Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Threni (Klagelieder) 9783110722482, 9783110722444

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Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Threni (Klagelieder)
 9783110722482, 9783110722444

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
1 Einleitung
2 Jalkut Schimoni Klagelieder (Threni)
3 Register
4 Literatur
5 Abkürzungen

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Jalkut Schimoni zu Threni (Klagelieder)

Jalkut Schimoni

Rabbinische Bibelauslegung im Mittelalter Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein

Jalkut Schimoni zu Threni (Klagelieder)

Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein Übersetzt von Beat Zuber

ISBN 978-3-11-072244-4 e-ISBN (PDF) 978-3-11-072248-2 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-072256-7 Library of Congress Control Number: 2021932968 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com

Vorwort Der Jalkut 1 Schimoni ist ein Kommentar aus Talmud und Midrasch zur gesamten hebräischen Bibel. 2 Die zweibändige Erstausgabe des Jalkut wurde in Salonika gedruckt, Teil 1: 1521 zu Propheten und Schriftwerken; Teil 2: 1526-27 zur Tora. 3 Zur Identifikation der einzelnen Textbausteine, die im Jalkut Schimoni verwendet wurden, finden sich allgemeine Angaben (z.B.: Jelamdenu) in der Editio princeps im Text des Jalkut. Meir Prinz setzte sie in der Ausgabe Venedig 1566 an den Rand neben die entsprechenden Textabschnitte. Die genauen Stellenangaben der Quellentexte wurden von Arthur B. (Dov) Hyman ermittelt und in dem zweibändigen Werk The Sources of the Yalkut Shimeoni veröffentlicht. 4 In der vorliegenden Übersetzung sind die Quellenangaben nach Hymans The Sources of the Yalkut Shimeoni zu Beginn der verwendeten Texteinheit am äußeren Seitenrand angegeben. 5 Die Editio princeps von 1521 ist Textgrundlage der Übersetzung von Jalkut Schimoni zu den Klageliedern. Dieser Text des Jalkut Schimoni gilt, neben der Handschrift zur Tora, Ms. Heb. b. 6 (Ms. Oxford Bodleiana 2637), als der beste verfügbare Text, 6 weswegen bereits  1 Vgl. I Sam 17,40. 2 Michael Krupp, “New Editions of Yalkut Shimoni.” Immanuel 9 (1979): 64: “Yalkut Shim’oni, ʻthe collection of Simon,’ is generally referred to simply as Yalkut – ʻthe collection.’ This in an indication of its standing among other, similar collections. Yalkut Shim’oni is the only collection which contains midrashim to all the books of the Bible.” 3 Yalkut Shimoni al ha-Tora by R. Shimon ha-Darshan. Facsimile Edition of the First Edition of Salonique 1521-1527. 5 Bde. (Jerusalem: Makor, 1968). Yalkut Shimoni Prophets and Hagiographa. Facsimile Edition of the First Edition Salonique, 2 Bde. (Jerusalem: Makor, 1973). 4 The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg, and the Editio Princeps [Salonika, 1521], hg. Arthur B. (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965). The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Pentateuch. Together with an Introduction, Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford and Vienna and the Editio Princeps [Salonika, 1526], hg. Arthur B. (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1974). 5 Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 420448. 6 Siehe Michael Krupp, “New Editions of Yalkut Shimoni,” 65: “The much discussed Oxford Ms. is, in actuality, the only Ms. written before the first edition. All the other mss (Strasbourg 4048, Parma 1172, Vatican 98, Sassoon 41/4, Cambridge add 396/1) are later, mostly from the 17th or even 18th centuries, and all of them – without exception – are fragmentary. This makes the Oxford Ms. all the more valuable.” 68: “The first edition is more original and more correct, though it too is not free from errors.” – Zu der Jalkut-Kommentierung der Hagiographen liegt eine Handschrift vor, Ms. Selden, A. Sup. 102, Bodleiana, Oxford (Neubauer, 1906, Bd. 1, 164), zu Proverbia, Hiob, Daniel, Esra-Nehemia https://doi.org/10.1515/9783110722482-201

VI  Jalkut Schimoni Klagelieder

Hyman die Editio princeps als Textbasis für den Jalkut Schimoni zu den Propheten wählte. 7 Die Editio princeps des Jalkut Schimoni, die eine Blattzählung aufweist, ist zweispaltig in Raschischrift gedruckt, jede Spalte (a-d) umfasst ca. 47 Zeilen. Ein Querstrich / in der Übersetzung signalisiert, dass entweder ein Blatt- oder ein Spaltenwechsel vorliegt. Die Blatt- und Spaltenangaben finden sich in runden Klammern am Rand der Übersetzung in Höhe des Querstrichs angegeben. Die in der Editio princeps fett im Text des Jalkut Schimoni angegebenen Paragraphenangaben wurden ebenfalls fett am Seitenrand der Übersetzung gedruckt. Nicht fett gedruckte Paragraphen verweisen auf die Paragraphenangaben der Ausgabe Venedig 1566, die in späteren Drucken übernommen wurde. Die fortlaufende Paragraphenzählung im Jalkut Schimoni zu den Hagiographen gibt Aufschluss über die Anordnung der Bücher. Danach wurde in einer früheren Version des Jalkut die in bBB 14b 8 genannte Reihenfolge der biblischen Bücher gewählt: §§ 596-609 Rut

§§ 995-1043 Threni

§§ 610-890 Psalmen

§§ 1044-1059 Ester

§§ 891-928 Ijob

§§ 1059-1066 Daniel

§§ 929-965 Proverbia

§§ 1067-1071 Esra; Nehemia

§§ 966-979 Kohelet

§§ 1072-1085 Chronik

§§ 980-994 Canticum

Diese Reihenfolge der hagiographischen Schriften wurde, unter Beibehaltung der Paragraphenzählung, in der Editio princeps wie folgt geändert: 9

 und I, II Chronik, die keine Paragraphenzählung enthält. Das Kolophon der Handschrift verweist auf das Jahr 1512. Siehe Arthur B. Hyman, Jitzchak Schiloni. Jalkut Schimoni al-Neviim rischonim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 8. 7 Siehe Hyman, Schiloni, Jalkut Schimoni al-Neviim rishonim, Deckblatt. Hyman, Schiloni, Jalkut Schimoni al-Neviim aḥaronim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009), Deckblatt. 8 „Unsere Lehrer lehrten: Die Anordnung der Schriftwerke ist: Rut, das Buch der Psalmen, Ijob, Sprüche, Prediger, Hoheslied, Klagelieder, Daniel, die Esterrolle, Esra, Chronik. Dem, der sagt, Ijob habe in den Tagen Moses gelebt, sollte doch Ijob am Anfang stehen[, antworten wir]: Wir beginnen nicht mit einem Strafgericht.“ 9 Michael Krupp, “New Editions of Yalkut Shimoni.” Immanuel 9 (1979): 65: “The first edition, which does not preserve the original sequence of the Yalkut at least uses the original enumeration, in which the first of the later prophetic books was that of Jeremiah, followed by Ezekiel and Isaiah. The Early Prophets end with paragraph 252, Isaiah follows with paragraph 385 and after Ezekiel, Jeremiah with paragraph 253. Later editions were corrected by each man after his own fashion, beginning with Venice 1566, which allows Isaiah to commence at paragraph 253, but does not correct the enumeration of Jeremiah, which then also starts with paragraph 253. That is not the only change in the later editions; most of these changes are capricious. The text was especially corrupted through the interference of Christian censorship.”

Vorwort  VII

Tab. 1: Anordnung der Bücher im Jalkut Schimoni, Editio princeps 1521 Buch

Blatt

Paragraphen

Psalmen

- ( Seiten)

§§ - 10

Proverbia

-

§§ -

Ijob

-

§§ -

Daniel mit

-

§§ -

Esra/Nehemia

-

Chronik

-

§§ -

Rut

-

§§ -

Threni

-

§§ -

Ester (Ahaschwerosch)

-

§§ -

Canticum

-

§§ -

Kohelet

-

§§ - (=)

In der Editio princeps folgt die Auslegung zu den Klageliedern auf die Kommentierung des Buches Rut. Der letzte Paragraph, der in Jalkut Schimoni Rut vermerkt ist, ist § 609 auf Blatt 196d. In derselben Spalte beginnt die Kommentierung zu den Klageliedern, der die Paragraphenangabe 995 vorangeht, sie endet auf Blatt 202c. Auf Blatt 196d wird die Blattangabe 200 mit ‫ קק‬angegeben, dann folgt ‫ רא‬für Seite 201. Im gesamten Jalkut Schimoni sind Textabkürzungen mit Stellenverweisen zu finden. Diese Anmerkungen werden in einer eigenen Schrifttype wiedergegeben. Bereits Hyman hat darauf hingewiesen, dass unterschiedliche Schreiberkonventionen für diese Querverweise zu finden sind. 11 Die von Hyman zu den Abkürzungen ermittelten Stellenangaben, die in seinen beiden Quellenbänden zum Jalkut verzeichnet sind, wurden jeweils zur Stelle angegeben. 12 In der Übersetzung werden eckige Klammern [ ] verwendet, um Ergänzungen eines Bibelverses oder sonstige Ergänzungen zu kennzeichnen. Alle Bibelstellen werden in runden Klammern angegeben ( ). Runde Klammern werden auch verwendet, um der Übersetzung ein hebräisches, lateinisches oder griechisches Wort beizugeben. Ein hebräisches Wort wird dann angegeben, wenn die Auslegung gleiche oder klanglich ähnliche Wörter aufeinander bezieht, dies aber in der Übersetzung nicht deutlich gemacht werden kann. Muss dasselbe Wort in einem Kontext unterschiedlich übersetzt werden, wird das jeweilige hebräische Wort ebenfalls genannt.  10 Die Paragraphenzählung beginnt für Propheten und Hagiographen bei Jalkut Schimoni Josua. 11 Siehe Arthur B. (Dov) Hyman, Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 14. 12 Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 449455.

VIII  Jalkut Schimoni Klagelieder

Im Jalkut Schimoni sind Bibelverse zuweilen nicht nach dem masoretischen Bibeltext zitiert. In den Fußnoten wird die abweichende Formulierung angegeben, wenn damit eine inhaltliche Textveränderung verbunden ist. Einfache Plene-Schreibungen werden hingegen nicht notiert. In der Übersetzung wird ein im Vergleich zum masoretischen Bibeltext verändertes Bibelzitat nach der Schreibweise des Jalkut übersetzt. Es ist eine eigene Forschungsarbeit, die Abweichungen der biblischen Zitate im Jalkut zum masoretischen Bibeltext zu sichten und auszuwerten. Der auszulegende Vers, mit dem eine Sinneinheit beginnt, wird in der Übersetzung jeweils fett und kursiv gedruckt. In der Einleitung wird der auszulegende Bibelvers kursiv gedruckt und in Anführungszeichen „ “ gesetzt, andere Bibelverse werden in der Einleitung nur in Anführungszeichen gesetzt. Sinneinheiten innerhalb einer Auslegungseinheit werden in der Übersetzung durch eine Leerzeile gekennzeichnet. Mischnazitate werden in KAPITÄLCHEN wiedergegeben. Werden mehrere Auslegungen aneinandergereiht, werden die einzelnen Auslegungselemente durchgezählt. Werden Wörter aus dem Hebräischen transkribiert, geschieht dies nach den Loccumer Richtlinien. 13 Ebenso werden die biblischen Namen nach den Loccumer Richtlinien angegeben. Die Abkürzungen der biblischen Bücher folgen dem Abkürzungsverzeichnis der Theologischen Realenzyklopädie. 14 Den jeweiligen Buchbezeichnungen entsprechend wurde der dazugehörende Midrasch abgekürzt (z.B. Klagelieder = Threni = Thr; MidrThr). Rabbinennamen, Abkürzungen der Talmudtraktate und Angabe der Wochenlesungen (Sedarim) zur Tora wurden nach Günter Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch (München: Beck, 71982; 92011) wiedergegeben. Zudem wurden folgende Übersetzungen festgelegt:

 13 Siehe https://www.die-bibel.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Loccumer_Richtlinien.pdf (14.05.2019). Ökumenisches Verzeichnis der biblischen Eigennamen nach den Loccumer Richtlinien (Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 1981). Ausnahme: Schabbat (und nicht Sabbat), wie auch die Abkürzung des gleichnamigen Mischna- und Talmudtraktates „Schabbat“ und Artahschasta anstelle von Artaxerxes. Inkonsistenzen (wie: Eleasar als Name in der Bibel und Eleazar als Rabbinenname) wurden in Kauf genommen. 14 Theologische Realenzyklopädie. Abkürzungsverzeichnis, zusammengestellt von Siegfried Schwertner (Berlin: De Gruyter, 1976) mit den Ausnahmen: Rut und Ijob.

Vorwort  IX

Tab. 2: Feste Formulierungen

schließe hieraus ein Meister sagte im Westen sagen sie in einer Lehre 15 wird gelehrt dieser [Sonderfall begründet] die allgemeine Regel denn es wird gelehrt denn wir haben gelernt und das ist vergleichbar mit lehrt er aber nicht ... ? auch haben wir gelernt es belehre uns unser Meister er erwidert man wandte ein Meister es findet sich du findest, es heißt daraus lernen wir Rava

Rabbah die Rabbinen unsere Rabbinen er wandte ein unsere Lehrer lehrten

Tanna

ein Tanna sagte ein Tanna [lehrte] [Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte zwei Tannaiten er lehrt

ich habe gelernt unsere Rabbinen lehrten es wird weiter gelehrt es wird gelehrt ebenso wird gelehrt wir haben gelernt

‫אמור מעתה‬ ‫אמר מר‬ ‫במערבה אמרי‬ ‫במתניתא תנא‬ ‫בנין אב‬ ‫דתניא‬ ‫דתנן‬ ‫ודכוותה‬ ‫והקתני‬ ‫ותנן‬ ‫ילמדנו רבינו‬ ‫מתיב‬ ‫מיתיבי‬ ‫מר‬ ‫נמצא‬ ‫נמצאת אומר‬ ‫נמצינו למדין‬ ‫רבא‬ ‫רבה‬ ‫רבנין‬ ‫רבנן‬ ‫רמי‬ ‫שנו רבותינו‬ ‫תאנא‬ ‫תנא אמר‬ ‫תנא‬ ‫תנא דבי ר ישמעאל‬ ‫תרי תנאי‬ ‫ תני‬,‫תאני‬ ‫תנאי‬ ‫תנו רבנן‬ ‫תני אידך‬ ‫תניא‬ ‫תניא נמי הכי‬ ‫תנן‬

 15 Baraita, eine Lehre aus der Zeit der Mischna, die nicht in die Mischna aufgenommen wurde.

X  Jalkut Schimoni Klagelieder

Es ist eine eigene Forschungsarbeit, die Bearbeitung der Quellen, die im Jalkut zum Teil verkürzt oder auf eine Auslegung hin zugeschnitten übernommen wurden, zu untersuchen. 16 Da die Frage gestellt wurde, warum der Jalkut Schimoni in der Reihe „Jüdische Bibelauslegung im Mittelalter“ ins Deutsche und nicht ins Englische übersetzt wird, 17 möchte ich auf die englische Übersetzung des Jalkut Schimoni verweisen, die auf der Plattform Sefaria.org in Angriff genommen worden ist. 18 Diese Übersetzung zum Jalkut wird, da sehr viel mehr Personen an ihr arbeiten als an der deutschen, höchstwahrscheinlich vor dem hier begonnenen Projekt fertig gestellt werden. Eine zweite Übersetzung ins Englische ist vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll. Danken möchte ich Celina Müller für die Hilfe bei der Erstellung der Bibliographie sowie Ute Bohmeier für ihre Hilfe beim Korrekturlesen und ihre Formulierungsvorschläge.

Düsseldorf, September 2020 – Dagmar Börner-Klein

 16 Siehe Farina Marx, Jalkut Schimoni zum Zwölfprophetenbuch (Berlin: De Gruyter, 2020). David Théophile Ivan Meyer, La Nature Éditoriale du Yalkut Shimoni. Une étude exploratoire des citations de Bereshit Rabbah XXII,8-10 dans le Yalkut Shimoni (PhD, Universität Leuven, verteidigt 2018; unveröffentlicht): https://www.yalkutshimoni.org/ (19.05.2019). 17 Lieve M. Teugels, “Jalkut Schimoni Josua, Numeri, Richter, Samuel.” Journal for the Study of Judaism 49 (2018): 585-589. 18 Siehe https://www.sefaria.org/Yalkut_Shimoni_on_Torah?lang=bi (18.07.2019).

Inhalt Vorwort  V 1

Einleitung  1

1.1 Das biblische Buch Klagelieder  1 1.2 Jalkut Schimoni Klagelieder  4 Klagelieder 1  4 Klagelieder 2  6 Klagelieder 3  8 Klagelieder 4  11 Klagelieder 5  12 2

Jalkut Schimoni Klagelieder  13 Eröffnung (Peticha)  13 Kapitel 1  29 Kapitel 2  52 Kapitel 3  66 Kapitel 4  76 Kapitel 5  78

3

Register  79 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5

4

Literatur  88 4.1 4.2 4.3 4.4

5

Hebräische Bibel  79 Quellen des Jalkut  84 Schreiberverweise  85 Lehnwörter  85 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten  86

Textausgaben  88 Zitierte Literatur  90 Wörterbücher und Nachschlagewerke  93 Weiterführende Literatur  93

Abkürzungen  110

1 Einleitung 1.1 Das biblische Buch der Klagelieder (Threni) Nach bBB 15a gilt Jeremia als der Verfasser der Klagelieder. 1 In dem fünf Kapitel umfassenden biblischen Buch finden sich fünf Klagelieder über die Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezzar (578 v.u.Z.). 2 Die ersten vier Lieder sind Alphabet-Akrosticha. 3 Diese Struktur, nach der jeder Vers fortlaufend mit einem Buchstaben des Alphabets beginnt, findet sich ebenfalls in Ps 37, Ps 111, Ps 112, Ps 119, Prov 32,10-31; teilweise alphabetisch, bzw. alphabetisch mit fehlenden Buchstaben, sind Nah 1,2-8, Ps 9, Ps 25, Ps 34, Ps 145. Von den 5 einzelnen Klageliedern weisen die ersten vier alphabetische Strophen auf: Thr 1-3 ist dreizeilig komponiert, die jeweils erste Zeile beginnt fortlaufend alphabetisch. In Thr 3 beginnen alle drei Zeilen einer Strophe mit demselben Buchstaben. Thr 4 weist zweizeilige alphabetische Strophen auf. In Thr 2, Thr 3, Thr 4 steht Phe vor Ajin. Thr 5 hat – wie das Alphabet 22 Buchstaben aufweist – 22 Strophen, die aber nicht mehr alphabetisch strukturiert sind.

 1 Vgl. Jer 8,18-23; II Chr 35,25. Die Formulierung „Zerschlagen der Tochter meines Volkes“ findet sich nur in Jer 8,11, Jer 8,21, Thr 2,11, Thr 3,48, Thr 4,10. 2 Ulrich Berges, Klagelieder (Freiburg: Herder 2002; 22012). Adele Berlin, Lamentations: A Commentary (Louisville, Ky: Westminster John Knox Press, 2002). Paul M. Joyce, Diana Lipton, Lamentations Through the Centuries (Chichester, UK: Wiley-Blackwell, 2013). Klaus Koenen, Klagelieder (Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Theologie, 2015). Robin A. Parry, Lamentations (Grand Rapids, Mich.: Eerdmans, 2010.) Claus Westermann, Die Klagelieder. Forschungsgeschichte und Auslegung (NeukirchenVluyn: Neukirchener Verlag, 1990). Lauress L. Wilkins, The Book of Lamentations and the Social World of Judah in the Neo-Babylonian Era (Piscataway, Gorgias Press, 2010). 3 Siehe Raschi zu Thr 1,1. Eliyahu Assis, “The Alphabetic Acrostic in the Book of Lamentations.” Catholic Biblical Quarterly 69 (2007): 710-724. Hanan Eshel, John Strugnell, “Alphabetical Acrostics in pre-Tannaitic Hebrew.” Catholic Biblical Quarterly 62 (2000): 441-458. David Noel Freedman, “Acrostics and Metrics in Hebrew Poetry.” Harvard Theological Review 65 (1972): 367-392. David Noel Freedman, Pottery, Poetry, and Prophecy. Studies in Early Hebrew Poetry (Winona Lake: Eisenbrauns, 1979). David Noel Freedman, “Acrostic Poems in the Hebrew Bible. Alphabetic and Otherwise.” Catholic Biblical Quarterly 48 (1986): 408-431. Homer Heater, “Structure and Meaning in Lamentations.” Bibliotheca Sacra 149 (1992): 304-315. Max Löhr, “Alphabetische und alphabetisierende Lieder im Alten Testament.” Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft 25 (1905): 173-198. Johan Renkema, “The Meaning of the Parallel Acrostics in Lamentations.” Vetus Testamentum 45 (1995): 379-383. Robert B. Salters, A Critical and Exegetical Commentary on Lamentations. London, New York: T&T Clark, 2010, 87-92. https://doi.org/10.1515/9783110722482-001

2  Jalkut Schimoni Klagelieder Die fünf Klagelieder sind mit hoher Wahrscheinlichkeit vor dem Kyros Edikt entstanden, das eine Rückkehr der Israeliten aus Babylonien nach Jerusalem gewährte, da keine Anspielungen auf dieses Ereignis in den Klageliedern zu finden sind. Nach Soferim 14,3; 14,18 und 18,4 werden die Klagelieder am 9. Ab gelesen, der ein Fasten- und Trauertag ist, an dem der Zerstörung des Tempels in Jerusalem gedacht wird. 4 Der Lesetext des auf den 9. Ab folgenden Schabbat ist Jes 40,1: „Tröstet, tröstet mein Volk“, der in Jalkut Schimoni Klagelieder eine Schlüsselfunktion hat.

1.2 Jalkut Schimoni Klagelieder (Threni) Arthur B. Hyman hat wiederholt beklagt, dass Jalkut Schimoni zu den Klageliedern offenbar nicht vollständig sei. Dieser Eindruck entstand dadurch, dass die Anordnung der Auslegungseinheiten von Jalkut Klagelieder in unterschiedlichen Textausgaben unterschiedlich ist und im Jalkut keine fortlaufende Auslegung zu dem biblischen Buch der Klagelieder zu finden ist, sondern eine eher homiletische Auslegung, der Petichot (Eröffnungen) 5 vorangestellt sind. Zu der Auslegung des Jalkut Schimoni zu Thr 1 und Thr 2 fällt auf, dass in der Editio princeps keine Quellenangaben, wie sonst im Jalkut üblich, zu finden sind. Erst zum Ende des Kommentars werden die Quellen zum babylonischen Talmud angegeben. Dies könnte daran liegen, dass zuvor ausschließlich ThrZ und ThrR als Quellen benutzt werden. In der Editio princeps endet die Kommentierung zu Thr 2 mit der Anklage Gottes, Jerusalem habe die Gebote übertreten, was seinen Zorn hervorgerufen habe. Hier schließen andere Textausgaben die Auslegung zu Thr 2,3 an, Gott habe seine rechte Hand von Israel zurückgezogen. Dieser Zusatz umfasst die Paragraphen §§ 1032-1034 (der nicht fett gedruckten Pragraphenzählung). Thr 2,3 findet sich ebenso als Ausgangspunkt einer Peticha am Anfang der Kommentierung zu Jalkut Klagelieder. Die Auslegung von Thr 2,3 bildet zudem in der Editio princeps einen inhaltlichen Schwerpunkt am Anfang des dritten Kapitels. Jalkut Schimoni Klagelieder ist aus folgenden 98 Quellen aus Talmud und Midrasch zusammengesetzt:

 4 Nach mTaan 4,6 wurde der Tempel auch durch die Römer im Jahr 70 und 136 im Zuge des Bar Kokhba Aufstandes am 9. Ab zerstört. 5 Siehe Arnold Goldberg, “Versuch über die Präsupposition und Struktur der Petiḥa (1980).” In Rabbinische Texte als Gegenstand der Auslegung: Gesammelte Studien II, hg. Margarete Schlüter, Peter Schäfer (Tübingen: J.C.B. Mohr, 1999), 303-346. Michel G. Distefano, Inner-Midrashic Introductions and Their Influence on Introductions to Medieval Rabbinic Bible Commentaries (Berlin: De Gruyter, 2009), insbesondere 85-135.

Einleitung  3

Tab. 3: Anzahl der in Jalkut Schimoni Daniel verwendeten Quellen Quelle

Anzahl

Quelle

Anzahl

ThrZ



PRK



ThrR



Jelamdenu



bTalmud



Mek



unbekannt



GenR



SER



Hauptquellen des Jalkut Schimoni zu den Klageliedern sind Threni Rabba 6 und Threni Zuta, die ineinander verwoben werden. Es fällt auf, dass die Verteilung der Quellen ansonsten ausgewogen ist: 40 (ThrZ) – 38 (ThrR) – 10 (Talmud) – 9 (Midrasch). Der Jalkut beginnt mit ThrR pet. 27, einer Auslegung zu Lev 26,18, „wenn ihr bis dahin nicht auf mich hört“, dass Gott nur dann straft, wenn er zuvor vor der Strafe gewarnt hat. Er verdeutlicht den Zorn Gottes, der mit der Bestrafung Israels einhergeht, durch zwei Königsgleichnisse aus ThrR pet. 2 und einem dritten aus ThrZ 24. Mit ThrZ 26-28 verweist der Jalkut darauf, dass Gott sich ob des Ungehorsams Israels zurückgezogen habe, wodurch Israel schutzlos und den Feinden ausgeliefert wurde. Dieses Bild ist in Thr 2,3 angelegt, wo es heißt, Gott habe seine Rechte, die sonst schützend über Israel ruht, zurückgezogen. Da es zudem in dem Vers heißt, er habe seine Rechte „vor dem Feind“ zurückgezogen, schließt sich eine lange Ausführung darüber an, dass es dem Feind erst durch Gottes Rückzug möglich war, den Tempel niederzubrennen. Wenn Gott in Folge darüber klagt, er habe nun keine Bleibe mehr auf der Erde, ist dies seiner eigenen Entscheidung zuzurechnen. Von einem Engel (Metatron) will er sich nicht trösten lassen, er klagt lieber vor Jeremia über den Verlust seiner Kinder. Jeremia bekommt von Gott den Auftrag, die Erzväter Abraham, Isaak, Jakob und auch Mose aus ihren Gräbern zu holen, damit sie mit ihm über den Verlust Israels trauern und helfen, Israel zurückzubringen. Nach Jer 31,17 ist eine Hoffnung auf Rückkehr erst denkbar, wenn es eine Generation gibt, die nach Gott als König Ausschau hält. Dann wird Gott den 9. Ab in einen Festtag umwandeln (Sach 8,19), und Jerusalem wird wieder erbaut (Ps 147,2). In der Zwischenzeit gilt, dass, wer über Jerusalem trauert, es verdient, Freude zu sehen; aber die Einfältigen trauern nicht. Mit PRK 13,4 fügt der Jalkut eine sechsfache Kontrastierung des strafwürdigen Israels und der zu lobenden nicht-israelitischen Rahab an, der der zehnfache Kontrastierung von Israel und Jeremia aus ThrZ 31 folgt.  6 Siehe Adam Gregerman, Building on the Ruins of the Temple (Tübingen: Mohr Siebeck, 2016), 157216.

4  Jalkut Schimoni Klagelieder Weil Israel meilenweit weg vom richtigen Weg war, bedurfte es, so ThrZ 32-33, des Propheten Jeremia und seiner Worte der Zurechtweisung, weswegen Jeremia Mose vergleichbar ist. Die Zurechtweisung Jeremias bezieht sich, so ThrZ 34, auf den Ungehorsam Israels gegen Gott. Israel hat an den Hetitern und Amoritern nicht den Bann vollzogen, wie es Gott angeordnet hatte (Dtn 20,17). Daher hat sich Gott von Israel zurückgezogen. Jeremias Name, so ThrZ 35, der eine klangliche Ähnlichkeit zum griechischen Wort „erema“ (ἔρημα), Wüste, aufweist, hat symbolische Bedeutung und verweist darauf, dass Jerusalem mit dem Tempel zerstört werden wird. Mit ThrZ 35 wird der Prophet Jeremia sechs Mal im Gegensatz zu Mose gesehen, mit dem Gott freundlich umging, über dem er sein Angesicht leuchten ließ (Num 6,25). Jeremia hingegen ließ er in Finsternis wohnen (Thr 3,6), obwohl er Israel inständig gebeten hatte, auf Gott zu hören (Jer 2,4). Der Aufruf Jeremias, auf das Wort Gottes zu hören (Jer 2,4), wird mit ThrZ 36-37 präzisiert: Es gibt vier verschiedene Weisen des Hörens, aber derjenige, der nicht hört und nichts tut, ist verloren und „gehört zum Tod“ (Jer 15,2). Mit ThrZ 38 schließt der Jalkut die klagende Frage Gottes an, warum Israel ihn beständig „falsch“ verstanden habe; Israel sagt, „wir wollen tun und gehorchen“ (Ex 24,7) und handelt genau gegenteilig. Dies gipfelt, so ThrR 1,1, in der Leugnung der Einzigkeit Gottes, der zehn Gebote und der Beschneidung. Dies wurde mit der Verbannung Israels bestraft. Damit erfuhr Israel, wie der Jalkut mit ThrZ 39 hervorhebt, dieselbe Bestrafung wie Adam, der aus dem Paradies vertrieben wurde. Daher rief Gott, so GenR 78,1, dazu auf, zu weinen und einen Sack als Zeichen der Trauer anzulegen (Jer 22,12). Mit ThrR 3,25 zu Thr 3,24, „mein Anteil ist JHWH, sagt meine Seele“, thematisiert der Jalkut, dass im Exil Hoffnung nicht vergeblich ist: „Anteil“ wird hier als das „Los“ verstanden, dass Israel zufällt. Auch wenn dieses Los dunkel zu sein scheint, überdeckt es nicht die Güte Gottes: Gott ist gut zu dem, der auf ihn hofft (Thr 3,25). Dies wird mit sechs weiteren Stellen belegt. Es ist zudem gut, schweigend zu hoffen (Thr 3,26), denn Gott wird sich nach seinem Zorn Israels erbarmen. Bis dahin trage ein jeder sein ihm auferlegtes Joch, „er sitze einsam und schweige“ (Thr 3,28). Der Jalkut beschließt die Peticha mit ThrR 3,29 zu dem schwierigen Versteil „er lege seinen Mund in den Staub“ (Thr 3,29), aus dem herausgelesen wird, dass es Hoffnung eventuell nur für die Lebenden gibt, da Gott alles Tun letztlich vor Gericht bringen wird. Das wiederum ist ein Grund zur Klage, weswegen die Peticha mit Thr 2,19 ausruft: „Steh auf, klage!“

Einleitung  5

Klagelieder 1 Die Kommentierung zu Thr 1 beginnt der Jalkut mit einer zwölf-teiligen Auslegung aus ThrZ 1-3. Zunächst wird gefragt, warum die „Qinot“, die Klagelieder, alphabetisch geschrieben wurden. Dies ist der Fall, weil Israel die Tora von „A bis Z“ übertreten hat. Als Strafe wurde, vor der endgültigen Wegführung nach Baylonien, die Zahl der in Jerusalem Wohnenden reduziert. „Zahlreich (‫ )רבתי‬an Volk“ wird daher umgedeutet in: [Die Israeliten wurden zu] „Beratern“ (‫[ )רבנים‬ihrer Herren]. Es folgt eine lange Geschichte über die weithin bekannte beratungstaugliche Weisheit bereits junger Israeliten, die von den Völkern der Welt ausgenutzt wird. Aus ThrZ 6 und ThrR 1,2 konstruiert der Jalkut dann eine fünf-teilige Auslegung zu Thr 1,2, in der Jerusalem bitter klagt und untröstlich weint. Dieses Weinen wird sieben-stufig vorgeführt. Es werden diejenigen aufgezählt, die Jerusalem mit ihrem Weinen ebenfalls zum Weinen bringt. Nach ThrZ 7 steht niemand mehr für Jerusalem ein, nicht einmal die Engel, denn Gabriel und Michael selbst waren es, die Feuer an den Tempel legten, wie aus Thr 1,13 herausgelesen wird. Es wird aus den letzten Tagen vor Jerusalems Fall berichtet und erzählt, Gott habe schließlich die Namen der Engel geändert, damit diese nicht mehr zu Hilfe gerufen werden konnten. Jeremia sei schließlich als Unheilsprophet von Gott nach Jerusalem entsandt worden. Es wird ausführlich berichtet, dass Jeremia sich gegen diesen Auftrag gewehrt habe. Jeremia lässt nach Jer 9,16-17 die Klagefrauen den Untergang Jerusalems beklagen, und Gott ruft für die gesamte Schöpfung ein Trauern aus, das auch die Dienstengel nicht abwenden oder mildern können. Mit ThrR 1,3 und ThrZ 8 bringt der Jalkut vier Auslegungen zu Thr 1,3, „weggeführt ist Juda aus Elend“, die durch drei Auslegungen aus ThrR 1,6 zu Thr 1,6, „da zog von der Tochter Zions all ihre Pracht aus“, inhaltlich ergänzt werden. Daher verzichtet der Jalkutautor auf eine Kommentierung der Klage in Thr 1,5, dass es den Feinden gut gehe. Mit ThrR 1,9 bezieht der Jalkut Thr 1,9, „ihre Unreinheit an ihrem Saum“, auf die Priester, die, so Ez 44,7, in den Tagen von König Zidkija unbeschnitten gewesen seien. Mit ThrR 1,11 und ThrZ 10-12 wird eine sechs-gliedrige Auslegung zu Thr 1,11 geboten, „all ihr Volk seufzt auf der Suche nach Brot“, in der der Jalkut die letzten Tage vor der Zerstörung des Tempels in Erinnerung ruft, in der es zu einer große Hungersnot und zu Vergewaltigungen kam. Die Auslegung zeigt, dass sich nicht nur Israel, sondern auch die Priester vor Gott versündigt hatten und daher gestraft wurden. Die Sinneinheit schließt mit dem Aufruf aus Jes 40,1, „tröstet, tröstet“. Die doppelte Formulierung deutet der Jalkut mit ThrZ 14 als Hinweis auf das Stichwort „doppelt“ in Jes 40,2, „denn es hat von der Hand JHWHs das Doppelte für all seine Sünden empfangen. Nach Jer 2,13 hat Israel zudem zweifach Böses begangen. Es gibt aber für

6  Jalkut Schimoni Klagelieder Israel, weil die Gebote doppelt sind, 7 auch eine Doppelung der Erbarmungen. Nach der Rückkehr aus Babylonien wird Israel in seinem Land das Doppelte wie zuvor besitzen (Jes 61,7). Es folgen drei weitere Auslegungen zu Jes 40,1. Zunächst bringt der Jalkut mit ThrZ 15 erneut eine Auslegung zu Jes 40,1: „Tröstet, tröstet mein Volk“, in der alle alphabetisch konstruierten Verse von Thr 1 mit einem Vers aus der Tora ergänzt werden, sodass ein Gespräch zwischen Jerusalem und Gott entsteht. Dem folgt eine weitere Sinneinheit zu Jes 40,1 aus ThrZ 16, in der die Frage diskutiert wird, ob Jerusalem oder Gott zu trösten sei. Jerusalem ist zwar zerstört und einsam, aber Jerusalem gehört Gott, der nun seines Wohnsitzes beraubt ist. In einer letzten Auslegung aus ThrZ 17 zu Jes 40,1, wird berichtet, Gott habe die Propheten nach Jerusalem entsandt, um dieses zu trösten. Jerusalem aber verweigert die Tröstung, da es sich der Zurechtweisungen erinnert. In einer das Kapitel beschließenden Sinneinheit führt der Jalkut mit ThrZ 17 weiter aus, dass zu Jer 8,23, „wer gäbe meinem Haupt Wasser und meinen Augen eine Quelle von Tränen“, sowohl Jeremia als auch Israel als Weinende zu sehen sind. Mit ThrZ 18 geht der Jalkut sogar so weit, Gott als Weinenden und Trauernden zu präsentieren. Auch wenn dieser Anthropomorphismus nicht von allen Gelehrten gutgeheißen wurde, so verdeutlicht er, dass Gott das Leiden Israels „mitempfindet“.

Klagelieder 2 In der Auslegung zum zweiten Kapitel der Klagelieder steht im Jalkut Schimoni die Perspektive Gottes auf die Zerstörung Jerusalems im Vordergrund. Nachdem der Tempel zerstört ist, weilt Gott im Himmel, der umwölkt ist und aus dem die Herrlichkeit Israels verbannt ist. In einer drei-teiligen Auslegung aus ThrR 2,1-2 zu Thr 2,1 wird darauf verwiesen, dass Israel sich Gott gegenüber wie ein ungezogenes Kind verhalten habe, das daraufhin aus Ärger über Provokationen verstoßen wurde. Diese Situation ist der eines Vaters ähnlich, der seine ungeratenen Kinder nicht mehr auf Reisen mitnimmt, diese aber dennoch vermisst. Zu Thr 2,2 stellt der Jalkut fünf Auslegungen aus ThrR 2,2 zusammen, in denen der Kontrast zwischen Vorher und Nachher gezeichnet wird. In Jerusalem gab es vor seiner Zerstöung Versammlungshäuser, Lehrhäuser, Bibliotheken und berühmte Gelehrte. Die Stadt war bei den Engeln beliebt, die alles für sie getan hätten. Dies alles ging verloren, weil Israel nicht zu Gott zurückfinden wollte. Es folgen wieder drei Auslegungen zu Thr 2,3 aus ThrR 2,3, in denen es um die Strafe geht, die über Jerusalem hereinbrach. Indem Gott seine Rechte zurückzog, ließ er es zu, dass Jerusalem vom Feind eingenommen und zerstört wurde. Am Ende dieser  7 Entweder sind die zwei Tafeln mit je 5 Geboten gemeint oder die mündliche und die schriftliche Tora.

Einleitung  7

Auslegung wird aber erklärt, wie die Formulierung richtig zu verstehen ist: Gott zog seine Rechte zurück, die er vor den Feind gehalten hatte, um Jerusalem zu schützen. Der Vers muss zusammen mit Ps 60,7, „damit deine Geliebten befreit werden, hilf durch deine Rechte“, gesehen werden. Dies wird am Ende des Exils geschehen. Der Jalkut übergeht Thr 2,3-6 in seiner Kommentierung, er lässt aber weitere sieben Auslegungen bis zum Schluss des Kapitels (zu Thr 2,7; Thr 2,8; Thr 2,9; 2x Thr 2,12; Thr 2,15; Thr 2,17) folgen. Es schließt sich also eine fortlaufende, wenn auch nicht alle Verse berücksichtigende, Kommentierung zu dem zweiten Teil von Kapitel 2 an. Zu Thr 2,7, „Lärm machten sie im Haus JHWHs“, erklärt der Jalkut mit ThrR 2,7, dass Babel wie Jerusalem durch Lärm fallen wird, was mit Jes 50,46, „durch Lärm ist Babel eingenommen worden“ belegt wird. Zu Thr 2,8, „er hat die Messschnur angelegt“, erklärt der Jalkut mit ThrR 2,8, dass die Messschnur Gottes zum Messen des Guten wie des Bösen genommen wird. Mit ThrR 2,9 verweist der Jalkut zu Thr 2,9, „versunken in die Erde“, auf Ps 24,7, „erhebt, Tore, eure Häupter“. Da beide Verse zusammen gelesen werden, sind es die Tore des Tempels, die in der Erde versanken, um die Bundeslade vor dem Feind zu schützen. Da in Ps 24,7 das Wort ‫ראשיכם‬, „eure Häupter“, vorkommt, zieht der Jalkut dann mit ThrZ 19-20 eine Verbindung zu Jer 8,23, „wer gäbe meinem Haupt Wasser“, wo ebenfalls ‫ ראשי‬zu finden ist. Nun wird der Anthropomorphismus aufgelöst: Gott benötigt kein Wasser für Tränen, sondern er beklagt, Wasser und Erde geschaffen und Israel die Tora gegeben zu haben, um deretwillen Jerusalem nun öde und wüst liegt wie vor der Schöpfung. Jeremia ist es daher, der sagte: Wer gäbe meinem Haupt Wasser. Dies wiederum setzt ihn in Gegensatz zu Mose, für den das Meer geteilt und für den Wasser aus einem Felsen geschlagen wurde. Es folgt daher eine neun-fache Kontrastierung von Jeremia und Mose. Letzter Vers in dieser Sinneinheit ist Thr 1,2: „Bitter weint sie in der Nacht.“ Mit ThrZ 21 wird der Anlass des Weinens genannt: Es sind zu viele Tote zu beklagen, zu denen auch Sacharja zu zählen ist, denn Nebusaradan richtete in Israel ein Blutbad an. Zudem wählten viele den Freitod. Zu Thr 2,12, „während sie wie tödlich Verwundete verschmachten“, erinnert der Jalkut mit ThrR 2,12 an die große Hungersnot während der Belagerung, an der ebenfalls viele aus Israel zugrunde gingen. Mit ThrR 2,15 beklagt der Jalkut zu Thr 2,15, „ist das die Stadt, von der sie sagten: Vollkommene Schöhnheit“, dass die Städte der anderen Völker sich angesichts der Zerstörung Jerusalems als nun schöner rühmen. In der letzten Auslegungseinheit des Kapitels zu Thr 2,17, „den Feind hat er sich über dich freuen lassen“, erkärt der Jalkut mit ThrR 2,17, dass „Feind“ als Metapher für „Gott“ zu verstehen ist. Gefragt wird, ob sich Gott über den Fall Jerusalems freuen konnte, obwohl es einzelne Gerechte in der Stadt gab, die ihr Leben für Gott ließen. Als Beispiel führt der Jalkut mit ThrZ 21 den Märtyrertod der sieben Söhne der Tochter

8  Jalkut Schimoni Klagelieder Mirjams, der Tochter Menachems an, die den Götzendienst verweigerten und damit ihr Leben verwirkten. 8 Als Gegenbeipiel, dass eine böse Geschichte zu einem guten Ende kommen kann, fügt der Jalkut aus ThrZ 22 die Geschichte von R. Jischmales Sohn und Tochter an, die beide in Kriegsgefangenschaft gerieten, sich dort aber wieder fanden. Mit ThrZ 23 beschließt der Jalkut die Kommentierung des zweiten Kapitels: In der Zukunft wird die Versammlung Israels Gott vorwerfen, dass er sich ihrer nicht erbarmt hat. Ein Gleichnis verdeutlicht, Gott habe erst eingegriffen, als ihn Asaf (Ps 74,3) zum Handeln aufgerufen habe. Gott gesteht ein, dass er sich an Jerusalem vergangen habe. Er habe Israel die Tora gegeben, habe aber Israel dazu gebracht, sich nicht an die Tora halten zu können. Dafür werden fünf Beispiel aus der Tora vorgebracht, wobei im Zuge des letzten Beispiels fünf der Mose verliehenen zehn Gebote benannt werden. Gott verspricht nun mit Jes 49,26, „alle werden erkennen, dass ich, JHWH, dein Retter bin“, selbst gegen die Unterdrücker Israels vorzugehen.

Klagelieder 3 Zu Thr 3,1, „ich bin der Mächtige (‫)הגבר‬, der Elend gesehen hat“, finden sich drei Auslegungseinheiten in Jalkut Schimoni aus ThrR 3,1. ‫ הגבר‬wird nicht als „der Mann“, sondern als „der Mächtige“ verstanden und auf Gott bezogen. Als Gott sah, wie Jerusalem sündigte, trennte er sich von Jerusalem wie von einer Frau, von der sich ein Mann scheidet. Die Frau allerdings wehrt sich gegen das Weggeschicktwerden mit dem Argument, es sei keine geeignetere Frau als sie zu finden. Sie bringt ihre guten Seiten in Erinnerung, und fragt, warum Gott nicht auf das Gute, sondern auf das Böse schaue. Darin sei sie Ijob gleich, über den Gott grundlos Strafen brachte. Der Vergleich mit Ijob weist sieben Elemente auf. Weil Jerusalem keine guten Werke und Ausübung der Gebote vorweisen konnte, hat „die Geißel des Zornes Gottes“ (Thr 3,1) die Stadt getroffen. Dies wird mit ThrZ 8 zu Thr 2,3, „er hat seine Rechte angesichts des Feindes zurückgezogen“, inhaltlich gefüllt: Gott hat seine Rechte zurückgezogen und damit den Feinden Raum gelassen, Jerusalem zu vernichten. In der folgenden Auslegung wird deutlich, dass nicht nur Gott, sondern auch die Engel damit gehindert waren, Jerusalm vor dem Fall zu schützen. Der Grund dafür wird wieder benannt: Nach Jes 5,24 hat Jerusalem „die Tora verworfen und das Wort des Heiligen Israels geschmäht“, nach Jes 3,16 brachte zudem der Hochmut der Töchter Zions die Stadt zu Fall. In sieben Auslegungsschritten führt der Jalkut mit ThrZ 25 zu Jes 3,16-17 das Fehlverhalten der Töcher Zions vor. Gott verabscheut den Hochmut und das Verhalten der  8 Siehe Martha Himmelfarb, “The Mother of the Seven Sons in Lamentations Rabbah and the Vergin Mary.” Jewish Studies Quarterly 22 (2015): 325-351.

Einleitung  9

Frauen derart, dass er Jeremia aufträgt, diese sofort aus Jerusalem zu entfernen und sie in die Verbannung zu führen. Jeremia, der Mitleid mit den Frauen hat, bittet sie, umzukehren und ein anständiges Leben zu führen. Das weisen die Frauen zurück, die aufgebrezelt auf der Lauer liegen, um von einem Politiker „zur Frau genommen zu werden.“ Jeremia resigniert und wünscht, so Jer 5,19, die Umsetzung des Entschlusses Gottes. Allerdings ist er noch der Hoffnung, dass die Pläne der Frauen sich nicht erfüllen. Als aber der Plan der Frauen aufgeht, fragt sich Jeremia, ob dieses Verhalten ungestraft bleibt. Nach Jes 3,17 wurden die Frauen in Jerusalem „krank am Kopf“. Das dafür benutzte Wort ‫ ושפח‬ist ein Hapax legomenon, das nun aufgrund von Klangähnlichkeiten zu anderen Wörtern gedeutet wird. Gott schickt, so Jes 3,17, eine weitere Strafe: „Er entblößte ihre Scham“. Auch bei dieser Formulierung ‫פתהן יערה‬ handelt es sich um ein Hapax legomenon. Gedeutet wird es auf „unkontrollierten, nicht zu verbergenden Blutfluss“, der sich bei den Frauen einstellte, weswegen man ihnen Thr 4,15 zurief: „Geht fort, [ihr seid] unrein“! Mit ThrZ 26 verweist der Jalkut sodann auf Jer 22,12: Und an jenem Tag rief (‫)ויקרא‬ JHWH, Gott der Heerscharen, zum Weinen und zur Wehklage auf, zum Kahlscheren und zum Umgürten mit einem Sack. Das Unausweichliche ist beschlossen: Gott wird darüber trauern, dass Jerusalem in die Verbannung gehen muss. In der Trauer ist aber Hoffnung angelegt, denn das Verb „rief“, ‫ויקרא‬, wird als doppeldeutig aufgefasst, da es auch heißt: „er liest“. Daher schließt der Jalkut die Auslegung aus SER 18 an, dass Gott mit Jerusalem in die Verbannung geht und bei jedem anwesend ist, der seine Tora „liest“ und studiert. Er ergänzt mit ThrR 3,3 zu Thr 3,3, „nur gegen mich wendet der Wohnende (‫)ישב‬ seine Hand“, Gott wende nicht „nur“ seine Hand gegen Jerusalem, sondern er erbarmt sich auch wieder über die Stadt. Danach wird Thr 3,4, „verfallen ist mein Fleisch“, mit ThrR 3,4 auf die Gemeinde in Jerusalem gedeutet, „und meine Haut“ auf die Mitglieder des Sanhedrin bezogen. Zu Thr 3,5, „er baut gegen mich“, deutet der Jalkut den Subjektwechsel mit ThrR 3,5 auf Nebukadnezzar und auf seinen Feldherrn Nebusaradan. Beiden wird Gott mit ThrR 3,10 als „lauernder Bär“ und „verborgener Löwe“ (Thr 3,10) entgegengestellt, vor dem sich beide fürchten sollten. An diesen verborgenen Gott wendet sich die in Babylonien versammelte Gemeinde Israels mit der Bitte: „Gedenke meines Elends“ (Thr 3,19). Mit ThrR 3,19 liest der Jalkut diesen Vers anders als im Kontext des Gesamtverses, der lautet: „Die Erinnerung meines Elends und meiner Qual ist Wermut und und Gift.“ Zu Thr 3,20, „es gedenke meine Seele“, bringt der Jalkut mit ThrR 3,20 erneut ein Gleichnis über einen König, der sich über seine Kinder ärgert, sie aber auf Reisen vermisst. Den zweiten Versteil von Thr 3,20, „meine Seele ist niedergedrückt in mir“, bezieht der Jalkut mit derselben Quelle auf die im Exil niedergeschlagene Gemeinde. Sie weiß aber, dass sich Gott inzwischen bereits damit beschäftigt, den Völkern der Welt zu vergelten, was sie ihr angetan haben.

10  Jalkut Schimoni Klagelieder Nachdem der Jalkut bis hierher ausgewählten Verse aus Thr 3 fortlaufend ausgelegt hat, springt er zurück zu Thr 3,15, um an eine ähnliche Situation Israels zu erinnen. Mit ThrR 3,15 verweist der Jalkut zu Thr 3,15, „er sättigte mich mit bitteren Kräutern“, darauf, dass Israel auch in Ägypten bittere Zeiten verbrachte, und dass Gott Israel aber aus Ägypten befreit hat. Daher hebt er mit ThrR 3,24 zu Thr 3,24, „mein Anteil ist JHWH, sagt meine Seele“, hervor, dass der Gott Israels der einzige ist, der helfen kann. Der Jalkut beschließt die Sinneinheit mit ThrR 3,41 zu Thr 3,43, „lasst uns daher unser Herz erheben“, dass derjenige eine Antwort bei Gott erwirkt, der sich reinen Herzens an Gott wendet. Die dritte und letzte Sinneinheit in der Auslegung zu Kapitel 3 beginnt der Jalkut mit ThrR 3,7 zu Thr 3,7: „Er umzingelt mich.“ Dies wird auf die Perser bezogen. Da ‫גדר‬ aber ein selten benutzes Wort ist, gibt es weitere Meinungen darüber, wie es zu verstehen ist. Zu Thr 3,8, „auch wenn ich schrie, verschloss er sein Ohr“, erklärt der Jalkut mit bBer 32b, dass seit dem Tag, da der Tempel zerstört wurde, die Tore geschlossen wurden, durch die die Gebete zu Gott gelangen; nur die Tore der Tränen blieben geöffnet. Dass Gott aber nicht mehr ansprechbar ist, wird als unerträglich empfunden. Der Jalkut erklärt mit bSchab 25b zu Thr 3,17, „meine Seele verzichtet auf Frieden“, dass die Gebotsübertretung des Anzündens von Licht am Schabbat dazu geführt hatten, dass Gott die Tore geschlossen hält. Hingegen wird der zweite Teil des Verses, „ich habe Gutes vergessen“, auf die Zeit bezogen, als Jerusalem noch Annehmlichkeiten wie Badehäuser und warmes Wasser aufwies, was ebenfalls vom Anzünden eines das Wasser wärmenden Feuers abhängt. Da das Stichwort „Gutes“ ein zweites Mal in Thr 3,27 und ein drittes Mal in Thr 3,25 vorkommt, schließt der Jalkut zunächst die Auslegungen aus ThrR 3,27 an, es sei für einen Mann „gut“, das Joch der Tora, der Frau und der Regierung zu ertragen. Mit bSanh 39b präzisiert der Jalkut die Formulierung in Ps 145,9, gut ist JHWH zu allen, indem er auf Thr 3,25 verweist: „Gott ist gut zu dem, der auf ihn hofft.“ Das Gute im Menschen wird aber erst durch die Erziehung durch Gott sichtbar. Darin gleicht der Mensch einem Baum, der erst Früchte bringt, wenn er fachgerecht beschnitten ist. Wenn Gott gut zu dem ist, der auf ihn hofft, so fährt der Jalkut fort, warum beklagt sich dann der Mensch? Zu Thr 3,39, „was beklagt sich der lebende Mensch“, fügt der Jalkut mit bQid 80b folgende Erklärung an: Da „sich beklagen“ (‫ )יתאונן‬ein Hapax legomenon ist, wird es klanglich auf „Trauer“ (‫ )אנינותו‬und „Torheit“ (‫ )אולת‬gedeutet. Der Mensch hat deswegen Grund zur Klage, weil ihn sein Trieb beherrscht. Mit Jelamdenu hinterfragt der Jalkut dann die Formulierung „lebender Mensch“, da nur Menschen, die leben, sich beklagen können. Sollte sich etwa ein Mensch über ein Leben in der Ewigkeit beklagen – auch dies ist undenkbar. Daher muss die Formulierung eine andere Bedeutung haben: Es ist die Aufforderung zur Selbstbeherrschung, indem die Sünden beherrscht werden.

Einleitung  11

Mit bBer 5a zu Thr 3,40, „lasst uns unsere Wege prüfen und erforschen“, erklärt der Jalkut, dass wann immer Zurechtweisungen über einen Menschen kommen, er seine Taten überprüfen sollte. Findet er keinen Fehler oder keine Übertretung, dann vermehre er sein Torastudium. Mit bTaan 8a ergänzt der Jalkut zu Thr 3,41, „lasst uns unser Herz zu den Händen heben“, dass neben Torastudium das Gebet zum rechten Lebensweg führt. Erklärt wird nun, wie die Formulierung zu verstehen ist: Erhört wird das Gebet eines Menschen, wenn dieser seine „Seele auf seiner Hand hält“, seine Seele aus seinem Körper befreit und sie sich zu Gott wenden lässt. Mit bJeb 105b ergänzt der Jalkut, dazu gehöre, die Augen nach oben zu Gott zu richten. Nach anderer Meinung ist es ein Richten der Augen nach unten, also ein Abwenden der Augen von allem Ablenkenden.

Klagelieder 4 Die Ausführungen des Jalkut Schimoni zum vierten Kapitel beschränken sich auf die Verse Thr 4,2.4.6.8, also vier aufeinander folgende Verse. Mit bGit 58a erklärt der Jalkut zu Thr 4,2, „die kostbaren Kinder Zions, die mit ungeprägtem Gold aufgewogen sind“, zwei seltene Wörter. Es geht darum, dass die „Kinder Zions“ als eine Kostbarkeit gelten, die mit Gold aufgewogen wird, wobei das benutzte Verb ‫ המסלאים‬ein Hapax legomenon ist. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass nicht das übliche Wort für Gold, sondern ‫ בפז‬verwendet wird. Nach bGit 58a ist Thr 4,2 so zu verstehen, dass geprägtes und ungeprägtes Gold gegeneinander aufgewogen werden. Zunächst wird anstelle von ‫ המסלאים‬das geläufige Verb für „wiegen“ (‫ )משקל‬benutzt und mitgeteilt, dass man im römischen Reich nach zwei unterschiedlichen Gewichten zu wiegen pflegte: Einmal nach dem Münzgewicht des stratikos und einmal ungenau mit ungeprägten Goldgewichten. Um das Gewicht für einen straktikos genau bestimmen zu können, gab es ein Urgewicht, das in einem Ring aufgewahrt wurde, den der Münzmeister – wegen dessen Wert – nicht einmal im Bett ablegte. Da aber – zumindest in der Welt der Rabbinen – Weisheit wertvoller ist als Gold, ist der Wert eines toragebildeten Weisen der größte Wert. Dies erkennen sogar die Römer, die sich der Weisheit der Israeliten bedienen. Zu Thr 4,4, „Kinder verlangen nach Brot“, erklärt der Jalkut mit Mek schira 2, dass das Wort ‫ עוללים‬sowohl für totgeborene Kinder, als auch für lebende Kinder benutzt wird. Da in Thr 4,6, „und die Schuld der Tochter meines Volkes war größer als die Sünde Sodoms“, ein Komparativ benutzt wird, fragt der Jalkut mit bSanh 104b, wie dies zu verstehen sei. In Jerusalem und Sodom wurden Menschen getötet, aber der Unterschied besteht darin, dass dies in Jerusalem durch „barmherzige“ Hände geschah. Wer barmherzig ist, hat Mitgefühl mit dem Gegenüber. Wenn daher jemand, der zu Barmherzigkeit fähig ist, jemanden tötet, ist das schlimmer, als wenn jemand tötet, der zu keinerlei Gefühl fähig ist.

12  Jalkut Schimoni Klagelieder Mit einer Erzählung aus bKet 10b beschließt der Jalkut die Kommentierung des vierten Kapitels. Als Illustration zu Thr 4,8, „runzelig ist die Haut auf ihren Knochen“, erzählt der Jalkut die Geschichte einer Frau, die durch Jahre des Mangels auszehrt war, von Rabbi Jehuda ha-Nasi verpflegt und körperlich wieder hergestellt wurde.

Klagelieder 5 Die Auslegung des Jalkut zum letzten Kapitel der Klagelieder beschränkt sich auf einen Vers, Thr 5,21: „Bring uns zurück, JHWH, zu dir, dass wir umkehren.“ Mit ThrZ 28 bekräftigt der Jalkut Schimoni zum Abschluss, dass Gott künftig den 9. Ab zu einem Tag des Jubels und der Freude machen werde. Er selbst werde Jerusalem wieder erbauen und die Verbannten versammeln. Diese Verheißung wird mit Ps 147,2 belegt: JHWH baut Jerusalem auf, die Zerstreuten Israels sammelt er. Dagmar Börner-Klein

2 Jalkut Schimoni Klagelieder (Threni) Eröffnung (Peticha) 1 Wie einsam sitzt [die Stadt]. (Thr 1,1)

(196d) 2

R. Pinchas eröffente [seine Darlegung mit]: Wenn ihr bis dahin 5 nicht auf mich hört. (Lev 26,18)

ThrR pet. 27

§ 995 3 (‫ )טז‬4 P29F

R. Eliezer [und] R. Jehoschua. R. Eliezer sagt: Der Heilige, gepriesen sei er, bringt nur eine Strafe über Israel, wenn er sie vorher ankündigt usw. wie in Thr Rabbati zu „er wendet seine Rechte zurück“ (Thr 2,3) zu sehen ist [ThrR 2,3].

So spricht JHWH [der Heerscharen]: Gebt acht und ruft die Klagefrauen (‫ )למקוננות‬6. (Jer P31 F

P

9,16)

1

R. Jochanan und Resch Laqisch. R. Jochanan sagte: [Ein Gleichnis] von einem König, der zwei Söhne hatte. Er zürnte über den einen, nahm den Stock und schlug ihn und verbannte ihn. Er sagte: Wehe diesem, aus welchem Glück wurde er verbannt! Er zürnte über den zweiten, nahm den Stock und schlug ihn und verbannte ihn. Er sagte: Ich bis es, dessen Erziehung schlecht war?! Ebenso wurden die zehn Stämme verbannt. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte über sie: Wehe ihnen, dass sie vor mir geflohen sind. (Hos 7,13)

 1 Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg and the Editio Princeps [Salonika, 1521] (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965), 455: Die Kommentierung des Jalkut Schimoni zu Threni ist nur unvollständig überliefert. 2 Blatt- und Spaltenzählung (a-d) von Jalkut Schimoni in der Editio princeps, Salonika 1521. 3 Fortlaufende Zählung von Abschnitten in der Editio princeps des Jalkut Schimoni, Salonika 1521. 4 Quellenangaben nach Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 455-463. Es werden zusätzlich zu den Stellenangaben Hymans in runden Klammern die Seitenzahl der Ausgabe von Buber angegeben: Midrash Echa Rabba / Midrash Zuta lechamesch Megillot, hg. Salomon Buber (Wilna: Romm, 1898). Buber zählt die rechte Seite von Echa Rabba arabisch und die linke Seite hebräisch. 5 ‫עד אלה‬: Hapax legomenon. 6 Hapax legomenon. https://doi.org/10.1515/9783110722482-002

ThrR pet. 2 (4)

14  Jalkut Schimoni Als Juda und Benjamin in die Verbannung gerieten, sagte – wäre es möglich, dies so zu sagen – der Heilige, gepriesen sei er: Wehe mir / wegen meines Zusammenbruchs. (Jer 10,19) (197a)

2

Resch Laqisch sagte: [Ein Gleichnis] von einem König, der zwei Söhne hatte. Er zürnte über den ersten, nahm den Stock und schlug ihn, und er brach zusammen und starb. Er begann, über ihn zu klagen (‫)מקונן‬. [Dann] zürnte er über den zweiten, nahm den Stock und schlug ihn, und er brach zusammen und starb. Er sagte: Von jetzt an habe ich keine Kraft mehr zum Klagen (‫)לקונן‬. Ruft die Klagefrauen (‫)למקוננות‬. Ebenso wurden die zehn Stämme verbannt. Er begann über sie zu klagen: Hört dieses Wort, das ich über euch anstimme als Klagelied (‫)קינה‬, Haus Israel. (Am 5,1) Als Juda und und Benjamin in die Verbannung gingen, sagte der Heilige, gepriesen sei er, wäre es möglich, dies so zu sagen: Von jetzt an habe ich keine Kraft mehr zum Klagen. Vielmehr: Gebt acht und ruft die Klagefrauen. (Jer 9,16) Unsere Augen. (Jer 9,17) Meine und ihre. Unsere Wimpern. (Jer 9,17) Meine und ihre.

ThrZ 24 7

3

R. Eleazar sagte: Das gleicht einem König, der über seinen Sohn zürnte, und er übergab ihn seinem Diener. Dieser zitterte vor ihnen, bis er die Hand seines Sohnes hinter dessen Rücken festband. Ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu Nebukadnezzar: Geh hinauf nach Jerusalem. Doch er fürchtete sich, bis er die Hand Michaels hinter dessen Rücken festband, denn es heißt: Denn die Weisung JHWHs der Heerscharen haben sie verworfen, und das Wort des Heiligen Israels haben sie verschmäht. [Deswegen erglühte der Zorn JHWHs über sein Volk, sodass er seine Hand gegen es ausstreckte]. (Jes 5,24) Denn die Weisung JHWHs der Heerscharen haben sie verworfen. (Jes 5,24) Das ist die schriftliche Tora. Und das Wort des Heiligen Israels haben sie verschmäht. (Jes 5,24) Das ist die mündliche Tora.

 7 Die Stellenangabe bezieht sich auf die Abschnittangabe in eckigen Klammern der Textausgabe Megillat Echa in: Midrash Echa Rabba / Midrash Zuta le-chamesch Megillot, hg. Salomon Buber (Wilna: Romm, 1898), hier Seite ‫ לב‬bzw. 63.

Klagelieder  15

Sie sagten: 9 Als der Heilige, gepriesen sei er, das Haus des Heiligtums zerstören wollte, sagte er: Die ganze Zeit, da ich darin war, haben die Völker (‫ )אומות‬der Welt nicht daran gerührt. Ich werde daher meine Augen von ihm abwenden, und ich schwöre gegen es, dass ich mich nicht an es binden werde bis zur Zeit des Endes. Und die Feinde werden kommen, und sie werden es zerstören. Sofort zog der Heilige, gepriesen sei er, seine Rechte zurück und ließ sie hinter seinen Rücken zurückkehren (‫)והחזירה לאחוריו‬, denn es heißt: Er hat seine Rechte zurückgezogen (‫)השיב אחור‬, vor dem Feind. (Thr 2,3)

§ 996 8 ThrZ 26

In dieser Stunde drangen Heiden (‫ )גוים‬in den Hechal 10 ein und verbrannten ihn mit Feuer. P35F

P

Als sie ihn verbrannt hatten, sagte der Heilige, gepriesen sei er: Wieder habe ich keine Bleibe auf der Erde. Mir gehört zwar die ganze Erde, aber ich werde meine Schechina von ihr wegnehmen. In dieser Stunde kam Metatron und fiel auf sein Angesicht. Der Heilige, gepriesen sei er, weinte und sagte: Was habe ich getan? Ich habe meine Schechina Israels wegen unten wohnen lassen, und jetzt bin ich, weil sie gesündigt haben, an meinen ersten Ort zurückgekehrt. Ich werde hoffentlich nicht den Völkern (‫ )לאמים‬zum Gelächter und den Geschöpfen zum Gespött. In dieser Stunde kam Metatron und fiel auf sein Angesicht und sagte vor ihm: Herr der Welt, ich will weinen, aber du sollst nicht weinen. Er sagte zu ihm: Warum lässt du mich nicht weinen? Ich will zu einem Ort gehen, zu dem du keine Erlaubnis hast hineinzugehen und will weinen, denn es heißt: Und wenn ihr es nicht hört, wird meine Seele im Verborgenen weinen wegen [eures] Hochmuts. (Jer 13,17) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu den Dienstengeln: Kommt, wir wollen zu meinem Haus gehen und sehen, was die Feinde ihm angetan haben. Sogleich ging der Heilige, gepriesen sei er, und die Dienstengel und Jeremia [kamen] vor ihn. Als sie das Haus des Heiligtums sahen, sagte er: Führwahr, dies war mein Haus und meine Ruhestätte, in die die Feinde gekommen sind, um nach ihrem Willen zu verfahren.

 8 Paragraphenzählung, die sich nicht in der Editio princeps findet, sondern in späteren Drucken wie Venedig 1566 und der Edition von I. Goldmann, Warschau 1878, auf die sich Arthur B. (Dov) Hyman bei seinen Quellenangaben bezieht. Siehe Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 42. 9 Vgl. ThrR pet. 24. 10 Das Gebäude des Tempels bestand aus einem Vorraum, dem Hauptraum (Hechal) und dem Allerheiligsten.

§ 996

16  Jalkut Schimoni In dieser Stunde weinte der Heilige, gepriesen sei er, und schrie und sagte: Wo sind meine Kinder? Meine Priester und meine Leviten, wo sind sie? Meine Herrlichen, wo sind sie? Was sollte ich denn tun? Wie viele Male habe ich euch gewarnt, damit ihr in einer Umkehr zurückkommt, aber ihr wolltet nicht. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Jeremia 11: Was siehst du heute? Ich gleiche einem, der einen Sohn hatte und ihm einen Hochzeitsbaldachin aufstellte, und er starb unter dem Baldachin. Empfindest du keinen Schmerz, weder um mich noch um meinen Sohn?! Geh und rufe Abraham, Isaak, Jakob und Mose aus ihren Gräbern, denn sie verstehen zu weinen. Er 12 sagte vor ihm: Herr der Welt, ich weiß nicht, wo Mose begraben ist. Er sagte zu ihm: Geh und stelle dich an das Ufer des Jordan und rufe: Sohn Amrams, Sohn Amrams, stehe auf und sieh: Die Feinde zerreißen deine Herde! Sogleich ging Jeremia zur Höhle Machpela zu den Erzvätern 13 und sagte zu ihnen: Steht auf, denn die Zeit ist gekommen, da ihr vor dem Heiligen, gepriesen sei er, verlangt werdet. Sie sagten zu ihm: Was ist heute [anders] als an [anderen] Tagen, dass wir vor dem Heiligen, gepriesen sei er, verlangt werden? Er sagte: Ich weiß es nicht, denn er fürchtete sich zu sagen: Wegen der Zerstörung des Hauses des Heiligtums. Er dachte: Jetzt werden sie zu mir sagen: In deinen Tagen widerfährt dies unseren Kindern?! (197b)

Jeremia verließ sie. Und er ging und stellte sich ans Ufer des Jordans und rief: Sohn Amrams, / Sohn Amrams, steh auf, denn die Zeit ist gekommen, da du vor dem Heiligen, gepriesen sei er, verlangt wirst. Er 14 sagte zu ihm: Was ist heute [anders] als an [anderen] Tagen, dass ich vor dem Heiligen, gepriesen sei er, verlangt werde? Er 15 sagte zu ihm: Ich weiß es nicht, denn er fürchtete sich zu sagen: Wegen der Zerstörung des Hauses des Heiligtums. Er 16 verließ Jeremia und ging zu den Dienstengeln, die er seit der Stunde der Gabe der Tora kannte. Er sagte zu ihnen: Diener des Allerhöchsten, ihr wisst, wieso ich vor dem Heiligen, gepriesen sei er, verlangt werde. Sie sagten zu ihm: Sohn Amrams, weißt du nicht, dass ein Haus des Heiligtums existierte, und dass es jetzt, in den Tagen Jeremias, zerstört und Israel verbannt wurde? Du wirst verlangt, um zu trauern und zu weinen. Sofort zerriss er die Ehrenkleider, mit denen der Heilige, gepriesen sei er, ihn

 11 Jeremia gilt als der Verfasser der Klagelieder, die sich auf den Schmerz über den Verlust Jerusalems beziehen. 12 Jeremia. 13 Wörtlich: Väter der Welt. 14 Mose. 15 Jeremia. 16 Mose.

Klagelieder  17

bekleidet hatte, und er schlug seine Hände 17 über seinem Haupt zusammen und klagte und weinte. Und er ging zu den Erzvätern. Sein Vater Amram sagte zu ihm: Was hast du, mein Sohn? Die Erzväter sagten zu ihm: Mose, Hirte Israels, was ist heute [anders] als an [anderen] Tagen? Er sagte zu ihnen: Meine Väter, meiner Väter, ihr wisst nicht, dass das Haus des Heiligtums zerstört und Israel unter die Völker (‫ )אומות‬der Welt verbannt wurde. Sofort schlugen sie ihre Hände über ihrem Haupt zusammen und zerrissen ihre Kleider und klagten und weinten, bis sie zu den Toren des Hauses des Heiligtums kamen. Als der Heilige, gepriesen sei er, sie sah, umgürtete er sich mit einem Sack und raufte sein Haar. Und hätte es nicht die Schrift geschrieben, wäre es unmöglich zu sagen. Das ist es, was geschrieben steht: [Und es ruft mein Herr, JHWH der Heerscharen, an diesen Tag zum Weinen und zur Trauer] zum Kahlscheren und zum Umgürten 18 von Sacktuch. (Jes 22,12) Und sie weinten und gingen von Tor zu Tor, wie ein Mensch, dem sein Toter vorangetragen wird. Und der Heilige, gepriesen sei er, wehklagte und sagte: Wehe dem König, der in seiner Jugend glücklich war und in seinem Alter unglücklich ist. Wehe den Alten, deren Haus im Alter zerstört wird.

§ 997

Abraham schlug die Hände über seinem Haupt zusammen und zog seine Hände 19 zurück. Und er klagte und weinte, und er sagte: Herr der Welt, wo sind meine Kinder? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Eine Wolke kam über sie und nahm sie gefangen. Er sagte vor ihm: Herr der Welt, nach hundert Jahren gabst du mir einen Sohn, und ich habe mich darüber mit großer Freude gefreut. Und in der Stunde, als du mir befahlst: Opfere ihn als Brandopfer, habe ich mich gefreut und habe mich deinen Worten nicht widersetzt. Da kamen die Dienstengel und sagten zueinander: In der Stunde, als Abraham ging und seinen Sohn Isaak auf dem Altar band, sagten wir folgendes zueinander: Kommt und lasst uns den Sohn sehen, den er ihm im hohem Alter von hundert Jahren gegeben hat, denn er wird ihn nicht verschonen. Und jetzt gedenkst du dessen nicht und willst dich ihrer nicht erbarmen?! Er hob an und rezitierte diesen Vers: Wer gäbe meinem Haupt Wasser [und meinen Augen eine Quelle von Tränen, dass ich Tag und Nacht die Erschlagenen meines Volkes beweinen könnte]. (Jer 8,23) Isaak sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: 20 Herr der Welt, wo sind meine Kinder? Er sagte zu ihm: Sie sind durch (‫ )ביד‬ihre Bedränger weggeführt worden wie Schafe zum Schlachten. Er sagte vor ihm: Herr der

 17 Wörtlich: Gab seine Hand auf seinen Kopf. 18 BH: ‫ ולקרחה ולחגר‬sind Hapax legomena. 19 Wörtlich: Hand. 20 Salomo Buber, Echa Zuta, S. 73.

§ 997

18  Jalkut Schimoni Welt, in der Stunde als mein Vater mir befahl: Beuge dich selbst über den Altar, habe ich mich seinen Worten nicht widersetzt. Jetzt willst du meiner nicht gedenken und dich meiner Kinder nicht erbarmen?! Er hob an und sagte: Ich höre und mein Leib erbebt. (Hab 3,16) Jakob sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, wo sind meine Kinder? Er sagte zu ihm: Der böse Blick herrschte über sie, und sie wurden nach Babylonien verbannt. Er hob an und sagte: Unsere Verfolger waren schneller als die Adler am Himmel. (Thr 4,19) Mose sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, bin ich vergeblich vor ihnen hergegangen? Sind meine Knochen vergeblich in der Wüste gefallen? Er hob an und sagte: Wer gäbe mir Flügel wie einer Taube[, ich wollte davonfliegen und eine Wohnstätte finden]. (Ps 55,7) In jener Stunde standen sie alle versammelt da, und sie klagten und weinten. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Erzväter, warum weint ihr? Er sagte zu ihnen: Wehe dem Greis, der in seiner Jugend glücklich war und in seinem Alter unglücklich ist. Wehe dem König, dessen Kinder zu seinen Lebzeiten gefangen werden. Wehe dem König, der allen Leuten zum Gespött wird, denn es heißt: Ich wurde meinem ganzen Volk zum Gelächter. (Thr 3,14) (197c)

Er sagte vor ihm: Herr der Welt, gibt es denn keine Rückkehr für die Kinder? Er sagte zu ihnen: Redet nicht so! Es wird eine Generation geben, die / nach ihrem Königtum Ausschau hält, und dann sofort befreit werden wird, denn es heißt: Und es gibt Hoffnung auf Zukunft für dich, Spruch JHWHs: Die Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren. (Jer 31,17) In jener Stunde sagte Mose zu ihm 21: Geh vor mir her; ich werde gehen und sie bringen, und ich werde sehen, wer seine Hand an sie legen wird. Er sagte zu ihm: Es ist [mir] wegen der Erschlagenen auf dem Weg nicht möglich zu gehen. 22 Er sagte zu ihm: Gehe trotzdem! Sofort ging Mose, und Jeremia war vor ihm, bis sie zu den Flüssen Babyloniens kamen. Sie sahen Mose, und einer sagte zum andern: Der Sohn Amrams ist aus seinem Grab gekommen, um uns aus unserer Not zu befreien. Da erscholl eine Himmelsstimme und sagte: Mose, das ist ein [unwiderruflicher] Erlass, der erlassen wurde. Er sagte zu ihnen: Meine Kinder, es ist nicht möglich, euch zurückzubringen, aber Gott wird euch bald befreien. Sie setzten sich in jener Stunde zu einem großen Weinen nieder, bis ihr Weinen nach oben drang, denn es heißt:  21 Zu Jeremia. 22 Nach Jer 1,1 ist Jeremia Priester und darf sich nicht an Toten verunreinigen.

Klagelieder  19

An den Strömen Babyloniens, dort saßen wir und weinten. (Ps 137,1) Nachdem er zu den Vätern zurückgekommen war, sagten sie zu ihm 23: Was haben die Feinde unseren Kindern angetan? Er sagte zu ihnen: Einige von ihnen haben sie mit dem Schwert getötet, einigen haben sie die Hände auf dem Rücken zusammengebunden, und einige wurden nackt ausgezogen, einige wurden hungernd und dürstend in die Sonnenglut geworfen. Sofort öffneten sie ihren Mund und sagten: Wie seid ihr doch wie Waisen geworden, wie jemand, der keinen Vater hat. Wie seid ihr auf Berge und über Geröll gegangen, barfuß und ohne Sandalen (σάνδαλον). Wie seid ihr beladen mit Lasten von Sand, wie sind eure Hände auf dem Rücken zusammengebunden! Mose hob an und sagte: Verflucht [seist du], Sonne, weshalb wurdest du nicht finster in der Stunde, da der Feind ins Haus des Heiligtums eindrang?! Sie antwortete ihm und sagte: Mose, treuer Hirte, wie sollte ich mich verfinstern? Sie ließen mich nicht gehen und ließen mich nicht los, denn sie hielten mich mit sechzig Feuerstangen. Sie schlugen mich und sagten zu mir: Vorwärts, leuchte! Mose hob an und sagte: Wie ist dein Glanz, Heiligtum, finster geworden! Wehe, die Zeit ist gekommen, gekommen ist der Moment, dass das Heiligtum zerstört ist, der Hechal in Asche liegt, die Schulkinder getötet, und ihre Eltern in Gefangenschaft und Verbannung geraten sind. Nochmals hob Abraham an und sagte: Bei eurem Leben, Chaldäer, tötet nicht [mit] einer grausamen [Art der] Tötung und vollzieht nicht eine vollständige Vernichtung! Tötet nicht den Sohn vor dem Vater und die Tochter vor der Mutter, denn die Zeit wird kommen, da der Herr des Himmels von euch Rechenschaft fordern wird. Aber die frevlerischen Chaldäer verfuhren nicht so. Sie brachten den Sohn vor seine Mutter und sagten zu seinem Vater: Auf, bring ihn um! Und seine Mutter weinte und die Träne seiner Mutter fiel herab, und sein Vater erhängte [ihn].

§ 998

Einst aber wird der Heilige, gepriesen sei er, den 9. Ab in ein Freuden[fest] umwandeln, denn es heißt: So spricht JHWH [der Heerscharen]: Das Fasten im vierten und das Fasten im fünften Monat und das Fasten im siebten und das Fasten im zehnten Monat wird für das Haus Juda zum Jubel und zur Freude und zu frohen Festzeiten werden. (Sach 8,19) Und er selbst wird Jerusalem aufbauen und die Verbannten Israels darin versammeln, denn es heißt: JHWH baut Jerusalem auf, er sammelt die Versprengten Israels. (Ps 147,2)

ThrZ 28

R. Jochanan sagte: 24  23 Editio princeps: Er sagte zu ihnen. 24 Naftali Wieder, Der Midrasch Echa Zuta. Übersetzung, Kommentierung und Vergleich mit Echa Rabbati. Inaugural-Dissertation Bayr. Julius-Maximilians Universität Würzburg (Berlin: Fürst, 1936), 64

ThrZ 27

20  Jalkut Schimoni Jeder, der über Jerusalem trauert, verdient, dass er seine Freude sieht, denn es heißt: Freut euch mit Jerusalem, und jauchzt über sie, alle, die ihr sie liebt! Frohlockt mit ihr in Freude, alle, die ihr um sie trauert. (Jes 66,10) Und jeder, der nicht über Jerusalem trauert, sieht auch seine Freude nicht, denn es heißt: Frohlockt mit ihr in Freude, alle, die ihr um sie trauert. (Jes 66,10) Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas. (Jer 1,1)

ThrZ 29

R. Simlai sagte: Was [bedeutet es, dass] geschrieben steht: Wie lange noch, ihr Einfältigen, liebt ihr die Einfalt. (Prov 1,22) „Liebt ihr“ steht geschrieben. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: In der Welt ist es gewöhnlich so: Isst der Mensch für zwei oder drei Tagen Verdorbenes, wird er krank. Doch ihr, siehe, wie viele Jahre treibt ihr Götzendienst, denn darüber steht geschrieben: Hinaus (‫)צא‬, wirst du dazu sagen. (Jes 30,22) Kot (‫ )צואה‬wirst du dazu sagen, und ihr seid nicht [mehr] krank. § 999

PRK 13,4

(197d)

1

R. Simeon sagte: Alles, was bei Israel zum Tadel geschrieben steht, steht bei Rahab zum Lob. Bei Rahab steht geschrieben: Nun aber schwört mir bei JHWH: Wie / ich euch Barmherzigkeit erwiesen habe[, dass auch ihr meinem Vaterhaus Liebe erweist]. (Jos 2,12) Und bei Israel steht geschrieben: Und wenn sie sagen: So wahr JHWH lebt, so 25 schwören sie gewiss falsch. (Jer 5,2)

2

Bei Rahab steht geschrieben: Dass ihr meinen Vater und meine Mutter am Leben lasst. (Jos 2,13) Und bei Israel steht geschrieben: In dir verachtet man Vater und Mutter. (Ez 22,7)

3

Bei Rahab steht geschrieben: Und unter dem Flachsgehölz verbarg sie sie. (Jos 2,6) Und bei Israel steht geschrieben: Die zum Holz sagen: Du bist mein Vater. (Jer 2,27)

4 Bei Rahab steht geschrieben:

 Anm. 199 verweist auf: bTaan 30b; bBB 60b; bPes 148b; auf das Ende von Tosefta Taanit und PR 136b. Siehe auch Jean-Willy Kindanda Mamani, Untersuchungen zu Midrash Eikah Rabbati: Rhetoric and Time Spelling. Research on the Concept of History in the Biblical Lamentations according to Eikah Rabbati. (PhD Wien, 2017; http://othes.univie.ac.at/48902/1/50699.pdf). 25 Editio princeps: ‫אכן‬.

Klagelieder  21

Die sie sich auf dem Dach aufgeschichtet hatte. (Jos 2,6) Und bei Israel steht geschrieben: Die sich auf den Dächern niederwerfen. (Zeph 1,5) 5

Bei Rahab steht geschrieben: Und sie sagte zu ihnen: Geht ins Gebirge. (Jos 2,16) Und [bei Israel]: Auf den Gipfeln der Berge opfern sie. (Hos 4,13)

6 Bei Rahab steht geschrieben: Und ihr sollt mir ein sicheres (‫ )אמת‬Zeichen geben. (Jos 2,12) Und bei Israel steht geschrieben: Und die Wahrheit (‫ )ואמת‬sagen sie nicht. (Jer 9,4) Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas. (Jer 1,1)

1

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Jeremia: Ich gab Israel zehn Worte, und sie haben sie zum Bösen verkehrt. Ich habe zu ihnen gesagt: Ich bin JHWH, dein Gott. (Dtn 5,6) Und sie sagen zum Holz: Du bist mein Vater. (Jer 2,27)

2

Ich habe zu ihnen gesagt: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. (Dtn 5,7) Und sie werfen sich auf den Dächern nieder, (Zeph 1,5) vor den Götzen.

3

Ich habe zu ihnen gesagt: Du sollst nicht missbrauchen. (Dtn 5,11) Und sie, sie schwören falsch. (Jer 5,2)

4 Ich sagte zu ihnen: Halte den Schabbattag. (Dtn 5,12) Und sie: Was mir heilig ist, hast du verachtet, und meine Schabbat-Tage hast du entweiht. (Ez 22,8)

5

Ich sagte zu ihnen: Ehre deinen Vate. (Dtn 5,16) Und sie: Vater und Mutter verachtet man in dir. (Ez 22,7)

6-8 Ich sagte zu ihnen:

ThrZ 31

22  Jalkut Schimoni Du sollst nicht morden. Und du sollst nicht ehebrechen. Und du sollst nicht stehlen. (Dtn 5,17-19) Und sie: Stehlen, Morden 26 und Ehebrechen. (Hos 4,2) 9 Ich habe zu ihnen gesagt: Du sollst nicht Falsches gegen deinen Nächsten aussagen. (Dtn 5,20) Und sie machen ihre Zunge zu einem gespannten Bogen der Lüge. (Jer 9,2) 10 Ich sagte zu ihnen: Du sollst nicht verlangen. (Dtn 5,21) Und sie gieren nach Äckern und rauben sie. (Mi 2,2) ThrZ 32

R. Judan bar Simon (Σίμων) sagte: Was [bedeutet es, dass] geschrieben steht: Einen Propheten werde ich für sie aus der Mitte ihrer Brüder auftreten lassen, so wie dich? (Dtn 18,18) Und es steht doch geschrieben: Und in Israel ist nie mehr ein Prophet aufgetreten wie Mose. (Dtn 34,10) Und was [bedeutet es dass] er sagt: „Wie dich“? Vielmehr: Jeremia war wie er in den Zurechtweisungen. Alles, was über diesen geschrieben steht, steht über jenen geschrieben: Dieser prophezeite vierzig Jahre, und jener prophezeite vierzig Jahre. Dieser prophezeite über Juda und Israel, und die Kinder seines Stammes erhoben sich, um ihn zu töten, und ebenso war es bei ihm. Dieser wurde in den Nil geworfen, und jener wurde in die Zisterne geworfen. Dieser wurde durch eine Magd gerettet, und jener durch einen Knecht. Dieser kam mit Worten der Zurechtweisung, und jener kam mit Worten der Zurechtweisung. Deshalb war es nötig zu sagen: Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas. (Jer 1,1)

ThrZ 33

R. Pinchas sagte: Überall, wo du „Wort“, „Worte“ findest, sind es alles Worte der Zurechtweisung. Es steht geschrieben: Dies sind die Worte, die Mose gesprochen hat. (Dtn 1,1) Und es steht geschrieben: Sind sie entkräftet vor Hunger und verzehrt von Fieberglut. (Dtn 32,24)

 26 So die Reihenfolge in der Editio princeps.

Klagelieder  23

Es steht geschrieben: Das Wort JHWHs, das zu Hosea, dem Sohn des Beeri, geschah. (Hos 1,1) Und es steht geschrieben: Denn ihr seid nicht mein Volk. (Hos 1,9) Es steht geschrieben: Worte Jeremias. (Jer 1,1) Und es steht geschrieben: Was dem Tod gehört, gehört dem Tod. (Jer 43,11) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Israel: Ich habe zu euch gesagt: Du sollst an ihnen den Bann vollstrecken: [An den Hetitern] und an den Amoritern. (Dtn

ThrZ 34

20,17)

Und ihr habt Rahab, die Dirne, am Leben gelassen, und das Haus ihres Vaters und alles, was ihr gehörte, hat Josua am Leben gelassen. Siehe, Jeremia war von den Söhnen ihrer Söhne, und er machte euch die Worte zu Dornen in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten. 27 Was [bedeutet] „Jeremia“ (‫?)ירמיהו‬ Dass in seinen Tagen das Haus des Heiligtums zur Wüste (‫ארימון‬, ἔρημα) wurde. Eine andere Auslegung: In seinen Tagen wurde das Maß des Gerichts über Israel groß gemacht (‫)נתרוממה‬. Von den Priestern in Anatot. (Jer 1,1) Jeremia sagte: Mein Name ist bei den Priestern unterdrückt: 1

In den Tagen des Mose: JHWH segne dich. (Num 6,24) Und in meinen Tagen: Und von ihnen wird ein Fluch genommen. (Jer 29,22)

2

In den Tagen des Mose: Und behüte dich. (Num 6,24) Und in meinen Tagen: Und was dem Schwert gehört, gehört dem Schwert. (Jer 43,11)

3

In den Tagen des Mose: JHWH lasse sein Angesicht leuchten. (Num 6,25) Und in meinen Tagen: Er ließ mich in Finsternis wohnen. (Thr 3,6)

4 In den Tagen des Mose:  27 Siehe Num 33,55.

ThrZ 35

24  Jalkut Schimoni Und sei dir gnädig. (Num 6,25) Und in meinen Tagen: Denn ich werde euch keine Gnade gewähren. (Jer 16,13) 5

In den Tagen des Mose: JHWH erhebe sein Angesicht auf dich. (Num 6,26) Und in meinen Tagen: Die den Greis nicht schont (‫)לא ישא פנים‬. (Dtn 28,50)

6 In den Tagen des Mose: Und schenke dir Frieden. (Num 6,26) Und in meinen Tagen: Denn ich habe meinen Frieden genommen. (Jer 16,5) Hört das Wort JHWHs, Haus Jakob. (Jer 2,4) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Israel: Hört die Worte der Tora, bevor ihr die Worte der Prophezeiung Jeremias hört. Hört die Worte der Prophezeiung bevor / ihr hört: Klang des Horns, der Rohrpfeife. (Dan 3,5) Hört im Land, bevor ihr im Ausland hört. Hört als Lebende, bevor ihr als Tote hört. Hört mit euren Ohren, bevor ihr mit euren Gebeinen hört. Das ist es, was geschrieben steht: Ihr vertrockneten Gebeine, hört. (Ez 37,4)

ThrZ 36

(198a)

§ 1000 ThrZ 37

1

Vier Hörende gibt es: Es gibt den, der hört und verliert, denn es heißt: Und zu Adam sprach er: Weil du gehört hast. (Gen 3,17) Und er verlor: Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren. (Gen 3,19)

2

Der hört und belohnt wird, denn es steht geschrieben: [In] allem, was Sara zu dir sagt, höre auf ihre Stimme. (Gen 21,12) Und er wurde belohnt: Denn durch Isaak soll dir Nachkommenschaft genannt werden. (Gen 21,12)

3

Der nicht hört und doch belohnt wird, denn es steht geschrieben: Er hörte nicht auf sie, [bei ihr] zu liegen, bei ihr [zu sein]. (Gen 39,10) Und er wurde belohnt: Und Josef ist der Herrscher. (Gen 42,6)

4 Der nicht hört und verliert: [Das ist] Israel, denn es heißt: Und sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt. (Jer 7,24) Und sie verloren, denn es steht geschrieben:

Klagelieder  25

Was dem Tod gehört zum Tod. (Jer 15,2) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Eure Väter fanden nichts Falsches an mir, aber ihr findet an mir Falsches?! Der erste Mensch fand an mir nichts Falsches.

ThrZ 38

Das gleicht einem Kranken, bei dem der Arzt eintrat und zu ihm sagte: Iss diese Sache, aber diese Sache iss nicht. Als er [das Gebot] übertrat und aß, verursachte er sich selbst den Tod. Als der erste Mensch [das Gebot] übertrat und aß, traten die Generationen bei ihm ein. Sie sagten zu ihm: Ist es möglich, dass der Heilige, gepriesen sei er, ein strenges Urteil über dich gefällt hat, dass du sterben sollst? Er sagte zu ihnen: Behüte und bewahre! Ich bin es, der das Gebot des Heiligen, gepriesen sei er, übertreten und mir den Tod gebracht habe, weil [ich] gegessen habe. Der erste Adam fand an mir nichts Falsches, und ihr findet an mir Falsches. Der Pharao fand an mir nichts Falsches, und ihr findet an mir Falsches. Der Pharao glich einem König, der zu einer Provinz am Meer ging und alles, was er hatte, seinem Diener anvertraute. Nach Tagen kehrte er zurück und sagte zu ihm: Gib mir mein Anvertrautes. Er sagte zu ihm: Ich bin nicht dein Diener, und du hast mir nichts anvertraut. Man nahm ihn und verhängte eine Konfiszierung (comes privatarum) über ihn. Er sagte zu ihm: Ich bin dein Diener und gebe dir alles zurück, was du mir anvertraut hast. Ebenso [war es], als er zu ihm sagte: Lass mein Volk ziehen. (Ex 5,1) Da sagte er: Wer ist JHWH? (Ex 5,2) Als er über ihn die zehn Plagen brachte, sagte er: JHWH ist der Gerechte. (Ex 9,27) In der Wüste sagte ich zu euren Vätern: Sechs Tage sollt ihr es sammeln, aber am siebten Tag ist Schabbat, da wird nichts da sein. Am siebten Tag aber gingen einige aus dem Volk hinaus. (Ex 16,26-27) Und als die Israeliten sagten: Wir wollen tun und gehorchen, (Ex 24,7) machten sie danach die Sache mit dem Kalb. Sie machten ihr „wir wollen tun“ zunichte und bestätigten ihr „wir wollen hören“, und ich werde es euch anrechnen, als hättet ihr beides bestätigt. Und als ich zu ihnen sagte „hört“, und sie nicht hörten, da haben sie beides zunichte gemacht. [Wie (‫)איכה‬. (Thr 1,1)] Was ist „so“ (‫ ?)איה כה‬Denn zu unserem Vater Abraham wurde gesagt:

ThrR 1,1 (‫)כא‬

26  Jalkut Schimoni So soll deine Nachkommenschaft sein. (Gen 15,5) Was ist „so“ (‫ ?)איה כה‬Denn zu Mose wurde gesagt: So sollst du zum Haus Jakob sprechen. (Ex 19,3) [Seine Schüler] fragten Ben Azzai [und] sagten zu ihm: Unser Meister, lege uns etwas aus der Rolle der Klagelieder aus. Er sagte zu ihnen: Die Israeliten wurden erst verbannt, als sie die Einzigkeit „Gottes“ 28 geleugnet hatten und die zehn Gebote und die Beschneidung, die [nach] 20 Generationen gegeben wurde, und die fünf Bücher der Tora, entsprechend der Zahl von ‫איכה‬. 29 P54F

§ 1001

Wehe (‫)איכה‬, einsam sitzt. (Thr 1,1)

ThrZ 39

Alles, was Adam (‫ )אדם‬zustieß, stieß Israel zu: Der Heilige, gepriesen sei er, ließ den ersten Menschen (‫ )אדם‬in den Garten Eden eintreten, und er gab ihm ein Gebot, doch er übertrat es. Und er richtete ihn mit Wegschicken und Vertreibung, und stimmte über ihn eine Wehklage (‫ )איכה‬an: Er sprach zu ihm: Wo (‫[ )איכה‬bist du]? (Gen 3,9) „Wehe“ (‫)איכה‬. Durch Vertreibung, denn es heißt: Und er vertrieb den Menschen (‫)האדם‬. (Gen 3,24) Und durch Wegschicken, denn es heißt: Er schickte ihn weg. (Gen 3,23) Und so verfuhr er [mit] den Israeliten: Er ließ sie in das Land Israel hineinkommen, denn es heißt: Ich brachte euch in das Gartenland. (Jer 2,7) Und er gab ihnen Gebote und Verbote, doch sie übertraten sie, und er richtete sie mit Wegschicken und Vertreibung, denn es heißt: Ich werde sie aus meinem Haus vertreiben. (Hos 9,15) Schick sie weg von mir, damit sie hinausgehen. (Jer 15,1) Und er stimmte selbst eine Wehklage (‫ )איכה‬über sie an: Wehe (‫)איכה‬, einsam sitzt. (Thr 1,1)

GenR 78,1

JHWH ruft zum Weinen, zum Sackumgürten. (Jes 22,12) Ein Gleichnis über einen König usw.

 28 ‫ביחודו של עולם‬: Midrash Rabba. Translated into English with Notes, Glossary and Indices unter the Editorship of Rabbi Dr. H. Freeman, Maurice Simon. Lamentations. Translated by A. Cohen (London, New York: Soncino, 1983), 66: “the Divine Unity.” 29 Midrash Rabba. Lamentations, 66 Anm. 2: “The aleph indicates one (the Divine Unity), the yod ten (the Decalogue, the kaph twenty (circumcision), and he five (the Pentateuch).”

Klagelieder  27

Wer ist der Mann, der weise ist, dass er dies einsehe [... warum das Land zugrunde gerichtet worden ist]? (Jer 9,11) In der Nacht. Sein Ratgeber (σύγκλητος) sagte zu ihm: Mein Sohn, Was man am Tag beobachtet 30, beobachtet man nicht in der Nacht. Er sagte zu ihm: Ich beobachtete und sah ihn in Bet-Peor, rufe [darüber] aus: Was man am Tag beobachtet, beobachtet man nicht in der Nacht.

(198b)

Mein Anteil ist JHWH, sagt meine Seele. (Thr 3,24)

ThrR 3,24 (‫)סז‬

R. Abba sagte im Namen von R. Jochanan: [Das gleicht] einem König, der in eine Provinz ging und mit ihm die Feldherren (dux) und Präfekten (ὓπαρχος) und Heerführer (στρατιώτης). Einer sagte: Diesen bestimmten Feldherrn (dux) nehme ich bei mir auf. Und einer sagte: Diesen bestimmten Präfekten nehme ich bei mir auf. Ein kluger [Mann] bei ihnen sagte: Ich nehme nur den König selbst, denn alle können ersetzt werden, aber er kann nicht ersetzt werden. Ebenso [sagten] die Völker (‫ )אומות‬der Welt: Diese dienen der Sonne, diese dem Mond, diese einem Holz und diese einem Stein. Aber der Heilige, gepriesen sei er, ist der Anteil Israels. Das ist es, was geschrieben steht: Mein Anteil ist JHWH, sagt meine Seele. (Thr 3,24) Ebenso sagst du: JHWH ist das Teil meines Erbes und mein Becher; du bist es, der mein Los festlegt. (Ps 16,5)

Mein Anteil ist JHWH. (Thr 3,24) R. Isaak sagte: Mein Anteil ist JHWH, sagt meine Seele. Darum will ich auf ihn hoffen. (Thr 3,24) Und jeden Tag bekennt das „Höre [Israel]“ seine Einheit. JHWH ist gut (‫ )טוב‬zu dem, der auf ihn hofft. (Thr 3,25) 1

2

Man könnte [meinen]: Zu allen. Die Bibel lehrt: Zu der Seele, die nach ihm fragt. (Thr 3,25) Ja, gütig (‫ )טוב‬ist Gott gegen Israel. (Ps 73,1) Man könnte [meinen]: Zu allen. Die Bibel lehrt: Die reinen Herzens sind. (Ps 73,1) Deren Herz ihretwegen rein ist, in deren Hand keine Sünde und Schuld ist. Und dem vergleichbar ist: Glücklich ist der Mensch, dessen Stärke in dir ist. (Ps 84,6)  30 Für ‫ נגיר‬wird ‫ נטר‬gelesen. 31 Hyman: ThrR 3,9 § 9. Vgl. LevR 17,1.

§ 1002

ThrR 3,25 (‫ )סז‬31 P56F

28  Jalkut Schimoni 3

Man könnte [meinen]: Bei allen. Die Bibel lehrt: In dessen Herz gebahnte Wege sind. (Ps 84,6) Das sind die Pfade der Tora, bewahrt in ihrem Herzen.

Und dem vergleichbar ist: Gütig (‫ )טוב‬ist JHWH. Er ist ein Zufluchtsort am Tag der Bedrängnis. (Nah 1,7) 4 Man könnte [meinen]: Für alle. Die Bibel lehrt: Und er kennt die, die sich bei ihm bergen. (Nah 1,7)

5

Und ebenso: Tue Gutes (‫)היטיבה‬, JHWH, den Guten. (Ps 125,4) Man könnte [meinen]: Allen. Die Bibel lehrt: Denen, die aufrichtig sind in ihrem Herzen. (Ps 125,4)

Nahe ist JHWH allen, die ihn anrufen. (Ps 145,18) 6 Man könnte [meinen]: Allen. Die Bibel lehrt: Allen, die ihn wahrhaft anrufen. (Ps 145,18) Es ist gut (‫)טוב‬, dass man schweigend hofft 32. (Thr 3,26) P57F

P

Gemäß dem, was Resch Laqisch sagte: Auch wenn der Heilige, gepriesen sei er, über seine Knechte, die Gerechten in der Welt, zürnt, so erbarmt er sich doch wieder über sie. Gut (‫ )טוב‬ist es für den Mann, wenn er das Joch in seiner Jugend trägt. (Thr 3,27) Das Joch der Tora und das Joch 33 in Bezug auf die Frau. Er sitze einsam und schweige. (Thr 3,28) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu den Dienstengeln: Wenn ein König von Fleisch und Blut trauert, was tut er? Sie sagten zu ihm: Er hängt sich einen Sack über und löscht die Lampen (φανός), und er geht barfuß und dreht sein Bett um, er zerreißt sein Purpurgewand (πορφύριον) und weint, und er klagt und sitzt und schweigt. Er sagte zu ihnen: Auch ich mache es so, denn es steht geschrieben: Ich kleide die Himmel schwarz und lege ihnen Sacktuch als Kleidung an. (Jes 50,3) unbekannt

Bis Throne aufgestellt wurden. 34 (Dan 7,9) Die gedreht wurden. Und es steht geschrieben: Er hat sein Wort 35 zur Vollendung gebracht. (Thr 2,17)

 32 ‫ויחיל ודומם‬: Hapax legomena. 33 In der Editio princeps ist ‫ ועול‬über der Zeile eingefügt. 34 ‫כרסון רמיו‬: Hapax legomena. 35 ‫אמרתו‬: Hapax legomenon.

Klagelieder  29

Und es steht geschrieben: Und er rief [JHWW ...] zum Weinen auf. (Jes 22,12) Und es steht geschrieben: Er sitze einsam und schweige. (Thr 3,28) Er lege seinen Mund in den Staub. (Thr 3,29)

ThrR 3,29 (‫)סז‬

Das ist einer von sechs Versen, bei denen Rabbi 36 weinte, wenn er zu einem von ihnen gelangte: Siehe, der die Berge bildet und den Wind erschafft und dem Menschen mitteilt, was sein Sinnen ist. (Am 4,13) Sucht JHWH, all ihr Demütigen des Landes. (Zeph 2,3) Hasst das Böse und liebt das Gute. (Am 5,15) Denn Gott wird jedes Tun [vor das Gericht] bringen. (Koh 12,14) Und Samuel sprach zu Saul: Warum hast du meine Ruhe gestört. (I Sam 28,15) Und dies: Er lege seinen Mund in den Staub. (Thr 3,29) Steh auf, klage. (Thr 2,19)

Kapitel 1 1

Wie (‫ )איכה‬sitzt einsam die [einst] volkreiche Stadt. (Thr 1,1) Warum werden die Klagelieder (‫ )קינות‬alphabetisch geschrieben? R. Eliezer sagt: Weil die Israeliten die ganze Tora 37 übertreten haben, denn es heißt: Und ganz Israel hat deine Tora übertreten, ist davon abgewichen, um [deiner Stimme] nicht [zu gehorchen]. (Dan 9,11) R. Jehoschua sagt: Weil die Israeliten 22 Übertretungen begangen haben, entsprechend den 22 Buchstaben der Tora. R. Meir sagt: Das Wort ‫ איכה‬ist nichts andreres als ein Wort für „Zurechtweisung“. Das ist es, was geschrieben steht: Wie (‫ )איכה‬ist sie zu einer Unzüchtigen geworden, die treue Stadt. (Jes 1,21)

 36 Rabbi Jehuda ha-Nasi. 37 Es wurde sozusagen jeder einzelne Buchstaben des Gesetzes übertreten. Dieser Erklärung liegt ein Ribbui, eine Einschließungsregel, zugrunde: „Israel“ umfasst bereits alle Israeliten; „ganz Israel“ muss daher eine Zusatzinformation enthalten, ebenso wie das „und“ am Satzanfang. Es wird daher geschlossen, dass Israel die Tora „ganz und“ gar übertreten hat.

ThrZ 1

30  Jalkut Schimoni R. Simeon ben Pazzi sagte: 38 [Gemäß der] Gematrie 39 [bedeutet] das Wortes ‫ איכה‬36, den 36 Ausrottungsstrafen entsprechend. [Darauf,] dass sie sich schuldig gemacht haben in Bezug auf 36 Ausrottungsstrafen, [verweist] die Zahl des ‫איכה‬. § 1003

2

R. Eleazar, der Sohn von R. Jose dem Galiläer, legte aus, und so legte R. Chananja nach ihm aus: Wie sitzt einsam. (Thr 1,1)

a Jeremia sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, [die Stadt,] 40 in der dein Name und dein Lob ist und in der der größte Teil des Volkes an den drei Wallfahrtsfesten ist, soll einsam sitzen?! Er sagte zu Jeremia: Jeremia, bevor du das Ihre vorträgst, trage das Meine vor: Wie ist sie zur Unzüchtigen geworden, die treue Stadt. (Jes 1,21) Und Jeremia sagte: Bitter weint 41 sie in der Nacht, und ihre Tränen 42. (Thr 1,2) (198c)

b Und der Geist des Heiligen sagte zu ihm: / Und sieh, dort saßen die Frauen und beweinten den Tammuz 43. (Ez 8,14) Und Jeremia sagte: Juda zog weg (‫ )גלתה‬44 wegen des Elends und wegen der Schwere des Dienstes. (Thr P69F

P

1,3)

c

Und der Geist des Heiligen sagte: Und enthüllte (‫ )ותגל‬ihre Blöße. (Ez 23,18) Jeremia sagte: Die Wege nach Zion sind Trauernde 45. (Thr 1,4)

d Und der Geist des Heiligen sagte: An den Wegen hast du ihretwegen gesessen. (Jer 3,2) Jeremia sagte:

 38 Vgl. ThrR 1,1. 39 Naftali Wieder, Der Midrasch Echa Zuta. Übersetzung, Kommentierung und Vergleich mit Echa Rabbat. Inaugural-Dissertation verfasst an der Hohen Philosophischen Fakultät der Bayr. Julius-Maximilians-Universität Würzburg zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde (Berlin: Fürst, 1936), 29 Anm. 6: „Nach Felix Perles (MGWJ 1932, S. 285) [...] ist ‫ גמטריא‬nur volksetymologisch mit γεωμετρία zusammengeworfen worden. Es kommt vielmehr von γάμμα τρία d. i. γάμμα = 3.“ 40 ‫ עד ששמך‬der Editio princeps ist zu emendieren in ‫עיר‬. 41 BH: ‫בכו תבכה‬, für das Hapax legomenon ‫ בכו‬hat die Editio princeps ‫בכה‬. 42 ‫ודמעתה‬: Hapax legomenon. 43 Siehe Michael M. Fritz, „– und weinten um Tammuz“: Die Götter Dumuzi-Amaʾušumgalʾanna und Damu (Münster, Ugarit-Verlag, 2003). 44 Hapax legomenon. 45 ‫אבלות‬: Hapax legomenon.

Klagelieder  31

Ihre Bedränger sind zum Oberhaupt geworden. (Thr 1,5) e

Und der Geist des Heiligen sagte: Und du hast sie gelehrt, über dich Fürst und Oberhaupt zu sein. (Jer 13,21) Und so Wort für Wort [des Verses].

3

Wie sitzt einsam. (Thr 1,1) R. Nechemja sagte: 46 Der Heilige, gepriesen sei er, [sagte] zu Jerusalem: Wer ließ dich einsam sitzen? Sie sagte vor ihm: Herr der Welt, wer kann mich einsam sitzen lassen, wenn nicht du allein. Als die Hand des Pharao mich traf, saß ich nicht einsam, aber als deine Hand mich traf, saß ich einsam, denn es heißt: Wegen deiner Hand saß ich einsam. (Jer 15,17)

ThrZ 2

Eine andere Auslegung: 4 [Wie sitzt einsam. (Thr 1,1)] „Einsam“ [meint]: Einsam ohne ihr Volk, einsam ohne Prophezeiung, einsam ohne Priesterschaft. 5

Die Stadt zahlreich (‫ )רבתי‬an Volk. (Thr 1,1) Eine Stadt, die ihr Volk vermehrt (‫)המרבה‬.

R. Chanina sagte: 6 Die Stadt, zahlreich an Volk. (Thr 1,1) Die Stadt, in der die Mehrheit (‫ )שרב‬des Volkes an den drei Wallfahrtsfesten war. 7

Eine andere Auslegung: Die Stadt, zahlreich an Volk. (Thr 1,1)

ThrZ 3

Eine Stadt, in der man beabsichtigte, fruchtbar zu sein und sich zu vermehren. Auf welche Weise? Einen Jungen von zwölf [Jahren] verheirate man mit einer zwanzigjährigen Frau, damit sie schwanger werde und gebäre, und einen älteren vermähle man mit einer jüngeren, damit sie schwanger werde und gebäre. 47 8 Sie ist wie eine Witwe geworden. (Thr 1,1)

§ 1000

„Wie eine Witwe“, nicht aber eine wirkliche Witwe, dass sie geht und sich mit einem anderen verheiratet. 48

 46 In der Editio princeps folgt ein unverständliches ‫לה ק‬. 47 Vgl. ThrR 1,1. 48 Vgl. Raschi zu Thr 1,1.

§ 1004 ThrZ 4

32  Jalkut Schimoni Sie ist aber [auch] nicht [mehr] die Frau eines Mannes, die [ihren Lebensunterhalt] vom Vermögen ihres Mannes nimmt. 9 Zahlreich (‫ )רבתי‬an Volk (‫)עם‬. (Thr 1,1) Eine Stadt, deren Volk zu Beratern (‫ )רבנים‬ihrer Herrn wurden.

§ 1001

Man erzählte die Geschichte von einem Heiden (‫)גוי‬, der zwei Kinder aus dem Land Israel verschleppt hatte. 49 Und sie liefen vor seinem Pferd her. Da sagte der eine zum anderen: Auf dem Weg, auf dem wir uns befinden, geht derzeit ein Kamel, das auf einem seiner Augen blind ist, und es hat zwei Lasten auf sich, eine davon ist Wein und eine Essig. Und zwei Menschen gehen hinter ihm her, der eine ist ein Heide und der andere ein Israelit. Da sagte ihr Besitzer (‫ )רבן‬zu ihnen: Woher wisst ihr, dass das Kamel an einem seiner Augen blind ist? [Einer von den beiden] sagte zu ihm: Schau her, das Gras auf der Seite des Weges, auf dem sein Auge blind ist, ist unberührt. Und auf der Seite, wo das Gras abgefressen ist, hat es sein gesundes 50 Auge, denn es hat es gesehen und es gefressen. Und [wie ist zu erkennen, dass] es sich bei den beiden Lasten, die es auf sich hat, um Wein und Essig handelt? Er sagte er zu ihm: Beachte, dass Tropfen auf den Weg gefallen sind: Dort [auf der Seite,] wo der Wein ist, wurden sie aufgesogen, dort, wo der Essig ist, ist es aufgeschäumt. Und [wie ist zu erkennen, dass] von den beiden Menschen, die hinterhergehen, einer ein Heide und einer ein Israelit ist? [Er sagte er zu ihm:] Der Heide urinierte mitten auf den Weg, und der Israelit stellte sich zum Urinieren an den Wegesrand. Und er lief hinter ihnen her und fand es so, wie sie gesagt hatten. Als man zu den Toren Roms kam, sagte der eine zu seinem Gefährten: Ich rieche Lauch (κεφαλήωτος; porrum capitatum) 51 aus Judäa, der in einem Topf aus Kfar Chananja gekocht wird. Da wurde ihr Besitzer zornig über sie. Er sagte zu ihnen: Euer Gott konnte euch nicht ertragen, und ich soll euch ertragen?! Als er sie verfluchen [wollte], kam ein Frumentarius 52 und er fragte ihn [stattdessen]: Woher kommst du? Er sagte zu ihm: Ich bin heute aus dem Land Judäa gekommen.

 49 Vgl. bSanh 104a-b. 50 Wörtlich: geöffnetes. 51 Siehe Naftali Wieder, Der Midrasch Echa Zuta (Berlin: Fürst, 1936), 25 Anm. 30. 52 Siehe Manfred Clauss, Untersuchungen zu den principales des römischen Heeres von Augustus bis Diokletian. Cornicularii, speculatores, frumentarii (Bochum, Ruhr-Universität, Diss., 1973): https://www.academia.edu/616702/Untersuchungen_zu_den_principales_des_r%C3%B6mischen_Heeres_von_Augustus_bis_Diokletian_Cornicularii_speculatores_frumentarii (14.08.2020): Frumentarii konnten für die Beschaffung von Lebensmitteln zur Versorgung der Soldaten verantwortlich sein.

Klagelieder  33

Er sagte zu ihm: [Wie] ist es möglich, dass du heute aus dem Land Judäa gekommen bist, das doch eine Reise von vierhundert Meilen entfernt ist? Er sagte zu ihm: Der Wind hat das Schiff vorangetrieben, sodass ich heute angekommen bin. Er sagte zu ihm: Wenn du mir nicht glaubst, sieh, [hier ist] kochender Lauch aus dem Land Judäa im Topf, den ich gekocht habe[, als ich losfuhr] und von dem ich noch nichts probiert habe. Als ihr Besitzer in sein Haus eintrat, stand seine Mutter auf und schlachtete ein Lamm für ihn und bereitete für ihren Sohn [allerlei] Arten von Gerichten und öffnete ein Fass Wein. Und er begab sich zu dem Mahl, das seine Mutter für ihn zubereitet hatte. Und jene zwei Knaben standen vor ihm. Da sagte der eine zu seinem Gefährten: Der Geruch dieses Fleisches gleicht dem Geruch eines Hundes, und der Geruch dieses Weines gleicht dem Geruch eines Toten. Er sagte zu seiner Mutter: Welche Bewandtnis hat es mit diesem Wein, welche Bewandtnis hat es mit diesem Fleisch? Sie sagte / zu ihm: Ich hatte ein Mutterschaf, das ich aufgezogen habe, und es wurde trächtig und gebar einen Bock. Bei der Geburt starb das Mutterschaf, mir blieb nur der Bock, und ich hatte kein [Schaf], um ihn mit Milch zu säugen. Als [dann] unsere Hündin warf, gab ich den Bock zu der Hündin, und sie säugte ihn, bis der Bock herangewachsen war. Dann fütterte ich ihn mit Gras und Gerste, bis du jetzt gekommen bist. Und ich habe ihn für dich geschlachtet, damit du ihn jetzt essen kannst. Sag mir, welche Bewandtnis es mit diesem Wein hat, woher stammt er? Sie sagte: Dieser Wein ist aus [der Nähe des] Grabes, in dem dein Vater begraben ist, dessen Weinberg sich an das Grab deines Vaters anschließt. Da, wie du weißt, keiner von allen Weinbergen, die dein Vater dir hinterließ, so guten Wein wie diesen hervorbringt, darum habe [ich] ein Fass von jenem Weinberg für dich gefüllt, es verschlossen und versiegelt und zu mir gesagt: Ich öffne es erst, wenn mein Sohn [zurück] kommt. Und jetzt, da ich dich gesehen habe, habe ich mich so sehr gefreut, dass ich aufgestanden bin, den Bock geschlachtet und das Fass geöffnet habe. Sofort aß und trank er, und er freute sich über die beiden Knaben, die er mitgenommen hatte, mehr als über alles, was er [sonst noch] mitgebracht hatte, denn alles, was sie gesagt hatten, hatte er untersucht und ihre Worte als wahr befunden. Nachdem er gegessen und getrunken hatte, stand er auf und tanzte. Da sagte der eine zu seinem Gefährten: Sieh, die Füße unseres Herrn, sie gleichen den Füßen einer Waage. 53 Seine Mutter war mit einem Tänzer unzüchtig, der ein Sänger war, und sie wurde von ihm schwanger.

 53 Siehe die ausführliche Diskussion der Stelle von Naftali Wieder, Der Midrasch Echa Zuta (Berlin: Fürst, 1936), 27 Anm. 39: „Er versteht seine Füße beim Tanzen im Gleichgewicht zu halten.“

(198d)

34  Jalkut Schimoni Als jener Mann diese Worte hörte, die sie gesagt hatten, nahm er das Schwert in seine Hand und ging zu seiner Mutter. Und er sagte zu seiner Mutter: Alle Worte, die diese Knaben zu mir gesagt haben, waren wahr. [Ich weiß das,] weil ich zuvor ihre Worte überprüft habe. Wenn du mir also nicht sagst, wessen Sohn ich bin, werde ich dich töten. Sie sagte zu ihm: Mein Sohn, töte mich nicht, ich werde dir die Wahrheit sagen: Einmal ließ dein Vater einen Sänger, der ein Tänzer war, kommen, dessen Stimme war angenehm. Und da dein Vater nicht zeugen konnte, schlief ich mit ihm, als ich ihn sah. Und ich wurde von ihm schwanger und habe dich geboren. Als er von der Tat gehört hatte, die sie getan hatte, sagte er: Ich habe mitgebracht, die meine Schande unter den Leuten verbreiten. Er ging zu ihnen hinaus und sagte zu ihnen: Geht in Frieden von mir fort. Ich bin nicht würdig, dass euretgleichen mir dient. Er gab ihnen allerlei Arten von Speisen und Proviant mit auf den Weg, und er begleitete sie, bis sie von ihm weggingen. Dann kehrte er zu seinem Haus zurück, und so beruhigte er sich. ThrR 1,1 (46) § 1005

R. Huna bar Uqba und unsere Rabbinen sind unterschiedlicher Auffassung. R. Huna bar Uqba sagte: [Das gleicht] einer Anwärterin auf die Schwagerehe, die den Unterhalt verlangt, nicht aber ihre Heiratsverschreibung. Die Rabbinen sagen: [Das gleicht] einem König, der über die Dame (matrona) [des Hauses] zürnte und ihr einen Scheidebrief (‫ )גט‬schrieb. Und er stand auf und nahm ihn ihr weg. Und jedes Mal, wenn sie einen andern heiraten wollte, sagte er zu ihr: Wo ist dein Scheidebrief? Und wenn sie um den Unterhalt bat, sagte er: Habe ich dich nicht bereits vertrieben? Ebenso, jedes Mal, wenn die Israeliten Götzendienst trieben, sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihnen: Wo ist der Scheidebrief (‫ )ספר כריתות‬eurer Mutter? (Jes 50,1) R. Aqiva und unsere Rabbinen sind unterschiedlicher Auffassung. R. Aqiva sagt: Sage, [sie ist] eine Witwe, und es heißt „wie eine Witwe“ [weil sie Witwe ist] in Bezug auf die zehn [verlorenen] Stämme, nicht aber in Bezug auf [den Stamm] Juda und Benjamin. Und unsere Rabbinen sagen: In Bezug auf diese und jene [ist sie eine Witwe], nicht aber in Bezug auf den Heiligen, gepriesen sei er, denn es heißt: Denn weder Israel, noch Juda ist verwitwet von seinem Gott. (Jer 51,5)

§ 1006 ThrZ 5

10 Eine Große unter den Völkern (‫)בגוים‬, eine Fürstin unter den Provinzen. (Thr 1,1) Eine Stadt, deren Einfluss von einem Ende der Welt bis zum anderen reicht.

Klagelieder  35

11 War zerbrochen (‫ )למס‬54. (Thr 1,1) P79F

P

R. Nechunja sagte: Bekanntermaßen war der Stadt, deren ganzes Volk (‫ )עמה‬stark und mächtig war, das Herz wegen der Völker (‫ )אומות‬der Welt gebrochen worden. Denn das Wort ‫ למס‬ist nichts anderes als ein Wort für „Zerbrechen“, denn es heißt: Und das Herz des Volkes (‫ )העם‬zerfloss (‫ )וימס‬wie Wasser. (Jos 7,5) Eine andere Auslegung: 12 War dienstbar (‫)למס‬. (Thr 1,1) R. Jochanan sagte: Soll eine Stadt, der alle Völker der Welt Tribut (‫ )מס‬gezollt haben, anderen Tribut zollen?! Resch Laqisch sagte zu ihm: Wenn die Schrift von Tribut spräche, würden sie [einige] von ihnen töten und [andere] von ihnen ans Holz hängen. Und was lehrt die Bibel [mit] „war dienstbar“? Vielmehr, wenn sie die Sonne (‫ )חמה‬sahen, vergingen sie 55 und verfielen, denn das Wort „es schmolz“ (‫ )ונמס‬ist nichts anderes als ein Wort für „vergehen“, denn es heißt: / Und war die Sonne heiss (‫)וחם‬, zerschmolz es (‫)ונמס‬. (Ex 16,21)

(199a)

Bitter weint sie (‫ )בכו תבכה‬in der Nacht. (Thr 1,2)

§ 1007

R. Chanina sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ihr habt bei der Verbannung Jechonjas 56 geweint! Und [weil] sie nicht umgekehrt sind, haben sie [ein zweites Mal] bei der Verbannung Zidkijas geweint.

ThrZ 6

P80F

1

P

Und was ist der Unterschied zwischen dem Weinen am Tag und dem Weinen in der Nacht? Beim Weinen in der Nacht stimmen die Mauern des Hauses und die Planeten am Firmament mit ihm den Klagegesang an. Sie erzählten von einer Witwe in der Nachbarschaft von Rabban Gamaliel, der zwei Söhne gestorben waren, dass sie ganze sieben Jahre weinte. Und Rabban Gamaliel saß mitten auf dem Bett und weinte die ganze Nacht mit ihr, bis seine Augenlider zufielen. Als die Schüler davon erfuhren, brachten sie ihn von dort weg. 2 Sie hat keinen Tröster (‫ )מנחם‬unter allen, die mich lieben machten. (Thr 1,2) Das sind die Lügenpropheten, die für Israel prophezeiten, und sie ließen sie (‫)הניחום‬ nicht zurückkehren.  54 Hapax legomenon. 55 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Bavli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1248: ‫ פשפש‬III. 56 Siehe II Reg 25,12-17.

§ 1008

36  Jalkut Schimoni 3 Bitter weint sie (‫)בכו תבכה‬. (Thr 1,2) ThrR 1,2 (‫)ל‬

1

Sie weint (‫ )בוכה‬und bringt den Heiligen, gepriesen sei er, dazu, mit ihr zu weinen (‫)ומבכה‬, denn es heißt: Und an jenem Tag rief JHWH, [der Gott] der Heerscharen, zum Weinen. (Jes 22,12)

2

Sie weint und bringt die Dienstengel dazu, mit ihr zu weinen, denn es heißt: Siehe, Erelim 57 [schreien draußen]. (Jes 33,7)

3

Sie weint und bringt Sonne und den Mond zum Weinen, denn es heißt: Sonne und Mond verfinsterten sich. (Joel 2,10)

4 Sie weint und bringt Sterne und Planeten zum Weinen, denn es heißt: Und die Sterne haben ihren Glanz verloren. (Joel 2,10) 5

Sie weint und bringt [Berge und Hügel] 58 zum Weinen, denn es heißt: Ich schaute die Berge, und siehe, sie beben[, und alle Hügel schwanken]. (Jer 4,24)

6 Sie weint und bringt [Himmel und Erde] 59 dazu zu weinen, denn es heißt: Ich schaue die Erde, und siehe, sie ist wüst. (Jer 4,23) 7

Sie weint und bringt die siebzig Völker (‫ )אומות‬zum Weinen. R. Pinchas sagte: 60 Alle jene siebzig Rinder, die man am Fest [als Sühnopfer] opferte, entsprechen den siebzig Völkern.

ThrR 1,2 (‫)לא‬

4 [Sie hat keinen (‫ )אין לה‬Tröster. (Thr 1,2)] R. Levi sagte: An jeder Stelle, wo es ‫ אין לה‬heißt, [bedeutet es]: „sie hat“: Sarai aber war unfruchtbar, sie hatte kein (‫ )אין לה‬Kind. (Gen 11,30) Doch sie hatte [ein Kind], denn es heißt: Und JHWH suchte Sara heim. (Gen 21,1) Das ist Zion, sie hat keinen (‫)אין לה‬, der nach ihr fragt. (Jer 30,17) [Doch] sie hatte [jemanden], denn es steht geschrieben: Und der Erlöser kommt nach Zion. (Jes 54,20) Auch hier: Sie hat keinen Tröster. (Thr 1,2) Sie hat doch einen, denn es steht geschrieben: Ich, ich bin es, der euch tröstet. (Jes 51,12)

 57 ‫אראלם‬: Hapax legomenon. 58 Editio princeps: Himmel und Erde. 59 Editio princeps: Berge und Hügel. 60 Vgl. bSuk 55b.

Klagelieder  37

5 All ihre Freunde 61 sind ihr treulos geworden. (Thr 1,2) Das sind Gabriel und Michael, die sie ein Verdienst lehrten. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Wer ist euch am liebsten? Sie sagten vor ihm: Israel. Und wer ist euch nach Israel am liebsten? Sie sagten vor ihm: Das Haus des Heiligtums. Er sagte zu ihnen: Ich schwöre bei meinem großen Namen, dass ihr selbst in ihm das Feuer entzünden werdet. Sofort nahmen Gabriel und Michael zwei brennende Fackeln und entzündeten das Feuer im Tempel JHWHs. Und der Tempel stimmt über sich selbst ein Klagelied an, denn es heißt: Aus der Höhe sandte er Feuer in meine Gebeine und zertrat sie 62. (Thr 1,13) Und es steht geschrieben: Der am Anfang das Ende verkündet. (Jes 46,10) Als jener Frevler mit den Königen nach Jerusalem kam, glaubten sie, es in kurzer Zeit einnehmen [zu können], doch der Heilige, gepriesen sei er, stärkte die Männer Jerusalems bis zum dritten Jahr, damit sie vielleicht in Buße umkehrten. In Jerusalem waren Helden, wie man sie sonst nicht findet, und sie kämpften mit den Chaldäern und fällten von ihnen viele der Gefallenen. Und es befand sich dort ein Held mit Namen Abiqa (‫ )אביקא‬ben Gebtari, der, wenn die Kriegsleute große Steine warfen, um die Mauer zu fällen, sie mit der Hand auffing und sie auf die Kriegsleute zurückwarf und so viele von ihnen tötete. [Alles verlief gut,] bis er begann, die Steine mit seinem Fuß aufzufangen und sie auf das Heer zurückzuwerfen, denn die Sünde [des Hochmuts] verursachte es, dass der Wind kam und ihn von der Mauer fallen ließ, sodass er zerschmettert wurde (‫ )ונבקע‬und starb. Zur selben Stunde wurde Jerusalem aufgebrochen (‫)נבקע‬, und die Chaldäer drangen ein. Was tat Hanamel, der [Sohn des] Onkel[s] 63 von Jeremia? Er beschwor die Dienstengel beim Namen [JHWHs] und brachte sie mit Kriegsgeräten bewaffnet herunter auf die Mauern. Als die Chaldäer das sahen, flohen sie aus Angst vor ihnen, bis der Heilige, gepriesen sei er, ihre Namen änderte und sie [zurück] ins Firmament aufsteigen ließ. Da wollte Hanamel sie wieder herunterholen, aber er konnte es nicht, weil der Heilige, gepriesen sei er, ihre Namen geändert hatte. Was tat er? Er beschwor den Fürsten des Alls 64 (‫ )שר העולם‬beim Namen, und der hob Jerusalem empor und hängte es in die Luft (ἀήρ), bis der Heilige, gepriesen sei er, es vom Himmel stieß und es herabfiel. Das ist es, was geschrieben steht: Er hat aus dem Himmel Erde geworfen. (Thr 2,1)  61 ‫כל רעיה‬: Hapax legomenon. 62 ‫בעצמתי וירדנה‬: Hapax legomena; die Editio princeps schreibt: ‫בעצמותי‬. 63 Siehe Jer 32,7-9; bMeg 14b; PRE 33. 64 Vgl. bJeb 16b; bChul 60a.

§ 1009 ThrZ 7

38  Jalkut Schimoni Und es steht geschrieben: Eine Kelter trat JHWH der Jungfrau. (Thr 1,15) (199b)

Und als alle in Jerusalem eindrangen, wurden die Mauern verschlungen. Das ist es, was / geschrieben steht: JHWH 65 ist wie ein Feind geworden, Israel hat er verschlungen. (Thr 2,5) Und sie drangen in den Tempel ein und wollten ihn verbrennen, bis der Heilige, gepriesen sei er, Gabriel und Michael rief, und zu ihnen sagte: Wer ist euch lieber? usw. [wie oben].

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Jeremia: Geh und prophezeie gegen Israel. Und er antwortete vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Ich bin [nur] ein Knabe, ich verstehe nicht, [angemessen] zu reden, 66 daher will ich nicht gehen und gegen Israel eine schwere Prophezeiung prophezeien. Bis er zu ihm sagte: Bevor ich dich im Mutterleib gebildet habe, habe ich dich gekannt, und bevor du aus dem Mutterschoss gekommen bist, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker (‫ )לגוים‬habe ich dich bestimmt. (Jer 1,5) Sofort empfing er das Prophentum, und Jeremia meinte, dass er nur den Heiden (‫ )הגוים‬der Welt prophezeie. Und als Jeremia das Prophetentum auf sich genommen hatte, sagte ihm der Heilige, gepriesen sei er, sofort: Nimm den Becher Zornwein. (Jer 25,15) Sofort nahm ihn Jeremia, denn es heißt: Da nahm ich den Becher aus seiner Hand. 67 (Jer 25,17) Und Jeremia meinte, dass er nur die Heiden trinken lasse, denn so hatte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm gesagt: Geh und lerne von den Umgangsregeln (‫)מדרך ארץ‬: Man gibt dem [zuerst] zu trinken, der am Kopfende sitzt. 68 Siehe, wer den Ländern vorsitzt, und gib zuerst Jerusalem zu trinken, denn es [geht] allen Ländern voran. P93 F

P

Ein Gleichnis: Wem gleicht die Sache? Einer des Ehebruchs verdächtigten Frau, die in den Tempelhof ging, um das Bitterwasser zu trinken. Als der Priester kam, um ihr zu trinken zu geben, sah er, dass es seine Mutter (‫ )אמו‬war. Sofort schämte er sich und ging nach hinten zurück, und er schrie und weinte wegen seine Mutter. So [erging es] Jeremia, als der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm sagte: Gib Jerusalem zu trinken. Er sagte vor ihm: Herr der Welt, hast du nicht zu mir gesagt: Zum Propheten für die Völker (‫ )לגוים‬habe ich dich bestimmt? (Jer 1,5) Soll nun der Anfang der Prophezeiung bei ihrem Volk (‫ )באמה‬sein?!

 65 BH: ‫אדני‬. 66 Siehe Jer 1,6. 67 BH: der Hand JHWHs. 68 Wörtlich: auf dem obersten Platz liegt.

Klagelieder  39

JHWH, du hast mich betört, und ich habe mich betören lassen. Du hast mich ergriffen und überwältigt. (Jer 20,7) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Du hast [das Prophetentum] bereits angenommen und kannst jetzt nicht mehr zurück. Sofort nahm er ihn 69 aus seiner Hand, und [Jerusalem] trank ihn vollständig aus. Und nicht nur das, sondern es saugte (‫ )מצצה‬an seinen Scherben, denn es heißt: Und du wirst [ihn] austrinken und aussaugen (‫ )ומצית‬70 und seine Scherben. (Ez 23,34) Und als Jeremia sah, dass das Urteil über Jerusalem besiegelt war, schrie er auf und gab sich einem Klagelied hin: Wie sitzt einsam. (Thr 1,1) P95F

P

Zu jener Stunde sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm: Was stehst du da? Sofort eröffnete er und sagte: So spricht JHWH: Merkt auf und ruft die Klagefrauen herbei [...] Sie sollen schnell kommen und über uns eine Klage anstimmen, sodass Tränen unseren Augen entfließen. (Jer 9,16-17)

Das soll dir sagen: Immer wenn Israel in Not (‫ )צער‬ist, befindet sich auch der Heilige, gepriesen sei er, mit ihnen in Not, denn es heißt: All ihre Not (‫ )צרתם‬war auch seine Not, und der Bote seines Angesichts hat sie gerettet. (Jes 63,9)

Zu jener Stunde rief er für die ganze Schöpfung Trauer aus, denn es heißt: Ich kleide die Himmel schwarz und lege ihnen Sacktuch als Kleidung an. (Jes 50,3) Und an jenem Tag rief der Herr JHWH der Heerscharen zum Weinen auf. (Jes 22,12) Jeremia sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Wer eröffnete die Klage über Israel, eröffnest du oder eröffnen die Dienstengel? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich eröffne zuerst. Sofort eröffnete der Heilige, gepriesen sei er, und sagte: Verwüstet ist mein Zelt, und alle meine Zeltstricke sind zerrissen, meine Kinder sind fortgezogen von mir und sind nicht mehr da, und 71 es ist keiner mehr, der mein Zelt aufschlägt und meine Zeltdecken befestigt. (Jer 10,20) Und die Dienstengel antworteten nach ihm: Siehe, ihre Helden 72 schreien draußen, die Friedensboten weinen bitterlich. (Jes 33,7) Zu jener Stunde traten die Dienstengel ein, um ihn zu trösten, doch er wollte keine Tröstungen annehmen. [Das ist es, was geschrieben steht:]

 69 Den Becher des Zorns. 70 Hapax legomenon. 71 Fehlt in BH. 72 ‫אראלם‬: Hapax legomenon.

40  Jalkut Schimoni Darum sage ich: Schaut weg von mir! Bitterlich weinen muss ich. Dringt nicht darauf, mich über die Verwüstung der Tochter meines Volkes hinwegzutrösten. (Jes 22,4) R. Jehoschua ben Levi sagte: Von dem Tag an, da Jerusalem zerstört wurde und das Haus des Heiligtums zerstört wurde, war, wenn man so sagen darf, keine Freude mehr vor dem Heiligen, gepriesen sei er, bis er Jerusalem aufgebaut und Israel dorthin zurückgeführt hatte, denn es heißt: Ich werde über Jerusalem jubeln, und über mein Volk werde ich frohlocken. Und Weinen und Schreien wird nicht mehr in ihr zu hören sein. (Jes 65,19) Amen, und so sei der Wille. ThrR 1,3 (62) § 1010

Weggeführt ist Juda aus Elend. (Thr 1,3) Weil sie an Pesach Gesäuertes aßen, denn es steht geschrieben: Brot des Elends. (Dtn 16,3) Eine andere Auslegung: Weil sie die Wohnung des Armen ausraubten, denn es steht geschrieben: Und wenn er ein armer Mann ist. (Dtn 24,12) Eine andere Auslegung: Aus Elend. (Thr 1,3) Weil sie den Lohn des Lohnarbeiters zurückhielten, denn es heißt: Du sollst den elenden und armen Lohnarbeiter nicht unterdrücken. (Dtn 24,14) Eine andere Auslegung: Weil sie die Geschenke der Armen raubten, denn es heißt: Dem Armen und dem Fremden sollst du sie überlassen. (Lev 19,10) Eine andere Auslegung: Weil sie Götzendienst trieben, denn es heißt: Ich höre die Stimme eines Wettgesangs (‫)ענות‬. (Ex 32,18) Und aus schwerem Sklavendienst. (Thr 1,3) Weil sie einen hebräischen Sklaven versklavten.

ThrZ 8

(199c)

Weggeführt ist Juda aus Elend und aus schwerer Arbeit. (Thr 1,3) R. Eleazar sagte: Das gleicht einem König, der über seinen Sohn zürnte. / Er übergab ihn seinem Sklaven, doch der Sklave scheute sich vor dem Sohn des Königs, bis der König die Hände seines Sohns auf dessen Rücken gefesselt hatte.

Klagelieder  41

Auch hier sprach der Heilige, gepriesen sei er, zu Nebukadnezzar: Geh hinauf nach Jerusalem! Aber er fürchtete sich, bis er für ihn die Hände Michaels gefesselt hatte, denn es heißt: Er hat seine Rechte angesichts des Feindes zurückgezogen. (Thr 2,3) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Israel: Als ich meine Welt erschuf, hatte ich weder Mühe noch Beschwerlichkeit, denn es heißt: Hast du es nicht erkannt, oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist JHWH, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist seine Einsicht. (Jes 40,28) Aber eure bösen Taten verschafften mir die Mühe und Beschwerlichkeit, Könige gegen euch aufstehen zu lassen, denn es heißt: Vielmehr hast du mir mit deinen Sünden Arbeit gemacht, du hast mich mit deinen Sünden ermüdet. (Jes 43,24) Da zog von der Tochter Zion all ihre Pracht aus. (Thr 1,6) „Von der Tochter“ (‫ )מן בת‬steht geschrieben.

ThrR 1,6 (‫)לה‬ § 1011

R. Acha sagte: Wir haben einen guten Anteil (‫)מנה‬. Das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: JHWH ist das Teil (‫ )נמת‬meines Erbes. (Ps 16,5) „Ihre Pracht“ (‫)הדרה‬, das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: In Hoheit und Pracht (‫ )הוד והדר‬bist du gekleidet. (Ps 104,1) Eine andere Auslegung: „Ihre Pracht“, das sind die [Priester-]Wachen, denn geschrieben steht: Die in heiligem Schmuck 73 lobpriesen. (II Chr 20,21) Eine andere Auslegung: „Ihre Pracht“, das sind die Kinder. Sie sind so [sehr] geliebt vor dem Heiligen, gepriesen sei er, dass [ohne sie] sofort 74 [alle Pracht] aus der Tochter Zion auszog. (Thr 1,6) Ihre Fürsten sind wie Hirsche geworden. (Thr 1,6) Wie die Hirsche ihre Gesichter voneinander abwenden, so wenden die Großen Israels, wenn sie eine Übertretung sehen, ihr Angesicht davon ab. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Die Stunde wird kommen, da auch ich so mit ihnen verfahren werde.

 73 Die Editio princeps hat für ‫ ומהללים‬das Wort: ‫ומשתחוים‬. 74 Bevor im Kampf viele sterben.

§ 1012

42  Jalkut Schimoni Und ohne Kraft sind sie [vor einem Verfolger (‫ )רודף‬75] weggelaufen. (Thr 1,6) P10F

P

R. Azarja sagte im Namen von R. Jehuda, Sohn von R. Simon (Σίμων): Immer wenn die Israeliten den Willen Gottes tun, fügen sie Kraft der oberen Allmacht hinzu, denn es heißt: Mit Gott werden wir Machttaten vollbringen. (Ps 108,14) Und wenn sie seinen Willen nicht tun, schwächen sie, wenn man so sagen darf, die Kraft der oberen Allmacht, denn es heißt: Den Felsen, der dich gezeugt hat, schwächtest du. (Dtn 32,18) R. Chijja sagte: Wie Israel durch einen Verfolger (‫ – )רודף‬plene [geschrieben] – verbannt wurde, so wird es auch künftig durch einen Erlöser – plene [geschrieben] – befreit werden, 76 denn es heißt: Und ein Erlöser (‫ )גואל‬wird kommen für Zion. (Jes 59,20) Ist plene geschrieben. P10F

ThrR 1,9 (‫)לו‬

P

Ihre Unreinheit [klebt] an ihrem Saum. (Thr 1,9)

§ 1013

R. Berekhja sagte im Namen von R. Abba bar Kahana: Alle jene Priester, die in den Tagen Zidkijas dienten, waren unbeschnitten, denn es heißt: Da ihr Fremde brachtet, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch. (Ez 44,7)

ThrR 1,11 (‫)לה‬

All ihr Volk seufzt auf der Suche nach Brot. (Thr 1,11) Zuerst legten sie einen Korb voll Gold nieder und bekamen dafür einen Korb voll Weizen, und danach voll Gerste, danach voll Stroh, danach ohne etwas.

ThrZ 9

§ 1002

1

Sie berichteten [über] das Ereignis von einem Mann namens Doeg ben Josef. 77 Seine Mutter und die Schwester seiner Mutter 78 und die Schwester seines Vaters maßen dessen Sohn mit Handbreiten und gaben sein Gewicht in Gold [an den Tempel]. Und als Nebukadnezzar Jerusalem belagerte, aßen ihn seine Mutter und seine Verwandten Glied um Glied auf. Über ihn klagt Jeremia: Dürfen Frauen ihre Leibesfrucht essen, die liebevoll gepflegten Kinder? Dürfen im Heiligtum JHWHs Priester und Prophet erschlagen werden? (Thr 2,20) Das ist Sacharja, der Sohn des Jehojada.

2

Sie berichteten: An dem Tag, an dem sie Sacharja, den Sohn des Jehojada töteten, begingen sie sieben Vergehen: Sie töteten einen Priester und Propheten, sie

§ 1014

 75 Hapax legomenon. 76 Siehe Raschi zu Thr 1,6. 77 Siehe Raschi zu Thr 2,20. 78 Editio princeps: die Mutter seiner Schwester.

Klagelieder  43

entweihten einen Schabbat und einen Versöhnungtag und trieben Götzendienst und verunreinigten das Heiligtum und setzten das beständige Opfer aus. 3

Sie berichteten [über] ein Ereignis von einem Mann, der vier Söhne hatte. Er sagte zu seiner Frau: Haben wir etwas im Haus? Sie sagte zu ihm: Einen Krug voll Mehl. Er sagte: Koche es und wir wollen es essen. Und sie kochte es im Topf. Ein Tropfen blieb im Topf übrig. Da ging sein ältester Sohn hin und kratzte den Tropfen heraus. Sein Vater schlug ihn und sagte zu ihm: Beraube deine Brüder nicht! Kaum, dass sie gegessen hatten, kamen die Chaldäer und überzogen sie mit Krieg. Und sie nahmen sie gefangen und töteten alle. Als ihr Vater [zurück] ging, fand er jeden einzelnen an seiner Stelle. Er nahm den Finger seines ältesten Sohnes und legte ihn sich in sein Auge. Er sagte zu ihm: Dein Finger, den ich nicht den Tropfen auskratzen ließ, er soll sein Auge 79 nehmen.

4 Sie berichteten [über] ein Ereignis von einer Frau, die drei Söhne hatte, von denen zwei in den Krieg gingen. Da nahm sie / ihren Sohn, den sie noch stillte, und kochte ihn im Topf. Als sie aßen, erkannten sie die Hände ihres Bruders. Sie stiegen aufs Dach, stürzten sich hinunter und starben. Und über sie klagt Jeremia: Die vom Schwert Getöteten hatten es besser als die vom Hunger Getöteten. (Thr 4,9)

ThrZ 10 § 1015

§ 1016 ThrZ 11

(199d)

Und sie 80 schrie und sagte: Wehe mir, es ist mir ergangen wie bei der Obsternte, wie bei der Nachlese zur Weinernte: Keine Traube [bleibt] zum Essen. (Mi 7,1) Sie sagte [damit]: Der Schnitter lässt das Nachwachsende und der Winzer lässt einzelnen Beeren [hängen], aber mir haben sie nichts übrig gelassen. Ich wurde Nebukadnezzar übergeben wie ein Mutterschaf dem Löwen und wie ein Zicklein dem Schlächter. 5

Sie berichteten [über] zwei überaus schöne Frauen in Jerusalem, die Schwestern waren. Die Chalddäer ergriffen sie, und zu jeder einzelnen von ihnen gingen hundertfünfzig Mann [und vergewaltigten sie], bis sie tot waren. 81 Und sie hatten geschrieen und gerufen: Wo ist deine Barmherzigkeit, JHWH, mit der du deine Welt erschaffen hast?! Und als sie tot waren, klagte Jeremia über sie: Frauen haben sie in Zion geschändet, junge Frauen in den Städten Judas. (Thr 5,11) Die Chaldäer vergewaltigten junge Frauen, bis das Blut bei der Vergewaltigung wie Wein aus der Kelter herausfloss, denn es heißt:

 79 Sein eigenes, das Auge des Vaters. 80 Die Stadt Jerusalem. 81 Eine Glossator fügt hinzu: ‫מחמת הבעילה‬, wegen der Hitzigkeit des Vergewaltigungsaktes.

§ 1003 § 1017

ThrZ 12

44  Jalkut Schimoni Ihre jungen Frauen wimmern (‫ )בתולותיה נוגות‬82, und ihnen ist bitter weh. (Thr 1,4) P107F

P

Lies nicht „sie wimmern“ (‫)נוגות‬, sondern „aus der Kelter“ (‫)מן גת‬, denn es heißt: JHWH 83 trat die Kelter der jungen Frau, der Tochter Judas. (Thr 1,15) Und lies nicht „junge Frau“ (‫ )לבתולת‬sondern „junge Frauen“ (‫)לבתולות‬. 84 P109F

§ 1004

ThrZ 14

§ 1005 § 1018

6 Sie berichteten [über] das Ereignis, dass siebzig junge Frauen verschleppt wurden. Man brachte sie auf ein Schiff, um sie wegzufahren und in Bordelle zu setzen. Da sagten diese jungen Frauen zueinander: Kommt, wir wollen den Namen des Heiligen, gepriesen sei er, heiligen, damit uns diese unbeschnittenen Heiden nicht entweihen. Was taten sie? Sie stiegen aufs Deck, stürzten sich in Meer und ertränkten sich im Meer. Warum steht zweimal [tröstet] geschrieben: Tröstet, tröstet? (Jes 40,1) Rabbi sagt: Weil alle diese Plagen, die sie erlitten, doppelt waren, sagt Jeremia es so: Schlag auf Schlag schreit man. (Jer 4,20) Sie weinte sehr (‫)בכה תבכה‬. (I Sam 1,10) Mein Auge, mein Auge zerfließt von Wasser. (Thr 1,16) Schwer gesündigt (‫ )חטא חטאה‬hat Jerusalem. (Thr 1,8) Und all das warum? Weil sie doppelt gesündigt hatten, denn es heißt: Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen. (Jer 2,13) Und weil sie doppelt gesündigt hatten, litten sie doppelt, denn es heißt: Denn es 85 hat von der Hand JHWHs das Doppelte für all seine Sünden empfangen. (Jes 40,2)

Und wie ihre Gebote doppelt waren, waren auch ihre Erbarmungen doppelt, 86 denn es heißt: Tröstet, tröstet mein Volk. (Jes 40,1) Wach auf, wach auf! (Jes 51,9) Raff dich auf, raff dich auf! (Jes 51,17) Mach dich auf, werde licht! Denn dein Licht ist gekommen. (Jes 60,1) Ich, ich bin es, der euch tröstet. (Jes 51,12) Ich, ich bin es, der deine Verbrechen auslöscht um meinetwillen. (Jes 43,25) Wie werde ich mich freuen (‫ )שוש אשיש‬an JHWH! Meine Seele jauchze. (Jes 61,10)

 82 In BH Hapax legomena in der Schreibweise: ‫בתולתיה נוגות‬. 83 BH: ‫אדני‬. 84 In ThrZ 12: ‫לבעולות‬, Vergewaltigte. 85 Jerusalem. 86 Vgl. PR 29 (30),7.

Klagelieder  45

Und er spricht: Legt einen Weg an, legt einen Weg an. (Jes 57,14) Und ebenso: Deshalb werden sie in ihrem Land doppelt so viel besitzen. (Jes 61,7) Sie sagten zu ihm: Du gibst alles doppelt: Denn wie ein Feind zuschlägt (‫)מכת אויב‬, habe ich dich geschlagen. (Jer 30,14) Er sagte zu ihnen: Sagt es nicht so, sondern „denn mit dem Schlag Ijobs (‫)מכת איוב‬ habe ich dich geschlagen.“ Was habe ich Ijob getan? Und JHWH gab Ijob doppelt so viel wie er besessen hatte. (Ijob 42,10) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Wenn ich Ijob hinzugefügt habe, um wie viel mehr meinen Kindern. Darum werden sie in ihrem Land das Doppelte besitzen. (Jes 61,7)

1

Eine andere Auslegung: 87 Tröstet, tröstet mein Volk. (Jes 40,1) Rabbi sagt: Es gibt keine Sache, über die Jerusalem vor dem Heiligen, gepriesen sei er, verstört wurde, bei der es nicht auch wieder beruhigt wurde (πεῖσις):

ThrZ 15

§ 1006 § 1019

(‫ )איכה‬Wie sitzt einsam (‫)בדד‬. (Thr 1,1) Er sagte zu ihr: Ich lasse dich und deine Kinder allein wohnen, denn es heißt: So wohnte Israel in Sicherheit, für sich allein (‫)בדד‬, der Quell Jakobs. (Dtn 33,28) (‫ )בכו‬Bitter weint sie in der Nacht. (Thr 1,2) Er sagte zu ihr: Halte deine Stimme vom Weinen zurück und deine Augen von Tränen. (Jer 31,16) (‫ )גלתה‬Weggeführt ist Juda aus Elend. (Thr 1,3) Und die Zerstreuten Judas wird er von den vier Säumen der Erde sammeln. (Jes 11,12) (‫ )דרכי‬Die Wege Zions trauern. (Thr 1,4) Bahnt den Weg 88 JHWHs. (Jes 40,3) (‫ )היו‬Ihre Gegner wurden zum Oberhaupt (‫)לראש‬. (Thr 1,5) JHWH wird dich zum Oberhaupt machen. (Dtn 28,13) Und so: Und sie werden für sich ein einziges Oberhaupt bestimmen, und sie werden aus dem Land heraufziehen. (Hos 2,2)

 87 Die Auslegungseinheit, in der die Verse aus Thr 1,1-22, die alphabetisch geordnet sind, einmal vorkommen, schließt wieder mit Jes 40,1. 88 Siehe Raschi zu Thr 2,4.

§ 1007

46  Jalkut Schimoni § 1008

(‫ )ויצא‬Es zog aus der Tochter Zion all ihre Pracht (‫ )הדרה‬aus. (Thr 1,6) Dieser prangt (‫ )הדור‬in seinem Gewand, stattlich in der Fülle seiner Kraft. (Jes 63,1) (‫ )זכרה‬Jerusalem gedenkt in den Tagen ihres Elends und ihres Jammers. (Thr 1,7)

(200a)

Und er gedachte um ihretwillen seines Bundes, / und er erbarmt sich in der Fülle seiner Gnade. (Ps 106,45) (‫ )חטא‬Versündigt hat sich Jerusalem. (Thr 1,8) Er sagte zu ihr: Dann wird Israels Schuld gesucht werden, sie wird nicht da sein. (Jer 50,20) (‫ )טמאתה‬Ihre Unreinheit an ihren Säumen (‫ )בשוליה‬89. (Thr 1,9) P14F

P

Er sagte zu ihr: Ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein. (Ez 36,25) Und ebenso: Und sie wird rein sein vom Fluss ihres Blutes. (Lev 12,7) (‫ )ידו‬Seine Hand hat der Bedränger nach all ihren Kostbarkeiten ausgestreckt. (Thr 1,10)

Er sagte: JHWH wird ein zweites Mal seine Hand walten lassen, um den Rest seines Volkes loszukaufen. (Jes 11,11) (‫ )כל‬All ihr Volk seufzt, sucht nach Brot. (Thr 1,11) Er sagt: Ihr werdet essen und satt werden. (Joel 2,26) (‫ )לא‬Nicht zu euch! Alle, die ihr des Weges zieht, schaut und seht. (Thr 1,12) Er sagte: Beseitigt [jedes] Hindernis aus dem Weg meines Volkes! (Jes 57,14) (‫ )ממרום‬Aus der Höhe sandte er Feuer in meine Gebeine. (Thr 1,13) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Und ich werde, Spruch JHWHs, eine sie umgebende Mauer von Feuer sein. (Sach 2,9) (‫ )נשקד‬Festgezurrt ist 90 das Joch meiner Verbrechen durch seine Hand. (Thr 1,14) P15F

P

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Ich zerbrach die Stangen eures Joches. (Lev 26,13)

 89 Hapax legomenon. 90 ‫נשקד‬: Hapax legomenon.

Klagelieder  47

Sie sagte: (‫ )סלה‬Es verwarf alle meine Starken JHWH 91. (Thr 1,15) P16F

P

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Er sagte: Bahnt (‫)סלה‬, bahnt, räumt Weg ein! (Jes 57,14) Sie sagte: (‫ )על‬Darüber weine ich; mein Auge, mein Auge, Wasser fließt herab. (Thr 1,17) Und der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Denn Auge in Auge werden sie bei der Rückkehr von JHWH nach Zion sehen. (Jes 52,8) Sie sagte: (‫ )פרשה‬Ausgestreckt mit ihren Händen ist Zion. (Thr 1,17) Und der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Es werden wieder Greise und Greisinnen in den Straßen Jerusalems sitzen. (Sach 8,4) Sie sagte: (‫ )צדיק‬Gerecht ist er, JHWH; denn ich war gegen seinen Befehl widerspenstig. (Thr 1,18)

Und der Heilige, gepriesen sei er, sagt: Und dein Volk, sie alle sind Gerechte, sie werden das Land auf ewig besitzen. (Jes 60,21) Sie sagte: (‫ )קראתי‬Ich rief nach meinen Geliebten 92, sie aber betrogen mich 93. (Thr 1,19) P17F

P

P18F

P

Und der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Und es wird geschehen: Ehe sie rufen, werde ich antworten. (Jes 65,24) Sie sagte: (‫ )ראה‬Siehe, JHWH, wie ich [in] Bedrängnis (‫ )צר‬bin. (Thr 1,20) Und der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Er sah auf ihre Bedrängis, als er ihren Ruf hörte. (Ps 106,44) Sie sagte: (‫ )שמעו‬Sie hören, dass ich seufze. (Thr 1,21) Und der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Und der Klang des Weinens und des Schreiens soll in ihr nicht mehr zu hören sein. (Jes 65,19)

 91 BH: ‫אדני‬. 92 ‫למאהבי‬: Hapax legomenon. 93 ‫רמוני‬: Hapax legomenon.

§ 1009

48  Jalkut Schimoni Und man wird nicht mehr in deinem Land von Gewalttat hören, von Verwüstung und Zusammenbruch in deinem Gebiet. (Jes 60,18) Sie sagte: (‫ )תבא‬Es komme all ihre Bosheit vor dich! Handle an ihnen. (Thr 1,22) Und der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Und das Jahr meiner Erlösung ist gekommen. (Jes 63,4) Sie sagte: Denn fern von mir ist ein Tröster, der meine Seele erquicken könnte. (Thr 1,16) Und der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich bin dein Tröster, denn es heißt: Tröstet, tröstet mein Volk. (Jes 40,1) § 1010 § 1020

ThrZ 16

2

Eine andere Auslegung: Tröstet, tröstet mein Volk. (Jes 40,1) Wen sollen sie trösten, sie oder mich? [Wie bei] einem, dem seine Frau gestorben ist; wen tröstet man, doch wohl den Ehemann. Ebenso [ist es hier]: Zion gleicht einer Toten, denn es heißt: Er ließ mich in Finsternis wohnen wie die ewig Toten. (Thr 3,6) Da sollte es doch nötig sein, mich zu trösten! Tröstet mich, tröstet mich! Dementsprechend: Wem gleicht die Sache? Einem, dem zwei Söhne zu seinen Lebzeiten in Gefangenschaft gerieten. Wen tröstet man? Doch wohl ihren Vater. Ebenso [heißt es]: Meine Kinder sind von mir weggezogen und sind nicht mehr [da]. (Jer 10,20) Dementsprechend: Wem gleicht die Sache? Einem, dessen Haus niedergebrannt wurde. Das ist es, was geschrieben steht: Er verbrannte das Haus JHWHs und das Haus des Königs und die Häuser Jerusalems, jedes große Haus verbrannte er im Feuer. (Jer 52,13) Dementsprechend: Ein Gleichnis, wem gleicht die Sache? Einem, dem sein Weinberg abgehackt wurde. Wen tröstet man? Den Eigentümer des Weinbergs tröstet man. Ebenso den Heiligen, gepriesen sei er, denn es steht geschrieben: Denn der Weinberg JHWHs der Heerscharen ist das Haus Israel. (Jes 5,7) Und noch ein Gleichnis: Wem gleicht die Sache? Einem Hirten, der eine Herde hatte, und ein Löwe drang ein und fraß sie. Wen tröstet man? Den Eigentümer der Herde. Ebenso [ist es hier]: Eine verloren gegangene Herde war mein Volk, ihre Hirten haben sie in die Irre geführt. (Jer 50,6)

Sagt, wen sollt ihr trösten? Mich!

Klagelieder  49

Tröstet mich, tröstet mich, mein Volk. 94 Warum? Wem alles genommen wird, was er hat, ist wie betäubt. Den aber, dessen Kinder in Verbannung gerieten, muss man so trösten, wie – wenn man es so sagen darf – ich es habe schreiben lassen: Und meine Augen und mein Herz werden alle Tage dort sein. (I Reg 9,3) Und als das Haus des Heiligtums zerstört wurde: Auf deine Mauern, Jerusalem, stellte ich Wächter. […] Lasst auch ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufbaut, bis er es auf der ganzen Erde berühmt macht. (Jes 62,6-7) Das will [der Vers sagen]: Ihr sollt mich trösten, und auch ihr: Tröstet, tröstet mein Volk. (Jes 40,1) Tröstet mich, tröstet mich. 95 3 Eine andere Auslegung: Tröstet, tröstet. (Jes 40,1) Der Heilige, gepriesen sei er, befahl den Propheten: Geht und tröstet Jerusalem! Als sie zu ihr kamen, sagt sie 96 zu ihnen: 97 Meine Ohren sind bis jetzt immer noch voll von den Zurechtweisungen, mit denen ihr mich zurechtgewiesen habt. Und ihr / kommt, um mich zu trösten?!

1

Wer gäbe meinem Haupt Wasser und meinen Augen eine Quelle von Tränen: Tag und Nacht beweinte ich das Erschlagen 98 der Tochter meines Volkes. (Jer 8,23) 99 Und Jeremia klagte im Geist des Heiligen und sagte: Bitter weint sie in der Nacht. (Thr 1,2) Wer weinte? Israel weinte. Und es gibt welche, die sagen: Jeremia weinte. R. Acha sagte: Als Zion und Jerusalem zerstört wurden und das Haus des Königs und der Tempel verbrannten und Israel verbannt wurde und sie in Halseisen (collarium) hinauszogen, da wollten die Israeliten weinen, aber ihre Feinde ließen sie nicht, sondern sie verfolgten sie und schlugen sie auf ihren Nacken, denn es heißt: Die uns verfolgen, sitzen uns im Nacken, wir sind erschöpft, keine Ruhe wird uns zuteil. (Thr 5,5)

 94 In Variation auf Jes 40,1. 95 In Variation auf Jes 40,1. 96 Editio princeps: ‫אמר‬. 97 Meint: Als die Propheten nach Jerusalem kamen, sagte Jerusalem zu den Propheten. 98 Editio princeps: ‫על שבר‬, BH: ‫את חללי‬. Vgl. Jer 8,21. 99 Auch diese zweiteilige Auslegungseinheit zu Jer 8,23 endet mit demselben Vers.

ThrZ 17

§ 1011 § 1021

(200b)

50  Jalkut Schimoni Weil sie sie nicht weinen ließen. Als der erste Tag verstrichen war, wandten sich die einen 100 zum Essen und Trinken, und die andern wandten sich zum Weinen, denn solches hatte Nebusaradan wegen Jeremia angeordnet: Lass ihn holen, behalte ihn in deinen Augen und füge ihm nichts Böses zu. (Jer 39,12) Die Israeliten sagten zu Jeremia: Treffen wir eine Vereinbarung untereinander: Solange dir Freiheit gegeben ist, weine du bei Tag und wir weinen nachts. Und so verfuhren sie. Jeremia weinte bei Tag: Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde; der Tag, an dem meine Mutter mich gebar, sei nicht gesegnet! Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft brachte und sagte: Ein Sohn ist dir geboren, [und] der ihn [damit] hoch erfreute. (Jer 20,14-15)

Und die Israeliten weinten nachts, denn es heißt: Weint, du sollst in der Nacht weinen. (Thr 1,2)

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Israel: Ihr weint in der Nacht, und Jeremia weint bei Tag, und ich weine bei Tag und bei Nacht, denn es heißt: Ich werde Tag und Nacht über die Erschlagenen der Tochter meines Volkes weinen. (Jer 8,23) ThrZ 18

§ 1012 § 1022

2

Eine andere Auslegung: Wer gäbe meinem Haupt Wasser und meinen Augen eine Quelle von Tränen. (Jer 8,23) Was steht zuvor darüber geschrieben? Wegen des Zerschlagens der Tochter meines Volkes bin ich zerschlagen; ich trauere. (Jer 8,21)

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Mein Auge lässt Wasserbäche fließen wegen des Zerschlagens der Tochter meines Volkes. (Thr 3,48) Wenn es nicht die Schrift sagen würde, 101 müsste man die Zunge, die es sagt, stückweise abschneiden. Vielmehr, die Früheren (‫ )ראשונים‬gehen [beim Textverständnis] vor (‫)קדמו‬, denn es heißt: Und die Früheren (‫ )קדמוניים‬102 erfasst ein Schauder (‫)שער‬. (Ijob 18,20) Das gleicht einem Königssohn, der versuchte, einen Stein hochzustemmen. Als er dabei war ihn hochzustemmen, fiel er auf ihn und zerschmetterte ihn. Da begann [der

 100 Die Feinde Israels. 101 Thr 3,48 benutzt einen Anthropomorphismus. 102 BH: ‫ וקדמנים‬ist ein Hapax legomenon.

Klagelieder  51

König seine Klage] mit: Ich bin zerschmettert. Die im Palast (παλάτιον) sagten zu ihm: Dein Sohn wurde zerschmettert, und du sagst: Ich wurde zerschmettert?! Was [bedeutet]: Ich trauere, Entsetzen hat mich gepackt? (Jer 8,21) Das gleicht einem Weisen, der in seinen Tagen noch nie einen Trauernden gesehen hatte. Er hatte einen Sohn und dieser starb. Er rief alle seine Schüler und sagte zu ihnen: Ich bitte euch, zeigt mir, was die Menschen [in einem solchen Fall] tun. Sie sagten zu ihm: Ein Trauernder zerreißt seine Kleider. Er sagte zu ihnen: Auch ich [werde das tun]. [Sie sagten zu ihm:] Ein Trauernder sitzt für sich und schweigt und zeigt ein [trauriges] Gesicht. Er sagte zu ihnen: Auch ich setze mich so hin. Sie sagten zu ihm: 103 Ein Trauernder dreht sein Bett um. Er sagte zu ihnen: Auch ich drehe mein Bett um. 104 Sie sagten zu ihm: Ein Trauernder kleidet sich schwarz. Er sagte zu ihnen: Auch ich kleide mich schwarz. Sie sagten zu ihm: Ein Trauernder weint bei Tag und bei Nacht. Er sagte zu ihnen: Auch ich will bei Tag und bei Nacht weinen. „Der Weise“, das ist Gott, denn es heißt: JHWH hat durch Weisheit die Erde gegründet, die Himmel durch Einsicht begründet. (Prov 3,19)

Als Jerusalem zerstört wurde und Zion und das Haus des Heiligtums, gingen über ganz Israel alle diese Nöte hinweg, denn es heißt: Wer zum Tod [bestimmt ist, gehe] zum Tod; und wer zum Schwert, zum Schwert; und wer zum Hunger, zum Hunger; und wer zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft. (Jer 15,2) Der Heilige, gepriesen sei er, rief die Dienstengel. Er sagte zu ihnen: Zeigt mir, wie die Menschen trauern. Sie sagten zu ihm: Ein Trauernder zerreißt seine Kleider. Er sagte zu ihnen: Auch ich zerreiße, denn es heißt: Getan hat JHWH, was er sich vorgenommen hatte. Er hat sein Wort zur Vollendung gebracht, das er von den Tagen der Vorzeit her entboten hatte. (Thr 2,17) Sie sagten zu ihm: Ein Trauernder sitzt für sich und zeigt ein [trauriges] Gesicht. Er sagte zu ihnen: Auch ich will so sitzen, denn es heißt: Er sitzt einsam und schweigt, wenn er es ihm auferlegt. (Thr 3,28) Sie sagten zu ihm: Ein Trauernder dreht sein Bett um. Er sagte zu ihnen: Auch ich will es so tun:

 103 Die Editio princeps hat hier und in den folgenden gleichen Fällen ‫אמר‬. 104 Siehe bMQ 15a.

52  Jalkut Schimoni Ich schaute, bis die Betten 105 aufgestellt wurden. (Dan 7,9) Sie sagten zu ihm: Ein Trauernder löscht die Lichter aus. Er sagte zu ihnen: Auch ich will es so tun, denn es heißt: Ich schaute zur Erde: Sie war wüst / und öde. Ich schaute zum Himmel: Er war ohne sein Licht. Ich schaute zu den Bergen: Sie wankten, und alle Hügel bebten. (Jer 4,23-24) Und es steht geschrieben: Ich schaute hin, da war kein Mensch. (Jer 4,25) Und „Mensch“ ist kein anderer als Israel, denn es heißt: Und ihr, meine Herde, die Herde meiner Weide: Mensch seid ihr. (Ez 34,31)

(200c)

Sie sagten zu ihm: Ein Trauernder kleidet sich schwarz (‫)שחורים‬. Auch ich kleide mich [schwarz], denn es heißt: Ich kleide die Himmel schwarz (‫ )קדרות‬und lege ihnen Sacktuch als Kleidung an. (Jes 50,3) Sie sagten zu ihm: Ein Trauernder weint bei Tag und bei Nacht. Auch ich weine bei Tag und bei Nacht, denn es heißt: Tag und Nacht beweinte ich die Erschlagenen der Tochter meines Volks. (Jer 8,23) Wer weinte? Wenn man so sagen darf: Der Heilige, gepriesen sei er. Ähnlich wie ein Weiser, der zwei Söhne hatte [und] der früh aufstand, um sie zum Lehrhaus und abends ins Wirtshaus zu führen. Nach Tagen starben ihm beide und er stand früh auf und ging zum Lehrhaus und zum Wirtshaus und weinte. Ebenso stand, als Zion und Jerusalem zerstört wurden, Gott früh auf und ging nach Zion und suchte dort einen aus Israel, und er fand dort niemanden. Und abends ging er nach Jerusalem und suchte dort einen aus Israel, und er fand dort niemanden, denn es heißt: Tag und Nacht beweinte ich die Erschlagenen der Tochter meines Volks. (Jer 8,23) Gott sagte: Ich habe Israel die Tora gegeben. Sie beschäftigen sich Tag und Nacht damit, denn es heißt: Und du sollst darüber Tag und Nacht nachsinnen. (Jos 1,8) Deshalb heißt es: Tag und Nacht beweinte ich die Erschlagenen der Tochter meines Volks. (Jer 8,23)

unbekannt

Kapitel 2 § 1023 ThrR 2,1 (96)

1

Wie ist umwölkt (‫)יעיב‬. (Thr 2,1) R. Chama bar Chanina sagte: Wie hat er schuldig gesprochen (‫[ )חיב‬JHWH in seinem Zorn die Tochter Zion]. Es gibt Orte, wo man „schuldig“ (‫ )חיבא‬wie ‫ עיבא‬ausspricht.  105 ‫כרסון‬: Hapax legomenon.

Klagelieder  53

R. Samuel bar Nachmani sagte: Wie es schmerzt (‫)כייב‬. Es gibt Orte, wo man „Schmerz“ (‫ )כיבא‬wie ‫ עיבא‬ausspricht. [Er schleudert vom Himmel zur Erde die Herrlichkeit Israels. (Thr 2,1)] [Das gleicht] einem König, der einen Sohn hatte. Als dieser weinte, setzte er ihn auf seine Kniee. Als er weinte, nahm er ihn in die Arme. Als er weinte, ließ er ihn auf seinen Schultern reiten. Als er sich aber auf ihm schmutzig machte, setzte er ihn auf den Boden. Er wurde nicht runtergesetzt, wie er hochgenommen worden war. Hochgenommen wurde er langsam 106, runtergesetzt wurde er in einem [Rutsch]. Ebenso: Und ich, ich lehrte Efraim laufen. (Hos 11,3) Und danach: Er hob sie auf seine Arme. (Hos 11,3) Und danach: Ich wollte Efraim reiten lassen. (Hos 10,11) Und danach: Er schleuderte vom Himmel. (Thr 2,2) R. Jehoschua bar Nachman sagte: [Das gleicht] den Bewohnern einer Provinz, die für den König eine Krone anfertigten. Sie provozierten ihn, er ertrug sie. Sie provozierten ihn [erneut], er ertrug sie. Danach sagte der König zu ihnen: Ihr provoziert mich nur wegen der Krone, mit der ihr mich gekrönt habt. Da habt ihr sie, ich werfe sie euch ins Gesicht. Ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu Israel: Ihr provoziert mich nur wegen des Bildes (εἰκών) von Jakob, das auf meinem Thron eingraviert ist. Da habt ihr es, ich werfe es euch ins Gesicht. Das ist es, was geschrieben steht: Er schleuderte vom Himmel. (Thr 2,2) 2

Und des Schemels (‫ )הדֹ ם‬seiner Füße hat er nicht gedacht. (Thr 2,1) R. Chanina 107 bar Isaak sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, gedachte nicht des Blutes (‫[ )הדם‬der Beschneidung], das zwischen den Beinen des greisen [Abraham] war, wie geschrieben steht: Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt[, als er sich am Fleisch seiner Vorhaut beschneiden ließ]. (Gen 17,24) Eine andere Auslegung: Du erinnerst dich unser nicht [in Bezug] auf jenes Blut in Ägypten, denn es heißt: Und sie sollen von dem Blut (‫ )הדם‬nehmen. (Ex 12,7)

 106 Wörtlich: Stück für Stück. 107 Editio princeps: Chinana.

54  Jalkut Schimoni

3

Eine andere Auslegung: Des Schemels (‫ )הדום‬seiner Füße. (Thr 2,1) Das ist das Haus des Heiligtums, denn es steht geschrieben: Fallt nieder vor dem Schemel seiner Füße. (Ps 99,5)

1

Alle Wohnungen (‫ )נאותיו‬Jakobs. (Thr 2,2) 481 Versammlungshäuser gab es in Jerusalem. Woher [ist das zu belegen]? Sie war voll 108. (Jes 1,21) Und jedes hatte eine Bibliothek und ein Lehrhaus. Eine Bibliothek für die Bibel und ein Lehrhaus für die Mischna.

ThrR 2,2 (100)

2

Eine andere Auslegung: Alle Berühmten (‫ )נאותיו‬Jakobs. (Thr 2,2) Wie R. Jischmael und Rabban Gamaliel und R. Jeschebab usw.

3

R. Jochanan erbrachte sechzig Belege 109 für: Verschlungen hat JHWH 110 ohne Mitleid. (Thr 2,2) Und Rabbi erbrachte vierundsechzig Belege. Hatte R. Jochanan nicht mehr [Belege] als Rabbi? Weil Rabbi [zeitlich] näher an der Zerstörung des Tempels war, erinnerte er sich [genauer]. Wenn er [Belege] erbrachte, weinte er und [musste] getröstet werden.

4 Entweiht hat er das Königreich (‫ )ממלכה‬111. (Thr 2,2) P136F

ThrR 2,2 (‫)נה‬

P

Das sind die Israeliten, denn es steht geschrieben: 112 Ein Königreich (‫ )ממלכת‬von Priestern. (Ex 19,6) 5

Und seinen Fürsten. (Thr 2,2) Das sind die Fürsten von oben. 113 Du findest: Bevor die Feinde kamen, hatte Jeremia zu ihnen 114 gesagt: Kehrt um, damit ihr nicht in die Verbannung gehen müsst.

 108 ‫ מלאתי‬hat den Zahlenwert 481. 109 Zu ‫ אפין‬siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Bavli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 99. 110 BH: ‫אדני‬. 111 Hapax legomena. 112 Siehe Raschi zu Thr 2,1. 113 Die Erzengel. Siehe Raschi zu Thr 2,2. 114 Den Bewohnern von Jerusalem.

Klagelieder  55

Sie hatten zu ihm gesagt: Wenn die Feinde kommen, was können sie tun? 115 Einer sagte: Ich umgebe sie 116 mit einer Mauer von Wasser. Und ein anderer / sagte: Ich umgebe sie mit einer Mauer von Feuer. Und wieder ein anderer sagte: Ich umgebe sie mit einer Mauer von Eisen.

(200d)

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Bedient ihr euch meiner Bediensteten? Der Heilige, gepriesen sei er, erhob sich und änderte die Namen der Engel: Der über das Wasser [gesetzt ist], wechselte zum Feuer über, und der über das Feuer wechselte zum Eisen über, und wenn sie von unten ihre Namen in Erinnerung brachten, antworteten sie ihnen nicht. Das ist es, was geschrieben steht: Ich habe die Fürsten des Heiligtums entweiht. (Jes 43,28) Und als ihre Sünden dazu führten, dass die Feinde kamen, begannen sie 117, sich [bei den Engeln] in Erinnerung zu bringen: Fürst so und so, komm und tue mir dies und das, [und] er sagte: Es steht nicht in meiner Macht, denn ich wurde davon enthoben. 1

Er hat Jakob in Brand gesteckt. (Thr 2,3)

§ 1024

Resch Laqisch sagte: Als die Strafe kam, traf sie nur Jakob. Was ist der Beweis? Er hat Jakob in Brand gesteckt. (Thr 2,3)

ThrR 2,3 (‫)נו‬

Und als das Gute kam, traf es nur Jakob, denn es heißt: Jakob wird jubeln, Israel sich freuen. (Ps 14,7) 2

Er hat seine Rechte [vor dem Feind] zurückgezogen. (Thr 2,3)

§ 1025

R. Azarja sagte im Namen von R. Jehuda, dem Sohn von R. Simon (Σίμων): Als die Sünden dazu führten, dass die Feinde in Jerusalem eindrangen, nahmen sie die Helden Israels und banden ihre Hände auf ihrem Rücken zusammen. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich bin mit ihm (‫ )עמו‬118 in Not. (Ps 91,15)

ThrR 2,3 (110)

P143F

P

Ich habe es im [Jalkut zur] Tora geschrieben.

3

Und nun, da meine Kinder in Not geraten sind, sollte ich ruhen?! Wenn man es so sagen dürfte: Er hat seine Rechte [vor dem Feind] zurückgezogen. 119 (Thr 2,3)

 115 Meint: Wir rufen die Engel um Hilfe an, und die Engel bieten – wie im Folgenden dargelegt – auch sogleich ihre Hilfe an. 116 Jerusalem. 117 Die Bewohner Jerusalems. 118 Hier gelesen als „sein Volk“. 119 Damit er Israel helfen könne.

56  Jalkut Schimoni Am Ende 120 offenbarte er es Daniel. Das ist es, was geschrieben steht: Und du, geh dem Ende entgegen. (Dan 12,13) Er sagte zu ihm: Um Urteil und Abrechnung zu geben? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Du wirst ruhen. (Dan 12,13) Er sagte zu ihm: Ist es eine Ruhe für die Welt, die kommt? Er sagte zu ihm: Du wirst auferstehen. (Dan 12,13) Mit wem, mit den Gerechten oder mit den Frevlern? Er sagte zu ihm: Zu deinem Los. (Dan 12,13) Mit den Gerechten. Er sagte zu ihm: Am Ende (‫ )האחרית‬der Tage (‫ )הימים‬oder am Ende [des Zurückziehens] der Rechten 121 (‫ ?)הימין‬Er sagte zu ihm: Am Ende (‫[ )לקץ‬des Zurückziehens] der Rechten (‫)הימין‬. (Dan 12,13) Jene Rechte, die [mit Israel] versklavt wurde. Ein Ende habe ich [dem Zurückziehen] meiner Rechten gesetzt. Ich habe meine Kinder verbannt, ich habe meine Rechte verbannt. [Das ist es, was geschrieben steht:] Damit deine Geliebten befreit werden, hilf durch deine Rechte. (Ps 60,7) ThrR 2,7 (‫)נז‬

Lärm machten sie im Haus JHWHs. (Thr 2,7) Durch diese Lautstärke ist Babel gefallen, wie geschrieben steht: Gefallen ist Babel. (Jes 21,9) Und es steht geschrieben: Durch Lärm ist Babel eingenommen worden. (Jer 50,46) R. Berekhja sagt: Auch bei dem frevlerischen Reich ist es so, denn es steht geschrieben: Lärm eines Getöses ist von der Stadt her, Lärm aus dem Tempel. (Jes 66,6)

ThrR 2,8 (114)

Er hat die Messschnur angelegt. (Thr 2,8) Es gibt eine Messschnur zum Guten, und es gibt eine Messschnur zum Bösen. Eine Messschnur zum Guten: Und über Jerusalem wird eine Messschnur gespannt. (Sach 1,16) Eine Messschnur zum Bösen ist dieses: Er hat die Messschnur angelegt. (Thr 2,8)

ThrR 2,9 (114)

Versunken in der Erde. (Thr 2,9)

 120 Am Ende des babylonischen Exils. 121 Siehe Thr 2,3. In Dan 12,13 ist zudem „[Ende] der Tage“ ‫ הימין‬geschrieben, was als „die Rechte“ gelesen werden kann. „Zurückziehen der Rechten“ wäre das Ende des babylonischen Exils.

Klagelieder  57

R. Huna sagte im Namen von R. Jose: Die Tore erwiesen der Lade Ehre, darum hatte kein Feind Macht über sie. 122 Das ist es, was geschrieben steht: Erhebt, Tore, eure Häupter (‫)ראשיכם‬. (Ps 24,7) 3

Eine andere Auslegung: Wer gäbe meinem Haupt (‫ )ראשי‬Wasser und meinen Augen eine Quelle von Tränen. (Jer 8,23)

ThrZ 19

§ 1013 § 1026

Was [meint]: Wer gäbe meinem Haupt Wasser? Gott 123 sagte: Hätte ich doch die Welt wüst und öde gelassen, wie sie war, denn es heißt: Und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. (Gen 1,2) Und „mein Haupt“ (‫ )ראשי‬ist nichts anderes als die Erschaffung der Welt, denn es heißt: Im Anfang (‫ )בראשית‬schuf Gott. (Gen 1,1) 4 Eine andere Auslegung: Wer gäbe meinem Haupt Wasser. (Jer 8,23) Gott sagte: Wäre ich doch nicht auf den Berg Sinai hinabgestiegen und hätte ihnen die Tora überlassen, die sie übertreten haben, sodass sie dafür bestraft wurden. Und „mein Haupt“ ist nichts anderes als „Tora“, denn es heißt: JHWH hat mich geschaffen als Anfang (‫ )ראשית‬seines Weges, als erstes seiner Werke von jeher. (Prov 8,22) Komm und sieh auf das „wer gäbe“: Mose preist (καλῶς) sie mit „wer gäbe“, denn es heißt: Wer gäbe, dass ihr Herz so bliebe. (Dtn 5,29) Und Jeremia sagte: Wer gäbe meinem Haupt Wasser. (Jer 8,23) Daniel sagte: Er ändert Zeiten und Fristen [... er gibt Verständigen Einsicht]. (Dan 2,21) 1

Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, sagte Mose: JHWH rettete an diesem Tag Israel. (Ex 14,30) Und als die Israeliten aus Jerusalem auszogen, sagte Jeremia: JHWH gab mich solchen in die Hände, denen ich nicht standhalten kann. (Thr 1,14)

2

Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, sagte Mose:  122 Vgl. Raschi zu Thr 2,9. 123 Editio princeps: ‫האלהים‬.

ThrZ 20

§ 1014

58  Jalkut Schimoni Juda wurde sein Heiligtum, Israel sein Herrschaftsbereich. (Ps 114,2) Und als die Israeliten aus Jerusalem auszogen, sagte Jeremia: Geht fort (‫)סורו‬, unrein, rief man ihnen zu: Geht fort, geht fort! (Thr 4,15) Geht weg (‫ )צאו‬von hier! 3

(201a)

Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, sagte Mose: Das Meer sah und floh, der Jordan wich zurück. (Ps 114,3) Und als die Israeliten aus Jerusalem auszogen, sagte Jeremia: An den Strömen Babels, dort saßen wir und weinten. (Ps 137,1)

4 Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, sagte Mose: Die Berge hüpften wie Widder. (Ps 114,4) / Und als die Israeliten aus Jerusalem auszogen, sagte Jeremia: Ich sah die Berge: Sie wankten. (Jer 4,24) 5

Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, sagte Mose: Diese vierzig Jahre ist JHWH, dein Gott, mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt. (Dtn 2,7)

Und als die Israeliten aus Jerusalem auszogen, sagte Jeremia: Die Kinder verlangten Brot, niemand brach es ihnen. (Thr 4,4) 6 Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, sagte Mose: Und in der Wüste, wo du gesehen hast, dass JHWH, dein Gott, dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt. (Dtn 1,31) Und als sie aus Jerusalem auszogen, sagte Jeremia: Er hat die Herrlichkeit Israels vom Himmel zur Erde geworfen. (Thr 2,1) 7

Als [die Israeliten] aus Ägypten auszogen, sagte Mose: Ihr aber, die ihr JHWH, eurem Gott, anhanget (‫)הדבקים‬, ihr seid heute alle am Leben. (Dtn 4,4)

Und als sie aus Jerusalem auszogen, sagte Jeremia: Die Zunge des Säuglings klebte (‫ )דבק‬an seinem Gaumen vor Durst. (Thr 4,4) 8 Als [die Israeliten] aus Ägypten auszogen, sagte Mose: Und die Wolke JHWHs war am Tag über ihnen. (Num 10,34) Und als [die Israeliten] aus Jerusalem auszogen, sagte Jeremia: Du hast dich in eine Wolke gehüllt, dass kein Gebet zu dir dringt. (Thr 3,44) 9 Als [die Israeliten] aus Ägypten auszogen, zogen sie mit einem Lied aus, denn es heißt: Damals sangen Mose und die Kinder Israels dieses Lied. (Ex 15,1) Und als die Israeliten aus Jerusalem auszogen, zogen sie unter Weinen aus,

Klagelieder  59

denn es heißt: 124 Bitter weint sie in der Nacht, und ihre Tränen sind auf ihren Wangen. (Thr 1,2) R. Jehoschua ben Levi sagte: 125 Ein Greis sagte zu mir: In der Ebene von Megiddo tötete der schlimmste aller Schlächter, Nebusaradan 126, von Israel 211 Myriaden und in Jerusalem 91 Myriaden, bis ihr Blut [in Strömen] floss und auf das Blut von Sacharja traf. 127 Das ist es, was geschrieben steht: Sie haben sich ausgebreitet 128, und Blut traf auf Blut. (Hos 4,2) Als er das Blut von Sacharja sah, das kochend wegfloss, sagte er zu ihnen: Was ist das? Sie sagten: Blut von Schlachtopfern und Brandopfern, das ausgegossen wurde. Er ließ [zum Vergleich] Blut von geschlachteten Rindern und Böcken kommen, aber es war [dem] nicht gleich. Er sagte: Wenn ihr mir [die Wahrheit] sagt, ist es gut, wenn nicht, reiße ich euch das Fleisch mit eisernen Kämmen aus. Sie sagten zu ihm: Wir hatten einen Propheten, der wies uns zurecht, aber wir nahmen es von ihm nicht an. Da haben wir uns gegen ihn erhoben und ihn getötet. Er sagte: Ich werde sein Blut besänftigen (πεῖσις). Er ließ Knaben und Mädchen kommen und tötete sie über ihm 129, aber es beruhigte sich nicht. Er ließ den großen Sanhedrin (συνέδριον) und den kleinen Sanhedrin kommen und tötete sie über ihm, aber es beruhigte sich nicht. Nah an seiner Seite 130 sagte er zu ihm: Sacharja, Sacharja, ich habe alle Guten von ihnen getötet. Wenn es [dich] besänftigt hat, ist es gut, wenn aber nicht, werde ich sie alle töten. Da war es sofort besänftigt. Nebusaradan dachte darüber nach und sagte: Wenn es Israel, das nur einen Menschen (‫ )נפש‬getötet hat, so ergeht, wie erst wird es mir ergehen, der ich so viele Menschen von ihnen getötet habe. Er floh, ging weg und wurde Proselyt. Es wird gelehrt: Naaman 131 war ein Beisassproselyt, Nebusaradan war ein Vollproselyt.

 124 Jeremia wird zuletzt explizit nicht beim Namen genannt, was zeigt, dass Moses positive Haltung die von Jeremia überlagert. 125 Vgl. bGit 57b. 126 Siehe II Reg 25,8-11; Jer 39,9-10; Jer 52,20. 127 Siehe II Chr 24,20-23. 128 ‫ פרץ‬nach rabbinischem Wortverständnis, siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Bavli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1237. 129 Dem Blut Sacharjas. 130 Des Bluts von Sacharja. 131 Siehe II Reg 5.

ThrZ 21

§ 1015 § 1027

60  Jalkut Schimoni § 1016 § 1028

R. Jehuda sagte, Samuel habe gesagt, und manche sagen, in einer Baraita [wird gelehrt]: Es trug sich zu (‫)מעשה‬, dass 400 Knaben und Mädchen zur Prostitution gefangen wurden. Als sie merkten, wofür man sie [benutzen] wollte, sagten sie zueinander: Wenn wir uns im Meer ertränken, gelangen wir dann zum Leben in der kommenden Welt? Der Älteste von ihnen erklärte ihnen: JHWH 132 sagt: Aus Baschan bringe ich zurück, ich bringe zurück aus den Tiefen des Meeres. (Ps 68,23) JHWH hat gesprochen: Aus Baschan (‫ )מבשן‬bringe ich zurück. (Ps 68,23) [Selbst] was zwischen den Zähnen (‫ )מבין שני‬von Löwen ist. Aus den Tiefen des Meeres. (Ps 68,23) Das sind die, die im Meer ertrunken sind. Als die Mädchen das hörten, standen sie alle auf und ertränkten sich im Meer. Da folgerten die Knaben einen Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn diese so verfahren und sich selbst ertränkt haben, um wie viel mehr [sollten] wir [dies tun], die wir männlich sind. Sie standen alle auf und ertränkten sich im Meer. Und über sie klagte Jeremia und sagte: Denn deinetwillen werden wir umgebracht, den ganzen Tag werden wir als Schlachtvieh betrachtet. (Ps 44,23) Während sie wie tödlich Verwundete verschmachten 133. (Thr 2,12)

ThrR 2,12 (‫)נט‬

Eine Frau sagte zu ihrem Mann: Nimm ein Armband oder einen Ring und geh auf den Markt [und schau], ob du etwas [dafür] findest, das wir essen können. Er ging auf den Markt und schaute und fand nichts. Und er brach zusammen und starb. Sie sagte zum Sohn: Schau nach, wie es deinem Vater ergeht. Er ging zum Markt, sah seinen Vater tot, brach zusammen und starb über seinem Vater. Das ist es, was geschrieben steht: Während sie wie tödlich Verwundete verschmachten [auf den Plätzen der Stadt]. (Thr 2,12)

Das bezieht sich auf ihren Mann und ihrem erwachsenen Sohn. Während ihre Seele sich ergießt [in den Schoß ihrer Mütter]. (Thr 2,12) (201b)

Das ist ihr Säugling, der saugen wollte und keine / Milch fand, und er brach zusammen und starb.

§ 1029

Ist das die Stadt, von der sie sagten: Vollkommene Schönheit? (Thr 2,15)

ThrR 2,15 (‫)ס‬

Die Städte der Völker (‫ )האומות‬loben sich selbst mit ihrem Mund. Das ist es, was geschrieben steht: Du hast gesagt: Ich bin eine vollkommene Schönheit. (Ez 27,3)

 132 BH: ‫אדני‬. 133 ‫בהתעטפים‬: Hapax legomenon.

Klagelieder  61

Aber Jerusalem loben andere mit ihrem Mund. Das ist es, was geschrieben steht: Ist das die Stadt, von der sie sagten. (Thr 2,15) Und den Feind hat er sich über dich freuen lassen. (Thr 2,17) R. Acha sagte: Wenn [Israel] Gutes geschieht, freut er sich mit ihnen, denn es heißt: Denn JHWH wird sich wieder über dich zum Guten freuen. (Dtn 30,9) Aber wenn [Israel] Böses geschieht, lässt er andere sich freuen, denn es steht geschrieben: Und den Feind hat er sich über dich freuen lassen. (Thr 2,17)

ThrR 2,17 (120)

Es gibt welche, die sagen: 134 Das ist die Frau und ihre sieben Söhne, zu denen der Kaiser (Caesar) sprach, als er sie gefangen nahm. Er sagte zu ihnen: Kommt und werft euch vor dem Bild nieder. Und sie wollten nicht.

§ 1017

ThrZ 21

Man brachte den ältesten von ihnen. Er sagte zu ihm: Verehre die Götter. Er sagte zu ihm: Geschrieben steht: Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. (Ex 20,3) Der Kaiser sagte zu ihnen: Tötet ihn. Sie brachten den zweiten. Er sagte: Verehre die Götter. Er sagte zu ihm: Geschrieben steht: Wer den Göttern opfert und nicht JHWH allein. (Ex 22,19) Der Kaiser sagte zu ihnen: Tötet ihn.

§ 1018

Sie brachten den dritten. Er sagte zu ihm: Verehre die Götter. Er sagte zu ihm: Geschrieben steht: Denn du sollst dich nicht vor einem anderen Gott niederwerfen. (Ex 34,14) Der Kaiser sagte zu ihnen: Tötet ihn. Sie brachten den vierten. Er sagte zu ihm: Verehre die Götter. Er sagte zu ihm: Geschrieben steht: Höre, Israel: JHWH, unser Gott, ist einzig. (Dtn 6,4) Der Kaiser sagte zu ihnen: Tötet ihn. Sie brachten den fünften. Er sagte zu ihm: Verehre die Götter. Er sagte zu ihm: Geschrieben steht: Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen[, dass JHWH Gott ist, oben im Himmel]. (Dtn 4,39) Der Kaiser sagte zu ihnen: Tötet ihn. Sie brachten den sechsten.  134 Sieh 2 Mak 7,1-41.

§ 1019

62  Jalkut Schimoni Er sagte zu ihm: Verehre die Götter. Er sagte zu ihm: Damit du erkennst, dass JHWH der Gott ist [und sonst keiner]. (Dtn 4,35) Der Kaiser sagte zu ihnen: Tötet ihn. Sie brachten den siebten, den jüngsten von allen. Er sagte zu ihm: Verehre die Götter. Er sagte zu ihm: Uns wurde geschrieben: Du hast JHWH heute anerkannt[, dass er dir Gott sei]. (Dtn 26,17) Und noch einen anderen Vers haben wir: Und JHWH hat dich heute anerkannt[, dass du ihm als Eigentumsvolk angehörst]. (Dtn 26,18)

Schon unsere Väter haben dem Heiligen, gepriesen sei er, geschworen, dass sie ihn nicht gegen einen anderen Gott vertauschen, und der Heilige, gepriesen sei er, hat uns geschworen, dass er uns nicht gegen ein anderes Volk vertauschen werde. Der Kaiser sagte zu ihm: Ich sehe, dass du sehr verständig bist, obwohl du noch jung bist, und ich möchte dein Leben schonen. Er sagte: Komm her! Da ging das Kind zu ihm. Er sagte zu ihm: Komm und schau vor den Göttern auf meinen Siegelring, so bist du gerettet, und wir töten dich nicht, wie wir deine sechs Brüder getötet haben. Ich bitte dich vielmehr, mir die Ehre vor meinen Türhütern zu erweisen. Da sagte jenes Kind zu ihm: Wehe dir, Kaiser! Wehe dir, Kaiser! Wenn du auf deine Ehre so bedacht bist, um wie viel mehr der König der Könige, der lebt und für die Ewigkeit der Ewigkeiten besteht. Der Kaiser sagte zu ihnen: Tötet ihn. Seine Mutter, Mirjam, die Tochter Menachems, sagte zu ihm: Ich bitte dich, gib mir meinen jüngsten Sohn. Ich will ihn küssen und umarmen, bevor sie ihn töten. Der Kaiser erbarmte sich ihrer und sagte zu ihr: Verfahre mit ihm nach deinem Willen und verkünde ihm die Hinrichtung. Die Frau ging und drückte ihn und küsste ihn und umarmte ihn, und sie flüsterte ihm in sein Ohr und sagte ihm in sein Ohr: Mein Sohn, mein Sohn, jüngster von allen, geh und sag deinem Vater Abraham: Brüste dich nicht, du hast ein Brandopfer gebunden, ich [aber] habe sieben Brandopfer gebunden. [Dann] stieg sie auf ein Dach und stürzte sich hinunter und starb. Da ging eine Himmelstimme aus und sagte zu ihr: Es freue sich die Mutter der Kinder. (Ps 113,9) ThrZ 22

§ 1020 § 1030

Rav Jehuda sagte, Samuel habe gesagt: Der Sohn und die Tochter von R. Jischmael gerieten in Gefangenschaft von zwei Herren, die sich nach [einigen] Tagen trafen. Der eine sagte: Ich besitze einen Sklaven von Schönheit, wie es sie auf der ganzen Welt nicht gibt. Und der andere sagte: Ich habe eine Sklavin, wie es auf der ganzen Welt sonst keine gibt. Da sagte der eine zu dem anderen: Kommt, wir wollen sie miteinander verheiraten und ich und du, wir wollen uns ihre Kinder aufteilen. Sie verfuhren so, verheirateten sie und brachten sie in ein Haus.

Klagelieder  63

An diesem Abend saß er die ganze Nacht in der Ecke und sagte: Ich bin Priester, Sohn eines Priesters. / Soll ich eine Magd heiraten? Und sie weinte und sagte: Ich bin eine Priestertochter, Tochter eines Hohen Priesters. Soll ich diesen Sklaven heiraten? Als die Morgenröte aufstieg, erkannten sie einander. Sie fielen einander [um den Hals] und brachen in Weinen aus. Und über sie klagte Jeremia: Darüber muss ich weinen, mein Auge, mein Auge zerfließt von Wasser. (Thr 1,16)

§ 1021

Wer gäbe es, dass du mir wie ein Bruder (‫ )כאב‬135 seiest, der an den Brüsten meiner Mutter sog. (Cant 8,1)

ThrZ 23

P160 F

P

In der kommenden Zukunft wird der Heilige, gepriesen sei er, die Versammlung Israels besänftigen (πεῖσις), und [dann] sagt sie vor ihm: Herr der Welt, womit soll ich mich trösten? Du hast noch nicht einmal an mir gehandelt, wie es ein Mensch 136 getan hätte. Obwohl Josef ein Mensch 137 war, hat er sich nicht an seinen Brüder, die ihm Böses angetan hatten, gerächt. Vielmehr, als sie zu ihm kamen, hat er sein Erbarmen über sie [nicht] unterdrückt, denn es heißt: Und Josef konnte sich nicht [mehr] bezwingen. (Gen 45,1) Aber du hast dein Erbarmen (nicht) 138 über mich unterdrückt und ließest deine Berufung [unerfüllt], über die geschrieben steht: Gott ist barmherzig und gnädig. (Ex 34,6) [Eine andere Auslegung:] Sie 139 sagte vor ihm: Herr der Welt, ich erinnere mich der Bruderschaft (‫ )אחוה‬und Freundschaft, die mich mit dir [verband], und ich weiß, wie viele Wunderzeichen und Heldentaten du mir erwiesen hast. [Aber] auch ich habe dir Gutes erwiesen: Ich habe deinen Namen über diesen Wunderzeichen und Heldentaten geheiligt, und ich habe ein Lied über jedes einzelne Wunderzeichen gesungen, und ich habe deine Tora angenommen, die die Völker ('‫ )אומו‬der Welt nicht angenommen haben. Und ich spähte darauf, mit dir in den Garten Eden hineinzugehen, damit du mich dort erfreust, denn es heißt: Ich werde dich führen und dich zum Haus meiner Mutter bringen, die mich lehrte. (Cant

(201c)

§ 1022 § 1031

§ 1023

8,2)

Nachdem ich [aber] dein Haus betreten hatte, brachtest du Feinde (‫ )צרים‬über mich, und du hast sie über mich lachen lassen, denn es heißt: Feinde sahen sie an, sie lachten über ihre Vernichtung. (Thr 1,7) Womit soll ich mich trösten?  135 Das Wort kommt nur zweimal vor. 136 Wörtlich: wie Fleisch und Blut. 137 Wörtlich: wie Fleisch und Blut. 138 ‫ לא‬ist zu streichen. 139 Israel.

§ 1024

64  Jalkut Schimoni Der Heilige, gepriesen sei er, [wird] zu ihr sagen: Du redest so? Ich war mit dir in dieser Bedrängnis (‫ )צער‬bedrängt (‫)צערתי‬. § 1025

Ein Gleichnis. Wem gleicht die Sache? Einem König von Fleisch und Blut, gegen den Feinde (‫ )אויביהם‬heranzogen und Feuer an sein Haus legten, und er schweigend sitzen blieb, da er dachte: Was soll ich tun? Soll ich aufstehen und aus meinem Haus laufen? [Das werde ich nicht tun,] damit man nicht sagt, dass ich keine Kraft gehabt habe und geflohen sei. Er blieb [auch] an seinem Platz sitzen, als das Feuer ankam. Seine Freunde traten bei ihm ein, sie sagten zu ihm: Unser Herr König, warum bleibst du sitzen, wenn das Feuer in deinem Haus ist? So [erging es] auch dem Heiligen, gepriesen sei er. Als die Heiden (‫[ )גוים‬in den Tempel] eindrangen und Feuer an das Haus des Heiligtums legten, blieb der Heilige, gepriesen sei er, sitzen und weinte. Er sagte: Was soll ich tun? Da ging Asaf 140 zu ihm hinein und sagte zu ihm: Herr der Welt, das Feuer brennt in deinem Haus und du bleibst sitzen?! Steh auf und geht aus dem Haus hinaus, denn es heißt: Erhebe deine Schritte zu den ewigen Trümmern, ein Feind hat alles im Heiligtum verheert. (Ps 74,3) P165F

P

In dieser Stunde werden sich alle Propheten sammeln und nach Jerusalem gehen, um sie 141 zu trösten. Der Heilige, gepriesen sei er, sagt(e) zu ihnen: Wen müsst ihr zuerst trösten, mich oder Jerusalem? Wenn jemandem ein Kind gestorben ist, wen tröstet man, doch den Vater! Wenn jemandem sein Haus verbrannt wurde, wen tröstet man, doch seinen Eigentümer! Um wie viel mehr ist es, dass ich zuerst der Tröstungen bedarf. Trotzdem geht und besänftigt (πεῖσις) sie.

§ 1026

Alle versammeln sich und gehen zu ihr. Sobald [Jerusalem] sie erblickt, sagt sie zu ihnen: Geht, ich brauche keine Tröstungen wegen meiner Kinder. Sofort gehen sie zum Heiligen, gepriesen sei er, und sagen vor ihm: Herr der Welt, sie nimmt unsere Besänftigung (πεῖσις) nicht an. Er sagt(e) zu ihnen: Es geziemt nur mir selbst, hinzugehen und sie zu besänftigen (πεῖσις), weil ich das Recht übertreten habe. § 1027

1

Ich habe in meiner Tora geschrieben: Du sollst mit dem Erstgeborenen deines Rindes nicht arbeiten. (Dtn 15,19) Und Israel nannte ich: Mein Sohn, der Erstgeborene, Israel. (Ex 4,22) Und ich habe zu ihnen gesagt: Bringt euren Nacken unter das Joch des Königs von Babel.

 140 Asaf ist ein Dichter von Psalmen. Psalm 74, der unten zitiert wird, ist ein Psalm Asafs. Vgl. David Stern, Parables in Midrash: Narrative and Exegesis in Rabbinic Literature (Cambridge, MA: Harvard University Press), 24-25. 141 Die Stadt Jerusalem.

Klagelieder  65

2

Ich habe in meiner Tora geschrieben: Du sollst deinen Bruder nicht in deinem Herzen hassen, (Lev 19,17) Und ich habe sie gehasst, deshalb geziemt es mir, sie zu besänftigen (πεῖσις). Sofort wird der Heilige, gepriesen sei er, zu ihr gehen und zu ihr sagen: Wieso dieser Zorn? Sie [wird] vor ihm sagen: Herr der Welt, sollte ich nicht zornig sein, da du mich unter die Völker (‫ )אומות‬der Welt verbannt und mich mit schlimmen Flüchen verflucht hast, sodass mein Antlitz [schwarz] wie ein Topfboden wurde. Doch bei alledem habe ich deinen großen Namen geheiligt. Er sagt(e) zu ihr: Im Vergleich mit dem Verdienst der Väter: Was du [an Verdienst] erworben hast, hast du ebenso an Schuld. Und das ist es, was mich über dich erzürnt hat: Dass du meine Tora übertreten hast. /

3

Ich habe in meiner Tora geschrieben: Ehre deinen Vater und deine Mutter. (Ex 20,12) Doch du! Geschrieben steht: Vater und Mutter verachtet man in dir. (Ez 22,7)

4 Ich habe in meiner Tora geschrieben: Wer Menschenblut vergießt. (Gen 9,6) Doch du: Verleumder sind in dir, um Blut zu vergießen. (Ez 22,9) 5

Ich habe in meiner Tora geschrieben: Du sollst nicht nehmen, du sollst nicht morden, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen. (Ex 20,7-14) Doch du! Geschrieben steht: Verfluchen und Lügen und Morden und Stehlen und Ehebrechen haben sich ausgebreitet. (Hos 4,2) Sie sagt vor ihm: Herr der Welt, als du uns unter die Völker (‫ )אומות‬der Welt verbanntest, da war es rechtens, dass ich die Gebote nicht beobachten konnte. Aber ich habe alle deine Gebote gehalten. Er sagt(e) zu ihr: Die Zeit deiner Erlösung ist bereits nahe herangekommen. Sofort sagt sie vor ihm: Ich bin erst getröstet, wenn du mir jene Frevler zeigst, die mich bedrängt und deinen Namen entweiht haben. Sofort sagt(e) er zu ihr: Ich lasse sie ihr Fleisch essen, denn es heißt: Ich werde deine Unterdrücker mit ihrem eigenen Fleisch speisen, und von ihrem Blut sollen sie trunken werden wie von Most. Und alles Fleisch wird erkennen, dass ich, JHWH, dein Retter bin, und der Mächtige Jakobs, dein Erlöser. (Jes 49,26)

(201d)

§ 1028

66  Jalkut Schimoni

Kapitel 3 § 1035

Ich bin der Mächtige (‫)הגבר‬. (Thr 3,1)

ThrR 3,1 (122)

R. Jehoschua ben Levi sagte: Die Versammlung Israels sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Ich bin [Zurechtweisungen] gewohnt. Alles was du willst, bringe über mich. [Das gleicht] einer Dame (matrona), über die der König erzürnt war. Er verbannte sie aus dem Palast (παλάτιον). Was tat sie? Sie ging und raufte sich das Haar 142 und stellte sich hinter eine Säule. Als der König vorbeiging [und sagte: Du verhältst dich unangemessen], sagte sie zu ihm: Mein Herr, der König, es ist so richtig für mich, und so ist es angebracht für mich, und so ist es angemessen für mich, da keine Frau außer mir dich angenommen hat. Der König sagte zu ihr: Nein, vielmehr habe ich alle Frauen außer dir für untauglich [zur Heirat] erklärt. Sie sagte zu ihm: Nein, vielmehr haben sie dich nicht angenommen. Ebenso sagte die Versammlung Israels: Herr der Welt, wieso ist es für mich angemessen, dass kein Volk außer mir deine Tora angenommen hat? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Nein, vielmehr habe ich alle Völker (‫)אומות‬ deinetwegen für untauglich erklärt. Sie sagte zu ihm: Nein, vielmehr sie waren es, die dich nicht angenommen haben. Weshalb gingst du auf den Berg Seir usw.

denn es heißt: JHWH kam vom Sinai (Dtn 33,2) usw. unbekannt

Wie viel Gutes habe ich vor dir getan: Ich habe am Meer deinen Namen geheiligt, ich habe dir ein Lied gesungen, ich habe deine Tora mit Freude angenommen, was die Völker (‫[ )האומות‬nicht] getan haben. Und nach allem diesem Löblichen bin ich der Mächtige, der Elend sieht. (Thr 3,1)

ThrR 3,1 (‫)סב‬

R. Jehoschua aus Siknin sagte im Namen von R. Levi: Die Versammlung Israels sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, ich bin [wie] Ijob. Wie du sagst: Wo ist ein Mann wie Ijob, der Lästerung trinkt. (Ijob 34,7)

unbekannt 143

1

Alles, was du über Ijob gebracht hast, das willst du über mich bringen. Bei Ijob steht geschrieben:  142 Wörtlich: sie presste ihr Gesicht. 143 Das folgende Stück scheint aus Gründen der Selbstzensur aus ThrR 3,1 ausgefallen zu sein.

Klagelieder  67

Die Chaldäer stellten drei Rotten auf. (Ijob 1,17) Und bei mir steht geschrieben: Die Stadt aber ist in die Hand der Chaldäer gegeben. (Jer 32,25) 2

Bei Ijob steht geschrieben: Feuer Gottes fiel vom Himmel. (Ijob 1,16) Und bei mir steht geschrieben: Aus der Höhe sandte er Feuer. (Thr 1,13)

3

Bei Ijob: Und er nahm eine Scherbe. (Ijob 2,8) Und bei mir steht geschrieben: Wehe, wie sind sie irdenen Krügen gleich geachtet. (Thr 4,2)

4 Bei Ijob steht geschrieben: Und sie saßen bei ihm auf der Erde. (Ijob 2,13) Und bei mir [steht geschrieben]: Schweigend sitzen auf der Erde. (Thr 2,10) 5

Bei Ijob [steht geschrieben]: Einen Sack habe ich genäht. (Ijob 16,15) Und bei mir [steht geschrieben]: Auf ihr Haupt haben sie Staub gestreut. (Thr 2,10)

6 Bei Ijob steht geschrieben: Habt Erbarmen, Erbarmen mit mir, meine Freunde. (Ijob 19,21) Und bei mir steht geschrieben: Weil ich euch keine Gnade schenke. (Jer 16,13) 7

Bei Ijob steht geschrieben: Denn die Hand Gottes hat mich getroffen. (Ijob 19,21) Und bei mir steht geschrieben: Aus der Hand JHWHs musste sie nehmen. (Jes 40,2) [Der Elend gesehen hat. (Thr 3,1)]

ThrR 3,1 (124)

R. Samuel bar Nachman sagte: Nachdem er mich wegen [des Mangels an Ausübung] der Gebote und guter Werke in Armut sah, brachte er über mich die Geißel seines Zorns. (Thr 3,1) Er hat seine Rechte angesichts des Feindes zurückgezogen. (Thr 2,3)

§ 1029

R. Eleazar sagte: 144

ThrZ 8

 144 Das Gleichnis findet sich bereits oben auf Blatt 199c.

§ 1032

68  Jalkut Schimoni Das gleicht einem König, der seinem Sohn zürnte und ihn der Hand seines Sklaven übergab. Doch dieser scheute sich vor dem Sohn des Königs, bis er dessen Hände zusammengebunden hatte. [Ebenso Nebukadnezzar,] er fürchtete sich [gegen Jerusalem zu ziehen], bis er die Hände Michaels für ihn gebunden hatte, denn es heißt: Er hat seine Rechte zurückgezogen. (Thr 2,3) [Weswegen? Weil sie die Tora verworfen hatten,] denn es heißt: Denn sie haben die Tora JHWHs [der Heerscharen] verworfen und das Wort des Heiligen Israels verschmäht. (Jes 5,24) Denn sie haben die Tora JHWHs der Heerscharen verworfen. (Jes 5,24) Das ist die schriftliche Tora; Das Wort. (Jes 5,24) Das ist die mündliche Tora. ThrZ 25

§ 1030 § 1033

(202a) § 1031

1

Und JHWH sprach[, er antwortete]: Weil die Töchter Zions hochmütig sind. (Jes 3,16) Dass sie in hochmütiger Haltung gingen.

2

Und mit gestrecktem Hals. (Jes 3,16) Wenn eine von ihnen sich schmückte, drehte sie ihren Hals hin und her, um ihren Schmuck zu zeigen. /

3 Und mit geschminkten (‫ )משקרות‬Augen. (Jes 3,16) Mit Schminke (‫)סיקרא‬. Resch Laqisch sagte: Mit roter Augensalbe (κολλύριον). 4 Weil sie trippeln, wenn sie daherstolzieren. (Jes 3,16) Wenn eine von ihnen groß war, ließ man zwei Kleinere kommen, und sie ging zwischen ihnen, damit es scheine, als schwebe sie über ihnen. Und wenn eine von ihnen klein war, zog sie hohe Schuhe an, auf denen das Bild einer Schlange war, 145 und ließ die beiden größten [Personen] kommen 146 und ging zwischen ihnen, damit sie den jungen Männern sichtbar sei.

§ 1032

5 Und mit den Spangen an ihren Füssen klimpern. (Jes 3,16) R. Abba bar Kahana sagte: Eine von ihnen nahm die Gurgel eines Huhns und füllte sie mit Balsam (balsamum). Und sie legte sie zwischen ihre Fersen und ihren Schuh, und wenn sie einer Gruppe junger Männer begegnete, blieb sie stehen und trat auf sie, und sie brach auf und der Duft trat aus und verbreitete sich bei ihnen.  145 Der Blick wird auf die Schuhe und nicht auf die Gesamtgestalt der Person gelenkt. 146 Zuerst wird die Aufmerksamkeit durch die großen Personen geweckt, dann durch Details – wie Schuhe – auf die Person gelenkt, die nach Aufmerksamkeit heischt. Würde sich die kleine Person mit noch kleineren Personen umgeben, würde ihr Auftritt eher niedlich wirken.

Klagelieder  69

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Jeremia: Was veranstalten diese da? Sie sollen von hier in die Verbannung geführt werden. Da kehrte Jeremia zu ihnen zurück und sagte: Meine Töchter, tut doch Umkehr, bevor die Feinde über euch kommen. Doch sie sagten: Er beeile sich, beschleunige sein Werk, damit wir es sehen, und es komme heran und treffe ein der Entschluss des Heiligen Israels, dass wir es erfahren. (Jes 5,19) Wenn ein Feldherr (dux) mich sieht, nimmt er mich zur Frau. Wenn ein Präfekt (ἔπαρχος) mich sieht, nimmt er mich zur Frau.

§ 1033

Es komme heran und treffe ein der Entschluss des Heiligen Israels, dass wir es erfahren. (Jes 5,19)

Was eintreffen wird, das Unsere oder das Seine. Und als die Sünden dazu geführt hatten, dass die Feinde dort eindrangen, gingen sie geschmückt zu ihnen hinaus. Und der Feldherr (dux) sah eine von ihnen und nahm sie sich zur Frau und setzte sie auf seinen Wagen (καῤῥούχιον). Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ist nun das Ihre eingetroffen und das Seine 147 ist nicht eingetroffen? Wie verfuhr der Heilige, gepriesen sei er, mit ihnen? R. Eliezer sagt: Er schlug sie mit Aussatz, denn es heißt: 6 JHWH 148 wird den Scheitel der Töchter Zions schuppig machen (‫ )ושפח‬149. (Jes 3,17) Und es steht geschrieben: Die Beulen, die Schuppenflechte (‫ )ולספחת‬150 und die hellen Flecken. (Lev 14,56) P175F

P

R. Jose bar Chanina sagte: Er brachte auf ihr Köpfe Scharen (‫ )משפחות‬von Läusen. R. Chijja bar Abba sagte: Er machte sie zu Familien (‫ )משפחות‬von Zwangsarbeitern. R. Berekhja sagte im Namen von R. Jose: Er behütete die Familien (‫)משפחות‬, damit heiliger Same sich nicht mit den Völkern der Länder (‫ )עמי הארצות‬mische. 151 P176 F

7

P

Trotzdem kehrten sie nicht zu ihnen zurück. Er sagte: Ich weiß, dass die Völker der Welt (‫ )אומות העולם‬sich nicht vom Ausfluss und Aussatz absondern. Wie verfuhr der Heilige, gepriesen sei er, mit ihnen? Und JHWH entblößte ihre Scham (‫ )פתהן יערה‬152. (Jes 3,17)  147 Gottes. 148 BH: ‫אדני‬. 149 Hapax legomenon. 150 Hapax legomenon. 151 Vgl. Esr 9,2. 152 Hapax legomena.

§ 1034

70  Jalkut Schimoni Er gab ihren Quellen ein Zeichen, und sie ergossen sich 153 und füllten den Wagen (καῤῥούχιον) mit Blut. Als sie sie so sahen, durchbohrten sie sie mit dem Schwert, warfen sie unter den Wagen und sagten zueinander: Geht fort! Unrein, rief man ihnen zu. (Thr 4,15) ThrZ 26

[Das ist es, was geschrieben steht:] Und an jenem Tag rief (‫ )ויקרא‬JHWH, Gott der Heerscharen, zum Weinen und zur Wehklage auf, zum Kahlscheren und zum Umgürten mit einem Sack. (Jes 22,12)

SER 18

Von hier sagten sie: Jedem Schriftgelehrten 154, der für sich allein sitzt und liest (‫ )וקורא‬und studiert, dem sitzt, wenn man so sagen darf, der Heilige, gepriesen sei er, gegenüber (‫ )כנגדו‬und liest und studiert mit ihm, daher heißt es: Gegenüber (‫ )נכח‬dem Angesicht JHWHs 155. (Thr 2,19) Und dort heißt es: Und sie lagerten einander gegenüber (‫)נכח‬. (I Reg 20,29)

§ 1035

§ 1036 § 1034

P180 F

ThrR 3,3 (124) § 1036

ThrR 3,4 (124)

P

(‫ )אך‬Nur gegen mich wendet er. (Thr 3,3) Resch Laqisch sagte: Selbst wenn der Heilige, gepriesen sei er, über die Gerechten zürnt, erbarmt er sich doch wieder über sie. (‫ )בלע‬Verfallen ließ er mein Fleisch. (Thr 3,4) Das ist die Gemeinde. Und meine Haut. (Thr 3,4) Das ist [die Mitglieder] des Sanhedrin (συνέδριον): Wie die Haut den Körper bedeckt, so bedeckt der große Sanhedrin Israel.

ThrR 3,5 (124)

Er baute gegen mich [und umschließt mich eng mit Gift (‫ )ראש‬und Mühsal (‫ )ותלאה‬156]. (Thr 3,5) P18F

P

„Gift“ (‫)ראש‬, das ist Nebukadnezzar, wie du sagst: 157 Du bist das Haupt (‫ )רישא‬aus Gold. (Dan 2,38) „Und Mühsal“ (‫)ותלאה‬, das ist Nebusaradan. P182F

ThrR 3,10 (126)

Eine andere Auslegung:  153 ‫ והיו שופטות‬als Erklärung zu ‫ערה‬, ausgießen. Siehe Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 1012. Siehe Thr 1,9, Thr 4,15 und Raschi zu den Stellen. 154 ‫תלמיד חכם‬. 155 BH: ‫ פני אדני‬ist Hapax legomenon. 156 Hapax legomenon. 157 Siehe Raschi zu Thr 3,5.

Klagelieder  71

„Haupt“, das ist Vespasian, „und Mühsal“, das ist Trajan. Ein lauernder Bär ist er für mich. (Thr 3,10) Das ist der Heilige, gepriesen sei er. 158 Ein Löwe im Verborgenen. (Thr 3,10) „Ein Löwe“ steht geschrieben, wie du sagst: Ein Löwe hat gebrüllt, wer würde sich nicht / fürchten? (Am 3,8)

(202b)

(‫ )זכור‬159 Gedenke meines Elends. (Thr 3,19) P184 F

P

Die Versammlung Israels sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, Gedenke meines Elends und meiner Qual (‫)ומרודי‬. (Thr 3,19) Dass ich gegen dich rebelliert habe (‫)שמרדתי‬.

ThrR 3,19 (‫)סו‬

Ist Wermut und Gift. (Thr 3,19) Was du mir zu trinken gabst. Und beides genügt 160.

(‫ )זכור‬Es gedenkt [meine Seele]. (Thr 3,20) R. Chijja lehrte: [Das gleicht] einem König, der zu den heißen Quellen von Gadara 161 ging und seine Söhne mitnahm. Einmal verärgerten seine Kinder ihn und er schwor, sie nicht mehr mitzunehmen. Und er erinnerte sich an sie und weinte und sagte: Wären doch meine Söhne bei mir, auch wenn sie mich verärgert haben. Das ist es, was geschrieben steht: Gäbe man mir doch (‫ )מי יתנני‬ein Nachtquartier für Reisende in der Wüste. (Jer 9,1) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Wären doch meine Söhne bei mir, wie sie in der Wüste [bei mir] waren und bei mir übernachteten. Und dem vergleichbar: Als das Haus Israel auf seinem Boden wohnte, machten sie ihn unrein. (Ez 36,17) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Wären doch meine Söhne bei mir im Land Israel, auch wenn sie es verunreinigt haben.

 158 Siehe Raschi zu Thr 3,10. 159 BH: defektiv geschrieben. 160 ‫ תפוק דא בדא‬ist in der Responsa Datenbank nicht belegt. 161 Siehe bSchab 109a.

ThrR 3,20 (‫)סו‬

72  Jalkut Schimoni Meine Seele ist niedergedrückt in mir. (Thr 3,20) Die Versammlung Israels sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, ich weiß, dass du dich mit den Völkern (‫ )אומות‬der Welt beschäftigst und ihnen alles vergiltst, was sie tun. Aber was soll ich tun? Meine Seele ist niedergedrückt in mir. (Thr 3,20) Das Sprichwort sagt: Bevor der Fette schwach wird, stirbt der Schwache. ThrR 3,15 (128)

R. Avin sagte: Er sättigte mich mit bitteren Kräutern 162. (Thr 3,15) In der Pesachnacht des ersten Festtags. 163 Und tränkte mich 164 mit Wermut. (Thr 3,15) Am 9. Ab. – Wie er mich in der Nacht des Festtags von Pesach sättigte, so tränkte er mich am 9. Ab mit Wermut.

ThrR 3,24 (‫)סז‬

Mein Anteil ist JHWH, sagt meine Seele. (Thr 3,24) R. Abbahu [sagte] im Namen von R. Jochanan: 165 [Das gleicht] einem König, der eine Provinz betrat, und bei ihm waren Feldherren (dux), Präfekten (ἔπαρχος) und Heerführer (στρατιώτης). Einer sagte: Diesen bestimmten Feldherrn nehme ich bei mir auf usw.

Und einer sagte: Diesen bestimmten Präfekten nehme ich bei mir auf. Es gab dort einen Klugen, der sagte: Ich nehme nur den König selbst, denn alle sind austauschbar, aber der König ist nicht austauschbar. Ebenso [sagten] die Völker (‫ )אומות‬der Welt: Die einen dienen der Sonne, die andern dem Mond und andere einem Baum 166 und andere dem Stein. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Zum Los Israels [dient] es. Das ist es, was geschrieben steht: Mein Anteil (‫ )חלקי‬ist JHWH, sagt meine Seele. (Thr 3,24) So wie du sagst: JHWH ist der Anteil meines Teils (‫)מנת חלקי‬. (Ps 16,5) P19F

ThrR 3,41 (136)

P

Lasst uns unser Herz zu den Händen erheben. (Thr 3,41) Wer sein Herz durch sich selbst erhebt (‫)מתנסי‬, erwirkt eine Antwort.

 162 ‫במרורים‬: Hapax legomenon. 163 Siehe Num 9,11. 164 ‫הרוני‬: Hapax legomenon. 165 Der Abschnitt findet sich bereits oben auf Blatt 198b. 166 Wörtlich: dem Holz.

Klagelieder  73

Ebenso erheben wir zuerst unser Herz und danach zu Gott im Himmel. (Thr 3,41) Er umzingelt (‫ )גדר‬mich. (Thr 3,7) R. Abbahu sagte: Das ist das Heerlager 167 (castra) der Perser. 168

ThrR 3,7 (124)

§ 1037

Und R. Berekhja sagte: Das ist ein Längenmaß (‫ )נגד‬der Araber. Und die Rabbinen sagen: Das ist die Anhöhe (‫ )מעלת‬der Samaritaner (‫)כותיים‬. (‫ )גם‬Auch wenn ich schrie und um Hilfe rief, verschloss er (‫[ )סתם‬sein Ohr vor] meinem Gebet. (Thr 3,8)

bBer 32b

R. Eleazar sagte: Seit dem Tag, da das Haus des Heiligtums zerstört wurde, wurden die Tore des Gebetes geschlossen (‫)ננעלו‬, denn es heißt: Auch wenn ich schrie und um Hilfe rief. (Thr 3,8) Dennoch sind die Tore der Tränen nicht verschlossen, denn es heißt: Höre mein Gebet, JHWH, vernimm mein Schreien, schweig nicht zu meinen Tränen. (Ps 39,13)

R. Abba pflegte an einem wolkigen Tag kein Fasten auszurufen, denn es heißt: Du hast dich in eine Wolke gehüllt, sodass kein Gebet hindurchdrang. (Thr 3,44) Meine Seele verzichtet auf Frieden. (Thr 3,17) R. Abbahu sagte: Das ist das Anzünden des Lichts am Schabbat. Ich habe Gutes (‫ )טובה‬vergessen. (Thr 3,17) R. Jirmeja sagte: Das ist das Badhaus. R. Chijja bar Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt: Das ist das Waschen der Hände und Füße in warmem [Wasser]. R. Isaak der Schmied sagte: Ein schönes Bett und ein schönes Tuch, das darauf ist.

 167 ‫קנטרה‬, siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Bavli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1390, der auf ‫ קסטרה‬verweist; siehe dazu, 1396. 168 Siehe Raschi zu Thr 3,7. 169 Dies ist die erste Quellenangabe, die in der Editio princeps Jalkut Klagelieder angegeben ist.

bSchab 25b 169

§ 1038

74  Jalkut Schimoni R. Abba sagte: Das ist ein hergerichtetes Bett und eine geschmückte Frau für einen Schriftgelehrten. ThrR 3,27 (‫)סז‬

Gut (‫ )טוב‬ist es für den Mann, wenn er das Joch in seiner Jugend trägt. (Thr 3,27) Das Joch der Tora, das Joch der Frau, das Joch der Regierung.

bSanh 39b

§ 1039

R. Eleazar wies auf einen Widerspruch hin: Geschrieben steht: Gut ist JHWH zu allen. (Ps 145,9) Und es steht geschrieben: JHWH ist gut zu dem, der auf ihn hofft. (Thr 3,25) Das gleicht einem Mann, der einen Garten hat. Wenn er [ihn] wässert, wässert er alle [Bäume], wenn er beschneidet, beschneidet er nur die guten [Bäume] von ihnen.

bQid 80b

Was beklagt sich (‫ )יתאונן‬170 der lebende (‫ )חי‬Mensch. (Thr 3,39) R. Isaak sagte: Selbst in der Trauer (‫ )אנינותו‬eines Mensch, beherrscht ihn sein Trieb. Und Abba Saul sagt: Die Schrift redet davon, wenn man sich über seine [guten] Verhältnisse beklagt. Beherrscht er etwa seine Sünde? Ihm sollte das Leben genügen, das du ihm gegeben hast.

§ 1040

Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Was beklagt sich der lebende Mensch. (Thr 3,39) Vielmehr: Wenn der Mensch tot ist, beklagt er sich?

(202c)

Vielmehr: R. Samuel / sagte: Was beklagt sich ein Mensch über ein Leben (‫ )חי‬in Ewigkeit?! Worüber aber sollte er sich beklagen? Er beherrsche seine Sünden! Salomo sagte: Seine eigene Torheit (‫ )אולת‬führt den Menschen auf einen [krummen] Weg (‫)דרכו‬. (Prov 19,3)

bBer 5a

§ 1041

Lasst uns unsere Wege (‫ )דרכינו‬prüfen (‫ )נחפשה‬und erforschen. (Thr 3,40) Rava sagte, Rav Sechora habe gesagt: Wenn der Mensch sieht, dass Zurechtweisungen über ihn kommen, dann überprüfe (‫ )יפשפש‬er seine Taten, denn es heißt: Lasst uns unsere Wege prüfen und erforschen. (Thr 3,40)

 170 Hapax legomenon.

Klagelieder  75

Hat er untersucht (‫ )פשפש‬und nicht gefunden, schreibe er es 171 der Vernachlässigung des Tora[studiums] zu, denn es heißt: Glücklich der Mann, den du züchtigst, Jah, den du aus deinem Gesetz belehrst. (Ps 94,12) Hat er [die Zurechtweisung] zugeschrieben und [dennoch] nichts [an Übertretungen] gefunden, ist es erwiesen, dass es Zurechtweisungen der Liebe sind, denn es heißt: Denn wen JHWH liebt, den züchtigt er. (Prov 3,12) P196F

P

Lasst uns unser Herz zu den Händen erheben. (Thr 3,41) R. Ammi sagte: Das Gebet des Menschen wird nur erhört, wenn er seine Seele so auf seiner Hand hält, denn es heißt: Lasst uns unser Herz zu den Händen erheben. (Thr 3,41)

§ 1042

bTaan 8a

Das bestätigte Samuel und trug vor: Und sie betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie ihn. Denn ihr Herz war nicht aufrichtig mit ihm. (Ps 78,36-37) Und dennoch [gilt]: Er aber, voll Erbarmen, vergibt die Schuld. (Ps 78,38) Das ist kein Wiederspruch: Das eine [gilt] beim Privatmann, das andere in der Gemeinde. R. Chijja und R. Simeon, Sohn von Rabbi: Der eine sagte: Wenn einer betet, muss er seine Augen nach oben erheben, denn es heißt: Lasst uns unser Herz zu den Händen erheben. (Thr 3,41) Und der andere sagte: Er muss seine Augen nach unten richten, denn es heißt: Und meine Augen und mein Herz sollen allezeit dort [gegenwärtig] sein. (I Reg 9,3)

 171 Die Zurechtweisung.

bJeb 105b

76  Jalkut Schimoni

Kapitel 4 bGit 58a

Die kostbaren 172 Kinder Zions[, die mit ungeprägtem Gold Aufgewogenen (‫ )המסלאים‬173]. (Thr 4,2) P198F

P

Was [meint]: Die mit ungeprägtem Gold (‫ )בפז‬Aufgewogenen? (Thr 4,2) Bedeutet das, dass sie durch ungeprägtes Gold glänzten (‫?)מפזי בפיזא‬ Dem widerspricht man in der Schule des Rabbi Schela: Man wiegt (‫[ )משקל‬nach] zwei [Gewichten]: Dem Stater (statikos) 174 [und ungeprägtem] Gold (‫)פיזא‬. Eines ist für einen Mächtigen: Eines ist für Rom und eines ist für den Rest 175 der Welt. Vielmehr [bedeutet es]: Sie beschämten das ungeprägte Gold durch ihre [durch Weisheit geprägte] Schönheit. P20F

P

Zunächst pflegten Umrechner 176 der Römer [für die unterschiedlichen Währungen] ein Tausendermaß 177 (χιλιάδες) [in Form] eines Siegelrings 178 zu haben[, den sie nicht einmal ablegten], wenn sie sich ihrer Betten bedienten. Später ließen sie Israeliten [als Währungsmaß] bringen, und banden sie an den Fuß ihrer Betten und bedienten sich [ihrer]. 179 Man sagte zu seinem Privatgelehrten 180: Wo steht das [und das] geschrieben? Er sagte [dann] zu ihm: Auch alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht in dem Buch der Tora geschrieben sind[, wird JHWH auf dich heraufbringen, bis du vertilgt bist]. (Dtn 28,61) Mek schira 2

§ 1043

[Die Zunge des Säuglings klebt am Gaumen,] Kinder (‫ )עוללים‬verlangten Brot. (Thr

4,4)

R. Jose der Galiläer sagt:  172 ‫היקרים‬: Hapax legomenon. 173 Hapax legomenon. 174 Siehe http://www.imperiumromanum.com/wirtschaft/geld/geld_stater_01.htm (13.06.2020). 175 Wörtlich: die gesamte Welt. 176 Zu ‫ חשיבי‬siehe ‫חשבא‬, Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Bavli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 509. 177 Zu ‫ כיליינא‬verweist Jastrow auf ‫ביליונא‬: Marcus Jastrow, A Dictionary, 632. 178 Die Schreibweise ‫ דגישפנקא‬ist nach der Bar Ilan Responsa Datenbank nicht belegt. Siehe ‫גושפנקא‬, Marcus Jastrow, A Dictionary, 228: Siegel, Siegelring. 179 Als Auskunftsquelle. Das Aufwiegen gegen Gold ist deswegen etwas wert, weil es nicht gegen Schönheit aufgewogen wird, sondern gegen Weisheit. 180 ‫לחבריה‬: hier wird das Wort ‫ חבר‬nicht umgangssprachlich als „Gefährte“ benutzt, sondern als terminus technicus für einen rabbinisch gebildeten Menschen im Gegensatz zu einem Ungebildeteten (‫)עם הארץ‬.

Klagelieder  77

„Kinder“, das sind die [noch] im Inneren ihrer Mutter, denn es heißt: Wie eine Fehlgeburt, die man verscharrt hat, hätte ich doch nie gelebt, [so] wie Kinder (‫)כעוללים‬, die das Licht nie gesehen haben. (Ijob 3,16) Und „Säuglinge“, das sind die, die an den Brüsten ihrer Mutter saugen, denn es heißt: Versammelt Kinder (‫ )עוללים‬und Brust-Säuglinge. (Joel 2,16) Rabbi sagt: „Kinder“, das sind die, die draußen sind, denn es heißt: Um ein Kind (‫ )עולל‬draußen zu vernichten. (Jer 9,20) Und es heißt: Kinder verlangten Brot. (Thr 4,4) „Und Säuglinge“, das sind die an den Brüsten ihrer Mutter, denn es heißt: Versammelt Kinder (‫ )עוללים‬und Brust-Säuglinge. (Joel 2,16) Diese und jene eröffneten ein Lied vor dem Heiligen, gepriesen sei er, denn es heißt: Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge wird dein Sieg begründet. (Ps 8,3) Und die Schuld der Tochter meines Volkes war größer als die Sünde Sodoms. (Thr

bSanh 104b

4,6)

Gibt es denn eine Bevorzugung bei der Sache? Rava sagte, R. Jochanan habe gesagt: Ein zusätzliches Maß gab es in Bezug auf Jerusalem, das es in Bezug auf Sodom nicht gab. 181 Hier steht geschrieben: Dies war die Verschuldung von Sodom, deiner Schwester. (Ez 16,49) Und diese sind in Jerusalem [zu finden gewesen]: Die Hände barmherziger (‫ )רחמניות‬182 Frauen. (Thr 4,10) P207 F

P

Runzlig (‫ )צפד‬183 ist ihre Haut auf ihren Knochen. (Thr 4,8) P208F

P

Eine [Frau] kam vor Rabbi, sie sagte zu ihm: Ich habe die Ehe vollzogen aber kein Blut gefunden. [Und] sie sagte zu ihm: Ich war Jungfrau, aber es sind Jahre des Mangels gewesen. Rabbi sah, dass ihr Gesicht geschwärzt war. Er befahl, dass man 184 sie ins Bad bringe und ihr zu essen und zu trinken gebe. Und er brachte sie ins Brautgemach, und er 185

 181 Siehe Raschi zu Thr 4,6. 182 Hapax legomenon. 183 Hapax legomenon. 184 Die Anordnung richtet sich an mehrere Personen. 185 Der Ehemann der Frau.

bKet 10b

78  Jalkut Schimoni vollzog die Ehe und fand Blut. Er 186 sagte zu ihm: Geh, erfreue dich 187 des von dir Erworbenen. Rabbi las über sie: [Dunkler als schwarz ist ihr Angesicht; sie sind in den Straßen nicht zu erkennen.] Runzlig ist ihre Haut auf ihren Knochen. (Thr 4,8)

Kapitel 5 ThrZ 28

Bring uns zurück, JHWH, zu dir, dass wir umkehren. (Thr 5,21) Künftig wird der Heilige, gepriesen sei er, den 9. Ab zu Jubel und Freude und zu schönen Festen wenden. 188 Und er selbst wird Jerusalem aufbauen und die Verbannten 189 versammeln, denn es heißt: JHWH baut Jerusalem auf, die Zerstreuten Israels sammelt er. (Ps 147,2)

 186 Rabbi spricht den Ehemann an. 187 Zu ‫זכי‬, siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Bavli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 399: “to be privileged to enjoy.” 188 Vgl. Sach 8,19. 189 Der Jalkut lässt „in ihrer Mitte“ aus. Es ist demnach nicht festgelegt, wo Gott Israel sammelt.

3 Register 3.1 Hebräische Bibel Genesis

Leviticus

1,1  57 1,2  57 1,31  58 3,9  26 3,17  24 3,19  24 3,23  26 3,24  26 9,6  65 11,30  36 15,5  26 17,24  53 21,1  36 21,12  24 39,10  24 42,6  24 45,1  63

12,7  46 14,56  69 19,10  40 19,17  65 26,13  46 26,18  3, 13

Exodus 4,22  65 5,1  25 5,2  25 9,27  25 12,7  53 14,30  57 15,1  58 16,21  35 16,26-27  25 19,3  26 19,6  54 20,3  61 20,7-14  65 20,12  65 22,19  61 24,7  4, 25 32,18  40 34,6  63 34,14  61

https://doi.org/10.1515/9783110722482-003

Numeri 6,24  23 6,25  4, 23, 24 6,26  24 9,11  72 10,34  58 33,55  23 Deuteronomium 1,1  22 2,7  58 4,4  58 4,35  62 4,39  61 5,6  21 5,7  21 5,11  21 5,16  21 5,17-19  22 5,20  22 5,21  22 5,29  57 6,4  61 15,19  64 16,3  40 18,18  22 20,17  4, 23 24,12  40 24,14  40 26,17  62 26,18  62 28,13  45

80  Jalkut Schimoni Klagelieder

5  60 20,29  70 25,8-11  59 25,12-17  35

43,11  23 43,18  55 43,24  41 43,25  44 46,10  37 47,14  47 49,26  8, 65 50,1  34 50,3  28, 39, 52 51,9  44 51,12  36, 44 51,17  44 52,8  47 54,20  36 57,14  45, 46 59,20  42 60,1  44 60,18  48 60,21  47 61,7  6, 45 61,10  44 62,6-7  49 63,1  46 63,4  48 63,9  39 65,19  40 65,12  47 65,24  47 66,6  56 66,10  20

Jesaja

Jeremia

1,21  29, 30, 54 3,16  8, 68 3,16-17  8 3,17  9, 69 5,7  48 5,19  68 5,24  8, 14, 68 11,11  46 11,12  45 22,4  40 22,12  17, 26, 29, 36, 39, 70 30,22  20 33,7  36, 39 40,1  2, 5, 6, 44, 45, 48, 49 40,2  5, 44 40,3  45 40,28  41

1,1  18, 20, 21, 22, 23 1,5  38 1,6  38 2,4  4, 24 2,7  26 2,13  5, 44 2,27  20, 21 3,2  30 4,20  44 4,23  36 4,23-24  52 4,24  36, 58 4,25  52 5,2  20, 21 5,19  9 7,24  24 8,3  52

28,50  24 28,61  76 30,9  61 32,18  42 32,24  22 33,2  66 33,28  45 34,10  22 Josua 2,6  20, 21 2,12  20, 21 2,13  20 2,16  21 7,5  35 I Samuel 1,10  44 28,15  29 I Regnum 9,3  49, 75 20,29  70 II Regnum

Register  81

8,11  1 8,18-23  1 8,21  1, 49, 50, 51 8,23  6, 7, 17, 49, 50, 52, 57 9,1  71 9,2  22 9,4  21 9,11  27 9,16-17  5, 39 9,16  13, 14 9,17  14 9,20  77 10,19  14 10,20  39, 48 13,17  15 13,21  31 15,2  4, 25, 51 15,1  26 15,17  31 16,5  24 16,13  24, 67 20,7  39 20,14-15  50 21,9  56 22,12  4, 9 25,17  38 29,22  23 30,14  45 30,17  36 31,16  45 31,17  3, 18 32,7-9  37 32,25  67 39,9-10  59 39,12  50 40,2  67 43,11  23 50,2  46 50,6  48 50,46  7, 56 51,5  34 52,13  48 52,20  59 Ezechiel 8,14  30 16,49  77 22,7  20, 21, 65 22,8  21

22,9  65 23,18  30 23,34  39 27,3  61 34,31  52 36,17  71 36,25  46 37,4  24 44,7  5, 42 Hosea 1,1  23 1,9  23 2,2  45 4,2  22, 59, 65 4,13  21 7,13  13 9,15  26 10,11  53 11,3  53 Joel 2,10  36 2,16  77 2,26  46 Amos 3,8  71 4,13  29 5,1  14 5,15  29 Micha 2,2  22 7,1  43 Nahum 1,2-8  1 1,7  28 Habakuk 3,16  18 Zephania 1,5  21 2,3  29

82  Jalkut Schimoni Klagelieder Sacharia

Ijob

1,16  56 2,9  46 8,4  47 8,19  3, 19

1,16  67 1,17  67 2,8  67 2,13  67 3,16  77 16,15  67 18,20  50 19,21  67 34,7  66 42,10  45

Psalmen 8,3  77 9  1 14,7  55 16,5  27, 41, 72 24,7  7, 57 25  1 32,10-31  1 34  1 37  1 39,13  73 44,23  60 55,7  18 60,7  7, 56 68,23  60 73,1  27 74  64 74,3  8, 64 78,38  75 84,6  27, 28 91,15  55 94,12  75 99,5  54 104,1  41 106,44  47 106,45  46 108,14  42 111  1 112  1 113,9  62 114,2  58 114,3  58 114,4  58 119  1 125,4  28 137,1  19, 58 145  1 145,9  10, 74 145,18  28 147,2  3, 12, 19, 77

Proverbia 1,22 3,12 3,19 8,22 19,3

    

20 75 51 57 74

Canticum 8,1  63 8,2  63 Kohelet 12,14  29 Threni 1  2, 5, 31, 32, 34, 35, 39 1,1-22  45 1,1  25, 26, 29, 30, 45 1,2  7, 30, 35, 36, 37, 45, 49, 50, 59 1,3  5, 30, 40, 45 1,4  30, 44, 45 1,5  5, 31, 45 1,6  5, 41, 46 1,7  46, 64 1,8  44, 46 1,9  5, 42, 46, 70 1,10  46 1,11  5, 42, 46 1,12  46 1,13  5, 37, 46, 67 1,14  46, 57 1,15  38, 44, 47 1,16  44, 48, 63 1,17  47 1,18  47 1,19  47

Register  83

1,20  47 1,21  47 1,22  48 1-3  1 2 2 2,1  6, 37, 52, 53, 58 2,2  6, 53, 54, 60 2,3  2, 3, 6, 8, 13, 15, 41, 55, 56, 68 2,3-6  7 2,5  38 2,7  7, 56 2,8  7, 56 2,9  7, 56 2,10  67 2,11  1 2,12  7, 60 2,15  7, 60, 61 2,17  7, 28, 51, 61 2,19  4, 29, 70 2,20  42 3  1 3,1  8, 66, 67 3,3  9, 70 3,4  9, 70 3,5  9, 70 3,6  4, 23, 48 3,7  10, 73 3,8  10, 73 3,10  9, 71 3,14  18 3,15  10, 72 3,17  10, 73 3,19  9, 71 3,20  9, 71, 72 3,24  4, 10, 27, 72 3,25  4, 10, 74 3,26  4, 28 3,27  10, 28, 74 3,28  4, 28, 29, 51

3,29  4, 29 3,39  10, 74 3,40  11, 74 3,41  11, 72, 75 3,43  10 3,44  58, 73 3,48  1, 50 4  1 4,2  11, 67, 76 4,4  11, 58, 76, 77 4,6  11, 77 4,8  11, 77, 78 4,9  43 4,10  1, 77 4,14  9 4,15  58, 70 4,19  18 5  1 5,2  43 5,5  5,21  12, 78 Daniel 2,21  57 2,38  70 3,25  24 7,9  28, 52 9,11  29 12,13  56 Esra 9,2  69 II Chronik 20,21  41 24,20-23  59 35,25  1

84  Jalkut Schimoni Klagelieder

3.2 Quellen des Jalkut Aufgelistet werden die Quellenangaben am Seitenrand der Übersetzung. bTalmud Berakhot 5a  74 32b  73 Gittin 58a  76 Jebamot 105b  75 Ketubbot 10b  77 Qidduschin 80b  74 Sanhedrin 39b  74 104b  77 Schabbat 25b  73 Taanit 8a  75

Midraschim Jelamdenu  74 Pesiqta de-Rav Kahana 13,4  20 Seder Elijahu Rabba 18  70

Threni Rabba pet. 2(4)  13 pet. 27  13 1,1  25, 34 1,2  36 1,3  40 1,6  41 1,9  42 1,11  42 2,1  52 2,3  13, 55 2,12  60 2,15  60 2,17  61 3,1  66, 67 3,3  70 3,7  73 3,10  70 3,15  72 3,19  71 3,20  71 3,24  27 3,25  27 3,27  74 3,29  29 3,41  72, 73 Threni Zuta 1  29 2  31 3  31 4  31 5  34 6  35 7  37 8  40, 67 9  42 10  43 11  43 12  43 14  44 15  45 16  48

Register  85

17 18 19 20 21 22 24 25 26 27 28 29

           

31 32 33 34 35 37 38 39

49 50 57 57 59, 61 62 14 68 15, 70 19 19,78 20

       

21 22 22, 63 23 23 24 25 26

Unbekannt  28, 52, 66

3.3 Schreiberverweise usw. wie in ThrRabbati zu „er wendet seine Rechte zurück“ (Thr 2,3) zu sehen ist [ThrR 2,3]  13 usw.  26, 38, 54, 66, 72 Und so Wort für Wort [des Verses]  31 Amen, und so sei der Wille  40 Ich habe es im [Jalkut zur] Tora geschrieben  55 Und beides genügt  71

3.4 Lehnwörter ‫אויר‬ (‫איבהגימ' )גימטריא‬ ‫ אפרכוסין‬,‫איפרכסין‬

‫איקון‬ ‫אירמיון‬ ‫ אסטרטיליטין‬,‫אסטרוליטין‬ ‫אסתריס‬ ‫אפרסמון‬ ‫דוכס‬ ‫כיליינה‬ ‫מטרונא‬ ‫סימון‬ ‫סנדלא‬ ‫סנהדרין‬ ‫סנקליטין‬ ‫פורפורין‬ ‫פייס‬ ‫פייסה‬ ‫פלטין‬ ‫פנסים‬

ἀήρ γάμμα τρία ἔπαρχος εἰκών ἔρημα στρατιώτης statikos balsamum dux χιλιάδες matrona Σίμων σάνδαλον συνέδριον σύγκλητος

πορφύριον

πεῖσις πεῖσις παλάτιον φανός

Luft  37 Gematrie  30 Präfekt  27, 69, 72 Bild  53 Wüste  23 Heerführer  27, 72 Stater  76 Balsam  68 Feldherr  27, 69, 72 Tausendermaß  76 Dame  34, 66 Simon  22, 42, 55 Sandale  19 Sanhedrin  59, 70 Ratgeber  27 Purpurgewand  28 besänftigen  59, 64, 65 Besänftigung  64 Palast  51, 66 Lampen  28

86  Jalkut Schimoni Klagelieder

‫קולרין‬ ‫קילורית‬ ‫קיסר‬ ‫קלס‬ (‫פלמנסר )פלמנטר‬ ‫קנטרה‬ ‫קפלוטות‬ ‫קרוקין‬

collarium κολλύριον Caesar καλῶς frumentarius castra κεφαλήωτος καῤῥούχιον

Halseisen  49 Augensalbe  68 Kaiser  61 preisen  57 Frumentarius  32 Heerlager  73 Lauch  32 Wagen  69, 70

3.5 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten Mischna

Pesachim

Taanit

148b  20

4,6  2

Sanhedrin

bTalmud

39b  10 104b  11, 32

Baba Batra 15b  1 60b  20 Berakhot 5a  11 32b  10 Gittin

57b  59 58a  11 Jebamot 105b  11 Megilla

Schabbat 25b  10 109a  71 Sukkot 55b  36 Taanit 8a  11 30b  20 Soferim 14,3  2 14,18  2 18,4  2

14b  37

Midraschim

Moed Qatan

Genesis Rabba

15a  51

78,1  4

Qidduschin

Jelamdenu

80b  10

 10

Register  87

Leviticus Rabba

Threni Zuta

17,1  27

6  5 7  5 8  5, 8 10-12  5 12  44 14  5 15  6 16  6 17  6 18  6 21  7 22  8 23  8 24  3 25  8 26-28  3 26  9 28  12 31  3 32-33  4 34  4 35  4 36-37  4 38  4 39  4 Buber, S. 73  17

Mekhilta de-Rabbi Jischmael schira 2  11 Pesiqta de Rav Kahana 13,4  3 Pirqe de-Rabbi Eliezer 33  37 Seder Elijahu Rabba 18  9 Threni Rabba pet. 2  3 pet. 24  15 pet. 27  3 1,1  4, 30, 31 1,2  5 1,3  5 1,6  5 1,9  5 1,11  5 2,1-2  6 2,2  6 2,3  6 2,7  7 2,8  7 2,9  7 2,12  7 2,15  7 2,17  7 3  10 3,1  8 3,3  9 3,4  9 3,5  9 3,7  10 3,9  27 3,10  9 3,15  4, 10 3,19  9 3,20  9 3,24  10 3,41  10

Raschi zu Threni 1,1  1, 31 1,6  42 2,1  54 2,4  45 2,9  57 2,20  42 3,5  70 3,7  73 3,10  71 4,7  77

2 Makkabäer 7,1-41  61

4 Literatur 4.1 Textausgaben Bibel Biblia Hebraica, hg. Rudolph Kittel. Stuttgart: Würtembergische Bibelanstalt, 1974. Die vierundzwanzig Bücher der Heiligen Schrift nach dem masoretischen Text. Unter der Redaktion von Leopold Zunz, übersetzt von H. Arnheim, Julius Fürst, M. Sachs. Berlin: Veit & Comp., 1837. Keter Yerushalajim. Jerusalem Crown. The Bible of the Hebrew University of Jerusalem. Jerualem: N. Ben-Zvi Printing, 2000. Mikraot Gedolot Haketer. A Revised and Augmented Scientific Edition of Mikraot Gedolot. Based on the Aleppo Codex and Early Medieval MSS, hg. Menachem Cohen. Ramat-Gan: Ilan University, 1992ff.

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90  Jalkut Schimoni Klagelieder Mekilta de-Rabbi Ishmael. A Critical Edition on the Basis of the Manuscripts and Early Editions with an English Translation, Introduction and Notes, hg. von Jakob Zallel Lauterbach. 3 Bde. Philadelphia: Jewish Publication Society of America, 1933-35. Mekhilta de-Rabbi Jishmael. Ein früher Midrasch zum Buch Exodus. Aus dem Hebräischen übersetzt und herausgegeben von Günter Stemberger, Berlin: Verlag der Weltreligionen, 2010.

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5 Abkürzungen Aufl.  Auflage

Ms.  Manuskript

Bd.  Band

MT  Masoretischer Text

Bde.  Bände

Ndr.  Neudruck / Nachdruck

BH  Biblia Hebraica

o.A.  ohne Angaben

hebr.  hebräisch

R.  Rabbi

hg.  herausgegeben von

S.  Seite

Midr.  Midrasch

Vgl.  Vergleiche

Midraschim CantR  Canticum Rabba

pet.  Peticha

EstR  Ester Rabba

PR  Pesiqta Rabbati

ExR  Exodus Rabba

PRE  Pirqe de-Rabbi Eliezer

GenR  Genesis Rabba

PRK  Pesiqta de-Rab Kahana

LevR  Leviticus Rabba

RutR  Rut Rabba

Mek  Mekhilta de-Rabbi Jischmael

SDtn  Sifre Deuteronomium

MidrProv  Midrasch Proverbia

SNum  Sifre Numeri

MidrPs  Midrasch Psalmen

Tan  Tanchuma, Ausgabe Warschau

MidrSam  Midrasch Samuel

TanB  Tanchuma, Ausgabe Buber

par.  Parascha

ThrR  Threni Rabba

per.  Pereq

Traktatnamen von Mischna, Tosefta, Talmudim b  Babylonischer Talmud

Sanh  Sanhedrin

j  Jerusalemer Talmud

Schab  Schabbat

BB  Baba Batra

Suk  Sukkot

Ber  Berakhot

Taan  Taanit

BB  Baba Batra Git  Gittin Jeb  Jebamot Ket  Ketubbot Meg  Megilla MQ  Moet Qatan Pes  Pesachim

https://doi.org/10.1515/9783110722482-005