Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Ezechiel 9783111083834, 9783111083575

The Yalkut Schimoni compiles Rabbinical interpretations of the Hebrew Bible. The criteria used to select them are still

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Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Ezechiel
 9783111083834, 9783111083575

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
1 Einleitung
2 Jalkut Schimoni Ezechiel
3 Register
4 Literatur
5 Abkürzungen

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Jalkut Schimoni zu Ezechiel

Jalkut Schimoni

Rabbinische Bibelauslegung im Mittelalter Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein

Jalkut Schimoni zu Ezechiel

Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein Übersetzt von Beat Zuber

ISBN 978-3-11-108357-5 e-ISBN (PDF) 978-3-11-108383-4 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-108431-2 Library of Congress Control Number: 2022951939 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2023 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com

Vorwort Der Jalkut 1 Schimoni ist ein umfangreicher rabbinischer Kommentar zur gesamten hebräischen Bibel. Das Werk bietet eine Zusammenstellung von Auslegungen aus Talmud und Midrasch, die in neuer Kombination als fortlaufender Kommentar zu den einzelnen biblischen Büchern dargeboten werden. Das monumentale Werk enthält Quellen, die nur noch hier belegt sind. Die zweibändige Erstausgabe des Jalkut wurde in Salonika gedruckt, Teil 1: 1521 zu Propheten und Schriftwerken; Teil 2: 1526/27 zur Tora. 2 Zur Identifikation der einzelnen Textbausteine, die im Jalkut Schimoni verwendet wurden, finden sich Quellenangaben (z.B.: Jelamdenu) in der Editio princeps im Text des Jalkut. Meir Prinz setzte sie in der Ausgabe Venedig 1566 an den Rand neben die entsprechenden Textabschnitte. Die Stellenangaben der Quellentexte wurden von Arthur Bernard (Dov) Hyman ermittelt und in dem zweibändigen Werk The Sources of the Yalkut Shimeoni veröffentlicht. 3 In der vorliegenden Übersetzung sind die Quellenangaben von Jalkut Schimoni zu Ezechiel nach der Edition von Hyman/Schiloni des Jalkut Schimoni zu Ezechiel angegeben, nach der auch die Übersetzung erfolgte. 4 Die Seitenzahlen dieser Edition sind in runden Klammern und fett gedruckt am Seitenrand der Übersetzung angegeben. Ein Querstrich / in der Übersetzung signalisiert, dass ein Seitenwechsel vorliegt. Zum Teil wurden die Angaben zu den Quellenangaben abgekürzt, sodass sie auf dem Seitenrand Platz fanden. Im gesamten Jalkut Schimoni sind Textabkürzungen mit Stellenverweisen zu finden. Diese Anmerkungen werden in einer eigenen Schrifttype wiedergegeben. Bereits Hyman hat darauf hingewiesen, dass unterschiedliche Schreiberkonventionen für diese Querverweise zu finden sind. 5

 1 Vgl. I Sam 17,40. 2 Yalkut Shimoni al ha-Tora by R. Shimon ha-Darshan. Facsimile Edition of the First Edition of Salonique 1521-1527. 5 Bde. (Jerusalem: Makor, 1968). Yalkut Shimoni Prophets and Hagiographa. Facsimile Edition of the First Edition Salonique, 2 Bde. (Jerusalem: Makor, 1973). 3 The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg, and the Editio Princeps [Salonika, 1521], by Arthur Bernard (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965). The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Pentateuch. Together with an Introduction, Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford and Vienna and the Editio Princeps [Salonika, 1526], by Arthur Bernard (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1974). 4 Yalkut Shimoni le-Rabbenu Shimon ha-Darshan. Neviim acharonim, hg. Dov ben ha-Rav Aaron Hyman = Arthur Bernard Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009), 513-624. 5 Siehe Arthur B. (Dov) Hyman, Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 14. https://doi.org/10.1515/9783111083834-201

Vorwort  VI

In der Übersetzung werden eckige Klammern [ ] verwendet, um Ergänzungen eines Bibelverses oder Ergänzungen zu einem Satz zu kennzeichnen. Alle Bibelstellen werden in runden Klammern angegeben ( ). Runde Klammern werden auch verwendet, um der Übersetzung ein hebräisches, lateinisches oder griechisches Wort beizugeben. Ein hebräisches Wort wird dann angegeben, wenn die Auslegung gleiche oder klanglich ähnliche Wörter aufeinander bezieht, dies aber in der Übersetzung nicht deutlich gemacht werden kann. Muss dasselbe Wort in einem Kontext unterschiedlich übersetzt werden, wird das jeweilige hebräische Wort ebenfalls genannt. Im Jalkut Schimoni sind Bibelverse zuweilen nicht nach dem masoretischen Bibeltext zitiert. In den Fußnoten wird die abweichende Formulierung angegeben, wenn damit eine inhaltliche Textveränderung verbunden ist. Einfache Pleneschreibungen werden hingegen nicht notiert. In der Übersetzung wird ein im Vergleich zum masoretischen Bibeltext verändertes Bibelzitat nach der Schreibweise des Jalkut übersetzt. Der auszulegende Vers, mit dem eine Sinneinheit beginnt, wird in der Übersetzung jeweils fett und kursiv gedruckt. In der Einleitung wird, wenn es um einen auszulegenden Bibelvers geht, dieser kursiv und in Anführungszeichen „ “ gesetzt, andere anzitierte Bibelverse werden in der Einleitung nur in Anführungszeichen „ “ gesetzt. Sinneinheiten innerhalb einer Auslegungseinheit werden in der Übersetzung durch eine Leerzeile gekennzeichnet. Mischnazitate werden in KAPITÄLCHEN wiedergegeben. Werden mehrere Auslegungen aneinandergereiht, werden die einzelnen Auslegungselemente durchgezählt. Werden Wörter aus dem Hebräischen transkribiert, geschieht dies nach den Loccumer Richtlinien. 6 Ebenso werden die biblischen Namen nach den Loccumer Richtlinien benutzt. Die Abkürzungen der biblischen Bücher folgen dem Abkürzungsverzeichnis der Theologischen Realenzyklopädie. 7 Den jeweiligen Buchbezeichnungen entsprechend wurde der dazugehörende Midrasch abgekürzt (z.B. Klagelied = Threni = Thr; MidrThr). Rabbinennamen, Abkürzungen der Talmudtraktate und Angabe der Wochenlesungen (Sedarim) zur Tora wurden nach Günter Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch (München: Beck, 71982; 92011) wiedergegeben. Alle MekhiltaStellen werden nach der ursprünglichen Einteilung in neun Traktate angegeben gemäß Mekhilta de-Rabbi Jischma’el. Ein früher Midrasch zum Buch Exodus. Aus dem Hebräischen übersetzt und herausgegeben von Günter Stemberger (Berlin: Verlag der

 6 Siehe https://www.die-bibel.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Loccumer_Richtlinien.pdf (14.05.2019). Ökumenisches Verzeichnis der biblischen Eigennamen nach den Loccumer Richtlinien (Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 1981). Ausnahme: Schabbat (und nicht Sabbat), wie auch die Abkürzung des gleichnamigen Mischna- und Talmudtraktates „Schabbat“. Inkonsistenzen wie diese (oder: Eleasar als Name in der Bibel und Eleazar als Rabbinenname) wurden in Kauf genommen. 7 Theologische Realenzyklopädie. Abkürzungsverzeichnis, zusammengestellt von Siegfried Schwertner (Berlin: De Gruyter, 1976) mit den Ausnahmen: Rut und Ijob.

VII  Jalkut Schimoni Ezechiel

Weltreligionen, 2010), 438-439. Die Seitenangaben zu Seder Eliahu Rabba in den Quellenangaben am Seitenrand der Übersetzung beziehen sich auf die Ausgabe von Meir Friedmann. 8 Darüber hinaus wurden folgende Übersetzungen festgelegt: Tab. 1: Feste Formulierungen

schließe hieraus ein Meister sagte im Westen sagen sie in einer Lehre 9 wird gelehrt dieser [Sonderfall begründet] die allgemeine Regel denn es wird gelehrt denn wir haben gelernt und das ist vergleichbar mit lehrt er aber nicht ... ? auch haben wir gelernt es belehre uns unser Meister er erwidert man wandte ein Meister es findet sich du findest, es heißt daraus lernen wir Rava

Rabbah die Rabbinen unsere Rabbinen er wandte ein unsere Lehrer lehrten

Tanna

ein Tanna sagte ein Tanna [lehrte] [Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte

‫אמור מעתה‬ ‫אמר מר‬ ‫במערבה אמרי‬ ‫במתניתא תנא‬ ‫בנין אב‬ ‫דתניא‬ ‫דתנן‬ ‫ודכוותה‬ ‫והקתני‬ ‫ותנן‬ ‫ילמדנו רבינו‬ ‫מתיב‬ ‫מיתיבי‬ ‫מר‬ ‫נמצא‬ ‫נמצאת אומר‬ ‫נמצינו למדין‬ ‫רבא‬ ‫רבה‬ ‫רבנין‬ ‫רבנן‬ ‫רמי‬ ‫שנו רבותינו‬ ‫תאנא‬ ‫תנא אמר‬ ‫תנא‬ ‫תנא דבי ר ישמעאל‬

 8 Seder Eliahu Rabba and Seder Eliahu Zuta (Tanna dʼBe Eliahu), Pseudo-Seder Eliahu Zuta. According to a Ms. edited with Commentaries and Additions by Meir Friedmann (Wien: Verlag der israel.theol. Lehranstalt, 1902). 9 Baraita, eine Lehre aus der Zeit der Mischna, die nicht in die Mischna aufgenommen wurde.

Vorwort  VIII

zwei Tannaiten

er lehrt

ich habe gelernt unsere Rabbinen lehrten es wird weiter gelehrt es wird gelehrt ebenso wird gelehrt wir haben gelernt

‫תרי תנאי‬ ‫ תני‬,‫תאני‬ ‫תנאי‬ ‫תנו רבנן‬ ‫תני אידך‬ ‫תניא‬ ‫תניא נמי הכי‬ ‫תנן‬

Es ist eine eigene Forschungsarbeit, die Bearbeitung der Quellen, die im Jalkut zum Teil verkürzt oder auf eine Auslegung hin zugeschnitten übernommen wurden, zu untersuchen. 10 Danken möchte ich Ute Bohmeier für ihre Hilfe beim Korrekturlesen.

Düsseldorf, Januar 2023 – Dagmar Börner-Klein

 10 Siehe Farina Marx, Jalkut Schimoni zum Zwölfprophetenbuch (Berlin: De Gruyter, 2020). David Théophile Ivan Meyer, La Nature Éditoriale du Yalkut Shimoni. Une étude exploratoire des citations de Bereshit Rabbah XXII,8-10 dans le Yalkut Shimoni (PhD, Universität Leuven, 2018).

Inhalt Vorwort  V 1

Einleitung  1 1.1 Das bilbische Buch Ezechiel  1 1.2 Jalkut Schimoni Ezechiel  13

2

Jalkut Schimoni Ezechiel  26 Kapitel 1  26 Kapitel 2  35 Kapitel 3  37 Kapitel 4  39 Kapitel 5  43 Kapitel 7  45 Kapitel 8  47 Kapitel 9  53 Kapitel 10  59 Kapitel 11  59 Kapitel 12  61 Kapitel 13  62 Kapitel 14  63 Kapitel 16  63 Kapitel 17  73 Kapitel 18  76 Kapitel 19  78 Kapitel 20  79 Kapitel 21  83 Kapitel 22  87 Kapitel 23  88 Kapitel 24  90 Kapitel 25  95 Kapitel 26  96 Kapitel 27  100 Kapitel 28  101 Kapitel 29  104 Kapitel 30  107 Kapitel 31  107 Kapitel 32  109

Inhalt  X

Kapitel 33  111 Kapitel 34  113 Kapitel 35  114 Kapitel 36  114 Kapitel 37  117 Kapitel 38  122 Kapitel 39  124 Kapitel 40  125 Kapitel 41  128 Kapitel 42  129 Kapitel 43  130 Kapitel 44  133 Kapitel 45  138 Kapitel 46  142 Kapitel 47  143 Kapitel 48  146 3

Register  149 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5

4

Literatur  170 4.1 4.2 4.3 4.4

5

Hebräische Bibel  149 Quellen des Jalkut  157 Schreiberverweise  161 Lehnwörter  163 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten  164

Textausgaben  170 Zitierte Literatur  175 Wörterbücher und Nachschlagewerke  177 Weiterführende Literatur  177

Abkürzungen  197

1 Einleitung 1.1 Das biblische Buch Ezechiel Nach Angaben aus dem babylonischen Talmud in bBB 15a verfassten die Männer der großen Versammlung das Buch Ezechiel, allerdings ist das gesamte Buch in der „IchForm“ geschrieben. 1 Nur an zwei Stellen (Ez 1,3, Ez 24,24) ist von Ezechiel in der dritten Person die Rede. 2 Nach rabbinischer Überlieferung ist es Chananja ben Chizkijja ben Garon 3 zu verdanken, dass das Buch nicht weggeschlossen, sondern durch seine Interpretation mit der Tora in Einklang gebracht werden konnte. 4 Doch bereits Sir 49,10-11 zählt Ezechiel zu den biblischen Schriften. Allerdings ist mit einem längeren Redaktionsprozess des Buches Ezechiel zu rechnen, 5 der in die hellenistische Zeit hineinreicht. 6 Das Buch Ezechiel weist unterschiedliche Textgattungen auf und

 1 Siehe Walther Zimmerli, Ezechiel (Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag, 1969), 35. 2 Gerhard Maier, Der Prophet Hesekiel. Kapitel 1-24 (Wuppertal: Brockhaus Verlag, 1998), 18-19. 3 Siehe Jalkut Schimoni Ezekiel, 534, 616 und 617. 4 Gerhard Maier, Der Prophet Hesekiel. Kapitel 1-24, 31-32. Michael A. Lyons, “Ezekiel and Israel’s Legal Traditions.” In The Oxford Handbook online. Scholarly Research Reviews (Oxford: Oxford University Press, 2020): https://www.oxfordhandbooks.com/. 5 Vgl. Gustav Hölscher, Hesekiel, der Dichter und das Buch, eine literarkritishe Untersuchung (Gießen: A. Töpelmann, 1924). Charles C. Torrey, Shalom Spiegel, Pseudo-Ezekiel and the Original Prophecy (New Haven: Yale Univerity Press, 1930). Margaret Odell, “Genre and Persona in Ezekiel 24:14-24.” In The Book of Ezekiel: Theological and Anthropological Perspectives, hg. Margaret Odall, John T. Strong (Atlanta: SBL, 2000), 195-219. Frank-Lothar Hossfeld, Untersuchungen zu Komposition und Theologie des Ezechielbuches (Würzburg: Echter Verlag, 1977), 522-529 rechnet mit mindesten sechs Wachstumsstufen des Textes. Bernhard Lang, Ezechiel (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1981), 1-18. 6 Dazu Karl-Friedrich Pohlmann, Ezechiel: Der Stand der theologischen Diskussion (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2008) und Michael Konkel, “Das Ezechielbuch zwischen Hasmonäern und Zadokiden.” In Juda und Jerusalem in der Seleukidenzeit. Herrschaft – Widerstand – Identität. Festschrift für Heinz-Josef Fabry, hg. Ulrich Dahmen, Johannes Schnocks (Göttingen: V&R unipress, Bonn University Press, 2019), 59-78 zum griechischen Papyrus 967, der eine vom MT abweichende Textpräsentation bietet. S. 75: „Es hat sich gezeigt, dass noch in hasmonäischer Zeit mit einer tiefgreifenden redaktionellen Umgestaltung des Ezechielbuches zu rechnen ist. Zwar liegt in hellenistischer Zeit das Buch nahezu vollständig vor, aber divergierende Gruppeninteressen – in diesem Fall die Konkurrenz zwischen Hasmonäern und Zadokiden – führt dazu, dass punktuell in das ansonsten vollständig vorliegende Buch redaktionell eingegriffen wird. Das Überraschende hierbei ist, dass offensichtlich die mit der Übersetzung ins Griechische einhergehende Instrumentalisierung des Ezechielbuches durch die Hasmonäer den Auslöser dafür bildet, dass in dieser späten Zeit das hebräische Ezechielbuch noch einmal fortgeschrieben wird.“ https://doi.org/10.1515/9783111083834-001

2  Jalkut Schimoni Ezechiel

enthält neben prophetischen 7 Texten auch erzählende und poetische 8 Passagen, Träume, Sieges- und Klagelieder, die Parallelen zu sumerischen oder kanaanitischen Mythologien aufweisen. 9 In Ez 29-32 finden sich Orakel gegen Ägypten, und Pharao wird als Monster präsentiert (Ez 29,1-5; Ez 32,1-5). 10 Ezechiel, der zeitweise seines Sprachvermögens beraubt ist, 11 ist als Priester zu sehen, dem die Wahrung der Tora obliegt. 12 Rüdiger Liwak hat die Beziehungen des Buches Ezechiel zum Heiligkeitsgesetz (Lev 17-26), zur Priesterschrift, zum Deuteronomium und zum Jeremiabuch 13 beschrieben. 14 Die Abhängigkeit von älteren Propheten wie Amos, Hosea, Jesaja und Zephanja sei offensichtlich. 15 Mit Ernst Vogt ist das Buch Ezechiel in folgende Teile aufteilbar: 16 Die Berufung Ezechiels (Ez 1-3), die Tempelvision (Ez 8-11), die Beschreibung der Cheruben und Räder (Ez 1, Ez 10, Ez 41,18-19), die Lähmung und Stummheit des Propheten Ezechiel (Ez 3,25-26, Ez 24,25-27, Ez 33,21-22, Ez 4,4-8), Ezechiels Wächtertätigkeit (Ez 33), Leben, Tod und ungute Gebote (Ez 18, Ez 33 und Ez 20,25-26) und die Tempelvision (Ez 4048). Ernst Kutsch hat die Chronologie des Buches Ezechiel rekonstruiert. 17 Tab. 2: Zeitrechnung nach Kutsch, Chronologische Daten, S. 71 Ezechiel

Datum

Nebukadnezar

Ez ,

. IV. 

= . Juni 

= . Neb.

,

. (IV:?) 

= (. Julie?) /

= . Neb.

 7 Ernst Vogt, Untersuchungen zum Buch Ezechiel (Rom: Biblical Institute Press, 1981). Susan Niditch, “Ezekiel 40-48 in Visionar Context.” The Catholic Biblical Quarterly 48 (1986): 208-224. Ellen F. Davis, Swollowing the Scroll: Textuality and the Dynamica of Disourse in Ezechiel’s Prophecy (Sheffield: Almond Press, 1989). 8 Daniel Bondi, The Book of Ezekiel and the Poem of Erra (Freiburg: Universitätsverlag; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1991). 9 Donna Lee Petter, The Book of Ezekiel and Mesopotamian City Laments (Fribourg: Academic Press; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2011), 3. F. W. Dobbs-Allsopp, Weep, O Daughter of Zion. A Study of the City-Lament Genre in the Hebrew Bible (Rom: Editrice Pontificio Instituto Biblico, 1993). 10 Safwat Marzouk, Egypt as a Monster in the Book of Ezekiel (Tübingen: Mohr Siebeck, 2015). 11 Siehe Bernhard Lang, Ezechiel (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1981), 57-76. 12 Vgl. Ez 1,3. T. J. Betts, Ezekiel the Priest. A Custodian of Tora (New York: Peter Lang, 2005), 47-144. 13 Siehe Gerhard Maier, Der Prophet Hesekiel. Kapitel 1-24 (Wuppertal: Brockhaus, 1998), 28-30. 14 Rüdiger Liwak, Überlieferungsgeschichtliche Probleme des Ezechielbuches. Eine Studie zu postezechielischen Interpretationen und Kompositionen (Diss: Bochum, 1976). Bernhard Lang, Ezechiel, 97105. 15 Rüdiger Liwak, Überlieferungsgeschichtliche Probleme des Ezechielbuches, 5. 16 Ernst Vogt, Untersuchungen zum Buch Ezechiel, VIII-X. 17 Ernst Kutsch, Die Chronologischen Daten des Ezechielbuches (Freiburg: Universitätsverlag; Göttigen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1985), 70-71. Abweichend Bernhard Lang, Ezechiel, 32-56.

Einleitung  3

Ezechiel

Datum

Nebukadnezar

,

. VI. 

= . Sept. 

_ . Neb.

,

. V. 

= . Aug. 

= . Neb.

,

. X.  (Zedekia!)

= . Jan. 

= . Neb.

,

(XI. oder XII: „“)

= (. Febr. o. . März) 

= . Neb.

,

. X. 

= . Jan. 

= . Neb.

,

. I. 

= . April 

= . Neb.

,

. I. 

= . April 

= . Neb.

,

. III. 

= . Juni 

= . Neb.

,

. XII. 

= . März 

= . Neb.

,

. (XII.) 

= (. März) 

= . Neb.

,

. X. 

= . Jan. 

= . Neb.

,

. I.  = . I.  der = . April  Eroberung

= - Neb.

Die politischen Hintergründe des Buches Ezechiel fasst Bernhard Lang wie folgt zusammen: Tab. 3: Bernhard Lang: Versuch einer Zeittafel 18 Datum

Ereignis



Pharao Necho erhebt Jojakim (-) zum König von Juda.



Der babylonische König Nebukadnezzar besiegt ägyptisches Militär bei Karkemisch in Syrien und vertreibt Ägypten aus Vorderasien.

/

Jojakim unterwirft sich Nebukadnezzar.

/

Jojakim fällt von Nebukadnezzar ab: Beginn des . judäisch-babylonischen Kriegs (/-).



Während der Belagerung Jerusalems stirbt König Jojakim. Nachfolger ist Jojachin ().



. März: Jochachin übergibt Jerusalem babylonischem Militär. Er wird mit zahlreichen Judäern nach Babylonien deportiert. Nebukadnezzar setzt Zidkija (-) zum König von Juda ein.



Antibabylonische Unruhen in Juda, Ammon, Moab, Edom, Tyrus, Sidon (Jer  f.). König Zidkija muss sich in Babylonien verantworten (Jer ,?). Ezechiels Berufung in Babylonien (Ez ,)



Pharao Psammetich II. unternimmt eine Schiffsreise nach Vorderasien zum Besuch von Tempeln (Byblos?) und vermutlich zur Schürung der antibabylonischen Stimmung.

 18 Bernhard Lang, Ezechiel (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1981), 42-44.

4  Jalkut Schimoni Ezechiel

Datum

Ereignis . Sept.: Ezechiel wird von Ältesten konsultiert (Ez ,).



. Aug.: Ezechiel wird von Ältesten konsultiert (Ez ,).



Zidkija fällt von Nebukadnezzar ab: Beginn des . judäisch-babyloninischen Kriegs ().



. Jan.: Beginn der Belagerung Jerusalems durch babylonisches Militär. Ezechiel hält das (genaue?) Datum fest (Ez ,). . Jan., . April, . Juni: Ezechiels Orakel gegen Ägypten (Ez ,; ,; ,).



Ezechiels Orakel gegen Ägypten (Ez ,). . Juli: Babylonisches Militär erobert Jerusalem. Ende des . judäisch-babylonischen Kriegs. Massendeportation von Judäern nach Babylonien. . Aug.: Babylonisches Militär steckt den Jerusalemer Tempel in Brand (Kön ,; nach Jer , ist es der . Aug.).



. Jan.: Ein „Entronnener“ bringt die Nachricht vom Fall Jerusalems zu den babylonischen Exulanten (Ez ,). Vor . März: Ezechiel Orakel gegen Tyrus, das ca. - von babylonischem Militär belagert wird (Ez ,). . März: Ezechiels Klage über Pharao (Ez ,).



Babylonisches Militär besiegt Ammon und Moab (Josephus, Ant. , f.)



. April: Ezechiels Vision des neuen Jerusalemer Tempels (Ez ,).



. April: Ezechiel Orakel gegen Tyrus (Ez ,), das  von babylonischem Militär nach jähriger Belagerung erobert wird. Vielleicht spielt der Prophet auf einen babylonischen Ägyptenfeldzug an, der in diesem Jahr stattfindet.



. Juli: Ezechiels Thronwagen-Vision (Ez ,)



Nebukadnezzars (.?) Feldzug gegen Ägypten

Bernhard Lang verweist zudem auf eine übersichtliche Komposition des Buches Ezechiel: 19 Den Anfang bildet die Berufungsvision des Propheten, dann folgend Drohworte gegen Jerusaelm, die mit einer Notiz über den Tod der Frau des Propheten abschließen, die ihm als Vorzeichen von Jerusalems Untergang gedeutet wird (Kap. 24,15-24). Dieser erste Teil ist von Daten durchwoben, die vom 6. bis zum 9. Jahr der Verbannung reichen. – Der daran anschließene Teil enthält in den Kapiteln 25-32 Drohworte gegen Ammon, Moab, Edom, gegen Tyrus und Ägypten also gegen alle wirklichen oder möglichen Feinde Judas mit der Ausnahme von Babylonien. Die Daten fallen ins 10. und 11. Jahr, abgesehen von Kap. 29,17, wo das 27. Jahr erwähnt wird. – Nach diesem „Fremdvölker-Block“ 20 kehrt das Buch zu Worten über Juda zurück. Kap. 33,21f. enthält die Nachricht von einem Mann, der vom Fall Jerusalems berichtet, die Drohworte vom Anfang des Buches haben sich verwirklicht. Nun schließen sich hoffnungsvolle Kapitel an; sie gipfeln

 19 Bernhard Lang, Ezechiel (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1981), 44. 20 Dazu “Verkündigung über die Fremdvölker”. In Bernhard Lang, Ezechiel (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1981), 106-112.

Einleitung  5

in Kap. 37 mit der Vision von den auferweckten Totengebeinen und der Ankündigung von Judas und Israels Wiederherstellung und Wiedervereinigung. Nach dem Zwischenspiel der angekündigten Schlacht gegen einen Fürsten namens Gog, aus der Juda siegreich hervorgehen wird, folgt eine Vision es neuen Israel und des erneuerten Jerusalmer Tempels. Diese das Buch abschließende Vision ist in das 25. Jahr datiert.

Die 48 Kapitel des Ezechielbuches sind folgenden Inhalts: Kapitel 1 schildert die erste Vision Ezechiel. 21 Er sieht am himmlischen Thron Gottes vier feurige, geflügelte Wesen, die beständig in Bewegung sind, deren Gesichter einem Menschen, einem Löwen, einem Stier und einem Adler gleichen. Bei jeder feurigen Gestalt steht ein Rad, dessen Felgen mit Augen übersät sind. Über den Gestalten ist etwas wie eine kristallene Feste, unter der die Flügel der Wesen ausgebreitet sind. Mit jeweils zwei anderen Flügeln bedecken die Wesen ihren Körper. Über der Feste ist ein saphirähnlicher Thron zu sehen, auf der eine menschenähnliche, feurige Gestalt sitzt. Die Herrlichkeit JHWHs scheint wie der Glanz eines Regenbogens (Ez 1,28), wie das Funkeln des Lichts in geschliffenem Glas. In Ez 2 wird Ezechiel von JHWH zum Propheten berufen: JHWH entsendet ihn zu den abtrünnig geworden Israeliten. Ihm wird eine Schriftrolle mit Klagen entgegengestreckt. In Ez 3 ergeht der Befehl an Ezechiel, die Schriftrolle zu verzehren, zu den Israeliten zu gehen und ihnen die Worte JHWHs zu verkünden, die Israel nicht hören will. Ez 3,12-15 schildert, wie der Prophet vom Geist Gottes emporgehoben und zu den Weggeführten Israels an den Fluss Kebar gebracht wird. Nach sieben Tagen hört er dort, wie Gott zu ihm spricht, um ihn als Wächter und Warner über Israel einzusetzen (Ez 3,16-21). 22 Kommt Ezechiel seiner Aufgabe nicht nach, wird das Blut eines jeden von seiner Hand eingefordert. In Ez 3,22-27 ergeht die Aufforderungan an den Propheten, sich in seinem Haus einzuschließen. Dort werde er gefesselt, er werde verstummen und nur reden können, wenn Gott ihm befiehlt, in seinem Auftrag zu sprechen. In Ez 4 bekommt Ezechiel den Auftrag, das Gericht über Jerusalem bildlich darzustellen. Er soll sich auf seine linke Seite legen und 390 Tage, für jedes Jahr, das Israel gesündig hat, die Schuld Israels auf sich legen (Ez 4,4). Danach soll er sich auf seine rechte Seite legen, um die Schuld des Hauses Juda, das 40 Jahre lang gesündigt hat, für 40 Tage tragen. Er soll dabei in die Richtung des belagerten Jerusalem schauen und gefesselt sein. Gott legt für Ezechiel genau fest, was er während dieser Zeit essen und trinken darf (Ez 4,9-12): Er soll sein Brot auf Menschenkot backen, damit deutlich wird, dass ebenso Israel unter den Völkern unreines Brot essen wird, wenn Gott es verstoßen hat (Ez 4,13). Als Ezechiel klagt, er habe noch nie Unreines gegessen, wird ihm erlaubt, mit Kuhmist zu backen (Ez 4,14-15). Das auf Vorrat

 21 Vgl. Ez 10. 22 Vgl. Ez 33,1-9.

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gebackene Brot und das Wasser werden Ezechiel rationiert, um zu verdeutlichen, wie bitter die Verstoßung für Israel werden wird (Ez 4,16-17). In Ez 5 bekommt Ezechiel den Auftrag, sein Haupthaar und seinen Bart abzuscheren. Die Haare sollen zu je einem Drittel symbolisch verbrannt, zerkleinert und verstreut werden. Ein Rest soll an seinem Mantelzipfel angebunden werden, wiederum davon soll ein wenig verbrannt werden und daraus soll ein Feuer über Israel ausbrechen (Ez 5,1-4). Gott erklärt, dies alles symbolisiere das ungehorsame Jerusalem, das unter die Völker verstreut werden wird, über das er ein nie gesehenes Gericht kommen lassen werde, um seinen Zorn zu stillen (Ez 5,8-17). In Ez 6 ergeht der Auftrag an Ezechiel zu prophezeien, dass die Opferhöhen auf den Bergen Israels zerstört und die Götzendiener getötet werden sollen. Nur wenige werden entkommen und unter die Völker zerstreut werden. Israel werde wegen der schlimmen Gräuel durch Schwert, Hunger und Pest umkommen. In Ez 7 soll Ezechiel erneut das nahende Ende verkünden, dass Gott mitleidslos die Gräuel Israel ahnden und seinen Grimm ausschütten wird. Nichts wird von dem Reichtum, der Pracht und der Herrlichkeit Israels übrigbleiben. Das Silber wird in die Gassen geworfen und das Gold wie Unrat geachtet werden (Ez 7,19), weil JHWH sein Angesicht abwenden und Räuber sein Kleinod, den Tempel, entweihen werden (Ez 7,22). Gott will die Israeliten richten, „damit sie erfahren, dass ich JHWH bin“ (Ez 7,27). In Ez 8 erzählt Ezechiel in der Ich-Form, wie ihn erneut, als die Ältesten von Juda in seinem Haus saßen, eine Vision überkam: Die in Ez 1 beschriebene Gestalt der Herrlichkeit JHWHs ergriff ihn am Schopfe, und der Geist brachte ihn nach Jerusalem, um ihm das Götzenbild am Nordtor des Tempelinnenhofes zu zeigen. Ezechiel soll dort ein Loch in die Wand schlagen, um sich die Götzen im Inneren des Tempels anzusehen, vor denen die 70 Ältesten mit Jaasanja, dem Sohn Schafans stehen, um ihnen Weihrauch darzubringen. Vor dem Nordtor sitzen die Frauen, um Tammus zu beweinen (Ez 8,14). Vor dem Tempel selbst sieht er 25 Männer, die die Sonne anbeten (Ez 8,16). In Ez 9 beginnt die angekündigte Heimsuchung aller Sünder im Tempel selbst. Ezechiel sieht 6 Männer mit Schlagwerkzeugen in den Händen. Einer von ihnen trägt ein Leinengewand und ist mit Schreibutensilien ausgestattet. Dieser bekommt den Auftrag, alle diejenigen in Jerusalem auf der Stirn zu kennzeichen, die sich nicht an den Gräueln des Götzendienstes beteiligt haben. Alle anderen sollen getötet werden. Als nur Ezechiel übrig bleibt, fleht er zu Gott, nicht auch noch den Rest Israels umkommen zu lassen. Aber Gott lehnt es ab, gnädig zu sein. In Ez 10 sieht der Prophet erneut die Cheruben unter dem Thron Gottes. Ein in ein Leinengewand gehüllter Mann wird aufgefordert, glühende Kohlen, die er von den Cheruben gereicht bekommt, über der Stadt zu verstreuen. Der himmlische Bereich und die Cheruben mit dem Räderwerk werden erneut beschrieben. Die Herrlichkeit JHWHs zieht aus dem Tempel hinaus (Ez 10,18).

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In Ez 11 bringt der Geist Ezechiel an das Osttor des Tempels, wo 25 Männer, unter ihnen die Obersten des Volkes, Jaasanja, hier der Sohn Aschurs, und Pelatja, der Sohn des Benaja, Unheil planen und der Stadt schädliche Ratschläge erteilen. Ezechiel soll gegen sie prophezeien, da sie trügerische Hoffnung verbreiten: „Das Schwert, das ihr fürchtet, will ich über euch kommen lassen […], ich will euch aus der Stadt verteiben“ (Ez 11,8-9). Während der Weissagung Ezechiels stirbt Pelatja (Ez 11,13), und Ezechiel fleht zu Gott, der Ezechiel nun verkünden lässt, dass nach der Zerstreuung unter die Völker Gott Israel wieder zusammenbringen will (Ez 11,17). Israel soll aber alle Götzen aus dem Land entfernen. Gott will ihnen ein neues, gefühlvolles Herz geben (Ez 11,19), damit sie die Gebote einhalten: „Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein“ (Ez 11,20). Die Cheruben erheben sich mit den Rädern und der Herrlichkeit Gottes aus Jerusalem heraus. Der Geist bringt Ezechiel zu den Weggefürten nach Babylonien, denen er alles Gesehene berichtet. In Ez 12 wird die Exilierung von König und Volk in Gleichnissen dargestellt. Ezechiel soll in aller Öffentlichkeit seine Sachen packen und aus einem Loch in der Wand seines Hauses ausziehen und sagen: „Wie ich es gemacht habe, wird es euch geschehen“ (Ez 12,11). Den Fürsten und alle seine Helfer wird Gott in die Verbannung bringen, wo er sterben wird (Ez 12,13). Ezechiel soll sein Brot in Beben essen und sein Wasser in Zittern trinken als Symbol dafür, dass das Land wüst und öde sein wird. Als das Gerede im Land aufkommt, dass die Prophezeiungen Ezechiels sich nicht erfüllen, lässt Gott ihn sagen: „Ich will diesem Gerede ein Ende machen, […] die Zeit ist nahe, dass kommt, was prophezeit worden ist“ (Ez 12,23). In Ez 13,1-16 soll Ezechiel gegen die falschen Propheten weissagen, gegen die Gott vorgehen will: „Sie werden [vom] Frieden sprechen, wo doch kein Frieden ist“ (Ez 13,10). In Ez 13,17-23 werden die falschen Prophetinnen angeklagt, die „Binden für die Handgelenke nähen“ und für eine Handvoll Gerste Gott entweihen (Ez 13,18-19). Auch die Ältesten von Israel sind Götzendiener (Ez 14,1-3). Nicht einmal Noah, Daniel und Ijob würden durch ihre Gerechtigkeit deren Leben retten können (Ez 14,14-20). Nur wenige werden den vier schweren Strafen (Schwert, Hunger, wilde Tiere, Pest) entkommen und zum Trost für andere werden (Ez 14,21-23). Es folgt in Ez 15,1-8 das Gleichnis vom unbrauchbaren Rebholz, das verbrannt wird. In Ez 16 wird Jerusalem als treulose Frau dargestellt. 23 Seit seiner Geburt war Jerusalem missachtet und kämpfte um sein Leben, bis Gott sich ihrer annahm, sodass sie wie zu einer schönen Frau heranreifen konnte. Gott schmückte Jerusalem wie eine Braut, gab ihr königliche Speise, aber Jerusalem verließ sich auf ihre Schönheit und prostituierte sich für andere Götter. Daher hat Gott beschlossen, die Liebhaber gegen die Stadt zu versammeln (Ez 16,37) und in ihre Hände zu geben. Über Jerusalem wird

 23 Vgl. Ez 23.

8  Jalkut Schimoni Ezechiel

man das Sprichwort sagen: „Wie die Mutter, so die Tochter“ (Ez 16,44). Die Mutter war eine Hetiterin, der Vater ein Amoriter (Ez 16,45), die große Schwester ist Samaria, die kleine Schwester ist Sodom (Ez 16,46), die beide lange nicht so viel gesündigt haben wie Jerusalem. Gott will aber einen Bund mit Jerusalem aufrichten, damit es daran denkt, was es getan hat und sich schämt. Ez 17 bringt das Gleichnis von dem abgeschlagenen Zedernwipfel, der weggebracht wird und einem fremden, eingepflanzten Weinstock, der zunächst gedeiht, aber in die falsche Richtung wächst. Seine Wurzeln sollen herausgerissen werden. In Ez 17,11-12 wird das Bild auf Jerusalem gedeutet, dessen Oberste nach Babylonien weggebracht wurden. Ohne dessen Namen zu nennen, wird in Ez 17,13-14 auf König Zidkija angespielt, der einen Vasallenbund mit Babylonien schloss, diesen aber brach und mit Ägypten kooperierte (Ez 17,15). Er soll, so der Schwur Gottes, mitten in Babylonien sterben (Ez 17,16), weil er den Bund gebrochen und den Eid nicht gehalten hat (Ez 17,18). Ebenso soll seine Streitmacht umkommen (Ez 17,21). Dann aber will Gott selbst von dem Wipfel der Zeder die Spitze wegnehmen und ihr einen Platz geben (Ez 18,22). Ez 18 beginnt mit dem Sprichwort „die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern sind davon die Zähne stumpf geworden.“ Ezechiel bekommt den göttlichen Auftrag, dieses Sprichwort zu verbieten: Da alle Menschen, Väter wie Söhne JHWH gehören, soll jeder, der sündigt, sterben (Ez 18,4). Nur die Gerechten sollen am Leben bleiben (Ez 18,5-18), aber ein Sohn soll nicht die Schuld seines Vater tragen müssen (Ez 18,20). Wer jedoch von seinen Sünden umkehrt, soll am Leben bleiben (Ez 18,21-23). Wenn aber ein Gerechter zu einem Sünder wird, soll er sterben (Ez 18,26). Das Kapitel schließt mit dem Aufruf zur Umkehr, denn JHWH habe keinen Gefallen am Tod eines Sterbenden (Ez 18,32). In Ez 19 soll Ezechiel ein Klagelied über die Fürsten Israels anstimmen, deren Sohn zum König vom Babylonien weggeführt wird (Ez 19,9) und dem keine Ranke für ein Zepter blieb (Ez 19,14). In Ez 20 ergeht das Wort JHWHs wieder an Ezechiel im Dabeisein der Ältesten, denen der Prophet mitteilen soll, dass er ihnen keine Antwort mehr erteilt. JHWH hat sich Israel in Ägypten zu erkennen gegeben, ihnen zugeschworen, sie in ein fruchtbares Land zu führen, sie aber verließen die Götzen Ägyptens nicht. JHWH gab Israel die Gebote (Ez 20,12), aber die Gesetze wurden missachtet (Ez 20,16), und Israel verunreinigt sich an den Götzen bis auf den heutigen Tag (Ez 20,31). JHWH sichert denÄltesten zu: „Ich will mit starker Hand und ausgestrecktem Arm über euch herrschen und mit ausgeschüttetem Grimm, und ich will euch aus den Völkern herausführen und aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid […], und ich will euch in die Wüste der Völker bringen und dort mit euch ins Gericht gehen“ (Ez 20,33-35). Die Abtrünningen sollen ausgesondert werden (Ez 20,38). Letztlich wird Israel JHWH auf dem heiligen Berg dienen, und JHWH wird sie gnädig annehmen (Ez 20,40-41).

Einleitung  9

In Ez 21 ergeht die Aufforderung an Ezechiel, gegen den Süden, nach Teman, das Wort JHWHs zu richten: Gott will dort ein unauslöschbares Feuer entfachen, das alle Bäume verzehren soll. Ezechiel erwidert: „Du, mein Herr JHWH, jene werden zu mir sagen: Redet der nicht immer in Rätseln“ (Ez 21,5). Daraufhin soll sich Ezechiel gegen Jerusalem wenden und gegen das Heiligtum weissagen. Ezechiel solle sich zwei Wege, jeden mit einem Wegweiser, machen, auf denen der König von Babylonien zielgerade kommen kann (Ez 21,23). Nichts soll bleiben wie es ist: Was hoch ist, soll erniedrigt werden, was niedrig ist, soll erhöht werden (Ez 21,32). Dann soll der Prophet den Ammonitern prophezeien, dass auch über sie der Zorn Gottes ausgegossen werden wird. In Ez 22 wird Ezechiel aufgefordert, Jerusalem seine Gräueltaten vor Augen zu halten, die Entheiligung der Schabbattage (Ez 22,9) und seine Unzucht. Israel ist insgesamt zu Schlacke geworden (Ez 22,18), gegen die das Feuer des Zornes Gottes entfacht wird. Die Oberen sind wie reißende Wölfe und brüllende Löwen, wenn sie auf Raubzüge gehen. Sie machen viele zu Witwen im Land (Ez 22,25), und die Propheten übertünchen ihre bösen Taten (Ez 22,28). Der Götzendienst Israels, die Bündnispolitik mit Ägypten, mit den Assyrern und Babyloniern, wird in Ez 23 als Unzucht der Schwestern Ohola (Samaria) und Oholiba (Jerusalem) dargestellt, die mit Steinigung zu bestrafen ist (Ez 23,47). In Ez 24,1 wird der Prophet aufgefordert, sich den 10. Tag des 10. Monats im 9. Jahr zu merken. Dies ist der Tag, an dem die Belagerung Jerusalems durch den König von Baylonien begann. Ezechiel bekommt die persönliche Prophetie, dass eine ihm nahestehende Person sterben werde und er ihretwegen keine Totenklage halten solle. Die Prophezeiung erfüllt sich, als Ezekiels Frau am selben Abend stirbt (Ez 24,15-18). In Ez 25 soll der Prophet gegen die Ammoniter weissagen. Weil sie den Sieg über Jerusalem, Israel und Juda für endgültig halten und sich darüber gefreut haben, sollen sie ebenfalls besiegt werden. Auch gegen Moab, Seir, Edom und die Philister und Kreter wird Gott vorgehen. In Ez 26 ergeht die Weissagung gegen Tyrus, über das Gott Nebukadnezzar kommen lassen wird, und in Ez 27 wird Ezechiel aufgefordert, ein Klagelied über Tyrus anzustimmen. In Ez 28 ergeht das Wort JHWHs gegen den Herrscher von Tyrus, der sich für klüger hält als Daniel (Ez 28,3). Auch über den König von Tyrus soll Ezechiel ein Klagelied anstimmen (Ez 28,11). In Ez 28,20 soll Ezechiel das Wort gegen Sidon richten. Das Kapitel schließt mit einem Ausblick auf Israels Rettung nach dem Gericht, wenn Israel aus den Völkern versammelt worden ist, um wieder im Land zu wohnen. In Ez 29 bekommt der Prophet den Auftrag, gegen den Pharao zu weissagen. Auch die Ägypter werden unter die Völker verstreut und erst nach 40 Jahren wieder aus den Völkern versammelt werden (Ez 29,13). Gott will Nebukadnezzar das Land Ägypten als Lohn für den harten Krieg gegen Tyrus zukommen lassen (Ez 29,19).

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In Ez 30 wird der Fall Ägyptens verkündet, der nach Ez 30,21 eintritt. In Ez 31 wird Pharao mit einem gestürzten Zedernbaum verglichen. Ez 32 enthält ein Klagelied über den Pharao und über Ägypten, in dem auch des Falls der Nachbarvölker gedacht wird. Auch in Ez 33 wird, wie in Ez 3, Israel beauftragt, einen Wächter zu bestellen. Nach Ez 33,7 ist Ezechiel dieser Wächter, der allerdings von Gott selbst eingesetzt ist. Er soll Israel verdeutlichen, dass jeder gemäß seiner Taten gerichtet wird. Entsprechend wird Ezechiel von einem Entronnenen der Fall Jerusalem berichtet (Ez 33,2122). Da die Zurückgebliebenen im Land ihren Anspruch auf das Land anmelden, ergeht gegen sie das Wort Gottes, alles Land werde verwüstet werden. Ezechiels Worte werden zwar gehört, aber sie werden nicht befolgt werden. In Ez 34 wird Ezechiel aufgefordert, gegen die Hirten Israels zu weissagen, die nicht ihre Herde, sondern sich selbst weiden. 24 Die Schafe JHWHs sind zerstreut, weil sie keine Hirten haben. Daher wird sie JHWH von ihren Händen fordern (Ez 34,10), sie von überall zusammensuchen und sie in ihr Land bringen (Ez 34,13). Einst wird David sie als guter Hirte hüten (Ez 34,23). JHWH wird einen Friedensbund schließen, „alle bösen Tiere aus dem Land ausrotten“ (Ez 34,25) und dafür sorgen, dass alle sicher wohnen. In Ez 35 bekommt Ezechiel den Auftrag, gegen das Gebirge Seir und gegen Edom zu weissagen. Beide sollen zu einer Wüste veröden. Im Gegenzug soll der Prophet in Ez 36 den Bergen Israels weissagen, dass sie wieder ergrünen, dass die Städte wieder aufgebaut und die Israeliten wieder darin wohnen werden. Dann wird JHWH seinen Namen wieder heilig machen (Ez 36,23) und Israel ein neues Herz und einen neuen Geist geben (Ez 36,26), und die Städte werden wieder voller Menschenherden sein (Ez 36,37). In Ez 37 erhält der Prophet den Befehl, über einem Feld voller Totengebeine zu weissagen, dass diese wieder lebendig werden (Ez 37,5). Als Ezechiel den Befehl ausführt, sieht er, wie sich die Knochen mit Fleisch und Haut überziehen (Ez 37,8). Auf Gottes Geheiß befiehlt er dann dem Geist, die Leiber zu beleben. Ein großes Heer stellt sich daraufhin auf die Füße (Ez 37,10). Es wird ihm erklärt, dass dies das gesamte Haus Israel ist (Ez 37,11). Es ergeht der folgende Gottespruch: „Siehe, ich will eure Gräber öffnen, und ich hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraus und bringe euch ins Land Israel. Und ihr sollt erfahren, dass ich JHWH bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, meinVolk, aus euren Gräbern heraufhole“ (Ez 37,12-13). Josef, Efraim und Juda sollen mit den Stämmen Israels zu einem Volk werden. Es soll nicht mehr zwei Königreiche geben, sondern ein Volk, das einen König hat (Ez 37,15-22). Dieser König wird David sein (Ez 37,24), der für immer ihr Fürst sein soll (Ez 37,25).

 24 Vgl. Ez 37,24-28.

Einleitung  11

In Ez 38-39 bekommt Ezechiel den Auftrag, gegen Gog, den Fürsten von Rosch, Meschech und Tubal im Land Magog, zu prophezeien, der Perser, Kuschiter und Libyer in seinem Heer hat, „dazu Gomer und sein ganzes Heer, die vom Hause Togarma, die im Noden wohnen“ (Ez 38,6). Dieser wird am Ende der Zeit gegen Israel ziehen (Ez 38,16), was Gottes Zorn reizen wird. Es wird in Israel ein großes Erdbeben geben (Ez 38,19-20). Dann wird Gott Gog mit Pest und Blutvergießen richten, mit Platzregen, Hagel, Feuer und Schwefel. Gog wird schließlich auf den Bergen Israels fallen (Ez 39,4). Die Bewohner der Städte Israels werden hinausgehen, um die Speere und Lanzen aufzusammeln und zu verbrennen. Sie werden sieben Jahre lang genug Brennholz haben (Ez 39,9). Gog und sein Heer wird von Israel begraben werden (Ez 39,1116). Gott wird seine Herrlichkeit auch unter die Völker bringen, dass alle sein Gericht sehen sollen (Ex 39,21). In Ez 40 berichtet Ezechiel von der Vision des künftigen Jerusalem, die er im 25. Jahr der Gefangenschaft erfuhr. Ein Mann, der wie Erz anzuschauen war, misst für ihn die Mauern des Tempels aus. Ezechiel bekommt den Befehl, alle Maße genau zu notieren. Zunächst wird der äußere Vorhof und seine Torbauten (Ez 40,6-27), dann der innere Hof mit seinen Torbauten (Ez 40,28-37), die Opfertische und die Kammern für die Priester (Ez 40,38-47) sowie die Tempelvorhalle und seine Nebengebäude, die Tempelhalle und das Allerheiligstes (Ez 40,48-42,14) vermessen. Schließlich wird der Umfang des Tempelbezirks festgestellt (Ez 42,15-20). Danach wird Ezechiel zum Osttor geführt, wo er sieht, wie sich die Herrlichkeit Gottes nähert (Ez 43,1-2). Der Geist bringt ihn in den inneren Vorhof, wo er sieht, dass die Herrlichkeit Gottes den Tempel erfüllt (Ez 43,5). Er vernimmt eine Stimme, die erklärt: „das ist der Ort meines Thrones […], hier will ich für immer unter den Kindern Israels wohnen“ (Ez 43,7). Israel soll die Stätte nicht mehr entweihen. Ezechiel soll alle Maße des Tempels und alle Gesetze aufschreiben, damit sich alle schämen, was sie getan haben (Ez 43,10-11), und es soll Gesetz sein, dass der Tempelberg heilig ist (Ez 43,12). Es folgen die Maßangaben des Altars (Ez 43,13-17) und die Anordnungen für die ordnungsgemäße Darbringung der Opfer zur Weihe des Altars durch levitische Priester aus dem Geschlecht Zadoks (Ez 43,18-27). In Ez 44 wird der Prophet wieder vor das Osttor des Tempels gebracht. Dort wird erklärt, dieses Tor bleibe verschlossen, weil hier die Herrlichkeit JHWHs in den Tempel eingezogen sei. Nur der Fürst habe die Erlaubnis, sich dort niederzulassen (Ez 44,1-3). Dann wird Ezechiel zum Nordtor geführt, wo die Regeln zum Zutritt zum Heiligtum erlassen werden: Kein unbeschnittener Fremder darf das Heiligtum betreten (Ez 44,9), nur die Leviten, die zwar von JHWH abgewichen waren, sollen ihre Sünde tragen und im Tempel dienen (Ez 44,10-11). Sie dürfen sich aber nicht dem nahen, was Gott heilig ist und auch keine hochheiligen Opfer darbringen (Ez 44,13). Dies dürfen nur die levitischen Zadokiten (Ez 44,15-16), die in Leinengewändern dienen sollen, die nach dem Dienst ausgezogen werden müssen (Ez 44,17-19). Es folgen weitere Anordnungen, die von den Zadokiten eingehalten werden müssen (Ez 44,20-31).

12  Jalkut Schimoni Ezechiel

In Ez 45 wird die Landabgabe für den heiligen Bezirk des Tempels festgelegt, der den Priestern gehören soll, in dem sie ihre Häuser haben sollen (Ez 45,1-4). Ebenso soll den Leviten eine Gebiet zugemessen werden (Ez 45,5). Der Stadt soll ein Eigentumsgebiet zugewiesen werden, das ganz Israel gehören soll (Ez 45,6). Auch der Fürst soll ein Gebiet bekommen, damit er nicht mehr das dem Volk gehörende nimmt (Ez 45,78). Die Fürsten werden explizit ermahnt, mit geeichten Gewichten zu wiegen und mit genormten Maßen zu messen (Ez 45,9-12). Die Aufgabe der Fürsten ist es, die vom Volk zu entrichtenden Abgaben zu Brandopfern, Speiseopfern und Trankopfern an Festen, Neumonden, Schabbattagen und Feiertagen Israels darzubringen (Ez 45,1317). Es folgen die Anweisungen an die Fürsten für die Sühneopfer am ersten Tag des ersten Monats und am ersten Tag des siebten Monats (Ez 45,18-19) sowie die Anweisungen für das Pesachopfer am 14. Tag des ersten Monats (Ez 45,21-24) und für den 15. Tag des siebten Monats, an dem sieben Tage lang Opfer dargebracht werden sollen (Ez 45,25). Nach Ez 46,1 soll das Tor im inneren Vorhof nach Osten am Schabbat und am Neumond geöffent werden, der Fürst soll am Tor stehenbleiben und die Priester sollen die Brand- und Dankopfer darbringen (Ez 46,2). Fürst und Volk sollen auf der Schwelle des Tores anbeten (Ez 46,3). Es folgen Anweisungen zu den Schabbat- (Ez 46,4-5) und Neumondopfern (Ez 46,6-7) und den Opfern an Festen und Feiertagen (Ez 46,11). Zudem werden Anweisungen für das tägliche Brand- oder Dankopfer erlassen (Ez 46,12-15). Das Hinein- und Hinausgehen von Fürst und Volk wird streng geregelt (Ez 46,8-10; Ez 46,12). Ez 46,16-18 ordnet an, dass der Fürst das ihm zugewiesene Gebiet als Erbland erhält. Er kann es nur einem seiner Söhne vererben. Verschenkt er einen Teil des Landes, fällt er im Jobeljahr an ihn zurück. In Ez 46,19-24 wird dem Propheten gezeigt, wo sich die Küchen im Tempel befinden, in denen die Priester kochen und backen sollen. In Ez 47,1-12 wird Ezechiel gezeigt, dass unter der Türschwelle des Tempels eine Quelle entspringt, deren Wasser sich nach Osten ergießt und am Altar vorbeifließt. Das Wasser wird zu einem Bach und dann zu einem tiefen, fischreichen Fluss, an dessen Ufern Fruchtbäume stehen, die nicht welken. In Ez 47,13-23 und Ez 48,23-29 wird die Verteilung des Landes an die zwölf Stämme festgelegt. Der Stamm Josef bekommt ein bestimmtes Gebiet zugewiesen, den übrigen Stämmen wird ein Gebiet per Losverfahren gegeben. Allerdings wird in Ez 48,1-8 genau festgelegt, wer welches Gebiet zugewiesen bekommen soll. Es wird erneut auf das für den Tempel bestimmte Gebiet verwiesen, das geweihten Priestern (Ez 48,9-12) und Leviten (Ez 48,13-14) vorbehalten ist, zudem sind Weideplätze für die Opfertiere zu bestimmen (Ez 48,15.17) und ein Gebiet für Arbeiter in der Stadt abzusondern (Ez 48,18). Das dann übrige Gebiet soll dem Fürsten gehören (Ez 48,21-22). Das Buch Ezechiel schließt mit Angaben zu den Torausgängen der Stadt (Ez 48,30-35), die dann heißen soll: „JHWH ist hier“.

Einleitung  13

1.2 Jalkut Schimoni Ezechiel Jalkut Schimoni Ezechiel ist aus folgenden 223 Quellen aus Talmud und Midrasch zusammengesetzt: Tab. 4: Anzahl der in Jalkut Schimoni zu Ezechiel benutzen Quellen Quelle

Anzahl

Quelle

Anzahl

bTalmud



unbekannt



GenR



Mischna



TanB



DtnR



Mek



RutR



ThrR



Seder Olam



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Sifra



SDtn



SER



LevR



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jTalmud



ARN



PRK



Tosefta



PR



CantR



Jelamdenu



DEZ, Alphabet Ben Sira

, 

Der Verfasser des Jalkut Schimoni zu Ezechiel ist nicht an einer möglichst vollständigen Kommentierung des biblischen Buches interessiert. Obwohl ihm mit dem Mischnatraktat Middot zahlreiche Angaben zu den Maßen des Tempels zur Verfügung gestanden hätten, nutzt er diese kaum. Zu Ez 1,1 hält er mit Seder Olam 26 fest, dass Ezechiels Vision im babylonischen Exil 30 Jahre nach dem Fund der Tora im Tempel stattfand. Dadurch wird betont, dass die die Geschichte Israels mit der Auserwählung Israels für die Prophetie beginnt. Nur im Land Israel geschieht die direkte Ansprache Gottes. Wird außerhalb des Landes zu einem Propheten gesprochen, wurde das nur durch Verdienste der Vorväter ermöglicht. Aus Dan 8,2 und Dan 10,4 wird geschlossen, dass außerhalb des Landes Israel Prophetie nur an einem reinen Ort am Wasser möglich ist. Deswegen ergeht das Wort Gottes nach Ez 1,3 an Ezechiel am Fluss Kebar. Ezechiel wiederum war als Prophet verachtet (‫)מבזים‬, wie aus dem Patronym „Ezechiel, der Sohn Busis (‫ “)בוזי‬aufgrund der klanglichen Ähnlichkeit erschlossen wird. Zu Ez 1,4, „ein Sturmwind kam von Norden“, wird mit bChag 13b der Sturmwind auf Nebukadnezzar gedeutet, der die ganze Welt unterwerfen wollte und der Israel ins Exil führen konnte, weil es vor Gott schuldig geworden war.

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Nachdem dieser geschichtliche Rahmen abgesteckt ist, geht die Kommentierung zu der Thronwagenvision in Ez 1,6 über. Mit TanB emor 11 wird gefragt, warum die geflügelten Wesen, die Ezechiel in seiner Vision sieht, mit vier Flügeln beschrieben werden, obwohl sie nach Jes 6,2 sechs Flügel haben. Mit TanB emor 23 wird eine Erklärung angefügt, warum die Wesen je vier Gesichter, das eines Adlers, eines Löwens, eines Stiers und eines Menschen haben. Zu Ez 1,7, „und ihre Beine waren gerade“, wird mit jBer 1,1 festgehalten, dass die Wesen am Thron Gottes keine Kniegelenke haben, und dass daraus geschlossen werden kann, dass man sich beim Beten nicht niederknien, sondern geraden Beines stehen soll. Das Wort „gerade“ (‫)ישרה‬, das den Zahlenwert 515 hat, wird dann mit jBer 9,1 mit Ps 145,18, „nahe ist JHWH allen, die ihn anrufen“, in Zusammenhang gebracht, weil der Zahlenwert von ‫קרוב‬, „nahe“, 508 beträgt: Wenn Gott in der Haltung der Cheruben angebetet wird, ist er dem Beter fast so nahe wie den Engeln, auch wenn die Dimensionen zwischen Gott und Mensch aus mehrfachen Strecken von 500 Jahren bestehen. Zu Ez 1,8, „und Menschenhände waren unter ihren Flügeln“, wird mit bPes 119a erklärt, dass diese Hände nicht zu den Engeln gehören, sondern zu Gott, der Umkehrwillige mit offenen Armen empfängt. Die Engelwesen sind zudem vorzustellen wie züngelnde Flammen, wie aus bChag 13b zu Ez 1,14 hervorgeht. Nach GenR 50,1 sind sie Blitzen vergleichbar. Zu Ez 1,22, „und über den Häuptern der Wesen war ein Glanz (‫“)רקיע‬, wird mit PRE 4 auf die Mehrdeutigkeit des Wortes ‫ רקיע‬verwiesen, das auch „Firmament“ bedeuten kann. Mit bChag 12b-13a wird erklärt, dass es sieben Firmamente gibt, die den Wohnbereich Gottes umfassen, in dem auch die Tugenden anwesend sind. Zu Zeiten des Tempels war Gott im Allerheiligsten anwesend, weswegen nach Ez 10,5 „das Rauschen der Flügel der Cheruben bis zum äußeren Vorhof gehört wurde“. Nach Ez 1,24 hingen deren Flügel herab, wenn sie stehenblieben. Mit GenR 65,21 wird noch einmal darauf verwiesen, dass die Cheruben nicht sitzen können, da sie keine Kniegelenke haben. Die Cheruben sind, obwohl sie mächtige Wesen vor Gottes Thron sind, Israel nachgeordnet. Ihr „Stehen“ (‫ )בעמדם‬bedeutet als Notarikon gelesen: „Kommt das Volk – schweig (‫“)בא עם דם‬. Zu Ez 1,26, „und auf dem einem Thron Vergleichbaren (‫ )דמות‬war ein dem Aussehen eines Menschen Vergleichbarer“, wird mit GenR 85,27 auf die Schwierigkeit verwiesen, dass Gott von Ezechiel anthropomorph wahrgenommen wird. Dies ist auf die „Macht der Propheten“ zurückzuführen. Der Verfasser des Jalkut verweist aber mit bBer 59a darauf, dass bereits der Regenbogen ein Symbol für Gott, vor dem man niederfallen muss. Zu Ez 2,1, „Menschensohn“, wird mit SER 6 als Anrede für einen geeigneten und tugendhaften Menschen gedeutet, den Gott beruft, um zu verhindern, dass der Name Gottes entweiht wird (Ez 20,14). Die Berufungsurkunde in Ez 2,10 besteht daher aus Klagen, Seufzen und Wehgeschrei. Mit bEr 21a wird gedeutet, dass dies auf die Strafen der Gerechten in dieser

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Welt verweist, das Seufzen auf die Gabe des Lohnes der Gerechten in der kommenden Welt und das Wehgeschrei auf die Bestrafung der Frevler in der kommenden Welt. Nach Ez 3,12 vernahm Ezechiel bei seiner Berufung einen Schall. Nach TanB qedoschim 6 hört er die Dienstengel Gott preisen, als er nach Ez 3,17-18 zum Wächter über das Haus Israel bestellt wird. Anknüpfend an das Wort „Wächter“ assoziiert der Verfasser des Jalkut die Oberhäupter Israels, die nach SDtn § 13 Israel zur Verfügung stehen, wenn es die Tora wahrt. Geschieht dann Unrecht, so Ez 3,20, ist nach MidrPs 52,3 dies öffentlich zu machen. Wendet sich ein Frevler von seinem Frevel ab (Ez 18,27), wird er, so bJoma 86a, leben. In Ez 3,22-23 wird Ezechiel in „das Tal“ geschickt, wo ihn die Herrlichkeit Gottes erwartet, um, so bNed 8a, mit Ezechiel einen Abschnitt aus der Tora zu lernen. Nach GenR 55,7 geschieht dies, um Ezechiel für seine Dienste zu belohnen. Zu Ez 4,3 wird mit bBer 32a auf den Symbolgehalt der Rede Gottes an Ezechiel eingegangen: Die „eiserne Platte“, die Ezechiel nehmen soll, symbolisiert die eiserne Mauer zwischen Gott und Israel. Dass Ezechiel sich auf seine linke Seite legen soll, symbolisiert nach Seder Olam 26 die sieben schaurigen Tage aus Ez 3,15. Die 390 Tage, die er liegenbleiben soll, verweisen auf die 40 Jahre der Verschleppung der zehn Stämme des Nordreiches, der Zerstörung Jerusalems und den Zeitpunkt des Auszugs der Herrlichkeit Gottes aus Jerusalem, der in das Jahr fällt, in dem Zidkija sich gegen den König von Babylonien erhobt. Mit bSanh 39a wird darauf aufmerksam gemacht, dass sich Ezechiel sowohl auf die linke (Ez 4,4), als auch auf die rechte Seite (Ez 4,6) legen soll. Gott straft Ezechiel damit stellvertretend für ganz Israel. Mit PRK 8,4 wird zu Ez 4,9, „und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen“, auf die Not Israels verwiesen. Zu Ez 4,12 wird mit bEr 81a betont, dass selbst die Gerstenfladen nur in Einzelportionen vorhanden waren. Ez 4,13, „so werden die Kinder Israels ihr unreines Brot essen“, wird mit bSota 4b gedeutet, dass die Reinheitsvorschriften beim Händewaschen nicht eingehalten wurden. Ezechiels Ausruf in Ez 4,14, „JHWH, Gott, siehe, meine Seele ist nie unrein geworden“, wird mit bChul 37b vollumfänglich bestätigt. Zu Ez 5,5, „das ist Jerusalem, mitten unter die Völker habe ich es gesetzt“, erklärt der Verfasser des Jalkut mit PR 27/28,2, die Bewohner Jerusalems seien deswegen im Exil, weil sie Gott verlassen haben. Die Engel hätten sich bei Gott dafür eingesetzt, dass dieser sich seines Volkes erbarme, was Gott aber nicht umgestimmt habe. Israel befindet sich daher nun unter dem Recht der Völker (Ez 5,7). Der Verfasser des Jalkut übergeht Ez 6, um inhaltlich an Ez 5,7 anschließen zu können: Nach Ez 7,13 ist verkauft, was verkauft ist, „denn der Verkäufer wird nicht zum Verkauften zurückkehren“. Mit bAr 32b wird gefragt, ob dies auf die Abschaffung des Jobeljahr zu beziehen ist, in dem Kaufverträge verfallen. Nach Ez 7,11 erhebt sich Gewalttat zum Maß, was nach GenR 31,1 bedeutet, dass dies zur Verurteilung des Frevlers führt, von dem nichts bleiben wird. Nach bSanh

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108a ist das menschliche Maß ein Stock, mit dem gemessen und geschlagen wird. Die schlimmste Gewalttat aber ist nach LevR 33,3 der Raub. Ez 7,19, „ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird zur Abscheulichkeit“, wird mit ThrR pet. 23 auf die Götzenbilder Nebukadnezzars bezogen. Mit bGit 56a wird die Geschichte erzählt, wie schnell Reichtum verloren gehen kann. Zu Ez 7,22, „und Räuber werden in es eindringen und es entweihen“, wird mit bAZ 52b daran erinnert, dass auch der Tempelschatz entweiht wurde. Mit bNed 62a wird auf die Folgen verwiesen: Wenn schon Belschazzar, der die Tempelgeräte benutzte, aus der Welt gerissen wurde, um wie viel mehr diejenigen, die den Tempel entweihten. Mit bChag 13a-b wird zum Stichwort „Glanz“ aus Ez 8,2 festgehalten, dass der Abschnitt über das Thronwagenwerk nur bedingt studiert und vorgetragen werden darf. Der Glanz, der mit der Gegenwart Gottes im Tempel verbunden war, verschwand, als nach Ez 8,5 nördlich vom Tor des Altars ein Götzenbild aufgestellt wurde. Dies geschah, so DtnR 2,20, in der Zeit Manasses, und selbst die Ältesten Israels stellten sich, so bJoma 76b-77a, vor dem Götzenbild auf, was die Erzengel Michael und Gabriel mit feurigen Schlägen straften. Ez 8,12, „hast du gesehen, Menschensohn, was die Ältesten von Juda hier treiben“, wird mit ThrR pet. 22 auf geheimen Götzendienst bezogen, der immer sichtbarer praktiziert wurde und in sexuellen Ausschweifungen ausartete, wie TanB tetse 14 zu Ez 8,17 andeutet. Nach Ez 9,1 kommt es daher zu den Heimsuchungen Jerusalems, die nach ThrR 2,3 ihre Wurzel in der Anfertigung des goldenen Kalbes hatten und bis zur Zerstörung Jerusalems reichten. Die sechs Männer aus Ez 9,2 werden als richtende Engel gedeutet. Zu Ez 9,4, „und zeichne ein Taw“, wird der letzte Buchstabe des hebräischen Alphabets als Symbol für die Personen gesehen, die die Tora von „A bis Z“ halten. Ihnen soll Gott nichts antuen, wenn er Anklage hält. Zu Ez 9,6, „bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen“, wird mit Mek pischa 1 darauf verwiesen, dass hier, im Unterschied zu Ez 9,2, eine genaue Anweisung gegeben wird. Daraus ist ersichtlich, dass, wenn Beschlüsse über Israel zum Guten gefasst werden, es eine Rückmeldung gibt, nicht jedoch, wenn es um Schlimmes geht. Dessen Anfang aber liegt darin, dass nach Ez 9,3 sich die Herrlichkeit Gottes aus dem Tempel erhob und nach bRH 31a zehn Reisen antrat. Als sie, so Ez 10,18, die Schwelle des Tempels verließ, glich sie, so PRK 13,11, einem König, der seinen Palast verlässt. Nach Ez 9,4 erhielt Ezechiel den Befehl, mitten durch die Stadt zu gehen, um, so bSchab 55a, die Gerechten mit einem Tav auf der Stirn zu kennzeichnen, zum Schutz vor den „sechs Männern“, die als Wut, Zorn, Grimm, Verderben, Zerbrecher, Zerstörer und Vertilger identifiziert werden. Sie werden Jerusalem wegen der Schuld Israels und Judas, die nach GenR 28,5 vergleichbar der Sünde Sodoms ist, durchziehen. Zu Ez 11,13, „als ich prophezeite, da stab Pelatja, der Sohn Benajas“, wird mit bQid 72b erklärt, ob dies zum Guten oder zum Schlechten geschah.

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Ez 11,16, „und ich bin ihnen [nur] zu einem geringen Heiligtum geworden“, wird mit bMeg 29a auf die Versammlunghäuser und die Lehrhäuser bezogen. Nach Jelamdenu geht es in Ez 11,19, „und ich werde das steinerne Herz entfernen“, um das Entfernen des bösen Triebs. Das „fleischerne Herz“, das Gott geben wird, bezieht sich nach GenR 34,15 auf die Liebe zum Heimatort und den Respekt vor dem Nächsten. Aus Kapitel 12 wird nur Ez 12,3, „und du, Menschensohn, mach dir ein Gerät für die Verbannung,“ herausgegriffen und mit bNed 40b-41a als „Gepäck“ näher bestimmt. Aus Kapitel 13 werden nur Ez 13,4, Ez 13,5 und Ez 13,9 ausgelegt. Mit RutR pet. 5 sind „Füchse in Ruinen“ (Ez 13,4) Tiere auf der Flucht, denen ein fürsorglicher Hirte fehlt. Da „die Füchse“ gleichnishaft für die Propheten stehen, folgt eine Auslegung zu Ez 13,9, „und meine Hand wird gegen die Propheten sein, die Falsches schauen“. Der Vers wird mit bKet 112a in die rabbinische Zeit bezogen: Für R. Zera sind das Kommen ins Land Israel, die Ordination und das Wissen um die Jahresschaltung wesentlich, um „Richtiges“ schauen zu können. Er bezeichnet sich daher als ein „Entronnener“ von denjenigen, die Falsches schauen. Da das Wort „Entronnener“ in Variation in Ez 14,22 vorkommt, „siehe, ein Rest (‫ )פליטה‬von ihnen wird darin übrigbleiben“, schließt sich mit GenR 28,5 die Erklärung an, „der Rest“ beziehe sich auf die zehn Stämme, von denen aufgrund ihrer bösen Taten kein Rest blieb, es sei denn, durch das Verdienst der Gerechten unter ihnen. Die Kommentierung springt daher zu dem prophetischen Ausruf in Ez 16,2: „Lass Jerusalem ihre Missetaten erkennen.“ Mit bMeg 25b wird darauf verwiesen, dass dieser Abschnitt in der Synagoge gelesen und übersetzt wird, auch wenn es in Ez 16,3 heißt: „Dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin“. Mit bSanh 44b wird diskutiert, ob Ezechiel das Recht hatte, auf Amoriter und Hetiter als Vorfahren zu verweisen, wenn Abraham und Sara als Vorfahren hätten genannt werden können. Die Wiederholung in Ez 16,4, „bei deiner Geburt, als du geboren wurdest“, wird mit bSchab 129b auf den Schabbat bezogen, an dem Arbeiten verboten, aber im Rahmen einer Geburt notwendig sind. Mit bSota 11a wird der „Lohn der gerechten israelitischen Frauen“ in Ägypten beschrieben, der in ihrer Fruchtbarkeit bestand, die wiederum dadurch belohnt wurde, dass Israel aus Ägypten herausgeführt wurde. Durch die Wiederholung in Ez 16,6 von „in deinem Blute lebe“ werden mit PRE 29 auch die Männer berücksichtigt: Wie Männer durch das Blut von Pesach und der Beschneidung die Befreiung aus Ägypten verursacht haben, so werden sie die Befreiung vom vierten Königreich bewirken. Die in Ez 16,7 erwähnten „Schmuckstücke“ passen ebenfalls in diesen Rahmen, denn sie sind mit Mek pischa 14 von den Ägyptern erbeutet. Mit Mek pischa 5 wird zu Ez 16,8 das Thema um Pesachlamm- und Beschneidungsgebot weiter ausgeführt. Zu Ez 16,7, „die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs“, wird mit bNid 48a-b auf die Geschlechtsreife verwiesen, die vorliegen muss, wenn die Schwagerehe vollzogen werden soll. Danach wird zu Ez 16,9, „und ich wusch dich mit Wasser“, mit PR 33,10 das Thema des Auszugs aus Ägypten, bei dem Gott Israel 13 Wohltaten erwies, fortgeführt. Nach TanB teruma 4 wird Gott Israel auch in der kommenden Welt diese

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13 Wohltaten erweisen. Zu Ez 16,10, „und ich zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an“, wird mit bJeb 102b auf das Schuhausziehritual verwiesen, mit dem die eben angesprochene Schwagerehe verweigert werden kann. Dann springt der Kommentar zu Ez 16,12, „und ich legte einen Reif an deine Nase“, zurück in die Zeit nach der Befreiung aus Ägypten, denn nach Jelamdenu erinnert dieses Schmuckstück an ähnliche Schmuckstücke, mit denen das goldene Kalb gefertigt wurde. Dies war ein Götzendienst, in dem Kinder geopfert werden. Darauf verweist ThrR 1,3 zu Ez 16,20, „du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren hast“. Mit b Ket 39a werden die Kompensationsleistungen für Verführung und Vergewaltigung an den Anfang der Thematik Unzucht und Prostitution gestellt, die symbolisch für den Götzendienst stehen. Mit LevR 25,7 wird die Formulierung „groß an Fleisch“ als Unbeschnittensein gedeutet. Mit bAZ 17a geht es um den Lohn von Prostituierten, mit GenR 80,1 um die Frage, ob das Sprichwort, „wie die Mutter, so die Tochter“ auf eine Weitergabe von unzüchtigem Verhalten innerhalb der Familie zu deuten ist. Das Kapitel schließt mit bBer 12b zu Ez 16,63, „damit du daran denkst und dich schämst […], wenn ich dir alles vergebe“: Jeder, der eine Sache tut und sich ihrer schämt, dem verzeiht man alle seine Übertretungen. Zu Ez 17,5, „und er nahm Saat des Landes und tat es in ein Saatfeld, er verbrachte [es dorthin, wo] viel Wasser war, eine Weide (‫ )צפצפה‬setzte er“, wird mit bSuk 34a erklärt, dass das Hapax legomenon ‫ צפצפה‬eine Bachweide bezeichnet, deren Zweige die Israeliten symbolisieren. Den Worterklärungen zu Ez 17,19 aus LevR 6,5 schließen sich symbolische Deutungen zu den „Bäumen des Feldes“ in Ez 17,24 aus GenR 53,21, einer unbekannten Quelle, TanB wa-jera 33 und GenR 53,1 an, die darin münden, dass Gott verspricht zu handeln und, so PR 42,5, das Niedergedrückte aufzubauen. Zu Ez 18,4 heißt es mit PRK 24,7, dass nach der Tora die Strafe eines Sünders darin besteht, ein Schuldopfer darzubringen. Vollzieht aber der Sünder eine Umkehr, wird ihm Gott auch ohne Opfer verzeihen. Problematisch ist laut bBQ 60b der Räuber, der, selbst wenn er das Geraubte erstattet, ein Frevler bleibt. Zu Ez 18,10, „zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn“, wird mit bSanh 81b festgehalten, dass, wernn jemand zweier Todesstrafen schuldig ist, der Gerichtshof die schwerere Strafe anwendet. In dem Textzusammenhang von bSanh 81b wird zudem Ez 18,6 ausgelegt, das einen Katalog von strafbaren Handlungen bietet. Die Sinneinheit schließt mit dem Verweis auf Ez 18,9: „Gerecht ist er, leben soll er“ und dem Hinweis, dass nach Ez 18,32 Gott keinen Gefallen am Tod dessen hat, der aufgrund eines Vergehens sterben müsste. Die Auslegung zu Kapitel 19 beschränkt sich auf die Deutung von Ez 19,2 aus bSota 11b, dem Vergleich der Stämme Israels mit Tieren zur Symbolisierung ihres Charakters. In Kapitel 20 geht es um die Befragung Ezchiels durch die Ältesten. Mit Jelamdenu wird zu Ez 20,3 „so wahr ich lebe, wenn ich mich von euch befragen lasse“, festgestellt, Gott lasse sich nur befragen, wenn zuvor Verdienste um die Tora erworben worden sind. Mit Mek pischa 5 wird betont, dies sei nur der Fall, wenn kein

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Götzendienst praktiziert wurde. Nach SDtn § 330 waren es die, die kein Vertrauen in Gott haben, die Gott dazu brachten, den Schwur in Ez 20,3 auszusprechen. Mit bBer 24b wird zu Ez 20,25, „auch gab ich ihnen Anordnungen, die nicht gut waren“, betont, dass der Mensch sich besonders auch im Alltag um die Reinhaltung der Tora bemühen muss. Nach Dtn 32,47 wird man die Tage des Lebens verlängern, wenn man sich um die Tora bemüht. Nach bMeg 32a gehört dazu auch ein melodisches Vortragen der Tora mit schöner Stimme und nach PRK 14,4 das genaue Einhalten der Festtage. Nach LevR 7,8 ist auch der innere Zustand des Menschen betroffen, denn Sünde ensteht durch eine „Verwirrung des Herzens“. Dass Gott nach Ez 20,33 schwört, mit Grimm als König zu herrschen, soll nach mRH 4,6 nicht öffentlich an Neujahr vorgetragen werden. Dann kehrt der Jalkut zum Kapitelanfang zurück, um die Schwurproblematik mit TanB nitsabim 7 erneut aufzurollen. Gott wurde zu dem Schwur veranlasst, als die Ältesten Judas vor Ezechiel bekräftigten, sie wollten sein wie die übrigen Völker, weil Gott Israel durch Verkauf aus seiner Verfügungsgewalt entlassen und zugelassen habe, dass sie ins Exil gehen mussten. Ezechiel widerlegt dies mit Jes 52,3: Israel wurde nicht für Geld verkauft, daher ist der von den Ältesten gezogene Analogieschluss nicht zulässig. Nach Ez 20,38, „ich werde von euch die Aufständischen aussondern“, geht es, so bNed 20b, nicht um ganz Israel, sondern nur um die, die in Israel unwürdig gezeugt wurden und in Folge Götzendienst betrieben. Nach LevR 22,6 verzeiht Gott sogar einen Götzendienst, nicht aber die Entweihung seines Namens. Die Kommentierung zu Kapitel 21 beginnt mit Ez 21,11 und der Aufforderung zum Seufzen, das, so bKet 62a, den Körper zerbricht. Mit bBer 59a kann man dem Seufzen, wie den Naturgewalten, den Segensspruch entgegenhalten: „Gepriesen sei, dessen Kraft und Macht die Welt erfüllt“. Dass Gott um soviel erhabener ist als jeder König zeigt sich darin, dass nach ThrR pet. 23 der König von Babylonien an einer Wegkreuzung stehen bleiben musste, um das Orakel nach dem Weg zu befragen (Ez 21,26). Da „Kopfbund“ und Krone zusammen in Ez 21,31 genannt werden, wird mit bGit 7a dargelegt, dass der Kopfbund das Zeichen des Hohenpriesters ist, die Krone aber nicht etwa auf dem Haupt des Königs, sondern auf dem Kopf eines jeden Menschen ist. Sie ist das Symbol der Gegenwart Gottes, die durch Götzenbilder aus dem Tempel verdrängt wurde. Mit RutR 3,1 sind es nicht die Könige oder die bedeutenden Menschen, die bei Gott und in der kommenden Welt geehrt werden, sondern klein und groß sind vor ihm gleich, aber „rohe Männer“, diejenigen, die nach Ez 22,6 auf ihre Macht pochen, gehen nach SDtn § 308 „direkt aufs Feuer zu“. Nach TanB schoftim 7 sind das diejenigen, die Bestechung annehmen und Recht verdrehen. Nach Ez 22,11 vergehen sie sich an der Frau des Nächsten, was nach DtnR 2,21 geschieht, um den Namen Gottes zu entweihen. Ez 22,13, „ich schlug [in] meine Hand wegen deines [unrechten] Gewinns“, wird mit LevR 3,3 auf Raub gedeutet, der ebenso schwer wiegt wie Götzendenst, Unzucht und Blutvergießen. Daher soll Ezechiel in Ez 22,24 ausrufen: „Du bist

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ein Land, das nicht gereinigt wurde.“ 25 Mit bZeb 113a wird jedoch darauf verwiesen, dass das Land gereinigt wird, wenn der Regen am Tag des Zorns Gottes über das Land kommt. Nach GenR 33,6 ist dies der Flut vergleichbar, die Gott über die Erde brachte. Ez 23,20, „deren Fleisch wie das Fleisch der Esel ist“, 26 wird mit bBer 25b auf Schamlosigkeit bezogen und mit bBer 58a durch ein Fallbeispiel illustriert. Auch Ez 22,34, „du wirst ihn trinken und aussaugen (‫ )ומצית‬27 und wirst seine Scherben benagen (‫ )תגרמי‬28“, kann nach SDtn § 324 als symbolisches Bild verstanden werden: So wie Steingut nicht repariert werden kann, so wird Israel für ein Vergehen nur einmal gestraft. Aber nach LevR 33,6 bezieht sich Ez 23,43, „der Lärm einer sorglosen Menge (‫ )המון‬erscholl in ihr“, auf mehrere Vorfälle von Götzendienst (‫)הומניות הומניות‬. In Kapitel 24 wird daher die Klage Ezechiels über die „Stadt der Blutschuld“ an den Anfang gestellt. Nach ThrR pet. 5 ist das vergossene Blut nicht zu reinigen, weswegen Israel ins Exil gehen musste. Nach PRK 15,7 ist vor allem das Blut des Propheten Sacharja, der im Tempel umgebracht wurde, ungesühnt. Nach Ez 23,13 ließ sich Israel nicht reinigen, nach bBQ 92b hätte Israel nicht auf Gott gehört, selbst wenn eine Wand dafür hätte einfallen müssen. Nun aber ist Israel in Trauer. Zu Ez 24,16, „ich nehme [von dir die] Lust deiner Augen“, wird die Formulierung mit bSanh 22b als Metapher für Ezechiels Ehefrau gesehen, die stirbt. Nach bSuk 25b und bMQ 15a-b verweist der Kopfschmuck in Ez 24,17 auf die Verhüllung bei Trauer. Nach bMQ 27b zu Ez 24,17, „Brot der Menschen sollst du nicht essen“, darf der Trauernde am Tag nach der Beisetzung kein eigenes Brot essen. Mit jMQ 3,5 folgen weitere Trauervorschriften. Das Kapitel schließt mit ThrR pet. 23 über die Exilierten Zidkijas und Jechonjas, die sich in beständiger Trauer befanden, da sich Jer 15,2 erfüllt hatte: „Wer zum Tod [bestimmt ist,] zum Tod; und wer zum Schwert, zum Schwert.“ Diese Situation hat sich in der Zeit Edoms, Chiffre für Rom und das Christentum, nicht geändert. Daher wird zu Ez 25,13, „ich werde meine Hand gegen Edom ausstrecken“, mit Mek schira 9 darauf verwiesen, dass die Frevler von der Welt verschwinden, wenn Gott es will. Dass die Feinde, so Ez 26,2, über Jerusalems Unglück lachen, bedeutet nach Mek pischa 13, dass sie sich über das Unglück Jerusalems freuen. Das lässt Gott aber nach Ez 26,3, „ich will an dich, Tyrus! Und ich werde Völker gegen dich heraufführen“, nicht ungestraft. Mit bPes 42b wird darauf verwiesen, dass es jeweils dem einen gut und dem anderen schlecht gehen wird. Daher heißt es in Gen 25,23: „Und ein Volksstamm wird stärker sein als der andere.“ Nach bMeg 6a schließt dies auch Caesarea und Jerusalem ein. Mit bKet 111a wird dann zu Ez 26,20, „ich gebe Schmuck (‫ )צבי‬in das Land der Lebenden“, erschlossen, dass nur wenn Gott Wohlgefallen am Land hat (‫)שצביוני‬ die Toten aufleben werden. Dem wird mit ARN 34 eine Liste von zehn Dingen  25 Vgl. Raschi zu Ez 22,24. 26 Vgl. Raschi zu Ez 22,20: Umschreibung für Penis. 27 Hapax legomenon. 28 Hapax legomenon.

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angeschlossen, die „Leben“ genannt werden. Ez 26,21, „[tödlichen] Schrecknissen gebe ich dich preis“, bezieht sich nach TanB noach 19 nur auf die Völker der Welt. Diese wiederum werden in Ez 27,6, „aus Eichen von Baschan machten sie deine Steuerruder“, mit Schiffsteilen verglichen, die nach GenR 83,1 aus unterschiedlichen Teilen der Welt stammen. Nach bBB 73a gehören Mast, Flagge und Anker zum Grundbestand eines Schiffes. Das Kapitel schließt mit einer Würdigung der „Matrosen“ in Ez 27,29, die zu Handwerkern und Landarbeitern werden, wenn sie von ihren Schiffen herabsteigen. Zu Ez 28 beschäftigt sich der Jalkut mit den Königen Hiram und Nebukadnezzar, die sich für göttlich hielten und dafür nach GenR 96,5 zu Boden geworfen wurden. Nach der Tradition des Alphabet des Ben Sira gehört Hiram, der König von Tyrus, zu den neun Personen, die zu Lebzeiten den Garten Eden betraten. Nach DEZ 1 wurde Hiram durch Jehoschua ben Levi ersetzt. Zu Ez 28,13, „du warst in Eden, dem Garten Gottes“, erzählt bBB 75a-b von der Ausschmückung des Garten Edens für Adam, für den Gott zehn Baldachine errichten ließ. Nach Ez 29,12, „ich mache [das Land] Ägypten zu einer Einöde mitten unter verödeten Ländern“, gehört insbesondere Ägypten zu den Feinden Israels. Laut GenR 89,9 waren die Israeliten insgesamt 42 Jahre in Ägypten. Nach Ez 29,15, „und es wird niedriger sein als die [anderen] Königreiche und sich nicht mehr über die Völker erheben“, wird Ägypten die Macht, die es in Josefs Zeiten hatte, nicht wieder erreichen. Mit Mek schira 6 wird darauf verwiesen, dass Königreiche in der Bibel oft mit Bäumen verglichen werden, Ägypten aber nach Ex 15,7 nur als „Spreu“ gilt. Nach Ez 29,16 soll Ägypten nicht mehr „zum Vertrauen (‫ )למפטח‬sein und zur Erinnerung an Schuld.“ Mit TanB emor 11 bezieht der Jalkut diesen Vers aber auf die Engel vor dem Thron Gottes, die mit den Flügeln ihr Gesicht zudecken, um die Schechina nicht „anzusehen“ (‫)להביט‬, damit sie, so TanB emor 23, die Vergebung Israels nicht duch ihr Wissen behindern. Zwei weitere Flügel bedecken ihre Füße, die Kalbsfüßen gleichen. Nach TanB emor erinnert „Kalb“ an das goldene Kalb in der Wüste. Von hier ist mit TanB emor 11 zu erklären, warum Schofarhörner nicht aus den Hörnern von Rindern angefertigt werden dürfen. Zu Ez 30,21, „Menschensohn, den Arm des Pharao, des Königs von Ägypten, habe ich zerbrochen“, beschließt der Jalkut das Thema Ägypten mit PR 33,11: „Als die Ägypter fielen, wurden sie durch die Assyrer getröstet.“ Die Assyer, in Ez 31,1-4 erwähnt, nehmen gemäß PR 33,11 eine Vormachtsstellung unter den Völkern ein. Zu Ez 31,9, „alle Bäume Edens, die im Garten waren, beneideten ihn“, bringt der Jalkut die Diskussion in GenR 15,2, ob es sich mit „Eden“ und „Garten“ um zwei unterschiedliche Orte handelt. Er beschließt das Kapitel mit GenR 33,1, das auf das Gegenteil, die Unterwelt in Ez 31,15, eingeht, die der Wohnsitz der Frevler sein wird. An das Thema der Trennung zwischen Israel und den Frevlern schließen sich Ausführungen über die messianische Zeit an, die Ez 32,14, „dann werde ich ihre Wasser und ihre Flüsse klären“, erläutern. Nach bSanh 98a wird der Sohn Davids

22  Jalkut Schimoni Ezechiel

auftreten, wenn es dazukommt, dass man „einen Fisch für einen Kranken sucht und ihn nicht findet.“ Zu Ez 32,18, „jammere über die Menge Ägyptens“, wird mit TanB beschallach 9 der überhebliche Pharao aufgefordert, sich zu den bereits gefallenen Unbeschnittenen zu begeben. Gott ist untröstlich darüber, was er seinen Kindern angetan hat. Zu Ez 32,29, „dort ist Edom mit seinen Königen“, wird mit bAZ 10b die Geschichte von Qetia ben Schalom erzählt, der sich bei einem römischen Kaiser für die Juden einsetzte und dafür das Leben in der kommenden Welt erlangte. Ez 33,21, „da kam der Entkommene aus Jerusalem zu mir“, wird mit PRE 27 auf den Erzengel Michael bezogen, der Samael entkommen war, als dieser ihn bei seinem Sturz aus dem Himmel mitreißen wollte. In einer zweiten Auslegungseinheit wird tSota 6,9 auf Ez 33,24, „die Bewohner der Ruinen auf dem Land Israel sagen: Abraham war ein einzelner, und er nahm das Land in Besitz“, bezogen: Abraham wird ganz Israels entgegengesetzt, die folgenden Verse Ez 33,25-26 zeigen aber, dass Israel wegen seiner Sünden das Land nicht in Besitz nehmen konnte. Von Kapitel 34 wird nur Ez 34,31, „und ihr, meine Herde, ihr als Mensch, seid die Herde meiner Weide“, ausgelegt. Mit bJeb 60b-61a wird betont, dass unter „Mensch“ Israel zu verstehen ist. Mit TanB beschallach 15 wird auf die zahlreichen Stellen verweist, in denen Israel mit einer Herde verglichen wird. Zu Ez 35,6, „weil du Blut nicht gehasst hast, soll Blut dich verfolgen“, werden mit GenR 63,13 verschiedene Interpretationen vorgelegt, welches Blut im Vers gemeint sein könnte. Zu Ez 36,8, „ihr aber, Städte Israels, werdet eure Zweige treiben“, wird mit bMeg 17b gefragt, warum dieses Thema im Achtzehnbittengebet der neunten Benediktion, „segne uns, JHWH, unser Gott, dieses Jahr und die Fülle seines Ertrags zum Guten“, nachgeordnet ist. Als Anwort wird der auszulegende Vers zitiert: Die Städte Israels werden Zweige treiben, wenn Gottes Volk in Israel versammelt ist. Mit jBik 3,3 wird darauf verwiesen, dass man sich nicht außerhalb des Landes Älteten bestimmen und so in der Exilssituation einrichten solle. Mit TanB metsora 17-18 wird erklärt, dass Gott vor der Rückkehr Israels ins Land das Land reinigen wird. Zu Ez 36,20, „es kam zu den Völkern“, wird das „es“ mit ThrR pet. 15 auf Israel bezogen, das die Hoffnung auf Rückkehr aufgegeben hat. Aber bJoma 85b hält zu Ez 36,25 dagegen, dass Israel glücklich zu preisen ist, dass Gott es reinigen und, so bSuk 52a, den bösen Trieb entfernen wird. Gott wird, so GenR 26,6 zu Ez 36,27, seinen Geist in jeden Einzelnen geben, und Israel wird, so Ez 36,38, „wie eine Herde der Heiligtümer sein“, was mit PRE 40 auf Mose als Hirten Israels bezogen wird. Ez 37, das die Wiederbelebung der Toten thematisiert, ist ausführlich kommentiert. Ez 37,9, „prophezeie, Menschensohn über diese Erschlagenen“, wird zunächst mit PRE 33 auf die Danielgeschichte bezogen: Sowohl Daniel als auch Ezekiel standen in der Ebene von Dura, als eine Prophetie an sie erging. Ezechiel, der dort nach der Wiederbelebung der Toten gefragt wird, wird als skeptisch dargestellt, da er den Sinn

Einleitung  23

einer leiblichen Auferstehung bezweifelt. Als die Seelen, die zu Lebzeiten keinen Zins genommen haben, in die wieder hergestellten Leiber zurückkehren, verliert Israel die Hoffnung auf die Wiederbelebung in der kommenden Welt, aber Gott sagt eine künftige Versammlung von ganz Israel zu. Er verspricht in Ez 37,12: „Siehe, ich öffne eure Gräber.“ Mit bSchab 152b erzählt der Jalkut daraufhin die Geschichte von den Totengräbern, die Rav Achi bar Joschijja ausgruben und befragten. Nach bSanh 92b wird darüber diskutiert, wer die Toten waren, die belebt wurden, ob die Toten Ezechiels nur für die Zeit eines Liedes belebt wurden oder ob sie so lange lebten, dass sie ins Land Israel gehen und dort heiraten und Kinder zeugen konnten. Mit GenR 14,5 wird zum Schluss darauf verwiesen, dass die Natur in der kommenden Welt eine andere sein wird als in dieser Welt. Daher werden die Körper in der kommenden Welt anders sein als in dieser Welt. Mit bSanh 17a wird Ez 38,17, „bist du es, von dem ich in vergangenen Tagen geredet habe, in [jenen] Jahren (‫“)שנים‬, auf Eldad und Medad bezogen, die in der Zeit Josuas lebten und auch in Bezug auf Gog und Magog prophezeiten. Gog wird nach Ez 38,18 einst in das Land Israel kommen. Nach bSchab 118a wird dies eine der drei Heimsuchungen (das Leiden des Messias, das Gericht der Gehenna und der Krieg von Gog und Magog) sein, vor denen die Pflichtausübung der Einnahme von drei Mahlzeiten am Schabbat bewahrt. Nach Ez 38,22 wird Gog durch Pest und Blut gerichtet. Mek beschallach 2 erklärt dazu, Gott werde dann in der Welt als groß erkannt, wenn er die Frevler richtet. Nach Ez 39,11, „und an jenem Tag werde ich Gog einen Ort geben, wo in Israel ein Grab [für ihn] ist“, wird Gott am Ende Gog vernichten. Nach GenR 36,6 ist es das Verdienst von Noachs Sohn Jafet, dass Gog im Grab bedeckt sein wird, weil er die Blöße seines Vaters bedeckte. Auch Ez 39,17, „sprich zu allen Vögeln“, wird mit GenR 32,8 auf die Endzeit gedeutet: Es ist ein bildlicher Ausdruck für die Aufforderung in Jes 34,16: „Forscht im Buch JHWHs nach und lest“. Beim genauen Lesen der NoachGeschichte ist zu erkennen, dass die Tiere freiwillig in die Arche gingen. Daher werden sie, insbesondere die Vögel, am Ende der Zeit freiwillig kommen, um das Fleisch der gefallenen Helden der Völker der Welt zu fressen. Zu Ez 40,1, „im fünfundzwanzigsten Jahre unseres Exils“, geht es mit bAr 12b um die Berechnung dieser Zeitangabe und damit um die „Endzeit“ des babylonischen Exils. Zu Ez 40,5, „Menschensohn, sieh mit deinen Augen, und hör mit deinen Ohren, und richte dein Herz auf alles, was ich zu dir sagen werde […]. Und richte dein Herz auf den Zutritt zum Haus, auf alle Ausgänge des Heiligtums“, wird mit SDtn § 335 auf die Bedeutung des Torastudiums verwiesen, an dem Augen und Ohren beteiligt sind. Mit bEr 58a wird zum Stichwort „Maßrohr“ in Ez 40,5 erkärt, dass man am besten eine eiserne Messschnur verwendet. Das Stichwort „messen“ führt dann zu Ez 47,5, „er maß tausend Ellen und ließ mich hindurchgehen: Wasser bis an die Hüften.“ Mit bJoma 77a-78b werden verschiedene Wassertiefen mit Körpermaßen angegeben, die von knöcheltief bis halshoch reichen. Ähnlich wird das allmähliche Anschwellen des Quellwassers aus dem Tempel mit unterschiedlichen Fadenstärken angegeben. Das

24  Jalkut Schimoni Ezechiel

Wasser der Tempelquelle mündet schließlich, so bBB 75b, in den See Genezaret (Meer von Tiberias) und ins Tote Meer (Meer von Sodom). Um die Klärung von Maßangaben geht es auch in bBB 75b zu Ez 41,6, „und die Seitenkammern, Seitenkammer über Seitenkammer, dreimal, [insgesamt] dreißig“ und in bBer 55a zu den Maßangaben des Holzaltars in Ez 41,22. Das Stichwort „Altar“ assoziiert der Jalkut mit „Tisch“. Daher schließt er mAbot 3,3 an: Wenn drei an einem Tisch essen und einander nicht Worte der Tora sagen, so ist das, als ob sie von Totenopfern äßen, denn es heißt: Denn alle Tische sind voll Unflat [und] Erbrochenem, dass kein Platz mehr da ist. (Jes 28,8) Sagen sie einander aber Worte der Tora, dann ist das, als ob sie vom Tisch Gottes äßen, denn es heißt: Er sagte zu mir: Das ist der Tisch, der vor JHWH ist. (Ez 41,22)

Das Kapitel schließt mit terminologischen Erklärungen aus bBQ 67a zu Ez 41,26, „die Seitenkammern des Hauses und die Dachgesimse“. Weitere Bau- und Funktionsdetails zum Tempel werden mit mMid 2,5 zu Ez 42,1, „und er führte mich in den äußeren Hof hinaus“, angefügt. An das Stichwort „Hof“ schließt sich Ez 44,19 an, da auch dort von einem Hof im Tempel die Rede ist: „[Und wenn sie hinausgehen in den äußeren Vorhof …, sollen sie ihre Kleider ausziehen] und andere Kleider anziehen.“ Mit bJoma 23b wird erklärt, wie der Kleiderwechsel im äußeren Vorhof zu vollziehen war. Nach Ez 43,2 sah Ezechiel „die Herrlichkeit Gottes“ aus dem Osten nach Jerusalem zurückkehren. Da „Herrlichkeit“ mit leuchtendem Licht assoziiert wird, wird mit GenR 3,4 dieses Licht nach Ps 104,2 als ein leuchtendes Gewand vorgestellt. Nach anderer Auslegung ist die Herrlichkeit Gottes identisch mit dem Tempel. Nach Ez 43,10 soll Ezechiel Israel über das Haus Gottes berichten. Nach Jelamdenu ist darunter zu verstehen, dass Ezechiel Israel die Baupläne des künftigen Tempels vorlegen sollte. Dies bekräftigt Ez 43,11, wo explizit vom Plan des Tempels die Rede ist. Mit PRK 6,3 wird betont, dass, wenn sich jemand mit dem Plan des Tempels beschäftige, es so sei, als würde er den Tempel bauen. Da dazu Kenntnisse über die Maße notwendig sind, schließen sich Ausführungen über das Maß der Elle am Altar aus bMen 97a-98b zu Ez 43,13 an. Da aus Ez 46,20, „das ist der Ort, wo die Priester kochen“, geschlossen werden könnte, dass auf dem Altar selbst gekocht wurde, wird abschließend mit bMen 96a festgehalten, dass die Speiseopfer in einem Gefäß zubereitet wurden. Nachdem die Verunreinigung des Tempels zur Exilierung Israels geführt hatte, ist es für die neue Zeit des Tempels wichtig, diese Verunreinigung zu vermeiden. Daher soll nach Ez 44,7 niemand, der „unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch“ ist, Zutritt zum Tempel haben. Nach ThrR 1,37 waren sämtliche Priester in der Zeit Ezechiels unbeschnitten. Nach bZeb 18b/bMQ 5a ist die zusätzliche Forderung, auch diejenigen, die ein unbeschnittenes Herz haben, vom Zugang zum Tempel auszuschließen, eine Tradition, die auf Mose selbst zurückgeht. Nach bZeb 22b ist dieses Unbeschnittensein des Herzens mit Fremdsein gleichzusetzten: Der, der Gott Israel entfremdet, hat keinen Zutritt zum Tempel. Nach bZeb 18b-19a sollen die Priester

Einleitung  25

luftige Leinenkleidung tragen, sodass keine Schweissstellen entstehen. Sie sollen sich nach Ez 44,20 ihr Haupthaar nicht scheren, was bSanh 22b spezifiziert. Priester dürfen weder eine Witwe, noch eine geschiedene Frau ehelichen. Nach bQid 78a-b muss der Hohepriester eine Jungfrau heiraten. Zudem ist nach bQid 78a die Formulierung in Ez 44,22, „Jungfrauen aus der Nachkommenschaft des Hauses Israel“, klärungsbedürftig. Nach bMen 45a dürfen Priester kein verendetes oder gerissenes Tier essen. Ist ein Priester totenunrein geworden, muss er sich einer siebentägigen Reinigung unterziehen und dann ein Opfer darbringen. Details dazu werden mit bMQ 15a-16a geboten. Nach Ez 45,9-12 soll in Israel mit geeichten Gewichten gewogen und mit genormten Münzen bezahlt werden. Mit bBekh 5a-b und bBekh 50a werden die Maßangaben erklärt. Zu den Opfern, die im Tempel darzubringen sind, werden mit bPes 47b-48a, bMen 5b-6a, bMen 45a-b und SDtn § 294 detaillierte Angaben ermittelt. Zu Ez 45,13, „ein sechstel Efa vom Homer Weizen“, wird mit jTer 4,3 geklärt, wie viel die Maßangabe des Homer umfasst. In Ez 46,9 geht es um Israel, das an den Festtagen „vor JHWH“ kommt. Da hier nicht explizit vom Tempel die Rede ist, wird mit bMeg 29a gedeutet, dass das Beten in den Synagogen gemeint ist. Mit PRE 51 wird erklärt, wann welche Tore des Tempels geschlossen bleiben soll, wenn die Israeliten an den Festtagen zum Tempel kommen. Die Auslegung aus PRE 51 bezieht auch Auslegungen zu Ez 47,4 ein, wonach Ezekiel hüfttief durch das Wasser gehen muss, das aus der Quelle unter der Schwelle des Tempels fließt. Dieses Wasser, dessen Fließrichtung angegeben wird, reinigt nach jScheq 6,2 von Sünden und Befleckungen und macht das Umland fruchtbar. Nach bSanh 100a wird Gott einst erneut einen Fluss, diesmal aus dem Allerheiligsten, hervorgehen lassen. Zum Schluss beschäftigt sich der Verfasser des Jalkut mit den Maßen des künftigen Jerusalem nach SDtn § 315. Nach CantR 1,5,3 wird Jerusalem die „Metropole“ für alle Länder oder Provinzen sein. Nach GenR 20,5 werden künftig alle geheilt werden, außer der ehernen Schlange, die Mose anfertigen ließ, und außer den Gibeoniten, die als Tempelsklaven arbeiteten. Die Angabe in Ez 48,35, „ringsherum 18.000“, wird nicht als eine Maßangabe, sondern mit bSuk 45b als Zahlangabe einer Personenmenge gedeutet. Die Kommentierung von Jalkut Ezechiel schließt mit bBB 75b, das die Bedeutung der Neubenennung Jerusalems in „Hier ist JHWH“ den Gerechten in der Welt und dem Messias gleichsetzt. Dagmar Börner-Klein

2 Jalkut Schimoni Ezechiel Kapitel 1 (513) 1

Und es geschah im dreißigsten Jahr. (Ez 1,1)

§ 336 2

Dreißig Jahre, nachdem das Buch [der Tora] im Haus JHWHs gefunden worden war.

Seder Olam 26 3

Und ich war inmitten der Weggeführten. (Ez 1,1) Steht geschrieben vor § 328 [Jalkut Jeremia, PRK 13].

Am Fluss Kebar. (Ez 1,1) Steht geschrieben oberhalb von § 5 [Jalkut Josua, GenR 16,3].

Da wurden die Himmel geöffnet. (Ez 1,1) Steht geschrieben unterhalb von § 10 [Jalkut Josua, MidrSam 9,6] und in § 21 [Jalkut Josua, GenR 5,5].

§ 336 4

Mek bo 1 5

Es geschah: Ein Wort JHWHs geschah. (Ez 1,3) Bevor das Land Israel erwählt wurde, waren alle Länder für Worte [der Prophetie] geeignet. Nachdem das Land Israel erwählt worden war, fielen alle anderen Länder weg. 6 Und wenn du sagen willst, ich richte die Propheten, zu denen außerhalb des Landes gesprochen wurde: Zu ihnen wurde nur durch das Verdienst der Väter gesprochen, denn es heißt:

 1 Seitenangabe der Übersetzungsgrundlage: Arthur Bernard (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni, Yalkut Shimeoni al Neviim Rishonim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 513-624. 2 Paragraphenzählung nach der Yalkut-Edition von I. Goldmann, Warschau 1878, auf die sich Arthur Bernard (Dov) Hyman bei seinen Quellenangaben bezieht. Siehe Arthur B. Hyman. The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete CrossIndexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg and the Editio Princeps [Salonika, 1521] (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965), 42. 3 Quellenangaben nach Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 449-455. 4 Paragraphenzählung der Editio princeps. 5 Die Stellengangaben zur Mekhilta folgen: Mekhilta de-Rabbi Jishma’el. Ein früher Midrasch zum Buch Exodus. Aus dem Hebräischen übersetzt und herausgegeben von Günter Stemberger (Berlin: Verlag der Weltreligionen, 2010). 6 Vgl. Raschi zu Ez 1,3. https://doi.org/10.1515/9783111083834-002

Ezechiel  27

So spricht JHWH: Halte deine Stimme zurück vom Weinen […], und es gibt Hoffnung für deine Zukunft. (Jer 31,16-17) Und manche sagen: Obwohl mit ihnen außerhalb des Landes gesprochen wurde, wurde mit ihnen nur an einem reinen Ort am Wasser gesprochen, denn es heißt: Als wäre ich am Flusse 7 Ubal. (Dan 8,2) Und es heißt: Da war ich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel. (Dan 10,4) Und es heißt: Es geschah: Ein Wort JHWHs geschah zu Ezechiel, dem Sohn des Busi, dem Priester [… am Fluss Kebar]. (Ez 1,3) Und manche sagen: Mit ihm wurde im Land gesprochen und mit ihm wurde außerhalb / des Landes gesprochen, denn es heißt Es geschah, es geschah (‫)היה היה‬. (Ez 1,3) „Es geschah“, dass mit ihm im Land gesprochen wurde, „es geschah“, dass mit ihm außerhalb des Landes gesprochen wurde.

(514)

R. Eleazar ben Zadok sagt: Siehe, er sagt: Steh auf, geh hinaus in die Ebene. (Ez 3,22) Das zeigt an, dass die Ebene für die Anrede geeignet war. Ezechiel, dem Sohn des Busi (‫)בוזי‬, dem Priester. (Ez 1,3) Dass man ihn verachtete (‫)מבזים‬. Steht geschrieben in § 258 [Jalkut Jeremia, PRK 13]. 8

Und ich sah: Und siehe, ein Sturmwind kam von Norden. (Ez 1,4) Wohin ging er? Rav Jehuda sagte: Um die ganze Welt vollständig Nebukadnezzar zu unterwerfen. 9 Und all das warum? Damit die Völker (‫ )אומות‬der Welt nicht sagten: Der Heilige, gepriesen sei er, hat seine Kinder in die Hand eines geringen Volkes (‫ )אומה‬ausgeliefert. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Was veranlasst es mir, dass ich Diener von Götzenanbetern sein werde? Die Verschuldungen Israels veranlassen es mir.  7 BH: „am Fluss“ fehlt; dort: Ulai. 8 Vgl. bEr 7b. 9 Vgl. Raschi zu Ez 1,4.

bChag 13b

28  Jalkut Schimoni

Steht geschrieben in § 308 [Jalkut Jeremia, Mek bo 2,1].

§ 337

TanB emor 11

Und vier Gesichter hatte jedes, und vier Flügel hatte jedes. (Ez 1,6) Und es steht geschrieben „sechs Flügel“: Jedes von ihnen hatte sechs Flügel. (Jes 6,2) R. Jakob bar Zabdai [sagte] im Namen von R. Abbahu: 10 Wegen der Sühne für Israel wurden ihnen noch zwei hinzugefügt, um zu bestätigen: Sie sollen für die Kinder 11 Israels nicht mehr zum [Anlass für falsches] Vertrauen werden, das Schuld in Erinnerung bringt. (Ez 29,16) /

(515)

TanB emor 23

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: 12 Sie sollen sich ihre Füße bedecken, denn sie gleichen [denen] eines Kalbes. Du findest, dass es unter den Vögeln keinen größeren gibt als den Adler. Und er wurde zum Gesicht des Wesens (‫[ )לחיה‬vor dem Thron] gemacht, denn es heißt: Und das Gesicht eines Adlers hatten die vier. (Ez 1,10) Und das größte unter den Wildtieren (‫ )שבחיה‬ist der Löwe, und er wurde in das Wesen [vor dem Thron] gegeben, denn es heißt: Das Gesicht des einen 13 ist das Gesicht eines Löwen. (Ez 1,10) Und der Stier ist das größte [Tier] beim Vieh, und er machte ihn zum Gesicht eines Wesens [vor dem Thron], denn es heißt: Und links hatten die vier das Gesicht eines Stieres. (Ez 1,10) Aber wegen der Ehre Israels tilgte er den Stier und setzte den Cherub an seine Stelle, denn es heißt: Das Gesicht des einen war das Gesicht eines Cherubs. (Ez 10,14) Und all das warum? Um die Vergehen Israels zu sühnen.

jBer 1,1

Und ihre Beine waren gerade. (Ez 1,7) Sie hatten keine Kniegelenke. 14 R. Jose bar Chanina sagte im Namen von R. Eliezer ben Jakob: Wer betet, muss seine Beine strecken, denn es heißt: Und ihre Beine waren gerade Beine. (Ez 1,7) /

 10 Vgl. Tan emor 8; LevR 27,3. 11 BH: das Haus. 12 Vgl. Tan emor 19; Tan tsaw 13; Raschi zu Jes 6,2. 13 ‫האחד‬, BH: ‫אדם‬. 14 Vgl. bBer 10b und Raschi zu Ez 1,7.

Ezechiel  29

(516)

Und ihre Beine waren gerade. (Ez 1,7)

jBer 9,1

Die Zahl für „gerade“ (‫ )ישרה‬ist 515. Es steht geschrieben: Nahe (‫ )קרוב‬15 ist JHWH allen, die ihn anrufen. (Ps 145,18) Und es steht geschrieben: Wie JHWH, unser Gott, in allem, [worin] wir zu ihm rufen. (Dtn 4,7) 52 F

R. Levi sagte: Von der Erde zum Firmament ist es eine Strecke von 500 Jahren, und der Durchmesser von jedem Firmament ist eine Strecke von 500 Jahren. Und zwischen dem einen Firmament zum anderen ist es eine Strecke von 500 Jahren. R. Berekhja sagte: Auch die Hufe der Wesen sind eine Strecke von 500 plus 15 Jahren. Was ist der Beweis? Und ihre Beine waren gerade (‫ =ישרה‬10+300+200+5= 515). (Ez 1,7) Entsprechend der Zahl für „gerade“. Sieh, wie hoch er über seiner Welt ist: Wenn ein Mensch in das Versammlungshaus geht und hinter einer Säule betet und sein Gebet flüstert, hört ihn der Heilige, gepriesen sei er. Hast du einen Gott so groß wie diesen? Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln. (Ez 1,8)

bPes 119a

Rav Kahana sagte im Namen von R. Jischmael, dem Sohn von R. Jose, und unsere Lehrer sagten es im Namen von R. Juda dem Fürsten: Das sind die Hände des Heiligen, gepriesen sei er, die unter den Flügeln der Wesen ausgestreckt sind, um die Umkehrwilligen aufzunehmen [und] vor dem strengen Gericht [zu schützen]. Die Wesen liefen vor (‫ )רצוא‬und zurück. (Ez 1,14)

bChag 13b

R. Jehuda sagte: Wie Feuer, das aus der Öffnung des Ofens herauskommt (‫)היוצא‬. 16 53F

Was [meint]: Wie das Aussehen des Blitzes? (Ez 1,14) Wie Feuer, das zwischen den Glutstücken hervorkommt. 17 R. Aibo sagte: Nicht „zu laufen“ (‫ )רצות‬steht hier geschrieben, sondern: Es eilt (‫)רצוא‬.  15 Das Wort hat einen Zahlenwert von 508. 16 Vgl. Raschi zu Ez 1,14. 17 Vgl. Raschi zu Ez 1,14.

GenR 50,1

30  Jalkut Schimoni

Wenn sie laufen (‫)רוצים‬, um seinen Auftrag (‫ )רצוא‬zu erfüllen, ist es wie das Erscheinen eines Blitzes. / (517) § 338

Und über den Häuptern des Wesens war ein Glanz (‫)רקיע‬. (Ez 1,22) Die Himmel wurden am ersten Tag erschaffen, denn es heißt: Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. (Gen 1,1) Und was ist das für ein Firmament (‫)רקיע‬, das er am zweiten Tag erschuf?

PRE 4

R. Eliezer sagt: Das Firmament über den Häuptern der Wesen. Was [meint]: Wie ein leuchtender (‫ )הנורא‬Kristall? (Ez 1,22) Wie Edelsteine und Perlen. Und es leuchtet (‫ )מאיר‬über den ganzen Himmel wie eine Leuchte (‫)כנר‬, die im Haus leuchtet, und wie die Sonne, die am Mittag mit ihrer Macht leuchtet, denn es heißt: Und bei ihm wohnt das Licht (‫)ונהורא‬. (Dan 2,22) Und wie die Gerechten künftig die kommende Zukunft beleuchten werden (‫)להאיר‬, denn es heißt: Und die Verständigen werden glänzen (‫ )יזהירו‬wie der Glanz (‫ )כזוהר‬des Firmaments (‫)הרקיע‬. (Dan 12,3) Und wenn es das Firmament (‫)רקיע‬, das am zweiten Tag erschaffen wurde, nicht gäbe, würde die ganze Welt von dem Wasser von oben verbrüht, denn es heißt: Und es sei eine Abtrennung (‫ )רקיע‬zwischen den Wassern und den Wassern. (Gen 1,6) § 339

Resch Laqisch sagte: Es gibt 7 Firmamente, und diese sind es: Vilon (‫ )וילון‬18, Gewölk (‫)שחקים‬, Raqia (‫)רקיע‬, Residenz (‫)זבול‬, Wohnung (‫)מעון‬, Stätte (‫)מכון‬, Arabot (‫)ערבות‬.

bChag 12b-13a

(518)

1

Vilon (‫)וילון‬: Er hat überhaupt keinen Dienst, sondern er kommt am Morgen herein und geht am Abend hinaus und erneuert jeden Tag das Werk der Schöpfung, denn es heißt: Der die Himmel ausspannt wie einen Schleier und ihn ausbreitet wie ein Zelt zum Wohnen. (Jes 40,22)

2

Raqia (‫)רקיע‬: Denn in ihm sind Sonne und Mond, Sterne und Planeten, denn es heißt: Und Gott setzte sie an das Firmament (‫ )רקיע‬des Himmels. (Gen 1,17)

3

Gewölk (‫)שחקים‬: Denn dort stehen die Mahlsteine, die das Manna mahlen für die Gerechten der kommenden Zukunft, denn es heißt: / Und er hat [dem] Gewölk oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet. (Ps 78,23)

 18 Auch: Vorhang.

Ezechiel  31

4 Residenz (‫)זבול‬: Denn darin ist Jerusalem und das Heiligtum und der Altar gebaut, und der große Fürst Michael steht [dort] und bringt auf ihm jeden Tag die Opfer dar, denn es heißt: Ich habe für das das Haus einer Residenz (‫ )זבול‬gebaut. (I Reg 8,13) Und woher [haben] wir, dass sie „Himmel“ heißt? Weil es heißt: Blick vom Himmel herab und sieh aus deiner Residenz (‫)מזבול‬, deinem Heiligtum. (Jes 63,15)

5

Wohnung (‫)מעון‬: Denn dort sind die Klassen der Dienstengel, die nachts Lieder singen und tags wegen der Ehre Israels schweigen, denn es heißt: Des Tages wird JHWH seine Gnade aufbieten, und des Nachts wird sein Lied bei mir sein. (Ps 42,9) Und woher [haben] wir, dass sie „Himmel“ heißt? Weil es heißt: Blick herab aus der Wohnung (‫ )ממעון‬deines Heiligtums, vom Himmel. (Dtn 26,15)

6 Stätte (‫)מכון‬: Denn in ihr sind die Kammern des Hagels und die Kammern des Schnees, die Obergemächer des Raureifs 19 und die Obergemächer der Regentropfen, 20 die Kammern des Sturms und des Winds aus Rauch (‫)קיטור‬. Und alle seine Tore sind Feuer, denn es heißt: JHWH hat seine Kammer geöffnet und die Waffen seines Grimms hervorgeholt. (Jer 50,25) Befinden sich diese denn am Firmament? Befinden sie sich nicht auf der Erde, denn es steht geschrieben: Lobt JHWH von der Erde her, ihr Wasserungeheuer und alle Urfluten, Feuer und Hagel, Schnee und Rauch (‫( ?)וקיטור‬Ps 148,7-8) Rav Jehuda sagte, Rav habe gesagt: David bat für sie um Erbarmen und brachte sie auf die Erde herab, denn es heißt: Denn du bist nicht ein Gott, der an Frevelei Gefallen hat; bei dir darf ein Böser nicht weilen. (Ps 5,5) Kein Böser wird in deiner Unterkunft weilen. 21 Und woher [haben] wir, dass sie „Himmel“ heißt? Weil es heißt: Und du, höre: Der Himmel ist die Stätte, wo du thronst. (I Reg 8,39) 7

Arabot: Denn dort sind Gerechtes und Recht: Gerechtigkeit, Schätze des Lebens und Schätze des Friedens und Schätze der Segnungen, die Seelen der Gerechten, die Lebenshauche und Seelen der künftig zu Erschaffenden. Und der Tau, mit dem der Heilige, gepriesen sei er, künftig die Toten beleben wird. Gerechtes (‫ )צדק‬und Recht (‫)ומשפט‬, denn es heißt:  19 Wörtlich: bösen Tau: ‫טללים רעים‬. 20 Vgl. Jiob 38,28. 21 Vgl. bSchab 42a; bSanh 103a.

32  Jalkut Schimoni

Gerechtes (‫ )צדק‬und Recht (‫ )ומשפט‬sind Stätte (‫ )מכון‬deines Thrones. (Ps 89,15)

(519)

1

Gerechtigkeit (‫)צדקה‬, denn es steht geschrieben: Er zog Gerechtes 22 an wie einen Panzer. (Jes 59,17)

2

Schätze des Lebens, denn es steht geschrieben: Denn bei dir ist der Quell des Lebens. (Ps 36,10)

3

Schätze des Friedens, denn es steht geschrieben: Und nannte ihn: JHWH ist Friede. (Jdc 6,24)

4 Schätze des Segens, / denn es steht geschrieben: Er wird Segen von JHWH empfangen. (Ps 24,5) 5

Seelen (‫ )נשמתן‬der Gerechten, denn es steht geschrieben: So möge die Seele (‫ )נפש‬meines Herrn eingebunden sein in das Bündel der Lebenden bei JHWH, deinem Gott. (I Sam 25,29)

6 Lebenshauche (‫ )רוחות‬und Seelen (‫ )ונשמות‬der künftig zu Erschaffenden, denn es heißt: Denn ihr Lebenshauch würde vor mir verschmachten und die Seelen, die ich ja gemacht habe. (Jes 57,16) 7

Der Tau, mit dem der Heilige, gepriesen sei er, künftig die Toten beleben wird, denn es heißt: Reichlich Regen gießt du aus, Gott; du hast dein Erbteil, wenn es ermattet war, selbst wieder hergestellt. (Ps 68,10) Und es gibt die Räder [am Thronwagen] und die Serafim und die heiligen Wesen und die Dienstengel und den König, der hohe und erhabene Gott, der über ihnen sitzt, denn es heißt: Macht Bahn dem, der durch die Arabot einherfährt, Jah. (Ps 68,5) Und woher [haben] wir, dass sie „Himmel“ heißt? Hier steht geschrieben: Der durch die Arabot einherfährt. (Ps 68,5) Und dort steht geschrieben: Der zu deiner Hilfe auf den Himmeln einherfährt. (Dtn 33,26) Und Finsternis, Wolke, Nebel umgeben ihn, denn es heißt: Er machte Finsternis zu seinem Versteck. (Ps 18,12) Dem ist aber nicht so. Es steht doch geschrieben: Er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht. (Dan 2,22)

 22 BH: ‫צדקה‬.

Ezechiel  33

Das ist kein Problem: Das eine gilt von den inneren Räumen und das andere von den äußeren Räumen. Und Rav Acha bar Jakob sagte: Es gibt noch ein Firmament (‫ )רקיע‬oberhalb der Köpfe der Wesen, denn es heißt: Und über den Häuptern des Wesens war etwas wie ein Glanz (‫)רקיע‬. (Ez 1,22) Bis hier hast du die Erlaubnis zu reden. Doch von hier an hast du nicht mehr die Erlaubnis zu reden, denn so steht im Buch Ben Sira 23 geschrieben: „Forsche nicht nach Dingen, die dir zu wunderbar sind, prüfe nicht Dinge, die vor dir verborgen sind. Über das, was dir erlaubt ist, denke nach. Beschäftige dich nicht mit Dingen, die versteckt sind.“ Und das Rauschen (‫ )וקול‬der Flügel der Cherubim wurde bis zum äußeren Vorhof gehört.

Sifra nedaba

(Ez 10,5)

par. 1,2,10-11

Die Stimme, wie sie / in den Schriften spezifiziert ist. Und wie ist diese Stimme? Die Stimme JHWHs ist gewaltig, die Stimme JHWHs ist erhaben. (Ps 29,4) Die Stimme JHWHs zerbricht Zedern. (Ps 29,5) Die Stimme JHWHs sprüht Feuerflammen. (Ps 29,7)

(520)

Man könnte meinen, weil das Geräusch (‫ )שהקול‬leise war. Die Bibel lehrt: Wie die Stimme (‫[ )כקול‬Gottes], des Allmächtigen, wenn er redet. (Ez 10,5)

Wenn dem so ist, warum heißt es dann „bis zum äußeren Vorhof“? Vielmehr [ist es so]: Während sie bis zum äußeren Vorhof gelangte, wurde sie unterbrochen. Dementsprechend: Und JHWH rief Mose, und er redete aus dem Zelt der Begegnung zu ihm. (Lev 1,1) Das lehrt, dass die Stimme unterbrochen wurde und nicht aus dem Zelt der Begegnung hinaus ging. Man könnte meinen, weil die Stimme leise war. Die Bibel lehrt: Und er hörte die Stimme. (Num 7,89) Die Stimme, wie sie in den Schriften spezifiziert ist. Wenn dem so ist, warum heißt es dann „aus dem Zelt der Begegnung“? Das lehrt, dass die Stimme unterbrochen wurde und nicht aus dem Zelt der Begegnung hinaus ging. Und das Rauschen (‫ )וקול‬der Flügel der Wesen. (Ez 3,13) Steht geschrieben in § 602 [Jalkut Rut, RutR 5,12,4].

 23 Vgl. Sir 3,22-23; jChag 2,1; GenR 8,2.

34  Jalkut Schimoni § 340

GenR 65,21

Wenn sie stehen blieben, ließen sie ihre Flügel herabhängen. (Ez 1,24) Gibt es da oben denn eine Sitzgelegenheit? 24 Hat nicht R. Chanina bar Andrai im Namen von R. Samuel bar Sisratai gesagt: Oben gibt es keine Sitzgelegenheit, denn es steht geschrieben: Und ihre Beine waren gerade Beine. (Ez 1,7) Sie haben keine [Knie]Gelenke. 25 Ich näherte mich einem von denen, die da standen. (Dan 7,16) Was [meint] das Wort „da stehen“? Seraphim standen über ihm. (Jes 6,2) Und das ganze Heer des Himmels stand um ihn, zu seiner Rechten und zu seiner Linken. (I Reg 22,19)

Und du hast gesagst: Und wenn sie stehenblieben. (Ez 1,21) Was [meint] denn „wenn sie stehenblieben“ (‫?)בעמדם‬ Kommt das Volk – schweig (‫)בא עם דם‬. 26 63F

Wenn die Israeliten das „Höre Israel“ sagen, schweigen jene und danach lassen sie ihre Flügel hängen. Und was sagen sie? Gepriesen sei der Name, die Herrlichkeit seines Königtums sei für immer und ewig. Und das ist es, was geschrieben steht: Die Stimme ist zwar Jakobs Stimme. (Gen 27,22) Diese Stimme macht die Oberen und die Unteren schweigen. R. Pinchas [sagte] im Namen von R. Levi und unsere Lehrer [sagten] im Namen von R. Simon (Σίμων): Es steht geschrieben: Als die Morgensterne miteinander jubelten. (Ijob 38,7) Nachdem sie die Nachkommenschaft Jakobs gepriesen hatten (κελεῦσαι), 27 die den Sternen gleicht, denn es steht geschrieben: Und die, welche viele zur Gerechtigkeit führten, sind wie die Sterne. (Dan 12,3) Und danach: Und alle Kinder Gottes jauchzten. (Ijob 38,7) / (521)

GenR 85,27

Und auf dem einem Thron Vergleichbaren (‫ )דמות‬war ein dem Aussehen eines Menschen Vergleichbarer. (Ez 1,26)

 24 Vgl. TanB beschallach 13; Tan qedoschim 6; ExR 43,4. 25 Vgl. jBer 1,1. 26 Vgl. Raschi zu Ez 1,14. 27 Vgl. TanB qedoschim 6.

Ezechiel  35

R. Judan sagte: 28 Groß ist die Macht der Propheten, die das Bild (‫ )הצורה‬mit seinem Schöpfer (‫)ליוצרה‬ vergleichen, denn es heißt: Ich hörte eine Menschenstimme. (Dan 8,16) Die sprach. R. Juda der Sohn von R. Simon (Σίμων) sagte: Wir haben einen anderen Vers, der es deutlicher macht als dieser, denn es heißt: Und auf dem einem Thron Vergleichbaren (‫)דמות‬. (Ez 1,26) Als ich es sah, fiel ich auf mein Angesicht nieder; und ich hörte die Stimme, die sagte. (Ez 1,28)

bBer 59a

R. Alexander 29 sagte, R. Jehoschua ben Levi habe gesagt: Wer den Bogen in den Wolken sieht, muss auf sein Angesicht niederfallen, denn es heißt: Und als ich es sah, fiel ich auf mein Gesicht nieder. (Ez 1,28) Im Westen flucht man darüber, denn es sieht aus, als beuge man sich vor dem Bogen. Aber man spricht einen Segensspruch, und es genügt, wenn man einen Segensspruch spricht.

Kapitel 2 Menschensohn. (Ez 2,1)

SER 6 [S. 34]

Ein Sohn von geeigneten Menschen, ein Sohn von gerechten Menschen, ein Sohn von Liebeswerken, Sohn von solchen, die sich selbst für meine Ehre und für die Ehre Israels zurücksetzen. 30 Eine andere Auslegung: Menschensohn. (Ez 2,1) Womit ist die Sache vergleichbar? Mit einem König, der über seine Frau zürnte, und er hatte Söhne von ihr. Er stand auf und vertrieb sie und schickte sie aus seinem Haus. Nach einiger Zeit ließ er einen Sohn, der bei ihr war, holen. Er sagte zu ihm: Sohn von XY, komm und ich zeige dir meine Ehre und das Haus, das ich für deine Mutter gebaut habe, denn es heißt: Und es geschah im dreißigsten Jahr. (Ez 1,1) Das ist / das erste Jahr [seines Gerufenwerdens]. Aber beim zweiten [Mal]:

 28 Vgl. KohR 8,1,1; KohZ 8,1; Tan chuqqat 6; MidrPs 1,4. 29 Emendiert aus: Aleskandri. 30 Vgl. LevR 2,8.

(522)

36  Jalkut Schimoni

Und ich sah: Und siehe, ein Sturmwind […], und aus seiner Mitte hervor [erschien] die Gestalt von vier Wesen. (Ez 1,4-5) Nachdem er ihm das gezeigt hatte, sagte er zu ihm: Sohn von XY, das ist meine Ehre, und ich habe euch mehr geehrt als alle Völker (‫ )אומות‬der Welt. Nichts vermindert meine Ehre oder das Haus, das ich für euch gebaut habe, denn es heißt: Und wenn sie sich schämen. (Ez 43,11) Vielleicht wirst du sagen, ich habe niemanden, der mir dient. Aber habe ich denn nicht schon 906 tausend Myriaden Dienstengel, die vor mir stehen und meinen großen Namen heiligen, an jedem Tag, stets vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang, [preisen] und die sagen: Heilig, heilig, heilig. (Jes 6,3) Und vom Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang sagen sie: Gepriesen sei die Herrlichkeit JHWHs von ihrer Stätte. (Ez 3,12) Und warum tun sie hässliche Dinge und Dinge, die nicht erlaubt sind und widersetzen sich den Züchtigungen? Aber ich handelte [gnädig] um meines Namens willen, damit er nicht entweiht wird. (Ez 20,14)

Menschensohn, stelle dich auf deine Füße. (Ez 2,1) Steht geschrieben in § 264 [Jalkut Jeremia, Mek schira 7].

§ 341

bEr 21a

Und er breitete sie vor mir aus, und siehe, sie war auf der Vorder- und auf der Rückseite beschrieben; und es waren darauf Klagen und Seufzen und Wehgeschrei geschrieben. (Ez 2,10) Klagen (‫)קינים‬, das sind die Strafen der Gerechten [in dieser Welt]. Und ebenso heißt es Das ist eine Klage (‫ )קינה‬als Klagelied. (Ez 32,16) Und Seufzen (‫)והגה‬, das ist die Gabe des Lohnes der Gerechten in der kommenden Zukunft. Und ebenso heißt es: Zum klingenden [Spiel] (‫ )הגיון‬auf der Zither. (Ps 92,4) Und Weherufe (‫)והי‬, das ist die Strafe der Frevler in der kommenden Zukunft. Und ebenso heißt es: Unheil (‫ )הווה‬wird wegen Unheils kommen. (Ez 7,26) Rav Chisda sagte, Maremar habe gelehrt: Was [bedeutet es], dass geschrieben steht: Ich sah, dass alles Zielgerichtete ein Ende hat; weit reichend (‫ )רחבה‬ist dein Gebot? (Ps 119,96)

Dieses Wort hat David gesprochen und er hat es nicht erklärt.

Ezechiel  37

Gesprochen hat es / Ijob, und er hat es nicht erklärt, denn es steht geschrieben: Länger als die Erde ist ihr Maß und von weit reichender (‫ )ורחבה‬Art als das Meer. (Ijob

(523)

11,9)

Ezechiel hat es gesprochen und er hat es nicht erklärt, denn es steht geschrieben: Und er breitete sie vor mir aus. (Ez 2,10) Bis Sacharja ben Iddo kam und es erklärte, denn es steht geschrieben: Und er sprach zu mir: Was siehst du? Und ich sagte: Ich sehe eine fliegende Schriftrolle, ihre Länge [beträgt] zwanzig Ellen und ihre Breite (‫ )ורחבה‬zehn Ellen. (Sach 5,2) Wenn du sie öffnest, sind es zwanzig auf zwanzig. Und es steht geschrieben: Und sie war auf der Vorder- und auf der Rückseite beschrieben. (Ez 2,10) Und wenn du sie spaltest, 31 siehe, dann sind es vierzig auf zwanzig. Und es steht geschrieben steht: Wer hat die Wasser mit seiner hohlen Hand gemessen und die Himmel mit der Spanne abgemessen? (Jes 40,12) Man findet, dass die ganze Welt ein Dreitausendzweihundertstel der Tora misst.

Kapitel 3 Und ich hörte hinter mir einen Schall. (Ez 3,12)

TanB qedosch 6

R. Pinchas, der Priester, bar Chama sagte, R. Ruben habe gesagt: Was [meint] „hinter“ (‫ ?)אחרי‬Nachdem (‫ )אחרי‬32 ich und meine Gefährten gepriesen hatten (κελεῦσαι), hörte ich die Dienstengel, die ihn priesen und sagten: Gepriesen (‫ )ברוך‬sei die Herrlichkeit JHWHs von ihrer Stätte. (Ez 3,12) Und es heißt: Als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten. (Ijob 38,7) 69F

Und ich saß dort sieben Tage. (Ez 3,15) Steht geschrieben in § 329 [Jalkut Jeremia, Mek bo 1].

Menschensohn, ich habe dich für das Haus Israel zum Wächter gegeben. […] Wenn ich zu dem Frevler spreche. (Ez 3,17-18) Das ist es, was geschrieben steht: Dass ich sie als Oberhäupter über euch einsetze. (Dtn 1,13) Wenn ihr die Tora bewahrt, siehe, eure Oberhäupter werden behütet sein. Und wenn nicht, werden sie nicht behütet sein.

 31 Damit alles Geschriebene nebeneinander stehen kann. 32 Vgl. Raschi zu Ez 3,12.

SDtn § 13

38  Jalkut Schimoni

Das lehrt, dass die Verschuldungen Israels von den Häuptern ihrer Richter abhängen. Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht tut, lege ich ein Hindernis vor ihn. (Ez 3,20)

MidrPs 52,3

R. Chijja lehrte: 33 Man muss die Heuchler wegen der Entweihung des Namens öffentlich machen (παῤῥησία), denn es heißt: Und wenn sich ein Gerechter / von seiner Gerechtigkeit abwendet. (Ez 3,20) Und warum legt der Heilige, gepriesen sei er, einen bösen Weg vor ihn? Um den Leuten seine Taten offenzulegen (παῤῥησία), damit niemanden eine Sache wegen der Übertretungen treffe und man gegen die Eigenschaft des Rechts Klage erhebt.

(524)

Und komm und lerne von Doeg dem Edomiter, der Oberhaupt des Gerichtshofes (συνέδριον) war, denn es heißt: Er war Aufseher der Hirten Sauls. (I Sam 21,8) Weil in ihm die Eigenschaft der Verleumdung war, hat ihn die Schrift entlarvt (παῤῥησία). Und ebenso heißt es: Wer Hass in Täuschung verbirgt, dessen Bosheit wird in der Versammlung enthüllt werden. (Prov 26,26) § 342

Wenn sich der Frevler von seinem Frevel abwendet. (Ez 18,27)

bJoma 86b

1

2

3

Resch Laqisch sagte: Groß ist die Umkehr, denn vorsätzliche [Sünden] werden wie fahrlässige und verdienstliche behandelt, denn es heißt: Wenn sich der Frevler von seinem Frevel abwendet, den er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er als Lebendiger leben. (Ez 18,27-28) Wirklich? Denn dies hat R. Simeon ben Laqisch gesagt: Groß ist die Umkehr, denn vorsätzliche [Vergehen] werden wie fahrlässige behandelt, denn es heißt: Denn du bist durch deine Schuld gestrauchelt. (Hos 14,2) Das ist doch eine vorsätzliche Schuld, und doch nennt er es „gestrauchelt“. Das ist kein Problem: Hier aus Liebe und dort aus Furcht. R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Groß ist die Umkehr, denn sie verlängert die Tage des Menschen, denn es heißt: Er wird als Lebendiger leben. (Ez 18,28)

 33 Vgl. bJoma 86b; tJoma 5(4),12 und Raschi zu Ez 3,20.

Ezechiel  39

Und JHWH 34 sprach zu mir: Mache dich auf, geh hinaus in das Tal. Und dort will ich mit dir reden. [Da machte ich mich auf] und ging hinaus in das Tal, und siehe, dort stand die Herrlichkeit JHWHs. (Ez 3,22-23)

bNed 8a

Rav sagte: Wenn einer zu seinem Gefährten sagt: Wir wollen früh aufstehen und einen Abschnitt lernen, dann muss er früh aufstehen, denn es heißt: Und JHWH 35 sprach zu mir. (Ez 3,22) Ein Gelübde zum Gott Israels ist ein großes Gelübde. / Mache dich auf, geh hinaus in das Tal, und dort will ich mit dir reden. (Ez 3,22) Und warum offenbarte er es ihm nicht? Um es ihm in seinen Augen lieb zu machen und ihm den Lohn für jeden einzelnen Schritt zu geben.

(525) § 343

GenR 55,7

Denn R. Huna sagte im Namen von R. Eliezer, dem Sohn von R. Jose dem Galiläer: Weil der Heilige, gepriesen sei er, [es] in den Augen der Gerechten spannend und erwartend macht, und nachher offenbart er ihnen den Grund der Sache. Ebenso: In das Land, das ich dir zeigen werde. (Gen 12,1) Auf einem der Berge, den ich dir nennen werde. (Gen 22,2) Und ruf ihr die Botschaft zu, die ich dir sagen werde. (Jona 3,2) Und er sprach: Nimm deinen Sohn. (Gen 22,2) Er sagte zu ihm: Welchen Sohn? Er sagte zu ihm: Deinen einzigen. (Gen 22,2) Er sagte zu ihm: Dieser ist der einzige seiner Mutter und jener ist der einzige seiner Mutter. Er sagte zu ihm: Den du lieb hast. (Gen 22,2) Gibt es Grenzen in der Zuneigung? Er sagte zu ihm: Isaak. (Gen 22,2) Und warum hat er ihm das nicht sofort offenbart? Um ihn lieb in seinen Augen zu machen und ihm den Lohn für jeden einzelnen Schritt zu geben. Steht geschrieben im ersten [Abschnitt] von § 162 [= § 63, Jalkut Genesis, GenR 39,9].

Kapitel 4 Und du, Menschensohn. (Ez 4,1) Nimm dir eine eiserne Platte (‫)מחבת‬. (Ez 4,3)

 34 Fehlt in BH. 35 Fehlt in BH.

bBer 32b

40  Jalkut Schimoni

R. Eleazar sagte: Seit dem Tag, da das Haus des Heiligtums zerstört wurde, wurde die eiserne Mauer zwischen Israel und ihrem Vater im Himmel durchbrochen, denn es heißt: Und du, Menschensohn, […] nimm dir eine eiserne Platte, und stelle sie als eine eiserne Wand. (Ez 4,1-3) Seder Olam 26

Und leg dich 36 auf die linke 37 Seite. (Ez 4,4) Nach sieben Tagen, denn es heißt: Ich saß dort sieben erschaudern lassende Tage. (Ez 3,15) Ihm wurde gesagt: Und du, lege dich auf deine Seite […]. Ich habe dir die Jahre ihrer Schuld auferlegt; nach Zahl der Tage: 390 Tage. (Ez 4,4-5)

(526)

Das lehrt, dass Israel Gott 40 Jahre erzürnte, seit die 10 Stämme verschleppt worden waren, bis / Jerusalem zerstört wurde. 38 Und es geschah im sechsten Jahr, im sechsten [Monat], am Ersten 39 des Monats: Ich saß in meinem Haus. (Ez 8,1) Im selben Jahr zeigte er Ezechiel, wie sich die Herrlichkeit der Schechina aus dem Tempel entfernte. Und die Cherubim erhoben ihre Flügel. (Ez 10,19) Du findest für die Schechina 10 Wegstationen: 40 Und es geschah im siebten Jahr, im fünften [Monat], am Zehnten des Monats, da kamen Männer von den Ältesten Judas 41, um JHWH zu befragen. (Ez 20,1) Menschensohn […], willst du über sie Gericht halten? (Ez 20,3-4) Im selben Jahr schloss König Zidkija einen Bund mit allem Volk (‫)העם‬, das in Jerusalem wohnte, 42 für sie Befreiung [von Fremdherrschaft] auszurufen. Aber sie kehrten dahinter zurück und machten sich wieder zu Sklaven. Und sie schnitten das Kalb entzwei und gingen zwischen den Hälften hindurch, um gegen Gott zu rebellieren. 79F

Im selben Jahr rebellierte Zidkija gegen den König von Babylonien, und er ging und schloss sich den Königen von Ägypten an. Demanch findest du, [dass es möglich ist] zu sagen: Die einen wegen Rebellion und die anderen wegen Rebellion:

 36 Jalkut: ‫ושכבת‬. 37 Jalkut: ‫השמאלית‬. 38 Vgl. Raschi zu Ez 3,4, Ez 4,5 und Num 26,35. 39 BH: am Fünften. 40 Vgl. bRH 31a; ThrR pet. 25; ARNA 34. 41 BH: Israels. Vgl. Jalkut Schimoni Ezechiel § 359; CantR 7,8 und Raschi zu Jer 4,8. 42 Vgl. Jer 34,8-18.

Ezechiel  41

Die einen schlossen sich den Königen von Ägypten an, und die anderen schlossen sich den Königen von Ägypten an; die einen gerieten in drei Exile und die anderen gerieten in drei Exile, die einen verbrachten drei Jahre in Belagerung, und die anderen verbrachten drei Jahre in Belagerung, die einen aßen Fleisch von Söhnen und Töchtern und die anderen aßen Fleisch von Söhnen und Töchtern, um zu bestätigen, was es heißt: Auf dem Weg deiner Schwester bist du gegangen, so gebe ich ihren Becher in deine Hand. (Ez 23,31) Und das Wort JHWHs geschah zu mir im / neunten Jahr, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats. (Ez 24,1) Am Zehnten des Tebet. 43 Im zehnten Jahr, im zehnten [Monat], am Zwölften des Monats, geschah das Wort JHWHs zu mir so: Menschensohn, richte dein Gesicht gegen den Pharao, den König von Ägypten. (Ez 29,1-2) Zur selben Zeit im selben Abschnitt: Siehe, Hanamel, der Sohn des Schallum. (Jer 32,7) Und es geschah im elften Jahr, im ersten [Monat], am Siebten des Monats, [da erging das Wort JHWHs an mich:] [Menschen]sohn, den Arm des Pharao [… habe ich zerbrochen]. (Ez 30,20-21) Am Dritten des Tischri, 52 Tage nach der Zerstörung des Tempels, 44 tötete Ismael ben Netanja den Gedalja, 45 und der Rest der Entronnenen gingen nach Ägypten, und Jeremia und Baruch waren bei ihnen. Menschensohn, wehklage über den Prunk Ägyptens. (Ez 32,18) Im selben Jahr wurde Ezechiel gezeigt, dass die Völker (‫ )האומות‬zur Grube des Verderbens 46 verurteilt wurden. 83F

Im 23. Jahr des Nebukadnezzar wurde Ägypten in seine Hand gegeben. 47 Und er wird seinen Prunk wegtragen und seinen Raub rauben und seine Beute erbeuten; das wird der Lohn für sein Heer sein. (Ez 29,19) Und er führte Jeremia und Baruch mit ihnen weg, denn es heißt: Im 25. Jahr unserer Wegführung, [im Anfang des Jahres,] am Zehnten des Monats, im 14. Jahr. (Ez 40,1)  43 Vgl. bRH 18b. 44 Vgl. bRH 18b. 45 Vgl. Jer 41,2. 46 Vgl. Ps 55,24. 47 Vgl. Raschi zu Jer 44,14, Jer 46,13, Jer 52,30 und Ez 29,17.

(527)

42  Jalkut Schimoni

Im selben Jahr zeigte er Ezechiel den Bau des Tempels der kommenden Zukunft. / (528) § 344

bSanh 39a

Leg dich auf deine linke Seite. (Ez 4,4) Ein gewisser Häretiker sagte zu R. Abbahu: Euer Gott ist ein Spaßvogel, der zu Ezechiel sagte: Leg dich auf deine linke Seite. (Ez 4,4) [Und es steht geschrieben: Und leg dich auf deine rechte Seite. (Ez 4,6)] Inzwischen war ein gewisser Schüler gekommen, er sagte zu ihm: Was ist der Grund für das Siebentjahr? Er sagte zu ihm: Jetzt will ich euch ein Wort sagen, das für euch beide passend ist. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Israel: Sät sechs [Jahre] und lasst das [Land im] siebenten [Jahr] brach, damit ihr wisst, dass das Land mir gehört. Aber sie verfuhren nicht so, sondern sündigten und gingen in die Verbannung. In der Welt ist es Brauch: Wenn eine Provinz sich gegen einen König von Fleisch und Blut auflehnt, tötet er sie alle, wenn er grausam ist. Und wenn er barmherzig ist, tötet er die Hälfte. Und wenn er überaus barmherzig ist, straft er die Großen unter ihnen mit Strafen. Ebenso strafte der Heilige, gepriesen sei er, auch nur Ezechiel, um die Vergehen Israels zu reinigen.

PRK 8,4

Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen. (Ez 4,9) Unsere Lehrer sagten: 48 Das Gebot der Erstlingsgarbe bestand in den Tagen des Ezechiel. R. Chama bar Chanina sagte: Das meiste davon war Gerste. R. Samuel bar Nachmani sagte: 49 Dinge, die [schnell] die Därme durchlaufen. Dort hat man davon Kuchen für die Hunde gemacht, aber sie schmeckten ihnen nicht.

(529)

Eine Dame (matrona) fragte R. Jose ben Chalafta: [Warum] erduldete jener Gerechte so viel Pein? Er sagte zu ihr: Um dir zu zeigen: Die ganze Zeit, / da Israel in Not war, waren auch die Gerechten mit ihnen in Not. Und wenn es ihnen gut ging, freuten sich auch die Gerechten und der Heilige, gepriesen sei er, mit ihnen. Und ebenso heißt es: 50 JHWH wird sich über dich zum Guten freuen, wie er sich über deine Väter gefreut hat. (Dtn 30,9)

bEr 81a

Was [meint]:  48 Vgl. LevR 28,6; PR 18,2. 49 Vgl. bSchab 108a; bEr 81a. 50 Vgl. ThrR 2,26.

Ezechiel  43

Und wie Fladen von Gerste (‫ )שעורים‬sollst du sie essen? (Ez 4,12) Rav Chisda sagte: In Portionen (‫)לשיעורים‬. Rav Pappa sagte: Seine Zubereitung (‫ )עריבתה‬ist wie die Zubereitung von Gerste 51, und nicht wie die Zubereitung von Weizen. 8F

Und [JHWH] sprach zu mir 52: So werden die Kinder Israels ihr unreines Brot essen.

bSota 4b

(Ez 4,13)

R. Abbahu sagte: Jeder, der isst, ohne die Hände zu trocknen, ist, als esse er unreines Brot, denn es heißt: So werden die Söhne Israel ihr unreines Brot essen. (Ez 4,13) Und es heißt: JHWH, Gott, siehe, meine Seele ist nie unrein geworden. (Ez 4,14)

bChul 37b

[Weder durch] ein [sündhaftes] Ereignis am Tag, noch ein [sündhaftes] Ereignis in der Nacht. Dass ich nicht am Tag darüber nachgedacht habe und nachts auf eine Verunreinigung eingegangen bin. Und Aas und Zerrissenes habe ich nicht gegessen, wie ich noch nie Fleisch gegessen habe, [von einem Tier, von dem man gerufen hat]: Schlachte es, schlachte es! Und in meinen Mund kam kein verworfenes Fleisch, denn ich habe noch von keinem Tier gegessen, über das ein Weiser eine Entscheidung getroffen hat. 53 Und im Namen von R. Natan sagten sie: Ich habe noch von keinem Tier gegessen, für das nicht die Abgaben entrichtet wurden.

Kapitel 5 Das ist Jerusalem, mitten unter die Völker (‫ )הגוים‬habe ich es gesetzt. (Ez 5,5) Die Engel sagten vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, ist das nicht Jerusalem? Er sagte zu ihnen:

 51 Vgl. Raschi zu Ez 4,12. 52 In BH fehlt „zu mir“. 53 Weil es vorher zweifelhaft war, ob es geeignet ist. Vgl. Raschi zu Ez 4,14.

§ 345

PR 27/28,2

44  Jalkut Schimoni

Aber es war widerspenstig gegen mein Recht, frevlerischer als alle 54 / Heiden (‫)הגוים‬. (Ez 5,6) (530)

1

Sie sagten zu ihm: Sie sind ja dein Volk (‫ )עמך‬und dein Erbteil. (Dtn 9,29) Er sagte zu ihnen: Aber mein Volk (‫ )עמי‬hat mich vergessen. (Jer 18,15)

2

Sie sagten zu ihm: Handle [an ihnen] wegen der Väter! Er sagte zu ihnen: Und die Väter zünden das Feuer an. (Jer 7,18)

3

Sie sagten zu ihm: Handle [an ihnen] wegen der Söhne! Er sagte zu ihnen: Aber die Söhne waren widerspenstig gegen mich. (Ez 20,21)

4 Sie sagten zu ihm: Handle [an ihnen] wegen des Stammes Juda. Er sagte zu ihnen: Und Juda tat, was böse war. (I Reg 14,22) 5

[Sie sagten zu ihm:] Handle [an ihnen] wegen der Großen. Er sagte zu ihnen: Seine Häupter richten für Bestechung. (Mi 3,11)

6 [Sie sagten zu ihm:] Handle [an ihnen] wegen der Kleinen. Er sagte zu ihnen: Die die Tora handhabten, kannten mich nicht. (Jer 2,8) 7

Sie sagten zu ihm: Handle [an ihnen] wegen der Propheten. Er sagte zu ihnen: Wegen der Sünden ihrer Propheten. (Thr 4,13)

8 Sie sagten zu ihm: Handle [an ihnen] unseretwegen. Er sagte zu ihnen: Aber sie verhöhnten die Engel Gottes. (II Chr 36,16) 9 Sie sagten zu ihm: Handle [an ihnen] wegen deines Namens, der über sie ausgerufen ist. Er sagte zu ihnen: Meinen heiligen Namen haben sie entweiht. (Ez 36,20) usw. 55

Was macht [dann] das Bild (εἰκών) ihres Vaters [Jakob] bei dir? Er hat die Herrlichkeit Israels vom Himmel zur Erde geworfen. (Thr 2,1) Was macht dann Zierde, mit der sie dich bekleidet haben, auf dir? 56 Getan hat JHWH, was er sich vorgenommen hat. (Thr 2,17) Zion sagt: Verlassen hat mich JHWH […], hat mich vergessen. (Jes 49,14) Nach dem Recht der Völker (‫)הגוים‬, die rings um euch her sind. (Ez 5,7)

 54 Fehlt in BH. 55 Vgl. Ez 36,20. 56 Vgl. MidrPs 22,20.

Ezechiel  45

Steht geschrieben unten in § 129 [Jalkut Samuel, MidrSam 22,3] und unten in § 227 [Jalkut Könige, bSanh 39b].

Kapitel 7 Denn der Verkäufer wird nicht zum Verkauften zurückkehren. (Ez 7,13) Ist es möglich, dass das Jobeljahr aufhört und der Prophet es prophezeit hat?

bAr 32b

Steht geschrieben in § 322 [Jalkut Jeremia, bAr 32b-33a]. /

Die Gewalttat (‫ )החמס‬erhebt sich zum Maß (‫ )למטה‬des Frevlers […], nichts ist von ihrem Toben (‫)מהמהם‬. (Ez 7,11)

(531)

GenR 31,1

„Gewalttat erhebt sich“. Gott behüte, erhebt sie sich nicht. Und wenn sie sich erhebt, wird sie „zum Maß des Frevlers“, zur Verurteilung des Frevlers. Nichts von ihnen (‫[ )מהם‬und nichts von ihrem Reichtum] und nichts von ihrem Toben. (Ez 7,11) Nichts von ihnen (‫ )מנהון‬und nichts von ihrem Toben und nichts von ihrem Staunen. Warum? Nichts blieb (‫ )נח‬von ihnen, nicht gab es Beruhigung (‫ )נחת רוח‬von ihnen (‫)מהם‬ für die Geschöpfe. Wie das, was R. Abba bar Kahana sagte: Denn es reut mich (‫)נחמתי‬, dass ich sie gemacht habe und Noach (‫)ונח‬. (Gen 6,7-8) Selbst Noach, der von ihnen übrig geblieben war, war erst würdig, als er Gunst (‫)חן‬ gefunden hatte, denn es heißt: Und Noach fand Gunst. (Gen 6,8) Eine andere Auslegung: Die Gewalttat erhebt sich. (Ez 7,11)

bSanh 108a

Das lehrt, dass sie ihr Haupt erhebt wie ein Stock (‫)מקל‬. Bei einem vollen Haufen von Übertretungen, welche von allen wird zuerst angeklagt (κατεγορέιν)? Raub. /

LevR 33,3

Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird zur Abscheulichkeit. (Ez 7,19)

(532) § 346

Das ist es, was die Schrift sagt: Der König Nebukadnezzar machte ein Bild aus Gold: Seine Höhe [betrug] sechzig Ellen, seine Breite sechs Ellen. (Dan 3,1)

ThrR pet. 23

46  Jalkut Schimoni

R. Jochanan sagte: Du findest, dass es heißt, seine gesamte Höhe sei sechzig und seine Breite sechs [Ellen]. Wenn seine Dicke nicht ein Drittel [seiner Höhe] ausmacht, kann es nicht stehen. Und du hast sagt: Er stellte es auf in der Ebene Dura. (Dan 3,1) R. Bibi sagte: Mit einem Rohr ließen sie es aufstellen und es fiel um. Bis wohin? R. Chaggai [sagte] im Namen von R. Isaak: Bis sie alles Silber und Gold herbeigebracht hatten, das sie aus Jerusalem kommen ließen. Und sie gossen eine Schicht (δóμος) auf seine Füße, um zu bestätigen, dass es heißt: Ihr Silber und ihr Gold 57 werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird zur Abscheulichkeit. (Ez 7,19) bGit 56a

Marta, die Tochter des Boetius, die Reichste von Jerusalem, schickte ihren Boten. Sie sagte zu ihm: „Geh, bring mir Feinmehl.“ Er ging und sagte zu ihr: „Feinmehl gibt es nicht, Weißmehl gibt es.“ [Sie sagte zu ihm: Geh, und bring es mir!] Während er ging, wurde es ausverkauft. Er sagte zu ihr: „Weißmehl gibt es nicht, Schrotmehl gibt es.“ [Sie sagte:] „Geh und bring es mir!“ Während er ging, wurde es ausverkauft. Er sagte zu ihr: „Schrotmehl gibt es nicht, Gerstenmehl gibt es.“ Sie sagte zu ihm: „Geh und bring es mir.“ Während er ging, wurde es ausverkauft. Sie hatte ihr Schuhwerk ausgezogen. Sie sagte: Ich will hinausgehen und sehen, ob ich irgend etwas zum Essen finde. Da setzte sich Schmutz auf ihrem Fuß ab, und sie starb. Über sie las Rabban Jochanan ben Zakkai: Die Weichlichste bei dir und die Verzärteltste, die nie versucht hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen. (Dtn 28,56) Und es gibt welche, die sagen: Trockenfeigen von R. Zadok aß sie, und sie ekelte sich und starb. Und als sie ihre Seele zur Ruhe legte, nahm sie all ihr Gold und Silber, warf es auf die Gasse. Sie sagte: Was soll das mir?! Um zu bestätigen, dass es heißt: Ihr Silber und ihr Gold 58 werden sie auf die Gassen werfen. (Ez 7,19) /

(533)

bAZ 52b

Und Räuber werden in es eindringen und es entweihen. (Ez 7,22) Abaje sagte:

 57 In BH fehlt „und ihr Gold“. 58 In BH fehlt „und ihr Gold“.

Ezechiel  47

Sie wollten ein Schifa 59 trajanische und hadrianische Denare wegen der Prägung Jerusalems verbergen, bis sie dafür einen Schriftbeleg aus der Tora fanden, dass es erlaubt sei: Und Räuber werden in es eindringen und es entweihen. (Ez 7,22) Nordöstlich von dort verbargen die vom Haus der Hasmonäer die Steine des Altars, die die Könige von Griechenland abscheulich gemacht hatten. Sie fanden einen Schriftvers und eine Auslegung: Und Räuber werden in es eindringen und es entweihen. (Ez 7,22) Sie sagten: Wie machen wir es? Zerschlagen wir sie, aus ganzen Steinen (Dtn 27,6) sagt der Barmherzige, wir bearbeiten sie. Du sollst kein Eisen über ihnen schwingen, (Dtn 27,5) sagt der Barmherzige. Sie sollten sie zerschlagen und für sich behalten. Da [aber] der Allerhöchste sie gebraucht hatte, war es nicht angebracht, dass ein Privatmann (ἰδιώτης) sie gebrauche. Jeder, der die Krone der Tora missbraucht, wird aus der Welt gerissen.

bNed 62a

[Ein Schluss vom] Leichteren aufs Schwerere: Wenn Belschazzar aus der Welt gerissen wurde, der die heiligen Geräte missbraucht hatte, die zu profanen Geräten wurden, denn es heißt: Und Räuber werden in es eindringen und es entweihen, (Ez 7,22) als sie sie raubten, wurden sie profan, denn es steht geschrieben: In derselben Nacht wurde Belschazzar getötet. (Dan 5,30) Um wie viel mehr, wer die Krone der Tora missbraucht! R. Tarfon fand den Mann usw. steht geschrieben in § 212 [Jalkut Könige, bNed 62a]. /

Kapitel 8

(534)

Glanz (‫)חשמל‬. (Ez 8,2)

bChag 13a-b

Bis wohin geht [der Abschnitt über] das Werk des Thronwagens? Rabbi sagt: Bis:

 59 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1565: “Shifa, name of a measure, Xestes. Vgl. bQid 40a.”

48  Jalkut Schimoni

Und ich sah. (Ez 1,27) R. Isaak sagt: Bis: Der Glanz. (Ez 8,2) Bis „ich sah“ darf man übersetzen, von da an weiter überliefert man nur die Überschriften der Abschnitte. 60 Es gibt welche, die sagen: Bis „ich sah“ überliefert man die Überschriften der Abschnitte, von da an weiter [gilt]: Wenn er ein Weiser ist und es aus eigener Erkenntnis versteht: Ja, wenn nicht: Nein. Dürfen wir denn über den „Glanz“ forschen? Da war doch ein Jüngling, bei dem, als er über den „Glanz“ forschte, ein Feuer vom „Glanz“ ausging und ihn verzehrte. Es ist anders bei einem Jüngling, bei dem es der Weg der Welt ist 61. Rav Jehuda sagte, Rav habe gesagt: Jedenfalls sei eines Mannes im Guten gedacht, sein Name ist Chananja ben Chizkijja. 62 Gäbe es ihn nicht, wäre das Buch Ezechiel verborgen. Was tat er? Er ging ins Obergemach hinauf, und man brachte dreihundert Flaschen Öl 63 hinauf. Er setzte sich und legte aus. Unsere Rabbinen lehrten: Es gab das Ereignis mit einem Jungen, der im Haus seines Meisters im Buch Ezechiel las, und er verstand den [Abschnitt über] „Glanz“. Da ging ein Feuer aus vom „Glanz“ und verbrannte ihn. Die Weisen wollten das Buch Ezechiel verbergen. Chananja ben Chizkijja sagte zu ihnen: Wenn dieser weise ist, sind dann alle weise?! Was [bedeutet] „Glanz“ (‫?)חשמל‬ R. Jehuda sagte: Dass Wesen (‫ )חיות‬Feuer (‫ )אש‬reden (‫)ממללות‬. In einer Baraita wird gelehrt: Zu Zeiten schweigen (‫ )חשות‬sie und zu Zeiten reden sie (‫)ממללות‬.  60 Vgl. Raschi zu Ez 8,2. 61 Nach Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 33 eine Metapher für “Tod”. 62 Siehe Jalkut Schimoni Ezekiel, 616. 63 Um Licht anzünden zu können.

Ezechiel  49

In der Stunde, in der das Wort aus dem Mund des Allerhöchsten ausgeht, schweigen sie, und in der Stunde, in der Wort aus dem Mund des Allerhöchsten nicht ausgeht, reden sie. / Und siehe, nördlich vom Tor des Altar war jenes Götzenbild der Eifersucht 64 am Eingang. (Ez 8,5)

(535)

DtnR 2,20

Bei dem einen Eingang, durch den Manasse zum Haus des Allerheiligsten hineinging, war die Sünde Israels, denn sie hatten ein Standbild mit vier Flügeln 65 gemacht und es in die Tempelhalle gebracht. R. Acha sagte: Gewalt kam in die Welt, die Beisassen vertrieben den Hausherrn. Und warum hatte [Manasse] ein Standbild mit vier Gesichtern gemacht? Entsprechend den vier Wesen, die die Träger unter dem Thron der Herrlichkeit sind. Eine andere Auslegung: Entsprechend den vier Himmelsrichtungen (‫)רוחות‬, die es in der Welt gibt. Er sagte: Jeder, der von den vier Richungen der Welt kommt, soll sich vor dem Standbild niederwerfen, denn: Gott[, JHWH] hat das Land verlassen. (Ez 9,9) Steht geschrieben in § 66 [Jalkut Richter, bBQ 79b].

Und siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel standen davor, und Jaasanja, der Sohn Schafans, stand mitten unter ihnen; und jeder hatte sein Räucherfass in seiner Hand. (Ez 8,11) Und es steht geschrieben: Und er brachte mich zum Tor 66 des inneren Hauses JHWHs; und siehe, am Eingang der Tempelhalle JHWHs, zwischen der Vorhalle und dem Altar, waren etwa fünfundzwanzig Männer, ihre Rücken gegen die Tempelhalle JHWHs und ihre Gesichter nach Osten. (Ez 8,16) Vom Wortlaut, dass es heißt „und ihre Gesichter nach Osten“, weiß ich da nicht schon, dass „ihre Rücken gegen die Tempelhalle JHWHs“ waren?! Und was lehrt die Bibel [damit]? Sie lehrt, dass sie sich entblößten und nach unten entleerten. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Michael: Michael, dein Volk ist verdorben!

 64 Vgl. Raschi zu Ez 8,3. 65 DtnR 2,20: Gesichtern. 66 BH: zum Hof.

§ 347

bJoma 76b-77a

50  Jalkut Schimoni

Er sagte vor ihm: Herr der Welt, genügen die Guten unter ihnen? Er sagte zu ihm: Ich verbrenne sie und die Guten, die es bei ihnen gibt. Sofort: Und er sprach zu dem mit Leinen bekleideten Mann, [und er sagte:] Geh hinein zu [der Stelle] zwischen dem Räderwerk, zu [der Stelle] unterhalb des Cherubs, und fülle deine Hände mit [Feuer]kohlen von [der Stelle] zwischen den Cherubim! (Ez 10,2) Und er hob auf und gab in die Hände dessen, der mit Leinen bekleidet war; der nahm und ging hinaus. (Ez 10,7) (536)

Rav Kahana bar Bizna sagte, R. Simeon der Gottesfürchtige habe gesagt: Wären die Kohlen von der Hand des / Cherub in die Hand Gabriels nicht gekühlt worden, wäre von den Feinden Israels kein Entronnener und Geretteter übrig geblieben. Und es steht geschrieben: Siehe, der mit Leinen bekleidete Mann, der das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, brachte Antwort (‫ )דבר‬und sprach: Ich habe alles getan, wie du mir befohlen hast. (Ez 9,11)

R[abbi] sagte: Zur selben Stunde brachte man Gabriel von hinter dem Vorhang hervor und schlug ihn mit sechzig feurigen Schlägen. Man sagte zu ihm: Wenn du es nicht getan hättest, hättest du es nicht getan. Und wenn du es getan hast, warum hast du nicht so getan, wie man es dir aufgetragen hat? Und weiter: Wenn du es getan hast, geht das dich nichts an. Man antwortet nicht auf das Unheil. Man brachte Dobiel, den Fürsten der Perser, und setzte ihn als Heerführer (dux) ein. Und er diente einundzwanzig Tage. Und wir finden, dass geschrieben steht: Und der Fürst des Königs 67 von Persien stand mir einundzwanzig Tage entgegen. Und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich wurde dort entbehrlich bei dem König 68 von Persien. (Dan 10,13) Als Lohn dafür, dass er einundzwanzig Tage gedient hattet, gab man ihm einundzwanzig Könige und den Hafen von Maschmahig. Und er sagte: Schreibt mir Israel für die Kopfsteuer auf! Sie schrieben es ihm auf. Schreibt mir [die Rabbinen] für die Kopfsteuer auf! Sie schrieben sie ihm auf. Gabriel stand hinter dem Vorhang und sagte: Vergebens ist es für euch, dass ihr früh aufsteht, euch spät niedersetzt, das Brot der Mühsal esst. So viel gibt er seinem Geliebten im Schlaf. (Ps 127,2) R. Isaak sagte:

 67 BH: des Königreichs. 68 BH: den Königen.

Ezechiel  51

Das sind die Frauen der Schriftgelehrten, die den Schlaf von ihren Augen in dieser Welt verscheuchen und die kommende Welt verdienen. Er sagte vor ihm: Herr der Welt, wenn alle Weisen der Völker (‫ )אומות‬der Welt in der einen Waagschale wären und Daniel, der Liebling, in der anderen Schale, würde er dann nicht alle aufwiegen? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Wer ist es, der Verdienstliches über meine Kinder lehrt? Sie sagten zu ihm: Gabriel. Er sagte zu ihnen: Er soll kommen. Und wir haben, dass geschrieben steht: Und ich bin um deiner Worte willen gekommen. (Dan 10,12) / Als er kam, fand er, dass er den Brief in der Hand hielt. Als er ihn ihm entreissen wollte, verschlang er ihn.

(537)

Es gibt welche, die sagen: Der Brief war geschrieben, aber er war nicht gesiegelt. Und es gibt welche, die sagen: Er war tatsächlich gesiegelt, aber weil er ihn verschlang, wurde es von ihm abgewischt. Wir finden es doppelt bei den Persern: Es gibt welche, die geben Kopfsteuer und es gibt welche, die geben keine Kopfsteuer. Und wenn ich hinausziehe, siehe, so kommt der Fürst von Griechenland. (Dan 10,20) Er schrie, er schrie, aber man achtete nicht auf ihn. Er sagte zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn, was die Ältesten von Juda 69 hier 70 treiben? (Ez 8,12) 1

Zuerst trieben sie im Geheimen Götzendienst. Und als sie daran nicht durch sie gehindert wurden, machten sie es hinter der Türe, denn es steht geschrieben: Hinter die Tür und den Pfosten setztest du dein Erinnerungszeichen. (Jes 57,8)

2

Und als sie daran nicht durch sie gehindert wurden, machten sie es in den Gärten, denn es heißt: Die in den Gärten opfern. (Jes 65,3)

3

Und als sie daran nicht durch sie gehindert wurden, machten sie es auf den Gipfeln der Berge, denn es heißt: Auf den Gipfeln der Berge opfern sie. (Hos 4,13)

4 Und als sie daran nicht durch sie gehindert wurden, machten sie es auf dem Feld,  69 BH: des Hauses Israel. 70 Fehlt in BH.

§ 348

ThrR pet. 22

52  Jalkut Schimoni

denn es steht geschrieben: Auch ihre Altäre sollen wie Steinhaufen sein an den Furchen des Feldes. (Hos 12,12) An jeder einzelnen Furchen richteten sie ein Standbild auf.

5

R. Pinchas und R. Chilqija [sagten] im Namen von R. Jehoschua: Der eine von ihnen pflügte sein Feld und stellte in der Mitte ein Standbild auf, damit die Anfänge der Furchen für ihn sichtbar seien. Und als sie daran nicht durch sie gehindert wurden, machten sie es an den Weganfängen, denn es steht geschrieben: An jedem Anfang eines Weges (‫ )דרך‬hast du deine Kulthöhe errichtet. (Ez 16,25)

6 Und als sie daran nicht durch sie gehindert wurden, machten sie es auf den Plätzen, denn es steht geschrieben: Auf jedem freien Platz hast du dir ein Bett und eine Kulthöhe errichtet. (Ez 16,24) 7 (538)

Und als sie daran nicht durch sie gehindert wurden, machten sie es in den Straßen (‫ )בחוצות‬/ von Jerusalem, denn es heißt: Nach der Zahl der Straßen (‫ )חוצות‬von Jerusalem habt ihr der Schande Altäre gesetzt. (Jer 11,13)

8 Und als sie daran nicht durch sie gehindert wurden, machten sie es in den Städten, denn es heißt: Denn so zahlreich wie deine Städte sind auch deine Götter, Juda. (Jer 11,13) Bis wohin? Bis sie sie in das Haus des Allerheiligsten brachten, denn es heißt: [Und siehe, nördlich vom Tor des Altar] war jenes Götzenbild der Eifersucht am Eingang. (Ez 8,5) Was [meint] „am Eingang“ (‫?)בביאה‬ R. Acha sagte: Gewalt (‫ )בייא‬ist die Frage (‫)בעיא‬, wenn der Beisasse vor dem Hausherrn ist. R. Berekhja sagte: Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken. (Jes 28,20) Um die Frau und ihren Mann und ihren Freund aufzunehmen. Und als sie sündigten, wurden sie verschleppt. Und als sie verschleppt wurden, begann Jeremia zu klagen: Ach (‫)איכה‬. Steht geschrieben oben in § 247 [Jalkut Könige, bJoma 9b]. TanB tetse 14

Denn siehe, sie halten einen Zweig (‫ )זמורה‬zur Nase. (Ez 8,17) Denn die Israeliten wussten nicht, wozu der Zweig gut war, bis Amalek kam und sie [es] lehrte. Und von wem hatte er es gelernt? Von Esau, denn es steht geschrieben: Heißt er darum Jakob? (Gen 27,36)

Ezechiel  53

Er lachte aus vollem Halse und zog den Phallus (‫ )בזמורה‬hervor. 71 108F

Steht geschrieben in § 99 [Jalkut Samuel, Mek schira 6].

Kapitel 9 Und er rief mit lauter Stimme: Die Heimsuchungen der Stadt sind nahegekommen. (Ez 9,1)

ThrR 2,3

Bis hier bestand die Sünde des 72 Kalbes. R. Berekhja sagte zu ihm: Bis zu denen des Jerobeam. Das ist es, / was geschrieben steht: Wenn ich Israel heile, werden die Schuld Efraims und die Bosheiten Samarias aufgedeckt. (Hos 7,1) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich bin gekommen, Israel von seiner Sünde mit dem Kalb zu heilen. Da wurde die Bosheit Samarias aufgedeckt.

(539)

R. Samuel bar Nachmani [sagte] im Namen von R. Jonatan: Bis zur Zerstörung des Hauses des Heiligtums. Das ist es, was geschrieben steht: Die Heimsuchungen der Stadt sind nahegekommen. (Ez 9,1) Und es steht geschrieben: Und am Tag meiner Heimsuchung, da werde ich ihre Sünde an ihnen heimsuchen. (Ex 32,34)

Und siehe, sechs Männer kamen vom Weg des oberen Tores. (Ez 9,2) Sind es nicht fünf Erlasse [in Bezug auf]: [Greis,] jungen Mann und Jungfrau, Kinder und Frauen. Erschlagt sie [bis] zur Vernichtung. (Ez 9,6) R. Jochanan sagte: Er sagte es zum Engel des Erbarmens unter ihnen, das ist Michael. Jeder mit seinem zerstörerischen Werkzeug (‫ )כלי‬in seiner Hand. (Ez 9,2) Einen Teil zum Niederreißen und einen Teil zum Verbannen und einen Teil zum Richten. So wie du sagst: Du bist mir ein Hammer. (Jer 51,20) Und ein Mann war in ihrer Mitte, mit Leinen bekleidet. (Ez 9,2)

 71 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 402. 72 ‫ כל‬wird zu ‫ של‬emendiert.

§ 349

54  Jalkut Schimoni

Und zu drei Dingen diente der Engel: Als Scharfrichter (σπεκουλάτωρ), als Hoherpriester und als Untersuchungsrichter (quaestionarius). [Scharfrichter,] wie gesagt ist: Er hat an ihnen den Bann vollstreckt, sie zur Schlachtung gegeben. (Jes 34,2) Hoherpriester, wie geschrieben steht: Und der Priester soll sein leinenes Gewand anziehen. (Lev 6,3) Und Untersuchungsrichter, denn es heißt: Mit dem Schreibzeug (‫ )קסת‬eines Schreibers an seiner Hüfte. (Ez 9,2) [Und sie kamen und stellten sich neben den bronzenen Altar. (Ez 9,2)] R. Jehuda der Sohn von R. Simeon sagt: Bis zu seinem abgegrenzten Ort. Und die Rabbinen sagen: Er erwähnte die Verschuldungen des Ahas. Das ist es, was geschrieben steht: Und der König [Ahas] befahl Uria: […] Auf dem [großen] Altar bringe das Ganzopfer des Morgens (‫ )הבקר‬dar […]. Der bronzene Altar aber soll für mich sein, dass ich [auf ihm] prüfe (‫)לבקר‬. (II Reg 16,15) (540)

R. Pinchas sagte: / Er machte ihn untauglich und fehlerhaft, so wie du sagst: Man soll nicht prüfen (‫)יבקר‬, ob es gut oder schlecht ist. (Lev 27,33) Und JHWH sprach zu ihm (‫)אילו‬. (Ez 9,4) „Ihm“ (‫ )אלו‬steht geschrieben. Und zeichne ein Taw. (Ez 9,4) R. Jehuda und R. Nechemja und die Rabbinen. R. Jehuda sagt: Menschensöhne, die die Tora von Alef bis Taw aufrechthalten. Und die Rabbinen sagen: Die sich absondern. R. Chanina bar Isaak sagte: Das Verdienst der Väter ist aufgebraucht (‫)תמה‬. Rabbi [Acha] sagte: Es sei (‫ )תהא‬über allen: Missetaten, die sie darin begangen haben. R. Eleazar sagte: Nie vereinigt der Heilige, gepriesen sei er, seinen Namen mit dem Bösen, so wie er ihn mit dem Guten vereinigt. Das ist es, was geschrieben steht:

Ezechiel  55

Und zu jenen sprach er vor meinem Ohr. (Ez 9,5) „Gott“ (‫ )אלהים‬steht hier nicht geschrieben, sondern „zu jenen (‫ )לאלה‬sprach er“. Geht hinter ihm her durch die Stadt, und schlagt […] einen Greis, einen jungen Mann und eine Jungfrau, ein Kind und Frauen. Ihr sollt töten [bis] zur Vernichtung, aber niemandem, an dem das Taw ist, dürft ihr euch nähern! Und bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen! (Ez 9,5-6) R. Aibo sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Das ist die Zerstörung des Hauses des Heiligtums. Den Gerechten sollt ihr nichts antun! / Und die Rabbinen sagen: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ist in ihren Händen nicht genug für einen Vertrag?

(541)

In dieser Stunde sprang die Anklage (κατήγορια) vor den Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, warum verschonst du sie? Wem von ihnen wurde deinetwegen der Schädel gespalten? Wer von ihnen gab sein Leben für die Heiligung deines Namens? In dieser Stunde sagte der Heilige, gepriesen sei er: Die Anklage hat trefflich gelehrt. Das ist es, was geschrieben steht: Bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen! (Ez 9,6) R. Joschijja sagte: Wenn der Heilige, gepriesen sei er, Beschlüsse über Israel zum Guten fasst, gab man ihm Rückmeldung, aber wo es um Schlimmes ging, gab man ihm keine Rückmeldung, denn es heißt: Und siehe, sechs Männer kamen. (Ez 9,2)

Mek pischa 1

Und eine andere Schriftstelle sagt: Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub. (Ez 9,3) Und zu jenen sprach er vor meinem Ohr. (Ez 9,5) Die einen und die anderen gingen hinaus und erfüllten ihren Auftrag. Bei jenen, die für Schlimmes beauftragt waren, lernen wir, dass sie über ihren Auftrag keine Rückmeldung gaben, und bei jenen, die mit Gutem beauftragt waren, lernen wir, dass man über seinen Auftrag Rückmeldung gab, denn es heißt: Und siehe, ein Mann, in Leinen gekleidet. (Ez 9,11) Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub. (Ez 9,3) R. Jochanan sagte: Zehn Reisen unternahm die Schechina nach der Schrift, und dementsprechend reiste der Sanhedrin (συνέδριον) nach der Überlieferung. Zehn Reisen unternahm / die Schechina nach der Schrift: Von der Deckplatte zum Cherub, vom Cherub zur Schwelle,

§ 350

bRH 31a

(542)

56  Jalkut Schimoni

von der Schwelle zum Hof, vom Hof zum Altar, vom Altar zum Dach, vom Dach zur Mauer, von der Mauer zur Stadt, von der Stadt zum Ölberg, vom Ölberg in die Wüste, von der Wüste stieg sie auf und ließ sich an ihrem Ort nieder. Von der Deckplatte zum Cherub, denn es steht geschrieben: Dort werde ich mich dir zu erkennen 73 geben und mit dir über der Deckplatte reden. (Ex 25,22)

Und vom Cherub zur Schwelle, denn es heißt: Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub. (Ez 9,3) Von der Schwelle zum Hof, denn es steht geschrieben: Und der Hof war voll von dem Glanz [der Herrlichkeit] JHWHs. (Ez 10,4) Vom Hof zum Altar, denn es heißt: Und ich sah JHWH am Altar stehen. (Am 9,1) Vom Altar zum Dach, denn es heißt: Besser ist es, in der Ecke eines Daches zu wohnen. (Prov 21,9) Vom Dach zur Mauer, denn es heißt: Siehe, JHWH stand auf einer Senkblei-Mauer. (Am 7,7) Und von der Mauer zur Stadt, denn es steht geschrieben: Eine Stimme JHWHs ruft der Stadt zu. (Mi 6,9) Von der Stadt zum Berg, denn es steht geschrieben: Und die Herrlichkeit JHWHs stieg auf, mitten aus der Stadt. (Ez 11,23) Vom Berg zur Wüste, denn es steht geschrieben: Besser ist es, im Land der Wüste zu wohnen. (Prov 21,19) Und aus der Wüste stieg sie auf und ließ sich an ihrem Ort nieder, denn es steht geschrieben: Ich gehe und kehre zurück an meinen Ort. (Hos 5,15) PRK 13,11

Und die Herrlichkeit JHWHs verließ die Schwelle des Hauses. (Ez 10,18) Wäre nicht nur nötig gewesen: „Und die Herrlichkeit JHWHs ging“? Sie sagten ein Gleichnis. Wem gleicht die Sache? Einem König, der seinen Palast (palatium) verließ. Er küsste die Mauern, umarmte die Säulen und sagte: Friede sei meinem Haus, Friede sei meinem Palast (palatium). Ebenso küsste die Schechina die

 73 Siehe dazu “Die Erkenntnis Jahwes”. In Bernhard Lang, Ezechiel (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1981), 92-97.

Ezechiel  57

Mauern und umarmte die Säulen, und sie weinte und sagte: Friede sei meinem Haus und meinem Heiligtum, Friede sei meinem kostbaren Haus, Friede sei von jetzt, es sei Friede! / Und [JHWH] sprach zu mir 74: Geh mitten durch die Stadt. (Ez 9,4) R. Zera sagte zu R. Simon (Σίμων): Möge der Meister doch diese vom Haus des Exilarchen zurechtweisen. Er sagte zu ihm: Sie nehmen es von mir nicht an. Er sagte zu ihm: Auch wenn sie es nicht annehmen, soll der Meister sie dennoch zurechtweisen, denn R. Acha bar Chanina sagte: Nie ist aus dem Mund des Heiligen, gepriesen sei er, etwas Gutes hervorgegangen, und er hat es zum Schlimmen gewendet, außer, als er sagte, wie es heißt: Und JHWH sprach zu mir: Geh mitten durch die Stadt. (Ez 9,4) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Geh und zeichne auf die Stirn der Gerechten [ein Taw mit] Tinte, damit die Engel der Zerstörung keine Macht über sie haben. Und auf die Stirn der Frevler [ein Taw von] Blut, damit die Engel der Zerstörung Macht über sie haben. Da sagte die Eigenschaft des Rechts vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, worin unterscheiden sich die einen von den anderen? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Diese sind vollkommene Gerechte. Sie sagte vor ihm: Herr der Welt, sie hätten es in ihrer Hand gehabt, einzuschreiten und sind nicht eingeschritten. Er sagte zu ihnen: Es ist offenbar und bekannt vor mir, dass sie es nicht angenommen hätten, wenn sie eingeschritten wären. Sie sagten zu ihm: Wenn es vor dir offenbar war, was war dann vor ihnen offenbar? Wir finden, dass geschrieben steht: Einen Greis, einen jungen Mann und eine Jungfrau, ein Kind und Frauen erschlagt [bis] zur [vollständigen] Vernichtung, aber niemanden, an dem das Taw ist, dürft ihr anrühren 75! Bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen. (Ez 9,6) Rav Josef lehrte: Lies nicht „bei meinem Heiligtum“ (‫ )ממקדשי‬sondern „bei meinen Geheiligten“ (‫)ממקודשי‬. 76 Das sind die Menschensöhne, die die ganze Tora von Alef bis Taw halten. Sofort: Und siehe, sechs Männer kamen vom Weg des oberen Tores, das nach Norden gewandt ist […], und sie kamen und stellten sich neben den bronzenen Altar. (Ez 9,2) 13F

Gab es denn den bronzenen Altar noch?  74 BH: ihm. 75 BH: euch nähern. 76 Vgl. Raschi zu Ez 9,6.

(543)

bSchab 55a

58  Jalkut Schimoni

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Beginnt an dem Ort, vor dem man vor mir ein Lied singt. Wer sind diese sechs Männer? 77 Rav sagte: Wut, Zorn und Grimm, Verderben, Zerbrecher, Zerstörer, Vertilger. Was hingegen ist das Taw? Rav Josef sagte: Taw (‫)תי''ו‬: „du wirst leben“ (‫)תחיה‬, Taw: „du wirst sterben“ (‫)תמות‬. Und Samuel sagte: Zu Ende (‫ )תמה‬ist das Verdienst der Väter. / (544)

Und R. Jochanan sagte: Das Verdienst der Väter möge begnadigen (‫)תחון‬. Resch Laqisch sagte: Ein Taw ist das Ende des Siegels des Heiligen, gepriesen sei er.

§ 351

GenR 28,5

Die Schuld des Hauses Israel und Juda ist sehr, sehr groß. (Ez 9,9) R. Berekhja sagte: Was wurde von dem, was durch den Stamm Juda und Benjamin begangen wurde, nicht in Sodom begangen? Bei Sodom steht geschrieben: Und ihre Sünde, wahrlich, sie ist sehr schwer. (Gen 18,20) Und beim Stamm Juda und Benjamin steht „sehr, sehr“ geschrieben: Aber bei jenen blieb kein Entronnener übrig, doch bei diesen blieb ein Entronnener übrig. Vielmehr, bei jenen: Das zerstört wurde wie in einem Augenblick, ohne dass Hände sich rührten. (Thr 4,6) Sie breiteten ihre Hände nicht zur Gebotsausübung aus. Doch diese breiteten ihre Hände aus zur Gebotsausübung: Die Hände liebevoller Frauen haben ihre Kinder gekocht. (Thr 4,10) Und all dies warum? Sie dienten ihnen als Speise beim Zusammenbruch der Tochter meines Volkes. (Thr 4,10)

 77 Vgl. Raschi zu Ez 9,2.

Ezechiel  59

Kapitel 10 Und er sprach zu dem mit Leinen bekleideten Mann. (Ez 10,2) Steht geschrieben in § 220 [Jalkut Könige, TanB emor 5].

Kapitel 11 Und es geschah, als ich prophezeite, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. (Ez 11,13)

bQid 72b

Rav und Samuel. Der eine sagte: Zum Guten. Und der andere sagte: Zum Schlimmen. Derjenige, der sagt: Zum Guten: Denn der Anführer (ταξίαρχος) von Meschan war der Schwiegersohn von Nebukadnezzar. Er sandte zu ihm: Von allen Gefangenen, die du dir kommen ließest, hast du uns keinen geschickt, der vor uns steht 78. Er wollte ihm welche aus Israel schicken. Pelatja, der Sohn des Benaja, sagte zu ihm: Wir, die Vornehmen, wollen bei dir bleiben, und die Knechte sollen dorthin gehen. Da sagte der Prophet: Wer dieses Gute getan hat, soll in der Hälfte seiner Tage sterben? Derjenige, der sagt: Zum Schlimmen: Denn es steht geschrieben: / Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum östlichen Tor des Hauses JHWHs, das nach Osten (‫ )קדימה‬weist. (Ez 11,1)

(545)

Ist wörtlich [zu verstehen], denn es heißt: Und ihre Gesichter sind nach Osten (‫[ )קדמה‬gerichtet]. (Ez 8,16) Und ein Prophet sagte: Wer dieses Schlimme an Israel getan hat, soll auf seinem Bett sterben. Und ich bin ihnen [nur] zu einem geringen Heiligtum geworden [in den Ländern], wohin sie gekommen sind. (Ez 11,16) R. Samuel bar Rav Isaak sagte: Das sind die Versammlunghäuser und die Lehrhäuser. 79 R. Eleazar sagt: Das ist das Haus unseres Meisters in Babylonien.

 78 D.h. der Dienst tut. 79 Vgl. Raschi zu Ez 11,16.

bMeg 29a

60  Jalkut Schimoni

Rava trug vor: Was [bedeutet es], dass geschrieben steht: Du bist für uns eine Wohnung gewesen? (Ps 90,1) Das sind die Versammlungshäuser und die Lehrhäuser. Rava sagte: Zuerst studierte ich im Inneren des Haus. Als ich hörte, was David sagte: JHWH, ich liebe die Wohnung deines Hauses, (Ps 26,8) studierte ich nur noch im Versammlungshaus. Und ich werde das steinerne Herz entfernen. (Ez 11,19) Steht geschrieben in § 216 [Jalkut Könige, bBer 31b-32a]. Jelamdenu

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Israel: Entsteint (‫ )מסקלים‬den bösen Trieb nach und nach, denn es heißt: Bahnt, bahnt die Straße, entsteint sie (‫ )סקלו‬von Stein. (Jes 62,10) Und für die kommende Welt werde ich sie wegnehmen, denn es heißt: Und ich werde das steinerne Herz entfernen. (Ez 11,19) /

(546)

Und ich werde ihnen ein Herz aus Fleisch geben. (Ez 11,19)

GenR 34,15

Ein Herz, das den Anteil seines Gefährten verachtet. R Simeon ben Laqisch sagte: Ein Bund wird dem Wetter (ἀήρ) zugeteilt. Resch Laqisch saß und studierte in der Tora bei den Grotten 80 von Tiberias. Da kamen zwei Frauen von dort vorbei. Die eine sagte ihrer Gefährtin: Gesegnet sei der Barmherzige, der uns aus diesem bösen Wetter (‫ )אוירא‬herausgeführt hat 81. Er rief sie und sagte zu ihnen: Woher seid ihr? Sie sagten zu ihm: Von Mizga. Er sagte: Ich kenne Mizga. Es gibt dort nur zwei Stände. Er sagte: Gesegnet der Ort, der seinen Bewohnern die Liebe zu dem Ort gab. 18 F

Ein Schüler von R. Jose saß vor ihm. Er erläuterte ihm etwas, doch dieser verstand es nicht. Er sagte zu ihm: Warum verstehst du es nicht? Er sagte zu ihm: Weil ich von zuhause verschleppt wurde. Er sagte zu ihm: Von wo bist du? Er sagte zu ihm: Von Gobat Schamah. Und wie ist das Wetter (‫ )אוירא‬dort?

 80 ‫ אלפטם‬nach GenR 34,15 ‫ ;אילטיס‬vgl. Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 72 von ‫„ אלסיס‬Ilsis … grottoes near Tiberias … ruins of fortified caves.“ 81 ‫ דאסקן‬nach GenR 34,15 ‫ דאפקין‬emendiert zu ‫דאפקן‬, siehe Hyman, Jalkut Schimoni Ezechiel, 546 Anm. 31.

Ezechiel  61

Wenn ein Kind geboren wird, massieren und bestreichen wir seinen Kopf, damit die Mücken es nicht überwältigen. Er sagte: Gesegnet der Ort, der seinen Bewohnern die Liebe zu dem Ort gab.

Kapitel 12 Und du, Menschensohn, mach dir Gepäck (‫ )כלי‬für die Verbannung [zurecht]. (Ez

bNed 40b-41a

12,3)

Rami sagte, Rav habe gesagt: Das ist ein Schlauch, ein Leuchter, eine Schüssel und eine Matte. In Mangel an allem (‫)כל‬. (Dtn 28,48) Rava sagte: Ohne Tisch. / Rav Chisda sagte: Ohne Frau.

(547)

Rav Scheschet sagte: Ohne Diener. Rav Nachman sagte: Ohne Verstand. Ein Tanna [lehrte]: Ohne Salz, ohne Fett. Abaje sagte: Wir haben [die Erklärung] erhalten: „Arm“ ist nichts anderes als „ohne Verstand“. Im Westen sagen sie: Wenn er das hat, hat er alles. Wenn er das nicht hat, was hat er dann? Hat er das erworben, was fehlt ihm dann? Hat er das nicht erworben, was hat er dann erworben? R. Chijja bar Abba sagte: 82 Das Gepäck (‫ )כלי‬für die Verbannung war ein Schlauch, eine Schüssel und eine Matte, und jedes einzelne diente zu zwei Dingen: In den Schlauch füllte man Wasser und legte ihn unter seinen Kopf. Aus der Schüssel aß und trank man. Die Matte war zum Sitzen und zum darauf Schlafen. R. Simeon ben Chalafta sagt: [‫ כלי‬ist] ein Korb mit vier Griffen, der alles enthalten kann. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Israel: Und Ezechiel wird für euch zum Wahrzeichen werden; nach allem, was er getan hat, werdet ihr tun. (Ez 24,24)

 82 Vgl. Lekakh tov Thr 3,16.

ThrR 1,1; 3,16

62  Jalkut Schimoni

Aber sie machten es nicht so. 83 Vielmehr, als sie in Verbannung gerieten, begann einer seinen Teig zu kneten, indem er eine Grube in die Erde machte und seinen Teig darin knetete. Dabei wurden Sand und Kiesel eingeknetet, und als er es in seinen Mund nahm und kaute, wurden seine Zähne stumpf, um zu bestätigen, dass es heißt: Und er ließ meine Zähne auf Kies beißen. (Thr 3,16)

Kapitel 13 § 352

RutR pet. 5

Wie Füchse in Ruinen sind deine Propheten, Israel. (Ez 13,4) R. Nechonja sagt: Der Fuchs sitzt und schaut aus einer Ruine, auf welche Seite er fliehen kann, wenn er einen Menschen kommen sieht. 84 Ebenso: Wie Füchse in den Ruinen [sind deine Propheten geworden, Israel]. (Ez 13,4) In die Risse (‫ )בפרצות‬85 seid ihr nicht hinaufgestiegen. (Ez 13,5) 12F

(548)

bKet 112a

Wie Mose. Und wem glich Mose? Einem guten Hirten, dem der Zaun seiner Schafe am Vorabend des Schabbat eingebrochen ist. Im Finstern erhebt er sich und zäunt ihn. / Und bleibt dort noch ein Riss (‫)פרצה‬, steht er in ihm. Kommt der Löwe, steht er ihm entgegen, kommt der Wolf, steht er ihm entgegen. Ihr aber seid nicht in die Risse hinaufgestiegen. Denn wenn es so gewesen wäre, hättet ihr es vormocht, am Tag des Zorns JHWHs hinaufzusteigen. Und meine Hand wird gegen die Propheten sein, die Falsches schauen. (Ez 13,9) Als R. Zera ins Land Israel hinauf kam, sagte er: Einem bin ich entronnen. Als man ihn ordinierte, sagte er: Zweien bin ich entronnen. Als man ihn in das Geheimnis der Jahresschaltung einführte, sagte er: Dreien bin ich entronnen, denn es heißt: Und meine Hand wird gegen die Propheten sein, die Falsches schauen und Lüge wahrsagen; im Geheimnis (‫ )בסוד‬meines Volkes (‫ )עמי‬werden sie nicht sein. (Ez 13,9) Das ist das Geheimnis der Jahresschaltung. Und im Verzeichnis 86 Israels werden sie nicht aufgeschrieben sein. (Ez 13,9) Das ist die Ordination. Und in das Land Israel werden sie nicht kommen. (Ez 13,9)

 83 Vgl. Raschi zu Ez 12,3. 84 Vgl. Raschi zu Ez 13,4. 85 Hapax legomenon. 86 BH: Im Verzeichnis des Hauses Israels.

Ezechiel  63

Dem Wortsinn entsprechend.

Kapitel 14 Um das Haus Israel an seinem Herzen zu ergreifen. (Ez 14,5) Steht geschrieben in § 395 [Jalkut Jesaja, bQid 40a].

Siehe, ein Rest (‫ )פליטה‬von ihnen 87 wird darin übrigbleiben. (Ez 14,22) 124F

GenR 28,5

R. Abba bar Kahana sagte: Durch die zehn Stämme wurde getan, was durch die Generation der Flut nicht getan wurde. Bei der Generation der Flut steht geschrieben: Und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens war nur böse, den ganzen Tag. (Gen 6,5) Und bei den zehn Stämmen steht geschrieben: Wehe denen, die Unheil ersinnen und böse Taten auf ihren Lagern tun. (Mi 2,1) Siehe, in der Nacht. Und woher [ist zu belegen] auch am Tag? Die Bibel lehrt: Beim Morgenlicht tun sie es. (Mi 2,1) Bei jenen blieb kein Rest übrig, aber diesen blieb [ein Rest] übrig. Sie blieben nur übrig durch das Verdienst der Gerechten und der Gerechtigkeit bei ihnen, die künftig aus ihnen hervorgehen wird. Das ist es, was geschrieben steht: Siehe, ein Rest wird von ihnen übrig bleiben, die herausgeführt werden, Söhne und Töchter. (Ez 14,22)

Kapitel 16 Lass Jerusalem ihre Missetaten erkennen. (Ez 16,2)

bMeg 25b

Dort haben wir gelernt: „Lass Jerusalem erkennen“ / wird gelesen und übersetzt, um die Meinung von R. Eliezer auszuschließen.

(549)

Ein Ereignis von einem, der vor R. Eliezer über „Lass Jerusalem erkennen“ las. Er sagte zu ihm: Bevor du die Missetaten Jerusalem untersuchst, geh und untersuch die Missetaten deiner Mutter. Man untersuchte seinetwegen und fand bei ihm den Makel der Untauglichkeit.

 87 BH: darin.

64  Jalkut Schimoni § 353

bSanh 44b

Dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin. (Ez 16,3) Abaje sagte zu Rav Dimi: Worauf bezieht ihr im Westen diesen Vers, dass geschrieben steht: Deinen Streit führe mit deinem Nächsten, aber das Geheimnis eines anderen enthülle nicht? (Prov 25,9) Er sagte zu ihm: Als Gott 88 zu Ezechiel sagte: Geh und sprich zu den Israeliten: Dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin, (Ez 16,3) da sagte der streitbare (‫ )פסקונית‬Geist vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, wenn Abraham und Sara kommen und vor dir stehen, wirst du soetwas zu ihnen sagen? Deinen Streit (‫ )ריב‬führe mit deinem Nächsten, aber das Geheimnis eines anderen enthülle nicht. (Prov 25,9) Hat er denn dazu die Erlaubnis? Ja, denn R. Jose bar Chanina sagte: Er hat drei Namen: Argumentierer (‫)פסקון‬, Wegschließer (‫ )אטמון‬und Abschließer (‫)סגרון‬. Argumentierer, weil er mit Worten gegen oben argumentiert (‫)שפוסק‬, Wegschließer, weil er die Vergehen Israels wegschließt (‫)שאוטם‬, Abschließer, wenn er abschließt (‫)שסוגר‬, öffnet keiner.

bSchab 129b

Bei deiner Geburt, als du geboren wurdest. (Ez 16,4) Rav Nachman sagte, Rabbah bar Abuha habe gesagt: Alles, was im Abschnitt der Zurechtweisung 89 gesagt wird, macht man [bei] einer Wöchnerin am Schabbat. Bei deiner Geburt, als du geboren wurdest. (Ez 16,4) Von hier [ist zu belegen], dass man am Schabbat Geburtshilfe leistet. Wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten. (Ez 16,4) Von hier [ist zu belegen], dass man am Schabbat die Nabelschnur durchschneidet. Und du wurdest nicht mit Wasser abgewaschen. (Ez 16,4) Von hier[ist zu belegen], dass man das Kind am Schabbat wäscht. Und mit Salz wurdest du nicht gerieben. (Ez 16,4)

 88 Im Text: ‫המקום‬. 89 Vgl. Ez 16,4.

Ezechiel  65

Von hier [ist zu belegen], dass man das Kind am Schabbat salzt. 90 / R. Aqiva legte aus: Als Lohn der gerechten Frauen, die es in jener Generation gab, wurden die Israeliten aus Ägypten befreit. Wenn sie zum Wasserschöpfen gingen, entbot ihnen der Heilige, gepriesen sei er, kleine Fische in ihre Kochtöpfe, und sie schöpften zur Hälfte Fische und zur Hälfte Wasser. Dann gingen sie und setzten zwei Kochtöpfe auf, einen für heißes Wasser und einen für Fische, und sie brachten sie zu ihren Ehemännern aufs Feld. Und sie wuschen sie und salbten sie und gaben ihnen zu essen und zu trinken. Und sie verbanden sich mit ihnen zwischen den Hürden, denn es heißt: Wollt ihr zwischen den Hürden liegen? Die Flügel einer Taube, mit Silber überzogen und ihre Schwungfedern mit grüngelbem Gold. (Ps 68,14) Zum Lohn dafür, dass sie sich zwischen die Hürden legten, habt ihr verdient, Ägypten zu berauben. Und als sie schwanger waren, gingen sie zu ihren Häusern. Und als die Zeit ihres Gebärens herankam, gingen sie aufs Feld und gebaren unter den Apfelbäumen, denn es heißt: Unter dem Apfelbaum habe ich dich geweckt, dort empfing dich deine Mutter. (Cant 8,5) Und der Heilige, gepriesen sei er, sandte vom Himmel oben [Regen] und reinigte sie und säuberte sie, wie eine Hebamme das Neugeborene reinigt, denn es heißt: Und an dem Tag, an dem du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten. (Ez 16,4) Und er besorgte ihnen zwei Kuchen, einen mit Öl und einen mit Honig, denn es heißt: Er ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Felsenkiesel. (Dtn 32,13) Und als die Ägypter das erfuhren, gingen sie, um sie zu töten. Da geschah ihnen ein Wunder, und sie wurden vom Erdboden verschlungen. Und sie holten Rinder und pflügten auf ihrem Rücken, denn es heißt: Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, haben ihre Furchen lang gezogen. (Ps 129,3) Nachdem sie gegangen waren, kamen sie heraus, brachen hervor wie das Kraut des Feldes, denn es heißt: Und wachse heran wie das Gewächs des Feldes. (Ez 16,7) Und als sie erwachsen waren, kamen sie herdenweise (‫ )עדרים עדרים‬zu ihren Häusern, denn es heißt: Und wurdest groß, und gingest umher im höchsten Reiz (‫)בעדי עדריים‬. (Ez 16,7) Lies nicht: „Im höchsten Reiz“ (‫)בעדי עדיים‬, sondern „mit Herden der Herden“ (‫)בעדרי עדרים‬. Und als der Heilige, gepriesen sei er, sich am Meer offenbarte, erkannten sie ihn erstmalig, denn es heißt:  90 Vgl. Raschi zu Ez 16,4.

(550) § 354

bSota 11a

66  Jalkut Schimoni

Dieser ist mein Gott, und ich will ihn erheben. (Ex 15,2) PRE 29

Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln. (Ez 16,6) R. Eliezer sagt: Was für einen Grund hatte der Heilige, gepriesen sei er, zweimal zu sagen: In deinem Blute lebe? (Ez 16,6) Vielmehr: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Durch das Verdienst des Blutes von Pesach und das Blut der Beschneidung werdet ihr aus Ägypten befreit werden. 91 Und durch ihr Verdienst werdet ihr künftig am Ende des vierten Königreichs befreit werden. /

(551) § 355

Mek pischa 14

Und du nahmst zu (‫ )ותרבי‬92 und wurdest groß (‫ )ותגדלי‬93, und gingst umher im Schmuck der Schmuckstücke (‫ )בעדי עדיין‬94. (Ez 16,7) 13F

Woher [ist zu belegen], dass die Beute am Meer größer war als die Beute in Ägypten? Weil es heißt: Und gingest umher im Schmuck. (Ez 16,7) Das ist die Beute in Ägypten. Der Schmuck. (Ez 16,7) Das ist die Beute am Meer. Und es steht geschrieben: Die Flügel einer Taube, mit Silber überzogen. (Ps 68,14) Das ist die Beute in Ägypten. Und ihre Schwungfedern mit grüngelbem Gold. (Ps 68,14) Das ist die Beute am Meer. Goldene Schmuckkettchen wollen wir dir machen. (Cant 1,11) Das ist die Beute am Meer. Mit Perlen aus Silber. (Cant 1,11) Das ist die Beute Ägyptens.

Mek pischa 5

Und ich ging an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war da, die Zeit der Liebe. (Ez 16,8) R. Mattja ben Cheresch pflegte zu sagen:

 91 Vgl. Raschi zu Ez 16,6. 92 Hapax legomenon. 93 Hapax legomenon. 94 Hapax legomenon. Siehe Raschi zu Ez 16,7.

Ezechiel  67

Wieso hat der Heilige, gepriesen sei er, das Holen des Pesach[lammes] vier Tage vor seinem Schlachten angesetzt? Siehe, es heißt: Und ich ging an dir vorüber. (Ez 16,8) Gekommen war [die Zeit zur Einlösung] des Schwurs, den der Heilige, gepriesen sei er, unserem Vater Abraham geschworen hatte, dass er seine Kinder befreien werde. Aber sie hatten keine Gebote in ihrer Hand, dass sie sich mit ihnen beschäftigten, damit sie befreit würden, denn es heißt: Die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs; aber du warst nackt und bloß. (Ez 16,7)

Von Geboten. Da gab ihnen der Heilige, gepriesen sei er, zwei Gebote, die Gebote von Pesach und die Gebote der Beschneidung, denn es heißt: Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln. (Ez 16,6) Und auch du, um des Blutes deines Bundes willen lasse ich deine Gefangenen aus der Grube frei, in der kein Wasser ist. (Sach 9,11) Deshalb hat er das Holen des Pesach[lammes] vier Tage vor seinem Schlachten angesetzt, weil man den Lohn nur für das Tun erhält. Die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs (‫ )צמח‬95. (Ez 16,7) 132F

bNid 48a-b

Es wird gelehrt: 96 KOMMT DAS UNTERE ZEICHEN VOR DEM OBEREN, VOLLZIEHT SIE DAS SCHUHAUSZIEHRITUAL ODER DIE SCHWAGEREHE. KOMMT DAS OBERE VOR DEM UNTEREN, AUCH WENN ES NICHT MÖGLICH IST, DASS ES [VORHER] KOMMT, R. MEIR SAGT: SIE VOLLZIEHT WEDER DAS SCHUHAUSZIEHRITUAL, NOCH DIE SCHWAGEREHE. UND DIE WEISEN SAGEN: [SIE VOLLZIEHT] SOWOHL DAS SCHUHAUSZIEHRITUAL ALS AUCH DIE SCHWAGEREHE, DENN ES IST UNMÖGLICH, DASS DAS OBERE VOR DEM UNTEREN KOMMT. VIELMEHR SIND SIE [IN DIESEM FALL] AUSGEFALLEN. Einverstanden mit R. Meir. Wir finden, dass geschrieben steht: Die Brüste rundeten sich, / und dein Haar wuchs. (Ez 16,7) Aber nach unseren Lehrern hätte man es umgekehrt sagen müssen. Er meint es wie folgt: Wenn die Brüste sich runden, ist erwiesen, dass auch dein Haar wächst. Einverstanden mit R. Meir. Wir finden, dass geschrieben steht:  95 Hapax legomenon. 96 Mischna Nid 6,1.

(552)

68  Jalkut Schimoni

Als man in Ägypten deinen Busen betastete um deiner jugendlichen Brüste willen. (Ez 23,21)

Aber nach unseren Lehrern hätte man es umgekehrt sagen müssen.

Er meint es wie folgt: Wenn deine Brüste sich runden, ist erwiesen, dass die Tage deiner Jugend gekommen sind. Und was [meint] Busen (‫?)שדי‬ Vielmehr [meint es]: Das Vollständigsein bei den Brüsten. Und der Heilige, gepriesen sei er, [sprach] zur Versammlung Israels: Deine Brüste wurden rund, du bist nicht zurückgekommen. Deine Brüste wurden hart, du bist nicht zurückgekommen. Und ich wusch dich mit Wasser. (Ez 16,9)

PR 33,10

1

R. Tanchum sagte: In der Stunde, in der Israel aus Ägypten auszog, bedachte der Heilige, gepriesen sei er, Israel mit 13 Wohltaten. Das ist es, was geschrieben steht: Und ich wusch dich mit Wasser. (Ez 16,9) Vom Schmutz des Götzendienstes.

2

Und spülte dein Blut von dir ab. (Ez 16,9) Das Blut der Beschneidung und das Blut von Pesach.

3

Und salbte dich mit Öl. (Ez 16,9) Das ist das Salböl.

4 Und ich bekleidete dich [mit] einem Stickgewand. (Ez 16,10) In der Stunde sagten sie: Wollen wir tun und gehorchen. (Ex 24,7) Sofort kamen sechzig Myriaden Dienstengel herab und bekleideten sie. Eine andere Auslegung: Und ich bekleidete dich [mit] einem Stickgewand (‫)רקמה‬. (Ez 16,10) Das ist das Werk der Wohnung, die bestickt war (‫)מרוקם‬. 5

Ich zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an. (Ez 16,10) Eine Decke aus Tahasch-Leder. (Ex 26,14)

6 Ich umwand dich mit Byssus. (Ez 16,10) Das sind die Priestergewänder. 7 (553)

Und bedeckte dich mit Seide (‫)משי‬. (Ez 16,10) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Israel: Ich mache dich zu etwas (‫)ממש‬, was ewig währt. Ich / sagte: Ihr seid Götter. (Ps 82,6)

Ezechiel  69

R. Aibo und R. Jehuda bar Simon (Σίμων) [sagten]: Das sind die Wolken der Herrlichkeit, die sie umgaben, 97 wie geschrieben steht: Nicht wich die Wolkensäule. (Ex 13,22) 8 Und ich schmückte dich mit Schmuck (‫)ואעדך עדי‬. (Ez 16,11) Dass der Heilige, gepriesen sei er, sie mit aller Art Schmuck (‫ )קשוטים‬schmückte (‫)קשט‬. 9 Ich legte Spangen um deine Handgelenke. (Ez 16,11) Das sind die beiden Tafeln des Bundes. 10 Und eine Kette um deinen Hals. (Ez 16,11) Das ist das Buch der Tora. 11 Und ich legte einen Reif an deine Nase. (Ez 16,12) Deine Nase wie der Libanon-Turm. (Cant 7,5) 12 Und Ringe (‫ )עגילים‬an deine Ohren. (Ez 16,12) Das sind die zehn Worte, denn das Wort wird kommen, und es wohnt bei Israel und rundet sich (‫ )מתעגל‬auf seinem Ohr. 13 Und eine prachtvolle (‫ )תפארת‬Krone auf deinen Kopf (‫)בראשך‬. (Ez 16,12) Das ist die Schechina, denn es heißt: Und ihr König schreitet vor ihnen her, und JHWH ist an ihrer Spitze (‫)בראשם‬. (Mi 2,13) Und es steht geschrieben: Und dein Gott ist zu deinem Glanz (‫)לתפארתך‬. (Jes 60,19) Und ich bekleidete dich [mit] einem Stickgewand und zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an. Ich umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide. Und ich schmückte dich mit Schmuck: Ich legte Spangen um deine Handgelenke und eine Kette um deinen Hals, und ich legte einen Reif an deine Nase und Ringe an deine Ohren und [setzte] eine prachtvolle Krone auf deinen Kopf […] und mein Brot, das ich dir gegeben habe; mit Kernmehl und Öl und Honig habe ich dich gespeist. (Ez 16,10-12.19) Das sind 13 Dinge, die ich euch in Ägypten zugeteilt habe. Und in der kommenden Zukunft gebe ich euch ihnen entsprechend 13 Dinge, denn es heißt: Und dann wird JHWH über der [ganzen] Stätte des Berges Zion sein. (Jes 4,5) Und ihnen entsprechend werdet ihr der Wohnung 13 Dinge zuteilen. Das ist es, was geschrieben steht: Dies aber ist die Hebe, die ihr von ihnen nehmen sollt. (Ex 25,3)

 97 Vgl. Raschi zu Ez 16,10.

TanB teruma 4

70  Jalkut Schimoni § 356

bJeb 102b

Und ich zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an. (Ez 16,10) Rav Jehuda sagte, Rav habe gesagt: Mit einer Sandale (σάνδαλον), die mit Flachs genäht ist, kann man das Schuhausziehritual nicht vollziehen, denn es heißt: Und ich zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an. (Ez 16,10) Und es wird gesagt: Tahasch: Ja, etwas anderes: Nein. Schuh, Schuh, 98 das ist einschließend.

Jelamdenu

(554)

Und ich legte einen Reif (‫ )נזם‬an deine Nase. (Ez 16,12) Wem gleicht Sache? Einem, der zu einem Goldschmied ging, damit er für seine Frau Geschmeide (‫ )קוזמין‬anfertige. Sie aber ging zu einem Zauberer, um für ihn Zauberei zu machen. Er sagte zu ihr: / Meine Tochter, ich gehe, um für dich Geschmeide zu anfertigen zu lassen und du gehst, um für mich Zauberei zu machen. Ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er: Und ich legte einen Reif an deine Nase und Ringe an deine Ohren. (Ez 16,12) Denn es heißt: Da riss sich das ganze Volk die goldenen Reifen (‫ )נזמי‬ab, die in ihren Ohren waren. (Ex 32,3)

Und es steht geschrieben: Und es geschah, als das Volk sich in Klagen erging, da war es böse in den Ohren JHWHs. (Num 11,1)

Bei eurem Leben, viele Male habt ihr mich mit euren Ohren erzürnt, auch ich zerstöre zwei Häuser mit demselben Ausdruck, denn es heißt: In meine Ohren [schwor] JHWH der Heerscharen: Wenn nicht die vielen Häuser [zur Öde werden]. (Jes 5,9) Und dein Ruf ging hinaus unter die Völker (‫)בגוים‬. (Ez 16,14) Steht unten geschrieben in § 149 [Jalkut Samuel, MidrSam 27,4].

Und mein Brot, das ich dir gegeben habe. (Ez 16,19) Steht geschrieben in § 74 [Jalkut Richter, TanB re’e 14]. ThrR 1,3

Und du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren hast. (Ez 16,20) Dort haben wir gelernt: Es gab einen Ort in Jerusalem, und sein Name war Tofet.

 98 Dtn 25,9 und Dtn 25,10.

Ezechiel  71

Steht geschrieben in § 277 [Jalkut Jeremia, Jelamdenu].

Ein Götzenpriester kam zu einem Mann und sagte zu ihm: Ein bestimmtes Bild hat mich gesandt, weil es gehört hat, dass du viele Söhne hast. Warum opferst du nicht einen von ihnen? Und er sagte zu ihm: Sie sind nicht in meiner Verfügungsgewalt. Einer [befasst sich] mit Silber und einer mit Gold, einer mit Kleinvieh und einer mit Herden. Er sagte zu ihm: Ich kann nicht leer zu ihm zurückkehren, sonst zürnt er über dich. Da sagte er zu ihm: Ich habe noch einen kleinen Sohn im Haus seines Lehrers. 99 Warte bis er kommt, und ich will ihn dir geben, und du geh und opfere ihn. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Und du nahmst deine / Söhne, die du mir geboren hast. (Ez 16,20) Von allen Söhnen, die ihr hattet, sie den Götzen zu opfern, war es nur dieser, der meinem Namen geheiligt war.

(555)

R. Jehuda, der Sohn von R. Simon (Σίμων) [sagte] im Namen von R. Levi ben Parta: [Das gleicht] einer Dame (matrona), deren Liebhaber zu ihr sagte: Bereite mir etwas Warmes. Sie nahm das lorbeergeschmückte Bild (λαβρᾶτον) des Königs und machte [damit] etwas Warmes. Der König sagte zu ihr: Von allen Geräten, die du hast, hast du nur mein lorbeergeschmücktes Bild gehabt, um etwas Warmes zu bereiten?! Und spreiztest deine Beine für jeden, der vorbeikam. (Ez 16,25)

bKet 39a

Dort haben wir gelernt: Der Verführer gibt [für seine Tat] drei Dinge und der Vergewaltiger vier: Der Verführer gibt: Beschämung und Schädigung und Geldstrafe. Dazu kommt beim Vergewaltiger, dass er Schmerzensgeld zahlen muss. Schmerzensgeld wofür? Rav Nachman sagte, Rabbah bar Abuha habe gesagt: Schmerzensgeld für das Spreizen der Beine. Und ebenso heißt es: Und spreiztest deine Beine für jeden, der vorbeikam. (Ez 16,25) Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, groß an Fleisch. (Ez 16,26) Levi bar Sisi legte aus: Was [meint] „groß an Fleisch“? Hat denn der eine ein Bein und der andere drei Beine? Vielmehr: Dass alle unbeschnitten waren. Und ebenso heißt es: Ein unbeschnittener Männlicher aber, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten ist. (Gen 17,14) R. Ammi sagte: Alle waren Männer von Macht.

 99 Vgl. Raschis Interpretation des Gleichnisses zu Ez 16,20.

LevR 25,7

72  Jalkut Schimoni

Dabei warst du nicht wie eine Prostituierte, zu verschmähen [den Lohn]. (Ez 16,31) Steht geschrieben in § 11 [Jalkut Josua, PRK 13,4]. bAZ 17a

(556)

§ 357

GenR 80,1

Und da du Lohn gabst, und [dir] kein Lohn gegeben wurde. (Ez 16,34) Rav Chisda sagte: Jede Prostituierte, die belohnt wird, / belohnt schließlich. Und ebenso heißt es: Und da du Lohn gabst, und [dir] kein Lohn gegeben wurde. (Ez 16,34) Und ebenso heißt es: Denn durch Lohn einer Prostituierten hat sie es gesammelt, zum Lohn einer Prostituierten sollen es wieder werden. (Mi 1,7) Siehe, jeder, der ein Sprichwort über dich macht, wird dieses Sprichwort [sagen]: Wie die Mutter, so ihre Tochter. (Ez 16,44) Josef von Maon übersetzte im Versammlungshaus von Maon: Hört dies, ihr Priester. (Hos 5,1) Künftig wird [der Heilige, gepriesen sei er,] die Priester nehmen und sie vor Gericht stellen und zu ihnen sagen: Warum habt ihr euch [nicht] mit der Tora abgemüht? Habt ihr nicht von meinen Söhnen die 24 Priester-Abgaben genossen? Und jene werden sagen: Sie haben uns nichts gegeben. [Und:] Merkt auf, Haus Israel. (Hos 5,1) Warum gabt ihr ihnen nichts? Und jene werden sagen: Die vom Haus des Fürsten haben es ihnen weggenommen. Und hört, Haus des Königs, denn euch gilt das Urteil! (Hos 5,1) Das gilt für euch: Und dies ist der Rechtsanspruch (‫ )משפט‬der Priester. (Dtn 18,3) Daher wird sich die Eigenschaft des Rechts (‫ )הדין‬zu euch und gegen euch wenden. Rabbi hörte es und erzürnte. Gegen Abend kam R. Simeon ben Levi, um ihn zu begrüßen, und er besänftigte (πεῖσις) ihn. Er sagte zu ihm: Wir müssen den Völkern (‫)לאומות‬ der Welt dankbar sein, dass sie ein Schauspiel (μαϊουμᾶς) 100 in ihre Theater (ϑέατρον) und Zirkusse (κίρκος) bringen und darüber lachen, sodass sie sich nicht / miteinander unterhalten. Jose von Maon aber hat Worte der Tora gesprochen, und du hast dich über ihn erzürnt. Er sagte zu ihm: Ist er wissend? Er sagte zu ihm: Ja. Und hat er die Lehre angenommen? Er sagte zu ihm: Ja. Frage ich ihn, kann er dann antworten? Er sagte zu ihm: Ja. 137F

(557)

 100 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 771: “a kind of mock sea-fight.”

Ezechiel  73

Er sagte zu ihm: Er soll kommen. Er kam zu ihm herauf. Er sagte zu ihm: Was ist damit gemeint, wenn geschrieben steht: Jeder, der ein Sprichwort über dich macht, wird dieses Sprichwort [sagen]: Wie die Mutter, so ihre Tochter? (Ez 16,44) Er sagte zu ihm: Wie die Generation, so der Fürst. Wie der Altar, so seine Priester. Kahana sagte: Entsprechend dem Garten (‫ )גנתא‬der Dieb (‫)גנבא‬. R. Simeon ben Levi sagte zu ihm: Bislang hast du ihn noch nicht vollständig in Bezug auf den einen Fall besänftigt (πεῖσις), und du bringst ihm einen anderen?! Der Kern der Sache ist: „Wie die Mutter, so ihre Tochter“. Eine Frau ist erst unzüchtig, wenn ihre Tochter unzüchtig ist. Er sagte zu ihm: Wenn dem so ist, war unsere Mutter Lea unzüchtig, denn es steht geschrieben: Da ging Lea hinaus, ihm entgegen. (Gen 30,16) Sie ging hinaus, bekleidet wie eine Unzüchtige. Dementsprechend: Und Dina, die Tochter Leas, ging hinaus. (Gen 34,1) Damit du daran denkst und dich schämst […], wenn ich dir alles vergebe. (Ez 16,63)

bBer 12b

Rabbah bar Chanana der Greis sagte im Namen von Rav: Jeder, der eine Sache tut und sich ihrer schämt, dem verzeiht man alle seine Übertretungen, denn es heißt: Damit du daran denkst und dich schämst […], wenn ich dir alles vergebe. (Ez 16,63) Aber vielleicht ist es in der Öffentlichkeit anders. Vielmehr von hier: Und Samuel sprach zu Saul: Warum hast du mich aufgestört? (I Sam 28,15) Steht oben geschrieben in § 141 [= § 140, Jalkut Samuel, bBer 12b].

Kapitel 17 [Und er nahm Saat des Landes und tat es in ein Saatfeld,] er verbrachte [es dorthin, wo] viel Wasser war, eine Weide (‫ )צפצפה‬101 setzte er. (Ez 17,5) 138F

Es wird gelehrt: Bachweiden. (Lev 23,40) Die am Bach wachsen, ausgenommen eine Weide (‫)צפצפה‬, die zwischen den Bergen wächst.

 101 Hapax legomenon.

bSuk 34a

74  Jalkut Schimoni

(558)

R. Zera sagte: Was [meint] der Vers: / Er verbrachte [es dorthin, wo] viel Wasser war, eine Weide (‫ )צפצפה‬102 setzte er? 139F

(Ez 17,5)

Abaje sagte zu ihm: Vielleicht ist das eine Erklärung: Er verbrachte (‫[ )קח‬es dorthin, wo] viel Wasser war. (Ez 17,5) Was ist das [für ein Gebiet]? Das ist Marschland (‫)צפצפה‬. Wenn dem so ist, was [meint dann] „er setzte es“ (‫?)שמו‬ Vielmehr [ist es so]: R. Abbahu: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich habe gesagt, dass die Israeliten vor mir sein sollen wie ein Zweig (‫ )קח‬103 an viel Wasser. Und welcher ist das? Die Bachweide (‫)ערבה‬. Aber sie machten sich selbst zur Weide (‫ )צפצפה‬zwischen den Bergen. LevR 6,5

[So wahr ich lebe,] ist es nicht so: Meinen Eid (‫)אלתי‬, den er missachtet. (Ez 17,19) Der Schwur (‫)השבועה‬, den er ihm geschworen hat. Und meinen Bund, den er gebrochen hat. (Ez 17,19) Das ist der Sinaibund. Und ich werde ihn ihm auf seinen Kopf bringen. (Ez 17,19) R. Huna und R. Acha [sagten] im Namen von R. Jochanan: Das ist das Erblinden der Augen, das an seinem Kopf anhängig ist. Und er wird Gezweig treiben und Frucht tragen. (Ez 17,23) Steht geschrieben in § 314 [Jalkut Jeremia, bSchab 30b].

GenR 53,21

Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, dass ich, JHWH, den hohen Baum erniedrige. (Ez 17,24) „Und alle Bäume des Feldes werden erkennen“, das sind die Leute, so wie du sagst: Denn ist der Mensch ein Baum des Feldes. (Dtn 20,19)

unbekannt

[Und alle Bäume des Feldes werden erkennen,] dass ich, JHWH, den hohen Baum erniedrige. (Ez 17,24)

 102 Hapax legomenon. 103 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1345.

Ezechiel  75

Das ist Korach. Den Niedrigen mache ich hoch. (Ez 17,24) Das ist Aaron: Und siehe, der Stab Aarons sprosste. (Num 17,23) Eine andere Auslegung: Dass ich den hohen Baum erniedrige. (Ez 17,24)

TanB wa-jera 33

Das ist Nebukadnezzar. Den Niedrigen mache ich hoch. (Ez 17,24) Das sind Hananja, Mischael und Asarja. Dass ich den grünen Baum vertrocknen lasse. (Ez 17,24) Das ist Belschazzar. Den dürren Baum zum Blühen bringe. (Ez 17,24) Das ist Daniel. Eine andere Auslegung: Dass ich den hohen Baum erniedrige. (Ez 17,24)

unbekannt

Das ist Haman. Den Niedrigen mache ich hoch. (Ez 17,24) Das ist Mordechai. / Eine andere Auslegung: Dass ich den hohen Baum erniedrige. (Ez 17,24) Das ist Abimelech. Den Niedrigen mache ich hoch. (Ez 17,24) Das ist Abraham. Dass ich den grünen Baum vertrocknen lasse. (Ez 17,24) Das sind die Fürsten von Abimelech, denn es heißt: Denn JHWH hatte vollständig verschlossen. (Gen 20,18) Den dürren Baum zum Blühen bringe. (Ez 17,24) Das ist Sara. Ich, JHWH, habe geredet und werde es tun. (Ez 17,24) R. Judan sagte:

(559)

GenR 53,1

76  Jalkut Schimoni

Nicht wie jene, die reden und nicht tun. R. Berekhja sagte: Ich, JHWH, habe geredet (‫)דברתי‬. (Ez 17,24) Hier sagt er (‫)דבר‬: Zur Zeit werde ich wieder zu dir kommen. (Gen 18,14) Und werde es tun. (Ez 17,24) Und JHWH tat an Sara, wie er geredet hatte. (Gen 21,1) PR 42,5

Dementsprechend: Und alle 104 Völker (‫ ]…[ )הגוים‬werden erkennen, dass ich, JHWH, das Niedergedrückte (‫ )הנהרסות‬105 aufbaue. (Ez 36,36) Das sind Abraham und Sara, die verlassen (‫ )הסורים‬waren. Und auch ich werde aus ihr erbaut. (Gen 30,3) Und Abraham und Sara waren alt. (Gen 18,11) Das Verwüstete bepflanze. (Ez 36,36) 142F

Jene, die sagte: Nachdem ich alt geworden bin, sollte ich [noch] Liebeslust haben? (Gen 18,12) Ich, JHWH, habe geredet und werde es tun. (Ez 17,24) Und JHWH bedachte Sara, wie er gesagt hatte. (Gen 21,1)

Kapitel 18 § 358

PRK 24,7

(560)

Die Person, die sündigt, soll sterben. (Ez 18,4) Wenn man die Weisheit fragt, was ist die Strafe des Sünders, dann sagt sie: Unheil verfolgt die Sünder. (Prov 13,21) Fragt man die Prophetie, was ist die Strafe des Sünders, dann sagt sie: / Die Person, die sündigt, soll sterben. (Ez 18,4) Fragt man die Tora, was ist die Strafe des Sünders, dann sagt sie: Er bringe ein Schuldopfer dar und ihm wird verziehen. Fragt man den Heiligen, gepriesen sei er, was ist die Strafe des Sünders, dann sagt er: Er soll Umkehr tun und ihm wird verziehen. Das ist es, was geschrieben steht: Gütig und gerade ist JHWH; darum unterweist er die Sünder in dem Weg. (Ps 25,8)

 104 Fehlt in BH. 105 Hapax legomenon.

Ezechiel  77

Dass [der Frevler] das Pfand zurückgibt, Geraubtes erstattet. (Ez 33,15) Selbst wenn er das Geraubte erstattet, bleibt er ein Frevler.

bBQ 60b

Steht geschrieben im Abschnitt „Und David verspürte ein Verlangen“ (II Sam 23,15) und unten in § 165 [Jalkut Samuel, bBQ 60b].

Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn. (Ez 18,10) Chama, der Vater von Rav Josef, erfragte von Rava bar Natan: Woher ist das Wort [zu belegen], das unser Lehrer sagt: Wer zweier Todesstrafen schuldig ist, den richtet der Gerichtshof durch das Schwerere? Weil geschrieben steht: Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn, der Blut vergießt und eines von diesen [Dingen] tut. / Hat er aber all jenes nicht getan, sondern auf den Bergen isst er und die Frau seines Nächsten macht er unrein […], und seine Augen erhebt er zu den Götzen (‫)הגילולים‬. (Ez 18,10-12) Das ist Götzendienst (‫)ע''ז‬: [Dann wird er gerichtet] durch Steinigung. Und es steht geschrieben: Er muss getötet werden, sein Blut wird auf ihm sein. (Ez 18,13) Das ist durch Steinigung. R. Acha legte aus: Was [meint], dass geschrieben steht: Auf den Bergen isst er nicht? (Ez 18,6) Dass er nicht durch das Verdienst seiner Väter isst. Und seine Augen nicht zu den Götzen (‫ )גלולי‬des Hauses Israel erhebt. (Ez 18,6) Dass er nicht erhobenen Hauptes herumgeht. Und die Frau seines Nächsten nicht unrein macht. (Ez 18,6) Dass er sich nicht in das Handwerk seines Nächsten einmischt. Und einer unzüchtigen 106 Frau nicht naht. (Ez 18,6) Dass er sich nicht aus der Almosenkasse bedient. Und es steht geschrieben: Gerecht ist er, leben soll er. (Ez 18,9) Wenn Rabban Gamaliel zu diesem Vers kam, weinte er [und] sagte: [Nur] wer alles tut, der lebt, wer nur eines davon [tut], nicht.

 106 BH: menstruierenden.

bSanh 81a

(561)

78  Jalkut Schimoni

R. Aqiba sagte zu ihm: [Dem ist nicht so,] vielmehr: Von nun an, macht euch nicht unrein durch all dieses. (Lev 18,24) Durch alles: Ja, durch eines davon: Nein. Vielmehr: [Wenn dort] durch eines von all diesen, [dann] auch hier: Durch eines von all diesen. Und wenn ein Gerechter sich von seiner Gerechtigkeit abwendet. (Ez 3,20) Steht geschrieben in § 342 [= § 341, Jalkut Exodus, MidrPs 52,3].

Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss. (Ez 18,32) Steht geschrieben in § 90 [Jalkut Samuel, SNum § 42].

Kapitel 19 bSota 11b

Welch eine Löwin war deine Mutter! Zwischen Löwen lagerte sie, unter Jungvolk (‫ )רבצה‬107. (Ez 19,2) 14 F

Dieses Volk (‫ )אומה‬wird mit Wildtieren (‫ )חיות‬verglichen. Und wir haben, dass geschrieben steht: Denn sie sind lebenskräftig (‫)חיות‬. (Ex 1,19) Was [meint] ‫?חיות‬ Man könnte sagen, eigentlich [bedeutet es] „Hebammen“ (‫)חיות‬. Benötigt denn eine Hebamme nicht eine andere Hebamme, um zu gebären? Vielmehr, so sprachen sie zu ihm: Diese Volks (‫ )אומה‬wird mit Wildtieren verglichen: Juda ist ein junger Löwe. (Gen 49,9) Dan ist ein junger Löwe. (Dtn 33,22) Naftali, die flüchtige Hirschkuh. (Gen 49,21) Issachar ist ein knochiger Esel. (Gen 49,14) Josef: Er ist herrlich wie sein erstgeborener Stier. (Dtn 33,17) Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt. (Gen 49,27) Wenn [wenn] es bei ihm geschrieben steht, steht es bei ihm geschrieben. Und [wenn] es nicht bei ihm geschrieben steht, steht geschrieben: Welch eine Löwin war deine Mutter! (Ez 19,2) /

 107 Hapax legomenon.

Ezechiel  79

Kapitel 20

(562)

So wahr ich lebe, wenn ich mich von euch befragen lasse. (Ez 20,3)

Jelamdenu

Steht geschrieben in § 90 [Jalkut Samuel, SNum § 42].

Der Heilige, gepriesen sei er, hat in den Tagen Ezechiels geschworen, dass er sich von Israel nicht befragen lassen wird. Wann? Als die Ältesten kamen, um Ezechiel Dinge zu fragen und er sie wegschickte: Da kamen Männer von den Ältesten Israels. (Ez 20,1) So spricht JHWH: Um mich zu befragen, seid ihr gekommen? (Ez 20,3) Ezechiel sagte zu ihm: Herr der Welt, und was lässt du sie gewähren? Du wirst für sie doch nur durch das Verdienst der Tora befragt. Er sagte zu ihm: Und durch das Verdienst der Tora lasse ich mich für sie erbitten, denn es heißt: Auch darin werde ich mich vom Haus Israel bitten lassen. (Ez 36,37) Und es steht geschrieben: Und dies ist die Tora. (Dtn 4,44) Und ich sprach [zu ihnen]: Ein jeder werfe die Scheusale weg, an denen eure Augen hängen […]. Aber sie waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht hören […]. Aber ich handelte [gnädig] um meines Namens willen, damit er nicht entweiht würde. (Ez 20,7-9)

Mek pischa 5

Wir haben, dass geschrieben steht: Macht euch daran (‫ )משכו‬und nehmt. (Ex 12,21) Lasst (‫ )משכו‬eure Hände vom Götzendienst und hängt den Geboten an. R. Jehuda sagt: Siehe, es heißt: Sie aber hörten aus Kleinmut nicht auf Mose. (Ex 6,9) Hast du denn einen Menschen, der sich nicht freut, wenn ihm eine gute Nachricht verkündet wird [wie]: Dir wurde ein Sohn geboren; dein Herr hat dich in die Freiheit entlassen, und du freust dich nicht!? Vielmehr: Was lehrt die Bibel [mit]: Sie aber hörten nicht auf Mose? (Ex 6,9) Dass es ihnen schwerfiel, sich vom Götzendienst zu trennen. Das ist es, was geschrieben steht: Und JHWH redete zu Mose und zu Aaron und beauftragte sie (‫)ויצום‬. (Ex 6,13) Er befahl ihnen (‫)צום‬, sich vom Götzendienst zu trennen. Da erhob er seine Hand gegen sie. (Ps 106,26) Und ebenso heißt es: Denn ich erhebe meine Hand zum Himmel. (Dtn 32,40)

SDtn § 330

80  Jalkut Schimoni

(563)

Als der Heilige, gepriesen sei er, seine Welt erschuf, erschuf er sie nur durch eine Rede und nicht / durch einen Schwur. Und wer brachte ihn dazu, zu schwören? Denen es an Glauben mangelte, brachten ihn dazu zu schwören, denn es heißt Da erhob er seine Hand. (Ps 106,26)

bBer 24b

Auch gab ich ihnen Anordnungen, die nicht gut waren. (Ez 20,25) Es wird gelehrt: Der Mensch gehe nicht durch einen verschmutzten Durchgang, und [kommt er zufällig hindurch], lege er seine Hand auf seinen Mund und rezitiere das „Höre Israel“. Und nicht nur das, sondern sogar wenn er [es bereits] rezitiert und [dorthin] kommt, soll er [es] unterbrechen. Was, wenn er nicht unterbricht? R. Meascha, der Sohn von R. Jehoschua ben Levi sagte: Es steht geschrieben: Auch gab ich ihnen Anordnungen, die nicht gut waren, und Rechtsbestimmungen, durch die sie nicht leben konnten. (Ez 20,25) Rav Adda bar Ahabah sagte es von hier: Denn das Wort JHWHs hat er verachtet. (Num 15,31) Rav Assi sagte es von hier: Wehe denen, die die Schuld mit nutzlosen Stricken herbeiziehen. (Jes 5,18) Was, wenn er unterbricht? R. Abbahu sagte: Über ihn sagt die Schrift: Und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlängern. (Dtn 32,47)

bMeg 32a

R. Schefatja sagte, R. Jochanan habe gesagt: Jeder, der ohne Melodie liest und ohne Gesang lernt, über den sagt die Schrift: Und auch ich gab ihnen Anordnungen, die nicht gut waren. (Ez 20,25) Rav Mescharschja wandte dagegen ein: Weil er seine Stimme nicht schön machen kann[, soll gelten]: Rechtsbestimmungen, durch die sie nicht leben konnten?! (Ez 20,25) Vielmehr: Rav Mescharschja sagte: Wenn zwei Schriftgelehrte, die in einer Stadt wohnen, und einander wegen der Halacha nicht in Ruhe lassen, über diese sagt die Schrift: Und auch ich gab ihnen. (Ez 20,25)

PRK 14,4

(564)

Was veranlasste mich, in Syrien zwei Festtage zu beobachten? Dass / ich im Land Israel einen Festtag nicht ordungsgemäß beobachtet habe.

Ezechiel  81

Ich erwartete, den Lohn für zwei zu bekommen, aber ich bekam nur den Lohn für einen. Was veranlasste mich, in Syrien zwei Teige auszusondern. Dass ich im Land Israel einen nicht vorschriftsgemäß ausgesondert habe. Ich erwartete, den Lohn für die zwei zu bekommen, aber ich bekam nur den Lohn für einen. Einer 108 las darüber: Und auch ich gab ihnen Anordnungen, die nicht gut waren. (Ez 20,25) Und was in eurem Geist aufgestiegen ist (‫)והעולה‬. (Ez 20,32) Es wird gelehrt: R. Simeon ben Jochai sagt: Das Brandopfer (‫ )העולה‬kommt nur wegen einer Verwirrung des Herzens.

§ 359

LevR 7,3

R. Levi sagte: Der Vers [sagt] ausdrücklich: Und was in eurem Geist aufgestiegen ist. (Ez 20,32) Von wem lernst du das? Von den Söhnen Ijobs: Und seine Söhne pflegten hinzugehen und ein Gastmahl zu halten. (Ijob 1,4) Wie heißt es am Schluss? Er opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl. Denn Ijob sagte: Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und in ihrem Herzen Gott geflucht. (Ijob 1,5) Das besagt, dass das Brandopfer nur wegen einer Verwirrung des Herzens [dargebracht wird]. So wahr ich lebe, Spruch JHWHs, wenn ich nicht mit starker Hand […] und mit ausgegossenem Grimm als König über euch herrschen werde. (Ez 20,33)

bRH 32a-b

Es wird gelehrt: 109 MAN VERRINGERT NICHT VON DEN ZEHN [VERSEN ZUR HULDIGUNG DES] KÖNIGTUMS […] UND MAN ERWÄHNT NICHT DIE ABSCHNITTE ÜBER DIE BESTRAFUNG. Wie: So wahr ich lebe, Spruch JHWHs. (Ez 20,33) Und, obwohl Rav Nachman sagte: Wegen all diesem mag der Herrn der Welt erzürnen, auf dass er uns [letztlich] erlöse, [aber] es ist nicht üblich, diesen Zorn an Neujahr zu erwähnen. Du findest: Als sie in den Tagen Ezechiels das Joch abwerfen wollten, steht [darüber] geschrieben:

 108 PRK 14,4: R. Jochanan. 109 Mischna RH 4,6.

TanB nitsabim 7

82  Jalkut Schimoni

Da kamen Männer von den Ältesten Judas 110, um JHWH zu befragen. (Ez 20,1) (565)

Sie sagten zu ihm: Wenn ein Mensch, der ein Priester ist, einen Sklaven kauft, / darf dieser Hebe essen? Er sagte zu ihnen: Er darf essen. Sie sagten zu ihm: Wenn er ihn wiederum einem Israeliten verkauft, ist er dann nicht aus seiner Verfügungsgewalt entlassen? Er sagte zu ihnen: Ja. Sie sagten zu ihm: Auch wir sind aus seiner Verfügungsgewalt entlassen. Wir wollen sein wie die Völker (‫ )כאומות‬der Welt. Ezechiel sagte zu ihnen: Was in eurem Geist aufgestiegen ist, soll niemals geschehen […]. So wahr ich lebe, spricht JHWH, wenn ich nicht mit starker Hand [und mit ausgestrecktem Arm … über euch regieren will]. (Ez 20,31-32) Er sagte zu ihnen: Die ganze Zeit, da er ihn nicht verkauft hat, ist er in seiner Verfügungsgewalt. Und ihr wurdet nicht um Geld (‫ )בדמים‬verkauft, denn es heißt: So spricht JHWH: Umsonst seid ihr verkauft worden, und nicht für Geld (‫ )בכסף‬sollt ihr erlöst werden. (Jes 52,3) Steht unten geschrieben in § 473 [Jalkut Leviticus, bSanh 105a].

§ 360

bNed 20b

Und ich werde von euch die Aufständischen aussondern und die, die mit mir brachen. (Ez 20,38) Das sind die [auf] neun Arten Erzeugten: In Angst Erzeugte, in Notzucht Erzeugte, in Hass Erzeugte, im Bann Erzeugte, in Verwechslung Erzeugte, im Streit Erzeugte, im Rausch Erzeugte, in beabsichtigter Scheidung Erzeugte, in Mischung Erzeugte und in Schamlosigkeit Erzeugte.

LevR 22,6

(566)

Ihr aber, Haus Israel […], zu seinen Götzen soll ein Mann gehen, dienen. (Ez 20,39) R. Eleazar fragte R. Chanina, und es gibt welche, die sagen: R. Chanina fragte R. Eleazar. Ist es denn möglich, dass der Meister / seinen Schüler fragt? Vielmehr: Er fragte ihn nur, um ihn zu prüfen. Er sagte zu ihm: Was [bedeutet es], dass geschrieben steht: Zweierlei erbitte ich […] Armut und Reichtum gib mir nicht […], damit ich nicht, satt geworden, leugne. (Prov 30,7-9) Was ist schwerer, das erste oder das zweite? Er sagte zu ihm: Wir finden, dass der Heilige, gepriesen sei er, Götzendienst verzeiht, aber die Entweihung des Namens verzeiht er nicht, denn es heißt:

 110 BH: Israels.

Ezechiel  83

Ihr aber, Haus Israel […], zu seinen Götzen soll ein Mann gehen, dienen! […] Dann werdet ihr meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen. (Ez 20,39)

Kapitel 21 Und du, Menschensohn, seufze (‫ )האנח‬111, dass die Hüften brechen. (Ez 21,11) 148F

Rav sagte: Das Seufzen (‫ )אנחה‬zerbricht den halben Körper des Menschen, denn es heißt: Und du, Menschensohn, seufze, dass die Hüften brechen. (Ez 21,11)

§ 361

bKet 62a

Steht geschrieben in § 420 [= § 402, Jalkut Jesaja, bBer 58b].

R. Jonatan sagt: [Seufzen zerbricht] auch den ganzen Körper des Menschen, denn es heißt: Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sagen: Warum seufzest du (‫( ?)נאנח‬Ez 21,12) Und [nach] R. Jonatan steht doch auch geschrieben: Dass die Hüften brechen? (Ez 21,11) Das [heißt], wenn es beginnt, beginnt es mit den Hüften. Und [nach] Rav steht doch auch geschrieben: Bei der jedes Herz verzagt, alle Hände kraftlos heruntersinken. (Ez 21,12) Anders war es bei der Kunde über das Haus des Heiligtums, bei der [das Unglück] sehr schwer war. Auch will ich meine Hände zusammenschlagen. (Ez 21,22) Dort haben wir gelernt: 112 GEGEN KOMETEN, ERDBEBEN, DONNER, STÜRME UND BLITZE SAGE MAN: GEPRIESEN SEI, DESSEN KRAFT UND MACHT DIE WELT ERFÜLLT. „Gegen Erdbeben“. Was [bedeutet hier] „Erdbeben“? Rav Qattina sagte: Er schlägt die Hände zusammen, denn es heißt: Auch will ich meine Hände zusammenschlagen und meinen Grimm stillen. (Ez 21,22)

Rav Natan sagte: Er hat sehr geseufzt, denn es heißt:

 111 Hapax legomenon. 112 Mischna Ber 9,2; bBer 54a.

bBer 59a

84  Jalkut Schimoni

Und meinen Grimm habe ich an ihnen gestillt. (Ez 5,13) Und die Rabbinen sagen: Er stampft gegen das Firmament, denn es heißt: Ein Jauchzen wie die Kelterer stimmt er an. (Jer 25,30) Rav Acha bar Jakob sagte: Er stößt seine Füße unter den Thron der Herrlichkeit, denn es heißt: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. (Jes 66,1) / (567)

ThrR pet. 23

Denn der König von Babylonien bleibt an einer Wegkreuzung (‫ )אם הדרך‬113 stehen. 150F

(Ez 21,26)

Wegen des weggeschafften Arms 114 (‫[ )אמה‬des Wegweisers]. 115 152 F

Am Anfang der beiden Wege. (Ez 21,26) Was die Mitte war zwischen zwei Wegen, einem, der in die Wüste ging und einem, der nach Jerusalem ging. Um das Losorakel zu befragen. (Ez 21,26) Er begann, die Losorakel zu befragen. Er schüttelt die Pfeile. (Ez 21,26) Er begann, die Pfeile zu schütteln, auf den Namen von Rom und auf [den Namen von] Alexandria, doch er kam nicht heraus, auf den Namen von Jerusalem, und er kam heraus. Er säte Saaten und pflanzte Pflanzungen im Namen von Rom, doch sie sprossen nicht, im Namen von Jerusalem, und sie sprossen. Er entzündete Leuchten und Laternen (φανός) im Namen von Rom, aber sie leuchteten nicht, im Namen von Jerusalem, und sie leuchteten. Er befragt die Terafim. (Ez 21,26) Mit seinem Götzendienst, so wie du sagst: Ohne Ephod und ohne Terafim. (Hos 3,4) Und er hält Leberschau. (Ez 21,26) R. Levi sagte: Wie ein Araber, der ein Lamm schlachtet und die Leber beschaut.

 113 Hapax legomenon. 114 ThrR pet. 23: der Abzweigung. 115 Vgl. KohR 12,7; KohZ 12,5.

Ezechiel  85

[In seiner Rechten] ist das Losorakel Jerusalems. (Ez 21,27) Das Losorakel über Jerusalem war sichtbar [in seiner Rechten]. Sturmböcke aufzustellen. (Ez 21,27) Heerführer (πολέμαρχος). Den Mund zu öffnen / mit Mord. (Ez 21,27)

(568)

Scharfrichter (σπεκουλάτωρ). Die Stimme mit Kriegsgeschrei zu erheben. (Ez 21,27) Trompeten (σάλπιγγος). Sturmböcke gegen die Tore aufzustellen. (Ez 21,27) Truppen (tironia). Belagerungswälle aufzuschütten. (Ez 21,27) Katapult (βάλιστρα)-Steine. Und Belagerungstürme zu bauen. (Ez 21,27) Sturmleitern und alles ihnen [Ähnliche]. In ihren Augen aber ist es ein falsches Orakel für sie, die sich Schwüre geschworen haben. (Ez 21,28) Jeremia 116 sagte zu den Israeliten: Hättet ihr es verdient, so hättet ihr in der Tora gelesen, dass es sieben mal sieben Mal ausgedeutet wird. Jetzt aber, da ihr es nicht verdient, siehe, Nebukadnezzar ist gekommen und orakelt gegen euch sieben mal sieben Mal. Und er wird sie an ihre Schuld erinnern, damit sie ergriffen werden. (Ez 21,28) Das ist die Schuld des Sacharja. Und du, erschlagener Frevler, Fürst Israels. (Ez 21,30) Steht geschrieben in § 153 [Jalkut Samuel, bJeb 78b].

So spricht JHWH: Entferne den Kopfbund. (Ez 21,31) Der Exilarch sagte zu R. Huna: Woher haben wir es, dass der Kranz verboten ist? Er sagte zu ihm: Weil unsere Lehrer uns lehrten:

 116 ThrR pet. 23: Ezechiel.

bGit 7a

86  Jalkut Schimoni (569)

Im Krieg (πόλεμος) Vespasians / machten sie eine Anordnung bezüglich der Bräutigamskronen. Rav Chisda sagte zu ihm: [In] einem Bibelvers steht geschrieben: Entferne den Kopfbund und hole die Krone herab. (Ez 21,31) Was soll denn die Sache mit dem Kopfbund bei der Krone? Vielmehr, um dir zu sagen: Zu der Zeit, da der Kopfbund auf dem Kopf des Hohenpriesters ist, ist die Krone auf dem Kopf jedes Menschen. Wird der Kopfbund vom Kopf des Hohenpriesters entfernt, so wird die Krone vom Kopf jedes Menschen entfernt. Rav Awira trug vor, manchmal sagte er es im Namen von R. Ammi, manchmal sagte er es im Namen von R. Assi: In der Stunde, in der der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Entferne den Kopfbund, (Ez 21,31) sagten die Dienstengel vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Dies geht die Israeliten an, die am Sinai vor dir das „wir wollen tun“ vor das „wir wollen hören“ brachten. 117 Er sagte zu ihnen: Geht das nicht die Israeliten an, die das Hohe erniedrigt und das Niedrige erhöht und das Bild in der Tempelhalle haben aufstellen lassen?!

RutR 3,1

R. Jochanan und R. Simeon ben Laqisch [sagten]: Entferne den Kopfbund. (Ez 21,31) Wer in dieser Welt groß ist, ist klein in der kommenden Welt. R. Meascha bar Meascha, der Sohn des Sohnes von R. Jehoschua ben Levi, war in seiner Krankheit drei Tage bewusstlos. Nach drei Tagen kam sein Bewusstsein zurück. Sein Vater sagte zu ihm: Wo warst du, mein Sohn? Er sagte zu ihm: Ich bin in einer verkehrten Welt gewesen. Was hast du dort gesehen? Ich sah viele hier geehrte Menschen dort in Verachtung, dort in Ehren und hier in Verachtung. R. Jochanan und Resch Laqisch kamen, um ihn zu beerdigen 118. Sein Vater sagte zu ihnen: Habt ihr gehört, was dieser Junge gesagt hat? Sie sagten zu ihm: Was hat er gesagt? Er berichtete ihnen, was geschehen war. Sie sagten zu ihm: Es gibt einen treffenden Bibelvers: Entferne den Kopfbund. (Ez 21,31)

§ 362

R. Simon (Σίμων) sagte: Klein und Groß sind dort gleich. (Ijob 3,19) In dieser Welt [gilt]: Wer klein ist, kann groß werden, und wer groß ist, kann klein werden. /

 117 Vgl. Ex 24,7. 118 ‫ ;למקבר‬RutR 3,1: ‫„ לבקר‬ihn zu besuchen“.

Ezechiel  87

Aber in der kommenden Zukunft kann, wer groß ist nicht klein gemacht werden, und wer klein ist, kann nicht groß gemacht werden.

(570)

Und ich werde dich in die Hand roher Männer geben, die Verderben schmieden.

SDtn § 308

(Ez 21,36)

Und ebenso heißt es: Eine verkehrte (‫ )עקש‬und verdrehte (‫ )ופתלתול‬Generation. (Dtn 32,5) Mose sagte zu Israel: Gauner (‫ )עקמנים‬seid ihr, [Wort-]Verdreher (‫ )פתלנים‬seid ihr. Ihr geht direkt aufs Feuer zu. Das gleicht einem, der einen verdrehten Stab (‫ )מקל מעוקל‬hat. Er gibt ihn einem Handwerker, um ihn zu reparieren. Der repariert ihn mit Feuer. Und wenn das nicht geht, behandelt er ihn mit einer Presse. Und wenn das nicht geht, zerkleinert er ihn mit der Axt und wirft ihn ins Feuer.

Kapitel 22 Siehe, die Fürsten Israels, jeglicher in dir [pochte] auf seine Macht (‫)לזרעו‬. (Ez 22,6)

TanB schoftim 7

R. Eleazar sagte: Das lehrt, dass sie ihre Hände und Arme (‫ )וזרועותיהם‬unter ihren Kleiderzipfeln ausstreckten, um Bestechung anzunehmen und das Recht zu verderben. Und der eine verübt Gräuel mit der Frau seines Nächsten, der andere macht seine Schwiegertochter durch Schandtat (‫ )בזמה‬unrein. (Ez 22,11)

DtnR 2,21

Was meint „durch Schandtat“? Mit Überlegung. R. Eleazar sagte: Sie pflegten zu sitzen und zu überlegen, welche Unzucht die schwerste sei. Sag: Wer sich mit einer verheirateten Frau vergeht, [wird bestraft] mit Erdrosseln; und wer sich an einer Braut vergeht, [wird bestraft] mit Steinigung. Siehe, [das Vergehen an] der Braut ist schwerer. R. Jischmael lehrte: Sohn und sein Vater gehen zum selben Mädchen. (Am 2,7) Man könnte [meinen], aus Lust. Die Bibel lehrt: Um meinen heiligen Namen zu entweihen. (Am 2,7) Siehe, ich schlug [in] meine Hand wegen deines [unrechten] Gewinns. (Ez 22,13)

LevR 33,3

R. Jakob bar Adda sagte im Namen von R. Jochanan: 24 Sünden schrieb Ezechiel auf, und er beschloss sie alle ausschließlich mit „Raub“, denn es heißt: / Ich schlug [in] meine Hand wegen deines [unrechten] Gewinns. (Ez 22,13)

(571)

88  Jalkut Schimoni

R. Pinchas [sagte] im Namen von R. Jochanan: [Das gleicht] Menschen, bei denen es welche gibt, die Götzendienst treiben, Unzucht begehen und Blutvergießen. Raub aber ist schwerer als alles. 119 bZeb 113a

Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht gereinigt wurde. (Ez

22,24)

R. Jochanan und R. Simeon ben Laqisch. R. Jochanan sagte: Man wundert sich [über] das Land: Bist du denn nicht gereinigt worden? Ist denn auf dich kein Regen niedergegangen am Tag des Zorns? Und R. Simeon ben Laqisch sagte nach dem Wortlaut des Verses: Du bist ein nicht reines Land. Ist denn auf dich kein Regen niedergegangen am Tag des Zorns? GenR 33,6

R. Abba bar Kahana sagte: Und siehe, ein frisches Olivenblatt war in ihrem Schnabel. (Gen 8,11) Von wo? Sie brachte es von den Zweigen des Landes Israel. Das besagt, dass das Land Israel durch die Flut nicht ausgelöscht wurde.

Kapitel 23 bBer 25b

Deren Fleisch wie das Fleisch der Esel ist. (Ez 23,20) Rav Jehuda sagte: Vor einem nackten Heiden (‫ )גוי‬ist es verboten, das „Höre Israel“ zu lesen. Wieso besonders vor einem Heiden? Doch auch vor einem Israelit! Es ist nicht fraglich, was er sagte. Bei einem Israeliten ist es nicht fraglich, [sondern] sicherlich Schamlosigkeit, aber es ist [fraglich] bei einem Heiden, weil bei ihm geschrieben steht: Deren Fleisch wie das Fleisch der Esel ist. (Ez 23,20) Ihr Fleisch wird in dieser Welt „Esel“ genannt. Die Bibel lehrt: Dass sie die Blöße ihres Vaters nicht sahen. (Gen 9,23)

bBer 58a

(572)

Rav Schela schlug einen Mann, der eine Heidin (‫ )גויה‬beschlafen hatte. Dieser ging und verklagte ihn beim König. Er sagte: Es gibt da einen Mann unter den Juden, der Gericht hält ohne Bestellung durch den König. / Er schickte einen Soldaten. Als er kam, sagte er zu ihm: Was ist der Grund, dass du diesen geschlagen hast? Er sagte zu ihm: Weil er eine Eselin beschlafen hat. Er sagte zu ihm: Hast du Zeugen? Er sagte zu ihm: Ja. Da zeigte sich ihm Elija, sein Gedenken zum Segen, und bezeugte es ihm. Er sagte zu ihm: Wenn dem so ist, dann ist er doch  119 Vgl. Raschi zu Ez 22,13.

Ezechiel  89

des Todes schuldig. Er sagte zu ihm: Seit dem Tag, da wir aus unserem Land in Verbannung geführt wurden, haben wir nicht mehr die Erlaubnis, einen Mann zu töten. R. Schela eröffnete und sagte: Dein, JHWH, ist die Größe und die Stärke. (I Chr 29,11) Er sagte zu ihm: Was hast du da gesagt? Er sagte zu ihm: Das habe ich gesagt: Gespriesen sei der Barmherzige, der die Regierung auf Erden wie die Regierung des Firmaments gegeben hat. Sie sagten: Weil er uns so hoch einschätzt, gebe man ihm den Richtergurt 121. Sie sagten zu ihm: Halte Gericht! Als er weggegangen war, sagte jener Mann zu ihm: Der Barmherzige wirkt Wunder an Lügnern. Er sagte zu ihm: Frevler, werden sie etwa nicht Esel genannt, denn es steht ja geschrieben: Deren Fleisch wie das Fleisch der Esel ist? (Ez 23,20) Er sah, wie er ging und dem König sagte, dass er ihn Esel genannt habe. Er sagte: Das ist ein Verfolger. Und die Tora sagt: Wenn einer kommt, um dich zu töten, dann beeile dich, ihn zu töten. Und er schlug ihn mit dem Richtgurt und tötete ihn. Er sagte: Weil mir durch diesen Vers ein Wunder geschehen ist, lege ich ihn aus.

[§ 363] 120

Usw. steht geschrieben in § 1076 [= § 1082, Jalkut Chronike, bBer 58a].

Und du wirst ihn trinken und aussaugen (‫ )ומצית‬und wirst seine Scherben benagen (‫)תגרמי‬. (Ez 23,34)

SDtn § 324

Wie Steingut für gewöhnlich nicht mehr repariert werden kann, wenn es zerbrochen ist, so kehrt die Bestrafung Israels künftig nicht mehr zu ihnen zurück, wenn sie beendet ist. 122 Aber bei den Völkern (‫ )אומות‬der Welt, was sagt [die Schrift] da? Babylonien war ein goldener Becher in der Hand JHWHs. (Jer 51,7) Steht geschrieben in § 307 [Jalkut Jeremia, GenR 88,5].

Wie Gold für gewöhnlich / repariert werden kann, wenn es zerbrochen ist, so kehrt die Bestrafung der Völker (‫ )האומות‬zu ihnen zurück, wenn sie beendet ist.

(573)

Und der Lärm einer sorglosen Menge (‫ )המון‬erscholl in ihr. (Ez 23,42)

LevR 33,6

Das lehrt, dass sie Prozessionen um Prozessionen (‫ )הומניות הומניות‬für den Götzendienst machten. Und der Lärm […], und zu den Männern, die man gebracht hatte. (Ez 23,42)

 120 Die Paragraphenzählung fehlt. 121 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1329: “they gave him the strap, i.e. gave him the privilege of inflicting punishment.” 122 Vgl. Raschi zu Ez 23,34.

90  Jalkut Schimoni

„Gebracht“ (‫[ )מובאים‬deutet an]: Betrunken (‫ )דיוניסין = קטיסין‬123 [von Dyonisos]. 160 F

Und sie legten Armringe an ihre Hände. (Ez 23,42) R. Juda der Sohn von R. Simon (Σίμων) sagte: [An die Hände der] Kultdirnen. Da sprach ich von der verbrauchten Ehebrecherin (‫ )לבלה ניאופים‬124. (Ez 23,43) 16F

Aquila übersetzt „alte Dirne“ (παλαιὰ πóρνη), [das meint,] dass sie verbraucht ist (‫)מבליא‬. 125 162F

R. Juda der Sohn von R. Simon (Σίμων) sagt: Das Wort ‫ בלה‬bedeutet nichts anderes als „Götzendienst“, wie dir gesagt worden ist: Und ich werde den Bel (‫ )בל‬zu Babel (‫ )בבבל‬heimsuchen. (Jer 51,44)

Kapitel 24 Menschensohn, schreibe dir auf den Namen des Tages. (Ez 24,2) Steht geschrieben in oberhalb von § 1018 [Jalkut Threni, ist dort nicht mehr zu finden]. ThrR pet. 5

Wehe (‫ )אוי‬der Stadt der Blutschuld. (Ez 24,6) Wehe (‫ )ווי‬der Stadt, in deren Mitte Blut vergossen wird. Topf, an dem Schmutz (‫ )חלאתה‬126 ist. (Ez 24,6) 163F

In dem es einen Bodensatz gibt. Und dessen Schmutz nicht von ihm abgeht. (Ez 24,6) / (574)

Aus dem der Bodensatz nicht weggeht. Stückweise leere ihn aus (‫ )הוציאה‬127. (Ez 24,6) 164F

Distriktweise gingen sie ins Exil. Wie gingen sie ins Exil? R. Eleazar sagt: Die Stämme Ruben und Gad gingen zuerst.

 123 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1384. 124 Hapax legomenon. 125 Vgl. Raschi zu Ez 23,43. 126 Hapax legomenon. 127 Hapax legomenon‫ץ‬

Ezechiel  91

Und R. Samuel bar Nachmani sagte: Die Stämme Sebulon und Naftali gingen zuerst ins Exil, denn es steht geschrieben: Wie die frühere Zeit dem Land Sebulon [und dem Land Naftali] Schmach gebracht hat. (Jes 8,23)

Ohne dass darüber das Los gefallen ist. (Ez 24,6) R. Samuel sagte im Namen von R. Acha: In der Stunde, in der ich Lose (κλῆρος) über die Völker (‫ )אומות‬der Welt für ihre Exilierung fallen ließ, gingen sie nicht ins Exil. Aber ihr seid ins Exil gegangen. Auch ich werde den Holzstoß (‫ )המדורה‬129 groß machen. (Ez 24,9) 16 F

Ich werde die Strafen mehren. Viel machen das Holz. (Ez 24,10) Das sind die Legionen (λεγεών). Entzünden das Feuer. (Ez 24,10) Das sind die Könige. Das Fleisch kochen. (Ez 24,10) Das ist die Gemeinde. Und die Brühe wegschütten (‫ )והרחק המרקחה‬130. (Ez 24,10) 167F

R. Jehoschua und R. Nechemja [sagten] im Namen von R. Acha: Weil Israel zu sagen pflegte: Nebukadnezzar hat alles Vermögen in der ganzen Welt gesammelt, und jetzt hat er es auf unser Vermögen abgesehen, sagte der Heilige, gepriesen sei er: Bei eurem Leben, ich mache ihm eurer Vermögen so beliebt wie die Gewürze, die zum Essen kommen. Und die Knochen sollen angebrannt werden (‫ )יחרו‬131. (Ez 24,10) 168F

Du findest, in der Stunde, in der Israel ins Exil ging, dampfte ihr Leib wie eine gewürzte Speise 132. Und stelle ihn leer auf seine Kohlen. (Ez 24,11) R. Eleazar sagte:  128 Die Paragraphenzählung für § 363 fehlt in der Editio princeps. 129 Hapax legomenon. 130 Hapax legomenon. 131 Hapax legomenon. 132 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 847.

§ 363 128

92  Jalkut Schimoni

Würde es heißen „gebrochen“, gäbe es keine Wiederherstellung für Israel. Weil es aber „leer“ heißt: Jedes Gefäß, das leer ist, kann schließlich wieder gefüllt werden. Warum all das? Damit seine Bronze heiß wird und glüht. (Ez 24,11) Und als sie sündigten, gingen sie ins Exil. § 364 PRK 15,7

(575)

Denn ihr Blut ist in ihrer Mitte: Sie hat es auf kahlen Felsen getan. (Ez 24,7) R. Judan fragte R. Acha: 133 Wo töteten sie Sacharja, im Vorhof der Israeliten oder im Vorhof der Frauen? Er sagte zu ihm: Weder im Vorhof der Israeliten noch im Vorhof der Frauen, sondern im Vorhof der Priester. Und sie gingen / mit seinem Blut nicht um wie mit dem Blut der Gazelle oder mit dem Blut des Widders oder mit dem Blut des Vogels. 134 Dort steht geschrieben: Und jedermann vom Haus 135 Israel und von dem Fremden (‫)הגר‬, der in eurer Mitte wohnt […], soll es mit Erde 136 bedecken. (Lev 17,13) Hier steht geschrieben: Denn ihr Blut ist in ihrer Mitte: Sie hat es auf kahlen Felsen getan. (Ez 24,7) Warum all das? Um den Zorn aufsteigen zu lassen und die Rache zu veranlassen. 173F

Sieben Übertretungen begingen die Israeliten an jenem Tag: Sie töteten einen Priester, einen Propheten, einen Richter, und sie vergossen unschuldiges Blut, und sie entweihten den Namen, sie verunreinigten den Vorhof, und der Versöhnungstag fiel auf einen Schabbat. Als Nebusaradan kam, begann das Blut zu schäumen. Er sagte zu ihnen: Was ist los mit diesem Blut, dass es schäumt? Sie sagten zu ihm: [Es ist] das Blut von Rindern und Widdern und Schafen, die wir auf dem Altar darzubringen pflegen. Sofort sandte er und brachte Rinder und Widder und Schafe, und man schlachtete sie vor ihm. Aber immer noch schäumte das Blut [des Sacharja]. Als sie nicht gestanden, nahm er sie und hängte sie an den Galgen. Sie sagten: Weil der Heilige, gepriesen sei er, dieses Blut von unseren Händen ahnden will, das Blut eines Priesters und Propheten. Er ist es, der alle die Dinge, die du tust, gegen uns prophezeit hat. Doch wir haben uns gegen ihn erhoben und haben ihn getötet. Sofort nahm er achtzigtausend junge Priester und tötete sie über ihm, bis ihr Blut zu dem Blut von Sacharja gelangte. Und was ist der Beweis? § 364

Sie brachen aus, und Bluttat reichte an Bluttat. (Hos 4,2)

 133 Vgl. bGit 57b; Jalkut Schimoni Threni § 1015. 134 Vgl. Raschi zu Ez 24,7. 135 BH: von den Söhnen. 136 Jalkut: mit Blut.

Ezechiel  93

Aber immer noch schäumte das Blut. Und so nahm er von den Knaben und schlachtete sie. Und so von den Jünglingen und schlachtete sie. Und so von den Greisen und schlachtete sie. Als er sah, dass das Blut immer noch schäumte, erzürnte er seintwegen. Er sagte zu ihm: Was meinst du? Willst du etwa, dass wir deinetwegen dein ganzes Volk (‫ )אומתך‬töten? In dieser Stunde wurde der Heilige, gepriesen sei er, von Mitleid erfüllt, und er sagte: Wenn dieser Grausame von Fleisch und Blut, der heute ist und morgen nicht mehr, von Mitleid mit meinen Kindern erfüllt ist, um wie viel mehr dann ich, wo doch über mich geschrieben steht: Denn ein barmherziger Gott ist JHWH, dein Gott. (Dtn 4,31) Sofort gab der Heilige, gepriesen sei er, dem Blut ein Zeichen und es wurde von seinem Ort verschlungen. Als Nebusaradan das sah, sagte er in seinem Herzen: Alle sind des Todes schuldig / wegen einer einzigen Seele aus Israel. Um wie viel mehr dann ich, der ich so viele Seelen getötet habe! Er floh und wurde ein Proselyt und gerechter Fremder (‫)גר צדק‬.

(576)

Es wird gelehrt: Naaman war ein fremder Beisaße (‫)גר תושב‬, Nebusaradan war ein gerechter Fremder. Weil ich dich reinigte, du aber nicht rein wurdest. (Ez 24,13)

bBQ 92b

Woher ist das zu entnehmen, was die Leute sagen: Rufst du deinen Volksgenossen und er antwortet dir nicht, dann wirf eine hohe Wand auf ihn, denn es steht geschrieben: Weil ich dich reinigte, du aber nicht rein wurdest. (Ez 24,13) Denn 137 siehe, ich nehme [von dir die] Lust deiner Augen. (Ez 24,16)

bSanh 22a

R. Jochanan sagte: Jeder Mensch, dem seine Frau stirbt, für den ist es, als werde das Haus des Heiligtums in seinen Tagen zerstört, denn es heißt: Denn 138 siehe, ich nehme [von dir] die Lust deiner Augen durch einen Schlag. (Ez 24,16) Und es steht geschrieben: Und ich redete zum Volk am Morgen, und am Abend starb meine Frau. (Ez 24,18) Und es steht geschrieben: Siehe, ich entweihe mein Heiligtum, den Stolz eurer Macht, die Lust eurer Augen.

(Ez 24,21)

Binde dir deinen Kopfschmuck (‫ )פארך‬um. (Ez 24,17) R. Abba bar Zabda sagte, Rav habe gesagt:

 137 BH hat für „denn“: Menschensohn. 138 BH hat für „denn“: Menschensohn.

bSuk 25b

94  Jalkut Schimoni

Ein Trauernder ist zu allen Geboten verpflichtet, die in der Tora genannt werden, außer den Gebetsriemen, 139 denn von ihnen heißt es „Schmuck“ (‫)פאר‬. Denn der Barmherzige sagte zu Ezechiel: Binde dir deinen Kopfschmuck um. (Ez 24,17) Du allein bist verpflichtet. Jeder andere ist frei. Und das bezieht sich auf den ersten Tag. bMQ 15a-b

Der Trauernde ist zur Verhüllung des Kopfes verpflichtet, denn der Barmherzige sagte zu Ezechiel: Deinen Bart sollst du nicht verhüllen. (Ez 24,17) Was verallgemeinert, dass jeder dazu verpflichtet ist. Dem Trauernden ist es verboten, zu grüßen, denn der Barmherzige sagte zu Ezechiel: Seufze stumm. (Ez 24,17) Dem Trauernden ist es verboten, Sandalen (σάνδαλον) anzuziehen, denn der Barmherzige sagte zu Ezechiel: Und zieh dir Schuhe an die Füße an. (Ez 24,17) /

(577)

bMQ 27b

jMQ 3,5

[Und] Brot der Menschen sollst du nicht essen. (Ez 24,17) R. Jehuda sagte, Rav habe gesagt: Dem Trauernden ist es am ersten Tag [nach der Beisetzung] verboten, vom eigenen [Brot] zu essen, denn der Barmherzige sagte zu Ezechiel: [Und] Brot der Menschen sollst du nicht essen. (Ez 24,17) Binde dir deinen Kopfschmuck um. (Ez 24,17) Es gibt einen, der sagen will: [Das sind] die Gebetsriemen. Und es gibt einen, der sagen will: Das ist Feinwäsche. Seufze stumm. (Ez 24,17) Um einzuschließen, dass er schreien muss. Eine Trauer sollst du nicht abhalten. (Ez 24,17) Von hier [ist zu belegen], dass man [normalerweise] trauern muss. Nach dem, der sagt: Das sind die Gebetsriemen: Wie die Gebetsriemen für zwei Tage gelten, so gilt auch die Trauer für zwei Tage. Nach dem, der sagt: Das ist die Feinwäsche: Wie die Feinwäsche für dreißig Tage gilt, so gilt auch die Trauer für dreißig Tage.

 139 Vgl. Raschi zu Ez 24,17.

Ezechiel  95

Deinen Bart sollst du nicht verhüllen. (Ez 24,17) Von hier [ist zu belegen], dass er sein Gesicht [normalerweise] verhüllen muss. Und er soll ihn von unterhalb [des Mundes] verhüllen. Rav Chisda sagte: Damit man nicht sagt: Sein Mund wispert [Klagen]. Und Brot der Menschen sollst du nicht essen. (Ez 24,17) Von hier [ist zu belegen], dass die Kleinen zu den Großen gehen. Und woher [zu belegen], dass die Großen zu den Kleinen gehen? Weil geschrieben steht: So spricht JHWH: Geh nicht in ein Haus der Klage. (Jer 16,5) Ein Ort, wo es üblich ist, Trauernde zu grüßen. Am Schabbat grüßt man [sie] und im Süden grüßt man [sie]. R. Hoschaja ging an einen Ort. Er sah Trauernde am Schabbat und grüßte sie. Er sagte: Ich kenne den Brauch eures Ortes nicht, aber Friede sei mit euch nach dem Brauch unseres Ortes. / Und euer Kopfbund sei auf eurem Kopf. (Ez 24,23) Du findest, als Nebukadnezzar von Jerusalem hinabstieg, waren die Exilierten Zidkijas in seiner Hand. Die Exilierten Jechonjas kamen ihm entgegen und trugen innen schwarz und außen weiß. Und sie priesen (καλῶς) vor Nebukadnezzar: Beherrscher, Sohn seines Sohnes (‫ )בר בריה‬140. Und sie fragten sie: Wie geht es meinem Vater, wie geht es meinem Sohn, wie geht es meinem Bruder? Und sie sagten zu ihnen: Wer zum Tod [bestimmt ist,] zum Tod; und wer zum Schwert, zum Schwert. (Jer 15,2) Und sie priesen (καλῶς) einerseits und trauerten anderseits, um zu bestätigen, dass es heißt: Und euer Kopfbund sei auf eurem Kopf. (Ez 24,23) 17F

Kapitel 25 Denn 141 Moab sagt. (Ez 25,8) Steht geschrieben in § 474 [Jalkut Jesaja, PRK 19,1].

Den Söhnen des Ostens, die Söhne Ammons. (Ez 25,10)

 140 Was gesprochen identisch ist mit: Beherrscher der Barbaren (‫)ברבריה‬. 141 BH: Weil (‫)יען‬.

(578)

ThrR pet. 23

96  Jalkut Schimoni

Steht geschrieben in § 42 [Jalkut Richter, GenR 41,3].

§ 365

Mek schira 9

Ich werde meine Hand gegen Edom ausstrecken. (Ez 25,13) Die Schrift verkündet: Wenn der Heilige, gepriesen sei er, seine Hand ausstreckt, verschwinden die Frevler von der Welt. Sie sagten ein Gleichnis. Womit ist Sache vergleichbar? Eiern in der Hand eines Menschen. Wenn er seine Hand ein wenig ausstreckt, fallen sie und zerbrechen. Und ebenso heißt es: Und er wird seine Hand gegen Edom 142 ausstrecken und Assur vernichten. (Zeph 2,13) Und ebenso heißt es: Und JHWH streckt seine Hand aus, da stürzt der Helfer, und der, dem geholfen wird, fällt. (Jes 31,3) Und es heißt: Du strecktest aus deine Rechte, die Erde verschlang sie. (Ex 15,12) Und es heißt: Und siehe, meine Hand streckt sich gegen die Philister, und ich werde meine Hand über Juda ausstrecken. (Zeph 1,4) Werde ich meine Hand gegen Edom ausstrecken. (Ez 25,13) /

(579)

Und ich werde meine Rache an Edom in die Hand meines Volkes (‫ )עמי‬Israel legen. (Ez 25,14)

Steht geschrieben in § 162 [Jalkut Samuel, GenR 6,5].

Menschensohn, sag zum Fürsten von Tyrus. (Ez 28,2) Steht geschrieben in § 330 [Jalkut Jeremia, TanB wa-era 8].

Kapitel 26 Mek pischa 13

Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem sagt: Haha! (Ez 26,2) Das ist es, was die Schrift sagt: Wer sich über Unglück freut, bleibt nicht ungestraft. (Prov 17,5) Und es heißt: Wenn dein Feind fällt, freue dich nicht. (Prov 24,17) Und es heißt: Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem sagt. (Ez 26,2)  142 BH: den Norden.

Ezechiel  97

Was sagt [die Schrift]? Siehe, ich will an dich, Tyrus! Und ich werde Völker (‫ )גוים‬gegen dich heraufführen. (Ez 26,3)

Und ebenso findest du bei Ägypten: Bis zum Erstgeborenen des Gefangenen. (Ex 12,29) Was haben die Gefangenen gesündigt? Vielmehr: Damit die Gefangenen nicht sagen können: Unser Abgott hat die Strafe über sie gebracht. Und um dich zu lehren, dass die Gefangenen sich über alle Erlasse freuten, die der Pharao gegen Israel erlassen hatte, um zu bestätigen, dass es heißt: Wer sich über Unglück freut, bleibt nicht ungestraft. (Prov 17,5) Bin ich voll, ist sie 143 verwüstet. (Ez 26,2)

bPes 42b

Rav Nachman sagte: Im Anfang, als man Gussopfer aus Juda hatte, schmeckte ihr Wein erst säuerlich, wenn man Gerste hineingab, und man nannte ihn dann „Essig“. Jetzt schmeckt der Wein aus Edom erst säuerlich, wenn man Gerste hineingibt, und man nennt ihn „edomitischen Essig“. Um zu bestätigen, dass geschrieben steht: Bin ich voll, ist sie verwüstet. (Ez 26,2) Wenn diese voll ist, ist jene verwüstet, und wenn diese verwüstet ist, ist jene voll. Und von hier gesagt wird: Und ein Volksstamm wird stärker sein als der andere. (Gen 25,23) Wenn ein Mensch zu dir sagt, Caesarea 144 und Jerusalem seien beide zerstört, so glaube es nicht. [Wird gesagt,] beide seien bewohnt, so glaube es nicht, denn es heißt: Bin ich voll, sie ist verwüstet. (Ez 26,2) Wenn die eine voll ist, ist die andere verwüstet.

bMeg 6a

Rav Nachman sagte es von hier: Und ein Volksstamm wird stärker sein als der andere. (Gen 25,23) / Und ich gebe Schmuck (‫ )צבי‬in das Land der Lebenden. (Ez 26,20) Rabbi Eleazar sagte: Die Toten, die außerhalb des Landes sind, leben nicht auf, denn es heißt: Und ich gebe Schmuck in das Land der Lebenden. (Ez 26,20) Wenn ich an einem Land Wohlgefallen habe (‫)שצביוני‬, leben die Toten auf. Wenn ich an einem Land kein Wohlgefallen habe, leben die Toten nicht auf. Rav Abba bar Memel wandte ein:

 143 Die Stadt Jerusalem. 144 Als pars pro toto für „Rom“ und das römische Reich. Vgl. bPes 42b.

(580) § 366

bKet 111a

98  Jalkut Schimoni

Deine Toten werden leben, die Leichen stehen auf. (Jes 26,19) Steht geschrieben in § 431 [Jalkut Jesaja, bSanh 90b].

§ 366

Deine Toten werden leben. (Jes 26,19) Das sind die Toten im Land Israel. Die Leichen stehen auf. (Jes 26,19) Das sind die Toten außerhalb des Landes. Und es steht geschrieben: Sie stehen auf. (Jes 26,19) Und nicht, weil geschrieben steht: Und ich gebe Schmuck in das Land der Lebenden. (Ez 26,20) Über Nebukadnezzar steht das geschrieben. Und der Barmherzige sagt es so: Ich bringe einen König über dich, der leicht ist wie eine Gazelle (‫)טביא‬. Er sagte zu ihm: Rabbi, ich lege einen Vers aus: Der dem Volk (‫ )לעם‬auf ihr eine Seele (‫ )נשמה‬gab und den [Lebens]hauch denen, die auf ihr gehen. (Jes 42,5) Aber das steht doch geschrieben [in]: „Sie stehen auf“! Das steht über die Fehlgeburten geschrieben. Und wie verwendet Rabbi Eleazar 145 den [Vers]: Der dem Volk (‫ )לעם‬auf ihr (‫ )עליה‬eine Seele gab? (Jes 42,5) Wollte man sagen [wie R. Abbahu] 146: Selbst eine Sklavin im Land Israel vertraut darauf, dass sie eine Tochter der kommenden Welt ist. Hier steht geschrieben „dem Volk (‫ )לעם‬auf ihr“, und dort steht geschrieben: Bleibt ihr mit (‫ )עם‬dem Esel hier! (Gen 22,5) Ein Volk (‫)עם‬, das dem Esel gleicht. Den [Lebens]hauch denen, die auf ihr gehen. (Jes 42,5) Man müsste meinen, er deute das wir Rabbi Chijja bar Abba, denn Rabbi Chijja bar Abba sagte: Wer vier Ellen im Land Israel geht, vertraut darauf, dass er ein Sohn der kommenden Welt ist. Und Rabbi Eleazar [sagte]: Die Toten außerhalb des Landes leben nicht auf.

 145 In bKet 111a: Abba bar Memel. 146 Jalkut: Rabbi sagte.

Ezechiel  99

Rabbi Ilaa sagte: Durch Rollen (‫ )גלגולים‬147 [ins Land Israel]. 184F

Sala, der Enkel von Rav / Acha wandte ein: Aber ist denn das Rollen nicht eine Qual für die Gerechten?

(581)

Abaje sagte: Man bereitet ihnen im Boden Tunnel 148. 1

Zehn Dinge werden „Leben“ (‫ )חיים‬genannt: [Der Heilige, gepriesen sei er,] denn es heißt: Er ist der Gott des Lebens. (Jer 10,10)

2

Die Tora wird Leben genannt, denn es heißt: Ein Baum des Lebens ist sie. (Prov 3,18)

3

Israel wird Leben genannt, denn es heißt: Ihr aber, die ihr anhinget[, … ihr seid heute am Leben]. (Dtn 4,4)

§ 367

ARN 34

4 Die Weisen werden Leben genannt, denn es heißt: Die Weisung des Weisen ist eine Quelle des Lebens. (Prov 13,14) 5

Die Gerechten, denn es heißt: Die Frucht der Gerechtigkeit ist ein Baum des Lebens. (Prov 11,30)

6 Der Garten Eden, denn es heißt: Und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens. (Gen 2,9) 7

Das Wasser, denn es heißt: Lebendiges Wasser. (Sach 14,8)

8 Das Land Israel, denn es heißt: Und ich gebe Schmuck in das Land der Lebenden. (Ez 26,20) 9 Jerusalem, denn es heißt: Ich werde wandeln vor JHWH in den Landen der Lebendigen. (Ps 116,9) 10 Werke der Wohltätigkeit, denn es heißt: Denn deine Gnade ist besser als Leben. Meine Lippen lobpreisen dich. (Ps 63,4) [Tödlichen] Schrecknissen gebe ich dich preis; [und du wirst nicht sein,] und du wirst gesucht, aber nicht wiedergefunden werden. (Ez 26,21) Das spricht von den Völkern (‫ )באומות‬der Welt.

 147 Auch: Wiedergeburt. 148 Zu ‫ מחילה‬siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 761.

TanB noach 19

100  Jalkut Schimoni

Schrecknissen gebe ich dich preis. (Ez 26,21) Die Völker (‫ )אומות‬der Welt waren nicht und werden künftig nicht sein, denn es heißt „Schrecknisse“ (‫)בלהות‬: Dass sie nicht sind (‫)בל היית‬. Und du wirst nicht sein. (Ez 26,21) Jetzt. Und du wirst gesucht werden. (Ez 26,21) In der kommenden Welt. Und nicht wiedergefunden werden. (Ez 26,21) Weiterhin für ewig. Aber die Israeliten waren und werden künftig sein, denn es heißt: Gedenke deiner Gemeinde, die du vor alters erworben hast. (Ps 74,2) Und es steht geschrieben: Ein Volk (‫)עם‬, das du erworben hast. (Ex 15,16) Und sie sind jetzt, denn es heißt: Ihr steht heute. (Dtn 29,9) Um künftig zu sein, denn es heißt: Und sie werden mir sein, Spruch JHWHs 149. (Mal 3,17)

Kapitel 27 GenR 83,1

[Aus] Eichen (‫ )אלומים‬150 von Baschan machten sie deine Steuerruder (‫ )משוטיך‬151. 18F

(Ez 27,6)

(582)

bBB 73a

R. Isaak sagte: Die Völker (‫ )אומות‬der Welt werden mit einem Schiff verglichen: / Wie man den Mast von einem Ort macht und den Anker von einem anderen Ort, ebenso: Samla aus Masreka. (Gen 36,36) Schaul aus Rehobot am Strom. (Gen 36,37) Huscham aus dem Land der Temaniter. (Gen 36,34) Dort haben wir gelernt:

 149 BH: Spricht JHWH der Heerscharen, zum Eigentum sein an dem Tag, den ich machen werde. 150 Hapax legomenon. 151 Hapax legomenon.

Ezechiel  101

Wer das Schiff verkauft, verkauft den Mast (‫)תורן‬, die Flagge (‫)נס‬, den Anker (‫ )עוגין‬und alles, was zum Führen nötig ist. Es wird gelehrt: Ein Mast ist ein Ausguck. Und ebenso heißt es: Sie nahmen Zedern vom Libanon, um dir einen Mast zu machen. (Ez 27,5) Eine Flagge (‫[ )נס‬ist nötig]. Und ebenso heißt es: Leinen in Buntwirkerei aus Ägypten war dein Segel, um dir als Flagge (‫ )לנס‬zu dienen. (Ez 27,7) Anker (‫[ )עוגין‬ist nötig]. R. Chijja lehrte: Das sind seine Anker. Und ebenso heißt es: Wolltet ihr euch deshalb abgeschlossen halten (‫)תעגנה‬. (Rut 1,13) Alles, was zum Führen für es nötig ist. R. Abba sagte: [Nötig,] das sind [auch] die Ruder. Und ebenso heißt es: [Aus] Eichen von Baschan machten sie deine Steuerruder. (Ez 27,6) Und es gibt welche, die sagen von hier: Und alle, die das Ruder führen, werden von ihren Schiffen herabsteigen. (Ez 27,29) R. Eleazar sagte: Künftig werden es alle Handwerker sein, die auf der Erde stehen werden, denn es heißt: Und sie werden von [ihren] Schiffen herabsteigen, alle die das Ruder führen, die Seeleute, alle Matrosen des Meeres, werden auf dem Land stehen. (Ez 27,29)

bJeb 63a

R. Eleazar sagte: Du hast kein geringeres Handwerk als die Landarbeit, denn es heißt: [Sie werden herabsteigen …,] sie werden auf dem Land stehen. (Ez 27,29) /

Kapitel 28 Weil dein Herz sich erhob und du sprachst: Gott bin ich, einen Wohnsitz der Götter bewohne ich. (Ez 28,2) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Hiram: Du machst dich selbst zu einem Gott. Siehe, du bist weiser als Daniel. (Ez 28,3) Nebukadnezzar wollte ihm ein angenehmes Schlachtopfer und ein Speiseopfer darbringen, aber er wollte nicht. Und du machst dich selbst zu einem Gott. Was war sein Ende? Ich habe dich zu Boden geworfen. (Ez 28,17)

(583)

GenR 96,5

102  Jalkut Schimoni

Steht geschrieben in § 239 [Jalkut Könige, bChul 89a]. unbekannt

König Hiram, der König von Tyrus, war stolz und überhob sich sehr. Was tat er? Er ging ins Meer und machte sich vierzig viereckige lange eiserne Säulen, deren Statur gleich war, und stellte sie einander gegenüber auf. Und er machte sieben Gewölbe und einen Thron und Wesen und Donner und Kometen und Blitze. 152 Das erste Gewölbe machte er aus Glas, 500 Ellen mal 500 Ellen, und er machte daran die Sonne und den Mond und die Sterne. Das zweite Gewölbe machte er aus Eisen, 1.000 Ellen mal 1.000 Ellen, und ein Wasserlauf trennte zwischen dem ersten und dem zweiten [Gewölbe]. Das dritte aus Eisen, 1.500 Ellen mal 1.500 Ellen, und ein Wasserlauf trennte zwischen dem zweiten und dem dritten [Gewölbe]. Und er brachte rollende Steine am Gewölbe aus Eisen an, die aneinander schlugen, was sich wie Donner 153 anhörte. Das vierte Gewölbe machte er aus Blei, 2.000 Ellen mal 2.000 Ellen, und ein Wasserlauf trennte zwischen dem dritten und dem vierten [Gewölbe]. Das fünfte Gewölbe war aus Bronze, und er machte es 2.500 Ellen mal 2.500 Ellen, und ein Wasserlauf trennte zwischen dem vierten und dem fünften [Gewölbe]. Das sechste Gewölbe war aus Silber, 3.000 Ellen mal 3.000 Ellen, und ein Wasserlauf trennte zwischen dem fünften und dem sechsten [Gewölbe]. Das 7. Gewölbe war aus Gold, 3.500 Ellen mal 3.500 Ellen, und er befestigte daran Edelsteine und Perlen Elle für Elle, und es hatte ein [glitzerndes] Aussehen von hier und von dort: Von da ein Herstellungsstück aus Blitzen und von dort ein Herstellungstück aus Kometen. Und es bewegte sich selbst und jene / Steine schlugen aneinander, was sich anhörte wie Donner.

(584)

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Ezechiel: Menschensohn, sprich zu Hiram, dem König von Tyrus: Was überhebst du dich, du von einer Frau Geborener! Er sagte vor ihm: Herr der Welt, wie soll ich zu ihm gehen, wo er doch in der Luft (ἀήρ) hängt? In dieser Stunde brachte der Heilige, gepriesen sei er, einen Wind in die Fransen seines Kopfes und hob ihn hinauf zu Hiram. Als Hiram Ezechiel sah, erschrak er und wurde erschüttert. Er sagte zu ihm: Wer hat dich hier heraufgebracht? Er sagte zu ihm: Der Heilige, gepriesen sei er, hat mir so befohlen: Geh, sag zu ihm: Was überhebst du dich, du von einer Frau Geborener! Er sagte zu ihm: Ich bin zwar war von einer Frau geboren, aber ich lebe und bestehe für ewig. Wie die Wohnung des Heiligen, gepriesen sei er, sich im Herzen des Meeres befindet, so befindet sich meine Wohnung im Herzen des Meeres. Wie der Heilige, gepriesen sei er, in sieben Gewölben [wohnt], so auch ich. Und nicht nur das!

 152 Vgl. Raschi zu Ez 28,2. 153 ‫ רקיעם‬wird von Hyman zu ‫ רעמים‬emendiert.

Ezechiel  103

Vielmehr, viele Könige sind gestorben, ich aber bestehe. Und ebenso: 21 Könige von den Königen des Hauses David und 21 Könige Israels und 50 Propheten und 10 Hohepriester hast du alle beerdigt, und ich lebe! Siehe: Gott bin ich, den Wohnsitz der Götter bewohne ich im Herzen der Meere! (Ez 28,2) Ezechiel sagte zu ihm: Und siehe, es erstanden größere als du, und sie haben nicht so gehandelt wie du gehandelt hast. Wem gleicht Hiram? Einem Knecht, der für seinen Herrn ein Kleid machte. Solange sein Herr dieses Kleid trug und der Knecht es sah, überhob er sich und sagte: Ich habe dieses Kleid für meinen Herrn gemacht. Da sagte der Herr: Ich zerreiße das Kleid, damit der Knecht sich nicht mehr über mich erhebt. Ebenso überhob sich Hiram, weil er Zedern für das Haus des Heiligtums gesandt hatte. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Siehe ich zerstöre mein Haus, damit Hiram sich nicht mehr über mich erheben kann, denn es heißt: Öffne, Libanon, deine Tore, damit Feuer deine Zedern fresse. (Sach 11,1) Und was war sein Ende? Der Heilige, gepriesen sei er, brachte Nebukadnezzar über ihn, und er beschlief seine Mutter vor ihm, und er holte ihn von seinem Thron herunter. Und er schnitt täglich etwa zwei Fingerbreit von seinem Fleisch ab und tauchte es in Essig. Und er gab ihm zu essen, bis er eines unnatürlichen Todes starb. Und was geschah mit seinen Palästen (παλάτιον)? Der Heilige, gepriesen sei er, riss die Erde auf und verbarg sie für die Gerechten der kommenden Zukunft. Es sind dreizehn, die den Tod nicht kosteten, und diese sind es: Henoch, Elieser, der Knecht Abrahams, Metuschelach, Hiram, der König von Tyrus, der Kuschiter Ebed Melech, Bitja, die Tochter Pharaos, Serach, die Tochter von Ascher, die drei Söhne Korachs, Elija guten Gedenkens, der Messias und R. Jehoschua ben Levi. 154 /

Alphabet

Neun sind zu Lebzeiten in den Garten Eden eingegangen: Henoch, Elija, guten Gedenkens, Elieser, der Kuschiter Ebed Melech, Serach, die Tochter von Ascher, und Bitja, die Tochter des Pharao.

(585)

des Ben Sira

DEZ 1

Und es gibt welche, die sagen: Ausgeschlossen Hiram und eingeschlossen an seiner Stelle wurde R. Jehoschua ben Levi. Du warst in Eden, dem Garten Gottes. (Ez 28,13) R. Chama bar Chanina sagte: Zehn Baldachine machte der Heilige, gepriesen sei er, dem ersten Adam, denn es heißt:  154 Siehe Dagmar Börner-Klein, Das Alphabet des Ben Sira. Hebräisch-deutsche Textausgabe mit einer Interpretation (Wiesbaden: Marix Verlag, 2007), 136-150.

bBB 75a-b

104  Jalkut Schimoni

Du warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder [Art] war deine Bedeckung: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und Jade, Saphir, Rubin und Smaragd; und Arbeit in Gold waren deine Ohrringe (‫ )תופיך‬155 und [in] deinen Löchern (‫ )ונקביך‬156 an dir; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet. (Ez 193F

28,13)

Mar Zutra sagte: 11 [Baldachine], denn es heißt: „Alle Edelsteine“. Und Gold. R. Jochanan sagte: Gold ist das Geringste davon, denn es wird zuletzt aufgezählt. Was [meint]: Und Arbeit in Gold waren deine Ohrringe (‫ )תופיך‬157 und [in] deinen Löchern (‫ )ונקביך‬158 an dir? (Ez 28,13) 195F

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Hiram: Auf dich habe ich geschaut, und ich habe am Menschen Löcher um Löcher (‫ )נקבים‬erschaffen. Und es gibt einen, der sagt: So hat er zu ihm gesagt: Auf dich habe ich geschaut, und ich verhängte über den ersten Adam den Tod.

Kapitel 29 Weil du sagst: Der Strom gehört mir. (Ez 29,9) Steht geschrieben in § 239 [Jalkut Könige, bChul 89a]. /

(586)

GenR 89,9

Und ich mache [das Land] Ägypten zu einer Einöde mitten unter verödeten Ländern. (Ez 29,12) Es steht geschrieben: Die sieben schönen Kühe. (Gen 41,26) R. Jehuda und R. Nechemja und die Rabbinen. R. Jehuda sagt: 14 Jahre, denn so hat es der Pharao gesehen. R. Nechemja sagte: 28 Jahre, denn so hat es der Pharao gesehen und zu Josef gesagt.

 155 Hapax legomenon. 156 Hapax legomenon. 157 Hapax legomenon. 158 Hapax legomenon.

Ezechiel  105

Und die Rabbinen sagten: 42 Jahre, denn so hat es der Pharao gesehen und zu Josef gesagt, und Josef sagte es wiederum zum Pharao. R. Jose bar Chanina sagte: Zwei Jahre dauerte die Hungersnot. Als Jakob nach Ägypten hinabging, endete die Hungersnot. Und wann kam sie wieder? In den Tagen des Ezechiel. Das ist es, was geschrieben steht: Ich mache das Land Ägypten zu einer Einöde mitten unter verödeten Ländern. (Ez 29,12) Und es wird niedriger sein als die [anderen] Königreiche und sich nicht mehr über die Völker (‫ )הגוים‬erheben. (Ez 29,15) Und ebenso heißt es: Zusammen liegen sie, stehen nicht wieder auf, sie verglimmen wie ein Docht. (Jes 43,17) Um dich zu lehren, dass kein Königreich heruntergekommener war als Ägypten, aber dass es wegen der Ehre Israels für eine Stunde die Macht ergriffen hat. 1

Wenn [die Schrift] die Königreiche vergleicht, vergleicht sie sie nur mit Zedern, denn es heißt: Siehe, Assur ist eine Zeder im Libanon. (Ez 31,3) Und es heißt: Und ich, ich hatte doch den Amoriter vor ihnen vernichtet, dessen Höhe wie die Höhe der Zedern war. (Am 2,9) Und es heißt: Du hast einen Baum gesehen; er wuchs zusehends und wurde immer mächtiger. (Dan 4,17)

Und wenn sie Ägypten vergleicht, vergleicht sie es nur mit Spreu, denn es heißt: Sie verzehrt sie wie Spreu. (Ex 15,7) 2

Und wenn sie die Königreiche vergleicht, vergleicht sie sie nur mit Silber und Gold, denn es heißt: An diesem Standbild war das Haupt aus Gold; Brust und Arme waren aus Silber. (Dan 2,32)

Und wenn sie die Ägypter vergleicht, vergleicht sie sie nur mit Blei, denn es heißt: Sie versanken wie Blei. (Ex 15,10) 3

Und wenn sie die Königreiche vergleicht, vergleicht sie sie nur mit Wildtieren, denn es heißt: Und vier große Tiere. (Dan 7,3) Und wenn sie die Ägypter vergleicht, vergleicht sie nur mit Füchsen, denn es heißt:

§ 368

Mek schira 6

106  Jalkut Schimoni

Fangt uns die Füchse. (Cant 2,15) Antoninus fragte Rabbi: Ich möchte nach Alexandrien hinabgehen. Wird sich vielleicht der König gegen mich erheben und mich besiegen? Er sagte zu ihm: Ich weiß es nicht. Jedenfalls steht für uns geschrieben, dass das Land Ägypten keinen Herrscher und keinen Fürsten aufzustellen vermag, denn es heißt: Und es wird niedriger sein als die [anderen] Königreiche. (Ez 29,15) / (587) § 369

TanB emor 11

TanB emor 23

Und sie sollen für Israel nicht mehr zum Vertrauen (‫ )למפטח‬sein und zur Erinnerung an Schuld. (Ez 29,16) R. Jakob bar Zabdai [sagte] im Namen von R. Abbahu: Es steht geschrieben: Serafim standen […], mit zweien bedeckt er sein Antlitz. (Jes 6,2) Damit sie die Schechina nicht erblickten (‫)להביט‬. Mit zweien bedeckten sie ihre Füße. (Jes 6,2) Das sie nicht das Antlitz der Schechina sähen. Und es steht geschrieben: Und ihre Fußsohlen waren wie die Fußsohle eines Kalbes. (Ez 1,7) Siehe, was geschrieben steht: Vier Gesichter hatte jedes und vier Flügel. (Ez 1,6) Und wegen der Vergebung Israels fügte er noch zwei hinzu. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Sie sollen bedeckt werden, denn sie gleichen dem Kalb. Steht geschrieben in § 337 [Jalkut Ezechiel, TanB emor 11 und 23].

TanB emor 11

Dort haben wir gelernt: 159 ALLE SCHOFARHÖRNER SIND GEEIGNET, AUßER DAS VON EINER KUH. Dort haben wir gelernt: 160 Dann sollst du die Frau und das Tier töten. (Lev 20,16) Wenn die Frau sündigt, sündigt auch das Tier? Vielmehr: Damit das Tier nicht durch den Markt gehe und man sagt: Dieses ist es, wegen dem XY getötet wird. Und warum sagten sie: Eine Ehebruchsverdächtige soll nicht aus dem Becher einer Gefährtin trinken? Damit die Leute nicht sagen: Aus diesem Becher hat die XY getrunken und ist gestorben. Und ebenso heißt es:

 159 Siehe mRH 3,2; Lev 25,9; Ps 81,4; bRH 26a. 160 Siehe bSanh 54a.

Ezechiel  107

Wenn ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege geboren wird. (Lev 22,27) Ein Rind wird geboren, und nicht: Ein Kalb wird geboren. Und das [ist so formuliert], damit es nicht an die Schuld [des goldenen Kalbes] erinnere.

Kapitel 30 Menschensohn, den Arm des Pharao, des Königs von Ägypten, habe ich zerbrochen. (Ez 30,21)

§ 370

PR 33,11

Du findest: In der Stunde, in der die Völker (‫ )אומות‬der Welt fallen, tröstet der Heilige, gepriesen sei er, das eine durch das andere. Ebenso findest du: In der Stunde, in der die Ägypter fielen, wurden sie durch die Assyrer getröstet, denn so steht es geschrieben: Menschensohn, den Arm des Pharao, des Königs von Ägypten, habe ich zerbrochen. (Ez 30,21) /

Kapitel 31 Wem gleichst du in deiner Größe? Siehe, Assur ist eine Zeder auf dem Libanon. (Ez 31,2-3)

Ein König der Welt. Mit schönen Zweigen. (Ez 31,3) Ein Sohn von Vätern. Ein schattenspendender Wald. (Ez 31,3) Das Verdienst der Väter steht im bei. Und sein Wuchs ist hoch. (Ez 31,3) Ein Weltbeherrscher (κοσμοκράτωρ) in der Welt. Und zwischen den Wolken (‫ )עבותים‬war ihr Wipfel. (Ez 31,3) Seit wann war [Assur] zwischen den Wolken? Von der Stunde an, in der die ganze Welt eine Vereinigung bildete, um den Heiligen, gepriesen sei er, zu erzürnen, verließ es ihren Rat und ging weg, denn es heißt: Von diesem Land zog er aus nach Assur. (Gen 10,11)

(588)

PR 33,11

108  Jalkut Schimoni

Wasser machte ihn groß (‫ )גדולוהו‬161. (Ez 31,4) 198F

Denn so steht es geschrieben: Der Mensch und das Tier und das Rind […] sollen nichts essen […], und Wasser sollen sie nicht trinken. (Jona 3,7) Wegen jenes Wassers wurde er in der Welt groß gemacht (‫)נתגדל‬. Wessentwegen wurde er in der Welt erhöht (‫?)מתרומם‬ Wegen Jona, der aus dem Abgrund (‫ )התהום‬heraufgekommen war (‫)עלה‬. Und ebenso heißt es: Der Abgrund machte ihn hoch (‫ )רוממתהו‬162. (Ez 31,4) 19F

Und das Wort erreichte den König von Ninive. (Jona 3,6) Der Pharao und die Ägypter waren durch Assur getröstet. Und als Assur fiel, wurde es durch Ägypten getröstet, denn es heißt: Bist du besser als No-Amon? (Nah 3,8) Bist du größer als die Hauptstadt Alexandria. § 371

GenR 15,2

Alle Bäume Edens, die im Garten waren, beneideten ihn. (Ez 31,9) R. Jehuda und R. Jose. R. Jehuda sagt: Der Garten ist größer als Eden, denn es steht geschrieben: Alle Bäume Edens, die im Garten waren. (Ez 31,9) [Und es heißt:] Du warst in Eden, dem Garten Gottes. (Ez 28,13) R. Jose sagt: Eden ist größer als der Garten, denn es heißt: Und Gott, JHWH, pflanzte einen Garten in Eden. (Gen 2,8) Und es steht ja geschrieben: Und ein Strom geht von Eden aus, den Garten zu bewässern. (Gen 2,10) Der Überlauf eines Bet-Kor tränkt ein Tarkab 163.

(589)

Nach der Meinung von R. Jose: Wie eine Quelle, die im Garten ist / und den ganzen Garten tränkt. Aber dann hat R. Jehuda zwei Bibelstellen, und R. Jose hat nur eine Bibelstelle. R. Chanina von Sepphoris sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, erleuchtete die Augen von R. Jose, und er fand einen anderen Vers, der für ihn entschied, und dieser ist es:  161 BH: ‫גדלוהו‬, Hapax legomenon. 162 BH: ‫רממתהו‬, Hapax legomenon. 163 Zur Maßangabe siehe siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1702.

Ezechiel  109

Und er macht seine Wüste wie Eden und seine Steppe wie den Garten JHWHs. (Jes 51,3) So spricht JHWH: Am Tag seines Hinabfahrens (‫ )רדתו‬164 in die Unterwelt. (Ez 31,15) 201F

R. Levi sagte: [Die Schrift] vergleicht die Gerechten an ihrem Wohnsitz (‫ )דירתו‬mit den Frevlern an ihrem Wohnsitz. Die Gerechten an ihrem Wohnsitz: Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf den hohen Bergen Israels wird ihr Weideplatz sein. (Ez 34,14) Und die Frevler an ihrem Wohnsitz, denn es heißt: So spricht JHWH: Am Tag seines Hinabfahrens in die Unterwelt habe ich um ihretwillen die Tiefe in Trauer versetzt (‫)האבלתי‬, ich habe [sie] verhüllt (‫ )כסיתי‬165. (Ez

§ 372

GenR 33,1

20F

31,15)

R. Jehuda sagt: ‫ הובלתי‬schreibt man 166[, denn] auf einen Kübel macht man keinen Deckel aus Gold, noch aus Bronze, noch aus Eisen, noch aus Blei sondern aus Ton. Wieso? Weil das ihm angemessen ist. Ebenso [gilt]: Die Frevler sind Finsternis, die Gehenna 167 ist Finsternis, die Tiefe ist Finsternis. Finsternis komme und bedecke Finsternis, denn es heißt: Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt JHWH auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jes 60,2) /

Kapitel 32 Dann werde ich ihre Wasser klären (‫ )אשקיע‬168 und ihre Flüsse. (Ez 32,14) 205F

R. Chanina sagte: Der Sohn Davids wird erst kommen, wenn man einen Fisch für einen Kranken sucht und ihn nicht findet, denn es heißt: Dann werde ich ihre Wasser klären und ihre Flüsse. (Ez 32,14) Und danach steht geschrieben: An jenem Tag werde ich dem Haus Israel ein Horn hervorsprossen lassen. (Ez 29,21)

 164 Hapax legomenon. 165 BH: ‫כסתי‬, Hapax legomenon. 166 Das Aleph von ‫ האבלתי‬wird durch ein Waw ersetzt: „Ich habe sie zu ‫הבל‬, zu einem Nichts, gemacht.“ 167 Siehe Lloyd R. Bailey, ‟Gehenna. The Topography of Hell.” Biblical Archaeologist 49 (1986): 187191. Chaim Milikowsky, ‟Which Gehenna? Retribution and Eschatology in the Synoptic Gospels and in Early Jewish Texts.” New Testament Studies 34 (1988): 238-249. 168 Hapax legomenon.

(590)

bSanh 98a

110  Jalkut Schimoni

TanB beschal 9

Menschensohn, jammere (‫ )נהה‬169 über die Menge Ägyptens. (Ez 32,18) 206F

Der Pharao begann sich zu überheben und sagte: Ich will zu ihm hinabsteigen. Er sagte zu ihm: Wen hast du an Schönheit übertroffen? [Steig hinab.] (Ez 32,19) Als wer bist du angenehmer? Bist du besser als der König von Assur oder als der König vor Tyrus und Sidon? Steig hinab, und lege dich zu den Unbeschnittenen! (Ez 32,19) Dort ist Assur und sein ganzes Aufgebot. (Ez 32,22) Dort liegt Elam und all sein Gefolge. (Ez 32,24) Meschech und Tubal. Dort liegt Edom, mit seinen Königen und all seinen Fürsten. (Ez 32,29) Dort sind die Fürsten des Nordens. (Ez 32,30) In jener Stunde sah sie der Pharao, und er wurde getröstet, denn es heißt: Sie [alle] wird der Pharao sehen und sich trösten. (Ez 32,31) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Du hast dich getröstet (‫)מתנחם‬. Ich habe mich nicht über das getröstet, was du meinen Kindern angetan hast. Gott führte (‫ )נחם‬sie nicht. (Ex 13,17) Und es sei eure 170 Schuld auf euren Gebeinen. (Ez 32,27) Jeder, der am 9. Av isst und trinken, dessen Schuld bleibt auf seinen Gebeinen eingraviert, denn es heißt: Und es sei eure Schuld. (Ez 32,27) § 373

bAZ 10b

Dort ist Edom mit seinen Königen. (Ez 32,29) Aber nicht alle seine Könige. Ausgenommen ist Antoninus, der Sohn des Severus. Seinen Fürsten. (Ez 32,29)

(591)

Aber nicht alle seine Fürsten. Ausgenommen ist Qetia, der Sohn Schaloms. Was ist mit Qetia, dem Sohn Schaloms? / Da war ein Kaiser (Caesar), der die Juden hasste. Er sagte zu den Vornehmen seines Königreichs: Soll jemand, dem ein Geschwür 171 (νομή) an seinem Fuß aufgestiegen ist, es ausschneiden und [schmerzlos] leben, oder soll er es lassen und leiden?

 169 Hapax legomenon. 170 BH: jeweils „ihre“. 171 ‫נומי‬, Jalkut: ‫טימי‬, Wert.

Ezechiel  111

Sie sagten zu ihm: Er soll es ausschneiden und leben. Jener 172 sagte zu ihm: Dies [ist der Beweis], dass du ihnen insgesamt nicht beikommen kannst, denn es steht geschrieben: Denn in die vier Himmelrichtungen (‫ )בארבע רוחות השמים‬173 habe ich euch ausgebreitet. 210 F

(Sach 2,10)

Was sagt er da? Wollte man sagen: Er zerstreute sie in die vier Richtungen (‫)ברוחות‬, dann müsste man auch sagen: In die vier. 174 Vielmehr soll es dir sagen: Wie eine Welt ohne Winde (‫ )רוחות‬nicht möglich ist, so ist eine Welt ohne Israel nicht möglich. Zudem würde man das Königreich abgeschnitten nennen. Er sagte zu ihm: Ein treffliches Wort hast du geredet. Aber wer gegen den König recht hat, den wirft man in den runden Feuerofen (καμίνιον). 21F

Als sie ihn nahmen und gingen, sagte eine Dame (matrona) zu ihm: Wehe dem Schiff, das ohne Zoll geht. Er fiel auf die Spitze seiner Vorhaut und schnitt sie ab. Er sagte: Ich habe den Zoll entrichtet, ich gehe hinüber. Als sie ihn [in den Ofen] warfen, sagte er: Mein ganzes Vermögen sei R. Aqiba und seinen Gefährten. R. Aqiba ging hinaus und legte aus: Und es soll Aaron und seinen Söhnen gehören. (Lev 24,9) Die Hälfte sei Aaron und die Hälfte seinen Söhnen. Da ging eine Himmelsstimme aus und sagte: Qetia, der Sohn Schaloms, ist bestimmt für das Leben der künftigen Welt. Da weinte Rabbi und sagte: Es gibt einen, der erwirbt sich seine Welt in einer Stunde, und es gibt einen, der erwirbt sich seine Welt in vielen Jahren.

Kapitel 33 Da kam der Entkommene aus Jerusalem zu mir. (Ez 33,21)

PRE 27

Das ist Michael, und er hatte Abraham berichtet, dass sein Neffe gefangengenommen worden war, denn es heißt: Und es kam ein Entkommener und berichtete es Abram, dem Hebräer. (Gen 14,13) Und warum / heißt er „Entkommener“? Vielmehr: In der Stunde, in der der Heilige, gepriesen sei er, Samael von seinem heiligen Ort hinabstürzte, packte dieser die

 172 Qetia ben Schalom. 173 BH: ‫כרוחות‬. 174 Und nicht „wie die vier“, wie es BH hat.

(592)

112  Jalkut Schimoni

Flügel Michaels, aber der Heilige, gepriesen sei er, ließ ihn entkommen und rettete ihn aus seiner Hand. Darum heißt er „Entkommener“. tSota 6,9

Menschensohn, die Bewohner der Ruinen auf dem Land Israel sagen: Abraham war ein einzelner, und er nahm das Land in Besitz. (Ez 33,24) Und wenn Abraham, der doch nur einem einzigen Gott gedient hat, das Land erworben hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir, die wir vielen Göttern dienen, erst recht das Land erwerben? R. Eliezer, der Sohn von R. Jose ha-Gelili sagt: Und wenn Abraham, der nur einen einzigen Sohn hatte und diesen darbrachte, das Land erworben hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir, die wir unsere Söhne und Töchter den Götzen opfern, erst recht das Land erwerben? R. Nechemja sagt: Und wenn Abraham, der keine Opferhöhe zum Aufhängen hatte, das Land erworben hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir, die eine Opferhöhe zum Aufhängen haben, erst recht das Land erwerben? R. Simeon ben Jochai sagt: 175 Wenn Abraham, dem nur ein einziges Gebot befohlen wurde, das Land erworben hat, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass wir, denen viele Gebote befohlen wurde, erst recht das Land erwerben? Und aus der Antwort, die Ezechiel ihnen gab, lernst du: So spricht JHWH: Ihr esst [euer Opferfleisch] auf dem Blut. (Ez 33,25) Das ist das Glied von einem Lebenden. Und erhebt eure Augen zu euren Götzen (‫)גלוליכם‬. (Ez 33,25) Das ist Götzendienst. Und vergießt Blut. (Ez 33,25) Seinem wörtlichen Sinn entsprechend. Ihr verlasst euch auf euer Schwert. (Ez 33,26) Das ist das Gericht und Raub. Verübt Gräuel. (Ez 33,26) Das ist Päderastie. 176

 175 Vgl. Raschi zu Ez 33,24. 176 Vgl. Raschi zu Ez 33,26.

Ezechiel  113

Und macht ein jeder die Frau seines Nächsten unrein. (Ez 33,26) Das ist Unzucht. Und, weil ihr die Gebote, die ich Noach befohlen hatte, nicht gehalten habt und gesagt habt: Wir wollen das Land in Besitz nehmen!

Kapitel 34 Und ihr (‫ )ואתנה‬177, meine Herde (‫)צאני‬, ihr als Mensch, seid die Herde meiner Weide.

bJeb 60b-61a

R. Simeon ben / Jochai sagte: Heiden (‫ )גוים‬machen nicht unrein, denn es heißt: Ihr als Mensch. (Ez 34,31) Ihr werdet „Mensch“ genannt, aber die Heiden werden nicht „Mensch“ genannt.

(593)

Wie die Schafe (‫ )הצאן‬sich zerstreuen und der Hirte sie sammelt, so stritten und weinten und rebellierten die Israeliten zu jeder Stunde in der Wüste, denn es heißt: Wie oft waren sie gegen ihn in der Wüste widerspenstig. (Ps 78,40) Trotzdem verließ die Schechina sie nicht, sondern leitete sie wie Schafe, denn es heißt: Dann führte er sein Volk (‫ )עמו‬hinaus wie Schafe. (Ps 78,52)

§ 374

Eine andere Auslegung: Warum „wie Schafe“? Wie die Schafe die Bäume beschädigen und ihr Herr doch nicht gegen sie aufgebracht ist, ebenso auch der Heilige, gepriesen sei er.

§ 374

(Ez 34,31)

Wenn Schafe, warum Mensch, und wenn Mensch, warum Schafe? R. Jochanan sagte: Schafe für die Strafen und Mensch für die Gabe des Lohnes. Wenn sie schuldig sind, leitet er sie wie Schafe, damit er sie nicht bestrafe. Und wenn sie die Gebote halten, leitet er sie wie einen Menschen, um ihnen den Lohn zu geben. Eine andere Auslegung: Wie der Hirte seine Schafe Tag und Nacht vor den Wölfen warnt, so warnt der Heilige, gepriesen sei er, Israel, denn es steht geschrieben: Weder wich die Wolkensäule vor dem Volk bei Tag [und die Feuersäule nachts]. (Ex 13,22) Und ebenso in der kommenden Zukunft: Und eine Hütte wird zur Beschattung am Tage sein. (Jes 4,6) Und e steht geschrieben:

 177 BH: ‫ ואתן‬ist Hapax legomenon.

TanB beschal 15

114  Jalkut Schimoni

Wie eine Herde hast du dein Volk durch die Hand Moses und Aarons geleitet. (Ps 77,21)

Kapitel 35 GenR 63,13

Weil du Blut nicht gehasst hast, soll Blut dich verfolgen. (Ez 35,6) Hat Esau denn Blut gehasst? R. Levi [sagte] im Namen von R. Chama bar Chanina: Das ist das Blut der Beschneidung. 178 R. Levi [sagte] im Namen von R. Samuel bar Nachmani: Das ist das Blut der Erstgeburten bei ihrem Opfer. Und die Rabbinen sagten: Du hast das Blut des Menschen in seinem Leib gehasst. /

(594)

bMeg 17b

Kapitel 36 Ihr aber, Städte 179 Israels, ihr werdet eure Zweige treiben. (Ez 36,8) Welchen Grund sahen sie, die Sammlung der Exilsgemeinden nach dem Segen der Jahre zu nennen? 180 Weil geschrieben steht: Ihr aber, Städte Israels, ihr werdet eure Zweige treiben und Früchte hervorbringen für mein Volk (‫ )לעמי‬Israel. (Ez 36,8)

jBik 3,3

Ich habe gehört, dass man außerhalb des Landes keine Ältesten bestimmt. R. Levi sagte: Ist dies nicht ein ausdrücklicher Schriftvers dafür: Menschensohn, als das Haus Israel [noch] in seinem Land wohnte (‫)יושבים‬. (Ez 36,17)

Das [besagt], dass jede Sitzung (‫ )ישיבה‬von dir nur in deinem Land sein soll. TanB metsora 17-18

Wie die Unreinheit einer Menstruierenden war ihr Wandel vor mir. (Ez 36,17) Wie eine Menstruierende unrein ist und rein wird, so wird der Heilige, gepriesen sei er, künftig Israel reinigen, denn es heißt:

 178 Vgl. Raschi zu Ez 35,6. 179 BH: Berge. 180 Gemeint ist die 10. Benediktion des Achtzehnbittengebets: Stoße in die große Posaune zu unserer Befreiung und erhebe das Panier, unsere Exilierten zu sammeln. Sammle uns alle von den vier Enden der Erde. Gepriesen seist du, JHWH, der die Exilierten seines Volkes Israel sammelt.

Ezechiel  115

Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen. (Ez 36,25) Eine andere Auslegung: Wie die Unreinheit einerMenstruierenden. (Ez 36,17) Und nicht wie die Unreinheit des Toten. Ist ein Toter im Haus, geht kein Hoherpriester dorthin. Aber eine Menstruierende geht mit ihm ins Haus hinein, und er sitzt mit ihr auf dem Polster. Und [zu beachten ist] nur, dass sie nicht geschwächt wird. Ebenso: Würde man Israel mit der Unreinheit eines Toten vergleichen, würdest du sagen, die Schechina würde nie wieder zu ihm zurückkehren. Aber sie werden mit einer Menstruierenden verglichen, mit der ein Priester im Haus ist und den das nicht kümmert. Ebenso wohnt die Schechina über den Israeliten, selbst wenn sie unrein sind, denn es heißt: Der sich bei ihnen befindet mitten in ihrer Unreinheit. (Lev 16,16) Es kam zu den Völkern (‫)הגוים‬, wohin sie [auch] kamen. (Ez 36,20) Steht geschrieben in § 10 [Jalkut Josua, Mek beschallach 3].

Es kam zu den Völkern (‫)הגוים‬. (Ez 36,20) Der Vers hätte nichts anderes als „sie kamen“ sagen müssen. Man könnte meinen: / Du findest, als die Israeliten zwischen die Völker (‫ )האומות‬verschleppt wurden, ging der Heilige, gepriesen sei er, an ihren Toren vorbei um zu hören, was sie sagen. 181 Und was sagten sie? Der Gott dieses Volkes (‫ )אומה‬bestrafte den Pharao, Sisera und Sanherib und desgleichen. Ferner sagten sie: Und es ist für immer.

ThrR pet. 15

(595)

Man könnte meinen, die Worte ließen ihn alt werden. Und was sagten sie? Wenn sie das Volk (‫ )עם‬JHWHs sind, warum sind sie dann aus seinem Land weggegangen? Steht geschrieben in § 269 [Jalkut Jeremia, bJoma 86a].

Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen. (Ez 36,25) R. Aqiba sagte: Glücklich seid ihr, Israeliten! Wer ist es, der euch rein macht, und vor wem reinigt ihr euch? Es ist euer Vater im Himmel, denn es heißt: Ich werde reines Wasser auf euch sprengen und ihr werdet rein sein. (Ez 36,25) Und es heißt:

 181 Vgl. Raschi zu Ez 36,20.

bJoma 85b

116  Jalkut Schimoni

Ein Reinigungsbad (‫ )מקוה‬Israels ist JHWH. (Jer 17,13) Wie ein Tauchbad die Unreinen reinigt, so reinigt auch der Heilige, gepriesen sei er, Israel. Steht geschrieben in § 216 [Jalkut Könige, bBer 31b-32a].

§ 375

bSuk 52a

1

R. Awira, und es gibt welche, die sagen: R. Jehoschua ben Levi, trug vor: Sieben Wörter gibt es für den bösen Trieb. Der Heilige, gepriesen sei er, nennt ihn „böse“: Denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an. (Gen 8,21)

2

Mose nennt ihn „Vorhaut“: Ihr sollt die Vorhaut eures Herzens beschneiden. (Dtn 10,16)

3

David nennt ihn „unrein“, denn es heißt: Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz. (Ps 51,12) Folglich gibt es ein unreines [Herz].

4 Salomo nennt es „Hasser“, denn es heißt: Wenn dein Hasser Hunger hat, gib ihm Brot zu essen. (Prov 25,21) 5

Jesaja nennt ihn „Anstoß“, denn es heißt: Beseitigt den Anstoß aus dem Weg meines Volkes. (Jes 57,14)

6 Ezechiel nennt ihn „Stein“, denn es heißt: Ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen. (Ez 36,26) (596)

Steht geschrieben / in § 553 [= § 552, Jalkut Micha, bBer 32a].

7

Joel nennt ihn „Norden“, denn es heißt: Und ich werde „den von Norden“ von euch entfernen. (Joel 2,20) Und ich gebe euch ein Herz von Fleisch. (Ez 36,26) Steht geschrieben oberhalb von § 352 [Jalkut Ezechiel, GenR 34,15].

Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben. (Ez 36,27) Und es steht geschrieben: Die Frau wird den Mann umgeben. (Jer 31,22) Steht geschrieben oberhalb von § 316 [Jalkut Jeremia, MidrPs 73,4]. GenR 26,6

R. Chijja bar Abba sagte: Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben. (Ez 36,27)

Ezechiel  117

In dieser Welt ist es ein Durchdringen in ein Körperteil. Aber in der kommenden Zukunft ist es ein Durchdringen des gesamten Leibes. In dieser Welt: Er hauchte in seine Nase den Atem (‫ )נשמת‬des Lebens. (Gen 2,7) Aber in der kommenden Zukunft [geschieht es] mit einer Beseelung (‫)נשימה‬: Und ich werde meinen Geist (‫ )רוחי‬in euer Inneres geben. (Ez 36,27) Und ich werde das Getreide herbeirufen. (Ez 36,29) Und es steht geschrieben: Denn JHWH hat eine Hungersnot herbeigerufen. (II Reg 8,1) Steht geschrieben oberhalb von § 232 [Jalkut Könige, bBer 55a].

Wie eine Herde der Heiligtümer. (Ez 36,38)

PRE 40

Das ist die Herde Jitro, die Mose vierzig Jahre mit dem Stab mit den Buchstaben hütete. 182 Und kein Tier des Feldes raubte ein Junges, und sie waren fruchtbar und vermehrten sich sehr. /

Kapitel 37 Und er sprach zu mir: […] prophezeie, Menschensohn […] über diese Erschlagenen. (Ez 37,9) R. Jehoschua sagt: Als Nebukadnezzar belastende Dinge gegen Israel vorbrachte, um sie zu töten, ließ er ein Bild (‫ )צלם‬in der Ebene von Dura aufstellen. Und er ließ einen Herold (κήρυξ) ausziehen und sprechen: Jeder, der sich nicht niederwirft, wird im Feuer verbrannt. Die Israeliten aber vertrauten nicht auf den Schatten (‫ )צל‬ihres Schöpfers, und sie kamen, sie und ihre Frauen und ihre Töchter, zum Götzendienst, außer Daniel, Hananja, Mischael und Asarja. Und man gab sie in den Feuerofen, doch Michael stieg herab und rettete sie. Er sagte zu ihnen: Habt ihr gewusst, dass ihr einen Gott habt, der befreit und errettet? Warum habt ihr euren Gott verlassen und euch von einem Götzen niedergeworfen, in dem keine Macht ist, [euch] zu erretten? Vielmehr, wie ihr mit eurem Land verfahren seid und es verwüstet habt, so wollt ihr auch mit diesem Land verfahren und es verwüsten! Und er befahl, dass alle getötet würden, denn es heißt: Und er sprach zu mir: […] prophezeie, Menschensohn […] über diese Erschlagenen. (Ez 37,9)

R. Pinchas sage:

 182 Vgl. SDtn § 357.

(597)

PRE 33

118  Jalkut Schimoni

Zwanzig Jahre, nachdem die in Babylonien Getöteten getötet worden waren, wohnte der Geist des Heiligen auf Ezechiel 183. Und er führte ihn hinaus in die Ebene von Dura und ließ ihn sehr viele vertrocknete Gebeine sehen. Er sagte zu ihm: Menschensohn, was siehst du? Er sagte zu ihm: Vertrocknete Gebeine. Er sagte zu ihm: Habe ich die Macht, sie zu beleben oder nicht? Er sagte zu ihm: Gott, JHWH, du weißt es. (Ez 37,3) Weil er nicht vertraute, begrub man seine Gebeine nicht in reiner Erde, wie es heißt: Und du selbst wirst auf unreinem Land sterben. (Am 7,17) Da sprach er zu mir: Prophezeie über die Gebeine. (Ez 37,4)

(598)

Er sagte vor ihm: Herr der Welt, was bringt die Prophezeiung? Fleisch und Sehnen, von denen die Wildtiere und die Vögel gefressen haben, die in einem anderen Land gestorben sind? Sofort ließ der Heilige, gepriesen sei er, seine Stimme von zwischen den Cheruben hören und die Erde erbebte, denn es heißt: Und es geschah eine Stimme, als ich prophezeite, und siehe, ein Beben […] / und ein Gebein rückte mit seinem Gebein zusammen. (Ez 37,7) R. Jehoschua ben Qarcha sagt: Der Tau der Belebung der Toten 184 kam vom Himmel auf sie herab. Wie eine Quelle, die hervorsprudelt, so sprudelten die Wasser Sehnen auf sie. Und er sprach zu mir: Prophezeie dem Wind (‫)הרוח‬. (Ez 37,9) Denn es heißt: Komm von den vier Winden her, du Odem (‫)הרוח‬. (Ez 37,9) Und sie öffneten die Schatzkammern der Seelen (‫)נשמות‬, und ließen ihnen jeden einzelnen Geist (‫ )רוח‬zum fleischlichen Körper zurückkehren. Bei Ägypten steht geschrieben: Und sie mehrten sich und wurden sehr, sehr stark. (Ex 1,7) Wie es dort 60 Myriaden sind, so waren auch die Toten, die Ezechiel belebt hat, 60 Myriaden. Und alle stellten sich auf ihre Füße, außer einem Mann. Der Prophet sagte zu ihm: Herr der Welten, was ist los mit diesem Mann? Er sagte zu ihm: Wer auf Zins gibt und Aufschlag nimmt, sollte er leben? Er wird nicht leben. (Ez 18,13) In dieser Stunde setzen sich die Israeliten nieder und weinten: Wir haben gehofft, dass wir uns mit dem ganzen Haus Israel versammeln werden. Doch jetzt: Wir sind zugrunde gerichtet. (Ez 37,11)  183 Vgl. bSanh 92b; Tan noach 10. 184 Vgl. Jes 26,9.

Ezechiel  119

Wir hofften auf Licht, doch es kam Finsternis. Wir haben gehofft, dass wir mit ganz Israel zur Belebung der Toten aufstehen. Doch jetzt ist unsere Hoffnung verloren. 185 In dieser Stunde sagte der Heilige, gepriesen sei er, zum Propheten: Bei meinem Leben, ich werde euch zur Belebung der Toten aufstehen lassen, und ich werde euch mit ganz Israel versammeln, denn es heißt: Siehe, ich öffne eure Gräber. (Ez 37,12) Einst gruben Totengräber auf dem Land von Rav Nachman bar Isaak. Rav Achi bar Joschijja[, den sie ausgruben], schnaubte sie an. Sie sagten zu Rav Nachman: Ein Mann hat uns angeschnaubt. Er ging und sagte zu ihm: Wer ist mein Herr? Er sagte zu ihm: Ich bin Achi bar Joschijja. Er sagte zu ihm: Hat Mari nicht gesagt: Künftig werden die Gerechten / Staub sein? Er sagte zu ihm: Und wer ist Mari, dass ich ihn nicht kenne? Er sagte zu ihm: Es steht aber doch der Vers geschrieben: Und der Staub kehrt zur Erde zurück. (Koh 12,7) Wer dich Kohelet lesen ließ, ließ dich nicht die Sprichwörter lesen?! Es steht geschrieben: Und Fraß (‫ )ורקב‬an seinen Knochen ist die Leidenschaft. (Prov 14,30) Wer Leidenschaft in seinem Herzen hat, dessen Knochen verrotten (‫)מרקיבין‬. Wer keine Leidenschaft im Herzen hat, dessen Knochen verrotten nicht. Er sah, dass Substanz an ihm war. Er sagte zu ihm: Möge der Meister erstehen und zu [meinem] Haus [kommen]. Er sagte zu ihm: Du hast offengelegt, dass man dich auch die Propheten nicht lesen ließ, denn es steht geschrieben: Und ihr werdet erkennen, dass ich JHWH bin, wenn ich eure Gräber öffne. (Ez 37,13)

§ 376

bSchab 152b

(599)

Er sagte zu ihm: Aber steht denn nicht geschrieben: Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren? (Gen 3,19) Er sagte zu ihm: Das ist eine Stunde vor der Belebung der Toten. Es wird gelehrt: R. Eliezer sagt: Die Toten, die Ezechiel aufleben ließ, stellten sich auf ihre Füße, sangen ein Lied und starben. Welches Lied sangen sie? JHWH tötet in Gerechtigkeit und belebt mit großem Erbarmen. R. Jehoschua sagt: Sie sangen dieses Lied: JHWH tötet und macht lebendig; er lässt in die Unterwelt hinabsteigen und hinaufsteigen. (I Sam 2,6) R. Jehuda sagt:

 185 Vgl. Raschi zu Ez 37,11-12.

bSanh 92b

120  Jalkut Schimoni

Die Wahrheit war ein Gleichnis. R. Nechemja sagte zu ihm: Wenn Wahrheit, warum Gleichnis, und wenn Gleichnis, warum Wahrheit? Vielmehr: Es war in Wahrheit ein Gleichnis. R. Eliezer, der Sohn von R. Jose dem Galiläer, sagte: Die Toten, die Ezechiel aufleben ließ, gingen ins Land Israel. Sie heirateten Frauen und zeugten Söhne und Töchter. Da stellte sich R. Jehuda ben Batyra auf seine Füße und sagte: Ich bin von ihren Söhnen und dieses sind die Tefillin, die mein Großvater von ihnen hinterlassen hat. Und wer waren jene Toten, die Ezechiel aufleben ließ? Rav sagte: Das waren jene Menschen, die das Ende berechnet und sich geirrt hatten, 186 denn es heißt: Und der Sohn Efraims […] und dessen Sohn Schutelach […]. Diese erschlug die einheimische Bevölkerung von Gat, weil sie hinabgezogen waren, um deren Vieh wegzunehmen. Darüber trauerte ihr Vater Efraim lange Zeit, und alle seine Brüder kamen, ihn zu trösten. (I Chr 7,20-22) Und Samuel sagte: Das sind jene Menschen, die die Belebung der Toten ablehnten, denn es heißt: Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine, sie sind das Haus Israel. (Ez 37,11)

R. Jirmeja bar Abba sagte: Das sind die Menschen, in denen kein Saft für eine gute Tat ist, denn es heißt: Ihr ausgetrockneten Gebeine, hört das Wort JHWHs. (Ez 37,4) (600)

R. Isaak sagte: Das sind die Menschen, die den ganzen Tempel / mit unreinen Tieren und Gewürm bedeckt hatten, denn es heißt: Und ich ging hinein und sah, und siehe, da waren allerlei Abbilder von Kriechtieren und Vieh: Abscheuliches und allerlei Götzen des Hauses Israel. (Ez 8,10) Und dort steht geschrieben: Und er führte mich ringsherum an ihnen vorüber. (Ez 37,2) R. Jakob sagte: Es sind die Toten in der Ebene von Dura,

 186 Vgl. Raschi zu Ez 37,1.

Ezechiel  121

denn R. Jochanan sagte: Vom Fluss Aschur bis Dukti, das ist das Tal von Dura. Denn als Nebukadnezzar Israel ins Exil führte, gab es unter ihnen Jünglinge, die die Sonne durch ihre Schönheit beschämten. Und wenn die Chaldäerinnen sie sahen, vergossen sie das Blut vorzeitiger Menstruation. Sie sagten es ihren Männern und ihre Männer [sagten es] dem König, und der König befahl, sie zu töten. Aber immer noch vergossen sie das Blut vorzeitiger Menstruation. Da befahl der König, sie zu zerstampfen. Unsere Lehrer lehrten: Als der Frevler Nebukadnezzar Hananja, Mischael und Asarja in den Feuerofen warf, sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu Ezechiel: Geh und belebe die Toten in der Ebene von Dura. Da kamen die Gebeine und schlugen jenem Frevler ins Gesicht. Er sagte: Was ist los mit diesen? Man sagte zu ihm: Ein Gefährte von diesen belebt die Toten in der Ebene von Dura. Er eröffnete und sagte: Wie groß sind seine Zeichen und wie mächtig seine Wunder! (Dan 3,33) R. Isaak sagte: Möge siedender Kalk in den Mund dieses Frevlers gegossen werden! Denn wenn nicht ein Engel gekommen wäre und ihn auf den Mund geschlagen hätte, hätte er alle Lieder und Preisungen anstimmen wollen, die David im Buch der Psalmen gesagt hat. Menschensohn, werden diese Gebeine aufleben? (Ez 37,3) Steht geschrieben in § 244 [= § 245, Jalkut Könige, GenR 19,11].

Und ich sah, und siehe, [es entstanden] Sehnen an ihnen. (Ez 37,8) Die Schule Schammais und die Schule Hillels. Die Schule Schammai sagt: Nicht so wie die Natur dieser Welt ist, ist die Natur der kommenden Welt. In dieser Welt beginnt es mit Haut und Fleisch und endet mit Sehnen und mit Knochen. Aber in der kommenden Zukunft beginnt es mit Sehnen und Knochen und endet mit Haut und Fleisch. Denn so heißt es bei den Toten Ezechiels: Und ich sah, und siehe, [es entstanden] Sehnen an ihnen, / und Fleisch wuchs, und Haut zog sich über sie oben darüber. (Ez 37,8) R. Jochanan sagte: Man kann von den Toten Ezechiels keinen Beweis erbringen. Wem glichen die Toten Ezechiels? Einem, der ins Bad ging. Was er zuerst auszieht, das zieht er zuletzt an. Und die aus der Schule Hillels sagen: Wie die Natur dieser Welt, so ist die Natur der kommenden Welt. Denn so sagt Ijob: Wirst du mich nicht wie Milch ausgießen, mich wie Käse gerinnen lassen? (Ijob 10,10) „Hast du mich nicht ausgegossen“, steht hier nicht geschrieben;

§ 377

GenR 14,5

(601)

122  Jalkut Schimoni

„hast du mich nicht gerinnen lassen“, steht hier nicht geschrieben; „mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet“, steht hier nicht geschrieben; „mit Knochen und Sehnen hast du mich durchflochten“, steht hier nicht geschrieben. Vielmehr: „Du wirst mich ausgießen“, „du wirst mich gerinnen lassen“, „du wirst mich bekleiden“, „du wirst mich durchflechten“.

Kapitel 38 bSanh 17a

So spricht JHWH: Bist du es, von dem ich in vergangenen Tagen geredet habe […] in [jenen] Jahren (‫( ?)שנים‬Ez 38,17) Lies nicht „Jahre“ (‫ )שנים‬sondern „zwei“ (‫)שנים‬. 187 24F

Und welche zwei Propheten sind es, die in einem Abschnitt eine Prophezeiung prophezeit haben? Sag: Das sind Eldad und Medad. Und alle Propheten prophezeiten und hörten auf, aber sie prophezeiten und hörten nicht auf, denn es heißt: Sie prophezeien im Lager. (Num 11,27) Sie prophezeien noch immer und weiterhin. Denn R. Simeon sagte: Und zwei Männer blieben im Lager zurück. (Num 11,26) Im Lager blieben sie zurück. In der Stunde, in der der Heilige, gepriesen sei er, zu Mose sagte: Versammle mir siebzig Männer, (Num 11,16) sagten Eldad und Medad, sie seien solcher Größe nicht würdig. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Weil ihr euch selbst klein gemacht habt, siehe, ich füge eurer Größe noch Größe hinzu, sodass alle Propheten prophezeien und aufhören, aber sie werden prophezeien und nicht aufhören. Und was für eine Prophezeiung prophezeiten sie? Mose werde sterben und Josua werde Israel ins Land führen. Abba Chanan sagt im Namen von von R. Eliezer: In Bezug auf die Wachteln prophezeiten sie: Auf, ihr Wachteln, auf ihr Wachteln. Rav Nachman sagte: In Bezug auf Gog und Magog pflegten sie zu prophezeien, denn es heißt: So spricht JHWH: Bist du es, von dem ich in vergangenen Tagen geredet habe […] [in jenen] Jahren. (Ez 38,17) Lies nicht „Jahre“ (‫ )שנים‬sondern „zwei“ (‫)שנים‬.

 187 Vgl. Raschi zu Ez 38,17.

Ezechiel  123

Und an dem Tag, wenn Gog in das Land Israel kommt. (Ez 38,18)

bSchab 118a

R. Simeon ben Pazzi sagte, R. Jehoschua ben Levi habe im Namen von bar Qappara gesagt: Jeder, der drei Mahlzeiten am Schabbat einhält, wird / vor drei Heimsuchungen gerettet: Vor dem Leiden des Messias, vor dem Gericht der Gehenna und vor dem Krieg von Gog und Magog.

(602)

„Vor dem Leiden des Messias“: Hier steht geschrieben „siehe, ein Tag“, und dort steht geschrieben: Siehe, ich sende euch den Propheten Elija, bevor der Tag JHWHs kommt. (Mal 3,23) „Vor dem Gericht der Gehenna“: Hier steht geschrieben „Tag“, und dort steht geschrieben: Ein Tag des Grimms ist dieser Tag. (Zeph 1,15) „Vor dem Krieg von Gog und Magog“: Hier steht geschrieben „Tag“, und dort steht geschrieben: An dem Tag, wenn Gog kommt. (Ez 38,18) Ich richte ihn durch Pest und durch Blut. (Ez 38,22) R. Simeon ben Jochai sagte: Der Name des Heiligen wird in dieser Welt nur groß gemacht, wenn er Gericht an den Frevlern hält. Und wir haben viele Texte: Ich richte ihn durch Pest und durch Blut. (Ez 38,22) Und danach: Und ich werde mich groß und heilig erweisen. (Ez 38,23) Dort zerbrach er den blitzenden Bogen, Schild und Schwert. (Ps 76,4) Wie heißt es danach? Bekannt ist Gott in Juda, in Israel ist sein Name groß. (Ps 76,2) So will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht […] meine Herrlichkeit erweisen. Dann sollen die Ägypter erkennen, dass ich JHWH bin. (Ex 14,17-18) Ich richte unter ihnen ein Zeichen auf und sende Entkommene von ihnen. (Jes 66,19) So spricht JHWH: Der Erwerb Ägyptens und der Handelsgewinn von Kusch. (Jes 45,14) Wie heißt es danach? Du bist ein Gott, der sich verborgen hält. (Jes 45,15) Und die Hand JHWHs wird sich an seinen Knechten zeigen, aber seine Feinde wird er bedrohen. (Jes 66,14) Darum siehe, ich werde sie zur Erkenntnis bringen. Diesmal. (Jer 16,21) Und JHWH der Heerscharen wird im Gericht erhaben sein. (Jes 5,16)

§ 378

Mek beschal 2

124  Jalkut Schimoni

Kapitel 39 § 379

Siehe, es kommt und wird geschehen. (Ez 39,8) Steht geschrieben in § 43 [Jalkut Richter, Mek pischa 12].

§ 379

GenR 36,6

(603)

Und an jenem Tag werde ich Gog einen Ort geben, wo in Israel ein Grab [für ihn] ist. (Ez 39,11) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Sem: Du hast die Blöße deines Vaters bedeckt. Bei deinem Leben, dass ich es ihnen vergelten werde, 188 denn es heißt: Daraufhin wurden diese Männer / in ihren Mänteln, Röcken und Mützen [… in den brennenden Feuerofen geworfen]. (Dan 3,21) R. Judan und R. Huna. R. Judan sagte: In ihren Gebetsmänteln. R. Huna sagte: In ihren Staatsgewändern. Und es steht geschrieben: Und unter seiner Herrlichkeit wird ein Brand auflodern. (Jes 10,16) In keineswegs seine Herrlichkeit. Und ebenso [war es bei] den Söhnen Aarons: Sie trugen sie in ihren Leibröcken hinaus. (Lev 10,5) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Jafet: Du hast die Blöße deines Vaters bedeckt. Bei deinem Leben, dass ich es dir vergelten werde, denn es heißt: Und an jenem Tag werde ich dem Gog einen Ort geben, wo ein Grab [für ihn] ist. (Ez 39,11)

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Ham: Du hast die Blöße deines Vaters verachtet. Bei deinem Leben, dass ich es dir vergelte, denn es heißt: So wird der König von Assur die Gefangenen Ägyptens und die Weggeführten von Kusch wegtreiben, junge Männer und Greise, nackt und barfuß und mit entblößtem Gesäß, zur Schande Ägyptens. (Jes 20,4) § 380

GenR 32,8

Menschensohn […] sprich zu allen Vögeln. (Ez 39,17) Das ist es, was die Schrift sagt: Forscht im Buch JHWHs nach und lest. (Jes 34,16) R[abbi] sagte:  188 Vgl. Raschi zu Ez 39,11.

Ezechiel  125

Was wäre, wenn sie von sich aus gekommen sind, um sich 12 Monate in der Arche einzuschließen, denn es heißt: Und die, die gekommenen waren, [je] ein Männliches und ein Weibliches von allem Fleisch. (Gen 7,16) „Gebrachte“ steht nicht geschrieben, sondern „Gekommene“. Von sich aus waren sie gekommen. Umso mehr [werden sie freiwillig kommen], um vom Fleisch der [gefallenen] Helden zu fressen. Das ist es, was geschrieben steht: Menschensohn […], sag zu allen Vögeln und zu allen wilden Tieren: Versammelt euch, und kommt her! Von überall kommt zu meinem großen Opfer zusammen, das ich für euch schlachte. Zu meinem großen Opfer auf den Bergen / Israels, kommt und esst Fleisch und trinkt Blut! Das Fleisch der Helden sollt ihr essen, das Blut der Fürsten des Landes sollt ihr trinken, alle Widder, Lämmer und Böcke, Stiere [gemästete Rinder] aus Baschan. (Ez 39,17-18)

(604)

Kapitel 40 Im fünfundzwanzigsten Jahre unseres Exils. (Ez 40,1)

bAr 12b

Es stellt sich heraus, dass du sagen kannst: Die Israeliten zählten 17 Jobeljahre von ihrem Einzug ins Land bis sie wieder auszogen. 189 Und du kannst nicht sagen, dass sie zählten, seit sie eingezogen waren, denn wenn du es so sagst, wurde der Tempel zu Beginn des Jobelsjahres zerstört, und du findest nicht [bestätigt]: Im vierzehnten Jahre, nachdem die Stadt geschlagen worden war. (Ez 40,1) Zieh vielmehr die sieben [Jahre] davon ab, in denen sie sie eroberten und die sieben, in denen sie sie aufteilten. Steht geschrieben in § 23 [Jalkut Josua, Seder Olam 11].

R. Jose sagt: Man führt Verdienstliches an einem würdigen Tag herbei. Beim ersten Mal zerstörte er den Tempel am Ausgang eines Siebtjahres. Das kann doch nicht stimmen? Es steht doch geschrieben: Im 25. Jahr unseres Exils, 190 am Anfang des Jahres, am zehnten [Tag] des Monats, im 14. Jahr, nachdem die Stadt geschlagen worden war. (Ez 40,1) Was für ein Jahr ist das, dessen Neujahr am zehnten [Tischri] ist?  189 Vgl. Raschi zu Ez 1,3. 190 Das Exil Jojakims im Jahr 597.

bAr 12a

126  Jalkut Schimoni

Sag: Das ist ein Jobeljahr. 191 Und wenn du meinst, es sei im ersten [Jahr] einer Jahrwoche 192 zerstört worden: Vom ersten [Jahr] einer Jahrwoche bis zum ersten [Jahr[ der [folgenden] Jahrwoche sind es acht [Jahre]. Zum ersten der [dann] folgenden Jahrwoche sind es fünfzehn [Jahre]. Das sind die fünfzehn, denn er zählte ohne das Jahr, in dem sie ins Exil gingen. SDtn § 335

Menschensohn, sieh mit deinen Augen und hör mit deinen Ohren und richte dein Herz auf alles, was ich zu dir sagen 193 werde […]. Und richte dein Herz auf den Zutritt zum Haus, auf alle Ausgänge des Heiligtums. (Ez 40,5) Ist dies nicht ein Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn das Haus des Heiligtums, das mit den Augen gesehen und mit der Hand gemessen wird, es nötig hat, dass die Augen und die Ohren und das Herz darauf gerichtet sind, um wie viel mehr die Worte der Tora, die wie Berge an einem Haar aufgehängt sind.

bEr 58a

(605)

In seiner Hand eine Schnur zum Messen. (Sach 2,5) R. Jehoschua ben Chananja sagte: Du hast keine Sache, die besser zum Messen ist als eine eiserne Kette. Aber was soll ich tun, wenn / die Tora sagt: Und in seiner Hand war eine Schnur zum Messen? (Sach 2,5) Und es steht doch geschrieben: Und in seiner Hand war ein Rohr (‫)קנה‬. (Ez 40,5) Das für die Pforten. Wie die Fenster. (Ez 40,25) Steht geschrieben in § 182 [Jalkut Könige, Tan tetsawwe 4].

§ 381

bJoma 77a-78a

Und er maß (‫ )וימד‬tausend Ellen 194 und ließ mich hindurchgehen: Wasser bis an die Hüften. (Ez 47,4) 231F

Von hier [ist abzuleiten], dass es erlaubt ist, hüfttief 195 hindurchzugehen. Von da an weiter:  191 Vgl. bRH 8b und Raschi zu Ez 40,1: Ez 40,1: „Welches "Jahr" ist es, dessen Neujahrsanfang auf den zehnten des Monats fällt? Das ist ein Jobeljahr: Der Tempel war [im Jahr 3174 (587 v.Z.)], dem 36. Jahr des [50-jährigen] Jobeljahreszyklus zerstört worden, das im 18. Jahr des Josija begonnen hatte. Vierzehn Jahre später wäre der [Beginn des nächsten] Jobeljahrs gewesen, und dies war das 25. Jahr des Exils von Jechonja, der im 26. Jahr des Jobeljahrzyklus verbannt worden war, [das aus] 14 Jahren Josijas, vom 18. bis zum 31. Jahr, und 11 Jahren Jojakims bestand.“ 192 ‫שבוע‬, ein Zeitraum von sieben Jahren, siehe Ez 4,5-6; Dan 9,24-27. 193 BH: dir zeigen. 194 Fehlt in BH. 195 Wörtlich: bis zu den Hüften.

Ezechiel  127

Bis 196 dass er nicht durchschritten werden kann. (Ez 47,5) Man könnte meinen, man könnte ihn mit Schwimmen überqueren. Die Bibel lehrt: Denn die Wasser waren tief, Wasser zum Schwimmen. (Ez 47,5) Was [meint] „Wasser zu Schwimmen“ (‫?)שחו‬ Schwimmen (‫)שחייא‬, denn so nennt man in Babylonien das Schwimmen (‫)לשייטא‬. Man könnte meinen, man könnte ihn mit einem kleinen Boot überqueren? [Die Bibel lehrt: Keine Ruderflotte fährt darauf. (Jes 33,21) Man könnte meinen, man ihn könnte ihn mit einem große Boot überqueren?] Die Bibel lehrt: Kein mächtiges Schiff zieht darüber hin. (Jes 33,21) Was ist der Wortsinn? Wie Rav Josef übersetzt: Darauf fährt kein Fischerboot, und kein großes Boot durchschneidet ihn. Rav Jehuda sagte: Auch der Todesengel hat keine Erlaubnis, dort hinüberzugehen. Hier steht geschrieben: Keine Ruderflotte (‫ )שיט‬fährt darauf. (Jes 33,21) Und dort steht geschrieben: Vom Durchstreifen (‫ )משוט‬der Erde und vom Umherwandern auf ihr. (Ijob 1,7) R. Pinchas sagte im Namen von R. Huna aus Sepphoris: Die Quelle, 197 die aus dem Haus des Allerheiligsten / hervorkam, glich zuerst den Hörnern der Heuschrecken. Beim Erreichen des Tors der Halle (‫ )אולם‬glich sie einem Kettfaden. Beim Erreichen des Tors der Vorhalle (‫ )היכל‬glich sie dem Webfaden 198. Beim Erreichen des Tor des Hofs (‫ )עזרה‬wurde sie wie [der Ausfluss aus] einem kleinen Fläschchen. Die aus der Schule von R. Eliezer ben Jakob lehren: Das Rinnsal 199, das künftig unter der Öffnung des Tempels hervorkommen wird, wird von da anschwellen und ansteigen. Wenn es das Tor des Hauses Davids erreichen wird, wird es zu einem fließenden Fluss, in dem man die blutflüssigen Männer und Frauen und Menstruierenden und Wöchnerinnen badet, denn es heißt:

 196 BH: ein Fluss, den man nicht überschreiten kann. 197 Vgl. Raschi zu Ez 48,1. Siehe Jens M. Wening, Siloah – die Quelle des Lebens. Eine Kulturgeschichte der Jerusalemer Stadtquelle (Münster: Zaphon, 2021). 198 Der Webfaden ist immer dicker als der Kettfaden. 199 ‫מים מכיכין‬.

(606)

128  Jalkut Schimoni

An jenem Tag wird für das Haus Davids und die Bewohner von Jerusalem eine Quelle gegen Sünde und gegen Befleckung geöffnet sein. (Sach 13,1) bBB 75b

Und wohin fließt [das Wasser]? Ins große Meer, ins Meer von Tiberias, ins Meer von Sodom, um ihre Wasser zu heilen, denn es heißt: Dieses Wasser fließt hinaus in den östlichen Kreis. (Ez 47,8) Das ist das Meer von Sodom. Und es fließt zur Ebene hinab. (Ez 47,8) Das ist das Meer von Tiberias. Und kommt es [ins] Meer der Ausgetilgten, so wird das Wasser geheilt. (Ez 47,8) Das ist das große Meer. Und es heißt: Und es wird geschehen, jede Seele lebt, die sich vermehrt, überall, wohin der Fluss kommt. (Ez 47,9)

Kapitel 41 bBB 75b

(607)

Und die Seitenkammern, Seitenkammer über Seitenkammer, dreimal, [insgesamt] dreißig. (Ez 41,6) R. Levi, und es gibt welche, die sagen: R. Papo sagte im Namen von R. Joschua von Siknin: Wenn es drei Jerusalems sein werden, wird jedes einzelne / dreißig Stockwerke übereinander haben. Und wenn es dreißig Jerusalems sein werden, wird jedes einzelne drei Stockwerke übereinander haben. Und seine Breite und seine Höhe nach oben sind. (Ez 41,7) Steht geschrieben in § 472 [Jalkut Jesaja, PRK 20,7].

bBer 55a

Der Holzaltar: Drei Ellen hoch und seine Länge: Zwei Ellen. [Und seine Breite: zwei Ellen.] Und seine Winkel an ihm und seine Platte und seine Wände waren aus Holz. Und er sprach zu mir: Das ist der Tisch, der vor JHWH ist. (Ez 41,22) Er beginnt mit dem Altar und endet mit dem Tisch. R. Jochanan und R. Eleazar sagten beide: Zu der Zeit, da das Haus des Heiligtums bestand, sühnte der Altar Israel, und jetzt sühnt der Tisch des Menschen ihn. Und wer [seine Zeit] bei Tisch verlängert, verlängert seine Tage und Jahre, denn vielleicht kommt ein Armer, und er gibt ihm Brot.

mAbot 3,3

R. Simeon sagt: WENN DREI AN EINEM TISCH ESSEN UND EINANDER NICHT WORTE DER TORA SAGEN, SO IST DAS, ALS OB SIE VON TOTENOPFERN ÄßEN, DENN ES HEIßT:

Ezechiel  129

Denn alle Tische sind voll Unflat [und] Erbrochenem, dass kein Platz mehr da ist. (Jes 28,8)

SAGEN SIE EINANDER ABER WORTE DER TORA, DANN IST DAS, ALS OB SIE VOM TISCH GOTTES ÄßEN, DENN ES HEIßT: Er sagte zu mir: Das ist der Tisch, der vor JHWH ist. (Ez 41,22) Die Seitenkammern des Hauses und die Dachgesimse. (Ez 41,26)

bBQ 67a

„Die Seitenkammern des Hauses“, das sind die Füllungen, „die Dachgesimse“, das sind die Balken.

Kapitel 42 Und er führte mich in den äußeren Hof (‫ )החצר‬hinaus. (Ez 42,1)

mMid 2,5

DER VORHOF (‫ )עזרת‬DER FRAUEN HATTE EINE LÄNGE VON 135 ZU / EINER BREITE VON 135 [ELLEN]. VIER KAMMERN WAREN AN SEINEN VIER ECKEN VON 40 [AUF] 40 ELLEN. UND SIE WAREN NICHT ÜBERDACHT, UND SO WERDEN SIE KÜNFTIG SEIN, DENN ES HEIßT: Dann führte er mich in den äußeren Hof hinaus und brachte mich zu den vier Ecken [des Hofs.] (Ez 46,21) An allen vier Ecken des Hofs waren unbedeckte (‫ )קטורות‬Höfe. (Ez 46,22)

(608)

„UNBEDECKT“ BEDEUTET NICHTS ANDERES, ALS DASS SIE NICHT ÜBERDACHT WAREN (‫)מקורות‬. UND WOZU DIENTEN SIE? DIE SÜDÖSTLICHE WAR DIE KAMMER DER NAZIRÄER, WO SIE IHRE GANZSOPFER KOCHTEN. UND SIE SCHOREN [DORT] IHRE HAARE UND BRACHTEN SIE UNTER DEN KESSEL. DIE NORDÖSTLICHE WAR DAS MAGAZIN FÜR DAS HOLZ, WO DIE FEHLERBEHAFTETEN PRIESTER DAS HOLZ AUF WURMBEFALL UNTERSUCHTEN. ALLES HOLZ, WORAN SICH WURMBEFALL FAND, WAR UNTAUGLICH FÜR DEN ALTAR. DIE NORDWESTLICHE WAR DIE KAMMER DER AUSSÄTZIGEN. DIE SÜDWESTLICHE, R. ELIEZER BEN JAKOB SAGTE: ICH HABE VERGESSEN WOZU SIE DIENTE. ABBA SCHAUL SAGT: DORT WURDE DAS ÖL HINEINGEGEBEN, UND SIE HIEß ÖLKAMMER. [Und wenn sie hinausgehen in den äußeren Vorhof […], sollen sie ihre Kleider ausziehen] und andere Kleider anziehen. (Ez 44,19) Unsere Lehrer lehrten: Und er soll [seine Kleider] ausziehen und [andere Kleider] anziehen. (Lev 6,4) Soll ich etwa verstehen, dass er am Versöhnungstag die heiligen Gewänder ausziehen und profane Kleider anziehen soll? Die Bibel lehrt: Und er soll [seine Kleider] ausziehen und andere Kleider anlegen. (Lev 6,4)

bJoma 23b

130  Jalkut Schimoni

Er setzt die Kleider, die er anzieht, denen gleich, die er auszieht: Wie diese Kleider heilig sind, sind auch jene Kleider heilig. Wenn dem so ist, warum sagt die Bibel dann „andere“? Weniger [heilig] als sie. R. Eliezer sagt: Andere […] und hinaustragen. (Lev 6,4) Das lehrt über die fehlerbehafteten Priester, dass sie geeignet sind, die Asche hinauszutragen. Ein Meister sagte: „Andere“: Geringere als sie, gemäß einer Lehre der Schule von R. Jischmael: In den Kleidern, in denen man für seinen Lehrer einen Topf gekocht hat, in denen schenkt man seinem Lehrer keinen Becher ein.

Kapitel 43 § 382

GenR 3,4

(609)

Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her. (Ez 43,2) R. Simeon ben Jehotsadaq / fragte R. Samuel bar Nachmani. Er sagte zu ihm: Da ich über dich gehört habe, dass du ein Kenner der Haggada bist: Woher wurde das Licht erschaffen? Er sagte zu ihm: [Die Tradition] lehrt, dass der Heilige, gepriesen sei er, sich in einen Mantel hüllte und den Glanz seiner Majestät leuchten ließ von einem Ende der Welt bis zum anderen. Er hatte das zu ihm im Flüsterton gesprochen. Er sagte zu ihm: Das ist ein ausdrücklicher Vers: Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, (Ps 104,2) und du sagst es im Flüsterton? Er sagte zu ihm: So wie ich es im Flüsterton gehört habe, so habe ich es im Flüsterton gesagt. R. Berekhja sagte: Hätte es nicht R. Isaak ausgelegt, könnte man es unmöglich sagten. Was sagte man vorher? R. Berekhja sagte im Namen von R. Isaak: Vom Ort des Hauses des Heiligtums wurde das Licht erschaffen. Das ist es, was geschrieben steht: Und die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und seine Stimme war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit.

(Ez 43,2)

Und „Herrlichkeit“ ist nichts anderes als „Haus des Heiligtums“, denn es heißt:

Ezechiel  131

Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn, Stätte unseres Heiligtums. (Jer 17,12) Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes [Israels] kam von Osten her; und seine Stimme (‫ )קולו‬war wie die Stimme (‫ )כקול‬großer Wasser. (Ez 43,2)

Mek bachod 4

Wer gibt denn eine Stimme ins Wasser? Doch wohl er! Vielmehr: Siehe, wir bezeichnen ihn nach seinen Geschöpfen, um das Ohr auf das einzustimmen, was es zu hören vermag. Dementsprechend: Der Löwe hat gebrüllt, wer fürchtet sich [da] nicht? (Am 3,8) Und wer gibt dem Löwen die Kraft? Doch wohl er! Vielmehr: Siehe, wir bezeichnen ihn nach seinen Geschöpfen, um das Ohr auf das einzustimmen, was es zu hören vermag. Menschensohn, berichte dem Haus Israel [über] das Haus. (Ez 43,10)

Jelamdenu

In der Stunde, in der der Heilige, gepriesen sei er, erschienen war und Ezechiel das Aussehen des Hauses und seine Eingänge und seine Ausgänge gezeigt hatte, sagte der Heilige, gepriesen sei er: Berichte dem Haus Israel [über] das Haus. (Ez 43,10) Ezechiel sagte zu ihm: Mein Herr, verstehen sie denn jetzt, was du sagst und bewahren sie seinen ganzen Plan und tun es? (Ez 43,11) Er sagte zu ihm: Nein. Aber auch wenn sie es jetzt nicht tun, so werden sie doch den Plan des Hauses lesen. Und ich rechne es ihnen an, als ob sie sich mit dem Bau beschäftigten. / Samuel sagte: Wenn sie sich all dessen schämen, was sie getan haben, [dann mach ihnen] den Plan des Tempels [bekannt, seine Einrichtung, seine Ausgänge und Eingänge und seinen ganzen Plan]. (Ez 43,11)

(610)

PRK 6,3

Gibt es denn einen Plan des Hauses? Vielmehr sagte der Heilige, gepriesen sei er: Da ihr euch mit ihm beschäftigt, [ist es] als als ob ihr ihn bautet. Und dies sind die Maße des Altars nach Ellen, die Elle zu einer Elle und einer Handbreite. (Ez 43,13) R. Meir sagt: Alle Ellen, die es im Heiligtum gab, waren durchschnittliche [Ellen], außer die vom goldenen Altar und dem Horn und der Gallerie [um den Alter] und dem Fundament.

bMen 97a-98b

132  Jalkut Schimoni

Und R. Jehuda sagt: Die Elle des Gebäudes war sechs Handbreiten und die der Geräte fünf. 200 R. Jochanan sagte: Und beide haben dieselbe Schriftstelle ausgelegt: Und das sind die Maße des Altars nach Ellen: Die Elle zu einer Elle und einer Handbreite: Die ihn [umgebende] Vertiefung eine Elle [tief] und eine Elle breit; und ihre Einfassung an ihrem Rand ringsum: Eine Elle 201. Und das ist der Sockel des Altars. (Ez 43,13) Die Vertiefung: Eine Elle. (Ez 43,13) Das ist das Fundament. Eine Elle breit. (Ez 43,13) Das ist die Gallerie. Und ihre Einfassung an ihrem Rand ringsum: Eine Elle 202. (Ez 43,13) Das sind die Hörner. Der Sockel des Altars. (Ez 43,13) Das ist der goldene Altar. R. Meir meinte: 203 Dieser 204 ist mit einer Elle zu fünf [gemessen], alle Geräte mit einer Elle zu sechs. Und R. Jehuda meinte: Wie diese waren alle Ellen der Geräte. Die Vertiefung war eine Elle hoch [und] eine Elle breit. Die Einfassung geht in den Rand hinein, rings um seinen Sockel. So oder so, wie viele [Spannen] hatte der Altar? Achtundfünfzig. Wie viele [Spannen] hatte die Hälfte des Altars? Neunundzwanzig. Von den Hörnern bis zur Gallerie? Dreiundzwanzig, sodass die eine Hälfte des Altars sechs [Spannen] weniger hatte. Und wir haben gelernt:

 200 Vgl. Raschi zu Ez 43,13. 201 BH: eine Spanne. 202 BH: eine Spanne. 203 Vgl. mKel 17,10. 204 Der goldene Altar.

Ezechiel  133

Wenn er es von seinen Füßen nach unten gemacht hat, selbst eine Elle [groß], so ist es geeignet. Es ist auch einsichtig, denn es wird gelehrt: Die Vertiefung ist eine Elle [tief] und eine Elle breit. (Ez 43,13) Lerne daraus! Und er sprach zu mir: Das ist der Ort, wo die Priester kochen. (Ez 46,20)

bMen 96a

Dort haben wir gelernt: Bei jedem Speiseopfer erfolgt die Zubereitung in einem Gefäß innerhalb. Man fragte Rabbi: Woher [ist das zu belegen]? Er sagte zu ihnen: / Siehe es heißt: Und er sprach zu mir: Das ist der Ort, wo die Priester das Sündopfer 205 und das Schuldopfer 206 kochen und das Speiseopfer backen. (Ez 46,20)

(611)

Das Speiseopfer ist mit dem Sündopfer und dem Schuldopfer gleichgesetzt: Wie das Sündopfer und das Schuldopfer ein Gefäß benötigen, so benötigt auch das Speiseopfer ein Gefäß.

Kapitel 44 Dieses Tor soll geschlossen bleiben. (Ez 44,2) Steht geschrieben in § 162 [Jalkut Samuel, TanB bereschit 4].

Da ihr Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, habt hineinkommen lassen. (Ez 44,7)

ThrR 1,37

R. Berekhja [sagte] im Namen von R. Abba bar Kahana: Alle Priester, die in den Tagen Zidkijas Dienst taten, waren unbeschnitten, denn es heißt: Da ihr Unbeschnitte am Herzen und Unbeschnitte am Fleisch habt hineinkommen lassen. (Ez 44,7) Und ebenso heißt es: Seine Unreinheit ist an seinem Saum. (Thr 1,9) Seinem Unterleib. Jeder Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch. (Ez 44,7)

 205 BH: Schuldopfer. 206 BH: Sündopfer.

bMQ 5a / bZeb 18b

134  Jalkut Schimoni

Rav Chisda sagte: Diese Sache stammt aus der Tora unseres Meisters Mose, aber wir haben sie erst gelernt, als Ezechiel ben Busi kam und uns lehrte: Jeder Fremde, unbeschnitten am Herzen. (Ez 44,7) Woher haben wir das vor Ezechiel? Das ist eine überlieferte Lehre, und Ezechiel kam und machte sie zu einem Schrifttext. bZeb 22b

Und woher haben wir, dass sie den Dienst entweihen? Weil geschrieben steht: Da ihr Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, habt hineinkommen lassen […], mein Haus, zu entweihen. (Ez 44,7) Unsere Lehrer lehrten: Jeder Fremde. (Ez 44,7) Man könnte meinen, ein Fremder im eigentlichen Sinn. Die Bibel lehrt: Unbeschnitten am Herzen. (Ez 44,7) Wenn es so ist, warum lehrt die Bibel dann: Ein Fremder (‫( ?)בן נכר‬Ez 44,7) Dass seine Taten ihn seinem Vater im Himmel zum Fremden machten (‫)שנתנכרו‬.

(612)

bZeb 18b

Aber ich habe hier nur „unbeschnitten am Herzen“. Woher [ist zu belegen, auch] „unbeschnitten am Fleisch“? Die Bibel lehrt: Und unbeschnitten am Fleisch. (Ez 44,7) Beides ist nötig, denn wenn der Barmherzige nur geschrieben hätte „unbeschnitten am Fleisch“, ist es so, weil er widerspenstig ist. Aber bei „Fremder“, ist es doch, weil er gerade nicht / widerspenstig ist. Und wenn der Barmherzige nur geschrieben hätte „Fremder“, ist es so, weil sein Herz nicht dem Himmel [gehört]. Aber bei „unbeschnitten am Fleisch“ gehört sein Herz ja gerade dem Himmel. Beides ist notwendig. Leinen (‫)בד‬. (Lev 16,4) Dass sie aus Byssus (‫ )בוץ‬sein sollen. Ravina sagte [es] von hier: Leinene (‫ )פשתים‬Kopfbunde. (Ez 44,18) Ravina sagte zu Rav Aschi: Woher haben wir [den Beleg], bevor Ezechiel kam? Und nach deiner Auffassung ist es das, was Rav Chisda sagte: Diese Sache lernen wir nicht aus der Tora unseres Meisters Mose, usw.

Ezechiel  135

sondern es ist eine überlieferte Lehre. Auch hier ist es eine überlieferte Lehre, und Ezechiel kam und machte es zu einem Schrifttext. Sie sollen sich nicht mit schweißfördernder Kleidung gürten. (Ez 44,18)

bZeb 18b-19a

Sie sollen sich nicht an einer Stelle gürten, wo man schwitzt, 207 wie gelehrt wird: Wenn sie sich gürten, so sollen sie sich weder unter ihren Hüften gürten noch überhalb ihrer Hüfte, sondern [auf der Höhe] entsprechend der Ellbogen. Vielmehr: Rav Aschi sagte, Rav Huna bar Natan habe gesagt: usw.

Und sie sollen nicht ihr Haupt scheren. (Ez 44,20) Unsere Lehrer lehrten: Der König schneide sich die Haare jeden Tag, der Hohepriester von Vorabend des Schabbat zu Vorabend des Schabbat, der gewöhnliche (ἰδιώτης) Priester einmal in dreißig Tagen. Woher haben wir das? Das ist [vom Wort] „Haarwuchs“ (‫ )פרע‬vom Naziräer abzuleiten. Hier steht geschrieben: Und sie sollen weder ihr Haupt [kahl]scheren noch das Haar frei wachsen lassen (‫)פרע‬.

§ 383

bSanh 22b

(Ez 44,20)

Und dort steht geschrieben: Er soll das Haar seines Hauptes frei wachsen (‫ )פרע‬lassen. (Num 6,5) Wie es dort dreißig Tage sind, so sind es hier dreißig usw.

Wir haben gelernt: 208 Da sind jene, die des Todes sind, die Wein getrunken und den Kopf nicht bedeckt haben (‫)ופרועי‬. Einverstanden mit / „die Wein getrunken haben“, denn es steht geschrieben: Wein und berauschendes Getränk sollst du nicht trinken. (Lev 10,9) Vielmehr, woher haben wir [den Beleg für] den unbedeckten Kopf (‫?)פרועי ראש‬ Weil es mit dem Weintrinken gleichgestellt wird, denn es steht geschrieben: Sie sollen weder ihr Haupt scheren noch das Haar frei wachsen lassen (‫)פרע לא ישלחו‬. (Ez 44,20)

Einverstanden mit „die Wein getrunken haben“, denn es steht geschrieben: Wein und berauschendes Getränk sollst du nicht trinken. (Lev 10,9)  207 Vgl. Raschi zu Ez 44,18. 208 Vgl. bSchebu 36b.

(613)

136  Jalkut Schimoni

Und dem [inhaltlich] nahe ist: Sie dürfen keinen Wein trinken, wenn sie den Innenhof betreten. (Ez 44,21) Wie das Weintrinken zum Tode führt, so führt auch das Unbedecktlassen des Kopfes zum Tod. Und davon [lässt sich folgern]: Wie das Weintrinken den [Priester-]Dienst entweiht, so entweiht auch das Unbedecktlassen des Kopfes den [Priester-]Dienst. Sie sollen ihr Haupthaar (‫[ )ראשיהם‬kurz]schneiden. (Ez 44,20) Ein Tanna [lehrt]: 209 Das Haupthaar von einem solchen ist seitwärts. Das Prinzip davon ist wie die Frisur (‫ )תספורת‬des Ben Elischa. Es wird gelehrt: Rabbi sagte: Nicht vergebens gab (‫ )פזר‬Ben Elischa sein Geld aus, vielmehr geschah es, um dadurch die Frisur des Hohenpriesters vorzuführen. bQid 78a-b

Eine Witwe und eine Geschiedene sollen sie sich nicht zu Frauen nehmen, sondern Jungfrauen. (Ez 44,22) Rava sagte zu Rav Nachman: [Handelt] dieser Vers am Anfang vom Hohenpriester und am Schluss vom gewöhnlichen (ἰδιώτης) Priester? Er sagte zu ihm: Ja. Und steht der Vers so geschrieben? Er sage zu ihm: Ja, denn es steht geschrieben: Und die Leuchte Gottes war noch nicht erloschen, und Samuel schlief in der Tempelhalle JHWHs. (I Sam 3,3) Aber es gab ein Sitzen im Hof doch nur für die Könige des Hauses David allein! Vielmehr [müsste es heißen]: „Und die Leuchte Gottes war noch nicht in der Tempelhalle JHWHs erloschen, und Samuel schlief an seinem Platz.“ /

(614)

bQid 78a

Sondern Jungfrauen aus der Nachkommenschaft (‫ )מזרע‬des Hauses Israel. (Ez 44,22)

R. Jehuda meinte: Nur wenn die gesamte Nachkommenschaft aus Israel ist. Und R. Eliezer meinte: „Aus der Nachkommenschaft“.

 209 Vgl. bNed 51a.

Ezechiel  137

Und sogar aus der Hälfte der Nachkommenschaft [des Hauses Israel]. Und R. Jose meinte: Wer in Israel gezeugt wurde (‫)שנזרעו‬. Und R. Simeon meinte: Wer als Jungfrau in Israel ausgesät wurde (‫)שנזרעו‬. Und alle haben den einen Schriftvers ausgelegt: Und die Witwe, die eine Priesterwitwe ist, dürfen sie nehmen. (Ez 44,22) Von einem Priester, der nicht aus Israel ist, nicht. Der Vers sagt ja: Von einem Priester dürfen sie nehmen, die vom Rest der Priester 210 düfen sie nehmen. R. Jehuda nach seiner Meinung, denn R. Jehuda sagte: 211 DIE TOCHTER EINES MÄNNLICHEN PROSELYTEN IST WIE DIE TOCHTER EINES MÄNNLICHEN PROFANEN. Immer wenn du die Tochter nehmen darfst, darfst du die Witwe nehmen. Und wenn du die Tochter nicht nehmen darfst, darfst du auch die Witwe nicht nehmen. Alles Verendete und Zerrissene von Geflügel und Tier dürfen die Priester nicht essen. (Ez 44,31)

bMen 45a

Sind es nur die Priester, die nicht essen dürfen, die Israeliten dürfen essen? R. Jochanan sagte: Elija wird diesen Abschnitt künftig auslegen. Ravina sagte: Für Priester ist das notwendig [explizit zu sagen]. Man könnte meinen, weil ihnen das Abkneifen [des Kopfes beim Geflügel] erlaubt sei, sei ihnen auch das Verendete und Zerrissene erlaubt. Dass dem nicht so ist, lehrt er uns. Und an dem Tag, da er zum Heiligtum kommt. (Ez 44,27) Darf der Aussätzige seine Opfer senden? Komm und höre: [Und] nach seiner Reinigung. (Ez 44,26) Wenn er sich von dem Toten getrennt hat.

 210 Alle Priester außer dem Hohenpriester. 211 Siehe mQid 6,6.

bMQ 15a-16a

138  Jalkut Schimoni

Man soll ihm sieben Tage zuzählen. (Ez 44,26) Das sind die sieben Tage seiner Zählung. Und an dem Tag, da er zum Heiligtum in den inneren Vorhof kommt, um im Heiligtum den Dienst zu verrichten, soll er sein Sündopfer darbringen. (Ez 44,27) Das ist ein Zehntel von seinem Efa, Worte von R. Jehuda. Und R. Simeon sagte: Und an dem Tag, da er kommt […], soll er darbringen. (Ez 44,27) Sobald es ihm erlaubt ist zu kommen, ist es ihm auch erlaubt zu opfern, aber nicht in der Zeit, in der es ihm nicht erlaubt ist [zum Tempel] zu kommen. /

Kapitel 45 (615)

bBekh 5a-b

Und der Schekel sei 20 Gera; [in Stücken von 20 Schekel], 25 Schekel, [15 Schekel, 10 und 5 Schekel] soll bei euch die Mine [betragen]. (Ez 45,12) Eine Mine sind 240 [Zuz]. 212 Rav Chisda sagte: Die Mine des Heiligtums war doppelt. Schließe daraus, dass man zu den Maßen hinzufügte, aber man fügte nicht mehr als ein Sechstel hinzu. Und schließe daraus, dass das Sechstel ausschließlich ist.

bBekh 50a

Es wird gelehrt: Der Schekel sei zwanzig Gera. (Ex 30,12) Wir haben gelernt, dass der Schekel zwanzig Gera hat. Woher [ist zu belegen], dass, wer hinzufügen will, hinzufügen kann? 213 Die Bibel lehrt: Soll sein. (Lev 27,25) Man könnte meinen, dass, wer abziehen will, abziehen kann? Die Bibel lehrt: Er ist. (Num 18,16)

bPes 47b-48a

Ein Schaf (‫ )שה‬von der Herde (‫)הצאן‬. (Ez 45,15) „Schaf“, und keine Erstgeburt. „Eines“, und kein Verzehntetes.

 212 Vgl. bMen 77a und Raschi zu Ez 45,13. 213 Als Anmerkung zu Ex 45,13: Das ist die Hebe, die ihr erheben sollt: Ein Sechstel Efa von dem Homer Weizen und ein Sechstel Efa von dem Homer Gerste.

Ezechiel  139

„Von der Herde“, und kein halb reifer Widder (πάλλαξ). Von 200 (‫)ממאתים‬. (Ez 45,15) Vom Übriggebliebenen 200 (‫)שתי מאות‬, was im Tank zurückbleibt. 214 Von hier [ist abzuleiten], dass Orla-Frucht 215 in den 200 aufgeht. 251F

Vom Getränk Israels. (Ez 45,15) Von dem, was für Israel erlaubt ist. 216 Von hier sagten sie: Man bringt nicht Gussopfer von Unverzehntetem 217. Man könnte meinen, man soll sie nicht von dem [bereits] Ausgesonderten bringen. Du kannst sagen: Wie das Unverzehntete speziell ist, da es an sich verboten ist, so auch alles, was an sich verboten ist. Vom Verbot ausgenommen ist das [bereits] Ausgesonderte, da es nicht an sich verboten ist, sondern ein anderes Verbot zugrunde liegt. Vom Getränk Israels. (Ez 45,15)

bMen 5b-6a

Unsere Lehrer lehrten: Da es unten heißt: Vom Rind, (Lev 1,3) sagt die Bibel es [nur], um das Zerrissene auszuschließen. Und das Zerrissene ist von hier zu entnehmen und von dort zu entnehmen. Vom Getränk Israels. (Ez 45,15) Von dem, was für Israel erlaubt ist. / [Alle Schriftverse] sind notwendig, denn wenn [nur geschrieben stünde] „vom Getränk Israels“, so könnte ich meinen, das schließt das aus, was zu keiner Stunde ein Geeignetes ist wie die Orla-Frucht und die Mischfrucht des Weinbergs. Aber war es zur Stunde des Geeignetseins geeignet, erklärst du es für geeignet. Der Barmherzige sagte: Alles, was unter dem Stab vorübergeht. (Lev 27,32)

 214 Die hohe Zahlangbe wird auf das Trinkopfer bezogen, von dem 200 mal so viel Flüssigkeit im Gefäß verbleibt, nachdem es abgefüllt wurde. Vgl. Raschi zu Ez 45,15. 215 Früchte, die in den ersten drei Jahren eines heranwachsenden Baums wachsen, dürfen nicht verzehrt werden. Siehe Mischna Orla. 216 Vgl. Raschi zu Ez 45,15. 217 Zu ‫ טבל‬siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 517: “fruits of which you are permitted to make a luncheon or improvised meal in the field without separating the priestly or levitical shares.”

(616)

140  Jalkut Schimoni

Hätte der Barmherzige geschrieben: „Alles, was vorbeigeht“, so hätte ich sagen können, das schließe das aus, was zerrissen und nachher geweiht wurde. Aber was geweiht und schließlich zerrissen wurde: Da es zur Zeit, da es geweiht wurde, geeignet war, sag: Es soll geeignet sein. [Alle Schriftverse sind daher] notwendig. bMen 45a-b

Am ersten Tag des ersten Monats sollst du einen jungen makellosen Stier nehmen und das Heiligtum entsündigen. (Ez 45,18) „Entsündigen“? Es ist doch ein Brandopfer! R. Jochanan sagte: Diesen Abschnitt wird Elija, ewigen Gedenkens, künftig auslegen. Rav Aschi sagte: In den Tagen Esras brachte man Inaugurationsopfer (‫ )מלואים‬dar, so wie man sie in den Tagen Moses dargebracht hatte. Und ebenso sollst du am siebten des Monats verfahren wegen eines Mannes, der versehentlich sündigt, und wegen des Einfältigen. (Ez 45,20) R. Jochanan sagte: Wenn sieben Stämme 218 gesündigt haben, selbst wenn sie nicht die [personenmäßige] Mehrheit der Gemeinschaft sind, sollen sie einen Stier als Sündopfer bringen. 219 Monat (‫)חדש‬. (Ez 45,20) Wenn sie Neuerungen einführen (‫ )שחדשו‬und sagen, Fett sei erlaubt. Wegen eines Mannes, der versehentlich sündigt, und wegen des Einfältigen. (Ez 45,20)

Das lehrt, dass sie 220 nur schuldig ist [einen Stier als Sündopfer zu bringen, wenn der Gerichtshof ein falsches Urteil erlassen hat] aus Unkenntnis der Sache mit Versehen der Tat [durch die Gemeinde]. Rav Jehuda sagte, Rav habe gesagt: Jedenfalls gedenke man im Guten jenes Mannes, und sein Name ist Chananja ben Chizkijja ben Garon. 221 Denn hätte es ihn nicht gegeben, wäre das Buch Ezechiel verborgen worden, denn seine Worte widersprechen den Worten der Tora. Was tat er? Man brachte ihm dreihundert Flaschen Wein, und er setzte sich ins Obergemach und legte aus. 222  218 Die Mehrheit der Israeliten, wenn Israel 12 Stämme hat. 219 Vgl. Raschi zu Ez 45,20. 220 Die Gemeinde als ganze. 221 Siehe Jalkut Schimoni Ezekiel, 534. 222 Vgl. bChag 13a und Raschi zu Ez 45,22.

Ezechiel  141

Ein Efa für einen Jungstier und ein Efa für einen Widder / soll er als Speisopfer herrichten. (Ez 45,24)

(617)

R. Simeon sagte: Ist denn das Maß für Stiere und Widder dasselbe? Vielmehr: Wenn er mehrere Stiere hat und sie kein Gussopfer haben, so bringe man einen Stier mit seinem Gussopfer, und man opfere nicht alle Stiere ohne Gussopfer. Und wenn sie mehrere Widder haben und sie für sie keine Efa haben, so sollen sie einen Widder mit seinem Efa bringen, sie sollen aber nicht alle ohne ihr Efa bringen. R. Eleazar ben Chananja ben Chizkijja ben Garon sagte: Ein Efa für einen Jungstier und ein Efa für einen Widder. (Ez 45,24)

SDtn § 294

Und ein Efa für ein Schaf. Ist denn das Maß für Stiere und Schafe und Widder dasselbe? Heißt es denn nicht bereits: Drei Zehntel zum Stier, zwei Zehntel zum Widder und ein Zehntel zu jedem Schaf. (Num 29,3-4)

Das lehrt vielmehr, dass man das große Efa und das kleine Efa „Efa“ nennt. Ein sechstel Efa vom Homer 223 Weizen. (Ez 45,13) Das Maß der Hebe: Wohlwollend ein Vierzigstel. Es steht geschrieben: Ein sechstel Efa vom Homer Weizen und ein sechstel Efa vom Homer Gerste. (Ez

45,13)

Man könnte meinen, dass man beim Weizen ein Sechzigstel abhebt und von der Gerste ein Dreißigstel. Die Bibel lehrt: Und alle Hebopfer. (Ez 44,30) Dass alle Heben gleich seien. Samuel sagte: Gib ein Sechstel zum Sechstel und man findet, dass du ein Vierzigstel abhebst. Durchschnittlich: Ein Fünfzigstel. R. Levi sagte: Es steht geschrieben: Und von der Hälfte der Söhne Israel sollst du je eines von fünfzig nehmen. (Num 31,30) Alles, was du von einem anderen Ort nimmst, sei wie dieses:

 223 Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 368: Hohlmaß für Getreide.

jTer 4,3

142  Jalkut Schimoni

Wenn dies ein Fünfzigstel ist, dann sei auch das, was du von einem anderen Ort nimmst, ein Fünfzigstel. Schlecht ist ein Sechzigstel, 224 denn es steht geschrieben: Ein sechstel Efa vom Homer Weizen 225. (Ez 45,13) (618)

Erklärung: 226 Ein Homer ist ein Kor, 30 Sea, und das Efa sind 3 / Sea. Es ergibt sich, dass 6 Efa ein halbes Sea ist. Und ein halbes Sea aus einem Kor Weizen ergibt für uns ein Sechzigstel, was nicht wohlwollend ist. Und der Wohlwollende, so legt Samuel aus, gibt ein Sechstel auf ihr Sechstel, denn ihr Sechstel ist dem Wortlaut gemäß zwei Sechstel. Und wenn du dies auf jenes gibst, und du kommst, um die Homer zusammenzupressen und die Sechstel, so sind es drei Sechstel aus zwei Homer. Denn wir haben ein Sea und ein halbes Sea aus 60 Sea, und diese sind eins von 40, wohlwollend [gemessen]. Und das Mittelmaß ist eines auf 40, nicht wohlwollend: eines auf 50. Und beim Stand von „ihr Sechstel“ sind es zwei Sechstel Sea aus 30 Sea. Und das Mittelmaß ist das, was Samuel auslegt: Gib ein Sechstel auf ihr Sechstel. Und nicht wohlwollend ist die Lehre von R. Levi.

Kapitel 46 bMeg 29a

Und wenn das Volk des Landes an den Festtagen vor JHWH kommt. (Ez 46,9) R. Chelbo sagte, R. Huna habe gesagt: Wer zum Beten in das Versammlungshaus geht, für den ist es ein Gebot, eine Abkürzung (compendiaria) zu nehmen 227, denn es heißt: Und wenn das Volk des Landes an den Festtagen vor JHWH kommt: Wer durch das Nordtor hineingeht um sich niederzuwerfen, soll durch das Südtor hinausgehen. (Ez 46,9)

PRE 51

So spricht JHWH: Das Tor des inneren [Vorhofs] […] soll geschlossen sein. (Ez 46,1) R. Eliezer sagt: Die Tore, die in der Erde versunken sind, werden künftig heraufkommen und jedes einzelne an seinem Ort erneuert werden.

 224 Vgl. mTer 4,3 und Raschi zu Ez 45,13. 225 BH: Gerste. 226 Siehe jTer 4,3,42d. Die Erklärung zum Homermaß ist bei Hyman/Schiloni klein gedruckt. Sie findet sich im Druck Venedig von Jalkut Schimoni Ezechiel 74d. Siehe auch Mathias Winkler, “Maße/Gewichte (AT),” Das wissenschaftliche Bibellexikon (2016): https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/masse-gewichte-at/ch/ffb367dcdec08bfda 9601bfa2d797f31/ (29.03.2022). 227 ‫מצוה לעשות קפנדריא‬.

Ezechiel  143

Und das Tor des inneren Hofs, das nach Osten schaut, soll an den sechs Werktagen geschlossen sein. Doch am Tag des Schabbat werden sie sich von selbst öffnen, und das ganze Volk wird es wissen, dass der Tag des Schabbat kommt. Und ebenso werden an den Monatsanfängen die Israeliten stehen und die Tore sehen, die sich von selbst öffnen, und sie werden wissen, dass in diesem Moment der Mond aufgeht und sie werden den Neumond bei den Oberen heiligen.

Kapitel 47 Und er maß tausend Ellen 228 und ließ mich durch hüfttiefes Wasser gehen. (Ez 47,4) R. Pinchas sagt: Die Wasser / des Brunnens werden künftig unter der Schwelle des Tempels aufsteigen. Und sie brechen hervor und fließen und gehen hinaus als zwölf Flüsse entsprechend den zwölf Stämmen. Drei gegen Süden, durch die schultertief durchquerbar sind. Und drei gegen Westen, die knietief durchquerbar sind. Und drei gegen Norden, die hüfttief durchquerbar sind. Und drei gegen Osten, die halstief durchquerbar sind, denn der Hals ist das Ende (‫ )אפס‬des Körpers, denn es heißt: Wasser bis an die Knöchel (‫)אפסים‬. (Ez 47,3) Und sie fließen hinab zum Bach Kidron. Und sie schwellen an (‫)ומתגאים‬, immer höher [zu] einem Fluss, den ein Mensch nicht mehr durchschreiten kann, denn es heißt: Denn das Wasser war tief (‫)גאו‬. (Ez 47,5) Und aus ihnen ergießt sich [Wasser] und fließt hinab in die Steppen (‫ )ערבות‬von Jericho, denn es heißt: Es fließt in die Steppe (‫ )ערבה‬hinab. (Ez 47,8) Und jedes Feld und jeder Weinberg, die keine Früchte tragen, tränken sie, sodass sie [Früchte] tragen, denn es heißt: Wenn dieses Wasser dorthin kommt[, lebt es]. (Ez 47,9) Sie münden ins [Salz]Meer und [heilen es, wenn sie] es durchziehen, denn es heißt: Es gelangt ins Meer […] und das Wasser wird gesund werden. (Ez 47,8) Jeder Mensch, der krank oder mit einer Hautkrankheit geschlagen ist, badet sich im Wasser und wird geheilt, denn es heißt: Und sein Laub wird zum Heilmittel. (Ez 47,12) Steht [oben] geschrieben in § 381 [Jalkut Ezechiel, bJoma 77b-78a].

 228 Fehlt in BH.

PRE 51

(619)

144  Jalkut Schimoni

jScheq 6,2

Und es wird sein, an jenem Tag wird für das Haus David und die Bewohner von Jerusalem eine Quelle gegen Sünde und gegen Befleckung (‫ )ולנדה‬geöffnet sein. (Sach 13,1) Von hier an und weiter ist das Wasser gemischt. /

(620)

Es ist geeignet für Menstruation (‫ )לנדה‬und untauglich für Sünder. Und jenes Wasser wird geheilt: 229 Dieses Wasser fließt hinaus in den östlichen Bezirk. (Ez 47,8) Das ist der Savki-See. 230 Und fließt in die Steppe hinab. (Ez 47,8) Das ist das See von Tiberias. Und gelangt ins Meer. (Ez 47,8) Das ist das Salzmeer. In das Meer der Hinausziehenden (‫)המוצאים‬. (Ez 47,8) Das ist das große Meer. Und warum heißt es „der Hinausziehenden“? Wegen der zwei Male, die [die Wasser] hinauszogen (‫)שיצאו‬. Beim ersten Mal zogen sie bis nach Kalabrien, beim zweiten Mal bis zu den barbarischen Felsen. 231 268 F

R. Acha sagt: Beim ersten Mal bis zu den barbarischen Felsen, beim zweiten Mal bis Akko und bis Jaffa (‫)ועד יפה‬, denn es heißt: Bis hierher (‫ )עד פה‬kommst du und nicht weiter. (Ijob 38,11) Steht geschrieben in § 923 [Jalkut Ijob, GenR 23,7].

Einleuchtend ist es für das große Meer und das Salzmeer, um sie süß zu machen. Der See von Tiberias und der Savki-See: Um ihre Fische zu vermehren. Und das Wasser wird gesund werden (‫)ונרפאו המים‬, (Ez 47,8) steht geschrieben. Und es steht geschrieben: Und es wird gesund werden. (Ez 47,9) Die Wasser. Und du hast gesagst:

 229 Vgl. tSuk 3,3 und Raschi zu Ez 47,8. 230 Vgl. tSuk 3,9. 231 Vgl. GenR 23,7 und Raschi zu Ez 47,8 und Ez 47,9.

Ezechiel  145

Sie werden nicht gesund werden. (Ez 47,11) Vielmehr: Es gab einen Ort, dessen Name war „sie werden gesund werden“ (‫)נרפאו‬. Zu seinen Monaten (‫ )לחדשיו‬232 wird er Früchte tragen (‫ )יבכר‬233. (Ez 47,12) 270F

Es wird gelehrt: R. Jehuda sagt: Während in dieser Welt das Getreide in sechs Monaten und ein Baum in 12 Monaten produziert, wird in der kommenden Zukunft das Getreide in einem Monat und ein Baum in zwei Monaten produzieren. Was ist der Beweis? Zu seinen Monaten wird er Früchte tragen. (Ez 47,12) / Und an dem Fluss werden an seinem Ufer, auf dieser und auf jener Seite, allerlei Bäume wachsen, von denen man isst. (Ez 47,12) R. Jirmeja saß vor R. Zera, und er saß und sagte: Künftig wir der Heilige, gepriesen sei er, aus dem Haus des Allerheiligsten einen Fluss hervorgehen lassen, und seinetwegen alle Arten von Speisen und alle Arten von feinen Früchten, denn es heißt: An dem Fluss aber werden [allerlei Bäme] wachsen […], und die Blätter als Heilmittel (‫)לתרופה‬. (Ez 47,12) Es wurde gesagt, Chizkijja habe gesagte: Um den Mund der Stummen zu lösen (‫)להתיר פה‬. 234 271F

Bar Qappara sagte: Um den Mund der Unfruchtbaren zu lösen. Und R. Johanan sagte: Als eigentliches Heilmittel (‫)לתרפיון‬. Was meint: Als Heilmittel? R. Samuel bar Nachmani sagte: Für die Schönheit des Angesichts (‫ )לתואר פנים‬für die Meister der Rede, wie R. Jehuda ben R. Simon (Σίμων) auslegte: Jeder, der in dieser Welt sein Angesicht über den Worten der Tora schwarz werden lässt, dessen Gesicht wird der Heilige, gepriesen sei er, in der kommenden Welt leuchten lassen, denn es heißt: Seine Gestalt ist wie der Libanon, erlesen wie Zedern. (Cant 5,15)

 232 Hapax legomenon. 233 Hapax legomenon. 234 Vgl. Raschi zu Ez 47,12.

(621)

bSanh 100a

146  Jalkut Schimoni

Kapitel 48 SDtn § 315

(622)

CantR 1,5,3

[Das sollen die Ausgänge der Stadt sein:] Von der Nordseite bis zur Westseite: Dan eins, Juda eins, Ascher eins. Und zur Grenze des Meers: Von der Ostseite bis zur Westseite: Juda eins. Und auf der Grenze von Juda: von der Ostseite bis zur Westseite: Manasse eins. (vgl. Ez 48,31-34) Was lehrt die Bibel [mit]: Juda eins, Dan eins, Ascher eins? Dass Israel künftig die Länge von / Ost bis West bis zur Breite von 25 Tausend Stäben umfassen wird; ihr Maß ist 75 Mil. Und ebenso heißt es: JHWH allein leitet ihn. (Dtn 32,12) Künftig wird euch der Heilige, gepriesen sei er, von einem Ende der Welt bis zum anderen erben lassen. R. Jochanan sagte: Künftig wird Jerusalem die Hauptstadt (μητρόπολις) über alle Provinzen sein. Das ist die Begründung von R. Jochanan: Und wenn ich sie dir zu Töchtern (‫ )לבנות‬gebe. (Ez 16,61) Als Hauptstadt[, um Dörfer zu erbauen (‫])לבנות לכופרנין‬. Aber nicht wegen deines Hauses 235. (Ez 16,61) Und nicht wegen deiner Gebäude (‫ )מפורניך‬236, sondern wegen meiner Gebäude. 273 F

R. Berekhja [sagte] im Namen von R. Samuel bar Nachmani: E steht geschrieben: Töchter (‫ )בנות‬Jerusalems. (Cant 3,5) Israel wird mit einem weiblichen Wesen verglichen: Wie ein weibliches Wesen ein Zehntel vom Haus ihres Vaters erhält, so empfängt Israel das Land von sieben Völkern (‫)עממים‬, was der Zehntel von siebzig Völkern (‫ )אומות‬ist. Und weil es wie ein weibliches Wesen erbt, sangen sie auch das Lied in weiblicher Form: Damals sangen Mose und die Söhne Israel JHWH dieses Lied (‫)השירה‬. (Ex 15,1) Aber in der kommenden Zukunft werden sie wie ein männliches Wesen erben, denn es steht geschrieben: Von der Ostseite nach der Westseite. (Ez 48,2) Deshalb werden sie sein Lied in männlicher Form singen: Singt JHWH ein neues Lied (‫)שיר‬. (Ps 96,1) R. / Simon (Σίμων) sagte im Namen von R. Jehoschua ben Levi:  235 BH: deines Bundes. 236 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 517: “‫פרן‬, a building with a gateway leading from street to street.”

Ezechiel  147

Warum wird Israel mit einem weiblichen Wesen verglichen? Wie ein weibliches Wesen aufnimmt und abgibt und wiederum aufnimmt und abgibt und dann nicht mehr aufnimmt, so werden die Israeliten erlöst und versklavt, und schließlich erlöst sie der Heilige, gepriesen sei er, und sie werden nie mehr versklavt werden.

(623)

Und wer [in] der Stadt arbeitet: Aus allen Stämmen Israels sollen sie es bearbeiten. (Ez 48,19)

GenR 20,5

R. Levi sagte: Künftig werden alle geheilt werden außer der Schlange und den Gibeoniten. Die Schlange ist woher [zu belegen]? Und die Schlange: Staub wird ihre Nahrung sein. (Jes 65,25) Die Gibeoniten sind woher [zu belegen]? Und wer [in] der Stadt arbeitet: Aus allen Stämmen Israels sollen sie es bearbeiten. (Ez 48,19) Steht oben geschrieben in § 510 [Jalkut Jesaja, GenR 20,5].

Das Tor Ruben war eins. (Ez 48,31) Steht geschrieben in § 29 [Jalkut Josua, bBB 122a].

Ringsherum 18.000. (Ez 48,35) Chizkijja sagte, R. Jirmeja habe im Namen von R. Simeon ben Jochai gesagt: Ich sah die Söhne des Oberbereichs, und sie sind wenige. Wenn es tausend sind, dann gehören ich und mein Sohn dazu, und wenn es hundert sind, dann gehören ich und mein Sohn dazu. Wenn zwei, dann gehören ich und mein Sohn dazu. Sind es denn so wenige? Und hat nicht Rava gesagt: Vor dem Heiligen, gepriesen sei er, weilen 18.000 Perser, denn es heißt: Ringsherum 18.000. (Ez 48,35) Das ist kein Problem. Das eine sind die, die in einer klaren Vision (specularia; speculum) schauen, das [andere] sind die, die in einer unklaren Vision schauen. 237 Und sind es denn so wenige? Und hat nicht Abaje gesagt: Die Welt hat nicht weniger als sechsunddreißig Gerechte, denn es heißt: Glücklich alle, die ihn (‫ )לו‬erharren. (Jes 30,18)  237 Siehe Raschi zu Ez 1,1.

§ 384

bSuk 45b

148  Jalkut Schimoni

Die Gematrie 238[, der Zahlwert,] von „ihn“ (‫ )לו‬ist 36. Das ist kein Problem. Das sind jene, die mit Erlaubnis hinaufgehen, und das sind jene, die ohne Erlaubnis hinaufgehen. / (624) § 385

bBB 75b

Und der Name der Stadt ist von heute an: „Hier ist JHWH“. (Ez 48,35) R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jochanan habe gesagt: Drei benennen sich mit dem Namen des Heiligen, gepriesen sei er. Diese sind es: Die Gerechten, der Messias und Jerusalem. Die Gerechten, denn es heißt: Jeden, der sich mit meinem Namen benennt, und den ich zu meiner Ehre erschaffen habe, den ich gebildet, ja, gemacht habe. (Jes 43,7) Der Messias, denn es steht geschrieben: Und dies ist sein Name, mit dem man ihn rufen wird: „JHWH ist unsere Gerechtigkeit“. (Jer 23,6)

Jerusalem, denn es steht geschrieben: Und der Name der Stadt soll […] sein: „Hier ist JHWH“. (Ez 48,35) Lies nicht „hier“ (‫)שמה‬, sondern „ihr Name“ (‫)שמה‬.

 238 Naftali Wieder, Der Midrasch Echa Zuta. Übersetzung, Kommentierung und Vergleich mit Echa Rabbati. Inaugural-Dissertation verfasst an der Hohen Philosophischen Fakultät der Bayr. Julius-Maximilians-Universität Würzburg zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde (Berlin: Fürst, 1936), 29 Anm. 6: „Nach Felix Perles (MGWJ 1932, S. 285) [...] ist ‫ גמטריא‬nur volksetymologisch mit γεωμετρία zusammengeworfen worden. Es kommt vielmehr von γάμμα τρία d. i. γάμμα = 3.“

3 Register 3.1 Hebräische Bibel Aufgelistet werden die Bibelstellen in Jalkut Schimoni Ezechiel, die in einer Auslegung verwendet werden. Die Ezechiel-Verse, die fortlaufend ausgelegt werden und in der Übersetzung fett und kursiv erscheinen, werden im Register nicht berücksichtigt. Seitenzahlen ohne Klammern beziehen sich auf die Seitenzahlen in Yalkut Shimoni le-Rabbenu Shimon ha-Darshan. Neviim acharonim: Ezechiel, hg. Arthur Bernard (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009), 513-624. Seitenzahlen in eckigen Klammern [ ] beziehen sich auf die Seitenzahlen dieses Buches. Genesis 1,1  517 1,6  517 1,17  517 2,7  596 2,8  588 2,9  581 2,10  588 3,19  599 6,5  548 6,7-8  531 6,8  531 7,16  603 8,11  571 8,21  595 9,23  571 10,11  588 12,1  525 14,13  591 17,14  555 18,11  559 18,12  559 18,14  559 18,20  544 20,18  559 21,1  559 22,2  525 22,5  580 25,23  [20], 579 26,2  579

https://doi.org/10.1515/9783111083834-003

27,22  520 27,36  538 30,3  559 30,16  557 34,1  557 36,36  582 36,37  582 36,34  582 41,26  586 49,9  561 49,14  561 49,21  561 49,27  561 Exodus

1,7  598 1,19  561 6,9  562 6,13  562 12,21  562 12,29  579 13,17  590 13,22  553, 593 14,17-18  602 15,1  622 15,7  [21], 586 15,10  586 15,12  550, 578 15,16  581 24,7  [86], 552 25,3  553

150  Jalkut Schimoni Ezechiel

25,22  542 25,23  579 26,14  552 32,3  554 32,34  539 45,13  [138] Leviticus 1,1  520 1,3  615 6,3  539 6,4  608 10,5  603 10,9  613 16,4  612 16,16  594 17,13  575 18,24  561 20,16  587 22,27  587 25,9  [106] 27,25  615 27,32  616 27,33  540 24,9  591 Numeri 7,89  520 11,1  554 11,16  601 11,26  601 11,27  601 15,31  563 17,23  558 18,16  615 29,3-4  617 31,30  617 Deuteronomium 1,13  523 4,4  581 4,7  516 4,31  575 4,44  562 9,29  530 10,16  595 18,13  556 20,19  558

25,9  [70] 25,10  [70] 26,15  518 27,5  533 27,6  533 28,48  546 28,56  532 29,9  581 30,9  529 32,5  570 32,12  622 32,13  550 32,40  562 32,47  [19], 563 33,17  561 33,22  561 33,26  519 Richter/Judicum 6,24  518 I Samuel 2,6  599 3,3  613 21,8  524 25,29  519 28,15  557 I Könige/Regnum 8,13  518 8,39  518 14,22  530 22,19  520 II Könige/Regnum 8,1  596 16,15  539 Jesaja 4,5  553 4,6  593 5,9  554 5,16  602 5,18  563 6,2  [14], 520, 587 6,3  522 8,23  574 10,16  603

Register  151

16,21  602 20,4  603 26,9  [118] 26,19  580 26,20  580 28,8  609 28,20  538 30,18  623 33,21  605 34,2  539 34,16  [23], 603 40,12  523 40,22  517 42,5  580 43,6  624 43,7  624 43,17  586 45,14  602 45,15  602 49,14  530 51,3  589 52,3  [19], 565 57,8  537 57,14  595 57,16  519 59,17  518 60,2  589 60,19  553 62,10  545 63,15  518 65,3  537 65,25  623 66,1  566 66,14  602 66,19  602 68,10  519 Jeremia 2,8  530 7,18  530 10,10  581 11,13  538 15,2  [20], 578 16,5  577 17,12  609 17,13  595 18,15  530 23,7  527 25,30  566

31,3  578 31,16-17  513 31,12  596 34,8-18  [40] 41,2  [41] 50,25  518 51,7  572 51,20  539 51,44  573 Ezechiel 1,1  [13], 521 1,3  [1, 13], 514 1,4-5  [13], 522 1,6  [14], 587 1,7  [14], 515, 516, 520, 587 1,8  [14] 1,10  515 1,14  [14] 1,21  520 1,22  [14], 519 1,24  [14] 1,26  [14], 521 1,28  [5], 521 2,1  [14] 2,10  [14], 523 3,12  [15], 522, 523 3,12-15  [5] 3,15  [15], 525 3,17-18  [15] 3,20  [15], 523-24 3,22  514, 524 2,22-23  [15] 4,1-3  525 4,3  [15] 4,4  [15], 528 4,6  [15] 4,4-5  525 4,5-6  [126] 4,6  528 4,9  [15] 4,12  [15] 4,9-12  [5] 4,13  [5, 15], 529 4,14  [15] 4,14-15  [5] 4,16-17  [6] 5,1-4  [6] 5,5  [15]

152  Jalkut Schimoni Ezechiel

5,7  [15] 5,8-17  [6] 5,13  566 7,11  [15] 7,13  [15] 7,19  [6, 16], 532 7,22  [6, 16], 533 7,26  522 7,27  [6] 8,1  526 8,2  [16] 8,5  [16], 538 8,10  600 8,12  [16] 8,14  [6] 8,16  [6], 535, 545 9,1  [16], 538 9,2  [16], 539, 541, 543 9,3  [16], 541, 542 9,4  [16], 543 9,6  [16], 539, 541, 543 9,9  535 9,11  536, 541 10  [5] 10,2  535 10,4  542 10,5  [14], 519 10,7  535 10,14  515 10,18  [6, 16] 10,19  526 11,8-9  [7] 11,13  [7, 16] 11,17  [7, 17] 11,19  [7, 17], 545 11,20  [7] 11,23  542 12,3  [17] 12,11  [7] 12,13  [7] 12,23  [7] 13,1-16  [7] 13,4  [17], 547 13,5  [17] 13,9  [17], 548 13,10  [7] 13,17-23  [7] 13,18-19  [7] 14,1-3  [7]

14,14-20  [7] 14,21-23  [7] 14,22  [17] 15,1-8  [7] 16,2  [17] 16,3  [17], 549 16,4  [17, 64], 550 16,6  [17], 550, 551 16,7  [17], 550, 551, 551-2 16,8  [17], 551 16,9  [17], 552 16,10  [18], 553 16,12  [18], 554 16,20  [18], 554-5 16,24  537 16,25  537, 555 16,34  556 16,37  [7] 16,44  [8], 557 16,45  [8] 16,46  [8] 16,61  622 16,63  55 17,5  [18], 558 17,11-12  [8] 17,13-14  [8] 17,15  [8] 17,16  [8] 17,18  [8] 19,18  [18] 17,21  [8] 17,22  [8] 17,24  [18], 559 18,4  [8, 18], 560 18,5-18  [8] 18,6  [18], 561 18,9  [18], 561 18,10  [18] 18,10-12  561 18,13  561, 598 18,20  [8] 18,21-23  [8] 18,26  [8] 18,27  524 18,27-28  524 18,28  524 18,32  [8, 18] 19,2  [18], 561 19,9  [8]

Register  153

19,14  [8] 20,1  526, 562 20,3  [18, 19], 562 20,3-4  526 20,12  [8] 20,16  [8] 20,14  [14], 522 20,21  530 20,25  [19], 563, 564 20,31  [8] 20,31-32  565 20,32  564 20,33  [19], 564 20,33-35  [8] 20,38  [8, 19] 20,39  566 20,40-41  [8] 21,5  [9] 21,11  [19], 566 21,12  566 21,22  566 21,23  [9] 21,26  [19] 21,31  [19], 569 21,32  [9] 22,6  [19] 22,9  [9] 22,11  [19] 22,13  [19], 571 22,18  [9] 22,24  [19, 20] 22,25  [9] 22,28  [9] 23  [7] 23,20  [20], 572 23,13  [20] 23,21  552 23,31  526 23,43  [20] 23,47  [9] 24,1  526-27 24,7  575 24,13  576 24,15-18  [9] 24,16  [20] 24,17  [20], 576, 577 24,23  578 24,24  [2] 24,26 576

24,18  576 24,21  576 24,24  547 25,13  [20], 578 26,2  [20], 579 26,3  [20], 579 26,20  [20], 580 26,21  [21] 27,5  582 27,6  [21], 582 27,7  582 27,29  [21], 582 28,2  584 28,3 [9], 583 28,11  [9] 28,13  [21], 585, 588 28,17  583 29,1-2  527 29,1-5  [2] 29,12  [21], 586 29,13  [9] 29,15  [21], 586 29,16  [21], 514 29,19  [9], 527 29,21  590 30,20-21  527 30,21  [21] 30,31  587 31,1-4  [21] 31,3  586 31,4  588 31,9  [21], 588 31,15  589 32,14  [21], 590 32,16  522 32,1-5  [2] 32,14  [21] 32,18  [22], 527 32,19  590 32,27  590 32,29  [22] 32,31  590 33,1-9  [5] 33,15  560 33,21  [22] 33,21-22  [10] 33,24  [22] 33,25-26  [22] 34,10  [10]

154  Jalkut Schimoni Ezechiel

34,13  [10] 34,14  589 34,23  [10] 23,25  [10] 34,31  [22], 593 35,6  [22] 36,8  [22], 594 36,17  594 36,20  [22, 44], 530 36,23  [10] 36,25  [22], 595 36,26  [10], 595 36,27  [22], 596 36,36  559 36,37  [10], 562 36,38  [22] 37,3  597 37,4  599 37,5  [10] 37,7  597-8 37,8  [10], 600-1 37,9  [22], 597 37,10  [10] 37,11  [10], 598, 599 37,12  [23], 598 37,12-13  [10] 37,13  599 37,15-22  [10] 37,24-28  [10] 37,25  [10] 38,6  [11] 38,16  [11] 38,17  [23], 601 38,18  [23], 602 38,19-20  [11] 38,22  [23], 602 38,23  602 39,4  [11] 39,9  [11] 39,11  [23], 603 39,11-16  [11] 39,17  [23] 39,17-18  603-4 39,21  [11] 40,1  [23, 126], 527, 604 40,5  [23] 40,6-27  [11] 40,28-47  [11] 40,48-42,14  [11]

41,6  [24] 41,22  [24], 609 41,26  [24] 42,1  [24] 42,15-20  [11] 43,1-2  [11] 43,2  [24], 609 43,5  [11] 43,7  [11] 43,10  [24], 609 43,10-11  [11] 43,11  [24], 522, 609 43,13  [24], 610 43,13-17  [11] 43,18-27  [11] 44,1-3  [11] 44,7  [24], 611 44,9  [11] 44,10-11  [11] 44,13  [11] 44,15-16  [11] 44,17-19  [11] 44,18  612 44,19  [24] 44,20  [25], 613 44,20-31  [11] 44,21  613 44,22  [25] 44,30  617 45,1-4  [12] 45,5  [12] 45,6  [12] 45,7-8  [12] 45,9-12  [12, 25] 45,13  [25], 617 45,13-17  [12] 45,18-19  [12] 45,21-24  [12] 45,25  [12] 46,1  [12] 46,2  [12] 46,3  [12] 46,4-5  [12] 46,6-7  [12] 46,8-10  [12] 46,9  [25], 618 46,11  [12] 46,12  [12] 46,12-15  [12]

Register  155

46,16-18  [12] 46,19-24  [12] 46,20  611, 12 46,21  608 46,22  608 47,1-12  [12] 47,3  61 47,4  [25] 47,5  [23], 605, 61 47,8  606, 619 47,9  606, 620 47,12  620, 621 47,13-23  [12] 48,1-8  [12] 48,9-12  [12] 48,13-14  [12] 48,15.17  [12] 48,18  [12] 48,19  623 48,21-22  [12] 48,23-29  [12] 48,30-35  [12] 48,35  [25], 623, 624 Hosea 3,4  567 4,2  575 4,13  537 5,1  556 5,15  542 7,1  539 12,12  537 14,2  524 Joel 2,20  596 Amos 2,7  570 2,9  586 3,8  609 7,7  542 7,17  597 9,1  542 Jona 3,2  525

3,6  588 3,7  588 Micha 1,7  556 2,1  548 2,13  553 3,11  530 6,9  542 Nahum 3,8  588 Zephania 1,4  578 1,15  602 2,13  578 Sacharia 2,5  605 2,10  591 5,2  523 9,1  551 11,1  584 13,1  606, 619 14,8  581 Maleachi 3,17  581 3,23  602 Psalmen 5,5  518 18,12  519 24,5  519 25,8  560 26,8  545 29,4  520 29,5  520 29,7  520 36,10  518 42,9  518 51,12  595 55,24  [41] 63,4  581 68,5  519 68,14  550, 551

156  Jalkut Schimoni Ezechiel

74,2  581 76,4  602 77,21  593 78,23  518 78,40  593 78,52  593 81,4  [106] 82,6  552-3 89,15  518 90,1  545 92,4  522 96,1  622 104,2  [24], 609 106,26  562, 563 116,9  581 119,96  522 127,2  536 129,3  550 145,18  516 148,7-8  518

1,11  551 2,15  586 5,15  621 7,5  553 8,5  550

Proverbia

12,7  599

3,18  581 11,30  581 13,14  581 13,21  559 14,30  599 17,5  579 21,9  542 21,19  542 24,17  579 25,9  549 25,21  595 26,26  524 30,7-9  566

Daniel

Ijob 1,4  564 1,5  564 1,7  605 3,19  569 10,10  601 11,9  523 38,7  520, 523 38,11  620 38,28  [31] Canticum/Hoheslied

Rut 1,13  582 Threni/Klagelieder 1,9  611 1,37  [24] 2,1  530 2,17  530 3,16  547 4,6  544 4,10  544 4,13  530 Kohelet

2,22  517, 519 2,32  586 3,1  532 3,21  603 3,33  600 4,17  586 5,30  533 7,3  586 7,16  520 8,2  [13], 513, 534 8,16  521 9,24-27  [126] 10,4  [13], 513 10,12  536 10,13  536 10,20  536 12,3  517, 520 I Chronik 7,20-22  599 29,11  572 II Chronik

Register  157

36,16  530

 519

Ben Sira

3.2 Quellen des Jalkut Schimoni Ezechiel Aufgelistet werden die Quellenangaben am Seitenrand der Übersetzung. Die Seitenangaben beziehen sich auf die Seitenzahlen in Yalkut Shimoni le-Rabbenu Shimon ha-Darshan. Neviim acharonim: Ezechiel, hg. Arthur Bernard (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009), 513-624. Mischna

bTalmud

Abot

Aboda Zara

3,3  607

10b  591 17a  555 52b  533

Middot 2,5  608

Arakhin

Tosefta Sota

12a  604 12b  604 32b  531

6,9  592

Baba Batra

jTalmud

73a  582 75°a-b  585 75b  606, 624

Berakhot 1,1  515 9,1  516 Bikkurim 3,3  594 Moed Qatan

Baba Qama 60b  560 67a  607 92b  576 Berakhot

Scheqalim

12b 24b 25b 32b 55a 58a 59a

6,2  619

Bekhorot

3,5  577 Terumot 4,3  617

      

557 563 571 525 607 571 521, 566

5a-b  615 5b-6a  615

158  Jalkut Schimoni Ezechiel

50a  615

Menachot

Chagiga

45a  614 45a-b  616 96a  610 97a-98b  610

12b-13a  517 13a-b  534 13b  514, 516 Chullin 37b  529 Erubin 7b  27 21a  522 58a  604 81a  529 Gittin 6a  568 56a  532

Moed Qatan 5a  611 15a-b  576 15a-16a  614 27b  577 Nedarim 8a  524 20b  565 40b-41a  546 62a  533 Nidda

Jebamot

48a-b  551

47b-48a  615 60b-61a  592 63a  582 102b  553

Pesachim

Joma 23b  608 77a-78a  605 76b-77a  535 85b  595 86b  524 Ketubbot 39a  555 62a  566 111a  580 112a  548 Megilla 6a  579 6b  579 17b  594 25b  548 29a  545, 618 32a  563

42b  579 119a  516 Qidduschin 72b  544 78a  614 78a-b  613 Rosch ha-Schana 31a  541 32a-b  564 Sanhedrin 17a  601 22a  576 22b  612 39a  528 44b  549 81a  560 92b  599 98a  590 100a  621 108b  531

Register  159

Schabbat 55a  543 118a  601 129b  549 152b  598 Sota 4b  529 11a  550 11b  561 Sukka 25b 34a 45b 52a

   

576 557 623 595

Zebachim 18b  611, 612 18b-19a  612 22b  611 113a  571

20,5  623 26,6  596 28,5  544, 548 32,8  603 33,1  589 33,6  571 34,15  546 36,6  602 50,1  516 53,1  558, 559 55,7  525 63,13  593 65,21  520 80,1  556 83,1  581 85,27  521 89,9  586 96,5  583 Jelamdenu  545, 553, 562, 609 Leviticus Rabba

34  581

6,5  558 7,3  564 22,6  565 25,7  555 33,3  531, 570 33,6  573

Alphabet des Ben Sira

Mekhilta de-Rabbi Jischmael

Midraschim Avot de-Rabbi Natan

 584 Canticum/Hoheslied Rabba 1,5,3  622 Derekh Eretz Zuta 1  585 Deuteronomium Rabba 2,20  535 2,21  570 Genesis Rabba 3,4  609 14,4  600 15,2  588

bo 1  513 bachodesch 4  609 beschallach 2  602 pischa 1  541 pischa 5  551, 562 pischa 13  579 pischa 14  551 schira 6  586 schira 9  578 Midrasch Psalmen 52,3  523 Pesiqta de-Rav Kahana 6,3  610 8,4  528 13,11  542

160  Jalkut Schimoni Ezechiel

14,4  563 15,7  574 24,7  559 Pesiqta Rabbati 27/28,2  529 33,10  552 33,11  587 42,5  559

noach 19  581 qedoschim 6  523 schoftim 7  570 teruma 4  553 tetse 14  538 wa-jera 33  558 Threni Rabba

4  517 27  591 29  550 33  597 40  596 51  618, 619

pet. 5  573 pet. 15  594 pet. 22  537 pet. 23  532, 567, 578 1,1  547 1,3  554 1,37  611 2,3  538 3,16  547

Rut Rabba

unbekannt

Pirqe de-Rabbi Eliezer

pet. 5  547 3,1  569 Seder Olam 26  513, 525 Seder Elijahu Rabba 6 [S. 34]  521 Sifra nedaba par. 1,2,10-11  519 Sifre Deuteronomium § 13  523 § 294  617 § 308  570 § 315  621 § 324  572 § 330  562 § 335  604 Tanchuma - Buber beschallach 9  590 beschallach 15  593 emor 11  514, 587 emor 23  515, 587 metsora 17-18  594 nitsabim 7  564

 558, 583

Register  161

3.3 Schreiberverweise Die Seitenzahlen beziehen sich Yalkut Shimoni le-Rabbenu Shimon ha-Darshan. Neviim acharonim: Ezechiel, hg. Arthur Bernard (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009), 513-624, die in runden Klammern am Seitenrand der Übersetzung angegeben sind. Die Paragraphenzählung der Propheten und Schriftwerke des Jakut Schimoni schlüsselt sich wie folgt auf: Tab. 5: Paragrapheneinteilung im Jalkut Schimoni zu Propheten und Schriftwerken Propheten I

Propheten II

Schriftwerke

§§ -: Josua

§§ -: Jeremia

§§ -: Rut

§§ -: Richter

§§ -: Ezekiel

§§ -: Psalmen

§§ -: I Samuel

§§ -: Jesaja

§§ -: II Samuel

§§ -: Zwölf Propheten

§§ -: Ijob 1

§§ -: Proverbia

§§ -: I Könige

§§ -: Kohelet

§§ -: II Könige

§§ -: Hoheslied §§ - Threni §§ -: Ester §§ -: Daniel §§ -: Esra, Nehemia §§ -: I, II Chronik

Verweis auf §§ in Jalkut Tora § 63 [Jalkut Genesis, GenR 39,9]  525 § 341 [Jalkut Exodus, MidrPs 52,3]  561 § 473 [Jalkut Leviticus, bSanh 105a]  565

Verweis auf §§ in Jalkut Propheten § 4 [Jalkut Josua, GenR 16,3]  513 § 10 [Jalkut Josua, Mek beschallach 3]  594 § 11 [Jalkut Josua, MidrSam 9,6]  513 § 11 [Jalkut Josua, PRK 13,4]  555 § 21 [Jalkut Josua, GenR 5,5]  513 § 23 [Jalkut Josua, Seder Olam 11]  604  1 §§ 515-532: Hosea; §§ 533-537: Joel; §§ 539-549: Amos; § 549: Obadja; §§ 550-551: Jona; §§ 551-560: Micha; §§ 560-566: Nahum; §§ 562-566: Habakuk; §§ 566-567: Zephanja; Haggai: §§ 567-568; Sacharia: §§ 569-586; Maleachi: §§ 587-595.

162  Jalkut Schimoni Ezechiel

§ 29 [Jalkut Josua, bBB 122a]  623 § 43 [Jalkut Richter, Mek pischa 12]  602 § 66 [Jalkut Richter, bBQ 79b]  535 § 74 [Jalkut Richter, TanB re’e 14]  554 § 90 [Jalkut Samuel, SNum § 42]  562 § 99 [Jalkut Samuel, Mek schira 6]  538 § 129 [Jalkut Samuel, MidrSam 22,3]  530 § 140 [Jalkut Samuel, bBer 12b]  557 § 149 [Jalkut Samuel, MidrSam 27,4]  554 § 153 [Jalkut Samuel, bJeb 78b]  568 § 162 [Jalkut Samuel, GenR 6,5]  579 § 162 [Jalkut Samuel, TanB bereschit 4]  611 § 165 [Jalkut Samuel, bBQ 60b]  560 § 182 [Jalkut Könige, Tan tetsawwe 4]  605 § 212 [Jalkut Könige, bNed 62a]  533 § 216 [Jalkut Könige, bBer 31b-32a]  545 § 216 [Jalkut Könige, bBer 31b-32a]  595 § 220 [Jalkut Könige, TanB emor 5]  544 § 227 [Jalkut Könige, bSanh 39b]  530 § 231 [Jalkut Könige, bBer 55a]  596 § 239 [Jalkut Könige, bChul 89a]  585 § 245 [Jalkut Könige, GenR 19,11]  600 § 247 [Jalkut Könige, bJoma 9b]  538 § 258 [Jalkut Jeremia, PRK 13]  514 § 264 [Jalkut Jeremia, Mek schira 7]  522 § 269 [Jalkut Jeremia, bJoma 86a]  595 § 307 [Jalkut Jeremia, GenR 88,5]  572 § 308 [Jalkut Jeremia, Mek bo 2,1]  514 § 314 [Jalkut Jeremia, bSchab 30b]  558 § 315 [Jalkut Jeremia, MidrPs 73,4]  596 § 322 [Jalkut Jeremia, bAr 32b-33a]  530 § 327 [Jalkut Jeremia, PRK 13]  513 § 329 [Jalkut Jeremia, Mek bo 1]  523 § 330 [Jalkut Jeremia, TanB wa-era 8]  579 § 337 [Jalkut Ezechiel, TanB emor 11 und 23]  587 § 351 [Jalkut Ezechiel, GenR 34,15]  596 § 381 [Jalkut Ezechiel, bJoma 77b-78a]  619 § 395 [Jalkut Jesaja, bQid 40a]  548 § 402 [Jalkut Jesaja, bBer 58b]  566 § 431 [Jalkut Jesaja, bSanh 90b]  580 § 472 [Jalkut Jesaja, PRK 20,7]  607 § 474 [Jalkut Jesaja, PRK 19,1]  578 § 510 [Jalkut Jesaja, GenR 20,5]  623 § 552 [Jalkut Micha, bBer 32a]  596

Register  163

Verweis auf §§ in Jalkut Schriftwerke § 602 [Jalkut Rut, RutR 5,12,4]  520 § 923 [Jalkut Ijob, GenR 23,7]  620 § 1017 [Jalkut Threni, ist dort nicht mehr zu finden]  573 § 1082 [Jalkut Chronike, bBer 58a]  572

Ohne Paragraphenangaben im Abschnitt zu II Sam 23,15  560 usw.  530, 612

3.4 Lehnwörter Die Seitenzahlen beziehen sich Yalkut Shimoni le-Rabbenu Shimon ha-Darshan. Neviim acharonim: Ezechiel, hg. Arthur Bernard (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009), 513-624, die in runden Klammern am Seitenrand der Übersetzung angegeben sind.

‫אויר‬ ‫איקונוין‬ ‫אספקלריא‬ ‫בליסטרא‬ ‫דאיסתנדרא‬ ‫