39

Sprich zu Aaron. (Num 6,23) Weil die ganze Angelegenheit des Abschnitts Aaron [betrifft], hat [die Schrift] Aaron hinzugefügt, und sie hat seine Söhne zu dem allgemeinen [Ausdruck] „reden“ hinzugefügt. 610 Denn dies ist die Allgemeinregel: Wann immer [Gott in der Schrift] die Priester anredet, ist es eine Angelegenheit für die Priester. Redet er zu Israel, ist es eine Angelegenheit für Israel. 611 Er muss die Proselyten hinzufügen. 612

SZ [247]

Man könnte meinen, diese Sache, die zu Aaron gesagt ist, hätten sie aus dem Munde des Heiligen gehört. Du kannst zitieren: Dies sind die Satzungen und Rechtsvorschriften. (Lev 26,46) Also, alle Gebote, die leichten und schweren, die vorsätzlichen und unbeabsichtigten [Vergehen], die allgemeinen und die besonderen, die wesentlichen [Gesetze] und ihre Feinheiten wurden Mose am Sinai gesagt. Und was lehrt die Bibel [mit]: „Zu Aaron“? Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Jedes Wort, das für Aaron passte, verband [die Bibel] mit Aaron, und jedes Wort, das für Israel passte, das verband [die Bibel] mit Israel. Wie ist der Priestersegen [zu sprechen]?

bSota 37b-38a

IN DER PROVINZ SAGT MAN DREI SEGENSSPRÜCHE, IM TEMPEL EINEN SEGENSSPRUCH. IM TEMPEL SPRECHEN SIE DEN NAMEN [GOTTES] AUS, WIE ER GESCHRIEBEN IST UND IM LAND IN UMSCHREIBUNG. IM LAND ERHEBEN DIE PRIESTER DIE HÄNDE BIS GEGEN IHRE SCHULTERN UND IM TEMPEL BIS ÜBER IHREN KOPF, AUßER DEM HOHEN PRIESTER, DER SEINE HÄNDE NICHT ÜBER DAS STIRNBLATT ERHEBEN DARF. R. JEHUDA SAGT: DER HOHE PRIESTER EHEBE SEINE HÄNDE AUCH ÜBER DAS STIRNBLATT, DENN ES HEIßT: Da erhob Aaron seine Hände [über das Volk] und segnete sie. (Lev 9,22) 613  610 SNum § 59. Vgl. NumR 11,4. 611 Vgl. SZ 247,12-13. 612 Mek bo 10; SNum § 109; SNum § 111; SNum § 124; SNum § 71.

Naso  

So sollt ihr die Israeliten segnen. (Num 6,23)

bSota 38a-b

In der heiligen Sprache. 614 Oder nicht vielmehr in jeder Sprache? Hier heißt es „so sollt ihr segnen“, und dort heißt es: Diese sollen dastehen und das Volk segnen. (Dtn 27,12) Wie dort in der heiligen Sprache, so auch hier in der heiligen Sprache. R. Jehuda sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend. Siehe, es heißt „so“, bis dass sie in dieser Sprache [den Segen] sprechen. 615 Es wird weiter gelehrt: So sollt ihr segnen. (Num 6,23) Im Stehen. 616 Oder [ist nicht] vielmehr [gemeint]: Im Sitzen? Hier heißt es „so sollt ihr segnen“, und dort heißt es: Und jene sollen stehen, um das Volk zu segnen. (Dtn 27,12) Wie dort im Stehen, so auch hier im Stehen. 617 R. Natan 618 sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend. Siehe, es heißt: Vor JHWH zu stehen, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen. (Dtn 10,8) Wie das Dienen im Stehen [geschieht], so [geschieht] auch das Segnen im Stehen. Woher ist es vom Dienen selbst [zu belegen]? Weil geschrieben steht: Zu stehen [und] zu dienen. (Dtn 18,5) Es wird weiter gelehrt: So sollt ihr segnen. (Num 6,23) Mit erhobenen Handflächen. 619 Oder [ist nicht] vielmehr [gemeint], nicht mit erhobenen Handflächen? Hier heißt es „so sollt ihr segnen“, und dort heißt es: Da erhob Aaron seine Hände über das Volk und segnete sie. (Lev 9,22) Wie dort mit erhobenen Handflächen, so auch hier mit erhobenen Handflächen.  613 mSota 7,6. 614 SNum § 39; SDtn § 210; SDtn § 291; SDtn § 301; Mek jitro 2; Mek jitro 9; jSota 7,2; bSota 32b. 615 Vgl. NumR 11,4. 616 SNum § 39. 617 Vgl. SDtn § 155. 618 bSota 38a: Jonatan. 619 Vgl. tTaan 3,1; tSota 7,8.

(123)

  Jalkut Schimoni Numeri Nach R. Jonatan ist es ein Problem: Wie dort [durch] den Hohen Priester [am] Monatsanfang und [beim] Dienst der Gemeinde 620, so auch hier. R. Natan sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend. Siehe, es heißt: Er und seine Söhne alle Tage. (Dtn 18,5) [Die Schrift] vergleicht seine Söhne [mit] ihm: Wie er mit erhobenen Händen, auch seine Söhne mit erhobenen Händen. Und es steht geschrieben: Alle Tage. (Dtn 18,5) Und das Segnen ist dem Dienen gleichzusetzen. Es wird weiter gelehrt: So sollt ihr segnen. (Num 6,23) Mit dem Eigennamen Gottes. 621 Oder nicht vielmehr mit einer Umschreibung? Die Bibel lehrt: Und sie sollen meinen Namen legen. (Num 6,27) Meinen mir eigenen Namen. R. Joschijja sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend. Siehe, es heißt: An jedem Ort, an dem ich meinen Namen erwähnen lasse, werde ich zu dir kommen und dich segnen. (Ex 20,24) 622 Es sollte dir nicht in den Sinn kommen, „an jedem Ort“ [wörtlich zu nehmen], vielmehr muss dieser Vers umgestellt werden: An jedem Ort, an dem ich zu dir komme, werde ich meinen Namen erwähnen. 623 Und wo? Im Hause der Erwählung. Es wird weiter gelehrt: So sollt ihr die Israeliten segnen. (Num 6,23) Ich habe [hier] nur die Israeliten. 624 Woher [ist zu belegen, auch] Proselyten, Sklaven und Freigelassene? Die Bibel lehrt: Sprich zu ihnen. (Num 6,23) Zu allen. Es wird weiter gelehrt: So sollt ihr segnen. (Num 6,23)

 620 Vgl. SNum § 17. 621 Vgl. mTam 7,2. 622 Zählung nach der Rabbinerbibel: Ex 20,21. 623 Vgl. SDtn § 62. 624 SNum § 43. Vgl. bChul 49a.

Naso  

Von Angesicht zu Angesicht [gekehrt]. 625 Oder nicht vielmehr: Das Gesicht [der Gemeinde] dem Rücken [des Priesters zugekehrt]? Die Bibel lehrt: Sprich zu ihnen. (Num 6,23) Wie ein Mensch mit seinem Gefährten spricht. Abaje sagte: Wir haben eine Überlieferung: Bei zweien sagt man „die Priester“, bei einem sagt man nicht „der Priester“, denn es heißt: Sprich zu ihnen. (Num 6,23) Es sei ein Sprechen [durch mehrere] von ihnen. R. Jehoschua ben Levi sagte: Woher [ist zu belegen], dass der Heilige nach dem Priestersegen verlangt? Weil es heißt: Sie sollen meinen Namen auf die Kinder Israels legen und ich werde sie segnen. (Num 6,27)

Und R. Jehoschua ben Levi sagte: Jeder Priester, der segnet, wird gesegnet, und jeder [Priester], der nicht segnet, wird nicht gesegnet, denn es heißt: Ich werde segnen, die dich segnen. (Gen 12,3) Und R. Jehoschua ben Levi sagte: Jeder Priester, der nicht auf die Tribüne hinaufgeht, übertritt drei Gebote: So sollt ihr segnen. (Num 6,23) Sprich zu ihnen. (Num 6,23) Und sie sollen meinen Namen legen. (Num 6,27) Rab sagte: Zu bedenken ist [bei dem Priester, der nicht auf die Tribüne geht], ob er vielleicht der Sohn einer Geschiedenen ist oder einer Frau, die die Schwagerehe verweigert hat. Sie streiten aber nicht [darüber]. Einer spricht [von dem Fall], wenn er für [bestimmte] Zeitabschnitte aufhört [auf die Tribüne zu gehen], und einer [spricht von dem Fall], wenn er nicht für [bestimmte] Zeitabschnitte aufhört[, auf die Tribüne zu gehen]. Und R. Jehoschua ben Levi sagte: Jeder Priester, der [einmal] nicht zum Dienst hinaufgeht, gehe gar nicht mehr hinauf, / denn es heißt:

 625 Vgl. tMeg 4 (3),21.

  Jalkut Schimoni Numeri (124)

Da hob Aaron seine Hände über das Volk und segnte sie, und er kam herab von der Zubereitung des Sündopfers. (Lev 9,22) Wie dort beim Dienst, so auch hier beim Dienst. Wirklich? [Bei] R. Ami und R. Assi [war es] eine Aufhebung. Sie bewegten sich [zwar], es zu erreichen, [aber] sie erreichten es nicht.

bChul 49a

So sollt ihr die Israeliten segnen. (Num 6,23) R. Jischmael sagt: Wir lernen einen Segen für die Israeliten aus dem Mund der Priester, wir lernen [ihn] nicht für die Priester selbst, gemäß dem, wie es heißt: Und ich werde sie segnen. (Num 6,27) Dies besagt, die Priester segnen die Israeliten, und der Heilige, gepriesen sei er, segnet die Priester. R. Aqiba sagt: Wir lernen einen Segen für die Israeliten aus dem Mund der Priester, wir lernen [ihn] nicht aus dem Mund des Allmächtigen gemäß dem, wie es heißt: Und ich werde sie segnen. (Num 6,27) Siehe, die Priester segnen die Israeliten und der Heilige stimmt ihrem Tun zu. Woher aber leitet R. Aqiba den Segen für die Priester ab? Rab Nachman bar Isaak sagte: Aus: Ich segne, die dich segnen. (Gen 12,3) Und deine Zeichen sind [bei] R. Jischmael: Ein Priester unterstützt die Priesterschaft. Und warum unterstützt er die Priesterschaft? Er stellt den Segen der Priester anstelle eines Segens der Israeliten.

SNum § 39

Die Israeliten. (Num 6,23) Ich habe [hier] nur den Segen für Israel[iten]. 626 Woher [ist zu belegen, auch] der Segen für Proselyten, für Frauen und für Sklaven? Die Bibel lehrt: Und ich werde sie segnen. (Num 6,27) Und woher [ist zu belegen], dass der Vorsteher 627 zu ihnen sagen muss: „Sprecht“? Die Bibel lehrt: Sprich zu ihnen. (Num 6,23)

SNum § 40

JHWH segne dich. (Num 6,24)  626 SNum § 43. Vgl. bChul 49a. 627 Oder: Synagogendiener.

Naso  

Mit dem Segen, der ausdrücklich in der Tora genannt ist. 628 Und in diesem Sinne heißt es: Gesegnet seist du in der Stadt und gesegnet seist du auf dem Feld. (Dtn 28,3) Gesegnet sei dein Korb und dein Backtrog, (Dtn 28,5) gesegnet seist du bei deinem Kommen und gesegnet seist du bei deinem Gehen. (Dtn 28, 6)

Und alle diese Segnungen werden über dich kommen [und sich an dir verwirklichen].

(Dtn 28,2)

Wann? Wenn du auf die Stimme JHWHs, deines Gottes hörst. (Dtn 28,2) JHWH segne dich. (Num 6,24) Mit Eigentum. 629 Er behüte dich. (Num 6,24) In dem Eigentum. R. Natan sagt: Er segne dich. – Mit Eigentum. Er behüte dich. – An deinem Körper. R. Isaak sagt: 630 Er behüte dich. – Vor dem bösen Trieb. Und in diesem Sinne heißt es: Denn JHWH wird deine Zuversicht sein und deine Füße vor Verstrickung behüten. (Prov 3,26)

Eine andere Auslegung: Er behüte dich. (Num 6,24) Dass nicht andere über dich herrschen. Und in diesem Sinne heißt es: Dass dich am Tage die Sonne nicht steche. (Ps 121,6) Und es heißt: Siehe, der Hüter Israels schläft, noch schlummert nicht. (Ps 121,4) JHWH behüte dich vor allem Übel. (Ps 121,7) JHWH ist dein Hüter, JHWH ist dein Schatten. (Ps 121,5)  628 Vgl. NumR 11,5. 629 SDtn § 352. Vgl. Raschi zu Num 5,24. 630 SZ 247,19-20.

  Jalkut Schimoni Numeri

JHWH behüte deinen Ausgang und deinen Eingang. (Ps 121,8) Eine andere Auslegung: Er behüte dich. (Num 6,24) Vor den Dämonen. 631 Und in diesem Sinne heißt es: Denn seine Engel entbietet er für dich, dich auf allen deinen Wegen zu behüten. (Ps 91,11)

Eine andere Auslegung: 632 Er behüte dich (‫)וישמרך‬. (Num 6,24) Er bewahre (‫ )ישמרו‬dir den Bund deiner Väter. Und in diesem Sinne heißt es: So wird dir JHWH, dein Gott, den Bund bewahren. (Dtn 7,12) Eine andere Auslegung: Er behüte dich. (Num 6,24) Er behüte dir das Ende. Und in diesem Sinne heißt es: Orakel über Duma. Aus Seir ruft man mir zu: Hüter (‫)שומר‬. (Jes 21,11) Eine andere Auslegung: Er behüte deine Seele in der Stunde des Todes. (125)

Und ebenso heißt es: 633 Möge die Seele meines Herrn eingebunden sein in das Bündel der Lebenden. (I Sam 25,29)

Soll ich etwa verstehen, sowohl [die Seelen] der Gerechten, als auch die [der] Frevler? Die Bibel lehrt: Aber die Seele deiner Feinde möge er fortschleudern in der Schleuderpfanne. (I Sam 25,29)

Eine andere Auslegung: Er behüte dich. (Num 6,24) Er behüte deinen Fuß vor dem Totenreich. Und in diesem Sinne heißt es:  631 Vgl. SZ 247,20-21. 632 SZ 248,2-10. 633 SNum § 139. Vgl. bSchab 152b; KohR 3,20 § 1.

Naso  

Die Füße seiner Frommen behütet er, aber die Frevler kommen um in Finsternis. (I Sam 2,9)

Eine andere Auslegung: Er behüte dich. (Num 6,24) In der kommenden Welt. Und in diesem Sinne heißt es: Und die auf JHWH hoffen, bekommen neue Kraft. (Jes 40,31) Eine andere Auslegung: JHWH segne dich und behüte dich. (Num 6,24)

TanB naso 18

Er segne dich mit Söhnen und behüte dich bei Töchtern, denn weibliche [Wesen] brauchen Behütung. 634 Eine andere Auslegung: JHWH segne dich und behüte dich. (Num 6,24) Mit dem Segnen ist das Behüten [verbunden]. Ein König aus Fleisch und Blut hat einen Freund in Syrien, er [selbst] aber wohnt in Rom. Der König sandte zu ihm. Er ging hinauf und kam zu ihm. Er gab ihm hundert Pfund (λίτρα) Gold. Er trug es hinaus, ging seines Weges. Da fielen Räuber (ληστής) über ihn her, sie nahmen alles, was er ihm gegeben hatte. Vielleicht hätte er ihn vor den Räubern bewahren können. Daher heißt es: JHWH segne dich und behüte dich. (Num 6,24) JHWH lasse sein Angesicht leuchten zu dir hin. (Num 6,25) Er lasse aus dir Söhne, Söhne der Tora, erstehen, 635 denn es heißt: Denn eine Leuchte ist das Gebot und das Gesetz ist Licht. (Prov 6,23) Er lasse aus dir Priester erstehen, die den Altar leuchten lassen, denn es heißt: Erleuchtet meinen Altar nicht vergebens. (Mal 1,10) Und sei dir gnädig. (Num 6,25) Er sei bei dir gnädig. Er lasse aus dir Propheten erstehen, denn es heißt: Ich gieße aus über das Haus Davids einen Geist der Gnade und des Mitleidens. (Sach 12,10)

Eine andere Auslegung: JHWH lasse sein Angesicht leuchten zu dir hin. (Num 6,25)

 634 Vgl. Tan naso 10; NumR 11,5. 635 Vgl. NumR 11,6.

SNum § 41

  Jalkut Schimoni Numeri

Er gebe dir das Licht [seines] Angesichts. 636 R. Jonatan sagt: Das ist das Licht (‫ )מאור‬der Schechina, 637 denn es heißt: Stehe auf, werde licht (‫)אורי‬, denn dein Licht ist gekommen usw. und über dir geht auf JHWH. (Jes 60,1-2) Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse uns sein Angesicht leuchten (‫)יאר‬. Sela (Ps P780F

P

67,2)

Gott, JHWH, erleuchte uns. (Ps 118,27) Eine andere Auslegung: Er lasse leuchten. (Num 6,25) Das ist das Licht der Tora, denn es heißt: Denn eine Leuchte ist das Gebot und das Gesetz Licht. (Prov 6,23) Und sei dir gnädig. (Num 6,25) Er sei dir gnädig bei deinen Bitten. Und in diesem Sinne heißt es: Ich erweise Gnade (‫)וחנותי‬, wem ich gnädig bin. (Ex 33,19) Eine andere Auslegung: Er verschafft dir Gunst (‫ )חנך‬in den Augen seiner Geschöpfe. Und in diesem Sinne heißt es: Und JHWH war mit Josef, wandte ihm Wohlwollen zu und verschaffte ihm Gunst (‫ )חנו‬in den Augen des Vorstehers des Gefängnisses. (Gen 39,21) Und es heißt: Und Ester erwarb sich Gunst. (Est 2,15) Und Gott verschaffte Daniel Wohlwollen und Barmherzigkeit. (Dan 1,9) Und es heißt: Und er fand Gunst und rechtes Verstehen bei Gott und Mensch. (Prov 3,4) Eine andere Auslegung: Und sei dir gnädig. (Num 6,25) In Wissen, Weisheit, Einsicht, Zucht und Verstand. Eine andere Auslegung: Und sei dir gnädig (‫)ויחונך‬. (Num 6,25)

 636 SZ 248,11-20. 637 Vgl. SZ 247,23.

Naso  

Mt dem Studium der Tora. Und ebenso heißt es: Er umgebe dein Haupt mit einem Kranz der Gnade (‫)חן‬. (Prov 4,9) Denn ein Kranz der Gnade sind sie für dein Haupt. (Prov 1,9) Eine andere Auslegung: Und sei dir gnädig (‫)ויחונך‬. (Num 6,25) [Er begnade dich] mit / unverdienten (‫ )חנם‬Gaben.

(126)

Und in diesem Sinne heißt es: Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, [und wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, so ruhen unsere Augen auf JHWH, unserem Gott, bis er uns gnädig ist]. (Ps 123,2) Und es heißt: Sei uns gnädig, JHWH, sei uns gnädig. (Ps 123,3) Und es heißt: JHWH, sei uns gnädig, auf dich hoffen wir. (Jes 33,2) Und er sei dir gnädig. (Num 6,25) Er gebe in euch Erkenntnis, dass ihr zueinander gnädig und barmherzig seid. 638 Wie im Abschnitt, wo es heißt: Und er gebe dir Barmherzigkeit. (Dtn 13,18) JHWH erhebe sein Angesicht. (Num 6,26) Er lasse seinen Zorn an dir vorübergehen, er wende sein Angesicht zu dir hin. 639 Jemand, der seinen Nächsten ins Gesicht grüßt, gleicht nicht dem, der ihn von den Seiten [her] grüßt. 640 JHWH erhebe sein Angesicht. (Num 6,26) Bei den Angelegenheiten zwischen dir und ihm. Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Bei den Angelegenheiten zwischen dir und deinem Gefährten. Er soll nicht ungestraft lassen. (Ex 34,7) Er soll nicht ungestraft lassen, was zwischen ihm und dir ist.

 638 Vgl. NumR 11,6. 639 Vgl. NumR 11,7. 640 Der ihn beiläufig grüßt.

SZ [248]

  Jalkut Schimoni Numeri

JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26)

SNum § 42

Dann, wenn du stehst und betest, denn es heißt: Da sprach er zu ihm, siehe, ich habe dein Angesicht erhoben. (Gen 19,21) Und siehe, [die] Dinge ergeben [einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn ich Lots Angesicht für den mir geliebten Abraham erhoben habe, sollte ich nicht [auch] dir das Angesicht erheben, um deinetwillen und um deiner Väter Willen? § 711

Ein Schriftvers sagt: JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) Und ein anderer Schriftvers sagt: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) 1

Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Wenn Israel den Willen Gottes tut: Erhebt JHWH sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) Wenn Israel den Willen Gottes nicht tut: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Eine andere Auslegung: Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Ein Schriftvers sagt: Der du ein Gebet erhörst, zu dir kommt alles Fleisch. (Ps 65,3) Und ein Schriftvers sagt: Du hast dich in Gewölk gehüllt, sodass ein Gebet vorüberzieht. (Thr 3,44)

2

Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Der du ein Gebet erhörst. (Ps 65,3) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Du hast dich in Gewölk gehüllt. (Thr 3,44) Ein Schriftvers sagt: Nahe ist JHWH allen, die ihn anrufen. (Ps 145,18) Und ein Schriftvers sagt: Warum, JHWH, stehst du ferne? (Ps 10,1)

3

Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält:

Naso  

Nahe ist JHWH allen, die ihn anrufen. (Ps 145,18) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Warum, JHWH, stehst du ferne? (Ps 10,1) Ein Schriftvers sagt: Kommt nicht aus dem Munde des Höchsten das Böse und das Gute? (Thr 3,38) Und ein Schriftvers sagt: Da war JHWH auf das Böse bedacht. (Dan 9,14) 4 Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Kommt nicht aus dem Munde des Höchsten das Böse und das Gute? (Thr 3,38) Ein Schriftvers sagt: Wasche dein Herz vom Bösen rein, Jerusalem. (Jer 4,14) Und ein Schriftvers sagt: Wenn du dich auch mit Lauge waschen wolltest und viel Seife für dich verwendetest, / so blieben doch deine Missetaten schmutzig vor mir. (Jer 2,22) 5

Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Wasche dein Herz vom Bösen rein, Jerusalem. (Jer 4,14) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Wenn du dich auch mit Lauge waschen wolltest. (Jer 2,22) Ein Schriftvers sagt: Kehrt um, abtrünnige Kinder. (Jer 3,22) Und ein Schriftvers sagt: Ob er umkehrt oder nicht umkehrt. (Jer 8,4) Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Kehrt um, abtrünnige Kinder. (Jer 3,22) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Ob er umkehrt oder nicht umkehrt. (Jer 8,4) Ein Schriftvers sagt: Sucht JHWH, da er sich finden lässt. (Jes 55,6) Und ein Schriftvers sagt: So wahr [ich] lebe, Spruch JHWHs, lasse ich mich nicht von euch suchen. (Ez 20,3)

6 Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Sucht JHWH, da er sich finden lässt. (Jes 55,6) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat:

(127)

  Jalkut Schimoni Numeri

Lasse ich mich nicht von euch suchen. (Ez 20,3) Ein Schriftvers sagt: 641 Denn ich habe kein Wohlgefallen am Tode dessen, der sterben soll. (Ez 18,32) Und ein Schriftvers sagt: Denn JHWH gefällt es, sie zu töten. (I Sam 2,25) 7

Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Bevor ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhält: Denn ich habe kein Wohlgefallen am Tode dessen, der sterben soll. (Ez 18,32) Nachdem ein Gerichtsbeschluss das Siegel erhalten hat: Denn JHWH gefällt es, sie zu töten. (I Sam 2,25) Ein Schriftvers sagt: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Und ein Schriftvers sagt: JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) In dieser Welt. Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Für die kommende Welt. Eine andere Auslegung: JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) Er wende seinen Zorn von dir.

bBer 20b

Rab Asira trug vor, zuweilen sagte er es im Namen von R. Ami: 642 Die Dienstengel sagten vor dem Heiligen: In deiner Tora steht geschrieben: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Hast du dein Angesicht nicht Israel zugewendet, denn es heißt: JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin? (Num 6,26) Er sagte zu ihnen: Sollte ich Israel das Gesicht nicht zuwenden? Ich habe ihnen geschrieben: Wenn du gegessen und dich gesättigt hast, sollst du einen Segen sprechen. (Dtn 8,10) Und sie nehmen es für sich selbst sehr genau [und tuen es] bis [zur Größe] einer Olive und eines Eis.

SNum § 42

Und er schenke dir Frieden. (Num 6,26)

 641 bNid 70b. 642 Vgl. Tan naso 10; TanB naso 18.

Naso  

Bei deinem Eintreten Frieden und bei deinem Hinausgehen Frieden. [Frieden] mit jedem Menschen. Valeria, die Proselytin, fragte Rabban Gamaliel: Es steht geschrieben: Der das Angesicht nicht erhebt. (Dtn 10,17) Und es steht geschrieben: JHWH erhebe sein Angesicht zu dir hin. (Num 6,26) R. Jose, der Priester, befasste sich mit ihr und sagte zu ihr: Ich sage dir ein Gleichnis. Womit ist die Sache zu vergleichen? Mit einem Mann, der von seinem Nächsten eine Mine 643 fordert und er gewährt ihm vor dem König Zeit [zum Zurückzahlen]. Und er schwört ihm beim Leben des Königs. Als die Zeit verstrichen war, gab er ihm nichts zurück, kam [aber], um den König zu besänftigen (πεῖσις). Er sagte zu ihm: Meine Demütigung sei dir verziehen, geh und besänftige deinen Gefährten. So auch hier: Das eine [gilt] in Bezug auf die Sünden, die zwischen einem Menschen und seinem Gefährten sind, das andere in Bezug auf die Sünden zwischen einem Menschen und Gott.

bRH 17b

Als aber R. Aqiba kam, lehrte er: Das eine [gilt] vor dem Gerichtsurteil, das andere nach dem Gerichtsurteil. R. Chananja, Vorsteher der Priesterschaft, sagt: Und er schenke dir Frieden. (Num 6,26)

SNum § 42

In deinem Haus. R. Natan sagt: Das ist der Friede der Königsherrschaft des Hauses Davids, denn es heißt: Auf dass zunehme die Herrschaft, und des Friedens kein Ende sei. (Jes 9,6) / R. [sagt]: Das ist der Friede der Tora, 644 denn es heißt: JHWH gibt seinem Volke Macht, JHWH segnet sein Volk mit Frieden. (Ps 29,11) 1

Groß ist Friede, 645  643 Münzeinheit; entspricht 100 Silberdenaren. 644 Vgl. SZ 250,2; mUq 3,11; NumR 11,7. 645 bJeb 65b; GenR 48,18; LevR 9,9; DtnR 5,12; DtnR 5,15; ARN A 12; ARN B 24; Tan tsaw 6; TanB tsaw 10; Tan schoftim 18; Michael Higger, The Treatises Derek Erez, Pirke ben Azzai, Tosefta Derek Erez. Edited from MSS with an Introduction, Notes, Variants and Translation (New York: Moinester Publishing Co., 1935), 99-117 (Perek ha-schalom). Marcus van Loopik, The Ways of the Sages and the Way of the World. The Minor Tractates of the Babylonian Talmud: Derekh ʼEretz Rabah, Derekh ʼEretz Zuta, Pereq ha-Shalom. Translated on the Basis of Manuscripts and Provided with a Commentary (Tübingen: Mohr & Siebeck, 1991).

(128)

  Jalkut Schimoni Numeri

denn [seinetwegen] änderte [Gott] die Erzählung von Sara: Und ich bin alt geworden. (Gen 18,13) 2

Groß ist Friede, denn ein Heiliger hat [die Wahrheit] um des Friedens willen geändert. 646

3

Groß ist Friede, denn ein Engel hat [die Wahrheit] um des Friedens willen geändert. 647

4 Groß ist Friede, denn der Name, der in Heiligkeit geschrieben wurde, sagte der Heilige, wird um des Friedens willen ins Wasser abgewischt, um zwischen einem Mann und seiner Frau Frieden zu stiften. 648 5

R. Eleazar sagt: Groß ist Friede, denn nichts als Frieden pflanzten die Propheten in den Mund aller Menschen.

6 R. Simeon ben Chalafta sagt: 649 Groß ist Friede, denn nur der Friede ist das Gefäß, das Segen aufnimmt, denn es heißt: JHWH gibt seinem Volke Macht, JHWH segnet sein Volk mit Frieden. (Ps 29,11) 7

R. Eleazar ha-Kappar sagt: Groß ist der Friede, denn nur Friede ist die Besiegelung eines jeden Segens, 650 denn es heißt: Und schenke dir Frieden. (Num 6,26)

8 R. Eleazar ha-Kappar, sagt: Groß ist der Friede, denn selbst als Israel Götzendienst trieb, war Frieden unter ihnen. Wenn man so sagen darf, sagte der Heilige: Der Satan rühre sie nicht an, denn es heißt: Gebunden an die Götzenbilder [ist Efraim]. Es sei sich selber überlassen. (Hos 4,17) Wie aber heißt es über sie, als sie uneins wurden? Zwiespältig ist ihr Herz, jetzt sollen sie büßen. (Hos 10,2) Groß ist also Friede, aber Zwietracht ist verhasst. 9 Groß ist Friede, denn selbst in Kriegszeiten braucht man Frieden, denn es heißt:  646 Vgl. I Sam 16,1-2. 647 Vgl. Jdc 13,3.7.13. 648 Vgl. bChul 141a. 649 Vgl. GenR 38,6. 650 Vgl. jBer 2,3.

Naso  

Wenn du dich einer Stadt näherst, um sie zu bekriegen[, so rufe sie zum Frieden auf]. (Dtn 20,10)

Und es steht geschrieben: Da schickte ich Boten von der Kedemot-Wüste [zu Sihon, dem König zu Heschbon mit] Worten des Friedens. (Dtn 2,26) Da sandte Jefta Boten zu dem König der Ammoniter. (Jdc 11,12) Gib es nun aber in Frieden zurück. (Jdc 11,13) 10 Groß ist Friede, denn selbst die Toten brauchen Frieden, denn es heißt: Und du wirst zu deinen Vätern eingehen – in Frieden. (Gen 15,15) Und es heißt: In Frieden wirst du sterben. (Jer 34,5) 11 Groß ist Friede, denn er ist denen gegeben, die die Umkehr vollziehen, denn es heißt: Der Frieden schafft als Frucht der Lippen. Frieden [den Fernen und den Nahen]. (Jes 57,19)

12 Groß ist Friede, denn er ist den Gerechten als Anteil gegeben, denn es heißt: Frieden wird kommen, dann werden sie auf ihren Lagern ruhen. (Jes 57,2) 13 Groß ist Friede, denn er ist nicht den Frevlern als ihr Anteil gegeben, denn es heißt: Keinen Frieden, spricht JHWH, haben die Gottlosen. (Jes 57,21) 14 Groß ist Friede, denn er ist denen gegeben, die die Tora lieben, 651 denn es heißt: Großen Frieden haben die, die deine Tora lieb haben. (Ps 119,165) 15 Groß ist Friede, denn er ist denen gegeben, die die Tora lernen, denn es heißt: Alle deine Kinder sind Schüler JHWHs, und groß ist der Friede deiner Kinder. (Jes 54,13) 16 Groß ist Friede, denn er ist den Demütigen gegeben, denn es heißt: / Und die Demütigen werden das Land erben und sich an der Fülle des Friedens laben. (Ps 37,11)

17 Groß ist Friede,

 651 Vgl. SZ 250,2-4.

(129)

  Jalkut Schimoni Numeri

denn er ist denen gegeben, die Gerechtigkeit üben, denn es heißt: Und das Ausüben der Gerechtigkeit ist Frieden. (Jes 32,17) 18 Groß ist Friede, denn der Name des Heiligen lautet Friede, denn es heißt: Und er nannte ihn: JHWH des Friedens. (Jdc 6,24) R. Chananja, Vorsteher der Priesterschaft, sagt: 19 Groß ist Friede, denn er wiegt das ganze Schöpfungswerk auf, denn es heißt: Der Licht bildet und Finsternis schafft, macht Frieden. (Jes 45,7) 20 Groß ist der Friede, denn die Oberen brauchen Frieden, denn es heißt: Er schafft Frieden in seinen Höhen. (Ijob 25,2) Und ergeben nicht die Dinge [einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere? Wenn man [selbst] dort, wo es keinen Groll, Hass, Eifer und Verleumder gibt, Frieden braucht, um wie viel mehr dort, wo es alle diese Ausmaße gibt. SZ [248-250]

1

Groß ist der Friede, den er den Gerechten gab. Denn in der Stunde, in der sie aus der Welt scheiden, gehen ihnen drei Gruppen von Friedensengeln voran. Die erste sagt: Es wird Frieden kommen. (Jes 57,2) Die zweite sagt: Sie werden auf ihren Lagern ruhen. (Jes 57,2) Die dritte sagt: Wer in seiner Geradheit wandelt. (Jes 57,2) Und wenn es den Gerechten nicht genügt, dass ihr Tod in der Hand der Herrlichkeit ist, dann heißt es: Deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen und die Herrlichkeit JHWHs schließt deinen Zug. (Jes 58,8) Nicht nur das, sondern: Sie lobpreisen (καλῶς) vor ihnen und sagen: Es wird Frieden kommen. (Jes 57,2)

2

Groß ist der Friede, denn er hält von den Frevlern fern. Denn in der Stunde, in der sie sterben, gehen ihnen drei Gruppen von Zerstörerengeln voran. Die erste sagt: Es gibt keinen Frieden. (Jes 48,22) Die zweite sagt: [JHWH sprach, kein Frieden] sei den Frevlern. (Jes 57,21) Die dritte sagt: In Schmerzen sollt ihr liegen. (Jes 50,11)

Naso  

Und es würde den Frevlern nicht genügen, dass ihr Tod in den Händen der Zerstörer ist, denn es heißt: So nähert sich der Grube seine Seele, und sein Leben den Zerstörern. (Ijob 33,22) Sie stoßen ihn [aus Licht in Finsternis]. (Ijob 18,18) Sie sollen sein wie Spreu. (Ps 35,5) Und noch viel mehr: Sie kränken (κεντρόω) sie vor ihnen und sagen: JHWH sprach, kein Frieden [bei den Frevlern]. (Jes 57,21) In Schmerzen sollt ihr liegen. (Jes 50,11)

3

Eine andere Auslegung: R. Simeon pflegte zu sagen: Groß ist der Friede, 652 denn nicht wie die Eigenschaft des Menschen 653 ist die Eigenschaft des Königs aller Könige. Die Eigenschaft eines Menschen ist: Wenn er in den Krieg geht, geht er mit Truppen (ὄχλος) und Legionen (λεγεών). Wenn er aber in Frieden[szeiten] geht, geht er nur allein. Die Eigenschaft des Königs aller Könige, des Heiligen, ist: Wenn er in Frieden ausgeht, geht er mit Legionen und Truppen, denn es heißt: Tausend mal Tausend dienen ihm. (Dan 7,10) Und es heißt: Er schafft Frieden in seinen Höhen. Wer will seine Scharen zählen. (Ijob 25,2) Und es heißt: Gottes Wagen sind viel Tausend / mal Tausend. (Ps 68,18) Wenn er in den Krieg geht, geht er nur allein, denn es heißt: Ich trat die Kelter allein. (Jes 63,3)

1

Und ebenso findest du, als er das Geschlecht der Flut bestrafte, bestrafte er allein sie, denn es heißt: Denn siehe, ich will eine Sintflut auf Erden kommen lassen. (Gen 6,17)

2

Als er das Geschlecht der Zerstreuung bestrafte, bestrafte er allein sie, denn es heißt: Und von dort hat JHWH sie zerstreut. (Gen 11,9)

3

Als er die Leute Sodoms strafte, strafte er allein, denn es heißt: Da ließ JHWH auf Sodom herabregnen. (Gen 19,24)

4 Als er die aus dem [Volk] der Ägypter strafte, strafte er allein sie, denn es heißt:  652 Vgl. SNum § 42; GenR 48,18; bJeb 65b; LevR 9,9; DtnR 5,12; DtnR 5,15; ARN A 12; ARN B 24; Tan tsaw 6; TanB tsaw 10; Tan schoftim 18. 653 Wörtlich: Von Fleisch und Blut.

(130)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und JHWH erschlug jede Erstgeburt. (Ex 12,29) 5

Als er die Ammoriter strafte, strafte er allein sie, denn es heißt: JHWH ließ auf sie fallen. (Jos 10,11)

6 Und als er Sanherib strafte, strafte er allein ihn, denn es heißt: Da zog der Engel JHWHs hinaus. (Jes 37,36; I Reg 19,35) Eine andere Auslegung: Geliebt ist der Friede, denn für alle Taten und Verdienste, die Abraham, unser Vater tat, gab ihm Gott als seinen Lohn nur Frieden, denn es heißt: Und du wirst in Frieden zu deinen Vätern kommen. (Gen 15,15) 1

Und ebenso findest du es bei Jakob, unserem Vater, der vom Heiligen nichts anderes als Frieden erbat, denn es heißt: Auf dass ich in Frieden zum Hause [meines Vaters] zurückkehre. (Gen 28,21)

2

Und ebenso findest du es bei Aaron, der durch nichts anderes als den Frieden gesegnet wurde, denn es heißt: Mein Bund des Lebens und des Friedens war mit ihm. (Mal 2,5)

3

Und ebenso findest du es bei Pinhas, dem der Heilige keinen anderen Lohn als den Frieden gab, denn es heißt: Siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens. (Num 25,12)

4 Und ebenso findest du, dass die Tora mit nichts anderem als dem Frieden verglichen wird, denn es heißt: Und alle ihre Pfade: Frieden. (Prov 3,17) 5

Und ebenso findest du, dass der Heilige Jerusalem einst mit nichts anderem als dem Frieden trösten wird, denn es heißt: Mein Volk wird in einer Aue des Friedens wohnen. (Jes 32,18)

6 Und ebenso findest du, dass der Heilige das Königreich des Hauses David nur auf Frieden gründet, denn es heißt: Auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens. (Jes 9,6) 7

LevR 9,9

1

Und ebenso findest du, dass der Heilige Ammoriter und Moabiter nur damit strafte, dass er von ihnen den Frieden fernhielt, denn es heißt: Du sollst nicht ihren Frieden suchen. (Dtn 23,7) Hiskia sagte: Groß ist der Friede, denn alle Gebote sind [seinetwegen], 654 über sie steht geschrieben:

 654 Vgl. Tan chuqqat 22; NumR 19,27.

Naso  

Wenn du triffst. (Ex 23,4) Wenn du siehst. (Ex 23,5) Wenn sich findet. (Dtn 22,6) Wenn ein Gebot dich betrifft, bist du verpflichtet, es zu tun, und wenn nicht, bist du nicht verpflichtet, es zu tun. Nur hier [heißt es]: Suche Frieden und laufe ihm nach. (Ps 34,15) Suche ihn an deinem Ort und laufe ihm nach von einem anderen Ort. 2

Hiskia sagte ferner: Groß ist der Friede, denn bei allen Wegstrecken [in der Wüste] steht geschrieben: Sie brachen auf und lagerten. (Num 33,6) Sie brachen auf mit Streitigkeiten und lagerten mit Streitigkeiten. 655 Als sie vor den Berg Sinai kamen, bildeten sie alle [nur] ein Lager. Dies ist es, was geschrieben steht: Israel lagerte dort. (Ex 19,2) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Siehe, die Stunde ist [da], dass ich meinen Kindern meine Tora gebe.

3

Bar Qappara sagte drei [Dinge]: Groß ist Friede, denn die Schriften sagen in der Tora Erfundenes, um Frieden zwischen Abraham und Sara zu stiften. Dies ist es, was geschrieben steht: Nachdem ich alt bin, sollte ich Wonne haben, und mein Herr ist alt. (Gen 18,12) Aber über Abraham hat sie es nicht so gesagt sondern: Und ich bin alt? (Gen 18,13) „Und mein Herr ist alt“, steht hier nicht geschrieben.

Bar Qappara sagte ferner: 4 Groß ist der Friede, denn die Propheten sagen in den Prophetenschriften Erfundenes, um Frieden zwischen einem Mann und seiner Frau zu stiften: Siehe, du bist unfruchtbar und hast nicht geboren. (Jdc 13,2) Aber über Manoach hat sie es nicht so gesagt sondern: Vor allem, was ich deiner Frau gesagt habe, sollst du dich hüten. (Jdc 13,13) In jedem Fall braucht sie Medizin. 5

Groß ist der Friede, denn selbst die Oberen [bedürfen seiner]. usw. [in LevR 9,9]

R. Simeon b. Gamaliel sagte:

 655 Vgl. PRK 12.

(131)

  Jalkut Schimoni Numeri

6 Groß ist der Friede, denn die Schriften sagen in der Tora Erfundenes, um Frieden zwischen Josef und seinen Brüdern zu stiften. Dies ist es, was geschrieben steht: So sollt ihr zu Josef sprechen: Ach vergib doch. (Gen 50,17) Und wir finden nicht, dass er irgendetwas befohlen hätte. 7

R. Jose der Galiläer sagte: Groß ist der Friede, denn selbst in der Stunde des Kriegs[beginns] beginnt man mit Frieden, denn es heißt: Wenn du dich einer Stadt zum Kampf näherst, rufe ihr Frieden zu. (Dtn 20,10) R. Meir pflegte in der Schabbatnacht dazusitzen und auszulegen. 656 [Einmal] war dort eine Frau, die kam und saß da [und hörte ihm zu]. Sie verspätete sich [wegen] der Auslegung und blieb, bis er die Auslegung beendet hatte. Sie ging nach Hause und fand das Licht ausgelöscht. Ihr Mann fragte sie: Wo bist du gewesen? [Sie sagte:] Ich saß und hörte eine Auslegung. Er sagte zu ihr: Komm nicht wieder hierher, so oder so, bis du gegangen bist, um dem Ausleger ins Gesicht zu spucken. Sie saß einen Schabbat lang da, einen zweiten und einen dritten. [Dann] fragten ihre Nachbarinnen sie: Seid ihr im Streit? Wir wollten mit dir zu dem Ausleger gehen. Als R. Meir sie sah, erspähte er es im Geist des Heiligen. Er sagte zu ihnen: Ist eine Frau unter euch, die versteht, ein Auge zu beschwören? Die Nachbarinnen sagten zu ihr: Wenn du gehst und in sein Gesicht spuckst, wohnst du [wieder] bei deinem Mann. Als sie vor ihm saß, fürchtete sie sich vor ihm. Sie sagte zu ihm: Rabbi, mir fehlt die Weisheit, ein Auge zu beschwören. Er sagte zu ihr: Spucke sieben Mal in mein Gesicht und ich bin geheilt. Sie spuckte sieben Mal in sein Gesicht.

(132)

Seine Schüler sagten zu ihm: Rabbi, so verachtet man die Tora?! Hättest du nicht einem von uns sagen können, dir [etwas] zuzuflüstern? Er sagte zu ihnen: Ist es für Meir nicht gut genug, seinem Schöpfer zu gleichen? Denn R. Jischmael lehrte: 8 Groß ist der Friede, denn der Heilige hat befohlen, seinen großen Namen, der in Heiligkeit geschrieben ist, über dem Wasser auszuwischen, um Frieden zwischen einem Mann und seiner Frau zu stiften. Rabbi Simeon ben Chalafta sagte: 9 Groß ist der Friede, denn als der Heilige seine Welt erschuf, machte er Frieden zwischen den Oberen und den Unteren. Dies ist es, was geschrieben steht:

 656 Siehe jSota 1,4; NumR 9,20.

Naso  

Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. (Gen 1,1) Am zweiten [Tag] erschuf er [einige] von den Oberen. Dies ist es, was geschrieben steht: Und Gott sprach: Es werde ein Firmament. (Gen 1,6) Usw. steht geschrieben in § 18 [GenR 12,8].

R. Jehoschua aus Sichnin [sagte] im Namen von R. Levi: 10 Groß ist der Friede, denn jede Beschließung mit Segenssprüchen ist „Friede“: Bei der Rezitation des „Höre Israel“: Der deinen Hütten Frieden zuteilt. Im Achtzehnbittengebet: Der Frieden macht. Im Priestersegen: Der dir Frieden gibt 657. Ich habe [hier] nur durch die Segenssprüche. Woher ist es auch für die Opfer [zu belegen]? [Von] „dies ist das Gesetz“ beim Brandopfer, beim Speiseopfer. usw.

Und für das Opfer der Friedensopfer. (Lev 7,37) Ich habe es nur im Allgemeinen. Woher ist im Einzelnen [zu belegen]? Dies ist das Gesetz für das Brandopfer. (Lev 6,2) Dies ist das Gesetz für das Speiseopfer. (Lev 6,3) Dies ist das Gesetz für das Sündopfer. (Lev 6,18) Dies ist das Gesetz für das Schuldopfer. (Lev 7,1) Dies ist das Gesetz für das Opfer des Ganzopfers. (Lev 7,11) Ich habe nur die Opfer eines einzelnen. Woher sind die Opfer der Gemeinde [zu belegen]? Die Bibel lehrt: Diese sollt ihr JHWH zu euren Festzeiten opfern. (Num 29,39) Ich habe [hier] nur in dieser Welt. Woher ist [zu belegen] in der kommenden Welt? Die Bibel lehrt: Siehe, ich leite Frieden zu ihr wie ein Fluss. (Jes 66,12) Die Rabbinen sagen: 11 Groß ist der Friede, denn der messianische König kommt nur als jemand, der mit Frieden beginnt, denn es heißt: Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Verkünders, desjenigen, der [die Botschaft] des Friedens hören lässt. (Jes 52,7)  657 Num 6,26.

  Jalkut Schimoni Numeri

bMeg 18a

Und welchen [Grund] sahen sie, den Priestersegen 658 nach dem Danksegen zu nennen? Weil geschrieben steht: Da erhob Aaron seine Hände zum Volk und er segnete sie. Und er stieg herab, nach Darbringung des Sündopfers[, des Brandopfers und des Ganzopfers]. (Lev 9,22) Und welchen [Grund] sahen sie, „setze Frieden“ 659 nach dem Priestersegen zu nennen? Weil geschrieben steht: Sie sollen meinen Namen auf die Kinder Israels legen und ich werde sie segnen. (Num 6,27)

Der Segen des Heiligen, gepriesen sei er, ist Frieden, denn es ist gesagt: JHWH gibt seinem Volk Macht, JHWH wird sein Volk mit Frieden segnen. (Ps 29,11) bSota 38b

R. Jehoschua ben Levi sagte: Woher [ist zu belegen], dass sich der Heilige nach dem Priestersegen sehnt? Weil es heißt: Sie sollen meinen Namen auf die Kinder Israels legen und ich werde sie segnen. (Num 6,27)

SNum § 43

Und sie sollen meinen Namen auf [die Israeliten] legen. (Num 6,27) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: So sollt ihr die Israeliten segnen. (Num 6,23) Im Tempel mit dem Eigennamen Gottes und im Land mit der Umschreibung. 660 Und ich werde sie segnen. (Num 6,27)

(133)

Warum wurde [dies] gesagt? / Weil [die Schrift] sagt: So sollt ihr die Israeliten segnen. (Num 6,23) Ich habe [hier] nur den Segen für die Israeliten. Woher [ist zu belegen, auch] für Proselyten, für Frauen und für Sklaven? Die Bibel lehrt: Und ich werde sie segnen. (Num 6,27) Damit Israel nicht sagt, unsere Segnungen hängen von Priestern ab. 661 Die Bibel lehrt: Und ich werde sie segnen. (Num 6,27) Damit die Priester nicht sagen, wir segnen Israel. Die Bibel lehrt:  658 Num 6,24-26. 659 Die 19. Benediktion des Achtzehnbittengebets: Setze Frieden, Glück und Segen, Gnade, Liebe und Erbarmen für uns und für ganz Israel, dein Volk. 660 Vgl. SDtn § 62. 661 Vgl. SZ 250,19-23.

Naso  

Und ich werde sie segnen. (Num 6,27) Ich werde mein Volk Israel segnen. Und in diesem Sinne heißt es: Denn JHWH, dein Gott, hat dich gesegnet, wie er dir verheißen hat. (Dtn 15,6) Und es heißt: Du wirst gesegneter sein als alle Völker. (Dtn 7,14) Und es heißt: JHWH wird dir seine reiche Schatzkammer öffnen. (Dtn 28,12) Und es heißt: Auf guter Weide werde ich sie weiden. (Ez 34,14) Und es heißt: Ich werde meine Schafe weiden. (Ez 34,15) Und sie sollen meinen Namen legen. (Num 6,27) [Die Schrift] zeigt [damit an], dass sie durch den besonderen Namen gesegnet werden. 662 Man könnte meinen, auch in den Gebieten [außerhalb Jerusalems] werden sie mit dem besonderen Namen gesegnet. Die Bibel lehrt: Und sie sollen meinen Namen legen. (Num 6,27) Und dort heißt es: Dass er seinen Namen dorthin [setzt]. (Dtn 12,5) Wie dort der Tempel [gemeint ist], so [ist] hier der Tempel [gemeint]. 663 Vielmehr: Nachdem sich die Zügellosen vermehrt hatten, gingen sie dazu über, ihn 664 nur den Rechtschaffenen in der Priesterschaft zu überliefern. 665 R. Tarfon sagte: Einmal stand ich mit den Priesterbrüdern in einer Reihe, und ich neigte mein Ohr zum Mund des Hohen Priesters und ich hörte ihn, wie er ihn mit Wohlklang inmitten seiner priesterlichen Brüder sagte. 666 Oder: Sie segnen im Tempel, sie segnen nicht in Gebieten [außerhalb Jerusalems]. Du kannst zitieren:  662 Vgl. bSota 38a; NumR 11,8. 663 Vgl. Dtn 12,11; I Reg 9,3; Neh 1,9. 664 Den Namen Gottes. 665 Vgl. jJoma 3,7; bQid 71a. 666 Vgl. bQid 71a.

SZ [250]

  Jalkut Schimoni Numeri

An jedem Ort, wo ich meines Namens gedenken lasse[, da will ich zu dir kommen und dich segnen]. (Ex 20,24) Auch in den Gebieten [außerhalb Jerusalems]. ABER IN DEN GEBIETEN [AUßERHALB JERUSALEMS] SPRICHT ER DREI SEGENSSPRÜCHE UND IM TEMPEL SPRICHT ER EINEN SEGEN. IM TEMPEL SPRICHT ER DEN NAMEN AUS, WIE MAN IHN SCHREIBT UND IN EINEM LANDSTRICH IN SEINER UMSCHREIBUNG. IN DEN GEBIETEN [AUßERHALB JERUSALEMS] ERHEBEN SIE IHRE HÄNDE IN HÖHE IHRER SCHULTERN UND IN EINEM LANDSTRICH ÜBER IHRE KÖPFE. 667 Man könnte meinen, wenn [die Priester] die Israeliten segnen wollen, so werden sie gesegnet, und wenn [sie nicht wollen], werden sie nicht gesegnet. Die Bibel lehrt: Und ich werde sie segnen. (Num 6,27) Ob sie wollen oder nicht wollen, werde ich sie vom Himmel her segnen.

Kapitel 7 PRK 1

Und an dem Tag, an dem Mose vollendet hatte (‫)כלות‬. (Num 7,1) Dies ist es, was die Schrift sagt: Ich bin zu meinem Garten gekommen, meine Schwester, Braut (‫)כלה‬. (Cant 5,1) R. Azarja sagte im Namen von R. Simeon: 668 [Gleich] einem König, der über eine Dame (matrona) aufgebracht war, sie verstieß und sie aus seinem Palast (πραιτώριον, palatium) vertrieb. Nach einiger Zeit wünschte er, dass sie zurück käme. Sie sagte: Er soll mir [sein] Wort erneuern und danach kann er mich zurückholen. Ebenso nahm der Heilige früher Opfer von oben an: Da roch JHWH den lieblichen Wohlgeruch. (Gen 8,21) Nun aber nimmt er [sie] von unten an: Ich bin zu meinem Garten gekommen. (Cant 5,1)

(134)

„Ich bin zum Garten gekommen“ steht hier nicht geschrieben sondern: Ich bin zu meinem Garten (‫ )לגני‬gekommen. (Cant 5,1) Zu meinem Traubaldachin (‫)לגנוני‬. Zu dem Ort, der fundamental ist vom Anfang her, ein Fundament der Schechina bei den Unteren [zu sein]. Dies ist es, was geschrieben steht: Da hörten sie die Stimme JHWHs, Gottes. (Gen 3,8)

 667 mSota 7,6. Vgl. SNum § 39. 668 Vgl. NumR 13,2; CantR 5,1 § 1.

Naso  

„Ausgehend“ steht hier nicht geschrieben sondern „sich ergehend“[, das bedeutet] „abschneidend“ und „beendend“. Es steht geschrieben: Die Gerechten werden Land ererben und beständig darauf wohnen. (Ps 37,29) Und wo sind die Frevler, fliegen sie in der Luft (ἀήρ)? [Was bedeutet] vielmehr „sie werden darauf wohnen“ (‫?)וישכנו‬ Sie lassen die Schechina darauf wohnen (‫)ישכינו‬. Usw. in § 27 [GenR 19,7].

Daher heißt es: Und an dem Tag, an dem Mose vollendet hatte (‫)כלות‬. (Num 7,1) Mose war würdig, sie zur Erde herabsteigen zu lassen. König Salomo machte sich eine Sänfte. (Cant 3,9) Das ist der König, dem der Friede gehört. 669

PRK 1

[Gleich] einem König, der eine kleine Tochter hatte. Usw. wie unten geschrieben steht in § 365 [PRK 1].

Womit ist das Stiftszelt vergleichbar? 670 Mit einer Höhle, die sich am Meeresufer befindet. [Wenn das Meer steigt] wird die Höhle überschwemmt und wird vom Meer her gefüllt und dem Meer fehlt nichts. Ebenso füllte sich das Stiftszelt mit dem Glanz der Schechina, daher heißt es: Und an dem Tag, an dem Mose vollendet hatte. (Num 7,1)

PRK 1

An seinem Hochzeitstag. (Cant 3,11) Das ist das Stiftszelt. 671

PRK 1

Und am Tage seiner Herzensfreude. (Cant 3,11) Das ist der Bau des immerwährenden Hauses. Es steht nicht geschrieben, „um eine Wohnung zu errichten“ [ohne Akkussativpartikel], sondern „um die Wohnung zu errichten“ [mit Akkusativpartikel]. Was ist mit ihr errichtet worden? Die Welt wurde mit ihr errichtet. Solange die Wohnung nicht errichtet war, schwankte die Welt. Nachdem die Wohnung errichtet worden war, wurde die Welt verbessert.

 669 Vgl. NumR 12,2; CantR 3,7 § 2. 670 Vgl. NumR 12,2; PR 5; ExR 45,3. 671 Vgl. NumR 12,8.

PRK 1

  Jalkut Schimoni Numeri

aher heißt es: Und an dem Tag, an dem Mose vollendet hatte. (Num 7,1) „Vollendet“ (‫ )כלת‬steht geschrieben: Am Tag, da die Braut (‫ )כלה‬unter den Traubaldachin tritt. 672 P815F

R. Eleazar sagt: An dem Tag, an dem Mose vollendet hatte. (Num 7,1) An dem Tag, an dem er seine Errichtungen beendet hatte. 673 Er lehrt: An jedem Tag ließ Mose die Wohnung aufstellen und an jedem Morgen ließ er seine Opfer für ihn darbringen, am siebten 674 [Tag] aber ließ er es aufstellen und nicht abbrechen. R. Zeʼira sagte: Von hier [ist zu belegen], dass das Aufstellen für die Nacht [das Stifszelt] untauglich machte für den Dienst am Tag. R. Samuel bar Nachmani sagte: Auch am achten [Tag] ließ er es errichten und abbrechen.

(135)

R. Eleazar sagte: Und an dem Tag, an dem Mose vollendet hatte. (Num 7,1) An dem Tag, an dem die Dämonen aus / der Welt verschwinden (‫)כלו‬. 675 P81F

Was ist die Begründung [für]: Es wird dir nichts Böses begegnen, und keine Plage wird sich deinem Zelt nahen? (Ps 91,10)

R. Jochanan sagte: 676 Wozu lerne ich dies aus einer anderen Stelle? Wir können es aus dieser Stelle lernen: JHWH segne dich und behüte dich. (Num 6,25) Vor den Dämonen. R. Jochanan sagte: An dem Tag, an dem Feindschaft aus der Welt verschwunden war (‫)כלתה‬.

 672 Vgl. Raschi zu Num 7,1. 673 Vgl. NumR 12,15; jJoma 1,1. 674 PRK 1: Am achten Tag. Der 7. Tag wäre ein Schabbat. 675 Vgl. Tan naso 23; TanB naso 27; PR 5. 676 Vgl. NumR 12,1; PR 5.

Naso  

Solange die Wohnung nicht errichtet war, gab es Feindschaft, Eifersucht, Streit, Zank und Auseinandersetzung in der Welt. Als aber die Wohnung errichtet war, war Liebe, Wohlgefallen, Freundschaft, Gerechtigkeit und Friede in die Welt gegeben. 677 Was ist der Grund? Ich werde hören, was Gott sagen wird. (Ps 85,9) Resch Laqisch sagte: Wozu lerne ich dies aus einer anderen Stelle? Wir können es aus seiner Stelle [hier] lernen: Und er schenke dir Frieden. (Num 6,26) Und er salbte sie und heiligte sie. (Num 7,1) Da geschrieben steht: Und er salbte sie und heiligte sie. (Num 7,1) Für welche Sache wurde [dies] gesagt: Und er salbte sie und heiligte sie? R. Tachlifa aus Caesarea und Resch Laqisch: Der eine sagte, nachdem er sie alle zusammen gesalbt hatte, salbte er jedes einzelne noch einmal für sich. Der andere sagte, es gab eine Salbung für diese Welt und eine Salbung für die kommende Welt. Und dem vergleichbar: Und füge die Teppiche zusammen. (Ex 26,6) Einer sagte, nachdem er sie alle zusammengefügt hatte, fügte er noch einmal jedes einzelne zusammen. Und der andere sagte: Und füge die Teppiche zusammen, (Ex 26,6) sodass es eine Wohnung ergibt: Eine für die Messung und eine für die Salbung. Dies ist es, was die Schrift sagt: Wer einen Feigenbaum hütet, isst seine Frucht. (Prov 27,18) Der Heilige unterdrückt nicht den Lohn irgendeines Geschöpfes, sondern in allem, was einen Menschen betrifft, um sein Leben für eine Sache zu geben, unterdrückt der Heilige seinen Lohn nicht. Salomo hat den Tempel erbaut, denn es heißt: Da baute Salomo den Tempel und vollendete ihn. (I Reg 6,13) Und weil David sein Leben dafür eingesetzt hatte, [den Tempel] zu bauen, denn es heißt:  677 Vgl. NumR 12,15.

TanB naso 20

  Jalkut Schimoni Numeri

Gedenke, JHWH, aller Bemühungen Davids. (Ps 132,1) Bis ich einen Ort finde für JHWH. (Ps 132,5) unterdrückte der Heilige seinen Lohn nicht, sondern ließ es über seinen Namen aufschreiben, denn es heißt: Ein Psalm. Ein Lied zur Weihe des Hauses Davids. (Ps 30,10) Und so findest du es bei allem, was sie für die Wohnung gelobten [zu tun]: Die Frauen spannen, und die Kunstverständigen machten alle [Arbeiten des Werkes]. (Ex 36,8) Und es arbeiteten Bezalel und Oholiba. (Ex 36,1) Und weil Mose sein Leben dafür eingesetzt hatte, dass sie sich [dabei] nicht irrten und [es] so machten, wie [es] ihm der Heilige gezeigt hatte, daher heißt es bei jeder Sache: Wie JHWH Mose geboten hatte. Und ebenso heißt es: Und an dem Tag, an dem Mose vollendet hatte. (Num 7,1) § 712 SNum § 44

(136)

Und an dem Tag, an dem Mose vollendet hatte. (Num 7,1) Die Schrift zeigt [damit] an, dass Mose an jedem der sieben Einsetzungstage die Wohnung aufstellen ließ, sie an jedem Morgen salbte und [sie dann wieder] abbrach. An diesem Tage aber ließ er sie aufstellen, salbte sie und brach sie nicht [wieder] ab. 678 R. Jose, Sohn R. Jehudas, sagt: 679 Auch am achten [Tag] ließ er sie aufstellen / und brach sie [wieder] ab, denn es heißt: Es war im ersten Monat, im zweiten Jahr[, am ersten des Monats], da wurde die Wohnung aufgestellt. (Ex 40,17) Daraus lernen wir, dass Aaron und seine Söhne am 23. Adar anfingen, die Wohnung und alle Geräte zu salben. 680 Am Monatsanfang wurde die Wohnung aufgestellt, 681 am zweiten wurde eine [rote] Kuh verbrannt, am dritten sprengte man davon. Während dieser zweiten [Sprengung] fand das Scheren der Leviten statt. An demselben Tag nahm die Schechina Wohnung im Haus, denn es heißt:

 678 jJoma 1,1. 679 SOR 7. 680 Aus Lev 10,7 wird geschlossen, dass der 8. Tag der 1. Nisan ist. Von da an wird bis zum 23. Adar zurückgerechnet. 681 Vgl. Raschi zu Num 7,1.

Naso  

Und Mose konnte nicht zum Stiftszelt gehen. (Ex 40,35) An demselben Tage brachten die Fürsten [ihre Opfer] dar, denn es heißt: Es war der, der am ersten Tage darbrachte. (Num 7,12) Denn die Bibel lehrt [mit] „erster“ nichts anderes als „der erste von allen Tagen des Jahres“. An demselben Tag kam Feuer vom Himmel herab und verzehrte die Opfer, denn es heißt: Da ging Feuer aus von vor JHWH und verzehrte auf dem Altar. (Lev 9,24) An demselben Tag brachten die Söhne Aarons ein fremdes Feuer dar, denn es heißt: Da nahmen zwei 682 der Söhne Aarons. (Lev 10,1) So dass sie vor JHWH starben. (Lev 10,2) Gestorben sind sie vor JHWH, aber hingefallen sind sie [erst] draußen. Wie kamen sie hinaus? R. Jose sagt: Der [Todes]engel hielt die Toten aufrecht, bis sie draußen waren und ließ sie [erst] im Vorhof hinfallen, denn es heißt: Da sprach er zu ihnen: Tretet hinzu, tragt eure Brüder von vor dem Heiligtum hinweg. (Lev 10,4)

Es heißt nicht „von vor JHWH“, sondern „von vor dem Heiligtum“. R. Simeon 683 sagt: [Die] Sache ist aus ihrem Kontext zu lernen: Sie starben vor (‫ )לפני‬JHWH. (Lev 10,2) Sie starben drinnen (‫ )לפנים‬und [man brachte sie] nach draußen. Wie? Man zerrte sie mit eisernen Haken hinaus. Er salbte sie und heiligte sie und alle ihre Geräte. (Num 7,1) Soll ich etwa verstehen, jeweils das erste, das gesalbt wurde, war geheiligt? 684 Die Bibel lehrt: Er salbte sie und heiligte sie. (Num 7,1) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er keines von ihnen heiligte, bevor nicht alle gesalbt waren. Er salbte sie. (Num 7,1)

 682 BH: fehlt. 683 SNum: R. Jischmael. 684 Vgl. NumR 12,15.

§ 712

  Jalkut Schimoni Numeri

Das Salben [geschah] innen und außen. R. Joschijja sagt: 685 Ein Flüssigkeitsmaß wurde von innen gesalbt, und es wurde von außen gesalbt, und ein Trockenmaß wurde von innen, nicht aber von außen gesalbt. R. Jonatan sagt: Ein Flüssigkeitsmaß wurde von innen gesalbt, es wurde aber nicht von außen gesalbt, und ein Trockenmaß wurde weder von innen noch von außen gesalbt. Du wirst erkennen, dass sie [gar] nicht geheiligt wurden, denn es heißt: Aus euren Wohnsitzen sollt ihr Brote für das Schwingen bringen. (Lev 23,17) Wann gehören sie JHWH? Nachdem sie gebacken sind. 686 § 713

Rabbi sagt: Er salbte sie und heiligte s[ie]. (Num 7,1b) Warum wurde [dies] gesagt? Heißt es nicht bereits: Er salbte sie und heiligte sie? (Num 7,1a) Und was lehrt die Bibel [mit]: Und er salbte sie? (Num 7,1b) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass durch ihre Salbung alle Geräte für die kommende Zeit geheiligt wurden. 687 /

(137)

bMen 57b

Worüber streiten sie? R. Joschijja meint, [es heißt] „sie“ um auszuschließen, 688 dass beim Trockenmaß außen [gesalbt wurde]. R. Jonatan meint, ein Trockenmaß ist profan und [daher] ist kein Vers notwendig, um [hier] etwas auszuschließen, und dass der Vers notwendig ist, um beim Flüssigkeitsmaß [das Salben] von außen auszuschließen. Steht geschrieben in § 367 [bSchebu 14b-15a].

SNum § 45

Die Fürsten Israels brachten dar. (Num 7,2) Soll ich etwa verstehen, dass es gewöhnliche Leute (ἰδιώτης) waren und sie [zu Fürsten] ernannt wurden? 689 Die Bibel lehrt: Oberhäupter des Hauses ihrer Väter. (Num 7,2)  685 bMen 57b. 686 Vgl. dagegen mMeila 2,6. 687 Vgl. SZ 253; bSchebu 15a; PRK 1. 688 Die Übersetzung folgt der Textkorrektur von Hyman/Schiloni, JS Numeri, 137. 689 Vgl. NumR 12,16.

Naso  

Und nicht nur „Oberhäupter des Hauses ihrer Väter“, sondern auch Stammesfürsten. Fürsten, Söhne von Fürsten. Sie sind die Stammesfürsten, die den Gemusterten vorstanden. (Num 7,2) Das sind die, die in Ägypten über sie gesetzt worden waren: Da wurden die Aufseher der Israeliten geschlagen. (Ex 5,14) Die Fürsten Israels brachten Opfer dar. (Num 7,2)

TanB naso 29

Du findest: 690 In der Stunde, da Mose verkünden ließ (κηρύσσω) und sagte: Nehmt von dem, was euch ist, eine Hebe, (Ex 35,5) was machten die Fürsten? Sie sagten: Wusste uns Mose nicht zu sagen, dass wir die Wohnung anfertigen sollen?! Was machten sie? Sie gaben ihre freiwilige Gabe nicht. Sie sagten: Hätten wir die Wohnung angefertigt, hätte er uns dann gesagt, wir sollten eine freiwillige Gaben geben?! Der Heilige sagte: Bei eurem Leben, ihr sollt wissen, dass er euch nicht nötig hat. Was steht dort geschrieben? Und sie brachten ihm weiterhin Morgen für Morgen eine freiwillige Gabe. (Ex 36,3) Für zwei Morgende brachten sie [jeweils] alles Arbeites[material] für die Wohnung, sodass [immer etwas] übrig blieb, denn es heißt: Und es gab genug Arbeits[material]. (Ex 36,7) Sie sagten: Siehe, die Stunde [ist da], in Freude Opfer darzubringen, denn die Schechina wohnt unter uns. 691 Als sie sahen, dass die Wohnung angefertigt war, und dass ihrer nicht mehr bedurft wurde, sagten sie: Was bleibt uns zu bringen? Sie gingen und brachten Wagen, und luden die Wohnung auf sie. Und wer gab ihnen den Rat? 692 Der Stamm Issachar, denn sie waren weise und mächtig in der Tora, denn es heißt: Von den Söhnen Issachars, die um die Einsicht in die Zeiten wissen. (I Chr 12,32) Deswegen waren sie würdig, am zweiten Tag Opfer darzubringen, denn es heißt: Am zweiten Tag opferte Natanael, Sohn Zoars, der Fürst von Issachar. (Num 7,18)

TanB naso 22

Sie brachten ihre Opfer vor JHWH, sechs bedeckte (‫ )צב‬Wagen. (Num 7,3)

PRK 1

Entsprechend den sechs Tagen der Schöpfung. „Sechs“ – entsprechend den sechs Ordnungen der Mischna. „Sechs“ – entsprechend den sechs Müttern: Sara, Rebekka, Rachel, Lea, Bilha, Silpa.

 690 Vgl. Tan naso 27; ExR 41,2; ExR 51,2; NumR 12,16. 691 Vgl. Tan naso 14; NumR 12,16. 692 Vgl. NumR 12,17.

  Jalkut Schimoni Numeri

„Sechs“ – entsprechend den sechs Geboten, die dem König als Gebot [gegeben] sind: Er soll nicht viele Frauen haben. (Dtn 17,17) Er soll nicht viele Pferde haben. (Dtn 17,16) Er soll nicht viel Gold und Silber haben. (Dtn 17,17) Du sollst das Recht nicht beugen und du sollst kein Ansehen achten und du sollst keine Bestechung annehmen. (Dtn 17,19) „Sechs“ – entsprechend den sechs Stufen zum Thron. 693 „Sechs“ – entsprechend den sechs Himmelsfesten.

(138)

Sind es nicht sieben? R. Abin sagte: / Siehe, der König wohnt ehrenvoll (τιμητικόν). Bedeckt (‫)צב‬. (Num 7,3) Gleich einem Flechtwerk. Bedeckt. (Num 7,3) Angeordnete. Bedeckt. (Num 7,3) Gerüstete (τάξις). Nach Art eines Gewölbes (καμαρωτόν) waren sie. 694

PRK 1

Und sie brachten sie vor die Wohnung. (Num 7,3) Das lehrt, dass sie sie zu Geld machten und sie es der Gemeinde übergaben.

SNum § 45

‫ צב‬ist nichts anderes als „die in Ordnung gebracht sind“ (τάξις), dass ihnen nichts fehlt. 695 Rabbi sagt: ‫ צב‬ist nichts anderes als „bedeckt“. Sie waren wie eine Art Sänfte (σκεπαστή) bedeckt. Und selbst, wenn [der folgende Vers] nicht für die Sache als Beweis dienen kann, so [dient er doch] als Hinweis auf die Sache: Und sie werden alle eure Brüder aus allen Völkern als Gabe für JHWH herbeibringen, mit Pferden, [mit Wagen] und mit Sänften (‫ )בצבים‬und auf Maultieren. (Jes 66,20)

 693 Siehe I Reg 10,19. 694 Vgl. NumR 12,18. 695 Vgl. SZ 251,17-19.

Naso  

Sechs bedeckte Wagen. (Num 7,3) Soll ich etwa verstehen, einen Wagen für jeden einzelnen? Die Bibel lehrt: Einen Wagen für zwei Fürsten. (Num 7,3) Soll ich etwa verstehen, einen Stier für zwei Fürsten? 696 Die Bibel lehrt: Und einen Stier für einen [jeden der Fürsten]. (Num 7,3) Sie kamen und standen vor der Wohnung, aber [Mose] nahm von ihnen nicht eher [etwas] an, 697 bis dass ihm aus dem Mund des Allmächtigen gesagt wurde: Nimm es von ihnen. (Num 7,5) Ihre Absicht stimmt also mit der Absicht droben überein. R. Natan sagt: Was bewog die Fürsten, [gleich] zu Anfang zu spenden und beim Bau der Wohnung nicht zu Anfang zu spenden? 698 [Dort] sprachen die Fürsten vielmehr so: Die Gemeinde soll [erst] spenden, was sie spenden wollen, und das, was fehlt, werden wir ergänzen. Und als die Fürsten gesehen hatten, dass die Gemeinde alles vollständig gespendet hatte, denn es heißt: Und das Arbeits[material] war genug, (Ex 36,7) sagten die Fürsten: Was gibt es für uns [noch] zu tun? Und die Fürsten brachten die Schoham-Steine. (Ex 35,27) Deshalb spendeten sie hier zuerst. / Wenn Mose die Wohnung salbte, salbte er sie von außen und ging hinein. Wenn er sie abbrach, brach er sie von innen ab und ging hinaus. Sechs bedeckte (‫ )צב‬Wagen. (Num 7,3)

‫ צב‬ist nichts anderes als „bedeckt“, 699 denn es heißt: Mit Sänften (‫ )בצבים‬und auf Maultieren. (Jes 66,20) R. Simeon sagt: ‫ צב‬ist nichts anderes als „angespannt [unter dem Joch]“ (‫ )צמודות‬700, und so heißt es: Sie werden deine Söhne in den Armen (‫ )בחוצן‬bringen. (Jes 49,22) R. Jischmael sagt: ‫ צב‬ist nichts anderes als „bemalt“ (‫)מצויירות‬. R. Nechemja sagt:

 696 Vgl. NumR 12,17. 697 Vgl. NumR 12,18. 698 Vgl. Ex 35,21-26; NumR 12,16. 699 SNum § 45; NumR 12,17. 700 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 139: ‫צמורות‬.

(139)

SZ [251]

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie die Farbe des Firmaments. [Je] einen Wagen für zwei Fürsten und einen Stier für einen Fürsten. (Num 7,3) Warum brachten sie nicht die Hälfte der Stiere und die Hälfte der Wagen? Mose befürchtete, dass vielleicht der Stier des einen sterben, und dass vielleicht der Wagen eines anderen zerbrechen könne. Und das hätte für den Stamm des Betroffenen zur Folge, dass er keinen Anteil an der Wohnung [Gottes] bekommen hätte. Woher [ist zu belegen, dass] du sagst, dass der Heilige es ankündigte, dass nicht einer von den Stieren sterben und keiner der Wagen zerbrechen werde? Du kannst zitieren: Und sie sollen herzutreten, um den Dienst an der Wohnung 701 zu versehen (‫)לעבד‬. (Num 4,23) 702 P845F

P

Mose befürchtete, dass vielleicht der Geist des Heiligen von ihm wegziehen (‫)עברה‬ und sich auf die Fürsten niederlassen könnte. Er sagte zu ihm: Wenn ich ihnen geboten hätte, darzubringen, hätte ich dir da nicht gesagt, dass du [es] ihnen sagen sollst? Vielmehr haben sie sich freiwillig von sich aus bereit erklärt. Und Mose lehnte es ab, es aus ihrer Hand zu nehmen. Da sagte Gott zu ihm: Nimm von ihnen. (Num 7,5) PRK 1

Da sprach JHWH zu Mose sprechend. (Num 7,4) Was [bedeutet] „sprechend“? Es wird gelehrt: R. Hoschaja sagte: Er sagte zu Mose: Geh und sage ihnen Worte der Freude und Worte des Trostes. 703 Aber er fürchtete sich und sagte: Vielleicht ist der Geist des Heiligen von mir gewichen. usw.

Er sagte zu ihm: Nimm von ihnen. (Num 7,5) Von ihnen war die Sache. Und wer gab ihnen den Rat? Der Stamm Issachar. Dies ist es, was die Schrift sagt: Von den Söhnen Issachars, die um die Einsicht in die Zeiten wissen. (I Chr 12,32)

 701 BH: Stiftszelt. 702 Vgl. NumR 12,18. 703 Vgl. NumR 12,17.

Naso  

Er sagte zu ihnen: Das Zelt, das ihr anfertigt, könnte wegfliegen 704, macht vielmehr Wagen dafür, auf die man es laden kann. Mose aber fürchtete, einer der Wagen könne zerbrechen oder eines von den Rindern könne sterben, und dann wäre das Opfer der Fürsten untauglich. 705 Der Heilige sagte zu Mose: Sie seien zum Dienste. (Num 7,5) Er gab ihnen [damit] eine Existenz, dass sie für immer [zum Dienst] existieren sollten. Bis jetzt 706 existieren sie. R. Judan [sagte] im Namen von Bar Kappara: 707 Bis sie zu Gilgal Stiere opfern. (Hos 12,12) Und wo haben sie sie dargebracht? R. Abba bar Kahana sagte: Sie haben sie in Nob dargebracht. R. Abbahu sagte: Sie haben sie in Gibeon dargebracht. R. Chama bar Chanina sagte: Sie haben sie im Haus der Ewigkeit dargebracht, denn es steht geschrieben: Salomon opferte als Ganzopfer, das er opferte. (I Reg 8,63) Im Namen R. Meirs wird gelehrt: Sie existieren bis jetzt, sie wurden nicht verunreinigt, noch sind sie gealtert, / noch sind sie unbrauchbar geworden.

(140)

Und siehe, die Dinge [ergeben einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn schon den Wagen, die dem Stiftszelt zugeordnet waren, eine immerwährende Existenz gegeben wurde, um wie viel mehr den Israeliten, die dem Heiligen, gepriesen sei er, anhangen, denn es heißt: Ihr, die ihr JHWH, eurem Gott, anhangt[, lebt alle noch]. (Dtn 4,4) Mose nahm (‫ )ויקח‬die Wagen und das Vieh. (Num 7,6)

SNum § 46

Siehe, Mose nahm sie (‫ )נוטלן‬und verteilte sie nach seinem Gutdünken. 708 P851F

 704 Wörtlich: fliegt in der Luft (ἀήρ). 705 Vgl. NumR 12,18. 706 Wörtlich: hierher. 707 Vgl. bZeb 59b. 708 Vgl. NumR 12,19.

  Jalkut Schimoni Numeri

Zwei Wagen und vier Rinder gab er den Söhnen Gerschoms, vier Wagen und acht Rinder gab er den Söhnen Meraris. (Num 7,7-8) Demgemäß sind es 16 für Eleasar und 8 für Itamar, denn es heißt: Es fand sich, dass die Söhne Eleasars zahlreicher waren an männlichen Häuptern als die Söhne Itamars. [Daher teilte er sie: Von den Söhnen Eleasars: Häupter nach 16 Vaterhäusern, und die Söhne Itamars nach ihren acht Vaterhäusern.] Und er teilte sie nach dem Los, diese wie jene, denn es waren die Oberen des Heiligtums und die Oberen [im Dienst für] Gott aus den Söhnen des Eleasar und aus den Söhnen des Itamar. Und Schemaja, der Sohn Natanaels, der Schreiber von den Leviten, schrieb sie auf vor dem König und den Fürsten und Zadok, dem Priester, und Ahimelech, Sohn des Abjatars. (I Chr 24,4-6) bAr 11a

Und den Söhnen des Kehat gab er nichts, denn der Dienst des Heiligtums lag auf ihnen, [den] hatten sie auf der Schulter zu tragen (‫)ישאו‬. (Num 7,9) Aus der Formulierung, dass es heißt „auf der Schulter“, weiß ich doch, dass sie trugen. [Vielmehr] ist „sie trugen“ nichts anderes als ein Ausdruck für „ein Lied [vortragen]“, denn es heißt: Tragt (‫ )שאו‬Gesang vor und reicht Pauken umher. (Ps 81,3) Und es heißt: Sie erheben (‫ )ישאו‬ihre Stimme. (Jes 24,24) Von hier ist der Ursprung des Liedes aus der Tora [zu belegen].

SNum § 47

Die Fürsten brachten das Einweihung[sopfer] des Altars dar. (Num 7,10) Die Schrift zeigt [damit] an: Wie die Fürsten zur Herstellung der Wohnung gespendet hatten, so spendeten sie für das Einweihung[sopfer] des Altars. 709 Die Fürsten brachten ihr Opfer vor den Altar. (Num 7,10) Sie kamen und standen vor dem Altar, aber Mose nahm von ihnen nicht eher etwas an, bis dass ihm aus dem Mund des Heiligen gesagt wurde: 710 Sie sollen ihr Opfer zur Einweihung des Altars darbringen. (Num 7,11) Aber noch wusste Mose nicht, wie sie [es] darbringen sollten, ob nach Marschabteilungen 711 oder nach Geschlechtern 712, bis ihm aus dem Mund des Heiligen gesagt wurde, sie sollen nach Marschabteilungen darbringen, denn es heißt:

 709 Vgl. NumR 12,21. 710 Vgl. Raschi zu Num 7,10. 711 Vgl. Num 2 und Num 10,14ff; Raschi zu Num 7,11.

Naso  

Und es war. (Num 7,12) Es gibt [aber] kein „und es war“, dass ihm nicht aus dem Mund des Heiligen gesagt gewesen wäre als: Sie sollen nach Marschabteilungen darbringen. Aber noch wusste Mose nicht, wie sie darbringen sollten, ob alle auf einmal oder jeder einzeln an seinem Tag, bis ihm aus dem Mund des Heiligen gesagt wurde, sie sollen jeder einzeln / an seinem Tag darbringen, denn es heißt: Ein Fürst an einem Tag. (Num 7,11)

(141)

Die Fürsten spendeten und die einfachen Leute (ἰδιώτης) spendeten nicht. Und was lehrt die Bibel [mit]: Ein Fürst an einem Tag? (Num 7,11) Weil Nahschon König war und zuerst dargebracht hatte, sollte er nicht sagen können: Da ich zuerst dargebracht habe, will ich mit jedem anderen an seinem Tag darbringen. Daher heißt es: Ein Fürst an einem Tag. (Num 7,11) Es war der, der am ersten Tag darbrachte. (Num 7,12)

§ 714

Denn die Bibel lehrt [mit] „erster“ nichts anderes als „der erste von allen Tagen des Jahres“. Der Heilige wollte die Erschaffung der Welt in Gemeinschaft mit den Unteren gestalten. 713 Worauf beziehst du dich? Wenn [die Formulierung im Vers] in Bezug auf die Angabe [der Zeit bei der Schöpfung zu beziehen wäre], hätte der Vers nichts anderes zu sagen brauchen als: eins, zwei, drei oder erster, zweiter, dritter, aber nicht: eins, zweiter, dritter. Wann forderte es 714 der Heilige für sie ein? Bei der Errichtung der Wohnung: Es war, der am ersten Tag [seine Opfer] darbrachte[, Nahschon, der Sohn Aminadabs]. (Num 7,12) Der erste bei der Erschaffung der Welt. Der Heilige sagte: Wie an diesem Tag habe ich meine Welt erschaffen. [Ein Tanna] lehrte: Zehn Kronen erhielt dieser Tag usw. 715

 712 Vgl. Num 26 und Gen 35,23-26. 713 Vgl. NumR 13,6; PR 6. 714 Das gemeinsame Erschaffen von etwas, das in dem „ein“ angedeutet ist.

GenR 3,9

  Jalkut Schimoni Numeri

SNum § 47

Nahschon, der Sohn Aminadabs, für den Stamm Juda. (Num 7,12) Die Schrift gibt seine Abstammung über den Namen seines Stammes an. 716 Oder [ist gemeint], dass er von seinem Stamm [Geld] gesammelt hatte? Die Bibel lehrt: Dies ist das Opfer Nahschons, des Sohnes Aminadabs. (Num 7,17) Von seinem Eigenen brachte er [es] dar, und es [stimmt] nicht, dass er [es] von seinem Stamm sammelte und darbrachte. 717 Was lehrt die Bibel dann [mit]: Nahschon, der Sohn des Aminadab, für den Stamm Juda? (Num 7,12) Die Schrift gibt seine Abstammung über den Namen seines Stammes an.

SZ [252]

Da sprach JHWH zu Mose: Ein Fürst an jedem Tag. (Num 7,11) Mose sagte zu ihnen: Euch allen sagte der Heilige, dass ihr darbringen sollt. Aber es ist mir nicht gesagt worden, wer von euch zuerst darbringen soll. Da richteten sie ihre Augen auf Nahschon. Sie sagten: Dieser heiligte den Namen des Heiligen, 718 und er ist würdig, die Schechina herabsteigen zu lassen. Er soll zuerst darbringen. Bei allen steht geschrieben „sein Opfer“ 719, bei ihm aber steht geschrieben: „Und sein Opfer“ 720. Bei allen steht „Böcke“ (‫ )עתדים‬defektiv geschrieben [d.h. ohne Waw ], 721 und bei ihm 722 steht [es mit Waw ] geschrieben: „Böcke“ (‫)עתודים‬.

(142)

An diesem Tag sah Elischeba, die Tochter Aminadabs, viermal Freude und einmal Trauer. Sie sah / ihren Schwager als König, ihren Bruder als Fürsten, ihren Mann als Hohen Priester, zwei ihrer Söhne als Vorsteher der Priesterschaft und Trauer wegen zwei ihrer Söhne. 723 Und über diesen Tag heißt es: Erwache Nord und komme Süd. (Cant 4,16) Ich bin in meinen Garten gekommen. (Cant 5,1)

 715 Vgl. bSchab 87b; GenR 3,9; NumR 13,6; Raschi zu Num 7,12 bringt die Liste nach SO 7. 716 Vgl. NumR 13,7; NumR 12,21. 717 SNum § 51; Raschi zu Num 7,12. 718 Vgl. MidrPs 76,1; MidrPs 114,8; NumR 13,4.7; PRE 42; bSota 36b. 719 Num 7,12. 720 Num 7,13. Vgl. NumR 13,9-12. 721 Num 7,23. Vgl. NumR 13,10. 722 Num 7,17. 723 Vgl. jMeg 1,11; bZeb 102a; bZeb 116a; LevR 9,6; NumR 13,2; NumR 22,5.

Naso  

Drei Vorzüge hatte Mose, die Bileam nicht hatte: 724 Mose pflegte [mit ihm] stehend zu reden, denn es heißt: Und du, steh hier (‫ )פה‬bei mir. (Dtn 5,28) Mose pflegte mit ihm von Mund zu Mund zu reden, denn es heißt: Von Mund (‫ )פה‬zu Mund rede ich mit ihm. (Num 12,8)

§ 714 SZ [254]

Mose pflegte mit ihm von Angesicht zu Angesicht zu reden, denn es heißt: Und JHWH sprach zu Mose von Angesicht zu Angesicht. (Ex 33,11) Bileam pflegte mit ihm niedergefallen zu sprechen, denn es heißt: Hingefallen und augenenthüllt. (Num 24,4) Bileam pflegte zu wissen, was der Heilige ihm sagen würde, denn es heißt: Der das Wissen des Höchsten kennt. (Num 24,16) Sie sagten ein Gleichnis vom Koch eines Königs, der wusste, was der König auf seinen Tisch bringen würde. Ebenso pflegte Bileam zu wissen, was der Heilige mit ihm sprechen würde. Bileam pflegte, wann immer er wollte, mit ihm zu sprechen, denn es heißt: Der ein Gesicht des Allmächtigen sieht. (Num 24,16) R. Simeon sagt: Auch Mose pflegte, wann immer er wollte, mit ihm zu sprechen, denn es heißt: Und wenn Mose zum Stiftszelt kam. (Num 7,89) Wenn er wollte, ging er hinein und sprach mit ihm. Und sein Opfer war eine silberne Schüssel. (Num 7,13)

TanB naso 23

Dies ist es, was die Schrift sagt: 725 Erweise in deiner Gnade Zion Gutes, baue die Mauern Jerusalems, dann hast du Gefallen an einem gerechten Opfer. (Ps 51,20-21) Entsprechend [der Tatsache,] dass man in dieser Welt wenig opfert[, steht geschrieben]: Und sein Opfer war eine silberne Schüssel. (Num 7,13) Eine Schale. (Num 7,14) Ein Stier. (Num 7,15) Ein / Widder. (Num 7,15) Ein Lamm. (Num 7,15) Einen Ziegenbock. (Num 7,17) Womit ist die Sache vergleichbar?  724 NumR 14,20. 725 Vgl. NumR 13,1; LevR 7,2.

(143)

  Jalkut Schimoni Numeri

Einem König, der auf Reisen ging und man brachte eine Speise vor ihn, wie sie dem Weg und dem Gasthaus (πανδοκεῖον) entsprach. Der König sagte zu ihnen: So ehrt ihr mich?! Ihr erweist mir keine Ehre, und ich herrsche über die Welt! Sie sagten zu ihm: Wir befinden uns unterwegs, und wir haben dir der Reise entsprechend und des Gasthauses entsprechend [Essen] gegeben und wir haben [es] dir hineingebracht. Geh aber in die Stadt, und wenn du in deinen Palast (παλάτιον) hineingengangen bist, siehst du, wie wir dich ehren. Ebenso, als die Wohnung errichtet wurde, brachten die Fürsten dir eine Gabe (δῶρον) dar: Eine Schale, (Num 7,14) einen Stier, (Num 7,15) einen Widder, (Num 7,15) ein Lamm. (Num 7,15) Der Heilige sagte zu ihnen: So sieht meine Ehrung aus?! Sie sagten vor ihm: Herr der Welt, wir befinden uns in der Wüste und der Wüste entsprechend haben wir vor dir dargebracht. Wenn du aber in deinen Palast (παλάτιον) hineingehst, wirst du sehen, wie viele Rinder wir dir darbringen werden, denn es heißt: Erweise in deiner Gnade [Zion Gutes ...] dann sollen Rinder auf deinen Altar kommen. (Ps 51,20-21)

Und nicht [nur] ein Rind. Und so findest du [es] bei Salomo: Was steht geschrieben, als er den Tempel erbaute? Da opferte Salomo das Ganzopfer. (I Reg 8,63) Und so in den Tagen Esras. Was steht [darüber] geschrieben? Sie opferten zur Einweihung des Gotteshauses hundert Stiere. (Esr 6,17)

Jelamdenu

Es war der, der am ersten Tag darbrachte. (Num 7,12) Das ist Abraham, der alle Menschen die Macht Gottes wissen ließ. Sein Opfer war eine silberne Schüssel. (Num 7,13) Wegen des Verdienstes von Sara, die nur einen Sohn hatte, den er auf einem Altar dargebracht hatte. 130 Schekel. (Num 7,13) Wegen des Verdienstes des Priesters Jehojada, der die Opfer erneuert hatte, die in den Tagen von Atalia 726 aufgehört hatten, starb er im Alter von 130 Jahren. Ein silbernes Becken zu 70 Schekel. (Num 7,13)  726 Vgl. II Reg 11.

Naso  

Das ist der Sanhedrin Israels, denn es heißt: Versammle mir 70 Mann. (Num 11,16) Und Mose über sie [gestellt] ergibt 71. Beide gefüllt. (Num 7,13) Das sind Mose und Aaron, denn es heißt: Siehe, wie schön und angenehm es ist, wenn Brüder zusammen wohnen. (Ps 133,1) Und ebenso heißt es: Wie gutes Öl auf dem Haupt. (Ps 133,2) Eine flache Schale. (Num 7,14) Das ist die Tora. Und ebenso heißt es: Eine Tora sei euch. (Num 15,16) Zehn Gold[schekel]. (Num 7,14) Wegen des Verdienstes der zehn Gebote, denn es heißt: Sie sind köstlicher als Gold. (Ps 19,11) Gefüllt mit Räucherwerk (‫)קטרת‬. (Num 7,14) Wegen des Verdienstes Israels, denn es heißt: Wer ist diese, die heraufkommt aus der Wüste – durchwürzt (‫)מקוטרת‬. (Cant 3,6) Ein Farre. (Num 7,15) Wegen des Verdienstes von Abraham, 727 denn es heißt: Und zum Rind lief Abraham. (Gen 18,7) Ein Widder. (Num 7,15) Wegen des Verdienstes von Isaak, denn es heißt: Da ging Abraham und nahm den Widder. (Gen 22,13) Ein Lamm. (Num 7,15) Das ist Isaak, denn es heißt: Das Lamm zum Opfer, mein Sohn. (Gen 22,8) Ein Ziegenbock. (Num 7,16) Wegen des Verdienstes von Jakob: Und die Felle der Ziegenböckchen. (Gen 27,16)  727 Vgl. Raschi zu Num 7,21.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und für das Ganzopfer zwei Rinder. (Num 7,17) Wegen des Verdienstes von Nadab und Abihu, die wegen Israel Sühne leisteten. Fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. (Num 7,17) Wegen des Verdienstes der zwölf Stämme und der drei Erzväter. SNum § 49

Und sein Opfer war eine silberne Schüssel. (Num 7,13) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie von Anfang an ausschließlich zum Zwecke einer Opfergabe gemacht worden war. 728 Ein silbernes Becken zu 70 Schekel in Schekel des Heiligtums. (Num 7,13) Woher [ist zu belegen, auch für] die Schüssel? Die Bibel lehrt: Beide gefüllt. (Num 7,13) Wie dies in Schekel des Heiligtums, so auch jenes in Schekel des Heiligtums. R. Chanina, der Sohn des Bruders R. Jehoschuas, sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Alles Silber der Gefäße betrug 2400 [Schekel] in Schekel des Heiligtums. (Num 7,85) Und was lehrt die Bibel [mit]: Beide gefüllt. (Num 7,13) Weil [die Schrift] sagt: 130 Schekel, (Num 7,13) soll ich etwa verstehen, da es ihm an Gewicht nicht gleich war, kann sie ihm an Maß [nicht] gleich gewesen sein? Die Bibel lehrt: Beide gefüllt. (Num 7,13)

(144)

Und was war der Unterschied zwischen Schüssel und Becken? Die Wand der Schüssel war dick, die Wand des Beckens war dünn. Beide gefüllt mit Feinmehl. (Num 7,13) Dies ist von der freiwilligen Gabe [genommen].

bZeb 88a

FLÜSSIGKEITSGEFÄßE HEILIGEN DIE FLÜSSIGKEIT UND TROCKENMAßE HEILIGEN TROCKENES. FLÜSSIGKEITSGEFÄßE HEILIGEN TROCKENES NICHT UND TROCKENMAßE HEILIGEN KEINE FLÜSSIGKEIT. 729 Samuel sagte: Sie lehrten dies nur von Mess[gefäßen], aber Sprenggefäße heiligen, denn es heißt:

 728 Vgl. NumR 13,13. 729 mZeb 9,7.

Naso  

Beide gefüllt mit Feinmehl, eingerührt mit Öl für das Speiseopfer. (Num 7,13) Rab Acha aus Diphte sagte zu Rabina: Ein Speiseopfer ist feucht. Wir erklären es nur in Bezug auf das Trockene in ihm für notwendig. Und wenn du willst, sage: Ein Speiseopfer ist im Vergleich zu Blut [wie] Trockenes. [Ein Tanna] lehrte: 730 Dienstgefäße heiligen nur angefüllt, sie heiligen nur von der Innenseite und sie heiligen nur innen. „Angefüllt“ ist nichts anderes als „vollständig“. R. Jose sagte: Wann? Wenn man nichts hinzuzufügen beabsichtigt, aber wenn man hinzuzufügen beabsichtigt, wird es nach und nach heilig. Die Rabbanan lehrten: Sieben Flüssigkeitsmaße gab es im Tempel: Ein viertel und ein halbes Log, ein Log, ein viertel Hin, ein drittel Hin, ein halbes Hin und ein Hin, Worte R. Jehudas.

bMen 87b-88a

R. Meir sagt: Ein Hin, ein halbes Hin, ein drittel Hin, ein viertel Hin, ein Log, ein halbes Log und ein viertel [Log]. Welchen [Unterschied] gibt es zwischen R. Meir und R. Jehuda? R. Jochanan sagte: In Bezug auf das Überlaufen der Maße gibt es einen [Unterschied] zwischen ihnen: Derjenige, der von unten nach oben [zählt], meint, das Überlaufende aus den Maßen werde geheiligt. Abaje sagte: Alle stimmen in Bezug auf das Überlaufende aus den Maßen überein, dass es [welche] gibt, die sagen, es wird geheiligt, und es welche gibt, die sagen, es wird nicht geheiligt, und hier streiten sie über [die Bedeutung von] „angefüllt“. Der, der sagt, [man zählt] von oben nach unten, meint „angefüllt“ [bedeute], es dürfe nicht weniger und es dürfe nicht mehr sein [als vorgeschrieben]. Und der, der sagt, [man zählt] von unten nach oben, meint „angefüllt“ [bedeute], es dürfe nicht weniger sein, aber wenn es mehr ist, heiße es „angefüllt“. Die Rabbanan lehrten: Eine flache Schale (‫ )כף‬von zehn Gold[schekel]. (Num 7,14)

 730 bZeb 88a: Samuel sagte.

bMen 50a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Das ist das Räucherwerk, das für einen einzelnen auf dem äußeren Altar hinaufgebracht wird, und es war eine Entscheidung der Stunde 731. Rab Pappa sagte: Wenn es so gesagt ist, ist es weder fraglich, [ob es sich auf das Opfer] der Gemeinde [auf dem äußeren Altar bezieht], das nicht vorkommt, noch es ist fraglich, [ob es sich auf das Opfer von] einem einzelnen auf dem inneren [Altar bezieht], das [auch] nicht vorkommt. Vielmehr sogar [ob es sich] auf einen einzelnen [mit seinem Räucherwerk] auf dem äußeren Altar [bezieht], wie es bei den Fürsten vorkam[, ist fraglich]. [Wenn ja,] ist es eine Entscheidung der Stunde. / (145)

bChag 23b

SNum § 49

EIN GEFÄß LÄUTERT DAS, WAS IN IHM IST. 732 Woher sind diese Worte [zu belegen]? Weil ein Vers sagt: Eine flache Schale von zehn Gold[schekel]. (Num 7,14) Die Schrift macht alles, was in einer Schale ist zu einem. 733 Zehn Gold[schekel]. (Num 7,14) Sie ist aus Gold und ihr Gewicht [wird nach] Silber[schekel angegeben]. Oder [ist gemeint]: Sie ist aus Silber und ihr Gewicht [wird nach] Gold[schekel] angegeben? Die Bibel lehrt: Das gesamte Gold der Schalen betrug 120. (Num 7,86) Du darfst [es] also nicht gemäß der letzten Formulierung sagen, sondern [musst es] gemäß der ersten [sagen]: Sie ist aus Gold und ihr Gewicht [wird nach] Silber[schekel] angegeben. 734 Gefüllt mit Räucherwerk. (Num 7,14) Das war Räucherwerk von der freiwilligen Gabe. 735

SNum § 50

Ein Jungfarre. (Num 7,15) Desgleichen keiner in seiner Herde war. 736 Ein Widder. (Num 7,15) Desgleichen keiner in seiner Herde war. Ein einjähriges Lamm zum Brandopfer. (Num 7,15)  731 Ein einmaliger Vorgang. Vgl. Raschi zu Num 7,14. 732 mChag 3,2. 733 Vgl. NumR 13,13. 734 Vgl. Raschi zu Num 7,14. 735 Vgl. bMen 50a. 736 Vgl. Raschi zu Num 7,15.

Naso  

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass alle [drei] für das Brandopfer geeignet waren. 737 Oder [ist gemeint]: [Nur] das Lamm ist ausdrücklich als für das Brandopfer geeignet angegeben, alle übrigen aber waren nicht für das Brandopfer geeignet? Die Bibel lehrt: Ein Farre, ein Widder, ein Lamm. (Num 7,15) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass alle geeignet waren. Ein Ziegenbock zum Sündopfer. (Num 7,16) Um sich wegen eines Grabes in der Tiefe, 738 [an dem man sich verunreinigt hat,] von seiner Sünde zu reinigen. 739

SNum § 51 § 715

Und für das Ganzopfer. (Num 7,17) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass alle für das Ganzopfer geeignet waren. Dies ist das Opfer Nahschons, des Sohnes Aminadabs. (Num 7,17) Von seinem Eigenen brachte er es dar, und [es stimmt] nicht, dass er von seinem Stamm sammelte und [dies] darbrachte. 740 Dies (‫ )זה‬ist das Opfer. (Num 7,17) Dieser (‫ )זה‬brachte ein freiwilliges Opfer. Eine Privatperson darf aber nicht ein freiwilliges Opfer darbringen. Dieser (‫ )זה‬brachte ein Sündopfer, für das es keine Versündigung gab. Eine Privatperson darf aber kein Sündopfer bringen, für das es keine Versündigung gibt. Dies (‫ )זה‬verdrängt den Schabbat und die Unreinheit. Das Opfer einer Privatperson verdrängt aber nicht den Schabbat und die Unreinheit. Am zweiten Tag brachte Natanael, der Sohn Zoars, der Fürst von Issachar sein Opfer dar. (Num 7,18) Was lehrt die Bibel [damit]? [Sie sagt dies,] weil Ruben kam und Einspruch erhob. 741 Er sagte: Genug, dass mir Juda in der Marschabteilung vorangeht. Ich werde nach der Abstammungsreihenfolge darbringen. Mose [aber] gab ihm einen Verweis und sagte: Aus dem Mund des Heiligen wurde mir gesagt, dass nach den Marschabteilungen darzubringen ist, denn es heißt: /  737 SNum § 56. 738 Ein unbekanntes Grab, dessen Gebeine totenunrein machen. 739 Vgl. LevR 8,3; Raschi zu Num 7,16. 740 SNum § 58. 741 Vgl. NumR 13,15-16; Raschi zu Num 7,18.

SNum § 52

  Jalkut Schimoni Numeri (146)

Er ließ herannahen (‫)הקריב‬. (Num 7,18) „Er ließ herannahen“ bedeutet aber ausschließlich, dass ihm aus dem Mund des Heiligen gesagt wurde: Lass nach Marschabteilungen antreten (‫)הקרב‬. Der Fürst von Issachar. (Num 7,18) Da Natanael, Sohn des Zoar, sich durch den Rat [an die Fürsten] ein Verdienst erworben hatte, rechnete die Schrift es ihm an, als ob er zuerst dargebracht hätte. Abba Chanan sagt im Namen Rabbi Eliezers: Da Natanael sich durch einen Rat ein Verdienst erworben hatte, erreichte er es, dass seinem Stamm Einsicht gegeben wurde, denn es heißt: Von den Söhnen Issachars, die die Einsicht in die Zeiten besitzen. (I Chr 12,33) 742 Und es heißt: Und Fürsten in Issachar mit Debora. (Jdc 5,15) Und ebenso rühmt ihn die Schrift wegen der Gerichtshöfe in Ägypten: Von Jaschub, dem Geschlecht der Jaschubiter [... Dies sind die Geschlechter Issachars]. 743 (Num 26,24) „Jaschub“ (‫ )ישוב‬bedeutet aber immer „Gerichtshöfe“, denn es heißt: Und sie werden zu dir kommen wie bei einer Volksversammlung, und mein Volk wird vor dir sitzen (‫)וישבו‬. (Ez 33,31) Und es heißt: Und Jakob war ein rechtschaffener Mann, der in Zelten saß (‫)יושב‬. (Gen 25,27)

§ 715

Und über Sebulon sagte er: Freue dich, Sebulon, deines Hinausziehens, und Issachar deiner Zelte. (Dtn 33,18)

TanB naso 22

Er brachte (‫ )הקרב‬sein Opfer dar. (Num 7,19) Es fehlt [das Jod]. 744 [Ihm musste befohlen werden,] weil er entfernter [lagerte] und näher gebracht werden musste, um [rechtzeitig] zu kommen. Und warum all das? Weil sie sich in der Tora auskannten, denn es heißt: Und von den Söhnen Issachars, die die Einsicht in die Zeiten besitzen. (I Chr 12,33) Um dich zu lehren, dass sie alle übereinstimmend mündlich eine Halacha beschlossen.

 742 Nach der Zählung der Rabbinerbibel: I Chr 12,32. 743 Siehe Gen 46,8.13. 744 Daher kann das Verb auch als Imperativ gelesen werden: Bringe dar!

Naso  

Am siebten Tag opferten die Fürsten der Söhne Efraims. (Num 7,48)

TanB naso 33

R. Meir und R. Jehoschua ben Qarcha pflegten die Namen zu deuten: Elischama (‫)אלישמע‬, Sohn des Ammihud. (Num 7,48) „Mein Gott hört 745“ (‫ )אלי שמע‬und auf seine Herrin hört er nicht. 746 P89F

Sohn des Ammihud (‫)עמיהוד‬. (Num 7,48) Mein Volk war seine Pracht (‫ )עמי היה הודו‬und seine Pracht war nicht mit den Frevlern. Und so: Gamaliel (‫)גמליאל‬, Sohn des Peda Zur. (Num 7,54) Josef sagte: Vollbringe Gott (‫ )גמלי אל‬an mir gute Taten. Sohn des Peda Zur (‫)בן פדה צור‬. (Num 7,54) Bewahre mich (‫ )נצרני‬im Haus des Glanzes. JHWH vergilt mir (‫)וגמלני‬. (Ps 18,21) Jeder Mensch, solange er arm ist, vertraut auf den Heiligen, gepriesen sei er. Ist er aber reich, vertraut er auf seinen Reichtum und die [Gottes]Furcht liegt nicht mehr auf ihm. Aber Josef, als er noch ein Sklave war, fürchtete JHWH. Als seine Herrin sich durch Dinge um ihn bemühte, sagte er ihr: Wie sollte ich eine so große Boshaftigkeit begehen und gegen Gott sündigen?! (Gen 39,9) Und als er König geworden war, fügte er [Gottes]furcht hinzu, denn es heißt: Gott fürchte ich. (Gen 42,18) Und als seine Brüder zu ihm herabkamen, sagte er: 747 Schlachte und bereite zu. (Gen 43,16) „Bereite zu“ ist aber nichts anderes als „am Tag für seinen Nächsten“, denn es heißt: Es soll geschehen, am sechsten Tag, wenn sie zubereiten, was sie gebracht haben. (Ex 16,5)

Und ist es nicht ein Brauch der Könige, [Essen] von einem Tag für seinen nächsten zu essen? R. Jochanan sagte: Es war der Schabbat.

 745 Oder: Auf mich hört er. 746 Vgl. Tan naso 28. 747 Vgl. GenR 92,4; NumR 14,2.

§ 716

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Heilige sagte zu ihm: Du hast den Schabbat gehalten, bevor er gegeben wurde. Bei deinem Leben, ich mache, dass der Sohn deines Sohnes am Tag des Schabbat [Opfer] darbringen kann: Am siebten Tag opferten die Fürsten der Söhne Efraims. (Num 7,48) / TanB naso 34

(147)

R. Abin der Levit sagte: 748 Josef pflegte [einen Segen zu sprechen] und sein Herr sah ihn mit seinem Mund flüstern. Er sagte zu ihm: Josef, was sagst du? Er antwortete ihm und sagte zu ihm: Ich preise den Heiligen. Er sagte zu ihm: Ich bitte [darum], deinen Gott zu sehen. Josef sagte zu ihm: Siehe, die Sonne ist nur eine von seinen zahlreichen Dienern, [und] du kannst sie nicht ansehen, um wie viel weniger seiner Herrlichkeit. Der Heilige sagte zu ihm: Um deinetwillen erscheine ich ihm, denn es heißt: Da sah sein Herr, dass JHWH mit ihm war. (Gen 39,3) Warum steht über den Heiligen geschrieben: Entsprechend der guten Taten, entsprechend wird er vergelten? (Jes 59,18) Weil er den Guten Gutes vergilt und den Bösen Böses. Warum steht über Josef geschrieben „ein junger Fruchtbaum“: 749 Josef, ein junger Fruchtbaum an der Quelle (‫( ?)עין‬Gen 49,22) Der Heilige sagte: Josef, Friede sei über deinem Auge (‫)עין‬, das stark war und nicht eine von den Ägypterinnen angeschaut hat, denn es heißt: Töchter überschreiten die Mauer. (Gen 49,22) Was [bedeutet] „über die Mauer“ (‫?)עלי שור‬ Der Heilige sagte: An mir (‫ )עלי‬ist es, Lohn zu zahlen für dieses Auge (‫)עין‬. Unsere Lehrer lehrten, dass man im Tempel innerhalb der Vorhänge aß, 750 aber in Schilo so weit das Auge reichte. Was Josef tat, zahlte ihm der Heilige zurück. Über Josef steht geschrieben: Er ließ [sein Kleid in ihrer Hand] und lief nach draußen. (Gen 39,12) Der Heilige sagte zu ihm: Wenn [deine Nachkommen] aus Ägypten ausziehen, sieht das Meer deinen Sarg und flieht, denn es heißt: Das Meer sah es und floh. (Ps 114,3) Und es steht geschrieben: Du hast dein Volk mit [starkem] Arm erlöst. (Ps 77,16)

SNum § 53

Dies war zur Einweihung des Altars. (Num 7,84)

 748 Vgl. NumR 14,3. 749 Vgl. NumR 14,6; bZeb 118b. 750 Vgl. mZeb 14,4.

Naso  

An dem Tag, an dem [der Altar] gesalbt wurde, an dem Tag brachte er dar. 751

§ 716

Du sagst, an dem Tag, an dem er gesalbt wurde, an dem Tag brachte er dar. Oder lehrt sie [damit] nicht vielmehr: Am Tage wurde er gesalbt? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Die JHWH geboten hatte, ihnen am Tage zu geben, an dem man sie salbte. (Lev 7,36) Wir lernen [hier] also, dass er am Tage gesalbt wurde. Was lehrt die Bibel dann [mit]: An dem Tag, an dem er gesalbt wurde? (Num 7,48) An dem Tag, an dem er gesalbt wurde, brachte er dar. Von den Fürsten Israels. (Num 7,84) Die Schrift zeigt [damit] an, dass, wie sie sich alle im Rat glichen, so glichen sie sich alle beim Verdienst. 752 Zwölf silberne Schüsseln. (Num 7,84) Das sind die, die sie freiwillig gaben. 753 Und keine von ihnen wies einen Makel auf. Eine Schüssel zu 130 [Schekel] Silber. (Num 7,85) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Sein Opfer war eine Silberschüssel. (Num 7,13) Ich habe [hier] nur für das Becken ausdrücklich angegeben: 754 In Schekel des Heiligtums. (Num 7,43) Woher [ist zu belegen, auch für] die Schüssel? Die Bibel lehrt: Alles Silber der Gefäße betrug 2400 [Schekel] in Schekel des Heiligtums. (Num 7,85) Um dich zu lehren, dass gewöhnliche (ἰδιώτης) Geräte nicht wie die Geräte des Hauses der Ewigkeiten sind. Wiegt man gewöhnliche Geräte einzeln für sich und wiegt sie [dann] noch einmal zusammen, so ist es mehr oder weniger. Wiegt man aber die Geräte des Hauses der

 751 Vgl. NumR 14,13-14; Raschi zu Num 7,84. 752 Im Gegensatz dazu die Anmerkung zu Num 7,18: Da Natanael sich durch den Rat [an] die Fürsten Verdienst erworben hatte, rechnete die Schrift es ihm an, als ob er zuerst dargebracht hätte. 753 SNum § 55. 754 SNum § 49. Vgl. Raschi zu Num 7,85.

SNum § 54

  Jalkut Schimoni Numeri

Ewigkeiten einzeln für sich und wiegt sie [dann] noch einmal zusammen, / so ist es nicht mehr und nicht weniger. 755 (148)

SNum § 55

Zwölf goldene Schalen. (Num 7,86) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Eine Schale [zu] 10 [Schekel] Gold. (Num 7,14) Sie ist aus Gold und ihr Gewicht [wird nach] Silber[schekel angegeben]. 756 Oder [ist gemeint]: Sie ist aus Silber und ihr Gewicht [wird nach] Gold[schekel angegeben]? Die Bibel lehrt: Das gesamte Gold der Schalen betrug 120. (Num 7,86) Du darfst [es] also nicht gemäß der letzten Formulierung sagen, sondern [musst es] gemäß der ersten [sagen]: Sie ist aus Gold und ihr Gewicht [wird nach] Silber[schekel angegeben]. Man rechnete es jedem einzelnen an, als hätte er [zwölf] goldene Schalen dargebracht. Das sind die, die sie freiwillig gaben. Und keine von ihnen wies einen Makel auf.

SNum § 56

Alle Rinder zum Brandopfer: Zwölf Farren. (Num 7,87) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Ein einjähriger Farre. (Num 7,15) Das lehrt, dass alle zum Brandopfer geeignet waren. 757 Oder [ist gemeint]: [Nur] das Lamm ist ausdrücklich als für das Brandopfer geeignet angegeben, alle übrigen aber waren nicht für das Brandopfer geeignet? Die Bibel lehrt: Ein Farre. (Num 7,15) Das lehrt, dass alle für das Brandopfer geeignet waren. Man rechnete es jedem einzelnen an, als hätte er zwölf Farren und zwölf Lämmer dargebracht. Das sind die, die sie freiwillig gaben. 758 Und keines von ihnen wies einen Makel auf.

 755 Num 7,84ff nennt immer erst das Einzel-, dann das Gesamtgewicht. Vgl. Raschi zu Num 7,85. 756 Vgl. NumR 14,15; Raschi zu Num 7,86. 757 SNum § 52. Vgl. NumR 14,16. 758 SNum § 53; SNum § 58; SNum § 59; SNum § 57.

Naso  

Und alle Rinder zum Ganzopfer: 24 Farren. (Num 7,88)

SNum § 57

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Und zum Ganzopfer zwei Rinder. (Num 7,17) Das lehrt, dass alle zum Ganzopfer geeignet waren. Oder [ist gemeint]: [Nur] das Rind ist ausdrücklich als für das Ganzopfer geeignet angegeben, alle übrigen aber waren nicht für das Ganzopfer geeignet? Die Bibel lehrt: Und alle Rinder als Ganzopfer. (Num 7,88) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass alle für das Ganzopfer geeignet waren. Man rechnet es jedem einzelnen an, als hätte er 24 Farren [und] 60 Widder dargebracht. Das sind die, die sie freiwillig gaben. Und keines von ihnen wies einen Makel auf. Dies ist die Einweihung des Altars, nachdem er gesalbt worden war. (Num 7,88) Gemäß dem, was wir [bereits] gesagt haben. Dies war zur Einweihung des Altars. (Num 7,84) Es ist nicht bekannt, ob [das Salben] am Tag, da er sie beendete, oder am Tag, da er anfing, sie zu errichten [stattfand].

§ 717 SZ [253]

Gemäß dem, wie es heißt: Es war am Tag, als Mose vollends aufgestellt hatte, (Num 7,1) ist die Vollendung doch bereits gesagt! Und wenn es heißt: Nachdem er gesalbt worden war, (Num 7,88) hängt die Sache noch immer [unentschieden]. Doch du weißt, dass [die Bibel] 759 sagt: Dies war zur Einweihung des Altars[, an dem Tag, an dem er gesalbt worden war]. (Num 7,84)

Nicht vom Tage, / da er sie beendet hatte, sondern vom Tag [an], da er anfing, sie zu errichten.

(149)

Man könnte meinen, dass er von da an gesalbt wurde. 760 Du kannst zitieren: [Dies war zur Einweihung des Altars. (Num 7,84)] Weiter wurde er nicht mehr gesalbt. § 717  759 Der Text ist offenbar an der Stelle korrupt: ‫שאינו אומר כן‬. 760 Vgl. NumR 14,13.

  Jalkut Schimoni Numeri

Aber ich könnte sagen: Er wird bis zu den Tagen des Messias nicht mehr gesalbt werden, aber er wird in der Zeit, die kommt, 761 gesalbt werden. Du kannst zitieren: [Dies. (Num 7,88)] Auch in der Zukunft wird er nicht mehr gesalbt. Und ebenso heißt es: Dies ist die Salbung (‫ )משחת‬Aarons. (Lev 7,35) Man könnte meinen, dass sie von da an gesalbt wurden. Du kannst zitieren: „Dies“. Sie wurden von da an nicht [wieder] gesalbt. Bis jetzt könnte ich sagen: Sie werden bis zu den Tagen des Messias nicht gesalbt werden, aber sie werden in der Zeit, die kommt, gesalbt werden. Du kannst zitieren: „Dies“. Sie werden in der Zeit, die kommt, nicht [wieder] gesalbt werden. Und wie halte ich aufrecht: Dies sind die beiden Söhne des hellen Öls (‫( ?)היצהר‬Sach 4,14) Das sind Aaron und David. Der eine erbittet sein Priestertum, und der andere erbittet sein Königtum. Was lehrt die Bibel [mit]: Von den Fürsten Israels? (Num 7,84) Vielmehr lehrt dies, dass sie freiwillig von sich aus spendeten. Und das Opfer aller war gleich in ihrer Breite, in ihrer Länge und in ihrem Gewicht. R. Simeon sagt: Was lehrt die Bibel [mit]: Von den Fürsten Israels? (Num 7,84) Vielmehr lehrt dies, dass sie freiwillig von sich aus spendeten. Und [das Opfer] aller war gleich. Keiner von ihnen brachte mehr als sein Gefährte dar. Denn wenn einer von ihnen mehr als sein Gefährte dargebracht hätte, hätte dann nicht [das Opfer] dieses einen von ihnen den Schabbat verdrängt? 762 Gott sagte zu ihnen: Ihr habt einander Ehre erwiesen. Auch ich erweise euch Ehre: Da sprach JHWH zu Mose: Ein Fürst für einen Tag, ein anderer Fürst für [den nächsten] Tag. (Num 7,11) SZ [252]

Eine silberne Schüssel. (Num 7,13) Was lehrt die Bibel [mit]: Ein Becken [aus Silber]? (Num 7,13)

 761 Vgl. SNum § 44; Sifra tsaw perek 18,1; LevR 10,8; bSchebu 15a. 762 Vgl. bMQ 9a; Tan naso 20.

Naso  

Vielmehr lehrt das, dass sie 763 heilig machen, was in sie hineinfällt. Und sie werden durch Unreinheit und durch nächtliches Stehenlassen und von denen, die noch nicht voll entsühnt sind, untauglich gemacht. Und demgemäß heißt es: Seine Röhren, mit denen ausgegossen wird. (Ex 25,29) Denn mit ihnen bereitet man die Gussopfer 764. Ist aber nicht bereits gesagt worden: Und die Kannen des Gussopfers? (Num 4,7) Vielmehr lehrt das, dass sie heilig machen, was in sie hineinfällt. Ich habe [hier] nur Silber [Schekel], dass sie [alle] gleich sein sollen. Dass dieses auch vom Großvieh gilt, ist woher [zu belegen]? Seien es schwarze um schwarze oder weiße und weiße, du kannst zitieren: Alle Rinder zum Brandopfer. (Num 7,87)

SZ [253]

Ich habe [hier] nur eine Norm hinsichtlich des Großviehs [genannt]. Woher ist diese Norm beim Kleinvieh [zu belegen]? Die Bibel lehrt: 60 Böcke, 60 einjährige Schafe. (Num 7,88) Und wenn Mose zum Stiftszelt kam. (Num 7,89) Steht geschrieben in § 430 [Sifra wajiqra perek 2] und § 431 [SNum § 58]. /

Und er hörte die Stimme. (Num 7,89) Soll ich etwa verstehen, eine gedämpfte Stimme? Die Bibel lehrt: Diese Worte sprach JHWH zu eurer ganzen Versammlung [mit lauter Stimme]. (Dtn

5,22) 765

Eine Schrift[stelle] sagt: Und siehe, am dritten Tage, als es Morgen wurde[, brachen Donner und Blitz los]. (Ex 19,16)

Und eine [andere] Schrift[stelle] sagt: Ein leises, sanftes Säuseln. (I Reg 19,12) Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Wenn der Heilige, gepriesen sei er, redet, schweigen alle, denn es heißt: Die Bewohner der Küste werden still. (Jes 23,2) Und es heißt:  763 Die gestifteten Geräte. Vgl. mMeila 2,9; mChag 3,2; bPes 19a; NumR 14,14. 764 Sonst als „Trankopfer“ übersetzt. Vgl. tZeb 1,12. 765 Nach der Zählung der Rabbinerbibel: Dtn 5,19.

(150) § 718 SNum § 58

  Jalkut Schimoni Numeri

Aaron aber schwieg, (Lev 10,3) Worte R. Joschijjas. § 718

R. Jonatan sagt: Eine Schrift[stelle] sagt: Mit lauter Stimme und fügte nichts hinzu. (Dtn 5,22) 766 Und eine [andere] Schrift[stelle] sagt: Ein leises, sanftes Säuseln. (I Reg 19,12) Wie [können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden]? Wenn der Heilige, gepriesen sei er, mit lauter Stimme redet, reden die Dienstengel mit gedämpfter Stimme, denn es heißt: Die ihr JHWH preist, lasst keine Stille sein [vor] ihm. (Jes 62,6-7)

§ 719 SZ [254]

Ein Schrift[vers] sagt: Und wenn Mose zum Stiftszelt kam. (Num 7,89) Und ein Schrift[vers] sagt: Und Mose konnte nicht zum Stiftszelt kommen. (Ex 40,35) Wie können jene beiden Schrift[verse] aufrechterhalten werden? 767 Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Über die Zeit, in der die Schechina die Erde berührt, heißt es: Mose konnte nicht [zum Stiftszelt kommen]. (Ex 40,35) Weil sie den Verderbern die Erlaubnis zu verderben gegeben hatte. Und über die Zeit, in der sich die Schechina von der Erde zurückzieht, heißt es: Und wenn Mose zum Stiftszelt kam. (Num 7,89) Wenn er hineinging, pflegte er mit ihm zu reden. R. Eliezer, der Sohn des R. Jose, des Galiläers, sagt: 768 Soll ich etwa verstehen, die Schechina sei noch nie zur Erde herabgestiegen, denn es heißt: Vom Himmel her hat er dich seine Stimme hören lassen. (Dtn 4,36) Dass ich mit euch aus dem Himmel gesprochen habe. (Ex 20,19) Und wie halte ich aufrecht: Und wenn Mose [zum Stiftszelt] kam? (Num 7,89) Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Wie eine Art Feuerstrahl pflegte [das Wort] vom Himmel zwischen die zwei Keruben herabzukommen und mit ihm zu sprechen. Daher heißt es: Zwischen zwei Keruben. Und er sprach zu ihm. (Num 7,89)  766 Nach der Zählung der Rabbinerbibel: Dtn 5,19. 767 Vgl. NumR 14,19; Raschi zu Num 7,89. 768 Vgl. NumR 14,22.

Naso  

Steht geschrieben in § 429 [bJoma 4b].

Ende Übersprungenes:

DREI ARTEN SIND BEIM NASIRÄER VERBOTEN: AUS DEM WEINSTOCK HERVORGEHT. 769

DIE

UNREINHEIT,

DAS

HAARESCHEREN

UND WAS

Das, was aus dem Weinstock hervorgeht [darf er] nicht, nicht der Weinstock selbst [ist verboten].

bNazir 34a-35a

§ 719

Die Mischna ist nicht [der Ansicht] wie R. Eliezer, denn es wird gelehrt: R. Eliezer sagt: Selbst Blätter und Stengel sind im Schriftsinn [enthalten]. Worüber streiten sie? R. Eliezer legt [den Vers mit Hilfe] einer Einschließung und einer Ausschließung aus: Von Wein und berauschendem Getränk enthalte er sich, (Num 6,3) ist ausschließend. Von allem, was aus dem Weinstock gemacht wird, (Num 6,4) / ist einschließend. [Folgt] eine Ausschließung [auf] eine Einschließung, ist alles eingeschlossen. Was [lehrt] Rabbi [in der Mischna]? 770 Rabbi [legt] jedes Wort [aus]. Was ist ausgeschlossen? Ausgeschlossen ist das Trinkbare. [Die Rabbanan] legen [mit Hilfe der Regel von] der Verallgemeinerung und Spezialisierung aus: Von Wein und berauschendem Getränk soll er sich enthalten, (Num 6,3) ist eine Spezialisierung. Von allem, was aus dem Weinstock gemacht wird, (Num 6,4) ist eine Verallgemeinerung. Weder Kerne noch Haut, (Num 6,4) ist wieder eine Spezialisierung. [Folgt auf] eine Spezialisierung eine Verallgemeinerung und [auf diese] eine Spezialisierung, so schlussfolgerst du ausschließlich nach der Spezialisierung: Wenn das Spezielle ausdrücklich Frucht und Fruchtabfall hervorhebt, so sind auch alle Früchte und der Fruchtabfall [inbegriffen].

 769 mNaz 6,1. 770 Vgl. mNaz 6,9; NumR 10,22.

(151)

  Jalkut Schimoni Numeri

Oder: Wenn das Spezielle ausdrücklich eine fertige Frucht hervorhebt, sind auch alle fertigen Früchte [inbegriffen]? Wenn du es so sagen würdest, was ließe dir die Schrift in ihrem Wortsinn, was [diese Worte] nicht sagen: Frische und getrocknete Trauben? (Num 6,3) [Wozu] sind sie geschrieben? Und nachdem wir schließlich da sind, um jedes Wort einzuschließen, was lehrt die Bibel mit „Häute“? [Um dir zu sagen,] überall, wo du eine Spezialisierung und eine Verallgemeinerung findest[, gilt]: Du hast nicht die Erlaubnis, es auszudehnen und auszulegen wie eine spezifische Sache, sondern die Verallgemeinerung wird zu einer Hinzufügung zur Spezialisierung gemacht, bis die Schrift dir [etwas anderes] hervorhebt, wie sie es beim Nasiräer hervorhebt. „Frucht“ – sind die Trauben. „Fruchtabfall“ – Essig [und] auch alle unreife Frucht. „Fruchtabfall“ – unreife Beeren. Und bis an die Haut. (Num 6,4) Um das Dazwischenbefindliche einzuschließen. Und R. Eleazar ben Azarja, der von und von den Kernen bis zur Haut (Num 6,4) folgert, um zu sagen, dass er nur dann schuldig ist, wenn er zwei Kerne und eine Haut gegessen hat, woher [belegt er] die Spezialisierung? Er meint es wie R. Eliezer, der [mit Hilfe der Regel des] Einschließens und Ausschließens auslegt. Und wenn du willst, sage, wie die Rabbanan, denn wenn man sagt, [es sei] wie R. Eliezer ben Azarja es sagte, sollte der Barmherzige „von den Kernen“ nach der Spezialisierung geschrieben haben. Für welchen Zweck ist nach einer Verallgemeinerung geschrieben? Um daraus mit [Hilfe der Regel von der] Verallgemeinerung und Spezifizierung zu folgern. Und vielleicht ist alles dazu da, dass es [zur Anwendung] kommt? Wenn es so ist, wäre zu schreiben „zwei Kerne“ und „zwei Häute“ oder „ein Kern“ und „eine Haut“. Für welchen Zweck ist geschrieben: Und von den Kernen bis zur Haut? (Num 6,4) Lerne daraus: Zwei [Dinge, sind notwendig, um schuldig zu werden]. bChul 98a-99a

§ 720

R. Chijja bar Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt, R. Jehoschua ben Levi habe im Naman von Bar Kappara gesagt: Alle verbotenen [Dinge] in der Tora [verlieren sich] im Sechzigfachen.

Naso  

R. Samuel bar Rab Isaak sagte vor ihm: Du sagst es so: So sagte [es] R. Assi: R. Jehoschua ben Levi sagte: Alle verbotenen [Dinge] in der Tora [verlieren sich] im Hundertfachen. Und beide lehren es ausschließlich von der gekochten Keule, 771 denn es steht geschrieben: Der Priester nehme die gekochte Keule. (Num 6,19) Und es wird gelehrt: „Gekocht“ ist nichts anderes als „vollständig“. R. Simeon ben Jochai sagt: „Gekocht“ ist nichts anderes als „das, was am Widder gekocht wurde“. Alle stimmen überein, dass sie am Widder zu kochen sei, aber ein Meister meint, man müsse sie zuerst abtrennen und [dann separat] kochen, und ein Meister meint, [zuerst] kochen und danach abtrennen. Wenn du aber willst, sage: Alle [stimmen darin überein, zuerst] abzutrennen und [dann] zu kochen. Ein Meister meint, am Widder selbst, und ein Meister meint, man koche sie in einem besonderen Topf. Nach der ersten Erklärung ist es so, wie alle es sagen, nach der anderen ist es so, wie R. Simeon ben Jochai es sagt. Derjenige, der / „im Sechzigfachen“ sagt, meint, man schätzt das Verhältnis von Fleisch und Knochen zu Fleisch und Knochen, dann ist sie [die Keule] im Sechzigfachen [enthalten]. Nach dem der „im Hundertfachen“ sagt, ist gemeint, man schätzt das Verhältnis von Fleisch zu Fleisch und sie befindet sich im Hunderfachen. Ist denn von hier zu schlussfolgern? Sie lehren ja: Dies ist Erlaubtes, das von allgemein Verbotenem stammt. „Dies“ – um was auszuschließen? Um alle anderen verbotenen Dinge in der Tora auszuschließen. Abaje sagte: Das ist nach R. Jehuda nicht notwendig, der sagte: Eine Art geht in seiner Art nicht auf. [Das dem nicht so ist,] das lehrt er uns. Hier geht es [darin] auf. Ist denn daraus zu schlussfolgern?

 771 Vgl. jNaz 6,9; NumR 10,22.

(152)

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Barmherzige hat darüber kundgemacht: Er nehme vom Blut des Farren und vom Blut des Ziegenbocks. (Lev 16,18) Beides zusammen und sie gehen nicht ineinander auf. Welchen [Grund] hast du gesehen, daraus zu schlussfolgern? Es ist doch von hier 772 zu schlussfolgern. Vielmehr, es ist eine Neuerung, und von einer Neuerung leitet man keine Schlussfolgerungen ab. Dann ist auch nicht vom Sechzigfachen und vom Hunderfachen zu schlussfolgern, was eine Neuerung ist! Deswegen erleichtern wir? Sie haben ja gesagt: Um zu erschweren? Denn sie sagen: Nach der Tora geht etwas in der Mehrheit auf. Anders ausgedrückt: Eins geht in zwei auf. Rabba sagte: Das ist nur in Bezug auf den Geschmack notwendig, dass er wie die Sache selbst ist, bei Heiligem ist es [aber] verboten. [Das dem nicht so ist,] das lehrt er uns. Hier ist es erlaubt. Ist es dann von hier zu schlussfolgern? Der Barmherzige hat beim Sündopfer kundgetan: Es sei heilig, (Lev 6,20) damit es sei wie Folgendes: Wenn es untauglich ist, wird das[, was es berührt,] ebenfalls untauglich. Ist es tauglich, ist es nach dem überwiegenden [Teil] darin zu essen. Und welchen [Grund] hast du gesehen, dass du dort geschlussfolgert hast? Es sollte doch von hier geschlussfolgert werden. Vielmehr ist es eine Neuerung, und von einer Neuerung leitet man keine Schlussfolgerungen ab. Dann ist auch nicht vom Sechzigfachen und vom Hunderfachen zu schlussfolgern, was eine Neuerung ist! Kommen wir, um zu erleichtern? Man schlussfolgert ja, um zu erschweren? Denn nach der Tora geht etwas in der Mehrheit auf. Rabina sagte: Das ist nicht notwendig, [vielmehr] ist von der Schnittstelle [zu schlussfolgern], denn ein Meister sagte, die Schnittstelle ist immer verboten und hier ist sie erlaubt.  772 Lev 16,18.

Naso  

Ende Am Schluss des Abschnitts „naso“. Der Fels, er öffnet wie einst bei So 773. Er werfe ins Meer, die in Lügnerei wandeln. Wenn meine Schuld groß ist von der Last, damit sein Name erhoben sei.

 773 Siehe II Reg 17,4, ein Zeitgenosse Hoseas.

Behaʼalotkha (Num 8,1 – 12,16) Kapitel 8 Jelamdenu

R. Jehuda bar Schalum sagte: Wir finden, dass die Wohnung 1 das Schöpfungswerk aufwog. In wiefern? Am ersten Tag wurden die Himmel und die Erde erschaffen, und über sie steht geschrieben: Er spannt die Himmel wie einen Teppich. (Ps 104,2) Und über die Wohnung steht geschrieben: Und macht Teppiche aus Ziegenhaar. (Ex 26,7) Am zweiten Tag: Es werde eine Feste [zwischen Himmel und Erde] um zu trennen. (Gen 1,6) Und bei der Wohnung: Und es trenne der Vorhang [zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten]. (Ex 26,33) Am dritten [Tag]: Es sammle sich Wasser. (Gen 1,9) Und bei der Wohnung: Macht ein Becken aus Kupfer und gebt dorthinein Wasser. (Ex 30,18) /

(153)

Am vierten [Tag]: Es seien Lichter. (Gen 1,14) Und bei der Wohnung: Und mache einen goldenen Leuchter. (Ex 25,31) Am fünften [Tag]: Und Geflügeltes soll fliegen. (Gen 1,20) Und bei der Wohnung: Die Keruben sollen die Flügel ausgebreitet [stehen]. (Ex 25,20) Am sechsten [Tag]: Die Erde bringe [mit] Seele belebtes Vieh hervor. (Gen 1,24) Und bei der Wohnung: So ein Mensch von euch JHWH ein Opfer darbringen will von dem Vieh. (Lev 1,2)

 1 Das Stiftszelt ist gemeint.

Behaʼalotkha  

Am siebten [Tag] war alles licht. Und bei der Wohnung: Wann immer Gott in sie hineinkam, fing sie an, von der Schechina zu glänzen. Daher folgt: Und wenn Mose kam. (Num 7,89) Um die Lichter aufzustecken. Warum sind es sieben Lichter? Entsprechend der sieben Planeten: Merkur, Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus. Eine andere Auslegung: Entsprechend der sieben Schöpfungstage. Eine andere Auslegung: Warum machte Mose sieben Lichter und Salomo siebzig Lichter? Vielmehr, Mose entwurzelte sieben Völker vor Israel, aber Salomo herrschte über siebzig Völker: Und Salomo herrschte über all die Königreiche. (I Reg 5,1) Der Heilige sagte: Wenn in dieser Welt, selbst wenn in der Wohnung das Licht seiner Herrlichkeit war, die Leuchten darin angezündet waren, dann auch künftig, selbst wenn ich Jerusalem mit meiner Herrlichkeit fülle, denn es heißt: Steh auf, leuchte, denn es kommt dein Licht. (Jes 60,1) Ich zünde innen die Leuchten an, denn es heißt: Es wird geschehen, an jenem Tag 2, dass ich Jerusalem mit Leuchten durchsuche. (Zeph 1,12)

Es steht geschrieben: Denn eine Leuchte ist das Gebot. (Prov 6,23) Die Leuchten der Menschen sind aus Eisen oder aus Kupfer, alle entsprechend der Ehre des Menschen. Auch zur Ehre des Schabbat sind seine Leuchten seiner Ehre entsprechend. Wenn ihr die Schabbatleuchten hütet, dann zeige ich euch die Leuchten Zions, denn es heißt: Zu jener Zeit werde ich Jerusalem mit Leuchten durchsuchen. (Zeph 1,12) Und ich dränge euch nicht, in das Licht der Sonne zu sehen, sondern auf meine Herrlichkeit. Ich erleuchte euch, denn es heißt: Die Sonne wird dir nicht mehr bei Tage zum Licht dienen und zum Glanz wird der Mond dir nicht leuchten, sondern JHWH wird dir zum ewigen Licht. (Jes 60,19) Und einst werden die Nationen zu eurem Licht gehen, denn es heißt: Die Völker gehen zu deinem Licht. (Jes 60,3)

 2 BH: zu jener Zeit.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und welches Licht lässt der Heilige für Israel leuchten? Das Licht der Gerechtigkeit, denn es heißt: Es wird aufgehen für euch, die ihr meinen Namen fürchtet, die Sonne der Gerechtigkeit. (Mal 3,20)

Und warum all dies? Wegen des Verdienstes der Lichter, die am Schabbat angezündet sind. Wisse, wie geliebt die Gebote der Leuchten vor dem Heiligen sind, denn obwohl der Heilige keines Lichtes bedarf, gebot er Mose, Aaron einzuschärfen: Sprich zu Aaron und sag zu ihm: Bei deinen Aufstecken der Lichter. (Num 8,2) TanB behaʼal 3

(154)

Eine andere Auslegung: Wenn du die Lichter aufsteckst. (Num 8,2) Du findest, dass zwölf Stämme Opfergaben zur Weihe des Altars darbrachten. / Der Stamm Levi brachte nichts dar und war verdrossen [und sagte]: Warum entfernt er uns von den Opfergaben zur Weihe des Altars? 3 Ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der ein Mahl ausrichtet und an jedem Tag [dazu] andere Handwerker rief. Er hatte aber einen Freund, den er mehr [als alle] liebte [und der sich fragte]: Warum ruft er mich nicht mit ihnen? Und er war [so] verdrossen, dass er sagte: Vielleicht hat er etwas in seinem Herzen gegen mich, deswegen hat er mich nicht zu all [jenen] Mählern eingeladen. [Nach den Mählern] rief er seinen Freund. Er sagte zu ihm: Für alle Leute des Landstriches habe ich ein Mahl gegeben, aber dir werde ich ein Mahl nur für dich ausrichten. Warum? Weil du mich liebst. Der König, das ist der Heilige. Als die Weihe des Altars vorüber war, sagte der Heilige zu Aaron [und seinen Söhnen]: Ihr sollt für euch allein eine Weihe abhalten. Daher heißt es: Wenn du die Lichter aufsteckst. (Num 8,2)

TanB behaʼal 6

Was steht vor der Sache geschrieben? 4 Da brachten die Fürsten Israels dar. (Num 7,2) Alle Fürsten brachten dar außer dem Fürst [des Stammes] Levi. Und wer war das? Das war Aaron, denn es heißt: Und den Namen Aarons schreibe auf den Stab Levis. (Num 17,18) Und er sagte: Wehe mir, vielleicht nimmt der Heilige meinetwegen den Stamm Levi nicht an! Der Heilige sagte: Fürchte dich nicht, du bist zu Größerem als dies bestimmt.

 3 Vgl. Tan behaʼal 3; NumR 15,3; Raschi zu Num 8,1. 4 Vgl. Tan behaʼal 5; NumR 15,6.

Behaʼalotkha  

Die Opfer waren Brauch in der Zeit, als das Haus des Heiligtums bestand, aber die Leuchten sind für immer, denn es heißt: Nach vorne, der Leuchter. (Num 8,3) Und alle Segnungen, die ich dir gegeben habe, um meine Kinder zu segnen, hören niemals auf. Dies ist es, was die Schrift sagt: 5 Selbst die Finsternis verfinstert nicht vor dir. (Ps 139,12) Und zu uns sagst du: Wenn du die Lichter aufsteckst. (Num 8,2)

TanB behaʼal 9

Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der einen Freund hatte. Der König sagte zu ihm: Du sollst wissen, dass ich bei dir speisen möchte. Bereite [es] mir zu. Sein Freund ging und bereitete ihm das Lager eines einfachen Menschen (ἰδιώτης), den Leuchter eines einfachen Menschen, den Tisch eines einfachen Menschen. Als der König kam, kamen die mit ihm, die ihn von beiden Seiten bedienten. Als sein Freund all die Pracht sah, schämte er sich und verbarg alles, was er für ihn vorbereitet hatte. Der König sagte zu ihm: Bei deinem Leben, ich mache all mein Geschirr untauglich, das ich mir mitgebracht habe. Und wegen deiner Liebe will ich mich nur deines [Geschirrs] bedienen. Ebenso ist der Heilige ganz Licht, denn es heißt: Und das Licht wohnt bei ihm. (Dan 2,22) Und er sagt zu Israel: Bereitet mir einen Leuchter und Lichter. Und sie sollen mir ein Heiligtum machen. (Ex 25,8) Und du sollst einen Leuchter aus reinem Gold machen. (Ex 25,31) Als sie [alles] gemacht hatten, kam die Schechina. Was steht dort geschrieben? Und Mose konnte nicht [hineingehen]. (Ex 40,34) Und als Mose kam, rief er ihm zu: Und JHWH rief Mose zu und sprach zu ihm. (Lev 1,1) Was aber sagte er? Wenn du die Lichter aufsteckst. (Num 8,2) Steht geschrieben in Abschnitt „tetsawwe“ im § 378 [TanB behaʼal 5]. /

Wenn du die Lichter aufsteckst. (Num 8,2) Warum wurde [dieser Abschnitt] gesagt? Weil [die Schrift] sagt:

 5 Vgl. Tan behaʼal 6; NumR 15,8.

(155) SNum § 59

  Jalkut Schimoni Numeri

Und er soll seine Lichter aufstecken und nach seiner Vorderseite leuchten lassen. (Ex 25,37)

Soll ich etwa verstehen, alle Lichter brennen nach der Vorderseite des ganzen Leuchters? Die Bibel lehrt: Sie sollen gegenüber der Vorderseite des Leuchters leuchten. (Num 8,2) So dass die Lichter parallel zum Leuchter sind und der Leuchter zu den Lichtern. Wie [denn] nun? Drei nach Osten, drei nach Westen und eines in der Mitte. 6 Es ergibt sich: Alle sind parallel zum mittleren [Licht]. Von hier pflegte R. Natan zu sagen: Das Mittlere ist geehrt. Rede zu Aaron. (Num 8,2) Weil die ganze Angelegenheit des Abschnitts Aaron [betrifft], hat [die Schrift] Aaron zu dem allgemeinen [Ausdruck] „reden“ hinzugefügt. 7 Und sprich zu ihm. (Num 8,2) Siehe, dies ist eine Anweisung 8 für Aaron. Wenn du die Lichter aufsteckst (‫)בהעלתך‬. (Num 8,2) Mache dafür Stufen (‫)מעלות‬. Zur Vorderseite (‫ )אל מול פני‬des Leuchters. (Num 8,2) Mache dafür ein Gegenüber (‫ )מול‬und eine Vorderseite (‫)פנים‬. Sieben Lichter sollen leuchten. (Num 8,2) Soll ich etwa verstehen, dass sie ständig brennen? Die Bibel lehrt: Vom Abend bis zum Morgen. (Lev 24,3) Wenn „vom Abend bis zum Morgen“, könnte man meinen, er solle sie [dann] auslöschen. Die Bibel lehrt: Sieben Lichter sollen leuchten. (Num 8,2) Wie [denn] nun? Sieben Lichter sollen leuchten, (Num 8,2) beständig vor JHWH. (Lev 24,3)

 6 Vgl. bMeg 21b; bMen 98b; mTam 3,9; mTam 6,1; Raschi zu Num 8,2. 7 SNum § 39. 8 Oder: Verwarnung.

Behaʼalotkha  

So, dass das westliche Licht ständig [brennt], da man mit ihm den Leuchter gegen Abend anzündet. Wenn du aufsteckst. (Num 8,2)

SZ [255]

Es ist nicht bekannt, ob „wenn du aufsteckst“ (‫[ )בהעלותך‬meint], um sie aufzustecken (‫ )להעלותם‬oder ob „wenn du aufsteckst“ [meint], um sie anzuordnen. Da es heißt: Sieben Lichter sollen leuchten, (Num 8,2) [meint es:] Um sie aufzustecken, aber nicht, um sie anzuordnen. Man könnte meinen, dass man alle zusammen aufzustecken (‫ )מעלה‬pflegte. Du kannst zitieren: Um beständig ein Licht aufzustecken (‫)להעלות‬. (Ex 27,20) Eins nach dem anderen. 9 Man könnte meinen, Aaron pflegte sie nicht alle zusammen aufzustecken, aber seine Söhne pflegten [sie] alle zusammen aufzustecken. / Die Bibel lehrt: Sieben Lichter sollen leuchten. Es sollen ihn Aaron und seine Söhne herrichten. (Ex

(156)

27,21)

Eins nach dem anderen. Und woher [ist zu belegen], dass sie [die Lichter] wie ein Kranz [im] Kreis abwechselten? Die Bibel lehrt: [Sieben Lichter] sollen leuchten. (Ex 27,21) Und woher [ist zu belegen], dass alle Lichter seitlich neben dem mittleren sein sollen? Die Bibel lehrt: Zur gegenüberliegenden Seite (‫ )אל מול פני‬des Leuchters. (Num 8,2) Und demgemäß heißt es: Es sitzt mir gegenüber (‫)ממולי‬. (Num 22,5) Und Aaron machte [es] so. (Num 8,3) Um das Lob Aarons zu verkünden, dass er [es] so machte, wie Mose [es] ihm befohlen hatte. 10 Zur Vorderseite (‫ )אל מול פני‬des Leuchters. (Num 8,3) Er machte dafür ein Gegenüber (‫ )מול‬und eine Vorderseite (‫)פנים‬. Er steckte seine Lichter auf (‫)העלה‬. (Num 8,3)

 9 Vgl. Sifra emor par. 13,10. 10 SNum § 1. Vgl. Raschi zu Num 8,3.

SNum § 60

  Jalkut Schimoni Numeri

Er machte dafür Stufen (‫)מעלות‬. Von hier sagten sie: VOR DEM LEUCHTER WAR EIN STEIN UND AN IHM DREI STUFEN, AUF DENEN EIN PRIESTER STAND UND DIE LICHTER REINIGTE. ER LIEß DEN KRUG AUF DER ZWEITEN STUFE UND GING HINAUS. 11 Wie JHWH Mose geboten hatte. (Num 8,3) EIN HALBES LOG [ÖL] FÜR JEDES LICHT. 12 Ich habe [hier] nur, dass [die Schrift] die Söhne dem Vater beim Leuchter gleichstellt. Woher [ist zu belegen, auch] beim Räucherwerk? Siehe, du kannst schlussfolgern: Es heißt „Dienst“ durch Aaron bei dem Leuchter drinnen, und es heißt „Dienst“ durch Aaron beim Räucherwerk. Wenn ich für den Leuchter gelernt habe, dass man bei ihm die Söhne dem Vater gleichstellt, so müssen wir auch beim Räucherwerk die Söhne dem Vater gleichstellen. Siehe, der Dienst am Versöhnungstag diene als [Gegen]beweis, denn obwohl bei ihm von „Dienst durch Aaron“ die Rede ist, 13 hat [die Schrift] die Söhne nicht dem Vater gleichgestellt. 14 Er diene als Beweis für das Räucherwerk, denn obwohl bei ihm von „Dienst“ durch Aaron die Rede ist, dürfen wir die Söhne nicht dem Vater gleichstellen. Du hast einen Unterschied angesprochen: Es heißt „Dienst durch Aaron“ und „bei dem Leuchter“ und „mit goldenen Kleidern“, und es heißt „Dienst durch Aaron“ und „beim Räucherwerk“ und „mit goldenen Kleidern“. Wenn ich in Bezug auf den Leuchter gelernt habe, dass [die Schrift] bei ihm die Söhne dem Vater gleichgestellt hat, müssen wir auch bei dem Räucherwerk die Söhne dem Vater gleichstellen. Siehe, der Farre, der [für] ein [in] Unkenntnis [eines Gesetzes begangenen] Vergehens durch einen gesalbten [Priester dargebracht wird], diene als Beweis, denn bei ihm ist [von] „Dienst durch Aaron“ und [von] „goldenen Kleidern“ die Rede und bei ihm sind die Söhne nicht dem Vater gleichgestellt. 15 Er diene als Beweis für das Räucherwerk, denn obwohl bei ihm [von] „Dienst durch Aaron“ und [von] „goldenen Kleidern“ die Rede ist, dürfen wir bei ihm die Söhne nicht dem Vater gleichstellen. 16 Du hast [es zwar grundsätzlich richtig] gesagt. [Es gibt aber] einen Unterschied: Ich schlussfolgere, [indem] drei Bestimmungen wie eine [Bedingung behandelt wer 11 mTam 3,9. 12 mMen 9,3. Vgl. Sifra emor par. 13,11; bMen 89a. 13 Lev 16,2. 14 Lev 16,32. 15 Vgl. Lev 4,16. 16 Vgl. Lev 4,16 und Ex 28,43.

Behaʼalotkha  

den]: Es heißt „Dienst durch Aaron“ und „bei dem Leuchter“ / und „mit goldenen Kleidern“ beim beständigen Opfer, und es heißt „Dienst durch Aaron“ und „mit Räucherwerk“ und „mit goldenen Kleidern“ beim beständigen Opfer. Der Dienst am Versöhnungstag kann aber nicht als Beweis dienen, denn obwohl es bei ihm heißt „Dienst durch Aaron“, [heißt es] aber [bei ihm] nicht „mit goldenen Kleidern“. Und der Dienst eines gesalbten [Priesters] am Farren, der für ein [in] Unkenntnis [eines Gesetzes begangenen] Vergehens [dargebracht wird, kann] nicht [als Beweis dienen], denn obwohl es bei ihm „Dienst durch Aaron“ und „mit goldenen Kleidern“ heißt, so heißt es dort doch nicht „ständig“.

(157)

Ich lerne eine Sache aus einer Sache, und ich schlussfolgere eine Sache aus einer Sache. 17 Ich lerne eine Sache, die auf drei Weisen gleich ist, aus einer Sache, die auf drei Weisen gleich ist. Nicht aber lerne ich eine Sache, die auf drei Weisen gleich ist, aus einer Sache, die nicht auf drei Weisen, sondern nur auf eine oder zwei Weisen gleich ist. Wenn ich in Bezug auf den Leuchter gelernt habe, dass [die Schrift] bei ihm die Söhne dem Vater gleichgestellt hat, müssen wir auch beim Räucherwerk die Söhne dem Vater gleichstellen. Und dies ist die Herstellung des Leuchters. (Num 8,4) R. Aqiba sagt: 18 Dies ist eines von drei Dingen 19, bei denen sich Mose schwer tat (‫)שקישה‬. Und der Heilige zeigte [für] ihn gewissermaßen mit dem Finger [darauf]. Dementsprechend kannst du sagen: Dieser Monat sei für euch der Anfangsmonat. (Ex 12,2) Dementsprechend kannst du sagen: Dies aber sei für euch unrein. (Lev 11,29) Massive Arbeit (‫)מקשה‬. (Num 8,4) „Massive Arbeit“ (‫ )מקשה‬ist nichts anderes als „etwas Schweres“ (‫)מין קשה‬: Arbeit eines Schmiedehammers (κορύνη). 20 P936F

 17 SNum § 6. 18 Mek bo 1. Vgl. TanB schemini 11; TanB behaʼal 4; Tan behaʼal 3; PRK 5,14; PR 14,21; ExR 15,28; bMen 29a; Raschi zu Num 8,4. 19 JS: den Wegen, im Sinne von Art und Weise. 20 SNum § 72. Vgl. bMen 88b.

SNum § 61

  Jalkut Schimoni Numeri

Von seinem Schaft und bis zu seiner Blüte. (Num 8,4) Ich habe [hier] nur: Seinen Schaft und seine Blüte. Woher [ist zu belegen, auch]: Seine Kelche, seine Knäufe, seine Blüten?(Ex 25,31) Die Bibel lehrt: Und du sollst einen Leuchter aus reinem Gold anfertigen[, in massiver Arbeit soll der Leuchter angefertigt werden]. (Ex 25,31) Oder [ist gemeint], er soll [ihn] Glied für Glied herstellen? Die Bibel lehrt: Aus ihm sollen sie sein. (Ex 25,31) Er ist massive Arbeit. (Num 8,4) Warum wird [es] noch einmal gesagt? Heißt es nicht bereits: Massive Arbeit aus Gold? Und warum lehrt die Bibel [noch einmal]: Er ist massive Arbeit? Weil wir bei den Geräten des Hauses der Ewigkeiten finden, dass wenn man für sie kein Hart[metall] hat (‫ )מין קשה‬21, macht man sie aus minderwertigem Material (γρύτη). P937F

P

Soll ich etwa verstehen, auch bei dem Leuchter ist es so? Die Bibel lehrt: Er ist massive Arbeit. Die Schrift wiederholt es, um [minderwertiges Metall] für untauglich zu erklären. Von hier sagten sie: Hat man kein Gold, macht man [ihn] aus Silber. 22 Oder aus Eisen oder aus Kupfer oder aus Blei, 23 Worte Rabbis. R. Jose, Sohn R. Jehudas, sagt: Auch aus Holz. Hat man aber für ihn kein Hart[metall], darf man ihn nicht aus Bruchstücken machen. Was bei den Trompeten nicht so ist. 24 Aus Silber [soll man sie machen], man darf sie nicht aus Gold machen. Hat man aber für sie kein Hart[metall], darf man [sie] aus Bruchstücken machen.

 21 Vgl. tChul 1,18; tMen 9,18; bMen 28a. 22 tChul 1,18-19; tMen 9,18; SZ 256,4-8; Mek jitro 10; bMen 28b. 23 Vgl. Num 31,22. 24 Vgl. Num 10,2.

Behaʼalotkha  

Es ergibt sich: Was für den Leuchter geeignet ist, ist für die Trompeten untauglich. Was für die Trompeten geeignet ist, ist für die Leuchter untauglich. An dem Leuchter waren nur zu der Zeit Lichter, Kelche, Knäufe / und Blüten, in der er aus einem Talent getriebenen Hartgoldes war. 25

(158)

Nach dem Bild, das JHWH Mose gezeigt hatte, so machte er [ihn]. (Num 8,4) Um das Lob Moses zu verkünden, dass er [es] so machte, wie der Heilige [es] ihm befohlen hatte. R. Natan sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Und siehe, mache [den Leuchter wie das Modell]. (Ex 25,40) Die Schrift zeigt [damit] an, dass der Heilige Mose hergestellte Geräte und einen hergestellten Leuchter zeigte, denn es heißt: Nach dem Bild, das JHWH Mose gezeigt hatte, so machte er den Leuchter. (Num 8,4) [In] massiver Arbeit (‫ )מקשה‬soll der Leuchter angefertigt werden. (Ex 25,31) Woher [ist zu belegen, dass] Schafte und Blumen einzuschließen [sind]? Die Bibel lehrt: Es soll[en] angefertigt werden [Schafte, Kelche und Blumen]. (Ex 25,31) Man könnte meinen, auch die Zangen und Pfannen 26 [des Leuchters]. Die Bibel lehrt: „Sie“. 27 Es ist nicht möglich zu sagen: „Sie“, denn es ist bereits gesagt worden: Es soll[en] angefertigt werden. (Ex 25,31) Und es ist nicht möglich zu sagen: Es soll[en] angefertigt werden (Ex 25,31), denn es ist bereits gesagt worden: „Sie“. Nach einer Einschließung der Schrift [erfolgt] eine Ausschließung: Siehe, sie waren [in] massiver Arbeit für den Leuchter hergestellt. Da der Leuchter seinen Dienst tut, ohne dass er sich [von der Stelle] bewegt, so schließe ich auch alle Geräte ein, die ihren Dienst tun, ohne dass sie sich [von der Stelle] bewegen. 28 Ausgeschlossen sind Zangen und Pfannen, da sie hineingebracht und herausgebracht werden.

 25 Vgl. Ex 25,39. Vgl. bMen 28a. 26 Vgl. Ex 25,38; Ex 37,23; Num 4,9. 27 Wahrscheinlich ist das ‫ אותה‬aus Ex 25,39 gemeint. Die „Zangen“ sind im Hebräischen maskulin. 28 Vgl. bMen 88b.

SZ [255-256]

  Jalkut Schimoni Numeri

Und woher [ist zu belegen], dass der Leuchter aus einem Kikar 29 [Gold] war? Du kannst zitieren: [Aus] einem Kikar reinem Gold sollst du ihn anfertigen. (Ex 25,39) Woher [ist zu belegen], die Schafte und Blüten einzuschließen? 30 Die Bibel lehrt: Es soll[en] angefertigt werden, sie[, alle Geräte am Leuchter]. (Ex 25,39) Man könnte meinen, auch die Zangen und Pfannen. Die Bibel lehrt: „Sie“. Es ist [aber] nicht möglich zu sagen: „Sie“, denn es ist bereits gesagt worden: Es soll[en] angefertigt werden. (Ex 25,31) Und es nicht möglich ist zu sagen: Es soll[en] angefertigt werden (Ex 25,31), denn es ist bereits gesagt worden: „Sie“. Wie nun? Nach einer Einschließung der Schrift [folgt] eine Ausschließung: Siehe, sie waren [in] massiver Arbeit für den Leuchter hergestellt. 31 Da ein Leuchter seinen Dienst tut, ohne dass er sich [von der Stelle] bewegt, so schließe ich alle Geräte ein, die ihren Dienst tun, ohne dass sie sich [von der Stelle] bewegen. Ausgeschlossen sind Zangen und Pfannen, da sie hineingebracht und herausgebracht werden. R. Jehoschua ben Qarcha sagt: 32 Wenn, um zu sagen, dass der Leuchter aus einem Kikar [Gold] war, siehe, so ist bereits gesagt: [Aus] einem Kikar reinem Gold [sollst du ihn anfertigen]. (Ex 25,39) Und wie halte ich aufrecht: Und alle seine Geräte [fertigte er aus einem Kikar reinem Gold]? (Ex 37,24) Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Wie der Leuchter aus reinem Gold, so auch seine Geräte aus reinem Gold. SZ [256]

Und dies ist die Arbeit des Leuchters [... nach dem Bild, das JHWH Mose gezeigt hatte]. (Num 8,4) Das lehrt, dass er es [ihm] viermal zeigte. 33

(159)

 29 Ein Talent, entspricht 3000 Schekel. Arye Ben-David, Talmudische Ökonomie, Bd. 1 (Hildesheim: Olms, 1974), 345: Ein Kikar entspricht einem Gewicht von rund 21,5 kg. Vgl. Raschi zu Num 8,4. 30 SZ 256,2; SNum § 61; bMen 28b. 31 Vgl. Raschi zu Num 8,4. 32 bMen 88b. 33 Vgl. Tan behaʼal 3; TanB behaʼal 4; NumR 15,4.

Behaʼalotkha  

Er sah ihn [zunächst] / mit all den übrigen Geräten und vergaß [es]. 34 Und er sah ihn ein zweites Mal: Michael stand [da] und salbte ihn. Und er sah seine Herstellung, und er sah ihn noch einmal fertiggestellt. Nimm die Leviten. (Num 8,6) Nimm sie auf meinen Namen zur Herrschaft. Der Heilige erhebt den Menschen erst [zur Herrschaft], nachdem er ihn zuerst erprobt und geprüft hat, 35 denn es heißt: JHWH prüft einen Gerechten. (Ps 11,5) Und nachdem er in seiner Prüfung Stand gehalten hat, danach segnet er ihn, denn es heißt: Und JHWH segnete Abraham in allem. (Gen 24,1) Und so [auch] Isaak: Da säte Isaak in jenem Land. (Gen 26,12) Und so prüfte er Jakob in all jenen Bedrängnissen und segnete ihn, denn es heißt: Da erschien Gott Jakob abermals. (Gen 35,9) Und so prüfte er Josef durch seine Herrin und [danach] wurde er zum König. Auch der Stamm Levi gab sein Leben zur Heiligung des Namens des Heiligen, damit die Tora nicht aufhöre [zu existieren]. Denn als die Israeliten in Ägypten waren, verachteten sie die Tora und die Beschneidung und waren Götzendiener, denn so weist Ezechiel sie zurecht: So spricht JHWH: An dem Tag, an dem ich Israel erwählte. (Ez 20,5) Was steht [danach] geschrieben? Sie aber waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht hören. (Ez 20,8) Aber der Stamm Levi – sie alle waren Gerechte und erfüllten die Tora, 36 denn es heißt: Denn sie hüteten dein Wort. (Dtn 33,9) Das ist die Tora. Und deinen Bund bewahrten sie. (Dtn 33,9) Das ist die Beschneidung. Und nicht nur das, sondern, als die Israeliten jenes Werk 37 machten, schlossen sie sich ihnen nicht an, denn es heißt:

 34 Vgl. Ex 25,40; Raschi zu Num 8,4. 35 Vgl. Tan behaʼal 8; NumR 15,12. 36 Vgl. ExR 19,5. 37 Das goldene Kalb ist gemeint.

TanB behaʼal 13

  Jalkut Schimoni Numeri

Da stand Mose am Eingang des Lagers und sagte: Wer für JHWH ist, zu mir! Da versammelten sich alle Söhne Levis bei ihm. (Ex 32,26) Nachdem er gesagt hatte: Ein jeder gürte sein Schwert an seine Hüfte, (Ex 32,27) machten sie [das] sofort und nahmen auf niemand Rücksicht. Und so segnete Mose [sie]: Der von seinem Vater und von seiner Mutter sagte. (Dtn 33,9) Als der Heilige sah, dass sie ihre Prüfungen bestanden, denn es heißt: Die du prüftest in Massa, (Dtn 33,8) sagte der Heilige sogleich: Die Leviten sollen mir gehören. Lass das Schermesser über ihren ganzen Leib gehen. (Num 8,7) Steht geschrieben beim Nasiräer zum Vers: „Ein Schermesser gehe nicht über sein Haupt“ (Num 6,5). bZeb 89b

Die Rabbanan lehrten: Und du sollst einen zweiten jungen Farren (‫ )ופר שני‬nehmen für das Sündopfer. (Num 8,8)

Was lehrt [die Bibel damit]? Wenn [sie kommt] um zu lehren, dass es zwei [Farren] sind, so heißt es ja bereits: Und er bereite den einen als Sündopfer und den anderen als Brandopfer zu. (Num 8,12) Was nun lehrt die Bibel mit: Und einen zweiten Farren? (Num 8,8)

(160)

Man könnte meinen, das Sündopfer gehe der ganzen Zubereitung des Brandopfers voran. Die Bibel lehrt: Und einen zweiten Farren. (Num 8,8) Wenn [es] „und einen zweiten Farren“ heißt, könnte man meinen, das Brandopfer gehe mit all seinen Dingen dem Sündopfer voran. Die Bibel lehrt: Und er bereite den einen als Sündopfer und den / anderen als Brandopfer zu. (Num 8,12) Wie nun? Das Blut des Sündopfers geht dem Blut des Brandopfers voran, weil es Schuld abträgt. Die Glieder des Brandopfers gehen den Gliedern des Sündopfers voran, weil sie als Ganzopfer für die [Altar]feuer [bestimmt] sind. Und vielleicht sagst du, die Gabe gehe voran, die entsühnt, die andere nicht. Rabina sagte: Es geht [hierbei] um [das Sündopfer] der Leviten, von dem, obwohl es dem Brandopfer gleicht, der Barmherzige sagte, dass es vorgehen soll. Im Westen sagen sie:

Behaʼalotkha  

Da man mit den Gaben begonnen hat, beende man [es]. Und die Leviten sollen mir gehören. (Num 8,14) Denn mir gehört jede Erstgeburt. (Ex 13,2) Steht geschrieben in § 364 [SNum § 92].

An dem Tag habe ich jede Erstgeburt erschlagen. (Num 8,17)

PRK 7

Und dort heißt es: Da geschah es zur Mitte der Nacht, dass JHWH jede Erstgeburt erschlug. (Ex 12,29) Wie denn nun? Sie empfingen den Todesstoß abends und wälzten sich die ganze Nacht herum und starben am Tag. Und was war der Grund? Wir alle sind des Todes. (Ex 12,33) Es steht hier nicht geschrieben, „wir alle sind gestorben“, sondern „wir alle sind des Todes“. Ihr Sterben dauerte an. Hier kannst du sagen: An dem Tag habe ich jede Erstgeburt erschlagen. (Num 8,17) Und es steht geschrieben: Ich habe mir jede Erstgeburt geheiligt. (Num 3,13) Sozusagen von dem Tag an, an dem die Erstgeburten der Ägypter starben, habe ich mir jede Erstgeburt [der Israeliten] geheiligt. 38 Die Rabbanan lehrten: Der Gesang [im Tempel] hält das Opfer auf, Worte R. Meirs. Und die Weisen sagen: Er hält [es] nicht [auf]. Was ist der Grund von R. Meir? R. Eleazar sagte: Ein Vers sagt: Und ich gebe die Leviten als Gabe an Aaron um zu sühnen. (Lev 8,19) Wie die Sühnung [Sünde] aufhebt, [so] hebt auch der Gesang [im Tempel Sünde] auf. Und die Rabbanan? Nach dem von R. Eleazar, denn R. Eleazar sagte: Wie die Sühnung am Tag [stattfindet], [so] auch der Gesang [im Tempel] am Tag.

 38 Vgl. bBek 4b.

bAr 11a

  Jalkut Schimoni Numeri

jPes 4,1

Es wird gelehrt: R. Simeon ben Eleazar sagt: [Das Fehlen von] Priestern, Leviten, Israeliten und Gesang schiebt das Opfer auf. R. Ba 39 im Namen von R. Eleazar [sagte]: Der Grund von R. Simeon ist von hier: Und ganz Israel 40 warf sich nieder. (II Chr 29,28) Das sind die Israeliten. Und der Gesang erklang. (II Chr 29,28) Das sind die Leviten. Und die Trompeten erschallten. (II Chr 29,28) Das sind die Priester. Alles, bis das Brandopfer fertig war. (II Chr 29,28) Alle können das Opfer aufschieben. R. Tanchuma entnahm dies aus diesem [Vers]: Und ich gebe den Leviten. (Num 8,19) Das sind die Leviten. Gaben an Aaron und seine Söhne. (Num 8,19) Das sind die Priester. Und für die Kinder Israels zu entsühnen. (Num 8,19) Das ist der Gesang. In § 376 [PRK 2].

bChul 24a-b

Dies [ist es,] was für die Leviten ist. (Num 8,24) Die Rabbanan lehrten: Priester mit Makel sind untauglich, in den Jahren [ihrer Freistellung] tauglich. Leviten mit Makel sind tauglich, in den Jahren [ihrer Freistellung] untauglich. Es findet sich: Was bei Priestern tauglich ist, ist untauglich bei Leviten. Was bei Leviten untauglich ist, ist bei Priestern tauglich. Woher [sind diese Worte belegbar]? Von dem, was die Rabbanan lehrten: Dies [ist es,] was für die Leviten ist. (Num 8,24)

(161)

Was lehrt die Bibel [damit]? Da / es heißt:  39 jPes 4,1: Abin. 40 BH: Die ganze Gemeinde.

Behaʼalotkha  

Und als Fünfzigjähriger trete er zurück aus der Reihe des Dienstes und diene nicht mehr, (Num 8,25) lernen wir für die Leviten, dass die Jahre bei ihnen untauglich machen. Man könnte meinen, dass [auch] Makel bei ihnen untauglich machen. Und es ist eine Schlussfolgerung: Wenn bei Priestern, bei denen die Jahre nicht untauglich machen, Makel untauglich machen, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass bei Leviten, bei denen Jahre untauglich machen, Makel untauglich machen?! Die Bibel lehrt: Dies [ist es,] was für die Leviten ist. (Num 8,24) „Dies“ ist für die Leviten, aber nichts anderes für die Leviten. 41 Was für die Leviten ist. (Num 8,24) Nicht, was für Priester ist. Man könnte meinen, auch in Schilo und im Haus der Ewigkeiten ist es so. Die Bibel lehrt: Um zu dienen und beim Dienst des Tragens. (Num 4,47) Ich habe es nur von der Zeit des Dienens mit der Schulter gesagt. 42 Ein Schriftvers sagt: Vom fünfundzwanzigsten Jahr an. (Num 8,24) Und ein Schriftvers sagt: Vom dreißigsten Jahr an. (Num 4,43) Es ist nicht möglich zu sagen, es sind 30 [Jahre], denn es ist bereits gesagt, [es sind] 25 [Jahre], und es ist nicht möglich zu sagen, [es sind] 25 [Jahre], denn es ist bereits gesagt, [es sind] 30 [Jahre]? Wie denn nun? 25 [Jahre muss er alt sein] für das Erlernen [des Dienstes]. 30 [Jahre muss er alt sein] für den Dienst. Von hier sagten sie: 43 Der Schüler eines Weisen, der in fünf Jahren kein schönes Zeichen bei seinem Lernen sieht, wird keines mehr sehen. R. Jose sagte: 30 Jahre, denn es heißt:

 41 Vgl. Raschi zu Num 8,24. 42 Vgl. Raschi zu Num 8,25. 43 Der Lehrspruch ist nicht in früheren rabbinischen Schriften überliefert. Vgl. Raschi zu Num 8,24.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und sie großzuziehen drei Jahre [und sie Schrift und Sprache der Chaldäer zu lehren]. (Dan 1,5)

Und [wie begründet es] der eine? Bei der Sprache der Chaldäer ist es anders, da sie einfach ist. Und [wie begründet es] der andere? Bei den Vorschriften für den Dienst ist es anders, da sie schwierig sind. Die Rabbanan sagten: Ein Priester ist, nachdem er zwei Haare [als Pubertätszeichen] bekommen hat, bis ins Greisenalter für den Dienst tauglich und Makel an ihm machen ihn untauglich. Ein Levit ist vom dreißigsten bis zum fünfzigsten [Jahr] für den Dienst tauglich, und [zusätzliche] Jahre machen ihn untauglich. In Bezug auf was sind diese Worte gesagt? In Bezug auf das Stiftszelt in der Wüste, aber in Schilo und im Haus der Ewigkeiten wurden sie nur durch die Stimme untauglich. R. Assi 44 sagte: Was [bedeutet] der Vers: Und es war, als würde gemeinsam für die Trompeter und die Sänger ein Klang hörbar? (II Chr 5,13)

Bis ins Greisenalter. Ist wie lang? R. Ilai 45 sagte, R. Chanina habe gesagt: Bis er zittrig wird. SNum § 63

Und ab dem 50. Jahr trete er aus der Dienstabteilung aus. (Num 8,25) Soll ich etwa verstehen, jeglicher Dienst ist im Schriftsinn [enthalten]? Die Bibel lehrt: Er darf weiterhin nicht dienen. Aber er darf seinen Brüdern im Stiftszelt zur Hand gehen. (Num 8,25-26) [Die Schrift] zeigt [damit], dass er zum Schließen der Tore und zum Dienst der Söhne Gerschoms zurückkehren darf.

SZ [256]

Rabbi sagt: 46 Da die Tora sagt, „er darf dienen“ 47, und [da] sie sagt, „er darf nicht dienen“ 48[, gilt]: Wenn ich gelernt habe, wer mit 30 dient, soll nicht [bereits] mit 25 dienen, / könnte man meinen, es solle jeder [nur] bis 25 dienen. Die Bibel lehrt:  44 bChul 24b: R. Jose. 45 bChul 24b: R. Eleasar. 46 SNum § 63.

Behaʼalotkha  

Er soll weiter nicht dienen. (Num 8,25) Und darf zur Hand gehen, aber den Dienst verrichte er nicht. (Num 8,26)

(162)

Kapitel 9 Da sprach JHWH zu Mose in der Wüste Sinai. (Num 9,1)

SZ [257]

Hier heißt es „in der Wüste Sinai“, und an seinem Anfang 49 heißt es „in der Wüste Sinai“. Wie das „Wüste Sinai“, das an seinem Anfang gesagt ist[, meint] im Stiftszelt, so [meint] auch das „Wüste Sinai“, das hier gesagt ist, im Stiftszelt. Aus dem Stiftszelt wurden alle Gebote gesagt. Aus dem Stiftszelt wurde ihm gesagt 50, die Wohnung zu salben. Aus dem Stiftszelt wurde ihm gesagt, die Kuh zu verbrennen. Aus dem Stiftszelt wurde ihm gesagt, das Zelt aufstellen zu lassen. Aus dem Stiftszelt wurden ihm alle [Gebote über] Unreinheiten und Reinheiten gesagt. Da sprach JHWH zu Mose in der Wüste Sinai. (Num 9,1)

SNum § 64

Die Schrift redet von der Schande Israels, denn / sie hatten bereits elf Monate [hinter sich], die sie vor dem Berge Sinai lagerten. 51

(163)

Um dich zu lehren: 52 Es gibt kein Vorher und Nachher in der Tora. Denn am Anfang des Buches heißt es: Da sprach JHWH zu Mose in der Wüste Sinai [in dem Stiftszelt am ersten des zweiten Monats]. (Num 1,1) Und hier heißt es: Im ersten Monat. (Num 9,1) Um dich zu lehren: Es gibt kein Vorher und Nachher in der Tora. R[abbi] sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Und die Israeliten aßen das Manna 40 Jahre lang. (Ex 16,35)  47 Num 8,26. 48 Num 8,25. 49 Num 1,1. 50 Im Sinne von „geboten“ zu verstehen. 51 Vgl. Ex 19,1: Vom dritten Monat nach dem Auszug bis zum 1. Monat des 2. Jahres. Vgl. Raschi zu Num 9,1. 52 Mek beschallach 7.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und [zu Beginn] aßen sie [es] noch nicht. 53 Vielmehr [ist es so gesagt], um dich zu lehren: Es gibt kein Vorher und Nachher in der Tora. Und um dich zu lehren, dass sie von ihrem Auszug aus Ägypten an zählten. 54 Steht geschrieben in § 274 [Mek jitro 1]. bPes 66a-67a

Die Israeliten sollen das Pesach[fest] zu seiner [festgesetzten] Zeit halten. (Num 9,2)

§ 720

Die Rabbanan lehrten: Diese Regelung war vor den Söhnen Batyras verborgen: Einmal fiel der 14. [Nisan] auf einen Schabbat und sie hatten vergessen und wussten nicht, ob [die Vorbereitungen zum] Pesach den Schabbat verdrängen oder nicht. Sie fragten jeden, ob jemand wisse, ob Pesach den Schabbat verdränge oder nicht. Man sagte zu ihnen: Es gibt einen Mann, der von Babylonien herauf [nach Jerusalem] gekommen ist, sein Name ist Hillel, der Babylonier. Er diente bei den beiden Größten des Zeitalters, Schemaja und Abtalion, und er weiß, ob Pesach den Schabbat verdrängt. Sie sandten aus, um ihn zu rufen. Alle fragten ihn: Weißt du, ob Pesach den Schabbat verdrängt oder nicht? Er sagte zu ihnen: Haben wir nur ein Pesach, das den Schabbat verdrängen kann? Gibt es nicht viele? Mehr als 200 Pesach[opfer] haben wir, die den Schabbat verdrängen können. Sie sagten: Woher [hast] du [einen Beleg dafür]? Er sagte zu ihnen: Ein Vers sagt: Das Brandopfer des Schabbat an seinem Schabbat außer dem täglichen Brandopfer. (Num 28,10)

Das ist eine Einschließung des täglichen Opfers am Schabbat. Und [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere [lautet]: Wenn das beständige Opfer, das [bei Auslassung] keine Ausrottungsstrafe hat, den Schabbat verdrängt, um wie viel mehr Pesach, das [bei Auslassung] eine Ausrottungsstrafe hat. Es gibt [dazu] eine Widerlegung: Wie das beständige Opfer, das beständig ist, da es vollständig [verbrannt wird]. Er sagte zu ihnen: Es heißt „zu seiner Zeit“ beim Pesach, und es heißt „zu seiner Zeit“ beim beständigen Opfer 55. Wie das beständige Opfer den Schabbat verdrängt, so verdrängt auch das Pesach den Schabbat.

 53 Vgl. Num 14,33. 54 Vgl. Mek jitro 1. 55 Num 9,2; Num 28,2.

Behaʼalotkha  

Sogleich setzten sie ihn an die Spitze und ernannten ihn zum Patriarchen (‫)נשיא‬ über sie. Und sie ließen sich nieder und legten den ganzen Tag lang die Vorschriften zu Pesach aus. Er fing an, um Worte zu streiten [und sagte]: Wer hat für euch erwirkt, dass ich aus Babylonien heraufgekommen bin und Patriarch über euch geworden bin?! Trägheit, die in euch war, dass ihr nicht den beiden Größten des Zeitalters gedient habt, Schemaja und Abtalion. Sie sagten zu ihm: Meister, wie ist es, wenn man am Vortag des Schabbat das Messer mitzubringen vergessen hat? Er sagte zu ihnen: Diese Vorschrift habe ich gehört, aber vergessen. Man lasse aber die Israeliten [einen Ausweg finden]. Wenn sie auch keine Propheten sind, sind sie doch Nachkommen von Propheten. Am nächsten Tag steckte, wer ein Lamm als Pesach brachte, [es] in seine Wolle, wer ein Zicklein brachte, steckte [es] zwischen seine Hörner. Er sah das Geschehen und erinnerte sich und sagte: So wurde es mir aus dem Mund von Schemaja und Abtalion überliefert. Wir haben gefunden, dass das beständige Opfer und das Pesach den Schabbat verdrängen. Woher [ist zu belegen], dass sie Unreinheit verdrängen? Wie hinsichtlich des Schabbats vom beständigen Opfer auf das Pesach geschlossen wird, so ist auch hinsichtlich der Unreinheit vom Pesach auf das beständige Opfer zu schließen. Und woher [ist dies für] das Pesach selbst [zu belegen]? Ein Vers sagt: Wenn irgendjemand durch eine Leiche unrein sein sollte. (Num 9,10) Einer wird auf das zweite Pesach verdrängt, aber eine Gemeinde wird nicht auf das zweite Pesach verdrängt, sondern hält es in Unreinheit. Resch Laqisch sagte zu R. Jochanan: Vielleicht wird einer auf das zweite Pesach verdrängt, für eine Gemeinde gibt es aber keine Anordnung, weder für das erste Pesach, noch für das zweite Pesach. Wenn es so ist, hätte der Barmherzige schreiben sollen „wenn irgendjemand unrein sein sollte“. Warum habe ich [zusätzlich] die Leiche [erwähnt]? Wolltest du sagen, [nur] der durch eine Leiche verunreinigt ist, wird auf das zweite Pesach verdrängt aber die übrigen Unreinen nicht, so wird ja gelehrt: Man könnte meinen, nur der durch eine Leiche Verunreinigte und wer sich auf einem weiten Weg befindet, diese sollen das zweite [Pesach] halten. Flusskranke, Aussätzige und wer einer Menstruierenden beigewohnt hat, sind woher [zu belegen]? Die Bibel lehrt: Wenn irgendjemand (‫ )איש איש‬unrein sein sollte. (Num 9,10)

(164)

  Jalkut Schimoni Numeri

Warum habe ich dann, dass der Barmherzige „an einer Leiche“ schreibt? Vielmehr sagt er es so: Einer (‫ )איש‬wird auf das zweite Pesach verschoben, eine Gemeinde wird nicht [auf das zweite Pesach] verschoben, sondern hält es in Unreinheit. Und eine Gemeinde hält es auch [nur] bei Unreinheit durch Leichenunreinheit, aber bei den übrigen Unreinheiten nicht. SNum § 65

Die Israeliten sollen das Pesach[fest] halten. (Num 9,2) Warum wurde [dies] gesagt? 56 Weil [die Schrift] sagt: Die gesamte versammelte Gemeinde der Israeliten soll es [gegen Abend] schächten. (Ex 12,6)

Soll ich etwa verstehen: 57 Sowohl an einem Werktag, als auch an einem Schabbat? 58 Und wie halte ich [dann] aufrecht: Wer [den Schabbat] entweiht, soll des Todes sterben? (Ex 31,14) Bei allen übrigen Arbeiten außer beim Schächten des Pesach[lammes]. 59 Oder, auch beim Schächten des Pesach[lammes]? [Und] wie halte ich [dann] aufrecht: Und sie sollen es schächten? (Ex 12,6) An allen übrigen Tagen außer am Schabbat. Oder, auch am Schabbat? Die Bibel lehrt: Die Israeliten sollen das Pesach[fest] zu seiner [festgesetzten] Zeit halten, Worte R. Joschijjas. Sagte R. Jochanan zu ihm: Von dieser Deutung haben wir noch nichts gehört. Sagte R. Joschijja zu ihm: Weil es heißt: Gebiete den Israeliten und sprich zu ihnen: [Ihr sollt darauf achten,] mir meine Darbringungen, meine Speise [... zu seiner Zeit darzubringen]. (Num 28,2) Wenn [der Vers da ist], um über das tägliche Opfer zu lehren, dass es den Schabbat verdrängt, ist [diese Deutung] nicht zwingend, denn es heißt bereits: Und am Tag des Schabbat zwei einjährige Lämmer. (Num 28,9) Und was lehrt die Bibel [mit]:

 56 SNum § 142. 57 Mek bo 5. 58 D.h. auf jeden Fall am 14. Nisan. 59 Vgl. mPes 6,1-2.

Behaʼalotkha  

Zu seiner Zeit? (Num 28,2) Vielmehr ist [die Formulierung] frei, damit man [aufgrund der Formulierung in einem] Analogieschluss vergleichen kann: 60 Hier heißt es „zu seiner Zeit“, und dort heißt es „zu seiner Zeit“. 61 Wie bei dem „zu seiner Zeit“, von dem dort die Rede ist, es den Schabbat verdrängt, so verdrängt auch das „zu seiner Zeit“, von dem hier die Rede ist, den Schabbat. 62 Am 14. Tag dieses Monats. (Num 9,3) Dieses „zu seiner Zeit“, warum wurde [dies] gesagt? Heißt es denn nicht bereits: Sie sollen [es] halten? (Num 9,2) Was lehrt die Bibel [mit]: „Zu seiner Zeit“? Die Schrift will vielmehr über den ersten Pesach[termin] lehren, dass, wie er den Schabbat verdrängt, so verdrängt er auch die Unreinheit. 63 Bevor also [die Bibel es] sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn die Kuh, die den Schabbat nicht verdrängt, die Unreinheit verdrängt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der erste Pesach[termin], der den Schabbat verdrängt, [auch] die Unreinheit verdrängen sollte? Siehe, der zweite Pesach[termin] 64 diene als Beweis, dass er den Schabbat aber nicht die Unreinheit verdrängt. Und dies diene als Beweis für den ersten Pesach[termin], dass, obwohl / er den Schabbat verdrängt, er nicht die Unreinheit verdrängen sollte. Die Bibel lehrt [aber]: Zu seiner Zeit. (Num 28,2)

(165)

Die Schrift will über das erste Pesach lehren, dass, wie es den Schabbat verdrängt, so verdrängt es auch die Unreinheit. 65 Man könnte meinen, auch die Ganzopfer, die mit ihm 66 [zur Opferung] kommen, verdrängen den Schabbat und die Unreinheit. Die Bibel lehrt: [Ihr sollt] es [halten]. (Num 9,3) Es verdrängt den Schabbat und die Unreinheit und die Ganzopfer, die mit ihm [zu Opferung] kommen, verdrängen weder den Schabbat noch die Unreinheit. Wann bringt man mit ihm das Festopfer [zur Opferung]? 67

 60 bPes 66a. 61 Num 28,2. 62 tPes 4,2. Vgl. dagegen mPes 6,5; vgl. Raschi zu Num 8,2. 63 tPes 8,7; tPes 8,8. Vgl. bPes 66b; bJoma 46a-b; SZ 257,7-258,3. 64 Vgl. Num 9,11. 65 tPes 8,7; tPes 8,8. Vgl. jPes 7,5; bPes 66b; bJoma 46a-b; SZ 257,7-258,3; SNum § 70. 66 Das Pesachlamm ist gemeint.

SZ [257-258]

  Jalkut Schimoni Numeri

Dann, wenn es an einem Werktag in Reinheit und verringert [zur Opferung] kommt. 68 Das Festopfer pflegte vom Rind und vom Kleinvieh [zur Opferung] zu kommen. 69 Man könnte meinen, ich habe nur [angedeutet], dass [das Pesach] den Schabbat nur durch sein Schächten verdrängt. 70 Du kannst zitieren: Und sie sollen halten. (Num 9,2) Und sie sollen halten. (Num 9,5) [Das] ist eine Einschließung des Auffangens seines Blutes und seines Sprengens und des Reinigens seiner Eingeweide und das in Rauch Aufgehenlassen seiner Fettstücke. 71 R. Eliezer fügt vier Dinge hinzu: Das Abschneiden seiner Blase 72, das Geben eines Pfandes und das Entgegennehmen, und das Reiten von Jerusalem zum Tempelberg, und sein Herbringen von außerhalb des [Schabbat]bezirks. 73 Denn R. Jehoschua pflegte zu sagen: Sein Herbeibringen von außerhalb des [Schabbat]bezirks verdrängt den Schabbat nicht. R. Eliezer sagt: Es verdrängt ihn [nach einem Schluss] vom Leichteren zum Schwereren: Wenn du das Schlachten erlaubst, das eine Arbeit ist, wollen wir nicht das Herbeibringen erlauben, das [nur] unter das Ruhegebot fällt. Sagte R. Jehoschua zu ihm: Siehe, das Schächten, das zu den heiligen Versammlungen 74 in den Provinzen gehört, möge als Beweis dienen: [Die Bibel] erlaubt es unter [der Kategorie] Arbeit und verbietet es unter [der Kategorie] Ruhen. Sagte R. Eliezer zu ihm: Was ist das, Jehoschua? Man schlussfolgert keine Erlaubnis aus einer Verpflichtung und keine Verpflichtung aus einer Erlaubnis. Und nicht eine Erlaubnis aus einer

 67 Vgl. bPes 70b. 68 Vgl. mPes 6,3.6; Mek bo 4. 69 Vgl. Dtn 16,2; bPes 70b; SDtn § 129. 70 Vgl. mPes 6,1. 71 mPes 6,2. 72 Vgl. Lev 22,22. 73 Vgl. mPes 6,1. 74 Vgl. Lev 23,2.4.37.

Behaʼalotkha  

Erlaubnis aufgrund eines Analogieschlusses und eine Verpflichtung aus einer Verpflichtung aufgrund eines Analogieschlusses. Da entfernte sich R. Jehoschua und R. Aqiba sprang auf. Er sagte zu ihm: Siehe, wenn jemand sich die erste Sprengung sprengen lässt, und sein siebter Tag fällt auf den Schabbattag am Vortag des Pesach[festes], sagst du ihm [doch auch], er soll sich besprengen lassen, damit er das Pesach[mahl] essen kann? 75 Sagte R. Eliezer zu ihm: Dies ist die Grundlage meines Schlusses: Wenn du das Schlachten erlaubst, das unter [die Kategorie] Arbeit fällt, erlauben wir nicht [auch schon] das Sprengen, das unter [die Kategorie] Ruhen fällt. Sagte R. Aqiba zu ihm: Du argumentierst gegen mich, und ich argumentiere gegen dich. Wenn du das Sprengen verbietest, das unter [die Kategorie] des Ruhens fällt, sollten wir [dann] nicht [vielmehr] das Schächten verbieten, das unter [die Kategorie] Arbeit fällt? Sagte R. Eliezer zu ihm: Aqiba, du kannst nie gegen mich argumentieren, weil die Tora sagt: Zu seiner Zeit. (Num 28,2) Es verdrängt den Schabbat. Zu seiner Zeit. (Num 28,2) Es verdrängt die Unreinheit. Er sagte zu ihm: Bringe mir eine [festgesetzte] „Zeit“ für jene, wie eine [festgesetzte] „Zeit“ für das Schächten. Am 14. Tag dieses Monats 76 gegen Abend. (Num 9,3) An vier Stellen (‫ )ארבעה‬/ heißt es 77 „gegen Abend“ (‫)בין הערבים‬. Man könnte meinen, in der Dämmerung des Abends und in der Dämmerung des Morgens und genau in der Mitte des Tages findet das Schächten des Pesach[lammes] statt. Die Bibel lehrt: Gegen Abend. (Num 9,3) [Die Schrift] will zwischen zwei Abenden trennen. Oder: Am Abend, sobald es dunkel geworden ist? [Die Schrift] sagt beim dritten [Mal]: Gegen Abend. (Num 9,5)  75 Vgl. jPes 6,7; bPes 69a. 76 BH: ‫בחדש‬. 77 Ex 12,6; Ex 29,31.41; Ex 30,8; Lev 23,5; Num 28,4.8.

(166)

  Jalkut Schimoni Numeri

Oder: Gegen Abend. Bei Zwielicht. [Die Schrift] sagt beim vierten [Mal]: Gegen Abend. (Num 9,11) [Die Schrift] will zwischen halb Tag und Nacht trennen. Um achteinhalb. Alle Tage des Jahres wird das beständige Opfer um achteinhalb geschächtet und um neuneinhalb dargebracht. 78 [Am] Vortage des Pesachfestes wurde [das beständige Opfer] um siebeneinhalb geschächtet und um achteinhalb dargebracht und das Pesach[lamm] danach. Fiel der Vortag des Pesach[festes] auf den Vortag eines Schabbat, sagt R. Jischmael: Gemäß seiner Ordnung am Vortag des Schabbat. R. Aqiba sagt: Gemäß der Ordnung eines Werktages. [Gemäß all seiner Satzungen und all seiner Vorschriften. (Num 9,3)]

Eine Satzung gemäß meiner Satzungen. Seiner Satzungen. (Num 9,3) Gemäß aller seiner Satzungen. Eine Vorschrift gemäß meiner Vorschrift. Seiner Vorschriften. (Num 9,3) Gemäß all seiner Vorschriften, um in Bezug auf das Pesach[fest] [aller] Generationen das [als Vorschrift] zu geben, was er beim Pesach in Ägypten lehrt: Ein einjähriges männliches Lamm ohne Makel. (Ex 12,5) Auch [bei dem Pesachfest] aller Generationen. Was er in Bezug auf das Pesach in Ägypten lehrt: Von den Schafen und Ziegen, (Ex 12,5) [lehrt er] auch [in Bezug auf das Pesach] der [nachfolgenden] Generationen so. SNum § 65

Gemäß all seiner Anordnungen (‫)חקותיו‬. (Num 9,3) Dies sind die Gebote in Bezug auf es selbst: Ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm. (Ex 12,5) Und gemäß all seiner Vorschriften (‫)משפטים‬. (Num 9,3)  78 mPes 5,1; jPes 5,1; bPes 58a.

Behaʼalotkha  

Dies sind die Gebote, die über [die Vorschriften für] es selbst hinaus für die sieben [Tage], für das ungesäuerte Brot und für die Beseitigung von Gesäuertem [zu beachten sind]. 79 Da sagte Mose zu den Israeliten, dass sie das Pesach[fest] halten sollten. (Num

SNum § 66

9,4)

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Mose verkündete den Israeliten die Festzeiten JHWHs. (Lev 23,44) Und was lehrt die Bibel [mit]: Da sagte Mose zu den Israeliten, dass sie das Pesach[fest] halten sollten? (Num 9,4) Er sagte zu ihnen: Beachtet den Pesach[termin] zu seiner Zeit, [dann] finden sich die [übrigen] Feste gemäß ihrer Festsetzung. Eine andere Auslegung: 80 Das lehrt, dass er den Abschnitt über die Feste am Sinai hörte und ihnen sagte und [es] für sie [jeweils] zum Zeitpunkt des Geschehens wiederholte. Eine andere Auslegung: 81 Er nannte ihnen die Pesachvorschriften zu Pesach, die Vorschriften für das Schlussfest des Laubhüttenfestes am Laubhüttenfest und die Vorschriften des Laubhüttenfestes am Laubhüttenfest.

(167)

Von hier sagten sie: Mose ordnete für die Israeliten an, dass sie nach der Sache fragen und über die Sache forschen sollten. 82 Und die Israeliten 83 hielten das Pesach[fest]. (Num 9,5) Die Schrift redet von der Schande Israels, denn sie hielten nur dieses eine Pesach[fest]. Und ebenso heißt es: Brachtet ihr mir etwa Schlachtopfer oder ein Mahlopfer in der Wüste dar? (Am 5,25) R. Simeon ben Jochai sagt: Israel opferte nicht. Wer aber opferte? Der Stamm Levi, denn es heißt: Sie bringen Räucherwerk in deine Nase. (Dtn 33,10)

 79 Ex 12,15. Vgl. Raschi zu Num 8,3. 80 SDtn § 127. 81 tMeg 4 (3),5; bMeg 4a; bMeg 32a. 82 Vgl. bPes 6a. 83 BH: sie.

SNum § 66

  Jalkut Schimoni Numeri

Und es heißt: Da trat Mose in das Tor des Lagers. (Ex 32,26) Israel verrichtete Götzendienst, der Stamm Levi aber verrichtete keinen Götzendienst, denn es heißt: Denn sie beachteten dein Wort. (Dtn 33,9) Und es heißt: Denn beschnitten war alles Volk. (Jos 5,5) Israel war nicht beschnitten. Wer aber war beschnitten? Der Stamm Levi, denn es heißt: Und deinen Bund bewahrten sie. (Dtn 33,9) Ganz so, wie JHWH [es] Mose befohlen hatte, so machten [es] die Israeliten.

(Num 9,5)

Um das Lob Israels bekannt zu machen, dass, [wie] Mose ihnen befahl, so handelten sie. SZ [258-9]

Es ist nicht möglich zu sagen, dass sie nicht darbrachten, denn es ist bereits gesagt: Und sie machten [es] ganz so, wie JHWH es Mose befohlen hatte. (Num 9,5) Was hat es mit der Sache auf sich? Das lehrt, dass der Stamm Levi aus eigener [Veranlassung] alle Darbringungen der Gemeinde [während] der 40 Jahre, die Israel in der Wüste war, darzubringen pflegte. Und die Israeliten, die rein waren, schlossen sich ihm an. 84

bPes 6a-b

Man befragt sich über die Anweisungen zu Pesach 30 Tage vor Pesach, denn siehe, Mose stand beim ersten Pesach da und verwarnte [alle] in Bezug auf das zweite Pesach, denn es heißt: Da hielten die Israeliten das Pesach (Num 9,5) zu seiner Zeit. Und es steht geschrieben: Es gab aber Männer[, die leichenunrein waren]. (Num 9,6) R. Simeon ben Gamaliel sagt: Zwei Schabbate [lang], denn siehe, Mose stand am Anfang des Monats [da] und verwarnte sie wegen des Pesachs, denn es heißt: Da sprach JHWH zu Mose in der Wüste Sinai im zweiten Jahr. (Num 9,1) Und danach steht geschrieben: Die Israeliten sollen das Pesach halten. (Num 9,2) Hier steht geschrieben „in der Wüste Sinai“,  84 Vgl. bChag 6b.

Behaʼalotkha  

und dort steht geschrieben: Da sprach JHWH zu Mose in der Wüste Sinai im Stiftszelt am ersten des Monats. (Num 1,1)

[In beiden Versen] kommt „Wüste“ vor. Wie dort am Monatsanfang, so auch hier am Monatsanfang. Dann sollte er doch zuerst [das Ereignis] des ersten Monats und nachher das des zweiten Monats 85 geschrieben haben.

Das besagt, dass es kein Vorher und Nachher in der Tora gibt. Und wir sagen [dies] nur bei zwei [verschiedenen] Angelegenheiten, aber bei einer Angelegenheit [gilt]: Was vorangeht, ist vorangegangen / und was nachher kommt, war nachher. Wenn du es nicht so sagst, [dann sage es mit einem Schluss vom] Allgemeinen zum Spezifischen: Im Allgemeinen ist nur [enthalten], was [auch] im Spezifischen ist.

(168)

Und vielleicht es eine Spezifizierung und eine [nachfolgende] Verallgemeinerung? Aber bei zwei Angelegenheiten gibt es kein Vorher und Nachher. Und selbst für den, der sagt, [es sei ein Schluss vom] Allgemeinen zum Spezifischen, wobei beide voneinander entfernt [geschrieben stehen], man schließe vom Allgemeinen auf das Spezifische[, gilt]: Die [zu vergleichenden] Worte [beziehen sich] auf eine Angelegenheit, [beziehen sie sich] aber auf zwei Angelegenheiten, schlussfolgert man nicht [mit ihnen]. ZU EINEM GEBOT BEAUFTRAGTE SIND FREI VON DER LAUBHÜTTE. 86

bSuk 25a-b

Woher sind diese Worte [zu belegen]?

§ 721

Die Rabbanan lehrten: Wenn du auf deinem Weg gehst. (Dtn 6,7) Ausgenommen derjenige, der sich mit der Ausübung eines Gebotes befasst. usw.

Ist es denn von hier zu entnehmen? Man entnimmt es von dort: Es gab aber Männer, die sich an einem toten Menschen verunreinigt hatten. (Num 6,9) Sie waren die Träger von Josefs Sarg, 87 waren die Worte R. Joses des Galiläers. R. Aqiba sagt:

 85 Num 1,1. 86 mSuk 2,4. 87 SNum § 68.

  Jalkut Schimoni Numeri

Es waren Mischael und Elzafan, die sich an [den Leichen von] Nadab und Abihu verunreinigt hatten. R. Isaak sagt: Wenn sie die Träger des Sargs von Josef waren, konnten sie rein sein. Vielmehr, wer waren sie? Sie waren die, die sich an einem Toten verunreinigt hatten[, dessen Bestattung] eine Pflicht ist, und der siebte Tag ihrer [Reinigung] fiel auf den Vortag zu Pesach, denn es heißt: Und sie konnten an diesem Tag das Pesach nicht halten. (Num 9,6) An jenem Tag konnten sie es nicht halten, am folgenden Tag aber konnten sie es halten. Es ist [beides] notwendig. Hätte man es nur von dort gefolgert, [könnte man meinen,] weil die Zeit des Pesachs noch nicht gekommen war. Aber hier, wo die Zeit des Lesens des „Höre Israel“ gekommen ist, sage[, es] nicht [so]. Und hätte man es nur von hier gefolgert, [könnte man meinen,] weil [es beim Nichttun] keine Ausrottungsstrafe gibt, es aber dort die Ausrottungsstrafe gibt, sage[, es] nicht [so]. Es ist [beides] notwendig. SZ [259]

Und sie konnten das Pesach[fest] an diesem Tag nicht halten. (Num 9,6) Da sie sich an diesem Tag verunreinigt hatten. Issi ben Jehuda sagt: Und sie konnten nicht halten. (Num 9,6) Sie bereiteten sich für die Zukunft vor. R. Eleazar, Sohn des R. Simeon sagt: Sie konnten es am folgenden Tag halten, weil es der sechste für ihre Sprengung war.

SNum § 65

Und sie traten vor Mose und vor Aaron. (Num 9,6) Wenn Mose [es] nicht gewusst hätte, hätte Aaron [es] wissen können? Stelle das Schriftwort vielmehr um und erkläre es, Worte R. Joschijjas. Abba Chanan sagt im Namen R. Eliezers: Sie saßen [gemeinsam] im Lehrhaus, und sie kamen und standen vor ihnen. 88 Und jene Männer sagten zu ihm. (Num 9,7) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie rechtschaffene und fromme Menschen waren, und dass sie sich um die Gebote sorgten. Rabbi sagt:

 88 Vgl. Raschi zu Num 8,6.

Behaʼalotkha  

[Diese Deutung] ist nicht zwingend. Siehe, [die Schrift] sagt: Und jene Männer sagten zu ihm. (Num 9,7) Denn die Bibel lehrt [mit] „jene“ nichts [anderes, als dass] sie anzeigt, dass man sich nur / von dem befragen lässt, den die Angelegenheit [betrifft]. Warum sollen wir ausgeschlossen werden, dass wir nicht darbringen? (Num 9,7) [Mose] sagte zu ihnen: Man bringt Heiliges nicht in Unreinheit dar. 89 Sie sagten zu ihm: Wenn [es so] nicht [möglich ist], sprenge man [doch] das Blut über uns. 90 Das Fleisch aber mag von den Reinen gegessen werden. Und die Schlussfolgerung ergibt [es auch]: Wenn das Blut des Sündopfers, das hochheilig ist, 91 auf die Unreinen gesprengt wird, das Fleisch aber [nur] von den Reinen gegessen wird, [so] ist es eine Schlussfolgerung, dass auch vom Pesachlamm, das geringeren [Grades] heilig ist, das Blut auf die Unreinen gesprengt und das Fleisch von den Reinen gegessen werden sollte. Er sagte zu ihnen: Man bringt Heiliges nicht in Unreinheit dar. Sie sagten zu ihm: Wenn sie Heiliges, für das sie einen Aufschub bekommen können, darbringen dürfen, dürfen sie Heiliges, für das sie keinen Aufschub bekommen, nicht darbringen? Er sagte zu ihnen: Ich habe nichts [darüber] gehört. Bleibt stehen und ich werde hören, was JHWH euch gebieten wird. (Num 9,8) Wie jemand, der sagt: Ich werde die Sache aus dem Munde meines Lehrers hören. Wohl dem von einer Frau Geborenen, der eine solche Zusicherung hatte, dass, wenn immer er wollte, er mit ihm sprach. 92 R. Chidqa sagte: 93 Simeon aus Schikmona war mein Gefährte bei den Schülern R. Aqibas. Und er sagte: Mose wusste, dass kein Unreiner das Pesachlamm essen darf. Worüber waren sie geteilter Meinung? Ob das Blut über sie gesprengt werden darf oder ob nicht. Der Abschnitt über die Unreinen wäre es wert gewesen, durch Mose gesagt zu werden. Aber diese erwarben das Verdienst, dass er [durch sie] gesagt wurde, damit man Verdienst durch Verdienstvolle und Schuld durch Schuldige herbeiführt.

 89 Vgl. mPes 7,4. 90 Vgl. Raschi zu Num 8,7. 91 Vgl. Lev 6,18. 92 Vgl. Raschi zu Num 9,8. 93 SNum § 114; SNum § 133. Vgl. SDtn § 229.

(169)

  Jalkut Schimoni Numeri

SZ [259]

Und die Männer sagten. (Num 9,7) Sie waren namhafte Männer. 94 Jene zu ihm. (Num 9,7) Sie sprachen von sich aus. Sie sahen sich nicht gezwungen, einen Boten auszusenden. Wir. (Num 9,7) Einzelne. Wir sind an der Person (‫ )נפש‬eines Menschen unrein geworden. (Num 9,7) Weder Flusskranke noch Aussätzige sind in unserer Mitte. 95 Auf [der Übertretung] dessen, das zu seiner Zeit [darzubringen ist, steht] die Ausrottungsstrafe, auf [der Übertretung] des zweiten [Termins von Pesach] steht die Ausrottungsstrafe nicht. 96 Eine andere Auslegung: Zu seiner Zeit. (Num 9,7) Wenn seine Zeit vorübergegangen ist, ist es nicht [mehr] möglich, [es] zu tun. Inmitten der Israeliten. (Num 9,7) Wir wollen nicht wie Gebannte inmitten der Israeliten werden! Wir verlangen nicht, zu essen und zu trinken, sondern [nur], dass das Blut auf uns gesprengt wird. Bleibt stehen, und ich werde hören. (Num 9,8) Ihr seid es wert, dass er mit euch spricht. Eine andere Auslegung: Ihr seid es wert, dass er mit mir um euretwegen spricht. /

SNum § 69

Wenn jemand unrein ist. (Num 9,10)

(170)

Dies ist die Sache, die er fragte. Oder auf einem weiten Weg? (Num 9,10) Dies ist die Sache, die er nicht fragte. Wenn jemand an einer Leiche unrein geworden ist. (Num 9,10)

 94 Vgl. SNum § 68. 95 Vgl. bPes 67a. 96 Vgl. tPes 8,7.

Behaʼalotkha  

Ich habe [hier] nur: Einen Totenunreinen. Woher [ist zu belegen, auch] die übrigen Unreinen? 97 Die Bibel lehrt: Oder auf einem weiten Weg. (Num 9,10) Siehe, du kannst eine allgemeine Regel aufgrund der Verbindung beider [Verse] erschließen: Das Wesentliche [beim Fall eines] Totenunreinen ist nicht wie das Wesentliche [beim Fall des] fernen Weges. Und das Wesentliche [beim Fall des] fernen Weges ist nicht wie das Wesentliche [beim Fall eines] Totenunreinen. Die den beiden gemeinsame Seite ist, dass, wer das erste [Pesachfest] nicht gehalten hat, das zweite halten muss. Ebenso muss jeder, der das erste nicht gehalten hat, das zweite halten. 98 Auf einem weiten Weg. (Num 9,10) Ich weiß nicht, was ein weiter Weg ist. Die Weisen gaben als Maßstab an: 99 Jeder, der sich in der Zeit, in der man das Pesachlamm schlachtet, [in der Gegend] von Modiin und weiter befindet. R. Aqiba sagt: 100 Es heißt „totenunrein“, und es heißt „auf einem weiten Weg“. Wie „totenunrein“ [bedeutet,] er will [das Pesachfest] halten und kann nicht, so [bedeutet] auch „auf einem weiten Weg“, er will [das Pesachfest] halten und kann nicht. R. Eliezer sagt: Es ist vom „Entferntsein von einem Orte“ beim Zehnten die Rede, 101 und es ist vom „Entferntsein von einem Orte“ beim Pesach[fest] die Rede. Wie das beim Zehnten erwähnte „Entferntsein von einem Orte“ [bedeutet:] Außerhalb des Ortes, wo es gegessen wird, so [bedeutet] auch das beim Pesach[fest] erwähnte „Entferntsein von einem Orte“: Außerhalb des Ortes, wo es gegessen wird. Welches ist der Ort, wo es gegessen wird? Von dem Tor Jerusalems an nach innen. R. Jehuda sagt in seinem 102 Namen: Es ist vom „Entferntsein von einem Orte“ beim Zehnten die Rede, und es ist vom „Entferntsein von einem Orte“ beim Pesach[fest] die Rede. Wie das beim Zehnten  97 Vgl. tPes 8,1. 98 Vgl. mPes 9,1. 99 mPes 9,2; SNum § 70. 100 tPes 8,2. Vgl. mPes 9,2; bPes 93b. 101 Vgl. Dtn 14,24. 102 Gemeint ist Eliezer.

  Jalkut Schimoni Numeri

erwähnte „Entferntsein von einem Orte“ [bedeutet:] Außerhalb des Ortes, wo man es tauglich macht, so [bedeutet] auch das beim Pesach[fest] erwähnte „Entferntsein von einem Orte“: Außerhalb des Ortes, wo man es tauglich macht. Und welches ist der Ort, wo man es tauglich macht? Von dem Tor des Vorhofs an nach innen. 103 SZ [259]

Rede zu den Israeliten. (Num 9,10) Israeliten halten das zweite Pesach, aber Proselyten halten das zweite Pesach nicht. 104 Derjenige (‫)איש‬. (Num 9,10) Ein Mann (‫ )איש‬hält das zweite Pesach, ein Minderjähriger hält das zweite Pesach nicht. R. Simeon sagt: Ein einzelner (‫ )האיש‬hält das zweite Pesach, die Gemeinde [insgesamt] hält das zweite Pesach nicht. Derjenige (‫)איש‬. (Num 9,10) Und jedes [der beiden] „Mann“ (‫[ )איש‬ist auszulegen]. Um alle die einzuschließen, auf die das Blut nicht gesprengt wurde, damit sie das zweite Pesach halten können. Wenn jemand unrein geworden ist und das Pesach hält. (Num 9,10)

(171)

Man könnte meinen, alle, die unrein sind, sollen das Pesach halten. Siehe: 105 Jemand, der erst einmal besprengt worden ist, 106 und ein Flusskranker, / der einmal [Ausfluss] gesehen hat, und der Minderjährige und der Kranke und der, der der Entsühnung bedarf, und der ein Tauchbad genommen hat und der Trauernde und der, der einen Steinhaufen lichtet[, um einen Verschütteten zu bergen]. Und ebenso der, dem man die Entlassung aus dem Gefängnis zugesichert hat. Die Bibel lehrt: Wenn jemand an einer Person (‫ )לנפש‬unrein geworden ist. (Num 9,10) Ein Totenunreiner muss das zweite Pesach halten, all jene brauchen das zweite Pesach nicht zu halten. Oder auf einem weiten Weg bei euch. (Num 9,10)

 103 Vgl. jPes 9,1-3. 104 Vgl. SNum § 71; bPes 93a. 105 Vgl. mPes 8,5-6; tPes 7,14; bPes 90b-91a. 106 Vgl. Num 19.

Behaʼalotkha  

Man könnte meinen, [das gilt nur für die,] die aus Ägypten hinausgezogen waren. Woher [ist zu belegen], auch für die [späteren] Generationen? Du kannst zitieren: Bei euren Generationen. (Num 9,10) Auch für die [späteren] Generationen. Und wer das Pesach JHWH halten will. (Num 9,10) Die einzelnen. Und hält (‫)ועשה‬. (Num 9,10) Durch ein positives Gebot (‫)בעשה‬. WER UNREIN ODER AUF EINER WEITEN REISE IST UND DAS ERSTE [PESACH] NICHT GEHALTEN HAT, HALTE DAS ZWEITE. HAT JEMAND VERSEHENTLICH ODER GEZWUNGENERMAßEN DAS ERSTE [PESACH] NICHT GEHALTEN, HALTE ER DAS ZWEITE. WENN ES SO IST, WARUM HEIßT ES DANN [EXPLIZIT]: WER UNREIN ODER AUF EINER WEITEN REISE WAR? WEIL DIESE VON DER AUSROTTUNGSSTRAFE FREI SIND UND JENE DER AUSROTTUNGSSTRAFE SCHULDIG SIND. WELCHE IST EINE WEITE REISE USW. 107

bPes 92b

Die Rabbanan lehrten: Folgende [sind es], die das zweite [Pesach] halten: Diejenigen männlichen und weiblichen Personen, die einen Ausfluss haben, männliche und weibliche Aussätzige, die einer Menstruierenden beigewohnt haben, und Wöchnerinnen, die versehentlich, gezwungenermaßen oder vorsätzlich [gesündigt haben], und wer unrein ist und wer auf einer weiten Reise ist.

bPes 93a

Wenn es so ist, warum heißt es dann „unrein“? Wenn er das erste [Pesach] halten will, dass man ihn nicht lasse? Vielmehr, wenn es so ist, warum wird dann „eine weite Reise“ erwähnt? Um ihn von der Ausrottungsstrafe zu befreien. Ist denn eine Frau zum [Halten des] zweiten [Pesachs] verpflichtet? Es wird doch gelehrt: Man könnte meinen, nur die Totenunreinen halten das zweite [Pesach] und die auf einer weiten Reise sind. Woher [ist zu belegen, auch] diejenigen mit einem Ausfluss, die Aussätzigen und die einer Menstruierenden beigewohnt haben? Die Bibel lehrt: Mann [um] Mann (‫)איש איש‬. (Num 9,10) Das ist kein Einwand. Das eine nach R. Jose und das andere nach R. Jehuda und R. Simeon. 108

 107 mPes 9,1-2. Vgl. bPes 90b-91a.

bPes 93b

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Rabbanan lehren: Man ist der Ausrottungsstrafe schuldig wegen [des Nichthaltens] des ersten [Pesachs] und man ist der Ausrottungsstrafe schuldig wegen [des Nichthaltens] des zweiten [Pesachs], Worte Rabbis. R. Natan sagt: Man ist der Ausrottungsstrafe schuldig wegen [des Nichthaltens] des ersten [Pesachs] und man ist frei [von der Ausrottungsstrafe] wegen [Nichteinhaltens] des zweiten [Pesachs]. R. Chananja b. Aqabja sagt: Auch wegen des ersten [Pesachs] ist er nur der Ausrottungsstrafe schuldig, wenn er das zweite [Pesach] nicht gehalten hat. Sie vertreten ihre Gründe [folgendermaßen], denn es wird gelehrt: Ein Proselyt, der zwischen beiden Pesach[terminen zum Judentum] übertritt, und ebenso ein Minderjähriger, der zwischen beiden Pesach[terminen zur Religionsmündigkeit] heranwächst, [beide] sind verpflichtet, das zweite Pesach zu halten, Worte Rabbis. R. Natan sagt: Wer zum ersten [Pesach] verpflichtet ist, ist zum zweiten [Pesach] verpflichtet, jeder, der nicht zum ersten [Pesach] verpflichtet ist, ist auch nicht zum zweiten [Pesach] verpflichtet. Worüber streiten sie? R[abbi] meint, das zweite [Pesach] sei ein Fest für sich, und R. Natan meint, dass das zweite [Pesach] ein Ersatz für das erste [Pesach] sei. Und R. Chananja ben Aqabja meint, das zweite [Pesach] sei eine Novelle des ersten. (172)

Und die drei legen einen Vers aus: / Wer aber rein ist und nicht auf einer Reise und es unterlässt, das Pesach zu halten. (Num 9,13)

R[abbi] meint: Und wer es unterlässt, [das Pesach] zu halten, der soll ausgerottet werden. (Num 9,13) Wenn er das erste [Pesach] nicht gehalten hat. Ebenso: Hat er das Opfer für JHWH nicht zu seiner Zeit dargebracht. (Num 9,13) Am zweiten [Pesach]. Jener Mann trage seine Sünde. (Num 9,13) Die Ausrottungsstrafe.

 108 Vgl. bPes 91b.

Behaʼalotkha  

Er meint, ein „Lästerer“ 109 ist der, der den Namen [Gottes] segnet 110, und über ihn steht geschrieben: Wer den Namen segnet, soll seine Sünde tragen. (Lev 24,15) Und er schließt von diesem „seine Sünde“, das hier ist [auf] „seine Sünde“, das dort ist: Wie dort die Ausrottungsstrafe, so auch hier die Ausrottungsstrafe. Und R. Natan meint: Und wer es unterlässt, das Pesach zu halten, der soll ausgerottet werden. (Num 9,13) Denn: Er hat das Opfer für JHWH nicht zu seiner Zeit dargebracht. (Num 9,13) Am ersten [Pesach]. Und dieses „seine Sünde“ gebraucht er wofür? Er meint nicht, ein „Lästerer“ ist der, der den Namen [Gottes] segnet 111, und er folgert aus dem „seine Sünde“ dort und „seine Sünde“ hier: Wie hier die Ausrottungsstrafe, so auch dort die Ausrottungsstrafe. Und R. Chananja ben Aqabja meint: Und wer es unterlässt, das Pesach zu halten, der soll ausgerottet werden. Er hat das Opfer für JHWH nicht [zu seiner Zeit] dargebracht. (Num 9,13) Am zweiten [Pesach]. Und dieses „seine Sünde soll er tragen“ verwendet er, wie wir gesagt haben. Daher: Wer es an dem einen und an dem anderen Termin vorsätzlich [unterlässt,] ist nach den Worten aller schuldig. Wer es an dem einen und an dem anderen Termin versehentlich [unterlässt,] ist nach den Worten aller frei. Wer es am ersten [Termin] vorsätzlich und am zweiten [Termin] versehentlich [unterlässt], ist nach Rabbi und R. Natan schuldig und nach R. Chanina ben Aqabja frei. Wer es am ersten [Termin] versehentlich und am zweiten [Termin] vorsätzlich [unterlässt], ist nach Rabbi schuldig und nach R. Chanina ben Aqabja frei. Rab Josef fragte: Ist es einem Priester, der beim beständigen Opfer sühnt, eine unbekannte 112 Unreinheit erlaubt oder nicht? Rabba sagte: Es ist von „seine Zeit“, „seine Zeit“ vom Pesach aus zu erschließen. Und wo steht die unbekannte Unreinheit selbst geschrieben?  109 Siehe Num 15,30. 110 Euphemismus für „beschimpfen“. 111 Euphemismus für „beschimpfen“. 112 Wörtlich: [aus] der Tiefe [kommende].

bPes 81a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Eleazar sagte: Ein Vers sagt: Wenn jemand bei ihm stirbt, (Num 6,9) was für ihn klar ist. Wir wissen, [dass es beim] Nasiräer [so ist]. Woher [ist es für] Pesach [zu belegen]? R. Jochanan sagte: Denn wenn jemand unrein sein wird durch eine Leiche oder auf weiter Reise bei euch ist, (Num 6,10) was für euch klar ist. Resch Laqisch sagte: Oder auf weiter Reise. (Num 6,10) Wie der Weg öffentlich ist, so muss alles öffentlich sein. [Die Lehre von der] unbekannten Unreinheit ist eine überlieferte Lehre und der Vers ist nur eine Stütze. Welche ist eine unbekannte Unreinheit? Die kein Mensch kennt. Würde sie jemand jemals 113 kennen, wäre dies keine unbekannte Unreinheit. 114 bChul 29a

Siehe, die Israeliten waren zur Hälfte rein und zur Hälfte unrein. Rab sagte: Hälfte gegen Hälfte – [man richtet sich] nach dem größeren Teil. Und die Reinen halten das erste Pesach und die Unreinen halten das zweite Pesach. Und Rab Kahana sagte: Hälfte gegen Hälfte – [man richtet sich] nicht nach dem größeren Teil. Und die einen halten [es] für sich und die anderen halten [es] für sich. Was ist der Grund von Rab? Dass geschrieben steht: Wenn jemand durch eine Leiche unrein geworden ist. (Num 9,10) Einer wird auf das zweite Pesach verschoben, aber beim Großteil der Gemeinde verschiebt man nicht auf das zweite Pesach, sondern hält es in Unreinheit. 115 /

(173)

SNum § 69

Oder auf einem weiten Weg bei euch. (Num 9,10) Über dem He ist punktiert. 116  113 Wörtlich: bis ans Ende der Welt. 114 Vgl. bPes 79a. 115 Vgl. bPes 66b-67a.

Behaʼalotkha  

[Das bedeutet,] dass er, selbst wenn er auf einem [nahen] Weg und unrein ist, das Pesach[fest] nicht mit ihnen [halten] darf. 1

Ebenso: JHWH richte zwischen mir und dir. (Gen 16,5) Weil sie nur über Hagar allein zu ihm gesprochen hatte. 117 Und manche sagen: Wegen derjenigen, die Streit zwischen ihm und zwischen ihr stifteten.

2

Ebenso: Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, deine Frau? (Gen 18,9) Weil sie wussten, wo sie war. 118

3

Ebenso: 119 Er aber bemerkte es weder, dass sie sich hinlegte, noch dass sie aufstand. 120 (Gen 19,33) Über dem „Dass sie sich hinlegte“ ist punktiert, um zu sagen, dass er nichts bemerkte, dass er es aber merkte, als sie aufstand.

4 Ebenso: 121 Er küsste ihn. (Gen 33,4) Weil er ihn nicht mit ganzem Herzen küsste. R. Simeon ben Jochai [sagt]: Ist denn nicht bekannt, dass Esau Jakob hasste? Vielmehr [ist es so]: In dieser Stunde wandelte sich sein Inneres, und er küsste ihn mit ganzem Herzen. 5

Ebenso: 122 Und seine Brüder gingen, um die Schafe zu weiden (‫)לרעות‬. (Gen 37,12) Über „die“ ist punktiert[, um anzudeuten], dass sie nur gingen, um sich selbst zu versorgen (‫)לרעות‬. 123 P1039F

6 Ebenso:

 116 Vgl. SNum § 84; tPes 8,3; mPes 9,2; Soferim 6,3; bBM 87a; bMen 87b; ARN A 34; ARN B 37; NumR 3,13. 117 BH hat ‫ ;וביניך‬das zweite Jod wird mit einem Punkt als überflüssig gekennzeichnet. Vgl. tSota 5,12. 118 BH hat ‫אליו‬. Vgl. GenR 48,15; bBM 87a. 119 Vgl. GenR 51,8; bNaz 23a; bHor 10b. 120 BH hat ‫ובקומה‬, mit einem Punkt auf dem zweiten Waw, um anzudeuten, dass das zweite Waw zu streichen ist (‫)ובקמה‬. 121 Vgl. GenR 78,9; CantR 7,5 § 1. 122 Vgl. GenR 84,13; ARN A 34. 123 Nach ARN A 34 gingen sie, „um zu essen, zu trinken und Unzucht zu treiben“.

  Jalkut Schimoni Numeri

Alle gemusterten Leviten, die Mose und Aaron gemustert hatten[, waren 22000]. (Num 3,39)

Darüber ist punktiert[, um anzudeuten], dass Aaron nicht in der Zahl einbegriffen war. 124 7

Ebenso: Und wir verwüsteten bis Nofach. (Num 21,30) Darüber ist punktiert[, um anzudeuten], dass es auch darüber hinaus [noch] so war. 125

8 Ebenso: Und je ein Zehntel. (Num 29,15) Weil es nur ein einziges Zehntel war. 126 9 Ebenso: Und das Offenbare ist uns und unseren Kindern auf immer. (Dtn 29,28) [Darüber ist] punktiert[, um anzudeuten]: Er sagte zu ihnen: Wenn ihr euch an die Offenbarungen haltet, werde ich euch auch das Verborgene wissen lassen. 127 (174)

Auch hier sagst du: Auf einem weiten Weg. (Num 9,10) Über dem „He“ ist punktiert[, um anzudeuten,] dass er, selbst wenn er auf einem nahen Wege und unrein ist, darf er nicht mit ihnen das Pesach halten. 128 Oder bei euren Nachkommen. (Num 9,10) Damit die Sache für [alle] Generationen gelte. Im zweiten Monat am 14. Tag [... zu ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern sollt ihr es essen]. (Num 9,11) Die Schrift hat zwei Vorschriften hinzugefügt. Außer der Vorschrift, die über es [selbst] genannt ist. Und welche ist dies? Es ist: Und sie sollen keinen Knochen (‫ )עצם‬an ihm brechen. (Num 9,12)

 124 Das Verb steht in der 3. Person Singular, daher wird „und Aaron“ punktiert, um es zu streichen. Vgl. bBek 4a. 125 In BH ist ‫ אשר‬mit einem Punkt auf dem Resch geschrieben, um anzudeuten, dass es ‫ אש‬zu lesen ist. 126 BH hat über dem zweiten Waw des erst genannten ‫ ועשרון‬einen Punkt. Vgl. mMen 9,1; bMen 87b; bSanh 43b. 127 In BH ist „uns und unsere Kinder“ punktiert. Vgl. dazu Soferim 6,3. 128 Vgl. Raschi zu Num 9,10.

Behaʼalotkha  

Gemäß der ganzen Anordnung [für] Pesach. (Num 9,12) Von den Vorschriften über [das Pesachlamm] selbst redet die Schrift. 129 Oder redet sie nicht vielmehr von den Vorschriften, die über es selbst [hinausgehen]? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Gemäß seiner ganzen Anordnung und all seiner Vorschriften sollt ihr es halten. (Num 9,3)

Die Vorschriften, die über es selbst [hinausgehen], sind also genannt. Was lehrt die Bibel dann [mit]: Gemäß der ganzen Anordnung [für] Pesach sollt ihr es halten? (Num 9,3) Von den Vorschriften über es selbst redet die Schrift. Oder: Auch von den sieben [Tagen] und dem ungesäuerten Brot und der Beseitigung des Gesäuerten? Die Bibel lehrt: Und sie sollen keinen Knochen (‫ )עצם‬an ihm brechen. (Num 9,12) „Knochen“ war in der Allgemeinregel [enthalten]. Er trat aus der Allgemeinregel heraus, um über die Allgemeinregel zu lehren: Wie die Schrift bei „Knochen“ von einem Gebot redet, das für es selbst [gilt], so auch[, in dem Fall], wenn [es] heißt: Gemäß der ganzen Anordnung [für] Pesach sollen sie es halten. (Num 9,3)

§ 723

Von den Vorschriften über den Körper [des Pesachlammes] redet die Schrift. Issi ben Jehuda 130 sagt: 131 Die besagte Satzung in Bezug auf das Pesachlamm [bezieht sich] nur auf seinen Körper. Und sie sollen keinen Knochen an ihm brechen. (Num 9,12) Und über die Gebote, dass sie Bitteres essen sollen, steht zum Pesach in Ägypten geschrieben [§ 178 Mek bo 6, bPes 115a, bPes 85a].

R. Jose der Galiläer sagt: Da gesagt ist: In all euren Wohnsitzen sollt ihr Ungesäuertes (‫ )מצות‬essen, (Ex 12,20) [gilt:] Mit Ungesäuertem, das in all euren Wohnsitzen gegessen wird, erfüllst du deine Pflicht. Du erfüllst deine Pflicht nicht mit Erstlingsfrüchten.

 129 bPes 95a. 130 SNum: Aqabja. 131 Mek bo 15 (53,4-5).

SZ [260]

  Jalkut Schimoni Numeri

Und es heißt: Sechs Tage lang sollt ihr Ungesäuertes essen. (Dtn 16,8) Ungesäuertes, das [an] allen sechs [Tagen] gegessen werden soll. Du erfüllst deine Pflicht nicht mit den Kuchen des Dank[opfers] oder mit den Fladen des Nasiräers, weil sie nur an einem Tag gegessen werden. R. Aqiba sagte zu ihm: Sollte ich etwa verstehen, dass er bei der Sache von ihren beiden [Beschreibungen eine] kürzt? Da es beim kleinen Pesach heißt: Ungesäuertes mit Bitterkräutern sollen sie essen (Ex 12,8), ist es nicht notwendig, es zu sagen. (175)

Und es ist doch / bereits gesagt worden: Gemäß der Satzung des Pesach und gemäß seiner Vorschrift. (Num 9,14) 132 Sind denn nicht in der Regel der Satzung des Pesach Ungesäuertes und Bitterkraut [enthalten]? Vielmehr: Er vergleicht Ungesäuertes mit dem Bitterkraut: Wie Bitterkraut keine Erstlingsfrüchte [sein sollen, so soll] auch Ungesäuertes keine Erstlingsfrüchte [sein]. Wie Bitterkraut [an] allen sechs Tagen gegessen wird, [so] wird auch Ungesäuertes [an] allen sechs Tagen gegessen. Du erfüllst deine Pflicht nicht mit den Kuchen des Dank[opfers] oder mit den Fladen des Nasiräers, weil sie nur an einem Tag gegessen werden.

SZ [260]

Und ihr sollt an ihm keinen Knochen brechen. (Ex 12,46) Das schließt Unreines aus. Das schließt das, was hinausgeschafft wurde, und das übrig Gebliebene aus. 133 R. Jehuda sagt: „An ihm“, um alles übrige Untaugliche auszuschließen. 134 Gemäß der Satzung des Pesach [und gemäß seiner Vorschrift] sollen sie es halten. (Num 9,12) Alles, was er in Bezug auf einen Erwachsenen lehrt, lehrt 135 er in Bezug auf einen Minderjährigen.

SNum § 70

Und der Mann, der rein ist. (Num 9,13) Soll ich etwa verstehen, sowohl ein einzelner, als auch eine Gemeinde soll das zweite Pesach[fest] halten? Die Bibel lehrt:  132 Vgl. Num 9,4.12. 133 Vgl. mPes 7,9-10. 134 Vgl. bPes 84b. 135 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 175 Anm. 17: ‫ למט‬ist zu emendieren in ‫למד‬.

Behaʼalotkha  

Und es waren Männer. (Num 9,6) Der einzelne muss das zweite Pesach[fest] halten, aber die Gemeinde muss das zweite Pesach[fest] nicht halten. 136 R. Natan sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Und der Mann. (Num 9,13) Der einzelne muss das zweite Pesach[fest] halten, aber die Gemeinde muss das zweite Pesach[fest] nicht halten. Und [es] unterlässt. (Num 9,13) „Und [es] unterlässt“ [bedeutet] immer: Jeder, der [es] halten kann und nicht hält. Die Weisen gaben als Maßstab an: 137 Jeder, der sich in der Zeit, in der man das Pesachlamm schlachtet, [in der Gegend] von Modiin oder darin befand. Und so nach jeder [Richtung entsprechend] dieser Maßangabe. Und es soll ausgerottet werden. (Num 9,13) „Und es soll ausgerottet werden“ [bedeutet] immer: Ein Ende mit etwas machen. Diese Seele. (Num 9,13) Die vorsätzlich [gesündigt hat], Worte R. Aqibas. Aus ihrem Volke. (Num 9,13) Aber ihrem Volk sei Frieden. Denn er hat das Opfer JHWHs nicht zu seiner [festgesetzten] Zeit dargebracht.

(Num 9,13)

Auf die [Nichteinhaltung] des ersten Pesach[termins] hat die Schrift die Ausrottungsstrafe [gesetzt]. 138 Oder, nur eine Strafe wegen [Nichteinhaltens] des zweiten Pesach[termins]? Du kannst sagen: Welches ist „seine Zeit“? Das ist das erste [Pesach]. Eine andere Auslegung: Denn er hat das Opfer JHWHs nicht zu seiner [festgesetzten] Zeit dargebracht. (Num 9,13)

 136 tPes 8,4; bPes 66b. 137 SNum § 69; mPes 9,2. 138 Vgl. tPes 8,7; bPes 66b; SNum § 65.

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Schrift will über das zweite Pesach[fest] lehren, dass es den Schabbat verdrängt. 139 Oder verdrängt es die Unreinheit? Du kannst sagen: [Aber] es selbst geschieht ja voll [und ganz] nur wegen der Unreinheit. Seine Sünde hat jener Mann zu tragen. (Num 9,13) Ich habe [hier] nur: Einen Mann. 140 Woher [ist zu belegen, auch] eine Frau? Die Bibel lehrt: Dieser Mensch (‫ )הנפש‬soll ausgerottet werden. (Num 9,13) Um die Frau einzuschließen. 141 R. Simeon ben Jochai sagt: Seine Sünde hat jener Mann zu tragen. (Num 9,13) Um die Frau auszuschließen. (176)

SZ [260]

Und er nicht auf einem Weg [unterwegs] war. (Num 9,13) Wo war er? In den Schlachthäusern. R. Eliezer sagt: 142 Wer in den Schlachthäusern ist, macht sich der Ausrottungsstrafe schuldig. R. Aqiba sagt: Jeder, der von Modiin und weiter nach außerhalb [unterwegs] war, war frei von der Ausrottungsstrafe. Und es unterlässt, das Pesach zu begehen. (Num 9,13) Das schließt den aus, der vor dem Schlachten des Pesach[lammes] verunreinigt wurde. Man könnte meinen, dass er schuldig sei. 143 Du kannst zitieren: Und [es] unterlässt. (Num 9,13) [Sie sagt aber] nicht, was er unterlässt. Um den einzuschließen, der dort war[, um das Pesachlamm zu schächten] und [dann] verunreinigt wurde, den, der auf die Straße ging und verunreinigt wurde, den, der sich rein zu seinem Haus begab und [dann] verunreinigt wurde. Und es soll ausgerottet werden diese Person. (Num 9,13)  139 bJoma 51a; mPes 9,4. Vgl. tPes 8,8; bPes 66b; bPes 95a. 140 Vgl. bPes 91b. 141 Vgl. tPes 8,10. 142 Vgl. mPes 9,1-2. 143 Vgl. bPes 69b.

Behaʼalotkha  

Nicht die Gemeinde. Diese. (Num 9,13) Insofern sie einzeln ist. Diese. (Num 9,13) Nicht die gezwungen worden ist, nicht die unbeabsichtigt [das Gebot übertreten hat], nicht die Irre geführt worden ist. Da wir den eingeschlossen haben, der dort war und verunreinigt wurde, wer auf die Straße hinausging und verunreinigt wurde, wer sich rein zu seinem Haus begab und unrein wurde, [fährt der Text nun fort,] um zu sagen, dass er nicht unter die Ausrottungsstrafe fällt. Man könnte meinen, dass er keine Schuld zu tragen hat (‫)בנשיאות עון‬. Du kannst zitieren: Jene Person soll ihre Sünde tragen (‫)ישא‬. (Num 9,13) Ulla sagte: WELCHE IST EINE WEITE REISE? 144 Eine, bei der man nicht rechtzeitig [zum] Schlachten [des Pesachlammes in den Tempel] hineingehen kann. Aber selbst bei der Verunreinigung durch ein Kriechtier kann jemand nicht rechtzeitig [zum] Schlachten [des Pesachlammes in den Tempel] hineingehen und man schlachtet [für ihn] und sprengt [Blut] auf den Kriechtierunreinen! EINE WEITE REISE.

Für einen, der rein ist, nicht aber für einen, der unrein ist.

Rab Jehuda sagte: Jede [Reise], bei der man nicht rechtzeitig [zum] Essen hineinkommen [kann]. Aber selbst bei der Verunreinigung durch ein Kriechtier kann jemand nicht rechtzeitig [zum] Essen hineingehen und man schlachtet nicht [für ihn] und sprengt [Blut] auf den Kriechtierunreinen! Den durch ein Kriechtier Verunreinigten hat der Barmherzige [vom ersten Pesachtermin] verschoben, denn es steht geschrieben: Wenn irgendjemand unrein wird durch eine Leiche. (Num 9,10) Denn man beschäftigt sich nicht [mit dem Fall], wenn sein siebter [Tag der Reinigung] auf den Vortag zu Pesach fällt wie beim Kriechtier[unreinen], denn selbst hier hat der Barmherzige es für einen einzelnen gesagt.  144 mPes 9,2.

bPes 93b-94a

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Rabbanan lehrten: Befand sich jemand außerhalb von Modiin und hätte mit Pferden und Maultieren [rechtzeitig] hineinkommen können, könnte [man meinen], er sein schuldig. Die Bibel lehrt: Und er nicht auf einer Reise ist. (Num 9,13) Und siehe, er war auf einer Reise. Befand sich jemand innerhalb von Modiin, konnte aber wegen der ihn aufhaltenden Kamele und Wagen nicht [rechtzeitig] hineinkommen, könnte [man meinen], er sei nicht schuldig. Die Bibel lehrt: Und er nicht auf einer Reise ist. (Num 9,13) Und siehe, er war nicht auf einer Reise. bPes 94b

Es wird gelehrt: R. Eliezer sagt: Es wird beim [zweiten] Zehnten von einem weit [entfernten] Ort gesprochen usw. [SNum § 69].

R. Jose der Galiläer sagt: Unter „Reise“ könnte ich zwei oder drei Parasangen 145 verstehen. Die Bibel lehrt: „Weit“. Selbst einen Schritt. bPes 95a-b

(177)

Die Rabbanan lehren: Gemäß der ganzen Anordnung [für] Pesach sollen sie es zubereiten. (Num 9,12) Die Schrift spricht von Geboten (‫)מצות‬, die dieses selbst betreffen. Woher [ist zu belegen auch von] Geboten, / die über dieses selbst [hinausgehen]? Die Bibel lehrt: Auf ungesäuertem Brot (‫ )מצות‬und bitteren Kräutern. (Num 9,11) Da du schon gesagt hast: Auf ungesäuertem Brot (‫ )מצות‬und bitteren Kräutern, (Num 9,11) könnte man meinen, man brauche es [mit der Vorschrift]: „sie sollen sie zubereiten“ nicht genau zu nehmen. Es ist [aber] eine Spezialisierung und eine Verallgemeinerung, und wir machen eine Verallgemeinerung [durch] eine Hinzufügung zur Spezialisierung, und [dies] sogar [bei] allen Worten. Die Bibel lehrt: Ihr sollt keinen Knochen an ihm brechen. (Num 9,12) Die Rabbanan lehrten: Gemäß der ganzen Anordnung [für] Pesach sollen sie es zubereiten. (Num 9,12)

 145 Persische Meile, ca. 4-5 km.

Behaʼalotkha  

Man könnte meinen, wenn der erste [Pesachtermin] vergeht[, bei dem das Verbot gilt] „nicht sehen und nicht finden“, so gilt auch am zweiten [Pesachtermin] das Verbot „nicht sehen und nicht finden“. Die Bibel lehrt: Auf ungesäuertem Brot (‫ )מצות‬und bitteren Kräutern sollen sie es essen. (Num 9,11) Ich habe hier nur ein Gebot. Woher ist [zu belegen auch] ein Verbot? Die Bibel lehrt: Sie sollen davon nichts bis zum Morgen zurücklassen. (Num 9,12) Ich habe hier nur ein Gebot und ein Verbot, das zu einem Gebot führt [, wenn es nicht gehalten wird]. Woher ist [zu belegen] auch ein absolutes Verbot? Die Bibel lehrt: Ihr sollt keinen Knochen an ihm brechen. (Num 9,12) Wie die Spezialisierung einer Spezialisierung eines Gebots und eines Verbots zu einem Gebot und einem absoluten Verbot führt, so auch alles [andere] usw.

Was ist durch die Verallgemeinerung von „Ungesäuertem und Bitterem“ eingeschlossen? Das Braten am Feuer. Und was ist durch ihre Spezialisierung ausgeschlossen? Das Fortschaffen des Sauerteigs. Ist es vielleicht umgekehrt? Das es selbst betreffende Gebot ist bedeutender. Was ist durch die Verallgemeinerung von „nichts von ihm bis zum Morgen übrig zu lassen“ eingeschlossen? Du sollst nichts vom dem Fleisch aus dem Haus nach draußen bringen. (Ex 12,46) Und was ist durch ihre Spezialisierung ausgeschlossen? Nichts zu sehen und nichts zu finden. Ist es vielleicht umgekehrt? Das es selbst betreffende Gebot ist bedeutender. Was ist durch die Verallgemeinerung von „ihr sollt keinen Knochen brechen“ eingeschlossen? Ihr sollt davon nichts halbroh essen. (Ex 12,9) Und was ist durch ihre Spezialisierung ausgeschlossen? Du sollst nicht bei Gesäuertem das Blut meines Opfers schlachten. (Ex 34,25) Ist es vielleicht umgekehrt? Das es selbst betreffende Gebot ist bedeutender. Seine Sünde hat [jener Mann] zu tragen. (Num 9,13)

  Jalkut Schimoni Numeri

Steht geschrieben in § 173 [bPes 91b]. SNum § 71

Und wenn ein Proselyt bei dir wohnt, und er das Pesach[fest] hält. (Ex 12,48) Soll ich etwa verstehen, nachdem er Proselyt geworden ist, soll er sofort das Pesach[fest] halten? 146 Die Bibel lehrt: Und wie der Einheimische. (Ex 12,48) Wie der Einheimische am 14., so auch der Proselyt am 14. R. Simeon ben Eleazar sagt: Siehe, wenn jemand zwischen den beiden Pesach[terminen] Proselyt geworden ist, soll ich etwa verstehen, er hält das zweite Pesach[fest]? 147 Die Bibel lehrt: Und wie der Einheimische. (Ex 12,48) Wie der Einheimische, der das erste nicht gehalten hat, das zweite halten soll, so soll jeder, der das erste nicht gehalten hat, das zweite halten. Gemäß der Satzung des Pesach und seiner Vorschrift soll er es halten. (Num 9,14) Ich habe [hier] nur [beim] Pesach, dass [die Schrift] den Proselyten dem Einheimischen gleichgestellt hat. Woher [ist zu belegen, auch bei] allen Geboten, die in der Tora sind? Die Bibel lehrt: Einerlei Satzung sei euch und dem Proselyten. (Num 9,14) Die Schrift will den Proselyten dem Einheimischen in Bezug auf alle Gebote, die in der Tora sind, gleichstellen. 148

SZ [260-261]

Dem Einheimischen des Landes. (Num 9,14)

(178)

Wie ein Einheimischer sich nicht geeignet machen [kann], das Pesach zu essen, bis das Blut des Bundes auf ihn gesprengt worden ist, [so kann] sich auch der Proselyt nicht geeignet machen, das Pesach zu essen, bis das Blut des Bundes auf ihn gesprengt worden ist. Wie der Einheimische, wenn er vorsätzlich falsch handelt und das erste [Pesach] nicht gehalten hat, das zweite halten soll, [so] soll auch der Proselyt, wenn er vorsätzlich falsch gehandelt und das erste [Pesach] nicht gehalten hat, das zweite halten: Einerlei Gesetz sei euch und dem Proselyten. (Num 9,14)

Jelamdenu

Und am Tag ließ er die Wohnung aufrichten [und] die Wolke bedeckte [sie]. (Num 9,15)

 146 Vgl. tPes 8,4; Raschi zu Num 9,14. 147 tPes 8,4. Vgl. bPes 93a. 148 SNum § 109; SNum § 39; Mek bo 15 (57,9).

Behaʼalotkha  

Dieselbe Wolke, die für ihn am Berg Sinai erschien. Womit ist das vergleichbar? Mit einem König, der einen Freund hatte. Er schickte nach ihm und sagte ihm: Bereite dich vor, denn ich komme eines Tages zu dir. Der Freund vertraute ihm nicht und sagte sich: Er kommt wohl in der Gestalt eines einfachen (ἰδιώτης) Mannes zu mir oder in der Nacht! Der König erfuhr, was sein Freund gesagt hatte. Er sandte [folgende Botschaft]: Bei deinem Leben, heute komme ich [in aller] Öffentlichkeit (παῤῥησία) zu dir, und das Pferd, auf dem ich reite, ist [das Pferd], auf dem ich ritt, als ich zum König gemacht wurde. Und ich ziehe den Purpur (πορφύπα) an, der mir am Tag, als ich zum Kaiser (Αὔγουστος) gemacht wurde, zufiel. Und ich komme zu dir, damit alle wissen, wie [groß] deine Liebe für mich ist. Ebenso war es, als der Heilige am Sinai erschien, da erschien er in einer Wolke, denn es heißt: Siehe, ich werde in der Dichte der Wolke zu dir kommen. (Ex 19,9) Und es heißt: Wir wollen tun und gehorchen. (Ex 24,7) Und der Heilige nahm die Königsherrschaft auf. Nach der Zeit sagte er zu ihm: Sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich mitten unter ihnen wohne. (Ex 25,8) Die Israeliten wunderten sich: Mag Gott wirklich auf der Erde wohnen? (I Reg 8,27) Er sagte zu ihnen: Bei eurem Leben, ich komme [in aller] Öffentlichkeit (παῤῥησία) zu euch. Denn es steht geschrieben: Und am Tag, als er die Wohnung aufrichten ließ, bedeckte die Wolke die Wohnung, das Zelt des Bezeugens (‫)עדות‬. (Num 9,15) R. Simeon ben Jochai sagte: Lies nicht „Bezeugen“ als Ausdruck für „sein Zeugnis“, sondern für „Tora“: Dies sind die Zeugnisse (‫ )עדות‬und Satzungen. (Dtn 4,45) R. Levi sagte: Welche Zeugnisse gibt es hier? Dass er für Israel auf sein Recht verzichtet. Abaje sagte: Woher [ist zu belegen], dass der Bau des Heiligtums nicht nachts stattfand? Weil es heißt: Und am Tag, als er die Wohnung aufrichten ließ. (Num 9,15) Am Tage richteten sie [sie] auf, in der Nacht richteten sie [sie] nicht auf. Und über das Ausbreiten der Wolke steht oben geschrieben in § 229 [Tan behaʼal 9; NumR 15,13].

bSchebu 15b

  Jalkut Schimoni Numeri

Kapitel 10 TanB behaʼal 15

Mache dir zwei silberne Trompeten. (Num 10,2)

§ 724

Das ist es, was die Schrift sagt: Hebt hoch, Tore, eure Häupter, erhöht euch, Pforten der Welt, dass der König der Ehren komme. (Ps 24,7) Der von seiner Ehre denen zuteilt, die ihn fürchten.

(179)

In welcher Weise? / Er wird „Gott“ genannt, und er nennt Mose „Gott“, denn es heißt: Siehe, ich gebe dich als Gott dem Pharao. (Ex 7,1) Der Heilige sagte zu Mose: Ich habe dich zum König gemacht, denn es heißt: 149 Er ward König in Jeschurun. (Dtn 33,5) Wie vom Heiligen [geschrieben steht], dass man, wenn er hinauszieht, vor ihm [in die Trompeten] stößt: Empor stieg Gott bei Trompetenschall. (Ps 47,6) Mit Trompeten und dem Klang des Schofars jubelt vor dem König, JHWH. (Ps 98,6) Auch du, wenn du hinausziehst, stößt man vor dir [in die Trompeten: Mache dir zwei Trompeten. (Num 10,2)

TanB behaʼal 18

Mache dir. (Num 10,2) Von dem, was dir ist. Dir machst du [sie] und nicht einem anderen. 150 Du bedienst dich ihrer, ein anderer bedient sich ihrer nicht.

§ 724

TanB behaʼal 19

Du sollst wissen, siehe, Josua, der sein Schüler war, bediente sich ihrer nicht sondern der Schofarhörner, denn es heißt: Das Volk lärmte und sie stießen in die Schofarhörner. (Jos 6,20) Aber sage nicht, Josua [bediente sich ihrer nicht], sondern [sogar] Mose, unser Lehrer, selbst [bediente sich ihrer nicht]. Zu seinen Lebzeiten waren sie verborgen. 151 Denn siehe, als er ging, um aus der Welt zu scheiden, sagte er: Versammelt mir. (Dtn 31,28) Und wo waren die Trompeten, da er nicht zu ihnen sagte, sie sollten in sie stoßen? Sie waren vielmehr verborgen, um zu bestätigen, was gesagt ist: Es gibt keine Gewalt am Tag des Todes. (Koh 8,8) Eine andere Auslegung:

 149 Vgl. Raschi zu Num 10,2. 150 Vgl. Tan behaʼal 10; NumR 15,15; Raschi zu Num 10,2. 151 Vgl. GenR 96,3; Tan wa-jehi 2; TanB wa-jehi 3; KohR 8,8 § 1; Raschi zu Dtn 31,28.

Behaʼalotkha  

Du bedienst dich ihrer, da du König bist, und kein anderer bedient sich ihrer, außer König David, 152 denn es heißt: Da stellten sich die Leviten [mit den Geräten Davids] (II Chr 29,26) auf ihren Posten, (II Chr 30,16) und der Gesang begann und die Trompeten schallten. (II Chr 29,28) Steht geschrieben in § 378 [bJoma 3b].

Unsere Lehrer lehrten: DAS SCHOFAR AM NEUJAHRSTAG HATTE EIN GOLDENES MUNDSTÜCK. AN DEN FASTTAGEN WAREN ES ZWEI TROMPETEN UND IHRE MUNDSTÜCKE WAREN AUS SILBER. 153

bRH 26a-27a

Warum lehrt er hier „Silber“ und warum lehrt er dort „Gold“? Wenn du willst, sage: [Bei] jeder Gemeindeversammlung ist es aus Silber, denn es steht geschrieben: Mache dir zwei silberne Trompeten. (Num 10,2) Und wenn du willst, sage: Die Tora schonte das Vermögen Israels. [Wenn es] so [ist], hätte man auch [die andere] aus Silber machen sollen. Selbst hier ist die Ehrung eines Festtages bedeutender. In Bezug auf was ist die Sache gesagt? In Bezug auf den Tempel, aber in den [an Jerusalem] angrenzenden Gebieten, an einem Ort, an dem es ein Schofar gibt, [braucht man] keine Trompeten. Steht geschrieben im Abschnitt „mache dir einen hölzernen Kasten“ (Gen 6,14) in § 52 [GenR 31,8].

Mache dir zwei silberne Trompeten. (Num 10,2)

unbekannt

Durch die eine brechen sie auf und durch die andere lagern sie, denn es heißt: Und wenn man in eine stößt, stellen sie sich [bei dir] ein. (Num 10,4) Stoßen und blasen sie hinein, brechen die östlich [gelagerten] Lager auf. Blasen sie ein zweites Mal, brechen die südlich [gelagerten] Lager auf. Der Heilige sagte: In dieser Welt habe ich meine Tora mit dem Klang des Schofar gegeben, einst werde ich mit dem Klang des Schofar [in] euer Exil kommen, denn es heißt: An jenem Tag wird das große Schofar geblasen. (Jes 27,13) / Mache dir zwei silberne Trompeten. (Num 10,2)

SNum § 72

Warum wurde dieser Abschnitt gesagt? Weil [die Schrift] sagt:

(180)

 152 Vgl. NumR 15,16. 153 mRH 3,3-4.

  Jalkut Schimoni Numeri

Nach dem Befehl JHWHs lagerten sie, und nach dem Befehl JHWHs brachen sie auf. (Num 9,20)

Soll ich etwa verstehen, da sie auf die Rede [Gottes] hin aufbrachen und auf die Rede [Gottes] hin lagerten, brauchten sie keine Trompeten? Die Bibel lehrt: Mache dir zwei silberne Trompeten. (Num 10,2) Abba Chanan sagt im Namen R. Eliezers: Warum wurde dieser Abschnitt gesagt? Weil es heißt: 154 In jener Zeit sprach JHWH zu mir: Schlage dir [zwei steinerne Tafeln]. (Dtn 10,1) Diese stammten ausschließlich aus dem [Vermögen] der Gemeinde. Was lehrt die Bibel also [mit]: Nimm dir. Mache dir? Die Schrift redet von dem, was der Gemeinde gehört. Trompeten. (Num 10,2) Eine Mindest[zahl] an Trompeten ist zwei. Oder: Wenn man [welche] hinzufügen will, darf man hinzufügen? Die Bibel lehrt: Zwei Trompeten. (Num 10,2) Damit man nicht [um eine Trompete] verringert. Zwei Trompeten. (Num 10,2) Dass sie gleich sein sollen in Machart und Aussehen. Massive Arbeit (‫)מקשה‬. (Num 10,2) Massive Arbeit (‫ )מקשה‬ist nichts anderes als etwas Schweres (‫)מין קשה‬: Arbeit eines Handwerkers, Arbeit eines Schmiedehammers (κορύνη). 155 P107F

Und sie diene dir zur Einberufung der Versammlung. (Num 10,2) Damit du mit ihnen die Versammlung einberufst und den Lagern [den Aufbruch] signalisierst. SZ [261]

Eleazar ben Mattja sagt: Die Tora lehrt dich, ein Geldwechsler zu sein, der sagt: Silber aus Hartem, Gold aus Hartem, Schönes aus Weichem. Da es heißt, „zwei silberne Trompeten“ ist ein Gebot, könnte man meinen, wenn sie aus Gold sind, sind sie nicht geeignet. Die Bibel lehrt: Silber. (Num 10,2)

 154 Vgl. bJoma 3b. 155 SNum § 61.

Behaʼalotkha  

Dann, wenn sie [aus] Silber sind, sind sie geeignet, wenn sie nicht [aus] Silber sind, sind sie [nicht] geeignet. 156 Da es heißt: [Mache dir] zwei silberne Trompeten, könnte man meinen, du machst sie [nicht], um [die Gemeinde] zu versammeln. Du kannst zitieren: Du sollst machen. (Num 10,2) Du machst sie, um [die Gemeinde] zu versammeln. R. Jehuda sagt: Soll ich etwa verstehen, es ist eine Ausschließung [bei]: „Trompeten“? Wie halte ich dann aufrecht: „Zwei“? Dass sie beide gleich sind. 157 Und wenn man auf ihnen bläst[, soll sich die ganze Versammlung zu dir am Eingang des Stiftszeltes versammeln]. Und wenn man auf einer bläst[, sollen sich die Fürsten, die Häupter der Tausendschaften Israels, versammeln]. (Num 10,3-4)

SNum § 73

Wir haben [hier] aber nicht gehört, wohin [sich die Fürsten versammeln sollen]. 158

§ 725

Siehe, ich schlussfolgere: Es heißt „blasen“ bei der Versammlung [des Volkes], und es heißt „blasen“ bei den Fürsten: Wie bei dem Blasen, von dem bei der Versammlung die Rede ist, am Eingang des Stiftszeltes, so auch bei dem Blasen, von dem bei den Fürsten die Rede ist, am Eingang des Stiftszeltes. Man könnte [meinen], jeder, / der im Bibeltext vorangeht, geht [auch] in Wirklichkeit voran. Die Bibel lehrt: Und Mose sprach zu den Stammeshäuptern [der Israeliten]. (Num 30,2) Weil „Reden“ in der Tora allgemein gesagt sind, bei einer von ihnen aber hervorgehoben ist, dass die Fürsten vorangehen, hebe ich auch für alle anderen Reden, die in der Tora sind, hervor, dass die Fürsten vorangehen sollen. R. Jonatan sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Und Mose rief ihnen zu. Da kehrten sich Aaron und alle Fürsten [in der Versammlung zu ihm. Und Mose sprach zu ihnen]. Danach aber traten [alle Israeliten] heran. (Ex 34,31-32)

Weil „Reden“ in der Tora allgemein gesagt sind, bei einer von ihnen aber hervorgehoben ist, dass die Fürsten vorangehen, was lehrt die Bibel dann [mit]:  156 Vgl. bMen 28a. 157 Vgl. SNum § 72. 158 SNum § 153.

(181) § 725

  Jalkut Schimoni Numeri

Und Mose sprach zu den Stammeshäuptern? (Num 30,2) Die Schrift will dich [damit] lehren, dass die Auflösung von Gelübden nur durch Experten zu geschehen hat. Ihr sollt einen einfachen Ton blasen. (Num 10,5) Steht geschrieben in § 647 [bRH 34a]. bAr 10a

MAN BLIES IM TEMPEL NICHT WENIGER ALS 21 TÖNE UND NICHT MEHR ALS 48. 159 Die Mischna ist nicht wie R. Jehuda, 160 denn es wird gelehrt: R. Jehuda sagt: Nicht weniger als sieben und nicht mehr als 16. Worüber streiten sie? R. Jehuda meint: Ein einfacher Ton, ein Signalton [aus drei Stoßtönen], ein einfacher Ton ergibt einen [Gesamtton]. Und die Rabbanan meinen: Ein einfacher Ton ist für sich [zu rechnen] und ein Signalton für sich. Was ist der Grund von R. Jehuda? Dass geschrieben steht: Ihr sollt einen einfachen Ton blasen. (Num 10,5) Und es steht geschrieben: Einen einfachen Ton sollen sie blasen. (Num 10,6) Schließe hieraus, dass ein einfacher Ton, ein Signalton[, aus drei Stoßtönen und ein einfacher Ton] einen [Gesamtton] ergibt. Und die Rabbanan? Dies deutet darauf, dass [dem Signalton] ein einfacher Ton vorangeht und ein einfacher [danach] kommt. Und was ist der Grund der Rabbanan? Dass geschrieben steht: Und beim Versammeln der Gemeinde sollt ihr [einen einfachen Ton] blasen und nicht einen Signalton. (Num 10,7) Und wenn man sagen wollte, ein einfacher Ton, ein Signalton [und] ein einfacher Ton ergibt einen [Gesamtton], würde der Barmherzige gesagt haben, dass man ein Gebot halb ausüben solle.

 159 mAr 2,2. 160 bSuk 53b.

Behaʼalotkha  

Und R. Jehuda? [Er deutet es] als allgemeines Signal. Und die Rabbanan? Dem ist auch so und der Barmherzige hat es zum Gebot gemacht. Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Trompeten blasen. (Num 10,8)

bSuk 54a

Wenn die Bibel lehrt: Sie sollen blasen, (Num 10,6) warum lehrt die Bibel [zusätzlich]: Sie sollen blasen? (Num 10,8) Das Ganze ist für die Zusatzopfer [gesagt, bei denen] man [die Trompeten] bläst. Das lehrt, dass man [sie] bei jedem Zusatzopfer bläst. Und wenn ihr ein Signal blast, so sollen die nach Osten (‫ )קדמה‬liegenden Lager aufbrechen. Und wenn ihr zum zweiten Mal ein Signal blast, sollen die nach Süden (‫ )תימנה‬liegenden Lager aufbrechen. (Num 10,5-6)

SNum § 73

Oder: Wie man für Osten (‫ )מזרח‬und für Süden (‫ )דרום‬bläst, so bläst man auch für Norden und Westen. Die Bibel lehrt: Sie sollen einen Signalton zu ihrem Aufbruch blasen. (Num 10,6) Einen einfachen Ton für sie beide. Und manche meinen: Drei für jede Himmelsrichtung. Und beim Versammeln. (Num 10,7)

SNum § 74

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Und stößt man in sie, soll sich die ganze Gemeinde bei dir einfinden. (Num 10,3)

(182)

Wie die Einberufung der Versammlung durch zwei [Trompeten], so auch 161 die Versammlung der Gemeinde durch zwei [Trompeten]. Oder: Wie bei der Einberufung der Gemeinde 162 einen einfachen Ton und einen Signalton und einen einfachen Ton, auch bei der Einberufung der Versammlung einen einfachen Ton und einen Signalton und einen einfachen Ton. Die Bibel lehrt: Und bei dem Versammeln [der Gemeinde sollt ihr blasen und nicht signalisieren]. Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Trompeten blasen. (Num 10,8) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt:

 161 SNum: so auch der Aufbruch der Lager durch zwei. 162 SNum: dem Aufbruch der Lager.

SNum § 75

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn sie aber mit einer blasen[, so sollen sich bei dir die Fürsten versammeln]. (Num 10,4)

Soll ich etwa verstehen, auch Israel ist im Schriftsinn [enthalten]? Die Bibel lehrt: Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen blasen. (Num 10,8) Die Priester. (Num 10,8) Sowohl die Makellosen als auch die, die einen Makel haben, Worte R. Tarfons. R. Aqiba sagt: 163 Die Makellosen, nicht aber die, die einen Makel haben. Hier heißt es „Priester“, und dort heißt es „Priester“. 164 Wie die Priester, von denen dort die Rede ist, makellos [sein müssen] und keinen Makel [haben dürfen], 165 so [müssen] auch die Priester, von denen hier die Rede ist, makellos sein und [dürfen] keinen Makel [haben]. Sagte R. Tarfon zu ihm: 166 Wie lange willst du [zweifelhafte Erklärungen] anführen und uns herbeibringen, Aqiba? Ich kann das nicht ertragen! Er soll seine Kinder schlagen, wenn ich nicht gesehen habe, dass Simeon, der Bruder meiner Mutter, der an seinem einen Fuß lahm war, dastand und auf den Trompeten blies. [Aqiba] sagte zu ihm: Gewiss, Rabbi, vielleicht bei der Gemeinde[versammlung]. Denn bei der Gemeinde[versammlung], am Versöhnungstag und beim Halljahr sind die, die einen Makel haben, tauglich. [Tarfon] sagte zu ihm: Beim Tempeldienst, du hast es nicht erfunden! Gepriesen seist du, Abraham, unser Vater, denn aus deinen Lenden ging Aqiba hervor! Tarfon sah und vergaß. Aqiba legt [es] aus sich selbst aus und stimmt mit der Halacha überein. Jeder, der sich von dir trennt, ist wie der, der sich von seinem Leben trennt. Und sie seien euch ein ewiges Gesetz. (Num 10,8) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Mache dir zwei silberne Trompeten. (Num 10,2) Soll ich etwa verstehen, da er sie gemacht hat, seien sie ein Erbstück für seine Kinder? Die Bibel lehrt: Und sie seien euch ein ewiges Gesetz. (Num 10,8)

 163 Vgl. tSota 7,15-16; bZeb 13a. 164 Vgl. Lev 1,5. 165 Vgl. Lev 21,18-23. 166 jJoma 1,1. Vgl. tZeb 1,8; Sifra wa-jiqra par. 4,5.

Behaʼalotkha  

Sie wurden für [alle] eure Generationen als Gesetz gegeben, nicht aber als Geschenk für [alle] eure Generationen. Von hier sagten sie: 167 Alle Geräte, die Mose in der Wüste hergestellt hatte, waren tauglich für [alle] Generationen, mit Ausnahme der Trompeten. Und wenn ihr in eurem Land in den Krieg zieht. (Num 10,9)

SNum § 76

Im Schriftsinn ist sowohl [enthalten], dass ihr gegen sie hinauszieht, als auch, dass sie / zu euch kommen.

(183)

Gegen den Bedränger, der euch bedrängt. (Num 10,9) Vom Kriege Gogs und Magogs redet die Schrift. Oder redet sie nicht vielmehr von allen Kriegen? Die Bibel lehrt: Ihr werdet errettet von euren Feinden. (Num 10,9) Du kannst sagen: Geh und sieh, welchen Krieg es gibt, von dem Israel errettet werden wird, ohne dass es nach ihm eine Knechtschaft gibt. Du findest keinen außer dem Krieg Gogs und Magogs. Und in diesem Sinne heißt es: JHWH zieht aus und kämpft gegen diese Völker. (Sach 14,3) Was ist es, [was die Bibel weiter] sagt? Und JHWH wird über das ganze Land König sein. (Sach 14,9) R. Aqiba sagt: Ich habe [hier] nur: Krieg. 168 Woher [ist zu belegen, auch] Dürre und Verdorren [des Getreides], schweres Gebären der Frau und Schiffe in Seenot? Die Bibel lehrt: Gegen das Bedrängende, das euch bedrängt. (Num 10,9) Gegen alles Bedrängende, damit es nicht über die Gemeinde komme. 169 Dann sollt ihr auf den Trompeten blasen, so wird eurer gedacht werden. (Num 10,9)

R. Aqiba sagt: Können denn die Trompeten [bei Gott] ein Gedenken hervorrufen? Das [Opfer]Blut ruft doch ein Gedenken hervor! Vielmehr [ist es so], dass, wenn man blasen kann, und sie nicht geblasen haben, rechne ich es ihnen an, als wäre ihrer nicht vor Gott gedacht worden.

 167 bMen 28b. 168 Vgl. mTaan 3,7; tTaan 2,12; bTaan 22a. 169 Vgl. mTaan 3,5.7-8.

  Jalkut Schimoni Numeri

So wird eurer gedacht werden und ihr werdet errettet werden. (Num 10,9) Wann immer also Israels gedacht wird, wird seiner zum Heil gedacht. bSuk 55a

Auch an euren Freudentagen. (Num 10,10) Rabba bar Samuel lehrte: Man könnte meinen, wie man [beim Zusatzopfer] des Schabbat für dieses einzeln bläst und am Neumondstag für dieses einzeln, ebenso pflegte man bei jedem Zusatzopfer [einzeln] zu blasen. Die Bibel lehrt: Und an euren Monatsanfängen. (Num 10,10) Was ist als Lehre [daraus zu schließen]? Ein Vers sagt: Und an [euren Monats]anfängen. (Num 10,10) Alle Neumondstage gleichen einer dem anderen gänzlich. Rab Aschi sagte: Es steht geschrieben „Anfängen“, und es steht geschrieben „euren Monaten“. Welcher Monat hat zwei Anfänge? Sage, das ist der Tischri, und sagte der Barmherzige, „eurer Monatsanfänge“, [dann bedeutet das:] „einer“.

SNum § 76

Und an euren Freudentagen. (Num 10,10) Das sind die Schabbat[tage]. R. Natan sagt: Das sind die beständigen Opfer. Und an euren Festtagen. (Num 10,10) Das sind die drei Wallfahrtsfeste. 170 Und an euren Neumonden. (Num 10,10) Seinem Wortsinn gemäß. Und ihr sollt die Trompeten blasen. (Num 10,10) Von [den Opfern] der Gemeinde redet die Schrift. Du sagst, von [den Opfern] der Gemeinde redet die Schrift. Oder [ist gemeint], einerlei, ob für einen einzelnen oder für die Gemeinde? Du kannst sagen: Wovon ist die Rede? Von [den Opfern] der Gemeinde. Simeon ben Azzai sagt:  170 Das Pesach-, Wochen- und Laubhüttenfest.

Behaʼalotkha  

Von [den Opfern] der Gemeinde redet die Schrift. Oder [ist gemeint], einerlei, ob es [Opfer sind] für einen einzelnen oder für die Gemeinde? Die Bibel lehrt: Zu euren Brandopfern und zu euren Ganzopfern. (Num 10,10) Wie eure Brandopfer Hochheiliges sind, so sind eure Ganzopfer Hochheiliges. 171 Oder: Wie, einerlei, ob es Brandopfer für einen einzelnen oder für die Gemeinde sind, so ist es auch einerlei, ob die Ganzopfer eines einzelnen oder für die Gemeinde sind. Die Bibel lehrt: Zu euren Brandopfern und zu euren Ganzopfern. (Num 10,10) Wie die Ganzopfer der Gemeinde, so auch die Brandopfer der Gemeinde. Sie seien euch zum Gedenken vor JHWH, eurem Gott. (Num 10,10) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Ihr sollt die Trompeten [zu euren Brandopfern] blasen. (Num 10,10) Soll ich etwa verstehen: Opfer, zu denen man [sie] geblasen hat, seien tauglich und zu denen man nicht geblasen hat, seien nicht tauglich? Die Bibel lehrt: Sie seien euch zum Gedenken. (Num 10,10) Zum Gedenken sind sie gegeben. Sie sind aber nicht gegeben, um das Opfer tauglich zu machen. Ich bin JHWH, euer Gott. (Num 10,10) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: 172 Sprich zu den Israeliten also: Im 7. Monat, am 1. des Monats, sei euch ein Ruhetag des Gedenkens an das Blasen [der Trompeten]. (Lev 23,24) Aber [von einem Vers zur] Königsherrschaft haben wir nichts gehört. Die Bibel lehrt: JHWH, sein Gott, sei mit ihm und Trompetenschall des Königs bei ihm. (Num 23,21) Das ist der Schofar[vers] und [der Vers zur] Königsherrschaft. R. Natan sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Und ihr sollt auf den Trompeten blasen. (Num 10,10) Siehe, [dies ist der] Schofar[versteil]. Sie seien euch zum Gedenken. (Num 10,10) Dies ist der Erinnerung[sversteil].

 171 Vgl. bAr 11b; bZeb 55a. 172 Vgl. bRH 16a; bRH 32a; Raschi zu Num 10,10.

(184)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ich bin JHWH, euer Gott. (Num 10,10) Dies ist der Königsherrschaft[sversteil]. Wenn es so ist, welchen [Grund] sahen die Weisen zu sagen: Der Königsherrschaft[svers] zuerst, danach der Erinnerung[svers] und der Schofar[vers]? Vielmehr: Mache ihn zuerst zum König über dich und erbitte danach von ihm, dass er deiner gedenkt. Und wodurch? Durch das Schofar der Befreiung. „Schofar“ [bedeutet] immer [das Schofar] der Befreiung, denn es heißt: Und an jenem Tage wird mit dem großen Schofar geblasen. (Jes 27,13) Aber ich weiß nicht, wer es blasen wird. Die Bibel lehrt: Und Gott, JHWH, wird mit dem Schofar blasen. (Sach 9,14) Aber ich weiß immer noch nicht, von wo dieses Blasen ausgehen wird. Die Bibel lehrt: Eine Stimme des Getöses aus der Stadt. (Jes 66,6) SZ [262]

So wird euer gedacht werden vor eurem Gott. (Num 10,9) Hier heißt es „gedenken“, und unten 173 heißt es „gedenken“. Wie das Gedenken, von dem unten die Rede ist, Befreiung und Güte [beinhaltet], so [beinhaltet] auch das Gedenken, von dem hier die Rede ist, Befreiung / und Güte.

(185)

Am Tage. (Num 10,10) Dies ist ein Festtag. Und am Tage. (Num 10,10) Das ist der Schabbat. 174 Und am Tage. (Num 10,10) Das ist der Versöhnungstag. Eurer Freude. (Num 10,10) Das sind die Wallfahrtsfeste. 175 Und an euren Festzeiten. (Num 10,10) Das sind die beständigen Opfer. 176

 173 Num 5,15. 174 Vgl. SNum § 77. 175 Vgl. SNum § 77. 176 Vgl. mTam 7,3.

Behaʼalotkha  

Da es heißt „[und an euren] Festzeiten“, ist das eine Einschließung jedes einzelnen beständigen Opfers. Und an euren Neumonden. (Num 10,10) Das sind die Monatsanfänge. Und an euren Neumonden. (Num 10,10) [Das] ist eine Einschließung des Neujahrsfestes. Und ihr sollt die Trompeten blasen. (Num 10,10) Und nicht die Schofarhörner. Bei euren Brandopfern. (Num 10,10) Das sind die Pflichtbrandopfer. Und bei euren Schlachtopfern. (Num 10,10) Das ist die Schlachtung des Pesach. 177 Beim Opfer [heißt es]: Opfer von (‫)זבחי‬. 178 [Das] ist eine Einschließung aller Klassen [von Opfern]. P1094F

Beim Brandopfer der Opfer eurer Ganzopfer. (Num 10,10) [Das] ist eine Einschließung der beiden Lämmer des Wochenfestes. Und sie seien euch zum Gedenken. (Num 10,10) Hier heißt es, es „gedenken“, und oben 179 heißt es „gedenken“. Wie das Gedenken, von dem oben die Rede ist, Befreiung und Güte [beinhaltet], so [beinhaltet] auch das Gedenken, von dem [hier] unten die Rede ist, Befreiung und Güte. Und ihr sollt die Trompeten blasen zu euren Brandopfern. (Num 10,10) R. Abin fragte: Benötigt das freiwillige Brandopfer der Gemeinde des Gesangs oder benötigt es nicht des Gesangs? Der Barmherzige sagte „eure Brandopfer“, egal, ob es ein Pflichtbrandopfer oder ein freiwilliges Brandopfer ist. Oder vielleicht: „Eure Brandopfer“ [meint] von ganz Israel? Komm und höre:  177 Vgl. mPes 5,5. 178 Der Plural wird gedeutet. 179 Num 5,15.

bAr 11b

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Mari, Sohn des R. Kahana, lehrte: Zu euren Brandopfern und zu euren Ganzopfern. (Num 10,10) Wie das Brandopfer hochheilig ist, so ist auch das Ganzopfer hochheilig. Wie für die Ganzopfer eine Zeit festgesetzt ist, so ist auch für das Brandopfer eine Zeit festgesetzt. bZeb 55a

Und wie das Brandopfer im Norden [des Tempels dargebracht wurde], so auch die Opfer des Ganzopfers der Gemeinde im Norden. 180

bMen 98b

Und die Kehatiter brachen auf. (Num 10,21)

§ 726

[Woher ist zu belegen, dass] die Lade an der Breitseite Stangen hatte? Vielleicht waren sie ja an der Längsseite? 181

(186)

Rab Jehuda sagte: Eineinhalb Ellen würden für zwei Personen nicht ausgereicht haben. Und woher [ist zu belegen,] dass es vier waren, die sie trugen? Weil geschrieben steht: Und die Kehatiter brachen auf. (Num 10,21) Die Träger des Heiligtums. (Num 10,21) Da sprach Mose zu Hobab. (Num 10,29) Steht geschrieben in § 167 [SNum § 78].

SNum § 78

Der Schwiegervater Moses. (Num 10,29) Dies ist schöner für ihn als alles andere, denn er wird Schwiegervater eines Königs genannt. Wir brechen auf. (Num 10,29) Sofort ins Land. Nicht so wie zu Anfang: Man bricht auf und man lagert, sondern: Wir gehen sofort ins Land Israel hinein. 182 Andere sagen: Warum schloss sich Mose [in dem „wir“] mit ihnen zusammen? Es war vor den Augen Moses verborgen[, dass er nicht ins Land durfte] und er meinte, dass er mit ihnen in das Land Israel hineingehen werde. 183 R. Simeon ben Jochai sagt: 184  180 Vgl. tAr 11,2. 181 Vgl. jEr 5,1. 182 Vgl. SZ 264,19-21. 183 Vgl. Raschi zu Num 10,29.

Behaʼalotkha  

[Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Denn ich werde in diesem Land sterben [und nicht über den Jordan hinübergehen]. (Dtn 4,22)

Die Bibel lehrt [mit]: Denn ich werde nicht über den Jordan hinübergehen (Dtn 4,22), nichts [anderes als], dass auch meine Gebeine nicht über den Jordan gelangen würden. 185 Vielmehr: Warum schloss sich Mose [in dem „wir“] mit ihnen zusammen? Damit die Israeliten nicht sagen: Wenn der, der uns aus Ägypten herausgeführt und für uns Wunder und mächtige Taten getan hat, nicht hineingeht, dann gehen auch wir nicht hinein. Eine andere Auslegung: Wegen Jitro. Damit er nicht sage, wenn Mose nicht hineingelangt, dann gelange auch ich nicht hinein. Zu dem Ort, von dem JHWH gesagt hat: Ich werde ihn euch geben. (Num 10,29) Aber die Proselyten haben daran keinen Anteil. Und wie halte ich dann aufrecht: In dem Stamm, in dem ein Proselyt weilt, dort sollt ihr ihm sein Erbteil geben? (Ez 47,23) Wenn der Inhalt [des Verses] nicht auf den Erbbesitz [zu beziehen ist], beziehe den Inhalt [des Verses] auf das Sühnen: Wenn er im Stamm Juda war, wurde ihm im Stamm Juda Sühne geschaffen, im Stamme Benjamin, wurde ihm im Stamme Benjamin Sühne geschaffen. Eine andere Auslegung: Wenn der Inhalt [des Verses] nicht auf den Erbbesitz [zu beziehen ist], beziehe den Inhalt [des Verses] auf eine Grabstelle. Den Proselyten ist eine Grabstelle im Land Israel gegeben. Geh mit uns, und wir wollen dir Gutes tun. (Num 10,29) Gibt es denn einen Hausangehörigen von Fleisch und Blut, dem man nicht Gutes tut? Und siehe, die Dinge [ergeben einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn man seinem Hausangehörigen von Fleisch und Blut Gutes tut, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere einem Hausangehörigen dessen, der sprach und die Welt ward. Denn JHWH hat über Israel Gutes gesagt. (Num 10,29)  184 Vgl. SZ 264,18. 185 Vgl. SDtn § 341; SDtn § 357.

§ 726

  Jalkut Schimoni Numeri (187)

Hat denn der Heilige bis dahin nichts / Gutes über Israel gesagt? Siehe, JHWH hat doch von jeher Gutes über Israel gesagt! Siehe, seit jeher hat Gott Gutes über Israel gesprochen. Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Der Heilige verordnete Israel, den Proselyten Gutes zu tun und freundlich mit ihnen zu verfahren. 186

SNum § 81

So werden wir dir Gutes tun. (Num 10,32) Das sind die Weidegründe von Jericho, von denen sich die Nachkommen Jitros ernährten. Als Josua das Land an die Stämme verteilte, ließ er die Weidegründe von Jericho übrig, 500 Ellen mal 500 Ellen. 187 Und sie gaben sie zunächst den Söhnen Jonadabs, Sohn des Rechab, als Anteil pro Kopf, und sie ernährten sich davon 440 Jahre. Ziehe die 40 Jahre ab, die Israel in der Wüste war, so ergibt sich, dass sie sich 440 Jahre davon ernährten, denn es heißt: Es geschah im 480. Jahr [nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, da baute Salomo den Tempel]. (I Reg 6,1) Nachdem aber die Schechina im Teil von Benjamin Wohnung genommen hatte, standen sie auf und räumten es vor ihnen, denn es heißt: Und die Söhne Kenis, des Schwiegervaters Moses, zogen aus der Palmenstadt herauf. (Jdc 1,16)

SNum § 79

Er aber sprach zu ihm: Ich gehe nicht [mit]. (Num 10,30) Er sagte zu ihm: Wenn ich wegen des Landes oder Besitzes kommen soll, komme ich nicht mit. Hast du jemanden, der Land aber keinen Besitz hat, der Besitz aber keine Familie hat[, ist es für ihn gut, wenn er geht]. Aber ich, ich habe Land und Besitz und Familie, und ich war ein Richter in meiner Stadt. Und wenn ich nicht wegen meines Landes gehe, soll ich wegen meines Besitzes gehen? Und wenn ich wegen meines Besitzes nicht gehe, soll ich dann für meine Angehörigen gehen? Er sagte zu ihm: Wenn du das Land Israel an die Stämme verteilst, welcher von euren Stämmen ist es, der mir einen Weinberg in seinem [Gebiet] oder eine Furche 188 (pomerium) in seinem [Gebiet] gibt? Siehe vielmehr, ich gehe in mein Land und esse die Früchte meines Landes und trinke den Wein meines Weinbergs.

SNum § 80

Er aber sprach: Verlass uns doch nicht. (Num 10,31)

 186 Vgl. SZ 264,24-26. 187 SDtn § 352. Vgl. SDtn § 62. Vgl. Raschi zu Num 10,32. 188 Furche als Gebietsgrenze.

Behaʼalotkha  

„Doch“ ist immer ein Ausdruck des Bittens. 189 Er sagte zu ihm: Wenn du es nicht auf eine Bitte hin auf dich nimmst, werde ich [es] dir per Dekret anordnen. Jetzt sagt Israel: Jitro ist nicht aus Liebe [zu Gott] zum Proselyten geworden, [sondern] weil Jitro der Meinung war, dass die Proselyten Anteil am Land hätten. Jetzt, da er sieht, dass sie keinen / Anteil haben, verlässt er sie und begibt sich fort. 190 Eine andere Auslegung: Wenn du nicht die Weidegründe Jerichos auf dich nimmst, werde ich [es] dir per Dekret anordnen. [Denn] jetzt pflegt Israel zu sagen: Jitro ist nicht aus Liebe [zu Gott] zum Proselyten geworden, [sondern] weil Jitro der Meinung war, dass sein Geschenk groß [ausfallen würde]. Jetzt, da sein Geschenk klein ist, verlässt er sie und begibt sich fort. Eine andere Auslegung: Weil du der Meinung bist, dass du [in deinem Land] die Ehre Gottes vermehren kannst. Du verringerst sie nur! Wie viele Proselyten und Sklaven wirst du unter die Fittiche der Schechina bringen? Denn du warst für uns die Augen (‫)לעינים‬. (Num 10,31) Damit du nicht eine Tür vor den Proselyten verschließt (‫)תנעול‬, 191 die [sonst] kommen und sagen: Wenn Jitro, der Schwiegervater des Königs, es nicht auf sich genommen hat, [Schluss vom] Leichtern auf das Schwerere auf die übrigen Menschen. P107F

P

Denn [du kennst] nun einmal unsere Lagerplätze (‫ )חנותינו‬in der Wüste. (Num 10,31)

Er sagte zu ihm: Wenn ein anderer, der nicht die Zeichen und mächtigen Taten in der Wüste gesehen hat, aufbräche und sich fortbegäbe, würde die Sache schon ausreichen! Du [aber], der du [sie] gesehen hast, willst aufbrechen und dich fortbegeben? Verlass uns doch nicht! (Num 10,31) 192 R. Jehuda sagt: Er sagte zu ihm: Du bist es, der du die Gunst (‫ )חן‬gesehen hast, die unseren Vätern in Ägypten zuteil wurde, denn es heißt: Und JHWH gab dem Volke Gunst in den Augen der Ägypter. (Ex 12,36) Verlass uns doch nicht! (Num 10,31)  189 SZ 265,23-24; bSanh 43b; SNum § 103; SNum § 134; Mek jitro 2. Vgl. Raschi zu Num 10,31. 190 Vgl. Raschi zu Num 10,31. 191 Die Auslegung wird durch die umgekehrte Reihenfolge der Buchstaben erzielt. 192 Vgl. SZ 265,25-27.

(188)

  Jalkut Schimoni Numeri

Eine andere Auslegung: Denn du warst für uns die Augen. (Num 10,31) [Komm mit,] selbst wenn dir nur das genügt, dass du mit uns im Sanhedrin sitzen und über die Worte der Tora lehren wirst. Eine andere Auslegung: Denn du warst für uns die Augen. (Num 10,31) [Komm mit,] selbst wenn dir nur das genügt, dass du jede einzelne Sache, die vor unseren Augen verborgen ist, [für] unsere Augen erleuchten wirst. Denn es heißt: Und du, erspähe dir [aus dem ganzen Volk]. (Ex 18,21) Waren sie nicht auch durch Mose am Sinai [auserwählt], denn es heißt: Wenn Gott es dir geboten hat? (Ex 18,23) Und warum war es vor Mose verborgen? Um Verdienst an einen Verdienstvollen zu hängen, um die Sache an Jitro zu hängen. 193 Eine andere Auslegung: Du sollst uns lieb sein wie der Augapfel, denn es heißt: Und ihr sollt den Proselyten lieben. (Dtn 10,19) Und einen Proselyten sollst du nicht bedrücken. (Ex 23,9) Einen Proselyten sollst du nicht übervorteilen. (Ex 22,20) SDtn § 2

Und sie brachen auf vom Berg JHWHs eine Strecke von drei Tagen. (Num 10,33)

§ 727

Es steht geschrieben: Elf Tage vom Horeb. (Dtn 1,2) War es denn eine Strecke von elf Tagen vom Horeb nach Kibrot Hataʼawa und von Kibrot Hataʼawa nach Hazerot? 194 Sind es nicht vielmehr nur drei Tage, denn es heißt: Und sie brachen auf vom Berg JHWHs eine Strecke von drei Tagen? (Num 10,33)

(189)

R. Jehuda sagt: Gingen die Israeliten etwa in drei Tagen elf Märsche? Es ist doch vielmehr ein Weg von 40 Tagen, wie bei der Angelegenheit, von der es bei Elija heißt: Er stand auf, aß und trank und ging durch die Kraft der Speise 40 Tage. (I Reg 19,8) Nachdem ich gesagt habe, dass es unmöglich ist, kehre zur anfänglichen Sache zurück! Eine andere Auslegung:  193 SNum § 78. Vgl. Raschi zu Ex 18,13. 194 Vgl. Raschi zu Dtn 1,2.

Behaʼalotkha  

Wenn die Israeliten sich würdig erwiesen hätten, hätten sie das Land Israel nach elf Tagen betreten. Weil sie aber ihre Werke verdorben hatten 195, wälzte Gott 40 Jahre auf sie, denn es heißt: Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt. (Num 14,34) 1

R. Jehuda sagt: Wenn sich die Israeliten würdig erwiesen hätten, hätten sie das Land nach drei Tagen betreten. Und die Lade des Bundes JHWHs zog vor ihnen her einen Weg von drei Tagen, um eine Ruhestätte für sie zu erkunden. (Num 10,33) Und „eine Ruhestätte“ ist nichts anderes als das Land Israel, denn es heißt: Denn bis jetzt seid ihr nicht bis zu der Ruhestätte und zu dem Besitz gekommen. (Dtn 12,9)

2

R. Benaja sagte: Wenn sich die Israeliten würdig erwiesen hätten, hätten sie das Land nach einem Tag betreten, denn es heißt: Heute zieht ihr aus [...] und es wird sein, wenn er dich [in das Land Kanaan] bringt. (Ex 13,4-5)

Sofort. 3

Abba Jose ben Chanan sagt: Wenn sich die Israeliten würdig erwiesen hätten, hätten sie, nachdem ihre Fußsohlen aus dem Meer aufstiegen, das Land betreten, denn es heißt: Zieh hinauf, nimm in Besitz. (Dtn 1,21) Sofort. Wie dir JHWH, der Gott deiner Väter, befohlen hat: Geh, fürchte dich nicht und sei unverzagt. (Dtn 1,21) Eine andere Auslegung: Was lehrt die Bibel mit: Und sie zogen vom Berg JHWHs weiter? (Num 10,33) Das lehrt, dass die Schechina an jenem Tage 36 Meilen ging, damit Israel [rasch] ins Land hineingelangte. Sie sagten ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Menschen, die zum Krieg hinausziehen. Wenn sie hinausziehen, sind sie fröhlich. Aber wenn immer sie ankommen, erschlaffen ihre Hände. Aber [im Falle] Israels ist es nicht so. Vielmehr: Wann immer sie [an einem Rastplatz] ankamen, freuten sie sich und sagten: Wir wollen weitergehen und / das Land Israel ererben.  195 Weil sie übel gehandelt hatten.

SNum § 82

  Jalkut Schimoni Numeri (190)

Eine andere Auslegung: Unsere Väter haben gesündigt. Es wurde über sie die Anordnung verhängt: In dieser Wüste sollen eure Leiber fallen. (Num 14,29) Wir aber wollen nicht sündigen und in der Wüste sterben. Vielmehr: Wir wollen weitergehen und das Land Israel ererben. Und die Lade des Bundes JHWHs zog vor ihnen her. (Num 10,33) Das ist [die Lade], die mit ihnen hinauszog. 196 Sie hatten in ihr die Scherben der Tafeln. [Die andere Lade blieb im Lager,] denn es heißt: Und die Lade des Bundes JHWHs und Mose wichen nicht [aus der Mitte des Lagers]. (Num 14,44)

R. Simeon ben Jochai sagt: „Die Lade des Bundes JHWHs“ heißt es nicht, sondern: Und die Lade des Bundes JHWHs. (Num 10,33) Ein Gleichnis über den Stellvertreter des Kaisers (Ἀντίκαισαρ), der seinen Truppen voranzugehen pflegt und ihnen einen Ort bestimmt, wo sie lagern können. So pflegte auch die Schechina den Israeliten voranzugehen und für sie einen Ort zu bestimmen, wo sie lagern konnten. § 728

Um ihnen einen Ruheplatz zu erkunden. (Num 10,33) Was lehrt die Bibel [damit]? Weil es heißt: Da hörte es der Kanaaniter, der König von Arad, (Num 21,1) [ist folgende Erklärung zu geben:] Nachdem die Kanaaniter gehört hatten, dass die Kundschafter (‫ )מרגלים‬gestorben waren, sagten sie: Ihre Kundschafter sind gestorben. Wir wollen hingehen und sie bekriegen. 197 P13F

R. Simeon ben Jochai sagt: Dass Israel auf dem Weg der Kundschafter war. (Num 21,1) Nachdem Aaron gestorben war, sagten sie: Aaron, ihr Hoher Priester [ist gestorben], gegangen ist ihr großer Führer und die Wolkensäule, die für sie Krieg führte. Siehe, die Stunde ist da, wo wir gehen und sie bekriegen können. 198 R. Simeon ben Jochai sagt:

 196 Vgl. tSota 7,18; tSota 8,1; mSota 5,3; Raschi zu Num 10,33 und Dtn 10,1. 197 Vgl. SOR 9. 198 bTaan 9b; tSota 11,1. Vgl. SDtn § 305; PRK 19; Tan chuqqat 18; TanB chuqqat 42; bRH 3a; NumR 19,20.

Behaʼalotkha  

Eine große Schande war in den Händen Israels, als sie sagten: Lasst uns Männer vor uns her senden. (Dtn 1,22) Der Heilige sagte zu ihnen: Wenn, als ihr in einem Land der Einöde und Wildnis wart, (Jer 2,6) ich euch ernährt und versorgt habe, um wie viel mehr werde ich euch nun ernähren und versorgen, wo ihr einzieht in: Ein gutes und weites Land. 199 (Ex 3,8)

(191)

Und die Lade des Bundes JHWHs. (Num 10,33) Steht geschrieben in § 368 [jScheq 6,1].

Und die Wolke JHWHs war am Tage über ihnen. (Num 10,34) Steht oben geschrieben in § 229 [Mek beschallach 2].

Und die Wolke JHWHs war am Tage über ihnen. (Num 10,34)

SNum § 83

Über den Lahmen, über den Blinden, über den an Ausfluss Leidenden und über 200 den Aussätzigen. 201

§ 729

Woher [ist zu belegen], dass du sagst, dass, wenn einer der Israeliten von unter den Fittichen der Wolkesäule zurückfiel, die Wolkensäule mit ihm nach hinten zurückfiel, bis er zurückgekehrt war? Die Bibel lehrt: Und die Wolke JHWHs war am Tage über ihnen. (Num 10,34) Oder: Wie als Schutzschild über Israel, so als Schutzschild über den Völkern der Welt? Die Bibel lehrt: Über ihnen. (Num 10,34) Über Israel ist sie Schutzschild [gewesen]. Sie ist aber kein Schutzschild für die Völker der Welt [gewesen]. Oder: Wie [sie] ein Schutzschild über ihnen am Tage [war], so [war sie] ein Schutzschild über ihnen bei Nacht? Die Bibel lehrt: Am Tage. (Num 10,34) Am Tage ist sie ein Schutzschild [gewesen]. Aber sie ist kein Schutzschild bei Nacht [gewesen]. Man könnte meinen: Die Feuersäule leuchtete für sie am Tage. Die Bibel lehrt: Und nachts war Feuer in ihr. (Ex 40,38)

 199 Vgl. SDtn § 20. 200 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 191 Anm. 11: für ‫ ועול‬wird ‫ ועל‬gelesen. 201 Vgl. bMen 95a.

  Jalkut Schimoni Numeri

In der Nacht leuchtete sie, aber sie leuchtete nicht am Tage. Oder: Wie sie für Israel leuchtete, so leuchtete sie für die Völker? Die Bibel lehrt: Für die Augen des ganzen Hauses Israel. (Ex 40,38) Für Israel leuchtete sie. Sie leuchtete aber nicht für die Völker der Welt. R. Simeon ben Eleazar sagt: 202 Woher [ist zu belegen, dass] du sagst, [dass] die ganzen 40 Jahre, die die Israeliten in der Wüste waren, sie kein Licht brauchten? Vielmehr [noch]: Selbst wenn jemand in eine Kammer in einer Kammer ging, ging etwas wie eine Laterne (φανός) mit ihm, bis er wieder zurückkehrte. Die Bibel lehrt: Für die Augen des ganzen Hauses Israel auf allen ihren Wanderungen. (Ex 40,38) Also: Selbst wenn jemand in eine Kammer in einer Kammer ging, leuchtete ihm die Feuersäule. bSchab 115b

Wenn es geschah, dass die Lade aufbrach. (Num 10,35) Diesem Abschnitt machte der Heilige oben und unten ein Zeichen, 203 um zu sagen, dass dies nicht seine richtige Stelle ist. Rabbi sagte: Nicht wegen dieses Grundes sondern, weil [der Text] als ein Buch für sich betrachtet wird. Von hier sagten sie: EINE SCHRIFTROLLE, DIE ABGESCHABT WURDE UND AUF DER 85 BUCHSTABEN ÜBRIGBLEIBEN, WIE IN DEM ABSCHNITT: Und wenn es geschah, dass die Lade aufbrach, (Num 10,35) VERUNREINIGT DIE HÄNDE 204 und man muss sie vor einem Feuer retten.

(192)

Und in jedem Buch [der Tora], in dem 85 Fehler sind, darf nicht gelesen werden, bis es korrigiert wurde. 205

bSchab 116a

Auf wen geht das [zurück], was R. Samuel bar Nachmani sagte: Was [bedeutet das], was geschrieben steht: Sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen? (Prov 9,1) Das sind die sieben Bücher der Tora. 206 Auf wen geht das [zurück]?

SZ [266]

 202 Vgl. Sifra emor par. 13,9; bSchab 22b. 203 Jeweils ein Nun inversum. 204 mJad 3,5. Vgl. tJad 2,10; bSchab 116a. 205 SNum § 84; jMeg 1,11; bSchab 116a. 206 Vgl. GenR 64,8; LevR 11,3; MidrProv 9,1; Soferim 6,1; ARN A 34.

Behaʼalotkha  

Auf Rabbi. Wer ist der Lehrer, der gegen Rabbi streitet? R. Simeon ben Gamaliel, der sagte: Einst wird dieser Abschnitt von hier entfernt und an seiner [richtigen] Stelle geschrieben stehen. Warum steht er hier? Um zwischen [einer] Strafe und [einer weiteren] Strafe zu trennen. 207 Der zweite Abschnitt [über eine Strafe] ist: Das Volk war wie die, die sich beklagen. (Num 11,1) Der erste Abschnitt [über eine Strafe] ist: Sie brachen auf vom Berg Sinai. (Num 10,33) Das lehrt, dass sie sich von JHWH zurückzogen. Wohin? Die Stelle ist bei den Bannern 208 [nachzulesen]. Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Leuten, die zum König sprachen: Lass uns sehen, dass du mit uns beim Herrscher von Akko ankommst! Nachdem sie in Akko angekommen waren, ging er nach Sidon. Er begab sich nach Beirut. Nachdem er in Beirut angekommen war, begab er sich nach Antiochia. [Da] fingen die Leute an, über den König unzufrieden zu sein, weil sie auf dem Weg umhergetrieben wurden. Aber der König hätte ihretwegen unzufrieden sein müssen, denn für sie hatte er sich auf dem Weg umhertreiben lassen. So ging [auch] die Schechina an diesem Tag 36 Meilen, damit sie [rasch] ins Land hineingelangten. Da fing Israel an, vor Gott unzufrieden zu sein, da sie auf diesem Weg umhergetrieben wurden. Aber Gott hätte ihretwegen unzufrieden sein müssen, denn für sie war die Schechina an jenem Tage 36 Meilen gegangen, damit Israel [rasch] ins Land gelange. Und Mose sagte: Erhebe dich, JHWH. (Num 10,35) Eine [andere] Schrift[stelle] sagt: Nach dem Befehl JHWHs brachen sie auf. (Num 9,20) Wie können jene beiden Schriftstellen aufrechterhalten werden? [Womit ist die Sache vergleichbar?] Einem König von Fleisch und Blut, der zu seinem Knecht sagte: Wir wollen sehen, dass du mich aufstehen lässt, damit ich gehe, um meinen Söhnen das Erbe zu geben.

 207 Vgl. Raschi zu Num 10,35. 208 Num 2.

SNum § 84

  Jalkut Schimoni Numeri

Eine andere Auslegung: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König von Fleisch und Blut, der seines Weges geht und dessen Freund mit ihm zieht. Wenn er aufbrechen will, sagt er: Ich breche erst dann auf, wenn mein Freund mit mir geht. Und wenn er lagern will, sagt er: Ich lagere erst dann, wenn mein Freund mit mir geht. Es ergibt sich, dass sich aufrechterhalten lässt, [dass] sie auf den Befehl Moses hin lagerten, und auf den Befehl JHWHs hin lagerten. Und: Nach dem Befehl JHWHs brachen sie auf, als auch, nach dem Befehl Moses brachen sie auf. (193)

SZ [266-267]

Dann, wenn sie aufbrachen, pflegte die Wolkensäule sich von ihrer Stelle auf Geheiß des Heiligen, gepriesen sei er, hin zu erheben. Sie hatte aber nicht die Erlaubnis zu gehen, bis dass Mose es ihr sagte. Es ergibt sich, dass sich aufrecht erhalten lässt: Auf Geheiß JHWHs und auf Geheiß Moses. Ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der zu seinem Diener sprach: Siehe, ich will schlafen, bis dass du mich von meinem Schlaf aufweckst. Ebenso sprach der Heilige: Ich werde nicht gehen, bis du mir sagst: Geh!

Jelamdenu

Und wenn es geschah, dass die Lade aufbrach. (Num 10,35) Was ist der Zweck dieser Lade? Dass vielmehr die Tafeln des Bundes in sie hineingegeben wurden, und die Schechina wohnte in ihrer Mitte. Denn so heißt es: Siehe die Bundeslade des Herrn der ganzen Erde [zieht vor euch her]. (Jos 3,11) Und ebenso heißt es: JHWH dein Gott ist es, der vor dir vorüberzieht. (Dtn 31,3) R. Eleazar ben Pedat sagte im Namen von R. Jose ben Zimra: 209 Als die Israeliten aufbrachen, ging die Lade ihnen voran. Und sie hatten zwei Feuersäulen, die zwischen zwei Stangen der Lade hervorgingen. Und sie verbrannten vor ihnen die Schlangen und Skorpione und töteten die Feinde Israels. 210 Womit ist die Sache vergleichbar?

 209 Vgl. Mek beschallach 2; DtnR 7,9; CantR 3,5 § 2; NumR 5,1. 210 Vgl. Raschi zu Num 10,34.

Behaʼalotkha  

Einem König, der mit einer Dame (matrona) unterwegs war, und er ging vor ihr her wegen der Feinde und tötete sie. Als der Präfekt (ὓπαρχος) ihn sah, rief er dem König zu: Warum lässt du die Dame zurück? Warte ein wenig auf sie, bleib stehen, bis dass sie zu dir kommt! Ebenso ging die Lade vor den Israeliten her. Als Mose [es] sah, sagte er: Warum lässt du Israel zurück? Warte ein wenig auf sie, denn es heißt: [Und es geschah, wenn die Lade aufbrach,] sagte Mose: Erhebe dich, JHWH[, dass sich deine Feinde zerstreuen]. (Num 10,35) Dies ist es, was der Schriftvers sagt: Ein gerechter Herrscher in Gottesfurcht. (II Sam 23,3) Du findest viele Dinge, die Mose wegen Gott beschloss, und sein Beschluss blieb bestehen, denn es heißt: [Und Mose sagte:] So sprach JHWH: Gegen Mitternacht ziehe ich aus in Ägypten. (Ex 11,4)

Und der Heilige sagte ausschließlich zu ihm: Ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten ziehen. (Ex 12,12) Und es steht geschrieben: Und es geschah um Mitternacht, da erschlug JHWH jede Erstgeburt. (Ex 12,29) Und es steht geschrieben: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. (Ps 19,2) Und ebenso: Vom Saum der Erde Gesänge. (Jes 24,16) Denn sie loben (καλῶς) den Heiligen. Er steht und lässt sie schweigen, denn es heißt: Horcht auf, ihr Himmel. (Dtn 32,1) Siehe, wie groß die Macht Moses war. Über ihn sagt die Schrift: Gewaltig kräftige Vollführer seines Wortes. (Ps 103,20) Womit ist die Sache vergleichbar? Mit einem Löwen, der bei der Jagd (κυνηγία) losstürmt, sodass alle Welt losstürmt. Aber einer näherte sich ihm, / gab ihm zu fressen und zu trinken und ließ ihn stehen und sich lagern. Und alle beobachteten den Löwen und sagen zueinander: Schau, wie [groß] die Kraft dieses Löwen ist, wie stark er ist, wie ruhmreich. Ein Kluger sagte zu ihnen: Preist (καλῶς) nicht den Löwen, sondern die Stärke der Kraft unseres Freundes, der ihn stehen und sich lagern ließ. Ebenso wird der Heilige ein Löwe genannt, denn es heißt: Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten. (Am 3,8)

(194)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und alle sagen, seht, wie stark seine Kraft ist, denn es heißt: Die Stimme JHWHs mit mächtigem Schall, mit Pracht. (Ps 29,4) Und alle fürchten sich, aber Mose geht zu ihm hinein, denn es heißt: [Und das Volk stand von fern,] aber Mose trat zu der Wetterwolke, in der Gott war. (Ex 20,18)

Und so ließ er sie sich hinstellen und sich lagern, denn es heißt: Wenn es geschah, dass die Lade aufbrach, sprach Mose: Erhebe dich JHWH. (Num 10,35)

Kehre ein, JHWH. (Num 10,36) Möge ein Gerechter Herrscher [in] Gottesfurcht sein. Eine andere Auslegung: Dieser Abschnitt war nicht würdig genug, um hier geschrieben zu stehen. Warum aber wurde er hier niedergeschrieben? Weil geschrieben steht: Und sie brachen auf vom Berg JHWHs drei Tagesreisen weit. (Num 10,33) Er befahl ihnen nur, für eine Tagesreise aufzubrechen. Und sie brachen nach ihrem eigenen Geheiß [für] drei Tagesreisen auf. Sie flohen vor dem Berg Sinai. Weil sie dort [ein Jahr weniger] elf Tage [Rast] machten, gab er ihnen an jedem Tag Gebote. Als er ihnen befahl, von dort aufzubrechen, ein eintägiger Aufbruch, gingen sie drei Tagesreisen und eine Nacht, wie ein Kind, das aus der Schule hinausgeht und davonläuft. Dennoch verließ sie der Heilige nicht, sondern: Die Bundeslade JHWHs zog vor ihnen her. (Num 10,33) Und es war vor dem Heiligen schwer, dass sie sich so verhielten. Der Heilige sagte: Es soll nicht eine Bedrängnis nach der anderen niedergeschrieben werden. Vielmehr wird zwischen beiden ein ehrenvoller Abschnitt geschrieben stehen. Daher steht geschrieben: Es geschah, wenn die Lade aufbrach. (Num 10,35) Eine andere Auslegung: Wenn es geschah, dass die Lade aufbrach. (Num 10,35) In der Stunde, in der der Heilige bat, dass sie aufbrächen, bewegte die Lade sich selbst. Und manche sagen: Sie erhob sich selbst. Mose bat, Israel wissen zu lassen, dass die Schechina mit ihnen sei. Daher sagte der Heilige zu ihm: Siehe, ich sende einen Engel vor dir her. (Ex 23,20) Hüte dich vor ihm. (Ex 23,21) Mose sagte: Wenn dein Angesicht nicht voranzieht[, so führe uns nicht hinauf von hier]. (Ex 33,15) Er sagte zu ihm:

Behaʼalotkha  

Mein Angesicht wird [voran]gehen. (Ex 33,14) Mose kam, um Israel zu sagen: Stellt euch hin, brecht auf, siehe, die Schechina ist in der Lade. Sie sagte zu ihm: Das glauben wir nicht. Er sagte: Erhebe dich JHWH. (Num 10,35) Und die Lade bewegte sich, daher glaubten sie [es]. Erhebe dich JHWH, dass sich deine Feinde zerstreuen. (Num 10,35) Und auch in der Zukunft wird es so sein, denn es heißt: Jetzt will ich mich aufmachen, spricht JHWH, jetzt will ich mich erheben. (Jes 33,10) Erhebe dich, JHWH, dass sich deine Feinde zerstreuen. (Num 10,35) Jene, die umzingeln.

SNum § 84 § 730

Und deine Hasser fliehen. (Num 10,35) Jene, die verfolgen. Vor deinem Angesicht. (Num 10,35) Vor deinem Angesicht fliehen sie. Und wir sind gar nichts vor ihrem Angesicht. Nur wenn dein Angesicht mit uns ist, sind wir etwas vor ihrem Angesicht. Und wenn dein Angesicht nicht mit uns ist, sind wir nichts vor ihrem Angesicht. Und ebenso / heißt es: Wenn dein Angesicht nicht mit uns geht, so führe uns lieber nicht von hier hinauf. (Ex 33,15)

Woran soll sonst erkannt werden[, dass ich Gnade gefunden habe]? (Ex 33,16) Und es heißt: Als sie nun auf der Flucht vor Israel waren[, auf dem Abhang von Beth-Horon], da schickte JHWH [große Steine vom Himmel auf sie herab]. (Jos 10,11) Und es heißt: Gott ist es, der sie wie rollendes Laub macht[, wie Stoppeln vor dem Wind], wie Feuer, das den Wald anzündet. (Ps 83,14-15) Und deine Hasser fliehen. (Num 10,35) Gibt es denn [Menschen], die gegen den, der sprach und die Welt ward, Hass empfinden? Vielmehr: Die Schrift zeigt [damit] an, dass jeder, der Israel hasst, so [angesehen wird], als ob er den, der sprach und die Welt ward, hasst. 211 Dementsprechend kannst du sagen:  211 SZ 267,6-7; Mek beschallach 6. Vgl. Raschi zu Num 10,35.

(195)

  Jalkut Schimoni Numeri

Mit der Fülle deiner Hoheit zerschlägst du, die gegen dich aufstehen. (Ex 15,7) Steht geschrieben in § 247 [Mek beschallach 6]. SNum § 84

§ 730

Und jeder, der Israel hilft[, wird angesehen], als ob er dem, der sprach und die Welt ward, geholfen hätte, denn es heißt: Flucht Meros, sprach der Bote JHWHs[, flucht seinen Bewohnern, weil sie JHWH nicht zur Hilfe kamen]. (Jdc 5,23) R. Simeon ben Eleazar sagt: Du hast nichts Wertvolleres am ganzen Körper als das Auge. Und man vergleicht Israel mit ihm. Schlägt man einen Menschen auf seinen Kopf, schließt er [sofort] seine Augen. Du hast also nichts Wertvolleres am ganzen Körper als das Auge. Und man vergleicht es mit Israel. Und ebenso heißt es: Wie sehr, mein Sohn, und wie sehr, Sohn meines Leibes. (Prov 31,2) Und es heißt: Denn ich war [meinem Vater] ein Sohn[, ein zarter und einziger] meiner Mutter. (Prov 4,3)

R. Jose ben Eleazar sagt: Wie jemand, der seinen Finger in sein Auge steckt und es ausbohrt. Pharao, der sie antastete, 212 was habe ich ihm angetan? Die Wagen Pharaos und sein Heer warf er ins Meer. (Ex 15,4) Sisera, der sie antastete, was habe ich ihm angetan? Vom Himmel her [kämpften die Sterne, von ihren Bahnen aus] kämpften sie mit Sisera. (Jdc 5,20)

Sanherib, der sie antastete, was habe ich ihm angetan? Da ging der Bote JHWHs hinaus und schlug im Lager Aschurs. (II Reg 19,35) Nebukadnezar, der sie antastete, was habe ich ihm angetan? Er fraß Gras wie die Rinder. (Dan 4,30) Haman, der sie antastete, was habe ich ihm angetan? Sie hängten ihn an das Holz. (Est 8,7) Und ebenso findest du, wann immer Israel geknechtet ist, verknechtet sich die Schechina sozusagen mit ihnen, denn es heißt: 213

 212 Mek beschallach 6. 213 Mek bo 14. Vgl. LevR 23,8; jSuk 4,3.

Behaʼalotkha  

Und sie sahen den Gott Israels, und unter seinen Füßen war [etwas] wie ein Werk von Ziegeln aus Saphir. (Ex 24,10) Und es heißt: Bei all ihrer Not leidet [auch] er Not. (Jes 63,9) Ich habe [hier] nur: Die Not der Gemeinde. Woher [ist zu belegen, auch] die Not des Einzelnen? Die Bibel lehrt: Ruft er mich, so werde ich ihn erhören. (Ps 91,15) Und es heißt: Da ergriff er / Josef. (Gen 39,20)

(196)

Und es heißt: Um deines Volkes willen, dass du [dir aus Ägypten] erlöst hast, das Volk und seinen Gott. (II Sam 7,23) R. Aqiba sagt: Wenn es nicht ein Schriftvers wäre, der geschrieben steht, dürfte man es nicht sagen. 214 Israel sprach sozusagen vor Gott: Du hast dich erlöst. (II Sam 7,23) Und ebenso findest du: 215 An jedem Ort, in den sie in Verbannung gingen, war die Schechina mit ihnen. [In] der Verbannung in Ägypten war die Schechina mit ihnen, denn es heißt: War ich denn nicht verbannt vom Hause deines Vaters, als sie in Ägypten waren? (I

§ 731

Sam 2,27)

Sie gingen nach Babel in die Verbannung, die Schechina war mit ihnen, denn es heißt: Euretwegen wurde ich nach Babel geschickt. (Jes 43,14) Sie gingen nach Elam in die Verbannung, die Schechina war mit ihnen, denn es heißt: Ich habe meinen Thron in Elam aufgestellt. (Jer 49,38) Sie gingen nach Edom in die Verbannung, die Schechina war mit ihnen, denn es heißt: Wer kommt da von Edom her? (Jes 63,1) Und wenn sie zurückkehren, kehrt die Schechina mit ihnen zurück, denn es heißt: Und JHWH[, dein Gott,] wird zurückkehren mit deinen Gefangenen. (Dtn 30,3) Es heißt nicht „er lässt zurückkehren“, sondern „er wird zurückkehren“.  214 Vgl. Mek bo 14. 215 SNum § 161; bMeg 29a; ExR 15,16; ExR 23,5.

§ 731

  Jalkut Schimoni Numeri

Und es heißt: Mit mir vom Libanon, Braut, mit mir vom Libanon wirst du kommen. (Cant 4,8) R[abbi] sagt: Eine Schrift[stelle] sagt: 216 Erhebe dich JHWH. (Num 10,35) Und eine Schrift[stelle] sagt: Kehre ein, JHWH. (Num 10,36) Wie können diese beiden Schrift[stellen] aufrechterhalten werden? Die Schrift zeigt [damit] an: Wenn Israel aufbrach, war die Wolkensäule zusammengeballt. Und sie stand und bewegte sich nicht, bevor Mose zu ihr gesagt hatte: Erhebe dich, JHWH. (Num 10,35) Und wenn sie lagerten, war die Wolkensäule zusammengeballt und sie stand. Und sie breitete sich nicht aus, bevor Mose sagte 217: Kehre ein, JHWH. (Num 10,36) Es ergibt sich, dass sich aufrechterhalten lässt: Erhebe dich, JHWH. (Num 10,35) Und es ergibt sich, dass sich aufrechterhalten lässt: Kehre um, JHWH. (Num 10,36) Und wenn sie lagerten, sprach er. (Num 10,36) Die Schrift zeigt [damit] an: Wenn Israel aufbrach, waren es Tausende, und wenn sie lagerten, waren es Myriaden. Mose sprach sozusagen vor dem Heiligen: Ich lasse die Schechina nicht eher lagern, bis sie Israel zu Tausenden und Myriaden gemacht hat. Denn aus der Antwort, die er gab, weißt du, was er zu ihnen sagte: JHWH, der Gott eurer Väter, füge eurer Zahl noch tausend Mal so viel hinzu. (Dtn 1,11)

(197)

Sie sagten zu ihm: Mose, unser Lehrer, siehe, uns sind so viele Segnungen zugesichert, und du gibst für unsere Segnungen eine Begrenzung an? 218 Er sagte zu ihnen: Ich bin aus Fleisch und Blut, [daher] haben meine Segnungen eine Begrenzung. Das ist es, was ich vermag. Er aber segne euch, wie er euch verheißen hat (Dtn 1,11): [Seid] zahlreich wie der Meeressand, wie die Gewächse des Feldes, / wie die Fische des Meeres und wie die Sterne des Himmels. (Dtn 1,10) Und wenn sie lagerten, sprach er. (Num 10,36)

 216 Vgl. SZ 266,29-267,3; SNum § 84. 217 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 196 Anm. 7: '‫ דו‬wird gelesen '‫או‬. 218 SDtn § 11.

Behaʼalotkha  

Die Schrift zeigt [damit] an, dass die Schechina [auch] oben nur bei Tausenden und Myriaden Wohnung nimmt, denn es heißt: Der Wagen Gottes [ist bei] Myriaden, Tausenden und Abertausenden. (Ps 68,18) Und wie die Schechina oben nur Wohnung nimmt bei Tausenden und Myriaden, so nimmt sie auch unten nur bei Tausenden und Myriaden Wohnung. 219 R. Dostai aus Biri legte aus: 220 Und wenn sie sich niederließ, sagte er: Kehre wieder, JHWH, zu den Myriaden.

bBQ 83a

(Num 10,36)

Um dich zu lehren, dass die Schechina nicht auf weniger als zwei Tausend und zwei Myriaden aus Israel ruht. 221 Siehe, wenn [von] den zwei Tausend und zwei Myriaden einer fehlt oder eine schwangere Frau unter ihnen ist, und [diese Person] geeignet ist, [die Zahl] zu vervollständigen, und ein Hund sie anbellt und sie eine Fehlgeburt hat, findet sich dann nicht, dass dieser für die Schechina erwirkt, dass sich die Schechina von Israel entfernt?! Einst kam [eine Frau] um zu backen, ein Hund bellte sie an, sein Herr sagte zu ihr: Fürchte dich nicht vor ihm, er hat seine Zähne verloren. Sie sagte zu ihm: Verloren ist deine Güte, auf Dornen geworfen, denn das Kind hat sich bereits bewegt. 222 In § 689 [bJeb 63b-64a].

Kapitel 11 Es war. (Num 11,1) „Es war“ bedeutet immer, dass die Sache bei ihnen nicht von Anfang an [vorhanden] war. 223 Das lehrt, dass sie [bereits] verdorben waren und zu ihrer früheren Verdorbenheit zurückkehrten. Es war das Volk. (Num 11,1) „Das Volk“ bedeutet immer „Frevler“, 224 denn es heißt: Was soll ich mit diesem Volk machen? (Ex 17,4)  219 Vgl. bBQ 83a. 220 Vgl. bJeb 64a. 221 Vgl. Raschi zu Num 10,36. 222 Vgl. bJeb 63b-64a. 223 Vgl. NumR 12,6. 224 SZ 267,34-35; Raschi zu Num 11,1.

SNum § 85

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie lange noch wird mich dieses Volk verwerfen? (Num 14,11) Dieses böse Volk, das sich weigert, meine Worte zu hören. (Jer 13,10) § 732

Da er sie aber „mein Volk“ nennt: „Mein Volk“ sind immer „die Rechtschaffenen“, denn es heißt: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen. (Ex 7,16) Mein Volk, was habe ich dir angetan? (Mi 6,3) Mein Volk, bedenke doch, welchen Rat [er gab]. (Mi 6,5)

§ 732

Wie die, die sich beklagen (‫)כמתאוננים‬. (Num 11,1) „Die, die sich beklagen“ sind immer die, die murren. Sie suchten einen Anlass, wie sie sich von Gott trennen könnten. Und in diesem Sinn heißt es über Joram, den Sohn Achabs: Nun wisst und seht ihr, dass er eine Gelegenheit (‫ )מתאנה‬gegen mich sucht. (II Reg 5,7) Und ebenso heißt es: Denn er suchte nach einer Gelegenheit (‫ )תואנה‬gegen die Philister. (Jdc 14,4)

(198)

R. Eleazar sagt: / Wie die, die sich beklagen. (Num 11,1) [Das] sind immer die Gierigen. Und ebenso heißt es: Ihr murrtet in euren Zelten. (Dtn 1,27) Sie glichen den Gierigen (‫)כמתלהמים‬. Aber ein Messer kam vom Himmel herab und spaltete ihre Leiber, denn es heißt: Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen (‫)כמתלהמים‬. Und sie gehen herab in die Kammern des Bauches. (Prov 26,22) R. Jehuda sagt: „Die, die sich beklagen“ (‫ )מתאוננים‬sind immer die, die sich selbst betrauern, denn es heißt: Ich habe nichts davon gegessen, als ich in meiner Trauer (‫ )באוני‬war. (Dtn 26,14) Rabbi sagt: Wie die, die sich beklagen. (Num 11,1) [Das] ist „auf üble Weise“ (‫)רע‬. „Auf üble Weise“ ist aber immer Götzendienst, denn es heißt: Denn ihr tatet, was Übel (‫ )הרע‬in den Augen JHWHs ist, indem ihr ihn durch das Werk eurer Hände erzürnt. (Dtn 31,29) Vor den Ohren JHWHs. (Num 11,1)

Behaʼalotkha  

Das lehrt, dass Israel beabsichtigte, [es] den Heiligen hören zu lassen. R. Simeon pflegte zu sagen: Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem, der dem König fluchte. Und wenn der König vorüberging, sagte man zu ihm: Schweig, damit es der König nicht hört! Er sagte zu ihnen: Wer sagt euch [denn], dass ich nichts anderes beabsichtige, als es ihn hören zu lassen? Auch Israel beabsichtigte, [es] Gott hören zu lassen. Und JHWH hörte [es] und sein Zorn entbrannte. (Num 11,1) Der Heilige hörte es und wurde von Zornesglut (‫ )חימה‬gegen sie erfüllt. Und ein Feuer JHWHs entbrannte gegen sie. (Num 11,1) Es kam Feuer vom Himmel herab und fraß sich vorwärts und grub sich in sie hinein, bis dass sie weder zwischen Lebenden, noch zwischen Toten standen und auch nicht zwischen Toten und Lebenden, daher heißt es: Und er stand zwischen den Toten und zwischen den Lebenden. (Num 17,13) Hier aber standen sie weder zwischen Lebenden und Toten, noch zwischen Toten und Lebenden. Aber du weißt nicht, wen das Feuer zuerst verbrannte. Siehe, es heißt: Und es fraß am Ende des Lagers. (Num 11,1) Manche sagen: Jene waren die Proselyten, die ihren Platz am Ende des Lagers bekommen hatten. R. Simeon ben Menasja sagt: 225 Es fraß am Ende (‫ )בקצה‬des Lagers. (Num 11,1) An den Fürsten (‫ )בקצינים‬unter ihnen, an den Großen unter ihnen. Und ebenso heißt es: Und das Volk setzte ihn zum Oberhaupt über sich und zum Führer (‫ )ולקצים‬ein. (Jdc 11,11)

Es war. (Num 11,1) [Das lehrt,] dass sie zu ihrer früheren Verdorbenheit zurückkehrten. Und ebenso heißt es: Es war (‫ )ויהי‬jener Mann groß vor allen Söhnen des Morgenlandes. (Ijob 1,3) Es war (‫)ויהי‬. (Num 11,1)

 225 Vgl. NumR 15,24; Raschi zu Num 11,1.

SZ [267-268]

  Jalkut Schimoni Numeri

„Es war“ [weist] immer auf etwas, was sie zuvor nicht hatten, / [auch] in Bezug auf etwas Gutes. (199)

Und ebenso heißt es: Es war (‫ )ויהי‬ein Mann aus Ramataim. (I Sam 1,1) Es kam Feuer vom Himmel herab und fraß sich vorwärts und grub sich weiter in sie hinein. Und es war kein Unterschied zwischen den Toten und den Lebenden. Es war das Volk wie die, die sich beklagen. (Num 11,1)

Jelamdenu

Seit ihren Tagen hatten sie keine vollendetere Sünde begangen und keinen vollendeteren Schlag gelandet. 226 1

2

3

Hätte die Schrift gesagt: „Es war das Volk, das sich beklagte“, hätte es für sie keine Verzeihung gegeben, vielmehr: Wie die, die sich beklagen. (Num 11,1) Dementsprechend kannst du sagen: Hätten sie 227 gesagt: „Sodom waren wir“, hätte es für sie keine Verzeihung gegeben, vielmehr: Wie Sodom. (Jes 1,9) Hätte sie gesagt „Unreinheit der Menstruierenden“, hätte es für sie keine Verzeihung gegeben, vielmehr: Wie die Unreinheit der Menstruierenden. (Ez 36,17)

4 Hätte sie gesagt, „sie war Witwe“, hätte es für sie keine Verzeihung gegeben. Sie sagt ausschließlich: Wie eine Witwe. (Thr 1,1) 5

Hätte sie gesagt, „Efraim ist eine einfältige Taube“, hätte es für sie keine Verzeihung gegeben, vielmehr: Wie eine einfältige Taube. (Hos 7,11)

6 Hätte sie gesagt „ein beschämter Dieb“, hätte es für sie keine Verzeihung gegeben, vielmehr: Wie ein beschämter Dieb. (Jer 2,26) 7

Hätte sie gesagt, „die, die Grenzen verrücken“, hätte es für sie keine Verzeihung gegeben, vielmehr: Wie die, die Grenzen verrücken. (Hos 5,10)

 226 Vgl. ThrR 1,3; ThrR 2,8-9. 227 Die Bibel ist gemeint.

Behaʼalotkha  

8 Hätte sie gesagt, „mein Erbe ist mir ein Löwe im Wald“, hätte es für sie keine Verzeihung gegeben, vielmehr: Wie ein Löwe. (Jer 12,8) 9 Hätte sie gesagt, „JHWH war ein Feind“, hätte es für sie keine Verzeihung gegeben, vielmehr: Wie ein Feind. (Thr 2,5) Sie hatten keine vollendetere Sünde begangen und keinen vollendeteren Schlag gelandet. Übel vor den Ohren JHWHs. (Num 11,1) Womit ist die Sache vergleichbar? Mit jemandem, der zu einem Goldschmied geht, um für seine Frau Schmuck (κόσμιον) zu fertigen, sie aber geht zu einem Zauberer, um ihm Zaubereien zu machen. Er sagte zu ihr: Meine Tochter, ich gehe, um dir Schmuck zu fertigen, und du gehst, um mir Zaubereien zu fertigen?! Ebenso sagte der Heilige: Ich sage euch ein Lob in eure Ohren, denn es heißt: Und ich lege einen Ring an deine Nase und Reifen an dein Ohr, (Ez 16,12) Und du sagst mir Ärgerliches in die Ohren, denn es heißt: Da streiften sie die goldenen Ringe ab. (Ex 32,3) Übel vor den Ohren JHWHs. (Num 11,1) Zweimal habt ihr mich erzürnt. Was meint ihr, mit euren Ohren [zu hören]? Der das Ohr gepflanzt, sollte er nicht hören? (Ps 94,9) Auch ich, wenn ich nicht, so wie ihr geredet habt, vor meinem Ohr [euch tue]. In dieser Wüste sollen eure Leiber fallen. (Num 14,28-29) Und ich werde zwei Häuser zerstören, die ihr mir bauen werdet, denn es heißt: In mein Ohr [sprach] JHWH der Heerscharen: Wenn nicht viele Häuser zur Öde werden. (Jes 5,9) Warum? Und es ist ihr bitter. (Thr 1,4) Sie bringt Bitterkeit über sich selbst. / Da schrie das Volk zu Mose. (Num 11,2)

SNum § 86

Was konnte Mose ihnen denn nützen? Wäre es nicht vielmehr angemessener gewesen zu sagen: „Da schrie das Volk zu JHWH“? Was lehrt die Bibel [mit]: Da schrie das Volk zu Mose? (Num 11,2)

(200)

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Simeon pflegte zu sagen: Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? 228 Einem König aus Fleisch und Blut, der über seinen Sohn zürnte. Und jener Sohn ging zu dem Freund seines Vaters. Er sagte zu ihm: Geh, und bitte für mich bei meinem Vater! Ebenso gingen die Israeliten zu Mose. Sie sagten zu ihm: Bitte für uns vor dem Heiligen! Man könnte [meinen], dass Mose seine Hand zurückhielt. Die Bibel lehrt: Mose schrie zu JHWH. (Ex 17,4; Num 12,13) Man könnte [meinen], dass der Heilige seine Hand zurückhielt. Die Bibel lehrt: Da versank das Feuer. (Num 11,2) Das Feuer versank an seiner Stelle. Wenn es zum Himmel zurückgekehrt wäre, wären sie am Ende doch zu ihrer Verdorbenheit zurückgekehrt. Wenn es zu einer von den Himmelsrichtungen zurückgekehrt wäre, hätte es die ganze Himmelsrichtung eingehüllt und wäre [noch] weitergegangen. 229 Vielmehr [heißt es]: Da versank das Feuer. (Num 11,2) Das Feuer versank an seiner Stelle. PRE 53

Der Heilige hörte, dass sie seine Glorie verleumdeten, und von seiner Glorie, die ein Feuer ist, ein verzehrendes Feuer, schickte er Feuer gegen sie. Rabbi Jehuda sagt: 230 Jenes Feuer, das zur Erde herabgesunken war, kehrte nicht wieder zu seinem Ort zum Himmel zurück, sondern trat in das Stiftszelt ein. Und bei allen Opfern, die die Israeliten in der Wüste darbrachten, ging jenes Feuer hinaus und verzehrte sie. „Das Feuer kam vom Himmel herab“ steht dort nicht geschrieben, sondern: Da ging ein Feuer hinaus von JHWH und verzehrte auf dem Altar [das Ganzopfer]. (Lev 9,24)

Und dies ist [auch] das Feuer, das hinauszog und die Gemeinschaft des Korach verzehrte: Und ein Feuer ging hinaus von JHWH. (Num 16,35) Und dies ist [auch] das Feuer, das hinauszog und die Söhne Aarons verzehrte, denn es heißt: Da fuhr ein Feuer vor JHWH aus. (Lev 10,2)

 228 Vgl. Raschi zu Num 11,2. 229 Vgl. Raschi zu Num 11,2. 230 Vgl. LevR 7,5.

Behaʼalotkha  

Und kein Mensch scheidet aus der Welt, bis dass [etwas] von diesem Feuer, das auf die Erde herabgesunken ist, über ihn herzieht, denn es heißt: Da sank das Feuer nieder. (Num 11,2) R. Aibo sagte: Mose ging in das Feuer hinein und trat es nieder. Und er ließ es einsinken / wie ein Wollflies, denn es heißt: Da sank das Feuer nieder. (Num 11,2)

Jelamdenu

(201)

Und wegen der Sünde am Sinai kam es gegen sie, denn es heißt: Und zu Mose sagte er: Komm herauf zu JHWH [...] und siebzig Mann von den Ältesten Israels. (Ex 24,1) Und es steht geschrieben: Und sie schauten Gott. (Ex 24,11) Und sie begingen Unzucht [mit] ihren Augen [und wandten sich ab] von der Schechina. 231 Daher behütete sie sie, damit nicht zum Abend Trauer in der Freude um die Tora wäre. Und man nannte jenen Ort „Tabera“. (Num 11,3)

SNum § 86

„Tabera“ (‫ )תבערה‬bedeutet nichts anderes als wenn jemand sagt: „Lass jemandes Feuer an seinem Ort brennen“ (‫)תבער‬. Ebenso sagte Mose zu ihnen: [Wenn] ihr umkehrt, [erfüllt sich], „das Feuer versinkt“. Und wenn nicht, bleibt es weiter an seiner Stelle. Denn das Feuer JHWHs war gegen sie entbrannt. (Num 11,3) Nach dem, was geschehen war, hieß es. 232 Sein Name war aber nicht von Anfang an so. Dementsprechend: Und er nannte als Namen des Ortes: Massa und Meriba (‫)מריבה‬. (Ex 17,7) Man könnte [meinen], sein Name war [von Anfang an] so. Die Bibel lehrt: Wegen des Haders (‫ )ריב‬der Israeliten. (Ex 17,7) Nach dem, was geschehen war, hieß es. Dementsprechend: Und man nannte als Namen des Ortes: „Gräber (‫ )קברות‬des Heißhungers“. (Num 11,34)

Man könnte [meinen], sein Name war von Anfang an so. Die Bibel lehrt:  231 Der Satz ist eine Glosse, er passt nicht als Kommentar zu Ex 24,11 und dem nachfolgenden Satz. 232 SNum § 98.

§ 733

  Jalkut Schimoni Numeri

Denn dort begrub man (‫[ )קברו‬das Volk, das Heißhunger gehabt hatte]. (Num 11,34) Nach dem, was geschehen war, hieß es. Sein Name war aber nicht von Anfang an so. Aber du weißt nicht, wer jene waren, die Israel zur Sünde verleiteten? Siehe, es heißt: Das zusammengerottete Gesindel (‫)האספוף‬, das in seiner Mitte war. (Num 11,4) Das sind die Proselyten, die von überall herbeigekommen waren (‫ )המאוספים‬233. P149F

P

R. Simeon ben Menasja sagt: Das waren die Ältesten, denn es heißt: Versammle (‫ )אספה‬mir [70 Männer von den Ältesten in Israel]. (Num 11,16) Wenn die Ältesten so handelten, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere alle übrigen Menschen. Dementsprechend: 234 Da sahen die Göttersöhne die Menschentöchter. (Gen 6,2) Und was machten die Söhne der Richter? Sie griffen Frauen von der Straße weg und vergewaltigten sie. Wenn die Söhne von Richtern so handelten, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere alle übrigen Menschen. In § 234 [bAr 15a-b]. § 733

Sie bekamen Heißhunger. (Num 11,4) Man könnte [meinen], sie hätten über etwas gemurrt, das sie in ihren Tagen noch nie probiert hatten. Die Bibel lehrt: Sie bekamen Heißhunger. (Num 11,4) Sie murrten über das Manna, das an jedem Tag für sie [vom Himmel] fiel. Sie murrten aber nicht über eine Sache, die sie in ihren Tagen noch nie probiert hatten. Da fingen auch die Israeliten wieder an zu weinen. (Num 11,4) Das lehrt, dass auch die zuerst [Genannten] Israeliten waren. Sie sagten: Wer gibt uns Fleisch zu essen? (Num 11,4)

(202)

Murrten sie etwa, weil sie kein Fleisch hatten? 235 Heißt es denn nicht bereits: Und auch ein großer Tross zog mit ihnen hinaus[, sowohl Kleinvieh, als auch Rinder, eine gewaltige Herde]? (Ex 12,38)

 233 LXX übersetzt ‫ האספסוף‬in Num 11,4 mit προσήλυτοι. 234 GenR 27,5. 235 Vgl. Raschi zu Num 11,4.

Behaʼalotkha  

Man könnte [meinen], sie hätten sie in der Wüste aufgegessen! Die Bibel lehrt über ihren Einzug ins Land Israel: Die Söhne Rubens und die Söhne Gads besaßen eine große Herde. (Num 32,1) Sie suchten vielmehr einen Vorwand, wie sie sich von Gott trennen könnten. Wir erinnern uns des Fischs. (Num 11,5) Rab und Samuel [streiten darüber]. Einer sagt: [Es handelt sich um] Fische. Und einer sagt: [Es handelt sich um] verbotene Verbindungen. Was [ist der Grund]? „Gegessen werden“ ist ein Euphemismus, denn es steht geschrieben: Sie hat gegessen und wischt sich den Mund. (Prov 30,20) Einverstanden, nach dem der sagt, wir haben [hier] verbotene Verbindungen, denn es steht geschrieben: „Umsonst“. Was aber [ist die Bedeutung von] „umsonst“ für den, der sagt, [es handele sich um] Fische? Dass ein Meister sagte: Der Heilige bestellte ihnen kleine Fische in ihre Krüge[, wenn sie Wasser schöpften]. Einverstanden mit dem, der sagt, „Fische“, aber um verbotene Beziehungen hat niemand gebeten. Wir haben das, was geschrieben steht: Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, eine Braut. (Cant 4,12) Was ist vielmehr [der Grund] für den, der sagt „verbotene Beziehungen“? Dass bei ihnen als der Ruf in Bezug auf die Frau eines Mannes gepriesen wird: Er verlässt [sie] nicht. 236 Einverstanden nach dem, der sagt, „verbotene Beziehungen“, denn wir haben [das, was] geschrieben steht: Da hörte Mose das Volk in Familien weinen. (Num 11,10) Wegen seiner Familienangehörigen. Was ist vielmehr [der Grund], für den, der sagte „Fische“? Es weinte für seine Familien. (Num 11,10) Es war das eine und das andere bei ihnen. [Wir erinnern uns] der Gurken und der Melonen. (Num 11,5) R. Ami und R. Issi [streiten darüber]. Der eine sagt: Sie schmeckten jeden Geschmack aller Arten, und nicht [nur] den Geschmack jener fünf [im Vers aufgezählten] Arten.  236 Das Eingerückte fehlt in bJoma 75a.

bJoma 75a

  Jalkut Schimoni Numeri

Und der andere sagte: [Von] allen Arten [von Speisen] schmeckten sie ihre Konsistenz und von jener deren Geschmack und nicht deren Konsistenz. SNum § 87

Wir erinnern uns des Fischs, den wir in Ägypten umsonst aßen. (Num 11,5) Liegt es an der Sache, dass die Ägypter ihnen die Fische umsonst gaben? 237 Heißt es nicht bereits: Und nun geht, arbeitet, aber Stroh wird euch keines gegeben? (Ex 5,18) Wenn man ihnen das Stroh nicht umsonst gegeben hat, soll man ihnen Fische umsonst gegeben haben? Wie deute ich aber „umsonst“? Umsonst hinsichtlich der Gebote. 238 [Wir erinnern uns] der Gurken. (Num 11,5) R. Simeon sagt: Warum wandelte sich das Manna für Israel in alle Dinge, die sie wollten, außer in jene fünf Arten? 239 Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der seinen Sohn einem Lehrer (παιδαγωγός) übergab und er saß da und leitete ihn an. Er sagte zu ihm: Achte darauf, dass er kein schlechtes Essen isst und kein schlechtes Getränk trinkt. Und bei allem murrte der Sohn über seinen Vater und sagte: Nicht, weil er mich liebt, sondern, weil es ihm unerträglich ist, dass man [es] isst. Und die Weisen sagen: Das Manna pflegte sich für die Israeliten in alle Sachen zu verwandeln, die sie wollten. 240 Nur [war es so], dass sie mit ihren Augen nichts anderes als Manna sahen, denn es heißt: Es ist nichts da. Nichts als Manna [sehen] unsere Augen. (Num 11,6) [Sie sagten:] Wir haben von morgens bis abends nichts anderes als Manna. 241

bBer 57b

(203)

/ [Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte: Warum heißen sie „Gurken“ (‫?)קשואים‬ Weil sie für den gesamten Körper schädlich (‫ )קשין‬sind wie Schwerter. Dem ist ja nicht so, es steht doch geschrieben:

 237 Vgl. bJoma 75a; SZ 269,9-270,4; Raschi zu Num 11,5. 238 Vgl. Targum Jeruschalmi I zur Stelle. 239 Fisch, Gurken, Melonen, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch. Vgl. bJoma 75a; SNum § 98. 240 Vgl. tSota 4,3; Raschi zu Num 11,5. 241 Vgl. Raschi zu Num 11,6.

Behaʼalotkha  

Da sprach JHWH zu ihr: Zwei Völker (‫ )גוים‬sind in deinem Leib. (Gen 25,23) Lies nicht „Völker“ (‫)גוים‬, sondern „Große“ (‫)גאים‬. Das sind Antoninus und Rabbi, an deren Tafel Rettich, Lattich und Gurken nie gefehlt haben. Weder im Sommer, noch in der Regenzeit? Da ist kein Problem. Das eine [bezieht sich] auf Große, das andere auf Kleine. Und nun sind wir verdorrt. (Num 11,6)

SNum § 88

Sie sagten: Bald wird das Manna unseren Bauch anschwellen lassen, um uns zu töten. 242

§ 734

Gibt es denn einen Menschen, der das, was er isst, nicht [wieder] ausscheidet? Sie sagten zu R. Simeon: Und wie kannst du aufrechthalten: Und bei deiner Ausrüstung sollst du eine Schaufel haben? (Dtn 23,14) Was die Händler der Völker ihnen verkauften, schieden sie wieder aus. Aber das Manna schieden sie nicht wieder aus, denn es heißt: Speise der Engel (‫ )לחם אבירים‬aß man. (Ps 78,25) Speise, die in den Gliedern (‫ )איברים‬aufgesogen wurde. Es ist nichts da. Nichts als Manna [sehen] unsere Augen. (Num 11,6) Du meinst, wer dies gesagt hat, hat [auch] jenes gesagt? 243 Wer dieses gesagt hat, hat nicht jenes gesagt. Die Israeliten sagten [nur]: Nichts als Manna [sehen] unsere Augen. (Num 11,6) Und der Heilige überzeugte alle Erdbewohner und sprach zu ihnen: Kommt und seht, worüber jene gegen mich murren: Und das Manna war wie Koriandersamen und seine Farbe war wie die Farbe des Bedolachharzes. (Num 11,7) 244 Wie diese Sache, bei der es heißt: Und das Gold jenes Landes ist gut. Dort findet sich das Bedolachharz. (Gen 2,12) 1

Dementsprechend kannst du sagen: 245 Da erkannte Juda [sie] und sprach: Sie ist gerechter als ich. (Gen 38,26)  242 bJoma 75b. Vgl. Mek beschallach 4; MidrPs 78,3. 243 Vgl. tSota 9,2. 244 Vgl. bJoma 75a. 245 tSota 9,3.

§ 734

  Jalkut Schimoni Numeri

Und der Heilige lässt über ihn schreiben: Und er erkannte sie (‫ )לדעתה‬hinfort nicht mehr. (Gen 38,26) § 735

2

Dementsprechend [kannst] du sagen: Als du erschöpft und müde warst. (Dtn 25,18) Über Israel heißt es: Als du erschöpft und müde warst. (Dtn 25,18) Und über Amalek heißt es: Und er fürchtete Gott nicht. (Dtn 25,18)

3

Dementsprechend: 246 Warum zögert sein Wagen zu kommen? (Jdc 5,28) [Das] sagte die Mutter Siseras. Die Klügsten ihrer Fürstinnen antworteten ihr. (Jdc 5,29) Seine Frau sagte: Sicher fanden sie, verteilten sie Beute. (Jdc 5,30) Die Worte, die die Mutter des Sisera sprach, wurden Debora durch den Geist des Heiligen geoffenbart. Sie sagte auch zu ihr: Halte nicht mehr Ausschau nach deinem Sohn Sisera: So werden nun alle deine Feinde zugrunde gehen, JHWH. (Jdc 5,31)

4 Dementsprechend: Wer wird uns aus der Gewalt dieses mächtigen Gottes erretten? (I Sam 4,8) Bis hierher sprachen die Gerechten. Aber die Frevler sagten: Das sind die Götter, die die Ägypter in der Wüste schlugen. (I Sam 4,8) Sie sagten zu ihm 247: Er hatte zehn Plagen, und er brachte sie [alle] über Ägypten. Er hat nun keine weitere Plage mehr. Gott sagte zu ihnen: Ihr sagt, ich hätte keine weitere Plage mehr. Ich werde eine Plage über euch bringen, / wie sie seit Ewigkeit nicht war! (204)

Und es geschah, wenn einer von ihnen sich auf seine Hämorrhoiden (‫ )בטחור‬setzte, kam eine Maus aus dem Abgrund, zog ihm seine Eingeweide heraus und kehrte wieder in den Abgrund zurück. 248 P164F

Und ebenso heißt es: Und die Hand JHWHs lag schwer auf den Philistern 249 und er verheerte sie und schlug sie mit Beulen (‫)בטחורים‬. (I Sam 5,6)

 246 tSota 9,4. 247 Gott ist gemeint. 248 Vgl. I Sam 6,4. 249 BH: denen aus Aschdod.

Behaʼalotkha  

5

Dementsprechend kannst du sagen: 250 Da sagten all die Fürsten und das ganze Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Diesem Manne [gebührt] nicht die Todesstrafe, denn er hat im Namen JHWHs, unseres Gottes, zu uns gesprochen. (Jer 26,16) Was ist es[, was die Bibel dazu] sagt? Da standen Männer von den Ältesten des Volkes 251 auf und sprachen zu der ganzen Versammlung der Gemeinde folgendes: Micha, der Moraschti, weissagte in den Tagen Hiskias [...] Haben ihn etwa Hiskia, der König von Juda, [und ganz Juda] getötet? (Jer 26,18-19)

Bis hierher sprachen die Gerechten. Aber die Frevler sagten: Noch ein Mann pflegte im Namen JHWHs zu weissagen, Uria, der Sohn des Schemaja [...] Und der König Jehojakim und alle seine Helden und alle Fürsten hörten seine Worte. Und der König trachtete danach[, ihn zu töten ...] Da schickte der König Jehojakim Männer nach Ägypten [...] Und sie führten Uria [aus Ägypten und brachten ihn zum König Jehojakim und er erschlug ihn]. (Jer 26,20-23) [Sie sagten:] Wie Uria getötet wurde, so hatte es auch Jeremia verdient, getötet zu werden. Doch die Hand Ahikams, des Sohnes Schafans, war mit Jeremia, dass man ihn nicht in die Hand des Volkes gab, um ihn zu töten. (Jer 26,24) 6 Und ebenso heißt es: 252 So wahr JHWH lebt, bleibe liegen bis zum Morgen. (Rut 3,13) Weil sein böser Trieb dazusitzen pflegte [und] ihn die ganze Nacht quälte und zu ihm sagte: Du bist frei und suchst eine Frau, und sie ist frei und sucht einen Mann. Und du hast gelernt, dass die Frau durch Beischlaf erworben wird. 253 Stehe auf, wohne ihr bei, so wird sie dir zur Frau. Er beschwor aber seinen bösen Trieb und sprach zu ihm: So wahr JHWH lebt, bleibe liegen bis zum Morgen. Auch hier [kannst] du sagen: Es ist nicht da. Nichts als Manna [sehen] unsere Augen. (Num 11,6) Du meinst, wer dies gesagt hat, hat [auch] jenes gesagt? Nein, wer dieses gesagt hat, hat nicht jenes gesagt. Die Israeliten sagten [nur]: Nichts als Manna [sehen] unsere Augen. (Num 11,6)

 250 tSota 9,5. 251 BH: des Landes. 252 RutR 6,4. Vgl. SDtn § 33. 253 Vgl. mQid 1,1; Tan behaʼal 10; TanB behaʼal 19; NumR 15,16.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und Gott überzeugte alle Erdbewohner und sprach zu ihnen: Kommt und seht, worüber jene gegen mich murren: Und das Manna war wie Koriandersamen [und seine Farbe war wie die Farbe des Bedolachharzes]. (Num 11,7) Wie diese Sache, bei der es heißt: Und das Gold jenes Landes ist gut. [Dort findet sich das Bedolachharz]. (Gen 2,12) § 735

Das Volk streifte umher und sammelte es. (Num 11,8) Man könnte [meinen]: Weil sie sich über es grämten, wenn sie es sammelten, hätten sie gemurrt. Die Bibel lehrt: Das Volk streifte umher. (Num 11,8) Man ging hinaus vor die Tür seines Hauses und sammelte Verpflegung (πρόνοος) für sich und Verpflegung für sein Haus. Und danach: Und wenn die Sonne heiß wurde, schmolz es. (Ex 16,21)

bJoma 75b-76a

Und nun sind wir verdorrt. (Num 11,6) Sie sagten: Das Manna wird usw.

Gibt es denn einen Menschen, der [Speise] hineinlässt und nicht hinauslässt?

(205)

R. Simeon ben Jochai fragten seine Schüler: Warum fiel das Manna für Israel nicht einmal im Jahr? Er sagte zu ihnen: Ich sage euch ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König von Fleisch / und Blut, der einen Sohn hatte, dem er seinen Unterhalt einmal im Jahr zuteilte. Er besuchte [daher] seinen Vater nur einmal im Jahr. Er setzte ihm [seine Zuweisung] für jeden Tag fest und er besuchte ihn an jedem Tag. Auch Israel [verhielt sich so]: Wer vier oder fünf Kinder hatte, war besorgt und sagte: Vielleicht fällt morgen kein Manna herab, und es ergibt sich, dass alle vor Hunger sterben. Daher kam es, dass alle ihr Herz auf ihren Vater im Himmel richteten. Eine andere Auslegung: Genug, dass sie es noch warm aßen. Eine andere Erklärung: Weil es eine Last für unterwegs war. R. Tarfon und die Ältesten saßen bereits [einmal] da und beschäftigten sich mit dem Abschnitt über das Manna. In § 260 [bJoma 75b-76a].

Behaʼalotkha  

Und das Manna war wie Koriandersamen. (Num 11,7) Rab Assi sagte: Rund wie ein Korianderkorn und weiß wie eine Perle. Ebenso wird gelehrt: Koriander, der Leinsamen an seinen Stängeln gleicht. Andere sagen: [Koriander (‫])גד‬, das der Haggada (‫ )לאגדה‬gleicht, die das Herz des Menschen wie eine Quelle zu sich zieht. Es wird weiter gelehrt: Dass es den Israeliten verkündete (‫)מגיד‬, ob [ein Kind] ein neun [Monatskind von] dem ersten [Mann] oder ein sieben [Monatskind von] dem späteren [Mann] war. Weiß. (Ex 16,32) Dass es die Sünden Israels weiß macht. R. Jose sagte: Wie der Prophet Israel verkündet, was in Löchern und Spalten war, so verkündete es ihnen auch das Manna. In welcher Weise? Kamen zwei vor Mose zu Gericht, sagte dieser, jener habe seinen Sklaven gestohlen. Jener aber sagte: Du hast ihn mir verkauft! Mose sagte zu ihnen: Zum Morgen ist ein Richtspruch da. (Jer 21,12) Fand sich dann sein Omer 254 im Haus seines ersten Herrn, war erwiesen, dass dieser ihn gestohlen hatte. Und wenn es sich im Haus des zweiten fand, war erwiesen, dass dieser ihn ihm verkauft hatte. Und so, wenn ein Mann und eine Frau vor Mose zu Gericht kamen. Sagte er: Sie hat sich gegen mich vergangen, und sie sagte: Er hat sich gegen mich vergangen, sagte Mose zu ihnen: Zum Morgen ist ein Richtspruch da. (Jer 21,12) Fand sich dann am nächsten Tag ihr Omer im Haus ihres Mannes, war es erwiesen, dass er sich gegen sie vergangen hat. Fand sich ihr Omer im Haus ihres Vaters, war erwiesen, dass sie sich gegen ihn vergangen hatte. Es steht geschrieben: Speise. (Ex 16,4) Und es steht geschrieben: Kuchen. (Num 11,8)

 254 Trockenmaß vgl. Ex 16,36.

bJoma 75a

  Jalkut Schimoni Numeri

Und es steht geschrieben: Und sie mahlten in Mühlen. (Num 11,8) In welcher Weise? Als Speise der Gerechten, als Kuchen den Mittelmäßigen, und für die Frevler [galt]: Und sie mahlten in Mühlen. (Num 11,8) Oder zerstießen es im Mörser. (Num 11,8) Das lehrt, dass für Israel mit dem Manna etwas herabkam, was im Mörser zerstoßen wurde. Und was war das? Kosmetik der Frauen. Und sie kochten es im Topf. (Num 11,8) Das lehrt, dass für Israel mit dem Manna eine Zutat für den Kochtopf herabkam. Und sein Geschmack war wie der Geschmack von fettgebackenem Ölkuchen (‫)לשד השמן‬. (Num 11,8) Lies nicht „Ölkuchen“ (‫ )שד‬255, sondern „Brust“ (‫)שיד‬. Wie eine Brust [die Milch] in verschiedene Farben verwandelt, so verwandelte sich das Manna für sie zu verschiedenen Geschmacksrichtungen. Es gibt welche, die sagen: Es ist eigentlich ein Dämon (‫)שד‬: Wie ein Dämon in einem Kind einen anderen Geschmack hervorbringt, so auch das Manna: Wann immer Israel es aß, ging daraus ein anderer Geschmack hervor. Es steht geschrieben: Und wenn der Tau auf das Lager herabfiel. (Num 11,9) (206)

Und es steht geschrieben: Und das Volk soll hinausgehen und sammeln. (Ex 16,4) Und es steht geschrieben: Das Volk streifte umher und sammelte. (Num 11,8) In welcher Weise? Den Gerechten fiel es auf die Türschwelle ihres Hauses, die Mittelmäßigen aus dem Volk gingen hinaus und sammelten, die Frevler streiften umher und sammelten.

SNum § 89

Das Volk streifte umher. (Num 11,8) Man könnte [meinen]: Weil sie sich über es grämten, wenn sie es sammelten, hätten sie gemurrt. Die Bibel lehrt:  255 Das Lamed wird als Präposition gedeutet. Siehe die Erklärung bei Raschi zu Num 11,8.

Behaʼalotkha  

Das Volk streifte umher. (Num 11,8) Und sie mahlten [es] in Handmühlen. (Num 11,8) Wirklich? Es ist doch niemals in eine Mühle hineingekommen! Vielmehr lehrt das, dass es sich für sie in alles verwandelte, was in einer Mühle gemahlen wird. Oder zerstießen [es] im Mörser. (Num 11,8) Wirklich? Es ist doch niemals in einen Mörser hineingekommen! Vielmehr lehrt das, dass es sich für sie in alles verwandelte, was in einem Mörser zerstoßen wird. Man könnte [meinen], es verwandelte sich für sie nur in diese Dinge allein. Woher [ist zu belegen, dass] du sagt: Die ganzen 40 Jahre, die Israel in der Wüste war, brauchte eine Frau keinerlei Art Wohlgeruch, vielmehr [nahm sie] vom Manna, wenn sie sich parfümierte? Die Bibel lehrt: Oder man zerstieß es. (Num 11,8) Und es heißt: 40 Jahre sind es, die JHWH, dein Gott mit dir ist; es hat dir nichts gefehlt. (Dtn 2,7) Das lehrt, dass ihnen nichts gefehlt hat. Und kochten es im Topfe (‫)בפרור‬. (Num 11,8) Wirklich? Es ist doch niemals in einen Topf (‫ )קדירה‬hineingekommen! Vielmehr lehrt das: Es verwandelte sich für sie in alle Arten, die in einem Topf gekocht werden. 256 Und machten es zu Kuchen. (Num 11,8) Wirklich? Es ist doch niemals in einen Ofen hineingekommen! Vielmehr lehrt das, dass es sich für sie in alles verwandelte, was in einem Ofen gebacken wird. Man könnte [meinen], es verwandelte sich nur in diese [Dinge] allein. Woher [ist zu belegen, auch] das übrige, das vom Feld aufgesammelt wurde? Die Bibel lehrt: Und sie sammelten auf. (Num 11,8) Das gleicht einem Menschen, der sagte: Ich möchte Feigen essen und man ihm gibt; ich möchte Trauben essen, um man ihm gibt. Und es hatte den Geschmack wie Ölgebackenes (‫)לשד השמן‬. (Num 11,8) Es ist die Sprache des Notarikons (νοταρικόν). 257 Anders gesagt: 258 Es dient für drei Ausdrücke: Teig (‫)לייש‬, Öl (‫ )שמן‬und Honig (‫)דבש‬.

 256 Vgl. Mek beschallach 4; Mek jitro 1. 257 Lateinisch „notarius“, der Schnellschreiber, d.h. der in Abkürzungen schreibt.

  Jalkut Schimoni Numeri

So wie Teig mit Öl zubereitet und mit Honig bestrichen wurde, so war die Beschaffenheit des Manna. Und so waren die [Israeliten] wie Fürsten, wenn sie aßen. Eine andere Auslegung: 259 Und es hatte den Geschmack wie Ölgebackenes (‫)לשד השמן‬. (Num 11,8) Wie eine Brust (‫ )הדד הזה‬260 die Hauptsache für ein Kind und alles [andere] für es nebensächlich ist, so war das Manna für die Israeliten die Hauptsache, und alles [andere] war für sie nebensächlich. P176F

P

Eine andere Auslegung: Wie die Brust selbst [dann] einem Kind nicht schadet, wenn es den ganzen Tag von ihr trinkt, so schadete das Manna den Israeliten selbst dann nicht, wenn sie den ganzen Tag davon aßen. Eine andere Auslegung: 261 Wie die Brust [nur] eine Beschaffenheit hat, und [die Milch] sich in vielfacher Weise wandelt, so verwandelte sich das Manna für die Israeliten zu jeder Sache, die sie wollten. 262 Ein Beispiel: Man sagt zu einer Frau: Iss keinen Knoblauch und keine Zwiebeln wegen des Kindes. (207)

Eine andere Auslegung: Wie sich ein Kind, wenn man [es] von der Brust wegnimmt, grämt, so / grämten sich die Israeliten, als sie sich von dem Manna trennen [mussten], denn es heißt: Und das Manna hörte am folgenden Tag auf. (Jos 5,12) Ein Beispiel: Man sagt zu einem Menschen: Warum isst du Gerstenbrot? Er sagt zu ihnen: Weil ich kein Weizenbrot habe. Warum isst du Johannisbrot? Weil ich keinen Feigenkuchen habe. Folglich: Wenn [auch nur] ein wenig von dem in der Hand Israels geblieben wäre, das sie an dem Tage, an dem Mose gestorben war, gesammelt hatten, [und] von dem sie [während] der ganzen 40 Jahre 263 gegessen hatten, hätten sie nicht von dem Ertrag des Landes Kanaan essen wollen. 264

 258 Wörtlich: Eine andere Auslegung. 259 tSota 4,3. 260 Vgl. Tan schmot 25; TanB beschallach 22; bBer 3a; bSota 30b. 261 bJoma 75a. 262 Vgl. SNum § 87. 263 SNum: Tage. 264 Vgl. tSota 11,2.

Behaʼalotkha  

Und wenn der Tau (‫ )הטל‬nachts auf das Lager herabfiel. (Num 11,9) Das lehrt, dass es auf die Schwellen (‫ )איסקופים‬und Türpfosten herabfiel. Man könnte meinen, sie hätten es beschmutzt und angefeuchtet essen müssen. Die Bibel lehrt: Und siehe, auf dem Wüsten[grund] war etwas Feines, Schuppiges. (Ex 16,14) [Etwas] wie Reif kam zuerst herab und wurde zu einer Art Teller (‫א‬-‫טל‬-‫ )אסקו‬auf der Erde. Und darauf fiel das Manna herab, und davon sammelten die Israeliten [es] auf und aßen [es]. Siehe, [dies lag] darunter. Aber oben darauf, könnte man [meinen], hätten Kriechtiere und Fliegen liegen [können]. Die Bibel lehrt: Und wenn die Tauschicht sich erhob[ und darüber lagerte]. (Ex 16,14) Das lehrt, dass es dalag, als ob es in einer Kiste (‫וסקמא‬-‫דל‬, γλωσσόκομον) liegen würde. Und sie lasen die „Höre [Israel]-Lesung“ und beteten. Und [dann] ging man vor die Türe seines Hauses und sammelte die Verpflegung (πρόνοος) für sich und die Verpflegung für sein Haus ein. Und danach: Und wenn die Sonne heiß wurde, schmolz es. (Ex 16,21) R. Simeon sagt: 265 Warum fiel das Manna nicht in einem Mal für Israel herab? Usw. [bPes 8b].

Dementsprechend sagte R. Dostai, Sohn Jannais 266: Warum hat der Heilige nicht in Jerusalem warme Quellen geschaffen wie die warmen Quellen von Tiberias? Damit nicht jemand zu seinem Gefährten sagt: Lass uns gehen und nach Jerusalem hinaufziehen! Siehe, wenn wir nur um eines Bades willen hinaufziehen, ist es uns [Grund] genug. Und das wäre ein Hinaufziehen, dass nicht um seiner selbst [geschähe]. Mose hörte das Volk über seine Familien weinen. (Num 11,10) R. Nehorai pflegte zu sagen: Das lehrt, dass sie sich grämten, als Mose ihnen befahl, sich von den zum Beischlaf Verbotenen zu trennen. 267

 265 bJoma 76a. 266 SNum: Joses. Vgl. bPes 8b. 267 Vgl. bSchab 130a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Das lehrt, dass ein Mann sich seine Schwester oder die Schwester seiner Mutter antraute. Und als er ihnen befahl, sich von den zum Beischlaf Verbotenen zu trennen, grämten sie sich. 268 Über seine Familien weinen. (Num 11,10) Weil ihr Herz durch Sünde überheblich geworden war, verbanden sich die Familien untereinander. Und sie sagten die Sache öffentlich. Jeder am Eingang seines Zeltes. (Num 11,10) Das lehrt, dass man auf Mose zu warten pflegte, bis er aus der Türe des Lehrhauses herauskam. Und sie pflegten dazusitzen und zu murren[, wenn Mose zu lange im Lehrhaus blieb]. bSchab 130a

(208)

ThrR 1,23

R. Simeon ben Gamaliel sagt: Jedes Gebot, das die Israeliten für sich mit Freude angenommen haben, wie die Beschneidung, denn es steht geschrieben: Ich freue mich über dein Wort, (Ps 119,162) üben sie noch jetzt mit Freude aus. Und jedes Gebot, dass sie für sich in Streit angenommen haben, wie [das Gebot über] verbotene Verbindungen, denn es steht geschrieben: Und Mose hörte das Volk über seine Familien weinen, (Num 11,10) über seine Familienangelegenheiten, üben sie noch jetzt unter Streit aus. Denn es gibt keinen Ehevertrag, ohne dass man darüber einen Handel ausficht. An zwei Stellen weinten sie aus Albernheit, denn es heißt: Da hörte Mose das Volk weinen nach seinen Familien (Num 11,10) Und dieses: Da schrie die ganze Gemeinde laut auf, da weinte das Volk nachts. (Num 14,1) Um des Weinens willen. Ein wirkliches Weinen [weinten sie] einmal in Rama: Eine Stimme wird in Rama gehört, (Jer 31,15) und einmal in Babel: An den Flüssen Babels, dort saßen auch wir und weinten. (Ps 137,1) Die Rabbinen sagen: Wegen des Verdienstes um jenes Weinen lässt sie der Heilige einst zurückkehren, denn es heißt: So spricht JHWH: Halte deine Stimme zurück vom Weinen. (Jer 31,16)

SNum § 91

Und Mose sprach zu JHWH: Warum lässt du [es] deinem Knecht böse ergehen. (Num 11,11)

 268 Vgl. Tan behaʼal 16; TanB behaʼal 27; bJoma 75a; Raschi zu Num 11,10.

Behaʼalotkha  

Hier [schätzte] der Heilige [das Vergehen] niedriger und Mose [schätzte es] höher ein. Aber bei der Geschichte mit dem goldenen Kalb [schätzte] der Heilige [es] höher und Mose niedriger ein. 269 Bin ich mit diesem Volk schwanger gewesen? (Num 11,12) Und wo sprach er so zu ihm? Als er zu ihm sagte: Und nun, geh, und führe das Volk. (Ex 32,34) Noch hängt die Sache an dir. 270 Und ebenso heißt es: Und JHWH sprach zu Mose und Aaron und entbot sie an die Israeliten. (Ex 6,13) Er sagte zu ihnen: Ihr sollt wissen, meine Kinder sind aufsässig und lästig. Nur unter der Bedingung, dass ihr es auf euch nehmt, wenn sie euch fluchen, und wenn sie euch mit Steinen bewerfen[, sollt ihr die Aufgabe annehmen]. Wo soll mir Fleisch her[kommen]? (Num 11,13) [Kann] denn einer oder zwei [Menschen] sie ertragen? [Es heißt ja weiter:] Ich allein kann es nicht. Wenn du mich so behandeln willst[, dann töte mich doch gleich]! (Num 11,14-15) Weil der Heilige Mose die Reihe der Strafen sehen ließ, die über sie kommen sollten. R. Simeon pflegte zu sagen: Ein Gleichnis über einen, der mit seinen Söhnen hinausging, um getötet zu werden. Er sagte zu dem Scharfrichter (σπεκουλάτωρ): Töte mich, bevor du meine Söhne tötest. Nicht wie es bei Zedekia heißt: Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias / vor seinen Augen schlachten. (Jer

(209)

52,10)

Und die Augen Zedekia blendete er. (Jer 52,11) Ebenso sprach Mose vor dem Heiligen: Mein Herr, wenn du mich so behandeln willst, dann töte mich doch gleich! (Num 11,15) Es ist ja besser für mich, mich zuerst zu töten, damit ich die Strafen nicht sehe, die über sie kommen werden. Wenn du mich so behandeln willst, dann töte (‫ )הרוג‬mich doch gleich! (Num 11,15) Mose sprach vor dem Heiligen: Herr der Welt, wenn ich sie 271 ihnen nicht gebe, bringen sie mich um. Und wenn ich sprechen werde, wie es ihnen entspricht, bringst du

 269 Mek beschallach 6. 270 Vgl. SDtn § 312. 271 Tiere, die man essen kann.

MidrPs 23,3

  Jalkut Schimoni Numeri

mich um. Von hier und von dort bin ich ein Erschlagener (‫)הרוג‬. [Ich] erbitte daher von dir, erschlage du [mich], denn es heißt: Bringe mich, den Erschlagenen, doch um. (Num 11,15) Sogleich brach der Zorn des Heiligen aus. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Mose: Gib meinen Kindern Fleisch! Er sprach vor ihm: Herr der Welt, woher [soll] mir Fleisch [kommen]? Er sagte zu ihm: Hattest du keine Frösche in Ägypten?! Hattest du keine Maden in Ägypten?! An solch allem warst du reich. Er sprach vor ihm: Herr der Welt, war es nicht von dir, was ich hatte?! Er sagte zu ihm: In Ägypten hatte ich es, und hier sollte ich es nicht haben? Ist die Hand JHWHs zu kurz?! (Num 11,23) SNum § 84

„Dass ich ihr Unglück nicht ansehe“ 272, hätte er sagen sollen, vielmehr umschreibt die Schrift. 273

§ 736

Und ebenso heißt es: 274 Jeder, der euch antastet, [bei dem ist es, als] würde er seinen Augapfel antasten. (Sach 2,12)

R. Jehuda sagt: Es heißt nicht „einen Augapfel“, sondern „seinen Augapfel“. Sozusagen: Über das, was droben ist, [wollte] die Schrift sprechen. [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt. Dementsprechend kannst du sagen: Warum hast du mich dir zum Anstoß hingestellt, so dass ich mir selbst zur Last bin? (Ijob 7,20)

[Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt. Dementsprechend kannst du sagen: Und sieh sie an, wie sie den Zweig an ihre Nase halten. (Ez 8,17) [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt. Dementsprechend: Bist du nicht von Urzeit her mein Gott, und wir sterben nicht? (Hab 1,12) [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt. Dementsprechend: Und vertauschen ihre Ehre. (Ps 106,20) [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt.

 272 Vgl. Num 11,15. 273 Vgl. Raschi zu Num 11,15. Der Satz fehlt in SNum § 84. 274 Vgl. SDtn § 313; ARN B 44.

Behaʼalotkha  

Dementsprechend: Bei ihrem Austritt aus dem Leib ihrer Mutter. (Num 12,12) [Aber es ist] vielmehr [so], dass sie umschreibt. Auch hier: „Dass ich ihr Unglück nicht ansehe“ 275, vielmehr umschreibt die Schrift. Versammle mir 70 Männer. (Num 11,16) In § 104 [bJoma 28b], § 170 [SNum § 92], § 364 [SNum § 92].

In der Stunde, in der der Heilige zu Mose sagte: 276 Versammle mir 70 Männer, (Num 11,16) sagte Mose: Wie soll ich es machen, [sie] aus jedem Stamm herbeizubringen? Wenn ich jeweils fünf aus jedem Stamm bringe, ist ihre Gesamtzahl nicht siebzig. Und wenn ich sechs aus jedem Stamm bringe und aus zwei Stämmen nur je fünf, bringe ich Eifersucht unter die Stämme. Was machte Mose? Er nahm siebzig Zettel (πιττάκιον) / und schrieb auf sie „Ältester“, und er nahm weitere siebzig leere Zettel, schüttete sie [ineinander] und gab sie in eine Urne (κάλπη) und sagte zu ihnen: Kommt und nehmt euren Zettel. Jeder, der einen Zettel zog, auf dem „Ältester“ geschrieben stand, wusste, dass er zum Ältesten ernannt ward.

TanB behaʼal 22

(210)

R. Nechemja sagte: 277 Noch gibt es eine Auseinandersetzung über die Sache, denn man hätte zu ihm sagen können: Wo ist der Zettel, auf dem „Ältester“ geschrieben steht? Wenn er dort gewesen wäre, wäre er in meine Hand gelangt. Wie also machte er es für sie? R. Nechemja sagte: Er nahm 72 [beschriebene] Zettel, und 72 [leere Zettel], schüttete sie [ineinander] und gab sie in eine Urne und sagte zu ihnen: Kommt und nehmt euren Zettel. Und wenn ein Zettel in seine Hand gelangte, auf dem „Ältester“ geschrieben stand, wusste er, dass er zum Ältesten ernannt ward. Und wenn ein leerer in seine Hand gelangte, wusste er, dass er nicht ernannt war. So wurden die Ältesten ernannt. Und woher waren die ersten [Ältesten], die sie in Ägypten hatten, 278 denn es heißt: Geh und versammle die Ältesten Israels? (Ex 3,16) Und als Mose hinaufstieg, um die Tora zu empfangen, waren sie bei ihm, denn es heißt:  275 Vgl. Num 11,15. 276 Tan behaʼal 12; bSanh 17a; NumR 15,19. 277 Vgl. bSanh 17a; jSanh 1,4. 278 Vgl. Tan behaʼal 14; NumR 15,21.

TanB behaʼal 24

  Jalkut Schimoni Numeri

Da stiegen Mose und Aaron hinauf[, Nadab und Abihu] und die siebzig Ältesten Israels. (Ex 24,9) Und es steht geschrieben: Und zu den Ältesten sagte er: Bleibt ihr [hier]. (Ex 24,14) Nachdem aber sein Herabkommen sich verzögert hatte, denn es heißt: Als das Volk sah, dass Mose zögerte, (Ex 24,1) versammelte sich das gesamte Volk bei den Ältesten. Es sagte zu ihnen: Mose hat mit uns vereinbart, dass er nach vierzig Tagen herabsteigen werde, und siehe, es sind sechs Stunden später und wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist. Auf, mache uns einen Gott! (Ex 24,1) Sie sagte zu ihnen: Warum seid ihr über jemanden zornig, der euch all [jene] Zeichen und Wunder getan hat? Sie standen gegen sie auf und töteten sie. Da Hur mit gewichtigen Worten gegen sie stand, standen sie [auch] gegen ihn auf und töteten ihn. 279 Und so sagte es Jeremia: Auch an deinen Säumen findet sich Blut von unschuldigen armen Personen. Nicht in dem Einbruch fand ich sie, sondern auf all diesen Plätzen. (Jer 2,34) Weil dies dein Gott ist, Israel. (Ex 34,4) Nach einiger Zeit, als der Heilige ihnen verziehen hatte, sagte er zu Mose: Versammle mir 70 Männer, (Num 11,16) an Stelle jener, die getötet worden sind wegen der Heiligung meines Namens. TanB behaʼal 27

(211)

Eine andere Auslegung zu: Sie beklagten sich. (Num 11,1) Sie wurden verbrannt wie beim Verbrennen von Nadab und Abihu, 280 denn auch sie waren leichtsinnig, / als sie auf den Berg Sinai hinaufstiegen, denn es heißt: Und sie schauten Gott und aßen und tranken. (Ex 24,11) Wie ein Sklave, der seinen Herrn zu bedienen pflegt. Und [als] dessen Brot in seiner Hand war, biss er davon ab. Ebenso leichtsinnig waren sie, als sie aßen und tranken, und sie hätten es an jenem Tag verdient gehabt, verbrannt zu werden. Weil aber das Geben der Tora vor dem Heiligen beliebt war, wollte er bei ihnen kein Unheil anrichten und an jenem Tag eine Spaltung unter ihnen erwirken. Dies ist es, was die Schrift sagt: Gegen die Vornehmen Israels streckte er seine Hand aber nicht aus. (Ex 24,11)

 279 Vgl. LevR 10,3. 280 Vgl. Tan behaʼal 16; NumR 15,24; Raschi zu Num 11,16.

Behaʼalotkha  

Aus der allgemeinen [Formulierung ist zu entnehmen], dass sie es verdient hätten, wenn Hand an sie gelegt worden wäre. Aber später wurden Nadab und Abihu verbrannt, weil sie in das Stiftszelt hineingegangen waren. Und die Ältesten wurden verbrannt, weil sie Verlangen hatten, denn es heißt: Und das Gesindel [unter ihnen hatte ein Verlangen]. (Num 11,4) „Gesindel“ (‫ )אספסוף‬ist nichts anderes als „Sanhedrin“ (συνέδριον), denn es heißt: Versammle (‫ )אספה‬mir [70 Mann]. (Num 11,16) Und es steht geschrieben: [Und das Feuer JHWHs loderte auf gegen sie] und fraß das Ende (‫ )קץ‬des Lagers. (Num 11,1)

Unter den Fürsten (‫ )קיצים‬im Lager. Und es steht geschrieben: Da verbrannte Feuer ihre Gemeinschaft (‫)בעדתם‬. (Ps 106,18) „Gemeinschaft“ ist nichts anderes als „Sanhedrin“ (συνέδριον), denn es heißt: Es war, wenn vor den Augen der Gemeinde (‫)העדה‬. (Num 15,24) Und es steht geschrieben: [Wenn] die ganze Gemeinde Israels sich vergeht. (Lev 4,13) Mose sagte: In der Vergangenheit war jemand bei mir, der die Last Israels mittrug, und nun bin ich allein, denn es heißt: Ich vermag [es] nicht allein. (Num 11,14) Der Heilige sagte zu ihm: Versammle mir [siebzig Älteste]. (Num 11,16) Ich werde herabkommen und ich werde reden. (Num 11,17) Um dich wissen zu lassen, dass der Tag, an dem die Ältesten eingesetzt wurden, vor dem Heiligen so beliebt war wie der Tag, an dem die Tora gegeben wurde, 281 denn es heißt: Am dritten Tag wird JHWH herabsteigen. (Ex 19,11) Und hier steht geschrieben: Ich werde herabkommen. (Num 11,17) Womit ist die Sache vergleichbar? Mit einem König, der einen Garten hatte und in ihm einen Wächter mietete, um ihm Lohn für die Bewachung zu geben, dass er ihm den Garten bewache. Nach einiger Zeit sagte der Wächter zu ihm: Ich kann das Ganze nicht allein bewachen, aber gib mir andere [hinzu], die [ihn] mit mir bewachen.  281 Vgl. NumR 15,25.

TanB behaʼal 28

  Jalkut Schimoni Numeri

Der König sagte zu ihm: Dir habe ich den gesamten Garten zu seiner Überwachung gegeben, und ich habe dir all den Lohn für seine Bewachung gegeben. Und nun sagst du mir: Bring andere [herbei], dass sie mit mir bewachen?! Siehe, ich bringe andere [herbei], dass sie mir dir bewachen, aber du sollst wissen, dass ich ihnen keinen Lohn für die Bewachung von mir aus geben werde, sondern von deinem Lohn, den ich dir gegeben habe. Ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu Mose: Ich habe in dich Verstand und Einsicht gegeben, dass du meine Kinder versorgst (πρόνοος) und du hast dich an jenen Großen gewendet, nun nehmen sie [ihren Lohn] von deinem, denn es heißt: Und von dem Geist, der auf dir ruht, werde ich nehmen. (Num 11,17) Dennoch hatte Mose an nichts Mangel. Wisse, nach 40 Jahren sagte er zu Mose: Nimm dir Josua, den Sohn Nuns. (Num 27,18) Und lege von deiner Hoheit auf ihn. (Num 27,20) Und es steht geschrieben: Josua, der Sohn Nuns, war erfüllt vom Geist der Weisheit. (Dtn 24,9) Warum? Denn Mose hatte ihm [die Hände] aufgelegt. (Dtn 24,9) Der Heilige sagte: In dieser Welt weissagen einzelne, aber in der kommenden Welt werden alle Israeliten Propheten sein, denn es heißt: Und nach solchem wird [es] geschehen: Ich werde meinen Geist über alles Fleisch ausgießen. (Joel 3,1) Jelamdenu

Versammle mir 70 Männer. (Num 11,16)

(212)

Entsprechend der 70 guten Tage, die ihnen der Heilige gegeben hatte. Und diese sind sie: Die 7 Tage von Pesach und die 8 Tage des Laubhüttenfestes, der Neujahrstag, der Versöhnungstag, das Wochenfest und die 52 Schabbattage, siehe, sie ergeben [zusammen] 70. 282 Eine andere Auslegung: Entsprechend der 70 Personen, die nach Ägypten hinabgingen. Eine andere Auslegung: Ein Gleichnis über einen König, der einen Sohn hatte, für den er einen Lehrer (παιδαγωγός) anstellte und er wurde von ihm zur Schule (σχολή) gebracht. Und er pflegte für ihn Essen und Trinken kommen zu lassen. Nachdem der Junge groß war, begann der Lehrer, sich bei seinem Vater zu beschweren. Er sagte zu ihm: Ich kann bei der Last deines Sohnes nicht allein bestehen, stelle mir jemand anderen! Der  282 Vgl. NumR 14,12.

Behaʼalotkha  

König sagte zu ihm: Ich hatte dich gebeten [meinen Sohn zu erziehen und es] dir so befohlen. Du aber bist grässlich zu mir gewesen, weil du ihn [trotz deiner Unfähigkeit] großgezogen hast. Und nun, da du mir den Grund gegeben hast, geh, mach [es] richtig! Jener Sohn ist Israel, denn es heißt: Ihr seid Kinder JHWHs. (Dtn 14,1) Der Lehrer ist Mose, denn es heißt: Wie eine Amme ein Kind trägt. (Num 11,12) Und Mose war verpflichtet, sie zu ernähren, denn es heißt. Siehe, ich will euch Speise regnen lassen. (Ex 16,4) Und er war auch verpflichtet, ihnen zu trinken zu geben: Brunnen, steige auf. (Num 21,17) Und er warnte sie in Bezug auf die Gebote und die Tora. Und später sagte er zu ihnen: Ich vermag es alleine nicht. (Num 11,14) Versammle mir 70 Männer. (Num 11,16) Mose sagte: Wie soll ich vorgehen? Wenn ich fünf aus jedem Stamm auswähle, ergibt sich, dass [mindestens] fünf fehlen. 283 Sechs aus jedem Stamm, dann ergibt sich, dass zwei zu viel sind. Was machte er? Er brachte sechs aus jedem Stamm und vier von den Leviten. Er sagte: Ich weiß, dass der Stamm Levi demütig ist und [es] von mir annimmt. 284 Aus dem Stamm Ruben ließ er Hanoch, Karmi, Philo, Elijab, Nemuel, Sechor aufstehen. Aus dem Stamm Simeon: Jamin, Jachin und Zohar, Ehud, Saul und Nimri. Aus dem Stamm Levi: Amram, Hananja, Natanael, Savva, Sohn Sitris und Mose / an ihrer Seite. Aus dem Stamm Jehuda: Serah, Dan, Jonadab, Bezalel, Siftiah und Nahschon. Aus dem Stamm Issachar: Zohar, Isa, Jigael, Palti, Otniel und Hagit. Aus dem Stamm Sebulon:  283 Vgl. TanB behaʼal 22; bSanh 17a. Siehe Amos Geula, “On the Study of Midrash Yelammedenu: A Reexamination of an Attribution in „Yalkut Shimʼoni“ and ist Source” (hebr.). Tarbiz 74 (2005), 221-260. 284 Vgl. GenR 6,7; Machsor Vitry, S. 388 im Namen von Rab Nissim Gaon.

(213)

  Jalkut Schimoni Numeri

Sered, Elon, Sodi, Oholiba, Elijahu, Nafschi. Aus dem Stamm Benjamin: Sanoab, Kislon, Elidad, Ahitob, Ahiel, Matanja. Aus dem Stamm Efraim: Jair, Jaeser, Malkiel, Adorenam, Ahiram und Sechor. Aus dem Stamm Dan: Gedalia, Ahinoam, Ahieser, Daniel und Sari[el]. Aus dem Stamm Naftali: Eliohanan, Eljakim, Elischma, Symmachos, Sabdi und Jochanan. Aus dem Stamm Gad: Hegi, Serahi, Schuni, Keni, Matitjahu und Sebadjahu. Und aus dem Stamm Ascher: Paschor, Schilomi, Samuel, Schalum, Schochnihu, Ahihu. Siehe, das sind 71 Älteste. Und wir haben sie aufgeschrieben gemäß der Angaben von Rab Samuel, Bruder von Pinhas und Mirjam, ihr Angedenken zum Guten. Und er lehrte sie in der Akademie von Moza, Rabbana Chaninai Kahana, Oberhaupt der Jeschivat Gaon.

Eine andere Überlieferungsreihe: Aus Ruben: Hanoch, Paloa, Hezron, Karmi, Sechor und Nemuel. Aus Simeon: Jamin, Ohab, Jachin, Zohar, Schoel und Namri. Aus Levi: Omri, Satuel, Hananja, Satri und Mose an ihrer Seite. Aus Juda: Serah, Jaʼaroch, Jonadab, Bezalel, Schaftija und Nahschon. Aus Issachar: Zeʼir, Jakon, Jigael, Paliel, Otniel und Honi. Aus Zebulon: Sered, Elon, Sodi, Mehalalel, Elijahu, Namschi. Aus Benjamin: Selnab, Kislon, Eldad, Medad, Ahitob, Matnija. Aus Dan: Buki und Jagli, Ahinoam, Ahieser, Zuri und Hananel. Aus Naftali: Elischma, Symmachos, Sabdi, Johanan, Elhanan, Eljakim. Aus Gad: Honi, Serahi, Kenan, Mattitjahu, Sebadjahu und Schuni. Aus Ascher: Pahschor, Schlomi, Hananel, Schalum, Ahihu, Schochnihu. Aus Josef: Jair, Joeser, Paltiel, Adonja, Rom und Machir. bSanh 2a

DER GROßE SANHEDRIN HATTE 71 UND DER KLEINE 23 [MITGLIEDER]. 285

bSanh 16b-17a

Der große Sanhedrin hatte 71 und der kleine hatte 23 [Mitglieder].

(214)

 285 mSanh 1,6.

Behaʼalotkha  

Woher ist für den großen [Sanhedrin] zu belegen, dass er aus 71 [Mitgliedern] besteht? Weil es heißt: Versammle mir siebzig Älteste, (Num 11,16) und Mose an ihrer Seite, siehe, das sind 71. R. Jehuda sagt: 70. Was ist der Grund unserer Lehrer, dass sie sagen: Und Mose war an ihrer Seite? Weil die Schrift sagt: Und stelle sie dort mit dir auf. (Num 11,16) „Mit dir“ [meint]: Du mit ihnen. Und R. Jehuda [legt aus]: „Mit dir“ [meint]: Wegen der Schechina. Und die Rabbanan? Ein Vers sagt: Sie sollen mit dir die Last des Volkes tragen. (Num 11,17) Du mit ihnen. Und R. Jehuda? „Mit dir“ [meint]: Die dir gleichen. Und die Rabbanan? Sie entnehmen sie aus: Du wirst dich entlasten und sie werden mit dir tragen. (Ex 18,22) Und sie folgern den großen Sanhedrin aus dem kleinen. Es gibt [jemanden], der ist geeignet, Vermögensrecht zu richten, und der nicht geeignet ist, Kapitalstrafrecht zu richten: Ein Proselyt und jemand, der aus einer rabbinisch nicht erlaubten Verbindung entstammt, denn ein Schriftvers sagt: Und stelle sie dort mit dir auf. (Num 11,16) Die dir gleichen. Und vielleicht galt dort „wegen der Schechina“. Ein Vers sagt: Sie sollen mit dir tragen. (Num 11,17) „Mit dir“ [meint]: Die dir gleichen.

bSanh 36b

Da sprach JHWH zu Mose: Versammle mir. (Num 11,16)

SNum § 92

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Ich allein vermag nicht[, dieses Volk zu tragen]. (Num 11,14) Der Heilige sprach zu ihm: Was du erbeten hast, habe ich dir geben. Versammle mir. (Num 11,16) Damit der Sanhedrin auf meinen Namen [hin] bestehe.

  Jalkut Schimoni Numeri

Denn an jeder Stelle, an der es „mir“ heißt, siehe, dies bleibt für alle Ewigkeit bestehen. 286 In § 364 [SNum § 92].

70 [Männer]. (Num 11,16) Damit der [große] Sanhedrin aus 70 [Mitglieder] bestehe. 287 70 Männer. (Num 11,16) Dass sie in Besitz von Weisheit und Stärke und kompetent im Urteilsprechen seien. 288 Von den Ältesten Israels. (Num 11,16) Nicht [nur] an einer Stelle oder an zwei [Stellen] erteilte Gott den Ältesten Ehre. Usw. [oben in § 170, SNum § 92].

Von denen du weißt, dass sie die Ältesten des Volkes sind. (Num 11,16) Du musst wissen, ob sie vor dem Volk auserwählt sind. 289 Die Ältesten des Volkes. (Num 11,16) Das lehrt, dass niemand im unteren Lehrhaus sitzen darf, wenn er auch im oberen Lehrhaus sitzt. 290 Außer, wenn die Leute andere loben und sagen: Jener ist tauglich, ein Frommer, und es ziemt sich [für ihn], ein Weiser zu sein. Und seine Aufseher. (Num 11,16) Wie [dort,] wo es heißt: Da sahen sich die Aufseher der Israeliten in übler Lage. (Ex 5,19) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Da sie sich mit ihnen in jener Not der Ägypter sahen und dabei standen, sollen sie kommen und sich hier mit ihnen in Erleichterung sehen. Steht geschrieben in § 163 [TanB behaʼal 23].

 286 LevR 2,2. 287 Vgl. mSanh 1,6; bSanh 16b. 288 In SNum: ‫ פסיפים‬aus ‫ פסיפום‬von ψῆφος abzuleiten, das auch Urteil, Richterspruch bedeuten kann. Hier verstümmelt zu ‫כשפים‬. 289 Vgl. Dtn 33,3. 290 Vgl. SDtn § 13.

Behaʼalotkha  

Und nimm sie mit dir zum Stiftszelt. (Num 11,16) Er sagte zu ihm: Nimm sie durch deine Worte [gefangen]. 291 Sage ihnen zuerst Worte des Lobes: Glücklich seid ihr, dass ihr eingesetzt worden seid. Und [dann] setze noch einmal an und sage ihnen Worte der Herabsetzung: Ihr sollt wissen, dass sie lästig / und widerspenstig sind. Daher, [nur] unter der Bedingung, dass ihr es auf euch nehmt, wenn sie euch fluchen, und wenn sie euch mit Steinen bewerfen[, sollt ihr die Aufgabe annehmen]. 292 Wie ich dir eine Bedingung gestellt habe, besteht eine Bedingung für sie. Und sie sollen dort mit dir hintreten. (Num 11,16) Lass sie mit dir ans Stiftszelt herangehen, damit alle Israeliten mit ihnen in Scheu, Furcht und Ehrerbietung umgehen, so wie sie mit dir umgehen, und damit sie sagen: Jene sind geliebt, denn sie gehen mit Mose hinein, um die Rede aus dem Mund des Heiligen zu hören. Dann will ich herabkommen. (Num 11,17) Dies ist eines von zehn Herabkommen [Gottes], die in der Tora beschrieben sind. 293 Ich will mit dir reden. (Num 11,17) Und nicht mit ihnen. Ich werde von dem Geist, der auf dir ruht, nehmen und auf sie legen. (Num 11,17) Womit ist Mose in dieser Stunde vergleichbar? Einem Licht, das auf einen Leuchter gesetzt ist, und von dem man viele Lichter anzündet, ohne dass sein Licht im Geringsten vermindert würde. So wurde auch die Weisheit Moses nicht im Geringsten vermindert. Sie sollen mit dir an der Last des Volkes tragen. (Num 11,17) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Wie soll ich allein [eure Bürde und eure Last und euren Hader] tragen? (Dtn 1,12) Der Heilige sagte zu ihm: Sie sollen mit dir tragen. (Num 11,17) Und zum Volke sprich: Heiligt euch (‫)התקדשו‬. (Num 11,18) „Heiligt euch“ [bedeutet] nichts anderes als „macht euch auf Strafen gefasst“ (‫)התקינו‬. 294 P120F

P

 291 Vgl. SDtn § 15; Mek beschallach 1; SNum § 141; SZ 271; GenR 16,4; GenR 45,3; NumR 16,1. 292 SNum § 91. 293 Mek jitro 3. Vgl. PRE 14; ARN A 34; ARN B 37; GenR 38,9; GenR 49,6; Tan behaʼal 12; TanB behaʼal 22; NumR 13,20; NumR 15,19; Raschi zu Num 10,17.

(215)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: [Reiße sie fort (‫ )התיקם‬wie Schafe zum Schächten und] heilige sie (‫ )הקדישם‬auf den Todestag. (Jer 12,3) Und es heißt: Heiligt (‫ )קדשו‬ein Fasten, beruft eine Festversammlung. (Joel 2,15) Und es heißt: Ich heilige (‫ )וקדשתי‬Verderber gegen dich, den Mann und seine Waffe. (Jer 22,7) Bei den Frevlern 295 heißt es: Einen vollen Monat lang, (Num 11,19) in dem sie sich auf ihren Betten entleerten, und danach ging ihre Seele [aus ihnen] hinaus. 296 Bei den Rechtschaffenen, wie heißt es da? Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen. (Num 11,33) Sobald er es in seinen Mund gesteckt hatte[, starb er]. Er kam nicht mehr dazu, es zu kauen, [da] zuvor seine Seele aus ihm herausging. 297 Und es euch zum Ekel wird. (Num 11,20) Dass ihr es schneller wegschafft, als ihr es angeschafft habt. Weil ihr JHWH, der in eurer Mitte ist, verworfen habt. (Num 11,20) Der Heilige sagte zu Israel: Wer gab euch den Anlass, dass ihr in jene Dinge hineingeraten seid? Ich habe doch meine Schechina unter euch wohnen lassen. Hätte ich meine Schechina von euch weggenommen, wäret ihr dann nicht in solche Dinge geraten? 298 SZ [272]

(216) bMeg 5a

Man sagte dieses Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, dessen Söhne und Knechte stahlen und [das Gestohlene] vor ihn brachten, / und er nahm es [von ihnen] an. Und alle sagten: Wisset, dass er mit ihrem Tun einverstanden ist, denn er nimmt aus ihrer Hand. Woher [ist zu belegen,] dass man nicht Stunden zu Monaten zählt? Weil es heißt: Bis [zu] den Tagen eines Monats. (Num 11,20)

 294 Vgl. Raschi zu Num 11,18. 295 SNum: hat die Argumente für Frevler und Rechtschaffene vertauscht. 296 Vgl. Mek beschallach 3. 297 SNum § 98. Vgl. SZ 271,37-272,3; SZ 273,32; LevR 18,6; bJoma 75b; Semachot 3. 298 Vgl. Raschi zu Num 11,20.

Behaʼalotkha  

Tage zählst du zu Monaten, du zählst aber nicht Stunden zu Monaten [zusammen]. Mose sprach: 600.000 zu Fuß. (Num 11,21) R. Simeon ben Jochai sagt: 299 R. Aqiba pflegt dazu ein [Schrift]wort auszulegen, und ich lege dazu ein anderes [Schrift]wort aus. Und meine Worte sind einleuchtender als seine Worte. Siehe, es heißt: Können so viele Schafe und Rinder für sie geschlachtet werden, dass es für sie reicht? (Num 11,22)

Selbst wenn du alle Schafe und Rinder für sie zusammenbringen würdest, wäre es [dann] für sie ausreichend? Und ich sage: Murrten sie etwa, weil sie kein Fleisch zu essen hatten? Heißt es nicht bereits bei ihrem Auszug aus Ägypten: Und auch ein großer Tross zog mit ihnen hinauf[, sowohl Kleinvieh, als auch Rinder, eine gewaltige Herde]? (Ex 12,38) Man könnte meinen, sie hätten sie in der Wüste aufgegessen! Heißt es nicht bereits: Die Söhne Rubens [und die Söhne Gads] besaßen eine große Herde. (Num 32,1) Oder [sollten] alle Fische im Meer [für sie gefangen werden]? (Num 11,22) Murrten sie etwa, weil sie keinen Fisch zu essen hatten? Es ging doch ein Brunnen mit ihnen, der ihnen fette Fische heraufbrachte, mehr als sie brauchten! Sie suchten vielmehr einen Vorwand, wie sie sich von dem Heiligen trennen könnten. Eine andere Auslegung: Weil der Heilige Mose die Reihe der Strafen sehen ließ, die über sie kommen sollten, sagte Mose vor dem Heiligen: Herr der Welt, ist es [wirklich] für sie angemessen, dass du ihnen [erst] gibst[, was sie wollen], und sie [dann] tötest? Sagt man zu einem Esel, nimm einen Kor 300 Gerste, und [dann] werden wir dir den Kopf abschneiden?! 301 Sagt man zu einem Menschen, nimm ein Talent Gold und fahr hinab in die Unterwelt? Er sagte zu ihm: Wenn nicht [so], was würdest du sagen? Er sagte zu ihm: Siehe, ich will gehen und ihnen freundlich zureden (πεῖσις). Er sagte zu ihm: Auch wenn du es so sagst, sage ich dir, dass sie nicht auf dich hören werden. Nachdem Mose zu ihnen gegangen war, sagte er zu ihnen: Ist denn die Hand JHWHs zu kurz? (Num 11,23)  299 SDtn § 31. Vgl. tSota 6,7; tSota 6,6. 300 Eine Maßeinheit. 301 Vgl. Raschi zu Num 11,22.

SNum § 95

  Jalkut Schimoni Numeri

Siehe, er schlug [an] einen Felsen, da floss sein Wasser. (Ps 78,20) Sie sagten: Eine [schöne] Erklärung ist das. In ihm steckt [eben] nicht genug Kraft, um uns unseren Wunsch zu erfüllen. bChul 27b

§ 737

Bar Qappara lehrte: Dies ist das Gesetz über das Vieh und Geflügel und allem belebten Getier, das sich im Wasser bewegt. (Lev 11,46) Die Schrift setzt das Geflügel zwischen Vieh und Fische, um es in Bezug auf zwei Zeichen zu verpflichten. Das ist nicht möglich, denn es wurde bereits mit den Fischen verglichen. Es ohne etwas aus der Verpflichtung zu entlassen, ist nicht möglich, denn es wurde bereits mit Vieh verglichen. Wie nun? Man erklärt es durch ein Zeichen für geeignet. Woher [ist zu belegen,] dass Fische gar nicht zu schächten sind? Wollte man sagen, weil geschrieben steht: Sollen Schafe und Rinder für sie geschächtet, oder alle Fische für sie gesammelt werden? (Num 11,22) In jedem Fall wegen des Einsammelns. Und dementsprechend auch die Wachteln, denn es steht geschrieben: Sie sammelten die Wachteln. (Num 11,31) Demnach ist auch das Schächten bei ihnen nicht notwendig. Aber hast du nicht gesagt, es ohne etwas aus der Verpflichtung zu entlassen, ist nicht möglich, denn es wurde bereits mit Vieh verglichen? Dort steht nicht „Sammeln“ neben dem Schächten von anderem geschrieben. Hier [aber] steht „Sammeln“ neben dem Schächten von anderem geschrieben.

(217)

Ein galiläischer Wanderprediger trug vor: Das Vieh, das aus / trockener Erde erschaffen wurde[, wird tauglich] durch zwei Zeichen. Fische, die aus Wasser erschaffen wurden[, werden tauglich] ohne etwas. Geflügel, das aus Schlamm erschaffen wurde, wird durch ein Zeichen tauglich gemacht. Rab Samuel aus Cappadocia sagte: Wisse, dass Geflügel Schuppen an den Beinen hat wie Fische. In § 12 [GenR 7,2].

Und er stellte sie rings um das Zelt. (Num 11,24) Esfa

In das Zelt der [Verkündigung] der Worte außerhalb des Lagers. 302

 302 Vgl. ExR 51,2.

Behaʼalotkha  

Sie machten zwei Zelte, ein Zelt für den Dienst und ein Zelt für die [Verkündigung] der Worte. Und entsprechend dem Maß des inneren, war das äußere [Zelt]. Und die Leviten dienten untereinander im Wechsel, denn es heißt: Und sie sollen meine Wache wachen. (Lev 22,9) Und sie sollen die Wache über das Stiftszelt wachen bei allem Dienst des Heiligtums. (Num 18,4)

[Es gab also] zwei Zelte. Und so war seine Länge 30 Ellen, über die Breite 10 [Ellen] wie das Innerste. Und ebenso findest du: Und versammle 70 Mann von den Ältesten des Volkes und stelle sie rings um das Zelt. (Num 11,24)

Er ließ 30 sich im Norden hinstellen, 30 im Süden und 10 im Osten, und Mose war ihnen gegenüber im Westen, und jeder hatte eine Elle [Platz] zum Stehen. Es waren aber zwei Männer im Lager geblieben. (Num 11,26) Manche sagen: Sie waren in der Urne (κάλπη) zurückgeblieben, denn als der Heilige zu Mose sagte: Versammle mir 70 Männer, (Num 11,24) sagte Mose: Wie soll ich es machen? 303 Wähle ich sechs aus jedem Stamm, ergibt sich, dass zwei zu viel sind. Wähle ich fünf aus jedem Stamm, ergibt sich, es fehlen [zehn]. Wähle ich fünf aus diesem Stamm und sechs aus jenem, erwecke ich Neid unter den Stämmen. Was machte er? Er wählte je sechs [aus jedem Stamm] und brachte 72 Zettel (πιττάκιον), auf 70 schrieb er „Ältester“ und zwei ließ er leer. Er mischte sie und gab sie in die Urne (κάλπη). E sagte zu ihnen: Kommt und nehmt euren Zettel. Zu jedem, in dessen Hand [ein Zettel mit der Aufschrift] „Ältester“ kam, sagte er: Gott hat dich bereits geweiht. Zu dem, in dessen Hand ein leerer [Zettel] kam, sagte er: An dir hat Gott keinen Gefallen, was kann ich für dich tun. R. Simeon sagt: Sie waren im Lager zurückgeblieben. Als der Heilige zu Mose sagte: Versammle mir 70 Männer, (Num 11,24)

 303 TanB behaʼal 22; vgl. den Kommentar zu Num 11,16; Raschi zu Num 11,26.

bSanh 17a

  Jalkut Schimoni Numeri

sagten Eldad und Medad: Wir sind nicht geeignet für diese große Sache. 304 Der Heilige sagte zu ihnen: Da ihr euch herabgesetzt habt, will ich euch Größe zu eurer Größe hinzufügen. Alle Propheten prophezeiten und hörten [damit] auf, denn es heißt, „da prophezeiten sie“ (‫)ויתנבאו‬, sie aber prophezeiten und hörten nicht auf, denn es heißt: Sie prophezeien (‫)מתנבאים‬. (Num 11,27) Sie prophezeien noch immer und [auch] weiterhin. 305 Und welche Prophezeiung prophezeiten sie? Sie sagten: Mose stirbt und Josua bringt Israel ins Land hinein. Abba Chanan sagte im Namen von R. Eliezer: 306 Sie prophezeiten in Bezug auf die Wachteln: „Auf ihr Wachteln, auf ihr Wachteln“. (218)

Rab Nachman sagte: Sie prophezeiten in Bezug auf Gog und Magog, denn es heißt: So spricht JHWH, der Gott, bist du es, von dem ich in vergangenen Tagen geredet habe[, ... die in jenen Tagen] Jahre (‫[ )שנים‬hindurch] prophezeiten. (Ez 38,17) Lies nicht „Jahre“ sondern „zwei“ (‫)שנים‬. Das sind die zwei Propheten, die eine Prophezeiung in einem Abschnitt prophezeiten. Sage [es sind]: Eldad und Medad. Einverstanden mit dem, der sagt[, die Prophezeiung lautet], „Mose stirbt“. Wir haben, dass geschrieben steht: Mein Herr Mose, wehre [es] ihnen. (Num 11,28) Aber nach dem, der jene zwei [Worte] 307 sagt, was [bedeutet]: Mein Herr Mose, wehre [es] ihnen? (Num 11,28) Es wäre nicht schicklich, denn es wäre, als würde ein Schüler eine Halacha vor seinem Lehrer lehren. Einverstanden mit dem, der sagt[, die Prophezeiung bestehe] in jenen zwei [Worten]. Wir haben, dass geschrieben steht: Wer gäbe es, dass das ganze Volk JHWHs Propheten wären. (Num 11,29) Wäre er vielmehr mit dem einverstanden, der sagt „Mose stirbt“? Sie gaben es ihm nicht bekannt. Wieso sollte er es ihnen wehren?  304 Vgl. Raschi zu Num 11,26. 305 Vgl. Raschi zu Num 11,25. 306 Vgl. Tan behaʼal 12; NumR 15,19. – Die eingerückten Passagen unterbrechen eine Sinneinheit. 307 „Mose stirbt“.

Behaʼalotkha  

Er sagte zu ihm: Lege ihnen die Bedürfnisse der Gemeinde auf und sie werden von alleine aufhören. Eldad und Medad. (Num 11,27)

TanB behaʼal 22

Wer waren sie? 308 Eldad, das ist Elidad, der Sohn Chislons. (Num 34,21) Medad, das ist Kemuel, der Sohn Siftans. (Num 34,24) Weil sie sich selbst herabsetzten und sagten: Wir sind nicht würdig, in der Zahl der Ältesten zu sein, ergab es sich, dass sie in fünf Dingen die Ältesten übertrafen: Die Ältesten prophezeiten nur für morgen, denn es heißt: Und zu dem Volk sollst du sagen: Heiligt euch [für morgen]. (Num 11,18) Und sie prophezeiten, was am Ende der 40 Jahre sein würde. Die Namen der Ältesten werden nicht ausdrücklich genannt, aber ihre Namen werden ausdrücklich genannt. Die Prophetie der Ältesten hörte auf[, ihre hörte nicht auf], denn sie kam von Mose. Und ebenso sagt die Schrift [es]: Ich werde entnehmen von dem Geist. (Num 11,17) Aber bei diesen war ihre Prophetie vom Heiligen, denn es heißt: Auf ihnen ruhte der Geist. (Num 11,26) Die Ältesten gelangten nicht ins Land hinein, aber diese gelangten ins Land hinein. Und sie waren unter den Aufgezeichneten. (Num 11,26)

Soferim 2,6

Bei einem Bogen gibt es nicht weniger als drei Blätter, und man fügt nicht über sieben [hinaus] hinzu. Aber bei Zeilen gibt man als Grund an: Wie die Stationen [in der Wüste]: 42, und wie die Größten in Israel: 60, und wie die Ältesten: 72, und wie die Zurechtweisungen in Deuteronomium: 98, alles entsprechend der Schrift. Über die Stationen steht geschrieben: Mose schrieb ihre Züge auf. (Num 33,2) Über die Größten Israels: Schreibe dir [diese Worte auf, denn auf den Inhalt dieser Worte hin schließe ich einen Bund mit] Israel. (Ex 34,27) Wie Israel 60 Myriaden.

 308 Vgl. NumR 15,19.

§ 738

  Jalkut Schimoni Numeri

Über die Ältesten: Versammle mir 70 Männer. (Num 11,16) Und es blieben zwei Männer zurück. (Num 11,26) Und sie waren unter den Aufgezeichneten. (Num 11,26) Bei den Zurechtweisungen: 98: Wenn du nicht beachtest auszuüben [alle die Worte dieser Lehre], die [in diesem Buch] geschrieben steht. (Dtn 28,58) SNum § 96

Da lief der Knabe hin. (Num 11,27) Manche sagen: Dies war Josua. Der Sache [entsprechend], nach der es heißt: Und sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein Knabe. (Ex 33,11)

(219)

R. Simeon sagt: Siehe, es heißt: Da antwortete Josua, der Sohn Nuns[, der der Diener Moses erst von Jugend an war]. (Num 11,28)

Also war Josua nicht der erste. Mein Herr Mose, wehre es ihnen (‫)כלאם‬. (Num 11,28)

Er sagte zu ihm: Vertilge sie (‫ )כלם‬von der Welt [zum Schutze] für die Menschen, denn sie haben mir diese schlechte Nachricht verkündet. Eine andere Auslegung: Binde sie mit Ketten und Halseisen (‫)קולר‬, wie es heißt: Dass ihr ihn 309 in den Kerker (‫ )בית הכלא‬geworfen habt. (Jer 37,18) Mose hatte zu ihm gesagt: Eiferst du für mich? Er sagte zu ihm: Josua, für dich ereifere ich mich. Wenn du doch wie ich wärest, und wenn ganz Israel wie du wäre: 310 Wer gäbe es, dass doch das ganze Volk JHWHs aus Propheten bestünde. (Num 11,29) Und Mose zog sich in das Lager zurück[, er und die Ältesten Israels]. (Num 11,30) Das lehrt, dass Gott die Strafen [erst] über sie brachte, als alle Gerechten in das Lager hineingegangen waren. TanB behaʼal 22

Da lief der Knabe hin. (Num 11,27) Gerschom, der Sohn von Mose. 311

 309 BH: Mich. 310 Vgl. KohR 9,11 § 1. 311 Vgl. Tan behaʼal 12; NumR 15,19; Raschi zu Num 11,27.

Behaʼalotkha  

R. Levi sagte: Jeder, der ein Wort vor seinem Lehrer antwortet, geht ohne Kind in die Unterwelt, denn es heißt: Da antwortete Josua, der Sohn Nuns, der Diener Moses [von seiner Jünglingszeit an].

bEr 63a-b

(Num 11,28)

Und es steht geschrieben: Dessen Sohn Nun, dessen Sohn Josua. (I Chr 7,27) Und das steht gegen R. Abba bar Kahana, der sagt: Josua wurde nur deswegen bestraft, weil er Israel eine Nacht vom Fruchtbarsein und Sich-Vermehren zurückgehalten hatte, denn es heißt: Es geschah, als Josua in Jericho war. (Jos 5,13) Und es steht weiter im [Buch] Josua geschrieben.

Und woher [ist zu belegen], dass einem Menschen die Ehre seines Lehrers wie die Ehre des Himmels sein muss? Weil es heißt: Da antwortete Josua, der Sohn Nuns: Mose, mein Herr, hindere sie. (Num 11,28) Wie Gott sie hindern würde, hindere auch du, mein Lehrer, sie.

Mek amalek 1

Wer gäbe es, dass das ganze Volk JHWHs Propheten wäre? (Num 11,29)

MidrPs 14,6

Zwei Mal steht im Buch der Psalmen geschrieben: Wer gäbe von Zion die Rettung Israels, 312 einmal im ersten Buch und einmal im zweiten Buch. Und warum? R. Levi sagte: Der Lehrer sagte eine Schriftstelle und der Schüler sagte eine Schriftstelle. Der Lehrer sagte: Wer gäbe, dass doch dies, ihr Herz, bliebe! (Dtn 5,26) Und der Schüler sagte: Wer gäbe es, dass das ganze Volk JHWHs Propheten wären. (Num 11,29) Weder die Worte des Lehrers, noch die Worte des Schülers sind in dieser Welt erfüllt worden, aber in der kommenden Welt werden sie beide erfüllt werden. Woher [ist es für] die Worte des Lehrers [zu belegen]? Ich gebe euch ein neues Herz. (Ez 36,26) Woher [ist es für] die Worte des Schülers [zu belegen]? Ich werde meinen Geist auf alles Fleisch ausgießen. (Joel 3,1) /

 312 Ps 14,7; Ps 53,7.

(220)

  Jalkut Schimoni Numeri

GenR 48,16

Und ein Wind brach hervor von JHWH und trieb Wachteln herbei. (Num 11,31) Alles, was Abraham, unser Vater, den Boten tat, zahlte der Heilige seinen Kindern zurück. Über Abraham steht geschrieben: Zu den Rindern lief Abraham. (Gen 18,7) Und es steht geschrieben: Er trieb Wachteln herbei. (Num 11,31) In „es erschien ihm“ (Gen 18,1) [§ 82 GenR 46,9].

SNum § 97

Und er trieb Wachteln herüber (‫)ויגז‬. (Num 11,31) Das lehrt, dass sie wie jene Flocken (‫ )גיזים‬aus Wolle flogen. Und er trieb Wachteln vom Meer herüber (‫)ויגז‬. (Num 11,31) Manche sagen: Als sie herabfielen, gab es ein größeres Sterben als das Sterben, das zu ihrem Verzehr [geschah]. 313 Und verstreute sie über das Lager, eine Tagesreise [nach] hier. (Num 11,31) Gegen Norden. Und eine Tagesreise [nach] dort. (Num 11,31) Gegen Süden. R. Simeon sagt: „Eine Tagesreise nach hier“. – Nach oben. „Und eine Tagesreise nach dort“. – Nach unten. Und sie waren an die zwei Ellen [hoch] über dem Erdboden. (Num 11,31) Das lehrt, dass sie heranflogen und auf der Höhe von zwei Ellen vom Erdboden aus [gemessen] ankamen, damit sie keine Mühe mit ihnen hatten, wenn sie sie einsammelten. 314

bJoma 75b

Es steht geschrieben „schelav“ (‫[ )שליו‬Wachteln] und wir lesen „selav“ (‫)סליו‬: Fromme aßen sie in Frieden (‫)שלוה‬, den Frevlern waren sie, wenn sie [sie] aßen wie ein Stachel (‫)סילוא‬. Vier Arten von Wachteln gibt es. Steht geschrieben in § 259 [bJoma 75b].

 313 ‫ ויגז‬wird von ‫„ גזז‬abschneiden“ her erklärt. 314 SZ 273,14-15. Vgl. Mek beschallach 3; tSota 4,4; Raschi zu Num 11,31.

Behaʼalotkha  

Und sie breiteten [sie] für sich aus. (Num 11,32) Lies nicht „sie breiteten aus“ (‫)וישטחו‬, sondern „sie schächteten“ (‫)וישחטו‬. Das lehrt, dass die Feinde Israels die Vernichtung verdienen. Lies nicht „ausbreiten“, sondern „schlachten“. Das lehrt, dass für Israel etwas herabkam, was des Schächtens bedurfte. R[abbi] sagte: Lernst du dies denn von hier? Es heißt doch bereits: Er ließ auf sie regnen wie Staub Fleisch und wie Sand der Meere geflügelte Vögel. (Ps 78,27)

Und es wird gelehrt: Und schlachte, wie ich dir geboten habe. (Dtn 12,21) Das lehrt, dass Mose [das Durchschneiden] von Speiseröhre und Luftröhre geboten wurde, das meiste der einen beim Geflügel und das meiste von beiden beim Vieh. Was lehrt die Bibel dann mit „schächten“ (‫?)שטוח‬ Das lehrt, dass es vom Himmel für Israel [in verschiedenen] Schichten (‫)משטחים‬ [übereinander] herabkam. Das Fleisch befand sich noch zwischen ihren Zähnen. (Num 11,33) Und es steht geschrieben: Bis zu den Tagen eines Monats. (Num 11,27) Die Mittelmäßigen wurden auf der Stelle gerichtet, und die Frevler quälten sich weiter „bis zu den Tagen eines Monats“. / Da machte sich das Volk daran. Wer am wenigsten sammelte[, sammelte zehn Scheffel]. (Num 11,32) Lies nicht „wer am wenigsten [sammelte]“ (‫)הממעיט‬, sondern „die Minder[begabten]“ (‫)הממעט‬: Die Blinden, die Krüppel und die Lahmen unter ihnen sammelten 100 Kor. Man könnte [meinen], dass sie so viel davon einbrachten, wie sie [auch] davon aßen. Die Bibel lehrt: Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen. (Num 11,33) Sobald er es in seinen Mund gesteckt hatte[, starb er]. Er kam nicht mehr dazu, es zu kauen, [da] zuvor seine Seele aus ihm herausgegangen war, wie es heißt: Noch waren sie in ihrer Begierde nicht entrückt, da stieg der Zorn Gottes gegen sie auf. (Ps 78,30-31)

Da entbrannte der Zorn JHWHs gegen das Volk. (Num 11,33) Das lehrt, dass der Heilige keine [so] schwere Plage über sie schickte, wie die an dem Tag, da sie aus Ägypten ausgezogen waren.

(221)

SNum § 98

  Jalkut Schimoni Numeri

In § 259 [Mek beschallach wa-jassa 3].

Und man nannte als Namen des Ortes: Gräber des Heißhungers (Kibrot HaTaʼawa). (Num 11,34) Man könnte [meinen], sein Name war von Anfang an so. Die Bibel lehrt: Denn dort begrub man das Volk, das Heißhunger gehabt hatte. (Num 11,34)

Nach dem, was geschehen war, hieß es. Sein Name war aber nicht von Anfang an so. Von Kibrot Ha-Taʼawa [brach das Volk nach Hazerot auf]. (Num 11,34)

Siehe, das war zu der Zeit, als Mirjam aussätzig wurde.

Kapitel 12 Jelamdenu

Und Mirjam und Aaron redeten [über Mose]. (Num 12,1) Dies ist es, was die Schrift sagt: Bei vielem Gerede entgeht man Versehen nicht. (Prov 10,19) Und es steht geschrieben: Der Verständige schont seine Lippen. (Prov 10,19) Wer seine Lippen davor schont, gegen seinen Gefährten zu reden, ist ein Weiser. R. Simeon b. Gamaliel sagte: Alle Tage, die ich unter den Weisen aufwuchs, habe ich im Grunde nichts Gutes gefunden außer Schweigen. Unsere Lehrer sagten: Zwei Advokaten (δικολόγος) standen vor Hadrian. Der eine lehrte über die Sprache, dass sie [schön] sei. Er sagte zu ihm: Mein Herr, es gibt nichts Besseres als die Sprache. Wenn nicht die Sprache wäre, wie würden Könige regieren? Wie würde den Toten [Ehre] erwiesen und wie würden die Bräute gepriesen? Wie könnte man Handel in der Welt treiben und wie könnten Schiffe das Meer durchqueren? Sogleich sagte Hadrian zu ihm: Du hast [deine Rede] überzeugend vorgetragen. Er sagte zu ihm: Für den, der über das Schweigen [zu sprechen] gelernt hat, ist es gut. Sofort kam er, um mit ihm darüber zu sprechen, dass er über die Sprache und ihren Lohn (‫ )סטרו‬lehren solle. Der König sagte zu ihm: Warum widersprichst du [dir selbst] (‫?)סטרת‬

Behaʼalotkha  

Er sagte zu ihm: Mein Herr, ich habe von der Sprache über die Sprache gelernt und diese kommt, um aus mir über sich zu lehren. Salomo sagte: Der Heilige hat nicht gesagt: Wenn du deinen Mund vernachlässigst, dann lass dich nieder und schweige wie ein Tauber. Vielmehr [gilt]: [Bei vielem Gerede entgeht man nicht einem Versehen, aber der Verständige] hält seine Lippen zurück, (Prov 10,19) gegen seinen Nächsten zu reden. Richte deinen Verstand aus, damit du [nicht] 315 bestraft wirst. Du hast niemand größeren als Aaron und Mirjam. Der Brunnen stieg auf und tränkte / Israel wegen des Verdienstes von Mirjam, und die Wolkensäule umgab Israel wegen des Verdienstes von Aaron. Und da sie mit ihrem Mund die Erlaubnis gegeben und über Mose geredet hatten, habe ich nicht für sie geschwiegen. 316 In § 24 [GenR 18,2].

R. Abba bar Kahana sagte: Was steht oben über die Sache geschrieben? Versammle mir 70 Männer. (Num 11,24) Nachdem die Ältesten eingesetzt worden waren, zündeten die Israeliten für sie Lichter an und freuten sich für sie. 317 Als Mirjam die brennenden Lichter sah, sagte sie zu Zippora: Was ist der Zweck, dass jene Lichter brennen? Sie berichtete ihr die Sache. Mirjam sagte: Glücklich sind die Frauen von jenen, da sie sehen, wie ihre Männer zur Herrschaft gelangen. Zippora sagte zu [ihr]: Wehe ihnen, die sich von nun an nicht verpflichten, ihnen zu dienen, vielmehr werden sie sofort kinderlos gemacht. 318 Sie sagte zu ihr: Woher weißt du das? Sie sagte zu ihr: Von deinem Bruder, denn von der Stunde an, in der er für die Rede geheiligt wurde, hat er sein Bett nicht mehr erkannt. Nachdem Mirjam solches gehört hatte, ging sie zu Aaron und berichtete ihm die Sache. Sie begannen sich hinzusetzen, um die Sache zu diskutieren, die auschließlich allein eine Angelegenheit Moses war. R. Jehuda bar Schalum sagte: Wegen der Sache, die sie über ihn sagten, wies der Heilige sie zurecht,  315 ‫ של‬ist zu emendieren in ‫שלא‬. 316 Vgl. NumR 18,2. 317 Vgl. PRE 9; ARN A 9. 318 Vgl. Raschi zu Num 12,1.

(222)

  Jalkut Schimoni Numeri

denn es heißt: Da sprach JHWH plötzlich [zu Mose].(Num 12,4) R. Simeon ben Jochai sagte: Sie waren in Ermangelung eines Tauchbades, denn sie waren Samenflüssige. Denn „plötzlich“ ist immer eine Verunreinigung, denn es heißt: Und wenn jemand neben dir urplötzlich stirbt. (Num 6,9) SNum § 99

Und Mirjam und Aaron redeten über Mose. (Num 12,1) „Reden“ (‫[ )דיבור‬bezeichnet] an jeder Stelle ausschließlich eine harte Ausdrucksweise. 319 P1235F

Und ebenso heißt es: Der Mann, der im Land Herr ist, redete uns hart an. (Gen 42,30) Und das Volk redete wider Gott und wider Mose. (Num 21,5) „Sprechen“ (‫[ )אמירה‬bezeichnet] an jeder Stelle ausschließlich eine flehentliche Bitte. Und so heißt es: Und [Lot] sprach: Meine Brüder, tut doch nichts Böses! (Gen 19,7) Da sprach [Gott]: Hört doch [auf] meine Worte! (Num 12,6) Mirjam und Aaron redeten über Mose. (Num 12,1) Das lehrt, dass beide [über ihn] redeten, nur, dass Mirjam mit der Sache anfing. 320 Es war nicht Mirjams Art, vor Aaron zu sprechen. [Sie tat es] nur, weil der Augenblick [es] erforderte. Wegen der [kuschitischen] Frau. (Num 12,1) Woher [konnte] Mirjam wissen, dass Mose sich vom Fruchtbarsein und Sich-Mehren enthielt? Allein sie sah, dass Zippora keinerlei Frauenschmuck anlegte. Sie sagte zu ihr: Was hast du, dass du keinerlei Frauenschmuck anlegst? Sie antwortete ihr: Deinem Bruder liegt nichts an der Sache. Dadurch wusste Mirjam [es] und sprach mit ihrem Bruder [darüber] und die beiden redeten über ihn.

(223)

R. Natan sagt: Mirjam war zu dem Zeitpunkt an der Seite Zipporas, über den es heißt: Da lief der Knabe hin. (Num 11,27) /

 319 Vgl. SZ 274,3. 320 Vgl. Raschi zu Num 12,1.

Behaʼalotkha  

Als Zippora [von der Erwählung der Ältesten] gehört hatte, sagte sie: Wehe den Frauen dieser [Männer]! 321 Dadurch wusste Mirjam [es] und sprach mit ihrem Bruder [darüber] und die beiden redeten über ihn. Und siehe, die Dinge ergeben [eine Schlussfolgerung] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn Mirjam, die nicht beabsichtigte, über ihren Bruder zum Tadel sondern zum Lobe zu reden und nicht, um das Fruchtbarsein und Sich-Mehren [Moses und Zipporas] zu mindern sondern zu mehren, über ihren Bruder, der jünger war als sie und nur [im Stillen] für sich [darüber] nachgedacht hatte, denn es heißt: Da hörte JHWH, (Num 12,2) so bestraft wurde, um wie viel mehr derjenige, der beabsichtigt, über seinen Mitmenschen zum Tadel und nicht zum Lob zu reden und um das Fruchtbarsein und Sich-Mehren zu mindern und nicht zu vermehren, über jemanden, der größer ist als er und vor anderen [darüber redet]. 322 Und noch ein [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn König Usia, der nicht beabsichtigte, für sich Größe in Anspruch zu nehmen, sondern zur Ehre seines Schöpfers, so bestraft wurde, 323 um wie viel mehr der, der beabsichtigt, für sich Größe zur eigenen Ehre in Anspruch zu nehmen. 324 Wegen der kuschitischen Frau. (Num 12,1) Die Schrift zeigt [damit] an, dass jeder, der sie sah, ihre Schönheit pries. 325 Und ebenso heißt es: Tochter Harans, der Vater der Milka und der Vater der Jiska (‫)יסכה‬. (Gen 11,29) Denn alle blickten (‫ )סכין‬auf sie, denn es heißt: Als die Fürsten des Pharao sie sahen. (Gen 12,15) R. Eliezer, der Sohn des R. Jose des Galiläers, sagt: Zippora (‫[ )צפורה‬bedeutet]: Schaut (‫ )צפו‬und seht (‫)וראה‬, wie schön sie ist. 326 P124F

Die kuschitische Frau. (Num 12,1) War sie denn eine Kuschitin? War sie nicht eine Midianiterin, denn es heißt: 327 Der Priester von Midian aber hatte sieben Töchter. (Ex 2,16)

 321 SZ 274,9; Raschi zu Num 12,1. 322 Vgl. SDtn § 275; Tan metsora 2; TanB metsora 6. 323 Vgl. II Chr 26,16-21. Mirjam und Usia wurden aussätzig. 324 Vgl. ARN A 9. 325 bMeg 14a; vgl. bSanh 69b. 326 Eliezer gibt eine Notarikon-Auslegung des Namens. Vgl. PR 26; PRE 53; MidrPs 7,14; bMQ 16b. 327 bMQ 16b; SZ 274,14-21 in Variation.

  Jalkut Schimoni Numeri

Vielmehr: Wie ein Kuschite sich durch seine [dunkle] Haut unterscheidet, so unterscheidet sich Zippora durch ihre Schönheit, mehr als alle Frauen. 328 Dementsprechend [kannst] du sagen: Ein Klagelied Davids, das er JHWH sang, wegen der Worte des Kusch, des Benjaminiters. (Ps 7,1) War er denn ein Kuschite? Vielmehr: Wie ein Kuschite sich durch seine [dunkle] Haut unterscheidet, so unterscheidet sich Saul durch sein Aussehen, 329 denn es heißt: [Keiner war schöner] als er. Von seiner Schulter an überragte er das ganze Volk. (I Sam 9,2)

Dementsprechend [kannst] du sagen: Seid ihr mir nicht wie die Kuschiter, Israeliten? (Am 9,7) Waren sie denn Kuschiten? Vielmehr: Wie ein Kuschite sich durch seine [dunkle] Haut unterscheidet, so unterscheidet sich Israel durch die Gebote, mehr als alle Völker der Welt. Dementsprechend: Da hörte Ebed Melech, der Kuschite. (Jer 38,7) War er denn ein Kuschite? 330 Vielmehr: Wie ein Kuschite sich durch seine [dunkle] Haut unterscheidet, so unterscheidet sich Baruch ben Neria mehr als alle [im] Palast (palatium) des Zedekia durch seine Taten. Denn er hatte eine kuschitische Frau genommen. (Num 12,1) Warum ist das noch einmal gesagt? Es heißt doch bereits: Wegen der kuschitischen Frau? (Num 12,1) Was lehrt die Bibel [mit]: Denn er hatte eine kuschitische Frau genommen? (Num 12,1) Du hast eine Frau, die durch ihre Schönheit, nicht aber durch ihre Taten schön ist, durch ihre Taten, nicht aber durch ihre Schönheit, 331 so wie es heißt: Wie ein goldener Ring im Rüssel eines Schweins, so eine Frau, die schön, aber ohne Verstand ist. (Prov 11,22) Diese [aber] war sowohl durch ihre Schönheit, als auch durch ihre Taten schön. Daher heißt es:

 328 Vgl. MidrPs 7,14. 329 Vgl. MidrPs 7,18. 330 Vgl. ARN B 43. 331 Vgl. Raschi zu Num 12,1.

Behaʼalotkha  

Denn er hatte eine kuschitische Frau genommen. (Num 12,1) R. Jose sagt: Du hast [eine Frau], die schön in ihrer Jugend ist, aber wenn sie alt ist, wird sie hässlich.

SZ [274]

Und hier / kannst du sagen: Zippora war schön in ihrer Jugend und in ihrem Alter.

(224)

R. Jehuda sagt: Hast du eine Arme, die die Tochter einer Armen ist, und sie erlangt die Königswürde, weiß sie nicht, sich gemäß der Königswürde zu verhalten. Zippora war Kuschitin in Armut und Kuschitin in Königswürde. Und woher [ist zu belegen, dass] du sagst: Deswegen nahm sie Mose? Weil es heißt: Denn weil die Frau eine Kuschitin war, hatte er sie genommen. (Num 12,1) Und sie sprachen: [Hat denn JHWH] ausschließlich nur mit Mose [geredet]?

SNum § 100

(Num 12,2)

Hat nicht auch der Heilige mit den Vätern 332 geredet, und sie haben sich nicht des Fruchtbarseins und Sich-Mehrens enthalten? Hat er nicht auch zu uns gesprochen? (Num 12,2) Und wir haben uns nicht des Fruchtbarseins und Sich-Mehrens enthalten. 333 JHWH hörte [es]. (Num 12,2) Das lehrt, dass dort niemand war[, der sonst hätte zuhören können], vielmehr redeten die beiden unter sich über ihn, denn es heißt: [Nur] JHWH hörte [es]. (Num 12,2) R. Natan sagt: Sie redeten auch in Moses Gegenwart über ihn, denn es heißt: JHWH hörte [es] und der Mann Mose. (Num 12,2-3) Vielmehr [ist zu sagen], dass Mose sich wegen dieser Sache zurückhielt. Und der Mann Mose war langmütig (‫)עניו‬. (Num 12,3) [Langmütig 334] hinsichtlich seiner Gesinnung. Oder hinsichtlich seines Körpers? Die Bibel lehrt:

 332 Gemeint sind Abraham, Isaak und Jakob. 333 Vgl. Raschi zu Num 12,2. 334 Der Kommentator arbeitet die verschiedenen Aspekte des Adjektives heraus: Demütig, sanftmütig, langmütig, bescheiden.

SNum § 101 § 739

  Jalkut Schimoni Numeri

Du kannst an ihm tun, was du an Sihon, dem König der Amoriter getan hast, der in Heschbon wohnte. (Num 21,34) Er zog hinab zu Sihon und tötete ihn. Er zog hinab zu Og und tötete ihn. Die Bibel lehrt: Mose war langmütig. (Num 12,3) Was lehrt die Bibel mit: Und der Mann Mose war sehr langmütig? (Num 12,3) Langmütig hinsichtlich seiner Gesinnung. Oder [meint es]: Bescheiden (‫ )עניו‬hinsichtlich seines Geldes? 335 Die Bibel lehrt: Auch war der Mann Mose sehr groß. (Ex 11,3) P125F

P

Und so finden wir, dass der Saphir (‫ )ספיר‬der [Gesetzes]Tafeln Mose gehörte, denn es heißt: 336 In jener Zeit sprach JHWH zu mir: Schlage (‫ )ספל‬dir zwei steinerne Tafeln wie die früheren. (Dtn 10,1) Und an einer anderen Stelle heißt es: Und sie die Tafeln waren ein Werk Gottes. (Ex 32,16) § 739

Und es heißt: Sie sahen den Gott Israels, und unter seinen Füßen war [etwas] wie ein Werk von Ziegeln aus Saphir. (Ex 24,10) Man vergleicht [in einem Analogieschluss] „Werk“ und „Werk“: Wie das „Werk“, von dem dort die Rede ist, aus Saphir ist, so ist auch das „Werk“, von dem hier die Rede ist, aus Saphir. Mehr als alle Menschen, die auf der Erde sind. (Num 12,3) Aber nicht [mehr] als die [Erz]väter. 337 R. Jose sagt: Auch [mehr] als die [Erz]väter. Aber nicht [mehr] als die Dienstengel. In § 302 [Mek jitro bachodesch 9]. /

Esfa

(225)

Es steht geschrieben: Und der Mann Mose war sehr langmütig. (Num 12,3)  335 Der Erklärung liegt eine Anspielung auf das aramäische ‫עני‬, arm sein, zugrunde. 336 Vgl. jScheq 5,2; bNed 38a; PRE 46; ExR 46,2; LevR 32,2. 337 Vgl. bChul 89a.

Behaʼalotkha  

Und es steht geschrieben: Und siehe, ihr seid aufgestanden anstatt eurer Väter, eine Zucht sündiger Männer. (Num 32,14)

Demnach wäre er schwierig gewesen. Vielmehr [bedeutet es], dass er seinen Trieb beherrschte. Der Heilige sagte: Siehe Mose trennt sich von seiner Langmut, und er sorgt sich nicht um sein Bedürfnis wie er sich über meine Ehre sorgt: Wer es mit JHWH hält: Zu mir! (Ex 32,26) Auch ich sorge mich um seine Ehre. Da sprach JHWH plötzlich [zu Mose]. (Num 12,4) „Plötzlich“ ist immer eine Sache von Unreinheit, denn es steht geschrieben: Und wenn jemand neben dir urplötzlich stirbt. (Num 6,9) Warum ging denn Mose mit ihnen hinaus? Da die Israeliten Mirjam und Aaron nicht gesehen hatten, gingen sie hinaus um [mit ihnen] zu sprechen und sie sagten: Es scheint, dass Mose einen Verweis erhalten hat. Eine andere Auslegung: Dass er sich näherte, um für Mirjam zu bitten: Da kam JHWH herab. (Num 12,5) In das Stiftszelt, um die Ehre Moses bekannt zu machen, denn es steht beschrieben als ein Abstieg zu seiner Ehre. Da sprach JHWH plötzlich. (Num 12,4) R. Simeon ben Menasja sagt: Mose fürchtete sich plötzlich, denn plötzlich wurde mit ihm geredet. Ihr drei sollt zum Stiftszelt hinausgehen. (Num 12,4) Das lehrt, dass die drei durch eine Rede gerufen wurden, was für einen [menschlichen] Mund unmöglich ist zu sprechen, und was für ein [menschliches] Ohr unmöglich ist zu hören. 338 Und ebenso heißt [es]: Und Gott redete alle diese Worte und sprach. (Ex 20,1) Eines sprach Gott, zweierlei wars, was ich hörte. (Ps 62,12) Da kam JHWH in einer Wolkensäule herab. (Num 12,5)  338 Vgl. SZ 275,9; Raschi zu Num 12,4.

SNum § 102

  Jalkut Schimoni Numeri

Denn die Art und Weise des Heiligen ist nicht wie die Art und Weise des Menschen. 339 [Die Art und Weise des] Menschen ist: Wenn er in den Krieg hinauszieht, zieht er [zusammen] mit vielen Menschen hinaus. Und wenn er in Frieden auszieht, zieht er nur mit wenigen Menschen aus. Aber der, der sprach und die Welt ward, ist nicht so. Vielmehr: Wenn er in den Kriege hinauszieht, zieht er nur allein aus, denn es heißt: JHWH ist ein Mann des Krieges, JHWH ist sein Name. (Ex 15,3) Und wenn er in Frieden kommt, kommt er mit Tausenden und Myriaden, denn es heißt: Der Wagen Gottes [ist bei] Myriaden. (Ps 68,18) Er rief Aaron und Mirjam, und die beiden gingen hinaus. (Num 12,5) Warum ging Mose nicht mit ihnen hinaus? Damit die Israeliten nicht sagen: Auch Mose ist mit ihnen in den Zorn [Gottes] eingeschlossen. Eine andere Auslegung: Die Schrift will dich gute Sitten lehren, denn, wann immer jemand mit seinem Mitmenschen sprechen will, soll er nicht zu ihm sagen: Komm zu mir! Sondern er erwähnt einiges, dass er mit ihm besprechen will. Eine andere Auslegung: Damit er nicht die Tadelung Aarons hören sollte. 340 Eine andere Auslegung: Dass man nicht das Lob eines Menschen vor ihm [selbst] sage. 341 / (226)

R. Eleazar ben Azarja sagt: 342 Wir finden, dass man ein wenig Lob über einen Menschen in dessen Gegenwart sagen darf, nicht aber all sein [Lob]. Und so finden wir [es] bei Noah, denn es heißt: Denn ich habe dich als gerecht angesehen. (Gen 7,1) Nicht in dessen Gegenwart sagt er was? Ein gerechter und vollkommener Mann. (Gen 6,9) R. Eliezer, der Sohn des R. Jose des Galiläers, sagt: Wir finden, dass man [nur] ein wenig vom Lob des Heiligen ausspricht, 343  339 SZ 249,13-14. Vgl. Raschi zu Num 12,5. 340 Vgl. Raschi zu Num 12,5. 341 Vgl. bSota 32b: Ein Mensch spreche sein Lob mit leiser Stimme und seinen Tadel mit lauter Stimme. 342 GenR 32,3; bEr 18b. Vgl. Raschi zu Num 12,5. 343 Vgl. bEr 18b; GenR 32,3; PR 14.

Behaʼalotkha  

denn es heißt: Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke. (Ps 66,3) Wenn man [nur] ein wenig von dem Lob des Heiligen ausspricht, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere beim Menschen. In einer Wolkensäule. (Num 12,5) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er mit ihnen in der Wolke sprach. Und ebenso sprach er mit Samuel in einer Wolke, denn es heißt: In der Wolkensäule redete er zu ihnen. (Ps 99,7) Und es heißt: Mose und Aaron waren unter seinen Priestern [und Samuel]. (Ps 99,6) Sie sagten: Wenn die Israeliten die Wolkensäule zwischen Himmel und Erde sahen, wussten sie, dass er mit Mose redete. Und so [bei] Samuel. Und er rief Aaron und Mirjam. (Num 12,5) Und warum gingen die beiden hinaus aus dem Stiftszelt? Damit Mose nicht sage: Es scheint, dass sich an mir ein Makel befindet, daher bin ich aus dem Zelt ausgeschlossen worden. Und damit Israel nicht sagen sollte, es scheint, dass sich an Mose ein Makel befindet, und dass er daher aus dem Zelt ausgeschlossen wurde. R. Jehuda sagt: Sie sagten ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, zu dem sein Freund kam und bat, seinem Haussohn zu sagen[, er möge das Haus verlassen]. Sagte der König: Soll ich etwa meinen Freund auf die Straße hinausziehen lassen?! Er bleibe vielmehr zu seiner Ehre im Triklinion 344 (τρικλίνιον), und ich und mein Haussohn wollen auf die Straße hinausziehen. Eine andere Auslegung: Man spricht das Lob eines Menschen nicht vor ihm [selbst] aus. 345 Und man verlangt nicht die Beschämung eines Menschen in seiner Gegenwart. Hört doch. (Num 12,6) Bitte, [hört] mein Wort in Ruhe an. Wenn unter euch ein Prophet ist. (Num 12,6)

 344 Speisesaal, Gesellschaftszimmer. 345 SNum § 102.

SZ [275-276]

  Jalkut Schimoni Numeri

Ich habe zu ihnen gesprochen: In Träumen, in Visionen habe ich mit ihnen geredet, denn es heißt: Im Traum, nächtliche Visionen. (Ijob 4,13) Nicht bin ich so mit meinem Knecht Mose umgegangen. In meinem ganzen Haus ist er vertrauenswürdig. (Num 12,7) Alles, was oben [im Himmel] und was unten [auf Erden] ist, habe ich ihm offenbart, alles, was im Meer und was auf dem trockenen Land ist. Auch über die Dienstengel und über das Haus des Heiligen [zu wissen,] ist er vertrauenswürdig. Esfa

Nicht so mein Knecht Mose, in meinem ganzen Haus ist er vertrauenswürdig. Habe ich ihn nicht sehen lassen, was oben ist, was unten ist, was vorher, was nachher ist, was war und was sein wird?! Ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der viele Stellvertreter (ἐπίτροπος) hatte. Der eine war über diese Sache gesetzt und der andere war über jene Sache gesetzt, / und einer war über sie alle gesetzt.

(227)

So gab es einen Engel, der über das Feuer gesetzt war, einer, der über den Hagel gesetzt war und einen, der über die Heuschrecke gesetzt war, und Mose herrschte über sie alle. Womit ist das vergleichbar? Einem Reichen, der Grundstücke kauft und die Rechte auf Schadensersatz auf den Namen eines anderen überschreibt. Sie sagten zu ihm: Jetzt sagt er, es gehört mir. Sie sagten zu ihm: Er ist vertrauenswürdig. Ebenso erschuf der Heilige die Welt mit der Tora und benannte sie nach dem Namen von Mose: Gedenke der Tora Moses, meines Dieners. (Mal 3,22) Er sagte zu ihm: Jetzt soll er sagen, auch ich bin ein Teilhaber an seiner Welt. Der Heilige sagte: In meinem ganzen Haus ist er vertrauenswürdig. (Num 12,7)

SNum § 103

Von Mund zu Mund rede ich (‫ )אדבר‬mit ihm. (Num 12,8) Von Mund zu Mund habe ich mit ihm gesprochen (‫)אמרתי‬, sich von der Frau zu trennen. 346 P126F

Sichtbar (‫)במראה‬. (Num 12,8)

 346 SZ 276,10; bSchab 87a; bJeb 62a; ExR 46,3; ARN A 2; ARN B 2; PRE 32. Vgl. Raschi zu Num 12,8.

Behaʼalotkha  

Das ist die Sichtbarkeit (‫ )מראה‬der Rede. Oder ist nicht vielmehr die Sichtbarkeit des Angesichts 347 [gemeint]? Siehe, es ist bereits gesagt: Mein Angesicht kannst du nicht ansehen[, denn kein Mensch kann mich sehen und leben]. (Ex 33,20) R. Aqiba sagt: „[Kein] Mensch“ – gemäß seinem Wortsinn. „Und leben“ – das sind die Dienstengel. 348 In § 431 [Sifra wajiqra perek 2,11].

Und nicht in Rätseln. (Num 12,8)

SNum § 103

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Menschensohn, trage ein Rätsel vor, sage ein Gleichnis. (Ez 17,2) Oder, wie ich mit den Propheten in Rätseln und Gleichnissen spreche, so spreche ich auch mit Mose [in Rätseln und Gleichnissen]? Die Bibel lehrt: Und nicht in Rätseln. (Num 12,8) Und das Bildnis JHWHs erblickte er. (Num 12,8) Dies ist die Ansicht (‫ )מראה‬der Rückseite. 349 P1265F

Oder ist es nicht vielmehr die Ansicht des Angesichts (‫?)פנים‬ Siehe, es ist bereits gesagt: Dann werde ich meine Hand wegziehen, und du wirst mich von hinten sehen. (Ex 33,23) Dies ist die Ansicht der Rückseite. Aber mein Angesicht kann nicht gesehen werden. (Ex 33,23) Das ist die Ansicht des Angesichtes. Und es heißt: 350 Und er breitete sie vor mir aus, und sie war vorderseitig (‫ )פנים‬und rückseitig (‫)אחור‬ beschrieben. (Ez 2,10) Schreiben nicht auch die wenig gebildeten und gewöhnlichen Leute (ἰδιώτης) so? Und was lehrt die Bibel [mit]: Vorderseite (‫[ )פנים‬...] und Rückseite (‫( ?)אחור‬Ez 2,10) „Vorderseite“ – in dieser Welt.  347 SNum: Schechina. Vgl. Raschi zu Num 12,8. 348 Vgl. LevR 1,14; bBer 7a; Raschi zu Num 12,8. 349 Vgl. SDtn § 357. 350 bEr 21a. Vgl. ARN A 25; ExR 45,6.

  Jalkut Schimoni Numeri

„Rückseite“ – in der Welt, die kommt. „Vordergründig“ (‫ )פנים‬ist die Zufriedenheit der Frevler und das Leiden der Gerechten in dieser Welt. „Hintergründig“ (‫ )אחור‬ist der Empfang des Lohnes der Gerechten und die Strafen der Frevler in der Welt, die kommt. Und auf ihr waren Klagelieder und Geseufze (‫ )הגה‬und Weh (‫ )והי‬geschrieben. (Ez 2,10) Klagelieder der Frevler, denn es heißt: Es ist ein Klagelied, und sie werden es anstimmen. (Ez 32,16) Und Geseufze der Gerechten, denn es heißt: Auf der Zehnsaitigen und auf der Harfe und beim Anschlagen (‫ )הגיון‬der Zither. (Ps 92,4) Und das Weh (‫ )והי‬der Frevler, denn es heißt: Es wird Unglück (‫ )הווה‬über Unglück (‫ )הווה‬kommen. (Ez 7,26) Und warum habt ihr euch nicht gescheut[, über meinen Diener ... zu reden]? (Num 12,8)

Die Bibel lehrt [mit] „über meinen Diener“ nichts anderes, als dass [gemeint ist]: Anstatt, dass ihr über mich redet, redet ihr über meinen Diener. 351

(228)

SZ [276]

Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der einen Diener 352 im Land hatte. Und die Bewohner des Landes redeten / vor ihm. Er sagte zu ihnen: Nicht über meinen Diener habt ihr geredet, sondern über mich habt ihr geredet. Und wenn ihr sagt, [dass] ich seine Taten nicht kenne, ist dies schlimmer als das erste. Nicht über ihn habt ihr das üble Gerücht 353 aufgebracht, sondern über mich. Das Böse [kommt] von einem Dieb nur zu dem, der [es] von ihm nimmt. Da entbrannte [der Zorn JHWHs] über sie (‫)בם‬. (Num 12,9) Über die beiden (‫)בשניהם‬. 354 P1270F

Und er ging weg. (Num 12,9) Sogleich wurde Aaron geheilt. SNum § 104

Da entbrannte der Zorn JHWHs über sie und er ging weg. (Num 12,9) Nachdem er sie ihre Missetat hatte wissen lassen. 355  351 Vgl. Raschi zu Num 12,8. 352 SNum: Statthalter. 353 Wörtlich: Übeltat, Sünde. 354 Vgl. bSchab 97a.

Behaʼalotkha  

Danach beschloss er, einen Bann über sie [zu verhängen]. Und ergeben nicht die Dinge [einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn der Heilige nicht über einen Menschen erzürnt, bevor er ihn seine Missetat hat wissen lassen, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere, dass der Mensch nicht über seinen Mitmenschen zornig werden soll, bevor er ihn seine Missetat hat wissen lassen. R. Natan sagt: Warum hat er sie ihre Missetat wissen lassen und danach beschlossen, einen Bann über sie [zu verhängen]? Damit sie nicht so wie Ijob sagen: Lasse mich wissen, warum du mit mir haderst! (Ijob 10,2) Vier Dinge tat Mose gemäß seiner Erkenntnis und stimmte [darin] mit Gottes Erkenntnis überein: Er zerbrach die Tafeln, er trennte sich von der Frau, er hielt sich vom Stiftszelt fern.

ARN A 2 § 740

Wie ist es in Bezug auf die Trennung von der Frau [zu belegen]? Er sagte: Wenn zu Israel gesagt wurde, das sich nur für eine Stunde einfand, nur um geheiligt zu werden, um die zehn Worte zu empfangen: Berührt keine Frau, (Ex 19,15) um wie viel mehr ich, der ich für solches an jedem Tag und zu jeder Stunde bestellt werde und nicht weiß, wann er mit mir sprechen wird, ob am Tag, ob in der Nacht. Und seine Erkenntnis stimmte mit der Erkenntnis Gottes überein. R. Jehuda ben Batyra sagt: Mund zu Mund werde ich mit ihm sprechen. (Num 12,8) Mund zu Mund habe ich mit ihm gesprochen [und gesagt]: Trenne dich von der Frau, denn es heißt: Geh und sprich zu ihnen: Kehrt um zu euren Zelten. (Dtn 5,27) Und es steht geschrieben: Du aber, steh hier bei mir. (Dtn 5,28) Wie ist das Fernhalten vom Stiftszelt [zu belegen]? Er sagte: Wenn der Heilige zu meinem Bruder Aaron, der mit dem Salböl gesalbt und mit vielen Gewändern [als Priester eingekleidet] sagte: Komme nicht zu jeder Zeit, (Lev 16,2) um wie viel mehr ich, der ich für solches eingesetzt wurde [und nicht gesalbt bin]. Wie ist es in Bezug auf das Zerbrechen der Tafeln [zu belegen]? In der Stunde, in der er hinaufstieg und sie entgegennahm und herabstieg, freute er sich sehr.  355 Vgl. Raschi zu Num 12,9.

§ 740

  Jalkut Schimoni Numeri

Als die Israeliten sündigten, sagte er: Wenn ich [sie] ihnen gebe, binde ich sie an die schweren Gebote und lasse sie für den Himmel des Todes schuldig werden, denn es steht über sie geschrieben: Du sollst [keine anderen Götter] bei dir haben. (Ex 20,3) Er ging zurück, aber die Ältesten sahen ihn und rannten ihm nach. Mose hielt das eine Kopfstück der Tafeln und sie hielten ihr Kopfstück, aber Moses Kraft war stärker als die Kraft der 70 Ältesten, denn es heißt: Und nach aller Stärke der Hand. (Dtn 34,12) Mose schaute auf die Tafeln und sah, dass das Geschriebene auf ihnen davonflog. Und sie wurden auf den Händen Mose schwer, und sie fielen aus seinen Händen und zerbrachen. (229)

Andere sagen: Er zerbrach sie erst, / als ihm aus dem Mund des Allmächtigen gesagt wurde: Die du zerbrochen hast. (Ex 34,1; Dtn 10,2) Er sagte zu ihm: Deine Kraft sei stark 356 [dafür], dass du [sie] zerbrochen hast. R. Meir sagte: Sie blieben dort, wie mir befohlen wurde. (Dtn 10,5) Es wurde ihm befohlen, und er zerbrach die Tafeln.

SNum § 105

Und die Wolke wich vom Zelt [und siehe, da war Mirjam aussätzig]. (Num 12,10) Ein Gleichnis über einen König, aus Fleisch und Blut, der zu einem Erzieher (παιδαγωγός) sprach: Züchtige meinen Sohn! Aber nicht vor mir! Züchtige ihn erst, wenn ich weggegangen bin. Weil das Mitleid des Vaters über dem Sohn ist. 357 Und ergeben nicht die Dinge [eine Schlussfolgerung] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn der Heilige sich über die Gerechten in der Stunde des Zorns erbarmt, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere in der Stunde des [Wohl]wollens, 358 denn es heißt: So spricht JHWH: Zur Zeit des [Wohl]wollens erhöre ich dich. (Jes 49,8)

§ 741

Und siehe, Mirjam war aussätzig wie Schnee. (Num 12,10) Das lehrt, dass sie auf der Haut 359 aussätzig wurde. Um dich zu lehren, dass sie am Fleisch rein waren. Und ebenso heißt es:

 356 Wörtlich: gut. 357 Vgl. Raschi zu Num 12,10. 358 SNum § 137. 359 ‫ בעזה‬emendiert in ‫בעורה‬.

Behaʼalotkha  

JHWH sprach zu Mose: Lege deine Hand auf deine Brust. [Und als er sie wieder herauszog, war sie aussätzig wie Schnee.] (Ex 4,6) Um dich zu lehren, dass sie am Fleisch rein waren. Aaron wandte sich (‫ )ויפן‬zu Mirjam. (Num 12,10) Da er von seinem Aussatz befreit worden war (‫)נפנה‬. 360 P1276F

R. Jehuda ben Batyra sagt: 361 Einst wird jeder Rechenschaft ablegen müssen, der sagt, Aaron wurde aussätzig. Wenn der Heilige es verhüllt hat, willst du es offenlegen? Und einst wird jeder Rechenschaft ablegen müssen, der sagt, Zelofhad war der Holzsammler. 362 Wenn der Heilige es verhüllt hat, willst du es offenlegen? Und einst wird jeder Rechenschaft ablegen müssen, der sagt, Aqabja ben Mehalalel 363 wurde gebannt. Aaron wandte sich zu Mirjam. (Num 12,10) Die Schrift zeigt [damit] an, dass, wenn immer er sie ansah, brach [der Aussatz von neuem] an ihr aus. Weil Aaron seinen Aussatz angesehen hatte und [dieser] verschwand, sagte Aaron: Nun werde ich den von Mirjam ansehen und er wird verschwinden.

SZ [276-277]

Und woher [ist zu belegen, dass] du sagst: Jeder, der ihn erblickte, erschrak? Du kannst zitieren: Und Aaron wandte sich [zu Mirjam und siehe, sie war aussätzig]. (Num 12,10) Man könnte meinen, dass Aaron jemanden nötig gehabt hätte, der ihm sagte: Geh hinaus und erbitte von Mose [Fürsprache], wie es die Freunde Ijobs nötig hatten, denn es heißt: Da sprach JHWH zu Elifas aus Teman. (Ijob 42,7) Er sagte zu ihnen: Ihr seid zur Tür hinausgegangen, 364 damit ich gerechtfertigt hervorgehe. Und Ijob, mein Knecht, ging zur Tür hinaus, damit ich – und er – gerechtfertigt hervorgehe: Und nun, nehmt euch sieben Farren [... mein Knecht wird für euch bitten]. (Ijob 42,8) Er sagte zu ihnen: / Ihr hättet verdient, zuschanden zu werden.

 360 Vgl. bSchab 96b-97a. 361 bSchab 96a-97b; SNum § 113. 362 Vgl. Num 15,32. 363 Vgl. dazu mEd 5,6. 364 Vgl. Ijob 31,34.

(230)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn schon der, der versucht, den Unschuldigen freizusprechen und den Schuldigen schuldig zu sprechen, es verdient, zuschanden zu werden, um wie viel mehr der, der einen Schuldigen freispricht und den Unschuldigen schuldig spricht. SNum § 105

Da sprach Aaron zu Mose. (Num 12,11) Steht geschrieben in § 264 [Mek beschallach amalek 1].

Er sagte zu ihm: Wenn es unvorsätzlich war, sei uns [ebenso] vergeben, wie [wenn es] vorsätzlich war. SZ [277]

Ach mein Herr. (Num 12,11) Durch eine Bitte. Rechne uns [die Sünde] doch nicht an. (Num 12,11) Lade nicht Schuld auf uns. [Mit] der wir töricht gehandelt haben. Sie sagten zu ihm: Wir sind ertappt worden, dass wir [unsere] Hand gegen dich ausgeschickt haben. 365 Eine andere Auslegung: [Mit] der wir töricht gehandelt haben. (Num 12,11) Dies ist für uns das erste Mal, denn nie in unseren Tagen haben wir verderbt gegen dich gehandelt.

SNum § 105

Möge sie doch nicht wie ein Toter sein. (Num 12,12) Wie ein Toter durch Bezeltung verunreinigt, so verunreinigt auch ein Aussätziger durch Hineinkommen. 366 Aaron sagte: Es ergibt sich für mich, dass ich meine Schwester schädige, denn ich kann sie weder aussperren, noch für unrein, noch für rein erklären. Und nebenbei lernen wir, dass Aaron der Urheber (‫[ )דורש‬für die Vorschrift] war: Man darf den Aussatz seiner Verwandten nicht inspizieren. 367 Die, indem sie aus dem Leib seiner Mutter kommt. (Num 12,12) Unserer Mutter. [Aber es ist] vielmehr [so], dass die Schrift bei der Sache umschreibt.

 365 Vgl. SDtn § 4. 366 Vgl. mKel 1,4. 367 mNeg 2,5. Vgl. bZeb 102b.

Behaʼalotkha  

In § 736 [SNum 84; jMQ 3,5].

Und die Hälfte seines Fleisches verzehrt wird. (Num 12,12) Dies der Sache entsprechend, nach der es heißt: Denn unser Bruder, unser Fleisch ist er. (Gen 37,27) Der, indem er aus dem Leib seiner Mutter kommt. (Num 12,12)

SZ [277]

Wir alle sind aus einem Leib gekommen. Und die Hälfte seines Fleisches verzehrt wird. (Num 12,12) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie unser Gegenpart war: Sie pflegte die Frauen zu lehren, und wir die Männer. Von hier pflegte R. Simeon 368 zu sagen: Ein Mensch muss über sich selbst [in größerem Maße] Herrscher sein als über andere. 369 Und woher [ist zu belegen, dass] du / sagst: Mose brauchte nicht auf Aaron zu hören? Vielmehr sagte Mose: Es ist nicht recht, dass meine Schwester in Not ist und ich in Wohlbefinden.

(231)

Es wird gelehrt: 370 Vier werden wie Tote betrachtet: Der Arme, der Aussätzige, der Blinde und der, der keine Kinder hat.

GenR 71,6

§ 742

Der Arme, denn es steht geschrieben: Denn alle Männer sind gestorben. (Ex 4,19) Der Aussätzige, denn es steht geschrieben: Dass sie nicht wie eine Tote sei. (Num 12,12) Ein Blinder, denn es steht geschrieben: In Finsternissen lässt er mich wohnen wie ewig Tote. (Thr 3,6) Und der, der keine Kinder hat, denn es steht geschrieben: Schaffe mir Kinder, wenn nicht, sterbe ich. (Gen 30,1) In § 128 [bNed 64b]. Esfa

 368 SNum: Eleasar, Sohn des R. Simeon. 369 Vgl. Micha 5,1. 370 Vgl. bNed 64b.

  Jalkut Schimoni Numeri

Der, indem er aus dem Leib seiner Mutter kommt, und die Hälfte seines Fleisches verzehrt wird. (Num 12,12) Gibt es jemanden, der sagt: Ich will meinen Zahn ausreißen, der meine Zunge beißt, ich will meine Hand abhauen, die meinen Leib schlägt?! Die Gerechten vergleichen sich nicht untereinander, sondern mit anderen. SNum § 105

Da schrie Mose zu JHWH und sprach. (Num 12,13) Die Schrift will dich die gute Sitte lehren, dass man immer, wenn man [etwas] erbitten will, man [erst] zwei oder drei Worte [als Ausdruck] des flehentlichen Bittens sagen und danach seine Bitten vorbringen soll. 371 Zu JHWH und sprach (‫)לאמר‬. (Num 12,13) Was lehrt die Bibel mit [dem zusätzlichen] „und sprach“ (‫ ?)לאמר‬372 Dass er zu ihm sagte: Antworte mir, ob du sie heilen wirst oder nicht, bis der Heilige ihm antwortete: Da sprach JHWH zu Mose: Wenn ihr Vater [ihr ins Gesicht] gespuckt hätte. (Num 12,14) P128F

P

Da sprach Mose zu Hobab. (Num 12,13) In § 176 [SNum § 78].

Ach Gott, heile sie doch! (Num 12,13) Warum hat Mose das Gebet nicht verlängert? Damit die Israeliten nicht sagen sollten: Weil sie seine Schwester ist, steht er da und spricht ein großes Gebet. Eine andere Auslegung: Damit die Israeliten nicht sagen sollten: Seine Schwester befindet sich in Not, und er steht da und spricht ein großes Gebet. 373 Eine andere Auslegung: [Damit die Israeliten nicht sagen sollten:] Ist das nicht Mose, der [bloß] zu beten braucht und Gott hört sein Gebet?! Wie es heißt: Du beschließt eine Sache und er erfüllt [es] dir. (Ijob 22,28) Und es heißt: Dann wirst du rufen und JHWH wird hören. (Jes 58,9)

 371 Vgl. Raschi zu Num 12,13. 372 bEr 21a. Vgl. ARN A 25; ExR 45,6. 373 Wörtlich: Verlängert er das Gebet. Vgl. Raschi zu Num 12,13.

Behaʼalotkha  

Eine Begebenheit über einen, der vor R. Eliezer hinab vor das Vorbeterpult trat und der [das Gebet] mehr als nötig in die Länge zog. Seine Schüler sagten zu ihm: Was für ein In-die Länge-Zieher ist dieser! Er sagte zu ihnen: Zieht er etwa mehr in die Länge als unser Meister Mose, über den geschrieben steht: [Ich warf mich hin vor JHWH wie das erste Mal] vierzig Tage und vierzig Nächte?! (Dtn

bBer 34a

9,18)

Eine andere Begebenheit über einen Schüler, der vor R. Eliezer hinab vor das Vorbeterpult trat und der [das Gebet] mehr als nötig verkürzte. Seine Schüler sagten zu ihm: Was für ein Abkürzer ist dieser! Er sagte zu ihnen: Kürzt er etwa mehr ab als unser Meister Mose, über den geschrieben steht: Ach Gott, heile sie doch?! (Num 12,13) R. Chisda 374 sagte: Wer für seinen Nächsten um Erbarmen bittet, braucht dessen Namen nicht zu erwähnen. Woher [ist das zu belegen]? Von unserem Meister Mose, denn es heißt: Heile sie doch! (Num 12,13) / Da sprach JHWH [zu Mose]: Wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespuckt hätte, würde sie sich nicht sieben Tage lang schämen? (Num 12,14)

(232) SNum § 106

R. Achai, Sohn R. Joschijjas, sagte: Sie erhielt zwei Verweise. Wenn ihr Vater aus Fleisch und Blut ihr einen Verweis gegeben hätte, wäre sie sicher sieben [Tage] beschämt gewesen. 375 Oder: Wenn bei ihrem Vater aus Fleisch und Blut sieben [Tage Beschämung], [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere beim Heiligen 14 [Tage]. 376 [Nein.] Es genügt, wenn das, was aus einer Schlussfolgerung folgt, dem entspricht, woraus es gefolgert wurde: Wie bei ihrem Vater aus Fleisch und Blut sieben [Tage], so auch beim Heiligen sieben [Tage]. Unsere Meister lehrten: HAT ER AUF ÖFFENTLICHEM GEBIET [JEMANDEN] GESTOßEN, UMGESTOßEN, GEBISSEN, SICH [AUF ETWAS] HINGELEGT ODER AUSGESCHLAGEN, IST DIE HÄLFTE DES SCHADENS ZU ZAHLEN. IM GEBIET DES GESCHÄDIGTEN, IST DER SCHADEN GANZ ZU BEZAHLEN, WORTE R. TARFONS. UND DIE WEISEN SAGEN:  374 bBer 34a: R. Jakob im Namen von R. Chisda. 375 Ausführlich in bBQ 25a. 376 Vgl. Raschi zu Num 12,14.

bBQ 24b-25a

  Jalkut Schimoni Numeri

DIE HÄLFTE DES SCHADENS. R. TARFON SAGTE: WENN MAN DORT, WO MAN [BEI EINER SCHÄDIGUNG] DURCH EIN HORN IN BEZUG AUF DEN ZAHN UND DEN FUß ERLEICHTERT HAT, AUF ÖFFENTLICHEM GEBIET ERSCHWERT, IST ES DA NICHT EINE SCHLUSSFOLGERUNG, DASS WIR DORT, WO MAN IHRETWEGEN ERSCHWERT, IM GEBIET DES GESCHÄDIGTEN, IN BEZUG AUF SIE [BEI SCHÄDIGUNGEN] DURCH DAS HORN ERSCHWEREN? SIE SAGTEN ZU IHM: ES GENÜGT, WENN DAS GEFOLGERTE DEM GLEICHT, AUS DEM ES GEFOLGERT WURDE: WIE AUF ÖFFENTLICHEM GEBIET DIE HÄLFTE DES SCHADENS, SO AUCH AUF DEM GEBIET DES GESCHÄDIGTEN DIE HÄLFTE DES SCHADENS. 377 Und R. Tarfon? Er hält nichts [von der Regel] des „es genügt“. Ist denn [die Regel des] „es genügt“ aus der Tora? Sie wird von einem [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere gelehrt. In welcher Weise? Da sprach JHWH zu Mose: Wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespuckt hätte. (Num 12,14) Hält er denn nichts [von der Regel] des „es genügt“? Wo der [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere wiederlegt wird. Wo der [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere nicht wiederlegt wird, gibt es für ihn [die Regel] des „es genügt“. [Und] R. Tarfon? [Da von] sieben [Tagen] für die Schechina nichts geschrieben steht, kommt [der Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere [zur Anwendung], der 14 [Tage] ergibt. Kommt [die Regel] des „es genügt“ [und] schließt 7 [Tage] aus und hält 7 [Tage] aufrecht. Die Hälfte des Schadens [zu ersetzten] steht in der Tora geschrieben. [Der Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere kommt [zur Anwendung], um die andere Hälfte des Schadens zu erschließen, sodass es den gesamten Schaden[sersatz] ausmacht. Wenn du nun [nach] der Regel des „es genügt“ auslegst, kommt durch das „es genügt“ eine Widerlegung und man stößt den [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere um. Und die Rabbanan? Die sieben [Tage] für die Schechina stehen geschrieben, denn es steht geschrieben: Sie soll sieben Tage eingeschlossen sein. (Num 12,14)

 377 mMQ 2,5.

Behaʼalotkha  

Und R. Tarfon? Jenes „sie soll eingeschlossen sein“ [folgt ] der Auslegung des „es genügt“. Und die Rabbanan? [Verweisen] auf den Vers, der danach geschrieben steht: Und Mirjam soll außerhalb des Lagers sieben Tage eingeschlossen sein. (Num 12,15) Und R. Tarfon? Jenes [zeigt,] dass die Auslegung von „es genügt“ allgemein anwendbar ist, damit du hier nicht sagst, sie ist [nur] wegen der Ehre Moses [angewendet worden] aber nicht allgemein. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. In § 151 [GenR 92,7].

Sie soll ausgesperrt bleiben. (Num 12,14) In § 518 [bZeb 101b-102a].

Und das Volk brach nicht auf. (Num 12,15) In § 164 [bSota 9b].

Um dich zu lehren: MIT DEM MAß, MIT DEM JEMAND MISST, MISST MAN IHN. 378 MIRJAM WARTETE EINE STUNDE AUF MOSE, DENN ES HEIßT: Und seine Schwester stellte sich von ferne hin. (Ex 2,4) Deshalb hielt der Heilige ihretwegen / die Schechina und die Lade, die Priester und die Leviten und die Israeliten und die sieben Wolken der Herrlichkeit auf, denn es heißt: Und das Volk brach nicht eher auf, bis Mirjam wieder aufgenommen war. (Num 12,15) Josef machte sich um die Gebeine seines Vaters verdient. 379 Und unter seinen Brüdern war niemand größer als er: Und Josef zog hin, um seinen Vater zu begraben. (Gen 50,7) Wen haben wir, der größer wäre als Josef? Denn niemand anderes als Mose selbst befasste sich mit ihm. Mose machte sich verdient um die Gebeine Josefs. Und in Israel war niemand größer als er, denn es heißt: Und Mose nahm die Gebeine Josefs. (Ex 13,19)

 378 mSota 1,7. Vgl. tSota 3,1; tSota 4,1; jSota 1,7-8; bSota 13b; mSota 1,9. Vgl. Raschi zu Num 12,5. 379 tSota 4,7-8. Vgl. Tan beschallach 2; ARN B 25.

SNum § 106

(233)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wen haben wir, der größer wäre als Mose? Denn niemand anderes als der Heilige befasste sich mit ihm, denn es heißt: Und er begrub ihn im Tale. (Dtn 34,6) R. Jehuda sagt: 380 Wäre es nicht ein Schriftvers, der geschrieben steht, dürfte man es nicht sagen. 381 Siehe, es heißt: Steige auf dieses Abarimgebirge, auf den Berg Nebo. (Dtn 32,49) Dies gehört zum Erbteil der Nachkommen Rubens, denn es heißt: Die Nachkommen Rubens aber bauten [Heschbon, Eleale, Kirjataijm und Nebo]. (Num 32,37-38)

Er wurde aber nirgends anders als im Feld des Erbbesitzes von Gad begraben, 382 denn es heißt: Und zu Gad sprach er: Gepriesen sei er, der Gad weiten [Raum] schafft. Und er ersah sich den Erstlingsanteil[, denn dort ist der Anteil des Anführers aufbewahrt]. (Dtn 33,2021)

Das lehrt, dass Mose durch die Hand des Heiligen vier Meilen von dem [Erb]teil Rubens zum [Erb]teil Gads gebracht wurde. Und die Dienstengel priesen vor ihm und sprachen: Die Gerechtigkeit JHWHs hat er verwirklicht. (Dtn 33,21) Aber nicht nur Mose allein, sondern alle Gerechten nimmt der Heilige zu sich, denn es heißt: Und deine Gerechtigkeit geht vor dir her, und die Herrlichkeit JHWHs nimmt dich zu sich. (Jes 58,8) Und danach brach das Volk von Hazerot auf. (Num 12,16) Gab es denn zwei Hazerot, dass sie von dem einen aufgebrochen wären und in dem anderen gelagert hätten? 383 [Nein.] Vielmehr: Nachdem Israel aufgebrochen war, unterbrachen sie die Reise nicht, bis sie hörten, dass Mirjam aussätzig geworden sei. 384 Und sie [kehrten um] und lagerten hinter ihrem [vorherigen Lagerplatz]. Daher heißt es: Und danach brach das Volk aus Hazerot auf. (Num 12,16) Jelamdenu

R. Abbahu sagte:

 380 Vgl. bSota 13b; Mek bo 14; SNum § 84. 381 Gemeint ist Dtn 34,6. 382 Vgl. SDtn § 353. 383 Vgl. Num 11,35 mit Num 12,16. 384 Vgl. SNum § 98.

Behaʼalotkha  

Nachdem sie ihr Vieh genommen hatten um aufzubrechen, gingen sie sofort hinaus auf den Weg, wanden ihre Gesichter umher, ob vielleicht in der Wolke [jemand] vor ihnen vorangehe, fanden aber niemanden, und fanden auch Mose und Aaron nicht. Sie suchten den Brunnen und fanden ihn nicht. Sofort kehrten sie nach Hazerot zurück, denn es heißt: Von Kibrot Ha-Taʼawa brach das Volk nach Hazerot auf. (Num 11,34) Warum? Damit sie erführen, dass wegen Mirjam die Wolke nicht voranging. Der Heilige sagte: In dieser Welt habt ihr von den Worten der Tora [einige] abgeschafft [und] habt über einen Menschen geredet, aber in der kommenden Welt lernt ihr aus dem Mund der Tora, und ich vermehre euren Frieden, denn es heißt: Und all deine Kinder sind Schüler von JHWH und groß ist der Friede deiner Kinder. (Jes 54,13)

Ende Am Schluss des Abschnitts „behaʼalotkha“. [Auf] meinen Erhalter werde ich [mich] ausrichten, um zu dir aufzusteigen. Mein Bündel ist in deiner Ruhe. Deine Stimme lässt mich aufhorchen in deinen Worten. Ich werde deine Ruhe erfüllen.

Schelach (Num 13,1 – 15,41) Kapitel 13 TanB schel 1

Schicke für dich Männer aus. (Num 13,2)

(234)

So lehrte R. Tanchuma bar Abba: 1 Unsere Rabbinen lehrten: Was [ist der Zeitpunkt], um vor dem Schabbat auf das große Meer abzufahren, wenn man an einen weit entfernten Ort gehen will? [Drei Tage. So lehrten unsere Meister: Man entfernt sich nicht mit einem Schiff auf das große Meer drei Tage vor Schabbat,] wenn man sich zu einem weit entfernten Ort begeben will. Aber wenn man sich etwa von Tyrus nach Sidon entfernen will, ist es einem erlaubt, sich zu entfernen, selbst am Vortag des Schabbat, denn es ist bekannt, dass man die Strecke noch bei Tag[eslicht] gehen kann. Und wenn er gesandt war, um ein Gebot [zu erfüllen], ist es ein Gebot für ihn, sich zu entfernen, an jedem Tag, an dem er will. Und so haben wir [es] gelernt: Abgesandte, um ein Gebot [zu erfüllen], sind von der Laubhütte befreit, denn du hast nichts beliebteres vor dem Heiligen, als ein Abgesandter, der entsandt wird, um ein Gebot zu erfüllen und der sein Leben dafür gibt, um seinen Auftrag zu erfüllen, wie jene zwei [Kundschafter], die Josua, Sohn des Nun, schickte. 2 Wer waren sie? Pinhas und Kaleb. Aber die Gesandten, die Mose ausschickte, waren Frevler, denn es heißt: Schicke für dich Männer aus. (Num 13,2)

TanB schel 2

Dies ist es, was die Schrift sagt: 3 Beraubt sind die Stolzen und in Schlaf gesunken, und allen Kriegern versagen die Hände. (Ps 76,6) Beraubt sind die Stolzen. Das sind Mose und Aaron.

 1 Vgl. Tan schelach 1; NumR 16,1. 2 Siehe Jos 2,1. 3 Vgl. Tan schelach 1; NumR 16,2.

Schelach  

Nachdem Mose und Aaron die Kundschafter gesandt hatten, kamen sie [zurück] und sagten Schlechtes über das Land, [und] sie wussten nicht, was zu tun sei. Vielmehr waren Mose und Aaron auch [noch] untätig in der Sache. Sogleich stand Kaleb auf und brachte die gesamte Volksmenge (ὄχλος) zum Schweigen, denn es heißt: Kaleb beschwichtigte. (Num 13,30) Der Heilige sagte zu Mose: Als großes Gut rechne ich es Kaleb an, denn es heißt: Nur Kaleb, der Sohn Jefunes. (Dtn 1,36) R. Acha der Große eröffnete [seinen Vortrag mit]: Das Gras verdorrt, die Blume welkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit.

TanB schel 3

(Jes 40,8)

Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der einen Freund hatte. Und er verabredete mit ihm und sagte zu ihm: Komm, geh mit mir und ich gebe dir ein Geschenk. Er ging mit ihm und starb [unterwegs]. Der König sagte zu seinem Sohn: Obwohl dein Vater gestorben ist, trete ich nicht von dem Geschenk zurück, von dem ich gesagt habe, [es] ihm zu geben. Komm, und nimm es! Der König ist der Heilige und der Freund ist Abraham, denn es heißt: Spross Abrahams, meines Freundes. (Jes 41,8) Der Heilige sagte zu ihm: Komm, geh mit mir, denn es heißt: Geh aus deinem Land hinaus. (Gen 12,1) Er verabredete mit ihm, dass er ihm ein Geschenk gibt, denn es heißt: Erhebe dich, durchwandere das Land nach [seiner] Länge und Breite, denn ich werde es dir geben. (Gen 13,17) Der Heilige sagte zu Mose: Obwohl ich mit den Vätern verabredet hatte, ihnen das Land zu geben und sie gestorben sind, trete ich nicht davon zurück, sondern: Und das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit. (Jes 40,8) Schicke für dich Männer aus. (Num 13,2) Das ist es, was die Schrift sagt: 4 Was Essig für die Zähne und Rauch für die Augen, das ist der Faule für den, der ihn ausschickt. (Prov 10,26) Womit ist die Sache vergleichbar? [Mit] jemandem, der einen Weinberg hatte. Als er sah, dass der Wein reif war, sagte er zu seinen Pächtern: Bringt meinen Wein in mein Haus hinein. Und als er sah,  4 Vgl. Tan schelach 4; NumR 16,4.

(235)

TanB schel 4

  Jalkut Schimoni Numeri

dass der Wein zu Essig [geworden] war, sagte er zu seinen Pächtern: Bringt den Essig in eure Häuser. Ebenso war es auch beim Heiligen: Als er sah, dass die Ältesten tauglich waren, sagte er: Versammelt mir. (Num 11,16) Er nannte sie [jeweils] mit ihrem Namen. Als er aber sah, dass die Kundschafter einst sündigen würden, nannte er sie mit dem Namen von Mose, denn es heißt: Schicke für dich Männer aus. (Num 13,2) TanB schel 5

Überall, wo geschrieben steht „Männer“, sind es die Gerechten. 5 Und hier heißt es: Und der Mann in den Tagen Sauls war ein Ältester, er kam mit Männern. (I Sam 17,12) Und ebenso sagte Hanna: Wenn du deiner Magd Samen von Männern gibst. (I Sam 1,11) Und jene nennst du Toren, wegen der Verleumdung, die sie verbreiteten, denn es heißt: Wer eine Verleumdung verbreitet, ist ein Tor. (Prov 10,18) Obwohl sie große Männer waren, machten sie sich selbst zu Toren. Und über sie sagte Mose: Denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht. (Dtn 32,20) Sie wurden ja auf Ausspruch des Heiligen und auf Ausspruch Moses aus ganz Israel ausgewählt, denn es heißt: Und die Sache war gut in meinen Augen, und ich nahm von euch zwölf Männer. (Dtn 1,23)

Von hier kannst du sagen, dass sie Gerechte in den Augen Israels und in den Augen Moses waren. Und auch Mose wollte sie nicht nach seinem Gutdünken aussenden, bevor er sich über jeden einzelnen mit dem Heiligen beraten hatte: XY aus dem Stamme XY ist geeignet. Und der Heilige sagte zu ihm: Sie sind würdig, denn es heißt: Da entsandte Mose sie in die Wüste Paran, auf Ausspruch JHWHs. (Num 13,3) Und danach, am Ende von vierzig Tagen, änderten sie sich und verursachten all jene Not. Und sie erwirkten für jene Generation, dass sie geschlagen wurden. Daher heißt es: Schicke für dich aus. (Num 13,2) TanB schel 6

Das ist es, was die Schrift sagt: 6 Sie erkennen es nicht und sehen es nicht ein – in Dunkelheit ergehen sie sich – denn ihr Sehvermögen ihrer Augen ist getrübt. (Jes 44,18)  5 Vgl. NumR 16,5. 6 Vgl. Tan schelach 5; NumR 16,6.

Schelach  

Welchen [Grund] sah [die Schrift] nach der Sache mit Mirjam zu sagen: 7 Schicke für dich aus? (Num 13,2) Weil es vor dem Heiligen zu ersehen war, dass sie kommen und schlecht über das Land reden würden. Der Heilige sagte: Sie sollen nicht sagen [können]: Wir haben nicht gewusst, was die Strafe für üble Nachrede ist. Daher schloss er die Sache an jene [von Mirjam] an. Denn Mirjam hatte über ihren Bruder geredet und wurde mit Aussatz geschlagen, damit alle die Strafe für üble Nachrede kennen, denn es heißt: Danach brach das Volk von Hazerot auf. (Num 12,16) Nachdem sie [jemanden] gesehen hatten, der eine üble Nachrede / aussprach, müssten sie die Sache mit Mirjam verstehen. Und da sie nichts [daraus] lernen wollten, heißt es: Sie erkennen es nicht und sehen es nicht ein. (Jes 44,18)

(236)

Daher steht die Aussendung der Kundschafter nach der Sache mit Mirjam geschrieben. Eine andere Auslegung: Schicke für dich aus. (Num 13,2) Obwohl der Heilige Mose gesagt hatte, „schicke für dich aus“, war es nicht vom Heiligen [gewollt], dass sie gingen. 8 Warum? Weil der Heilige ihnen bereits den Ruhm des Landes Israel mitgeteilt hatte, denn es heißt: Denn JHWH, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land. (Dtn 8,7) Und ebenso heißt es: Denn das Land, in das du kommst, es zu ererben. (Dtn 11,10) Und als sie [noch] in Ägypten waren, sagte er zu ihnen: Ich bin herabgestiegen, um es aus der Hand der Ägypter zu erretten. (Ex 3,8) Und was [bedeutet]: Schicke für dich aus? (Num 13,2) Vielmehr begehrten sie jene Dinge, denn als sie an die Grenzen kamen, sagte Mose zu ihnen: Siehe, JHWH, dein Gott, übergibt vor dir dieses Land. (Dtn 1,21) In dieser Stunde versammelte sich Israel bei Mose, denn es heißt: Da versammeltet ihr euch alle zu mir. (Dtn 1,22)

 7 Vgl. Raschi zu Num 13,1. 8 Vgl. Tan schelach 5; bSota 34b; NumR 16,7; Raschi zu Num 13,2.

TanB schel 7

  Jalkut Schimoni Numeri

Das ist es, was die Schrift sagt: Sie weigerten sich zu hören und gedachten seiner Wunder nicht. (Neh 9,17) Und es heißt: Und die Bundeslade JHWHs zog vor ihnen her. (Num 10,33) Aber sie sagten: Lasst uns Männer aussenden. (Dtn 1,22) Denn sie vertrauten nicht auf [seine] Tora. Und ebenso sagte David: Sie vertrauten nicht auf seine Tora 9. (Ps 78,22) R. Jehoschua sagte: Wem sind sie vergleichbar? Einem König, der für seinen Sohn eine schöne Frau, Tochter [aus] guten und reichem [Haus] einlud. Der König sagte zu ihm: Ich habe für dich eine schöne Frau, Tochter [aus] guten und reichem [Haus] eingeladen, keine ist wie sie auf der Welt. Der Sohn sagte zu ihm: Ich werde gehen und sie mir ansehen, weil er seinem Vater nicht vertraute. Sogleich wurde die Sache beschwerlich und es missfiel seinem Vater. Er sagte: Was soll ich tun? Wenn ich ihm sage, ich zeige sie dir nicht, sagt er sofort, sie ist hässlich, daher will er sie nicht zeigen. Am Ende sagte er zu ihm: Sieh sie [dir] an, damit du weißt, dass ich dich nicht belogen habe. Weil du mir aber nicht vertraut hast, Schwur, dass du sie nicht in deinem Haus siehst, ich sie aber deinem Sohn gebe. Ebenso sagte der Heilige zu Israel: [Das Land] ist gut, aber sie vertrauten ihm nicht, sondern sagten: Lasst uns Männer aussenden. (Dtn 1,22) Der Heilige sagte: Wenn ich es ihnen vorenthalte, sagen sie: Weil es nicht gut ist, lässt er es uns nicht sehen. Der Heilige sagte: Sie sollen es sehen, und mit einem Schwur [schwöre ich], dass niemand von ihnen hineingelangen wird, denn es heißt: Dass sie nicht das Land sehen. (Num 14,23) Ich gebe es vielmehr ihren Kindern. TanB schel 8

Nachdem sie zu Mose gesagt hatten: Lasst uns Männer aussenden, (Dtn 1,22) begann Mose zu stehen und sich zu wundern. 10 Er sagte: Es ist nicht möglich, etwas zu tun, bevor ich mich mit dem Heiligen beraten habe. Er ging, um sich zu beraten. Er sagte: So und so wollen [es] deine Kinder.

 9 BH: Gott. 10 Vgl. Tan schelach 5; NumR 16,8.

Schelach  

Der Heilige sagte zu ihm: Das ist nicht das erste Mal für sie. Als sie [noch] in Ägypten waren, spotteten sie über mich, denn es heißt: Dieser spottet über sie im Land Ägypten. (Hos 7,16) Sie sind geübt in solchem. Ich / habe das nicht nötig, denn es steht geschrieben: Er weiß, was im Finstern ist. (Dan 2,22) Wenn du aber willst, entsende du selbst, denn es heißt: Schicke für dich aus. (Num 13,2) Die Israeliten sagten: Unser Lehrer Mose, wir wollen Männer vor uns her schicken. (Dtn 1,22) Er sagte zu ihnen: Warum? Sie sagten zu ihm: Weil der Heilige uns zugesichert und uns gesagt hat, dass wir ins Land Kanaan hineingehen und alles Gut ererben, denn es heißt: Und Häuser voll des Guten. (Dtn 6,11) Und siehe, sie haben gehört, dass wir hineinkommen und machen für sich Verstecke. Wenn sie ihr Geld verbergen und wir hineinkommen und nichts finden, würde dann nicht das Wort des Heiligen als falsch befunden?! Die Kundschafter sollen vielmehr vor uns hergehen und uns das Land zeigen. Es steht hier nur geschrieben: Dass sie für uns erforschen. (Dtn 1,22) Sie sollen gehen und für das einstehen, was sie im Land erforscht haben. Nachdem er solches gehört hatte, wurde er auf ihre Seite gezogen, denn es heißt: Die Sache war gut in meinen Augen. (Dtn 1,23) Dies ist es, was die Schrift sagt: Sie setzten auf Gott ihr Vertrauen. (Ps 78,7) R. Jehuda und R. Nechemja: Einer von ihnen sagt: Was [bedeutet] „ihr Vertrauen“ (‫?)כסלם‬ Was für sie wichtig ist, denn es heißt: Das auf den Lenden (‫)הכסלים‬. (Lev 4,9) Und unsere Rabbinen sagen: [Es bedeutet,] ihre Dummheit, denn es heißt: Der Dumme (‫ )הכסיל‬verschränkt seine Hände. (Koh 4,5) Und einer sagte: [Es bedeutet] „ihr Vertrauen“ (‫)בטחונן‬, denn es heißt: Hätte ich Gold gemacht zu meinem Vertrauen (‫)כסלי‬. (Ijob 31,24) Und sie sollen nicht wie ihre Väter werden. (Ps 78,8) R. Jehuda sagt:

(237)

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie der erste Mensch, der die Frucht vom Baum aß und aus dem Garten vertrieben (‫ )ונטרד‬wurde, denn es heißt: Da vertrieb (‫ )ויגרש‬er den Menschen. (Gen 3,24) Selbst wenn sie etliche Gebote übertreten, bin ich langmütig. R. Nechemja sagte: Sie waren nicht wie ihre Väter, wie Abraham, daher sagten sie vor mir: Wodurch werde ich wissen, dass ich ererben werde? (Gen 15,8) Ich war nicht langmütig, sondern sagte sofort zu ihm: Du sollst wissen, dass deine Nachkommenschaft als Fremder sein wird. (Gen 15,13) Selbst wenn sie etliche Gebote übertreten, bin ich langmütig mit ihnen. Und unsere Lehrer sagten: Unsere Väter waren nicht wie eine widerspenstige und aufsässige Generation. Wer aber war das? Der Stamm Efraim, denn es heißt: Die Söhne Efraims wie gerüstete Bogenschützen. (Ps 78,9) Eine andere Auslegung: Ich stelle sie nicht ihren Vätern gleich, denn zu ihren Vätern habe ich gesagt: Ich bin herabgekommen, um es aus der Hand Ägyptens zu retten. (Ex 3,8) Aber ich habe es ihnen nicht gegeben, sondern habe für sie den Tod in der Wüste beschlossen, weil sie mich erzürnt haben, denn es heißt: In dieser Wüste sollen sie umkommen und dort sollen sie sterben. (Num 14,35) Wenn ich ihnen aber gesagt hätte, dass ich sie ins Land hineinbringe, denn es heißt: Und ihre Kinder, die heute weder gut noch böse kennen, (Dtn 1,39) hätte ich mein Wort bestehen lassen. Eine Generation, die ihr Herz nicht festigt und die nicht auf seinen Geist vertraute. (Ps 78,8)

Vielmehr sagten sie: Schicke Männer vor uns her. (Dtn 1,22) (238)

bSota 34b

Schicke für dich Männer aus. (Num 13,2) Resch Laqisch sagte: Entsende sie nach deinem Gutdünken. Sucht sich denn jemand einen schlechten Teil aus? Wir haben das, was geschrieben steht: Die Sache war gut in meinen Augen. (Dtn 1,23) Nicht aber in den Augen Gottes. Dass sie uns das Land erforschen (‫)ויחפרו‬. (Dtn 1,22) Sie bezweckten nur, das Land Israel zu beschämen. Hier steht geschrieben: Sie kundschaften für uns aus.

Schelach  

Und dort steht geschrieben: Der Mond wird erröten (‫)וחפרה‬. (Jes 24,23) Dass sie das Land Kanaan auskundschaften. (Num 13,2)

Jelamdenu

R. Berekhja sagte im Namen von R. Simai: Welchen [Grund] sieht [die Schrift], hier Kanaan zu erwähnen? Der Heilige sagte vielmehr zu Israel: Nicht wegen deiner Gerechtigkeit oder wegen deiner Aufrichtigkeit deines Herzens [bist du dahin gelangt, ihr Land einzunehmen], sondern wegen der Frevelhaftigkeit jener Völker. (Dtn 9,5) Der Heilige sagte: Seine Missetaten fangen den Frevler. (Prov 5,22) „Frevler“ sind immer die sieben Völker, denn es heißt: Sondern wegen der Frevelhaftigkeit jener Völker. (Dtn 9,5) Als der Heilige sah, dass Israel kein Verdienst hatte, dass sie ins Land hineingehen könnten, erinnerte er sich an Isaak, der Abraham geboren wurde, als er 100 Jahre alt war, und an Sara, die 90 Jahre alt war. [Und] Kanaan (‫)כנען‬: ‫ – כ‬20, ‫ – נ‬50, ‫ – ע‬70, ‫ – נ‬50: Siehe, das ergibt 190 Jahre. Da entsandte sie Mose. (Num 13,3) Er sagte zu ihnen: Ihr sollt nicht wie Diebe hineingehen! Wenn sie zu euch sagen: Warum seid ihr zu uns gekommen? Sagt ihnen: Wegen fünf Feigen, wegen fünf Zitronen und wegen einer Rebe von Trauben. Wenn sie zu euch sagen: Vielleicht seid ihr [doch eher] zu uns gekommen, um die Bäume unseres Götzendienstes zu entwurzeln und die Ascheren umzustürzen, sagt zu ihnen: Nein. Sie gingen wie Gesandte hinein und zogen hinaus wie Eselstreiber. Und sie erreichten Hebron und nahmen von dort fünf Feigen, fünf Zitronen und eine Rebe von Trauben. Talmai 12 schrie sie an, [machte] ein großes Geschrei, und sie 13 fielen auf ihr Angesicht zur Erde. Sie fingen an, ihre Gesichter anzublasen und ihre Nasen zu wischen, bis sich ihr Sinn ihretwegen beruhigt hatte. Er sagte zu ihnen: Warum seid ihr [zu uns 14] gekommen. Gehört nicht die gesamte Welt eurem Gott?! Und wem er will, gibt er [es]. Er gewährt ja Frieden und tötet sie nicht.  11 Seitenzahlen der Ausgabe von Seder Eliahu Rabba und Seder Eliahu Zuta (Tanna dʼBe Eliahu): Nach einem Vaticanischen Manuscript aus dem Jahre 1073 ediert, kritisch bearbeitet und commentiert, hg. Meir Friedmann (Wien: Carl Fromm, 1902). 12 Vgl. Num 13,22; Talmai ist ein Sohn des Enak, einer der Riesen. 13 Die Kundschafter, weil sie sich vor Talmai fürchteten. 14 Jalkut: zu ihnen.

SER [144-5 11]

  Jalkut Schimoni Numeri

Und als Lohn [für] dies ließ der Heilige von ihnen [einige] bis zum Exil des zweiten Tempels übrig. Und einige sagen: Bis zu dieser Stunde. Und es muss nicht gesagt werden [für] die Gibeoniten.

(239)

Als Mose hörte, dass die Kundschafter gekommen waren, ging er in sein großes Lehrhaus und setzte sich, und ganz Israel setzte sich 12 Meilen nach jeder Seite vor ihn. Israel hörte die Stimme [Moses] 12 Meilen bis / zum Abgrund. Als nun die Kundschafter kamen, machten sie ihnen Platz und sie setzten sich zwischen sie. Er sagte zu ihnen: Warum sitzt ihr? Sie sagten: Was ist in euren Händen? Danach sagten sie: Das Land, das wir durchquert haben, um es zu erkunden, ist ein Land, das seine Bewohner verzehrt. (Num 13,32) Und dort haben wir die Riesen gesehen. (Num 13,33) Ich rufe Himmel und Erde für mich als Zeugen an, dass es nicht im Sinne des Heiligen ist, die zehn Fürsten Israels töten zu lassen. Vielmehr liefen sie hinter Mose und Aaron her, bis sie unter die Fittiche der Schechina gelangten.

bSota 34b

Das sind ihre Namen: Für den Stamm Ruben. (Num 13,4) R. Isaak sagte: Diese Sache wurde uns von unseren Vätern in unsere Hände überliefert: Die Kundschafter wurden nach ihren Handlungen benannt, aber in unsere Hände kam nur eine [Erklärung]: Setur (‫ )סתור‬15, Sohn Mikhaels (‫)מיכאל‬, der die Worte des Heiligen umstieß (‫ )סתר‬und sich selbst schwach (‫ )מך‬machte. R. Jochanan sagte: Auch wir wollen [eine Erklärung] sagen: Nahbi (‫)נחבי‬, Sohn Wafsis (‫)ופסי‬, der die Worte des Heiligen wegstieß (‫ )החביא‬und über die Richtlinien des Heiligen hinwegging (‫)ופסע‬. 16 In § 126 [GenR 71,3].

bTer 16a

Für den Stamm Jehuda: Kaleb, der Sohn Jefunes. (Num 13,6) Es steht geschrieben: Otniel, Sohn Kenas, Bruder des Kaleb nahm es ein. (Jos 15,17) Und es steht geschrieben:  15 BH: Schammua, Sohn des Sakkor. 16 Vgl. GenR 71,3.

Schelach  

Kaleb, der Sohn Jefunes. (Num 13,6) Warum wurde er Sohn Jefunes (‫ )יפנה‬genannt? Weil er sich vom Ratschlag der Kundschafter abwand (‫)פינה‬. Und er ist noch Sohn des Kenas, und es steht ja geschrieben: Und Kaleb, der Sohn Hesrons. (I Chr 2,18) Warum nennt man ihn „Sohn Kenas, Bruder des Kaleb“? Er ist ein Bruder des Kaleb von [Seiten] seiner Mutter, denn Kaleb war der Stiefsohn von Kenas. Es steht auch ausdrücklich geschrieben: Und Kaleb, Sohn Jefunes, der Kenasi. (Num 32,12; Jos 14,6) Und er war nicht ein Sohn des Kenas. 17 Und Mose nannte Hosea, den Sohn Nuns, Josua (‫)הושע‬. (Num 13,16)

bSota 34b

Mose bat für ihn um Erbarmen. Er sagte zu ihm: Jah 18 schütze dich (‫ )יושיעך‬vor dem Ratschlag der Kundschafter. Welchen Grund hatte Mose, in den Namen Josuas ein Jod einzufügen? 19 Kaleb hatte doch seinen Lohn vom Land bekommen, denn es heißt: Wenn nicht das Land, worauf dein Fuß getreten ist, dir 20 werde ich es geben. (Jos 14,9) Und Josua nahm als seinen Lohn 10 Teile von den Kundschaftern, und es wurde seinem Namen ein Jod hinzugefügt, eine Zehn. Weil er Gebote hinzufügte und gute Taten, fügten sie ihm [einen Buchstaben] zu seinem Namen hinzu. 21

Mek amaleq 1

In § 167 [Mek beschallach 1].

Zieht hinauf. (Num 13,17)

TanB schel 12

Das ist zum Negev. Warum zum Negev? Denn so machen es die [Händler]: Sie zeigen / zuerst den Abfall und danach zeigen sie das Anpreisbare. 22 Seht, was es für ein Land ist. (Num 13,17) Drei Mal sagte er es ihnen:

 17 Vgl. bSota 12a; NumR 16,9. 18 Das Tetragramm, der Eigenname Gottes, in Abkürzung ist gemeint. 19 Vgl. NumR 16,9. 20 BH: dir und deinen Söhnen wird es sein. 21 Vgl. Tan schelach 6; NumR 16,12. 22 Vgl. Raschi zu Num 13,17.

(240)

  Jalkut Schimoni Numeri

Es gibt ein Land, das Helden hervorbringt, und es gibt eines, das Schwache hervorbringt. Es gibt eines, das Volksmengen (ὄχλος) verringert, und es gibt eines, das Volksmengen vermehrt. 23 So gab er ihnen einen Auftrag. Und ob das Volk, das darin wohnt, stark oder schwach, wenig oder viel ist. (Num 13,18)

Und wie das Land beschaffen ist, ob fett oder mager. (Num 13,20) Und woran wollt ihr ihre Stärke erkennen? Wenn sie in Lagern wohnen, sind sie Helden und vertrauen auf ihre Kraft und wenn in Festungen, sind sie schwach und verzagten Herzens. 24 Und wie das Land beschaffen ist, ob fett. (Num 13,20) Ob seine Früchte leicht oder fett sind. Er sagte zu ihnen: Betrachtet die Steine und Kiesel von ihr. Wenn sie felsig sind, sind sie fett, sind sie lehmig, sind sie mager. Es waren aber die Tage der ersten Trauben. (Num 13,20) Von hier lernst du, dass es keine Wende des Tammus gibt ohne Feigen und Trauben. bBB 15a

Ob Bäume darin sind oder nicht. (Num 13,20) Mose sagte zu ihnen: Seht, ob Ijob lebt, dessen Jahre wie ein Baum sind und der ein Schutzschild ist über seiner Generation wie ein Baum. 25

TanB schel 13

§ 743

bSota 34b

Da zogen sie hinauf und kundschafteten das Land aus. (Num 13,21) In welcher Weise? 26 Sie gingen zu einer Stadt hin. Die Pest (‫ )דבר‬hatte die Großen befallen, und die Bewohner der Stadt waren damit beschäftigt, sie zu begraben. Und sie gingen hinein und kein Geschöpf sah sie. Daher sagten sie: Das Land, das wir durchzogen haben, es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Bewohner verzehrt. (Num 13,32) Aus den Zeichen, die der Heilige für sie gemacht hatte, zogen sie eine Verleumdung (‫)דבה‬. Sie zogen nach Süden, und er kam nach Hebron. (Num 13,22)

 23 Vgl. Raschi zu Num 13,18. 24 Vgl. Raschi zu Num 13,18. 25 Vgl. Raschi zu Num 14,9. 26 Vgl. Tan schelach 7; NumR 16,13; bSota 35a.

Schelach  

Es sollte heißen: „Und sie kamen“! Rab sagte: Das lehrt, das Kaleb sich von dem Rat der Kundschafter trennte, wegging, sich auf den Gräbern der Väter ausstreckte und zu ihnen sagte: Meine Väter, bittet für mich um Erbarmen, dass ich vom Ratschlag der Kundschafter verschont bleibe. 27 Für Josua hatte bereits Mose um Erbarmen gebeten. Und wir haben das, was geschrieben steht: Und mein Diener Kaleb, zum Lohn dafür, dass ein anderer Geist in ihm war. (Num 14,24) Und dort war Ahiman. (Num 13,22) Der vorzüglichste unter seinen Brüdern. 28 Scheschai. (Num 13,22) Der die Erde zu Graben machte. Talmai (‫)תלמי‬. (Num 13,22) Der die Erde zu Beeten (‫ )תלמין תלמין‬machte. Ein Lehrer sagte: „Ahiman“ [bedeutet:] Der bei mir wohnt. 29 Kinder des Enak (‫)ענק‬. (Num 13,22) Sie überragten (‫ )מעניקין‬in ihrer Höhe die Sonne. Und Hebron war sieben Jahre [vor Zoan in Ägypten] erbaut worden. (Num 13,22) Was [bedeutet] „erbaut worden“? Wollte man sagen, wirklich „erbaut worden“, [so] ist es möglich, dass ein Mann seinem jüngeren Sohn ein Haus früher baut als seinem älteren Sohn, denn es steht geschrieben: Und die Söhne Hams waren Kusch und Ägypten, Put und Kanaan. (Gen 10,6) Vielmehr [bedeutet es], es war sieben Mal [besser] gebaut als Zoan. Du hast im ganzen Land Israel nicht so viel Felsboden wie in Hebron, weshalb man dort die Entschlafenen begrub. Und du hast unter allen Ländern keines, das fruchtbarer ist als Ägypten, denn es steht geschrieben: Wie der Garten JHWH, wie das Land Ägypten. (Gen 13,10) Und du hast im ganzen Land Ägypten keinen fruchtbareren Ort als Zoan,

 27 Vgl. Raschi zu Num 13,22. 28 Vgl. TanB schelach 11; bJoma 10a; NumR 16,11. 29 Vgl. GenR 26,7.

(241)

  Jalkut Schimoni Numeri

denn es gab dort viele Könige, 30 denn es steht geschrieben: Denn in Zoan waren seine Fürsten, und seine Boten gelangten nach Hanes. (Jes 30,4) Und selbst hier [im Vergleich] war Zoan sieben Mal besser gebaut. SDtn § 37

§ 743

Es steht geschrieben: In das Land, wohin du kommst 31, ist nicht wie das Land Ägypten. (Dtn 11,10) Dies ist die Beruhigung (πεῖσις) für Israel, als sie aus Ägypten auszogen. Denn sie sagten: Vielleicht gehen wir nicht in ein schönes Land wie dieses. Der Heilige sagte zu ihnen: Es ist nicht wie das Land Ägypten. (Dtn 11,10) Die Schrift zeigt [damit] an, dass das Land Israel vorzüglicher ist als jenes. Die Schrift spricht zum Ruhme des Landes Israel. Oder spricht die Schrift zum Ruhme des Landes Ägypten? 32 Die Bibel lehrt: Hebron aber war sieben Jahre früher erbaut worden als Zoan in Ägypten. (Num 12,23) Was aber war der Ort des Königtums des Landes Ägypten? Zoan. 33 Und so heißt es: Denn es waren in Zoan seine Fürsten. (Jes 30,4) Welche war die am wenigsten Taugliche in Israel? Hebron. Sind diese Dinge nicht [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere [zu schließen]? Wenn Hebron als die am wenigsten Taugliche von Israel als vorzüglicher gepriesen wird als das Land Ägypten, das gepriesen wird vor allen Ländern, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere, um das Land Israel zu preisen. Und wenn du sagst, wer diese baute, hat jene nicht gebaut. Die Bibel lehrt: Und die Söhne Hams sind Kusch, Ägypten, Put und Kanaan. (Gen 10,6) Da Ham diese erbaute, hat er [auch] jene erbaut. 34

(242)

Ist es möglich, dass er [zuerst] die Hässliche erbaute und danach die Schönere erbaute? [Nein,] vielmehr baute er die Schönere [zuerst], und danach baute er die Hässliche. Das gleicht einem Mann, der zwei Speisesäle (triclinium) baute, einen schönen und einen hässlichen. Er baute nicht den Hässlichen und danach den Schöneren, / sondern er baute den Schöneren und danach den Hässlichen, denn den Makel des ersten baut er im zweiten [nicht wieder].  30 Vgl. bKet 112a. 31 BH: es einzunehmen. 32 Vgl. bKet 112a; bSota 34b; Tan schelach 8; TanB schelach 14; NumR 16,13. 33 Vgl. bSota 34b; Tan schelach 8; TanB bemidbar 14. 34 Vgl. Raschi zu Num 13,22.

Schelach  

Dies, weil Hebron lobenswerter war als Zoan, daher wurde es zuerst erbaut. Und so findest du es bei der Vorgehensweise Gottes, denn jeder, der bei ihm beliebter ist als sein Gefährte, geht seinem Gefährten voran: Die Tora, weil sie beliebter ist als alles, wurde vor allem erschaffen, 35 denn es heißt: JHWH erschuf mich als Erstling seines Waltens. (Prov 8,22) Und es heißt: Von Ewigkeit her wurde ich gesalbt. (Prov 8,23) Das Haus des Heiligtums, weil es beliebter ist als alles, wurde vor allem erschaffen: Als Thron der Herrlichkeit, eine Höhe von Anbeginn ist die Stätte unseres Heiligtums. (Jer 17,12)

Das Land Israel, weil es beliebter ist als alles, wurde vor allem erschaffen, denn es heißt: Noch hatte er nicht gemacht Erde und Fluren und den Beginn des Staubes des Erdenrundes. (Prov 8,26) „Erde“ – das sind die übrigen Erdteile. „Fluren“ – das sind die Wüsten. „Erdrund“ – das ist das Land Israel, 36 denn es heißt: Spielend auf seinem Erdenrund. (Prov 8,31) Und warum wird es „Erdenrund“ (‫ )תבל‬genannt? Weil es mit allem gewürzt (‫ )מתובלת‬ist. 37 Denn bei allen [anderen] Ländern gibt es in einem etwas, was nicht im anderen ist, aber dem Land Israel ermangelt nichts, denn es heißt: Es wird dir darin an nichts mangeln. (Dtn 8,9) P137F

Eine andere Auslegung: 38 „Erdenrund“ – wegen der Gewürze (‫)תבלין‬, die darin sind. Das ist die Tora, denn es heißt: Bei den Völkern ist keine Tora. (Thr 2,9) Von hier [ist zu belegen,] dass die Tora im Land Israel ist. Und so findest du es bei Sanherib. Als er kam, um Israel zu überreden, was sagte er zu ihnen?

 35 Vgl. bPes 54a; bNed 39b; GenR 1,4; PRE 3; TanB naso 19. 36 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 242 Anm. 22: R. Simeon ben Jochai sagt: „Erdenrund“ das ist das Land Israel. 37 ARN A 57; ARN B 43. 38 Vgl. bQid 30b.

  Jalkut Schimoni Numeri

Bis ich komme und euch in ein Land mitnehme, das eurem Land gleicht. (II Reg 18,31; Jes 36,17)

„In ein schöneres Land als euer Land“ steht hier nicht geschrieben, sondern: Ein Land, das eurem Land gleicht. (II Reg 18,31; Jes 36,17) Sind diese Dinge nicht [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere [zu schließen]? Wenn der, der kam, um das Lob seines Landes auszusprechen, nicht die Schande des Landes Israel erwähnte, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere[, dass er kam,] um das Land Israel zu preisen. R. Simeon ben Jochai sagt: Ein Dummkopf war dieser, denn er verstand es nicht zu überreden. Das gleicht einem Mann, der ging, um eine Frau zu heiraten. Er sagte zu ihr: Dein Vater ist reich und auch ich bin reich. Dein Vater lässt dich Fleisch und Fische essen und alten Wein trinken, und ich lasse dich Fleisch und Fische essen und alten Wein trinken. Das ist keine Überredung! Wie sollte er mit ihr reden? Dein Vater ist ein einfacher Mann (ἰδιώτης) und ich ein König. Dein Vater ist arm und ich reich. Dein Vater lässt dich Gemüse und Hülsenfrüchte essen, und ich lasse dich Fleisch und Fische essen und alten Wein trinken. Dein Vater lässt dich zu Fuß gehen, ich werde dich in einer Sänfte (lectica) auf den Weg schicken. Sind diese Dinge nicht [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere [zu schließen]? Wenn der, der kommt, um sein Land zu preisen, nichts Schändliches über das Land Israel sagt, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere der, der [kommt] um das Land Israel zu preisen. Von hier, siehe, heißt es: Die Zidonier nennen den Hermon Sirion. (Dtn 3,9) und an einer anderen Stelle heißt es: Bis zum Siongebirge ist der Hermon. (Dtn 4,48) Es ergibt sich, dass er mit vier Namen benannt wird.

(243)

Und wozu ist das für jemanden, der auf die Welt gekommen ist, notwendig? Weil sich vier Königtümer [deswegen] streiten. Das eine sagt, es werde nach meinem Namen genannt, und das andere sagt, es werde nach meinem Namen genannt! 39 Sind diese Dinge nicht [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere [zu schließen]? Wenn über das Schändlichste des Landes Israel vier König 39 Vgl. bChul 60b; Raschi zu Dtn 3,9.

Schelach  

tümer streiten, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere über das zu Preisende des Landes Israel. Dem entsprechend kannst du sagen: Und Danna und Kirjat Sana, [das] ist Debir. (Jos 15,49) Und an einer anderen Stelle heißt es: Und zuvor war der Name Debirs Kirjat Sefer. (Jos 15,15) Es ergibt sich, dass es mit vier Namen benannt wird. Und wozu ist das für jemanden, der auf die Welt gekommen ist, notwendig? Weil sich vier Königtümer [deswegen] streiten. Das eine sagt, es werde nach meinem Namen genannt, und das andere sagt, es werde nach meinem Namen genannt! Sind diese Dinge nicht [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerwiegendere [zu schließen]? Wenn über die Schändlichste der Städte Israels Königtümer streiten, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere über das zu Preisende des Landes Israel. Dementsprechend kannst du sagen: Geh hinauf auf dieses Gebirge Abarim, den Berg Nebo. (Dtn 32,49) Und an einer anderen Stelle heißt es: Steig auf den Gipfel des Pisga. (Dtn 3,27) Es ergibt sich, dass er mit drei Namen benannt wird. Und wozu ist das für jemanden, der auf die Welt gekommen ist, notwendig? Wenn sich drei Königtümer [deswegen] streiten, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere über das zu Preisende des Landes Israel. Siehe, es heißt: Ich will dir ein anmutiges Land geben, ein Eigentum, das die Zierde ist unter den Zierden der Völker. (Jer 3,19) „Ein anmutiges Land“ – ein Land, das [für] Schlösser (villa) gemacht wurde, für König und Herrscher. Denn jeder König und Herrscher, der sich nichts im Land Israel erworben hatte, hatte nichts [Bleibendes] gemacht. 40 R. Jehuda sagt: Waren etwa die 31 Könige 41, die es in der Vergangenheit gab, alle im Land Israel?

 40 Vgl. GenR 85,14; Tan mischpatim 17; TanB mischpatim 10. 41 Vgl. Jos 12,24.

  Jalkut Schimoni Numeri

Vielmehr, auf die Art und Weise wie man es jetzt in Rom macht, dass jeder König und Herrscher, der nichts in Rom erworben hat, sagt: Ich habe nichts [Bleibendes] gemacht! So sagte jeder König und Herrscher, der sich im Land Israel keinen Regierungspalast (praetorium) oder ein Schloss erworben hatte: Ich habe nichts [Bleibendes] gemacht! Ein Eigentum, das die Zierde (‫ )צבי‬ist. (Jer 3,19) Wie eine Gazelle (‫ )צבי‬das schnellfüßigste Tier von allem Vieh und wildem Getier ist, so kommen die Früchte des Landes Israel von allen Früchten der übrigen Länder am leichtesten [zur Reife]. 42 P1342F

Eine andere Auslegung: Wie bei einer Gazelle, wenn du sie gehäutet hast, ihre Haut das Fleisch nicht mehr umfasst, so vermag auch das Land Israel seine Früchte nicht zu fassen, wenn die Israeliten die [Gebote der] Tora halten. Wie die Gazelle leichter als alles andere Vieh und wildes Getier zu essen ist, so sind die Früchte des Landes Israel leichter zu essen als [die Früchte] aller [anderen] Länder. Wenn sie leicht sind, könnte man meinen, dass sie nicht fett sind. Die Bibel lehrt: Ein Land, das von Milch und Honig fließt. (Ex 3,17; Dtn 11,9) Fett wie Milch und süß wie Honig. Und ebenso heißt es: Ich will singen von meinem Freund, das Lied meines Freundes von seinem Weinberg. Einen Weinberg hatte mein Freund auf einer fetten Bergspitze. (Jes 5,1) (244)

Wie an einem Stier nichts Höheres ist als seine Hörner, ebenso ist das Land Israel höher als alle anderen Länder. Wie beim Stier nichts schändlicher ist als seine Hörner, so wäre dann das Land Israel schändlicher als alle Länder?! Die Bibel lehrt: Auf einer fetten Bergspitze. (Jes 5,1) Fett ist das Land Israel. Um dich zu lehren, dass es höher ist als sein Nachbar, vorzüglicher als sein Nachbar. Weil das Land Israel höher ist als alle, ist es vorzüglicher als alle, denn es heißt: Lass uns hinaufziehen und es erobern. (Num 13,32) Da zogen sie hinauf und kundschafteten das Land aus. (Num 13,22) Sie zogen hinauf in das Südland. (Num 13,23)

 42 Vgl. bKet 112a.

Schelach  

Und sie zogen aus Ägypten herauf. (Gen 45,25) Das Haus des Heiligtums, das höher ist als alles, ist vorzüglicher als alles, denn es heißt: Und du sollst dich aufmachen und hinaufziehen. (Dtn 17,8) Viele Nationen werden gehen und sagen: Geht, lasst uns hinaufziehen zum Berg JHWHs. (Jes 2,3) Und es heißt: Denn es gibt einen Tag, rufen die Wächter auf dem Berg Efraim: Steht auf und lasst uns nach Zion hinaufgehen. (Jer 31,5) Und Hebron war sieben Jahre [vor Zoan in Ägypten] erbaut worden. (Num 13,22)

bKet 112a

Was [bedeutet] „erbaut worden“? Wollte man sagen, wirklich erbaut worden; usw. wie oben [bSota 34b].

Sogar hier auf felsigem Boden, den es im Land Israel gibt, war es sieben Mal [besser] gebaut als Zoan. Und wie viel war es[, das das Land an Ertrag brachte]? 500 weniger 10. 43 Diese Worte [beziehen] sich auf felsigen Boden, aber ohne felsigen Boden [ist der Ertrag] 500 [Kor]. Diese Worte [beziehen] sich auf [eine Zeit] ohne Segen, aber [über eine Zeit] mit Segen, steht geschrieben: Und Isaak säte in jenem Land und fand in diesem Jahr das Hundertfache an Getreide, denn JHWH segnete ihn. (Gen 26,12) Und sie trugen sie (‫ )וישאוהו‬zu zweien an einer Stange. (Num 13,23) Es steht geschrieben: Nehmt (‫ )שאו‬euch von hier aus der Mitte des Jordan von der Stelle, wo die Füße der Priester standen, zwölf Steine. (Jos 4,3) R. Jehuda sagte: Abba Chalafta, Eliezer ben Mattja und Chananja ben Chakhinai standen an diesen Steinen und sie schätzen einen jeden einzelnen auf 40 Sea. 44 Und es ist überliefert, dass ein Mensch nur ein Drittel von dem, was er tragen kann, auf die Schulter heben kann.

 43 bKet 112a: In Zoan bringt, wenn es besiedelt ist, eine Seafläche 70 Kor [Ertrag]. – Wenn Hebron siebenmal fruchtbarer ist: 7 x 70 = 490. 44 Vgl. tSota 8,6; Raschi zu Num 13,23.

bSota 34a

  Jalkut Schimoni Numeri

Von hier kannst du [das Gewicht] für die Trauben berechnen, denn es heißt: Und sie trugen sie zu zweien an einer Stange. (Num 13,23) Aus dem Wortsinn, da es heißt „an einer Stange“, weiss ich nicht, dass es zwei [Träger] waren. 45 Was lehrt die Bibel mit: „Zu zweien“? An zwei Stangen. R. Isaak sagte: [Wie] eine Schnellwage (τρυτάνη) und die Schnellwage von einer Schnellwage. In welcher Weise? Acht trugen eine Trauben[rebe], zwei [bleiben übrig]: Einer trug einen Granatapfel und einer trug eine Feige. Josua und Kaleb trugen nichts. Wenn du willst, sage, weil sie die Geachtetsten waren. Und wenn du willst, sage, weil sie nicht an jenem Rat beteiligt waren. TanB schel 15

Sie kamen ins Bachtal von Eschkol. (Num 13,23) Und sie wollten [erst dann] nichts von den Früchten des Landes Israel nehmen, 46 als Kaleb sein Schwert gezogen und vor ihnen hinabgestiegen war und zu ihnen gesagt hatte: Entweder ihr nehmt nichts oder ihr / tötet mich, oder ich werde euch töten.

(245)

Sie kehrten um, nachdem sie das Land ausgekundschaftet hatten, am Ende von 40 Tagen. (Num 13,25) Findest du etwa, dass, [wenn] sie von Süden nach Norden gingen, in 40 Tagen alles hätten durchwandern können? 47 Vielmehr war es vor dem Heiligen offenbar, dass sie kommen und mit böser Zunge sprechen würden, und über jene Generation wurden Jahre der Bedrängnis verhängt: Je ein Tag auf ein Jahr sollt ihr eure Schuld büßen, 40 Jahre. (Num 14,34) Und der Heilige zog vor ihnen den Weg zusammen. 48

TanB schel 16

Den Ort nennt man Bachtal von Eschkol (‫)אשכל‬. (Num 13,24) Das ist es, was die Schrift sagt: 49 Er verkündet vom Anfang das Ende. (Jes 46,10) Denn alles ist erschaubar vor dem Heiligen!

 45 Vgl. Raschi zu Num 13,23. 46 Vgl. Tan schelach 8; NumR 16,14. 47 Vgl. NumR 16,19. 48 Vgl. Raschi zu Num 13,25. 49 Vgl. Tan schelach 9; NumR 16,16.

Schelach  

Eschkol war der Freund Abrahams, und er wurde Eschkol wegen der Trauben (‫)אשכל‬ genannt, die die Israeliten dort einst an seinem Ort abschneiden würden. Sie gingen und kamen zu Mose und Aaron. (Num 13,26)

bSota 35a

[Der Vers] vergleicht ihr Gehen mit ihrem Kommen: Wie das Kommen im [bösen] Ratschlag [geschah], [so geschah] auch ihr Gehen im [bösen] Ratschlag. Wir sind in das Land gekommen, in das du uns geschickt hast. (Num 13,27) Alles, was [mit] böser Zunge [gesprochen wird], das an seinem Beginn kein wahres Wort enthält, bleibt nicht auf Dauer bestehen. Amalek wohnt. (Num 13,29)

TanB schel 18

Welchen [Grund] sieht [die Schrift,] mit Amalek zu beginnen? Womit ist die Sache vergleichbar? 50 Einem Kind, das ungehorsam 51 war und mit dem Riemen geschlagen wurde. Wenn man es erschrecken wollte, erinnerte man es an den Riemen. Ebenso waren die Amalekiter ein böser Riemen für Israel. Und welchen [Grund] sahen sie, sich am Weg niederzulassen? Weil Esau, sein Ahnherr [ihnen] befohlen hatte, ihm auf dem Weg voranzugehen. Und er riss sich von seinem Ort los und ließ sich auf dem Weg nieder. Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter herab, die auf jenem Berg wohnten. (Num 14,45)

Die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan. (Num 13,29) Das sind die Helden, die am Weg wohnen. Die Kundschafter beabsichtigten, das Herz Israels zu zerbrechen, denn es heißt: Sie machten das Herz der Israeliten abwendig. (Num 32,9) Da beschwichtigte Kaleb. (Num 13,30) Zunächst hatte er zu ihnen gesagt: 52 Ich bin mit euch in einem Ratschluss, aber in seinem Herzen sagte er, wie es heißt: Und ich beantwortete ihm die Sache, als es in meinem Herzen war. (Jos 14,7) Der Heilige bezeugt über ihn, denn es heißt: Und mein Knecht Kaleb, zum Lohn dafür, dass ein anderer Geist in ihm war. (Num 14,24) Und nachdem die Kundschafter gekommen waren, sagten sie:

 50 Vgl. NumR 16,18. 51 ‫ ברח‬ist zu emendieren in ‫סרח‬. 52 Vgl. Tan schelach 10; NumR 16,19.

TanB schel 19

  Jalkut Schimoni Numeri

Kaleb ist für uns glaubwürdig. Sogleich stellte er sich auf eine Bank (συψέλλιον) und brachte ganz Israel zum Schweigen, denn sie schrien gegen (‫ )על‬Mose, denn es heißt: Da beschwichtigte Kaleb das Volk gegen (‫ )אל‬Mose. (Num 13,30) Und sie meinten, dass er [mit] böser [Zunge] reden werde, daher schwiegen sie. bSota 35a

Da beschwichtigte (‫ )ויהס‬Kaleb. (Num 13,30) Er verleitete (‫ )הסיתם‬sie durch Worte.

(246)

Als Josua [zu sprechen] begann, sagten sie zu ihm: / Will etwa dieser Kastratenhäuptling 53 reden?! Kaleb sagte: Wenn ich beginne [zu argumentieren] und spreche, sagen sie zu mir ein Wort [dagegen] und bringen mich zum Schweigen. Er sagte zu ihnen: Hat denn der Sohn Amrams uns nur dies allein angetan? 54 Sie meinten, er spreche zu seiner Beschämung [und] schwiegen. Er sagte zu ihnen: Er führte uns aus Ägypten, spaltete für uns das Meer und ließ uns das Manna essen. Wenn er sagen würde: Macht Leitern und steigt hinauf zum Himmel, würden wir dann nicht hören?! Wir wollen hinaufsteigen und es erobern. (Num 13,30) Und die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, sagten. (Num 13,31) Ein großes Wort sprachen die Kundschafter in dieser Stunde: Selbst ein Hausherr vermag es nicht, seine Geräte von dort zu holen. 55 Es ist ein Land, das seine Bewohner verzehrt. (Num 13,32) Der Heilige sagte: Ich habe es zum Guten beabsichtigt, denn überall, wohin sie kamen, starb eine angesehene Person von ihnen, damit jene in Verwirrung gerieten und nicht nach ihnen fragten. 56 Und es gibt welche, die sagen: Ijob gab seinen Geist auf und alle Welt war durch die Trauer [um ihn] verwirrt. Sie aber legten es zum Bösen hin aus: Es ist ein Land, das seine Bewohner verzehrt. (Num 13,32) Und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken und so waren wir in ihren Augen. (Num 13,33)

 53 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 6 Sota (Berlin: Jüdischer Verlag, 1929-1936), 118 Anm. 128. „Josua war kinderlos. ‫ קטיע‬syr. verstümmelt, kastriert (Peschitta, Lev. 22,24).“ 54 Vgl. Raschi zu Num 13,30. 55 Vgl. bMen 53b; bAr 15a; NumR 23,6. 56 Vgl. Raschi zu Num 13,32.

Schelach  

Sie waren Lügner. Einverstanden mit „und wir waren in unseren Augen“, das ist richtig, aber „und so waren wir in ihren Augen“ war woher erkennbar? Das ist kein [Gegenargument], denn sie hielten ein Trauermahl unter Zedern ab, und als sie sie sahen, kletterten sie auf die Bäume [und] saßen [dort oben]. Da hörten sie, wie sie sagten: Wir sehen Menschen, die gleichen Heuschrecken auf Bäumen. Es wird gelehrt: R. Eliezer ben Parta sagte: Komm und sieh, wie groß die Kraft der Verleumdung ist. Woher [ist dies zu belegen]? Wenn es den Kundschaftern, die eine üble Nachrede über Hölzer und Steine austeilt, es so ergeht, um wie viel mehr dem, der eine üble Nachrede über seinen Mitmenschen austeilt.

bAr 15a

Woher [stammt das]? Vielleicht nach dem, was R. Chananja bar Pappa [sagte], dass ein Meister gesagt habe: Ein großes Wort sprachen die Kundschafter in dieser Stunde: Denn er ist stärker als wir. (Num 30,31) Vielmehr sagte Rabba, die Schrift sagt: Da starben die Männer, die die üblen Gerüchte über das Land herausgelassen hatten. (Num 14,37)

Wegen des Gerüchts über das Land, das sie hinausgelassen hatten. Es ist ein Land, das seine Bewohner verzehrt. (Num 13,32) Wie Glieder für einen Menschen, ebenso für die Erde: Und den Kopf des Staubes des Erdkreises. (Prov 8,26) Siehe, es verdeckt das Auge der Erde. (Num 22,5) Da öffnete die Erde / ihren Mund. (Num 16,32) Die Erde verzehrt seine Bewohner. (Num 13,32) Und unten die Arme der Welt. (Dtn 33,27) Siehe, ausgestreckt sind die Hände. (Gen 34,21) Und er ließ sie Honig saugen aus einem Stein. (Dtn 32,13) Die wohnen auf dem Nabel der Erde. (Ez 38,12) Denn ihr seid gekommen, die Blöße des Landes zu sehen. (Gen 42,12) Und die Erde besteht für immer. (Koh 1,4) Und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken. (Num 13,33) Was sagte der Heilige zu [Jeremia 57]? 58  57 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 247 Anm. 41: zu Hiskia. 58 Vgl. Tan schelach 7; NumR 16,11.

Abkir

(247)

TanB schel 11

  Jalkut Schimoni Numeri

Geh, und sprich zu ihnen: Ihr wisst nicht, was ihr aus eurem Mund herauslasst unter großem Getöße. (Jer 11,16) Ihr habt gesagt: Und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken. (Num 13,33) Und ich habe dem aber hinzugefügt: Und so waren wir in ihren Augen. (Num 13,33) Wer wird zu euch sagen, dass ihr nicht in ihren Augen wie Engel wart?! Ihr wisst, was ich mit euch vor ihren Augen gemacht habe, was ihr für euch verursacht habt, gemäß der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt. (Num 14,34) Solches ist nicht genug für sie, vielmehr werden sie nicht ins Land hineinkommen. Der Heilige sagte: In dieser Welt, wurde, weil sie Boten aus Fleisch und Blut waren, über sie beschlossen, dass sie nicht in das Land hineinkommen sollten. Aber in der kommenden Welt werde ich meinen Boten plötzlich senden, und er wird das Land vor mir her befreien (‫)ויפנה‬, denn es heißt: Siehe, ich sende meinen Boten und er bahnt (‫ )ופנה‬vor mir einen Weg. (Mal 3,1)

Kapitel 14 TanB schel 20

Da erhob sich die ganze Gemeinde. (Num 14,1) Das ist es, was die Schrift sagt: Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen. (Prov 18,8) Die Worte, die sie verleumderisch über den Heiligen sagten, verursachten ihnen Bedrängnis für Generationen. 59 Denn wenn sie nicht auf die Kundschafter gehört hätten, wären sie nicht mit ihnen geschlagen worden, aber sie vollendeten [den Plan] mit ihnen, denn es heißt: Ihr verleumdet in euren Zelten. (Dtn 1,27)

TanB schel 21

Das ist es, was die Schrift sagt: 60 Er gibt seine Stimme gegen mich. (Jer 12,8) Jene Stimme, die in eurem Weinen war, verursachte euch Schläge. Über diese Generation sagte Jesaja: An dem Tag, an dem du pflanzest, ziehst du groß, und an dem Morgen, an dem du aussäst, bringst du es zum Blühen. Trauer [über] die Ernte [ergeht] am Tag des Besitzes und Schmerz des Menschen. (Jes 17,11)

 59 Vgl. Tan schelach 11; NumR 16,20. 60 Vgl. Tan schelach 12; NumR 16,20.

Schelach  

Am Tag, da ich vorbeikam, um euch das Erbe eurer Väter zu geben, habt ihr euch zum Verkünder (κήρυξ) [von Verleumdungen] in der Welt gemacht. Und Schmerz des Menschen. (Jes 17,11) Das sind die Strafen, die ihr als Erbe für die Generationen getragen habt, denn die Gemeinde weinte in der Nacht des 9. Av. Der Heilige sagte: Ihr habt grundlos ein Weinen angestimmt, ich werde für euch ein Weinen für die Generationen festsetzten. Und von dieser Stunde an wurde / ein Beschluss über den Tempel gefasst, dass er zerstört werde, und dass die Israeliten unter die Völker ins Exil geführt werden, denn es heißt: Da erhob er seine Hand gegen sie. (Ps 106,26) Das Erheben der Hand entspricht dem Erheben der Stimme. R. Eliezer, der Sohn R. Joses des Galiläers, sagt: Die Worte des Verleumders (Prov 18,8) waren für sie wie der Tod. Wie wenn ein Mann, der einen Toten hat, schreit und weint. Ebenso sie, als sie zurückkamen vom „Auskundschaften des Landes“ 61: Sie standen auf und zerstreuten sich unter alle Stämme Israels, jeder einzelne in seinem Stamm. Und jeder [einzelne] stand auf und ließ sich in einen Winkel des Hauses fallen, und seine Söhne und Töchter kamen zu ihm und sagte zu ihm: Was ist los mit dir, mein Herr? Wie er [so] dastand, geschah es ihm, dass er vor ihnen niederfiel. Er sagte zu ihnen: Mir ist wehe euretwegen, meine Söhne, meine Töchter und meine Bräute. Wie wird einst gesprochen werden, um euch bloßzustellen? Wie werden sie sein, die euch beherrschen? Wer kann das Gesicht eines von ihnen sehen wie in eiserner Freundschaft? [Der Mund] des Volkes von Moses 62 [ist zugebunden, aber] kann er den Nagel eines von ihnen zubinden? Ich weiß, was ich gesehen habe. Sogleich brüllten alle ihre Söhne und ihre Töchter und ihre Bräute. Als die Nachbarn die Sache hörten, weinten auch sie. Bis dass eine Familie auf eine [andere] Familie hörte, bis der ganze Stamm weinte. Und so beweinte ein Freund seinen Stamm, und so weiter, bis dass 60 Myriaden eine Gemeinschaft waren. Und sie brüllten und gaben die Stimme ihres Weines zur Höhe. Woher [ist das zu belegen]? Von dem, was wir über die Sache lesen: Da erhob sich die gesamte Gemeinde und gab ihre Stimme [und weinte]. (Num 14,1) Eine andere Auslegung: Da erhob (‫)ותשא‬. (Num 14,1)  61 Num 13,25. 62 ‫ אמו של משה‬wurde nach Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 173, (Eintrag zu ‫ )בלם‬emendiert.

(248)

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Heilige sagte zu ihnen: Ihr habt eine böse Schuld auf euch geladen. Wie du sagst: Wenn du deinem Nächsten ein Darlehen (‫ )משאת‬leihst. (Dtn 24,10) Bei eurem Leben, dass [es] an eurem Ende zu zahlen ist. bTaan 29a

(249)

AM 9. AV WURDE ÜBER UNSERE VORVÄTER BESCHLOSSEN, DASS SIE NICHT IN DAS LAND EINZIEHEN. 63 Woher [ist das zu belegen]? Weil geschrieben steht: Es geschah im zweiten Jahr, im zweiten Monat am zwanzigsten des Monats[, da erhob sich die Wolke von der Wohnung des Gesetzes]. (Num 10,11) Im ersten Jahr fertigte Mose die Wohnung an, im zweiten stellte er die Wohnung auf und entsandte die Kundschafter, denn es heißt: Da zogen (‫ )ויסעו‬sie vom Berg JHWHs weiter. (Num 10,33) Das lehrt, dass sie von JHWH abwichen (‫)סרו‬. Und es steht geschrieben: Und das Gesindel, das unter ihnen war[, bekam Heißhunger]. (Num 11,4) Und es steht geschrieben: Einen ganzen Monat lang. (Num 11,20) Und es steht geschrieben: Da wurde Mirjam sieben Tage außerhalb des Lagers ausgesperrt. (Num 12,15) Und es steht geschrieben: Entsende dir Männer. (Num 13,2) Und es wird gelehrt, dass Mose am 29. Siwan die Kundschafter entsandte. Und es steht geschrieben: Da kehrten sie nach 40 Tagen vom Auskundschaften des Landes zurück. (Num 13,25) Das sind 40 weniger einen! Abaje sagte: Der Tammuz jenes Jahres war vollzählig, denn es steht geschrieben: Er hat ein Fest gegen mich ausgerufen. (Thr 1,15) Und es steht geschrieben: Da erhob die gesamte Gemeinde. (Num 14,1) R. Jochanan sagte: [An] diesem Tag war die Nacht des 9. Av.  63 mTaan 4,6.

Schelach  

Der Heilige sagte zu ihnen: Ihr habe ohne Anlass geweint, ich werde ihn euch zum Weinen für Generationen festsetzen. Und einst wird der Heilige es zurücknehmen, denn es heißt: So spricht JHWH: Halte zurück deine Stimme vom Weinen und deine Augen von Tränen, denn ein Lohn ist für dein Tun, Spruch JHWHs. Es werden die Kinder in ihr Gebiet zurückkehren. (Jer 31,15-16) Da sagte die ganze Gemeinde zu ihnen: Ach wären wir doch in Ägypten gestorben. (Num 14,2)

TanB schel 22

Ein Gleichnis über einen König, der jemanden vor seinen Richterstuhl (βῆμα) zum Richten hinaufkommen ließ. 64 Ein Wort ging aus seinem Mund hervor, durch das er sich selbst beschuldigte. Der König legte seine Anklageschrift (ἐλόγιον) nieder und sprach ihn aufgrund der eigenen Aussage schuldig. Er sagte zu ihm: Aufgrund dessen, was du aus deinem Mund herausgelassen hast, habe ich dich gerichtet und dir geschehe, wie du gesagt hast. Ebenso sagte ihnen der Heilige: Hier in der Wüste sollen eure Leiber zerfallen. (Num 14,29) Sie fingen an zu sagen: Warum will uns JHWH bringen? (Num 14,3) usw.

Da sprachen sie [untereinander], einer zu seinem Bruder: Wir wollen uns ein Oberhaupt geben und nach Ägypten zurückkehren. (Num 14,4)

MidrPs 106,5

Die Israeliten wollten in der Wüste an die Stelle von Mose Datan und an die Stelle von Aaron Abiran einsetzen, denn es heißt: Wir wollen uns ein Oberhaupt geben und nach Ägypten zurückkehren. (Num 14,4) Sie waren eifersüchtig auf Mose im Lager, auf Aaron, den Heiligen JHWHs. (Ps 106,16) Und was erwirkten sie für sich selbst? Es öffnete sich die Erde und verschlang Datan und bedeckte die Gemeinschaft Abirams. (Ps 106,17) Sie sündigten mit dem Kopf, sie wurden am Kopf geschlagen und wurden getröstet durch ein Oberhaupt (‫)ראש‬. Lasst uns ein Oberhaupt (‫ )ראש‬setzen und nach Ägypten zurückkehren. (Num 14,4) Sie wurden am Kopf geschlagen: Der ganze Kopf ist krank. (Jes 1,5) Sie wurden getröstet durch ein Oberhaupt: Ihr König zieht vor ihnen her, und JHWH ist ihr Oberhaupt. (Mi 2,13)  64 Vgl. Tan schelach 12; NumR 16,21.

(250)

PRK 16

  Jalkut Schimoni Numeri

bTaan 14b

Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunes, von denen, die das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider. (Num 14,6) R. Eleazar sagte: Nicht jeder [wird erhört] durch Niederfallen und nicht jeder durch Zerreißen. Mose und Aaron – durch Niederfallen, denn es heißt: Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht. (Num 14,5) Josua und Kaleb durch Zerreißen, denn es heißt: Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunes, usw. zerrissen ihre Kleider. (Num 14,6)

Dem widersprach R. Zera: Stünde „Josua“ geschrieben, hättest du Recht, da [aber] geschrieben steht „und Josua“, machte er das eine und das andere. bSota 35a

Und die ganze Gemeinde sagte, man solle sie mit Steinen steinigen und die Herrlichkeit JHWHs. (Num 14,10) Das lehrt, dass sie Steine nahmen und sie nach „unten“ 65 warfen.

TanB schel 22

Sie mit Steinen zu steinigen. (Num 14,10) Und wer waren sie? Mose und Aaron. Und die Herrlichkeit JHWHs erschien im Stiftszelt. (Num 14,10) Das lehrt, dass sie Steine warfen und die Wolke nahm sie [in sich] auf.

Jelamdenu

Sofort offenbarte sich der Heilige ihretwegen in einer Wolke, [damit] sie durch sie umkehren könnten. R. Abba bar Kahana sagte: Als sie die Schechina sahen, fingen die Kundschafter an, gegen sie Steine [zu werfen]. R. Simeon ben Laqisch sagte: Als die Wolke sichtbar wurde, wurden die Steine sichtbar, die in ihr hingen. In dieser Stunde sagte der Heilige zu Mose: Wer kann so etwas ertragen?! Bis wann [geht es] so [weiter]? Wie lange will mich [dieses Volk] verwerfen? (Num 14,11) Ich will es mit der Pest (‫ )בדבר‬schlagen. (Num 14,12) Mit Worten (‫ )בדברים‬zürnen sie mir, auch ich schlage sie mit einem Wort (‫)בדבר‬:  65 Euphemismus für: nach „oben” – zu Gott hin.

Schelach  

In dieser Wüste sollen sie sterben. (Num 14,35) Wer verursachte [es] für sie, dass sie in der Wüste starben? [Sie selbst,] weil sie Worte sagten. Da sprach JHWH zu Mose: Wie lange will mich [dieses Volk] verwerfen? (Num

TanB schel 23

14,11)

Der Heilige sagte: 66 Zweimal habe ich euretwegen geschrien, euer Ende ist es, vier [Mal] bei der Versklavung durch Königreiche zu schreien: Wie lange, JHWH, willst du meiner vergessen, dem Besiegten? Wie lange willst du dein Angesicht vor mir verbergen? Wie lange machst du Pläne gegen mein Leben, täglich ist Kummer in meinem Herzen? Wie lange wird sich mein Feind über mich erheben? (Ps 13,2-3) Ich schrie: Wie lange [soll ich vergeben] dieser bösen Gemeinde? (Num 14,27) Am Ende werdet ihr schreien: Meine Seele ist sehr tief erschrocken. Du, JHWH, wie lange? (Ps 6,4) Wie lange will mich [dieses Volk] verwerfen? (Num 14,11)

Jelamdenu

Unsere Lehrer lehrten: Versöhne nicht deinen Nächsten in der Stunde seines Zorns. 67 Woher / lernst du das? Von Mose. In der Stunde, in der Israel das Kalb machte, erzürnte der Heilige und sagte zu Mose: Geh, steig hinab, denn dein Volk ist ausgeartet. (Ex 32,7)

(251)

Mose sagte: Es ist die Stunde des Zorns, ich muss nicht sofort sprechen. Was machte er? Sogleich wandte sich Mose um und stieg herab vom Berg. (Ex 32,15) Er begab sich zu den Israeliten und prüfte sie [mit] drei Prüfungen, denn es heißt: Da stellte sich Mose an das Tor des Lagers. (Ex 32,26) Jeder, der Zeugen hatte, und der verwarnt worden war, wurde getötet. Hatte jemand Zeugen, war aber nicht verwarnt worden, wurde er wie die des Ehebruchs verdächtigte Frau geprüft, 68 denn es heißt: [Und er nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es im Feuer und zermahlte es zu Staub] und streute es auf das Wasser. (Ex 32,20) In dieser Stunde sagte Mose vor dem Heiligen: Herr der Welt, was hattest du gegen sie das strenge Gericht anzuwenden! Ich hatte bereits für dich das strenge Gericht

§ 744

 66 Vgl. NumR 16,22; MidrPs 13,1. 67 Vgl. mAbot 4,18; ARN A 29; ARN B 33. 68 Vgl. bJoma 66b; Raschi zu Ex 32,20.

  Jalkut Schimoni Numeri

angewendet. Vergib ihnen! Er sagte zu ihm: Weil [es] ein Geschenk ist, habe ich nach deinen Worten vergeben. Und höre nicht auf ihn in der Stunde seines Gelübdes. Du lernst es von Mose, als er zu Israel sagte: Hört doch, ihr Widerspenstigen. (Num 20,10) Der Heilige schwor, dass sie nicht ins Land hinein kämen, denn es heißt: Daher sollen sie diese Versammlung nicht [in das Land] bringen. (Num 20,12) Und „daher“ [bedeutet] immer ein Schwur, denn es heißt: Und daher habe ich dem Haus Eli geschworen. (I Sam 3,14) Mose sagte: Es ist die Stunde des Schwurs, ich muss nicht sofort reden. Mose wartete 40 Jahre, bis er anfing, um Erbarmen zu bitten: Und ich flehte zu JHWH. (Dtn 3,23) Der Heilige sagte zu ihm: Steige hinauf auf den Gipfel des Pisga. (Dtn 3,27) Bemühe dich nicht, ihn in der Stunde seiner Verderbnis zu sehen. Woher lernst du das? Von Adam. Als er von dem Baum gegessen hatte und verdorben wurde, wurde für sie nur [ihre Blöße] offenbar: Und sie hefteten Feigenlaub zusammen. (Gen 3,7) Und danach: Da hörten sie die Stimme JHWHs, des Gottes. (Gen 3,8) Und tröstet ihn nicht in der Stunde, wenn sein Tod vor ihn gelegt wird, wie, als Israel ins Exil nach Babel ging, denn es steht geschrieben: Und es ruft JHWH zum Weinen und zur Trauer. (Jes 22,12) Die Engel wollten ihn trösten. Er sagte zu ihnen: Drängt nicht, mich zu trösten. (Jes 22,4) Er sagte zu ihnen: Nicht jene, die Toten, sind es, die von mir getröstet oder gedrängt werden. Als er an ihnen das strenge Gericht vollzog und sah, dass kein Mensch ihn trösten würde, sagte er: Tröstet, tröstet mein Volk. (Jes 40,1) TanB schel 24

Ich will es mit Pest schlagen und es vertilgen. (Num 14,12) Mose sagte: Herr der Welt, blicke auf den Bund mit ihren Vätern, den du ihnen zugeschworen hast, dass du aus ihnen Könige, Propheten und Priester erstehen lassen wirst. 69 Der Heilige, sagte zu ihm: Und du bist nicht von ihren Kindern? Ich werde dich zu einem großen Volk machen. (Num 14,12)

 69 Vgl. Tan schelach 13; NumR 16,22; Raschi zu Num 14,12.

Schelach  

Als Mose solches sah, stellte er einen anderen Maßstab auf: Da sprach Mose zu JHWH: Die Ägypter haben gehört. (Num 14,13) Und sie sprechen zu den Bewohnern des Landes. (Num 14,14) Sie werden sagen: Er hat nicht die Kraft, euch zu ernähren. Er sagte zu ihm: Haben sie denn nicht die Zeichen und Machttaten gesehen, die ich für sie am Meer vollbracht habe? / Wie können sie dann sagen: Aus Unvermögen JHWHs? (Num 14,16) Sie werden sagen: Gegen Pharao konnte er bestehen, aber gegen 31 Könige 70 kann er nicht bestehen. Aus Unvermögen (‫ )יכלת‬JHWHs. (Num 14,16)

(252)

bBer 32a

Er hätte sagen sollen „er vermag“ (‫)יכול‬. Mose sagte vor dem Heiligen: Jetzt werden die Völker der Welt sagen: Erschlafft ist seine Kraft wie bei einer Frau, er vermag nicht zu retten. Der Heilige sagte zu Mose: Haben sie nicht bereits Zeichen, Wunder und Machttaten gesehen, die ich in Ägypten und am Meer getan habe?! 71 Er sagte vor ihm: Herr der Welt, noch können sie sagen: Gegen einen König konnte er bestehen, gegen 31 Könige konnte er nicht bestehen. 72 R. Jochanan sagte: 73 Woher [ist zu belegen], dass der Heilige Mose wiederum zustimmte? Weil es heißt: JHWH sagte: Ich habe entsprechend deiner Worte vergeben. (Num 14,20) [Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte: Entsprechend deiner Worte. (Num 14,20) Einst werden die Völker der Welt sagen: Wohl dem Schüler, dem sein Lehrer (‫)רבו‬ zustimmt. Und so wahr ich lebe. (Num 14,21) Der Heilige sagte zu Mose: Du hast mich durch deine Worte belebt. R. Jehoschua ben Levi sagte: In der Stunde, da Mose in die Höhe stieg, fand er den Heiligen, wie er Kronen für die Buchstaben flocht. Er sagte zu Mose: Sagt man nicht [zum Gruß] „Friede“ in deiner Stadt? Er sagte vor ihm: Herr der Welt, gibt es einen Knecht, der seinem Herrn (‫)רבו‬ den Friedensgruß entbietet?! [Er sagte zu ihm:] An dir wäre es, mir zu helfen. Sogleich [sagte er]: Und nun möge sich deine Kraft, JHWH, groß erweisen. (Num 14,17)  70 Vgl. Jos 12,24. 71 Vgl. Raschi zu Num 14,11. 72 Vgl. Raschi zu Num 14,16. 73 Vgl. bEr 22a; bBQ 50b.

bSchab 89a

  Jalkut Schimoni Numeri

bSanh 111a-b

Als Mose in die Höhe stieg, fand er den Heiligen, wie er dasaß und „Langmut“ schrieb. Er sagte vor ihm: Herr der Welt, [das ist] für Gerechte. Er sagte zu ihm: Auch für Frevler. [Mose sagte:] Mögen die Frevler untergehen! 74 Er sagte zu ihm: Nun sollst du sehen, was du dir gewünscht hast. In der Stunde, als die Israeliten in der Wüste sündigten, sagte er zu ihm: Hast du nicht so zu mir gesagt: Für Gerechte?! Er sagte vor ihm: Herr der Welt, hast du nicht so zu mir gesagt: Auch für Frevler [gilt es]. Und wir haben das, was geschrieben steht: Und nun möge sich die Kraft JHWHs groß erweisen. (Num 14,17) Wir haben das, was geschrieben steht: Deine Zeugnisse sind überaus zuverlässig. (Ps 93,5) Und in der Nähe davon [steht]: Ein Gebet für Mose. (Ps 90,1)

PRK 26

Dies ist es, was die Schrift sagt: Der Gerechte hält fest an seinem Weg, und der reiner Hände ist, nimmt zu an Stärke. (Ijob 17,9)

(253)

R. Chunia sagte: Der Gerechte ist der Heilige, denn über ihn steht geschrieben: Denn JHWH ist gerecht, Gerechtigkeit liebt er. (Ps 11,7) Und der reiner Hände ist. (Ijob 17,9) Das ist der Heilige, denn über ihn steht geschrieben: Zu rein sind deine Augen, um Böses zu sehen. (Hab 1,13) Nimmt zu an Stärke (‫)אומץ‬. (Ijob 17,9) Das ist der Heilige, denn er lässt stark werden (‫ )מעצים‬die Kraft der Gerechten, die seinen Willen tun. Eine andere Auslegung: Der Gerechte hält fest. (Ijob 17,9) Das ist Mose, denn über ihn steht geschrieben: Die Gerechtigkeit JHWHs hat er getan. (Dtn 33,21) Und der reiner Hände ist. (Ijob 17,9) Das ist Mose, denn über ihn steht geschrieben: Nicht einen Esel habe ich von euch genommen. (Num 16,15) Nimmt zu an Stärke (‫)אומץ‬. (Ijob 17,9) Das ist Mose, der die Kraft der Allmacht stark werden (‫ )מעצים‬lässt, wie es heißt:  74 Ps 37,20. Vgl. Raschi zu Num 14,18.

Schelach  

Und nun möge sich die Kraft JHWHs groß erweisen. (Num 14,17) R. Jakob bar Acha im Namen von R. Jose bar Chanina, und die Rabbanan sagen im Namen von R. Jochanan: Mache stark (‫ )יתקוף‬deine Stärke (‫ )חילך‬für deine Barmherzigkeit. Mache stark (‫)תגבר‬ die Eigenschaft der Barmherzigkeit über die Eigenschaft des strengen Rechts, wie es heißt: Und nun möge sich die Kraft JHWHs groß erweisen. (Num 14,17) R. Judan sagte: [Gleich] einem Helden (‫)לגבור‬, der seine Kräfte mit dem Stein eines Steinmetzen erprobte (‫)מתגושש‬, und einer, der vorüberging, sah ihn. Er sagte zu ihm: Vortrefflich ist deine Kraft, Herzenskraft wie ein Held, wie es heißt: Und nun möge sich die Kraft JHWHs groß erweisen. (Num 14,17) R. Azarja im Namen von R. Jehuda bar Simeon: Solange die Gerechten den Willen Gottes tun, fügen sie Kraft und Stärke hinzu, wie es heißt: Durch Gott tuen wir Mächtiges. (Ps 60,14) Und wenn nicht, ist es gewissermaßen als ob du den Felsen, der dich geboren, verließest. (Dtn 32,18) R. Judan, Sohn des R. Simeon, im Namen von R. Levi bar Parta: Solange die Israeliten den Willen Gottes tun, fügen sie Kraft und Stärke hinzu, wie es heißt: Durch Gott tuen wir Mächtiges. (Ps 60,14) Und wenn nicht, ist es gewissermaßen als ob sie ohne Kraft vor einem Verfolger fliehen. (Thr 1,6) R. Acha sagte: „Verfolger“ (‫ )רודף‬ist plene [geschrieben]: Wie die Israeliten [vollständig] ins Exil geführt wurden, so werden sie [vollständig] erlöst. „Sie werden erlöst“ bedeutet immer: Durch einen vollgültigen Erlöser: Und es kommt für Zion ein Erlöser. (Jes 59,20) [Erlöser (‫ ])גואל‬ist plene [geschrieben]. R. Isaak sagte: Mose stimmte bei allem [Gott] zu, bis auf eine Sache. Mose sagte vor dem Heiligen: Herr der Welten, wenn ein Mensch vor dir sündigt, bist du mit ihm langmütig. Fordere [sofort die Schuld] von ihm ein! Der Heilige sagte: Bei deinem Leben, du wirst es noch als notwendig erachten. Und wann bedurfte er es? Bei den Kundschaftern: JHWH ist langmütig (‫)ארך אפים‬. (Num 14,18) [Oft] fehlt ja ein Schriftvers, aber hierzu gibt es einen Schriftvers.

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Tanchum bar Chanilai sagte: Als ich an einem Versammlungshaus in Babylon vorüberging, hörte ich die Stimme eines Kindes, 75 das den Vers vorlas: Deine Zeugnisse sind überaus zuverlässig. (Ps 93,5) Ein Gott der Rache ist JHWH. (Ps 94,1) (254)

R. Abba, / R. Tanchuma bar Chijja, im Namen von R. Jochanan: „Langmütig“ [im Singular] (‫ )ארך אף‬steht hier nicht geschrieben, sondern [im Plural] (‫)ארך אפים‬. Sein Geist ist langmütig, bis er [Schuld] einfordert. [Und auch dann, wenn] er kommt, um sie einzufordern, fordert er sie mit Langmut ein. 76 R. Chanina sagte: Wer sagt, der Barmherzige ist großzügig (‫)וותרן‬, dessen Eingeweide lösen sich auf (‫)יוותרון‬. Vielmehr, sein Geist ist langmütig, aber er fordert das Seinige ein. R. Levi sagte: Was [bedeutet] „langmütig“ (‫?)ארך אפים‬ Entfernen von Zorn. [Gleich] einem König, der zwei schwere Legionen hatte. Der König sagte: Wenn sie bei mir im Stadtbezirk wohnen, zürnen mir sofort die Bewohner des Stadtbezirks und stellen sich gegen sie wegen ihrer Stärke und vertilgen sie. Vielmehr, siehe, ich schicke sie auf eine weite Reise. Wenn die Bewohner des Stadtbezirks mir zürnen, bis ich zu ihnen schicke, kommen sie, und besänftigen (πεῖσις) mich und ich empfange die Besänftigenden. 77 Dies ist es, was gesagt ist: Sie kommen aus fernem Land, vom Ende des Landes 78, JHWH und die Werkzeuge seines Zornes. (Jes 13,5) R. Isaak sagte: Und nicht nur dies, sondern er verschließt vor ihnen [die Stadttore], denn es heißt: JHWH öffnet sein Schatzhaus und zieht hervor die Waffen seines Zorns. (Jer 50,25) Solange er verschießt und solange er öffnet, ist sein Erbarmen nahe. Und reich an Gnade. (Num 14,18) R. Eleazar und R. Jose, Sohn von R. Chanina: R. Eleazar sagte:

 75 Vgl. bSanh 111b; MidrPs 93,8. 76 Vgl. jTaan 2,1; MidrPs 86,7. 77 Vgl. jBetsa 3,9; jTaan 2,1. 78 BH: des Himmels.

Schelach  

Die Waagschalen sind ausgeglichen: Hier die Sünden und dort das Verdienst, und der Heilige neigte die Waagschale des Verdienstes. 79 Dies nach der Ansicht von R. Eleazar: Und reich an Gnade. (Num 14,18) Er neigt zur Gnade hin. Und R. Jose, Sohn von R. Chanina sagte: Die Waagschalen sind ausgeglichen: Hier die Sünden und dort das Verdienst, und der Heilige zerreißt einen Schuldbrief über Sünden und lässt die Waagschale des Verdienstes sinken. Und woher [ist das zu belegen]? Der Schuld trägt. (Ex 34,7) R. Huna im Namen von R. Abbahu: Es gibt sozusagen kein Vergessen vor ihm, aber für die Israeliten macht er sich ihretwegen vergesslich. Und was ist der Grund? Wer ist ein Gott wie du, der Schuld trägt. (Mi 7,18) Und so sagte David: Du hast die Schuld deines Volkes getragen, alle Sünden bedeckt. Sela. (Ps 85,3) Er lässt ungestraft in dieser Welt, aber er lässt nicht ungestraft in der kommenden Welt. 80 Er sucht heim die Sünde [der Väter] bei den Kindern [bis ins dritte und vierte Glied]. (Num 14,18) Nach vier Stockwerken (δίαιτα), das eine über diesem und das andere über jenem. In diesem ist Wein, in jenem ist Öl, in dem [dritten] ist Honig und in dem [vierten] ist Wasser. Fällt eine Flamme in eines von ihnen, löschen diese jene aus. Wenn sie aber alle von Öl wären, würden sie verbrennen. So in der Zeit, wenn sie das Werk ihrer Väter ergreifen, Generation für Generation, so werden sie durch diese gerichtet. Wenn sie aber übersprungen wurden, [wurde] eine gerechte Generation und eine frevlerische Generation [hervorgebracht]: Nicht sollen die Väter wegen der Kinder und die Kinder wegen der Väter sterben. (Dtn 24,16)

In dieser Stunde freute sich Mose und sprach: Es gibt in Israel keine Dornen, die von Dornen [abstammen].  79 Vgl. jPea 1,1; jSanh 10,1; jQid 1,10; MidrPs 30,4. 80 Vgl. bJoma 86a; bSchebu 39a.

(255)

  Jalkut Schimoni Numeri

Vergib doch die Schuld dieses Volkes nach der Größe deiner Gnade. (Num 14,19) R. Chama bar Chanina sagte: Das ist das gute Maß, das gehäuft ist. Wie du getragen hast. (Num 14,19) R. Jose bar Chanina und R. Samuel bar Nechemja: Einer sagte: Der Heilige sagte zu Mose: Von Ägypten bis hierher, (Num 14,19) haben sie nicht vor mir gesündigt. Und der andere sagte: Mose sagte vor dem Heiligen: Herr der Welt, Von Ägypten bis hierher, (Num 14,19) hast du ihnen nichts aufgelöst und erlassen. So wie du ihnen beim Vergangenen aufgelöst und erlassen hast, löse ihnen auf und erlasse ihnen bei dem Kommenden. R. Alexandri sagte: [Das gleich] zweien, die dem König Myrten überreichten. Einer überreichte sie in seinem Namen und es erstreckte sich bis auf den Namen seines Ältesten, und einer überreichte sie im Namen seines Ältesten und es ersteckte sich bis auf seinen Namen. Hiskia überreichte in seinem Namen: 81 Gedenke doch, dass ich vor dir gewandelt bin. (II Reg 20,3) Und es erstreckte sich bis auf den Namen seines Ältesten: Und ich werde diese Stadt beschützen um meinetwillen und um Davids willen, meines Knechtes. (II Reg 20,6) Mose überreichte im Namen seiner Ältesten: Gedenke deiner Knechte, Abrahams [Isaaks und Jakobs]. (Dtn 9,27) Und es erstreckte sich bis auf seinen Namen: Da sprach JHWH: Ich habe gemäß deiner Worte vergeben. (Num 14,20) In § 290 [bSanh 27b], § 396 [bRH 17b], § 301 [Mek jitro bachodesch 9]. Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Der Gerechte hält fest an seinem Weg. (Ijob 17,9) In der Stunde, in der er sagte: Ich werde sie mit Pest schlagen, (Num 14,12) sagte Mose zu ihm: Verwirkliche deine Tugend, verwirkliche deinen Grundsatz.

 81 Vgl. bBer 10a; bSanh 27b; bRH 17b; DtnR 3,15.

Schelach  

Er sagte zu Mose: Alle, die gerecht sind, verwirklichen, jeder für sich, seinen Grundsatz: Abraham verwirklichte die Beschneidung, Isaak verwirklichte das Gebet, Jakob verwirklichte die Treue, denn es heißt: Du wirst Jakob Treue erweisen. (Mi 7,20) Josef verwirklichte die Frömmigkeit (‫)החסידות‬, denn es heißt: Und JHWH war mit Josef und wandte ihm Gnade (‫ )חסד‬zu. (Gen 39,21) Mose verwirklichte die Bescheidenheit, denn es heißt: Und der Mann Mose war sehr bescheiden. (Num 12,3) Aaron verwirklichte die Friedfertigkeit, denn es heißt: Mein Bund des Lebens und des Friedens war mit ihm. (Mal 2,5) Pinhas verwirklichte den Eifer: Durch seinen Eifer [verwirklichte er] meinen Eifer. (Num 25,11) Verwirkliche auch du deinen Grundsatz. Er sagte zu ihm: Was ist mein Grundsatz? Er sagte zu ihm: Barmherzigkeit. Barmherzig und gnädig ist JHWH. (Ps 103,8) Wie du zu lernen hast, dass, wenn sie dir zürnen, du langmütig bist und er ihnen gegenüber barmherzig ist: Und nun möge sich die Kraft JHWHs groß erweisen. (Num 14,17) R. Abin sagte im Namen von R. Jochanan: Bei der Waage sind das Gewicht in der einen Schale und die Früchte in der anderen Schale. Wann wird der Hausherr gepriesen? / Wenn er [die Schale mit den] Früchten niedersinken lässt. Ebenso sagte Mose zu ihm: Mein Herr sagt dir, wann deine Kraft in deiner Welt groß ist. Wenn du langmütig bist, denn es heißt: Und nun möge sich die Kraft JHWHs groß erweisen. (Num 14,17) R. Simeon ben Laqisch sagte: [Das gleicht einem] Held, der kommt, um [bei] einem großen Ereignis anzuklagen, und sein Schüler geht hinter ihm her. Wann immer der Schüler seinen Lehrer sieht, fühlt er sich stark, und wenn er geht, sagt er zu ihm: Deine Kraft möge stark bleiben. Ebenso Mose: Wann immer er den Heiligen sah, wurde er besänftigt (πεῖσις). Und wenn er Israel vergab, sagte er zu ihm: Deine Kraft sei gerade [heraus]. R. Jose bar Chanina sagte: Mose sagte zu ihm: Wenn du deine Kinder mit dem strengen Maß messen willst, messe sie mit einem kleinen Maß. Aber mit dem Maß der Barmherzigkeit messe sie mit großem Maß, denn es heißt: Und nun möge sich deine Kraft JHWHs groß erweisen. (Num 14,17) Die mich schon zehn Mal versucht haben. (Num 14,22)

(256)

  Jalkut Schimoni Numeri

In § 234 [bAr 15a]. bAr 15a

Dort lernen wir: WIESO IST FÜR DEN, REN? EINERLEI,

DER EINE

OB JEMAND EINE

VERLEUMDUNG

VERLEUMDUNG

AUSSTREUT, ZU ERLEICHTERN UND ZU ERSCHWE-

ÜBER DIE BEDEUTENDSTE IN DER

PRIESTERSCHAFT

ODER ÜBER DIE GERINGSTE UNTER DEN ISRAELITEN AUSSTREUT, GIBT ER 100 82 SELA.

ES FINDET SICH, WER MIT SEINEM MUND SPRICHT, WIRD SCHWERER GEWICHTET ALS JEMAND, DER DIE TAT BEGEHT. UND SO FINDEN WIR AUCH, DASS KEINE VERORDNUNG ALS RICHTSPRUCH ÜBER UNSERE VÄTER IN DER WÜSTE GESIEGELT WURDE, ALS NUR ÜBER DAS SPRECHEN MIT BÖSER ZUNGE, denn es heißt: Die mich versucht haben. (Num 14,22) 83 Woher [dies]? Vielleicht, weil ihr Maß noch nicht voll war? Denn R. Hamnuna sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, übt erst Vergeltung an einem Menschen, wenn sein Maß voll ist, denn es heißt: Wenn sein Genüge voll ist, trifft ihn die Not. (Ijob 20,22) Resch Laqisch sagte: Ein Vers sagt: Die mich versucht haben. (Num 14,22) Deswegen wurde eine Verordnung als Richtspruch ihretwegen gesiegelt. bBB 121b

In dieser Wüste sollen fallen. (Num 14,29) Die Rabbanan lehrten: Sieben umfassten das ganze Welt[alter]: Methusalem sah Adam, Schem sah Methusalem, Jakob, unser Vater, sah Schem, Amram sah Jakob, unseren Vater. Ahia aus Schilo sah Amram, Elija sah Ahia aus Schilo und Elija lebt immer noch. Sah denn Ahia aus Schilo Amram? Es steht doch geschrieben: Und keiner von ihnen blieb zurück. (Num 26,65) Rab Hamnuna sagte: Über den Stamm Levi wurde die Verordnung nicht angeordnet, denn es heißt:

 82 mAr 3,4: 50 Sela. 83 mAr 3,4-5.

Schelach  

In dieser Wüste sollen eure Leiber fallen, alle eure Gemusterten, nach eurer ganzen Zahl, von zwanzig Jahren an und darüber. (Num 14,29) Wer gemustert war von zwanzig Jahren an. Ausgenommen ist der Stamm Levi, der mit [dreißig] 84 Jahren gemustert wurde. Und von den übrigen Stämmen wurde niemand [ins Land] hineingebracht? Es wird doch gelehrt: Jair, Sohn Manasses, und Makir, Sohn Manasses, wurden zu Lebzeiten von Jakob geboren, und sie starben erst, nachdem sie ins Land gekommen waren, denn es heißt: Und die Bewohner von Ai schlugen von ihnen an die 36 Mann. (Jos 7,5) Und es wird gelehrt: 36 [in der Bedeutung seines] Wortsinnes, Worte R. Jehudas. R. Nechemja sagte zu ihm: Heißt es denn „36“? Es heißt doch „an die 36“?! Vielmehr ist dies Jair, Sohn des Manasse, / der die Mehrheit des Sanhedrins aufwog.

(257)

Rab Acha bar Jakob sagte: Die Verordnung wurde nicht über die angeordnet, die weniger als 20 [Jahre] und nicht über die, die mehr als 60 [Jahre] waren. Nicht über die, die weniger als 20 [Jahre] alt waren, weil geschrieben steht: Von 20 Jahren an und darüber. (Num 14,29) Und nicht über die, die mehr als 60 [Jahre] alt waren, [das] ist zu schließen aus [dem Wort] „darüber“ [und dem] „darüber“ bei den Schätzgelübden. Wie dort [das Alter] von 60 [Jahren] dem weniger als 20 [Jahren] entspricht, [so entsprechen] auch hier mehr als 60 [Jahre einem Alter von] weniger als 20 [Jahren]. Woher [ist zu belegen], dass die Auslegungen (‫ )דורשין‬der Geschichte entsprechend sind? Weil es heißt: Nach der Zahl der Tage, die ihr ausgekundschaftet habt. (Num 14,34) Und ebenso heißt es: Da sprach JHWH zu Jehu: Weil du richtig gehandelt hast[, zu tun, was in meinen Augen Recht ist ...], sollen dir die Kinder des vierten [Geschlechts auf dem Thron Israels] sitzen. (II Reg 10,30) Entsprechend der vier Generationen, die das Haus von Ahab Bestand hatte, und das durch seine Hand vernichtet wurde. Und diese sind es: Omri, Ahab, Joram und seine Söhne.

 84 ‫ חדש‬ist zu emendieren. Vgl. Raschi zu Num 14,29.

PRE 2

  Jalkut Schimoni Numeri

bChag 5b

R. Idi, Sohn 85 von R. Jakob bar Idi war gewöhnt, drei Monate auf Reisen zu gehen, um einen Tag im Hause eines Lehrers zu sitzen und wieder drei Monate [zurück] auf Reisen zu gehen, um einen Tag in einer Herberge (ὁσπίτιον) zu sein. Und die Rabbanan pflegten ihn „Eintagsschüler“ zu nennen. Darüber war er niedergeschlagen und er las für sich [den Vers]: Spott meiner Gefährten werde ich sein. (Ijob 12,4) R. Jochanan sagte zu ihm: Bitte veranlasse keine Bestrafung unserer Lehrer! R. Jochanan trug [daraufhin] im Lehrhaus vor: Tag für Tag forschen sie (‫ )דרש‬nach mir, und nach der Kenntnis meiner Wege verlangen sie. (Jes 58,2) Forscht man denn nach ihm [nur] am Tag? In der Nacht forscht man nicht nach ihm? Vielmehr, um dir zu sagen: Jeder, der sich mit der Tora auch nur einen Tag beschäftigt, dem rechnet die Schrift es an, als hätte er sich damit das ganze Jahr beschäftigt. Und ebenso heißt es über das Maß der Strafen: Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt[, 40 Tage, je einen] Tag auf ein Jahr. (Num 14,34) Haben sie denn 40 Jahre gesündigt? Sie haben doch nur 40 Tage gesündigt! Vielmehr, um dir zu sagen: Jeder, der eine Übertretung begeht, selbst nur einmal im Jahr, dem rechnet [die Schrift] es an, als hätte der das ganze Jahr eine Übertretung begangen.

bSanh 110b

Die Rabbanan lehrten: DIE GENERATION DER WÜSTE[NWANDERUNG] HAT KEINEN ANTEIL AN DER KOMMENDEN WELT, 86 denn es heißt: In dieser Wüste sollen sie umkommen. (Num 14,35) In dieser Welt. Und dort sollen sie sterben. (Num 14,35) In der kommenden Welt. Und ebenso heißt es: So habe ich in meinem Zorn geschworen: Sie sollen nicht zu meiner Ruhestatt gelangen, (Ps 95,11) Worte R. Aqibas. R. Eliezer sagt: Sie kommen in die kommende Welt, denn es heißt:  85 bChag 5b: der Vater von. 86 mSanh 10,3.

Schelach  

Versammelt mir meine Gerechten, die meinen Bund schließen über dem Opfer. (Ps 50,5) Vielmehr, warum halte ich aufrecht: So habe ich in meinem Zorn geschworen. (Ps 95,11) In meinem Zorn habe ich geschworen und ich habe mich davon abgekehrt. R. Jehoschua ben Qarcha sagt: / Dieser Vers ist nur gesagt in Bezug auf die kommenden Generationen: Versammelt mir meine Gerechten. (Ps 50,5) Das sind die Gerechten, die es in jeder Generation gibt. Die meinen Bund schließen. (Ps 50,5) Das sind Hananja, Mischael und Asarja, die sich selbst dem Schmelzofen übergaben. Über dem Opfer. (Ps 50,5) Das sind R. Aqiba und seine Gefährten, die sich selbst dem Schlachten wegen der Worte der Tora übergaben.

(258)

R. Simeon ben Menasja sagt: Sie kommen in die kommende Welt, denn es heißt: Die Ausgelösten JHWHs werden zurückkehren. (Jes 35,11) Rabbah bar bar Chana sagte, R. Jochanan habe gesagt: R. Aqiba war mit seiner Gerechtigkeit vertraut, denn es heißt: Geh, und rufe in die Ohren Jerusalems. (Jer 2,2) Wenn andere durch ihr Verdienst [in die kommende Welt] kommen, um wie viel mehr sie selbst. Die Rabbanan lehrten: DIE KUNDSCHAFTER HABEN KEINEN ANTEIL AN DER KOMMENDEN WELT, DENN ES HEIßT: Da starben die Männer, die die üblen Gerüchte über das Land herausgelassen hatten.

bSanh 109b

(Num 14,37)

Da starben sie. IN DIESER WELT. Durch eine Plage vor JHWH. (Num 14,37) IN DER KOMMENDEN WELT. 87 Da starben die Männer. (Num 14,37)

bSota 35a

Das lehrt, 88 dass sie eines unnatürlichen Todes starben.

§ 745

 87 mSanh 10,3. 88 bSota 35a: Simeon ben Laqisch.

  Jalkut Schimoni Numeri

Das lehrt, 89 dass ihre Zungen sich ausdehnten und über ihren Nabel fiel, und Würmer krochen ihnen aus der Zunge und gingen in ihren Nabel hinein, und aus dem Nabel gingen sie hinaus und in ihre Zunge hinein. Rab sagte: Sie starben an Diphterie (ἐσχάρα). bAr 15a

Es wird gelehrt: R. Eleazar ben Parta sagt: Komm und sieh, wie groß die Macht der üblen Nachrede ist. Woher? Von den Kundschaftern, die nur über Hölzer und Steine üble Nachrede brachten. Um wie viel mehr dem, der eine üble Nachrede über seinen Nächsten verbreitet. Woher ist dies [entnommen]? Vielleicht entsprechend dem, was R. Chanina 90 bar Pappa [sagte]: Ein großes Wort sprachen die Kundschafter; usw.

Vielmehr sagte Rabba: Ein Vers sagt: Da starben die Männer, die die üblen Gerüchte über das Land herausgelassen hatten. (Num 14,37)

Wegen des Gerüchts über das Land, das sie herausgelassen hatten. bBB 118b

Josua und Kaleb erhielten den Anteil der Kundschafter. Woher sind diese Worte [zu belegen]? Da ein Vers sagt: Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunes, blieben allein von den Männern leben. (Num 14,39) Was [bedeutet] „sie blieben leben“? Wollte man sagen, „sie blieben leben“ ist wörtlich [gemeint], [so] steht in einem anderen Vers geschrieben: Keiner von ihnen war übrig geblieben, außer Kaleb, dem Sohn Jefunes, und Josua, dem Sohn Nuns. (Num 26,65) Vielmehr [ist darunter zu verstehen]: Sie lebten mit ihren Anteilen.

§ 745

Die Murrenden und die Gemeinschaft von Korach hatten keinen Anteil am Land. Es wird ja aber gelehrt, Josua und Kaleb nahmen ihren Anteil?

 89 bSota 35a: R. Chanina ben Pappa sagte: R. Sila aus Kefar Temarta trug vor. Vgl. Raschi zu Num 14,37. 90 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 258 Anm. 82: Chinana.

Schelach  

Das ist kein Widerspruch: Ein Meister vergleicht die Murrenden mit den Kundschaftern, und ein Meister vergleicht die Murrenden nicht mit den Kundschaftern. Denn es wird gelehrt: Unser Vater ist in der Wüste gestorben. (Num 27,3) Das ist Zelofhad. Und er war nicht inmitten der Gruppe. (Num 27,3) Das ist die Gruppe der Kundschafter. Die sich gegen JHWH zusammenschlossen. (Num 27,3) Das sind die Murrenden. In der Gruppe von Korach. (Num 27,3) Seinem Wortlaut gemäß. Ein Meister / vergleicht die Murrenden mit den Kundschaftern, und ein Meister vergleicht nicht.

(259)

Rab Pappa sagte zu Abaje: Und nach demjenigen, der vergleicht, nimmt er es auf sich [zu erklären], dass Josua und Kaleb das ganze Land Israel besitzen?! Er sagte zu ihm: Wir sprechen von den Murrenden, die bei der Gruppe von Korach murrten. Denn der Amalekiter und der Kanaaniter sind dort vor euch. (Num 14,43) Sofort kehrten sie um und saßen in Trauer da. Von hier sagten sie: Jeder, der hier unten einen Tag gebannt ist 91, selbst wenn man ihn löst, ist das oben [im Himmel] sieben Tage nicht erlaubt. Und jeder, der sieben Tage unten [auf der Welt] eingesetzt ist, selbst wenn man ihn [von der Aufgabe] entbindet, ist er oben [im Himmel] nicht [davon] entbunden, 30 Tage lang. Und jeder, der dreißig Tage unten gebannt ist, selbst wenn man ihn löst, ist das oben [im Himmel] auf alle Ewigkeit nicht erlaubt. Daher heißt es: Da trauerte das Volk sehr. (Num 14,39) In jener Stunde sagte der Heilige zu Mose: Mose, geh und besänftige diese Armen, deren Herz sie schon verlassen hat. Er sagte vor ihm: Herr der Welt: Womit soll ich sie besänftigen? Er sagte zu ihm: Geh und besänftige sie mit Worten der Tora, denn es heißt:

 91 Tanna debe Eliyyahu. The Lore of the School of Elijah. Translated from the Hebrew by William G. Braude, Israel J. Kapstein, (Philadelphia: Jewish Publication Society, 1981), 318: „For if a man is under a ban in this world for one day, the ban is lifted at the end of the day“.

SER [145-6]

  Jalkut Schimoni Numeri

Sprich zu den Kindern Israels, wenn ihr kommt, sollt ihr ein Brandopfer JHWH bereiten. (Num 15,2-3) In jener Stunde entstand ein großer Streit zwischen Israel und den Proselyten, bis der Heilige zu Mose sagte: Mose, warum liegen diese mit jenen im Streit? So habe ich es nicht für euch in meine Tora geschrieben[, sondern]: Versammlung! Eine Satzung ist für euch. (Num 15,15) Sogleich war eine Weisung und ein Recht. (Num 15,16) Von hier sagten sie: Drei Arten von Proselyten gibt es: Es gibt den Proselyt, der in jeder Hinsicht [noch] ein Fremder ist. Es gibt den Proselyt, der mit Hamor vergleichbar ist. Und es gibt den Proselyt wie Abraham unser Vater. Wie ist der Proselyt, der in jeder Hinsicht [noch] ein Fremder ist? [Solche Leute] haben Aas und [zum Genuss] untaugliches Fleisch in ihrem Haus, und er sagt zu dir: Ich werde konvertieren [und werde unter ihnen sein] 92, die Schönes essen, und sie haben Feiertage und Schabbattage, und jene essen [wenn ich konvertiert bin,] in meinem Haus. Zwinge dich selbst. Ist er gegangen und schließlich konvertiert worden, kehrt er sich von seiner Widerspenstigkeit ab, und [dann] kommen Züchtigungen auf ihn zu seinem Besten, um zu retten, was er [Gutes] getan hat.

(260)

Der Heilige sagte zu Israel: Meine Kinder, wie dieser euch liebt, sollt auch ihr ihn lieben, denn es heißt: / Den Fremden sollt ihr lieben. (Dtn 10,19) Wie ist der Proselyt, der mit Hamor vergleichbar ist? Er geht und heiratet eine Frau aus Israel. Sie sagen zu ihm: Wir geben [sie] dir erst, wenn du konvertiert bist. Zwinge dich selbst. Ist er gegangen und schließlich konvertiert worden, kehrt er zu seiner Widerspenstigkeit zurück, und [dann] kommen Züchtigungen auf ihn zu seinem Besten, um zu retten, was er [Gutes] getan hat. Der Heilige sagte zu Israel: Meine Kinder, wie dieser von euch Ruhe erbeten hat, so gewährt ihm auch Ruhe, denn es heißt: Einen Fremden 93 sollst du nicht kränken. (Ex 22,20) Wie ist der Proselyt wie Abraham unser Vater?  92 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 259: ich werde ihre Väter bringen. 93 Oder: Proselyten.

Schelach  

Er ging und erforschte alle Völker der Welt. Als er sah, dass sie Israels als Bestes erwähnten, sagte er: Ich werde gehen und konvertieren und mich unter die Schwingen der Schechina begeben, denn es heißt: Es spreche nicht der Sohn, der Fremde. (Jes 56,3) Sie aber blieben hartnäckig dabei, hinauf zum Gipfel des Berges zu steigen. (Num

SNum § 113

14,44)

Zelofhad war [einer] von den Hartnäckigen. 94 Aber die Bundeslade JHWHs und Mose. (Num 14,44) Steht geschrieben in § 368 [jScheq 6,1].

Kapitel 15 Wenn ihr in das Land eurer Wohnsitze kommt. (Num 15,2) Der Vater ist seinem Sohn zu fünf Dingen verpflichtet: 95 Ihn zu beschneiden, ihn auszulösen, ihn Tora zu lehren, ihn ein Handwerk zu lehren und ihm eine Frau anzutrauen. Und auch der Sohn ist seinem Vater gegenüber verpflichtet, [nämlich] ihn zu ehren. Und es steht geschrieben: Denn ich bin Israel zum Vater geworden und Efraim ist mein Erstgeborener. (Jer 31,9) Und der Heilige beschnitt sie durch Josua: Beschneide die Kinder Israels zum zweiten Mal. (Jos 5,2) Und er löste sie aus: [Ein einziges Volk auf Erden,] die [zu] Gott gegangen sind, sich zum Volk zu erlösen. (II Sam 7,23)

Und er lehrte sie Tora: Ich bin JHWH, der dich lehrt zu helfen. (Jes 48,17) Und lehre es die Kinder Israels. (Dtn 31,19) Und er lehrte sie ein Handwerk: Und wenn ihr in das Land kommt und ihr pflanzt. (Lev 19,23) Er ließ sie sich eine Frau antrauen: Seid fruchtbar und mehret euch. (Gen 1,28) Und was ist das Geschäft des Sohnes, wenn sein Vater ihn liebt? Er bereitet ihm Mühen [mehr] als alle seine Brüder. Daher:  94 Vgl. bSchab 97a; jScheq 6,1. 95 TanB schelach 26; bQid 29a.

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri

Alle, die sie sehen, erkennen, dass sie ein Samen sind, den JHWH segnet. (Jes 61,9) Und von hier [ist zu belegen], dass die Völker wissen, dass sie meine Kinder sind. Aus seiner Wurzel [stammt] der Besitz ihrer Väter, denn es heißt: Als der Höchste den Völkern Besitz gab. (Dtn 32,8) Und es heißt: Ich werde es euch geben als Erbbesitz. (Ex 6,8) Und es heißt: Wie werde ich dich mit Kindern ausstatten. (Jer 3,19) Woran erkenne ich, dass ihr meine Kinder seid? Ich werde dir ein begehrenswertes Land geben. (Jer 3,19)

(261)

Und was ist das Geschäft des Vaters, wenn er für seinen Sohn seinen Besitz überschreibt? Sein Sohn ist verpflichtet, ihm ein Geschenk (δῶρον) darzubringen. Auch ihr: Wenn ihr in das Land kommt, ... 96 bereitet ein Feueropfer für JHWH. Und er gab ihnen / die Länder der Völker, … auf dass sie seine Satzungen bewahrten. (Ps 105,44-45)

Eine andere Auslegung: Wenn ihr in das Land kommt. (Num 15,2) Ein geliebtes Volk für ein geliebtes Land: Israel. Eine ist meine Taube, meine Holde. (Cant 6,9) Und es hat dich auserwählt JHWH, dein Gott. (Dtn 7,6) Und es steht geschrieben: Ein Land, auf das JHWH, dein Gott achtet. (Dtn 11,12) Und er gab ihnen die Länder der Völker, auf dass sie seine Satzungen bewahrten. (Ps 105,44-45)

„Tora“ wird „dies“ (‫ )זאת‬genannt: Und dies ist die Tora. (Dtn 4,42) Und es steht geschrieben: Dies (‫ )זאת‬ist das Land. (Num 34,2) Und es steht geschrieben: Wer ist die (‫)זאת‬, die heraufkommt? (Cant 3,6) bQid 37a-b

Es wird gelehrt: Um dich zu lehren, dass überall, wo es „Kommen“ und „Sich-Niederlassen“ heißt [bedeutet]: erst nach Inbesitznahme und Niederlassung, Worte R. Jischmaels.  96 Die Punkte sind im Text von Hyman/Schiloni so verzeichnet.

Schelach  

R. Aqiba sagte zu ihm: Beim Schabbat heißt es ja „Wohnort“, und er gilt im Land und außerhalb des Landes. Er sagte zu ihm: Eines ist, dass ich sage „Kommen“ und „Sich-Niederlassen“, ein weiteres, dass [hinsichtlich] des Schabbat durch einen [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere gefolgert wird: Wenn leichtere Gebote sowohl im Land als auch außerhalb des Landes gelten, um wie viel mehr das schwerere Schabbat[gebot]. Worüber streiten sie? Sie streiten über die Trankopfer in der Wüste. R. Jischmael meint, sie brachten keine Trankopfer in der Wüste dar und R. Aqiba meint, sie brachten Trankopfer in der Wüste dar. Abaje sagte: 97 Ein Tanna aus der Schule von R. Jischmael ist anderer Ansicht als jener Tanna aus der Schule von R. Jischmael, denn [ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte: Wenn in der Tora allgemein von „Kommen“ die Rede ist, an einer Stelle die Schrift dir aber hervorhebt: „Nach Inbesitznahme und Niederlassung“, dann [gilt] bei allen [anderen Stellen, an denen „Kommen“ steht]: „Nach Inbesitznahme und Niederlassung“. Und jener? Vom König 98 und von den Erstlingen 99 kommen zwei Schriftstellen wie eine und lehren nichts [Neues]. 100 Und er andere? [Meint, beide] sind notwendig. Denn wenn der Barmherzige [es] nur bei den Erstlingen, nicht aber bei dem König geschrieben hätte, könnte man meinen, ein König könne sofort eine Eroberung beginnen. Wenn er es vom König und nicht von den Erstlingen geschrieben hätte, könnte ich meinen, man könne sofort mit der Nutznießung beginnen. Und jener? Wenn es beim König geschrieben wäre und nicht bei den Erstlingen, könnte man meinen, man könne sofort mit der Nutznießung beginnen. Und der andere?

 97 Vgl. bSchab 27a. 98 Vgl. Dtn 17,14. 99 Vgl. Dtn 26,1. 100 Und wenn zwei Schriftstellen dasselbe lehren, so ist von diesen nichts zu folgern.

  Jalkut Schimoni Numeri

Hätte der Barmherzige es nur beim König und nicht bei den Erstlingen geschrieben, könnte man meinen, wenn der König sofort einen Wohnsitz erobern kann, um wie viel mehr ist der Wohnsitz bei den Erstfrüchten sofort [nutzbar]. Und jener? Wenn es nicht so geschrieben wäre, könnte ich sagen, diese gleichen der Teighebe. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. bZeb 111a

Es wird auch so gelehrt: Wenn ihr in [das Land] kommt. (Num 15,2) Die Schrift spricht über die Benötigung des Trankopfers auf einer großen Opferstätte. Oder nicht doch bei einer kleinen Opferstätte? Wie es heißt: Euch. (Num 15,2) Die Schrift spricht von einer Opferstätte, die für euch allgemein gebräuchlich ist, Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Wenn ihr kommt. (Num 15,2) Die Schrift spricht über die Benötigung des Trankopfers auf einer kleinen Opferstätte. Oder nicht doch bei einer großen Opferstätte? Wie es heißt: In das Land eurer Wohnsitze. (Num 15,2) Siehe, die Schrift spricht von einer Opferstätte, die in allen Wohnsitzen gebräuchlich ist. Demgemäß findest du, dass man es nach den Worten von R. Jischmael sagen muss, dass sie in der Wüste keine Trankopfer darbrachten. Nach den Worten Aqibas, dass sie in der Wüste Trankopfer darbrachten.

SNum § 107

(262)

Einer von den Schülern R. Jischmaels sagte: Die Schrift will dich [damit] lehren, dass der einzelne erst, / als sie in das Land gekommen waren, zu Trankopfern verpflichtet war. 101 R. Simeon ben Jochai sagt: Die Schrift will dich [damit] über die Trankopfer lehren, dass man sie auf einer Opferstätte darbringt. 102 Abba Chanan sagte im Namen R. Eliezers: Warum ist das gesagt worden?  101 Vgl. SNum § 107. 102 Vgl. bZeb 111a.

Schelach  

Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Da wir finden, dass [die Schrift] mehr Geräte des Tempels als Geräte des Stiftszeltes [vorschreibt], 103 so müssen wir mehr Trankopfer des Tempels [darbringen] als Trankopfer des Stiftszeltes. Die Bibel lehrt: Und ihr sollt JHWH ein Feueropfer, ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer bereiten. (Num 15,3)

Die Schrift zeigt [damit] an, dass, obwohl die Schrift mehr Geräte des Tempels als Geräte des Stiftszeltes ansetzt, setzt sie nicht mehr Trankopfer [im] Tempel an als die Trankopfer des Stiftszeltes. Rede zu den Israeliten. (Num 15,1-2) Trankopfer kommen aus [dem Besitz] der Gemeinde, sie kommen nicht aus [dem Besitz] von Einzelpersonen, auch nicht aus [dem Besitz] von Proselyten oder Frauen oder Sklaven. Woher [ist zu belegen], dass Proselyten, Frauen und Sklaven einzuschließen sind, dass sie [die Tempelsteuer ganz] oder teilweise bezahlen? 104 Du kannst zitieren: Und [JHWH] redete zu Mose. Um Einzelpersonen einzuschließen. Rede zu den Israeliten. (Num 15,2) Um Proselyten einzuschließen. Und sprich zu ihnen. (Num 15,2) Um Frauen und Sklaven einzuschließen. Und andererseits kannst du sagen: Den Israeliten. (Num 15,2) Um die Erwachsenen anzuweisen, die Minderjährigen zu den Geboten hinzuführen. 105 Rede zu den Israeliten. (Num 15,2) Dass sie den [Tempel]schekel bezahlen und [damit] Trankopfer für die Brandopfer der [anderen] Völker, für die Brandopfer der Beisassen und für gefundene [Tiere] für

 103 Vgl. Ex 37,10.17 und II Chr 4,7-8. In dem Stiftszelt standen ein Leuchter und ein Tisch, im Tempel 10 Leuchter und 10 Tische. 104 Vgl. mScheq 1,5-6. 105 Vgl. mScheq 1,3.

SZ [280]

  Jalkut Schimoni Numeri

Brandopfer und für den, der sein Brandopfer [im Stich] lässt und geflohen ist, kaufen. 106 Rede zu den Israeliten. (Num 15,2) Dass sie den [Tempel]schekel bezahlen und [damit] Trankopfer für die Ganzopfer der [anderen] Völker, für die Ganzopfer der Beisassen und für die gefundenen [Tiere] für Ganzopfer und für den, der sein Ganzopfer [im Stich] lässt und geflohen ist, kaufen. Rede zu den Israeliten. (Num 15,2) Dass sie den [Tempel]schekel bezahlen und [damit] Salz kaufen, mit dem die Priester ihre Sündopfer und ihre Speiseopfer salzen, und mit dem sie die Häute salzen. 107 Rede zu den Israeliten. (Num 15,2) Dass sie den [Tempel]schekel bezahlen und [damit] Holz kaufen, mit dem die Priester ihre Sündopfer und ihre Speiseopfer kochen, und mit dem sie die Feuer der Herdkammer [an]machen, um sich daran zu wärmen. 108 Rede zu den Israeliten. (Num 15,2)

(263)

Dass sie den [Tempel]schekel bezahlen und [damit] kaufen: Die Kuh für das Entsündigung[swasser] und den Ziegenbock, den man [am Versöhnungstag in die Wüste] schickt, 109 und [die Opfer] für einen Priester, der [ein Opfer bei der Zubereitung] verdorben hat, und für den, der vertauscht hat: [Der] den Vogel als Sündopfer oben 110 und das Sündopfer vom Vieh unten dargebracht hat, ein Pflicht[opfer] wie ein freiwilliges Opfer und ein freiwilliges Opfer wie ein Pflichtopfer und die Kleider des Hohen Priesters am Versöhnungstage 111 / und ein Zehntel Efa für den Hohen Priester, der gestorben ist, und für den sie [noch] keinen anderen Priester als Ersatz ernannt haben. 112 Wenn ihr in das Land kommt. (Num 15,2) Nimm [es] auf dich, bevor du in das Land kommst. Man könnte meinen, nachdem sie in das Land gekommen waren, waren sie verpflichtet, Trankopfer darzubringen, die im Ausland [nicht dargebracht wurden].  106 Vgl. SNum § 107; SNum § 124; SZ 305,9; mScheq 7,5-6. 107 Vgl. bMen 21b. 108 Vgl. mSchab 1,11. 109 Vgl. mScheq 4,2. 110 Vgl. mQin 3,6. 111 Vgl. tScheq 2,6. 112 Vgl. mScheq 7,6; mMen 4,5.

Schelach  

Du kannst sagen, ich habe [im Vers] nur gesagt: Das ich euch geben werde. (Num 15,2) Sobald es euch gegeben ist, seid ihr verpflichtet, Trankopfer darzubringen, aber nicht außerhalb [des Landes]. Oder: Das ich euch geben werde. (Num 15,2) Ich habe [hier] nur [erwähnt]: Das Haus der Erwählung. Woher ist eine Opferhöhe einzuschließen? Die Bibel lehrt: In allen euren Wohnsitzen. (Lev 23,3) Um eine Opferhöhe einzuschließen. Dies sind die Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Man könnte meinen, sie sollen eine Opferhöhe außerhalb des Landes errichten, um auf ihr Trankopfer darzubringen. Du kannst sagen: Ich habe [im Vers] nur gesagt: Das ich euch geben werde. (Num 15,2) Sobald ich es euch gebe, sollt ihr eine Opferhöhe machen, aber nicht außerhalb des Landes. Ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer. (Num 15,3) Nachdem sie die Feueropfer geopfert haben, sollen sie die Trankopfer darbringen, nicht aber, wenn Trankopfer Feueropfern vorangehen. 113 Man könnte meinen, wenn Trankopfer Feueropfern vorangehen, sind sie tauglich. Die Bibel lehrt: Um JHWH einen Wohlgeruch zu bereiten. (Num 15,3) Wenn du einen Wohlgeruch bereitet hast, kommen die Trankopfer [nach dem Feueropfer], nicht aber dann, wenn sie den Feueropfern vorangehen. Und ihr JHWH [ein Feueropfer] herrichtet, ein Brandopfer. (Num 15,3) Man könnte meinen, jedes Brandopfer alles, was auf die Feueropfer hinaufkommt, benötigt Trankopfer und sogar ein Speiseopfer. Die Bibel lehrt: Ein Brandopfer. (Num 15,3) Woher [ist zu belegen auch beim] Ganzopfer? Die Bibel lehrt: Ein Schlachtopfer. (Num 15,3) Woher [ist zu belegen auch beim] Dankopfer? Die Bibel lehrt:  113 Sifra emor par. 12,9; bMen 44b; bMen 79a.

bMen 90b-91a

  Jalkut Schimoni Numeri

Oder ein Schlachtopfer. (Num 15,3) Man könnte meinen, ich könne auch den Erstling, den Zehnten und das Pesach[opfer], das Sündopfer und das Schuldopfer einschließen. Die Bibel lehrt: Um ein Gelobtes auszusondern oder eine freiwillige Gabe. (Num 15,3) [Was] beim Gelobten und bei der freiwilligen Gabe kommt, benötigt Trankopfer, und was nicht beim Gelobten und bei der freiwilligen Gabe kommt, benötigt keine Trankopfer. Der Wortsinn [kommt], um jene auszuschließen. Und ich werde nicht die Pflicht[opfer] ausschließen, die als Speiseopfer eines Wallfahrtsfestes an einem Wallfahrtsfest [zur Opferung] kommen. Und welche sind es? Das Brandopfer des Erscheinens 114 und das Ganzopfer des Festtages. Die Bibel lehrt: Oder an euren Festen. (Num 15,3) Alles, was an euren Festen [zur Opferung] kommt, bedarf eines Trankopfers. Der Wortsinn [kommt], um jene einzuschließen. Ich werde die Ziegenböcke des Sündopfers einschließen, da sie als Pflicht[opfer] an einem Wallfahrtsfest [zur Opferung] kommen. Die Bibel lehrt: Und wenn du ein junges Rind als Brandopfer oder Schlachtopfer herrichtest. (Num 15,8) Das junge Rind war in der Allgemeinregel. Warum geht es [hier aus der Allgemeinregel] hinaus? Um es mit jenem zu vergleichen: Wie das junge Rind sich dadurch auszeichnet, dass es als Gelobtes oder als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommt, so auch alles, was als Gelobtes oder als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommt. Um JHWH einen Wohlgeruch zu bereiten vom Rind oder vom Kleinvieh. (Num 15,3) Was lehrt die Bibel [damit]? Da es heißt „Brandopfer“, soll ich etwas verstehen, auch Vogelbrandopfer sind im Schriftsinn [enthalten]? Die Bibel lehrt: Vom Rind oder vom Kleinvieh, (Num 15,3) Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, siehe, es heißt „Schlacht[opfer]“ und ein Vogel ist kein Schlacht[opfer]. Wenn es so ist, was lehrt die Bibel dann mit: Vom Rind oder vom Kleinvieh? (Num 15,3) Da es heißt:

 114 Siehe Ex 23,17.

Schelach  

Wenn jemand von euch ein Opfer JHWH opfert, vom Vieh, vom Rindvieh oder vom Kleinvieh, (Lev 1,2) könnte man meinen, / wenn jemand sagt: Siehe, mir obliegt ein Brandopfer, müsse er von beiden [zur Opferung] bringen. Die Bibel lehrt: Vom Rind oder vom Kleinvieh. (Num 15,3) [Egal, ob] er eines [zur Opferung] bringen will, [oder] zwei bringen will. Und R. Jonatan [sagt]: Warum gibt es einen Vers, der sagt, [es gilt] nur, wenn die Schrift [sie] ausdrücklich zusammen nennt? Er ist notwendig, [denn sonst] könnte man meinen, da geschrieben steht „vom Kleinvieh“ [sei das zu verstehen] als würde [dort] auch „zusammen“ geschrieben stehen. Und R. Joschijja [sagt]: Um [nach der Notwendigkeit] des Verses zu fragen. Es steht geschrieben: Wenn sein Brandopfer ein Opfer vom Rindvieh ist. (Lev 1,3) Und wenn vom Kleinvieh sein Opfer ist. (Lev 1,10) Und jener [Vers]? Er ist notwendig, [denn sonst] könnte man meinen, jenes [gelte nur], wenn es ausdrücklich gesagt ist, wenn es aber allgemein [gesagt ist], sage er es nicht. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Woher [ist zu belegen auch beim] Dankopfer? Die Bibel lehrt: Oder ein Schlachtopfer. (Num 15,3) Ist denn ein Dankopfer keine Schlachtung? Es ist notwendig, denn sonst könnte man meinen, da ich Speise bei diesem habe, brauche man keine Trankopfer. Wodurch ist es anders als der Widder des Nasiräers? Man könnte meinen, da es dort zwei Arten [von Speisen] und hier vier Arten sind[, ist es nicht vergleichbar. Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Und hätte der Barmherzige nur schreiben sollen „als Gelobtes ausgesondert oder als freiwillige Gabe“ und nicht auch „als Brandopfer“?! Hätte er nicht „Brandopfer“ geschrieben, hätte man meinen können, „ihr sollt ein Feueropfer JHWH darbringen“ sei allgemein, „als Gelobtes ausgesondert oder als freiwillige Gabe“ sei spezifisch, „um einen Wohlgeruch zu bereiten“, sei wiederum allgemein. [Und wenn] eine Verallgemeinerung, eine Spezifizierung und eine Verallgemeinerung [erfolgt], so richtest du dich ausschließlich nach der spezifischen Sache: Wie das ausdrücklich genannte Spezifische nicht wegen einer Sünde [zur Opferung] kommt, so kommen alle nicht wegen einer Sünde [zur Opferung]. Ich schließe das Sündopfer und das Schuldopfer aus, da sie wegen einer Sünde [zur Opferung] kommen.

(264)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ich schließe den Erstling, das Zehnte und das Pesach[opfer] ein, die nicht wegen einer Sünde [zur Opferung] kommen. Die Bibel lehrt: Ein Brandopfer. (Num 15,3) Was ist nun, da der Barmherzige „Brandopfer“ geschrieben hat, durch Verallgemeinerung und Spezifizierung einzuschließen? Wie [zur Darbringung] des ausdrücklich genannten Spezifischen keine Verpflichtung besteht, so auch bei allem, bei dem keine Verpflichtung besteht: Um das Junge von geheiligten Tieren einzuschließen, ihre Austauschtiere, das vom Überschuss dargebrachte Brandopfer, das zum Weiden zurückgestellte Schuldopfer und alle nicht auf ihren Namen geschlachteten Opfer, [dass] sie tauglich sind. Da du aber gesagt hast, das „oder“ sei für die Auslegung [bestimmt], warum [brauche] ich bei „als Gelobtes ausgesondert oder als freiwillige Gabe“ [eine Unterscheidung]? Es ist notwendig, denn sonst könnte man meinen, solange man Gelobtes und eine freiwillige Gabe bringt, brauche man keine Trankopfer zu bringen. [Daher] lehrt er uns, dass, wenn man ein Gelobtes allein bringt, bedarf es der Trankopfer, bringt man eine freiwillige Gabe allein, bedarf es der Trankopfer. Erklärbar ist es nach R. Joschijja, warum aber habe ich es nach R. Jonatan? Man könnte meinen, wenn man ein Gelobtes allein bringt, eine freiwillige Gabe allein bringt, bedürfen sie zwar der Trankopfer, bringt man aber ein Gelobtes und eine freiwillige Gabe seien Trankopfer bei einem ausreichend. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Oder an euren Festtagen. (Num 15,3) Warum habe ich das [ausdrücklich gesagt]? Man könnte sonst meinen, diese Worte gelten nur dann, wenn man ein Brandopfer als Gelobtes und ein Ganzopfer als freiwillige Gabe bringt, oder umgekehrt. Aber hier, wo man ein Brandopfer und ein Ganzopfer als Gelobtes bringt, oder auch ein Brandopfer und ein Ganzopfer als freiwillige Gabe, [und] der Name des einen „Gelobtes“ und der Name des andern „freiwillige Gabe“ ist [und dadurch zusammengehören], nur ein Trankopfer genüge. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Und du ein junges Rind als Brandopfer oder Schlacht[opfer] herrichtest. (Num

15,8)

Warum habe ich das? Es ist notwendig. Man könnte sonst meinen, diese Worte [gelten nur], wenn man ein Brandopfer und ein Ganzopfer als Gelobtes bringt oder ein Brandopfer und ein Ganzopfer als freiwillige Gabe. Wenn man aber zwei Brandopfer bringt, eines als Gelobtes und eines als freiwillige Gabe, es nur einen Namen als Brandopfer gibt, seien die Trankopfer des einen ausreichend. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns.

Schelach  

Als Gelobtes oder als freiwillige Gabe. (Num 15,3) Warum habe ich das? Man könnte sonst meinen, / diese Worte [gelten nur], wenn man zwei Brandopfer bringt, eines als Gelobtes und eines als freiwillige Gabe, wenn man aber zwei Brandopfer als Gelobtes und zwei Brandopfer als freiwillige Gabe bringt, oder zwei Ganzopfer als Gelobtes und zwei Ganzopfer als freiwillige Gabe, [und] der Name des Brandopfers und der Name der freiwilligen Gabe einer sind, seien die Trankopfer des einen ausreichend. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns.

(265)

Und warum habe ich nach R. Joschijja [die Worte]: Vom Rind oder vom Kleinvieh? (Num 15,3) Man könnte meinen, diese Worte [gelten nur] bei zwei Arten, aber bei einer Art seien die Trankopfer des einen ausreichend. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. So sollt ihr bei jedem einzelnen verfahren entsprechen ihrer Zahl. (Num 15,12) Warum habe ich das? Man könnte sonst meinen, diese Worte [gelten nur], wenn eines nach dem anderen [hergerichtet wird], wenn aber in einem, seien die Trankopfer des einen ausreichend. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. R. Jose der Galiläer sagt: 115 Und was lehrt die Bibel mit: Vom Rind oder von dem Kleinvieh? (Num 15,3) Weil [die Schrift] sagt: Von den Schafen und von den Ziegen sollt ihr es nehmen, (Ex 12,5) höre ich, dass man von beiden [je eines] zusammen [zur Opferung] bringen soll. Die Bibel lehrt: Vom Rind oder von dem Kleinvieh. (Num 15,3) Von diesem für sich und von jenem für sich. Oder [ist gemeint], man bringe die beiden [Tiere] zusammen dar? Die Bibel lehrt: Und wenn sein Dargebrachtes vom Kleinvieh ist [zum Ganzopfer] von den Schafen. (Lev 1,10)

Und ergeben nicht die Dinge [eine Schlussfolgerung] vom Leichteren auf das Schwerere? Wenn beim Brandopfer, dem Schwereren, nur eine [Tier]art geeignet ist [zur Opferung] zu kommen, ist es eine Schlussfolgerung, dass beim Pesach[opfer], dem Leichteren, [auch nur] eine [Tier]art geeignet sein sollte, [zur Opferung] zu kommen. Die Bibel lehrt: Von den Schafen und von den Ziegen sollt ihr [es] nehmen. (Ex 12,5)  115 Fehlt in SNum.

SNum § 107

  Jalkut Schimoni Numeri

Von diesem für sich und von jenem für sich. Issi ben Aqabja sagt: Um JHWH einen Wohlgeruch vom Rind und von dem Kleinvieh zu bereiten. (Num 15,3) Von diesem für sich und von jenem für sich. Oder [ist gemeint], man bringe von beiden [Tieren für ein Opfer] zusammen dar? Du hast es in einem [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere gesagt: Wenn bei den Lämmern des Wochenfestes, von denen zwei [zur Opferung] kommen müssen, [nur] eine [Tier]art geeignet ist, [zur Opferung] zu kommen, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass beim Brandopfer, bei dem keine zwei [Tierarten zur Opferung] kommen müssen, [nur] eine [Tier]Art geeignet sein sollte, [zur Opferung] zu kommen? Nein. Wenn du es in Bezug auf die zwei Lämmer des Wochenfestes gesagt hast, bei denen die Schrift ihr [zur Opferung] Kommen [auf einmal pro Jahr] beschränkt hat, weshalb [nur] eine [Tier]art geeignet ist, [zur Opferung] zu kommen, solltest du in Bezug auf ein Brandopfer sagen, dass die Schrift sein [zur Opferung] Kommen häufiger [pro Jahr] [vorschreibt]. Daher sind [bei ihm] zwei [Tier]arten geeignet, [zur Opferung] zu kommen. Ziegenböcke des Versöhnungstages mögen als Beweis dienen, dass [bei ihnen] die Schrift ihr [zur Opferung] Kommen häufiger [vorschreibt] und [dennoch nur] eine [Tier]art geeignet ist, [zur Opferung] zu kommen. Sie mögen als Beweis für das Brandopfer dienen. Denn obwohl die Schrift ihr [zur Opferung] Kommen häufiger [pro Jahr vorschreibt], ist nur eine [Tier]art geeignet, [zur Opferung] zu kommen.

(266)

Nein. Wenn du es in Bezug auf die zwei Ziegenböcke des Versöhnungstages gesagt hast, bei denen die Schrift ihr [zur Opferung] Kommen weniger [vorschreibt], und sie nicht an allen Tagen des Jahres [zur Opferung] kommen, / weshalb nur eine [Tier]art geeignet ist, [zur Opferung zu kommen], solltest du in Bezug auf das Brandopfer sagen, dass die Schrift sein [zur Opferung] Kommen häufiger [pro Jahr] vorschreibt und [es] an allen Tagen des Jahres [zur Opferung] kommt. Deswegen sind nur zwei [Tier]arten geeignet, [zur Opferung] zu kommen. Siehe, das Sündopfer möge als Beweis dienen, denn die Schrift schreibt sein [zur Opferung] Kommen häufiger vor, und es kommt an allen Tagen des Jahres [zur Opferung] und bei ihm ist [nur] eine [Tier]art geeignet, [zur Opferung] zu kommen. Und es möge als Beweis für das Brandopfer dienen: Obwohl die Schrift sein [zur Opferung] Kommen häufiger [vorschreibt] und es an allen Tagen des Jahres [zur Opferung] kommt, ist bei ihm [nur] eine [Tier]art geeignet, [zur Opferung] zu kommen. Nein. Wenn du es in Bezug auf das Sündopfer gesagt hast, dessen [zur Opferung] Kommen die Schrift beschränkt, da es nicht als Gelobtes und freiwillige Gabe [zur

Schelach  

Opferung] kommen kann, weshalb nur eine [Tier]art geeignet ist, [zur Opferung] zu kommen, solltest du in Bezug auf das Brandopfer sagen, dass die Schrift [sein zur Opferung] Kommen häufiger vorschreibt und [es] als Gelobtes und freiwillige Gabe [zur Opferung] kommen kann. Deshalb sind bei ihm zwei [Tier]arten geeignet, [zur Opferung] zu kommen. Was lehrt dann die Schrift [mit]: Vom Rind oder von dem Kleinvieh? (Num 15,3) Von diesem für sich und von jenem für sich. Man könnte meinen, alle Opfer erfordern Trankopfer. Du kannst zitieren: „Schlachtopfer“. Das schließt Vogelopfer aus. 116 Oder: „Schlachtopfer“ – das schließt Speiseopfer aus. 117 Um zu erfüllen. (Num 15,3) Das, was [zur Opferung kommt, um ein Gelübde] zu erfüllen, erfordert Trankopfer. Das, was nicht [zur Opferung] kommt, um [ein Gelübde] zu erfüllen, erfordert kein Trankopfer. Freiwillige Gabe. (Num 15,3) Das schließt das Pesach[opfer] aus. Freiwillige Gabe. (Num 15,3) Das schließt die Zehntabgabe aus. Und unten hast du sagst: „Ganzopfer“ – das schließt ein Sündopfer aus, „Ganzopfer“ – das schließt ein Schuldopfer aus? Da die beständigen Opfer nicht [zur Opferung] kommen, um [ein Gelübde] zu erfüllen, könnte man meinen, dass sie keine Trankopfer erfordern. Die Bibel lehrt: An euren Festtagen. (Num 15,3) Das schließt jedes beständige Opfer ein. Vom Rind. (Num 15,3) Das schließt Vermischungen aus. 118 Und andererseits kannst du sagen: Vom Rind. (Num 15,3)

 116 Vgl. SNum § 107. 117 Vgl. bMen 90b. 118 Vgl. mTem 6,1; mZeb 14,2.

SZ [280-281]

  Jalkut Schimoni Numeri

Das schließt den Stier aus, der gestoßen und getötet hat, und es dafür Zeugen gibt. Vom Kleinvieh. (Num 15,3) Das schließt das Tier aus, das [einen Menschen] begattet hat oder von ihm begattet wurde. Und andererseits kannst du sagen: Vom Kleinvieh. (Num 15,3) Das schließt das für den Götzendienst ausgesonderte und das im Götzendienst verehrte [Tier] aus. 119 Von den Ziegen. (Lev 1,10) Um das Gestohlene und das Geraubte zu unterscheiden, damit alle [es] erkennen. 120 Und den Ziegenbock, der einen Geruch absondert und krank ist. Von den Ziegen. (Lev 1,10) Und von den Ziegen. (Ex 12,5) Um alle übrigen Untauglichen einzuschließen. 121 bZeb 47a

Und der Darbringende soll darbringen. (Num 15,4)

§ 746

R. Eleazar, Sohn von R. Jose, sagte: Ich habe gehört, dass die Eigentümer [durch Überziehung der Ablieferungsfrist] untauglich machen können. Rabba sagte: Was ist der Grund von R. Eleazar, Sohn von R. Jose? Dass geschrieben steht: Und der Darbringende bringe dar. (Num 15,4)

SNum § 107

Und der Darbringende. (Num 15,4) Ich habe [hier] nur: Einen Mann. Woher [ist zu belegen, auch] eine Frau? Die Bibel lehrt: Derjenige, der darbringt. In jedem Fall. /

(267)

Und der Darbringende soll darbringen [als Speiseopfer ein Zehntel Feinmehl, das mit einem Viertel Hin Öl angerichtet ist]. (Num 15,4) R. Natan sagt:

 119 Vgl. bTem 28a. 120 Vgl. mGit 5,5; Sifra wa-jiqra par. 5,2; bBQ 66b. 121 Vgl. mBek 6,12.

Schelach  

Dieser [Sonderfall] begründet die allgemeine Regel für jeden, der ein Speiseopfer gelobt: Er darf nichts von dem Zehntel [Efa Feinmehl] und von dem Log Öl verringern. 122 Und der Darbringende soll darbringen. (Num 15,4)

SZ [281]

Siehe, wer sagt: Siehe, auf mir [liegt die Verpflichtung für] ein Speiseopfer und es nicht absondert, woher [ist zu belegen], dass er es vermischt [zur Opferung] bringen soll? 123 Du kannst zitieren: Wenn eine Person JHWH [ein Speiseopfer] darbringt[, Feinmehl sei sein Opfer]. (Lev 2,1) Papias, ein Mann aus Ono 124, pflegte [es] von hier zu bestätigen: Und der Darbringende soll darbringen. (Num 15,4) Und Wein für ein Trankopfer, ein Viertel Hin. (Num 15,4)

SNum § 107

Öl für das Vermischen [mit dem Mehl] und Wein für ein Trankopfer. Samuel sagte: Wer Wein spendet, tropfe ihn aufs Feueropfer, denn es heißt: Und Wein für ein Trankopfer, ein Viertel 125 Hin zum wohlgefälligen Geruch. (Num 15,7) Man löscht es ja dadurch? Das teilweise Löschen bezeichnet man nicht als Löschen. Hat aber nicht Rab Nachman gesagt, Rabbah bar Abuha habe gesagt: Wer Kohle vom Altar herabnimmt und sie auslöscht ist schuldig? Wenn dort nur diese war. Wenn du aber willst, sage: Es ist anders, wenn durch das Löschen ein Gebot ausgeübt wird. Hat aber nicht die Schule R. Eliezer ben Jakobs gelehrt: Da die Tora die Erlaubnis gegeben hat, [Asche] abzuheben, könnte man meinen, man lösche [die Kohlen] und hebe [sie] ab. Du kannst zitieren: Es soll nicht erlöschen. (Lev 6,6) Dort ist es anders: Es ist möglich, sich niederzulassen und zu bewachen. Komm und höre, der Wein ist nach den Worten von R. Aqiba für die Becken, das Öl nach R. Tarfon für die Feueropfer. Und weiter wird gelehrt:  122 Vgl. bMen 89a. 123 Vgl. SNum § 107. 124 Für ‫ אונן‬wurde ‫ אונו‬gelesen. 125 BH: ein Drittel.

bZeb 91b-92a

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Wein für die Trankopfer ist für die Becken. Oder nicht doch für die Feueropfer? Du kannst zitieren: Es soll nicht erlöschen. (Lev 6,6) Das ist kein Einwand. Eines nach R. Jehuda und eines nach R. Simeon. Um zu sagen, dass Samuel es wie R. Simeon meint? Hat aber nicht Samuel gesagt, man lösche eine glühende Kohle des Beckens, nicht aber [brennendes] Holz auf öffentlichem Gebiet, damit dadurch niemand zu Schaden kommt, weswegen [das Löschen] von Holzkohle verboten ist. Wenn man nun sagen wollte, er sei der Meinung von R. Simeon, [sollte es doch] selbst bei der Holzkohle [erlaubt sein]?! Bei einer Sache, die man nicht beabsichtigt hat, meint er es wie R. Simeon. Bei der Arbeit, die nicht an sich notwendig ist, meint er es wie R. Jehuda. SNum § 107

[Und an Wein zum Trankopfer] sollst du [ein Viertel Hin] für das Brandopfer oder das Schlachtopfer zubereiten. (Num 15,5) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Ihr sollt JHWH ein Feueropfer zubereiten, ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer. (Num 15,3)

Denn wenn jemand sagt: Siehe, auf mir [liege] ein Brandopfer, siehe, auf mir [liege] ein Ganzopfer, soll ich etwa verstehen, er muss ein Trankopfer für sie beide darbringen? Die Bibel lehrt: [Und an Wein zum Trankopfer] sollst du [ein Viertel Hin] für das Brandopfer oder das Schlachtopfer zubereiten. (Num 15,5) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man für dieses für sich und für jenes für sich [ein Trankopfer] darbringen muss.

(268)

Abba Chanan sagt im Namen R. Eliezers: Warum wurde [dies] gesagt: / [Und an Wein zum Trankopfer] sollst du [ein Viertel Hin] für das Brandopfer oder das Schlachtopfer zubereiten? (Num 15,5) Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Wenn dort, wo [die Schrift] die Zubereitung eines Brandopferstieres der Zubereitung eines Brandopferschafes gleichgestellt hat, 126 sie ihn [dem Schaf aber] nicht in Bezug auf Trankopfer gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass sie dort, wo sie die

 126 Vgl. Lev 1,3-13.

Schelach  

Zubereitung eines Brandopferschafes der Zubereitung eines Ganzopferschafes nicht gleichgestellt hat, 127 es [ihm auch] nicht in Bezug auf Trankopfer gleichstellen sollte? Die Bibel lehrt [aber]: [Und an Wein zum Trankopfer] sollst du [ein Viertel Hin] für das Brandopfer oder das Schlachtopfer zubereiten. (Num 15,5) Die Schrift zeigt [damit] an, dass sie, obwohl sie die Zubereitung des Brandopferschafes der Zubereitung des Ganzopferschafes nicht gleichgestellt hat, sie es [ihm] in Bezug auf Trankopfer gleichgestellt hat. Und drei Issaron Feinmehl zum Speiseopfer. (Lev 14,10) Vom Speiseopfer, das mit dem Schlachtopfer [zur Opferung] kommt, spricht die Schrift. Oder nicht vielmehr über das Speiseopfer, das um seiner selbst willen [zur Opferung] kommt? Gemäß dem, wie es heißt: Und der Priester bringe das Brandopfer und das Speiseopfer hinauf, (Lev 14,29) spricht die Schrift von dem Speiseopfer, das mit dem Schlachtopfer [zur Opferung] kommt. Aber ich weiß immer noch nicht, ob es Trankopfer benötigt oder nicht. Die Bibel lehrt: Und an Wein zum Trankopfer sollst du ein Viertel Hin für das Brandopfer oder das Schlachtopfer zubereiten. (Num 15,5) „Brandopfer“ – das ist das Brandopfer des Aussätzigen. „Schlachtopfer“ – das ist das Sündopfer des Aussätzigen „Oder das Schlachtopfer“ – das ist das Schuldopfer des Aussätzigen. Aber ich kann ja beide Bedeutungen aus [dem Wort] „Schlachtopfer“ ableiten, denn ein Meister sagt: Woher [ist es für] das Sündopfer und das Schuldopfer [zu belegen]? Die Bibel lehrt: Ein Schlachtopfer. (Num 15,5) Diese Worte [gelten nur dann], wenn beides wie eines zu handhaben ist. Aber hier, wo das Schuldopfer zum Tauglichmachen und das Sündopfer zur Sühne dienen, sind zwei Verse notwendig. „Schlachtopfer“ – das ist das Sündopfer des Aussätzigen. Oder vielleicht ist dies das Sündopfer oder das Schuldopfer des Nasiräers? Dies sollte dir nicht in den Sinn kommen, denn es wird gelehrt: Und ihr Speiseopfer und ihr Trankopfer. (Num 6,15) Die Schrift spricht von seinem Brandopfer und von seinem Ganzopfer.

 127 Vgl. Lev 1,10-13 mit Lev 3,7-11.

bMen 91a-b

§ 746

  Jalkut Schimoni Numeri

Oder vielleicht sogar von seinem Sündopfer? Die Bibel lehrt: Den Widder bereite er als Schlachtung für ein Ganzopfer zu. (Num 6,17) Der Widder war in der Allgemeinregel, und warum geht er [hier aus ihr] heraus? Um einen Vergleich in Bezug auf ihn zu ziehen: Wie der Widder sich dadurch auszeichnet, dass er als Gelobtes oder als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommt, so alles, was als Gelobtes oder als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommt. „Brandopfer“ – das ist das Brandopfer des Aussätzigen. Oder vielleicht ist dies das Brandopfer einer Wöchnerin? Abaje sagte: Das Brandopfer der Wöchnerin ist aus dem Schluss des Verses zu entnehmen, denn es wird gelehrt: R. Natan sagt: Lamm. (Num 15,5) Das ist das Brandopfer der Wöchnerin. Das eine (‫)האחד‬. (Num 15,5) Das ist das Elfte (‫ )אחד עשר‬beim Zehnten, 128 denn wir finden in der gesamten Tora nicht, dass das Hinzugefügte gewichtiger ist als die Hauptsache. P1428F

P

Rabba sagte: Welche Sache bedarf dreier Einschließungen? Du kannst sagen, das ist der Aussätzige. Warum habe ich dann „für einen Widder“ [gesagt]? Rab Scheschet sagte: Um den Widder Aarons einzuschließen. Der Widder Aarons ist aus „an euren Festtagen“ 129 zu erschließen. Man könnte meinen, diese Worte [beziehen sich auf das Opfer] der Gemeinde, nicht aber auf das des einzelnen. Und worin besteht der Unterschied zu dem Brandopfer der Wöchnerin? Man könnte meinen, diese Worte [beziehen sich nur] auf eine Sache, für die keine Zeit festgesetzt ist, nicht aber für eine Sache für die eine Zeit festgesetzt ist. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Oder einen Widder. (Num 15,11) Um den jugendlichen Widder (πάλλαξ) einzuschließen. 130

 128 Vgl. Lev 27,34 und mBek 9,8. 129 Num 15,3. 130 Vgl. Raschi zu Num 15,11.

Schelach  

Und nach Bar Padda, der sagt, man bringe [ihn] und der lehrt, dass ein Zweifel besteht, ist ein Vers notwendig, um das Zweifelhafte einzuschließen. Nach Bar Padda ist es problematisch. / Oder zu einem Widder richte als Speiseopfer her. (Num 15,6) Die Schrift will zwischen dem Schaftrankopfer und dem Widdertrankopfer unterscheiden, da es möglich wäre, in einer Schlussfolgerung [folgendes zu erschließen]: Ein junges Rind erfordert Trankopfer und ein junges Kleinvieh erfordert Trankopfer. Wenn ich gelernt habe, dass die Tora nicht zwischen Kalbtrankopfer und [Stier]trankopfer 131 unterscheidet, dann unterscheidet sie auch nicht zwischen Schaftrankopfer und Widdertrankopfer. Die Bibel lehrt [aber]: Oder zu einem [jeden] Widder richte als Speiseopfer her. (Num 15,6) Die Schrift will zwischen dem Schaftrankopfer und dem Widdertrankopfer unterscheiden. Abba Chanan sagte im Namen R. Eliezers: Warum wurde [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Wenn dort, wo [die Schrift] mehr Trankopfer [vorschreibt], sie nicht mehr für den Stier als für das Kalb [vorschreibt], ist es da nicht eine Schlussfolgerung, [dass] wir dort, wo sie weniger Trankopfer [vorschreibt], nicht mehr für den Widder [vorschreiben sollen] als für das Schaf? Die Bibel lehrt [aber]: Oder zu einem [jeden] Widder richte als Speiseopfer her. (Num 15,6) Die Schrift zeigt [damit] an, dass sie, obwohl sie [beim Kleinvieh] weniger Trankopfer [vorschreibt], für den Widder mehr [Trankopfer vorschreibt] als für das Schaf. Du sollst als Speiseopfer zwei Zehntel Feinmehl zubereiten. (Num 15,6) Warum wurde [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Da das Erstlingsgarbenschaf zwei Zehntel erfordert 132 und der Brandopferwidder zwei Zehntel erfordert[, gilt]: Wenn ich für das Erstlingsgarbenschaf gelernt habe, dass [die Schrift], obwohl sie seine Zehntel verdoppelt hat, sie nicht seine Trankopfer verdoppelt hat, so wird sie auch beim Brandopferwidder, obwohl sie seine Zehntel verdoppelt hat, doch nicht seine Trankopfer verdoppeln. 133 Die Bibel lehrt [aber]: Oder zu einem Widder richte als Speiseopfer her, und an Wein zum Trankopfer ein Drittel Hin. (Num 15,6)

 131 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 269 Anm. 24: Kleinviehtrankopfer. 132 Vgl. Lev 23,12-13. 133 Vgl. bMen 89b.

(269)

SNum § 107

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Schrift zeigt [damit] an, dass sie, wie sie seine Zehntel verdoppelt hat, auch seine Trankopfer verdoppelt hat. [Zwei Zehntel Feinmehl angerührt mit einem Drittel Hin Öl] und an Wein sollst du darbringen zum Trankopfer ein Drittel Hin. (Num 15,7) Öl, um [es mit dem Mehl] zu vermischen und Wein, um [das Trankopfer] auszugießen. Du wirst JHWH einen Wohlgeruch (‫ )ריח ניחוח‬darbringen. (Num 15,7) Einen Gefallen (‫ )נחת רוח‬vor mir, denn ich habe [es] befohlen und mein Wille ist geschehen. SZ [281]

Oder zu einem Widder. (Num 15,6) Um einzuschließen, dass das, was weder ein Widder noch ein Lamm ist, Trankopfer eines Widders erfordert. WENN ES 12 MONATE UND EINEN TAG ALT IST, BIS ES 13 MONATE ALT IST. 134 R. Tarfon nennt es: „Palges“ 135 (πάλλαξ). Ben Azzai nennt es: „Noked“ 136. R. Jischmael nennt es: „Pragdigma“ (παραχάραγμα) 137. Und an Wein sollst du ein Drittel Hin zum Trankopfer darbringen. (Num 15,7) Die Weinmaße entsprechen den Ölmaßen: Drei Log.

SNum § 107

Und wenn du ein junges Rind zubereitest. (Num 15,8) Das junge Rind war in der Allgemeinregel [enthalten und] ist aus der Allgemeinregel herausgetreten, um über die Allgemeinregel zu lehren: Wenn ein junges Rind, das als Gelobtes oder als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommt, Trankopfer erfordert, so erfordert alles, das als Gelobtes oder als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommt, Trankopfer. Ausgenommen sind Sündopfer und Schuldopfer, die nicht als Gelobtes oder als freiwillige Gabe [zur Opferung] kommen, weshalb sie keine Trankopfer erfordern. 138 Als Brandopfer oder Schlachtopfer. (Num 15,8)  134 mPara 1,3. Vgl. tPara 1,14. 135 Vgl. bChul 23a; bMen 91b. 136 „Hirte“. 137 Siehe mPara 1,3. David Hoffmann, Mischnajot. Die sechs Ordnungen der Mischna. Hebräischer Text mit Punktation, deutscher Übersetzung und Erklärung. Bd. 6 Toharot (3. Aufl. Basel: Viktor Goldschmidt, 1968), 325 Anm. 32: „παραχάραγμα = eine Münze, deren Prägung abgeschabt ist und erst wieder erneuert werden muss.“ 138 SNum § 107. Vgl. bMen 90b.

Schelach  

Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Ihr sollt JHWH ein Feueropfer zubereiten. (Num 15,3) / Wenn jemand sagt, siehe, auf mir [liege] ein Brandopfer, siehe, auf mir [liege] ein Ganzopfer, soll ich etwa verstehen, er muss ein Trankopfer für sie beide darbringen? Die Bibel lehrt: Brandopfer oder Schlachtopfer. (Num 15,8) Die Schrift zeigt [damit] an, dass man für dieses für sich und für jenes für sich [ein Trankopfer] darbringen muss. Oder, selbst wenn jemand sagt: Siehe, mir obliegen fünf Stiere für ein Brandopfer [und] fünf Stiere für ein Ganzopfer, soll ich etwa verstehen, er muss ein Trankopfer für sie alle darbringen? Die Bibel lehrt: Brandopfer oder Schlachtopfer. (Num 15,8) [Die Schrift] zeigt [damit] an, für jedes einzelne für sich. Abba Chanan sagte im Namen R. Eliezers: Warum wurde [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Wenn [die Schrift] dort, wo sie die Zubereitung eines Brandopferschafes der Zubereitung eines Brandopferstieres gleichgestellt hat, 139 [beide] nicht in Bezug auf Trankopfer gleichgestellt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass sie [die beiden] dort, wo sie die Zubereitung eines Brandopferstieres der Zubereitung eines Ganzopferstieres nicht gleichgestellt hat, 140 [auch] nicht in Bezug auf Trankopfer gleichstellen sollten? Die Bibel lehrt [aber]: Brandopfer oder Schlachtopfer. (Num 15,8) Die Schrift zeigt [damit] an, dass sie, obwohl sie die Zubereitung des Brandopferstieres der Zubereitung des Ganzopferstieres nicht gleichgestellt hat, sie sie in Bezug auf Trankopfer gleichgestellt hat. Und an Wein zum Trankopfer sollst du darbringen. (Num 15,10) Öl, um [es mit dem Mehl] zu vermischen und Wein, um [das Trankopfer] auszugießen. Ein Feueropfer des [Wohl]geruchs. (Num 15,10) Auf den Schalen [muss das Trankopfer ausgegossen werden] 141

 139 Vgl. Lev 1,3-13. 140 Vgl. Lev 1,10-13 mit Lev 3,7-11. 141 Vgl. mSuk 4,9; tSuk 3,15; bZeb 91b.

(270)

  Jalkut Schimoni Numeri

usw.

Ein Feueropfer des Wohlgeruchs. (Num 15,10) Einen Gefallen (‫ )נחת רוח‬vor mir, denn ich habe [es] befohlen und mein Wille ist geschehen. SZ [282]

Und du sollst zu dem jungen Rind darbringen. (Num 15,9) Und woher [ist zu belegen, dass] du sagst, dass, wenn er [es] nicht heute bringt, er [es] morgen bringen soll? 142 Die Bibel lehrt: Du sollst [es] tun. (Num 15,8) Und woher [ist zu belegen, dass] du sagst, dass, wenn er [es] nicht am Schabbat bringt, er [es] an allen übrigen Tagen der Woche bringen soll? Die Bibel lehrt: Du sollst darbringen. (Num 15,9) Und woher [ist zu belegen, dass] du sagst, dass, wenn er [es] nicht zum Neumond bringt, er [es] an allen übrigen Tagen des Monats bringen soll? Die Bibel lehrt: Du sollst [es] tun. (Num 15,8) Und woher [ist zu belegen, dass] du sagst, dass, wenn er [es] nicht zu Neujahr bringt, er [es] an allen übrigen Tagen des Jahres bringen soll? Die Bibel lehrt: Du sollst darbringen. (Num 15,9) Und ebenso, wenn er es nicht bringt, bevor die Trauben am Weinstock reif geworden sind, er [es], bringen soll, nachdem die Trauben am Weinstock reif geworden sind? Die Bibel lehrt: Du sollst [es] tun. (Num 15,8) Du sollst darbringen. (Num 15,9) Du sollst darbringen. Da es heißt „Trankopfer“, „Feueropfer“, könnte man meinen, auf den Feueropfern sind sie tauglich. Die Bibel lehrt: „Trankopfer“. Es soll für sich [dargebracht werden]. 143 Trankopfer. (Num 15,10) Es soll nicht langsam fließen. Trankopfer. (Num 15,10) Es soll nicht tröpfeln. Trankopfer. (Num 15,10)  142 Vgl. mTem 2,1; mTem 14,1-2; bZeb 8a; tMen 6,5. 143 Vgl. bZeb 91b.

Schelach  

Es soll nicht mit Mehl vermischt sein. 144 So soll er [es] zubereiten bei einem [jeden] Stier. (Num 15,11)

bMen 91b

Was lehrt die Bibel damit? Da wir finden, dass die Schrift zwischen dem Widdertrankopfer und dem Lammtrankopfer unterscheidet, könnte man meinen, es sei auch zwischen dem Farrentrankopfer und dem Kalbtrankopfer zu unterscheiden. Die Bibel lehrt: Bei einem Stier. (Num 15,11) Oder bei einem Widder. (Num 15,11) Was lehrt die Bibel damit? Da wir finden, dass die Schrift zwischen dem Einjährigentrankopfer und dem / Zweijährigentrankopfer unterscheidet, könnte man meinen, es sei auch zwischen dem Zweijährigentrankopfer und dem eines Dreijährigen zu unterscheiden. Die Bibel lehrt: Oder bei einem Widder. (Num 15,11)

(271)

Oder bei einem Lamm von Schafen. (Num 15,11) Was lehrt die Bibel damit? Da wir finden, dass die Schrift zwischen dem Lammtrankopfer und dem Widdertrankopfer unterscheidet, könnte man meinen, es sei auch zwischen dem Lammtrankopfer und dem Mutterschaftrankopfer zu unterscheiden. Die Bibel lehrt: Oder bei einem Lamm von Schafen. (Num 15,11) Oder bei Ziegen. (Num 15,11) Was lehrt die Bibel damit? Da wir finden, dass die Schrift zwischen dem Lammtrankopfer und dem Widdertrankopfer unterscheidet, könnte man meinen, es sei auch zwischen dem Zickleintrankopfer und dem Bocktrankopfer zu unterscheiden. Die Bibel lehrt: Oder bei Ziegen. (Num 15,11) BEIM WEIN HEBT DER GERINGERE TEIL DIE WIRKUNG DES GRÖßEREN TEILES AUF, DENN ES STEHT

bMen 27a

So soll er [es] zubereiten bei einem [jeden] Stier. (Num 15,11)

SNum § 107

GESCHRIEBEN: „SO“ 145.

Die Schrift zeigt [damit] an, dass die Tora nicht zwischen Kalbtrankopfer und Stiertrankopfer unterscheidet. 146

 144 Übersetzt nach Siphre dʼBe Rab. Siphre ad Numeros adjecto siphre zutta, hg. Chaim S. Horovitz, 282, Anm. 9, der für ‫ קמחא קימאה‬liest. 145 Num 15,11; mMen 3,5.

  Jalkut Schimoni Numeri

Denn in einer Schlussfolgerung [wäre es möglich zu schließen]: Das Kleinvieh erfordert Trankopfer und das junge Rind erfordert Trankopfer. Wenn ich gelernt habe, dass die Tora zwischen Lammtrankopfer und Widdertrankopfer unterscheidet, so sollte sie [auch] zwischen Kalbtrankopfer und Stiertrankopfer unterscheiden. Die Bibel lehrt [aber]: So soll er [es] zubereiten bei einem [jeden] Stier. (Num 15,11) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass die Tora nicht zwischen Kalbtrankopfer und Stiertrankopfer unterscheidet. Abba Chanan sagt im Namen R. Eliezers: Warum wurde [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Wenn [die Schrift] dort, wo sie weniger Trankopfer [vorgeschrieben hat], für einen Widder mehr als für ein Lamm [vorgeschrieben hat], ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass sie dort, wo sie mehr Trankopfer [vorgeschrieben hat], auch für den Stier mehr [Trankopfer vorschreiben sollte] als für ein Kalb? Die Bibel lehrt [aber]: So soll er [es] bei einem [jeden] Stier zubereiten. (Num 15,11) Die Schrift zeigt [damit] an, dass, obwohl sie mehr Trankopfer [für einen Stier als für einen Widder vorschreibt], schreibt sie nicht mehr [Trankopfer] für einen Stier vor als für ein Kalb. Entsprechend der Anzahl, die ihr zubereitet. (Num 15,12) Ich habe [hier] nur: Diese [Tiere]. Woher [ist zu belegen, auch] ihre Austausch[tiere]? 147 Die Bibel lehrt: Entsprechend der Anzahl, die ihr zubereitet. (Num 15,12) Damit man nicht [die Trankopfer] vermindert. Oder [ist gemeint], wenn man mehr [Trankopfer darbringen] will, soll man mehr [darbringen können]? Die Bibel lehrt: So sollt ihr [es] für ein jedes entsprechend seiner Zahl zubereiten, (Num 15,12) Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Jeder Eingeborene soll diese so zubereiten. (Num 15,13) Ich habe das nur [gesagt], damit man nicht [die Trankopfer] vermindert.

 146 bMen 91b. 147 Vgl. Lev 27,10 und mTem 1,1.

Schelach  

Oder [ist gemeint], wenn man mehr [Trankopfer darbringen] will, soll man mehr [darbringen können]? Die Bibel lehrt: Entsprechend seiner Zahl sollt ihr zubereiten. (Num 15,12) Oder [ist gemeint], wenn man es verdoppeln will, soll man [es] verdoppeln können? Die Bibel lehrt: So sollt ihr [es] für ein jedes entsprechend seiner Zahl zubereiten. (Num 15,12) Von hier sagten sie: MAN DARF DIE FARRENTRANKOPFER MIT FARRENTRANKOPFERN, WIDDERTRANKOPFER MIT WIDDERTRANKOPFERN, LAMMTRANKOPFER MIT LAMMTRANKOPFERN, [TRANKOPFER] VON EINZELNEN MIT [TRANKOPFERN] DER GEMEINDE, [TRANKOPFER] VON HEUTE MIT [TRANKOPFERN] VON GESTERN VERMISCHEN. ABER MAN DARF NICHT LAMMTRANKOPFER MIT FARREN- ODER WIDDER[TRANKOPFERN] VERMISCHEN. 148 Von hier sagten sie: [WER SAGT, SIEHE, AUF MIR LIEGT] EIN LOG WEIN, BRINGE ES NICHT DAR. [WER SAGT] ZWEI, BRINGE ES NICHT DAR. [WER SAGT] DREI, BRINGE ES DAR. [WER SAGT] VIER, BRINGE ES DAR. [WER SAGT] FÜNF, / BRINGE ES NICHT DAR. [WER SAGT] SECHS, BRINGE ES DAR. VON DA AN UND WEITER [DARF ER ES DARBRINGEN]. 149 Wie die Gemeinde ein Pflichtopfer darbringt, so darf ein einzelner [ein Trankopfer] als freiwillige Gabe geloben. 150 Eine andere Auslegung: So sollt ihr [es] für eines (‫ )לאחד‬zubereiten. (Num 15,12) Um das 11. (‫[ )אחד עשר‬Tier], das bei der Zehntabgabe [gezählt wird], einzuschließen. 151 P145F

Jeder Eingeborene soll diese so zubereiten. (Num 15,13) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: [Ein Tier] aber, dem die Hoden zerquetscht oder zerschlagen [oder abgerissen oder ausgeschnitten sind, dürft ihr JHWH nicht darbringen]. (Lev 22,24) Und von einem Ausländer dürft ihr solche Tiere nicht darbringen. (Lev 22,25)

 148 mMen 9,4. Vgl. tMen 10,6; SZ 282,13-15. 149 mMen 12,4. Vgl. tMen 12,10; bMen 104a. 150 Vgl. Num 15,5.7.10. 151 Vgl. Lev 27,34 und mBek 9,8; bMen 91b.

(272)

  Jalkut Schimoni Numeri

Jene darfst du nicht von ihnen annehmen, aber du darfst von ihnen Brandopfer annehmen. Nachdem wir gelernt haben, dass ein Fremder (‫ )גוי‬ein Brandopfer darbringen darf, kann ich es rechtfertigen, wie zu Anfang zu schlussfolgern: Ein Israelit darf ein Brandopfer darbringen und ein Fremder darf ein Brandopfer darbringen. [Sollte dann] nicht [auch gelten]: Wenn ein Israelit Trankopfer darbringen darf, darf auch ein Fremder Trankopfer darbringen? 152 Die Bibel lehrt [aber]: Jeder Einheimische soll diese so zubereiten. (Num 15,13) P1452F

P

Ein Israelit darf Trankopfer darbringen, aber ein Fremder darf kein Trankopfer darbringen. Von hier sagten sie: HAT EIN FREMDER SEIN BRANDOPFER AUS DEM AUSLAND GESCHICKT UND MIT IHM KEINE TRANKOPFER GESCHICKT, BRINGT MAN TRANKOPFER AUS [DEN MITTELN] DER GEMEINDE DAR. 153 SZ [282]

Jeder Eingeborene soll diese so zubereiten. (Num 15,13)

§ 747

Welche sind „diese“? Auch er soll nichts anderes als ganze Zehntel bringen. Oder: Wie jene sechzig Zehntel sind, bringe auch er nur sechzig Zehntel. Die Bibel lehrt: Darzubringen. (Num 15,13) Das, was er darbringen will, soll er darbringen. Man könnte meinen, dass er wie die Gemeinde darbringt. Die Bibel lehrt: Diese (‫)את אלה‬. (Num 15,13) Es ist nicht möglich, „diese“ zu sagen, denn es heißt bereits „darzubringen“. Und es ist nicht möglich, „darzubringen“ zu sagen, da es bereits heißt „diese“. Wie nun? R. Eliezer ben Jakob sagt: Die Gemeinde bringt 60 [Zehntel] und eine Einzelperson bringt 60 [Zehntel]. 154

bZeb 45a

Die Rabbanan lehrten: Ein Eingeborener (Num 15,13) bringt Trankopfer, der Fremde (‫ )הגוי‬bringt keine Trankopfer.

 152 Vgl. bMen 73b; bZeb 45a; mTem 3,1. 153 mScheq 7,6. Vgl. bMen 51b; bMen 73b; bZeb 45a. 154 Vgl. mMen 13,1-2; tMen 12,8-9; bMen 103b.

Schelach  

Man könnte meinen, [auch] zu seinem Brandopfer seien keine Trankopfer erforderlich. Die Bibel lehrt: „So“. R. Jose sagte: Ich sehe, dass bei allen zu erschweren ist, denn bei ihnen heißt es: Für JHWH. Mit Bezug worauf ist das gesagt? In Bezug auf das für den Altar Geheiligte. Aber in Bezug auf das für die Reparatur des Tempels Geheiligte stimmt R. Simeon zu, / dass man [Geheiligtes] bestimmungswidrig verwenden darf, weil er meint, es sei zu erschließen aus „Veruntreuung“ als Sünde, [und] „Sünde“ bei der Zehntabgabe: Dass bei der Zehntabgabe Geheiligte gleiche dem Geheiligten selbst, aber nicht dem Geldwert des Geheiligten. 155

(273)

Steht geschrieben in § 477 [bTem 3a].

Rab Huna sagte: Ganzopfer eines Fremden sind Brandopfer. Wenn du willst, sage, [sein] Grund ist, [dass] ein Fremder in seinem Herzen hat, dass es [vollständig] für den Himmel ist. Wenn du willst, sage, es ist der Vers: Das sie JHWH darbringen als Brandopfer. (Lev 22,18) Das, was sie darbringen, sei ein Brandopfer. Rab Schesbi antwortete: Jene sind das von einem Speiseopfer Abgenommene, und das Übriggebliebene von dem Speiseopfer von Fremden gehört den Priestern. Rabba sagte: Das ist kein Einwand, dies nach R. Jose, dem Galiläer, und jenes nach R. Aqiba, denn es wird gelehrt: Mann. (Lev 22,18) Was lehrt die Bibel mit „Mann“, „Mann“? Um Fremde einzuschließen, dass sie Gelübde geloben und freiwillige Gaben [geben] können wie Israeliten. Das sie JHWH als Brandopfer darbringen. (Lev 22,18) Ich habe hier nur Brandopfer. Woher [ist zu belegen auch] Ganzopfer? Die Bibel lehrt: Ihre Gelübde. (Lev 22,18)  155 Vgl. bMen 3a.

bMen 73a-b

§ 747

  Jalkut Schimoni Numeri

Woher [ist zu belegen auch] Dankopfer? Die Bibel lehrt: Ihre freiwilligen Gaben. (Lev 22,18) Woher [ist zu belegen auch] Geflügel, Wein, Weihrauch und Holz sind einzuschließen? Die Bibel lehrt: „Ihre Gelübde“ – alle ihre Gelübde. „Ihre freiwilligen Gaben“ – alle ihre freiwilligen Gaben. Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann „ein Brandopfer“? Das schließt [die Opfer] des Nasiräats aus, Worte R. Joses, des Galiläers. R. Aqiba sagt: Das sie JHWH als Brandopfer darbringen. (Lev 22,18) Ich habe hier ausschließlich ein Brandopfer. Von hier geht hervor, was wir gelernt haben: Sieben Dinge ordnete der Gerichtshof an, und diese ist eine von ihnen: HAT EIN FREMDER AUS DEM AUSLAND SEIN BRANDOPFER GESCHICKT, SCHICKT ER TRANKOPFER MIT IHM, BRINGT MAN VON SEINEM DAR, UND WENN NICHT, BRINGT MAN VON DEM DER GEMEINDE DAR. 156 Du kannst sogar sagen [nach] R. Aqiba: Ein Brandopfer mit allem Zubehör. Nach dem, der lehrt: Dies ist es, was die Rabbanan lehren: Ein Eingeborener (Num 15,13) bringt Trankopfer, aber ein Fremder bringt keine Trankopfer dar, könnte man meinen, zu seinem Brandopfer seien keine Trankopfer erforderlich. 157 Die Bibel lehrt: „So“. Wenn du willst, sage ich[, die Lehre ist von] R. Jose dem Galiläer: Man streiche von jener [Lehre das Wort] „Wein“. Und wenn du willst, sage ich[, die Lehre ist von] R. Aqiba, [denn dies gilt] vom Brandopfer mit allem Zubehör. bMen 104a

Ein Eingeborener. (Num 15,13) Das lehrt, dass man freiwillig Trankopfer spenden kann. Und wie viel? Drei Log. Und woher ist zu belegen, dass wenn jemand hinzufügen will, er hinzufüge.

 156 mScheq 7,6. Vgl. bMen 51b; bMen 73b. Vgl. bZeb 45a. 157 bZeb 45a.

Schelach  

Die Bibel lehrt: [Und ihre Spende, ein halbes Hin] soll sein. (Num 28,14) Man könnte meinen, man könne verringern. Die Bibel lehrt: „So“. Was [bedeutet] „hinzufügen? Wollte man sagen: Vier oder sechs, was ist der Unterschied? Drei sind für ein Lamm verwendbar. Vier und sechs sind auch verwendbar: Für einen Widder und einen Farren. Vielmehr, nein: Schließe hieraus, es gibt keine Festsetzung für Trankopfer. Wenn [ein Proselyt in eurer Mitte] wohnt (‫)יגור‬. (Num 15,14)

SNum § 108

Ich habe [hier] nur den, der sich zu einem Proselyten machen lässt (‫)שמתגייר‬. Woher [ist zu belegen, auch] wer [bereits] zu einem Proselyten wurde (‫?)שנתגייר‬ Die Bibel lehrt: Oder der in eurer Mitte ist oder unter euren Nachkommen. (Num 15,14) Und ein Feueropfer zubereitet. (Num 15,14) Von einem blutigen [Opfer]. 158 Oder nicht vielmehr von einem Speiseopfer? Die Bibel lehrt: Wie für euch. (Num 15,15) / Wie ihr von einem blutigen [Opfer], so auch Proselyten von einem blutigen [Opfer]. Oder: Wie Israel durch [das Blut] von Vieh [Sühne erlangt], so [erlangt] auch ein Proselyt [Sühne durch das Blut] von Vieh? 159 Die Bibel lehrt: Für euch. (Num 15,15) Mit euch habe ich sie verglichen. Ich habe sie aber nicht mit den Proselyten in Bezug auf das Blut des Viehs verglichen. 160 R[abbi] sagt: Wie Israel nur durch drei Dinge in den Bund eingetreten ist, durch die Beschneidung, durch das Tauchbad und das Wohlgefallen seines Opfers, 161 dementsprechend auch die Proselyten. Oder: Wenn Israel durch das Blut des Brandopfers und die Schlachtung des Ganzopfers [Sühne erlangt], dann [erlangen] auch die Proselyten durch das Blut des Brandopfers und der Schlachtung des Ganzopfers [Sühne]? Die Bibel lehrt:  158 Vgl. bKer 9a. 159 Vgl. Gerim 2,4. 160 Vgl. dagegen mKer 2,1; bRH 31b; bKer 9a. 161 Vgl. Jos 5,5; Ex 24,8; Ex 24,5; Gerim 2,5.

(274)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und richtet JHWH ein Feueropfer her. (Num 15,14) Du hast [es richtig] gesagt. [Nun] geh und sieh, [welches] von den blutigen [Opfern] es ist, das vollständig als Brandopfer für ein Feueropfer [verbrannt wird], und von dem dir nichts erlaubt ist. 162 Du findest das nur bei dem Vogelbrandopfer. Um eine einzelne Taube einzuschließen. Das ist [aber] nicht möglich, denn wir finden eine einzelne Taube als Darbringung in der gesamten Tora nicht. Von hier sagten sie: 163 Alle Taubenpaare in der Tora sind zur Hälfte Brandopfer, [zur Hälfte Sündopfer,] außer [dem Paar] des Proselyten, weil sie vollständig als Ganzopfer für Feueropfer [verbrannt werden]. SZ [282-283]

Wenn ein Proselyt (‫ )גר‬bei euch wohnt (‫)יגור‬. (Num 15,14) Man könnte meinen, ein Proselyt ist der, der bei den Völkern im Ausland Proselyt geworden ist (‫)נתגייר‬. Du kannst zitieren, ich habe [hier] nur gesagt: „Bei euch“. 164 Ich habe [hier] nur den [erwähnt], der mit euch aus Ägypten [heraufgezogen ist]. Woher [ist zu belegen], sogar [wer bei] euch in dieser Stunde ist? Du kannst zitieren: Oder der seit Generationen in eurer Mitte ist. (Num 15,14) [Und er ein Feueropfer des Wohlgeruchs JHWH zubereiten will. (Num 15,14)]

Das lehrt, dass er nicht die Erlaubnis hat, von Schlachtopfern zu essen, bis er eine Opfergabe für die Feueropfer dargebracht hat. 165 bKer 8b-9a

Die Rabbanan lehrten: Ein Proselyt wird gehindert, von Geheiligtem zu essen, bis er ein Opfer dargebracht hat. Hat er morgens eine Taube gebracht, darf er abends vom Geheiligten essen. Bei allen Vogelpaaren, die in der Tora [genannt] sind, ist eines ein Sündopfer und eines ein Brandopfer, hier sind beide Brandopfer. Hat er ein Schuldopfer vom Vieh dargebracht, hat er seiner Pflicht genügt, hat er ein Speiseopfer und ein Ganzopfer dargebracht, hat er seiner Pflicht nicht genügt. Sie sprechen beim Vogelpaar nur zur Erleichterung.

 162 Vgl. SNum § 117. 163 tScheq 3,21; tKer 1,12; mScheq 6,5; bKer 8b. 164 Vgl. SNum § 107; bJeb 47b. 165 Vgl. mKer 2,1.

Schelach  

Was ist anders beim Speiseopfer und beim Ganzopfer, dass er [hier] seiner Pflicht nicht genügt? Es steht geschrieben: Wie ihr verfahrt, so soll er verfahren. (Num 15,14) Wie ihr Brandopfer und Ganzopfer, so auch der Proselyt Brandopfer und Ganzopfer. Wenn es so ist, hätte er seiner Pflicht auch beim Brandopfer vom Vieh nicht genügt, da geschrieben steht: Wie ihr verfahrt, so soll er verfahren. (Num 15,14) Rab Pappa sagte: Es ist zu sagen: [Wenn beim] Vogelbrandopfer einzuschließen ist, um wie viel mehr beim Viehbrandopfer. Wenn es so ist, dann sogar auch [beim] Speiseopfer? Der Barmherzige hat es durch [das Wort] „so“ ausgeschlossen. Wo ist das Vogel[opfer] einbegriffen? Es wird gelehrt: Wie ihr verfahrt, so soll er verfahren. (Num 15,14) Wie ihr Brandopfer und Ganzopfer, so auch er Brandopfer / und Ganzopfer. Woher [ist zu belegen], um das Vogel[opfer] einzuschließen? Die Bibel lehrt: Und er ein Feueropfer des Wohlgeruchs JHWH zubereiten will. (Num 15,14) Und welche Sache ist ganz für JHWH? Sage, das ist das Vogelbrandopfer. Man könnte meinen, dass ich selbst die Speisetrankopfer einschließen könne. Die Bibel lehrt: „So“. Weiterhin wird gelehrt: Und er ein Feueropfer des Wohlgeruchs JHWH zubereiten will. (Num 15,14) Soll ich etwa verstehen, alles, was als Feueropfer aufgeht, sogar ein Speiseopfer? Die Bibel lehrt: Wie ihr verfahrt, so sollen sie verfahren. (Num 15,14) Wie ihr Arten von den blutigen [Opfern], so auch sie Arten von blutigen [Opfern]. Oder, wie ihr Brandopfer und Ganzopfer, so auch sie Brandopfer und Ganzopfer. Die Bibel lehrt: „Wie ihr“. Ich habe sie mit euch verglichen, aber nicht in Bezug auf eure Opfer. R[abbi] sagt: Usw. wie oben bis: um ein Vogelopfer einzuschließen, ist nicht möglich [SZ 280-281].

Etwa nicht?! Es wird doch gelehrt: Er bringe es heran. (Lev 1,15)

(275)

  Jalkut Schimoni Numeri

Was lehrt die Bibel [damit], da es heißt: Er soll heranbringen. (Lev 1,14) Soll ich etwa verstehen, wer sagt, siehe, mir obliegt ein Vogel[opfer], bringe nicht weniger als zwei Vogel[opfer]? Die Bibel lehrt: Er bringe es heran. (Lev 1,15) Selbst [nur] ein Vogel[opfer]. Wir finden es aber nicht als Pflichtopfer. Aber es gibt doch die Wöchnerin, die eine junge Taube oder eine Turteltaube zum Sündopfer bringt?! Es gibt ja aber ein Lamm dabei. Ein Meister sagte: Wie eure Vorväter nur [in das Bündnis] eingetreten sind usw.

Allerdings durch Beschneidung, denn es steht geschrieben: Denn das ganze Volk war beschnitten, als sie hinauszogen. (Jos 5,5) Oder auch von hier: Ich zog an dir vorüber und sah dich in deinem Blut besudelt. (Ez 16,6) Ebenso durch Blutbesänftigung, denn es steht geschrieben: Und er sandte die Knaben der Kinder Israels und sie brachten Brandopfer dar. (Ex 24,5) Vielmehr, woher ist das Untertauchen [zu belegen]? Weil geschrieben steht: Da nahm Mose die Hälfte des Blutes und sprengte auf das Volk. (Ex 24,6) Und es gibt kein Besprengen ohne Untertauchen. Aber jetzt, wo es keine Opfer mehr gibt, sollten wir keine Proselyten aufnehmen. Rab Acha bar Jakob sagte: Es steht geschrieben: Wenn unter euch ein Fremder wohnt oder in eurer Mitte ist. (Num 15,14) SNum § 108

So wie ihr tut, tue er. (Num 15,14) Warum wurde [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Da wir finden, dass die Tora bei seinen Opfern unterscheidet, so sollte sie auch bei seinen Trankopfern unterscheiden. Die Bibel lehrt [aber]: So wie ihr tut, tue er. (Num 15,14) Wie ihr sechs [Log Wein] zu einem Farren und vier zu einem Widder und drei zu einem Schaf [darbringen müsst], so [müssen] dementsprechend auch Proselyten [diese Menge darbringen].

Schelach  

Die Gemeinde. (Num 15,15)

SNum § 109

Ich habe [hier] nur: Männer. Woher [ist zu belegen, auch] Frauen? Die Bibel lehrt: [In] der Gemeinde, einerlei Satzung sei euch. (Num 15,15) Und für den Proselyten, der Proselyt [geworden] ist. (Num 15,15) Weil die Angelegenheit [nur] auf Israel [bezogen ist], ist es notwendig, die Proselyten einzuschließen. Denn überall, wo eine Angelegenheit [nur] auf Israel [bezogen ist], ist es notwendig, die Proselyten einzuschließen. 166 Das ist eine ewige Satzung für eure Generationen. (Num 15,15) Damit die Anordnung für [alle] Generationen gelte. Wie [ihr, so] sei der Proselyt vor JHWH. (Num 15,15) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Und es sei beständig auf seiner Stirn, damit sie vor JHWH wohlgefällig seien. (Ex 28,38) Ich habe [hier] nur, dass das Stirnblatt für Israel Versöhnung [erwirkt]. / Woher [ist zu belegen, auch] für Proselyten? Die Bibel lehrt: Wie ihr, so sei der Proselyt vor JHWH. (Num 15,15)

(276)

Einerlei Satzung und ein Recht sei euch und dem Proselyten bei euch. (Num 15,15) Die Schrift will den Proselyten dem Einheimischen in Bezug auf alle Gebote, die in der Tora sind, gleichstellen. [In] der Gemeinde sei euch einerlei Satzung. (Num 15,15) Um die zwei Lämmer des Wochenfestes einzuschließen. Und für den Proselyten, der Proselyt [geworden] ist. (Num 15,15) Von hier pflegte R. Eliezer zu sagen: 167 Ein Fremder (‫)גר‬, der Proselyt geworden ist (‫)נתגייר‬, braucht einen Viertel [Denar für] das Vogelpaar. 168 P1468 F

R. Jehoschua 169 sagt: Er braucht [ihn] nicht, weil er für ihn ein Anstoß ist. Proselyt. (Num 15,15)

 166 Mek bo 10. Vgl. SNum § 39; SNum § 111. 167 Gerim 2,4; bRH 31b. 168 Lev 12,8; Lev 14,30. 169 Gerim 2,4 und bRH 31b: R. Simeon.

SZ [283]

  Jalkut Schimoni Numeri

Das sind die Proselyten. Der Proselyt ist. (Num 15,15) Um die Frauen der Proselyten einzuschließen. JHWH redete zu Mose [und] sprach: Rede zu den Israeliten. (Num 15,17-18) Die Israeliten sind zur Teighebe verpflichtet. Oder: Israeliten. (Num 15,18) Um die Proselyten auszuschließen. [Die Schrift] sagt: JHWH redete zu Mose [und] sprach. (Num 15,17) Um Einzelpersonen einzuschließen. Sprich zu den Israeliten. (Num 15,18) Um die Proselyten einzuschließen. Und sprich zu ihnen. (Num 15,18) Das schließt Frauen und Sklaven ein. Und andererseits kannst du sagen: Israeliten. (Num 15,18) Um die Erwachsenen zu ermahnen, die Minderjährigen an die Gebote zu gewöhnen. 170 Wenn ihr in das Land kommt. (Num 15,18) Du sollst [es] auf dich nehmen, bevor du in das Land kommst, sobald du in das Land gekommen bist, die Teighebe abzusondern. Als Lohn dafür, dass du es auf dich nimmst, kommst du in das Land. Man könnte meinen, nachdem sie in das Land gekommen sind, sind sie verpflichtet, die Teighebe abzusondern, die sie im Ausland [erworben haben]. Du kannst sagen, ich habe [hier] nur gesagt: Wohin (‫ )שמה‬ich euch bringe. (Num 15,18) [Dort (‫ ])שמה‬seid ihr verpflichtet, die Teighebe abzusondern und nicht im Ausland. bNid 47a

Es wird gelehrt: Wenn es heißen würde, „und wenn ihr kommt“, könnte ich sagen: Nachdem zwei oder drei Kundschafter hineingekommen waren. 171 Die Bibel lehrt:  170 Vgl. SZ 280,5; bGit 52a. 171 Vgl. bKet 25a.

Schelach  

Wenn ihr gekommen seid. (Num 15,18) Ich habe es in Bezug auf euer aller Kommen gesagt und nicht vom Kommen eines Teils von euch. Und als Esra [sie] eroberte, entfernte er nicht alle [aus dem Exil]. Und selbst nach dem, der sagt, die Hebe sei in dieser Zeit nach der Lehre der Tora [zu entrichten], ist die Teighebe nach unseren Lehrern [zu entrichten]. / R. Jischmael sagt: 172 Die Schrift unterscheidet dieses Kommen von allen [anderen] Kommen, die in der Tora sind. Denn bei allen [anderen] Kommen, die in der Tora sind, heißt es: Es wird sein, wenn ihr zu dem Land kommen werdet (‫)תבאו‬. (Num 15,2) Es wird sein, wenn dich kommen lässt. (Dtn 6,10) Und hier sagt sie: Wenn ihr zu dem Land kommt (‫)בבואכם‬. (Num 15,18) Um dich zu lehren, dass die Israeliten, sobald sie das Land betreten hatten, zur Teighebe verpflichtet waren. 173 Wohin (‫ )שמה‬ich euch bringe. (Num 15,18) Von hier sagten sie: GETREIDE 174 AUS DEM AUSLAND, DAS IN DAS LAND GEBRACHT WIRD, IST TEIGHEBENPFLICHTIG. [WAS] VON HIER NACH DORT AUSGEFÜHRT WIRD, IST NACH R. ELIEZER PFLICHTIG, ABER R. AQIBA BEFREIT [ES VON DER VERPFLICHTUNG ZUR TEIGHEBE]. 175 R. Jehuda sagt: 176 Getreide 177 aus dem Ausland hat R. Eliezer [von der Teighebe] befreit, denn es heißt: Wenn ihr von dem Brot des Landes esst. (Num 15,19) Um das aus dem Ausland auszuschließen. R. Aqiba aber erklärt [es] für pflichtig, denn es heißt: Nach dort (‫)שמה‬. (Num 15,18) Dort bist du verpflichtet, außerhalb von dort bist du befreit. Und wenn ihr von dem Brot des Landes esst. (Num 15,19) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Als Erstes von euren Backtrögen sollt ihr die Teighebe als Hebe abheben. (Num 15,20)  172 Vgl. Raschi zu bKet 25a; bNid 47a. 173 tMen 6,20. Vgl. SNum § 107; bKet 25a. 174 Wörtlich: Früchte. 175 mChal 2,1. 176 jChal 2,1. 177 Wörtlich: Früchte.

(277)

SNum § 110

  Jalkut Schimoni Numeri

Soll ich etwa verstehen, auch die übrigen Früchte sind im Schriftsinn enthalten? Siehe, du kannst schlussfolgern: Hier heißt es „Brot“, und dort heißt es „Brot“ 178. Wie das Brot, von dem dort die Rede ist, die fünf [Getreide]arten sind, so ist auch das Brot, von dem hier die Rede ist, die fünf [Getreide]arten. 179 Und zwar folgende: WEIZEN, GERSTE, DINKEL, HAFER UND ROGGEN. 180 Ausgenommen sind Reis, Hirse, Mohn und Sesam, die nicht zu Gesäuertem oder Ungesäuertem werden können, sondern in Fäulnis übergehen. bSuk 35a

Der Teig des zweiten Zehnten ist nach den Worten von R. Meir von der Teighebe befreit. Steht oben im Abschnitt „wenn ihr für euch nehmt“ (Lev 23,40) in § 652 [LevR 30,13] geschrieben.

SZ [283-284]

Von dem Brot des Landes. (Num 15,19) [Bei dem,] was Brot ist, ist man verpflichtet, [bei dem], was kein Brot ist, ist man befreit. Was ist Brot? Weizen und Gerste; usw. 181

[Für] Mehl, Teig, Korn [gilt:] 182 Sie sind von dem neuen [Getreide] vor Pesach / verboten und dürfen nicht vor der Erstlingsgarbe geschnitten werden. (278)

Und wer von ihnen Ungesäuertes in Größe einer Olive am Pesach isst, hat seine Pflicht erfüllt. [Hat er] Gesäuertes in Größe einer Olive [gegessen], verfällt er der Ausrottungsstrafe. 183 Und jeder, der [etwas] mit ihm von den fünf [Getreidearten] vermischt, der übertritt das Pesach[gebot].

 178 Dtn 16,3. 179 SNum § 110. Vgl. jChal 2,1. 180 mChal 1,1; mMen 10,7; mPes 2,5. 181 Nach mChal 1,1; sind Dinkel, Hafer, Roggen zusätzlich zu nennen. 182 mMen 10,7. 183 mChal 1,2.

Schelach  

Und nur, wenn es das Aussehen von Brot hat und Brotgeschmack [hat, muss man davon Teighebe geben]. 184 Die Bibel lehrt: „Brot“. Vom Brot des Landes und nicht [von] allem Brot. 185 Das schließt die kleine Teigmenge [für eine Person] aus. Was ist eine große [Teigmenge]? SIEBEN VIERTEL DES WÜSTEN[-KAB] UND EIN KAB UND EIN HALBES JERUSALEM[-KAB] 186, IN DEM FÜNF VIERTEL VON UNSEREM [KAB] SIND. R. JOSE SAGT: FÜNF VIERTEL GLATT FREIT ZU SEIN. 187

GESTRICHEN [SIND DIE

OBERGRENZE,]

UM [VON DER

ABGABEPFLICHT]

BE-

Von dem Brot. (Num 15,19) Und nicht jedes Brot. DAS SCHLIEßT AUS, WAS GEKOCHT WIRD UND SCHWAMMKUCHEN (σπόγγος), HONIGKUCHEN, ZWIEBACK (ἐσχαρίτης), WAFFELN UND VERMISCHTES. 188 ABER BEI PFEFFERKUCHEN IST MAN VERPFLICHTET[, TEIGHEBE ABZUSONDERN]. 189 Und andererseits kannst du sagen: Und [wenn] es geschieht[, dass ihr esst]. (Num 15,19) Um Sauerteig einzuschließen, der am [Herd]gitter klebt. 190 Von hier sagten sie: WENN ZWEI FRAUEN ZWEI KAB [MEHL ZU TEIG VERARBEITEN] UND SIE KLEBEN ANEINANDER, SIND SIE VON DER TEIGHEBE BEFREIT. ES IST NICHT ZWINGEND, [ES SO] ZU SAGEN. DIE FRAU, DIE ZWEI KAB [MEHL] UND EIN KAB REISMEHL [ZUBEREITET] ODER, [WENN] EIN KAB HEBE IN DER MITTE [LIEGT UND BEIDE BERÜHRT], WERDEN SIE NICHT ZUSAMMENGERECHNET. IST EINE SACHE, DIE MAN ALS SEINE HEBE NIMMT, IN DER MITTE, WERDEN SIE NICHT ZUSAMMENGERECHNET, DENN ES WAR BEREITS TEIGHEBEPFLICHTIG. [WENN] EIN KAB ALTES [MEHL] UND EIN KAB NEUES [MEHL] ANEINANDER KLEBEN, R. JISCHMAEL SAGT: MAN SOLL [DIE TEIGHEBE] AUS DER MITTE NEHMEN.  184 mChal 3,6. 185 Vgl. tEd 1,2. 186 Siehe mMen 7,1; mChal 2,6; bEr 83b; bQid 46b. 187 mEd 1,2. Vgl. tEd 1,2. 188 Das Mischen von Profanem mit Heiligem. 189 mChal 1,4-5. Vgl. tChal 1,5. 190 Vgl. mKel 8,3.

  Jalkut Schimoni Numeri

ABER DIE WEISEN VERBIETEN ES. 191 SZ [283-284]

Das Erste von eurem Schrotmehl (‫)עריסותיכם‬. (Num 15,20) Man könnte meinen, auch Weizenkörner und Feinmehl. Die Bibel lehrt: „Als Teig“ (‫)חלה‬. Wenn Teig, könnte man meinen, auch [gebackenen] Teig. Die Bibel lehrt: „Das Erste“. Von dem, was ausgewählt wurde.

(279)

Man soll den Knetteig (‫ )עריסה‬gehen lassen / und [vom Besten die Hebe] absondern. Das Erste von euren Teigen (‫)עריסותיכם‬. (Num 15,20) Wenn, um zu sagen, das von eurem ist pflichtig, ist es bereits gelehrt worden. Wie halte ich aufrecht: Das Erste von euren Teigen? (Num 15,20) Vielmehr, eure sind pflichtig, die der [anderen] Völker sind nicht pflichtig. Von hier sagten sie: 192 WENN EIN HEIDE (‫ )נכרי‬IHM [DEM ISRAELITEN] TEIG (‫ )עיסה‬GIBT, IST [DER TEIG] VON DER HEBE FREI. HAT ER IHN IHM ALS GESCHENK GEGEBEN, BEVOR ER [IHN] EINGERÜHRT HAT, IST ER VERPFLICH-

TET[, HEBE ABZUSONDERN], NACHDEM ER [IHN] EINGERÜHRT HAT, [IST ER] BEFREIT[, HEBE ABZUSONDERN].

HAT JEMAND EINEN TEIG [ZUSAMMEN] MIT FREMDEN (‫ )גוים‬ZUBEREITET, UND [DER ANTEIL] DES ISRAELITEN ENTSPRICHT NICHT DEM [VORGESCHRIEBENEN] MAß, IST ER FREI VON DER TEIGHEBE. SNum § 110

Ihr sollt JHWH eine Hebe abheben. (Num 15,19) Die Schrift redet von der großen Hebe. 193 Oder redet sie nicht vielmehr von der Teighebe, wie es heißt: Ihr sollt Teig als Hebe abheben? (Num 15,20) Siehe, von der Teighebe ist die Rede. Wie halte ich dann aufrecht: Ihr sollt JHWH eine Hebe abheben? (Num 15,19) Die Schrift redet von der großen Hebe, Worte R. Joschijjas.

 191 mChal 4,1-4. 192 mChal 2,5. 193 Vgl. Num 18,12. Im Unterschied zur Priesterhebe und der Zehnthebe.

Schelach  

R. Jonatan sagt: Da es heißt: Das Erste deines Getreides, deines Mostes und deines Öls [sollst du als Hebe dem Priester geben], (Dtn 18,4), ist es Pflicht. Du sagst, es ist Pflicht. Ist es [einem] aber nicht vielmehr freigestellt? Die Bibel lehrt: Ihr sollt JHWH eine Hebe abheben. (Num 15,19) Es ist eine Pflicht und [einem] nicht freigestellt. Das Erste von euren Teigen. (Num 15,20)

mEd 1,2

SCHAMMAI SAGT: EIN KAB [MEHL] IST TEIGHEBE[PFLICHTIG]. HILLEL SAGT: ZWEI KAB. DIE WEISEN SAGEN: WEDER WIE DIE WORTE DES EINEN, NOCH WIE DIE WORTE DES ANDEREN, VIELMEHR: EINEINHALB KAB SIND TEIGHEBEPFLICHTIG. NACHDEM DIE MAßE VERGRÖßERT WURDEN, SAGTEN SIE: FÜNF VIERTEL [LOG] MEHL SIND TEIGHEBEPFLICHTIG. R. JOSE SAGT: FÜNF SIND BEFREIT, FÜNF UND MEHR SIND PFLICHTIG. Die Rabbanan lehrten: Das Erste von euren Teigen (‫)עריסותיכם‬. (Num 15,20)

bEr 83a-b

§ 748

Genug für euren Teig, genug für den Teig [in] der Wüste. Und wie viel ist der Teig [in] der Wüste? Und ein Omer, ein Zehntel des Efa. (Ex 16,36) Von hier sagten sie: Sieben Viertel [Log] / Mehl sind teighebepflichtig, denn sie sind sechs jerusalemische und fünf sepphorische [Log].

(280)

Von hier sagten sie: Jeder, der in diesem Maß [davon] isst, siehe, der ist gesund und gesegnet. 194 [Wenn] mehr als dies, ist es ein Gefräßiger, [wenn] weniger als dies, verdirbt es in seinem Inneren. Rabbah fragte:  194 Vgl. bEr 83b.

bMen 67a

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie [verhält es sich mit] dem Rollen [des Teigs durch] einen Fremden (‫?)גוי‬ Wir haben eine Lehre gelernt: Wenn ein Proselyt, der sich bekehrt hat, Teig hat, ist er, wenn er vor der Bekehrung gemacht wurde, frei [von der Teighebe], nachdem er sich bekehrt hat, ist er pflichtig. Und wenn es zweifelhaft ist, ist er pflichtig. Wer lehrte dies? Dies ist nach den Worten aller [gültig]. Selbst [nach] R. Meir und R. Jehuda ist Getreide dort pflichtig, hier frei. Dort 195 steht „deines Kornes“, „deines Kornes“ geschrieben, zwei Mal, es ist eine Ausschließung nach einer Ausschließung, und eine Ausschließung nach einer Ausschließung ist nur da, um einzuschließen. Aber hier steht zwei Mal „von euren Teigen“ geschrieben: Das eine „von euren Teigen“ [bedeutet]: Und nicht der Teig eines Fremden, das andere „von euren Teigen“ [bedeutet]: Und nicht der Teig des Geheiligten. Oder vielleicht [nach] R. Jose und R. Simeon, die lehren, Getreide sei frei. Aber R. Meir und R. Jehuda lehren: „Das erste“, 196 das erste von ihnen. Rabbah sagte: Möge es der Wille [Gottes] sein, dass ich es im Traum sehe! Rabba sagte: Nach dem, der sagt, das Worfeln eines Fremden sei befreit, ist das Rollen [des Teigs] durch einen Fremden befreit, nach dem, der sagt, das Worfeln eines Fremden ist nicht befreit, ist das Rollen [des Teigs] durch einen Fremden nicht befreit. bChul 135b

Teighebe, obwohl geschrieben steht: Das erste, (Num 15,21) und man [durch das Wort] „erstes“ von der Erstschur folgern könnte: Wie hier nicht von Gemeinschaftlichem, so auch dort nicht von Gemeinschaftlichem, [denn] der Barmherzige schrieb „von euren Teigen“. Vielmehr, der Grund ist, dass der Barmherzige „von euren Teigen“ geschrieben hat. Wäre dies nicht [der Fall], könnte man meinen, es sei von [der Formulierung] „erstes der Schafschur“ zu folgern, es ist aber im Gegenteil von der Hebe zu folgern. Dem ist auch nicht so: Vielmehr, „von euren Teigen“ [bedeutet] genug von euren Teigen.

 195 Dtn 12,17; Dtn 14,23. 196 Num 15,21; Dtn 18,4.

Schelach  

DIE HEBE, DIE ZEHNTHEBE, DIE ZEHNTHEBE VOM ZWEIFELHAFTEN, DIE TEIGHEBE UND DIE ERSTVERPFLICHTUNG IHRETHALBEN ZUM FÜNFTEL. 197

bMeila 15b

LINGE WERDEN MITEINANDER VERBUNDEN, UM [ANDERES] VERBOTEN ZU MACHEN UND ZUR

Was ist der Grund? Sie alle werden „Hebe“ genannt. Von der Teighebe steht geschrieben: Als Erstes von euren Teigen erhebt einen Kuchen zur Hebe. (Num 15,20) Auch die Hebe der Erstlinge wird „Hebe“ genannt, denn es wird gelehrt: Und die Hebe deiner Hand. (Dtn 12,17) Das sind die Erstlinge. Aber du brauchst [für die übrigen] keine [Zusatzinformationen]. Das Erste von euren Teigen. (Num 15,20)

SNum § 110

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Wenn ihr von dem Brot des Landes esst. (Num 15,19) Soll ich etwa verstehen, auch Mehl ist im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: Das Erste von euren Teigen. (Num 15,20) / Nachdem es zu Teig geworden ist. Von hier sagten sie: MAN DARF ZUFÄLLIG VOM TEIG ESSEN. BIS [WASSER] EINGERÜHRT WORDEN IST, VOM WEIZEN[MEHL], UND [BIS] ER GEKNETET WORDEN IST, VON GERSTEN[MEHL]. IST BEIM WEIZEN[MEHL] [WASSER] EINGERÜHRT UND BEIM GERSTEN[MEHL] GEKNETET WORDEN, TODES SCHULDIG. NACHDEM [EINE FRAU] WASSER DAZUGEGEBEN HAT, SOLL SIE DIE HEBE BEISTEUERN. AUßER, WENN DORT VIER FÜNFTEL DES MEHLS [OHNE WASSER BLEIBEN]. 198 SO IST, WER DAVON ISST, DES

Und weiter: Es ist [notwendig], dass man für sie ein gewisses Richtmaß angibt, damit man nicht die Teighebe von dem Mehl abtrennt. Welches ist [der Zeitpunkt]? Wenn ihre Arbeit beendet ist und WENN ER IM OFEN EINE KRUSTE BEKOMMEN HAT, WORTE R. AQIBAS. 199

 197 Siehe Lev 5,16; mMeila 4,2. 198 mChal 3,1. 199 mChal 3,6.

(281)

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Jochanan ben Nuri sagt: WENN BEIM WEIZEN[MEHL] [WASSER] DEN IST. 200

EINGERÜHRT UND BEIM

GERSTEN[MEHL]

GEKNETET WOR-

Siehe, wenn man die Hebe nicht vom Teig abgetrennt hat, soll ich etwa verstehen, dass man die Hebe [dann] nicht vom [fertigen] Brot abtrennen kann? Die Bibel lehrt: Von dem Brot des Landes sollt ihr die Hebe abheben. (Num 15,19) Wie die Abgabe von der Tenne, so sollt ihr sie abheben: Wie die Abgabe von der Tenne eine ist, so ist auch die Abgabe der Teighebe eine. Wie die Abgabe von der Tenne in 101 [mal so viel] aufgeht, und wenn sie unter 100 fällt, wird sie zur Priesterhebe und verpflichtet zu einem Fünftel, 201 dementsprechend auch die Teighebe, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan entgegnete ihm: Du vergleichst sie mit der allgemeinen Abgabe von der Tenne. 202 Ich werde sie mit der Zehntabgabe vergleichen, die genau angegeben ist. 203 [Er sagte zu ihm:] Sie soll also als eins von zehn genommen werden? Er sagte zu ihm: Sie soll [so] genommen werden. Er sagte zu ihm: Siehe, es heißt: Wie die Abgabe von der Tenne, so sollt ihr sie abgeben. (Num 15,20) [Deshalb] habe ich sie mit der Abgabe von der Tenne verglichen, und [deshalb] habe ich sie nicht mit der Zehntabgabe verglichen. Von dem Ersten eurer Teige. (Num 15,21) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Als Erstes eurer Teige. (Num 15,20) Soll ich etwa verstehen, der erste von den Teigen [ganz]? Die Bibel lehrt: Von dem Ersten eurer Teige. (Num 15,21) Einen Teil und nicht das Ganze. 204 Von [dem Ersten] eurer Teige. (Num 15,21) Um Nachlese, Vergessenes und Ackerecke 205, die teighebepflichtig sind, einzuschließen.

 200 mChal 3,1. 201 Vgl. Lev 22,14; mTer 6,1. 202 Vgl. mTer 1,7; mTer 4,3. Es gibt kein bestimmtes Maß. 203 Vgl. Num 18,26. 204 Vgl. mChal 1,9. 205 Vgl. Lev 19,9-10; Lev 23,22.

Schelach  

Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Wenn die übrigen Früchte, die zehntpflichtig sind, frei von der Teighebe sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass [auch] Nachlese, das Vergessene und die Ackerecke, die vom Zehnten befreit sind, / [auch] von der Teighebe befreit sein sollten? Die Bibel lehrt: Von dem Ersten eurer Teige. (Num 15,21) Um die Nachlese, das Vergessene und die Ackerecke einzuschließen, dass sie teighebepflichtig sind. 206 Von dem Ersten eurer Teige. (Num 15,21) Um die übrigen Früchte auszuschließen, sodass sie von der Teighebe frei sind. Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Wenn Nachlese, Vergessenes und Ackerecke, die vom Zehnten frei sind, in Bezug auf die Teighebe pflichtig sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die übrigen Früchte, die in Bezug auf den Zehnten pflichtig sind, [auch] in Bezug auf die Teighebe pflichtig sein sollten? Die Bibel lehrt: Brot. (Num 15,19) Hier heißt es „Brot“, und dort heißt es „Brot“. 207 Wie das Brot, von dem dort die Rede ist, aus den fünf [Getreide]arten ist, so ist auch das Brot, von dem hier die Rede ist, aus fünf [Getreide]arten. Von dem Ersten eurer Teige. (Num 15,21) Soll ich etwa verstehen, auch der Teig der Hebe und der Teig der zweiten Zehnt[abgabe] sind im Schriftsinn [enthalten]? Die Bibel lehrt: Ihr sollt die Teighebe als Abgabe abgeben. (Num 15,20) Das, was als Geheiligtes abgehoben wurde. Das Übrige aber ist profan. Nicht aber ist dieses wie jenes heilig. Sie sagten aber: 208 Der Teig der zweiten Zehntabgabe ist in Jerusalem in Bezug auf die Teighebe pflichtig. 209 Ihr sollt JHWH eine Abgabe geben. (Num 15,21) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Ihr sollt die Teighebe abgeben. (Num 15,20) Wir haben aber [noch] nichts [über] das Maß der Teighebe gehört.

 206 Vgl. mChal 1,3. 207 Dtn 16,3. 208 tChal 1,5. Vgl. bSanh 112b. 209 Vgl. Dtn 14,22.

(282)

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Bibel lehrt [nur]: Ihr sollt JHWH eine Abgabe geben. (Num 15,21) Bis dass [so viel] an ihr ist, dass es als Gabe für einen Priester ausreicht. Von hier sagten sie: DAS MAß DER TEIGHEBE

EINES

HAUSMANNES (‫)בעל הבית‬

BETRÄGT EIN

UND DAS EINES PROFESSIONELLEN BÄCKERS EIN ACHTUNDVIERZIGSTEL. 210

VIERUNDZWANZIGSTEL

P150F

R. Jehuda sagte: 211 Warum haben sie gesagt, die Teighebe eines Hausmannes beträgt ein Vierundzwanzigstel und das eines professionellen Bäckers ein Achtundvierzigstel? Weil der Mann ein gutes und die Frau ein schlechtes Augen[maß] hat. Und wenn sie [einmal] weniger gibt, gibt sie nicht weniger als ein Achtundvierzigstel. Daher heißt es: Ihr sollt JHWH eine Abgabe geben. (Num 15,21) Bis dass an dieser [so viel] ist, dass es als Gabe für einen Priester ausreicht, und an jener [so viel] ist, dass es als Gabe für einen Priester ausreicht. Von hier sagten sie: EIN HAUSVORSTAND, DER FÜR SEINEN SOHN EIN [HOCHZEITS]MAHL BEREITET, [GIBT] EIN VIERUNDZWANZIGSTEL. DIE FRAU ABER, DIE [DEN TEIG] ZUBEREITET UND [IHN] AUF DEM MARKT VERKAUFT, [GIBT] EIN ACHTUNDVIERZIGSTEL. 212 Wurde ihr Teig versehentlich oder durch Zwang verunreinigt, [gibt sie] ein Achtundvierzigstel. Wurde er mit Absicht verunreinigt, nimmt sie ein Vierundzwanzigstel, damit ein Sünder keinen Vorteil habe. R. Simeon ben Jochai sagt: 213 Selbst wenn nur ein Sechzigstel in seine Hand gelangt, hat man seiner Pflicht genügt. Nur, dass es nicht absichtlich [so geschehen] darf. Für eure Generationen. (Num 15,21) Um den Teig des Siebtjahres einzuschließen, 214 dass er teighebepflichtig sei. 215

 210 mChal 2,7. Vgl. Raschi zu Num 15,20. 211 tChal 1,7; jChal 2,7. 212 mChal 2,7. 213 tChal 1,8. 214 Vgl. Lev 25,1-7. 215 Vgl. Mek mischpatim 20.

Schelach  

Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Wenn die übrigen Früchte, die zehntpflichtig sind, von der Teighebe frei sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der Teig des Siebtjahres, der vom Zehnten frei ist, auch von der Teighebe frei sein sollte? Siehe, Nachlese, Vergessenes und Ackerecke, die frei sind vom Zehnten und pflichtig in Bezug auf die Teighebe, mögen als Beweis dienen. Und sie mögen für den Teig des Siebtjahres als Beweis dienen, denn obwohl er frei ist vom Zehnten, ist er in Bezug auf die Teighebe pflichtig. Nein. Wenn du es in Bezug auf Nachlese, Vergessenes / und Ackerecke gesagt hast, die nicht 216 in Bezug auf die Zehnt[abgaben] pflichtig ist, weshalb sie in Bezug auf die Teighebe pflichtig sind, solltest du [auch] in Bezug auf den Teig des Siebtjahres sagen, dass er nicht von den Zehnt[abgaben] frei ist. Deshalb sollte er von der Teighebe frei sein. Die Bibel lehrt [aber]: Für eure Generationen. (Num 15,21) Um den Teig des Siebtjahres einzuschließen, sodass er in Bezug auf die Teighebe pflichtig ist.

(283)

Von hier sagten sie: WER VON DEM TEIG DES SIEBTJAHRES ISST, BEVOR SEINE TEIGHEBE ABGESONDERT WURDE, IST DES TODES SCHULDIG. 217 Vom Ersten eurer Teige. (Num 15,21)

SZ [284]

Wenn [es geschrieben steht], um zu lehren, [dass] euer [Anteil] pflichtig ist, hingegen der des Fremden nicht pflichtig ist, hat [die Schrift] es bereits gelehrt. Wie halte ich also „vom Ersten eurer Teige“ aufrecht? Euer [Anteil] ist pflichtig, hingegen der für Tiere ist nicht pflichtig. Von hier sagten sie: TEIG (‫ )עיסה‬FÜR HUNDE IST, WENN DIE HIRTEN DAVON ESSEN, PFLICHTIG IN BEZUG AUF DIE TEIGHEBE, UND MAN KANN DAMIT EINEN ERUB BILDEN UND [WEGE] MITEINANDER [AUF SCHABBAT] VERBINDEN. UND

MAN MUSS DARÜBER EINEN

SEGEN

SPRECHEN, UND MAN LEITET DARÜBER [DEN

SPRUCH MIT DER FORMULIERUNG „LASST UNS PREISEN“] EIN.

SEGENS-

UND ER DARF AN EINEM FESTTAG GEBACKEN WERDEN, UND MAN GENÜGT MIT IHM SEINER PFLICHT IN BEZUG AUF UNGESÄUERTES. 218 Und man ist seinetwegen in Bezug auf Gesäuertes schuldig und darf ihn mit dem Geld des [zweiten] Zehnten kaufen, und er ist verunreinigungsfähig [wie] Speisen.  216 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 283 Zeile 66-67 ändern hier in: deren Art es ist. 217 mSchebi 9,9. Vgl. bBek 12b. 218 mChal 1,8. Vgl. mToh 8,6; bBek 23a.

  Jalkut Schimoni Numeri

UND WENN DIE HIRTEN NICHT VON IHM ESSEN, IST ER NICHT IN BEZUG AUF DIE TEIGHEBE PFLICH-

TIG.

usw. 219

Sollt ihr geben. (Num 15,21) Man könnte meinen, [es ist] für die, die aus Ägypten ausgezogen sind[, gesagt]. Woher [ist zu belegen], auch für die [kommenden] Generationen? Du kannst zitieren: Ihr sollt JHWH eine Abgabe geben [in] allen Generationen. (Num 15,21) LevR 15,6

R. Jochanan sagte: Warum wird der Abschnitt [über] die Teighebe an den Abschnitt [über] Götzendienst angeschlossen? Um dir zu sagen, dass jeder, der die Gebote zur Teighebe aufrechterhält, wie jemand ist, der den Götzendienst abschafft. R. Eleazar sagte: Denn durch eine unzüchtige Frau [kommt man herab] bis auf einen Bissen Brot. (Prov 6,26)

Was verursacht es, dass er bei einer Dirne strauchelt? Dass er einen Bissen isst, der nicht verzehntet ist. Und wenn ihr euch versehentlich vergeht. (Num 15,22) Steht geschrieben in § 195 [Mek bo]. SNum § 111

(284)

[Bei] Götzendienst war in der Allgemeinregel für alle Gebote [enthalten], dass die Gemeinde deswegen einen Farren darbringen muss. 220 Und siehe, die Schrift lässt ihn aus der Allgemeinregel heraustreten, um seinetwegen zu erschweren und durch eine Festsetzung anzuordnen, dass die Gemeinde deswegen / einen Farren und einen Ziegenbock darbringen muss, den Farren für ein Brandopfer und den Ziegenbock für ein Sündopfer. 221 Deswegen wurde dieser Abschnitt gesagt. R[abbi] sagt: Hier heißt es „alle“, und dort 222 heißt es „alle“. Wie [die Schrift] das „alle“, von dem dort die Rede ist, auf Götzendienst [bezieht], so [bezieht die Schrift] das „alle“, von dem hier die Rede ist, auf Götzendienst.

 219 mChal 1,8. 220 Vgl. Lev 4,13. Vgl. bHor 8a. 221 Vgl. tHor 1,10; bHor 9a; Raschi zu Num 15,22.

Schelach  

Die JHWH euch geboten hat. 223 (Num 15,22) Woher [ist zu belegen], dass du sagst, dass jeder, der sich zum Götzendienst bekennt, den zehn Geboten (‫ )עשרות הדברות‬ableugnet? Die Bibel lehrt: Die JHWH zu euch 224 gesagt hat (‫)דבר‬. (Num 15,22) Und dort heißt es: Da redete Gott alle jene Worte (‫)כל הדברים האלה‬. (Ex 20,1) Eines sprach (‫ )דבר‬Gott. (Ps 62,12) Ist denn nicht mein Wort (‫ )דברי‬wie Feuer. (Jer 23,29) Woher [ist zu belegen, auch] an das, was Mose geboten wurde[, hält der Abtrünnige sich nicht]? Die Bibel lehrt: Alles, was JHWH, euer Gott, durch Mose geboten hat. (Num 15,23) Woher [ist zu belegen, auch] an das, was den Propheten geboten wurde[, hält der Abtrünnige sich nicht]? Die Bibel lehrt: Von dem Tage an, da [es] JHWH gebot. (Num 15,23) Und woher [ist zu belegen, auch] an das, was den Vätern geboten wurde[, hält der Abtrünnige sich nicht]? Die Bibel lehrt: Und fernerhin für [alle] eure Generationen. (Num 15,23) Und wann fing der Heilige an, den Vätern Gebote zu geben? 225 Wie es heißt: Da gebot JHWH Adam. (Gen 2,16) Die Schrift zeigt [damit] an: 226 Jeder, der sich zum Götzendienst bekennt, leugnet den zehn Geboten ab, dem, was Mose geboten wurde, dem, was den Propheten geboten wurde und dem, was den Vätern geboten wurde. Jeder aber, der dem Götzendienst ableugnet, bekennt sich zur gesamten Tora. [Ein Tanna] aus der Schule R. Jischmaels lehrte: Überall, wo es heißt „Befehl“ heißt, ist es ein Ansporn, [für] sofort und die [kommenden] Generationen. Ein Ansporn, denn es steht geschrieben: Befiehl Josua und ermutige ihn. (Dtn 3,28) [Für] sofort und die [kommenden] Generationen, denn es steht geschrieben: Von dem Tag an, da es JHWH befohlen hat, und weiterhin für alle eure Generationen. (Ex 34,20)

 222 Dtn 4,15. 223 BH: zu Mose gesagt hat. 224 BH: zu Mose. 225 Vgl. bSanh 56b; GenR 16,6. 226 Vgl. SDtn § 54; bChul 5a; bSchebu 29a; bQid 40a; bNed 25a; Raschi zu Num 15,23.

bQid 29a

  Jalkut Schimoni Numeri

SZ [284]

Ihr vergeht euch versehentlich. (Num 15,22) Und wenn ihr euch versehentlich vergeht. (Num 15,22) Heißt: Wenn ihr euch gegen eines von allen Geboten versehentlich vergeht, werdet ihr euch schließlich gegen alle Gebote versehentlich vergehen. Und wenn ihr euch versehentlich gegen alle Gebote vergeht, werdet ihr schließlich nachlässig mit [all] ihnen umgehen. Wenn ihr mit allen Geboten nachlässig umgegangen seid, werdet ihr schließlich versehentlich Götzendienst treiben. Und wenn ihr euch versehentlich vergeht. (Num 15,22) [Wenn ihr euch versehentlich] durch Götzendienst [vergeht], werdet ihr ihn schließlich mutwillig begehen. [Wenn] ihr euch versehentlich vergeht und nicht tut. (Num 15,22) Man könnte meinen, dass [der Vers] von allen Geboten spricht. Du kannst zitieren: Wenn es vor den Augen der Gemeinde [verborgen] versehentlich geschehen ist. (Num 15,24)

Von einem aus all den Geboten spricht [der Vers]. Er spricht nicht von allen Geboten.

(285)

Es ist nicht möglich zu sagen „bei allen Geboten“, da es bereits heißt „bei einem“, und es ist nicht möglich zu sagen „bei einem“, da es bereits heißt „bei allen / Geboten“. Welches ist nun das Gebot, an dem alle Gebote hängen? Das ist [das Gebot gegen den] Götzendienst, denn es heißt: Hütet euch, dass ihr nicht den Bund JHWHs vergesst. (Dtn 4,23) Was JHWH geboten hat. (Num 15,23) Durch Mose. Welches [Gebot] ist es, das den ersten Vätern geboten wurde, und das auch Mose, als er kam, sagte? Dies ist die Beschneidung. Euch durch (‫ )ביד‬Mose. (Num 15,23) Schließlich werdet ihr eine Hand (‫ )יד‬gegen Mose ausstrecken. Von dem Tag an, an dem JHWH geboten hatte. (Num 15,23) Schließlich werdet ihr eine Hand gegen die Propheten ausstrecken. Und fortan für [alle] eure Generationen. (Num 15,23) Schließlich werdet ihr eine Hand gegen das Haus der Erwählung ausstrecken.

SNum § 111

Es geschehe, wenn [es] vor den Augen der Gemeinde versehentlich getan wurde.

(Num 15,22)

Schelach  

Die Schrift nennt dieses Gebot, das für sich besonders gesagt ist, in der Einzahl. Und welches [Gebot] ist es? Es ist [das Gebot gegen] Götzendienst. Und die ganze Gemeinde (‫ )העדה‬richte einen jungen Farren zum Brandopfer her. (Num 15,24)

Warum wurde [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Wenn die Gemeinde (‫ )הצבור‬dort, wo sie keinen Farren als Brandopfer darbringen muss, 227 einen Farren als Sündopfer darbringen muss, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Gemeinde hier, wo sie einen Farren als Brandopfer darbringen muss, [auch] einen Farren zum Sündopfer darbringen sollte? Die Bibel lehrt [aber]: Und die ganze Gemeinde richte einen Farren her. (Num 15,24) P1527F

P

Und sein Speiseopfer und sein Trankopfer. (Num 15,24) [Das Trankopfer ist] für das Brandopfer [bestimmt]. Oder auch für das Sündopfer? Die Bibel lehrt: Gemäß der Vorschrift. (Num 15,24) Nach der angegebenen Ordnung. Und einen Ziegenbock für das Sündopfer. (Num 15,24) Warum wurde [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Wenn dort, wo die Gemeinde keinen Farren als Brandopfer darbringen muss, sie zwei Ziegenböcke als Sündopfer darbringen muss, 228 ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Gemeinde hier, wo sie einen Farren als Brandopfer darbringen muss, [auch] zwei Ziegenböcke als Sündopfer darbringen sollte? Die Bibel lehrt [aber]: Und einen Ziegenbock für das Sündopfer. (Num 15,24) Wenn es vor den Augen der Gemeinde [verborgen versehentlich] geschehen ist.

(Num 15,24)

Hier heißt es „vor den Augen“, und dort 229 heißt es „vor den Augen der Gemeinde“. Wie „die Augen“, von denen hier die Rede ist, lehren, dass man [ein Brandopfer] bringt, wenn Unkenntnis des Gebots zu einer versehentlichen Handlung führte, [so] lehrt auch „vor den Augen der Gemeinde“, von dem dort die Rede ist, dass man [ein Brandopfer] bringt, wenn Unkenntnis des Gebots zu einer versehentlichen Handlung führte.  227 Lev 4,14. 228 Vgl. Lev 16,5. 229 Lev 4,13. Vgl. bHor 7b.

SZ [284-285]

  Jalkut Schimoni Numeri

[Wenn es] geschehen ist. (Num 15,24) [Das] schließt aus, dass es nicht getan wurde. Versehentlich. (Num 15,24) [Das] schließt Vorsatz aus. 230 Und die ganze Gemeinde richte einen Farren her. (Num 15,24) Es ist Gebot, einen Farren [zur Opferung] zu bringen, nicht ein weibliches Lamm und nicht eine weibliche Ziege. Von dem Rindvieh. (Num 15,24) Und es soll nicht [gegen ein anderes] ausgetauscht werden. Ist es aber nicht eine Schlussfolgerung: Da der gesalbte [Hohe Priester] einen Farren [zur Opferung] bringt, und die Gemeinde einen Farren [zur Opferung] bringt[, gilt]: Wenn der gesalbte [Hohe Priester] kein Austausch[tier] für seinen Farren [zur Opferung] bringen darf, soll auch die Gemeinde kein Austausch[tier] für ihren Farren [zur Opferung] bringen dürfen./ (286)

Und es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: 231 Wenn der gesalbte [Hohe Priester], dessen Opfer nicht einem von all den [anderen] Geboten gleichgestellt ist, kein Austauschtier für seinen Farren bringt, die Gemeinde aber ihr Opfer einem von all den [anderen] Geboten gleichstellen darf, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass [auch] er ein Austausch[tier] für seinen Farren [zur Opferung] bringen darf? Nein, wenn du es in Bezug auf den gesalbten [Hohen Priester] gesagt hast, dass er kein Austausch[tier] für seinen Farren [zur Opferung] bringen darf, da sein Opfer keinem von allen [Opfer]geboten gleicht, und er [sein Opfer] am Versöhnungstag darbringen muss, solltest du bei der Gemeinde sagen, dass sie ein Austausch[tier] für ihren Farren [zur Opferung] bringen darf. Wieso? Weil ihr Opfer einem von allen [anderen] Geboten für ein Opfer gleicht, das durch Gebote an eine Einzelperson [geboten ist]. Die Bibel lehrt: Und die ganze Gemeinde richte einen Farren her. (Num 15,24) Es ist Gebot, einen Farren [zur Opferung] zu bringen, nicht ein weibliches Lamm und nicht eine weibliche Ziege. Von dem Rind. (Num 15,24) Und es soll nicht [gegen ein anderes] ausgetauscht werden.  230 Vgl. mHor 1,4. 231 Sifra wa-jiqra par. 3,2-3.

Schelach  

Da du zitiert hast: Um ein Gelübde zu erfüllen. (Num 15,3) Das, [was zur Opferung kommt,] um ein Gelübde zu erfüllen, erfordert Trankopfer. Das, was nicht [zur Opferung] kommt, um ein Gelübde zu erfüllen, erfordert keine Tankopfer. 232 Da dieser Farre nicht [zur Opferung] kommt, um [ein Gelübde] zu erfüllen, könnte man meinen, er erfordere keine Trankopfer. Du kannst zitieren: Zum Wohlgeruch für JHWH und sein Speiseopfer und sein Trankopfer gemäß der Vorschrift. (Num 15,24) Und einen Ziegenbock für das Sündopfer (‫)לחטאת‬. (Num 15,24) Es soll sein Opfer für 233 Sünde (‫ )חטאת‬sein. Es wird gelehrt: Und er opfere es als Sündopfer zuerst. (Lev 5,8) Was lehrt das? Wenn [der Vers da ist] um zu lehren, dass das Sündopfer vorangeht, siehe, es heißt bereits: Und das zweite soll er als Brandopfer herrichten, wie es Vorschrift ist. (Lev 16,10) Vielmehr, dies ist eine allgemeine Regel 235, dass alle Sündopfer den Brandopfern vorangehen. 236

bHor 13a 234

Und es wurde uns überliefert, dass sogar das Vogelsündopfer dem Viehbrandopfer vorangeht. Der Farre[, der wegen] Götzendienst [zur Opferung kommt] geht dem Ziegenbock voran, [der wegen] Götzendienst [zur Opferung kommt]. Warum? Dieser ist ja ein Sündopfer und jener ist ein Brandopfer?! Im Westen sagen sie in Namen von Rabba bar Mari: [Im Wort] „Sündopfer“ (‫ )חאטת‬fehlt ein Alef: ‫ לחטת‬steht geschrieben. 237 P1537F

Rabina sagte: „Nach Vorschrift“ steht darüber geschrieben. Und der Priester sühne die ganze Gemeinde der Israeliten. (Num 15,25)

 232 SZ 281,2. 233 Wörtlich: auf den Namen [eines Sündopfers] wie z.B.: Ich schlachte dieses Tier als Sündopfer. 234 Vgl. bZeb 90a-b. 235 Binjan Ab (locus classicus). 236 Vgl. Raschi zu Num 15,24. 237 Vgl. Raschi zu Num 15,24.

SNum § 111

  Jalkut Schimoni Numeri

Woher [ist zu belegen], dass du sagst, wenn einer von den Stämmen zögert und nicht darbringt, zögert er die Sühnung hinaus? Die Bibel lehrt: Und der Priester sühne die ganze Gemeinde der Israeliten. 238 (Num 15,25) Und es wird ihnen vergeben werden. (Num 15,25) Soll ich etwa verstehen, sowohl denen, die versehentlich als auch denen, die absichtlich sündigten[, wird vergeben werden]? 239 Die Bibel lehrt: Denn es war ein Versehen. (Num 15,25) / (287)

R. Eliezer sagt: Die Schrift will bei der Gemeinde die Absicht dem Versehen gleichstellen. Selbst die, die absichtlich gesündigt haben, sollen vor ihm 240 so [angesehen werden], als [wenn es] ein Versehen gewesen wäre. Daher heißt es: Denn es war ein Versehen. (Num 15,25) R[abbi] sagt: Woher [ist zu belegen,] dass du sagst, wenn einige aus der Gemeinde absichtliche und einige versehentlich sündigen, sollen sie [alle] vor ihm so [angesehen werden], als [wenn es] ein Versehen gewesen wäre? Die Bibel lehrt: Denn es war ein Versehen. (Num 15,25) Und sie haben JHWH ihr Opfer als Feueropfer dargebracht. (Num 15,25) R. Joschijja sagt: Ein Stamm, der aufgrund einer [falschen] Entscheidung seines Gerichtshofes handelt und die übrigen Stämme handeln [ebenso], woher [ist zu belegen], dass sie durch ihn [die Opfer] darbringen [müssen]? Die Bibel lehrt: Und sie haben JHWH ihr Opfer als Feueropfer dargebracht. (Num 15,25) R. Jonatan sagt: Ich habe nur, dass der Stamm, der aufgrund einer [falschen] Entscheidung seines Gerichtshofes handelt, [ein Opfer] darbringen muss. [Hat] er aufgrund einer [falschen] Entscheidung des großen Gerichtshofes [gehandelt], ist woher [zu belegen], dass die übrigen Stämme durch ihn [die Opfer] darbringen [müssen]? 241 Die Bibel lehrt: Und sie haben ihr Opfer dargebracht als Feueropfer für JHWH. (Num 15,25) R. Jehuda sagt:

 238 Vgl. bHor 5b. 239 Vgl. mHor 1,4; bHor 6b. 240 Gott ist gemeint. 241 Vgl. bHor 5a.

Schelach  

Ein Stamm, der aufgrund einer [falschen] Entscheidung seines Gerichtshofes handelt, dieser Stamm bringt [ein Opfer] und alle anderen Stämme sind frei. Hat er aufgrund einer [falschen] Entscheidung des großen Gerichtshofes gehandelt, bringt dieser Stamm einen Farren dar, und die übrigen Stämme bringen durch ihn dar. Und was bringen sie durch ihn dar? Zwölf Farren. R. Simeon ben Jochai sagt: Dreizehn [Farren]. Denn R. Simeon ben Jochai sagt: Einen Farren für den Gerichtshof. In Bezug auf was wurde dies gesagt? In Bezug auf die übrigen Gebote. Aber in Bezug auf Götzendienst ist man zu einem Farren verpflichtet und man ist zu einem Ziegenbock verpflichtet. Einen Farren für ein Brandopfer und einen Ziegenbock für ein Sündopfer. Daher ist dieser Abschnitt gesagt worden. Die Mehrheit des Stammes ist wie der ganze Stamm. Die Mehrheit der Gemeinde ist wie die ganze Gemeinde. 242 Und sie haben JHWH ihr Opfer als Feueropfer dargebracht. (Num 15,25) Das ist das Brandopfer. 243 Und ihr Sündopfer. (Num 15,25) Das ist das Sündopfer. Wegen ihres Versehens. (Num 15,25) Das ist ihr Sündopfer. Wie ihr Versehen bei allen Taten [vorkommen kann], [so] auch ihr Sündopfer bei allen Taten. 244 Und der Priester sühne (‫)וכפר‬. (Num 15,25) Da der gesalbte [Hohe Priester] im Allgemeinbegriff „Volk“ [eingeschlossen war], er jetzt [aber] aus dem Allgemeinbegriff „Volk“ heraustritt, / um in Bezug auf den Farren zu schlussfolgern, und [da] der Fürst im Allgemeinbegriff „Volk“ [eingeschlossen war], er jetzt heraustritt, um in Bezug auf den Ziegenbock zu schlussfolgern, könnte man meinen, dass in Bezug auf Götzendienst jeder für sich beurteilt wird. Die Bibel lehrt:

 242 Vgl. mHor 1,4-5; tHor 1,8. 243 Vgl. bZeb 41a. 244 Vgl. Lev 4,13.

SZ [285]

(288)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und der Priester sühne die ganze Gemeinschaft der Israeliten. (Num 15,25) Woher [ist zu belegen], um Proselyten, Frauen und Sklaven einzuschließen? Die Bibel lehrt: Die ganze Gemeinschaft der Israeliten. (Num 15,25) Und es wird ihnen vergeben werden, denn es war ein Versehen. (Num 15,25) In Bezug auf das, was sie versehentlich getan und gegen Gott gesündigt haben. Und sie haben vor JHWH ihr Opfer dargebracht (‫)והם הביאו‬. (Num 15,25) Sie bringen sie dar (‫)מביאים הם‬. 245 P154F

Und ihr Sündopfer vor JHWH für ihr Versehen. (Num 15,25) Siehe, ihr Sündopfer entspricht ihrem Versehen: Wie ihr Versehen ein Sündenbekenntnis, ein Schwingen und eine Sühnung im Inneren [des Tempels] und das Verbrennen am Aschenplatz erfordert, so auch ihr Sündopfer. 246 Steht unten geschrieben: Abschnitt Lv 4,20: „Und er bereite den Farren zu wie er zubereitet hat“ in § 496 [bZeb 4a; bZeb 36a]. SNum § 111

Und es wird [der ganzen Gemeinde] vergeben. (Num 15,26) Ich habe [hier] nur: Männern. Woher [ist zu belegen, auch] Frauen. Die Bibel lehrt: Und es wird der ganzen Gemeinde der Israeliten vergeben. (Num 15,26) Und dem Proselyt, der in eurer Mitte Proselyt ist. (Num 15,26) Da es eine Angelegenheit für Israel ist, muss man die Proselyten hinzufügen. Denn überall, wo eine Angelegenheit für die Israeliten [gesagt worden ist], ist es notwendig, die Proselyten mit einzuschließen. Denn bei dem ganzen Volk [geschah es] aus Versehen. (Num 15,26) Um den gesalbten [Priester] auszuschließen. Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Da die Gemeinde ein Opfer für alle [übertretenen] Gebote 247 darbringen muss und ein Opfer für Götzendienst darbringen muss 248: Wenn ich für die Gemeinde gelernt habe, dass sie, wie sie ein [besonderes] Opfer für alle [übertretenen] Gebote darbringen muss, auch  245 Das ‫ הם‬im Bibelvers ist in der Personalendung enthalten und daher als Zusatz deutungsbedürftig. 246 Vgl. bZeb 41a; bMen 92a. 247 Vgl. Lev 4,13. 248 Vgl. Num 15,22-26.

Schelach  

ein [besonderes] Opfer für Götzendienst darbringen muss, [so] sollte auch der gesalbte [Priester], da er ein [besonderes] Opfer für alle [übertretenen] Gebote darbringen muss, ein [besonderes] Opfer für Götzendienst darbringen. Und noch [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn dort, wo die Gemeinde keinen Farren darbringen muss, der gesalbte [Priester] einen Farren darbringen muss, 249 ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass hier, wo die Gemeinde einen Farren und einen Ziegenbock darbringen muss, auch der gesalbte [Priester] einen Farren darbringen sollte? Die Bibel lehrt [aber]: Denn bei dem ganzen Volk [geschah es] aus Versehen. (Num 15,26) Um den gesalbten [Priester] auszuschließen. / Und es wird der ganzen Gemeinde vergeben und dem Proselyten (‫)לגר‬. (Num 15,26) Das ist der Fremde (‫)גר‬, der bei einem Stamm Proselyt geworden ist (‫)נתגייר‬, dem mit ihm [zusammen] Sühne geschaffen wird, denn es heißt: Und es geschehe in dem Stamme, in dem der Proselyt wohnt (‫)הגר‬, dort sollt ihr ihm Erbbesitz geben. (Ez 47,23)

(289)

SZ [285]

Haben denn Proselyten Erbbesitz im Land Israel? [Nein.] Was ist sein Erbbesitz? Das ist seine Sühne. 250 Proselyt. (Num 15,26) Um die Proselyten [insgesamt] einzuschließen. Der Proselyt ist. (Num 15,26) Um die Frauen der Proselyten einzuschließen. Denn bei dem ganzen Volk. (Num 15,26) Eine Einschließung der Frauen und Sklaven. [Geschah es] aus Versehen. (Num 15,26) Eine Ausschließung des Vorsatzes. [Das „Versehentlich“ schließt den Fall ein:] Hat der Gerichtshof entschieden, dass Talg 251 erlaubt ist und es wurde jemandem Talg mit Fett vertauscht, Rab sagt, er ist schuldig und R. Jochanan sagt, er ist frei [von Schuld]. Rabba sagte, und R. Jochanan stimmte dem zu:

 249 Vgl. Lev 16,3.5. 250 Vgl. SNum § 78. 251 Talg, das Eingeweidefett, ist nach Lev 3,17 zu essen verboten.

bHor 2a

  Jalkut Schimoni Numeri

Man vervollständigt nicht nach der Mehrheit der Gemeinde, denn ein Vers sagt: Denn bei dem ganzen Volk war es ein Versehen. (Num 15,26) [Die Vorschrift gilt erst,] wenn alle an einem Versehen [beteiligt waren]. SNum § 112

Wenn aber eine Einzelperson aus Versehen sündigt. (Num 15,27) Bei Götzendienst war in der Allgemeinregel für alle Gebote [enthalten], dass der einzelne deshalb ein Schaf oder eine Ziege darbringen muss. 252 Ein Fürst muss einen Ziegenbock darbringen. 253 Der [gesalbte Priester] und der Gerichtshof müssen einen Farren darbringen. 254 Siehe, die Schrift lässt [den Götzendienst hier] aus der Allgemeinregel heraustreten, um seinetwegen zu erschweren und durch eine Festsetzung anzuordnen, dass der einzelne, der Fürst und der gesalbte [Priester] seinetwegen eine einjährige Ziege als Sündopfer darbringen müssen. Deswegen wurde dieser Abschnitt gesagt. Die Schrift redet vom Götzendienst. 255 Oder nicht vielmehr von einem der [allgemeinen] Gebote, die in der Tora gesagt sind? Du kannst sagen: Von welcher Sache redet [die Schrift hier]? Vom Götzendienst. R. Isaak sagt: Die Schrift redet vom Götzendienst. Oder [doch] vielmehr [nur] von einem der [allgemeinen] Gebote, die in der Tora gesagt sind? Siehe, du kannst schlussfolgern: Die Gemeinde war in der Allgemeinregel [enthalten], und die Schrift lässt sie aus ihrer Allgemeinregel heraustreten: Wie die Schrift dort 256 vom Götzendienst redet, so redet die Schrift auch hier 257 vom Götzendienst. Wenn aber eine Einzelperson aus Versehen sündigt. (Num 15,27) Um den, der absichtlich sündigt, auszuschließen. Er soll eine einjährige Ziege für ein Sündopfer darbringen. (Num 15,27) Dieser [Sonderfall] begründet die allgemeine Regel 258: An allen Stellen, wo es „Ziege“ für ein Sündopfer heißt, muss es eine einjährige [Ziege] sein.

 252 Vgl. Lev 4,27-35. 253 Vgl. Lev 4,22-26. 254 Vgl. Lev 4,3-12. 255 Gemeint ist Num 15,27-29. 256 Num 15,22-26. 257 Num 15,27-29.

Schelach  

Und der Priester sühne die Person, die versehentlich gesündigt hat. (Num 15,28) Die Sünden, die durch seine Hand [entstanden] sind, bewirken für ihn, dass er zum Hause des Sündopfers 259 kommen muss. Durch eine versehentliche Sünde 260. (Num 15,28) Um eine genaue Einhaltung beim Götzendienst auszuschließen. 261 Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Wenn man bei leichten Geboten in Bezug auf ihre genaue Einhaltung verpflichtet ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass man [auch] beim Götzendienst, dem Schwereren, in Bezug auf seine genaue Einhaltung verpflichtet ist? Die Bibel lehrt [aber]: Durch eine versehentliche Sünde. (Num 15,28) / Um eine genaue Einhaltung beim Götzendienst auszuschließen.

(290)

Und er sühne ihn. 262 (Num 15,28) Um Zweifels[fälle] auszuschließen. Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Wenn man bei leichten Geboten in Bezug auf ihre Zweifel[sfälle] schuldig ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass man [auch] beim Götzendienst, dem Schwereren, bei Zweifels[fällen] schuldig ist? Die Bibel lehrt [aber]: Und er sühne ihn. (Num 15,28) Um Zweifel[sfälle] auszuschließen. So wird ihm vergeben werden. (Num 15,28) Völlige Vergebung, wie alle Vergebungen, die in der Tora sind. Da es heißt: Und die ganze Gemeinde richte einen Farren her (Num 16,24): Dann, wenn der Gerichtshof eine [falsche] Anordnung trifft, und die Gemeinschaft danach gehandelt hat, 263 bringt der Gerichtshof einen Farren für sie, und die einzelnen sollen noch einmal jeder eine Ziege bringen. Die Bibel lehrt: Wenn aber eine Einzelperson aus Versehen sündigt[, soll er eine einjährige Ziege zum Sündopfer bringen]. (Num 15,28)

 258 Binjan Ab. 259 Zum Tempel. 260 ‫ בחאטה‬ist Hapax legomenon. 261 Vgl. SDtn § 91; bSanh 62b. 262 BH: ‫לכפר‬. 263 Vgl. Raschi zu Num 15,24.

SZ [285-286]

  Jalkut Schimoni Numeri

Wer gesündigt hat, bringt [seine Ziege] für sich, nicht aber bringt sie, wer gesündigt hat, mit der Gemeinschaft dar. Man könnte meinen, ich habe [hier] nur [erwähnt]: Wenn der Gerichtshof eine [falsche] Anordnung trifft, und die Mehrheit danach gehandelt hat, bringt der Gerichtshof einen Farren für sie. Man könnte meinen, der Gerichtshof soll für sie bringen, und die einzelnen sollen noch einmal jeder eine Ziege bringen. Usw. bis: „mit der Mehrheit“. 264

[WENN] DER GERICHTSHOF EINE ANORDNUNG GETROFFEN HAT, UND ER SICH GEIRRT UND ERKANNT HAT, DASS ER SICH GEIRRT HAT, UND ER SIE 265 WIDERRUFEN HAT: 266 Hat sich einer an ihre Anordnung gehalten, ist er wie die Gemeinschaft. Die Bibel lehrt: Wenn aber eine Einzelperson aus Versehen sündigt[, soll er eine einjährige Ziege zum Sündopfer bringen]. (Num 15,28) Er bringt [seine Ziege] für sich dar, nicht aufgrund einer [falschen] Anordnung des Gerichtshofes. Ich schließe jene aus, die von der Anordnung des Gerichtshofs abhängig sind, und ich schließe nicht denjenigen aus, der eigenverantwortlich eine [falsche] Anordnung wie die Anordnung des Gerichtshofs getroffen hat, denn er bringt wie die Gemeinschaft dar. Die Bibel lehrt: Wenn aber eine Einzelperson aus Versehen sündigt[, soll er eine einjährige Ziege zum Sündopfer bringen]. (Num 15,28) (291)

Er bringt für sich selbst dar, nicht aufgrund / einer [falschen] Anordnung des Gerichtshofes. Aus Versehen. (Num 15,27) Eine Ausschließung des Vorsatzes. Aus Versehen. (Num 15,27) Das schließt den aus, der gezwungen wurde. Aus Versehen. (Num 15,27) ES MUSS VON ANFANG BIS ENDE VERSEHENTLICH [GESCHEHEN] SEIN [UND] NICHT: AM ANFANG VERSEHENTLICH UND AM ENDE VORSÄTZLICH,  264 Siehe Hyman/Schiloni, JS Numeri, 290 Anm. 13. 265 Die Anordnungen. 266 mHor 1,2.

Schelach  

AM ANFANG VERSEHENTLICH UND AM ENDE GEZWUNGEN,

AM ANFANG VORSÄTZLICH UND AM ENDE VERSEHENTLICH, AM ANFANG VORSÄTZLICH UND AM ENDE GEZWUNGEN,

AM ANFANG GEZWUNGEN UND AM ENDE VERSEHENTLICH, AM ANFANG GEZWUNGEN UND AM ENDE VORSÄTZLICH.

DIE SCHULE SCHAMMAIS SAGT: ER WIRD FÜR DAS VERSEHEN BEURTEILT, UND DANACH WIRD ER FÜR DAS WISSENTLICHE UND FÜR DAS GEZWUNGENE BEURTEILT. ABER DIE SCHULE HILLELS SAGT: WENN ES KEIN VERSEHEN IST [SONDERN ZWANG], FREI. 267

VOM

ANFANG

BIS ZUM

ENDE,

SO IST MAN

Eine Einjährige. (Num 15,27) Es tritt das Sündopfer für Götzendienst aus der Regel für Sündopfer heraus, da eine Ziege [als Opfer] festgesetzt wird. Eine Einjährige. (Num 15,27) Das Jahr in Bezug auf sie selbst [ihr Lebensjahr], nicht das Jahr in Bezug auf die Jahre [d.h. in der Kalenderrechnung]. Für ein Sündopfer. (Num 15,27) Ihre Heiligung soll auf den Namen (‫ )לשם‬eines Sündopfer geschehen. Und der Priester sühne [die Person, die versehentlich gesündigt hat]. (Num 15,28) Um Einzelpersonen einzuschließen, die in ihrer Mitte sind, dass [auch wenn] sie sich nicht mit ihnen versündigten, einer Sühnung bedürfen. 268 Man könnte meinen, wenn sie [für sich] darbringen, wird er ihnen keine Sühnung erwirken. Die Bibel lehrt: [Und der Priester sühne die Person, die versehentlich gesündigt hat.] (Num 15,28) Durch eine versehentliche Sünde vor JHWH. (Num 15,28) Für das, was er versehentlich getan hat, indem er gegen Gott (‫ )לשם‬gesündigt hat. Es wurde gesagt: [Geschah es] versehentlich beim [Blut] Sprengen, Rab Nachman sagte: Seine Darbringung ist ein lieblicher Wohlgeruch.

 267 mSchab 11,6. 268 Vgl. tScheq 2,6; bHor 3b; bMen 52a.

bMen 109a

  Jalkut Schimoni Numeri

Rab Scheschet sagte: Seine Darbringung ist kein lieblicher Wohlgeruch. Rab Scheschet sagte: Woher habe ich es gesagt? Weil geschrieben steht: Und [es] den Kindern Israels zum Straucheln [in] eine Sünde wurde. (Ez 44,12) Was [bedeutet das]? Doch wohl entweder ein Straucheln oder eine Sünde? Ein Straucheln ist ein Versehen, Sünde ist [mit] Vorsatz. Und Rab Nachman sagte: Ein Straucheln und eine Sünde. Rab Nachman sagte: Woher habe ich es gesagt? Weil gelehrt wird: Und der Priester sühne die Person, die versehentlich gesündigt hat durch Versehen. (Num 15,28)

Das lehrt, dass der Priester durch sich selbst entsühnt werden kann. Wobei? Vielleicht beim Schächten. Was ist der Punkt dabei? Nicht nur Versehen, sondern auch Vorsatz [wären dann sühnbar]. Vielmehr [geht es] wohl um das Sprengen [des Blutes]. Und Rab Scheschet sagte: Auf jeden Fall beim Schächten; und wäre es Vorsatz, würde er sich zum Götzenpriester machen. SNum § 112

Der Einheimische bei den Söhnen Israels (‫)בני ישראל‬. (Num 15,29) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Alle Einheimischen in Israel sollen in Hütten wohnen. (Lev 23,42) Soll ich etwa verstehen, auch die Frauen sind im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: Der Einheimische bei den Söhnen Israels (‫)בני ישראל‬. (Num 15,29) /

(292)

Dieser [Sonderfall begründet] die allgemeine Regel 269: An allen Stellen, wo es „Einheimischer“ heißt, redet die Schrift von männlichen Personen. Eine andere Auslegung: Der Einheimische bei den Söhnen Israels (‫)בני ישראל‬. (Num 15,29) Warum wurde [dies] gesagt?  269 Binjan Ab.

Schelach  

Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Den Israeliten wurde ein Gebot in Bezug auf Götzendienst gegeben, und den Fremden (‫ )הגוים‬wurde ein Gebot in Bezug auf Götzendienst gegeben. 270 Wenn ich für die Israeliten gelernt habe, dass sie [ein Opfer] für versehentlichen Götzendienst darbringen müssen, so müssen auch die Fremden [ein Opfer] für versehentlichen Götzendienst darbringen. Die Bibel lehrt [aber]: Der Einheimische bei den Israeliten. (Num 15,29) P1570 F

P

Die Israeliten müssen [ein Opfer] für versehentlichen Götzendienst darbringen, aber die Fremden müssen kein [Opfer] für versehentlichen Götzendienst darbringen. Der Einheimische bringt ein Sündopfer, die Fremden (‫ )הגוים‬bringen kein Sündopfer. 271

SZ [286]

P157F

Oder: Der Einheimische. (Num 15,29) Schließt [das] die Proselyten aus? Du kannst zitieren: Proselyt. (Num 15,29) Das sind die Proselyten [insgesamt]. Der Proselyt. (Num 15,29) Um die Frauen der Proselyten einzuschließen. Eine Weisung sei für euch. (Num 15,29) Für den einzelnen, für einen Fürsten und für den gesalbten [Priester]. Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Da die Gemeinde ein Opfer für alle [übertretenen] Gebote 272 darbringen muss und ein Opfer für Götzendienst darbringen muss 273[, gilt]: Wenn ich für die Gemeinde gelernt habe, dass sie, wie sie ein [besonderes] Opfer für alle [übertretenen] Gebote darbringen muss, auch ein [besonderes] Opfer für Götzendienst darbringen muss, [so] sollte auch der gesalbte [Priester], da er ein [besonderes] Opfer für alle [übertretenen] Gebote darbringen muss, ein [besonderes] Opfer für Götzendienst darbringen. Und noch [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn dort, wo die Gemeinde keinen Farren darbringen muss, der gesalbte [Priester] einen Farren darbringen muss, 274 ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass hier, wo die Gemeinde  270 Vgl. tAZ 8,4. 271 Vgl. mScheq 1,5. 272 Vgl. Lev 4,13. 273 Vgl. Num 15,22-26. 274 Vgl. Lev 16,3.5.

SNum § 112

  Jalkut Schimoni Numeri

einen Farren darbringen muss, auch der gesalbte [Priester] einen Farren darbringen sollte? Die Bibel lehrt [aber]: Eine Weisung sei für euch. (Num 15,29) Für den einzelnen, für einen Fürsten und für den gesalbten [Priester]. Für den, der [etwas] aus Versehen tut. (Num 15,29) R. Jochanan ben Batyra sagt: Siehe, jeder, der [etwas] versehentlich tut, ist wie [jemand, der] Götzendienst [tut]. Wie der Götzendienst besonders [darin] ist, eine Tat zu sein, bei deren Vorsatz man der Ausrottungsstrafe und bei deren Versehen man zu einem Sündopfer schuldig ist, so ist jeder, der [etwas] aus Versehen tut, einer Tat [schuldig], bei deren Vorsatz man der Ausrottungsstrafe und bei deren Versehen man zu einem Sündopfer schuldig ist. bSchab 68b

Die Person aber, die mit erhobener Hand 275 handelt. (Num 15,30)

§ 749

Wer als Kind unter Fremden (‫ )גוים‬gefangen gehalten wurde, ein Proselyt, der sich [unter Fremden] bekehrt hat, und der viele Arbeiten an vielen Schabbattagen verrichtet hat, ist nur ein Sündopfer schuldig. Und er ist einmal schuldig in Bezug auf Blut und Talg 276 und einmal in Bezug auf Götzendienst. Und Monobas 277 befreit [ihn]. / P1576F

(293)

P

Und so schlussfolgerte Monobas vor Aqiba: Da, wer vorsätzlich handelt, „Sünder“ genannt wird und der, der versehentlich handelt, „Sünder“ genannt wird[, gilt]: Wie der, der vorsätzlich handelte, Kenntnis hatte, so hatte auch der, der versehentlich handelte, Kenntnis. R. Aqiba sagte zu ihm: Siehe, ich füge zu deinen Worten hinzu: Oder: Wie es vorsätzlich ist, wenn er Kenntnis zum Zeitpunkt seines Handelns hatte[, so hat der Kenntnis zum Zeitpunkt seines versehentlichen Handelns]? Er sagte zu ihm: Ja, und umso mehr, wenn du es [als Argument] hinzugefügt hast. Er sagte zu ihm: Deine Worte werden nicht versehentlich, sondern vorsätzlich genannt. Was ist der Grund von Monobas? Ein Gesetz sei euch für den, der aus Versehen etwas tut. (Num 15,29) Und die Person, die mit erhobener Hand handelt. (Num 15,29)

 275 Gemeint ist: Wer absichtlich und offensichtlich ein Gebot übertritt. Vgl. Raschi zu Num 15,24. 276 Siehe Lev 3,17. 277 Siehe Josephus, Antiquitates 20.2.1-2.

Schelach  

[Der Vers] vergleicht den, der aus Versehen handelt mit dem, der vorsätzlich handelt: Wie der, der vorsätzlich handelt, Kenntnis hatte, so hatte auch der, der etwas aus Versehen getan hat, Kenntnis. Und die Rabbanan? Er hätte es nach dem sagen sollen, was R. Jehoschua ben Levi seinen Sohn lehrte: Ein Gesetz sei euch. (Num 15,29) Das ganze Gesetz wird mit dem Götzendienst verglichen: Wie man sich bei Götzendienst mit Vorsatz der Ausrottung und bei Versehen eines Sündopfers schuldig macht, ebenso bei jeder Sache mit Vorsatz, bei der man sich der Ausrottung schuldig macht und bei seinem Versehen eines Sündopfers. R. Jochanan sagte: Wer am Schabbat sein Vieh antreibt, ist frei von allem. [Geschah es] durch ein Versehen, ist er nicht zu einem Sündopfer verpflichtet, denn es steht geschrieben: Ein Gesetz sei bei euch, für den, der aus Versehen etwas tut. (Num 15,29) Und die Person, die mit erhobener Hand handelt. (Num 15,29) Das ganze Gesetz wird mit dem Götzendienst verglichen: Wie beim Götzendienst, erst wenn man die Tat selbst begangen hat, [zu einem Sündopfer] verpflichtet ist, so ist man auch hier erst [zu einem Sündopfer] verpflichtet, wenn man die Tat selbst begangen hat. Bei Vorsatz ist er auch nicht [zu einem Sündopfer] verpflichtet, denn wir haben gelernt: Wer den Schabbat durch eine Sache entweiht, der macht sich durch sein Versehen eines Sündopfers schuldig und bei Vorsatz der Steinigung schuldig. Demnach gibt es [Vergehen], durch die man sich bei seinem Versehen nicht eines Sündopfers schuldig macht und bei seinem Vorsatz nicht einer Steinigung schuldig macht. Bei [der Übertretung] eines Verbots macht man sich auch nicht [eines Sündopfers] schuldig, weil es ein Verbot ist, auf das die Verwarnung auf eine Todesstrafe durch den Gerichtshof gesetzt ist, und man schlägt [ihn] deswegen nicht. Und selbst nach dem, der sagt, man schlage [ihn, ist es anders,] denn der Barmherzige hat geschrieben: Du sollst keinerlei Arbeit verrichten. (Ex 20,12) Du [nicht] und dein Vieh. Warum habe ich [das gesagt]? Er ist es, der sich schuldig macht, wegen seines Viehs macht er sich nicht schuldig. 278

 278 Vgl. bSanh 99b.

bSchab 154a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Steht geschrieben in § 129 [bSanh 99b]. SNum § 112

R[abbi] sagt: 279 Wer ein Gebot erfüllt, freue sich nicht über dieses eine Gebot. Es zieht schließlich viele Gebote nach sich. Und wer eine Übertretung begeht, sei nicht wegen dieser einen Übertretung besorgt. Sie zieht schließlich viele Übertretungen nach sich. Gebot zieht Gebot nach sich und Übertretung zieht Übertretung nach sich.

bKer 7a-b

Wer [gegen] JHWH lästert (‫)מגדף‬. (Num 15,30) Die Rabbanan lehrten: Der Gotteslästerer bringe ein Opfer dar, weil bei ihm die Ausrottung an Stelle eines Opfers genannt wird, Worte R. Aqibas.

(294)

Er meint, da die Ausrottung woanders stehen sollte, sie aber an der Stelle / der Opfer steht, schließe daraus, dass er ein Opfer zu bringen hat. R. Aqiba sagte zu unseren Lehrern: Ihr sagt, der Gotteslästerer begehe keine Tat. Was ist dann ein Gotteslästerer? Sie sagten zu ihm: Der Gott absegnet. Warum habe ich dann, dass beim Gotteslästerer die Ausrottung geschrieben steht? Sie sagte zu ihm: Um die Ausrottung bei Flüchen zu geben. Sowohl bei Flüchen steht geschrieben: Seine Sünde soll er tragen, (Lev 24,15) Als auch beim zweiten Pesach steht geschrieben: Seine Sünde soll er tragen. (Num 9,13) Wie dort die Ausrottung, so auch hier die Ausrottung. Die Rabbanan lehrten: Er lästerte (‫ )מגדף‬JHWH. (Num 15,30) Issi ben Jehuda sagt: Wie wenn jemand zu seinem Nächsten sagt: Du hast die Schüssel ausgekratzt (‫)גירפת‬ und etwas übrig gelassen. 280 P1580F

Er meint, bei einem Gotteslästerer haben wir jemanden, der Gott absegnet. R. Eleazar ben Azarja sagt: Wie wenn jemand zu seinem Nächsten sagt: Du hast die Schüssel ausgekratzt (‫)גירפת‬ und nichts übrig gelassen.  279 Vgl. mAbot 4,2; ARN A 25; ARN B 33. 280 Vgl. jSanh 14,11; SZ 286.

Schelach  

Er meint, bei einem Gotteslästerer haben wir jemanden, der Götzendienst betreibt. Und weiter wird gelehrt: R. Eleazar sagt: Über jemanden, der Götzendienst betreibt, spricht die Schrift. Und die Weisen sagen: Die Schrift will nur die Ausrottung auf das Absegnen [Gottes] legen. Denn das Wort JHWHs hat er verachtet. (Num 15,31)

bSanh 99a

DAS IST DER, DER SAGT, DIE TORA SEI NICHT VOM HIMMEL. 281 Eine andere Auslegung: Das ist ein Epikuräer. Und sein Gebot hat er gebrochen. (Num 15,31) Das ist der, der den Fleischesbund bricht. Es wird auch gelehrt: Denn das Wort JHWHs hat er verachtet. (Num 15,31) DAS IST DER, DER SAGT, DIE TORA SEI NICHT VOM HIMMEL. Und selbst wenn er sagen würde: Die ganze Tora ist vom Himmel außer diesem Abschnitt, den nicht der Heilige, sondern Mose mit seinem Mund gesagt hat, sagen sie: Dieser „hat das Wort JHWHs verachtet“. Und selbst wenn er sagen würde: Die ganze Tora ist vom Himmel außer dieser Einzelheit, dieses [Schlusses] vom Leichten auf das Schwerere, dieses Analogieschlusses, ist er jemand, „der das Wort JHWHs verachtet hat“. Es wird gelehrt: R. Meir pflegte zu sagen: Wer Tora lernt und sie nicht lehrt, ist jemand[, auf den zutrifft]: Denn das Wort JHWHs hat er verachtet. (Num 15,31) R. Natan sagt: Jeder, der die Mischna nicht berücksichtigt. R. Nechemja sagt: Jeder, dem es möglich wäre, sich mit der Tora zu beschäftigen und sich nicht [damit] beschäftigt. R. Jischmael sagt: Dies ist der, der Götzendienst betreibt. / Denn das Wort JHWHs hat er verachtet. (Num 15,31) Das ist der, der die Rede verachtet, die Mose am Sinai gesagt wurde:  281 mSanh 11,1.

(295)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ich [bin JHWH, dein Gott ...], und du sollst [keine fremden Götter neben mir haben]. (Ex 20,2-3) bSanh 90b

Es wird gelehrt: R. Eleazar, Sohn von R. Jose sagte: Durch diese Sache habe ich die Bücher der Samaritaner, die sagen, es gibt keine Wiederbelebung aus der Tora, als falsch erwiesen: Siehe es heißt: [Diese Person] soll ausgerottet, ja ausgerottet werden. (Num 15,31) In dieser Welt. Ihre Schuld [bleibt] auf ihr. (Num 15,31) In der kommenden Welt. Sollte er ihnen doch beides aus „ausgerottet, ja ausgerottet“ sagen. Die Tora spricht in der Sprache der Menschen, gemäß dem, was gelehrt wird: „Ausgerottet“ – in dieser Welt, „ja ausgerottet“ – in der kommenden Welt, Worte R. Aqibas. R. Eleazar ben Azarja sagte zu ihm: Es heißt ja bereits: Wer [gegen] JHWH lästert, werde ausgerottet. (Num 15,30) Gibt es denn drei Welten[, aus denen er ausgerottet werden kann]? Vielmehr: Er werde ausgerottet. (Num 15,30) In dieser Welt. Er soll ausgerottet werden. (Num 15,31) In der kommenden Welt. Ausgerottet, ja, er soll ausgerottet werden. (Num 15,31) Die Tora spricht in der Sprache der Menschen. Wofür verwenden sowohl R. Eleazar ben Azarja, als auch R. Aqiba: Ihre Schuld [bleibt] auf ihr? (Num 15,31) Er hätte es sagen sollen gemäß dem, was gelehrt wird: Man könnte meinen, selbst wenn er eine Umkehr vollzogen hat. Die Bibel lehrt: Ihre Schuld [bleibt] auf ihm. (Num 15,31) Ich sage es nur für die Zeit, in der die Schuld auf ihm bleibt.

SNum § 112

Es werde ausgerottet. (Num 15,30) „Ausrottung“ ist nichts anderes als ein Ausdruck für „Abschneiden“ [vom Leben]. Jene Person. (Num 15,30) Wer absichtlich gesündigt hat, Worte R. Aqibas. Aus ihrem Volk. (Num 15,30)

Schelach  

Und ihrem Volk sei Frieden. 282 Es werde ausgerottet die Person. (Num 15,30)

SZ [286-287]

Und nicht die Gemeinschaft. Jene. (Num 15,30) Insofern sie eine einzelne [Person] ist. Jene. (Num 15,30) Nicht, wer gezwungen wurde, und wer genötigt wurde. [Diese Person] soll ausgerottet werden. (Num 15,31) [Die Bestrafung des] Götzendienstes geht allen Ausrottungsstrafen, die es in der Tora gibt, voran. Ihre Schuld [bleibt] auf ihr. (Num 15,31) Um den Totenbeschwörer oder Wahrsager einzuschließen. Ihre Schuld [bleibt] auf ihr. (Num 15,31) Auch nach dem Tod. Denn das Wort JHWHs hat er verachtet. (Num 15,31)

SNum § 112

Das sind die Sadduzäer. 283 Eine andere Auslegung: Denn das Wort JHWHs hat er verachtet. (Num 15,31) Das ist der, der sich gegen die Tora erfrecht. Und sein Gebot hat er gebrochen. (Num 15,31) Das ist der, der den Beschneidungsbund bricht. Von hier sagte R. Eleazar der Modäer: 284 Wer Heiliges entweiht und die Festzeiten verachtet und den Bund Abrahams, unseres Vaters, bricht, selbst wenn er viele Gebote befolgt, verdient er es, aus der Welt verstoßen zu werden. Ihre Schuld [bleibt] auf ihr. (Num 15,31) Allen, / die sterben, wird durch ihren Tod vergeben.

 282 Die Auslegung bezieht sich auf Ex 31,14. 283 Vgl. bSanh 99a; bSchebu 13a. 284 bSanh 99a. Vgl. mAbot 3,12; ARN A 26; ARN B 35; tSanh 12,9-10.

(296)

  Jalkut Schimoni Numeri

[Aber dieser Person nicht, denn]: 285 Ihre Schuld [bleibt] auf ihr. (Num 15,31) Nach dem, wie es heißt: Ihre Verschuldungen lagen auf ihren Gebeinen. (Ez 32,27) Oder: Selbst wenn er Umkehr getan hat[, bleibt seine Schuld auf ihm]? Die Bibel lehrt: Ihre Schuld [bleibt] auf ihr. (Num 15,31) Und ebenso heißt es: 286 Nicht sein ist das Verderben, seiner Kinder Makel. (Dtn 32,5) Wenn ihre Makel an ihnen sind, sind sie nicht seine Kinder. Wenn aber keine Makel an ihnen sind, sind sie seine Kinder. § 749

R. Jischmael sagt: Ihre Schuld [bleibt] auf ihr. (Num 15,31) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern. (Ex 20,5) Man könnte [meinen], auch Götzendienst werde an den Kindern bis in die dritte und vierte [Generation] heimgesucht. Die Bibel lehrt: Ihre Schuld [bleibt] auf ihr. (Num 15,31) An ihr hängt die Schuld, und [sie] wird nicht an den Kindern und auch nicht an der dritten oder vierten [Generation] heimgesucht. R. Natan sagt: Es ist ein gutes Zeichen für einen Menschen, dass man [noch] nach seinem Tod [eine Schuld] von ihm einfordern kann. Und selbst wenn es keinen Beweis dafür gibt, so gibt es [doch] einen Hinweis dafür, denn es heißt: Zu dieser Zeit, Spruch JHWHs, wird man die Gebeine herausgehen lassen. (Jer 8,1-2) Als die Israeliten in der Wüste waren. (Num 15,32) Die Schrift redet von der Schande Israels, dass sie nur den ersten Schabbat hielten und [bereits] den zweiten entweihten. 287 Da fanden sie einen Mann, der Holz sammelte (‫)מקושש‬. (Num 15,32) Er hob [es] vom Boden auf.

 285 Vgl. mJoma 8,8; tJoma 4,9; bJoma 85b; bSchebu 13a. 286 SDtn § 96. Vgl. SDtn § 308. 287 Vgl. Ex 16,27; bSchab 118b; Raschi zu Num 15,32.

Schelach  

Oder ist nicht vielmehr ein Mann [gemeint], dessen Name „Sammler“ ist? Die Bibel lehrt: Da brachten diejenigen ihn, die ihn, den Sammler, gefunden hatten. (Num 15,33) Warum lehrt die Bibel dann: Da fanden sie einen Mann, der sammelte? (Num 15,32) Er hob [es] vom Boden auf. R. Jehuda sagte, Samuel habe gesagt: Der Sammler trug über vier Ellen auf öffentlichem Gebiet.

bSchab 96b-97a

In einer Baraita wird gelehrt: Er hat [das Holz] abgerissen. R. Acha bar Jakob sagte: Er hat [es] gebündelt. Worüber streiten sie? Über [die Lehre] von Rab[, der sagte]: Ich fand eine geheime Rolle bei R. Chijja, und darin stand geschrieben: Issi ben Jehuda sagt: / Es gibt 39 Hauptarbeiten [und wenn man mehrere übertritt], ist man nur [bei] einer von ihnen schuldig. Ein Meister meint: Nach einem anderen ist es für diese nicht zweifelhaft. Die Rabbanan lehrten: Der Sammler war Zelofhad. Und ebenso heißt es: Es geschah, als die Israeliten in der Wüste waren, da fanden sie einen Mann, der sammelte. (Num 15,32) Und dort heißt es: Unser Vater starb in der Wüste. (Num 27,3) Wie dort Zelofhad, so auch hier Zelofhad, Worte R. Aqibas. R. Jehuda ben Batyra sagte zu ihm: Aqiba, ob so [oder so] wirst du einst Rechenschaft ablegen müssen. Wenn es nach deinen Worte geht, deckst du auf, was die Tora verdeckt. Und wenn nicht, wirst du als Verleumder dieses Gerechten befunden. Und R. Jehuda ben Batyra schlussfolgert nicht [aufgrund] eines Analogieschlusses. Er hat es vielmehr woher? Von: Sie aber blieben hartnäckig dabei. (Num 14,44)

(297)

  Jalkut Schimoni Numeri § 750

Dementsprechend kannst du sagen: Da entbrannte der Zorn JHWHs gegen sie. (Num 12,9) Das lehrt, dass auch Aaron aussätzig wurde, Worte R. Aqibas. R. Jehuda ben Batyra sagte zu ihm: usw.

Vielmehr steht geschrieben „gegen sie“. Es war ein allgemeiner Verweis. bBB 119a-b

Unser Meister Mose wusste, dass der Sammler des Todes [schuldig] sei, denn es heißt: Wer ihn entweiht, soll sterben. (Ex 31,14) Er wusste aber nicht, mit welcher Tod[esart]. Und der Abschnitt über den Sammler wäre es wert gewesen, durch unseren Meister Mose geschrieben zu werden, aber weil der Sammler schuldig geworden war, wurde er durch ihn geschrieben. Um dich zu lehren, dass man Verdienstvolles durch einen Verdienstvollen und Schuld durch einen Schuldigen heranrollen lässt. Steht geschrieben in § 271 [Semachot 8], § 332 [bSanh 78a].

SNum § 113

Da fanden sie einen Mann, der [Holz] sammelte (‫)מקושש‬. (Num 15,32) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass Mose Wächter eingesetzt hatte, und sie ihn beim Sammeln fanden. Und die, die ihn beim Holzsammeln gefunden hatten, brachten ihn. (Num 15,33) Warum wurde [dies] gesagt? Heißt es nicht bereits: Da fanden sie einen Mann? (Num 15,32) Was lehrt die Bibel [mit]: Und die, die ihn gefunden hatten, brachten ihn? (Num 15,33) Dass sie ihn [zuvor] wegen der Art seiner Arbeit verwarnt hatten. 288 Von hier ist für jede Hauptarbeit, die es in der Tora gibt[, zu belegen]: Man muss bei ihnen nach der Art der jeweiligen Arbeit verwarnen. 289 R. Isaak sagt:

 288 Vgl. bSanh 41a. 289 Vgl. tSanh 11,1.

Schelach  

[Diese Deutung] ist nicht zwingend: Wenn [bei] Götzendienst, dem Schwereren, [jemand] erst dann schuldig ist, wenn man ihn [zuvor] verwarnt hat, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere bei allen [übrigen] Geboten, / die in der Tora sind. 290 (298)

Was lehrt die Bibel [mit]: Und sie brachten ihn? (Num 15,33) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie ihn [erst] verwarnt hatten und danach zu Mose brachten. 291 Zu Mose und zu Aaron und zu der ganzen Gemeinde. (Num 15,33) Wenn Mose [es] nicht gewusst hatte, wie konnte Aaron [es] wissen? Vielmehr, stelle den Vers um und deute ihn. Abba Chanan sagt im Namen R. Eliezers: [Mose und Aaron] saßen im Lehrhaus, und sie kamen und standen vor ihnen. Da es heißt: Ein jeder bleibe, wo er ist, (Ex 16,29) könnte man meinen: Auch [im] Norden und Süden sollten sie nicht nach Osten und Westen wechseln. Von Osten und Westen sollten sie nicht nach Norden und Süden wechseln. 292 Die Bibel lehrt: Er gehe nicht hinaus [von seiner Stelle]. (Ex 16,29) Dies ist ein Verbot. Er bleibe an Ort [und Stelle]. 293 Und wie viel [umfasst sein Ort]? Sie sagten: Vier Ellen. 294 Und ebenso, wer betrunken hinausgeht, oder FRREMDE (‫ )גוים‬HINAUSGEFÜHRT HABEN ODER HAT ER NICHT MEHR ALS VIER ELLEN. 295

WEN

EIN BÖSER

GEIST

ODER

RÄUBER (ληστής),

P159F

Man könnte meinen, auch die, die die Schabbatwohnsitze umgehen, haben nur die vier Ellen. Die Bibel lehrt: Es geschah, als die Israeliten in der Wüste waren. (Num 15,32) Vielmehr sagte Mose ihnen: Zieht hinaus und seht, ob es jemanden gibt, der den Schabbat entweiht. Aber du weißt nicht, wie viel [Bewegungsspielraum] Mose ihnen gab.  290 Vgl. bSanh 111b. 291 Vgl. mMak 1,9; tSanh 11,1. 292 Siehe mEr 3,5. 293 Vgl. Mek beschallach 5; jEr 4,1; bEr 48a; bEr 51a. 294 Vgl. mSchab 11,3. 295 mEr 4,1.

SZ [287]

  Jalkut Schimoni Numeri

Du kannst zitieren: Und ihr sollt außerhalb der Stadt messen, [die Morgenseite 2000 nach der Elle ...], so dass die Stadt in der Mitte ist. (Num 35,5) Da [der Vers] „dies“ sagt[, gilt]: AUCH FÜR DIE SCHABBATWEGE HABEN SIE 2000 ELLEN NACH JEDER SEITE. 296 R. Simeon sagte: Es ist nicht möglich zu sagen, der Sammler sei Zelofhad gewesen, weil jener [das Holz] im ersten Jahr am 21. des zweiten Monats sammelte. (299)

Wäre es denn da möglich zu sagen, dass die Töchter Zelofhads gutaussehende / und fähige Königstöchter waren, deren jüngste 40 Jahre da saß, bevor sie geheiratet wurde? Und in welchem Jahr [starb] Zelofhad? Im zweiten Jahr, denn es heißt: Und es hörte der Kanaaniter, der König von Arad. (Num 33,40) In dieser Stunde starb Zelofhad. Und sie fanden einen Mann. (Num 15,32) Es war ein Mann. Und sie brachten ihn. (Num 15,33) Die, denen befohlen worden war hinauszugehen, die, die ihn verwarnt hatten. Und sie brachten ihn. (Num 15,33) Und niemand fasste ihn an. 297 R. Jehuda sagt: Sie brachten nicht sein Bündel [Holz] mit ihm. Der Holz gesammelt hatte am Tag des Schabbat. (Num 15,33) Ist nicht bereits dort 298 gesagt „beim Holzsammeln“? Vielmehr, nachdem sie ihm gesagt hatten, es ist Schabbat [zum Gedenken] der Schöpfung, sammelte er noch einmal [Holz].

SNum § 114

Und sie nahmen ihn in Gewahrsam. (Num 15,34)

 296 mEr 4,3. 297 Vgl. bBQ 90b. 298 Num 15,32. Vgl. bSanh 41a.

Schelach  

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass alle, die des Todes schuldig sind, eingekerkert 299 werden müssen. Denn es gab [noch] keine Bestimmung. (Num 15,34) [Mose] wusste noch nicht, durch welche Todesart er sterben solle. 300 Da sprach JHWH zu Mose: Der Mann soll des Todes sterben. (Num 15,35) [Das gilt auch] für [nachfolgende] Generationen. 301 Mit Steinen soll man ihn steinigen. (Num 15,35) [Das gilt nur] für die [damalige] Stunde. 302 Die ganze Gemeinde. (Num 15,35) Wenn die ganze Gemeinde dabeisteht[, soll er gesteinigt werden]. Oder [ist nicht vielmehr gemeint]: Die ganze Gemeinde nach seinem Wortsinn? Die Bibel lehrt: Zuerst sei die Hand der Zeugen gegen ihn, um ihn zu töten. (Dtn 17,7) Was lehrt die Bibel [dann mit]: „Die ganze Gemeinde“? Wenn die ganze Gemeinde dabeisteht. Da führte ihn die ganze Gemeinde hinaus. (Num 15,36) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass alle, die des Todes schuldig sind, außerhalb des Gerichtshofes getötet werden müssen. Und sie steinigten ihn mit Steinen. (Num 15,36) Und ein anderer Schriftvers sagt: / Und sie steinigten ihn mit einem Stein. (Lev 24,23) 303 Wie kann ich beide Schrift[stellen] aufrechterhalten? DAS STEINIGUNGSHAUS HATTE EINE HÖHE VON ZWEI MANNESLÄNGEN. EINER VON DEN ZEUGEN STIEß IHN AUF SEINE HÜFTEN. DREHTE ER SICH [VOM RÜCKEN] AUF SEIN HERZ, DREHTE ER IHN WIEDER UM AUF SEINE HÜFTEN. WENN ER DADURCH STARB, WAR DER PFLICHT GENÜGT.

 299 Eine andere Übersetzungsmöglichkeit: Gefesselt. Vgl. bBB 119a. 300 SZ 288,6-7. Vgl. bSanh 78b; Raschi zu Num 15,34. 301 Vgl. bSanh 80b. 302 Vgl. mSanh 7,4; bSanh 80b. 303 Vgl. SDtn § 90; SDtn § 149.

(300)

  Jalkut Schimoni Numeri

WENN ABER NICHT, NAHM DER ZWEITE ZEUGE DEN STEIN UND WARF IHN AUF SEIN HERZ. WENN ER PFLICHT GENÜGT. WENN ABER NICHT, GESCHAH SEINE STEINIGUNG DURCH GANZ ISRAEL, DENN ES HEIßT: Die Hand der Zeugen sei zuerst gegen ihn, um ihn zu töten[, und zuletzt die Hand der ganzen Gemeinde]. (Dtn 17,7) 304 DADURCH STARB, WAR DER

Es ergibt sich, dass sich aufrechterhalten lässt: Sie steinigten ihn mit Steinen, (Num 15,36) und es ergibt sich, dass sich aufrechterhalten lässt: Sie steinigten ihn mit einem Stein. (Lev 24,23) Wie JHWH Mose geboten hatte. (Num 15,36) Er sagte zu ihnen: Steinigt ihn. Sie steinigten [ihn]. [Er sagte zu ihnen:] Hängt ihn auf. Sie hängten [ihn] auf. 305 Wir haben aber nicht gehört, dass man sie [auch] aufhängt, bis es heißt: Und wenn auf jemandem eine Sünde ist, [auf der] die Todesstrafe [steht, sollst du ihn töten und an ein Holz hängen] (Dtn 21,22), Worte R. Eliezers. SZ [288]

Und sie nahmen ihn (‫[ )ויניחו‬in Gewahrsam]. (Num 15,34) Sie ließen ihn (‫ )הניחוהו‬nicht bei dem Entweihenden. 306 P160F

SER [132]

P

Sie fanden einen Mann, der Holz sammelte. (Num 15,32) Der Heilige sagte zu Mose: Dieser hat den Schabbat entweiht. Er sagte vor ihm: Herr der Welt, du weißt, [dass] an jedem Tag Gebetsriemen an seinem Kopf sind, Gebetsriemen an seinem Arm sind, und sieht er sie an, kehrt er um. Nun aber, wo keine Gebetsriemen an ihm sind, entweiht er den Schabbat. Der Heilige sagte zu ihm: Mose, geh hinaus und mach ihnen die Sache klar, wie an Schabbattagen und an Feiertagen zu verfahren ist, denn es heißt: Und sie sollen sich Schaufäden machen [an die Enden ihrer Kleidung bei ihren Geschlechtern (‫])לדרתם‬. (Num 15,38) „Bei ihren Geschlechtern“ ist nichts anderes als „für eine unbescholtene Generation“ (‫)לדור תם‬. Und es gibt keinen Unbescholtenen außer Jakob, denn es heißt: Jakob, ein unbescholtener Mann. (Gen 25,27) Unbescholten in Bezug auf Raub, unbescholten in Bezug auf das Aufdecken der Blöße und unbescholten in Bezug auf Blutvergießen.

 304 mSanh 6,4. Vgl. tSanh 9,6. 305 Vgl. tSanh 9,6; mSanh 6,4; bSanh 47b. 306 Vgl. Lev 24,10-15.

Schelach  

Sprich zu den Israeliten und sage zu ihnen, [dass] sie sich Schaufäden fertigen sollen. (Num 15,37-38)

TanB schel 28

Das ist es, was die Schrift sagt: 307 Ein Licht erstrahlt dem Gerechten und Freude den aufrechten Herzen. (Ps 97,11) Und es heißt: JHWH gefiel es um seiner Gerechtigkeit willen, eine große und herrliche Lehre [zu geben]. (Jes 42,21)

1

Der Heilige säte die Tora und die Gebote für Israel, um sie das Leben der kommenden Welt ererben zu lassen. Er ließ keine Sache in der Welt, bei denen er den Israeliten kein Gebot gab: Zieht er zum Pflügen hinaus: Spanne nicht Rind und Esel zusammen. (Dtn 22,10)

2

Zum Säen: Besäe deinen Weinberg nicht mit zweierlei Gattungen. (Dtn 22,9)

3

Zum Ernten: Wenn du deine Ernte auf dem Feld erntest. (Dtn 24,19)

4 Zum [Teig]kneten: Das Erste von euren Teigen. (Num 15,20) 5

Zum Schlachten: Man gebe dem Priester die Vorderkeule, die Kinnbacken und den Magen. (Dtn 18,3)

6 Ein Vogelnest: Man entlasse das Taubenpaar. 308 7

Bei Tieren und Vögeln: Er soll dessen Blut ausgießen und mit Erde bedecken. (Lev 17,13)

8 Pflanzung: Ihr sollt ihre Vorhaut stehen lassen. (Lev 19,23) 9 Begräbnis eines Toten: Ihr sollt euch nicht ritzen. (Dtn 14,1) / 10 Haare scheren: Ihr sollt nicht die Seitenenden eures Kopfhaars abrunden. (Lev 19,27) 11 Hausbau: Du sollst ein Geländer anbringen. (Dtn 22,8)  307 Vgl. Tan schelach 15; NumR 17,5. 308 Vgl. Dtn 22,6.

(301)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und: Du sollst sie auf die Türpfosten (‫ )מזוזות‬schreiben. (Dtn 6,9)

12 Das Sich-Bedecken mit dem Gebetsschal:

Sie sollen sich Schaufäden machen. (Num 15,38)

bBer 12b

Warum wurde der Abschnitt über die Schaufäden [an das „Höre Israel“] angefügt? Weil darin fünf Dinge vorkommen: Das Gebot über die Schaufäden, der Auszug aus Ägypten und das Joch der Gesetze, das Überlegen, eine Übertretung [zu begehen], das Überlegen, Götzendienst [zu begehen]. Einverstanden, dass die ersten drei ausdrücklich genannt sind. Woher aber sind eine Übertretung und Götzendienst [zu belegen]? Es wird gelehrt: Nach eurem Herzen. (Num 15,39) Das ist das Überlegen, eine Übertretung [zu begehen]. Und: Nach euren Augen. (Num 15,39) Das ist das Überlegen, Götzendienst [zu begehen].

SZ [288-289]

Die Israeliten sind in Bezug auf die Schaufäden verpflichtet, nicht aber sind die [anderen] Völker [dazu] verpflichtet. Oder: Den Israeliten. (Num 15,38) Das schließt die Proselyten aus? Du kannst zitieren: Da sprach JHWH zu Mose, sprich. (Num 15,38) Um Einzelpersonen einzuschließen. Sprich zu den Israeliten. (Num 15,38) Um die Proselyten einzuschließen. Und sage zu ihnen. (Num 15,38) Das schließt freigelassene Sklaven ein. Andererseits kannst du sagen: Den Israeliten. (Num 15,38) Um die Erwachsenen wegen der Minderjährigen zu ermahnen, sie an das Gebot der Schaufäden zu gewöhnen. Von hier sagten sie: 309

 309 tChag 1,2. Vgl. jSuk 3,15; bSuk 42a; bQid 29a; tBer 2,18.

Schelach  

Jedes Kind, das sich anzukleiden versteht, ist in Bezug auf die Schaufäden verpflichtet. Und jedes [Kind], das zu schütteln versteht, ist in Bezug auf den Feststrauß verpflichtet. Und jedes, das versteht, [auf] Gebetsriemen aufzupassen, ist in Bezug auf die Gebetsriemen verpflichtet. Und jedes, das zu sprechen versteht, dem müssen sein Vater und seine Mutter das „Höre [Israel] und die Tora lehren und die heilige Sprache. Und wenn nicht, wäre es für ihn besser, dass er nicht auf die Welt gekommen wäre. Jedes, das seinen Vater erkennen kann, für das schlachtet man das Pesach[lamm]. Jedes, das Getreide [in der Menge] einer Olive essen kann, das entfernt man von seinen Exkrementen und seinem Urin vier Ellen weit. 310 Und jedes, das versteht, seinen Behälter zu öffnen, dem geben die Priester Hebe auf dem Dreschboden. Sprich zu den Israeliten und sage zu ihnen. (Num 15,38)

SNum § 115

Auch die Frauen sind im Schriftsinn [enthalten]. R. Simeon / befreit die Frauen von den Schaufäden, weil sie [von] einer Gebotsausübung, die an [eine bestimmte] Zeit gebunden ist, befreit sind. 311

(302)

Denn dies ist die Allgemeinregel: R. Simeon sagte: Jede Gebotsausübung, die an Zeit gebunden ist, [deren] Ausübung [geschieht] durch Männer, und [deren] Ausübung [geschieht] nicht durch Frauen, durch Taugliche, nicht aber durch Untaugliche. 312 R. Jehuda ben Baba sagt: Insbesondere haben die Weisen den Schleier der Frau von den Schaufäden befreit. Und sie haben nur den Umhang für pflichtig erklärt, weil ihr Mann sich zuweilen damit bedeckt. Rab sagte: Woher ist [zu belegen,] dass Schaufäden, die von einem Fremden (‫[ )גוי‬angefertigt wurden], untauglich sind? Weil es heißt: Sprich zu den Israeliten, [dass] sie sich Schaufäden fertigen sollen. (Num 15,38) [Für] die Kinder Israels [gilt], dass sie [sie] fertigen sollen, [für] die Fremden [gilt] nicht, dass sie [sie] fertigen sollen. Rab Mordechai sagte zu Rab Aschi:

 310 Vgl. tBer 2,18. 311 tQid 1,10; bMen 43a. Vgl. jQid 1,7; bQid 33b-34a. 312 Vgl. tQid 1,10; bBer 20b.

bMen 42a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Ihr lehrt es so, wir aber lehren es so: Rab Jehuda sagte: Woher ist für die Schaufäden, die von einem Fremden [angefertigt wurden zu belegen], dass sie tauglich sind? Weil es heißt: Sprich zu den Israeliten, [dass] sie ihnen Schaufäden fertigen sollen. (Num 15,38) [Dass] sie ihnen anfertigen sollen. Andere. bSuk 9a

Wir haben dort gelernt: EINE ALTE FESTHÜTTE IST UNTAUGLICH, [SO] DIE SCHULE SCHAMMAIS. UND DIE SCHULE HILLELS ERKLÄRT [SIE] FÜR TAUGLICH. 313 Und der Schule Hillels fehlt das, was Rab Jehuda sagte: Rab sagte: Hat man die Schaufäden aus Kettfransen, aus Noppen oder Fasern gemacht, ist es untauglich. Daraus folgt, [wie] das Spinnen bei der Sache zu seinem Zweck [erfolgen muss], so [muss] auch ihr Anfertigen bei der Sache zu seinem Zweck [erfolgen]. Dort ist es anders, denn ein Vers sagt: Schnüre sollst du dir machen. (Dtn 22,12) Dir zum Zwecke einer Pflicht. So auch: Das Hüttenfest sollst du dir ausrichten. (Dtn 16,13) Dir zum Zwecke einer Pflicht. Das schließt dir Geraubtes aus. Hätte er dort nicht sagen sollen, dass Geraubtes ausgeschlossen ist? Dort gibt es einen anderen Vers: [Dass] sie sich Schaufäden fertigen sollen. (Num 15,38) Von eigenem.

bMen 44a-b

Rab Scheschet sagte: Jeder, der die Gebetsriemen nicht anlegt, übertritt acht Gebote. Jeder, der die Schaufäden nicht [anlegt], übertritt fünf Gebote. Jeder Priester, der nicht auf die Empore hinaufsteigt, übertritt drei Gebote. Wer keine Mesusa an seiner Tür hat, übertritt zwei Gebote. Resch Laqisch sagte: Jeder, der die Gebetsriemen anlegt, verlängert die Tage [seines Lebens], denn es heißt: Und JHWH, durch sie lebt man, so stärke mich und lasse mich leben. (Jes 38,16)  313 mSuk 1,1.

Schelach  

Sie sollen sich Schaufäden fertigen. (Num 15,38)

SNum § 115

Schaufäden (‫ )ציצית‬sind nichts anderes als etwas, das [aus der Kleidung] heraushängt (‫)היוצא‬. 314 Und etwas, / das beliebig [lang] sein kann.

(303)

P164F

Die Ältesten der Schule Schammais und die Ältesten der Schule Hillels hatten sich einst im Obergemach des Jonatan 315 ben Batyra versammelt. Und sie sagten: Für die Schaufäden gibt es kein Maß. Dementsprechend sagten sie: Für den Feststrauß gibt es kein Maß. Sie sollen sich Schaufäden fertigen. (Num 15,38) Soll ich etwa verstehen, man solle einen Faden für sich allein fertigen? 316 Die Bibel lehrt: Geflochtene Fäden. (Dtn 22,12) Von wie vielen geflochtenen Fäden fertigst du [sie]? [Von] nicht weniger als drei, Worte der Schule Hillels. Die aus der Schule Schammais sagen: Drei aus [weißer] Wolle und vier 317 aus Blaupurpurstoff. 318 Und die Vorschrift entspricht der Schule Schammais. In Bezug auf was wurde dies gesagt? In Bezug auf ihr Neusein. Aber [nachdem sie abgenutzt sind, können] ihre Reste und Stümpfe beliebig sein. Sie sollen sich Schaufäden fertigen. (Num 15,38) Soll man das Ganze als Fäden machen? Die Bibel lehrt: Geflochten. (Dtn 22,12) Soll ich etwa verstehen, man solle das Ganze als Flechten machen? Die Bibel lehrt: Schaufäden. (Num 15,38) Wie [denn] nun? [So,] dass das Geflochtene vom [Kleider]ende herabhängt und die Schaufäden von dem Geflochtenen. 319

 314 bMen 41b. 315 SNum: Jochanan. 316 SDtn § 234. Vgl. bMen 39a. 317 SNum: einen vierten. 318 Vgl. bMen 38a.

  Jalkut Schimoni Numeri

bMen 41b-42a

Die Rabbanan lehrten: Wie viele Fäden gibt man [daran]? Die Schule Schammais sagt: Vier. 320 Die Schule Hillels sagt: Drei. Und wie viel sollst du heraushängen lassen? Die Schule Schammais sagt: Vier [Fingerbreiten]. Und die Schule Hillels sagt: Drei [Fingerbreiten]. Denn die Schule Hillels sagt: Einen von vier [Teilen] in der Faustbreite eines jeden Menschen. Rab Pappa sagte: Die Faustbreite der Tora hat vier [Finger] mit dem Daumen, sechs mit dem kleinen [Finger] und fünf ein Drittel mit dem Zeigefinger [gemessen]. Rab Huna sagte: Vier [Schaufäden] innerhalb von vier [Fingerbreiten], vier [Schaufäden] heraushängend. Und Rab Jehuda [sagte]: Drei innerhalb von drei, drei heraushängend. R. Pappa sagte: Vier innerhalb von drei, vier heraushängend. Um zu sagen, dass es für sie ein [festes] Maß gibt. Und man wandte dagegen ein: „Schaufäden“ – Schaufäden (‫ )ציצית‬sind nichts anderes als etwas, das [aus der Kleidung] heraushängt (‫)היוצא‬ usw.

Was [bedeutet das]? Für Schaufäden gibt es kein Gebot, das ein allgemeines Maß [festsetzt]. Es gibt wohl kein Maß nach oben, aber es gibt ein Maß nach unten. bMen 42a

Die Rabbanan lehrten: Schaufäden. (Num 15,38) Schaufäden sind nichts anderes als etwas Verzweigtes. Und ebenso heißt es:

 319 Vgl. bMen 42a. 320 Vgl. bBek 39b; Tan schelach 15; NumR 17,5.

Schelach  

Und es streckte aus die Form einer Hand und nahm mich beim Schopfe (‫ )ציצת‬meines Hauptes. (Ez 8,3) Abaje sagte: Es muss auseinander sein, wie die Haarlocken eines Aramäers. 321 Steht geschrieben in § 76 [bSota 17a; bChul 88b].

Die Rabbanan lehrten: Hat man sie an den Ecken oder an einer Schnur befestigt, ist es tauglich. R. E[lieser] b. J[akob] sagt: Es ist untauglich bei beiden [Fällen]. / Wem entspricht, was R. Gidel sagt: Rab sagte: Für die Schaufäden ist es erforderlich, dass sie über der Ecke angebracht werden, denn es heißt: Auf den Ecken ihrer Kleidung. (Num 15,38)

(304)

Wem entspricht das? Es entspricht R. Eliezer b. Jakob. R. Jakob sagte, R. Jochanan habe gesagt: Und es bedarf eines Abstandes eines großen Knotens. Und sowohl [die Lehre] des Rab Pappa, als auch [die] des R. Jakob sind notwendig. Wenn R. Pappa nicht wäre, könnte man sagen, innerhalb [von drei Fingerbreiten] und keinen Deut weiter und je näher, desto besser. [Daher] ist R. Jakob notwendig. Und wenn R. Jakob nicht wäre, könnte man sagen, im Abstand eines großen Knotens und keinen Deut näher und je weiter desto besser. [Daher ist R. Pappa] notwendig. Und in der Stunde seiner Anwendung wird es gesagt. Schaufäden, obwohl geschrieben steht: Dein Gewand. (Dtn 22,12) Nur deines, nicht das Gemeinschaftliche. Der Barmherzige schrieb: An die Ecken ihrer Gewänder. (Num 15,38) Warum habe ich dann „dein Gewand“ geschrieben? Gemäß dem, was R. Jehuda sagt: Das entliehene Gewand (‫ )טלית‬ist ganze dreißig Tage von den Schaufäden befreit.

 321 Vgl. bSota 17a; bChul 88b.

bChul 136a

  Jalkut Schimoni Numeri

bSchab 27a

Rabba wies auf einen Widerspruch hin: Es steht geschrieben: An die Ecken [ihrer Gewänder]. (Num 15,38) Von der Art [des Stoffes] der Ecke. Und es steht geschrieben: [Du sollst nicht anlegen Zeug von zweierlei Gewebe] Wolle und Leinen [zusammen]. Schnüre sollst du dir machen. (Dtn 22,11-12) Wie nun? Wolle und Flachs sind sowohl geeignet für den gleichen Stoff als auch für nicht den gleichen Stoff. Die übrigen Stoffe sind in Bezug auf ihren Stoff geeignet, nicht von ihrem Stoff sind sie ungeeignet.

bMen 39b

Raba 322 sagte, Rab Jehuda habe gesagt: Fäden aus Wolle sind geeignet für Flachs[stoffe], und [Fäden] aus Flachs sind geeignet für Woll[stoffe]. Fäden aus Wolle und Flachs sind überall geeignet, sogar für Seide. Und er widerspricht R. Nachman, der sagte: Seide ist von den Schaufäden befreit. Rabba wandte gegen Rab Nachman ein: Seide, Seidenabfall, Kammgarn: Alle sind in Bezug auf die Schaufäden pflichtig, nach den Rabbanan. Für sie alle ist Wolle und Flachs erlaubt. Oder [nur] Wolle oder [nur] Flachs? So ist es auch einleuchtend, denn es wird gelehrt: Sie selbst aber sind nur für ihre [Stoff]art erlaubt, sind sie nicht von ihrer [Stoff]art, sind sie nicht erlaubt. Wenn du es [so] sagst, stimmt es mit dem von unseren Lehrern überein: Wir haben [bei ihnen den Fall], dass sie für ihre [Stoff]art erlaubt sind. Wenn du es aber nach der Tora gesagt hast, so sind Wolle und Flachs geeignete Arten, die anderen sind nicht geeignet. Wenn diesbezüglich [argumentiert wird], ist es kein Einwand nach Raba, denn Rabba wies auf einen Widerspruch hin. usw.

Und Rab Nachman sagte: Es ist gemäß dem was in der Schule von R. Jischmael gelehrt wird:  322 bMen 39b: Rechaba.

Schelach  

Da in der Tora allgemein von Gewändern gesprochen wird, und die Schrift dir bei einem von ihnen Wolle und Flachs besonders hervorhebt, so [fallen] alle [unter die Kategorie] Wolle und Flachs. Abaje sagte: Ein Tanna aus der Schule von R. Jischmael ist doch anderer Ansicht als jener Tanna aus der Schule von R. Jischmael[, denn [ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte]: Gewand. (Dtn 22,12) Ich habe hier nur ein Gewand [allgemein]. Woher [ist zu belegen], dass Wolle, Kamelhaar, Hasenwolle, Ziegenhaar, Seidenabfall, Kammgarn und Seide einzuschließen sind? Die Bibel lehrt: [Oder] ein Gewand. (Lev 11,32) An ihren Kleiderenden. (Num 15,38)

SNum § 115

Auch ein Besitzen von [Schaufäden] an drei, fünf, sechs, / sieben oder acht [Kleiderenden] ist im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: An vier Enden deines Gewandes. (Dtn 22,12) Ein Besitzen von drei und ein Besitzen von fünf usw. ist ausgeschlossen. 323

(305)

Der Schriftsinn schließt jene aus. Schließt er denn Kissen und Polster ein? Die Bibel lehrt: Mit dem du dich einhüllst. (Dtn 22,12) Um Kissen und Polster auszuschließen. 324 Oder: Mit dem du dich einhüllst. (Dtn 22,12) Soll ich etwa verstehen, auch ein Nachtgewand ist im Schriftsinn enthalten? 325 Die Bibel lehrt: Und ihr sollt es sehen. (Num 15,39) Am Tage, nicht aber in der Nacht. Wenn es aber für den Tag und die Nacht bestimmt ist, ist es schaufädenpflichtig. Der Schriftsinn schließt das Nachtgewand aus. Schließt er auch das Gewand eines Blinden aus? Die Bibel lehrt: Und sie seien euch Schaufäden. (Num 15,39) In jedem Fall.

 323 Vgl. bMen 43b; bZeb 18b. 324 Vgl. SDtn § 234. 325 Vgl. bMen 43a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und sie sollen an die Schaufäden des [Kleidungs]endes einen Faden von Blaupurpurstoff anbringen. (Num 15,38) Gesponnen und gezwirnt. Ich habe [hier] nur: [Für] den Blaupurpur[faden] gesponnen und gezwirnt. Woher [ist zu belegen, auch] der weiße [Faden]? Siehe, du kannst schlussfolgern: Da die Tora [allgemein] sagt, „nimm Blaupurpur und nimm Weiß“[, gilt]: Wenn der Blaupurpur[faden] gesponnen und gezwirnt sein muss, so muss auch der Weiß[faden] gesponnen und gezwirnt sein. Sie sollen anbringen. (Num 15,38) Im Bereich des Gewebes und nicht im Bereich des [Kett]fadens. Hat man [sie] aber angebracht, ist es tauglich und nach R. Jonatan untauglich. An einer Ecke sind sie tauglich, nach R. Eliezer ben Jakob untauglich, da die Tora sagt: An den vier Enden deines Gewandes. (Dtn 22,12) Und nicht an acht. Und sie sollen an die Schaufäden des [Kleidungs]endes [einen Faden von Blaupurpurstoff] anbringen. (Num 15,38) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Sie sollen sich Schaufäden machen. (Num 15,38) Soll ich etwa verstehen, sie sollen sie darin einweben? Die Bibel lehrt: Sie sollen [sie] anbringen. (Num 15,38) Wie [denn] nun? Man soll sie daran annähen. DIE VIER SCHAUFÄDEN SIND VONEINANDER ABHÄNGIG, DENN DIE VIER SIND ZUSAMMEN EIN GE-

BOT. 326

R. Simeon ben Eleazar sagt: Warum wird er Blaupurpur[faden] (‫ )תכלת‬genannt? Weil die Erstgeburten der Ägypter vernichtet wurden (‫)נתכלו‬, denn es heißt: Um Mitternacht aber schlug (‫ )הכה‬JHWH eine jede Erstgeburt. (Ex 12,29) Eine andere Auslegung: Weil die Ägypter im Meer zugrunde gingen (‫)כלו‬. Rabbi sagte:  326 mMen 3,7. Vgl. bMen 37b.

Schelach  

Warum werden sie Schaufäden (‫ )ציצית‬genannt? Weil Gott auf die Häuser unserer Väter in Ägypten schaute (‫)הציץ‬, denn es heißt: Stimme meines Geliebten, siehe, da kommt er, (Cant 2,8) Mein Geliebter gleicht dem Hirsch, siehe, da steht er [hinter unserer Mauer; aus dem Fenster], aus dem Gitter blickend (‫)מציץ‬. (Cant 2,9) R. Chanina ben Antigonos sagt: Was sagt [die Schrift über] jeden, der das Schaufädengebot erfüllt? In jenen Tagen werden [zehn Männer aus allen Sprachgegenden der Völker einen jüdischen Mann am Gewandende] ergreifen [und sagen: Wir wollen mit euch ziehen, denn wir haben gehört, Gott ist mit euch]. 327 (Sach 8,23) Was sagt [die Schrift über] jeden, der die Gebote der Schaufäden und die Gebote des Gewandendes (‫ )כנף‬nicht befolgt? Zu ergreifen die Enden (‫ )כנפות‬der Erde, damit die Frevler aus ihr herausgeschüttelt werden. (Ijob 38,13) / Ihr seid [im Besitz] von Schaufäden. DIE VIER SCHAUFÄDEN SIND VONEINANDER ABHÄNGIG, 328 denn über sie steht geschrieben: SIE SIND [ZUSAMMEN EIN GEBOT].

(306)

Es wird gelehrt: 329 An vier Enden deines Gewandes. (Dtn 22,12) Vier und nicht drei.

bZeb 18b

Oder etwa: Vier und nicht fünf, wie es heißt: Mit dem du dich einhüllst. (Dtn 22,12) Siehe, das Besitzen von fünf [Enden] ist genannt. Wie halte ich aufrecht vier, vier und nicht drei? Und welchen [Grund] hast du gesehen[, die fünf Enden einzuschließen]? Ich schließe das Besitzen von fünf [Enden] ein, weil in „fünf“ vier enthalten ist, und ich schließe das Besitzen von drei [Enden] aus, weil in „drei“ nicht vier enthalten ist. Es wird weiter gelehrt: [An vier Enden deines Gewandes. (Dtn 22,12)] Vier und nicht drei [oder] vier und nicht fünf. Alle sind der Ansicht, es gelte als vorhanden, aber es verhält sich hier anders,

 327 Vgl. bSchab 32b. 328 mMen 3,7. 329 Vgl. bMen 43b.

bMen 28a

  Jalkut Schimoni Numeri

denn die Worte des Barmherzigen [lauten] 330: Mit dem du dich einhüllst. (Dtn 22,12) Und wofür verwendet man noch: Mit dem du dich einhüllst? (Dtn 22,12) Für das, was gelehrt wird: Ihr sollt es sehen. (Dtn 22,12) Es schließt das Nachtgewand aus. 331 Oder ausschließlich um das Gewand eines Blinden auszuschließen? Da es heißt: Mit dem du dich einhüllst? (Dtn 22,12) Siehe, das Gewand eines Blinden ist genannt. Wie halte ich dann aufrecht: Ihr sollt es sehen? (Dtn 22,12) Es schließt das Nachtgewand aus. Und welchen [Grund] hast du gesehen[, das Gewand eines Blinden einzuschließen und das Nachtgewand auszuschließen]? Ich schließe das Gewand eines Blinden ein, weil es von anderen gesehen wird, und ich schließe das Nachtgewand aus, weil es nicht von anderen gesehen wird. Und der andere? – Ist beglaubigt. Und der andere? – Legt nicht aus. bMen 43b

Und wofür verwenden die Rabbanan: Ihr sollt es sehen? (Dtn 22,12) Wenn du willst, sage, gemäß der Lehre: Ihr sollt es sehen und euch erinnern. (Dtn 22,12) Siehe dieses Gebot und erinnere dich an ein anderes Gebot, das daran hängt. Und welches ist da? Das Rezitieren des „Höre Israel“. Denn wir haben gelernt: VON WANN [AN] REZITIERT MAN DAS „HÖRE [ISRAEL]“ AM MORGEN? SOBALD MAN ZWISCHEN PURPURBLAU UND WEIß UNTERSCHEIDEN [KANN]. 332 Es wird weiter gelehrt: Ihr sollt es sehen und euch erinnern. (Dtn 22,12) Siehe dieses Gebot und erinnere dich an ein anderes Gebot, das ihm nahe ist. Und welches ist das?  330 ‫ דרבי‬ist zu emendieren in ‫דברי‬. 331 Vgl. bMen 43a; bSchab 27b. 332 mBer 1,2.

Schelach  

Das Gebot über das Mischgewebe, denn es steht geschrieben: Du sollst nicht Zeug von zweierlei Gewebe anlegen. (Dtn 22,11) Schnüre sollst du dir machen. (Dtn 22,12) Es wird weiter gelehrt: Ihr sollt es sehen [und euch aller Gebote JHWHs erinnern]. (Dtn 22,12) Wenn sich ein Mensch zu diesem Gebot verpflichtet, ist er zu allen anderen Geboten verpflichtet. Und R. Simeon ist es, der sagt: Es ist ein Gebot des Tuns, das von der Zeit abhängig ist. Es wird weiter gelehrt: Ihr sollt es sehen und euch erinnern. (Dtn 22,12) Dieses Gebot wiegt alle anderen Gebote auf. Es wird weiter gelehrt: Ihr sollt es sehen und euch erinnern und tun. (Dtn 22,12) Das Sehen führt zur Erinnerung, die Erinnerung führt zum Tun. R. Simeon ben Jochai sagt: Jeder, der bei diesem Gebot sorgfältig ist, der verdient es, das Angesicht der Schechina zu empfangen. Hier steht geschrieben: Ihr sollt es sehen. (Dtn 22,12) Und dort steht geschrieben: JHWH, deinen Gott, sollst du „sehen“ 333 (‫ )תירא‬und ihm dienen. (Dtn 6,13) DER PURPURBLAUE [FADEN] IST NICHT ABHÄNGIG VOM WEIßEN UND DER WEIßE IST NICHT ABHÄNGIG VOM BLAUEN. 334 Es ist zu sagen, dass die Mischna nicht [der Lehre] R[abbis] entspricht, denn es wird gelehrt: Ihr sollt es sehen. (Dtn 22,12) Sie lehren, dass sie voneinander abhängig sind, Worte R[abbis]. Und die Weisen sagen: Sie sind nicht voneinander abhängig. Was ist der Grund R[abbis]? Es steht geschrieben: [An] dem Ende. (Num 15,38) [Meint] eine Art eines Endes.

 333 Sonst von ‫ירא‬, „fürchten“ abgeleitet; hier von ‫ראה‬, „sehen“. 334 mMen 4,1.

bMen 38a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Und es steht geschrieben: Purpurblauer Faden. (Num 15,38) Und der Barmherzige sagt: Ihr sollt es sehen. (Dtn 22,12) Nur wenn beide zusammen vorhanden sind.

(307)

Und die Rabbanan? Ihr sollt es sehen. (Dtn 22,12) / Das eine für sich und das andere für sich. Sage, dass es nicht [der Lehre] Rabbis entspricht. Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Selbst [wenn] du sagst, [es ist nach] Rabbi, ist es nur notwendig beim Vorangehenden. Es wird ja gelehrt: Es ist ein Gebot, den weißen [Faden] dem Purpurblauen vorangehen zu lassen. Wenn man den Purpurblauen dem Weißen hat vorangehen lassen, hat man seiner Pflicht genügt, aber man hat das Gebot vermindert. Was [bedeutet] das Gebot vermindern? Dass man es nicht aufs Beste ausübt. Einsichtig ist es, dass der Weiße nicht von dem Purpurblauen abhängig sind. Wie [ist es zu belegen,] dass der Purpurblaue nicht von dem Weißen abhängig ist? Rabba sagte: [Dies] ist nur bei seiner Abnutzung notwendig, denn wenn sich der purpurblaue [Faden] abnutzt und es bleibt ein weißer bestehen, und wenn sich ein weißer [Faden] abnutzt, und es bleibt ein blauer bestehen, gibt es für uns nichts daran [auszusetzen]. Die Söhne R. Chijjas sagten nämlich: Abgenutzte purpurblaue [Fäden] sind tauglich. Und wie viel beträgt das Maß für seine Abnutzung? Dass man sie anknüpfen kann. Es war ihnen fraglich, ob alle aneinander anknüpfbar sein müssten oder jeder für sich einzeln. Dies blieb unentschieden.

TanB schel 30

Du sagst, das Nachtgewand ist ausgeschlossen. 335 Oder ist nicht vielmehr das Gewand eines Blinden ausgeschlossen? Siehe, es heißt wiederum:  335 Vgl. Tan schelach 15; NumR 17,5.

Schelach  

Damit ihr euch erinnert. (Num 15,40) Siehe, es gibt ein Sehen und es gibt ein Erinnern: Das Erinnern für den, der nicht sehen kann, und das Sehen für den, der sieht. Und wenn ihr ihn seht. (Num 15,40) „Ihn“ und nicht sie. Denn wenn ihr dies tut, ist es, wie wenn du den Thron der Herrlichkeit sehen würdest, der dem Purpurblau gleicht. R. Meir sagt: 336 Es heißt hier nicht „und wenn ihr sie anseht“, sondern: Und wenn ihr ihn anseht. (Num 15,39)

SNum § 115

Die Schrift zeigt [damit] an, dass man es jedem, der das Schaufädengebot erfüllt, anrechnet, als ob er das Angesicht der Schechina empfinge. Denn das Purpurblau gleicht dem Meer, und das Meer gleicht dem Firmament, und das Firmament gleicht dem Thron Herrlichkeit, nach dem, wie es heißt: Und über dem Firmament, das über ihren Köpfen war, war etwas [gleich einem Thron,] anzusehen wie ein Saphirstein. (Ez 1,26) Und wenn ihr ihn seht, sollt ihr euch [an alle Gebote JHWHs] erinnern (‫)וזכרתם‬. (Num 15,39)

Dies ist der Abschnitt „Höre“. 337 Du sagst, dies ist der Abschnitt „Höre“. Oder ist nicht vielmehr der Abschnitt [gemeint]: Und wenn ihr hören werdet? (Dtn 11,13-21) Du kannst sagen: Geh und sieh, welcher Abschnitt das ist, mit dem man die Herrschaft des Himmels auf sich nimmt und mit dem man Götzendienst ausschließt. Du findest nur den Abschnitt „Höre“. Sollte der Abschnitt „Und wenn ihr hören werdet“ 338 dem Abschnitt „Höre“ 339 vorangehen? Du kannst sagen: Der Abschnitt, mit dem man die Herrschaft des Himmels auf sich nimmt / und mit dem man Götzendienst ausschließt, sollte dem Abschnitt „Und wenn ihr hören werdet“ vorangehen, da der sich nur auf das Lehren [bezieht]. 340  336 Vgl. jBer 1,1; bMen 43b; MidrPs 24,12; NumR 4,13; NumR 14,3. 337 Dtn 6,4-9. Vgl. jBer 2,3. 338 Dtn 11,13-21. 339 Dtn 6,4-9. Vgl. jBer 2,3.

(308)

  Jalkut Schimoni Numeri

Sollte [aber nicht] der Abschnitt [über die] Schaufäden dem Abschnitt „Und wenn ihr hören werdet“ vorangehen? Du kannst sagen: Der Abschnitt, dessen Ausübung am Tage und in der Nacht [erfolgt], sollte dem Abschnitt [über die] Schaufäden, deren Ausübung nur am Tage [erfolgt], vorangehen. Oder, sollte man [die] drei [Abschnitte] am Abend lesen, so wie man [die] drei am Morgen liest? [Nein.] Die Bibel lehrt: Und wenn ihr ihn seht. (Num 15,39) Am Tage aber nicht in der Nacht. 341 R. Simeon ben Jochai sagt: Der Abschnitt „Höre“, der [sich] auf das Lernen [bezieht], muss dem Abschnitt „Und wenn ihr hören werdet“ 342 vorangehen, der [sich] ausschließlich auf das Lehren [bezieht], und der Abschnitt „Und wenn ihr hören werdet“ muss dem Abschnitt [über die] Schaufäden vorangehen, der sich nur [auf] das Tun [bezieht]. Denn dazu wurde die Tora gegeben: Um zu lernen, um zu lehren, um [die Gebote] zu beachten und zu tun. Und wenn ihr ihn seht[, sollt ihr euch an alle Gebote JHWHs erinnern] und sie tun. (Num 15,39) Die Schrift zeigt [damit] an, dass die Schrift jedem, der das Schaufädengebot erfüllt, es anrechnet, als ob er alle Gebote erfüllt hätte. Und ergeben nicht die Dinge [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn man demjenigen, der das Schaufädengebot erfüllt, es anrechnet, als ob er alle Gebote erfüllt hätte, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere [dem, der] alle Gebote, die in der Tora sind[, erfüllt]. 343 Und ihr sollt euch nicht nach eurem Herzen verführen lassen. (Num 15,39) Das ist [jegliche] Verirrung, nach dem, wie es heißt: Und ich fand, bitterer als der Tod [ist die Frau]. (Koh 7,26) Und es heißt: Es spricht der Niederträchtige in seinem Herzen. (Ps 14,1) Und es heißt: Und der König wird sich an den Göttern freuen. (Ps 63,12)

 340 Vgl. mBer 2,2; bBer 14b. 341 Vgl. mBer 2,2; bBer 14b. 342 Dtn 11,13. 343 Vgl. bMen 43b.

Schelach  

Und hinter euren Augen her. (Num 15,39) Das ist Unzucht, nach dem, wie es heißt: Da sprach Simson: Nimm sie für mich [als Frau], denn sie ist die Rechte in meinen Augen. (Jdc 14,3) Hinter denen her ihr Unzucht treibt. (Num 15,39) Das ist Götzendienst, nach dem, wie es heißt: Da trieben sie Unzucht hinter den Baalsgöttern her. (Jdc 8,33) R. Natan sagt: Dass man nicht aus dem eigenen Becher trinken und sich zugleich des Bechers seines Nächsten bedienen soll. 344 Eine andere Auslegung: Und ihr sollt euch nicht nach eurem Herzen und nach euren Augen verführen lassen. (Num 15,39) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass die Augen sich nach dem Herzen richten. Oder, [vielleicht doch] das Herz nach den Augen? Du kannst sagen: Es kann aber [doch] einen Blinden geben, der alle Gräuel, die es auf der Welt gibt, tut. Was lehrt [nun] die Bibel [mit]: Ihr sollt euch aber nicht nach eurem Herzen verführen lassen? [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass die Augen sich nach dem Herzen richten. R. Jischmael sagt: Und ihr sollt euch nicht nach eurem Herzen und nach euren Augen verführen lassen. (Num 15,39) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Freue dich, Jüngling, in deiner Jugend und wandle auf den Wegen deines Herzens. (Koh 11,9)

Auf rechtem Weg oder auf dem Weg, den du willst? 345 Die Bibel lehrt: Und ihr sollt euch nicht nach eurem Herzen verführen lassen. Und ihr sollt euch nicht nach eurem Herzen verführen lassen. (Num 15,39)

bNed 20b

Von hier sagte R. Natan: Ein Mensch trinke nicht aus diesem Glas / und richte seinen Blick auf ein anderes Glas.

(309)

 344 Vgl. bNed 20b. 345 Vgl. KohR 11,9 § 1; MidrProv 25,1; PRK 8.

  Jalkut Schimoni Numeri

Raba 346 sagte: Dies ist nur dann notwendig, wenn jemand sogar [schon] zwei Frauen hat. jBer 1,5

R. Isaak 347 sagte: Das Herz und das Auge, beide sind Vermittler der Sünde: Dass ihr nicht umherspähet [nach eurem Herzen und nach euren Augen]. (Num 15,39) Gib mir, mein Sohn, dein Herz und deine Augen, dann werden dir meine Wege gefallen. (Prov 23,26)

Der Heilige sagte: Wenn du mir dein Herz und deine Augen gibst, so weiß ich, dass du mir gehörst. TanB schel 31

Und ihr sollt euch nicht verführen lassen. (Num 15,39) Das Herz und die Augen sind die Vermittler für den Körper, denn sie ernähren den Körper. 348 Ein Gleichnis über einen, der ins Wasser geworfen wurde. Der Steuermann (κυβερνήτης) warf ihm das Seil zu. Er sagte zu ihm: Ergreif dieses Seil mit deiner Hand und lass es nicht los! Denn wenn du es loslässt, bleibst du nicht am Leben. So sagte auch der Heilige zu Israel: Solange ihr an den Geboten festhaltet, bleibt ihr am Leben: Und ihr, die ihr an JHWH, eurem Gott, festhaltet, ihr alle lebt heute noch. (Dtn 4,4) Und ebenso heißt es: Halte fest an der Zucht, lasst nicht ab! Bewahre sie, denn sie ist dein Leben. (Prov 4,13)

SZ [289]

Und ihr sollt euch nicht verführen lassen. (Num 15,39) Dein Herz sei nicht dein Auskundschafter (‫)ילילך‬. Und in diesem Sinne heißt es: Von denen, die das Land ausgekundschaftet hatten (‫)תרים‬. (Num 14,6) Um dir zu zeigen, wie viele Verwarnungen ein Ehebrecher übertritt: [14] Verbote und [das Gebot] unter der Kategorie: „du sollst lieben“ 349: 1 Du sollst [den Namen JHWHs, deines Gottes,] nicht missbrauchen. (Ex 20,7) 2 Du sollst nicht begehren. (Ex 20,17) 3 Du sollst nicht gelüsten. (Dtn 5,18) 4 Du sollst nicht stehlen. (Ex 20,15) 5 Du sollst nicht rauben. (Lev 19,13)

 346 bNed 20b: Rabina. 347 jBer 1,5: R. Levi. 348 Vgl. Tan schelach 15; NumR 17,6. 349 Dtn 5,6; Dtn 11,1.

Schelach  

6-7 8 9 10 11 12 13 14

Du sollst nicht rächen und nachtragen. (Lev 19,18) Du sollst nicht deinen Weinberg besäen mit zweierlei. (Dtn 22,9) Du sollst nicht pflügen [mit einem Ochs und einem Esel]. (Dtn 22,10) Du sollst nicht [dem Ochsen das Maul] verbinden. (Dtn 25,4) Du sollst dich nicht verführen lassen. (Num 15,39) Du sollst dich nicht nähern. (Lev 18,14) Und du sollst nicht aufdecken. (Lev 18,15) Du sollst nicht ehebrechen. (Ex 20,14) Damit ihr euch erinnert und sie tut. (Num 15,40)

SNum § 115

Um das Gedenken dem Tun gleichzustellen. Damit ihr für euren Gott heilig seid. (Num 15,40) Das ist die Heiligung [durch die Erfüllung] aller Gebote. Oder ist es nicht vielmehr die Heiligung [durch die Erfüllung] des Schaufäden[gebots]? Von welcher Sache spricht [die Schrift]? Von der Heiligung [durch die Erfüllung] aller Gebote. R[abbi] sagt: Das ist die Heiligung [durch die Erfüllung] des Schaufäden[gebots]. Oder ist es nicht vielmehr die Heiligung [durch die Erfüllung] aller Gebote, wie es heißt: Ihr sollt heilig sein? (Lev 19,2) Siehe, von der Heiligung [durch die Erfüllung] aller Gebote / ist die Rede. Was lehrt [nun] die Bibel [mit]: Damit ihr für euren Gott heilig seid? (Num 15,40) Das ist die Heiligung [durch die Erfüllung] des Schaufäden[gebots]. [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass [die Erfüllung] des Schaufäden[gebots] Israel Heiligkeit hinzufügt. 350 Ich bin JHWH, euer Gott, der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt hat.

(Num 15,41)

Was soll die Sache [mit] dem Auszug aus Ägypten hier? 351 Damit man nicht sagt: Siehe, ich werde diese hellere Farbe [nehmen], die dem Blaupurpur gleichen. Wer weiß es, gegen mich in die Öffentlichkeit [zu bringen].  350 Vgl. Mek mischpatim 20; Tan B schelach 31; Tan schelach 15. 351 Vgl. bBM 61b.

(310)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ich bin JHWH, euer Gott. (Num 15,41) Wisset, was ich den Ägyptern angetan habe, deren Taten im Verborgenen waren, die ich aber der Öffentlichkeit preisgegeben habe (παῤῥησία). Und ergeben nicht die Dinge [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn beim Maß der Strafe, 352 das geringer ist[, gilt]: Wer im Verborgenen handelt, den macht Gott öffentlich bekannt, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere beim Maß der Güte, das größer ist. 353 Eine andere Auslegung: Warum erwähnt man den Auszug aus Ägypten bei jedem einzelnen Gebot [erneut]? Ein Gleichnis: 354 Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, dessen Freundes Sohn gefangen genommen wurde. Und als er ihn loskaufte, kaufte er ihn nicht los, damit er frei sei, sondern, damit er [s]ein Sklave sei. Dass, wenn er [etwas] befehlen wollte und jener [es] nicht auf sich nehmen wollte[, den Befehl auszuführen], er sagen könne: Du bist mein Sklave. Als [der König dann] einmal in die Stadt kam, sagte er zu ihm: Ziehe mir meine Sandalen an und trage meine Sachen vor mir her und gehe zum Badehaus. Da fing jener Sohn an zu protestieren. [Der König aber] zog den Vertrag über ihn heraus und sagte zu ihm: Du bist mein Sklave. So [auch], als der Heilige die Nachkommen Abrahams loskaufte, kaufte er sie nicht los, damit sie Befreite seien, sondern damit [sie seine] Sklaven seien. Dass, wenn er [etwas] befehlen wollte und sie [es] nicht auf sich nehmen wollten[, den Befehl auszuführen], er sagen könne: Ihr seid meine Sklaven. Als sie in die Wüste hinauszogen, fing er an, ihnen einen Teil der leichten Gebote und einen Teil der schweren Gebote zu gebieten, wie den Schabbat, die zur Ehe verbotenen Verbindungen, die Schaufäden und die Gebetsriemen. Da fingen die Israeliten an zu protestieren. [Gott aber] sagte zu ihnen: Ihr seid meine Sklaven. Unter dieser Bedingung habe ich euch losgekauft: Unter der Bedingung, dass ich [etwas] gebiete und ihr [es] erfüllt. Ich bin JHWH, euer Gott. (Num 15,41) Warum wird das noch einmal gesagt? Heißt es nicht bereits: Ich bin JHWH, euer Gott, der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt hat? Was lehrt [nun] die Bibel [mit der Wiederholung]: Ich bin JHWH, euer Gott?

 352 Vgl. SNum § 8; SNum § 18; SNum § 160. 353 Mek bo 13. Vgl. bBM 61b. 354 Vgl. mGit 4,6.

Schelach  

[Es wird] noch einmal [gesagt], damit die Israeliten nicht sagen: Warum hat uns der Heilige nicht gesagt, was wir machen sollen und Lohn [dafür] empfangen. [Also] machen [wir] nichts und empfangen [auch] keinen Lohn. Wie bei der Sache, die die Israeliten von Ezechiel erfragten, denn es heißt: Männer von den Ältesten Israels kamen zu mir heraus, und sie ließen sich vor mir nieder. (Ez 20,1) Sie sagten zu ihm: Ezechiel, ein Sklave, den sein Herr verkauft hat, ist der nicht aus seiner Verfügungsgewalt entlassen? Er sagte zu ihnen: Doch. Sie sagten zu ihm: Da uns Gott an die Völker der Welt verkauft hat, sind wir aus seiner Verfügungsgewalt entlassen. Er sagte zu ihnen: Siehe, ein Sklave, den sein Herr unter der Bedingung verkauft hat, dass er zurückgegeben wird, ist der vielleicht aus seiner Verfügungsgewalt herausgekommen? Und das, was euch in den Sinn gekommen ist, ich habe es gewusst: So wahr ich lebe, ich werde, Spruch JHWHs, mit starker Hand [und mit ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm] über euch regieren. (Ez 20,32-33) Mit starker Hand. Das ist die Pest, wie es heißt: Siehe, die Hand JHWHs wird [über dein Vieh auf dem Felde] kommen [mit sehr schwerer Pest]. (Ex 9,3) Und mit ausgestrecktem Arm. Das ist das Schwert, wie es heißt: Sein gezücktes Schwert in seiner Hand. (I Chr 21,16) Und mit ausgeschüttetem Grimm. Das ist Hunger. Nachdem ich diese drei Strafen eine nach der anderen über euch gebracht habe, danach werde ich über euch regieren. (Ez 20,33) Gegen euren Willen. 355 / Steht geschrieben in § 519 [bBM 61b].

Warum habe ich, dass der Barmherzige den Auszug aus Ägypten bei den Schaufäden, den Gewichten und dem Wucher geschrieben hat? usw.

 355 Vgl. bBM 61b.

(311)

bBM 61b

  Jalkut Schimoni Numeri

bMen 43b

Die Rabbanan lehrten: Die Israeliten sind so beliebt, dass der Heilige sie mit Geboten umgab: Gebetsriemen an ihren Häuptern, Gebetsriemen an ihren Armen, Schaufäden an ihren Gewändern und die Pfosten[kapseln] an ihren Türen. Und über sie sagte David: Siebenmal am Tage preise ich dich. (Ps 119,164) Wenn David in das Badehaus eintrat, und sich nackt dastehen sah, sagte er: Wehe mir, dass ich nackt und ohne Gebote bin. Als er sich aber an die Beschneidung seines Fleisches erinnerte, beruhigte er sich. Nachdem er hinausgegangen war, sprach er darüber einen Lobgesang: Dem Musikmeister über das Achte, ein Psalm Davids. (Ps 12,1) Über die Beschneidung, die am achten [Tag] gegeben wurde. R. Eliezer ben Jakob sagt: Für jeden, der Gebetsriemen an seinem Kopf hat und Gebetsriemen an seinem Arm, eine Pfosten[kapsel] an seiner Tür, und Schaufäden an seinem Gewand[ gilt]: Wenn er das alles festhält, wird er nicht sündigen, denn es heißt: Der dreifache Faden wird nicht so schnell zerreißen. (Prov 4,12) Und es heißt: Der Engel JHWHs lagert rings um die, die ihn fürchten und er errettet sie. (Ps 34,8) Es wird gelehrt: Rabbi Meir sagt: Warum ist das Purpurblau anders als alle anderen Farben? Weil das Purpurblau dem Meer gleicht, das Meer gleicht dem Firmament, und das Firmament gleicht dem Thron der Herrlichkeit, denn es heißt: [Und sie sahen den Gott Israels,] und unter seinen Füßen war [etwas] wie ein Werk von Ziegeln aus Saphir und wie der Himmel selbst an Reinheit. (Ex 24,10) Und dort steht geschrieben: [Und über dem Firmament, das über ihren Köpfen war, war] etwas gleich einem Thron, anzusehen wie ein Saphirstein. (Ez 1,26) R. Meir pflegte zu sagen: Größer ist die Strafe wegen der weißen [Fäden] als wegen des purpurblauen. Ein Gleichnis über einen König aus Fleisch und Blut, der seinen beiden Dienern einen Auftrag gab. Dem einen sagte er: Bringe mir ein Siegel aus Ton, und dem anderen sagte er: Bringe mir ein Siegel aus Gold. Beide aber frevelten und brachten es nicht. Wessen Strafe ist nun größer? Doch wohl desjenigen, zu dem er sagte, bring mir ein Siegel aus Ton, und der es nicht gebracht hat.

bMen 44a

Die Rabbanan lehrten:

Schelach  

Der Körper der Purpurschnecke gleicht dem Meer und in ihrer Art gleicht sie dem Fisch, und sie kommt einmal in 70 Jahren herauf. Und mit ihrem Blut färbt man das Purpurblau, daher ist ihr Blut sehr teuer. Es wird gelehrt: R. Natan sagte: Du hast kein noch so leichtes Gebot, das in der Tora ist, für das es keinen Lohn in dieser Welt gibt, und für die kommende Welt, ich weiß nicht wie viel! Geh und lerne es von den Geboten der Schaufäden. Eine Begebenheit über einen Menschen, der sorgfältig in Bezug auf das Schaufädengebot war, und er hörte, dass es eine Dirne in einer Hafenstadt gebe, die 400 Goldstücke als Lohn nähme. Da sandte er ihr 400 Goldstücke, und sie setzte für ihn eine Zeit fest. Als seine Zeit gekommen war, ging er und setzte sich auf die Tür[schwelle] ihres Hauses. [Da] ging ihre Magd hinein und sagte zu ihr: Jener Mann, der dir 400 Goldstücke gesandt hat, ist gekommen und sitzt auf der Tür[schwelle]. Sie sagte zu ihm: Er möge eintreten. Als er eingetreten war, machte sie ihm sieben Betten, sechs aus Silber und eines aus Gold, zurecht. Und zwischen jedem einzelnen / war eine Stufe aus Silber und die oberste war aus Gold. Und sie stieg hinauf und setzte sich nackt auf das oberste [Bett], und auch er ging hinauf und setzte sich nackt ihr gegenüber hin. Seine vier Schaufäden kamen [in sein Blickfeld,] und schlugen ihm ins Gesicht. Er glitt herab und setzte sich auf den Boden. Sie sagte zu ihm: Beim Kapitol Roms! Ich lasse dich nicht, bis du mir gesagt hast, welchen Makel du an mir gesehen hast! Er sagte zu ihr: Beim Tempeldienst! Ich habe noch nie eine schönere Frau als dich gesehen. Allein unser Gott hat uns ein Gebot auferlegt und es nennt sich „Schaufäden“ und darin steht zweimal geschrieben: „Ich bin JHWH, euer Gott“. „Ich“ – er ist es, der einst straft. „Ich“ – er ist es, der einst den Lohn auszahlt. Und nun erscheinen sie mir wie vier Zeugen. Sie sagte zu ihm: Beim Tempeldienst! Ich lasse dich nicht, bis du mir deinen Namen aufgeschrieben hast, den Namen deiner Stadt und den Namen deines Lehrers und den Namen deines Lehrhauses, in dem du Tora gelernt hast. Er schrieb und gab ihr [den Zettel] in ihre Hand. Sie stand auf und verteilte ihr ganzes Vermögen: Ein Drittel an die Regierung, ein Drittel an die Armen und ein Drittel nahm sie mit sich, außer jener Bettpolster. Und sie kam zum Lehrhaus von R. Meir 356. Sie sagte zu ihm: Rabbi, befiel meinetwegen, dass man mich zur Proselytin macht. Er sagte zu ihr: Meine Tochter, vielleicht hast du deine Augen auf einen der Schüler gerichtet! Da reichte sie ihm das Schriftstück, das sie in ihrer Hand hatte, und gab es ihm.  356 bMen 44a: R. Chijja.

(312)

  Jalkut Schimoni Numeri

Er sagte zu ihr: Geh und erweise dich deines Erwerbs würdig. Jene Polster, die du für ihn verbotenerweise zurechtgemacht hast, bereite ihm [nun] erlaubterweise. Dies ist der Lohn in dieser Welt. Aber der Lohn in der kommenden Welt – ich weiß nicht, wie viel [mehr das ist] 357! Ende Am Schluss von „schelach lecha“. Mein Gott, mein Schöpfer, ich werde dich preisen. Ich werde mich auflehnen, Schaddai, gegen deinen Schatten. Wenn du meine Feinde fallen lässt, werde ich dich mit einem Lied des Dankes erheben, wie gepriesen wird in „lech lecha“. Ein Raum der Ewigkeiten ist in deinem Zelt.

 357 Unermesslich.

Korach (Num 16,1 – 18,32) Kapitel 16 Da nahm Korach. (Num 16,1)

TanB korach 1

Das ist es, was die Schrift sagt: Ein abtrünniger (‫ )נפשע‬1 Bruder ist [stärker] als eine Festung (‫ )קרית עזו‬und Streitigkeiten sind wie ein Riegel eines Palastes. (Prov 18,19) Ein abtrünniger Bruder. (Prov 18,19) Das ist Korach, der gegen Mose aufstand, rebellierte und von der Ehre, die in seiner Hand war, herabstieg. Und „abtrünnig“ ist nichts anderes als ein Aufstand, denn es heißt: Der König Moabs ist von mir abgefallen (‫)פשע‬. (II Reg 3,7) Und es heißt: Damals / fiel Livna ab (‫)תפשע‬. (II Reg 8,22) Denn er handelte treulos (‫ )פשע‬an der Tora, denn sie ist die Festung (‫ )קרית עזו‬des Heiligen, denn es heißt: JHWH wird seinem Volk Kraft (‫ )עוז‬geben. (Ps 29,11)

(313) TanB korach 2

Und Streitigkeiten sind wie ein Riegel eines Palastes (Prov 18,19) Er machte Rechtsstreite mit Moses und die Erde brach ihre Riegel für ihn auf. 2 „Da nahm er“ ist nichts anderes als ein Ausdruck des An-Sich-Ziehens mit sanften Worten, denn er zog alle Großen Israels und die Gerichtshöfe hinter sich. Bei Mose steht geschrieben: Da nahmen Mose und Aaron diese Leute. (Num 1,17) Und ebenso steht geschrieben: Nimm Aaron und seine Söhne. (Lev 8,2) Folglich: Da nahm Korach. (Num 16,1) Denn er nahm mit sanften Worten ihr Herz ein. Eine andere Auslegung: 3  1 ‫נפשע‬: Hapax legomenon. 2 Vgl. NumR 18,1. 3 Vgl. Tan korach 2; NumR 18,2.

TanB korach 5

  Jalkut Schimoni Numeri

„Da nahm er“ ist nichts anderes als ein Ausdruck der Trennung, denn sein Herz nahm ihn [für sich selbst ein], denn es heißt: Was nimmt dein Herz dich und was winken deine Augen. (Ijob 15,12) TanB korach 3

Weshalb war er eingenommen? 4 Wegen Elizafan, dem Sohn eines Bruders seines Vaters, der zum Fürst über seine Familie gemacht worden war, denn es heißt: Und [es war] der Fürst des väterlichen Hauses für die Familien der Kehatiter, Elizafan, Sohn des Usiel. (Num 3,30) Korach sagte: Ein Bruder meines Vaters hatte vier Brüder. Und die Söhne des Kehat sind Amram, Jizhar, Hebron und Usiel. (Ex 6,18) Amram ist der Erstgeborene. Sein Sohn Aaron erlangte das Hohepriesteramt und Mose, sein Bruder, die [Königs]herrschaft. Und wer war ausersehen, das Zweite zu erhalten? Nicht der zweite [Sohn]. Und die Söhne Kehats sind Amram und Jizhar. (Ex 6,18) Ich bin der Sohn von Jizhar, ich wäre geeignet gewesen, Fürst über meine Familie zu sein. Aber er machte den Sohn Usiels [dazu]. Der Kleinste der Brüder meines Vaters soll größer sein als ich?! Siehe, ich bestreite [das] und hebe all das auf, was er gemacht hat. Daher entstand der Streit.

TanB korach 4

Was steht oberhalb von der Sache? 5 Und sie sollen sich Schaufäden machen. (Num 15,38) Korach sagte zu Mose, unserem Lehrer: Ist ein Gebetsschal, der ganz [aus] purpurblauer Farbe ist, von den Schaufäden befreit? Mose sagte zu ihm: Er muss Schaufäden haben. Korach sagte zu ihm: Der Gebetsschal, der ganz [aus] purpurblauer Farbe ist, ist selbst nicht befreit, und vier Fäden befreien ihn?!

(314)

[Korach sagte zu Mose:] Ist ein Haus, das voll mit Büchern ist, von der Mesusa befreit? Er sagte zu ihm: Es muss eine Mesusa haben. Er sagte zu ihm: In der ganzen Tora gibt es 275 Abschnitte, und die befreien nicht / das Haus? [Aber] zwei Verse, die in der Mesusa sind, befreien das Haus?! 6 Er sagte zu ihm: Über diese [Dinge] ist dir nichts angeordnet worden, sondern du hast sie selbst erdacht.

TanB korach 5

Die Weisen sagten: 7  4 Vgl. NumR 18,2; Raschi zu Num 16,1. 5 Vgl. Tan korach 2; NumR 18,3; jSanh 10,1; MidrProv 11,27. 6 Vgl. jSchab 7,1; Soferim 16,10; MidrPs 22,19; Alphabet des R. Aqiba, Buchstabe Tsade.

Korach  

Korach war ein großer Weiser und von den Trägern der Lade, denn es heißt: Den Söhnen Kehats gab er nichts, denn der Dienst der Heiligkeit obliegt ihnen. (Num 7,9)

Gemäß dem, was Mose sagte: Und sie sollen zu den Schaufäden am Zipfel einen purpurblauen Faden geben. (Num 15,38)

Was machte er? Sofort ordnete er [es] an, und die 250 Häupter der Gerichtshöfe machten [es]. Und er bereitete ihnen ein Trinkgelage und alle hüllten sich in einen Gebetsschal von purpurblauem Stoff. Da kamen die Söhne Aarons, um ihre Gaben zu empfangen: Eine Brust und einen Schenkel. Sie standen gegen sie auf und sagten zu ihnen: Wer hat euch befohlen, [das Fleisch] zu nehmen? Sie sagten: Mose. Sie antworteten: Euch wird nichts gegeben, denn der Heilige hat es ihm nicht befohlen. Sie kamen [zu Mose] und informierten Mose. Er ging, um sie zu besänftigen. Sofort standen sie gegen ihn auf. Da nahm Korach. (Num 16,1) Er nahm seinen Gebetsschal und ging, um einen Ratschlag von seiner Frau zu bekommen. 8 In der Stunde, in der der Heilige sagte: Nimm die Leviten aus der Menge der Israeliten und reinige sie. Und so sollst du mit ihnen verfahren, um sie zu reinigen. Und sie sollen ein Schermesser über ihren ganzen Körper führen. (Num 8,6-7) Sofort verfuhr er so mit Korach. Er begann, bei allen Israeliten herumzugehen, und sie erkannten ihn nicht. Und sie sagten zu ihm: Wer hat so etwas mit dir gemacht? Er sagte zu ihnen: Mose. Und nicht nur [dies], sie nahmen mich an meinen Händen und Füßen, schwenkten mich hin und her und sagten mir: Siehe, [jetzt] bist du rein. Und sie brachten Aaron, seinen Bruder, und kleideten ihn wie eine Braut und setzten ihn in das Stiftszelt. Sofort begannen die Feinde des Mose, die Israeliten gegen ihn aufzustacheln und sie sagten: Mose ist König und Aaron, sein Bruder, ist Hoher Priester und seine Söhne sind die Vorsteher der Priesterschaft, die Hebe ist für den Priester, die Gaben des Priestertums sind für den Priester, die Hebe vom Zehnten ist für den Priester. Sofort: Versammelten sie sich. (Num 16,3)  7 Vgl. Tan korach 2; NumR 18,3. 8 Vgl. Tan korach 3; NumR 18,4.

TanB korach 6

  Jalkut Schimoni Numeri

MidrPs 1,15

Das ist das, was die Schrift sagt: Wohl dem Mann. (Ps 1,1) Dies sind die Söhne Korachs. Der nicht durch den Ratschlag der Frevler ging. (Ps 1,1) Denn sie gingen nicht durch den Ratschlag ihres Vaters, denn es heißt: Weicht doch von den Zelten der frevelhaften Männer. (Num 16,26) Und er stand nicht auf dem Weg der Sünder, (Ps 1,1) denn es heißt: Die Kohlenpfannen dieser, die ihre Sünde mit ihrem Leben [büßten]. (Num 17,3) Im Kreis der Spötter saß er nicht. (Ps 1,1) Das ist Korach, der über Moses und Aaron spottete. Was machte er? Er sammelte die ganze Gemeinde gegen sie, denn es heißt: Da versammelte Korach die ganze Gemeinde gegen sie. (Num 16,19)

(315)

Er begann, vor ihnen spöttische Worte zu sagen. Er sagte: Eine Witwe ist in meiner Nachbarschaft und mit ihr sind zwei verwaiste Mädchen. Und sie hatte / ein Feld. Sie kam, um zu pflügen. Er sagte zu ihr: Du sollst nicht mit einem Ochsen und einem Esel zusammen pflügen. (Dtn 22,10) Sie kam, um zu säen. Er sagte zu ihr: Dein Feld sollst du nicht zweierlei besäen. (Lev 19,19) Sie kam, um zu ernten und einen Getreidehaufen zu machen. Er sagte: Lasst die Nachlese, Vergessenes und die Ackerecke [übrig]. Sie kam, um die Ernte einzubringen. Er sagte: Gebt die Hebe und den ersten und zweiten Zehnt. Sie erklärte über sich das Gesetz für gerecht und gab es ihm. Was machte sie [dann]? Sie stand auf, verkaufte das Feld und nahm zwei Schafe, um sich mit ihrer Wolle zu bekleiden und von ihrem Nachwuchs Nutzen zu haben. Sobald sie gebaren, kam Aaron und sagte zu ihr: Gib mir die Erstgeburten, denn so sagte der Heilige: Alles Erstgeborene, das geboren wurde [unter deinem männlichen Rindvieh und Kleinvieh sollst du JHWH, deinem Gott, weihen]. (Dtn 15,19) Sie erklärte über sich das Gesetz für gerecht und gab ihm die Jungen.

Korach  

Es kam die Zeit des Scherens und sie schor sie 9. Er sagte zu ihr: Gib mir das Erste der geschorenen Wolle. Sie sagte: In mir ist nicht die Kraft, diesem Mann standzuhalten. Siehe, ich schlachte sie und esse sie. Als sie geschlachtet hatte, sagte er zu ihr: Gib mir das Vorderbein, den Kiefer und den Labmagen. Sie sagte: [Selbst] nachdem ich geschlachtet habe, werde ich nicht aus seiner Hand gerettet. Sie sagte: Siehe, sie sind für mich ein Banngut. Er sagte zu ihr: Das ganze Banngut ist für mich, denn so sagte der Heilige: Das ganze Banngut, das in Israel ist, soll für dich sein. (Num 18,14) Er nahm [es], ging und ließ sie weinend mit ihren zwei Töchtern zurück. Kann so etwas richtig sein?! 10 Alle dienen zwar und halten sich an den Heiligen, aber [es gilt doch]: Die an der Lehre JHWHs gefallen haben! (Ps 1,2) Dies sind seine Söhne, die ein Lied sangen. Sie sagten: Wir sind zur Ehre unseres Vaters verpflichtet. Sollen wir [da] Mose widersprechen?! Und sie entschieden sich für die Ehre des Moses. Und über seine Lehre sinnt er. (Ps 1,2) Dies sind die Söhne Korachs. Er war wie ein an Wasser[bächen] gepflanzter Baum. (Ps 1,3) Als Korach und seine Gemeinschaft verschlungen wurden, fand man seine Söhne wie ein Mastbaum eines Schiffes stehen, denn es heißt: 11 Und sie wurden zur Signalstange. (Num 26,10) Nicht so die Frevler. (Ps 1,4) Das sind Korach und seine Gemeinschaft. Daher bestehen die Frevler nicht im Gericht. (Ps 1,5) Das sind Korach und seine Gemeinschaft. Denn JHWH kennt den Weg der Gerechten. (Ps 1,6) Das sind die Söhne Korachs. Der Weg der Frevler vergeht. (Ps 1,6) Das sind Korach und seine Gemeinschaft. Da nahm Korach (‫)קרח‬. (Num 16,1) Resch Laqisch sagte, dass er für sich einen schlechten Einkauf (‫ )מקח רע‬machte.  9 Die Elternschafe, die ihr geblieben waren. 10 Vgl. MidrPs 1,2. 11 Vgl. bSanh 110a.

bSanh 109b

  Jalkut Schimoni Numeri

bSanh 110a

Das ist das, was die Schrift sagt: Die Weisheit der Frauen baut ihr Haus. (Prov 14,1) Das ist Ons Frau. Und die Torheit reißt es mit ihren Händen ein. (Prov 14,1) Das ist Korachs Frau.

(316)

Korachs Frau sagte zu ihm: Du hast gesehen, was er [mit] euch machte: Sich selbst machte er zum König, seinen Bruder machte er zum Hohen Priester und die Söhne / des Bruders machte er zu Vorstehern der Priester. Wenn die Hebe kommt, sagte er: Sie ist für den Priester, die Erstlinge sind für den Priester. 12 Auch der erste Zehnt, den ihr 13 zu empfangen habt; [dazu] sagte er: Gebt dem Priester ein Zehntel [davon]. Und weiter hat er euch eure Haare abgeschnitten, und er behandelt euch wie Dreck und hat ein Auge auf deine Haare geworfen 14. Daher sagte er zu euch: Und sie sollen ein Schermesser über ihren ganzen Körper führen. (Num 8,7) Und weiter sagte er: Und du sollst sie hin und her schwenken. (Num 8,13) Er wollte mit euch verfahren wie mit einem Lamm. Er sagte zu ihr: Auch er selbst machte es so. Sie sagte zu ihm: Weil die ganze Größe mit ihm war, bedachte er nicht: Meine Seele wird mit den Philistern sterben. (Jdc 16,30) Und weiter hat er euch gesagt: Macht euch purpurblauen Stoff! Wenn du meinst, purpurblauer Stoff sei wertvoll, hole Gewänder, die aus purpurblauem Stoff sind, und bekleide damit das ganze Lehrhaus.

bSanh 109b

Da nahm Korach (‫)קרח‬. (Num 16,1) Denn er machte eine Lücke (‫ )קרחה‬in Israel. 15 P14F

P

Der Sohn Jizhars (‫)יצהר‬. (Num 16,1) Der die ganze Welt wie [am] Mittag (‫ )צהרים‬erhitzte. Der Sohn Kehats (‫)קהת‬. (Num 16,1) Der die Zähne seiner Erzeuger abstumpfte (‫)הקהה‬. Der Sohn Levis (‫)לוי‬. (Num 16,1)

 12 Diese Aussage fehlt in bSanh 110a. 13 Die Leviten sind gemeint. 14 bSanh 110a ‫ במזייכו‬im Gegensatz zu ‫ במזייך‬im Jalkut. 15 Vgl. MidrProv 11,27.

Korach  

Der Sohn, der eine Begleitung (‫ )לויה‬für das Totenreich wurde. [Ist er nicht] auch [als] der Sohn Jakobs (‫ )יעקב‬zu zählen? Ein Sohn, der sich in das Totenreich begibt (‫)עיקב‬. Jakob bat [aber] um Erbarmen für sich, dass er nicht zu ihnen gezählt wird, 16 denn es heißt: In ihren Kreis soll meine Seele nicht kommen. (Gen 49,6) P15F

P

Dies sind die Kundschafter. 17 Ihre Gemeinde soll sich nicht meiner Ehre anschließen. (Gen 49,6) Das ist die Gemeinschaft Korachs. Datan (‫)דתן‬. (Num 16,1) Der das Gesetz (‫ )דת‬übertritt. Abiram (‫)אבירם‬. (Num 16,1) Der sein Herz davor verhärtete (‫)שהאביר‬, eine Umkehr zu vollziehen. On (‫)און‬. (Num 16,1) Der all seine Tage in Trauer (‫ )באנינות‬saß. 18 P17F

Der Sohn Pelets (‫)פלת‬. (Num 16,1) Ein Sohn, dem Wunder (‫ )פלאות‬geschahen. Die Söhne Rubens (‫)ראובן‬. (Num 16,1) Ein Sohn, der sah und verstand (‫)ראה והבין‬. Rab sagte: On, Sohn Pelets. (Num 16,1) Seine Frau rettete ihn. Sie sagte zu ihm: Was für einen Unterschied macht es für dich? Wenn der [eine] Herr der Meister ist, bist du der Schüler, und wenn der [andere] Herr der Meister ist, bist du [auch] der Schüler. Er sagte zu ihr: Was soll ich machen? Ich war bei dem Plan [dabei], und verschwor mich mit ihnen. Sie sagte zu ihm: Ich weiß, dass die ganze Versammlung heilig ist, denn es steht geschrieben: Denn die ganze Gemeinde, alle sind heilig. (Num 16,3)

 16 Vgl. GenR 98,5; GenR 99,6; Tan wa-jechi 10; TanB wa-jechi 12; NumR 18,5; Tan korach 4; TanB korach 7. 17 Hätte eigentlich herausgeschnitten werden müssen, da die Auslegung sich auf Jakob bezieht. 18 Vgl. Tan korach 10; TanB korach 24; NumR 18,20.

  Jalkut Schimoni Numeri

Sie sagte zu ihm: Setz dich in dein Haus, denn ich rette dich. Sie gab ihm Wein zu trinken, machte ihn betrunken und legte ihn hin. Und setzte sich an die Tür und löste ihr Haar. Jeder, der kam, sah sie und kehrte um. Währenddessen wurden sie [die anderen] verschlungen. Da erhoben sie sich gegen Mose und [mit ihnen] Männer der Israeliten, 250 Vornehmste der Gemeinde. (Num 16,2) [Die] Besonderen, die in der Gemeinde waren. Berufene der Festzeiten. (Num 16,2) Denn sie verstanden, Jahre zu interkalieren und Monate festzusetzen. Männer von Namen. (Num 16,2) Denn sie hatten in allem einen Namen. TanB korach 8

(317)

Von hier sagt man: 19 Wehe dem Frevler und wehe seinem Nachbarn. Gutes dem Gerechten und Gutes seinem Nachbarn. Die Söhne Rubens. (Num 16,1) Denn sie waren Korachs Nachbarn. Er lebte im Süden (‫)דרום‬, denn es steht geschrieben: Die Familie der Söhne Kehats ließ sich nieder, nach Süden hin (‫)תימנה‬. (Num 3,29) Das Feldzeichen Rubens ist nahe bei ihnen: Das Feldzeichen Rubens ist nach Süden hin (‫)תימנה‬. (Num 2,10) Aber das von Juda war im Osten und Issachar und Sebulon [waren] bei ihm: Die Vorne, nach Osten hin lagern: Das Feldzeichen Judas. (Num 2,3) Und nahe bei ihnen waren Moses und Aaron und seine Söhne. Die vor der Wohnung [im] Osten vor dem Stiftszelt lagern sind Moses, Aaron und seine Söhne. (Num 3,38) Weil sie nahe bei der Tora waren, daher waren sie würdig, Söhne der Tora zu sein, denn es steht geschrieben. Juda ist mein Herrscherstab. (Ps 60,9) Von den Söhnen Issachars, die kundig mit den Zeiten waren. (I Chr 12,33) Und aus Sebulon, die den Stab des Schreibers führen. (Jdc 5,14) Und Datan und Abiram, (Num 16,1)

 19 Vgl. mNeg 18,6; bSuk 56b; NumR 18,5; NumR 3,12.

Korach  

die Nachbarn von Korach, dem streitbaren Mann, wurden mit ihm geschlagen und aus der Welt getilgt. Da erhoben sie sich gegen Mose. (Num 16,2)

TanB korach 5

Wer waren sie? 20 Elizur, Sohn des Schedior, und seine Gefährten. Und die Männer der Israeliten. (Num 16,2) Männer, die mit Namen angegeben wurden. (Num 1,17) Obwohl die Schrift sie nicht preisgibt, gab sie [von] ihnen Kennzeichen und aus den Bibelstellen verstehst du sie. 21 Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem Sohn von Vornehmen, der Sachen aus dem Badehaus gestohlen hat. Und der Besitzer des Gestohlenen war nicht berechtigt, ihn preiszugeben. Er begann, Kennzeichen zu geben, als man ihn fragte: Wer hat deine Geräte gestohlen? Er sagte: Jener Sohn der Vornehmen, großgewachsen, seine Augen sind schön und sein Haar ist schön. Als er die Zeichen gegeben hatte, wusste man, wer er war. Und auch hier [ist es so], dass die Schrift sie anonym mitteilt und nicht ihren Namen genau angibt und ihnen Kennzeichen gibt, [sodass] du weißt, wer sie sind. Dort heißt es: Die Berufenen der Gemeinde, die Anführer (‫ )נשיאי‬der Stämme ihrer Väter. (Num 1,16) Da nahm Mose [mit Aaron] diese Männer, die mit ihrem Namen angegeben wurden. (Num 1,17)

Und hier steht geschrieben: Die Anführer (‫ )נשיאי‬der Gemeinde, die Berufenen der Versammlung, namhafte Leute.

(Num 16,2)

Rabbi Eleazar sagte: Womit ist ein Gelehrter vor einem Ungebildeten (‫ )עם הארץ‬vergleichbar?

bSanh 52a-b

Am Anfang gleicht er Trinkgeschirr aus Gold. Hat er mit ihm gesprochen, gleicht er Trinkgeschirr aus Silber. Genießt er von ihm, [gleicht] er Trinkgeschirr aus Ton. Sobald es zerbrochen wird, kann es nicht repariert werden. Rabbi Acha [sagte] im Namen von Jehoschua ben Levi: Der Streit wiegt [so] schwer wie [bei] der Generation der Flut. Dort steht geschrieben:

 20 Vgl. Tan korach 2; NumR 18,3. 21 Vgl. NumR 13,5; PR 7.

GenR 26,7

(318)

  Jalkut Schimoni Numeri

Dies sind die Gewaltigen, die von alters her sind, namhafte Männer (‫)אנשי השם‬. (Gen 6,4)

Und hier steht geschrieben: Die Anführer der Gemeinde, die Berufenen der Versammlung, namhafte Leute (‫)אנשי שם‬. (Num 16,2) TanB korach 6

Sie versammelten sich gegen Mose und Aaron und sagten zu ihnen: Viel ist für euch. (Num 16,3) Ihr habt sehr viel mehr Last über uns gebracht als die Knechtschaft Ägyptens. Unter der Hand Ägyptens ist es für uns besser als unter euren Händen, denn in jedem Jahr sterben von uns 15.045 [Menschen]. Und sie wollten ihn steinigen. 22 Daher [heißt es]: Da hörte Mose und fiel auf sein Angesicht. (Num 16,4) Mose sagte [zu ihnen]: Ich begehre nicht die Herrschaft und Aaron nicht das Hohepriestertum. Und Aaron, wer ist er, dass ihr über ihn murrt. (Num 16,11) Mose sagte vor dem Heiligen: Herr der Welt, hast du mir nicht so befohlen: Und du, lasse Aaron, deinen Bruder, zu dir herannahen. (Ex 28,1) Und siehe, sie sind gegen uns aufgestanden, um uns zu töten.

bSanh 110a

Da hörte Mose und fiel auf sein Angesicht. (Num 16,4) Was für eine Nachricht hörte er? 23 Rabbi Samuel bar Nachmani sagte, Rabbi Jonatan habe gesagt: Er hörte, dass man ihn [des Ehebruchs] mit einer Frau eines Mannes verdächtigte, denn es heißt: Sie erklärten (‫ )ויקנאו‬im Lager Mose die Eifersucht. (Ps 106,16) Das lehrt, dass jeder seine Frau vor Mose warnte (‫)קינא‬, 24 denn es heißt: Mose wird das Zelt nehmen. (Ex 33,7) P23F

bBQ 18b

P

Ein Mensch ist in Bezug auf eine Sache erst verdächtig, wenn er sie getan hat. Wenn er sie aber nicht ganz getan hat, hat er sie teilweise getan. Und wenn er sie nicht teilweise getan hat, dachte er in seinem Herzen nach, sie zu tun. Und wenn er nicht [darüber] nachdachte, sie zu tun, sah er andere, die sie gemacht haben und freute sich. Sie erhoben einen Einwand: Da hörte Mose und fiel auf sein Angesicht. (Num 16,4)  22 Vgl. Tan korach 3; NumR 18,4. 23 Vgl. Tan korach 10; TanB korach 25; NumR 18,20. 24 Vgl. bMQ 18b.

Korach  

Was für eine Nachricht hörte er; usw.

Dort machten sie [es] aus Hass. Komm und höre, Rabbi Jose sagte: Mein Teil möge mit dem sein, den man verdächtigt und nichts daran ist. Das ist kein Einwand. Das eine bei dem Gerücht, das aufhört, und das andere bei dem Gerücht, das nicht aufhört. Man sagt [dies] nur, wenn er keine Feinde hat. Aber wenn er Feinde hat, sind die Feinde die, die das Gerücht herausgebracht haben. Woher haben wir, dass sie einen Boten des Gerichts schicken und zum Gericht einladen? Weil es heißt: Da sagte Mose zu Korach: Du und deine ganze Gemeinde werdet vor JHWH sein, du und sie und Aaron. (Num 16,16)

bBQ 16a

Vor einen bedeutenden Mann? Es steht ja geschrieben: Vor JHWH. (Num 16,16) Du und ein gewisser? Es steht ja geschrieben: Und Aaron. (Num 16,16) Und, dass wir die Zeit festsetzen, denn es steht geschrieben: Morgen. (Num 16,16) / Woher haben wir, dass, wenn man einen Bevollmächtigten des Gerichts respektlos behandelt, und jener Bevollmächtigte kommt und [dies] meldet, [dies] nicht als üble Nachrede gilt? Da geschrieben steht: Willst du etwa die Augen dieser Leute ausstechen? (Num 16,14)

(319)

Denn die ganze Gemeinde, alle sind heilig. (Num 16,3)

TanB korach 9

Alle hörten am Sinai: 25 Ich [bin JHWH]. (Ex 20,2) Du sollst nicht haben. (Ex 20,3) Warum erhebt ihr euch? (Num 16,3) Sofort war Mose erschrocken, denn das war schon die vierte Sünde. 26

 25 Vgl. Tan korach 9; NumR 18,6.

  Jalkut Schimoni Numeri

Ein Gleichnis. [Dies gleicht] dem Sohn eines Königs, der gegen seinen Vater gesündigt hatte, und sein Freund hatte ihn einmal, zweimal und dreimal besänftigt. Als er das vierte Mal sündigte, wurden die Hände des Freundes des Königs schwach. Er sagte: Wie viele Male habe ich den König bedrängt?! Daher waren die Hände Moses schwach. Sie hatten beim [goldenen] Kalb gesündigt. Da besänftigte Mose. (Ex 32,11) Als sie sich beklagten. Da betete Mose. (Num 11,2) Bei den Kundschaftern. Mose sagte zu JHWH: Und die Ägypter werden hören. (Num 14,13) Beim Streit [mit] Korach wurden seine Hände schwach. Er sagte: Wie oft habe ich Gott bedrängt. Daher: Da hörte Mose und fiel auf sein Angesicht. (Num 16,4) TanB korach 10

Da sprach er zu Korach und seiner ganzen Gemeinde: Morgen. (Num 16,5) Welchen [Grund] sah er zu sagen: 27 Morgen, und JHWH wird kundtun? (Num 16,5) Mose sagte: Vielleicht haben sie diese Sache während des Essens und Trinkens gesagt. Daher sagte er: Morgen. (Num 16,5) Vielleicht werden sie zwischen jetzt und zwischen später eine Umkehr vollziehen. Er sagte zu ihnen: Es gibt keine Erlaubnis, jetzt hineinzugehen. Vor seinem Angesicht gibt es weder Essen noch Trinken, vielmehr um unseretwillen, weil wir gegessen und getrunken haben. Eine andere Auslegung: 28 Morgen. (Num 16,5) Der Heilige hat ihnen in seiner Welt Grenzen zugeteilt. Könnt ihr [da] den Tag mit der Nacht vermischen? Und es steht am Anfang geschrieben: Es wurde Abend und es wurde Morgen. (Gen 1,5) Und Gott trennte (‫ )ויבדלו‬zwischen dem Licht und der Dunkelheit. (Gen 1,4) Ebenso trennte er Israel von den Völkern, denn es heißt:  26 Vgl. Raschi zu Num 16,4. 27 Vgl. Tan korach 5; NumR 18,7. 28 Vgl. Raschi zu Num 16,5.

Korach  

Und ich habe euch getrennt (‫ )ואבדיל‬von den Völkern. (Lev 20,26) Und so trennte (‫ )הבדיל‬er Aaron, um ihn zu heiligen als Hochheiligen, ihn und seine Söhne. (I Chr 23,13) Wenn ihr diese Trennung vermischen könnt, [mit] der er zwischen dem Tag und der Nacht trennte, könnt ihr diese [ebenfalls] aufheben. Daher sagte er zu ihnen: Morgen. (Num 16,5) Und JHWH wird kundtun, wer ihm gehört. (Num 16,5) Er ist schon vorherbestimmt. Den er erwählt hat. (Num 16,5) Das tut: Nehmt euch Kohlenpfannen. (Num 16,6)

TanB korach 11

Und gebt Feuer in sie [hinein]. (Num 16,7) Welchen [Grund] sah er, so zu ihnen zu sprechen? 29 Er sagte zu ihnen: In den Religionen der Völker gibt es viele Götter (θεός) und viele Gesetze (νόμος) und viele Götzenpriester, die sich [nicht] 30 alle in einem Haus versammelt. Wir aber haben nur einen [Gott], JHWH, eine Tora, ein Recht, einen Altar und einen Hohen Priester. Und ihr 250 wünscht / das Hohe Priesteramt?! Auch ich möchte soetwas. Daher: Du und deine ganze Gemeinde. (Num 16,11) Das tut: Nehmt euch Kohlenpfannen. (Num 16,6) Seht, für euch ist der Dienst begehrenswerter als alles. Das Räucherwerk ist begehrenswerter als die Opfer. Jedoch ist tödliches Gift in es hineingegeben, denn dadurch wurden Nadab und Abihu verbrannt. Daher warnte er sie.

(320)

Und der Mensch, den er auswählt, ist heilig. (Num 16,7) Er ist schon in seiner Heiligkeit. Mose sagte zu ihnen: Siehe, ich habe euch gesagt, dass ihr nicht schuldig werden sollt in euren Seelen. [Ihr] 250, die ihr [Opfer] darbringt: Derjenige, den er von auch auswählt, geht lebend heraus, aber ihr alle geht zugrunde. 31 Viel ist für euch, Söhne Levis. (Num 16,7) Siehe, ich habe [es] euch gesagt. Sie waren nicht töricht, denn er hatte sie ausdrücklich gewarnt und sie nahmen es [trotzdem] auf sich. 32

 29 Vgl. Tan korach 5; NumR 18,8; Raschi zu Num 16,6. 30 So Raschi. 31 Vgl. Raschi zu Num 16,7. 32 Vgl. Tan korach 5; NumR 18,8.

TanB korach 12

  Jalkut Schimoni Numeri

Sie sündigten gegen ihre Seelen, denn es heißt: Die Kohlenpfanne dieser: Sünder in ihren Seelen. (Num 17,3) Und Korach, der klug war, welchen [Grund] sah er, [dennoch] töricht zu sein? 33 Vielmehr [war es so]: Ihn täuschten seine Augen. Er sah einen großen Stammbaum von sich erstehen: Samuel, der gleichgeschätzt werden würde wie Mose und Aaron, und 24 Wachen, die von seinen Söhnen erstehen, dass sie alle mit dem Geist der Heiligkeit weissagten. All diese waren die Söhne Hemans, des Sehers des Königs, durch die Worte Gottes, das Horn zu erheben. (I Chr 25,5) Er sagte: Ist es möglich, dass diese Größe einst von mir ersteht und ich [zugrunde gehe] 34?! Er sah [es aber] nicht richtig, denn seine Söhne vollzogen die Umkehr [und wurden gerettet]. TanB korach 13

Da sagte Mose zu Korach: Hört doch, Söhne Levis. (Num 16,8) Du hast [jemanden], der mit Josef redet und zu Simon sagt: Höre. 35 Manche sagen 36: Er wünschte, dass er dadurch umkehren werde, und er sagte vor ihm sanfte Worte. Als er sah, dass er nicht auf ihn hörte, sagte er: Bevor sich andere ihm zugesellen, [sollen] sie mit ihnen umkehren. Er fing an, ernsthaft mit ihnen zu reden: Hört doch, Söhne Levis. (Num 16,8) Ist es euch zu wenig? (Num 16,9) Ist die Ehre, die in euren Händen ist, [zu] klein? Er wandte [sich] zu Korach um. Er hat dich und all deine Brüder, die Söhne Levis, herannahen lassen. (Num 16,10) Weil er der Größte seines 37 Stammes war, wurden ihm seine Brüder zur Nebensache. 38 Und ihr wünschtet auch das Priesteramt. (Num 16,1o) In § 708 [bSota 9a].

TanB korach 14  33 Vgl. Raschi zu Num 16,7. 34 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 320 Zeile 27: „dienen“. 35 Vgl. Tan korach 6; NumR 18,9. 36 Vgl. Raschi zu Num 16,8. 37 Wörtlich: des Stammes. 38 Vgl. Raschi zu Num 16,10.

Korach  

Daher, du und deine ganze Gruppe, die gegen JHWH zusammenkommt. (Num 16,11)

Der Streit, den ihr ausfechtet, ist nicht gegen uns; vielmehr ist er gegen den Heiligen [gerichtet]. 39 Ein Gleichnis: [Dies gleicht] einem König, der viele Sklaven hatte. Er wollte einen von ihnen [zu einem] Freien machen und gab ihm eine Rute. 40 Ein Gefährte stand gegen ihn auf und sagte: Er hat / sich selber [zu einem] Freien gemacht und sich selbst diese Größe genommen. Wenn er [es] von sich aus gemacht hätte, wäre es gut, [wenn] sie gegen ihn aufstehen würden. Jetzt, da sein Herr [mit] ihm so verfahren ist, steht jeder, der gegen ihn aufsteht, nicht gegen seinen Herrn auf? So sagte Mose: Wenn Aaron, mein Bruder, sich selbst das Priesteramt genommen hätte, würdet ihr gut tun, dass ihr gegen ihn aufbegehrtet. [Aber] der Heilige gab [es] ihm, denn die große Herrschaft ist seine. Jeder der gegen meinen Bruder Aaron aufsteht, wendet der sich nicht gegen den Heiligen?! Daher steht geschrieben: Und Aaron, wer ist er? (Num 16,11)

(321)

Komm und sieh die Frömmigkeit Aarons, des Gerechten. In der Stunde, in der Mose das Salböl auf Aaron goss, zitterte Aaron und war furchtsam. 41 Er sagte zu ihm: Mose, mein Bruder: Vielleicht war ich nicht würdig, mit Salböl gesalbt zu werden und habe [Heiliges] veruntreut und mich der Schechina [gegenüber] der Todesstrafe schuldig gemacht, denn es heißt: Über den Körper eines Menschen soll nicht ausgegossen werden. (Ex 30,32) Daher bezeugte der Heilige für ihn: Siehe, wie gut und wie angenehm ist es, wenn Brüder [zusammen] wohnen. (Ps 133,1) Wie das gute Öl, [das] über den Kopf hinabfließt, über den Bart, den Bart Aarons. (Ps 133,2)

Wie der Tau Hermons, der hinabfließt. (Ps 133,3) Wie bei dem Tau Hermons keine Veruntreuung ist, so ist auch beim Salböl, das auf Aarons Kopf ist, keine Veruntreuung. Daher steht geschrieben: Die gegen JHWH zusammenkommen. (Num 16,11) [Mit] all diesen Worten besänftigte Mose Korach. Du findest [aber] nicht, dass er ihm ein Wort geantwortet hat, weil er in seiner Bösartigkeit klug war. Er sagte: Wenn ich ihm antworte, erfahre ich, dass er ein großer Weiser ist. Nun, er wird mich mit seinen Worten überwältigen und ich füge mich ihm gegen meinen Willen. Es ist besser, wenn ich mich ihm nicht verpflichte.  39 Vgl. Raschi zu Num 16,11. 40 Vgl. ExR 21,9. 41 Vgl. bHor 12a; bKer 5b; LevR 3,5; MidrPs 133,1.

TanB korach 15

  Jalkut Schimoni Numeri

Als Mose sah, dass es keinen Nutzen hatte, ging er von ihm fort. Da schickte Mose, um Datan und Abiram zu rufen. (Num 16,12) Auch sie standen in ihrer Bösartigkeit da und verpflichteten sich nicht, ihm zu antworten. Da sagten sie: Wir werden nicht hinaufsteigen. (Num 16,12) Ihre eigenen Worte brachten die Frevler zu Fall. Und ein Bund ist mit den Lippen geschlossen, und sie stiegen in die Unterwelt hinab, denn es heißt: Da stiegen sie und alles, was sie hatten, lebendig in die Unterwelt hinab. (Num 16,33) TanB korach 16

Ist es zu wenig, dass du uns hinaufgeführt hast (‫)העליתנו‬. (Num 16,13) Wieso beanspruchst du Überlegenheit über uns (‫ !?)עלינו‬42 P41F

P

Was hast du uns Gutes getan? Du hast uns aus dem Land Ägypten herausgeführt, das wie der Garten JHWHs war. Und ins Land Kanaan hast du uns nicht geführt. 43 Vielmehr: Siehe, wir sterben in der Wüste und die Plage wird jeden Tag über uns geschickt. Vier begannen mit [dem Wort] „af“ und gingen zugrunde, [steht] in § 27 [GenR 19,2]. TanB korach 17

Da wurde Mose sehr zornig. (Num 16,15) Er fühlte Schmerz. 44 Wieso? Wenn der Mensch, der mit seinem Gefährten streitet, mit ihm diskutiert und er antwortet ihm, [dann] gibt es dort [für ihn] Beruhigung. Wenn er aber nicht antwortet, gibt es dort großen Kummer.

TanB korach 18

Und er sagte [zu] JHWH: Wende dich nicht zu ihrer Gabe hin. (Num 16,15) Nimm sie nicht durch Umkehr an.

(322)

Siehe, nach dem Bibelvers muss man sagen: / Wende dich nicht zu ihrem Dienst. 45 Was ist: Zu ihrer Gabe? (Num 16,15) So sprach er vor dem Heiligen: Herr der Welt, ich weiß, dass diese einen Anteil an dieser Gabe (‫ )מנחה‬haben, die sie opferten.

 42 Vgl. NumR 18,10. 43 Vgl. Raschi zu Num 16,14. 44 Vgl. Tan korach 6. 45 Vgl. Raschi zu Num 16,15.

Korach  

Außer dem täglichen Brandopfer und seinem Speiseopfer (‫)מנחתה‬. (Num 29,22; Num 28,38) Aber es wurde von ganz Israel geopfert?! Weil diese von deinen Kindern weggegangen sind, sieh ihren Teil nicht an, überlasse ihn dem Feuer und verzehre ihn nicht. 46 Nicht einen Esel von ihnen habe ich genommen. (Num 16,15) In § 3 [bMeg 9a].

Was mein Recht gewesen wäre, zu nehmen, habe ich nicht von ihnen genommen. 47 Für gewöhnlich 48 nimmt ein Mensch, der mit Geweihtem zu tun hat, seinen Lohn. Wegen ihrer Bedürfnisse bin ich ja hinabgestiegen, habe aber nichts genommen. Und so sagte Samuel, der Gerechte: Seht, hier bin ich, antwortet mir vor JHWH und seinem Gesalbten: Wessen Rind habe ich genommen und wessen Esel habe ich genommen? (I Sam 12,3) Ein Rind, das ich als Opfer darbrachte, und [damit] Erbarmen für sie erbat. Und so, um einen König über sie zu salben, [das dafür Nötige] war von mir, denn es heißt: Nimm eine junge Kuh in deine Hand. (I Sam 16,2) Und ich nahm nichts von ihren. Und ich habe nicht einem von ihnen Böses getan. (Num 16,15) Ich habe nicht den Unschuldigen schuldig erklärt und den Schuldigen habe ich nicht freigesprochen. Als Mose sah, dass sie in ihrem Stolz und in ihrer Widerspenstigkeit dastanden, sagte er zu ihnen: Du und deine ganze Gruppe sollen vor JHWH sein. (Num 16,16) Korach war diese ganze Nacht unterwegs und führte Israel in die Irre und sagte zu ihnen: Was denkt ihr? Dass ich mich [damit] beschäftige, die Würde für mich zu nehmen?! Ich beschäftige mich [damit], dass die Größe auf uns alle zurückkehrt. Denn Mose nahm für sich die Größe, und das Hohe Priesteramt gab er seinem Bruder Aaron als ewiges Gesetz. Und er ging und überredete jeden Stamm, wie es ihm angemessen schien, bis sich alle ihm angeschlossen hatten. Da versammelte Korach die ganze Gemeinde gegen sie. (Num 16,19)

 46 Vgl. Tan korach 7; NumR 19,2. 47 Vgl. MidrSam 14,9. 48 Wörtlich: Nach dem Brauch der Welt.

TanB korach 19

  Jalkut Schimoni Numeri

Nachdem sie zusammengekommen waren, kamen sie mit ihm. Sofort: JHWH sprach zu Mose. (Num 16,20) Sondert euch aus der Gemeinde ab. (Num 16,21) Da fielen sie auf ihr Angesicht und sagten zum Gott der Geister für alle Menschen. (Num 16,22) Sie sagten vor ihm: Herr der Welt, was macht ein König von Fleisch und Blut, gegen den ein Bezirk widerspenstig war, denn sie standen auf und verfluchten den König oder seine zehn oder zwanzig Gesandten? 49 Er schickt seine Legionen (legio, λεγεών) dorthin und hält in ihm 50 eine schonungslose Züchtigung (ἀνδρολημψία) ab und tötet die Guten mit den Bösen, weil er nicht weiß, wer widerspenstig war und wer nicht, wer den König geehrt hatte und wer ihn verflucht hatte. Aber du kennst die Gedanken eines jeden Menschen und was die Herzen und die Nieren raten, und du weißt, wer sündigte und wer nicht sündigte. Und du kennst den Geist eines jeden. Daher heißt es: Der Gott der Geister für alle Menschen. (Num 16,22) Der Heilige sagte zu ihnen: Schön habt ihr geredet. Ich mache bekannt, wer gesündigt hat und wer nicht. / (323)

TanB korach 20

Sprich zu der Gemeinde: Entfernt euch aus der Umgebung. (Num 16,24) Obwohl Mose [es] aus dem Mund des Allmächtigen hörte, sagte er ihnen erst „entfernt euch“, nachdem er gegangen war und sie gewarnt hatte, 51 denn es heißt: Da erhob sich Mose und ging zu Datan und Abiram. (Num 16,25) Um ihre Frevelhaftigkeit bekannt zu machen, denn obwohl Mose zu Fuß zu ihnen ging, waren die Frevler schwer zu besänftigen. Was machten sie? Sie liefen nicht aus ihren Zelten heraus, ihm entgegen. Sobald Mose solches sah, sagte er: Bis hier oblag mir die Pflicht, [etwas] zu tun.

TanB korach 21

§ 751

Unsere Lehrer lehrten: 52 Vier werden als Frevler bezeichnet: Wer seine Hand gegen seinen Gefährten austreckt, um ihn zu schlagen. Auch wenn er ihn nicht geschlagen hat, wird er Frevler genannt, denn es heißt: Da sagte er zum Frevler: Warum willst du deinen Nächsten schlagen? (Num 2,13)  49 Vgl. NumR 18,11; Raschi zu Num 16,22. 50 Dem Bezirk. 51 Vgl. Tan korach 8; NumR 18,12. 52 Vgl. PRK 30; bSanh 58b.

Korach  

„Du hast ihn geschlagen“ heißt es nicht, vielmehr: Du willst ihn schlagen. (Num 2,13) Wer leiht und [es] nicht erstattet, denn es heißt: Der Frevler leiht und wird es nicht zurückerstatten. (Ps 37,21) Der, in dem es Frechheit gibt und der sich nicht schämt vor dem, der größer ist als er, denn es heißt: Der Frevler zeigt ein freches Gesicht. (Prov 21,29) Und der, der ein Anstifter von Streit ist, denn es heißt: Weicht doch von den Zelten der frevelhaften Männer. (Num 16,26) Und beides, Frechheit und Streit waren bei Datan und Abiram. [Das Wort] „Streit“ (‫ )מחלקת‬wird mit seinen Buchstaben ausgelegt: Mem [bedeutet] Schlag (‫)מכה‬. Chet [bedeutet] Bann (‫)חרם‬. Lamed [bedeutet] leidend (‫)ליקוי‬. Kuf [bedeutet] Fluch (‫)קללה‬. Taw [bedeutet] Abscheu (‫)תועבה‬. Manche sagen: Am Ende bringt er der Welt Vertilgung. Da erhob sich Mose und ging zu Datan und Abiram. (Num 16,25)

bSanh 110a

Von hier [ist zu belegen], dass man Streit nicht verstärkt. 53 Rab sagte: Jeder, der Streit fördert, übertritt ein Verbot, denn es heißt: Und er soll nicht sein wie Korach und seine Gemeinschaft. (Num 17,5) Rab Assi sagte: Er war ausersehen, aussätzig zu werden, [denn] hier steht geschrieben: Als JHWH durch die Hand (‫ )ביד‬Moses zu ihm sprach. (Num 17,5) Und es steht geschrieben: Da sagte JHWH zu ihm: Wieder [führe deine Hand (‫ )ידך‬in deine Brust. Und er führte seine Hand (‫ )ידו‬in seine Brust und führte sie wieder hinaus und siehe: Sie war aussätzig wie Schnee]. (Ex 4,6) Rab Chisda sagte: Jeder, der seinem Lehrer widerspricht, ist, als ob er der Schechina widerspreche, denn es heißt:  53 Vgl. NumR 18,20.

§ 752

  Jalkut Schimoni Numeri

Als sie mit JHWH haderten. (Num 26,9) Rab Chama bar Chanina sagte: Jeder, der mit seinem Lehrer streitet (‫)מריבה‬, ist, als ob er mit der Schechina streite, denn es heißt: Das ist das Wasser des Zanks (‫)מריבה‬, mit dem die Israeliten mit JHWH stritten. (Num 20,13)

Rab Chama bar R. Chanina 54 sagte: Jeder, der gegen seinen Lehrer aufbegehrt, ist, als ob er gegen die Schechina aufbegehrte, denn es heißt: Nicht gegen uns ist euer Murren, sondern gegen JHWH. (Ex 16,8) R. Abbahu sagte: Jeder, der über seinen Lehrer grübelt, ist als ob er über die Schechina grübelte, denn es heißt: Das Volk redete wider Gott und wider Mose. (Num 21,5) TanB korach 22

Da entfernten sie sich von der Wohnung Korachs. (Num 16,27)

(324)

Als sie so sahen, dass sich die Israeliten aus ihrem Bereich entfernten, / gingen sie hinaus [und] lästerten, 55 denn es heißt: Sie gingen hinaus, stellten sich hin. (Num 16,27) Weiter steht geschrieben: Da trat der Philister hinzu und stellte sich früh und spät hin. (I Sam 17,16) Mose begann und sagte: Daran werdet ihr erkennen, dass JHWH mich geschickt hat. (Num 16,28) Wem gleicht diese Sache? Einem Hochzeitsbeistand der Tochter eines Königs, der die Zeichen ihrer Jungfräulichkeit in seiner Hand hatte. Es stand einer der Gäste ihm gegenüber auf und verfluchte den Hochzeitsbeistand [und sagte: Die Tochter des Königs hat keine Zeichen der Jungfräulichkeit]. Der Hochzeitsbeistand stand gegenüber dem König auf und sagte zu ihm: Wenn du ihn nicht entlässt, um ihn vor allen zu töten, sage auch ich: In der Tat hat die Tochter des Königs kein Zeichen der Jungfräulichkeit. Der König sagte: Es ist gut für mich, diesen zu töten, damit der Hochzeitsbeistand keinen schlechten Ruf über meine Tochter bringt. So rebellierte auch Korach gegen Mose und sagte: Aus eigenem Herzen und von sich aus sagte Mose all die Sachen. [Mose] begann und sagte:  54 bSanh 110a: Chanina bar Pappa. 55 Vgl. Tan korach 8; NumR 18,12.

Korach  

Daran werdet ihr erkennen, dass JHWH mich geschickt hat. (Num 16,28) Und wenn diese wie jeder Mensch sterben, (Num 16,29) sage auch ich: JHWH hat mich nicht geschickt. (Num 16,29) [Vielmehr] habe ich aus meinem Herzen geredet. Als Korach sagte: Mose ist kein Prophet und Aaron kein Hoher Priester und die Tora wurde nicht vom Himmel gegeben. Als Mose soetwas hörte, ging er zu Gott [und] sagte: Wenn ich [doch] nachsichtig bin bei der Verachtung gegen mich und bei der Verachtung gegen Aaron, bin ich doch nicht nachsichtig bei der Verachtung der Tora, denn es heißt: Daran (‫ )בזאת‬sollt ihr erkennen. (Num 16,28)

Jelamdenu

Und „das“ (‫ )זאת‬ist nichts anderes als die Tora, denn es heißt: Und das (‫ )וזאת‬ist die Tora, die Mose vorlegte. (Dtn 4,44) JHWH hat mich nicht geschickt. (Num 16,29) Das ist einer von den drei Propheten, der in dieser Redeweise sprach: Micha, Elija und Mose. 56 Elija, was sagte er? Und auf dein Wort hin, machte ich all diese Dinge. (I Reg 18,36) Und wenn du mir nicht antwortest, sage ich: Nicht ist JHWH Gott. Und so sagte Micha: Wenn du im Frieden zurückkehrst, hat JHWH nicht durch mich gesprochen. (I Reg 22,28; II Chr 18,27)

Und Mose sagte: 57 Wenn diese, wie jeder Mensch, sterben, (Num 16,29) sage auch ich: JHWH hat mich nicht geschickt. (Num 16,29) Resch Laqisch sagte: Woher ist ein Zeichen, Kranke zu besuchen aus der Tora [zu belegen]? Weil es heißt: Wenn diese, wie jeder Mensch, sterben. (Num 16,29) Was lehrt es? Rabba sagte: Wenn [diese], wie jeder Mensch, sterben. (Num 16,29)

 56 Vgl. jSanh 10,1. 57 Vgl. Raschi zu Num 16,29.

bNed 39b

  Jalkut Schimoni Numeri

[Wenn Leute] krank sind und in ihrem Bett liegen und die Menschen sie besuchen[, gilt:] JHWH hat mich nicht geschickt. (Num 16,29) bSanh 110a

Wenn eine Erschaffung, wird JHWH [sie] erschaffen. (Num 16,30) Mose sagte vor dem Heiligen: Herr der Welt, wenn die Erschaffung das Totenreich ist, ist es gut, wenn nicht: 58 Wird JHWH [sie nun] erschaffen. (Num 16,30) Inwiefern? Wenn man sagen wollte: [Sie ist neu] erschaffen worden, so steht ja geschrieben: Es ist nichts Neues unter der Sonne. (Koh 1,9) Vielmehr: Um [sie zur] Öffnung [des Totenreiches] zu bringen. 59 Oben aus § 38 [GenR 22,10]. /

(325)

Es war, als er vollendete. (Num 16,31) In § 108 [GenR 60,4].

TanB korach 23

Da spaltete sich die Erde, die unter ihnen war. (Num 16,31) Denn an jedem Ort, an dem er möchte, bringt er Bestrafung hervor. 60 Da stiegen sie und alles, was sie hatten, hinab. (Num 16,33) Manche sagen: Lebend werden sie bis jetzt gerichtet. Und die Erde bedeckte sie und sie gingen zugrunde. (Num 16,33) Sie gingen zugrunde, aber nicht ihre Herrschaft; für sie wurden andere Fürsten eingesetzt.

bBB 74a 61

Rabbah bar bar Chana sagte: 62 Einmal war ich unterwegs und ein Araber sagte zu mir: Komm, ich werde dir den Korach-Schlund zeigen. Ich ging und sah zwei Spalten, aus denen Rauch herauskam. Er nahm ein Büschel Wolle, weichte es in Wasser ein und steckte es an seine Speerspitze und sie wurde angesengt.

 58 Vgl. bNed 39b; NumR 18,20. 59 Vgl. GenR 60,4; NumR 22,10. 60 Tan korach 9; NumR 18,19. 61 Vgl. TanB korach 27. 62 Vgl. Tan korach 11; bSanh 110a; NumR 18,20.

Korach  

Er sagte zu mir: Höre, was hörst du? Ich hörte, dass sie sagten: Mose und seine Tora sind die Wahrheit und sie sind Lügner. Zukünftig wird er ihn herausgehen lassen. 63 Über sie sagte Hanna: JHWH tötet und macht lebendig, führt hinab in die Unterwelt und lässt hinaufsteigen. (I Sam 2,6)

Da flohen alle Israeliten, die um sie waren, bei ihrer Stimme. (Num 16,34)

TanB korach 23

Denn sie schrien zu Mose: Mose, unser Herr, hilf uns! 64 Von JHWH ging ein Feuer aus und fraß die 250 Männer, die ein Räucherwerk geopfert hatten. (Num 16,35) Diese wurden verschlungen und jene wurden verbrannt. Und Korach stand zwischen den Brennenden, denn Mose sagte: Du und Aaron, ein jeder mit seiner Kohlenpfanne. (Num 16,17) Korach litt stärker als sie alle, denn er wurde verbrannt und verschlungen. Warum wurden [die] zwei Urteile an ihm vollzogen? Wenn er verbrannt und nicht verschlungen worden wäre, hätten die Verschlungenen gemurrt und gesagt: Hat nicht ausschließlich Korach diese Bestrafung über uns gebracht? [Und siehe: Sie werden verschlungen, und er wird gerettet. Und wenn er verschlungen und nicht verbrannt worden wäre, hätten die Verbrannten gemurrt und gesagt: Hat nicht ausschließlich Korach diese Bestrafung über uns gebracht?] Und siehe: Sie werden verbrannt und er wird gerettet. Daher wurde er mit zwei Todesstrafen gerichtet. Das Feuer verbrannte ihn am Anfang vor dem Auge aller Verbrannten, denn in ihrer Hand war die Kohlenpfanne und in ihr das Räucherwerk. Und das Feuer fraß ihn, und das Feuer rollte ihn [weg] bis es ihn zum Mund (‫ )לפי‬der Erde zwischen die Verschlungenen brachte, denn es heißt: Da öffnete die Erde ihren Mund (‫)פיה‬. (Num 16,32) R. Jochanan sagte: Korach war weder von den Verschlungenen noch von den Verbrannten.

bSanh 110a

Nicht von den Verschlungenen, / denn es heißt: Und alle Menschen, die mit Korach waren. (Num 16,32) Und nicht Korach.

(326)

 63 Vgl. bSanh 108a; MidrSam 5,12. 64 Vgl. Tan korach 9; NumR 18,19.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und nicht von den Verbrannten, denn es steht geschrieben: Von JHWH ging ein Feuer aus und fraß die 250 Männer, die Räucherwerk opferten. (Num 16,35)

Und nicht Korach.

In einer Lehre wird gelehrt: 65 Korach ist von den Verschlungenen und von den Verbrannten. Von den Verschlungenen, denn es steht geschrieben: Und sie verschlang sie und Korach. (Num 26,10) Und von den Verbrannten, denn es steht geschrieben: Als das Feuer die 250 fraß. (Num 26,10) Und Korach mit ihnen. bSanh 109b

Die Gemeinde Korachs hat keinen Anteil an der kommenden Welt, denn es heißt: Die Erde bedeckte sie. (Num 16,33) In dieser Welt. Und sie gingen aus der Gemeinde zugrunde. (Num 16,33) In der kommenden Welt, Worte R. Aqibas. R. Eliezer sagt: Über sie heißt es: JHWH tötet und macht lebendig, führt hinab in die Unterwelt und lässt hinaufsteigen. (I Sam 2,6)

R. Jehuda ben Batyra sagt: Siehe, sie sind wie ein verlorener Gegenstand, der gesucht wird, denn es heißt: Ich irrte wie ein verirrtes Schaf. Suche deinen Knecht. (Ps 119,176) Ein Feuer ging aus. 66 (Num 16,35) In § 524 [PRE 53].

Die Kohlenpfannen der Sünder. (Num 17,3) In § 623 [bSanh 52b].

Kapitel 17 bMen 99a

Man steigt beim Heiligen auf, aber man steigt nicht hinab.

 65 Vgl. tSanh 13,9. 66 Vgl. bSanh 52a.

Korach  

Woher [ist zu belegen], dass man aufsteigt? Rab Acha, Sohn von R. Jakob sagte, dass ein Schriftvers sagt: Die Pfannen dieser Sünder. (Num 17,3) Ursprünglich waren sie Dienstgeräte des Altars, und nachher gehörten sie zum Altar selbst. 67 Woher [ist zu belegen], dass man nicht absteigt? R. Ami sagte, dass ein Schriftvers sagt: Mose richtete die Wohnung auf und stellte ihre Schwelle hin. (Ex 40,18) Als Gedenkzeichen für die Kinder Israels. (Num 17,5) [Ein Tanna] der Schule von Elija lehrt: Es steht geschrieben im Abschnitt:

Und er zerschlug sie unten am Berg. (Ex 32,19) (327)

Da öffnete die Erde ihren Mund. 68 (Num 16,32) R. Jehuda sagt: In jener Stunde wurden für die Erde viele Münder geöffnet, 69 denn es heißt: Inmitten des gesamten Landes 70. (Dtn 11,6) R. Nechemja sagte zu ihm: Steht denn nicht geschrieben: Da öffnete die Erde ihren Mund? (Num 16,32; Num 26,10) Wie hältst du da aufrecht: Inmitten des gesamten Landes 71? (Dtn 11,6) Vielmehr wurde die Erde wie ein Trichter, und jeder Ort, der einen von ihnen [bei sich] hatte oder seinen Besitz, rollte weg und kam zu ihm hinab. [So] kann man aufrechterhalten: Inmitten des gesamten Landes 72, (Dtn 11,6) und man kann aufrechterhalten: Da öffnete die Erde ihren Mund. (Num 16,32; Num 26,10) Und allem Bestehenden, das in ihrem Gefolge (‫ )ברגליהם‬war. (Dtn 11,6) Das ist der Besitz, den die Kundschafter (‫ )הרגלים‬bestehen ließen. 73 P72F

 67 Vgl. Raschi zu Num 17,1. 68 Auch Num 26,10. 69 Vgl. NumR 18,13; TanB korach Zusatz 4. 70 BH: Inmitten von ganz Israel. 71 BH: Inmitten von ganz Israel. 72 BH: Inmitten von ganz Israel.

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri

Unsere Lehrer sagten: Selbst Geräte in der Hand eines Wäschers rollten herunter, kamen und wurden mit ihm verschlungen. R. Samuel, Sohn von R. Nechemja sagte: 74 Sogar eine Nadel in der Hand eines Israeliten, die aus ihrer Hand erbeten worden war (‫)שאולה‬, kam und wurde mit ihnen verschlungen, denn es heißt: Da kamen sie und alles, was ihnen gehörte, lebendig herab in die Unterwelt (‫)שאולה‬. (Num 16,33)

Da versammelten sie sich gegen Mose und gegen Aaron. (Num 16,3) Sie versammelten [noch andere] Gemeinschaften gegen sie und sagten: Kommt, und wir werden euch die Taten des Sohnes Amrams wissen lassen. Denn die ganze Gemeinde ist [aus] lauter Heiligen [gebildet]. (Num 16,3) Seid ihr für euch allein Heilige, sind wir nicht alle am Sinai geheiligt worden, denn es heißt: Geh zum Volk und lass sie sich heiligen! (Ex 19,10) Als uns die zehn Gebote gegeben wurden, jedes einzelne von ihnen war am Berg Sinai entsprossen, gab er uns nichts anderes als die zehn Gebote. Und wir hörten [damals] nicht das Wort „Teighebe“, auch nicht die Worte „Hebe“ und „Zehntabgabe“ und nicht das Wort „Schaufäden“, sondern du hast [sie] aus dir heraus gesagt, um dir Herrschaft zu besorgen, um deinem Bruder Aaron Ehre zu erweisen. Was lehrt die Bibel mit „Morgen“? 75 Vielmehr [ist es so]: Er sagte die Worte, die ich euch [nun] sage: Sie sind rein wie ein Morgen, denn weder zu meiner Ehre, noch zur Ehre meines Bruders sage ich sie. Der sei der Heilige. (Num 16,7) Man könnte meinen, dass er der sei, der heiligen wird, aber er sagte zu ihm: Ich kenne das Räucherwerk Aarons, das bereits angenommen ist. Es wurde daher zuvor geheiligt. Zuviel für euch, Söhne Levis! (Num 16,7) Gegenüber dem Priestertum Aarons. Er sagte: Er nimmt als Hebe eines von 60 und ihr eines von 10. Ist es euch zu wenig? (Num 16,6) Ein Leichtes ist es in euren Augen, dass der Heilige euch von allen Stämmen Israels erwählt hat, um vor ihm zu dienen.

 73 Vgl. bPes 119a; bSanh 110a. 74 Vgl. jSanh 10,1. 75 Num 16,7; Ex 19,10.

Korach  

Und was ist Aaron? Was hat Aaron Besonderes als sein Priestertum, und haben nicht bereits zwei seiner Söhne angefangen, Nadab und Abihu? Wir kommen nicht hinauf. (Num 16,12) „Wir wollen nicht kommen“ steht hier nicht geschrieben. Sie sagten zu ihm: Siehe, wir lassen / unsere Worte stehen, und wir kommen nicht aus dem Gericht des Totenreiches hinauf. Und weil Mose zur Türe von Datan und Abiram ging, hatte er das Verdienst, vier Gerechte vor dem Totenreich zu erretten: Die drei Söhne Korachs und On, den Sohn Pelets. Und welches Verdienst war in der Hand der Söhne Korachs, dass sie gerettet wurden? In der Stunde, in der sie bei Korach, ihrem Vater, saßen, sahen sie Mose und senkten ihre Gesichter zum Boden. Sie sagten: Wenn wir vor unserem Meister Mose stehen, bringen wir unserem Vater Verachtung entgegen, und wir wurden bereits über die Ehre von Vater und Mutter gestellt. Und wenn nicht, bleiben wir stehen. Es steht [ja] bereits geschrieben: Vor einem Greis erhebe dich. (Lev 19,32) Es ist besser, dass wir vor Mose, unserem Lehrer, stehen, auch wenn wir Verachtung unseren Vätern entgegen bringen. In dieser Stunde bewegten sie ihr Herz in einer Umkehr. 76 Über sie sagte David: Mein Herz wallt auf [wegen] eines guten Wortes. (Ps 45,2) R. Jochanan sagte: Ein Merkmal (δεῖγμα), dass einst der Heilige den Gerechten für die kommende Zeit bereiten wird, ist, dass er einst die Enden der Erde ergreifen und sie schütteln wird, sodass die Gerechten auf die Höhe der Welt gehängt werden. Ebenso machte es Gott mit den Kindern Korachs, dies als Merkmal für diese Welt. R. Jehuda sagt: 77 Wie eine Art Säule wurde ihnen im Totenreich [ein Platz] ausgeschnitten, und sie stehen darauf, und ganz Israel wird sie sehen können. In jener Stunde öffneten sie ihren Mund und sangen ein Lied: Wie wir es gehört haben, so haben wir es gesehen in der Stadt JHWHs, der Heerscharen. (Ps 48,9)

 76 Vgl. MidrPs 45,4. 77 Vgl. bSanh 110a.

(328)

  Jalkut Schimoni Numeri

Einst wird der Heilige Jerusalem als befestigten Bau erbauen, der nicht aufhören wird [zu existieren], denn es heißt: 78 Gott wird sie auf ewig befestigen. Sela (Ps 48,9) bSchab 88b

R. Jehoschua ben Levi sagte: In der Stunde, in der Mose zur Höhe aufstieg, sprachen die Dienstengel vor dem Heiligen: Herr der Welt, was [soll] ein von einer Frau Geborener unter uns?! Er sagte zu ihnen: Er kam, um die Tora zu empfangen. Sie sagten zu ihm: Die Kostbare ist dir eine Verborgene für 974 Generationen gewesen, bevor die Welt erschaffen wurde. [Nun] willst du sie an [einen Menschen] von Fleisch und Blut geben?! Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und das Menschenkind, dass du nach ihm schaust?! (Ps 8,5) Übergib deine Pracht dem Himmel. (Ps 8,2) Der Heilige sprach zu Mose: Gib du ihnen eine Antwort. Er sagte zu ihm: Herr der Welt, ich fürchte, dass sie mich mit dem Hauch ihres Mundes verbrennen. Er sagte zu ihm: Fasse an den Thron meiner Herrlichkeit, denn es heißt: Fasst er an die Vorderseite des Thrones, zieht er eine Wolke (‫ )פרשז‬über ihn. (Ijob 26,9) R. Tanchum sagte: 79 Das lehrt, dass der Allmächtige den Glanz seiner Schechina ausbreitete und ihn beschattete (‫)עננו‬.

(329)

Er sagte vor ihm: Herr der Welt, was steht in der Tora, die du mir gibst, geschrieben? Ihr sollt nicht haben [fremde Götter]. (Ex 20,3) Zwischen den Unbeschnittenen seid ihr die, die Götzendienst vollziehen. / Was steht außerdem in ihr geschrieben? Du sollst nicht aussprechen (‫[ )תשא‬den Namen JHWH]. (Ex 20,7) Es gibt Handel (‫ )משא ומתן‬unter euch. Was steht außerdem in ihr geschrieben? Ehre deinen Vater und deine Mutter. (Ex 20,12) Alle sind Vater und Mutter[, die es] bei euch gibt. Was steht außerdem in ihr geschrieben? Du sollst nicht morden. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. (Ex 20,13) Alle sind es, die den bösen Trieb unter euch haben. Wiederum priesen sie den Heiligen, denn es heißt:  78 Vgl. bEr 54a. 79 Vgl. bSuk 5a.

Korach  

JHWH, unser Herr, wie herrlich ist dein Name im ganzen Land. (Ps 8,2) Und jene sagten: Übergib deine Pracht dem Himmel, (Ps 8,2) steht nicht geschrieben. Sogleich übergab ihm jeder einzelne [Dienstengel] eine Sache, denn es heißt: Du bist in die Höhe aufgestiegen, du hast Beute fortgeführt, Geschenke zu empfangen durch einen Menschen. (Ps 68,19) Als Belohnung, dass sie dich einen Menschen genannt haben, hast du Geschenke empfangen. Und auch der Todesengel übergab ihm eine Sache, denn es heißt: Da gab er das Räucherwerk und erwirkte Sühnung für das Volk. (Num 17,12) Wenn er es ihm nicht gesagt hätte 80, wie hätte er es wissen können! 81 Steht geschrieben in § 381 [bAr 16a; bZeb 88b], § 262 [Mek beschallach 6], § 514 [TanB tsaw 12].

Kapitel 18 Da sprach JHWH zu Aaron. (Num 18,1) Du hast doch gelernt: Alle Worte, die zu Aaron gesprochen wurden, wurden durch Mose zu ihm gesprochen. Und was lehrt die Bibel [mit]: „Zu Aaron“? Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Die Rede [geziemte] Aaron, aber die Größe Moses war größer [als dies]. Du und deine Söhne. (Num 18,1) Das sind die Priester. Und das Haus deines Vaters. (Num 18,1) Das sind die Leviten. Das lehrt, dass die Leviten [in Bezug auf den Dienst, der] durch die Priester [geschieht,] verwarnt werden. Und woher [ist zu belegen], auch die Priester [sind in Bezug auf den Dienst, der] durch die Leviten [geschieht, verwarnt]? Da es heißt: Und du und deine Söhne [mit dir], ihr sollt die Verschuldung eures Priestertums tragen. (Num 18,1) Dem Stamm Levi. (Num 18,2)  80 Dass er Sühnung für das Volk erwirkt. 81 Vgl. bAr 16a; bZeb 88b; TanB tsaw 12.

SZ [291]

  Jalkut Schimoni Numeri

„Stamm“ ist immer „Schwur“ 82, denn es heißt: Die Schwüre der Stämme – ein Spruch, Sela. (Hab 3,9) Levi. (Num 18,2) Levi ist es wert, für sich [genannt zu werden]. Stamm. (Num 18,2) / (330)

Der Stamm ist es wert, für sich [genannt zu werden]. Deine Brüder. (Num 18,2) Deine Brüder sind es wert, für sich [genannt zu werden]. Dein Vater. (Num 18,2) Amram ist es wert, für sich [genannt zu werden]. Und auch deine Brüder. (Num 18,2) Die Söhne deiner Brüder sind es wert, für sich [genannt zu werden], um mit ihnen den Bund in Freude zu schließen.

SNum § 116

R. Jischmael sagt: Wem wurde die Sache [übergeben]? Denen, die man [zuvor] verwarnt hatte. [Und du und deine Söhne mit dir, ihr sollt die Verschuldung eures Priestertums tragen. (Num 18,1)] R. Joschijja sagt: Woher [ist zu belegen, dass] du sagst, dass wenn [ein Priester] das Blut in der richtigen Weise versprengt hat, er aber nicht mehr weiß, auf wessen Namen er es versprengt hat, und er das Fett in der richtigen Weise verbrannt hat, aber nicht mehr weiß, auf wessen Namen er es verbrannt hat, tragen [die Priester] die Verschuldung dafür? Die Bibel lehrt: Und du und deine Söhne [und das Haus deines Vaters] mit dir, ihr sollt die Verschuldung gegen das Heiligtum tragen. (Num 18,1) Und R. Jonatan sagt: Woher [ist zu belegen, dass] du sagst, dass wenn ein Berechtigter vor der Versprengung des Blutes von dem Fleisch [oder] von der Brust oder der Keule vor der Verbrennung des Fettes [etwas an sich genommen hat], die Priester die Verschuldung dafür zu tragen haben? Die Bibel lehrt:

 82 SDtn § 8. Vgl. ExR 44,9.

Korach  

Und du und deine Söhne mit dir, ihr sollt die Verschuldung eures Priestertums tragen. (Num 18,1)

Und ebenso finden wir, dass der Gerichtsbeschluss über die Söhne Elis nur deswegen besiegelt wurde, weil sie [ihren Dienst] an den heiligen Dingen verächtlich ausübten. 83 Und in diesem Sinne heißt es: Desgleichen, ehe sie in Rauch aufgehen ließen [das Fett, kam des Priesters Diener] und sprach zu ihm[: Gib mir Fleisch für den Priester zum Braten, denn er will nicht gekochtes, sondern rohes Fleisch von dir nehmen]. Wenn dann aber die Person sagte: Lass [erst das Fett] in Rauch aufgehen [... sprach er zu ihm, du sollst es mir jetzt geben]. Und die Sünde der beiden jungen Männer war sehr groß. (I Sam 2,15-17) Und ebenso finden wir, dass der Gerichtsbeschluss über die Einwohner Jerusalems nur deswegen besiegelt wurde, weil sie [ihren Dienst] an den heiligen Dingen verächtlich ausübten, denn es heißt: Du hast mein Heiligtum verachtet. (Ez 22,8) Und du und deine Söhne mit dir. (Num 18,1) Das ist eine Verschuldung [in Bezug auf] eine Sache, die dem Priestertum übergeben wurde. Oder [ist es nicht vielmehr] eine Verschuldung [in Bezug auf] eine Sache, die dem Gerichtshofe übergeben wurde? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Und du und deine Söhne mit dir, ihr sollt euer Priestertum bewahren 84, in Bezug auf alle Angelegenheiten des Altars. (Num 18,1) Siehe, von einer Verschuldung [in Bezug auf eine Sache], die dem Gerichtshof übergeben wurde, ist die Rede. Was lehrt die Bibel [dann mit]: Ihr sollt die Verschuldung eures Priestertums tragen? (Num 18,1) Das ist / eine Verschuldung [in Bezug auf eine Sache], die dem Priestertum übergeben wurde. Du kannst sagen, Israel trägt nicht die Verschuldung der Priester, aber die Leviten haben die Verschuldung der Priester zu tragen. 85 Die Bibel lehrt:  83 Vgl. bJoma 9a; tMen 13,22. 84 BH: die Verschuldung eures Priestertums tragen. 85 Vgl. SNum § 119.

(331)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und sie sollen ihre Verschuldung tragen. (Num 18,23) Und auch deine Brüder. (Num 18,2) Soll ich etwa verstehen, auch Israeliten sind im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: [Aus] dem Stamme Levi. (Num 18,2) Soll ich etwa verstehen, auch Frauen sind im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: [Aus] dem Stamme deines Vaters. (Num 18,2) Amram war würdig, dass ein Stamm nach seinem Namen benannt wurde. R[abbi] sagt: [Aus] dem Stamme Levi. (Num 18,2) Soll ich etwa verstehen, auch Frauen sind im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: Deine Brüder. (Num 18,2) Um die Frauen auszuschließen. Lass mit dir herantreten. (Num 18,2) R. Aqiba sagt: Hier heißt es „mit dir“, und dort heißt es „mit dir“. 86 Wie bei dem „mit dir“, von dem dort die Rede ist, die Schrift von den Leviten spricht, so spricht die Schrift auch bei dem „mit dir“, von dem hier die Rede ist, von den Leviten. Um die Leviten in Bezug auf den Gesang auf ihrer Empore zu verwarnen. 87 Steht in § 440 [bZeb 32a]. bTam 26b

Dass sie sich dir anschließen. (Num 18,2) Dort haben wir gelernt: An der Nordseite war das Funkentor. Es war wie eine Art Säulenhalle (στοά) und [darauf] war ein Obergemach zum Zweck, dass die Priester von oben und die Leviten von unten Wache halten [konnten]. Woher sind diese Worte [zu belegen]? Die Rabbanan lehrten: Sie sollen sich dir anschließen und dich bedienen. (Num 18,2) Die Schrift spricht von deinem Dienst. In welcher Weise? Die Priester wachen von oben und die Leviten von unten.  86 Num 18,1 und Num 18,2. 87 Vgl. bMeg 3a; bJoma 20b; bZeb 32a.

Korach  

Sie sollen sich dir anschließen und dir dienen. (Num 18,2)

SNum § 116

In ihrem Dienst. Und setze von ihnen Aufseher und Verwalter ein. 88 Oder [ist gemeint], „sie sollen dir dienen“, in deinem Dienst? 89 Die Bibel lehrt: Und sie sollen das, was deiner Obhut [unterliegt], hüten und die Obhut des ganzen Zeltes [innehaben]. (Num 18,3) [Dann kann] ich aber noch sagen: „Sie sollen dir dienen“ – in deinem Dienst, und „sie sollen dir dienen“ – in ihrem Dienst. Die Bibel lehrt [aber]: Und siehe, ich habe die Leviten[, aus der Mitte Israels] genommen. / Sie sind mir 90. (Num 18,6)

Gott sind sie übergeben worden, und Gott übergab sie den Priestern. 91 Du darfst es also nicht gemäß der letzten Formulierung sagen, sondern [musst es] gemäß der ersten [sagen]: „Sie sollen dir dienen“, in ihrem Dienst; und setze von ihnen Verwalter und Aufseher ein. Du und deine Söhne mit dir vor dem Zelt des Zeugnisses. (Num 18,2) Die Priester von drinnen und die Leviten von draußen. 92 Oder [ist gemeint], diese wie jene von drinnen? Die Bibel lehrt: Und sie sollen sich dir anschließen und die Obhut des Stiftszeltes wahren. (Num 18,4) Was lehrt [dann] die Bibel [mit]: Du und deine Söhne mit dir vor dem Zelt des Zeugnisses? (Num 18,2) Die Priester von drinnen und die Leviten von draußen. Und sie sollen das, was deiner Obhut [unterliegt], hüten und die Obhut des ganzen Zeltes [innehaben]. (Num 18,3) Das ist das, was wir [bereits] gesagt haben: „Sie sollen dir dienen“, in ihrem Dienst. Und setze von ihnen Verwalter und Aufseher ein. Jedoch den Geräten des Heiligtums und dem Altar sollen sie sich nicht nähern.

(Num 18,3)

 88 Vgl. tScheq 2,15. 89 Vgl. NumR 3,3. 90 BH: JHWH als Geschenk gegeben. 91 SZ: nicht aber den Priestern. 92 SNum § 116; SZ 291,11. Vgl. mTam 1,1; mMid 1,1; mMid 1,9.

(332)

  Jalkut Schimoni Numeri

Das ist die Lade. 93 Und in diesem Sinne heißt es: Damit sie nicht hineingehen und auch nur einen Augenblick das Heiligtum sehen [und sterben]. (Num 4,20) R. Natan sagt: Von hier [ergibt sich] eine Andeutung aus der Tora auf den Gesang. Ausdrücklich wird er jedoch erst durch Esra genannt. 94 R. Chananja, Sohn des Bruders von R. Jehoschua sagt: 95 [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn siehe, es heißt bereits: Mose redete und Gott sang mit [klingender] Stimme zu ihm. (Ex 19,19) Von hier [ergibt sich] eine Andeutung aus der Tora auf den Gesang. [Jedoch] den Geräten des Heiligtums und dem Altar sollen sie sich nicht nähern. (Num 18,3)

[Das ist die] Verwarnung. Auf dass sie nicht sterben. (Num 18,3) [Das ist die] Strafe. Ich habe [hier] nur, dass man den Leviten Strafe und Verwarnung in Bezug auf den Priesterdienst genannt hat. Woher [ist zu belegen, auch] den Priestern in Bezug auf den Levitendienst? 96 Die Bibel lehrt: Auch sie, auch ihr. (Num 18,3)

(333)

Einmal wollte R. Jehoschua ben Chananja R. Jochanan ben Gudgada beim Verschließen der Türen helfen. 97 [Da] sagte er zu ihm: Kehre zurück / zu deinen [Aufgaben], sonst machst du dich deines Lebens schuldig, denn ich gehöre zu den Torwächtern und du zu den Sängern. R[abbi] sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn siehe, es heißt bereits:

 93 tSota 7,17; SNum § 157. 94 Vgl. Esra 3,10; Neh 12,36.45-46; bAr 11b. 95 Vgl. NumR 6,10. 96 Vgl. SNum § 119. 97 bAr 11b.

Korach  

Lasst [den Stamm der Familie der Kehatiter nicht inmitten der Leviten] getilgt werden. Dies aber sollt ihr für sie tun[, damit sie leben]. (Num 4,18-19) Ich habe [hier] nur: Die Nachkommen des Kehat. Woher [sind] die Nachkommen des Gerson und die Nachkommen des Merari [zu belegen]? 98 Die Bibel lehrt: Aaron und seine Söhne sollen kommen. (Num 4,19) Ich habe [hier] nur, dass man den Leviten Strafe und Verwarnung in Bezug auf den Priesterdienst genannt hat. Woher [ist zu belegen, auch] den Priestern in Bezug auf den Levitendienst? Die Bibel lehrt: Wenn sich die Wohnung in Bewegung setzt, sollen die Leviten sie abbrechen. (Num 1,51) Woher [ist zu belegen, auch] von einem Dienst zum anderen? Die Bibel lehrt: Und die, die östlich vor der Wohnung lagerten, im Osten vor [dem Stiftszelt, waren Mose, Aaron und seine Söhne, die die Obhut des Heiligtums wahrten, zur Hut der Israeliten]. (Num 3,38) Und was lehrt die Bibel [dann mit]: Auch sie, auch ihr? (Num 18,3) Da Korach 99 gekommen war und gegen Aaron Widerspruch erhoben hatte, hat die Schrift den ganzen Abschnitt 100 für ihn [noch einmal] als Verwarnung gesagt. Und sie sollen sich dir anschließen [und die Obhut des Stiftszeltes wahren]. (Num

18,4)

Das ist, was wir [bereits] gesagt haben: Die Priester von drinnen und die Leviten von draußen. Und sie sollen das, was deiner Wache [unterliegt], bewachen. (Num 18,3) Das lehrt, dass die Priester am Ort der Leviten essen und an 24 Stellen im Tempel wachen, die Priester an drei und die Leviten an 21. 101 Jedoch den Geräten des Heiligtums [und des Altars sollen sie sich nicht nähern].

(Num 18,3)

Man könnte meinen, wenn sie [sie] berühren, sind die schuldig. Du kannst zitieren: „Jedoch“.

 98 Vgl. Num 3,17. 99 Vgl. Num 16-17. 100 Num 18,1-7. 101 Vgl. bTam 26a; bTam 27a.

SZ [291-292]

  Jalkut Schimoni Numeri

Durch Dienst eines Fremden werden sie schuldig, [aber] sie werden nicht durch [unerlaubtes eigenes] Berühren schuldig. Auf dass nicht auch sie sterben. (Num 18,3) Man könnte meinen, ich habe hier nur [erwähnt], dass die Leviten [bei Anmaßung eines Dienstes, der durch] Priester [geschieht,] des Todes sind. [Die Anmaßung eines Dienstes, der durch] die Priester [geschieht,] durch die Leviten, ist woher [zu belegen]? Die Bibel lehrt: Auf dass nicht auch sie, auch ihr sterbt. (Num 18,3) Und woher [ist zu belegen], wie die Priester verwarnt sind, dieser durch jenen[, so sind die Leviten verwarnt, dieser durch jenen]? [Die Schrift] sagt [bei] „sie“: „auch sie“, [bei] „ihr“: „auch ihr“. Man könnte meinen, dass sie verwarnt sind, der eine durch den anderen, unter Todesdrohung. Du kannst zitieren: „Sie“. Sie sind ihretwegen 102 mit dem Tod [bedroht], nicht aber seid ihr ihretwegen mit dem Tod [bedroht]; ihr seid euretwegen mit dem Tod [bedroht], nicht seid ihr ihretwegen mit dem Tod [bedroht]. (334)

R. Simeon sagt: Gerson und Merari / waren des Todes bei dem Dienst Kehats 103. Wovon ist dabei die Rede? Vom Dienst [im] Stiftszelt. Aber beim Dienst im Hause Gottes sind die Leviten [bei Anmaßung eines Dienstes] der Priester des Todes [schuldig], nicht aber die Priester [bei Anmaßung eines Dienstes] durch die Leviten und auch nicht [bei der Übertretung] eines Verbots. Und sie sollen sich dir anschließen (‫)נלוו‬. (Num 18,4) Sie sollen sich dir hinzufügen (‫)וטפלו‬. Die Wache des Stiftszeltes. (Num 18,4) Das ist die Wiederholung (‫)משנה‬. Alle Dienste des Zeltes. (Num 18,4) Das ist die Lehre (‫)תלמוד‬.

SNum § 116

Und ein Fremder (‫ )וזר‬soll sich euch nicht [zum Dienst] nähern. (Num 18,4) Warum wurde [dies] gesagt?  102 SZ: euretwegen. 103 Vgl. Gen 46,11; Ex 6,18; Num 4,4; Num 4,15. Gerson und Merari versahen den Dienst im Stiftszelt, Kehat gehörte zu den Trägern der Lade.

Korach  

Weil [die Schrift] sagt: Und ein Fremder, der sich nähert, soll sterben. (Num 18,7) Die Strafe haben wir gehört, die Verwarnung haben wir nicht gehört. Die Bibel lehrt: Und ein Fremder soll sich euch nicht [zum Dienst] nähern. (Num 18,7) Und ein Fremder soll sich nicht nähern. (Num 18,4)

SZ [292]

Ich habe [es hier] nur durch ein Verbot [festgesetzt]. [Auch] durch ein Gebot, ist woher [zu belegen]? Du kannst zitieren: Und wacht die Wache über das Heiligtum. (Num 18,5) Eine Größe ist es für das Heiligtum, wenn Wächter für es da sind. Ein Palast (πραιτώριον), für den es Wächter gibt, gleicht nicht einem Palast, für den es keine Wächter gibt[, denn es heißt]: Und die, die sich vor der Wohnung [gegen Morgen hin] lagerten[, vor dem Stiftszelt, waren Mose und Aaron und seine Söhne, die wachten die Wache über die Wohnung]. (Num 3,38)

Was lehrt die Bibel [dann mit]: Zur Wache der Israeliten? (Num 3,38)

§ 753

Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Wenn der Kleine den Großen bewacht, schreitet der über ihn hinweg und geht hinein. Wenn der Große den Kleinen bewacht, schreitet der nicht über ihn hinweg und geht hinein. Und wahrt die Obhut über das Heiligtum und die Obhut über den Altar. (Num 18,5)

SNum § 116

Siehe, dies ist eine Anweisung für den dritten 104 Gerichtshof, dass er die Priester verwarnt, den [Tempel]dienst gemäß der Verordnung auszuführen. Denn wenn er gemäß der Verordnung ausgeführt wird, halten sie [dadurch] die Strafen davon ab, / in die Welt zu kommen, denn es heißt: Damit weiterhin (‫ )עוד‬kein Zorn mehr über die Israeliten komme. (Num 18,5)

(335)

Die Bibel lehrt „weiterhin“ (‫ )עוד‬nur, wenn [es] bereits Zorn [gab]. Dementsprechend kannst du sagen: Es soll weiterhin keine Flut mehr kommen. (Gen 9,11) Die Bibel lehrt „weiterhin“ (‫ )עוד‬nur, weil [es] bereits [eine Flut] gab. Dementsprechend kannst du sagen: Sie sollen weiterhin ihre Opfer nicht mehr den Bocksdämonen opfern. (Lev 17,7) Die Bibel lehrt „weiterhin“ (‫ )עוד‬nur, weil sie bereits geopfert hatten. Dementsprechend kannst du sagen:  104 SZ: den Gerichtshof Israels.

§ 754

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Israeliten dürfen sich weiterhin nicht mehr dem Stiftszelt nähern. (Num 18,22) Die Bibel lehrt „weiterhin“ (‫ )עוד‬nur, weil sie sich bereits genähert hatten. Auch hier kannst du sagen: Damit weiterhin (‫ )עוד‬kein Zorn mehr [über die Israeliten komme]. Die Bibel lehrt „weiterhin“ (‫ )עוד‬nur, weil [es] bereits Zorn [gab], denn es heißt: Denn ausgebrochen ist der Zorn. (Num 17,11) § 754

Und siehe, ich habe für euch [eure Brüder] die Leviten [aus der Mitte Israels genommen]. Sie sind mir 105 als Geschenk gegeben. (Num 18,6) Gott sind sie übergeben worden, nicht aber den Priestern.

SZ [292]

Und [siehe], ich. (Num 18,6) Füge hinzu zu deinen Diensten. Siehe (‫)הנה‬. (Num 18,6) In Freude. Überall, wo es heißt „siehe“ (‫)הנה‬, siehe (‫)הרי‬, [es ist] eine Sache, die Freude [bedeutet]. Und siehe, ich habe für euch genommen. (Num 18,6) Wie [man beim] Zehnten vom Getreidehaufen 106 [nimmt], so [gehört] ihr zur Hebe vom Zehnten. [Euch zum Geschenk sind sie gegeben. (Num 18,6)] Man könnte meinen, sie sind sicher eure. Die Bibel lehrt: Mir. 107 (Num 18,6) Sage von da her: Mir gehören sie, aber sie dienen [mir] vor euch [dafür]. Und in diesem Sinne heißt es: Und Aaron wurde abgesondert, ihn zu heiligen. (I Chr 23,13)

SNum § 116

Und du und deine Söhne mit dir, ihr sollt euer Priestertum in allen Angelegenheiten des Altars hüten. (Num 18,7) Von hier pflegte R. Eleazar ha-Kappar beRabbi zu sagen: Alle Angelegenheiten des Altars sollen nur durch dich und deine Kinder geschehen. 108  105 BH: JHWH. 106 Siehe tTer 3,17, wo zwischen dem Körnerhaufen nach dem Worfeln (‫ )כרי‬und dem Getreidehaufen nach dem Dreschen (‫ )ערימה‬unterschieden wird. 107 BH: JHWH.

Korach  

Und innerhalb des Vorhangplatzes. 109 (Num 18,7) Von hier sagten sie: Es gab einen Raum hinter der Vorhangsvorrichtung. Dort untersuchte man die Abstammung der Priesterschaft. Ihr aber sollt dienen. (Num 18,7) Soll ich etwa verstehen, [bunt] gemischt? Die Bibel lehrt: Als Dienst an der [Weih]gabe [gebe ich euch das Priestertum]. (Num 18,7) Wie eine [Weih]gabe durch ein Los [zugeteilt wird], so [wird] auch der Dienst durch ein Los [zugeteilt]. Als Dienst an der [Weih]gabe gebe ich euch das Priestertum. (Num 18,7) Um das Essen der heiligen [Gaben] im Land dem Tempeldienst [im Heiligtum] gleichzustellen. Wie man beim Tempeldienst im Heiligtum seine Hände heiligen muss und [erst] danach den Dienst ausführen darf, so muss man auch beim Essen der heiligen [Gaben] im Land seine Hände heiligen, und [erst] danach darf man essen. Ihr sollt euer Priestertum bewachen. (Num 18,7)

SZ [292]

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass eine Verfehlung beim Heiligen nur in die Verantwortung der Priester fällt. Ich habe [hier] nur die Verfehlung beim Hochheiligen. Minderheiliges, das gegessen werden darf [und] Heiliges, das nicht gegessen werden darf, / ist woher [zu belegen]? Die Bibel lehrt: In allen Sachen des Altars. (Num 18,7) Man könnte meinen, auch die Hebe und die Zehnthebe und die Teighebe [sind eingeschlossen]. Die Bibel lehrt: Und innerhalb des Vorhangplatzes. (Num 18,7) Was war innerhalb des Vorhangplatzes besonders? Etwas, das die Gemeinschaft [der Israeliten] nicht erkennen kann. Das schließt dasjenige aus, das die Gemeinschaft [der Israeliten] erkennen kann. Als Dienst an der [Weih]gabe. (Num 18,7) [Die Schrift] setzt „Dienst an der [Weih]gabe“ „eurem Priestertum“ gleich.

 108 Vgl. bJoma 24a. 109 Gemeint ist der Vorhang zwischen dem Heiligen und Allerheiligsten.

(336)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie bei diesem das Waschen der Hände [stattfinden muss], so [muss] bei jenem das Waschen der Hände [stattfinden]. Oder, wie dieses nur durch das Heiligen der Hände und Füße [geschieht], könnte man [meinen, soll] auch jenes nur durch das Heiligen von Händen und Füßen [geschehen]? Du kannst sagen: Nein, [vielmehr] dies gemäß der Dienstvorschrift und jenes gemäß der Dienstvorschrift. Sie sagten: Jedem, der jemandem die Hebe gibt, der sie gebotsgemäß isst, rechnet man es an, als hätte er einen Dienst verrichtet. Und einem Priester, der gebotsgemäß Hebe isst, rechnet man es an, als hätte er einen Dienst verrichtet. Sie sagten über R. Tarfon, dass er am Morgen Hebe zu essen und zu sagen pflegte: Ich habe das beständige Morgenopfer dargebracht, und dass er Hebe am Nachmittag zu essen und zu sagen pflegte, ich habe das beständige Opfer des Nachmittags dargebracht. 110 Und woher [ist zu belegen], dass man euch für eure Priesterschaft [etwas] übergibt? Du kannst zitieren: Als Dienst an der [Weih]gabe gebe ich euch das Priestertum. (Num 18,7) In der Weise also, wie es Asarja, der Priester, machte, denn es heißt: Und es kam hinter ihm Asarja[, der Priester], und sie stellten sich gegen den König Usia auf, … da fuhr Usia sie an; … da wandte sich Asarja, das Oberhaupt der Priester, ihm zu. (II Chr 26,17-19) Über ihn heißt es: Und Jochanan zeugte Asarja, der ist es, der Priester war im Hause[, das Salomo in Jerusalem gebaut hatte]. (I Chr 5,36) War denn er allein Priester? Gab es nicht vor ihm viele, und dienten [nicht] nach ihm [viele]? Vielmehr, bei ihm wurde das Amt des Hohen Priesters eingeführt, denn es heißt: Als Dienst an der [Weih]gabe gebe ich [euch das Priestertum]. (Num 18,7) bPes 72b-73a

Wenn [ein Priester], während er dasteht und ein Opfer auf dem Altar darbringt, erfährt, dass er der Sohn einer Geschiedenen ist, oder der Sohn einer Frau, die die

 110 Vgl. bPes 72b.

Korach  

Schwagerehe verweigert hat, so sind, sagt R. Eliezer, alle Opfer, die er auf dem Altar dargebracht hat, untauglich, und nach R. Jehoschua tauglich. 111 Was ist der Grund von R. Jehoschua? Dass geschrieben steht: Segne, JHWH, seinen Wohlstand. (Dtn 33,11) Selbst bei den Profanen, die darunter sind, lass dir das Tun seiner Hände gefallen. (Dtn 33,11) Und so, wenn jemand von der Hebe isst und erfährt, dass er der Sohn einer Geschiedenen ist oder einer Frau, die die Schwagerehe verweigert hat, so ist er, sagt R. Eliezer, [zur Zahlung] des Grundwertes plus eines Fünftels verpflichtet, R. Jehoschua aber befreit ihn von der Hebe. [Das Essen der Hebe] wird doch „Dienst“ genannt, denn es wird gelehrt: Einmal geschah es, dass R. Tarfon nicht ins Lehrhaus kam. Am nächsten Tag fand ihn Rabban Gamaliel [und] fragte ihn: Warum bist du gestern Abend nicht ins Lehrhaus gekommen? Er sagte zu ihm: Ich habe [meinen] Dienst verrichtet. Er sagte zu ihm: Deine Worte sind ziemlich verwunderlich. Wieso sollte es in dieser Zeit Dienst geben?! Er sagte zu ihm: Siehe, es heißt: Als Dienst an der [Weih]gabe gebe ich euch das Priestertum. (Num 18,7) Man hat das Essen der Hebe im Land dem Dienst im Tempel gleichgestellt. / Rab sagte: Vier Dienste sind es, derentwegen ein Fremder sich des Todes schuldig macht: Das Sprengen [des Blutes], das Räuchern [des Fettes], das Spenden des Weins und das Spenden des Wassers. Levi sagte: Auch das Abheben der Asche. Was ist der Grund von Rab? Dass geschrieben steht: Und du und deine Söhne mit dir, ihr sollt euer Priestertum [in allen Angelegenheiten des Altars] hüten. Als Dienst an der [Weih]gabe [gebe ich euch das Priestertum. Aber ein Fremder, der herantritt, soll sterben]. (Num 18,7) Und nicht als Dienst [aus] der Entfernung. Und ihr sollt den Dienst verrichten (‫)ועבדתם‬. Einen abschließenden Dienst (‫)עבודה תמה‬, nicht aber einen Dienst, dem noch ein anderer Dienst folgt.

 111 Vgl. mTer 8,1; bMak 11b.

(337)

bJoma 24a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Und Levi? Der Barmherzige sagte: In jeder Angelegenheit des Altars. (Num 18,7) Und Rab? Dieser [Vers kommt und] schließt die sieben Sprengungen innerhalb [des Tempels] und des Aussätzigen ein. Und Levi? Er folgert dies aus der Formulierung „in jeder Angelegenheit“. Und Rab? Er legt die Formulierung „in jeder Angelegenheit“ nicht aus. Vielleicht ist „in jeder Angelegenheit des Altars“ eine Verallgemeinerung und „Dienst der Gabe“ eine Spezialisierung? [Bei] Verallgemeinerung und Spezialisierung [gilt]: In der Verallgemeinerung ist nur enthalten, was in der Spezialisierung ist: Den Dienst an der Gabe, nicht aber den Dienst [aus] der Entfernung. Ein Schriftvers sagt: Und innerhalb des Vorhangplatzes. (Num 18,7) Das ist der Dienst an der Gabe, nicht aber der Dienst [aus] der Entfernung. Außerhalb [des Vorhangplatzes] ist es aber auch ein Dienst [aus] der Entfernung. Wenn „ihr sollt den Dienst verrichten“ [bedeutet]: auch zum Inneren des Vorhangplatzes hin, der ein abschließender Dienst ist, nicht aber ein Dienst, dem noch ein anderer Dienst folgt, [und] wenn für außerhalb [gilt]: Selbst ein Dienst, auf den ein anderer Dienst folgt, vereinigt [die Schrift] sie wieder [in]: „und ihr sollt den Dienst verrichten“. SNum § 116

R[abbi] sagt: Um das Essen der heiligen [Gaben] im Land dem Tempeldienst im Heiligtum gleichzustellen: Wie man beim Tempeldienst seine Hände heiligen muss und [erst] danach den Dienst ausführen darf, so muss man auch beim Essen der heiligen [Gaben] im Land seine Hände heiligen, und [erst] danach darf man essen. usw.

Daraus lernen wir, das Händewaschen ist aus der Tora [zu belegen]. Aber ein Fremder, der sich nähert, soll sterben. (Num 18,7) Zum Dienst. 112 Oder [ist gemeint], zum Dienst und nicht zum Dienst? Du kannst sagen: Wenn [die Schrift] bei der mit einem Makel behafteten Person nicht die Todesstrafe, [sondern] nur eine Strafe bei [Verletzung des] Dienstes [festgesetzt hat], ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass sie bei einem Fremden, bei  112 Vgl. bSanh 83b.

Korach  

dem sie die Todesstrafe [festgesetzt hat], [auch] nur eine Strafe bei [Verletzung des] Dienstes [festsetzen sollte]? 113 Was lehrt die Bibel [dann mit]: Aber ein Fremder, der sich nähert, soll sterben? Zum Dienst. Aber ein Fremder, der sich nähert, soll sterben. (Num 18,7) Selbst, wenn er den Dienst in Reinheit verrichtet. Oder, ist nicht vielmehr [gemeint], wenn er in Unreinheit gedient hat? Du kannst sagen: Wenn [aber schon] der, der in Unreinheit hineingeht, ohne dienen zu wollen, schuldig ist, 114 [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere [bei Unreinheit] zum Dienst. Was lehrt die Bibel [dann mit]: Aber ein Fremder, der sich nähert, soll sterben? Selbst, wenn er den Dienst in Reinheit verrichtet. Er soll sterben. (Num 18,7) R. Simeon 115 sagt: 116 Hier heißt es, „er soll sterben“, und dort heißt es, „er soll sterben“. 117 Wie das „er soll sterben“, von dem dort die Rede ist, Steinigung ist, so ist auch das „er soll sterben“, von dem hier die Rede ist, Steinigung. / R. Jochanan ben Nuri sagt: Hier heißt es, „er soll sterben“, und dort heißt es, „er soll sterben“. 118 Wie das „er soll sterben“, von dem dort die Rede ist, Erdrosselung ist, so ist auch das „er soll sterben“, von dem hier die Rede ist, Erdrosselung.

(338)

Aber ein Fremder, der sich nähert, soll sterben. (Num 18,7) Die Strafe haben wir gehört. Die Verwarnung haben wir nicht gehört. Die Bibel lehrt: Ein Fremder aber soll sich euch nicht [zum Dienst] nähern. (Num 18,4) Aber ein Fremder, der sich nähert, soll sterben. (Num 18,7) Todesstrafe durch den Himmel. 119 R. Aqiba sagt: Auch die Todesstrafe durch den Gerichtshof, denn es heißt:  113 Vgl. bSanh 83a; bSanh 84a. 114 Vgl. mKel 1,8. 115 SNum: Jischmael. 116 bSanh 84a. 117 Vgl. Ex 21,17; Lev 20,15; Dtn 13,16; mSanh 7,4. 118 Vgl. Ex 21,15.16; Lev 20,10; Dtn 13,6; mSanh 11,1. 119 Vgl. mSanh 9,6; bSanh 84a.

SZ [293]

  Jalkut Schimoni Numeri

Wer den Namen JHWHs lästert, sterbe des Todes. (Lev 24,16) Sie sagten: Nicht von da her ist das zu entnehmen, vielmehr, weil es heißt: Jeder, der sich der Wohnung JHWHs nähert, soll sterben. (Num 17,28) bSanh 81b

WENN EIN FREMDER [IM TEMPEL] DIENT, WIRD ER, SAGT R. AQIBA, ERDROSSELT, ABER DIE WEISEN SAGEN, ER WIRD DURCH DEN HIMMEL GETÖTET. 120

bSanh 84a

Es wird gelehrt: R. Jischmael sagt: Hier heißt es: Und der Fremde, der herantritt, soll sterben. (Num 18,7) Und dort heißt es: Jeder, der herantritt; wer herantritt zur Wohnung JHWHs soll sterben. (Num 18,7) Wie dort durch den Himmel, so auch hier durch den Himmel. R. Aqiba sagt: Hier heißt es: Und der Fremde, der herantritt, soll sterben. (Num 18,7) Und dort heißt es: Jener Prophet oder Träumer eines Traumes soll sterben. (Dtn 13,6) Wie dort durch Steinigung, so auch hier durch Steinigung. R. Jochanan ben Nuri sagte: Wie dort durch Erdrosselung, so auch hier durch Erdrosselung. Worüber streiten R. Jischmael und R. Aqiba? R. Aqiba meint, man folgere „soll sterben“ von „soll sterben“, nicht aber „er soll sterben“ von „er wird sterben“. Und R. Jischmael meint, man folgere von einem einfachen Menschen (ἰδιώτης) auf einen einfachen Menschen, aber man folgert nicht auf einen einfachen Menschen von einem Propheten. Und R. Aqiba?! Nachdem er [Menschen] verführt hatte[, Unrechtes zu tun], hast du keinen größeren Dummen (ἰδιώτης) als ihn. Worüber streiten R. Aqiba und R. Jochanan ben Nuri? Über denselben Streitfall wie R. Simeon und die Rabbanan, denn es wird gelehrt: Ein Prophet der [Menschen zum Götzendienst] verleitet, durch Steinigung [geschieht seine Hinrichtung]. R. Simeon sagt:  120 mSanh 5,6.

Korach  

Durch Erdrosselung. Und zwei Tannaiten sind der Ansicht R. Aqibas. Da sprach JHWH zu Aaron. (Num 18,8)

SNum § 117

Soll ich etwa verstehen, dass die Rede an Aaron [direkt erging]? Die Bibel lehrt: Als Erinnerung an die Israeliten, dass sich kein Fremder nähern darf. (Num 17,5)

§ 755

Wir lernen [daraus] also, dass die Rede an Mose [erging], der sie Aaron sagte. Und siehe, ich, in Wohlgefallen. (Num 18,8) Siehe, in Freude 121, Worte R. Jischmaels. Seine Schüler sagten zu ihm: Unser Lehrer, da es heißt: Und siehe, ich werde die Wasserflut über die Erde kommen lassen. (Gen 6,17) Soll ich etwa verstehen, dass [da] Freude vor Gott gewesen sei? [Nur,] wenn die, die ihn erzürnen, aus der Welt schwinden. 122

§ 755

Und ebenso heißt es: Über das Gut der Gerechten frohlockt die Stadt, und über das Schwinden der Frevler ist Jubel. (Prov 11,10) Und es heißt: Du zerbrichst die Zähne der Frevler. (Ps 3,8) Und es heißt [danach]: Bei JHWH ist Hilfe. (Ps 3,9) Und es heißt: JHWH ist König auf immer und ewig. Die Völker sind aus seinem Land verschwunden. (Ps 10,16) / Und es heißt: Mögen die Sünder von der Erde weggewischt werden. (Ps 104,35) R. Natan sagt: 123 „Und ich“ [bedeutet: Ich] füge zu ihrem Dienst hinzu. „Siehe“ [bedeutet:] Mit Freude. Und ebenso heißt es:

 121 Vgl. Raschi zu Num 18,8. 122 Vgl. SDtn § 326; MidrPs 106,2; NumR 3,4. 123 Vgl. jBik 2,1.

(339)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und siehe auch, er zieht heraus, dir entgegen, sieht dich und freut sich in seinem Herzen. (Ex 4,14) bSchab 26a

Und ich, siehe, habe dir die Überwachung meiner Heben gegeben. (Num 18,8) Man verbrennt nicht bei einer unreinen Zehntabgabe, denn ein Vers sagt: Ich habe dir die Überwachung meiner Heben gegeben. (Num 18,8) Die Schrift spricht von zwei Heben, von der reinen Hebe und von der unreinen Hebe. Wie bei der reinen Hebe [die Früchte] dir erst nach der vom Zeitpunkt des Hebegebens gehören, so gehören dir auch bei der unreinen Hebe [die Früchte] erst nach dem Zeitpunkt des Hebegebens.

SZ [293]

Ich gebe dir die Überwachung meiner Heben. (Num 18,8) Es ist eine Bewachung. Meine Heben. (Num 18,8) Das sind die Widderhebe des Nasiräers und das Dankopfer. [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass ein Bund geschlossen worden ist wegen ihres Dienstes. Von allen heiligen Gaben. (Num 18,8) Um das Brandopfer einzuschließen. „Heilig“ – um das Sündopfer und das Schuldopfer und die Ganzopfer der Gemeinde einzuschließen. „Heilig“ – um die Erstgeburt einzuschließen. Dir gebe ich sie als Anteil. (Num 18,8) Als Großes [ist es gegeben]. Alles, was dir als Großes gegeben worden ist, darüber wurde mit dir ein Bund geschlossen. [Es ist] dies: Das Verbrennen der [roten] Kuh, das Genickbrechen des Kalbes, das Blasen der Trompeten, die Heiligungen und die Schätzungen. 124 R. Jose, Sohn von R. Jehuda, sagt: Auch das Schließen der Tore. 125

SNum § 117

[Von allen] heiligen Gaben der Israeliten. (Num 18,8)

 124 Vgl. tDemai 2,7; bMen 18b; bChul 132b. 125 Vgl. mMid 1,9; mScheq 5,1; tScheq 2,14; bAr 11b; bSuk 56b.

Korach  

Die Schrift schließt einen Bund mit Aaron über Hochheiliges und um für sie einen Bund zu schließen, weil Korach gegen Aaron aufgestanden war und Einspruch gegen ihn bezüglich des Priestertums erhoben hatte. Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? 126 Einem König, der einen Hausgesellen hatte. Diesem gab er ein Feld zum Geschenk, aber er schrieb nichts und siegelte nichts und brachte nichts [darüber] zu den Archiven (ἀρχεῖον). Da kam jemand und erhob Einspruch bezüglich des Feldes. Der König sagte zu ihm: Da kann ja jeder kommen und Einspruch bezüglich des Feldes erheben wollen! Komm, so dass ich [darüber] / schreibe, dass ich siegele und es zu den Archiven bringe. Ebenso kam Korach und erhob Einspruch bezüglich des Priestertums. Gott sagte zu ihm: Da kann ja jeder kommen und Einspruch bezüglich des Priestertums erheben wollen! Komm, so dass ich [darüber] schreibe, dass ich siegele und es zu den Archiven bringe. Deshalb ist dieser Abschnitt im Anschluss an [den Abschnitt] über Korach gesagt worden. Als Erinnerungszeichen für die Israeliten. (Num 17,5) Wir lernen also, dass Korach zu [denen gehörte, die von der Erde] verschlungen und verbrannt wurden. 127 Dir gebe ich sie. (Num 18,8) Aufgrund deines Verdienstes. Als Anteil (‫)משחה‬. (Num 18,8) „Anteil“ bedeutet immer [etwas] Großes, denn es heißt: Dies ist der Anteil Aarons. (Lev 7,35) R. Isaak sagte: „Anteil“ (‫ )משחה‬bedeutet immer „Salböl“ (‫)שמן המשחה‬, denn es heißt: Wie das köstliche Öl auf dem Haupt, das herabfließt auf den Bart, den Bart Aarons. (Ps 133,2)

Und deinen Söhnen. (Num 18,8) Aufgrund des Verdienstes deiner Söhne. Als ewige Satzung. (Num 18,8)

 126 Vgl. Raschi zu Num 18,8. 127 Vgl. Num 16,32-35; Tan korach 9; TanB korach 23; bSanh 110a.

(340)

  Jalkut Schimoni Numeri

Damit die Sache für [alle] Generationen gelte. bChul 132b

Rab Chisda sagte: Die Priestergaben sind nur gebraten zu essen und sie werden nur mit Senf gegessen. Ein Vers sagt: Zum Bestreichen. (Num 18,8) Für Großes, nach Art wie Könige essen.

bSota 15a

Es wird gesagt: Ist die Handvoll [dargebracht worden], von wann an macht [die Handvoll] das Zurückbleibende zum Essen erlaubt? R. Chanina sagte: Sobald das Feuer es ergreift. R. Jochanan sagte: Sobald seine größere Hälfte durch das Feuer verbrannt wurde, dürfen [die Priester] Wein, Öl und Honig dort hineingeben, denn ein Vers sagt: Zum Bestreichen. (Num 18,8) Für Großes, nach Art wie Könige essen. Man verbietet es nur, wenn [es] gesäuert ist, denn es steht geschrieben: Ihr Teil darf nicht gesäuert gebacken werden. (Lev 6,10) Und Resch Laqisch sagte: Selbst ihr Anteil darf nicht gesäuert gebacken werden.

bBQ 110b

Es wird gelehrt: 128 24 Priestergaben 129 sind es und alle wurden Aaron und seinen Söhnen gegeben durch [die Regel] der Verallgemeinerung und der Spezialisierung 130 und einem Salzbund. Jeder, der sie alle erfüllt, erfüllt [die Regeln] von der Verallgemeinerung und Spezialisierung und den Salzbund, und jeder, der sie übertritt, übertritt [die Regeln] der Verallgemeinerung und Spezialisierung und den Salzbund. Und folgende sind es: Zehn im Tempel, zehn im Umland und vier in Jerusalem. Zehn im Tempel: Das Sündopfer, das Vogelsündopfer 131, das Gewissheitsschuldopfer, das Zweifelsschuldopfer, die Schlachtung der Gemeindeheilsopfer, das Log Öl

 128 Vgl. tChal 2,7-9. 129 Vgl. bChul 132b. 130 Num 18,8 ist allgemein formuliert, Num 18,9-18 spezifisch. 131 Vgl. Lev 5,7-10.

Korach  

des Aussätzigen 132, die zwei Brote 133, die Schaubrote 134, was übrig bleibt vom Speiseopfer und [was übrig bleibt von der] Erstlingsgarbe. Und vier in Jerusalem: Das Erstgeborene, / die Erstlinge, das Abgehobene vom Dankopfer und vom Widder des Nasiräers und die Häute der geheiligten [Tiere].

(341)

Zehn im Umland: Die Hebe, die Zehnthebe, die Teighebe, die Erstlingsschur, die Gaben, die Auslösung des [erstgeborenen] Sohnes, die Auslösung des Erstgeborenen eines Esels, das Erbbesitzfeld, das Banngutfeld 135 und der Proselytenraub. Und dies soll dir von den hochheiligen Gaben (‫ )מקודש הקדשים‬gehören. (Num 18,9) Die Rabbanan lehrten: Nach dem Hinscheiden von R. Meir sagte R. Jehuda zu seinen Schülern: Meine Kinder, die Schüler R. Meirs sollen nicht hier eintreten, denn sie kränken (κεντρόω) [uns] und kommen nicht um zu lernen, sondern um uns mit Vorschriften zu schlagen. Symmachos [aber] drängte sich hindurch und trat ein. Er sagte: So lehrte [es] uns R. Meir: Wenn sich [ein Priester eine Frau] mit seinem Anteil antraut (‫)המקדש‬, ob von Hochheiligem oder Minderheiligem, hat er [sie] sich nicht angetraut. R. Jehuda erzürnte und sprach: Ich habe euch doch gesagt, lasst niemand von den Schülern R. Meirs hier eintreten. usw.

Woher [ist zu belegen], dass eine Frau in dem Tempelhof 136 sein darf? R. Jose sagte: Sie werden sagen, Meir ist entschlafen, Jehuda im Zorn, Jose schweigt, was wird nun mit der Tora geschehen?! Ein Mann kann doch [dazu] gebracht werden, für seine Tochter Heiliges im Hof entgegen zu nehmen, und eine Frau kann doch [jemanden dazu] bringen, für sie als Boten zu fungieren, um für sie ihr Heiliges entgegen zu nehmen. Und weiter, was wäre, wenn sie sich hindurchdrängen und eintreten würde?! Es wird gelehrt: R. Jehuda sagt: Sie ist angetraut.  132 Vgl. Lev 14,10.15-18. 133 Vgl. Lev 23,17. 134 Vgl. Lev 24,5-9. 135 Vgl. Lev 27,16. 136 Wo nur die hochheiligen Opfergaben gegessen werden durften.

bQid 52b

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Jose sagt: Sie ist nicht angetraut. R. Jochanan sagte: Beide legen es aus ein und demselben Schriftvers aus: Und dies soll dir von den hochheiligen Gaben gehören. (Num 18,9) R. Jehuda meint, [es ist] „dir“ und [damit] für all deine Bedürfnisse. R. Jose meint, [es ist wie beim] Feuer: Wie beim Feuer zum Verzehren, so auch dieses zum Verzehren. bZeb 44b

Levi lehrt: 137 Alle ihre Opfergaben. (Num 18,9) Um das Log Öl des Aussätzigen einzuschließen. Man könnte meinen, der Barmherzige spreche vom Feuer, und dies bleibt ja nicht beim Feuer übrig. [Dass dies nicht so ist,] das lehrt er uns. Alle ihre Speiseopfer. (Num 18,9) Um das Speiseopfer der Schwinggarbe und das Eifersuchtsspeiseopfer einzuschließen. Man könnte meinen: Sie sollen das verzehren, wodurch die Sühnung vollzogen wurde. (Ex 29,33) Und das Speiseopfer der Schwinggarbe kommt [zur Opferung], um erlaubt zu machen, das Speiseopfer der Eifersucht kommt, um eine Übertretung aufzudecken. Das lehrt er uns. Αlle ihre Sündopfer. (Num 18,9) Um das Vogelsündopfer einzuschließen. Man könnte meinen, er lehre, das sei Aas. [Dass dies nicht so ist,] das lehrt er uns. Αlle ihre Schuldopfer. (Num 18,9) Um das Schuldopfer des Nasiräers und das Schuldopfer des Aussätzigen einzuschließen. Vom Schuldopfer des Aussätzigen steht es ja ausdrücklich geschrieben. Vielmehr, das Schuldopfer des Nasiräers ist wie das Schuldopfer des Aussätzigen. Man könnte meinen, er lehre, dies komme nur [zur Opferung], um tauglich zu machen. [Dass dies nicht so ist,] das lehrt er uns. Die sie mir erstatten. (Num 18,9)  137 Vgl. bMen 73a.

Korach  

Das ist [das] von einem Proselyten Geraubte. 138 Dir ist es und deinen Söhnen. (Num 18,9) Dir und deinen Söhnen sei es, sogar, um damit eine Frau anzutrauen. Und dies soll dir von den hochheiligen Gaben gehören. (Num 18,9)

SNum § 117

Vom Feuer[opfer]. (Num 18,9) Du hast [es richtig] gesagt. [Nun] geh und sieh, was von dem Dargebrachten es ist, das vollständig für ein Feueropfer in Rauch aufgeht und von dem dir etwas erlaubt ist. Du findest nur das Brandopfer vom Vieh[, bei dem die Haut erlaubt ist]. 139 Alle / ihre Opfergaben. (Num 18,9) Das sind die zwei Brote und die Schaubrote. Alle ihre Speiseopfer. (Num 18,9) Das ist das Speiseopfer eines Sünders 140 und das freiwillige Speiseopfer. 141 Alle ihre Sündopfer. (Num 18,9) Das ist das Sündopfer des einzelnen, 142 das Sündopfer der Gemeinde, 143 das Vogelsündopfer und das Viehsündopfer. 144 Alle ihre Schuldopfer. (Num 18,9) Das sind Gewissheitsschuldopfer 145 und das Schuldopfer eines Aussätzigen und Zweifelsschuldopfer. 146 Die sie mir erstatten. (Num 18,9) Das ist der Raub. 147 Hochheilige Gaben [sind es]. (Num 18,9) Das ist das Log Öl eines Aussätzigen. Dir und deinen Söhnen soll es gehören. (Num 18,9)  138 Vgl. Raschi zu Num 18,9. 139 Vgl. Lev 7,8; SNum § 108. 140 Vgl. Lev 5,11-13. 141 Vgl. Lev 2. 142 Vgl. Lev 4,27. 143 Vgl. Lev 4,13. 144 Vgl. Lev 4. 145 Vgl. Lev 5,14-16.20-26; Lev 19,20-22. 146 SNum hat zusätzlich: das Schuldopfer eines Nazs. 147 Vgl. Num 5,7-8. SNum: an einem Proselyten.

(342)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wegen deines Verdienstes und wegen des Verdienstes deiner Söhne. SZ [293-294]

Und dies sei dir. (Num 18,9) Dir gehört [noch] eine andere Gabe, außer der, über die mit dir ein Bund geschlossen wurde: Das sind die Häute. 148 Man könnte meinen, auch die Häute der untauglichen [Opfertiere]. 149 Die Bibel lehrt: Und 150 dies sei dir. (Num 18,9) Von dem Heiligen. (Num 18,9) Um die Haut des Brandopfers einzuschließen. Heiligen. (Num 18,9) Um die Haut des Sündopfers und des Schuldopfers und der Ganzopfer der Gemeinde einzuschließen. Dem Heiligen. (Num 18,9) Um die Haut der Erstgeburt einzuschließen. 151 Von dem Feuer[opfer]. (Num 18,9) Eine andere Haut als Feueropfergabe. 152 Alle ihre Opfergaben. (Num 18,9) Die zwei Brote und die Schaubrote. Ihre Opfergaben bei ihren Speiseopfern. (Num 18,9) Man könnte meinen, ein Speiseopfer, das wie ein Sündopfer ist. Wie ein Sündopfer wegen einer Sünde [zur Opferung] kommt, so kommt auch ein Speiseopfer wegen einer Sünde [zur Opferung]. Und woher [ist zu belegen, dass] du das freiwillige Speiseopfer einschließen kannst? Die Bibel lehrt: Für alle ihre Speiseopfer. (Num 18,9) Ihre Sündopfer. Ihre Speiseopfer. (Num 18,9)

 148 Vgl. bZeb 103a-b; tZeb 11,8. 149 Vgl. mZeb 12,2; tZeb 11,8; bZeb 103a-b. 150 Fehlt in BH. 151 Vgl. bZeb 103b; bPes 59b. 152 Es handelt sich um eine Auslegung, die Lev 7,8 berücksichtigt: Dem Priester, der jemandes Brandopfer opfert, soll die Haut des Opfertieres gehören.

Korach  

Man könnte meinen, [nur] ein Sündopfer, das wie ein Speiseopfer ist. Wie ein Speiseopfer die Darbringung einer Einzelperson ist, so ist auch das Sündopfer die Darbringung einer Einzelperson. Und woher [belegst du] das Einschließen des Sündopfers der Gemeinde? Die Bibel lehrt: Für alle ihre Sündopfer. (Num 18,9) Ich habe [hier] nur [erwähnt]: Sündopfer, die gegessen werden. Sündopfer, die verbrannt werden, sind [woher] zu belegen? Die Bibel lehrt: Für alle ihre Sündopfer. (Num 18,9) Ihr Schuldopfer. (Num 18,9) Zu ihren Sündopfern. Man könnte meinen, ein Schuldopfer, das wie ein Sündopfer ist. Wie ein Sündopfer wegen einer Sünde [zur Opferung] kommt, so kommt auch ein Schuldopfer wegen einer Sünde [zur Opferung]. Und woher [belegst du] das Einschließen des Schuldopfers eines Nasiräers und des Schuldopfers eines Aussätzigen? Die Bibel lehrt: Für alle ihre Schuldopfer. (Num 18,9) Man könnte meinen, eine Schuld, derer man sich bewusst ist 153, bedarf eines Sündopfers. Und woher [ist zu belegen], auch eine Schuld, derer man sich nicht bewusst ist, bedarf eines Sündopfers? Die Bibel lehrt: Für alle ihre Schuldopfer. (Num 18,9) Die sie mir erstatten. (Num 18,9) Um Geld, das zurückzuzahlen ist, einzuschließen. 154 Hochheilige Gaben, dir sind sie und deinen Söhnen. (Num 18,9) Um die Ganzopfer der Gemeinde und das Schuldopfer eines Aussätzigen einzuschließen. 155 Du sollst es an einem hochheiligen [Ort] essen. (Num 18,9) Die Schrift schließt einen Bund mit Aaron über alle hochheiligen Gaben 156, dass sie nur an einem heiligen Ort gegessen werden dürfen.

 153 Vgl. Lev 4,22-23; mKer 1,2. 154 Vgl. bZeb 44b. 155 Vgl. bZeb 44b; bMen 83a. 156 Vgl. SNum § 117.

SNum § 117

  Jalkut Schimoni Numeri

(343)

R. Jehuda ben Batyra sagt: 157 Siehe, [wenn] die Fremde (‫ )גוים‬/ den Tempelhof belagern, woher [ist zu belegen], dass die hochheiligen Gaben sogar im Tempelhaus 158 gegessen werden dürfen? Die Bibel lehrt: Du sollst es an einem hochheiligen [Ort] essen. (Num 18,10) P157F

P

Steht unten in § 460 [bMen 8b-9a]. SZ [294]

Du sollst es an einem hochheiligen [Ort] essen. (Num 18,10) Deswegen wurde mit dir ein Bund geschlossen, dass du Heiliges essen sollst. Du sollst es an einem hochheiligen [Ort] essen. (Num 18,10) Eine Ausschließung von Unreinem. Er darf es essen. (Num 18,10) Um das aus der Seite [des Muttertiers] herausgekommene [Tier] 159 auszuschließen. Du sollst es essen. (Num 18,10) Eine Ausschließung von dem, das herausgekommen ist und unrein ist. R. Jehuda sagt: Um alle Untauglichen auszuschließen.

SNum § 117

Jede männliche Person darf es essen. (Num 18,10) Die Schrift schließt einen Bund mit Aaron über alle hochheiligen Gaben, dass sie nur vom dem männlichen [Teil] des Priestertums gegessen werden dürfen. 160 Heilig sei es dir. (Num 18,10) Ich 161 habe [hier] nur, dass eine Sache, die zum Essen geeignet ist, in Heiligkeit gehandhabt werden muss. Woher [ist zu belegen, auch] etwas, das nicht zum Essen geeignet ist? 162 Die Bibel lehrt: Heilig sei es dir. (Num 18,10) In jedem Fall.

 157 bZeb 63a; bMen 8b-9a. 158 Gemeint ist die Halle mit dem Altar im Gegensatz zum Allerheiligsten, wo sich die Lade befand. 159 Das durch Bauchschnitt geborene Tier ist gemeint. Vgl. Lev 22,27; mZeb 8,1. 160 Vgl. Raschi zu Num 18,10. 161 Das vorangehende ‫ מה תלמוד שיכול‬ist mit Chanoch Albeck, Untersuchungen über die halakischen Midraschim (Berlin: Schwetzschke, 1927), 46 zu streichen. 162 Vgl. bPes 83a; bZeb 86a.

Korach  

Und dies gehört dir als Hebe von ihrer Gabe. (Num 18,11) Die Schrift zeigt [damit] an, dass, wie die Schrift die hochheiligen Gaben allgemein [nennt], [um einen Rechtsbeschluss zu fassen] und mit ihnen einen Bund zu schließen, so [nennt] sie die minderheiligen Gaben allgemein, [um einen Rechtsbeschluss zu fassen] und mit ihnen einen Bund zu schließen. Von allen Schwingopfern der Israeliten. (Num 18,11) Um eine Sache einzuschließen, die ein Schwingen erfordert. 163 Ich habe sie deinen Söhnen und deinen Töchtern mit dir als ewige Satzung gegeben. (Num 18,11) Damit die Sache für [alle] Generationen gelte. Jeder, der in deinem Hause rein ist, darf es essen. (Num 18,11) Die Schrift schließt einen Bund mit Aaron über alle minderheiligen Gaben, dass sie nur von Reinen gegessen werden dürfen. Von allen Schwingopfern der Israeliten. [Dir habe ich [sie] gegeben und deinen Söhnen und deinen Töchtern mit dir als ewige Satzung.] (Num 18,11)

SZ [294]

„Deinen Söhnen“ – schließt die Söhne einer [Frau], die ihren Priesterstatus verloren hat, aus. „Deine Töchter“ – schließt die Töchter einer [Frau], die ihren Priesterstatus verloren hat, aus. Und heißt es nicht, dass es eine Schlussfolgerung ist: Da [die Bibel] geeignet und untauglich erklärt in Bezug auf Söhne und geeignet und untauglich [erklärt] in Bezug auf Töchter[, gilt]: Wenn man die Kinder einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für untauglich erklärt, wenn es Söhne sind, so ist es eine Schlussfolgerung, dass wir die Kinder einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, [auch] für untauglich erklären sollten, wenn es Töchter sind. [Ein Schluss vom] Leichteren zum Schwereren: Man erschwert in Bezug auf die Söhne wie man nicht in Bezug auf die Töchter erschwert, weil [nur] die Söhne andere zum Essen der Hebe veranlassen können, / die Töchter aber nicht andere zum Essen der Hebe veranlassen können. Wenn man die Kinder einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für untauglich erklärt, wenn es Söhne sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir die Kinder einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, [auch] für untauglich erklären sollten, wenn es Töchter sind?  163 Vgl. Lev 7,30-34.

(344)

  Jalkut Schimoni Numeri

Oder: Die striktere [Regel] ist in Bezug auf die Töchter [anzuwenden]: Da man nicht in Bezug auf die Söhne erschwert, da [nur] die Töchter [durch andere] zum Essen der Hebe veranlasst werden, die Söhne aber nicht [durch andere] zum Essen der Hebe veranlasst werden[, gilt]: Wenn man die Kinder einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für untauglich erklärt, wenn es Söhne sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir [auch] die Kinder einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für untauglich erklären sollten, wenn es Töchter sind? Die Bibel lehrt: Deine Söhne. (Num 18,11) Um die Söhne einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, auszuschließen. Da es [etwas] bei den Söhnen gibt, was [es] nicht bei den Töchtern gibt, und es bei den Töchtern [etwas] gibt, was [es] nicht bei den Söhnen gibt, soll man nicht von diesen auf jene schlussfolgern. Jeder, der in deinem Hause rein ist. (Num 18,11) Das schließt die Tochter eines Israeliten aus, bevor man Anrecht auf ihrer Hände Arbeit erworben hat. Und woher [ist zu belegen, dass] du einschließt, nachdem man Anspruch auf ihrer Hände Arbeit erworben hat[, darf sie Hebe essen]? Du kannst zitieren: Jeder, der in deinem Hause rein ist, darf es essen. (Num 18,11) SNum § 117

Alles Beste vom Öl [und] alles Beste vom Most und vom Getreide. (Num 18,12) Die Schrift zeigt [damit] an, wie die Schrift die hochheiligen Gaben allgemein [nennt], [um einen Rechtsbeschluss zu fassen] und mit ihnen einen Bund zu schließen, so [nennt] die Schrift die heiligen Gaben des Umlandes allgemein, [um einen Rechtsbeschluss zu fassen] und mit ihnen einen Bund zu schließen. 164 Alles Beste vom Öl [und] alles Beste vom Most und vom Getreide. (Num 18,12) Das sind die Hebe und die Zehntabgabe. Ihr Erstes. (Num 18,12) Das ist das Erste von der Schafschur. Das sie geben werden. (Num 18,12) Das sind Keule, Kinnbacken und der Magen. 165 JHWH. (Num 18,12) Das ist die Teighebe. 166

 164 Vgl. jTer 2,1. 165 Vgl. Dtn 18,3.

Korach  

Das Erste, das sie dir geben. 167 (Num 18,12)

SZ [295]

Von dem, was sie absondern sollen, um dir zu geben, nicht von dem, was du dir nimmst. Wir haben dort gelernt: Man darf nicht die Hebe von einer Art für etwas, das nicht von seiner Art ist entrichten. Und wenn man entrichtet hat, ist seine Hebe keine Hebe.

bBek 53b-54a

Woher [stammen] diese Worte? Rab Ami sagte, R. Jannai habe gesagt, und manche sagen, Resch Laqisch habe gesagt: Ein Schriftvers sagt: Alles Beste vom Öl [und] alles Beste vom Most und vom Getreide. (Num 18,12) Gib das Beste von diesem und das Beste von jenem. Wir wissen es von Most und Öl. Woher [sind zu belegen], Most und Getreide, Getreide und Getreide? [Es ist ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [bei] Most und Öl, die miteinander keine [verbotene] Mischung sind, nicht das eine für das andere verzehntet werden kann, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass man bei Most und Getreide, Getreide und Getreide 168, die miteinander eine [verbotene] Mischung sind, nicht das eine für das andere verzehntet werden kann. Und wie folgert man es [nach] R. Joschijja, der sagt, man ist erst schuldig, wenn man Weizen, Gerste und Weintraubenkerne mit einem Handwurf sät? Man folgert es [so]: Wenn bei Most und Öl, die miteinander keine [verbotene] Mischung sind [und] sogar durch etwas anderes [vermischt werden können], nicht das eine für das andere verzehntet werden kann, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass man bei Most und Getreide, Getreide [und Getreide], die miteinander eine [verbotene] Mischung sind / [und] durch etwas anderes [vermischt werden können], nicht das eine für das andere verzehnten können sollte. Die zwei Arten, woher haben wir [einen Beleg] für sie? Diese [Festlegung stammt] von den Rabbanan und jede Anordnung der Rabbanan ist wie eine Anordnung der Tora: Wie bei denen der Tora nicht bei zwei Arten die eine für die andere verzehntet werden kann, verzehntet man auch bei [einer Anordnung] der Rabbanan nicht das eine für das andere.

 166 Vgl. Num 15,17-21. 167 BH: Das Erste von ihnen, das sie JHWH geben. 168 Vgl. Lev 19,19.

(345)

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Abba bar Chanan sagte zu R. Ami: 169 Der Viehzehnt, von dem nicht geschrieben steht: Jeder Zehnt vom Rind und jeder Zehnt vom Kleinvieh. (Lev 27,32) Usw. steht geschrieben in § 679 [bBek 60b]. bTem 4b-5a

Abaje sagte: Wann immer der Barmherzige sagte „du sollst nicht tun“, hat es, wenn man es [dennoch] tut, eine Auswirkung. Wenn man sagen wollte, es hat keine Auswirkung, wieso würde man [dann] Schläge verabreichen? Und Rabba sagte: Es hat keine Auswirkung, aber demjenigen[, der ein Gebot übertritt,] sind Schläge zu verabreichen, weil er das Wort des Barmherzigen übertreten hat. Siehe, entrichtet jemand Hebe von einer Art für etwas, das nicht von seiner Art ist, hat der Barmherzige [dazu] gesagt: Alles Beste vom Öl [und alles Beste vom Most und vom Getreide] sollst du geben. (Num 18,12)

Das Beste für diese [Art] und das Beste für jene [Art]. Und wir haben gelernt: Wenn man [anders] Hebe entrichtet hat, ist seine Hebe keine Hebe. Abaje könnte dir sagen: Dort ist es anders, denn es steht geschrieben: Ihre Erstlinge. (Num 18,12) Ihre Erstlinge für dies und ihre Erstlinge für jenes. Und nach Rabba? Wenn nicht geschrieben stünde „ihre Erstlinge“, könnte man meinen, nur bei Most und Öl, bei denen „Bestes“ geschrieben steht, entrichtet man keine Hebe. Bei Most und Getreide aber, bei denen nur einmal „Bestes“ geschrieben steht, bekommt man, wenn man von einem für das andere Hebe entrichtet, keine Schläge. Der Barmherzige schrieb „Erstling“. Gib einen Erstling für dieses und einen Erstling für jenes. 170 „Die Erstlinge von allem in ihrem Land“ (Num 18,13) steht geschrieben in § 453 [bMen 84a].

bChul 136a

Erstlinge. (Num 18,13)

 169 bBek 54a: Rabba b. R. Chanan sagte zu Abaje. 170 Vgl. jBik 2,3.

Korach  

Obwohl „dein Land“ 171 geschrieben steht, [sind die Gaben] nur von deinem, nicht aber vom Gemeinschaftlichen [zu entrichten]. Der Barmherzige schrieb: Die Erstlinge von allem in ihrem Land. (Num 18,13) Warum habe ich dann noch „dein Land“ [geschrieben]? Um nach R. Jehuda das Ausland auszuschließen. 172 Die Schrift will über die Erstlinge lehren, dass [bereits] im Verbundensein mit dem Boden die Heiligkeit der Teighebe auf ihnen [liegt]. 173

SNum § 117

Denn in einer Schlussfolgerung wäre [es möglich zu schließen]: Da die Heiligkeit der Teighebe auf der Hebe [liegt] und die Heiligkeit der Teighebe auf den Erstlingen [liegt, gilt]: Wenn ich für die Hebe gelernt habe, dass die Heiligkeit der Teighebe nicht im Verbundensein mit dem Boden auf ihr [liegt], dann sollte auch auf den Erstlingen nicht die Heiligkeit der Teighebe [bereits] im Verbundensein mit dem Boden [liegen]. 174 Die Bibel lehrt: Die Erstlinge von allem in ihrem Land. (Num 18,13) Die sie JHWH bringen, dir werden sie gegeben 175. (Num 18,13) Die Schrift will über die Erstlinge lehren, dass sie der Priesterschaft gegeben werden sollen. / Von allem in ihrem Land die Erstlinge. (Num 18,13) Wegen der Erstlinge der Israeliten wurde ein Bund geschlossen, nicht [aber] wurde ein Bund wegen der [Erstlinge] der [anderen] Völker und der Beisassen geschlossen. 176

(346)

SZ [295]

Und woher [ist zu belegen, dass] du [auch] die Erstlinge der [anderen] Völker einschließt? Die Bibel lehrt: Alle Erstlinge von allen. (Ez 44,30) Jeder, der in deinem Hause rein ist, darf es essen. (Num 18,13) Warum wurde [dies] gesagt? Ist denn nicht bereits gesagt: Jeder, der in deinem Hause rein ist, darf es essen? (Num 18,11) Um eine Israelitin, die mit einem Priester verlobt ist, einzuschließen, damit sie von der Hebe essen darf. 177

 171 Dtn 26,2. 172 In bChul 136a anonym. 173 Vgl. mBik 3,1; tBik 2,8. 174 Vgl. mTer 1,5; bQid 62b. 175 BH: sollen dir gehören. 176 Vgl. mBik 1,4.

SNum § 117

  Jalkut Schimoni Numeri

Oder redet [die Schrift] nicht vielmehr von einer, die [mit einem Priester] verheiratet ist? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Jeder, der in deinem Hause rein ist, darf es essen. (Num 18,11) Siehe, die, die [mit einem Priester] verheiratet ist, ist [hier ja bereits] genannt. Was lehrt die Bibel [dann mit]: Jeder, der in deinem Hause rein ist, darf es essen? (Num 18,11) Um eine Israelitin einzuschließen, die mit einem Priester verlobt ist, damit sie von der Hebe essen darf. Der Schriftsinn schließt die Verlobte ein, und er schließt den Beisass und den Tagelöhner ein. Und wie halte ich dann aufrecht: Beisass und Tagelöhner sollen nichts Heiliges 178 essen? (Ex 12,45) SNum § 117

Der Beisass und Tagelöhner, der nicht unter deiner Verfügungsgewalt ist, [darf nicht essen], aber der Beisass und der Tagelöhner, der unter deiner Verfügungsgewalt ist, darf davon essen. Oder, der Schriftsinn schließt den Beisass und den Tagelöhner aus und schließt die Verlobte ein. Und wie halte ich dann aufrecht: Jeder, der in deinem Hause rein ist, darf es essen? [Jeder,] außer dem Beisass und dem Tagelöhner? Oder auch der Beisass und der Tagelöhner? Die Bibel lehrt an einer weiteren Stelle: Der Beisass eines Priesters und ein Tagelöhner dürfen nichts Heiliges essen. (Lev 22,10) [Einerlei,] ob unter deiner Verfügungsgewalt oder ob nicht unter deiner Verfügungsgewalt. Einmal sandte Jochanan ben Bag Bag zu R. Jehuda [ben Batyra] nach Nisibis. 179 Er sagte zu ihm: Ich habe über dich gehört, dass du über die Israelitin, die mit einem Priester verlobt ist, zu sagen pflegst, dass sie von der Hebe essen dürfe. Da sandte er ihm [einen Brief] zurück: Ich bin davon überzeugt, dass du alle Winkel der Tora erforscht hast; und einen Schluss vom Leichteren auf das Schwerere solltest du nicht verstehen?! Wenn eine kanaanitische Magd, die der Beischlaf nicht erwirbt, sodass sie von der Hebe essen darf, das Geld sie erwirbt, sodass sie von der Hebe essen darf, 180 ist es da  177 Vgl. SNum § 122. 178 BH: davon. 179 tKet 5,1; bQid 10b. Vgl. mJeb 9,4. 180 Vgl. Lev 22,11.

Korach  

nicht eine Schlussfolgerung, dass eine Israelitin, die der Beischlaf erwirbt, sodass sie von der Hebe essen darf, sie auch das Geld erwerben können sollte, 181 sodass sie von der Hebe essen darf? Aber was kann ich machen, denn siehe, die Weisen sagten: KEINE VERLOBTE ISRAELITIN DARF VON DER HEBE ESSEN, BIS DASS SIE IN DAS BRAUTGEMACH HINEINGEGANGEN IST. 182 Ist sie in das Brautgemach hineingegangen, darf sie, selbst wenn ihr nicht beigewohnt worden ist, von der Hebe essen. Und wenn sie stirbt, beerbt sie ihr Mann. Jedes Banngut in Israel. (Num 18,14) Steht in § 678 [bAr 28b-29a], § 681 [bAr 28b-29a].

Jedes Banngut in Israel soll dir gehören. (Num 18,14) Ich habe [hier] nur: Die Banngüter Israels. Woher [ist zu belegen, auch] die Banngüter der Völker, Frauen / und Sklaven? Die Bibel lehrt: Jedes Banngut in Israel soll dir gehören. (Num 18,14) R. Jose sagt: Banngüter[, deren Herkunft] unbekannt ist, gehören den Priestern, 183 denn es heißt: Wie ein Feld, das Banngut ist; des Priesters Eigentum sei es. (Lev 27,21) Oder [ist gemeint]: Selbst, wenn er es für Gott 184 bestimmt hat[, gehört es dem Priester]? Die Bibel lehrt: Jedoch (‫ )אך‬jedes Banngut. (Lev 27,28) Jedoch (‫ )אך‬bedeutet „einen Teil“. R. JEHUDA BEN BATYRA SAGT: BANNGÜTER[, DEREN HERKUNFT] UNBEKANNT IST, SIND ZUR INSTANDSETZUNG DES TEMPELS [ZU VERWENDEN], denn es heißt: Jedes Banngut ist Hochheiliges für JHWH. (Lev 27,28) 185 Oder [ist gemeint]: Selbst, wenn jemand [es] für den Priester bestimmt hat? Die Bibel lehrt: Wie ein Feld, das Banngut ist; des Priesters [Eigentum sei es]. (Lev 27,21)  181 Vgl. mQid 1,1. 182 mKet 5,3. Vgl. tKet 4,4; bKet 48b. 183 Vgl. mAr 8,6; tAr 4,32. 184 SNum: die Instandsetzung des Tempels. 185 mAr 8,6.

(347)

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Jehuda ben Baba sagt: Banngüter[, deren Herkunft] unbekannt ist, gehören den Priestern, denn es heißt: Wie ein Feld, das Banngut ist; des Priesters [Eigentum sei es]. (Lev 27,21) Oder [ist gemeint]: Selbst, wenn er es für Gott bestimmt hat[, gehört es dem Priester]? Die Bibel lehrt: Jedes Banngut ist Hochheiliges für JHWH. (Lev 27,28) R. Simeon sagt: Banngüter[, deren Herkunft] unbekannt ist, gehören dem Himmel, 186 denn es heißt: Jedes Banngut ist Hochheiliges für JHWH. (Lev 27,28) Oder [ist gemeint]: Selbst, wenn jemand [es] für den Priester bestimmt hat? Die Bibel lehrt: Jedes Banngut in Israel soll dir gehören. (Num 18,14) Jede Erstgeburt bei jedem Lebewesen. (Num 18,15) Soll ich etwa verstehen, auch Wild sei im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: Das man JHWH darbringt. (Num 18,15) Um das Wild auszuschließen. Der Schriftsinn schließt das Wild und das mit einem Makel [behaftete Tier] aus? [Nein.] Die Bibel lehrt: Beim Menschen und beim Vieh. (Num 18,15) [Um das mit einem Makel [Behaftete] beim Mensch und beim Tier einzuschließen.] Das, was du bei den Menschen hast, hast du auch bei dem Vieh. Ausgenommen sind die Leviten, denn bei ihnen hast du es weder in Bezug auf den Menschen, noch in Bezug auf das Vieh. 187 Bei Mensch und Vieh. (Num 18,15) [Die Schrift] vergleicht die Erstgeburt des Menschen mit der Erstgeburt des Viehs: Wie bei der Erstgeburt des Viehs Fehlgeburten von der Erstgeburt[sabgabe] befreit sind, sind auch bei der Erstgeburt des Menschen Fehlgeburten von der Erstgeburt[sabgabe] befreit. 188 Wie die Erstgeburt des Menschen berechtigt, es dem Priester an jedem Ort, den man will, zu geben, so berechtigt auch die Erstgeburt des Viehs, es dem Priester an jedem Ort, den man will, zu geben, weil es heißt: Dorthin sollt ihr eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, und die Erstgeburt[sabgabe] eurer Rinder bringen. (Dtn 12,6)  186 Vgl. tAr 4,29; tAr 4,32. 187 Vgl. mBek 1,2; mBek 2,1; tBek 1,2; Mek bo 16. 188 Vgl. mBek 1,2; bBek 4a; NumR 4,8.

Korach  

Soll ich etwa verstehen, auch wenn der [Heimat]ort weit entfernt ist, ist es seine Pflicht, sich darum zu kümmern und zum Tempel zu bringen? Die Bibel lehrt: Bei Mensch und Vieh. (Num 18,15) Wie die Erstgeburt des Menschen berechtigt, es dem Priester an jedem Ort, den man will, zu geben, so berechtigt auch die Erstgeburt des Viehs, / es dem Priester an jedem Ort, den man will, zu geben. Und wie man sich bei der Erstgeburt des Menschen 30 Tage [lang] um sie kümmern muss, muss man sich auch bei der Erstgeburt des Viehs 30 Tage [lang] um es kümmern. 189

(348)

Alles, was den Mutterschoß durchbricht bei jedem Lebewesen. (Num 18,15)

SZ [295]

Um des willen, was den Mutterschoß durchbricht, wurde der Bund geschlossen, und nicht um des willen, was aus der Seite [durch Bauchschnitt] herausgekommen ist. 190 Man könnte meinen, ich habe [hier] nur [erwähnt], dass der Bund wegen der Erstgeburt seines Sohnes geschlossen wurde, nachdem der Bund wegen der Erstgeburt seines Viehs geschlossen worden war. Da aber mit Leviten und Proselyten der Bund [nicht] wegen der Erstgeburt ihrer Söhne geschlossen wurde, könnte man meinen, dass der Bund [auch] nicht wegen der Erstgeburt ihres Viehs geschlossen wurde. Du kannst zitieren: [Alles,] was den Mutterschoß durchbricht. (Num 18,15) Um die Leviten einzuschließen. Bei jedem Lebewesen. (Num 18,15) Um die Proselyten einzuschließen. 191 Bei Mensch und Vieh [sei es dein]. (Num 18,15) Überall, wo [etwas] beim Menschen dein ist, ist [es] auch beim Vieh dein. Und überall, wo [etwas] nicht beim Menschen dein ist, ist [es] auch nicht beim Vieh dein. Da die Leviten aus [der Regel] der Erstgeburt[spflicht] ihrer Söhne heraustreten, so treten sie auch aus [der Regel] der Erstgeburt[spflicht] ihres Viehs, das unrein ist, heraus. 192 Und woher [ist zu belegen], dass die Leviten aus [der Regel] der Erstgeburts[spflicht] ihrer Söhne und ihres Viehs, das unrein ist, heraustreten? Die Bibel lehrt:

 189 Vgl. mBek 4,1; tBek 3,1; bBek 26b. 190 Vgl. mBek 2,2; bBek 19a; SDtn § 124. 191 Vgl. mBek 8,1; bBek 47a. 192 Vgl. mBek 1,2; mBek 2,1.

  Jalkut Schimoni Numeri

Bei Mensch und Vieh sei es dein. (Num 18,15) Überall, wo du [etwas] in Bezug auf den Menschen [gesagt] hast, hast du [es] auch in Bezug auf das Vieh [gesagt]. Und überall, wo du [etwas] nicht in Bezug auf den Menschen [gesagt] hast, hast du [es] auch nicht in Bezug auf das Vieh [gesagt]. [Wenn] ich sie aus der Erstgeburt[spflicht] ihrer Söhne und aus der Erstgeburt[spflicht] ihres Viehs, das unrein ist, herausnehme, so könnte man meinen, sie sollten [auch] aus der Erstgeburt[spflicht] ihres reinen Viehs heraustreten. Die Bibel lehrt: Das sie JHWH bringen sollen. (Num 18,15) Wenn [es] Gott darbringbar ist, sondere ich es aus und nicht, wenn es Gott nicht darbringbar ist. Jedoch „sollst du auslösen“ steht unten geschrieben in § 224 [Mek bo 18]. bBQ 11a

Ulla sagte im Namen R. Eleazars: Wenn eine Erstgeburt innerhalb von 30 Tagen zerrissen wird [und stirbt], braucht man sie nicht auszulösen. So lehrte auch Rami bar Chama: Da geschrieben steht: Du sollst auslösen, (Num 18,15) könnte man [meinen], selbst wenn es innerhalb von 30 Tagen zerrissen wurde [und starb]. Die Bibel lehrt: Jedoch. (Num 18,15) Was eine Einschränkung [bedeutet]. In § 399 [bBek 5b-6a], § 674 [bMen 37a].

bBek 12b

HAT

JEMAND DIE

STORBEN:

AUSLÖSUNG

EINER

ERSTGEBURT

EINES

ESELS

ABGESONDERT, UND SIE IST GE-

R. ELIEZER SAGT:

MAN IST VERPFLICHTET IN BEZUG AUF SEINEN ERSATZ WIE BEI DEN 5 SELA FÜR EINEN SOHN.

UND DIE WEISEN SAGEN: MAN IST NICHT IN BEZUG AUF SEINEN ERSATZ VERPFLICHTET, WIE BEI DER AUSLÖSUNG DES ZWEITEN ZEHNT. 193 R. Josef sagte: Was ist die Begründung von R. Eliezer? Dass geschrieben steht:  193 mBek 1,6.

Korach  

Jedoch sollst du auslösen. (Num 18,15) Wie man für die Erstgeburt eines Menschen in Bezug auf seinen Ersatz verpflichtet ist, so ist man auch für die Erstgeburt eines unreinen Tieres zu seinem Ersatz verpflichtet. Abaje sagte zu ihm: Oder: Wie die Erstgeburt eines Menschen zur Nutznießung erlaubt ist, so ist auch die Erstgeburt eines unreinen Tieres zur Nutznießung erlaubt. Rabba sagte: Jedoch sollst du auslösen. (Num 18,15) Ich habe in Bezug auf das Auslösen verglichen, nicht aber in Bezug auf eine andere Sache. / Du sollst auslösen. (Num 18,15) Sofort.

(349)

SNum § 118

Oder ist nicht vielmehr nach einer [gewissen] Zeit [gemeint]? 194 Die Bibel lehrt: Und das Auszulösende sollst du von einem Monat ab mit dem Wert [von fünf Silberschekel] auslösen. (Num 18,16) Was mit fünf Sela auslösbar ist, [kann] nach einer [gewissen] Zeit [ausgelöst werden]. Was lehrt die Bibel [dann mit]: Du musst auslösen? (Num 18,5) Du musst [es] sofort auslösen. Sei es dein. [Jedoch] sollst du auslösen. (Num 18,15) Mit dem, was dir gehört, wird es ausgelöst, mit dem, was dir nicht gehört, wird es nicht ausgelöst. Von hier sagten sie: SIEHE, WENN JEMAND DIE ERSTLING[SSUMME] FÜR SEINEN SOHN ABGESONDERT HAT UND SIE AUF DEN FENSTER[SIMS] LEGT, UND SIE VERSCHWINDET, KÖNNTE MAN MEINEN, ER SEI AUSGELÖST. DIE BIBEL LEHRT: „DIR SEI ES“ UND „DU MUSST AUSLÖSEN“. 195 [Durch] das, was dir gehört, wird er ausgelöst, [durch] das was dir nicht gehört, wird er nicht ausgelöst. Seine Auslösung, wenn es einen Monat alt ist. (Num 18,16) In § 226 [Mek bo 18].

 194 Vgl. tBek 1,14; bBek 12b; bBek 26b. 195 mBek 8,8; Vgl. bBek 51a-b.

SZ [296]

  Jalkut Schimoni Numeri

bSchab 135b

Es wird gelehrt: R. S[imeon] b[en] G[amaliel] sagt: Alles, was bei einem Menschen 30 Tage überlebt, ist keine Fehlgeburt, denn es heißt: Seine Auslösung sei, wenn es einen Monat alt ist. (Num 18,16) [Überlebt es] acht Tage bei einem Vieh, ist es keine Fehlgeburt, denn es heißt: Vom achten Tag an wird es [als Opfer] wohlgefällig. (Lev 22,27) Und die Vorschrift richtet sich nach R. S[imeon] b[en] G[amaliel].

bSchebu 4b-5a

Es wird gelehrt: R[abbi] sagt: Mit allem ist die Erstgeburt eines Menschen auslösbar, außer mit einem Schuldschein. Was ist die Begründung von R[abbi]? Die Anwendung von Einschließung und Ausschließung: Seine Auslösung sei, wenn es einen Monat alt ist. (Num 18,16) Ist eine Einschließung. Im Geldwert von 5 Schekel. (Num 18,16) Ist eine Ausschließung. Du sollst auslösen. (Num 18,16) Ist wiederum eine Einschließung. [Wenn es] eine Einschließung und eine Ausschließung und eine Einschließung gibt, ist es insgesamt eine Einschließung. Was [ist der Grund] Rabbis? Rabbi [fragt bei] der gesamten Angelegenheit, was [bedeutet] Ausschließung? Eine Ausschließung von Schuldscheinen. Und die Rabbanan erschließen es [durch] Verallgemeinerung und Spezifizierung: Seine Auslösung sei, wenn es einen Monat alt ist. (Num 18,16) Ist eine Verallgemeinerung. Im Geldwert von 5 Schekel. (Num 18,16) Ist eine Spezifizierung. Du sollst auslösen. (Num 18,16) Ist wiederum eine Verallgemeinerung. [Bei] Verallgemeinerung, Spezifizierung, Verallgemeinerung [gilt]: Du schlussfolgerst ausschließlich nach dem Spezifischen: Wie das speziell Genannte beweglich und selbst Geld ist, ebenso alles andere, was beweglich und selbst Geld ist. Ausgenommen sind Grundstücke, die nicht beweglich sind, ausgenommen sind Sklaven, die Grundstücken gleichen, ausgenommen sind Schuldscheine, die obgleich beweglich, nicht selbst Geld sind. Rabina sagte zu Amemar: Wendet Rabbi denn [die Regel] von der Verallgemeinerung und Spezifizierung an? Es wird ja gelehrt:

Korach  

Pfriemen. (Dtn 15,17) / (350)

Steht oben geschrieben in § 318 [bQid 21b].

Niemals folgert er [von] einer Verallgemeinerung und Spezifizierung. Und hier haben wir den Grund, dass die Schule R. Jischmaels lehrt: „Im Wasser“, „im Wasser“ 196. [Wasser] ist zwei Mal [genannt]: Dies ist nicht eine Verallgemeinerung und eine Spezifizierung und eine Verallgemeinerung, sondern eine Einschließung und Ausschließung und Einschließung. Und die Rabbanan? Wie die im Westen sagen: An jeder Stelle, wo du zwei Verallgemeinerungen nebeneinander findest, schiebe eine Spezifizierung zwischen beide und schlussfolgere [nach der Regel] der Verallgemeinerung und Spezifizierung. WER DAS LÖSEGELD FÜR SEINEN SOHN ABGESONDERT HAT UND ES ABHANDEN GEKOMMEN IST, IST

bBek 51a

VERPFLICHTET IN BEZUG AUF SEINEN ERSATZ. 197

Denn es steht geschrieben: Dir soll es gehören und du sollst auslösen. (Num 18,15)

STIRBT

PRIESTER, SELBST WENN ER SIE IHM BEREITS GEGEBEN HAT, DIE 5 SELA ZURÜCKGEBEN. NACH 30 TAGEN, SOGAR WENN ER SIE NOCH NICHT GEGEBEN HAT, SOLL ER [SIE] GEBEN. 198 DER

SOHN

INNERHALB VON

30 TAGEN,

MUSS DER

Woher haben wir das? Resch Laqisch sagte: Es kommt von „Schätzung“, „Schätzung“ 199 [beim] Schätzgelübde. Rab Dima sagte, R. Jonatan habe gesagt: [Jede] Erstgeburt deiner Söhne sollst du mir geben. 200 Man soll nicht vor meinem Angesicht leer erscheinen. (Ex 34,20) Man folgere [aufgrund von] „leer“, „leer“ beim Brandopfer des Erscheinens: Wie beim Brandopfer des Erscheinens die Erben 201 verpflichtet sind [einen Ersatz zu stellen], so sind die Erben bei der Auslösung des Sohnes [dazu] verpflichtet. STIRBT ER AM 30. TAG, [ENTSPRICHT DAS PROZEDERE] DEM VORANGEHENDEN TAG.  196 Lev 11,9. 197 mBek 8,8. 198 mBek 8,6. 199 Num 18,16; Lev 27,2. 200 BH: sollst du auslösen. 201 Fehlt in bBek 51b.

bBek 49a

bBek 51b

  Jalkut Schimoni Numeri

bBek 49a

R. AQIBA SAGT: WENN ER IHM NOCH NICHT GEGEBEN HAT, BRAUCHT ER IHM [SIE] NICHT ZU GEBEN. WENN ER IHM ABER SCHON GEGEBEN HAT, SOLL ER [ES] NICHT [ZURÜCK] NEHMEN. 202 Was ist die Begründung unserer Lehrer? Sie schließen [aus] „Monat“, „Monat“ 203 aus der Wüste: Wie dort und darüber hinaus, so auch hier und darüber hinaus. Und R. Aqiba? Ihm ist es zweifelhaft, da es auch beim Schätzwert notwendig ist, „und darüber hinaus“ zu schreiben und [da es] nicht [von der Zählung] in der Wüste gefolgert wird, sind es für ihn zwei Schriftverse, die wie einer kommen und nichts [Unterschiedliches] lehren. Oder vielleicht, dass sie nichts [Unterschiedliches] allgemein lehren wohl aber in Bezug auf ihn selbst lehren sie. Daher ist es ihm zweifelhaft. R. Aschi sagte: Alle stimmen überein, dass in Bezug auf Trauer der 30. Tag wie der vorangehende Tag ist, denn Samuel sagte: Die Vorschrift ist bei Angelegenheiten der Trauer [nach] dem, der erleichtert.

bBek 50b-51a

Mit dem Wert von [fünf] Silber[schekel] (‫)כסף‬. (Num 18,16) Rab Jehuda sagte, Rab Assi habe gesagt: 204 Überall, wo die Tora verkürzt von „Geld“ (‫ )כסף‬spricht, ist es tyrenisches Geld. [Spricht sie] von ihren Währungen, ist es Geld eines Landes. Was lehrt er uns damit? Wir haben ja bereits gelernt: 5 Sela für einen Sohn: Mit einer tyrenischen Mine. [Spricht sie] von ihren Währungen, ist es Geld eines Landes, ist notwendig [zu sagen], denn wir lernen nicht [darüber]. Wir lernen nämlich: Wer seinen Gefährten schlägt, gibt ihm einen Sela. Und man sage nicht, ein Sela [bestehend] aus 4 Sus, sondern ein Sela von einem halben Sus, denn die Leute pflegen einen halben Sus „Istira“ zu nennen. Der böse Chanan schlug [einmal] einen gewissen Mann, und der kam vor Rab Nachman. 205 Er sagte zu ihm: Zahle einen halben Sus an ihn.

 202 mBek 8,6. 203 Num 18,16; Num 3,15. 204 Vgl. bQid 11b. 205 Vgl. bBQ 37a.

Korach  

Er hatte einen abgegriffenen Sus bei sich, den er nicht wechseln konnte. [Da] schlug er ihn noch einmal und gab ihn ihm. / 20 Gera. (Num 18,16) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Das Auszulösende sollst du von einem Monat ab auslösen mit dem Wert von [fünf] Silber[Schekel] (‫)כסף‬. (Num 18,16)

(351)

SNum § 118

Ich habe [hier] nur: Geld (‫)כסף‬. Woher [ist zu belegen, auch] der Geldwert? Die Bibel lehrt: 20 Gera. (Num 18,16) Dort haben wir gelernt: Hat ein Schaf etwas Ziegenartiges oder eine Ziege etwas Schafartiges geworfen, ist es befreit von der Erstgeburt[sabgabe]. Woher haben wir dies? R. Jehuda sagte: Ein Vers sagt: Nur das Erstgeborene eines Rindes. (Num 18,17) Nur wenn es ein Rind ist und sein Erstgeborenes ein Rind. Das Erstgeborene eines Lammes. (Num 18,17) Nur wenn es ein Lamm ist und sein Erstgeborenes ein Lamm. 206 Oder das Erstgeborene einer Ziege. (Num 18,17) Nur wenn es selbst eine Ziege ist und sein Erstgeborenes eine Ziege. Man könnte meinen, selbst wenn es [nur] einige Zeichen an ihm gibt[, die für eine Art charakteristisch sind]. Die Bibel lehrt: Jedoch. (Num 18,17) Ein Teil [ist gemeint]. [Schließt er es nicht aus der Wiederholung von] „Erstling“, „Erstling“ 207, dass ihm die Abgabe für einen Erstling zukommt? Er sagte es wie R. Jose der Galiläer: Usw. in § 399 [bBek 5b-6a].

Worin besteht ihr Streit?

 206 Vgl. bZeb 36b-37a. 207 Num 3,12 und Num 18,15.

bBek 5b

  Jalkut Schimoni Numeri

Unser Lehrer meint, dass der Barmherzige dies von der Heiligkeit des Geldwertes offenlegt, und es ist eine Schlussfolgerung, dass [dasselbe in Bezug] auf die Heiligkeit der Sache [gilt]. Und R. Jose der Galiläer meint, dass der Barmherzige dies von der Heiligkeit der Sache offenlegt, und er folgert in Bezug auf die Heiligkeit des Geldwertes von der Heiligkeit der Sache. Und unser Lehrer, wofür verwendet der [die Wiederholung des Wortes] „Erstgeborenes“? Man könnte meinen, wie R. Chanina: Warum heißt es „Opferteile“ beim Erstgeborenen eines Rindes, „Opferteile“ beim Erstgeborenen eines Lammes, „Opferteile“ beim Erstgeborenen einer Ziege? Dies ist notwendig, denn hätte der Barmherzige es nur beim Erstgeborenen eines Rindes geschrieben[, könnte man meinen,] jene kommen nicht von diesem, da so in Bezug auf die Trankopfer vermehrt wird. Beim Lamm, da so um den Fettschwanz vermehrt wird. Bei der Ziege, da sie so beim Götzendienst eines einzelnen vermehrt wird. Wenn in Bezug auf das eine von einem nicht zu folgern ist, so sollte doch in Bezug auf das eine von zweien gefolgert werden. Von welchem sollte gefolgert werden? Wenn der Barmherzige es nicht vom Rind geschrieben hätte und man [in Bezug auf diese] von jenen folgern wollte[, könnte man erwidern], dass so das Pesach von ihnen kommt. Wenn der Barmherzige es nicht vom Lamm geschrieben hätte und man [in Bezug auf diese] von jenen folgern wollte[, könnte man erwidern], dass so beim Götzendienst der Gemeinde vermehrt wird. Wenn der Barmherzige es nicht von der Ziege geschrieben hätte und man in Bezug auf diese von jenen folgern wollte[, könnte man erwidern], dass dies von jenem gilt, die ein Mehr für den Altar haben. Daher sind sie alle nötig. Und R. Jose der Galiläer? Wenn es so ist, sollte [im] Vers geschrieben stehen: Nur die Erstgeburt eines Rindes, eines Schafes und einer Ziege. Warum habe ich „Erstgeburt“ [aber mehrmals erwähnt]? Vielmehr ist es nicht so. Lerne hieraus, nur, wenn es selbst und sein Erstgeborenes ein Rind ist. Und R. Jose der Galiläer? Wofür verwendet er „Erstling“, „Erstling“? Man könnte meinen, gemäß der Lehre: R. Jose der Galiläer sagt: Da es heißt: Jedoch sollst du auslösen. (Num 18,15) [Steht] in § 397 [bSota 31a; bSanh 111a-b]. /

Korach  

Und siehe, bei der Erstgeburt sagt der Barmherzige: Nur das Erstgeborene eines Rindes. (Num 18,17) Und wir haben gelernt: Was ist [der Unterschied] zwischen dem Austauschen einer Erstgeburt und dem Zehnten für alle geheiligten [Abgaben]? Dass alles, was geheiligt ist, auf dem Basar (κατάλυσις) verkauft, auf dem Basar geschlachtet und in Pfund (λίτρα) gewogen werden darf, außer der Erstgeburt und dem Zehnten. Und für sie gibt es eine Auslösung und für ihr Ausgetauschtes eine Auslösung, außer von der Erstgeburt und vom Zehnten.

(352)

bTem 5b

Also nicht von hier? Abaje sagte zu ihm: Dort ist es anders, denn der Barmherzige sagt „sie“ 208: Sie bleiben in ihrer Eigenheit. Und warum habe ich nach Rabba „sie“? Sie sind darzubringen, nicht aber ist ihr Eingetauschtes darzubringen. Und Abaje, woher begründet er seine Meinung? Ob ein Rind oder ein Lamm, es gehört JHWH. (Lev 27,26) Es ist darzubringen, nicht aber ist sein Eingetauschtes darzubringen. Und Rabba? [Argumentiert] ausschließlich ebenso nach diesem Vers [mit] „sie“: Was lehrt [es] mich über das Erstgeborene und den Zehnten? Dass, wenn es mit dem Blut von irgendeinem Brandopfer vermischt wird, man es auf dem Altar darbringt. Und Abaje entnimmt dies aus: Er nehme vom Blut des Farren und vom Blut des Ziegenbocks. (Lev 16,18) Gibt es denn nicht mehr Blut beim Farren als beim Ziegenbock? Von hier ist für die Brandopfer [zu belegen], dass sie sich nicht gegenseitig aufheben. Und Rabba? Dort meint er es wie R. Jochanan, der sagt: Von diesem besonders und von jenem besonders. Du darfst [sie] nicht auslösen. (Num 18,17) Über das Erstgeborene heißt es: Du darfst [sie] nicht auslösen. Und es wird lebend verkauft.

 208 Num 18,17.

bBQ 13a

  Jalkut Schimoni Numeri

Über den Zehnten heißt es: Er darf nicht umgetauscht werden. (Lev 27,33) Und er wird nicht verkauft, weder lebend noch geschlachtet, weder fehlerlos noch makelig. 209 In § 681 [bBek 32a]. SNum § 118

Du darfst [sie] nicht auslösen. (Num 18,17) Man könnte [meinen], wenn man es ausgelöst hat, ist es ausgelöst. Die Bibel lehrt [aber]: Sie sind heilig. (Num 18,17) R. Joschijja sagte: Sie sind heilig. (Num 18,17) Warum wurde [dies] gesagt? Um die Zehntabgabe 210 und das Pesach[lamm] einzuschließen, bei denen ein Ausgießen [des Blutes] erforderlich ist. 211 Denn über sie haben wir in der ganzen Tora nichts gelernt. R. Isaak sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Und das Blut deiner Schlachtopfer soll auf dem Altar JHWHs, deines Gottes, ausgegossen werden. (Dtn 12,27) Um das Pesach[lamm] und die Zehntabgabe einzuschließen, bei denen ein Ausgießen [des Blutes] erforderlich ist. Und was lehrt die Bibel [dann mit]: „Sie sind heilig“? Um die Zehntabgabe und das Pesach[lamm] einzuschließen, bei dem das in Rauch Aufgehenlassen der Fettstücke erforderlich ist. Denn darüber haben wir in der ganzen Tora nichts gelernt.

(353)

Abba Chanan sagte im Namen von R. Eliezer: Warum wurde [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Wenn die übrigen heiligen Dinge, die nicht [in Bezug auf] die Blutspende gleich sind, [in Bezug auf] das in Rauch Aufgehenlassen / ihrer Fettstücke gleich sind,

 209 Vgl. bBek 32a. 210 Vgl. Lev 27,32. 211 Vgl. mTem 5,2; bPes 64b; bZeb 37a.

Korach  

ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass Erstling[sabgabe], Zehntabgabe und Pesach[lamm], die [in Bezug auf] ihre [Blut]spende gleich sind, auch [in Bezug auf] das in Rauch Aufgehenlassen ihrer Fettstücke gleich sein sollten? Was lehrt die Bibel [dann mit]: Sie sind heilig? (Num 18,17) Gemäß dem, was wir [bereits] gesagt haben. Die Tora formuliert eine Regel: Du sollst eine Erstgeburt auslösen, du sollst eine Erstgeburt nicht auslösen.

SZ [296]

Man könnte meinen, wenn sie fehlerlos war, sollst du sie nicht auslösen. Und wenn sie einen Makel hatte, löst man sie aus. Die Bibel lehrt: Die Erstgeburt, die ein Stier ist, darfst du nicht auslösen. (Num 18,17) Man könnte meinen, wenn er einen Makel hat und mit Warzen bedeckt ist, sollst du ihn nicht auslösen. Und wenn er blind oder lahm ist, löst man ihn aus. Die Bibel lehrt: Die Erstgeburt, die ein Schaf ist, darfst du nicht auslösen. (Num 18,17) Man könnte meinen, wenn sie einen anderen Makel hat. 212 Die Bibel lehrt: Die Erstgeburt, die eine Ziege ist, darfst du nicht auslösen. (Num 18,17) Wenn die Erstgeburt ein Stier, die Erstgeburt ein Lamm oder die Erstgeburt eine Ziege ist, darfst du sie nicht auslösen. (Num 18,17) Um die Nachgeburt, die mit geweihten [Tieren] ausgestoßen wurde, einzuschließen. 213 Oder, man könnte meinen, dass ich das einschließe, was mit dem Erstling ausgestoßen wird. Die Bibel lehrt: Sie. (Num 18,17) Und ihr Blut sollst du auf den Altar sprengen. (Num 18,17) In § 196 [bPes 64b].

Dort haben wir gelernt: Eine fehlerfreie Erstgeburt darf man lebend verkaufen und eine makelige lebend und geschlachtet, und man kann sich damit eine Frau antrauen. Rab Nachman sagte, Rabbah 214 bar Abuha habe gesagt:

 212 Vgl. SDtn § 126; SDtn § 147. 213 Vgl. bChul 77a; bZeb 78a; bBek 21b; bTem 33b. 214 bTem 7a: Abbahu.

bTem 7b-8a

  Jalkut Schimoni Numeri

Man lehrt [dies in Bezug auf] eine Erstgeburt nur in dieser Zeit, da der Priester ein Anrecht auf seine Beteiligung hat. Aber in der Zeit, in der der Tempel besteht, darf man ein fehlerfreies [Tier], weil ein fehlerfreies [Tier] dargebracht werden muss, nicht lebend verkaufen. Rabba entgegnete Rab Nachman: Beim Erstgeborenen heißt es: Du sollst nicht auslösen, (Num 18,17) und [trotzdem] darf es verkauft werden. In welchem Fall? Wollte man sagen, in dieser Zeit, sage das Ende [des Verses]: Und ihr Blut sollst du an den Altar sprengen. (Num 18,17) Gibt es denn in dieser Zeit einen Altar? [Nein,] nur in der Zeit, in der der Tempel besteht. Wie nun? Wollte man sagen, ein Makeliges, sage das Ende [des Verses]: Und ihr Blut sollst du sprengen. (Num 18,17) Wenn aber bei einem Makeligen, ist es [dann] für die Darbringung geeignet? Nein, vielmehr von einem fehlerlosen [Tier spricht er] und er lehrt, dass es verkauft werden darf, sprich, der Priester hat ein Anrecht auf seine Beteiligung. Ist das ein Beweis? Der Anfang [spricht doch] von einem Makeligen und das Ende von einem Fehlerlosen. (354)

bZeb 56b-57a

Es wird gelehrt: R. Jose der Galiläer sagte: 215 Es heißt nicht „sein Blut“ sondern „ihr Blut“; usw. 216 bis:

Und woher ist [dies] für das Brandopfer selbst [zu belegen]? Weil geschrieben steht: An das Fundament des Brandopferaltars. (Lev 4,18) Daher: Wie dort zwei Gaben, die vier sind, auch hier zwei Gaben, die vier sind. Abaje sagte: Da ich beim Brandopfer „ringsum“ [geschrieben habe] und beim Schlachtopfer „ringsum“ geschrieben habe 217, kommen zwei Verse zur selben Sache, und man lernt nichts [Neues daraus].  215 Vgl. bZeb 37a; bPes 64b. 216 Blutsprengen muss gegen das Fundament des Altars erfolgen. 217 Lev 1,5; Lev 8,15.

Korach  

Aber nach dem, der sagt, man lernt [daraus] etwas [Neues, ist zu sagen]: Beim Schuldopfer [steht es] ein drittes Mal. Und [bei] drei [Erwähnungen] lernt man [gar] nichts [Neues]. Resch Laqisch sagte: Man lernt nur [etwas vom] Beginn des Sündopfers und des Brandopfers. Aber [am] Ende des Sündopfers und des Brandopfers ist nach den Worten aller die Stelle des zurückbleibenden [Blutes] die Stelle des Brandopfers. R. Jochanan, und manche sagen, R. Eleazar [sagt]: Ein Streit [darüber] besteht noch an. R. Huna bar Jehuda erwiderte: Sie sind heilig. (Num 18,17) Denn wenn es mit dem Blut von anderen geheiligen [Tieren] vermischt wird, soll es dargebracht werden. Was [bedeutet das]? Nicht am Ende eines Brandopfers und des Erstgeborenen[opfers]. Und wir lernen daraus: Die Stelle des zurückbleibenden [Blutes] ist die Stelle des Brandopfers. Nicht am Anfang des Brandopfers und des Erstgeborenen[opfers]? Was [bedeutet das]? Er lehrt uns, dass die Brandopfer einander nicht aufheben. Dies ist doch [bereits] zu entnehmen [aus]: Blut des Farren und Blut des Ziegenbockes. (Num 16,18) Die Tannaim streiten darüber. Für den einen ist es von hier ableitbar und für den anderen von dort ableitbar. Rabba erwiderte: Die Söhne Aarons sollen [das Blut] heranbringen und sprengen. (Lev 1,5) Was lehrt die Bibel mit „Blut“, „Blut“? Woher [ist zu belegen, dass] du sagst: Wird das Blut des Brandopfers mit dem Blut eines [anderen] Brandopfers vermischt[, gilt]: Das Blut des Brandopfers soll man mit dem Blut der Hebe, das Blut des Brandopfers mit dem Blut der profan [Geschlachteten] darbringen? Die Bibel lehrt: „Blut“, „Blut“. Man könnte meinen, wenn sie vermischt wurden, soll man sie darbringen, ebenso soll man [sie darbringen], wenn sie mit einem lebenden [Opfertier] vertauscht wurden. Woher [ist zu belegen], selbst wenn es mit einem Schuldopfer vermischt wurde? Die Bibel lehrt: „Blut“, „Blut“.

bZeb 81a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Ich werde das, was mit dem Schuldopfer vermischt wurde, einschließen, denn das eine und das andere ist Hochheiliges. Woher [ist zu belegen], selbst, was mit einem Ganzopfer und einem Dankopfer vermischt wurde? Ich werde das, was mit einem Ganzopfer und einem Dankopfer vermischt wurde, einschließen, denn das eine und das andere sind Gaben [mit] vier [Sprengungen]. Woher [ist zu belegen], selbst wenn [Blut] bei einem Erstgeburts[opfer] und der Zehntgabe [und dem Pesachlamm] vermischt wurde, dass man nur eine Gabe geben muss? Die Bibel lehrt: „Blut“, „Blut“. Was [bedeutet das]? Nicht am Ende eines Brandopfers und eines Erstlings[opfers]. Und wir lernen daraus: Die Stelle des Brandopfers ist die Stelle des zurückbleibenden [Blutes]. Nein, es ist der Beginn des Brandopfers und des Erstgeburts[opfers]. Was [bedeutet das]? Wir lernen daraus, dass die Opfer einander nicht aufheben. usw.

Und jene Tannaiten lehren es nicht [aus dem Vers]: Er nehme vom Blut des Farren [und Blut des Ziegenbockes], (Num 16,18) weil sie meinen, man vermische nicht [Blut] beim [Besprengen] der Hörner [des Altars]. Aus [der Wiederholung von] „Blut“, „Blut“ schlussfolgern sie es auch nicht, / sondern aus „sie sind heilig“. (355)

Was ist die Begründung, dass sie es nicht lehren? Da sie meinen, „sie sind heilig“ [bedeutet das]: Sie sind darzubringen, nicht aber ist ihr Eingetauschtes darzubringen. Und sie streiten weiter über: Ob Rind oder Lamm, JHWH gehört es. (Lev 27,26) Man bringt [es] dar, aber man bringt nicht sein Eingetauschtes dar.

SNum § 118

Du sollst ihr Blut auf den Altar sprengen. (Num 18,17) [Nur] eine Blutspende. 218 Oder [ist gemeint,] die zwei der vier Blutspenden? 219

 218 Vgl. mZeb 5,8.

Korach  

Du kannst sagen: Es gibt [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] dort, wo sie mehr Fettstücke vorschreibt, weniger Blut vorschreibt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier [beim Erstgeburtsopfer], wo sie weniger Fettstücke vorschreibt, auch weniger Blut vorschreiben sollten? Oder umgekehrt: Wenn [die Schrift] dort, wo sie weniger Fettstücke vorschreibt, mehr Blut vorschreibt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier [beim Brandopfer], wo sie mehr Fettstücke vorschreibt, mehr Blut vorschreiben sollten? Die Bibel lehrt: Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen [das Blut rings an den Altar] sprengen. (Lev 1,11)

Zwei [Blut]spenden, die [symbolisch für] vier sind. Ich habe geschlussfolgert und umgekehrt [geschlussfolgert]. Das „oder umgekehrt“ ist ungültig, daher habe ich [es] gerechtfertigt, wie zu Anfang zu schlussfolgern: Wenn [die Schrift] dort, wo sie mehr Fettstücke vorschreibt, weniger Blut vorschreibt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier [beim Erstgeburtsopfer], wo sie weniger Fettstücke vorschreibt, auch weniger Blut vorschreiben sollten? Die Bibel lehrt: Du sollst ihr Blut auf den Altar sprengen. (Num 18,17) [Nur] eine Blutspende. Und du sollst ihr Fett in Rauch aufgehen lassen. (Num 18,17) Von dem Fett, das umhäutet [an den Eingeweiden] liegt 220 und abgeschält werden kann, spricht die Schrift. Oder nicht vielmehr von dem Muskelfett, das an ihm ist? Du kannst sagen: Es gibt [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] dort, 221 wo sie mehr Blut vorschreibt, weniger Fettstücke vorschreibt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir hier, wo sie weniger Blut vorschreibt, auch weniger Fettstücke vorschreiben sollten? Die Bibel lehrt: Und du sollst ihr Fett in Rauch aufgehen lassen? (Num 18,17) Von dem Fett, das umhäutet [an den Eingeweiden] liegt, und abgeschält werden kann, spricht die Schrift. Als ein Feueropfer. (Num 18,17)

 219 Vgl. bZeb 57a. Vgl. Lev 4,30 und mZeb 5,3 und Lev 1,5.11; 3,2.8.13; 7,2. 220 Vgl. bChul 49b. 221 Beim Sündopfer.

  Jalkut Schimoni Numeri (356)

Selbst / wenn du es ins Feuer gelegt hast, wird es [von Gott] nicht wohlgefällig angenommen, bis es [vollständig] im Feuer verbrannt ist. 222 Zum Wohlgeruch für JHWH. (Num 18,17) Zum Wohlgeruch vor mir, der ich sprach und mein Wille geschah.

bZeb 57a

Und ihr Fleisch soll dir gehören. (Num 18,18) Diese Frage wurden den Weisen im Weinberg von Jabne gestellt: Wie lange darf das Erstgeburts[opfer] gegessen werden? Da antwortete R. Tarfon und sprach: Zwei Tage und eine Nacht. Es war dort aber ein Schüler, der zunächst ins Lehrhaus gekommen war um zu dienen, und sein Name war R. Jose der Galiläer. Er sagte zu ihm: Rabbi, woher [belegst] du das? Er sagte zu ihm: Eine Erstgeburt ist etwas Minderheiliges und die Ganzopfer sind etwas Minderheiliges. Wie dort zwei Tage und eine Nacht, so auch hier zwei Tage und eine Nacht. Er sagte zu ihm: Rabbi, die Erstgeburt ist ein Geschenk an den Priester und Sündopfer und Schuldopfer sind Geschenk an den Priester. Wie dort einen Tag und eine Nacht, so auch hier einen Tag und eine Nacht. Er sagte zu ihm: Mein Sohn, wir schlussfolgern eine Sache aus einer Sache und wir lernen eine Sache aus einer Sache: Eine Erstgeburt ist Minderheiliges und kommt nicht wegen einer Sünde [zur Opferung], Ganzopfer sind Minderheiliges und kommen nicht wegen einer Sünde [zur Opferung]: Wie dort für zwei Tage und eine Nacht, so auch hier für zwei Tage und eine Nacht. Er sagte zu ihm: Rabbi, wir schlussfolgern eine Sache aus einer Sache und wir lernen eine Sache aus einer Sache: Eine Erstgeburt ist eine Gabe an den Priester und kommt nicht durch ein Gelübde und als Spende [zur Opferung] und das Schuldopfer ist eine Gabe an den Priester und kommt nicht durch ein Gelübde und als Spende [zur Opferung]: Wie dort einen Tag und eine Nacht, so auch hier einen Tag und eine Nacht. R. Aqiba sprang auf und R. Tarfon entfernte sich. Er sagte zu ihm: Siehe, es heißt: Und ihr Fleisch soll dir gehören. (Num 18,18) Die Schrift vergleicht die Brust des Schwingopfers mit Brust und Keule des Ganzopfers: Wie dort zwei Tage und eine Nacht, so auch hier zwei Tage und eine Nacht.

 222 Vgl. mZeb 9,6; bZeb 86a-b.

Korach  

Er sagte zu ihm: Du hast mit Brust und Keule des Ganzopfers verglichen, ich werde mit Brust und Keule des Dankopfers vergleichen: Wie dort einen Tag und eine Nacht, so auch hier einen Tag und eine Nacht. Er sagte zu ihm: Siehe, es heißt: Und ihr Fleisch soll dir gehören. (Num 18,18) Die Bibel lehrt [aber nicht nur] „dir soll es sein“. Die Schrift fügt dir ein anderes Gehören hinzu. 223 Als man die Worte vor R. Jischmael wiederholte, sagte er zu ihm: Zieht hinaus und sagt R. Aqiba: Du hast dich geirrt! Ein Dankopfer, von woher ist [diesbezüglich] zu schlussfolgern? Vom Ganzopfer. Eine Sache, die durch Vergleich gelernt wird, kann wiederum durch einen Vergleich gelernt werden?! Du darfst also nicht gemäß der zweiten Formulierung schlussfolgern, sondern [du musst] nach der ersten Formulierung [schlussfolgern]. Wofür verwendet R. Jischmael das „dir soll es gehören“? Es lehrt in Bezug auf das makelige Erstgeborene, dass es eine Gabe für den Priester ist, was wir in der gesamten Tora nicht finden. Und weiter: Und ihr Fleisch soll dir gehören. (Num 18,18) Egal ob fehlerfrei oder makelig. Und weiter: Und ihr Fleisch. (Num 18,18) Das sind die Erstgeburten. Und worüber streiten sie? Ob durch sich selbst und etwas anderes. Ein Meister meint, es sei ein Vergleich, ein Meister meint, es sei kein Vergleich. 224 / Es wird gelehrt: [Am Verzehr] einer Erstgeburt darf sich nur eine Gruppe beteiligen, die ausschließlich aus Priestern besteht, Worte der Schule Schammais. Die Schule Hillels sagt: Sogar Nichtpriester. R. Aqiba sagt: Sogar ein Fremder (‫)גוי‬.  223 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 10 Sebachim (Berlin: Jüdischer Verlag 1929-1936), 187 Anm. 370: „Wenn es auch hinsichtlich des 1. Tages mit dem Dankopfer verglichen wird, so ist es hinsichtlich des 2. Tages auch mit dem Heilsopfer zu vergleichen.“ 224 mBek 5,2: Die Schule Schammais sagt: Ein Israelit darf nicht mit einem Priester am [Verzehr] einer Erstgeburt beteiligt werden, die Schule Hillels erlaubt dies, sogar einem Fremden.

(357)

bBek 32b-33a

  Jalkut Schimoni Numeri

Was ist die Begründung der Schule Schammais? Dass geschrieben steht: Und ihr Fleisch sei dein. (Num 18,18) Wie dort Priester und nicht ein Israelit, ebenso auch hier: Nur Priester und nicht ein Israelit. Und die Schule Hillels? Diese Worte [beziehen sich auf] Fehlerfreies, von einem Makeligen [aber heißt es]: Der Unreine und der Reine sollen [gemeinsam] essen. (Dtn 15,22) Und wenn ein Unreiner, der Minderheiliges nicht essen darf, vom Erstgeborenen essen darf, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass ein Nichtpriester, der Minderheiliges essen darf, vom Erstgeborenen essen darf. Es ist zu widerlegen: Wie dem Unreinen, dem von seiner gesamten [Gemeinde] erlaubt ist, an dem Dienst der Gemeinde [teilzunehmen]. Und die Schule Hillels? Weil wir mit Bezug auf den Dienst vom Essen sprechen und sagen, man ist [beim] Essen für einen Nichtpriesters strenger. Was ist die Begründung von R. Aqiba? Wie Hirsch und Reh. (Dtn 15,22) Wie Hirsch und Reh selbst einem Fremden [erlaubt sind], auch eine Erstgeburt sogar einem Fremden. Und weiter: Dreimal steht geschrieben „Hirsch und Reh“, einmal gemäß R. Isaak und R. Oschaja, einmal gemäß R. Eleazar ha-Kappar 225. Und weiter: Wie Hirsch und Reh frei von der Erstgeburt sind, ebenso sind untaugliche [dem Tempel] geheiligte Tiere frei von der Erstgeburt. Die Rabbanan lehrten: Man gibt eine Erstgeburt nicht Menstruierenden zu essen, Worte der Schule Schammais. Die Schule Hillels sagt: Man gibt sie Menstruierenden zu essen. Was ist die Begründung der Schule Schammais? Dass geschrieben steht: Und ihr Fleisch sei dein. (Num 18,18)

 225 Vgl. bChul 28a.

Korach  

Wie dort keine Menstruierenden [davon essen dürfen], auch hier keine Menstruierenden. Und die Schule Hillels? Diese Worte [beziehen sich auf] Fehlerfreies, von einem Makeligen [aber heißt es]: Der Unreine und der Reine sollen [gemeinsam] essen. (Dtn 15,22) Und die Schule Schammais? Diese Worte [berücksichtigen sie dann], wenn die Unreinheit nicht aus dem Körper kommt, nicht aber dann, wenn die Unreinheit nicht aus dem Körper kommt, denn wir finden, dass der Barmherzige zwischen ihnen unterscheidet. Wir haben ja gelernt: Ist das Pesach[opfer] in Unreinheit [zur Opferung] gekommen, dürfen flusskranke Männer und Frauen, Menstruierende und Wöchnerinnen nicht davon essen. Wenn sie aber davon gegessen haben, sind frei [von Strafe]. Und die Schule Hillels? Das Makellose hat der Barmherzige ausdrücklich [genannt]: Wer sich an einer Person verunreinigt. (Num 9,10) Aber wo Unreinheit allgemein geschrieben steht, gibt es keine Unterscheidung. R. Eleazar sagt: Zwei Tage und eine Nacht lang.

SNum § 118

Oder ist nicht vielmehr [gemeint]: Einen Tag und eine Nacht lang? Die Bibel lehrt: Vor JHWH, deinem Gott, sollst du [das Erstgeburtsopfer] Jahr für Jahr essen. (Dtn 15,20) Das lehrt, dass man sie an zwei Tagen und einer Nacht essen darf. 226 Alle Heben der Heiligtümer. (Num 18,19) Es gibt Abschnitte, in denen die Allgemeinregel am Anfang und die Sonderregel am Ende / [oder] die Sonderregel am Anfang und die Allgemeinregel am Ende steht. [In diesem Abschnitt steht eine Allgemeinregel am Anfang 227 und eine Allgemeinregel am Ende 228 und die Sonderregel [steht] in seiner Mitte.] 229 Ich werde [sie] dir, deinen Söhnen und Töchtern mit dir, als ewige Satzung geben. (Num 18,19)

 226 Vgl. SDtn § 125; bBek 27b; bTem 21b. 227 Num 18,8. 228 Num 18,19. 229 bChul 133a; bBQ 110a; Mek bo 15; Tan bo 10; Raschi zu Num 18,19.

(358)

  Jalkut Schimoni Numeri

Damit die Sache für [alle] Generationen gelte. Ein mit Salz geschlossener Bund (‫)ברית‬. (Num 18,19) Die Schrift schließt einen Bund mit Aaron mit einer Sache, die kräftig ist (‫)בריא‬, und mehr noch, die anderes kräftig macht. SZ [296-297]

Deinen Söhnen. (Num 18,19) Schließt die Söhne einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, aus. Deinen Töchtern. (Num 18,19) Schließt die Töchter einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, aus. Und ist es nicht eine Schlussfolgerung: [Die Bibel] verwarnt und straft bei einer Angelegenheit der [im] Umland geheiligten [Gaben]. Und sie verwarnt und straft bei einer Angelegenheit der [im] Heiligtum geheiligten [Gaben]. Wenn sie den Sohn einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für eine Angelegenheit der im Heiligtum 230 geheiligten [Gaben] untauglich erklärt, so ist es eine Schlussfolgerung, dass wir [auch] den Sohn einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für eine Angelegenheit der im Umland 231 geheiligten [Gaben] für untauglich erklären. Und [noch ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn sie schon in Bezug auf die heiligen [Gaben] des Heiligtums, die ausgelöst worden sind und zu den Profanen hinausgelangt sind, die Söhne einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für untauglich erklärt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir in Bezug auf die heiligen [Gaben] des Umlandes, die nicht ausgelöst worden sind und zu den Profanen hinausgelangt sind, die Söhne einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für untauglich erklären sollten? Nein. Wenn du es in Bezug auf die heiligen [Gaben] des Heiligtums gesagt hast, bei denen man schuldig wird wegen Verworfenem, Übriggebliebenem und Unreinem, solltest du bei den heiligen [Gaben] des Umlandes sagen, dass man bei ihnen nicht schuldig wird wegen Verworfenem, Übriggebliebenem und Unreinem. Und es lernen die heiligen [Gaben] des Heiligtums von den heiligen [Gaben] des Umlandes: Wenn schon bei den heiligen [Gaben] des Umlandes, bei denen man nicht wegen Verworfenem, Übriggebliebenem und Unreinem schuldig wird, [die Bibel] die Söhne einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für untauglich erklärt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir bei den heiligen [Gaben] des Heiligtums, bei denen man wegen Verworfenem, Übriggebliebenem und Unrei 230 SZ: im Umland. 231 SZ: im Heiligtum.

Korach  

nem schuldig wird, die Söhne einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, für untauglich erklären sollten? Nein. Wenn du es bei den heiligen [Gaben] des Umlandes gesagt hast, die nicht ausgelöst werden und zu den Profanen hinausgelangen, solltest du bei den heiligen [Gaben] des Heiligtums sagen, dass sie ausgelöst werden und zu den Profanen hinausgelangen. Die Bibel lehrt: Deine Söhne. (Num 18,19) Das schließt die Söhne einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, aus. Deine Töchter. (Num 18,19) Das schließt die Töchter einer Frau, die ihren Priesterstatus verloren hat, aus. Da es [etwas] bei den heiligen [Gaben] des Heiligtums gibt, was [es] nicht bei den heiligen [Gaben] des Umlandes gibt, und [es] bei den heiligen [Gaben] des Umlandes [etwas] gibt, was [es] nicht bei den heiligen [Gaben] des Tempels gibt, soll man nicht von diesen auf jene schlussfolgern. Ein ewiger Salzbund ist er. (Num 18,19) [Das bedeutet:] Sicher und ohne Zweifel. Für dich und deinen Samen. (Num 18,19) Um den geschlechtlich Undifferenzierten einzuschließen, da er von seinem Samen ist. 232 Woher [ist zu belegen,] dass der Hausvorstand, der seine Früchte unverzehntet gegessen hat, und ebenso ein Levit, der seinen Zehnten unverzehntet gegessen hat, obwohl sie unter der [Androhung der] Todes[strafe] stehen, frei von Ersatzleistungen sind? Die Bibel lehrt: Sie sollen nicht die heiligen Gaben der Kinder Israels entweihen, die sie abheben. (Lev

bChul 130b

22,15)

Du hast erst ab dem Zeitpunkt des Abhebens [Anspruch darauf]. Es wird gelehrt: Ein ewiger Salzbund ist er. (Num 18,19) Der Bund ist in Bezug auf das Salz gesagt, Worte R. Jehudas. R. Simeon sagt: Hier heißt es „ewiger Salzbund“ und dort heißt es: Ein Bund ewigen Priestertums. (Num 25,13) /

 232 Vgl. SNum § 119; bJeb 72a.

bMen 19b-20a

  Jalkut Schimoni Numeri (359)

Wie Opfer ohne Priestertum nicht möglich sind, ebenso wenig sind Opfer ohne Salz möglich.

§ 756

Da sprach JHWH zu Aaron: In ihrem Lande sollst du keinen Erbbesitz haben. (Num 18,20)

SNum § 119

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Diesen sollst du das Land verteilen. (Num 26,53) Alle sind im Schriftsinn [enthalten]: Priester, Leviten, Israeliten, Proselyten, Frauen, Sklaven, geschlechtlich Undifferenzierte und ein Zwitter (ἀνδρόγυνος) sind im Schriftsinn [enthalten]. Da sprach JHWH zu Aaron: In ihrem Lande sollst du keinen Erbbesitz haben. (Num 18,20)

[Damit] sind Priester ausgeschlossen. [Die Leviten] sollen inmitten der Israeliten keinen Erbbesitz haben. (Num 18,23) [Damit] sind Leviten ausgeschlossen. Nach den Namen der Stämme ihrer Väter sollen sie Erbbesitz haben. (Num 26,55) [Damit] sind Proselyten und Sklaven ausgeschlossen. Einem Mann [werde] nach Verhältnis seiner Gemusterten [sein Erbbesitz gegeben]. (Num 26,54)

[Damit] die geschlechtlich Undifferenzierte und Zwitter ausgeschlossen sind. Da sprach JHWH zu Aaron: In ihrem Lande sollst du keinen Erbbesitz haben.

(Num 18,20)

Zum Zeitpunkt der Verteilung des Landes. Und du sollst keinen Anteil unter ihnen haben. (Num 18,20) An der Kriegsbeute. Ich bin dein Anteil und dein Erbbesitz. (Num 18,20) An meinem Tisch isst du, und an meinem Tisch trinkst du. Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der seinen Söhnen Geschenke gab und einem seiner Söhne kein Geschenk gab. Er sagte zu ihm: Mein Sohn, ich habe dir zwar kein Geschenk gegeben, aber du sollst an meinem Tisch essen und du sollst an meinem Tisch trinken. Und ebenso heißt es: Als ihren Anteil von meinen Feueropfern gebe ich es [den Priestern]. (Lev 6,10) Von den Feueropfern JHWHs und von [Israels] Erbteil sollen sie essen. (Dtn 18,1)

Korach  

Ich bin dein Anteil und dein Erbbesitz. (Num 18,20) Vierundzwanzig [Arten von] Priestergaben habe ich den Priestern gegeben, zwölf im Heiligtum und zwölf in den Provinzen. 233 Und welche sind die zwölf im Heiligtum? Das Sündopfer, das Schuldopfer, das Ganzopfer der Gemeinde, die Haut des Brandopfers, das, was von der Erstlingsgarbe erlaubt ist, die zwei Brote, die Schaubrote, was von den Speiseopfern übrig ist, die Hebe von der Speise des Dankopfers, die Hebe der Brust und der Keule, und die Vorderkeule des Widders des Nasiräers und das Log Öl des Aussätzigen. Und welche sind die zwölf im Umland? Die große Hebe, die Zehntabgabe, die Teighebe, die Erstlinge, das Erste von der Schafschur, die Gaben [von profan Geschlachtetem], die Erstgeburt des Menschen und die Erstgeburt eines reinen Tiers, der Erstlingswurf eines Esels, Banngüter, das Erbfeld 234 und der Raub von einem Proselyten. All diese vierundzwanzig [Arten von] Priestergaben wurden den Priestern [von Gott] gegeben, außer demjenigen, das einer Verpflichtung zur Hebe unterliegt. Es war eine große Freude für Aaron an dem Tag, als mit ihm der Bund über die Priestergaben geschlossen wurde. R. Jischmael sagt: Ein Gleichnis: Ein Nichtpriester (ἰδιώτης) 235 sagt: Ihm zum Guten hat sich seine Kuh ein Bein gebrochen. Aaron zum Guten kam Korach, um gegen das Priestertum Einspruch bezüglich des Priestertums zu erheben. Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König aus Fleisch und Blut, der einen Hausgenossen hatte. Diesem gab er ein Feld zum Geschenk, aber er schrieb nichts und siegelte nichts und brachte nichts [darüber] zu den Archiven (ἀρχεῖον). Usw.

R. Eleazar / ha-Qappar sagt: Woher [ist es zu belegen, dass] du sagst, dass der Heilige Jakob, unseren Vater, den erbauten Tempel, die dargebrachten Opfer, die diensttuenden Priester sehen ließ? Usw. es steht darüber geschrieben [zu]: „Da träumte er: Eine Leiter“ (Gen 28,12) [GenR 68,12].

 233 tChal 2,7-10; bBQ 110b; bChul 133b. 234 Vgl. Lev 27,16-21. 235 Wörtlich: Ein gewöhnlicher Mensch.

(360)

  Jalkut Schimoni Numeri

Lieb sind [Gott] die Israeliten: Wenn er [sie] umbenennt, nennt er [sie] immer Priester, denn es heißt: Ihr aber sollt Priester JHWHs heißen. (Jes 61,6) Lieb sind [Gott] die Priester: Wenn er [sie] umbenennt, nennt er [sie] immer Dienstengel, denn es heißt: Denn die Lippen des Priesters sollen Kenntnis wahren[, und man soll Weisung aus seinem Mund suchen. Denn ein Engel JHWHs der Heerscharen ist er]. (Mal 2,7) In der Zeit, in der die Weisung aus seinem Mund herausgeht, ist er wie ein Dienstengel. Und wenn nicht, so ist er wie Wild und wie Vieh, die ihren Herrn nicht kennen. 236 Lieb ist [Gott] die Tora, denn als David, der König von Israel, [von Gott etwas] erbat, da erbat er nur Tora[kenntnis], denn es heißt: Gut bist du und erweisest Gutes. Lehre mich deine Gesetze. (Ps 119,68) Deine Güte überströmt alle, die in die Welt kommen. Deine Güte wird [auch] mich überströmen, und lehre mich deine Gesetze. Und es heißt: Stütze mich, so wird mir geholfen[, dass ich mich deinen Gesetzen auf immer zuwende]. (Ps 119,117) Damit ich nicht Tora lerne und [sie] vergesse. Damit ich nicht [Tora] lerne, und der böse Trieb lässt mir keine Ruhe, [sie] zu wiederholen. Oder, [damit ich nicht Tora lerne und] vielleicht das Reine für unrein erkläre und das Unreine für rein erkläre und mich in der künftigen Welt beschämt wiederfinde. Oder, [damit ich nicht Tora lerne und] vielleicht jemand von den Völkern der Welt und von den Geschlechtern der Erde mich [etwas] fragt und ich nichts zu antworten weiß und mich in ihren Augen beschämt wiederfinde. Und in diesem Sinne heißt es: Ich will vor Königen von deinen Zeugnissen reden und werde mich nicht schämen. (Ps 119,46)

Und es heißt: Lieder sind mir deine Gesetze. (Ps 119,54) Soll ich etwa verstehen, wenn ich in Ruhe [eingekehrt] bin? Die Bibel lehrt: Im Hause meiner Pilgerschaft. (Ps 119,54)

 236 Vgl. Jes 1,3.

Korach  

In Höhlen und auf Felsenklippen, denn es heißt: Auf seiner Flucht vor Saul in der Höhle. (Ps 57,1) Und in diesem Sinne heißt es: Mein Leben ist immer in Gefahr, 237 [aber] deine Weisung vergesse ich nicht. (Ps 119,109) Aber nachdem [David] die Tora gelernt hatte und in ihr bewandert war, was sagte er da? Köstlicher ist mir die Tora deines Mundes als Tausende Goldes und Silbers. (Ps 119,72) Denn Silber und Gold bringen den Menschen aus dieser Welt und aus der kommenden Welt hinaus. Die Tora aber bringt den Menschen in der kommenden Welt zum Leben. Und in diesem Sinne heißt es: Wie teuer aber sind mir deine Gedanken, Gott. (Ps 139,17) Und es heißt: Dies ist die Tora des Menschen, JHWH, Gott. (II Sam 7,19) Folglich heißt es: 238 Es gibt drei Kronen. Die Krone der Tora, die Krone des Priestertums und die Krone des Königtums. Der Krone des Priestertums war Aaron würdig, und er nahm sie an. Der Krone des Königtums war David würdig, und er nahm sie an. Siehe, die Krone der Tora ist noch da, damit für die, die in die Welt kommen, kein Entschuldigungsgrund gegeben ist zu sagen: Wenn die Krone des Priestertums und die Krone des Königtums noch da wären, wäre ich ihrer würdig und hätte sie angenommen. Siehe, die Krone der Tora ist als Beweis für alle da, die auf die Welt kommen, dass ich es jedem, der ihrer würdig ist, anrechne, / als ob alle drei [Kronen] da wären, und er ihrer aller würdig sei. Jedem aber, der ihrer nicht würdig ist, dem rechne ich es an, als ob sie alle drei [Kronen] da wären, und er keiner von ihnen würdig sei. Wenn du sagst: Welche ist größer von den beiden? R. Simeon ben Eleazar pflegte zu sagen: Wer ist größer: Der, der [jemanden] zum König macht, oder der, der König ist? Der, der [jemanden] zum Herrscher macht, oder der, der die Herrschaft ausübt?

 237 Wörtlich: Mein Leben ist immer in meiner Hand. 238 mAbot 4,13; ARN A 41; ARN B 48; KohR 7,1 § 2; ExR 34,2. Vgl. Tan wa-jaqhel 7; bJoma 72b; NumR 4,13.

(361)

  Jalkut Schimoni Numeri

Die gesamte Existenz jener beiden Kronen besteht nur kraft der Tora. Und ebenso heißt es: Durch mich haben Könige Königsmacht, durch mich haben Herrscher Herrschermacht. (Prov 8,15-16)

Der Bund, der mit Aaron geschlossen wurde, ist größer als der Bund, der mit David geschlossen wurde. Aaron erwirkte für gerechte und frevlerische Nachkommen [Würdigkeit für das Priestertum]; David aber erwirkte für Gerechte, nicht aber für Frevler [Würdigkeit für das Königtum]. Und ebenso heißt es: Wenn deine Söhne ihren Weg wahren. (I Reg 2,4) 239 Und es heißt: Am Schluss einer Rede wird das Ganze verstanden[: Fürchte Gott und wahre seine Gebote, denn dies ist der ganze Mensch]. (Koh 12,13) Ein ewiger Salzbund, den Leviten aber [werde ich allen Zehnten in Israel geben].

(Num 18,19-21)

Die Schrift zeigt [damit] an, dass, wie mit der Priesterschaft ein Bund geschlossen wurde, so wurde mit den Leviten ein Bund geschlossen. Alle Gebote für das Priestertum wurden mit Freude vom Berg Sinai gesagt, aber dieses [Gebot] wurde zuerst gesagt, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Auch dieses [Gebot] wurde mit Freude gesagt, 240 denn es heißt: Und siehe, den Leviten werde ich geben. (Num 18,21) „Siehe“ [bedeutet] aber immer „Freude“, denn es heißt: Und zudem, siehe, er zieht hinaus, dir entgegen. (Ex 4,14) Alle Gebote für das Priestertum hat Gott zu seinem Eigentum bestimmt und sie der Priesterschaft [als Geschenk] gegeben, aber dieses ist „Entgelt für ihren Dienst“, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Auch dieses [Gebot] hat Gott zu seinem Eigentum bestimmt und es den Leviten [als Geschenk] gegeben, denn es heißt: Und jedes Zehnte von der Erde, JHWH gehört es. (Lev 27,30) § 757

Und es heißt: Siehe, den Leviten aber werde ich allen Zehnten in Israel geben. (Num 18,21)  239 SNum: Ps 132,12. 240 Vgl. SZ 292,15.

Korach  

Zum Erbbesitz. (Num 18,21) Wie ein Erbbesitz nicht von seiner Stelle verschoben werden kann, so kann auch die erste / Zehntabgabe nicht von ihrer Stelle verschoben werden. 241 Als Entgelt für ihren Dienst, den sie verrichten. (Num 18,21)

(362)

Wenn er dient, soll er [ihn] bekommen, wenn er nicht dient, soll er [ihn] nicht bekommen. 242 Die Israeliten aber sollen sich hinfort nicht mehr [dem Stiftszelt] nähern. (Num 18,22)

[Das ist] die Verwarnung. Sonst würden sie eine Sünde auf sich laden und sterben. (Num 18,22) [Das ist] die Strafe. [Als Entgelt (‫ )חלף‬für ihren Dienst. (Num 18,21)] Da es heißt: Nach Verlauf von drei Jahren [musst du in diesem Jahr allen Zehnten deines Ertrages aussondern], (Dtn 14,28) [weißt du, dass du aussondern musst,] aber du weißt nichts über den Austausch (‫)חילופים‬. 243 P24F

P

Für was [ist der Austausch,] für den zweiten [Zehnt] oder den ersten [Zehnt]? Die Bibel lehrt: Zum Erbbesitz. (Num 18,21) Wie ein Erbbesitz nicht ausgetauscht wird[, so wird die Zehntabgabe nicht ausgetauscht]. Der Austausch ist [nur] für den zweiten [Zehnt] und es gibt keinen Austausch für den ersten [Zehnt]. Als Entgelt für ihren Dienst. (Num 18,21) Wie Menschen ihren Lohn nehmen, [so sei ihnen] Lohn [für] das, was sie in der Wüste getan haben. Man könnte meinen, da der Dienst [im Tempel] aufgehört hat, soll auch die Zehntabgabe aufhören. 244 Die Bibel lehrt: Zum Erbbesitz. (Num 18,21)

 241 SDtn § 109; SZ 297,14; SZ 297,17; Dtn 14,28-29. 242 SNum § 122. Vgl. SDtn § 109; tDemai 2,8. 243 Vgl. bRH 12b. 244 Vgl. mScheq 8,8.

SZ [297]

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie Erbbesitz nicht aufhört, so wird auch die Zehntabgabe nicht ausgetauscht. 245 Vielmehr, selbst wenn der Dienst aufgehört hat, siehe, sie essen [weiterhin] als Lohn. 246 Als Lohn wofür? Lohn [für] das, was sie in der Wüste getan haben. Man könnte meinen, wenn ein Israelit sagen möchte, die Zehntabgabe gehört uns, und wir verrichten den Dienst, könnte man meinen, dass man auf sie hören solle. Du kannst zitieren: Die Israeliten aber sollen sich hinfort nicht mehr dem Stiftszelt nähern. (Num 18,22) Man könnte meinen, weil sie den Zehnten nehmen möchten[, wollen sie dienen], daher sagen sie, die Zehntabgabe soll ihnen gehören, und wir verrichten den Dienst [umsonst]. Du kannst zitieren: Sie sollen sich hinfort nicht mehr nähern. (Num 18,22) Man könnte meinen, weil sie die Leviten gegen deren Willen verdrängen wollen, deshalb sagen sie, die Zehntabgabe gehört ihnen, und wir verrichten den Dienst. Auch der Levit, der sagt, ich will weder den Dienst verrichten noch den Zehnten nehmen, so könnte man meinen, dass man auf ihn hören solle. Die Bibel lehrt: Und der Dienst ist den Leviten. (Num 18,23) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man ihn den Dienst auch gegen seinen Willen verrichten lässt. SNum § 119

Und der Dienst der Leviten ist es. (Num 18,23) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Als Entgeld für ihren Dienst. (Num 18,21) Soll ich etwa verstehen, wenn er will, verrichtet er den Dienst, wenn er nicht will, verrichtet er den Dienst nicht? Die Bibel lehrt: Und ein Dienst des Leviten ist es. (Num 18,23) [Auch] gegen jemandes Willen. Und weiter, warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Siehe, den Leviten aber gebe ich [allen Zehnten in Israel zum Erbbesitz für ihren Dienst, den sie verrichten]. (Num 18,21) Ich habe [hier] nur: Die Jahre, in denen man den Zehnten abführt. Woher [ist zu belegen, auch] Erlassjahre und Jobeljahre? Die Bibel lehrt:  245 Vgl. SDtn § 302. 246 Vgl. SNum § 119; mScheq 8,8; bJeb 81a; bNid 47a.

Korach  

Der Dienst [der Leviten ist es]. (Num 18,23) R. Natan sagt: Siehe, wenn / dort kein Levit da ist, soll ich etwa verstehen, dass ein Priester [den Levitendienst] verrichtet? Und die Schlussfolgerung ergäbe es [auch]: Wenn dort, wo die Leviten nicht tauglich sind, die Priester tauglich sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass hier, wo die Leviten tauglich sind, auch die Priester tauglich sein sollten? Die Bibel lehrt: Der Dienst der Leviten ist es. (Num 18,23)

(363)

Du hast [es richtig] gesagt. Die Israeliten haben nicht die Verschuldung der Leviten, aber die Priester haben die Verschuldung der Leviten zu tragen. 247 Die Bibel lehrt: Und sie sollen ihre Verschuldung tragen. (Num 18,23) Als ewige Satzung für eure Generationen. (Num 18,23) Damit die Sache für [alle] Generationen gelte. Aber inmitten der Israeliten sollen sie keinen Erbbesitz besitzen. (Num 18,23) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Diesen sollst du das Land verteilen. (Num 26,53) Soll ich etwa verstehen, auch die Leviten sind im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: Aber inmitten der Israeliten sollen sie keinen Erbbesitz haben. (Num 18,23) Denn den Zehnten der Israeliten. (Num 18,24) Die Rabbanan lehrten: Die Hebe [gehört] den Priestern, der erste Zehnt den Leviten, Worte R. Meirs. R. Eleazar ben Azarja sagt: Sie sind den Priestern gegeben. Was ist die Begründung von R. Meir? Dass geschrieben steht: Denn den Zehnten der Israeliten, den sie JHWH als Hebe geben. (Num 18,24) Wie die Hebe. Wie die Hebe Nichtpriestern [verboten] ist, so ist auch der erste Zehnte Nichtpriestern [verboten]. Oder: Wie sie sich bei der Hebe ihretwegen des Todes und des Fünftels 248 schuldig machen, so auch beim ersten Zehnt. Ein Vers sagt:

 247 Vgl. SNum § 116. 248 Vgl. Lev 22,14.

bJeb 85b-86a

  Jalkut Schimoni Numeri

Und sie sollen seinetwegen sterben, wenn sie [es] entweihen. (Lev 22,9) Und er soll sein Fünftel zu ihm hinzufügen. (Lev 22,14) „Seinetwegen“, nicht [wegen] des Zehnten, „zu ihm“, nicht aber zum Zehnten. Und die Rabbanan? Wie die Hebe zur Abgabe des Zehnten verpflichtet, so verpflichtet auch der erste Zehnt zur Abgabe des Zehnten.

§ 758

Das entspricht dem, was sie lehrten: R. Jose sagt: Man könnte meinen, man sei nur schuldig wegen der Zehntabgabe, wenn man gar nichts von ihr als Zehntabgabe abgehoben hat. Woher [ist zu belegen, dass man schuldig ist], wenn man eine große Hebe davon abgehoben hat aber keinen ersten Zehnten, den ersten Zehnten, aber nicht den zweiten Zehnten und selbst den Armenzehnt? Die Bibel lehrt: Du darfst es in deinen Ortschaften nicht essen. (Dtn 12,17) Und dort heißt es: Sie sollen in deinen Ortschaften essen. (Dtn 26,12) Wie dort der Armenzehnt [gemeint ist], so hier der Armenzehnt. Und der Barmherzige sagt „du sollst nicht essen“?! Man könnte meinen, der Zehnt von dem, das zur Zehntabgabe verpflichtet ist. Es ist aus dem, was R. Jose [sagt], zu entnehmen. Von hier könnte man sagen, jene Worte seien ein Verbot, aber keine Todesstrafe. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns.

SNum § 119 § 758

Denn den Zehnten der Israeliten, den sie JHWH als Hebe geben. (Num 18,24) Die Schrift nennt [den Zehnten] Hebe, bis man davon die Zehntabgabe abgesondert hat. Eine andere Auslegung: Die Schrift will dich lehren, dass, wenn man [den Zehnten] an Stelle von etwas anderem zur Hebe machen will, [dies] erlaubt ist.

(364)

Von hier kannst du auf die Hebe schließen: Wenn die Zehntabgabe, das Leichtere, / bei allen [Produkten] zu entrichten ist, 249 ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass [auch] die Hebe, das Schwerere 250, bei allen [Produkten] zu entrichten sein sollte? Eine andere [Schlussfolgerung]:

 249 Vgl. mMSch 1,1; SDtn § 105. 250 Die Hebe hat einen höheren Heiligkeitsgrad als die Zehntabgabe.

Korach  

Wenn die Zehntabgabe, [das Leichtere,] die nicht beim Ersten der Schafschur zu entrichten ist, 251 bei allen [Produkten] zu entrichten ist, ist es eine Schlussfolgerung, dass [auch] die Hebe, das Schwerere, bei allen [Produkten] zu entrichten sein sollte. [Denn den Zehnten der Israeliten, den sie JHWH als Hebe geben,] habe ich den Leviten als Erbbesitz gegeben. (Num 18,24) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Siehe, den Leviten aber gebe ich [allen Zehnt in Israel zum Erbbesitz für ihren Dienst, den sie verrichten]. (Num 18,21) Ich habe [hier] nur: Bei Bestand des Tempels. Woher [ist zu belegen, auch] bei Nichtbestand des Tempels? Die Bibel lehrt: Zum Erbbesitz. (Num 18,24) Wie der Erbbesitz bei Bestand des Tempels und bei Nichtbestand des Tempels gilt, so gilt auch die erste Zehntabgabe bei Bestand des Tempels und bei Nichtbestand des Tempels. Deswegen habe ich [es] ihnen angeordnet. (Num 18,24) Warum wurde [dies] gesagt? Heißt es nicht bereits: Aber inmitten der Israeliten sollen sie keinen Erbbesitz besitzen? (Num 18,23) Was lehrt die Bibel [nun mit]: Deswegen habe ich [es] ihnen angeordnet? (Num 18,24) Man könnte [meinen], ich habe [die Anordnung] nur für die Zeit der Land[verteilung], aber nachdem sie [es] aufgeteilt hatten, höre ich, hätte jeder einzelne Stamm für sich [dem Stamm Levi etwas] absondern müssen. Die Bibel lehrt: Deswegen habe ich [es] ihnen angeordnet. (Num 18,24) Eine andere Auslegung: Deswegen. (Num 18,24) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Und [Gott] viele Völker vor dir vertrieben haben wird. (Dtn 7,1) Aber [von] den Kenitern, Kenisitern und Kadmonitern haben wir nichts gehört. 252 Die Bibel lehrt: Deswegen [habe ich es ihnen angeordnet]. (Num 18,24) Um den Gerichtshof diesbezüglich zu verwarnen. [Denn den Zehnten der Israeliten,] den sie [JHWH als Hebe] erheben. (Num 18,24)

 251 Vgl. Dtn 18,4; mChul 11,1-2. 252 Vgl. Gen 15,19.

SZ [298]

  Jalkut Schimoni Numeri

Dieser Zehnte wird Hebe genannt. Wie diese Hebe für Gott ist, so ist auch diese[r Zehnte] für Gott. Wie man bei der Hebe bei vorsätzlicher [Zuwiderhandlung] des Todes schuldig ist, so ist man auch bei diesem [Zehnten] bei vorsätzlicher [Zuwiderhandlung] des Todes schuldig. [Denn den Zehnten der Israeliten, den sie JHWH als Hebe geben,] habe ich den Leviten als Erbbesitz gegeben. (Num 18,24) Weil ich ihnen den Zehnten gegeben habe, habe ich ihnen gesagt, dass sie keinen Anteil am Land haben. Ich habe [hier] nur [erwähnt]: Am Land Kanaan. Woher [ist zu belegen], auch am [Land] jenseits des Jordan und am Land der drei? 253 Du kannst zitieren: Sie sollen keinen Erbbesitz bekommen. (Num 18,24) Selbst in Bezug auf Kriegsbeute. (365)

Oder, auch jetzt sollen sie keinen Erbbesitz / am Land haben? Die Bibel lehrt: Inmitten der Israeliten. (Num 18,24) Dann, wenn die Israeliten im Land sind, nicht, wenn sie außerhalb des Landes sind.

SNum § 120

Da sprach JHWH. (Num 18,25) Die Schrift redet von den Früchten. Oder [redet] sie nicht vielmehr von einem Zehntel des Landes? Die Bibel lehrt: Zu den Leviten aber sollst du sprechen. (Num 18,26) Das zeigt, dass die Schrift von den Früchten redet. Weil ihnen kein Anteil am Land gegeben ist, ist ihnen ein Zehntel der Früchte gegeben worden.

bJeb 86a-b

Die Rabbanan lehrten: Die Hebe [gehört] den Priestern, der erste Zehnt den Leviten, Worte R. Aqibas. R. Eliezer ben Azarja sagt: Auch dem Priester. Was ist die Begründung von R. Aqiba? Ein Vers sagt: Sprich zu den Leviten und sagte zu ihnen: Nehmt von den Israeliten den Zehnten. (Num 18,26)

 253 Deutung ist ungewiss. SNum § 119 nennt Keniter, Kenisiter und Kadmoniter (Gen 15,19). Vgl. bBB 56a, die Gebiete dieser Völker sind von der Verzehntung ausgeschlossen. Vgl. SDtn § 163-164; Raschi zu Dtn 18,2; jSchebi 6,1; Mek bo 16.

Korach  

Der Vers spricht von den Leviten. Und weiteres nach R. Jehoschua ben Levi: An 24 Stellen werden die Priester Leviten genannt, und diese ist eine von ihnen: Und die levitischen Priester, die Söhne Zadoks. (Ez 44,15) Und R. Aqiba? Hier findest du es nicht gesagt, da geschrieben steht: Ihr dürft es an jedem Ort essen. (Num 18,31) Wer es an jedem Ort essen darf, schließt den Priester aus, der es nicht auf einem Begräbnisplatz essen darf. Und weiter [bedeutet] „an jedem Ort“, dass die Mauer [von Jerusalem] nicht erforderlich ist. Sogar, wenn er es in körperlicher Unreinheit gegessen hat, wird er nicht geschlagen. Und wenn du willst, sage, der erste Zehnt ist für die Priester, nachdem Esra sie gemaßregelt hatte. 254

bChul 131b

R. Jehoschua ben Levi sagte: Woher [ist zu belegen], dass, wenn jemand unverzehntetes, glattgestrichenes [Getreide] von einem Fremden (‫ )גוי‬kauft, er von der Zehnthebe frei ist? Weil es heißt: Und sprich zu den Leviten. (Num 18,26) Von Unverzehntem, das du von einem Israeliten kaufst, sonderst du die Zehnthebe ab und gibst sie einem Priester. Von Unverzehntetem, das du von einem Fremden gekauft hast, brauchst du nicht die Zehnthebe abzusondern und sie einem Priester zu geben.

bBek 11b

R. Abbahu sagte, R. Simeon ben Laqisch sagte: Der erste Zehnt, den man von den Halmen vorangehen lässt, ist von der großen Hebe frei 255, denn es heißt: Ihr sollt von ihnen eine Hebe für JHWH abheben, einen Zehnten vom Zehnten. (Num

bBetsa 13b

18,26)

Einen Zehnten vom Zehnten habe ich dir geboten, nicht aber die große Hebe und die Zehnthebe vom Zehnten. Rab Pappa sagte zu Abaje: Wenn es so ist, selbst wenn er ihm beim Körnerhaufen zuvorgekommen ist. Er sagte zu ihm: Deinetwegen sagt der Vers: Von all eurem Zehnten sollt ihr abheben. (Num 18,29)

 254 Vgl. bBek 26a; bChul 131b. 255 Vgl. bEr 31b; bPes 35b; bSchab 127b.

  Jalkut Schimoni Numeri

Welchen [Grund] siehst du? Dieses ist aufgehäuft, jenes ist nicht aufgehäuft. SNum § 120

Ihr sollt von ihnen abheben. (Num 18,26) [DAS BEDEUTET,] DASS MAN NICHTS VON DEN FRÜCHTEN DES LANDES FÜR DIE FRÜCHTE DES AUSLANDES ABHEBEN SOLL / UND AUCH NICHT VON DEN FRÜCHTEN DES AUSLANDES FÜR DIE FRÜCHTE DES LANDES. 256

(366)

Und woher sind diese Worte [zu belegen]? Weil geschrieben steht: Und jede Zehntabgabe des Landes, von der Saat des Landes. (Lev 27,30) [DAS BEDEUTET,] DASS MAN NICHTS VON DEN FRÜCHTEN DES LANDES FÜR DIE FRÜCHTE DES AUSLANDES UND AUCH NICHT VON DEN FRÜCHTEN DES AUSLANDES FÜR DIE FRÜCHTE DES LANDES ABHEBEN SOLL. Ihr sollt von ihnen die Hebe für JHWH abheben. (Num 18,26) Was lernen wir denn nun für die Zehntabgabe daraus? Siehe vielmehr, dies will lehren, empfängt aber eine Belehrung: Wie die Zehntabgabe [von den Leviten an die Priester] Pflicht ist, so ist die erste Zehntabgabe [der Israeliten an die Leviten] Pflicht.

bBek 58b-59a

Und euch wird eure Hebe angerechnet (‫)נחשב‬. (Num 18,27) Abba Eleazar ben Gomel sagt: 257 Die Schrift spricht über zwei Heben, einmal von der großen Hebe und einmal von der Zehnthebe. Wie die große Hebe durch Bestimmung und Absicht (‫ )מחשבה‬entrichtet werden kann, so kann auch die Zehnthebe durch Bestimmung und Absicht entrichtet werden.

SNum § 121

Und euch wird eure Hebe angerechnet. (Num 18,27) R. Jischmael sagt: Wann wird euch eure Hebe angerechnet? Wenn ihr sie absondert, wie es sich gehört. Wenn ihr nicht absondert, wie es sich gehört, wird es euch nicht als Hebe angerechnet. Wie das Getreide von der Tenne und wie die Fülle [des Weins] aus der Kelter.

(Num 18,27)

Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt:

 256 mTer 1,5. Vgl. tTer 2,9. 257 Vgl. jTer 1,5; jTer 2,1.

Korach  

Ihr aber sollt von ihm abheben. (Num 18,26) Soll ich etwa verstehen, man dürfe Ähren für Weizen, Trauben für Wein und Oliven für Öl abheben? 258 Die Bibel lehrt: Wie das Getreide von der Tenne. (Num 18,27) Vom Fertigprodukt. Von hier sagten sie: DAS GETREIDE, NACHDEM ES GEGLÄTTET WURDE, DEN WEIN, NACHDEM MAN [DEN TREBER] ABGESCHÖPFT HAT, DAS ÖL, NACHDEM ES IN DIE [AUFFANG]GRUBE HINABGELAUFEN IST. 259 Hebe für JHWH als Zehnt. (Num 18,26)

SZ [298-299]

Wenn es heißt, dass sie „Hebe“ genannt wird, so heißt es doch bereits: Und euch wird eure Hebe angerechnet, wie das Getreide [von der Tenne und wie die Fülle des Weins aus der Kelter]. (Num 18,27) Was ist „Getreide von der Tenne“ und „die Fülle [des Weins] aus der Kelter“? [Da] dort geschrieben steht, / [dass] Profanes in jeder Hinsicht den Israeliten [gehört], [so gehört] auch hier Profanes in jeder Hinsicht den Israeliten. Man könnte meinen, man erhebt von dem Abgepflückten für das [noch am Boden] Haftende und von dem [noch am Boden] Haftende für das Abgepflückte. 260 Du kannst zitieren: Wie das Getreide von der Tenne. (Num 18,27) Wie das Getreide von der Tenne und die Fülle [des Weins] aus der Kelter, von denen dort die Rede ist, von dem vom Boden Abgepflückten, so auch hier. Man könnte meinen, ich könne zur Hebe nur die sichere Zehntabgabe der Israeliten verpflichten 261. Woher [ist zu belegen, dass] du die Zehntabgabe der [anderen] Völker und Proselyten einschließt? Woher [ist zu belegen, dass] du die Zehntabgabe der Leviten einschließt? 262 Die Bibel lehrt: Den Zehnten von der Zehntabgabe. (Num 18,26) Ich habe [hier] nur [erwähnt], dass man den Zehnten der Leviten von anderen aus Israel nimmt. Woher [ist zu belegen, dass] du die Zehntabgabe der Leviten von ihnen [selbst] einschließt? Die Bibel lehrt: Den Zehnten von der Zehntabgabe. (Num 18,26)  258 Vgl. mTer 1,4. 259 mMSch 1,6-7; mTer 1,10. Vgl. tTer 3,11-13. 260 Vgl. mTer 1,5. 261 Vgl. bBM 90a. 262 Vgl. bBik 11b.

(367)

  Jalkut Schimoni Numeri

SNum § 121

So sollt auch ihr die Hebe für JHWH abheben. (Num 18,28) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Zu den Leviten aber sollst du sprechen [und zu ihnen sagen]: Wenn ihr von den Israeliten den Zehnten nehmt. (Num 18,26) Die Israeliten geben den Zehnten an die Leviten. Da [die Priester] keinen Zehnten an die Leviten geben, soll ich etwa verstehen, sie dürften es essen, ohne seinen Zehnten abzugeben? 263 Die Bibel lehrt: So sollt auch ihr die Hebe für JHWH abheben. (Num 18,28) R. Simeon sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend. Wenn die Teighebe sich nicht auf alle Getreidearten bezieht, sie sich [aber auch] auf das Getreide der Priester bezieht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die erste Zehntabgabe, die sich auf alle Getreidearten bezieht, sich auch auf das Getreide der Priester beziehen sollte? Und was lehrt die Bibel [dann mit]: So sollt auch ihr abheben? (Num 18,28) Ich habe nur die Zehntabgabe der Israeliten. Woher [ist zu belegen, auch] ihre eigene Zehntabgabe? Die Bibel lehrt: So sollt auch ihr [die Hebe für JHWH] abheben. (Num 18,28)

bGit 23b

Wenn ein Fremder 264 und ein Samaritaner die [Hebe] eines Israeliten entrichtet, ist, selbst mit Erlaubnis, ihre Hebe keine Hebe, denn es steht geschrieben: So sollt auch ihr [die Hebe für JHWH] abheben. (Num 18,28) Wie ihr Bundesgenossen seid, ebenso müssen eure Beauftragten Bundesgenossen sein. /

(368)

WENN WAISEN BEI EINEM HAUSHERRN UNTERGEBRACHT SIND, ODER DENEN MAN 265 EINEN VORMUND (ἐπίτροπος) EINGESETZT HAT, MUSS DER IHRE FRÜCHTE VERZEHNTEN. 266

bGit 52a

Ich will auf einen Widerspruch hinweisen: „Ihr“, nicht aber Gesellschafter. „Ihr“, nicht aber Pächter. „Ihr“, nicht aber Vormünder. „Ihr“, nicht aber soll der sie abheben, dem sie nicht gehört.  263 Vgl. bMen 77a; tPea 2,13; bChul 131b. 264 Vgl. mTer 1,1. 265 mGit 5,4: ihr Vater. 266 mGit 5,4.

Korach  

Rab Chisda sagte: Das ist kein Widerspruch: Hier zum Essen, dort zum Aufbewahren. Rab Dimi bar Josef fragt Rab Nachman: Wenn jemand zu seinem Beauftragten gesagt hat: Geh hinaus und schächte, und er geht und findet das Geschächtete, wie ist [das zu beurteilen]? Er sagte zu ihm: Es steht unter der Annahme des Schächtens.

bChul 12a

Hat er zu seinem Gefährten gesagt: Geh hinaus und entrichte Hebe, und er ging und fand, dass er sie entrichtet hatte, wie ist [das zu beurteilen]? Er sagte zu ihm: Es steht nicht unter der Annahme, dass er Hebe entrichtet hat. Was willst du damit sagen? Dass, wenn der Beauftragte unter der Annahme steht, dass er seinen Auftrag ausführt, auch seine Hebe [als ausgeführt] gelten soll? Oder, wenn ein Beauftragter nicht unter der Annahme steht, dass er seinen Auftrag [ausführt], dies sogar in Bezug auf das Schächten [gelten soll]? Er sagte zu ihm: Geh und iss deswegen ein Kor Salz! Tatsächlich steht ein Beauftragter nicht unter der Annahme, dass er seinen Auftrag ausführt. Beim Schächten, selbst, wenn eine andere Person es gehört hat, ging und schächtete[, ist es nicht schlimm], da die meisten, die sich mit dem Schächten befassen, kundig sind. Beim Hebe entrichten jedoch [ist es schlimm], denn wenn eine andere Person es hört, geht und Hebe entrichtet, erfolgt dies ohne Wissen [des Eigentümers] und [dann] ist seine Hebe keine Hebe. Denn ein Meister sagte: Ihr. So sollt auch ihr [die Hebe für JHWH] abheben. (Num 18,28) Um euren Beauftragten einzuschließen. Wie es bei euch mit Wissen erfolgt, so muss es auch bei eurem Beauftragten mit eurem Wissen erfolgen.

bBM 22a

Es wird gelehrt: Er schicke. (Dtn 24,1) Das lehrt, dass er einen Beauftragten bestellen kann.

bQid 41a-42a

Und er schicke sie. (Dtn 24,3) Das lehrt, dass sie einen Beauftragten bestellen kann. „Er schicke“, „und er schicke“. Das lehrt, dass der Beauftragte einen Beauftragten bestellen kann. Wir finden dies bei Scheidungen, woher ist dies von Antrauungen [zu belegen]? Wolltest du sagen, es sei von der Scheidung zu folgern[, so ist zu erwidern]: Wie bei Scheidungen, so haben wir es [bei Antrauungen, wenn es] gegen ihren Willen ist. Ein Vers sagt:

§ 759

  Jalkut Schimoni Numeri

Sie gehe fort … und sei. (Dtn 24,2) [Der Vers] vergleicht das Sein mit dem Fortgehen: Wie man beim Fortgehen einen Beauftragten bestellen kann, so kann man auch beim Sein einen Beauftragten bestellen. Haben wir nicht vielmehr gelernt: Wenn jemand zu seinem Beauftragten gesagt hat, geh und entrichte die Hebe, [muss dies] der Intention des Hausherrn entsprechen. Woher [aber zu belegen], dass du sagst, es sei von der Scheidung zu folgern? Was ist bei Scheidungen [anders]? Dass wir so Profanes [betroffen] haben. Ein Vers sagt: Ihr, auch ihr. (Num 18,28) Um euren Bevollmächtigten einzuschließen. Und lass den Barmherzigen es bei der Hebe schreiben und bringst du diese, wären sie 267 daraus gefolgert worden? [Nein,] weil es [ein Argument gibt], um [es] zu widerlegen: Wie bei der Hebe, so gibt es auch [bei Scheidungen] eine Absicht. 268 Wir haben ja gelernt: Wenn eine Gesellschaft, der das Pesachopfer abhanden gekommen ist, zu einem anderen sagte: Geh, und suche [danach] und schächte für uns, und er ging, fand und schächtete, [aber auch jene eines geholt und geschächtet haben. Wenn seines zuerst geschächtet wurde,] soll er [vom Seinigen] essen und sie essen mit ihm. Woher [ist das zu belegen]? Wolltest du sagen, es sei von jenen zu folgern[, ist zu erwidern]: Jene [sind im Vergleich] profan, [wenn] sie bei den geheiligten Gaben sind. (369)

Dies ist aus einer Lehre R. Jehoschua / ben Qarchas zu entnehmen: Woher [ist zu belegen,] dass der Beauftragte eines Menschen ihm selber gleicht? Weil es heißt: Die ganze [Versammlung der] Gemeinde Israels schächte es. (Ex 12,6) Schächtet es denn die gesamte Gemeinde? Es schächtet ja nur einer?! Vielmehr ist von hier [zu belegen,] dass der Beauftragte einem Menschen gleicht. Und wir bringen es und schlussfolgern von hier, weil man erwidern könnte: Es ist wie bei den Opfern, bei denen die meisten Verrichtungen durch einen Beauftragten erfolgen.

 267 Antrauung und Scheidung durch einen Bevollmächtigten. 268 Der Bevollmächtigte kann absichtlich gegen den Willen des Beauftragenden handeln.

Korach  

Hätte der Barmherzige es nicht in Bezug auf die Hebe geschrieben, könnte es ebenso von jenen kommen. Vielmehr: Ihr, auch ihr. (Num 18,28) Wolltest du sagen, wie ihr Bundesgenossen seid, so müssen auch eure Beauftragten Bundesgenossen sein?! Es ist ja notwendig, sonst könnte man bei einem Heiden (‫ )נכרי‬meinen, dessen Hebe durch ihn selbst kommt, dass wir gelernt haben: Wenn ein Heide oder ein Samaritaner die Hebe entrichtet hat, ist sie als Hebe eine [gültige] Hebe, sage, auch bei Beauftragten. Und nach R. Simeon ist man [davon] befreit, denn wir haben gelernt: Die Hebe eines Heiden erwirkt Vermischung, und man ist deswegen zu einem Fünftel verpflichtet, und nach R. Simeon ist man [davon] befreit. Warum habe ich „ihr“, „auch ihr“? Es ist notwendig, denn sonst könnte ich meinen, da ein Meister meint: „Ihr“, und nicht die Pächter 269 usw.

könnte ich sagen: „Ihr“, und auch nicht eure Beauftragen. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Einleuchtend ist dies nach R. Jehoschua ben Qarcha. Vielmehr [ist es ein Problem] nach R. Jochanan, der sagt: Woher [ist zu belegen], dass ganz Israel der Pflicht mit einem Pesachopfer genügen könnte? Weil es heißt: Die ganze Versammlung der Gemeinde Israels schächte es. (Ex 12,6) Woher [entnimmt] er, dass Beauftragte bei Opfern [zulässig sind]? Wolltest du sagen von hier, vielleicht ist es dort anders, da es für ihn eine Beteiligung mit einer Fremden (‫ )גויה‬gibt?! Vielmehr von hier [ist zu argumentieren]: Es nehme jeder Mann ein Lamm für das Haus seiner Väter. (Ex 12,3) Auch hier könnte es für ihn eine Beteiligung mit einer Fremden geben! Wenn es so ist, warum habe ich zwei Schriftverse? Wenn die Sache dafür nicht [zu belegen ist], dass [es] verwandt ist, lehre man über die Sache hier [auch], dass sie nicht vewandt ist. Dies ist ja wegen einer Lehre R. Isaaks notwendig: Ein Mann ist befugt, ein Minderjähriger ist nicht befugt.

 269 Vgl. bGit 52a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Dies ist zu schließen aus: Jeder Mann gemäß seinem Essen. (Ex 12,4) Hieraus wird ja aber gefolgert, dass man das Pesach[opfer] wegen eines einzelnen schächte?! Er meint es wie der, der sagt, dass man das Pesach[opfer] wegen eines einzelnen nicht schächten soll. bSanh 90b

R. Jochanan sagte: Woher ist die Wiederbelebung der Toten aus der Tora [zu belegen]? Weil es heißt: Ihr sollt davon die für JHWH bestimmte Hebe Aaron, dem Priester geben. (Num 18,28) Sollte Aaron denn ewig leben, dass man ihm Hebe geben könnte?! Vielmehr lehrt das, dass er einst leben und Israel ihm die Hebe geben wird. [Ein Tanna] der Schule R. Jischmaels lehrt: „Wie Aaron“ – wie Aaron ein Mitglied war, ebenso sind auch seine Kinder Mitglieder. Von hier [ist zu belegen], dass man einem ungebildeten Priester keine Hebe gibt. Und R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Woher [ist zu belegen], dass man keine Hebe einem ungebildeten Priester gibt? Weil es heißt: Da gebot er dem Volk, den Bewohnern Jerusalems, einen Anteil zu geben den levitischen Priestern 270, um an der Tora JHWHs festhalten zu können. (II Chr 31,4) Wer an der Tora JHWHs festhält, hat einen Anteil, jeder, der nicht an der Tora JHWHs festhält, hat keinen Anteil.

(370)

Bei jedem, der die Hebe einem ungebildeten Priester gibt, / ist es, als hätte er sie vor einen Löwen gegeben. Wie man bei einem Löwen nicht weiß, ob er [sein Opfer] zertreten und fressen wird, oder [sein Opfer] nicht zertreten und fressen wird, ebenso weiß man bei einem ungebildeten Priester nicht, ob er [die Hebe] in Reinheit oder in Unreinheit essen wird. R. Jochanan sagte: Auch setzt er ihn dem Tod aus, 271 denn es heißt: Und deshalb sterben sie, wenn sie es entweihen. (Ex 22,9) [Ein Tanna] der Schule des R. Eliezer ben Jakob lehrte: Auch legt er ihm ein Schuldvergehen auf, denn es heißt: Sie werden ihnen ein Schuldvergehen auflegen. (Lev 22,16)

 270 BH: den Priestern und Leviten. 271 Vgl. Raschi zu Num 18,32.

Korach  

Von all euren Zehntabgaben. (Num 18,28) Die Schrift will über die Zehntabgabe lehren, dass sie bei allen [Produkten] zu entrichten ist. Issi ben Aqabja sagt: Wenn die Zehntabgabe, das Leichtere, bei allen [Produkten] zu entrichten ist, 272 so ist es eine Schlussfolgerung, dass [auch] die Hebe, das Schwerere, 273 bei allen [Produkten] zu entrichten sein sollte. Issi ben Menachem sagt: Wenn die [zweite] Zehntabgabe, die nur kraft der [Gottes]furcht und kraft der Lehre 274 bei allen [Produkten] zu entrichten ist, 275 so ist es eine Schlussfolgerung, dass [auch] die Hebe, das Schwerere, bei allen [Produkten] zu entrichten sein sollte. Von all euren Gaben sollt ihr die [ganze] Hebe für JHWH abheben. (Num 18,29) Die Schrift redet von der großen Hebe. 276 Oder 277 redet sie nicht vielmehr von der Zehntabgabe? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Von all euren Zehntabgaben? (Num 18,28) Siehe, von der Zehntabgabe ist die Rede. Wie halte ich dann aufrecht: Ihr sollt die ganze Hebe für JHWH abheben? (Num 18,29) Die Schrift redet von der großen Hebe, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Da es heißt: Das Erste deines Getreides, deines Mostes und deines Öls [sollst du als Hebe dem Priester geben] (Dtn 18,4), ist es Pflicht. Du sagst, es ist Pflicht. Ist es [einem] aber nicht vielmehr freigestellt? Die Bibel lehrt: Ihr sollt die [ganze] Hebe für JHWH abheben. (Num 18,29) Es ist eine Pflicht und [einem] nicht freigestellt.

 272 Vgl. mMSch 1,1; SDtn § 105. 273 Die Hebe hat einen höheren Heiligkeitsgrad als die Zehntabgabe. 274 Vgl. Dtn 23,14; SDtn § 105. 275 Vgl. Dtn 14,22. 276 Im Unterschied zur Priesterhebe und der Zehnthebe. Vgl. Num 18,12; bBer 47a. 277 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 370 Zeile 49: ein ‫ או‬ist zu streichen.

SNum § 121

  Jalkut Schimoni Numeri

Von all seinem Besten, davon sein Heiliges. (Num 18,29) [Das bedeutet,] dass, wenn es inmitten [von anderen Produkten] gefallen ist, macht es es heilig. Von hier sagten sie: DIE HEBE GEHT IN 101 [MAL SO VIEL] AUF. 278 (371)

Ich habe hier nur eine reine Hebe. / Woher [ist zu belegen, auch] eine unreine Hebe? 279 Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn man das Übriggebliebene aus Verbotenem 280 abrechnen kann, um zu erlauben, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere, [dass dies für] Verbotenes aus Erlaubtem [gilt], um [dadurch das Übrigbleibende] zu erlauben. R[abbi] sagt: [Diese Deutung ist] nicht zwingend: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn man Verbotenes aus Verbotenem abrechnen kann, um [das Übrigbleibende] zu erlauben, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere, [dass dies für] Verbotenes aus Erlaubtem [gilt], 281 um [das Übrigbleibende] zu erlauben. Ich habe hier nur, dass die Hebe es ist, die darin aufgeht. Woher [ist zu belegen, auch] Orla[früchte] 282 und Kilajim[früchte] 283 eines Weinbergs? Hier heißt es „Fülle“, und dort 284 heißt es „Fülle“. Wie bei der Fülle, von der dort die Rede ist[, gilt], dass sie [darin] aufgehen, so [gilt] auch bei der Fülle, von der hier die Rede ist, dass sie [darin] aufgeht. Oder, wie dort in 101 [mal so viel], so auch hier in 101 [mal so viel]? 285 Du kannst sagen: Dort, wo [die Schrift] das Verbot verdoppelt hat, hat sie das [darin] Aufgehen verdoppelt. Wo sie das Verbot nicht verdoppelt hat, hat sie auch nicht das [darin] Aufgehen verdoppelt. Von hier sagten sie: DIE HEBE GEHT AUF IN 101 [MAL SO VIEL], ORLA[FRÜCHTE] UND KILAJIM[FRÜCHTE] EINES WEINBERGS IN 201 [MAL SO VIEL]. 286  278 mTer 4,7. 279 Vgl. mTer 5,2. 280 Was für die Priesterabgabe abgesondert aber noch nicht abgeliefert ist. 281 Produkte, die versehentlich mit Priesterabgaben vermischt wurden. 282 Vgl. Lev 19,23. 283 Vgl. Dtn 22,9; mKil 4-8. 284 In Dtn 22,9. 285 tTer 5,9; mTer 4,7.

Korach  

Und sprich zu ihnen: Wenn ihr [euer Bestes davon] abgehoben habt. (Num 18,30) Siehe, dies ist eine Verwarnung für den Gerichtshof der Leviten[, darauf zu achten], dass man es nur vom Ausgewählten abheben darf. 287 Und es wird den Leviten angerechnet. (Num 18,30) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Hebt davon die Hebe JHWHs ab. (Num 18,26) Soll ich etwa verstehen, da die Schrift es „Hebe“ nennt, bleibe es für immer in seiner Heiligkeit? Die Bibel lehrt: Und es wird den Leviten angerechnet. (Num 18,30) Wie bei der Hebe von der Tenne durch die Absonderung der Hebe das Übrige profan wird, so wird auch beim ersten Zehnt durch die Absonderung der Hebe das Übrige profan. Und ihr dürft es an jedem Ort essen, ihr und euer Haus. (Num 18,31)

bJeb 86a

Das lehrt, dass die verheiratete Tochter eines Israeliten, / die einem Leviten angetraut ist, den Auftrag, Hebe zu entrichten, geben kann. Oder darf sie nur essen? Deine Frage ist berechtigt. Es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn sie die Hebe, das Strengere, essen darf, um wie viel mehr die Zehntabgabe, das Leichtere. Vielmehr lehrt das über die verheiratete Tochter eines Israeliten, dass sie den Auftrag, Hebe zu entrichten, geben kann.

(372)

Und ihr dürft ihn an jedem Ort essen. (Num 18,31)

SNum § 121

Selbst an einem Begräbnisplatz. 288 Denn in einer Schlussfolgerung wäre [es möglich zu schließen]: Da die Hebe „Hebe“ genannt wird, und der erste Zehnt „Hebe“ genannt wird[, gilt]: Wenn ich in Bezug auf die Hebe gelernt habe, dass sie nur an einem reinen Ort gegessen werden darf, dann darf auch der erste Zehnt nur an einem reinen Ort gegessen werden. Die Bibel lehrt: Und ihr dürft ihn an jedem Ort essen. (Num 18,31) Selbst an einem Begräbnisplatz. Denn er ist euer Lohn als Entgelt für euren Dienst. (Num 18,31)

 286 mOrla 2,1. Vgl. tTer 5,9. 287 Vgl. SNum § 142. 288 Vgl. bJeb 86b; Raschi zu Num 18,31.

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn er dient, soll er [ihn] bekommen, wenn er nicht dient, soll er [ihn] nicht bekommen. 289 Von hier sagten sie: 290 Ein Levit, der den ganzen Levitendienst bis auf eine Sache auf sich nimmt, hat keinen Anteil an der Levitenschaft. Ihr sollt aber deswegen keine Schuld auf ihn 291 laden. (Num 18,32) Woher [ist es zu belegen, dass] du sagst, dass wenn ihr das absondert, was nicht von dem Ausgewählten ist, ihr dann unter das Aufladen von Schuld fallt? Die Bibel lehrt: 292 Ihr sollt aber deswegen keine Schuld auf ihn 293 laden. (Num 18,32) Ich habe [hier] nur: Der Levit. Woher [ist zu belegen, auch] der Israelit, der eine Vollmacht von einem Levit erhalten hat? Die Bibel lehrt: Ihr sollt nicht aufladen. (Num 18,32) Wenn ihr davon das Beste [als Zehnthebe] abhebt. (Num 18,32) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Ihr sollt davon die Hebe JHWHs abheben, den Zehnten vom Zehnten. (Num 18,26) Ich habe hier nur: Die reine Hebe. 294 Woher [ist zu belegen, auch] die unreine Hebe? Die Bibel lehrt: Wenn ihr davon das Beste [als Zehnthebe] abhebt. (Num 18,32) [Dies ist die] Verwarnung für die Priester und für die Leviten, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Ihr dürft die heiligen Gaben der Israeliten nicht entweihen, auf dass ihr nicht sterbt. (Num 18,32) SZ [299]

Davon [sein Heiliges]. (Num 18,29)

(373)

Damit man nicht Hebe von einer Art für [etwas], das nicht [von der gleichen] Art ist, absondert. Damit man nicht vom Schlechten / für Gutes nimmt. 295

 289 Vgl. SDtn § 109; tDemai 2,8. 290 tDemai 2,8. Vgl. mTem 5,1; bJeb 89b. 291 BH: euch. 292 SZ 299,13-19. Vgl. bJeb 89b. 293 BH: euch. 294 Vgl. tTer 3,18. 295 Vgl. mTer 2,4-5.

Korach  

Und den Leviten wird [der Zehnt] angerechnet werden. (Num 18,30) Wie dort, wo [auch] vom Ertrag von Tenne [und] Kelter die Rede ist, Profanes in jeder Hinsicht den Israeliten [gehört], so [gehört] auch hier Profanes in jeder Hinsicht den Israeliten. [Und ihr dürft ihn an jedem Ort essen. (Num 18,31)] Da wir bei der zweiten Zehntabgabe finden, dass sie zum [heiligen] Ort gebracht werden muss[, könnte man meinen, auch diese muss zum heiligen Ort gebracht werden]. Die Bibel lehrt: Und ihr dürft ihn an jedem Ort essen. (Num 18,31) Als Entgelt für euren Dienst. (Num 18,31) Lohn für das, was sie für mich in der Wüste getan haben. Wenn ihr davon abhebt. (Num 18,32) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass die Priester und Leviten wegen der Entweihung der heiligen Gaben schuldig werden können. 296 Das [ist der Fall bei] Priester und Leviten, die auf den Dreschböden aushelfen. Und woher [ist zu belegen, dass] du sagst, dass jeder Priester oder Levit, der zu einem Israeliten sagt, gib mir ein Sea, und ich entweihe auf deinem Dreschboden [das Getreide], des Todes schuldig ist? Die Bibel lehrt: Ihr dürft [die heiligen Gaben der Israeliten] nicht entweihen, auf dass ihr nicht sterbt. (Num 18,32)

Ich habe [hier] nur [erwähnt]: Priestern und Leviten, die auf den Dreschböden aushelfen. Woher [ist zu belegen], dass auch der Israelit, der zu einem Priester sagt, dir sei ein Sea, damit du mir meinen Dreschboden entweihst[, des Todes schuldig ist]? Die Bibel lehrt: Die heiligen Gaben der Israeliten [dürft ihr nicht entweihen, auf dass ihr nicht sterbt]. (Num 18,32)

Auch ein Israelit kann wegen des Entweihens der heiligen Gaben des Todes schuldig werden. Und siehe, wenn jemand vom Schlechten für das Gute Hebe entrichtet, so sagt ja der Barmherzige: Von seinem Besten. (Num 18,29) Vom Besten, nicht vom Schlechten. Und wir haben gelernt:  296 Vgl. bBek 26b; tDemai 5,17.

bTem 5a

  Jalkut Schimoni Numeri

Man darf nicht Hebe vom Schlechten für Gutes entrichten, wenn man aber seine Hebe entrichtet hat, ist die Hebe [gültige] Hebe. Man kann von hier schließen. Dort 297 ist es nach R. Ilea anders: Woher [ist zu belegen,] dass, wenn jemand Hebe vom Schlechten für Gutes entrichtet hat, seine Hebe [gültige] Hebe ist? Weil geschrieben steht: Ihr sollt seinetwegen keine Schuld auf euch laden. (Num 18,32) Wenn es nicht Geheiligtes ist, warum warum sollte es ein Aufladen von Sünden sein? Von hier ist über das Entrichten der Hebe vom Schlechten für [das Gute zu belegen, dass es gültig ist]. usw.

Und Abaje? Hätte der Barmherzige nicht gesagt: Ihr sollt seinetwegen keine Schuld auf euch laden, (Num 18,32) könnte man meinen, der Barmherzige sage nur so, damit man das Gebot nur in Bezug auf das Beste ausübe. Wenn man es aber nicht tut, werde man nicht ein Sünder genannt. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. bQid 46b

Wer eine Gurke als Hebe entrichtet und sie sich als bitter herausstellt, eine Melone, und sie sich als faul herausstellt, ist es eine Hebe und er entrichtet sie noch einmal, denn es heißt: Ihr sollt seinetwegen keine Schuld auf euch laden. (Num 18,32) Wenn es nicht Geheiligtes ist, warum sollte es ein Aufladen von Sünden sein? Vielmehr ist von hier über das Entrichten der Hebe vom Schlechten für das Gute [zu belegen], dass seine Hebe [gültige] Hebe ist.

bBek 26b-27a

Die Rabbanan lehrten: Priestern, Leviten und Armen, die in einem Haus bei Tennen, in einem Haus bei Hirten oder in einem Haus beim Schlachten helfen, darf man nicht Hebe und Zehnten als Lohn geben. Wenn man es tut, so haben sie [es] entweiht, und über sie sagt die Schrift: Ihr habt den Bund des Leviten verletzt. (Mal 2,8) Und es heißt: Ihr sollt die Heiligtümer der Kinder Israel nicht entweihen, damit ihr nicht sterbt. (Num 18,32)

Was [bedeutet das] „und es heißt“? Man könnte meinen, es gäbe keinen Tod. Komm und höre:  297 bTem 5a: Rabba sagte zu ihm.

Korach  

Ihr sollt die Heiligtümer der Kinder Israel nicht entweihen, damit ihr nicht sterbt. (Num 18,32)

Die Weisen wollten sie strafen (κῆνσος), / wenn sie für sie [Hebe] vom Ihrigen absondern. Und weshalb haben sie sie nicht gestraft? Weil man dadurch dazu kommen könnte, von dem Befreiten für das Pflichtige abzusondern. Bei allem aber gebührt Dank den Eigentümern. In welcher Weise? Wenn ein Israelit die Hebe von seinem [Getreide]haufen abgehoben hat, und ein anderer Israelit trifft ihn und sagt zu ihm: Hier hast du diesen Sela und gib ihn dem Sohn meiner Tochter, der Priester ist, ist dies erlaubt. Wenn es aber ein Priester für einen Priester war, ist es verboten. Welchen Grund hat der Tanna, nicht von den Priestergaben zu sprechen? Er sagt dir: Die Hebe ist an sich heilig, und weil sie nicht entweiht werden kann, irrt man sich hierbei nicht. Von jenem aber ist nur der Geldwert heilig, und somit könnte man sich hierbei irren und meinen, ihre Heiligkeit sei mit vier Sus profan zu machen, und mit diesem sei wie mit Profanem zu verfahren. Ende Am Schluss von Abschnitt „korach“. Ein Löwe wird über seiner Wohnung brüllen; der Stamm Aarons wird aufsprossen; du wirst die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen lassen. Die Wurzel (= David) floh aus Najot 298; in der erbauten Stadt wird er beherbergt werden, [sichtbar] den Augen des Fremden und Einheimischen.

 298 Siehe I Sam 20,1.

(374)

Chuqqat (Num 19,1 – 22,1) Kapitel 19 PRK 4

Da sprach JHWH zu Mose und zu Aaron. (Num 19,1) R. Tanchum bar Chanilai eröffnete [den Lehrvortrag mit]: 1 Die Worte JHWHs sind Worte. (Ps 12,7) Die Worte JHWHs sind Worte, die Worte der Menschen 2 sind keine Worte. Normalerweise ist es in der Welt [so]: Wenn ein König von Fleisch und Blut in eine Provinz hineingeht, loben (καλῶς) ihn die Bewohner der Provinz, und ihr Lob ist ihm angenehm. Er sagt: Morgen baue ich für euch Thermen (δημόσιον) und Bäder. Morgen bringe ich eine Wasserleitung zu euch hinein. Er schläft [aber] ein und steht nicht [wieder] auf. 3 Wo ist er? Wo sind seine Worte? Aber der Heilige ist nicht so, vielmehr: Und JHWH, Gott, ist wahrhaftig. (Jer 10,10) Was [bedeutet:] er ist wahrhaftig? Weil er ein lebendiger Gott und ewiger König ist. (Jer 10,10)

(375)

Reine [Worte]. (Ps 12,7) R. Judan im Namen von R. Jochanan und R. Berekhja im Namen von R. Eliezer ben Jakob 4 im Namen von R. Jehoschua ben Levi: Wir finden, dass die Schrift zwei oder drei Worte in der Tora windet, um kein unreines Wort aus seinem Mund herauskommen zu lassen. Dies ist es, was geschrieben steht: Von allem reinen Vieh. (Gen 7,8) „Von dem Vieh, das unrein ist“ steht hier nicht geschrieben, sondern: Das nicht / rein ist. (Gen 7,8) R. Judan bar Menasse sagte: Wenn er kommt, um die Zeichen der unreinen Tiere offenzulegen, beginnt er für sie mit den Zeichen der Reinheit. „Das Kamel, denn es hat keine gespaltenen Hufe“ steht nicht geschrieben, sondern: Denn es ist wiederkäuend. (Lev 11,4)  1 Vgl. Tan chuqqat 4; TanB chuqqat 5-6; LevR 26,1; PR 14. 2 Wörtlich: von Fleisch und Blut. 3 Vgl. GenR 32,4; NumR 19,2; Tan wa-jischlach 9; MidrPs 1,3; MidrPs 12,4; bPes 3a. 4 PRK 4: Ilai und R. Jakob aus Kefar Chanin.

Chuqqat  

Und ebenso beim Hasen, beim Dachs und beim Schwein. [Die Sprüche JHWHs sind] reines Silber, deutlich zur Erde, siebenfach geläutert. (Ps 12,7)

R. Chanan bar Papi deutet den Vers auf den Abschnitt der [roten] Kuh, in dem [die Zahl] 7 [mehrfach vorkommt]: 5 7 Kühe, 7 Sprengungen, 7 Verbrennungen, 7 Waschungen, 7 Unreine, 7 Reine, 7 Priester. Wenn dir jemand sagen sollte, es fehlten welche [zur Siebenzahl bei den Priestern], sage ihm: Auch Mose und Aaron sind darin eingeschlossen. Wer macht Reines aus Unreinem? Nicht einer. (Ijob 4,14) Wie Abraham von Terach [abstammte], Hiskia von Achas, Mordechai von Schimi, Israel von den Völkern der Welt, die künftige Welt von dieser Welt. 6 Wer hat solches getan? Wer hat solches beschlossen? Wer hat solches befohlen? Nicht der Einzige der Welt? 7

Dort lehren sie: EIN FLECK IN DER GRÖßE EINER BOHNENGRAUPE [...] IST UNREIN. IST ER ÜBER DIE GANZE HAUT AUSGEBROCHEN, IST ER REIN. 8 Wer hat solches getan? usw.

Dort haben wir gelernt: WENN EIN KIND IM LEIB DER MUTTER GESTORBEN IST, UND DIE HEBAMME STECKT IHRE HAND HINEIN UND BERÜHRT ES, IST DIE HEBAMME / SIEBEN TAGE UNREIN, UND DIE FRAU IST REIN, BIS DASS DAS KIND HERAUSKOMMT. 9 [Ebenso gilt:] Ist der Tote im Haus, ist das Haus rein, ist er aus ihm heraus, dann ist es unrein. Wer hat solches getan? usw.

Dort lehren sie:

 5 Vgl. Tan chuqqat 5; TanB chuqqat 9; PR 14. 6 Vgl. Tan chuqqat 3; TanB chuqqat 4; NumR 19,1. 7 Vgl. mNeg 8,2; jSanh 10,1. 8 mNeg 8,3. 9 mChul 4,3.

(376)

  Jalkut Schimoni Numeri

ALLE, DIE SICH VON ANFANG BIS ENDE MIT DER [ZUBEREITUNG] DER KUH BESCHÄFTIGEN, VERUN-

REINIGEN DIE KLEIDER, 10

sie selbst aber reinigt die Unreinen. 11 Vielmehr sagte der Heilige: Eine Satzung habe ich gegeben, einen Beschluss habe ich gefasst, du [aber] hast nicht die Erlaubnis, meinen Beschluss zu übertreten! Dies ist die Satzung der Tora. (Num 19,2)

PRK 4

R. Isaak eröffnete [den Lehrvortrag mit]: 12 All das habe ich mit Weisheit erprobt. Ich sagte, ich will weise werden, sie blieb aber fern von mir. (Koh 7,23) Salomo sagte: Über die gesamte Tora habe ich mich gestellt und über den Abschnitt der [roten] Kuh. Nachdem ich ihn angerührt hatte, habe ich ihn ausgelegt, erforscht und befragt: Ich sagte, ich will weise werden, sie blieb aber fern von mir. (Koh 7,23) Wer ist wie der Weise? (Koh 8,1) Das ist Mose, über den geschrieben steht: Eine Stadt der Helden ersteigt ein Weiser. (Prov 21,22) Wer versteht die Deutung des Wortes? (Koh 8,1) Der die Tora für Israel auslegte. 13 Die Weisheit des Menschen erleuchte sein Antlitz. (Koh 8,1) R. Mani aus Scheʼev und R. Jehoschua aus Sichnin sagten im Namen von R. Jehoschua ben Levi: Durch jedes Wort, das aus dem Mund des Heiligen herauskam, als er zu Mose sprach, sprach er mit ihm über seine Reinheit und seine Unreinheit. Als er zu dem Abschnitt kam: Sprich zu den Priestern, (Lev 21,1) sagte er vor ihm: Herr der Welt, wenn er 14 verunreinigt worden ist, wodurch geschieht seine Reinigung? Er antwortete ihm nicht. In jener Stunde wurde das Gesicht Moses gelb, denn es heißt: Und die Frechheit seines Gesichtes wird verändert. (Koh 8,1) Und als er zum Abschnitt über die Kuh kam, sagte der Heilige zu ihm: Mose, dieser Spruch, den ich dir gesagt habe: Sprich zu den Priestern, (Lev 21,1)

 10 mPara 4,4. 11 Vgl. bChul 29b. 12 Vgl. NumR 19,3; KohR 7,23 § 4; PR 12. 13 Vgl. KohR 8,1 § 5; PR 14. 14 Der Hohe Priester.

Chuqqat  

und [zu dem] du mich gefragt hast, wodurch seine Reinigung geschieht und ich dir nicht geantwortet habe: Dies [nun] ist seine Reinigung: Man nehme für den Unreinen von der Asche des verbrannten Sündopfers. (Num 19,17) Mose und Aaron [waren] unter seinen Priestern und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen. (Ps 99,6) Sie wahrten seine Zeugnisse und die Satzung, die er ihnen gegeben. (Ps 99,7) Wir haben von Mose gehört, dass die Tora auf seinen Namen geschrieben wurde: Gedenket der Tora des Mose, meines Knechtes. (Mal 3,22) Auch Samuel wird [ein Buch] zugeschrieben: Da schrieb er es in ein Buch und legte es / vor JHWH nieder. (I Sam 10,25) Aber von Aaron haben wir [es] nicht gehört. Das lehrt vielmehr, dass der Abschnitt, der ihm gegeben wurde, weder von ihm noch von seinen Söhnen bis zum Ende aller Generationen weichen soll. Welcher ist das? Dies ist die Satzung der Tora. (Num 19,2) R. Jehoschua aus Sichnin [sagte] im Namen von R. Levi: Gegen vier Dinge argumentiert der böse Trieb, und bei ihnen allen steht „Satzung“ geschrieben, und diese sind es: Die Frau des Bruders [zu heiraten], Gemischtes [zu tragen oder zu säen], der [in die Wüste] geschickte Sündenbock und die rote Kuh. Steht geschrieben in § 577 [PRK 4].

Dies ist die Satzung der Tora. (Num 19,2) Ein Fremder (‫ )גוי‬fragte Rabban Jochanan ben Zakkai. 15 Er sagte zu ihm: Jene Dinge, die ihr macht, sehen aus wie Zauberei. Man bringt eine Kuh, verbrennt sie, zermahlt sie, nimmt ihre Asche, um auf einen von euch, der sich an einem Toten verunreinigt hat, ein oder zwei Tropfen zu sprengen und zu ihm zu sagen: Du bist rein! Er sagte zu ihm: Ist noch niemals der Geist eines Wutanfalls in diesen Menschen gefahren? Er sagte zu ihm: Nein. Er sagte zu ihm: Hast du nicht einen anderen Menschen gesehen, in den der Geist eines Wutanfalls gefahren ist? Er sagte zu ihm: Doch. Er sagte zu ihm: Was hat man mit ihm gemacht? [Er sagte zu ihm:] Man brachte Wurzeln und räucherte unter ihm und goss Wasser über ihn und er floh. P312F

 15 Vgl. Tan chuqqat 8; TanB chuqqat 26; NumR 19,8; PR 14.

P

(377)

  Jalkut Schimoni Numeri

Er sagte zu ihm: Hören denn deine Ohren nicht, was dein Mund spricht? Ebenso ist es bei diesem Geist, der ein unreiner Geist ist, denn es steht geschrieben: Auch die [falschen] Propheten und den unreinen Geist schaffe ich aus dem Land. (Sach 13,2)

Nachdem er hinausgegangen war, sagten seine Schüler zu ihm: Diesen hast du mit einem Strohhalm abgefertigt, was aber erwiderst du uns? Er sagte zu ihnen: Bei eurem Leben, nicht der Tote verunreinigt, und nicht reinigt das Wasser, sondern der Heilige sagte: Eine Satzung habe ich gegeben, einen Beschluss habe ich gefasst, du [aber] hast nicht die Erlaubnis, meinen Beschluss zu übertreten! Dort haben wir gelernt: 16 ABBA SAUL SAGT: DEN STEG DER ROTEN KUH MUSSTEN DIE [HOHEN] PRIESTER VON IHREM EIGENEN GELD BESTREITEN. Und nicht einer von ihnen führte seine Kuh auf dem Steg des Vorgängers 17, sondern er riss sie nieder und baute sie vom Seinigen neu. R. Acha bar Chanina sagte: Mehr als 60 Kikar Gold wurden darauf verwendet, und alle waren stolz [darauf]. Wir haben doch gelernt: Simeon der Gerechte bereitete zwei Kühe zu und er ließ doch auf dem Steg, auf dem die erste Kuh hinausging, [auch] die zweite Kuh hinausgehen? Wie kannst du über diesen Gerechten sagen, dass er stolz war? R. Abin [sagte] im Namen von R. Eleazar: Wegen der Auszeichnung der Kuh [machte er das]. 18 Und sie sollen dir nehmen. (Num 19,2) (378)

Der Heilige sagte zu ihm: Mose, dir will ich die Gründe [zur Zubereitung] der Kuh offenbaren, aber anderen / ist es eine Satzung. 19 Es steht geschrieben: Es geschieht an demselben Tag, da wird kein Licht sein, [sondern] Kälte und Eis. (Sach 14,6)

Die Dinge, die euch in dieser Welt verhüllt sind, werden euch durchsichtig in der künftigen Welt wie diese Kugel (βῶλος). Das ist es, was geschrieben steht:

 16 mScheq 4,2. Vgl. TanB chuqqat 25; PR 14; jScheq 4,3. 17 Wörtlich: seines Gefährten. 18 Er behandelte beide gleich. Vgl. jScheq 4,3. 19 Vgl. NumR 19,6-7; Tan chuqqat 8; TanB chuqqat 24; PR 14.

Chuqqat  

Ich leite Blinde auf einen Weg, den sie nicht gekannt, auf unbekannten Pfaden leite ich sie. Ich verwandle Finsternis vor ihnen in Licht und Krümmungen in Ebenen. Dies sind die Dinge, die ich getan habe und die ich nicht unterlassen habe. (Jes 42,16) „Dies sind die Dinge, die ich tun werde“ steht nicht geschrieben, sondern: Die ich getan habe. (Jes 42,16) Ich habe sie bereits durch R. Aqiba und seine Gefährten getan, denn R. Acha sagte: Dinge, die Mose nicht offenbart wurden, wurden R. Aqiba offenbart: Und alles Kostbare sieht sein Auge. (Ijob 28,10) Das ist R. Aqiba Und sie sollen dir nehmen. (Num 19,2) R. Jose bar Chanina sagte: Seine Andeutung ist, dass alle Kühe aufhören werden und die Seinige bestehen wird. R. Acha sagte im Namen von R. Jose bar Chanina: In der Stunde, in der Mose in die Höhe hinaufstieg, hörte er die Stimme des Heiligen, der dasaß und sich mit dem Abschnitt über die Kuh beschäftigte. Da sagte er eine Anordnung im Namen dessen, der sie gesagt hatte: Eliezer, mein Sohn, sagt: Die [rote] Kuh muss zwei[jährig] und das Kalb einjährig sein. Mose sagte vor dem Heiligen: Herr der Welten, die Oberen und die Unteren sind in deiner Gewalt, und du sitzt da und sagst eine Anordnung im Namen [eines Menschen aus] Fleisch und Blut? Der Heilige sagte zu ihm: Mose, einst wird ein Gerechter in meiner Welt erstehen, der mit der Erklärung des Abschnitts über die Kuh beginnen wird: R. Eliezer sagt: Die [rote] Kuh muss zwei[jährig] und das Kalb einjährig sein. Er sagte vor ihm: Herr der Welt, möge es dein Wille sein, dass er aus meinen Lenden hervorgehe. Der Heilige sagte zu ihm: Bei deinem Leben, er soll aus deinen Lenden hervorgehen! Dies ist es, was geschrieben steht: Und der Name des einen war Elieser. (Ex 18,4) Und dieser Name [bedeutet:] Der ausgezeichnete Eliezer. Eine rote Kuh. (Num 19,2) Warum kommen alle Opfer als männliche [Tiere] aber dieses kommt als weibliches [Tier zur Opferung]? 20

 20 Vgl. mTam 2,1; bTem 14a; Tan chuqqat 8; TanB chuqqat 26; PR 14; NumR 19,8.

  Jalkut Schimoni Numeri

(379)

R. Aibo sagte: [Wie] der Sohn einer Magd, der den Palast (πραιτώριον, palatium) des Königs zugemüllt hatte. Der König sagte: Seine Mutter komme und wische / den Schmutz auf. Ebenso sagte der Heilige: Die Kuh komme und sühne für die Tat des Kalbes. 21 Eine Kuh (‫)פרה‬. (Num 19,2) Das ist Ägypten: 22 Ein schönes (‫ )יפפיה‬Kalb ist Ägypten. (Jer 46,20) Rot. (Num 19,2) Das ist Babylonien: Du bist das Haupt von Gold. (Dan 2,38) Ohne Makel. (Num 19,2) Das ist Medien. R. Chijja bar Abba sagte. Die Könige von Medien sind ohne Makel und der Heilige hatte nichts weiter gegen sie als den Götzendienst, den sie von ihren Vätern übernommen hatten. An denen kein Makel ist. (Num 19,2) Das ist Griechenland. Als Alexander von Makedonien Simeon den Gerechten sah, erhob er sich auf seine Füße und sprach: Gepriesen sei der Gott des gerechten Simeon. 23 Die Palastangehörigen sagten zu ihm: Wie kannst du vor diesem Judäer aufstehen?! Er sagte zu ihnen: Als ich in den Krieg zog, sah ich [eine Gestalt] wie sein Bild und ich siegte. Auf die noch kein Joch gekommen ist. (Num 19,2) Das ist das frevelhafte Edom, das das Joch des Heiligen nicht auf sich genommen hat. Und nicht nur dies hat es nicht aufgenommen, vielmehr schmäht und lästert es und spricht: Wen habe ich im Himmel. (Ps 73,25) Und ihr sollt sie Eleasar (‫ )אלעזר‬geben. (Num 19,3) Zu dem Gott, der hilft (‫)אל אל עוזר‬. 24 P321F

 21 Vgl. Raschi zu Num 19,22, der das Gleichnis von Mose ha-Darschan (Jesod) zitiert. 22 Vgl. TanB chuqqat 27; PR 14. 23 Vgl. Megillat Taanit 8; bJoma 69a. 24 Vgl. bSanh 39a.

Chuqqat  

Und man führe sie hinaus vor das Lager. (Num 19,4) Das lehrt, dass er einst ihren Fürsten 25 aus seiner Abteilung verdrängen wird. Und schächte sie vor ihm. (Num 19,4) Denn ein Opfer ist für JHWH in Bozra und ein großes Schlachten im Land Edom. (Jes 34,6)

R. Berekhja sagte: Ein großes Schlachten im Land Edom. (Jes 34,6) Und man verbrenne die Kuh vor seinen Augen. (Num 19,5) Bis das Tier in den Brand des Feuers geworfen wird. (Dan 7,11) Ihre Haut und ihr Fleisch. (Num 19,5) Das ist: Ihr Anführer (dux), ihre Regierung (ἐπαρχία), und ihre Feldherren (στρατιώτης). Deine Güter und deine Märkte, deine Ware, deine Seeleute und deine Steuermänner, deine Zimmermänner und alle deine Händler. (Ez 27,27) R. Simeon bar Rab Isaak sagte: Selbst die, die / in meiner Versammlung sind und kommen, um sich an deine Versammlung anzuschließen, auch sie werden fallen in das Herz des Meeres am Tage deines Sturzes. (Ez 27,27) Eine andere Auslegung: 26 Eine Kuh. (Num 19,2) Das sind die Israeliten: Denn wie eine widerspenstige Kuh ist Israel. (Hos 4,16) Rot. (Num 19,2) Das ist Israel: Roter ihr Angesicht als Korallen. (Thr 4,7) Vollkommen. (Num 19,2) Das ist Israel: Meine Taube, meine Vollkommene. (Cant 5,2) An denen kein Makel ist. (Num 19,2) Das ist Israel:  25 Vgl. Hyman/Schiloni, JS Numeri, 379 Anm. 97: der Fürst Roms. Vgl. GenR 65,11. 26 Vgl. TanB chuqqat 28; PR 14.

(380)

  Jalkut Schimoni Numeri

Du bist überall schön, meine Gefährtin, und es gibt keinen Makel an dir. (Cant 4,7) Auf die noch kein Joch gekommen ist. (Num 19,2) Das ist die Generation von Jeremia, die das Joch des Heiligen nicht auf sich nahm. Und ihr sollt sie Eleasar dem Priester geben. (Num 19,3) Das ist Jeremia, von den Priestern, die in Anatot sind. (Jer 1,1) Und man führe sie hinaus vor das Lager. (Num 19,4) Und sein Volk brachte er weg nach Babylonien. (Esr 5,12) Und schächte sie vor ihm. (Num 19,4) Die Augen Zedekias ließ er blenden. (II Reg 25,7) Und seine Kinder schlachteten sie vor seinen Augen. (II Reg 25,7) Und man verbrenne die Kuh vor seinen Augen. (Num 19,5) Da verbrannte er das Haus JHWHs und das Haus des Königs. (Jer 52,13; II Reg 25,9) Ihre Haut und ihr Fleisch und ihr Blut. (Num 19,5) Über den Abschnitt „er soll verbrennen“: Alle Häuser Jerusalems und das gesamte große Haus verbrannte er mit Feuer. (II Reg 25,9)

Und warum wird es „das große Haus“ genannt? Vielmehr, das ist das Lehrhaus von Rabban Jochanan ben Zakkai, denn dort lehrten sie die Größe des Heiligen. 27 Und er nehme. (Num 19,6) Das ist Nebukadnezar. Zedernholz und Ysop und karmesinrote Wolle. (Num 19,6) Das sind Chananja, Mischael und Asarja. Und werfe sie in den Brand der Kuh. (Num 19,6) Töte jene in der Flamme des Feuers. (Dan 3,22) Es sammle. (Num 19,9) Dies ist der Heilige, denn es steht über ihn geschrieben:

 27 Vgl. jMeg 3,1; bMeg 27a.

Chuqqat  

Er wird ein Zeichen aufrichten für die Völker und die Zerstreuten Israels sammeln. (Jes 11,12)

Ein Mann. (Num 19,9) Das ist der Heilige, denn über ihn steht geschrieben: JHWH, ein Mann des Krieges. (Ex 15,3) Ein Reiner. (Num 19,9) Das ist der Heilige, denn über ihn steht geschrieben: Rein an Augen, um Böses zu sehen. (Hab 1,13) Die Asche der Kuh. (Num 19,9) Das sind die Exilierten Israels. Und lege sie außerhalb des Lagers nieder, an einen reinen Ort. (Num 19,9) Das ist Jerusalem, das rein ist. Und sie soll der Gemeinde Israels zur Aufbewahrung sein. (Num 19,9) Weil die Israeliten in dieser Welt durch einen Priester für unrein und für rein erklärt werden, aber einst wird der Heilige kommen, um sie zu reinigen. Und was ist die Begründung? Ich sprenge über euch reines Wasser, damit ihr rein seid. (Ez 36,25) Und JHWH redete [zu Mose und zu Aaron und sprach]: Dies ist die Satzung der Tora, die JHWH geboten hat, indem er sprach[: Sprich zu den Israeliten, sie sollen eine rote, vollkommene Kuh zu dir bringen, an der kein Makel ist, auf die noch kein Joch gekommen ist]. (Num 19,1-2) Es gibt Abschnitte, in denen eine Allgemeinregel am Anfang und eine Sonderregel am Ende [oder] eine Sonderregel am Anfang und eine Allgemeinregel am Ende steht. In diesem [Abschnitt] steht eine Allgemeinregel am Anfang und eine Allgemeinregel am Ende: 28 Ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein, (Ex 19,6) ist eine Sonderregel. Das sind die Worte, die du zu den Israeliten sprechen sollst, (Ex 19,6) ist eine Allgemeinregel. Die ist die Satzung der Tora, (Num 19,2) ist eine Allgemeinregel. Sie sollen eine rote, vollkommene Kuh zu dir bringen, (Num 19,2)

 28 SNum § 118; Mek bo 15.

SNum § 123

(381)

  Jalkut Schimoni Numeri

ist eine Sonderregel. Allgemeinregel und Sonderregel. In der Allgemeinregel ist nur [enthalten], was auch in der Sonderregel [enthalten] ist. Dies ist die Satzung. (Num 19,2) R. Eliezer sagt: Hier heißt es „Satzung“, und dort heißt es „Satzung“. 29 Wie bei der Satzung, von der dort die Rede ist, [die Schrift von] weißen Kleidern [spricht], so spricht die Schrift auch hier bei „Satzung“ von weißen Kleidern. 30 Rabban Jochanan ben Zakkai fragten [seine Schüler]: 31 In welchen Gewändern wird die [roten] Kuh zubereitet? Er sagte zu ihnen: In goldenen Kleidern. [Da] sagten sie zu ihm: Hast du, unser Lehrer, uns nicht gelehrt, in weißen Kleidern? Er sagte zu ihnen: Wenn ich [schon] das, was meine Augen sahen und meine Hände verrichteten, vergessen konnte, [ist es ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere auf das, was ich gelernt habe. Und all das, warum? Um die Schüler [in ihrem Denkvermögen] zu stärken. Und manche sagen, es sei Hillel, der Ältere, gewesen. [Das stimmt aber nicht,] denn der hätte nicht sagen können, „was meine Hände verrichteten“. SZ [300]

Sprich zu den Israeliten. (Num 19,2) Aus [dem Vermögen] der Gemeinschaft soll die Kuh kommen, und sie soll nicht aus [dem Vermögen] von Einzelpersonen kommen, noch aus [dem Vermögen] von Proselyten, noch aus [dem Vermögen] von Frauen, noch aus [dem Vermögen] von Sklaven. 32 Und woher schließt man sie alle ein, dass sie die Tempelsteuer bezahlen oder sich [an den Abgaben] beteiligen? Du kannst zitieren: Und JHWH redete zu Mose. (Num 19,1) Um Einzelpersonen einzuschließen. Sprich zu den Israeliten. (Num 19,2) Um die Proselyten einzuschließen.

 29 Vgl. Lev 16,29.31.34. 30 Vgl. mPara 4,1; tPara 4,6. 31 Vgl. tPara 4,7; tOh 16,8; Raschi zu bSchab 34a. 32 Gedeutet wird die Form des maskulinen Plurals in ‫בני ישראל‬. Vgl. mScheq 4,2.

Chuqqat  

Und sage zu ihnen. (Num 19,2) [Das] schließt Frauen und Sklaven ein. Und andererseits kannst du sagen: „Israeliten“. Um die Erwachsenen anzuweisen, die Minderjährigen zu den Geboten hinzuführen. Ich habe nur das Besprengen mit Wasser, dass es nicht durch eine Frau wie durch einen Mann zulässig ist, und dass es nur am Tag zulässig ist. Woher [ist zu belegen,] um das Schächten [und das Auffangen des Blutes], das Sprengen des Blutes, das Verbrennen / und das Hineinwerfen von Zedernholz, Ysop und Karmesinwolle einzuschließen? Die Bibel lehrt: [Satzung] der Tora. (Num 19,18)

bJoma 42b

(382)

Man könnte meinen, dass ich auch das Sammeln ihrer Asche und das Einfüllen des Wassers und das Weihen einschließe. Die Bibel lehrt: Dies. (Num 19,2) Und [welchen Grund] hast du gesehen? Nachdem die Schrift einschließt, schließt sie aus. Wir lernen alles vom Besprengen des Blutes: Wie das besondere Besprengen nicht durch eine Frau wie durch einen Mann und nur am Tage zulässig ist, ebenso bringe ich [als Beweis] ihr Schächten und ihr Verbrennen; usw.

Und ich schließe das Sammeln ihrer Asche, das Heiligen und das Einfüllen [von Wasser] aus, da sie durch eine Frau wie durch einen Mann zulässig sind, sowohl am Tag als auch in der Nacht. Die drei Arten, die bei der Kuh [die Wirkung] verhindern, stehen geschrieben [im Abschnitt] „chuqqat“ 33.

Sie sollen zu dir bringen. (Num 19,2)

bMen 27a

SNum § 123

Von der Hebe des Tempelschatzes. Zu dir. (Num 19,2) Dass du Schatzmeister über die Sache bist. Und wie Mose Schatzmeister über die Sache war, so war Aaron Schatzmeister über die Sache. Dementsprechend kannst du [es] in Bezug auf das Salböl sagen. Schela lehrte:  33 Num 19,1-22,1.

bAZ 23a

  Jalkut Schimoni Numeri

Was ist der Grund von R. Eliezer? Dass es heißt, eine rote Kuh wird nicht von den Fremden (‫ )גוים‬genommen, denn es steht geschrieben: Sprich zu den Kindern Israels, sie sollen für dich nehmen. (Num 19,2) Die Kinder Israels sollen nehmen, die Fremden aber sollen nicht nehmen. Usw. steht unten geschrieben in § 364 [TanB teruma 5-6]. SNum § 123

Eine rote Kuh. (Num 19,2) R. ELIEZER SAGT: EIN KALB IST EINJÄHRIG UND EINE KUH IST ZWEIJÄHRIG [TAUGLICH]. DIE WEISEN ABER SAGEN: EIN KALB IST ZWEIJÄHRIG UND EINE KUH IST DREIJÄHRIG ODER VIERJÄHRIG [TAUGLICH]. R. MEIR SAGT: AUCH EINE FÜNFJÄHRIGE [KUH] IST TAUGLICH. [SOGAR] EIN ALTES [TIER] IST TAUGLICH, NUR SOLL MAN BEI IHM NICHT [MIT DER VERBRENNUNG] WARTEN. VIELLEICHT WIRD ES SCHWARZHAARIG, SODASS ES DANN NICHT MEHR TAUGLICH IST. 34 Eine Kuh. (Num 19,2) Soll ich etwa verstehen, [auch] eine schwarze oder eine weiße? 35 Die Bibel lehrt: Vollkommen. (Num 19,2) In Bezug auf ihr Rotsein. Oder [ist gemeint]: Vollkommen in Bezug auf Makel? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: An der kein Makel ist. (Num 19,2) Siehe, Makel sind [ja besonders] genannt. Was lehrt die Bibel [dann mit] „vollkommen“? Vollkommen in Bezug auf ihr Rotsein.

SZ [300]

Sie sollen [eine rote, vollkommene] Kuh [zu dir] bringen. (Num 19,2) Damit sie nicht ein weibliches Kalb nehmen und [es] großziehen.

(383)

Sie sagten: 36 Es [gab] den Fall, dass sie eine trächtige rote Kuh von Fremden kauften. Und sie bewachten sie, bis sie kalbte, [um zu sehen,] ob / ihr Junges für eine [rote] Kuh geeignet war.  34 mPara 1,1-2. Vgl. Sifra wa-jiqra perek 3,1; SDtn § 206; bRH 10a. 35 Vgl. SZ 301,1-3; tPara 2,7. 36 tPara 2,1; bAZ 24a.

Chuqqat  

Und sie bewachten es, bis es drei Jahre alt war. Und man kaufte (‫ )ולקחין‬sie erneut von der Hebe des Tempelschatzes, um aufrechtzuhalten, was gesagt ist: Sie sollen [eine rote, vollkommene] Kuh zu dir bringen (‫)ויקחו‬. (Num 19,2) Damit sie nicht ein Kalb kaufen und es großziehen. R. ELIEZER SAGT: MAN DARF SIE NICHT VON EINEM FREMDEN KAUFEN. 37 Und es [gab] den Fall, dass sie eine [rote] Kuh von Arabern kauften. Und rief man sie [mit] „Ramat“, „Ramat“, kam sie angelaufen. R. Jehoschua ben Batyra sagt: 38 Selbst bei einem [Haar] auf ihrem Kopf und einem an ihrem Schwanz ist sie untauglich.

SZ [301]

R. Aqiba sagt: Selbst wenn viele [nicht-rote Haare] an ihr sind, ist sie tauglich, nur dass man [mit einer Pinzette] über sie geht. Aber wenn zwei in einer Pore sind, ist sie untauglich, weil sie dann als [leprös] kahl (‫ )קרחת‬39 betrachtet wird. P36F

P

ZÄHNE UND ZUNGE MACHEN BEI DER [ROTEN] KUH NICHT UNTAUGLICH. DIE HÖRNER UND DIE KLAUEN, SIEHE, DIE SCHABE MAN AB[, WENN SIE SCHWARZ SIND]. 40 Und wenn man in das Mark [des Horns] hineingeschnitten 41 hat, so ist sie untauglich. 42 [Zu] einer Kuh, deren Augapfel schwarz geworden war, brachte man andere Kühe und ließ [die kranke] in ihrer Mitte stehen. Und wenn ihr Augapfel einem von ihnen glich, so war sie geeignet. Und wenn nicht, so war sie untauglich. 43 An der kein Makel ist. (Num 19,2)

bSota 46a

Und dass ein Makel beim Kalb untauglich macht, sollte doch durch [einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere [zu erschließen sein]: Wenn die [rote] Kuh, die durch Jahre nicht untauglich wird, durch einen Makel untauglich wird, ist es da

§ 760

 37 mPara 2,1. Vgl. bAZ 23a; PR 14. 38 Vgl. mPara 2,5. 39 Emendiert aus ‫קדרות‬. Vgl. dazu mPara 2,5. 40 mPara 2,2. 41 Siphre dʼBe Rab. Siphre ad Numeros adjecto siphre zutta, hg. Chaim S. Horovitz, 301, Anm. 7 emendiert ‫ גרר‬zu ‫גדד‬. 42 Vgl. tPara 2,2; bBek 44a; TanB chuqqat 3. 43 tPara 2,1. Vgl. bAZ 24a; bQid 31a.

  Jalkut Schimoni Numeri

(384)

nicht eine Schlussfolgerung, dass das Kalb, das durch Jahre untauglich wird, / [auch] durch einen Makel untauglich werden sollte? Die Bibel lehrt: An der kein Makel ist. (Num 19,2) Bei dieser macht ein Makel untauglich, aber ein Makel macht nicht beim Kalb untauglich. Dann sollten auch andere Arbeiten sie nicht untauglich machen. Von hier sagte Rab Jehuda, Rab habe gesagt: Hat man einen Packen Säcke auf sie gelegt, ist sie untauglich, beim Kalb aber erst dann, wenn man [daran] gezogen hat. 44 Bei der [roten] Kuh ist es anders, da es aufgrund des [zweifach gebrauchten Wortes] „Joch“ vom Kalb zu folgern ist. Sollte [dann] auch beim Kalb aufgrund des [zweifach gebrauchten Wortes] „Joch“ von der Kuh her gefolgert werden? Der Barmherzige hat es durch das „an dem“ (‫ )בה‬ausgeschlossen.

§ 760

Auch beim Kalb steht ja geschrieben „an dem“ (‫?)בה‬ Dies ist ja [notwendig], um bei Geheiligtem auszuschließen, dass sie durch [Verwendung zur] Arbeit untauglich werden. Rab Jehuda sagte: Hat man einen Packen Säcke auf sie gelegt, so ist sie untauglich. Man wandte ein: „Joch“. Ich habe nur ein Joch [genannt]. Woher [ist zu belegen, auch] die anderen Arbeiten? Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn das Kalb, das durch einen Makel nicht untauglich wird, Arbeiten es untauglich machen, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die [rote] Kuh, die durch einen Makel untauglich wird, auch andere Arbeiten untauglich machen? Wenn du aber dagegen einwenden willst: Hier heißt es „Joch“ und dort 45 heißt es „Joch“. Wie dort andere Arbeiten es untauglich machen, so auch hier. Was [bedeutet], wenn du aber dagegen einwenden willst: Man könnte sagen: Es gibt [Gründe, den Schluss] zurückzuweisen: Wenn für das Kalb [gilt], dass Jahre es untauglich machen, sollte dann nicht der Gegenbeweis von den Geheiligtem gebracht werden, die ein Makel untauglich macht, Arbeit aber nicht untauglich macht? Hier heißt es „Joch“ und dort 46 heißt es „Joch“;

 44 Vgl. bAZ 23a. 45 Dtn 21,3. 46 Dtn 21,3.

Chuqqat  

usw.

Und wenn du [argumentativ] hier angekommen bist[, gilt]: Wie [es] dort erst dann [untauglich wird], wenn es gezogen hat, so auch hier erst dann, wenn es gezogen hat. [Bei] den Tannaiten gibt es [das Argument] dafür von der Kuh selbst. Es wird nämlich gelehrt: „Joch“. Ich habe nur ein Joch [genannt]. Woher [ist zu belegen, auch] die anderen Arbeiten? Die Bibel lehrt: Auf die keines gekommen ist. (Num 19,2) In jeden Fall [eine Last]. Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann „Joch“? Das Joch macht sie untauglich, sowohl, wenn [sie] damit Arbeit [verrichtet hat] als auch, wenn sie keine Arbeit [damit verrichtet]. Die übrigen Arbeiten machen sie nur dann untauglich, wenn sie die Arbeit verrichtet hat. Solltest du aber sagen: Auf die kein Joch gekommen ist, (Num 19,2) ist die Allgmeinregel, Joch (Num 19,2) ist die Sonderregel. In der Allgemeinregel ist nur enthalten, was in der Sonderregel [gegeben] ist. „Joch“, anderes aber nicht. „Auf die“ (‫ )אשר‬ermöglicht [die Anwendung] einer Einschließungsregel. An der kein Makel ist. (Num 19,2) Warum wurde [dies] gesagt? Bevor [die Schrift es] sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn bei geheiligten [Tieren], bei denen Arbeit nicht untauglich macht, Makel untauglich machen, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass bei der Kuh, bei der Arbeit untauglich macht, ein Makel untauglich machen sollte? 47 Nein. Wenn du [es] in Bezug auf geheiligte [Tiere] gesagt hast, deren Zubereitung in Reinheit [geschehen muss], 48 weshalb ein Makel sie untauglich macht, solltest du auch bei der Kuh sagen, dass ihre Zubereitung in Unreinheit [geschehen kann]. 49 Deshalb macht ein Makel sie nicht untauglich.

 47 Vgl. bSota 46a. 48 Vgl. Lev 22,3-6. 49 Vgl. mPara 3,1.5-7.

SNum § 123

  Jalkut Schimoni Numeri

Siehe [jedoch], das Pesach[lamm] diene als Beweis, dessen Zubereitung in Unreinheit [geschehen kann] und bei dem ein Makel es untauglich macht. 50 Und es diene als Beweis für die Kuh, dass, selbst wenn ihre Zubereitung in Unreinheit [geschieht], ein Makel sie untauglich macht. (385)

Nein. / Wenn du [es] in Bezug auf das Pesach[lamm] gesagt hast, das einen festen Zeitpunkt hat, 51 weshalb ein Makel es untauglich macht, solltest du [es] auch bei der Kuh sagen, die keinen festen Zeitpunkt hat. Deshalb macht ein Makel sie nicht untauglich. Die Bibel lehrt: An der kein Makel ist. (Num 19,2) Issi ben Aqabja sagt: An der kein Makel ist. (Num 19,2) Warum wurde [dies] gesagt? Bevor [die Schrift es] sagt, [kann] ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn geheiligte [Tiere], die nicht durch ein schwarzes oder weißes [Haar] untauglich werden, ein Makel untauglich macht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Kuh, die durch ein schwarzes oder weißes [Haar] untauglich wird, ein Makel untauglich machen sollte? Wenn ich [es] aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen kann, was lehrt die Bibel [dann mit]: An der kein Makel ist? (Num 19,2) Weil in einer Schlussfolgerung beim Kalb[, dem das Genick gebrochen wird, 52 zu schließen möglich wäre], dass es durch Körperfehler untauglich ist: Wenn geheiligte [Tiere], bei denen Arbeit nicht untauglich macht, ein Makel sie untauglich macht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass bei dem Kalb, bei dem Arbeit untauglich macht, ein Makel untauglich machen sollte? Die Bibel lehrt [aber]: An der kein Makel ist. (Num 19,2) Wenn aber am Kalb [ein Makel] ist, siehe, so ist es tauglich. 53 R. Jehuda ben Batyra sagt: Wenn ein Vogelsündopfer, 54 das [nur] reine [Priester] darbringen dürfen, ein Makel nicht untauglich macht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Kuh, die sie in Unreinheit darbringen dürfen, ein Makel nicht untauglich machen sollte? Die Bibel lehrt [aber]: An der kein Makel ist. (Num 19,2) An ihr darf kein Makel sein.  50 Vgl. Ex 12,5. 51 Vgl. Num 9,2. 52 Vgl. Dtn 21,1-9. 53 Vgl. tPara 2,6. 54 Vgl. Lev 5,7-10.

Chuqqat  

Wenn sie aber eine Geburt hatte, so ist sie tauglich. R. Joschijja sagte: Ich fragte vor R. Jehuda ben Batyra: In welcher Weise kann [es] einen Makel durch eine Geburt geben? Da zeigt er [es] mir zwischen seinen zwei Fingern: Es geht heraus und hat zwei Schwänze. 55 Auf die noch kein Joch gekommen ist. (Num 19,2)

SNum § 123

Von einem Joch, das nicht für Arbeit[sdienste gedacht ist], spricht die Schrift. 56 Und wenn du sagen solltest, [vielleicht doch] von einem Arbeitsjoch, kannst du sagen: [Es ist ein] Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn ein Kalb, das ein Makel nicht untauglich macht, ein Joch untauglich macht, 57 ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass eine Kuh, die ein Makel untauglich macht, auch ein Joch untauglich machen sollte? Siehe, die geheiligten [Tiere] mögen als Beweis dienen, dass ein Makel sie untauglich macht und ein Joch sie nicht untauglich macht. Und sie mögen als Beweis für die Kuh dienen, denn obwohl ein Makel sie untauglich macht, macht ein Joch sie nicht untauglich. Nein. Wenn du es in Bezug auf geheiligte [Tiere] sagst, die durch ein schwarzes oder ein weißes [Haar] nicht untauglich gemacht werden, weshalb ein Joch sie nicht untauglich macht, solltest du in Bezug auf die Kuh sagen, dass sie durch ein schwarzes oder ein weißes [Haar] untauglich gemacht wird. Deshalb macht ein Joch sie untauglich. 58 Die Bibel lehrt: Auf die noch kein Joch gekommen ist. (Num 19,2) Von einem Joch, das nicht für Arbeit[sdienste gedacht ist], spricht die Schrift. Und woher [ist zu belegen], dass man die übrigen Arbeiten dem Joch gleichstellen muss? Du kannst sagen: [Es ist ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn beim Kalb, das ein Makel nicht untauglich macht, die übrigen Arbeiten dem Joch gleich sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir bei der Kuh, die ein Makel untauglich macht, die übrigen Arbeiten dem Joch gleichstellen sollten? Oder umgekehrt: Wenn bei der Kuh, die ein Makel / untauglich macht, die übrigen Arbeiten dem Joch nicht gleich sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir auch beim Kalb, das ein Makel nicht untauglich macht, die übrigen Arbeiten dem Joch nicht gleichstellen sollten? Die Bibel lehrt:  55 D.h. wenn das Kalb nicht mit dem Kopf zuerst geboren wird. Vgl. mBek 6,5. 56 Vgl. tPara 2,4; SDtn § 206; bSota 46a. 57 Vgl. Dtn 21,3. 58 Vgl. mPara 1,1; mPara 2,5.

(386)

  Jalkut Schimoni Numeri

Mit dem noch nicht gearbeitet worden ist. (Dtn 21,3) Ich habe geschlussfolgert und umgekehrt [geschlussfolgert]. Das „oder umgekehrt“ ist ungültig, daher habe ich es gerechtfertigt, wie zu Anfang zu schlussfolgern: Wenn bei dem Kalb, das ein Makel nicht untauglich macht, die übrigen Arbeiten dem Joch gleich sind, so ist es eine Schlussfolgerung, dass wir bei der Kuh, die ein Makel untauglich macht, die übrigen Arbeiten dem Joch gleichstellen sollten. 59 SZ [301]

Auf die noch kein Joch gekommen ist. (Num 19,2) Ein Joch macht sie untauglich. 60 Legt man seine Hand auf sie und geht weiter: Von hier an weiter, 61 so ist sie untauglich. HAT SIE EINEN FLUSS ÜBERQUERT 62 oder ist sie eine Anhöhe hinaufgestiegen oder einen Abstieg hinabgestiegen, HIELT MAN SIE AN IHREM SCHWANZ, um ihr zu helfen, ist sie [weiterhin] tauglich, [hat man es getan,] damit sie ihm hilft, ist sie untauglich. HAT MAN IHR DEN ZÜGEL UMGEBUNDEN, ist sie tauglich, hat man ihr Zaumzeug (κεφαλίς) zwischen ihren Hörnern angelegt, so ist sie untauglich. HAT MAN SEIN GEWAND ÜBER SIE GEBREITET wegen [des Schutzes vor] der Sonne und wegen [des Schutzes vor] Bienen 63, so ist sie tauglich. HAT MAN IHR SCHUHE (σάνδαλον) GEMACHT, DAMIT SIE NICHT AUSRUTSCHT, so ist sie tauglich. LÄSST SICH AUF IHR EIN VOGEL NIEDER, IST SIE TAUGLICH. BESPRINGT SIE EIN MÄNNLICHES [TIER] MIT WISSEN DER BESITZER, IST SIE UNTAUGLICH; OHNE WISSEN DER BESITZER, IST SIE TAUGLICH.

bJoma 42b-43a

Und ihr sollt sie Eleasar geben. (Num 19,3) Ulla sagte: Bei diesem ganzen Abschnitt [gilt]: Ein Wortsinn schließt sofort einen [anderen] Wortsinn aus und einen [anderen] Wortsinn ein.

 59 Vgl. mPara 2,3-4; tPara 2,3. 60 Vgl. tPara 2,4; bSota 46a. 61 Bei weiteren Manipulationen zur Nutzung. 62 mPara 2,3-4. 63 Mischna: Fliegen.

Chuqqat  

Und ihr sollt sie Eleasar geben. (Num 19,3) Nicht aber [gilt] für die [späteren] Generationen „für Eleasar“. Es gibt welche, die sagen: Für die [späteren] Generationen [gilt, dass sie] durch einen einfachen (ἰδιώτης) Priester [zubereitet wird]. Und es gibt welche, die sagen: Durch den Hohen Priester. 64 Einleuchtend ist es nach dem, der sagt, durch einen einfachen Priester ist es zutreffend. Nach dem aber, der sagt, durch den Hohen Priester, ist es woher [zu belegen]? Er folgert aus „Satzung“, „Satzung“ vom Versöhnungstag. 65 Und er bringe sie hinaus. (Num 19,3) Man darf keine andere mit ihr hinausbringen, da wir gelernt haben: Will die Kuh nicht hinausgehen, darf man nicht eine schwarze mit ihr hinausbringen, damit sie nicht sagen: Sie haben die Schwarze geschächtet; auch nicht eine rote, damit sie nicht sagen, sie haben beide geschächtet. R[abbi] sagt: Nicht aus diesem Grund, sondern weil es heißt „sie“. Sie allein. Und der erste Lehrer? Es steht doch auch „sie“ geschrieben? Der erste Lehrer ist R. Simeon, der den Grund des Schriftverses erklärt. Was ist der Unterschied zwischen ihnen? Es gibt einen Unterschied zwischen ihnen, wenn man mit ihr einen Esel hinausführt. Er schächte sie. (Num 19,3) Man soll keine andere mit ihr zusammen schächten. Vor ihm. (Num 19,3) Nach Rab, damit er nicht seine Gedanken von ihr abwendet. Nach Samuel, dass ein Nichtpriester schächtet und Eleasar [es] sieht. Und Eleasar / der Priester nehme. (Num 19,4) Nach Samuel, dass er [es] Eleasar gebe. Nach Rab ist es eine Ausschließung nach einer Ausschließung, um sogar den einfachen Priester einzuschließen.

 64 Vgl. Raschi zu Num 19,3. 65 Siehe Lev 16,29; Num 19,21.

(387)

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Priester nehme Zedernholz. (Num 19,6) Nach Samuel, selbst ein einfacher Priester. Nach Rab ist es notwendig, [denn] man könnte meinen, da dies nicht zur [Herrichtung] der Kuh selbst gehört, sei kein Priester notwendig. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Der Priester wasche seine Kleider. (Num 19,7) In seiner Priesterkleidung. Und der Priester ist bis zum Abend unrein. (Num 19,7) In seiner Priesterkleidung für [spätere] Generationen. Einleuchtend ist es, nach dem, der sagt, für [spätere] Generationen durch einen einfachen Priester. Nach dem aber, der sagt, durch den Hohen Priester[, ist einzuwenden]: Wenn der Hohe Priester bei der Angelegenheit [anwesend ist], wozu heißt es dann „in seiner Priesterkleidung“? Das Wort kommt in [einem Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere [zur Anwendung], und [die Schrift] bemüht sich [trotzdem] und schreibt dafür einen Vers. Und ein reiner Mann sammle. (Num 19,9) „Ein Mann“ – um einen Nichtpriester geeignet zu machen. Rein. (Num 19,9) Um die Frau geeignet zu machen. Und er lege nieder. (Num 19,9) Derjenige, in dem genug Verstand ist, um niederlegen zu können. Das schließt den Tauben, den Irrsinnigen und den Minderjährigen aus. 66 In § 573 [bJoma 42a-b]. SNum § 123 § 761

Und ihr sollt sie Eleasar dem Priester geben. (Num 19,3) Diese Zubereitung [geschah] durch Eleasar, und alle übrigen [roten] Kühe [wurden] durch den Hohen Priester [verbrannt], 67 Worte R. Meirs. R. Jose, der Sohn R. Jehudas, und R. Simeon und R. Eleazar ben Jakob sagen:

 66 Vgl. bJoma 42a-b. 67 tPara 4,6. Vgl. mPara 4,1; mPara 3,8; mMid 1,3; bJoma 42b.

Chuqqat  

Diese Zubereitung [geschah] durch Eleasar, und alle übrigen [roten] Kühe [wurden] sowohl durch den Hohen Priester als auch durch gewöhnliche Priester [verbrannt]. Und ihr sollt sie Eleasar geben. (Num 19,3)

SZ [302]

Man könnte meinen, auch [die roten Kühe] der [künftigen] Generationen an Eleasar. Die Bibel lehrt: „Diese“. „Diese“ an Eleasar, nicht [die roten Kühe] der [künftigen] Generationen an Eleasar. Und was lehrt die Bibel [mit]: „Der Priester“? Der in den [Amts]kleidern als Priester dient, Worte R. Chaninas. Sagte R. Jonatan ben ha-Meschullam zu ihm: Und was lehrt die Bibel [mit]: „Eleasar“? Sagte R. Chanina zu ihm: Ich wundere mich über dich, Jonatan, dass du gesagt hast: Gäbe es zwei Eleasar in der Tora, würde ich sagen: Eleasar, der Priester und Eleasar, der Israelit. Und was lehrt die Bibel [mit dem Zusatz]: „Der Priester“? Der in den [Amts]kleidern als Priester dient. Sie sagten: Einmal fragten sie Hillel, mit welchem Gewand [der Priester gekleidet war], wenn die [rote] Kuh verbrannt wurde. Er sagte zu ihnen: In vollem Ornat [des Hohen Priesters]. 68 Sie sagten zu ihm: Sie wurde ausschließlich in einem weißen [Gewand] verbrannt. Er sagte zu ihnen: Ich habe Jehoschua ben Perachia 69 gesehen, der sie in vollem Ornat [des Hohen Priesters] verbrannt hat. Sie sagten zu ihm: Wir haben gesehen, dass er sie im weißen [Gewand] verbrannte. Er sagte zu ihnen: Ihr sagt es in seinem Namen, und ich sage es in seinem Namen. Wer dient als Beweis? Er sagte zu ihm: Geh zur Tora, / wer hat die erste Kuh verbrannt? Er sagte zu ihm: Eleasar. Er sagte zu ihm: Kleidete sich etwa Eleasar in den Tagen seines Vaters in das volle Ornat [des Hohen Priesters]? Er sagte zu ihm: Lasst nicht das Vergessen einem Menschen zur Beschämung werden. Wenn ich auch das, was meine Augen gesehen haben, vergessen habe, das, was meine Ohren gehört haben, werde ich nicht vergessen. Was lehrt die Bibel [mit]: „Der Priester“? Der in den [Amts]kleidern als Priester dient.  68 Wörtlich: Mit dem großen. 69 Vgl. mAbot 1,6.

(388)

  Jalkut Schimoni Numeri

bChul 23b-24a

Und schächte sie. (Num 19,3) Die Rabbanan lehrten: Die [rote] Kuh wird durch Schächten tauglich und durch Genickbrechen untauglich. Das Kalb wird durch Genickbrechen tauglich und durch Schächten untauglich. Wir finden: Was tauglich ist in Bezug auf die Kuh, ist untauglich in Bezug auf das Kalb, was tauglich ist in Bezug auf das Kalb, ist untauglich in Bezug auf die Kuh. Und dass die Kuh durch das Genickbrechen tauglich sein sollte, sollte man [durch einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere folgern: Wenn das Kalb, das durch Schächten nicht tauglich wird, durch Genickbrechen tauglich wird, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Kuh, die durch Schächten tauglich wird, durch Genickbrechen tauglich sein sollte. Die Schrift sagt: Und er schächte. (Num 19,2) Und eine Satzung. (Num 19,3) nur durch Schächten, nicht durch Genickbrechen. Ist denn nicht überall, wo „Satzung“ geschrieben steht, nicht [durch einen Schluss] von Leichteren auf das Schwerere zu folgern? Es steht doch beim Versöhnungstag „Satzung“ geschrieben und es wird gelehrt: Er richte ihn als Sündopfer her. (Lev 16,9) Das Los macht ihn zum Sündopfer, nicht aber macht ihn die Bezeichnung zum Sündopfer. Man könnte nämlich [schlussfolgern]: Wenn dort, wo das Los nicht heiligt, die Bezeichnung heiligt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass dort, wo das Los heiligt, [auch] die Bezeichnung heiligt. Die Bibel lehrt: Er richte ihn als Sündopfer her. (Lev 16,9) Das Los macht ihn zum Sündopfer, aber die Bezeichnung macht ihn nicht zum Sündopfer. Der Gund ist, dass geschrieben steht: Er richte ihn her. (Lev 16,9) Würden wir sonst nicht [einen Schluss vom] Leichteren zum Schwereren gezogen haben?

§ 761

Der Barmherzige schränkt in Bezug auf das Kalb ein: Dessen Genick gebrochen wurde. (Dtn 21,6) Dies durch Genickbrechen, ein anderes nicht durch Genickbrechen. Es sollte [durch einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere gefolgert werden, dass das Kalb durch Schächten tauglich wird: Wenn die Kuh, die durch Genickbrechen nicht tauglich wird, durch Schächten tauglich wird, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass das Kalb, das durch Genickbrechen tauglich wird, durch Schächten tauglich wird. Der Vers sagt [aber]:

Chuqqat  

Man breche das Genick. (Dtn 21,4) nur durch Genickbrechen, nicht aber durch Schächten. Dann führe man sie hinaus vor das Lager. (Num 19,3)

SNum § 123

Zum Ölberg. 70 Und schächte sie. (Num 19,3) Die Schrift will über die Kuh lehren, dass [das Verrichten anderer] Arbeit während der Schächtung [die Kuh] untauglich macht. 71 Und schächte sie. (Num 19,3) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie, wenn sie durch [unrituelles] Schächten zu Aas geworden ist, untauglich ist. Und schächte sie. (Num 19,3) Von hier sagten sie: MAN DARF NICHT ZWEI KÜHE ZUSAMMEN ZUBEREITEN. 72 Und schächte sie vor ihm. (Num 19,3) Ein anderer sollte schächten und Eleasar sieht zu. Der Sache entsprechend kannst du sagen: Und der Richter lässt ihn hinlegen und schlägt ihn. (Dtn 25,2)

SZ [302]

Man könnte meinen, der Richter selbst pflegte ihn zu schlagen. Die Bibel lehrt: Und er schlägt ihn vor ihm. (Dtn 25,2) Ein anderer war es, der zu schlagen pflegte, nicht der Richter. / Und Eleasar der Priester nehme von dem Blut. (Num 19,4)

SNum § 123

Warum habe ich [das] noch einmal? Heißt es nicht bereits: Und ihr sollt sie Eleasar dem Priester geben? (Num 19,3) Und was lehrt die Bibel [mit]: Dem Priester? In seinem Priesterornat [muss er die Kuh entgegennehmen]. 73

(389)

Von ihrem Blut mit seinem Finger. (Num 19,4) Ihr Gebot ist das Gebot [zum Auffangen des Blutes mit] der Hand, und ihr Gebot ist nicht das Gebot [zum Auffangen des Blutes mit] einem Gefäß. 74  70 Vgl. bJoma 68a; bZeb 105b. 71 Vgl. mPara 4,4; mPara 4,1; bJoma 43a. 72 mPara 3,7. Vgl. tPara 4,8. 73 Vgl. mPara 4,1; tPara 4,6.

  Jalkut Schimoni Numeri

Denn in einer Schlussfolgerung wäre [es möglich zu schließen]: Da das Log Öl [zur Reinigung des Aussätzigen] 75 tauglich macht und das Blut der Kuh tauglich macht[, gilt]: Wenn ich für das Log Öl gelernt habe, dass es nur in der Hand [aufgefangen] tauglich ist, 76 so soll auch das Blut der Kuh nur in der Hand [aufgefangen] tauglich sein. Du schlussfolgerst vom Log Öl aus, ich werde aber vom Blut des Schuldopfers 77 aus schlussfolgern. Du hast es [zwar grundsätzlich richtig] gesagt. [Es gibt aber] den Unterschied: Das Log Öl ist tauglich und wurde tauglich, um tauglich zu machen. 78 Wenn ich für das Log Öl gelernt habe, dass es nur in der Hand [aufgefangen] tauglich ist, sei auch das Blut der Kuh nur in der Hand [aufgefangen] tauglich. Gegen den Punkt, von dem du [hier] ausgegangen bist[, ist einzuwenden]: Oder [gilt vielmehr]: Wie dort aus einem Gefäß in die Hand [gegossen wird], so auch hier aus einem Gefäß in die Hand. Die Bibel lehrt: Von ihrem Blut mit seinem Finger. (Num 19,4) Ihr Gebot ist das Gebot [zum Auffangen des Blutes mit] der Hand, und ihr Gebot ist nicht das Gebot [zum Auffangen des Blutes mit] einem Gefäß. 79 SZ [302-303]

Einmal saß R. Jose der Galiläer in Tiberias und legte [das Kapitel] über die [rote] Kuh aus. Und R. Simeon ben Chananja saß bei ihm. R. Jose der Galiläer sagte: Von ihrem Blut. (Num 19,4) Mit einem Gefäß, aber nicht mit der [bloßen] Hand. R. Simeon ben Chananja sagte zu ihm: Da das Öl des Schuldopfers 80 tauglich macht und das Blut der [roten] Kuh tauglich macht[, gilt]: Wie das Öl des Schuldopfers in der Hand aber nicht in einem Gefäß [aufgefangen,] tauglich macht, [so] macht auch das Blut der [roten] Kuh in der Hand [aufgefangen] aber nicht in einem Gefäß [aufgefangen,] tauglich. R. Jose der Galiläer sagte zu ihm:

 74 Vgl. mPara 3,9; mNeg 14,8; tPara 3,10; tZeb 1,9; tNeg 9,2; bJoma 61b; bZeb 47b; bZeb 53a. 75 Vgl. Lev 14,10. 76 Vgl. Lev 14,15; mNeg 14,10. 77 Vgl. Lev 14,10. 78 Vgl. Lev 14,16. Das Log Öl erfordert siebenmaliges Sprengen. 79 Vgl. mPara 3,9; tPara 3,10; mZeb 1,9; bZeb 93b; mMen 7,2. 80 Vgl. Lev 14,1-18: Zur Reinigung eines Aussätzigen.

Chuqqat  

Da [das Blut] der [roten] Kuh tauglich macht, und das Blut / des Vogels 81 tauglich macht[, gilt]: Wie das Blut des Vogels aus einem Gefäß, aber nicht aus der Hand tauglich macht, [so] macht auch das Blut der [roten] Kuh aus dem Gefäß, aber nicht aus der Hand tauglich. R. Simeon ben Chananja sagte zu ihm: Da das Öl des Schuldopfers tauglich macht, und das Blut der [roten] Kuh tauglich macht[, gilt]: Wie das Öl des Schuldopfers aus der Hand, aber nicht aus einem Gefäß [tauglich macht], [so] macht auch das Blut der [roten] Kuh aus der Hand, nicht aber aus einem Gefäß tauglich. Es ist besser [das,] was mit dem Finger tauglich macht, von dem her zu schlussfolgern, das mit dem Finger tauglich macht. Man soll aber keinen Beweis [vom] Blut des Vogels des Aussätzigen bringen, da sein Tauglichmachen mit einem Büschel [Ysop geschieht]. R. Jose der Galiläer sagte zu ihm: Da das Blut der [roten] Kuh tauglich macht, und das Blut des Vogels tauglich macht[, gilt]: Wie das Blut des Vogels aus dem Gefäß aber nicht aus der Hand tauglich macht, [so] macht auch das Blut der [roten] Kuh aus dem Gefäß, nicht aber aus der Hand tauglich. Es ist besser [das,] was das Blut tauglich macht, von dem her zu schlussfolgern, was das Blut tauglich macht. Man soll aber keinen Beweis [vom] Öl [des Schuldopfers] bringen, da sein Tauglichmachen nicht das Tauglichmachen des Blutes ist. R. Simeon ben Chananja sagte zu ihm: Sollte denn nicht das Blut des Schuldopfers des Aussätzigen als Beweis dienen? Denn obwohl sein Tauglichmachen das Tauglichmachen [des Blutes] ist, so [geschieht es] aus der Hand, und nicht aus einem Gefäß. Auch du, wundere dich nicht über die [rote] Kuh, denn obwohl ihr Tauglichmachen das Tauglichmachen [des Blutes] ist, soll es aus der Hand und nicht aus einem Gefäß geschehen. Es ist besser [das,] was das Blut tauglich macht, von dem her zu schlussfolgern, was das Blut tauglich macht; [das,] was Heiliges tauglich macht, von dem her, was Heiliges tauglich macht. Man soll aber keinen Beweis [vom] Blut des Vogels eines Aussätzigen bringen, da sein Tauglichmachen nicht das Tauglichmachen von Heiligem ist.

 81 Lev 14,5: Zur Reinigung eines Aussätzigen.

(390)

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Jose der Galiläer sagte zu ihm: Da das Blut der [roten] Kuh tauglich macht, und das Blut des Vogels [eines Aussätzigen] tauglich macht[, gilt]: Wie das Blut des Vogels aus dem Gefäß und nicht aus der Hand tauglich macht, so macht auch das Blut der [roten] Kuh aus dem Gefäß und nicht aus der Hand tauglich. Es ist besser das, was draußen tauglich macht, von dem her zu schlussfolgern, was draußen tauglich macht. 82 Man soll [aber] keinen Beweis [vom Blut des] Schuldopfers eines Aussätzigen bringen, weil sein Tauglichmachen drinnen [geschieht]. Du musst also sagen: Und Eleasar der Priester nehme von ihrem Blut. (Num 19,4) Mit einem Gefäß, aber nicht mit der [bloßen] Hand. Und Eleasar der Priester nehme. (Num 19,4) Hier heißt es „Priester“ und „Finger“, und beim Aussätzigen heißt es „Priester“ und „Finger“. Wie dort der geschicktesten [Finger] an der rechten [Hand gemeint ist], [so] ist [es] auch hier der geschickteste [Finger] an der rechten [Hand]. 83 SNum § 123

Da [alle Stellen mit dem Wort] „Finger“ in der Tora allgemein gesagt sind und die Schrift dir bei einer von ihnen hervorhebt, dass [der genannte Finger] ausschließlich an der rechten Hand ist, so hebe ich bei allen „Fingern“, die in der Tora [genannt] sind, hervor, dass ausschließlich [die Finger] an der rechten Hand [gemeint] sein sollen. 84 Der „Rechte“ [meint]: Der Geübteste, der an der rechten [Hand] ist. Der Geschickteste von den Fingern. Und er sprenge in Richtung auf die Vorderseite des Stiftszeltes. (Num 19,4) 85 Er muss beim Sprengen des Blutes darauf achten, den Eingang zum [Bereich des] Heiligen (‫ )היכל‬zu sehen. Und er sprenge in Richtung auf die Vorderseite des Stiftszeltes. (Num 19,4) Wenn die Wohnung nicht errichtet war, oder wenn der Wind die Zeltdecke zusammeen gefaltet hatte, fand die Zubereitung der Kuh als Sündopfer nicht statt.

 82 Vgl. bQid 57a. 83 SNum § 123. Vgl. mPara 3,9; tPara 3,10; tZeb 1,9; bZeb 52a. 84 Vgl. mPara 3,9. 85 Vgl. mMid 2,4; mPara 4,2; tPara 4,2; mZeb 1,9; bMen 27b.

Chuqqat  

Und er sprenge in Richtung auf die Vorderseite des Stiftszeltes, von ihrem Blut [siebenmal]. (Num 19,4) Warum wurde [das] noch einmal gesagt? Heißt es nicht bereits: Von ihrem Blut mit seinem Finger? (Num 19,4) Und was lehrt die Bibel [mit]: Von ihrem Blut? (Num 19,4) Weil [die Schrift] sagt: „Siebenmal“, soll ich etwa verstehen, sieben Sprengungen und [nur] ein Eintauchen? 86 Die Bibel lehrt: [Und sprenge] von ihrem Blut siebenmal. (Num 19,4) [Die Schrift] zeigt [damit] an, [der Finger muss] immer wieder in das Blut [eingetaucht werden], siebenmal. 87 Siebenmal. (Num 19,4) Weil sie sich gegenseitig aufheben können. 88 Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Da Sprengungen im Inneren 89 [des Heiligtums] genannt sind und Sprengungen außerhalb [des Heiligtums] genannt sind[, gilt]: Wenn ich für die [Sprengungen] im Inneren gelernt habe, / dass sie sich gegenseitig aufheben können, so können sich auch die [Sprengungen] außerhalb gegenseitig aufheben.

(391)

Nein. Wenn du [es] in Bezug auf die [Sprengungen] im Inneren gesagt hast, die Sühne schaffen, [und] sich deswegen gegenseitig aufheben, solltest du in Bezug auf die Sprengungen außerhalb sagen, dass sie keine Sühne schaffen. Deshalb heben sie sich [auch] nicht gegenseitig auf. Die Bibel lehrt [aber]: Siebenmal. (Num 19,4) Weil sie sich gegenseitig aufheben können. War er mit dem Besprengen fertig, wischte er seine Hände am Körper der Kuh ab. 90 War er fertig, wischte er seine Hand ab, war er nicht fertig, wischte er seinen Finger ab. Einverstanden, dass er seine Hand am Körper der Kuh abwischte, denn es steht geschrieben: Und er schächte die Kuh. (Num 19,3)  86 Vgl. tPara 4,2. 87 Vgl. mPara 3,9; SZ 303. 88 Vgl. mMen 3,6; mPara 4,2; tMen 6,11; Sifra wa-jiqra perek 6,5. 89 Vgl. Lev 16,14. 90 Vgl. mPara 3,9; bZeb 93b; bChul 11a.

bMen 7b

  Jalkut Schimoni Numeri

Vor seinen Augen. (Num 19,5) Woran aber wischte er seinen Finger ab? Abaje sagte: Am Rand des Sprengbeckens. bZeb 113a

Und man verbrenne die Kuh vor seinen Augen. (Num 19,5) Hat man sie nicht gegenüber der Türe verbrannt, R. Jochanan sagte: Sie ist untauglich[, denn es heißt]: Er verbrenne. (Num 19,5) Und er sprenge. (Num 19,4) R. Hoschaja sagt: Sie ist tauglich, denn ein Vers sagt: Auf ihrer Ausscheidung verbrenne man [sie]. (Num 19,5) Dort, wo sie in den Tod scheidet, dort sei ihre Verbrennung.

bChul 11a

Er schächte, und verbrenne. (Num 19,5) Wie sie beim Schächten ganz sein muss, so muss sie auch beim Verbrennen ganz sein. Es ist ja zu berücksichtigen, dass sie rituell untauglich 91 sein könnte. Weil der Barmherzige 92 [es] aber angeordnet hat, richte dich nach der Mehrheit 93. Wolltest du sagen, was ergibt sich für uns daraus? Der Barmherzige nennt sie ein Sündopfer. In § 443 [bChul 11a].

SNum § 124

Und man verbrenne die Kuh vor seinen Augen. (Num 19,5) Die Schrift zeigt an und will über die Kuh lehren, dass [das Verrichten anderer] Arbeit während ihres Verbrennens [sie] untauglich macht. 94 Bevor also [die Schrift es] sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn [das Verrichten anderer Arbeit] während ihres Schächtens [die Kuh] untauglich macht, sollte dann nicht [auch das Verrichten anderer Arbeit] während ihres Verbrennens [die Kuh] untauglich machen? Wenn ich [es] aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen kann, was lehrt die Bibel [dann mit]:  91 Einen Mangel aufweist, der sie zu ungenießbarem Fleisch macht. 92 bChul 11b: wir. 93 Wenn die Mehrheit des Fleisches in Ordnung ist, ist die ganze Kuh in Ordnung. 94 Vgl. SZ 303,10; mPara 4,4.

Chuqqat  

Und man verbrenne die Kuh vor seinen Augen? (Num 19,5) Vielmehr will die Schrift über die Kuh lehren, dass [das Verrichten anderer] Arbeit vom Zeitpunkt ihres Schächtens bis sie zu Asche geworden ist, sie untauglich macht. Und man verbrenne die Kuh. (Num 19,5) Nicht die Farren, die verbrannt werden. 95 Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Wenn die Kuh, deren Zubereitung nicht im Inneren [des Tempels stattfindet, andere] Arbeit während ihres Verbrennens untauglich macht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Farren, die verbrannt werden [und] die im Inneren [des Tempels] zubereitet werden, [andere] Arbeit während ihres Verbrennens untauglich machen sollte? Nein. Wenn du in Bezug auf die Kuh gesagt hast, bei der [das Verrichten anderer] Arbeit während ihres Schächtens sie untauglich macht, weshalb es sie während ihres Verbrennens untauglich macht, solltest du in Bezug auf die Farren, die verbrannt werden, sagen, dass [das Verrichten anderer] Arbeit während ihres Schächtens sie nicht untauglich macht. Deshalb macht es sie [auch] nicht während ihres Verbrennens untauglich. Es macht sie [aber] doch während ihres Schächtens untauglich! Und die Schlussfolgerung ergibt [es auch]: Wenn die Kuh, deren Zubereitung nicht im Inneren [des Tempels] stattfindet, [andere] Arbeit während ihres Schächtens untauglich macht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Farren, die verbrannt werden [und] die im Inneren [des Tempels] zubereitet werden, [andere] Arbeit / während ihres Schächtens untauglich machen sollte? Die Bibel lehrt [aber]: Und man verbrenne die Kuh vor seinen Augen. (Num 19,5) Ein anderer soll verbrennen und Eleasar soll [es] sehen. Ihre Haut. (Num 19,5) Wie der Unrat an seiner Stelle, so alles an seiner Stelle. 96 Von hier sagten sie: 97 Alles Blut muss zurückgegeben werden. Wenn es aber nicht zurückgegeben wird, ist [die Kuh] untauglich. R. Natan sagt: [DER PRIESTER] MUSS SEINE HÄNDE AM KÖRPER DER KUH ABWISCHEN. 98  95 Gemeint sind die Sühneopferfarren von Lev 4,3.12.21. 96 Vgl. mPara 4,3. 97 tPara 3,10.

(392)

  Jalkut Schimoni Numeri

Dann soll er die [Kuh] verbrennen. (Num 19,5) Um die [aus dem Feuer] herausspringenden Stücke einzuschließen. Von hier sagten sie: 99 Alles Fleisch muss [beim Verbrennen] zurückgegeben werden. Wenn es aber nicht zurückgegeben wird, ist [die Kuh] untauglich. Ab [der Größe] einer Olive, muss [es beim Verbrennen] zurückgegeben werden. Wenn es aber nicht zurückgegeben wird, ist [die Kuh] untauglich. Dann soll er verbrennen. (Num 19,5) [Das ist] eine Hinzufügung nach einer Hinzufügung. Eine Hinzufügung nach einer Hinzufügung [geschieht] nur, um [etwas] einzuschränken, Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Wenn das Aufgehen der Flamme am größten ist. Und R. Jehuda sagt: Dann soll er verbrennen. (Num 19,5) [Die Wiederholung zeigt an,] dass er ihr nicht das Holz einschränken darf. Er soll [im Gegenteil] Bündel von Ysop und griechischen Ysop hinzufügen, damit es viel Aschenstaub ergibt. SZ [303]

Ihre Haut und ihr Fleisch. (Num 19,5) „Ihre Haut“ – die mit ihrem Fleisch verbunden ist. „Ihr Fleisch“ – nicht das Fleisch ihres Embryos. 100 Oder: Ihr Fleisch. (Num 19,5) Man könnte meinen, [das] schließt ihr Blut aus. Die Bibel lehrt: Und ihr Blut. (Num 19,5) Oder [bei] „ihr Blut“ könnte man meinen, es schließt ihren Unrat aus. Die Bibel lehrt: Samt ihrem Unrat soll er [sie] verbrennen. (Num 19,5) Die berstenden Stücke, die vom Scheiterhaufen herunterfallen, wenn an ihnen ein olivengroßes Stück [von der Kuh] ist, muss man es an seinen Ort zurückbringen. 101

 98 mPara 3,9. Vgl. bZeb 93b. 99 tPara 3,11. 100 Vgl. mPara 2,1; mPara 4,3.

Chuqqat  

Oder er soll Holz darauf legen und sie an ihrem Ort verbrennen. / Und er nehme. (Num 19,5)

SNum § 124

Hier heißt es „Nehmen“, und dort heißt es „Nehmen“. 102 Wie das Nehmen, von dem dort die Rede ist, drei [Stengel Ysop], so auch das Nehmen, von dem hier die Rede ist, drei [Stengel Ysop].

(393)

Holz. (Num 19,6) Soll ich etwa verstehen, alle Holz[arten] sind im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: [Von] Zedern. (Num 19,6) Wenn Zedern, soll ich etwa verstehen, sogar Zweige? Die Bibel lehrt: „Holz“. Wie [denn] nun? Es ist Spaltholz von der Zeder. Ysop. (Num 19,6) Aber weder griechischen Ysop, noch Antimon-Ysop, noch Wüsten-Ysop, [noch] römischen Ysop oder irgendeinen Ysop, der einen Beinamen hat. 103 Und Karmesin. 104 (Num 19,6) Rote Farbe des Kermeswurmes, nicht aber rote Farbe von etwas anderem. Und er werfe [es] in (‫ )אל תוך‬den Brand der Kuh. (Num 19,6) Soll ich etwa verstehen, nachdem sie zu Asche geworden ist? 105 Die Bibel lehrt: „Kuh“. Wenn die Kuh [gemeint ist], soll ich etwa verstehen, obwohl sie noch nicht verbrannt ist[, soll es hineingeworfen werden]? Die Bibel lehrt: Und er werfe [es] in die Mitte (‫ )אל תוך‬des Brandes der Kuh. (Num 19,6) Wie [denn] nun? Wenn das Aufgehen der Flamme am größten ist, Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Und er werfe [es] in den Brand der Kuh. (Num 19,6) Soll ich etwa verstehen, nachdem sie zu Asche geworden ist? Die Bibel lehrt: „Kuh“.

 101 Vgl. tPara 3,11-12. 102 Ex 12,22. 103 SNum § 129; mPara 11,7; mNeg 14,6; tPara 11,6; Mek bo 11; SZ 303,19-21; bSuka 13a. 104 Wörtlich: Farbe des Kermeswurms. 105 Vgl. tPara 3,12.

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn die Kuh [gemeint ist], könnte man [meinen], er müsse sie aufschneiden und [es] in sie hineinlegen. Die Bibel lehrt: Und er werfe [es] in den Brand der Kuh. (Num 19,6) Wie [denn] nun? Nachdem sie [durch die Hitze] geborsten ist. 106 SZ [303-304]

Zedernholz. (Num 19,6) Ein Scheit aus dem Stamm der Zeder, und wie ein Abstreichholz war es. Ysop. (Num 19,6) Aber keinen griechischen Ysop oder irgendeinen Ysop, der eine Zusatzbezeichnung hat oder dem ein anderer Name anhängt.

(394)

Von hier pflegte R. Simeon zu sagen: Ein Vogel, der eine Zusatzbezeichnung hat, Öl, das eine Zusatzbezeichnung hat, Wein, der eine Zusatzbezeichnung hat, ist für Gussopfer tauglich. Das Karmesin der Kermes-Schildlaus (‫)תולעת השני‬. (Num 19,6) Das in der Kermes-Schildlaus ist. R. Simeon sagt: Das Eigenartige (‫)משונה‬, das in der Schildlaus ist. [Und er werfe [es] in den Brand der Kuh. (Num 19,6)] R. Meir sagt: Man sprengt nicht von ihr, bevor sie zu Asche wurde. 107 Und sie wird [zu Asche] gemacht in der priesterlichen Kleidung und durch Priester. Eine [andere] Arbeit macht sie untauglich, bis sie zu Asche geworden ist. Und der Priester wasche seine Kleider [und bade seinen Leib in Wasser, und danach darf er ins Lager kommen]. (Num 19,7) [Das lehrt,] dass er unrein ist und [seine] Kleider verunreinigt. 108 [Und ein reiner Mann sammle die Asche der Kuh. (Num 19,9)] In welcher Weise? Gab es [ein Kriechtier] an seiner Unterseite, war es [dort] unrein und auf ihm rein. 109

 106 Vgl. mPara 3,10. 107 Vgl. mPara 4,4; tPara 4,11. 108 Vgl. SNum § 124; mPara 4,4. 109 Vgl. mPara 10,3; tPara 10,5.

Chuqqat  

Stand er auf dem Ofen und dem Herd und auf dem Olivenfass, und war die Flasche des Entsündigungswassers in seiner Hand, war es untauglich. [Einmal] war ein Brett auf den Ofen und den Herd und einem Teil des Traubenfasses gelegt, [und die Flasche mit dem Entsündigungswasser hing daran,] die [aus der] Schule Schammais erklären für untauglich, und die [aus der] Schule Hillels erklären für tauglich. Danach darf er in das Lager kommen. (Num 19,7) R. Simeon sagt: Hier heißt es „nach“ und „kommen“, und dort heißt es „nach“ und „kommen“. Wie das „Nach“ und „Kommen“, das hier gesagt ist, [meint] nach dem Untergang der Sonne [darf er wieder Hebe essen] und vor dem Untergang der Sonne [darf er nur vom Zehnten essen] wegen der Unreinheit und wegen des Gebots, [so meint] auch das „Nach“ und „Kommen“, das hier gesagt ist, nach dem Untergang der Sonne und vor dem Untergang der Sonne wegen der Unreinheit und wegen des Gebots. 110 / Der Priester wasche seine Kleider. (Num 19,7)

SNum § 124

Die Schrift will über den, der den Ysop [in das Feuer] wirft, sagen, dass er [seine] Kleider unrein macht.

(395)

Und danach darf er in das Lager kommen. (Num 19,7) Wie [es] hier verboten ist, [vorher] in das Lager zu kommen, so ist [es] auch dort 111 verboten, [vorher] in das Lager zu kommen. Und der Priester bleibt unrein bis zum Abend. (Num 19,7) Wie hier bis zum Abend, so auch dort bis zum Abend. 112 Und derjenige, der sie verbrennt, muss seine Kleider waschen. (Num 19,8) Die Schrift will über den, der die Kuh verbrennt, lehren, dass er [seine] Kleider unrein macht. 113 Bevor also [die Schrift es] sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: 114 Wenn die Kleider desjenigen, der den Ysop [in das Feuer] wirft, unrein sind, sollte dann nicht [auch] derjenige, der die Kuh verbrennt, die Kleider verunreinigt haben?

 110 Vgl. tSchebu 1,7. 111 Num 31,24. Vgl. auch Lev 16,26.28. 112 Num 31,24. Vgl. auch Lev 16,26.28. 113 Vgl. mPara 4,4; SZ 304,1. 114 SNum § 124.

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn ich [es] aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen kann, was lehrt die Bibel [dann mit]: Und derjenige, der sie verbrennt, muss seine Kleider waschen? (Num 19,8) Die Schrift will über [alle], die sich von Anfang bis Ende [mit der Verbrennung] der Kuh beschäftigen, lehren, dass sie zum Waschen ihrer Kleider und zum Baden ihres Körpers und [zum Abwarten] des Untergehens der Sonne verpflichtet sind. 115 Und derjenige, der sie verbrennt, muss seine Kleider waschen. (Num 19,8) Aber nicht der, der Kleider von Aussätzigen verbrennt. 116 Denn in einer Schlussfolgerung wäre es möglich [zu schließen]: Wenn bei der Kuh, die nicht durch Berührung unrein macht, derjenige, der sie verbrennt, die [eigenen] Kleider unrein macht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass bei Kleidern von Aussätzigen, die durch Berührung unrein machen, derjenige, der sie verbrennt, die [eigenen] Kleider unrein gemacht haben sollte? Die Bibel lehrt: Und derjenige, der sie verbrennt, muss seine Kleider waschen. (Num 19,8) Aber nicht der, der Kleider von Aussätzigen verbrennt. Er muss seine Kleider in Wasser waschen. (Num 19,8) Und er wäscht seinen Leib in Wasser. Was lehrt die Bibel [dann mit] dem zweimaligen „in Wasser“?

(396)

In einer Schlussfolgerung wäre es ja möglich [zu schließen]: Ein Mensch bedarf des rituellen Untertauchens, und Geräte bedürfen des rituellen Untertauchens. Wenn ein Mensch in [etwas] für ihn Geeignetem untertauchen muss, so müssen auch Geräte in [etwas] für sie Geeignetem untertauchen. 117 Die Bibel lehrt: / „In Wasser“, „in Wasser“. An dem Ort, an dem ein Mensch eintaucht, dort taucht man auch Kleider und Geräte ein. 118 Und ein Mann, der rein ist, soll die Asche der Kuh sammeln. (Num 19,9) Da wir finden, dass die ganze Zubereitung der Kuh durch einen Priester [geschehen muss], soll ich etwa verstehen, dass [auch] das Einsammeln der Asche durch einen Priester geschehen muss? Die Bibel lehrt: Und ein Mann, der rein ist, soll sammeln. (Num 19,9)

 115 Vgl. mPara 4,4; bChul 29b; Tan chuqqat 3; TanB chuqqat 4; NumR 19,1; MidrPs 9,2; PRK 4. 116 Vgl. Lev 13,52.55.57. Vgl. SZ 304,8. 117 Vgl. mMiq 1,7. 118 Vgl. bPes 17b; bNazir 38a.

Chuqqat  

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass das Einsammeln der Asche durch jeden Menschen [zulässig ist]. 119 Und ein Mann soll sammeln. (Num 19,9) Um den Minderjährigen auszuschließen. Der Schriftsinn schließt den Minderjährigen aus. Schließt er auch die Frau aus? Die Bibel lehrt „rein“. Um die Frau einzuschließen, Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Und ein Mann soll sammeln. (Num 19,9) Um die Frau auszuschließen. 120 Der Schriftsinn schließt die Frau aus. Schließt er denn den Minderjährigen ein? Die Bibel lehrt: Und lege nieder. (Num 19,9) Ich habe es nur über den gesagt, der genug Verstand hat, um [die Asche] niederzulegen. Der rein ist. (Num 19,9) Denn R. Jischmael sagt: Der rein ist. (Num 19,9) Warum wurde [dies] gesagt? Bevor [die Schrift] es sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn der, der [das Reinigungswasser] versprengt, rein sein muss, 121 sollte dann nicht auch der, der [die Asche] einsammelt, rein sein? Was lehrt die Bibel [dann mit] „rein“? Rein von jeglicher Unreinheit. Und wer ist das? Das ist der, der das rituelle Tauchbad genommen hat[, und erst mit Sonnenuntergang rein wird]. R. Natan sagt: Hier heißt es „rein“, und dort heißt es „rein“. 122 Wie das „rein“, von dem dort die Rede ist, unrein hinsichtlich der Hebe und rein hinsichtlich des Sündopfers [bedeutet], 123 so [bedeutet] auch das „rein“, von dem hier die Rede ist, unrein hinsichtlich der Hebe und rein hinsichtlich des Sündopfers.

 119 Vgl. mPara 4,4; tPara 4,11; bJoma 43a; bJeb 72b. 120 Vgl. mPara 12,10; bJoma 43a. 121 Vgl. Num 19,18. 122 Vgl. Lev 14,9. 123 Vgl. mKel 1,5; Raschi zu bJeb 73a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Die Asche der Kuh. (Num 19,9) Nicht aber die [Asche der] Schürhölzer. 124 Und lege sie nieder. (Num 19,9) Von hier sagten sie: MAN TEILTE SIE IN DREI TEILE. EINEN GAB MAN IN DEN ZWINGER, 125 EINEN ÖLBERG UND EINEN TEILTE MAN AUF ALLE PRIESTERABTEILUNGEN AUF. 126

GAB MAN AUF DEN

Außerhalb des Lagers. (Num 19,9) Auf dem Ölberg. An einen reinen Ort. (Num 19,9) Ihr Ort[, wo die Asche aufbewahrt wird,] soll rein sein. (397)

SZ [304-305]

Von hier pflegte R. Eleazar ha-Kappar BeRabbi zu sagen: Ein Krug mit [der Asche] des Sündopfers, der mit einem festen / Verschluss versehen wurde, wird unrein, wenn man [ihn] in das Zelt eines Toten bringt, 127 denn es heißt: An einen reinen Ort. (Num 19,9) Und dies ist kein reiner Ort. Und ein Mann soll sammeln. (Num 19,9) [Das ist] eine Einschließung eines Heiligtumssklaven 128, eines Proselyten, eines Nachkommen aus einer illegitimen Verbindung und eines freigelassenen Sklaven. Oder: Ein Mann. (Num 19,9) Um den Minderjährigen auszuschließen. Du kannst zitieren: Einen Reinen. (Num 19,9) Um den Minderjährigen einzuschließen. Zur Aufbewahrung. (Num 19,9) Wie bereiteten sie [das Reinigungswasser]? SIE ZERSTIEßEN SIE 129 MIT EINEM STÖßEL UND SIEBTEN SIE MIT SIEBEN.

 124 Vgl. mPara 3,11; tPara 3,13. 125 Einen Platz im Tempel außerhalb der den inneren Vorhof umgebenden Mauer. 126 mPara 3,11. Vgl. tPara 3,14; Raschi zu Num 19,9. 127 Vgl. mPara 10,3; mPara 11,1; tPara 10,5. 128 Vgl. I Chr 9,2; Esra 2,43.

Chuqqat  

R. JISCHMAEL SAGT: [SIE ZERSTIEßEN SIE] MIT [GERÄTEN] AUS STEIN. R. AQIBA SAGT: [SIE ZERSTIEßEN SIE] MIT [GERÄTEN] AUS HOLZ. 130 Und es gab eine Grube unter dem Stein, auf dem sie verbrannt wurde. In dessen Inneren waren Aushöhlungen gemacht worden. Die Wange 131 einer [jeden Aushöhlung] befand sich gegenüber einer Wölbung 132 [und umgekehrt] wegen eines Grabes in der Tiefe. 133 Wie bereiteten sie [es]? SIE TEILTEN SIE IN DREI TEILE. EIN DRITTEL LEGTE MAN IN DIE AUSHÖHLUNGEN UND VERSCHLOSS SIE. UND EIN DRITTEL [VER]TEILTE MAN AN ALLE WACHMANNSCHAFTEN, UND EIN DRITTEL VERWAHRTE MAN AUF DEM TEMPELBERG, 134 um zu bestätigen, dass gesagt ist: Und ein reiner Mann soll sammeln, und verwahren. (Num 19,9) Er soll sie vor dem Lager der Israeliten sammeln und sie im Lager der Israeliten verwahren. Und es soll für die Gemeinde sein. (Num 19,9) Sie sagten: Einmal fragte man folgendes: [Wenn eine Kuh] Entsündigungswasser getrunken hat, geschlachtet wurde, wollte man ihr Fleisch für unrein erklären? 135 R. Eliezer sagte: Dazu ist gesagt: Und es soll zum Reinigungswasser werden, wenn man es verwahrt. (Num 19,9) Wenn sie [es] verwahren, ist es Reinigungswasser, wenn sie es nicht verwahren, ist es kein Reinigungswasser. Für die Gemeinde der Israeliten zur Verwahrung (‫)למשמרת‬. (Num 19,9) Dass sie es bewachen (‫)שיהו משמרים‬. Sie übergaben es einem vertrauenswürdigen Menschen und der bewachte es. Dann wiederum sagten sie:

 129 Die Asche der roten Kuh. 130 mPara 3,11. 131 Nach mMid 3,2 sind es zwei Abflusslöcher. 132 Vgl. mPara 3,6. 133 Vgl. mPara 3,2; tPara 3,9; mOh 6,7. 134 mPara 3,11. Vgl. tPara 3,14. 135 Vgl. SNum § 124; mPara 9,5; tMik 7,11; bPes 17b-18a.

  Jalkut Schimoni Numeri

EIN JEDER IST VERTRAUENSWÜRDIG BEZÜGLICH DER REINHEIT DES HEILIGEN UND BEZÜGLICH DES SÜNDOPFERS. 136 Ben Bag Bag sagt: Es sei [der Gemeinde Israels] zur Verwahrung. (Num 19,9) (398)

Sie [die Gemeinde] ist kein Hirte bei der Herde. 137 / [Reinigungswasser (‫)למי נדה‬. (Num 19,9)] Da gesagt ist: Und man soll lebendiges Wasser auf es geben, (Num 19,17) könnte man meinen, [es ist egal, ob] Asche auf das Wasser oder Wasser auf die Asche [gegeben wird]. Du kannst zitieren: Auf Wasser der Unreinheit (‫)למי נדה‬. (Num 19,9) Gib auf das Wasser Unreines. 138 Ein Sündopfer [ist sie]. (Num 19,9) Man kann an ihrem Fleisch Veruntreuung begehen. 139 Und woher [ist zu belegen], auch in Bezug auf ihre Asche? Die Bibel lehrt: Ein Sündopfer ist sie. (Num 19,9) Denn alle ihre Tätigkeiten geschehen im Namen eines Sündopfers. Man könnte meinen, wenn nicht [alle] ihre Tätigkeiten im Namen des Sündopfers [geschahen], sei sie nicht tauglich. Die Bibel lehrt: „Sie“.

SNum § 124

Und es sei für die Gemeinde der Israeliten zum Reinigungswasser. (Num 19,9) Warum wurde [dies] gesagt? Man könnte [meinen]: Ich habe [hier] nur, dass [das Verrichten anderer] Arbeit bei [dem Verbrennen] der Kuh untauglich macht. Woher [ist zu belegen, auch] beim Wasser? 140 Die Bibel lehrt: Und es sei für die Gemeinde der Israeliten zum Reinigungswasser. (Num 19,9) Oder [kann es unrein werden] selbst, wenn es bereits geheiligt ist? Die Bibel lehrt: Für das Reinigungswasser. (Num 19,9) Es ist ja bereits zu Reinigungswasser geworden. Und es sei [dort] für die Gemeinde der Israeliten. (Num 19,9) Von hier sagten sie:

 136 mPara 5,1. Vgl. mChag 3,4; mChag 3,6; tChag 3,20. 137 Vgl. bPes 96a. 138 Vgl. bSota 16b; bTem 12b. 139 SNum § 124; bMen 51b-52a; mScheq 7,7. 140 Vgl. mPara 3,2-3. Gemeint ist das Auflösen der Asche in Wasser.

Chuqqat  

WENN EINE KUH VON DEM REINIGUNGSWASSER GETRUNKEN HAT, IST IHR FLEISCH 24 STUNDEN 141 UNREIN. UND R. JEHUDA SAGT: ES WIRD IN IHREN EINGEWEIDEN AUFGELÖST. 142 Diese Lehrentscheidung war einst vor den 32 Ältesten im Weinberg zu Jabne erfragt worden, und sie erklärten ihr Fleisch für rein. Dies ist eines von den Dingen, die R. Jose der Galiläer vor R. Aqiba schlussfolgerte und R. Aqiba widerlegte ihn. Aber danach fand [Jose] für ihn eine Antwort. Er sagte zu ihm: Darf ich noch einmal [fragen]? [Aqiba] sagte zu ihm: Nicht jeder, aber du, weil du Jose der Galiläer bist. [Jose] sagte zu ihm: Siehe, es heißt: Und es soll zum Reinigungswasser für die Gemeinde der Israeliten werden, wenn man es aufbewahrt. (Num 19,9) [nur] wenn man [es] aufbewahrt, ist es Reinigungswasser. R. Tarfon sagte: Ich sah den Widder nach Westen und nach Norden [und nach Süden stoßen], und kein Tier hielt vor ihm stand. (Dan 8,4) Das ist Aqiba. Und ich gab Acht, und siehe, ein Ziegenbock kam vom Westen daher. Und er kam bis zu dem Widder mit den zwei Hörnern usw. bis: Und er rannte dagegen. Und niemand errettete den Widder aus seiner Gewalt. (Dan 8,5-7) Das ist Jose der Galiläer. Ein Sündopfer ist sie. (Num 19,9) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man daran Veruntreuung begehen kann. Sie. (Num 19,9) Man kann daran eine Veruntreuung begehen. An ihrer Asche kann man aber keine Veruntreuung begehen. Ein Sündopfer ist sie. (Num 19,9) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass, wenn man an einer von allen ihren Handlungen, [die zur Herstellung des Reinigungswassers notwendig sind, etwas] ändert, es untauglich ist. 143

 141 Wörtlich: Von Zeit zu Zeit. 142 mPara 9,5. Vgl. tMik 7,11; bPes 17b-18a.

  Jalkut Schimoni Numeri (399)

Ein Sündopfer ist sie. (Num 19,9) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass, wenn sie geschlachtet wurde, ohne [zuvor] auf ihre Bestimmung [als Sündopfer hinzuweisen], ist es untauglich. 144 Ein Sündopfer ist sie. (Num 19,9) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie nicht in der Nacht verbrannt werden kann. 145 Wenn [es heißt,] „ein Sündopfer ist sie“, könnte man [meinen], dass es durch Übernachten untauglich wird. Die Bibel lehrt: Und es soll für die Gemeinde der Israeliten [zum Reinigungswasser werden], wenn man es aufbewahrt. (Num 19,9) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass [es] über Tage und Jahre 146 aufbewahrt werden kann. Und derjenige, der die Asche der Kuh sammelt, soll [seine Kleider] waschen.

(Num 19,10)

Die Schrift will über den, der die Asche der Kuh sammelt, lehren, dass er [seine] Kleider unrein macht. Bevor also die Schrift [es] sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung erschließen: Wenn der, der den Ysop [in das Feuer] wirft, [seine] Kleider unrein macht, sollte da nicht [auch] der, der die Asche der Kuh sammelt, [seine] Kleider unrein machen? 147 [Nein.] Vielmehr, wenn du es so sagst, strafst du aufgrund einer Schlussfolgerung. Daher heißt es: Und derjenige, der sammelt, soll waschen. (Num 19,10) Um dich zu lehren, dass man nicht aufgrund einer Schlussfolgerung straft. Eine andere Auslegung: Die Schrift will über den, der die Asche sammelt, lehren, dass er durch Bewegen unrein macht. Und es sei den Israeliten und dem Proselyten[, der in eurer Mitte wohnt, eine ewige Satzung]. (Num 19,10) Weil die Angelegenheit [des Abschnitts] für die Israeliten [gilt], muss [die Schrift] die Proselyten hinzufügen.  143 Vgl. mPara 4,1. 144 Vgl. mPara 4,1. 145 Vgl. tPara 4,1; tPara 4,11; bJoma 42b. 146 Wörtlich: Tage auf Tage und Jahre auf Jahre. 147 Vgl. SNum § 124.

Chuqqat  

Eine ewige Satzung. (Num 19,10) Damit die Sache für [alle] Generationen gelte. Und es sei den Israeliten. (Num 19,10)

SZ [305]

R. Eleazar sagte: Die Israeliten empfangen eine Besprengung, die [anderen] Völker empfangen keine Besprengung. 148 Sagte R. Meir zu ihm: Siehe, es ist bereits gesagt: Ihr sollt euch rituell reinigen, ihr und eure Gefangenen. (Num 31,19) Er sagte zu ihm: Gewiss ist es, was du gesagt hast. Aber du hast dort ein Wort [unberücksichtigt] gelassen, und das brauchen wir: Ihr und eure Gefangenen. (Num 31,19) Wie ihr als Söhne des Bundes [eine Besprengung empfangt], so soll auch die Gefangene, wenn sie zum Bund kommt und sich verunreinigt hat, eine Besprengung empfangen. Und dem Proselyten (‫)ולגר‬, der [in eurer Mitte] wohnt (‫)הגר‬. (Num 19,10) Die Frauen der Proselyten. Eine ewige Satzung. (Num 19,10) Man sprengt von diesem wegen jenem. Für eine ewige Satzung. (Num 19,10) Man sprengt von diesem, um eine andere [Kuh] zu heiligen. 149 /

(400)

Wer einen Toten, irgendeine menschliche Leiche, berührt, soll sieben Tage unrein sein. (Num 19,11)

bAZ 37b

Und es steht geschrieben: Und alles, was der unrein Gewordene berührt, ist unrein. (Num 19,11) Und wer ihn berührt, ist unrein bis zum Abend. (Num 19,22) Wie ist das zu verstehen? Hier, wenn sie [mit dem Toten] verbunden sind, dort, wenn sie nicht verbunden sind. Wer einen Toten berührt. (Num 19,11) Die Schrift will über den Toten lehren, dass er durch Berührung unrein macht.  148 Vgl. tOh 1,4; bNaz 61b; jPes 8,8. 149 Vgl. mPara 3,1.

SNum § 125

  Jalkut Schimoni Numeri

Bevor [die Schrift] es sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn er durch Bezeltung unrein macht, 150 sollte er nicht [auch] durch Berührung unrein machen? [Nein.] Denn wenn du es so sagst, strafst du aufgrund einer Schlussfolgerung. Daher heißt es: Wer einen Toten berührt. (Num 19,11) Um dich zu lehren, dass man nicht aufgrund einer Schlussfolgerung straft. Irgendeines Menschen (‫)נפש אדם‬. (Num 19,11) Um ein Acht[monatskind] einzuschließen. Der Schriftsinn schließt das Acht[monatskind] ein. Oder schließt er sein Blut ein? 151 Die Bibel lehrt: Irgendeines Menschen (‫)נפש האדם‬. (Num 19,13) Um sein Blut auszuschließen, 152 Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Irgendeines Menschen (‫)כל נפש אדם‬. (Num 19,11) Um sein Blut einzuschließen. Er ist sieben Tage unrein. (Num 19,11) Die Schrift will über den Toten lehren, dass er eine siebentägige Unreinheit verursacht. SZ [305-306]

Wer einen Toten berührt. (Num 19,11) Wer einen Toten berührt: Der Tote selbst ist nicht unrein. 153 Wer einen Toten berührt, ist unrein. Der Sohn der Schunamitin ist nicht unrein. 154 Sie sagten: [Was den] Sohn der Schunamitin [betrifft, gilt]: Als er tot war, war alles, was mit ihm im Hause war, unrein [mit] siebentägiger Unreinheit, und als er [wieder] lebendig war, war er rein für Heiliges. Und die ihn dann berührten 155, verunreinigten ihn. Siehe, er [kann] sagen: Was dich verunreinigt hat, hätte mich nicht verunreinigt, und du hast mich unrein gemacht. 156

 150 Vgl. Num 19,14. 151 Vgl. mOh 2,2; tOh 3,2; bChul 92a. 152 Nach der Auslegungsregel: Hinzufügung nach einer Hinzufügung bewirkt Verminderung. 153 Vgl. bNid 90b; bMen 95b; bNid 28b. 154 Siehe II Reg 4; bNid 70b. 155 Die vorher durch ihn totenunrein geworden waren.

Chuqqat  

Wer die Kuh verbrennt und wer [beteiligt ist, wenn] die Farren verbrannt werden 157 und [wer anwesend ist, wenn] die Ziegen verbrannt werden 158, verunreinigt die Kleider. Sie selbst 159 verunreinigen die Kleider nicht. Siehe, er [kann] sagen[: Was dich verunreinigt hat, hätte mich nicht verunreinigt, und du hast mich unrein gemacht]. 160 Wer von dem Aas eines reinen [Vogels] 161 isst, verunreinigt die Kleider, sobald es in seinem Hals ist. Es selbst verunreinigt die Kleider nicht. Siehe, er [kann] sagen[: Was dich verunreinigt hat, hätte mich nicht verunreinigt, und du hast mich unrein gemacht]. 162 Usw.

Reines Tongeschirr, das in den Luftraum des Ofens hinabgelassen wurde, ist an einem trockenen Platz rein. Rinnen Flüssigkeiten auf den Ofen, werden sie an der Außenseite des Ofens unrein; wer das irdene Gefäß berührt, ist unrein. 163 Siehe, er [kann] sagen. Usw.

Steht [der Priester, der] sprengt, inmitten [unreiner] Flüssigkeiten, und Tücher sind um seine Lenden: Spritzt es unter seinen Füßen auf, / so verunreinigt es die Tücher [und] das Tuch wiederum verunreinigt ihn. Siehe, er [kann] sagen. 164 Usw.

WENN [ES] TEIGSTÜCKE [GIBT], DIE ANEINANDER KLEBEN ODER BROTE, DIE EINANDER BERÜHREN, 165 und sind darauf Vertiefungen voll von Flüssigkeiten, berührt ein Kriechtier eine von ihnen, wird sie verunreinigt und verunreinigt sie 166 alle. Siehe, er [kann] sagen. Usw.

 156 mPara 8,2. 157 Vgl. Lev 4,12; Lev 4,21; Lev 16,27; mPara 5,3. 158 Vgl. Lev 16,10; mJoma 4,2-6; mJoma 6,3; mJoma 6,6. 159 Die Opfer. 160 mPara 8,3. 161 Vgl. Lev 11,13-19; Dtn 14,12-18; mToh 1,1. 162 mPara 8,4. 163 Vgl. mPara 8,6; mKel 8,4; tPara 8,1. 164 Vgl. mPara 8,2. 165 Vgl. mToh 1,7; mToh 1,9; mTebul Jom 1,1; tTebul Jom 1,9; jChag 3,2. 166 Die Teigstücke oder Brote, die aneinander liegen.

(401)

  Jalkut Schimoni Numeri

Speisen und Flüssigkeiten sowie der Sattel und der Sitz, die unter einem Deckstein 167 liegen, sind rein, [wenn] der Sattel unter ihnen ist. 168 Geht ein Reiner [dorthin] und steht dort, und wird er unrein, wenn er sie [dann] anrührt, verunreinigt er das Ganze. Siehe, er [kann] sagen. 169 Usw.

[Wenn] eine Schüssel, die mit reinen Flüssigkeiten gefüllt ist, und deren Außenseite unrein wird, auf einem Tisch (τάβλα, tabula) steht, und ein Hebebrot auf sie gelegt wird[, kann folgender Fall eintreten]: Rinnen Flüssigkeiten auf die Schüssel, werden sie an der Außenseite der Schüssel unrein. Fallen sie auf den Tisch, verunreinigen sie ihn, und der Tisch wiederum verunreinigt das Brot. Siehe, das Brot könnte zum Tisch sagen: Was dich verunreinigt hat[, hätte mich nicht verunreinigt, und du hast mich unrein gemacht]. 170 Wer berührt. (Num 19,11) [Und es heißt:] Und jeder, der berührt. (Num 19,16) Einen [durch] ein Schwert Durchbohrten. Einen Durchbohrten, der auf die [übliche] Weise durch ein Schwert getötet worden ist. Um eine Frau auszuschließen, die ein totes [Kind] in ihrem Leib hat. 171 Und woher [ist zu belegen], dass die Hebamme, die ihre Hand in ihren Leib steckt, sich verunreinigt? 172 Die Bibel lehrt: Wer berührt. (Num 19,11) Man könnte meinen, alle Tage, an denen die Hebamme unrein ist, ist auch die Frau[, die sie behandelt,] unrein. Du kannst zitieren: Er soll sich von der Sünde reinigen lassen. (Num 19,12) [Das] schließt sie aus. Wer einen Toten berührt. (Num 19,11) [Das] schließt aus: Wer seine Zähne, sein Haar, seine Nägel berührt hat, wenn sie [vom Körper] getrennt sind. 173  167 Vgl. Raschi zu bSchab 82b. 168 Vgl. mZeb 5,3. 169 tPara 8,2. 170 tPara 8,2. Vgl. mPara 8,7. 171 Vgl. mChul 4,3; bChul 72a; PRK 4. 172 Vgl. mOh 1,1.

Chuqqat  

Man könnte meinen, ich [darf sie] einschließen, wenn sie [mit dem Körper] verbunden sind. Die Bibel lehrt: Er ist unrein. (Num 19,16) Wer einen Toten berührt. (Num 19,11) Man könnte meinen, [auch wer nur] eine noch so kleine Menge / [davon berührt hat]. [Die Schrift] sagt noch einmal: Einen Toten. (Num 19,13) Man könnte meinen, er verunreinigt sich nicht an einem sehr kleinen [Stück], aber er verunreinigt sich [an] etwas Linsengroßem. Und so finden wir, dass das Linsengroße eines Kriechtiers verunreinigt. 174 [Die Schrift] sagt noch einmal: Einen Toten. (Num 19,16) Was also ist die Sache? Nachdem die Schrift einschließt, schließt sie aus. Sie sagten: Ein olivengroßes Stück von einem Toten verunreinigt, denn so ist der Anfang seiner Entstehung. 175 Ich habe [hier] nur [erwähnt]: Wer etwas Olivengroßes von einem Toten berührt. Und woher [ist zu belegen], auch wer einen Knochen berührt? 176 Die Bibel lehrt: Oder an einen Knochen. (Num 19,16) Man könnte meinen, er wird nicht durch ein sehr kleines [Stück] verunreinigt, aber er wird durch etwas Gerstenkorngroßes verunreinigt, denn ein Knochen wie ein Gerstenkorn verunreinigt. [Die Schrift] sagt noch einmal: An einen Knochen. (Num 19,18) Was also ist die Sache? Nachdem die Schrift einschließt, schließt sie aus. Sie sagten: Ein gerstenkorngroßer Knochen verunreinigt durch Berühren und durch Tragen. Ich habe [hier] nur [erwähnt]: Wer einen Knochen von einem Toten berührt. Woher [ist zu belegen], auch wer Blut berührt? Die Bibel lehrt: Oder an Blut. (Num 19,4) Man könnte meinen, [auch] ein sehr kleines [Stück]. [Die Schrift] sagt noch einmal:  173 Vgl. mOh 3,3; bNid 55a. 174 Vgl. bBQ 25b. 175 Vgl. mOh 2,2; tSchebu 1,7; jNazir 7,2. 176 Vgl. jNazir 7,2; bNazir 53b.

(402)

  Jalkut Schimoni Numeri

An Blut. (Num 19,4) Wie viel ist die Menge des Blutes eines Menschen [an dem man sich verunreinigt]? 177 Man schätzt Durchschnitt ein Viertel [Log]. (403)

Und woher [ist zu belegen], um vermischtes Blut einzuschließen? Die Bibel lehrt: Eine Person (‫ )נפש‬178. (Num 19,11) P475F

P

Man könnte meinen, vermischtes Blut von einem Toten. 179 Und woher [ist zu belegen, um einzuschließen] das vermischte Blut von zwei Toten? 180 Die Bibel lehrt: Personen[, die tot sind] (‫)נפשות‬. (Jer 2,34) Und woher [ist zu belegen], dass du das gesamte Blut eines Kleinkindes einschließt[, auch wenn es kein Viertel ist]? Die Bibel lehrt: Personen[, die tot sind] (‫)נפשת‬. (Lev 21,11) Man könnte meinen, ich [kann das Blut dessen] einschließen, der krank und am Hinscheiden ist. Ich kann nichts anderes zitieren als: Der tot ist. (Num 19,13) R. Simeon sagt: 181 Ein Viertel [Log] von einem Toten und ein [Viertel] 182 von einem Lebenden, die sich miteinander vermischen: Nimmt man von diesem und von jenem Blut ein Viertel [Log], so ist dies vermischtes Blut. 183 R. Eleazar ben Jehuda aus Bartota sagt: Siehe, es ist wie das Blut von einem Vieh und das Blut von einem wilden Tier. Welches [Blut] ist vermischtes Blut? 184 Wenn unter einem Erhängten 185, dessen Blut ausfließt, ein Viertel [Log] Blut, das sich [zu einer Lache] verbunden hat, gefunden wird. Wenn aber das Blut des Toten [noch] heraustropft, und man findet unter ihm ein Viertel [Log] Blut, das sich nicht [zu einer Lache] verbunden hat[, ist es kein vermischtes Blut].

 177 mOh 2,2: Ein Viertel Log Blut oder ein Viertel Log vermischtes Blut [verunreinigen bei Bezeltung]. Vgl. tOh 3,2. 178 Hier verstanden als „tote Person“. 179 Das Blut besteht aus einer Mischung des noch Lebenden und des dann Verstorbenen. 180 Vgl. mOh 2,2; tOh 3,1-2; Sifra emor 1,2.4; bChul 92a. 181 mOh 3,5. Vgl. tOh 4,1; bNid 71a-b. 182 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 403 Anm. 46: emendieren „Achtel“. 183 mOh 2,2. Vgl. mOh 2,5. 184 mOh 3,5; tOh 4,10-11. 185 Oder: Gekreuzigten.

Chuqqat  

R. Jehuda sagt: Das Umgekehrte ist der Fall: Wenn es herausfließt, verbindet es sich nicht. Wenn es tropft, verbindet es sich [zu einer Lache]. Im Schriftsinn ist nur enthalten, dass der Tote [durch Berühren und] durch Bezeltung verunreinigt. Und woher [ist zu belegen], auch durch Tragen 186? Die Bibel lehrt: [Wer irgendeinen toten Menschen berührt.] Und er wird sieben Tage unrein sein. (Num 19,11)

Um einzuschließen, dass er durch Tragen unrein wird, Worte des R. Eleazar ben Mattja. R. Simeon ben Pinhas sagte zu ihm: [Diese Deutung] ist nicht zwingend: Wenn Aas, das bei Bezeltung nicht verunreinigt, durch Tragen verunreinigt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der Tote, der bei Bezeltung verunreinigt, [auch] beim Tragen verunreinigen sollte? R. Eleazar ben Mattja sagte zu ihm: Wie das Tragen von Aas bis zum Abend [verunreinigt], soll auch das Tragen eines Toten nur bis zum Abend verunreinigen. R. Simeon ben Pinchas sagte zu ihm: Nachdem du zugegeben hast, dass ein Toter durch Tragen verunreinigt, verunreinigt ein Toter [auch] durch Berühren und durch Tragen, und [ebenso] verunreinigt Aas durch Berühren und durch Tragen. Wenn die Tora das Tragen des Aases [nicht] von seinem Berühren unterscheidet, ist es eine Schlussfolgerung, dass wir das Tragen des Toten von seinem Berühren unterscheiden. R. Eleazar / ben Mattai sagte zu ihm: Und nur ohne Aas zu sein, ist nicht möglich.

(404)

Komm und sieh, dass es vieles gibt, das bei der Bezeltung verunreinigt, nicht aber beim Tragen verunreinigt. So wundere dich nicht über den Toten, denn obwohl er bei Bezeltung verunreinigt, verunreinigt er nicht durch Tragen. Die Bibel lehrt: Und er ist sieben Tage unrein. (Num 19,11) Um einzuschließen, dass er durch Tragen unrein macht. Er lasse sich damit [von seiner Sünde] reinigen. (Num 19,12) Die Bibel lehrt „damit“ nur, [um anzudeuten,] mit der Asche, die vorschriftsgemäß hergestellt wurde.

 186 Das Tragen wird in Num 19,16 nicht genannt.

SNum § 125

  Jalkut Schimoni Numeri

Am dritten Tag und am siebten Tag. (Num 19,12) Die Schrift will über den Totenunreinen lehren, dass er am dritten und am siebten [Tag] zu einer Besprengung [mit Reinigungswasser] verpflichtet ist. 187 Du sagst, deswegen will [die Schrift es so lehren]. Oder [ist gemeint,] sie will nur [lehren]: Wenn er am dritten Tag besprengt wurde, wird er am siebten Tag rein. Und wenn er am dritten Tag nicht besprengt wurde, wird er am siebten Tag nicht rein? Die Bibel lehrt: Wenn er sich nicht [am dritten und am siebten Tag] von seiner Sünde reinigen lässt. (Num 19,12)

Da kann ich aber immer noch sagen, warum wird er am siebten Tag nicht rein? 188 Weil er am dritten Tag nicht besprengt wurde. Wenn er aber am dritten Tag besprengt wurde, wird er am siebten Tag rein. Die Bibel lehrt: Und er reinigt ihn von seiner Sünde am siebten Tag. (Num 19,19) Die Schrift wiederholt es über ihn, um [ihn] für untauglich zu erklären. Wenn er sich aber am dritten Tag nicht von seiner Sünde reinigen lässt. (Num 19,12)

Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Jemand aber, der unrein ist und sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt, soll ausgerottet werden. (Num 19,20) Auf die Verunreinigung des Heiligtums [setzt die Schrift] die Ausrottungsstrafe. Du sagst: Auf die Verunreinigung des Heiligtums oder nur eine Bestrafung wegen [Unterlassung] der Besprengung? Die Bibel lehrt: Wenn er sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt[, wird er nicht rein]. (Num 19,12) Seine Strafe ist [also]: Er wird nicht rein. Seine Strafe ist aber nicht die Ausrottung. SZ [307-308]

Er lasse sich damit von seiner Sünde reinigen. (Num 19,12) Man könnte meinen, [auch wenn er noch] mit dem Toten in Berührung [ist]. Die Bibel lehrt: Am dritten [Tag]. (Num 19,12) Wenn [jemand] am dritten [Tag besprengt wird], könnte man meinen, [sie redet nur von] einer rituellen Reinigung. 189 Du kannst zitieren:  187 SNum § 129. Vgl. bQid 62a. 188 Der Vers kann auch verstanden werden: Wenn er sich aber nicht am dritten Tag entsündigen lässt, wird er am siebten Tag nicht rein. 189 Vgl. mPara 12,11.

Chuqqat  

Am Siebten Tag. (Num 19,12) Wenn [jemand] am siebten [Tag besprengt wird], könnte man meinen, [sie redet nur von] zwei rituellen Reinigungen. Du kannst zitieren, ich habe [hier] nur gesagt: Am dritten [Tag]. (Num 19,12) Man könnte meinen, seine Besprengung sei auf nachts festgesetzt. Du kannst zitieren, ich habe [hier] nur [erwähnt]: Am dritten [Tag]. (Num 19,12) Man könnte meinen, die Besprengung des dritten Tages sei auf den Tag festgesetzt, aber die Besprengung des siebten Tages sei auf nachts festgesetzt. Und ist es nicht eine Schlussfolgerung: Es heißt „Besprengung“ am dritten [Tag] und es heißt „Besprengung“ am sieben [Tag]. Da wir finden, dass die Besprengung am dritten [Tag] auf den Tag festgesetzt ist, soll auch die Besprengung am siebten Tag / auf den Tag festgesetzt werden. Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [beim] dritten [Tag], dessen Besprengung nicht tauglich macht, bis eine weitere sie tauglich gemacht hat, seine Besprengung auf den Tag festgesetzt ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Besprengung am siebten [Tag], die tauglich macht, bevor eine weitere sie tauglich gemacht hat, auf den Tag festzusetzen ist? Nein. Was du in Bezug auf den dritten [Tag] gesagt hast, der der Unreinheit nahe ist, willst du [auch] in Bezug auf den siebten [Tag] sagen, der nicht der Unreinheit, sondern der Reinheit nahe ist? Du kannst zitieren, ich habe [hier] nur gesagt: Am siebten Tag. Der Dritte soll von dem Siebten lernen: Da es „Besprengung“ am dritten [Tag] und am siebten [Tag] heißt[, gilt]: Da wir finden, dass die Besprengung am siebten [Tag] auf den Tag festgesetzt ist, soll auch die Besprengung am dritten Tag auf den Tag festgesetzt werden. Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn die Besprengung am siebten [Tag], der nahe an der Reinheit ist, auf den Tag festgesetzt ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass die Besprengung am dritten [Tag], der nahe an der Unreinheit ist, auf den Tag festgesetzt werden sollte? Nein. Was du vom siebten [Tag] gesagt hast, dessen Besprengung tauglich macht, bevor eine andere sie tauglich gemacht hat, willst du in Bezug auf den dritten [Tag] sagen, dass dessen Besprengung nicht tauglich macht, bevor eine andere sie tauglich gemacht hat? Du kannst zitieren, ich habe [hier] nur gesagt:

(405)

  Jalkut Schimoni Numeri

Am dritten Tag. 190 (Num 19,12) Er lasse sich damit am dritten Tag von seiner Sünde reinigen. (Num 19,12) Man könnte meinen, nahe dem Sterbe[datum]. [Die Schrift] sagt noch einmal: Am dritten [Tag]. (Num 19,19) Wenn, um zu sagen, der dritte [Tag], der nahe am Sterbe[datum] ist, so ist es bereits gelehrt. Wie halte ich also aufrecht: Am dritten [Tag]? Selbst weit vom Sterbe[datum] entfernt. Man könnte meinen, die Besprengung des dritten [Tags] kann weit vom Sterbe[datum] entfernt sein, aber die Besprengung des siebten [Tages] sei nahe am dritten [Tag]. [Die Schrift] sagt noch einmal: Am siebten [Tag]. (Num 19,19) Wenn, um zu sagen, dass der siebte nahe am dritten [Tag] sein soll, so ist es bereits gelehrt. Wie halte ich also aufrecht: Am siebten [Tag]? Selbst weit vom dritten [Tag] entfernt. 191 Man könnte meinen, auch wenn er nicht besprengt wurde, ist er rein. Du kannst zitieren: Wenn er sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt, wird er nicht rein. (Num 19,20) Man könnte meinen, dass [der Vers] kommt, um ihn zum Besprengen und zur rituellen Reinigung zu verpflichten. Du kannst zitieren: Weil das Reinigungswasser nicht über ihn gesprengt wurde. (Num 19,13) Eine Besprengung habe ich dir zitiert, nicht eine rituelle Reinigung. Man könnte meinen, dass [der Vers] kommt, um eine rituelle Reinigung durch die Besprengung tauglich zu machen. Du kannst zitieren: Und es soll der Reine [auf den Unreinen am dritten Tage und am siebten Tage] sprengen und ihn am siebten Tag von seiner Sünde reinigen. (Num 19,19) Durch eine Besprengung am siebten [Tag] ist er rein, er ist nicht rein durch einen Finger[, der das Blut des Sündopfers sprengt 192]. / bQid 62a

(406)

Einverstanden mit R. Meir. Wir haben, dass geschrieben steht:  190 Vgl. mPara 12,11. 191 Vgl. tKel BM 4,14; bQid 62a. 192 Vgl. Num 19,4.

Chuqqat  

Er lasse sich am dritten Tag von seiner Sünde reinigen. (Num 19,12) Warum aber habe ich es aber nach R. Chananja ben Gamaliel? Es ist notwendig, weil man sonst meinen könnte, das Gebot [der Besprengung] habe am dritten und am siebten [Tag] zu erfolgen, und wenn es jemanden gibt, der [es nur] einmal macht, sei es gemacht. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Und warum habe ich: Und der Reine sprenge auf den Unreinen? (Num 19,19) Es ist notwendig, weil ich sonst meinen könnte, der dritte [Tag] käme, um den zweiten auszuschließen und der siebte um den sechsten auszuschließen, wobei die Tage [der Unreinheit] vermindert würden. Wenn es am dritten und am achten [Tag] erfolgt, wobei die Tage der [Reinigung] vermehrt würden, sei ordungsgemäß. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Und warum habe ich: Und lasse ihn am siebten Tag von seiner Sünde reinigen? (Num 19,19) Man könnte sonst meinen, diese Worte [beziehen sich] nur auf Heiliges, für die Hebe aber sei auch einmal ausreichend. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Jeder, der den Leichnam irgendeines Menschen berührt. (Num 19,13) Es wird gelehrt: Und jeder, der auf dem Feld berührt. (Num 19,16) Um den Embryo im Leib seiner Mutter auszuschließen, Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Um den Grabverschlussstein und den Stützstein [des Grabes] einzuschließen. Und R. Jischmael? [Zu] Grabverschlussstein und Stützstein gibt es eine überlieferte Lehre. Und woher [schließt] R. Aqiba, dass der tote Embryo im Leib der Frau nach der Tora unrein ist? R. Hoschaja sagte: Ein Schriftvers sagt: Jeder, der einen Toten berührt, in einer Menschenseele. (Num 19,13) Was ist ein Toter, der an die Seele eines Menschen [rührt]? Sage, dies ist ein toter Embryo im Leib der Frau. Und R. Jischmael? Dies deutet auf ein Viertel [Log] Blut, das von dem Toten kommt, denn es heißt: Wer berührt [die Seele eines Menschen]. 193 (Num 19,13) Was ist die Seele eines Menschen, die verunreinigend ist?  193 Blut gilt als das Lebensprinzip und ist daher identisch mit „Seele“.

bChul 72a

  Jalkut Schimoni Numeri

Sage, dies ist ein Viertel [Log] Blut. Und R. Aqiba hat den Grund, dass er sagt, [auch] ein Viertel [Log] Blut, das von zwei Toten kommt, verunreinigt, denn R. Aqiba sagte: Woher [ist zu belegen,] dass ein Viertel [Log] Blut, das von zwei Toten kommt, durch Bezeltung verunreinigt? Weil es heißt: Und zu all den Seelen des Toten (‫ )מת‬soll er nicht kommen. (Lev 21,11) Zwei Seelen und ein Maß 194. bNazir 43a

Der Mensch, der sterben wird. (Num 19,13) Er verunreinigt erst, wenn seine Seele [aus dem Körper] herausgegangen ist. 195 In § 628 [bNazir 43a].

bSchebu 16b

(407)

Woher ist das Unreinwerden im Tempelhof [zu belegen]? R. Eleazar sagte: Ein Schriftvers sagt: Die Wohnung JHWHs hat er verunreinigt. (Num 19,13) Und ein Schriftvers sagt: Das Heiligtum JHWHs hat der verunreinigt. (Num 19,20) Wenn die Sache nicht auf Verunreinigung von außerhalb [zu beziehen ist], beziehe es auf die Unreinheit von innerhalb. Und welcher Vers ist der Überflüssige? Sie sind doch [beide] notwendig, denn es wird gelehrt, R. Eliezer 196 sagt: Wenn / es „Heiligtum“ heißt, warum heißt es dann „Wohnung“, und wenn es „Wohnung“ heißt, warum heißt es dann „Heiligtum“? Wenn es nur „Wohnung“ hieße, und nicht [auch] „Heiligtum“ hieße, würde ich sagen, man sei nur wegen [der Verunreinigung] der Wohnung schuldig, denn diese war mit dem Salböl gesalbt, und wegen [der Verunreinigung] des Heiligtums sei man nicht schuldig. Und wenn es [nur] „Heiligtum“ hieße, und nicht [auch] „Wohnung“ hieße, so würde ich sagen, wegen [der Verunreinigung] des Heiligtums sei man schuldig, denn seine Heiligkeit ist eine immerwährende Heiligkeit, und wegen [der Verunreinigung] der Wohnung sei man nicht schuldig. Daher heißt es [auch] „Heiligtum“, daher heißt es [auch] „Wohnung“. R. Eleazar [sagte]:

 194 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 6 Qiddušin (Berlin: Jüdischer Verlag, 19291936), 219: „Ein Quantum bei zwei Seelen – da „met“ im singular steht.“ 195 Vgl. bNazir 43a. 196 bSchebu 16b: Eleasar.

Chuqqat  

So entsteht ein Problem diesbezüglich: Weil „Wohnung“ auch „Heiligtum“ genannt wird und das „Heiligtum“ auch „Wohnung“ genannt wird, warum habe ich [dann] zwei [verschiedene] Verse? Wenn es nichts mit der Verunreinigung zu tun hat, die außerhalb [erfolgt], beziehe es auf die Unreinheit, die innerhalb [erfolgt]. Einverstanden [damit], dass das Heiligtum auch „Wohnung“ genannt wird, denn es steht geschrieben: Ich werde meine Wohnung unter euch geben. (Lev 26,11) Woher aber [ist zu belegen,] dass die Wohnung „Heiligtum“ genannt wird? Weil geschrieben steht: Sie sollen mir ein Heiligtum errichten, und ich werde in ihrer Mitte wohnen. (Ex 25,8) Und es steht geschrieben: Wie alles, was ich dir zeige, das Modell der Wohnung. (Ex 25,9) Er sei unrein. (Num 19,13)

bNazir 45a

Um den einzuschließen, der ein Tauchbad genommen [und seine Reinheit bis zum Untergang der Sonne abwarten muss]. Seine Unreinheit ist [weiterhin] an ihm. (Num 19,13) Um den einzuschließen, dem eine Entsühnung fehlt. Jeder, der die Leiche irgendeines Menschen berührt. (Num 19,13) Das ist [das], was wir [bereits] gesagt haben: Um das Acht[monatskind] einzuschließen. Der sterben wird. (Num 19,13) Die Schrift zeigt [damit] an, dass er nicht verunreinigt, vor dem Zeitpunkt, wo er gestorben ist. 197 Von hier kannst du auf Gewürm schließen: Wenn ein Toter, das Schwerere, 198 nicht verunreinigt, bevor er gestorben ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass Gewürm, das Leichtere, erst verunreinigen sollte, wenn es tot ist? Oder umgekehrt: Wenn Gewürm, das Leichtere, bereits verunreinigt, wenn es sich [noch] bewegt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der Tote [bereits dann] verunreinigt, wenn er sich noch bewegt? Die Bibel lehrt: Jeder, der die Leiche irgendeines Menschen, der gestorben ist, berührt. (Num 19,13) Denn die Bibel lehrt nicht [ohne Grund]:  197 Vgl. mOh 1,6. 198 Vgl. Lev 11,31; Lev 22,6.

SNum § 125

  Jalkut Schimoni Numeri

Der gestorben ist. (Num 19,13) Und was lehrt die Bibel [mit] „der gestorben ist“? [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er erst von dem Zeitpunkt an verunreinigt, wo er gestorben ist. Ich habe geschlussfolgert und umgekehrt [geschlussfolgert]. Das „oder umgekehrt“ ist ungültig, [daher] habe ich [es] gerechtfertigt, wie zu Anfang zu schlussfolgern: Wenn ein Toter, das Schwerere, erst verunreinigt, wenn er gestorben ist, ist es eine Schlussfolgerung, dass Gewürm, das Leichtere, erst verunreinigen sollte, wenn es tot ist. Und sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt. (Num 19,13) R[abbi] sagt: Der sich nicht durch das Blut von seiner Sünde reinigen lässt. Du sagst, der sich nicht durch das Blut von seiner Sünde reinigen lässt. Oder, der sich nicht durch Wasser reinigen lässt? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Denn es ist kein Reinigungswasser auf ihn gesprengt worden. (Num 19,13) Siehe, [hier] ist [von] Wasser die Rede. Was lehrt also die Bibel [mit]: Und sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt? (Num 19,13) Der sich nicht durch das Blut von seiner Sünde reinigen lässt. Um den einzuschließen, dessen Sühnung [noch] aussteht. Er verunreinigt die Wohnung JHWHs. (Num 19,13) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Er hat das Heiligtum (‫ )מקדש‬JHWHs verunreinigt. (Num 19,20) Ich habe [hier] nur: Das Heiligtum (‫)מקדש‬. Woher [ist zu belegen, auch] die Wohnung (‫?)משכן‬ Die Bibel lehrt: Er verunreinigt die Wohnung (‫ )משכן‬JHWHs. (Num 19,13) [Der soll ausgerottet werden. (Num 19,13)] Warum [gibt es] dort 199 die Strafe [des Sterbens] und hier die Ausrottungsstrafe? (408)

Um dich zu lehren, dass die Ausrottungsstrafe / das Sterben ist und der [frühzeitige] Tod die Ausrottungsstrafe ist. 200

 199 Lev 15,31. 200 Vgl. bMQ 28a; bSchab 25a; bPes 32b; bKer 23b.

Chuqqat  

Er sei unrein. (Num 19,13) Ich habe [hier] nur einen Totenunreinen. Woher [ist zu belegen, auch] die übrigen Unreinen? 201 Die Bibel lehrt: Er sei unrein. (Num 19,13) Um die übrigen Unreinen einzuschließen, Worte R. Jehudas 202. R. Simeon 203 sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend, denn es heißt bereits: Ihr sollt aber die Israeliten [in Bezug auf] ihre Unreinheit verwarnen[, damit sie nicht durch ihre Unreinheit sterben]. (Lev 15,31) Der Totenunreine war in der Allgemeinregel [enthalten]. [Die Schrift] hat [ihn hier] aus seiner Allgemeinregel herausgenommen und setzt für ihn [bei wissentlicher Übertretung die Todesstrafe] fest oder verpflichtet ihn [bei unwissentlicher Übertretung] zu einem Opfer. 204 Ich habe hier nur den Totenunreinen. Woher [ist zu belegen, auch] die übrigen Unreinen? Wenn der Totenunreine in der Allgemeinregel [enthalten] war und die Schrift ihn aus seiner Allgemeinregel herausgenommen hat, um für ihn die Todesstrafe festzusetzen oder ihn zu einem Opfer zu verpflichten, so ist es eine Schlussfolgerung, dass er auch für die übrigen Unreinen die Todesstrafe festsetzen solle oder wir sie zu einem Opfer verpflichten sollten. Was lehrt die Bibel [dann]? Da es heißt: Denn es ist kein Reinigungswasser auf ihn gesprengt worden, (Num 19,13) so habe ich [hier] nur, dass, wer überhaupt nicht besprengt wurde[, nicht in den Tempel gehen darf]. Woher [ist zu belegen, auch] der, der [bereits einmal] besprengt wurde und [dies noch] nicht wiederholt hat? Die Bibel lehrt: Er sei unrein. (Num 19,13) Wer besprengt wurde und [dies] wiederholt hat, aber [noch] kein Tauchbad genommen hat? 205 Die Bibel lehrt: Seine Unreinheit ist noch an ihm. (Num 19,13)

 201 Vgl. SNum § 1. 202 SNum:Joschijjas. 203 SNum:Jonatan. 204 Vgl. Lev 5,3.6. 205 Vgl. Num 19,19.

  Jalkut Schimoni Numeri

Woher [ist zu belegen, auch] der, der besprengt wurde, [dies] wiederholt hat und ein Tauchbad genommen hat, aber [noch] nicht seinen Sonnenuntergang [gesehen hat]? Die Bibel lehrt: Seine Unreinheit ist noch an ihm. (Num 19,13) bSchab 83b

Dies ist die Tora. (Num 19,14)

§ 762

R. Jonatan sagte: Niemals halte sich ein Mann (‫ )אדם‬von den Worten der Tora ab, selbst in der Stunde seines Todes, denn es heißt: Dies ist die Tora: Wenn ein Mensch (‫ )אדם‬in einem Zelt stirbt. (Num 19,14) Selbst in der Stunde seines Todes. R. Simeon ben Laqisch sagte: Die Worte der Tora bleiben nur dem erhalten, der sich ihretwegen töten lässt, denn es heißt: Dies ist die Tora: Wenn ein Mensch stirbt. (Num 19,14) [Wenn ein Mensch in seinem Zelt stirbt. (Num 19,14)]

bSuk 20b-21a

Dort haben wir gelernt: Sowohl ein Loch, das [durch] Wasser oder Kriechtiere oder durch Salzfraß gebohrt worden ist, als auch eines, das durch Steinlagen oder Balkenschichten entstanden ist, werden als Zelt betrachtet. R. Jehuda sagt: Jedes Zelt, das nicht von Menschenhand gemacht wurde, nennt man nicht ein Zelt. Was ist der Grund von R. Jehuda? Er folgert dies aufgrund von „Zelt“ bei der Stiftshütte. Hier steht geschrieben: Wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt. Und es steht geschrieben: Er spannte das Zelt über der Wohnung aus. (Ex 40,19) Wie dort durch Menschenhand, so auch hier durch Menschenhand. Und die Rabbanan? „Zelt“, „Zelt“ [erfordert die] Einschließungsregel. R. Jehuda stimmt zu, wenn [das Zelt] Faustgröße 206 hat. Ebenso wird gelehrt: R. Jehuda stimmt zu bei Felsvorsprüngen, Schluchten und Felsspalten. Denn obwohl sie nicht von Menschenhand gemacht worden sind, gelten sie als Zelt. 207 /  206 Vgl. mKel 17,12; mOh 13,1.3. 207 Vgl. tOh 5,4.

Chuqqat  

R. Simeon ben Jochai sagt: Die Gräber der Gojim verunreinigen nicht [durch Bezeltung], denn es heißt: Ihr aber seid meine Schafe, die Schafe meiner Weide, Menschen seid ihr. (Ez 31,40) Ihr werdet „Mensch“ genannt, die Völker der Welt werden nicht „Mensch“ (‫)אדם‬ genannt.

bJeb 60b-61a

(409)

Man wandte ein: Und 16.000 Menschenseelen. (Num 31,40) Wegen [der Abgrenzung zum] Vieh. Komm und höre: In der mehr als zwölf Myriaden Menschen sind[, die zwischen rechts und links zu unterscheiden wissen, dazu dieses Vieh]. (Jon 4,11) Auch hier wegen [der Abgrenzung zum] Vieh. Komm und höre: Jeder, der eine Person erschlagen hat und jeder, der einen Erschlagenen berührt hat[, ihr sollt euch reinigen]. (Num 31,19) Vielleicht, wenn einer von den Israeliten getötet worden war?

§ 762

Und die Rabbanan [lehrten]: Und es fehlt von uns kein Mensch. (Num 31,19) Und R. Simeon? Es fehlt von uns kein Mensch. (Num 31,19) In Bezug auf eine Übertretung. Rabina sagte: Natürlich hat sie die Schrift von den Verunreinigungen durch Bezeltung ausgeschlossen, denn es steht geschrieben: Wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt. (Num 19,14) Hat die Schrift sie aber in Bezug auf Berühren und Tragen ausgeschlossen? 208 In § 126 [bBek 45a], § 676 [Sifra bechuqqotai per. 8,11-12].

Dies ist das Gesetz, wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt. (Num 19,14) Die Schrift will als neue Unreinheit über den Toten lehren, dass er durch Bezeltung (‫ )באהל‬verunreinigt. Ich habe [hier] nur: Im Zelt (‫)באהל‬. Woher [ist zu belegen, auch] außerhalb des Zeltes? Die Bibel lehrt: Dies ist das Gesetz, wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt, (Num 19,14)

 208 Vgl. bBek 45a.

SNum § 126

  Jalkut Schimoni Numeri

Worte von Issi ben Aqiba. R. Jischmael sagt: [Diese Deutung] ist nicht zwingend. Wenn [jemand], bevor er mit einer Unreinheit behaftet ist, verunreinigen kann, so ist es eine Schlussfolgerung, dass der, der mit einer Unreinheit behaftet ist, [erst recht] verunreinigt. Woher [ist zu belegen], dass alles, was ein Zelt bilden kann, dem Zelt gleichzustellen ist? 209 R. Isaak pflegte zu sagen: Wenn bei den Aussätzigen, dem Leichteren, alles, was ein Zelt bilden kann, dem Zelt gleichgestellt ist, ist es eine Schlussfolgerung, dass wir beim Toten, dem Schwereren, alles, was ein Zelt bilden kann, dem Zelt des Toten gleichstellen. Jeder, der ins (‫ )אל‬Zelt geht. (Num 19,14) Das ist der, der mit einem Teil seines [Körpers] hineingeht. Und jeder, der im Zelt ist. (Num 19,14) Das ist der, der ganz hineingeht. Bevor [die Schrift] es sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn der, der mit einem Teil seines [Körpers] hineingeht, unrein wird, sollte [dann] nicht [auch] der, der ganz hineingeht, / unrein werden? (410)

[Nein.] Denn [wenn] du es so sagst, strafst du aufgrund einer Schlussfolgerung. Daher heißt es: Jeder, der ins (‫ )אל‬Zelt geht. Und jeder, der im Zelt ist. Um dich zu lehren, dass man nicht aufgrund einer Schlussfolgerung straft. R. Achai, Sohn von R. Joschijja sagt: Was lehrt die Bibel [mit]: Jeder, der ins (‫ )אל‬Zelt geht? (Num 19,14) UM DEN BODEN DES HAUSES BIS ZUR [ERD]TIEFE [DEM HAUS] GLEICHZUSTELLEN. 210 Jeder, der ins (‫ )אל‬Zelt geht. (Num 19,14) Durch seinen Eingang macht [das Zelt] unrein. 211 Es macht aber nicht von allen seinen Seiten unrein, wenn es geöffnet ist.

 209 Vgl. bSchab 27b. 210 mOh 15,5. 211 Vgl. mOh 7,1; bBB 12a.

Chuqqat  

Von hier kannst du auf das Grab schließen: Wenn das Zelt, das Unreinheit annimmt, nicht von allen seinen Seiten verunreinigt, wenn es geöffnet ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass ein Grab, das Unreinheit nicht annimmt, nicht von allen Seiten verunreinigen sollte, wenn es geöffnet ist? 212 Oder umgekehrt: Wenn ein Grab, das keine Unreinheit annimmt, nach allen seinen Seiten verunreinigt, wenn es geöffnet ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass das Zelt, das Unreinheit annimmt, nach allen seinen Seiten verunreinigen sollte, wenn es geöffnet ist? Die Bibel lehrt: Auch jedes offene Gefäß[, auf dem kein fester Verschluss ist, wird unrein]. (Num 19,15) Durch seinen Eingang macht [das Zelt] unrein. Es macht aber nicht von allen seinen Seiten unrein[, wenn es geöffnet ist]. Ich habe geschlussfolgert und umgekehrt [geschlussfolgert]. Das „oder umgekehrt“ ist ungültig, [daher] habe ich [es] gerechtfertigt, wie zu Anfang zu schlussfolgern: Wenn das Zelt, das Unreinheit annimmt, nicht von allen seinen Seiten verunreinigt, wenn es geöffnet ist, so ist es eine Schlussfolgerung, dass ein Grab, das keine Unreinheit annimmt, nicht von allen Seiten verunreinigen sollte, wenn es geöffnet ist. Oder [ist gemeint], es verunreinigt nicht [einmal] bis zum Abend? Du kannst sagen: Es ist ein Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn das Dritte bei einem Toten unrein geworden ist, so ist es eine Schlussfolgerung, dass auch das Zweite unrein sein muss. 213 Und alles, was im Zelt ist. (Num 19,14) Soll ich etwa verstehen, auch das Stroh, der Mist, das Holz, die Steine und die Erde [im Zelt] sind im Schriftsinn enthalten? Die Bibel lehrt: Dann nehme [ein Mann, der rein ist,] Ysop, tauche ihn in das [Reinigungs]wasser. (Num 19,18)

[Sind denn] auch Geräte aus Mist, Geräte aus Stein, Geräte aus Erde und lebende [Tiere] im Schriftsinn [enthalten]? Die Bibel lehrt: Jedes Kleid, alles Leder, alles aus Ziegenhaar Gefertigte und alle Geräte aus Holz [müsst ihr reinigen]. (Num 31,20) Wir lernen [es] also von [diesen] vier Geräte[arten]. Woher [ist zu belegen, auch] Geräte aus Metall? Die Bibel lehrt:  212 Vgl. mOh 2,1-2; tOh 16,14; bBB 12a; bBB 100b; bBer 19b. 213 Vgl. mOh 1,2.

  Jalkut Schimoni Numeri

Jedoch Gold und Silber[, Kupfer, Eisen, Zinn und Blei müsst ihr durch das Feuer gehen lassen, damit es rein wird]. (Num 31,22) Wir lernen [es] also von [diesen] vier Geräte[arten] und von Metallgeräten. Woher [ist zu belegen, auch] irdene Geräte? Die Bibel lehrt: Auch jedes offene Gefäß[, auf dem kein fester Verschluss ist, wird unrein]. (Num 19,15) Wir lernen [es] also von [diesen] vier Geräte[arten] und von Metallgeräten und von irdenen Geräten. (411)

Woher [ist zu belegen, auch] ein Mensch? Die Bibel lehrt: Und ihr sollt sieben Tage außerhalb / des Lagers bleiben. (Num 31,19) Oder [ist gemeint], diese sind in der Allgemeinregel über die Versündigung [enthalten], und jene sind in der Allgemeinregel über die Unreinheit [enthalten]? Die Bibel lehrt: Er soll sich damit von seiner Sünde reinigen lassen. (Num 19,12) Das, was in der Allgemeinregel über die Versündigung [zur Sprache] kommt, kommt auch in der Allgemeinregel über die Unreinheit [zur Sprache]. 214 Das, was in der Allgemeinregel über die Versündigung nicht [zur Sprache] kommt, kommt auch nicht in der Allgemeinregel über die Unreinheit [zur Sprache].

SZ [309-310]

Dies ist das Gesetz, wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt. (Num 19,14) Wenn „ein Mensch“ besagen sollte, dass dies [Aas ausschließt], hat [die Schrift es] bereits gelehrt. Wie halte ich also „ein Mensch“ aufrecht? Um eine andere Sache einzuschließen, die wie ein vollständiger Toter verunreinigt. Du schließt ein: DAS RÜCKGRAT UND DEN SCHÄDEL, EIN HALBES LOG BLUT UND EIN HALBES [KAB] KNOCHEN UND EIN GLIED EINES TOTEN UND EIN GLIED EINES LEBENDEN, AN DENEN ENTSPRECHEND FLEISCH IST, EIN VIERTEL [KAB] KNOCHEN VOM HAUPT[SKELETT] UND VOM KNOCHEN VOM GROßTEIL DER GESAMTZAHL 215 UND VON DEN HAUPTORGANEN. SIEHE, DIESE VERUNREINIGEN DURCH BERÜHREN, DURCH TRAGEN UND DURCH BEZELTUNG. 216 UND DIESE VERUNREINIGEN BEIM BERÜHREN UND BEIM TRAGEN, SIE VERUNREINIGEN ABER NICHT BEI BEZELTUNG: EIN KNOCHEN IN GERSTENKORNGRÖßE UND DIE [AUSLÄNDISCHE] ERDE DER VÖLKER, EINE TOTENBEINSTÄTTE, EIN GLIED EINES TOTEN UND EIN GLIED EINES LEBENDEN, AN DENEN NICHT ENTSPRECHEND FLEISCH IST. DAS RÜCKGRAT UND DER SCHÄDEL, DIE UNVOLLSTÄNDIG SIND.

 214 Vgl. bNazir 61b. 215 Der Gliedmaßen. Es liegt ein Wortspiel vor: ‫ מנין‬und ‫בנין‬. 216 mOh 2,1. Vgl. mNazir 7,2; mEd 1,7; tOh 3,4; tOh 4,13; tNazir 3,4; tNazir 5,1; bNazir 53a; tEd 1,7.

Chuqqat  

WIE VIEL [MUSS] FEHLEN? BEIM RÜCKGRAT: DIE SCHULE SCHAMMAIS SAGT: ZWEI WIRBEL. UND DIE SCHULE HILLELS SAGT: EIN WIRBEL. UND BEIM SCHÄDEL: DIE SCHULE SCHAMMAIS SAGT: EINEN BOHRER VOLL. 217 Und die Schule Hillels sagt: EINEN BOHRER AUS DER TEMPELHALLE VOLL. DAS ENTSPRICHT EINEM ITALISCHEN PONDION (dupondius) ODER EINEM NERONISCHEN SELA 218 oder wie das Loch im Joch der Scharonebene. 219 DER GRABVERSCHLUSSSTEIN UND DESSEN STÜTZRAHMEN VERUNREINIGEN BEI BERÜHREN UND BEI BEZELTUNG, ABER SIE VERUNREINIGEN NICHT DURCH TRAGEN. 220 Jeder, der ins (‫ )אל‬Zelt geht. (Num 19,14) In [das Zelt] kommt man, und zu (‫ )אל‬ihm bringt man. [Welches ist] das Zelt, in das man kommt, und zu dem man bringt? Sie sagten: Eine Frau legt den abgegangenen Foetus in eine Öffnung von einer Handbreite. 221 Wer ins Zelt geht [und alles, was im Zelt ist, soll sieben Tage unrein sein]. (Num 19,14)

Das eine Öffnung hat. Seine Öffnung macht unrein von seiner Rückseite her. 222 Wenn ein Zelt keine Öffnung hat, kann die Öffnung nicht unrein machen, und seine Rückseite macht [auch] nicht unrein. 223 Wenn ich lese: „Wer ins Zelt geht“, könnte man meinen, von weitem. Die Bibel lehrt: Und jeder, der im Zelt ist. (Num 19,14) Wenn „und jeder, der im Zelt ist“ in Bezug auf das ganz [Hineingehen gilt], woher [ist dann zu belegen], selbst in Bezug auf einen Teil von ihm? Die Bibel lehrt:  217 mOh 2,3. Vgl. mKel 1,5; mKel 2,6; mKel 17,12. 218 mKel 17,12. 219 Vgl. mKel 2,6. 220 mOh 2,4. 221 Vgl. mOh 3,6; mOh 7,3. 222 Vgl. mOh 7,1; bBB 12a. 223 Vgl. tOh 16,14.

(412)

  Jalkut Schimoni Numeri

Der im Zelt ist. 224 (Num 19,14) Wie das Zelt dann, wenn der Tote in ihm ist, verunreinigt, und nicht dann, wenn er von dort weggebracht wurde, so verunreinigt auch das Grab dann, wenn der Tote in ihm ist und nicht dann, wenn er von dort weggebracht wurde. Wie ein verschlossenes Zelt, den, der es berührt, von allen Seiten verunreinigt, so verunreinigt auch ein verschlossenes Grab, den, der es berührt, von allen Seiten. 225 Und R. Jose sagt: Da es heißt: „Wer ein Grab berührt hat“ 226, könnte man meinen, auch ein neues Grab. Es heißt noch einmal: Ein Grab. (Num 19,16) R. Aqiba sagte zu ihm: Es ist nicht möglich, [es] in Bezug auf ein neues Grab zu sagen, aber in Bezug auf ein Grab, in dem ein Toter ist, [der aber weggeschafft wurde,] da es heißt: Und er sprenge auf das Zelt. (Num 19,18) Was [bedeutet hier] Zelt? Dann, wenn der Tote darin ist, aber nicht dann, wenn er weggebracht wurde. 227 [Dies ist] das Gesetz. (Num 19,14) Das Gesetz der Bezeltung ist das Gesetz für alles, was ein Zelt bilden kann. 228 Was schließe ich ein? Die Häuser, die Brunnen, die Zisternen, die Höhlen, die Lichtschächte 229, Felsenspitzen und Felsvorsprünge, und Steine und eine geneigte Mauer. Man könnte meinen, ich schließe [auch eine Mauer] ein, die sich von selbst geneigt hat. 230 Die Bibel lehrt: „Dies“. (413)

Da es heißt „Gesetz“ 231, ist es eine Einschließung [von] Samen und Kräutern, die aus der Erde herausgezogen sind, da sie eine Scheidewand vor der Unreinheit bilden können.

 224 Vgl. bNazir 43a. 225 Siphre dʼBe Rab. Siphre ad Numeros adjecto siphre zutta, hg. Chaim S. Horovitz, 309 Anm. 23, schlägt vor, die Argumentation umzudrehen: Wie ein Grab, so auch ein Zelt. 226 Num 19,18. 227 Vgl. tOh 16,9; bSanh 47b; Semachot 14; jNazir 9,3; mOh 8,2.4-5. 228 mOh 8,1-5. 229 Vgl. mOh 8,2; bSuk 20b-21a. 230 Vgl. mOh 3,6. 231 Num 19,14: ‫ תורה אדם‬wird in JS zu einem Konstruktus ‫תורת אדם‬, das Gesetz des Menschen, das Gesetz für den Menschen.

Chuqqat  

Man könnte meinen, ich schließe [auch] ein, dann, wenn sie [in die Erde] bringt. Die Bibel lehrt: „Dies“. Da es heißt „Gesetz“, ist es eine Einschließung eines Siebs, eines Korbgeflechts, eines Grabdenkmals 232, des Netzes [zum Lastentragen], der Fangschlinge (pressura, pressorium), der Hängematte [und Körbe], da sie eine Scheidewand vor der Unreinheit bilden können. 233 Man könnte meinen, ich schließe [sie auch] ein, wenn sie [Unreinheit] bringen. 234 Die Bibel lehrt: „Dies“. Da es heißt „Gesetz“, ist es eine Einschließung einer Herde Schafe, 235 einer Herde Kamele, von gehegtem Wild und einem zahmen 236 Vogel. Was schließe [ich außerdem] ein? Wild, das [zurück]springt und ein Vogel, der davonfliegt, [EIN FLATTERNDER MANTEL,] EIN SCHIFF, DAS AUF DEM MEER SCHWIMMT. 237 Die Bibel lehrt: „Dies“. Was schließe [ich außerdem] ein? REGENTROPFEN 238, SCHNEEFLOCKEN, HAGEL, EIS UND REIF. 239 Die Bibel lehrt: „Dies“. Und jedes offene Gefäß. (Num 19,15) Die Schrift spricht von einem irdenen Gefäß. 240 Oder spricht sie nicht vielmehr von allen Gefäßen? Siehe, du kannst schlussfolgern: Bei dem Gewürm werden vier Gegenstände genannt, 241 und [die Schrift] nimmt einen Gegenstand heraus, 242 um [für ihn] zu erleichtern 243 und seinetwegen zu erschweren, und [ebenso] werden beim Toten vier Gegenstände genannt, und [die Schrift] nimmt einen Gegenstand heraus, um [für ihn] zu erleichtern und wegen ihm zu erschweren.  232 Vgl. mOh 8,4. 233 Vgl. mOh 8,5; mKel 24,9; mKel 23,5. 234 Vgl. mOh 8,1. 235 Vgl. mOh 8,1. 236 ‫ שמוכן‬nach Siphre dʼBe Rab. Siphre ad Numeros adjecto siphre zutta, hg. Chaim S. Horovitz, 310 Anm. 10, gelesen als ‫ששכן‬. Vgl. tOh 9,1. 237 mOh 8,5. 238 Mit Hyman/Schiloni, JS Numeri, 413 Anm. 71 gelesen als ‫כיפת‬. 239 mOh 8,5. 240 Vgl. bChul 25a. 241 Lev 11,32. 242 Vgl. Lev 11,33. 243 Vgl. Sifra schemini par. 7,5.

SNum § 126

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie die Schrift dort von einem irdenen Gefäß spricht, so spricht die Schrift auch hier von einem irdenen Gefäß, Worte R. Joschijjas.

(414)

R. Jonatan sagt: [Du sagst,] die Schrift spricht von einem irdenen Gefäß. Oder spricht sie nicht vielmehr von allen / Gefäßen? Die Bibel lehrt: Und jedes offene Gefäß. (Num 19,15) Ein Gefäß, für das es, wenn es verunreinigt wurde, keine Reinigung von seiner Unreinheit gibt. Und welches [ist das]? Das ist ein irdenes Gefäß. Was lehrt die Bibel [dann mit]: [Und jedes] offene [Gefäß]? (Num 19,15) Sogar, wenn [es] nur ganz wenig [geöffnet ist]. 244 R. Eliezer sagt: Die Schrift spricht von einem irdenen Gefäß. Oder spricht sie nicht vielmehr von allen Gefäßen? Die Bibel lehrt: Und jedes offene Gefäß. (Num 19,15) Ein Gefäß, das Unreinheit durch seine Öffnung annimmt. Und welches ist das? Das ist ein irdenes Gefäß. Was lehrt die Bibel [dann mit]: „Es wird unrein“? Es wird auf immer unrein. Abba Chanan sagt im Namen R. Eliezers: Und jedes offene (‫ )פתוח‬Gefäß. (Num 19,15) Soll ich etwa verstehen, sogar überall an ihm [kann die Öffnung sein]? Die Bibel lehrt: [An seiner] Öffnung (‫)פתוח‬. (Num 19,15) Über seine Öffnung habe ich [es] gesagt und nicht über alle [anderen offenen Stellen an ihm]. Und jedes offene Gefäß[, auf dem kein fester Verschluss (‫ )צמיד פתיל‬ist]. (Num 19,15)

‫פתיל‬, das ist das, was [am Gefäßrand] überragt. ‫צמיד‬, das ist der Deckel. 245

Und selbst wenn es keinen Beweis dafür gibt, so gibt es [doch] einen Hinweis darauf[, denn es heißt]:

 244 Vgl. bChul 25a. 245 Vgl. mKel 10,2.

Chuqqat  

Da schloss sich (‫ )ויצמד‬Israel dem Baal Peor an. (Num 25,3) Und jedes offene Gefäß ist unrein. (Num 19,15) Von hier sagten sie: 246 Gefäße schützen in einem Zelt, [in dem] ein Toter [ist, ihren Inhalt vor dem Unreinwerden mit] einem festen Verschluss. [Zelte] schützen durch Zudecken in einem aussätzigen Haus. Und jedes offene Gefäß, auf dem [kein fester Verschluss ist]. (Num 19,15) Und nicht von seinen Seiten. Von hier sagten sie: EIN FASS, DAS MAN AUF SEINE ÖFFNUNG GESTELLT UND NACH ALLEN SEITEN MIT LEHM VERSTRICHEN HAT, IST UNREIN, denn es heißt: Auf dem [kein] fester Verschluss ist. (Num 19,15) UND NICHT EIN FESTER VERSCHLUSS AN SEINER SEITE. 247 Und jedes offene Gefäß. (Num 19,15) Ich habe [hier] nur: Ein irdenes Gefäß. Woher [ist zu belegen, auch] Gefäße aus Mist, Gefäße aus Stein und Gefäße aus Erde? 248 Es ist eine Schlussfolgerung: Wenn irdene Gefäße, die fähig sind, Unreinheit anzunehmen, in einem Zelt, [in dem] ein Toter [ist, ihren Inhalt vor dem Unreinwerden] bewahren, wenn sie einen festen Verschluss haben, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass [auch] Gefäße aus Mist, Gefäße aus Steinen, Gefäße aus Erde, die nicht fähig sind, Unreinheit anzunehmen, in einem Zelt, [in dem] ein Toter [ist, ihren Inhalt vor dem Unreinwerden] bewahren, wenn sie einen festen Verschluss haben? Die Bibel lehrt: Und jedes offene Gefäß. (Num 19,15) Es ist unrein. (Num 19,15) Die Bibel lehrt mit „es (‫ )הוא‬ist unrein“ nichts anderes als: Das (‫)הוא‬, was sich selbst in einem Zelt, [in dem] ein Toter [ist], [vor Unreinheit mit] einem festen Verschluss bewahrt, wird sich selbst [auch mit] einem festen Verschluss in einem Zelt bewahren. 249 P546F

P

 246 Vgl. mKel 10,1; mNeg 13,12; tNeg 7,13; mOh 5,3.6. 247 mKel 10,1-2. Vgl. tKel BQ 7,6. 248 Vgl. mKel 10,1. 249 SNum hat: vor Gewürm, der Jalkut verallgemeinert dies. Vgl. Sifra schemini per. 9,12; mKel 8,6.

(415)

  Jalkut Schimoni Numeri

SZ [310-311]

Und jedes offene Gefäß. (Num 19,15) Gefäße werden durch einen festen Verschluss geschützt. Aber der Erdboden wird nicht durch einen festen Verschluss geschützt. 250 Folgende Gefäße werden durch einen festen Verschluss geschützt: EIN IRDENES GEFÄß, EIN NETHER-GEFÄß 251, EIN GEFÄß AUS KOTBALLEN, EIN GEFÄß AUS STEINEN, EIN GEFÄß AUS ERDE UND EIN GEFÄß AUS TON. 252 Die Bibel lehrt: „Gefäß“, „und jedes Gefäß“ Um sie einzuschließen, Worte der Schule Hillels. [Die aus der] Schule Schammais sagten zu ihnen: Wenn ein irdenes Gefäß und ein Nether-Gefäß, die Unreinheit annehmen können, [ihren Inhalt] durch einen festen Verschluss schützen, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass jene, die keine Unreinheit annehmen, [erst recht ihren Inhalt] durch einen festen Verschluss schützen? Sie sagten zur Schule Schammais: 253 Kommt heraus und seht: Jedes, an dem eine Unreinheit ist, hat auch die Fähigkeit, [davor] zu schützen, und jedes, an dem keine Unreinheit ist, hat [nicht] die Fähigkeit, [vor Unreinheit] zu schützen. Siehe, wenn ein Esel in ein mit Aussatz behaftetes Haus hineingeht, 254 werden da die Gegenstände auf ihm nicht [sofort] durch Druck unrein? Siehe [aber]: WENN EIN MENSCH IN EIN MIT AUSSATZ BEHAFTETES HAUS HINEINGEHT, IST ER NICHT UNREIN, BIS DASS ER [SOLANGE IM HAUS] GEBLIEBEN IST, UM EIN BROT ESSEN ZU KÖNNEN. 255 Sie sagten zu ihm: Kommt heraus und seht: Jeder, an dem eine Unreinheit ist, hat auch die Fähigkeit, davor zu schützen und jeder, an dem keine Unreinheit ist, hat nicht die Fähigkeit, [vor Unreinheit] zu schützen. Im Schriftsinn ist nur enthalten, dann, wenn er inmitten eines Fasses ist. Woher [ist zu belegen], sogar im Spund? Die Bibel lehrt: „Gefäß“. Man könnte meinen, dann, wenn es im Spund ist, [auch] in der Luft (ἀήρ) eines Fasses? Die Bibel lehrt: „Gefäß“.

(416)

Woher [ist zu belegen, dass] du einschließt: Von gegenüber dem Rand

 250 Vgl. mKel 10,1; tKel BQ 7,6. 251 Nach bAZ 33b ist es Alaunerde. 252 mKel 10,1. 253 Vgl. tNeg 7,9. 254 Vgl. mNeg 13,9-10; tNeg 7,10. 255 mNeg 13,10.

Chuqqat  

[und nach vorne hin? Die Bibel lehrt: Es ist unrein. (Num 19,15) Womit verschließt man am Verschluss und Rand? Mit Kalk, mit Gips, mit Lehm, mit Schlamm, mit Harz 256] (wie am Rand) und mit Leim, mit Wachs, mit Pech und mit Zinn (κασσίρτεος) 257. Offen. (Num 19,15) Alles, was offen [und] für den Gebrauch [bestimmt] ist, ist unrein. Von hier sagten sie: JEDER, DER VON VORNHEREIN EINE LICHTÖFFNUNG MACHT, DEREN MAß ENTSPRICHT DER DICKE DES [GROßEN] BOHRERS DER TEMPELHALLE. 258 DIESE SIND DIE AUSSPARUNGEN EINER LICHTÖFFNUNG: 259 Wenn diejenige, die eine Öffnung zwischen sich und ihrer Tochter, zwischen sich und ihrer Gefährtin macht, um die Stimme hörbar zu machen und ein Licht anzünden zu können, 260 SO IST DEREN MAß EINE HANDBREITE [IM QUADRAT]. 261 HAT DER ZIMMERMANN AN DER TÜR EINE AUSSPARUNG GELASSEN, NACH OBEN, NACH UNTEN oder zu den Seiten hin 262, ENTWEDER, DASS DER WIND SIE ÖFFNET, ODER HAT DER WIND SIE ZUGEMACHT, ABER [NICHT] VOLLSTÄNDIG VERSCHLOSSEN, SO IST SEIN MAß: 263 So viel [als zum Gebrauch nötig], Worte der Schule Schammais. Und die Schule Hillels sagt: Eine Handbreitenweite. 264 Das Loch in der Tür, sein Maß ist die Faustgröße, 265Worte R. Tarfons. R. Aqiba sagt: Eine Handbreitenweite. Ein Weber (γέρδιος), der [ein Loch] von der Größe eines Rohrs gräbt und eine Maus[, die ein entsprechendes Loch gräbt] oder [von der Größe] eines Spatels (σπάθη), so ist sein Maß: So viel [als zum Gebrauch] nötig ist, 266 Worte der Schule Schammais.

 256 Vgl. tKel 7,7. 257 Vgl. mKel 10,2. 258 mOh 13,1. Vgl. bBek 37b. 259 mOh 13,4. 260 Vgl. tOh 14,4. 261 mOh 13,1; tOh 14,4. 262 In der Mischna fehlt: oder zu den Seiten hin. 263 mOh 13,3: dann ist das Maß eine Faustgröße. 264 mOh 13,3-4. 265 Vgl. mOh 13,3. 266 Vgl. mOh 13,4.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und die Schule Hillels sagt: Eine Handbreitenweite. Die Schule Hillels sagte zur Schule Schammais: Was ist [die Größe für] ein Loch in der Tür? Die Schule Schammais sagte zu ihnen: Eine Handbreitenweite. Sie sagten [zu ihnen]: Was ist [bedeutet] „Handbreite? [Sie sagten zu ihnen:] Dass dies nach Bedarf gemacht ist und jenes nach Bedarf gemacht ist. (417)

[Bei] ausgedienten Geräten 267, / die Kriechtiere durchlöchert haben oder die der durch Salz [bewirkte Rost] zerfressen hat, ist sein Maß: So viel [als zum Gebrauch] nötig, Worte der Schule Schammais. Und die Schule Hillels sagt: Eine Handbreitenweite. 268 Wer den Ofen verputzt und eine Aussparung in ihm gelassen hat, siehe, [das Maß der Öffnung ist]: So viel [als zum Gebrauch] nötig ist. Wenn sie aber von selbst entstanden ist, so ist ihr Maß eine Handbreitenweite. Wenn ein Ofen an einer Kaltstelle 269 ein Loch bekommt, so ist dessen Maß: [Es darf nur so groß sein,] dass es [keinen] doppelten Rauchfaden gibt, 270 Worte der Schule Schammais. Und die Schule Hillels sagt: [Es darf nur so groß sein,] dass [das Feuer im Ofen] wie eine Spindelstange brennt. IST EIN LOCH AN SEINER SEITE, IST SEIN MAß: [ES DARF NUR SO GROß SEIN,] DASS [DAS FEUER IM OFEN] WIE EINE SPINDELSTANGE BRENNT. GEHT [DAS LOCH] VON DER SEITE HINEIN, GEHT ES VON DER SEITE HINEIN [ABER IN DER MITTE], GEHT ES NICHT HINEIN. R. Jischmael sagt: 271 IN DER MITTE, GEHT ES HINEIN, VON DER SEITE, GEHT ES NICHT HINEIN. DER SPUND EINES FASSES, DER DURCHBOHRT IST, SEIN MAß IST: DER KNOTEN EINES HALMS. VON DER SEITE DARF ER HINEINGEHEN, VON DER MITTE DARF ER NICHT HINEINGEHEN. R. SIMEON SAGT: VON DER MITTE DARF ER HINEINGEHEN, VON DEN SEITEN DARF ER NICHT HINEINGEHEN.

 267 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 416-417 Anm. 20: Für ‫ הכתלים‬wurde ‫ הכלים‬gelesen. 268 Vgl. mKel 9,8. 269 mKel 9,8: an seinem Auge. 270 Vgl. mKel 9,8. 271 In mKel 9,8: R. Simeon. Vgl. tKel 7,2.

Chuqqat  

[Deckel] von Weinkrügen und Ölkrügen und Deckel von Kannen, siehe, bei ihnen [gilt als Maß]: So viel [als zum Gebrauch nötig]. R. Simeon ben Gamaliel sagt: Da gesagt ist „ein fester Verschluss“, wie halte ich aufrecht „offen“? Um den Spalt einzuschließen. In § 541 [Sifra schemini per. 9,1-2], § 540 [bChul 25a], § 568 [bSchab 84a-b].

Jeder, der auf dem freien (‫ )על פני‬Feld berührt. (Num 19,16) Das ist die Bezeltung über (‫ )על פני‬dem Toten.

bNazir 53b-54a § 763

Einen Erschlagenen. (Num 19,16) Das ist das Glied von einem Niedergeschlagenen, der [noch] lebt, an dem [genug] ist, um Genesung heraufzubringen. Mit einem Schwert. (Num 19,16) Siehe, [es ist unrein] wie der Erschlagene. Oder einen Toten. (Num 19,16) Das ist das Glied von einem Erschlagenen, der tot ist. Oder einen menschlichen Knochen. (Num 19,16) Das ist ein Viertel [Kab] Gebein. Oder an ein Grab. (Num 19,16) Das ist ein geschlossenes Grab, denn ein Meister sagte: Die Unreinheit durchbricht [das Grab] und steigt hinauf, die Unreinheit durchbricht [das Grab] und steigt nach unten. Und dies bei Berührung. Es wird gelehrt: Und jeder, der 272 einen Knochen berührt. (Num 19,16) Das ist ein gerstenkorngroßer Knochen Oder einen Erschlagenen. (Num 19,16) Das ist das Glied von einem Niedergeschlagenen, der [noch] lebt, an dem nicht genug ist, um Genesung heraufzubringen. Oder einen Toten. (Num 19,16) (418)

 272 BH: wer einen Knochen berührt.

  Jalkut Schimoni Numeri

Das ist das Glied von einem Toten, / an dem nicht [genug] ist, um Genesung heraufzubringen. Oder an ein Grab. (Num 19,16) Dies ist ein Grab, das vor der Anordnung [des Gesetzes] existierte. Was für ein Glied von einem Toten ist gemeint? Ist daran ein gerstenkorngroßer Knochen, haben wir das Berühren eines Knochens. Vielmehr, wenn kein gerstenkorngroßer Knochen daran ist, aber selbst so ist es eine Einschließung. Und R. Jochanan sagte dir: Wann immer etwas an ihm ist, ist es keine Angelegenheit des Berührens, [sondern] man lehre es als Angelegenheit des Tragens. bChul 72a

Es wird gelehrt: Und jeder, der auf dem freien (‫ )על פני‬Feld berührt. (Num 19,16) Um den toten Embryo im Leib seine Mutter auszuschließen, Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Um den Grabverschlussstein und den Stützstein [des Grabes] einzuschließen. Und R. Simeon: [Zu] Grabverschlussstein und Stützstein gibt es eine überlieferte Lehre. Und [woher schließt] R. Aqiba, [dass] der tote Embryo im Leib der Mutter [nach der Tora unrein ist]? Steht oben geschrieben [zu SNum 19,3 bChul 72a].

SNum § 127

Einen mit einem Schwert Erschlagenen. (Num 19,16) Die Schrift will über das Schwert lehren, dass es eine sieben[tägige] Unreinheit bewirkt, [und auch] der, der es berührt, [mit] einer sieben[tägigen] Unreinheit unrein ist. Wir lernen [daraus] also für Geräte und für den Menschen. Woher [ist zu belegen, auch] Geräte und Mensch und Geräte? 273 Die Bibel lehrt: Und ihr müsst am siebten Tag eure Kleider waschen und werdet dann rein. (Num 31,24) Wir lernen [daraus] also für Geräte und Mensch und Geräte. Einen mit einem Schwert Erschlagenen oder einen Toten. (Num 19,16)

 273 Vgl. mOh 1,2-3.

Chuqqat  

Auch der Tote ist in der Allgemeinregel des Schwertes [enthalten]. Und siehe, die Schrift nimmt ihn aus seiner Allgemeinregel heraus, um das, was von ihm abgetrennt ist, ihm gleichzustellen, Wort R. Joschijjas. 274 R. Jonatan sagt: Der Tote ist nicht in der Allgemeinregel des Erschlagenen [enthalten], weil wir finden, dass [die Schrift] über den Toten für sich lehrt und über den Erschlagenen für sich lehrt. Woher [ist zu belegen], dass auch das, was von ihm abgetrennt ist, ihm gleichzustellen ist? Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] beim Aas 275, dem Leichteren, das, was von ihm abgetrennt ist, ihm gleichstellt, so ist es eine Schlussfolgerung, dass wir bei dem Toten, dem Schwereren, das, was von ihm abgetrennt ist, ihm gleichstellen müssen. Nein. Wenn du in Bezug auf Aas gesagt hast, dass es Unreinheit bis zum Abend verursacht, die häufig ist, solltest du [dann nicht] beim Toten sagen, dass er eine sieben[tägige] Unreinheit verursacht, die weniger häufig ist? Du kannst sagen: Wo hat denn [die Schrift] erweitert? Hat sie nicht [bereits] beim Toten erweitert, da der Tote eine sieben[tägige] Unreinheit verursacht und das Aas [nur] eine Unreinheit bis zum Abend verursacht? Woher [ist dann zu belegen], dass [der Tote] durch Bewegen Unreinheit verursacht? Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn Aas, das Leichtere, durch Bewegen Unreinheit verursacht, so ist es eine Schlussfolgerung, dass der Tote, das Schwerere, [auch] durch Bewegen Unreinheit verursacht. Oder: Wenn dort / Unreinheit bis zum Abend, dann auch hier Unreinheit bis zum Abend? Du kannst sagen: [Aber] dort, wo seine Berührung eine sieben[tägige] Unreinheit verursacht, verursacht [auch] sein Bewegen eine sieben[tägige] Unreinheit. Dort, wo seine Berührung Unreinheit bis zum Abend verursacht, verursacht [auch] Bewegen Unreinheit bis zum Abend. R. Meir sagt: Von einem Gegenstand, der Unreinheit annimmt, wenn man [damit] tötet, sagt die Schrift, dass er durch Bewegen unrein wird.

 274 Vgl. bNazir 53b; jNazir 7,3; mOh 2,1. 275 Gemeint ist das Fleisch eines jeden Tieres, das nicht rituell geschächtet ist. Vgl. Lev 11,39; Sifra schemini par. 10,8.

(419)

  Jalkut Schimoni Numeri § 763

Oder, sogar, wenn er einen Pfeil auf ihn abgeschossen und [damit] getötet hat? Die Bibel lehrt: Jeder, der eine Seele tötet, und jeder, der einen Erschlagenen berührt hat, soll sich von seiner Sünde reinigen. (Num 31,19) [Die Schrift] setzt [hier] den, der tötet, mit dem gleich, der berührt. Wie der, der berührt, durch seine Verbindung [mit dem Toten unrein wird], so [wird auch] der, der tötet, durch seine Verbindung [mit dem Toten unrein]. Oder den Knochen eines Menschen. (Num 19,16) Das ist ein [abgetrenntes] Glied von einem Lebendigen. 276 Oder ist [es] vielleicht nur ein Knochen [groß] wie ein Gerstenkorn? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Und jeder, der einen Knochen berührt hat. (Num 19,18) Siehe, ein Knochen [groß] wie ein Gerstenkorn, ist [hier] genannt. 277 Was lehrt die Bibel also [mit]: Oder den Knochen eines Menschen? (Num 19,16) Das ist ein [abgetrenntes] Glied von einem Lebendigen. Eine andere Auslegung: Wie der Tote [aus] Fleisch, Sehnen und Knochen [besteht], so [besteht] auch das [abgeschnittene] Glied eines Lebendigen gemäß seiner Schöpfung [aus] Fleisch, Sehnen und Knochen. Oder durch ein Grab. (Num 19,16) Das ist ein geschlossenes Grab. 278 Oder ist es nicht vielmehr ein offenes Grab? Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn das Zelt, das Unreinheit annimmt, nicht nach allen seinen Seiten verunreinigt, wenn es geöffnet ist, so ist es eine Schlussfolgerung, dass ein Grab, das Unreinheit nicht annimmt, nicht nach allen seinen Seiten verunreinigen sollte, wenn es geöffnet ist? Oder: Wie [es] dort Unreinheit bis zum Abend verursacht, verursacht es auch hier Unreinheit bis zum Abend? Du kannst sagen: Und von wo lernt man [es für] das Zelt? Nicht aus einer Schlussfolgerung! Die Sache ist ja [bereits] von woanders her gelernt, und du kommst, um davon lernen? Es ist [doch] Gelerntes aus Gelerntem! 279  276 Vgl. mOh 2,1; mEd 6,2-3. 277 Vgl. mOh 2,3. 278 Vgl. bNazir 53b; mOh 7,1.

Chuqqat  

[Und jeder, der einen Toten auf offenem Feld berührt. (Num 19,16)]

SZ [311-313]

Im Schriftsinn ist nur [enthalten], dass der Mensch, der über einem Toten ein Zelt bildet, unrein ist. Und woher [ist zu belegen,] wenn er ein Zelt bildet, dass der Tote über ihm ein Zelt bildet? Die Bibel lehrt: Und er soll sieben Tage unrein sein. (Num 19,16) Auf offenem Feld. (Num 19,16) Das ist die Öffnung des Grabes. Jeder, der berührt. (Num 19,16) Um den Stützrahmen hinter dem Stützrahmen einzuschließen. 280 Einen mit einem Schwert Durchbohrten. (Num 19,16) Ein Erschlagener, der gewöhnlich mit dem Schwert getötet worden ist. [Auf offenem Feld. (Num 19,16)] Das schließt eine Frau aus, / deren toter [Embryo] in ihrem Leib ist. 281 Und woher [ist zu belegen], dass auch eine Hebamme, die ihre Hand in den Leib der Frau steckt, unrein ist? Die Schrift sagt: Wer berührt. (Num 19,16) [Das] schließt sie aus. Durch Berühren, aber er verunreinigt nicht durch Tragen, 282 Worte R. Eliezers 283. R. Jehoschua 284 sagt: Ein Grabverschlussstein verunreinigt durch Tragen. [Das ergibt sich] aus [einem Schluss vom] Leichteren zum Schwereren [vom Aas, das nicht durch Bezeltung verunreinigt, jedoch durch Tragen verunreinigt]. Nein. Wenn du vom Aas gesagt hast, das durch Tragen nach der Trennung [von seinem Platz, d.h. überall] verunreinigt, solltest du beim Grabverschlussstein sagen, dass er nach der Trennung [vom Grab] nicht durch Tragen verunreinigt. Sagte R. Jehoschua zu ihm: Und hat das nicht eine Bewandtnis mit der Laubhütte an der Öffnung eines Grabes? 285

 279 Vgl. bZeb 50a. 280 Vgl. mOh 2,4. 281 Vgl. mChul 4,3; NumR 19,1; bPara 30a. 282 Das im Vers nicht erwähnt ist. Vgl. mOh 2,4; mOh 7,1. 283 SNum: Jehoschuas. 284 SNum: Eliezer.

(420)

  Jalkut Schimoni Numeri

Er sagte zu ihm: Erzähl mir, was es mit deiner Laubhütte auf sich hat. [Er sagte zu ihm:] Wenn sie eine Öffnung hat, so ist sie rein, wenn nicht, so ist sie unrein. Da ging R. Jehoschua weg, und R. Aqiba sprang auf. Er sagte zu ihm: Du sagst, was [lehrt] die Tora häufiger, die Verunreinigung durch Berühren oder die Verunreinigung durch Tragen? Es gibt ja vieles, das durch Berühren verunreinigt, das aber nicht beim Tragen verunreinigt. Wenn aber der Grabverschlussstein beim Berühren, was häufiger ist, verunreinigt, sollte er auch beim Tragen, dem Selteneren, verunreinigen. Er sagte zu ihm: [Du sagst,] was [lehrt] die Tora häufiger, die Verunreinigung durch Berühren oder [durch] Bezeltung? Ich sage, dass die Tora die Verunreinigung durch Tragen [im Vergleich] zu der Verunreinigung durch Bezeltung häufiger macht. Denn es gibt vieles, das durch Tragen verunreinigt, das aber nicht bei der Bezeltung verunreinigt: Wenn der Grabverschlussstein bei Bezeltung, was seltener ist, verunreinigt, sollte er dann nicht auch beim Tragen, dem Häufigeren, verunreinigen? Du hast auf deine Weise geantwortet, antworte mir [nun] auf meine Weise. (421)

Wenn ich / antworte, dann nur, damit du mich 286 nicht ignorierst. Welche Bewandtnis hat es mit dem Haus, in dem ein Toter ist? Er sagte zu ihm: Es ist unrein. Welche Bewandtnis hat es mit dem, der seine Hand auf die Oberschwelle legt? 287 Er sagte zu ihm: Es ist unrein. [Halte] nun dein Rohr [hinein in das Haus mit dem Toten] und bewege es. [Da bist du umso mehr unrein.] 288 Und da leugnete er es ihm. Er sagte zu ihm: Du leugnest, dass es nicht durch Tragen verunreinigt, und ich leugne, dass es nicht durch Berühren verunreinigt. Und es ist, wie wenn der Flusskranke [eine Unreinheit] des Schlaflagers unter sich hinauslässt, sodass sie einen Menschen verunreinigt und Kleider verunreinigt: Er lässt davon nicht beim Berühren von Geräten hinaus, sodass er Speisen und Getränke verunreinigt 289, und er lässt nicht von unter ihm [eine Unreinheit] des Schlaflagers hinaus, um einen Menschen  285 Vgl. tOh 3,7-8. 286 D.h. die Richtigkeit meiner eigenen Antwort. 287 Vgl. mOh 12,8. 288 Vgl. mToh 10,1; mOh 14,3. 289 Vgl. mZeb 5,1.

Chuqqat  

und Geräte zu verunreinigen, und er lässt nicht von ihm [eine Unreinheit] beim Berühren hinaus, um Geräte zu verunreinigen, um Speisen und Getränke zu verunreinigen. 290 R. Simeon sagte: Wir [brauchen] uns nicht damit zu beschäftigen, da ja ein Mensch, der einen Toten berührt, unrein ist, [auch] bei Bezeltung unrein ist und beim Bewegen [der Unterlage, auf der der Tote liegt,] unrein ist. Und da die Geräte, die einen Toten berühren, unrein sind, wenn sie bezelten, und [die Geräte], mit denen man [den Toten] bewegt, unrein 291 sind, ist es besser, Berühren und Bezeltung gleichzusetzen, da [die Konsequenzen] für die Geräte und den Menschen gleich sind. Man sollte aber nicht die Gleichsetzung mit dem Tragen durchführen, da dort [die Konsequenzen] für die Geräte und den Menschen nicht gleich sind. 292 R. Eliezer sagt: Der Grabverschlussstein verunreinigt durch Tragen. R. Jehoschua sagt: Er verunreinigt nicht [dadurch]. R. Simeon, der Bruder des Azarja 293, sagte: Warum schlussfolgert ihr? Ich habe gehört, dass er [Unnreinheit] macht. R. Jehoschua sagte zu ihm: Simeon, mein Bruder, ich vermag dich nicht zu entkräften, weil du [es] allgemein gehört hast, und ich es mit Erklärung 294 gehört habe: 295 DANN, WENN JEMAND EINE GANZE FURCHENSTRECKE IN EINEM PFLÜGT, SIEHE, SO MACHT ER [EINE TOTENBEINSTÄTTE]. PFLÜGT ER [ERST] EINE HALBE FURCHENSTRECKE UND PFLÜGT DANN VON DA AN WEITER EINE HALBE FURCHENSTRECKE NACH AUßEN, MACHT ER [DAS] NICHT. 296 Wie [entsteht] eine Totenbeinstätte?

 290 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 421 verändern hier den Text des Jalkut deutlich: Wenn der Flusskranke [Unreinheit] des Lagers unter sich hinauslässt, sodass sie einen Menschen verunreinigt und Kleider verunreinigt, [aber Unreinheit] beim Berühren von Geräten nur [insofern] (vgl. mZab 5,1; mZeb 4,6) hinauslässt, als er Speisen und Getränke verunreinigt, [ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der Tote, der keine Unreinheit] des Lagers unter sich hinauslässt, die einen Menschen verunreinigt und Kleider verunreinigt, [auch Unreinheit] beim Berühren von Geräten nur [insofern] bewirken sollte, als er Speisen und Getränke verunreinigt? 291 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 421 emendieren zu: rein. 292 Vgl. mOh 3,8; mOh 2,4. 293 Vgl. mToh 8,7; mZeb 1,2; bSota 21a. 294 Vgl. mOh 2,4. 295 Die lange Textergänzung in eckigen Klammern von Hyman/Schiloni wird nicht übersetzt. 296 mOh 17,2.

(422)

  Jalkut Schimoni Numeri

Pflügt man ein Feld, in dem ein Grab verloren gegangen ist, 297 von Norden nach Süden und pflügt man es dann von Osten nach Westen, so ist das eine Totenbeinstätte, die eine Totenbeinstätte macht. Wie [entsteht] eine Totenbeinstätte, die keine Totenbeinstätte macht? Pflügt man ein Feld, in dem ein Grab verloren gegangen ist, erst am Morgen und dann pflügt man es in der Dämmerung, hat man keine Totenbeinstätte gemacht. Man macht eine Totenbeinstätte sogar in einer großen Talebene, Worte der Schule Schammais. Und die Schule Hillels sagt: SOGAR 100 ELLEN [IM QUADRAT]. 298 R. Eliezer sagt: Der Grabverschlussstein verunreinigt [durch Tragen]. Ich habe hier nur den Grabverschlussstein [erwähnt]. Woher [ist es zu belegen], um den Stützrahmen hinter dem Stützrahmen einzuschließen? Denn wenn der letzte herausgezogen wird, den sie gebaut haben, fällt [auch] der zweite. Vielmehr pflegte R. S[imeon] b[en] G[amaliel] zu sagen: Der Grabverschlussstein und der Stützrahmen sind unrein, aber die Stützrahmen der Stützrahmen sind rein. bTem 12b

Und man nehme für den Unreinen von dem Staub des verbrannten Sündopfers.

(Num 19,17)

Hat er den Staub vorher auf das Wasser gegeben, ist es untauglich. Und R. / Simeon erklärt [es] für tauglich. (423)

Was ist der Grund R. Simeons? Dass geschrieben steht: Und man nehme für den Unreinen von dem Staub des verbrannten Sündopfers und gebe darauf lebendiges Wasser. (Num 19,17) Und es steht geschrieben: Lebendiges Wasser in ein Gefäß. (Num 19,17) Dass ihre Lebendigkeit durch ein Gefäß sei. 299 Wie [ist das zu verstehen]? Wenn er will, [gibt er] den Staub von unten, [wenn er will] von oben. Was ist der Grund des ersten Tannas?  297 mOh 17,3. 298 mOh 17,1. 299 Vgl. bSota 16b.

Chuqqat  

Er sagt dir, der Schluss des Verses ist genau zu nehmen: Und er gebe auf es. (Num 19,16) [Dieser Vers] kommt[, um zu sagen]: Es ist, um sie zu vermischen. Welchen [Grund] siehst du, dass du sagst, der Schluss des Verses ist genau zu nehmen? Vielleicht ist der Anfang genau zu nehmen? Du findest keinen [Grund, dies] zu sagen, denn es wird gelehrt, R. Simeon sagte: Ist es denn Staub (‫ ?)עפר‬Es ist doch Asche (‫ !?)אפר‬300 Vielmehr ändert die Schrift bei seinem Wortsinn, um daraus einen Analogieschluss zu folgern: Hier heißt es „Staub“ und dort 301 heißt es „Staub“. Wie dort der Staub auf [das Wasser], so auch hier der Staub auf [das Wasser]. Und wie es hier tauglich ist, wenn man den Staub früher als das Wasser hineingegeben hat, so ist es dort tauglich, wenn man den Staub früher als das Wasser hineingegeben hat. Was ist der Grund von R. Simeon? Dass geschrieben steht: P597F

Usw.

Woraus [ist das zu belegen]? Nach dem, was die Rabbanan sagen [oder] vielleicht nach dem, was R. Simeon sagt? Wie wir überall finden, dass das, was tauglich macht, von oben ist, so ist auch hier das, was tauglich macht, von oben. [Und ein reiner Mann nehme Ysop und tauche in das Wasser. (Num 19,18)] Dort haben wir gelernt: Jeder ist zur Weihung [des Reinigungswassers] geeignet, ausgenommen ein Tauber, ein Irrsinniger und ein Minderjähriger. 302 R. Jehuda erklärt einen Minderjährigen für geeignet, eine Frau und einen Zwitter (ἀνδρόγυνος) für untauglich. Was ist [der Grund] unserer Lehrer? Dass geschrieben steht: Und man nehme für den Unreinen von dem Staub des verbrannten Sündopfers. (Num 19,17)

Die zum Sammeln [der Asche] untauglich sind, sind auch zur Weihung [des Reinigungswassers] untauglich.

 300 Vgl. bChul 88a-b. 301 Num 5,17. 302 Vgl. mPara 5,4; bJeb 72b.

bJoma 43a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Die für dich zum Sammeln [der Asche] tauglich sind, sind für dich auch zur Weihung [des Reinigungswassers] tauglich. Und R. Jehuda? Wenn es so ist, sollte die Schrift sagen „er nehme“, warum [heißt es aber] „sie sollen nehmen“? Sogar ein Minderjähriger, der dort untauglich ist, ist hier tauglich. Woher ist es für die Frau [zu belegen]? „Er nehme“ [steht geschrieben], und nicht „sie nehme“. Und die Rabbanan? Stünde geschrieben „und er nehme“, so könnte man meinen, erst, wenn einer [Wasser] bringt und einer [Staub] nimmt. Der Barmherzige schrieb: Und er nehme. (Num 19,17) Wenn nun der Barmherzige geschrieben hätte „sie sollen nehmen“, und „sie sollen geben“ könnte man meinen, erst wenn zwei bringen und zwei nehmen. [Daher] schrieb der Barmherzige: Und sie sollen nehmen und er gibt. (Num 19,17) Sogar, wenn zwei bringen und einer nimmt [ist es tauglich]. Und ein reiner Mann nehme Ysop und tauche in das Wasser. (Num 19,18) Nach den Rabbanan ein Mann, nicht aber eine Frau. Ein Reiner. (Num 19,18) Um einen Minderjährigen für geeignet zu erklären. Nach R. Jehuda, ein Mann, nicht aber ein Minderjähriger. Ein Reiner. (Num 19,18) Um eine Frau für geeignet zu erklären. Und der Reine besprenge den Unreinen. (Num 19,18) Der Reine [tritt] aus der Allgemeinregel, da er [vorher] unrein war. 303 Das lehrt, dass der, der am [selben] Tag [im Reinigungsbad] untergetaucht ist, geeignet ist, die [rote] Kuh [herzurichten]. bSuk 37a-b

Fällt es aus der Röhre in den Trog, ist es untauglich.

(424)

Wäre es also tauglich, wenn man es fallen lässt? Warum dies „er soll nehmen“, „er soll geben“? / Der Barmherzige sagte:  303 Vgl. bJeb 73a; bZeb 17b.

Chuqqat  

[Sie sollen es nehmen, und er gebe. (Num 19,17)] Vielmehr lerne daraus, dass das Nehmen [hier] durch eine andere Sache als ein Nehmen bezeichnet wird. 304 Steht geschrieben in § 560 [bSota 16b].

Und man nehme für den Unreinen von dem Staub. (Num 19,17) Ist es denn Staub? Vielmehr lehrt das, dass, wenn sie sein Aussehen verändern, ist [sie trotzdem] tauglich. 305 Und gebe darauf lebendiges Wasser. (Num 19,17) Von Quellwasser spricht die Schrift. Oder spricht sie nicht vielmehr von Wasser, das immer lebendig ist? 306 Selbst wenn es keinen Beweis dafür gibt, so gibt es [doch] einen Hinweis darauf, denn es heißt: Und die Knechte Isaaks gruben im Talgrund nach [und fanden dort einen Brunnen [mit] lebendigem Wasser]. (Gen 26,19) Was lehrt dann die Bibel also [mit]: Und gebe darauf lebendiges Wasser in ein Gefäß? (Num 19,17) Von Quellwasser spricht die Schrift. 307 In ein Gefäß. (Num 19,17) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie bei ihm 308 alle Gefäße dem irdenen Gefäß gleichgestellt hat. Denn in einer Schlussfolgerung wäre [es möglich zu schließen]: Da Wasser und Staub bei der des Ehebruchs verdächtigten Frau geheiligt sind, und Wasser und Staub bei der Kuh geheiligt sind[, gilt]: Wenn ich für die des Ehebruchs verdächtigte Frau gelernt habe, dass [die Schrift] bei ihr nicht alle Gefäße dem irdenen Gefäß gleichgestellt hat, 309 dann sollten wir auch bei der Kuh nicht alle Gefäße dem irdenen Gefäß gleichstellen. Die Bibel lehrt: In ein Gefäß. (Num 19,17)

 304 Vgl. bSota 16b. 305 Vgl. tPara 9,8. 306 Vgl. bTer 12b. 307 Vgl. mPara 8,9. 308 Dem Entsündigungswasser. 309 Vgl. Num 5,17.

SNum § 128

  Jalkut Schimoni Numeri

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie bei ihm 310 alle Gefäße dem irdenen Gefäß gleichgestellt hat. SZ [313-314]

Und er soll nehmen. (Num 19,18) Und sie sollen nehmen. (Num 19,17) Ob Mann oder Frau, [sie sind gleich] in Bezug auf Heiliges. 311 Staub. (Num 19,17) [Das] schließt Kalk aus. 312 Von dem Staub. (Num 19,17) [Das] schließt Tonerde aus. 313 [Von dem] verbrannten [Sündopfer]. (Num 19,17) Nicht, wenn der Krug zerbrochen wurde, 314 auch nicht, wenn der Wind [den Staub auf das Wasser] geblasen hat, auch nicht, wenn man [den Krug zwar] verschlossen, [vorher] aber nicht gereinigt hatte. 315

(425)

Und woher [ist zu belegen, dass] du Holzkohle einschließt, auf der ein wenig / Staub ist, dass man sie zerstoßen und damit sprengen darf? 316 Die Bibel lehrt: Von dem Staub des verbrannten Sündopfers. (Num 19,17) Lebendiges Wasser in ein Gefäß. (Num 19,17) Da es lebendig [sein soll], schließt [das] gesalzenes, abgebrühtes oder gesüßtes [Wasser] aus. 317 Lebendiges Wasser. (Num 19,17) [Das] schließt vermischte Wasser und Abwaschwasser aus und die Quelle, die [zeitweise] versiegt. Lebendiges Wasser. (Num 19,17) [Das] schließt eine Ansammlung [von Wasser] und eine Quelle, die verfallen ist, aus. 318

 310 Dem Entsündigungswasser. 311 Vgl. mPara 5,4; tPara 5,7; bJoma 43a. 312 Vgl. mPara 9,7; tPara 9,8. 313 Vgl. tPara 9,8; mPara 9,7. 314 Und das ausfließende Wasser sich von selbst mit dem Staub vermischt hat. 315 Vgl. Hyman/Schiloni, JS Numeri, 424 Anm. 1: Für ‫ מירחו‬wurde ‫ מרקו‬gelesen. 316 Vgl. mPara 3,11; tPara 2,13. 317 Vgl. mPara 8,9.

Chuqqat  

In ein Gefäß. (Num 19,17) In einem Gefäß heiligt man [das Wasser] und man heiligt [es] nicht auf dem Erdboden. Von hier sagten sie: 319 In einen ausgehöhlten Stein 320, der mit dem Erdboden verbunden ist, darf man nicht [Wasser] füllen. Und man darf [es] darin nicht heiligen, und man darf nicht daraus besprengen, und er bedarf keines festen Verschlusses, und er macht das Tauchbad nicht untauglich. Und er macht die Samen nicht tauglich[, Unreinheit anzunehmen]. Ist [der ausgehöhlte Stein] vom Boden losgelöst, darf man ihn [mit Wasser] füllen usw. bis: „Und er macht die Samen tauglich“.

Und er nehme Ysop. (Num 19,18) Hier heißt es „nehmen“, und dort heißt es „nehmen“. 321 Wie das „nehmen“, von dem dort die Rede ist, drei [Stengel Ysop], so auch das „nehmen“, von dem hier die Rede ist, drei [Stengel Ysop]. Ysop. (Num 19,18) Aber keinen griechischen Ysop, keinen Antimon-Ysop, keinen römischen Ysop, keinen Wüsten-Ysop oder irgendeinen Ysop, der einen Beinamen hat. Und tauche [ihn] in das Wasser. (Num 19,18) Es muss genug Wasser sein, [dass es] zum Eintauchen [reicht]. 322 Ein Mann. (Num 19,18) Um den Minderjährigen auszuschließen. 323 Der Schriftsinn schließt den Minderjährigen aus. Schließt er auch die Frau aus? Die Bibel lehrt: „Rein“. Um die Frau einzuschließen, Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: „Rein“, warum wurde [dies] gesagt?  318 Vgl. mPara 8,9. 319 mPara 5,7; mMiq 4,5; tPara 5,8. Vgl. bBB 66b. 320 Vgl. Jdc 15,19. 321 Ex 12,22. 322 Vgl. mPara 12,2; tPara 12,13. 323 Vgl. mPara 12,10; bJoma 43a.

SNum § 129

  Jalkut Schimoni Numeri

(426)

Bevor [die Schrift es] sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn der, [der die Asche] sammelt, / rein sein muss, sollte dann nicht auch der, der [das Reinigungswasser] sprengt, rein sein? Was lehrt die Bibel also [mit] „rein“? Rein von jeglicher Unreinheit. Und wer ist das? Das ist der, der das Tauchbad am Tag [genommen hat, aber erst mit Sonnenuntergang rein wird]. R[abbi] sagt: Hier heißt es „rein“, und dort heißt es „rein“. 324 Wie das „rein“, von dem dort die Rede ist, unrein hinsichtlich der Hebe und rein hinsichtlich der Zehntabgabe [bedeutet], 325 so [bedeutet] auch das „rein“, von dem hier die Rede ist, rein hinsichtlich der Zehntabgabe und unrein hinsichtlich der Hebe.

SZ [314]

Und [ein reiner Mann] nehme Ysop. (Num 19,18) Mit dem Ysop sprengt man und nicht mit dem Stock, der mit ihm zusammengebunden ist. 326 Und tauche ein. (Num 19,18) Er soll aber nicht [alles] aufsaugen (σπόγγος). 327 In das Wasser. (Num 19,18) Er soll aber nicht [über den Ysop] ausgießen. Sie sagten: Man darf für das Eintauchen [des Ysops] aufsaugen, aber man darf nicht für das Sprengen aufsaugen. Und manche sagen: Man darf weder für das Eintauchen noch für das Sprengen aufsaugen. Ein Mann. (Num 19,18) Das schließt eine Frau aus. 328 Oder: „Mann“ schließt einen Minderjährigen aus. 329

 324 Vgl. Lev 14,9. 325 Vgl. mKel 1,5. 326 Vgl. mPara 11,7; mPara 12,1. 327 mPara 12,2: es muss genug Wasser zum Besprengen darin sein. 328 Vgl. SNum § 129. 329 Vgl. SNum § 129.

Chuqqat  

Du kannst zitieren: „Rein“. UM DEN MINDERJÄHRIGEN EINZUSCHLIEßEN. Sie sagten: HILFT DIE FRAU

DEM

MINDERJÄHRIGEN, SPRENGT ER. ABER SIE SOLL DEN YSOP NICHT EINTAUHAT SIE EINGETAUCHT UND IHM GEGEBEN, SO IST SEINE BESPRENGUNG

CHEN UND IHM GEBEN. UNTAUGLICH. 330

Und sprenge auf das Zelt. (Num 19,18) Steht geschrieben in § 371 [bSchab 27b-28a].

Und sprenge auf das Zelt. (Num 19,18)

SNum § 128

Die Schrift will über das Zelt lehren, dass es Unreinheit annimmt. Und sprenge auf das Zelt und alle Geräte. (Num 19,18) Zu dem Zeitpunkt, wenn sie Unreinheit annehmen. Und den, der einen Knochen berührt hat. (Num 19,18) Das ist ein Knochen [groß] wie ein Gerstenkorn. 331 Oder ist es nicht vielmehr ein [abgeschnittenes] Glied eines Lebendigen? Wie [in dem Fall,] wenn [es] heißt: Oder den Knochen eines Menschen. (Num 19,16) Siehe, von einem [abgeschnittenen] Glied eines Lebendigen ist die Rede. Was lehrt die Bibel [also mit]: Und den, der einen Knochen berührt hat? (Num 19,18) Das ist ein Knochen [groß] wie ein Gerstenkorn. Die Schrift zeigt [damit] an, dass sie, wie sie alle bei der Sache der Unreinheit einschließt, so schließt sie alle bei der Sache des Besprengens ein. / Und auf alle Geräte. (Num 19,18)

SZ [314]

[Das] schließt einen Menschen ein, der die Geräte berührt hat, die einen Toten berührt haben, die [wiederum] andere Geräte berührt haben.

(427)

Von hier pflegte R. Aqiba zu sagen: Fünf [Dinge] werden durch einen Toten unrein. Vier sind sieben [Tage] unrein, und eins ist unrein bis zum Abend. In welcher Weise [werden] zwei [Dinge unrein]?  330 mPara 12,10. 331 Vgl. bNazir 54a.

  Jalkut Schimoni Numeri

WENN EIN MENSCH EINEN TOTEN BERÜHRT, WIRD ER SIEBEN TAGE UNREIN, BERÜHRT EIN MENSCH

IHN, WIRD ER UNREIN BIS ZUM ABEND. 332

Befindet sich ein Mensch zwischen [verunreinigten] Geräten, kann dies vier Unreinheiten nach sich ziehen. Befinden sich [verunreinigte] Geräte bei einem Menschen, kann dies drei Unreinheiten nach sich ziehen. Und ist ein [unreiner] Mensch bei einem Menschen, kann dies zwei Unreinheiten nach sich ziehen. MAN ERSCHWERT [EINERSEITS] BEIM MENSCHEN [MEHR] ALS BEI GERÄTEN UND [ANDERERSEITS]

BEI GERÄTEN [MEHR] ALS BEIM MENSCHEN, DA BEI GERÄTEN[, DIE DURCH BERÜHRUNG MIT EINEM

TOTEN UNREIN GEWORDEN SIND,] DREI [DINGE UNREIN WERDEN KÖNNEN] UND BEIM MENSCHEN

ZWEI.

BEIM MENSCHEN WIRD ERSCHWERT: WANN IMMER ER IN DER MITTE IST, SIND ES VIER [DINGE, DIE

UNREIN WERDEN KÖNNEN], IST ER NICHT IN DER MITTE, SIND ES DREI. 333

R. Jose sagt: Jeder, der sich an einem Flusskranken verunreinigt, ist unrein bis zum Abend, [aber] er ist rein beim Flusskranken in Bezug auf [das Berühren von] Geräten. bJoma 14a-b

Und der Reine sprenge auf den Unreinen. (Num 19,18) Auf den Reinen: rein, auf den Unreinen: unrein, Worte R. Aqibas. Und die Weisen sagen: Die Worte sind nur in Bezug auf Dinge gesagt, die Unreinheit annehmen können. Wie wir gelernt haben: Wenn er in der Absicht hatte, ein Tier zu besprengen, [aber] einen Menschen besprengt hat, soll er, wenn im Ysopbündel [noch Wasser] ist, [das Sprengen] wiederholen. [Wenn er in der Absicht hatte,] einen Menschen zu besprengen, er [aber] auf ein Tier gesprengt hat, so darf er, wenn im Ysopbündel [noch Wasser] ist, [das Sprengen] nicht wiederholen. Was ist der Grund von R. Aqiba? Der Barmherzige hätte schreiben sollen „der Reine soll [auf ihn] sprengen“. Was [bedeutet aber] „auf den Unreinen“? Lerne daraus: Auf den Unreinen: rein, auf den Reinen: unrein. Und die Rabbanan?

 332 mOh 1,1-3. 333 mOh 1,4.

Chuqqat  

Dies bezieht sich auf Dinge, die Unreinheit annehmen können. Hier aber ist es ein [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: [Wenn] auf den Unreinen: rein, um wie viel mehr ist der Reine [rein]. Und R. Aqiba? Wir haben das, was Salomo in seiner Weisheit sagte: Ich dachte, Weisheit zu besitzen, aber sie blieb fern von mir. (Koh 7,23) Und die Rabbanan? Derjenige, der sprengt und derjenige, auf den gesprengt wird, [beide sind] rein. Wer aber [das Besprengungswasser] berührt, ist unrein. Ist denn der Besprengende rein? Es steht doch geschrieben: Wer das Reinigungswasser sprengt soll seine Kleider waschen. (Num 19,21) Was ist [hier] „Besprengen“? Berühren. Und es steht doch [explizit] geschrieben „wer sprengt“, und es steht doch [explizit] geschrieben „wer berührt“! Außerdem muss der Besprengende / seine Kleider waschen, wer berührt, muss seine Kleider nicht waschen. Was ist vielmehr „Besprengen“? Tragen.

(428)

Sollte dann nicht der Barmherzige „er trägt“ geschrieben haben?! Es lehrt uns vielmehr zur Sache, dass ein [Mindest]maß beim Sprengen [erforderlich ist]. Einleuchtend ist es nach dem, der sagt, das Besprengen erfordere ein [Mindest]maß, aber nach dem, der sagt, es erfordere kein [Mindest]maß, was gibt es hierzu zu sagen? Selbst derjenige, der sagt, es erfordere kein [Mindest]maß, bezieht die Worte nur auf den Rücken einer Person, im Gefäß aber ist ein [Mindest]maß erforderlich. Wir haben ja gelernt: Wie viel ist [zum Besprengen notwendig]? Genug, um besprengen zu können, genug, um die Bündelspitzen eintauchen und besprengen [zu können]. Es wird gelehrt: [Geschieht] die Verbrennung [durch] einen Trauernden, einem dem Sühnung fehlt, ist sie tauglich. Josef der Babylonier sagt: Bei einem Trauernden ist sie tauglich, bei einem, dem die Sühnung fehlt, untauglich. Über welchen Vers streiten sie? Und der Reine sprenge auf den Unreinen, (Num 19,18) [so wird er] rein, was einschließt, dass er unrein [gewesen] ist.

bZeb 17b

  Jalkut Schimoni Numeri

Ein Meister meinte, es schließt ein, dass alle Unreinheiten der gesamten Tora [gemeint] sind, und ein Meister meint, [nur] die Unreinheiten dieses Abschnitts. bSota 38b

Und der Reine sprenge auf den Unreinen. (Num 19,18) War es seine Absicht, vor ihm zu sprengen und er sprengte hinter ihm, [war es seine Absicht,] hinter ihm [zu sprengen] und er sprengte vor ihm, ist seine Sprengung untauglich. [War es seine Absicht,] vor ihm [zu sprengen] und er sprengte an die Seiten[, die vor ihm sind], ist seine Sprengung tauglich. 334

bQid 25a

Ulla sagte: Alle stimmen bei einer Sache der Unreinheit überein, dass die Zunge bei Kriechtieren als sichtbar gilt. Was ist der Grund? [Den] er berührt. (Lev 16,11) Der Barmherzige sagte, auch diese sind berührbar. In Bezug auf das Untertauchen gilt sie als verborgen. Was ist der Grund? Er wasche seinen Körper in Wasser. (Lev 16,13) Der Barmherzige sagte: Wie sein Körper [dem Wasser] auszusetzen ist, so ist alles [dem Wasser] auszusetzen. Sie streiten nur über die Sache der Besprengung, denn siehe, es gibt nach seiner Ausdrucksweise [die Unterscheidung zwischen] „der Besprengende“ und „der besprengt wurde“ [und] „die Besprengung“. R[abbi] sagt: Die Besprengung vergleicht man mit der Unreinheit, aber die Rabbanan vergleichen sie mit dem Untertauchen. Und beide streiten sie über diesen Vers: Der Reine sprenge auf den Unreinen. (Num 19,18) R[abbi] meint: Der Reine sprenge auf den Unreinen am dritten Tag und am siebten Tag und reinige ihn. (Num 19,19) Und die Rabbanan meinen: Und er entsündige ihn am siebten Tag, und er wasche seine Kleider und bade sich im Wasser, so ist er rein. (Num 19,19) Sollten auch die Rabbanan sie mit der Unreinheit vergleichen?

 334 Vgl. mPara 12,2.

Chuqqat  

Die Reinigung ist mit der Reinigung zu vergleichen. Sollte auch R[abbi] sie mit dem Untertauchen vergleichen? Er wasche seine Kleider, (Num 19,19) unterbricht die Sache. Und R[abbi] meinte, bei der Sache des Untertauches gilt [die Zunge] als verborgen. 335 Es gab doch die Begebenheit mit der Magd aus dem Hause Rabbis, die aus dem Tauchbad herausstieg, und bei der man einen Knochen zwischen ihren Zähnen fand und Rabbi sie ein weiteres Mal untertauchen ließ. Das Wasser braucht ja nicht an die Sache heranzukommen, die Stelle muss [aber] geeignet sein, dass das Wasser an die Sache kommen kann, wie nach R. Zera: Alles, was zum Vermischen geeignet ist. Usw.

Man besprengt und taucht ausschließlich am Tag unter, denn es heißt: Und der Reine sprenge auf den Unreinen am dritten Tag. (Num 19,19) Das Eintauchen wird mit dem Sprengen gleichgesetzt. /

bMeg 20a

Am dritten Tag und am siebten Tag. (Num 19,19)

SNum § 128

Die Schrift will über den Totenunreinen lehren, dass er [am] dritten und am siebten [Tag] zu einer Besprengung [mit Reinigungswasser] verpflichtet ist. 336

(429)

Du sagst, deshalb kommt [die Schrift zur Anwendung]. Oder nicht viel mehr, wenn er [am] dritten [Tag] besprengt wurde, wird er am siebten [Tag] rein. Und wenn er am dritten [Tag] nicht besprengt wurde, wird er am siebten [Tag] nicht rein? Die Bibel lehrt: Und er reinige ihn am siebten Tag. (Num 19,19) Die Schrift wiederholt es über ihn, um [dadurch] für untauglich zu erklären. Ich habe nur den siebten. Woher [ist zu belegen, auch] der achte, neunte, zehnte? Die Bibel lehrt: Und er reinige ihn. (Num 19,19) In jedem Fall. Und der Reine soll auf den Unreinen sprengen. (Num 19,19)

 335 Weicht von bQid 25a ab. 336 SNum § 125. Vgl. bQid 62a.

SZ [314]

  Jalkut Schimoni Numeri

Alle Unreinen bekommen eine Besprengung [wie] die männlichen und weiblichen Flusskranken, die Menstruierenden und die Wöchnerinnen. 337 Und der Reine soll auf den Unreinen sprengen. (Num 19,19) Aber nicht, wenn er nicht die Absicht hat, auf den Unreinen zu sprengen. 338 Und er wasche [seine Kleider und bade] im Wasser, und am Abend ist er rein. (Num 19,19)

Wie ein Abend als ganzer 339 kommt, so auch er [der Unreine]: Sobald er als ganzer ins Wasser kommt, ist er rein. SNum § 128

Und er wasche seine Kleider und bade im Wasser, und am Abend ist er rein. (Num 19,19)

Was [lehrt] die Bibel [damit]? Weil ich hätte sagen können: Wenn das Eintauchen dem Besprengen vorangeht, hat er seine Pflicht erfüllt, [daher] lehrt die Bibel: [Der Reine soll Reinigungswasser auf den Unreinen sprengen] und ihn am siebten Tag von seiner Sünde reinigen. (Num 19,19) Und danach [heißt es]: Und er wasche seine Kleider und bade im Wasser, und am Abend ist er rein. (Num 19,21) bNazir 61b

Und jemand, der unrein ist und sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt, soll aus der Mitte der Gemeinde ausgerottet werden. (Num 19,20) Der, der eine Gemeinde hat. Ausgenommen ist der Fremde (‫)גוי‬, der keine Gemeinde hat, und für den es keine Unreinheit gibt. Solltest du aber sagen, an die Ausrottungsstrafe ist er nicht gebunden, aber unrein kann er werden? Ein Vers sagt: Der Reine soll Reinigungswasser auf den Unreinen sprengen. (Num 19,19) Bei jedem, bei dem es Reinheit gibt, gibt es Unreinheit, bei jedem, bei dem es Reinheit gibt, gibt es keine Unreinheit. Vielleicht ist es eine Reinheit, die nicht ihm zukommt. Welche Rreinheit kommt ihm zu? Ein Vers sagt: Wenn jemand unrein wird. (Num 19,20)

 337 Vgl. bZeb 93a. 338 Vgl. mPara 12,2-3; bJoma 14a. 339 Gemeint ist: Auf einmal.

Chuqqat  

Die Unreinheit wird mit der Reinheit gleichgesetzt: Bei jedem, bei dem es Reinheit gibt, gibt es Unreinheit, bei jedem, bei dem es keine Reinheit gibt, gibt es keine Unreinheit. / Jeder ist [mit] Totenunreinheit verunreinigt. Was schließt „jeder“ mit ein? Es schließt den Minderjährigen ein.

bAr 3a

(430)

Man könnte meinen ein Mann, der sich verunreinigt hat und nicht gereinigt wurde. Es steht geschrieben: „Ein Mann“, und nicht „ein Minderjähriger“. Dass dem nicht so ist, das lehrt uns: Und für die Seelen, die dort waren. (Num 19,18) Warum habe ich vielmehr „Mann“? Um den Minderjährigen von der Ausrottungsstrafe auszuschließen. Und jemand, der unrein ist und sich nicht reinigen lässt. (Num 19,20)

bMak 8a-b

Wenn er will, reinigt er sich, wenn er nicht will, reinigt er sich nicht. Bei einem Toten[, dessen Bestattung eine] Pflicht ist, genügt es nicht, dass man sich nicht verunreinigt, es sei denn, jemand wäre [davon] befreit. Hier ist es anders, denn es steht geschrieben: Er sei unrein. (Num 19,20) In jedem Fall. Dies ist für die folgende Lehre notwendig: Er sei unrein. (Num 19,20) Um den, der [am] Tag untergetaucht ist [und auf den Sonnenuntergang für seine Reinheit wartet] einzuschließen. Seine Unreinheit haftet an ihm. (Num 19,19) Um den einzuschließen, dem die Entsühnung fehlt. Er sagte zu ihm: Ich schließe [dies] aus dem Wort „noch“. Wer in das Heiligtum in Unreinheit hineinkommt, den belegt die Schrift mit einer Strafe und einer Verwarnung. Eine Strafe: Denn das Heiligtum JHWHs hat er verunreinigt. (Num 19,13) Eine Verwarnung, denn es steht geschrieben: Sie sollen sie aus dem Lager schicken, und sie sollen ihr Lager nicht verunreinigen.

bMak 14b

(Num 5,3)

Und jemand, der unrein ist und sich nicht von seiner Sünde reinigen lässt, soll ausgerottet werden. (Num 19,20)

SNum § 128

  Jalkut Schimoni Numeri

Auf die Verunreinigung des Heiligtums setzt die Schrift die Ausrottungsstrafe. Oder [ist gemeint], sie setzt die Ausrottungsstrafe nur auf [das Unterlassen] der Besprengung? Die Bibel lehrt: Wenn er sich nicht reinigen lässt. (Num 19,20) Seine Strafe ist [also, dass] er nicht rein wird. Seine Strafe ist aber nicht die Ausrottung. Und [es] sei euch 340 zur ewigen Satzung. (Num 19,21) Damit die Sache für [alle] Generationen gelte. Und wer das Reinigungswasser sprengt, wasche seine Kleider. Und wer das Reinigungswasser berührt, wird unrein [bis zum Abend]. (Num 19,21) Die Schrift unterscheidet zwischen Wasser, von dem genug zu einer Besprengung [vorhanden ist], und zwischen Wasser, von dem nicht genug zu einer Besprengung [vorhanden ist]. Denn das Wasser, von dem genug zu einer Besprengung [vorhanden ist], verunreinigt einen Menschen, sodass [dieser seine] Kleider verunreinigt. Und das Wasser, von dem nicht genug zu einer Besprengung [vorhanden ist], verunreinigt einen Menschen, sodass [dieser] Speisen und Getränke verunreinigt. 341 Du sagst, so kommt [es zustande]. Oder [ist gemeint, die Schrift] will nur [lehren], zwischen dem, der [das Reinigungswasser] berührt und dem, der [es] sprengt zu unterscheiden? Dass [nämlich] der, der sprengt, ohne [das Reinigungswasser] zu berühren, [seine] Kleider verunreinigt, und der, der sprengt, indem er berührt, [seine] Kleider nicht verunreinigt? Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn der, der sprengt, ohne [das Reinigungswasser] zu berühren, [seine] Kleider verunreinigt, so ist es eine Schlussfolgerung, dass der, der sprengt, indem er berührt, [seine] Kleider verunreinigt. Ich habe [hier] nur: Reines [Reinigungswasser]. Woher [ist zu belegen, auch] unreines [Reinigungswasser]? (431)

Du kannst sagen, es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn reines [Reinigungswasser] / verunreinigt, um wie viel mehr [gilt dies für] unreines [Reinigungswasser]. Ich habe [hier] nur: Taugliches [Reinigungswasser]. Woher [ist zu belegen, auch] untaugliches [Reinigungswasser]?  340 BH: ihnen. 341 Vgl. bNid 9a.

Chuqqat  

Du kannst sagen, es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn reines [Reinigungswasser] verunreinigt, um wie viel mehr [gilt dies für] unreines [Reinigungswasser]. Und alles, was der [Toten]unreine berührt, ist unrein. (Num 19,22) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Einen mit einem Schwert Durchbohrten. (Num 19,16) Die Schrift will über das Schwert lehren, dass es eine sieben[tägige] Unreinheit bewirkt, und [auch] der, der es berührt, [mit] einer sieben[tägigen] Unreinheit unrein ist. Wir lernen [daraus] also für Geräte und Mensch. Woher [ist zu belegen, auch] Geräte und Mensch und Geräte? 342 Die Bibel lehrt: Und ihr müsst [am siebten Tag] eure Kleider waschen [und werdet dann rein]. (Num 31,24)

Wir lernen [daraus] also für Geräte und Mensch und Geräte. Woher [ist zu belegen, auch] Geräte und durch Geräte [berührt]? Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: [Wenn] Geräte, die mit einem Menschen in Berührung kommen, der mit Geräten in Berührung gekommen ist, die [wiederum] mit einem Toten in Berührung gekommen sind, unrein sind, so ist es eine Schlussfolgerung, dass Geräte, die [mit Geräten in Berührung kommen, die wiederum] mit einem Toten [in Berührung gekommen sind], unrein sind. Woher [ist zu belegen, auch] Geräte, die durch einen Menschen [unrein geworden sind]? Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn Geräte, die mit einem Menschen in Berührung kommen, der mit Geräten in Berührung gekommen ist, die [wiederum] mit einem Toten in Berührung gekommen sind, unrein sind, so ist es eine Schlussfolgerung, dass Geräte, die mit einem Menschen in Berührung kommen, der mit einem Toten in Berührung gekommen ist, unrein sind. Oder: Sollte ein Mensch von einem Toten Unreinheit annehmen, sodass er [bei Berührung] seinen Nächsten sieben [Tage] unrein macht? Und es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn Geräte, die nicht hinsichtlich Schlaflager und Sitz verunreinigen, Unreinheit von einem Toten annehmen, sodass sie einen Menschen [bei Berührung] sieben [Tage] unrein machen, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass ein Mensch, der hinsichtlich Schlaflager  342 Vgl. mOh 1,2-3.

  Jalkut Schimoni Numeri

und Sitz verunreinigt, von einem Toten Unreinheit annimmt, sodass er seinen Nächsten [bei Berührung] sieben [Tage] unrein macht? Die Bibel lehrt: Und die Person, die [einen Totenunreinen] berührt, wird unrein bis zum Abend. (Num 19,22)

Er ist unrein bis zum Abend, aber er nimmt nicht die Unreinheit von dem Toten an, sodass er seinen Nächsten [bei Berührung] sieben [Tage] unrein macht. Oder: Ist er unrein durch Bewegen? Du kannst sagen: Es ist ein Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn Aas, das Leichtere, durch Bewegen unrein macht, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der Toten[unreine], das Schwerere, durch Bewegen unrein macht? Die Bibel lehrt: Und alles, was der [Toten]unreine berührt, wird unrein. (Num 19,22) Durch Berührung macht er unrein, aber nicht durch Bewegen. SZ [314]

Und wer das Reinigungswasser (‫ )מי נדה‬sprengt. (Num 19,21) Wasser, das für [die Besprengung] einer Menstruation[sunreinheit] (‫ )נדה‬geeignet ist, 343 sodass [dieses] einen Menschen verunreinigt und Kleider verunreinigt, und nicht Wasser, von dem nicht genug zu einer Besprengung [vorhanden] ist. P640F

P

Wie halte ich aufrecht: Wer das Reinigungswasser berührt[, soll unrein sein bis zum Abend]? (Num 19,21) [Das] schließt das Entsündigungswasser ein, von dem genug zu einer Besprengung [vorhanden] ist, da es beim Berühren und Tragen verunreinigt. Wer berührt, und wer berührt. (Num 19,21) [Das] schließt das Entsündigungswasser ein, von dem nicht genug zu einer Besprengung [vorhanden] ist, da es beim Berühren, nicht aber beim Tragen verunreinigt.

(432)

R. Chananja bezeugte [folgende Lehre] im Namen von fünf Ältesten, die aus Judäa kamen und sagten: Entsündigungswasser, das [gemäß] seiner Vorschrift hergestellt / und durch eine Hauptunreinheit verunreinigt wurde, verunreinigt den Priester und seine Hebe, und man wird seinetwegen nicht schuldig, wenn man den Tempel betritt. 344 Entsündigungswasser, das nicht [gemäß] seiner Vorschrift hergestellt und durch eine Hauptunreinheit verunreinigt wurde, verunreinigt [den, der es gesprengt hat],

 343 Vgl. mKel 1,1-2. 344 Vgl. mEd 5,3; mPara 12,4; tPara 12,12.

Chuqqat  

an seiner Hand, aber nicht an seinem Fuß. Und es verunreinigt nicht den Priester, weder an seiner Hand, noch an seinem Fuß. 345 Wenn es durch Tauwasser [und] durch Schneewasser untauglich gemacht wurde, 346 verunreinigt es den Priester an seinem Fuß aber nicht an seiner Hand. Und den, der es sprengt, verunreinigt es, [weder] an seiner Hand, noch an seinem Fuß. Einen [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere sagte R. Simeon vor R. Aqiba: Wenn dort, wo der Priester nicht an seiner Hand unrein wird, der, der sprengt, an seiner Hand und an seinem Fuß unrein wird, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass dort, wo der Priester an seiner Hand und an seinem Fuß unrein wird, [auch] der, der sprengt, an seiner Hand und an seinem Fuß unrein werden sollte? Wie [es] für den Priester ist, der unrein für Unreine und unrein für Reine sein kann? [Nein.] Wie bei dem, der sprengt, denn er ist nicht unrein, weder für die Unreinen noch für die Reinen. Ist taugliche Asche mit untauglichem Wasser vermischt worden, verunreinigt sie den Priester und die Hebe. 347 R. Jakob sagt: Es verunreinigt als Flüssigkeit. Ist untaugliche Asche mit tauglichem Wasser vermischt worden, R. Simeon sagt: Es verunreinigt als Flüssigkeit. R. Eliezer ben Jakob sagt: Es ist geeignet, damit den Teig zu kneten. Und alles, was der [Toten]unreine berührt, ist unrein. (Num 19,22) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er Kleider unrein macht. Man könnte meinen, Kleider, die unter dem Toten verunreinigt wurden. Und woher [ist zu belegen], auch Kleider, die unter einem Flusskranken verunreinigt wurden? Die Bibel lehrt: Und alles, was der Unreine berührt, ist unrein. (Num 19,22) Und woher [ist zu belegen], dass Geräte an einem Menschen [Unreinheit] bewirken können? Die Bibel lehrt: Und alles, was der Unreine berührt, ist unrein. (Num 19,22)

 345 Vgl. mPara 9,8; tPara 10,1. 346 Vgl. mPara 9,1. 347 Vgl. mPara 9,9; tPara 10,1.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und woher [ist zu belegen], dass Menschen und Geräte [Unreinheit] bewirken können? Du kannst zitieren: Und alles, was der Unreine berührt, ist unrein. (Num 19,22) (433)

Und die Person, die [einen Totenunreinen] berührt, / wird unrein bis zum Abend. (Num 19,22) R. Jose der Galiläer sagt: Hat sie sich an allem verunreinigt, ist es eine siebentägige Unreinheit.

Kapitel 20 Da kamen die Kinder Israels. (Num 20,1) Wie oben beim Abschnitt über die rote Kuh geschrieben steht. Es steht [ebenso] unten in § 525 [PRK 27], § 382 [TanB bemidbar 2]. bMQ 27a-28a

Und Mirjam starb dort. (Num 20,1) Unsere Lehrer lehrten: 348 MAN STELLE DAS BETT [EINES TOTEN] NICHT AUF DIE STRAßE, UM KEINE TRAUERKLAGE HERBEIZUFÜHREN, UND AUS ANSTAND NIEMALS DAS VON FRAUEN. Die aus Nehardea sagen: Sie lehrten es nur in Bezug auf eine Wöchnerin, aber [das Bett] anderer Frauen dürfe man [draußen] belassen. R. Eliezer sagt: Selbst alle anderen Frauen [sind davon ausgeschlossen], denn es heißt: Und Mirjam starb dort und wurde dort begraben. (Num 20,1) Kurz nach ihrem Tod wurde sie begraben. Denn R. Eleazar sagte: Auch Mirjam starb durch einen Kuss. 349 Das kommt [durch die Wortanalogie] „dort“, „dort“. Warum heißt es bei ihr nicht „durch den Mund JHWHs“? Weil es unschicklich ist, soetwas zu sagen. R. Jannai 350 sagte: Warum wird der Tod Mirjams neben der roten Kuh behandelt?  348 mMQ 3,8. 349 Vgl. Raschi zu Num 20,1. 350 bMQ 28a: R. Ami.

Chuqqat  

Wie die rote Kuh Sühnung erwirkt, so erwirkt der Tod von Gerechten Sühnung. 351 Usw.

Und die Gemeinde hatte kein Wasser. (Num 20,1)

bTaan 9a

Die Israeliten hatten drei gute Versorger (πρόνοος): Mose, Aaron und Mirjam. Usw.

Da haderte das Volk mit Mose. (Num 20,3)

Esfa

Das ist ein strenges Gericht: Wenn ein Mensch über Feinde zornig ist, wendet er sein Gesicht gegen einen Kleinen, sie aber wendeten ihre Gesichter gegen einen Großen. Und mehr noch, Aaron war bei ihnen beliebt, weil er den Frieden liebte und dem Frieden nachfolgte. Dies ist es, was der Vers sagt: Die Lippen des Toren kommen mit Streit. (Prov 18,6) Sie erflehten ihren Tod: Wären wir doch durch die Hand JHWHs gestorben. (Ex 16,3) Und [durch] ihn sterben wir in einem Sterben für unsere Brüder. Wie? – Vor JHWH. [Das gleicht einem] Sohn von Königen, der eine böse Art hatte und zu den Mauern hinaufging, zu den Rehen, gegen seinen Vater. Er ging zu der Stelle der Tiere, damit sein Vater sich betrübe. Ebenso sprachen jene: Wir sterben, damit er unseretwegen betrübt ist. Und nicht nur das, sondern er hat bei unseren Vätern geschworen, uns das Land zu geben. Nimm den Stab. (Num 20,8)

Jelamdenu

Dies ist es, was die Schrift sagt: 352 Deinen mächtigen Stab wird JHWH ausstrecken von Zion. (Ps 110,2) 1

Das ist der Stab, / der in der Hand unseres Vaters Jakob war, denn es heißt: Mit meinem Stecken habe ich dich [über den Jordan] geführt. (Gen 32,11)

2

Und es ist der Stab, der in der Hand von Juda war: Deinen Siegelring, deine Schnur, deinen Stab, der in deiner Hand ist. (Gen 38,18)

3

Und er war in der Hand von Moses: Und nimm diesen Stab in deine Hand. (Ex 4,17)  351 Vgl. Raschi zu Num 20,1. 352 Vgl. NumR 18,23.

(434)

  Jalkut Schimoni Numeri

4 Und er war in der Hand von Aaron: Da schickte Aaron seinen Stab aus. (Ex 7,10) 5

Und er war in der Hand von David: Da nahm er seinen Stecken in die Hand. (I Sam 17,40)

6 Und er war in der Hand aller Könige bis zur Zerstörung des Tempels. 7

Einst aber wird dieser Stab dem messianischen König übergeben, und mit ihm wird er die Völker der Welt hinabtreiben, daher heißt es: Deinen mächtigen Stab wird JHWH ausstrecken von Zion. (Ps 110,2) Eine andere Auslegung: Nimm den Stab. (Num 20,8) Dies ist es, was die Schrift sagt: Die Rute geknüpft an das Herz des Knaben. (Prov 22,15) Das ist Israel, denn es heißt: Als Israel ein Knabe war, habe ich es geliebt. (Hos 11,1) Sie waren immerzu erzürnend vor dem Heiligen. Und wer hält sie fern von ihnen? 353 Die Zuchtrute muss sie von ihnen entfernen. (Prov 22,15) Daher sagte der Heilige zu Mose: Sie bedürfen der Züchtigung wie dieser Knabe, der verdorben ist, und den der Gelehrte schlägt, und ihn [dadurch] zum Leben bringt. Daher heißt es: Nimm den Stab. (Num 20,8) Die Quelle stieg wegen des Verdienstes von Mirjam auf. 354 Und Mirjam starb dort. (Num 20,1) Sofort. Und die Gemeinde hatte kein Wasser. (Num 20,2) Nachdem der Brunnen erstorben worden war, fingen sie an, bei Mose und Aaron zusammen zu kommen, denn es heißt: Da versammelten 355 sie sich bei Mose und bei Aaron. (Num 20,2) Mose und Aaron ließen sich nieder und trauerten über Mirjam. 356

 353 Vgl. MidrProv 22,15. 354 Vgl. bTaan 9a. 355 ‫ קהל‬sonst: hadern.

Chuqqat  

Der Heilige sagte zu ihnen: Weil ihr seine 357 Tage in Durst getrauert habt, steh auf, nimm deinen Stab und gib der Gemeinde und ihrem Vieh zu trinken. Eine andere Auslegung: Warum erstarb der Brunnen? Damit alle erführen, wie sehr sie gerecht war. Und sie grämten sich [ihretwegen viel] und erwiesen ihr Ehre. Du findest bei einem Gerechten, dass man, wenn er gestorben ist, den Markt verschließt, damit sich viele bei ihm grämen und ihm Ehre erweisen. Ebenso beschäftigten sich Mose und Aaron mit ihr, als Mirjam gestorben war. Die Israeliten aber erbaten Wasser und fanden keines, sogleich versammelten sie sich bei ihnen. Als sie sahen, dass sie kamen, sagte Mose zu Aaron: Sage, was diese Ansammlung [zu bedeuten] hat. Aaron sagte zu ihm: Sie sind nicht die Kinder Abrahams, Isaaks und Jakobs. Diejenigen, die einen Liebesdienst erweisen, sind Kinder derjenigen, die Liebesdienste erwiesen haben. Mose sagte zu ihm: Du weißt nicht zwischen der einen Versammlung und der anderen Versammlung zu unterscheiden. Diese Versammlung ist keine ordentliche, sondern eine unordentliche. Wenn sie nämlich eine ordentliche Versammlung wären, müssten sie [so geordnet] sein: Als ihre Obersten, Fürsten von Tausend und Fürsten von Hundert. (Ex 18,21) Und da sagst du, / dass sie gekommen sind, um Ehre zu erweisen?! Sogleich fingen sie an, Schimpfworte gegen ihn zu richten: Da haderte das Volk mit Mose. (Num 20,3) Als Mose und Aaron ihre zornigen Gesichter sahen, flohen sie vor ihnen in das Stiftszelt. Womit ist die Sache vergleichbar? Einem Großen [in] einer Provinz, gegen den die Bewohner der Provinz sich erregen, und der sich zum Palast (παλάτιον) des Königs flüchtet. Da erschien die Herrlichkeit JHWHs. (Lev 9,23) Der Heilige sagte zu ihnen: Es gibt keine Trauer für die Diener der Gemeinde. Geht schnell weg von hier! Meine Kinder sind durch den Durst dem Tod Geweihte und ihr lasst euch nieder und betrauert eure Älteste?! Eine andere Auslegung:

 356 Vgl. Adolph Jellinek, Bet ha-Midrasch. Sammlung kleiner Midraschim und vermischter Abhandlungen aus der älteren jüdischen Literatur. Erster Teil (Leipzig: Friedrich Nies, 1853), 91-95: Midrasch Petirat Aaron. 357 Es müsste „ihre“ Trauertage heißen.

(435)

  Jalkut Schimoni Numeri

Da kamen die Kinder Israels, die ganze Gemeinschaft. (Num 20,1) Du findest, dass man, in der Stunde, in der Gerechte sterben, ein Zeichen gibt. Als R. Eliezer starb, wurden alle Bäume, die es in seinem Ort gab, entwurzelt. Als R. Jehoschua starb, fiel die Säulenhalle (στοά) von Tiberias ein. Und ebenso findest du, als Mirjam starb, erstarb der Brunnen. Da kamen sie. (Num 20,1) Sie kamen vom höchsten Punkt der Wüste. Die ganze Gemeinschaft. (Num 20,1) Gerechte und Aufrichtige. 358 Die Wüste Zin (‫ )צין‬359. (Num 20,1) P65F

P

Eine Wüste von Dornen (‫)צינים‬, die sie aus ihren Mündern hervorgehen ließen: Uns ekelt (‫ )קצה‬vor der üblen Speise. (Num 21,5) Da ließ sich das Volk nieder. (Num 20,1) Überall, wo es heißt „es ließ sich nieder“, da schafft (κατεγορέω) Satan Ärger: 360 Da ließ sich Abraham in Beʼerscheva nieder. (Gen 22,19) Und dort starb Sara. (Gen 23,2) Da ließ sich Jakob nieder. (Gen 37,1) Josef wurde geraubt. Da ließ sich Israel in Schittim nieder. (Num 25,1) Da fing das Volk an, Unzucht zu begehen. (Num 25,1) Da haderte das Volk mit Mose. (Num 20,3) Sie sagten zu ihnen: Am Anfang sagtet ihr zu uns: Weil Übeltäter und Sünder unter euch sind, gibt es keinen geeigneten Ort für euch. Jetzt, wo aus uns eine Gemeinde JHWHs geworden ist, warum sterben wir vor Durst? Warum habt ihr die Gemeinde JHWHs geführt […] uns und unser Vieh? (Num

20,4)

Glücklich sind die Gerechten, denn bei ihnen ist ihr Vieh geliebt wie ihr Körper. 361 Und so finden wir bei Jakob:

 358 Vgl. Tan chuqqat 14; TanB chuqqat 37; NumR 19,16. 359 BH: defektiv geschrieben. 360 Vgl. GenR 38,7; Tan wa-jescheb 1; bSanh 106a; ExR 41,7; SNum § 131; PRE 47. 361 Vgl. bChul 91a; bSota 12a.

Chuqqat  

Geh doch, siehe nach dem Wohlbefinden deiner Brüder und nach dem Wohlbefinden der Herde. (Gen 37,14) Um zu bestätigen, wie es heißt: Der Gerechte weiß, wie es seinem Vieh geht. (Prov 12,10) Nimm den Stab und versammle die Gemeinde. (Num 20,8)

TanB chuq 29

Von hier [ist zu belegen], dass der Heilige das Vermögen der Israeliten behütet. 362 Und die Israeliten standen und sahen Zeichen, die im Fels waren. Sie fingen an zu sagen: Mose kennt das Gesetz / des Felsen. Wenn er [darum] bittet, kommt für uns Wasser daraus hervor. 363

(436)

Man findet: Mose steht zweifelnd da: Wenn ich auf sie höre, mache ich die Worte Gottes zunichte, aber der Heilige, fängt die Weisen in ihrer List. (Ijob 5,13) Weil Mose während der gesamten 40 Jahre darauf achtete, dass er nicht gegen sie aufgebracht sein würde, weil er sich vor dem Schwur fürchtete, den der Heilige geschworen hatte: Wenn je ein Mann unter den Männern jener bösen Generation sehen sollte. (Dtn 1,35) Sie sagten zu ihm: Siehe, ein Felsen! Wie du aus einem anderen Felsen [Wasser] herausbringen willst, bring aus diesem [Wasser] hervor. Er schrie sie an: Hört doch, ihr Widerspenstigen! (Num 20,10) Da hob Mose seine Hand und schlug den Felsen. (Num 20,11)

TanB chuq 30

Er schlug einmal [und] der Felsen fing an, ein wenig Wasser zu tröpfeln, 364 denn es heißt: Siehe, er hat den Felsen geschlagen, und Wasser ergoss sich (‫)ויזובו‬. (Ps 78,20) Wie ein Flusskranker (‫)כזב‬, der Tropfen tröpfelt. Sie sagten zu ihm: Sohn Amrams, dieses Wasser ist für Säuglinge oder für Abgestillte. 365 Sogleich wurde er gegen sie aufgebracht und schlug ihn zweimal, und es kam viel Wasser heraus. Aber trotzdem machte Mose es nur an dem Felsen, den der Heilige ihm gesagt hatte. Hat Mose nicht doch ein härteres Wort als dieses über sie 366 gesagt?  362 Vgl. Tan chuqqat 9; NumR 19,9; Raschi zu Num 20,8. 363 Vgl. GenR 5,6; ExR 10,9; Adolph Jellinek, Bet ha-Midrasch, 1, 91-95: Petirat Aaron. 364 Vgl. Raschi zu Num 20,11. 365 Meint: Der Felsen bringt so wenig Wasser hervor, dass nur Säuglinge oder abgestillte Kinder ihren Durst damit löschen können. 366 Wörtlich: von ihr - der Gemeinde der Israeliten.

TanB chuq 31

  Jalkut Schimoni Numeri

Und dieses war größer als jenes. 367

(437)

EhDZ

Ein Gleichnis über einen König, der einen Freund hatte, der es sich herausnahm, harsche Worte gegen den König [zu richten], aber der König ließ sich nicht aufregen. Nach Tagen stand er auf und nahm sich [dies] vor den Legionen (legio, λεγεών) heraus. Da ordnete er für ihn den Tod an. Auch hier sagte der Heilige zu Mose: / Was du getan hast, war zwischen mir und dir, es sei dir verziehen. Jetzt aber [tust du es] gegenüber der Menge [und] es ist unmöglich [zu verzeihen], denn es heißt: Dass ihr mich in den Augen der Israeliten geheiligt hättet. (Num 20,12) Sie sagten zu Mose: Hast du nicht gesagt, dass wir an jedem Ort Gott haben, denn es heißt: Siehe, JHWH, deinem Gott sind die Himmel und die Himmel [der Himmel]?! (Dtn 10,14) Sie sagten zu ihm: Wir wissen, dass du 60 Jahre lang in der Wüste ein Hirte gewesen bist und du eine Wasserstelle kennst und du dich von ihr entferntest, um den Felsen zu schlagen. Der Heilige sagte: Du warst ihnen gegenüber aufgebracht und hast gesagt: Hört doch, ihr Widespenstigen (μωρός), das Wasser kommt durch Zorn hervor, denn es heißt: Da kam viel Wasser hervor. (Num 20,11) Sogleich überspülte es einen Großteil der Gemeinschaft derer, die vor dem Heiligen jubelten, denn es heißt: Er spaltete Felsen in der Wüste [und tränkte wie aus unermesslichen Tiefen]. (Ps 78,15) Und es steht geschrieben: An diesem Tag brachen hervor [die Quellen des Abgrundes]. (Gen 7,11) Wie „viel“ bei der Generation der Flut gesagt ist, so spülte es auch hier hinweg. Erinnere dich doch, was der Fels [für] meine Kindern tat, denn es heißt: Und er ließ sie Honig aus dem Felsen saugen. (Dtn 32,13) Und nachdem [er] seine Güte [erwiesen hatte], hast du ihn geschlagen. Du bist nicht der Richtige, um für meine Kinder einzustehen. Ich habe bereits einen anderen für dich bestimmt: Nimm dir Josua, den Sohn Nuns. (Num 27,18)

Jelamdenu

R. Simeon sagte: Was [ist der Beleg], dass er von seinen Tagen nahm? Weil es die Art des Felsens gewesen war, Feuer hervorzubringen, denn es heißt: Da stieg das Feuer aus dem Felsen auf. (Jdc 6,21)

 367 Vgl. Num 11,22; NumR 19,10.

Chuqqat  

Und es war seine Art, Honig hervorzubringen, denn es heißt: Und er ließ sie Honig aus dem Felsen saugen. (Dtn 32,13) Und es war seine Art, Öl hervorzubringen, denn es heißt: Und Öl aus dem Kieselfelsen. (Dtn 32,13) Es war nicht seine Art, Wasser hervorzubringen. [Mose sagte:] Richte nun aber deinen Sinn [darauf], dass du ausschließlich Wasser hervorbringst, denn es heißt: Und er gab sein Wasser. (Num 20,8) Wenn es durch einen Menschen geschieht, kann er nicht jenes, das sich trinken lässt, mit jenen vermischen. Warum? Weil es verdirbt. Und selbst, wenn er [es] vermischen könnte, könnte er vielleicht Wasser mit Feuer in einem Gefäß vermischen? Nein, das Wasser löst sich auf im Feuer. Siehe die Wunder, die der Heilige tat: Er brachte durch den Felsen Wasser, Honig, Öl und Feuer. Und wenn du dich darüber wunderst, siehe es heißt: Es war Hagel und um sich greifendes Feuer. (Ex 9,24) Und das gute Gericht ist häufiger als Strafgerichte. Und redet zu dem Felsen. (Num 20,8) „Und schlagt“ steht nicht geschrieben, sondern „und redet“. Er sagte zu ihm: Wenn der Knabe klein ist, schlägt ihn sein Meister und sein Lehrer. Wenn er groß geworden ist, züchtigt er ihn durch ein Wort. Ebenso sagte der Heilige zu Mose: Da dieser Stein klein war, hast du ihn geschlagen: Da schlug er an den Felsen. (Ex 17,6) Nun aber: / Redet zu dem Felsen. (Num 20,8) Ein Abschnitt lehrt darüber, dass er Wasser fand: Und du hast für sie Wasser aus dem Felsen herausgeholt. (Num 20,8) Es gibt Macht und Verdienst für die, die in der Höhle Machpela schlafen, dass du für sie Wasser hervorgehen lässt. „Felsen“ bedeutet immer „Verdienst der Väter“, denn es heißt: Es jubeln die Bewohner des Felsens. (Jes 42,11) Mose und Aaron versammelten (‫ )ויקהילו‬die Gemeinde. (Num 20,10) Oben steht geschrieben: Da versammelten sie sich (‫ )ויקהלו‬bei Mose und bei Aaron. (Num 20,2) Und warum hätten sie sich versammeln sollen (‫?)כינסום‬

(438)

  Jalkut Schimoni Numeri

Vielmehr gingen Mose und Aaron und ganz Israel war hinter ihnen. Und da sahen die Israeliten einen Stein, blieben stehen und umringten ihn. Und es gibt keine Generation, in der es keine Spötter gibt. Und die Besserwisser sagten: Ihr wisst doch, dass der Sohn Amrams ein Hirte Jitros war. Hirten aber graben nach Wasser. Er aber möchte, dass wir hier wohnen, wo es Wasser gibt und sagt zu uns: Siehe, ich lasse für euch Wasser hervorgehen, und [er tut dies], um uns zu täuschen. Wenn es so ist, soll er für uns aus diesem Stein Wasser hervorkommen lassen. Was [ist der Unterschied] zwischen diesem und einem [anderen Felsen]? Deshalb befahl ihm der Heilige bei jedem Felsen, den sie wollten: Bringe für sie Wasser hervor! Mose aber wandte sein Angesicht, weil er meinte, dass Israel hinter ihm sei, und sah, wie sie Gruppen um die Steine bildeten. Er sagte zu ihnen: Kommt mit mir, damit ich für euch Wasser hervorbringe. Sie sagten zu ihm: Von diesem wollen wir es! Wenn du [es] von diesem Felsen nicht hervorbringst, wollen wir es auch nicht von einem anderen. Da färbte sich sein Gesicht ihretwegen gelb, und er schwor, dass er ihnen nur aus dem Fels Wasser hervorbringen würde, den er wollte. R. Jehuda, Sohn von R. Simeon, sagte im Namen von R. Jehoschua ben Levi: Mose schlug den Felsen (‫ )הסלע‬und alle Felsen (‫)צורים‬, die in der Wüste waren, wurden gespalten und brachten Wasser hervor, 368 denn es heißt: Er spaltete Felsen in der Wüste [und tränkte wie aus unermesslichen Tiefen]. (Ps 78,15) P65F

P

Ein Gleichnis über einen Marktaufseher (ἀγορανόμος), der die Richtmaße zum Tor brachte. Er fand, dass die Krämer [die Läden] abgeschlossen hatten. Er nahm den ersten und schlug ihn. Und alle hörten [es] und öffneten ihre Geschäfte von sich aus. Vor dem Felsen. (Num 20,10) Von hier [ist abzuleiten], dass das Wenige das Viele erfasst hat. 369 In § 8 [GenR 5,7]. bSchab 55b

Weil ihr nicht auf mich vertraut habt. (Num 20,12) R. Simeon ben Eleazar sagt: Auch Mose und Aaron starben durch die Ausrottungsstrafe, denn es heißt: Weil ihr nicht auf mich vertraut habt. (Num 20,12)

 368 Vgl. Tan chuqqat 9; NumR 19,9. 369 Vgl. GenR 5,4 zu Gen 1,9: Sie versammelten sich gegen Mose und Aaron. – R. Chananja sagte: Wie konnte das sein? Der Raum war ja nur klein und ganz Israel sollte sich darin befunden haben?

Chuqqat  

Denn wäre es so gewesen, wäre ihre Zeit zu sterben [noch] nicht gekommen gewesen. 370 Mose hatte gesagt: Siehe, sie werden mir nicht glauben. (Ex 4,1) Steht unten geschrieben in § 170 [bSchab 97a].

Glücklich sind Mose und Aaron, denn sie nahmen in dieser Welt keine Rücksicht auf sich, denn es heißt: Weil ihr nicht auf mich vertraut habt. (Num 20,12) Würdet ihr auf mich vertraut haben, wäre eure Zeit zu sterben noch nicht gekommen.

bJoma 87a

(439)

Glücklich sind die Frommen. Nicht genug, dass sie Verdienst für sich selbst erlangen, vielmehr erlangen sie auch Verdienst für ihre Kinder und Kindeskinder bis zum Ende aller Generationen. Aaron hatte viele Kinder, die es verdient gehabt hätten zu verbrennen wie Nadab und Abihu, denn es heißt: Die zurückblieben. (Lev 10,12) Das Verdienst ihres Vaters verursachte es bei ihnen[, dass sie nicht starben]. Wehe den Frevlern, denn sie machen sich selbst schuldig und ihre Kinder und Kindeskinder bis zum Ende aller Generationen. Kenan hatte viele Kinder, die es verdient gehabt hätten, [die Hände] aufgelegt zu bekommen wie Tobi, der Sklave von R[abban] G[amliel], aber die Schuld ihrer Väter verhinderte 371 es bei ihnen. Weil ihr nicht auf mich vertraut habt. (Num 20,12)

Jelamdenu

Der Heilige sagte zu Mose: Du solltest von Hagar lernen, denn es steht geschrieben: Da sah sie einen Brunnen [mit] Wasser. (Gen 21,19) Wenn ich für eine einzelne [Person], der das Verdienst Abrahams, ihres Vaters, zukam 372, einen Brunnen aufsteigen ließ, um wie viel mehr für Israels Verdienst seiner Väter und dem Verdienst [durch] die Tora, die sie empfingen und das Verdienst der Gebote.

§ 764

Eine andere Auslegung: Du solltest es nicht von dem lernen, was ich dir in Refidim geschehen ließ, als du sagtest: Noch ein wenig, und sie steinigen mich. (Ex 17,4)  370 Vgl. bSchab 97a. 371 Wörtlich: verursachte. 372 Wörtlich: war.

  Jalkut Schimoni Numeri

Ich sagte dir, warum klagst du (κατηγορέω) meinen Sohn an? Tritt hin (‫ )עבור‬vor das Volk. (Ex 17,5) Wende dich ab (‫ )עבור‬von der Sünde, die in deiner Hand ist. Eine andere Auslegung: Tritt vor sie hin und siehe, dass sie dir nichts getan haben. 373 Eine andere Auslegung: Geh hinweg (‫ )עבור‬von jedem einzelnen, damit sie nicht gegen dich beten und dich preisgeben wie einen Menschen, der an der Lade vorübergeht (‫ )עבור‬und gegen die Allgemeinheit betet. R. Nehorai legte aus: Als Israel das Meer durchzog (‫)עברו‬, waren die Kinder durstig, und eine Frau streckte [ihre Hand] ins Meer und füllte ihren Schlauch mit salzigem Wasser und es wurde süß. 374 P671F

P

[Und noch] ein weiteres [Wunder geschah]: Sie strecke ihre Hand zwischen die Wellen des Meeres und sammelte für ihren Sohn Feigen, Granatäpfel, Pfirsiche (περσικά) und gab sie ihrem Sohn. R[abban] G[amliel] schickte ihm [die Nachricht]: Auch du bist von denen, die Staunen erregen. Er sagte zu ihm: Ich lege diesen Schriftvers aus: 40 Jahre ist JHWH, dein Gott, mit dir und du hast nichts entbehrt. (Dtn 2,7) Stimmst du nicht zu, dass an jenem Tag, als die Israeliten das Meer durchquerten, es [während] der 40 Jahre war, denn es steht geschrieben: Er führte sie durch die Tiefen wie durch eine Wüste. (Ps 106,9) Wie sie in der Wüste an nichts Mangel litten, so litten sie auch am Meer an nichts Mangel. Der Heilige sagte zu Mose: Wenn ich in jener Zeit, bevor sie meine Tora empfingen und bevor sie auf mich vertrauten, mit ihnen so verfahren bin, um wie viel mehr jetzt. Weil ihr nicht auf mich vertraut habt. (Num 20,12) (440)

Vier / Sünden sind hier aufgeschrieben: Ihr habt nicht vertraut. (Num 20,12) Ihr habt mich nicht geheiligt. (Dtn 32,51) Ihr wart widerspenstig. (Num 20,24; Num 27,14) Ihr habt untreu gehandelt. (Dtn 32,51)  373 Vgl. Tan beschallach 22. 374 Vgl. Mek beschallach 4; ExR 21,10.

Chuqqat  

„Ihr habt nicht vertraut“, denn ich habe euch nicht gesagt, ihn zu schlagen und du hast ihn geschlagen. „Ihr habt [mich] nicht geheiligt“ vor den Augen von ganz Israel, für euch Wasser aus jedem Stein hervorzubringen, aus dem sie wollten. „Ihr habt untreu gehandelt“, [denn] du hast gesagt: Das Manna ist [wie] dieser Stein. „Ihr wart widerspenstig“, als ich sprach und ihr zu dem Fels redetet – lerne darüber ein Kapitel – da habt ihr mein Wort übertreten. Weil ihr nicht auf mich vertraut habt. (Num 20,12) Es müsste heißen: „Du hast“ nicht auf mich vertraut. Worin sündigte Aaron? Von hier [ist zu belegen], dass er sich denen, die eine Übertretung begingen, anschloss wie solche, die [auch] eine Übertretung begingen. Und Aaron hätte sagen können, ich habe nicht gesündigt. Aber er unterdrückte seine Macht und erfährt für sich keine Verteidigung (συνηγορία). Mose aber lobt (καλῶς) man, der zu seinem Vater und zu seiner Mutter sagte: Ich habe ihn nicht gesehen. (Dtn 33,9) [Aaron] stand nicht auf, um zu sagen: Mach es für meinen Vater, mach es für meine Mutter, damit du sie nicht all ihrer drei Kinder beraubt [in das Land] hineinbringst. Und seine Brüder kennt er nicht. (Dtn 33,9) Damit er sich nicht mit seinen Brüdern beschäftigt bei: Hört doch, ihr Widerspenstigen. 375 (Num 20,10) Und von seinen Söhnen weiß er nichts. (Dtn 33,9) Als seine Söhne verbrannt wurden, sagte er nichts. Denn sie bewahren dein Wort. (Dtn 33,9) Da sprach JHWH zu Mose und zu Aaron. (Num 20,12) Segne, JHWH, sein Vermögen. (Dtn 33,11) R. Chama bar Chanina sagte: Deshalb sollt ihr diese Versammlung nicht bringen [in das Land, das ich ihnen gebe]. (Num 20,12)

Diese Versammlung bringt ihr nicht hinein, aber ganz Israel bringt ihr einst hinein, denn es heißt: Und dort singt sie wie in den Tagen ihrer Jugend. (Hos 2,17)

 375 Vgl. Raschi zu Num 31,21.

§ 764

  Jalkut Schimoni Numeri

Das sind Mose und Aaron. TanB chuq 32

Mose sagte: Worin sündigte Aaron? 376 Ein Gleichnis über einen König, der kam, um die Tenne seines Schuldners zu nehmen, und er nahm seine und die seines Nachbarn. Der Schuldner sagte zu ihm: Ich bin schuldig, worin [aber] hat mein Nachbar gegen dich gesündigt? 377 Daher preist (καλῶς) ihn die Schrift: Und zu Levi sagte er[: Deine Tummim]. (Dtn 32,8) Mose sagte vor dem Heiligen: Siehe, du hast über mich beschlossen, in der Wüste mit diesem bösen Geschlecht zu sterben, 378 denn es heißt: Wie oft waren sie widerspenstig in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde. (Ps 78,40) Nun werden die [kommenden] Generationen sagen, dass ich ihnen gleich bin. Es wurde [darum] über mich geschrieben, weshalb ich gestraft wurde. Deshalb steht geschrieben: Weil ihr nicht auf mich vertraut habt. (Num 20,12) Der Heilige sagte zu Mose: Auf welche Weise willst du in das Land hineingehen?

(441)

Ein Gleichnis über einen Hirten, der auszog, um die Schafe des Königs zu weiden. Als die Schafe gestorben waren, wollte der Hirte / in den Palast (παλάτιον) des Königs gehen. Ebenso sagte auch der Heilige zu Mose: Ist es für dich ruhmvoll, dass du 60 Myriaden aus Ägypten herausgeführt und in der Wüste begraben hast? Aber jetzt, wenn du eine andere Generation hineinführst, wird man sagen: Die Generation der Wüste hat keinen Anteil an der kommenden Welt. Aber entschlafe an ihrer Seite und du kommst mit ihnen [in die kommende Welt], denn es heißt: 379 Er kommt an der Spitze des Volkes. (Dtn 33,21) Das ist das Haderwasser. (Num 20,13) Das ist [es], was die Astrologen (στεγανογράφος) des Pharao sahen. 380 Es steht geschrieben im Abschnitt „Von den Kindern der Ibrim ist dieses“ (Ex 2,6) [bSota 12a].

bSanh 110a

R. Chama bar Chanina sagte:

 376 Vgl. Tan chuqqat 10; NumR 19,9. 377 TanB chuqqat 32: So sprach Mose: Herr der Welt, ich habe [dich] erzürnt, worin [aber] hat Aaron gesündigt? 378 Vgl. NumR 19,12-13. 379 Vgl. ExR 2,4; DtnR 2,9; DtnR 9,9. 380 Vgl. bSanh 101b; Tan chuqqat 11; NumR 19,14.

Chuqqat  

Jeder, der Streit (‫ )מריבה‬mit seinem Lehrer anfängt, ist wie jemand, der Streit mit der Schechina anfängt, denn es heißt: Das ist das Haderwasser, wo die Kinder Israels mit JHWH haderten. (Num 20,13) Dies ist es, was die Schrift sagt: Zum Nussgarten stieg ich hinab. (Cant 6,11) Israel wird mit einer Nuss verglichen. Der Nuss[baum] ist glatt. Wer nicht geübt ist, an ihm hochzuklettern, wird sogleich herunterfallen. Man muss aufpassen, nicht von ihm herunterzufallen. 381 Ebenso muss jeder, der Israel dient, sich hüten, das Seine aus ihrem Besitz zu nehmen.

PR 11,2

Mose sagte: Hört doch, ihr Widerspenstigen. (Num 20,10) Und daher heißt es: Ihr sollt diese Versammlung nicht [ins Land] hineinbringen. (Num 20,12) Jesaja sagte: [Ich werde wohnen] inmitten eines Volkes unreiner Lippen. (Jes 6,5) Sofort: [Und es flog zu mir einer der Serafim,] und in seiner Hand war ein glühender Stein (‫)רצפה‬. (Jes 6,6) Was [bedeutet] ‫ ?רצפה‬382 R. Samuel bar Nachmani sagte: Den Mund zusammenpressen (‫)רץ פה‬, denn du hast über meine Kinder eine Verleumdung (δηλατορία) ausgesprochen. P679F

Elija sagte: Denn deinen Bund haben die Kinder Israels verlassen. (I Reg 19,10.14) Und es wurde ihm gesagt: Und Elischa, den Sohn des Schafat sollst du an Stelle von dir zum Propheten salben. (I Reg 19,16)

R. Jochanan hörte es von diesem Schriftvers: Vortrag [über] Damaskus … [Verlassen sind] die Städte Aroers. (Jes 17,1-2) Er stellte sich in Damaskus hin und verkündete (κηρύσσω): 383 Verlassen sind die Städte Aroers. (Jes 17,2) Liegt aber nicht [das Gebiet der] Aroer im Gebiet Moabs? 384

 381 Vgl. CantR 6,11 § 1. 382 Der eingerückte Abschnitt fehlt in PR 11,2. 383 Vgl. EstR 3,4. 384 Vgl. Jer 48,19.

CantR 1,6 § 1

(442)

  Jalkut Schimoni Numeri

Es geht vielmehr darum, dass es 365 Götzendiensthäuser / in Damaskus gab, und sie betrieben [damit] Götzendienst an jedem einzelnen Tag [des Jahres]. Hatten sie einen [besonderen] Tag, dienten sie an jenem Tag allen [Götzen]. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Elija, bevor du über meine Kinder anklagst (κατεγορέω), mache dich auf deinen Weg nach Damaskus und klage [dort] über sie. Es gibt die Bestätigung, dass R. Abbahu und R. Simeon ben Laqisch einmal nach Caesarea hinaufgingen. R. Abbahu sagte zu R. Simeon ben Laqisch: Was ist [mit] uns, dass wir in ihr schmähliches und lästerliches Land hinaufgehen? R. Simeon ben Laqisch stieg von seinem Esel, kratze Sand zusammen und steckte ihn in seinem Mund. Er sagte zu ihm: Der Heilige mag es nicht, wenn jemand eine Verleumdung (δηλατορία) über Israel ausspricht, denn es steht geschrieben: Seht mich nicht an, denn ich bin angeschwärzt (‫)שחרחורת‬. (Cant 1,6) CantR 1,6 § 3

Daher sagen die Völker der Welt: Und sie vertauschten ihre Herrlichkeit [um das Bild eines Ochsen, der Gras frisst]. (Ps 106,20)

Keine Hilfe ist für ihn bei Gott. (Ps 3,3) Und Israel sagt zu ihnen: Warum gleichen wir einem Königssohn, der sich in die Wüste hinausbegibt [und] durch die Sonne angeschwärzt wird (‫ ?)נפחם‬Wenn er [wieder] in das [bewohnte] Land hineingeht, [braucht er nur] ein wenig Öl, ein kleines warmes Bad, bis dass sein ganzer Körper wieder weiß ist. Ihr aber begeht schon im Leib eurer Mutter Götzendienst, und so heißt es: Verleumde nicht den Knecht bei seinem Herrn. (Prov 30,10) PRK 14

Warum gleicht Mose einem König, der seinen Sohn einem Pädagogen (παιδαγωγός) übergab? Er sagte zu ihm: Bezeichne meinen Sohn nicht als dumm (μωρός). Was [bedeutet] dieser Ausdruck „dumm“? R. Ruben sagte: Mit diesem griechischen Ausdruck bezeichnet man einen verrückten Dummkopf 385 (μωρός, morio). Einmal kränke er ihn und bezeichnete ihn als dumm. Der König sagte zu ihm: Mit all meiner Autorität hatte ich dir befohlen und gesagt, dass du meinen Sohn nicht als dumm bezeichnen sollst, und du hast ihn als dumm bezeichnet?!

 385 Diese Erklärung gibt Raschi zu Num 20,10. Siehe Natan ben Jechiel, Sefer Arukh ha-Schalem. Aruch completum sive Lexicon vocabula et res, quae in libris Targumicis, Talmudicis et Midraschicis continetur, explicans auctore Nathane filio Jechielis saeculi XI (Wien: Brög, 1878-1892), hg. Alexander Kohut, Bd. 3, 236a. Vgl. Tan chuqqat 9; NumR 19,9; MidrPs 9,16.

Chuqqat  

Es ist keine Beschäftigung für einen Klugen, mit dem Zeigefinger zu drohen, denn es steht geschrieben: JHWH sprach zu Mose und zu Aaron und entbot sie (‫ )ויצום‬an die Kinder Israels. (Ex 6,13)

Was bedeutet „entbieten“ (‫?)צום‬ Er sagte zu ihnen: Bezeichnet meine Kinder nicht als dumm. Als sie [ihn] aber wegen des Haderwassers gekränkt hatten, sagte Mose: Hört doch, ihr Dummen (‫)מורים‬. (Num 20,10) Der Heilige sagte zu ihm: Daher sollt ihr [diese Versammlung] nicht [ins Land] hineinbringen. (Num 20,12) „Du sollst nicht“ steht hier nicht geschrieben, sondern „ihr sollt nicht“. Weder du, noch dein Bruder, noch deine Schwester gehen in das Land Israel. / Da schickte Israel 386 Boten [aus Kadesch] zum König von Edom: So spricht dein Bruder Israel. (Num 20,14)

TanB chuq 33

Das ist es, was die Schrift sagt: 387 Man lädt seinem Nachbarn keine Schmach auf. (Ps 15,3)

(443)

Es ist ein Brauch in der Welt: Ein Mensch treibt Handel (πραγματεία) mit seinem Gefährten, aber wenn er [ihn] erzürnt hat, trennt er sich von ihm und will ihn nicht mehr sehen. Mose aber, obwohl er wegen Israel bestraft worden war, denn es heißt: Und Mose ging es ihretwegen übel, (Ps 106,32) warf doch ihre Last nicht ab, denn es heißt: Da schickte Mose Boten. (Num 20,13) Du weißt um all die Mühsal, die uns betroffen hat. (Num 20,14) Er sagte zu ihm: Du weißt, dass, als der Heilige zu Abraham sagte: Wisse, dass dein Same fremd sein wird, (Gen 15,13) wir versklavt wurden, du aber ein Sohn Freier bist. Unsere Väter sind nach Ägypten hinabgezogen. (Num 20,15)

TanB chuq 34

Ein Gleichnis über zwei Brüder, zu deren Ältestem ein Schuldbrief geschickt worden war. Der eine stand auf und bezahlte ihn. Nach [einigen] Tagen fing er an, seinen Bruder um einen Gefallen zu bitten. Er sagte zu ihm: Du weißt, dass jene Schuld auf uns beiden lastete, aber ich habe sie bezahlt. Versage mir nun die Gefälligkeit nicht, die ich von dir erbitte. TanB chuq 35

 386 BH: Mose. 387 Vgl. Tan chuqqat 12; NumR 19,15.

  Jalkut Schimoni Numeri

Wir möchten dein Land durchqueren; nicht trinken wir [Wasser eines Brunnens (‫])מי באר‬. (Num 20,17) „Wasser der Zisternen (‫ “)מי בורות‬hätte er zu ihm sagen müssen. 388 P685F

Die Tora lehrt dich [damit] eine Lebensregel: Wer in ein Land reist, das nicht das Seine ist, soll nicht von dem essen, was in seiner Hand ist, sondern er behalte, was ihm gehört und kaufe vom Krämer zu dessen Gewinn. Und so sagte Mose zu ihm: Das Manna, das bei uns ist, essen wir, wir haben einen Brunnen bei uns. Sage nicht, dass wir dir zur Last fallen, es wird vielmehr für dich ein Gewinn sein. Speise sollst du mir um Geld verkaufen. (Dtn 2,28) Wir wollen den Königsweg gehen. (Num 20,17) Wir binden die Mäuler unseres Viehs zu[, damit sie nicht fressen können, wenn sie vom Weg abkommen]. 389 Wir biegen weder nach rechts noch nach links ab. (Num 20,17) [Das ist schwerer als alles andere,] denn sie sagten zu ihm: Überall, wo wir waren, hatten wir [die Möglichkeit] zu töten und zu rauben, aber in deinem Gebiet biegen wir weder nach rechts noch nach links ab. (Num 20,17) TanB chuq 36

Edom aber antwortete ihm: Du sollst nicht durch mich hindurchziehen. (Num 20,18)

Dies ist es, was die Schrift sagt: Ich halte Frieden, doch wenn ich rede, wollen sie Krieg. (Ps 120,7) LevR 1,1

Er sandte einen Boten 390 (‫ )מלאך‬und führte uns aus Ägypten. (Num 20,16) Das ist Mose. Und ebenso finden wir, dass die Propheten „Boten“ genannt werden: 391 Preiset JHWH, ihr seine Boten. (Ps 103,20)

(444)

Und ebenso heißt es: Aber sie verspotteten die Boten / Gottes. (II Chr 36,16) Und desgleichen: Da ging hinauf ein Bote JHWHS von Gilgal nach Bochin. (Jdc 2,1)

 388 Vgl. Raschi zu Num 20,17. 389 Vgl. Raschi zu Num 20,17. 390 Sonst als „Engel“ übersetzt. 391 Vgl. Raschi zu Num 20,16.

Chuqqat  

Am Anfang von „da rief“ [LevR 1,1].

Du sollst nicht durch mich hindurchziehen. (Num 20,18) In § 233 [Mek beschallach 2].

Und sie brachen von Kadesch auf, und die Kinder Israels kamen [zum Berg Hor].

TanB chuq 37

(Num 20,22)

Das ist es, was die Schrift sagt: 392 Weil du dich [mit Achasia] 393 verbündet hast, zerbricht JHWH deine Werke. (II Chr 20,37) Weil sie sich mit diesem Frevler verbündet haben, um durch sein Land zu ziehen, verloren sie jenen Gerechten. Deswegen wurde der Heimgang Aarons hinter dem Abschnitt vom König von Edom angeschlossen. Da wich Israel vor ihm aus und sie brachen von Kadesch auf. [Da kamen die Kinder Israel, die ganze Gemeinde, an den Berg Hor.] (Num 20,21-22) Was [bedeutet] „die ganze Gemeinde“? 394 Die vollzählige Gemeinde. Die Gemeinde, die ins Land einzog, weil die gestorben waren, die aus Ägypten ausgezogen waren, denn diese sind es, über die geschrieben steht: Ihr seid heute noch am Leben. (Dtn 4,4) Was [bedeutet] „Berg des Berges“? Ein Berg auf dem Gipfel eines Berges, wie ein kleiner Apfel auf einem großen. Und obwohl die Wolke vor ihnen herzog und das Hohe niedrig und das Niedrige hoch machte, ließ der Heilige den Berg als Merkmal (δεῖγμα), damit sie die Zeichen erkennen, die der Heilige für sie getan hatte, dass er keinen Berg in der Wüste [stehen] ließ, damit sie keine Mühe beim Aufstieg und beim Abstieg haben sollten. Und weiter, 395 obwohl die Wolke die ganze Wüste eben machte, ließ er einen erhöhten Ort für die Stiftshütte [stehen], die dort aufgestellt werden sollte. Und er beließ drei Berge: Den Berg Sinai für die Schechina, den Berg Nebo für das Grab Moses. den Berg Hor für das Grab Aarons. Da sprach JHWH zu Mose: Aaron soll versammelt werden. (Num 20,24)  392 Vgl. Tan chuqqat 14; NumR 19,16. 393 „Dem Frevler“ ist Lesefehler aus der nachfolgenden Zeile. 394 Vgl. Raschi zu Num 20,1. 395 Vgl. Raschi zu Num 20,22.

TanB chuq 38

  Jalkut Schimoni Numeri

Das lehrt, dass man den Gerechten den Tag ihres Todes bekannt gibt, damit sie ihren Söhnen ihre Krone vererben können. 396 Und warum starb Aaron nicht so wie Mirjam starb, wo kein Wesen um sie wusste? Mose wurde ja gesagt: Aaron soll versammelt werden. (Num 20,24) Ein Gleichnis über einen König, der zwei Ratsherren (σύγκλητος) hatte, die nichts ohne das Wissen des Königs taten. Einer von ihnen hatte ein schönes Stück [Land] neben dem König, und der König bedurfte dessen. Der König sagte: Obwohl es in meiner Verfügungsgewalt ist, nehme ich es erst weg, nachdem ich es ihn habe wissen lassen. So sagte auch der Heilige: Jene zwei Gerechten haben nichts ohne mein Wissen getan. Wenn ich sie nun wegnehme, nehme ich sie erst weg, nachdem ich sie es habe wissen lassen. Daher heißt es: Aaron soll versammelt werden. (Num 20,24) TanB chuq 39

Weil ihr gegen mich untreu geworden seid 397. (Dtn 32,51) Das ist es, was die Schrift sagt: 398 [Gerechtigkeit errettet vom Tod.] JHWH lässt die Seele eines Gerechten nicht hungern. (Prov 10,3)

(445)

Das ist Adam, der erste [Mensch]. Denn alle Gerechten, die von ihm erstehen sollten, und über die der Tod beschlossen ist, / verscheiden erst, wenn sie das Antlitz der Schechina gesehen haben. Man tadelt aber den ersten Menschen, indem man zu ihm sagt: Du hast für uns den Tod verursacht. Er aber antwortet ihnen: In meiner Hand ist nur eine Sünde, aber unter euch ist kein einziger, in dessen Hand nicht viele 399 Sünden sind. Und woher [ist zu belegen], dass sie das Antlitz der Schechina sehen? Weil es heißt: Ich sprach: Ich werde JH 400 nicht sehen, JH im Land der Lebenden. (Jes 38,11) Die Gerechten aber werden wegen leichter Sünden mit dem Tod bestraft, damit Adam, der erste [Mensch], nicht durch sie zur Verantwortung gezogen wird. Daher heißt es: Weil ihr gegen meinen Befehl widerspenstig wart. (Num 20,24)

 396 Vgl. Tan chuqqat 16; NumR 19,17; Raschi zu Num 20,25. 397 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 444 Anm. 3 ändern den Bibelvers in Num 20,24: Weil ihr gegen meinen Befehl widerspenstig wart. 398 Vgl. Tan chuqqat 16; NumR 19,18. 399 TanB chuqqat 39: 200 Sünden. 400 Kurzform des Tetragramms JHWH.

Chuqqat  

Nimm Aaron. (Num 20,25)

TanB chuq 40

Und ziehe Aaron [seine Kleider] aus. (Num 20,26) Der Heilige sagte zu ihm: Siehe, du tröstest ihn [damit], dass er seine Krone an seinen Sohn vererbt. Was ist, dass du sie nicht an deinen Sohn vererbst? 401 Und kleidete [mit] ihnen Eleasar, seinen Sohn. (Num 20,28) Ist es nicht aber [so]: Wenn ein Hoher Priester in der priesterlichen Kleidung zum Tempelberg hinausgeht, zieht er sich die 40 [Geißelhiebe] zu, weil sie [aus] Wolle und Flachs sind?! 402 Vielmehr [geschieht dies], um dich wissen zu lassen, dass mit demselben Ausdruck, mit dem er ihn dem Priesteramt nahebrachte, als er zu ihm sagte: Nimm Aaron, (Lev 8,2) befahl er ihm, auf den Berg zu steigen. 403 Und er 404 tat, wie [es] JHWH befohlen hatte. (Num 20,27) Um dich zu lehren, obwohl er ihm einen harten Beschluss mitgeteilt hatte, zögerte er nicht. Ziehe Aaron [seine Kleider] aus. (Num 20,26)

SZ [315]

Er zog ihm die priesterlichen Kleider aus und zog sie Eleasar an. Und so das zweite und so das dritte. 405 Er sagte zu ihm: Geh in die Höhle hinein und er ging hinein. Geh zur Bahre hinauf und er ging hinauf. Strecke deine Hand aus und er streckte sie aus. Presse deinen Mund zusammen und er presste [ihn] zusammen. Schließe die Augen und er schloss [sie]. In dieser Stunde sagte Mose: Glücklich ist, wer mit diesem Tod stirbt. Daher heißt es: [Dann stirb] wie dein Bruder Aaron starb. (Dtn 32,50) Einen Tod, an dem du Gefallen findest. 406 Dies ist es, was die Schrift sagt: Teuer ist in den Augen JHWHs das Sterben seiner Frommen. (Ps 116,15)  401 Vgl. Tan chuqqat 17; NumR 19,19. 402 Vgl. bJoma 42a; bJoma 69a. 403 Siehe Num 20,25. 404 BH: Mose. 405 Vgl. Raschi zu Num 20,26. 406 Vgl. ARN A 12; ARN B 25.

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri (446)

Der Heilige sagte zu Mose: / Tue etwas Gutes und sprich mit Aaron über das Sterben, denn ich schäme mich, [es] ihm zu sagen. R. Huna sagte im Namen von R. Tanchum bar Chijja: Was machte Mose, als er früh am Morgen aufstand, um sich zu Aaron zu begeben? Er begann zu rufen: Aaron, mein Bruder! Er kam zu ihm herab. Er sagte zu ihm: Welchen Grund hast du, früh aufzustehen, um heute hierher zu kommen? Mose sagte zu ihm: Ich habe in der Nacht über eine Sache aus der Tora nachgegrübelt, und mir erschien sie sehr schwer. Daher bin ich früh aufgestanden und zu dir gegangen. Er sagte zu ihm: Und welche Sache ist es? Er sagte zu ihm: Ich weiß nicht [mehr], was die Sache war, ich weiß aber, dass sie im Buch Genesis war. Bring es, und wir lesen darin! Sie nahmen das Buch Genesis und lasen alle Abschnitte darin, und bei jedem einzelnen sagte er: Er hat es bestens gemacht, und der Heilige hat bestens [die Welt] erschaffen! Als sie zur Schöpfung Adams kamen, sagte Mose: Was wäre zu Adam zu sagen, der den Tod in die Welt kommen ließ? Aaron sagte zu ihm: Mose, mein Bruder, sage so etwas nicht, wir nehmen einen Beschluss von Gott nicht an. Und das Leben des Mensch ist nicht mehr als 90 oder 80 Jahre. Mose sagte zu ihm: Und wenn er weniger als 80 [Jahre] lebt? Er sagte zu ihm: Und wenn er [nur] 60 lebt, wird er dann davon abgehalten, ihn an das Sterben zu erinnern? Usw.

Und sie lasen, wie Adam und Eva erschaffen wurden, und wie sie 13 Traubaldachine verdienten, denn es heißt: In Eden, dem Garten Gottes warst du[, lauter edles Gestein war dein Baldachin]. (Ez 28,13)

Und wie er von dem Baum gegessen hatte und zu ihm gesagt worden war: Denn Staub bist du. (Gen 3,19)

Er sagte zu ihm: Nach all diesem Lob, erreichen sie so etwas?! Er sagte zu ihm: Ich, der ich über die Dienstengel herrschte und du, der du den Tod zurückgehalten hast, unser Ende soll nicht derart sein! Wie viele Jahre haben wir noch zu leben, noch 20? Er sagte zu ihm: Es sind weniger. Er zählte immer weiter hinab, bis er ihn an den Todestag erinnerte. Sogleich fingen die Glieder von Aaron an zu zittern und sie erstarben. Er sagte zu ihm: Vielleicht ist diese Sache ja für mich. Er sagte zu ihm: Ja.

Chuqqat  

Sogleich sah Israel, dass seine Größe verringert war (‫)גדעה‬, denn es heißt: Da sah die ganze Versammlung, dass Aaron verschieden war (‫)גוע‬. (Num 20,29) Aaron sagte zu ihm: Mein Herz ist verwandelt 407 in meinem Inneren und Todesschrecken befallen mich. (Ps 55,5)

Er sagte zu ihm: Nimmst du es auf dich zu sterben? Er sagte: Ja. Er sagte zu ihm: Lass uns zum Berg Hor aufsteigen. Sofort stiegen die drei hinauf, vor den Augen Israels: Mose, Aaron und Eleasar. Jene wussten, dass er hinaufstieg um zu sterben. Die Israeliten hielten ihn nicht zurück, sondern sie baten für ihn um Erbarmen. [Nein,] vielmehr meinten sie, die [Gottes]rede rufe ihn. Nachdem sie hinaufgestiegen waren, wurde für sie eine Höhle geöffnet, und sie fanden dort eine Bahre, ein Himmelswerk, und Aaron zog ein Gewand aus und Eleasar zog es an. Und es wurde für ihn statt dessen ein Himmelswerk erschaffen, bis er ganz entkleidet war, denn es heißt: Da ich Gewölk machte zu seinem Gewand und Nebel zu seiner Binde. (Ijob 38,9) Mose sagte zu ihm: Aaron, mein Bruder, was siehst du? Mirjam ist tot, und ich und du haben ihr beigestanden. Und wenn du stirbst, siehst du mich und Eleasar, die dir beistehen. Wenn ich / aber sterbe, wer wird mir beistehen? Der Heilige sagte zu ihm: Bei deinem Leben, ich werde dir beistehen, denn es steht geschrieben. Und er begrub ihn im Tal. (Dtn 34,6) Sogleich stieg die Schechina hinab und küsste ihn. Der Heilige sagte: Geh hinaus von hier! Nachdem sie hinausgegangen waren, wurde die Höhle verschlossen. Da stiegen Mose und Eleasar hinab, und ganz Israel blickte ihnen entgegen, denn drei waren hinaufgestiegen und nur zwei kamen herab. Es bildeten sich drei Gruppen. Die eine sagte: Mose erschlug ihn, weil er auf ihn eifersüchtig war. Die andere sagte: Eleasar erschlug ihn, weil er das Hohe Priestertum ererben wollte. Und die andere sagte: Er starb durch den Himmel. Was machte der Heilige?

 407 BH: bebt.

(447)

  Jalkut Schimoni Numeri

Er gab den Engeln ein Zeichen und sie öffneten die Höhle, und sie brachten den Sarg Aaron heraus, und er schwebte im Himmel. 408 Und die Engel lobpriesen vor ihm. Und ganz Israel sah ihn, denn es heißt: Da sah die ganze Gemeinde, dass Aaron verschieden war. (Num 20,29) Und wie lobpriesen sie? Es komme Frieden, er bleibe über seinem Lager. 409 TanB chuq 41

Da sah die ganze Gemeinde, dass Aaron verschieden war. (Num 20,29) Als Mose und Eleasar vom Berg herabgestiegen waren, versammelte sich die ganze Gemeinde bei ihnen und sagte: Wo ist Aaron? Er sagte zu ihnen: Er ist tot. 410 Sie sagten zu ihm: Wie konnte der Todesengel gegen einen Menschen vorgehen, der dem Todesengel entgegengetreten ist und ihm Einhalt gebot, 411 wie es heißt: Und er trat zwischen die Toten und die Lebenden und gebot der Seuche Einhalt?! (Num 17,13)

Er sagte zu ihnen: Wenn ihr ihn herbringt, ist es gut, wenn aber nicht, steinigen wir euch! In jener Stunde stand Mose im Gebet da und sagte: Herr der Welt, führe uns aus dem Verdacht! Sogleich öffnete der Heilige die Höhle und zeigte ihn ihnen, denn es heißt: Da sah die ganze Gemeinde, dass Aaron verschieden war. (Num 20,29) bRH 2b-3a

Der Auszug aus Ägypten – woher ist [zu belegen], dass man ihn vom Nisan an zählt? Weil geschrieben steht: Da stieg Aaron, der Priester, auf den Berg Hor, auf Befehl JHWHs und starb dort. Im 40. Jahr nach dem Auszug der Kinder Israels [aus dem Land Ägypten] im fünften Monat. (Num 33,38) Und es steht geschrieben: Es geschah im 40. Jahr, im 11. Monat. (Dtn 1,3) Und es steht geschrieben: Jenseits des Jordan, fing Mose an [das Gesetz auszulegen]. (Dtn 1,5) Wenn er nun vom Av spricht und „das 40. Jahr“ nennt, und vom Schevet spricht und auch „das 40. Jahr“ nennt, ist zu schließen, dass der Jahresanfang nicht der Tischri ist.

 408 Vgl. Raschi zu Num 20,29. 409 Vgl. Jes 57,2. 410 Vgl. Tan chuqqat 17; NumR 19,20. 411 Vgl. Raschi zu Num 20,29.

Chuqqat  

Einverstanden, wie erklärt er [es dann] für den Auszug aus Ägypten? Woher [ist es zu belegen] für den Auszug aus Ägypten? Vielleicht von dem Errichten der Stiftshütte? „Im 40. Jahr“, „im 40. Jahr“, 412 [die Wiederholung ist da], um einen Analogieschluss zu ziehen: Wie dort der Auszug aus Ägypten, so auch hier der Auszug aus Ägypten. Und woher [ist zu belegen,] dass das Ereignis des Av voranging? Vielleicht ging das Ereignis des Schevet voran? Dies komme nicht in deinen Sinn, denn es steht geschrieben: Nachdem er Sihon geschlagen hatte. (Dtn 1,4) Als aber die Seele von Aaron zur Ruhe eingekehrt war, lebte Sihon noch, denn es steht geschrieben: Da vernahm es der Kanaaniter, / der König von Arad. (Num 21,1) Was vernahm er? Er vernahm, dass Aaron verstorben sei und die Wolken der Herrlichkeit verschwunden seien. Und er meinte, ihm sei nun die Gewalt gegeben, Israel zu bekriegen.

(448)

Und wir haben das, was geschrieben steht: Da sahen sie die ganze Gemeinde, weil Aaron verschieden war. (Num 20,29) Lies nicht „sie sahen“ sondern „sie erschienen“. [Das] entspricht dem, was Resch Laqisch [lehrte], der sagte: „‫ “כי‬hat vier Bedeutungen: Wenn, vielleicht, sondern, denn. 413 P710F

Ist es denn derselbe? Dort war es der Kanaaniter, hier Sihon? [Ein Tanna] lehrte: Er ist [gleichzeitig] Sihon, Kenan und Arad. Sihon (‫[ )סיחון‬hieß er], weil er einem Fohlen (‫ )סיח‬in der Wüste glich. Kenan nach dem Namen seines Reiches. Und was [bedeutet] sein Name Arad? Manche sagen: Arad (‫[ )ערד‬hieß er], weil er einem Waldesel (‫ )ערוד‬in der Wüste glich. Kenan nach dem Namen seines Reiches, und sein eigentlicher Name war Sihon. Sie beweinten Aaron 30 Tage, das ganze Haus Israel. (Num 20,29) Mose beweinten nur die Männer, weil er Recht [nur] nach seiner Wahrheit ausübte und Mose sie durch Worte zurechtwies. Aaron aber sagte niemals Zeit seines [Le 412 Num 33,8 und Dtn 1,3. 413 Vgl. Raschi zu Num 20,29, der auf die Bedeutung „weil“ von „ki“ hinweist.

ARN B 12

  Jalkut Schimoni Numeri

bens] zu einem Mann oder zu einer Frau „du hast dich versündigt“, und nichts weiter, als dass er dem Frieden nachjagte, denn es heißt: In Frieden und in Geradheit wandelte er mit mir. (Mal 2,6) Und was lehrt die Bibel mit: Und viele brachte er von der Sünde zurück? (Mal 2,6) Das lehrt, dass, wenn Aaron unterwegs war und auf einen bösen oder frevelhaften Menschen traf, wünschte er ihm Frieden. Am nächsten Tag wollte jener Mann gehen, um eine Sünde zu begehen. Er sprach: Wehe mir, wie kann ich dann mein Gesicht heben und Aaron anschauen? Ich sollte mich seinetwegen schämen, denn er wünschte mir Frieden. Und er hielt sich davon ab, eine Sünde zu begehen. Und ebenso, wenn zwei Personen miteinander stritten, ging Aaron und setze sich neben einen von ihnen [und] sagte zu ihm: Sieh, was hat dein Gefährte gesagt? Ich werde mein Herz zerreißen, meinen Verstand würgen und meine Türe ausreißen! Wie werde ich meine Augen zu meinem Gefährten erheben können, um [ihn] anzusehen?! Ich sollte mich seinetwegen schämen, dass ich mich ihm gegenüber versündigt habe. Er saß so lange bei ihm, bis er all seinen Neid aus seinem Herzen entfernt hatte. Dann ging er wieder zu seinem [anderen] Gefährten und sagte ihm entsprechendes. Und wenn diese sich dann trafen, umarmten sie sich und küssten einander. Daher beweinte ihn ganz Israel. (Num 20,29)

Kapitel 21 Steht geschrieben in § 728 [Sifra behaʼal 2].

Dass Israel auf dem Weg der Atarim kam. (Num 21,1) TanB chuq 42

Da hörte der Kanaaniter, König Arad. (Num 21,1) Das ist Amalek, 414 denn es heißt: Amalek wohnt im Land des Südens. (Num 13,19) Und es wohnte wegen des Unglücksfalles [dort]. Nachdem es gehört hatte, dass Aaron gestorben sei, und die Wolken der Herrlichkeit sich entfernt hatten, ging es sogleich gegen sie vor. 415

 414 Vgl. Tan chuqqat 18; NumR 19,20; Raschi zu Num 21,1. 415 Vgl. bRH 3a; Raschi zu Num 21,1.

Chuqqat  

Auf dem Weg der Atarim (‫)אתרים‬. (Num 21,1) [Sie sagten:] Der große Späher (‫ )תייר‬ist gestorben, der für sie / den Weg ausspähte, denn es heißt: Und die Bundeslade JHWHs. (Num 10,33)

(449)

Da griff es Israel an. (Num 21,1) Wenn es Amalek war, warum werden sie Kanaaniter genannt? Weil es den Israeliten verboten war, mit den Kindern Esaus Krieg zu führen, denn es heißt: Kämpft nicht gegen sie. (Dtn 2,5) Als Amalek einmal und zweimal kam, um gegen sie vorzugehen, sagte der Heilige zu ihnen: Dies ist nicht verboten wie bei den Kindern Esaus, sondern siehe, sie sind für euch wie Kanaaniter, denn es heißt: Sondern an ihnen sollst du den Bann vollziehen. (Dtn 20,17) Daher wird er Kanaaniter genannt. Schon immer war Amalek eine Züchtigungsgeißel für Israel. 416 Du findest, dass es, als Aaron starb, ihnen entgegen zog und sie wichen sieben Tagesreisen zurück 417, denn es heißt: Die Israeliten brachen von den Brunnen der Söhne Jaakans auf nach Mosera, dort starb Aaron. (Dtn 10,6) Ist Aaron denn dort gestorben? Ist er nicht auf dem Berg Hor gestorben, denn es steht geschrieben: Da starb Aaron dort auf dem Gipfel des Berges. (Num 20,28) Vielmehr [ist es so gesagt], um dich zu lehren, dass sie zurückwichen. Esau sagte zu Amalek: Wie habe ich mich abgemüht, Jakob zu töten! Aber er fiel nicht in meine Hand. Dein Sinn sei darauf gerichtet, meine Rache einzufordern. Er sagte zu ihm: Wie kann ich ihn angreifen? Er sagte zu ihm: Diese Überlieferung sei in deiner Hand: Wenn du siehst, dass sie durch eine Sache geschwächt werden, falle über sie her. Daher findest du, dass er gegen Israel vorging. Nachdem er ihre schlimmen Übertretungen in Juda und in Jerusalem gesehen hatte, sprang er auf und kam herbei, denn es heißt: Am Tag, als du gegenüber standest. (Ob 1,11) Er war eine Meile von ihnen entfernt.

 416 Vgl. Raschi zu Num 21,1. 417 Vgl. jJoma 1,1; mSota 1,10.

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri

Er sagte: Wenn Israel siegreich ist, sage ich: Ich bin gekommen, um euch zu helfen. Und wenn das Königreich Babel siegreich ist, werde ich mich gegen Israel wenden und sie töten. Und es steht geschrieben: Halte nicht an dem Abzweig, um seine Flüchtlinge zu erschlagen. (Ob 1,14) (450)

Zu Refidim steht geschrieben: Ist JHWH in unserer Mitte oder nicht? (Ex 17,7) Sogleich kam Amalek. (Ex 17,8) Und ebenso war es in der Stunde, in der Aaron starb, denn es heißt: Da hörte [Arad, der König] der Kanaaniter. (Num 21,1) R. Jehuda bar Schalum sagte: Zieh ein kanaanitisches Gewand an und lerne die kanaanitische Sprache und sprich in ihrer Mundart, damit sie einen Israeliten nicht erkennen. Er kann ja jederzeit kommen. Über die Kundschafter steht geschrieben: Denn der Amalekiter und der Kanaaniter sind dort vor euch. (Num 14,43) Und es steht geschrieben: Da kamen der Amalekiter und der Kanaaniter herab, und schlugen und versprengten sie. (Num 14,45) R. Tanchum bar Chanilai sagte: Nachdem sie gehört hatten, dass Aaron gestorben war, bewaffneten sie sich ihretwegen und verhüllten sich draußen und kamen wie Trauernde. Sie sagten: Wir wissen, dass sie von ihren Vätern als Erbe (πατρικόν) haben, dass er zu ihnen sagte: Die Stimme ist die Stimme Jakobs. (Gen 27,22) Wenn sie beten, werden sie erhört. Kommen wir über sie, meinen sie, es seien Kanaaniter. Dann beten sie gegen die Kanaaniter und wir töten sie. Als sie kamen, sahen sie an der Form ihrer Gesichter, dass sie Amalekiter waren und ihre Kleidung und ihre Sprache die von Kanaanitern. Sie sagten: Herr der Welt, wir wissen nicht, wer diese sind, gehe auf jeden Fall gegen sie mit strengem Gericht vor, denn es heißt: Wenn du dieses Volk [in meine Hand] gibst[, will ich ihre Städte bannen]. (Num 21,2) Sogleich: Hörte JHWH auf die Stimme Israels. (Num 21,3) Dies ist es, was der Vers sagt:

Chuqqat  

Und bei meinem Sturz freuen sie sich und versammeln sich, versammeln sich gegen mich Wichte. (Ps 35,15) Wenn ich ein wenig gestürzt bin, werden sie sich gegen mich versammeln. Und es steht geschrieben: Und sie schlugen 418 euch wie die Bienen [es] tun. (Dtn 1,44) Was ist die Beschäftigung einer Biene? Sie sticht einen Menschen, sodass er stirbt. Dasselbe machten sie [mit] ihnen. Alle meine Feinde hörten [von] meinem Übel, sie freuten sich. (Thr 1,21) Sie hörten, dass ich ächze. (Thr 1,21) In der Trauer über Aaron. Und nicht genug, dass sie nicht kamen, um mich zu trösten, sondern sie freuten sich und kamen, um Krieg zu führen: Da hörte der Kanaaniter. (Num 21,1) Woher ist für einen Fremden (‫[ )גוי‬zu belegen], dass er einen Israeliten in Bezug auf seine Händearbeit erwerben kann? 419 Weil geschrieben steht: Er führte Gefangene von ihnen weg. (Num 21,1) P716F

bGit 37b-38a

P

Steht unten geschrieben in § 667 [bMeg 37b-38a].

„Er führte eine Gefangene (‫ )שביה‬von ihr weg“, steht hier nicht geschrieben, sondern „einen Gefangenen“ (‫)שבי‬. Eine Magd hatten sie von ihnen gefangen genommen. 420 / Dies, wie es heißt: Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels. (Dtn 32,31) Die Israeliten sagen: Du hast nicht uns über unsere Feinde zornig gemacht, du machst unsere Feinde über uns zornig. Über Midian steht geschrieben: Erfasse die Gesamtzahl des Raubes der Gefangenen. (Num 31,26) 60.000. (Num 26,27) Und es steht geschrieben: Die Beute der Städte aber plünderten wir für uns. (Dtn 3,7) Als aber Amalek kam, nahmen sie eine Magd gefangen.

 418 BH: verfolgten euch. 419 Vgl. bGit 37b. 420 Vgl. Raschi zu Num 21,1.

Jelamdenu

(451)

  Jalkut Schimoni Numeri

bEr 64a-b

Wie verfahre derjenige, der das Vermögen eines Proselyten in Besitz genommen hat, damit es in seiner Hand erhalten bleibt? Er kaufe davon eine Torarolle. Rab Scheschet sagte: Sogar der Ehemann für das Vermögen seiner Frau. Rabba sagte: Selbst wenn man Gewinn durch Handel gemacht hat. Rab Pappa sagte: Sogar wenn man etwa Verlorenes findet. Rab Nachman bar Isaak sagte: Sogar [wenn es nur für] Tefillin [reicht, soll man diese erwerben]. Rab Chanan sagte: Was [bedeutet] der Schriftvers: Da gelobte Israel [JHWH] ein Gelübde und sprach: Wenn du dieses Volk in meine Hand gibst, will ich an ihren Städten den Bann vollziehen? (Num 21,2) Seine vier Gelübde stehen in § 122 [GenR 70,3].

TanB chuq 43

Da brachen sie auf vom Berg Hor, auf dem Weg zum Schilfmeer, das Land Edom zu umgehen, und das Volk war ungeduldig auf dem Weg. (Num 21,4) Steht denn nicht geschrieben: Deinen guten Geist hast du gegeben, sie zu unterweisen? (Neh 9,20) Vielmehr [ist es so:] Über jene, die von denen übrig geblieben waren, die aus Ägypten ausgezogen waren, war der Tod beschlossen worden. Sie sahen in der Wüste keine Seelenruhe und keinen guten Geist. 421 Und so heißt es: Und eure Söhne sollen in der Wüste Hirten sein. (Num 14,33) Steht in § 782 [TanB bemidbar 2], § 240 [Mek beschallach 2], § 524 [PRE 53].

TanB chuq 44

Da redete das Volk wider Gott und Mose. (Num 21,5) Sie stellen einen Sklaven seinem Käufer gleich. 422 Uns ekelt vor der elenden Speise. (Num 21,5) Denn jene Generation konnte nichts von den Früchten des gesamten Landes probieren.

 421 Vgl. TanB bemidbar 2. 422 Vgl. Tan chuqqat 19; NumR 19,21.

Chuqqat  

R. Aqiba sagte: Wenn die Händler für sie [einen Korb] mit Früchten des Landes aufdeckten, starben sie, denn es heißt: Wenn die Männer das Land sehen. (Num 32,11) Alles Gute, das wegen des Landes [über sie] kommt[, werden sie nicht sehen], daher steht geschrieben: Das Volk war ungeduldig auf dem Weg. (Num 21,4) R. Abbahu sagte: Jeder, der Streit mit seinem Lehrer anfängt, ist wie jemand, der Streit mit der Schechina anfängt, denn es heißt: Da sprach das Volk gegen Gott und gegen Mose. (Num 21,5) /

bSanh 111a

R[abbi] sagt: Der Heilige sagte: Meine Kinder sind mürrisch und Kinder von Mürrischen. Mit dem ersten Menschen beschäftigte ich mich, um ihm eine Hilfe zu machen: Ich werde ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. (Gen 2,18) Er aber stellt sich vor mich und murrt: Die Frau die du mir zugegeben hast[, gab mir vom Baum zu essen]. (Gen 3,12)

PRK 17

(452)

Auch Jakob ist so mit mir verfahren: Ich beschäftigte mich mit seinem Sohn, um ihn über Ägypten herrschen zu lassen: Da herrschte Josef über das Land. (Gen 42,6) Er aber murrte gegen mich und sagte: Mein Weg ist vor JHWH verborgen. (Jes 40,27) Auch seine Kinder sind so in der Wüste mit mir verfahren: Ich beschäftigte mich mit ihnen, um ihnen unterwegs eine leichte Speise auszuwählen, wie Könige sie essen, damit keiner von ihnen aufbläht und von Diarrhöe (διάῤῥοια) ergriffen wird, sie aber murrten vor mir: Uns ekelt vor der elenden Speise. (Num 21,5) Auch Zion verfuhr so mit mir: Ich beschäftige mich mit ihm, um die Königtümer aus der Welt vergehen zu lassen. Habe ich nicht schon Babel, Medien, Griechenland vergehen lassen?! Und einst werde ich dieses frevelhafte Königtum vergehen lassen. Es aber murrt vor mir und sagt: Er hat mich verlassen, er hat mich vergessen: Zion aber spricht: JHWH hat mich verlassen und JHWH hat mich vergessen. (Jes 49,14) Uns ekelt vor der elenden Speise. (Num 21,5)

MidrPs 78,4-5

  Jalkut Schimoni Numeri

Gibt es einen von einer Frau Geborenen 423, der isst und nicht [das Verdaute] hinauslässt? 424 Hast du zu deinen Lebzeiten einen Menschen gesehen, der Weizen für die Mühle gibt und die kein Mehl herausbringt? Der Heilige sagte: Bei dem Guten, das ich tue, habe ich euch Engeln gleichgestellt. [Warum?] Damit sie ihre Notdurft nicht verrichten. Sie sind mürrisch! Wie lange wollen sie mich schmähen? [Und wie lange wollen sie nicht an mich glauben bei allen Zeichen, die ich getan habe, in ihrer Mitte.] (Num 14,11) Was [bedeutet] „in seiner Mitte“ (‫?)בקרבו‬ In ihrem Inneren (‫)בקרביו‬. In ihren Eingeweiden, denn sie aßen und ließen nichts hinaus, Engelsspeise (‫)לחם אבירים‬. (Ps 78,5) Die in den Gliedern (‫ )באיברים‬aufgesogen wurde, um sie mächtig (‫ )אבירים‬zu machen, [zu] Helden. 425 P72F

TanB chuq 45

Da sandte JHWH Schlangen in das Volk. (Num 21,6) Welchen [Grund] sah der Heilige, sie durch Schlangen zu bestrafen? 426 [Weil] ja die Schlange es ist, die mit der verleumderischen Rede [das Ganze] eröffnete und verflucht wurde. Sie aber lernten nichts daraus. Der Heilige sagte: Die Schlange soll kommen, die mit einer Verleumdung begann und sie bestrafe die, die verleumderisch reden: 427 Wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen. (Koh 10,8) Eine andere Auslegung: Warum bestrafte er sie mit Schlangen? Die Schlange, selbst wenn sie alle Leckerbissen der Welt frisst, verwandeln diese sich in ihrem Inneren zu Staub, denn es heißt: Und Staub ist die Speise der Schlange. (Jes 65,25) Diese aber essen das Manna, das sich in viele Geschmacksarten verwandelt, denn es heißt: Er gab ihnen, was sie wollten. (Ps 106,15)

(453)

Und es heißt: Diese 40 Jahre ist JHWH, dein Gott, mit dir, sodass es dir an nichts mangelte. (Dtn 2,7) [Nun] soll die Schlange kommen und sie strafen.  423 Ijob 14,1. 424 Vgl. Raschi zu Num 21,5. 425 Vgl. bJoma 75b; TanB beschallach 22. 426 Vgl. Tan chuqqat 19; NumR 19,22; ExR 3,12. 427 Vgl. bJoma 75a.

Chuqqat  

Feurige (‫)שרפים‬. (Num 21,6) Die die Seele verbrennen (‫)שורפין‬. Da kam das Volk zu Mose. Sie sagten: Wir haben gesündigt. (Num 21,7)

TanB chuq 46

Sie erkannten, dass sie gegen Mose gesprochen hatten und warfen sich vor ihm nieder. 428 Sie sagten: Bete doch zu JHWH, dass er die Schlange von uns nimmt. (Num 21,7) Um dir die Demut Moses bekannt zu geben, denn er zögerte nicht, für sie um Erbarmen zu bitten. Und um dir die Kraft der Umkehr bekannt zu geben. Als sie sagten, wir haben gesündigt, versöhnte er sich sogleich mit ihnen, denn wer um Verzeihung gebeten wird, soll sich nicht streng verhalten. Und woher [ist zu belegen], dass, wenn ein Mensch seinen Gefährten verletzt [und er ihm dann sagt, ich habe mich an dir versündigt], und der ihm nicht verzeiht, er ein Sünder genannt wird? Weil es heißt: Auch von mir sei es ferne, mich so an JHWH zu versündigen, dass ich abließe, für euch zu beten. (I Sam 12,23) Da sprach JHWH zu Mose: Mache dir eine Schlange. (Num 21,8) Steht geschrieben in § 265 [GenR 31,8], § 52 [GenR 31,8].

Dann wird jeder, der gebissen wurde. (Num 21,8) Nicht nur der von einer Schlange Gebissene, sondern jeder, der gebissen wurde, sogar, wer von einer Otter oder einem Skorpion, einem bösen wilden Tier oder von einem Hund gebissen wurde. Da machte Mose eine kupferne Schlange. (Num 21,9) Er warf sie in die Luft (ἀήρ) und sie stand. Er wird den Namen der Häretiker auswischen, die sagen: Es gibt keine Wiederbelebung der Toten. Siehe, [wenn] Gott die Gestalt einer tödlichen Schlange anfertigte, damit er belebt, um wie viel mehr [bei der] Wiederbelebung der Toten, die vollständig belebt. Hiskia nannte sie: „Schlange“ (‫)נחשתן‬. 429 Eine Doppelschlange. P726F

 428 Vgl. Tan chuqqat 19; NumR 19,23. 429 II Reg 18,4.

Esfa

  Jalkut Schimoni Numeri

Wen eine Schlange beißt, den tötet sie in dieser Welt, aber es gibt für ihn Leben in der kommenden Welt. Wer aber für diese räuchert, leidet in dieser Welt und hat kein Leben in der künftigen Welt. bAZ 42b

(454) bAZ 42a

Unsere Lehrer lehrten: FINDET SICH AUF GERÄTEN DAS BILD DER SONNE, (δράκων), WERFE MAN [SIE] INS SALZMEER. 430

MONDES

DES

ODER EINER

/ SCHLANGE

R. JOSE SAGT: MAN ZERREIBE SIE UND VERSTREUE SIE IM WIND ODER WERFE SIE INS MEER. 431 Sie sagten zu ihm: Dann werden sie ja zu Dung gemacht, und es heißt ja: Nichts von dem mit Bann Belegten soll an deiner Hand kleben bleiben. (Dtn 13,18)

bAZ 43b

Es wird gelehrt: Sie sagten zu R. Jose: Siehe, es heißt: Euer Sündenwerk, das ihr gefertigt hattet, das Kalb [nahm ich, verbrannte es, zerstieß und zermalmte es vollständig, bis es zu feinem Staub wurde]. (Dtn 9,21) Sie sagten zu ihm: Soll dies ein Beweis sein? Siehe, es heißt: Er streute auf das Wasser [und gab den Israeliten zu trinken]. (Ex 32,20) Mose wollte sie also nur prüfen wie des Ehebruchs Verdächtigte. Sie sagten zu ihm: Siehe, es heißt: Er zerhieb die kupferne Schlange, die Mose gemacht hatte. (II Reg 18,4) Sie sagten zu ihm: Soll dies ein Beweis sein? Siehe, es heißt: Da sprach JHWH zu Mose: Fertige dir eine Schlange. (Num 21,8) Von dem Deinigen, und niemand kann einem Menschen eine Sache verbieten, die ihm nicht gehört. Eigentlich brauchte er sie noch nicht einmal zu zerschlagen, aber nachdem Hiskia gesehen hatte, dass die Israeliten durch sie verleitet wurden, stand er auf und zerschlug sie.

TanB chuq 46

Da zogen die Israeliten weiter und lagerten in Obot (‫)אובות‬. (Num 21,10) Weil sie Feinde (‫ )אויבים‬des Ortes 432 geworden waren. 433 P729F

P

Und lagerten in Ije Abarim (‫)העברים‬. (Num 21,11) Weil sie voller Übertretungen (‫ )עבירות‬waren.

 430 mAZ 3,1. 431 mAZ 3,2. 432 Oder: Gottes. 433 Vgl. Tan chuqqat 19; NumR 19,24.

P730F

Chuqqat  

Sie lagerten im Bach Sered (‫)זרד‬. (Num 21,12) Der Bach war nur handvoll (‫ )זרת‬gefüllt, aber sie konnten ihn 38 Jahre nicht überqueren: Und nun, erhebt euch und überquert den Bach Sered. (Dtn 2,13) Und die Zeit, die wir von Kadesch Barnea unterwegs waren [... waren 38 Jahre]. (Dtn 2,14)

Von dort brachen sie auf und lagerten sich jenseits des Arnon. (Num 21,13) Weil sich Gott mit ihnen versöhnt hatte. Daher heißt es [im Buch der Kriege JHWHs]. (Num 21,14)

bBer 54a-b

Die Rabbanan lehrten: Wer die Furten des Flusses Arnon sieht, muss einen Lobpreis sprechen und Gott danken. Woher [ist das zu belegen]? Weil geschrieben steht: Daher heißt es im Buch der Kriege JHWHs: Et und Heb (‫ )והב‬an ihrem Ende und die Flüsse des Arnon. (Num 21,14) [Ein Tanna] lehrte: Et und Heb waren zwei Aussätzige, die am Ende des Lages von Israel gingen. Als die Emoriter kamen, machten sie sich Erdlöcher und versteckten sich in ihnen. Sie sagten: Sobald die Israeliten zur Furt kommen, kommen wir heraus und töten sie. Jene Emoriter wussten aber nicht, dass die Lade vor Israel herzog und Berge vor ihnen ebnete. Als die Lade herankam, reihten sich die Berge aneinander und töteten sie. Sie sahen: Das Blut kam aus dem Inneren der Berge hervor und floss zu den Flüssen des Arnon. Et und Heb kamen, sie sagten [es] Israel und sie sangen ein Lied. Und wir haben das, was geschrieben steht: Und das Ergießen der Bäche, das sich hinzieht bis zum Wohnsitz von Ar. (Num 21,15) Es steht geschrieben: Wohl dem Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat. Sie werden nicht zuschanden, wenn sie / mit den Feinden am Tor reden. (Ps 127,5)

bQid 30b

R. Chijja bar Abba sagte: Selbst Vater und Sohn, [selbst] Lehrer und sein Schüler werden zu gegenseitigen Feinden, wenn sie sich mit der Tora an einer Pforte befassen.

(455)

Und Rabba sagte: Sie weichen nicht von dort, bis sie sich [wieder] einander zu Freunden gemacht haben, denn es steht geschrieben: Freundschaft (‫ )והב‬ist am Ende. (Num 21,14) Lies nicht „[in] Sufa“ sondern „Sofa“: Am Ende.

  Jalkut Schimoni Numeri

MidrPs 35,1

Daher heißt es im Buch der Kriege [JHWHs]. (Num 21,14) Der Heilige sagte: Ihr beschäftigt euch mit dem Buch, und ich werde für euch Krieg führen.

TanB chuq 47

Damals sang Israel. (Num 21,17) Dieses Lied wurde am Ende von 40 Jahren gesungen, aber der Brunnen wurde ihnen zu Beginn der 40 Jahre gegeben. 434 Und welchen [Grund] sieht [die Schrift], dies hier aufzuschreiben? Die Sache wird [weiter] oben ausgelegt: Daher heißt es im Buch der Kriege JHWHs: Das Waheb in Sufa (‫)בסופה‬. (Num 21,14) Zeichen und Wunder, die ihnen in den Bachtälern des Arnon geschahen, sind wie die Wunder, die ihnen am Schilfmeer (‫ )בים סוף‬geschahen. Welche sind die Wunder in den Bachtälern des Arnon? Ein Mensch [konnte] auf dem einen Berg stehen und mit seinem Gefährten auf dem anderen Berg reden, der von ihm sieben Meilen entfernt war, und der Weg [zwischen beiden Bergen] geht hinab in das Bachtal [und steigt wieder an]. Und [auch] der Weg der Israeliten [ging] in die Bachtäler, um [sie] zu durchqueren. Alle Völker wurden versammelt, eine ihnen endlos [erscheinende] Menge (ὄχλος). Einige wohnten im Bachtal, und das Bachtal war nach oben durchzogen von Höhlen, und gegenüber von den Höhlen war ein Berg, und ihm gegenüber erstreckten sich Felsen nach Art von Brüsten (‫)שדים‬, denn es heißt: Und den Hang (‫ )אשד‬der Bachtäler. (Num 21,15) Die Mengen versammelten sich in den Höhlen und sagten: Wenn die Israeliten ins Tal hinabsteigen, stellen sich diese im Tal vor sie hin, und jene [kommen] von oben aus den Höhlen, und wir töten sie alle. Als die Israeliten an diesen Ort gelangten, ließ der Heilige sie nicht nach unten ins Tal hinabsteigen, sondern gab den Bergen ein Zeichen. Da versammelten sich die Dämonen (‫ )שדים‬des Bergs in den Höhlen und sie starben alle. Und die Berge rückten ihre Gipfel aneinander und bildeten einen ebenen Weg, sodass man nicht wusste, wie sich der eine an seinen Nachbarn lehnte. Dieses Tal aber trennt zwischen dem Gebiet des Landes Israel und dem Land Moab, denn es heißt: Denn der Arnon ist die Grenze Moabs. (Jdc 11,18) Der Berg im Land Moab wurde 435 erschüttert, in dem die Höhlen waren, und der Berg vom Land Israel wurde erschüttert, weil in ihm die brustartigen Felsen waren, sodass er sich an den Berg gegenüber anlehnte.

 434 Vgl. Tan chuqqat 20; NumR 19,25; bBer 54a; Raschi zu Num 21,15.

Chuqqat  

[Das gleicht einer Magd, die sah, dass der Sohn ihres Herrn zu ihr kam.] Sie sprang auf und nahm ihn auf. Als die Felsen in / die Höhlen fielen, zerschmetterten sie alle jene Helden.

(456)

Und der Brunnen kam [dadurch] herab in das Bachtal und schwoll dort an und vernichtete die gesamte Menge. Deswegen sind [die Worte] zusammengestellt: Freundschaft (‫ )והב‬ist am Ende. (Num 21,14) Den Bachtälern des Arnon. (Num 21,14) Die Israeliten überquerten jene Berge und wussten nichts von all diesen Zeichen. Der Heilige sagte: Siehe, ich lasse meine Kinder wissen, wie viele Mengen ich vor ihnen vernichtet habe. 436 [Da] floss der Brunnen hinab in die Höhlen und schwemmte zahllose Schädel, Arme und Beine hervor. Und Israel kehrte um, um den Brunnen zu suchen und sahen ihn im Tal glänzen wie der Mond, denn er brachte Gliedmaßen [über] Gliedmaßen hervor. Und woher [ist zu belegen], dass der Brunnen es durch sie bekannt machte? 437 Weil es heißt: Und den Hang der Täler, und von dort war ihr Brunnen. (Num 21,15-16) War er denn von dort? War er nicht von Beginn der 40 Jahre [bei ihnen] gewesen? Vielmehr [ist es so], dass er herabfloss, um die Wunder öffentlich zu machen (παῤῥησία). Und die Israeliten standen über den Tälern und sagten zu ihm: Brunnen, quill empor! Besingt es! (Num 21,17) Und sie sangen ein Lied darüber. Damals sang Israel. (Num 21,17) Und warum wird Mose dort nicht erwähnt? 438 Weil er wegen des Wassers bestraft wurde, und niemand preist (καλῶς) seinen Henker (σπεκουλάτωρ). Und warum wird darin der Name des Heiligen nicht erwähnt? Ein Gleichnis [über] einen Herrscher, der dem König ein Gastmahl bereitete. 439 Der König sagte: Ist mein Freund XY dort? Man sagte zu ihm: Nein. Der König sagte: Wenn mein Freund nicht dort ist, bin auch ich nicht dort.

 435 TanB chuqqat 47: nicht. 436 Vgl. Raschi zu Num 21,16. 437 Vgl. Raschi zu Num 21,17. 438 Vgl. Tan chuqqat 21; NumR 19,26; Raschi zu Num 21,20. 439 Vgl. Raschi zu Num 21,20.

TanB chuq 48

  Jalkut Schimoni Numeri

Den Brunnen, den Fürsten gruben. (Num 21,18) Wurde er denn dort gegraben? Vielmehr [ist es doch so], dass er wegen des Verdienstes der Väter, die Fürsten genannt wurden, gegeben wurde, denn es heißt: Er öffnete einen Felsen, da strömte Wasser. (Ps 105,41) Denn er gedachte seines heiligen Wortes an Abraham seinen Knecht. (Ps 105,42) Die Edlen des Volks haben ihn ausgehauen. (Num 21,18) Die Fürsten standen an der Seite und jeder einzelne zog mit seinen Stäben [einen Graben] zu seinem Stamm und zu seiner Familie. 440 Wenn eine Frau zu ihrer Nachbarin gehen musste, von einer Abteilung zu einer anderen, [ging es nur] mit einem Schiff, denn es heißt: Sie gingen in Schiffen (‫ )ציות‬des Stromes. (Ps 105,41) „Tsijjot“ sind nichts anders als Schiffe, denn es heißt: Kein stolzes Schiff (‫ )צי‬fährt vorüber. (Jes 33,21) Und das Wasser kam hervor und umgab sie, denn es heißt: Er leitet mich auf die Pfade eines Gerechten. (Ps 23,3) Und es ließ Arten von Kräutern [und] Bäumen ohne Ende aufsprossen, denn es heißt: Auf grasigen Auen lässt er mich ruhen, auf ruhigen Wassern lässt er mich hingleiten. (Ps 23,2)

(457)

Alle Tage in der Wüste bedienten sie sich seiner, daher priesen sie ihn (καλῶς): Den Brunnen, den Fürsten gruben. (Num 21,18) Und aus der Wüste als Geschenk (‫)מתנה‬. (Num 21,18) Denn er wurde ihnen in der Wüste zum Gebrauch gegeben (‫)נתנה‬.

TanB chuq 49

Eine andere Auslegung: Warum wurde er ihnen in der Wüste gegeben? 441 Wenn er ihnen im Land [Israel] gegeben worden wäre, hätte der Stamm, in dessen Gebiet er gegeben worden wäre, den Schluss gezogen und gesagt: Ich gehe bei ihm [den anderen] vor. Daher wurde er in der Wüste gegeben, weil alle bei ihm gleich [weit entfernt] sein sollten. Und weiter: Warum wurde er in der Wüste gegeben?

 440 Vgl. tSuk 3,11-13; Raschi zu Num 21,20. 441 Vgl. Tan chuqqat 21; NumR 19,26.

Chuqqat  

Wie in der Wüste nicht gesät und beackert wird, so wer die Worte der Tora annimmt: Man nimmt das Joch der Regierung und das Joch der weltlichen Beschäftigung von ihm. Wie die Wüste keine Abgaben (ἀννώνα) erhebt, so sind die Söhne der Tora Freie. Eine andere Auslegung: In der Wüste [bedeutet:] Wer die Tora aufrecht erhält ist der, der sich selbst wie eine Wüste macht und sich von allem fernhält. 442 Und von Mattana: Nachliel, und von Nachliel: Bamot. (Num 21,19)

TanB chuq 50

Diese sind der Sanhedrin (συνέδριον), die an der Seite des inneren Tempelhofes sitzen, an der Seite des Altars. 443 Und von den Höhen [in] das Tal, das im Gefield von Moab ist. (Num 21,20) Das ist der Sanhedrin, der in der Quaderhalle ist, im Gebiet, in das [Rut] kam, aus dem Gefielde Moabs: 444 Es ist eine junge Moabiterin, die [mit Naomi] aus dem Gefielde Moabs zurückgekehrt ist. (Rut 2,6) [Nach dem Gipfel des Pisga,] der über die Fläche des Ödlandes ragt. (Num 21,20) Denn von dort geht die Tora für die Welt hervor. 445 Eine andere Auslegung: Und der aufragt. (Num 21,20) Dies [bezieht sich] auf die Angelegenheit des Brunnens, der mit ihnen ging, bis er im See von Tiberias verborgen wurde. Und wer vor dem Ödland steht, sieht entsprechend der Fülle [des Wasserspiegels etwas] wie einen Ofenöffnung, und das ist der Brunnen, 446 der aufragt vor dem Ödland. (Num 21,20) Der Heilige sagte: Du hast gesagt: Man hole doch ein wenig Wasser. (Gen 18,4) Bei deinem Leben, ich werde [es] deinen Kindern in der Wüste und im Land und für die Zukunft vergelten. Woher [ist zu belegen] in der Wüste? Damals sang Israel. (Num 21,17)  442 Vgl. bEr 54a. 443 Vgl. bSanh 86b; bSanh 88b; Raschi zu bSanh 86b; Raschi zu bZeb 54b. 444 Vgl. bJoma 12a. 445 Vgl. Raschi zu Num 21,20. 446 Vgl. tSuk 3,11; bSchab 35a; jKel 9,4; ExR 22,4; Raschi zu Num 21,20.

GenR 48,10

  Jalkut Schimoni Numeri

Woher [ist zu belegen] im Land? Ein Land der Wasserbäche. (Dtn 8,7) (458)

Woher [ist zu belegen] für die Zukunft? Und es geschieht am selben Tag, / da geht lebendiges Wasser aus Jerusalem hervor. (Sach 14,8) Es steht geschrieben im Abschnitt „Damals sang Mose“ (Ex 15,1) in § 242 [Mek beschal. schirta 1].

Jelamdenu

R. Abin Halevi sagte: In der Stunde, in der Israel dastand, um das Lied vom Meer zu singen, ließ Mose sie nicht für sich selbst rezitieren. Vielmehr rezitierte Mose, wie der Lehrer eines jungen Menschen, der mit ihm seinen Abschnitt sagt, [das Lied] mit ihnen, denn es heißt: Damals sang Mose mit den Israeliten. (Ex 15,1) Wie ein Junge nach seinem Lehrer antwortet. Nach 40 Jahren, [als] sie wegen ihres Abschnittes standen, begannen sie das Lied vom Brunnen für sich [allein] zu sprechen, denn es heißt: Damals sang Israel. (Ex 15,1) Israel sagte: Herr der Welt, dir oblag es, für uns Wunder zu tun, und uns obliegt es, ein Lied zu sprechen, denn es heißt: JHWH ist [da], um uns zu helfen, wir aber werden unsere Lieder spielen. (vgl. Jes 38,20) Und den Abhang der Bäche. (Num 21,15) Welcher Berg erstreckt sich bei diesem? Jene, die Hügel um Hügel bildeten, erstreckten sich bei denen, die Höhlen um Höhlen bildeten. Ein Gleichnis über einen Königssohn, der in ein fernes Land gezogen war. Nach Tagen hörte [seine Amme] von seinem Säugling und sie kam und zog hinaus, ihm entgegen (ἀπαντή). Ebenso jener Berg, der nahe am Land Israel war: Als Israel kam, kam er an die Grenze von Moab, denn es heißt: Und er lehnte sich an die Grenze von Moab. (Num 21,15) Brunnen, steige auf! (Num 21,17) Welchen [Grund] sahen sie, ein Lied über den Brunnen zu rezitieren? Sie haben doch auch kein Lied über das Manna rezitiert! Vielmehr [war es so], dass sie über das Manna alberne Dinge (‫ )תפלות‬äußerten, denn es heißt: Zwischen Paran und zwischen Tofel (‫)תפל‬. (Dtn 1,1) Und Laban (‫)לבן‬. (Dtn 1,1) Das ist Haman, denn es heißt:

Chuqqat  

Und [er] war weiß (‫ )לבן‬wie ein Koriandersame. (Ex 16,31) Und sie sagten: Wir sind ungeduldig wegen der verdorbenen Speise, und nun lechzt unsere Seele. (Num 11,6) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Es ist nicht mein Wunsch[, von euch zu hören] weder eure Beschwerde, noch euer Lob. Aber beim Wasser [war es anders]: Jedes Mal, wenn sie um Wasser baten, liebten sie es. Daher gab er ihnen die Erlaubnis [über den Brunnen] ein Lied zu singen. Den Brunnen, den Fürsten gruben. (Num 21,18) Das ist Abraham, als er zu Abimelech sagte: Und nun schwöre mir bei Gott. (Gen 21,23) Abraham sagte zu ihm: Gib mir den Brunnen, den deine Knechte geraubt haben.

(459)

Er tat so, als wüsste er von nichts. Er sagte: Ich weiß nicht, wer das getan hat. (Gen 21,26) Er sagte zu ihm: Ich lasse Lämmer sich hinstellen und du lässt Lämmer sich hinstellen. 447 Bei wem das Wasser aufsteigt und das Vieh tränkt, dem gehört er. 448

§ 764

„Damit es mir zum Zeugnis sei“ steht nicht geschrieben, sondern: Du sollst mir zum Zeugnis sein. (Gen 21,30) Das deutet an, dass ein Brunnen einst ein Zeugnis sein würde. Was ist es mit diesen sieben Lämmern? (Gen 21,29) Die Andeutung deutet auf sieben Generationen, die dafür notwendig sind. Mit dem Zepter, mit ihren Stäben. (Num 21,18) Die Fürsten kamen und stellten sich auf die Anhöhe und zogen ihre Stäbe, jeder einzelne für seinen Stamm. Und von Mattana (‫)ממתנה‬: Nachliel (‫)נחליאל‬. (Num 21,19)

SEZ [ 179]

Nach der Gabe (‫ )ממתן‬der Tora nahmen sie Götzendienst in Besitz (‫)נחלו‬. 449 P746F

Und von Nachliel: Bamot (‫)במות‬. (Num 21,19) Und wegen des Götzendienstes kam der Todesengel (‫ )מלאך המות‬über sie: Ich sagte: Götter seid ihr. (Ps 82,6) Ihr habt eure Werke zugrunde gerichtet,  447 Vgl. Gen 21,28-30. 448 Vgl. GenR 54,5. 449 bAZ 5a; ARN A 2; ExR 41,7.

  Jalkut Schimoni Numeri

aber ihr werdet wie ein Mensch sterben. (Ps 82,7) MidrPs 85,1

R. Jehuda sagt: [Die das] Manna der Wüste [gegessen hatten,] hatten es verdient, dass ihnen die Tora durch Mose gegeben wurde, 450 denn es heißt: Da gab er Mose. (Ex 31,18) Und von Mattana: Nachliel (‫)נחליאל‬. (Num 21,19) Sie nahmen (‫ )נחלו‬Götzendienst in Besitz und sagten: Dies ist dein Gott Israel. (Ex 32,4) Und von Nachliel: Bamot (‫)במות‬. (Num 21,19) Nachdem sie den Götzendienst in Besitz genommen hatten, ererbten sie (‫[ )נחלו‬den Todesengel (‫])מלאך המות‬, denn es heißt: In dieser Wüste sollen sie vergehen und dort sterben (‫)ימותו‬. (Num 14,35) Und von Bamot: Das Tal. (Num 21,20) Denn sie verursachten für diesen Gerechten, dass er im Tal begraben wurde. Die Rabbinen sagen: Von Nachliel (‫)נחליאל‬, denn sie nahmen für den Heiligen eine Gottheit in Besitz, und er nahm sie als Volk in Besitz. Und David [sagte]: Dem Sangmeister auf Flöten (‫)הנחילות‬. (Ps 5,1) Eine andere Auslegung: Von Mattana (‫)ממתנה‬: Nachliel (‫)נחליאל‬. (Num 21,19) Wegen des Brunnens, den ihnen der Heilige gegeben hatte (‫)נתן‬, singe ich ihm ein Lied, dass ich ihn ererbt habe (‫)ונחלתי‬. Der Heilige sagte zu ihnen: Ich bin euer Teil, mein Teil ist JHWH, spricht meine Seele. (Thr 3,24) Und ihr seid mein Teil, denn es heißt: Denn JHWHs Teil ist sein Volk. (Dtn 32,9) Ich nehme euch in Besitz, von Mattana: Mein Besitz ist Gott (‫)נחליאל‬, und ihr seid mein Besitz: Jakob ist das Los seines Besitzes. (Dtn 32,9) Dies ist es, was die Schrift sagt:  450 Vgl. Tan chuqqat 21; NumR 19,33.

Chuqqat  

Dem Sangmeister auf Flöten (‫)אל הנחילות‬. (Ps 5,1) Wegen des Besitzes (‫)על הנחלה‬, dass ihr ihn in Besitz genommen habt und wegen des Besitzes, dass er euch erworben hat. Und woher lernst du, dass sie von dem Geschenk (‫ )המתנה‬in Besitz nahmen (‫?)נחלו‬ Gestern, bevor sie getrunken hatten, hatten sie gesagt: Ist etwa JHWH unter uns?! (Ex 17,7) Nachdem sie getrunken hatten, sagten sie: Alles, was JHWH gesagt hat, wollen wir tun und gehorchen. (Ex 24,7) Eine andere Auslegung: Von Mattana (‫)ממתנה‬. (Num 21,19) Und er gab (‫ )ויתן‬ihnen Länder der Völker. (Ps 105,44) Nachliel. (Num 21,19) Da der Höchste den Völkern Besitz gab. (Dtn 32,8) Womit / ist die Sache vergleichbar? Einem König, der viele Kinder hat und den kleinsten [am meisten] liebt. Und er hatte einen großen Anteil und gab ihn seinem kleinsten Sohn, denn es heißt: Jakob ist das Los seines Besitzes. (Dtn 32,9)

(460)

Und auch das Haus des Heiligtums ist Besitz, Denn bislang seid ihr noch nicht zur Ruhe und zum Erbbesitz (‫ )נחלה‬gelangt. (Dtn 12,9) Wie schön sind deine Zelte, Jakob, wie Bäche (‫ )כנחלים‬sich erstrecken. (Num 24,5-6) Wie ein Mensch, der unrein in diesen Bach (‫ )נחל‬hinabsteigt, rein heraufsteigt, [so] geht er ohne Sünden aus dem Haus des Heiligtums heraus. Israel sagte: Alles, was du uns Gutes und Angenehmes getan hast, denn es heißt: Mir fielen die Messschnüre (‫ )חבלים‬in Angenehmes, auch ist es ein schöner Besitz für mich. (Ps 16,6) Eine andere Auslegung: Von Mattana (‫)ממתנה‬. (Num 21,19) Da gab er (‫ )ויתן‬Mose. (Ex 31,18) Nachliel (‫)נחליאל‬. (Num 21,19) Dem, der mich liebt, etwas als Besitz zu geben (‫)להנחיל‬. (Prov 8,21) Die Tora sagte: Herr der Welt, es steht geschrieben: In ihrer Linken ist Reichtum und Ehre. (Prov 3,16) Und meine Kinder sind arm. Und der Heilige antwortet und sagt zu ihr:

MidrPs 85,2

  Jalkut Schimoni Numeri

Dem, der mich liebt, etwas als Besitz zu geben (‫)להנחיל‬. (Prov 8,21) Warum sind sie in dieser Welt arm? Damit sie sich nicht mit unnützen Dingen beschäftigen und die Tora vergessen. bEr 54a

Rab Mattena sagte: Was [bedeutet], dass geschrieben steht: Von der Wüste Mattana (‫( ?)ממתנה‬Num 21,19) Wenn ein Mensch sich [zu etwas] wie eine Wüste macht, auf der jeder herumtritt, bleibt seine Tora in seiner Hand. Wenn aber nicht, bleibt seine Tora nicht in seiner Hand. Es wird ihm seine Tora als Geschenk gegeben. Sobald sie ihm als Geschenk gegeben ist, ist sein Erbe Gott. Sobald aber sein Erbe Gott ist, steigt er zu Großem auf, denn es heißt: Und von Nachliel: Die Höhen. (Num 21,19) Und wenn er stolz wird, erniedrigt ihn der Heilige, denn es heißt: Von Bamot: Das Tal. (Num 21,19) Kehrt er aber um, erhöht ihn der Heilige, denn es heißt: Jedes Tal wird er erheben 451. (Jes 40,4)

TanB chuq 51

Da schickten die Israeliten Boten zu Sihon. (Num 21,21) Das ist es, was die Schrift sagt: 452 Weiche vom Bösen, tue Gutes, erstrebe Frieden und jage ihm nach. (Ps 34,15) Die Tora befiehlt [nicht], den Geboten nachzujagen, sondern: Wenn sich ein Vogelnest findet. (Dtn 22,6) Wenn du auf den Stier deines Feindes triffst. (Ex 23,4) Wenn du den Esel deines Hassers erblickst. (Ex 23,5) Wenn du deinen Ölbaum schüttelst. (Dtn 24,20) Wenn du [in] deinem Weinberg Lese hältst. (Dtn 24,21) Wenn du in den Weinberg deines Nächsten kommst. (Dtn 23,25) Wenn sie in deine Hand kommen, befiehlst [du] ihretwegen[, sie zu tun], aber nicht ihnen nachzujagen.

(461)

Jelamdenu

Und suche Frieden an deinem Ort und jage ihm [auch] an einem anderen Ort nach. Und so verfuhr Israel, obwohl / der Heilige gesagt hatte: Hebe an, es zu besetzen und fang mit dem Krieg an, (Dtn 2,24) jagten sie dem Frieden nach. Da schickten die Israeliten Boten. (Num 21,21)  451 BH: Imperativ. 452 Vgl. Tan chuqqat 22; NumR 19,27.

Chuqqat  

Alle Worte der Tora bedürfen einander, das eine verschließt und das andere öffnet. 453 Hier heißt es: Da schickten die Israeliten Boten, (Num 21,21) und an einer anderen Stelle hing die Sendung von Mose ab: Ich sandte Boten von der Wüste Kedemot. (Dtn 2,26) Um dich zu lehren, dass [obwohl] er Oberhaupt der Generation war, war er wie die ganze Generation. Nicht trinken wir Brunnenwasser. (Num 21,17) Umsonst. Ich gebe seinen Preis. Den Weg des Königs wollen wir gehen. (Num 21,17) An einer anderen Stelle steht geschrieben: Bis ich hinüberziehe über den Jordan. (Dtn 2,29) Ein Gleichnis über jemanden, der einen Weinstock und einen Feigenbaum bewacht. Kam einer und sagte: Ich werde hier durchziehen und den Weinberg lesen. Sagte der zu ihm: Ich sitze hier nur, um deinetwegen Wache zu halten, [für den Fall,] dass du kommst um zu lesen. 454 Ebenso nahm Sihon seinen Lohn von allen Königen Kanaans, und sie zahlten ihm Tribut, damit er über sie König sei, und für alle war es ausgewogen, für ihn und Og, den Sihon, den König des Emori, und Og, den König von Baschan. (Ps 136,19-20) Die Israeliten sagten zu ihm: Wir wollen dein Land durchqueren, um die Könige zu bezwingen. Er sagte zu ihnen: Ich sitze hier nur, um sie vor euch zu bewachen. Sihon gestattete Israel [es] nicht. (Num 21,23) Der Heilige machte einen Plan (‫)במחשבה‬, um sie in ihre Hand zu überliefern, ohne [dass sie] in Bedrängnis kommen sollten. 455 Es steht geschrieben: [Wie du es gemacht hast mit] Sihon, dem König der Emori, der in Heschbon (‫)בחשבון‬ wohnte. (Num 21,34) P752F

P

Wäre Heschbon voll von Mücken gewesen, hätte kein Geschöpf es bezwingen können. 456 Und wenn Sihon in der Ebene gewesen wäre, hätte kein Geschöpf über ihn herrschen können. Und man muss nicht sagen, dass er ein Held war und Bewohner einer befestigten Stadt.

 453 Vgl. Tan chuqqat 23; NumR 19,28-29; Raschi zu Num 21,21. 454 Vgl. Raschi zu Num 21,23. 455 Vgl. Tan debarim 4; TanB debarim 5; NumR 23,6; NumR 1,23. 456 Vgl. Raschi zu Num 21,23.

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn er in den Städten von Schilo gewohnt hätte, er und seine Scharen (ὄχλος), hätte Israel sich nicht abzumühen brauchen, Stadt für Stadt zu bezwingen, sondern der Heilige hätte sie hineingeführt und sie ohne Mühe in ihre Hand überliefert. Daher steht geschrieben: Da versammelte Sihon sein gesamtes Volk. (Num 21,23) Da nahm Israel alle jene Städte ein. (Num 21,25) Dies ist es, was die Schrift sagt: Gib dem Klugen und er wird noch klüger. (Prov 9,9) Das ist Mose. Der Heilige sagte zu ihm: Siehe, ich habe dir Sihon in deine Hand gegeben. (Dtn 2,24)

(462)

Bis dahin hatten sie keinen Krieg geführt und er sagte zu ihm: Ich habe in deine Hand gegeben?! (Dtn 2,24) Vielmehr nahm der Heilige die Fürsten Sihon und Og und schickte sie gefesselt vor Mose. Er sagte zu ihm: Alle Zeit, / die jene bestanden und in denen sie mit ihnen waren, waren sie siegreich. Siehe, nun sind sie in deine Hand gegeben. Steh auf und zieh hinüber, denn es heißt. Erhebt euch und setzt über den Fluss Sered 457. (Dtn 2,24) Mose sagte zu ihm: Wir entsenden Gesandte. Er sagte zu ihm: Nein, führt gegen sie Krieg. (Dtn 2,24) Und du schickst Friedensboten. Mose sagte: Da sandte ich Boten von der Wüste Kedemot. (Dtn 4,26) Gibt es denn eine Wüste Kedemot (‫ ?)קדמות‬Von dir habe ich gelernt, dass du deiner Zeit vorangegangen bist (‫)קדמת‬, 458 denn es heißt: Zuflucht ist Gott von Urzeit (‫)קדם‬. (Dtn 33,27) P75F

P

Als du von ihm verlangtest, Israel aus Ägypten herauszuführen, hast du gesagt: Geh, und ich sende dich zu Pharao. (Ex 3,10) Eine andere Auslegung: Wüste Kedemot (‫)קדמות‬. (Dtn 4,26) Von der Tora, die allem vorangeht (‫)קדמה‬, habe ich gelernt, dass es heißt: JHWH hat mich eingesetzt als den Erstling seines Weges. (Prov 8,22) Denn du hast dich den Völkern der Welt offenbart:

 457 BH: Arnon. 458 Vgl. Raschi zu Dtn 2,26.

Chuqqat  

[JHWH kam vom Sinai] und leuchtete ihnen auf von Seir, er erschien vom Berg Paran. (Dtn 33,2)

Der Heilige sagte zu ihnen: Du hast schön gehandelt. Von nun an werden die Israeliten jede Stadt, in die sie hineingehen wollen, erst betreten, wenn sie ihnen Worte des Friedens eröffnen, denn es heißt: Wenn du dich einer Stadt näherst[, sie zu bekriegen] rufe sie zum Frieden auf. (Dtn

20,10)

Denn Heschbon war die Stadt Sihons. (Num 21,26)

§ 765

Resch Laqisch sagte: Es gibt viele Schriftverse, die es verdient gehabt hätten, wie die Bücher von Meros 459 verbrannt zu werden, und doch sind sie Bestandteil der Tora: Und die Avim, die in Gehöften bis Asa wohnen. (Dtn 2,23)

bChul 60b

Was schließen wir daraus? Dass Abimelech Abraham beschworen hatte, denn es steht geschrieben: Und du, schwöre mir bei Gott, dass du an mir, meinen Nachkommen und meinen Enkeln nicht verlogen handelst. (Gen 21,23) Der Heilige sagte: Die aus Kaftor sollen kommen, um gegen die aus Avim anzutreten, die die Philister sind, und Israel soll kommen, um gegen die aus Kaftor anzutreten. Dementsprechend kannst du sagen: Denn Heschbon war die Stadt Sihons, König des Emori, denn er hatte gegen einen früheren König von Moab gestritten. (Num 21,26) Was schließen wir daraus? Dass der Heilige, gepriesen sei er, zu ihnen gesagt hatte: / Du sollst Moab nicht befehden und nicht Krieg gegen sie führen. (Dtn 2,9) Der Heilige sagte: Sihon soll kommen und es Moab wegnehmen, und Israel soll kommen und es von Sihon wegnehmen. Und wir haben das, was Rab Pappa sagte: Ammon und Moab haben sich durch Sihon gereinigt. Dementsprechend: Die Zidonim nennen den Hermon Schirjon. (Dtn 3,9) [Ein Tanna] lehrte:  459 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 11 Ḥulin (Berlin: Jüdischer Verlag, 19291936), 185: „nach den Kommentaren Eigenname eines Häretikers (nach einigen Verstümmelung von Homeros) und von neueren Forschern von μιάρος, verrucht, gottlos abgeleitet, jedoch wahrscheinlich aus ‫ מינים‬verstümmelt.“

(463)

  Jalkut Schimoni Numeri

Schenir und Hermon sind [Berge] im Land Israel. 460 Es heißt nicht: Hermon und Schirjon sind [Berge im] Land Israel. Das lehrt, dass jedes einzelne von den Völkern der Welt ging, um sich eine große Stadt für sich selbst zu bauen, und all die Namen [für diese] 461, waren von einem Berg Israels. Um dich zu lehren, dass selbst die Berge des Landes Israel bei den Völkern der Welt beliebt sind. Dementsprechend: Und das Volk brachte er zu den Städten hinüber. (Gen 47,21) Was schließen wir daraus? Dass man seinen Bruder nicht einen Fremden, Sohn eines Fremden nennen soll. bBB 78b-79a

R. Samuel, Sohn von R. Nechemja, sagte im Namen von R. Jonatan: Was [bedeutet es], dass geschrieben steht: Daher werden die Herrschenden sagen? (Num 21,27) Jene, die ihren Trieb beherrschen. Kommt nach Heschbon (‫)חשבון‬. (Num 21,27) Kommt, wir wollen die Rechnung (‫ )חשבונו‬der Welt berechnen: Den Verlust durch ein Gebot gegenüber ihrem Lohn, und den Lohn ihrer Übertretung gegenüber ihrem Verlust. 462 P759F

Du sollst ausgebaut und beständig gemacht werden. (Num 21,27) Wenn du dies tust, wirst du in dieser Welt erbaut und beständig gemacht für die kommende Welt. Die Stadt (‫ )עיר‬Sihons (‫)סיחון‬. (Num 21,27) Wenn sich ein Mensch so verhält, als sei er ein kleiner Esel (‫ )עיר‬463, der einer kleinen Eselin (‫ )סיחה‬464 folgt, was steht darüber geschrieben? Denn Feuer geht aus der Rechnung (‫ )חשבון‬hervor. (Num 21,28) P761F

P

 460 Vgl. Raschi zu Dtn 3,9. 461 Wörtlich: wenn es einen Namen auf einen Namen brachte. 462 Vgl. mAbot 2,1. 463 ‫ ערוד‬bedeutet ebenfalls Esel. 464 Kann auch „Rede“ bedeuten. The Babylonian Talmud. Seder Nezikin. Baba Bathra. Translated into Englisch with Notes, Glossary and Indices, by Maurice Simon, Israel W. Slotki (Oxford: Soncino, 1935), 318: „gentle talk“.

Chuqqat  

Ein Feuer geht aus von denen, die berechnen 465 und verzehrt die, die nicht berechnen. Eine Flamme aus der Stadt Sihons (‫)סיחון‬. (Num 21,28) Aus der Stadt der Gerechten, die als Bäume (‫ )סיחון‬bezeichnet werden. 466 P763F

Sie verzehrt Ar (‫ )ער‬Moab. (Num 21,28) Das ist der, der seinem Trieb folgt wie ein kleiner Esel (‫ )עיר‬467, der einer kleinen Eselin (‫ )סיחה‬folgt. Die Bewohner der Höhe des Arnon. (Num 21,28) Das sind die Hochmütigen. Und wir haben niedergeworfen (‫)ונירם‬, zugrunde gegangen ist Heschbon. (Num 21,30)

Der Frevler sagte: Es gibt keinen Höchsten (‫)רם‬. [Zugrunde gegangen ist Heschbon (‫)חשבון‬. (Num 21,30)] Zugrunde gegangen ist die Rechnung (‫ )חשבון‬der Welt. Bis Dibon (‫)דיבון‬. (Num 21,30) Warte bis ein Gericht kommt (‫)יבא דין‬. Wir verwüsteten bis Nofah (‫)נפח‬. (Num 21,30) Bis ein Feuer kommt, das nicht des Anfachens (‫ )ניפוח‬bedarf. Bis Medeba (‫)מידבא‬. (Num 21,30) Bis ihre Seele verschmachtet ist (‫)תדאיב‬. Und man sagt dazu: Bis er das, was er wünscht, (‫ )מאי דבעי‬erfüllt hat. Wir verwüsteten bis Nofah (‫)נפח‬. (Num 21,30) Steht geschrieben in § 722 [Sifra behaʼal 69].

Daher sagen die Gleichnisredner. (Num 21,27)

 465 Was ihr Tun für die Summe ihres Lebens bewirkt. 466 The Babylonian Talmud. Seder Nezikin. Baba Bathra. Translated into Englisch with Notes, Glossary and Indices, by Maurice Simon, Israel W. Slotki, 318: „‫ סיחון‬is taken to mean trees ‫שיחין‬. The rightious are compared to trees. Cf. Ps. XCII,13; Zech. I,8,10,11 and Sanh. 93a.“ 467 ‫ ערוד‬bedeutet ebenfalls Esel.

TanB chuq 54

  Jalkut Schimoni Numeri

Das sind Bileam und sein Vater, die Sihon [dafür] entlohnt hatten, um Moab zu verfluchen. 468 Sie aber sagten: Dass man die Stadt Sihons aufbaue und errichte. Denn Feuer ist aus Heschbon hervorgegangen. (Num 21,27-28) Es hat Ar Moab verzehrt. (Num 21,28) Sie verfluchten Moab, dass man [es] in seine Hand auslieferte. Wehe dir, Moab. (Num 21,29) Und wir haben niedergeworfen (‫)ונירם‬, zugrunde gegangen ist Heschbon. (Num

21,30)

Da ließ sich Israel in allen Städten des Amoriters nieder. 469 usw.

Jaeser blieb übrig. (464)

Da sandte / Mose um Jaeser auszukundschaften (‫)לרגל‬. (Num 21,32) Jene Boten waren sorgsam. Sie sagten: Wir vertrauen auf das Gebet Moses und wir vertrauen auf den Heiligen, und sie töteten den Amoriter, der darin war. Und sie wandten sich und zogen hinauf. (Num 21,33) Was [bedeutet]: Und sie wandten sich und zogen hinauf? Manche sagen: Den Kampf gegen Sihon bereiteten sie [ihnen] im [Monat] Elul, und sie bereiteten das Laubhüttenfest (‫ )הרגל‬im [Monat] Tischri, und nach dem Laubhüttenfest war der Krieg gegen Og: Und du sollst am Morgen umkehren. (Dtn 16,7) Da zog Og hinaus. (Num 21,33) Weil der Heilige sie vor ihnen versammelt hatte, um sie auszuliefern.

TanB chuq 55

Da sprach JHWH zu Mose: Fürchte ihn nicht. (Num 21,34) Dies ist es, was die Schrift sagt: 470 Glücklich der Mensch, der beständig furchtsam ist. (Prov 28,14) So ist die Art der Gerechten: Obwohl der Heilige sie vertrauen lässt, lösen sie nicht die Furcht von sich.  468 Vgl. Tan chuqqat 24; NumR 19,30-32. 469 BH: Da ließ sich Israel im Land des Emori nieder. 470 Vgl. Tan chuqqat 25; NumR 19,32; ThrR 6,6.

Chuqqat  

Und so steht es [auch] über Jakob geschrieben: Da fürchtete Jakob. (Gen 32,8) Warum fürchtete er sich? Er sagte, vielleicht bin ich bei Laban durch irgendetwas beschmutzt worden. Und es steht geschrieben: Dass er nicht etwas Schändliches an dir sehe und sich von dir abkehre, (Dtn 23,15) und mich der Heilige verlässt. Auch Mose erfasste die Furcht. Warum fürchtete er sich? Er sagte, vielleicht haben die Israeliten im Krieg gegen Sihon eine Untreue begangen oder sich an einer Übertretung beschmutzt. Er sagte zu ihm: Fürchte ihn nicht, (Num 21,34) denn es trat kein stärkerer Held in der Welt auf als er, denn es heißt: Denn allein Og, der König von Baschan. (Dtn 3,11) Und er [allein] blieb von den Helden übrig, die Amrafel und seine Gefährten getötet hatten, denn es heißt: Da schlug er die Refaiter. (Gen 14,5) Dieser aber war [von] ihrem Abfall, wie die Kerne von Oliven, die [aus dem Mund] heraus unter die Pressrückstände ausgespuckt worden sind (‫)פליטין‬, denn es heißt: Es kam der Entronnene (‫)הפליט‬. (Gen 14,13) Das ist Og. Und seine Absicht war gewesen, dass Abraham hinausziehen solle, um [ihn] zu töten. Der Heilige gab ihm [aber] Lohn für seinen Botendienst (‫)רגליו‬, und er lebte viele Jahre, bis er in die Hand seiner Söhne fiel. Als Mose kam, um mit ihm Krieg zu führen, fürchtete er sich vor ihm. Er sagte: Ich bin 120 Jahre, er aber ist 500 Jahre alt. Wenn er nicht Verdienst hätte, hätte er nicht all jene Jahre gelebt. Der Heilige sagte zu Mose: Fürchte ihn nicht. (Num 21,34) Und wir werden an ihm 471 den Bann vollziehen. (Dtn 3,6) Steht denn nicht geschrieben: Alles Vieh aber und der Raub [aus] den Städten war unsere Beute? (Dtn 3,7) Vielmehr [ist es so]: Sie bannten seine Person, damit sie an niemandem von ihnen Gefallen fänden. Sie erschlugen ihn und seine Söhne. (Num 21,35)

 471 BH: an ihnen.

  Jalkut Schimoni Numeri

„Seinen Sohn“ sollte geschrieben stehen, denn er hatte einen Sohn, der stärker war als er. 472 (465)

Der Heilige sagte zu Israel: In dieser Welt / vertilgt ihr die Völker nach und nach, aber einst werde ich sie mit einem Schlag aus der Welt brennen, denn es heißt: Es wird sein, Völker werden zu Kalk verbrannt, wie abgehauene Dornen im Feuer auflodern. (Jes 33,12)

bNid 61a

Da sprach JHWH [zu Mose]: Fürchte ihn nicht. (Num 21,34) Weil Sihon und Og Brüder waren. Ein Meister sagte ja: Sihon und Og waren Söhne Achijas [des Sohnes] 473 Schemhasis 474. Was ist der Unterschied? Bei Sihon, dass er sich [vor ihm] nicht fürchtete und bei Og, dass er sich fürchtete. R. Jochanan sagte im Namen von R. Simeon ben Jochai: Aus der Antwort dieses Frommen erfährst du, was in seinem Herzen war. Er sagte: Vielleicht steht ihm das Verdienst unseres Vaters Abraham bei, da geschrieben steht: Es kam der Entronnene und berichtete Abram, dem Hebräer. (Gen 14,13) Und R. Jochanan sagte: Das war Og, der [in] der Generation der Sintflut entronnen war. 475 In § 73 [GenR 42,8], § 55 [bZeb 113b], § 94 [GenR 23,10], § 131 [GenR 76,1-2].

bBer 54b-55a

Dies ist es, was die Schrift sagt: Die Zähne der Frevler hast du zerbrochen. (Ps 3,8) Lies nicht „du hast zerbrochen“, sondern „du hast groß werden lassen“. Unsere Lehrer lehrten: Wer den Stein sieht, den Og, der König von Baschan warf, muss einen Segensspruch sprechen. 476 Er sagte: Wie groß ist das Lager der Israeliten? Drei Parasangen. Ich werde gehen und einen Berg von drei Parasangen ausreißen und ihn auf sie werfen und sie töten.

 472 Vgl. Dtn 2,33. 473 So bNid 61b. 474 Vgl. Gen 6,4. 475 Vgl. TanB chuqqat 55; GenR 42,8; bZeb 113b. 476 Vgl. bZeb 54a.

Chuqqat  

Er ging und riss einen Berg von drei Parasangen aus und trug ihn über seinem Kopf. Als er ihn so trug und ging, ließ der Heilige Ameisen kommen, die ihn durchlöcherten, sodass er ihm von seinem Kopf auf den Hals fiel. Als er ihn abwerfen wollte, dehnten sich seine Zähne nach der einen Seite und nach der anderen Seite aus, sodass er ihn nicht abwerfen konnte. Wie groß ist Mose? Zehn Ellen. Er nahm eine Axt von drei Ellen, sprang zehn Ellen hoch, schlug ihn am Fußgelenk und tötete ihn. Und wir haben das, was geschrieben steht: Fürchte ihn nicht. (Num 21,34) Es wird gelehrt, Abba Saul sagt: 477 Ich war ein Totengräber. Einmal lief ich hinter einer Gazelle her / und trat in einen Oberschenkelknochen (κωλή) eines Toten. Und ich lief drei Parasangen hinter der Gazelle her, erreichte sie aber nicht und der Oberschenkelknochen war noch nicht zu Ende. Als ich umgekehrt war, sagte man mir, es war der von Og, dem König von Baschan. Einmal öffnete sich unter mir eine Höhle und ich stand bis zu meiner Nase in der Augenhöhle eines Toten. Man sagte zu mir, es sei das von Absalom gewesen. Und vielleicht sagst du, Abba Saul war ein Zwerg (νάννος)?! Abba Saul war der Längste [in] seiner Generation. R. Tarfon reichte ihm bis zur Schulter, und R. Tarfon war der Längste [in] seiner Generation. R. Aqiba reichte ihm bis zur Schulter, und R. Aqiba war der Längste [in] seiner Generation. R. Meir reichte ihm bis zur Schulter, und R. Meir war der Längste [in] seiner Generation und Rabbi reichte ihm bis zur Schulter. Rabbi war der Längste [in] seiner Generation, und R. Chijja reichte ihm bis zur Schulter. R. Chijja war der Längste [in] seiner Generation und Rab reichte ihm bis zur Schulter. Rab war der Längste [in] seiner Generation und R. Jehuda reichte ihm bis zur Schulter. Rab Jehuda war der Längste [in] seiner Generation und Ada, der Diener, reichte ihm bis zur Schulter. Ada, der Diener, war der Längste [in] seiner Generation. Der Ortsvorsteher von Pumbedita ging Ada, dem Diener, bis zu den Hüften, und alle anderen gingen dem Ortsvorsteher bis zur Hälfte.

 477 Vgl. bJeb 103a; bAr 19b; Raschi zu bAr 19b.

bNid 24b-25a

(466)

  Jalkut Schimoni Numeri

unbekannt

Og ist Elieser und die Hälfte seiner Füße [hat] 40 Mil, und Abraham, unser Vater, wa in seiner Handfläche verborgen. 478 Einmal schalt er ihn, und aus Angst fiel ihm ein Zahn aus. Da nahm Abraham ihn und macht ein Bett aus dem Zahn und schlief darin. Und manche sagen: Er machte einen Thron und setzte sich darauf, während all seiner Tage.

(467)

Und wer / übergab ihn an Abraham? Nimrod. Und Og ging und baute 60 Städte, und die kleinste von ihnen hatte einen Durchmesser von 60 Meilen, denn es heißt: 60 Städte, den ganzen Bezirk von Argob. (Dtn 3,4) Und was war seine Speise? Tausend Rinder, und so von allen Tieren, und sein Trinken tausend [Liter], und ein Tropfen seines Samens betrug 36 Liter.

TanB debarim 5

Die Weisen sagten: 479 Gewichtiger waren Sihon und Og als Pharao und seine Heere. Und wie sie ein Lied über den Fall Pharaos anstimmten, so waren sie ausersehen, ein Lied über ihren Fall anzustimmen, bis David kam und über sie ein Lied anstimmte: Der Ägypten schlug an seinen Erstgeborenen. (Ps 136,10) Der große Könige schlug, denn auf immer ist seine Gnade. (Ps 136,17) Ende Am Schluss des Abschnitts „para“. Das Leichtere wird schnell kommen mit der Hilfe des umhüllten Lichts (Ps 104,2). Gute Tröstungen für eine gute Botschaft, [denn] abgeschnitten ist das Fundament des Begründers ringsherum. In Edom wird das Los (pura) getreten. Du hast das Elend der Heimsuchung gesehen.

 478 Vgl. PRE 16, wonach Abraham Elieser damit belohnt, ihn als König über Baschan einzusetzen. 479 Vgl. Tan debarim 4; TanB debarim Zusatz 8; MidrPs 136,11.

Balak (Num 22,2 - 25,9) Kapitel 22 Balak, der Sohn Zippors (‫)צפור‬, sah. (Num 22,2) Das ist es, was die Schrift sagt: Der Fels (‫)הצור‬, beständig ist sein Werk. (Dtn 32,4)

TanB balak 1 § 765

Der Heilige wird den Völkern der Welt in der kommenden Zeit keinen Anlass geben, den Mund aufzutun, um zu sagen: Du hast uns ferngehalten und hast uns nicht gegeben, wie du Israel in dieser Welt gegeben hast. Was machte der Heilige? Wie er Israel Könige, Propheten erstehen ließ, so ließ er [sie] aus den Völkern der Welt erstehen. Und die Könige, Propheten und Weisen Israels wurden mit den Königen, Propheten und Weisen der Völker der Welt verknüpft. Er ließ Salomo als König über die ganze Welt erstehen, und ebenso machte er es für Nebukadnezar. Jener baute das Haus des Heiligtums und dieser zerstörte es. Er gab David Reichtum, [mit dem] er das Haus [des Heiligtums] auf seinen Namen erwarb. 1 Er gab Haman Reichtum, [den] er nahm, um ein gesamtes Volk zu vernichten. [Bei] allem Großen, das die Israeliten empfingen, findest du, dass / die Völker der Welt [das Gleiche] empfingen[, es aber zum Bösen wendeten]. Dementsprechend: Er ließ Mose für Israel erstehen, der mit ihm alle Zeit zu sprechen pflegte, ebenso ließ er [ihnen] Bileam erstehen. Sieh [den Unterschied] zwischen den Propheten Israels und den Propheten der Völker der Welt: Die Propheten Israels warnen die Völker vor Übertretungen, und so heißt es: Zum Wächter (‫ )צופה‬habe ich dich für das Haus Israel bestellt. (Ez 3,17)

 1 Vgl. PR 2.

(468)

  Jalkut Schimoni Numeri

Aber der Prophet, der aus den Völkern [der Welt] erstand, ließ einen Riss (‫)פירצה‬ [zwischen Israel und den Völkern] entstehen, um die Geschöpfe aus der kommenden Welt zu tilgen. Und nicht nur das, sondern: Alle Propheten hatten an der Eigenschaft der Barmherzigkeit zu Israel und zu den Völkern der Welt [Anteil], denn so sagte [es] Jesaja: Daher ist mein Gefühl für Moab, es regt sich. 2 (Jes 16,11) Und ebenso [sagte] Ezechiel: Hebe ein Klagelied an über Tyrus. (Ez 27,2) Dieser Grausame aber erstand, um ein gesamtes Volk auszurotten, grundlos, wegen nichts. Daher wurde der Abschnitt „Bileam“ geschrieben, um bekannt zu geben, warum der Heilige den Geist des Heiligen von den Völkern der Welt abtrennte. SER [141-3]

Nachdem Noah auf die Welt gekommen war, sagte der Heilige zu Schem: Schem, die ersten zehn Generationen sind [auf die Welt] gekommen, und ich habe meine Welt ihretwegen zerstört, was hat es mir in meiner Welt genützt? Nimm nun die Prophetie und prophezeie, was [sein wird], wenn sie meine Tora auf sich nehmen. Schem prophezeite 400 Jahre, aber sie nahmen [die Tora] nicht von ihm an. Von hier und weiter [prophezeiten]: Elifas aus Teman, Bildad, der Schuchite, Zofar, der Naematite, Elihu, der Sohn des Busiters Barachel, Ijob aus dem Lande Uz, und der letzte unter all jenen war Bileam, der Sohn des Beor. Und warum prophezeite Bileam? Weil die Völker einst am Tag des Gerichts vor ihm hätten sagen können: Wenn er uns einen Propheten wie Mose gegeben hätte, hätten wir bereits deine Tora auf uns genommen. Daher gab er ihnen Bileam, den Sohn des Beor, damit sie wegen seiner Weisheit mehr auf ihn hören sollten als auf Mose. Bei Mose [gibt es] einen Buchstaben mehr, bei Bileam fehlt ein Buchstabe. Bei Mose fehlt eine Sache, bei Bileam ist eine Sache mehr. Bei Mose steht geschrieben: Da rief er (‫ )ויקרא‬zu Mose. (Lev 1,1) Bei Bileam steht geschrieben: Da rief (‫ )ויקר‬Gott zu Bileam. (Num 23,4) Bei Mose steht geschrieben: Lass mich doch deine Wege 3 wissen. (Ex 33,13) Bei Bileam steht geschrieben:  2 BH: sie klagen. 3 BH: deinen Weg.

Balak  

Der die Erkenntnis des Höchsten erkennt. (Num 24,16) Nachdem ihm Balak [die Botschaft] geschickt hatte: Geh doch, verfluche mir [dieses Volk], (Num 22,6) in jener / Stunde freute er sich sehr 4, und es kam kein Hass über ihn. Nachdem der Heilige ihm gesagt hatte: Stehe auf, geh mit ihnen, (Num 22,20) hatte er jemanden, der vor ihm sprechen sollte: Herr der Welt, du bist kein Mensch, dass du lügen würdest, und du bist kein Menschensohn, dass du das Werk deiner Hände beschmutzen würdest. Preist deine Lieblinge, Kinder deiner Lieblinge, Kinder Abrahams, Isaaks und Jakobs, die dir deinen Willen erfüllten durch [das Einhalten] deiner Tora. Er machte [es] nicht so, vielmehr er freute sich sehr. Er sagte zu Balak: Die Väter jener[, in Bezug auf sie gilt]: Man stand auf und baute einen Altar und opferte darauf dreimal im Jahr 21 Rinder, 21 Widder. 5 Du aber baue mir an diesem [Ort] sieben Altäre. (Num 23,1; 23,29) In jener Stunde saß der Heilige über sie lachend da, denn es heißt: [Wird wohl JHWH Gefallen haben an tausend Widdern …] Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben? (Mi 6,7) Mein Volk, denke doch daran, was [Balak] riet. (Mi 6,5)

(469)

Steht geschrieben in § 89 [evt. Sota 9a].

Balak sah. (Num 22,2) Er sah auf die Strafgerichte, die die Israeliten an den Amoritern vollzogen hatten. 6 Balak sah (‫)וירא‬. (Num 22,2) Es wäre für die Frevler besser, sie wären blind, denn ihre Augen bringen einen Fluch (‫ )מאירה‬in die Welt: Da sah die Frau, dass der Baum gut zum Essen sei. (Gen 3,6) Da sahen die Söhne Gottes die Töchter des Menschen. (Gen 6,2) Da sah Ham, der Vater Kanaans[, die Blöße seines Vaters]. (Gen 9,22) Die Obersten des Pharao sahen sie [Sara]. (Gen 12,15) Da sah Esau[, dass die Töchter Kanaans] schlecht waren. (Gen 28,8) Da sah Schechem, der Sohn Hamors, sie [Dina]. (Gen 34,2) Und ebenso: Balak sah. (Num 22,2)

 4 Wörtlich: mit einer großen Freude. 5 Vgl. Tan balak 11; TanB balak 16; NumR 20,18. 6 Vgl. Tan balak 2; NumR 20,2.

TanB balak 2

  Jalkut Schimoni Numeri

Über sie heißt es: Ihre Augen sollen finster werden statt zu sehen. (Ps 69,24) Aber die Gerechten: Die Gerechten werden sehen und sich freuen. (Ijob 22,19) Da erhob er seine Augen und sah. (Gen 18,2) Da sah er, siehe, Kamele kamen. (Gen 24,63) Da sah er den Ort von ferne. (Gen 24,4) Da sah er, siehe, ein Widder. (Gen 24,13) Da sah er, siehe, ein Brunnen war im Feld. (Gen 29,2) Da sah er ihren Frondienst. (Ex 2,11) Da sah Pinhas, der Sohn des Eleasar. (Num 25,7) (470)

Ein Gleichnis über jemanden, der Wächter aufstellen ließ, um sich / vor einer Räuberbande bewachen zu lassen. Und er vertraute ihnen, weil sie Kriegshelden waren. Die Räuberbande zog vorüber und tötete sie. Da fürchtete er um sich. Auch Balak hatte gesehen, was an Sihon und Og 7 verübt worden war, denn er hatte ihnen Lohn bezahlt, um sich bewachen zu lassen, denn er hatte Angst um sich selbst.

Jelamdenu

Dies ist es, was die Schrift sagt: Und die Frevler sind wie das ungestüme Meer. (Jes 57,20) Du findest, dass man Israel mit Sand vergleicht, denn es heißt: Die Zahl der Kinder Israels wird sein wie der Sand am Meer. (Hos 2,1) Und man vergleicht die Völker mit dem Meer, denn es heißt: Weh, ein Getöse vieler Völker, wie ein Meerestosen erheben 8 sie sich. (Jes 17,12) Und sie hielten Rat über Israel, aber der Heilige schwächte ihre Heldenkraft vor ihnen. Jesaja sagte: Und die Frevler werden wie das Meer vertrieben. 9 Die erste Welle sagt: Nun steige ich hinauf und überflute die Welt. Als sie zum Strand kam, beugte sie sich vor ihm. Die zweite hatte nichts von der ersten zu lernen. Ebenso kam Pharao und erhob sich über Israel, aber der Heilige brachte ihn zu Fall, denn es heißt: Er stieß Pharao und sein Heer ins Schilfmeer. (Ps 136,15) Amalek hatte nichts von Pharao zu lernen, vielmehr [heißt es]: Da kam Amalek. (Ex 17,8)

 7 Siehe Num 21,33. 8 BH: ‫יהמיון‬. 9 Vgl. MidrPs 2,1.

Balak  

Und es steht geschrieben: Josua überwältigte Amalek. (Ex 17,13) Sihon und Og hatten nichts von Amalek zu lernen, vielmehr: Da zog Sihon aus. (Dtn 2,32; 29,6) Und ebenso: Da zog Og aus. (Num 21,33; Dtn 3,1) Und so hatte auch Balak nichts von Sihon und Og zu lernen, vielmehr kam er, um gegen Israel zu kämpfen und nach Bileam zu schicken, damit er komme, um Israel zu verfluchen. Rabbi Juda bar Simeon sagte: Keinem Gerät, das gegen dich gerichtet ist, soll es gelingen. (Jes 54,17) Nachdem Bileam nichts gelungen war, fing Balak an, mit seinen Zähnen zu knirschen. Der Frevler wird es sehen und erzürnen. (Ps 112,10) Das ist Balak. Was die Frevler planen, wird zunichte. (Ps 112,10) Das sind Balak und Bileam, deren Plan zunichte wurde. Und über sie sagt die Schrift: Einer, der einen Hund an seinem Ohr zwickt ist [wie der, der beim Vorbeigehen] sich in fremden Streit einmischt. (Prov 26,17) Womit ist die Sache vergleichbar? Einem Wolf, der kam, um sich eine Ziege aus der Herde zu schnappen. Aber dort bei den Nomaden gab es einen Hund, der herauskam, ihn anbellte und mit ihm kämpfte. Der Wolf sagte zu ihm: Du bist ein Hund der Nomaden, warum kämpft du mit mir? Habe ich vielleicht etwas von euch genommen? Ich habe nur aus der Herde des Hirten genommen. Du, was geht dich das an! Wehe, wer den Hund an seinen Ohren zwickt. (Prov 26,17) Moab fürchtete sich (‫)ויגר‬. (Num 22,3) Was bedeutet: „Es fürchtete sich“? 10 Als sie den Amonitern erschienen, schienen sie zum Frieden bereit, Moab erschienen sie [zum Kampf] gerüstet, denn es heißt: Wenn du den Söhnen Amons nahekommst, bedränge sie nicht. (Dtn 2,19) Aller Art Bedrängnis. Und bekriege (‫ )תתגר‬sie nicht. (Dtn 2,19) Aller Art Provokation (‫)כל מין גירוי‬.

 10 Vgl. Tan balak 2; NumR 20,3.

TanB balak 3

  Jalkut Schimoni Numeri

Und über Moab heißt es: Bedränge Moab nicht. (Dtn 2,9)

(471)

Was du ihnen von draußen wegnehmen kannst, das nimm ihnen weg. Daher erschienen sie ihnen gerüstet, und sie sammelten sich (‫ )נאגרים‬in ihren Städten, denn es heißt: Moab fürchtete sich. „Es fürchtete sich“ (‫ )ויגר‬bedeutet nichts anderes als: „Sammlung“, wie es heißt: Wer im Sommer sammelt (‫)אוגר‬, / ist ein Kluger. (Prov 10,5) Eine andere Auslegung: Es fürchtete sich. (Num 22,3) Das Wort [bedeutet] „Furcht“, denn sie fürchteten sich vor ihnen. Da graute es Moab (‫)ויקץ‬. (Num 22,3) Denn sie sahen sich selbst wie Dornen (‫ )כקוץ‬vor ihnen.

TanB balak 4

Da sprach Moab zu den Ältesten Midians. (Num 22,4) Welche Bewandtnis hatte es hier mit den Ältesten von Midian? 11 Nachdem sie Israel als Sieger gesehen hatten, wie es sonst nicht der Lauf der Dinge gewesen war, sagten sie: Ihr Anführer ist in Midian aufgewachsen, wir wollen von ihnen erfahren, wie sein Vorgehen ist. Die Ältesten Midians sagten zu ihnen: Seine Kraft besteht nur in seinem Mund. Sie sagten zu ihnen: Wir haben auch einen Propheten gegen sie, einen Menschen ihm entsprechend, dessen Kraft in seinem Munde ist. Da sprach Moab zu den Ältesten Midians. (Num 22,4) Findest du nicht, dass die Moabiter die Midianiter bekriegten, denn es heißt: Der die Midianiter im Felde Moabs schlug? (Gen 36,35) Und von jeher [herrschte] Hass zwischen ihnen. Ein Gleichnis über zwei Hunde, die aufeinander losgingen. Da kam ein Wolf gegen einen von ihnen. [Der andere Hund] sagte: Wenn ich ihm nicht helfe, tötet er heute diesen und wird morgen gegen mich kommen! Daher verbündete sich Moab mit Midian.

bSanh 105a

Wir haben das, was die Leute sagen: Das Wiesel und die Katze bereiteten ein Festmahl vom Fett des Unglücklichen.

TanB balak 4

Nun wird diese Versammlung auffressen, was um uns herum ist, wie das Rind frisst (‫)כלחך‬. (Num 22,4)  11 Vgl. Tan balak 3; NumR 20,4.

Balak  

Wie die Kraft (‫ )כחו‬des Rindes in seinem Maul ist, so liegt auch ihre Kraft in ihrem Mund. Wie in allem, was das Rind frisst, kein Zeichen des Segens ist, ist auch in all jenem, was jene essen, kein Zeichen des Segens. Wie das Rind mit seinen Hörnern stößt, so auch jene: Die Hörner eines Reem sind seine Hörner. (Dtn 33,17) Und Balak, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König in Moab. (Num 22,4) War er nicht zunächst ein Fürst gewesen, denn es heißt: 12 Ewi, Rekem, Zur, [Hur] / und Reba, den Fürsten 13 Moabs 14? (Jos 13,21) Allein, nachdem Sihon getötet worden war, machten sie ihn an seiner Stelle zum König. 15 Zu jener Zeit. (Num 22,4)

(472)

bSanh 105a

Als die Stunde für ihn günstig war. Da sandte er Boten zu Bileam. (Num 22,5) Steht in § 70 [GenR 41,3].

Da sandte er Boten zu Bileam. (Num 22,5) „Bileam“ (‫[ )בלעם‬bedeutet:] „Ohne Volk“ (‫)בלא עם‬. Eine andere Auslegung: Der das Volk überlebte (‫)שבילה עם‬. Der Sohn Beors. (Num 22,5) Denn er kam wegen Beor (‫ בעור‬16). P792F

P

Es wird gelehrt. Er ist Beor, er ist Kuschan Rischatajim, er ist Laban, der Aramäer. Beor, denn er kam wegen Beor. Kuschan Rischatajim (‫)רשעתים‬, weil er zwei Freveltaten (‫ )רשעיות‬verübte, eine in den Tagen Jakobs und eine In den Tagen, als die Richter richteten. (Rut 1,1) Und was war sein [wirklicher] Name? Laban, der Aramäer, war sein Name.  12 Vgl. Tan balak 4; NumR 20,4. 13 „Fürst“ wird auf Balak bezogen, da alle außer ihm namentlich genannt sind. 14 BH: Sihons. 15 Vgl. NumR 21,3; Raschi zu Num 22,4. 16 In bSanh 105b: ‫ – בעיר‬Vieh.

  Jalkut Schimoni Numeri

Es steht geschrieben: Sohn des Beor. (Num 22,5) und es steht geschrieben: Sein Sohn, Beor. (Num 24,3) Rabbi Jochanan sagte: Sein Vater war sein Sohn in Bezug auf die Prophetie. mSanh 10,2

BILEAM, DOEG 17, ACHITOFEL 18 UND GEHASI 19 SIND VIER PRIVATPERSONEN (ἰδιώτης), DIE KEINEN ANTEIL AN DER KOMMENDEN WELT HABEN. BILEAM IST ES, DER NICHT [IN DIE KÜNFTIGE] WELT KOMMT, DIE ÜBRIGEN FREMDEN (‫ )גוים‬KOMMEN IN DIE KOMMENDE WELT. Wessen [Meinung vertritt] unsere Mischna? Es ist Rabbi Jehoschua, denn es wird gelehrt, Rabbi Eliezer sagt: Die Frevler werden umkehren zur Unterwelt. (Ps 9,18) Das sind die, die von Israel abgefallen sind. All die Völker (‫)גוים‬, die Gott vergessen haben. (Ps 9,18) Das sind die Völker der Welt (‫)אומות העולם‬. Sagte Rabbi Jehoschua zu ihm: Heißt es denn „Völker“? Es heißt doch „all die Völker“! 20 Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Die Frevler werden umkehren zur Unterwelt. (Ps 9,18) Wer sind diese? All die Völker, die Gott vergessen haben. (Ps 9,18) Auch dieser Frevler gab sich selbst ein Zeichen. Wenn: Meine Seele möge den Tod der Geradlinigen sterben, 21 mein Ende werde wie ihr Ende. (Num 23,10)

Und wenn nicht: Siehe, ich gehe zu meinem Volk. (Num 24,14)

TanB balak 5

Er schickte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor (‫)פתורה‬. (Num 22,5) [Petor] ist der Name seiner Stadt. 22 Und manche sagen:

 17 Edomiter im Heer von Saul mit der Hauptaufgabe, Feinde auszuspionieren. 18 Davids Berater, der sich der Rebellion Absaloms anschloss. 19 Vgl. II Reg 5. 20 Vgl. tSanh 13,3. 21 BH: und. 22 Vgl. Tan balak 4; NumR 20,7; Raschi zu Num 22,5.

Balak  

Er war ein Geldwechsler, denn die Könige der Völker berieten sich mit ihm wie [mit] einem Geldwechsler, denn alle liefen zu ihm. Und manche sagen: / Anfangs war er ein Deuter (‫ )פותר‬von Träumen, dann wurde er Wahrsager, schließlich [ein Deuter] für den Geist des Heiligen. 23

(473)

P79F

Das Land der Kinder seines Volkes. (Num 22,5) Ein Land, aus dem Balak kam. [Um ihm zu sagen, siehe. (Num 22,5)] Und er sagte zu ihm: Du wirst [dort] am Ende König sein. Ihn zu rufen. (Num 22,5) Er schrieb ihm: Meine nicht, dass ich es für mich selbst tue und ich allein dich ehre. Wenn du sie aus allen Völkern ausrottest, wirst du geehrt werden, und die Kanaanäer und die Ägypter werden sich alle vor dir niederwerfen. Siehe, ein Volk ist aus Ägypten ausgezogen. (Num 22,5) Er sagte zu ihm: Was geht dich das an? Er sagte zu ihm: Siehe, es verdeckt das Auge der Erde. (Num 22,5) Zwei Augen sind es, von denen das Land abhängt: Sihon und Og. Sie verbannten und verdeckten ihre Augen. 24 Am Anfang steht geschrieben: Er kam zu Pharao. (Ex 7,26; 9,1; 10,1) Mir gegenüber (‫)ממולי‬. (Num 22,5)

‫ ממלי‬steht geschrieben, wie es heißt: Im Namen JHWHs, denn ich will sie abwehren (‫)אמילם‬. (Ps 118,10) Geh, und verfluche (‫ )ארה‬mir dieses Volk. (Num 22,6) Was heißt „verfluche (‫ )ארה‬mir“? Kann ich sie vielleicht von Mal zu Mal beherrschen, wie ein Mensch, der eine Feige pflückt (‫?)אורה‬ Denn es ist stärker als ich. (Num 22,6) Nicht, dass sie heldenhafter wären als ich.  23 Vgl. TanB balak 17; NumR 20,19; bSanh 106a. 24 Vgl. Raschi zu Num 22,5.

TanB balak 6

  Jalkut Schimoni Numeri

Auch sind ihre Heere nicht zahlreicher als meine, vielmehr siegen sie mit ihrem Mund, was ich nicht zu tun vermag. Vielleicht kann ich es schlagen. (Num 22,6) Welchen [Grund] sah dieser, gegen sie vorzugehen? Hatte der Heilige nicht so zu ihnen gesprochen, dass sie nichts von ihrem Land nehmen sollten?! Vielmehr [ist es so], dass er ein größerer Wahrsager und Zeichendeuter als Bileam war, denn so steht es über ihn geschrieben: Da sah Balak. (Num 22,2) Nur, dass er die Worte für ihr Volk nicht verstand. Und so heißt es: Du hast dich ermüdet mit der Menge deiner Pläne, sie sollen herantreten. (Jes 47,13) Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt. (Jes 47,14) Er sah, dass Israel in 25 seine Hand fallen würde, weshalb er seine Tochter preisgab, und sie fielen durch sie, 24.000. 26 Daher ging er gegen sie vor, wusste aber nicht, wie. Vielleicht kann ich es schlagen (‫)נכה‬. (Num 22,6) Wie jemand, der eines von 24 von einem Sea abzieht (‫)מנכה‬, so fielen 24.000 von Israel. Ich will sie aus dem Land vertreiben. (Num 22,6) Er wollte sie nur vertreiben, weil sie [sein] Land nicht betreten sollten. Denn ich habe erkannt, wen du segnest, der ist gesegnet, wen du verfluchst, der ist verflucht. (Num 22,6) (474)

TanB balak 7

Wodurch hatte er [es] erkannt? In der Stunde, / in der Sihon gegen Moab Krieg führen wollte, fürchtete er sich, weil sie Kriegshelden waren. Er heuerte Bileam und seinen Vater an, um Moab zu verfluchen, denn so heißt es darüber: Daher sagen die Gleichnisredner. (Num 21,27) Und ein Feuer kam aus Heschbon. (Num 21,28) Wehe dir, Moab. (Num 21,29) Daher sagte er: Denn ich habe erkannt. (Num 22,6) Da gingen die Ältesten Moabs und die Ältesten Midians, und Wahrsagelohn (‫ )קסמים‬war in ihrer Hand. (Num 22,7) Sie führten in ihrer Hand alle Arten von Wahrsagereien (‫)קסמים‬.  25 Oder: Durch seine Hand. 26 Vgl. Num 25,9.

Balak  

Mit ihnen wahrsagten sie, um ihm keinen Vorwand zu geben. 27 Und in der Hand der Ältesten Midians waren die Orakel (‫)קסמים‬, die besagten: Wenn er mit uns kommt, wird es gelingen, wenn er aber [auch nur] eine Stunde zögert, gibt es durch ihn keinen Nutzen. 28 Nachdem sie gesehen hatten, dass er zu ihnen sagte: Bleibt die Nacht hier, (Num 22,8) gingen die Ältesten Midians weg, denn sie hatten durch ihre Orakel erkannt, dass sie durch ihn keinen Nutzen haben würden. P804F

P

Da blieben die Fürsten Moabs bei Bileam. (Num 22,8)

bSanh 105a

Und wohin gingen die Fürsten Midians? Nachdem er zu ihnen gesagt hatte: Bleibt die Nacht hier, (Num 22,8) hatten sie alle 29 gesagt: Es gibt einen Vater, der seinen Sohn hasst. Da kam Gott zu Bileam und sprach: Wer sind die Menschen? (Num 22,9) Dies ist es, was die Schrift sagt: 30 Wer Rechtschaffene auf einen bösen Weg verführt (‫[)משגה‬, der fällt in die eigene Grube]. (Prov 28,10) Das ist Bileam. Denn am Anfang [gingen] die Menschen in Reinheit miteinander um, aber durch die Worte von jenem führte er sie in die Unzucht. Denn [über] die Ersten [steht geschrieben]: Und Rachel kam mit dem Kleinvieh heran. (Gen 29,9) Der Priester Midians hatte sieben Töchter. (Gen 2,16) Bileam, der Frevler, stand auf und verleitete die Geschöpfe zur Unzucht. Und wie er verleitete, so wurde er verleitet. Durch den Rat, den er gab, fiel er [selbst]. Er wird selbst in seine Grube fallen. (Prov 28,10) Und der Heilige verleitete ihn, denn es heißt: Er lässt Völker hochwachsen (‫ )משגיא‬und vernichtet sie, er breitet Völker aus und leitet sie. (Ijob 12,23) Er fragte ihn: Wer sind jene Leute bei dir? (Num 22,9)

 27 Vgl. Tan balak 5; NumR 20,8. 28 Vgl. Raschi zu Num 22,7. 29 Für ‫ כלום‬wird ‫ כולם‬gelesen. 30 Vgl. NumR 20,9.

TanB balak 8

  Jalkut Schimoni Numeri

Jener Frevler sagte zu ihm: Ich weiß nur über sie, dass Balak, der König von Moab, zu mir schickt. (Num 22,10) Siehe, das Volk, das aus Ägypten ausgezogen ist [und es bedeckt das ganze Land. So komm nun und verwünsche es]. (Num 22,11) Um bekannt zu machen, dass er sie mehr hasste als Balak. Denn Balak sagte nicht „verwünsche“, sondern „verfluche“, und jener sagte ausdrücklich „verwünsche“. Dieser sagte: Und ich werde sie aus dem Land vertreiben. (Num 22,6) Jener aber sagte: Ich habe es vertrieben. (Num 22,11) Aus dieser Welt und aus der kommenden Welt. 31 Es steht geschrieben in § 28 [GenR 19,11]. / TanB balak 9

Gott aber sprach [zu Bileam]: Gehe nicht mit ihnen. (Num 22,12)

(475)

Er sagte zu ihm: Wenn es so ist, werde ich sie an meinem Ort verfluchen. 32 Er sagte zu ihm: Du sollst das Volk nicht verfluchen. Er sagte zu ihm: Ich werde sie segnen. Er sagte zu ihm: Sie bedürfen deiner Segnung nicht, denn sie sind gesegnet. Man sagt zur Hornisse: Weder von deinem Honig, noch von deinem Stachel [wollen wir etwas].

bSanh 105a

Rab 33 sagte: Frechheit nützt sogar vor dem Himmel. Zuerst steht geschrieben: Du sollst nicht mit ihnen gehen. (Num 22,12) Und am Ende steht geschrieben: [Mache dich auf und] gehe mit den Männern. (Num 22,20) Rab Scheschet sagte: Frechheit ist ihr Königtum ohne Krone, denn es heißt: Ich bin heute, obwohl zum König gesalbt, schwach. (II Sam 3,39)

bMak 10b

R. Eleazar sagte: Aus der Tora, aus den Propheten und aus den Schriftwerken [ist zu entnehmen]: Auf den Weg, den der Mensch zu gehen [wünscht], auf den führt man ihn. Aus der Tora, denn es steht geschrieben:

 31 Vgl. GenR 19,11. 32 Vgl. Tan balak 6; NumR 20,10. 33 bSanh 105a: Rab Nachman.

Balak  

Du sollst nicht mit ihnen gehen. (Num 22,12) Und es steht geschrieben: Mache dich auf [und] gehe mit ihnen. (Num 22,20) Aus den Propheten, denn es steht geschrieben: Ich, JHWH[, dein Gott bin es], der dich lehrt, was [dir] hilft und dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst. (Jes 48,17) In den Schriftwerken, denn es steht geschrieben: Wenn er den Spöttern spottet, so gibt er den Demütigen Gnade. (Prov 3,34) Da stand Bileam am Morgen auf und sprach zu dem Fürst 34 Balaks: Geht zu eurem Land. (Num 22,13) Er sagte nicht zu ihnen: Der Heilige hat [mir] keine Erlaubnis gegeben, weder, um [mit euch] zu gehen, noch, um [sie] zu verfluchen, vielmehr [sagte er]: JHWH hat sich geweigert, mich mit euch ziehen zu lassen. (Num 22,13) Er sprach zu mir: Es ist für dich keine Ehre, mit jenen zu gehen, sondern mit Größeren als ihnen, denn er hat Gefallen an meiner Ehre. Daher sagten sie: Bileam weigert sich, mit uns zu gehen. (Num 22,14) Daher: Da fuhr Balak weiter fort, viele Fürsten zu schicken, noch mächtigere als jene. (Num 22,15)

So sprach Balak, Sohn Zippors: Wehre dich doch nicht dagegen, zu mir zu ziehen, denn ich will dich hoch ehren. (Num 22,16-17) Mehr als das, was du an Verehrung in der Vergangenheit hattest, werde ich dir geben, und alles, was dir gefällt, und was du anordnest, werde ich tun. Da antwortete Bileam [und sprach] zu den Fürsten 35 Balaks: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe. (Num 22,18) Von hier lernst du, dass in ihm ein hochmütiger Geist war, und [dass er] missgünstig war und eine habgierige Seele hatte. Missgünstig 36 [war er], denn es steht geschrieben: Da erhob Bileam seine Augen, wie sie nach ihren Stämmen lagerten. (Num 24,2) Einen hochmütigen Geist [hatte er]: JHWH hat sich geweigert, mich mit euch ziehen zu lassen. (Num 22,13)

 34 BH: den Fürsten. 35 BH: den Knechten Balaks. 36 Wörtlich: Er hatte ein böses Auge.

TanB balak 9

  Jalkut Schimoni Numeri

Eine habgierige Seele [hatte er]: Wenn mir Balak [sein Haus voll Silber und Gold] gäbe. (Num 22,18) So könnte ich doch nicht übertreten. (Num 22,18) Er prophezeite, dass er die Segnungen nicht werde zunichte machen können, mit denen die Väter aus dem Mund der Schechina gesegnet worden sind. Und nun, bleibt doch auch ihr hier. (Num 22,19) Euer Ende ist es, so beschämt zu gehen wie die ersten [Boten]. Damit ich erfahre, was JHWH hinzufügt. (Num 22,19) Er prophezeite, dass der Heilige einst für euch durch seine Hand Segnungen hinzufügen werde. / TanB balak 10

Da kam Gott nachts zu Bileam. (Num 22,20)

(476)

Dies ist es, was die Schrift sagt: 37 Im Traum, im Nachtgesicht, wenn Schlaf auf Menschen fällt, dann öffnet er das Ohr der Menschen. (Ijob 33,15-16) Um den Menschen von einer Tat abzubringen, und aus dem Mann den Hochmut zu tilgen. (Ijob 33,17) Was [bedeutet]: Er tilgt (‫ )יכסה‬aus dem Mann? (Ijob 33,17) Der Heilige verbarg vor ihm, dass sein Verhalten ihn aus der Welt vertilgen (‫)מאבדתו‬ und ihn zur Grube des Verderbens führen wird. Denn in der Stunde, in der der Mensch geht um zu sündigen, tanzt der Satan vor ihm, bis er die Übertretung vollendet hat. Nachdem er ihn zugrunde gerichtet hat, kehrt er um und lässt es ihn wissen, denn es heißt: Er folgt ihr alsbald, bis ihm ein Pfeil seine Leber durchbohrt. (Prov 7,22-23) Ebenso verbarg [es] der Heilige vor Bileam, bis er ging und den 38 vertilgte, der von seiner Ehre [ab]gekommen war. Als er es bemerkte, begann er um seine Seele zu bitten: Meine Seele möge den Tod der Gerechten sterben. (Num 23,10)

TanB balak 11

Da kam Gott nachts zu Bileam. (Num 22,20) Dies ist es, was die Schrift sagt: 39 Eine Nacht des Wachens war dies für JHWH. (Ex 12,42)  37 Vgl. Tan balak 7; NumR 20,11. 38 Wörtlich: seine Seele. 39 Vgl. Tan balak 8; NumR 20,12.

Balak  

Alle Wunder, die den Israeliten geschahen, und [dass] er sich an den Frevlern rächte, geschah in der Nacht: Da kam Gott zu Laban, dem Aramäer, im Traum der Nacht. (Gen 31,24) Da kam Gott zu Abimelech [im Traum der Nacht]. (Gen 20,3) Und es geschah zu Mitternacht. (Ex 12,29) Da teilte er gegen sie nachts. (Gen 14,15) Und sie alle sind: Eine Nacht des Wachens. (Ex 12,42) Eine andere Auslegung: Warum offenbarte er sich ihm in der Nacht? Er war des Geistes des Heiligen nicht würdig [außer nachts], weil alle Propheten der Völker nachts mit ihnen sprechen. Und so sprach auch Elifas in Gedanken, die aus Nachtvisionen kommen. (Ijob 4,13) In § 88 [GenR 52,5].

Stehe auf und gehe mit ihnen. (Num 22,20) Nachdem er ihn herausgefordert hatte, denn es heißt: Da entbrannte der Zorn Gottes darüber, dass er ging. (Num 22,22) Der Heilige sagte zu ihm: Frevler, ich habe keinen Gefallen am Tod der Frevler. Da du aber aus der Welt getilgt werden willst: Stehe auf und gehe mit ihnen. (Num 22,22) Doch die Sache. (Num 22,20) Um dich zu lehren, dass er mit Vorwarnung ging. Sogleich machte er sich früh am Morgen auf. 40 Da stand Bileam am Morgen auf und sattelte seine Eselin. (Num 22,21) In § 97 [GenR 55,8].

Und ging mit den Fürsten Moabs. (Num 22,21) Um dich zu lehren, dass er sich über die Bestrafungen Israels freute. Der Heilige sagte zu ihm: Frevler, vor dir [ging] bereits Abraham, ihr Vater, zur Bindung Isaaks, seines Sohnes. 41

 40 Vgl. GenR 55,8. 41 Vgl. Raschi zu Num 22,21.

  Jalkut Schimoni Numeri

Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er ging, und der Engel JHWHs stellte sich [auf den Weg]. (Num 22,22) Es war ein Engel des Erbarmens und für ihn wurde er zum Widersacher (‫ )לשטן‬gemacht. 42 Und so sprach er zu Bileam: Du hast es mir verursacht, ein Handwerk zu betreiben, das nicht das Meinige ist, denn es heißt: Siehe, ich bin hinausgezogen, um zu widerstehen (‫)לשטן‬. (Num 22,32) P81F

P

Und zwei seiner Knechte waren bei ihm. (Num 22,22) Das ist Sitte: Wer auf Reise geht, braucht zwei zu seiner Bedienung, und sie wiederum bedienen sich gegenseitig. 43 Da sah die Eselin den Engel 44, dass er sich auf den Weg stellte, und sein gezücktes (‫ )שלופה‬Schwert war in seiner Hand. (Num 22,23)

(477)

Hätte ihn der Engel nicht anblasen können, dass ihm der Geist ausgefahren wäre?! Vielmehr zückte er [nur] sein Schwert. Und siehe, über Sanherib steht geschrieben: Da zog der Engel JHWHs hinaus und schlug im Lager Aschurs. (II Reg 19,35; Jes 37,36) Und es steht geschrieben: Und auch blies er sie an und sie vertrockneten. (Jes 40,24) Vielmehr sagte er zu ihm: Der Mund wurde Jakob gegeben, denn es heißt: Die Stimme ist die Stimme Jakobs. (Gen 27,22) [Aber] alle Völker [erhalten] ihr Leben durch das Schwert. Und du, ändere (‫)תחליף‬ dein Handwerk und komme mit dem Ihrigen gegen sie. Auch ich werde gegen dich mit dem Deinigen kommen.

TanB balak 12

Da stand der Engel JHWHs auf dem Pfad [zwischen] den Weinbergen. (Num 22,24) Hätte er denn nicht hinter ihm her auf dem Feld gehen können? Das aber ist nicht die Art und Weise des Heiligen. Es ist die Art und Weise der Menschen. 45 Ein menschlicher König schickt einen Scharfrichter (speculator), um den [verurteilten] Menschen zu töten. Er verfolgt ihn viele Tage lang, und der, der des Todes schuldig ist, isst und trinkt [währenddessen]. Der Scharfrichter aber verfolgt ihn von Ort zu Ort.

 42 Vgl. Tan balak 8; NumR 20,13. 43 Vgl. Raschi zu Num 22,21. 44 BH: JHWHs. 45 Wörtlich: Aber nicht wie die Art und Weise des Heiligen ist die Art und Weise von Fleisch und Blut. Ein König von Fleisch und Blut. Vgl. Tan balak 8; NumR 20,14.

Balak  

Aber vor dem Heiligen ist es nicht so. Der Scharfrichter ist an seinem Ort, und wer des Todes schuldig ist, kommt mit [eigenen] Füßen 46 zu ihm, sodass der Engel sich nicht bemühen musste, hinter Bileam herzugehen, sondern ihm auf dem Weg voranging. Da stand der Engel JHWHs auf dem Pfad [zwischen] den Weinbergen. (Num 22,24) Er sagte zu ihm: Die Weinberge 47 (‫ )הכרמים‬werden an Füchse verkauft (‫)נמכרים‬. Eine Mauer von hier und eine Mauer von da. (Num 22,24) Du vermagst nicht, über sie zu herrschen, denn in ihren Händen sind die Tafeln, die von hier und von dort beschrieben sind. 48 Und es steht geschrieben: Als die Eselin den Engel JHWHs sah, drängte sie sich [an die Mauer]. (Num 22,25) Da ging der Engel JHWHs weiter. (Num 22,26) Was sah er [als Grund], dass er ihm dreimal voranging? 49 [Als] er sich das erste Mal hinstellte, war [genug] Platz nach hier und nach da, und die Eselin bog vom Weg ab. Beim zweiten Mal konnte sie nur nach einer Seite ausweichen. Beim dritten Mal gab es keinen Weg, um nach rechts oder links abzubiegen. Und was waren jene Zeichen? Wenn er die Kinder von Abraham hätte verfluchen wollen, hätte er auf der einen Seite die Kinder von Ismael und auf der anderen Seite die Kinder von Ketura gefunden. Und wenn er die Kinder Isaaks hätte verfluchen wollen, hätte er auf der einen Seite Esau gefunden. Da drängte sie zur Mauer. (Num 22,25) In Bezug auf die Kinder Jakobs ist [es so], dass er an ihnen nichts Verwerfliches fand, so dass er sie hätte antasten können. Daher steht beim dritten Mal geschrieben: An einer engen Stelle, wo es keinen Weg gab, nach rechts oder links auszuweichen. (Num 22,26)

Als die Eselin den Engel JHWHs sah, brach sie unter Bileam zusammen. (Num 22,27)

 46 Wörtlich: Singular. 47 Sinnbild für Israel. 48 Vgl. Ex 32,15. 49 Vgl. Raschi zu Num 22,26.

  Jalkut Schimoni Numeri

Wegen der Verachtung, weil sie ihn verachtete. TanB balak 13

Da öffnete JHWH den Mund der Eselin. (Num 22,28) Um dich wissen zu lassen, dass Mund und Zunge in seiner Gewalt sind, dass wenn er fluchen wollte, sein Mund in seiner Gewalt war. 50

(478)

Da sagte sie zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich diese drei / Mal geschlagen hast? (Num 22,28) Sie deutete ihm an: Du willst ein Volk entwurzeln, das im Jahr drei Wallfahrtsfeste feiert. Bilam sagte zur Eselin: Weil du mutwillig gegen mich bist. (Num 22,29) Obwohl er ein Fremder war, sprach er in der heiligen Sprache. Ein Fremder, dessen Sprache verdorben 51 war. Hätte ich ein Schwert in meiner Hand, hätte ich dich nun getötet. (Num 22,29) Ein Gleichnis. [Dies gleicht] einem Arzt, der kam, um einen, der von einer Schlange gebissen worden war, mit seinem Besprechen zu heilen. Auf dem Weg sah er eine Eidechse, da fing er an, einen Stock zu suchen, um sie zu töten. Man sagte zu ihm: Diese kannst du nicht bekommen, und wie [willst] du kommen, um jemanden mit deinem Besprechen zu heilen, der von einer Schlange gebissen wurde? So sagte die Eselin zu Bileam: Mich kannst du nur töten, wenn es so ist, dass du ein Schwert in deiner Hand hast. Wie willst du da ein ganzes Volk entwurzeln? Er schwieg und fand keine Antwort. Die Fürsten Moabs begannen, sich zu wundern, als sie ein Zeichen sahen, wie es noch keines in der Welt gegeben hatte. Und manche sagen: Er sagte zu ihnen: Sie gehört mir nicht. Sie antwortete ihm: Bin ich nicht deine Eselin? Auf mir bist du geritten [seit ehedem]. (Num 22,30) Daraus lernst du, dass er nicht alt war und sie älter war als er.

bSanh 105b 52 bBer 7a

Es steht geschrieben: Er kennt die Gedanken des Höchsten. (Num 24,16) Wenn er nicht einmal die Gedanken seines Tieres kannte, wie sollte er die Gedanken des Höchsten erkannt haben? usw.

 50 Vgl. Tan balak 9; NumR 20,14. 51 Oder: stinkend, verletzend. 52 Vgl. bAZ 4b.

Balak  

Was [für eine Bewandtnis] hatte es mit den Gedanken seines Tieres? Als man ihn fragte: Welchen Grund hat es, dass du nicht auf einem Pferd reitest, 53 sagte er zu ihnen, er habe es zum Weiden geschickt. Da sagte sie zu ihm: Bin ich nicht deine Eselin? (Num 22,30) [Er antwortete:] Immer zum Lastentragen. Auf mir bist du geritten. (Num 22,30) Nur manchmal. Von jeher, bis zu diesem Tag. (Num 22,30) Und nicht nur dies, vielmehr tat ich für dich das Werk einer Frau in der Nacht. Hier steht geschrieben: Ich pflegte zu nützen (‫)הסכנתי‬. (Num 22,30) Und dort steht geschrieben: Sie soll dem König eine Pflegerin (‫ )סוכנת‬sein. (I Reg 1,4) Vielmehr, was [bedeutet]: [Er kennt] die Gedanken des Höchsten? (Num 24,16) Dass er die Stunde festzustellen wusste, in der der Heilige ihm zürnt. Das ist es, was der Prophet zu Israel sagte: Mein Volk, denke doch daran, was Balak, der König von Moab im Sinn hat [und was Bileam, der Sohn Beors, ihm antwortete; von Schittim bis Gilgal, damit du die Wohltaten von JHWH erkennst]. (Mi 6,5) Was [bedeutet]: Damit du die Wohltaten von JHWH erkennst? (Mi 6,5) Der Heilige sprach zu Israel: Erkennt doch die vielen Wohltaten, die ich euch erwiesen habe. Denn wenn ich in den Tagen des Frevlers Bileams gegen euch gezürnt hätte, wäre von den Feinden Israels 54 weder ein Entronnener noch ein Flüchtling übriggeblieben. Und wir haben das, was Bileam zu Balak sagte: Wie sollte ich verfluchen, den Gott nicht verflucht? (Num 23,8) Das lehrt, dass JHWH an jenem Tag nicht zürnte. Pflegte ich dir so zu tun? (Num 22,30)

TanB balak 13

Nachdem sie geredet hatte, starb sie. Damit die Geschöpfe / nicht sagen sollten: Diese, die gesprochen hat, machen [wir] sie [zum Gegenstand] der Verehrung.

(479)

 53 Vgl. Raschi zu Num 22,30. 54 Euphemismus: Israel selbst ist gemeint.

  Jalkut Schimoni Numeri

Eine andere Auslegung: 55 Der Heilige schonte die Ehre dieses Frevlers, damit sie nicht sagen sollten: Dies ist sie, die Bileam überwältigt hat. Und ebenso heißt es: [Wenn sich eine Frau einem Tier naht,] sollst du die Frau und das Tier töten. (Lev 20,16) Und es heißt: Das Tier sollt ihr töten. (Lev 20,15) Jelamdenu

Und in dem Fall hat Gott so die Ehre der Frevler schont und den Mund des Tieres verschlossen, denn wenn sie [weiter] gesprochen hätte, hätten sie ihretwegen nicht bestehen können, und wegen Dienstes, denn sie war zwar das dümmste unter den Tieren, aber ein Weiser unter Weisen, hätte, wenn sie [weiter] gesprochen hätte, ihretwegen nicht bestehen können.

TanB balak 14

Da öffnete JHWH Bileam die Augen und er sah. (Num 22,31) War er denn blind? Vielmehr [geschah dies], um ihn wissen zu lassen, dass auch das Auge nicht in seiner Gewalt ist. 56 Und er neigte sich und fiel auf sein Angesicht nieder. (Num 22,31) Weil er mit ihm sprach. Da sagte der Engel JHWHs zu ihm: Warum hast du deine Eselin geschlagen? (Num 22,32)

War die Demütigung der Eselin [der Grund, dass] der Engel kam, um [eine Bestrafung] aus seiner Hand zu fordern? [Nein,] vielmehr [kam er], um ihn wissen zu lassen: Wenn mir [für] die Demütigung der Eselin, die keinen Verdienst hat und keinen Bund mit den Vätern, befohlen wurde, aus deiner Hand zu fordern, um wie viel mehr [für] Israel, das Verdienst hat und einen Bund mit den Vätern, das du entwurzeln willst. bMen 66b

Siehe, ich bin hinausgezogen um zu verhindern, denn dein Weg ist übereilt (‫)ירט‬. (Num 22,32)

Sie fürchtete sich (‫)יראתה‬, sie sah (‫)ראתה‬, sie bog ab (‫)נטנה‬. 57 P83F

Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Übereilt (‫)ירט‬. (Num 22,32)

 55 Vgl. Raschi zu Num 22,33. 56 Vgl. Tan balak 10; NumR 20,15. 57 Vgl. bSchab 105a; NumR 20,15-16; Raschi zu Num 22,32.

Balak  

Sie kam, um sich ein Schild zu machen, denn ‫ ירט‬wird ‫מגן‬, wenn man [die Buchstaben nach folgendem Muster ersetzt]: Ein Alef [für] ein Taw, Bet [für ein Schin], Gimel [für ein Resch]. 58 P834F

Da sah mich die Eselin und wich vor mir [dreimal] aus, wäre sie nicht vor mir ausgewichen, [dann] hätte ich auch dich [jetzt] getötet. (Num 22,33) Von hier lernst du, dass er die Eselin tötete. Da sprach Bileam zum Engel JHWHs: Ich habe gesündigt. (Num 22,34) Um bekannt zu geben, dass er ein listiger Frevler war. Er wusste, dass er wegen der Bestrafungen nur besteht[, wenn er] eine Umkehr [vollzieht]. Denn jeder, der sündigt und sagt, „ich habe gesündigt“, über den hat der Engel keine Gewalt, gegen ihn vorzugehen. Ich habe ja nicht gewusst, dass du mir entgegen standest [auf dem Weg]. Und nun, wenn es in deinen Augen übel ist, werde ich umkehren. (Num 22,34) Er sagte zu ihm: Ich bin erst gegangen, als der Heilige zu mir sagte: „Steh auf und geh mit ihnen“. 59 Und du sagst mir, dass ich umkehren soll?! Ist so sein Angebot? Er sprach [aber] nicht so zu Abraham[, als er ihm befahl,] seinen Sohn zu opfern, denn danach [heißt es]: Da rief der Engel JHWHs, […] schicke deine Hand nicht aus. (Gen 22,11-12) / Es wird gelehrt: Wenn er ein Wort sprach, nahm der Engel es zurück. 60 Und nun hat er zu mir gesagt: Steh auf und geh mit ihnen. (Num 22,20) Wenn es in deinen Augen übel ist, werde ich umkehren. (Num 22,34) Da sprach der Engel JHWHs zu Bileam: Geh mit den Männern. (Num 22,35) Dein Teil ist mit ihnen. Da ging Bileam mit den Fürsten Balaks. (Num 22,35) Das lehrt, wie sie sich freuten, Israel zu verfluchen, so freute sich Bileam. Als Balak hörte, dass Bileam komme. (Num 22,36)

 58 Der 10. Buchstabe (vom ersten Buchstaben an gezählt) „Jod“ entspricht dem 10. Buchstaben (vom letzten Buchstaben an rückwärts gezählt) „Mem“. Der dritte Buchstabe von hinten „Resch“ entspricht dem dritten Buchstaben von vorne „Gimel“, der neunte Buchstabe von vorne „Tet“, entspricht „Nun“, dem neunten Buchstaben von hinten. 59 Num 22,20. 60 Vgl. Raschi zu Num 22,34.

(480)

  Jalkut Schimoni Numeri

Er hatte Boten zu ihm geschickt, um [es] ihm zu verkünden. Da zog er aus, ihm entgegen, zu Moab-Stadt. (Num 22,36) Zu seiner Hauptstadt (μητρόπολις). 61 An der äußersten Grenze. (Num 22,36) Was sah Balak [für einen Grund], ihm [bis] an die Grenzen voranzugehen? Er sagte zu ihm: Jene Grenzen wurden in den Tagen Noahs befestigt, damit kein Volk in das Gebiet seines Nachbarn 62 hineinkommt, und jene kommen um zu verderben. Und er zeigte ihm, wie sie 63 die Grenzen von Sihon und Og durchbrachen und überschritten. Daher ging er ihm bis zur Grenze voran, als ob er sie empfangen würde. TanB balak 14

Da sagte Balak (‫ )בלק‬zu Bileam: Habe ich nicht zu dir geschickt? (Num 22,37) Er prophezeite ihm, dass es sein Ende sei, in Schande (‫[ )בקלון‬weg]zugehen. Und auch Bileam antwortete ihm in seiner Angelegenheit: Da sagte Bileam zu Balak: Siehe, ich bin zu dir gekommen. Werde ich nun irgendetwas sagen können? (Num 22,38) Ich habe 64 ja nicht die Erlaubnis zu reden, was ich will. [Und Bileam ging mit Balak] und sie kamen nach Kirjat Huzot 65. (Num 22,39) Denn er hatte Märkte zum Kaufen und Verkaufen gemacht, und er hatte eine Herberge (κατάκλυσις), um ihm Volksmassen (ὄχλος) zu zeigen, um zu sagen: Siehe, wie jene kommen, um Söhne und Töchter 66 zu töten, die sich nicht an ihnen versündigt haben. Da opferte Balak ein Rind und ein Schaf. (Num 22,40) Die Gerechten reden wenig, tun aber viel. In Bezug auf Abraham steht geschrieben: Ich will einen Bissen Brot nehmen. (Gen 18,5) Und danach [steht geschrieben]: [Nimm] eilig drei Sea Feinmehl. (Gen 18,6) Und Abraham lief zum Rind. (Gen 18,7)

 61 Vgl. Raschi zu Num 22,36. 62 Wörtlich: Gefährten. 63 Israel. 64 Wörtlich: In meiner Hand ist nicht. 65 „Straßendorf“, der Name wird erklärt. Vgl. Raschi zu Num 22,39. 66 Wörtlich: Mädchen.

Balak  

Und er nahm Butter und Milch. (Gen 18,8) Die Frevler aber reden viel und tun wenig. Balak sagte: Denn ich will dich hoch ehren. (Num 22,17) Als er [aber] kam, sandte er nur ein Rind und ein Schaf. Bileam fing an, mit seinen Zähnen über ihn zu knirschen, denn er war habgierig. Er sagte: So hat er mir dies geschickt! Morgen lege ich einen Fluch auf seine Besitztümer. (481)

Kapitel 23 Da sagte Bileam: Bau mir an diesem [Ort] sieben Altäre. (Num 23,1)

bNazir 23b

Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Stets beschäftige sich ein Mensch mit der Tora und den Geboten, selbst, wenn es nicht um ihrer selbst willen ist. Obwohl 67 es nicht um ihrer selbst willen ist, kommt man [dadurch] dazu, [es] um ihrer selbst willen [zu tun]. Denn als Belohnung für die 42 Opfer, die der Frevler Balak darbrachte, war er würdig, dass aus ihm Rut hervorging, Tochter des Sohnes von Eglon, Sohn eines Sohnes von Balak. 68 Rabbi Chanina sagte: Für die 42 Opfer, die Balak, der König Moabs, darbrachte, wurden 42 Kinder von Israel abgespalten.

bSota 47a

Dem ist aber nicht so. Hat nicht Rabbi Jehuda gesagt, Rab habe gesagt: Stets beschäftige sich der Mensch; usw. 69

Aus ihm ging Rut hervor, aus der Salomo hervorging, von dem es heißt: Tausend Opfer brachte Salomo dar. (I Reg 3,4) Immerhin war es seine Absicht, sie zu verfluchen. Da nahm Balak Bileam und führte ihn hinauf nach Bamot-Baal (‫)בעל‬. (Num 22,41) Balak war ein größerer Meister (‫ )בעל‬von Zaubereien und Wahrsagereien als Bileam, denn Bileam folgte ihm wie ein Blinder. 70 P846F

 67 Wörtlich: Da, weil. 68 Vgl. bHor 10b; bSota 47a; bSanh 105b. 69 Der Abschnitt aus bNazir 23b wird in bSota 47a wörtlich zitiert.

TanB balak 15

  Jalkut Schimoni Numeri

Wem glichen die beiden? Einem, der ein Messer in der Hand hat und die Glieder [des Körpers] nicht kennt, sein Gefährte aber kennt die Glieder [des Körpers], hat aber kein Messer in der Hand. Balak sah 71 die Orte, an denen die Israeliten fallen würden. Und er führte ihn hinauf nach Bamot-Baal. (Num 22,41) [Dies ist Baal] Peor. Damit er sehe, dass die Israeliten dort fallen würden. TanB balak 16

Errichte 72 mir an diesem [Ort] sieben [Altäre]. (Num 23,1) Warum sieben Altäre? 73 Entsprechend den sieben Gerechten von Adam bis Mose, die sieben Altäre bauten und angenommen wurden: Adam, Noah, Schem, Abraham, Isaak, Jakob und Mose. Er sagte: Warum hast du diese angenommen? Nicht wegen des Dienstes, den sie vor dir verrichtet haben, hast du sie angenommen. Wäre es dir nicht angenehmer, dass du von 70 Völkern verehrt wirst und nicht [nur] von einem einzigen Volk? Der Geist des Heiligen antwortete ihm: Besser ein Stück trockenes Brot mit Frieden, als ein Haus voll mit Schlachtopfern [und] Streit. (Prov 17,1)

(482)

Besser 74 ein mit Öl angerührtes trockenes Speiseopfer, (Lev 7,10) als ein Haus voll mit Schlachtopfern [und] Streit, (Prov 17,1) denn du willst Streit zwischen mir und meinen Kindern herbeiführen. Und er ging [auf einen] kahlen Hügel (‫)שפי‬. (Num 23,3) Er war bereit (‫ )שפוי‬zu verfluchen. Bis zu jener Stunde war er ruhig (‫)שפוי‬, von jener Stunde an war er unruhig.

bSanh 105a

R. Jochanan sagte: Bileam war lahm an einem Bein 75, denn es heißt: Er ging gemächlich (‫)שפי‬. (Num 23,3) Simson (‫[ )שמשון‬war] an beiden Beinen [lahm], denn es heißt: Ein ganz Gemächlicher (‫ )שפיפון‬auf dem Weg. (Gen 49,17) Bileam war blind auf einem seiner Augen, denn es heißt: Das [eine] Auge geöffnet. (Num 24,3; 24,15)  70 Vgl. Tan balak 11; NumR 20,18. 71 Wörtlich: Balak [war] sehend die Orte. 72 BH: ‫בנה לי‬. 73 Vgl. GenR 34,9. 74 BH: ‫וכל‬. 75 Vgl. bSota 10a.

Balak  

Bileam war ein Zauberer mit seinem Glied. Hier steht geschrieben: Niedergesunken (‫ )נופל‬mit geöffneten Augen. (Num 24,4; 24,16) Und dort steht geschrieben: Da war Haman niedergesunken [auf das Bett, auf dem Ester war]. (Est 7,8) Mar, Sohn Rabinas, sagte: 76 Er kam zu seiner Eselin. Hier steht geschrieben: Er hat sich [niedergebeugt] 77 wie ein Löwe. (Num 24,9) Und dort steht geschrieben: Er hat sich niedergebeugt zwischen ihre Beine. (Jdc 5,27) Da begegnete Gott Bileam. (Num 23,4)

TanB balak 16

Der Heilige sagte zu ihm: Frevler, was machst du?! Er sagte zu ihm: Ich habe sieben Altäre errichtet. 78 Ein Gleichnis: [Dies gleicht] einem Geldwechsler, der mit Gewichten betrügt. Kam der Marktaufseher, erzürnte über ihn [und] sagte zu ihm: Was begehst du für ein Unrecht und betrügst mit Gewichten?! Er sagte zu ihm: Ich habe schon ein Geschenk zu [deinem] Haus geschickt. So war es auch bei Bileam. Der Geist des Heiligen rief ihn, er sagte zu ihm: Frevler, was machst du?! Er sagte vor ihm: Sieben Altäre habe ich errichtet (‫)ערכתי‬. (Num 23,7) Er sagte zu ihm: Besser ist eine Mahlzeit (‫ )ארוחת‬Gemüse, (Prov 15,17) die die Israeliten in Ägypten auf ungesäuertem Brot und Bitterkräutern aßen, als die Farren, die du aus Hass opferst. Es steht am Anfang des Abschnitts „tsaw“ (Lev 6,1-8,36.) geschrieben [Sifra tsaw 1].

Da legte [JHWH] ein Wort 79 in Bileams Mund. (Num 23,5) Rabbi Eleazar sagte: Ein Engel [redete zu ihm].

 76 Vgl. bBer 12b. 77 Für das ‫ כרע‬des Bibelverses hat der Jalkut ‫( רבץ‬lagern). Damit funktioniert aber der Analogieschluss nicht mehr, der von ‫ כרע‬aus konstruiert wird. Das nachfolgende zweite Verb im Bibelvers ‫ שכב‬lässt der Jalkut weg. 78 Vgl. Num 23,4; Tan balak 12; NumR 20,18. 79 Oder: eine Sache.

bSanh 105b

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Jochanan sagte: Er wartete [so lange wie möglich damit]. TanB balak 16

Eine andere Auslegung: Er krümmte seinen Mund, und es machte ihn unverständlich. Wie ein Mensch, der einen Nagel an einem Brett anbringt.

(483)

Er sagte: Geh zurück / zu Balak, und du sollst so zu ihm sprechen. (Num 23,5) Da ging er zu ihm zurück, und siehe, er stand bei seinem Brandopfer. (Num 23,6) Sie standen und schauten, wann er kommen werde.

Jelamdenu

Der Heilige sagte zu Israel: Meine Kinder, dieser Frevler plante, euch zu verfluchen, ich aber verbiege seinen Mund und wende euch zum Segen. Und JHWH, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören. (Dtn 23,6) Da legte JHWH ein Wort (‫ )דבר‬in Bileams (‫ )בלעם‬Mund. (Num 23,5) Ein Engel saß ihm in der Kehle. Wollte er segnen, ließ er ihn, wollte er fluchten, machte er ihn stumm (‫ )בולמו‬und ließ ihn nicht [fluchen]. Das hier gesagte ‫ דבר‬bedeutet nichts anderes als „Engel“, denn es heißt: Er wird seinen Engel (‫ )דברו‬schicken und sie heilen. (Ps 107,20) R. Jochanan sagte: Er gab eine eisen[harte] Geschwulst 80 in seine Kehle. Wollte er segnen, ließ er ihn, wollte er fluchten, machte er ihn stumm und ließ ihn nicht [fluchen]. Das hier gesagte ‫ דבר‬bedeutet nichts anderes als „Pest“, denn es heißt: Jede Sache (‫)דבר‬, die in das Feuer kommen soll. (Num 31,23) Da hob Bileam [an mit] seinem Spruch. (Num 23,7) Lies nicht „seinen Spruch“ (‫)משלו‬, sondern „von sich“ (‫)משלו‬, denn Bileam wünscht von sich aus 81 Flüche zu entsenden, aber der Heilige ließ ihn nicht. P857F

TanB balak 17

P

Aus Aram (‫ )ארם‬geleitete mich Balak. (Num 23,7) Von den Höhen (‫ )הרמים‬war ich [gekommen], aber Balak ließ mich in die Grube des Verderbens hinabsteigen. Er geleitete mich (‫)ינחני‬. (Num 23,7) Wie es heißt:

 80 Auch „Nagel“. 81 Wörtlich: aus seinem Herzen.

Balak  

Wehklage (‫ )נהה‬über den König 82 Ägyptens, und lass ihn hinabsteigen (‫)והורידהו‬. (Ez 32,18)

Eine andere Auslegung: Aus Aram (‫)ארם‬. (Num 23,7) Ein erhabenes (‫ )רם‬Volk. Von oben war ich, aber Balak ließ mich von meiner Würde absteigen (‫)הורידיני‬. 83 P859F

P

Ein Gleichnis über einen, der mit dem König unterwegs [war]. Als er einen Räuber (ληστής) sah, verließ er (‫ )הניח‬den König und ging mit dem Räuber. Als er zu dem König zurückkehrte, sagte dieser zu ihm: Geh [zu dem zurück], mit dem du gegangen bist, denn ich will von dir nicht, dass du mit mir unterwegs bist. Ebenso war es [bei] Bileam. Er war mit dem Geist des Heiligen begabt. Als er sich [aber] mit Balak verbündete (ζεῦγος), hob sich der Geist des Heiligen von ihm weg, und er wurde wieder wie zuvor ein Wahrsager, denn es heißt: Bileam, den Sohn Beors, der Wahrsager. (Jos 13,22) Daher schrie er: Erhaben war ich, aber Balak ließ mich hinabsteigen. Eine andere Auslegung: Aus Aram geleitete er mich. (Num 23,7) Er sagte zu ihm: Wir beide sind uns gleich darin, / dass wir [gegenüber Gott] undankbar sind. Denn wenn ihr Vater Abraham nicht gewesen wäre, wäre Balak nicht [geboren worden], denn es heißt: Und es war, als Gott die Städte des Um[kreises] vernichtete, da gedachte Gott Abrahams und schickte Lot [heraus] aus dem Zusammensturz [der Städte]. (Gen 19,29) Wenn Abraham nicht gewesen wäre, wäre Lot nicht aus Sodom entkommen, und du stammst von den Söhnen der Söhne Lots ab. Und wenn nicht ihr Vater Jakob gewesen wäre, hätte ich keinen Bestand in der Welt gehabt, denn Laban sah nur Söhne wegen des Verdienstes von Jakob, denn zu Beginn steht geschrieben: Und Rachel kam mit dem Kleinvieh, das ihrem Vater gehörte. (Gen 29,9) Wenn er Söhne gehabt hätte, wie hätte [da] seine Tochter eine Hirtin sein können?! Nachdem aber Jakob dorthin gekommen war, wurden ihm Söhne gegeben, denn es heißt: Und er hörte die Worte der Söhne Labans. (Gen 31,1)

 82 BH: die Menge. 83 Vgl. Tan balak 12; NumR 20,19.

(484)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und es heißt: Ich habe erkundet, dass JHWH mich deinetwegen segnen wird. (Gen 30,27) Wenn ihre Väter nicht gewesen wären, hätten du und ich keinen Bestand in der Welt gehabt. Geh doch 84, verfluche mir. (Num 23,7) Wer sie verflucht, verflucht sich selbst, denn es heißt: Und wer dich verflucht, den will ich verfluchen. (Gen 12,3) Und es heißt: Wer dich verflucht, ist verflucht und wer dich segnet, der ist gesegnet. (Gen 27,29) Geh, verfluche mir Jakob. (Num 23,7) Wenn er verlangt hätte, ein anderes Volk zu verfluchen, wie bei Abraham und Isaak, hätte ich es vermocht. Vielmehr: Jakob. (Num 23,7) Wenn ein König sich seinen Anteil ausgewählt hat, und [dann] einer aufsteht und sagt: Es ist etwas Schändliches darauf! Gibt es für ihn [danach] ein Leben? Jene aber sind sein Erbteil, sein Besitz und sein Eigentum, denn es heißt: Denn Anteil JHWHs ist sein Volk, Jakob ist das Los seines Besitzes. (Dtn 32,9) Von allen Völkern werdet ihr mein Eigentum sein. (Ex 19,5) Und geh, verwünsche Israel. (Num 23,7) [Wenn] ein König seine Krone genommen und sie sich auf sein Haupt gesetzt hat, und [dann] ein Mensch über sie sagt, dass sie keine Bedeutung hat 85, gibt es für ihn [danach] ein Leben? Über jene aber steht geschrieben: Israel, durch das ich mich verherrlichen werde. (Jes 49,3) Jelamdenu § 766

Von den Bergen des Ostens. (Num 23,7) Er sagte zu ihm: Ich erspähe und sehe, dass Abraham, Isaak und Jakob sich an den großen Bergen erheben und Bestand haben, und kein Geschöpf an sie heranreichen kann. 86 Eine andere Auslegung: Da hob Bileam [an mit] seinem Spruch. (Num 23,7) R. Tanchuma sagte: Wenn Gerechte Israel segnen, erheben sie [ihre] Stimme nicht laut.  84 In BH fehlt ‫נא‬. 85 Wörtlich: sie gar nichts ist. 86 Vgl. TanB balak 24; NumR 20,21; Raschi zu Prov 27,14.

Balak  

[So] findest du, dass als Mose Israel segnete, segnete er nicht mit lauter Stimme, vielmehr [heißt es]: Und dies ist der Segen, mit dem Moses segnete. (Dtn 33,1) Bileam aber ließ seine Stimme aufs äußerste anschwellen, und über ihn sagt Salomo: Segnet einer seinen Nächsten mit lauter Stimme [am Morgen], wird es ihm als Fluch angerechnet. (Prov 27,14) So / kam der Frevler Bileam aus eigenen Stücken nur, um zu fluchen. Da es ihm nicht gelang, fing er an, seine Stimme zu erheben und sie mit lauter Stimme zu segnen, damit die Völker hören sollten, [mit] was für Segenssprüchen er sie segnete. Und sie sollten neidisch auf sie werden und kommen, um gegen Israel Krieg zu führen. Der Heilige sagte zu ihm: Ich sagte zu einem Greis: Ich will segnen, die dich segnen, und wer dich verflucht, den will ich verfluchen. (Gen 12,3)

Diesen Fluch rechnest du jenem Menschen an. Eine andere Auslegung : Segnet einer seinen Nächsten mit lauter Stimme. (Prov 27,14) Wie [laut] war die Stimme Bileams? R. Jochanan sagte: Sie war 60 Meilen [weit hörbar]. R. Jehoschua ben Levi sagte: 70 Völker hörten die Stimme Bileams. R. Eleazar ha-Kappar sagt: Gott gab Kraft in seine Stimme, und sie erging von einem Ende der Welt zu seinem [anderen] Ende. Weil er erspähte und sah, 87 dass die Völker der Welt sich vor der Sonne, dem Mond, den Sternen, vor einem Baum und einem Stein verneigen würden. Und er erspähte und sah, dass es einen Menschen geben würde, den Sohn einer Frau, der einst erstehen würde, der sich selbst zu einem Gott zu machen wünschte, um die ganze Welt zu täuschen. Daher gab er Kraft in seine Stimme, damit alle Völker der Welt [ihn] hörten. Und solches sagte er: Gebraucht euren Verstand, damit ihr nicht hinter diesem Mann her irrt, denn es heißt: Gott ist nicht ein Mensch, dass er lügt. (Num 23,19)  87 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 485 Anm. 77 verweisen darauf, dass der folgende Abschnitt in den Drucken der Zensur zum Opfer fiel.

(485)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn er sagen wird, dass er ein G[ott] ist, lügt er. Und er wird einst sagen, dass er der Sohn Gottes ist. Er ist aber nichts anderes als der Sohn eines Menschen, denn es heißt: Und er ist der Sohn eines Menschen, und er wird Reue empfinden. (Num 23,19) Denn er wird einst [da sein], um zu täuschen 88 und zu sagen, dass er stirbt und zu den Enden [der Welt zurück] kommt. Jener hat es gesagt, aber es wird nicht geschehen. Siehe, was geschrieben steht: Da hob er [mit] seinem Spruch an und sagte: Wehe, wer wird leben, wenn Gott ihn einsetzt. (Num 24,23) Bileam sagte: Wehe, wer von diesem Volk wird leben, das auf diesen Mann hörte, der sich selbst [zu] einem Gott machte. Eine andere Auslegung: Aus Aram geleitete er mich. (Num 23,7) Woher [ist zu belegen], dass sie durch die Macht [der Segenssprüche] gegen uns kommen? Wir kamen aus Aram, um sie zu verfluchen. Zwei väterliche Erbteile (πατρικόν) von Segenssprüchen hatten sie aus Aram. In welcher Weise? Abraham zog aus Aram Neharaim aus und war beladen mit all jenen Segenssprüchen: Geh aus deinem Land. (Gen 12,1) Ich werde dich zu einem großen Volk machen. (Gen 12,2) Jakob ging nach Aram Neharaim und war beladen [mit] all jenen Segenssprüchen: Siehe, ich bin bei dir und behüte dich, überall wohin du gehst. (Gen 28,15) Woher [ist zu belegen], dass sie durch die Macht [der Segenssprüche] gegen uns kommen? Wir kamen aus Aram, um sie zu verfluchen. Eine andere Auslegung: Er sagte zu ihm: Du befiehlst mir, sie zu verfluchen. Wenn sie nicht gewesen wären, wäre ich nicht in der Welt. In welcher Weise? Milka und Sara waren Schwestern, denn es heißt: Und Abram und Nachor nahmen sich Frauen. [Der Name von Abrams Frau war Sara, und der von Nachors Frau Milka.] (Gen 11,29) Und beide waren unfruchtbar.

 88 Vgl. bSanh 106a.

Balak  

Und nachdem / Isaak auf dem Altar gebunden worden war, sagte der Heilige zu Abraham: Alle Völker der Länder sind durch deine Nachkommenschaft gesegnet. (Gen 22,18) Abraham dachte nach und sagte: Andere sind durch meinen Verdienst gesegnet, und bei Milka, meiner Verwandten, der Schwester meiner Frau, sollte es nicht nötig sein, [sie] heimzusuchen?! Sofort: Gebar auch Milka. (Gen 22,10)

(486)

„Milka gebar Söhne“ steht nicht dort, sondern „auch sie [gebar]“. Denn wie Sara unfruchtbar war und heimgesucht wurde, so wurde auch Milka heimgesucht.

§ 766

Und unsere Lehrer sagten: Alle Propheten der Völker der Welt erstanden aus Milka, denn es heißt: Uz, der Erstgeborene. (Gen 22,21) Das ist Ijob, 89 denn es heißt: Und ein Mann war im Land Uz, und Ijob war sein Name. (Ijob 1,1) Bus. (Gen 22,21) Das ist Elija, der Sohn Barachels, der Busiter. (Ijob 32,2) Kemuel. (Gen 22,21) Das ist Bileam. Und warum wird er Kemuel (‫ )קמואל‬genannt? Weil er sich gegen das Volk Gottes (‫ )אל‬erhob (‫)קם‬. Bileam sagte zu Balak: Wenn sie nicht gewesen wären, wären wir nicht in der Welt. Und so kamen wir aus Aram, um es ihnen zu vergelten. Wie sollte ich verfluchen, [wenn] Gott nicht verflucht (‫( ?)קבה‬Num 23,8) In der Stunde, in der sie es verdient gehabt hätten, verflucht zu werden (‫)להתקלל‬, wurden sie nicht verflucht. 90 P86F

In der Stunde, in der Jakob [in das Zelt seines Vaters] hineinging, um [in betrügerischer Weise] die Segnungen zu empfangen, denn es heißt: Und die Felle des Ziegenböckchens [legte sie um seine Hände und wo er am Hals glatt war]. (Gen 27,16) Sein Vater sagte zu ihm: Wer bist du? Er sagte zu ihm: Ich bin Esau, dein Erstgeborener. (Gen 27,19)

 89 Vgl. Tan schelach 14; TanB schelach 27; NumR 17,2; GenR 57,4; jSota 5,6; Raschi zu Ijob 1,1. 90 Vgl. Tan balak 12; NumR 20,19; Raschi zu Num 23,8.

TanB balak 18

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn jemand eine Lüge aus seinem Mund hinausgehen lässt, verdient er es dann nicht, verflucht zu werden? Aber [es geschah] nicht, sondern er wurde gesegnet, denn es heißt: Er wird auch gesegnet bleiben. (Gen 27,33) Wie sollte ich ihn verfluchen, [wenn] Gott nicht verflucht? (Num 23,8) Eine andere Auslegung: In der Welt ist es gewöhnlich 91 bei einer Legion, die gegen den König rebelliert[, so]: Ihm 92 gehört [die Entscheidung über das] Leben. Jene aber verleugneten [Gott] und rebellierten gegen ihn, und sie sagten [zum goldenen Kalb]: Dies sind deine Götter, Israel. (Ex 32,8) Hätten sie nicht [dafür] die Vernichtung verdient?! [Ja, aber] selbst in jener Stunde wich Gott nicht davon ab, sie zu lieben, sondern er beorderte als Begleitung 93 über sie die Wolken der Herrlichkeit, das Manna und den Brunnen. Und ebenso heißt es: Obgleich sie sich ein gegossenes Kalb machten. (Neh 9,18) Und du in deiner großen Barmherzigkeit, hast ihnen keine Vernichtung zugefügt 94. (Neh 9,19)

Und dein Manna enthieltest du ihrem Mund nicht vor. (Neh 9,20) Wie könnte ich sie da verfluchen? In der Stunde, als er ihnen über die Segnungen und Verfluchungen gebot, erwähnte er sie bei den Segnungen, denn es heißt: Jene sollen sich hinstellen, um das Volk zu segnen. (Dtn 27,12) Und bei den Verfluchungen verlangte er sie nicht, denn es heißt: Jene sollen stehen wegen des Fluches. (Dtn 27,13) Und [auch] noch, als sie sündigten, und er befahl, eine Verfluchung über sie bringen, steht nicht geschrieben, dass er sie [selbst über sie] brachte, aber bei den Segnungen segnete er sie selbst. Und ebenso heißt es: Und es wird sein, wenn du hörst, […] wird dich JHWH, dein Gott, zum höchsten [der Völker] machen. (Dtn 28,1) JHWH wird dem Segen gebieten, dass er mit dir sei. (Dtn 28,8)  91 Wörtlich: Dem Brauch der Welt entsprechend. 92 Dem König. 93 ‫ ליוה‬gelesen als ‫לויה‬. 94 BH: Du hast sie nicht in der Wüste verlassen.

Balak  

Und bei den Verfluchungen steht geschrieben: Es wird sein, wenn du nicht gehorchen wirst […] werden [alle diese Verfluchungen] über dich kommen. (Dtn 28,15) Wenn sie von selbst [kommen], wird sein: Wie sollte ich verfluchen, [wenn] Gott nicht verflucht? (Num 23,8) Er sagte zu ihm: Die Schriften erteilen Jakob Ehrung, und ich bin gekommen um ihn zu verfluchen! Er hatte gesehen, was geschrieben steht: Wenn jemand von euch opfern will. (Lev 1,2) Von euch erbitte ich ein Opfer, nicht aber von den Völkern der Welt.

(487)

Jelamdenu

Und ebenso ist es bei den Festtagen. Jene sind: Festtage JHWHs, die ihr ausrufen sollt. (Lev 23,2) Die ihr ausrufen sollt. Und ebenso: Dieser Monat ist für euch. (Ex 12,2) Aber bei der Angelegenheit der Schläge 95 eines Menschen: Dass an der Haut sein Fleisch [sichtbar ist]. (Lev 13,2) Als ihr Vater kam, um sie zurechtzuweisen, fluchte er nicht [ihnen], sondern ihrem Zorn (‫)אפם‬, denn es heißt: Verflucht sei ihr Zorn (‫)אפם‬, dass er so heftig ist, und ihre Wut, dass sie so grausam ist. (Gen 49,7)

Wie [auch] geschrieben steht: Im [Mutter]leib betrog er seinen Bruder. (Hos 12,4) Siehe, die Schriften erteilen ihm Ehrung. Wie sollte ich verfluchen, [wenn] Gott nicht verflucht? (Num 23,8) Denn von der Höhe der Felsen werde ich es sehen. (Num 23,9) Um dir den Hass jenes Frevlers bekannt zu machen, denn aus seinen Segnungen erkennst du seine Gedanken. 96 Wem gleicht er? Einem Menschen, der kam, um einen Baum zu fällen. Wer keine Erfahrung hat, schneidet jeden einzelnen von allen Zweigen ab, und müht sich [damit] ab. Der Kenner entblößt die Wurzeln und fällt [den Baum]. Ebenso sagte jener Frevler: Was soll ich jeden Stamm [einzeln] verfluchen, ich werde an ihre Wurzeln gehen und [von dort] fällen. Er kam, um sie bloßzustellen und fand die, die verhärtet waren. Daher heißt es:  95 Eigentlich sind es Hautausschläge, hier aber wird das Wort genommen für die Vergewaltigung Dinas. 96 Vgl. Tan balak 12; NumR 20,19.

TanB balak 19

  Jalkut Schimoni Numeri

Denn von der Höhe der Felsen. (Num 23,9) Das sind die [Erz]väter. 97 Und von den Hügeln. (Num 23,9) Das sind die [Stamm]mütter. Sie sind ein Volk, das allein wohnt. (Num 23,9) Wenn er sie erfreut, freut sich kein Volk mit ihnen, sondern alle leiden[, denn:] JHWH allein leitet es. (Dtn 32,12) Wenn die Völker sich in der Welt freuen, speisen sie mit allen Königreichen. Sie haben aber nichts davon 98, denn es heißt: Und es wird nicht unter die Völker gerechnet. (Num 23,9) Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Denn von der Höhe der Felsen werde ich es sehen. (Num 23,9) Ich sehe die, die dem Anfang der Schöpfung der Welt vorangingen.

(488)

Ein Gleichnis über einen König, der bauen wollte und immer tiefer grub. Er wollte den Grundstein (θεμέλιος) setzen und fand Wasserstellen, und dies an vielen Stellen. Er machte [dort nicht weiter], sondern grub an einem [anderen] Ort und fand darunter einen Felsen (πέτρα). Er sagte: Hier werde ich bauen, und er setzte den Grundstein (θεμέλιος) / und baute. Ebenso wollte der Heilige die Welt erschaffen. Und als er dasaß und über die Generation des Enosch in der Generation der Sintflut nachsann, 99 sagte er: Wie soll ich die Welt erschaffen, wenn jene Frevler dastehen und mich erzürnen?! Nachdem der Heilige erspäht hatte, dass Abraham einst erstehen würde, sagte er: Siehe, ich habe einen Felsen (πέτρα) gefunden, um auf ihm zu bauen und die Welt zu begründen. Daher nannte er Abraham „Fels“ (‫)צור‬, denn es heißt: Blickt auf den Felsen (‫)צור‬, aus dem ihr gehauen seid. (Jes 51,1) Und die Israeliten nannte er „Felsen“. Und ebenso heißt es: Erinnere dich an deine Gemeinde, die du zuvor erworben hast. (Ps 74,2) Der Gedanke an Israel ging allem voran.

 97 Vgl. PR 12; PRK 21,2; Raschi zu Num 23,9. 98 Wörtlich: Es gibt für sie keinen Aufstieg aus dieser Rechnung. 99 Vgl. GenR 1,4.

Balak  

Ein Gleichnis über einen König, der keinen Sohn hatte. Er sah durch Astrologen, dass er einst einen Sohn zeugen würde. Er sagte: Gebt meinem Sohn Spiele und Schreibfedern (καλαμάριον); usw.

Und ebenso heißt es: Am Anfang (‫ )בראשית‬erschuf Gott. (Gen 1,1) „Anfang“ bedeutet aber immer „Israel“, denn es heißt: Heilig ist Israel für JHWH, ein Anfang (‫ )ראשית‬seiner Ernte. (Jer 2,3) Ein gewisser Häretiker sagte zu R. Abina: Es steht geschrieben: Wer ist wie dein Volk Israel ein einziges Volk? (I Chr 17,21) Was ist ihre Auszeichnung 100? Ihr gehört auch in seine Zusicherung, über die geschrieben steht: Alle Völker sind ihm gegenüber wie nichts. (I Chr 40,7) Er sagte zu ihm: Von euch bezeugen sie über uns: Sie werden nicht unter die Völker gerechnet. (Num 23,9)

bSanh 39a-b

Wer zählt den Staub [Jakobs]? (Num 23,10)

PRE 29

Als Bileam kam, sah er die gesamte Wüste voll mit den Vorhäuten der Israeliten. Er sagte: Wer vermag zu bestehen [angesichts] dieses Verdienstes des Blutbundes der Beschneidung, das mit Staub bedeckt ist, denn es heißt: Wer zählt den Staub Jakobs? (Num 23,10) Von hier ordneten die Weisen an: Man bedeckt das Blut und die Vorhaut mit dem Staub der Erde, denn [die Israeliten] werden mit Staub verglichen, denn es heißt: Und dein Same wird sein wie der Staub der Erde. (Gen 28,14) Und so pflegten die Israeliten die Beschneidung zu vollziehen, bis dass sie in zwei Königreiche geteilt wurden. Efraim wandte sich von dem Bund der Beschneidung ab. Da erstand Elija, [sein] Angedenken zum Guten, und ihn ergriff ein großer Eifer und er sagte: Ich habe geeifert. (I Reg 19,10) Der Heilige sagte zu ihm: Bist du nicht ständig dabei zu eifern? Du hast [bereits] in Schittim 101 wegen des Aufdeckens der Blößen 102 geeifert. /  100 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 488 Anm. 56 lesen: ‫רבותייהו‬. 101 Pinhas und Elija werden aufgrund des Eifer-Motivs miteinander identifiziert. 102 Vgl. PRE 47.

  Jalkut Schimoni Numeri (489)

Und hier hast du [ebenfalls] geeifert. Bei deinem Leben, kein Israelit wird den Bund der Beschneidung vollziehen, bis du es mit deinen Augen siehst. Von hier ordneten die Weisen an, dass man einen Ehrensitz für den Boten [des Bundes der Beschneidung] macht, denn Elija, seligen Angedenkens, wird Bote des Bundes genannt, denn es heißt: Und der Bote des Bundes, nach dem ihr verlangt[, siehe, er kommt]. (Mal 3,1)

SER [116]

Wer zählt den Staub (‫ )עפר‬Jakobs? (Num 23,10) Wie viele junge Männer (‫ )עפרים‬gibt es bei den Israeliten und sie beschäftigen sich mit den Worten der Tora, denn es heißt: Oder für das Junge (‫ )לעופר‬der Hirsche. (Cant 8,14) Wie viele junge Männer (‫ )נערים‬gibt es bei den Israeliten, die ihr Siegel [der Unberührtheit] tragen, bis sie zum Haus ihrer Welt eintreten! 103 Wie viele jungfräuliche Mädchen gibt es bei den Israeliten, die ihr Siegel [der Unberührtheit] tragen, bis sie ins Hochzeitsschlafgemach eintreten! P879F

Eine Geschichte von einem Mädchen, deren Vater der Freund eines Nichtjuden (‫)גוי‬ war. Sie aßen und tranken [miteinander] und ließen es sich gut gehen. Da sagte jener Nichtjude zu ihrem Vater: Gib mir deine Tochter für meinen Sohn zur Frau. Er verschwieg ihr die Sache, bis die Zeit ihrer Hochzeit kam. Da stieg sie auf das Dach, stürzte sich herab und starb. Eine Himmelstimme erscholl und sagte zu ihr: Über dich sagt die Schrift. [Wer zählt die Jungen (‫ )עפר‬Jakobs] und die Zahl des vierten Teils Israels? (Num 23,10) bNid 31a

Raba 104 legte aus: Was [bedeutet, das,] was geschrieben steht: Wer zählt den Staub (‫[ )עפר‬Jakobs und die Zahl des vierten Teils (‫ )רובע‬Israels]? (Num 23,10)

Das lehrt, dass der Heilige dasitzt und die Scharen (‫ )רביעיותיהן‬Israels zählt und spricht: Wann wird der Tropfen kommen, aus dem der Fromme geschaffen wird? Wegen dieser Sache erblindete das Auge des Frevlers Bileam. Er 105 sagte: [nur] der, der heilig ist und dessen Diener heilig sind, sollte diese Sache anschauen. Sofort erblindete sein Auge. [Und] wir haben das, was geschrieben steht: Spruch des Mannes geschlossenen Auges. (Num 24,3.15) TanB balak 20

Wer zählt den Staub (‫ )עפר‬von Jakob? (Num 23,10)  103 Bis sie sich mit ihrer Frau sexuell verbinden. 104 In bNid 31a: R. Abbahu. 105 Gott ist gemeint.

Balak  

Wer kann die Gebote zählen, die sie im Staub erfüllen? 106 Du sollst nicht pflügen mit Rind und mit Esel. (Dtn 22,10) Du sollst nicht bepflanzen deinen Weinberg [mit Zweierlei]. (Dtn 22,9) Und ein reiner Mann soll den Aschenstaub der Kuh einsammeln. (Num 19,9) Drei Jahre sollen sie euch als unbeschnitten gelten. (Lev 19,23) Und von dem Staub, der auf dem Boden der Stiftshütte ist [sollt ihr nehmen]. (Num 5,17) Und die Zahl [für] den vierten Teil (‫ )רובע‬Israels? (Num 23,10) Ein Viertel (‫ )הרביעית‬von ihnen. Wer kann die Volksmengen (ὄχλος) zählen, die aus ihnen hervorgegangen sind, von denen, die / begierig waren, die Gebote zu lieben? Und sie antwortete ihr: Ist es nicht genug, dass du mir meinen Mann genommen hast?

(490)

(Gen 30,15)

Siehe, da ist meine Magd Bilha, gehe zu ihr. (Gen 30,3) Als nun Lea sah, dass sie aufgehört hatte zu gebären. (Gen 30,9) Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar [und gab sie Abram]. (Gen 16,3)

Wer zählt den Staub (‫ )עפר‬von Jakob? (Num 23,10) Komm und sieh, wie viele Gebote Israel im Staub erfüllte. R. Meir sagte: [Bei] den wenigen aus Israel vergeht ihm kein Tag, an dem sie nicht die Gebote erfüllen, und das Ergebnis ist [nichts] anderes, als dass sie nicht belästigt werden. Salomo rief aus: Wie eine Scheibe vom Granatapfel sind deine Schläfen (‫)רקתך‬. (Cant 4,3) Lies hier nicht so, sondern: [Selbst] „Unkundige“ (‫)ריקנין‬, die in Israel sind, sind gefüllt mit Geboten wie [Kerne] eines Granatapfels. Und der Heilige preist sie: Dein Haupt (‫ )ראשך‬auf dir ist wie der Karmel. (Cant 7,6) Der Arme (‫ )הרש‬und der Elende, den es in Israel gibt, wiegt mir gegenüber wie Elija, der auf den Gipfel des Karmel-Berges stieg. 107 P83F

Das Haar (‫ )ודלת‬deines Hauptes (‫ )ראשך‬ist wie Purpur. (Cant 7,6) Die Schwachen (‫ )הדלים‬und die Armen (‫)הרשים‬, die bei ihnen sind, wiegen mir gegenüber wie Daniel, denn es heißt: Sie kleideten Daniel purpurn. (Dan 5,29)

 106 Vgl. Tan balak 12; NumR 20,19; PR 11; Raschi zu Num 23,10. 107 Vgl. CantR 7,6 § 1; Tan tetsawwe 6; TanB tetsawwe 2.

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri

Wisse, dass R. Jehuda bar Schalom [es] so sagte: Selbst der Ungebildete (ἰδιώτης), der unter den Ungebildeten ist, genießt einen Brotbissen erst mit seinem Mund, wenn er ein Gebot erfüllt hat. In welcher Weise? Geht er hinaus, um zu pflügen, erfüllt er [das Gebot]: Du sollst nicht pflügen [mit Rind] und mit Esel. (Dtn 22,10) Geht er hinaus, um zu säen, erfüllt er [das Gebot]: Du sollst nicht deinen Weinberg mit Zweierlei bepflanzen. (Dtn 22,9) Kommt er, um [Korn] zu ernten, erfüllt er [die Gebote des] Ähren Auflesens, des Vergessens 108 und der Ackerecke 109. Kommt er, um [Korn] zu dreschen, erfüllt er [das Gebot]: Du sollst dem Ochsen, der drischt, nicht das Maul verbinden. (Dtn 25,4) Lässt er den Körnerhaufen erstehen, erfüllt er die Gebote der Hebe, der ersten und zweiten Zehntabgabe. Ist er gekommen, um es zu backen, erfüllt er das Gebot der Teighebe. Siehe, dies sind zehn Gebote. Er macht erst, nachdem er gekommen ist, um zu essen [Folgendes]: Er streckt seine beiden Hände aus, um die Hände zu waschen. Was ist der Grund [dafür]? Streckt er sie vor dem Heiligen aus, lehren sie über ihn [seine] Verteidigung (συνηγορία), als würde er zu ihm sagen: Mein Herr, siehe, zehn Finger sind vor dir; sie genießen erst, wenn die zehn Gebote im Staub erfüllt worden sind. Daher sagte Bileam: Die Menschenkinder, die so viele Gebote im Staub erfüllen, kann ich nicht verfluchen. § 767

Wer zählt den Staub (‫ )עפר‬Jakobs? (Num 23,10) Eine andere Auslegung: Wer kann den Lohn der jungen Männer Israels zählen, der Sache entsprechend, wie es heißt: Deine beiden Brüste sind wie zwei junge Rehzwillinge (‫( ?)עפרים‬Cant 4,5) Ein Mann 110 war mit seinem Gefährten mit etwas beschäftigt und inmitten seiner Verhandlung geschah [es] ihm (‫)גורם לו‬, dass er ihn heftig anfuhr. Sogleich begab er sich zu dem Ältesten, der aber streckte ihn über die Bank (συψέλλιον) und schlug

 108 Das die Armen auflesen dürfen. 109 Die für die Armen zum Abernten freigegeben wird. 110 Ab hier beginnt eine Auslegung zu Gen 49,14, die eingefügt wurde, weil sie das Stichwort „Staub“ aufweist.

Balak  

ihn. Wer aber geschlagen wird, geht und gibt seinen Mund in den Staub und küsst die Füße des Ältesten. Und in dem Lohn von jenem kannst du [den Staub von Jakob] zählen.

(491)

Und ebenso beim Anlegen der Schabbat- und Festtagsgewänder, und wenn man mit Staub bedeckt hineingeht, um den Ältesten zu hören und um die Worte der Tora zu hören. Das ist es, was Jakob zu Issachar sagte: Wer hat dich dazu gebracht (‫)מי גרם לך‬, ein Sohn der Tora zu sein, da du im Staub und im Dreck (‫ )אשפתות‬lagerst?! Issachar geschieht es (‫ )גרם‬111, ein Esel [zu sein]. (Gen 49,14) Warum? Weil er sich zwischen den Viehhürden (‫ )המשפתים‬lagert. (Gen 49,14) P87F

P

§ 767

Der Heilige sagte zu Israel: In dieser Welt erfüllt ihr die Gebote im Staub, [aber] ich sage euch auch: Schüttle den Staub ab, steh auf, Gefangene, Jerusalem! (Jes 52,2) Und es steht geschrieben: Richtet auf aus dem Staub den Armen und erhöht [den Elenden] aus dem Dreck (‫)ומאשפות‬. (I Sam 2,8) Eine andere Auslegung: Denn von der Höhe der Felsen werde ich ihn sehen. (Num 23,9)

Jelamdenu

Wenn ein Felsen flach auf der Erde ist, kann man ihn leicht entfernen. Jene [Felsen] aber sind nicht so. Ich hätte meinen können, dass es 112 nichts hat, an das es sich anhängen könnte. Jene [Felsen aber] sind [miteinander] verbunden bis zum Abgrund, denn [es heißt]: Von der Höhe der Felsen [werde ich es sehen]. (Num 23,9)

§ 768

Balak sagte zu ihm: Siehe, was sie einst in Schittim tun werden. Er sagte zu ihm: Du hältst Ausschau in Schittim, und ich halte Ausschau [danach], was sie einst mit den Felsen machen werden: Mache dir steinerne (‫ )צורים‬Messer [und beschneide die Kinder Israels]. (Jos 5,2) Und er sühnte ihnen [dadurch] viele Übertretungen. Er sagte zu ihm: Wenn du sie nicht verfluchen kannst, verfluche ein anderes Volk und vermische es mit ihm 113. Er sagte zu ihm: Ich kann nicht, sie sind ein Volk, das allein wohnt. (Num 23,9)

 111 Das Hapax legomenon bedeutet im Kontext des Bibelverses: „knochig“. 112 Das Land ist gemeint. 113 Mit Israel ist gemeint.

  Jalkut Schimoni Numeri

Sie unterscheiden sich von den Völkern in jeder Sache: In Bezug auf ihre Kleidung, in Bezug auf ihre Speise, in Bezug auf ihren Körper und in Bezug auf ihre Türen 114. Sie halten nicht mit den Fremden (‫ )גוים‬Gericht: Die Völker richten über sie in der Nacht. Israel aber [richtet] am Tag. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit. (Ps 9,9) Die Völker stürzt er des Nachts, dass sie zerschlagen werden. (Ijob 34,25) Sie sind schwarz wie die Nacht, und bei den Fremden (‫ )גוים‬zählen sie nicht. Eine andere Auslegung: Sie sind (‫ )הן‬ein Volk, das allein wohnt. (Num 23,9) „Hen“ (‫ )הן‬heißt auf Griechisch „eins“, 115 sie werden nicht wie ein anderes Volk betrachtet (‫)מתחשבין‬. Wisse, dass dem so ist: Betrachte alle Buchstaben und du findest, dass sie alle ein Gegenstück haben. [Die Buchstaben] He und Nun haben kein Gegenstück. Aleph (‫ )א‬ist eins, Tet (‫ )ט‬ist neun, siehe [es ergibt] zehn (‫)י‬. Bet (‫ )ב‬ist zwei, Chet (‫ )ח‬ist acht, siehe [es ergibt] zehn (‫)י‬. Aleph [entspricht] Tet, Bet [entspricht] Chet. Gimel [entspricht] Sajin. Dalet [entspricht] Waw. He hat kein Gegenstück. Und ebenso: [Jod (‫ )י‬ist zehn, Zade (‫ )צ‬ist 90, siehe es ergibt 100. Kaf (‫ )כ‬ist 20, Phe (‫ )פ‬ist 80, siehe es ergibt 100.] Jod [entspricht] Zade, Kaf [entspricht] Phe, Lamed [entspricht] Ajin Mem [entspricht] Samech. Nun hat kein Gegenstück. Eine andere Auslegung: Und sie rechnen sich (‫ )יתחשב‬nicht zu den Völkern der Welt. (Num 23,9)

 114 Die mit Mesusot versehen sind. 115 Vgl. bSuk 52b; ExR 15,7.

Balak  

Ein Gleichnis über einen König aus Fleisch und Blut, der alle Gebieter der Völker einlud, jeder einzeln an einem für ihn [bestimmten] Tag, und sie ließen sich zum Essen nieder und aßen. Damit der Sohn des Königs aber nicht seinetwegen gekränkt sei, sagte sein Vater zu ihm: Lass dich nieder und iss mit ihnen. Nachdem sie gegangen waren, sagte der Sohn des / Königs zu seinem Lehrer (παιδαγωγός): Mit wem soll ich [nun] essen? Er sagte zu ihm: In der Vergangenheit hast du mit den Gebietern der Welt gegessen, nun aber isst du mit deinem Vater. Ebenso ist es in dieser Welt: Damit Israel nicht betrübt sei, gewährte ihnen der Heilige mit allen Königreichen [zusammen] zu essen. Wenn einst die Erlösung kommen wird, werden sie für sich essen, denn es heißt: Sie sind ein Volk, das allein wohnt. (Num 23,9)

(492)

Die Israeliten sagten: Vielleicht wird uns das, was wir mit den Völkern essen, angerechnet werden (‫ )מתחשב‬116. Er sagte zu ihnen: Und es rechnet sich (‫ )יתחשב‬nicht zu den Völkern der Welt. (Num 23,9) Meine Seele möge den Tod der Gerechten sterben. (Num 23,10)

TanB balak 20

Ein Gleichnis über einen Metzger, der kam, um die Kuh des Königs zu schlachten. 117 [Da] fing der König an, [ihn] zu beobachten. Nachdem er ihn bemerkt hatte, ließ er das Messer fallen und streichelte sie und füllte die Krippe vor ihr. Er hob an und sprach: Meine Seele soll ausfahren, wenn ich gekommen bin, um sie zu schlachten. Sieh doch, ich habe sie gefüttert! Ebenso hatte Bileam gesagt: Seine 118 Seele möge ausfahren, wenn ich gekommen bin, um zu verfluchen, ich werde doch segnen! Da nahm er ihn mit auf das Späherfeld (‫[ )צופים‬auf den Gipfel des Pisga]. (Num 23,14)

Er sah, dass Israel dort zerrissen werden würde (‫)נפרצים‬, denn dort war Mose gestorben: 119 Geh hinauf auf den Gipfel des Pisga. (Dtn 3,27) Gibt es ein größeres Unglück (‫ )פירצה‬als dieses, das er durch Omen sah? Und er meinte, dass sie dort durch seine Hand fallen würden. Und siehe, er stellte sich neben sein Brandopfer, er und die Fürsten Moabs. (Num 23,6) Am Anfang steht geschrieben: Er und alle Fürsten Moabs. (Num 23,6)

 116 Vgl. Tan balak 19. 117 Vgl. Tan balak 12; NumR 20,19. 118 Gemeint ist „meine“. 119 Vgl. Tan balak 13; NumR 20,19-20; Raschi zu Num 23,14.

TanB balak 21

  Jalkut Schimoni Numeri

Als sie sahen, dass sie nichts erreichen würden, ließen sie ihn [in Ruhe], und nur einige Fürsten Moabs blieben bei ihm. Da sprach Balak zu ihm: Was hat JHWH gesagt? (Num 23,17) Denn er hatte gesehen, dass es nicht in seiner Macht stand zu sagen, was er wollte. Er setzte sich und lachte ihn aus. Als er sah, dass er lachte, sagte Bileam zu ihm: Steh auf, du hast nicht die Erlaubnis zu sitzen, wo Worte Gottes gesprochen werden! 120 Steh auf, Balak und höre! Vernimm das Zeugnis des Sohnes von Zippor. (Num 23,18)

Beide waren gewichtige Söhne von weniger gewichtigen Vätern 121, weil sie sich größer machten als ihre Väter[, denn zuvor heißt es]: Spruch Bileams, des Sohnes von Beor. (Num 24,3) Gott ist kein Mensch, dass er lügt. (Num 23,19) Er ist nicht wie ein Mensch 122, denn ein Mensch erwirbt Freunde [und,] wenn er andere findet, die besser sind als sie, verleugnet er die ersten. Er aber ist nicht so. Für ihn ist es unmöglich zu verleugnen wegen der Schwüre an die ersten Väter. 123 Und was er gesagt hat, sollte er nicht tun? (Num 23,19) Wenn er auch gesagt hat, er werde Unheil über sie bringen, vollziehen sie die Umkehr, macht er sie 124 zunichte.

(493)

Du findest geschrieben: Wer Göttern opfert, soll dem Bann verfallen. (Ex 22,19) Und sie machten das [goldene] Kalb. 125 Und hätten sie nicht die Ausrottung verdient gehabt?! Und ich meinte, er würde sie verfluchen, / um sie zu vertilgen. Und sie vollzogen ein wenig die Umkehr und er machte [damit die Androhung] zunichte, und es gereute JHWH. (Ex 32,14) Es steht geschrieben in § 91 [GenR 53,4].

TanB balak 22

Er sieht kein Unheil in Jakob. (Num 23,21)  120 Vgl. Raschi zu Num 23,18. 121 Wörtlich; eine Mine, Sohn einer halben Mine. Vgl. bTaan 21b; Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 797. 122 Wörtlich: Fleisch und Blut. 123 Vgl. Tan balak 13; NumR 20,20. 124 Die Drohungen sind gemeint. Vgl. Tan masʼe 7; NumR 23,8. 125 Vgl. GenR 53,4.

Balak  

Bileam sagte: Er blickt nicht auf die Übertretungen, die sie begehen 126, sondern auf ihre Vorzüglichkeiten 127. Du hast gesagt: Geh, und verfluche mir. (Num 22,6) Einen Garten, der keinen Wächter hat, kann der Dieb beschädigen, oder, wenn sich der Wächter schlafen gelegt hat, geht der Dieb hinein. [Aber bei] jenen Israeliten, siehe, der Wächter Israels schläft noch schlummert nicht. (Ps 121,4) Wie kann ich ihnen Schaden zufügen? JHWH, sein Gott, ist mit ihm. (Num 23,21) Balak sagte zu ihm: Du kannst nicht an sie heranreichen wegen Mose, ihres Dieners. Er ersah den nach ihm, wie er sein werde. Er sagte zu ihm: Auch dieser ist so stark wie er. 128 Und Jubel (‫ )תרועת‬für den König ist bei ihm. (Num 23,21) Er 129 bläst [das Signalhorn] (‫)תוקע‬, er lärmt (‫ )מריע‬und lässt die Mauer [von Jericho] einfallen. Gott, der ihn 130 aus Ägypten geführt hat. (Num 23,22) Es steht geschrieben in § 175 [bBer 38a].

Du hast mir gesagt: Siehe, ein Volk ist aus Ägypten ausgezogen. (Num 22,5) Es ist [aber] nicht so. Gott hat sie selbst herausgeführt. 131 Wie ein Reʼem Hörner (‫ )כתועפות‬hat. (Num 23,22) So ist seine [Art und] Weise: Haben sie ein wenig gesündigt, lässt er sie hinabsteigen wie einen Vogel, denn es heißt: Efraim fliegt wie ein Vogel (‫)כעוף‬. (Hos 9,11) Verdienen sie [es], erhebt und erhöht er sie wie einen Vogel, denn es heißt: Wer sind jene, die wie eine Wolke vorbeifliegen (‫)תעופנה‬. (Jes 60,8) Wie die Aufragenden (‫)כתועפות‬. (Num 23,22) Das sind die Dienstengel.

 126 Wörtlich: die in ihrer Hand sind. 127 In Tanchuma: ‫גאות‬, Hochmut. Vgl. Tan balak 14; NumR 23,8. 128 Josua ist gemeint. 129 Josua ist gemeint. 130 BH: „sie“: die Lesart des Jalkut ist in Vulgata und Septuaginta belegt. 131 Vgl. Raschi zu Num 23,22.

bGit 68b

  Jalkut Schimoni Numeri

Erhaben (‫)ראם‬. (Num 23,22) Das sind die Dämonen. bNed 32a

Es gibt keine Zauberei (‫)נחש‬. (Num 23,23) R. Levi sagte: Jeder, der sich mit Zauberei beschäftigt, auf den (‫[ )לו‬kommt der] Zauber [zurück], denn es heißt: Es gibt keine (‫ )לא‬Zauberei in Jakob. (Num 23,23) [Das „lo“] ist doch mit Lamed-Alef geschrieben! 132 Maß um Maß. Jeder, der sich nicht mit Zauberei beschäftigt, den bringen sie 133 in eine Abteilung des Heiligen, in die noch nicht einmal die Dienstengel hineingehen können, denn es heißt: Es gibt keine Zauberei in Jakob [und keine Wahrsagerei in Israel]. (Num 23,23)

bChul 95b

Rab sagte: Jede Zauberei, die nicht wie [die von] Eliezer, dem Knecht Abrahams, und wie [die von] Jonatan, dem Sohn Sauls, ist, ist keine Zauberei. Rab prüfte es mit einer Fähre: Rab wollte zum Haus seines Schwiegersohnes Rab Chanan bar Rabba gehen. Als er eine kleine Fähre auf ihn zu kommen sah, er sagte: Ein guter Tag, um sich zu erheben. Samuel prüfte [es] mit einem Buch, und R. Jochanan prüfte [es] mit einem Kind. Es wird gelehrt: R. Simeon ben Eleazar sagt: Obwohl ein Haus, ein Kind und eine Frau kein Zauber[zeichen] sind, sind sie doch ein Vorzeichen.

(494)

§ 769

R. Eleazar sagte: Und dies [ist der Fall], wenn sie sich bis zu dreimal bewährt haben, / denn es heißt: Josef ist nicht mehr, Simon ist nicht mehr, und Benjamin wollt ihr mir nehmen. Es geht alles über mich. (Gen 42,36) Es gibt keine Zauberei (‫ )נחש‬in Jakob und keine Wahrsagerei (‫ )קסם‬in Israel. (Num

23,23) TanB balak 23

 132 Der Satz ist eine Glosse; ein Schreiber kritisiert die Anwendung des Analogieschlusses. 133 Die Engel sind gemeint.

Balak  

Siehe, du gehst als Zauberer und Wahrsager herum, [um zu erkunden], an welchem Ort du sie überwältigen kannst. 134 Sie sind aber nicht so. Wenn sie kämpfen müssen, steht der Hohe Priester da, zieht die Urim und Tummin an und sie befragen den Heiligen. 135 Aber alle [anderen] Völker wahrsagen und zaubern. Jene aber strafen sie Lügen durch die Umkehr und machen ihre Wahrsagereien zunichte, denn es steht geschrieben: Der die Zeichen der Lügner zunichte macht und die Wahrsager als Toren erscheinen lässt. (Jes 44,25) Zur [rechten] Zeit wird Jakob und Israel gesagt, was Gott tut. (Num 23,23) Sein Auge sah [von Anbeginn], dass die Israeliten vor dem Heiligen sitzen wie ein Schüler vor seinem Lehrer, und sie sich jeden einzelnen Abschnitt klar machen, warum er geschrieben wurde. Und ebenso heißt es: Denn denen, die vor JHWH sitzen, wird Lohn 136 sein. (Jes 23,18) Dein Lehrer wird sich nicht mehr verbergen, und deine Augen werden deinen Lehrer sehen. (Jes 30,20) Und die Dienstengel fragen sie, was ihnen der Heilige gelehrt habe, weil sie nicht in ihre Abteilung eintreten können, denn es heißt: Zur [rechten] Zeit wird Jakob und Israel gesagt, was Gott tut. (Num 23,23) Sie sind ein Volk (‫)עם‬, wie eine Löwin (‫ )כלביא‬wird es sich erheben. (Num 23,24) Es gibt kein Volk (‫)אומה‬, das ihnen gleicht. Siehe, sie schlafen ein, [ermüdet] von der Tora und von den Geboten. Stehen sie von ihrem Schlaf auf, stehen sie wie Löwen (‫)כאריות‬, beeilen sich, das „Höre Israel“ zu rezitieren, anerkennen den Heiligen als König und werden wie Löwen. 137 Wenden sie sich den weltlichen Geschäften zu, so anerkennt er, wenn einer von ihnen zu Fall kommt oder wenn Schädiger kommen, um einen von ihnen anzurühren, [trotzdem] den Heiligen als König. P913F

Nicht legt es sich, bis es das Gerissene gefressen hat. (Num 23,24) Wenn er sagt: JHWH ist einer, (Dtn 6,4) verschwinden die Schädiger von ihm und flüstern hinter ihm her: Gepriesen sei der Name seines herrlichen Königreiches auf immer und ewig. Und er wird unterstützt

 134 Vgl. Tan balak 14; NumR 20,20. 135 Vgl. Raschi zu Num 23,23. 136 ‫ ואתננה‬ist ein Schreibfehler. Das Wort steht in der vorherigen Zeile des Bibelverses. 137 Vgl. Raschi zu Num 23,24.

§ 769

  Jalkut Schimoni Numeri

durch das Aufsagen des „Höre Israel“ von den Wächtern des Tages bis zu den Wächtern der Nacht. Und wenn er schlafen geht, befiehlt er seinen Geist in die Hand des Heiligen, denn es heißt: In deine Hand befehle ich meinen Geist. (Ps 31,6) Und wenn er aus seinem Schlaf erwacht, anerkennt er den Heiligen als König. Die Wächter der Nacht übergeben ihn den Wächtern des Tages, denn es heißt: Meine Seele [wartet] auf JHWH 138 mehr als die Wächter auf den Morgen. (Ps 130,6) Bileam sagte: Welches Volk ist wie dieses Volk? Er trinkt das Blut der Erschlagenen. (Num 23,24) Es wird prophezeit, Mose werde sich erst [zum Schlafen] legen, wenn er Rache an ihm und an den fünf Königen Midians genommen habe. (495)

Nicht legt er sich, bis / es das Gerissene gefressen hat. (Num 23,24) Das ist Bileam. Und er das Blut der Erschlagenen trinkt. (Num 23,24) Das sind die fünf Könige Midians, denn es steht geschrieben: Samt ihren Erschlagenen töteten sie [auch die Könige der Midianiter, Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die fünf Könige der Midianiter]. (Num 31,8) Mose sagte zu den Israeliten: Bileam, der Frevler, betreibt gegen euch Zauberei und jagt die fünf Könige. 139 Er jagt, und er veranlasst euch zu jagen. Zeigt ihm das Stirnblech auf dem der Name des Heiligen eingraviert ist (γλύφω), und sie fallen vor euch. Wisse, dass es so geschrieben steht: Und [Mose schickte sie mit Pinhas, dem Sohn des Priesters Eleasar, in den Kampf, und er hatte] die heiligen Geräte. (Num 31,6) Das ist das Stirnblech, denn es heißt auf ihm: Heilig für JHWH. (Ex 28,36) Und es steht geschrieben: Und die Könige Midians töteten sie samt ihrer Erschlagenen. (Num 31,8) Und Bileam, den Sohn des Beor. (Num 31,8) Was wollte dieser Frevler mit den Königen der Midianiter? Steht nicht geschrieben: Er ging und kehrte zu seinem Ort zurück? (Num 24,25)

 138 BH: ‫לאדני‬. 139 Vgl. jSanh 10,2; bSanh 106a; Tan mattot 3; TanB mattot 5; NumR 23,4; Raschi zu Num 31,8.

Balak  

Vielmehr [ist es so]: Als er hörte, durch seinen Rat seien 24.000 gefallen, kehrte er um, um seinen Lohn zu empfangen, daher steht geschrieben: Bileam, den Sohn des Beor [töteten sie mit dem Schwert]. (Num 31,8) Mit den Königen Midians. Was lehrt: Das Blut der Erschlagenen? (Num 23,24)

bChul 35b-36a

Dass man für tauglich erklärt, denn es steht geschrieben: Er trinkt das Blut der Erschlagenen. (Num 23,24) Ebenso das Blut beim Schächten, denn es steht geschrieben: Auf die Erde gieße es wie Wasser. (Dtn 15,23) Dies deutet darauf hin, dass man das Blut der Opfertiere, die untauglich sind, erlauben soll. Man könnte meinen, da sie zur Schur und zur Arbeit verboten sind, sei auch ihr Blut zu vergraben. [Dass dem so ist,] lehrt er uns. In der Schule R. Jischmaels wurde gelehrt: Das Blut der Erschlagenen. (Num 23,24) Es schließt das ausfließende Blut aus, das die Saaten untauglich macht.

Kapitel 24 Da sah Bileam, dass es gut war. (Num 24,1) Dies ist es, was die Schrift sagt: 140 Wer Korn zurückhält, dem fluchen die Leute. (Prov 11,26) Das ist Bileam, der Frevler, der sich zurückhielt, Israel zu segnen. Dem fluchen die Leute. (Prov 11,26) Er sollte einen Fluch für die Völker machen! Und Segen über das Haupt, der es verkauft. (Prov 11,26) Dies ist Mose, der Israel neidlos 141 (‫ )בעין טוב‬segnete. R. Isaak sagte: Es steht geschrieben: Da sah Bileam, dass es gut war in den Augen JHWHs, [Israel] zu segnen. (Num 24,1)

 140 Vgl. Tan berakha 1; TanB berakha 1. 141 Wörtlich: mit gutem Auge.

§ 760 PRK 31

  Jalkut Schimoni Numeri

(496)

Was hatte er gesehen? Er sah, dass Mose einst Israel [mit] vier Segenssprüchen segnen würde und [auch] er geeignet war, Israel mit [mindestens] vier Segenssprüchen zu segnen. Er sagte: Ich segne sie mit sieben Segenssprüchen und Mose mit vier, siehe, das sind 11. Der Heilige sagte: Dieser Frevler war neidisch (‫)עינו צרה‬, als er Israel segnete. Mir genügen vier Segenssprüche, mit denen er sie segnet. Mose soll kommen, der wohlgesonnen ist (‫)עינו יפה‬, wenn er Israel segnet, und er soll sie [mit] vier Segenssprüchen segnen. Und dies sind die drei Segenssprüche, mit denen Bileam segnete: Wie gut sind deine Zelte, Jakob. (Num 24,5) Wer kann den Staub Jakobs zählen? (Num 23,10) Man sieht kein Unheil in Jakob. (Num 23,31) Und dies sind die vier Segenssprüche, mit denen Mose Israel segnete: JHWH, der Gott eurer Väter, mache aus euch mehr. (Dtn 1,11) Da kamen Mose und Aaron zur Stiftshütte, und sie zogen hinaus und segneten das Volk. (Lev 9,23) Da sah Mose das ganze Werk an und siehe sie hatten [es] gemacht, und Mose segnete sie. (Ex 39,43) Und dieser: Und dies ist der Segen. (Dtn 33,1)

§ 770

Da erhob Bileam seine Augen. (Num 24,2)

bBB 60a

Unsere Lehrer lehrten: MAN DARF IN EINEM GEMEINSCHAFTLICHEN HOF KEINE TÜR GEGENÜBER EINER TÜRE UND KEIN FENSTER GEGENÜBER EINEM FESTER MACHEN. WAR SIE 142 KLEIN, DARF MAN SIE NICHT VERGRÖSSERN, WAR EINES DA, MACHE MAN KEIN ZWEITES. NACH ÖFFENTLICHEM GEBIET ABER DARF MAN EINE TÜR GEGENÜBER EINER TÜRE UND EIN FENSTER GEGENÜBER EINEM FENSTER MACHEN. WAR SIE KLEIN, DARF MAN SIE VERGRÖSSERN, WAR ES EINES, DARF MAN ZWEI MACHEN. 143 Woher sind diese Worte [zu belegen]? Weil ein Schriftvers sagt: Da erhob Bileam seine Augen und sah Israel. (Num 24,2) Was sah er? Er sah, dass ihre Türen [ihrer Zelte] nicht einander gegenüber angeordnet waren. Er sagte: Diese sind würdig, dass die Schechina auf ihnen ruht. 144 WAR SIE KLEIN, DARF MAN SIE NICHT VERGRÖSSERN.

 142 Die Türe oder das Fenster. 143 mBB 7,2. 144 Vgl. Raschi zu Num 24,2.

Balak  

Es gibt welche, die sagen: Bei einer kleinen Türe konnten wir uns vor dir verbergen, bei einer großen können wir uns nicht vor dir verbergen. Wie gut sind deine Zelte, Jakob. (Num 24,5)

bSanh 105b

R. Eleazar 145 sagte: Aus den Segensprüchen dieses Frevlers lernst du, was in seinem Herzen war. Er wollte sagen: Sie sollen keine Versammlungs- und keine Lehrhäuser haben, aber er sagte: Wie gut sind deine Zelte, Jakob. (Num 24,5) Er wollte sagen: Die Schechina soll nicht auf ihnen ruhen, aber er sagte: Deine Wohnsitze, Israel. (Num 24,5) [Er wollte sagen:] Ihre Herrschaft soll sich nicht weit erstrecken[, aber er sagte]: Wie Bachtäler, die sich erstrecken. (Num 24,6) [Er wollte sagen:] Sie sollen keine Oliven- und Weingärten haben[, aber er sagte]: 146 Wie die Gärten am Fluss. (Num 24,6) [Er wollte sagen:] Ihr Duft soll nicht ausströmen[, aber er sagte]: Wie die Aloepflanzen, die JHWH gepflanzt hat. (Num 24,6) [Er wollte sagen:] Sie sollen keine Könige von hoher Statur haben[, aber er sagte]: Wie die Zedern an den Wassern. (Num 24,6) [Er wollte sagen:] Sie sollen keinen König, Sohn eines Königs haben[, aber er sagte]: Wasser fließt aus seinen Eimern. (Num 24,7) [Er wollte sagen:] Ihr Königtum soll keine Macht über die Völker haben[, aber er sagte]: Und seine Saat hat Wasser in Fülle. (Num 24,7) [Er wollte sagen:] Ihr Königtum soll nicht kraftvoll sein[, aber er sagte]: Und sein König ist erhabener als Agag. (Num 24,7) [Er wollte sagen:] Es soll kein Schrecken für seine Königsherrschaft sein[, aber er sagte]: Und seine Königsherrschaft ist erhaben. (Num 24,7) R. Abba bar Kahana sagte: Alle wurden sie in einen Fluch zurückverwandelt, außer [dem Segen] in Bezug auf die Versammlungs- und Lehrhäuser, denn es heißt:

 145 bSanh 105b: R. Jochanan. Vgl. Raschi zu Num 24,6. 146 Vgl. bRH 11a.

(497)

  Jalkut Schimoni Numeri

Da wandelte JHWH, dein Gott, dir den Fluch zum Segen. (Dtn 23,6) Den Fluch, nicht aber die Flüche. Jelamdenu § 771

Unser Lehrer lehrte uns: Wegen welcher Dinge wird der Regen zurückgehalten? So lehrten [es] die Rabbanan: Wegen vier Dingen wird der Regen zurückgehalten: 147 Wegen Unzucht, wegen des Götzendienstes, wegen Veruntreuung der Zehntabgabe, und wenn man entschieden hat, Almosen zu geben und sie nicht gibt. Woher ist Unzucht [zu belegen]? Du hast das Land durch eine Unzucht verunreinigt. (Jer 3,2) Und danach steht geschrieben: Darum wird der Frühregen zurückgehalten, und es kommt kein Spätregen. Die Stirn einer unzüchtigen Frau [hast du]. (Jer 3,3) Woher ist Götzendienst [zu belegen]? Hütet euch, dass sich euer Herz nicht betören lässt [und zu anderen Göttern abfällt]. (Dtn 11,16)

Und danach steht geschrieben: Und er verschließt den Himmel. (Dtn 11,17) § 771

Woher ist die Veruntreuung der Zehntabgabe [zu belegen]? Bringt aber den gesamten Zehnten in mein Vorratshaus. (Mal 3,10) Und wenn man entschieden hat, Almosen zu geben und sie nicht gibt, denn es steht geschrieben: Wolken und Wind ohne Regen [so] ist derjenige, der sich einer Gabe fälschlich rühmt. (Prov 25,14)

Und dennoch ist der Götzendienst das Schwerwiegendste von allen. Komm und sieh, über den Zeitpunkt, wenn Israel diese Tat tut, steht geschrieben: Lass ab von mir, damit ich sie vertilge! (Dtn 9,14) Sogleich flehte Mose das Angesicht JHWHs, seines Gottes, an[, warum will Zorn entbrennen über dein Volk,] das du aus Ägypten herausgeführt hast. (Ex 32,11) Wisse, woher sie [gekommen] sind. Du führtest sie aus Ägypten, weg von einem Ort, wo man Götzendienst trieb. Wenn du sie aus einem anderen Ort geführt hättest, wärest du über sie erzürnt.

 147 Vgl. jTaan 3,3; mQid 4,1; mSanh 6,8; NumR 8,4; MidrSam 28,5; PRE 17; bJeb 78b; bTaan 7b.

Balak  

Ein Gleichnis über einen Weisen, der einen Sohn hatte und für ihn einen Laden mit wohlriechenden Düften inmitten des Rotlichtviertels 148 eröffnete. Die Völker gleichen ihr 149 und der Markt gleicht ihm 150. Der junge Mann ging zu einer üblen Lebensart über. 151 Sein Vater ging hinein, um ihn aus dem Bordell zu holen, fesselte ihn und wollte ihn töten. [Da] kam sein Freund [und] sagte zu ihm: Warum tötest du ihn? Hast du nicht einen Laden für wohlriechende Düfte des Rotlichtviertels eröffnet?! Von da an ist er doch hinausgegangen zu einer schlechten Lebensweise. Ebenso sagte Mose vor dem Heiligen: Hast du sie nicht aus dem Haus der Götzendiener herausgeführt, Warum, JHWH, will dein Zorn entbrennen. (Ex 32,11) Solange sie in Ägypten waren, trieben sie Götzendienst, und trotzdem betrieben sie nicht schamlos Unzucht, denn es heißt: Ein geschlossener Garten. (Cant 4,12) Als sie nämlich nach Ägypten hinabgingen, war jeder einzelne sittsam in seinem Zelt, denn es heißt: Ein jeder kam mit seinem Haus. (Ex 1,1) Ruben schaute nicht auf die Frau von Simon, und Simon / schaute nicht auf die Frau von Ruben, sondern jeder einzelne war sittsam in seinem Zelt. Selbst als sie 60 Myriaden in der Wüste waren, waren sie ebenso sittsam, und nicht ein einziger von ihnen öffnete seine Türe gegenüber der Türe seines Gefährten. 152 Nachdem Bileam erspäht hatte, und sah, wie Israel nach seinen Stämmen lagerte, (Num 24,2) fing er an, sie zu loben: Wie gut sind deine Zelte, Jakob. (Num 24,5) Wie die Täler, die sich ausbreiten. (Num 24,6) Welche Bewandtnis hat es mit Tälern bei den Versammlungshäusern und den Lehrhäusern? Vielmehr: Wie die Menschen in jene Täler hinabsteigen, wenn sie unrein sind: Sie nehmen ein Reinigungsbad, steigen hinauf und sind rein. Ebenso ist es bei den Lehr- und Versammlungshäusern: Die Menschen steigen in sie hinab, wenn sie voller Sünden sind, und gehen [aus ihnen] voller Gebote hinaus.

 148 Wörtlich: Marktplatz der Unzüchtigen. 149 Der Unzucht. 150 Dem Weisen. Der Satz ist eine Glosse. 151 Oder: Er fiel ab zu einer schlechten Lebensweise. Dann kommt das Wortspiel mit „hinausgehen“, „hineingehen“ aber nicht zum Tragen. 152 Vgl. bBB 60a; bBer 16a.

(498)

SER [116-7]

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie die Gärten am Fluss. (Num 24,6) Das sind die Lehrer der Kinder, die aus ihrem Herzen Weisheit, Einsicht, Verstand und Erkenntnis hinauslassen, und sie lehren, den Willen ihres Vaters im Himmel zu tun. Eine andere Auslegung: Das sind die Weisen und ihre Schüler, die sich selbst [dem Studium] der Bibel, der Mischna, dem Midrasch, den Halachot und Aggadot widmen 153. Und es heißt: Du wohnst in den Gärten[, lass mich deine Stimme hören]. (Cant 8,13) Wenn der Schriftvers sagen würde, „Israel“ hört aufmerksam und willig zu, würde ich sagen: Ganz Israel [ist gemeint]. Da es heißt „Gefährten“, selbst wenn sich [nur] zwei oder drei mit der Tora beschäftigen, heißt es über sie: Der du wohnst in den Gärten. (Cant 8,13) Wie die Zelte, die [JHWH] ausgespannt hat. (Num 24,6) Sie sagten ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der eine Hütte für alle Vorbeiziehenden und Rastenden machte. Wie die Zedern an den Wassern. (Num 24,6) Das sind die Stolzen, die es in Israel gibt. Um wie viel mehr die, die sich selbst geringschätzen durch die Worte der Tora, denn es heißt: Wasser fließt aus seinen Eimern. (Num 24,7) Und seine Saat hat Wasser in Fülle. (Num 24,7) Das sind die Hauseigentümer wegen des rechten Lebenswandels, der in ihnen ist. Um wie viel mehr sind ihre Söhne und Enkel wie Wasser in Fülle. Sein König wird höher sein als Agag. (Num 24,7) Das ist Agag, der weinte und seufzte, dass vielleicht seine Nachkommenschaft zugrunde gehen würde. Eine andere Auslegung: Das sind die vollendeten Frevler, die es in Israel gibt, die in ihr Herz Kummer und Seufzen hineinlassen, wenn sie zu ihrer letzten Ruhestätte eingehen, wegen der Taten, die sie getan haben. Wenn sie umkehren und Buße tun und während der Buße sterben, so sind die einen und die anderen Kinder der kommenden Welt. / Jelamdenu

(499)

Eine andere Auslegung:

 153 Wörtlich: übergeben.

Balak  

Wie die Täler, die sich ausbreiten. (Num 24,6) Wenn der Frevler sie preist, will er sie mit einem Wort umschreiben, an dem nichts [offensichtlich Gutes] ist. Wie: Diese [Zeder] reicht im Wald hinauf, und sie ist für jeden Menschen zu herrenlosem Gut gemacht. So will er sie umschreiben. Der Heilige sagte zu ihm: Nicht wie du meinst; nicht wie Zedern des Waldes, sondern wie Zedern des Gartens, die durch das Wasser groß werden und für die es eine Beruhigung gibt, wie die Zedern an den Wassern. (Num 24,6) Selbst, wenn ein Mensch sie angreifen und ihnen Schaden zufügen möchte, vermag er [es] nicht. Warum? Weil ihr Eigentümer sie bewacht. Ebenso sagte der Heilige: Selbst wenn jemand meine Kinder angreifen will, lasse ich sie nicht. Warum? Weil ich sie bewache, denn es heißt: Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht. (Ps 121,4) Eine andere Auslegung: Wie die Täler, die sich ausbreiten. (Num 24,6) Er wollte sie mit einem Wort umschreiben, an dem nichts [offensichtlich Gutes] ist, wie: Dieses Bachtal, das sich ausbreitet (‫ )משוך‬in den Regentagen und in den Hitzetagen versiegt. Der Heilige sagte zu ihm: Frevler, nicht so, sondern: Die sich ausbreiten (‫)נטיו‬. (Num 24,6) „Die sich ausbreiten“ meint immer einen Fluss, denn es heißt: Siehe, ich breite aus (‫ )נוטה‬bei dir den Frieden wie einen Fluss. (Jes 66,12) Wie dieser Fluss nicht versiegt, weder in den Hitzetagen, noch in den Regentagen, ebenso wird die Nachkommenschaft Abrahams, Isaaks und Jakobs weder in dieser Welt, noch in der kommenden Welt aufhören. Eine andere Auslegung: Warum umschreibt er sie mit „Tälern“? Er wollte eine Analogie zu Israel konstruieren: Wie das Wadi: Die Menschen schöpfen daraus und streiten deswegen. Der eine sagt: Ich war zuerst [da] um zu schöpfen, und der andere sagt: Ich war zuerst [da] um zu schöpfen. Weil sie wissen, dass [das Wasser] versiegen wird, drängen sie sich [darum], ihren Bedarf [zu sichern]. Der Heilige sagte zu ihm: Frevler, nicht wie du meinst, sondern: „Die sich ausbreiten“ wie der Fluss. Alle können in Frieden und Ruhe schöpfen, weil sie wissen, dass er nie versiegen wird. Ebenso meine Kinder: Sie halten Frieden untereinander, denn „sich ausbreiten“ ist nichts anderes als „Frieden“, denn es heißt: Siehe, ich breite aus (‫ )נוטה‬bei dir den Frieden wie einen Fluss. (Jes 66,12) Bileam sagte: Ich sehe ihre Gärten. Dieser lernt von Bar Kappara, dieser lernt von R. Chijja und dieser lernt von unserem heiligen Meister [Rabbi]. Der Heilige sagte zu ihm:

  Jalkut Schimoni Numeri

[Wie Gärten] über dem Fluss. (Num 24,6) Selbst wenn sie alle in eine [andere] Gemeinschaft eintreten: Sie sind von einem Hirten gegeben. (Koh 12,11) Bileam sagte: „Wie Gärten“. Der Heilige sagte: „Wie Aloepflanzen“. 154 Bileam sagte: Ich sehe sie wie Gärten über einer Quelle ausgebreitet: Wie Zwiebelgärten. Der Heilige sagte: Wie Aloepflanzen, die [JHWH] gepflanzt hat. (Num 24,6) Wie Pholiaton (φωλιᾶτον). 155 Der Heilige sagte zu ihm: Du bezeichnest sie als Zwiebeln, weil sie schlecht riechen, ich bezeichne sie als Pholiaton, denn es heißt: Myrrhe, Aloe, und Kassia [sind deine Gewänder]. (Ps 45,9) (500)

R. Jose sagte: Warum wird sie „Aloepflanze“ (‫ )אהלים‬genannt? Weil sie durch Zelte (‫[ )אהלים‬zu uns] kommt. 156 P932F

Bileam bezeichnete sie als schändlich (‫)בגנות‬. Was war ihr schändliches Betreiben? Wenn man nicht das Gemüse abklopft 157 und das daran Verdorbene nach draußen wirft, stinkt es. Der Heilige sagte zu ihm: [Wie Gärten] über dem Fluss. (Num 24,6) Wie der Fluss die Boote wegspült, so sühnt auch der Versöhnungstag ihre Übertretungen, denn es heißt: Denn an diesem Tag wird er euch sühnen[, dass ihr rein werdet]. (Lev 16,30) Eine andere Auslegung: Wie die Täler[, die sich ausbreiten], wie eine Aloepflanze (‫)כאהלים‬. (Num 24,6) Er wollte mit ihnen umgehen wie mit Zelten (‫[ )כאהלים‬voller] Risse, die man fortträgt und deren Verankerung sich aus dem Boden gelöst hat. 158 Der Heilige sagte zu ihm: P934F

P

 154 Num 24,6. 155 Gustaf H. Dalman, Aramäisch-Hebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1938), 335: „wohlriechendes Salböl aus Nardenblättern“. 156 Vgl. CantR 4,14 § 1; Raschi zu Num 24,6. 157 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 500 Anm. 61 lesen für ‫„ מנכשין נמקשין‬jäten“. 158 Wörtlich: die entwurzelt sind an ihrer Stelle.

Balak  

Es ist nicht so, wie du denkst, vielmehr sind sie gepflanzt, wie Aloepflanzen gepflanzt sind. Diese sind Himmel und Erde, denn es heißt: [Er spannt den Himmel aus wie einen Schleier] und breitet ihn aus wie ein Zelt zum Wohnen. (Jes 40,22) Wie Himmel und Erde nicht von ihrer Stelle entfernt werden können, so können sie nicht entfernt werden. Dies ist es, was Mose zu ihnen sagte: Auf dass ihr [und eure Kinder] lange lebt [in dem Lande, das JHWH, wie er deinen Vätern geschworen hat, ihnen geben wird,] solange die Tage des Himmels über der Erde währen. (Dtn 11,21) Ich habe [es] nur in Bezug auf die Zeit der Bruderliebe [gesagt]. 159 In Bezug auf die Generation Jeremias, siehe, was [dazu] geschrieben steht: [Wenn jemals diese Ordnungen vor mir ins Wanken kämen, spricht JHWH, so müsste auch das Geschlecht Israels aufhören, ein Volk zu sein vor mir ewiglich.] Wenn man den Himmel oben messen könnte [und den Grund der Erde unten], dann würde ich auch das ganze Geschlecht Israels verwerfen. (Jer 31,36-37) Und wenn [ein Mensch] dir sagt, siehe, der Himmel wird einst eingetauscht werden, siehe, was gesagt ist: Denn wie der neue Himmel [und die neue Erde, die ich mache, vor mir Bestand haben,] so soll auch euer Geschlecht und Name Bestand haben. (Jes 66,22) Wie gut sind deine Zelte, Jakob. (Num 24,5) Besser sind die Zelte von unten als die Zelte von oben. Zelte von oben 160, alle kommen durch sie zu Fall: Es gibt welche, die dienen der Sonne, dem Mond oder den Sternen. Aber die unteren Zelte: Du hast es nicht, dass man zum Versammlungshaus oder zum Lehrhaus geht und sündigt. R. Samuel bar Nachmai sagte, R. Jonatan habe gesagt: 161 Was [bedeutet] das, was geschrieben steht: Die Schläge des Freundes sind gut gemeint, aber die Küsse des Hassers sind trügerisch? (Prov 27,6) Besser ist der Fluch, [mit] dem Achia aus Schilo Israel verfluchte als der Segen, [mit] dem Bileam, der Frevler, segnete. Achia aus Schilo verfluchte sie mit [dem Vergleich mit] einem Rohr, denn es heißt: Und JHWH wird Israel schlagen, wie das Rohr im Wasser schwankt. (I Reg 14,15) Wie [ist das gemeint]?  159 Vgl. GenR 1,13. 160 Die Himmelszelte. 161 bSanh 105b-106a.

bTaan 20a

  Jalkut Schimoni Numeri (501)

Das Rohr steht nur an einer Stelle am Wasser, sein Stamm bringt Triebe hervor und seine Wurzeln sind zahlreich; selbst wenn alle Winde der Welt / kommen und gegen es wehen, bewegt es sich mit ihnen mit. Und sobald der Wind aufhört, steht das Rohr [wieder] an seinem Platz. Bileam, der Frevler, aber segnete sie[, indem er sie] mit einer Zeder [verglich]. Wie [ist das zu verstehen]? Die Zeder steht nicht am Wasser, ihr Stamm bringt keine Triebe hervor und ihre Wurzeln sind nicht zahlreich; trotzdem, [selbst] wenn alle Winde der Welt kommen und gegen sie wehen, vermögen sie es nicht, sie aus ihrer Stelle fortzureißen. Wenn aber der Südwind oder der Westwind kommt, wirft er sie um und entwurzelt sie[, sodass sie] auf ihr Angesicht [fällt].

Jelamdenu

Das Wasser fließt aus seinen Eimern. (Num 24,7) Dies ist das Königtum von Saul, entsprechend [dem Sternbild] Wassermann (‫)דלי‬. Seine Saat [hat] Wasser in Fülle. (Num 24,7) Das ist das Königtum von David, das keine Unterbrechung hat auf immer und ewig. Warum hatte das Königtum von Saul eine Unterbrechung? Wegen Agag, denn es heißt: Sein König wird höher werden als Agag. (Num 24,7) Dennoch wurde es wiederum durch Ester erhoben, denn es heißt: Und sein Reich wird sich erheben. (Num 24,7)

bNed 81a

Sie sandten von dort [die Lehre]: Seid vorsichtig mit dem Schmutz, seid vorsichtig mit der Gesellschaft, seid vorsichtig mit den Kindern der Armen, denn von diesen geht die Tora aus, denn es heißt: Wasser fließt von seinen Armen (‫ )מדליו‬162. (Num 24,7) P938F

P

Weshalb gehen von den Schriftgelehrten nicht Kinder hervor, die Schriftgelehrte sind? Damit sie nicht sagen, die Tora ist unser Erbteil. 163 Rab Schischa, der Sohn von Rab Idi, sagte: Damit sie sich nicht über die Gemeinde erheben. Rab Aschi sagte: Weil sie die Leute Esel nennen. Rabina sagte: Weil sie nicht als erstes den Segen über die Tora sprechen.

 162 Das Wort wird als ‫ מן דל‬verstanden. 163 In bNed 81a ist dies ein Lehrspruch von R. Josef.

Balak  

Wer dich segnet, sei gesegnet, wer dich verflucht, sei verflucht. (Num 24,9)

GenR 66,4

Und dort heißt es: Wer dich verflucht, sei verflucht, wer dich segnet, sei gesegnet. (Gen 27,29) Weil Bileam aber ein Feind war, begann er mit einem Segen und schloss mit einem Fluch. Weil Isaak ein Freund war, begann er mit einem Fluch und schloss mit einem Segen. Eine andere Auslegung: 164 Weil die Frevler mit dem Glück beginnen und an ihrem Ende die Leiden [stehen], beginnen sie mit einem Segen und beschließen / mit einem Fluch. Weil die Gerechten aber mit Leiden beginnen und [erst] an ihrem Ende das Glück [steht], beginnen sie mit einem Fluch und beschließen mit einem Segen: Verflucht sei, wer dich verflucht, gesegnet sei, wer dich segnet. (Gen 27,29) Und nun siehe, ich gehe zu meinem Volk. (Num 24,14) Es steht geschrieben: Siehe, haben nicht sie die Kinder Israel durch Bileams Rat [abwendig gemacht, dass sie sich versündigten]. (Num 31,16) Wohlan, ich will dir eröffnen, was dieses Volk deinem Volk tun soll. (Num 24,14) Es sollte ja heißen: [Dein Volk] diesem Volk? R. Abba bar Kahana sagte: Wie[, wenn] jemand einen Fluch gegen sich selbst ausstoßen will, und seinen Fluch anderen anhängt. Er sagte: 165 Der Gott von diesen hasst die Unzucht, sie aber haben Verlangen nach Leinenzeug. Komm, und ich werde dir einen Rat geben. Errichte für sie Buden vom Schneeberg bis Bet ha-Jeschimeon und setz Prostituierte hinein, eine Alte nach draußen und eine Junge drinnen. Und diese sollen ihnen Leinenzeug verkaufen. Wenn nun ein Israelit aß und trank und sich freute und hinausging, um auf dem Markt umherzugehen, sagte die Alte zu ihm: Wünschst du vielleicht Leinenzeug? Die Alte bot es ihm gleichwertig an, die Junge billiger. [Nach] zwei oder drei Mal sagte sie zu ihm: [Es ist] billiger. Von da an sagte sie zu ihm: Du bist bereits wie ein Familienangehöriger, setze dich und suche etwas für dich aus. Und ein Krug mit amonitischem Wein stand vor ihr. Damals war Wein von den Völkern noch nicht verboten.

 164 In GenR 66,4: R. Isaak bar Chijjas Lehrspruch. 165 Vgl. Tan balak 18; TanB balak 27; NumR 20,23; SNum § 131; jSanh 10,2; PRE 47.

(502)

bSanh 106a

  Jalkut Schimoni Numeri

Da sagte sie zu ihm: Willst du vielleicht ein Glas Wein trinken? Nachdem er getrunken hatte, entbrannte [die Lust] in ihm. Er sagte zu ihr: Erhöre mich! Da zog sie [ihr Götzenbild] aus dem Ausschnitt [und] zeigte es [ihm]. Sie sagte zu ihm: Diene ihm. Er sagte zu ihr: Siehe, ich bin ein Jude. Sie sagte zu ihm: Was schadet es dir, alles, was man von dir verlangt, ist eine Entleerung (‫)פיעור‬. Außerdem entlasse ich dich nicht eher, als bis du die Lehre deines Meisters Mose verleugnet hast, denn es heißt: Als sie nach Baal Peor (‫)פעור‬, dem Herrn der Entleerung, kamen, weihten sie sich der Schande. (Hos 9,10) Anfang der Völker, 166 es steht über Amalek geschrieben am Ende von Abschnitt: wajehi beschallach [in § 268, SER 24]. bSanh 106a

Als er den Keniter sah, hob er an [mit] seinem Spruch 167. (Num 24,21) Bileam sagte zu Jitro: Keniter, warst du etwa nicht mit uns in [diesem] Ratschlag?! Wer hat dich nun unter die Vornehmen der Welt gesetzt? Und wir haben das, was R. Chijja bar Abba sagte: Drei waren bei diesem Ratschlag beteiligt; usw. steht geschrieben Am Anfang von „we-ele schmot“ (Ex 1,1) [in § 162, bSota 11a].

Wehe, wer wird leben bleiben (‫)יחיה‬, wenn Gott dies tut. (Num 24,23) (503)

Resch Laqisch sagte: Wehe dem, der sich durch den Namen Gottes am Leben hält (‫)שמחיה‬. Und R. Jochanan sagte: Wehe der Nation, die sich dann findet, wenn der Heilige seinen Kindern eine Hochzeitssänfte (φορεῖον) bereitstellt. Wer vermag sein Gewand zwischen Löwe und Löwin zu legen, wenn sie sich begatten. Und Schiffe aus Kittim. (Num 24,24) Rab sagte: Um zu reisen. 168 [Zum byzantinischen Kaiser Leon] Isauros (‫)איספיר‬. 169 P945F

 166 In Num 24,18ff werden Edom, Amalek und Keniter genannt. Vgl. bSota 11a. 167 Die messianische Stelle in Num 24,17 wird nicht kommentiert. 168 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 8 Sanhedrin (Berlin: Jüdischer Verlag, 1929-1936), 11 übersetzt „weiße Flotte“, Anm. 745: „Die Übersetzung ist nur vermutlich und sehr gezwungen; nach Raschi ist ‫ ליבן אספר‬ein Ortsname“.

Balak  

Sie demütigen Aschur. (Num 24,24) Bis Aschur töten sie, von da ab unterwarfen sie nur. Ich sehe ihn, aber nicht jetzt. (Num 24,17) R. Isaak sagte: Mose sagte: Die Zeit ihres Unglücks ist nahe. (Dtn 32,35) Denn das Wort ist ganz nahe bei dir. (Dtn 30,14) Und Bileam sagte: Ich sehe es, aber nicht jetzt. (Num 24,17) Ein Gleichnis über einen König, der seinem Sohn ein Land an einer fernen Stelle gab, und sein Freund und sein Feind gingen mit ihm [dorthin]. Als sie unterwegs waren, sagte sein Feind zu ihm: Weil dein Vater dich hasst, hat er dir ein Land an einer fernen Stelle gegeben. Der Sohn des Königs brauste auf. Sein Freund sagte zu ihm: Nun erreichen wir das Land und bestimmen alle Leckerbissen für uns. Sogleich beruhigte sich der Sohn des Königs. Und ebenso sagte Jesaja: Denn der Tag für JHWH ist nahe und sehr zu fürchten. (Jes 13,6) Als er den Keniter sah. (Num 24,21) Als er die Söhne von Jonadab ben Rechab sah, die in der Quaderhalle sitzen, schrie er sofort auf und sagte: Im Sanhedrin sitzen nur Priester, Leviten und Israeliten. Weil er 170 [aber] sagte: Ladet ihn doch ein [mit uns] Speise zu essen, (Ex 2,20) sind seine Söhne würdig, in der Quaderhalle zu sitzen, an einem Ort der Macht. Da erhob sich Bileam und ging. (Num 24,25) Das lehrt, dass sich der Geist des Heiligen von ihm entfernte. Und von dieser Stunde entfernte sich der Geist des Heiligen von den Völkern der Welt. Mose bat deswegen um Erbarmen, denn es heißt: Woran soll erkannt werden[, dass ich und dein Volk vor deinen Augen Gnade gefunden haben, wenn nicht daran, dass du mit uns gehst, sodass ich und dein Volk erhoben werden vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind]. (Ex 33,16)

 169 Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 96: “Leader of the iconoclastic movement which caused a long-continued war between the East and the West of the empire. [The words above quoted are an interpolation of the eighth or ninth century, and refer to “the war between the lion and the lioness” – words immediately preceding our quotation. The interrupted context in Rashi a.l. shows that the commentary to our ws. is also a later addition and that in Rashiʼs Talmud text there was no such interpolation.” 170 Der Schwiegervater Moses, der als Keniter gilt.

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri

Kapitel 25 bSanh 106a

Als sich Israel in Schittim niederließ. (Num 25,1) Rabbi Jochanan sagte: Überall, wo es heißt „sich niederlassen“, ist es nichts anderes als ein Ausdruck der Bedrängnis. Da ließ sich Israel in Schittim nieder. (Num 25,1) Was steht [danach] geschrieben? Da fing das Volk an, Unzucht zu treiben. (Num 25,1)

(504)

Als Jakob sich niederließ. (Gen 37,1) Was / geschah dort? Der Verkauf Josephs. Da ließ sich Israel im Land Ägypten nieder. (Gen 47,27) Was steht [danach] geschrieben? Es nahten die Tage Israels zu sterben. (Gen 47,29) Da ließen sich Israel und Juda sicher nieder. (I Reg 5,5) Und es steht geschrieben: Da ließ JHWH einen Widersacher gegen Salomon erstehen (I Reg 11,14) Da ließ sich Israel in Schittim (‫ )שטים‬nieder. (Num 25,1) Rabbi Eliezer sagt: [Der Ort] hieß Schittim. 171 Rabbi Jehoschua sagt: Sie befassten sich mit Torheiten (‫)שטות‬. Sie luden (‫ )ותקראן‬das Volk [zu den Opfern ihrer Götter] ein. (Num 25,2) Rabbi Eliezer sagt: Sie begegneten ihnen nackt. Rabbi Jehoschua sagt: Sie wurden Samenflüssige (‫)קריין‬. Es steht oben geschrieben in § 85 [GenR 51,10].

SNum § 131

Da ließ sich Israel nieder. (Num 25,1) „Sich-Niederlassen“ (‫[ )ישיבה‬bedeutet] überall nichts anderes als „Verderbnis“, 172 denn es heißt: P948F

P

 171 Vgl. bBek 5b; Raschi zu Num 25,1. 172 bSanh 106a; ExR 41,7; GenR 38,7. Vgl. Tan wa-jescheb 1; TanB ki-tissa 13; SDtn § 43; bBek 5b.

Balak  

Da ließ sich das Volk nieder, um zu essen und zu trinken. [Dann standen sie auf, um sich zu vergnügen.] (Ex 32,6) Und es heißt: Da ließen sie sich nieder, um Speise zu essen. (Gen 37,25) R. Aqiba sagt: Jeder Abschnitt, der in der Nähe eines anderen [Abschnitts] steht[, muss von diesem her gedeutet werden]. Es steht geschrieben in § 631 [SNum § 131].

Eine andere Auslegung: Da ließ sich Israel in Schittim (‫ )שטים‬nieder. (Num 25,1) An dem Ort der Torheit (‫)שטות‬. 173 P94F

P

Da Israel 40 Jahre in der Wüste war, einem Ort ohne Saat, ohne Feigen und Weinstock, (Num 20,5) kamen sie, um gegen Sihon und Og Krieg zu führen, 174 und [diese] fielen in ihre Hand, und sie nahmen ihnen alles, was sie besaßen. Dieses Reich, das überheblich und stolz ist, hat nur vier Stadt[kreise], die für eine Königsherrschaft geeignet wären, und zwar folgende: Achaia 175, Alexandria, Karthago und Antiochia. Jene aber hatten 60 Städte, die für die Königsherrschaft geeignet waren, denn es heißt: 60 Städte, der ganze Bezirk Argob[, das ist das Königreich Ogs in Basan]. (Dtn 3,4) Als sich aber die Israeliten mit der Beute voll[gestopft] hatten, fingen sie an, die Beute zu verschleudern (‫)מבזבזין‬: Sie zerrissen und warfen weg; sie machten das Vieh nieder und warfen es weg, weil sie nur nach goldenen und silbernen Geräten suchten, denn es heißt: Alles Vieh und den Raub aus den Städten behielten wir für uns (‫)בזונו לנו‬. (Dtn 3,7) Und sie kamen und ließen sich in Schittim (‫ )שטים‬nieder, an dem Ort der Torheit (‫)שטות‬.

 173 Vgl. bSanh 106a; Tan balak 16; TanB balak 25; NumR 20,22; jSanh 1,2. 174 Vgl. Num 21,21-35; Dtn 2,24-3,17. 175 ‫אביא‬: nach Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 63: ‫אכיא‬, die römische Provinz, die Nordgriechenland, die Peleponnes und den Süden Thessaliens umfasst. Samuel Krauss, Griechische und lateinische Lehnwörter im Talmud, Midrasch und Targum, Bd. 2 (Berlin: S. Calvary & Co., 1899), 86 hält ‫ אסיא‬für die richtige Lesart und meint „wahrscheinlich = Ephesus”.

  Jalkut Schimoni Numeri

Usw. und es steht oben geschrieben bis: „Sie weihten sich der Schande“ (Hos 9,10) [bSanh 106a].

Zuletzt gingen sie [dazu] über, für sie Feste zu geben und sie einzuladen 176. Und sie [kamen und] aßen, denn es heißt: Und sie luden das Volk [zu den Opfermahlen ihrer Götter ein.] (Num 25,2) [Und die Israeliten hingen (‫ )וימצד‬dem Baal Peor an. (Num 25,3)] R. Eleazar ben Schammua sagte: Wie es für jemanden unmöglich ist, einen Nagel ohne Holz[splitter] aus einer Tür zu ziehen, so ist es für die Israeliten unmöglich, sich von dem Baal Peor loszureißen, / ohne Menschen[leben zu lassen]. (505)

Eine Begebenheit mit Pinchas 177 ben Gubta aus Ariach, zu dem [einmal], als er [gerade auf der Töpferscheibe] Weinkrüge drehte, der Genius des Peor kam. Da warf er einen Spieß nach ihm, sodass er floh und sich davon machte. Aber in der zweiten Nacht kam er [wieder und] sagte zu ihm: Auch du fluchst mir? Er sagte zu ihm: Von nun an will ich dir nicht mehr fluchen. Eine weitere Begebenheit mit Sabbatios aus Ulam, der seinen Esel an eine Heidin vermietet hatte. 178 Als sie zum Stadttor hinausging, sagte sie zu ihm: Warte, während ich [in den Tempel] zum Götzendienst hineingehe. Nachdem sie [wieder] herausgekommen war, sagte er zu ihr: Warte du [nun] auf mich, während ich hineingehe, denn ich werde tun, wie du getan hast. Sie sagte zu ihm: Ist es möglich, du bist doch ein Jude (‫ ?!)יהודי‬Er sagte zu ihr: Was kümmert es dich. Er ging hinein und wischte sich an der Fußspitze 179 des Peor ab. Sie sagten zu ihm: So etwas hat bislang noch keiner gemacht! Und sie lachten über ihn. P95F

P

Eine weitere Begebenheit mit einem Herrscher, der aus dem Ausland kam, um dem Peor Ehre zu erweisen. Er sagte zu ihnen [den Dienern des Peors]: Bringt mir einen Farren oder einen Widder, den ich 180 ihm opfern kann. Sie sagten zu ihm: Wir sind ihm dazu nicht verpflichtet, du brauchst dich nur vor ihm zu entblößen. Da hetzte er die Leibwachen (singulares) auf sie, und sie spalteten 181 ihre Köpfe. Er sagte zu ihnen: Weh über euch und euren Götzen! In jener Stunde: Erglühte der Zorn JHWHs gegen Israel. (Num 25,3) TanB balak 26

Da ließ sich Israel in Schittim (‫ )שטים‬nieder. (Num 25,1)

 176 Vgl. Raschi zu Am 6,7. 177 SNum: Menahem. 178 bSanh 64a; jSanh 10,2. 179 Oder: er wischte sich an der Nase des Peor ab. 180 SNum:wir. 181 Oder: verwundeten.

Balak  

Es gibt Qu[ellen], die Helden hervorbringen 182, und es gibt [welche], die Schwache, Schöne, Hässliche sowie in Unzucht Ausschweifende (‫ )שטופים‬hervorbringen. 183 P95F

Die Quelle von Schittim war [eine Quelle] der Unzucht, die auch Sodom tränkte. Du findest, dass sie sagten: Wo sind die Männer? (Gen 19,5) Weil sie durch diese Quelle verschmutzt wurden, wird der Heilige sie vertrocknen lassen, denn es heißt: Und eine Quelle geht aus vom Hause JHWHs und tränkt das Tal von Schittim. (Joel 4,18) Seit den Tagen Abrahams waren sie nicht in Unzucht ausgeartet. Als sie nach Schittim kamen und von seinem Wasser tranken, arteten sie in Unzucht aus, denn es heißt: Da fing das Volk an, Unzucht zu treiben. (Num 25,1) Überall, wo es „das Volk“ (‫ )העם‬heißt, ist es ein Ausdruck für etwas Schändliches, und überall, wo es „Israel“ heißt, ist es ein Ausdruck des Lobes, [wie es heißt:] Das Volk aber murrte. (Num 11,1) Das Volk redete wider Gott und Mose. (Num 21,5) Das Volk weinte in jener Nacht. (Num 14,1) Wie lange will mich dieses Volk verachten? (Num 14,11) [Als Mose] das Volk um seine Familien weinen [hörte]. (Num 11,10) Da versammelte sich das Volk um Aaron. (Ex 32,1) Da fing das Volk an [mit den Töchtern der Moabiter Unzucht zu treiben]. (Num 25,1)

(506)

Wirf einen Stock in die Luft (ἀήρ), er fällt auf seine Wurzel. 184 Wer zuerst mit Unzucht angefangen hat, hört am Ende damit auf. Ihre Mütter fingen zuerst mit Unzucht an: Da kam die Erstgeborene und legte sich zu ihrem Vater. (Gen 19,33) „Und sie machten Buden“ usw. wie oben [in bSanh 106a].

Und ein Mädchen ging parfümiert und aufgebrezelt hinaus, verführte einen [der Israeliten] und sagte ihm: Warum nur lieben wir euch, während ihr uns hasst?! 185 Nimm dir dieses Teil umsonst, wir sind alle Kinder eines Mannes, Kinder Terachs, des Vaters Abrahams. Wollt ihr nicht von unserem Geschlachteten und von unserem Gekochten essen? Siehe, sie haben für dich Kälber und Hähnchen nach euren Vorschriften geschlachtet, nun esst! Sogleich ließen sie ihn den Wein trinken und der Satan brannte in ihm und er wurde betört [und ging] hinter ihr her.  182 Wörtlich: großziehen, groß machen. 183 Vgl. Tan balak 17; NumR 20,22. 184 Entspricht: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. 185 Vgl. GenR 53,6; bSanh 106a.

TanB balak 27

  Jalkut Schimoni Numeri

Und einige sagen: Bileam verbot ihnen, [den Israeliten] Wein zu trinken zu geben. Er sagte: Damit sie nicht wie vom Wein Betrunkene gerichtet werden. Jelamdenu

Als Bileam Israel segnete, verbreitete sich seine Stimme um die 60 Meilen durch das Lager Israels. Und der Segen, mit dem Bileam Israel segnete, war größer als die Segenssprüche, mit denen Jakob die Stämme segnete und [größer] als die Segenssprüche, mit denen Mose sie segnete. Denn als Jakob die Stämme segnete, wies er Ruben, Simon und Levi zurecht. Auch Mose segnete sie erst, nachdem er sie zunächst zurechtgewiesen hatte. Als aber Bileam sie segnete, waren die Segenssprüche ausgeglichen, und in ihnen war kein Makel. Daher wurde Israel hochmütig, und sie wurden durch den Rat Bileams zur Sünde verleitet, denn er sagte zu den Ältesten Moabs und den Ältesten Midians: Selbst wenn ihr alle Heere dieser Welt herbeibringen würdet, könntet ihr nichts gegen sie ausrichten. Ihr solltet aus Ägypten aufrüsten, es steht [ja] geschrieben: Da nahm er 600 Wagen. (Ex 14,7) Und alle versanken im Schilfmeer. Vielmehr, kommt, ich werde euch einen Rat geben; usw.

Wann immer sie seinen Willen tun, kämpft er für sie: JHWH wird für euch kämpfen. (Ex 14,14) Wenn sie aber seinen Willen übertreten, kämpft er gegen sie. Lies nicht „in Schittim“ (‫)בשיטים‬, sondern „beim Untreusein“ (‫)בסטים‬. Denn sie verhielten sich vor dem Heiligen wie eine unzüchtige Frau (‫)סוטה‬, die ihrem Mann gegenüber untreu ist. Da fing das Volk an. (Num 25,1) Wie die Tochter eines Priesters, die unzüchtig ist und sich entweiht hat: Die Tochter eines Priester, die angefangen hat Unzucht zu treiben[, soll mit Feuer verbrannt werden, denn sie hat ihren Vater entweiht]. (Lev 21,9) / bSanh 34b

Da sprach JHWH zu Mose: Nimm alle Obersten des Volkes. (Num 25,4)

(507)

VERHANDLUNGEN ÜBER TODESSTRAFEN WERDEN AM TAGE GEFÜHRT UND BEI TAG BEENDET. 186 Denn ein Schriftvers sagt: Und hänge (‫ )והוקע‬sie JHWH auf, vor der Sonne. (Num 25,4) Woher [ist zu belegen], dass ‫„ והוקע‬aufhängen“ bedeutet?  186 mSanh 4,1.

Balak  

Weil es heißt: Wir wollen sie für JHWH auf dem Hügel Sauls aufhängen (‫)והוקענום‬, dem Auserwählten JHWHs. (II Sam 21,6) Nimm alle Obersten des Volkes. (Num 25,4) Wenn das Volk gesündigt hatte, was hatten die Obersten getan? Der Heilige sagte zu Mose: Teile sie in Gerichtshöfe auf. 187 Aus welchem Grund? Wollte man sagen, weil man nicht zwei an einem Tag richtet, so sagte ja Rabbi Chisda, dies beziehe sich nur auf zwei Todesarten, aber bei einer Todesart dürfe man [zwei Personen] richten. Vielmehr, damit sich der Zorn [Gottes] von Israel abwende. Nimm alle Obersten des Volkes und hänge sie. (Num 25,4)

TanB balak 28

Rabbi Juda sagte: Er hängte die Obersten des Volkes, weil sie die Menschen nicht abgehalten hatten [zu sündigen], die unter ihnen besonders 188 waren. Rabbi Nechemja sagte: Er hängt die Obersten des Volkes nicht, sondern der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Setze sie zu Oberhäuptern der Gerichtshöfe (συνέδριον) ein, damit sie jeden richten, der zum Peor gegangen ist. 189 Er sagte zu ihm: Und wer lässt sie es wissen? Der Heilige sagte zu ihm: Ich mache es bekannt (παῤῥησία). Jeder, der abgeirrt ist, von dem zieht sich die Wolke [Gottes] zurück, sodass die Sonne ihn inmitten der Gemeinde bescheint. Alle werden dann erkennen, wer abgeirrt ist, sodass man ihn hängen kann. 190 Da sprach Mose zu den Richtern Israels. (Num 25,5)

bSanh 81b

Wir haben dort gelernt: WER EINE ARAMÄERIN BESCHLÄFT, DEN DÜRFEN EIFERER NIEDERSTOßEN. 191 Rabbi Jochanan 192 sagte: Kommt jemand, um dich zu belehren, entscheidet man gegen ihn.

 187 Vgl. Tan balak 19; NumR 20,23. 188 ‫ המסויימין‬wird mit Hyman/Schiloni, JS Numeri, 507 Anm. 12 gelesen als: ‫המיוחדין‬. 189 Vgl. bSanh 35a. 190 Vgl. Raschi zu Num 24,4. 191 mSanh 9,6. 192 bSanh 82a: Rab Chisda.

bSanh 82a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Mehr noch, hätte sich Simri [von Kosbi] getrennt, und Pinhas hätte ihn [danach] getötet, wäre er seinetwegen getötet worden. Hätte Simri sich umgewandt und Pinhas getötet, wäre er seinetwegen nicht getötet worden. Was ist der Grund? Er war ein Verfolger. Da sprach Mose zu den Richtern Israels. (Num 25,5)

(508)

Der Stamm Simeon kam zu Simri, dem Sohn von Salu, und sie sprachen zu ihm: Jene richten Rechtsfälle mit Todesstrafen, du aber sitzt da und schweigst! Was tat er? Er ging und sammelte 24.000 aus Israel und ging zu Kosbi, der Tochter des Zur, und sagte zu ihr: Erhöre mich. Sie sagte zu ihm: Ich bin die Tochter eines Königs, und mein Vater befahl mir: Du sollst nur den Größten unter ihnen erhören. Er sagte zu ihr: Auch ich bin ein Stammesfürst. Außerdem bin ich bedeutender als er, denn ich entstamme dem Zweitgeborenen, jener aber dem Drittgeborenen. 193 / Er fasste sie bei den Zöpfen, brachte sie vor Mose [und] sagte zu ihm: Sohn Amrams, ist diese erlaubt oder verboten? Und wer hat dir, wenn du sagst, sie sei verboten, die Tochter Jitros [zu heiraten] erlaubt? 194 Da entschwand ihm die Halacha und alle brachen in Weinen aus. Wir haben ja das, was geschrieben steht: Und sie weinten an der Türe des Stiftszeltes. (Num 25,6) Da sah Pinhas, der Sohn Eleasars. (Num 25,7) Was sah er? Rab sagte: Er sah die Angelegenheit und erinnerte sich der Halacha. 195 Da sagte er zu ihm: Großonkel, hast du mich nicht bei deinem Herabsteigen vom Berg Sinai gelehrt: WER EINE ARAMÄERIN BESCHLÄFT, DEN DÜRFEN EIFERER NIEDERSTOßEN? 196 Er sagte zu ihm: Der Leser des Briefes sei der Vollstrecker. Samuel sagte: Er sah: Es gibt weder Weisheit, noch Einsicht, [noch Rat] gegenüber JHWH. (Prov 21,30) Überall, wo der Name [Gottes] entweiht wird, erweist man auch einem Lehrer keine Ehre. R. Isaak Nappacha sagte: Er sah einen Engel, der im Volk Schaden anrichtete.  193 Mose war aus dem Stamm Levi (3. Sohn Jakobs), Simri aus dem Stamm Simon (2. Sohn Jakobs). 194 Vgl. TanB balak 29; NumR 20,24; ExR 33,5; Raschi zu Num 24,6. 195 Vgl. Raschi zu Num 24,7. 196 mSanh 9,6.

Balak  

Da trat er aus der Gemeinde hervor und ergriff einen Speer mit seiner Hand. (Num 25,7)

Rabbi Jochanan sagte: Von hier [ist zu belegen], dass man nicht mit Waffen ins Lehrhaus geht. 197 Er zog die Klinge heraus und steckte sie ins Ärmelgewand (ἀνάκωλος), dann ging er gestützt auf seinen Stock. Als er beim Stamm Simon ankam, sagte er: Wo finden wir [den Beweis], dass der Stamm Levi bedeutender ist als der Stamm Simon? Sie sagten: Lasst ihn, auch er ist, um sein Bedürfnis zu befriedigen, hineingegangen. Die Pharisäer (‫ )פרושין‬haben die Sache erlaubt. Rabbi Jochanan sagte: Pinhas geschahen sechs Wunder: 198 Erstens, dass er sich zurückziehen konnte (‫ )לפרוש‬und er sich nicht zurückzog (‫)פירש‬. Zum anderen, dass er [um Hilfe] hätte rufen können, er aber nicht rief. Weiter, dass er das Geschlechtsteil des Mannes und das Geschlechtsteil der Frau [traf]. Weiter, dass sie nicht vom Speer abglitten. Weiter, dass ein Engel kam und die Schwelle vergrößerte. Weiter, dass ein Engel kam und im Volk Schaden anrichtete. Er kam und schleuderte sie vor Gott, er sagte vor ihm: Herr der Welt, wegen dieser sollen 24.000 aus Israel fallen? Wir haben das, was geschrieben steht: Da stand Pinhas auf und vollzog das Gericht. (Ps 106,30) / Rabbi Eleazar sagte: „Er betete“ (‫ )ויתפלל‬steht dort nicht geschrieben, sondern „er vollzog das Gericht“ (‫)ויפלל‬. Das lehrt, dass er mit seinem Schöpfer Gericht (‫ )פלילות‬hielt. Als die Dienstengel ihn fortstoßen wollten, sagte der Heilige zu ihnen: Lasst ihn, er ist ein Eiferer, Sohn eines Eiferers, ein Zornabwender, Sohn eines Zornabwenders. Da fingen die Stämme an, ihn zu schmähen. Sie sagten: Seht diesen Sohn des Puti 199 (‫)פוטי‬, dessen Großvater mütterlicherseits Kälber für die Götzen mästete (‫)פיטם‬, der soll einen Stammesfürsten aus Israel töten? 200 [Deswegen] weist die Schrift seine [vornehme] Herkunft nach: Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters. (Num 25,11) P976F

 197 Vgl. TanB balak 30; NumR 20,25. 198 Vgl. jSanh 10,2; Tan balak 21; NumR 20,25. 199 Vgl. Ex 6,25; bSota 43a. 200 Vgl. Raschi zu Num 25,11.

P

(509)

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Heilige sagte zu Mose: Geh und komme ihm [mit] einem Friedensgruß zuvor, denn es heißt: Daher sprich: Ich gebe ihm meinen Bund des Friedens. (Num 25,12) Diese Sühnung ist geeignet, ewig sühnend zu wirken. bSanh 64a

Rabbi Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Einst erkrankte eine Heidin sehr schwer. Da gelobte sie, dass sie, wenn sie von ihrer Krankheit aufstehen sollte, werde sie gehen und sämtlichen Götzen der Welt dienen. [Sie genas und ging und diente allen Götzen in der Welt.] Als sie auf den Peor traf, fragte sie die Götzenpriester, wie man diesen verehre. Sie sagten zu ihr: Man esse Mangold (‫)תרדין‬, trinke Alkohol und entleere sich (‫ )מתריזין‬vor ihm. Da sagte sie: Lieber werde ich wieder krank, als [einen Götzen] auf diese Weise zu verehren. Ihr, Haus Israel, seid aber nicht so, die sich dem Baal Peor angeschlossen haben (‫)הנצמדים‬. (Num 25,5) Wie ein Deckel (‫[ )צמיד‬auf einem] Gefäß haltet ihr [euch an JHWH, eurem Gott] fest (‫)הדבקים‬. (Dtn 4,4) Wie zwei Dattelpalmen aneinander haften (‫)הדבוקות‬. In einer Lehre wurde gelehrt: [Die sich] dem Baal Peor [angeschlossen hatten]. (Num 25,5) wie Armbänder (‫ )צמידים‬an der Hand einer Frau. Ihr, die ihr an JHWH, eurem Gott festhaltet. (Dtn 4,4) Die vollkommen festhalten. DIE ENTLEERUNG VON SICH VOR DEM PEOR IST SEIN GÖTZENDIENST. 201 Selbst, wenn man ihn zu schänden beabsichtigt. Die Rabbanan lehrten: Eine Begebenheit mit Sabta [aus Ulam, der seinen Esel (‫ )חמור‬an eine Nichtjüdin vermietete] usw.

bChul 134b

Die Schrifterklärer schwieriger Stellen (‫ )דורשי חמורות‬pflegten zu sagen: Das Vorderbein entsprechend der Hand [des Priesters, denn es heißt:] Da nahm er eine Lanze in seine Hand. (Num 25,7) Die Kinnbacken entsprechend dem Gebet, und so heißt es: Da trat Pinhas heran und betete 202. (Ps 106,30)

 201 mSanh 7,5. 202 Oben nicht als „beten“, sondern als „richten“ interpretiert.

Balak  

Den Magen, dem Wortlaut entsprechend, denn es heißt: Die Frau durch ihren Magen. (Num 25,8) Und siehe, ein Mann von den Kindern Israels kam und brachte die Midianiterin zu seinen Brüdern. (Num 25,6)

TanB balak 29

Welchen Grund hatte er, so zu handeln? 203 Um dich zu lehren, dass er weder dem Himmel noch den Geschöpfen Ehre erwies. Über ihn heißt es: Wer übermütig, vermessen ist, wird Spötter genannt. (Prov 21,24) Da weinten sie. (Num 25,6) Weil ihre Hände in dieser Stunde schwach wurden. Ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Einer Königstochter, die sich schmückt, um sich zum Traubaldachin zu begeben [und] sich [dazu] in eine Sänfte (φορεῖον) setzt. Es stellte sich heraus, dass sie sich mit einem anderen verunreinigt hatte. Da wurden die Hände ihrer Freunde und Verwandten schwach. So war es mit Israel. Am Ende von 40 Jahren lagerten sie sich am Jordan, um ins Land Israel hinüberzugehen, und dort arteten sie in Unzucht aus. Da wurden die Hände Moses und der Gerechten bei ihm schwach. Und warum war die Halacha vor ihm verborgen? Damit Pinhas kommen und nehmen sollte, was ihm zustand. Und weil Mose [es] versäumt hatte, kennt kein Mensch sein Grab. (Dtn 34,6)

(510)

Um dich zu lehren, dass jeder stark wie ein Panther und leicht wie ein Adler und stark wie ein Löwe sein muss, der den Willen seines Schöpfers tun will. 204 Und von hier lernst du, dass der Heilige es bei Gerechten haargenau nimmt. Da sah Pinhas. (Num 25,7) Sahen [es] denn nicht alle? Es steht doch geschrieben: Vor den Augen Moses und vor den Augen der gesamten Gemeinde? (Num 25,6) Allein, er sah das Ereignis und erinnerte sich der Halacha. 205 Er erhob sich inmitten der Gemeinde. (Num 25,7) Von hier [ist zu belegen, dass] er aufstand. Allein, weil sie über die Sache hin und her berieten, ob dieser des Todes schuldig sei oder nicht, stand er inmitten der Gemeinde auf und tat es freiwillig.  203 Vgl. Tan balak 20; NumR 20,24. 204 Vgl. mAbot 5,20; bPes 112a. 205 Vgl. Tan balak 21; NumR 20,25.

TanB balak 30

  Jalkut Schimoni Numeri

Er durchbohrte beide, den einen auf dem anderen, durch beider Unreinheit hindurch, damit die Israeliten nicht sagen könnten, dass da keine Unreinheit war. Und sieh, wie viele Zeichen ihm geschahen: [Gott] gab ihm Kraft in seinen Arm, um sie zu tragen, und Kraft in den Stab, um bei ihnen zu stehen, und die Angehörigen seines Stammes standen, um gegen ihn vorzugehen, aber ein Engel stand da und schlug sie vor ihm. Als Pinhas sie so sah, warf er sie zu Boden, stellte sich hin und betete, wie es heißt: Da stellte sich Pinhas hin und betete. (Ps 106,30) SNum § 131

Und siehe, einer von den Israeliten kam [und führte seinen Brüdern vor den Augen Moses und vor den Augen des ganzen Volkes Israel eine Midianiterin zu]. (Num 25,6)

Da hob Pinhas in jener Stunde an und sprach: Ist kein Mensch hier, der Simri tötet? 206 Wo sind die Löwen[, wie es heißt]: Ein junger Löwe ist Juda. (Gen 49,9) Dan ist ein junger Löwe? (Dtn 33,22) Er begann zu schreien. Als er aber sah, dass alle schwiegen, erhob er [sich] aus der Mitte seines Sanhedrin; usw.

Als er hineingegangen war, tat Gott für ihn sechs Wunder: Das erste Wunder war, dass, während man sich sonst voneinander trennte, sie [nun] ein Engel aneinander heftete. Das zweite Wunder war, dass der Engel ihren Mund verschloss, so dass sie nicht reden konnten. Das dritte Wunder war, dass die Lanze mitten durch sein Glied und ihre Scham hindurchfuhr, so dass [es] jeder sehen konnte, damit Nachschnüffler [später] nicht sagen könnten: Auch er ist hineingegangen, / um seine Bedürfnisse zu befriedigen; (511)

usw.

Das siebte Wunder war, dass die Spitze der Lanze länger wurde, so dass sie durch zwei Körper hindurchdringen konnte und [noch] hinten herauskam. Das achte Wunder war, dass Pinhas Arm [so] stark wurde. Das neunte Wunder war, dass die Lanze nicht zerbrach. Das zehnte Wunder war, dass nichts von ihrem Blut auf die Hand des Pinhas fiel, damit er nicht unrein würde. Das elfte Wunder war, dass sie nicht starben, solange sie in seiner Hand waren, damit er nicht unrein würde. Das zwölfte Wunder war, dass eigentlich der Obere auf der Lanze der Untere hätte sein müssen. Es geschah  206 Vgl. jSanh 10,2; bSanh 82a.

Balak  

aber ein Wunder, indem im Augenblick des Geschehens Simri auf Kosbi umgedreht wurde, so dass alle Israeliten sie [auf frischer Tat ertappt] sahen, dass sie des Todes schuldig waren. Daher wurde gesagt: Siehe, ich gebe [ihm meinen Bund des Friedens]. (Num 25,12) Das lehrt, dass aus ihm [in der Zeit] des ersten [Tempel]gebäudes 18 prophetische Priester erstanden und [in der Zeit] des zweiten [Tempel]gebäudes 80 Priester. 207 Weil sie [ihr Amt] um Geld verkauften, fingen ihre [Amts]jahre [an,] kürzer zu werden. Und es sei ihm und seinem Samen nach ihm / der Bund eines ewigen Priestertums. (Num 25,13) Das sind die 24 Priesterabgaben[, die den Priestern gegeben wurden]. Dafür, dass er für seinen Gott geeifert hat. (Num 25,13) Dafür, dass er dem Tod sein Leben bloßgestellt hat. (Jes 53,12) [Und er schafft den Israeliten Sühne. (Num 25,13)] „Um Israel Sühne zu schaffen“ (‫ )לכפר‬heißt es hier nicht, sondern: „Und er wird Sühne schaffen“ (‫)ויכפר‬. Bis heute hat er noch nicht aufgehört, sondern steht noch da und schafft Sühne, bis die Toten auferstehen. Ende Am Schluss von Abschnitt „balak“ (‫)בלק‬. Mein Feind ist wie Kuschan Ramatajim: Er wird verwüstet (‫)יבולק‬, und wie Bileam [wird er] durch ein entweihendes Schwert sterben (‫)יסולק‬, und wie der Aramäer Laban, der verbrannte (‫)דלק‬. Ein anderer ist aufrecht, ein Mann von Unterschied (‫)חלק‬. Und dem, der Schlafende zu Hause ausraubt, wird er zuteilen (‫)יחלק‬.

 207 Vgl. I Chr 5,36; LevR 21,9; bJoma 9a. Vgl. tJoma 1,7; jJoma 1,1; PR 47; PRK 27.

(512)

Pinhas (Num 25,10-30,1) Jelamdenu

R. Simeon ben Laqisch sagte: 1 Er ist Pinhas, er ist Elija. Der Heilige sagte zu ihm: Du hast in dieser Welt Frieden gestiftet zwischen mir und zwischen Israel. Auch künftig wirst du zwischen mir und meinen Kindern Frieden stiften, denn es heißt: Siehe, ich sende euch Elija, den Propheten. Und er wird das Herz der Väter zurückführen zu den Kindern. (Mal 3,23-24) Es steht geschrieben in § 180 und oben am Ende des Abschnitts [bBB 109b-110a].

PRE 47

(513)

Rabbi Eliezer sagt: Der Heilige erachtete den Namen des Pinhas wie den Namen des Elija, sein Angedenken zum Guten, von den Bewohnern (‫ )תושבי‬2 Gileads, der die Umkehr (‫)תשובה‬ Israels im Gebirge von Gilead bewirkte, denn es heißt: Siehe, ich gebe ihm meinen Bund. (Num 25,12) Mein Bund mit ihm war das Leben und der Frieden. (Mal 2,5) Und er gab ihm das Leben dieser Welt und das Leben der [kommenden] Welt. Und er gab ihm guten Lohn und ein ewiges Priestertum war für ihn und seine Nachkommenschaft nach ihm als Bund [bestimmt].

PRK 13

R. Samuel bar Nachmani sagte: Vier sind es, die von einer geringen 3 Familie abstammen. Und diese sind es: Pinhas, Uria, Ezekiel und Jeremia. Pinhas: 4 Du findest, als Pinhas kam, um die legitime Abkunft der Israeliten nachzuweisen, sagte man zu ihm: Du kommst, um unsere legitime Abkunft nachzuweisen? Mit wem war dein Vater Eleasar verheiratet? Doch mit der Tochter von Putiel, wie es heißt:

 1 Vgl. Tan pinhas 1; NumR 21,3; Tan schelach 1; MidrProv 9,2; bBM 114b; bBB 121a; bBB 109b-110a. 2 Auch als Wortspiel zu: Elia, der Tischbiter. Siehe Robert Hayward, “Phinehas – The same is Elijah; The Origins of a Rabbinic Tradition,” Journal of Jewish Studies 29 (1978), 22-34. 3 August Wünsche, Die Pesikta des Rab Kahana. Das ist die älteste in Palästina redigierte Haggada. Nach der Buberschen Textausgabe übersetzt und erklärt (Leipzig: Otto Schulze, 1884), 151 Anm. 2 verweist auf eine Handschriftenvariante, die an der Stelle ‫( נכרי‬fremd, heidnisch) liest. 4 Vgl. bSanh 82b; ExR 7,5; Tan pinhas 1; TanB pinhas 3.

Pinhas  

Eleasar, der Sohn Aarons, nahm sich eine von den Töchtern Putiels zur Frau [und sie gebar ihm Pinhas]. (Ex 6,25) Und du kommst, um unsere legitime Abkunft nachzuweisen? Warum hieß sein Name „Putiel“ (‫?)פוטיאל‬ Weil er Kälber für die Götzen gemästet hatte (‫)מפטם‬. Als der Heilige sah, dass sie ihn verachteten, fing er an, seine legitime Abstammung mit den Worten hervorzuheben: Pinhas, Sohn des Eleasar, Sohn Aarons, des Priesters. (Num 25,11) Er war Priester und Sohn eines Priesters, er war ein Eiferer, Sohn eines Eiferers. Uria verachteten die Israeliten. Sie sagten hinter seinem [Rücken]: Ist er nicht ein Gibeonite? Auch Uria hatte im Namen JHWHs prophezeit:[Uria, Sohn Schemajas] aus KirjatJearim. (Jer 26,20) Und es steht geschrieben: Und ihre Städte waren Gibeon und Kafira, Beerot und Kirjat-Jearim. (Jer 9,17) Und die Schrift muss seine legitime Abkunft angeben: Da bestellte ich mir zuverlässige Zeugen, Uria, den Priester. (Jes 8,2) Ezekiel verachteten die Israeliten. Sie sagten hinter seinem [Rücken]: Ist er nicht von den Enkeln der Prostituierten Rahab? Und die Schrift muss seine legitime Abkunft angeben: Das Wort JHWHs war an Ezekiel [gerichtet], den Sohn Busis, des Priesters. (Ez 1,3) Jeremia verachteten die Israeliten. Sie sagten hinter seinem [Rücken]: Ist er nicht von den Enkeln der Prostituierten Rahab? Und die Schrift muss seine legitime Abkunft angeben: Wort Jeremias [des Sohnes von Hilkija, von den Priestern in Anatot]. (Jer 1,1) Daher sage: Siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens. (Num 25,12)

TanB pinhas 3

Und ebenso heißt es: 5 Mein Bund mit ihm war / das Leben und der Frieden. (Mal 2,5)

§ 772

Und es heißt: Und es sei ihm und seiner Nachkommenschaft [nach ihm der Bund eines ewigen Priestertums]. (Num 25,13) Aber hat er denn ein Opfer dargebracht, dass es vom ihm heißt: „Er hat Sühne erwirkt“ 6? Vielmehr [steht das da], um dich zu lehren, dass jeder, der das Blut der Frevler vergießt, ist wie einer, der ein Opfer darbringt.

 5 Vgl. Tan pinhas 1; NumR 21,3.

(514)

  Jalkut Schimoni Numeri

bQid 66b

Woher [ist zu belegen, dass] ein Mann mit einem Makel in Bezug auf seinen Dienst untauglich ist? Rab Jehuda sagte, Samuel habe gesagt, dass ein Vers sage: Siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens (‫)שלום‬. (Num 25,12) Wenn er unversehrt ist (‫)שלם‬, nicht aber, wenn ihm [etwas] fehlt. Es steht aber doch ‫ שלום‬geschrieben?! Rab Nachman bar Isaak sagte: Das Waw von „schalom“ ist geteilt. 7 Woher [ist zu belegen], dass jemand, der [in einer Priesterabteilung] zu stehen und auf dem Altar zu opfern pflegt, und es bekannt wird, dass er der Sohn einer Geschiedenen oder der Sohn einer Frau ist, der die Schwagerehe verweigert worden war, geeignet ist?

§ 772

Rab Jehuda sagte, Samuel habe gesagt: Ein Vers sagt: Und es sei ihm und seiner Nachkommenschaft nach ihm [der Bund eines ewigen Priestertums]. (Num 25,13) Einerlei, ob Nachkommenschaft mit einem Makel oder Nachkommenschaft ohne Makel. Der Vater Samuels sagte es von hier: Segne, JHWH, seine Macht (‫[ )חילו‬und lasse dir das Tun seiner Hände gefallen]. (Dtn 33,11)

Selbst der Dienst der Entweihten (‫)חולין‬, die dabei sind, das Werk seiner Hände lass dir gefallen. (Dtn 33,11)

R. Ami sagte es von hier: Du sollst zu den levitischen Priestern kommen. (Dtn 17,9) Könnte es dir denn in den Sinn kommen, jemand werde zu einem Richter 8 gehen, der nicht in seiner Zeit ist?! Vielmehr ist dies auf einen [zu beziehen], der untauglich war und entweiht worden ist. bJeb 100b

Samuel sagte: Wenn zehn Priester [beieinander] stehen und einer sich von ihnen entfernt und die Beiwohnung vollzieht, so ist das Kind ein Verschwiegener 9, denn man bringt ihn zum Schweigen [beim Anspruch] auf das priesterliche Recht,

 6 Num 25,13. 7 Siehe dazu Hyman/Schiloni, JS Numeri, 514 Anm. 31. 8 bQid 66b: Priester.

Pinhas  

denn es steht geschrieben: Und es sei ihm und seiner Nachkommenschaft nach ihm [der Bund eines ewigen Priestertums]. (Num 25,13) Bei der Angelegenheit seiner Nachkommenschaft geht die legitime Abstammung nach ihm und [von ihm aus] weiter. [Nein,] vielmehr, ist hier [von] Abraham [ausgehend] zu erhöhen, denn es steht geschrieben: Dir und deiner Nachkommenschaft nach dir [ein Gott] zu sein. (Gen 17,7) Inwiefern verwarnte der Barmherzige ihn damit? Er sprach zu ihm wie folgt: Du sollst keine Nichtjüdin und keine Sklavin heiraten, damit nicht deine Nachkommen ihr folgen. R. Elaʼa 10 sagte: Pinhas wurde erst dann in die Priesterschaft eingesetzt, nachdem er Simri getötet hatte, 11 denn es steht geschrieben: Und es sei ihm und seiner Nachkommenschaft [nach ihm der Bund eines ewigen Priestertums]. (Num 25,13) R. Aschi sagte: Erst nachdem er Frieden zwischen den Stämmen gestiftet hatte, denn es heißt: Und [es] hörte Pinhas, / der Priester. (Jos 22,30)

bZeb 101b

(515)

Weiter steht aber auch geschrieben: Er und sein Geschlecht [nach ihm sollen das Recht des Priestertums haben für alle Zeiten]. (Num 25,13) Dies steht in Bezug auf den Segen geschrieben. Weiter steht aber auch geschrieben: Und [es] hörte Pinhas, der Priester. (Jos 22,30) Dies zur Legitimierung seiner Nachkommenschaft nach ihm. [Mit] sieben Erzvätern [wurde] ein Bund geschlossen. Diese sind es: Abraham, Isaak, Jakob, Mose, Aaron, David und Pinhas. Über Abraham steht geschrieben. An demselben Tage schloss JHWH mit Abram einen Bund. (Gen 15,18) Über Isaak [steht geschrieben]: Aber meinen Bund werde ich aufrichten mit Isaak. (Gen 17,21)  9 Siehe bQid 69a: Ein Kind, das den Namen seines Vaters nicht angibt. 10 bZeb 101b: R. Eliezer im Namen R. Chaninas. 11 Vgl. Raschi zu Num 24,13.

DEZ 1

  Jalkut Schimoni Numeri

Über Jakob [steht geschrieben]: Ich werde meines Bundes mit Jakob gedenken. (Lev 26,42) Über Mose [steht geschrieben]: Ich habe mit dir einen Bund geschlossen. (Ex 34,27) Über Aaron [steht geschrieben]: Mein Bund war mit ihm. (Mal 2,5) Über Pinhas [steht geschrieben]: Und es sei ihm und seiner Nachkommenschaft nach ihm der Bund [eines ewigen Priestertums]. (Num 25,13) Über David steht geschrieben: Ich habe meinen Bund mit meinem Auserwählten geschlossen. (Ps 89,4) TanB pinhas 3

Und der Name des Mannes aus Israel, des Erschlagenen. (Num 25,14) So wie sich der Heilige mit dem Lob der Gerechten befasst, um sie in der Welt bekannt zu machen (παῤῥησία), so befasst er sich mit der Schande der Frevler, um sie in der Welt bekannt zu machen. 12 Pinhas [wird] zum Lob [erwähnt]. Über ihn heißt es: Das Angedenken des Gerechten ist zum Segen. (Prov 10,7) Und Simri [wird] zur Schande [erwähnt]: Der Name der Frevler wird vermodern. (Prov 10,7) Simri, Sohn des Salu [Fürst eines Stammeshauses aus Simon]. (Num 25,14) Denn jeder, der sich selbst schändet, schändet seine Familie mit sich. Die Schrift wundert sich über ihn[, wenn sie sagt]: Wer [eine Mauer] einreißt. (Koh 10,8) Sein Vater war sittenstreng, zu Anfang gegen die Unzucht eifernd: Da nahmen zwei der Söhne Jakobs, Simon und Levi. (Gen 34,25) Und dieser riss die Mauer ein, die sein Vater gebaut hatte. Und der Name der midianitischen Frau, die erschlagen worden war[, war Kosbi]. (Num 25,15) Um dir bekannt zu machen, wie viel die Midianiter sich selbst [preis]gaben, dass sie selbst eine Königstochter der Schande preisgaben: Die Könige Midians [Ewi, Rekem, Zur ...] töteten sie. (Num 31,8)  12 Vgl. Tan pinhas 2; NumR 21,3.

Pinhas  

Zur war bedeutender als sie alle, weil er aber seine Tochter preisgab, erwähnt [ihn die Schrift nur] als dritten. 13 Ulla sagte: Simri beging Unzucht und viele Myriaden fielen aus Israel. Tamar beging Unzucht, [und] aus ihr gingen Könige und Propheten hervor.

bNazir 23b

Und der Name der [midianitischen] Frau, die erschlagen worden war[, war Kosbi]. (Num 25,15)

bSanh 82b

R. Scheschet sagte: Ihr Name war nicht Kosbi, sondern Schelnai. / Warum wurde sie dann Kosbi (‫ )כזבי‬genannt? Weil sie ihren Vater belog (‫)כיזבה‬. Eine andere Auslegung: Sie sagte zu ihrem Vater: Schlachte durch sie (‫ )כוס בה‬dieses Volk. Wir haben das, was die Leute sagen: Was sucht Schelnai zwischen den Schilfrohren? Mit diesem Blatt vom Rohr umarmt 14 Schuvilnai ihre Mutter. 15 R. Jochanan sagte: Simri hatte fünf Namen: Sohn des Salu, Saul, Sohn der Kanaaniterin und Schlumiel, Sohn des Zuri Schaddai. Simri (‫)זמרי‬, weil er wie ein Ei verdorben (‫ )המוזרת‬gemacht wurde. Sohn des Salu (‫)סלוא‬, weil er die Sünden seiner Familie aufsteigen ließ (‫)הסליא‬. Saul (‫)שאול‬, weil er sich der Sünde hingab (‫)השאיל‬. Sohn der Kanaaniterin (‫)הכנענית‬, weil er nach der Art Kanaans handelte. Und was war sein [richtiger] Name? Schlumiel, Sohn des Zuri Schaddai, war sein Name. Rab Nachman sagte, Rab habe gesagt: Was [bedeutet das, was] geschrieben steht: Der Lendenkräftige (‫ )זרזיר מתנים‬und der Bock und der König Alkum mit ihm. (Prov 30,31)

 13 Num 25,15: Zur, Haupt der Völkerschaft. 14 Vgl. Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 262-263 mit Verweis auf Raschi zur Stelle: „she made her mother a prostitute.“ 15 Vgl. Tan pinhas 2; NumR 21,3.

(516)

  Jalkut Schimoni Numeri

424 16 [mal] vollzog dieser Frevler an diesem Tag den Geschlechtsverkehr. Pinhas wartete (‫ )והמתין‬draußen auf ihn, damit seine Kraft ermattete. Er wusste aber nicht, dass König Alkum 17 mit ihm war. P10F

P

In einer Lehre wurde gelehrt: Sechzig [mal], bis [seine Hoden] wie zerschlagenes Ei geworden waren und sie einem Beet voller Wasser glichen. Rab Kahana sagte: Ihr Gesäß hatte [die Fläche] von einem Sea. Rab Josef lehrte: Ihr Grab 18 war eine Elle groß. TanB pinhas 4 § 773

Bekämpft (‫ )צרור‬die Midianiter. (Num 25,17) Warum? Weil sie euch bedrängen (‫)צררים‬. 19 P102F

(517)

Von hier sagten die Weisen: 20 / Kommt jemand, um dich zu töten, komme [ihm] zuvor und töte ihn. R. Simeon sagt: 21 Jeder, der einen Menschen dazu bringt zu sündigen, ist schlimmer als der, der ihn tötet. Denn wer tötet, tötet in dieser Welt, und er hat Anteil an der kommenden Welt. Wer aber [jemanden] dazu bringt zu sündigen, tötet ihn in dieser Welt und für die kommende Welt. Zwei Völker kamen Israel mit dem Schwert zuvor, denn es heißt: Ich will nachjagen, ergreifen. Ich werde mein Schwert zücken. (Ex 15,9) Da sprach Edom zu ihm: Du sollst nicht bei mir hindurchziehen, sonst werde ich dir mit dem Schwert entgegen treten. (Num 20,18)

§ 773

Und zwei sind [es] beim Durchziehen: Die Moabiter und die Amoniter. Über die, die ihnen mit dem Schwert zuvorkamen, steht geschrieben: Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, den Ägypter sollst du nicht verabscheuen. (Dtn 23,8)

Aber über die, die ihnen mit Übertretungen zuvorkamen, steht geschrieben: Kein Amoniter und Moabiter darf kommen. (Dtn 23,4)

 16 Entspricht dem Zahlenwert von ‫זרזיר‬. 17 ‫ אלקום‬verstanden als ‫ אלקים‬verstanden als ‫אלהים‬, Gott. 18 Metapher für Vagina. 19 Vgl. Tan pinhas 3; NumR 21,4. 20 Vgl. bBer 58a; bBer 62b; bSanh 72a. 21 Vgl. SDtn § 252.

Pinhas  

Bekämpft die Midianiter. (Num 25,17)

TanB pinhas 5

Gemäß dem, was geschrieben steht: 22 Wenn du eine Stadt [viele Tage] belagerst[, um sie zu bekämpfen,] sollst du ihr Holz nicht verderben. (Dtn 20,19) Bei diesen sollst du so nicht verfahren, vielmehr: Vernichtet ihre Bäume. Und so findest du [es]: Als Joram, der König von Israel ging, und [mit ihm war] Jehoschafat, der König von Juda, um gegen Moab Krieg zu führen, was steht [darüber] geschrieben? So dass ihr verwüsten sollt alle festen Städte [und alle auserwählten Städte] und jedes gute Holz sollt ihr fällen und alle Wasserquellen sollt ihr verstopfen. (II Reg 3,19) Er sagte zu ihnen: Es steht aber doch geschrieben: Du sollst ihr Holz nicht verderben. (Dtn 20,19) Er sagte zu ihm: Über die Völker hat er das geboten, dieses [Volk] aber ist gering und verachtet, denn es heißt: Und dieses ist gering in den Augen JHWHs, er wird Moabi in eure Hände geben. (II Reg 3,18)

Und es heißt: Du sollst nicht ihren Frieden und ihr Bestes suchen. (Dtn 23,7) Dies sind die Bäume, die gut sind. Daher heißt es: Bekämpft die Midianiter. (Num 25,16)

Kapitel 26 Es geschah nach der Plage. (Num 25,19) Nehmt die Gesamtzahl. (Num 26,2) Überall, wo sie fielen, waren sie verpflichtet, [sie] zu zählen. 23 Ein Gleichnis von einem Wolf, der in die Vieh[herde] einfiel. Der Besitzer des Viehs war [daraufhin] gezwungen, es zu zählen, um zu wissen, wie viele fehlten. Eine andere Auslegung: Warum zählte er sie? Sage, es gleicht einem Hirten, dem der Hausherrn seine Herde nach ihrer Zahl 24 übergibt. Als er sein Hüten beendet hatte, musste er sie, bevor er

 22 Vgl. Tan pinhas 3; NumR 21,6. 23 Vgl. Tan pinhas 4; NumR 21,7; Raschi zu Num 26,2. 24 Meint: in abgezählter Zahl.

TanB pinhas 6

  Jalkut Schimoni Numeri

sie zurückgab, zählen. Und als die Israeliten aus Ägypten auszogen, übergab er sie Mose nach [ihrer] Zahl, denn es steht geschrieben: Da sprach JHWH in der Wüste [am] Sinai zu Mose: Nehmt die Summe [der ganzen Gemeinde]. (Num 1,1-2) Und auch, als sie aus Ägypten hinauszogen, steht [darüber] geschrieben: Als die Israeliten von Ramses nach Sukkot zogen [waren es] an die 600.000 zu Fuß. (Ex 12,37)

Siehe, er übernahm sie nach [ihrer] Zahl. Als [die Zeit] kam, in den Gefilden Moabs [aus der Welt] zu scheiden, übergab er sie nach [ihrer] Zahl. / Es geschah nach der Plage. (Num 15,19) (518)

Nehmt die Gesamtzahl der ganzen Gemeinde der Israeliten. (Num 26,2) Dies ist es, was der Schriftvers sagt: Wenn ich sagte, es wankt mein Fuß, so stützte mich, JHWH; deine Gnade. (Ps 94,18) In der Stunde, in der die Israeliten die Tora empfingen, wurden die Völker der Welt eifersüchtig; usw. [wie] am Anfang des Abschnitts „in der Wüste [am] Sinai“ (Num 1,1, [TanB bemidbar 3]) bis „und er ließ sie bestehen wegen ihrer Reinheit“.

PRK 10

Nach Ruben. Die Familien der Rubeniter. (Num 26,5-6) Dies ist es, was der Schriftvers sagt: Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, die Braut. (Cant 4,12) R. Judan [sagte] im Namen von R. Jehoschua ben Levi: [Das gleicht] einem König, der herangewachsene Töchter hatte und nicht daran dachte, sie zu verheiraten. Er begab sich ins Ausland und blieb dort viele Jahre. Da machten sich die Töchter auf und bemühten sich selbst, von Männern geheiratet zu werden. Und jede einzelne nahm das Siegel und den Stempel (σημαντήριον) ihres Mannes. Nach langer Zeit kehrte der König aus dem Ausland zurück und hörte die Leute verächtlich über seine Töchter reden und sagen, dass die Töchter des Königs unzüchtig gewesen seien. Was machte [der König]? Er ließ einen Herold (κήρυξ) bekannt machen, dass das ganze Volk auf dem Platz (campus) zusammen kommen solle. Er rief seinen ersten Schwiegersohn und sagte zu ihm: Wer bist du? Er sagte zu ihm: Dein Schwiegersohn. Er zog sein Siegel hervor [und] sagte zu ihm: Wem gehört das? Er sagte zu ihm: [Es gehört] mir. Er zog dessen Stempel hervor [und] sagte zu ihm: Wem gehört das? Er sagte zu ihm: [Es gehört] mir. Und so [verfuhr er] beim zweiten und beim dritten.

Pinhas  

[Dann] sagte der König: Meine Töchter haben sich selbst bemüht, sich zu verheiraten, ihr aber sagt, dass meine Töchter unzüchtig gewesen seien! Ebenso pflegten die Völker der Welt die Israeliten zu verhöhnen und zu sagen, dass sie Kinder der Ägypter seien: Wenn sie über die Israeliten herrschten, um wie viel mehr über ihre Frauen. 25 R. Hoschaja sagte: In dieser Stunde rief der Heilige den Engel, der über die Schwangerschaft gesetzt ist. Er sagte zu ihm: Erschaffe das Kind im Ebenbild ihrer Väter. Dies ist es, was geschrieben steht: Nach Ruben. Die Familien der Rubeniter. (Num 26,5-6) Nach Simeon. Die Familien der Simeoniter. (Num 26,12-14) R. Marinos 26 sagte: So wie ein Mensch, der sagt: Varoni, Savaroni, Sacoi 27. R. Idi sagte: Die Namen haben ein „He” am Anfang und ein „Jod” am Schluss. JH bezeugt über sie, dass sie die Kinder ihrer Väter sind. 28 Und was ist der Sinn [der Worte]: Denn dorthin ziehen hinauf die Stämme von JH als ein Zeugnis für Israel? (Ps 122,4) Dass sie die Kinder ihrer Väter sind. Die Rabbinen sagten: Ein verschlossener Garten (‫)גן נעול‬. (Cant 4,12) Das sind die Jungfrauen. Eine verschlossene Quelle (‫)גל נעול‬. (Cant 4,12) Das sind die Gattinnen. Eine versiegelte Quelle. (Cant 4,12) Das sind die Männer. Im Namen von R. Natan wird gelehrt: „Ein verschlossener Garten“, „eine verschlossene Quelle“, [deutet an:] Zwei Weisen [des Beischlafs sind möglich]: Auf seine Weise und nicht auf seine Weise. R. Huna im Namen von R. Chijja:  25 Vgl. Raschi zu Num 26,5. 26 In PRK 10: R. Marinos bar R. Oschaja. 27 Sohn des Varon, Sohn des Severianos, Sohn des Sacon. 28 Vgl. Raschi zu Num 26,5.

  Jalkut Schimoni Numeri

Als Sara nach Ägypten kam, hütete sie sich vor einer Entblößung. Da wurden alle Frauen wegen ihres Verdienstes behütet. Als Abraham nach Ägypten hinabstieg, hütete er sich vor einer Entblößung. Da wurden alle Männer wegen seines Verdienstes behütet. (519)

Rab Huna im Namen des Bar Kappara: Durch das Verdienst vierer Dinge wurden die Israeliten / aus Ägypten erlöst: Weil sie nicht ihren Namen veränderten. Als Ruben und Simeon gingen sie hinab, als Ruben und Simeon kamen sie hinauf. Weil sie ihre Sprache nicht veränderten: Denn mein Mund redet mit euch. (Gen 45,12) Er sprach in der heiligen Sprache, damit es bei ihnen keine üble Nachrede gebe. Rede doch zu den Ohren des Volkes, dass sie fragen. (Ex 11,2) Du findest, dass diese Sache [für] zwölf Monate bei ihnen angeordnet war, und es wurde keiner bei ihnen gefunden, der seinen Nächsten verleumdet hätte. Und dass es bei ihnen niemand gab, der vergewaltigt wurde. Dass dem so ist, erkennst du daran, dass es [nur] eine [Frau] gab[, der dies passierte] und die Schrift [seinen Namen] öffentlich macht (παῤῥησία): Und der Name seiner Mutter war Schlomit, Tochter Dibris, vom Stamme Dan. (Lev 24,11) R. Pinhas im Namen von R. Chijja 29: Durch das Verdienst, dass sie sich vor Entblößung hüteten, durch ihr Verdienst sind deine Sprösslinge (‫ )שלחין‬ein Garten [voller] Granatäpfel. (Cant 4,13) Deine Gesandten (‫)שילוחיך‬, daher heißt es: Und es geschah, als Pharao ziehen ließ (‫)בשלח‬. (Ex 13,17)

bSanh 110a

Die sich gegen JHWH auflehnten. (Num 26,9) Rab Chisda sagte: Bei jedem, der gegen seinen Lehrer streitet, ist es, als würde er gegen die Schechina streiten, denn es heißt: Die sich gegen JHWH auflehnten. (Num 26,9) Und die Erde öffnete ihren Schlund. (Num 26,10) Es steht geschrieben am Anfang von „Er kam zu Pharao“ (Ex 7,26) [TanB wa-era 18].

Und sie verschlang sie und Korach. (Num 26,10) In einer Lehre wird gelehrt: 30  29 PRK 10: Chijja bar Abin.

Pinhas  

Korach war [einer] von den Verschlungenen und [einer] von den Verbrannten. [Er war einer] von den Verschlungenen, denn es steht geschrieben: Und sie verschlang sie und Korach. (Num 26,10) Und [er war einer] von den Verbrannten, denn es steht geschrieben: Als das Feuer die 250 Mann verzehrte, (Num 26,10) da war Korach [also] unter ihnen. Und die Söhne Korachs starben nicht. (Num 26,11) Sie leben nicht [in der künftigen Welt] und werden nicht gerichtet. 31 [Ein Tanna] lehrte Es wurde ihnen ein Platz in der Unterwelt angewiesen, und sie stellten sich auf ihre Füße und sangen ein Lied. 32 Und sie wurden zum Zeichen. (Num 26,10)

MidrPs 1,15

Als Korach und seine Gemeinschaft verschlungen wurden, befanden sich seine Söhne wie der Mastbaum / eines Schiffes dastehend. 33 Eine andere Auslegung: Der ganze Platz um sie herum wurde aufgerissen, aber die Stelle unter ihnen wurde nicht aufgerissen.

(520)

R. Simeon bar Nachmani sagte: Sie standen nicht zu dritt an einer Stelle, sondern jeder einzelne hatte einen [anderen] vor sich stehen, und sie glichen drei Säulen. Und wir haben das, was sie in einer Lehre sagen: Worauf steht die Welt? Auf drei Säulen. Es gibt [auch] die, die sagen: 34 Auf drei Vätern. Es gibt [auch] die, die sagen: [Auf] Hananja, Mischael und Asarja. Es gibt [auch] die, die sagen: [Auf] den drei Söhnen Korachs. Von Jaschub, das Geschlecht der Jaschubiter. 35 (Num 26,24)

 30 Vgl. Tan korach 9; TanB korach 23; NumR 18,19. 31 Vgl. bMeg 14a; Tan korach 11; TanB korach 27; MidrPs 45,4; NumR 18,20. 32 Vgl. Raschi zu Num 26,11. 33 Vgl. MidrPs 46,3; MidrPs 49,3. 34 Vgl. CantR 7,8 § 1: Abraham, Isaak und Jakob.

SNum § 132

  Jalkut Schimoni Numeri

Es steht geschrieben bei der Einführung der Fürsten am zweiten Tag [in § 715, SNum § 52].

Da redete JHWH zu Mose und sprach: An diese sollst du das Land verteilen. (Num

26,52-53)

Alle sind im Schriftsinn [enthalten]: Priester, Leviten und Israeliten, Proselyten, Frauen und Sklaven, jemand mit unsichtbaren Geschlechtsorganen und ein Zwitter. Da es heißt: Und JHWH sprach zu Aaron: Du sollst keinen Erbbesitz in ihrem Land haben. (Num 18,20)

[Damit] sind Priester ausgeschlossen. [Die Leviten] sollen inmitten der Israeliten keinen Erbbesitz haben. (Num 18,23) [Damit] sind Leviten ausgeschlossen.

Nach den Namen der Stämme sollen ihre Väter Erbbesitz haben. (Num 26,55) [Damit] sind Proselyten und Sklaven ausgeschlossen. 36 Einem Mann werde nach Verhältnis seiner Gemusterten sein Erbbesitz gegeben. (Num 26,54)

[Damit] sind Frauen, die mit unsichtbaren Geschlechtsorganen und Zwitter ausgeschlossen. bBB 117a-b

Wir haben gelernt: Wie der, der sagt, das Land wurde an diejenigen verteilt, die aus Ägypten ausgezogen waren, denn es wird gelehrt: R. Joschijja sagt: Das Land wurde an diejenigen verteilt, die aus Ägypten ausgezogen waren, denn es heißt: Nach den Namen der Stämme ihrer Väter sollen sie erben. (Num 26,55) Wie halte ich aber [die Worte] aufrecht: An diese sollst du das Land verteilen? (Num 26,53) Gleich diesen. Um die Gefallenen 37 auszuschließen. R. Jonatan sagt: An die, die in das Land kamen, wurde das Land verteilt, denn es heißt: An diese sollst du das Land verteilen. (Num 26,53) Wie halte ich dann aber [die Worte] aufrecht: Nach den Namen der Stämme ihrer Väter sollen sie erben? (Num 26,55)

 35 Siehe Gen 46,8.13. 36 SNum § 132. 37 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 520 emendieren zu: die kleinen Kinder.

Pinhas  

Diese Erbschaft ist anders als alle anderen Erbschaften in der Tora, denn bei allen Erbschaften beerben die Lebenden die Toten, hier aber beerben die Toten die Lebenden. 38 R[abbi] sagte: Ich werde dir ein Gleichnis sagen: Womit ist die Sache vergleichbar? Zwei Priesterbrüdern, die in einer Stadt sind; einer / hat zwei Söhne und einer hat einen Sohn. Wenn sie zur Tenne gehen, erhält der, der einen Sohn hat, einen [Teil], und der, der zwei Söhne hat, erhält zwei Teile. Und sie bringen [alles] zum Vater ihres Vaters und teilen wiederum zu gleichen [Teilen]. 39

(521)

R. Simeon ben Eleazar sagt: Das Land wurde an diese und an jene verteilt, um diese beiden Schriftverse aufrechtzuerhalten. In welcher Weise? Gehörte einer zu denen, die aus Ägypten ausgezogen waren, erhielt er seinen Anteil mit denen, die [aus] Ägypten ausgezogen waren. Gehörte er zu denen, die ins Land gekommen waren, so erhielt er seinen Anteil mit denen, die ins Land gekommen waren. Von diesen und von jenen nahm er seinen Anteil, von hier und von dort. Ein Meister sagte: Nach den Namen der Stämme ihrer Väter [sollen sie erben]. (Num 26,55) Woher [ist zu belegen], dass sich [dies] auf die bezieht, die aus Ägypten ausgezogen sind? Es steht geschrieben, dass ein Schriftvers sagt: Ich will es euch zum Erbbesitz geben. (Ex 6,8) Und dies sagte er zu denen, die aus Ägypten ausgezogen waren. Den Vielen sollst du viel Erbbesitz geben und den Wenigen sollst du wenig Erbbesitz gegeben. (Num 26,54) Siehe, wenn mit ihm zehn Söhne aus Ägypten auszogen und bei ihrem Einzug sich [nur noch] fünf fanden, lese ich darüber: [Und] den Wenigen sollst du wenig Erbbesitz gegeben. (Num 26,54) Siehe, wenn mit ihm fünf Söhne aus Ägypten auszogen und bei ihrem Einzug sich zehn fanden, lese ich darüber: 40 Den Vielen sollst du viel Erbbesitz geben. (Num 26,54) Die Bibel lehrt: Und den Wenigen sollst du wenig Erbbesitz gegeben. (Num 26,54)  38 Vgl. tBB 7,8-9. 39 Vgl. Raschi zu Num 26,55. 40 Vgl. bBB 118a.

SNum § 132

  Jalkut Schimoni Numeri

Einem Mann. (Num 26,54) [Damit] sind Frauen, die mit unsichtbaren Geschlechtsorganen und Zwitter ausgeschlossen. Nach [dem Verhältnis] seiner Gemusterten. (Num 26,54) Das lehrt, dass das Land Israel nur stammweise, nach der [Anzahl der Mitglieder], die [der Stamm] hatte, verteilt wurde. 41 Und in diesem Sinne heißt es: Da sagten die Nachkommen Josefs zu Josua: [Ich bin viel Volks geworden]. (Jos 17,14) Da sagte Josua [zu] ihnen: Wenn du viel Volk bist, gehe hinauf in den Wald [und rode dir dort aus dem Lande der Perisiter und Rephaiter; denn das Gebirge Efraim ist zu eng für dich]. (Jos 17,15) Sein Erbbesitz werde gegeben. (Num 26,54) (522)

Soll ich etwa verstehen, / [bunt] gemischt? Die Bibel lehrt: Durch das Los. (Num 26,55) Wenn durch das Los, soll ich etwa verstehen, er für sich allein? Die Bibel lehrt: Nach dem Spruch des Loses sollst du seinen Erbbesitz austeilen. (Num 26,56) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass das Land Israel ausschließlich durch den Geist des Heiligen und durch den Spruch Gottes ausgeteilt wurde. Jedoch [durch das Los]. (Num 26,55) [Damit] sind Josua und Kaleb ausgeschlossen. 42 Und [in diesem Sinne] heißt es: Da gaben sie Kaleb Hebron. (Jdc 1,20) Und es heißt: Da gaben die Israeliten Josua, dem Sohne Nuns, Erbbesitz [in ihrer Mitte]. Gemäß dem Spruch JHWHs gaben sie ihm die Stadt, die er erbeten hatte[, Timnat Serach]. (Jos 19,49-50)

Nach den Namen der Stämme [sollen] ihre Väter [Erbbesitz haben]. (Num 26,55) [Damit] sind Proselyten und Sklaven ausgeschlossen. Gemäß [dem Spruch] des Loses werde [jedem] sein Erbbesitz zugeteilt. (Num 26,56)

 41 Vgl. bBB 121b-122a. 42 Vgl. bBB 122a; bBB 118b; tBB 7,9.

Pinhas  

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass das Land Israel nur nach Wert verteilt worden ist: [Ein Feld] von einem Kor 43 entsprechend einem Feld von einem Sea und [ein Feld] von einem Sea entsprechend einem Feld von einem Kor. Es wird gelehrt: Dereinst wird das Land Israel an 13 Stämme verteilt werden. Zuvor war es nur an 12 Stämme verteilt worden, und es war nur dem Geldwert entsprechend verteilt worden, denn es heißt: Ob viel oder wenig. (Num 26,56)

bBB 122a-b

Und R. Jehuda sagte: Ein Sea in Judäa entsprach 5 Sea in Galiläa. Und es war nur durch das Los verteilt worden, denn es heißt: Nur durch das Los wird [das Land] verteilt. (Num 26,55) Und es war nur durch die Urim und Tummim verteilt worden, denn es heißt: Gemäß dem Spruch des Loses. (Num 26,56) Wie geschah dies? Eleasar war mit den Urim und Tummim bekleidet, und Josua und ganz Israel standen vor ihm, und die Urne (κάλπη) [mit den Losen über] die Stämme und die Urne [mit den Losen über] die Gebiete befanden sich vor ihm. Und er bestimmte durch den Geist des Heiligen und sagte: Wenn Sebulon herauskommt, kommt mit ihm das Gebiet von Akko heraus. Er griff / in die Urne [mit den Losen über] die Stämme, und durch seine Hand kam Sebulon heraus. [Dann griff er] in die Urne [mit den Losen über] die Gebiete und durch seine Hand kam das Gebiet von Akko heraus. Dann bestimmte er wieder durch den Geist des Heiligen [und sagte:] Wenn Naftali herauskommt, kommt mit ihm das Gebiet von Genezaret heraus. Er griff in die Urne [mit den Losen über] die Stämme, und durch seine Hand kam Naftali heraus. [Dann griff er] in die Urne [mit den Losen über] die Gebiete und durch seine Hand kam das Gebiet von Genezaret heraus. Und so [geschah es] bei jeden Stamm. Der Verteilung auf dieser Welt gleicht aber nicht die Verteilung in der künftigen Welt: Hat jemand in dieser Welt ein Getreidefeld, so hat er kein Gartenfeld, [hat jemand] ein Gartenfeld, so hat er kein Getreidefeld. In der künftigen Welt aber hast du [es] nicht [so, sondern] jeder einzelne [hat eines] auf dem Berg und im Tal, denn es heißt: Das Tor Rubens eins. (Ez 48,31) Das Tor Simeon eins. (Ez 48,33)  43 1 Kor = 30 Sea.

(523)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und der Heilige teilt es ihnen selbst zu, denn es heißt: Und dies sind ihre Erbteile, Spruch JHWHs. (Ez 48,29) Da es heißt, dass es an die zwölf Stämme verteilt wurde, schließe daraus, dass es an die Stämme aufgeteilt wurde und nicht pro Kopf an die Männer. Ein Meister sagte: Dereinst wird das Land Israel an dreizehn Stämme verteilt werden. Für wen ist der zusätzliche [Teil]? Für den Fürsten, denn es steht geschrieben: Dem, der der Stadt dient, dem werden aus allen Stämmen Israels dienen. (Ez 48,19) Und sage: Nur an Lohnarbeiter. Dies ist nicht einleuchtend, denn es steht geschrieben: Was übrig bleibt, soll dem Fürsten gehören; von hier und von dort für die heilige Hebe und den Grundbesitz der Stadt. (Ez 48,21) Es wurde nur nach Geldwert verteilt. In welcher Hinsicht? Wollte man sagen hinsichtlich des Besseren und hinsichtlich des Schlechteren, würde man sich mit Dummen abgeben, vielmehr hinsichtlich des Nahen oder des Fernen. Wie ich gelernt habe: R. Eliezer [sagt]: Sie berechneten es nach dem Geldwert. R. Jehoschua sagt: Sie berechneten es mit Land. Die Rabbanan lehrten: Nur durch das Los. (Num 26,55) Ausgenommen sind Josua und Kaleb, die nicht durch das Los, sondern durch den Spruch JHWHs [Land bekamen]. 44 Josua, denn es steht geschrieben: Nach dem Spruch JHWHs gaben sie ihm die Stadt. (Jos 19,50) Kaleb, denn es steht geschrieben: Das Gefilde der Stadt und ihre Dörfer gaben sie Kaleb, dem Sohn Jefunes, zu seinem Erbbesitz. (Jos 21,12) Jelamdenu

Gemäß dem Spruch des Loses. (Num 26,56) Damit ich das Los bekannt mache (κηρύσσω): Das Los von XY, seinen Namen habe ich gezogen.

 44 Vgl. Tan pinhas 6; NumR 21,9.

Pinhas  

Warum so? R. Levi [sagte] im Namen von R. Chanina: Damit kein Streit unter den Stämmen [sei], damit sie nicht sagen: Das was Eleasar will, das hat er gemacht.

(524)

[Und Amrams Frau hieß Jochebed, eine Tochter,] die Levi in Ägypten geboren woden war. (Num 26,59)

bSota 12a

Sie wurde zwischen den Mauern geboren, denn es heißt: Die [ihm] geboren wurde. (Num 26,59) Ihre Geburt in Ägypten, ihre Empfängnis nicht in Ägypten. Usw. 45 wie geschrieben steht im Abschnitt „Da ging ein Mann aus dem Hause Levi“ (Ex 2,1) [in § 164, bSota 11b].

Bei der Gesamtzahl von Israel findest du 70 und bei der speziellen [Zählung] findest du 70 weniger eins?! Dies aber ist Jochebed, die unterwegs empfangen wurde, und ihre Geburt war zwischen den Mauern, 46 denn es heißt: Die Levi in Ägypten geboren wurde. (Num 26,59) Ihre Geburt in Ägypten, ihre Empfängnis nicht in Ägypten.

bBB 123a-b

Da starben Nadab und Abihu. (Num 26,61) Steht geschrieben bei „Es geschah am achten Tag“ (Lev 9,1) [in § 519, LevR 11,4-8].

Und so blieb keiner von ihnen übrig. (Num 26,65) Steht geschrieben in § 4 [GenR 1,15].

Kapitel 27 Und die Töchter Zelofhads traten herzu. (Num 27,1)

bBB 116b

Unsere Rabbinen lehrten: 47 DIE TÖCHTER ZELOFHADS ERHIELTEN DREI TEILE: DEN ANTEIL IHRES VATERS, DER ZU DENEN GEHÖRTE, DIE AUS ÄGYPTEN AUSGEZOGEN WAREN UND SEINEN ANTEIL MIT SEINEN BRÜDERN AM VERMÖGEN HEFERS, DER ALS ERSTGEBORENER ZWEI ANTEILE ERHÄLT. bBB 119a

 45 Vgl. Raschi zu Num 26,59. 46 Vgl. bBB 120a; ExR 1,19; GenR 94,9; PRK 10. 47 mBB 8,3.

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Erstgeborene erhält ja nicht vom zu Erwartenden wie vom in Besitz genommenen! Rabba sagte: Das Land Israel ist in Besitz genommen. Usw. in § 174 [bBB 119a-b]. bBB 119b-120a

Und sie stellten sich vor Mose und vor Eleasar. (Num 27,2)

(525)

Ist es denn möglich, dass sie vor Mose traten und er ihnen nichts / sagte, und vor Eleasar und er ihnen nichts sagte, und sie sich [dabei] vor die Fürsten und vor die gesamte Gemeinde stellten? 48 Vielmehr wende man den Schriftvers um und lege ihn aus, Worte R. Joschijjas. Abba Chanan sagte im Namen von R. Eliezer: Sie saßen im Lehrhaus, und sie gingen und stellten sich [dort] vor Mose 49. Worin besteht ihr Streit? Ein Meister meint, man erweise einem Schüler in Gegenwart des Lehrers Ehre, und ein Meister meint, man erweise [ihm] keine [Ehre]. Die Halacha ist, man erweise [Ehre], die Halacha ist, man erweise [ihm] keine [Ehre]? Das ist kein Widerspruch. Das eine, wenn der Lehrer ihm Ehre zuteilt, das andere, wenn der Lehrer ihm keine Ehre zuteilt. Es wird gelehrt: Die Töchter Zelofhads waren eifrig im Forschen, sie waren intelligent und sie waren fromm. 50 Sie waren intelligent, denn sie sprachen zur [geeigneten] Stunde. Das lehrt 51, dass an jenem Tag Mose dasaß und den Abschnitt [über] die Schwagerehe auslegte. Sie sagten zu ihm: Wenn wir wie ein Sohn sind, wollen wir wie ein Sohn erben, wenn aber nicht, soll an unserer Mutter die Schwagerehe vollzogen werden. Sogleich: Brachte Mose ihre Rechtssache [vor JHWH]. (Num 27,5)

 48 Vgl. TanB pinhas 9. 49 bBB 119b: vor alle. 50 Vgl. Tan pinhas 7; TanB pinhas 8; NumR 21,11. 51 Talmud: R. Samuel bar Isaak.

Pinhas  

Sie waren eifrig im Forschen, weil sie auslegten und sagten: Wenn er einen Sohn gehabt hätte, hätten wir nicht gesprochen. Es wird aber doch gelehrt: Eine Tochter?! Folgendes haben sie gesagt: Wenn er eine Tochter von einem Sohn hinterlassen hätte, hätten wir nicht gesprochen. Sie waren fromm, denn sie verheirateten sich nur an solche, die für sie passend waren. Es wird gelehrt: R. Eliezer ben Jakob sagt: Selbst die Jüngste unter ihnen heiratete nicht unter vierzig Jahren. Dem ist aber nicht [so]. Hat nicht Rab Chisda gesagt: Heiratet [eine Frau] unter zwanzig, ist sie bis sechzig gebärfähig. [Heiratet sie] mit zwanzig, ist sie gebärfähig bis vierzig, [heiratet sie] wiederum erst mit vierzig, ist sie nicht mehr gebärfähig. Vielmehr, da sie fromm waren, geschah ihnen ein Wunder wie Jochebed, die mit 130 Jahren schwanger wurde. Dort zählt die Schrift nach ihrem Alter und hier zählt die Schrift nach ihrer Weisheit. Es ist eine Stütze für R. Ami[, der sagte]: Bei einer Sitzung richte man sich nach der Weisheit und beim Gastmahl richte man sich nach der [Würde des] Alters.

bBB 120a

R. Aschi sagte: Der eine zeichnet sich durch Weisheit aus und der andere zeichnet sich durch Alter aus. Ein Lehrer der Schule R. Jischmaels [lehrt]: Die Töchter Zelofhads wogen einander auf, denn es heißt: Sie waren. (Num 36,11) Ein Sein für sie alle. Die Murrenden und die Gemeinschaft von Korach hatten keinen Anteil am Land. Es wird aber doch gelehrt: Josua und Kaleb erhielten ihren Teil. Das ist kein Widerspruch: Ein Meister vergleicht die Murrenden mit den Kundschaftern, und ein Meister vergleicht die Murrenden nicht mit den Kundschaftern. Es wird ja gelehrt: Unser Vater starb in der Wüste. (Num 27,3) Das ist Zelofhad. Und er war nicht in der Gruppe. (Num 27,3)

bBB 118b

  Jalkut Schimoni Numeri

Das ist die Gruppe der Kundschafter. Die sich gegen JHWH zusammentaten. (Num 27,3) Das sind die Murrenden. (526)

In der Gruppe / Korachs. (Num 27,3) Entspricht seinem Wortsinn. Ein Meister vergleicht die Murrenden mit den Kundschaftern, und ein Meister vergleicht [die Murrenden] nicht [mit den Kundschaftern]. Rab Pappa sagte zu Abaje: Sollten denn nach demjenigen, der die beiden vergleicht, Josua und Kaleb das ganze Land Israel geerbt haben? Er sagte zu ihm: Wir sprechen von den Murrenden in der Gruppe Korachs.

SNum § 133

Und die Töchter Zelofhads traten herzu. (Num 27,1) Nachdem die Töchter Zelofhads gehört hatten, dass das Land an die Stämme [und zwar an männliche] aber nicht an weibliche [Personen] verteilt werden sollte, versammelten sie sich alle beieinander, um sich zu beraten. Sie sagten: Das Erbarmen des Heiligen, gepriesen sei er, ist nicht wie das Erbarmen des Menschen 52. Das Erbarmen des Menschen ist mehr auf männliche [Personen] als auf weibliche [gerichtet]. Aber der Heilige ist nicht so. Vielmehr [richtet sich] sein Erbarmen an alle, auf männliche und weibliche [Personen], denn es heißt: Er gibt Nahrung allem Fleisch 53. (Ps 136,25) Er gibt dem Vieh Nahrung. (Ps 147,9) Und es heißt: JHWH ist gütig zu allen[, und sein Erbarmen richtet sich auf alle seine Geschöpfe]. (Ps 145,9)

[Und die Töchter Zelofhads,] des Sohnes Hefers, des Sohnes Gileads, Sohn des Machir, Sohn des Menasche. (Num 27,1) Die Schrift zeigt [damit] an, dass, wie Zelofhad ein Erstgeborener war, so waren sie alle 54 Erstgeborene. Und um dich zu lehren, dass sie alle Rechtschaffene waren, Kinder eines Rechtschaffenen.

 52 Wörtlich: Von Fleisch und Blut. Vgl. Tan nitsabim 2; TanB nitsabim 5. 53 Hier verstanden als „Mensch“. 54 Alle in Num 27,1 aufgezählten Vorfahren Zelofhads.

Pinhas  

Denn jeder, dessen [eigene] Taten und die Taten seiner Väter unbekannt sind, dessen Abstammung die Schrift aber lobt, ist ein Gerechter, Sohn eines Gerechten. Und jeder, dessen [eigene] Taten und die Taten seiner Väter unbekannt sind, dessen Abstammung die Schrift aber tadelt, ist ein Frevler, Sohn eines Frevlers. 55 R. Natan sagt: Die Schrift will dich lehren: Jeder Gerechte, der im Schoße eines Frevlers groß geworden ist, und [trotzdem] nicht so wie dessen Taten getan hat, [dient dazu,] dich wissen zu lassen, wie groß seine Gerechtigkeit war, dass er im Schoße eines Frevlers groß werden konnte und [trotzdem] nicht wie dessen Taten getan hat. Jeder Frevler [aber], der im Schoß eines Gerechten groß wurde und nicht wie dessen Taten getan hat, [dient dazu,] dich wissen zu lassen, wie groß seine Frevelhaftigkeit war, dass er im Schoße eines Gerechten groß wurde und [trotzdem] nicht wie dessen Taten getan hat. Esau wurde zwischen zwei Gerechten groß, zwischen Isaak und Rebekka, und handelte [doch] nicht gemäß ihrer Taten. 56 Obadja wurde zwischen zwei Frevlern groß, zwischen Ahab und Isebel, und lernte doch nicht von ihren Taten. Und er weissagte über [die Nachkommen] Esaus, des Frevlers, denn es heißt: Eine Vision Obadjas: So spricht JHWH, der Gott, zu Edom. (Ob 1,1) / Von den Geschlechtern Menasches, Sohn Josefs. (Num 27,1) Wie Josef das Land [Israel] liebte, so liebten auch die, die aus seinen Lenden hervorgingen, das Land Israel. Und dies sind die Namen seiner Töchter: Mahla[, Noa, Hogla, Milka und Tirza]. (Num 27,1)

Oder: Jeder, der im Bibeltext vorangeht, geht [auch] in Wirklichkeit voran? Die Bibel lehrt: Und es wurden Mahla, Tirza[, Hogla, Milka und Noa, die Töchter Zelofhads]. (Num 36,11)

Das lehrt, dass sie einander aufwogen. Und sie stellten sich vor Mose [und vor Eleasar, den Priester]. (Num 27,2) Die Schrift zeigt [damit] an, dass sie sich [frühestens] im 40. Jahr [der Wüstenwanderung], in dem Jahr, in dem Aaron starb, [vor Eleasar] hingestellt haben können, 57 denn es heißt:

 55 bMeg 15a. 56 bSanh 39b. 57 Wenn Aaron gelebt hätte, hätte er zusammen mit Mose diesen Fall gerichtet.

(527)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und Aaron, der Priester, bestieg [auf den Befehl JHWHs hin den Berg Hor und starb dort im 40. Jahr]. (Num 33,38) Vor Mose und vor Eleasar. (Num 27,2) Wenn Mose es nicht gewusst hat; usw. wie oben [bBB 119a].

Sondern in seiner [eigenen] Sünde starb er. (Num 27,3) [Er hat] andere nicht verleitet[, zusammen] mit ihm zu sündigen. Er hatte aber keine Söhne. (Num 27,3) Wenn er den Sohn einer Tochter 58 gehabt hätte, würden wir nicht [für uns] fordern. Warum soll der Name unseres Vaters aus seiner Familie schwinden? (Num 27,4) Rabbi Jehuda sagt: Hier heißt es „Name“, und dort heißt es „Name“. 59 Wie der Name, von dem dort die Rede ist, Erbbesitz [bedeutet], so [bedeutet] auch der Name, von dem hier die Rede ist, Erbbesitz. 60 Und wie der Name, von dem dort die Rede ist, Nachkommen [bedeutet], so [bedeutet] auch der Name, von dem hier die Rede ist, Nachkommen. Weil er keinen Sohn hat. (Num 27,4) Warum wurde [dies] gesagt? Heißt es denn nicht bereits: Er hatte aber keine Söhne? (Num 27,3) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass [die Töchter Zelofhads] Weise und Schriftdeuterinnen waren. 61 Also [bedeutet es]: Wenn er eine Tochter eines Sohnes gehabt hätte, würden wir nicht fordern. Gib uns Eigentum. (Num 27,4) R. Natan sagt: Die Stärke von Frauen ist besser als die Stärke von Männern. 62 Männer sagen:  58 Wörtlich: eine Tochter eines Sohnes. Hyman/Schiloni, JS Numeri, 527 Anm. 57. 59 Dtn 25,7. 60 Vgl. SDtn § 289; bJeb 24a. 61 bBB 119b. 62 Vgl. TanB pinhas 7.

Pinhas  

Lasst uns ein Oberhaupt einsetzen und nach Ägypten zurückgehen. (Num 14,4) Und Frauen sagen: Gib uns Eigentum [unter den Brüdern unseres Vaters]. Und die Töchter des Zelofhad[, des Sohnes Hefers, des Sohnes Gileads,] traten herzu. (Num 27,1)

SZ [316]

Jeder rechtschaffene Mensch, der inmitten seines Stammes steht, gereicht zum Ruhm seines ganzen Stammes. [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere bei seinem Haus, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere bei ihm selbst, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere bei seiner Familie, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere bei dem Haus seines Vaters. Und in diesem Sinne heißt es: [Mit] ihm Oholiab. (Ex 38,23) Er gereicht / seinem ganzen Stamm zum Ruhm, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere bei seiner Familie; usw.

Und sie traten herzu. (Num 27,1) Jeder rechtschaffene Mensch, der inmitten einer frevlerischen Generation steht, verdient es, ihren ganzen Lohn zu empfangen. Noah stand in der Generation der Sintflut [, und er ist es] wert, ihren ganzen Lohn zu empfangen. Abraham stand in der Generation der Trennung [, und er ist es] wert, ihren ganzen Lohn zu empfangen. Lot in der Generation Sodoms[, und er ist es] wert, ihren ganzen Lohn zu empfangen. Jene[, die] in der Generation der Wüsten[wanderung] standen, [sind es] wert, ihren ganzen Lohn zu empfangen. Um dich zu lehren: Wann standen sie vor Mose? Als Israel sprach: Lasst uns ein Oberhaupt einsetzen [und nach Ägypten zurückkehren]. (Num 14,4) Mose sagte zu ihnen: Will denn nicht [ganz] Israel nach Ägypten umkehren? Und ihr bittet um Erbbesitz im Land! Sie sagten: Uns ist bekannt, dass schließlich ganz Israel das Land in Besitz nehmen wird, denn es heißt: 63

 63 Vgl. Raschi zu bBer 63a.

(528)

  Jalkut Schimoni Numeri

Zeit ist es für JHWH, zu handeln, sie haben deine Lehre gebrochen. (Ps 119,126) Lies nicht so, sondern: „Sie haben deine Lehre gebrochen, Zeit ist es für JHWH, zu handeln.“ 64 Und in diesem Sinne heißt es: Und Aram zog in Streifscharen aus [und führte aus dem Land Israel ein kleines Mädchen gefangen ...], und sie sprach zu ihrer Gebieterin[: Ach, dass mein Herr vor dem Propheten in Samaria wäre]. (II Reg 5,2-3) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie zu ihr gesagt hat: So und so reinigt man einen Armen, und so und so reinigt man einen Reichen, denn es heißt: Dies und das hat das Mädchen[, das aus dem Land Israel stammt,] gesagt. (II Reg 5,4) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie den Abschnitt Negaim 65 kannte. Aber sie wusste nicht, wann die aus dem Hause ihrer Väter die Tora erfüllten. Als [Elija] zu ihnen sagte: Wie lange wollt ihr [auf beiden Zweigen] springen? (I Reg 18,21) Um zu bestätigen, was gesagt ist: Zeit ist es für JHWH, zu handeln, sie haben deine Lehre gebrochen. (Ps 119,126) Lies nicht so, sondern: „Sie haben deine Lehre gebrochen, Zeit ist es für JHWH, zu handeln.“ Und so pflegte Hillel zu sagen: 66 Wenn man verstreut, zieh den Fuß ein [d.h. bleib daheim]. Wenn niemand springt, kaufe von ihm 67. / Wo Männer fehlen, bemühe dich, ein Mann zu sein. (529)

Eine andere Auslegung: Und die Töchter des Zelofhad[, des Sohnes Hefers, des Sohnes Gileads,] traten herzu. (Num 27,1) War denn nicht bekannt, dass Manasche der Sohn Josefs war? Und was bewog sie dazu, hier seine Abstammung nachzuweisen? Vielmehr, jeder rechtschaffene König, der aufstand, bei dem pflegte man zu schauen, wer von seinen Vätern rechtschaffen war und hängten ihn [in der Generationenfolge] an ihn an. Denn in diesem Sinne heißt es bei Hiskia: 68  64 Vgl. mBer 9,5; MidrSam 1,1. 65 Über Hautkrankheiten, Ausschläge, Aussatz. 66 bBer 63a. Vgl. mAbot 2,5; tBer 7,24; MidrProv 5,16. 67 bBer 63a: ‫ – זולת קבוץ‬wenn es billig ist, sammle [dein Geld]. 68 Vgl. II Reg 20,5.

Pinhas  

So spricht JHWH, der Gott Davids, deines Vaters. (Jes 38,5; II Reg 20,5) War er denn ein Sohn Davids? Waren denn nicht etliche Generationen dazwischen? Vielmehr, jeden rechtschaffenen König, der aufstand, hängt [die Bibel] an David an. Und jeden frevlerischen König, der aufstand, hängte [die Bibel] an Jerobeam an, denn es heißt: Wegen der Sünden Jerobeams. (I Reg 15,30) Und der Name der Töchter Zelofhads war [Mahla, Noa, Hogla, Milka und Tirza]. (Num 26,33)

Sie hatten einen Namen wegen des Verdienstes, und sie hatten einen Namen durch eine [gute] Tat. 69 [Und in diesem Sinne heißt es:] Der Name der ersten war Schifra und der Name der zweiten Pua. (Ex 1,15) Sie hatten einen Namen wegen des Verdienstes, und sie hatten einen Namen durch eine gute Tat. Und in diesem Sinne heißt es: Ein Mann war im Lande Uz, sein Name war Ijob. (Ijob 1,1) Er hatte einen Namen [wegen des Verdienstes, und er hatte einen Namen für eine gute Tat]. [Bei] allen Namen also, die in der Tora, in den Propheten und Schriftwerken [zu finden] sind[, gilt]: Wenn es eine verdienstvolle Sache gibt, hat er seinen Namen für eine verdienstvolle Sache, wenn es eine frevlerische Sache gibt, hat er seinen Namen durch eine frevlerische Sache. Unser Vater ist in der Wüste gestorben. (Num 27,3) R. Eliezer ben Jakob sagt: Hier heißt es „Wüste“, und dort heißt es „und die Israeliten waren in der Wüste“. 70 Wie hier [von] Zelofhad [die Rede ist], so ist es auch dort Zelofhad. 71 R. Simeon sagte zu ihm: Es ist nicht möglich, [es] so zu sagen. Er sammelte [Holz] im ersten Jahr, in dem sie aus Ägypten gezogen waren, am 22. des zweiten Monats.

 69 Vgl. SNum § 133. 70 Num 15,32. 71 Vgl. bSchab 96b-97a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Ist es denn möglich, dass die Töchter des Zelofhad schöne und rechtschaffene [Töchter] eines Königs waren? Die Jüngste von ihnen saß 40 Jahre da und wurde nicht geheiratet. Und in welchem Jahr starb Zelofhad? In dem Jahr, von dem es heißt: Da hörte der Kanaaniter[, König von Aarad]. (Num 21,1) TanB pinhas 7

(530)

Da traten die Töchter des Zelofhad herzu. (Num 27,1) In jener Generation umzäunten die Frauen, was die Männer durchbrachen. 72 Denn so findest du, als Aaron zu ihnen sagte: Nehmt die goldenen Ringe ab, (Ex 32,2) wollten die Frauen [es] nicht und hinderten ihre Ehemänner daran, denn es heißt: Da nahm das ganze Volk die Goldringe, die in ihren Ohren waren, ab. (Ex 32,3) Aber die Frauen beteiligten sich nicht an der Herstellung des Kalbes. Und so [auch] bei den Kundschaftern, als sie die schlechte Auskunft verbreiteten: Und sie kehrten zurück und verleiteten diesbezüglich die ganze Gemeinde. (Num 14,36) Über sie wurde der Beschluss [einer Bestrafung] gefasst, weil sie sagten: Wir können nicht [gegen dieses Volk] hinaufziehen. (Num 13,31) Aber die Frauen waren nicht mit ihnen bei dem Rat[schluss]. Wie oben über die Angelegenheit geschrieben steht [bAr 15a].

So sagte JHWH zu ihnen: Sie sollen gewiss in der Wüste sterben, und nicht ein Mann war von ihnen übrig geblieben. (Num 26,65) Nicht aber eine Frau. Weshalb? Weil [die Männer] nicht ins Land ziehen wollten, aber die Frauen traten heran, um Erbbesitz im Land zu erbitten. TanB pinhas 8

Warum zeigten sie [es] Mose an? 73 Damit er sich nicht [als etwas Besonderes] betrachten sollte, weil er sich von der Frau 40 Jahre ferngehalten hatte. Denn siehe, diese warteten 40 Jahre, bis sie [jemanden] heirateten, der für sie geeignet war.

Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Da traten die Töchter des Zelofhad herzu. (Num 27,1) Diese fünf sagten fünf Dinge. 74 Die erste sagte: Unser Vater starb in der Wüste. (Num 27,3)  72 Vgl. Tan pinhas 7; NumR 21,10. 73 Vgl. Tan pinhas 7; NumR 21,11. 74 Vgl. Tan pinhas 9; jBB 8,2.

Pinhas  

Die zweite sagte: Und er war nicht in der Gruppe, die sich gegen JHWH empört hatte, in der Gruppe Korachs. (Num 27,3) Die dritte sagte: Sondern durch seine eigene Sünde starb er. (Num 27,3) Das ist das Sammeln [von Holz]. 75 Die vierte sagte: Und er hatte keine Söhne. (Num 27,3) Die fünfte sagte: Warum soll der Name unseres Vaters in seiner Familie untergehen? (Num 27,4) Mose sagte zu ihnen: Es ist für eine Tochter nicht möglich zu erben. Sie sagten zu ihm: Warum? Er sagte zu ihnen: Weil ihr weiblich seid. Sie sagten zu ihm: So aber hast du, unser Lehrer Mose, gesprochen: Wenn eine männliche Person erbberechtigt ist, soll unsere Mutter die Schwagerehe bei den Brüdern unseres Vaters vollziehen, damit sie eine männliche Person gebäre, die erbberechtigt ist. 76 Mose sagte zu ihnen: Es ist nicht möglich, die Schwagerehe zu vollziehen, da sie bereits Töchter hat. Sie sagten zu ihm: Was ist das, was du, unser Lehrer Mose, machst? Wenn wir unseren Vater beerben wollen, sind wir keine Söhne, wenn unsere Mutter die Schwagerehe vollziehen soll, sind wir Söhne?! Da schwieg Mose. Nachdem Mose solches gehört hatte, ließ Mose sofort ihre Familien vor JHWH treten. / R. Chidqa sagte: Simeon aus Schiqmona war mein Gefährte bei den Schülern R. Aqibas. 77 Und er sagte: Mose wusste, dass die Töchter erbberechtigt sind. Worüber waren sie geteilter Meinung? Ob sie das erben, was [ihm an Land] zugestanden hätte, wie das, was er besaß, oder ob nicht. Der Abschnitt über die Erbschaften ist geeignet, von Mose gesagt zu werden. 78 Allein, die Töchter Zelofhads erwirkten das Verdienst, dass er auf ihre Veranlassung  75 Vgl. bSchab 96b. 76 Vgl. bBB 119b; TanB pinhas 8; Tan pinhas 7; NumR 21,11; Raschi zu Num 27,4. 77 Vgl. bBB 119a; SDtn § 229. 78 Vgl. bBB 119a; bSanh 8a; Raschi zu Num 27,5.

SNum § 133

(531)

  Jalkut Schimoni Numeri

hin gesagt wurde, weil man Verdienst durch einen Verdienstvollen und Schuld durch einen Schuldbeladenen erwirkt. SNum § 134 § 774

Da redete JHWH [zu Mose] und sprach: Die Töchter Zelofhads haben trefflich (‫ )כן‬gesprochen. (Num 27,6-7) Trefflich (‫ )יפה‬haben die Töchter Zelofhads gebeten. Denn so steht [es bereits] in dem Abschnitt vor mir in der Höhe geschrieben. Glücklich der Mensch, dessen Worten Gott zustimmt. 79

§ 774

Dementsprechend kannst du sagen: Der Stamm Josefs hat trefflich (‫ )כן‬gesprochen. (Num 36,5) Dementsprechend kannst du sagen: Da sprach JHWH: Ich vergebe nach deinen Worten. (Num 14,20) Einst werden [auch] die Völker der Welt sagen: Glücklich der Mensch, dessen Worten Gott zustimmt. 80

TanB pinhas 9

Da brachte Mose ihren Rechtsanspruch [vor JHWH]. (Num 27,5) Da Mose gesagt hatte: Die Sache, die zu schwer für euch ist, (Dtn 1,17) kamen die Töchter Zelofhads vor Gericht. 81 Der Heilige sprach zu Mose: Hast du nicht gesagt: Die Sache, die zu schwer für euch ist? (Dtn 1,17) Den Rechtsfall, den du nicht [zu entscheiden] verstehst, den entscheiden die Frauen. R. Simeon ben Laqisch sagte: 82 Mose, unser Lehrer, wusste den Rechtsfall [zu entscheiden], aber sie kamen zuerst vor die zehn Obersten. Sie sagten zu ihnen: Es ist ein Rechtsfall des Erbrechts, und dies ist nicht unsere [Angelegenheit], sondern für Bedeutendere als wir. Als sie vor die Obersten einer Fünfzigerschaft kamen, sahen sie, dass die Obersten einer Zehnerschaft sie ehrten. Sie sagten: Auch bei uns gibt es Bedeutendere als wir. Und so war es bei den Obersten einer Hundertschaft, und so bei den Obersten einer Tausendschaft und so bei den Fürsten [der Stämme], die ihnen allen entsprechend antworteten, dass sie sich nicht bei jemandem äußern wollten, der bedeutender als sie wäre.

 79 Vgl. Mek jitro 9. 80 ARN B 40; ARN A 37; bBer 32a; Raschi zu Num 27,7. 81 Vgl. Tan pinhas 8; NumR 21,12; SDtn § 17; bSanh 8a; MidrSam 14,3. 82 Vgl. Tan pinhas 9; NumR 21,12.

Pinhas  

Mose sagte: Wenn ich für sie den Rechtsfall [entscheide], werde ich ihren Rang annehmen. Er sagte zu ihnen: Auch ich habe jemanden, der bedeutender ist als ich. Daher [heißt es]: Da brachte Mose ihren Rechtsanspruch vor JHWH. (Num 27,5) / Du sollst ihnen Eigentum an Erbbesitz geben. (Num 27,7)

SNum § 134

Das ist der Erbbesitz ihres Vaters.

(532)

Unter den Brüdern ihres Vaters. (Num 27,7) Das ist der Erbbesitz des Vaters ihres Vaters. Und du sollst den Erbbesitz ihres Vaters auf sie übergehen lassen. (Num 27,7) Das ist der Anteil durch Erstgeburt. R. Eliezer ben Jakob sagt: Sie bekamen auch den Anteil der Brüder ihres Vaters, denn es heißt: Du sollst ihnen geben [und] geben. (Num 27,7) Und nach dem, der sagt: 83 [Sie hatten] zwei Brüder des Vaters, denn es steht geschrieben: Es fielen auf Manasse zehn Anteile, (Jos 17,5) ist es [aus den Worten] „Eigentum an Erbbesitz“ zu entnehmen.

bBB 118b

Eine andere Auslegung: Du sollst [ihnen] geben. (Num 27,7)

TanB pinhas 9

Gib ihnen bewegliche Güter. Eine andere Auslegung: Du sollst [ihnen] geben, (Num 27,7) was sie im [Gebiet] jenseits des Jordan erhalten sollen. Und sie traten im Land Kanaan vor Josua und Eleasar, denn es heißt: Sie traten vor Eleasar, den Priester, und Josua, den Sohn Nuns. (Jos 17,4) Und auch unser Vater Jakob sah [voraus], dass sie von hier und von dort nehmen würden, denn es heißt: Töchter steigen über die Mauer. (Gen 49,22) [Das ist der Jordan,] der für Mose wie eine Mauer wurde, sodass er nicht ins Land hineingehen konnte.

 83 Vgl. jBB 8,2.

TanB pinhas 10

  Jalkut Schimoni Numeri

Und [Jakob] sagte zu ihm 84: Deine Töchter nehmen [Erbbesitz] von hier und von dort. SNum § 134

Und zu den Israeliten rede so. (Num 27,8) Ich habe [hier] nur: Zu dem [damaligen] Zeitpunkt. Woher [ist zu belegen, auch] für [alle] Generationen? Die Bibel lehrt: Und zu den Israeliten rede so. (Num 27,8)

bBB 115a-116a

Die Rabbanan lehrten: Wenn jemand stirbt und keinen Sohn hat[, sollt ihr sein Erbe auf seine Tochter übergehen lassen]. (Num 27,8) Ich habe [hier] nur einen Sohn [erwähnt]. Woher [ist zu belegen, auch] der Sohn des Sohnes und die Tochter des Sohnes und der Sohn der Tochter des Sohnes? Die Bibel lehrt: Hat er nicht (‫)אין‬, (Num 27,8) forsche (‫ )עין‬man nach jemandem. Eine Tochter. (Num 27,8) Ich habe [hier] nur eine Tochter [erwähnt]. Woher [ist zu belegen, auch] die Tochter einer Tochter, der Sohn einer Tochter [und die Tochter des Sohnes einer Tochter]? Die Bibel lehrt: Hat er nicht (‫)אין‬, (Num 27,8) forsche (‫ )עין‬man nach jemandem. In welcher Weise? Erbbesitz reicht hinauf bis zu Ruben. Dann sollte man doch sagen: Bis Jakob! Es ist eine Überlieferung, dass ein Stamm nicht erlischt. R. Huna sagte, R[ab] habe gesagt: Jeder, der sagt, die Tochter erbe mit der Tochter des Sohnes, selbst ein Fürst in Israel, so höre man nicht / auf ihn, denn [dies] ist ausschließlich die Verfahrensweise der Sadduzäer.

(533)

Denn es wird gelehrt: Am 24. Tevet kehrten wir zu unserem Recht zurück, da die Sadduzäer zu sagen pflegten: Die Tochter erbe mit der Tochter des Sohnes. Rabban Jochanan ben Zakkai befasste sich mit ihnen. Er sagte zu ihnen: Törichte, woher ist dies für euch [zu belegen]?

 84 Josef ist gemeint.

Pinhas  

Und dort war niemand, der ihm etwas erwidern konnte, außer einem Alten, der ihn [mit folgendem Argument] anging und sagte: Wenn eine Tochter seines Sohnes, die aus dem Rechtsanspruch seines 85 Recht [zu erben] kommt, ihn beerben kann, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, ihn seine Tochter beerbt, die aus seinem [eigenen] Rechtsanspruch [zu erben] kommt. Er las ihm diesen Vers vor: Dies sind die Söhne Seirs, des Horiters, die Einwohner des Landes: Lotan, Schobal, Zebeon und Ana. (Gen 36,20) Und es steht geschrieben: [Und] dies sind die Söhne Zebeons: Ajja und Ana. (Gen 36,24) Das lehrt, dass Zebeon zu seiner Mutter kam und Ana zeugte. 86 Vielleicht waren es ja zwei [unterschiedliche Personen mit dem Namen] Ana? Rabba sagte: Ich habe etwas gesagt, was nicht einmal König Schibur 87, das ist nämlich Samuel, gesagt hat: Der Vers sagt: Das ist der Ana. (Gen 36,24) Das ist derselbe Ana wie zuvor. Er sagte zu ihm: Meister, mit so etwas willst du mich abfertigen?! Er sagte zu ihm: Törichter, sollte etwa unsere gesamte Tora nicht so viel sein wie eure müßige Rede?! Wenn [es] für die Tochter seines Sohnes [gilt], dass sie bei Brüdern aus seinem 88 Recht [zu erben] vermag, solltest du [es auch] in Bezug auf seine Tochter sagen, deren Recht [zu erben] bei den Brüdern benachteiligt wird. Und er besiegte sie, und jenen Tag machten sie zu einem Festtag. DIE SÖHNE BEERBEN DEN VATER. 89 Woher [ist das zu belegen]? Weil geschrieben steht: Wenn ein Mann stirbt und keinen Sohn hat. (Num 27,8) Ist [es] der Fall, dass er keinen Sohn hat[, beerbt ihn die Tochter]. Hat er einen Sohn, geht der Sohn [in der Erbfolge] voran.  85 Des Sohnes. 86 Ana wird biblisch als Sohn Seirs und als Sohn Zebeons benannt. Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 8 Baba Batra (Berlin: Jüdischer Verlag 1929-1936), 305: „Und da Ana als Sohn Seirs genannt wird, so ist hieraus zu entnehmen, daß Enkel als Kinder gelten, und das Recht des Sohnes geht vollständig auf seine Tochter über.“ Vgl. bPes 54a. 87 Vielleicht: „Zerstörer“ oder Widerleger von Argumenten. Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud, Bd. 8, 305 hat „König Sapor“. 88 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 533 verbessern zu „ihrem“ Recht. 89 mBB 8,1.

bBB 110a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Rab Pappa sagte zu Abaje: Sage nicht, der eine soll alles erben oder der andere alles erben, sondern beide sollen ihn zusammen beerben. Er sagte zu ihm: Und der Vers ist notwendig, um von dort zu schließen, dass, wenn er nur einen Sohn hat, er von ihm das gesamte Vermögen erbt? Vielleicht lehrt er ja nur, dass auch seine Tochter erbberechtigt ist? Und dies ist [zu belegen] von: Und jede Tochter, die zu Erbbesitz gelangt. (Num 36,8) Es ist von hier abgeleitet. Und wenn du willst, sage es von hier: So möget ihr sie an eure Söhne nach euch vererben. (Lev 25,46) Und nicht an eure Töchter. Vielmehr ist es von hier [zu belegen]: Damit sich eure Tage und die Tage eurer Söhne mehren. (Dtn 11,21) Entsprechend wäre auch hier [zu erklären]: Eure Söhne und nicht eure Töchter? [Bei einem] Segen ist es anders. bBB 108b-109b

Es wird gelehrt: [Hat sein Vater keine Brüder,] sollt ihr sein Erbteil an seinen Verwandten (‫ )לשארו‬geben. (Num 27,11) „Seinen Verwandten“, das ist der Vater. Das lehrt, dass der Vater den Brüdern [in der Erbfolge] vorangeht. Man könnte meinen, er gehe [auch] dem Sohn vor. Die Bibel lehrt: [Seinem] nächsten [Verwandten] (‫)הקרוב‬. (Num 27,11) Wer am nächsten [verwandt] ist, geht vor.

(534)

Welchen [Grund] hast du gesehen, / den Sohn einzuschließen und den Bruder auszuschließen? Ich schließe den Sohn ein, da er an Stelle seines Vaters beim Bezeugen 90 und beim Erbbesitzfeld auftreten kann. Im Gegenteil: Ich sollte doch [eher] den Bruder einschließen, der bei der Schwagerehe an Stelle seines Bruders auftreten kann. 91 Die Schwagerehe erfolgt nur dann, wenn es keinen Sohn gibt. 92

 90 Vgl. Ex 21,9. 91 Vgl. Dtn 25,5-6. 92 Vgl. bAr 25b.

Pinhas  

Es ergibt sich für mich, dass für jenen zwei [Gründe benannt werden] und für diesen einer. In Bezug auf das Erbbesitzfeld ist ein Argument: Der Grund für den Lehrer, alles für ihn aufrechtzuerhalten, ist nur gegeben, weil die Schwagerehe nur erfolgt, wenn es keinen Sohn gibt. Ich könnte sagen: Sein Verwandter (‫)לשארו‬, (Num 27,11) dies ist der Vater. Das lehrt, dass der Vater der Tochter vorangeht Man könnte meinen, er ginge dem Sohn voran. Die Bibel lehrt. Der am nächsten Verwandte (‫)הקרוב‬. (Num 27,11) Der am nächsten Verwandte geht voran. Da Sohn und Tochter in Bezug auf [den Vollzug] der Schwagerehe einander gleich sind, so sind Sohn und Tochter auch in Bezug auf die Erbschaft einander gleich. Ich könnte auch sagen: Sein Verwandter (‫)לשארו‬, (Num 27,11) dies ist der Vater. Das lehrt, dass der Vater den Brüdern des Vaters vorangeht. Man könnte meinen, er gehe dem Bruder voran. Die Bibel lehrt. Der am nächsten Verwandte (‫)הקרוב‬. (Num 27,11) Der am nächsten Verwandte geht voran. Bei den Brüdern des Vaters ist kein Vers notwendig: Recht [zu vererben] haben nur diejenigen, die aus dem Recht des Vaters [zu vererben] kommen. Lebt der Vater, [wie] sollten die Brüder [des Vaters] erben?! Aber die Verse sind ja nicht so geschrieben! Die Verse sind nicht gemäß ihrer Reihenfolge geschrieben. Und ein Tanna entnimmt dies hieraus, denn es wird gelehrt: Folgendes legte R. Jischmael aus: Wenn jemand stirbt und keinen Sohn hat, so sollt ihr sein Erbe auf seine Tochter übergehen lassen. (Num 27,8) Dort, wo es eine Tochter gibt, lässt du den Erbbesitz vom Vater [an sie] übergehen, aber du lässt den Erbbesitz vom Vater nicht [an sie] übergehen, wenn es Brüder gibt. Ich könnte [dann aber] sagen: Dort, wo es eine Tochter gibt, lässt du den Erbbesitz von den Brüdern [an sie] übergehen, nicht aber lässt du Erbbesitz vom Vater [an sie] übergehen, selbst wenn es [nur] eine Tochter gibt.

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn es so ist, hätte der Barmherzige nicht schreiben sollen: Ihr sollt übergehen lassen! (Num 27,8) Und wofür verwendet dann der, der [die Schlussfolgerung] aus [dem Wort] „ihr sollt übergehen lassen“ entnimmt, [das Wort] „sein Verwandter“ (‫?)שארו‬ Er hätte es sagen sollen nach dem, was gelehrt wird: „Seine Verwandter“ (‫ )שארו‬dies ist seine Frau. Das lehrt, dass der Mann seine Frau beerbt. Wofür verwendet dann der, der [die Schlussfolgerung] aus [dem Wort] „sein Verwandter“ (‫ )לשארו‬entnimmt, [das Wort] „ihr sollt übergehen lassen“? Er hätte es sagen sollen nach dem, was gelehrt wird: 93 R[abbi] sagt: Bei allen [Verwandten] heißt es „geben“, und hier heißt es „übergehen lassen“, denn nur bei einer Tochter hast [du] ein Übergehen von Erbbesitz von einem Stamm auf einen [anderen] Stamm, da ihr Sohn und ihr Mann sie beerben. Und woher [ist zu belegen]: „Sein Verwandter“, dies ist der Vater? Weil geschrieben steht: Sie ist die Verwandte (‫ )שאר‬deines Vaters. (Lev 18,12) Ich könnte auch sagen: Seine Verwandte (‫)שארו‬, (Num 27,11) dies ist die Mutter, denn es steht geschrieben: Sie ist die Verwandte (‫ )שאר‬deiner Mutter. (Lev 18,13) Ein Vers sagt: Von seiner Familie, er beerbe ihn. (Num 27,11) Die Familie des Vaters wird „Familie“ genannt, die Familie der Mutter wird nicht „Familie“ genannt, denn es steht geschrieben: Nach ihren Familien, dem Hause ihres Vaters. (Num 1,2) bBB 147a

Rab Huna 94 sagte, Rab habe gesagt: Woher [ist das Gesetz von der] Schenkung eines Todkranken aus der Tora [zu belegen]? Es heißt: Ihr sollt seinen Erbbesitz auf seine Tochter übergehen lassen. (Num 27,8) Du hast noch ein anderes Übergehen[lassen], das wie dieses ist. Und welches ist das? Die Schenkung eines Todkranken. Rab Nachman sagte [im Namen des] Rabbah bar Abuha:

 93 Vgl. Raschi zu Num 27,7. 94 bBB 147a: Rabbi Zera.

Pinhas  

Ihr sollt seinen Erbbesitz seinem Bruder übergeben. (Num 27,9) Du hast noch eine andere Schenkung, die wie diese ist. Dies ist die Schenkung eines Todkranken. Welchen Grund hatte nun Rab Nachman, / [es] nicht von [dem Vers] zu sagen: Ihr sollt übergehen lassen? (Num 27,8)

(535)

Er hätte es nach R[abbi] sagen sollen: Bei allen [Verwandten] heißt es „geben“; usw.

Welchen Grund hatte nun R. Zera, [es] nicht von [dem Vers] zu sagen: Ihr sollt geben? (Num 27,9) Es ist die gewöhnliche Ausdrucksweise der Bibel. R. Menasja sagte, Samuel [habe es] von hier [gesagt]: In jenen Tagen erkrankte Hiskia [auf den Tod. Da kam der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, zu ihm und sprach zu ihm: So spricht JHWH:] Triff einen Befehl für dein Haus[, denn du wirst sterben und nicht genesen]. (II Reg 20,1; Jes 38,1) Durch einen gewöhnlichen Befehl. Rami bar Ezekiel sagte [es] von hier: Und Ahitofel sah[, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde; er sattelte seinen Esel und machte sich auf den Weg nach Hause in seine Vaterstadt.] Da traf er Befehl für sein Haus [und erhängte sich]. (II Sam 17,23) Die Rabbanan lehrten: Seine Verwandte (‫)שארו‬, (Num 27,11) dies ist seine Frau. Das lehrt, dass der Mann seine Frau beerbt. Man könnte meinen, auch sie beerbe ihn. Die Bibel lehrt: Er beerbt sie. (Num 27,11) Er beerbt sie, aber sie beerbt ihn nicht. Die Verse sind aber nicht demgemäß geschrieben! Abaje sagte: Erkläre sie wie folgt: Ihr sollt seinen Erbbesitz dem geben, der für ihn der nächste Verwandte (‫ )לקרוב אליו‬ist, (Num 27,11)

und sein Verwandter (‫ )שארו‬soll sie beerben. Rabba sagte: Ein scharfes Messer zerschneidet die Verse? Rabba sagte vielmehr:

§ 775 bBB 111a-112a

  Jalkut Schimoni Numeri

Erkläre sie wie folgt: Ihr sollt [den Erbbesitz] seines Verwandten ihm geben. Soll ich etwas verstehen, man entferne, man füge hinzu und man lege aus? Der folgende Lehrer entnimmt dies hieraus: Er beerbe sie. Das lehrt, dass der Mann seine Frau beerbt, Worte R. Aqibas. § 775

R. Jischmael sagt: Dies ist nicht notwendig. Siehe, es heißt: Und jede Tochter, die Erbbesitz von den Stämmen der Söhne Israels erbt. (Num 36,8) Die Schrift spricht von dem Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen] durch den Mann 95. Und es heißt: Es soll nicht Erbbesitz [bei den Kindern Israels] von einem Stamm einem [anderen] Stamm zufallen. (Num 36,7) Und es heißt: Und als Eleasar, der Sohn Aarons, gestorben war, begrub man ihn auf dem Hügel seines Sohnes Pinhas. (Jos 24,33) Woher hatte Pinhas etwas, das Eleasar nicht hatte? Dies lehrt vielmehr, dass Pinhas eine Frau heiratete und sie starb und er sie beerbte. Und es heißt: Und Segub zeugte Jair. Dieser hatte 23 Städte im Land Gilead. (I Chr 2,22) Woher hatte Jair etwas, das Segub nicht hatte? Dies lehrt vielmehr, dass Jair eine Frau heiratete und sie starb und er sie beerbte. Wozu das [zweite] „und es heißt“? Du könntest sonst sagen, die Schrift spreche vom Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen] durch den Sohn, der Mann aber erbe nicht. Komm und höre: Es soll nicht Erbbesitz [bei den Kindern Israels eines Stamm einem anderen Stamm] zufallen. (Num 36,7) Wolltest du sagen, um seinetwegen ein Gebot und ein Verbot zu übertreten, komm und höre: Es soll nicht Erbbesitz von einem Stamm einem anderen Stamm zufallen. (Num 37,9) Wolltest du sagen, um seinetwegen zwei Verbote und ein Gebot zu übertreten,

 95 Wenn er seine Frau beerbt.

Pinhas  

die Bibel lehrt: Und als Eleasar[, der Sohn Aarons,] gestorben war[, begrub man ihn auf dem Hügel seines Sohnes Pinhas]. (Jos 24,33) Wolltest du sagen, Eleasar habe eine Frau geheiratet, und als sie verstarb, beerbte sie Pinhas, komm und höre: Und Segub zeugte [Jair. Dieser hatte 23 Städte im Land Gilead]. (I Chr 2,22) Wolltest du sagen, dort sei es auch so gewesen, wenn es so wäre, warum habe ich dann zwei Verse?! / Es wird gelehrt: In Bezug auf das Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen durch] den Sohn [gilt der Vers]: Es soll nicht Erbbesitz bei den Kindern Israels eines Stammes [einem anderen Stamm] zufallen. (Num 36,7) Über das Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen durch] den Sohn spricht die Schrift.

bBB 112b

(536)

Oder nicht vielmehr doch über das Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen durch] den Ehemann? Gemäß dem wie es heißt: Es soll nicht Erbbesitz von einem Stamm einem anderen Stamm zufallen. (Num 36,9) Siehe, das Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen durch] den Ehemann ist [hier] gesagt. Wie halte ich dann [den Vers] aufrecht: Es soll nicht Erbbesitz [bei den Kindern Israels eines Stammes] einem anderen Stamm zufallen? (Num 36,7) Über das Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen durch] den Sohn spricht [hier] die Schrift. Es wird gelehrt: Über das Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen durch] den Ehemann spricht die Schrift. Oder nicht vielmehr doch über das Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen durch] den Sohn? Gemäß dem wie es heißt: Es soll nicht Erbbesitz [bei den Kindern Israels eines Stammes einem anderen Stamm] zufallen? (Num 36,7) Siehe, das Zufallen [von Landbesitz von einem Stamm an einen anderen durch] den Sohn ist [hier] gesagt. Alle [sind sich darin einig: Wenn es heißt:] „Von einem Stamm zu einem anderen Stamm“, spricht die Schrift vom Ehemann. Was lehrt das?

bBB 113a

  Jalkut Schimoni Numeri

Rabba sagte: [Das Wort] Stämme. Rab Aschi sagte: Der Vers sagt: „Von Stamm zu einem anderen Stamm“ und ein Sohn ist kein „anderer“. bBB 113a-b

DIE SÖHNE DER SCHWESTERN ERBEN. 96 Ein Lehrer [lehrt]: Die Söhne der Schwestern, nicht aber die Töchter der Schwestern. In welcher Hinsicht? [Hinsichtlich der] Bevorzugung, denn Rab Samuel bar Rab Isaak lehrte: Aus seiner Familie und er beerbt sie. (Num 27,11) Die Erbschaft zweiter [Ordnung] wird mit der Erbschaft erster [Ordnung] verglichen: Wie bei der Erbschaft erster [Ordnung] der Sohn der Tochter vorgeht, so geht bei der Erbschaft zweiter [Ordnung] der Sohn der Tochter vor.

SNum § 134

Woher [ist zu belegen], dass der Vater [des Erblassers dessen] Brüdern beim Erbbesitz vorgeht? 97 R. Jischmael, der Sohn R. Joses, pflegte zu sagen: Ihr sollt seinen Erbbesitz auf seine Tochter übergehen lassen. (Num 27,8) Um der Tochter willen übergehst du den Vater. Du übergehst ihn aber nicht um der Brüder willen. Und woher [ist zu belegen], dass der Vater [des Erblassers] erbberechtigt ist? 98 Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn Brüder, die nur Söhne kraft ihres Vaters sind, erbberechtigt sind, so ist es eine Schlussfolgerung, dass der Vater, kraft dessen die Brüder [auf die Welt] gekommen sind, erbberechtigt sein sollten. Und woher [ist zu belegen], dass die Tochter des Sohnes dem Sohn gleichzustellen ist? 99 Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] bei den Töchtern Zelofhads nur zum [damaligen] Zeitpunkt die Tochter des Sohnes dem Sohn gleichgestellt hat, um wie viel mehr [gilt dies] für [alle] Generationen. 100 /

 96 mBB 8,1. 97 Vgl. bBB 108b-109b. 98 Vgl. mBB 8,2. 99 Vgl. mBB 8,2. 100 Vgl. bBB 110b.

Pinhas  

Woher [ist zu belegen], dass weibliche [Erben] den männlichen [Erben] gleich[zustellen] sind? Siehe, du kannst schlussfolgern: Da die Söhne erbberechtigt sind, und die Brüder und die Brüder des Vaters erbberechtigt sind[, gilt]: Wenn [die Schrift] bei Söhnen weibliche [Erben] den männlichen [Erben] gleichgestellt hat, so sollten wir auch bei allen, die erbberechtigt sind, weibliche [Erben] den männlichen [Erben] gleichstellen. Und wenn [die Schrift] bei Söhnen männliche [Erben] weiblichen [Erben] vorgehen lässt, so sollten wir bei allen Erben männliche [Erben] weiblichen [Erben] vorgehen lassen. 101 Und wenn [die Schrift] bei zur Auslösung Verpflichteten, 102 Söhne [der Verwandten] ihren Vätern gleichgestellt hat, so sollten wir auch bei allen Erben die Söhne ihren Vätern gleichstellen. Und woher [ist zu belegen], dass die Tochter erbberechtigt ist? Siehe, es heißt: Und jede Tochter, die Erbbesitz aus den Stämmen Israels erbt. 103 (Num 36,8) Ich habe [hier] nur: Eine Tochter. Woher [ist zu belegen, auch] die Tochter des Sohnes? 104 Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn die Tochter, die ein geringeres Recht hat[, das Vermögen des Vaters zu erben], 105 beim Vorhandensein eines Sohnes erbberechtigt ist, so ist es eine Schlussfolgerung, dass der Sohn, der ein besseres Recht hat [zu erben], beim Vorhandensein einer Tochter [in Bezug auf das Vermögen der Mutter] erbberechtigt ist. 106 Und wenn sein Vater keine Brüder hatte[, so sollt ihr seinen Erbbesitz seinen nächsten Verwandten] aus seiner Familie [geben]. (Num 27,11) Aus der Familie seines Vaters. Oder ist vielmehr [gemeint], aus der Familie seiner Mutter? Die Bibel lehrt: Nach ihren Familien, dem Haus ihrer Väter. (Num 1,2)

 101 Vgl. tBB 7,10. 102 Vgl. Lev 25,47-55. 103 Aus dem Plural „Stämme“ wird geschlossen, dass Vater und Mutter aus unterschiedlichen Stämmen stammten und die Tochter beide beerbt. 104 Vgl. bBB 111a. 105 Wörtlich: Deren Kraft [zu erben] schlecht ist. 106 Vgl. jBB 8,1; bBB 111a.

(537)

  Jalkut Schimoni Numeri

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass die Familien nach den Vätern gehen. 107 SZ [318]

Seinem nächsten Verwandten. (Num 27,11)

§ 776

Der nächste [Verwandte] erbt zuerst. Und woher [ist zu belegen, dass] du sagst: Ein Mann beerbt seine Frau? 108 Die Bibel lehrt: Und er soll sie beerben. (Num 27,11) Man könnte meinen, [auch] dann, wenn er sie [von sich] geschieden hat. Die Bibel lehrt: Und er soll sie beerben. (Num 27,11) Wenn sie mit ihm zusammen ist, nicht, wenn er sie [von sich] geschieden hat. R. Jehuda sagte: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn er seine Mutter, auf deren Hände Werk er kein Anrecht hat, beerben kann, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass er seine Frau beerben können sollte, auf deren Hände Werk er ein Anrecht hat? Du kannst zitieren: Und er soll sie beerben. (Num 27,11) Ein Mann kann seine Frau beerben.

(538)

Und woher [ist zu belegen, dass] du sagst: / Er erbt den Teil seines Vaters aus dem Stamm Ruben und den Teil seiner Mutter aus dem Stamm Simon? Du kannst zitieren: Und jede Tochter, die Erbbesitz aus den Stämmen erbt. (Num 36,8) Es heißt nicht „aus einem Stamm“, vielmehr: Aus den Stämmen. (Num 36,8) Wenn es so ist[, gilt]: Und er soll sie beerben. (Num 27,11) Er beerbt seine Frau. 109

bBB 113b-114a

Rabbah bar bar Chana lehrte vor Rab Nachman: Am Tage, an dem er seine Söhne erben lässt. (Dtn 21,16) Am Tage darfst du Erbbesitz verteilen, aber in der Nacht darfst du keinen Erbbesitz verteilen. Er sagte zu ihm: [Demnach] beerben seine Kinder nur denjenigen, der am Tage verstorben ist, seine Kinder beerben denjenigen nicht, der in der Nacht gestorben ist?!

 107 Vgl. GenR 7,2; Tan chuqqat 6; TanB chuqqat 15; bJeb 54b; bBB 109b; bBB 110a; NumR 19,3; KohR 7,23 § 4; PRK 4; PR 4. 108 Vgl. bBB 111b-112a; bKet 83b; bBek 52b. 109 Vgl. bSanh 34a.

Pinhas  

Vielleicht hast du über die Gerichtverhandlung in Erbschaftssachen gesprochen, denn es wird gelehrt: Das soll den Kindern Israels als Rechtssatzung gelten. (Num 27,11) Der gesamte Abschnitt bezieht sich auf die Gerichtsverhandlung. Und nach Rab Jehuda [gilt]: 110 Wenn drei [Personen] hingehen, um einen Kranken zu besuchen, so können sie, wenn sie wollen, [sein Testament] schreiben [und] wenn sie wollen, eine Gerichtsverhandlung durchführen. Sind es [nur] zwei [Personen] können sie [sein Testament] schreiben, aber nicht eine Gerichtsverhandlung durchführen. Was ist der Grund? Weil sie nur als Zeugen gelten, und ein Zeuge nicht Richter sein kann. Er sagte zu ihm: Genau so habe ich es gemeint. Und dies sei den Israeliten eine Rechtssatzung. (Num 27,11)

SNum § 134

[Die Tora] gibt den Weisen die Erlaubnis, um [sie] zu deuten und zu sagen: Jeder, der [dem Erblasser] in der Blutsverwandtschaft näher steht, geht beim Erbbesitz vor. Da sprach JHWH zu Mose: Steige auf diesen Grenzberg. 111 (Num 27,12) Dies ist Erbbesitz der Rubeniten und Gaditen. Als Mose den Erbbesitz der Rubeniten und Gaditen betrat, freute er sich und sprach: [Mir] scheint, dass [Gott] mir mein Gelübde gelöst hat [und] er begann, Flehgebete vor Gott auszuschütten. 112 Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? 113 Einem König aus Fleisch und Blut, der seinem Sohn verbot, zum Tor seines Palastes (πραιτώριον, palatium) zu gehen. Er ging zum Tor und [der Sohn] hinter ihm her. In den Speisesaal (triclinium) und [der Sohn] hinter ihm her. Als er sich anschickte, ins Schlafgemach (kiton) hineinzugehen, sagte er zu ihm: / Mein Sohn, von hier an und weiter, ist es dir verboten. Ebenso [war es], als Mose den Erbbesitz der Gaditen und Rubeniten betrat. Er freute sich und sprach: Mir scheint, dass [Gott] mir mein Gelübde gelöst hat [und] er begann, Flehgebete vor Gott auszuschütten. Und ergeben nicht die Dinge [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere?

 110 Vgl. Tan pinhas 9; TanB pinhas 10. 111 Vgl. Dtn 32,49. 112 Vgl. Raschi zu Num 27,12. 113 Vgl. SDtn § 29; Mek beschallach 2.

(539)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn Mose, der Weiseste der Weisen, der Größte der Großen, Vater der Propheten, obwohl er wusste, dass ein Verbot über ihn verhängt worden war, sich nicht zurückgehalten hat, [Gott] um Erbarmen [zu bitten], um wie viel mehr die übrigen Menschen. 114 § 777

Und wenn du es gesehen hast, sollst auch du zu deinem Volk versammelt werden. (Num 27,13)

SNum § 136

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass Mose sich denselben Tod gewünscht hat wie Aaron, 115 denn es heißt: Wie auch dein Bruder Aaron versammelt wurde. (Num 27,13)

SZ [318]

Steige auf den Berg des Abarim. (Num 27,12) An einer anderen Stelle 116 wird er „Berg des Hor“ genannt. Es findet sich: Er wird [mit] vier Namen genannt: 117 Berg des Abarim, Berg Nebo 118, Berg des Hor, Gipfel des Pisga 119. Was nützt den Menschen soetwas? Vielmehr [ist es so], dass vier Königreiche über ihn herrschten und sagten: Es soll nach mir benannt werden, und das andere sagte, es soll nach mir benannt werden. Dementsprechend: 120 Die Sidonier nennen den Hermon „Sirion“ [und die Amoriter nennen ihn „Senir“]. (Dtn 3,9)

Und an einer anderen Stelle nennt [die Schrift] ihn „Sion“. 121 Es findet sich: Er wird [mit] vier [weiteren] Namen genannt: Hermon, Sirion, Senir, Sion. Was nützt dem Menschen soetwas? usw.

[Und wenn du es gesehen hast, sollst auch du zu deinem Volk versammelt werden.] (Num 27,13) Ich habe [hier] nur den Tod Moses aus dem Mund des Heiligen [erwähnt]. Woher [ist zu belegen], auch der Tod Aarons? Du kannst zitieren:

 114 Vgl. SDtn § 29; SDtn § 306; ARN A 1. 115 Vgl. SDtn § 339; ARN A 12; TanB wa-etchannen 4; bBer 10a; DtnR 2,6. 116 Dtn 32,50; Dtn 3,27. 117 Vgl. SDtn § 338. 118 Vgl. Dtn 32,49. 119 Vgl. Dtn 34,1. 120 Vgl. bChul 60b. 121 Dtn 4,48.

Pinhas  

Wie dein Bruder Aaron starb. (Dtn 32,50) Woher [ist zu belegen], auch der Tod Josuas? Weil es heißt: Wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein. (Jos 1,5) Woher [ist zu belegen], auch der Tod der Gerechten? Du kannst zitieren: Und deine Gerechtigkeit geht dir voran. (Jes 58,8) Woher [ist zu belegen], dass man sie 122 ehrt, solange sie am Leben sind? Die Bibel lehrt: Die Herrlichkeit JHWHs wird [deinen Zug] beschließen. (Jes 58,8) Das lehrt, dass Gott in den Lebenshauch der Gerechten eingeht, und er sie in Herrlichkeit zur Geistesruhe bringt. So sagt Abigail im Geist des Heiligen zu David: Und die Seele meines Herrn sei eingebunden in das Bündel der Lebenden. (I Sam 25,29) Man könnte meinen, auch [die Seelen] der Frevler ebenso. Die Bibel lehrt: Und die Seele deiner Feinde soll er schleudern [in der Schleuderpfanne]. (I Sam 25,29) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er sie an die Engel der Verderbnis überliefert, und sie quälen sie und nehmen ihre Seelen weg, / denn es heißt: Und es naht sich der Grube seine Seele. (Ijob 33,22) Und wenn du es gesehen hast. (Num 27,13) Du sieht es [ganz], du siehst nicht [nur] einen Teil davon. Ganz siehst du es, und du siehst nicht [nur] seine Hälfte. Sie sagten: Alle Landstreifen, die aus dem [verheißenen] Land nach außerhalb des Landes gingen, sah Mose und alle Landstreifen, die von außerhalb des Landes ins Land gingen, sah er nicht. Im Namen des Abba Jose aus Horon 123 sagten sie: Er sah alle Länder. Das Nahe gemäß seiner Nähe und das Entfernte gemäß seiner Entfernung und im Land Israel sah er das Entfernte wie das Nahe. [Auch du. (Num 27,13)] R. Issi ben Mattja sagt:  122 Die Gerechten sind gemeint. 123 Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 440: Bet-Horon, eine Grenzstadt zwischen Benjamin und Efraim. Vgl. bSanh 32b.

(540)

  Jalkut Schimoni Numeri

Weil das Verscheiden bei Aaron ausdrücklich genannt ist, und bei Mose [das Verscheiden] nicht ausdrücklich genannt ist, deshalb heißt es hier: „[Auch] du“. Nimm dir ein Verscheiden [deiner Wahl]. SNum § 137

Weil 124 ihr in der Wüste Zin [beim Hader der Gemeinde] gegen mich widerspenstig wart. (Num 27,14) R. Simeon ben Eleazar sagt: Auch Mose und Aaron starben durch Ausrottung, 125 denn es heißt: Weil ihr mich nicht geheiligt habt. (Dtn 32,51) Wenn ihr mich also geheiligt hättet, dann wäre eure Zeit zu sterben, noch nicht gekommen. Zwei Fürsorger (πρόνοος) erstanden. 126 Einer sagte: Meine Versündigung möge aufgeschrieben werden. Und der andere sagt: Meine Versündigung möge nicht aufgeschrieben werden. David sagte: Meine Versündigung möge nicht aufgeschrieben werden, denn es heißt: Wohl dem, dessen Vergehen vergessen, dessen Sünde bedeckt ist. (Ps 32,1) Mose sagte: Meine Versündigung möge aufgeschrieben werden[, denn es heißt]: Weil ihr [in der Wüste Zin beim Hader der Gemeinde] gegen mich widerspenstig wart. (Dtn 32,51)

[Als die Gemeinde haderte, mich zu heiligen. (Num 27,14)] Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? 127 Zwei Frauen, die im Gerichtshaus die Prügelstrafe erhielten. Die eine erhielt die Prügelstrafe, weil sie verdorben war, und die andere erhielt die Prügelstrafe, weil sie die Feigen des siebten [Jahres] 128 gestohlen hatte. Diejenige, die die Feigen des siebten [Jahres] gestohlen hatte, sagt: Bitte, macht meine Versündigung [öffentlich] bekannt, damit nicht die, die dabeistehen, meinen [und sagen], wie diese verdorben ist, ist auch jene verdorben. Man hängte ihr die Feigen um den Hals, und der Ausrufer (κήρυξ) rief vor ihr aus (κηρύσσω): Wegen der Feigen erhält diese die Prügelstrafe. R. Eleazar der Modäer sagt:

 124 Vgl. Dtn 32,51. 125 bSchab 55b. 126 SDtn § 26; bJoma 86b-87a; bSchab 55b; ExR 31,4; NumR 19,12; DtnR 2,6; Tan chuqqat 10. 127 Vgl. Raschi zu Num 27,13. 128 Vgl. Lev 25,4-7.

Pinhas  

Komm und sieh, wie geliebt die Gerechten vor dem Heiligen sind. Denn überall, wo er ihren Tod bekannt gibt, gibt er auch ihre Versündigungen bekannt. Und wozu all das? Um denen, die in die Welt kommen, keine Entschuldigung [für ihre Missetaten] zu geben [und] zu sagen: Weil sie im Verborgenen Verdorbenes getan haben, sind sie gestorben. Ebenso gab [Gott] an vier Stellen / den Tod der Söhne Aarons bekannt. 129 Und an jeder Stelle, an der er ihren Tod bekannt gab, gab er auch ihre Versündigung bekannt. Um [dich] wissen zu lassen, dass es bei ihnen nur dies war[, das ihren Tod verursacht hatte].

(541)

Und ergeben die Dinge nicht [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere? Wenn der Heilige sich über die Gerechten in der Stunde des Zorns erbarmt, [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere in der Stunde des [Wohl]wollens, denn es heißt: So sprach JHWH: Zur Zeit des [Wohl]wollens erhöre ich dich. (Jes 49,8) Da redete Mose zu JHWH. (Num 27,15) Um das Lob der Gerechten bekannt zu geben, dass sie, wenn sie aus der Welt scheiden, das, was für sie selbst notwendig ist, lassen und sich mit dem befassen, was für die Gemeinschaft notwendig ist. Um zu sagen. (Num 27,15) Die Bibel lehrt mit „um zu sagen“ nichts anderes, als dass er zu ihm sprach: Lass mich wissen, ob du über sie Fürsorger (πρόνοος) einsetzen wirst oder nicht, bis der Heilige ihm antwortete: Nimm dir Josua. (Num 27,18) R. Eleazar ben Azarja sagt: An vier Stellen usw. in § 176 [SNum § 138].

JHWH, Gott der [Lebens]geister [allen Fleisches], möge einsetzen (‫)יפקוד‬. (Num 27,16)

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass alle [Lebens]geister ausschließlich von ihm ausgehen. 130 R. Eliezer, der Sohn R. Joses des Galiläers, sagt: [Dieses] Zeichen (σημεῖον) soll in deiner Hand sein: Die ganze Zeit, in der der Mensch ins Leben gesetzt ist, ist seine Seele in der Hand seines Schöpfers aufgehoben (‫)פקודה‬, denn es heißt:

 129 Vgl. NumR 2,24. 130 Vgl. Mek beschallach 9.

SNum § 139

  Jalkut Schimoni Numeri

In dessen Hand die Seele alles Lebendigen ist. (Ijob 12,10) Ist er gestorben, wird sie in das Schatzhaus gegeben, 131 denn es heißt: Und die Seele meines Herrn möge eingebunden sein in das Bündel der Lebenden. (I Sam 25,29)

Soll ich etwa verstehen, sowohl [die Seelen] der Gerechten, als auch [die] der Frevler? Die Bibel lehrt: Aber die Seele deiner Feinde möge er fortschleudern. (I Sam 25,29)

SZ [320]

Da redete Mose vor JHWH. (Num 27,15) In der gesamten Tora gibt es kein „da redete Mose zu 132 JHWH und sprach“. Er sagte zu ihm: Lass mich wissen, ob du [jemanden] für mich einsetzen wirst. Gott der [Lebens]geister. (Num 27,16) Der Gott, der das Gemüt (‫ )דעת‬eines jeden einzelnen Geistes kennt: Welcher [Geist] hochmütig, welcher niedergedrückt, welcher besonnen 133 und welcher aufbrausend ist. P16F

P

Einen Mann. (Num 27,16) Im Besitz von Stärke und im Besitz von Macht, geschliffen und vielseitig (ψῆφος). (542)

Über / die Gemeinde. (Num 27,16) Dass er sie nicht in Erstaunen versetzen möge, wie es heißt: Was ist dem Sohne Kischs geschehen? Ist auch Saul unter den Propheten? (I Sam 10,11)

EhDZ

JHWH, der Gott der [Lebens]geister [allen Fleisches], möge einsetzen (‫)יפקוד‬.

(Num 27,16)

R. Jehuda sagte: Es gibt 175 Abschnitte in der Tora, [wo] Gott Mose zuvorkommt, und hier [kommt] Mose Gott [zuvor], als hätte der Heilige Moses größer gemacht als seinen Namen. Der Heilige sagte: Als Mose wegen Israel [etwas] erbeten hatte, habe ich meinen Namen seinem Namen vorangehen lassen. Nun aber, da er aus der Welt geschieden ist, ist es rechtens, dass sein Name meinem Namen vorangeht. Jelamdenu

Er sagte zu ihm: In dem Menschen, den du über sie stellst, ist Geist für 60 Myriaden, damit er jeden gemäß seines Verstandes motivieren kann.

 131 SDtn § 344. 132 JS ändert zu „vor“. 133 Die Bedeutung des Wortes ist unklar. Eventuell handelt es sich um ein Lehnwort aus dem Griechischen und ist von ὅμορος, „einträchtig“, abgeleitet.

Pinhas  

Der Heilige sagte: Mose, da du so gesprochen hast, siehe, ich zeige dir alle Richter und alle Propheten, die ich über meine Kinder erstehen lassen werde, von nun an, bis die Toten aufleben werden. R. Simeon sagte: Da zeigte ihm JHWH das ganze Land. (Dtn 34,1) Er ließ ihn sehen, dass Josua an seiner Stelle erstehen und an Otniel [die Führung] weitergeben würde und so alle [weiteren Nachfolger]. Der Heilige sagte zu ihm: In all jenen, die ich dir gezeigt habe, ist ein Verstand und ein Geist, aber das, was du von Anfang bis Ende sehen möchtest, hat einen [besonderen] Geist und wiegt alle Geister auf. Dies ist der Gesalbte, denn es heißt: Und es wird ein Zweig ausgehen aus dem Stamme Isais. Auf ihm wird der Geist JHWHs, der Geist der Weisheit und des Verstandes, ruhen. (Jes 11,1-2) Dies ist es, was die Schrift sagt: Dem Geist Gewicht zu machen. (Ijob 28,25) Dem Geist aller Lebewesen. 134 Wisse, dass dem so ist: Mose bat vor dem Heiligen: Herr der Welt, offenbar und bekannt ist vor dir der Verstand eines jeden einzelnen. Und der Verstand deiner Kinder, es gleicht nicht einer dem anderen. Da ich mich von ihnen entferne, erbitte ich von dir: Wenn du über sie einen Anführer einsetzen willst, setze über sie einen Mann ein, der jeden einzelnen nach seinem Verstand erträgt, denn es heißt: Es möge JHWH göttliche Geister einsetzen. (Num 27,16) Eine andere Auslegung: JHWH möge einsetzen. (Num 27,16) Ein Gleichnis über einen König, der eine Frau sah, die eine Waise war. 135 Er wollte sie [zur Frau] nehmen [und] schickte ihr eine Aufforderung [zur Ehe]. Sie sagte zu ihm: Ich bin es nicht wert, einen König zu heiraten. Er forderte [sie] siebenmal auf, aber sie wollte nicht. Nach vielen Bitten nahm er sie. Nach einiger Zeit erzürnte der König über sie; er wollte sich von ihr scheiden. Sie sagte zu ihm: Ich wollte dich ja nicht heiraten, du wolltest mich. Da du nun beschlossen hast, dich von mir zu scheiden, / um eine andere zu heiraten, so mögest du dieser nicht tun, wie du mir getan hast, so wie geschrieben steht: Und nun geh, ich will dich zu Pharao schicken. (Ex 3,10)

 134 Vgl. Tan pinhas 10 und 11; TanB pinhas 1; NumR 21,2; NumR 21,15; Raschi zu Num 27,13. 135 Vgl. Tan wa-etchannen 5; NumR 21,15.

(543)

  Jalkut Schimoni Numeri

Sieben Tage machte der Heilige für Mose von seiner Überredungskunst Gebrauch, 136 denn es heißt: Weder seit gestern, noch seit vorgestern, noch seitdem du redest. (Ex 4,10) Und Mose sagte: Ich bin kein Mann von Worten. (Ex 4,10) Nach [einiger] Zeit hatte er ihn beruhigt (πεῖσις) und er ging in seinem Auftrag. Nachdem all die Wunder durch seine Hand geschehen waren, begann der Heilige zu ihm zu sprechen: Ihr sollt diese Gemeinde nicht [ins Land] bringen. (Num 20,12) Er sagte zu ihm: Herr der Welt, ich wollte ja nicht gehen. Und ebenso heißt es: Du hast begonnen, [es] deinem Knecht zu zeigen. (Dtn 3,24) Da du über mich beschlossen hast, dass ich nicht hineingehen soll, tue nur diesem, der hineingeht, nicht, wie du mir getan hast: Der vor ihnen her auszieht. (Num 27,16) SNum § 139

Ein Mann. (Num 27,16) Dies ist Josua, 137 denn es heißt: Brot der Starken aß ein Mann. (Ps 78,25) Warum deutet die Schrift ihn nur an? Um keinen Streit zwischen seinen Söhnen und den Söhnen seiner Brüder zu stiften. Der vor ihnen her auszieht. (Num 27,17) Im Krieg. Und der vor ihnen her einzieht. (Num 27,17) Im Krieg. Nicht so, wie die anderen es machen, die die Heere ausrücken lassen, selber aber am Schluss marschieren, 138 sondern so, wie es Mose machte, denn es heißt: Da sprach JHWH zu mir: Habe keine Angst vor ihm. (Num 21,34) Und so, wie es Josua machte, denn es heißt: Da ging Josua auf ihn zu und fragte ihn: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden? (Jos 5,13)

Und so, wie Pinhas es machte[, denn es heißt]: Und Mose sandte sie zum Kriegszug aus, Tausend von jedem Stamm, sie und Pinhas. (Num 31,6)

 136 Vgl. LevR 11,6; ExR 3,14; Raschi zu Ex 4,10; TanB pinhas 4; MidrPs 18,22. 137 Vgl. bJoma 76a. 138 Vgl. Raschi zu Num 27,17.

Pinhas  

Der vor ihnen her auszieht. (Num 27,17) An der Spitze. Und der vor ihnen her einzieht. (Num 27,17) An der Spitze, denn es heißt: Da stieg als erster Joab, der Sohn Zerujas, hinauf und er war an der Spitze. (I Chr 11,6) Der vor ihnen her auszieht. (Num 27,17) In der Truppe. Und der vor ihnen her einzieht. (Num 27,17) In der Truppe. Der vor ihnen her auszieht. (Num 27,17) In der Stadt. Und der vor ihnen her einzieht. (Num 27,17) In die Stadt. Der sie hinausgeführt hat. (Num 27,17) Durch seine Verdienste. Und der sie einziehen lässt. (Num 27,17) Durch seine Verdienste. Der sie hinausgeführt hat. (Num 27,17) In [voller] Anzahl. Und der sie einziehen lässt. (Num 27,17) In [voller] Anzahl. Dementsprechend heißt es: Und sie sagten zu Mose: Deine Knechte haben [die Zahl der Kriegsmänner] aufgenommen[, die unter unserem Befehl standen und es fehlt kein einziger davon]. (Num 31,49)

Warum bedurften sie / der Sühne? Weil sich ihre Augen an der Schande geweidet hatten. 139

 139 bSchab 64b.

(544)

  Jalkut Schimoni Numeri

Damit die Gemeinde JHWHs nicht wie Kleinvieh ist, das keinen Hirten hat. (Num 27,17)

Darüber wird in den Schriftwerken 140 erklärt: Erzähle mir, du, den meine Seele liebt[, wo weidest du deine Herde, wo lässt du [sie] am Mittag lagern]. (Cant 1,7) Dementsprechend heißt es: Und er wird sich in das Land Ägypten einhüllen, wie ein Hirte sich in seinen Mantel hüllt. (Jer 43,12) Denn warum sollte ich wie eine sein, die sich einhüllt bei den Herden deiner Gefährten. (Cant 1,7) Wer sind sie? Abraham, Isaak und Jakob. Geh und [sieh], was der Heilige ihm antwortete: Wenn du es nicht weißt, Schönste aller Frauen. (Cant 1,8) Der unter den Propheten ausgezeichnet ist. 141 Ziehe hinaus auf den Spuren (‫ )עקבי‬der Schafe. (Cant 1,8) Am Ende (‫ )בעקב‬werde ich mich mit ihnen beschäftigen. Weide du aber deine Böcklein. (Cant 1,8) Woher [ist zu belegen, dass] du sagst, der Heilige ließ Mose alle Fürsorger (πρόνοος) sehen, 142 die Israel dienen sollten, von dem Tag an, da die Welt erschaffen wurde, bis die Toten [wieder] leben werden? Weil es heißt: Ziehe hinaus mit denen, denen die Schafe folgen. (Cant 1,8) SZ [320]

Der vor ihnen her auszieht. (Num 27,17) Dass er nicht [so] handeln möge, wie die Könige der Weltvölker handeln, die ihre Legionen (legio) 143 in den Krieg hinausschicken, [selbst] aber in ihren Häusern sitzen. Vielmehr: Der vor ihnen her auszieht. (Num 27,17) In diesem Sinne heißt es [über David]: Und ganz Israel [und Juda] liebten David, denn er zog vor ihnen aus und ein. (I Sam 18,16)

 140 Wörtlich: In der Überlieferung [der Schriften]. Gemeint sind die Hagiographen. 141 Vgl. MidrSam 27,2; MidrPs 1,2; CantR 1,7 § 2. 142 Vgl. SDtn § 357. 143 ‫ – לגיונם‬legionem, der Akkussativ wird richtig benutzt.

Pinhas  

Der sie hinausführt und sie [wieder zurück]bringt. (Num 27,17) Dass er nicht Zehntausende hinausschickt und Tausendschaften heimführt, Tausendschaften hinausschickt und Hundertschaften heimführt. In diesem Sinne heißt es über David: Schon gestern und vorgestern, als Saul über uns König war[, warst du es, der herausführte und hineinbrachte]. (II Sam 5,2) Damit die Gemeinde JHWHs nicht [wie Kleinvieh] ist[, das keinen Hirten hat].

(Num 27,17)

Mose sprach vor dem Heiligen: Herr der Welt, du hast Israel nicht aus Ägypten hinausgeführt, damit, wenn sie sündigen, du [es] ihnen vergiltst. Vielmehr, damit, wenn sie sündigen, du ihnen verzeihst. Du hast sie nicht aus Ägypten hinausgeführt, damit sie keine Fürsorger (πρόνοος) haben. Vielmehr, damit sie Fürsorger (πρόνοος) haben. Nicht wie es heißt: Ich habe [ganz] Israel über die Berge [wie Kleinvieh] versprengt gesehen. (I Reg 22,17) / Eine andere Auslegung: Damit die Gemeinde JHWHs nicht [wie Kleinvieh] ist[, das keinen Hirten hat].

(545)

(Num 27,17)

Womit ist Mose vergleichbar? Mit einem getreuen Hirten, zu dem der Besitzer der Herde sagte: Geh weg von meinem Vieh. Er sagte zu ihm: Ich entferne mich nicht, bis dass du mich hast wissen lassen, wen du für mich einsetzt. Da sprach JHWH [zu Mose]: Nimm dir. (Num 27,18) Nimm dir den, der in deinem Herzen ist. Nimm dir den, den du erprobt hast. 144 Josua, den Sohn Nuns. (Num 27,18) Und über ihn wird ausdrücklich in der Überlieferung 145 erklärt: Wer den Feigenbaum hütet, wird seine Frucht genießen, und wer seines Herrn wartet, wird geehrt werden. (Prov 27,18) Ein Mann, in dem Geist ist. (Num 27,18) Der dem Geist eines jeden einzelnen entsprechend [mit den Leuten] umgehen kann. 146

 144 Vgl. Raschi zu Num 27,18. 145 Vgl. NumR 12,9; NumR 21,14-15; Tan pinhas 11; ARN B 18. 146 Vgl. Tan pinhas 10; NumR 21,15; Raschi zu Num 27,18.

SNum § 140

  Jalkut Schimoni Numeri

Und lege deine Hand auf ihn. (Num 27,18) Er sagte ihm: Mose, nimm einen Übersetzer für Josua, damit er zu deinen Lebzeiten Fragen stellen, vortragen und Entscheidungen treffen kann. 147 Wenn du dann aus der Welt scheidest, sollen die Israeliten nicht sagen: Zu deines Lehrers Lebzeiten hast du nicht gesprochen und nun sprichst du? 148 [Und stelle (‫ )והעמדת‬ihn vor die ganze Gemeinde. (Num 27,19)] Er ließ ihn sogleich von der Erde aufstehen (‫ )העמידו‬und ließ ihn sich auf den Sessel [neben sich] setzen. R. Natan sagt: Wann immer Josua eintrat, pflegte Mose den Übersetzer schweigen zu lassen, bis er [ganz] eingetreten war und sich an seinen Platz gesetzt hatte. Und lege von deiner Hoheit auf ihn. (Num 27,20) Nicht aber deine ganze Hoheit. Daraus lernen wir: Das Antlitz Moses war wie die Sonne, und das Antlitz Josuas war wie der Mond. 149 SZ [321]

Nimm dir [Josua]. (Num 27,18) Von dem, was dir gehört. Warum sagte Mose nicht: Nimm dir Josua anstelle meiner? Weil er fürchtete, dass [wenn] nicht, er gestraft werde. Ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Mit einem Kind, das sich an glühenden Kohlen verbrannt hatte. Und es sah einen Edelstein und dachte, er sei [ebenfalls] eine glühende Kohle, und es sah ein Juwel (μαργαρίτης) und dachte, es sei eine glühende Kohle. Ebenso sagte Mose: Aaron, mein Bruder, gehe an meiner Stelle. 150 Und Gott strafte ihn. Ein Mann, in dem Geist ist. (Num 27,18) Dass er mit den Reizbaren ihrem Temperament entsprechend umgehe und mit den Bedächtigen ihrem Temperament entsprechend. Und lege deine Hand auf ihn. (Num 27,18) Damit seine Lehre durch deine Hand gesegnet ist.  147 Vgl. SDtn § 305; SZ 321,9-10. 148 Vgl. Raschi zu Num 27,18. 149 Vgl. bBB 75a; Raschi zu Num 27,19. 150 Vgl. PRE 17; Raschi zu Ex 4,13.

Pinhas  

Und stelle ihn vor Eleasar, den Priester. (Num 27,19) Dass er durch den Mund Eleasars, des Priesters, und durch den Mund der ganzen Gemeinde [als Nachfolger Moses] anerkannt wird. Und gebiete ihm vor ihren Augen. (Num 27,19) Dort [heißt es:] Ich werde ihm gebieten. (Dtn 31,14) / Es gibt also an keiner Stelle ein Gebot, das nicht ein Wort der Tora ist.

(546)

Und lege von deiner Hoheit [auf ihn]. (Num 27,20) Von der Hoheit, die dir auf dem Berg Sinai gegeben wurde, denn es heißt: Und die Israeliten sahen das Angesicht Moses, dass [die Haut des Angesichtes Moses] strahlte. (Ex 34,35) Das lehrt, dass Strahlen von Moses Angesicht ausgingen, wie die Strahlen, die vom Sonnenball ausgehen, 151 denn es heißt: Sein Glanz war wie Licht, hatte Strahlen. (Hab 3,4) Eine andere Auslegung: Von deiner Hoheit. (Num 27,20) Nicht aber deine ganze Hoheit. Womit ist Mose vergleichbar? Mit einer Fackel, die brennt und mit der man viele Lichter anzünden kann. Aber das Licht der Fackel vermindert sich um nichts. Ebenso verminderte sich die Weisheit Moses um nichts. Damit die ganze Gemeinde der Israeliten hören soll. (Num 27,20) Dass sie sich ihm gegenüber verhalten in Würde und in Ehrfurcht wie sie sich auch dir gegenüber verhalten haben. Weil Mose meinte, dass seine Söhne seine Stelle ererben und seine Macht empfangen würden, begann er vor dem Heiligen zu bitten: 152 JHWH möge einsetzen. (Num 27,16) Der Heilige sagte zu ihm: Mose, es ist nicht wie du meinst, keiner deiner Söhne erbt deine Stelle. Du weißt, dass vieles [aus] deinem Lied Josuas [Verdienst] ist, und er dir viel an Ehre zugeteilt hat. Er war von morgens bis abends in deinem Haus der Zusammenkunft, um die Sitze (συψέλιον) zu ordnen und die Matten auszubreiten. Er wird deine Macht empfangen, um zu bestätigen, wie es heißt:  151 Vgl. ExR 47,6; Tan pinhas 11. 152 Vgl. Tan pinhas 11; NumR 21,14.

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri

Wer den Feigenbaum hütet, isst seine Früchte. (Prov 27,18) Nimm dir Josua. (Num 27,18) Dies ist es, was die Schrift sagt: Die Sonne geht auf und die Sonne geht unter. (Koh 1,5) [Und] es steht geschrieben in: 153 Die Lebensjahre Saras betrugen [127 Jahre]. (Gen 23,1) SDtn § 305

Nimm dir Josua. (Num 27,18) Einen Helden gleich dir. Nimm dir. (Num 27,18)

(547)

„Nimm“ bedeutet immer „Nehmen“. / Entsprechend wird ein Gefährte nur unter größten Schwierigkeiten gewonnen. Von hier sagten sie: 154 Ein Mann gewinne sich einen Gefährten, der mit ihm liest und mit ihm lernt, mit ihm isst und mit ihm trinkt und ihm seine Geheimnisse enthüllt. Und so heißt es: [Zwei sind besser dran als einer.] Der dreifache Faden. (Koh 4,12) Es gibt welche, die sagen: Er ließ ihn von der Erde aufstehen und ließ ihn zwischen seinen Knien sitzen. Und Mose und Israel erhoben ihre Häupter, um die Worte Josuas zu hören. Was sagte er? Gepriesen sei JHWH, der Israel die Tora durch Mose, unseren Lehrer, gegeben hat. R. Natan sagt: Mose war in seinem Herzen betrübt, dass keiner von seinen Söhnen [als Nachfolger] erstand. 155 Der Heilige sagte zu ihm: Sind nicht die Söhne Aarons, deines Bruders, als seien sie deine Söhne? Und auch wird derjenige, den ich über Israel stellen werde, gehen und an der Türe Eleasars stehen. Ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? Mit einem König von Fleisch und Blut, der keinen Sohn hatte, der für das Königtum geeignet war. Er nahm [die Anwartschaft] auf das Königtum von ihm und gab es dem Sohn seines Freundes. Er sagte zu ihm: Obwohl ich dir Größe gegeben habe, gehe hin und stehe an der Türe [des Palastes] meines Sohnes. Ebenso sagte der Heilige zu Josua: Geh und stehe an der Türe Eleasars, 156 [wie es heißt:] Und er soll vor Eleasar, den Priester treten. (Num 27,21)  153 Vgl. GenR 58,2. 154 Vgl. ARN A 8. 155 Vgl. SZ 322. 156 Vgl. Tan pinhas 11; NumR 21,15.

Pinhas  

Und lege von deiner Hoheit. (Num 27,20)

bChag 16a

R. Jehuda bar Nachmani legte aus: Jeder, der auf drei Dinge schaut, dessen Augen werden geblendet: Auf den Regenbogen, auf den Fürst und auf die Priester. [Auf den] Regenbogen, denn es steht geschrieben: Gleich dem Anblick des Regenbogens, der [am Regentag] im Gewölk ist[, so war die Erscheinung der Herrlichkeit JHWHs anzusehen]. (Ez 1,28) [Auf den] Fürsten, denn es steht geschrieben: Und lege von deiner Hoheit auf ihn. (Num 27,20) Auf die Priester, in der Zeit, in der der Tempel bestand und sie auf ihrer Estrade standen und das Volk mit dem deutlich [ausgesprochenen] Gottesnamen segneten. Und lege von deiner Hoheit auf ihn. (Num 27,20)

bBB 75a

Nicht aber die gesamte Hoheit. Die Ältesten jenes Zeitalters sagten: Das Gesicht Moses gleicht der Sonne, das Gesicht Josuas gleicht dem Monde, wehe dieser Schande, wehe dieser Schmach! Dementsprechend [heißt es]: So schafft JHWH die gesamte Wohnstätte des Berges Zion. (Jes 4,5) Und lege von deiner Hoheit. (Num 27,20)

MidrPs 21,4

Nicht aber die gesamte Hoheit. Und wo legte er [sie] auf Josua? Er legte sie am Jordan auf ihn. / Hier [bei Mose] steht geschrieben: Sie fürchteten sich, sich ihm zu nähern. (Ex 34,30) Über Josua steht geschrieben: Sie fürchteten ihn, wie sie Mose gefürchtet hatten. (Jos 4,14)

(548)

Groß ist die Ehre des Königs, des Gesalbten, dem Glanz eines Lehrers und Majestät eines Schülers gegeben ist, der Sache entsprechend wie es heißt: Glanz und Majestät legst du auf ihn. (Ps 21,6) Und er soll vor Eleasar, dem Priester, stehen. (Num 27,21) Josua brauchte Eleasar 157 und Eleasar brauchte Josua. Und er soll für ihn fragen. (Num 27,21) Soll ich etwa verstehen, von sich aus? Die Bibel lehrt:  157 Vgl. bEr 63a; Raschi zu Num 27,21.

SNum § 141

  Jalkut Schimoni Numeri

Im Rechtsspruch der Urim. (Num 27,21) Soll ich etwa verstehen, mit lauter Stimme? Die Bibel lehrt: Und er soll für ihn fragen. (Num 27,21) Wie [denn] nun? Er steht und spricht mit seinen Lippen, und der Hohe Priester antwortet ihm auf seine Fragen. 158 Und Mose tat, wie JHWH ihm befohlen hatte. (Num 27,22) Er ging und tat es mit Freude. Und er war weder [wegen] seiner Söhne, noch wegen der Söhne seines Bruders verdrossen 159[, die nicht seine Nachfolger werden sollten]. Er nahm Josua. (Num 27,22) Er nahm ihn durch Worte [bei Seite] und ließ ihn die Gabe des Lohns der Fürsorger (πρόνοος) Israels in der kommenden Welt wissen. 160 Er stützte seine Hände auf ihn. (Num 27,23) [Wie] auf ein volles und gehäuftes Gefäß. 161 Und in diesem Sinne heißt es: Und sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein Knabe, wich nicht aus dem Zelt. (Ex 33,11) Dementsprechend kannst du sagen: Das Buch der Tora soll nicht [aus deinem Mund] weichen. (Jos 1,8) Und ergeben die Dinge nicht [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere? Wenn es über Josua heißt, „er war voll des Geistes der Weisheit“ 162, über den es heißt: [Dieses Buch der Tora] soll nicht [aus deinem Mund] weichen, (Jos 1,8) um wie viel mehr [gilt das] bei den übrigen Menschen. Und er gab ihm Anweisungen, wie JHWH durch Mose befohlen hatte. (Num 27,23) Wie der Heilige Mose in Freude Anweisungen gab, so gab Mose / Josua in Freude Anweisungen. 163 (549)

Soll ich etwa verstehen, Mose sei gebrechlich gewesen? Die Bibel lehrt:  158 Vgl. bJoma 73a. 159 Wörtlich: In seinen Augen war es nicht schlecht. 160 Vgl. SNum § 92. 161 Vgl. Raschi zu Num 27,23. 162 Vgl. Dtn 34,9. 163 Vgl. Num 27,11.

Pinhas  

Und Mose war 120 Jahre alt, als er starb. Seine Augen waren nicht trüb geworden. (Dtn 34,7)

[Soll ich etwa verstehen, Mose sei nicht mehr fähig gewesen,] zwischen rein und unrein und zwischen verboten und erlaubt [zu unterscheiden]? [Die Bibel lehrt:] Und seine Frische war nicht geschwunden. (Dtn 34,7) Bei seinem Studium in der Tora. Die Rabbanan lehrten: Wie befragt man durch die Urim und Tummim? Der Fragende wendet das Gesicht den Befragten zu und der Befragte wendet das Gesicht der Schechina zu. Der Fragende sagt: Wenn ich diese Schar verfolge, werde ich sie erreichen? (I Sam 30,8) Der Befragte antwortet: Steig hinauf und sei siegreich! (I Reg 22,15)

bJoma 73a-b

R. Jehuda sagt: Er braucht nicht zu sagen: Steig hinauf und sei siegreich! (I Reg 22,15) Man befragt ihn nicht mit [lauter] Stimme, denn es heißt: Er befrage für ihn. (Num 27,21) Auch nicht nur im Herzen denkend, denn es heißt: Vor JHWH. (Num 27,21) Sondern in der Weise, wie Hanna bei ihrem Gebet sprach, denn es heißt: Hanna redete zu ihrem Herzen. (I Sam 1,13) Man stellt nicht zwei Fragen auf einmal. Wenn [jemand so] fragt, beantwortet man ihm nur eine und man beantwortet ihm nur die erste, denn es heißt: Werden die Leute von Keʼila mich in seine Hand ausliefern? [... wird Saul herabkommen? [...] Da sprach JHWH: Er wird herabkommen.] (I Sam 23,11) Du sagtest ja aber, man beantworte ihm nur die erste [Frage]?! Vielmehr fragte David in unrichtiger Reihenfolge und sie antworteten ihm in der richtigen Reihenfolge. [Dann] wiederum fragte er in der richtigen Reihenfolge, denn es heißt: Werden die Leute von Keʼila mich und meine Leute ausliefern? (I Sam 23,12) Wenn aber eine Sache für beides notwendig ist, so beantwortet man ihm beides, wenn eine Sache notwendig ist, beantwortet man ihm eine, denn es heißt: Da fragte David JHWH: Soll ich diese Schar verfolgen[, werde ich sie einholen? Da sprach er: Verfolge, denn du wirst sie einholen und du wirst Rettung bringen]. (I Sam 30,8)

Selbst wenn die Anordnung eines Propheten rückgängig gemacht werden kann, kann die Anordnung der Urim und Tummim nicht rückgängig gemacht werden, denn es heißt:

(550)

  Jalkut Schimoni Numeri

Im Rechtsspruch der Urim. (Num 27,21) Warum heißt [das Orakel] „Urim“ 164 und „Tummim“ 165? „Lichter“ (‫)אורים‬, weil sie 166 ihre Worte beleuchten (‫)מאירים‬. „Wahrheit“ (‫)תומים‬, weil sich ihre Worte bewahrheiten (‫)משלימים‬. Wenn du aber sagst, warum haben sich in Gibea [des Stammes] Benjamin seine Worte nicht bewahrheitet, so prüften sie nicht, ob sie siegen oder nicht siegen würden. Später, als sie [es] prüften, stimmten sie überein und bewahrheiteten sich für sie, denn es heißt: Pinhas, der Sohn Eleasars. (Jdc 20,28) Wie geschah dies? R. Jochanan sagte: [Die Buchstaben] traten hervor. Resch Laqisch sagte: Sie reihten sich aneinander. Es steht ja kein Zade geschrieben! Rab Samuel bar Rab Isaak sagte: Abraham, Isaak und Jakob stehen dort geschrieben. Es steht ja kein Tet geschrieben! Rab Acha bar Jakob sagte: Die Stämme Jeschuruns stehen dort geschrieben. bJoma 71b

Unsere Lehrer lehrten:

DER HOHE PRIESTER VERRICHTETE DEN DIENST IN ACHT GEWÄNDERN. [...] IN DIESEN WURDEN SIE

DURCH DIE URIM UND TUMIN BEFRAGT, ABER FÜR EINEN EINFACHEN PRIESTER WURDEN SIE NICHT

BEFRAGT. [MAN BEFRAGTE ES] NUR FÜR DEN KÖNIG, FÜR DEN GERICHTSHOF UND FÜR JEMANDEN, DESSEN DIE GEMEINDE BEDARF. 167

bJoma 73b

Woher ist dies [zu belegen]? R. Abbahu sagte: Ein Vers sagt: Er soll vor Eleasar, den Priester, treten. (Num 27,21) Das ist der König. Und alle Kinder Israels mit ihm. (Num 27,21)  164 Lichter. 165 Wahrheit. 166 Eine Glosse ist: die Augen durch die Halacha in Bezug auf alle. 167 mJoma 7,5.

Pinhas  

Das ist der Kriegsgesalbte. Und die ganze Gemeinde. (Num 27,21) Das ist der Sanhedrin. R. Eleazar sagte: 168 Wer einen Rechtssatz vor seinem Lehrer entscheidet, den lässt man von seiner Größe herabsteigen, denn es heißt: Da sprach Eleasar, der Priester, zu den Kriegsleuten. (Num 31,21) Obgleich er ihnen gesagt hatte: [Gott] hat dem Bruder des Vaters befohlen und nicht mir hat er befohlen, finden wir, dass er bestraft wurde, denn es steht geschrieben: Er soll vor Eleasar, den Priester treten. (Num 27,21) Und finden wir nicht, dass Josua seiner bedurft hätte. /

bEr 63a

Im Rechtsspruch der Urim. (Num 27,21)

SZ [321]

Warum werden sie Urim und Tummim genannt?

(551)

„Urim“ (‫)אורים‬, weil sie ihre Worte erleuchteten (‫ )מאירים‬und „Tummim“ (‫)תומים‬, weil sie mit ihnen aufrichtig waren (‫ )שלמים‬169 und nicht trogen. P152F

P

Aber sie waren doch bereits in Gibea [des Stammes] Benjamin trügerisch! [Der Kampf wurde verloren,] 170 weil sie nicht ganz so wie notwendig geprüft hatten. Beim ersten Mal 171 sprach es: „Zieh hinauf“, aber es sagte nicht: „Ich werde es in deine Hand geben“. 172 Beim zweiten Mal sagte es zu ihm: Denn morgen werde ich sie in deine Hand geben. (Jdc 20,28) 173 [Auf sein Geheiß sollen sie hinausziehen, und auf sein Geheiß sollen sie zurückkommen. (Num 27,21)] Man könnte meinen, dass [die Orakel] für Laien (ἰδιώτης) befragt wurden. Die Bibel lehrt: Er und alle Israeliten. (Num 27,21) Wie [für] Josua [als] Fürsorger (πρόνοος), so befragt man [das Orakel] auch nur für einen König und für den Gerichtshof und den, der für die Belange der Gemeinde zuständig ist. 174

 168 Abschnitt hier leicht umgestellt zitiert. 169 Vgl. bJoma 73b. Da die Bibel ‫ תומים‬defektiv schreibt, wird es als ‫תמים‬, „vollkommen, aufrichtig“ gelesen. 170 Siehe Jdc 20. 171 Jdc 20,23. 172 Jdc 20,18.21. 173 Vgl. bJoma 73b. 174 Vgl. mJoma 7,5.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und Mose tat. (Num 27,22) Mit Freude. Das lehrt, dass [Mose] sich freute, seine Ehre Josua vererben zu können, wie ein Mensch, der seine Ehre seinen Kindern vererben kann. [Und er nahm Josua. (Num 27,22)] Wie gesagt ist: Nimm dir Josua. (Num 27,18) bBQ 92b

Woher ist das zu entnehmen, was die Leute zu sagen pflegen: Der Wein dem Herrn, der Dank aber dem Schankmeister? Es steht geschrieben: Stütze ihm deine Hand auf. (Num 27,18.20) Und es steht geschrieben: Da stützte er seine Hände auf ihn. (Num 27,23)

bSanh 105b

R. Jose bar Chanina sagte: Auf jeden anderen ist ein Mensch neidisch außer auf seinen Sohn und seinen Schüler. Seinen Sohn, wie bei Salomo: JHWH mache den Namen Salomos besser als deinen Namen. (I Reg 1,47) Und seinen Schüler, wenn [du willst], sage es von: Es sei ein Zweifaches deines Geistes in mir. (II Reg 2,9) Wenn [du willst], sage es von: Da legte er ihm die Hände auf und gab ihm Anweisungen. 175 (Num 27,33)

Kapitel 28 SNum § 142

Da redete JHWH [zu Mose und sprach]: Gebiete den Israeliten meine Darbringung, meine Speise. (Num 28,1-2) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Der vor ihnen her ausgeht und der vor ihnen her eingeht. (Num 27,17) Ein Gleichnis. Womit ist die Sache vergleichbar? 176 Mit einem König, / dessen Frau, die im Sterben lag, 177 ihm ihre Kinder anbefahl und zu ihm sagte: Ich bitte dich, gib Acht auf meine Kinder.

 175 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 8 Sanhedrin (Berlin: Jüdischer Verlag, 1929-1936), 109: „Gott beauftragte ihn, eine Hand aufzulegen, er aber legte ihm beide Hände auf.“

Pinhas  

Er [aber] sagte zu ihr: Statt dass du mir meine Kinder anbefiehlst, solltest du mich meinen Kindern anbefehlen, dass sie mir gegenüber nicht aufsässig sein und nicht verächtlich mit mir umgehen sollen. Ebenso sprach der Heilige zu Mose: Statt dass du mir meine Kinder anbefiehlst, solltest du mich meinen Kindern anbefehlen, dass sie mir gegenüber nicht aufsässig sein und meine Ehre mit fremden Göttern vertauschen sollen.

(552)

Was ist es[, was die Bibel dazu] sagt? Wenn ich es zu dem Land bringe[, dass ich ihren Vätern zugeschworen habe, das von Milch und Honig überfließt, dann wird es essen und satt und fett werden und sich fremden Göttern zuwenden]. (Dtn 31,20) Statt dass du mir meine Kinder anbefiehlst, solltest du mich meinen Kindern anbefehlen. Deswegen heißt es: Gebiete den Israeliten. (Num 28,2) Was war der Grund, Stadtmannschaften anzuordnen? Weil es heißt: Gebiete den Israeliten und sprich zu ihnen: [Ihr sollt darauf achten, mir] meine Darbringung, meine Speise [zu meinem Feueropfer, als Wohlgeruch für mich, zu seiner Zeit darzubringen]. (Num 28,1-2)

bTaan 27a

Wie bringt man das Opfer von einem Menschen dar, ohne dass er an seiner Seite dabeisteht? [Deshalb ordneten die Propheten 24 Priesterwachen an und bei jeder Priesterwache waren in Jerusalem Standmannschaften bestehend aus Priestern, Leviten und Israeliten.] Drei Dinge hörte Mose aus dem Mund des Heiligen. In § 365 [PRK 2].

Meine Darbringung, meine Speise. (Num 28,2) Dies ist es, was die Schrift sagt: 178 Wenn ich hungerte, würde ich es dir nicht sagen, denn mir gehören der Erdkreis und seine Fülle. (Ps 50,12) R. Simeon 179 sagte: 13 Arten von Barmherzigkeiten sind von dem Heiligen beschrieben. Dies ist es, was geschrieben steht:

 176 Vgl. Tan pinhas 11; TanB pinhas 2; CantR 1,10 § 3; Raschi zu Num 28,2. 177 Wörtlich: Die aus der Welt schied. 178 Vgl. Tan pinhas 12; NumR 21,16; PR 16. 179 PRK 6: R. Jochanan.

PRK 6

  Jalkut Schimoni Numeri

JHWH ging an ihm vorüber [und rief: JHWH, JHWH, Gott, barmherzig und gnädig, langmütig, reich an Gnade und Treue, der Tausenden Gnade bewahrt, der Schuld, Abfall und Sünde vergibt und ahndet]. (Ex 34,6) Wird denn ein Barmherziger seine Nahrung einem Grausamen überlassen? Folglich: Wenn ich hungerte, würde ich es dir nicht sagen. (Ps 50,12) R. Juda bar Simeon sagte: [Gott sagte zu Israel:] Ich habe dir 10 reine Tiere übergeben, 3 sind unter deiner Verfügungsgewalt und 7 sind nicht unter deiner Verfügungsgewalt. 180 Diese sind unter deiner Verfügungsgewalt: Rind, Schaf und Ziege. (Dtn 14,4) Und diese sind nicht unter deiner Verfügungsgewalt: Hirsch, Gazelle, Damhirsch, Steinbock, Antilope, Büffelochse und Wildziege. (Dtn 14,5) Hätte ich dir vielleicht aufgebürdet, auf Bergen und Hügeln herumzustreifen, um mir Opfer von jenen zu bringen, die nicht unter deiner Verfügungsgewalt sind?! Und habe ich nicht zu dir nur von denen gesprochen, die unter deiner Verfügungsgewalt sind, die an deiner Krippe aufwachsen?! Folglich: Wenn ich hungerte, würde ich es dir nicht sagen. (Ps 50,12) R. Isaak sagte: Es steht geschrieben: Meine Darbringung, meine Speise zu meinem Feueropfer. (Num 28,2) Gibt es denn vor mir Essen und Trinken? Wenn du sagst, dass es vor mir Essen und Trinken gibt, lerne von meinen Engeln und meinen Dienern. Woher werden sie ernährt? 181 (553)

R. Judan im Namen von R. Isaak: Vom Abglanz der Schechina werden sie ernährt, denn es steht geschrieben: Im Lichte des Antlitzes des Königs ist Leben. (Prov 16,15) R. Ami 182 im Namen von R. Isaak: Und du belebst alle. (Neh 9,6) Du gibst allen Leben. R. Simeon ben Laqisch 183 sagte: Ein beständiges Ganzopfer, wie es am Berg Sinai gemacht wurde. (Num 28,6) Gibt es denn vor ihm Essen und Trinken?

 180 Vgl. LevR 27,6; PRK 9; NumR 20,5. 181 Vgl. ExR 32,4. 182 PRK 6: R. Chaggai. 183 PRK 6: Levi.

Pinhas  

Lerne von Mose, denn es steht geschrieben: Und er war dort bei JWHW 40 Tage und 40 Nächte. (Ex 34,28) Er zeigte ihm Essen und er zeigte ihm Trinken. 184 Und siehe, [die] Dinge [ergeben sich aus einem Schluss] vom Leichteren auf das Schwierigere: Wenn schon Mose, der in seiner Sendung 40 Tage und 40 Nächte zubrachte, kein Brot aß und kein Wasser trank, sollte es dann vor mir Essen und Trinken geben?! R. Chijja bar Abba sagte: 185 [Gott sagte:] Meine Geschöpfe bedürfen meiner Geschöpfe nicht, und ich sollte meiner Geschöpfe bedürfen?! Hast du jemals 186 [jemanden] sagen hören: Tränkt diesen Weinstock [mit] Wein, damit er viel Wein hervorbringe?! Tränkt diesen Ölbaum [mit] Öl, damit er viel Öl hervorbringe?! Meine Geschöpfe bedürfen meiner Geschöpfe nicht, und ich sollte meiner Geschöpfe bedürfen?! Folglich: Wenn ich hungerte, würde ich es dir nicht sagen. (Ps 50,12) R. Jannai sagte: Es ist gewöhnlich auf der Welt so, dass jemand, der am Ufer eines Flusses entlang geht, nicht zwei oder drei Log Wasser trinken kann. Und ich habe geschrieben, dass, wenn ich ein Log Wein trinke, berauscht oder satt bin?! 187 R. Chijja lehrt: Im Heiligtum spende ein Trankopfer, Rauschtrank JHWHs. (Num 28,7) Es ist die Rede von Sattsein, die Rede von Trunkenheit und die Rede von Trinken. Jose bar Menasja im Namen von R. Simeon ben Laqisch 188: Man muss die Schalen beim Spenden [des Trankopfers] verstopfen. R. Jose bar Abin sagte / eine Rede von R. Simeon ben Laqisch: Er sagte es, um [die Lehre] aufzuheben: Ein Tier (‫ )בהמה‬habe ich dir übergeben. Du aber hast nicht mit ihm bestehen können. 189 Welches Tier ist es? Der Behemot (‫ )בהמות‬auf dem Tausendgebirge. (Ps 50,10) P172F

P

R. Jochanan sagte:

 184 Siehe die Erklärung von Hyman/Schiloni, JS Numeri, 553 Anm. 59. 185 Vgl. NumR 21,17. 186 Wörtlich: zu deinen Lebzeiten. 187 Vgl. jSuk 4,7. 188 PRK 6: für R. Simeon ben Laqisch steht Levi. 189 Das Behemot ist so groß, dass der Mensch es nicht ernähren kann. Vgl. Tan pinhas 12; PR 16; LevR 22,10; NumR 21,18; PRE 11.

(554)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ein Tier ist auf tausend Bergen gelagert, und tausend Berge versorgen es mit Nahrung und es frisst [sie]. Was ist die Begründung? Denn Futter tragen ihm die Berge. (Ijob 40,20) R. Simeon ben Laqisch 190 sagte: Es ist ein [einziges] Tier und auf tausend Bergen gelagert, und tausend Berge versorgen es [mit] allerlei Arten von Speisen, von denen die Gerechten einst essen werden. Was ist die Begründung? Dann wird Saron ein Herdenplatz und das Tal Achor ein Lagerplatz für Rinder. (Jes 65,10)

Und die Rabbinen sagen: Es ist ein [einziges] Tier und auf tausend Bergen gelagert, und tausend Berge ernähren es, ein Behemot, und es frisst. Was ist die Begründung? Alles Wild des Feldes spielt dort. (Ijob 40,20) Ist das möglich? Es gibt ein Tier, das ein [anderes] Tier frisst. R. Tanchuma sagte: [Auch] große [Tiere] sind das Werk unseres Gottes. Und wovon trinkt [ein solches großes Tier]? R. Jehoschua ben Levi lehrte: Von allem, was der Jordan in sechs Monaten [an Wasser] aufnimmt, macht es einen Schluck. Und was ist die Begründung? Es flutet reißend ein Strom, er enteilt nicht; es fühlt sich sicher, strömt ihm auch ein Jordan in das Maul. (Ijob 40,23) Und die Rabbinen sagen: Alles, was der Jordan in 12 Monaten aufnimmt, ist [für es] nur ein Schluck. Und was ist die Begründung? Es fühlt sich sicher, strömt ihm auch ein Jordan in das Maul. (Ijob 40,23) Und es ist darin nur so viel, um sein Maul zu befeuchten.

 190 PRK 6: R. Josua ben Levi.

Pinhas  

Rab Huna im Namen von R. Josef: Es ist darin nicht so viel, um sein Maul zu befeuchten. Und wovon trinkt es [dann]? R. Simeon ben Jochai lehrt: Ein Strom geht aus Eden hervor und sein Name ist Jubal und daraus trinkt es, denn es steht geschrieben: Nach dem Jubal streckt es seine Wurzeln. (Jer 17,8) Es wurde gelehrt, R. Meir sagt: Frage doch das Behemot, so wird es dich lehren. (Ijob 12,7) Das ist das Behemot auf dem Tausendgebirge. Und die Vögel des Himmels / werden es dir verkünden. (Ijob 12,7) Das ist: Was sich regt auf dem Feld. (Ps 50,11) Oder rede zur Erde, dass sie dich lehre. (Ijob 12,8) Das ist der Garten Eden. Und die Fische des Meeres werden dir erzählen. (Ijob 12,8) Das ist der Leviatan. Wer erkennt nicht an all diesen, dass die Hand JHWHs es gemacht hat. (Ijob 12,9) Einen König habe ich dir gegeben, und du hast nicht im [Vergleich zu] ihm bestehen können. 191 Und welcher ist es? Salomo, der Sohn Davids: Und die Speise Salomos für einen Tag war 30 Kor Feinmehl und 60 Kor Mehl. (I Reg 5,2) R. Samuel bar Nachmani 192 sagte: Jene waren von der Art eines Honigkuchens (μελίτωμα), aber bei seiner Mahlzeit konnte kein Geschöpf bestehen: Zehn gemästete 193 Rinder. (I Reg 5,3) Zwanzig Weiderinder und 100 Schafe. (I Reg 5,3) Von der Weide. Ohne die Hirsche und Gazellen, die Rehe und das gemästete Federvieh. (I Reg 5,3) Was ist „gemästetes Federvieh“? R. Berekhja im Namen von R. Jehuda: Eine Art Zuspeise.

 191 Vgl. PR 16; Tan pinhas 12; NumR 21,19. 192 PRK 6: Isaak. Vgl. bBM 86b. 193 Jalkut hat für ‫בראים‬: ‫מריאים‬.

(555)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und die Rabbinen sagen: Es ist ein großer, schöner und gepriesener Vogel, den man täglich auf den Tisch Salomos gab. R. Jehuda sagte: Salomo hatte tausend Frauen, und jede bereitete ihm eine Mahlzeit wie die Mahlzeit Salomos, weil sie glaubte, er würde vielleicht bei ihr dieses Mahl [einnehmen]. 194 Folglich: Wenn ich hungerte, würde ich es dir nicht sagen. (Ps 50,12) Einen Gefangenen habe ich dir übergeben, und du konntest im [Vergleich] mit ihm nicht bestehen. Wer ist es? Nehemia: Und was auf einen Tag zubereitet wurde [war]: Ein Rind, sechs gesunde 195 Schafe und Vögel. [Und alle 10 Tage Wein in Fülle. Und bei dem verlangte ich nicht die Kost des Landpflegers.] (Neh 5,18) Was ist „Kost des Landpflegers“? Rebhuhn (κακκάβη). Er lehrt [außerdem]: 196 Man bringt das Räucherwerk erst nach der Mahlzeit. Die Gäste genießen davon nur ein wenig Duft. So sprach auch der Heilige zu Israel: Meine Kinder, von allen Opfern, die ihr darbringt, genieße ich nur ein wenig Duft: Als Wohlgeruch für mich sollt ihr beobachten, mir zu seiner Zeit darzubringen. (Num 28,2) PRK 6

Der Gerechte isst, um seine Seele zu sättigen. (Prov 13,25) Das ist der Heilige. 197

(556)

Der Heilige sprach zu Israel: Meine Kinder, / von allen Opfern, die ihr alle vor mich bringt, genieße ich nur ein wenig Duft: Als Wohlgeruch für mich sollt ihr beobachten, mir zu seiner Zeit darzubringen. (Num 28,2)

Du hast befohlen, deine Verordnungen sehr [genau] zu beachten. (Ps 119,4) Und wo befahl er es? In den fünf Büchern [Moses] sind sie verordnet. Was befahl er? Sehr [genau darauf] zu achten. (Ps 119,4)

 194 Vgl. MidrPs 50,2; mBM 6,2. 195 BH: auserlesene. 196 Vgl. bBer 42b. 197 Vgl. PR 16; MidrProv 13,25.

Pinhas  

Ihr sollt darauf achten, mir zu seiner Zeit darzubringen. (Num 28,2) Der Abschnitt, der dort 198 gesagt ist, ist der Abschnitt, der hier gesagt ist. Warum sagt und wiederholt er es? R. Jehuda sagt: Weil die Israeliten gesagt hatten: Früher waren sie mit den Wanderungen [in der Wüste] beschäftigt und mit den täglichen Opfern beschäftigt. Die Wanderungen haben aufgehört und die täglichen Opfer haben aufgehört. Der Heilige sprach zu Mose: Geh, sage den Israeliten, dass sie sich mit den täglichen Opfern beschäftigen sollen. Und R. Nechemja sagte: Weil die Israeliten die täglichen Opfer vernachlässigten, sagte der Heilige zu Mose: Geh, sage den Israeliten, dass sie [sie] nicht vernachlässigen sollen. Und die Rabbinen sagen: Dort ist es zum Lernen [gesagt], hier zum Tun. R. Acha im Namen des R. Chanana bar Pappa: 199 Israel hätte nicht sagen sollen: Früher haben wir Opfer dargebracht und uns mit ihnen beschäftigt, und nun, wo wir keine Opfer mehr bringen, warum sollen wir uns mit ihnen beschäftigen? Der Heilige sagte zu ihnen: Wenn ihr euch mit ihnen beschäftigt, ist es, als würdet ihr sie darbringen. 200 R. Huna sagte zweierlei. R. Huna sagte [einerseits]: Die im Exil Lebenden werden nur durch das Verdienst der Lehren gesammelt. Was ist die Begründung? Auch wenn sie unter die Völker gegeben sind, jetzt werde ich sie versammeln. (Hos 8,10) R. Huna sagte ferner: Denn von Sonnenaufgang bis zu [ihrem] Untergang ist mein Name groß unter den Völkern. An allen Orten wird geräuchert, dargebracht meinem Namen [und zwar] reine Opfergabe. (Mal 1,11) Gibt es denn eine reine Opfergabe in Babel? Der Heilige sagte: Wenn ihr euch damit beschäftigt, ist es als würdet ihr sie darbringen. 201 R. Dosa 202 sagte:

 198 Ex 29,38. 199 Vgl. LevR 7,3; Tan tsaw 14; ExR 38,4. 200 Vgl. bMen 110a; bBB 8a. 201 Die Auslegung Samuels fehlt im Jalkut.

  Jalkut Schimoni Numeri

(557)

Warum beginnen die Kinder [das Studium] mit der Priesterlehre [im Buch Leviticus]? Sie sollten doch mit Genesis beginnen! Der Heilige sagte aber: Wie die Opfer rein sind, so sind auch die Kinder / rein. Die Reinen sollen kommen und sich mit den reinen [Geboten] beschäftigen. R. Abba bar Kahana und R. Chanan [sagten] beide im Namen von R. Azarja aus Kefar Hitia: 203 [Gleich] einem König, der [zwei] Köche (μάγειροι) hatte. Der eine von ihnen kochte ihm ein Gericht, das er aß und es schmeckte ihm. Der zweite kochte ihm ein Gericht, das er aß und es schmeckte ihm. Wir wissen nicht, welches von ihnen ihm besser geschmeckt hat. Daraus aber, dass er dem zweiten befiehlt und zu ihm sagt: Koche dieses, das du mir bereitet hast [wieder], wissen wir, dass ihm das Zweite besser geschmeckt hat. Ebenso brachte Noah ein Opfer dar, das dem Heiligen schmeckte: Da roch JHWH den Wohlgeruch. (Gen 8,21) Die Israeliten brachten ein Opfer dar, das dem Heiligen schmeckte, und wir wissen nicht, welches ihm besser schmeckte. Daraus aber, dass er Israel befahl und sagte: Als Wohlgeruch für mich sollt ihr beobachten, (Num 28,2) wissen wir, dass es ihm von Israel besser schmeckte. R. Abin sagte zweierlei. R. Abin sagte [einerseits]: [Das gleicht] einem König, der auf seinem Polster (accubitum) ruhte, als man ihm das erste Gericht hineinbrachte. Er aß es und es schmeckte ihm. Man brachte ihm das zweite Gericht. Er aß es und es schmeckte ihm, und er begann, die Schüssel [mit Brot] auszuwischen. Ebenso: Brandopfer zum Auswischen opfere ich dir, (Ps 66,15) wie der, der die Schüssel [mit Brot] auswischt. R. Abin sagte ferner: [Das gleicht] einem König, der sich auf einer Reise befand und zum ersten Wachposten (φρούριον) gelangte. Er aß dort und trank dort. Dann erreichte er den zweiten Wachposten; er aß dort und trank dort und übernachtete dort. Ebenso: Warum ist die Gabe [einerseits] „auf dem Brandopfer“ 204 [andererseits gilt:] Sie ist das Brandopfer. (Lev 6,2) Dies ist das Gesetz des Brandopfers. (Lev 6,2) Vielmehr lehrt dies, dass das gesamte Brandopfer als Ganzopfer den Feuern [übergeben wurde].

 202 PRK 6: Isi. 203 Vgl. PR 16; LevR 7,4. 204 Lev 3,5.

Pinhas  

Lämmer. (Num 28,3) Die Schule Schammais und die Schule Hillels: Die Schule Schammais sagt. Lämmer (‫)כבשים‬, weil sie die Sünden Israels unterdrücken (‫)כובשים‬, wie es heißt: Er wird umkehren, sich unser erbarmen, unsere Sünden unterdrücken. (Mi 7,19) Und die Schule Hillels: Alles, was unterdrückt wird, taucht schließlich wieder auf. Vielmehr [heißen sie] Lämmer (‫)כבשים‬, weil sie die Sünden Israels abwaschen (‫)מכבסים‬, wie es heißt: Wenn eure Sünden wie Karmesin sind, weiß wie Schnee sollen sie werden. (Jes 1,18) Ben Azzai sagt: Einjährige Lämmer (‫)כבשים‬. (Num 28,3) Weil sie die Sünden Israels abwaschen (‫ )מכבסים‬und sie einem einjährigen Kind gleich machen. Zwei für einen Tag (‫)ליום‬. (Num 28,3) Wegen des Tages. Zwei für einen Tag (‫)ליום‬. (Num 28,3) Als Helfer (παράκλητος) 205 des Tages / am selben Tag, denn es heißt: Sie seien mir, spricht JHWH der Heerscharen, am Tag, den ich mir zum Eigentum erschaffe. (Mal 3,17)

(558)

Ein beständiges Brandopfer. (Num 28,3)

GenR 65,17

R. Judan bar Simeon sagte: Zwei beständige Opfer brachten die Israeliten an jedem Tag dar. Sie brachten sie auf Kamelen herbei und ihre Beine berührten den Boden. Zwei für einen Tag (‫)ליום‬. (Num 28,3) Damit man wisse, welches am Morgen geschächtet wird und welches gegen Abend geschächtet wird. Ein beständiges Brandopfer. (Num 28,3) Niemals übernachtete ein Mensch, an dessen Händen Schuld klebte 206, in Jerusalem. 207 Wie ist das [zu verstehen]?  205 Vgl. jBer 4,1. 206 Wörtlich: mit Schuld in seiner Hand. 207 Vgl. Tan pinhas 13; TanB pinhas 12; NumR 21,21; CantR 1,9 § 6.

PRK 6

  Jalkut Schimoni Numeri

Das beständige Morgenopfer sühnte die in der Nacht begangenen Übertretungen und das beständige Abendopfer sühnte die am Tag begangenen Übertretungen. In jedem Fall übernachtete nie ein Mensch schuldbeladen 208 in Jerusalem. Was ist die Begründung? Gerechtigkeit wird in ihr übernachten. (Jes 1,21) Der Allmächtige, wir finden ihn nicht groß (‫ )סגיא‬209 an Kraft. (Ijob 37,23) Wir finden die Kraft der Göttlichkeit (‫ )גבורתו‬des Heiligen nicht, wenn er mit Mühsal über Israel kommt. 210 Und als Mose solches hörte, fing er an zu loben: Wohl dem Volk, dem es [so] ergeht. (Ps 144,15) Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist. (Ps 146,5) P192F

P193F

bMen 52a

P

P

Die Rabbanan lehrten: [Das Geld für den] Farren [zur Sühnung] einer verborgenen Sache 211 der Gemeinde und die Ziegenböcke [zur Sühnung] von Götzendienst, hat man zuerst von ihnen eingefordert, Worte R. Jehudas. R. Simeon sagt: Sie kamen aus der Tempelkasse. Es wird gelehrt: Ihr sollt [darauf] achten, mir meine Darbringung, meine Speise zu meinem Feueropfer, als Wohlgeruch für mich, zu seiner Zeit darzubringen. (Num 28,2) Das schließt [das Geld für den] Farren [zur Sühnung] einer verborgenen Sache der Gemeinde und die Ziegenböcke [zur Sühnung] von Götzendienst ein, die aus der Tempelkasse kommen, Worte R. Simeons. /

SNum § 142

Gebiete den Israeliten. (Num 28,2)

(559)

Der Befehl [galt] sofort, als er erging und für [alle] Generationen. In § 377 [SNum § 1].

Meine Darbringung. (Num 28,2) Das ist das Blut. 212 Meine Speise. (Num 28,2) Das sind die Opferstücke.  208 Wörtlich: und in seiner Hand war Schuld. 209 BH: ‫שגיא‬. 210 Vgl. PR 16; jBer 9,1; ExR 34,1; MidrPs 19,2; Tan pinhas 14; NumR 21,22. 211 Siehe Lev 4,13. 212 SZ 322,13. Vgl. Raschi zu Num 28,2.

Pinhas  

Du sagst, „meine Darbringung“ das ist das Blut, „meine Speise“ das sind die Opferstücke. Oder ist nicht vielmehr [gemeint], „meine Darbringung“ das sind die Opferstücke, „meine Speise“ das ist das Blut? Die Bibel lehrt [aber]: Und der Priester soll sie [auf] dem Altar als Feueropferspeise in Rauch aufgehen lassen. (Lev 3,16) Du darfst es also nicht gemäß der letzten Formulierung sagen, sondern [musst es] gemäß der ersten [sagen]: „Meine Darbringung“ das ist das Blut, „meine Speise“ das sind die Opferstücke. Zu meinem Feueropfer. (Num 28,2) Das ist die Handvoll [von allen Speiseopfern] 213 und der Weihrauch. Als Wohlgeruch für mich. (Num 28,2) Das sind die [Weihrauch]schalen der Schaubrote. 214 Ihr sollt aufbewahren. (Num 28,2) Man darf nur von dem [im Tempel] Aufbewahrten darbringen. 215 Ihr sollt aufbewahren (‫)תשמרו‬. (Num 28,2) Man darf nur von der Hebe der Tempelkammer darbringen. Ihr sollt [darauf] achten (‫)תשמרו‬. (Num 28,2) Priester, Leviten und Israeliten müssen neben [den Opfern] stehen. 216 Es wird gelehrt, Ben Bag Bag sagt: Woher [ist zu belegen], dass das beständige Opfer [vier Tage vor dem Schlachten] untersucht werden muss? 217

bMen 49b

Unten in § 195 [bAr 13a-b], § 196 [Mek bo 5], § 702 [SNum § 6].

R. Tobi bar Matna sagte, Rabbi Josia habe gesagt: Woher ist [das Gesetz] vom Abgesonderten aus der Tora [zu belegen]? Es heißt: Ihr sollt [darauf] achten, mir darzubringen. (Num 28,2) Alles, bei dem ein Achten auf vollzogen wurde. Abaje erwiderte ihm:

 213 Vgl. Lev 2,2-3; Lev 5,12; Lev 6,8. 214 Vgl. Megillat Taanit 1. 215 Vgl. mAr 2,5; bMen 65a; bTaan 26a; bTaan 27a; bSota 8a. 216 Vgl. mTaan 4,2. 217 Vgl. bAr 13a-b; Mek bo 5.

bTem 29a

  Jalkut Schimoni Numeri

Dann wäre, wenn man ein ausgezehrtes Lamm bringt und bei ihm kein darauf Achten vollzieht, dieses zur Darbringung verboten? Er sagte zu ihm: Ihr sollt mir darauf achten. (Num 28,2) „Mir“ würde ich sagen, und nicht einem anderen Herrn. Und welcher ist ein Herr? Dem man opfert. Sage folglich: Dies ist Götzendienst. / (560)

Rabban 218 bar Rab Ada sagte: Es ist erst ausgesondert [verboten], wenn sie damit [Götzendienst] betreiben. Ulla [sagte], R. Jochanan habe gesagt: Erst, wenn sie es den Götzenpriestern übergeben haben. Bata 219 [sagte], R. Jochanan habe gesagt: Bis sie ihm Linsenwicken 220 vom Götzendienst zu essen gegeben haben. Bata sagte: Streite ich gegen die Begründung von Ulla? Nein, 221 es ist eine unqualifizierte Übergabe, von der Ulla spricht. Vielmehr [gilt]: Bis sie ihm Linsenwicken vom Götzendienst zu essen gegeben haben. R. Chananja aus Turta lehrte vor R. Jochanan: Das Ausgesonderte ist erst dann verboten, wenn man damit eine Handlung begangen hat. Er lehrte ihn und er erklärte ihm: Wenn man es geschoren und mit ihm [Götzendienst] getrieben hat.

SNum § 142

Und sprich zu ihnen. (Num 28,3) Eine Verwarnung für den Gerichtshof. 222 Dies ist das Feueropfer, das ihr JHWH darbringen sollt; zwei [einjährige, makellose Lämmer] pro Tag (‫)ליום‬. (Num 28,3) Simeon ben Azzai sagt: [In der Zeit, die] dem Tag entspricht. 223

 218 In bTem 29a: Rabba bar Rab Ada sagte, Rab Isaak habe gesagt. 219 In bTem 29a: Beha (‫)בהא‬. 220 Siehe „vicia ervilia“ als Viehfutter. 221 In bTem 29a anders: Rabbi Abba sagte zu Beha: Widersprecht ihr euch, du und Ulla? Er sagte zu ihm: Nein, Ulla meint, dass es mit Linsenwicken gefüttert wird, die für Götzendienst bestimmt sind. R. Abba sagte: Beha versteht, das Gehörte zu erklären. 222 Vgl. SNum § 122.

Pinhas  

Du sagst, [in der Zeit, die] dem Tag entspricht. Oder sind es nicht vielmehr zwei am Tage (‫ )ליום‬seinem Wortsinn gemäß? Die Bibel lehrt: Das eine Lamm sollst du am Morgen zubereiten[, und das andere Lamm sollst du am Abend zubereiten]. (Num 28,4) Und was lehrt die Schrift [dann mit]: Zwei [einjährige, makellose Lämmer] zum Tag hin (‫?)ליום‬ [In der Zeit, die] dem Tag entspricht. Von hier sagten sie: DAS MORGENOPFER WURDE AN DER NORDÖSTLICHEN 224 ECKE GESCHÄCHTET, AM ZWEITEN RING 225 BEFESTIGT. DAS AM ABEND ABER WURDE AN DER SÜDWESTLICHEN 226 ECKE GESCHÄCHTET, AM ZWEITEN RING BEFESTIGT, 227 denn die Tora sagt: Zwei [einjährige, makellose Lämmer] zum Tag hin (‫)ליום‬. (Num 28,3) Dem Tag entsprechend. 228 / Das eine Lamm. (Num 28,4)

(561)

In § 101 [SER 6].

Vom Neumondstag des Nisan bis zum achten desselben ist, weil dann das beständige Opfer eingeführt wurde, zu trauern verboten. Die Sadduzäer (‫ )צדוקין‬sagen nämlich, das beständige Opfer werde von einzelnen freiwillig gespendet und dargebracht.

bMen 65a

Wie lautet die Erklärung? Dass geschrieben steht: Das eine Lamm sollst du am Morgen zubereiten. (Num 28,4) Was erwiderte man ihm? [Ihr sollt darauf achten, mir] meine Darbringung, meine Speise zu meinem Feueropfer[, als Wohlgeruch für mich, zu seiner Zeit darzubringen]. (Num 28,2) Sie kommen alle aus der Tempelkasse. Das eine Lamm. (Num 28,4) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt:  223 Vgl. bJoma 62b. 224 Nach mTam 4,1: Die nordwestliche Ecke. 225 Vgl. mMid 3,5; bSota 48a. 226 Nach mTam 4,1: Die nordöstliche Ecke. 227 mTam 4,1. Vgl. bJoma 62b. 228 Vgl. Raschi zu Num 28,3.

SNum § 142

  Jalkut Schimoni Numeri

Und sprich zu ihnen: Dies ist das Feueropfer. (Num 28,3) Und dies ist es, was du auf dem Altar zubereiten sollst. (Ex 29,38) Soll ich etwa verstehen, man müsse vier darbringen? Die Bibel lehrt: Das eine Lamm. Damit man weder hinzufüge noch vermindere. Steht oben geschrieben in § 261 [bBer 27a]. bPes 58a

DAS BESTÄNDIGE [ABEND]OPFER WIRD NACH ACHTEINHALB [STUNDEN] GESCHÄCHTET UND NACH NEUNEINHALB DARGEBRACHT. 229 Woher sind diese Worte [zu belegen]? R. Jehoschua ben Levi sagte: Ein Vers sagt: Das eine Lamm sollst du am Morgen herrichten, und das andere Lamm sollst du zwischen den Abenden herrichten. (Num 28,4) Verteile es auf die beiden [halben] Abende: Zweieinhalb Stunden vorher und zweieinhalb Stunden nachher und eine Stunde für die Zubereitung. Rabbah 230 wandte ein: Am Vortage des Pesach wird es nach siebeneinhalb geschächtet und nach achteinhalb dargebracht, ob am Wochentag oder am Schabbat. Wenn du meinst, nach der Tora, wie lässt man es früher erfolgen? Vielmehr sagte Rabbah 231: Das Gebot des beständigen [Abend]opfers ist [auszuführen], wenn sich die Abenddämmerung neigt, denn ein Vers sagt: Zwischen den Abenden. (Num 28,4) Von dem Zeitpunkt an, wenn der Abend beginnt. Daher, an den übrigen Tagen des Jahres, an denen es auch Gelübde und freiwillige Opfer gibt. Der Barmherzige sagt: Sie sollen auf ihm das Fett / der Ganzopfer darbringen 232. (Lev 6,5)

(562)

Dabei beendet man alle Opfer, und nicht bei einem ihrer [Opfer]gefährten, zwei Stunden später. Am Vortag des Pesach, wo es nachher noch das Pesachopfer gibt, ist es eine Stunde früher [darzubringen], und man bereitet es um 7 ½ zu.

 229 Vgl. mPes 5,1; bMen 50a; bBer 27a. 230 In bPes 58b: Rabba. 231 In bPes 58b: Rabba. 232 BH: in Rauch aufgehen lassen.

Pinhas  

Wenn der Vortag des Pesach auf den Vortag zu Schabbat fällt, wo es noch das Braten [zusätzlich] gibt, das den Schabbat nicht verdrängt, bringt man es ihrer ursprünglichen Bestimmung gemäß früher um die Stunde 6 ½ [dar]. Die Rabbanan lehrten: Das beständige Opfer geht dem Pesachopfer voran, das Pesachopfer geht dem Räucherwerk voran und das Räucherwerk geht dem [Anzünden] der Lichter voran. Später ist die Sache, bei der es heißt „am Abend“ und „zwischen den Abenden“ als das, wobei es nur „zwischen den Abenden“ heißt. Wenn es so ist, sollte ja das Räucherwerk und das [Anzünden] der Lichter dem Pesachopfer vorangehen, da das, wobei es „am Abend“ und „zwischen den Abenden“ heißt, später komme als das, wobei es nur „zwischen den Abenden“ heißt?! Der Barmherzige schließt „sie“ aus, weil gelehrt wird: Sie vom Abend bis zum Morgen. (Ex 27,21) Und es gibt nichts anderes vom Abend bis zum Morgen, und man setzt das Räucherwerk [dem Anzünden] der Lichter gleich. Die Rabbanan lehrten: Du hast nichts, was dem beständigen Morgenopfer vorangeht, als nur das Räucherwerk. Und du hast nichts, was bis nach dem beständigen Abendopfer hinausgeschoben wird als das Räucherwerk, [das Anzünden] der Lichter, das Pesachopfer und [das Opfer] dessen, der am Vortag des Pesachfestes noch der Sühnung bedarf, da er wiederum untertauchen muss, um abends vom Pesachopfer essen zu dürfen. R. Jischmael, Sohn von R. Jochanan ben Beroqa, sagt: Auch der, der der Sühnung bedarf an den übrigen Tagen des Jahres, taucht unter und isst Geheiligtes zum Abend. Einleuchtend ist es nach dem ersten Lehrer, denn das Gebot [des Pesachopfers, dessen Unterlassung] mit der Ausrottungsstrafe belegt ist, kommt und verdrängt das Gebot des Beendens 233, [dessen Unterlassung] nicht mit der Ausrottung belegt ist. Weshalb ist aber nach R. Jischmael das eine Gebot bevorzugter als das andere? R. Chisda sagte: Hier beschäftigt man sich mit einem Vogelsündopfer, von dem nur das Blut für den Altar [bestimmt] ist. Rab Pappa sagte:

 233 Durch das beständige Abendopfer.

§ 778 bPes 58b-59a

  Jalkut Schimoni Numeri

Du kannst sogar sagen, bei einem Viehbrandopfer 234, das man hinaufbringt und es über Nacht auf dem Altar lässt. § 779

DAS PESACH[LAMM], DAS MAN [MORGENS] AM 14. [NICHT] AUF SEINEN NAMEN GESCHÄCHTET HAT, IST NACH R. JEHOSCHUA TAUGLICH, ALS WÄRE ES AM 13. GESCHÄCHTET WORDEN. BEN BATYRA DEN. 235

bZeb 11b § 779

ERKLÄRT [ES] FÜR UNTAUGLICH, ALS WÄRE ES GEGEN

ABEND

GESCHÄCHTET WOR-

R. Eleazar sagte R. Hoschaja habe gesagt: Ben Batyra erklärte das am 14. morgens auf seinen Namen geschächtete Pesach[lamm] für tauglich, denn der ganze Tag ist dafür bestimmt. Es steht doch geschrieben: Gegen Abend! (Ex 12,6) Rab Schela 236 sagte: Zwischen zwei Abenden. Beim beständigen Opfer steht geschrieben: Zwischen den Abenden. (Ex 12,6) Gilt das dann auch den ganzen Tag? Dort steht geschrieben: Das eine Lamm sollst du morgens herrichten. (Ex 29,39) In der Regel sind „zwischen den Abenden“ wirkliche Abende. Willst du sagen: Eines am Morgen, das andere während des ganzen Tages? Eines am Morgen, / nicht zwei am Morgen.

(563)

Über [das Anzünden] der Lichter steht geschrieben: Zwischen den Abenden. (Ex 30,8) Also auch den ganzen Tag? Dort ist es anders, denn es steht geschrieben: Vom Abend bis zum Morgen. (Ex 27,21) Und sie lehren [dazu]: 237 Vom Abend bis zum Morgen gib sein Maß [hinein], damit sie vom Abend bis zum Morgen brennen. Eine andere Erklärung: Du hast außer diesem keinen anderen Dienst, der vom Abend bis zum Morgen zulässig wäre. Über das Räucherwerk steht geschrieben:

 234 bPes 59a: Sündopfer. 235 mZeb 1,3. 236 bZeb 11b: Ulla, Sohn R. Ileas. 237 Vgl. bPes 59a; bMen 98a.

Pinhas  

Zwischen den Abenden. (Ex 30,8) Also auch den ganzen Tag? Beim Räucherwerk ist es anders, das mit dem [Anzünden] der Lichter verglichen wird. Dort steht ja auch geschrieben: Du sollst das Pesachopfer am Abend schächten. (Dtn 16,6) Dies [ist ein Beleg], dass es später [zur Opferung] kommt. Es wird ja gelehrt: Das, worüber es heißt „am Abend“ und „zwischen den Abenden“, ist später herzurichten als das, bei dem es nur „zwischen den Abenden“ heißt. R. Jochanan sagte: Das nach Ben Batyra am 14. morgens auf seinen Namen als auch auf einen anderen Namen geschächtete Pesachopfer ist untauglich. „Auf seinen Namen“, weil wir fordern: „zwischen den Abenden“. „Nicht auf seinen Namen“, weil ein Teil von ihm geeignet ist. Haben sie das Lamm morgens nicht dargebracht, so bringen sie es gegen Abend nicht dar.

bMen 50a

Dies gilt nur von dem Fall, wenn der Altar noch nicht eingeweiht ist. 238 Ist er aber eingeweiht worden, selbst [wenn es] das erste ist [bringen sie es] gegen Abend [dar]. R. Simeon sagte: Dann, wenn sie es gezwungenermaßen oder versehentlich taten. Wenn sie [es] aber vorsätzlich am Morgen nicht dargebracht haben, so bringen sie es auch gegen Abend nicht dar. [Sollte denn, weil] die Priester gesündigt haben, der Altar leer bleiben? Rabba sagte: Diese sollen nicht darbringen, aber andere sollen darbringen. Haben sie morgens das Räucherwerk nicht geräuchert, so räuchern sie es gegen Abend. Weil es selten ist und reich macht, daher geht man damit nicht fahrlässig um. Und ein Zehntel Efa [Feinmehl soll dem Speiseopfer beigerührt werden]. (Num

28,5)

Eines von Zehn im Efa. Feinmehl. (Num 28,5)

 238 Vgl. Ex 29,38ff.

SNum § 142

  Jalkut Schimoni Numeri

Vom Weizen. Oder ist nicht vielmehr [gemeint]: Gerste, Dinkel, Roggen oder Hafer? Die Bibel lehrt: Du sollst sie [mit] Weizenfeinmehl herrichten. (Ex 29,2) Da [die Stellen mit] „Feinmehl“ in der Tora immer allgemein gesagt sind, und [die Schrift] dir bei einer [Stelle] von ihnen hervorhebt, dass es nichts anderes als Weizen ist, so hebe ich auch für alle anderen [Stellen mit] „Feinmehl“, die in der Tora sind, hervor, dass sie nichts anderes als von Weizen sein sollen. Dem Speiseopfer, beigerührt mit gestoßenem Öl. (Num 28,5) Um gekochtes [Öl] auszuschließen. 239 Ich habe [es] hier nur für das Speiseopfer [gesagt]. Woher [ist zu belegen, auch] für den Leuchter? Die Bibel lehrt: [Gebiete den Israeliten, dass] sie dir klares Öl von gestoßenen Oliven zur Beleuchtung bringen. (Lev 24,2) Um gekochtes [Öl] auszuschließen. SZ [322-324]

Gebiete den Israeliten. (Num 28,1-2)

§ 780

Aus [dem Fundus] der Gemeinschaft sollen die beständigen Opfer kommen. Sie sollen nicht [aus den Mitteln] von Einzelpersonen kommen, auch nicht [aus den Mitteln] / der Proselyten [und nicht aus den Mitteln der Frauen] und nicht [aus den Mitteln] der Sklaven.

(564)

Und woher [ist zu belegen], um einzuschließen, dass man Einzelpersonen, Proselyten, Frauen und Sklaven den Schekel zahlen oder sich beteiligen lässt? 240 Du kannst zitieren: JHWH redete zu Mose und sprach. (Num 28,1) Um Einzelpersonen einzuschließen. Gebiete den Israeliten. (Num 28,2) Um die Proselyten einzuschließen. Und sage zu ihnen. (Num 28,2) Eine Einschließung der Frauen und Sklaven. Und andererseits kannst du sagen: [Den] Israeliten. (Num 28,2) Um die Erwachsenen anzuweisen, die Minderjährigen zu den Geboten hinzuführen.

 239 Vgl. bMen 85b-86a. 240 Vgl. bMen 65a.

Pinhas  

Meine Darbringung. (Num 28,2) Das ist das Blut. Meine Speise. (Num 28,2) Das sind die beständigen Opfer. Zu meinem Feueropfer. (Num 28,2) Das sind die Fettstücke. Geruch. (Num 28,2) Das ist das Öl. Wohlgeruch. (Num 28,2) Das sind die Trankopfer. R. Jehuda sagt: Meine Darbringung. (Num 28,2) Wie, wenn er es auf meinem Tisch darbringt. Gibt es denn Essen und Trinken vor ihm? Die Bibel lehrt: Zu meinem Feueropfer. (Num 28,2) Da sie sie als Feueropfer aufsteigen lassen, ist es ein Aufsteigen zum Wohlgefallen vor mir. Und in diesem Sinne heißt es in der Überlieferung: Wenn ich hungerte, würde ich es dir nicht sagen. (Ps 50,12) Esse ich das Fleisch der Masttiere? (Ps 50,13) Denn mein ist alles Getier des Waldes. (Ps 50,10) Wenn es so ist, warum wurde dann gesagt: Als Wohlgeruch für mich? (Num 28,2) Um das Verdienst Israels zu mehren. Ihr sollt [darauf] achten (‫)תשמרו‬. (Num 28,2) Ihr sollt die Tempelsteuer bezahlen (‫)תשקלו‬, um von den Schekeln, [Opfer] zu bringen. Man könnte meinen, das „ihr sollt [darauf] achten, von dem Bezahlten [Opfer] zu bringen“, habe ich nur von dem im Abschnitt [Gesagten]. 241

 241 D.h. vom Opfer, das täglich dargebracht wird.

  Jalkut Schimoni Numeri

Da es „dies“ 242 heißt, ist es eine Einschließung all dessen, was man meinem Namen bringt: Dass ihr die Tempelsteuer bezahlen sollt, um von dem Bezahlten [alle Opfer] zu bringen. Mir zu seiner Zeit darzubringen. (Num 28,2) Es sei ihm eine [feste] Zeit. Von hier [sagten sie]: Bezeugung von Ben Gudgada: Ein Lamm ist geeignet bis zu vier Stunden. 243 Auch bezeugte er, dass 40 Tage alter Wein für den Altar geeignet ist. SZ [322-323]

Und sprich zu ihnen: Dies ist das Feueropfer. (Num 28,3) Man könnte meinen, auch die Speiseopfer und die Vogelopfer. Du kannst zitieren: „Lämmer“, und keine Vögel und keine Speiseopfer.

(565)

Soll ich etwa verstehen, Lämmer aber kein Rind? [Dann kann] ich aber noch sagen: Wenn er / irgendein zartes Tier als Brandopfer bringt, wird es ihm angerechnet. Die Bibel lehrt: „Lämmer“. Ich schließe das Mutterschaf aus, aber ich schließe nicht die Ziege aus. Die Bibel lehrt: „Lamm“. Ich schließe die Ziege aus, aber ich schließe nicht das Böckchen aus. Die Bibel lehrt: „Lämmer“. Einjährige. (Num 28,3) Ein Jahr in Bezug auf es selbst und nicht ein Jahr in der Zählung der Welt. 244 Zwei für einen Tag (‫)ליום‬. (Num 28,3) Es sei die Heiligung für den Namen des Tages (‫)לשם היום‬. Ben Zoma sagt: [Das Opfer] des Morgens für Jedaja, [das Opfer] am Nachmittag für Malchia. 245 [Dann kann] ich aber noch sagen: Wenn er irgendein großes Tier [zur Opferung] bringt, wird es ihm angerechnet. Die Bibel lehrt: „Dies“. Das heißt, es ist eine Einschließung, dass er eine freiwillige Gabe und ein Pflichtopfer bringen darf.

 242 SZ: „mir“. 243 Vgl. bBer 27a; bNid 8a. 244 Nach der Kalenderzählung. 245 Zwei Priesterabteilungen. Vgl. I Chr 24,7.9; tSuk 4,24-25; bSuk 56b.

Pinhas  

Und wofür verwendet man das Überschüssige von der Hebe und dem Brandopfer? Als Nachtisch für den Altar, wie saftige Feigen (‫ )כבנות שבע‬246. P129F

P

[Das eine Lamm. (Num 28,4)] Da es heißt „zwei“ 247, sollen sie gleich sein und ihr Kaufpreis gleich sein. 248

SZ [323-324]

Man könnte meinen, dass man nicht eins ums andere nimmt. Du kannst zitieren: Das eine Lamm sollst du am Morgen zubereiten. (Num 28,4) Und dort heißt es: Und Aaron räucherte darauf Räucherwerk von Wohlgerüchen morgen für morgen. (Ex 30,7)

Aber ich weiß nicht, was vorangehen soll. Da [es] heißt: Das eine Lamm sollst du am Morgen zubereiten, (Num 28,4) ist es das, was vorangehen soll. Man könnte meinen, sein Schächten. Woher [ist zu belegen], auch das Ausleeren / seines Blutes? Die Bibel lehrt: Du sollst am Morgen zubereiten. (Num 28,4) [Du sollst zubereiten. (Num 28,4)] Es ist möglich zu sagen, dass [das Räuchern] des Räucherwerks dem Versprengen des Lammblutes vorangeht, denn es ist bereits gesagt: Das eine Lamm [sollst du am Morgen zubereiten]. (Num 28,4) Und es ist möglich zu sagen, dass [das Räuchern] des Lammfetts dem Räuchern des Räucherwerks vorangeht, denn es ist bereits gesagt: Und Aaron räucherte darauf Räucherwerk von Wohlgerüchen. (Ex 30,7) Wie ist die Sache [zu behandeln]? Das lehrt, dass die Lämmer Räucherwerk sind, das Räucherwerk, das zwischen dem Versprengen seines Blutes und dem Räuchern seines Fettes [stattfand]. Und wir haben bereits herausgefunden, dass man [es] nur auf dem aufgebauten Holzstoß darbringt. Die Bibel lehrt: Und das ist es, was du auf dem Altar zubereiten sollst [zwei einjährige Lämmer an jedem Tag, beständig]. (Ex 29,38)  246 Vgl. bSchebu 12a (zu ‫ כבנות שוח‬siehe Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1530: “a species of white figs”); mScheq 4,4; bKet 106b; GenR 15,7. 247 Num 28,3. 248 Vgl. bJoma 62b.

(566)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn [es geschrieben steht], um zu sagen, [dass die Zubereitung auf dem] aufgebauten Altar geschieht, so ist doch bereits gesagt: Und du sollst auf ihm [deine Brandopfer und deine Ganzopfer] opfern. (Ex 20,21) Wie halte ich dann aufrecht: Und das ist es, was du auf dem Altar zubereiten sollst? (Ex 29,38) Vielmehr ist dies [in Bezug auf] den Holzstoß [gesagt]. Von hier [ist für uns klar], dass [das Anrichten des] Holzstoß[es] allen anderen Tätigkeiten vorangeht 249 und dem Schächten des Lammes. Und danach [erfolgt] das Räuchern [des Räucherwerkes] und das Versprengen seines Blutes und danach das Räuchern seines Fettes. 250 Und so am Morgen. [Und das zweite Lamm. (Num 28,4)] Da es heißt „zweites“, könnte man meinen, es soll das Zweite von beiden [am Morgen] sein, dass wenn ihm 251 etwas anderes vorangeht, es nicht geeignet ist. Die Bibel lehrt: Du sollst zubereiten. (Num 28,4) Man könnte meinen, sein Schächten. Woher [ist zu belegen], auch das Sprengen seines Blutes. Die Bibel lehrt: Du sollst darbringen. (Num 28,4) Man könnte meinen vor Mittag. Woher [ist zu belegen] nach Mittag? Du kannst zitieren: Du sollst zubereiten […], du sollst darbringen. (Num 28,4) Da gesagt ist „zweites“[, könnte man meinen], es sollte das Zweite des Morgen[opfers] dem Pesach[lamm] nicht vorangeht. Man könnte meinen, wenn ihm das Pesach[lamm] vorangeht, soll es nicht geeignet sein. Die Bibel lehrt: Du sollst zubereiten. 252 (Num 28,4) Man könnte meinen, sein Schächten. Woher [ist zu belegen], auch das Sprengen seines Blutes. Die Bibel lehrt: Du sollst darbringen. (Num 28,4) Wie es Ben Gudgada bezeugte:  249 Wörtlich: Dass die Anordnung allen Ausführungen [in der Wichtigkeit] vorangeht. 250 Vgl. mJoma 3,6. 251 Dem Morgenopfer. 252 Vgl. mPes 5,3; jPes 5,3.

Pinhas  

Das Lamm ist geeignet bis zu vier [Tages]stunden. 253 Man könnte meinen, wenn vier [Tagesstunden] vergangen sind, soll es nicht [mehr] geeignet sein. Die Bibel lehrt: / Du sollst zubereiten […], du sollst darbringen. (Num 28,4)

(567)

[Man könnte meinen, vor Mittag. Woher [ist zu belegen, auch] nach Mittag? Die Bibel lehrt:] 254 Du sollst zubereiten […], du sollst darbringen. (Num 28,4) [Dem Speiseopfer, beigerührt mit gestoßenem Öl. (Num 28,5)] Da es heißt: [Gebiete den Israeliten,] dass sie dir klares Öl von gestoßenen Oliven bringen. (Ex 27,20) Wenn es „Öl“ heißt, ist es eine Einschließung von viel Öl von vielen Orten. 255 Man könnte meinen, was aus der Ölpresse kommt. 256 Woher [ist zu belegen], auch, was unter dem Pressbalken [hervorkommt]. Die Bibel lehrt: „Öl“. „Öl“ ist eine Einschließung [des Öls] von Fallfrüchten. Eine Einschließung des Öls von getrockneten Oliven. Man könnte meinen, dass ich auch das Öl von gekochten [Oliven] einschließe. Die Bibel lehrt: Gestoßen. (Ex 27,20) Es ergibt sich, dass das Öl von gekochten [Oliven] für den Altar wie etwas [zu betrachten ist], das einen Makel aufweist. 257 Ein tägliches Brandopfer, [wie das,] das am Berg Sinai bereitet wurde. (Num 28,6)

SNum § 143

[Die Schrift] vergleicht das Brandopfer am Berg Sinai mit dem täglichen Brandopfer. Wie bei dem täglichen Brandopfer Trankopfer erforderlich sind, so waren auch für das Brandopfer am Berg Sinai Trankopfer erforderlich.

(568)

R. Jose der Galiläer sagt: Zum Wohlgeruch. (Num 28,6) Ich habe es in Bezug auf den Wohlgeruch [mit dem Opfer am Sinai] verglichen. Ich habe es aber nicht in Bezug auf Trankopfer [mit dem Opfer am Sinai] verglichen.

 253 Vgl. bBer 26b. 254 Vgl. bBek 26b; bMen 50a. 255 Vgl. mMen 8,4-5; tMen 9,7. 256 Vgl. bBB 67b. 257 Vgl. bMen 86a;

  Jalkut Schimoni Numeri

SZ [324]

Ein tägliches Brandopfer, das bereitet wurde. (Num 28,6) Und es ist gesagt: Ein beständiges Brandopfer bei euren Generationen. (Ex 29,42) [Der Text] vergleicht das Brandopfer der Generationen mit dem Brandopfer des Berges Sinai: Wie das Brandopfer des Berges Sinai ein Gefäß erfordert, so erfordert auch dieses ein Gefäß. 258 R. Simeon sagte: 259 Woher [ist es zu belegen], dass das Brandopfer des Berges Sinai ein Gefäß erfordert? Da gesagt ist: Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und gab es in ein Becken. (Ex 24,6) [Das ist das beständige Brandopfer,] das auf dem Berg Sinai zubereitet wurde. (Num 28,6)

Seit es auf dem Berg Sinai dargebracht wurde, hörte es nicht auf [zu bestehen]. bJoma 34a-b

Und sein Trankopfer sei ein Viertel Hin zu jedem Lamm. (Num 28,7) Dies lernt man beim Morgen[opfer] vom Abend[opfer]. R[abbi] sagt: Hinsichtlich des Abend[opfers] vom Morgen[opfer]. Einleuchtend ist es nach den Rabbanan, denn dies steht bei den beständigen Abendopfern geschrieben. Was ist dann aber R[abbis] Grund? Ein Vers sagt: Zu einem Lamm. (Num 28,7) Welches ist das? Das Lamm bei dem es heißt „eines“. Sage, dies ist das beständige Morgenopfer. Und welchen [Grund] haben die Rabbanan? „Eines“ [bedeutet] das Beste, das in seiner Herde ist. Dies [geht hervor aus]: Das Beste deiner Gelübdeopfer. (Dtn 12,11) Man schließt daraus: Eines in Bezug auf Pflichtopfer und eines in Bezug auf ein freiwilliges Opfer. Und [beide] sind notwendig.

SNum § 143

Und sein Trankopfer sei ein Viertel Hin zu jedem Lamm. (Num 28,7) Natur[belassenen Wein] sollst du spenden, aber du sollst keinen gemischten Wein spenden.

 258 Vgl. Raschi zu Num 28,7. 259 Vgl. bZeb 77b; bMen 82a; bChag 6a.

Pinhas  

Im Heiligtum sollst du das Trankopfer, das Rauschgetränk, ausgießen. (Num 28,7) Sie müssen im Heiligtum ausgegossen werden und im Heiligtum [vom Erdboden] verschluckt werden. 260 Eine Schrift[stelle] sagt: Zu dem einen Lamm. (Num 28,29) Man vermischt nicht Trankopfer mit Trankopfern. Und eine Schrift[stelle] sagt: Entsprechend der Zahl. (Num 15,12)

SZ [324]

Wie [ist das zu verstehen]? Man bringt Trankopfer gemäß der Zahl und vermischt sie. Man könnte meinen, / [die Bibel] beziehe die Aussage, dass du Trankopfer mit Trankopfern vermischst, nur auf die Trankopfer der beständigen Opfer mit Trankopfer der Zusatzopfer. [Und woher ist zu belegen, dass man die Trankopfer der Zusatzopfer mit den Trankopfern der beständigen Opfer vermischen darf? Die Bibel lehrt: Entsprechend der Zahl. (Num 15,12)

(569)

Entsprechend ihrer Zahl darf man Trankopfer mit Trankopfern vermischen: Trankopfer der beständigen Opfer mit Trankopfern der Zusatzopfer] und Trankopfer der Zusatzopfer mit Trankopfern der beständigen Opfer. Im Heiligtum sollst du [das Trankopfer] ausgießen. (Num 28,7) Dass das Trankopfer nicht [aus dem Bereich des Heiligen] hinausgelangt. 261 Rauschgetränk. (Num 28,7) Gemäß dem, was Ben Gudgada bezeugte: Das Lamm ist geeignet bis zu vier [Tages]stunden. Man könnte meinen, wenn vier [Tagesstunden] vergangen sind, soll es nicht [mehr] geeignet sein. Die Bibel lehrt: Du sollst das Trankopfer ausgießen. (Num 28,7) Er bezeugte außerdem, dass man sagen kann: Vierzigtägiger Wein ist für den Altar tauglich. Ein Trankopfer, ein Rauschgetränk. (Num 28,7) Dass ich berauscht würde; usw. wie oben [R. Jannai zu Num 28,6].

 260 Vgl. bSuk 49a. 261 Vgl. bMeila 11a; bSuk 49b.

PRK 6

  Jalkut Schimoni Numeri

bTaan 2b-3a

§ 781

R. Jehuda ben Batyra sagt: Am zweiten Tag des Hüttenfestes [beginne man seiner] zu erwähnen. Was ist der Grund? 262 Beim zweiten heißt es: Und ihre Trankopfer. (Num 29,19) Und beim sechsten: Und seine Trankopfer. (Num 29,31) Und beim siebten: Nach ihren Rechtsvorschriften. (Num 29,33) Mem, Jod, Mem [ergibt] „Majim“ [Wasser]. 263 Von hier ist es eine Andeutung auf das Ausgießen des Wassers aus der Tora. Wann deutet der Vers [dies] an? Beim zweiten [Tag]. Daher beginne man mit der Erwähnung am zweiten Tag des Festes. R. Aqiba sagt: Am sechsten [Tag] des Hüttenfestes [beginne man] es zu erwähnen. Ein Vers sagt: Und ihre Trankopfer. (Num 29,31) Die Schrift spricht von zwei Trankopfern: Einmal das Ausgießen von Wein, einmal das Ausgießen von Wasser.

(570)

Und sollte jemand sagen: Zweimal [Ausgießen] von Wein, meint er es wie R. Jehuda ben Batyra, der sagte, das Wasser sei hier [nur] angedeutet. Wenn er es wie R. Jehuda meint, wird [es] am zweiten [Tag] erwähnt. / Ein überzähliges Trankopfer ist es, denn [so] steht es geschrieben am sechsten [Tag]. [Das] ist es, was geschrieben steht. R. Natan sagt: [Im Heiligtum] gieße das Trankopfer, das Rauschgetränk, aus. (Num 28,7) Die Schrift spricht von zwei Trankopfern, einmal von dem Ausgießen des Wassers und einmal von dem Ausgießen des Weins. Vielleicht waren beide aus Wein? Wenn es so wäre, sollte der Vers zweimal „gießen“ oder zweimal „Trankopfer“ schreiben. Weshalb [heißt es]: Gieße das Trankopfer aus? (Num 28,7) Lerne daraus: Es gab zwei, eines von Wein und eines von Wasser. 264

bSuk 49a-b

Es wird gelehrt: R. Zadok sagte:

 262 PRK 31. Wird unten noch einmal zitiert. Vgl. Raschi zu Num 29,19. 263 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 3 Taanit (Berlin: Jüdischer Verlag: 19291936), 639: „Bei allen anderen Tagen heißt es ‫ ונסכה‬und ‫כמשפט‬, an diesen drei Stellen aber ‫ונסכיהם‬, ‫ ונסכיה‬und ‫כמשפטם‬, um die Buchstaben ‫ מים‬mehr.“ 264 Vgl. bMeila 11b; tMeila 1,16.

Pinhas  

Ein kleiner Schacht war zwischen der Rampe und dem Altar, an der Westseite der Rampe. Einmal in 70 Jahren pflegten die jungen Priester dort hinabzusteigen, um den geronnenen Wein, der Feigenkuchen glich, zu sammeln und ihn in Heiligkeit zu verbrennen, denn es heißt: In Heiligkeit gieße das Trankopfer, das Rauschgetränk, JHWH aus. (Num 28,7) Wie das Ausgießen in Heiligkeit, ebenso das Verbrennen in Heiligkeit. Rabina sagte: Es kommt [durch] das zwei Mal [gesagte] „heilig“: Hier steht geschrieben „in Heiligkeit gieße aus“ und dort steht geschrieben: Du sollst das Übrige im Feuer verbrennen, es darf nicht gegessen werden, denn heilig sind sie. (Ex 29,34) Resch Laqisch sagte: Wenn man den Wein auf den Altar gießt, verstopfe man die Abflusskanäle, um aufrechtzuerhalten, wie es heißt: In Heiligkeit gieße das Trankopfer, das Rauschgetränk[, JHWH] aus. (Num 28,7) Was ist [seine] Bedeutung? R. Pappa sagte: [Rauschgetränk] ist ein Ausdruck der Freude, ein Ausdruck der Sättigung, ein Ausdruck der Trunkenheit. Rabba sagte: Ein rabbinischer Gelehrter, der keinen Wein verträgt, schlucke den Becher des Segens in einem Schluck. Das zweite Lamm [aber sollst du gegen Abend zubereiten]. (Num 28,8) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Das eine Lamm sollst du am Morgen zubereiten. (Num 28,4) Wenn man das beständige Morgenopfer nun nicht dargebracht hat, soll ich etwa verstehen, man dürfe [das Opfer] gegen Abend nicht darbringen? Usw. wie oben bis „aber wenn sie mutwillig handeln“ [zu § 778, bPes 58b-59a, bMen 50a].

Und ebenso darf man [es] bei der Einweihung [des Tempels] nicht darbringen, denn man darf den goldenen Altar 265 nur durch [das Verbrennen von] wohlriechendem Räucherwerk einweihen und den Brandopferaltar nur durch das beständige Opfer

 265 Vgl. Ex 30,1-10; bMen 49a; tMen 7,5.

SNum § 143

  Jalkut Schimoni Numeri

am Morgen und den [Schaubrot]tisch nur durch die Schaubrote am Schabbat und den Leuchter mit seinen sieben Lichtern nur gegen Abend. R. Simeon sagte: Obwohl die Geräte vor dem Zeitpunkt ihres [ersten Einsatzes] vollendet wurden, weihte man sie erst zum Zeitpunkt ihres [ersten Einsatzes]. Und was sagt [die Schrift] über ihre Herstellung? 266 Und Mose sah die / ganze Herstellung. (Ex 39,43) (571)

[Mit] welchem Segen segnete er sie? Er sprach zu ihnen: Die Schechina möge auf dem Werk eurer Hände ruhen. Und sie sagten: Und die Huld JHWHs, unseres Gottes, sei über uns. (Ps 90,17) Obwohl [es] nicht in der Tora geschrieben steht, ist es in den Schriften erklärt, denn es heißt: Sichtbar werde vor deinen Knechten dein Werk. (Ps 90,16) Und das zweite Lamm. (Num 28,8) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Die gesamte versammelte Gemeinde der Israeliten soll es gegen Abend schächten. (Ex 12,6)

Ich weiß nicht, ob das beständige Opfer oder das [Opfer des] Pesach[lammes] vorgeht. 267 Die Bibel lehrt: „Das zweite“. Das zweite [Lamm] hinsichtlich des beständigen Opfers, aber nicht das zweite [Lamm] hinsichtlich des Pesach[lammes]. Von hier sagten sie: 268 Dem beständigen Morgen[opfer] geht nichts voran außer dem [Verbrennen des] Räucherwerk[es]. Und nichts folgt dem beständigen [Opfer] gegen Abend als das [Verbrennen des] Räucherwerk[es] und [das Schächten des] Pesach[lammes] an den Vortagen der Pesachfeste und [das Opfer derjenigen, die der] Reinigung bedürfen, damit sie [noch] ihr Sündopfer darbringen können. Wie das Speiseopfer am Morgen und wie sein Trankopfer sollst du [es] zubereiten. (Num 28,8) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Und das zweite Lamm [sollst du gegen Abend opfern]. (Num 28,4)  266 Vgl. tMen 7,7. 267 Vgl. mPes 5,1; Tan pequde 11; NumR 12,9; Raschi zu Ex 39,43; bSchebu 15b. 268 Vgl. mTam 7,3; tPes 4,2; bPes 59a; jPes 5,1.

Pinhas  

Soll ich etwa verstehen, man soll [erst] die beständigen Opfer darbringen und danach soll man [ihre] Trankopfer darbringen? Die Bibel lehrt: Wie das Speiseopfer am Morgen und wie sein Trankopfer sollst du [es] zubereiten. (Num 28,8)

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass, wenn man ein Opfer darbringt, man mit ihm seine Trankopfer darbringen muss. Wie das Speiseopfer am Morgen und wie sein Trankopfer. (Num 28,8)

bJoma 34a

Wie beim Speiseopfer am Morgen das Räucherwerk den Trankopfern vorangeht, so geht bei dem Speiseopfer am Abend das Räucherwerk den Trankopfern voran. Oder [ist gemeint:] Wie hier das Räucherwerk dem [Verbrennen] der Glieder vorangeht, so geht auch dort das Räucherwerk dem [Verbrennen] der Glieder voran? Steht denn geschrieben: „Wie die Glieder des Morgen[opfers]“ 269? Wie das Speiseopfer am Morgen, (Num 28,8) steht geschrieben. Wie das Speiseopfer am Morgen, aber nicht wie die Glieder des Morgen[opfers]. Als ein Feueropfer. (Num 28,8)

SNum § 143

Selbst wenn du es ins Feuer gelegt hast, wird es [von Gott] erst wohlgefällig angenommen, wenn es wie Feueropfer ist[, die vollständig verbrennen]. 270 Zum Wohlgeruch für JHWH. (Num 28,8) Zum Behagen vor mir, der ich sprach und mein Wille geschah. 271 Simeon ben Azzai sagt: 272 Komm und sieh: Bei allen Opfern, die in der Tora [beschrieben sind], wird weder „Gott“ (‫)אלהים‬, noch „dein Gott“ (‫)אלהיך‬, noch „Allmächtiger“ (‫)שדי‬, noch „[JHWH] der Heerscharen“ (‫ )צבאות‬genannt, sondern [nur] „Jod-He“, der Eigenname [Gottes], um nicht den Häretikern [Anlass] zum Aufbegehren zu geben. / [Zum Wohlgeruch für JHWH. (Num 28,8)] Um dich zu lehren, dass es einerlei vor dem Heiligen ist, große [Opfer] oder kleinere [Opfer darzubringen]. Denn wie es „Wohlgeruch“ beim [Opfer] des Rindes heißt, ebenso heißt es auch [Wohlgeruch] beim Kleinvieh[opfer] und ebenso heißt es beim Vogel[opfer].

 269 Siehe bJoma 34a. 270 Vgl. mZeb 9,6; bZeb 86a-b. 271 SNum § 117. 272 bMen 110a; SDtn § 128.

(572)

  Jalkut Schimoni Numeri

[Zum Wohlgeruch für JHWH. (Num 28,8)] Um dich zu lehren, dass es vor ihm kein Essen und Trinken gibt. 273 Vielmehr [ist es so], dass er sprach und sein Wille geschieht. Und in diesem Sinne heißt es: Wenn ich hungerte, brauche ich dir es nicht zu sagen. (Ps 50,12) Ich kenne jeglichen Vogel der Berge. (Ps 50,11) Soll ich etwa verstehen, dass es Essen und Trinken vor ihm gibt? 274 Die Bibel lehrt: Soll ich [etwa] das Fleisch der Masttiere essen oder das Blut der Böcke trinken?! (Ps 50,13)

Vielmehr, warum habe ich dir geboten: Opfere mir?! Um an dir [mein] Wohlgefallen zu erweisen. Und in diesem Sinne heißt es: Und wenn ihr JHWH ein Dankopfer opfert, sollt ihr [es] opfern, damit er Wohlgefallen an uns 275 habe. (Lev 22,29) Und am Schabbattage. (Num 28,9) Steht geschrieben in § 295 [Mek jitro bachodesch 7].

Und am Schabbattage zwei Lämmer. (Num 28,9) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Das eine Lamm sollst du am Morgen zubereiten. (Num 28,4) § 782

Der Schabbat war in der Allgemeinregel [enthalten], denn es heißt: Das eine Lamm [sollst du am Morgen zubereiten]. (Num 28,4) Und siehe, die Schrift nimmt ihn aus der Allgemeinregel heraus, um seinetwegen zu erschweren und durch ihre Bestimmung [etwas anderes] festzusetzen. Und am Schabbattage. (Num 28,9) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Meine Schabbattage sollt ihr halten und meinem Heiligtum sollt ihr Ehrfurcht erweisen. (Lev 26,2) [Das bedeutet,] dass der Dienst im Heiligtum den Schabbat verdrängen soll. Oder [ist gemeint], dass der Schabbat den Dienst [im Heiligtum] verdrängen soll? Die Bibel lehrt: Und am Schabbattage [zwei Lämmer]. (Num 28,9)  273 Vgl. tMen 7,9. 274 Vgl. PRK 6,1. 275 BH: euch.

Pinhas  

Was lehrt die Bibel also [mit]: Meine Schabbattage sollt ihr halten und meinem Heiligtum sollt ihr Ehrfurcht erweisen? (Lev 26,2) Dass der Dienst im Heiligtum den Schabbat verdrängen soll. Oder [ist gemeint], sowohl [das Opfer] des einzelnen, als auch [das] der Gemeinde? Du kannst sagen: Wovon ist [hier] die Rede? Von dem [Opfer] der Gemeinde[, das am Schabbat dargebracht werden darf]. Ein Brandopfer des Schabbat an seinem Schabbat. (Num 28,10) Steht geschrieben in § 199 [bSchab 24b-25a].

Die Rabbanan lehrten: Ein Brandopfer des Schabbat an seinem Schabbat. (Num 28,10)

bSchab 114a

Das lehrt über das Fett des Schabbat[opfers], dass man [es] am Versöhnungstag darbringen darf. Man könnte meinen, auch [das Opfer] des Versöhnungstags dürfe am Schabbat darbringen. Die Bibel lehrt: An seinem Schabbat, (Num 28,10) Worte R. Jischmaels. R. Aqiba sagt: Ein Brandopfer des Schabbat an seinem Schabbat. (Num 28,10) Das lehrt über das Fett des Schabbat[opfers], dass man [es] an einem Festtag darbringen darf. Man könnte meinen, auch am Versöhnungstag. Die Bibel lehrt: An seinem Schabbat. (Num 28,10) Demgemäß findest du, dass man nach R. Jischmael sagen kann: Gelübde und freiwillige Opfer / bringt man an einem Festtag dar, und der Vers ist notwendig, um auf den Versöhnungstag zu schließen.

(573)

Nach den Worten R. Aqibas bringt man [das Schabbatopfer] nicht an einem [Feier]tag dar, und der Vers ist notwendig, um [die Darbringung] an einem Feiertag zu erlauben. Rab Safra wies Rabba auf einen Widerspruch hin: Es steht geschrieben: Das Opferfleisch des Pesachfestes soll nicht über Nacht bis zum Morgen liegenbleiben. (Ex 34,25)

Bis zum Morgen darf es nicht über Nacht liegenbleiben, aber es darf die ganze Nacht liegenbleiben?! Es steht doch geschrieben:

bPes 59b

  Jalkut Schimoni Numeri

Ein Brandopfer des Schabbat an seinem Schabbat. (Num 28,10) Nicht aber ein Brandopfer des Wochentags am Schabbat, und nicht ein Brandopfer des Wochentages an einem Festtag. Er sagte zu ihm: R. Chijja hat bereits R. Abbahu auf diesen Widerspruch hingewiesen, und er erwiderte ihm: [Wenn] der 14. [Nisan] auf einen Schabbat fällt, darf man die Fettstücke des Schabbat[opfer]s an einem Festtag darbringen. [Er antwortete ihm:] Lass den Vers ruhen, denn er ist schwierig und muss sich selbst erklären. SNum § 144

Das Brandopfer des Schabbat an seinem Schabbat. (Num 28,10) Nicht aber das Brandopfer vom Vorabend des Schabbat am Schabbat. 276 Das Brandopfer des Schabbat an seinem Schabbat. (Num 28,10) Nicht aber das Brandopfer des einen Schabbat an einem anderen Schabbat. Wenn man [es] nun an dem einen Schabbat nicht dargebracht hat, soll ich etwa verstehen, man dürfe [es] am kommenden Schabbat darbringen? Die Bibel lehrt: Das Brandopfer des Schabbat an seinem Schabbat. (Num 28,10) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass, wenn der Tag vorbei ist, sein Opfer hinfällig ist. 277 Über das beständige Brandopfer [und sein Trankopfer]. (Num 28,10) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man die Zusatzopfer ausschließlich zwischen [den täglichen Opfern] darbringen muss. 278

bMeg 21b-22a

Am Beginn eurer Neumonde. (Num 28,11) Ulla erfragte von Rab: Wie liest man den Neumondsabschnitt: Befiehl den Kindern Israels, (Num 28,2) der nur acht Verse hat. Wie macht man das? Sind drei [und] drei [Verse] zu lesen, bleiben zwei übrig, und man lässt von einem Abschnitt nicht weniger als drei Verse zurück. Sind zwei von einem zu lesen und drei von einem anderen, bleiben drei übrig. Rab sagte: Man überspringt. Und Samuel sagte: Man teilt auf. Rab sagte:  276 Vgl. bSchab 24b; bSchab 114a; bJoma 46a. 277 Vgl. bTem 14a. 278 Vgl. mZeb 10,1; Raschi zu Num 28,10.

Pinhas  

Man überspringt, weil man meinte, jeden Vers, den Mose, unser Lehrer, nicht teilte, den dürfen auch wir nicht teilen. Und Samuel sagte: Man teilt auf. Hat nicht R. Chanina gesagt: Ich hatte große Not bei R. Chanina, dem Bibellehrer, der mir nur erlaubte, [einen Vers] für die Kinder des Lehrhauses zu teilen, weil es für den Unterricht geschah?! Was ist dort 279 die Begründung? Wenn es hier nicht möglich ist, ist es gar nicht möglich. Samuel sagte: 280 Man teilt auf. Was ist die Begründung [dafür], nicht zu sagen, man überspringe? Es ist eine Anordnung wegen derjenigen, die [in den Gottesdienst] hineingehen und herauskommen. Und an euren Monatsanfängen sollt ihr JHWH ein Brandopfer darbringen. (Num

SNum § 145

28,11)

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Das eine Lamm [sollst du am Morgen zubereiten, und das zweite Lamm sollst du gegen Abend zubereiten]. (Num 28,4) Auch die Monatsanfänge sind in der Allgemeinregel [enthalten]. Denn siehe, die Schrift nimmt [sie] aus ihrer Allgemeinregel heraus, / um ihretwegen zu erschweren, und [nun für sie die Bestimmung] über die Zusatzopfer festzusetzen. Und [daher] sollten sie [nun] vom Schabbat [her] gelehrt werden.

(574)

Und die Schlussfolgerung ergibt [es auch]: Wie am Schabbat zwei Lämmer[, so auch an den Monatsanfängen zwei Lämmer]? Die Bibel lehrt: Und an euren Monatsanfängen sollt ihr JHWH ein Brandopfer darbringen[, zwei Farren, einen Widder und sieben Lämmer]. (Num 28,11) Die Schrift redet [also] von einer anderen Sache. Zwei junge Farren. (Num 28,11) Und es steht geschrieben: Am Neumondtag sollst du einen fehlerfreien jungen Farren und sechs Lämmer und einen Widder nehmen, fehlerfrei [müssen sie sein]. (Ez 46,6) Was [lehrt] die Bibel [mit] „einen Farren“?

 279 Beim Unterrichten. 280 Der folgende Abschnitt ist nicht in bMeg 22a nachweisbar.

bMen 45a

  Jalkut Schimoni Numeri

Da es in der Tora „Farren 281“ heißt, woher ist [zu belegen], dass wenn man nicht zwei gefunden hat, einen darbringt? Die Bibel lehrt: Einen Farren. (Ez 46,6) Was lehrt [die Bibel mit] „sechs Lämmer“? Da es in der Tora „sieben“ 282 heißt, woher ist [zu belegen], dass wenn man keine sieben gefunden hat, sechs darbringt? Die Bibel lehrt: Sechs. (Num 28,11) Woher ist [zu belegen], dass wenn man keine sechs gefunden hat, dass man fünf, vier, drei, zwei, sogar [nur] eines bringt? Die Bibel lehrt: Und zu den Lämmern, soweit seine Hand reicht. (Ez 46,7) Und warum habe ich danach geschrieben: „Sechs Lämmer“? So viele, wie es möglich ist zusammenzustellen, sollen wir zusammenstellen. Und woher [ist zu belegen,] dass sie voneinander abhängig sind? Die Bibel lehrt: Sie sollen sein. (Ez 46,6) bMen 87a-b

Es wird gelehrt: Rabbi Meir pflegte zu sagen: Was lehrt die Bibel mit: Issaron, Issaron für das eine Lamm? (Num 28,29) Das lehrt, dass es im Heiligtum zwei Issaron[maße] gab, eines gehäuft und das andere gestrichen. Mit dem Gehäuften maß man alle Speiseopfer, mit dem Gestrichenen maß man den Vorrat des Hohen Priesters. Und die Weisen sagen: Es gab dort nur ein Issaron, denn es heißt: Und ein Issaron für das eine Lamm. (Num 29,4) Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann: Issaron, Issaron [für das Lamm]? (Num 28,29) Um ein halbes Issaron einzuschließen. Woher [entnimmt] R. Meir das halbe Issaron? Er entnimmt es aus: Und ein Issaron [für das eine Lamm]. (Num 29,4) Und die Rabbanan? Sie legen das „und“ nicht aus. Und R. Meir? Dies: Und ein Issaron [für das eine Lamm]. (Num 29,4)

 281 Das Wort steht im Plural. 282 Num 28,11.

Pinhas  

Was legt er in ihm aus? Das Folgende: Dass man weder mit [einem Maß] von drei [Issaron] für einen Farren, noch mit [einem Maß] von zwei [Issaron] für einen Widder messen soll. Und die Rabbanan? Sie entnehmen es von seinem Punkt 283, denn es wird gelehrt: R. Jose sagte: Warum ist ein Punkt über dem Waw in der Mitte des Issaron des ersten Festtages? [Um anzudeuten,] dass man weder mit [einem Maß] von drei [Issaron] für einen Farren, noch mit [einem Maß] von zwei [Issaron] für einen Widder messen soll. Und R. Meir legt seinen Punkt 284 nicht aus. SECHS ZU EINEM FARREN, VIER ZU EINEM WIDDER, DREI ZU EINEM LAMM. 285 Woher [ist das zu belegen]? Weil geschrieben steht: Und ihre Trankopfer: Ein halbes Hin sei für einen Farren. (Num 28,14) Ein Hin hat 12 Log, denn es steht geschrieben: Ein Hin Olivenöl. (Ex 30,24) / Und es steht geschrieben: Ein heiliges Salböl soll mir dies (‫ )זה‬sein für all eure Generationen. (Ex 5,31) „Dies“ (‫ )זה‬ist in der Gematrie 12. [Und ihre Trankopfer, ein halbes Hin Wein sei es für einen Farren. (Num 28,14)] R. Eleazar bar Zadok sagt: 286 Ein Hin war im Heiligtum, eine Art Markierungen waren daran[, die anzeigten]: Bis hier für einen Farren, bis hier für einen Widder und bis hier für ein Lamm. R. Jischmael 287 sagt: Es gab dort kein Hin, aber es gab dort ein zusätzliches Maß von 1½ Log, mit dem man das Speiseopfer des Hohen Priesters abteilte: 1½ Log am Morgen und 1½ Log am Abend. Dies ist das Brandopfer des Monats in seinem Monat. (Num 28,14) Nicht aber das Brandopfer des einen Monats in einem anderen Monat. 288 Wenn man [es] nun in dem einen Monat nicht dargebracht hat, soll ich etwa verstehen, man dürfe [es noch] in einem anderen Monat darbringen? Die Bibel lehrt:

 283 ‫ מנקודי‬wird gelesen als ‫מנקודו‬. 284 ‫ מנקודי‬wird gelesen als ‫מנקודו‬. 285 mMen 9,3. 286 mMen 9,2. Vgl. tMen 10,4-5; bMen 87b. 287 In mMen 9,2: Simeon. 288 Vgl. SNum § 144.

bMen 89a

(575)

SNum § 144

  Jalkut Schimoni Numeri

Dies ist das Brandopfer des Monats in seinem Monat. (Num 28,14) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass, wenn der Tag vorbei ist, sein Opfer hinfällig ist. 289 Zu den Monaten des Jahres. (Num 28,14) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Und an euren Monatsanfängen sollt ihr [JHWH ein Brandopfer] darbringen. (Num 28,11) Soll ich etwa verstehen, die Mindestzahl von Monaten, [nämlich] zwei[, sei gemeint]? Die Bibel lehrt: Zu den Monaten des Jahres. (Num 28,14) bRH 7a

Der erste Nisan ist Jahresanfang für das Erheben der Schekel 290. Woher [ist das zu belegen]? R. Tobi sagte, R. Joschijja habe gesagt: Ein Vers sagt: Dies ist das von Neumond zu Neumond [darzubringende] Brandopfer für die Neumonde des Jahres. (Num 28,14) Die Tora sagt [mit] „Neumond“ (‫)חדש‬, dass man das Opfer von der neuen (‫)חדשה‬ Hebe bringe und man folgere [aufgrund des] „Jahr“, „Jahr“ 291 vom Nisan an. P1274F

P

Sollte man doch aus „Jahr“, „Jahr“ vom Tischri an folgern, denn es steht geschrieben: Vom Beginn des Jahres bis zum Ende des Jahres. (Dtn 11,12) Man schlussfolgert ein Jahr, das Monate enthält, aus einem Jahr, das Monate enthält. Man schlussfolgert aber nicht ein Jahr, das Monate enthält, aus einem Jahr, das keine Monate enthält. jScheq 1,1

Dort haben wir gelernt: Am ersten im Adar lässt man [eine Erinnerung] wegen [der Abgabe] der Schekel hören. Und warum? Damit die Israeliten ihre Schekel zu ihrer rechten Zeit bringen. Und sie erheben die Hebe für das Heiligtum von der neuen [Ernte] zu ihrer Zeit am ersten Nisan. R. Isaak sagte: Wie bei ihrer ersten [Hebe]: Und es geschah im ersten Monat, im zweiten Jahr am ersten des Monats, da wurde die Wohnung aufgestellt. (Ex 40,17)

 289 Vgl. Raschi zu Num 28,14. 290 Der Tempelsteuer. Vgl. bJoma 65b; bMeg 29b. 291 In Dtn 16,1.

Pinhas  

Und er lehrt darüber: An dem Tag, an dem sie die Wohnung aufstellten, an dem Tag wurde auch die Hebe erhoben. R. Tobi und R. Joschaja im Namen von R. Kahana: Hier heißt es „Monat“, und dort 292 heißt es „Monat“. Wie man hier vom Nisan an zählt, so zählt man auch dort nur vom Nisan an. R. / Jona sagte: R. Tobi hat den Anfang verschwiegen und [nur] das Ende gesagt.

(576)

Muss es nicht vielmehr so heißen, wie gelehrt wurde: Dies sei das Ganzopfer eines Monats in seinem Monat. (Num 28,14) Man könnte meinen, es sei in jedem Monat zu erheben. Die Bibel lehrt [aber]: [Monats,] für die Monate des Jahres. 293 (Num 28,14) In einem Monat geschehe die Hebe, aber nicht [in] allen Monaten des Jahres. Man könnte meinen, die Hebe geschehe zu irgendeinem Wallfahrtsfest 294, das man will. Hier heißt es „Monat[e]“ und dort heißt es „Monat[e]“. Wie man [bei dem] „Monat“, der hier gesagt wird, nur vom Nisan an zählt, zählt man auch [bei dem] „Monat“, der dort gesagt ist, nur vom Nisan an. Und einen Ziegenbock [für ein Sündopfer]. (Num 28,15)

bSchebu 2a

Wir haben dort gelernt: 295 WAR WEDER AM ANFANG NOCH AM ENDE WISSEN VORHANDEN: Hat er gesündigt, weiß er es an seinem Ende. SÜHNEN DIE ZIEGENBÖCKE DER FESTTAGE UND DIE ZIEGENBÖCKE DER NEUMONDE, WORTE R. JEHUDAS. Was ist die Begründung von R. Jehuda? Dass ein Vers sagt: Und einen Ziegenbock für ein Sündopfer für JHWH. (Num 28,15) Eine Sünde, die nur JHWH allein erkannte, wird dieser Ziegenbock sühnen. 296 Aber dies[er Vers] ist nach Resch Laqisch notwendig[, der sagt]: Was unterscheidet den Ziegenbock eines Neumondes? Dass es über ihn heißt: Für JHWH. (Num 28,15)

 292 Ex 12,2. 293 Nach allen Monaten des Jahres, also am Jahresende. 294 jScheq 1,1: Monat. 295 mSchebu 1,4. 296 Vgl. Raschi zu Num 28,15.

bSchebu 9a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Heilige sagte: Dieser Ziegenbock soll mir Sühne schaffen dafür, dass ich den Mond verkleinert habe. Wenn es so ist, sollte der Vers lauten „wegen JHWH“! Warum aber heißt es „für JHWH“? Schließe daraus: Beides [ist gemeint]. Sollte er auch andere Übertretungen sühnen? Ein Tanna der Schule von R. Jischmael [lehrte]: Da dieser zu einer festgesetzten Zeit [zur Opferung] kommt, und jener zu einer festgesetzten Zeit [zur Opferung] kommt[, gilt]: Wie der eine nur die Verunreinigung des Heiligtums und seiner heiligen Opfer sühnt, ebenso sühnt auch der andere nur die Verunreinigung des Heiligtums und seiner heiligen Opfer. Wir wissen dies von den Ziegenböcken der Neumonde. Woher [ist es für] die Ziegenböcke der Wallfahrtsfeste [zu belegen]? Wolltest du [erwidern], dies gehe ebenfalls aus der Lehre der Schule des Jischmael hervor, so ist dir zu entgegen, wenn man es von den Neumonden folgern wollte, dass du [ihn] freiwillig spendest, [und] wenn vom Versöhnungstag, dass so seine Sühnung vermehrt wird. Wolltest du erwidern, wir vergleichen den [Ziegenbock] des Neumondes mit dem des Versöhnungstages, und man hat es nicht wiederlegt[, so ist zu entgegnen]: Dort ist ja [die Art der] Sühne in der Schrift ausdrücklich [mit] einem Wort niedergeschrieben, hier aber [gilt]: Was ist zu sagen? Jedes Wort ist zu erschließen.

(577)

Vielmehr ist es wie R. Chama bar Chanina sagte: „Ziegenbock“ und „Ziegenbock“, hier auch: „Ziegenbock“ und „Ziegenbock“, also werden die Ziegenböcke der Wallfahrtsfeste mit den Ziegenböcken des Neumondes gleichgestellt: Wie die Ziegenböcke / der Neumonde nur sühnen, wenn weder vorher noch nachher Wissen vorhanden war[, eine Sünde zu begehen], so sühnen auch die Ziegenböcke der Wallfahrtsfeste nur, wenn weder vorher noch nachher Wissen vorhanden war[, eine Sünde zu begehen].

bSchebu 2b

R. MEIR SAGT: ALLE ZIEGENBÖCKE SÜHNEN UND IHRE SÜHNUNG IST GLEICH IN BEZUG AUF DIE VERUNREINIGUNG DES HEILIGTUMS UND SEINER HEILIGEN OPFER. 297

bSchebu 10a

R. Chama bar Chanina sagte: Was ist die Begründung von R. Meir?

 297 mSchebu 1,4. Vgl. Raschi zu Num 28,15.

Pinhas  

Ein Vers sagt bei Ziegenbock: Und einen Ziegenbock [für ein Sündopfer für JHWH]. (Num 28,15) Alle Ziegenböcke werden einander gleichgestellt und das „und“ ist eine Hinzufügung zu der ersten [genannten] Sache. Sie werden alle vom Neumond gefolgert. Was ist für das Wochenfest und den Versöhnungstag, bei denen nicht „und ein Ziegenbock“ geschrieben steht, zu sagen? R. Jona sagte: Jener Vers sagt: Ihr sollt für JHWH an euren Festen herrichten. (Num 29,39) Alle Feste werden einander gleichgestellt. Aber der Neumond ist ja kein Fest! Abaje sagte: Der Neumond gilt als Fest, denn in einem Vers steht geschrieben: [Er hat] ein Fest gegen mich [ausgerufen]. (Thr 1,15) R. Jochanan sagte und R. Meir stimmte beim Ziegenbock, der innerhalb [des Tempels] zubereitet wird, zu: Er sühnt nicht, was jene sühnen, denn ein Vers sagt: Einmal [im Jahr]. (Ex 16,34) Die Sühnung findet nur einmal im Jahr statt, es finden keine zwei Sühnungen statt. Sie sühnen nicht das, was er sühnt. Ein Vers sagt [ja]: Einmal [im Jahr]. (Ex 16,34) Diese Sühnung findet nur einmal im Jahr statt. Es wird auch so gelehrt: Darüber, dass in jemandem weder am Anfang noch am Ende Wissen war[, eine Sünde zu begehen], und darüber, dass in jemandem am Anfang kein Wissen war und in ihm am Ende Wissen war[, eine Sünde zu begehen], und über den Reinen, der Unreines gegessen hat[, ist zu sagen]: [Ihn] sühnen die Ziegenböcke der Wallfahrtsfeste, die Ziegenböcke der Neumonde und der Ziegenbock, der außerhalb [des Tempels] zubereitet wurde, Worte R. Meirs. Jener Ziegenbock, der innerhalb [des Tempels] zubereitet wurde, hält es zurück und auch seine Sühnung hält er zurück. R. SIMEON SAGT; 298 usw. steht geschrieben am Ende des Abschnitts von Ex 27,20 [bSchebu 2b].

 298 mSchebu 1,4.

  Jalkut Schimoni Numeri

bBek 17a

R. Jochanan sagte: R. Meir stimmt bei dem Ziegenbock des Neumondes zu, dass er von einer Ziege abstammen muss. 299 Was ist seine Begründung? [Die Schrift sagt:] Einen. (Num 28,11) Einen, der seit den sechs Schöpfungstagen [dazu] vorbestimmt ist. Geht dies denn hieraus hervor? [Es] geht von dort hervor: Stier oder Lamm. (Lev 22,27) Ausgenommen sind Mischlinge. Oder eine Ziege. (Lev 22,27) Ausgenommen ist das Unnormale. Notwendigerweise. Wenn es nur von dort wäre, könnte ich sagen, dies träfe nur dann zu, wenn es nicht Generationen hinaufreicht, wenn es aber Generationen hinaufreicht, [dann] nicht. Und wenn nicht von dort, könnte ich sagen, dies träfe nur auf Pflichtopfer zu, aber nicht in Bezug auf Gelübde und freiwillige Opfer. Daher ist beides notwendig. /

bJoma 15a-b

(578)

R. Simeon aus Mizpa lehrt zum beständigen Opfer: Er kam zur nordöstlichen Ecke und gab [eine Sprengung] nordöstlich, [er kam] zur südwestlichen [Ecke] und gab [eine Sprengung] westlich und danach eine südlich. Was ist die Begründung von R. Simeon aus Mizpa? Ein Vers sagt: Ein Ziegenbock zum Sündopfer ist für JHWH herzurichten, über das beständige Brandopfer. (Num 28,15) Es ist ein Brandopfer und der Barmherzige sagte, man verfahre dabei wie beim Sündopfer. Wie [ist das zu erklären]? Er gibt eine Gabe [Blut], die zweifach [verwendet wird] wie bei der Bereitung des Brandopfers. Zweifach, das ist zweimal wie bei der Bereitung des Sündopfers. Sollte er doch zweimal wie viermal, wie beim Brandopfer, und viermal wie viermal, wie beim Sündopfer [eine Gabe] geben! Wir finden nirgends, dass das Blut sühne und wiederum sühne. Finden wir denn, dass Blut wie beim Sündopfer und beim Brandopfer halbiert wird? Vielmehr vergleicht für dich die Schrift [beides] gezwungenermaßen.

 299 In bBek 17a wird diskutiert, ob, wenn ein Schaf von einer Ziege und umgekehrt abstammt, dieses opfertauglich wäre.

Pinhas  

Dort ist es nur eine Teilung der Gaben. Sollte er doch einmal wie zweimal unterhalb [des Altars sprengen] wie bei der Zubereitung des Brandopfers und zweimal wie zweimal oberhalb, wie bei der Zubereitung des Sündopfer [eine Gabe] geben. Wir finden nirgends, dass das Blut zur Hälfte unterhalb und zur Hälfte oberhalb [gesprengt wurde]. Weshalb wird nun gelehrt, man gebe es zuerst wie beim Brandopfer und nachher wie beim Sündopfer? Sollte er doch zuerst wie beim Sündopfer und nachher wie beim Brandopfer [eine Gabe] geben! Da es ein Brandopfer ist, geht es auch zuerst voran. Weshalb wird gelehrt, man gebe es nordöstlich und südwestlich? Sollte er es doch südöstlich und nordwestlich geben! Sie sagen, das Brandopfer muss auf das Fundament [gegeben werden], und die südöstliche Ecke hatte kein Fundament. Weshalb wird nun gelehrt, man gebe es zuerst nordöstlich und nachher südwestlich? Sollte er es doch zuerst südwestlich und nachher nordöstlich geben! Weil ein Meister lehrte: Alle Wendungen, die du machen musstest, gingen nur nach rechts Richtung Osten. Man trifft [diese Ecke] zuerst. Woher [ist zu belegen], dass der Barmherzige damit sagt, dass man bei der Bereitung des Sündopfers verfahre wie beim Brandopfer, vielleicht ist es ja, dass der Barmherzige beim Sündopfer sagt, man solle dabei wie beim Brandopfer verfahren? Dies ist nicht einleuchtend, denn über das beständige Brandopfer steht geschrieben: Es soll bereitet werden. (Num 28,15) Was [bedeutet das]? Dass der Barmherzige sagte, was zum Sündopfer gehört, werfe man ins Brandopfer. Und einen Ziegenbock für ein Sündopfer für JHWH. (Num 28,15) Zur Reinigung für ein Grab in der Tiefe. 300 Außer dem täglichen Brandopfer. (Num 28,15) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man die Zusatzopfer zwischen [den täglichen Opfern] darbringen muss.  300 Vgl. bSchebu 9a.

SNum § 145

  Jalkut Schimoni Numeri

Am 14. Tag des ersten Monats. (Num 28,16) Die Schrift setzt es als Pflicht fest. / bSchab 131b

Und am 15. Tag dieses Monats. (Num 28,16)

(579)

R. Eliezer sagt: Das Ungesäuerte und all seine Erfordernisse verdrängen den Schabbat. Er folgert [dies aus] „fünfzehn“. [Wie] fünfzehn beim Laubhüttenfest.

SNum § 146

Sieben Tage soll ungesäuertes Brot gegessen werden. (Num 28,17) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen. (Lev 23,6; Ex 12,15) Soll ich etwa verstehen, alles Ungesäuerte ist im Schriftsinn [enthalten]? Die Bibel lehrt: Du darfst dabei nichts Gesäuertes essen. (Dtn 16,3) Ich habe [hier] nur etwas genannt, das zu Ungesäuertem oder Gesäuertem werden kann. Das sind die fünf [Getreide]arten, und zwar Folgende: Weizen, Gerste, Dinkel, Hafer und Roggen. Ausgenommen sind Reis, Hirse, Mohn und Sesam, die nicht zu Ungesäuertem oder Gesäuertem werden können, sondern in Fäulnis übergehen.

SNum § 147

Am ersten Tag ist heilige Berufung (‫)מקרא‬. (Num 28,18) Man begeht (‫ )ארעו‬ihn mit Essen und Trinken und reiner Kleidung. Ihr dürft keinerlei Arbeitsverrichtung [an ihm] tun. (Num 28,18) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass die Verrichtung von Arbeit [an diesem Tag] verboten ist. Und woher [ist zu belegen, dass die Zubereitung] des für den Tag notwendigen Essens zu erlauben ist? Hier heißt es „heilige Berufung“, und dort heißt es „heilige Berufung“. 301 Wie an der heiligen Berufung, von der dort die Rede ist, [die Zubereitung] des für den Tag notwendigen Essens erlaubt ist, so ist auch bei der heiligen Berufung, von der hier die Rede ist, [die Zubereitung] des für den Tag notwendigen Essens erlaubt.

bRH 29b

[Ein Tanna] der Schule Samuels lehrte: Ihr dürft keinerlei Arbeitsverrichtung [an ihm] tun. (Num 28,18)

 301 Ex 12,16.

Pinhas  

Ausgenommen das Posauneblasen und das Herausnehmen des Brotes, die Kunstfertigkeiten und keine Arbeit sind. Die Rabbanan lehrten: Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten [sieben Tage]. (Ex 23,15) Das lehrt über das Halbfest[, dass an ihm die Arbeit verboten ist].

bChag 18a

Usw. es steht unten in § 356 [bChag 18a].

Und als Feueropfer sollt ihr JHWH ein Brandopfer darbringen: [Zwei junge] Farren [und einen Widder und sieben einjährige Lämmer]. (Num 28,19)

SNum § 147

Wenn er nun die Farren gefunden hat, aber die Widder nicht gefunden hat, / die Widder, aber nicht die Lämmer gefunden hat, soll ich etwa verstehen, er dürfe [die bereits vorhandenen Tiere] nicht darbringen, bis er alle gefunden hat? Die Bibel lehrt: Sieben Tage lang sollt ihr ein Feueropfer darbringen. (Lev 23,36)

(580)

Sogar, [wenn nur] eines von ihnen oder sogar, wenn alle [von ihnen] gefunden worden sind? Die Bibel lehrt: Zwei junge Farren und einen Widder. (Num 28,19) Außer dem Brandopfer des Morgens. (Num 28,23) ALLES, WAS ÖFTER IST ALS DAS ANDERE, GEHT DIESEM AUCH VOR. DIE BESTÄNDIGEN OPFER GEHEN DEN ZUSATZOPFERN VOR, DIE ZUSATZOPFER DES SCHABBAT GEHEN DEN ZUSATZOPFERN DES NEUMONDES VOR. DIE ZUSATZOPFER DES NEUMONDES GEHEN DEN ZUSATZOPFERN DES NEUJAHRS VORAUS, DENN ES HEIßT: Außer dem Brandopfer des Morgens, das als beständiges Opfer gebracht wird, sollt ihr diese herrichten. (Num 28,23) 302 Woher [ist dies zu belegen]? Daher, dass der Grund [im Vers] gelehrt wird: Außer dem Brandopfer des Morgens. (Num 28,23) Vielleicht gehen nur die beständigen Opfer den Zusatzopfern vor, weil sie öfter sind. Woher ist dies aber von den Zusatzopfern untereinander [zu belegen]? R. Ilea sagte: Ein Vers sagt: Wie diese sollt ihr täglich zubereiten, sieben Tage. (Num 28,24) Diese wie jene. Dies ist ja an sich nötig.  302 mZeb 10,1.

bZeb 89a

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn es so ist, sollte der Vers doch „jene“ sagen! Wenn geschrieben stünde „jene“, könnte ich sagen: Jene für sieben Tage, es gibt aber nachher keine. „Täglich“ steht geschrieben. Ich könnte noch sagen, diese für den einen Tag, aber für die übrigen Tage ist nicht bekannt wie viele. Ein Vers sagt: Ihr sollt zubereiten. (Num 28,24) Das [besagt]: Alle Zubereitungen sind gleich. Abaje sagte: Dies [geht] jedenfalls aus dem Vers selbst [hervor]. Wenn es so ist, hätte der Vers schreiben sollen „nur das Brandopfer“ und dann schweigen sollen! Was lehrt die Bibel also mit: Das als beständiges Opfer dargebracht wird? Das besagt, dass, das, was öfter ist, vorgeht. SNum § 148

Auf diese Weise sollt ihr täglich sieben Tage lang [Opfer zubereiten]. (Num 28,24) Warum wurde [dies] gesagt? Weil in einer Schlussfolgerung [zu schließen] möglich wäre: Da das [Laubhütten]fest Festopfer erfordert, 303 und das Pesach[fest] Festopfer erfordert[, gilt]: Wie am [Laubhütten]fest fortschreitend weniger [Tiere darzubringen sind], so auch am Pesach[fest] fortschreitend weniger [Tiere]. Die Bibel lehrt [aber]: Auf diese Weise [sollt ihr täglich, sieben Tage lang, Opfer als Feueropferspeise zubereiten]. (Num 28,24) Um nichts [zu den Opfern] hinzuzufügen oder [sie] zu vermindern. Außer dem täglichen Brandopfer [und seinem Trankopfer] soll man es zubereiten. (Num 28,24) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man die Zusatzopfer zwischen [den täglichen Opfern] darbringen muss. Und am Tage der Erstlinge, wenn ihr [JHWH ein neues Speiseopfer] darbringt. (Num 28,26)

Steht im Abschnitt über die Erstlingsopfer § 453 [bMen 84a-b].

Und am Tage der Erstlinge. (Num 28,26) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Bis zu dem Tage nach dem siebten Schabbat sollt ihr 50 Tage zählen. (Lev 23,16)

 303 Num 29,12-38.

Pinhas  

Man zählt 50 Tage und bringt das Speiseopfer am 51. [Tag]. Die Bibel lehrt: Und am Tage der Erstlinge. (Num 28,26) [Da] kann ich aber immer noch sagen: Man begeht den Feiertag am 51. [Tag] und bringt / das Speiseopfer am 50. [Tag] dar. Die Bibel lehrt [aber]: An eurem Wochenfest ist heilige Berufung. (Num 28,26) Du darfst es also nicht gemäß der letzten Formulierung sagen, sondern [musst es] gemäß der ersten [sagen]: Man zählt 50 Tage und bringt das Speiseopfer am 50. [Tag] dar. JHWH ein neues Speiseopfer. (Num 28,26) Es soll das neue [Getreide] für alle [folgenden] Speiseopfer sein. Kein anderes Speiseopfer [von neuem Getreide] soll ihm vorangehen. 304 Von hier sagten sie: MAN BRINGT KEINE SPEISEOPFER, ERSTLINGSFRÜCHTE VOR DER ERSTLINGSGARBE DAR. WENN MAN [SIE] DARGEBRACHT HAT, IST ES UNTAUGLICH. MAN SOLL [SIE] NICHT VOR DEN BEIDEN BROTEN DARBRINGEN. WENN MAN [SIE] ABER BRACHT HAT, IST ES TAUGLICH. 305

DARGE-

Was ist der Unterschied zwischen einer Erstlingsgarbe und den zwei Broten? 306 Was der Erstlingsgarbe vorangeht, ist dem Hohen verboten und ist dem Einfachen (ἰδιώτης) verboten. Man soll [es] daher, wenn man sie dargebracht hat, nicht anrechnen. Was den beiden Broten vorangeht, ist dem Hohen verboten und ist dem Einfachen erlaubt. Man soll [es] daher, wenn man sie dargebracht hat, anrechnen. R. Tarfon sagt: Da die Erstlingsgarbe [den Verzehr von neuem Getreide] erlaubt macht, und die zwei Brote erlaubt machen[, gilt]: Wenn ich für Speiseopfer [aus neuem Getreide], die vor der Erstlingsgarbe dargebracht werden, gelernt habe, dass sie untauglich sind, dann sollen auch die Speiseopfer, die vor den beiden Broten dargebracht werden, untauglich sein. R. Jehuda bar Nachman sagte zu ihm: Nein. Wenn du [es] in Bezug auf Speiseopfer gesagt hast, die vor der Erstlingsgarbe dargebracht werden, die weder für den Hohen, noch für den Einfachen tauglich sind, solltest du bei den Speiseopfern, die vor den beiden Broten dargebracht werden, sagen[, dass sie untauglich sind]. Obwohl sie nicht für den Hohen als geeignet erklärt werden, erklärt man sie für den Einfachen als geeignet.  304 Vgl. bMen 83b; Raschi zu Num 28,26. 305 mMen 10,6. 306 bMen 68b.

(581)

  Jalkut Schimoni Numeri

Da schaute R. Aqiba ihn an und sein Gesicht leuchtete [vor Freude]. Er sagte zu ihm: Jehuda, dein Gesicht leuchtet, weil du den Alten widerlegt hast. Ich würde mich über dich wundern, wenn du deine Tage in der Welt verlängern solltest. R. Jehuda Sohn von R. Ilai sagte: Die Sache geschah auf Pesach, und als ich zum Schlussfest kam, fragte ich: Wo ist Jehuda bar Nachman? Sie sagten zu mir: Er ist [heim]gegangen.

Kapitel 29 PRK 23

Im siebten Monat, am ersten des Monats [sei euch eure Feier, ein Gedächtnistag des Trompetenschallens. (Lev 23,24) 307 Ewig fest ist dein Wort, JHWH, im Himmel. (Ps 119,89) R. Eliezer lehrt: Am 25. Elul wurde die Welt erschaffen, was mit Rab übereinstimmt, denn Rab lehrt in Bezug auf das Trompetenschallen [an Neujahr], denn Rab [sagt]: 308 Dieser Tag ist der Anfang deiner Werke, ein Gedenken an den ersten Tag. Denn ein Gesetz für Israel ist es. (Ps 81,5) Und über [andere] Länder wird er sagen, welches für das Schwert und welches für den Frieden, welches für den Hunger und welches für den Überfluss [bestimmt] ist. Und die Geschöpfe werden an ihm bedacht, um sie für das Leben oder für den Tod in Erinnerung zu bringen.

(582)

Du kannst sagen, dass am Neujahrstag der erste Mensch erschaffen wurde. 309 In der ersten Stunde stieg er in Gedanken auf. In der zweiten [Stunde] beriet er sich mit seinen Dienstengeln. In der dritten sammelte er seinen Staub. In der vierten knetete er ihn. In der fünften gestaltete er ihn. In der sechsten ließ er ihn sich als einen Golem auf seine Füße stellen. In der siebten warf er den Seelenhauch in ihn. In der achten führte er ihn in den Garten Eden. In der neunten befahl er ihm[, nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen]. In der zehnten übertrat er das Gebot.

 307 Die folgende Auslegung bezieht sich auf Num 28,25: Am siebten Tage soll eine heilige Versammlung sein. Ihr sollt an diesem Tag keine Arbeit verrichten. Der Vers wird weder in SNum, noch in SZ ausgelegt. Vgl. LevR 29,1. 308 Vgl. bRH 27a; jRH 1,3; jAZ 1,2. 309 Vgl. Tan pequde 3; Tan schemini 8; TanB bereschit 25; TanB schemini 13; PR 46; MidrPs 92,3; PRE 11; ARN A/B 1; bSanh 38b.

Pinhas  

In der elften wurde er gerichtet. In der zwölften ging er mit einem Freispruch (dimissus) von dem Heiligen hinaus. Der Heilige sagte zu ihm: Adam, du bist ein Zeichen für deine Kinder. So wie du an diesem Tag im Gericht vor mich getreten und mit einem Freispruch (dimissus) hinausgegangen bist, ebenso werden einst deine Kinder an diesem Tag im Gericht vor mich treten und mit einem Freispruch (dimissus) hinaustreten. Jehuda bar Nachmani eröffnete [den Lehrvortrag] im Namen von Resch Laqisch: Gott steigt auf [mit Trompetenschall], JHWH mit dem Schall des Schofar. (Ps 47,6) In der Stunde, in der der Heilige hinaufsteigt, um auf dem Thron des Gerichts zu sitzen, steigt er mit Gerechtigkeit auf, denn es heißt: Gott steigt auf mit Trompetenschall. (Ps 47,6) Und in der Stunde, in der die Israeliten das Schofar nehmen und blasen, steht der Heilige vom Thron des Gerichts auf und setzt sich auf den Thron der Barmherzigkeit, denn es steht geschrieben: JHWH ist mit dem Schall des Schofar. (Ps 47,6) Und er wird ihretwegen [mit Erbarmen] erfüllt und erbarmt sich ihrer und wandelt für sie das strenge Recht in das barmherzige Recht. Wann? Im siebten Monat. (Lev 23,24) R. Josia eröffnete [den Lehrvortrag mit]: Wohl dem Volk, das den Trompetenschall kennt. (Ps 89,16) Verstehen denn die Völker der Welt nicht, [einen Trompeten] ertönen zu lassen? Wie viele Hörner haben sie, und wie viele Signalhörner (βούκκινον) haben sie, und wie viele Trompeten (σάλπιγγος) haben sie! Und du zitierst: [Wohl dem Volk,] das den Trompetenschall kennt?! (Ps 89,16) Vielmehr [bedeutet das]: Wohl dem Volk, das es versteht, seinen Schöpfer durch den Trompetenschall gnädig zu stimmen. Wann? Im siebten Monat. (Lev 23,24) R. Berekhja eröffnete [den Lehrvortrag mit]: Blast am Neumond ein Schofar, bei [noch Mond]bedeckung (‫ )כסה‬für den Tag unseres Festes. (Ps 81,4) Alle Monate erneuern sich doch ausschließlich bei [Mond]bedeckung[, wenn dann der Mond wieder sichtbar wird]! 310 Und alle Neumonde sind nur bedeckt (‫)נכסים‬ bis zum Tag unseres Festes. (Ps 81,4)

 310 Vgl. bBetsa 16a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Hat nicht auch der Nisan einen Neumond, bei dem es, wenn er [noch] bedeckt ist, ein Fest gibt?! Vielmehr: Welcher Neumond ist es, bei dem es, wenn er [noch] bedeckt ist, ein Fest gibt, und bei dem dessen Fest an demselben Tag ist? Das ist der Tischri. Über den Tischri (‫ )תשרי‬steht geschrieben, dass du alle unsere Sünden erlässt (‫)תשבוק‬. Wann? Im siebten Monat. (Lev 23,24) R. Levi eröffnete [den Lehrvortrag] im Namen von R. Chama bar Chanina [mit]: So spricht JHWH, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich, JHWH, lehre dich, was dir nützlich ist. (Jes 48,17) Was [bedeutet] „[ich] lehre dich“? Ich treibe dich an wie dieser Ochsenstecken (‫ )מסאסא‬/ diese Kuh antreibt. (583)

Drei Namen hat er: Lehrer, Ochsenstecken (‫)מרדע‬, Ochsensteckenstachel (‫)דרבן‬. Lehrer, weil er die Kuh das Pflügen lehrt. Ochstenstecken (‫)מרדע‬, weil er die Kuh Wissen lehrt (‫)דיעה מורה‬. Ochsensteckenstachel (‫)דרבן‬, weil er der Kuh Folgsamkeit beibringt (‫)מדיר בינה‬. Der Heilige sprach: Für seine Kuh macht der Mensch einen Ochsensteckenstachel und für seinen bösen Trieb macht er keinen Ochsensteckenstachel [aber]: Er führt dich auf den Weg, den du gehen sollst. (Jes 48,17) [Das gleicht] einem Königssohn, der eine Rechtssache vor seinem Vater hatte. Sein Vater sagte zu ihm: Willst du vor mir im Gericht gewinnen, nimm dir irgendeinen Rechtsbeistand (δικοκόγος) und du wirst im Gericht gewinnen. Ebenso sagte der Heilige zu Israel: Wenn ihr vor mir im Gericht an diesem Tag gewinnen wollt, so bringt die Verdienste eurer Väter in Erinnerung und ihr werdet vor mir im Gericht gewinnen. Einziger. Das ist unser Vater Abraham, 311 denn es heißt: Abraham war einzig. (Ez 33,24) Gedenkens des Trompetenschalls. (Lev 23,24) Das ist unser Vater Isaak: Er sah, und siehe, ein Widder. (Gen 22,13) Heilige Berufung (‫)מקרא‬. (Num 29,7) Das ist unser Vater Jakob: Höre auf mich, Jakob, und Israel, den ich berief (‫)מקוראי‬. (Jes 48,12)  311 Vgl. LevR 29,7.

Pinhas  

Wann sollt ihr die Verdienste eurer Väter in Erinnerung bringen, damit ihr vor mir im Gericht gewinnt? Im siebten Monat. (Lev 23,24) R. Chijja bar Marja 312 eröffnete [den Lehrvortrag] im Namen von R. Levi: Ja, ein Nichts sind die Menschenkinder, Täuschung die Kinder des Mannes. (Ps 62,10) R. Nechemja sagte: Alle Nichtigkeiten und Täuschungen, die Israel in dieser Welt vollbringt: Unser Vater Abraham ist ausreichend, um sie alle zu sühnen. Was ist die Begründung? Der große Mensch unter den Enakitern. (Jos 14,15) Auf den Waagschalen steigen sie auf. (Ps 62,10) Er entsühnt sie in dem Monat, dessen Sternzeichen die Waage ist. Und welcher ist das? Der Tischri. 313 Am Neumond (‫)בחדש‬. (Ps 81,4) Erneuert (‫ )חדשו‬eure Werke! Ein Schofar (‫)שופר‬. (Ps 81,4) Schmücket (‫ )שפרו‬eure Werke! Der Heilige sagte: Wenn ihr eure Werke vor mir schmückt (‫)שפרתם‬, lasse ich [es] euch geschehen wie bei diesem Schofar: Wie das Schofar hier [Luft] hineinlässt und dort [den Ton] herausbringt, so stehe auch ich vom Thron des strengen Rechts auf und setze mich auf den Thron der Barmherzigkeit und erfülle euch mit Barmherzigkeit und bin euch gnädig und wandle euch das strenge Recht in ein barmherziges Recht. Wann? Im siebten Monat. (Lev 23,24) Eine andere Auslegung: Im siebten (‫ )השביעי‬Monat. (Lev 23,24) In dem Monat, der gesättigt (‫ )משובע‬ist mit Geboten: Das Gebot des Schofars ist darin. Der Versöhnungstag ist darin. Der Feststrauß und die vier [Bestandteile] sind darin und die Laubhütte ist darin. Eine andere Auslegung: Im siebten (‫ )השביעי‬Monat. (Lev 23,24) In dem Monat, der mit allem gesättigt (‫ )משובע‬ist: 314 P1297F

 312 Vgl. LevR 29,8; NumR 16,23; Tan schelach 13; TanB schelach 25; PR 40. 313 Vgl. LevR 29,6; PR 39; MidrPs 81,5.

  Jalkut Schimoni Numeri

Die [Zeit auf der] Tenne ist darin. Das Keltern ist darin. Und allerlei Fruchtarten sind darin. Eine andere Auslegung: Im siebten (‫ )השביעי‬Monat. (Lev 23,24) (584)

R. Berekhja nannte ihn den Monat des Schwurs (‫)דשבועתא‬, / weil der Heilige in ihm Abraham, unserem Vater, geschworen hatte: Er sprach: Ich schwöre bei mir, Spruch JHWHs. (Gen 22,16) Wozu war der Schwur notwendig? Unser Vater Abraham sprach vor dem Heiligen: Herr der Welten, offenbar und bekannt ist es vor dir, als du zu mir sagtest: Nimm deinen Sohn, (Gen 22,2) was hätte ich dir da antworten können?! Gestern hast du zu mir gesagt: Durch Isaak soll dir Nachkommenschaft benannt werden. (Gen 21,12) Jetzt aber sagst 315 du zu mir: Nimm deinen Sohn. (Gen 22,2) Wiewohl ich im Sinn hatte, dir eine Antwort zu geben, habe ich meinen Trieb bewältigt und dir nicht geantwortet. Ebenso, wenn nun Isaaks Kinder in Übertretungen und böse Werke geraten, gedenke ihrer [durch] die Bindung ihres Vaters und werde mit Erbarmen ihretwegen erfüllt und erbarme dich ihrer und wandle ihnen das strenge Recht in Barmherzigkeit. Wann? Im siebten Monat. (Lev 23,24) Da hob Abraham seine Augen auf, und siehe, ein Widder. (Gen 22,12) R. Judan sagte: 316 Das lehrt, dass der Heilige unserem Vater Abraham den Widder gezeigt hat, der sich von diesem Gestrüpp losriss und sich in einem anderen Gestrüpp verfing. Der Heilige sagte: Ebenso werden einst deine Kinder in Sünden verfangen und in Widerwärtigkeiten verstrickt sein. Am Ende aber werden sie mit den Hörnern des Widders 317 erlöst werden: Und JHWH wird ihretwegen erscheinen, und seine Pfeile werden ausgehen wie Blitze, und JHWH, Gott, wird in das Schofar blasen. (Sach 9,14) R. Chanina sagte:

 314 Vgl. LevR 29,8-9; PR 40; GenR 56,10. 315 Für ʼ‫ עומ‬wird ‫ אומר‬gelesen. 316 Vgl. LevR 29,10; jTaan 2,4; GenR 56,9. 317 Dem Schofar.

Pinhas  

Das lehrt, dass der Heilige unserem Vater Abraham den Widder gezeigt hat, wie dieser sich aus dem einen Gestrüpp losriss und sich in einem anderen Gestrüpp verfing. Der Heilige, sagte zu ihm: Ebenso werden sich einst deine Kinder bei den Völkern verfangen und in Königreichen verstrickt sein, und von Königreich zu Königreich verschleppt werden: Von Babylonien nach Medien, von Medien nach Griechenland und von Griechenland nach Edom, aber am Ende werden sie mit den Hörnern des Widders erlöst werden: Und JHWH wird ihretwegen erscheinen. (Sach 9,14) „Alle sieben sind geliebt“ 318 steht geschrieben in § 276 [PRK 23].

Einst waren R. Jochanan und Resch Laqisch verwirrt 319 [und sagten]: Wir haben gelernt: Fällt der Festtag des Neujahrs auf einen Schabbat, wird im Tempel [das Schofar] geblasen aber nicht im Land. Man sagte: Wenn es eine Sache der Tora ist, verdrängt es im Land [das Arbeitsverbot]. Wenn es nicht eine Sache der Tora ist, sollte es auch im Tempel [das Arbeitsverbot] nicht verdrängen. Während sie nun grübelnd dasaßen, kam Rab Kahana vorüber. Sie sagten: Da kommt der Urheber der Überlieferung, wir wollen aufstehen und [ihn] befragen. Sie standen auf und befragten ihn. Er sagte zu ihnen: Ein Schriftvers sagt: Ein Tag des Trompetenschalls soll es euch sein. (Num 29,1) Und ein Schriftvers sagt: Beim Gedenken des Trompetenschalls eine heilige Versammlung. (Lev 23,24) Wie sind diese beiden Schriftstellen aufrecht zu erhalten? [Er sagte:] Dann, wenn er auf einen Wochentag fällt, ist [es] ein Tag des Trompetenschalls; wenn er aber auf einen Schabbat fällt, ist [es] ein Gedenken des Trompetenschalls. Man erinnert sich, aber man bläst nicht [die Trompete]. R. Simeon lehrt: Er verdränge [das Arbeitsverbot] im Tempel, wenn sie die Zeit des Neumondes kennen, aber er verdränge nicht [das Arbeitsverbot] im Land, wenn sie die Zeit des Neumondes nicht kennen. 320 Er lehrt [außerdem]: / R. Simeon ben Jochai sagt:

 318 Der sich in PRK 23 anschließende Abschnitt. 319 Vgl. jRH 4,1; LevR 29,12; bRH 29b; PR 40. 320 Der Abschnitt fehlt in PRK 23.

(585)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ein Tag des Trompetenschalls soll es euch sein, und ihr sollt [ein Feueropfer] bereiten. (Num 29,1)

An dem Ort, an dem die Opfer dargebracht werden. R. Tachlifa aus Syrien sagte: Bei allen Opfern steht geschrieben „und ihr sollt darbringen“. Und hier steht geschrieben „ihr sollt bereiten“. 321 Der Heilige sagte: Nachdem ihr an jenem Tag vor mir zum Gericht versammelt seid und mit einem Freispruch (dimissus) hinweggeht, so gilt mir das so, als wäret ihr heute gemacht worden, als hätte ich euch heute als neue Kreatur erschaffen: Denn wie der neue Himmel [... so besteht euer Name]. (Jes 66,22) Ein Schriftvers sagt: Eine Feier, ein Gedächtnis des Trompenschalls. (Lev 23,24) Steht geschrieben in § 648 [bRH 29b]. bSchab 131b

R. Eliezer sagt: Das Schofar und all seine Erfordernisse verdrängen den Schabbat, denn es heißt: Ein Tag des Trompetenschalls sei er euch. (Num 29,1) Sogar an einem Schabbat. In welcher Hinsicht? Wollte man sagen, hinsichtlich des Blasens, so lehrte [ein Tanna] der Schule Samuels: Ihr sollt keinerlei Arbeit verrichten. (Lev 23,25) Ausgenommen [sind] das Blasen des Schofars, das Herausnehmen des Brotes, das eine Kunstfertigkeit und keine Arbeit ist. Vielmehr, hinsichtlich seiner Erfordernisse. Und die Rabbanan? Für sie ist es notwendig am Tag, nicht aber in der Nacht. Und R. Eliezer schließt es aus: Am Versöhnungstag sollt ihr ein Schofar ergehen lassen. (Lev 28,9) Und man folgert voneinander. Und ihr sollt euch kasteien. (Num 29,7) Steht geschrieben in § 578 [bJoma 74b], § 648 [bBer 8b].

SNum § 149

Und ihr sollt ein Brandopfer darbringen[, JHWH] zum Wohlgeruch. (Num 28,27)

 321 Vgl. PR 40.

Pinhas  

Diese [Opfer] sollst du darbringen, mit Ausnahme der in Leviticus 322 vorgeschriebenen [Opfer]. Du sagst es so. Oder [ist gemeint], das sind die in Leviticus vorgeschriebenen [Opfer]? Sind sie denn gleich? Du darfst es also nicht gemäß der letzten Formulierung sagen, sondern [musst es] gemäß der ersten [sagen]: Diese [Opfer] sollst du darbringen, mit Ausnahme der in Leviticus vorgeschriebenen [Opfer]. Zwei junge Farren[, einen Widder und sieben einjährige Lämmer]. (Num 28,27) Wenn er nun die Farren gefunden, aber die Widder nicht gefunden hat, die Widder, aber nicht die Lämmer gefunden hat, soll ich etwa verstehen, er dürfe [die bereits vorhandenen Tiere] nicht darbringen, bis er alle gefunden hat? 323 Die Bibel lehrt: Sieben Tage lang sollt ihr JHWH ein Feueropfer darbringen. (Lev 23,36) Sogar [nur] eines von ihnen. Oder, sogar, wenn alle [von einer Art] gefunden worden sind? Die Bibel lehrt: Zwei junge Farren [und einen Widder und sieben einjährige Lämmer]. Außer dem Sündopfer des Versöhnungstags. Steht unten geschrieben in § 386 [mSchebu 1,1].

Außer dem täglichen Brandopfer und [seinem] Speiseopfer [sollt ihr sie zubereiten]. Makellos sollen sie für euch sein und ihre Trankopfer. (Num 28,31) [Die Schrift] setzt Trankopfer und Vieh gleich: Wie das Vieh durch Makel, durch zu viel und durch zu wenig, untauglich gemacht wird, so werden auch Trankopfer durch Makel und durch zu viel und durch zu wenig untauglich gemacht. /

(586)

Und am 15. Tag des 7. Monats soll für euch ein heiliges Zusammenrufen sein[; ihr sollt keine Arbeitsverrichtung tun und JHWH ein Fest feiern, sieben Tage lang].

SNum § 150

(Num 29,12)

Die Schrift setzt es als Pflicht fest. 324 Ihr sollt es als Fest für JHWH feiern. (Lev 23,41) Wir haben gelernt: Die Vorschriften für das Festopfer sind wie Berge, die an einem Haar hängen. 325

 322 Siehe Lev 23,18-20. 323 Vgl. mMen 4,2; bMen 45b. 324 Vgl. mMen 8,7; bMen 87a.

bChag 10a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Das Festopfer ist ja in der Schrift beschrieben: Ihr sollt es als Fest für JHWH feiern. (Lev 23,41) Wie es Rab Pappa zu Abaje sagte: Woher [ist zu erklären], dass diese [Formulierung] „ihr sollt feiern“ ein Opfern meint? Vielleicht sagte der Barmherzige [damit]: Ihr sollt ein Fest feiern?! [Der Schluss] kommt vielmehr aus „Wüste“, „Wüste“: Hier steht geschrieben: Ihr sollt mir in der Wüste ein Fest feiern. (Ex 5,1) Und es steht geschrieben: Habt ihr mir denn in der Wüste Schlachtopfer und ein Speiseopfer dargebracht? (Am 8,25)

Wie dort Schlachtopfer, so auch hier Schlachtopfer.

Und was [bedeutet dann: Die Vorschriften für das Festopfer] sind wie Berge, die an einem Haar hängen? 326 Man folgert nicht Worte der Tora aus Worten der Überlieferung. bSuk 55b

Und ihr sollt [als Brandopfer] ein Feueropfer [JHWH] zum Wohlgeruch darbringen [13 junge Farren, zwei Widder, 14 einjährige Schafe ohne Makel]. (Num 29,13) Wem entsprechen diese? 327 Den 70 Nationen. Jeweils ein Farre entsprechend einer Nation. Ein Gleichnis über einen König aus Fleisch und Blut, der ein Festmahl bereitete. Am letzten Tag sagte er zu seinem Freund: Bereite mir eine Mahlzeit, damit ich von dir genieße. R. Jochanan sagte: Wehe den Völkern der Welt, die einen Verlust erlitten haben, ohne zu wissen, was sie verloren haben. Solange der Tempel bestand, verschaffte der Altar ihnen Sühne. Wer aber verschafft ihnen jetzt Sühne?!

SNum § 150

[Und ihr Speiseopfer und ihre Spende dazu. (Num 29,18)] Woher ist das Spenden des Wassers am [Laubhütten]fest [zu belegen]? R. Aqiba pflegte zu sagen: 328 Es wird gesagt: Bringt die Erstlingsgarbe am Pesach[fest], damit der Ertrag gesegnet wird.

 325 Vgl. tEr 8,23. 326 Vgl. tEr 8,23. 327 In bSuk 55b als Lehre Eliezers ausgewiesen. 328 Vgl. tSuk 3,18; tRH 1,12; bTaan 2b-3a; bRH 16a.

Pinhas  

Und es wird gesagt: Bringt die Erstlingsfrüchte am Schlussfest, damit euch die Baumfrüchte gesegnet werden. Auch das Spenden des Wasser am [Laubhütten]fest [geschieht], damit euch die Regenfälle gesegnet werden. R. Jehuda ben Batyra sagt: Über die beiden „und ihr sollt spenden“ wie oben [in § 781 zu Num 28,7; bTaan 2b-3a].

Am achten Tag [sollt ihr für euch] das Schlussfest (‫[ )עצרת‬feiern]. (Num 29,35) Die Schrift hält ihn zurück (‫)עצרו‬, [aus Jerusalem] hinauszugehen. Wenn nun jemand seine heiligen Gaben aus Bet-Phage nach Jerusalem gebracht hat, soll ich etwa verstehen, er könne sie in Jerusalem essen, [von dort] weggehen und in Bet-Phage übernachten? 329 Die Bibel lehrt: Am achten Tag sollt ihr für euch das Schlussfest (‫[ )עצרת‬feiern]. (Num 29,35) Die Schrift hält ihn zurück (‫)עצרו‬, [aus Jerusalem] hinauszugehen. „Verschließen“ (‫ )עצירה‬bedeutet immer „Drinnensein“ (‫)כניסה‬, denn es heißt: Ich bin zurückgehalten (‫ )אני עצור‬und kann nicht in das Haus JHWHs kommen. (Jer 36,5)

Da erging das Wort JHWHs / zum zweiten Mal an Jeremia, während er noch zurückgehalten war (‫)עצור‬. (Jer 33,1) Ich habe [es hier] nur für den letzten Feiertag [erwähnt], dass man zurückgehalten ist (‫)עצור‬, [aus Jerusalem] hinauszugehen. Woher [ist zu belegen, auch] am ersten Feiertag? Es ist eine Schlussfolgerung: Da dieser [Feiertag] „heiliges Zusammenrufen“ genannt wird, 330 und jener [Feiertag] „heiliges Zusammenrufen“ genannt wird[, 331 gilt]: Wie man bei diesem zurückgehalten ist, [aus Jerusalem] hinauszugehen, so ist man bei jenem zurückgehalten, [aus Jerusalem] hinauszugehen. 332 Und ihr sollt als Brandopfer ein Feueropfer JHWH zum Wohlgeruch darbringen: Einen Farren, einen Widder. (Num 29,36) Wenn er nun die Farren gefunden hat, aber die Widder nicht gefunden hat, die Widder, aber nicht die Lämmer gefunden hat, soll ich etwa verstehen, er dürfe erst darbringen, wenn er alle gefunden hat? Die Bibel lehrt:  329 Vgl. tSuk 4,18; bPes 95b; bSuk 47a; bChag 17b. 330 Lev 23,36. 331 Num 29,12 und Lev 23,35. 332 Vgl. SDtn § 134; bPes 95b.

(587)

  Jalkut Schimoni Numeri

Sieben Tage lang sollt ihr JHWH ein Feueropfer darbringen. (Lev 23,36) [Egal,] ob eines von ihnen, oder ob alle gefunden worden sind. Die Bibel lehrt: Einen Farren, einen Widder [und sieben einjährige, fehlerfreie Lämmer]. (Num 29,36) bBetsa 15b

Am achten Tag sollt ihr für euch das Schlussfest (‫ )עצרת‬feiern. (Num 29,35) Es wird gelehrt: R. Eliezer sagt: An einem Festtage soll man nur essen und trinken oder nur [im Lehrhaus] sitzen und lernen. 333 R. Jehoschua sagt: Man teile ihn: Die eine Hälfte zum Essen und Trinken und die andere Hälfte für das Lehrhaus. R. Jochanan sagte: Und beide folgerten aus denselben Schriftversen: Ein Schriftvers sagt: Eine Festversammlung für JHWH, deinen Gott. (Dtn 16,8) Und ein Schriftves sagt: Eine Festversammlung für euch. (Num 29,35) Wie ist das zu erklären? R. Eliezer sagt: Entweder ganz für JHWH oder ganz für euch. R. Jehoschua sagt: Man teile ihn: Die eine Hälfte für JHWH und die andere Hälfte für euch. 334 In § 653 [bChag 9a].

bZeb 8a

Und ihr Speiseopfer und ihre Spende dazu. (Num 29,18) Sogar in der Nacht. 335 Und ihr Speiseopfer und ihre Spende dazu. (Num 29,18) Sogar zum Morgen.

bAr 12a

Es war ihnen fraglich: Benötigen Trankopfer, die für sich dargebracht werden, einen Gesang oder benötigen sie keinen Gesang? Nach dem, was R. Samuel bar Nachman sagte, dass R. Jonatan gesagt hat:

 333 Vgl. bPes 68b. 334 Vgl. bChag 9a. 335 Vgl. bZeb 84a; bTem 14a; bMen 44b; bTaan 2b.

Pinhas  

Woher [ist zu belegen], dass man einen Gesang nur über dem Wein anstimmt? – Stimmt man sie 336 an. Oder, stimmt man ihn vielleicht über Essen und Trinken an? Über das Trinken alleine stimmt man ihn nicht an. 337 Steht geschrieben in § 649 oberhalb davon [Sifra emor par. 12,9] und § 481 [bTem 14a-b].

Als Rab Dimi kam, sagte R. Jochanan im Namen des R. Simeon Sohn des Jehotsadaq: Diese sollt ihr JHWH darbringen an euren Festtagen. (Num 29,39)

bTem 14b

Das sind die Brandopfer, die als Pflicht[opfer] an einem Wallfahrtsfest [zur Opferung] kommen. Außer euren Gelübden und freiwilligen Opfern. (Num 29,39) [Dies] lehrt über gelobte und freiwillige [Opfer], / dass sie an den Halbfesten darzubringen sind. Und für eure Brandopfer. (Num 29,39) Wovon spricht die Schrift? Wenn von gelobten Brandopfern, so heißt es ja bereits „eure Gelübde“ 338. Wenn von freiwilligen Brandopfern, so ist bereits gesagt „und eure freiwilligen Gaben“ 339. Sie spricht also nur von einem Brandopfer einer Wöchnerin 340 und dem Brandopfer eines Aussätzigen. Und eure Speiseopfer. (Num 29,39) Wovon spricht die Schrift? Wenn von einem gelobten Speiseopfer, so ist es bereits genannt. Und wenn von einem freiwilligen Speiseopfer, so ist es bereits genannt. Sie spricht also nur von dem Speiseopfer für eine Sünde und vom Speiseopfer der Eifersucht. Und eure Trankopfer und eure Ganzopfer. (Num 29,39) Er setzt die Trankopfer den Ganzopfern gleich: Wie Ganzopfer am Tag, auch Trankopfer am Tag. Und eure Ganzopfer. (Num 29,39) Um die Ganzopfer der Gemeinde 341 einzuschließen.  336 Gesang bei Trankopfern. 337 Vgl. bTem 14a-b. 338 Num 29,39. 339 Num 29,39. 340 Vgl. Lev 12,6.

(588)

  Jalkut Schimoni Numeri

Abaje sagte zu ihm: Sollte doch der Meister sagen: Um das Pesachganzopfer einzuschließen, denn das Ganzopfer des Nasiräers ist ja Gelobtes und Freiwilliges?! Denn wir haben gelernt: Alles, was freiwillig gespendet und gelobt werden kann, darf auf einer privaten Anhöhe dargebracht werden. 342 Und wir haben gelernt: Die Speiseopfer und die Opfer des Nasiräers bringt man auf einer privaten Anhöhe dar, Worte von R. Meir. Streiche hieraus: Nasiräatsopfer. R. Dimi sagte: Streiche hieraus: Nasiräatsopfer, [dann] ist die Bedingung die von R. Meir und die unserer Lehrer. 343 Und eure Trankopfer und eure Ganzopfer. (Num 29,39) In § 481 [bTem 14a]. TanB pinhas 16

Welchen [Grund] sah er, dass es jeden Tag eine Minderung geben soll? Die Tora lehrt dich [damit] vielmehr eine Lebensregel: Wenn ein Mensch in die Fremde (ζενία) geht, und sein Gefährte ihn aufnimmt, lässt er ihn am ersten Tag Geflügel essen. Am zweiten Tag lässt er ihn Fisch essen, am dritten Fleisch, am vierten Gemüse [und so] immer weniger, bis er ihm Hülsenfrüchte serviert. 344

TanB pinhas 17

[Am achten Tag] sollt ihr für euch [das Schlussfest (‫ )עצרת‬feiern]. (Num 29,35)

Der Heilige sagte zu Israel: Die Freude sei euch angenehm, die Feste seien euch angenehm, die Feiertage seien euch angenehm. SNum § 152

Diese (‫ )אלה‬sollt ihr an euren Festzeiten für JHWH bereiten. (Num 29,39) Das sind (‫ )אלו‬die Gelübde und freiwilligen Gaben, die man an einem Wallfahrtsfest gelobt, / an einem Wallfahrtsfest darzubringen. 345 P1328F

(589)

 341 Des Naziräers. 342 Vgl. bMeg 9b. 343 Der Satz ist nur hier belegt. 344 Vgl. Tan pinhas 17; NumR 21,25; MidrPs 23,3; Raschi zu Num 29,35. 345 Vgl. bTem 14b.

Pinhas  

Oder ist nicht vielmehr [gemeint], Gelübde und freiwillige Gaben des gesamten Jahres? Wie [in dem Fall, wenn es] heißt: Wenn du JHWH, deinem Gott ein Gelübde gelobst. (Dtn 23,22) Siehe, es sind Gelübde und freiwillige Gaben genannt, die vor einem Wallfahrtsfest gelobt wurden. 346 Wie [bei dem Fall], bei dem es heißt: Diese sollt ihr an euren Festzeiten für JHWH bereiten. (Num 29,39) Das sind die Gelübde und freiwilligen Gaben, die man an einem Wallfahrtsfest gelobt, die an einem Wallfahrtsfest darzubringen sind. 347 Außer euren Gelübden [und euren freiwilligen Gaben als eure Brandopfer]. (Num

29,39)

„Eure Brandopfer“, das sind die Taubenpaare desjenigen, der an einem Ausfluss leidet und derjenigen, die an einem Ausfluss leidet, 348 für die die Tora die Erlaubnis gibt, sie an einem Wallfahrtsfest darzubringen. Und Mose sprach zu den Israeliten [ganz so, wie JHWH Mose geboten hatte].

(Num 30,1)

[Das ist gesagt], um den Abschnitt abzuschließen, Worte R. Jischmaels. Am achten Tag [sollt ihr für euch das] Schlussfest (‫[ )עצרת‬feiern]. (Num 29,35) Regel für einen Menschen aus Israel: Was [ist der Grund], dass er am achten Tag des Laubhüttenfestes in seiner Hütte essen darf? So lehrten [es] die Weisen: 349 [Das Gebot, in der Laubhütte zu wohnen, bezieht sich auf sieben Tage. Hat er am siebten Tag seine Mahlzeit darin beendet, soll er die Hütte nicht auseinander nehmen.] Aber er bringe die Geräte vom Speiseopfer hinauf wegen der Ehre des letzten Festtages. R. Jehoschua ben Levi sagte: Man muss sich am achten Tag aus seiner Hütte entfernen, denn die Tora hat bereits über die Laubhütten gesagt: Ihr sollt sieben Tage [in Laubhütten] wohnen. (Lev 23,42) Wenn ihm aber seine Hütte gefällt, was soll er dann tun? 350  346 Vgl. SDtn § 63; bRH 4b; bTer 14b. 347 Vgl. Raschi zu Num 29,39. 348 Lev 15,14 und Lev 15,29. 349 Vgl. bSuk 48a.

PRK 31

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Hoschaja sagte: Er gehe hinein, vollziehe die Heiligung 351 in seinem Haus und gehe [in seine Hütte] hinein und esse in seiner Hütte. Eine andere Auslegung: Er muss sie noch an dem Tag unbrauchbar machen. Und wie wird sie unbrauchbar? Er entferne einen Zweig, und sie ist unbrauchbar. 352 Und warum drängt ihn die Tora, in sein Haus zu gehen? Weil [der achte Tag] ein Fest für sich ist, 353 für sich sprechend (πεῖσις), [mit] einem Opfer für sich, / und er erfordert einen Segensspruch für sich. (590)

Welchen Segensspruch erfordert er? R. Elai sagte: Um durch ihn der Zeit zu gedenken. Wisse, dass es eine Zeit für sich ist. R. Abin, der Levite sagte, R. Chijja habe gesagt: Bei allen Festtagen steht geschrieben „und am Tage“ und bei diesem steht geschrieben „am Tage“, um dich wissen zu lassen, dass er ein Fest für sich ist. Woher [ist das zu belegen]? Aus dem, was über die Sache geschrieben steht: Am achten Tag sollt ihr für euch das Schlussfest feiern. (Num 29,35)

PRK 30

Dies ist es, was die Schrift sagt: 354 Du hast dem Volk hinzugefügt, JHWH, hinzugefügt, dem Volk um dich zu verherrlichen. (Jes 26,15)

Der Prophet sagte: Du ließest es dem Pharao wohlergehen, weil er dich JHWH genannt hat? Hat er nicht Schmähungen und Lästerungen [ausgesprochen wie]: Wer ist JHWH, auf dessen Stimme ich hören soll? (Ex 5,2) Du ließest es dem frevelhaften Sanherib wohlergehen, weil er dich JHWH genannt hat? Hat er nicht Schmähungen und Lästerungen [ausgesprochen wie]: Wer ist unter allen Göttern der Länder[, der ihr Land aus meiner Hand gerettet hat]. (II Reg 18,35; Jes 36,20)

 350 Vgl. jSuk 4,5. 351 Segensspruch zur Mahlzeit. 352 Vgl. bSuk 48a. 353 Vgl. jSuk 5,7; bChag 17a; GenR 100,7; bRH 4b; mJoma 2,2; bSuk 48a. 354 Vgl. Tan pinhas 16; NumR 21,23.

Pinhas  

Du ließest es Nebukadnezar wohlergehen, weil er dich JHWH genannt hat? Hat er nicht Schmähungen und Lästerung [ausgesprochen wie]: Wer ist der Gott, der euch retten könnte? (Dan 3,13) Du ließest es David wohlergehen, und du wurdest geehrt und er pries dich: David pries JHWH. (I Chr 29,10) Du ließest es seinem Sohn Salomo wohlergehen, und du wurdest geehrt und er pries dich: Gepriesen sei JHWH, der [seinem Volk Israel] Ruhe gegeben hat. (I Reg 8,56) Du ließest es Daniel wohlergehen, und du wurdest geehrt und er pries dich: Da hob Daniel an zu preisen den Gott des Himmels und sprach: Es sei Gott gepriesen. (Dan 2,20)

Du lässt es den Völkern wohlergehen, sie preisen (καλῶς) dich nicht deswegen. Gibst du ihnen einen Sohn, beschneiden sie ihn nicht. Vielmehr, ziehen sie [ihn] groß [mit] Vorhaut und Locke. Gibst du ihm ein Haus, stellt er darin ein Götzenbild auf. Aber Israel hast du als Volk hinzugefügt, und du wurdest geehrt: Gibst du Israel einen Sohn, beschneidet man ihn nach acht Tagen. Gibst du ihm ein Haus, bringt er darin eine Mesusa an. An einem Dach macht er sich ein Geländer. Die Rabbinen sagten: Du hast ein Volk hinzugefügt. Alles, was du uns an Festtagen hinzufügst, fügen wir dir an Opfern hinzu. R. Levi sagte: Zu jedem Monat wollte der Heilige Israel einen Festtag geben: Im Nisan gab er ihnen Pesach, im Ijjar das kleine Pesach, im Tammus hatte er die Absicht, ihnen einen großen Festtag zu geben, aber sie machten das [goldene] Kalb und er nahm Tammus, Ab und Elul [ein Fest] weg. Da kam der Tischri und vergalt es ihnen [mit] dem Neujahr, dem Versöhnungstag und dem Laubhüttenfest. Der Heilige sagte: Den anderen vergilt er und das Seinige nimmt er nicht. Gib ihm seinen Tag: Am achten Tag soll für euch das Schlussfest (‫ )עצרת‬sein. (Num 29,35)/ Dies ist es, was die Schrift sagt: 355 Gib einen Teil an sieben und auch an acht. (Koh 11,2) R. Eliezer sagt:

 355 Vgl. PRK 30; KohR 11,2 § 1; bEr 40b.

(591)

  Jalkut Schimoni Numeri

Gib einen Teil an sieben. (Koh 11,2) Dies sind die sieben Tage der Ruhe. Und auch an acht. (Koh 11,2) Das sind die acht Tage der Beschneidung. R. Jehoschua sagt: Gib einen Teil an sieben. (Koh 11,2) Das sind die sieben Tage von Pesach. Und auch an acht. (Koh 11,2) Das sind die acht Tage des Laubhüttenfestes. Eine andere Auslegung: Gib einen Teil an sieben. (Koh 11,2) Das sind die sieben Tage des Laubhüttenfestes. Und auch an acht. (Koh 11,2) Der auch in Bezug auf die Heiligung des achten Tages verwarnt. 356 R. Jehuda bar Simeon sagte im Namen von R. Meir: Wenn du einen Anteil an den sieben Tagen der Menstruationsunreinheit gibst, ist es dein Verdienst, dass ich dir einen Sohn gebe, und du beschneidest ihn am achten [Tag]. Dort heißt es: Eine Festversammlung für JHWH, deinen Gott. (Dtn 16,8) Und hier: Eine Festversammlung für euch. (Num 29,35) PRK 28

R. Chanina bar Ada sagte: An Pesach verschließe ich vor euch die Winde und den Regen, damit ihr euch der Arbeit des Feldes widmet. Aber am Laubhüttenfest verschließt ihr euch selbst vor mir, und ich öffne für euch die Schatzkammern, in denen die Winde und in denen die Regen sind. Eine andere Auslegung: 357 R. Levi sagte im Namen von R. Chama bar Chanina: Womit ist das zu vergleichen? Mit zwei Geschäftsleuten (πραγματευτής), die in eine Provinzstadt kamen. Der eine sagte zu seinem Gefährten: Wenn wir beide zusammen [ein Geschäft] eröffnen, ma-

 356 Die Lehre ist nur hier belegt. 357 Vgl. CantR 7,2 § 2.

Pinhas  

chen wir [die Ware] in der Provinz wertlos (ἀπαργία). Eröffne du vielmehr dein Geschäft [zuerst] und ich eröffne mein Geschäft [danach]. Wie schön sind deine Schritte in den Schuhen (‫)בנעלים‬. (Cant 7,2) Bei zwei Schlussgebeten (‫)נעילות‬: Dem Schlussgebet auf Pesach und dem Schlussgebet am Laubhüttenfest. [Der Heilige, gepriesen sei er, sprach zu Israel: Meine Kinder, ihr schließt vor mir am Pesachfest und ich schließe vor euch am Laubhüttenfest:] Ich bringe die Winde herbei und lasse Wolken aufziehen und Regen herabkommen, spende fruchtbringenden Tau, lasse die Gewächse emporsprießen und kräftige die Früchte. Und ihr schließt vor mir an Pesach: Ihr zieht hinaus und erntet und bringt [davon] für [Gaben] voll des Segens. Daher muss die Schrift sagen: Am achten Tag [sollt ihr für euch das] Schlussfest [feiern]. (Num 29,35) Eine andere Auslegung: Warum wird noch ein Tag gefeiert? Rab sagte: Womit ist das vergleichbar? Mit einem König, auf den ein Festtag zukam. Seine Pächter kamen zu ihm, um ihn zu ehren, sein Hausgesinde kam, um ihn zu ehren. Die Hausfrau (matrona) gab ihnen einen Wink: Solange er sich mit euch beschäftigt, erbittet eure Bedürfnisse von dem König. Ebenso gab die Tora den Israeliten einen Wink: Ihr sollt um eure Bedürfnisse bitten. In welcher Weise? 358 Beim zweiten Tag [heißt es]: Und eure Trankopfer. (Num 29,19) Und beim sechsten Tag: Und ihre Trankopfer. (Num 29,31) Und beim siebten Tag: / Nach ihren Rechtsvorschriften. (Num 29,33) Mem, Jod, Mem [ergibt] Majim [Wasser]. 359 Da sie es aber nicht verstanden, erwirkte sie für sie noch einen Tag: Das ist der achte Tag.

 358 bTaan 2b-3a. 359 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 3 Taanit (Berlin: Jüdischer Verlag, 19291936), 639: „Bei allen anderen Tagen heißt es ‫ ונסכה‬und ‫כמשפט‬, an diesen drei Stellen aber ‫ונסכיהם‬, ‫ ונסכיה‬und ‫כמשפטם‬, um die Buchstaben ‫ מים‬mehr.“

(592)

  Jalkut Schimoni Numeri

Du findest: So wie das Wochenfest 50 Tage vom Pesachfest entfernt ist, so muss auch dieses [Fest] 50 Tage entfernt sein. 360 Warum ist es dann aber nahe am Laubhüttenfest? R. Jehoschua ben Levi sagte: Womit ist das vergleichbar? Mit einem König, der viele Söhne hatte. Von ihnen waren einige in der Nähe verheiratet [und] sie kamen zu ihm, und wenn sie gehen wollten, entließ er sie. Warum so? Weil es ein naher Weg war. An jedem Tag, an dem sie gehen und zurückkehren wollten, gingen sie und kamen sie. Die aber in der Ferne verheiratet waren, kamen [auch] zu ihm, aber als sie zurückkehren wollten, nötigte er sie, noch einen Tag bei ihm zu bleiben. So auch an Pesach, den Sommertagen, da ziehen sie hinauf am Wochenfest nach Jerusalem nach 50 Tagen, aber jetzt nach den Tagen des Laubhüttenfest, gibt es die Regentage und die Wege sind beschwerlich. Daher sprach der Heilige: Während sie hier sind, sollen sie das Schlussfest feiern: Am achten Tag soll für euch das Schlussfest (‫ )עצרת‬sein. (Num 29,35) Und ihr sollt [als Brandopfer] ein Feueropfer [JHWH zum Wohlgeruch] darbringen. (Num 29,36) R. Pinchas ben Chama sagte: 70 Stiere brachten die Israeliten am Laubhüttenfest dar, entsprechend der 70 Völker, damit sie [in] Frieden leben könnten. 361 Und so pflegte R. Berekhja sie zu berechnen: Am ersten Tag 13, am siebten Tag 7 sind 20. Am zweiten Tag 12 und am sechsten 8 sind 20. Am dritten Tag 11 und am fünften Tag 9 sind 20. Am vierten Tag 10, siehe das sind [zusammen] 70. Der Heilige sprach: Meine Kinder, alle Tage des Laubhüttenfestes mühen wir uns mit Gästen ab, ich und ihr, wir laden zu diesem Tag zu Tisch ein. Folglich: Einen Stier und einen Widder. (Num 29,36) R. Chanja ben Judan sagte: Als die Israeliten nach Jerusalem hinaufzogen und die Opfer des Laubhüttenfestes darbrachten, da zeigte der Heilige ihnen sozusagen ein freundliches Gesicht. Was sagte er zu ihnen? Meine Kinder, wiederholt diesen Tag mit Gutem und kommt zu mir.

 360 Vgl. Tan pinhas 15; TanB pinhas 13. 361 Vgl. NumR 21,24; CantR 1,15 § 2; Tan pinhas 16; TanB pinhas 14; MidrPs 109,4; Raschi zu Num 29,18.

Pinhas  

Woher [ist das zu belegen]? Weil geschrieben steht: Diese sollt ihr JHWH zu euren Festtagen zubereiten. (Num 29,39) Eine andere [Version]: Am achten Tag [sollt ihr für euch das] Schlussfest [feiern]. (Num 29,35) Du hast dem Volk hinzugefügt. (Jes 26,15) Gibst du den Völkern der Welt einen Sohn, bringt man ihn zum Haus seines Götzendienstes und er erzürnt dich. Wenn du aber Israel / einen Sohn gibst, ist er ein Erstgeborener, löst ihn [sein Vater] nach 30 Tagen aus. Ist er erwachsen, so bringt er ihn in die Versammlungs- und Lehrhäuser und er preist dich täglich. Und er sagt: Preiset JHWH, den Hochgepriesenen. Eine andere Auslegung: Du hast dem Volk hinzugefügt. (Jes 26,15) Gibst du den Völkern viele Festtage, so essen und trinken sie nur, sind ausgelassen und besuchen Theater (θέατρον) 362 und Arenen (κίρκος) und erzürnen dich mit ihren Taten und mit ihren Worten. Aber die Israeliten sind nicht so: Gibst du ihnen Festtage, so essen sie und trinken sie, sind fröhlich, gehen in die Versammlungs- und Lehrhäuser, und sie mehren die Gebete und sie mehren die Zusatzgebete und sie mehren die Opfer. Darum muss die Schrift sagen: Am achten Tag [sollt ihr für euch das Schlussfest feiern]. (Num 29,35) R. Alexandri sagte: [Das gleicht] einem König, dem eine Freude zuteil geworden war. Während der sieben Tage des Festgelages gab sich der Sohn des Königs mit den Gästen ab. Als die sieben Tage des Festgelages vorüber waren, sagte der König zu seinem Sohn: Ich weiß, dass du dich während der gesamten sieben Tage des Festgelages um die Gäste gemüht hast. Jetzt aber wollen wir, du und ich, uns [einen Tag] gemeinsam erfreuen. Ich werde dich nicht [mit] viel belästigen: Nur ein Hähnchen und ein Pfund (λίτρα) Fleisch! So waren auch die Israeliten während der ganzen sieben Tage des Laubhüttenfestes mit Opfern für die Völker der Welt beschäftigt. R. Pinhas sagte nämlich: Alle jene 70 Stiere, die die Israeliten am Laubhüttenfest darbrachten, entsprechen den 70 Völkern, damit die Welt nicht von ihnen zerstört wird. 363 Was ist die Begründung? Für meine Liebe hassen sie mich und ich bete [für sie]. (Ps 109,4)  362 Zu emendieren in: ‫תאטרון‬. 363 Vgl. Raschi zu Num 29,19.

(593)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wir verlassen uns auf das Gebet. Als die sieben Tage des Laubhüttenfestes vorüber waren, sagte der Heilige zu Israel: Jetzt wollen wir uns, ich und ihr, [einen Tag] gemeinsam erfreuen, und ich werde euch nicht viel beschäftigen: Nur einen Stier und einen Widder! 364 Als die Israeliten solches hörten, fingen sie an, den Heiligen zu loben (καλῶς) und sprachen: Dies ist der Tag, den JHWH gemacht hat, lasst uns frohlocken und uns an ihm erfreuen. (Ps 118,24) R. Abin sagte: 365 Wir wissen nicht, womit wir uns erfreuen sollen, ob mit dem Tag oder mit dem Heiligen. Da kam Salomo und erklärte: Wir wollen frohlocken und uns an dir (‫ )בך‬freuen. (Cant 1,4) „An dir“, an deiner Tora, „an dir“, an deiner Hilfe. R. Isaak sagte: Mit dir, mit den 22 Buchstaben, die du für uns in deiner Tora geschrieben hast: ‫ = ב‬2, ‫ = כ‬20. § 783

Dies sollt ihr an euren Festtagen JHWH tun (‫)תעשו‬. (Num 29,32) „Dies habt ihr getan“ (‫ )עשיתם‬steht hier nicht geschrieben, sondern: „Dies sollt ihr tun“. Die Tora deutet den Israeliten an und sagt zu ihnen: Diese Tage mögen sich wiederholen.

§ 783

R. Berekhja sagte im Namen von Abba bar Kahana: Beobachte diese Satzung zu seiner Zeit. (Ex 13,10) Die Tora / deutet an und sagt: Diese Tage mögen sich wiederholen.

(594)

R. Judan bar Simeon sagte: Es steht geschrieben: Blicke herab von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel. (Dtn 26,15) Was steht danach geschrieben? Diesen Tag hat JHWH, dein Gott, dir befohlen zu halten. (Dtn 26,16) Was [bedeutet] die eine Sache nach der anderen? Vielmehr [ist es so]: Solange die Israeliten den Willen des Heiligen tun und ihren Zehnten wie es angemessen ist, entrichten, und sie sagen können: Ich habe das Heilige aus dem Haus geräumt, (Dtn 26,13) deutet der Heilige den Israeliten an und sagt zu ihnen:

 364 Vgl. Raschi zu Num 29,35. 365 Vgl. PRK 22.

Pinhas  

Diese Tage mögen sich wiederholen. Und ihr, die ihr an JHWH, eurem Gott festhaltet, lebt heute alle. (Dtn 4,4) Ende Am Schluss von Abschnitt „pinhas“. Der Begründer sei erbarmend. Die Nachkommenschaft aus Pinhas segne er, Zeichen und Wunder schreibe er in das Geschlechtsregister. Das Bild meiner Feinde schwärze er. Es gleiche die Stimme einer Schlange. Wenn sie kommen, lass sie ein Flüstern hören.

Mattot (Num 30,2-32,42) Kapitel 30 Da redete Mose zu den Häuptern der Stämme. (Num 30,2) Steht geschrieben in § 725 [SNum § 73]. SZ [325]

Da die Gelübde im Anschluss an die Wallfahrtsfeste genannt sind, könnte man meinen, [dass] alle in einer Angelegenheit genannt wurden. 1 Du kannst zitieren: „Dies“. 2 Sie 3 trennt die [eine] Angelegenheit ab. Man könnte meinen, ich habe [hier] nur [erwähnt], dass die Fürsten den Israeliten beim Hören nur bei der Sache der Gelübde vorangehen. Wenn es heißt: „Und er redete“ 4, ist es eine Einschließung. Ich könnte aber sagen: Da diese Gelübde sind, werde ich auch in Bezug auf alle Arten von Gelübden, die in der Tora genannt sind, sagen, dass die Fürsten den Israeliten beim Hören vorangehen. 5 Du kannst zitieren: Sprich zu den Israeliten. (Num 5,6) Um die Anordnung eines Verbots einzuschließen. Wenn sie tun. (Num 5,6) Um die Anordnung eines Gebotes einzuschließen. Zu den Israeliten. (Num 30,2) Bei allem, was den Israeliten geboten wurde, gehen die Fürsten im Hören voran.

(595)

R. Jose ben Jehuda / sagt: Woher [ist zu belegen, dass] du sagst, den Großen wurden die Gelübde übergeben, dass [nur sie sie] auflösen können? Du kannst zitieren: Da redete Mose zu den Häuptern der Stämme. (Num 30,2) Zu den Israeliten. (Num 30,2)

 1 Vgl. bNed 78a-b; bBB 121a. 2 Num 30,2. 3 Die Bibel. Vgl. bBB 120b-121b; bNed 78a. 4 Num 30,2. 5 Vgl. SNum § 150.

Mattot  

Israeliten übertreten [das Verbot]: Er soll nicht [sein Wort] entweihen. (Num 30,3) Und die [anderen] Völker übertreten [das Verbot] nicht: Er soll nicht [sein Wort] entweihen. (Num 30,3) Oder: Den Israeliten. (Num 30,2) [Das ist] eine Ausschließung der Proselyten. Du kannst zitieren: „Ein Mann“ 6. Um die Proselyten einzuschließen. Es wird gelehrt: Hier heißt es: „Dies ist das Wort“, und dort heißt es: „Dies ist das Wort.“ 7 Wie dort Aaron, seine Söhne und ganz Israel, so auch hier Aaron, seine Söhne und ganz Israel. Und wie hier die Stammeshäupter, so auch dort die Stammeshäupter. Ein Meister sagte: Wie dort Aaron, seine Söhne und ganz Israel[, so auch hier Aaron, seine Söhne und ganz Israel]. In welcher Hinsicht ist dies von Bedeutung? Um zu sagen, 8 dass die Auflösung von Gelübden durch drei Laien (ἰδιώτης) erfolgen kann. Hier steht [es] aber von den Stammeshäuptern geschrieben. [Es ist] in Bezug auf einen einzelnen [gesagt], der befähigt ist. Ein Meister sagte: Wie hier die Stammeshäupter[, so auch dort die Stammeshäupter]. In welcher Hinsicht ist dies von Bedeutung? Um zu sagen, dass man bei einer Heiligung [um Rückerstattung] bitten kann. Aber die aus der Schule Schammais sagen: Man fragt nicht bei einer Heiligung [um Rückerstattung]. [Das Wort] „dies“, was macht man mit ihm? Er hätte sagen sollen, dass „dies ist das Wort“ [bedeutet,] dass [es sich auf das] außerhalb Geschlachtete bezieht. 9

 6 Num 30,3. 7 Lev 17,2. 8 bBB 120b: R. Acha ben Jakob sagte. 9 Vgl. bNed 78b.

bBB 120b

  Jalkut Schimoni Numeri

Es steht geschrieben in § 580 [bZeb 107b, Sifra achare par. 6,4-8, Sifra achare per. 9,1, bJoma 63b]. bNed 77b-78a

Es wird gelehrt: Dies ist das Wort. (Num 30,2) Ein Weiser kann [ein Gelübde] auflösen, aber der [Ehe]mann kann [ein Gelübde seiner Frau] nicht auflösen. Man könnte [folgern]: Wenn ein Weiser, der [ein Gelübde] nicht aufheben kann, [es] auflösen kann, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass ein [Ehe]mann, der [ein Gelübde seiner Frau] aufheben kann, [es] auflösen können sollte. Die Bibel lehrt: Dies ist das Wort. (Num 30,2) Ein Weiser kann es auflösen, aber der [Ehe]mann kann [es] nicht auflösen. Der [Ehe]mann kann [ein Gelübde] aufheben, aber ein Weiser kann [ein Gelübde] nicht aufheben. Man könnte [folgern]: Wenn der [Ehe]mann, der [es] nicht auflösen kann, [es] aufheben kann, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der Weise, der [es] auflösen kann, [es auch] aufheben können sollte? Die Bibel lehrt: Dies ist das Wort. (Num 30,2) Der [Ehe]mann kann [es] aufheben, aber der Weise kann [es] nicht aufheben.

SNum § 153 § 784

Dies ist das Wort, das JHWH gebot. (Num 30,2) [Die Schrift] zeigt [damit] an: Wie Mose mit [der Einleitungsformulierung] „so [spricht]“ 10 prophezeite, so prophezeiten die Propheten mit [der Einleitungsformulierung] „so [spricht]“. 11 Und Mose fügte zu ihnen [andere Einleitungsformeln] hinzu, denn es heißt dazu: Dies ist das Wort. (Num 30,2)

TanB mattot 1

Dies ist es, was die Schrift sagt: Es ist besser, du gelobst nichts. (Koh 5,4) Der Heilige sprach zu den Israeliten: Seid vorsichtig mit den Gelübden und nicht leichtfertig mit ihnen. Denn jeder, der mit den Gelübden leichtfertig ist, wird am Ende Untreue bei den Schwüren begehen. Und wer bei Schwüren Untreue begeht, verleugnet mich, und für den gibt es niemals Vergebung, denn es heißt: Denn JWHW wird den nicht ungestraft lassen[, der missbraucht]. (Ex 20,7) Und es steht geschrieben: Schwören wirst du: So wahr JHWH lebt. (Jer 4,2)

 10 Vgl. Ex 11,4. 11 Vgl. Jer 2,1.

Mattot  

Der Heilige sprach zu den Israeliten: Glaubt nicht, dass euch das Schwören bei meinem Namen erlaubt sei. Selbst bei Wahrheit dürft ihr nicht bei meinem Namen schwören. Es sei denn, du hast alle diese Eigenschaften in dir: JHWH, deinen Gott [sollst du fürchten] und ihm / dienen. (Dtn 10,20) Wenn du wie die drei [Männer] bist, die „gottesfürchtig“ genannt werden [nämlich] Abraham, Josef und Ijob.

§ 784 (596)

Abraham, denn es steht geschrieben: [Denn nun weiß ich,] dass du Gott fürchtest. (Gen 22,12) Über Josef steht geschrieben: Denn ich bin gottesfürchtig. (Gen 42,18) Ijob [über ihn steht geschrieben]: Rechtschaffen, redlich und gottesfürchtig. (Ijob 1,1) Wenn du dich der Tora zuwendest und der Ausführung der Gebote, gibt es für dich keinen anderen [Gottes]dienst. Daher heißt es: Ihm sollst du dienen und ihm anhangen. (Dtn 10,20) Kann denn ein Mensch der Schechina anhangen? 12 Und ist nicht bereits gesagt: Denn JHWH, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer? (Dtn 4,24) Vielmehr [ist es so zu verstehen]: Jeder, der seine Tochter einem Gelehrtenschüler verheiratet, und der ihm die Geschäfte (πραγματεία) besorgt und ihn aus seinem Vermögen unterstützt, über den sagt die Schrift: [Ihm sollst du dienen und] ihm anhangen. (Dtn 10,20) Wenn du alle diese Eigenschaften hast, dann darfst du schwören, wenn aber nicht, darfst du nicht schwören. Eine Begebenheit: Auf dem Königsgebirge waren 2000 Städte und alle wurden wegen eines Wahrheitsschwures zerstört. Wie [geschah das]? Ein Mann hatte zu seinem Nächsten gesagt: Mit Schwur, dass ich gehe und in dem Ort XY esse und trinke. Sie gingen und hielten den Schwur und [die Städte] wurden [trotzdem] zerstört. Und wenn es schon dem, der wahrheitsgemäß schwört so [ergeht], um wie viel mehr dem, der falsch schwört. Seid verwarnt, wenn ihr gelobt, eure Gelübde einzuhalten. Erkennt es von Jona. Dafür, dass er gelobte und [es] nicht einhielt, was geschah mit ihm? Er stieg [in die Tiefe] des Meeres hinab. Nachdem er ins Meer geworfen worden war, erinnerte er sich daran, was er gelobt hatte. Er betete vor dem Heiligen [und]  12 Vgl. bKet 111b.

Jelamdenu

  Jalkut Schimoni Numeri

sagte: Herr der Welt, ich weiß, dass ich [etwas] gelobt und [es] nicht eingehalten habe. [Wenn] ich aus der Bedrängnis befreit werde, so werde ich einhalten, was ich vor dir gelobt habe, denn es heißt: Da sprach er: Ich rief aus meiner Bedrängnis. (Jon 2,3) Ich aber will mit der Stimme des Dankes dir Opfer bringen. Was ich gelobt habe, will ich erfüllen. (Jon 2,10) § 785

Und so findest du es bei Jakob, unserem Vater. Wie viele Bedrängnisse brachten sie über ihn, damit er sein Gelübde verzögere, denn es heißt: Da legte Jakob ein Gelübde ab und sprach: Wenn Gott mit mir ist [und mich behütet, auf dem Wege]. (Gen 28,20) Damit ich nicht durch den Götzendienst strauchle. 13 Der Heilige sagte zu ihm: Siehe, ich bin bei dir. (Gen 28,15) Und mich behütet. (Gen 28,20) Vor dem Aufdecken der Blöße. Der Heilige sagte zu ihm: Und ich behüte dich. (Gen 28,15) Auf diesem Weg, den ich gehe. (Gen 28,20) Das ist Blutvergießen, denn es heißt: Gehe nicht den Weg mit ihnen. (Prov 1,15) Der Heilige sagte zu ihm: Überall, wohin du gehst. (Gen 28,15) Und ich werde in Frieden zurückzubringen. (Gen 28,21) Und ich werde dich zurückkehren lassen. (Gen 28,15) Er hat es nicht getan. Vielmehr, nachdem er [die Erfüllung] seines Gelübdes verzögert hatte, verunreinigte er sich mit Dreierlei: Mit Götzendienst: Entfernt die fremden Götter. (Gen 35,2) Und Jakob vergrub sie. (Gen 35,4) Mit Aufdecken der Blöße: Da ging Dina, die Tochter Leas hinaus. (Gen 34,1) /

(597)

Und woher ist das Blutvergießen [zu belegen]? Da nahmen die beiden Söhne Jakobs. (Gen 34,25) Und so wäre er geschlagen worden, als er ging, wenn nicht der Heilige es ihn hätte wissen lassen 14 und zu ihm gesagt hätte:

 13 Vgl. Tan wa-jischlach 8; TanB wa-jischlach 20.

Mattot  

Mache dich auf und ziehe hinauf nach Bet-El. (Gen 35,1) Mose sagte: Wenn du JHWH ein Gelübde gelobst, so sollst du nicht zögern, es zu erfüllen. (Dtn 23,22) Und wenn er gelobt hat [und das Gelübde nicht halten kann], gehe er zu einem Weisen, er wird es ihm lösen. 15 Von dem her [zu belegen], was wir zu der Sache lesen [in] „Da sprach Mose zu den Häuptern der Stämme“ (Num 30,2) [SNum § 73].

Ein Mann. (Num 30,3) Um den Minderjährigen auszuschließen. 16 Der Schriftsinn schließt den Minderjährigen aus. Und den, der 13 Jahre und einen Tag alt ist? Siehe, du kannst schlussfolgern: Hier heißt es „Gelübde“, und dort heißt „Gelübde“. 17 Wie das Gelübde, von dem dort die Rede ist, ein Weihen 18 ist kurz vor dem Erwachsensein, so ist auch das Gelübde, von dem hier die Rede ist, ein Weihen kurz vor dem Erwachsensein. 19 Von hier sagten sie: WER DREIZEHN JAHRE UND EINEN TAG ALT IST, DESSEN GELÜBDE BLEIBEN BESTEHEN. 20 Wer JHWH ein Gelübde gelobt. (Num 30,3) [Wenn] das, woran er sein Gelübde festmacht, eine Sache ist, die für ihn [finanziell] möglich ist, so ist es ein Gelübde. Und wenn nicht, ist es kein Gelübde. 21 Du sagst [es] so. Oder ist nicht vielmehr [gemeint], erst, wenn er den Namen [Gottes] erwähnt hat? Die Bibel lehrt: Um sich selbst ein Verbot aufzuerlegen. (Num 30,3) In jedem Fall [ist es ein Gelübde]. Oder [ist gemeint], wie in Bezug auf Gelübde [gilt]: [Wenn] das, woran er sein Gelübde festmacht, eine Sache ist, die für ihn [finanziell] möglich ist, so ist es ein Gelübde und wenn nicht, ist es kein Gelübde, könnte [man meinen], auch in Bezug auf Schwüre ist es so? Die Bibel lehrt:  14 Vgl. GenR 81,2. 15 Vgl. bBB 120b. 16 Vgl. SNum § 22. 17 Lev 22,21. 18 ‫הפלאה‬: Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 362: „distinct and solemn specification of a vow“. 19 Vgl. mNid 5,6; bNed 14a. 20 mNid 5,6. 21 Vgl. SNum § 153; mNed 2,1.

SNum § 153 § 785

  Jalkut Schimoni Numeri

Um [sich selbst] ein Verbot aufzuerlegen. (Num 30,3) In jedem Fall. Was ist der Unterschied zwischen Gelübden und Schwüren? Bei Gelübden [gelobt man], wie [wenn] man beim Leben des Königs gelobt. Bei Schwüren [schwört man], wie [wenn] man beim König / selbst schwört. (598)

Selbst wenn es keinen Beweis dafür gibt, so gibt es [doch] einen Hinweis in Bezug auf die Sache, denn es heißt: Beim Leben JHWHs und bei deinem Leben[, ich lasse dich nicht]. (II Reg 4,30)

bNed 13b

[FOLGENDE GELÜBDE SIND NICHT BINDEND: WENN JEMAND SAGT:] PROFANES, DAS ICH FÜR DICH ESSE, IST WIE DAS FLEISCH EINES SCHWEINS, WIE GÖTZENDIENST, WIE AUSGEHERZTE 22 FELLE, WIE AAS, WIE TOTVERLETZTES, WIE INSEKTEN UND GEWÜRM, WIE DIE TEIGHEBE AARONS UND WIE SEINE HEBE, IST ES [IHM] ERLAUBT. 23 Woher ist dies zu belegen? [Von:] Wenn jemand [JHWH] ein Gelübde gelobt. (Num 30,3) Solange [sich] das Gelübde [auf etwas bezieht], das gelobt werden kann. Wenn es so ist, sogar wenn es eine verbotene Sache ist? Es steht ja auch geschrieben: Sich ein Verbot aufzuerlegen? (Num 30,3) Hätte er nicht sagen sollen, für die Lehre [ist der Vers notwendig]? Was ist Enthaltung? Was in der Tora gesagt ist. 24 Usw.

SZ [325-326]

Ein Mann, der [JHWH] ein Gelübde gelobt. (Num 30,3) Man könnte meinen, ein Gelübde, das eine Heiligung für Gott 25 darstellt, oder ein Gelübde, das keine Heiligung für Gott darstellt? Die Bibel lehrt: „für JHWH“. Ein Gelübde, das eine Heiligung für Gott darstellt. Oder [ist gemeint], bei Gelübden übertritt er [das Verbot, „er soll nicht entweihen“ 26]? Woher [ist zu belegen], auch bei Schwüren? Die Bibel lehrt: Oder er schwört. (Num 30,3)  22 Vgl. bAZ 32a: Das Herz wurde durch ein Loch entfernt. Gilt als Götzendienst. 23 mNed 2,1. 24 Siehe bNed 12a. 25 ‫ לשם‬wörtlich: für den Namen. 26 Num 30,4.

Mattot  

Einen Schwur. (Num 30,3) Ist es nicht aber eine Schlussfolgerung, dass man bei Gelübden nicht so wie bei einem Schwur erschwert? Denn man macht bei Gelübden ein Gelübde, das an eine Bedingung [gebunden] ist, wie ein Gelübde, das nicht an eine Bedingung [gebunden] ist, und man ist [bei Nicht-Einhaltung] schuldig. Aber bei einem Schwur macht man es nicht so. Wenn [aber] jemand bei Gelübden [das Verbot] übertritt: Er soll nicht entweihen, (Num 30,3) sollte einer auch bei einem Schwur [das Verbot] „er soll nicht entweihen“ übertreten. Oder erschwert man bei Schwüren, wenn man bei Gelübden nicht erschwert? Denn man verfährt bei Schwüren, die man schwört, die eine Heiligung für Gott darstellen, wie bei einem Schwur, der keine Heiligung für Gott darstellt, und man ist [bei NichtEinhaltung] schuldig. Aber bei einem Gelübde verfährt man nicht so. Wenn [aber] jemand bei Gelübden [das Verbot] „er soll nicht entweihen“ übertritt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass auch bei einem Schwur [das Verbot] „er soll nicht entweihen“ übertreten wird? Oder: Bei Gelübden und bei Schwüren übertritt er [das Verbot]. Und woher [ist zu belegen, dass] er auch in Bezug auf andere [an sein Wort gebunden ist]? Die Bibel lehrt: Um sich selbst ein Verbot aufzuerlegen. Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) [Das ist] eine Einschließung desjenigen, der anderen Böses geschworen hat. 27 Es ist gesagt: Wer ein Gelübde gelobt. (Num 30,3) [Das ist] eine Einschließung desjenigen, der seinem Vieh Böses geschworen hat, weil er das Recht hat, ihm Böses und Gutes zu tun. Oder einen Schwur schwört. (Num 30,3) [Das ist] eine Einschließung desjenigen, der seinem Sklaven und seiner Sklavin Böses geschworen hat, weil er das Recht auf ihren Verkauf hat, / sowohl bei Erwachsenen, als auch bei Minderjährigen. Um sich [selbst] ein Verbot aufzuerlegen. (Num 30,3)

 27 Vgl. jSchebu 3,5; bSchebu 27a.

(599)

  Jalkut Schimoni Numeri

[Das ist eine Einschließung desjenigen, der seiner Tochter Böses geschworen hat, weil er das Recht auf ihren Verkauf hat, wenn sie minderjährig ist. Sich selbst. (Num 30,3)] [Das ist] eine Einschließung desjenigen, der seinem Sohn Böses geschworen hat, weil er ihn beerbt und ihn erben lässt. Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) [Das ist] eine Einschließung desjenigen, der seiner Frau Böses geschworen hat, weil sie ihn nicht beerbt, ihn aber erben lässt. Gemäß allem, was aus seinem Mund herausgekommen ist, soll er tun. (Num 30,3) [Das ist] eine Einschließung desjenigen, der geschworen hat, allen Menschen Gutes zu tun. 28 Chanan pflegte zu sagen: Man könnte meinen, ich habe keinen, der hinsichtlich seines Wortes [das Verbot] „er soll nicht entweihen“ übertritt, außer diesem. Woher [ist zu belegen], dass auch andere mit ihm [das Verbot] übertreten [können]? 29 Die Bibel lehrt: Gemäß allem, was [aus seinem Mund] herausgekommen ist[, soll er tun]. (Num 30,3) Hillel pflegte zu sagen: Siehe, wer sagte, „verboten“ 30 sei dieses Haus, dass ich hineingehe, dieser Laib Brot, dass ich ihn koste. Man könnte meinen, er soll den [Wert] seines Nutzens am Haus geben und hineingehen, den Preis des Laibes Brot und es essen. 31 Die Bibel lehrt: Gemäß allem, was [aus seinem Mund] herausgekommen ist, [soll er tun]. (Num 30,3) R. Chananja sagt: Woher [ist zu belegen], auch wer sagt, um seinem Nächsten ein Geschenk zu geben, um einem Armen ein Geschenk zu geben, um den Willen von anderen zu tun, soll dies sofort tun? Die Bibel lehrt: Gemäß allem, was [aus seinem Mund] herausgekommen ist, [soll er tun]. (Num 30,3) SNum § 153

Um sich selbst ein Verbot aufzuerlegen. (Num 30,3)

 28 Vgl. bNed 15a; bNed 35a; bNid 46b; jNed 2,1; mSchebu 5,4; bNed 16a. 29 Vgl. tNed 2,9. 30 Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1335: „Konam“ als Ersatzwort für das Wort „Korban“ (d.h. als Opfer geweiht und damit für den Gebrauch verboten). 31 Vgl. bNed 35a; bSchebu 22a-b; bJeb 88a.

Mattot  

Sich selbst kann er ein Verbot auferlegen, aber er kann nicht anderen ein Verbot auferlegen. Denn in einer Schlussfolgerung wäre [es möglich zu schließen]: Wenn er dort, wo er seine eigenen Gelübde nicht lösen kann, nachdem er [sie] gelobt hat, seine eigenen Gelübde lösen kann, bevor er [sie] gelobt hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass er dort, wo er die Gelübde seiner Frau 32 bestätigen kann, nachdem sie [sie] gelobt hat, auch die Gelübde seiner Frau bestätigen können sollte, bevor sie [sie] gelobt hat? Die Bibel lehrt [aber]: Um sich selbst ein Verbot aufzuerlegen. (Num 30,3) Sich selbst kann er ein Verbot auferlegen, aber anderen kann er nicht ein Verbot auferlegen. Eine andere Auslegung: Um sich selbst ein Verbot aufzuerlegen. (Num 30,3) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Genauso, wie er es ausspricht, 33 soll er [es] tun. (Num 30,3) Ich habe [hier] nur: Was er ausspricht, nimmt er auf sich. Woher [ist zu belegen, auch] durch Gelübde oder Schwüre [anderer]? 34 Die Bibel lehrt: Um sich selbst ein Verbot aufzuerlegen. (Num 30,3) [Genauso, wie er es ausspricht, soll er es tun. (Num 30,3)] Man könnte meinen, selbst wenn er geschworen hat, / Aas oder rituell unrein Geschlachtetes oder Kriechtiere oder Gewürm zu essen, 35 [so] lese ich darüber: Genauso, wie er es ausspricht, soll er [es] tun. (Num 30,3) Die Bibel lehrt [aber]: Um sich selbst ein Verbot aufzuerlegen. (Num 30,3)

(600)

Um sich etwas Erlaubtes zu verbieten, nicht aber, um sich etwas Verbotenes zu erlauben. 36 DIE AUFLÖSUNG VON GELÜBDEN SCHWEBT IN DER LUFT (ἀήρ) UND HAT NICHTS, WORAUF SIE SICH

STÜTZEN KÖNNTE. 37

Es wird gelehrt: R. Eliezer sagt: Sie haben etwas, worauf sie sich stützen, denn es heißt:  32 Vgl. SNum § 153; jBM 4,2; jSchebi 10,4; bBM 49a. 33 Wörtlich: Was er aus seinem Mund herauskommen lässt. 34 Vgl. bSchebu 26b; bChag 10a. 35 Vgl. mNed 2,1; bNed 16b. 36 Vgl. Raschi zu Num 30,3. 37 mChag 1,8.

bChag 10a

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn jemand ein Gelübde ausspricht. (Num 6,2; Lev 27,2) [Es ist] zweimal [gesagt]. Einmal [deutet es] auf das Geloben, um zu verbieten und einmal auf das Geloben, um [ein Gelübde] aufzulösen. R. Jehoschua sagt: Sie haben [etwas], worauf sie sich stützen, denn es heißt: [Was] ich in meinem Zorn geschworen habe. (Ps 95,11) Und ich bin davon zurückgetreten. 38 R. Isaak sagt: Sie haben [etwas], worauf sie sich stützen, denn es heißt: Wen sein Herz treibt[, wenn ihn sein Herz nicht mehr treibt, lasse er sein Gelübde auflösen]. (Ex 35,5) Chananja, der Sohn des Bruders von R. Jehoschua sagt: Sie haben [etwas], worauf sie sich stützen, denn es heißt: Ich habe geschworen und hielt es. (Ps 119,106) Rab Jehuda sagte, Samuel habe gesagt: Wenn ich dort wäre, hätte ich gesagt: Mein Wort ist besser als all ihre [Belege], denn es heißt: Er soll sein Wort nicht brechen. (Num 30,3) Er selbst darf es nicht brechen, aber andere dürfen es für ihn brechen. Rab Jehuda sagte: 39 Alle ihre [Belege] sind zu widerlegen[, ausgenommen der des Samuel, der nicht zu widerlegen ist]. Gegen den des R. Eliezer [ist einzuwenden]: Vielleicht ist er nach R. Jehuda im Namen von R. Tarfon gesagt[, der sagt]: Niemals ist einer von beiden ein Nasiräer, weil ein Nasiräat bestimmt ausgesprochen werden muss. Gegen das von R. Jehoschua [ist einzuwenden]: Vielleicht meint er es wie folgt: Ich habe in meinem Zorn geschworen und trete davon nicht zurück. Gegen das von R. Isaak [ist einzuwenden]: Vielleicht schließt [dies] nur die Lehre Samuels aus, der sagt: Hat er es im Herzen beschlossen, muss er es mit seinen Lippen herausbringen. Dass dies nicht so ist, lehrt uns: Auch wenn er es nicht [mit seinen Lippen] hervorgebracht hat.

 38 Vgl. bSanh 110b. 39 bChag 10a: Rabba sagte.

Mattot  

Und gegen das von Chananja, dem Sohn des Bruders von R. Jehoschua[, ist einzuwenden]: Vielleicht [deutet dieser auf die Lehre] von R. Gidel: Woher [ist zu belegen,] dass man schwört, die Gebote einzuhalten? Weil es heißt: Ich habe geschworen und hielt es. (Ps 119,106) Vielmehr, der [Beleg] Samuels ist nicht zu widerlegen. Wir haben das, was die Leute sagen: Besser ein scharfes Pfefferkorn als ein Korb voller Kürbisse. Erlaubte Dinge, zu denen andere ein Verbot eingeführt haben, darfst du in ihrer Gegenwart nicht erlauben, um es 40 aufzuheben, weil es heißt: Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3)

bNed 15a

[Sagt sie:] „Verboten“ seien mir für immer Früchte, so kann er es aufheben. [Sagt sie:] „Verboten“, dass ich [etwas] für [meinen] Vater, für deinen Vater, für deinen Bruder mache, dass ich deinem Vieh kein Stroh und deinem Rind kein Fressen gebe, so kann er es nicht / aufheben. [Sagt sie: „Verboten“,] dass ich mir nicht die Augen schminken werde, dass ich mich noch salben werde, und dass ich dein Bett nicht bedienen werde, so kann er es aufheben, weil es zwischen ihm und ihr vorgehende Dinge sind. [Sagt sie: „Verboten“,] dass ich dir dein Bett nicht mache, dass ich dir keinen Becher einschenke, dass ich dir Gesicht und Füße nicht wasche, so braucht er es nicht aufzuheben.

bNed 81b

(601)

R[abban] S[imeon] b[en] G[amaliel] sagt: Er muss es aufheben, denn es heißt: Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) Eine andere Auslegung: Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) Von hier [ist zu belegen, dass] ein Weiser sich nicht seine eigenen Gelübde auflösen darf. Erlaubte Dinge, zu denen andere [ein Verbot] eingeführt haben[, darfst du in ihrer Gegenwart nicht erlauben]; usw. wie oben [bNed 15a].

[SAGT SIE:] „VERBOTEN“, DASS ICH VON MEINEM VATER ODER DEINEM VATER NICHTS GENIEßEN

WERDE, WENN ICH ETWAS FÜR DICH TUE[, ... SO HEBT ER ES AUF]. 41

 40 Das Verbot. Vgl. jSchebu 3,6. 41 mNed 9,11.

bNed 89b-90a

  Jalkut Schimoni Numeri

R. Natan sagt: Er hebt [es] nicht auf. Aber die Weisen sagen: Er hebt [es] auf. Rab Acha bar Huna meinte, so wie man über die Auflösung streitet, so streitet man über die Anfrage [ein Gelübde zu lösen]. Rab Papa 42 sagte: Sie streiten [nur] über die Aufhebung (‫)הפרה‬, denn R. Natan meinte, der [Ehe]mann könne das Gelübde erst aufheben, wenn es fällig ist, denn es steht geschrieben: Wenn der Mond verblasst ist (‫)חפרה‬. (Jes 24,23) Die Rabbanan aber meinen, der [Ehe]mann könne [das Gelübde] aufheben, auch wenn es noch nicht fällig ist, wie geschrieben steht: Er hebt die Gedanken der Listigen auf. (Ijob 5,12) Aber in Bezug auf eine Anfrage sind die Worte aller: Ein Weiser kann das Gelübde erst auflösen, wenn es fällig ist, denn es steht geschrieben: Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) Und Rab Papi sagte: 43 Es gibt einen Streit in Bezug auf das Auflösen, aber in Bezug auf die Anfrage sind die Worte eines jeden Weisen: Es ist erlaubt, auch wenn das Gelübde noch nicht fällig ist, denn es steht geschrieben: Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) In Bezug auf das Wort [ist es gesagt], demnach ist hierbei keine Handlung [nötig]. bNed 16a-17a

ES IST BEI GELÜBDEN SCHWERWIEGENDER ALS BEI SCHWÜREN. 44 In welcher Weise? SAGT

JEMAND:

„VERBOTEN“ SEI DIE HÜTTE, DIE ICH MACHEN, DER FESTSTRAUß, DEN ICH NEHGEBETSRIEMEN, DIE ICH ANLEGEN 45 SOLLTE, SO IST ES IHM, WENN [ER ES ALS] ALS GELÜBDE [GELOBT HAT] VERBOTEN, UND WENN ALS SCHWUR, ERLAUBT, WEIL MAN NICHT SCHWÖREN KANN, GEBOTE ZU ÜBERTRETEN. Denn es heißt: Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) MEN, DIE

 42 bNed 90a: Papi. 43 Der Abschnitt ist in bNed 89b-90a so nicht zu finden. 44 mNed 2,3. 45 Wörtlich: nehmen.

Mattot  

Sein Wort darf er nicht entweihen, aber er darf es wegen eines himmlischen Begehrens entweihen. Was ist der Unterschied bei „Gelübde“? Dass geschrieben steht: Wenn jemand ein Gelübde gelobt, soll er sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) Beim Schwur steht aber doch auch geschrieben: Oder er schwört einen Schwur, so soll er sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) Abaje sagte: Das eine, wenn er sagt, der Genuss der Festhütte sei mir [verboten], und das andere, wenn er sagt, ein Schwur, dass ich von der Festhütte nicht genießen werde. Rabba sagte: Sind denn die Gebote zum Genuss gegeben worden? Vielmehr sagte Rabba [es so]: Das eine, wenn er sagt, mir obliegt der Aufenthalt in der Festhütte, und das andere, wenn er sagt, ein Schwur, dass ich mich nicht in der Festhütte aufhalten werde. Ist denn nicht [hieraus zu entnehmen], dass man nicht schwören kann, Gebote zu übertreten? Von hier ist es abgeleitet, und von dort ist es abgeleitet, dass gelehrt wird: Man könnte glauben, wenn er geschworen hat, ein Gebot zu unterlassen und es nicht unterlassen hat, er sei schuldig. Die Bibel lehrt: Böses oder Gutes zu tun. (Lev 5,4) Wie das Gute freigestellt ist, so ist das Böse freigestellt. Ausgenommen [der Fall], wenn er ein Gebot zu unterlassen geschworen und es nicht unterlassen hat, was ihm nicht freigestellt war. Ein Vers zur Befreiung vom Opfer des Schwörens, und einer zur Befreiung vom Verbot des Schwörens. Rab Huna sagte: Weiht er etwas und isst [davon], ist er zu geißeln, denn es heißt: Wenn er ausspricht [um zu geloben]. (Num 6,2) Und er soll nicht entweihen. (Num 30,3) /

bNid 46a-b

Für den [das Gesetz] vom Aussprechen gilt, gilt das Verbot des Entweihens, und für den [das Gesetz] vom Aussprechen nicht gilt, gilt auch nicht [das Verbot] des Entweihens.

(602)

Hat er etwas geweiht und andere haben [davon] gegessen: Rab Kahana sagte: Man geißelt [sie] nicht. R. Jochanan und R. Simeon ben Laqisch sagen beide: Man geißelt [sie]. Ein Meister meint, wenn der Aussprechende nahe dem Mannesalter ist, [gilt es] nach der Tora, ein Meister meinte, nach [den Vorschriften] der Rabbanan.

  Jalkut Schimoni Numeri

SNum § 153

Er soll sein Wort nicht entweihen (‫)יחל‬. (Num 30,3) Er darf seine Worte nicht profan (‫ )חולין‬machen. 46 P1394F

Siehe, war er ein Weiser, soll er sich [doch] selbst [sein Gelübde] lösen. Und die Schlussfolgerung ergibt [es auch]: Wenn er anderen [Gelübde] lösen kann, sollte er dann nicht [auch] sich selbst [Gelübde] lösen können? Die Bibel lehrt: Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) Er darf seine [eigenen] Worte nicht profan machen. Eine andere Auslegung: Er soll sein Wort nicht entweihen. (Num 30,3) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er das „Entweihe nicht“ übertreten kann. Und woher [ist zu belegen, dass er auch] das „Verzögere nicht“ über[treten kann]? Die Bibel lehrt: Wenn du JHWH, deinem Gott, ein Gelübde gelobst, sollst du seine Erfüllung nicht verzögern. (Dtn 23,22) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er das „Entweihe nicht“ und das „Verzögere nicht“ übertreten kann. 47 Gemäß allem, was aus seinem Mund herausgekommen ist, soll er tun. (Num 30,3) R. Eliezer sagt: Um unbesonnene Gelübde Schwüren gleichzustellen. R. Aqiba sagt: Genauso, wie er es ausspricht, soll er [es] tun. (Num 30,3) Und eine Frau. (Num 30,4) [Die Schrift] stellt die Frau dem Mann gleich. Wie der Mann das „Entweihe nicht“ und das „Verzögere nicht“ übertreten kann, so kann auch die Frau das „Entweihe nicht“ und das „Verzögere nicht“ übertreten. Und eine Frau. (Num 30,4) Soll ich etwa verstehen, nachdem sie körperlich erwachsen ist? Die Bibel lehrt: In ihrer Mädchenzeit. (Num 30,17) Soll ich etwa verstehen, sogar als Minderjährige? Die Bibel lehrt: Und eine Frau. (Num 30,4)

 46 Vgl. tNed 4,6; mNeg 2,5; bNed 81b; bChag 10a. 47 Vgl. SNum § 22.

Mattot  

Wie [denn] nun? Sie muss aus der Allgemeinregel der Minderjährigen herausgetreten sein, [darf] aber noch nicht unter die Allgemeinregel der körperlichen Reife fallen. Von hier sagten sie: DIE GELÜBDE EINES 12 JAHRE UND EINEN TAG ALTEN MÄDCHENS BLEIBEN BESTEHEN. 48 Wenn sie JHWH ein Gelübde gelobt. (Num 30,4) [Wenn] das, woran sie ihr Gelübde festmacht, eine Sache ist, die für sie [finanziell] möglich ist, so ist es ein Gelübde. 49 Und wenn nicht, ist es kein Gelübde. Du sagst es so. Oder [ist nicht vielmehr gemeint], erst, wenn sie Gott 50 gelobt hat? Die Bibel lehrt: Und sie sich ein Verbot auferlegt. (Num 30,4) P1398F

P

In jedem Fall [ist es ein Gelübde]. Und sie sich ein Verbot auferlegt. (Num 30,4)

SNum § 153

„Verbot“ ist immer [gleichbedeutend mit] „Schwur“. 51 Und in diesem Sinne heißt es: [Oder, wenn sie] sich selbst ein Verbot durch einen Schwur auferlegt. (Num 30,11) Im Hause ihres Vaters. (Num 30,4) Unter der Verfügungsgewalt ihres Vaters. 52 Oder [ist gemeint]: „[Im] Hause ihres Vaters“ ist nach seinem Wortsinn [zu verstehen]? Die Bibel lehrt: In ihrer Mädchenzeit im Hause ihres Vaters. (Num 30,17) Ich habe die Mädchenzeit im Hause ihres Vaters genannt, nicht / aber die Mädchenzeit im Hause des Ehemannes. 53 [Im Hause ihres Vaters. (Num 30,4)] Um diejenige, die während der Verlobung Witwe oder geschieden wurde, einzuschließen. 54

 48 mNid 5,6. Vgl. Raschi zu Num 30,4. 49 Vgl. mNed 2,1; bKet 47a. 50 ‫לשם‬, wörtlich: „dem Namen“ oder „einem Namen“, auf den Namen eines anderen. 51 Vgl. bSchebu 20a. 52 Vgl. Raschi zu Num 30,4. 53 Vgl. bNed 68a-b.

(603)

  Jalkut Schimoni Numeri

Du sagst, während der Verlobung. Oder [ist gemeint, während der] Verheiratung? Die Bibel lehrt: In ihrer Mädchenzeit im Hause ihres Vaters. (Num 30,17) [Diejenige,] die ihre ganze Mädchenzeit im Hause ihres Vaters war[, ist gemeint]. Ausgeschlossen ist [damit] diejenige, die während der Verheiratung Witwe oder geschieden wurde, denn sie war nicht ihre ganze Mädchenzeit [über] im Hause ihres Vaters. SZ [326]

Wenn sie JHWH ein Gelübde gelobt. (Num 30,4) Bei einer, die weiß, auf wessen Namen sie gelobt. 55 [Das] schließt eine Minderjährige aus. Von hier sagten sie: EIN MÄDCHEN, DAS ELF JAHRE UND EINEN TAG ALT IST UND EIN JUNGE, DER ZWÖLF JAHRE UND EINEN TAG ALT IST: WENN SIE SAGEN, WIR WISSEN NICHT, AUF WESSEN NAMEN WIR GELOBT HABEN, AUF WESSEN NAMEN WIR GEHEILIGT HABEN, SO IST IHR GELÜBDE KEIN GELÜBDE, UND IHRE HEILIGUNG IST KEINE HEILIGUNG. EIN MÄDCHEN, DAS ZWÖLF JAHRE UND EINEN TAG ALT IST UND EIN JUNGE, DER DREIZEHN JAHRE UND EINEN TAG ALT IST: WENN SIE SAGEN, WIR WISSEN, AUF WESSEN NAMEN WIR GELOBT HABEN, UND AUF WESSEN NAMEN WIR GEHEILIGT HABEN, SO IST IHR GELÜBDE EIN GELÜBDE UND IHRE HEILIGUNG IST EINE HEILIGUNG. 56 Es gab den Fall, dass ein Kind vor R. Aqiba kam. 57 Es sagte zu ihm: Rabbi, ich habe mein Beil geheiligt. Er sagte zu ihm: Vielleicht hast du es der Sonne oder dem Mond geheiligt? Es sagte zu ihm: Rabbi, ich habe es ausschließlich dem geweiht, der es erschuf. Er sagte zu ihm: Mein Sohn, deine Gelübde sind [gültige] Gelübde.

bSchebu 20a-b

Die Rabbanan lehrten: Das Versichern ist ein Schwur und ein [sich auferlegtes] Verbot ist ein Schwur. Ein [sich auferlegtes] Verbot ist ein [sich auferlegtes] Verbot. Wenn du sagst: Ein [sich auferlegtes] Verbot ist ein Schwur, ist man schuldig, wenn nicht, ist man frei. Was [bedeutet], das, was er sagt? Abaje sagte:

 54 Vgl. mNed 11,10. 55 Vgl. mNid 5,6. 56 mNid 5,6. Vgl. SNum § 153; Raschi zu Num 30,4. 57 tNid 5,16.

Mattot  

Er sagte es so: Das Versichern ist ein Schwur, ein [sich auferlegtes] Verbot wird durch einen Schwur erfasst. [Dass] Versichern ein Schwur ist, ist von hier [zu belegen]: Wird 58 sie eines Mannes [Frau und liegt noch ein Gelübde auf ihr oder hat sie unbedacht etwas versichert, wodurch sie ein Verbot auf sich genommen hat]. (Num 30,7) Und wenn [es] kein Schwur ist, den sie [hier] sagt, womit verbietet sich sich selbst [etwas]? Mit einer Versicherung. Rabba sagte: Was vom Schwur erfasst wird, gilt nicht als ausgesprochener Schwur. Er hat es nur so gemeint: Eine Versicherung ist ein Schwur, ein Enthaltungsvorsatz ist auch ein Schwur. Ein [sich auferlegtes] Verbot bindet. Die Schrift hängt es zwischen Gelübde und Schwur. Hat man es in Form eines Gelübdes [gesagt], ist es ein Gelübde, in Form eines Schwurs, ist es ein Schwur. Wo hat sie es angehängt? Wenn sie im Hause ihres Mannes etwas gelobt [oder sich mit einem Entsagungsgelübde bindet]. (Num 30,11) Man erwiderte: Was heißt [sich auferlegtes] Verbot, von dem in der Tora gesprochen wird? Wenn jemand sagt: / Siehe, ich nehme auf mich, weder Fleisch zu essen, noch Wein zu trinken wie am Tag, an dem sein Vater gestorben ist, wie am Tag, an dem XY starb oder wie am Tag, an dem Gedalia, Sohn des Ahikam 59 getötet wurde, wie am Tag, an dem ich Jerusalem in seiner Zerstörung gesehen habe, [so] ist es ihm verboten. Und Samuel sagte: Dies aber [nur dann], wenn er ein Gelübde abgelegt hat und an jenem Tag [dazu] kam[, es einzulösen]. Einleuchtend ist es nach Abaje: Wenn das Erfassen durch ein Gelübde ein Gelübde ist, ist das Erfassen durch einen Schwur auch ein Schwur. Vielmehr ist es in Bezug auf Rabba ein Problem. Rabba sagte dir: Man erkläre und lese es so: Welches ist ein [sich auferlegtes] Verbot, von dem in der Tora gesprochen wird? [Wenn jemand] sagt: Siehe, ich nehme auf mich, weder Fleisch zu essen;  58 BH: ‫ ;ואם היו תהיה לאיש‬im Jalkut: ‫אם היה תהיה לאיש‬. 59 Siehe II Reg 25,25.

(604)

  Jalkut Schimoni Numeri

usw.

Samuel [aber] sagte: Dies aber [nur dann], wenn er ein Gelübde abgelegt hat und an jenem Tag [dazu] kam[, es einzulösen]. Aus welchem Grund? Ein Schriftvers sagt: Jemand, der [JHWH] ein Gelübde geloben will. (Num 30,3) Erst wenn er in Bezug auf eine Sache gelobt hat, ist er einer, der ein Gelübde abgelegt hat. In ihrer Mädchenzeit im Hause ihres Vaters. (Num 30,4) Der Vater ist verantwortlich in seinem Haus. 60 Es steht unten geschrieben in § 320 [bKet 46b-47a]. bNed 66b bNed 70a-b

DIE GELÜBDE EINES VERLOBTEN MÄDCHENS LÖSEN IHR VATER UND IHR MANN [GEMEINSAM]. 61 STIRBT DER VATER SO WIRD [SEINE] ENTSCHEIDUNGSBEFUGNIS NICHT AUF DEN EHEMANN ÜBERTRAGEN. 62 Woher haben wir das? Rabba sagte: Ein Schriftvers sagt: In ihrer Mädchenzeit im Hause ihres Vaters. (Num 30,4) Und nicht im Hause ihres Mannes. Stirbt der Ehemann, wird [seine] Entscheidungsbefugnis auf den Vater übertragen. Woher haben wir das? Rabba sagte: Wird sie aber eines Mannes [Frau] und liegt noch ein Gelübde auf ihr. (Num 30,7) Er setzt die Vorzeit des zweiten Seins gleich mit der Vorzeit des ersten [verlobt] Seins: Wie beim ersten [Verlobtsein] der Vater allein für sie [ein Gelübde] auflösen kann, so kann der Vater auch beim zweiten [Verlobtsein ein Gelübde] allein für sie auflösen. Vielleicht beziehen sich diese Worte auf Gelübde, die der Verlobte nicht wahrgenommen hat, Gelübde aber, die der Verlobte wahrgenommen hat, kann der Vater [allein] nicht aufheben? In Bezug auf Gelübde, die der Verlobte nicht wahrgenommen hat, geht es hervor aus:  60 Vgl. bKet 46b-47a. 61 mNed 10,1. 62 mNed 10,2.

Mattot  

In ihrer Mädchenzeit im Hause ihres Vaters. (Num 30,4) Und ihr Vater hört [es]. (Num 30,5)

SNum § 153

Um den Tauben auszuschließen. 63 Und ihr Vater hört [es]. (Num 30,5) Ich habe [hier] nur: Er hört [es]. Woher [ist zu belegen, auch wenn] andere [es] ihn hören ließen? 64 Die Bibel lehrt: Und er schweigt zu ihr. (Num 30,5) Solange er ihr gegenüber aufmerksam war. Wenn [aber] seine Tochter ein Gelübde [auf sich genommen hat,] und er sagte: Ich hatte gemeint, es sei meine Frau gewesen, darf er dieses [Gelübde] nachträglich noch lösen, 65 denn es heißt: Und er schweigt zu ihr. (Num 30,5) Solange er ihr gegenüber aufmerksam war. So bestehen alle ihre Gelübde. Und jedes Verbot[, das sie sich auferlegt hat]. (Num 30,5)

Wieso heißt es [so]? Da es heißt: Und er bricht ihr Gelübde, (Num 30,9) soll ich etwa verstehen: Wenn sie [ein Gelübde] gelobt hat und er [es zunächst] bestehen lässt und es nachträglich für ungültig erklärt, es solle [dann] ungültig sein? Und wie halte ich dann aufrecht: So bestehen alle ihre Gelübde? (Num 30,5) Solange er [sie noch] nicht für ungültig erklärt hat. Oder auch, nachdem er [sie] für ungültig erklärt hat? Und wie halte ich dann aufrecht: Und er bricht ihr Gelübde? (Num 30,9) Solange er [sie] nicht bestehen lässt. Oder auch, nachdem er [sie] hat bestehen lassen? / Die Bibel lehrt: Es soll bestehen bleiben. (Num 30,6) Die Schrift zeigt [damit] an, dass [bei] jedem Gelübde, wenn es eine Stunde bestand, er keine Berechtigung hat, [es] für ungültig zu erklären. 66

 63 Vgl. bNed 73a. 64 Wörtlich: Wenn andere [es] ihn hören lassen. 65 mNed 11,5. 66 Vgl. bNed 79a.

(605)

  Jalkut Schimoni Numeri

bNed 86b-87a

WENN SEINE FRAU GELOBT HAT UND ER GEGLAUBT HAT, SEINE TOCHTER HABE GELOBT, [ODER] SEINE TOCHTER [GELOBT HAT UND] ER HAT GEGLAUBT, DASS SEINE FRAU GELOBT HAT, SO HEBE ER ES WIEDER AUF. 67 Der Ausspruch von ihr ist genau zu nehmen. 68 Und auch beim Einreißen steht geschrieben: „über“, „über“. Es steht geschrieben: Über Saul und über seinen Sohn Jonatan. (II Sam 1,17) Aber es wird gelehrt: Haben sie ihm gesagt, sein Vater sei gestorben und er [daraufhin sein Gewand] eingerissen hat, sich danach aber herausstellt, sein Sohn [ist gestorben], hat er der Pflicht des Einreißens genügt. Das ist kein Einwand. Das eine, wenn es unbestimmt erfolgt, das andere, wenn er es genau benannt hat. Aber wird denn nicht gelehrt: Er hat der Pflicht des Einreißens genügt?

bNed 76b

Und wenn ihr Vater [es] ihr gewehrt hat am Tage, an dem er es hörte. (Num 30,6) Es wird gelehrt: Die Aufhebung von Gelübden [erfolgt] den ganzen Tag. R. Jose, Sohn von R. Jehuda und R. Eleazar, Sohn von R. Simeon sagen: Von Zeitpunkt zu Zeitpunkt. Was ist der Grund des ersten Gelehrten? Ein Schriftvers sagt: Am Tag, an dem er es hörte. (Num 30,6) Und was ist der Grund unserer Lehrer? Dass es steht geschrieben: Von Tag zu Tag. (Num 30,15) Und für den ersten Gelehrten steht doch geschrieben: Von Tag zu Tag (Num 30,15) Dies ist notwendig, denn wenn es [nur] von „am Tage, da er es hört“ [zu schließen] ist, hätte ich gesagt, nur am Tag und nicht in der Nacht. Nein, es steht geschrieben: Von Tag zu Tag. (Num 30,15) Und nach dem, der sagt:  67 Kurzfassung von mNed 11,5. 68 Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud. Bd. 5 Nedarim (Berlin: Jüdischer Verlag 19291936), 532 Anm. 89: „Die Aufhebung muss auf den Namen der richtigen Person erfolgen.“

Mattot  

Von Tag zu Tag, (Num 30,15) steht doch geschrieben: Am Tag, an dem er es hörte. (Num 30,6) Dies ist notwendig, denn wenn es [nur] von „von Tag zu Tag“ [zu schließen] ist, hätte ich gesagt, vom ersten [Tag der Woche] bis zum [kommenden] ersten [Tag der Woche]. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Am Tag, an dem er es hörte. (Num 30,6) R. Simeon ben Pasi sagte, R. Jehoschua ben Levi habe gesagt: Die Halacha richtet sich nicht nach jenem Gelehrtenpaar. Und wenn ihr Vater [es] ihr wehrt (‫)הניא‬. (Num 30,6)

SNum § 153

Ich weiß nicht, was dieses „Wehren“ (‫ )הנאה‬ist. 69 P147F

Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Wenn aber ihr Mann an dem Tag, an dem er es hört, ihr wehrt (‫)יניא‬, so erklärt er [ihre Gelübde] für ungültig. (Num 30,9) [Die Schrift] lehrt [beim Ehemann]: Wehren ist, [ihre Gelübde] für ungültig zu erklären. Und sie lehrt beim Ehemann, dass sie Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes [als Zeichen nimmt], um [das Gelübde] bestehen zu lassen. In Bezug auf den Vater, ist woher [zu belegen]? Siehe, du kannst schlussfolgern: Da [der Vater] berechtigt ist, [Gelübde] bestehen zu lassen und berechtigt ist, [Gelübde] für ungültig zu erklären[, gilt]: Wenn ich für die Sache des ungültig Erklärens gelernt habe, dass [die Schrift] das Wehren dem ungültig Erklären und das Schweigen und Hören dem Tag des Gelübdes gleichgestellt hat, sollten wir dann nicht auch beim Bestehenlassen [der Gelübde] das Wehren dem ungültig Erklären und das Hören / dem Schweigen am Tag des Gelübdes gleichstellen? Nein. Wenn du es in Bezug auf das Ungültigerklären gesagt hast, das sich von seiner Allgemeinregel abspaltet, weshalb [die Schrift] dabei Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes gleichgestellt hat, dann solltest du auch beim Bestehenlassen [ihrer Gelübde] sagen, dass es sich nicht von seiner Allgemeinregel abspaltet. Deshalb hat [die Schrift] bei ihm nicht Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes gleichgestellt. Ich kann [es so aber] nicht aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen. Ich werde es [daher] vom Ehemann aus erschließen: Da der Ehemann für untauglich erklären kann und der Vater für untauglich erklären kann[, gilt]: Wenn [die Schrift] bei dem  69 Vgl. Raschi zu Num 30,6.

(606)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ehemann Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes gleichgestellt hat, dann sollten wir [auch] beim Vater Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes gleichstellen, um [das Gelübde] aufrecht zu erhalten. Und weiter ergibt [dies auch ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] beim Ehemann, auf den die Verfügungsgewalt [des Vaters, bei dessen Tod] nicht übergeht, Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes [gleichgestellt] hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir beim Vater, auf den die Verfügungsgewalt [beim Tode des Ehemannes] übergeht, Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes gleichstellen sollten? 70 Nein. Wenn du [es] in Bezug auf den [Ehe]mann gesagt hast, der bei [ihrer] körperlichen Reife [ihre Gelübde] lösen kann, weshalb [die Schrift] bei ihm Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes [gleichgestellt] hat, solltest du in Bezug auf den Vater sagen, dass er bei [ihrer] körperlichen Reife [ihre Gelübde] nicht für untauglich erklären kann. Deshalb sollten wir bei ihm Schweigen und Hören nicht am Tag des Gelübdes [gleichstellen]. Ich kann [es so] nicht aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen. Die Bibel lehrt: Das sind die Satzungen, die JHWH Mose geboten hat. (Num 30,17) Gegen deinen Willen musst du den Vater mit dem [Ehe]mann gleichsetzen: Da [die Schrift] bei dem [Ehe]mann Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes [gleichgestellt] hat, so sollten wir bei dem Vater Schweigen und Hören am Tag des Gelübdes [gleichstellen] um [ein Gelübde] aufrecht zu erhalten. Denn ihr Vater hat [es] ihr gewehrt. (Num 30,6) Wenn der Vater für ungültig erklärt hat, ist [es] ungültig. 71 Wenn aber nicht, ist es nicht ungültig. [Wenn] sie sagt, ich weiß, dass mein Vater alle Gelübde, die er hört, für ungültig zu erklären pflegt, soll ich etwa verstehen, [jedes ihrer Gelübde] soll ungültig sein? Die Bibel lehrt: Denn ihr Vater hat es ihr gewehrt. (Num 30,6) Wenn der Vater für ungültig erklärt hat, ist [es] ungültig. Wenn aber nicht, ist es nicht ungültig. Hat er zu seinem Stellvertreter (ἐπίτροπος) gesagt, alle Gelübde, die meine Tochter von jetzt an, bis ich von dem Ort XY [zurück]kommen werde, geloben wird, erkläre

 70 Vgl. mNed 10,2; tNed 6,2; bNed 70a-b. 71 Vgl. Raschi zu Num 30,6.

Mattot  

ihr für ungültig, und er hat es ihr für ungültig erklärt, soll ich etwa verstehen, es soll ungültig sein? 72 Die Bibel lehrt: Denn ihr Vater hat es ihr gewehrt. (Num 30,6) Wenn der Vater für ungültig erklärt hat, ist [es] ungültig. Wenn aber nicht, ist es nicht ungültig, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: 73 Wir finden überall, dass der Beauftragte eines Menschen diesem gleichgestellt ist. Und wenn sie [die Frau] eines Mannes wird 74. (Num 30,7)

bNed 67a-b

DIE GELÜBDE EINES VERLOBTEN MÄDCHENS LÖSEN IHR VATER UND IHR MANN [GEMEINSAM]. 75 Woher haben wir das? Rabba sagte: Ein Schriftvers sagt: Und wenn sie [die Frau] eines Mannes wird und es liegen Gelübde auf ihr. (Num 30,7) Von hier ist für ein verlobtes Mädchen [zu belegen], dass ihr Vater und ihr Mann ihre Gelübde [gemeinsam] lösen. Vielleicht ist zu schlussfolgern, dass dieser Schriftvers über eine Verheiratete geschrieben ist? Über eine Verheiratete ist ein anderer Schriftvers geschrieben: Und wenn sie [im] Hause ihres Mannes gelobt. (Num 30,11) Vielleicht [beziehen sich] beide auf eine Verheiratete? Und warum habe ich dann zwei Schriftverse? Um zu sagen, dass der [Ehe]mann nicht vorhergehende [Gelübde] auflösen kann. Selbstredend. Schließe daraus. Und wenn du willst, sage, „Sein“ hat die Bedeutung „Antrauung“. / [Ein Tanna] der Schule R. Jischmaels lehrte: Zwischen einem Mann und seiner Frau, zwischen einem Vater und seiner Tochter. (Num 30,17)

Von hier [ist zu belegen], dass die Gelübde eines verlobten Mädchens ihr Vater und ihr Ehemann [gemeinsam] lösen. Und wofür verwendet der Tanna der Schule R. Jischmaels: Und wenn sie [die Frau eines Mannes] wird? (Num 30,7)

 72 Vgl. SZ 327,19; bNed 72b. 73 tTaan 3,2. 74 Die grammatisch schwierige Form ‫ היו תהיה‬wird in JS Numeri durchweg in ‫ היה תהיה‬geändert. 75 mNed 10,1.

bNed 68a

(607)

  Jalkut Schimoni Numeri

Er verwendet sie wie jene von Rabba. Und wie lehrt Rabba [den Schriftvers] der Schule R. Jischmaels? Dieser ist notwendig um zu sagen, dass der Ehemann Dinge zwischen ihm und ihr aufheben kann. SNum § 153

Und wenn sie [die Frau eines Mannes] wird [und ihre Gelübde sind [noch] auf ihr.] (Num 30,7) Das ist eine Verlobte. Oder [spricht die Schrift] nicht vielmehr von einer Verheirateten? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Und wenn sie im Hause ihres Mannes ein Gelübde [ablegt]. (Num 30,11) Siehe, eine verheiratete [Frau] ist [hier] genannt, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Der eine [Vers] meint diese, und der andere [Vers] meint jene. Die Schrift will nur [in Bezug auf] die Verfügungsgewalt des Vaters [Folgendes] unterscheiden: Alle Zeit, die sie im Hause ihres Vaters ist, können ihr Vater und ihr Mann ihre Gelübde lösen. Ist sie aber [von ihrem Mann] heimgeführt worden, kann der Vater ihre Gelübde nicht [mehr] lösen. 76 Und ihre Gelübde sind [noch] auf ihr. (Num 30,7) [Ihre] Gelübde, die aus dem Haus ihres Vaters in das Haus ihres Mannes kommen. Oder sind nicht vielmehr ihre Gelübde [gemeint], die sie [bereits] unter seiner 77 Verfügungsgewalt gelobt hat? Du kannst sagen: Es ist [ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn [ihr Mann] Gelübde, die sie gelobt hat, als sie noch nicht unter seiner Verfügungsgewalt stand, lösen kann, um wie viel mehr ihre Gelübde, die sie unter seiner Verfügungsgewalt gelobt hat. Und ihre Gelübde sind [noch] auf ihr. (Num 30,7) Gelübde, die weder für bestehend, noch für ungültig erklärt worden sind. Oder ist nicht vielmehr [gemeint]: Gelübde, die für bestehend und die für ungültig erklärt worden sind? 78

 76 Vgl. mNed 10,1-3. 77 Gemeint ist: Der Ehemann. 78 Vgl. mNed 10,4.

Mattot  

Siehe, du kannst schlussfolgern: Da der Vater 79 lösen kann und der [Ehe]mann lösen kann[, gilt]: Wie der Vater nur Gelübde lösen kann, die weder [für bestehend], noch für ungültig erklärt worden sind, so [auch] der [Ehe]mann. Und weiter [ergibt dies auch ein Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn der Vater, auf den die Verfügungsgewalt übergeht, nur Gelübde lösen kann, die weder [bereits] für bestehend, noch für ungültig erklärt worden sind, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der [Ehe]mann, auf den die Verfügungsgewalt nicht übergeht, nur Gelübde lösen können sollte, die weder [bereits] für bestehend, noch für ungültig erklärt worden sind? Nein. Wenn du es in Bezug auf den Vater gesagt hast, der nicht in [ihrer] körperlichen Reife[zeit] lösen kann, weshalb er nur Gelübde lösen kann, die weder für beständig, noch für ungültig erklärt worden sind, solltest du in Bezug auf den [Ehe]mann sagen, dass er [in der Zeit ihrer] körperlichen Reife [ihre Gelübde] für untauglich erklären kann. Deshalb sollte er jedes Gelübde lösen können. Ich kann [es aber] nicht aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen. Die Bibel lehrt: Das sind die Satzungen, die JHWH Mose geboten hat, zwischen dem Mann [und seiner Frau, zwischen dem Vater und seiner Tochter]. (Num 30,17) Gegen deinen Willen musst du den Vater mit dem Ehemann gleichsetzen: Wie der Vater nur Gelübde lösen kann, die weder [bereits] für bestehend, noch für ungültig erklärt worden sind, so kann auch der [Ehe]mann nur Gelübde lösen, die weder [bereits] für bestehend, noch für ungültig erklärt worden sind. [Oder etwas] Unbesonnenes (‫ )מבטא‬von ihren Lippen. (Num 30,7) „Unbesonnenes“ (‫ )ביטוי‬ist immer [gleichbedeutend mit] „Schwur“, denn es heißt: 80 Oder, wenn jemand Unbesonnenes (‫ )לבטא‬mit seinen Lippen schwört. (Lev 5,4) / P1428F

Und ihr Mann hört [es]. (Num 30,8) Um den Tauben auszuschließen. Ich habe [hier] nur: Er hört [es]. Woher [ist zu belegen, auch wenn] er es durch andere gehört hat? 81 Die Bibel lehrt: Und alle ihre Gelübde bleiben bestehen. (Num 30,5) Und er schweigt zu ihr. (Num 30,8) Solange er ihr gegenüber aufmerksam war.

 79 SNum nennt erst den Ehemann, dann den Vater. 80 Vgl. bSchebu 20a. 81 Wörtlich: Wenn andere [es] ihn hören lassen.

(608)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn seine Frau ein Gelübde [auf sich genommen hat] und er sagte: Ich hatte gemeint, es sei meine Tochter, darf er dies nachträglich noch lösen, denn es heißt: 82 Und er schweigt zu ihr. (Num 30,8) Solange er ihr gegenüber aufmerksam war. So bestehen alle ihre Gelübde. (Num 30,8) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Und er ihr Gelübde für ungültig erklärt hat. (Num 30,9) Wenn sie [ein Gelübde] gelobt hat und er [es zunächst] bestehen lässt und es nachträglich für ungültig erklärt, soll ich etwa verstehen, es solle [dann] ungültig sein? Und wie halte ich dann aufrecht: So bestehen alle ihre Gelübde? (Num 30,5) Solange er nicht für ungültig erklärt hat, oder auch, nachdem er für ungültig erklärt hat? Und wie halte ich dann aufrecht: Er erklärt ihr Gelübde für ungültig? (Num 30,9) Solange er [sie] nicht bestehen lässt, oder auch, nachdem er [sie] hat bestehen lassen? Die Bibel lehrt: Es soll bestehen bleiben. (Num 30,8) Die Schrift zeigt [damit] an, dass er jedes Gelübde, das eine Stunde bestand, nicht [mehr] lösen kann. Und wenn ihr Mann an dem Tag, an dem er es hört, ihr wehrt[, so erklärt er für ungültig]. (Num 30,9) Das lehrt in Bezug auf den [Ehe]mann: Wehren ist, [ihre Gelübde] für ungültig zu erklären. Und es lehrt in Bezug auf den [Ehe]mann, dass man Hören und Schweigen am Tag des Gelübdes [in Bezug auf das Ungültigerklären gleichgestellt hat]. Und erklärt ihr Gelübde, die auf ihr liegen, für ungültig. (Num 30,9) Ihre Gelübde, die auf ihr liegen, kann er lösen, nicht aber Gelübde, die nicht auf ihr liegen. 83 Denn R. Eliezer sagt: Er kann [sie] lösen. 84 Und die Schlussfolgerung ergibt [es auch]: Wenn er dort, wo er seine eigenen Gelübde nicht lösen kann, nachdem er [sie] gelobt hat, seine eigenen Gelübde lösen kann, bevor er [sie] gelobt hat, ist es da nicht

 82 mNed 11,5. 83 Vgl. mNed 10,7. 84 tNed 6,6.

Mattot  

eine Schlussfolgerung, dass er dort, wo er die Gelübde seiner Frau lösen kann, nachdem sie [sie] gelobt hat, er auch die Gelübde seiner Frau lösen können sollte, bevor sie [sie] gelobt hat? Sie sagten zu ihm: Die Tora sagt [aber] ausschließlich: Und erklärt ihr Gelübde, die auf ihr liegen, für ungültig. (Num 30,9) Gelübde, die auf ihr liegen, kann er lösen, nicht aber Gelübde, die nicht auf ihr liegen. Eine andere Auslegung: Ihr Mann kann bestehen lassen und ihr Mann kann lösen. (Num 30,14) WAS UNTER DIE ALLGEMEINREGEL DES BESTEHENLASSENS FÄLLT, KANN UNTER DIE ALLGEMEINREGEL DES UNGÜLTIGERKLÄRENS FALLEN. WAS NICHT UNTER DIE ALLGEMEINREGEL DES BESTEHENLASSENS FÄLLT, KANN NICHT UNTER DIE ALLGEMEINREGEL DES UNGÜLTIGERKLÄRENS FALLEN. 85 Und JHWH wird ihr vergeben. (Num 30,9) Siehe, wenn sie ein Gelübde [gelobt hat] und sie es [in ihrem Herzen] für nichtig hält; usw.

Und wenn ihr Mann an dem Tag, an dem er es hört[, ihr wehrt, so erklärt er für ungültig]. (Num 30,9)

SZ [327]

Hat sie gesagt: „Verboten“ ist es, dass du heiratest, von [dem Zeitpunkt an,] wenn ich von dir hinausgehe [d.h. wenn du dich von mir scheidest] drei Jahre lang. Hat er gesagt: Ja, hat er [es] ihr bestätigt. Will er es lösen, so ist es wie ungültig erklärt. „VERBOTEN“

NICHT LÖSEN.

IST ES, DASS ICH [ETWAS] AUS DEM

LADEN

DES

XY

GENIEßE, SO KANN ER ES IHR

R. JEHUDA 86 SAGT: WENN ES EINE VERSORGUNG NUR AUS DIESEM LADEN GIBT, SO KANN ER DIES LÖSEN. „VERBOTEN“ IST ES, DASS MEIN VATER [IN DIESEM HAUS] ISST, UND MEINE MUTTER / [IN DIESEM HAUS] ISST, UND MEINE BRÜDER [IN DIESEM HAUS] ESSEN, [SO] KANN ER [ES] IHR NICHT LÖSEN.

 85 mNed 10,7. 86 In mNed 11,2 Jose zugeschrieben. Vgl. tNed 7,2-3.

(609)

  Jalkut Schimoni Numeri

„VERBOTEN“ IST ES, DASS ICH GENIEßE UND ESSE VON DEN FEIGEN DIESER STADT, VON DEN TRAUBEN DIESER STADT, SOLL ER [SIE] IHR AUS EINER ANDEREN STADT BRINGEN. [„VERBOTEN“ IST ES, DASS ICH GENIEßE UND ESSE VON] DEN FRÜCHTEN DIESER STADT, SIEHE, SO SOLL ER DIES LÖSEN. 87 SZ [326-7]

Hier heißt es: Und [ihr Mann] schweigt zu ihr. (Num 30,8) Nicht zu ihrem Bevollmächtigten. 88 [Wenn man ihn fragt:] Warum hast du nicht für ungültig erklärt? [Und] er zu ihnen sagt: Ich habe nicht gewusst, dass es besteht. Siehe, dieser soll lösen. [Wenn man ihn fragt:] Warum hast du nicht für ungültig erklärt? [Und] er zu ihnen sagt: Ich habe nicht gewusst, dass ich das Recht habe, für ungültig zu erklären. Siehe, dieser soll lösen. 89 Ich habe nicht gewusst, dass dies ein Gelübde ist. Siehe, dieser soll lösen. Erklärt er [es] für ungültig, und sie weiß es nicht, handelt mutwillig und übertritt [ein Gelübde] vorsätzlich, [so] heißt es über sie: Und JHWH wird ihr vergeben. (Num 30,6) Und am Schabbat soll er zu ihr sagen, iss, und er soll nicht zu ihr sagen, siehe, es ist für dich ungültig. 90

bKet 49a

Und das Gelübde einer Witwe und einer Geschiedenen. (Num 30,10) Ein Tanna der Schule von R. Jischmael [lehrt]: Und das Gelübde einer Witwe und einer Geschiedenen, (Num 30,10) was lehrt die Bibel damit? Ist nicht ein Herauskommen aus der Gemeinschaft des Vaters und des [Ehe]mannes [für sie anzunehmen]? Vielmehr [bezieht es sich auf den Fall], dass der Vater sie den Bevollmächtigten des [Ehe]mannes übergeben hat, oder die Bevollmächtigten des Vaters sie dem Bevollmächtigten des [Ehe]mannes übergeben haben und sie unterwegs verwitwet oder geschieden wird: Wie lese ich [dann] den Vers über sie? Gehört sie zum Haus ihres Vaters oder zum Haus ihres Ehemannes? Vielmehr [kommt der Vers], um dir zu sagen: Nachdem sie eine Stunde aus der Verfügungsgewalt des Vaters hinausgegangen ist, kann er [ihr Gelübde] nicht [mehr] auflösen.

 87 mNed 11,2-6. Vgl. bNed 89a. 88 Vgl. mNed 11,5. 89 mNed 11,7. 90 bNed 77b. – Man löst Gelübde nicht aktiv an einem Schabbat auf. Das Gelübde wird von selbst ungültig, wenn die Frau Speise zu sich nimmt.

Mattot  

Es wird gelehrt: Wenn eine Witwe oder eine Geschiedene sagt: Ich will eine Nasiräerin sein, sobald ich verheiratet bin, und sie heiratet, R. Jischmael sagt: Er [kann es] aufheben.

bNed 89a

R. Aqiba sagt: Er [kann es] nicht aufheben. Wenn eine Ehefrau sagt: Ich will Nasiräerin sein, sobald ich geschieden bin, und sie geschieden wird, R. Jischmael sagt: Er [kann es] nicht aufheben. R. Aqiba sagt: Er [kann es] aufheben. R. Jischmael sagt: / Siehe, es heißt: Und das Gelübde einer Witwe und einer Geschiedenen. (Num 30,10) Solange das Gelübde dann [erfolgt], wenn sie in der Witwenschaft und im Stand einer Geschiedenen ist.

(610)

R. Aqiba aber meint: Siehe, es heißt: Alles, womit sie sich ein Verbot [auferlegt hat]. (Num 30,10) Wenn das Verbot durch ein Gelübde zur Zeit der Witwenschaft und dem Stand einer Geschiedenen erfolgte. Und das Gelübde einer Witwe und einer Geschiedenen. (Num 30,10) Während der Verheiratung. Oder ist nicht vielmehr während der Verlobung [gemeint]? Siehe, du kannst schlussfolgern: Da ihr [Ehe]mann [aber] nicht der Vater einer Verheirateten 91 ihre Gelübde lösen kann, und der Vater einer Witwe und einer Geschiedenen ihre Gelübde nicht lösen kann[, gilt]: Wie die Verheiratete aus der Verfügungsgewalt ihres Vaters herausgetreten ist, so sind auch die Witwe und die Geschiedene aus der Verfügungsgewalt ihres Vaters herausgetreten. Oder [ist gemeint]: Selbst wenn sie von diesem verwitwet war und an einen anderen verheiratet und [wieder] von diesem geschieden wurde und [wieder] an einen anderen verheiratet wurde, so lese ich über sie:

 91 Vgl. bJeb 61b; bKet 49a.

SNum § 153

  Jalkut Schimoni Numeri

Und das Gelübde einer Witwe und einer Geschiedenen [... bleibt für sie bestehen]? (Num 30,10)

Demgemäß finden wir [es auch] bei einer Witwe eines Hohen Priesters, einer Geschiedenen und einer Frau, die das Schuhausziehritual an einem einfachen Priester [vollzogen hat]. 92 Die Bibel lehrt: Wenn sie aber im Hause ihres Mannes ein Gelübde [ablegt]. (Num 30,11) In jedem Fall. SZ [327]

Und das Gelübde einer Witwe und einer Geschiedenen. (Num 30,10) Man könnte meinen, jede Witwe und [jede] Geschiedene. 93 Die Bibel lehrt: Wenn sie ein Gelübde im Hause ihres Mannes [ablegt]. (Num 30,11) [Das] schließt diejenige aus, die außerhalb des Hauses ihres Mannes ein Gelübde [abgelegt] hat. Nachdem [die Schrift] die Gelübde einer Witwe einschließt, um zu bestätigen, wie ist es bei den Gelübden der Witwe, um für ungültig zu erklären? Hat sie ein Gelübde abgelegt, als sie Witwe wurde oder als sie geschieden wurde, [tat sie dies,] bevor sie aus seiner Verfügungsgewalt herausgetreten ist, / so kann dieser [ihr Gelübde] lösen.

(611)

Hat sie ein Gelübde abgelegt, als sie Witwe wurde oder als sie geschieden wurde, [tat sie dies,] nachdem sie aus seiner Verfügungsgewalt herausgetreten ist, kann er [ihr Gelübde] nicht lösen. 94 Man könnte meinen, wenn sie nicht aus seiner Verfügungsgewalt herausgetreten ist, soll er das Recht haben, [ihre Gelübde] für ungültig zu erklären. Aber wenn sie aus seiner Verfügungsgewalt herausgetreten ist, soll er nicht das Recht haben, [ihr ein Gelübde] für ungültig zu erklären. Die Bibel lehrt: Es soll bestehen bleiben. (Num 30,12) Man könnte meinen, wenn er sie in Zukunft zurückholt, soll er das Recht haben, [ihr ein Gelübde] für ungültig zu erklären. 95 Die Bibel lehrt: Es soll bestehen bleiben. (Num 30,12)

SNum § 154

Wenn sie aber im Hause ihres Mannes ein Gelübde [ablegt]. (Num 30,11)

 92 Vgl. SZ 327,20. 93 Vgl. mNed 10,9. 94 Vgl. bNed 89a; mNed 11,9. 95 Vgl. dagegen bNed 72a.

Mattot  

Das ist die Verheiratete. Oder ist nicht vielmehr die Verlobte [gemeint]? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Und wenn sie [die Frau] eines Mannes wird? (Num 30,7) Siehe, eine verlobte [Frau] ist [hier] genannt. Was lehrt die Bibel also [mit]: Wenn sie aber im Hause ihres Mannes ein Gelübde [ablegt]? (Num 30,11) Das ist eine Verheiratete, Worte R. Jischmaels. 96 R. Aqiba sagt: Das ist die Waise zu Lebzeiten ihres Vaters. Und ihr Mann hört [es]. (Num 30,12) Um den Tauben auszuschließen. Ich habe [hier] nur: Wenn er [es] hört. Woher [ist zu belegen, auch wenn] er es von anderen gehört hat? 97 Die Bibel lehrt: Und alle ihre Gelübde bleiben bestehen. (Num 30,12) Und schweigt. (Num 30,12) Das ist das Schweigen, um [ihre Gelübde] bestehen zu lassen. Oder ist nicht vielmehr das Schweigen, um [sie] zu kränken[, gemeint]? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Und wenn [ihr Mann] ausdrücklich schweigt. (Num 30,15) Siehe, [hier] ist das Schweigen, um sie zu kränken, genannt. Und was lehrt die Bibel [mit]: Und schweigt zu ihr? (Num 30,8) Das ist das Schweigen, um [ihre Gelübde] bestehen zu lassen. So bleiben alle ihre Gelübde bestehen. (Num 30,12) Wenn sie [ein Gelübde] gelobt hat und [ihr Mann es zunächst] bestehen lässt und es nachträglich für ungültig erklärt, soll ich etwa verstehen, es solle [dann] ungültig sein? 98 Und wie halte ich dann aufrecht: So bleiben alle ihre Gelübde bestehen? (Num 30,12)

 96 In der Parallelstelle SNum § 153: R. Joschijja. 97 Wörtlich: Wenn andere [es] ihn hören lassen. 98 Siehe Raschi zu Num 30,16.

  Jalkut Schimoni Numeri

Solange er nicht für ungültig erklärt hat, oder auch, nachdem er für ungültig erklärt hat? Und wie halte ich dann aufrecht: Er erklärt ihr Gelübde für ungültig? (Num 30,9) Solange er [sie] nicht bestehen lässt. Oder nicht vielmehr nachdem er [sie] hat bestehen lassen? Die Bibel lehrt: Es soll nicht 99 bestehen bleiben. (Num 30,12) Die Schrift zeigt [damit] an, dass [bei] jedem Gelübde, wenn es eine Stunde bestand, es keine Berechtigung gibt, es für ungültig zu erklären. Wenn ihr Mann sie ausdrücklich für ungültig erklärt, am Tage, an dem er sie gehört hat. (Num 30,13) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass die Tora die Erlaubnis gibt, [ihr Gelübde] den ganzen Tag über für ungültig zu erklären. Hat ihr Mann sie für ungültig erklärt. (Num 30,13) Um den Stellvertreter (ἐπίτροπος) auszuschließen. Ihr Mann hat sie für ungültig erklärt. (Num 30,13) Wenn [ihr] [Ehe]mann [ihr Gelübde] für ungültig erklärt hat, ist es ungültig. Und wenn nicht, ist es nicht ungültig. [Wenn] sie sagt, ich weiß, dass mein [Ehe]mann alle Gelübde, die er hört, für ungültig zu erklären pflegt, soll ich etwa verstehen, [ihr Gelübde] soll ungültig sein? Die Bibel lehrt: Ihr Mann hat sie für ungültig erklärt. (Num 30,13) Wenn [ihr] [Ehe]mann [ein Gelübde] für ungültig erklärt hat, ist [es] ungültig. Wenn aber nicht, ist es nicht ungültig. Hat er zu seinem Stellvertreter (ἐπίτροπος) gesagt, alle Gelübde, die meine Frau von jetzt an, bis ich von dem Ort XY [zurück]kommen werde, geloben wird, erkläre ihr für ungültig, und er hat es ihr für ungültig erklärt, soll ich etwa verstehen, es soll ungültig sein? 100 Die Bibel lehrt: Ihr Mann hat sie für ungültig erklärt. (Num 30,13) Wenn [ihr] [Ehe]mann [ihr Gelübde] für ungültig erklärt hat, ist [es] ungültig. Wenn aber nicht, ist es nicht ungültig, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt:  99 BH: Es soll bestehen bleiben. 100 SZ 327,19; bNed 72b; bNazir 12b; bBM 96a.

Mattot  

Wir finden überall, dass der Beauftragte eines Menschen diesem gleichgestellt ist. Hat ihr Mann sie für ungültig erklärt; […] und JHWH wird ihr vergeben. (Num

bQid 81b

30,13)

R. Chijja bar Aschi pflegte stets zu sagen, / wenn er [zum Beten] auf das Gesicht fiel: Der Barmherzige schütze mich vor dem bösen Trieb! Als dies eines Tages seine Frau hörte, sagte sie: Seit wie vielen Jahren hat er sich von mir zurückgezogen! Warum sagt er das? Als er eines Tages im Garten studierte, putzte sie sich heraus und ging vor ihm auf und ab. Er sagte zu ihr: Wer bist du? Sie sagte: Ich bin Haruta. Er begehrte sie. Sie sagte zu ihm: Hole mir jenen Granatapfel aus der Baumspitze. Da sprang er auf, lief und holte ihn ihr. Als er nach Hause kam, heizte seine Frau den Ofen. Er ging weg und setzte sich in ihn hinein. Sie sagte zu ihm: Was soll das? Er sagte zu ihr: So und so war die Sache. Sie sagte zu ihm: Ich bin es gewesen. Er sagte zu ihr: Ich jedenfalls bin zu Verbotenem (‫ )לאיסורא‬gelangt, denn es steht geschrieben: Hat ihr Mann sie für ungültig erklärt und JHWH wird ihr vergeben. (Num 30,13)

(612)

Und weiter steht [die Geschichte] unten geschrieben in § 479 [bNazir 23a].

Jedes Gelübde und jeden Schwur, durch den sie sich ein Verbot auferlegt hat (‫)איסר‬, um sich selbst zu kasteien. (Num 30,14)

bNed 79a-b

DIES SIND DIE GELÜBDE, DIE ER AUFHEBEN KANN: GELÜBDE, MIT DENEN EINE KASTEIUNG DER PERSON [VERBUNDEN] IST: WENN ICH BADE, ODER WENN ICH NICHT BADE. WENN ICH MICH SCHMÜCKE, ODER WENN ICH MICH NICHT SCHMÜCKE. R. JOSE SAGT: DIES SIND KEINE KASTEIUNGEN DER PERSON. FOLGENDE ABER SIND GELÜBDE VON KASTEIUNGEN DER PERSON: HAT SIE GESAGT: „VERBOTEN“ SEIEN MIR DIE FRÜCHTE DER WELT, SO KANN ER ES AUFHEBEN. [„VERBOTEN“ SEIEN MIR] DIE FRÜCHTE DIESER PROVINZ, LASSE ER IHR [FRÜCHTE] AUS EINER ANDEREN PROVINZ KOMMEN. 101 WENN ICH BADE. Wenn sie gesagt hat: [„Verboten“] sei mir der Genuss des Badens für immer, wenn ich heute bade: Und R. Jose [meint]: Die Verwahrlosung für einen Tag, [verdient] die Bezeichnung „Verwahrlosung“ nicht. [WENN] ICH NICHT BADE. Wenn sie gesagt hat: Der Genuss des Badens sei für immer auf mir, wenn ich [jetzt] bade, und sie schwört: Ich bade nicht.

 101 mNed 11,1.

bNed 80a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Und die Rabbanan sagen [in Bezug auf das] Baden: Es gibt dabei eine Kasteiung, wenn sie nicht badet. Sieh aber den Widerspruch zwischen ihnen: Obgleich dies alles verboten ist, so bezieht sich die Ausrottungsstrafe nur in Bezug auf das Essen, auf das Trinken und auf das Verrichten von Arbeit am Versöhnungstag. Wenn du nun sagst, nicht zu baden sei eine Kasteiung, so sollte man doch, wenn man am Versöhnungstag badet, sich der Ausrottungsstrafe schuldig machen?! [Rabba] sagte: Hier ist auf das Thema der Schrift [zu achten], und dort ist auf das Thema der Schrift [zu achten]. Beim Versöhnungstag steht geschrieben: Ihr sollt eure Körper kasteien. (Lev 16,29) Eine Angelegenheit, die man sogleich bemerkt, ist eine Kasteiung, das [Unterlassen des] Badens bemerkt man als Kasteiung nicht. Bei den Gelübden nun steht geschrieben: Jedes Gelübde und jeden Schwur, durch den sie sich ein Verbot zur Kasteiung auferlegt hat. (Num 30,14) Eine Angelegenheit, mit der gegeben ist, zu einer Kasteiung [zu gelangen]. Nicht zu baden führt aber zu einer Kasteiung, weswegen er es ihr auflösen kann. / SNum § 155

Jedes Gelübde und jeden Schwur, durch den sie sich ein Verbot auferlegt, um sich selbst zu kasteien[, kann ihr Mann bestehen lassen und kann ihr Mann lösen]. (Num 30,14)

(613)

Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Das Gelübde, das auf ihr liegt, macht er ungültig. (Num 30,9) Soll ich etwa verstehen, sowohl Gelübde, die eine Selbstkasteiung enthalten, als auch Gelübde, die keine Selbstkasteiung enthalten? Die Bibel lehrt: Um sich selbst zu kasteien. (Num 30,14) Ich habe [also] nur Gelübde 102 genannt, die eine Selbstkasteiung enthalten. Woher [ist zu belegen, auch] Gelübde, die [das Verhältnis] zwischen ihm und zwischen ihr [betreffen]? 103 Die Bibel lehrt: Das sind die Satzungen[, die JHWH Mose befahl, um Gelübde zwischen einem Mann und seiner Frau, zwischen einem Vater und seiner Tochter zu regeln]. (Num 30,17) Soll ich etwa verstehen, sowohl [Gelübde], die eine Selbstkasteiung enthalten, als auch [Gelübde], die keine Selbstkasteiung enthalten? Die Bibel lehrt:  102 Wörtlich: „Worte“. Vgl. Raschi zu Num 30,14. 103 Vgl. mNed 11,1-2; tNed 7,7.

Mattot  

Jedes Gelübde [und jeden Schwur, durch den sie sich ein Verbot auferlegt,] um sich selbst [zu kasteien, kann ihr Mann bestehen lassen und kann ihr Mann lösen]. (Num 30,14)

Wie er dieses Gelübde, das nur durch andere profan gemacht werden kann, lösen kann, so kann er jedes Gelübde, das nur durch andere profan gemacht werden kann, lösen, Worte R. Joschijjas. R. Jonatan sagt: Wir finden [auch] ein Gelübde, das nicht durch andere, sondern nur durch ihn profan gemacht werden kann. Er kann [es] lösen. In welcher Weise? SAGT SIE: „VERBOTEN“ SEIEN FÜR MICH DIE FRÜCHTE DER [GANZEN] WELT, SIEHE, SO KANN ER DIES LÖSEN. [SAGT SIE: „VERBOTEN“ SEIEN FÜR MICH] DIE FRÜCHTE DIESER PROVINZ, LASSE ER IHR [FRÜCHTE] AUS EINER ANDEREN PROVINZ KOMMEN. [SAGT SIE: „VERBOTEN“] SEIEN FÜR MICH DIE FRÜCHTE DIESES KAUFMANNS, LASSE ER [FRÜCHTE] EINES ANDEREN KAUFMANNS KOMMEN, UND ER KANN [DIESES GELÜBDE] NICHT LÖSEN. 104 „Dieses Kaufmanns“ ist ein Gelübde, das nicht durch andere, sondern nur durch ihn profan gemacht werden kann; er kann es lösen. Ich habe [hier] nur, dass nur der [Ehe]mann Gelübde, die [das Verhältnis] zwischen ihm und zwischen ihr [betreffen] und Gelübde, die eine Selbstkasteiung enthalten, lösen kann. Woher [ist zu belegen, auch] der Vater? 105 Siehe, du kannst schlussfolgern: Da der [Ehe]mann [ihr Gelübde] lösen kann, und der Vater [ihr Gelübde] lösen kann[, gilt]: Wie der [Ehe]mann nur Gelübde, die [das Verhältnis] zwischen ihm und zwischen ihr [betreffen] und Gelübde, die eine Selbstkasteiung enthalten, lösen kann, so soll auch der Vater nur Gelübde, die [das Verhältnis] zwischen ihm und zwischen ihr [betreffen] und Gelübde, die eine Selbstkasteiung enthalten, lösen können. Oder umgekehrt: Da der Vater [ihr Gelübde] lösen kann und der [Ehe]mann [ihr Gelübde] lösen kann[, gilt]: Wie der Vater jedes Gelübde lösen kann, so kann auch der [Ehe]mann jedes Gelübde lösen. Wie / halte ich [dann] aufrecht:

 104 mNed 11,2. 105 Vgl. bNed 79b.

(614)

  Jalkut Schimoni Numeri

Jedes Gelübde und jeden Schwur, durch den sie sich ein Verbot auferlegt, um sich selbst zu kasteien[, kann ihr Mann bestehen lassen und kann ihr Mann lösen]? (Num 30,14)

[Das gilt] in der Zeit der körperlichen Reife. Aber in der Zeit ihrer Mädchenzeit soll er jedes ihrer Gebote lösen können? Die Bibel lehrt: In ihrer Mädchenzeit im Hause ihres Vaters. (Num 30,17) Ich habe [hier] die Mädchenzeit im Hause ihres Vaters genannt, nicht aber die Mädchenzeit im Hause ihres [Ehe]mannes. Ich habe geschlussfolgert und habe [es] umgekehrt. Das „Oder umgekehrt“ ist [aber] ungültig, und [daher] kann ich [es] rechtfertigen, wie zu Beginn zu schlussfolgern: Da der [Ehe]mann [ihr Gelübde] lösen kann und der Vater [ihre Gelübde] lösen kann[, gilt]: Wie der [Ehe]mann nur Gelübde, die [das Verhältnis] zwischen ihm und zwischen ihr [betreffen] und Gelübde, die eine Selbstkasteiung enthalten, lösen kann, so soll auch der Vater nur Gelübde, die [das Verhältnis] zwischen ihm und zwischen ihr [betreffen] und Gelübde, die eine Selbstkasteiung enthalten, lösen können. Und noch ein [Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn der [Ehe]mann, der in [der Zeit der] körperlichen Reife [die Gelübde seiner Frau] lösen kann, nur Gelübde, die [das Verhältnis] zwischen ihm und zwischen ihr [betreffen] und Gelübde, die eine Selbstkasteiung enthalten, lösen kann, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass der Vater, der nicht in [der Zeit der] körperlichen Reife [die Gelübde seiner Tochter] lösen kann, auch nur Gelübde, die [das Verhältnis] zwischen ihm und zwischen ihr [betreffen] und Gelübde, die eine Selbstkasteiung enthalten, lösen können soll? Nein. Wenn du [es] in Bezug auf den [Ehe]mann gesagt hast, auf den die Verfügungsgewalt nicht übergeht, weshalb er nur Gelübde lösen kann[, die das Verhältnis zwischen ihm und zwischen ihr betreffen und Gelübde, die eine Selbstkasteiung enthalten], solltest du auch in Bezug auf den Vater sagen, dass auf ihn die Verfügungsgewalt übergeht. Deshalb sollte er alle Gelübde lösen können. Ich kann [es so] nicht aus einer Schlussfolgerung rechtfertigen. Die Bibel lehrt: Das sind die Satzungen[, die JHWH Mose geboten hat zwischen einem Mann und seiner Frau, zwischen einem Vater und seiner Tochter]. (Num 30,17) Gegen deinen Willen musst du den Vater mit dem [Ehe]mann gleichsetzen: Wie der Ehemann nur […], so auch der Vater. usw.

Mattot  

Ihr Mann kann bestehen lassen, und ihr Mann kann lösen. (Num 30,14)

bNed 87a-b

WENN SIE SAGT: „VERBOTEN“, DASS ICH DIESE FEIGEN UND TRAUBEN NICHT KOSTEN WERDE, IST FEIGEN BESTÄTIGT, IST DAS GANZE BESTÄTIGT. UND WENN ER ES IN BEZUG AUF DIE FEIGEN AUFHEBT, IST ES ERST AUFGEHOBEN, WENN ER ES AUCH IN BEZUG AUF DIE TRAUBEN AUFGEHOBEN HAT, 106 Worte R. Jischmaels. ES FÜR ALLE

R. Aqiba sagt: Siehe, es heißt: Ihr Mann kann bestehen lassen, und ihr Mann kann lösen. (Num 30,14) Wie er [einen Teil] davon bestätigen kann, kann er auch [einen Teil] davon lösen. Und R. Jischmael? [Er argumentiert:] Steht etwa geschrieben: „Hebe davon auf“? Und R. Aqiba? Er setzt die Aufhebung mit der Bestätigung gleich: Wie die Bestätigung von [einem Teil] davon [möglich ist], auch die Auflösung von [einem Teil] davon. Die Weisen aber sagen: Man setze die Bestätigung mit der Aufhebung gleich: Wie bei der Aufhebung etwas aufgehoben wird, etwas nicht aufgehoben wird, so kann bei der Bestätigung etwas bestätigt werden, etwas nicht bestätigt werden. Hat sie gelobt, [sich] von Feigen und Trauben [zu enthalten,] und ein Weiser wurde befragt und erlaubte es ihr in Bezug auf die Feigen, nicht aber in Bezug auf die Trauben, in Bezug auf die Trauben und nicht in Bezug auf die Feigen, ist alles erlaubt. 107 Hat er ihr die Feigen verboten nicht aber die Trauben, / die Trauben, aber nicht die Feigen, ist alles verboten.

SNum § 155

Hat der [Ehe]mann ihr die Feigen für ungültig erklärt, nicht aber die Trauben, die Trauben, nicht aber die Feigen, ist alles für ungültig erklärt. Hat er ihr die Trauben bestehen lassen, nicht aber die Feigen, die Feigen, nicht aber die Trauben, bleibt alles bestehen.

(615)

Wann [gilt das]? Wenn es ein einziges Gelübde ist. Wenn sie aber gesagt hat: [„Verboten“ seien] die Feigen, die ich koste, und weiter [sagt sie]: [„Verboten“ seien] die Trauben, die ich koste, und wird ein Weiser gefragt, und er hat es ihr für die Feigen gelöst, nicht aber für die Trauben, für die

 106 mNed 11,6. 107 mNed 11,6; tNed 7,4. Vgl. bNed 87a-b.

  Jalkut Schimoni Numeri

Trauben, nicht aber für die Feigen, bleibt es ihr für die Trauben bestehen, und nicht für die Feigen, für die Feigen und nicht für die Trauben. Das Bestehenlassen [bleibt] in seinem Bestehenlassen, und Ungültigerklären [bleibt] in seinem Ungültigerklären. bNed 75a

SAGT JEMAND ZU SEINER FRAU: ALLE GELÜBDE, DIE DU VON JETZT AB ABLEGST, BIS ICH VON DEM ORT XY ZURÜCKKOMME, SOLLEN BESTEHEN BLEIBEN, SO HAT ER NICHTS [GÜLTIGES] GESAGT. [HAT ER GESAGT:] SIE SOLLEN AUFGEHOBEN SEIN, R. ELIEZER SAGT: ES IST AUFGEHOBEN. UND DIE WEISEN SAGEN: ES IST NICHT AUFGEHOBEN. R. ELIEZER SAGTE: WENN ER GELÜBDE AUFHEBEN KANN, DIE DEN ZUSTAND EINES VERBOTS ERLANGT HABEN, WIE SOLLTE ER GELÜBDE, DIE NOCH NICHT DEN ZUSTAND EINES VERBOTS ERLANGT HABEN, NICHT AUFHEBEN KÖNNEN? MAN SAGTE IHM: Ihr Mann kann [es] bestehen lassen, und ihr Mann kann [es] lösen. (Num 30,14) WAS DEN ZUSTAND DER BESTÄTIGUNG ERLANGT HAT, UNTERLIEGT AUCH DEM ZUSTAND DER AUFHEBUNG, UND WAS DEN ZUSTAND DER BESTÄTIGUNG NICHT ERLANGT HAT, UNTERLIEGT AUCH NICHT DEM ZUSTAND DER AUFHEBUNG. 108

bNed 72b

Sagt jemand zu seinem Verwalter (ἐπίτροπος), alle Gelübde, die meine Frau ablegen wird. usw.

SZ [327]

Ihr Mann kann bestehen lassen, und ihr Mann kann lösen. (Num 30,14) Was lehrt die Bibel mit dem ganzen Abschnitt? 109 Um einzuschließen: 110 [Die Frauen, die zur Ehe verboten sind:] Eine Witwe dem Hohen Priester, eine Geschiedene und eine, der die Schwagerehe verweigert worden ist, dem einfachen Priester (ἰδιότης), eine aus einer verbotenen Beziehung stammende Frau dem Samaritaner und dem vom Priesterdienst Ausgeschlossenen. Um sie alle einzuschließen.

bNed 79a

Wenn er [zu ihr] schweigt. (Num 30,15) Die Schrift spricht von dem Schweigen, um zu kränken. Oder nicht vielmehr doch von dem Schweigen um zu bestätigen, wie es heißt: Und er hat dazu geschwiegen. (Num 30,15)  108 mNed 10,7. 109 Vgl. tJeb 2,3. 110 mJeb 2,4.

Mattot  

Siehe, vom Schweigen um zu bestätigen, wird gesprochen. Wie halte ich dann aber aufrecht: Wenn er [zu ihr] schweigt? (Num 30,15) Die Schrift spricht vom Schweigen, um sie zu kränken. / An dem Tag, an dem er es gehört hat. (Num 30,15)

SZ [328]

R. Eliezer ben Jakob sagte: Einmal fragte ich Jonatan ben Meschullam und Jehoschua ben Mamal: Woher [ist zu belegen], dass man [etwas für sich] Gutes wie [für sich] Schlechtes [geloben kann]?

(616)

Sie sagten: R. Aqiba sagte: Wenn ich ein Tauchbad wegen einer Unreinheit nehme, solange sie nicht in ihre [d.h. der Unreinheit] Verpflichtung gekommen ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass ich ein Tauchbad wegen einer Unreinheit nehme, wenn sie 111 in ihre [Verpflichtung] gekommen ist? Und als ich zu R. Jehoschua kam, sagte er zu mir: Siehe, dies ist eine indirekte Antwort: Aus dem, dass dies schwer ist, sollte jenes leicht sein und aus dem, dass dies leicht ist, sollte jenes schwer sein. Vielmehr: Siehe, dies ist eine Antwort zur Sache: Wenn er dort, wo er Gelübde nicht einem „unbedachten Schwur“ gleichstellt[, ein Gelübde zum Guten wie zum Schlechten gleichstellt, wie gesagt ist]: Zum Guten und zum Schlechten, (Lev 5,4) ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass er auch [ein Gelübde] zum Guten wie zum Schlechten gleichstellen sollte? Vielmehr sagten sie Gelübde zu jedem Gelübde, Schwur zu jedem Schwur, Verbot zu jedem Verbot, um Gutes wie Schlechtes gleichzusetzen. R. Eliezer ben Jakob sagte: Einmal fragte ich Jonatan ben Meschullam und Jehoschua ben Mamal: Woher [ist zu belegen], dass man Gutes wie Schlechtes gleichsetzt? Sie sagten mir: Von [einem Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn er anfängt, es zu bestätigen, ist es als Ganzes [für] gültig [erklärt], [oder, wenn er anfängt,] es für ungültig zu erklären, ist es als Ganzes für ungültig erklärt. In welcher Weise?

 111 Vgl. bNed 75b-76a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn sie gesagt hat, das Stück Brot werde ich heute genießen, und von dem Wein werde ich morgen trinken. Sagt er: Ja, hat er es ihr bestätigt. Erklärt er es für ungültig, ist es ganz für ungültig erklärt. [Sagt er:] Es sei dir für das Brot bestätigt, soll er es lösen, und alles ist ungültig. [Sagt er:] Es sei dir für das Brot bestätigt, nicht aber sei es dir für den Wein bestätigt, soll er es bestätigen. Es ist als Ganzes bestätigt. 112 [Sagt er:] Bestätigt sei es dir für den Wein, nicht aber sei es dir für das Brot bestätigt, ist alles erlaubt, da man Gutes und Schlechtes gleichsetzt. Man könnte meinen, dass man [das Gute] für sich und das Schlechte für sich betrachtet. Woher [ist aber zu belegen], dass er Gutes wie Schlechtes zugleich behandelt? Hat sie gesagt: „Verboten“ ist das Stück Brot, wenn ich [es] heute genieße, und ich werde morgen keinen alten Wein trinken. Sagt er: Ja, hat er es ihr bestätigt. Erklärt er es für ungültig, ist es als Ganzes für ungültig erklärt. / SNum § 156

Und wenn er sie für ungültig erklärt, nachdem er es gehört hat. (Num 30,16)

(617)

Nach dem Bestehenlassen des Gelübdes. Oder ist „[nachdem] er es gehört hat“ seinem Wortsinn entsprechend [zu verstehen]? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Wenn er zu ihr an dem Tag schweigt, an dem er [es] hört. (Num 30,15) Siehe, sein Hören ist [hier bereits] genannt. Und wie halte ich aufrecht: Nachdem er es gehört hat? (Num 30,16) Nach dem Bestehenlassen des Gelübdes. 113 So muss er ihre Schuld tragen. (Num 30,16) Die Schrift zeigt [damit] an, dass er an ihrer Stelle [für die Schuld] einzutreten hat. Und siehe, die Dinge ergeben [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn bei dem Maß der Strafe, dem Geringeren[, gilt, dass], wer seinen Nächsten ins Verderben zieht, an seiner Stelle [für die Schuld] einzutreten hat, um wie viel mehr bei dem Maß der Güte, dem Größeren. Das sind die Satzungen[, die JHWH Mose geboten hat, zwischen dem Mann und seiner Frau, zwischen dem Vater und seiner Tochter.] (Num 30,17)

 112 Vgl. mNed 11,6; bNed 87b. 113 Vgl. Raschi zu Num 30,16.

Mattot  

Gegen deinen Willen musst du den Vater mit dem [Ehe]mann und den [Ehe]mann mit dem Vater bei allen Regelungen, die wir genannt haben, gleichsetzen. In ihrer Mädchenzeit im Hause ihres Vaters. (Num 30,17) Ich habe [hier] die Mädchenzeit im Hause des Vaters genannt und nicht die Mädchenzeit im Hause des [Ehe]mannes. 114 R. Jischmael sagt: In ihrer Mädchenzeit. (Num 30,17) Die Schrift spricht von einer Verlobten, denn ihr Vater und ihr Verlobter (‫ )בעלה‬sollen ihre Gelübde lösen können. Das sind die Satzungen. (Num 30,17) Welche sind die Satzungen zwischen einem Mann und seiner Frau? Dass er leichte Gelübde wie schwere [Gelübde] behandelt, [und] leichte Schwüre wie schwere. 115 Dass er [nicht] bestätigt, nachdem er für ungültig erklärt hat und [nicht] für ungültig erklärt, nachdem er bestätigt hat. [Tut er es dennoch:] Siehe, dafür trägt er die Schuld. Die Satzungen zwischen dem Vater und der Tochter sind [wie die] zwischen einem Mann und seiner Frau: Dass er leichte Gelübde wie schwere [Gelübde] behandelt, leichte Verbote wie schwere [Verbote], leichte Schwüre wie schwere, Nacht und Tag wie Schabbat. 116 Zwischen dem Vater und seiner Tochter (Num 30,17) sind sie. Die Satzungen, die zwischen dem Mann und seiner Frau sind, die sind zwischen dem Vater und seiner Tochter. Welche sind die Satzungen zwischen einem Mann und seiner Frau? Dass er ihr am Schabbat sagt: Iss, und er nicht zu ihr sagt, siehe, es ist dir für ungültig erklärt. 117 Zwischen dem Vater und seiner Tochter (Num 30,17) sind sie. Man könnte meinen, er habe das Recht auf ihr Erbe von dem Vater ihrer Mutter. Die Bibel lehrt:

 114 Vgl. bNed 68a-b; jNed 10,1. 115 Vgl. tNed 7,5; bNed 86b. 116 Vgl. mNed 10,8. 117 Vgl. mNed 10,8; bNed 77b.

SZ [328-329]

  Jalkut Schimoni Numeri

Diese. (Num 30,17) Bei diesen 118 hat er das Recht, aber er hat nicht das Recht auf ihr Erbe von dem Vater ihrer Mutter.

(618)

Was [macht er]? Er verkauft die Früchte und kauft dafür Ländereien. 119 / Wenn [die Bibel] sagt: „Satzungen“, hast du [noch] ein anderes Privileg: 120 Wie er das Recht auf ihren Fund hat und [darauf,] ihre Gelübde für ungültig zu erklären, so hat er das Recht auf ihre Geldstrafe (κῆνος; census). Und das Werk ihrer Hände gehört ihm. Und ihr Verkauf ist ein befremdlicher 121 Verkauf. 122

Kapitel 31 Jelamdenu

Da redete JHWH zu Mose und sprach: Räche. (Num 31,1-2) „Da redete“ bedeutet immer eine kraftvolle Ausdrucksweise, denn es heißt: Da redete das Volk gegen Gott. (Num 21,5) Und warum redete er mit ihm mit kraftvoller Ausdrucksweise? Weil er den Stamm Simeon nicht verwarnt hatte. Der Heilige sagte zu ihm: Wenn, als ganz Israel in der Stunde des Kalbes auf der einen Seite stand, bei dir nur der Stamm Levi allein war, du dagestanden hast und ganz Israel verwarnt hast, nun, da ganz Israel bei dir ist, und nur der Stamm Simeon auf der anderen Seite ist, sollte es da nicht an dir sein, [sie] zu verwarnen? Über dich sagt die Schrift: Zeigst du dich kraftlos am Tag der Not, ist deine Kraft beschränkt. (Prov 24,10) Eine zweite Weise [der Auslegung]: Und warum redete er mit ihm mit kraftvoller Ausdrucksweise? Weil der Heilige die Bedrückung Israels durch Midian wollte. Daher sagte Mose: „Räche“ 123. Danach wirst du zu deinem Volk versammelt. Er fing an, den Heiligen wegen seines Todes zu besänftigen (πεῖσις), aber er wurde nicht besänftigt.

 118 Nach Num 30,17 ist gemeint, solange sie im Hause ihres Vaters ist. 119 Er muss ihr Erbe mündelsicher anlegen, hat aber vom Boden das Nutznießungsrecht. 120 Vgl. mKet 4,4; tKet 4,1. 121 ‫שני‬: das Wort fehlt in SZ 329. 122 Der Vater kann seine Tochter rechtsgültig verkaufen, solange sie minderjährig ist. Vgl. bQid 18a. 123 Num 31,2.

Mattot  

Er sprach vor ihm: Herr der Welt, mir ist der Tod angemessen, denn ich habe deine Taten gesehen, deine Wege und deine Pfade, denn es heißt: Ich sterbe nicht, nein, ich lebe. (Ps 118,17) Der Heilige antwortete und sprach zu ihm: Mose, wenn die Menschen ein langes, schönes Leben hätten, [wie] bereits deine ersten Vorfahren, die ich nicht habe den Tod schmecken lassen[, wärest du besänftigt]. Dir aber ist das schönste Schatzhaus (‫ )גניזה‬von allen [bestimmt], denn es heißt: Teuer ist in den Augen JHWHs das Sterben seiner Frommen. (Ps 116,15) Er war aber noch immer nicht besänftigt, bis ihn der Heilige mit zwei Dingen besänftigte. Er sagte zu ihm: Mose, wenn du viele Jahre leben willst oder 1000 Jahre, wird Israel seine Feinde nicht fürchten und du wirst Midian nicht vor ihnen bezwingen. Sogleich ließ sich Mose überzeugen. Er sagte: Ob heute oder morgen, am Ende geht alles durch den Tod, denn es heißt: Süß ist der Schlaf des Arbeiters, ob [er] wenig oder viel [esse]. (Koh 5,11) Es ist besser, dass Israel seine Feinde fürchtet und du Midian vor ihnen bezwingst. Nachdem Mose überzeugt worden war, war es vor dem Heiligen schwer, ihm den Tod aufzuerlegen. Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König aus Fleisch und Blut, der einen Sohn hatte, dem er in jeder Stunde zürnte und das Schwert nahm [um ihn zu töten]. Die Mutter des Sohnes aber, die ihn sehr liebte, stand auf, wenn der König seinem Sohn zürnte, / und breitete ihre Schwingen über ihren Sohn und erfüllte den König [mit] Mitleid, damit er nicht ihren Sohn töte. Nach Jahren starb die Frau des Königs, und er saß da und weinte ihretwegen Nacht und Tag. Seine Fürsten und Diener sagten zu ihm: War denn deine Frau schöner als alle Frauen oder besser als alle Frauen, dass du ihretwegen keine Tröstung annimmst? Der König sagte zu ihnen: Weine ich denn über meine Frau? Vielmehr weine ich nur über meinen Sohn, denn seine Mutter erhob sich immer, wenn ich ihn töten wollte; sie stand da und breitete ihre Flügel über [ihren Sohn] und erfüllte mich mit Mitleid, sodass ich ihn nicht tötete. Nun, da seine Mutter tot ist, ist es für mich, als sei er [bereits] verscharrt und begraben. Ebenso war es für den Heiligen schwer, als er den Tod über Mose verhängte. Er sagte: Wann immer Mose sich erhob, obwohl Israel mich erzürnt hatte, und ich sie vernichten wollte, stand Mose da, warf sich vor mir nieder und bat um Mitleid für sie: Vergib nun die Missetat dieses Volkes. (Num 14,19) Und es heißt: Da sprach JHWH: Ich habe vergeben, wie du es erbeten hast. (Num 14,20) Und es heißt:

(619)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und er sprach, sie zu vertilgen, wäre nicht Mose gewesen, sein Auserwählter. (Ps 106,23) Nun, da Mose gestorben ist, wer wird aufstehen und für sie um Erbarmen bitten. 1

Eine andere Auslegung: Räche. (Num 31,1-2) Mose, der Gerechte, vollzog zwei Rachen an den Midianitern, und auch der Heilige vollzog zwei Rachen, denn es heißt: JHWH, Gott der Rache, Gott der Rache, erscheine. (Ps 94,1) Und es steht geschrieben: Und wer […] ein wildes Tier oder einen Vogel […] fängt, soll sein Blut ausgießen und es mit Erde bedecken. (Lev 17,13) Komm und sieh, wie die Frommen und Gerechten sind: Esau vergoss ihr Blut und gewährte ihnen auch kein Begräbnis, denn es heißt: Sie haben ihr Blut wie Wasser vergossen um Jerusalem her, und es war niemand [da], der begrub. (Ps 79,3) Was tat der Heilige? 124 Er nahm von dem Blut einer jeden Person und tauchte es auf sein Purpurgewand, bis es blutgetränkt war. Und wenn der Tag des Gerichts gekommen sein wird, zieht er dieses Purpurgewand an und ihm erscheint die Gestalt eines jeden Gerechten als Zeichen auf ihm, denn es heißt: Er wird richten unter den Völkern, eine Fülle von Leichen. (Ps 110,6) Der Heilige sagte zu ihm: Hast du nicht blutig gehasst? So soll Blut dich verfolgen. (Ez 35,6) Darüber steht geschrieben: Und er war ermattet. (Gen 25,29) Weil er ein Lebewesen getötet hatte. 125 Und es steht geschrieben: Und von deinem Schwert wirst du leben. (Gen 27,40) Und es steht geschrieben: Sonst werde ich dir mit dem Schwert entgegentreten. (Num 20,18) Der Heilige sagte: Ich habe kein Schwert. Denn trunken ist mein Degen im Himmel. Und siehe, es wird herniederfahren auf Edom und über das Volk, das ich dem Verderben geweiht habe, zum Gericht. (Jes 34,5) /

(620)

2

Eine andere Auslegung:

 124 Vgl. MidrPs 9,13; MidrPs 111,1. 125 Vgl. GenR 63,12-13; bBB 16b; Raschi zu Ez 35,6.

Mattot  

Räche. (Num 31,1-2) Ein [„räche“] gegen Midian und ein [„räche“] gegen Moab. Hatte nicht Moab zuerst einen bösen Plan gegen Israel, denn es heißt: Da sprach Moab zu den Ältesten der Midianiter? (Num 22,4) Und worin unterscheidet sich Midian von Moab? Dass es heißt: Übe Rache [für] die Kinder Israel an den Midianitern. (Num 31,2) Und über Moab steht geschrieben: Bedränge Moab nicht. (Dtn 2,9) Vielmehr wird David einst aus ihnen hervorgehen. Der Heilige sagte zu ihnen: Wir wollen sie töten. Ich habe einen Fund bei ihnen 126, den werde ich von ihnen nehmen und danach übt an ihnen Rache. Und ebenso finden wir: Als David kam, überlieferte sie der Heilige in seine Hand, denn es heißt: Er schlug auch die Moabiter und maß sie mit der Messschnur, sie zur Erde legend. (II Sam 8,2)

Aber Midian wurde in die Hand Israels übergeben, denn es heißt: Und sie zogen aus gegen Midian. (Num 31,7) Und Moabs Plan war ausschließlich gegen Israel [gerichtet], es zu töten, denn es heißt: Vielleicht vermag ich es zu schlagen. (Num 22,6) Aber der Plan Midians war [es], Israel sündig werden zu lassen, und ihretwegen fielen 24.000 aus Israel. Und ihretwegen wurden sie der Vernichtung schuldig, denn einen Menschen zum Sündigen zu veranlassen ist schlimmer als ihn zu töten. 127 Und nicht nur das, sondern der Heilige schrieb über sie: Nicht komme ein Amoniter und Moabiter. (Dtn 23,4) Warum waren männliche [Personen] verboten und weibliche erlaubt? Weil einst Rut aus ihnen hervorgehen sollte. Und außerdem hatte der Heilige zu Abraham gesagt: Andere sammelst du unter meine Fittiche. Lot aber, den Sohn deines Bruders, trennst du von mir, auch ich werde seinetwegen generationenlang festschreiben: Nicht komme ein Amoniter und Moabiter. (Dtn 23,4) 3

Räche. (Num 31,1-2)

 126 Vgl. bBQ 38b. 127 Vgl. Tan pinhas 3; TanB pinhas 4; NumR 21,4; SDtn § 252.

  Jalkut Schimoni Numeri

Dies ist es, was die Schrift sagt: Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache [sieht]. (Ps 58,11) Das ist Mose. 128 Und wird seine Füße baden in des Frevlers Blut. (Ps 58,11) In dem Blut des Frevlers Bileam. Du findest, dass der Heilige Mose über die Oberen herrschen ließ, denn es heißt: Du bist aufgefahren zur Höhe und führtest Gefangene gefangen. (Ps 68,19) Und die Engel gaben ihm einen Platz, und er ging in die feurigen Abteilungen hinein. Und so sahen sie ihn mit dem Stab und standen vor ihm. Er beherrschte das Meer, als er seine 129 Vernichtung wollte. Und als er es 130 zurückkehren lassen wollte, was geschah da? Er erhob seinen Arm über das Wasser und das Wasser kehrte zurück. (Ex 14,26) Und so herrschte er über die zehn Plagen in den eisigen Schatzhäusern. Nach all diesem Lob aber saß er da und weinte[, denn es heißt]: Und sie weinten vor dem Stiftszelt. (Num 25,6) Moses Seele war seinetwegen betrübt. Der Heilige wusste, was im Herzen Moses war. Er sagte zu ihm: Bei deinem Leben, du wirst dich nicht von dieser Welt entfernen, bis dass du dich an ihnen gerächt haben wirst, denn es heißt: [Da redete JHWH zu Mose und sprach:] Räche die Israeliten. (Num 31,1-2) / (621)

4 Eine andere Auslegung: Räche die Israeliten. (Num 31,1-2) Er sagte zu ihm: Solange Bileam dort ist, gehe zu ihnen. Warum kam Bileam dorthin? Um mit Balak eine Verabredung zu treffen. 131 Er sagte zu ihm: Obwohl ich mich [selbst] auf den Weg begebe, gebe ich dir einen Rat, wie du sie beherrschen kannst. Wenn du dich an meinen Plan hältst, gibst du mir meinen Lohn. Er sagte zu ihm: Der Heilige hasst Unzucht. usw.

Als der Frevler hörte, dass sie gestrauchelt waren, kam er, um seinen Lohn zu empfangen. Der Heilige sagte: Siehe, die Stunde, in der der Wolf zum Zicklein 132 kommt.

 128 Vgl. Tan mattot 4; TanB mattot 6; NumR 22,5. 129 Des Pharaos Vernichtung. 130 Das Wasser. 131 Vgl. bSanh 106a. 132 Vgl. bSchab 106b.

Mattot  

Räche die Israeliten. (Num 31,2) 5

Eine andere Auslegung: Räche. (Num 31,1-2) Mose sagte zu ihm: Gestern hast du zu mir gesagt: Bedränge die Moabiter nicht. (Dtn 2,9) Wegen des Vaters wurden sie [so] genannt: 133 Da nannte sie seinen Namen „Moab“. (Gen 19,37) Nun aber ist es anders, denn sie stellen Rechtsforderungen zwischen mich und Israel, daher heißen sie [nun] „von Rechtsforderungen“ (‫)מדינין‬: Übe Rache an den Midianitern (‫ )המדינים‬für die Kinder Israels, und danach sollst du versammelt werden. (Num 31,1-2) Mose sagte: Wenn ich nicht jetzt hinausgehe, gebe ich den Kindern Adams einen Entschuldigungsgrund um zu sagen: Wenn Mose doch wollte, dass er nicht stürbe, so würde er nicht sterben, denn der Heilige hat zu ihm gesagt: Wenn du dich nicht an den Feinden Israel rächst, stirbst du nicht. 134 Er hätte sich 20 oder 30 Jahre [tatenlos] hinsetzen können, aber Mose sagte: In unseren Händen ist nicht die Erlaubnis, das Gebot aufzuheben. Sogleich: Sprach Mose zum Volk: Rüstet unter euch [Leute zum Kampf]. (Num 31,3) Von hier sagten die Weisen: Jeder, der die Gebote bestätigt, dem mehrt die Schrift den Anteil seines Lobes. Und so finden wir es bei Josua, denn es heißt: Da machte [es] Josua, wie Mose ihm geboten hatte. (Ex 17,10) Und so finden wir es bei den Söhnen Levis: Die Söhne Levis machten [es], wie Mose geboten hatte. (Ex 32,28) Um die Rache JHWHs zu vollstrecken. (Num 31,3) Von hier sagten sie: Jeder, der ein Gebot mit [Bezug auf] Israel ausführt, für den ist es, als hätte er es für ihren Vater im Himmel getan, denn es heißt: Bei all ihrer Bedrängnis war ihm leid. (Jes 63,9) Tausend aus jedem Stamm. (Num 31,4) [Du] könntest [sagen]: Bevor ganz Israel [kam], vollzogen sie an ihnen Rache. Siehe aber, wir lernen, dass mit einem Wort, das Mose aus seinem Mund hinausgehen ließ, die ganze Welt hätte verbrennen können, denn es heißt:  133 Vgl. NumR 23,4. 134 Vgl. NumR 22,2.

  Jalkut Schimoni Numeri

Aus seinen Dienern [macht er] eine lodernde Flamme. (Ps 104,4) Vielmehr [ist es so,] dass sie alle bei der Rache an Midian Teilhaber waren. Da übergaben sie. (Num 31,5) Du hast doch gelernt, dass sie ausschließlich ausgelost wurden, um sich gegen sie zu erheben?! 135 (622)

R. Simeon bar Nachmani sagte, / R. Jochanan habe gesagt: Als Pinhas nach Midian ging, waren alle seine Streitkräfte bei ihm. Als der Frevler Bileam Pinhas sah, ließ er seine beiden Arme wie zwei steinerne Tafeln aussehen 136 und flog und zog hinauf, weil er den unaussprechlichen Namen benutzte. Auch Pinhas flog, nachdem er ihn gesehen hatte und stieg hinauf. Auch er ließ seine beiden Arme wie zwei steinerne Tafeln aussehen. Und er flog und stieg hinauf, hinter ihm her, 137 bis er ihn stehend fand, als er sich vor dem Thron der Ehre niederwarf. Sofort nahm Pinhas das Stirnblech des Heiligen gegen ihn, ergriff ihn und brachte ihn hinab vor Mose. Und sie richteten ihn im Sanhedrin und töteten ihn, denn es heißt: Und sie töteten Bileam, den Sohn Beors. (Num 31,8) Wie aber der Heilige [hier] Rache an Moab und Midian genommen hat, so wird der Heilige einst an den Völkern der Welt Rache nehmen, denn es heißt: Denn ein Tag der Rache war [er] in meinem Herzen und ein Jahr meiner Erlösung kommt. (Jes 63,4)

SNum § 157

Räche. (Num 31,1-2) Um dir das Lob der Gerechten bekannt zu machen, dass sie erst aus der Welt schieden, nachdem sie die Rache der Israeliten vollzogen hatten, die die Rache dessen ist, der sprach und die Welt ward. 138 An den Midianitern. (Num 31,2) Und siehe, die Moabiter hatten mit der Sache angefangen, denn es heißt: Da gingen die Ältesten Moabs und die Ältesten Midians. (Num 22,7) Seit Urzeiten hatten beide miteinander keinen Frieden geschlossen. Als sie aber gegen Israel Krieg führen wollten, schlossen beide miteinander Frieden[ und sie führten Krieg mit Israel]. 139 Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? 140  135 Vgl. TanB mattot 4. 136 Wörtlich: machte. Vgl. Tan mattot 4; Tan balak 14; TanB balak 23; jSanh 10,2; NumR 20,20; NumR 22,5. 137 Vgl. Raschi zu Num 31,6. 138 Vgl. GenR 55,3; Tan mattot 4; TanB mattot 6; NumR 22,5; NumR 22,2. 139 bSanh 105a; TanB balak 4.

Mattot  

Mit zwei Hunden, die bei einer Herde waren, und miteinander zu raufen pflegten. Kam ein Wolf, um sich ein Lamm aus der Herde zu rauben, und der eine von ihnen trat gegen ihn zum Kampf an. Da sagte sich sein Gefährte, wenn ich jetzt nicht gehe und ihm helfe, tötet er erst ihn und geht [dann] gegen mich los, um [auch] mich zu töten. [Daher] schlossen sie Frieden miteinander und kämpften [gemeinsam] gegen den Wolf. So hatten auch Moab und Midian seit Urzeiten keinen Frieden miteinander geschlossen, denn es heißt: Der Midian auf dem Gebiet Moabs schlug. (Gen 36,35) / Und als es aber kam, um gegen Israel Krieg zu führen, schlossen beide miteinander Frieden, und sie fühten Krieg mit Israel.

(623)

An den Midianitern (‫)המדינים‬. (Num 31,2) Die mit Israel Streit führten (‫)מדיינין‬. An den Midianitern. (Num 31,2) Sie hielten Rat (‫ )מיעצים‬über Israel. An den Midianitern. (Num 31,2) Sie hegten Groll gegen Israel. Danach sollst du zu deinem Volk versammelt werden. (Num 31,2) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sich der Tod Moses durch den Krieg mit Midian aufschob. 141 Trotzdem ging Mose hin und tat [es] in Freuden, denn es heißt: Und Mose redete mit dem Volk und sprach: Bewaffnet von euch (‫)החלצו‬. (Num 31,3)

‫ החלצו‬bedeutet immer „sich bewaffnen“, denn es heißt: Bewaffnet (‫ )חלוצים‬sollt ihr[, alle Krieger, vor euren Brüdern, den Israeliten,] herziehen. (Dtn 3,18)

Rüstet unter euch Männer. (Num 31,3) Gerechte [sollen es sein]. Und dort heißt es: Erwähl uns Männer. (Ex 17,9) Um die Rache JHWHs an Midian zu vollziehen. (Num 31,3) Der Heilige sagte: Rache für die Kinder Israels. (Num 31,2) Und Mose sagte: Rache JHWHs. (Num 31,3)

 140 Vgl. Tan balak 3; TanB balak 4; bSanh 105a. 141 Vgl. Tan mattot 3-4; TanB mattot 3; NumR 22,2; bJeb 102b.

TanB mattot 3

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Heilige sagte zu ihnen: Euer Recht wird verlangt, weil sie mich veranlasst haben, euch zu schaden. Mose sagte: Herr der Welten, wenn wir unbeschnitten wären oder Götzendiener, oder wenn wir die Gebote verleugneten, hätten sie uns nicht verfolgt und uns gehasst. Jetzt aber verfolgen sie uns nur um der Tora und der Gebote willen, die du uns gegeben hast. Deine Rache ist es: Um die Rache für JHWH zu nehmen. (Num 31,3) TanB mattot 4

Tausend pro Stamm. (Num 31,4) Einige sagen, er schickte 2000 aus jedem Stamm, und andere sagen 3000: 142 12.000 zur Stärkung des Heers und 12.000, die ihre Geräte bewachten und 12.000 zum Gebet, denn es heißt: Tausend pro Stamm, tausend pro Stamm. (Num 31,4) Da wurden sie aus der Tausendschaft Israels tausend für einen Stamm übergeben. (Num 31,5) Was [bedeutet] „sie wurden übergeben“? Dass sie paarweise übergeben wurden. [Sie wurden übergeben. (Num 31,5)] Gegen ihren Willen, denn die Schrift hängt den Tod Moses [erst] nach der Rache an Midian an. Sie sagten: Wenn wir nach Midian gehen, stirbt Mose. Sie weigerten sich zu gehen. Der Heilige sagte zu Mose: Wirf Lose über die Stämme, und sie übergeben sich [dir] von selbst.

SNum § 157

[Tausend von jedem Stamm, tausend von jedem Stamm,] von allen Stämmen Israels sollt ihr zum Heer senden. (Num 31,4) 24.000, Worte R. Jischmaels. 143 R. Aqiba sagt: Je tausend von Stamm zu Stamm. (Num 31,4) 12.000. Was lehrt die Bibel [dann mit]: Von allen Stämmen Israels sollt ihr zum Heer senden? (Num 31,4) Um den Stamm Levi einzuschließen. Und es wurden übergeben (‫)וימסרו‬. (Num 31,5)

 142 Vgl. Tan mattot 3-4; TanB mattot 3; NumR 22,2. 143 jSota 7,2. Vgl. CantR 4,4 § 3.

Mattot  

Die Schrift zeigt [damit] an, dass die Leute tüchtig und gerecht waren, und [dass sie sich] selbst für die Sache hingaben (‫)ומסרו‬. R. Natan sagt: Andere übergaben sie[, indem sie sagten]: Jener Mann ist tüchtig, er ziehe in den Krieg, jener Mann ist gerecht, er ziehe in den Krieg. R. Eleazar der Modäer sagt: Komm und sieh, wie groß die Liebe / der Hirten Israels für Israel ist. Bevor sie gehört hatten, dass der Tod des Mose den Krieg mit Midian aufgeschiebe, was ist über sie gesagt? 144 Was soll ich mit diesem Volk machen? Nur noch wenig, und sie steinigen mich. (Ex 17,4)

(624)

Nachdem sie aber gehört hatten, dass der Tod des Moses den Krieg mit Midian aufgeschiebe, fingen sie an, sich zu verstecken. Dennoch wurden sie gegen ihren Willen [für das Heer] übergeben, denn es heißt: [Und es wurden von den Tausenden Israels] übergeben. (Num 31,5) Und Mose schickte sie. (Num 31,6)

TanB mattot 5

Der Heilige sagte zu Mose: Räche dich selbst, aber er sandte andere. 145 Weil er aber in Midian groß geworden war, sagte er: Es ist nicht recht, dass ich die bedränge, die mir Gutes erwiesen haben. Das Sprichwort sagt: In den Brunnen, aus dem du getrunken hast, wirf keinen Stein. 146 Und warum sandte 147 er Pinhas? Er sagte: Wer [mit der Erfüllung] dieses Gebotes begonnen hat, ist verpflichtet, es zu beenden. Er hat meinen Zorn beschwichtigt, er soll mein Gebot vollenden. Und die heiligen Geräte. (Num 31,6) Das ist die Lade, 148 denn es heißt: Denn der Dienst des Heiligtums oblag ihnen. (Num 7,9) R. Jochanan sagte: Jene waren die Urim und Tummim, denn es heißt: Und die heiligen Kleider, die für Aaron waren. (Ex 29,29) Und Mose schickte sie, Tausend pro Stamm, zum Heer, sie und Pinhas. (Num 31,6)  144 Vgl. Raschi zu Num 31,5. 145 Oder: nach anderen. Vgl. Tan mattot 3; NumR 22,4. 146 Vgl. bBQ 92b. 147 Oder: Warum sandte er nach Pinhas? 148 Vgl. bSota 43a.

bSota 43a

  Jalkut Schimoni Numeri

„Sie“, das sind [die Mitglieder des] Sanhedrins. „Pinhas“, das ist der Kriegsgesalbte. 149 Und die heiligen Geräte. (Num 31,6) Das sind die Lade und die Tafeln darin. Und den Lärmtrompeten. (Num 31,6) Das sind die Schofarhörner. Ein Tanna [lehrte]: Nicht umsonst ging Pinhas in den Krieg, sondern um das Gericht seines Vaters seiner Mutter einzufordern, 150 denn es heißt: Und die Midianiter verkauften ihn an Ägypten. (Gen 37,36) Demnach stammt Pinhas von Josef ab. Es steht aber geschrieben: Und Eleasar, der Sohn Aarons, nahm sich eine von den Töchtern Putiels (‫[ )פוטיאל‬zur Frau]. (Ex 6,25) Stammt er nicht von Jitro ab, der Kälber für den Götzendienst mästete (‫?)פיטם‬ Nein, er stammte von Josef ab, der seinen Trieb bekämpfte (‫)פיטפט‬. Haben ihn nicht die Stämme beschimpft: Seht den Sohn des Puti, dessen Vater seiner Mutter Kälber für den Götzendienst mästete, er wird einen Stammesfürsten aus Israel töten. Vielmehr, wenn der Vater seiner Mutter von Josef stammte, [dann] die Mutter seiner Mutter von Jitro. Und wenn die Mutter seiner Mutter von Josef stammte, [dann] der Vater seiner Mutter von Jitro. Dies ist auch zu beweisen, denn es steht geschrieben: [Von den Töchtern] Putiels, (Ex 6,25) Schließe [daraus]: Zwei waren es. SNum § 157

Sie und Pinhas. (Num 31,6) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie [zusammen so viel] wogen wie Pinhas, und Pinhas [so viel] wog wie sie alle [zusammen]. 151 Und die Lärmtrompeten in seiner Hand. (Num 31,6) „Seine Hand“ ist immer „seine Verfügungsgewalt“, denn es heißt: 152  149 Vgl. Raschi zu Num 31,6. 150 Vgl. Raschi zu Num 31,6. 151 Vgl. SDtn § 52; Mek mischpatim 5; Raschi zu Num 31,6. 152 Mek mischpatim 5; Mek mischpatim 13. Vgl. SDtn § 269.

Mattot  

Und er hatte ihm sein ganzes Land aus seiner Hand genommen. (Num 21,26) Und es heißt: Da nahm der Knecht zehn Kamele [von den Kamelen seines Herrn und ging, und das ganze Gut seines Herrn war] in seiner Hand. (Gen 24,10) Und sie rückten gegen Midian aus. (Num 31,7) Sie umzingelten es von drei seiner Richtungen. R. Natan sagt: Man gab ihnen / die vierte Richtung [frei], damit sie fliehen konnten.

(625)

Und außer den Erschlagenen töteten sie die Könige Midians. (Num 31,8) Was lehrt die Bibel mit: Die fünf Könige Midians? (Num 31,8) Die Schrift zeigt [damit] an, dass, wie sie alle in einem Ratschluss übereinstimmten, so stimmten sie alle in der Strafe überein. 153 Und auch Bileam, den Sohn Beors[, töteten sie mit dem Schwert]. (Num 31,8) Die Israeliten gaben ihm seinen vollen Lohn und kürzten ihn 154 nicht, weil er gekommen war, um ihnen einen [schlechten] Rat zu geben. Er hatte zu ihnen gesagt: Als ihr 600.000 [Mann] wart, seid ihr nicht mit ihnen fertig geworden, aber jetzt könnt ihr mit ihnen fertig werden. 155 Darum gaben sie ihm seinen Lohn und kürzten ihn nicht. R. Natan sagt: Sie ließen ihn durch den Gerichtshof töten, denn es heißt: Und Bileam, den Sohn Beors, den Zauberer, töteten die Israeliten mit dem Schwert, außer den von ihnen Erschlagenen. (Jos 13,22)

SNum § 157

Was wollte Bileam dort?

bSanh 106a-b

R. Jochanan sagte: Er nahm als Lohn die 24.000, die er aus Israel hatte fallen lassen. 156 Wir haben das, was die Leute sagen: Ein Kamel geht herum, weil es Hörner haben will, da schnitt man ihm die Ohren ab.

 153 Vgl. Raschi zu Num 31,8. 154 Der Lohn wurde nicht gekürzt. 155 Vgl. bSanh 106a; Vgl. Raschi zu Num 31,8. 156 Vgl. Raschi zu Num 31,8.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und auch Bileam, den Sohn Beors, den Zauberer[, töteten sie mit dem Schwert]. (Jos 13,22)

Er war doch ein Prophet?! R. Jochanan sagte: Zunächst war er ein Prophet, am Ende wurde er ein Zauberer. Wir haben das, was die Leute sagen: Von Fürsten und Herrschern ist sie, [aber] für Männer [wie] Riemen.

Töteten die Israeliten mit dem Schwert. (Jos 13,22) Sie vollzogen an ihm die vier Todesarten des Gerichtshofs: Steinigung, Verbrennung, Töten [durch Enthauptung] und Erhängen. Ein Häretiker fragte R. Chanina: Hast du vielleicht gehört, wie alt Bileam geworden ist? Er sagte zu ihm: Es steht nicht in der Schrift geschrieben, aber es steht geschrieben: Die Blutgierigen und Falschen werden ihr Leben nicht auf die Hälfte bringen. (Ps 55,24) So wird er wohl 33 oder 34 Jahre [alt geworden sein]. Er sagte zu ihm: Du hast es richtig gesagt. Ich habe das Buch (πίναξ) Bileams gesehen, und in diesem stand geschrieben: 33 Jahre war der lahme Bileam alt, als ihn der Räuber (ληστής) Pinhas tötete. Mar, Sohn des Rabina, sagte zu seinem Sohn: Über alle anderen informiere dich [nicht] und trage nicht vor, außer über Bileam, den Frevler, kannst du, was du nur findest, vortragen. SNum § 157

Und die Israeliten führten [die Frauen Midians weg]. Und alle ihre Städte in ihren Wohnsitzen [und alle ihre Hürden (‫ )טירות‬verbrannten sie]. (Num 31,9-10) Das ist das ihr Haus des Götzendienstes. Und alle ihre Hürden (‫)טירות‬. (Num 31,10) Der Ort, von dem aus sie das Haus ihres Götzendienstes beobachteten (‫)נוטרין‬. Eine andere Auslegung: Und alle ihre Hürden (‫)טירות‬. (Num 31,10) /

(626)

Der Ort, an dem sie im Herrscherpalast (τυραννεῖον) waren. 157 Und sie nahmen den gesamten Raub und die gesamte Beute [an Mensch und Vieh] und brachten [sie] zu Mose und zu Eleasar, dem Priester. (Num 31,11-12)

 157 Vgl. Raschi zu Num 31,10, der auf das aramäische „turana“ verweist. Siehe Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 527: “officer”.

Mattot  

Die Schrift zeigt [damit] an, dass die Menschen tüchtig und gerecht waren und nicht des Raubes verdächtig. [Nicht] wie bei der Sache, nach der es heißt: Und die Israeliten begingen Veruntreuung an dem Gebannten. (Jos 7,1) Aber hier [heißt es]: Und sie nahmen den gesamten Raub [und die gesamte Beute an Mensch und Vieh] und brachten sie zu Mose. (Num 31,11-12) Da gingen Mose und Eleasar der Priester hinaus. (Num 31,13) Abba Chanan [sagte] im Namen R. Eliezers: Weil die jungen Leute der Israeliten hinausgegangen waren, um [etwas] von der Beute an sich zu reißen. 158 Und Mose wurde über die Anführer des Heeres zornig. (Num 31,14) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass Verderbnis immer an den Mächtigen hängt. 159 Da sprach Mose zu ihnen: Habt ihr [etwa] alles Weibliche am Leben gelassen? (Num 31,15)

Pinhas hatte [nämlich] zu ihm gesagt: Unser Lehrer, so wie du [es] uns angeordnet hattest, haben wir es gemacht. Siehe, sie waren den Israeliten auf die Rede Bileams hin [der Anlass für die Untreue an JHWH]. (Num 31,16) Was war die Rede Bileams? 160 Er hatte zu ihnen gesagt: Selbst wenn ihr alle Abteilungen, die es auf der Welt gibt, herankommen lasst, könnt ihr doch nicht mit ihnen fertig werden. Seid ihr vielleicht mehr als die [Streitmacht] der Ägypter, von der es heißt: Und er nahm 600 auserlesene Streitwagen mit? (Ex 14,7) Kommt vielmehr, damit ich euch einen Rat geben kann, was ihr tun sollt. 161 Der Gott jener hasst Lüsternheit. Lasst [daher] eure Frauen und eure Töchter sich für sie zur Lüsternheit hinstellen, und sie werden sich durch Lüsternheit hinreißen lassen, und ihr Gott wird gegen sie Gewalt anwenden. Denn immer, wenn sie seinen Willen tun, kämpft er für sie, denn es heißt: JHWH kämpft für euch. (Ex 14,14) Wenn sie aber seinen Willen nicht tun, kämpft er sozusagen gegen sie, denn es heißt: Er wandelte sich ihnen zum Feind, und er kämpfte gegen sie. (Jes 63,10)  158 Vgl. Raschi zu Num 31,13. 159 Vgl. Raschi zu Num 31,14. 160 Vgl. Raschi zu Num 31,16. 161 bSanh 106a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Und viel mehr noch, sie machen den Barmherzigen gnadenlos, denn es heißt: JHWH ist wie ein Feind geworden, er hat Israel vernichtet. (Thr 2,5) Und nun tötet alle männlichen Kinder und jede Frau, die einen Mann erkannt hat. (Num 31,17) Das ist die, der beigewohnt worden ist, und die, die geeignet ist, dass man [ihr] beiwohnt. Selbst wenn ihr noch nicht beigewohnt worden ist. 162 Oder [ist gemeint], die nicht geeignet ist, dass man ihr beiwohnt? Wie [in dem Fall,] wenn es heißt: Alle Kinder unter den Frauen. (Num 31,18) Siehe, da ist die, die nicht geeignet ist, dass man ihr beiwohnt, genannt. Was lehrt dann die Bibel mit: Und jede Frau, die einen Mann erkannt hat? (Num 31,17) Das ist die, der beigewohnt worden ist, und die, die geeignet ist, dass man [ihr] beiwohnt, selbst wenn ihr noch nicht beigewohnt worden ist. Tötet. (Num 31,17) Warum wurde [dies] gesagt? Um die Sache abzuschließen, Worte R. Jischmaels. 163 Denn wenn ich [nur] lesen würde: Und nun tötet alle männlichen Kinder, und alle weiblichen Kinder [lasst für euch am Leben], (Num 31,17-18) wüsste ich nicht, von welcher Sache die Schrift redet. Daher heißt es: „Tötet“, / um die Sache abzuschließen. (627)

Eine andere Auslegung: Tötet. (Num 31,17) Warum wurde [dies] gesagt? Weil man [sonst] meinen könnte, [wenn] die, die geeignet ist, dass man ihr beiwohnt, getötet werden soll, könntest du sagen, erst recht die, der beigewohnt worden ist. [Nein.] Wenn du es so sagst, strafst du aufgrund einer Schlussfolgerung. Daher heißt es: Tötet. (Num 31,17) [Um dich zu lehren,] dass man nicht aufgrund einer Schlussfolgerung straft.

 162 bJeb 60b. Vgl. Raschi zu Num 31,17. 163 Vgl. Raschi zu Num 31,17.

Mattot  

Es wird gelehrt: R. Simeon ben Jochai sagt: Eine Proselytin unter drei Jahren und einem Tag ist für die Priesterschaft tauglich, denn es heißt: Und alle Kinder unter den Frauen, die die Beiwohnung eines Mannes nicht erkannt haben, lasst für euch leben. (Num 31,18) Und siehe, Pinhas war unter ihnen [als Priester]. Und die Rabbanan? [Sie sagten:] Lasst sie als Knechte und Mägde für euch leben. Wenn es so ist, sollte das dann nicht auch für eine drei Jahre und einen Tag Alte gelten? Nach dem von Rab Huna, denn Rab Huna wies auf einen Widerspruch: Es steht geschrieben: Und jede Frau, die einen Mann durch Beischlaf einer männlichen Person erkannt hat, tötet. (Num 31,17) Die aber nicht erkannt hat, lasst leben. Die Regel wäre [demnach]: Lasst Kinder leben, ob sie erkannt haben, oder ob sie nicht erkannt haben. Und es steht geschrieben: Und alle Kinder unter den Frauen, die [die Beiwohnung eines Mannes] nicht erkannt haben[, lasst für euch leben]. (Num 31,18) Die aber erkannt haben, tötet?! Sie sagten: Die Schrift spricht von der, die zur Beiwohnung geeignet ist. Es wird auch so gelehrt: Und jede Frau, die einen Mann erkannt hat[, tötet]. (Num 31,17) Entspricht dem von oben [SNum § 157].

Woher wusste man das? Man brachte sie vor das Stirnblech [des Hohen Priesters]. Jedes dessen Gesicht grünlich wurde, 164 bei dem wusste man, dass die Zeit erreicht war, um für die Beiwohnung [geeignet zu sein]. Wessen Gesicht nicht grünlich wurden, bei dem wusste man, dass die Zeit nicht erreicht war, um für die Beiwohnung [geeignet zu sein]. Das Grünlichsein ist ein Zeichen für eine Übertretung. Dementsprechend kannst du sagen:

 164 Vgl. Raschi zu Num 31,17.

bJeb 60b

  Jalkut Schimoni Numeri

Und sie fanden unter den Leuten von Jabesch Gilead 400 jungfräuliche Mädchen, die [einen Mann] durch die Beiwohnung einer männlichen Person noch nicht erkannt hatten. (Jdc 21,12) Woher wusste man das? Man setzte sie auf den Rand eines Weinfasses, bei einer Deflorierten drang der [Wein]duft durch, bei einer Jungfrau drang der Duft nicht durch. Da hätte man sie doch vor das Stirnblech führen sollen! Ein Schriftvers sagt: Zum Wohlgefallen für sie. (Ex 28,38) Nicht aber zur Strafe. Wenn dem so ist, sollte es auch für Midian [gelten]. Rab Aschi sagte: „Für sie“ 165 steht geschrieben. Für sie zum Wohlgefallen und nicht zur Strafe. Für die Völker der Welt auch zur Strafe. bQid 78a

Es wird gelehrt: R. Simeon ben Jochai [sagt:] Usw. bis zu „Knechten und Mägden“ [SNum § 157].

R. Jochanan sagte: Alle folgern sie aus einem Schriftvers: Und eine Witwe und eine Geschiedene sollen sie nicht zu Frauen nehmen, sondern Jungfrauen aus der Nachkommenschaft des Hauses Israel. (Ez 44,23) R. Jehuda meint: Bis dass die gesamte Nachkommenschaft aus Israel ist. Und R. Eliezer meint: Aus der Nachkommenschaft. (Ez 44,23) Selbst bei einem Teil der Nachkommenschaft. R. Jose meint: Wessen Nachkommenschaft in Israel ist. 166 R. Simeon meint: Wessen Jungfrauenschaft in Israel ist 167. SZ [329]  165 Ex 28,38. 166 Wörtlich: Die in Israel gesät wurden. 167 Wörtlich: gesät wurde.

Mattot  

Siehe, sie waren den Israeliten [auf die Rede Bileams hin der Anlass für die Untreue an JHWH]. (Num 31,17) Dies ist nicht das erste oder das zweite [Mal] für sie. R. Eleasar, / Sohn des R. Simeon, sagt: Das lehrt, dass sie sie alle kannten. Und der eine sagt zum anderen: Diese ist es, mit der XY gesündigt hat. 168

(628)

Ihr sollt [sieben Tage außerhalb des Lagers] lagern. (Num 31,19) Ich habe [hier] nur [erwähnt]: „Ihr“. Woher [ist zu belegen], um Proselyten, Frauen und Sklaven einzuschließen? Die Bibel lehrt: „Ihr“. Jeder, der eine Person getötet hat. (Num 31,19) Um das Rückgrat und den Schädel einzuschließen. 169 Wer einen Erschlagenen berührt hat. (Num 31,19) Um das Glied eines Toten und das Glied von einem Lebenden, an dem nicht entsprechend Fleisch ist, einzuschließen. 170 Und jeder, der [einen Erschlagenen] berührt hat. (Num 31,19) [Es] ist es eine Einschließung des Gerstenkorn großen Knochens, dass er beim Berühren und beim Tragen verunreinigt. 171 [Und reinigt euch,] ihr und eure Gefangenen. (Num 31,19) Wie ihr als Kinder des Bundes ein Besprengen empfangt, so die Gefangene. Wenn sie zum Bund kommt und sie unrein ist, soll sie ein Besprengen empfangen. 172 Ihr sollt sieben Tage außerhalb des Lagers lagern. (Num 31,19) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Und alles, was im Zelt ist, ist sieben Tage unrein. (Num 19,14) Soll ich etwa verstehen, auch das Stroh und der Mist; 173 usw.

 168 Vgl. Raschi zu Num 31,16. 169 mOh 2,1-6; tOh 5,2. 170 mOh 2,1-6. 171 mOh 2,7. 172 Vgl. Raschi zu Num 31,19. 173 Vgl. bJeb 60b-61a.

SNum § 157

  Jalkut Schimoni Numeri

Dies ist die Tora: Wenn ein Mensch stirbt. (Num 19,14) Bis:

Das, was nicht in der Allgemeinregel über die Versündigung [zur Sprache] kommt, kommt auch nicht in der Allgemeinregel über die Unreinheit [zur Sprache]. Ihr und eure Gefangenen. (Num 31,19) Wie ihr Kinder des Bundes seid, so sind auch eure Gefangenen Kinder des Bundes. bSchab 64a

Die Rabbanan lehrten: Sack. (Lev 11,32) Ich habe hier nur den Sack. Woher [ist zu belegen] um auch den Kilikerstoff und Haardecken einzuschließen? Die Bibel lehrt: Oder einen Sack. (Lev 11,32) Man könnte meinen, dass ich auch Stricke und Schnüre einschließe. Die Bibel lehrt: Sack. (Lev 11,32) Wie ein Sack gesponnen und gewebt ist, ebenso alles, was gesponnen und gewebt ist. Siehe es heißt beim Toten: Alles aus Ziegenhaar Gefertigte, sollt ihr entsündigen. (Num 31,20) Man könnte meinen, dass ich Haardecken und Schnüre einschließe. Die Bibel lehrt: Gewand und Leder. (Num 31,20) Für einen Analogieschluss: Wie Gewand und Leder, die beim Kriechtier erwähnt sind, nur verunreinigen bei Gesponnenem und Gewebtem, so verunreinigen sie auch beim Toten nur gesponnen und gewebt. Und wie Gewand und Leder, die beim Toten genannt sind, bei allem aus Ziegen[haar] Gefertigtem, verunreinigen, so verunreinigt auch alles aus Ziegen[haar] Gefertigte beim Kriechtier. Woher [ist zu belegen], um das aus Pferde- und Kuhschwanzhaar Gefertigte einzuschließen? usw.

bChul 25b

R. Nachman sagte: Geräte aus Knochen gleichen Geräten aus Metall. Die Regel ist, dass Geräte aus Knochen Unreinheit annehmen können? Ja, denn es wird gelehrt: R. Jischmael, Sohn des R. Jochanan ben Beroqa, sagt: Was [bedeutet es], dass die Bibel lehrt:

Mattot  

Und alles / aus Ziegenhaar Gefertigte, sollt ihr entsündigen. (Num 31,20) Um eine Sache einzuschließen, die von Ziegen kommt: Von den Hörnern und von den Klauen. 174

(629)

Woher [ist zu belegen] auch die übrigen Tiere und Wildtiere? Die Bibel lehrt: Und alles aus Ziegenhaar Gefertigte. (Num 31,20) Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann „Ziegen“? Um Vögel auszuschließen. Da sprach Eleasar der Priester. (Num 31,21)

bEr 63a

R. Eleazar sagte: Jeder, der eine Rechtsanweisung vor seinem Lehrer lehrt, 175 den bringt man herab von seiner Größe, denn es heißt: Da sprach Eleasar der Priester. (Num 31,21) Obgleich er ihnen gesagt hatte, [Gott] habe dem Bruder seines Vaters und nicht ihm befohlen, finden wir, dass er dennoch gestraft wurde, denn es steht geschrieben: Er soll vor Eleasar den Priester treten. (Num 27,21) Aber wir finden nicht, dass Josua ihn benötigt hätte. Simeon ben Laqisch sagte: Jeder, der zornig wird, verliert, wenn er ein Weiser ist, seine Weisheit. Wenn er ein Prophet ist, verliert er seine Prophetie. Woher [ist zu belegen], dass er seine Weisheit verliert, wenn er ein Weiser ist? 176 Von Mose, denn es steht geschrieben: Da zürnte Mose über die Anführer des Heeres. (Num 31,14) Und am Ende steht geschrieben: Da sprach Eleasar der Priester zu den Kriegsleuten[, die in den Kampf gezogen waren: Das ist die Gesetzesbestimmung, die JHWH Mose befohlen hat]. (Num 31,21) Daraus ist zu schließen, dass Mose sie vergessen hatte. Ist er ein Prophet, verliert er seine Prophetie? Von Elischa [ist es zu belegen], denn es steht geschrieben: Denn wenn ich auf Jehoschafat [den König von Juda] nicht Rücksicht nähme, ich wollte nicht auf dich blicken, noch dich ansehen. (II Reg 3,14) Und es steht geschrieben: Jetzt holt mir einen Saitenspieler. Wenn der Saitenspieler spielte, kam der Geist Gottes über ihn. (II Reg 3,15)

 174 Vgl. Raschi zu Num 31,20. 175 Vgl. Raschi zu Num 31,21. 176 Vgl. Raschi zu Num 31,21.

bPes 66b

  Jalkut Schimoni Numeri

bPes 117a 177

Das lehrt, dass die Schechina auf einem nicht bei Trägheit, nicht bei Traurigkeit [ruht]; usw.

SZ [329-30]

Da es heißt: Da zürnte er über Eleasar und über Itamar. (Lev 10,16) Und Aaron spricht, (Lev 10,19) so lernst du [daraus], dass dies nichts anderes als eine Ehrenbezeugung war. 178 Sie sagten: Es ist nicht recht, dass unser Vater sitzt und wir vor ihm sprechen. Es ist nicht recht, dass Mose sitzt, und wir ihm entgegnen, denn es gereicht einem Menschen nicht zum Ruhm, wenn ihm sein Schüler entgegnet. Man könnte meinen, da Eleasar nichts zu antworten hatte[, sprach Aaron]. [Die Schrift] sagt: Und Eleasar der Priester sprach zu den Männern des Heeres. (Num 31,21) Wenn er also etwas wollte, [sprach er] vor Mose und vor den Fürsten, und sie nahmen [es] von ihm an. Jedoch das Gold [und das Silber, das Kupfer, das Eisen, das Zinn und das Blei müsst ihr durch das Feuer gehen lassen]. (Num 31,22) [Der Vers] sagt: „Jedoch“. Um sie von ihrem Rost zu befreien. 179 [Und alles, das nicht mit Feuer in Berührung kommt,] müsst ihr durch das Wasser gehen lassen. (Num 31,23) Geräte, die nicht geeignet sind [etwas] aufzunehmen, flache Gefäße, Messer, Schwerter und Speere. 180

(630)

Es sind Geräte, die eine Zusatzbezeichnung tragen, 181 / bei denen man [aber] andere Namen benutzt. So [wie] „was vor dem Bett ist“ und „Arm und Leuchter“. 182 Eine Sache. (Num 31,23) Jede Sache. (Num 31,23)  177 Vgl. bSchab 30b. 178 Vgl. Raschi zu Lev 10,19; mPes 2,17. 179 Vgl. mToh 3,5. 180 Vgl. mKel 11,8: Alle Kriegsgeräte sind verunreinigungsfähig. 181 mKel 11,2: Jedes Metallgerät, das einen eigenen Namen hat, ist verunreinigungsfähig. Vgl. bSchab 60a. 182 Siehe Hyman/Schiloni, JS Numeri, 630 Anm. 1; bSchab 47a; Markus Jastrow, Dictionary of the Talmud Bavli, Talmud Yerushalmi and Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1388-1389 zu ‫קנה‬.

Mattot  

Es ist eine Einschließung der Geräte, an deren Namen andere [Namen] hängen, und man benutzt ihren Namen [so]: Öffnung des Leuchters, Schale (φιάλη) des Leuchters, Mündung eines Horns [und Schale eines Horns]. Man könnte meinen, ich schließe den Schaft des Leuchters und das Rohr des Horns ein. Die Bibel lehrt: Jedoch. (Num 31,23) Man könnte meinen, sie sollen durch das Wasser der Waschung kommen. Die Bibel lehrt: Mit dem Reinigungswasser soll er sich entsündigen lassen. (Num 31,23) Man könnte meinen, sie haben ihrer Pflicht mit dem Wasser des Besprengens genügt. Die Bibel lehrt: Am siebten Tage sollt ihr eure Kleider waschen und [dann] werdet ihr rein. (Num 31,24) Das lehrt, dass sie einer Besprengung nach dem Tauchbad bedürfen. Ihr sollt eure Kleider waschen, danach dürft ihr in das Lager kommen. (Num 31,24)

Nach dem Tauchbad und dem Waschen der Kleider. Und Eleasar, der Priester, sprach. (Num 31,21)

SNum § 157

Weil unser Lehrer Mose [in] Zorn geriet, als er eine Regel erließ, geriet er [in] einen Irrtum, als er eine Regel erließ. 183 R. Eleazar ben Azarja sagt: An drei Stellen geriet Mose [in] Zorn, als er eine Regel erließ und geriet [dadurch in] einen Irrtum, als er eine Regel erließ. Dementsprechend kannst du sagen: Da erzürnte Mose über Eleasar und über Itamar. (Lev 10,16) Was ist es[, was die Bibel dazu] sagt? Warum habt ihr [das Sündopfer] nicht gegessen? (Lev 10,17) Dementsprechend kannst du sagen: Und er sprach zu ihnen: Hört doch, ihr Widerspenstigen. (Num 20,10) Was ist es[, was die Bibel dazu] sagt? [Da erhob Mose seine Hand] und schlug [mit seinem Stab zweimal] an den Felsen. (Num 20,11)

Auch hier sagst du:  183 Vgl. bPes 66b; TanB beschallach 24; ARN A/B 1; PRE 47; Raschi zu Num 31,21.

§ 886

  Jalkut Schimoni Numeri

Mose aber erzürnte über die Anführer des Heeres. (Num 31,14) Was ist es[, was die Bibel dazu] sagt? Und Eleasar sprach. (Num 31,21) Weil er [in] Zorn geriet, als er eine Regel erließ, geriet er [in] einen Irrtum, als er eine Regel erließ. Und manche sagen: Mose gab Eleasar die Ermächtigung zu reden, damit, wenn [Mose] aus der Welt geschieden sein würde, sie nicht zu ihm sagen könnten: Zu Lebzeiten deines Lehrers, hast du nicht geredet. / Jetzt redest du?! (631)

Eine andere Auslegung: 184 Er pflegte ein Wort im Namen dessen zu sagen, der es gesagt hat, gemäß dem, wie es heißt: Und Ester sagte es dem König im Namen Mordechais. (Est 2,22)

bAZ 67b-68a

Jedes Ding, das mit Feuer [in Berührung] kommt. (Num 31,23) Es wird gelehrt: Einerlei, ob [das Verbotene] einen verschlechternden oder einen verbessernden Geschmack verleiht, ist es verboten, Worte R. Meirs. R. Simeon sagt: Wenn einen verbessernden, ist es verboten, wenn einen verschlechternden, ist es erlaubt. Was ist der Grund von R. Meir? Er folgert dies von den zu reinigenden Geräten von Fremden (‫)גוים‬, die einen verschlechternden Geschmack [dem darin gekochten Essen] verleihen. Dennoch hat der Barmherzige sie verboten. Ebenso gibt es hier keinen Unterschied. Und jener? Dieser [folgert] nach Rab Chijja bar Rab Huna: Die Tora hat nur einen Topf verboten, der am selben Tag [von einem Fremden benutzt wurde]. 185 Und der andere? Auch bei einem am selben Tag [von einem Fremden benutzten] Topf ist es nicht möglich, dass [sich der Geschmack des Essens] nicht ein wenig verschlechtert. Und was ist der Grund von R. Simeon? Dass gelehrt wird:  184 bChul 104b. Vgl. Tan bemidbar 22; TanB bemidbar 27; mAbot 6,6; PRE 50; bMeg 15a; bNid 19b. 185 Vgl. bPes 44b.

Mattot  

Ihr dürft keinerlei Aas essen, dem Fremden (‫)גר‬, der sich in deinen Toren aufhält[, magst du es geben]. (Dtn 14,21) Was für einen Fremden geeignet ist, heißt Aas, was für einen Fremden nicht geeignet ist, heißt nicht Aas. Und R. Meir? Dies schließt das schon Stinkende aus. Und R. Simeon? Das schon Stinkende braucht nicht ausgeschlossen zu werden, denn es ist nichts weiter als Staub. WER GEBRAUCHSGEGENSTÄNDE VON FREMDEN (‫ )גוים‬KAUFT, MUSS SIE, WENN MAN SIE KALT ABZUSPÜLEN PFLEGT, ABSPÜLEN, [WENN MAN SIE] ABZUKOCHEN PFLEGT, ABKOCHEN, UND WENN MAN SIE IM FEUER AUSZUBRENNEN PFLEGT, IM FEUER AUSBRENNEN. EINEN BRATSPIEß UND EINEN ROST BRENNE MAN IM FEUER AUS, EIN MESSER SCHLEIFE MAN, UND ES IST REIN. 186 P1534F

[Ein Tanna] lehrt: Alle bedürfen außerdem eines Tauchbades in 40 Sea [Wassermenge]. Woher sind diese Worte [zu belegen]? Rabba sagte: Ein Schriftvers sagt: [Und jedes Ding, das mit Feuer in Berührung kommt, sollt ihr durch das Feuer gehen lassen,] und es soll rein sein. (Num 31,23) Die Schrift hat dir noch eine andere Reinigung hinzugefügt. Bar Kapara lehrte: Da es heißt: Sogar mit Reinigungswasser soll es entsündigt werden. (Num 31,23) Soll ich etwas verstehen, dass sie des Besprengens am dritten und am siebten [Tag] benötigen? Die Bibel lehrt: „Sogar“. Das ist ausschließend. Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann: Mit Reinigungswasser (‫( ?)במי נדה‬Num 31,23) In Wasser, in das eine Menstruierende (‫ )הנדה‬eintauchen muss, sprich: 40 Sea [Wassermenge]. 187 P153F

 186 mAZ 5,12. 187 Vgl. Raschi zu Num 31,23.

bAZ 75b

  Jalkut Schimoni Numeri

Und es ist notwendig zu schreiben „und es soll rein sein“, und es ist notwendig zu schreiben „Reinigungswasser“. Würde nur geschrieben stehen „und es soll rein sein“, so könnte man glauben, sie seien durch irgendeine Menge Wasser rein, daher schrieb der Barmherzige: „Mit Reinigungswasser“. Und hätte der Barmherzige nur geschrieben „mit Reinigungswasser“, hätte man meinen können, auch bei diesem müsse der Sonnenuntergang wie bei einer Menstruierenden abgewartet werden. Die Bibel lehrt: „Rein“ [um zu sagen]: Auf der Stelle. Rab Nachman sagte, Rabbah bar Abbuha habe gesagt: Selbst neue Geräte sind im Schriftverständnis einbegriffen, denn alte, die man ausgebrannt hat, gleichen ja neuen. Dennoch ist bei diesen das Untertauchen erforderlich. Rab Scheschet wandte dagegen ein: Dann sollte dies auch von einer Schneiderschere gelten?! Rabba sagte zu ihm: Gegenstände für eine Mahlzeit 188 sind in diesem Abschnitt genannt. / (632)

Rab Nachman sagte, Rabbah bar Abbuha habe gesagt: Sie lehren [dies] nur von gekauften [Gefäßen], und gemäß dem Ereignis [bei der Plünderung von Midian], nicht aber von geliehen. Rab Isaak bar Josef kaufte einst von einem Fremden ein Gefäß aus Ton. 189 Er meinte, es untertauchen zu müssen. Einer von unseren Lehrern, und R. Jakob war sein Name, sagte zu ihm: Mir wurde von R. Jochanan erklärt, dass Metallgeräte in diesem Abschnitt genannt sind. Rab Aschi sagte: Glasgefäße gleichen, da sie, wenn sie zerbrechen, wieder hergestellt werden können, Metallgeräten. Über glasierte Gefäße streiten R. Acha und Rabina: Einer sagt, man richte sich nach ihrem Ursprung [aus Ton], und einer sagt, man richte sich nach ihrer Fertigstellung [in Keramik]. Die Rechtssatzung ist: [Man richtet sich] nach seiner Fertigstellung [des Gefäßes]. Sie fragten: Wie verhält es sich mit einem Pfand? Der Sohn von Rab Aschi sagte:  188 Kochgeräte; vgl. Raschi zu Num 31,23. 189 Vgl. Tan chuqqat 2; TanB chuqqat 2.

Mattot  

Bei meinem Vater hatte ein Heide einen silbernen Becher verpfändet, und er tauchte ihn unter und trank aus diesem. Wir wissen aber nicht, ob, weil er meinte, die Verpfändung gleiche dem Verkauf, [oder,] weil er gesehen hatte, dass der Heide im Sinn hatte, ihn aufzugeben. Die Rabbanan lehrten: Wenn jemand Gebrauchsgeräte [von Fremden] kauft, so muss man sie, wenn es Dinge sind, die er noch nicht benutzt hat, untertauchen, und sie sind rein. 190 Wenn es Dinge sind, die er für Kaltes benutzt hat, wie Trinkgeschirr (κώθων) und Flaschen, wäscht man sie aus und taucht sie unter, und sie sind rein. Wenn es Dinge sind, die er für Heißes benutzt hat, wie Bratrohr, Kessel (κουκκούμιον) und Heißwasserbehälter, kocht man sie aus, taucht sie unter, und sie sind rein. 191 Wenn es Dinge sind, die er am Feuer benutzt hat, wie Bratspieße und Roste, brennt man sie aus und taucht sie unter, und sie sind rein. Hat man sie alle benutzt, bevor man sie untergetaucht, abgekocht oder ausgebrannt hat, ist es nach der Lehre des einen verboten und nach der des anderen erlaubt. Dennoch [besteht dabei] kein Widerspruch: Das eine nach demjenigen, der sagt, wenn die Geschmacksverleihung verschlechternd ist, ist es verboten, und eines nach demjenigen, der sagt, wenn die Geschmacksverleihung verschlechternd ist, ist es erlaubt. Wie lange muss man sie glühen lassen? Bis sich ihr Ansatz ablöst. Wie werden sie abgekocht? Man lässt einen kleinen Kessel in einen großen Kessel. Wie [verfährt man] mit einem großen Kessel? Komm und höre: Einst hatten sie bei Mar Uqba einen [großen] Kessel, da machte er an der Mündung einen Rand aus Teig, füllte ihn mit Wasser und ließ ihn überkochen. Rabba sagte: Wer ist so weise, so etwas zu tun, wenn nicht Mar Uqba, der ein bedeutender Mann war. Er meinte: Wie es aufgenommen wird, so wird es ausgeworfen. Wie es durch Spritzer aufgenommen wird, so wird es durch Spritzer [wieder] abgegeben.  190 Vgl. SDtn § 158. 191 Vgl. Raschi zu Num 31,23.

bAZ 76a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

UND MESSER SCHLEIFE MAN. 192 Rab [Huna] sagte: Man stecke es zehnmal in die Erde. Rabba 193 sagte: Und an einer harten Stelle. Und wenn das Messer gut ist und keine Scharten hat. 194 / bSchab 58b

R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Woher [ist zu belegen], dass das, was durch ein Metallgerät einen Ton hören lässt, verunreinigungsfähig ist? Weil es heißt: Jedes Ding, das mit Feuer [in Berührung] kommt. (Num 31,23) Sogar ein Ton[instrument] muss durch das Feuer gehen.

SZ [329]

Und jedes Kleid und jeder [Gegenstand] aus Leder und jedes von Ziegen[haar] Gefertigte [sowie alle Holzgeräte sollt ihr reinigen lassen]. (Num 31,20)

(633)

Im Schriftsinn ist nur [enthalten], dass er unrein wird wegen drei mal drei [Fingerbreiten]. Woher [ist zu belegen]: WEGEN DREI MAL DREI [HANDBREITEN] BEI DURCH DRUCK [VERURSACHTER] UNREINHEIT 195, UND WEGEN VIER MAL VIER [FINGERBREITEN] DURCH TOTENUNREINHEIT. [FELL] WEGEN FÜNF [MAL HANDBREITEN]? 196

FÜNF

HANDBREITEN]

UND [EINE

MATTE]

WEGEN SECHS [MAL SECHS-

Von allen Geräten aus Holz, Geräten aus Leder, Geräten aus Knochen, Geräten aus Glas. Jeder, der eine Person getötet hat. (Num 31,19) Um das Rückgrat und den Schädel einzuschließen. Wer einen Erschlagenen berührt hat. (Num 31,19) Um das Glied eines Toten und das Glied von einem Lebenden, an dem nicht entsprechend Fleisch ist, einzuschließen. Und wer [einen Erschlagenen] berührt hat. (Num 31,19) Es ist eine Einschließung des Gerstenkorn großen Knochens, [dass er] beim Berühren und beim Tragen [verunreinigt].

 192 mAZ 5,12. 193 In bAZ 76a: Rab Huna, Sohn R. Jehoschuas. 194 In bAZ 76a: Rab Kahana. 195 Wer unrein ist, kann diese Unreinheit ohne Berührung übertragen. 196 Vgl. mKel 12,2; mKel 27,2.

Mattot  

Jedoch das Gold und das Silber[, das Kupfer, das Eisen, das Zinn und das Blei müsst ihr durch das Feuer gehen lassen]. (Num 31,22)

SNum § 158

[Geräte aus diesem Metall]. Du sagst: Geräte [aus diesem Metall]. Oder sind nicht vielmehr [ungeformte] Klumpen [gemeint]? Siehe, du kannst schlussfolgern: Wenn die Toten Israels unrein machen, und die Getöteten Midians unrein machen[, gilt]: Wie die Toten Israels Geräte und nicht [ungeformte] Klumpen [unrein machen], so [machen] auch die Getöteten Midians [nur] Geräte und nicht [ungeformte] Klumpen [unrein]. 197 R. Jose der Galiläer sagt: Geräte [aus diesem Metall]. Oder sind nicht vielmehr [ungeformte] Klumpen [gemeint]? Die Bibel lehrt: „Jedoch“. [Das bedeutet] eine Unterscheidung. Und alles, das nicht mit Feuer [in Berührung] kommt, müsst ihr durch das Wasser gehen lassen. (Num 31,23) Und siehe, die Dinge ergeben [einen Schluss vom] Leichteren auf das Schwerere: Wenn etwas, das kein Besprengen erfordert, das Untertauchen erfordert, so ist es eine Schlussfolgerung, dass etwas, das das Besprengen erfordert, auch das Untertauchen erfordert. Am siebten Tage sollt ihr eure Kleider waschen und [dann] werdet ihr rein. (Num 31,24)

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Ein vom Schwert Erschlagener. (Num 19,16) Die Schrift will über das Schwert lehren, dass es eine sieben[tägige] Unreinheit bewirkt, und [auch] der, der es berührt, [mit] einer sieben[tägigen] Unreinheit unrein ist. Wir lernen [daraus] also für Geräte und für den Menschen. Woher [ist zu belegen, auch] Geräte und Mensch und Geräte? 198 Die Bibel lehrt: Und ihr müsst [am siebten Tag] eure Kleider waschen [und werdet dann rein]. (Num 31,24) /

Wir lernen [daraus] also für Geräte und Mensch und Geräte. Und danach dürft ihr in das Lager kommen. (Num 31,24)

 197 Vgl. Raschi zu Num 31,23. 198 Vgl. mOh 1,3.

(634)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wie [es] hier verboten ist, [vorher] in das Lager zu kommen, so ist [es] auch dort 199 verboten, [vorher] in das Lager zu kommen. Wie hier bis zum Abend, so auch dort bis zum Abend. jTer 4,3

Und von der Hälfte der Kinder Is[raels]. (Num 31,30) Es steht geschrieben: [Das ist die Hebe, die ihr erheben sollt:] Ein Sechstel Efa von einem Scheffel 200 Weizen, und ihr Sechstel (‫ )וששיתם‬Efa von einem Scheffel Gerste. (Ez 45,13) Man könnte meinen, man solle vom Weizen ein Sechzigstel und von der Gerste ein Dreißigstel abheben. Die Bibel lehrt: Und all eure Heben. (Ez 44,30) Damit alle Heben gleich sind. Samuel sagte: Nimm „ein Sechstel“ [Efa vom Scheffel Weizen] auf „und ihr Sechstel“ [Efa vom Scheffel Gerste] 201 und es ergibt sich eine Hebe von einem Vierzigstel. Woher ist das Mittelmaß [zu belegen]? R. Levi sagte: Es steht geschrieben: Und von der Hälfte der Kinder Israels sollst du eines nehmen, herausgegriffen aus 50. (Num 31,30)

Alles, was du von einer anderen Stelle herausgreifst, ist wie dieses: Wie dieses ein Fünfzigstel ist, so ist alles, was du an einer anderen Stelle herausgreifst, ein Fünfzigstel. Und der Geizige (‫[ )הרעה‬erhebt] ein Sechzigstel, 202 denn es steht geschrieben: Und ein Sechstel Efa von dem Scheffel Gerste. (Ez 45,13) P150F

bJeb 61a

P

R. Simeon ben Jochai sagt: Die Gräber der Fremden verunreinigen nicht [durch Bezeltung], denn es heißt: 203 Ihr aber seid meine Schafe, die Schafe meiner Weide, Menschen seid ihr. (Ez 34,31) Ihr werdet Menschen genannt, die Völker werden nicht Menschen genannt. Man wandte ein:

 199 Num 31,24. Vgl. Lev 16,26-28. 200 ‫חומר‬: Ein Efa ist ⅒ Ḥomer, hier mit „Scheffel“ wiedergegeben. 201 Siehe Ez 45,13. 202 Siehe mTer 4,3: Das Maß der Hebe ist: Ein Wohlwollender gibt ein Vierzigstel. Die Schule Schammais sagt: Ein Dreißigstel. Ein mittelmäßiger [Spender]: Ein Fünfzigstel. Ein Geiziger (‫)הרעה‬: Ein Sechzigstel. 203 Vgl. Raschi zu Num 31,19.

Mattot  

Und 16.000 Menschenseelen. (Num 31,40) Als Gegensatz zum Vieh. Komm und höre: In der mehr als zwölf Myriaden Menschen sind. (Jon 4,11) Dort ist er auch im Gegensatz zum Vieh [ein Mensch] genannt. Komm und höre: Jeder, der einen Menschen erschlagen, und jeder, der einen Erschlagenen berührt hat: Ihr sollt euch reinigen. (Num 31,19) Vielleicht war einer von den Israeliten erschlagen worden? Und die Rabbanan? [Verweisen auf folgenden Vers:] Es fehlt von uns kein Mann. (Num 31,49) Und R. Simeon? Es fehlt von uns kein Mann. (Num 31,49) In Bezug auf eine Übertretung. Rabina sagte: Allerdings hat die Schrift [die Völker] von der Verunreinigung durch Bezeltung ausgeschlossen, denn es steht geschrieben: Wenn ein Mensch in seinem Zelt stirbt. (Num 19,14) Die Schrift hat sie [damit] auch [hinsichtlich der Verunreinigung] durch Berühren und Tragen ausgeschlossen. Wir bringen JHWH als Opfergabe[, jeder, was er gefunden hat, goldenes Geschmeide, Fußketten und Spangen, Fingerringe, Reifen und Schmuckkügelchen (‫)כומז‬, zu sühnen unsere Seelen vor JHWH]. (Num 31,50) R. Eleazar sagte: „Die Spangen“, dies ist ein Brustschmuck. „Schmuckkügelchen“, das ist / ein Intimschmuck. 204 Dann müssen wir es mit „machoch“ (‫ )מחוך‬übersetzen: Etwas, das zum Lachen (‫ )מחוך‬verleitet. Rabba sagte: Aus dem Text selbst hast du [es] gehört: „Kumas“ (‫[ )כומז‬als Anagramm gelesen] bedeutet „K-an M-akom S-ima“ [was zu übersetzen ist]: Hier ist die Stelle der Unzucht.

 204 Vgl. Raschi zu Num 31,50.

bSchab 64a-b

(635)

  Jalkut Schimoni Numeri

Und Mose zürnte über die Anführer des Heeres. (Num 31,14) Mose sagte zu Israel: Seid ihr etwa zu eurer ehemaligen Verdorbenheit zurückgekehrt? Sie sagten zu ihm: Es fehlt niemand von uns. (Num 31,49) [Er sagte zu ihnen:] Wenn es so ist, warum ist diese Sühnung [notwendig]? Sie sagten zu ihm: Wenn wir auch der Übertretung entgangen sind, so sind wir den sündhaften Gedanken nicht entgangen. Sogleich [sagten sie]: Wir bringen [JHWH] eine Opfergabe. (Num 31,50) [Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte: Weshalb bedurften die Israeliten in jener Generation der Sühnung? Weil sie ihre Augen wegen der Blöße [der Opfer] unzüchtig waren. Rab Scheschet sagte: Warum zählt die Schrift die äußeren Schmucksachen mit den intimen Schmucksachen auf? Um dir zu sagen, dass, wenn man auch nur den kleinen Finger einer Frau betrachtet, dies ebenso sei, als betrachte man die Stelle ihrer Scham. Kalla 7

Wir bringen JHWH als Opfergabe[, jeder, was er gefunden hat,] goldenes Geschmeide. (Num 31,50) Das sind Ringe; usw. bis:

Bei jedem, der den kleinen Finger einer Frau berührt, ist es, als hätte er jenen Ort berührt. R. Achai, Sohn von R. Josia, sagte: Jeder, der Frauen nachschaut, kommt schließlich zur Übertretung. Jeder aber, der sich von der Übertretung abwendet, selbst wenn es ein Israelit ist, ist würdig, das Brandopfer wie ein Hoher Priester auf dem Altar zu vollziehen, denn es heißt: Da schickte er die Jünglinge der Kinder Israels und sie brachten Brandopfer dar. (Ex 24,5)

Und jeder, der sich vor einer Übertretung rettet und sie nicht begeht, der erblickt die Schechina wie die Dienstengel, denn es heißt: Und sie schauten Gott [und aßen und tranken]. (Ex 24,11)

Und es steht geschrieben: Wer sein Auge zudrückt, dass er das Böse nicht schaue. (Jes 33,15) Den König in seiner Schönheit schauen deine Augen. (Jes 33,17)

Mattot  

Kapitel 32 Die Söhne von Ruben hatten viel Vieh. (Num 32,1)

TanB mattot 9

Das ist es, was die Schrift sagt: Denn weder vom Aufgang, noch vom Niedergang, noch von der Wüste der Berge her kommt Erhöhung, sondern JHWH ist der Richter, der erniedrigt und der erhöht. (Ps 75,78)

Nicht davon, dass ein Mensch sich abmüht und zum Handel hinauszieht und vom Osten zum Westen geht, wird er reich, selbst wenn er [sein Geschäft] mit einem Schiff ausweitet oder [so] von Osten nach Westen zieht und über Wüsten und Berge zurückkehrt, wird er doch nicht reich. 205 Was [bedeutet]: Nicht von der Wüste der Berge her? (Ps 75,7)

R. Abba sagte: Alle Berge, von denen in der Schrift [gesprochen wird], sind [einfache] Berge, außer diesen, die Erhöhungen sind. Denn kein Mensch wird von diesen [Dingen] erhoben. Was aber macht der Heilige? Er nimmt von dem einen und gibt dem anderen. Eine Dame (matrona) fragt R. Jose: 206 Hat Gott seine Welt erschaffen; usw. bis:

Er sitzt da und macht Leitern. 207 Du sollst wissen: / Als er wollte, dass die Kinder Rubens und die Kinder Gads reich werden sollten, ließ er die Midianiter fallen.

(636)

Was steht [darüber] geschrieben? Und die Israeliten führten die Frauen der Midianiter weg. (Num 31,9) Und danach [heißt es]: Und viel Vieh. (Num 32,1) Salomo sagte: 208 Und wiederum sah ich unter der Sonne, dass die Leicht[füßigen] nicht [den Lauf haben und nicht die Starken den Krieg, und auch nicht die Klugen Brot, und auch nicht die  205 Vgl. NumR 22,8. 206 Vgl. GenR 68,4; Tan wa-jischlach 10; NumR 3,6; MidrSam 5,13. 207 Vgl. PRK 1. 208 Vgl. Tan mattot 5; NumR 22,7.

TanB mattot 7

  Jalkut Schimoni Numeri

Einsichtigen Reichtum, und auch nicht die Kundigen Kunst], sondern Geschick und Zufall trifft sie alle. (Koh 9,11) Und ebenso sagt Jeremia: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit. (Jer 9,11) Jene drei Gaben wurden in der Welt geschaffen: Weisheit, Stärke und Reichtum. Wenn sie [aber] nicht vom Heiligen kommen, werden sie schließlich bei jemandem zur Neige gehen. TanB mattot 8

Zwei Weise traten in der Welt auf, Bileam von den Völkern der Welt und Ahitofel aus Israel, die beide aus dieser und aus der kommenden Welt getilgt wurden. Zwei Reiche traten in der Welt auf, Korach aus Israel und Haman von den Völkern der Welt. Und beide sind aus der Welt getilgt worden. Und so findest du es in Bezug auf die Kinder von Gad und den Kindern von Ruben, dass sie sehr reich waren und großen Viehbesitz hatten, und sie liebten ihren Viehbesitz. Und sie wohnten jenseits des Jordans, deswegen wurden sie als erste in die Verbannung geführt, 209 denn es heißt: Er führte den Rubeniten und Gaditen in die Verbannung. (I Chr 5,26)

Jelamdenu

Du findest, [dass] alles, was Abraham, unser Vater, den Engeln bereitete, der Heilige von seinen Kindern forderte. Steht geschrieben im Abschnitt „wa-jera“ (Gen 18,1-22,24) [GenR 48,10; TanB wa-etchannen 6].

Es steht geschrieben: Das Herz des Weisen ist zu seiner Rechten. (Koh 10,2) Das ist der gute Trieb. Und das Herz des Toren ist zu seiner Linken. (Koh 10,2) Das ist der böse Trieb, der ihm zur Linken gegeben ist. Eine andere Auslegung: Das Herz des Weisen ist zu seiner Rechten. (Koh 10,2) Das sind die Gerechten, die ihr Herz der Tora geben, die [auf der] rechten [Seite Gottes] gegeben wurde, denn es heißt: Aus seiner Rechten ist ein feuriges Gesetz für sie. (Dtn 33,2) Und das Herz des Toren ist zu seiner Linken. (Koh 10,2) Das sind die Frevler, die ihr Herz darauf geben, reich zu werden, denn es heißt: In ihrer Linken ist Reichtum und Ehre. (Prov 3,16)

 209 Vgl. Raschi zu Prov 20,21.

Mattot  

Eine andere Auslegung: Das Herz des Weisen ist zu seiner Rechten. (Koh 10,2) Das ist Mose. 210 Und das Herz des Toren ist zu seiner Linken. (Koh 10,2) Das sind die Kinder von Ruben und die Kinder von Gad, die die Hauptsache zur Nebensache und die Nebensache zur Hauptsache machten, denn sie liebten ihren Mammon mehr als [ihre] Leben. Sie sagten ja zu Mose: Schafhürden für unsere Herden wollen wir hier bauen. (Num 32,16) Und danach [heißt es]: Städte für unsere Kinder. (Num 32,16) Mose sagte zu ihnen: Nicht so [sollte es sein], sondern: Baut euch Städte für eure Kinder – und danach – und Schafhürden für eure Herden. / Dies ist es, was die Schrift sagt: Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, auch wenn er alt wird, weicht er nicht davon ab. (Prov 22,6)

GenR 72,1

(637)

Es steht geschrieben: Da ging Ruben in der Zeit der Weizenernte. (Gen 30,14) Und es steht geschrieben: Gib dieses Land deinen Knechten zum Erbbesitz. (Num 32,5) Atarot und Dibon. (Num 32,3) Stets beende man seine Leseabschnitte zusammen mit der Gemeinde, zweimal den Text und einmal die Übersetzung, sogar „Atarot und Dibon”. Denn dem, der seine Leseabschnitte zweimal den Text und einmal die Übersetzung mit der Gemeinde beendet, werden Tage und Jahre [verlängert]. R. Bibi bar Abaje meinte, alle Leseabschnitte am Vortage des Versöhnungstages beenden [zu wollen]. Es lehrte ihn Rab Chijja bar Rab aus Diphte: Kasteit (‫ )ועניתם‬eure Seelen. (Lev 23,32) Fastet man (‫ )מתענין‬etwa am neunten? Man fastet ja am zehnten. Vielmehr sagt das, dass die Schrift jedem, der am neunten isst und trinkt, es anrechnet, als faste er am neunten und zehnten. [Da] meinte er, sie vorher [lesen zu müssen], [aber] ein Greis lehrte ihn: Nur darf man sie nicht früher oder später [lesen].

 210 Vgl. Tan mattot 7.

bBer 8a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

LevR 3,1

Dieses Land soll gegeben werden. (Num 32,5) Dies ist es, was die Schrift sagt: Besser eine Hand voll Ruhe [als beide Fäuste voller Mühe und Haschen nach Wind]. (Koh 4,6)

R. Isaak deutete den Vers auf den Stamm Ruben und Gad: 211 Als sie in das Land hineinkamen und sahen, wie viel Samen es darin gab und wie viele Pflanzungen es darin gab, sagten sie: Besser eine Hand voll Ruhe. (Koh 4,6) In diesem Land Als Fäuste voller [Mühe]. (Koh 4,6) Im [Land] jenseits des Jordan. Vielmehr [ist es]: Haschen nach Wind. (Koh 4,6) Ihr Haschen war es. Dieses Land soll gegeben werden [deinen Knechten zum Erbbesitz]. (Num 32,5) Sie sagten wiederum: Nein, wir suchen es uns aus. bJoma 38a

Ihr werdet schuldfrei sein. (Num 32,22) Die Rabbanan lehrten: Die [Angehörigen] der Familie Garmo waren in der Zubereitung der Schaubrote kundig und wollten es nicht lehren. Die Weisen sagten zu ihnen: Welchen [Grund] habt ihr, es nicht zu lehren? Sie sagten zu ihnen: Im Hause des Vaters wusste man, dass der Tempel einst zerstört werden wird. Vielleicht würde [das Wissen] dann ein Mensch lernen, der [für das Amt] nicht / würdig ist und dann gehen und Götzendienst damit betreiben.

(638)

Wegen des Folgenden gedenkt man ihrer zum Lob: Nie wurde Weißbrot in der Hand ihrer Kinder gefunden, damit man nicht sage, sie äßen von den Schaubroten, um aufrecht zu halten, was gesagt wird: Ihr sollt vor JHWH und Israel rein sein. (Num 32,22) DIE [ANGEHÖRIGEN DER] FAMILIE EUTINOS BESCHÄFTIGTEN RÄUCHERWERKES UND SIE WOLLTEN ÜBER DIE ANFERTIGUNG REN. 212  211 Vgl. KohR 4,6 § 1. 212 mJoma 3,11.

SICH MIT DER DES

ANFERTIGUNG

RÄUCHERWERKS

DES

NICHTS LEH-

Mattot  

Usw. wie oben.

Wegen dieser Sache gedenkt man ihrer zum Lobe: Nie ging eine Braut aus ihrem Haus parfümiert hinaus, damit man nicht sage, sie parfümieren sich von dem Räucherwerk. Um aufrechtzuhalten, was gesagt ist: Ihr sollt rein sein. (Num 32,22) Unsere Lehrer lehrten: Derjenige, der Hebe absondert, darf [in den Raum mit den Körben] weder mit einem Gewand (παραγώδης) mit Borten hineinkommen, noch mit Schuhen oder Sandalen, weder mit Gebetsriemen, noch mit einem Amulett. Vielleicht verarmt er, und dann könnte man sagen, wegen einer Sünde [in] der Tempelschatzkammer ist er verarmt. Und vielleicht wird er reich, und man könnte sagen, aus der Hebe der Tempelschatzkammer hat er sich bereichert.

jScheq 3,2

[Ein Tanna] lehrte: [Ein Priester] mit starkem Kopfhaar darf die Hebe nicht absondern wegen des Verdachts. 213 Die Schatzmeister glätten das krause Haar und man unterhält sich mit ihm von dem Augenblick an, wo er hineingeht, bis zum Augenblick, wo er herauskommt. Kann er nicht seinen Mund mit Wasser füllen? R. Tanchuma sagte: [Das geht nicht,] weil er einen Segen [sprechen muss]. R. Samuel bar Nachmani sagte: In der Tora, in den Propheten und in den Schriftwerken finden wir [Verse, die aussagen], dass der Mensch sich den Menschen gegenüber genauso korrekt verhalten muss, wie er sich Gott gegenüber korrekt verhalten muss. In der Tora – ist woher [zu belegen]? Ihr sollt vor JHWH und Israel rein sein. (Num 32,22) In den Propheten? Der Gott der Götter, JHWH; er weiß und Israel soll wissen[, wenn aus Empörung oder wenn in Untreue gegen JHWH, so stehe uns nicht bei an diesem Tag]. (Jos 22,22) In den Schriftwerken – ist woher [zu belegen]? Finde Gunst und Wohlgefallen in den Augen Gottes und des Menschen. (Prov 3,4) Wenn die Söhne Gads hinüberziehen. (Num 32,29) R. MEIR SAGT:

 213 Er könne im Haar Münzen verstecken. Vgl. tScheq 2,1.

bQid 61a-62a

  Jalkut Schimoni Numeri

EINE BEDINGUNG,

DIE NICHT DER

BEDINGUNG

DER

GLEICHT, GILT NICHT ALS BEDINGUNG, DENN ES HEIßT:

KINDER GADS

UND DER

KINDER RUBENS

Und Mose sprach zu ihnen: Wenn die Söhne Gads [und die Söhne Rubens hinüberziehen]. (Num 32,29) Und wenn sie nicht hinüberziehen werden. (Num 32,30) R. CHANANJA BEN GAMALIEL SAGT: DIESE SACHE ZU SAGEN WAR NOTWENDIG, DENN SONST KÖNNTE MAN VERSTEHEN, DASS SIE AUCH IM LAND KANAAN KEINEN ANTEIL ERHALTEN SOLLTEN. 214 R. Chananja ben Gamaliel antwortete Meir zutreffend. R. Meir kann dir sagen: Wenn man sagen wollte, nicht zur Verdopplung der Bedingung. Der Allbarmherzige hat geschrieben: Sie sollen in eurer Mitte Besitz erhalten. (Num 32,30) Warum habe ich „im Land Kanaan“ 215? Schließe daraus: Zur Verdopplung der Bedingung ist er gekommen. Und R. Chananja ben Gamaliel? Er sagt dir: Wenn er nicht geschrieben hätte „im Land Kanaan“, könnte man sagen: Sie sollen in eurer Mitte Besitz erhalten. (Num 32,30) Im Land Gilead, aber überhaupt nicht im Land Kanaan. Und R. Meir? Unter „in eurer Mitte“ / ist zu verstehen: Überall, wo ihr [Besitz] habt. (639)

Einverstanden mit dem von R. Meir, [denn] wir haben das, was geschrieben steht: Wenn du gut handelst, erhältst du einen Lohn, wenn du aber nicht gut handelst[, so lagert die Sünde vor der Tür]. (Gen 4,7) Vielmehr, wie muss ich es nach R. Chananja ben Gamaliel [erklären]? Man könnte glauben, wenn du gut handelst, erhältst du einen Lohn, wenn du nicht gut handelst, weder Lohn noch Strafe. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Einverstanden mit dem von R. Meir, [denn] wir haben das, was geschrieben steht: So bist du von meinem Eid befreit. (Gen 24,41) Vielmehr, wie muss ich es nach R. Chananja ben Gamaliel [erklären]? Dies ist notwendig, [weil] man sonst glauben könnte, wenn sie selbst es wünschen sollte, jene aber nicht, müsse er sie gegen den Willen jener holen. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. [Warum habe ich dann aber den Vers:]  214 mQid 3,4. 215 Num 32,30.

Mattot  

Wenn die Frau aber nicht will? (Gen 24,8) [Dies ist notwendig, weil] man sonst glauben könnte: Wenn jene es wünschen sollten, sie selbst aber nicht, müsse er sie gegen ihren Willen holen. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Einverstanden mit dem von R. Meir, [denn] wir haben das, was geschrieben steht: Wenn ihr in meinen Satzungen wandelt. (Lev 26,3) Und wenn ihr meine Satzungen missachten werdet. (Lev 26,15) Vielmehr, wie muss ich es nach R. Chananja ben Gamaliel [erklären]? Dies ist notwendig, [weil] man sonst glauben könnte: Wenn ihr in meinen Satzungen wandelt, [ist es] zum Segen. Wenn ihr meine Satzungen missachtet, [ist es] weder zum Segen, noch zum Fluch. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Einverstanden mit dem von R. Chananja ben Gamaliel, [denn] wir haben das, was geschrieben steht: Wenn kein Mann bei dir gelegen hat und du nicht zu Unreinheit unter deinem Manne abgeschweift bist, so sei frei (‫)הנקי‬. (Num 5,19) Nach R. Meir sollte es doch „ersticke“ (‫ )חנקי‬heißen?! R. Tanchum sagte: „Ersticke“ steht ja [auch tatsächlich] geschrieben. Einverstanden mit dem von R. Meir, [denn] wir haben „ersticke“ (‫ )חנקי‬geschrieben stehen. Vielmehr, wie muss ich es nach R. Chananja ben Gamaliel [erklären]? Dies ist notwendig, [weil] man sonst glauben könnte: Wenn kein Mann bei dir gelegen hat, so sei frei, wenn aber einer [bei dir] gelegen hat, sei weder frei, noch ersticke. Vielmehr sei dies nur ein gewöhnliches Verbot. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Einverstanden mit dem von R. Meir, [denn] wir haben geschrieben stehen: Er entsündigt sich am dritten Tage. (Num 19,12) Vielmehr, wie muss ich es nach R. Chananja ben Gamaliel [erklären]? Dies ist notwendig, [weil] man sonst glauben könnte: Das Gebot [des Besprengens habe] am dritten und am siebten [Tag zu erfolgen]. Wenn er es aber nur an einem von diesen [Tagen] getan hat, sei es [vollständig] getan. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Warum habe ich: Und der Reine sprenge auf den Unreinen am dritten und am siebten Tag? (Num 19,19) Dies ist notwendig, [weil] man sonst glauben könnte, der „dritte“ [Tag] komme, um den zweiten [Tag] auszuschließen und der „siebte“ [Tag komme], um den sechsten [Tag] auszuschließen, wobei die Tage der [Reinigung] vermindert werden. Wenn er

  Jalkut Schimoni Numeri

es aber am vierten [Tag] und am achten [Tag] getan hat, wobei die Tage der Reinigung vermehrt werden, sei es recht. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Warum habe ich [dann]: Und entsündige ihn am siebten Tag? (Num 19,19) Diese Worte sind notwendig, [weil] man sonst glauben könnte, nur für Heiliges, für die Hebe sei aber auch einmal ausreichend. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. bGit 75a

[Nach] R. Meir ist es eine doppelte Bedingung, und die Bedingung geht der Leistung voran: Die Bedingung bei einer Sache und die Leistung bei einer anderen Sache.

tPea 4,15

Sprung [nach]: Die Einnehmer von Almosen sind nicht befugt, sich voneinander zu trennen. Aber gibt ihm sein Kollege Geld, das er ihm schuldet, selbst wenn er Geld auf dem Weg findet, so ist er nicht befugt, es zu nehmen, denn es heißt: Ihr sollt vor JHWH und Israel rein sein. (Num 32,22) Ende Am Schluss von „rosche ha-mattot“ (Häupter der Stämme). Das Zeichen der Stämme erglänze, Einsicht umgebe die Stämme, den vornehmen Hörer zu leiten. Aus den Höhen sind die dargereichten Segen, im Allgemeinen und Besonderen, das Joch der Wankenden zu zerbrechen.

Masʼe (Num 33,1 – 36,13) Kapitel 33

(640)

Dies sind die Stationen (‫ )מסעי‬der Israeliten. (Num 33,1)

TanB masʼe 1

Der Heilige sagte zu Mose: Schreibe die Stationen auf, die Israel in der Wüste abwanderte (‫)שנסעו‬, damit sie wissen, wie viele Zeichen ich ihnen auf jeder Station getan habe. 1 P1564F

Ein Gleichnis über einen König, dessen Sohn krank war. Er brachte ihn an einen anderen Ort, um ihn dort zu heilen. Als sie zurückkehrten, begann sein Vater, alle Stationen aufzuzählen: Hier haben wir geschlafen, hier haben wir gefroren, hier hattest du Kopfweh. Ebenso sagte der Heilige zu Mose: Zähle ihnen alle Orte auf. 2 Daher heißt es: Dies sind die Stationen der Israeliten. (Num 33,1)

TanB masʼe 2

Dies ist es, was die Schrift sagt: Du führst dein Volk wie Kleinvieh durch die Hand Moses und Aarons. (Ps 77,21) Wie man Kleinvieh nicht in den Schatten eines Pfahles führt, so ließ sich Israel in den ganzen 40 Jahren nicht in den Schatten eines Pfahles führen. 3

Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Wie Kleinvieh sich keinen Vorrat sammelt, sondern in der Wüste weidet, so Israel: Die gesamten 40 Jahre wurden sie ohne Vorrat ernährt. Eine andere Auslegung: Wie Kleinvieh an einem Ort, an den es der Hirte führt, hingezogen wird, so Israel: Überall, wohin Mose und Aaron sie wandern ließen, wanderten sie hinter ihnen her. Da schrieb Mose auf. (Num 33,2) Steht geschrieben in § 738 [Soferim 2,6].

Sie zogen aus von Ramses am [15. Tag] des ersten Monats. (Num 33,3) Es steht geschrieben:

 1 Vgl. Tan masʼe 1; NumR 23,1. 2 Vgl. Tan masʼe 3; NumR 23,3; Raschi zu Num 33,1. 3 Vgl. Tan masʼe 2; NumR 23,2; ExR 24,3.

PRK 5

  Jalkut Schimoni Numeri

Er hat den Mond für die Festzeiten gemacht, die Sonne kennt ihren Niedergang. (Ps 104,19)

(641)

R. Jochanan sagte: Es wurde nur der Glutball dazu erschaffen zu leuchten: 4 / Es seien Lichter. (Gen 1,14) Es ist [dort] defektiv geschrieben: ‫מארת‬. Wenn es so ist, warum wurde der Mond erschaffen? Um durch ihn die Monatsanfänge und die Jahresanfänge zu heiligen. R. Schela aus Kefar Tamarta sagte im Namen von R. Jochanan: Obwohl die Sonne ihren Niedergang kennt, ist von hier [zu belegen,] dass man beim Mond nur nach dem Untergang der Sonne zählt. Justa, einer seiner Kollegen, [sagte] im Namen von R. Berekhja: Es steht geschrieben: Sie zogen aus von Ramses im ersten Monat, am 15. Tag des Monats. (Num 33,3) Wenn du nach dem Mond zählst, gibt es nur 14 Sonnenuntergänge. Von hier [ist zu belegen,] dass man beim Mond nur nach dem Untergang der Sonne zählt.

MidrPs 107,4

Sie zogen (‫ )ויסעו‬von Ramses aus. (Num 33,3) Der Heilige sagte zu Israel: Als ihr in Ägypten 40 Tage unterwegs wart, seid ihr von ihm abgesondert worden, und ich habe euch eine kleine Weile nach Ramses gebracht. Nun, da ihr in alle Länder zerstreut seid, werde ich euch sammeln (‫)אקבץ‬, denn es heißt: Und es wird sein, an jenem Tag wird JHWH 5 zum zweiten Male sammeln (‫[ )יוסיף‬durch] seine Hand. (Jes 11,11)

bBer 9a

Am [Tag] nach Pesach zogen die Israeliten hinaus. (Num 33,3) Es steht geschrieben: JHWH, dein Gott, führt dich nachts hinaus aus Ägypten. (Dtn 16,1) Zogen sie wirklich in der Nacht hinaus? Zogen sie nicht doch am Tag hinaus, denn es heißt: Am [Tag] nach Pesach zogen die Israeliten ermutigt 6 hinaus? (Num 33,3) Vielmehr lehrt das, dass die Befreiung für sie mit dem Abend anfing.

 4 Vgl. PR 15; GenR 6,1. 5 BH: mein Herr. 6 Wörtlich: mit starker Hand.

Masʼe  

Da es heißt: Dieser Tag sei euch zur Erinnerung. (Ex 12,14) Einen Tag, der euch zur Erinnerung ist, sollst du feiern, aber wir hören nicht, welcher dies ist. Da es aber heißt: Da sprach Mose zum Volk: Gedenke [dieses Tages, da ihr aus Ägypten ausgezogen seid]. (Ex 13,3)

Mek bo 7

Noch immer ist die Sache in der Schwebe. Da es heißt: Am [Tag] nach Pesach zogen sie hinaus, (Num 33,3) wann haben sie das Pesach gegessen? In der Nacht zum Festtag, und sie sind erst am Festtag selbst hinausgezogen. Da zogen sie von Elim weiter. (Num 33,10) Dieser Tag war ein Schabbat. Es geschah, dass sie an jenem Tag rebellierten: Da murrte das Volk 7 gegen Mose. (Ex 16,2) Und er sicherte [ihnen] zu, für sie am nächsten Tag Manna herabkommen zu lassen, denn es steht geschrieben: Und am Morgen werdet ihr die Herrlichkeit JHWHs sehen. (Ex 16,7)

bSchab 87b § 787

Beim ersten Mal kam das Manna an einem Schabbat für sie herab, denn es steht geschrieben: Sechs Tage sollt ihr sammeln. (Ex 16,26) / Und wegen ihrer Götter ließ JHWH Gerichte [über sie] kommen. Steht geschrieben in § 199 unten [Mek bo 7].

Die Kinder Israels zogen von Ramses. (Num 33,5) In § 210 [Mek bo 14].

Und sie zogen von Sukkot und weiter. (Num 33,6) Oben von § 229 [Mek beschallach 2].

Und sie blieben in Pi ha-Chirot. (Num 33,7) Unten von § 231 [Mek beschallach 2; bSchab 23b].

Sie zogen drei Tagesreisen. (Num 33,8)

 7 BH: die ganze Gemeinde der Kinder Israels.

(642)

  Jalkut Schimoni Numeri

Unten in § 255 [Mek beschallach 1].

Sie kamen nach Elim. (Num 33,9) Oben von § 258 [Mek wajassa 1].

Sie lagerten in Rephidim. (Num 33,14) In § 263 [bBek 5b].

Sie lagerten in der Wüste. (Num 33,11) Unten von § 275 [Mek jitro bachodesch 1].

Da ging Aaron der Priester hinauf [auf den Berg]. (Num 33,38) Jelamdenu

§ 787

Dies in Chuqqat im Abschnitt zu Aaron [in § 764, bRH 2b-3a].

Mose, Aaron und Eleasar gingen zum Berg Hor, und Mose schämte sich, Aaron zu sagen: Deine Zeit ist gekommen, aus der Welt zu scheiden. 8 Er sagte zu ihm: Aaron, mein Bruder, möchtest du wissen 9, was über Abraham geschrieben steht? Er sagte: Ja. Er sagte: Du wirst in Frieden zu deinen Vätern kommen. (Gen 15,15) Aber er begriff nichts. Er sagte zu ihm: Aaron, mein Bruder, wenn der Heilige nach 100 Jahren sagen würde, dass du sterben musst, was würdest du sagen? Er sagte zu ihm: Er ist gerecht. Und wenn er es heute zu dir sagen würde, was würdest du ihm sagen? Gerecht ist der Richter, er ist meinetwegen getreu. Er sagte zu ihm: So hast du es auf dich genommen, dass wir auf den Gipfel des Berges gehen, denn so hat es mir der Heilige geboten. Aaron ging hinter ihm her wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird. (Jes 53,7) Der Heilige sagte zu den Dienstengeln: Ihr habt euch über Isaak gewundert, dass er ohne sich zu weigern auf den Altar hinaufgestiegen ist. Kommt und seht [nun], wie der Ältere hinter seinem jüngeren Bruder hergeht, um den Tod zu empfangen. Mose wusste aber nicht, wie er ihn sich entkleiden lassen sollte, um das Über[gewand] auszuziehen und [nur] das Innen[gewand] anzubehalten. Weder war es möglich, die Gewänder des Heiligtums aus ihrer Ordnung zu verändern, noch  8 Vgl. TanB chuqqat 41; Adolf Jellinek, Bet ha-Midrasch. Sammlung kleiner Midraschim und vermischter Abhandlungen aus der älteren jüdischen Literatur. Bd. 1: Drei Teile (Leipzig: Friedrich Nies, 1855), 94-95: Petirat Aaron. 9 Wörtlich: ist es dein Wille zu erfahren.

Masʼe  

war es möglich, ihm alles zu nehmen und ihn nackt zu lassen. Der Heilige sagte: Du tust das Deine und ich tue das Meine. Da zog Mose ihn aus und Aaron wurde vom Berg verschluckt. Und die Weisen sagen: Mose entkleidete [ihn] und die Dienstengel bekleideten ihn. Und die priesterlichen Gewänder, die Mose Aaron auszog, zog er Eleasar, seinem Sohn, vor ihm über. Der Heilige gab ihm die Beruhigung, / ihn wissen zu lassen, dass nicht andere seine Größe übernehmen würden. Danach stieg der Heilige hinab, und nahm seine Seele mit einem Kuss. 10 Durch den Mund JHWHs, und er starb dort. (Num 33,38) Mose und Eleasar küssten Aaron, Mose auf eine Wange und Eleasar auf die andere Wange. Und einige sagen: Mose ließ ihn sich von seinen Knöcheln [an] entkleiden, und die Wolke der Herrlichkeit [Gottes] erhob sich und bedeckte ihn. Mose sagte zu ihm: Mein Bruder, was siehst du? Er sagte zu ihm: Ich sehe nichts außer der Wolke der Herrlichkeit, die meine Glieder umhüllt, weil du [mich] entkleidest. Er entkleidete ihn bis zu seinem Oberschenkel, und die Wolke der Herrlichkeit [Gottes] erhob sich und bedeckte ihn. Er entkleidete ihn bis zu seinem Hals. Er sagte zu ihm: Aaron, mein Bruder, was siehst du? Was ist [mit] dem Tod? Er sagte zu ihm: Bis jetzt erhebt sich nur die Wolke der Herrlichkeit und bedeckt mich bis zum Hals. Nachdem er ihn ganz entkleidet hatte, bedeckte die Wolke ihn ganz. Mose rief seinem Bruder Aaron zu: Aaron, mein Bruder, was ist der Tod der Gerechten, wo du [an der Reihe] bist?! Es sagte zu ihm: Ich [kann] dir nur so viel sagen, als dass ich doch vor der Zeit hierhergekommen bin. Als Mose sah, wie Aaron gestorben war, wünschte Mose sich seinen Tod. Und als der Heilige zu ihm sagte: Aaron ist zu seinen Brüdern versammelt worden, (Num 27,13) Sagte er: JHWH, mein Gott der Lebensgeister wird [einen Mann über die Gemeinde] einsetzen. (Num 27,16)

 10 Vgl. bMQ 28a; bBB 17a; Raschi zu Num 33,38.

(643)

  Jalkut Schimoni Numeri

Nachdem Aaron gestorben und vor ihnen verborgen war, stiegen Mose und Eleasar hinab, und ganz Israel stand da und zitterte und spähte umher, um ihn zu sehen, weil er den Frieden geliebt hatte und dem Frieden nachgejagt war. Da fuhr Satan zwischen sie und hetzte ganz Israel gegen Mose und Eleasar auf. Ganz Israel ergriff sie; sie sagten: Wo ist er? Sie sagten zu ihnen: Der Heilige hat ihn für das Leben der kommenden Welt verborgen 11. Sie sagten: Wir glauben dir nicht, vielleicht ist die Sache nicht rechtmäßig. Er sprach zu dir und du hast über ihn den Tod verhängt. Da wollte ganz Israel Mose und Eleasar steinigen. Sogleich sagte der Heilige zu den Dienstengeln: Hebt die Ruhestätte Aarons, meines Geliebten, in die Höhe [über] der Erde 12, damit Israel erkennt, dass Mose und Eleasar ihm kein Leid angetan haben. Da hoben die Dienstengel die Ruhestätte Aarons in die Höhe [über] der Erde, und der Heilige ging vor der Ruhestätte her und betrauerte ihn, und die Dienstengel antworteten nach ihm: Wahre Weisung war in seinem Mund. (Mal 2,6) Als die Israeliten seine Ruhestätte in der Höhe [über] der Erde sahen, und dass der Heilige und die Dienstengel ihn beklagten, stand ganz Israel, von groß bis klein, sofort auf, denn es heißt: Da sah die ganze Gemeinde, dass Aaron verschieden war. (Num 20,29) Sie stimmten eine große Trauerklage um ihn an und weinten heftig über ihn, denn es heißt: Und das ganze Haus Israel weinte 30 Tage um Aaron. (Num 20,29) Komm und sieh Ruhm und Ehre von Aaron, dem Gerechten, denn alle Menschen 13 beweinten ihn. Als aber Mirjam starb, war keine Trauer um sie und kein Begräbnis für sie. Vielmehr, Mose [nahm sie] am Kopf und Aaron an den Füßen, und sie gingen und begruben sie. Auch Mose, unseren Lehrer, beweinte ganz Israel nicht in der Weise, wie sie Aaron beweint hatten, weil er sie wegen jeder Sache zurechtgewiesen hatte. Über die Angelegenheit steht [nur] geschrieben: Da beweinten die Israeliten Mose. (Dtn 34,8) (644)

Über Aaron aber steht geschrieben: Und das ganze Haus Israel weinte / 30 Tage um Aaron, (Num 20,29) denn er hatte sie nie zu Unrecht betrübt, indem er zu einem Mann oder einer Frau sagte: Du hast dich versündigt.

 11 Oder: vergraben. 12 Wörtlich: auf die Höhe der Erde. 13 Wörtlich: in die Welt Gekommenen.

Masʼe  

Als Mose den Ruhm und die Ehre Aarons sah, dass seine Ruhestätte in die Höhe [über] der Erde gegeben worden war und der Heilige und seine Dienstengel ihn umringten und für ihn ihn eine große Trauer[feier] hielten, ließ er sich sogleich nieder, und er weinte und sprach: Wehe mir, dass ich nun allein übrig geblieben bin. Als Mirjam starb, kam nicht einer aus Israel zu uns, sondern ich und Aaron und seine Kinder, wir standen [allein] vor ihrer Ruhestätte und weinten um sie, wir trauerten um sie und wir begruben sie. Als Aaron starb, beschäftigten wir uns mit ihm, ich und sein Sohn, und wir standen vor seiner Ruhestätte. [Aber] ich, was wird mit mir werden, wer steht mir bei in der Stunde des Todes? Ich habe weder Vater, noch Sohn, noch Bruder, noch Schwestern, [niemanden], der um mich weinen würde. In dieser Stunde antwortete ihm der Heilige und sprach zu ihm: Mose, fürchte dich nicht! Siehe, ich selbst werde dir beistehen und dich mit großer Ehre begraben, denn es heißt: Da begrub er ihn in Gia 14. (Dtn 34,6) Wie die [Grab]höhle Aarons verborgen und nicht bekannt ist, so wird deine Höhle nicht bekannt werden, denn es heißt: Und niemand kennt sein Grab. (Dtn 34,6) Und wie der Todesengel keine Macht über Aaron hatte, sondern durch einen Kuss [starb er], so wird der Todesengel auch über dich keine Macht haben, und du wirst durch einen Kuss verscheiden, denn es heißt: Da starb dort Mose, der Knecht JHWHs, durch den Mund JHWHs. (Dtn 34,5) Sofort beruhigte sich Mose. Glücklich sind die Gerechten, die der Heilige, gepriesen sei er, selbst aufnimmt (‫)מאספן‬, denn es heißt: Die Herrlichkeit JHWHs wird dich aufnehmen (‫)יאספך‬. 15 (Jes 58,8) P1578F

P

Nicht nur das, sondern die Dienstengel ziehen ihnen entgegen und freuen sich über sie und empfangen sie freundlich und sagen zu ihnen: Kommt in Frieden, denn es heißt: Er wird zum Frieden eingehen. Sie werden auf ihren Lagern ruhen. (Jes 57,2) Über den Mund JHWHs steht geschrieben in § 106 [bBB 17a].

Da lagerten sie sich am Jordan. (Num 33,49) Rabbah bar bar Chana sagte: Ich selbst habe diesen Ort gesehen, er war drei Parasangen groß. 16

 14 BH: im Tal, dort ohne Alef geschrieben. 15 Zunz übersetzt: beschließt deinen Zug.

bJoma 75b

  Jalkut Schimoni Numeri

bBek 55a

Wenn ihr über den Jordan ins Land Kanaan gegangen seid. (Num 33,51) „Land Kanaan“ ist das Land Kanaan, nicht aber ist der Jordan das Land Kanaan, [dies sind die] Worte von R. Jehuda ben Batyras. R. Simeon ben Jochai sagt: Da es heißt: Jenseits des Jordan von Jericho, (Num 34,15) [gilt:] Wie Jericho zum Land Kanaan gehört, so gehört auch der Jordan zum Land Kanaan. Rabbah bar bar Chana sagte, R. Jochanan habe gesagt: Der Jordan [gilt als Jordan] nur von Bet-Jericho abwärts. In welcher Hinsicht ist dies von Bedeutung? Wollte man sagen, hinsichtlich der Gelübde, so richtet man sich ja dabei nach dem Sprachgebrauch der Leute. Alles, was man „Jordan“ nennt[, ist einem dann verboten]?! Vielmehr [ist es so, dass es nur hinsichtlich des] Viehzehnten [gilt].

(645)

Es wird auch so gelehrt: Der Jordan entspringt aus der Höhle von Pameas und mündet in das Meer von Sivchi 17 und in das Meer von Tiberias und in das Meer von Sodom. Und er fällt zum großen Meer [hinab]. / Jordan heißt er [aber] nur von Bet-Jericho abwärts. R. Chijja bar Abba sagte: Warum heißt er Jordan (‫?)ירדן‬ Weil er aus [dem Gebiet von] Dan herabfließt (‫)יורד‬. R. Abba sagte zu Rab Aschi: Wir lehren es von hier: Leschem aber benannten sie „Dan“. (Jos 19,47) Und R. Isaak sagte: „Leschen“ ist Pameas. Und es wird gelehrt: Der Jordan entspringt aus der Höhle von Pameas.

PRK 13

Wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vertreibt. (Num 33,55) Der Heilige sagte: Ich habe Israel gesagt:

 16 Vgl. Raschi zu Num 33,49 mit Verweis auf bEr 55b: drei Parasangen mal drei Parasangen. 17 bJoma 55a: Sichnin.

Masʼe  

Du sollst an ihnen den Bann vollstrecken, an den Hetitern und Amoritern. (Dtn 20,17) Ihr aber habt nicht danach gehandelt, sondern: Rahab, die Prostituierte, samt dem Haus ihrer Väter, ließ Josua leben. (Jos 6,25) Siehe, Jeremia ging aus ihrer Nachkommenschaft hervor. Er aber fügt euch die Dinge zu, die Dornen in euren Augen und Stacheln in euren Seiten sind. Daher muss [die Schrift] sagen: Worte Jeremias, Sohn Hilkias. (Jer 1,1)

Kapitel 34 Und die Grenze zum Meer. (Num 34,6)

bGit 8a

Es wird gelehrt: 18 Welches ist Land [Israel] und welches [Land] ist außerhalb des Landes [Israel]? Alles, von der Niederung des Gebirges Amanon 19 einwärts ist es Land [Israel] und vom Gebirge Amanon auswärts ist es außerhalb des Landes [Israel]. Und die Inseln im Meer betrachte man als ausgebreitete Schnur vom Gebirge Amanon bis zum Strom von Ägypten. 20 Von der Schnur an auswärts ist [es] Ausland. R. Jehuda [sagt]: Alles, was dem Land Israel gegenüber liegt, gleicht 21 dem Land Israel, denn es heißt: Und die Grenze nach Westen hin soll euch das große Meer sein. (Num 34,6) Die Inseln, die man zu [beiden] Seiten sieht, wenn man einen Faden zwischen ihnen spannen würde von Kaploria bis zum Ozean und vom Strom von Ägypten bis zum Ozean: Von der Schnur einwärts ist [das Land] Land Israel, von der Schnur auswärts ist [es] Ausland. Wofür verwenden die Rabbanan [den Vers]: Und die Grenze? (Num 34,6) Er ist wegen der Inseln notwendig. Und R. Jehuda? [Dieser meint:] Wegen der Inseln ist er nicht notwendig. Und einen Fürsten. (Num 34,18) Rab Gidel sagte, Rab [Huna] habe gesagt:  18 Vgl. tTer 2,12; mChal 2,11. 19 Vgl. bGit 8a; Raschi zu Num 34,7. 20 The Babylonian Talmud. Seder Nashim. Gittin. Translated into Englisch with Notes, Glossary and Indices, by Maurice Simon (Oxford: Soncino, 1936), 27: “Identified by Saadia with the Wady-elArish, twenty miles south of Gaza“. 21 Wörtlich: siehe, sie sind wie das Land.

bQid 42a

  Jalkut Schimoni Numeri

Woher [ist zu belegen], dass, wenn die Waisen kommen, um das Vermögen ihres Vaters zu teilen, der Gerichtshof ihnen einen Vormund (ἐπίτροπος) stellt, um zu beurteilen, was ihnen zusteht? Die Bibel lehrt: Je einen Fürsten vom Stamm sollt ihr nehmen. (Num 34,18) Um das Land in Besitz zu nehmen.

Kapitel 35 bNed 80b

(646)

Und ihre Bezirke seien für ihr Vieh. (Num 35,3) Von einer den Stadtleuten gehörenden Quelle [gilt]: [Geht es um] ihr Leben und das Leben anderer: / Ihr Leben geht dem Leben anderer vor. 22 Ihr Vieh und das Vieh anderer: Ihr Vieh geht vor. Ihre Wäsche und die Wäsche anderer: Ihre Wäsche geht vor. Das Leben anderer und ihrer Wäsche: Das Leben ander[er geht vor. R. Jose sagt:] Ihre Wäsche geht dem Leben anderer vor.

bNed 81a

Woher haben wir einen Vers [als Beleg]? Es steht geschrieben: Und ihre Bezirke seien für ihr Vieh und ihre Herden 23 und [alle] ihre Lebewesen (‫)חיתם‬. (Num 35,3)

Was versteht man unter „ihre Lebewesen“? Wollte man sagen „Tiere“, so sind ja Tiere in „Vieh“ einbegriffen. Vielmehr, was bedeutet „ihre Lebewesen“? „Ihre Lebenserhaltung“ (‫ )חיתם‬überhaupt, denn es gibt die Qual des Schorfs, wenn man sich vor Mangel an Waschwasser kratzt. bMak 12a

R. Abbahu sagte: Die Asylstädte sind nicht für ein Begräbnis [frei]gegeben, denn es heißt: Und ihre Bezirke seien für ihr Vieh und ihre Herden 24 und all ihre Lebenserhaltung (‫)חיתם‬. (Num 35,3) Zum Leben[erhalten] sind sie gegeben, nicht für ein Begräbnis. Man wandte ein: DORT SEI SEINE WOHNUNG, DORT SEI SEIN TOD UND DORT SEI SEIN BEGRÄBNIS. 25

 22 Vgl. tBM 11,33. 23 Oder: Besitz. 24 Oder: Besitz. 25 mMak 2,7.

Masʼe  

Bei jemandem, der einen Totschlag begangen hat, ist es anders, bei dem der Vers es dargelegt hat. Von der Stadtmauer nach außen. (Num 35,4)

bEr 57a

Man gibt einen Bereich für die Stadt an. Woher ist dies [zu belegen]? Rabba sagte: Ein Vers sagt: Von der Stadtmauer nach außen. (Num 35,4) Die Tora sagt: Nimm das Äußere und messe dann. Es wird gelehrt: R. Eliezer ben Jakob sagt: Die Städte der Leviten hatten ringsum ein Gebiet von 2000 Ellen. Ziehe von ihnen 1000 Ellen Weidebezirk ab, so ergibt sich für das Weideland ein Viertel und das Übrige ist für Felder und Weinberge. 26 Woher ist dies [zu belegen]? Rab Acha 27 aus Difte sagte: Ein Schriftvers sagt: Von der Stadtmauer nach außen 1000 Ellen ringsum. (Num 35,4) Die Tora sagt [damit], dass man die Stadt mit 1000 [Ellen im Kreis] umgebe. So ergibt sich für das Weideland ein Viertel. Man wandte ein: Rabba sagte: Der Landvermesser Rab Ada erklärte es mir [so]: 28 Man findet es bei einer Stadt, die [ein Gebiet von] 2000 mal 2000 [Ellen] hat: Die Flächen haben 16[000.000] und die Ecken 29 haben 16[000.000] [Ellen im Quadrat]. Nimmst du 8[000.000] von der Fläche und 4[000.000] von den Ecken, so ergibt sich für das Weideland ein Viertel. Wirklich ein Viertel? Es ist doch ein Drittel! Zähle die 4[000.000] der Stadt selbst noch hinzu, und es ergibt sich ein Drittel. Wie eine viereckige [Stadt] um ein Viertel größer ist als eine runde, so ist ein Viertel abzuziehen, sodass 9[000.000 Ellen im Quadrat] bleiben: 9 / ist ein Viertel von 36.

 26 Vgl. Raschi zu Num 35,4. 27 In bEr 56b: Raba. 28 Vgl. bBM 107b. Siehe Übersetzung und Erklärungen der Stelle bei Israel W. Slotki, The Babylonian Talmud. Erubin. Translated into English with Notes, Glossary and Indices (London: The Soncino Press, 1938), 395-401 hier 395: „If [a circular] town is to be [circumscribed] by a square [the sides must be] drawn in a shape of a square tablet.“ 29 Der Bereich von Ecke zu Ecke.

bEr 56b-57a

  Jalkut Schimoni Numeri (647)

Abaje sagte: Man findet es auch bei einer Stadt, die 1000 mal 1000 [Ellen] hat. Die Flächen [an den Seiten] haben dann 8[000.000] und die [Flächen bei den] Winkeln 16[000.000 Ellen im Quadrat]. [Nimm] 4[000.000] von den Flächen [an den Seiten] und 4[000.000] von den Ecken, sind es zusammen 8[000.000]. Ein Drittel ist es. Wie viel ist eine viereckige [Stadt] größer als eine runde? Ein Viertel. Nimm ein Viertel von ihnen, so dass 6[000.000] bleiben: 6[000.000] ist ein Viertel von 24[000.000]. Rabina sagte: Was ist ein Viertel? Ein Viertel der Fläche. Rab Aschi sagte: Was ist ein Viertel? Ein Viertel der Ecken. Die Rabbanan sagten zu Rab Aschi: Es steht doch „ringsum“ geschrieben! Was [bedeutet] „ringsum“? Rings um die Ecken. Wenn du es nicht so sagst[, wie willst du erklären], dass über das Brandopfer geschrieben steht: Sie sollen das Blut rings um den Altar sprengen? (Lev 1,5) Ist das etwa rings um [den Altar] überhaupt? Vielmehr, was ist „ringsum“? Rings um die Ecken [des Altars]. Ebenso hier: Rings um die Ecken. Rab Chabi aus Machosa sagte zu Rab Aschi: Die Ecken sind ja eckig! Wenn die Stadt rund ist? Sie [gilt] als quadratisch in der Sache! Er sagte zu ihm: Es gibt welche, die sagen, sie [gilt] als quadratisch, ein Viereck, was aus einem Viertel besteht. Rab Chabi aus Machosa sagte zu Rab Aschi: Es steht doch „ringsum“ geschrieben. Was ist „ringsum“ bei Ecken? Wie viel ist es nun von einem Viertel [bei den Ecken] mehr als beim Kreisviertel? Es sind 800 [Ellen] zu 667 [Ellen], ein Drittel weniger. Er sagte zu ihm: Diese Worte [beziehen sich] auf einen Kreis, dessen Innerstes ein Quadrat ist, und das Quadrat: sein Inneres ist ein Kreis, aber die Diagonale [eines Quadrates] (λοξόν) beträgt mehr. Ein Meister sagte ja: Jede Elle im Quadrat hat eine Elle und zwei Fünftel in der Diagonalen (λοξόν).

Masʼe  

An jenem Tag erklärte R. Aqiba: 30 So sollt ihr nun abmessen außerhalb der Stadt auf der Seite nach Osten [2000 Ellen auf der Seite nach Westen und auf der Seite nach Süden 2000 Ellen und auf der Seite nach Norden 2000 Ellen, dass die Stadt in der Mitte sei]. (Num 35,5)

bSota 27b

Ein [anderer] Schriftvers sagt: Von der Mauer der Stadt nach außen 1000 Ellen rundum. (Num 35,4) Es ist nicht möglich zu sagen: Es sind 1000 [Ellen], da bereits gesagt ist, es sind 2000, und es ist nicht möglich zu sagen, es sind 2000, wenn bereits gesagt ist, es sind 1000. Wie ist dies [zu erklären]? 1000 Ellen Fläche als Weideland und 1000 Ellen Fläche als Schabbatbereich. R. Eliezer, der Sohn von R. Jose dem Galiläer, sagt: 1000 Ellen Weideland und 2000 Ellen Felder und Weinberge. Zu ihnen sollt ihr noch 42 Städte geben. (Num 35,6)

bMak 13a

Sie mussten den Leviten Miete zahlen, 31 Worte R. Meir 32. R. Jehuda 33 sagt: / Sie hatten ihnen keine Miete zu zahlen.

(648)

Rab Kahana sagte: Sie streiten über die 42, denn ein Meister meinte: Zu diesen sollt ihr geben, (Num 35,6) [bedeutet:] zu den Asylstädten. Und ein Meister meinte: Zu diesen sollt ihr geben, (Num 35,6) [bedeutet:] gleich diesen. Wie bei diesen geschrieben steht „für sie“: Für alle, die eurer bedürfen, so auch jene: Für alle, die eurer bedürfen. Aber in Bezug auf die 6 [Asylstädte], sind alle der Ansicht, dass sie keine Miete zu zahlen brauchen. Dies ist das Land, das euch als Erbbesitz zufällt. (Num 34,2) Was [bedeutet] „euch“? 34 Es ist für euch geeignet.

 30 mSota 5,3. 31 mMak 2,8. 32 SNum:R. Jehuda. 33 SNum:R. Meir. 34 Vgl. NumR 23,11.

TanB masʼe 7

  Jalkut Schimoni Numeri

Ein Gleichnis über einen König, der Knechte und Mägde hatte. Er verheiratete seine Knechte mit [Personen] aus anderem Vermögen (ὀυσία). Der König stand auf und überlegte bei sich und sagte: Die Knechte gehören mir und die Mägde gehören mir. Es ist besser, wenn ich meine Knechte mit meinen [eigenen] Mägden verheirate – das Meinige zu Meinem. So sprach der Heilige, gepriesen sei er: Das Land gehört mir, denn es heißt: Denn mir gehört das Land. (Lev 25,23) Und es heißt: Die Erde ist JHWH und was sie erfüllt. (Ps 24,1) Und Israel gehört mir, denn es heißt: Denn mir gehören die Kinder Israels als Knechte. (Lev 25,55) Es ist besser, wenn ich mein Land meine Knechte, mein Volk, erben lasse. Daher heißt es „euch“. TanB masʼe 8

Sprich zu den Kindern Israels: Wenn ihr hinüberkommt, sollt ihr euch Städte auswählen. (Num 35,10) Dies ist es, was die Schrift sagt: 35 Gütig und gerecht ist JHWH, darum weist er den Sündern den Weg. (Ps 25,8) Gedenke, JHWH, deiner Barmherzigkeiten und deiner Gnade. (Ps 25,6) David sagte vor dem Heiligen: Wenn deine Gnade nicht gewesen wäre, die dem ersten Menschen zuvorkam, hätte er nicht bestehen können. Denn du hattest ihm gesagt: Sobald du davon isst, musst du sterben. (Gen 2,17) Aber du hast nicht so gehandelt, sondern hast ihn aus dem Garten Eden vertrieben, denn es heißt: Da vertrieb er den Menschen. (Gen 3,24) Und warum wurde er vertrieben? Weil er den [Menschen]geschlechtern den Tod gebracht hat, musste er sofort [selbst] sterben. Aber du hast dich seiner erbarmt und hast ihn [nur] vertrieben. So wie der, der versehentlich einen Totschlag begangen hat, in einer Asylstadt Asyl findet. Mose hatte gesagt: Herr der Welt, wer versehentlich tötet, im Süden oder im Norden, woher kann er wissen, wo sich die Asylstädte befinden, wohin er fliehen kann? Er sagte zu ihm: Du sollst dir den Weg instand setzen. (Dtn 19,3)

 35 Vgl. Tan masʼe 11; NumR 23,13.

Masʼe  

Richte dir den Weg her, dass sie sich nicht verirren und ihn nicht der Bluträcher findet. Er sagte zu ihm: Wie? [Er antwortete ihm:] Stelle ihnen Stelen (στήλη) auf, die auf die Asylstädte verweisen. 36 Und auf jeder Stele [sei] der Vermerk: / „Wer einen Totschlag begangen hat, in die Asylstädte!“ Daher heißt es: Gütig und gerecht ist JHWH[, darum weist er den Irrenden den Weg]. (Ps 25,5)

(649)

Wenn er denjenigen, die einen Totschlag begangen haben, Pfad und Weg bereitet, dass sie fliehen und sich retten, um wie viel mehr den Gerechten: Er lässt Demütige wandeln im Recht. (Ps 25,9) Sprich zu den Israeliten: Wenn ihr über [den Jordan] hinüber [in das Land Kanaan] kommt[, sollt ihr euch Städte auswählen, die euch Asylstädte sein sollen]. (Num 35,9-11)

Warum wurde dieser Abschnitt gesagt? Weil es heißt: Damals sonderte (‫ )יבדיל‬Mose drei Städte [aus dem Gebiet jenseits des Jordan gegen Sonnenaufgang] aus. (Dtn 4,41) Ich habe [hier] nur, dass Mose jenseits des Jordan ausgesondert hat (‫)הפריש‬. Woher ist [zu belegen], dass Mose Josua gebot, für sie Asylstädte [auch diesseits des Jordan] auszusondern? 37 Die Bibel lehrt: Ihr sollt für euch Städte bestimmen. (Num 35,11-14) [Von der Zeit] nach dem Inbesitznehmen und Sich-Niederlassen spricht die Schrift. Oder spricht sie nicht vielmehr vom Augenblick ihres Hineinkommens ins Land? Die Bibel lehrt: Wenn JHWH, dein Gott, die Völker ausgerottet hat[, sollst du dir drei Städte im Land aussondern]. (Dtn 19,1) [Von der Zeit] nach dem Inbesitznehmen und Sich-Niederlassen spricht die Schrift. Ihr sollt für euch Städte bestimmen (‫)והקריתם‬. (Num 35,11)

‫ הקרייה‬bedeutet immer „bestimmen“ (‫)הזמנה‬. 38 Städte. (Num 35,11) Soll ich etwa verstehen, [auch] Festungsstädte (‫ ?)כרכים‬39 Die Bibel lehrt: Städte (‫)ערים‬. P1602F

 36 Vgl. jSota 7,5. 37 Vgl. tMak 3,1; SDtn § 180; bMak 9b. 38 Vgl. SDtn § 296. 39 SDtn § 180. Vgl. bMak 10a.

P

SNum § 159

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn „Städte“, soll ich etwa verstehen, sogar Dörfer? Die Bibel lehrt: „Städte“. Wie [denn] nun? [Die Schrift zeigt damit an,] nur wenn es dort Märkte und ein Lagerhaus gibt. SZ [331-332]

Asylstädte. (Num 35,11) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sie [Asylgewährende der Asylstädte] sind im [Gebiet] jenseits des Jordan und im Land Kanaan. Asylstädte. (Num 35,11) Man soll [dort] keine [Geschäfte oder Haine] anlegen. Asylstädte. (Num 35,11) Man soll [dort] keine Gärten oder Wirtshäuser (πανδοχεῖον; πανδοκεῖον) errichten. Asylstädte. (Num 35,11) Man soll [dort] keine Töpferei errichten. 40 Sie seien. (Num 35,11) Kämpfe um sie. Sie seien. (Num 35,11)

(650)

Gib / dein Geld für sie. Sie seien. (Num 35,11) Man soll [sie] nicht zu einer verfluchten Stadt machen. 41 Sie seien. (Num 35,11) Sechs, dass wenn eine von ihnen weggenommen wird, man eine andere an ihre Stelle setzen kann. Wenn sie zerstört worden sind, soll man sie [wieder] erbauen. Sechs [Städte] sind nicht notwendig. Woher [ist zu belegen], dass man für sie [eine andere Stadt] einsetzen kann, wenn man ihrer bedarf? Du kannst sagen: Und JHWH redete [mit Mose]. (Num 35,9) Man braucht nur eine oder zwei. Du kannst zitieren: Und sprach. (Num 35,10) Und: Sprich zu ihnen. (Num 35,10)  40 Vgl. tMak 3,9. 41 Vgl. tMak 3,4; jSanh 1,3.

Masʼe  

Wenn ihr in das Land kommt. (Num 35,11) Nimm es auf dich, bevor du ins Land kommst, sobald du ins Land gekommen bist, die Asylstädte einzusetzen. Wegen des Verdienstes, dass du dies auf dich nimmst, wirst du in das Land kommen. Man könnte meinen, sobald sie ins Land kämen, sollten sie [auch] verpflichtet sein, Asylstädte einzusetzen, die außerhalb des Landes sind. Du kannst zitieren, ich habe nur gesagt: Das ich euch geben werde. (Num 15,18) In dem [Land], das euch gegeben wird, sollt ihr Asylstädte einsetzen, nicht außerhalb des Landes. Ihr sollt für euch [Städte] bestimmen. (Num 35,11) Man könnte meinen: Große Städte oder kleine. Aus den Städten, die die [anderen] Völker gebaut haben. Oder: Aus den Städten, die die Israeliten bauen werden[, nachdem sie ins Land gekommen waren]? Die Bibel lehrt: „Städte“. Große Städte, und nicht kleine Städte. Aus den Städten, die die [anderen] Völker erbaut haben, und nicht aus den Städten, die die / Israeliten bauen werden, nachdem sie [ins Land] gekommen waren. Da gesagt ist: Damals sonderte Mose [drei Städte aus dem Gebiet jenseits des Jordan gegen Sonnenaufgang ab,] um dorthin zu fliehen, (Dtn 4,41-42) könnte man meinen, nach eigener Entscheidung. Die Bibel lehrt: Dorthin. (Ex 21,13; Num 34,11)

(651)

Hier wird gesagt „dorthin“, und dort 42 wird gesagt „dorthin“. Wie das „Dorthin“, von dem dort die Rede ist, entsprechend dem Gebot, so auch das „Dorthin“, von dem hier die Rede ist, entsprechend dem Gebot. Oder: Für immer sollen sie entsprechend dem Gebot bestimmt werden. Die Bibel lehrt: Dorthin. (Ex 21,13; Num 34,11) Die ersten [Asylstädte] entsprechend dem Gebot, die zweiten nach eigener Entscheidung. Wohin er fliehen soll. (Num 35,11)

 42 Ex 21,13.

bMak 11b

  Jalkut Schimoni Numeri

ER DARF SIE NICHT VERLASSEN, UM IN EINER GUTEN SACHE EIN ZEUGNIS ABZULEGEN, NICHT, UM

BEI GELDANGELEGENHEITEN ZEUGNIS ABZULEGEN, NICHT, UM IN SACHEN TODESSTRAFEN ZEUGNIS ABZULEGEN, SELBST, WENN GANZ ISRAEL SEINER BEDARF, UND SELBST, WENN ER EIN

WIE JOAB, SOHN DER ZERUJA, WÄRE, DARF ER SIE NIEMALS VERLASSEN, DENN ES HEIßT: Dorthin. (Num 35,25) DORT SEI SEINE WOHNUNG, DORT SEI SEIN TOD, DORT SEI SEIN BEGRÄBNIS. 43

bMak 8b

FELDHERR

Wer versehentlich jemanden erschlagen hat. (Num 35,15) Ausgenommen, der seinen Vater erschlagen hat. Und sie verwiesen auf einen Widerspruch[, denn]: DER SOHN MUSS WEGEN DES VATERS IN DAS ASYL GEHEN. 44 Rab Kahana sagte: Dies ist kein Widerspruch. Dies nach R. Simeon, der sagte: Die Erdrosselung ist eine schwerere [Todesstrafe] als die Enthauptung. Für das Versehentliche[, bei dem die Strafe] Enthauptung wäre, gibt es eine Sühnung, [für das] Versehentliche[, bei dem die Strafe] Erdrosselung wäre, gibt es keine Sühnung. [Jenes] nach unseren Lehrern, die sagen: Die Enthauptung ist die schwerere [Todesstrafe]. Wer versehentlich seinen Vater erschlagen hat, hat Enthauptung [als Strafe], und für das Versehentliche [bei dem die Strafe] Enthauptung wäre, gibt es keine 45 Sühnung. Rabba sagte: Ausgenommen, wenn jemand seinen Vater versehentlich eine [tödliche] Wunde zufügt. Man könnte meinen, da darauf bei Vorsatz die Todesstrafe steht, müsse er bei Versehen in die Verbannung. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns.

SNum § 159

Dahin fliehe, wer einen Totschlag begangen hat (‫)רוצח‬. (Num 35,11) Soll ich etwa verstehen, jeder Mörder (‫ )רוצח‬sei im Schriftsinn enthalten? 46 Die Bibel lehrt: Wer einen Menschen versehentlich erschlagen hat. (Num 35,11) P1609F

 43 mMak 2,7. 44 mMak 2,3. 45 bMak 8b: gibt es eine Sühnung. 46 Vgl. tMak 2,1-5; mMak 7,2; bMak 8b.

P

Masʼe  

Wenn, wer einen Menschen [versehentlich] erschlagen hat, [im Schriftsinn enthalten ist,] soll ich etwa verstehen, auch wer seinen Vater oder seine Mutter [versehentlich] erschlagen hat, sei im Schriftsinn [enthalten]? Die Bibel lehrt: Ein Mörder, der einen Menschen erschlagen hat. (Num 35,11) Ich habe [hier] nur von einem Mörder gesprochen, der [irgend]einen Menschen erschlagen hat. Ausgenommen ist derjenige, der seinen Vater oder seine Mutter erschlagen hat, der kein [Recht auf] Asyl hat. Wer einen Totschlag begangen hat. (Num 35,11)

SZ [332]

Und nicht wer [es] bösartig geplant hat. 47 Wer einen Menschen versehentlich erschlagen hat. (Num 35,11) Das schließt den aus, der [jemanden] vorsätzlich erschlagen hat, Worte Rabbi Chananjas. Eleazar ben Mattja sagt: Versehentlich. (Num 35,11) Das schließt den aus, der [seinen Vater] an Schabbat erschlagen hat. Versehentlich. (Num 35,11) Das schließt den aus, der seinen Vater / an einem Werktag erschlagen hat. 48

(652)

Und diese Städte seien euch zum Asyl vor dem Rächer. (Num 35,12)

SNum § 169

Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Tötet der Bluträcher [den Mörder, hat er keine Blutschuld]. (Num 35,27) Soll ich etwa verstehen, er erschlägt ihn von sich aus? 49 Die Bibel lehrt: Der Mörder sterbe nicht, bis man ihn vor die Gemeinde [zum Gericht] gestellt hat. (Num 35,12)

War jemand dabei, seinem Nächsten nachzustellen, um ihn zu töten. 50 Und man sagt zu ihm: [Auch] er ist ein Sohn des Bundes. Wisse, dass in der Tora geschrieben steht: Wer Blut eines Menschen vergießt[, durch einen Menschen soll sein Blut vergossen werden]. (Gen 9,6) Sagt er zu ihnen: Dennoch [tue ich es], ist er ein Mörder. Du kannst sagen: Er ist ein Frevler [und] des Todes. (Num 35,31)

 47 Vgl. mMak 1,1. 48 SNum § 159. 49 Gemeint ist: Ohne vorheriges Gerichtsurteil. Vgl. tMak 3,7; bMak 12a; Mek mischpatim 4. 50 mSanh 8,7; bSanh 72b. Vgl. tSanh 11,11; jSanh 8,9.

SZ [332]

  Jalkut Schimoni Numeri

Wer zuvorkommt und ihn tötet, rettet das Leben von jenem. Und ebenso, wenn jemand dabei war, einer Frau nachzustellen, um sie zu vergewaltigen, und man sagte zu ihm: Sie ist eine Tochter des Bundes, die Frau eines Mannes ist sie. Wisse, dass in der Tora geschrieben steht: Sterben soll der Ehebrecher. (Lev 20,10) Sagt er zu ihnen: Dennoch [tue ich es], ist er ein Ehebrecher. Es heißt: Er ist ein Frevler [und] des Todes. (Num 35,31) Wer zuvorkommt und ihn tötet, der rettet die Frau von diesem durch das Blut von jenem. Man könnte meinen, man soll ihn erst töten, nachdem er getötet oder Ehebruch begangen hat. 51 Die Bibel lehrt: Damit nicht sterbe, wer einen Totschlag begangen hat[, bis] man [ihn vor die Gemeinde zum Gericht] gestellt hat. (Num 35,12) bMak 12a

Die Rabbanan lehrten: Und der Bluträcher ermordet [den, der einen Totschlag begangen hat]. (Num 35,27)

Es ist ein Gebot in der Hand des Bluträchers. Hat er keinen Bluträcher, hat jeder andere die Befugnis,Worte R. Joses des Galiläers. R. Aqiba sagt: Die Befugnis ist in der Hand [des Bluträchers] und jeder andere ist deswegen schuldig 52. [Was ist] der Grund von Jose dem Galiläer? Steht denn geschrieben: „Wenn er ermordet hat“? Und R. Aqiba? Steht denn geschrieben: „Er soll ermorden“? Rab Sutra bar Tobia sagte, Rab habe gesagt: Wenn derjenige, der einen Totschlag begangen hat, aus dem Gebiet hinausgeht, und der Bluträcher findet ihn und tötet ihn, so wird er deswegen getötet. Er ist der Ansicht des Autors der folgenden Lehre: R. Eliezer sagt: Bis er vor der Gemeinde gestanden hat. (Num 35,12) Was lehrt die Bibel [damit]? Da es heißt: Und der Bluträcher ermordet, (Num 35,27)  51 Vgl. bMak 12a; tMak 3,6. 52 Oder: verpflichtet.

Masʼe  

könnte man meinen, sofort. Die Bibel lehrt: Bis er vor der Gemeinde gestanden hat. (Num 35,12) Und R. Jose der Galiläer und R. Aqiba, wie legen sie [den Vers] aus: Bis er [vor der Gemeinde] gestanden hat? (Num 35,12) Man könnte meinen, nachdem gelehrt wird: Woher [ist zu belegen], dass wenn der Sanhedrin gesehen hat, wie einer einen Menschen erschlagen hat, / dass er ihn nicht zum Tode verurteilen darf, bis er vor einem anderen Gerichtshof gestanden hat? Die Bibel lehrt: Bis er vor der Gemeinde gestanden hat. (Num 35,12)

(653)

Und die Städte, die ihr geben sollt[, sechs Asylstädte seien sie]. (Num 35,13)

SNum § 160

[Sechs zusammen] mit den ersten [im Ostjordanland]. 53 Oder [sechs], ausgenommen die ersten? Die Bibel lehrt: Ihr sollt drei Städte jenseits des Jordan geben[, und ihr sollt drei Städte im Land Kanaan geben]. (Num 35,14) Warum lehrt die Bibel dann: Und die Städte[, die ihr geben sollt, sechs Asylstädte seien sie euch]? (Num 35,13) Außer den ersten. Wohin kommen sie in die Verbannung? 54 In die Asylstädte, drei jenseits des Jordan und drei im Land Kanaan, denn es heißt: Drei Städte sollt ihr jenseits des Jordan geben [und drei Städte sollt ihr im Land Kanaan geben]. (Num 35,14) Solange die drei [Städte] im Land Kanaan noch nicht gewählt waren, gewährten auch die drei jenseits des Jordan kein Asyl, denn es heißt: Sechs Asylstädte sollen es sein. (Num 35,13) Erst, als sechs gleichzeitig Asyl gewähren konnten.

bMak 9b

Die Rabbanan lehrten: Drei Städte sonderte Mose jenseits des Jordan aus, und entsprechend sonderte Josua [Städte] im Land Kanaan aus. Sie lagen einander gegenüber wie zwei Reihen in einem Weinberg: Hebron in Judäa, gegenüber Bezer in der Wüste. (Dtn 4,43) Sichem auf dem Gebirge Efraim, (Jos 20,7) gegenüber Ramot in Gilead. Kedesch im Gebirge Naftali, gegenüber Golan in Baschan.

bMak 9b-10a

Und du sollst dreiteilen. (Dtn 19,3)  53 Vgl. mMak 2,4. 54 mMak 2,4.

  Jalkut Schimoni Numeri

Sie sollten dreigeteilt sein: Von der Süd[grenze] bis Hebron [war es ebenso weit] wie von Hebron bis Sichem, von Hebron bis Sichem wie von Sichem bis Kedesch, und von Sichem bis Kedesch, wie von Kedesch bis zur Nord[grenze]. Jenseits des Jordan drei und im Land Israel drei? Abaje sagte: In Gilead gab es viele Mörder, denn es steht geschrieben: 55 Gilead ist eine Stadt von Übeltätern, voll von Blutspuren. (Hos 6,8) Sie ergriffen die Gelegenheit, Menschen zu töten. Warum waren in die eine Richtung und in die andere Richtung [große] Entfernungen und warum waren in der Mitte kleine? In Sichem gab es ebenfalls viele Mörder, denn es heißt: Und gleich lauernden Räubern ist die Versammlung der Priester. Am Wege ermorden sie bei Sichem. (Hos 6,9) Sie schlossen sich zusammen, um Menschen zu ermorden, wie sich jene Priester zur Verteilung der Hebe bei der Tenne zusammenschlossen. Gab es denn keine anderen mehr? Es steht ja geschrieben: Dazu sollt ihr noch 42 Städte geben. (Num 35,6) Abaje sagte: Jene gewährten Asyl, egal, ob man es wusste oder nicht wusste. Diese aber gewährten Asyl nur dann, wenn man es wusste. War Hebron denn eine Asylstadt? Es steht ja geschrieben: Und sie gaben Kaleb Hebron. (Jdc 1,20) Abaje sagte: Die Vororte, denn es steht geschrieben: Das Feld zur Stadt und ihre Weiler übergaben sie Kaleb. (Jos 21,12)

(654)

War Kedesch denn eine Asylstadt? Es steht ja geschrieben: Als feste Stadt war [ausgesondert]: Zidim, Zer, Hammat, Rakkat, Kinneret, (Jos 19,35) / und Kedesch. (Jos 19,37) Und es wird gelehrt, dass jene Städte weder kleine Städtchen noch große Städte waren, sondern mittlere Städte. Rab Josef sagte: Es gab zwei [Städte] namens Kedesch. Rab Aschi sagte:

 55 Vgl. Raschi zu Num 35,14.

Masʼe  

Wie Seleukia und die Burg von Seleukia. Asylstädte sollen sie euch sein. (Num 35,14)

SNum § 160

Ich habe [hier] nur, dass sie zum Asyl dienen[, geschah der Totschlag] im Land. Woher [ist zu belegen, auch wenn] im Ausland? Die Bibel lehrt: Sie sollen sein. (Num 35,14) [Angenommenl,] die Menschen von jenseits des Jordan kämen ins Land Kanaan, [so] könnte man meinen, sie sollten dort sechs [Städte] einsetzen? Du kannst zitieren: Ihr sollt drei Städte jenseits des Jordan geben. (Num 35,14)

SZ [332]

[Angenommen,] die Menschen des Landes Kanaan kämen nach jenseits des Jordan, [so] könnte man meinen, sie sollten [dort] sechs [Städte] einsetzen? Die Bibel lehrt: Und ihr sollt drei Städte im Land Kanaan geben. (Num 35,14) Da du gesagt hast, wenn sie zerstört sind, sollen sie andere an ihrer Stelle bauen, sollten [dann,] wenn die ersten [Städte] wieder bewohnt sind, die anderen nicht zu ihrem früheren Zustand zurückkehren? Die Bibel lehrt: Sechs Asylstädte seien sie. (Num 35,13) Die zweiten kehren [also] zu ihrem früheren Zustand [des Nichtasylgewährens] zurück. Es steht geschrieben: Den Israeliten sowie den Fremden und den Beisassen in ihrer Mitte sollen sie sein,

bMak 9a

(Num 35,15)

und es steht geschrieben: Und es sollen euch die Städte als Asyl dienen. (Num 35,12) Euch, nicht aber den Fremden.

Das ist kein Widerspruch: Hier, wenn ein Fremder (‫ )גר‬als Beisasse einen Fremden als Beisasse getötet hat, dort, wenn ein Fremder als Beisasse einen Israeliten getötet hat. Ich will auf einen Widerspruch hinweisen: Daher müssen ein Proselyt (‫ )גר‬und ein Fremder (‫)גוי‬, die jemanden getötet haben, getötet werden. Er lehrt es von einem Proselyten ebenso wie von einem Fremden: Wie ein Fremder, ohne Unterschied ob er einen seinesgleichen oder nicht seinesgleichen getötet hat, getötet werden muss, ebenso muss auch ein Proselyt getötet werden, ohne Unterschied, ob er seinesgleichen oder nicht seinesgleichen getötet hat. / Rab Chisda sagte:

(655)

  Jalkut Schimoni Numeri

Das ist kein Widerspruch: Hier, wenn er jemanden beim Herablassen [von etwas] getötet hat, sodass ein Israelit in das Asyl gehen muss, [dann] ist auch für ihn das Asyl ausreichend, [dort], wenn jemand beim Hochheben [von etwas getötet hat], sodass ein Israelit frei ist, ist er zu töten. Rabba sagte zu ihm: Dies ist in keinem Fall so! Beim Herablassen [von etwas ist der Fall gegeben], dass ein Israelit in das Asyl gehen muss, ist auch für ihn das Asyl ausreichend, und beim Hochheben [von etwas, ist der Fall gegeben], dass ein Israelit frei ist, soll er getötet werden?! Vielmehr [ist es so]: Rabba sagte: Wenn gesagt wurde, es sei erlaubt. Abaje sagte zu ihm: Wenn gesagt wurde, es sei erlaubt, ist es erzwungen gewesen. Er sagte zu ihm: Ich sage[, wenn er sich darauf beruft, dass] gesagt wurde, es sei erlaubt, ist es nahe an Vorsätzlichkeit. 56 Es steht unten geschrieben in § 88 [bMak 9a]. SNum § 160

Für den Fremden und den Beisass. (Num 35,15) Oder [ist gemeint], wie [der Fremde] wegen eines Israeliten in das Asyl geht, 57 so geht auch ein Israelit ihretwegen in das Asyl? Du kannst sagen: Wenn, nachdem ein Israelit ihn getötet hat, [der Israelit] straffrei ist, [ist es ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere, dass er nicht in das Asyl gehen muss. Vielmehr, wenn ein Israelit ihn getötet hat, wird er [nicht] getötet, 58 wenn [er aber] einen Israeliten getötet hat, wird er getötet. Sollen diese sechs Städte als Asyl dienen. (Num 35,15) Warum wurde [dies] gesagt? Weil [die Schrift] sagt: Ihr sollt drei Städte jenseits des Jordan geben. (Num 35,14) Soll ich etwa verstehen, die erste, die man aussonderte, diente [sofort] als Asyl[stadt]? Die Bibel lehrt: Diese sechs Städte sollen als Asyl[stadt] dienen. (Num 35,15)

 56 Vgl. bMak 9a. 57 Vgl. mMak 2,3. 58 Vgl. mMak 2,3; bMak 8b-9a.

Masʼe  

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass keine von ihnen ein Asyl war, bevor nicht alle ausgesondert waren. 59 Und wenn er ihn mit einem eisernen Gerät geschlagen hat. 60 (Num 35,16)

bSanh 76b-77a

Samuel sagte: Warum heißt es beim Eisen nicht „Hand[voll]“? Weil das Eisen in jeder [Größe] tödlich sein kann. Ebenso wird auch gelehrt: Offenbar und bekannt war es dem, der sprach und die Welt ward, dass Eisen in jeder [Größe] tödlich sein kann. 61 Daher hat die Tora kein Maß diesbezüglich angegeben. Und diese Worte beziehen sich [auf den Fall], dass er ihn durchbohrt hat. Wenn er ihn aber ins Wasser oder ins Feuer gestoßen hat, und er nicht herauskommen konnte und starb, ist er schuldig. 62 Woher haben wir das? Samuel sagte: Ein Vers sagt: „Oder mit Feindschaft“ 63, um den, der hineindrückt, einzuschließen. Ein gewisser Mann zwang das Tier seines Gefährten in die Sonne und es starb. Rabina erklärte [ihn] für schuldig und Rab Acha bar Jakob 64 für frei. Rabina erklärte für schuldig, denn es ist [ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn beim Mord, bei dem / die versehentliche Handlung der vorsätzlichen und die unter Zwang der freiwilligen nicht gleicht, der, der hineinstößt, nicht schuldig ist, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass bei Schädigungen, bei denen die versehentliche Handlung der vorsätzlichen und die unter Zwang der freiwilligen gleicht, der, der hineinstößt, schuldig sein sollte. [Aber] Rab Acha bar Jakob spricht ja [in diesem Fall] frei?! [Der Grund dafür ist:] 65 Der Vers sagt: Der geschlagen hat, soll sterben, er ist ein Mörder. (Num 35,16) Nur bei Mord ist für dich der, der hineingestoßen hat, schuldig, bei Schädigung ist der, der hineinstößt, nicht schuldig.

 59 Vgl. mMak 2,4; tMak 3,1; Raschi zu Num 35,13. 60 mSanh 1,2. 61 Vgl. Raschi zu Num 35,16. 62 Vgl. mSanh 1,2. 63 Num 35,21. 64 bSanh 76b: R. Acha ben Rab. 65 bSanh 77a: R. Mescharscheja sagt.

(656)

  Jalkut Schimoni Numeri

SNum § 160

Wenn er ihn mit einem eisernen Gerät geschlagen hat, und er starb[, ist er ein Mörder]. (Num 35,16) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: [Und] wenn er ihn mit einem Stein [in] der Hand, durch den man sterben kann, geschlagen hat, und er starb, oder wenn er ihn mit einem hölzernen Gerät [in] der Hand, durch das man sterben kann, geschlagen hat, und er starb[, ist er ein Mörder; der Mörder sterbe des Todes]. (Num 35,17-18) Ich habe [hier] nur, dass er schuldig ist, wenn er ihn mit [einem von] jenen [aufgezählten Geräten] getötet hat. Woher [ist zu belegen, auch] mit einem Eisen? Die Bibel lehrt: Und wenn er ihn mit einem eisernen Gerät [geschlagen hat und er starb, ist er ein Mörder]. (Num 35,16) Bevor [die Schrift] es sagt, kann ich es durch eine Schlussfolgerung [erschließen]: Wenn jemand, nachdem er jemanden mit einem Holz oder einem Stein getötet hat, schuldig ist, [so ist es ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: mit einem Eisen. 66 [Nein.] Wenn du es so sagst, strafst du aufgrund einer Schlussfolgerung. Daher heißt es: Wenn er ihn mit einem eisernen Gerät geschlagen hat[, und er starb, ist er ein Mörder]. (Num 35,16)

Um dich zu lehren, dass man nicht aufgrund einer Schlussfolgerung straft. Oder [ist gemeint], wie der Stein handgroß [sein muss], 67 so [muss] auch das Eisen handgroß sein? Du kannst sagen: [Aber] vor dem der sprach und die Welt war, war es offenbar, dass bereits ein wenig Eisen tödlich sein kann. Deswegen heißt es bei ihm nicht „handgroß“. Vielmehr, sogar mit einer Nadel oder mit einem Haken [kann man jemanden töten]. 68 Ich habe [hier] nur, dass er schuldig ist, wenn er ihn mit einem eisernen Gerät getötet hat. Woher [ist zu belegen, auch] wenn jemand auf ihn [Eisen]barren oder [Eisen]klumpen wirft? Die Bibel lehrt: Ein Mörder ist er; der Mörder sterbe des Todes. (Num 35,18) In jedem Fall. Er sterbe des Todes. (Num 35,16)  66 Vgl. Mek mischpatim 6. 67 Vgl. Num 35,17. 68 Vgl. bSanh 76b; Raschi zu Num 35,16.

Masʼe  

Steht geschrieben in § 351 [bBM 31a].

Der Mörder sterbe des Todes. (Num 35,17) Weil er [jemanden] umgebracht hat, sollst du ihn töten, du tötest ihn aber nicht, weil sein Stier jemanden umgebracht hat. Steht unten geschrieben in § 340 [bSanh 15a]. Es gibt weiteres über den Mörder oben in § 353 [bSanh 33b]. Mörder und Bluträcher, zwei Schriftstellen, die [diesbezüglich] zusammen wie eine vorkommen, lernt man nicht, steht zu „Richter“ geschrieben [bSanh 45b].

Und wenn er ihn mit einem Stein [in] der Hand, durch den man sterben kann, geschlagen hat[, und er starb, ist er ein Mörder; der Mörder sterbe des Todes].

SNum § 160

(Num 35,17)

Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Wenn Männer in Streit geraten [und es schlägt einer den anderen mit einem Stein oder mit der Faust, er aber nicht stirbt, so soll der, der ihn schlug, nicht bestraft werden, sondern bezahlen]. (Ex 21,18) Soll ich etwa verstehen, dass er zu töten ist, sowohl wenn er ihn mit etwas erschlägt, das geeignet ist, ihn zu töten, als auch mit etwas, das nicht geeignet ist, ihn zu töten? Die Bibel lehrt: Und wenn er ihn mit einem Stein [in] der Hand[, durch den man sterben kann, geschlagen hat]. (Num 35,17) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er nicht schuldig ist, bis / er ihn mit etwas erschlägt, das geeignet ist, ihn zu töten [und] auf eine Stelle, die geeignet ist, ihn zu töten. Ich habe [hier] nur, dass er schuldig ist, wenn er ihn mit einem Stein getötet hat. Woher [ist zu belegen, auch] wer auf ihn Felsstücke oder Säulen rollt? Die Bibel lehrt: Er ist ein Mörder; der Mörder sterbe des Todes. (Num 35,18) In jedem Fall. Und wenn 69 er ihn mit einem hölzernen Gerät [in] der Hand, durch das man sterben kann, geschlagen hat[, und er starb, ist er ein Mörder]. (Num 35,18) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt:

 69 BH: Oder.

(657)

  Jalkut Schimoni Numeri

Wenn jemand seinen Knecht oder seine Magd mit einem Stock schlägt[, so dass er stirbt, so soll an ihm Rache genommen werden]. (Ex 21,20) Soll ich etwa verstehen, [dass er schuldig ist,] sowohl wenn er ihn mit etwas erschlägt, das geeignet ist, ihn zu töten, als auch mit etwas, das nicht geeignet ist, ihn zu töten? Die Bibel lehrt: Oder wenn er ihn mit einem hölzernen Gerät [in] der Hand, durch das man sterben kann, geschlagen hat[, und er starb, ist er ein Mörder]. (Num 35,18) [Die Schrift zeigt damit an, dass er nicht schuldig ist,] bis er ihn mit etwas geschlagen hat, das geeignet ist, ihn zu töten. Woher [ist zu belegen:] Auf eine Stelle [des Körpers], die geeignet ist, ihn zu töten? Die Bibel lehrt: Wenn aber ein Mann seinem Nächsten Feind ist [und lauert ihm auf und überfällt ihn und erschlägt ihn]. (Dtn 19,11) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er nicht schuldig ist, bis er ihn mit etwas geschlagen hat, das geeignet ist, ihn zu töten, und auf einer Stelle [am Körper], die geeignet ist, ihn zu töten. 70 Ich habe [hier] nur, dass er schuldig ist, wenn er ihn mit einem Holz getötet hat. Woher [ist zu belegen, auch] wer auf ihn Balken oder Baumstämme herabstürzen lässt [und ihn dadurch tötet]? Die Bibel lehrt: Er ist ein Mörder; der Mörder sterbe des Todes. (Num 35,18) In jedem Fall. SZ [332-333]

Ich habe [hier] nur [erwähnt], dass er ihn mit einem Stein erschlagen hat. Woher [ist zu belegen], dass du sagst: Wenn er ihn mit einem Salzblock oder mit einem Stück von gepressten Feigen [erschlagen hat]; oder, wenn er einen Korb voller Erde auf ihn fallen ließ oder einen Korb voller Kiesel? Die Bibel lehrt: Und wenn mit einem handlichen Stein. (Num 35,17) [Hat er ihn] mit einem hölzernen Gerät [erschlagen]. (Num 35,18) Woher [ist zu belegen, dass] du einschließt: Wenn er ihn mit der Spitze eines Balkens oder mit der Spitze des Mastes eines Schiffes erschlug? Die Bibel lehrt: Oder mit einem handlichen hölzernen Gerät. (Num 35,18) Woher [ist zu belegen, dass] du einschließt: Wer seinen Nächsten ins Wasser stößt oder ins Feuer oder wer eine Schlange auf ihn hetzt? 71 Da es heißt:

 70 Vgl. Raschi zu Num 35,17. 71 Vgl mSanh 9,1; jSanh 9,2; bSanh 76b; bBQ 27a.

Masʼe  

Die Hand der Zeugen [sei zuerst an ihm, ihn zu töten und die Hand des ganzen Volkes zuletzt,] (Dtn 17,7) [gilt]: Wenn jemand bis nach Babel flieht, [so] könnte man meinen, sie gehen ihm [bis] dorthin nach? / Du kannst sagen: Der Bluträcher soll [den Mörder] töten. (Num 35,19)

(658)

Und woher [ist zu belegen], sogar wer sagt, ich kann es nicht auf mich nehmen? 72 Die Bibel lehrt: Wenn er auf ihn trifft[, soll er ihn töten]. (Num 35,19) Der Bluträcher soll den Mörder töten. (Num 35,19) Es ist ein Gebot für den Bluträcher. Woher [ist zu belegen], dass der Gerichtshof, wenn [der Erschlagene] keinen Bluträcher hat, einen Bluträcher für ihn bestellt? Die Bibel lehrt: Wenn er ihn trifft. (Num 35,19) In jedem Fall. Der Bluträcher [soll den Mörder töten]. (Num 35,19) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Und wenn er ihn mit einem eisernen Gerät geschlagen hat, und wenn er ihn mit einem Stein [in] der Hand[, durch den man sterben kann, geschlagen hat, und er starb [...] oder wenn er ihn mit einem hölzernen Gerät [in] der Hand, durch das man sterben kann, geschlagen hat, und er starb, ist er ein Mörder; der Mörder sterbe des Todes]. (Num 35,16-18)

Ich habe [hier] nur, dass er schuldig ist, wenn er ihn mit jenen [aufgezählten Dingen] getötet hat. Woher [ist zu belegen, auch mit] anderen Dingen? Du kannst eine Allgemeinregel 73 aufgrund der drei [Bestimmungen] folgern: Die Beschaffenheit des Steines ist nicht wie die Beschaffenheit des Holzes, und die Beschaffenheit des einen wie des anderen ist nicht wie die Beschaffenheit des Eisens, und die Beschaffenheit des Eisens ist nicht wie die Beschaffenheit von beiden. Die den dreien gemeinsame Seite ist, dass sie zum Töten geeignet sind. Wenn aber jemand getötet hat, ist es Gesetz, ihn durch den Bluträcher töten zu lassen. Ebenso ist bei allem, das geeignet ist zu töten, das Gesetz in der Hand des Bluträchers zu töten. 74 Und wenn er ihn aus Hass gestoßen hat. (Num 35,20)

 72 Vgl. jMak 2,5. 73 Binjan Ab (locus classicus). 74 Vgl. SDtn § 183.

SNum § 160

  Jalkut Schimoni Numeri

In jedem Fall. Oder [ist gemeint, er ist schuldig], selbst wenn er ihn ins Wasser oder ins Feuer gestoßen oder einen Hund oder eine Schlange auf ihn gehetzt hat? 75 Siehe, du kannst eine Allgemeinregel 76 aufgrund der drei [Bestimmungen] folgern: Die Beschaffenheit des Steines ist nicht wie die Beschaffenheit des Holzes, und die Beschaffenheit des Holzes ist nicht wie die Beschaffenheit des Steines. Und die Beschaffenheit des einen wie des anderen ist nicht wie die Beschaffenheit beim Eisen. Und die Beschaffenheit des Eisens ist nicht wie die Beschaffenheit der beiden [ersten]. Die den dreien gemeinsame Seite ist, dass es [tödlich] ist aufgrund derer, die [durch sie] töten. Und wer getötet hat, siehe, der ist schuldig. Ausgenommen der, der jemanden ins Feuer oder ins Wasser gestoßen oder einen Hund oder eine Schlange auf ihn gehetzt hat, dessen Aburteilung ist dem Himmel übergeben. 77 Oder wirft auf ihn aus Mordabsicht (‫)בצדייה‬. (Num 35,20) Indem er ihm nachstellt (‫ )צודה‬und ihm auflauert (‫)מתכוון‬. 78 P164F

SZ [333-334]

Und woher [ist zu belegen], sogar wer sagt, ich kann es nicht auf mich nehmen? Die Bibel lehrt: Wenn er auf ihn trifft, soll er ihn töten. (Num 35,19)

(659)

Und wenn / er ihn aus Hass gestoßen hat. (Num 35,20) Ist nicht Feindschaft [gleich] Hass und Hass [gleich] Feindschaft? Was lehrt die Schrift [mit]: „Feindschaft“ 79 und „Hass“ 80? Vielmehr: Wie man bei Hass den Schlag usw. 81 schätzt man auch bei Feindschaft; usw.

[Oder er wirft etwas] aus Mordabsicht [auf ihn], und er stirbt. (Num 35,20) Hier heißt es „Mordabsicht“, und unten 82 [heißt es] „Mordabsicht“. Wie bei der Mordabsicht, von der unten die Rede ist, [die Schrift] anzeigt, dass man den Wurf und den Schlag und den Ort des Schlages abschätzt

 75 SZ 333,10. 76 Binjan Ab (locus classicus). 77 Vgl. mSanh 9,2. 78 Vgl. bMak 7b-8a; mSanh 9,2; bSanh 76b-79b. 79 Num 35,21. 80 Num 35,20. 81 Zu ergänzen ist: und die Stelle des Schlages abschätzt, ob sie ausreichte zu töten, so schätzt man.

Masʼe  

usw.

Da es heißt: Wer [jemanden] erschlagen hat, sterbe des Todes, (Num 35,21) könnte man meinen, [jeder, der schlägt, verdient] 83 die Todesstrafe. Du kannst sagen: „Und er stirbt“ 84. [Wenn] es ausreichte, dass er [dadurch] starb. Da es heißt: Wer [jemanden] erschlagen hat, sterbe des Todes, (Num 35,21) könnte man meinen, alle, die [jemanden] erschlagen haben, [müssen] sterben: Ein Minderjähriger, der [jemanden] erschlagen hat und ein Irrsinniger, der [jemanden] erschlagen hat, der Lehrer von Studenten der [jemanden] erschlagen hat, der Lehrer von Kindern, und wer [jemanden] bei der Geißelstrafe erschlagen hat und beim Schlagen aus Zuneigung. Es heißt: Wer böswillig handelt. (Ex 21,14) Das schließt den aus, der [jemanden] versehentlich [erschlagen hat]. Ein Mann. (Ex 21,12) Um einen Minderjährigen auszuschließen. An seinem Nächsten. (Ex 21,14) Das schließt den Beisassen aus. Ihn zu töten. (Ex 21,14) Wer ihm aufgelauert hat. 85 Mit List. (Ex 21,14) Das schließt den Irrsinnigen aus. Wenn er noch einen Tag oder zwei Tage am Leben bleibt. (Ex 21,21) 86 Da [die Bibel] sagt: Ohne Wissen, (Dtn 4,42; 19,4) schließt das den aus, der [jemanden] ohne Wissen erschlagen hat. Und den Lehrer von Studenten und wer [jemanden] bei der Geißelstrafe erschlagen hat und beim Schlagen aus Zuneigung.

 82 Num 35,22. 83 Vgl. Ex 21,12; Mek mischpatim 4. 84 Ex 21,20. 85 Vgl. mSanh 9,2; jSanh 9,4. 86 Die Schlussfolgerung fehlt.

  Jalkut Schimoni Numeri

(660)

Da es heißt: Ihr sollt ihm tun, wie er getrachtet hat[, seinem Bruder zu tun], (Dtn 19,19) könnte man meinen, auch wer [jemanden] beauftragt, [einen Menschen zu erschlagen]. Du kannst zitieren: Wer [jemanden] erschlagen hat, sterbe des Todes. (Num 35,21) Nicht, wer beauftragte. / Ich schließe den aus, der [jemanden] beauftragt, einen Schlag zu erteilen, der nicht ausreicht, um jemanden zu erschlagen und er [jemanden] erschlug, und ich werde nicht den ausschließen, der [jemanden] beauftragt, einen Schlag zu erteilen, der ausreicht, um jemanden zu erschlagen und er [jemanden] erschlug. Du kannst sagen: Wer [jemanden] erschlagen hat, sterbe des Todes. (Num 35,21) Und nicht der Auftraggeber. Ich erleichtere bei jenem, aber ich werde nicht beim Sklaven anderer erleichtern. Die Bibel lehrt: Wer [jemanden] erschlagen hat, sterbe des Todes. (Num 35,21) Ich erweitere [es] auf den Vater des Fürsten, und ich werde [es] nicht auf den Vater des Richters erweitern. 87 Die Bibel lehrt: [Wer jemanden erschlagen hat,] sterbe des Todes. (Num 35,21) [Ich] erweitere [es] auf den Vater des Richters des großen Gerichtshofes. Die Bibel lehrt: Wer [jemanden] erschlagen hat, sterbe des Todes. (Num 35,21) Es ist möglich, all das von seinem Vater zu sagen. [Aber] für den Fall, dass er ihnen eine Wunde zugefügt hat, zeigt [die Schrift auch] an, dass er [des Todes] schuldig ist. 88 Da es heißt: Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten, (Dtn 13,12) ordneten sie an, dass man sie beim Wallfahrtsfest tötet. 89 Man könnte meinen, wenn eine Frau schwanger ist, schiebt man für sie [die Hinrichtung] hinaus, bis sie [das Kind] geboren hat. 90 Die Bibel lehrt: Wer [jemanden] erschlagen hat, sterbe des Todes. (Num 35,21) Man könnte meinen, wenn sie im dritten Monat schwanger ist, schiebt man für sie nicht [die Hinrichtung] hinaus, bis sie [das Kind] geboren hat. Wenn sie aber im  87 Vgl. Mek mischpatim 5; Mek mischpatim 19; bSanh 66a. 88 Vgl. Ex 21,15. Nach mSanh 10,1 fällt, wer Vater oder Mutter geschlagen hat, unter die Todesstrafe der Erdrosselung. Vgl. dazu bSanh 84b-85a. 89 Vgl. mSanh 11,4; SDtn § 91. 90 Vgl. mAr 1,4; tAr 1,4; bAr 7a.

Masʼe  

neunten Monat schwanger ist, schiebt man für sie [die Hinrichtung] hinaus, bis sie geboren hat. Die Bibel lehrt: Er sterbe des Todes. (Num 35,21) Oder: Er sterbe des Todes, (Num 35,21) den Tod, den der Gerichtshof über ihn verhängt hat. Woher [ist zu belegen], dass sie ihn [sogar] mit Steinen, Pfeilen und mit Mühlsteinen erschlagen dürfen? Die Bibel lehrt: Er sterbe des Todes. (Num 35,21) Auf jede Art. 91 Im Schriftsinn ist nur [enthalten], wenn der Sanhedrin an seinem Ort ist. Wenn der Sanhedrin nicht an seinem Ort ist, [und] jemand zur Steinigung verurteilt ist: Fällt sein Haus auf ihn oder ein wildes Tier zerreißt ihn. 92 Usw.

Da es heißt: „Ehre deinen Vater“ 93, [könnte man meinen,] siehe, wenn jemand seinen Sohn getötet hat, ist woher [zu belegen], dass seinem Sohn, [der ihm verblieben ist,] erlaubt ist[, am eigenen Vater Bluträcher zu sein]? 94 Die Bibel lehrt: Der Bluträcher soll den Mörder töten. (Num 35,19) / Oder wenn er ihn aus Feindschaft mit seiner Hand (‫ )בידו‬geschlagen hat[, und er starb]. (Num 35,21)

SNum § 160

Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Wenn er aber mit einem eisernen Gerät, und wenn er mit einem Stein [in] der Hand, oder mit einem hölzernen Gerät [in der Hand geschlagen hat]. (Num 35,16-18)

(661)

Ich habe [hier] nur, dass er schuldig ist, wenn er ihn mit jenen [aufgezählten Dingen] getötet hat. Woher [ist zu belegen, auch] wenn er ihn gestoßen, erwürgt, getreten hat? Die Bibel lehrt: Durch seine Hand (‫)בידו‬. (Num 35,21) In jedem Fall. Der Bluträcher [soll den Mörder töten]. (Num 35,21) Warum wurde [dies] gesagt? Es heißt doch bereits:  91 Vgl. bSanh 45b. 92 bKet 30b. 93 Dtn 5,16; Ex 20,12. 94 Vgl. jMak 2,6; bMak 12a.

  Jalkut Schimoni Numeri

Der Bluträcher soll den Mörder töten[, wenn er auf ihn trifft]. (Num 35,19) Usw. wie oben [bSanh 45b]. bMak 7b

Und wenn unversehns. (Num 35,22) Ausgenommen, [wenn von] der Spitze eines Winkels [aus gestoßen wird]. Ohne Feindschaft. (Num 35,22) Ausgenommen der Feind. Hat er ihn gestoßen. (Num 35,22) Wenn er ihn mit seinem Körper gestoßen hat. Oder er warf [ein Gerät] auf ihn. (Num 35,22) Um das Niederlassen einzuschließen, das zum Hochheben notwendig ist. Unabsichtlich. (Num 35,22) Ausgenommen [der Fall], wenn man nach dieser Seite (‫[ )צד‬zu werfen] beabsichtigte und es ging nach der anderen Seite. Und er hat nicht nachgestellt (‫)צדה‬. (Ex 21,13) Ausgenommen [der Fall,] wenn man zwei [Ellen] werfen wollte und vier geworfen hat. Und der, der mit seinem Gefährten in den Wald geht. (Dtn 19,5) Wie der Beschädigte als auch der Beschädigende die Befugnis haben, in den Wald zu gehen, ebenso auch in jedem [anderen Fall, wenn] sowohl der Beschädigte als auch der Beschädigende die Befugnis haben hineinzugehen.

bMak 9b

Die Rabbanan lehrten: Ein Blinder muss nicht in das Asyl, 95 denn es heißt: Ohne es zu sehen, (Num 35,23) Worte R. Jehudas. R. Meir sagt: Ohne es zu sehen, (Num 35,23) um den Blinden einzuschließen. Was ist der Grund von R. Jehuda? Dass geschrieben steht:

 95 Vgl. mMak 3,2; bBQ 86b.

Masʼe  

Und der, der mit seinem Gefährten in den Wald geht. (Dtn 19,5) Selbst ein Blinder. [Dann] kommt [der Vers]: Ohne es zu sehen, (Num 35,23) und schließen ihn aus. Und R. Meir? Ohne es zu sehen, (Num 35,23) um auszuschließen. [Und] ohne es zu merken, (Dtn 19,4) um auszuschließen. Eine Ausschließung nach einer Ausschließung ist [da] um einzuschließen. Und R. Jehuda? Ohne es zu merken, (Dtn 19,4) schließt [den Fall] aus, wenn es absichtlich geschah. Ohne [es] zu sehen. (Num 35,23)

SNum § 160

Um einzuschließen, wer bei Nacht geworfen hat. 96 Es wird gelehrt: R. Jehuda sagt: Bei einem Blinden gibt es keine [Kompensation für] Beschämung. Was ist der Grund von R. Jehuda? 97 Dass geschrieben steht: Du sollst ihr die Hand abschlagen und deine Augen sollen sie nicht verschonen. (Dtn 25,12)

Und er schlussfolgert [von] „deine Augen“ von den [überführten] Falschzeugen: Wie dort ohne Blinde [der Fall entschieden wird], so auch hier ohne Blinde. Und ebenso pflegte R. Jehuda ihn von der Verpflichtung, ins Asyl zu gehen, zu befreien, da gelehrt wird: 98 Ohne es zu sehen. (Num 35,23) Und ebenso pflegte er ihn zu befreien: Von der Todesstrafe durch das Gericht, [da das Wort] Mörder [zweimal] vorkommt 99, [und] von der Verpflichtung des Asyls. Und ebenso von der Verpflichtung der Geißelung, [da das Wort] „Frevler“ zweimal vorkommt, von der Verpflichtung zur Todesstrafe durch den Gerichtshof. Und so pflegte R. [Jehuda] ihn von allen Gerichtsstrafen der Tora zu befreien,  96 mMak 2,3; bBQ 86b. Der Jalkut lässt den Blinden aus. 97 bBQ 86a: R. Jehuda folgert aufgrund des Wortes „Auge“, das Dtn 19,21 und Dtn 25,12 vorkommt und damit einen Analogieschluss ermöglicht. 98 Vgl. bMak 9b. 99 Num 35,11 und Num 35,31.

bBQ 86b-87b

  Jalkut Schimoni Numeri

(662)

denn ein Vers sagt: / So soll die Gemeinde [nach diesen Rechtssatzungen] zwischen dem, der einen Totschlag begangen hat und dem Bluträcher entscheiden. (Num 35,24) Bei jedem, bei dem das Gesetz vom Totschlag und Bluträcher gilt, bei dem gelten auch die Rechtssatzungen, bei jedem, bei dem das Gesetz vom Totschlag und dem Bluträcher nicht gelten, gelten die Rechtssatzungen nicht. Und ebenso pflegte R. Jehuda ihn von allen Geboten in der Tora zu befreien, denn ein Vers sagt: Jene sind die Gebote und Gesetze und Rechtssatzungen. (Dtn 6,1) Für den die Rechtssatzungen gelten, für den gelten auch die Gebote und Gesetze. Und für alle, für die die Rechtssatzungen nicht gelten, für die gelten auch nicht die Gebote und Gesetze. Rab Josef sagte: Früher sagte ich: Wenn mir jemand sagt, die Halacha gehe nach R. Jehuda, [der sagt, ein Blinder sei von den Geboten befreit,] gebe ich den Gelehrten ein Fest, denn ich bin dazu nicht verpflichtet und halte sie dennoch. Nachdem ich aber gehört hatte, was R. Chanina gesagt hat, dass nämlich derjenige, dem es geboten ist und es tut, bedeutender sei als der, dem es nicht geboten ist und es tut, gebe ich, wenn mir jemand sagt, die Halacha sei nicht wie R. Jehuda, den Gelehrten ein Fest.

bNed 87b-88a

Ohne [es] zu sehen. (Num 35,23) Um den Blinden auszuschließen, Worte R. Jehudas. Usw.

Soll ich etwa verstehen, R. Jehuda meine, etwas Verstehen sei nicht [gleichzusetzten mit] vollständigem Verstehen, und R. Meir [meine] das Gegenteil? Ich will auf einen Widerspruch hinweisen: 100 [Sagt jemand:] Ich weiß, dass es Gelübde gibt, aber ich habe nicht gewusst, dass man [sie] aufheben kann, verfahren wir [mit ihm] wie bei jemandem, der gar nichts gehört hat. [Sagt er:] Ich habe gewusst, dass man [Gelübde] auflösen kann, habe [aber] nicht gewusst, dass dies ein Gelübde ist, [so] sagt R. Meir: Man löse [das Gelübde] in keinem Falle auf, sondern wenn er [es] so während des Tages erfahren hat, dass es ein Gelübde ist, dann sagt man nicht, wer etwas hört, ist wie der, der alles hört. Und R. Jehuda sagt: Man löse [es] während des Tages auf, selbst, wenn er nicht weiß, dass es ein Gelübde ist, denn man sagt: Wer etwas gehört hat, ist wie jemand, der alles gehört hat.

 100 Siehe dazu mNed 11,7.

Masʼe  

Rabba sagte: Hier [ist es] aus den Inhalten des Verses und dort aus den Inhalten des Verses [zu begründen]. Beim Totschlag meint R. Jehuda: Wer mit seinem Nächsten in den Wald geht. (Dtn 19,5) Jeder, der in den Wald gehen kann. Auch ein Blinder kann in den Wald gehen. Wenn du gesagt hast: Ohne es zu sehen. (Num 35,23) Schließt den Blinden davon aus, keinen Verstand zu haben. Das ergibt sich mir [aus dem Vers]. Schließe vielmehr daraus, um den Blinden einzuschließen 101. R. Meir aber meint: Ohne zu wissen, (Num 35,4) steht geschrieben. [Jeder, der es weiß und der Blinde] / weiß es nicht.

(663)

Wenn du aber gesagt hast: Ohne es zu sehen, (Num 35,23) schließt den Blinden aus[, ergibt sich mir das schon aus: Ohne zu wissen. (Num 35,4)] Vielmehr lerne daraus, um den Blinden einzuschließen. Aber in Bezug auf die Gelübde steht geschrieben: [Hört ihr Mann, hört ihr Vater. (Num 30,5-8)] R. Jehuda meint: Etwas Gehörtes ist wie alles Gehörte. Und R. Meir meint das Gegenteil. Und er fiel [auf ihn]. (Num 35,23) FOLGENDE GEHEN INS ASYL: WER JEMANDEN VERSEHENTLICH GETÖTET HAT. WENN JEMAND EINE WALZE SCHIEBT UND SIE AUF JEMANDEN FÄLLT UND IHN TÖTET. WENN JEMAND EIN FASS HERABLÄSST UND ES FÄLLT AUF JEMANDEN UND TÖTET IHN. WENN JEMAND VON EINER LEITER HERABSTEIGT UND ER FÄLLT AUF JEMANDEN UND TÖTET IHN, SO MUSS ER INS ASYL GEHEN. WENN ABER JEMAND EINE WALZE ZIEHT UND SIE AUF JEMANDEN FÄLLT UND IHN TÖTET, WENN JEMAND EIN FASS HINAUFZIEHT UND DER STRICK REIßT UND [DAS FASS] FÄLLT AUF JEMANDEN UND  101 bNed 88a: um auszuschließen.

bMak 7a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

TÖTET IHN.

WENN JEMAND AUF EINE LEITER STEIGT UND [DABEI] AUF JEMANDEN FÄLLT UND IHN

TÖTET, SO GEHT ER NICHT IN DIE VERBANNUNG.

DIES IST DIE REGEL: WENN [DER TOD] DURCH HERABLASSEN [VERURSACHT WIRD], GEHT ER IN WENN NICHT DURCH HERABLASSEN, GEHT ER NICHT IN DIE VERBANNUNG. 102

DIE

VERBANNUNG,

Woher sind diese Worte [zu belegen]? Samuel sagte: Ein Vers sagt: Und er fällt auf ihn und er stirbt. (Num 35,23) nur, wenn es beim Fallen geschieht. SZ [334]

Und er fiel [auf ihn]. (Num 35,23) Um den einzuschließen, der in einer Quelle auf ihn gesprungen ist. 103 Er war ihm aber nicht feind. (Num 35,23) Der Zeuge. 104 Und wollte ihm nichts Böses zufügen. (Num 35,23) So soll [die Gemeinde] ihn richten. (Num 35,24) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass der Feind eines Menschen diesen nicht richtet, und nicht für ihn zeugen darf.

bSanh 29a

Die Rabbanan lehrten: Und er hegte keine Feindschaft gegen ihn. (Num 35,23) [Meint:] Er kann sein Zeuge sein. Und ihm nichts Böses zufügen wollte. (Num 35,23) Er kann sein Richter sein. Wir finden es beim Feind, woher ist es vom Freund [zu belegen]? Einsichtig ist es [bei] „Feind“. Was ist der Grund? Weil er gegen ihn eingenommen sein kann. „Freund“, weil er für ihn eingenommen sein kann. Wofür legen die Rabbanan [die Verse] aus: Und war er ihm nicht feind. (Num 35,23) Und er wollte ihm nichts Böses zufügen? (Num 35,23)  102 mMak 2,1. Vgl. Raschi zu Num 35,23. 103 Vgl. tMak 2,4. 104 Vgl. bSanh 29a.

Masʼe  

Einen beziehen sie auf den Richter und den anderen für folgende Lehre: Und war er ihm nicht feind. (Num 35,23) Issi ben Jehuda sagt: Von hier [ist zu belegen], dass zwei Schriftgelehrte, die einander feindlich gesinnt sind, nicht zusammen bei einer Gerichtsverhandlung sitzen dürfen. War er ihm aber nicht feind[, und wollte er ihm nichts Böses zufügen, so soll die Gemeinde richten]. (Num 35,23-24)

SNum § 160

Um diejenigen, die [gegenüber dem Angeklagten] Hass empfinden für untauglich zu erklären, im Gericht zu sitzen. 105 Ich habe [hier] nur / diejenigen, die [gegenüber dem Angeklagten] Hass empfinden. Woher [ist zu belegen, dass auch] die, die [mit ihm] verwandt sind[, für untauglich erklärt werden müssen]? 106 Die Bibel lehrt: Zwischen dem, der [einen] erschlagen hat und dem Bluträcher [soll die Gemeinde richten]. (Num 35,24) Ich habe [hier] nur, dass [die Bibel] die Richter für untauglich erklären, die [gegenüber dem Angeklagten] Hass empfinden oder die [mit ihm] verwandt sind. Woher [ist zu belegen, auch] Zeugen? Siehe, du kannst schlussfolgern: Da die Tora sagt: „Töte aufgrund des Ausspruchs der Richter“, „töte aufgrund des Ausspruchs der Zeugen“ 107 [gilt:] Wie [die Schrift] bei den Richtern diejenigen, die [den Angeklagten] hassen oder [mit ihm] verwandt sind, für untauglich erklärt, so sollte sie auch die von den Zeugen für untauglich erklären, die [den Angeklagten] hassen oder [mit ihm] verwandt sind. Und weiter [ergibt dies auch ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn [die Schrift] bei den Richtern, durch deren Worte [allein] die Angelegenheiten nicht entschieden werden, diejenigen, die [den Angeklagten] hassen oder die [mit ihm] verwandt 108 sind, für untauglich erklärt, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass sie von den Zeugen, durch deren Worte die Angelegenheiten entschieden werden, diejenigen, die [den Angeklagten] hassen oder [mit ihm] verwandt sind, für untauglich erklären sollte?

 105 Vgl. SER S. 147. 106 Vgl. mSanh 3,4. 107 Vgl. Num 35,30. 108 Vgl. mSanh 3,4; bSanh 28a.

(664)

  Jalkut Schimoni Numeri

Ich habe [es] nur [bei] einem Mörder[, dass Feinde und Verwandte vom Gericht ausgeschlossen sind]. Woher [ist zu belegen, auch bei] den übrigen vom Gerichtshof zum Tode Verurteilten? Die Bibel lehrt: Gemäß diesen Rechtssatzungen. (Num 35,24) Ich habe [hier] nur: Bei Strafgerichtsprozessen. Woher [ist zu belegen, auch bei] Zivilrechtsprozessen? Die Bibel lehrt: Gemäß diesen Rechtssatzungen. (Num 35,24) Oder [ist gemeint], wie die Strafgerichtsprozesse durch 23 [Mitglieder des Gerichtshofs entschieden werden], so auch die Zivilrechtsprozesse durch 23? Die Bibel lehrt: Diese [Rechtssatzungen]. (Num 35,24) Diese durch 23, die Zivilrechtsprozesse aber nicht durch 23. Siehe, es heißt: Bis die Sache der beiden [vor] Gott 109 kommen soll. (Ex 22,8) Und woher [ist zu belegen], dass Strafgerichtsprozesse durch 23 [Mitglieder des Gerichtshofs entschieden werden]? Die Bibel lehrt: Die Gemeinde soll richten. 110 (Num 35,24) Siehe, [das sind] 10. Und die Gemeinde soll erretten. (Num 35,25) Siehe, [das sind weitere] 10. Woher [sind die restlichen] drei [zu belegen]? Siehe, du kannst schlussfolgern: Da die Tora sagt: Töte gemäß Ausspruch der Zeugen, (Num 35,30) töte auf Aussage der richtenden Richter 111[, gilt]: Wie zwei Zeugen [notwendig sind], so auch zwei, die entscheiden. Der Gerichtshof ist nicht [zahlenmäßig] ausgeglichen, daher fügt man zu ihnen noch einen hinzu, was drei ergibt. 112 Die das Gesetz metaphorisch auslegen, sagten: 113 Dreimal steht in diesem Abschnitt „Gemeinde“ geschrieben. Um dich zu lehren, dass Strafgerichtsprozesse von 30 [entschieden werden müssen]. bSanh 2a-b  109 „Elohim“ im Vers wird von den Kommentatoren meist als „die Richter“ gedeutet. 110 Vgl. bSanh 3a-b. 111 Vgl. tSanh 3,7. 112 Vgl. Mek mischpatim 20; tSanh 3,7; bSanh 3b. 113 Vgl. dazu Jakob Z. Lauterbach, “The Ancient Jewish Allegorists in Talmud and Midrash”, Jewish Quarterly Review 1 (1910/11), 291-333 und 503-531.

Masʼe  

WOHER IST FÜR DEN KLEINEN SANHEDRIN [ZU BELEGEN], DASS ER AUS 23 [MITGLIEDERN STEHT]? WEIL ES HEIßT: Und die Gemeinde richte. (Num 35,24) Die Gemeinde / rette. (Num 35,25) EINE RICHTENDE GEMEINDE UND EINE RETTENDE GEMEINDE ERGIBT 20 [MITGLIEDER].

BE-

(665)

WOHER [IST ZU BELEGEN], DASS EINE GEMEINDE AUS 10 [MITGLIEDERN BESTEHT]? WEIL ES HEIßT: Wie lange noch [murrt diese] böse Gemeinde. (Num 14,27) AUSGENOMMEN SIND JOSUA UND KALEB. WOHER [IST ZU BELEGEN], DASS NOCH DREI HINZUGEKOMMEN SIND? AUS DEN WORTEN: Man richte sich zum Bösen nicht nach der Mehrheit, (Ex 23,2) ENTNEHME ICH, DASS ES MIT IHNEN ZUM GUTEN SEI. WENN ES SO IST, WARUM HEIßT ES DANN: Man richte sich nach der Mehrheit? (Ex 23,2) DAS AUSSCHLAGGEBENDE ZUM BÖSEN IST NICHT WIE DAS AUSSCHLAGGEBENDE ZUM GUTEN: ZUM GUTEN - DURCH DEN AUSSPRUCH EINES, ZUM BÖSEN - DURCH DEN AUSSPRUCH ZWEIER. UND DA NUN EIN GERICHTSHOF NICHT AUSGEGLICHEN SEIN SOLL, FÜGE MAN NOCH EINEN HINZU, SODASS ES 23 SIND. 114 Die Gemeinde soll den, der einen Totschlag begangen hat, retten. (Num 35,25)

SNum § 160

Von hier kannst du sagen: 115 Jeder, der jemanden entweder versehentlich oder mutwillig getötet hat, muss sich zunächst in [eine der] Asylstädte begeben. Die [vom] Gerichtshof schicken [dann] und lassen ihn von dort holen. Wer zum Tode verurteilt wird, den tötet man. Wer nicht verurteilt wird, den lässt man frei. Wer zum Asyl verurteilt wird, den bringt man zurück zu seinem Ort, denn es heißt: Die Gemeinde soll ihn zurückbringen. (Num 25,25) Dort soll er bis zum Tod des Hohen Priesters bleiben. (Num 35,25) Es wird gelehrt: Hat der Hohe Priester einen Menschen getötet, wird er bei Vorsatz getötet, bei Versehen geht er in die Verbannung. Und übertritt er [dort] ein Gebot und ein Verbot, gleicht er in jeder Hinsicht einem gewöhnlichen Priester (ἰδιώτης). Bei Vorsatz wird er getötet.

 114 mSanh 1,6. 115 SDtn § 186-7; mMak 2,6; bMak 10b.

bSanh 18a-b

  Jalkut Schimoni Numeri

Das ist ja selbstverständlich [und müsste nicht eigens gesagt werden]. Es ist notwendig [zu sagen,] da er bei Versehen in die Verbannung geht. Man könnte meinen, da geschrieben steht: Dort soll er bis zum Tod des Hohen Priesters bleiben, (Num 35,25) müsse nur der in die Verbannung, der auch zurückkehren kann, nicht aber der, der nicht zurückkehren kann. Wir haben ja gelernt: 116 Wenn jemand den Hohen Priester tötet, oder wenn der Hohe Priester [jemanden] tötet, geht er von dort niemals wieder hinaus. Man könnte also meinen, da der Vers sagt: Damit der dorthin fliehe, der einen Totschlag begangen hat, (Dtn 4,42) sei selbst der Hohe Priester im Schriftsinn eingeschlossen. Er übertritt ein Gebot. Es genügt nicht, dass er nicht übertritt. Der Vers sagt ja: „Wenn er übertritt“, ist er wie ein [priesterlicher] Laie. Das ist selbstverständlich. Wenn du aber meinst, da wir gelernt haben, dass man einen Hohen Priester nur durch ein Gericht von 71 richtet, da geschrieben steht: Jede große Sache sollen sie vor dich bringen. (Ex 18,22) die Sachen eines Großen, so könnte man meinen: Alle Sachen eines Großen. [Dass dem nicht so ist,] lehrt er uns. Und du kannst es auch so sagen: Steht geschrieben „Sachen eines Großen“? [Nein.] Geschrieben steht: Eine große Sache. (Ex 18,22) bMak 11a

SOWOHL

[HOHE PRIESTER], ALS AUCH DER DURCH AMTSKLEIDUNG GEWEIHTE, ALS AUCH DER PROVISORISCH GESALTBTE [HOHE PRIESTER] VERANLASSEN DIE RÜCKKEHR FÜR DEN, DER EINEN TOTSCHLAG BEGANGEN HAT. DER MIT

SALBÖL

GESALBTE

R. JEHUDA SAGT: AUCH DER KRIEGSGESALBTE GANGEN HAT. 117

VERANLASST DIE

RÜCKKEHR

FÜR DEN, DER EINEN

Woher ist dies [zu belegen]? Weil der Vers sagt: Dort soll er bis zum Tod des Hohen Priesters bleiben. (Num 35,25)  116 Vgl. bMak 11b. 117 mMak 2,6.

TOTSCHLAG

BE-

Masʼe  

Und es steht geschrieben: Denn in seiner Asylstadt bleibe er bis zum Tod des Hohen Priesters. (Num 35,28) Und R. Jehuda? [Der bezieht sich] auf den Vers, der danach geschrieben ist: Dass er heimkehre, um im Land zu wohnen [bis zum Tod des Hohen Priesters]. (Num 35,32)

Und jene? Da hier nicht geschrieben steht [Hoher], schließe daraus, dass einer von jenen [drei Priestern] gemeint ist. / Er soll dort bis zum Tod des [Hohen] Priesters bleiben. (Num 35,25)

(666)

DAHER PFLEGTEN DIE MÜTTER DER PRIESTER [DIE ASYLANTEN] MIT LEBENSMITTEL UND KLEIDUNG ZU VERSORGEN, DAMIT SIE NICHT BETEN, DASS IHRE SÖHNE STERBEN MÖGEN. 118 Grund ist [demnach], dass sie nicht beten; würden sie [aber] beten, würden sie sterben? Es steht doch geschrieben: Wie ein Vogel fortflattert, wie ein Geflügel wegfliegt, so ist ein unverdienter Fluch: Er trifft nicht ein. (Prov 26,2) Ein gewisser Ältester sagte zu ihm: Ich hörte es in einem Vortrag von Raba, dass sie für ihre Generation um Erbarmen bitten sollen, und sie haben nicht [um Erbarmen] gebeten. Es gibt welche, die sagen: Damit sie für ihre Söhne beten, damit sie nicht sterben. Grund ist [demnach], dass sie nicht beten; würden sie [nicht] beten, würden sie sterben? Was können sie denn dafür?! Hier sagt man: Tobias sündigte und Sigud wird geprügelt. Dort sagt man: Schechem heiratet und der Bauer muss sich beschneiden?! Ein gewisser Ältester sagte zu ihm: usw.

Ein gewisser Mann wurde drei Meilen von R. Jehoschua ben Levi entfernt von einem Löwen gefressen, und Elija sprach drei Tage nicht mit ihm. WIE DIE STADT ASYL GEWÄHRT, SO GEWÄHRT DAS GEBIET ASYL. 119 Ich will auf einen Widerspruch hinweisen:  118 mMak 2,6. 119 mMak 2,7.

bMak 11b/12a

  Jalkut Schimoni Numeri

Er soll dort bleiben, (Num 35,25) nicht aber im Gebiet [der Stadt]. Abaje sagte: Das ist kein Widerspruch. Hier, um Asyl zu gewähren, dort, um zu wohnen. Lass es mich davon ableiten, dass man weder ein Feld [in] einen Vorplatz, noch einen Vorplatz [in] ein Feld, noch einen Vorplatz [in] eine Stadt, noch eine Stadt [in] einen Vorplatz umwandeln darf! Rab Scheschet sagte: Das ist nur wegen der Höhlen 120 nötig. SNum § 160

Er soll dort bis zum Tod des Hohen Priesters bleiben. (Num 35,25) Rabbi Meir sagt: Ein Mörder verkürzt die Tage eines Menschen, und der Hohe Priester verlängert die Tage eines Menschen. 121 Das lässt nicht den Schluss zu, dass, wer die Tage eines Menschen verkürzt, vor dem sei, der die Tage eines Menschen verlängert. R[abbi] sagt: Ein Mörder verunreinigt das Land und vertreibt die Schechina, aber der Hohe Priester bewirkt, dass die Schechina im Land auf dem Menschen lagert. 122 Das lässt nicht den Schluss zu, dass der, der [das Land] verunreinigt [und die Schechina vertreibt, vor demjenigen käme, der bewirkt], dass die Schechina auf Erden auf dem Menschen lagert. Wenn aber [der, der einen Totschlag begangen hat,] hinausgeht. (Num 35,26) [Rabbi Eleazar ben Azarja sagte: Selbst w]enn das Strafmaß 123 gering ist, ist, wer einen Schritt [über die Grenze des Erlaubten hinaus] tut, seines Lebens schuldig, [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere beim [Überschreiten des] Maßes der Güte, die vielfältig ist.

bMak 12a

Die Rabbanan lehrten: Und wenn der, der einen Totschlag begangen hat, hinausgeht. (Num 35,26) Ich habe nur [im Falle von] versehentlich. Bei Vorsatz ist es woher [zu belegen]?

 120 In denen zu wohnen verboten ist. 121 Vgl. mHor 3,4; tHor 2,1. 122 Vgl. Raschi zu Num 35,25. 123 Vgl. SNum § 7; SNum § 18; SNum § 115.

Masʼe  

Die Bibel sagt: Wenn er hinausgeht. (Num 35,26) In jedem Fall. Es wird ja aber gelehrt: Bei Vorsatz wird er getötet, bei einem Versehen geht er in die Verbannung? Das ist kein / Widerspruch. Dieses, nach demjenigen, der sagt, die Tora gebrauche die [üblichen] Redewendungen der Menschen, und jenes, nach demjenigen, der sagt, die Tora gebrauche nicht die [üblichen] Redewendungen der Menschen.

(667)

Abaje sagte: Es ist einleuchtend nach dem, der sagt, dass die Tora hier die [übliche] Redewendung der Menschen gebraucht, denn sein Ende darf nicht strenger [gehandhabt werden] als sein Anfang: Wie er anfangs bei Vorsatz getötet wird und bei einem Versehen in Verbannung geht, so wird er auch bei seinem Ende bei Vorsatz getötet und geht bei einem Versehen in die Verbannung. 124 Es steht oben geschrieben in § 324 [bMak 12b].

[Dann] soll der, der einen Totschlag begangen hatte, in das Land seines Erbbesitzes zurückkehren. (Num 35,28) Zum Land seines Erbbesitzes kehre er zurück, er kehre aber nicht zu dem zurück, was seine Väter innehatten, Worte R. Jehudas. R. Meir sagt: Er kehre auch zu dem Ort 125 zurück, den seine Väter innehatten. Dementsprechend: Er kehre zu seiner Familie zurück. (Lev 25,41) Er kehre zu seiner Herrschaft zurück, in der er war, Worte R. Meirs. R. Jehuda sagt: Er kehrte nicht zu der Herrschaft zurück, in der er war. Aber er kehre zu seiner Familie zurück. (Lev 25,41) Zu seiner Familie kehrt er zurück, aber er kehrt nicht zu dem zurück, was seine Väter innehatten, Worte R. Jehudas. R. Meir sagt: Er kehrt auch zu dem zurück, was seine Väter inne hatten.  124 Vgl. bMak 12b. 125 Doppeldeutig: 1) Stelle, Ort; 2) ein bestimmtes Amt.

bMak 13a

  Jalkut Schimoni Numeri

Und zu dem Erbbesitz seiner Väter. (Lev 25,41) Wie seine Väter. Er folgert dies [aus dem Ausdruck] „zurückkehren“, der dort 126 [auch gebraucht wird]. SZ [334-335]

Die Gemeinde soll ihn zurückbringen. (Num 35,25) Man könnte meinen, wenn einer zur Verbannung verurteilt worden ist und nicht in die Verbannung gehen konnte, ehe der Hohe Priester starb, [dann soll er in die Verbannung gehen.] [Die Bibel] sagt: [Und sie soll ihn zurückbringen. (Num 35,25)] Er weicht nicht von seinem Ort. 127 Zur Asylstadt. (Num 35,25) Sie haben den, der einen Totschlag begangen hat, zurückkehren lassen, um [über ihn] zu urteilen. Verbannen sie ihn nun, könnte man meinen, dass sie ihn nach Ain Socher 128 verbannen. Die Bibel lehrt: Zu seiner Asylstadt. (Num 35,25) Wohin er geflohen war. (Num 35,25) Dorthin. Er geht nicht [von dort] hinaus zur Beschneidung eines Kindes. 129 Wohin. (Num 35,25) Er geht nicht [von dort] hinaus, um [sich oder andere] vor Räubern, vor einem Fluss, aus einem Brand, aus einem Einsturz zu retten. Er geht nicht [von dort] hinaus, um an die Armen zu verteilen. Man könnte meinen, wenn er arm ist, geht er nicht hinaus, aber wenn er reich ist, geht er hinaus. Die Bibel sagt: Wohin. (Num 35,25) Man könnte meinen, wenn sie so reich sind wie er, geht er nicht hinaus. Wenn sie aber nicht so reich sind wie er, geht er hinaus. Die Bibel sagt: Wohin. (Num 35,25) Dort soll er bleiben. (Num 35,25) Er soll nicht aus einer Stadt in eine [andere] Stadt umziehen.

 126 Lev 25,41. 127 Vgl. mMak 2,6-7; bMak 11b; bBB 82b; bMen 64b; bSota 49b; jScheq 5,1. 128 Als Beipiel für einen weit entfernten Ort genannt. 129 Vgl. mMak 2,7.

Masʼe  

[Bis der Hohe Priester gestorben ist, den man mit heiligem Öl gesalbt hat. (Num 35,25)] Ich schließe den aus, der / in seinen Tagen gesalbt wurde, und er ein Mann war. Nicht aber werde ich den ausschließen, der in seinen Tagen gesalbt wurde, und er minderjährig war. Die Bibel lehrt: Mit heiligem Öl. (Num 35,25) An der Sache hängt es und nicht an der Person. Die Gemeinde soll ihn zurückbringen. (Num 35,25) Wenn jemand zur Verbannung verurteilt worden und in die Verbannung gegangen ist, kehrt er beim Tod des zweiten [Hohen Priesters] zurück. 130 Soll ich [etwa] verstehen, [er bleibt in der Asylstadt,] bis dieser gestorben ist, und bis jener gestorben ist? 131 Die Bibel lehrt: Bis der Hohe Priester gestorben ist. (Num 35,25) Da es heißt: Bis der Hohe Priester gestorben ist, (Num 35,25) ist es der durch Kleider eingesetzte [Hohe] Priester. Den man gesalbt hat. (Num 35,25) Um den für den Krieg Gesalbten einzuschließen. Ihn. (Num 35,25) Das schließt den aus, der sich selbst gesalbt hat. 132 [Zu seiner Asylstadt. (Num 35,26)] Da es heißt: Asyl[städte], (Num 35,26) gewährt die Stadt Asyl, nicht aber gewährt ihr Umland Asyl. Oder: Die Stadt rettet, nicht aber rettet ihr Umland. Die Bibel lehrt: Zu seiner Asylstadt. (Num 35,26) Und [der Bluträcher] findet ihn. (Num 35,27) Um auszuschließen, dass [er den] Blut[rächer] findet. Da es heißt:

 130 Vgl. Raschi zu Num 35,25. 131 Vgl. bMak 11a. 132 Vgl. mMak 3,7; bMak 11b; bSanh 18b.

(668)

  Jalkut Schimoni Numeri

Asylstädte, (Num 35,26) die Stadt gewährt Asyl, ihr Umland gewährt kein Asyl. Oder: Die Stadt schützt, aber ihr Umland bietet keinen Schutz. Die Bibel lehrt: Außerhalb der Grenze seiner Asylstadt. (Num 35,27) Und ermordet [ihn] der Bluträcher. (Num 35,27) Durch die Hand eines jeden, der ihn töten soll. Ebenso heißt es: Jedoch euer Blut für euer Leben [werde ich fordern]. (Gen 9,5) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man das Blut des Menschen[, der ein Mörder ist] durch die Hand eines jeden fordert, der ihn töten soll. Man könnte meinen, auch bei dem, der ermordet, ist es so. Die Bibel lehrt: Es ermordet [ihn der Bluträcher]. (Num 35,27) Er hat keine Blut[schuld]. (Num 35,27) Durch die Hand eines jeden, der ihn töten soll. Denn er muss in seiner Asylstadt bleiben. (Num 35,28) Um die Menschen seiner Asylstadt einzuschließen, die [ebenfalls] in Verbannung gegangen sind / und den, der mit ihnen in die Verbannung gegangen ist. (669)

Soll ich [etwa] verstehen, er soll in der Verbannung für sich bleiben? Die Bibel lehrt: Denn er muss in seiner Asylstadt bleiben. (Num 35,28) Um einzuschließen, wer in dieser Stadt getötet hat. 133 Er geht von [einer] Siedlung in eine [andere] Siedlung in die Verbannung. Und ebenso geht ein Levit von einer Stadt in eine [andere] Stadt in die Verbannung. Bis der Hohe Priester gestorben ist. (Num 35,28) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sein Eigentum schützt. Ich habe [hier] nur [angedeutet]: Sein Eigentum ist sein Schutz. Woher [ist zu belegen], dass auch das ganze Land schützt? Die Bibel sagt: Wer einen Totschlag begangen hat, darf zurückkehren auf das Land seines Eigentums. (Num 35,28)

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass sein Eigentum schützt. 134

 133 Vgl. bMak 12b. 134 Vgl. tSanh 3,10.

Masʼe  

Und diese [Bestimmungen] seien euch [Rechtssatzungen]. (Num 35,29)

bMak 7a

Der Sanhedrin verfährt im Land und außerhalb des Landes [nach diesen Bestimmungen]. Die Rabbanan lehrten: Und diese Bestimmungen seien [euch] Rechtssatzungen für eure Generationen an all euren Wohnsitzen. (Num 35,29) Wir lernen für den Sanhedrin, dass er im Land und außerhalb des Landes [nach diesen Bestimmungen] verfährt. Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann: In deinen Toren? (Dtn 16,18) In deinen Toren sollst du Gerichtshöfe in jedem Bezirk und in jeder Stadt einsetzen, 135 im Ausland sollst du nicht in jedem Bezirk Gerichtshöfe einsetzen, und nicht in jeder Stadt. Jeder, der einen Menschen erschlägt: Den Mörder soll man nach Aussage von Zeugen töten. (Num 35,30) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Und tötet 136 der Bluträcher [außerhalb des Gebietes der Asylstadt und tötet ihn, so hat er keine Blutschuld]. (Num 35,27) Soll ich etwa verstehen, er soll ihn töten [wegen einer Schuld] zwischen ihm und ihm selbst? 137 Die Bibel lehrt: Jeder, der einen Menschen erschlägt, ist nach Aussage von Zeugen [zu verurteilen]. (Num 35,30)

[Die Schrift] zeigt [damit] an, dass er ihn nur aufgrund von Zeugen[aussagen] töten darf, Worte Rabbi Joschijjas. Rabbi Jonatan sagt: Jeder, der einen Menschen erschlägt[: Den Mörder soll man] nach Aussage von Zeugen [töten]. (Num 35,30) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Der Mörder sterbe nicht[, bis man ihn vor die Gemeinde zum Gericht gestellt hat]. (Num 35,12)

Soll ich etwa verstehen, man tötet ihn durch den Gerichtshof ohne Zeugen[aussagen]? Die Bibel lehrt:  135 Vgl. Raschi zu Num 35,29. 136 BH: Und findet ihn. 137 Dem, der den Tod verursacht hat und dem Bluträcher.

SNum § 161

  Jalkut Schimoni Numeri

Jeder, der einen Menschen erschlägt[: Den Mörder soll man] nach Aussage von Zeugen [töten]. (Num 35,30) [Die Schrift] zeigt [damit] an, dass man ihn nur nach Aussage von Zeugen und durch den Gerichtshof töten darf. 138 bSanh 33b-34a

Ein einziger Zeuge aber darf nicht [gegen einen Menschen] aussagen[, dass er sterbe]. (Num 35,30) Weder zu Gunsten, noch zu Ungunsten. 139 R. Jose, Sohn von R. Jehuda, sagt: Er kann zu Gunsten, nicht aber zu Ungunsten aussagen. Was ist der Grund von R. Jose, Sohn von R. Jehuda? Ein Vers sagt: Ein einziger Zeuge aber darf nicht gegen einen Menschen aussagen, dass er sterbe. (Num 35,30)

Damit er sterbe, kann er nicht aussagen, wohl aber kann er zu seinen Gunsten aussagen. Und die Rabbanan? Weil es den Anschein haben könnte, als rühre 140 man an seiner Zeugenschaft. Wofür legen die Rabbanan [das Wort] „dass er sterbe“ aus?

(670)

Sie beziehen / es auf einen der Schüler: Sagt einer von den Zeugen aus, [und] ich lerne über ihn [Informationen] zu [seinen] Gunsten, woher [ist zu belegen], dass sie [dennoch] nicht auf ihn hören sollen? Die Bibel lehrt: Ein einziger Zeuge aber darf nicht aussagen. (Num 35,30) Woher [ist zu belegen auch nicht], wenn einer von den Schülern aussagt [und] ich lerne über ihn [Informationen] zu [seinen] Gunsten, woher [ist zu belegen], dass sie [dennoch] nicht auf ihn hören sollen. Die Bibel lehrt: Ein einziger Zeuge aber darf nicht aussagen. (Num 35,30)

SNum § 161

Und ein einziger Zeuge darf nicht gegen einen Menschen aussagen, dass er sterbe. (Num 35,30) Er ist als Aussagender hinsichtlich des Eides [zu akzeptieren]. 141 Und ein einziger Zeuge. (Num 35,30)

 138 Vgl. SDtn § 151. 139 Wörtlich: über Verdienst und Schuld. 140 Rühren im Sinne von „beeinflussen“. 141 Vgl. tSchebu 5,4; bSchebu 40b-41a.

Masʼe  

Dieser [Sonderfall] begründet die allgemeine Regel 142: Überall, wo es „Zeuge“ heißt, sind es im Allgemeinen zwei Zeugen, bis dir die Schrift besonders hervorhebt, [nur] einer. 143 In all euren Wohnsitzen. (Num 35,29)

SZ [335]

[Auch] außerhalb des Landes. 144 Man könnte meinen, auch die Asylstädte gelten im Land und außerhalb des Landes. Die Bibel lehrt: Diese. (Num 35,29) Die Rechtssätze gelten im Land und außerhalb des Landes. Die [Rechtssätze in Bezug auf] Asylstädte gelten ausschließlich nur im Land. Jeder, der [einen Menschen] erschlägt[, den Mörder soll man] nach Aussage von Zeugen [töten]. (Num 35,30) Woher [ist zu belegen], dass auch das In-Verbannung-Gehen aufgrund von Zeugen[aussagen geschieht]? Die Bibel lehrt: Wer einen Menschen erschlägt[, den Mörder soll man] nach Aussage von Zeugen [töten]. (Num 35,30) Und Verurteilung zu Verbannung und Prügelstrafe, sind woher [zu belegen]? Die Bibel lehrt: Jeder[, der einen Menschen erschlagen hat] nach Aussage von Zeugen. (Num 35,30) Ein Zeuge, der geeignet ist, zu bezeugen. Woher [ist zu belegen], auch ein Zeuge, der nicht geeignet ist zu bezeugen? Die Bibel lehrt: „Zeuge“ und „Zeuge“. 145 Es heißt zweimal „Zeuge“, um einen Prozessbeteiligten [als Zeugen] einzuschließen. 146 [Und] ihr dürft kein [Sühnegeld] für die Person des Mörders nehmen. (Num 35,31) Warum habe ich das? Der Barmherzige sagt damit, dass man nicht von ihm Geld annehmen und ihn von der Todesstrafe befreien soll. 147

 142 Binjan Ab (locus classicus). 143 Vgl. SDtn § 150; tSchebu 3,8; bSota 31b; bSanh 30a. 144 SNum § 161. Vgl. tSanh 3,10. 145 Num 35,30. Vgl. bSanh 34a; tSanh 9,4. 146 Vgl. tBM 1,10; tBB 10,1; bBQ 114b; bBQ 112b; bSanh 7b. 147 Vgl. Raschi zu Num 35,31.

bKet 37b

  Jalkut Schimoni Numeri

[Und] ihr dürft kein Sühnegeld nehmen für den, der zu seiner Asylstadt geflohen ist. (Num 35,32) Warum habe ich das? Der Barmherzige sagt damit, dass man nicht von ihm Geld annehmen und ihn von der Verbannung befreien soll. Warum habe ich zwei Schriftverse [dazu]? Einer in Bezug auf Vorsatz, einer in Bezug auf Versehen. Beide sind [daher] nötig. bBQ 28a

Woher ist für einen [am Ohr] durchbohrten [Sklaven zu belegen], dessen Zeit [von 6 Jahren] abgelaufen ist, und sein Herr ihn aufgefordert hat, fortzugehen, er aber nicht fortgegangen ist, und er ihm einen Schaden zugefügt hat und ihm eine Wunde zugefügt hat, dass er frei ist? Die Bibel lehrt: Ihr sollt kein Lösegeld nehmen, dass er heimkehre. (Num 35,32) Ihr sollt kein Lösegeld nehmen, damit er heimkehrt.

(671)

[Und] ihr dürft kein Sühnegeld für die Person des Mörders nehmen. (Num 35,31) Für die Person des Mörders sollst du kein Lösegeld nehmen, aber du darfst Lösegeld für die Hauptglieder, die nicht nachwachsen, nehmen.

bBQ 83b 148

[Und] ihr dürft kein Sühnegeld für die Person des Mörders nehmen. (Num 35,31) Warum ist das gesagt? Weil es heißt: Und wenn man ihm ein Lösegeld auferlegen will. (Ex 21,30) Oder [ist gemeint], wie man ein Lösegeld für diejenigen gibt, die durch den Himmel zu töten sind, so soll man ein Lösegeld für die geben, die durch einen Menschen zu töten sind? Die Bibel lehrt: Und ihr dürft kein Sühnegeld nehmen. (Num 35,31) Rabbi Joschijja sagt: 149 Siehe, wird jemand hinausgeführt, um getötet zu werden, und er handelt sträflich an anderen, ist er schuldig [und kann mit einem Sühnegeld belegt werden]. Handeln andere an ihm sträflich, sind sie [straf]frei. An seinem Leib, nicht an seinem Vermögen. Oder [ist gemeint], bevor sein Prozess beendet ist? Die Bibel lehrt: Wer ein Frevler ist und [deswegen] zu sterben [verdient]. (Num 35,31) Bevor sein Prozess beendet ist, ist man schuldig. Nachdem sein Prozess beendet ist, ist man [straf]frei. Rabbi Jonatan sagt:  148 Vgl. SNum § 161. 149 tBQ 9,15. Vgl. bSanh 85a; bAr 6b; tBB 9,15.

Masʼe  

Siehe, wird jemand hinausgeführt, um getötet zu werden und vorher tötet ihn ein anderer, ist er [straf]frei. Oder [gilt auch], bevor sein Prozess beendet ist? Die Bibel sagt: Wer ein Frevler ist und [deswegen] zu sterben [verdient]. (Num 35,31) Bevor sein Prozess beendet ist, ist man schuldig. 150 Nachdem sein Prozess beendet ist, ist man [straf]frei. [Und] ihr dürft kein Sühnegeld für denjenigen nehmen, der zu seiner Asylstadt geflohen ist. (Num 35,32) Siehe, wenn er einen Menschen vorsätzlich getötet hat: Soll ich etwa verstehen, er soll Geld geben und in das Asyl gehen? 151 Die Bibel lehrt: [Und] ihr dürft kein Sühnegeld für denjenigen nehmen, der geflohen ist. (Num 35,32) Und ihr dürft kein Sühnegeld nehmen. (Num 35,32)

SZ [335-336]

Siehe, wenn jemand schuldig gesprochen ist, ins Asyl [zu gehen] und man ihm eine Verletzung zufügt und zu ihm sagt: Begib dich hinaus und geh, [so] könnte man meinen, er hat ja eine Verletzung [als Ersatz für das Exil]. Du kannst zitieren: Für ein Menschen[leben]. (Num 35,31) Für den Verbannten. 152 Und ihr dürft kein Sühnegeld nehmen für den, der geflohen ist. (Num 35,32) Um den einzuschließen, der zu einer Asylstadt in die Verbannung geht. Und sagten sie zu ihm: Begib dich hinaus und geh und man fügt ihm eine Versetzung zu, so könnte man meinen, es gibt ein Pfand für ihn 153. Die Bibel sagt: Dass er zurückkehre. (Num 35,31) Wenn er auf zwei Jahre verkauft wird und man bezahlt sechs, und man sagte zu ihm: Begib dich hinaus und geh, und man ihm eine Verletzung zufügt, [so] könnte man meinen, es gibt ein Pfand für ihn. Die Bibel lehrt: Dass er zurückkehre. (Num 35,31) Und ihr sollt das Land nicht verrucht machen (‫)תחניפו‬. (Num 35,33) Ihr sollt keinen Zorn über das Land bringen. 154 Das lehrt, dass das Blutvergießen / Zorn über die Welt bringt.  150 Vgl. bAr 6b; bKet 37b. 151 Vgl. bKet 37b. 152 Vgl. tBQ 9,15. 153 ‫ חבל‬ist doppeldeutig: 1) Verletzung, 2) Pfand. 154 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 671 Anm. 99 verweisen darauf, dass der Satz in allen Druckausgaben fehlt.

(672)

  Jalkut Schimoni Numeri

SNum § 161

Und ihr sollt das Land nicht verrrucht machen. (Num 35,33) Siehe, das ist eine Verwarnung für die Gottlosen (‫)חנפים‬. Eine andere Auslegung: Ihr sollt das Land nicht verrucht machen. (Num 35,33) Behandelt euer Land nicht so, dass es für euch entweiht ist (‫)מחנפת‬. Denn das Blut macht das Land verrucht (‫)יחניף‬. (Num 35,33) Rabbi Joschijja sagt: [Es ist] eine Notarikon 155-Formulierung: 156 [Das Blut] lässt den Zorn [Gottes] auf dem Land ruhen (‫)יחון אף‬. Und das Land kann nicht [von dem Blut] gereinigt werden. (Num 35,33) Warum wurde [dies] gesagt? Weil es heißt: Und dort sollen sie dem Kalb das Genick am Bach brechen. (Dtn 21,4) Wenn nun dem Kalb das Genick gebrochen worden ist und danach der Mörder gefunden wird, soll ich etwa verstehen, sie hätten [bereits] für ihn 157 Sühne geschaffen? 158 Die Bibel lehrt: Und das Land wird nicht [von seiner Versündigung] gereinigt [außer durch das Blut dessen, der es vergossen hat]. (Num 35,33)

SZ [336]

Und das Land kann nicht entsühnt werden. (Num 35,33) Siehe, [der Fall] des Kalbes ist wie [der Fall des] Menschen. Wie ein Mensch [das Urteil] in der Schwebe hält [bis zur Aufklärung des Verbrechens], so hält das Kalb [das Urteil] in der Schwebe. 159 Und verunreinigt das Land nicht. (Num 35,34) Es ist rein von etwas, das unrein macht. Es sind aber nicht alle Länder rein von etwas, das unrein macht. In dessen Mitte [ich] wohne. (Num 35,34) Man könnte meinen, inmitten von 100, inmitten von 1000. 160 Die Bibel lehrt: [Inmitten] der Israeliten. (Num 35,34) Und manche sagen: Inmitten eines jeden Stammes.  155 Das Wort wird als Stenogramm gelesen. 156 jTaan 3,3. Vgl. jQid 4,1; NumR 8,4; MidrSam 28,5. 157 Für den aufgefundenen Toten, dessen Tod durch das Genickbrechen des Kalbes gesühnt wird. 158 Vgl. bKet 37b; bSota 47b. 159 Ein danach entdeckter Mörder wird dennoch hingerichtet. Vgl. bZeb 113a. 160 Vgl. bJeb 64a; bBQ 83b.

Masʼe  

Und manche sagen: In allen Stämmen. Rabbi Nehorai sagte: Denn ich, JHWH, wohne. (Num 35,34) [Man könnte meinen, auch] in der Verbannung. Die Bibel lehrt: Im Land. (Num 35,34) Oder: „Im Land“ und ihr in der Verbannung. Die Bibel lehrt: Inmitten der Israeliten. (Num 35,34) Dann, wenn Menschen im Land sind, nicht aber, wenn sie außerhalb des Landes sind. Du sollst nicht das Land, auf dem ihr wohnt, verunreinigen. (Num 35,34)

SNum § 161

Die Schrift zeigt [damit] an, dass Blutvergießen das Land verunreinigt und die Schechina vertreibt. Und wegen des Blutvergießens wurde der Tempel zerstört. Es gibt die Geschichte von zwei Priestern, die zugleich die Rampe hinaufliefen. 161 Und der eine von beiden kam vor dem anderen in den Bereich der vier Ellen [vor dem Altar]. [Der Langsamere] nahm [daraufhin] ein Messer und stach es ihm in sein Herz. Da kam Rabbi Tsadoq und stellte sich auf die Stufen der [Tempel]vorhalle und sagte: Hört mich an, unsere Brüder des Hauses Israel! Siehe, es heißt: Wenn ein Erschlagener auf dem Boden gefunden wird. (Dtn 21,1) Kommt und lasst uns abmessen, für welches [Gebäude] das Kalb dargebracht werden muss, für das Heiligtum oder für den Innenhof [des Tempels]. Da brachen alle Israeliten in Weinen aus. Daraufhin aber kam der Vater des Jungen und sagte zu ihnen: Unsere Brüder, ich spreche euch rein, [denn] mein Sohn liegt noch im Todeskampf und das Messer ist noch nicht / unrein geworden. Um dich zu lehren, dass die Unreinheit der Messer für die Israeliten wichtiger ist als das Blutvergießen. 162 Und so heißt es: Und Manasse vergoss sehr viel unschuldiges Blut. (II Reg 21,16) Von hier sagten sie: Wegen der Sünde des Blutvergießens wird die Schechina aus Israel vertrieben und das Heiligtum verunreinigt. In [dessen] (deren) Mitte ich wohne. (Num 35,34) Geliebte sind die Israeliten, 163 denn selbst wenn sie unrein sind, ist die Schechina bei ihnen, 164 denn es heißt:  161 mJoma 2,1-2; tJoma 1,12; tSchebu 1,4; jJoma 2,1; bJoma 23a-b. 162 tJoma 1,12.

(673)

  Jalkut Schimoni Numeri

Die bei ihnen wohnt, inmitten ihrer Unreinheit. (Lev 16,16) Und es heißt: Und sie sollen ihr Lager nicht verunreinigen[, in dessen Mitte ich wohne]. (Num 5,3) Und es heißt: Und verunreinigt das Land nicht[, auf dem ihr wohnt]. (Num 35,34) Rabbi Natan sagt: 165 Geliebte sind die Israeliten, denn überall, wohin sie in die Verbannung gingen, war die Schechina mit ihnen, denn es heißt: Ich bin doch in die Verbannung 166 zum Hause deines Vaters gegangen, als sie in Ägypten waren. (I Sam 2,27) SNum § 161

Sie gingen nach Babel in die Verbannung; die Schechina war mit ihnen, denn es heißt: Euretwegen wurde ich nach Babel geschickt. (Jes 43,14) Sie gingen nach Elam in die Verbannung; die Schechina war mit ihnen, denn es heißt: Ich habe meinen Thron in Elam aufgestellt. (Jer 49,38) Sie gingen nach Edom in die Verbannung; die Schechina war mit ihnen, denn es heißt: Wer kommt von Edom im roten Kleid von Bozra? (Jes 63,1) Und wenn sie zurückkehren, kehrt die Schechina mit ihnen zurück, denn es heißt: JHWH, dein Gott, wird mit deinem Gefangenen zurückkehren (‫ )ושב‬und sich deiner erbarmen. (Dtn 30,3) Es heißt nicht „er lässt zurückkehren“ (‫)השיב‬, sondern: Er wird zurückkehren (‫)ושב‬. (Dtn 30,3) Und es heißt: Mit mir vom Libanon, oh Braut[, mit mir vom Libanon wirst du kommen]. (Cant 4,8) R[abbi] sagt: Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Mit einem König, der zu seinem Diener spricht: Wenn du mich suchst, siehe, ich bin bei meinem Sohn. Zu jeder Zeit, da du mich suchst, siehe, ich bin bei meinem Sohn. Und ebenso heißt es:  163 Vgl. bJoma 56b; mZeb 9,7. 164 Vgl. Raschi zu Num 35,34. 165 SNum § 84; Mek bo 14; bMeg 29a. Vgl. dagegen SZ 336,6-8. 166 Oder zu verstehen als: Ich habe mich offenbart.

Masʼe  

Der bei ihnen wohnt, inmitten ihrer Unreinheit. (Lev 16,16) Und es heißt: Indem sie meine Wohnung, die inmitten unter ihnen ist, verunreinigen. (Lev 15,31) Und es heißt: Und sie sollen ihr Lager nicht verunreinigen[, in dessen Mitte ich wohne]. (Num 5,3) Und es heißt: Und verunreinigt das Land nicht, auf dem ihr wohnt, in dessen Mitte ich wohne. Denn ich, JHWH, wohne inmitten der Kinder Israels. (Num 35,34)

Kapitel 36 Ebenso wird über den Stamm der Söhne Josefs berichtet, was geschrieben steht 167 in § 774 [SNum 134].

Israel hatte keinen fröhlicheren Festtage als den 15. Ab und den Versöhnungstag. 168

bTaan 30b

Es ist selbstverständlich für den Versöhnungstag, der ein Tag der Vergebung und der Versöhnung ist. 169 Warum aber der 15. Ab? Rab sagte: Es ist der Tag, an dem den Stämmen erlaubt wurde, zueinander zu kommen. Was wird [dazu] ausgelegt? Dies ist die Sache, die JHWH den Töchtern Zelofhads geboten hat. (Num 36,6) Diese Anordnung gilt nur für jene Generation. / Rab Nachman sagte: An dem Tag hörte das Sterben [in der] Wüste auf, denn ein Meister sagte: Es gab erst ein [göttliches] Reden mit Mose, als das Sterben [in der] Wüste aufhörte, auf denn es steht geschrieben: Es geschah, als alle Kriegsmänner gestorben waren. (Dtn 2,16) Und es steht geschrieben: Da sprach JHWH zu mir. (Dtn 2,17) Zu mir geschah die Rede, steht geschrieben in § 634 [bBB 120a].

 167 Hyman/Schiloni, JS Numeri, 673 Anm. 40: Von hier bis zum Ende des Abschnitts fehlt [die Kommentierung] in der Quellenhandschrift [Ms. Heb. b. 6, Oxford (Bodleiana 2637)] und wird aus anderen Quellen ergänzt. 168 Vgl. mTaan 4,8. 169 Vgl. bBB 121a.

(674)

  Jalkut Schimoni Numeri

bBB 120a

R. Jehuda sagte, Samuel habe gesagt: Den Töchtern Zelofhads war es erlaubt zu heiraten, wen immer sie wollten, denn es heißt: Dessen, der in ihren Augen gut ist, Frauen sollen sie werden. (Num 36,6) Wie halte ich dann aber aufrecht: Nur [in] der Sippe [des Stammes] ihrer Väter [dürfen sie sich verheiraten]? (Num 36,6) Die Schrift gab ihnen einen guten Rat, nur solche zu heiraten, die ihrer würdig waren. Damit nicht Erbe [anderen] zufällt. (Num 36,7) Steht geschrieben in § 775 [bBB 111b].

bBB 114b-115a

R. Jochanan sagte im Namen von R. Jehuda, Sohn von R. Simeon: [Nach] dem Wort der Tora beerbt eine Frau ihren Sohn. Was ist der Grund? Ein Vers sagt: Und jede Tochter, die zu Erbbesitz aus den Stämmen gelangt. (Num 36,8) [Der Vers] stellt den Stamm der Mutter dem Stamm des Vaters gleich: Wie beim Stamm des Vaters der Vater seinen Sohn beerbt, so beerbt auch bei dem Stamm der Mutter die Mutter ihren Sohn. R. Jochanan wandte ein: [Es vererbt] die Frau ihrem Sohn, die Frau ihrem Mann; [Frauen] lassen erben und beerben nicht. Er sagte zu ihm: Ich weiß nicht, wer unsere Mischna gelehrt hat. Und unser Tanna [merkt an]: Wenn er [das Wort] „Stämme“ auslegt, sollte eine Frau ihren Sohn beerben. Wenn er nicht [das Wort] „Stämme“ auslegt, woher [belegt] er, dass ein Sohn der Tochter beim Vermögen der Mutter vorangeht? Tatsächlich legt er [das Wort] „Stämme“ aus. Nur ist es hierbei anders, da geschrieben steht: Und jede Tochter[, die zu Erbbesitz gelangt]. (Num 36,8) Sie erbt, aber sie vererbt nicht.

bBB 120b

[Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte: Die Töchter Zelofhads waren gleichwertig, denn es heißt: Sie waren. (Num 36,11) Bei den Töchtern Zelofhads war eine jede für alle. 170

 170 Vgl. bBB 120a.

Masʼe  

Steht in „pinhas“ geschrieben [bBB 120a].

Dies sind die Gebote. (Num 36,13) Denn kein Prophet hat die Erlaubnis [etwas aus der Schrift] zu erneuern. Steht geschrieben am Ende von Leviticus, „Torat Kohanim“ [Sifra bechuqqotai per. 13,5-8]

3 Register 3.1

Hebräische Bibel

Aufgelistet werden die Bibelstellen in Jalkut Schimoni Numeri, die in einer Auslegung verwendet werden. Die Numeri-Verse, die fortlaufend ausgelegt werden und in der Übersetzung fett und kursiv erscheinen, werden im Register nicht berücksichtigt. Seitenzahlen ohne Klammern beziehen sich auf die Seitenzahlen in Jalkut Schimoni al ha-Tora. Sefer Bemidbar, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1986), die in runden Klammern am Seitenrand der Übersetzung angegeben sind. Seitenzahlen in eckigen Klammern [ ] beziehen sich auf die Seitenzahlen dieses Buches. Genesis 1,1  132, 153, 488, 641 1,2  1 1,4  319 1,5  319 1,6  132 1,9  [107], 152 1,14  153, 641 1,20  153 1,24  153 1,28  260 2,12  203, 204 2,16  284, 474 2,17  21, 648 2,18  452 3,6  469 3,7  251 3,8  134, 251 3,12  425 3,14  65 3,15  65 3,19  466 3,24  237, 648 4,7  639 5,24  22 6,2  201, 469 6,4  [938], 318 6,8  22 6,9  226 6,14  [356]

6,17  130, 338 7,1  226 7,8  374, 375 7,11  4 7,23  22, 77 8,21  133 8,21  557 9,1  121 9,5  668 9,6  [6], 11, 652 9,7  [6], 11 9,11  335 9,22  469 10,6  241 11,9  130 11,29  485 12,1  234, 485 12,2  485 12,3  77, 123, 124, 484, 485 12,15  223, 469 13,10  241 14,5  [60], 464 14,13  [60], 464, 465 14,15  476 15,8  237 15,13  237, 443 15,15  128, 130, 642 15,18  515 15,19  [694, 777, 778] 16,3  490

Register  

16,5  [91], 173 17,21  515 18,1  [426] 18,2  469 18,4  457 18,5  480 18,6  480 18,7  143, 220, 480 18,8  480 18,9  [91], 173 18,12  130 18,13  128, 131 18,27  62 19,7  222 19,11  77 19,21  126 19,24  22, 130 19,29  22 19,33  [91], 173, 506 19,37  621 20,3  476 21,12  584 21,19  439 21,23  458, 462 21,26  459 21,28.30  [927] 21,29  459 21,30  459 22,2  584 22,10  486 22,12  584, 596 22,13  143, 583 22,16  584 22,18  486 22,19  435 22,21  486 23,1  546 23,2  435 24,1  121, 159 24,4  469 24,8  639 24,10  624 24,13  469 24,41  639 24,63  469 25,11  121 25,23  203 25,27  146, 300 25,20  619

26,12  159, 244 26,19  424 27,16  143, 486 27,19  486 27,22  450, 477 27,29  [66], 484, 501, 502 27,33  486 27,40  619 28,8  469 28,10  16 28,11  16 28,13  16 28,14  488 28,15  465, 596 28,20  596 28,21  130, 596 29,2  469 29,9  474, 484 30,1  231 30,3  490 30,9  490 30,14  637 30,15  490 30,27  484 30,39  47 31,1  484 31,24  476 32,2  17 32,8  464 32,11  434 33,4  [91], 173 34,1  596 34,2  469 34,21  247 34,25  515, 597 35,1  597 35,2  596 35,4  596 35,9  17, 159 35,23-26  [379] 36,20  533 36,24  533 36,35  471, 622 37,1  435, 503 37,12  [91], 173 37,14  435 37,25  504 37,27  230 37,36  624

  Jalkut Schimoni Numeri 38,18  434 38,26  203 39,3  147 39,9  146 39,12  147 39,20  196 39,21  125, 255 42,6  452 42,12  247 42,18  146, 596 42,30  222 42,36  494 43,16  146 45,12  519 45,25  244 46,8  [388, 1024] 46,11  [720] 46,13  [388, 1024] 46,27  14 46,42  [138] 47,13  7 47,21  463 47,27  504 47,29  504 48,3  121 48,20  77 49,6  316 49,7  487 49,9  510 49,10  8 49,14  [978], 491 49,17  482 49,22  147, 532 49,28  121 50,7  233 50,12  7 50,13  7 50,17  131 50,20  [4] Exodus 1,1  497 1,15  529 2,4  232 2,11  469 2,16  223 2,20  503 3,2  3 3,8  191, 236, 237

3,10  462, 543 3,16  210 3,17  243 3,26  22 4,1  438 4,6  229, 323 4,10  543 4,14  339, 361 4,17  434 4,19  231 5,1  586 5,2  590 5,14  [18], 137 5,18  202 5,19  414 5,31  [100], 575 6,8  260, 521 6,13  208, 442 6,18  [720], 313 6,25  [1007], 513, 624 7,1  179 7,4  [4], 9 7,10  434 7,16  197 7,26  473 9,3  310 9,24  437 9,32  [94], 2 10,23  22 11,2  519 11,3  224 11,4  [1142], 193, 369 12,1  3 12,2  [1109], 98, 157, 487 12,3  369 12,5  [20, 31, 810], 166, 265, 266 12,6  [274, 425], 164, 379, 562, 571 12,8  174 12,9  177 12,12  193 12,14  641 12,15  [427] 12,16  [1114] 12,20  174 12,22  [825, 875] 12,29  130, 160, 193, 305, 476 12,33  160 12,36  188 12,37  517

Register  

12,38  [23], 202, 216 12,42  [62], 476 12,45  [42], 346 12,46  174, 177 12,48  177 13,2  160 13,3  641 13,12  12 13,10  593 13,14-15  189 13,17  519 13,19  233 13,21  2 14,4  77 14,7  506, 626 14,14  506, 626 14,26  620 15,1  458 15,3  225, 380 15,4  195, 212 15,7  195, 641 15,9  517 15,20  [113] 16,2  641 16,3  433 16,4  205, 206 16,5  146 16,8  323 16,14  207 16,21  204, 207 16,26  641 16,27  [654] 16,29  [35, 121], 298 16,31  458 16,32  205 16,34  577 16,35  163 16,36  [493], 279 17,4  197, 200, 439, 624 17,5  [55], 439 17,6  437 17,7  201, 450, 459 17,8  450, 470 17,9  623 17,10  621 17,13  22, 470 18,4  378 18,21  188, 434 18,22  214, 665

18,23  188 19,1  [101, 118, 419] 19,2  130 19,5  484 19,6  380, 381 19,9  178 19,10  [710], 327 19,11  211 19,13  25 19,15  228 19,16  150 19,18  5 19,19  332 20,1  225, 284 20,2  319 20,2-3  295 20,3  228, 319, 328 20,5  44, 296 20,6  44 20,7  [78], 85, 309, 329, 595 20,12  44, 293, 329, 1253 20,13  44, 329 20,14  44, 309 20,15  44, 309 20,16  44 20,17  44, 309 20,18  194 20,19  150 20,21  566 20,23  115 20,24  123, 133 21,9  [1044] 21,12  [1251], 659 21,13  [1237], 651, 661 21,14  659 21,15  [727, 1252] 21,16  [727] 21,17  [727] 21,18  656 21,20  [1251], 657 21,21  65 21,30  671 21,33  32 21,34  33 22,5  33 22,8  664 22,9  370 22,19  492 22,20  [30], 188, 260

  Jalkut Schimoni Numeri 23,2  665 23,4  130, 460 23,5  130, 460 23,9  188 23,15  579 23,17  [594] 23,19  [12], 40 23,20  194 23,21  194 24,1  201, 210 24,5  [615], 275, 635 24,6  275, 568 24,7  178, 459 24,8  [615] 24,9  210 24,10  195, 224, 311 24,11  201, 211, 635 24,14  210 25,8  154, 178, 407 25,9  407 25,20  153 25,29  [19], 149, 158 25,31  153, 154, 157, 158 25,37  155 25,38  [411] 25,39  [411], 158 25,40  [413], 158 26,6  135 26,7  152 26,33  152 27,20  155, 567 27,21  156, 562, 563 28,1  318 28,36  495 28,38  [1198], 275, 627 28,43  [408] 29,2  563 29,27  76, 117 29,28  [1089] 29,29  624 29,31  [425] 29,33  341 29,34  570 29,38  [1079], 561, 566 29,39  562 29,41  [425] 29,42  568 30,1-10  [1099] 30,7  565, 566

30,8  [425], 563 30,17-21  [221] 30,18  152 30,24  [100], 574 30,32  321 31,14  [35, 653], 164, 297 31,18  459, 460 32,1  506 32,2  529 32,3  199, 530 32,4  459 32,6  504 32,7  251 32,8  486 32,11  319, 497 32,14  493 32,15  [957], 251 32,16  224 32,19  326 32,20  251, 454 32,24  208 32,26  22, 159, 167, 225, 251 32,27  23, 159 32,28  [9], 22, 23, 621 33,7  318 33,11  142, 218, 548 33,13  468 33,14  194 33,15  194, 195 33,16  195, 503 33,19  125 33,20  [7], 15, 227 33,23  [25], 227 34,1  229 34,3  25 34,4  210 34,6  552 34,7  126, 254 34,19  [7] 34,20  17, 284, 350 34,25  177, 573 34,27  218, 515 34,28  553 34,30  548 34,31-32  181 34,35  546 35,5  137, 600 35,21-26  [375] 35,27  138

Register  

36,1  135 36,3  [18], 137 36,7  137, 138 36,8  135 36,10  [591], 55 37,17  [591] 37,23  [411] 37,24  158 38,23  527 39,43  496, 570 40,17  136, 575 40,18  326 40,19  408 40,34  154 40,35  136, 150 40,38  191 Leviticus 1,1  154, 468 1,10-13  [603, 607] 1,2  153, 263, 487 1,3  264 1,3-13  [602, 607] 1,4  9 1,5  [105, 456, 758, 761], 354, 647 1,10  264, 265, 266 1,11  [105, 761], 355 1,14  275 1,15  275 2  [735] 2,1  267 2,2  [274] 2,2-3  [1083] 3,2  [105, 761], 115 3,5  [1080] 3,7-11  [603, 607] 3,8  [105, 761] 3,13  [105, 761] 3,16  559 3,17  [641, 648] 4  [735] 4,2-12  [642] 4,3  [823] 4,9  237 4,12  [823, 837] 4,13  [632, 635, 639, 640, 647, 735, 1082],  211 4,14  [635] 4,16  [408]

4,18  354 4,21  [823, 837] 4,22-23  [737] 4,22-26  [642] 4,23  58 4,27-35  [642, 735] 4,30  [105, 761] 5,1  69 5,2  27 5,4  601, 607, 616 5,3  [849] 5,5  [11], 34 5,6  [849], 27 5,7-10  [732, 810] 5,8  286 5,11  [192, 215] 5,11-13  [735] 5,12  [1083] 5,14-16  [735] 5,16  [626] 5,20-26  [735] 5,21  32 5,21-22  33 5,22  32 5,24  [11], 35 6,2  132, 557 6,3  132 6,5  561 6,6  267 6,8  [274, 1083] 6,9  [273] 6,10  340, 359 6,18  [431], 132 6,20  92, 152 7,1  132 7,2  [105, 761] 7,8  [735, 736] 7,10  482 7,11  132 7,13  [327] 7,16  [328] 7,19  52 7,29  118, 119 7,30  75 7,30-34  [739] 7,34  117 7,35  149, 340 7,36  147 7,37  132

  Jalkut Schimoni Numeri 8,2  313, 445 8,15  [758] 8,19  160 9,22  122, 123, 124, 132 9,23  [54], 435, 496 9,24  136, 200 10,1  [18], 136 10,2  [107], 136, 200 10,3  150 10,4  136 10,7  [370] 10,9  [273, 276], 91 10,12  439 10,16  629, 630 10,17  630 10,19  629 11,4  375 11,9  [751] 11,13-19  [837] 11,29  157 11,29-31  [50] 11,31  [847] 11,32  [857], 304, 628 11,33  [857] 11,39  [865] 11,46  216 12,4  26, 27 12,6  [1129], 109 12,6-8  [215] 12,8  [314, 619], 107 12,15  [314] 12,29  [314] 12,30  [314] 13,2  487 13,4-5  [319] 13,8  [318] 13,20  [275] 13,21  [319] 13,22  [318] 13,26  [319] 13,27  [318] 13,31  [275] 13,21-33  [319] 13,36  [318] 13,45  [297], 99 13,46  24 13,52.55.57  [828] 14,1-18  [818] 14,4  [318]

14,5  [225, 819], 60 14,8-9  [310, 319] 14,9  [290, 297, 310, 829, 876], 99 14,9-10  [338] 14,10  [151, 312, 327, 733, 818], 268 14,11  62 14,15  [818] 14,15-18  [151, 733] 14,16  [818] 14,20  [327] 14,29  268 14,30  [619] 14,40  [167] 15,14  [312, 1131] 15,29  [215, 312, 1131] 15,31  [848], 408, 673 16,2  [408], 228 16,3  [641, 647], 21 16,5  [635, 641, 647] 16,9  388 16,10  [837], 286 16,11  428 16,13  428 16,14  [821] 16,16  [11], 32, 673 16,18  [400], 152, 352 16,26  [827, 1210] 16,27  [837] 16,28  [827] 16,29  [804, 813], 612 16,30  500 16,31  [804] 16,32  [408] 16,34  [804] 17,2  1141 17,7  335 17,13  95, 300, 619 17,16  [11], 31 18,12  534 18,13  534 18,14  309 18,15  309 19,2  309 19,9-10  [628] 19,13  309 19,17  55 19,18  309 19,19  [741], 315 19,20-22  [735]

Register  

19,23  [788], 260, 300, 489 19,24  [184], 40 19,25  41 19,27  301 19,32  328 20,10  [13, 727], 5, 78, 652 20,15  [727], 479 20,16  479 20,21  [200] 20,26  319 21,1  376 21,1-2  [268] 21,9  506 21,11  [300], 403, 406 21,12  102 21,18-23  456 21,20  5 22,2  89 22,3-6  809 22,4  272 22,6  [847] 22,9  217, 363 22,10  [42], 346 22,11  [744] 22,14  [628, 775], 363 22,15  358 22,16  370 22,18  84, 87, 273 22,21  [268, 1145] 22,22  [424] 22,25  272 22,27  [312, 738], 349, 577 22,29  572 23,2  [424], 487 23,3  263 23,4  [424] 23,5  [425] 23,6  579 23,12  76 23,12-13  [605] 23,16  580 23,17  [733], 136 23,18-20  [1125] 23,22  [628] 23,24  184, 581, 582, 583-585 23,25  585 23,32  637 23,35  [1127] 23,36  [1127], 580, 585, 587

23,37  [424] 23,40  277 23,41  586 23,42  291, 589 23,44  166 24,2  563 24,3  [19], 155 24,5-6  [733] 24,10-15  660 24,11  519 24,15  172, 294 23,16  338 24,18  100 24,23  300 25,1  3 25,1-7  [630] 25,4-7  [1056] 25,5  89 25,10  14 25,13-34  [151] 25,23  648 25,41  [1266], 667 25,46  553 25,47-55  [1051] 25,55  648 26,2  572 26,3  639 26,11  407 26,15  639 26,40  34 26,42  515 26,46  122 27,2  [261, 751], 82 27,10  610 27,11-13  [151] 27,16  [733] 27,16-21  [769] 27,30  [184] 27,32  [756] 27,34  [603], 3 27,21  [42], 37, 38, 347 27,26  352, 355 27,28  [42], 347 27,30  351, 366 27,32  345 27,33  352 27,34  [611]

  Jalkut Schimoni Numeri Numeri 1,1  [2, 101, 104, 117, 419, 429], 1, 3, 4, 5,  163, 167 1,1-4,20  [1] 1,1-2  [2, 117], 517 1,2  [3], 1, 3, 4, 5, 101, 534, 537 1,16  317 1,17  313, 317 1,18  [3], 3 1,49  [102], 22, 23 1,50  [9], 22, 23 1,51  333 1,53  [2] 2  [378, 471] 2,1  [3], 6, 7 2,2  [4], 7, 10 2,3  [4, 5], 10, 317 2,4-6  [5] 2,10  317 2,13  323 2,17  [5], 10 3,1  [6], 11 3,2  11 3,4  11 3,12  [6, 7, 9, 102, 753], 12, 22 3,13  [6], 12, 22, 160 3,14-15  [5, 6] 3,14  13 3,15  [102, 752], 14, 22, 23 3,16  14 3,17  [719] 3,29  [91], 317 3,30  313 3,37  [8] 3,38  [4, 5, 7, 8], 8, 10, 15, 317, 333, 334 3,39  [5, 135], 173 3,40  [5, 8, 96], 17, 18 3,44-46  [5] 3,45  [6, 7], 12 3,46-51  [5] 3,47  [5, 8] 4,1-3  [8] 4,4  [720] 4,4-14  [8] 4,6  [9, 411], 18 4,7  [9], 10, 19, 149 4,12  19 4,15  [8, 720] 4,16  [8]

4,17-20  [9] 4,18  [9], 20, 21, 23 4,18-19  333 4,19  21, 333 4,20  19 4,21-28  [9] 4,23  139 4,34-37  [9] 4,38-41  [9] 4,40  332 4,42-50  [9] 4,43  161 4,47  161 5,1  27 5,1-5  [10] 5,2  23, 24, 25, 26, 28, 30 5,3  [11], 23, 25, 27, 30, 31, 32, 430  673 5,4  23, 30, 32 5,6  [11] 5,6-11  [10] 5,6  [176], 29, 32, 33, 34, 35, 594 5,7  [11], 34, 35, 36, 37 5,7-8  [735] 5,8  [11], 36, 37, 38 5,8-10  [11] 5,9  [12], 40 5,10  [12], 38, 40, 41, 42 5,11  [106], 49 5,12  [12], 33, 42, 43, 46, 48, 49, 50  80, 105 5,13  [13], 49, 50, 51, 52, 53, 54, 58  59 5,14  [13, 237], 43, 44, 49, 52, 53, 54, 55  80 5,15  [12, 13, 231, 460, 461], 44, 49, 56, 57,  58, 80 5,17  [12, 871, 873], 42, 60, 61, 64 5,18  [13], 51, 62, 63, 64, 65, 115 5,19  59, 66, 67, 68, 72, 639 5,19-21  42 5,20  68, 71 5,21  67, 69, 73 5,22  51, 67, 69, 70, 71, 72, 73 5,23  [106], 73, 74 5,24  [237, 249], 43, 74 5,25  75, 76 5,26  74, 76 5,27  [237, 250], 43, 59, 69, 70, 77, 81

Register  

5,28  43, 58, 59, 77, 78, 79 5,29  43, 51, 68, 79, 80 5,30  56, 73, 80 5,31  71, 81, 82 6,2  83, 84, 85, 86, 87, 97, 600  601 6,3  [14, 101], 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94  97, 150, 151 6,4  [278], 91, 92, 93, 94, 150, 151 6,5  [14, 15, 297, 298], 86, 95,96, 97, 98,  99, 100, 103 6,6  [15, 300], 87, 97, 100, 102 6,7  82, 97, 101, 102, 103 6,8  96, 97, 103, 105 6,9  [15, 297], 104, 105, 106, 168, 172  222, 225 6,9-10  [311, 318, 338] 6,10  [312], 106, 107, 172 6,11  [15, 16], 98, 104, 107, 108 6,12  105, 108, 109, 112 6,13  [16], 99, 112, 113 6,14-15  [16] 6,15  [16], 114, 268 6,15-20  [16] 6,16  [13], 114 6,16-18  [338] 6,17  [105], 268 6,18  [16], 97, 115, 116, 118 6,19  118, 151 6,19-20  119 6,20  [298], 94, 100, 111, 117, 118 6,21  119, 120 6,22-27  [17], 13 6,23  121, 123, 124, 132, 133 6,24  121,125 6,24-26  [364] 6,25  [17], 121, 135 6,26  [17, 102, 104, 109, 363], 121,  125, 126, 127, 128, 135 6,27  123, 124, 132, 133 7,1  [18], 134, 136, 148 7,1-19  [17] 7,2  137, 154 7,3  [109], 138 7,4  [18] 7,5  139 7,9  [18, 97, 147], 21, 314, 624 7,10  [18] 7,11  [93], 140, 141, 149

7,12  [4, 380], 10, 136, 140, 141 7,13  [18, 380], 142, 143, 144, 147, 149 7,14  142, 143, 145, 148 7,15  142, 143, 145, 148 7,17  [93-4, 380], 141, 143, 148 7,18  [391], 137, 146 7,23  [380] 7,30  [109] 7,43  147 7,48  [17, 94], 146, 147 7,54  [95], 17 7,84  [19, 392], 148, 149 7,84-88  [17] 7,85  143, 147 7,86  145, 148 7,87  149 7,88  148, 149 7,89  [17, 19], 142, 150, 153 8,1-4  [19] 8,2  [19], 153, 154, 155, 156 8,2-4  [19] 8,3  [19], 154 8,4  [19, 99], 156 8,5-22  [19] 8,6  [19] 8,6-7  314 8,7  [310], 95, 316 8,8  [19], 159 8,12  159, 160 8,13  316 8,14  [19, 102], 22 8,17  [19], 18, 160 8,19  160 8,23-25  [19] 8,24  [19], 160, 161 8,25  [1, 419], 161, 161 8,25-26  161 8,26  [419], 162 9,1 [101], 4, 163, 167 9,2  [420, 810], 164, 165, 167 9,3  [20], 165, 166, 174 9,4  [442], 166 9,5  165, 166, 167 9,6  167, 175 9,7  168 9,9  [20] 9,10  [20, 91, 110], 164, 170, 171, 174, 176  357 9,11  [96, 423], 16, 177

  Jalkut Schimoni Numeri 9,12  [442], 174, 177 9,13  172, 175, 176, 294 9,14  175, 177, 178 9,15  [20], 178 9,20  [22], 180, 192 10,2  [410], 179, 180, 182 10,3  182 10,4  179, 182 10,5  [21, 23], 181 10,5-6  [96] 10,6  [23], 181 10,7  181 10,8  [21], 181, 182 10,9  [21], 183 10,10  [21], 183, 184 10,11  248 10,11-20  [21] 10,14  [4, 378], 10 10,21  8, 186 10,28  449 10,29  [22] 10,30-31  [22] 10,31  [98], 188 10,32  [22] 10,33  [22], 188, 190, 192, 194, 236  249, 449 10,34  191 10,35  [22, 92], 8, 191, 194, 196 10,36  [6], 9, 11, 194, 196 11,1  [23], 192, 198, 199, 211, 506 11,1-13  [22] 11,1-35  [22] 11,2  [23, 62], 200, 319 11,4  [23, 486], 201, 211, 249 11,5  [500, 501] 11,6  [109], 202, 203, 204, 458 11,7  203, 204 11,8  [99], 204, 205, 206 11,10  [23], 202, 208, 506 11,11  [23] 11,12  212 11,13  [22] 11,14  211, 212, 214 11,14-15  208 11,15  209 11,16  [23], 143, 201, 209, 210, 211  214, 218, 235 11,16-17  [22] 11,17  211, 214, 215, 218

11,18  [24], 218 11,18-20  [22] 11,19  215 11,20  216, 249 11,21  [22] 11,22  [894], 216 11,23  [97], 209, 216 11,24  [24], 217, 222 11,24-29  [23] 11,26  218 11,27  [24], 217, 220, 222 11,28  218, 219 11,29  218, 219 11,31  216, 220 11,33  215, 221 11,34  201, 221, 233 11,35  [542] 12,1  [25], 223, 224 12,1-16  [25] 12,2  223, 224, 231 12,2-3  224 12,3  [25], 224, 225, 255 12,4  [25], 104, 222 12,5  [25] 12,6  222 12,7  17, 227 12,8  [25], 142, 227, 228 12,9  297 12,10  229 12,12  [25, 98], 209 12,13  231 12,14  [26], 231, 232 12,15  232, 233, 249 12,16  [542], 233, 235 12,23  241 13,1  12 13,1-33  [26] 13,2  [26, 100], 234, 235, 236, 237, 249 13,3  [27], 235 13,4  [26] 13,6  [26, 27], 239 13,7-15  [26] 13,9  [57] 13,13-19  [28] 13,16  [27] 13,16-17  [26] 13,17-20  [27] 13,18-19  [26] 13,19  448

Register  

13,20  [26] 13,21  [27] 13,21-24  [26] 13,22  [27, 551] 13,24  244 13,25  [27, 567], 249 13,25-27  [26] 13,28  [26] 13,29  [27] 13,29-33  [26] 13,30  [29], 234, 245, 246 13,31  530 13,32  239, 240, 244, 246. 247 13,33  239, 247 14,1  [28], 208, 248, 249, 506 14,2  [28], 249 14,3  249, 319 14,4  [28], 249, 527, 528 14,5  250 14,6  250, 309 14,9  [831] 14,10  [28] 14,11  [29], 197, 250, 452, 506 14,12  [28, 29], 251, 255 14,13  251 14,16  [28, 29], 252 14,17  252, 253, 255, 256 14,18  [29], 253 14,19  255, 619 14,20  [29], 252, 255, 531, 619 14,20-25  [28] 14,21  [29] 14,22  [29], 256 14,23  236 14,24  240, 245 14,26-35  [28] 14,27  [29], 250, 665 14,28-29  199 14,29  [29, 102], 22, 190, 249, 257 14,33  [420], 451 14,34  189, 245, 247, 257 14,35  237, 250, 257, 459 14,36  530 14,36-38  [28] 14,37  [30], 246, 258 14,39  [28], 258, 259 14,40-45  [28] 14,43  [30], 450 14,44  190, 297

14,45  245, 450 15,2  [30], 261, 263, 277 15,2-3  259 15,3  [31, 604], 262, 263, 264, 265, 266  267, 269, 286 15,4  [31], 266, 267 15,5  [30, 31, 327, 611], 267, 268 15,6  [31], 269 15,7  [31, 611], 267 15,8  [31], 263, 270 15,9  [31], 270 15,10  [611] 15,11  [32, 609], 268, 270, 271 15,12  [32], 271, 569 15,13  [32], 271, 272 15,14  [32, 34], 273, 274, 275 15,15  259, 273, 274, 275, 276 15,16  143, 259 15,17  276, 568 15,17-21  [741] 15,18  [32], 276, 277, 281, 650 15,19  [32], 277, 279, 280, 282 15,20  [33], 277, 279, 280, 281, 282  300 15,21  [33, 626], 280, 281, 282, 283 15,22  [33], 284 15,22-26  [640, 642, 647] 15,23  284 15,24  211, 285, 286 15,25  [34], 286, 287, 288 15,26  [34], 288, 289 15,27  [34] 15,27-29  [642] 15,28  [34], 289, 290, 291 15,29  [34], 291, 292, 293 15,30  [35, 437], 294, 295 15,31  [35], 294, 295, 296 15,32  [535, 658, 1037], 296, 297, 298 15,33  296, 297, 298 15,36  300 15,38  [36], 300, 301, 302, 303, 304  305, 306, 313, 314 15,39  [37], 301, 305, 307, 308, 309 15,40  [37], 310 15,41  37 16-17  [719] 16,1  [38, 95, 98] 16,2  [38], 317, 318 16,3  [38], 314, 316, 327

  Jalkut Schimoni Numeri 16,4  [38], 318, 319 16,5  [39], 319 16,6  [38], 320, 327 16,6-7  [39] 16,7  [710], 327 16,8  320 16,8-9  39 16,11  [39], 318, 320, 321 16,12  327 16,14  319 16,15  [39], 253, 287 16,16  318, 322 16,17  325 16,18  354 16,19  314 16,24  290 16,25  [39], 322 16,26  314, 322 16,27  [39], 324 16,28  324 16,29  [40], 324 16,30  [40], 324 16,31  [40] 16,32  8, 247, 325, 326, 327 16,32-35  731 16,33  [39], 321, 326, 327 16,35  [40], 200, 201, 326 17,3  [39], 314, 320, 327 17,5  322, 338, 340 17,11  335 17,12  [40], 329 17,13  198, 447 17,18  154 17,28  338 18,1  [716], 329, 330 18,1-7  [719] 18,2  [7, 716], 331, 332 18,3  15, 331, 332, 333 18,4  [41], 217, 332, 338 18,5  334, 349 18,6  331, 335 18,7  [41], 334, 335, 336, 337, 338 18,8  [41, 765], 339, 340 18,9  [42], 341, 342 18,10  [273], 343 18,11  [42], 118, 344, 346 18,12  [42, 624, 787], 344, 345 18,13  [42], 345 18,14  [42], 315, 347

18,15  [8, 43, 753], 12, 18, 347, 348, 350  351 18,15-16  [186] 18,16  [8, 43, 751, 752], 16, 349, 351 18,17  [43, 105, 755], 351, 352, 353, 355 18,18  [43, 184], 356, 357 18,19  [44, 765], 41, 358 18,20  [44], 520 18,21  361, 362, 364 18,22  335, 362 18,23  [44, 108], 331, 359, 362, 363, 364  520 18,24  363, 364, 365 18,25-26  [45] 18,26  [628], 365, 366, 367, 371, 372 18,27  [45], 366, 367 18,28  [45], 367, 368, 369, 370 18,29  [45], 365, 370, 373 18,30  371 18,31  [45], 365, 372, 373 18,32  372, 373 19,1  381 19,2  [46], 376, 377, 381, 382, 383  384, 385, 387 19,2-9  46 19,3  [47, 48], 27, 387, 389, 391 19,4  [50, 844], 389, 390, 391, 402 19,5  [46, 48], 391, 392 19,6  393 19,8  395 19,9  [48, 49, 222], 396, 397, 398,  399, 489 19,10  [49], 399 19,11  [49], 400, 401, 403, 404 19,12  [49], 401, 404, 405, 411, 639 19,13  [49, 50], 27, 402, 403, 405, 406  407, 408, 430 19,14  [50, 109, 856], 408, 409, 410, 412,  628, 634 19,15  [51], 410, 414, 416 19,16  [51, 53], 401, 402, 406, 412, 419  419, 420, 423, 426, 431  633 19,17  [51], 61, 62, 376, 398, 423  424, 425, 489 19,18  [51, 52, 829, 856], 382, 402, 410, 412, 419, 426, 428, 430 19,19  [52, 310], 82, 404, 405, 406, 428  429, 430, 639

Register  

19,20  [49, 50, 52, 53], 24, 25, 27, 82,  404, 405  406, 407, 429, 430 19,21  [53, 813], 427, 429, 431 19,22  [53], 400, 431, 432 20,1  [53, 54], 2, 433, 450 20,1-2  [54] 20,2  [53], 2, 434, 438 20,3  435 20,3-5  [54] 20,4  [54] 20,5  2, 504 20,8  [54], 434, 437, 438 20,10  [55, 56], 251, 436, 441, 442, 630 20,11  437, 630 20,12  [55], 251, 437, 438, 439, 440  441, 442, 543 20,13  [55], 323, 441, 443 20,14  [56], 443 20,15  [56] 20,16  [56] 20,17  [56], 443 20,18  517, 619 20,22  [56] 20,24  [56, 114, 906], 440, 444, 445 20,25  [907] 20,29  [57], 446, 447, 448, 643, 644 21,1  [57], 190, 448, 450 21,1-3  [80] 21,2  [58, 109], 450, 451 21,3  450 21,4  [58], 2, 451 21,5  222, 323, 435, 451, 451  506, 618 26,6  [114] 21,7  [58] 21,8  454 21,10-13  [58] 21,13  [58] 21,14  [59, 107], 254, 455, 456 21,15  [107], 254, 445, 458 21,15-16  [59], 456 21,17  [59, 114], 2, 212, 456, 457 21,18  [114], 457 21,19  [59], 460 21,19-20  [59] 21,20  [59], 457 21,21  [60], 461, 529 21,21-35  1001

21,21-22  [65] 21,23  461 21,25  461 21,26  [60], 624 21,27  [60] 21,27-28  463 21,27-30  [60] 21,27  474 21,28  463, 474 21,29  463, 474 21,30  [92], 173 21,32  [60] 21,33  [944], 470 21,34  [60, 109], 224, 461, 464, 465, 543 21,35  [60] 22,2  [61], 473 22,3  [61] 22,4  [61], 620 22,5  [61, 93], 156, 246, 472, 493 22,6  [61], 468, 474, 493, 620 22,7  [61], 622 22,8  [61-2], 474 22,9  [61] 22,10  469, 474 22,11  474 22,12  475 22,13  475 22,12-19  [62] 22,14  475 22,17  480 22,18  475 22,20  [62, 961], 475, 480 22,22-23  [62] 22,22  476 22,24  [62] 22,25  477 22,26  477 22,26-27  [24] 22,28  [63] 22,30  478 22,31  [63] 22,32  [62, 63, 98, 99], 476 22,34  480 22,34-36  [63] 22,41  [63], 481 23,1  469 23,3  [63], 482 23,4  [63, 965], 468 23,5  [64]

  Jalkut Schimoni Numeri 23,6  493 23,7  [64], 482 23,8  [64], 478, 486, 487 23,9  [64, 65], 487, 488, 491, 492 23,10  [62, 65], 472, 476, 488, 489, 496 23,14  [65] 23,17-19  [65] 23,19  485 23,21  184 23,23  [65], 493, 494 23,24  [65], 495 23,31  496 23,34  [65] 24,1  [66] 24,2  [66], 7, 475, 496, 498 24,3  [66], 472, 482, 489, 492 24,4  142, 482 24,5  [66], 496, 498 24,5-6  [67], 460 24,6  [66, 994], 496, 499, 500, 510 24,7  [66], 496, 497, 498, 501 24,9  [66], 482 24,15  482, 489 24,14  [66], 472 24,15-22  [66] 24,16  [63], 142, 468, 478, 482 24,17  [66, 998], 503 24,18  [998] 24,21  [66] 24,23  485 24,23-24  [66] 24,25  495 25,1  4, 435, 503, 505, 506 25,2  504 25,3  414, 505 25,4  507 25,5  2, 509 25,6  508, 620 25,7  469, 509 25,8  509 25,9  [950] 25,10-30,1  [68] 25,11  [68], 55, 509, 513 25,12  [68], 130, 509, 512, 514 25,13  [1014], 358, 514, 515 25,14  [68] 25,15  [1017] 25,16  517 25,19  [3, 69], 4

25,25  665 26  [379] 26,2  [69] 26,5-6  518 26,5-48  [69] 26,9  323, 519 26,9-10  [69] 26,10  [709], 315, 326, 519 26,11  [69] 26,17  [58] 26,24  146 26,27  451 26,33  529 26,51  [69] 26,52-53  [69] 26,53  [44], 359, 363, 520 26,54  359, 520 26,53  [69] 26,55  359, 520, 522 26,56  522, 531 26,58  [69] 26,59  [70], 524 26,65  256, 258 27,1-11  [70] 27,2  [70] 27,3  [70], 258, 297, 527, 530 27,4  [70], 530 27,5  525, 531 27,7  532 27,8  [71], 532, 533, 534, 535, 536 27,9  534, 535 27,11  [1068], 533, 534, 535, 536, 537  538 27,12-23  [72] 27,13  [72], 539, 643 27,14  [72] 27,15  [72] 27,16  [72], 542, 543, 546, 643 27,17  [73], 544, 551 27,18  211, 437, 541, 551 27,20  [73], 211, 547, 551 27,21  [73], 547, 548, 549, 550, 551  629 27,22  [73] 27,23  551 27,33  551 28,1  564 28,1-2  552 28,1-5  [74]

Register  

28,2  [73, 74, 420, 423], 164, 165,  552, 555, 555, 557, 559, 561, 564, 573 28,3  [74, 1093], 560, 561 28,4  [74, 425], 560, 561, 565, 566, 567  570, 571, 572, 573 28,5  [74] 28,6  [74] 28,7  [74], 89, 568, 569, 570 28,8  [75, 425], 571 28,9  164, 572 28,10  [75], 163, 572, 573 28,11  [75, 1106], 574, 575, 576, 577 28,14  273, 574, 575 28,15  [75], 576, 577, 578 28,16-25  [76] 28,18  579 28,19  580 28,23  580 28,24  580 28,25  [1118] 28,26  [76], 580, 581 28,29  568, 574 29,1-6  [76] 29,4  574 29,1  584, 585 29,12  [1127] 29,12-38  [1116] 29,15  [92], 173 29,18  [77] 29,22  322 29,19  569, 591 29,31  569, 591 29,33  569, 592 29,35  586, 590, 591, 592 29,36  [109], 587, 592 29,38  [77] 29,35  [77] 29,36  [77] 29,39  [77, 1129], 132, 577, 589, 592 30,2  [77, 78, 1140], 181, 595 30,3  [78, 232, 263, 1141], 82, 85, 595, 597,  598, 599, 600, 601, 602, 604 30,4  [78, 1146], 87, 602, 604 30,5  [79], 604, 608 30,5-8  663 30,6  [79], 605, 606, 609 30,7  [79], 603, 604, 606, 607, 611 30,8  608, 611 30,9  [79], 604, 605, 608, 611, 613

30,10  609, 610 30,11  [79], 602, 603, 606, 607, 610  611 30,12  611 30,13  [79], 611, 612 30,14  [80], 608, 612, 613, 614, 615 30,15  [80], 505, 611, 615, 617 30,16  [80], 617 30,17  [80, 1182], 602, 603, 606, 607, 613  614, 617 30,31  246 31,1-2  620 31,2  [1183], 620, 621, 623 31,3  [81], 621, 623 31,4  [81], 623 31,5  624 31,6  [65, 81], 495, 543 31,6-21  [84] 31,7  620 31,8  [81], 495, 515, 622, 625 31,9  636 31,9-10  [81] 31,10  [96], 625, 626 31,11-12  626 31,13  [81] 31,14  629, 630, 635 31,16  [58, 82], 502 31,17  [82], 626, 627 31,17-18  626 31,18  627 31,18  626 31,19  [50, 82], 399, 409, 411, 419, 633  634 31,20  410, 628, 629 31,21  [82], 550, 629, 630 31,22  [83, 410], 410 31,22-24  [82] 31,23  [82], 92, 483, 630, 631, 633 31,24  [827, 1210], 418, 431, 630, 633 31,25-30  [83] 31,26  451 31,30  [83],634 31,40  [83], 409, 634 31,49  [83], 543, 634, 635 31,50  [83], 635 32,1  [84, 109], 202, 216, 636 32,3  [84] 32,5  [84], 637 32,9  245

  Jalkut Schimoni Numeri 32,10  [1218] 32,11  451 32,12  239 32,14  225 32,19  [27] 32,22  [84], 638, 639 32,23-28  [84] 32,29  [84], 638 32,30  638 32,37-38  233 33,1  640 33,2  218 33,3  [85], 641 33,5-14  [85] 33,6  130 33,8  [911] 33,9  [55] 33,10  [85] 33,38  [53, 57, 85], 447, 527 33,39  [85] 33,40  299 33,51  [85] 33,55  [85] 34,2  261 34,6  [85], 645 34,15  644 34,18  [86], 645 34,21  218 34,24  218 35,3  [86], 646 35,4  [86], 646, 647, 662, 663 35,5  6, 298 35,6  [86], 648, 653 35,9  650 35,10  [86], 650 35,11  [86, 1255], 651 35,11-14  649 35,12  [87], 652, 653, 654, 669 35,13  [87], 653, 654 35,14  [87], 653, 654, 655 35,15  [86], 654, 655 35,16  [87], 5, 656 35,16-18  658, 661 35,17-18  656 35,17  [1246], 656, 657 35,18  656, 657 35,19  [88], 658, 660, 661 35,20  [88] 35,21  [1245], 658, 660, 661

35,22  [88, 1251], 104 35,23  [88], 661, 662, 663 35,24  664 35,25  [88], 651, 664, 665, 666, 667  668 35,25-28  [89] 35,26  [89], 666, 668 35,27  652, 668, 669 35,28  [89], 665, 669 35,29  [89], 670 35,30  [89, 106, 1259, 1271], 664, 669, 670 35,31  [89, 1255], 652, 671 35,32  670, 671 35,33  672 35,34  32, 672, 673 36,5  531 36,6  [90], 673, 674 36,7  535, 536 36,8  533, 535, 537, 538, 674 36,9  536 36,11  525, 527, 674 36,13  [90] 37,9  [71], 535 Deuteronomium 1,1  458 1,2  [22], 188 1,3  [911], 447 1,4  447 1,5  447 1,10  197 1,11  196, 496 1,12  215 1,17  531 1,21  189, 236 1,22  [27], 190, 236, 237, 238 1,23  235, 237, 238 1,27  247 1,29  198 1,35  436 1,36  234 1,39  237 1,44  450 2,5  [57], 82, 449 2,7  [55], 206, 439, 453 2,9  [60], 463, 470, 620, 621 2,13  454 2,14  454 2,16  674

Register  

2,17  674 2,19  470 2,23  262 2,24  461, 462 2,24-3,17  1001 2,26  128, 461 2,28  443 2,29  461 2,32  470 2,33  [938] 3,4  467, 504 3,6  464 3,7  451, 464, 504 3,8  242 3,9  463, 539 3,11  [60], 3 3,18  621 3,23  251 3,24  543 3,27  [1054], 243, 251, 492 3,28  284 4,4  [10, 77], 23, 140, 309, 444, 509, 594 4,15  [632] 4,22  186 4,23  285 4,24  596 4,26  462 4,36  150 4,41  [86], 649 4,41-42  651 4,42  261, 659, 665 4,43  653 4,44  324 4,45  178 4,48  [1054], 242 5,6  [678], 44 5,16  [1253] 5,18  309 5,22  150 5,28  142 6,1  662 6,4  494 6,4-9  [675] 6,7  168 6,9  301 6,10  277 6,11  237 6,13  306 7,1  364

7,6  14, 261 7,12  124 7,14  133 8,7  236, 457 8,9  242 8,10  127 9,5  [100], 238 9,14  497 9,18  231 9,21  454 9,27  255 10,1  180 10,5  229 10,6  449 10,7  126 10,8  122, 123 10,14  437 10,17  [102, 104], 126, 127 10,19  [30], 188, 260 10,20  595, 596 10,22  14 11,1  [678] 11,6  327 11,10  236, 241 11,12  14, 261, 575 11,13  [676] 11,13-21  [675], 307 11,16  497 11,17  497 11,21  500, 533 12,5  133 12,6  347 12,9  189, 460 12,11  [365], 568 12,17  [626], 280 12,27  352 13,2  [275] 13,3  [275] 13,6  [727], 338 13,12  660 13,16  [727], 77 13,18  126, 454 14,1  9, 300 14,2  48 14,4  552 14,5  552 14,11  93 14,12-19  [837] 14,21  631

  Jalkut Schimoni Numeri 14,22  [183, 629, 787] 14,23  [101, 183, 184, 626], 88 14,24  [433] 14,26  [184, 272, 274] 14,28  [773], 362 15,6  133 15,17  349 15,19  315 15,20  357 15,22  357 15,23  495 16,1  [85, 1108] 16,2  [274, 424] 16,3  [621, 629], 579 16,6  563 16,7  464 16,8  587, 591 16,13  302 16,18  669 17,7  299, 300, 657 17,8  244 17,11  56, 80 17,14  [589] 17,16  137 17,17  13 17,19  13 18,1  359 18,3  [740], 300 18,4  [183, 626, 777], 39, 279, 370 18,5  123 19,1  649 19,3  648, 653 19,4  659, 661 19,5  661, 662 19,11  657 19,15  53, 54 19,19  659 19,21  [1255] 20,10  128, 131, 462 20,17  449, 645 20,19  517 21,1  672 21,1-9  [810] 21,3  [808, 811], 386 21,4  388, 672 21,6  388 21,16  [72], 538 21,22  [36], 300 22,6  [661], 130, 460

22,8  301 22,9  [788], 300, 309, 489, 490 22,10  300, 309, 315, 489, 490 22,11  306 22,11-12  304 22,12  [36, 37], 302, 303, 304, 305, 306 23,4  517, 620 23,6  [66], 483, 497 23,7  130, 517 23,8  517 23,14  [787], 203 23,15  464 23,22  [263, 269, 272], 589, 597, 603 23,25  460 24,1  [209, 245], 48, 54, 78, 212, 368 24,2  95, 368 24,3  368 24,9  211 24,10  248 24,16  255 24,19  300 24,20  460 24,21  460 25,2  388 25,2-3  20 25,4  309, 490 25,5-6  [1044] 25,7  [1034] 25,9  [225] 25,12  661, [1255] 25,18  203 25,29  [232] 26,1  [589] 26,2  [743] 26,4  [247] 26,12  363 26,13  594 26,14  [273], 198 26,15  120, 121, 594 26,16  594 27,17  362 27,12  122, 123, 486 27,13  486 27,26  72 28,1  5, 486 28,2  124 28,3  124 28,5  124 28,6  124

Register  

28,8  486 28,12  133 28,15  487 28,58  218 29,4  2 29,6  470 29,28  [92], 173 30,3  196, 673 30,14  503 30,19  45 31,3  193 31,14  545 31,19  260 31,20  552 31,28  179 31,29  198 32,1  193 32,4  467 32,5  296 32,8  260, 459 32,9  459, 460, 484 32,10  [4], 9 32,12  487 32,13  247, 437 32,18  46, 253 32,20  235 32,31  451 32,35  503 32,49  [1053, 1054], 233, 243 32,50  [1054], 445, 539 32,51  [1056], 440, 444, 540 33,1  484, 496 33,2  462, 636 33,3  [508] 33,5  179 33,8  159, 440 33,9  23, 159, 167, 440 33,10  167 33,11  33, 440, 514 33,17  471 33,18  146 33,20-21  233 33,21  233, 253, 441 33,22  510 33,27  247, 462 34,1  [1054], 542 34,5  644 34,6  [542], 233, 447, 510, 644 34,7  549

34,8  643 34,9  [1068] 34,12  228 Josua 1,5  593 1,8  548 2,1  [544] 3,4  [3, 129], 6 3,11  139 4,7  244 4,14  548 5,2  260, 491 5,5  [615], 167, 275 5,7  2 5,12  2, 207 5,13  219, 543 5,14  317 5,17  239 5,26  219 5,27  228 5,28  228 6,20  179 6,25  645 7,1  33, 626 7,5  256 10,1  224 10,11  130, 195 12,21  220 12,24  [573] 13,21  [61], 472 13,22  [64], 483, 625 13,33  20 14,7  245 14,9  239 15,15  243, 583 15,17  [27] 15,49  243 16,1  641 16,8  174 17,4  532 17,5  532 17,9  514 17,14  521 17,15  521 19,37  [87] 19,47  645 19,49-50  523 19,50  523

  Jalkut Schimoni Numeri 20,7  653 21,12  523, 653 21,45  2 22,22  638 22,30  515 24,26  [101] 24,33  535 Judicium 1,1  10 1,2  [4], 10 1,16  187 1,20  522, 655 2,1  444 5,4  5 5,14  8, 22 5,15  146 5,20  195 5,23  195 5,27  482 5,28  203 5,29  203 5,30  203 5,31  203 6,21  437 6,24  129 8,33  308 11,11  198 11,12  128 11,13  128 11,18  455 12,24  [559] 13,2  131 13,3  [356] 13,7  [356] 13,13  [356], 131 13,33  [9] 14,3  308 14,4  197 15,19  [875] 16,30  316 20  [1071] 20,18  [1071] 20,21  [1071] 20,23  [1071] 20,28  550, 551 21,12  627

I Samuel 1,1  199 1,11  235 1,13  549 1,27  48 2,6  326 2,8  491 2,9  125 2,15-17  330 2,21  18 2,25  [104], 127 2,27  196, 673 2,28  14 3,6  325 3,14  251 4,8  203 5,6  204 6,4  [490] 9,2  223 10,11  542 10,25  376 12,3  322 12,23  453 15,9  22 16,1-2  [356] 16,3  322 17,12  235 17,16  324 17,40  434 18,16  544 20,1  [793] 23,11  549 23,12  549 25,29  125, 539, 541 30,8  549, 555 II Samuel 3,39  475 5,2  544 7,19  360 7,23  196, 260 8,2  620 13,9  63 17,23  535 21,6  507 23,3  193

Register  

I Regnum 1,4  478 1,47  551 2,4  361 3,4  [63], 481 5,1  153 5,2  555 5,3  555 5,5  504 6,1  187 6,13  [18], 135 7,4  121 7,23  112 8,8  121 8,27  178 8,31  42 8,32  43 8,56  590 8,63  139, 143 9,3  [365] 11,14  504 14,15  500 15,30  529 118,21  528 18,36  324 19,8  [22], 189 19,10  [55], 441, 488 19,12  150 19,14  441 19,16  441 22,15  549 22,17  544 22,28  324 II Regnum 2,9  551 3,7  312 3,14  629 3,15  629 3,18  517 3,19  517 4  [836] 4,30  598 5  948 5,2-3  528 5,4  528 5,7  197 8,22  313

10,19  [374] 10,30  257 11  [382] 17,4  [401] 18,4  [59, 919], 454 18,31  242 18,35  590 19,35  195, 477 20,1  535 20,3  255 20,5  [1036] 20,6  255 21,16  673 25,7  380 25,9  380 25,25  [1157] Jesaja 1,3  [770] 1,5  [28], 250 1,9  199 1,18  557 1,21  558 2,3  244 3,16  43 4,5  547 5,1  243, 244 5,9  199 6,3  45 6,5  [55], 441 6,6  441 8,2  513 9,6  127, 130 11,1-2  542 11,11  641 11,12  380 13,5  254 13,6  503 16,11  468 17,1-2  [55], 441 17,2  441 17,11  247 17,12  470 19,4  3 21,10  17 21,11  124 22,4  251 22,12  251 23,2  150

  Jalkut Schimoni Numeri 23,18  494 24,16  193 24,23  238, 601 24,24  [18], 140 25,9  15 26,15  [77], 590, 592, 593 27,13  184 29,15  45 29,15-16  1 30,4  241 30,20  494 32,17  129 32,10  130, 194 33,2  126 33,12  [60], 17, 465 33,15  635 33,17  635 33,21  456 34,5  619 34,6  379 35,1  [2], 3 35,7  [115] 35,11  258 37,36  130 38,5  529 38,11  [56], 445 38,16  302 40,1  251 40,4  460 40,8  234, 235 40,17  17 40,22  500 40,24  477 40,27  452 40,31  124 41,8  234 42,11  [54], 3, 438 42,16  378 42,21  300 43,4  [8], 16, 17 43,14  196, 673 44,18  235, 236 44,24  494 45,7  129 46,3  17 46,10  245 47,13  473 47,14  473 48,9  21

48,12  583 48,17  260, 475, 582, 583 48,19  23 48,22  129 49,3  484 49,8  229, 541 49,14  452 49,22  139 50,11  129 51,1  [64], 488 52,2  491 52,7  132 52,8  15 53,7  642 53,12  512 54,13  [26, 108], 128, 233 54,17  470 55,1  5 55,6  [103], 126 56,3  260 57,2  [910], 128, 129, 644 57,19  128 57,20  [61], 470 57,21  128, 129 58,2  257 58,8  129, 233, 539, 644 58,9  231 59,18  147 59,20  [93], 253 60,1  153 60,1-2  125 60,3  159 60,8  493 60,12  5 60,17  [97], 18 60,19  [19], 153 60,21  17 61,6  360 61,9  48, 260 62,6-7  150 63,1  196, 673 63,3  130 63,4  622 63,9  195, 621 65,10  554, 626 65,15  77 65,23  48 65,25  452 66,6  184

Register  

66,12  132, 499 66,20  138, 139 66,22  500, 585 Jeremia 1,1  380, 513, 645 2,1  [1141] 2,2  258 2,3  17, 488 2,6  191 2,21  48 2,22  [103], 127 2,26  199 2,31  [2, 94], 2 2,34  403 3,2  497 3,3  497 3,11  127 3,19  243, 260 3,22  [103], 127 3,24  45, 46, 210 4,2  77, 595 4,14  [103], 126, 127 5,21  44 8,1-2  296 8,4  [103], 127 9,1  [2], 3 9,11  636 9,17  513 10,10  374 11,16  247 12,3  215 12,8  199, 247 13,10  197 15,17  17 17,8  554 17,10  46 17,12  242 21,12  205 22,7  215 23,29  284 25,6  42 26,16  204 26,18-19  204 26,20  513 26,20-23  204 31,5  244 31,9  [30], 260 31,15  208

31,15-16  249 31,16  208 31,36-37  500 33,1  587 34,5  128 35,19  [10], 23 36,5  586 37,18  219 38,7  223 43,12  544 48,19  [901] 46,20  379 49,38  196, 673 50,25  254 52,10  209 52,11  209 52,13  380 Ezechiel 1,3  513 1,26  307, 311 1,28  547 2,10  227 3,17  468 7,26  227 8,3  303 8,17  [97], 209 16,6  275 16,12  199 16,32  47 17,2  227 18,32  [103], 127 20,1  310 20,3  [103], 127 20,5  159 20,8  159, 330 20,32-33  [37], 310 20,33  310 23,20  17 23,48  63 27,2  468 27,27  379, 380 28,13  446 31,14  [2] 31,15  [1], 1 31,40  [50], 409 32,16  227 32,18  483 32,27  296

  Jalkut Schimoni Numeri 33,21  [112] 33,24  583 33,31  146 34,14  1, 133 34,15  133 34,20  99 34,31  634 35,6  619 36,17  199 36,25  380 36,26  219 38,12  247 38,17  218 44,12  [34], 291 44,15  12, 365 44,23  627 44,30  [42], 346, 634 45,13  [1210], 634 46,6  574 46,7  574 47,23  186, 289 48,19  523 48,21  523 48,31  523 48,33  523 Hosea 2,1  470 2,17  440 4,14  81 4,16  380 4,17  128 5,10  199 6,8  653 6,9  653 7,11  199 7,16  236 8,10  556 9,10  9, 89, 502 9,11  493 10,2  128 11,1  434 11,9  98 12,4  487 12,12  139 19,35  653 19,37  654

Joel 2,15  215 2,18  55 3,1  211, 219 4,18  505 Amos 3,8  194 5,25  167 8,25  586 9,7  332 Obadja 1,1  526 1,11  449 1,14  449 Jona 2,3  596 2,10  596 4,11  13, 409, 634 Micha 2,13  250 5,1  [537] 6,4  2 6,3  197 6,5  197, 469, 478 6,7  469 6,8  3 7,18  254 7,19  557 7,20  255 Nahum 1,7  [9], 22 2,1  10 2,4  [5] Habakuk 1,12  [97], 209 1,13  253, 380 3,4  546 3,9  329 Zephania 1,12  153

Register  

Sacharja 2,12  [97], 209 4,10  [192] 4,14  149 8,23  305 7,3  89 9,14  184, 584 12,10  125 13,2  377 14,3  183 14,6  378 14,8  [59], 458 14,9  183 Maleachi 1,10  125 1,11  556 2,5  21, 130, 255, 513, 515 2,6  448, 643 2,7  360 2,8  373 3,1  [27], 247, 489 3,5  47 3,8  46 3,10  497 3,17  558 3,20  153 3,22  227, 376 3,23-24  512 Psalmen 1,1  314 1,2  315 1,3  315 1,4  312 1,5  315 1,6  315 2,4  47 3,3  442 3,8  338, 465 3,9  338 5,1  459 6,4  [29], 250 7,1  224 8,2  328, 329 8,5  328 9,9  491 9,18  [61], 472

10,1  [103], 126 10,16  338 11,5  159 11,7  253 12,1  311 12,7  374, 375 13,2-3  [29], 250 14,1  308 14,7  [517] 15,3  [56], 443 16,6  460 18,21  146 19,2  193 19,11  143 20,6  [4], 6, 9, 10 21,6  548 22,31  58 23,2  456 23,3  456 24,1  648 24,7  178 25,5  649 25,6  648 25,8  648 25,9  [9], 19, 649 29,4  194 29,11  3, 128, 132, 313 30,10  135 31,6  494 32,1  540 33,9  [9] 33,18  21 33,19  21 34,8  311 34,15  [60], 130, 460 35,5  129 35,15  450 36,7  [1], 1 37,11  129 37,20  [574] 37,21  323 37,29  134 41,14  16 44-49  [69] 45,2  328 45,9  499 45,14-15  [3] 45,14  3 45,15  3

  Jalkut Schimoni Numeri 47,6  179, 582 48  [40] 48,9  328 48,15  15 50,5  257, 258 50,10  554, 564 50,11  555, 572 50,12  552, 553, 555, 564, 572 50,13  564, 572 51,20-21  142, 14 53,7  [517] 55,5  446 55,24  [81], 625 57,1  360 58,11  620 60,9  317 60,14  [93], 253 62,10  583 62,12  225, 284 63,12  308 65,3  [102], 126 65,6  [7], 13 66,3  226 66,15  557 67,2  125 68,5  14 68,7  13 68,17  5 68,18  9, 130, 197, 225 68,19  329, 620 69,24  469 73,25  379 74,2  488 75,7  635 75,7-8  635 76,6  234 77,16  147 77,21  [85], 640 78,5  452 78,8  237 78,9  237 78,15  [55], 437, 438 78,20  216, 436 78,22  236 78,25  203, 543 78,27  220 78,30-31  221 78,40  440 79,3  619

81,3  [18, 97], 140 81,4  582, 583 81,5  581 82,6  459 82,7  459 83,14-15  195 84-85  [69] 84,18  4 85,3  254 87-88  [69] 85,9  135 89,4  515 89,16  582 90,1  252 90,10  [81] 90,16  571 90,17  571 91,7  [229] 91,10  135 91,11  124 91,15  195 92,4  227 92,13  [7], 13 92,14  13 93,5  252, 253 94,1  253, 619 94,9  199 94,18  518 95,11  257, 600 96,7  3 97,11  300 98,6  179 99,6  226, 376 99,7  226, 376 101,6  [7], 13 103,8  255 103,20  193, 443 104,2  152 104,19  640 104,35  339 104,4  621 105,41  456 105,42  456 105,44  459 105,44-45  261 106,9  439 106,15  452 106,16  249, 318 106,17  [28], 249

Register  

106,18  211 106,20  [98], 209, 442 106,23  619 106,26  248 106,30  508, 509, 510 106,32  443 107,20  [64], 483 108,9  8 109,4  593 110,2  [54], 433, 434 110,6  619 112,10  470 114,3  3, 147 114,7-8  [115] 116,15  445, 618 118,10  [61, 93], 473 118,17  618 118,24  593 118,27  125 119,4  556 119,46  360 119,54  360 119,68  360 119,72  360 119,89  581 119,106  600 119,109  360 119,117  360 119,126  528 119,162  208 119,164  311 119,165  128 119,176  326 120,7  [56], 443 121,4  124, 493, 499 121,5  124 121,6  124 121,7  124 121,8  124 122,4  518 123,2  126 123,3  126 127,3  15 127,5  454 130,6  494 132,1  135 132,5  135 132,12  [772] 133,1  143, 321

133,2  143, 321, 340 133,3  321 136,10  22, 467 136,15  470 136,17  [61], 467 136,19-30  461 136,25  526 137,1  208 139,12  154 139,16  14 139,17  360 144,15  558 145,9  526 145,18  [103], 126 146,5  558 147,9  526 147,20  4, 9 148,4  5 148,14  4 Ijob 1,1  486, 529, 596 1,3  198 4,3  226 4,13  476 4,14  375 5,10  99 512  601 5,13  437 7,20  [97], 209 10,2  228 10,12  [97], 18 11,11  45 12,4  257 12,9  [74] 12,10  541 12,23  474 14,1  [918] 15,13  313 15,19  56 16,18  56 17,9  [29], 252, 254 18,18  129 20,22  256 22,19  469 22,28  231 24,15  [12], 45, 46, 64 24,16  45 25,2  129

  Jalkut Schimoni Numeri 26,9  328 28,10  279 28,25  542 31,24  337 31,34  [535] 32,2  486 33,15-16  476 33,17  [62], 476 33,22  129, 540 34,25  491 36,3  7 37,23  558 38,9  447 38,13  305 40,20  554 40,23  554 42,7  229 42,8  229 Proverbia 1,9  125 1,15  596 3,4  125, 638 3,16  460, 636 3,17  130 3,26  124 3,34  475 4,3  195 4,9  125 4,12  [37], 311 4,13  309 5,22  [100], 238 6,16  43 6,17  43, 44 6,18  43 6,19  44 6,23  9, 46, 125, 153 6,26  283 6,32  [12] 7,22-23  [62], 476 8,15-16  361 8,21  460 8,22  242, 462 8,23  242 8,26  242, 246 8,31  242 9,1  192 9,5  9 9,9  461

9,17  56 10,3  444 10,5  471 10,7  515 10,18  235 10,19  [25], 221 10,26  235 11,10  338 11,17  [15], 98 11,22  223 11,26  495 12,7  554, 555 12,8  555 12,9  555 12,10  435 13,25  555 14,1  315 14,15  104 15,17  482 16,15  553 17,1  481, 482 18,6  433 18,8  [28] 18,18  247, 248 18,19  [38], 312, 313 21,22  376 21,24  509 21,29  323 21,30  102, 508 22,3  104 22,6  [84], 637 22,15  434 22,22  [9], 20 23,26  309 24,10  618 25,14  497 26,2  666 26,17  470 26,22  198 26,26  65 27,6  [66], 500 27,14  484, 485 27,18  135, 545, 546 28,10  474 28,14  464 30,10  [55], 442 30,20  202 30,31  516 31,2  195

Register  

Rut 1,1  472 2,6  457 3,13  204 Canticum 1,4  593 1,6  442 1,7  544 1,8  544 2,4  [4], 6, 9 2,8  305 2,9  121, 305 3,6  2, 143, 261 3,7  121 3,8  121 3,9  134 3,11  134 4,3  490 4,5  490 4,6  45 4,7  17, 380 4,8  196, 673 4,12  [3], 4, 202, 497, 518 4,13  99, 519 4,16  142 5,1  [18], 133, 134, 142 5,2  9, 380 5,10  [4] 6,4  [4, 94], 9 6,7  [4] 6,8  17 6,8-9  6 6,9  4, 17, 261 6,10  6 6,11  441 7,1  [4], 6, 7 7,2  591 7,6  490 8,13  498 8,14  489 Kohelet 1,4 1,5 1,9 2,4 4,5

    

247 546 324 9 237

4,6  637 4,12  547 5,4  [78], 595 5,11  618 7,23  376, 427 7,26  44, 308 8,1  376 8,8  47, 179 9,11  [84], 636 10,2  636 10,8  452, 515 11,2  591 11,9  308 12,1  62 12,11  499 12,13  361 Threni 1,1  199 1,4  199 1,6  [93], 253 1,15  249 1,21  450 2,5  199, 626 2,9  242 3,24  459 3,38  [103], 126 3,44  [102, 103], 126 4,7  380 Ester 2,15  125 2,16  4 2,10  47 2,22  20, 631 7,8  482 8,1  47 8,7  195 Daniel 1,5  161 1,9  125 2,20  590 2,22  154, 237 3,13  590 3,22  380 4,24  58 4,25  58

  Jalkut Schimoni Numeri 4,26  58 4,30  195 5,29  490 7,10  129 7,26  [12] 8,4  398 8,5-6  398 9,7  34 9,8  34 9,14  [103], 126 Esra 2.42 3,10 5,12 6,17 8,15

    

[830] [718] 380 142 15

Nehemia 1,9  [365] 5,18  555 9,6  553 9,7  236 9,18  486 9,19  486 9,20  451, 486 12,36  718 12,45-46  718 I Chronik 2,18 2,22 2,55 5,25

   

[27], 239 535 [10] 33

5,26  636 5,36  [1011], 336 7,27  219 9,2  [830] 11,6  543 12,32  137 12,33  8, 146, 317 13,10  33 17,21  [64], 448 21,16  310 23,13  319, 335 24,7  [1092] 24,9  [1092] 24,46  140 25,5  320 26,18  33 29,10  590 40,7  [64], 448 II Chronik 3,6  121 4,7-8  [591] 5,13  161 18,27  324 20,37  444 26,16-21  [523] 26,17-19  336 26,18  33 29,26  179 29,28  160, 179 30,16  179 31,3  369 31,4  [45] 36,16  444

3.2 Hauptquellen des Jalkut Schimoni Aufgelistet werden die am Seitenrand verzeichneten Quellen mit Verweis auf die Seitenzahlen von Jalkut Schimoni al ha-Tora. Sefer Bemidbar, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1986), die in runden Klammern ebenfalls am Seitenrand der Übersetzung angegeben sind. Sifre Numeri § 1  23 § 1-2  30

§2 §3 §4 §5

   

33 35 38 39

Register  

§ 6  40 § 7  48, 49, 50, 51, 54 § 8  57, 58, 60 § 10  60, 62 § 11  63, 65 § 12  66 § 13  68 § 14  69 § 15  72 § 16  74 § 17  76 § 18  76 § 19  77 § 19  78 § 20  79, 80 § 21  81 § 22  85 § 23  88 § 24  93, 94 § 25  94, 96, 99 § 26  102 § 28  104, 105 § 29  106 § 30  107 § 30  108 § 31  109 § 32  112, 113 § 34  114 § 35  116 § 36  117 § 38  119 § 39  122, 124 § 40  124 § 41  125 § 42  126, 127, 127 § 43  132 § 44  135 § 45  137, 138 § 46  140 § 47  140, 141 § 49  143, 145 § 50  145 § 51  145 § 52  145 § 53  147 § 54  147 § 55  148 § 56  148 § 57  148

§ 58  150 § 59  155 § 60  156 § 61  157 § 63  161 § 64  162 § 65  164 § 65  166, 168 § 66  166, 167 § 69  169, 173 § 70  175 § 71  177 § 72  179 § 73  180, 181 § 74  181 § 75  182 § 76  182, 183 § 78  186 § 79  187 § 80  187 § 81  187 § 82  189 § 83  191 § 84  192, 194, 195, 209 § 85  197 § 86  200, 201 § 87  202 § 88  203 § 89  206 § 91  208 § 92  214 § 95  216 § 96  218 § 97  220 § 98  221 § 99  222 § 100  224 § 101  224 § 102  225 § 103  227 § 104  228 § 105  229, 230, 230, 231 § 106  232 § 107  261, 265, 266, 267, 271 § 108  273, 275 § 109  275 § 110  277, 279, 280 § 111  283, 285, 286, 288 § 112  289, 291, 292, 293, 295

  Jalkut Schimoni Numeri § 113  297, 260 § 114  299 § 115  301, 302, 304, 307, 309 § 116  330, 331, 334, 335, 337 § 117  338, 339, 341, 342, 343  344, 345, 346 § 118  349, 351, 352, 355, 357 § 119  359, 362, 363 § 120  365 § 121  366, 367, 370, 372 § 123  380, 382, 384, 385, 387  388, 389, 390 § 124  391, 393, 394, 398 § 125  400, 404, 407 § 126  409, 413 § 127  418 § 128  424, 426, 429, 430 § 129  425 § 131  504, 510 § 132  520, 521 § 133  526, 531 § 134  531, 532, 536, 538 § 136  539 § 137  540 § 139  541, 543 § 140  545 § 141  548 § 142  551, 559, 560, 561, 563 § 143  567, 568, 570, 571 § 144  573, 575 § 145  573, 578 § 146  579 § 147  579, 579-80 § 148  580 § 149  585 § 150  585, 586 § 152  588 § 153  595, 597, 599, 602, 604  605, 607, 610 § 154  611 § 155  612-4, 614 § 156  617 § 157  622, 623, 624, 625, 628  630 § 158  633 § 159  649, 651 § 160  653, 654, 655, 656, 658  661, 663, 665, 666 § 161  669, 670, 672, 673

§ 169  652

Sifre Zuta S. 227-229  26 S. 229-230  34 S. 230  36 S. 231  39, 40 S. 232  42, 48 S. 232-233  49 S. 233  50 S. 234  61 S. 235  64, 65, 67, 68 S. 235-6  69 S. 236  70 S. 236-79  74 S. 237  76 S. 237-8  78 S. 238  79 S. 239  81 S. 239-240  86 S. 240-1  90 S. 241  103 S. 242  103, 105 S. 243  107, 111 S. 244  113 S. 244-245  113 S. 245-246  116 S. 246  118 S. 246-247  120 S. 247  122 S. 248  126 S. 248-250  129 S. 250  133 S. 251  139 S. 252  141, 149 S. 253  148, 149 S. 254  142, 150 S. 255  155 S. 255-256  158 S. 256  158, 161 S. 257  162 S. 257-258  165 S. 258-9  167 S. 259  168, 169, 170 S. 260  174, 175, 176 S. 260-261  177 S. 261  180 S. 262  184

Register  

S. 266  192 S. 266-267  193 S. 267-268  198 S. 272  215 S. 274  223 S. 275-276  226 S. 276  228 S. 276-277  229 S. 277  230 S. 280  262 S. 280-281  266 S. 281  267, 269 S. 282  270, 272 S. 282-283  274 S. 283  276 S. 283-284  277, 278 S. 284  283, 284 S. 284-285  285 S. 285  287, 289 S. 285-286  290 S. 286  292 S. 286-287  295 S. 287  298 S. 288  300 S. 288-289  301 S. 289  309 S. 291  329 S. 291-292  333 S. 292  334, 335 S. 293  338, 339 S. 293-294  342 S. 294  343 S. 295  344, 346, 348 S. 296  349, 353 S. 296-297  358 S. 297  362 S. 298  364 S. 298-299  366 S. 299  372 S. 300  381, 382 S. 301  383, 386 S. 302  387, 388 S. 302-303  389 S. 303  392 S. 303-304  393 S. 304-305  397 S. 305  399 S. 305-306  400 S. 307-308  404

S. 309-310  411 S. 310-311  415 S. 311-313  419 S. 313-314  424 S. 314  426, 427, 429, 431 S. 315  445 S. 316  527 S. 317  528 S. 318  537, 539 S. 319  539 S. 320  541, 544 S. 321  545, 551 S. 322  551 S. 322-324  563 S. 322-323  564 S. 323-324  565 S. 324  568 S. 325  594 S. 325-326  598 S. 326  603 S. 326-7  609 S. 327  608, 610, 615 S. 328  616 S. 328-329  617 S. 329  627, 633 S. 329-30  629 S. 331-332  649 S. 332  651, 652, 654 S. 332-333  657 S. 333-334  658 S. 334  663 S. 334-335  667 S. 335  670 S. 335-336  671 S. 336  672

Tanchuma - Buber bemidbar 1  1 2  2 3  3 5  4 6  4 7  5 8  5 9  5 10  6 11  6

  Jalkut Schimoni Numeri 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 32 33

                    

7 7 9 9 10 13 13 13 14 16 16 17 17 18 18 20 20 21 21 22 22

naso 1  42 2  43 3  43 4  44 5  45 6  45 7  46 8  46 9  47 10  47 12  47 13  47 15  120 16  121 17  121 18  125 20  135 29  137 22  137, 146 23  142 33  146 34  146 behaʼalotkha 3  153 6  154

9  154 13  159 15  178 18  179 19  179 22  209, 218, 219 24  210 27  210 28  211 schelach 1  234 2  234 3  234 4  235 5  235 6  235 7  236 8  236 11  247 12  239 13  240 15  244 16  245 18  245 19  245 20  247 21  247 22  249, 250 23  250 24  251 28  300 30  307 31  309 korach 1  312 2  313 3  313 4  313 5  313, 314, 317 6  314, 318 8  316 9  319 10  319 11  319 12  320 13  320 14  320

Register  

15 16 17 18 19 20 21 22 23

        

321 321 321 321 322 323 323 323 325

chuqqat 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 54 55

                        

435 436 436 440 442 443 443 443 444 444 444 445 447 448 451 451 452 453, 454 455 456 457 457 460 463 464

debarim 5  467 balak 1 2 3 4 5 6 7

      

467 469 470 471 472 473 474

8  474 9  475 10  476 11  476 12  477 13  477, 479 14  479, 480 15  481 16  481, 482 17  483 18  486 19  487 20  489, 492 21  492 22  493 23  494 26  505 27  506 28  507 29  509 30  510 pinhas 3  513, 515 4  516 5  517 6  517 7  529 8  530 9  531, 532 10  532 16  588 17  588 mattot 1 3 4 5 7 8 9

      

595 623 623 624 636 636 635

masʼe 1 2 7 8

   

640 640 648 648

  Jalkut Schimoni Numeri bTalmud

Baba Metsia

Arakhin

22a  368 61b  311

3a  430 10a  181 11a  140, 160 11b  15, 185 12a  587 15a  246, 256, 258 Aboda Zara 23a  382 37b  400 42b  453 42a  454 43b  454 67b-68a  631 75b  631 76a-b  632 Baba Batra 15a  240 60a  496 74a  325 75a  547 78b-79a  463 108b-109b  533 110a-b  533 111a-112a  535 112b  536 113a  536 113a-b  536 113b-114a  538 114b-115a  674 115a-116a  532 116b  524 117a-b  520 118b  258, 525, 532 119a  524 119a-b  297 119b-120a  525 120a  525, 595, 674 121b  256 122a-b  522 123a-b  524 147a  534

Baba Qamma 11a  348 13a  352 16a  318 18b  318 24b-25a  232 28a  670 83a  197 83b  671 86b-87b  661 92b  551 109a  36 109b  36, 37 110a  36 110a-111a  38 110b  37, 340 Bekhorot 2a  11 3a  12 3b-4b  12 5b  351 11b  365 12b  348 17a  577 26b-27a  373 32b-33a  357 49a  350, 350 50b-51a  350 51a  350 51b  350 53b-54a  344 55a  644 58b-59a  366 Berakhot 7a  478 8a-b  637 9a  641 12b  301 19a  49 20a  102 20b  127 32a  252

Register  

34a  231 54a-b  454 57b  203 54b-55a  465 Betsa 13b  365 15b  587 Chagiga 5b  257 10a  600 10a-b  586 16a  547 18a  579 23b  145 Chullin 11a  391 12a  368 23b-24a  388 24a-b  160 25b  628 27b  216 29a  172 35b-36a  495 49a  124 60b  462 72a  406, 418 95b  493 98a-99a  151 130b  358 131b  365 132b  340 134b  509 135b  280 136a  304, 345 Erubin 54a  460 56b-57a  646 57a  646 63a  550, 629 63a-b  219 64a-b  451 83a-b  279 104b  30 Gittin

8a  645 23b  367 37a  36 37b-38a  450 52a  368 68b  493 75a  639 Horajot Hor 2a  289 Hor 13a  286 Jebamot 11a  52 55b  51 56b  54 58a-b  71 60b  627 60b-61a  409 61a  634 63b  11 85b-86a  363 86a  371 86a-b  365 100b  54, 514 Joma 14a-b  427 15a-b  578 24a-b  337 34a  571 34a-b  568 38a  637 41a  107 42b  381 42b-43a  386 43a-b  423 54a  19 71b  550 73a-b  549 73b  550 75a  202, 205 75b  220, 644 75b-76a  204 87a  438 Keritot 7a-b  293

  Jalkut Schimoni Numeri 9b  79, 103 8b-9a  274 Ketubbot 37b  670 49a  609 51b  54 72a  64 72b  64 112a  244 Qidduschin 25a  428 26a  71 27b-28a  71 29a  284 30b  454 37a-b  261 41a-42a  368 42a  645 46b  373 52b  341 57b  98 61a-62a  638 62a  67, 406 66b  514 78a  627 81b  611 Makkot 7a  669 7a-b  663 7b  661 8a-b  430 8b  651 9a  654 9b  653, 661 9b-10a  653 10b  475 11a  665 11b  651 11b/12a  666 12a  646, 652, 666 13a  647, 667 14b  430 Megilla 5a  216

17b  80 18a  132 20a  428 20b  76 20b-21a  80 21b-22a  573 Meila 15b  280 Menachot 4a  59 7b  391 19b-20a  358 27a  271, 382 28a  306 37a-b  18 38a-b  306 39b  304 41b-42a  303 42a  303 42a-b  302 43b  306, 311 44a  311 44a-b  302 45a  574 46b  115 49b  559 50a  563 50a-b  144 52a  558 57b  137 65a  561 66b  479 67a  280 73a-b  273 73b  84 87a-b  574 87b-88a  144 89a  574 90b-91a  263 91a-b  268 91b  270 95a  10 98b  185 99a  326 104a  273 109a  291

Register  

Moed Qatan 27a-28a  433 Nazir 3a  99 3b-4a  91 5a-b  97 6b  99, 112 6b-7a  97 18a  105 18a-19a  108 19b  109 23b  481, 515 32b  84 34a  85 34a-35a  150 34a-b  93 34b  94 35b-36a  91 37a-b  91 37b  92 38a  92 38b  93 39a  94 39b-40b  95 42a  106 42b  101 43a  406 44a  96, 91, 102, 109 44b  106 45a  407 45a-b  115 45b  117 45b-46a  118 46b  112, 115 48a-49b  100 53b-54a  417 61a-b  82 61b  429 Nedarim 3a-b  83 4b  84 5b  84 9b  84 10a  107 13b  598 15a  600

16a-17a  601 17a  85 18a  85 20b  308 32a  493 39b  324 62a  83 66b  73, 604 67a-b  606 68a  607 70a-b  604 72b  615 75a  615 76b  605 77b-78a  595 79a  615 79a-b  612 80a-b  612 80b  645 81a  501, 646 81b  600 86b-87a  605 87a-b  614 87b-88a  662 89a  609 89b-90a  601 Nidda 24b-25a  466 31a  489 46a-b  85, 601 47a  276 47b  109 48a-b  33 52a  54 61a  465 Pesachim 6a-b  167 21b  93 23a  93 58a  561 58b-59a  562 59b  573 66a-67a  163 66b  629 72b-73a  336 81a-b  172 92b  171

  Jalkut Schimoni Numeri 93a  171 93b  171 93b-94a  176 94b  176 95a-b  176 95b  25 117a  629 Rosch ha-Schana 2b-3a  447 7a  575 17b  127 26a-27a  179 29b  579 Sanhedrin 2a  213 2a-b  664 16b-17a  213 17a  18, 217 18a-b  665 19b  11 29a  663 32a  67 32b-33a  67 33b-34a  669 34b  507 36b  214 39a-b  488 45b  658 52a-b  317 64a  509 76b-77a  655 81b  19, 338, 507 82a-b  507 82b  515 84a  338 87b  641 90b  295, 369 99a  294 105a  471, 472, 474, 475, 482 105b  478, 482, 496, 551 105b-106a  500 106a  502, 503, 504 106a-b  625 109b  258, 315, 326 109b-110a  316 110a  315, 318, 323, 324, 325  441, 451, 519

110b  257 111a-b  252 Schabbat 26a  339 27a  304 55b  438, 1056 58b  633 64a  628 64a-b  634 68b-69a  292 83b  408 88b-89a  328 89a  252 92a  19 96b-97a  296 114a  572 115b-116a  191 116a  192 130a  207 131b  579, 585 135b-136a  349 154a-b  293 Schebuot 2a  576 2b  577 4b-5a  349 9a-b  576 10a  577 15b  178 16b  406 20a-b  603 29b  72 36a  71 Sota 2a  52, 54, 82 2a-b  53 3a  49, 53, 55 3b  54 6b-7a  77 7a  56, 62, 63, 80 7a-b  56 8a  59, 62, 63 8b  63, 64 9a  65 9b  69

Register  

12a  524 14a  56 15a  340 15b  60, 61 16a  95 16b  61 17a  62, 72 17a-b  73 17b  66, 73, 73 18a  66, 81 18a-b  72 18b-19a  79 19a  75, 76 20a  58, 65 20b  58 20b-21a  58 22a  58 24a  48, 68 26a  48, 78 26b  50 27a  48 27a-b  51 27b  647 27b-28a  70 28a  70 28a-29a  52 32b  66 34a  244 34b  238, 239, 239, 240 35a  245, 250, 258 37b-38a  122 38a-b  122 38b  132, 428 43a  624 46a  383 47a  481 Sukka 9a  302 20b-21a  408 25a-b  168 35a  277 37a-b  423 49a-b  570 54a  181 55a  183 55b  586 Taanit

9a  433 11a-b  98 14b  250 20a  500 21b  25 26b-27a  122 27a  552 29a  248 2b-3a  569 30b  673 Tamid 25b-26a  15 26b  331 Temura 4b-5a  345 5a  373 5b  352 7b-8a  353 12b  422 14b  587 29a  559 Terumot 16a  239 Zebachim 8a  587 11b  562 17b  428 18b  306 44b  341 45a  272 47a  266 55a  113, 185 56b-57a  354 57a  356 81a-b  354 88a  144 89a  580 89b  159 91b-92a  267 100a  102 101b  514 111a  261 112b-113a  19 113a  391

  Jalkut Schimoni Numeri 119b  19

3.3

Andere Quellen

Abkir  246

Abot de-Rabbi Natan 2  228

Jelamdenu        

143, 152, 178, 193, 199, 200 248, 211, 221, 233, 237, 238 250, 250, 255, 260, 324, 327 433, 437, 439, 445, 449, 450 458, 461, 470, 479, 483, 484 487, 490, 491, 497, 499, 501 503, 506, 512, 523, 530, 542 546, 596, 618, 636, 640, 642

Jeruschalmi

Abot de-Rabbi Natan B

Berakhot

12  448

1,5  309 Pesachim

Canticum Rabba

4,1  160

1,6  441, 442

Qidduschin

Derekh erets zuta 1  515

Deuteronomium Rabba 1,1  2,37  3,12  11,10 

Eleh ha-debarim zuta  437, 542

Esfa  3, 217, 225, 226, 231, 433  453, 518

Genesis Rabba 3,9  141 26,7  317 48,10  457 48,16  220 66,4  501 72,1  637 71,6  231

1,4  37 Schabbat 10,3  19 Scheqalim 1,1  575 3,2  638 Sota 2,2  62 3,1  75 Terumot 4,3  634

Kalla 7  635

Leviticus Rabba 1,1  443 3,1  637 9,9  130 15,5  42 15,6  283

Register  

Mekhilta de-Rabbi Jischmael

Pesiqta Rabbati

jitro 1  4 amalek 1  219, 239 bo 7  641

11,2  441

Midrasch Psalmen

2  257 29  488 47  512 53  200

1,15  314, 519 14,6  219 21,4  547 23,3  209 24,11  18 35,1  455 78,4-5  452 85,1  [59], 459 85,2  460 106,5  249 107,4  641

Mischna Edujot 1,2  279 Sanhedrin 10,2  472

Numeri Rabba 2,10 

Pesiqta de-Rav Kahana 1  133, 137, 138, 139 4  374, 376 5  640 6  552, 555, 558, 569 7  160 10  518 13  513, 645 14  442 16  250 17  452 23  581 26  252 28  590-4, 495, 589

Pirqe de Rabbi Elieser

Sifre Deuteronomium § 2  188 § 37  241 § 305  546

Seder Elijahu Rabba S. 116  489 S. 116-7  498 S. 132  300 S. 141-3  468 S. 144-5  238 S. 145-6  259

Seder Elijahu Zuta S. 179  [59], 459

Soferim 2,6  218

Tosefta Challa 2,7-9  21 Gittin 2,7  80 Pea 4,15  639

Threni Rabba 1,23  208

Unbekannt  58, 179, 466, 671-2

  Jalkut Schimoni Numeri

3.4 Abkürzungen und Schreiberverweise Die Seitenzahlen werden nach Jalkut Schimoni al ha-Tora. Sefer Bemidbar, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1986) angegeben. Sie finden sich in runden Klammern am Seitenrand der Übersetzung. Die Paragraphenzählung der Torakommentierung des Jalkut Schimoni schlüsselt sich wie folgt auf: §§ 1-162: Genesis; §§ 163-427: Exodus; §§ 428-682: Leviticus; §§ 683-788: Numeri; §§ 789-963: Deuteronomium. Verweise auf §§ in Jalkut Genesis

Verweise auf §§ in Jalkut Exodus

§ 3 [bMeg 9a]  322 § 4 [GenR 1,15]  524 § 8 [GenR 5,7]  438 § 12 [GenR 7,2]  217 § 18 [GenR 12,8]  132 § 24 [GenR 18,2]  222 § 27 [GenR 19,2]  321 § 27 [GenR 19,7]  134 § 28 [GenR 19,11]  474 § 38 [GenR 22,10]  324 § 52 [GenR 31,8]  179 § 52 [GenR 31,8]  453 § 55 [bZeb 113b]  465 § 70 [GenR 41,3]  472 § 73 [GenR 42,8]  465 § 76 [bSota 17a, bChul 88b]  303 § 82 [GenR 46,9]  220 § 85 [GenR 51,10]  504 § 88 [bMak 9a]  655 § 88 [GenR 52,5]  476 § 89 [evt. bSota 9a]  469 § 91 [GenR 53,4]  493 § 94 [GenR 23,10]  465 § 97 [GenR 55,8]  476 § 101 [SER 6]  561 § 104 [bJoma 28b]  209 § 106 [bBB 17a]  644 § 108 [GenR 60,4]  325 § 122 [GenR 70,3]  451 § 126 [bBekh 45a]  409 § 126 [GenR 71,3]  239 § 128 [bNed 64b]  231 § 129 [bSanh 99b]  293 § 131 [GenR 76,1-2]  465 § 151 [GenR 92,7]  232

§ 163 [TanB behaʼalotkha 23]  214 § 164 [bSota 9b]  232 § 167 [Mek beschallach 1]  239 § 167 [SNum § 78]  186 § 170 [bSchab 97a]  438 § 170 [SNum § 92]  214 § 170 [SNum § 92]  209 § 173 [bPes 91b]  177 § 174 [bBB 119a-b]  524 § 175 [bBer 38a]  493 § 176 [SNum § 138]  541 § 176 [SNum § 78]  231 § 178 [Mek bo 6, bPes 115a, u.a.]  174 § 180 und oben am Ende des Abschnitts [bBB 109b-110a]  512 § 195 [bAr 13a-b]  559 § 195 [Mek bo]  283 § 196 [bPes 64b]  353 § 196 [Mek bo 5]  559 § 199 [bSchab 24b-25a]  572 § 199 unten [Mek bo 7]  642 § 210 [Mek bo 14]  642 § 224 [Mek bo 18]  348 § 226 [Mek bo 18]  349 § 229 [Mek beschallach 2]  191 § 229 [Mek beschallach 2]  642 § 229 [Tan behaʼalotkha 9 ua]  178 § 231 [Mek beschal 2 bSchab 23b]  642 § 233 [Mek beschallach 2]  444 § 234 [bAr 15a]  256 § 234 [bAr 15a-b]  201 § 240 [Mek beschallach 2]  451 § 242 [Mek beschallach schirta 1]  458 § 247 [Mek beschallach 6]  195 § 247 [Mek jitro 1]  4

Register  

§ 255 [Mek beschallach 1]  642 § 258 [Mek wa-jassa 1]  642 § 259 [bJoma 75b]  220 § 259 [Mek beschallach wa-jassa 3]  221 § 260 [bJoma 75b-76a]  205 § 261 [bBer 27a]  561 § 262 [Mek beschallach 6]  329 § 263 [bBekh 5b]  642 § 264 [Mek beschallach amalek 1]  230 § 265 [GenR 31,8]  453 § 271 [Semachot 8]  297 § 274 [Mek jitro 1]  163 § 275 [Mek jitro bachodesch 1]  642 § 276 [PRK 23]  584 § 290 [bSanh 27b]  255 § 295 [Mek jitro bachodesch 7]  572 § 301 [Mek jitro bachodesch 9]  255 § 302 [Mek jitro bachodesch 9]  224 § 308 [bQid 35a-b]  33 § 312 [bNid 46b ua]  109 § 318 [bQid 21b]  350 § 320 [bKet 46b-47a]  604 § 324 [bMak 12b]  667 § 325 [bSanh 68b]  36 § 332 [bSanh 78a]  297 § 340 [bSanh 15a]  656 § 351 [bBM 31a]  656 § 353 [bSanh 33b]  656 § 356 [bChag 18a]  579 § 363 [bJoma 4b]  32 § 364 [SNum § 92]  11 § 364 [SNum § 92]  160 § 364 [SNum § 92]  209 § 364 [SNum § 92]  214 § 364 [TanB teruma 5-6]  382 § 365 [PRK 1]  134 § 365 [PRK 2]  552 § 367 [bSchebu 14b-15a]  137 § 368 [jScheq 6,1]  191 § 368 [jScheq 6,1]  260 § 371 [bSchab 27b-28a]  426 § 373 [bChag 27b]  15 § 376 [PRK 2]  160 § 377 [SNum § 1]  559 § 377 [u.a. bQid 29a]  23 § 378 [bJoma 3b]  179 § 378 [TanB behaʼalotkha 5]  155 § 381 [bAr 16a bZeb 88b]  329 § 382 [TanB bemidbar 2]  433

§ 386 [mSchebu 1,1]  585 § 396 [bRH 17b]  255 § 397 [bSota 31a; bSanh 111a-b]  351 § 399 [bBekh 5b-6a]  348 § 399 [bBekh 5b-6a]  351 § 417 [bZeb 119b]  16 § 426 [unbekannt]  5 § 427 [Melachat haMischkan 13]  13

Verweise auf §§ in Jalkut Leviticus § 429 [bJoma 4b]  150 § 430 [Sifra wa-jiqra per. 2,1-3]  11 § 430 [Sifra wajiqra per. 2]  150 § 431 [Sifra wajiqra per. 2,11]  227 § 431 [SNum § 58]  150 § 438 [bZeb 119b]  19 § 440 [bZeb 32a]  331 § 443 [bChul 11a]  391 § 453 [bMen 84a]  345 § 453 [bMen 84a-b]  580 § 460 [bMen 8b-9a]  343 § 471 [bSchebu 35b/36a]  69 § 475 [u.a. bMen 6]  57 § 477 [bTem 3a]  273 § 479 [bNazir 23a]  612 § 481 [bTem 14a]  588 § 481 [bTem 14a-b]  587 § 514 [TanB tsaw 12]  329 § 518 [bZeb 101b-102a]  232 § 519 [bBM 61b]  311 § 524 [PRE 53]  326 § 524 [PRE 53]  451 § 525 [PRK 27]  11 § 525 [PRK 27]  433 § 529 [bNazir 38a]  92 § 531 [bZeb 61b]  10 § 540 [bChul 25a]  417 § 541 [Sifra schemini per. 9,1-2]  417 § 553 [bPes 67a]  25 § 560 [bSota 16b]  424 § 568 [bSchab 84a-b]  417 § 570 [bNid 28a-29a]  30 § 573 [bJoma 42a-b]  387 § 577 [PRK 4]  377 § 578 [bJoma 74b]  585 § 580 [bZeb 107b ua]  595 § 615 [bJeb 55b]  51 § 623 [bSanh 52b]  326

  Jalkut Schimoni Numeri § 628 [bNazir 43a]  406 § 631 [SNum § 131]  504 § 634 [bBB 120a]  674 § 639 zum Vers Lev 22,16  113 § 647 [bRH 34a]  181 § 648 [bBer 8b]  585 § 648 [bRH 29b]  585 § 649 [Sifra emor par. 12,9]  587 § 652 [LevR 30,13]  277 § 653 [bChag 9a]  587 § 667 [bMeg 37b-38a]  450 § 674 [bMen 37a]  348 § 676 [Sifra bechuqqotai per. 8,11-12]  409 § 678 [bAr 28a]  38 § 678 [bAr 28b-29a]  346 § 679 [bBekh 60b]  345

§ 681 [bAr 28b-29a]  346 § 681 [bBekh 32a]  352

Verweise auf §§ in Jalkut Numeri § 689 [bJeb 63b-64a]  197 § 702 [SNum § 6]  559 § 708 [bSota 9a]  320 § 722 [Sifra behaʼalotkha 69]  463 § 725 [SNum § 73]  593 § 728 [Sifra behaʼalotkha 2]  448 § 736 [SNum 84 jMQ 3,5]  230 § 738 [Soferim 2,6]  640 § 774 [SNum 134]  673 § 775 [bBB 111b]  674 § 782 [TanB bemidbar 2]  451

Ohne Paragraphenangaben Am Anfang von „da rief“ [LevR 1,1]  444 Anfang der Völker, es steht über Amalek geschrieben am Ende von Abschnitt: wa-jehi beschallach [in § 268, SER 24]  502 Die drei Arten, die bei der Kuh [die Wirkung] verhindern, stehen geschrieben [im Abschnitt] „chuqqat“  382 Dies in chuqqat im Abschnitt zu Aaron [in § 764, bRH 2b-3a]  642 Entspricht dem von oben [SNum § 157]  627 Es steht am Anfang des Abschnitts „tsaw“ (Lev 6,1-8,36) geschrieben [Sifra tsaw 1]  482 Es steht geschrieben am Anfang von „Er kam zu Pharao“ (Ex 7,26) [TanB wa-era 18]  519 Es steht geschrieben bei der Einführung der Fürsten am zweiten Tag [in § 715, SNum § 52]  520 Es steht geschrieben im Abschnitt „Von den Kindern der Ibrim ist dieses“ (Ex 2,6) [bSota 12a]  441 In § 458 [bZeb 4b]  115 in § 728  103 in Pinhas [bBB 120a]  674 Mörder und Bluträcher, zwei Schriftstellen, die [diesbezüglich] zusammen wie eine vorkommen, lernt man nicht, steht zu „Richter“ geschrieben [bSanh 45b]  656 Steht geschrieben am Ende von Leviticus, „Torat Kohanim“ [Sifra bechuqqotai per. 13,5-8]  674 Steht geschrieben bei „Es geschah am achten Tag“ (Lev 9,1) [in § 519, LevR 11,4-8]  524 Steht geschrieben beim Nasiräer zum Vers: „Ein Schermesser gehe nicht über sein Haupt“ (Num 6,5)  159 Steht geschrieben im Abschnitt „wa-jera“ (Gen 18,1-22,24) [GenR 48,10 TanB wa-etchannen 6 nur 22,9]  636 Steht oben geschrieben [zu SNum 19,3 bChul 72a]  418 Über die beiden „und ihr sollt spenden“ wie oben [in § 781 zu Num 28,7 bTaan 2b-3a]  586 Und es steht weiter im [Buch] Josua geschrieben  219 „Und sie machten Buden“ usw. wie oben [in bSanh 106a]  506 usw. [bPes 8b]  207 usw. [bZeb 100a]  102 usw. [bSota 8b]  63 usw. [in bMeb 17b]  80 usw. [in bNazir 38b]  93

Register  

usw. [in bNed 4b]  84 usw. [in bSota 18b]  72 usw. [in LevR 9,9]  131 usw. [in mSota 3,2]  76 usw. [in SNum § 22]  86 usw. [in SNum § 23]  89 usw. [in SZ 246]  116 usw. [mAbot 3,1]  62 usw. [wie] am Anfang des Abschnitts „in der Wüste [am] Sinai“ (Num 1,1, [TanB bemidbar 3]) bis „und er ließ sie bestehen wegen ihrer Reinheit“  518 usw. bis: „Und er macht die Samen tauglich“.  425 Usw. bis zu „Knechten und Mägden“ [SNum § 157]  627 Usw. bis: „mit der Mehrheit“  290 Usw. es steht darüber geschrieben [zu]: „Da träumte er: Eine Leiter“ (Gen 28,12) [GenR 68,12]  360 usw. steht geschrieben Am Anfang von „schmot“ (Ex 1,1) [in § 162, bSota 11a]  502 usw. steht geschrieben am Ende des Abschnitts von Ex 27,20 [bSchebu 2b]  577 Usw. und es steht oben geschrieben bis: „Sie weihten sich der Schande“ (Hos 9,10) [bSanh 106a]  504 usw. wie geschrieben steht im Abschnitt „Da ging ein Mann aus dem Hause Levi“ (Ex 2,1) [in § 164, bSota 11b]  524 usw. wie im Abschnitt „Sprich zu den Priestern“ geschrieben steht, im Vers „eine tote Person“  103 usw. wie oben [bBB 119a]  527 usw. wie oben [bNed 15a]  601 usw. wie oben [bSanh 45b]  661 usw. wie oben [bSota 34b]  244 usw. wie oben [bTaan 11a]  108 usw. wie oben [zu Num 28,6]  569 usw. wie oben bis „aber wenn sie mutwillig handeln“ [zu § 778, bPes 58b-59a, bMen 50a]  570 usw. wie oben bis: um ein Vogelopfer einzuschließen, ist nicht möglich [SZ S. 280-281]  275 usw. wie oben  638 Von dem her [zu belegen], was wir zu der Sache lesen [in] „Da sprach Mose zu den Häuptern der Stämme“ (Num 30,2) [SNum § 73]  597 wie oben [bJeb 100b]  54 wie oben [bJeb 56b]  54 wie oben [bSota 27a-b]  80 wie oben [SNum § 2]  50 wie oben [SNum § 8]  59 Wie oben über die Angelegenheit geschrieben steht [bAr 15a]  530 Zu (Num 6,20): „Nach einer einzigen Handlung“ [bNazir 46a]  113

  Jalkut Schimoni Numeri

3.5

Lehnwörter

Die Seitenzahlen sind nach Jalkut Schimoni al ha-Tora leRabbenu Schimon haDarschan. Sefer Bemidbar, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1986) angegeben, die sich fett in runden Klammern am Seitenrand der Übersetzung finden.

‫אגוסטוס‬ ‫אגרדמים‬ ‫אדרינוס‬ ‫אוירה‬

Augustus

ἀγορανόμος ἀήρ

‫אוכלוסין‬

ὄχλος

‫אולוגין‬ ‫אונקלי‬ ‫אוסיא‬ ‫אוקטא‬ ‫אושפיזא‬ ‫איטא‬ ‫איטלז‬ ‫איכלוס‬ ‫איפטא‬ ‫איפרכוס‬ ‫איפרכיה‬

ἐλόγιον

ὀυσία ὀκτώ ὁσπίτιον ἦτα κατάλυσις ὄχλος ἑπτά ὓπαρχος ἐπαρχία

‫איקון‬ ‫איקובטון‬ ‫אכסדרא‬ ‫אכסניא‬ ‫אלכסונא‬ ‫אנדרוגינס‬ ‫אנדרולומוסיין‬

εἰκόνιον accubitum στοά ζενία λοξόν ἀνδρόγυνος ἀνδρολημψία

‫אנדרומוסיא‬

ἀνδρολημψία

‫אנטיקסר‬ ‫אדנדקי‬ ‫אנפטי‬ ‫אסטגניני‬ ‫אסטווה‬

Ἀντίκαισαρ αὐϑεντική ἀπαντή στεγανογράφος στοά

ἀνάκωλος

Kaiser  94, 178 Marktaufseher  438 Hadrian  221 Luft  83, 134, 139, 415, 506 Truppen, Mengen  129, 455, 456, 480, 489 Anklageschrift  249 Ärmelgewand  508 Vermögen  648 acht  16 Herberge  257 Buchstabe  16 Herberge, Basar  480 Truppen, Mengen  461 sieben  16 Präfekt  193 Regierung, Provinz, Präfektur 4, 379 Bild  6, 16, 46 Polster  557 Säulenhalle  331 Fremde  3, 588 Diagonale  647 Zwitter  30, 33, 359, 423 schonungslose Züchtigung 322 schonungslose Züchtigung 22 Stellvertreter des Kaisers  richtig  67 entgegen  458 Astrologen  441 Säulenhalle  435

453, 240,



  190

Register  

‫אסטליות‬ ‫אסטרטליטיה‬ ‫אסטרולוגין‬ ‫אסכולי‬ ‫אסכרא‬ ‫אספטי‬ ‫אסקוטלא‬ ‫אסקריטין‬ ‫אפטרופוס →אפטרופין‬ ‫אפופסין‬ ‫אפטייא‬, ‫אפטייה‬ ‫אפטרופוס‬

στήλη στρατιώτης σχολή ἐσχάρα σπάθη scutella ἐσχαρίτης ἐπίτροπος ἀπόφασις ὑπατεία ἐπίτροπος

‫אפיקורוס‬ ‫אפרגיה‬ ‫אפריון‬ ‫אפרכיא‬ ‫ארכי טקטון‬ ‫ארנונה‬

ἀπαργία φορεῖον ἐπαρχία ἀρχιτέκτων ἀννώνα

‫בוקינוס‬ ‫בורגן‬ ‫בימה‬ ‫גלטקא‬, ‫גלגטיקא‬ ‫גלוף‬ ‫גסטרון‬ ‫גרדי‬ ‫גרוטי‬

βούκκινον φρούριον βῆμα lectica γλύφω κασσίρτεος γέρδιος γρύτη

‫דוגמא‬

δεῖγμα

‫דוכסיה‬ ‫דורון‬

dux δῶρον

‫דיוטי‬ ‫דייתיקי‬ ‫דימוס‬ ‫דיפתרא‬ ‫דיקולוגוס‬ ‫דלוסקמא‬ ‫דלטוריא‬ ‫דרקון‬

δίαιτα διαθήκη dimissus διφθέρα δικολόγος γλωσσόκομον δηλατορία δράκων

Stelen  648 Feldherr, Soldat  379 Astrologe  488 Schule  212 Diphterie  258 Spatel  416 Teller  207 Zwieback  278 Stellvertreter  226, 368 Urteil, Verurteilung  5 Ära  1 Stellvertreter, Vormund  606, 611 Epikuräer  294 wertlos  591 Sänfte  503, 509 Provinz  4 Architekt  46 Abgaben, Naturalleistungen an die Hofhaltung / Armee  457 Signalhörner  582 Wachposten  557 Richterstuhl  249 Sänfte  242 eingraviert  495 Zinn  416 Weber  416 minderwertiges Metall, Bruchstücke, Gerümpel  157 Merkmal, Beispiel  49, 328, 444 Führer, Heerführer  6, 379 Geschenk, Gabe, Opfer  142, 260 Stockwerk  254 Testament  44 Freispruch  582, 585 Rohrpergament  73 Advokat  221 Kiste  207 Verleumdung  441, 442 Schlange  454

  Jalkut Schimoni Numeri

‫הגמון‬ ‫הדיוט‬

ἡγεμών ἰδιώτης

‫ הימנית‬von ‫המא‬ ‫ודלריא‬ ‫זיטא‬

ὅμορος διάῤῥοια ζῆτα

‫ חולאות‬,‫חוילטות‬ ‫טבלא‬ ‫טורטני‬ ‫טימיקון‬ ‫טכסים‬ ‫טעיות‬ ‫טרוקטי‬

villa τάβλα τρυτάνη τιμητικόν τάξις θεός τρυγητή

‫טרקלין‬

triclinium

‫יון‬, ‫יוונית‬ ‫כרוז‬

ἴωνες κήρυξ

‫כרז‬

κηρύσσω

‫כשפים ← פסיפום‬ ‫לבלר‬ ‫לגיון‬

ψῆφος libellarius legio, λεγεών

‫ליטרא‬ ‫ליסטס‬ ‫לנרתיק‬ ‫לסטאה‬ ‫מגרסין‬ ‫ מורה‬,‫מורים‬ ‫מטוקסות‬ ‫מטרונא‬ ‫מטרופולין‬ ‫מיל‬

λίτρα ληστής ναρθήκιον ληστής μάγειροι μωρός, morio τάξις matrona μητρόπολις mille passuum

‫מירס‬ ‫מלטומא‬

μελίτωμα

Statthalter, General  6 einfache Leute, Privatmenschen, Laien  49, 79, 101, 137, 141, 147, 154, 178, 227, 242, 338, 359, 386, 387, 472, 581, 665 einträchtig  542 Diarrhöe  452 Zeta, griechischer Buchstabe  16 Villa  243 Tafel  42, 61, 401 Waage  244 ehrenvoll  138 Truppen  15 Götter  319 trockene Frucht; Trauben, aus denen man keinen Wein gewinnen kann  90 Speisesaal, Gesellschaftszimmer  226, 241, 538 griechisch  16, 425 Bote, Verkünder, Herold  247, 518, 540 verkünden  55, 137, 247, 441, 523, 540 Urteil, Richtspruch  214 Schreiber  20 Legion  13, 129, 254, 322, 436, 544 Pfund  125, 352 Räuber  21, 97, 125, 298, 483 Futteral  19 Räuber  625 Köche  557 Törichte, Dummkopf  437 gerüstet  138 Dame  13, 133, 193, 591 Hauptstadt  480 Meile  6, 10, 189, 192, 233, 238, 449, 455, 467, 485, 506, 666 Homer  462 Honigkuchen  555

Register  

‫מפה‬ ‫מפורסם‬ ‫מקטרג‬ ‫מרגלית‬ ‫נוטרוקון‬

‫נזדווג‬ ‫נימוסין‬ ‫ניקולוגוס‬ ‫נירונית‬ ‫ננס‬ ‫נרתיק‬ ‫סומכוס‬ ‫סופגנין‬ ‫סימן‬ ‫סלפירס‬ ‫סנגלרין‬ ‫סנדלין‬ ‫סנדלר‬ ‫סנהדרין‬ ‫סניגוריא‬ ‫סנקליטין‬ ‫ספג‬ ‫ספסל‬ ‫ספקלטור‬

‫סקיפסקא‬ ‫ערכאים‬ ‫פלייטון‬ ‫פדגוג‬ ‫פונדיון האיטלקי‬ ‫פונדק‬ ‫פונדקין‬

mappa παρρησία

Fahne  8 öffentlich, bekannt machen  1, 46 κατεγορέω anklagen  435, 442 μαργέλλιον Perle, Edelstein  17, 545 νοταρικόν, notarius Notarikon, Schnellschreiber, d.h. der in Abkürzungen schreibt  672 ζεῦγος sich verbünden  483 νόμος Gesetze  319 δικολόγος Rechtsbeistand, Anwalt  583 Nero neronisch [Sela]  411 νάννος Zwerg  466 ναρθήκιον Futteral  19 Symmachos  213 σπόγγος Schwammkuchen  278 σημεῖον Zeichen  8, 541 σάλπιγγος Trompeten  582 singulares Leibwachen  505 σάνδαλον, σανδάλιον Sandale, Schuhe  310, 386 Schuhmacher  116 συνέδριον Sanhedrin  188, 211, 213, 257, 457, 507 συνηγορία Verteidigung  440, 490 σύγκλητος Ratsherren  444 σπόγγος Schwamm; aufsaugen, abwischen  14, 426, 445 συψέλλιον, subsellium Bank  245, 490 σπεκουλάτωρ, speculator Scharfrichter, Henker  456, 477 καμαρωτόν Sänfte  138 ἀρχεῖον Archive  339, 340, 359 φωλιᾶτον Pholiaton  499 παιδαγωγός Lehrer, Erzieher  202, 212, 229, 442 Dupondium Pondion, Dipondium  411 πανδόκιον, πανδοκεῖον, πανδοχεῖον Gaststube  142 πανδοχεῖον, πανδοκεῖον,

  Jalkut Schimoni Numeri πανδόκιον,

‫פורפירא‬

πορφύρα

‫פטרא‬ ‫פטריקא‬ ‫פטריקיא‬ ‫פיילי‬ ‫פייס‬

πέτρα πατρικόν πατρικόν φιάλη πεῖσις

‫פינקסא‬ ‫פלגס‬ ‫פלטורית‬ ‫פלטין‬

πίναξ πάλλαξ praetorium παλάτιον

‫פלטנטיר‬

frumentarius

‫פלטרין‬ ‫פלייטון‬

πραιτώριον, palatium φωλιᾶτον

‫פלמנטר‬

frumentarius

‫פמליא‬ ‫פנס‬ ‫פסה‬ ‫פסיפס‬ ‫פקס‬ ‫פרגוד‬

familia φανός πεῖσις ψῆφος πέκω παραγώδης

‫פרגדיגמה‬

παραχάραγμα

‫פרגמטוט‬ ‫פרגמטוטין‬ ‫פרהסיא‬ ‫פרנס‬

πραγματευτής παῤῥησία πρόνοος

Wirtshäuser, Herbergen  6, 105, 649 Purpurfarbe der Purpurschnecke  178 Stein, Fels  487, 488 Erbe  450 Erbe  485 Schale  42, 60 besänftigen, freundlich zureden  127, 216, 256, 543 Buch  625 junger Widder  268, 269 Regierungspalast  243 Palast  2, 133, 142, 223, 378, 379, 435 Getreidehändler, Provianthändler  23 Palast  143, 334, 441, 538 Pholiaton, wohlriechendes Salböl aus Nardenblättern  499 Getreidehändler, Provianthändler  23 Hofstaat, Dienerschaft  16 Laterne  191 Beruhigung  241 Urteilsprechen  541 kämmen  115 Vorhang, Gewand, Tunika  638 eine Münze, deren Prägung abgeschabt ist und erst wieder erneuert werden muss  269 Geschäftsmann  17 Geschäftsleute  591 Öffentlichkeit  178 Fürsorger, Anführer; Versorger, ernähren, versorgen  204, 207, 211, 540, 433, 519, 540, 541, 544, 548, 551

Register  

‫פרסם‬

παῤῥησία

‫פרסקין‬ ‫פרצוף‬ ‫פרקליט‬ ‫פרקמטיא‬ ‫פתקין‬ ‫קברניט‬ ‫קוזמין‬ ‫קולית‬ ‫קומיס‬ ‫קומקמסין‬ ‫קטרג‬ ‫קיטון‬ ‫קלס‬

περσικά πρόσωπον παράκλητος πραγματεία πιττάκιον κυβερνήτης κόσμιον κωλή κόμος κουκκούμιον κατεγορέω κοιτών καλῶς

‫ קיניניא‬,‫קינוגיא‬ ‫קיתונות‬ ‫קלפי‬ ‫קלתה‬ ‫קמרסטא‬ ‫קנטר‬ ‫קנס‬ ‫קקבטון‬ ‫קרנס‬ ‫קרקסיאות‬ ‫תרטיאות ← תאטרון‬ ‫תורמוס‬ ‫תלם‬ ‫תמד‬ ‫תמליוס‬

κυνηγία κώθων κάλπη κάλαθος καμαρωτόν κεντρόω κῆνσος κακκάβη κορύνη κίρκος θέατρον θέρμος pomerium temetum θεμέλιος

öffentlich machen, bekannt machen, preisgeben  43, 46, 65, 310, 456, 507, 515 Pfirsiche  439 Angesicht  46 Helfer  557 Geschäfte, Handel  443, 596 Los, Zettel  18, 209, 210, 217 Steuermann  309 Schmuck  199 Oberschenkelknochen  466 Harz, Gummi  73 Kessel  632 anklagen  435, 442 Schlafgemach  538 loben  16, 129, 193, 194, 233, 374, 440, 456, 457, 458, 590, 593 Jagd, Tierkampf  193 Trinkgeschirr  632 Urne  18, 210, 217, 522, 523 Korb  64 Gewölbe  138 kränken  129, 163, 341 strafen  374 Rebhuhn  555 Schmiedehammer  157, 180 Arenen  593 Theater  593 Lupine  20 Furche als Gebietsgrenze  187 Tresterwein  90 Grundstein  487

  Jalkut Schimoni Numeri

3.6 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten Alle Seitenzahlen beziehen sich hier auf die Buchseiten des vorliegenden Buches. Abkir  27

Abot de-Rabbi Natan A 1  1054, 1118, 1203 2  25, 530, 927 8  1066 9  521, 523 12  355, 359, 907, 1054 25  531, 538, 650 26  653 29  571 34  439, 470, 509 37  1040 41  771 57  557

Abot de-Rabbi Natan B 1  1118, 1203 2  530 12  57 18  1063 24  355, 359 25  541, 907 33  571, 650 35  653 37  439, 509 40  1040 43  524, 557 44  500 48  771

Alphabet des R. Aqiba  686 bTalmud Aboda Zara 4b  958 5a  927

11a  97 23a  47, 807, 808 24a  806, 807 32a  1146 33b  860 37b  49 42b  58 43b  58 67b-68a  82 75b  83 76a-b  83 Arakhin 3a  52 5b  261 6b  1272, 1273 7a  1252 10a  21 11a  18 11b  21, 459, 718, 730 12a  77 13a-b  1083 15a  27, 29, 30, 564 16a  713 18b  325 19b  939 25b  1044 Baba Batra 8a  1079 12a  852, 853, 855 15a  27 16b  1184 17a  1225 56a  778 60a  66, 991 66b  875 67b  1095 74a  40 75a  73 78b-79a  60 82b  1266 100b  853 108b-109a  71, 1050

Register  

109b  1052 110a  1052 110a-b  71 110b  1050, 1052 111a  1051 111a-112a  71 112b  71 113a  71 113a-b  71 113b-114a  72 114b-115a  90 115a-116a  71 117a-b  69 118a  70, 71, 1025 118b  30, 1026 119a  70, 659, 1039 119a-b  35 119b-120a  70, 1012 119b  1034, 1039 120a  90, 1029, 1279 120b  78, 90, 1145 121a  29, 1012, 1140, 1277 121b-122a  1026, 1140 122a-b  69 123a-b  70 147a  71 Baba Metsia 22a  45 49a  1149 53b-55a  175 61b  37 679, 680, 681 86b  1077 87a  91, 439 90a  781 96a  1172 104a  215 107b  1231 114b  1012 Baba Qama 2a  247 11a  43 13a  43 15a  170 16a  38 18b  38 24b-25a  26 25a  539

25b  839 27a  1248 28a  89 37a  752 38b  1185 40b  175 50b  573 65a-b  176 66b  600 83a  479 83b  89, 1274 86a  1255 86b-87a  88 86b  1254, 1255 90b  658 92b  73, 1191 104b  172, 174 106a  176 109a  11 109b  11, 169, 181, 184 110a  11, 765 110a-111a  11 110b  11, 151, 769 111a  181 111b  182 112b  1271 114b  1271 Bekhorot 2a-4b  6 3a  133 4a  91, 440 4b  136, 415 5a  43, 146 5b  1000 11b  45 12b  43, 749 13a  133 17a  75, 1112 19a  747 21b  757 25a  851 26a  779 26b  747, 749, 791 26b-27a  46 27b  765 32a  756 32b-33a  44 37b  861

  Jalkut Schimoni Numeri 39b  666 44a  807 47a  747 49a  43, 186 50b-51a  43 51a-b  749 51b  43, 751 52b  1052 53b-54a  42 54a  742 54b-55a  60 55a  85 58b-59a  45 Berakhot 3a  496 4a  746 7a  531 9a  85 10a  578, 1054 12a  36 12b  631, 965 14b  676 16a  991 19b  299, 303, 853 20a  15 20b  17, 663 23a  631 26b  1095 27a  1086, 1092 31b  252 32a  29, 1040 34a  26 42b  1078 47a  787 54a  922 54a-b  59, 107 57b  23 58a  1018 62b  1018 63a  260, 1036 Betsa 13b  45 15b  77 16a  1119 Bikkurim

11b  781 Chagiga 5b  29, 582 6a  1096 6b  428 9a  1128 10a  78, 1154 10a-b  76 16a  73 17a  1132 17b  1127 18a  76 23a  18 Challa 2,1  621 Chullin 5a  633 11a  821 12a  45 23a  606 23b  48 24b  418 25a  857, 858 25b  82 27b  22 28a  764 29b  796, 828 32a  233 35b-36a  65 49a  17, 344, 346 49b  761 60b  60, 558, 1054 72a  49, 51, 305, 838 77a  757 88a-b  871 88b  667 89a  526 91a  892 92a  836, 840 95b  65 98b-99a  18 104b  1204 130b  44 131b  45, 779, 782 132b  41, 730, 732

Register  

133a  765 133b  151, 769 135b  33 136a  36, 42, 743 141  356

10b  439, 963 12a  699 13a  34, 93

Erubin

24a  1034 35a  211 36b  143 38a-b  240 47b  616 54b  1052 55a  202 60a-61a  50, 1199 60b  82, 1196 61a  83 61b  1169 62a  530 63b  6 63b-64a  479 64a  479, 1274 65b  355, 359 72a  767 72b  829, 871 73a  872 78b  990 81a  774 85b-86a  44 86a  45 86a-b  45 86b  789 88a  1148 89b  790 95b  201 100b  68 102b  1189 103a  939

18b  528 21a  531, 538 22a  573 31a  779 37a  313 40b  1133 48a  657 49b  121 51a  657 54a  59, 712, 925 55b  1227 56a-b  86 57a  86 58a  228 61b  121 63a  73, 82, 1067 63a-b  24 64a-b  58 83a-b  33 83b  623, 625 104b  10, 165 Gittin 8a  86, 1229 23b  45 37a  11, 175 37b  915 37b-38a  57 52a  45, 620, 785 68b  65 75a  84 Horajot 2a 3b 5a 5b 6b 7b 8a 9a

       

34 645 638 638 638 635 632 632

Jebamot

Joma 3b  452 9a  715, 1011 10a  555 12a  925 14a  882 14a-b  52 15a-b  75 20b  716 23a-b  1275 24a  723 24a-b  41

  Jalkut Schimoni Numeri 34a  75, 1101 38a  84 41a  313 42a  907 42a-b  814 42b  814, 834 42b-43a  47 43a  874 43a  817, 829, 875 43a-b  51, 74 46a  1104 46a-b  423 51a  444 54a  9 55a  1228 56b  1276 61b  818 62b  1085, 1093 65b  1108 66b  571 68a  817 69a  800, 907 71b  73 72b  771 73a  1068 73a-b  73 73b  73, 1071 75a  23, 487, 488, 489, 496, 498, 918 75b  24, 85, 489, 510, 918 75b-76a  23 76a  497,1060 78a  327 80b  286 85b  654 86a  577 86b-87a  1056 87a  55 Keritot 2b  315 5b  699 7a-b  35 8b  616 8b-9a  32 9a  15, 615 9b  247 23b  848 28a  313

Ketubbot 2a  248 19a  175 25a  620, 621 30b  1253 37b  89, 1273, 1274 46b-47a  1158 47a  1155 48b  745 49a  79, 1169 72a  227 82a  175 83b  1052 89a  79 106b  1093 111b  1143 112a  27, 556, 560, 561 Makkot 7a  88, 89 7b-8a  1250 8a-b  53 8b  86, 1238 8b-9a  1244 9a  1244 9b  87, 88, 1235, 1255 9b-10a  87 10a  1235 10b  62, 1261 11a  89, 1267 11b  725, 1262, 1266 11b/12a  89 12a  86, 87, 1239, 1240, 1253 12b  1265, 1268 13a  86, 89 14b  53 15a  156 17a  280 Megilla 3a  299, 716 4a  427 9b  1130 14a  523, 1023 15a  1033, 1204 20a  52 21b  406 21b-22a  75

Register  

27a  802 29a  477, 1108, 1276 32a  427 Meila 11a  1097 11b  1098 15b  33 Menachot 19b-20a  44 21b  592 28a  36, 410, 411, 453 28b  410, 412 29a  409 37a-b  8 37b  670 38a  665 38a-b  37 39a  36, 665 41b  665 41b-42a  36 42a  36 42a-b  36 43a  663, 669, 672 43b  37, 669 44a-b  36, 683 44b  1128 45b  1125 49a  1099 50a  74, 386, 1095 50b  1086 51b  612, 614 52a  645 52a  74 57b  372 61a  249 61b  335 65a  1083 66b  63, 99 68b  1117 73a  734 73b  336, 612, 614 74b  326, 327 82a  1096 83a  737 83b  1117 86a  1095 87a  1125

87b  439, 440 88b  409, 411, 412 89a  408 90b  599 91a-b  105 91b  328, 606, 611 95a  5 95b  836 98a  1088 98b  406 104a  611 109a  34 110a  1079, 1101 Moed Qatan 9a  394 16b  523 18b  694 27a-28a  53 28a  848, 888, 1225 Nazir 4a  272, 280 4b  265, 324 5a  293 5a-b  14 6b  16, 298 7a  293 7b  247 8a  339 12b  1172 14b  286, 287, 297 16a  291 18a  315, 321 19a  322 19b  305 23a  439 23b  63, 69, 963 24a  215 26b  313 27b  336 32b  272 34a-35a  18 34b  284 35a-b  287 37a  276 37b  14, 282, 284 38a  279, 828 39b  270

  Jalkut Schimoni Numeri 39b-40a  14 40b  290 41a  296 42a  270 42b  15 43a  50, 846, 856 44a  14, 15, 317, 322 44b  311 45a  50, 330, 331 45a-b  16 45b  17 46a  16, 287 46a-b  292 47b-48a  304, 306 48a  300, 305 48a-49b  15 48b  303 49a  302 49b  321 53a  854 53b  839, 865 53b-54a  51 54a  306, 877 56a-b  318 60b  337 61a-b  14 61a  261, 271 61b  52, 835, 854 63a  307 Nedarim 3a-5b  14 3b  272 3b-4a  274 6,9  270 9a  266 9b  14 10a  15, 295 12a  1146 13b  78 14a  1145 15a  78, 1148 16a  1148 16a-17a  78 20b  37, 677, 678 25a  633 32a  65 34b  286 25a  1148

35a  1148 35b  215 38a  526 39b  557, 706 46a-b  78 64b  537 67a-b  76 68a-b  1155, 1181 70a-b  1162 72a  1170 72b  1172 73a  220, 1159 75a  80 75b-76a  1179 76b  79 77b  1168, 1181 77b-78a  78 78a-b  1140, 1141 79a  79, 80, 1160 79b  1175 80a-b  79 80b  86 81a  86 81b  78, 1154 86b-87a  79 86b  1181 87a-b  80, 1177 87b  1180 88a  1257 89a  1168 89b-90a  78 Nidda 8a  1092 9a  884 19b  247, 1204 24b-25a  60 28b  166, 836 31a  65 46b  1148 47a  33, 621, 774 54b  167 55a  839 61a  60 61b  938 70b  104, 354, 836 71a-b  840 90b  836

Register  

Menachot 3a  613 7b  48 8b-9a  738 18b  730 27a  32 27b  820 28b  457 42a  666 43b  671, 675, 676 44b  593 45a  75 49b  74 51b-52a  832 53b  564 60b  249 61a  247 64b  1266 65a  74 67a  33 73a-b  32 73b  14 77a  782 79a  593 87a-b  75 87b  1107 87b-88a  18 89a  75, 601 89b  605 90b  606 91a-b  31 91b  32, 609 92a  640 95a  469 98b  21 99a  40 103b  612 104a  32 Para 30a  867 Pesachim 3a  794 6a  427 6a-b  104 8b  497 17b  828

17b-18a  831, 833 19a  395 23a  278 27a  156 31a  175 32b  848 35b  779 43a  170 44b  276, 1204 45a  282 54a  557 58a  74, 426 58b-59a  74 59a  1088, 1100 59b  75, 736 63b  330 64b  756, 758 65a  1090 66a  423 66a-67b  20 66b  82, 423, 443, 444, 1203 66b-67a  158, 438 67a  432 68b  1128 69a  425 69b  444 70b  424 72b  724 72b-73a  41 79a  438 81b  307 83a  738 84b  442 85b-86a  1090 90b-91a  434, 435 91a  330 91b  436, 444 93a  434, 448 93b  433 95a  441, 444 95a-b  96 95b  10, 165, 1127 96a  832 112a  1009 119a  710 Qidduschin 10b  744 11b  752

  Jalkut Schimoni Numeri 18a  1182 25a  52, 881 27b  242, 256 27b-28a  13, 242 29a  34, 587, 662 30b  59, 557 31a  807 33b-34a  663 37a-b  30 40a  633 41a-42a  45 42a  86 46b  46, 623 52b  42 57a  820 57b  292 61a-62a  84 62a  49, 244, 842, 844, 881 62b  743 66b  68 69a  1015 71a  365 77b  280 78a  82 81b  79 Rosch ha-Schana 2b-3a  57 3a  468, 912 4b  1131, 1132 7a  75 10a  806 11a  989 12b  773 16a  459, 1126 17b  17, 578 25b  257 26a-27b  21 27a  1118 29b  76, 1123 31b  615, 619 32a  459 34b  170 Sanhedrin 2a  24 2a-b  88 3a-b  1260 3b  1260

7b  1271 8a  1039, 1040 11b  257 16b  508 16b-17a  24 17a  8, 24, 501, 505 18b  1267 19b  5 27b  578, 672 28a  1259 29a  1258 30a  106, 1271 33b-34a  89 34a  1052, 1271 34b  67 35a  299, 1005 36a  24 38b  1118 39a  64 39b  800, 1033 41a  656 43b  174, 440, 465 45b  1253 47b  660, 856 52a  708 52b  38 56b  633 58a  702 62b  643 64a  68, 1002 66a  1252 68b  177 69a  181 69b  523 72a  1018 72b  1239 76b  87, 1246, 1248 76b-79b  1250 78b  659 80b  659 81b  67 82a-b  67 82a  67, 1005, 1010, 1012 82b  69 83a  727 83b  726 84a  41, 727 84b-85a  1252 85a  1272

Register  

86b  925 88b  925 90b  35, 45 93a  935 99a  35, 653 99b  649 101b  900 105a  61, 62, 63, 1188, 1189 105b  63, 64, 66, 73, 947, 963, 995 106a  67, 892, 949, 970, 986, 1000, 1001,  1003, 1187, 1193, 1195 106a-b  81 106b  66 108a  707 109a  40 109b  30, 38, 95, 98 110a  38, 39, 40, 55, 69, 689, 690, 704,  706, 710, 711, 731 110b  30, 1150 111a  58 111a-b  29 111b  576, 657 112  629 Schabbat 22b  470 24b  1104 25a  848 26a  41 27a  36, 73, 589 27b  852 30b  1202 31b  76 32b  671 35a  925 41a  658 47a  1202 55a  1056 58b  83 60a  1202 64a  82 64a-b  83 64b  1061 68b  35 81b  9 83a  50 87a  530 87b  380 88b  40

89a  29 92a  9 96a-b  35 96a-97b  535 96b-97a  535, 1037 96b  1039 97a  532, 587, 897 105a  960 106b  1187 114a  75, 1104 115b  22, 92 116a  22, 92, 245, 245, 470 118b  654 127a  779 130a  23, 497 131b  76 135a  142 135b  43 152b  348 154a-b  35 Schebuot 2a  75 2b  75 9a  1113 9a-b  75 10a  75 12a  1093 13a  653, 654 15a  394 15b  20, 1100 16a  50 20a  1155, 1165 20a-b  78 22a-b  1148 26b  272 27a  1147 29a  633 36a  234 37a  174, 308 39a  577 40b-41a  1270 Scheqalim 20b  138 Sota 2a  14

  Jalkut Schimoni Numeri 2a-3b  13 3a  12, 169, 194, 257 3b  169 7a  187 7a-b  13 8a  227, 233, 1083 9b  239 10a  964 11a  998 12a  70, 553, 892 13b  541, 542 14a  230 15a  41, 372 15a-b  216 15b  255 16a  14 16b  225, 832, 873 17a  106, 188, 234, 667 17b  25719b  246, 247 20a  188, 245 20b  246 21a  869 22b  189, 260 23b  236 24a  201, 236, 256 24b  27 25a  26, 27 26a  188, 235, 253 26b  197, 235 27a  86, 188, 197, 228, 248, 253 28a  13 30b  496 31b  1271 32b  232, 233, 343, 528 34a  27 34b  27, 547, 556 35a  27, 28, 30, 554, 583, 584 36b  380 37b-38a  17 38a  343, 365 38b  52 43a  81, 1007, 1191 46a  47, 809, 811, 812 47a  63, 963 47b  1274 49b  1266 50a  247 Sukka

5a  712 9a  36 13a  825 20b-21a  50, 856 35a  33 37a-b  51 42a  662 47a  1127 48a  1131, 1132 49a  75, 1097 49b  1097 52b  65, 980 53b  454 54a  21 55a  21 55b  76, 1126 56b  692, 730, 1092 Taanit 2b  1128 2b-3a  75, 1126, 1135 7b  990 9a  53, 890 9b  468 11a-b  15 11b  295 20a  66 21b  10, 982 22a  457 25a-b  136 26a  1083 27a  1083 29a  28 30b  90 Tamid 26a  41, 719 27a  719 Temurot 5a  792 5b  43 7a-8a  43 10a  336 12b  223, 832, 873 14a  799, 1104, 1128, 1129 14b  77, 1130 28a  600

Register  

29a  74, 1084 33b  757 34a  292 Terumot 4b-5a  42 14b  1131 16a  27 21b  765 Zabim 4,6  167 Zebachim 8a  77, 608 11b  74, 1088 13a  456 17a  52 17b  872 18a  37 18b  669 32a  716 36b-37a  753 37a  756, 758 41a  639, 640 44b  42, 737 45a  32, 612, 614 47a  31 47b  818 50a  867 52a  820 53a  818 54a  938 55a  16, 459 56b-57a  43 57a  43, 105, 761 59b  377 61b  5 63a  738 77b  1096 78a  757 81a-b  43 84a  1128 86a  738 86a-b  762, 1101 88a  18, 385 88b  713 89a  76

90b  637 91b  607, 608 93a  882 93b  818, 821, 824 100a  15, 299, 301, 302, 304 101b  68, 1015 102a  380 102b  536 103a-b  736 105b  817 111a  30, 590 112b-113a  9 113a  48, 938, 1274 116a  380 116b  168 117a  324, 338 118b  390

Canticum Rabba 1,6 § 1, § 3  55 1,15 § 2  1136 1,7 § 2  1062 1,9 § 6  1081 1,10 § 3  1073 2,4 § 1  123 2,4 § 2  127 2,9 § 2  339 3,5 § 2  472 3,7 § 2  367 4,4 § 3  1190 4,14 § 1  994 5,1 § 1  366 6,11 § 1  901 7,2 § 2  1134 7,5 § 1  439 7,6 § 1  977 7,8 § 1  1023

Deuteronomium Rabba 2,6  1054, 1056 2,9  900 3,15  578 5,12  355, 359 5,15  355, 359 7,9  472 9,9  900

  Jalkut Schimoni Numeri Derekh erets zuta

Genesis Rabba

1  68

1,4  557 1,13  995 3,9  380 5,4  869 5,6  893 6,1  1222 6,7  505 7,2  1052 14,1  142 15,7  1093 16,4  509 16,6  633 19,11  952 20,6  142 26,7  38, 555 27,5  486 32,3  528 32,4  794 33,1  111 34,9  964 38,6  356 38,7  892, 1000 38,9  509 41,1  136 42,8  938 45,3  509 48,10  59 48,15  91, 439 48,16  24 48,18  355, 359 49,6  509 51,8  439 53,4  982 53,6  1003 54,5  927 55,3  1188 55,8  955 56,9  1122 56,10  1122 57,4  971 58,2  1066 60,4  706 63,12-13  1184 64,8  470 65,1  801 65,17  74 66,4  66

Eleh ha-debarim zuta  54, 72

Esfa  3, 24, 25, 58, 116

Ester Rabba 3,6  901

Exodus Rabba 1,19  1029 2,4  120, 900 3,12  918 3,14  1060 7,5  1012 14,2  111 15,7  65, 980 15,16  477 15,28  409 16,2  260 19,5  413 21,9  699 21,10  898 22,4  925 24,3  1221 23,5  477 31,4  1056 32,4  1074 33,5  1006 34,1  1082 34,2  771 38,4  1079 41,2  373 41,7  892, 927, 1000 44,9  714 45,3  367 45,6  531, 538 46,2  526 46,3  530 47,6  1065 51,2  373, 512

Register  

68,4  138, 1213 70,3  58 71,3  552 71,6  25 72,1  84 78,9  439 81,2  1145 84,13  439 85,14  559 92,4  389 94,6  138 94,9  1029 96,3  450 98,5  691 99,6  691 100,7  1132

Betsa 3,9  576 Bikkurim 2,1  729 2,3  742 Chagiga 3,2  837 Challa 2,1  622 2,7  630 Erubin

Gerim

4,1  657 5,1  462

2,4  615, 619 2,5  615

Jebamot

Jelamdenu  18, 26, 54, 55, 59, 66, 67, 68, 81, 84, 85  98, 100

10,4  201 Joma 1,1  368, 370, 456, 913, 1011 3,7  365

jTalmud

Kelim

Aboda Zara

9,4  925

1,2  1118

Makkot

Baba Batra

2,5  1249 2,6  1253

8,1  1051 8,2  1038, 1041

Megilla

4,2  1149

1,11  380, 470 1,13  338 3,1  802

Baba Qama

Nazir

9,11  169

1,3  323 2,9  324, 336, 337 6,1  276 6,7  330 6,9  399 6,9-10  332 7,2  839 7,3  865

Baba Metsia

Berakhot 1,1 1,5 2,3 4,1 9,1

    

675 37, 678 356, 675 1081 1082

  Jalkut Schimoni Numeri 9,3  856 Nedarim 1,1  265, 272 1,7  265 2,1  1148 10,1  1181 Pea 1,1  577 Pesachim 4,1  416 5,1  426, 1100 5,3  1094 6,7  425 7,5  423 8,8  835 9,1-3  434 Qidduschin 1,4  11 1,7  663 1,10  577 4,1  1274 Rosch ha-Schana 1,3  1118 4,1  1123 Sanhedrin 1,2  1001 1,3  1236 1,4  501 8,9  1239 9,2  1248 9,4  1251 10,1  577, 686, 705, 710, 795 10,2  986, 997, 1002, 1007, 1010, 1188 14,11  650 Schabbat 7,1  686 10,3  9 16,1  245 Schebiit

6,1  778 10,4  1149 Schebuot 3,5  1147 3,6  1151 Scheqalim 1,1 3,2 4,3 5,2 6,1

    

75, 1109 84 798 526 587

Sota 1,2  203 1,4  362 1,5  220 1,7-8  541 2,2  222, 225 2,4  246 2,5  246 3,1  13 3,4  218 3,6  251 4,4  211 5,6  971 7,2  343, 1190 7,5  232, 1235 Sukka 3,15  662 4,3  476 4,5  1132 4,7  1075 5,7  1132 Taanit 2,1 2,4 3,3 4,5

   

576 1122 990,1274 112

Terumot 1,5  780 2,1  740, 780 4,3  83 11,2  287

Register  

Kalla 7  83

Kohelet Rabba 3,20 § 1  348 4,6 § 1  1216 7,1 § 2  771 7,23 § 4  796, 1052 7,26 § 3  192 8,1 § 5  796 8,8 § 1  450 9,11 § 1  516 11,2 § 1  1133 11,9 § 1  677

Leviticus Rabba 1,1  56 1,14  531 2,2  508 3,1  84 3,5  699 7,2  381 7,3  1079 7,4  1080 7,5  484 8,3  387 9,6  380 9,9  17, 355, 359 10,3  502 10,8  394 11,3  470 11,6  1060 15,5  12 15,6  33 18,6  510 21,9  1011 22,10  1075 23,8  476 23,12  192 26,1  794 27,6  1074 29,1  1118 29,6  1121 29,7  1120 29,8  1121 29,8-9  1122 29,10  1122

29,12  1123 32,2  526

Mekhilta de-Rabbi Jischmael amalek 1  24, 27 beschallach 1  169, 509 beschallach 2  472, 1053 beschallach 3  510, 518 beschallach 4  489,495, 898 beschallach 5  657 beschallach 6  475, 476, 499 beschallach 7  101, 419 beschallach 9  1057 bo 1  409 bo 4  424 bo 5  422, 1083 bo 7  85, 239, 250 bo 10  342, 619 bo 11  825 bo 13  680 bo 14  168, 476, 477, 542, 1276 bo 15  441, 448, 765, 803 bo 16  746, 778 jitro 1  420, 495 jitro 2  465 jitro 3  509 jitro 5  119 jitro 9  343, 1040 jitro 10  410 mischpatim 4  1239, 1251 mischpatim 5  1192, 1252 mischpatim 6  1246 mischpatim 13  1192 mischpatim 14  171 mischpatim 19  1252 mischpatim 20  242, 630, 679, 1260

Megillat Taanit 1  1083 8  800

Midrasch Proverbia 9,1  470 9,2  1012 5,16  1036 11,27  95, 686, 690 13,25  1078

  Jalkut Schimoni Numeri 22,15  890 25,1  677

Midrasch Psalmen 1,2  689, 1062 1,3  794 2,1  944 1,15  38, 69 7,14  523, 524 7,18  524 9,2  828 9,13  1184 9,16  902 12,4  794 13,1  571 14,6  24 18,22  1060 19,2  1082 22,19  686 23,3  23, 97, 1130 24,11  9 24,12  675 30,4  577 35,1  59 45,4  711, 1023 46,3  1023 49,3  1023 50,2  1078 76,1  380 78,3  489 78,4-5  58 81,5  1121 86,7  576 92,3  1118 92,12  138 93,8  576 106,2  729 107,8  85 109,4  1136 111,1  1184 114,8  380 133,1  699 136,11  940

Midrasch Samuel 1,1  1036 5,2  707 5,13  1213

14,3 14,9 27,2 28,5

   

1040 701 1062 990, 1274

Mischna Abot 1,6  815 2,1  934 2,5  1036 3,1  225 3,12  653 4,2  650 4,8  571 4,13  771 5,20  1009 6,6  1204 Aboda Zara 3,1  920 3,2  920 5,2  278 5,9  339 5,12  1205, 1208 Arakhin 1,4  1252 2,2  454 2,5  1083 3,4-5  580 8,6  745 Baba Batra 7,2 8,1 8,2 8,3

   

988 1043, 1050 1050 70, 1029

Baba Metsia 4,8  175 6,2  1078 Baba Qama 9,5  169, 174 9,6  177 9,6-7  176

Register  

9,11  169 9,11-12  180 9,12  180, 181, 182 10,16  Bekhorot 1,1  133 1,2  135, 672, 746, 747 1,6  748 2,1  746, 747 2,2  747 4,1  747 5,2  763 6,5  811 6,12  600 8,1  747 8,6  43, 751, 752 8,8  43, 749, 751 8,9  43 9,8  604, 611 Berakhot

Bikkurim 1,4  743 3,1  743 Chagiga    

Chullin 4,3  795, 838, 867 11,1-2  183, 777 Edujot 1,2  33, 623 1,7  854 5,3  886 5,6  199, 535 6,2-3  866 Erubin 3,5 4,1 4,3 4,5 4,8 5,7

     

657 657 36, 658 121 121 121

Gittin

2,2  676 9,5  1036

1,8 3,2 3,4 3,6

4,1-4  623

78 386, 395 832 832

Challa 1,2  622 1,3  182, 629 1,5  623 1,8  631 1,9  182, 628 2,1  622 2,5  33, 624 2,6  623 2,7  629, 630 2,11  1229 3,1  627 3,6  622, 627

4,6  680 5,4  782 5,5  600 Horajot 1,2  644 1,4  636, 638 1,4-5  639 3,4  1264 Jadajim 3,5  470 Jebamot 1,1  201 2,4  1178 9,4  744 10,4  200 12,6  225, 232 Joma 2,1-2  1275 2,2  1132 3,6  1094 3,11  1216

  Jalkut Schimoni Numeri 4,2-6  837 6,3  837 6,6  837 7,5  1070, 1071 8,6  286 8,8  181, 654 Kilajim 4-8  788 Kelim 1,1-2  886 1,4  158, 536 1,5  829, 855 1,1-5  158 1,5  158, 876 1,6-9  162 1,8  163, 727 2,6  855 8,4  623, 837 9,8  862 10,1  859, 860 10,2  858, 861, 1202 11,8  1202 12,2  1208 17,12  850, 855 23,5  857 24,9  857 27,2  167, 1208 Keritot 1,2 2,1 2,3 2,7

   

308, 737 160, 616 247, 255, 272 615

Ketubbot 4,4  1182 5,3  745 7,7  228 Makkot 1,1 1,9 2,1 2,3 2,4 2,6

     

1239 657 88, 1258 1238, 1244, 1255 1241, 1245 1261, 1262, 1263

2,6-7  1266 2,7  86, 1230, 1238, 1263 2,8  1233 3,2  1254 3,7  1267 3,8  303 7,2  1238 Maaser Scheni 1,1  183, 776, 787 1,6-7  781 Moed Qatan 2,5  540 3,8  888 Megilla 2,5  248, 257 Meila 2,6  372 2,9  395 4,2  626 Menachot 1,1  219 3,5  609 3,6  821 3,7  670, 671 4,1  673 4,5  592 4,7  1125 5,6  248, 332 6,3  327 7,1  33, 623 7,2  818 8,4-5  1095 8,7  1125 9,1  440 9,2  1107 9,3  19, 75, 408, 1107 9,4  32, 611 9,6  327 10,6  1117 10,7  622 12,4  611 13,1-2  612

Register  

Middot 1,1 1,3 1,9 2,3 2,4 3,2 3,5 4,6

       

Nedarim 717 814 717, 730 163 820 831 1085 164

Miqwaot 1,7  828 4,5  875 Nazir 1,1  295 1,2  324 1,2-3  305 1,3  291, 292, 293, 298 1,4  339 1,7  279 2,4  287, 337 3,1  291, 298, 323 3,2  272, 339 3,3  297 3,5  305, 318, 322 3,6  270 4,6  269, 272 4,7  324, 336 5,5-6  267 5,9  324 6,1  268, 281, 283, 284 6,2  285 6,3  268, 271, 292, 317 6,4  303 6,5  297 6,6  310, 311 6,7  326, 330, 332, 335, 397 6,7-8  329, 330 6,8  331, 333, 338 6,9  287, 334, 397 6,10  332 7,2  306, 310, 321, 854 7,3  317, 318, 319, 322 7,4  323 9,1  271 9,6  270

1,1  269 2,1  1146, 1155 2,3  272, 1152 9,11  1151 10,1  1163 10,1-2  79, 1158 10,1-3  1164 10,2  1162 10,4  1165 10,7  80, 1166, 1167, 1178 10,8  1181 10,9  1170 11,1  1173, 1174 11,2  1167, 1175 11,2-6  1168 11,5  1159, 1160, 1166, 1168 11,6  1177, 1180 11,7  1168, 1256 11,9  1170 11,10  1156 Negaim 2,5  536, 1154 8,2  795 8,3  795 13,9  157 13,9-10  860 13,10  860 13,12  859 14,6  825 14,8  818 14,10  818 18,6  692 Nidda 2,1  1145 5,6  268, 1145, 1155, 1156 9,8  247 9,11  278 Ohalot 1,1  838 1,1-3  878 1,2  853 1,2-3  864, 885 1,3  1209 1,4  878

  Jalkut Schimoni Numeri 1,6  847 2,1  50, 310, 854, 865, 866 2,1-2  853 2,1-6  1199 2,2  836, 839, 840 2,3  855, 866 2,4  855, 867, 869 2,5  840 2,7  1199 3,3  839 3,5  840 3,6  855 5,3  859 5,6  859 6,7  831 7,1  852, 855, 866, 867 7,3  855 8,1  857 8,1-5  856 8,2  856 8,4  857 8,4-5  856 8,5  857 12,8  868 13,1  850, 861 13,3  850, 861 13,4  861 14,3  868 15,5  852 17,1  870 17,2  869 17,3  870 Orla 2,1  789 3,3  292 Para 1,1  811 1,1-2  47, 806 1,3  606 2,1  807, 824 2,2  807 2,3-4  47, 812 2,5  807, 811 3,1  809, 835 3,2  831 3,2-3  832 3,5-7  809

3,6  831 3,7  817 3,8  814 3,9  818, 820, 821, 824 3,10  826 3,11  49, 830, 831, 874 4,1  804, 814, 817, 834 4,2  820, 821 4,3  823, 824 4,4  796, 817, 822, 826, 827, 828, 829 5,1  832 5,2  837 5,4  871, 874 5,7  875 9,5  831, 833 8,2  837 8,3  837 8,4  837 8,6  837 8,7  838 8,8  873 8,9  874, 875 9,1  887 9,7  874 9,8  887 9,9  887 10,3  826, 830 11,7  825 12,2  875, 880 12,2-3  882 12,4  886 12,10  877 12,11  842, 844 12,20  829, 875 Pea 2,6  149 4,5  182 Pesachim 2,5  622 2,17  1202 5,1  426, 1086, 1100 5,3  1094 5,5  461 6,1  424 6,1-2  422 6,2  424 6,3  424

Register  

6,5  423 6,6  424 7,4  431 7,6  164 7,9-10  442 8,5-6  434 9,1  433 9,1-2  435, 444 9,2  433, 439, 443, 445 9,4  165, 444 11,7  876 12,1  876 12,2  876

11,1  651, 727 11,4  1252

Qidduschin

1,4  75, 1109, 1110, 1111 5,1  308 5,1-3  174 5,4  1148 7,2-3  242

1,1 1,5 1,7 3,4 4,1 2,9

     

491, 745 239 268 1218 990 294, 339

Qinnim 2,5  313 3,6  592 Rosch ha-Schana 3,3-4  451 Sanhedrin 1,2  1245 1,6  506, 508, 1261 3,4  1259 4,1  233, 1004 5,6  41, 728 6,2  36 6,4  660 6,8  990 7,2  727 7,4  659 7,5  1008 8,7  1239 9,1  1248 9,2  1250, 1251 9,6  67, 148, 727, 1005, 1006 10,1  1252 10,2  61 10,3  582, 583

Schabbat 1,11 10,3 11,3 11,6

   

592 148 657 645

Schebiit 9,9  631 Schebuot

Scheqalim 1,3  591 1,5  647 1,5-6  591 4,2  592, 798, 804 4,4  1093 5,1  730 6,5  616 7,5-6  592 7,6  614 7,7  832 7,8  592 7,9  612 8,8  773, 774 Sota 1,1  260 1,1-2  206 1,4  213, 226, 257 1,4-5  226, 227 1,5  220 1,6  220, 228 1,7  239, 250, 541 1,9  541 1,10  913 2,1  215, 216, 230 2,1-2  247 2,2  187, 221 2,3  243

  Jalkut Schimoni Numeri 2,4  244 2,5-6  242 3,1  187 3,3  246 3,4  188, 189, 216, 219 3,5  189, 217, 251 4,1  199, 235, 256 4,1-4  256 4,4  201 4,5  236 5,3  468, 1233 5,4  169 7,1  232, 233 7,1-2  232 7,6  343, 366 9,9  259 Sukka 1,1  664 2,4  429 4,9  607 Taanit

Terumot 1,1  782 1,4  781 1,5  743, 781 1,10  781 2,1  608 4,2  788 4,3  1210 4,5  182 4,7  788 5,1  790 5,2  788 6,1  599 7,4  339 8,1  725 14,1-2  608 Tebul Jom 1,1  837 Toharot

3,5  457 3,7  457 3,7-8  457 4,2  1083 4,6  568 4,8  1277

1,1  837 1,7  837 1,9  837 3,5  1202 8,6  631 8,7  869 10,1  868

Tamid

Uqtsin

1,1 1,4 2,1 3,9 4,1 6,1 7,2 7,3

       

141, 717 7 799 406, 408 1085 406 344 460, 1100

Temurot 1,1 1,5 1,7 3,1 4,3 5,2 6,1

      

610 780 628 612 628 756 628

3,11  355 Zabim 5,1  869 Zebachim 1.2 1,3 1,9 4,6 5,1 5,3 5,5 5,8 8,1 9,6 9,7

          

869 1088 818, 820 869 868 105, 761, 838 202 760 738 762, 1101 384, 1276

Register  

10,1  76, 1104, 1115 12,2  736 14,2  599 14,4  390 14,10  147

Numeri Rabba 1,1  111 1,2  113 1,3  115 1,6  119 1,7  119 1,8  120 1,9  120 1,23  931 2,3  128 2,4  123 2,6  127 2,7  126 2,8  124, 127 2,9  121 2,20  121 2,24  1057 3,1  136 3,3  717 3,4  729 3,6  1213 3,8  138, 139 3,12  692 3,13  439 3,40  142 4,1  143 4,2  145 4,3  142 4,4  146 4,5  145 4,8  746 4,10  146 4,13  675, 771 5,1  151, 472 5,2  150 5,3  152 5,4  150 6,10  718 7,8  156, 158, 162, 163, 168 7,9  165, 169 8,4  990, 1274 8,5  169, 172, 173, 175, 176, 182

8,6  183 8,7  180, 186, 187 9,1  192, 194 9,2  195 9,6  194 9,9  195, 238 9,10  196, 200, 201, 202 9,11  189 9,12  190, 211 9,13  192, 222 9,15  192, 224 9,16  227, 230, 231 9,17  233, 235, 256, 257 9,18  231, 237, 239 9,20  230, 244, 362 9,21  247 9,22  247, 248, 249, 250 9,23  246 9,24  229 9,25  252, 253 9,25-26  254 9,26  236, 255 9,26-28  198 9,27  259 9,28  197, 201 9,29  201, 211 9,31  215, 217, 218, 259 9,32  222 9,33  226, 231, 257 9,34  231, 235, 236 9,35  238, 241, 242 9,36  242, 244, 245 9,37  249, 250 9,38  248 9,39  249 9,40  246, 250 9,41  251, 252 9,41-42  254 9,42  254, 255 9,43  257, 259 9,46  244 10,1  188 10,2  260 10,3  311 10,4  260 10,7  263, 265, 268, 271, 272 10,8  273, 276, 277, 279 10,9  284 10,10  291

  Jalkut Schimoni Numeri 10,11  298, 304, 306 10,13  307, 309 10,14  312 10,15  295, 313, 314 10,16  322 10,17  323, 324 10,18  322 10,19  326, 327, 330 10,20  330 10,21  329, 331 10,22  332, 397, 399 10,23  332, 335 10,24  336, 338, 339 10,25  260 11,2  339, 340 11,3  340 11,4  342, 343 11,5  347, 349 11,6  349, 351 11,7  351, 355 11,8  365 12,1  368 12,2  367, 371 12,6  479 12,8  367, 376 12,9  1063, 1100 12,15  368, 369 12,16  372, 373, 375 12,17  373, 375, 376 12,18  374, 375, 377 12,19  377 12,21  378, 380 13,1  381 13,2  366, 380 13,4  380 13,5  693 13,6  379, 380 13,7  380 13,9-12  380 13,10  93, 380 13,13  384, 386 13,15-16  387 13,20  509 14,2  389 14,3  146, 390, 675 14,4  395 14,6  390 14,13  393 14,13-14  391

14,15  392 14,16  392 14,19  396 14,20  381 14,22  396 14,29  504 15,3  404 15,4  412 15,6  404 15,8  405 15,12  413 15,15  450 15,16  451, 491 15,19  501, 509, 514, 515, 516 15,21  501 15,24  481, 502 15,25  503 16,1  509, 544 16,3  554 16,4  545 16,5  546 16,6  546 16,7  547 16,8  548 16,9  553 16,11  555, 565 16,12  553 16,13  556 16,14  562 16,16  562 16,18  563 16,19  562, 563 16,20  566 16,21  569 16,22  571, 572 16,23  1121 17,2  971 17,5  661, 666, 674 17,6  678 18,1  685 18,2  685. 686 18,2  521 18,3  686, 687, 693 18,4  687, 694 18,5  125, 691, 692 18,6  695 18,7  696 18,8  697 18,9  698, 1023

Register  

18,10  700 18,11  702 18,12  702, 704 18,13  709 18,19  706, 707 18,20  95, 691, 694, 703, 706, 1023 18,23  889 19,1  795, 828, 867 19,2  701, 794 19,3  796, 1052 19,4  900 19,6-8  798 19,8  797, 799 19,9  893, 896, 902 19,10  894 19,12  1056 19,12-13  900 19,14  900 19,15  903 19,16  892, 905 19,17  906 19,18  906 19,19  907 19,20  468, 912 19,21  916 19,22  918 19,23  919 19,24  920 19,25  922 19,26  923, 924 19,27  360, 930 19,28-29  931 19,30-32  936 19,33  928 20,2  943 20,3  945 20,4  946, 947 20,5  1074 20,7  948 20,8  951 20,9  951 20,10  952 20,11  954 20,12  954 20,13  956 20,14  956, 958 20,15  960 20,18  943, 964, 965 20,19  949, 967, 971, 973, 977, 981

20,20  982, 985, 1188 20,21  968 20,22  1001, 1003 20,23  997, 1005 20,24  1006, 1009 20,25  1007, 1009 21,2  1059 21,3  947, 1012, 1016, 1017 21,4  1018, 1065, 1185 21,6  1019 21,7  1019 21,9  1028 21,10  1038 21,11  1030, 1038, 1039 21,12  1040 21,14-15  1063 21,15  1059, 1063, 1066 21,16  1073 21,17  1075 21,18  1075 21,19  1077 21,21  1081 21,22  1082 21,23  1132 21,24  1136 21,25  1130 22,2  1187, 1188, 1189, 1190 22,4  1191 22,5  380, 1186, 1188 22,7  1213 22,8  1213 22,10  706 23,1  1221 23,2  1221 23,3  1221 23,4  986, 1187 23,6  564, 931 23,8  982, 983 23,11  1233 23,13  1234 31,3  1012

Pesiqta de-Rab Kahana 1  18, 77, 372, 1213 4  46, 794, 828, 838, 1052 5  85, 339 5,14  409 6  73, 74, 75, 1102

  Jalkut Schimoni Numeri 8  677 9  111, 1074 10  69, 1029 12  361 13  68, 85 14  55 16  28 17  58 19  468 21  974 22  1138 23  76, 1123 26  29, 93 27  1011 28  77 30  77, 702, 1133 31  66, 1098

Pesiqta Rabbati 1  368 2  941 4  1042 5  367, 368 6  379 7  693 11  55, 977 12  796, 974 14  528, 794, 795, 796, 797, 798, 799, 800,  801, 807 14,21  409 15  1222 16  1073, 1075, 1077, 1078, 1080 26  523 39  1121 40  1121, 1122, 1123, 1124 46  1118 47  1011

Pirqe de-Rabbi Eliezer 2  29 3  557 9  521 11  1075, 1118 14  509 16  940, 1082 17  990, 1064 29  65 32  530

42 46 47 50 53

    

380 526 68, 892, 975, 997, 1203 1204 23, 523

Rut Rabba 6,4  491

Seder Elijahu Rabba S. 116  65 S. 116-117  66 S. 132  36 S. 141-143  61 S. 144-145  27 S. 145-146  30 S. 147  1259

Seder Olam Rabba 7  370, 380 9  468

Semachot 3  510 14  856

Sifra emor 1,2.4  840 emor per. 7,8  200 emor par. 12,9  593 emor par. 13,9  470 emor par. 13,10  407 emor par. 13,11  408 metsora per. 2,4  296 schemini par. 7,5  857 schemini par. 10,8  865 tsaw per. 18,1  394 wa-jiqra per. 3,1  806 wa-jiqra 3,2-3  636 wa.jiqra par. 4,5  456 wa-jiqra par. 5,2  600 wa-jiqra par. 6,3  336 wa-jiqra per. 6,5  821 wa-jiqra par. 13,10-11  175 wa-jiqra per. 19,5  216

Register  

wa-jiqra per. 20,9  182

Sifre Deuteronomium § 2  22 § 4  536 § 8  714 § 11  478 § 13  508 § 15  509 § 17  1040 § 20  469 § 26  169, 1056 § 29  1053, 1054 § 31  511 § 33  491 § 37  27 § 40  219 § 43  1000 § 52  1192 § 54  633 § 62  344, 464 § 63  1131 § 90  659 § 91  643, 1252 § 96  654 § 105  183, 776, 787 § 106  183 § 109  773, 790 § 124  747 § 125  765 § 126  757 § 127  427 § 128  1101 § 129  424 § 131  892 § 134  1127 § 147  757 § 149  659 § 150  106, 1271 § 151  270 § 155  343 § 158  1207 § 161  1271 § 163-164  778 § 180  1235 § 183  1249 § 186-7  1261 § 206  806, 811

§ 210  343 § 229  431, 1039 § 234  665, 669 § 252  1018, 1185 § 269  1192 § 275  523 § 289  1034 § 291  343 § 296  1235 § 300  247 § 301  343 § 302  774 § 305  73, 468, 1064 § 306  1054 § 308  654 § 312  499 § 313  500 § 326  729 § 338  1054 §339  1054 § 341  463 § 344  1058 § 352  347, 464 § 353  542 § 357  463, 531, 1062

Sifre Numeri § 1  407, 849 § 1-2  11 § 2  174 § 3  11 § 4-6  11 § 4  11, 169 § 5  12, 250 § 6  12, 409 § 7  199, 211, 233, 257, 1264 § 8  259, 680 § 10  222 § 12  233 § 15  238 § 17  246, 332, 344 § 18  219, 239, 680, 1264 § 19  13 § 20  336 § 22  201, 265, 272, 1145, 1154 § 22-23  14 § 23  101 § 25  14

  Jalkut Schimoni Numeri § 26  15 § 28  15 § 31  16 § 32  16 § 35  332 § 36  248 § 38  255, 334 § 39  343, 366, 406, 448, 619 § 42  17, 102, 359 § 43  344, 346 § 44  18, 107, 394 § 45  18, 375 § 49  391 § 49-50  18 § 51  380 § 52  392 § 53  392 § 55  391 § 57  392 § 56  387 § 58  19, 104, 387, 392 § 59  169, 342, 392 § 61  99, 412, 452 § 62  364 § 63  418 § 64  20, 101 § 65  20, 443 § 68  429, 432 § 69  20, 91, 443 § 70  20, 423, 433 § 71  342, 434 § 72  409, 453 § 73  96 § 72-73  21 § 73-74  21 § 75  21 § 76  21 § 77  460 § 78  22, 466, 641 § 79-81  22 § 80  98 § 82  22 § 82  22 § 84  22, 97, 168, 439, 470, 478, 542, 1276 § 85  23 § 86  23 § 87  23, 496 § 88-89  23 § 89  23, 99

§ 91  23, 509 § 92  24, 1068 § 95  22 § 96  24 § 97  24 § 98  485, 488, 510, 542 § 99  25, 104 § 101  25 § 102  25, 529 § 103  25, 465 § 104  25, 181 § 105  25, 26 § 106  26 § 107  30, 31, 32, 590, 592, 599, 601, 606,  616, 621 § 108  32, 735 § 108-109  32 § 109  342, 448 § 110  33, 622 § 111  33, 34, 342, 619 § 112  34, 35 § 113  35, 535 § 114  36, 431 § 115  36, 37, 219, 250, 1264 § 116  41, 717, 775 § 117  41, 42, 43, 616, 737, 1101 § 118  43, 44, 105, 803 § 119  44, 715, 718, 767, 774, 778 § 120  45 § 121  45 § 122  744, 773, 1083 § 123  46, 47, 48, 820 § 124  48, 49, 201, 342, 592, 827, 832, 834 § 125  49, 50, 158, 881 § 126  50, 51 § 127  51 § 128  52, 53 § 129  52, 201, 825, 842, 876 § 131  67, 68, 997 § 132  69, 1024 § 133  70, 71, 431, 1037 § 134  71, 72, 465 § 136  72 § 137  72, 534 § 139  72, 348 § 140  72 § 141  73, 509 § 142  73, 74, 422, 789 § 143  74, 75

Register  

§ 144 § 145 § 146 § 147 § 148 § 149 § 150 § 152 § 153  § 154 § 156 § 157 § 158 § 159 § 160 § 161 § 169

 75, 1107  75, 76  76  76  76  76  76, 77, 80, 1140  77  78, 79, 268, 269, 453, 1145, 1149, 1159, 1171  79  80  81, 82, 96, 718  83  86, 87, 1239  87, 88, 89, 219, 250, 680  89, 90, 106, 168, 339, 477, 1272  87

Sifre Zuta S. 232  181 S. 233  203 S. 234-235  225 S. 235  13, 232 S. 236  250 S. 237  249 S. 240  275 S. 241  277, 292 S. 242  310, 311 S. 243  16, 325 S. 244  16, 322 S. 244-245  16 S. 245  322, 325, 337 S. 245-246  16 S. 246-247  16 S. 247  17, 342, 347, 348, 350 S. 248  17, 348, 350 S. 248-250  17 S. 249  528 S. 250  17, 355, 357, 364 S. 251  18, 374 S. 252  19, 93 S. 253  372 S. 254  104 S. 256  410, 412 S. 257-8  423 S. 261  21 S. 264  462, 463, 464

S. 265  465 S. 266  478 S. 266-267  22 S. 267  475, 479 S. 267-268  23 S. 269  488 S. 271  509, 510 S. 273  510, 518 S. 274  522, 523, 523 S. 275  527 S. 275-276  25 S. 276  530 S. 276-277  25 S. 277  25 S. 280  30, 620 S. 280-281  31 S. 281  31, 637 S. 282  31, 32, 611 S. 283  32 S. 283-284  33 S. 284  33, 34 S. 285  34 S. 285-286  34 S. 286  34, 650 S. 286-287  35 S. 287  35 S. 288  659 S. 288-289  36 S. 289  37 S. 291  41, 717 S. 291-292  41 S. 292  41, 772 S. 293  41 S. 293-294  42 S. 294  42 S. 295  42, 43 S. 296  43 S. 296-297  44 S. 297  44, 773 S. 298  44 S. 298-299  45 S. 299  45-46, 790 S. 300  46, 47 S. 301  47, 806 S. 302  47, 48 S. 302-303  48 S. 303  48, 821, 822, 825 S. 303-304  48 S. 304  827, 828

  Jalkut Schimoni Numeri S. 304-305  49 S. 305  49, 592 S. 305-306  49 S. 307-308  49 S. 309-310  50 S. 310-311  51 S. 311-313  51 S. 313-314  52 S. 314  52, 53 S. 315  57 S. 316  70 S. 318  72 S. 320  72 S. 321  72, 73 S. 322  1066, 1082 S. 324  74 S. 325  77 S. 325-326  78 S. 326  78 S. 327  79, 80, 1163, 1170, 1172 S. 326-327  79 S. 328  80 S. 328-329  80 S. 329  82, 83, 1182 S. 329-330  82 S. 331  1064 S. 331-332  86 S. 332  87 S. 332-333  87 S. 333  1250 S. 333-334  88 S. 334  88 S. 334-335  89 S. 335  89 S. 335-336  90 S. 336  90, 1276

Soferim 2,6  24 6,1  470 6,3  92, 439, 440 16,10  686

4  947, 948 5  951 6  952 7  954 8  954, 956 9  958 10  960 11  943, 964 12  965, 967, 971, 973, 977, 981 13  981, 982 14  983, 985, 1188 16  1001 17  949, 1003 18  997 19  981, 1005 20  1009 21  1007, 1009 24  968 behaʼalotkha 3  404, 412 5  404 6  405 8  413 10  450, 491 12  501, 509, 514, 516 14  501 16  498, 502 2  541 bemidbar 22  1204 berakha 1  987 beschallach 22  898 24  1203 bo 10  765

Tanchuma

chuqqat

balak

2 3 4 5

2  943, 945 3  946, 1189

   

1206 795, 828 794 795

Register  

6  1052 8  797, 798, 799 9  893, 896, 902 10  900, 1056 11  900 12  903 14  892, 905 16  906 17  907, 910 18  468 19  916, 918, 919, 920 20  922 21  924, 928 22  360, 930 23  931 24  936 25  936 28  801 41  1224 debarim 4  931, 940 korach 2  685, 686, 687, 693 3  687, 694 4  691 5  696, 697 6  698, 700 7  701 8  702, 704 9  695, 706, 707, 731, 1023 10  691, 694 11  706, 1023 25  694 masʼe 1  1221 2  1221 3  1221 7  982 11  1234

7  1215 metsora 2  523 mischpatim 17  559 naso 8  339 9  340 10  349, 354 14  373 20  394 23  368 24  373 28  389 nitsabim 2  1032 pinhas 1  1012, 1013 2  1016, 1017 3  1018, 1019, 1185 4  1019 6  1028 7  1030, 1038, 1039 9  1030, 1038, 1053 10  1059, 1063 11  1059, 1063, 1065, 1066, 1073 12  1073, 1075, 1077 13  1081 14  1082 15  1136 16  1132, 1136 17  1130 pequde 3  1118 11  1100

mattot

schelach

3  986, 1191 3-4  1189, 1190 4  1186, 1188 5  1213

1 4 5 6

   

544, 1012 545 546, 547, 548 553

  Jalkut Schimoni Numeri 7  554, 565 8  556, 562 9  562 10  563 11  555, 566 12  566, 569 13  572, 1121 14  971 15  661, 666, 674, 678, 679

Tanchuma - Buber balak

7  771

1  61 2  61 3  61 4  61, 1188, 1189 5  61, 93 7  61 8  62 9  62 10  62 11  62 12  62 13  63 14  63, 1188 15  63 16  63, 943 17  64 18  64 19  64 20  65 21  65 22  65 23  65, 1188 25  1001 26  67 27  67, 997 28  67 29  68, 1006 30  68, 1007

wa-jechi

behaʼalotkha

12  691

3  409 4  409, 412 15,18-19  21 19  491 22  24, 505, 509, 513 27  498 28  24

schemini 8  1118 schmot 25  496 schoftim 18  355, 359 tetsawwe 6  977 tsaw 6  355, 359 wa-etchannen 5  1059 wa-jaqhel

wa-jehi 2  450 wa-jescheb

1  1000 wa-jischlach 8  1144 9  794 10  1213

bemidbar 1  2, 113 2  2, 94, 916 3  2 4  556 5  3 6-8  3

Register  

9-14  3 13  4, 94 17-20  5, 7 21  95 21-26  5 23  150 24  151, 1204 25  146 26  96, 152 28-29  9 33  102 berakha

44 45 46 47 48 49 50 51 54 55

         

58 58 58, 59 59, 923 59 59 59 60 60 60, 938

dabarim

1  987

5  60, 931 Zusatz 8  940

bereschit

emor

25  1118

5  111 7  111

beschallach 22  496, 918 chuqqat 2  1206 3  807 4  795, 828 5-6  794 9  795 15  1052 18  912 21  923 24  798 25  798 26  797, 799 27  800 29  54 30  54 31  54 32  55, 900 33  56 34  56 36  56 37  56, 892 38  56 39  906 40  57 41  57 42  57, 468 43  58

ki-tissa 13  1000 korach 6  38 7  691 8  38, 125 9  38 10  39, 95 11  39 12  39 13  39 14  39 15  39 16-21  39 21  99 22  39 23  40, 731, 1023 24  95, 691 27  706, 1023 Zusatz 4  709 masʼe 1 2 7 8

   

85 85 86 86

  Jalkut Schimoni Numeri 17  77

mattot 1 3 4 5 6 7 9

      

78 81, 1189, 1190 81, 1188 81, 986 1186, 1188 84 84

metsora 6  523 mischpatim 10  559 nitsabim 5  1032 naso 3  189 6  201 15-17  17 18  354 19  557 20  18 29  18 22  18 27  368 28  94 33  94

schelach 1-8  26 11  27 12  27 13  27 14  556 15  27 16  27 20  28 22  28 23  29 24  29 25  1121 26  587 27  971 28  36 30  37 31  37, 679 schemini 11  409 13  1118 tetsawwe 2  977 tsaw 10  355, 359 12  713

pinhas

wa-etchannen

1  1059 2  1073 3  68, 1012 4  1060, 1185 4-5  69 6  69 7  70, 1034 8  71, 1030, 1039, 1040 9  71, 1040 9-10  71 10  1052 12  1081 13  1136 14  1136 16  77

4  1054 wa-jechi 12  691 wa-jehi 2  450 wa-jescheb 1  892 wa-jischlach 20  1144

Register  

Threni Rabba

3,1  747

1,3  482 1,23  23 2,8-9  482 6,6  936

Bikkurim 2,8  743 Chagiga

Tosefta

1,2  662 3,20  832

Aboda Zara

Challa

8,4  647

1,5  623, 629 1,7  630 1,8  630 2,1  621 2,7-9  9, 732, 769

Arakhin 1,4  1252 1,12  298 4,29  746 4,32  745, 746 11,2  462 Baba Batra 7,1  1051 7,8-9  1025 7,9  1026 9,15  1272 10,1  1271 Baba Metsia 1,10  1271 11,33  1230 Baba Qama 1,8  160 8,2-3  176 8,8  175 9,15  1272, 1273 9,18  172 10,12-13  174 10,15-16  172 10,18  181, 182 Berakhot 2,18  662, 663 7,24  1036 Bekhorot 1,2  746 1,14  749

Chullin 1,18  410 1,18-19  410 Demai 2,7  730 2,8  773, 790 5,17  791 Gittin 2,7  246 Edujot 1,2  62, 623 1,7  854 Erubin 4,11  121 8,23  1126 Horajot 1,8  639 1,10  632 2,1  1264 Jebamot 2,3  1178 Joma 1,7  1011 1,12  1275

  Jalkut Schimoni Numeri

1,12  168 7,2  862 7,7  861 BM 4,14  844 BQ 1,7  163 BQ 1,14  163 BQ 7,6  859, 860

7,7  1100 7,9  1102 9,7  1095 9,9  275 9,18  410 10,4-5  1107 10,6  611 12,8-9  612 13,17  184 13,22  715

Keritot

Miqwaot

1,12  616 1,16  202

7,11  831, 833

4,9  654 Kelim

Ketubbot 4,1  1182 4,4  745 4,11  215 5,1  744 Maaser Scheni 4,2  175 Makkot 2,1-5  1238 2,4  1258 3,1  1235. 1245 3,4  1236 3,6  1240 23,7  1239 3,9  1236

Nazir 1,5  292 2,6  336 2,7  291 2,10  298 2,13  322 3,4  854 3,17  269, 272 3,18  336 4,1  284 4,4  317 4,6  265, 330, 331, 332 5,1  322, 854 5,2  337 5,9  309 6,3  307 6,9  309 Nedarim

1,16  1098

2,9  1148 4,6  1154 6,2  1162 6,6  1166 7,2-3  1167 7,4  1177 7,5  1181 7,7  1174

Menachot

Negaim

3,8  330 6,5  608 6,11  821 6,20  621 7,5  1099

1,11-13  233 1,12  220 7,9  860 7,10  860 7,13  859

Megilla 1,9  291, 298 4(3),5  427 4(3),21  345 Meila

Register  

5,16  1156

10,3  830 10,5  826 11,6  825 12,12  886 12,13  875

Ohalot

Pea

1,4  835 3,1-2  840 3,2  836, 840 3,4  854 3,7-8  868 4,1  840 4,10-11  840 4,13  854 5,2  1199 14,4  861 16,8  804 16,9  856 16,14  853, 855

2,13  782 4,15  84

8,6  322 9,2  818 Nidda

Para 1,14  606 2,1  806, 807 2,2  807 2,3  812 2,4  811, 812 2,6  810 2,7  806 2,13  874 3,10  818, 820, 823 3,11  824 3,11-12  825 3,12  825 3,13  830 3,14  830, 831 4,1  834 4,2  820, 821 4,6  804, 81, 817 4,7  804 4,8  233, 817 4,11  826, 829, 834 5,1  875 5,7  874 8,1  837 8,2  838 9,8  873, 874 10,1  887

Pesachim 4,2  423, 1100 7,14  434 8,1  433 8,2  433 8,3  439 8,4  443, 448 8,7  423, 432, 443 8,8  423, 444 8,9  165 8,10  444 Qidduschin 1,10  663 Rosch ha-Schana 1,12  1126 Sanhedrin 3,7  1260, 1271 3,10  1268 9,4  1271 9,6  660 11,1  656 11,11  1239 12,9-10  653 13,3  948 13,9  708 Schabbat 13,5  245 Schebuot 1,4  1275 1,7  827, 839 2,10  174 3,6  170

  Jalkut Schimoni Numeri 3,8  106, 1271 5,4  1270 Scheqalim 2,1  1217 2,5  717 2,6  645 2,14  730 3,6  592 3,21  616 Sota 1,2  203 1,5  222, 227 1,6  220, 233 1,8  225 1,10  218 2,1  232, 233 2,2  246 2,3  216, 246, 253 3,1  541 4,1  219, 239, 541 4,3  488, 496 4,4  518 4,7-9  541 4,10  250 5,1  256 5,4  199, 256 5,6  201 5,12  91, 439 6,6  511 6,7  511 7,8  343 7,15-16  456 7,17  718 7,18  468 8,1  468 8,6  561 9,2  489 9,3  489 9,4  490 9,5  491 11,1  468 11,2  496

3,15  607 3,18  1126 4,18  1127 4,24-25  1092 Tebul Jom 1,9  837 Terumot 2,4-5  790 2,9  780 2,12  1229 3,11-13  781 3,17  722 3,18  790 5,9  788, 789 Taanit 3,1  343 3,2  1163 Zebachim 1,8  456 1,9  818, 820 1,12  395 11,8  736

Josephus Antiquitates  20.2.1-2

Machsor Vitry S. 388  505

Raschi zu Exodus 4,10  1060 4,13  1064 18,13  466 32,20  571 39,43  1100

Sukka

Leviticus

3,11  925 3,11-13  924

10,19  1202

Register  

Numeri 2,2  126 3,15  138 3,16  139 3,15  147 3,39  135, 146 3,41  135 3,46  146 3,50  146 5,2  159 5,9  310 5,12  187, 194 5,13  200, 201, 203, 208 5,15  190, 195, 214 5,17  221, 229 5,18  220, 226 5,21  239, 250 5,22  239 5,24  239, 347 5,25  247 5,27  246 5,28  189 5,31  259 6,2  260 6,4  285 6,5  291 6,8  292 6,10  312 6,11  314, 315 6,12  322 7,1  368, 370 7,10  378 7,11  378 7,12  380 7,14  386 7,15  386 7,16  387 7,18  387 7,21  383 7,48  391 7,85  391, 392 7,86  392 7,89  396 8,1  404 8,2  406, 423 8,3  407, 427 8,4  409, 412, 413 8,6  430 8,7  431

8,24  417 8,25  417 9,1  101 9,6  440 9,8  431 9,14  448 9,18  127 10,2  450 10,10  459 10,17  509 10,21  127 10,29  462 10,31  465 10,32  464 10,33  468 10,34  472 10,35  471, 475 10,36  479 11,1  479, 480 11,2  484 11,4  486 11,5  488 11,6  488, 502 11,8  494 11,10  498 11,15  97, 500 11,18  510 11,20  510 11,22  511 11,25  514 11,26  513, 514 11,27  516 11,31  518 12,1  521, 522, 523, 524 12,2  525 12,4  527 12,5  528, 541 12,8  530, 531, 532 12,9  533 12,10  534 12,13  538 12,14  539 13,1  547 13,2  547 13,17  553 13,18  554 13,22  555, 556 12,23  561, 562 13,25  562

  Jalkut Schimoni Numeri 13,30  564 13,32  564 14,9  554 14,11  573 14,12  572 14,16  573 14,18  574 14,29  581 14,37  584 15,11  604 15,20  629 15,22  632 15,23  633 15,24  93, 637, 643, 648 15,32  654 15,34  659 16,1  686 16,4  696 16,5  696 16,6  697 16,7  697, 698 16,8  698 16,10  698 16,11  699 16,14  700 16,15  700 16,22  702 16,29  705 17,1  709 18,8  729, 731 18,9  735 18,10  738 18,19  765 18,31  789 18,32  786 19,3  813 19,9  830 19,22  800 20,1  888, 889, 905 20,8  893 20,10  902 20,11  893 20,17  904 20,22  905 20,25  906 20,26  904, 907 20,29  910, 911 21,1  912, 913, 915 21,5  918

21,6  923 21,15  922 21,17  923 21,20  923, 924, 925 21,21  931 21,23  931 22,4  947 22,5  948, 949 22,7  951 22,21  955, 956 22,26  957 22,30  959 22,32  960 22,33  960 22,34  961 22,36  962 22,39  962 23,8  971 23,9  974 23,10  977 23,14  981 23,18  982 23,22  983 23,23  985 23,24  985 24,2  988 24,4  1005 24,6  989, 994, 1006 24,7  1006 24,13  1015 25,1  1000 25,11  1007 26,2  1019 26,5  1021 26,11  1023 26,55  1025 26,59  1029 27,4  1039 27,5  1039 27,7  1040, 1046 27,12  1053 27,13  1056, 1059 27,17  1060 27,18  1063, 1064 27,19  1064 27,21  1067 27,23  1068 28,2  1073, 1082 28,3  1085

Register  

28,7  1096 28,10  1104 28,14  1108 28,15  1109, 1110 28,26  1117 29,18  1136 29,19  1098, 1137 29,35  1130, 1138 29,39  1131 30,4  1155, 1156 30,6  1161, 1162 30,14  1174 30,16  1172, 1180 31,5  1191 31,6  1188, 1192 31,8  986, 1193 31,10  96, 1194 31,13  1195 31,14  1195 31,16  1195, 1199 31,17  1196, 1197 31,19  1199, 1210 31,20  1201 31,21  899, 1201, 1203 31,23  1205, 1206, 1207, 1209 31,50  1211 33,1  1221 33,38  1225 33,49  1227 34,7  1229 35,4  1231 35,13  1245 35,14  1242 35,16  1245, 1246 35,17  1248 35,23  1258 35,25  1264, 1266 35,29  1269 35,31  1271 35,34  1276

31,28  450 Ezechiel 35,6  1184 Amos 6,7  1002 Ijob 1,1  971 Proverbia 20,21  1214 27,14  968 Psalm 139,16  139 bTalmud Arakhin 6a  164 Arakhin 19b  939 Baba Metsia 91a  172 Berakhot 63a  1035 Jebamot 73a  829 Ketubbot 25a  621 Sanhedrin 14b  330 Sanhederin 86b  925 Schabbat 34a  804 Schabbat 82b  838 Schabbat 92a  148 Schebuot 16b  161 Sota 15b  255 Zebachim 54b  925

Targum Onkelos Num 6,4  285 Jeruschalmi 1 Num 11,5  488

Deuteronomium

Neues Testament

1,2  466 2,26  932 3,9  558, 934 10,1  468 18,2  778

Lk 19,29  330 Mk 11,1  330 Mt 21,2  330

  Jalkut Schimoni Numeri

3.7

Literatur

3.7.1 Textausgaben Bibel Biblia Hebraica, hg. Rudolph Kittel. Stuttgart: Würtembergische Bibelanstalt, 1974. Keter Yerushalajim. Jerusalem Crown. The Bible of the Hebrew University of Jerusalem. Jerualem: N. Ben-Zvi Printing, 2000. Mikraot Gedolot Haketer. A Revised and Augmented Scientific Edition of Mikraot Gedolot. Based on the Aleppo Codex and Early Medieval MSS, hg. Menachem Cohen. Ramat-Gan: Ilan University, 1992ff.

Jalkut Heb. b. 6, Bodleian Library, Oxford. Jalkut Schimoni. Warschau: I. Goldmann, 1878. Jalkut Schimoni al ha-Tora le-Rabbenu Schimon ha-Darschan, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni. 9 Bde. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1973-1991. Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999. Jalkut Schimoni al Neviim Acharonim, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009. The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Pentateuch. Together with an Introduction, Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford and Vienna and the Editio Princeps [Salonika, 1526], by Dov (Arthur B.) Hyman. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1974. The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg, and the Editio Princeps [Salonika, 1521], by Dov (Arthur B.) Hyman. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965. Yalkut Shimoni al ha-Tora by R. Shimon ha-Darshan. Facsimile Edition of the First Edition of Salonique 1521-1527. 5 Bde. Jerusalem: Makor, 1968. Yalkut Shimoni Prophets and Hagiographa. Facsimile Edition of the First Edition Salonique. 2 Bde. Jerusalem: Makor, 1973.

Mischna Shishah Sidre ha-Mishna, hg. Chanokh Albeck, 6 Bde. Jerusalem: Devir, 1958-1959. Mischnajot mevoʼarot, hg. Pinhas Kahati, 13 Bde. Jerusalem, 1998. Mischnajot. Die sechs Ordnungen der Mischna. Hebräischer Text mit Punktation, deutscher Übersetzung und Erklärung. 3. Aufl. 6 Bde. Basel: Viktor Goldschmidt, 1968. Correns, Dietrich (Übers.). Die Mischna. Das grundlegende enzyklopädische Regelwerk rabbinischer Tradition. Wiesbaden: Marixverlag, 2005.

Register  

Die Mischna. Textkritische Ausgabe mit deutscher Übersetzung und Kommentar, hg. Michael Krupp. Jerusalem: Lee Achim, 2002ff.

Tosefta The Tosephta According to Codex Vienna, with Variants from Codex Erfurt, Genizah MSS, and Editio Princeps, with References to Parallel Passages and a Brief Commentary (hebr.), hg. Saul Lieberman, 5 Bde. Jerusalem: The Jewish Theological Seminary of America, 1955-1967. Tosefta Ki-Fshuta. A Comprehensive Commentary on the Tosefta (hebr.), hg. Saul Lieberman, 8 Bde. Jerusalem: The Jewish Theological Seminary of America, 1973-1992. Tosephta nach den Erfurter und Wiener Handschriften mit Parallelstellen und Varianten, hg. Mose Samuel Zuckermandel. Pasewalk, 1880, Ndr. mit Supplement von Saul Liebermann, Jerusalem: Wahrmann Books, 1970. The Tosefta. Translated from the Hebrew, hg. Jacob Neusner. Hoboken, NJ: Ktav, 1977-1989.

Talmudim Talmud Jeruschalmi. Krotoschin, 1866 (Ndr. Jerusalem 1959/60). Talmud Yerushalmi. According to Ms. Or. 4720 (Scal. 3) of the Leiden University Library with Restorations and Corrections, Introduction by Yaacov Sussmann. Jerusalem: The Academy of the Hebrew Language, 2001. Übersetzung des Talmud Yerushalmi, hg. Peter Schäfer et. al. Tübingen: Mohr & Siebeck, 1975-2011. Talmud Babli. 20 Bde, Wilna: Romm, 1880-1886 (Ndr. Jerusalem, 1978). Der Babylonische Talmud, neu übertragen durch Lazarus Goldschmidt (deutsch-hebräisch). 8 Bände, Berlin: Rosenthal & Co, 1897-1909. 2. Aufl. (deutsch) 12 Bde. Berlin: Jüdischer Verlag, 1967. The Babylonian Talmud, translated into English with Notes, Glossary and Indices under the Editorship of Rabbi Dr. Isidore Epstein, 18 Bde. London: The Soncino Press, 1935-1952.

Kleine Traktate Aboth de Rabbi Nathan. Edited from Manuscripts with an Introduction, Notes and Appendices by Salomon Schechter. Wien: Ch. D. Lippe, 1887.

Avot de-Rabbi Nathan/‫אבות דרבי נתן‬. Synoptische Edition beider Versionen, hg. Hans-Jürgen Becker, Christoph Berner. Tübingen: Mohr & Siebeck, 2006. The Fathers According to Rabbi Nathan, translated by Yudah Goldin (Version A). New Haven: Yale University Press, 1955. The Fathers According to Rabbi Nathan. Abot de Rabbi Nathan. A Translation and Commentary by Anthony J. Saldarini (Version B). Leiden: Brill, 1975. 'Aboth dʼRabbi Nathan, translated into English with Introduction and Notes by Eli Cashdan, in The Minor Tractates of the Talmud. London: The Soncino Press, 1965. Seven Minor Treatises. Sefer Torah Mezuzah, Tefillin, Zizit, Abadim, Kutim, Gerim and Treatise Soferim II. Edited from Manuscripts with Introduction, Notes, Variants and Translation by Michael Higger. New York: Bloch Publishing Company, 1930.

  Jalkut Schimoni Numeri Halakhische Midraschim Kahana, Menachem, Manuscripts of the Halakhic Midrashim. An Annotated Catalogue (hebr.). Jerusalem 1995. Mekhilta de Rabbi Jischmael Mechilta dʼRabbi Ismael cum variis lectionibus et adnotationibus, hg. Chaim S. Horovitz, Israel A. Rabin, Jerusalem: Wahrmann Books, 1979. Mekilta de-Rabbi Ishmael. A Critical Edition on the Basis of the Manuscripts and Early Editions with an English Translation, Introduction and Notes, hg. Jakob Zallel Lauterbach. 3 Bde. Philadelphia: Jewish Publication Society of America, 1933-35. Mekhilta de-Rabbi Jishmael. Ein früher Midrasch zum Buch Exodus. Aus dem Hebräischen übersetzt und hg. Günter Stemberger, Berlin: Verlag der Weltreligionen, 2010. Sifra Sifra on Leviticus according to Codex Assemani 66 with Variants from the other Manuscripts, Genizah Fragments, early Editions and Quotations by medieval Authorities, hg. Louis Finkelstein, 2 Bde. New York: Theological Seminary, 1983. Sifra on Leviticus, with traditional Commentaries and Variant Readings, edited by Abraham Shoshanah. Cleveland and Jerusalem: Ofeq, 1991-1998. Sifra with an Commentary of Rabbenu Hillel, hg. Shachne Koleditzki. Jerusalem: o.A., 1992. Sifra: An Analytic Translation, by Jacob Neusner. 3 Bde. Atlanta: Scholars, 1988. Sifra dʼbe Rab, Torat Kohanim, hg. Isaak Hirsch Weiss. Wien: Schlossberg, 1862. Sifre Numeri, Sifre Zuta Kahana, Menachem. The Genizah Fragments of the Halakhic Midrashim. Part I: Mekhilta d´Rabbi Ishmaʼel, Mekhilta dʼRabbi Shimʼon ben Yohay, Sifre Numbers, Sifre Deuteronomy (hebr.). Jerusalem 2005. Kahana, Menachem I. Sifre on Numbers. An Annotated Edition. 4 Bde, Jerusalem: Hebrew University Magnes Press, 2011-2015. Siphre dʼBe Rab. Fasciculus primus: Siphre ad Numeros adjecto Siphre Zutta, hg. Chaim Saul Horovitz. Leipzig: Gustav Fock, 1917. Der Midrasch Sifre zu Numeri, übersetzt und erklärt von Dagmar Börner-Klein. Stuttgart: Kohlhammer, 1997. Sifre Zuta, übersetzt von Dagmar Börner-Klein. Stuttgart: Kohlhammer, 2002. Schechter, Solomon, “Fragment of the Sifre Zuta.” Jewish Quarterly Review 6 (1894), 656-663. Sifre Deuteronomium Sifre Deuteronomium, übersetzt und erklärt von Hans Bietenhard. Bern et al.: Peter Lang, 1984. Sifre: A Tannaitic Commentary on Deuteronomy, translated by Reuven Hammer. New Haven, Con.: Yale University Press, 1986. Siphre ad Deuteronomium. H.S. Horovizii schedis usus cum variis lectionibus et adnotationibus, hg. Louis Finkelstein. Berlin: Jüdischer Verlag, 1939.

Register  

Midrasch Rabba Bibliotheca Rabbinica. Eine Sammlung alter Midraschim. Zum ersten Male ins Deutsche übertragen von August Wünsche. Leipzig: Schulze, 1880. Bd. 1: Midrasch Kohelet, Midrasch Bereschit Rabba; Bd. 2: Midrasch Schir ha-Schirim; Midrasch zum Buche Esther; Midrasch Echa Rabbati; Bd. 3: Schemot Rabba; Debarim Rabba; Rut Rabba; Bd. 4: Bemidbar Rabba; Midrasch Mischle; Bd. 5: Wajikra Rabba; Pesikta des Rab Kahana. Midrash Rabbah, hg. Moshe Arye Mirkin. 11 Bde. Tel-Aviv: Yavneh, 1977. Midrash Rabbah, translated into English with Notes, Glossary and Indices under the Editorship of Harry Freedman, Maurice Simon. 10 Bde. London, New York: The Soncino Press, 1939. Midrasch Rabbot mit Matanat Kehuna, Ets Josef, Anaf Josef. Warschau, 1878. Midrash Bereshit Rabba. Critical Edition with Notes and Commentary, hg. Jehuda Theodor, Chanoch Albeck, 3 Bde. Wilna: Romm ,1884-87. Midrash Devarim Rabba, hg. Saul Liebermann. 3. Aufl. Jerusalem: Wahrmann Books, 1974. Midrash Echa Rabba / Midrash Zuta le-chamesch Megillot, hg. Salomon Buber. Wilna: Romm, 1898. Die Midraschim zu Ester. Rabbinische Kommentare zum Buch Ester, Bd. 2, übersetzt von Dagmar Börner-Klein, Elisabeth Hollender. Leiden: Brill, 2000. Kieperwasser, Reuven, Midrashim on Kohelet: Studies in their Redaction and Formation (hebr.), Diss. Ilan, 2005. (Leviticus Rabba:) Midrash Wayyikra Rabbah. A Critical Edition based on Manuscripts and Genizah Fragments, with Variants and Notes, hg. Mordechai Margulies. 5 Bde. Jerusalem: Ministry of Education, 1953-60. Midrasch Echa Rabbati. Sammlung agadischer Auslegungen der Klagelieder. Herausgegeben nach einer Handschrift aus der Bibliothek zu Rom Cod.J.I.4. und einer Handschrift des British Museum Cod. 27089 von Salomon Buber. Wilna: Romm, 1899.

Andere Midraschim Midrasch Samuel / Midrasch Proverbia (Mischle) Midrash Mishle. A Critical Edition based on Vatican MS. Ebr. 44, with Variant Readings from all known Manuscripts and Early Editions, and with an Introduction, References and a short Commentary, by Burton L. Visotzky. New York: The Jewish Theological Seminary of America, 1990. Midrasch Samuel … kritisch bearbeitet, kommentiert und mit einer Einleitung, hg. Salomon Buber. Krakau: Josef Fischer, 1893. Neudruck zusammen mit Midrasch Mischle, Jerusalem, 1965. Midrasch Samuel, übersetzt von August Wünsche, in Aus Israels Lehrhallen, hg. August Wünsche. Bd. 5. Leipzig: Eduard Pfeiffer, 1910. Midrash Shmuel, based on the Constantinople Edition of 1517 with an Introduction, Variant Readings, References and a Commentary by Berachyahu Lifshitz. Jerusalem: Schechter Institute of Jewish Studies, 2009. Visotzky, Burton L. Midrash on Proverbs. New Haven: Yale University Press, 1992. Midrasch Psalmen Midrasch Tehillim, Midrasch Samuel und Midrasch Sprüche (hebr.), Prag: o.A., 1613, Ndr. Jerusalem o.J. Midrasch Tehillim, hg. Salomon Buber, Wilna 1891, Ndr. Jerusalem 1966.

  Jalkut Schimoni Numeri Midrasch Tehillim oder haggadische Erklärungen der Psalmen. Nach der Textausgabe von Salomon Buber, zum ersten Male ins Deutsche übersetzt und mit Noten und Quellenangaben versehen von August Wünsche, 2 Bde, Trier: Siegmund Mayer, 1892. The Midrash on Psalms, translated from the Hebrew and Aramaic by William G. Braude. 2 Bde, New Haven: Yale University Press, 1959. Pesiqta de Rab Kahana Pesiqta de Rab Kahana. According to an Oxford Manuscript with Variants from all known Manuscripts and Genizoth Fragments and Parallel Passages with Commentary and Introduction, by Bernard Mandelbaum. 2 Bde, New York: The Jewish Theological Seminary of America, 1962. Pesikta. Die älteste Hagada, redigiert in Palästina von Rab Kahana, hg. Salomon Buber, Leipzig: Lyck, 1885. Pesikta de-Rab Kahana. R. Kahanaʼs Compilation of Discourses for Sabbaths and Festal Days, translated from the Hebrew and Aramaic by William Gershon Zev Braude, Israel J. Kapstein. Philadelphia, PA: The Jewish Publication Society, 1975. Pesiqta Rabbati Pesiqta Rabbati. A Synoptic Edition of Pesiqta Rabbati. Based upon all extant Manuscripts and the Editio Princeps, hg. Rivka Ulmer. 3 Bde. Lanham et. al: University Press of America, 2009. Pesikta Rabbati. Discourses for Feast, Fasts, and Special Sabbaths, translated from the Hebrew by William B. Braude. 2 Bde. New Haven: Yale University Press, 1968. Pesikta Rabbati, Midrasch für den Fest-Cyclus und die ausgezeichneten Sabbathe, hg. Meir Friedmann. Wien: Selbstverlag des Herausgebers, 1880. Pirqe de-Rabbi Eliezer Pirke de-Rabbi Elieser. Nach der Edition Venedig 1544 unter Berücksichtigung der Edition Waschau 1852, aufbereitet und übersetzt von Dagmar Börner-Klein. Berlin: De Gruyter, 2004. Seder Eliahu Rabba Seder Eliahu Rabba and Seder Eliahu Zuta (Tanna dʼBe Eliahu), Pseudo-Seder Eliahu Zuta. According to a Ms. edited with Commentaries and Additions by Meir Friedmann. Wien: Verlag der israel.-theol. Lehranstalt, 1902. Tanna DeBe Eliyyahu. The Lore of the School of Elijah, translated from the Hebrew by William G. Braude, Israel J. Kapstein. Philadelphia: The Jewish Publication Society of America, 1981. Seder Olam Rabba und Zuta Guggenheimer, Heinrich W. Seder Olam: The Rabbinic View of Biblical Chronology. Northvale, NJ: Jason Aronson Inc., 1998. Marx, Alexander. Seder Olam (Cap. 1-10). Nach Handschiften und Druckwerken herausgegeben, übersetzt und erklärt. Inaugural Dissertation Königsberg. Berlin: Itzkowski, 1903. Midrash Seder Olam. A Photostatic Reproduction of Ratner's Edition of the Text, Notes and Introduction by Samuel K. Mirski. New York: The Talmudical Research Institute, 1966. Milikowsky, Chaim J. Seder Olam: A Rabbinic Chronography. Ph.D: Yale, 1981. Ratner, Ber. Seder Olam Rabba. Die große Weltchronik. Wilna: Romm, 1897.

Register  

Weinstock, Moshe Jair. Seder Olam Rabba ha-schalem we-Seder Olam Zuta ha-schalem. 3 Bde. Jerusalem: Mishor, 1957. Tanchuma Midrasch Tanchuma, hg. Salomon Buber. 2 Bde, Wilna: Romm, 1885. Midrasch Tanchuma we-hu Midrasch Jelamdenu al-chamischa chumschei Tora. Mit Ets Josef und Anaf Josef. Wilna, 1831 (Nachdruck der Edition Konstantinopel 1520-22). Midrash Tanḥuma. Translated into English with Introduction, Indices and Brief Notes (S. Buber Recension) by John T. Townsend. 3 Bde, Hoboken, New York: Ktav, 1989-2003. Midrasch Tanhuma B. R. Tanhuma über die Tora, genannt Midrasch Jelammedenu, übersetzt von Hans Bietenhard. 2 Bde. Bern et. al: Peter Lang, 1980-1982.

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Realenzyklopädie.

Abkürzungsverzeichnis,

zusammengestellt

von

Siegried

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  Jalkut Schimoni Numeri

4 Abkürzungen

Midr.  Midrasch

Aufl.  Auflage

MT  Masoretischer Text

Bd.  Band Bde.  Bände BH  Biblia Hebraica hebr.  hebräisch hg.  herausgegeben von

Ms.  Manuskript Ndr.  Neudruck / Nachdruck o.A.  ohne Angaben R.  Rabbi S.  Seite Vgl.  Vergleiche

LXX  Septuaginta

Midraschim ARN A  Abot de Rabbi Natan, Version A ARN B  Abot de Rabbi Natan, Version B ExR  Exodus, Schemot Rabba CantR  Canticum, Schir ha-Schirim, Hoheslied Rabba GenR  Genesis, Bereschit Rabba KohR  Kohelet, Prediger Rabba LevR  Leviticus, Wajiqra Rabba Mek  Mekhilta de R. Jischmael MidrProv  Midrasch Proverbia, Mischle, Sprüche MidrPs  Midrasch Psalmen MidrSam  Midrasch Samuel NumR  Numeri, Bemidbar Rabba par.  Parascha per.  Pereq pet.  Peticha PR  Pesiqta Rabbati PRE  Pirqe de-Rabbi Eliezer PRK  Pesiqta de-Rab Kahana RutR  Rut Rabba SDtn  Sifre Deuteronomium, Devarim SNum  Sifre Numeri, Bemidbar SOR  Seder Olam Rabba Tan  Tanchuma, Ausgabe Warschau TanB  Tanchuma, Ausgabe Buber ThrR  Threni, Klagelied, Echa Rabba

Register  

Sedarim behaʼal  behaʼalotkha bemid  bemidbar beresch  bereschit beschal  beschallach mischp  mischpatim we-etchan  we-etchannen

Traktatnamen von Mischna, Tosefta, Talmudim b  Babylonischer Talmud t  Tosefta j  Jerusalemer Talmud Ar  Arakhin

MSch  Maase Scheni

AZ  Aboda Zara

Naz  Nazir

BB  Baba Batra

Ned  Nedarim

Bek  Bekhorot

Neg  Negaim

Ber  Berakhot

Nid  Nidda

Bik  Bikkurim

Oh  Ohalot

BM  Baba Metsia

Pes  Pessachim

BQ  Baba Qamma

Qid  Qidduschin

Chag  Chagiga

RH  Rosch ha-Schana

Chal  Challa

Sanh  Sanhedrin

Chul  Chulin

Schab  Schabbat

Ed  Edujot

Schebi  Schebiit

Er  Erubin

Schebu  Schebuot

Git  Gittin

Scheq  Scheqalim

Jad  Jadajim

Suk  Sukka

Jeb  Jebamot

Taan  Taanit

Kel  Kelim

Tam  Tamid

Ker  Keritot

Tem  Temurot

Ket  Ketubbot

Ter  Terumot

Maas  Maaserot

Zeb  Zebachim

Mak  Makkot Meg  Megilla Men  Menachot Miqw  Miqwaot MQ  Moet Qatan