Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Proverbia 9783110791693, 9783110791662

The Yalkut Shimoni compiles rabbinical interpretations of the entire Hebrew bible. We do not know the criteria for selec

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Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Proverbia
 9783110791693, 9783110791662

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
1 Einleitung
2 Jalkut Schimoni Proverbia
3 Register
4 Literatur
5 Abkürzungen

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Jalkut Schimoni zu Proverbia

Jalkut Schimoni

Rabbinische Bibelauslegung im Mittelalter Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein

Jalkut Schimoni zu Proverbia

Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein Übersetzt von Beat Zuber

ISBN 978-3-11-079166-2 e-ISBN (PDF) 978-3-11-079169-3 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-079173-0 Library of Congress Control Number: 2022937534 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com

Vorwort Der Jalkut1 Schimoni ist ein Kommentar aus Talmud und Midrasch zur gesamten hebräischen Bibel.2 Die zweibändige Erstausgabe des Jalkut wurde in Salonika gedruckt, Teil 1: 1521 zu Propheten und Schriftwerken; Teil 2: 1526-27 zur Tora.3 Zur Identifikation der einzelnen Textbausteine, die im Jalkut Schimoni verwendet wurden, finden sich allgemeine Angaben (z.B.: Jelamdenu) in der Editio princeps im Text des Jalkut. Meir Prinz setzte sie in der Ausgabe Venedig 1566 an den Rand neben die entsprechenden Textabschnitte. Die genauen Stellenangaben der Quellentexte wurden von Arthur Bernard (Dov) Hyman ermittelt und in dem zweibändigen Werk The Sources of the Yalkut Shimeoni veröffentlicht.4 In der vorliegenden Übersetzung sind die Quellenangaben nach Hymans The Sources of the Yalkut Shimeoni zu Beginn der verwendeten Texteinheit am äußeren Seitenrand angegeben.5 Die Editio princeps von 1521 ist Textgrundlage der Übersetzung von Jalkut Schimoni zu Proverbia. Dieser Text des Jalkut Schimoni gilt, neben der Handschrift zur Tora, Ms. Heb. b. 6 (Ms. Oxford Bodleiana 2637), als der beste verfügbare Text,6

 1 Vgl. I Sam 17,40. 2 Michael Krupp, “New Editions of Yalkut Shimoni.” Immanuel 9 (1979): 64: “Yalkut Shim’oni, ʻthe collection of Simon,’ is generally referred to simply as Yalkut – ʻthe collection.’ This in an indication of its standing among other, similar collections. Yalkut Shim’oni is the only collection which contains midrashim to all the books of the Bible.” 3 Yalkut Shimoni al ha-Tora by R. Shimon ha-Darshan. Facsimile Edition of the First Edition of Salonique 1521-1527. 5 Bde. (Jerusalem: Makor, 1968). Yalkut Shimoni Prophets and Hagiographa. Facsimile Edition of the First Edition Salonique, 2 Bde. (Jerusalem: Makor, 1973). 4 The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg, and the Editio Princeps [Salonika, 1521], hg. Arthur Bernard (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965). The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Pentateuch. Together with an Introduction, Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford and Vienna and the Editio Princeps [Salonika, 1526], hg. Arthur Bernard (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1974). 5 Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 349396. 6 Siehe Michael Krupp, “New Editions of Yalkut Shimoni,” 65: “The much discussed Oxford Ms. is, in actuality, the only Ms. written before the first edition.” 68: “The first edition is more original and more correct, though it too is not free from errors.” – Zu der Jalkut-Kommentierung der Hagiographen liegt eine Handschrift vor, Ms. Selden, A. Sup. 102, Bodleiana, Oxford (Neubauer, 1906, Bd. 1, 164), zu Proverbia, Hiob, Daniel, Esra-Nehemia und I, II Chronik, die keine Paragraphenzählung enthält. Das Kolophon der Handschrift verweist auf das Jahr 1512. Siehe Arthur Bernard (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni. Jalkut Schimoni al-Neviim rischonim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 8. Die Handschift wurde hier nicht ausgewertet. https://doi.org/10.1515/9783110791693-202

VI  Jalkut Schimoni Proverbia

weswegen bereits Arthur Bernard (Dov) Hyman die Editio princeps als Textbasis für den Jalkut Schimoni zu den Propheten wählte.7 Die Editio princeps des Jalkut Schimoni, die eine Blattzählung aufweist, ist zweispaltig in Raschischrift gedruckt, jede Spalte (a-d) umfasst ca. 47 Zeilen. Ein Querstrich / in der Übersetzung signalisiert, dass entweder ein Blatt- oder ein Spaltenwechsel vorliegt. Die Blatt- und Spaltenangaben finden sich in runden Klammern am Rand der Übersetzung in Höhe des Querstrichs angegeben. Die in der Editio princeps fett im Text des Jalkut Schimoni angegebenen Paragraphenangaben wurden ebenfalls fett am Seitenrand der Übersetzung gedruckt. Nicht fett gedruckte Paragraphen verweisen auf die Paragraphenangaben der Ausgabe Venedig 1566, die in späteren Drucken übernommen wurde. Die fortlaufende Paragraphenzählung im Jalkut Schimoni zu den Hagiographen gibt Aufschluss über die Anordnung der Bücher. Danach wurde in einer früheren Version des Jalkut die in bBB 14b8 genannte Reihenfolge der biblischen Bücher gewählt: §§ 596-609 Rut

§§ 995-1043 Threni

§§ 610-890 Psalmen

§§ 1044-1059 Ester

§§ 891-928 Ijob

§§ 1059-1066 Daniel

§§ 929-965 Proverbia

§§ 1067-1071 Esra; Nehemia

§§ 966-979 Kohelet

§§ 1072-1085 Chronik

§§ 980-994 Canticum

Diese Reihenfolge der hagiographischen Schriften wurde, unter Beibehaltung der Paragraphenzählung, in der Editio princeps wie folgt geändert:9

 7 Siehe Arthur Bernard (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni, Jalkut Schimoni al-Neviim rishonim, Deckblatt. Arthur Bernard (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni, Jalkut Schimoni al-Neviim aḥaronim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009), Deckblatt. 8 „Unsere Lehrer lehrten: Die Anordnung der Schriftwerke ist: Rut, das Buch der Psalmen, Ijob, Sprüche, Prediger, Hoheslied, Klagelieder, Daniel, die Esterrolle, Esra, Chronik. Dem, der sagt, Ijob habe in den Tagen Moses gelebt, sollte doch Ijob am Anfang stehen[, antworten wir]: Wir beginnen nicht mit einem Strafgericht.“ 9 Michael Krupp, “New Editions of Yalkut Shimoni.” Immanuel 9 (1979): 65: “The first edition, which does not preserve the original sequence of the Yalkut at least uses the original enumeration, in which the first of the later prophetic books was that of Jeremiah, followed by Ezekiel and Isaiah. The Early Prophets end with paragraph 252, Isaiah follows with paragraph 385 and after Ezekiel, Jeremiah with paragraph 253. Later editions were corrected by each man after his own fashion, beginning with Venice 1566, which allows Isaiah to commence at paragraph 253, but does not correct the enumeration of Jeremiah, which then also starts with paragraph 253. That is not the only change in the later editions; most of these changes are capricious. The text was especially corrupted through the interference of Christian censorship.”

Vorwort  VII

Tab. 1: Anordnung der Bücher im Jalkut Schimoni, Editio princeps 1521 Buch

Blatt

Paragraphen

Psalmen

- ( Seiten)

§§ -10

Proverbia

-

§§ -

Ijob

-

§§ -

Daniel mit

-

§§ -

Esra/Nehemia

-

Chronik

-

§§ -

Rut

-

§§ -

Threni

-

§§ -

Ester (Ahaschwerosch)

-

§§ -

Canticum

-

§§ -

Kohelet

-

§§ - (=)

Im gesamten Jalkut Schimoni sind Textabkürzungen mit Stellenverweisen zu finden. Diese Anmerkungen werden in einer eigenen Schrifttype wiedergegeben. Bereits Hyman hat darauf hingewiesen, dass unterschiedliche Schreiberkonventionen für diese Querverweise zu finden sind.11 Die von Hyman zu den Abkürzungen ermittelten Stellenangaben, die in seinen beiden Quellenbänden zum Jalkut verzeichnet sind, wurden jeweils zur Stelle angegeben.12 In der Übersetzung werden eckige Klammern [ ] verwendet, um Ergänzungen eines Bibelverses oder sonstige Ergänzungen zu kennzeichnen. Alle Bibelstellen werden in runden Klammern angegeben ( ). Runde Klammern werden auch verwendet, um der Übersetzung ein hebräisches, lateinisches oder griechisches Wort beizugeben. Ein hebräisches Wort wird dann angegeben, wenn die Auslegung gleiche oder klanglich ähnliche Wörter aufeinander bezieht, dies aber in der Übersetzung nicht deutlich gemacht werden kann. Muss dasselbe Wort in einem Kontext unterschiedlich übersetzt werden, wird das jeweilige hebräische Wort ebenfalls genannt. Im Jalkut Schimoni sind Bibelverse zuweilen nicht nach dem masoretischen Bibeltext zitiert. In den Fußnoten wird die abweichende Formulierung angegeben, wenn damit eine inhaltliche Textveränderung verbunden ist. Einfache Plene-Schreibungen werden hingegen nicht notiert. In der Übersetzung wird ein im Vergleich zum masoretischen Bibeltext verändertes Bibelzitat nach der Schreibweise des Jalkut  10 Die Paragraphenzählung beginnt für Propheten und Hagiographen bei Jalkut Schimoni Josua. 11 Siehe Arthur B. (Dov) Hyman, Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 14. 12 Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 349396.

VIII  Jalkut Schimoni Proverbia

übersetzt. Es ist eine eigene Forschungsarbeit, die Abweichungen der biblischen Zitate im Jalkut zum masoretischen Bibeltext zu sichten und auszuwerten. Der auszulegende Vers, mit dem eine Sinneinheit beginnt, wird in der Übersetzung jeweils fett und kursiv gedruckt. In der Einleitung wird der auszulegende Bibelvers kursiv gedruckt und in Anführungszeichen „ “ gesetzt, andere Bibelverse werden in der Einleitung nur in Anführungszeichen gesetzt. Sinneinheiten innerhalb einer Auslegungseinheit werden in der Übersetzung durch eine Leerzeile gekennzeichnet. Mischnazitate werden in KAPITÄLCHEN wiedergegeben. Werden mehrere Auslegungen aneinandergereiht, werden die einzelnen Auslegungselemente durchgezählt. Werden Wörter aus dem Hebräischen transkribiert, geschieht dies nach den Loccumer Richtlinien.13 Ebenso werden die biblischen Namen nach den Loccumer Richtlinien angegeben. Die Abkürzungen der biblischen Bücher folgen dem Abkürzungsverzeichnis der Theologischen Realenzyklopädie.14 Den jeweiligen Buchbezeichnungen entsprechend wurde der dazugehörende Midrasch abgekürzt (z.B. Klagelieder = Threni = Thr; MidrThr). Die Stellengangaben zur Mekhilta folgen: Mekhilta de-Rabbi Jishma’el. Ein früher Midrasch zum Buch Exodus. Aus dem Hebräischen übersetzt und herausgegeben von Günter Stemberger (Berlin: Verlag der Weltreligionen, 2010). Die Stellen aus MidrProv wurden nach Hyman, Sources angegeben und durch die Seitenangaben aus Burton L. Visotzky, Midrash Mishle: A Critical Edition Based on Manuscripts and Early Editions with an Introduction and Annotated English Translation of Chapters One through Ten. Ann Arbor: University Microfilms International, 1982 ergänzt. Stellen, die hier nicht nachweisbar waren, wurden in runden Klammern angegeben wie (MidrProv 13,20). Rabbinennamen, Abkürzungen der Talmudtraktate und Angabe der Wochenlesungen (Sedarim) zur Tora wurden nach Günter Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch (München: Beck, 71982; 92011) wiedergegeben. Zudem wurden folgende Übersetzungen festgelegt:

 13 Siehe https://www.die-bibel.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Loccumer_Richtlinien.pdf (14.05.2019). Ökumenisches Verzeichnis der biblischen Eigennamen nach den Loccumer Richtlinien (Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 1981). Ausnahme: Schabbat (und nicht Sabbat), wie auch die Abkürzung des gleichnamigen Mischna- und Talmudtraktates „Schabbat“ und Artahschasta anstelle von Artaxerxes. Inkonsistenzen (wie: Eleasar als Name in der Bibel und Eleazar als Rabbinenname) wurden in Kauf genommen. 14 Theologische Realenzyklopädie. Abkürzungsverzeichnis, zusammengestellt von Siegfried Schwertner (Berlin: De Gruyter, 1976) mit den Ausnahmen: Rut und Ijob.

Vorwort  IX

Tab. 2: Feste Formulierungen

schließe hieraus ein Meister sagte im Westen sagen sie in einer Lehre15 wird gelehrt dieser [Sonderfall begründet] die allgemeine Regel denn es wird gelehrt denn wir haben gelernt und das ist vergleichbar mit lehrt er aber nicht ... ? auch haben wir gelernt es belehre uns unser Meister er erwidert man wandte ein Meister es findet sich du findest, es heißt daraus lernen wir Rava

Rabbah die Rabbinen unsere Rabbinen er wandte ein unsere Lehrer lehrten

Tanna

ein Tanna sagte ein Tanna [lehrte] [Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte zwei Tannaiten er lehrt

ich habe gelernt unsere Rabbinen lehrten es wird weiter gelehrt es wird gelehrt ebenso wird gelehrt wir haben gelernt

‫אמור מעתה‬ ‫אמר מר‬ ‫במערבה אמרי‬ ‫במתניתא תנא‬ ‫בנין אב‬ ‫דתניא‬ ‫דתנן‬ ‫ודכוותה‬ ‫והקתני‬ ‫ותנן‬ ‫ילמדנו רבינו‬ ‫מתיב‬ ‫מיתיבי‬ ‫מר‬ ‫נמצא‬ ‫נמצאת אומר‬ ‫נמצינו למדין‬ ‫רבא‬ ‫רבה‬ ‫רבנין‬ ‫רבנן‬ ‫רמי‬ ‫שנו רבותינו‬ ‫תאנא‬ ‫תנא אמר‬ ‫תנא‬ ‫תנא דבי ר ישמעאל‬ ‫תרי תנאי‬ ‫ תני‬,‫תאני‬ ‫תנאי‬ ‫תנו רבנן‬ ‫תני אידך‬ ‫תניא‬ ‫תניא נמי הכי‬ ‫תנן‬

 15 Baraita, eine Lehre aus der Zeit der Mischna, die nicht in die Mischna aufgenommen wurde.

X  Jalkut Schimoni Proverbia

Es ist eine eigene Forschungsarbeit, die Bearbeitung der Quellen, die im Jalkut zum Teil verkürzt oder auf eine Auslegung hin zugeschnitten übernommen wurden, zu untersuchen.16 Beat Zuber, der die Übersetzung des Jalkut Schimoni zu den Hagiographen nach der Ausgabe Jalkut Schimoni. Midrasch al Tora, Neviim we-ketuvim. Livorno 1660; Lublin 1680 mit Kommentar von Abraham Gedalja (Jerusalem: Mea Schearim, 2006) angefertigt hat, möchte ich für sein großes Engagement und seine Übersetzung von Jalkut Schimoni Proverbia herzlich danken. Von der Herausgeberin wurde die Angleichung der Übersetzungen an die Editio princeps sowie die Angabe der Lehnwörter und Hapax legomena, Quellen und Verweise auf Raschi übernommen. Danken möchte ich auch Ute Bohmeier für ihre Hilfe beim Korrekturlesen und Celina Müller für die Hilfe bei der Erstellung der Bibliographie.

Düsseldorf, Februar 2022 – Dagmar Börner-Klein

 16 Siehe Farina Marx, Jalkut Schimoni zum Zwölfprophetenbuch (Berlin: De Gruyter, 2020). David Théophile Ivan Meyer, La Nature Éditoriale du Yalkut Shimoni. Une étude exploratoire des citations de Bereshit Rabbah XXII,8-10 dans le Yalkut Shimoni (PhD, Universität Leuven, verteidigt 2018): https://www.yalkutshimoni.org/ (19.05.2019).

Inhalt Vorwort  V 1

Einleitung  1

2

Jalkut Schimoni Proverbia  3 Kapitel 1  3 Kapitel 2  19 Kapitel 3  23 Kapitel 4  42 Kapitel 5  48 Kapitel 6  56 Kapitel 7  71 Kapitel 8  73 Kapitel 9  86 Kapitel 10  94 Kapitel 11  107 Kapitel 12  120 Kapitel 13  129 Kapitel 14  137 Kapitel 15  146 Kapitel 16  157 Kapitel 17  168 Kapitel 18  173 Kapitel 19  179 Kapitel 20  186 Kapitel 21  195 Kapitel 22  203 Kapitel 23  215 Kapitel 24  226 Kapitel 25  235 Kapitel 26  242 Kapitel 27  248 Kapitel 28  253 Kapitel 29  262 Kapitel 30  267 Kapitel 31  281

XII  Jalkut Schimoni Proverbia

3

Register  295 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5

4

Hebräische Bibel  295 Quellen des Jalkut  307 Schreiberverweise  315 Lehnwörter  319 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten  322

Literatur  325 4.1 Textausgaben  325 4.2 Zitierte Literatur  330 4.3 Weiterführende Literatur  331

5

Abkürzungen  363

1 Einleitung Die „Sprüche“, Proverbia, werden in Prov 1,1 König Salomo zugeschrieben. Im selben Vers heißt es, diese seien niedergeschrieben worden, um Weisheit und „Sitte“ (‫)מוסר‬ zu lehren, durch die man Gerechtigkeit, Recht und Aufrichtigkeit lerne. Es gehe darum, jungen Männern zu zeigen, wie man klug, vernünftig und besonnen werden könne. Am Anfang dieses Prozesses stehe die Ehrfurcht vor JHWH. Nach Prov 1,8 sei der Sitte des Vaters und der Weisung (‫ )תורה‬der Mutter zu folgen. Böse Menschen, die selbst das Blutvergießen nicht scheuen, werden versuchen, einen jungen Menschen auf ihre Seite zu bringen. Sie werden anpreisen, man könne sich alles nehmen, was man wolle. „Ihre Füße laufen zum Bösen“ (Prov 1,16), aber sie stehen sich selbst im Weg, und letztlich wird ihnen ihr Leben genommen (Prov 1,18). Diesen Verirrten ruft die Weisheit zu umzukehren (Prov 1,20-33). Sie, die Weisheit, ist es, die vor dem Verderben bewahrt. Ehrfurcht vor Gott zu haben, ist für den rechten Lebensweg unabdingbar, sie führt zur Erkenntnis Gottes (Prov 2,5), und JHWH ist es, der Weisheit verleiht. Nach Prov 2,8 ist er es, der den Weg seiner Frommen (‫ )חסידו‬bewahrt. Dazu gehört insbesondere, nicht „an die Frau eines anderen zu geraten“ oder an eine Fremde, die mit Worten umgarnt (Prov 2,16) oder gar den Bund zu vergessen, der mit Gott geschlossen worden ist. Nach Prov 3,1 werden Weisheit und Einhalten der Gebote ein langes Leben, gute Jahre und Frieden bringen (Prov 3,1-2). Letztlich solle man sich auf JHWH verlassen, nicht auf persönliche Einsichten (Prov 3,5). Gibt man Gott „die Erstlinge des Einkommens“, werden die Scheuen voll sein (Prov 3,9). Gott liebt denjenigen, den er zurechtweist, damit er nach seinen Sitten wandelt (Prov 3,11). Weisheit und Einsicht sind besser als Silber, Gold und Perlen; Weisheit ist der Baum des Lebens (Prov 3,18), mit ihr hat Gott Himmel und Erde erschaffen (Prov 3,20). Daher soll man Bedürften helfen und mit den Nächsten in Frieden leben (Prov 3,27-32). Auch Prov 4,1-12 ruft dazu auf, Weisheit zu erwerben, zu lernen, klug zu sein, die Sitte (‫ )מוסר‬zu bewahren (Prov 4,13) und die Bösen zu meiden (Prov 4,14-17), denn die einen sind im Licht und die anderen im Dunkeln (Prov 4,18-19). Man soll auf Gottes Worte hören, sie stets erinnern. Man soll nichts Falsches reden, nicht lästern; die Augen sollen geradeaus gerichtet sein, wie der gerade Weg gewählt werden soll. Prov 5,1-23 warnt erneut vor der verführerischen und fremden Frau, Prov 6,1-19 fügt Warnungen vor Bürgschaften, Faulheit und Falschheit hinzu. Prov 6,20-35 und Prov 7,6-27 setzt das Frauenthema mit der Warnung vor Ehebruch und Prostituierten fort. In Prov 8 ruft die Weisheit den Männern an Straßen und Wegkreuzungen zu, sie sei es, durch die Könige regieren (Prov 8,15); sie wandle auf dem Weg der Gerechtigkeit, „mitten auf der Straße des Rechts“ (Prov 8,21). Bevor JHWH etwas erschuf, war

https://doi.org/10.1515/9783110791693-001

2  Jalkut Schimoni Proverbia

die Weisheit bereits bei ihm, ebenso bei der Schöpfung (Prov 8,22-31). Wer Weisheit finde, finde das Leben (Prov 8,35). In Prov 9 erscheint die personifizierte Weisheit als kompetente Hausfrau, die ein großes Festmahl vorbereitet und einläd, von ihrem Brot zu essen, ihren Wein zu trinken (Prov 9,5) und sich von Spöttern fernzuhalten. „Frau Torheit“ scheint dagegen verführerisch; sie sitzt vor ihrem Haus auf einem Thron und lädt die Vorübergehenden ein, vom rechten Weg abzuweichen, denn „gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt lecker“ (Prov 8,17). Prov 10,1 verweist erneut darauf, dass es sich im Folgenden um die „Sprüche Salomos“ handele, in denen der weise und törichte Sohn kontrastiert werden: „Der weise Sohn erfreut den Vater, der törichte Sohn bereitet der Mutter viel Gram.“ Bis Prov 22,16 folgen einzelne Sinnsprüche über Tugenden und Laster. In Prov 22,17 wird der Leser dann aufgefordert, die „Worte der Weisen“ zu vernehmen. Es folgen Ratschläge und Anweisungen zu einem tugendhaften Leben. Werden diese befolgt, werden sich Vater und Mutter freuen (Prov 23,24). Prov 23 warnt erneut vor „Weib und Wein“, Prov 24 kontrastiert wieder den Weisen mit dem Toren. Prov 24,23 hebt noch einmal hervor, dass es sich auch bei dem Folgenden um die „Worte der Weisen“ handele, in denen davor gewarnt wird, falsche Urteile zu fällen, im Gericht parteiisch zu sein, falsch auszusagen und „Gleiches mit Gleichem vergelten zu wollen“ (Prov 24,2429). Ein „Ich-Erzähler“ beschreibt am Schluss des Kapitels den Eindruck, den ein schlecht bestellter Weinberg bei ihm hinterlässt, dessen Besitzer auf der faulen Haut liegt (Prov 24,31-34). In Prov 25,1 heißt es dann: „Auch dies sind die Sprüche Salomos, die die Männer Hiskijas, des Königs von Juda, zusammengestellt haben.“ Auf Weisheiten, die sich auf Charakterbildung und Tugenden des Königs beziehen, folgen dann wieder vermischte Lebensweisheiten. Prov 26 beschreibt dazu kontrastiv den Toren, Faulen, Verleumder und Hasser. Auch in Prov 27 steht die Warnung, sich Lastern hinzugeben, im Vordergund: Zu vermeiden sind Eigenlob, Ärger über Dummheit, Zorn und Grimm, hingegen sind Zurechtweisungen begrüßenswert. Hilfreich sind Familie, Nachbarn und Freunde sowie die Vorsorge für schlechte Zeiten. Prov 28 vergleicht die gottlosen, habgierigen Frevler mit dem Rechtschaffenen: „Wenn die Gottlosen sich erheben, verbergen sich die Gerechten; und wenn sie verschwinden, werden der Gerechten viel“ (Prov 28,28). Prov 29 arbeitet dies weiter aus. Ab Prov 30,1 werden Sprüche von Agur, dem Sohn des Jake aus Massa, wiedergegeben, der mit der Klage darüber beginnt, dass er keinen Menschenverstand erworben und daher auch keine Kenntnis in Bezug auf Gott habe. Er wisse aber, dass alle Worte Gottes geläutert und rein sind. Daher erbitte er von Gott, Falschheit und Lüge ebenso von ihm fern zu halten wie Armut und Reichtum: „Ich könnte sonst, wenn ich zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist JHWH? Oder wenn ich zu arm würde, könnte ich stehlen und mich an dem Namen Gottes vergreifen“ (Prov 30,9). Das Kapitel schließt mit verschiedenen Zahlsprüchen.

Einleitung  3

Das letzte Kapitel von Proverbia beinhaltet die Sprüche „Lemuels, des Königs von Massa, die ihn seine Mutter lehrte“ (Prov 31,1). Hier warnt die Mutter ihren Sohn zunächst vor den falschen Frauen und dem Genuss des Weines (Prov 31,2-7). Sie fordert ihn auf, sich für die Stummen und Armen einzusetzen (Prov 31,8-9) und schließt mit dem Lob auf die tüchtige Hausfrau (Prov 31,10-31). Claus Westermann schlug vor, die einzelnen Sprüche nach ihrer Form zu unterscheiden: „die einfache Aussage, die Entgegensetzung und der Imperativspruch (Mahnung und Warnung)“1 sowie inhaltliche Ordnungen der Einzelsprüche vorzunehmen. Die Kommentierung von Proverbia folgt im Jalkut Schimoni in der Editio princeps auf die der Psalmen, die auf Folio 66d endet. In der Editio princeps springt die Foliozählung von hier auf Folio 138a, das heißt, die Seiten 67-137 fehlen. Jalkut Schimoni zu Proverbia ist aus folgenden 698 Quellen aus Talmud und Midrasch zusammengesetzt: Tab. 3: Anzahl der in Jalkut Schimoni Proverbia verwendeten Quellen Quelle

Anzahl

Quelle

Anzahl

bTalmud



unbekannt



MidrProv



Mek



Tanchuma



ThrR



GenR



Mischna



LevR



SNum



Jelamdenu



MidrSam



PRK



RutR



MidrPs



Tosefta



jTalmud



ARN



PR



CantR



SDtn



CantZ



DtnR



SER, PRE

Je 

Interessanterweise ist nicht MidrProv, sondern der babylonische Talmud die Hauptquelle der Kommentierung in Jalkut Proverbia. Dagmar Börner-Klein

 1 Claus Westermann, Sprüche, Prediger, Hohes Lied (Stuttgart: Quell Verlag, 1956), 5.

2 Jalkut Schimoni Proverbia Kapitel 1 (139a)1

Sprüche (‫ )משלי‬Salomos. (Prov 1,1)

§ 9292

Das große Mem (‫ )מ‬lehrt, dass er vierzig (‫ )מ‬Tage fastete, damit ihm die Weisheit der Tora wie Mose gegeben werde, denn es steht geschrieben: Und er blieb dort vierzig Tage und vierzig Nächte bei JHWH. (Ex 34,28)

MidrProv 1,13 [S. 7]4

Steht geschrieben in § 179 [bMeg 7b] und in § 966 [= § 965, CantR 1,1] und in § 980 [CantR 1,1].

Eine andere Auslegung: Das ist es, was die Schrift sagt: Und die Weisheit, wo kann man sie finden? (Ijob 28,12) Das lehrt, dass Salomo forschte und sagte: Wo wird die Weisheit gefunden? R. Eliezer sagt: Im Kopf. R. Jehoschua sagt: Im Herzen. Und es entspricht der Ansicht von R. Jehoschua, der sagte: Die Weisheit ist im Herzen, denn es steht geschrieben: Du hast Freude in mein Herz gegeben. (Ps 4,8) Und „Freude“ ist nichts anderes als „Weisheit“, denn es heißt: Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz (‫)לבי‬. (Prov 27,11) [Ein Wissens-Lehrer (‫ )למד‬für das Volk. (Koh 12,9)] [Die Deutung bezieht sich auf das gemeinsame] „Lamed“ (‫)למד‬. Lies nicht „Limad“, sondern „lev“, „Herz“ (‫)לב‬, denn das Herz versteht Wissen, denn es heißt: Ein weises Herz nimmt Gebote an. (Prov 10,8) Ein weitere [Beleg] für [diese Deutung] der Buchstaben ist, dass David dazu erklärte:

 1 Seitengaben in der Editio Princeps. 2 Fortlaufende Zählung von Abschnitten in der Editio princeps des Jalkut Schimoni, Salonika 1521. 3 Siehe Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg and the Editio Princeps [Salonika, 1521] (Jerusalem: Mossad haRab Kook, 1965), 349-396. 4 Seitenzahl in: Midrash Mishle. A Critical Edition based on Vatican MS. Ebr. 44, with Variant Readings from all known Manuscripts and Early Editions, and with an Introduction, References and a Short Commentary, by Burton L. Visotzky (New York: The Jewish Theological Seminary of America, 1990). https://doi.org/10.1515/9783110791693-002

Proverbia  5

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz. (Ps 51,12) Warum wird die Weisheit ins Herz gegeben? Weil alle Glieder vom Herzen abhängen. Salomo sagte: Ich werde nicht [so] verfahren, wie mein Vater verfahren ist: Mein Vater begann die [Lehre über] Weisheit mit dem Anfang der Buchstaben und beschloss sie in der Mitte5. Er begann mit dem Anfang, denn es heißt: Glücklich (‫ )אשרי‬ist der Mann. (Ps 1,1) Und er beschloss in der Mitte: Alles (‫)כל‬, was Atem hat, lobe Jah. (Ps 150,6) Ich aber werde nicht so verfahren. Ich beginne in der Mitte der Buchstaben und schließe mit dem Ende der Buchstaben. Ich beginne in der Mitte der Buchstaben, an dem Ort, wo die Weisheit ist. Und wo gibt es die Weisheit? Im Herzen, das sich in der Mitte des Menschen befindet. Du findest, dass David es auffasst wie die Worte von R. Eliezer, und Salomo es auffasst wie die Worte von R. Jehoschua. Und nicht nur das, sondern das Herz befindet sich in der Hand des Heiligen, gepriesen sei er, denn es heißt: Wasserbächen [gleicht] das Herz eines Königs in der Hand JHWHs. (Prov 21,1) Und als Salomo sah, dass die Weisheit sich im Herzen befindet, begann er von dort, denn es heißt: Sprüche Salomos. (Prov 1,1) Des Sohnes Davids. (Prov 1,1) Haben wir denn nicht gewusst, dass er der Sohn Davids ist? Vielmehr: Alles was er tat, tat er zum Lob Davids. Des Königs von Israel. (Prov 1,1) Weiß denn nicht jeder, dass er der König von Israel ist? Vielmehr: Alles was er tat, tat er zum Lob Israels. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben am Anfang von [Jalkut] Hoheslied [§ 980, CantR 1,1] und am Anfang von [Jalkut] Proverbia § 965 [CantR 1,1].

Weisheit und Anstand (‫ )ומוסר‬zu erkennen. (Prov 1,2) Wenn Anstand, wieso Weisheit? Und wenn Weisheit, wieso Anstand?

 5 ‫ א‬ist der erste, ‫ כ‬der elfte von den 22 Buchstaben des Alphabets.

MidrProv 1,2-3 [S. 9]

6  Jalkut Schimoni

Vielmehr: Wenn es im Menschen Weisheit gibt, dann lernt er auch Anstand. Und wenn es im Menschen keine Weisheit gibt, dann kann er auch keinen Anstand lernen. Eine andere Auslegung: Weisheit und Anstand (‫ )מוסר‬zu erkennen. (Prov 1,2) Wenn es im Menschen Weisheit gibt, dann sind die Worte der Tora in seine Hand überliefert (‫)מסורים‬. Und wenn er keine Weisheit hat, dann sind ihm die Worte der Tora nicht in seine Hand überliefert. Um Worte von Einsicht zu verstehen. (Prov 1,2) Weil der Mensch Einsicht benötigt, um eine [unnötige] Sache von einer anderen zu unterscheiden, die auf all seinen Wegen nötig ist. Um den Anstand der Klugheit (‫ )השכל‬anzunehmen. (Prov 1,3) Wenn ein Mensch zum Richter bestimmt wird, muss er überlegen können (‫)להשכיל‬, wie er das Recht ermittelt, damit er nicht sündigt und die Welt schuldig spricht. Denn wenn er das Recht verdirbt, sündigt er und spricht die Welt schuldig. Wenn er aber das Recht nach seiner Wahrheit herausbringt, dann gilt er als einer, der hinauslässt: Gerechtigkeit, Recht und Aufrichtige (‫)ומשרים‬. (Prov 1,3) Was sind diese „Aufrichtigen“? Wenn ein Mensch mit ihr umgeht, strauchelt er (‫ )נכשל‬nicht am Tag des Gerichts, und die Dienst (‫)השרת‬-Engel lehren über ihn Verdienstvolles. MidrProv 1,4 [S. 10-11]

Um Einfältigen Scharfsinn (‫ )ערמה‬zu geben [und dem Jungen Wissen und Besonnenheit. (Prov 1,4) Salomo sagte: Ich war einfältig, und der Heilige, gepriesen sei er, gab mir Scharfsinn, ich war ein Knabe und der Heilige, gepriesen sei er, gab mir Besonnenheit. Eine andere Auslegung: Um Einfältigen Scharfsinn zu geben. (Prov 1,4) Ab wie viel Jahren ist es notwendig, dass ein Mensch Schafsinn hat? Vom zwanzigsten Lebensjahr an. Dem Knaben Wissen und Besonnenheit (‫)ומזמה‬. (Prov 1,4) Bis wie viel Jahre wird ein Mensch „Knabe“ genannt? R. Meir sagt: Bis 25 Jahre. R. Aqiva sagt: Bis 30 Jahre. R. Jischmael sagte: Weder wie die Worte des einen, noch wie die des anderen, sondern bis 20 Jahre, denn erst von 20 Jahren an rechnet man mit ihm, so wie du sagst:

Proverbia  7

Von 20 / Jahren an und darüber. (Num 1,3)

(139b)

Was [meint]: Die Arbeit des Dienstes? (Num 4,47) R. Simeon ben Gamaliel sagte: „Dienst“ ist nichts anderes als „Gebet“, denn es heißt: Dienet JHWH mit Furcht. (Ps 2,11) Von der Stunde an, da sich der Mensch zum Dienst verpflichtet. Der Weise höre und mehre (‫ )ויוסף‬Kenntnis (‫)לקח‬. (Prov 1,5)

GenR 31,8

R. Judan [sagte] im Namen von R. Jose: Das ist Mose, denn es heißt: Mach dir eine Schlange (‫)שרף‬. (Num 21,8) Er sagte: Wenn ich sie aus Silber mache, dann entspricht dieses Wort nicht jenem Wort. Wenn ich sie aus Gold mache, dann entspricht dieses Wort nicht jenem Wort. Darum siehe, ich mache sie aus Bronze. Warum? Weil dieses Wort dann jenem Wort entspricht, denn es heißt: Mose machte die Schlange (‫ )נחש‬aus Bronze (‫)נחשת‬. (Num 21,9) Von hier [lässt sich belegen], dass die Tora in der heiligen Sprache gegeben wurde. Der Weise höre und mehre Kenntnis. (Prov 1,5) R. Jirmeja sagte: Wenn du einen Weisen siehst, der sich durch die Tora weise macht, dann fügt man ihm Tora zu seiner Tora und Weisheit zu seiner Weisheit hinzu. Und der Kluge erwerbe (‫ )יקנה‬Ratschläge (‫)תחבולות‬. (Prov 1,5) Wenn der Mensch aus sich selbst verständig ist, dann geht er und lernt die Tora und erwirbt sich diese Welt und die kommende Welt. Sprüche zu verstehen. (Prov 1,6) Das sind die Sprüche, die in der Tora sind. Und Gesetzestext (‫)מליצה‬. (Prov 1,6) Das ist die Tora selbst, die „Gesetzestext“ genannt wird. Und warum wird sie „Gesetzestext“ genannt? Weil sie diejenigen, die sich mit ihr beschäftigen, vor dem Gericht der Gehenna6 rettet (‫)מצלת‬.

 6 Siehe Lloyd R. Bailey, ‟Gehenna. The Topography of Hell.” Biblical Archaeologist 49 (1986): 187191. Chaim Milikowsky, ‟Which Gehenna? Retribution and Eschatology in the Synoptic Gospels and in Early Jewish Texts.” New Testament Studies 34 (1988): 238-249.

MidrProv 1,5-9 [S. 11-12]

8  Jalkut Schimoni

Eine andere Auslegung: Warum wird sie „Gesetzestext“ (‫ )מליצה‬genannt? Weil man jedem, der über die Worte der Tora spottet (‫)מתלוצץ‬, Spott (‫ )ליצנות‬hinzufügt. Wie du sagst: Mit den Spöttern treibt er [seinen] Spott (‫)יליץ‬. (Prov 3,34) Man soll die Worte der Weisen auf sein Herz binden, denn es steht geschrieben: Binde sie stets auf dein Herz. (Prov 6,21) Und ihre Rätsel (‫)וחידותם‬. (Prov 1,6) R. Meir sagte: Selbst ihr7 profanes Gespräch ist so wertvoll8 wie die gesamte Tora. Die Furcht JHWHs ist der Anfang der Erkenntnis (‫)דעת‬. (Prov 1,7) R. Ze’ira sagte: Von hier lernst du, dass Salomo nicht mit der Meinung seines Vaters David übereinstimmte, denn David sagte: Die Furcht JHWHs ist der Anfang der Weisheit. (Ps 111,10) Und Salomo sagte: Die Furcht JHWHs ist der Anfang der Erkenntnis. (Prov 1,7) [Das bedeutet,] dass „Weisheit“ und „Erkenntnis“ einander aufwiegen. Weisheit und Anstand verachten [nur] die Törichten. (Prov 1,7) Dort haben wir gelernt: Jeder, der die Tora ehrt, der wird von den Leuten geehrt. Eine andere Auslegung: Weisheit und Anstand. (Prov 1,7) Wenn Anstand, warum Weisheit, und wenn Weisheit, warum Anstand? Nur, wenn der Mensch die Worte der Tora lernt und er sich so wie es sich gehört, mit ihnen beschäftigt, gehören ihm Weisheit und Anstand, und wenn nicht, verspottet man ihn und nennt ihn töricht. Dort haben wir gelernt: Wenn er sich nicht mit ihnen abmüht, wird er schließlich den Anfang eines Kapitels suchen und nicht finden, den Anfang eines Traktates und nicht finden, den Anfang eines Abschnitts [in der Bibel] und nicht finden, selbst einen Vers [findet er nicht]. Und über ihn heißt es:

 7 Gemeint sind die Weisen. 8 Wörtlich: wiegt die gesamte Tora auf.

Proverbia  9

Und siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen. (Prov 24,31) Und weil er sich nicht mit ihnen abmüht, wird er schließlich das Reine für unrein erklären und das Unreine für rein, und über ihn heißt es: Seine Fläche war mit Unkraut bedeckt. (Prov 24,31) Aber wenn er sich mit ihnen beschäftigt, wie es sich gehört, dann lassen sie sein Gesicht strahlen und leuchten: Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste. (Dan 12,3) Daher sagte Salomo in seiner Weisheit: Folge, mein Sohn, der Zurechtweisung (‫ )מוסר‬deines Vaters. (Prov 1,8) [Das ist es,] was dir am Sinai als Verhalten betreffs der Ehre von Vater und Mutter aufgetragen worden ist. Und wenn du solches tust, wirst du als jemand befunden, der Vater und Mutter ehrt. Eine andere Auslegung: Der Überlieferung (‫ )מוסר‬deines Vaters. (Prov 1,8) [Bewahre] alles, was dir am Berg Sinai von der Allmacht in der Tora überliefert wurde (‫)נמסר‬: Das Reine als rein und das Unrein als unrein und ein Verbot als Verbot und eine Erlaubnis als Erlaubnis.9 Wenn du solches tust, befinden sich die Worte der Tora als Kranz auf deinem Haupt und als goldene Kette mit ihren Beeren [um den Hals], denn es steht geschrieben: Denn ein anmutiger Kranz für dein Haupt sind sie [und eine Kette an deinem Hals]. (Prov 1,9)

Eine andere Auslegung: Denn ein anmutiger Kranz. (Prov 1,9) Jedes Mal, wenn du deine Stimme mit ihnen10 hören lässt, werden sie dir zu Honig und Milch, denn es steht geschrieben: Honig und Milch sind unter deiner Zunge. (Cant 4,11) Denn sie sind ein anmutiger Kranz (‫ )לוית‬für dein Haupt. (Prov 1,9)

bEr 54a

Wer unterwegs ist und keine Begleitung (‫ )לויה‬hat, der beschäftige sich mit der Tora, denn es heißt: Denn ein anmutiger Kranz. (Prov 1,9) Wer Kopfschmerzen hat, / beschäftige sich mit der Tora, denn es heißt: [Für dein Haupt sind sie. (Prov 1,9)

 9 Siehe Raschi zu Prov 1,8. 10 Den Worten der Tora.

(139c)

10  Jalkut Schimoni

Wer Halsschmerzen hat, beschäftige sich mit der Tora, denn es heißt:] Und eine Kette für deinen Hals. (Prov 1,9) Wer Leibschmerzen hat, beschäftige sich mit der Tora, denn es heißt: Das ist Heilung für deinen Leib. (Prov 3,8) Wer Knochenschmerzen hat, beschäftige sich mit der Tora, [denn] es heißt: Ein Labsal für deine Gebeine. (Prov 3,8) Wer Schmerzen an seinem ganzen Körper hat, beschäftige sich mit der Tora, denn es heißt: Und Heilung für sein ganzes Fleisch. (Prov 4,22) Rav Jehuda der Sohn von R. Chijja sagte: Komm und sieh, dass das die Fähigkeit (‫ )מדה‬des Heiligen, gepriesen sei er, nicht wie die Fähigkeit von Menschen11 ist. Wenn ein Mensch seinem Gefährten eine Medizin gibt, dann ist sie gut für dieses und schlecht für jenes. Aber beim Heiligen, gepriesen sei er, ist es keineswegs so. Er hat Israel die Tora gegeben, dass sie ein Lebenselixier für den [gesamten] Körper des Menschen sei, denn es heißt: Und Heilung für sein ganzes Fleisch. (Prov 4,22) Usw. der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja § 480 [SDtn § 48]. bEr 54a

Und eine Kette für deinen Hals. (Prov 1,9) R. Eleazar sagte: Wenn der Mensch sich wie eine Kette macht, die lose am Hals liegt, die [manchmal] sichtbar und [manchmal] nicht sichtbar ist, dann bleibt ihm sein Gelerntes bestehen, und wenn nicht, bleibt ihm sein Gelerntes nicht bestehen.

MidrProv 1,10-12

[S. 15-17]

Mein Sohn, wenn Sünder dich locken. (Prov 1,10) R. Simeon ben Jochai sagte: Von wem hat Salomo gelernt? Von der Weisheit seines Vaters David, denn es heißt: Unheil verfolgt die Sünder. (Prov 13,21) Daher sagte er in seiner Weisheit: Wenn Sünder dich locken. (Prov 1,10) Wenn ein Mensch zu dir sagt: Der und der ist reich, wir wollen gehen und ihn töten und sein Vermögen nehmen, dann höre nicht auf ihn und stimme ihm nicht zu, denn seine Pläne sind zum Bösen. Und wenn du so verfährst, gilts du als einer, der die ganze Tora hält. Denn jeder, der eine einzige Seele aus Israel erhält, ist, als erhalte er die ganze Welt, und jeder, der eine einzige Seele aus Israel vernichtet, ist, als ob er

 11 Wörtlich: Fleisch und Blut.

Proverbia  11

die ganze Welt vernichte. Und nicht nur das, sondern, seine Sünden werden ihm in der kommenden Zukunft aufbewahrt,12 denn es heißt: Wenn sie sagen: Geh mit uns, wir wollen auf Blut lauern, wollen ohne Grund dem Rechtschaffenen nachstellen. (Prov 1,11) Das sind die Brüder Josefs, die [auf Josef] lauerten und sagten: Wann kommt er endlich, dass wir ihn töten. Als er zu ihnen kam, sagten sie zueinander: Siehe, das ist die Stunde. Doch die Schechina lachte über sie und sagte: Wehe den Hassern Israels wegen des Blutes dieses Gerechten. Daher heißt es: Wir wollen ohne Grund dem Rechtschaffenen nachstellen. (Prov 1,11) Und von allen wollte allein Ruben ihn retten, denn es heißt: Und Ruben hörte. (Gen 37,21) Er sagte zu ihnen: Kommt, wir wollen ihn in eine der Zisternen werfen. (Gen 37,21) Darüber [heißt es]: Wir wollen sie wie die Unterwelt lebendig verschlingen [… wie solche, die in die Grube hinabfahren]. (Prov 1,12) Er stieg in seiner Unschuld in die Grube hinab und wusste nicht, was sie ihm taten. Allerlei kostbaren Besitz werden wir finden (‫)נמצא‬. (Prov 1,13) Das ist der Verkauf von Josef, der seinem Vater kostbar war. Es wurde [durch seinen Verkauf] ein Lebensunterhalt vor ihnen gefunden (‫)נמצא‬. Wir werden unsere Häuser mit Beute füllen. (Prov 1,13) Damit sie das Haus Josefs mit Silber und Gold füllten. R. Jehuda sagte: Die Erschlagenen wurde nur wegen Josefs Verkauf an die Regierung übergeben. R. Abin sagte: Siehe, es heißt: Je zehn von jeder einzelnen Generation. Erst dann ist die Sünde aufgehoben. Dein Los wirf nur in unserer Mitte. (Prov 1,14) Zu der Stunde, da sie sich mit ihm zum Essen setzten, nahm er seinen Becher und schlug daran und sagte: Ruben, Simeon, Levi und Juda sind Söhne einer Mutter, und so jeder einzelne [Sohn einer Mutter], sie mögen kommen und sich [zusammen]-

 12 In Prov 1,19 heißt es über die Strafe Gottes: er nimmt ihnen das Leben.

MidrProv 1,13-14 [S. 18-20]

12  Jalkut Schimoni

setzen. Benjamin ist ein Waise und ich bin ein Waise. Es ist angemessen, dass er sich zu mir setzt. Ein Beutel wird uns allen sein. (Prov 1,14) Denn sie alle aßen beim Mahl an einem Tisch. Und er teilte jedem einzelnen eine Portion zu, und der Anteil Benjamins bestand aus fünf Portionen: Seine Portion, die Portion von Josef und die Portion von Efraim und Manasse und Asenet13. Eine andere Auslegung: Wirf dein Los nur in unserer Mitte. (Prov 1,14) Das ist die Tora, die das Los des Heiligen, gepriesen sei er, ist, und die Israel gegeben wurde. Ein Beutel soll für uns alle sein. (Prov 1,14) Zu der Stunde, da sie sagten: [Alles, was JHWH gesagt hat,] wollen wir tun; und wir wollen hören. (Ex 24,7) GenR 67,3

Mein Sohn, geh nicht mit ihnen auf dem Weg. (Prov 1,15) R. Levi sagte: Sechs Dinge dienen dem Menschen. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige § 40 [= § 202, GenR 67,3].

MidrProv 1,15-16

[S. 20]

Eine andere Auslegung: Das sind die Völker (‫ )אומות‬der Welt, von denen gesagt wird: Und ihr sollt nicht in den Gesetzen des Volkes (‫ )הגוי‬leben. (Lev 30,23) Halte deinen Fuß von ihrem Pfad zurück. (Prov 1,15) Um nicht Götzendienst zu treiben. Denn jeder, der Götzendienst treibt, gilt als einer, der Blut vergießt, denn es heißt: Sie eilen, Blut zu vergießen. (Prov 1,16)

bSota 48a

(139d)

MidrProv 1,18-19

[S. 20-21]

Das Netz wird vergeblich ausgespannt. (Prov 1,17) R. Jehoschua ben Levi sagte: Woher [ist zu belegen], / dass selbst die Vögel Engstirnige (‫ )צרי עין‬erkennen? Weil es heißt: Das Netz wird vergeblich vor den Augen aller Flügelbesitzer ausgespannt. (Prov 1,17) Sie aber lauern auf ihr eigenes Blut. (Prov 1,18)

 13 Asenet ist die Frau Josefs.

Proverbia  13

R. Levi sagte: Das sind die Verleumder. Wer verursacht es ihnen? Sie verursachen es sich selbst. Und nicht nur sich selbst, sondern allen, die ihnen angehören, denn es heißt: So sind die Pfade eines jeden, der unrechten Gewinn macht. [Er nimmt seinem Besitzer die Seele.] (Prov 1,19) Das gleicht einem, der eine Angel nahm und sie ins Meer warf. Ein großer Fisch sah sie, meinte aber, es sei nichts und verschlang sie. So wurde der Fisch gefangen. Er gilt als einer, der sich selbst verdorben hat. So ist es mit jedem, der Bestechung annimmt. Er hat nichts in der Hand und verdirbt sich selbst. Daher heißt es: Er nimmt seinem Besitzer die Seele. (Prov 1,19) So sind die Pfade eines jeden, der unrechten Gewinn macht. [Er nimmt seinem Besitzer die Seele.] (Prov 1,19)

bBQ 119a

Es steht geschrieben: Denn was ist des Ruchlosen Hoffnung, wenn er unrechten Gewinn macht, da Gott seine Seele plündern wird? (Ijob 27,8) Rav Huna und Rav Chisda. Der eine sagte: Die Seele eines Räubers. Der andere sagte: Die Seele eines Beraubten. [In Bezug auf den,] der sagt: Die Seele eines Räubers, denn es heißt: Beraube nicht den Geringen, weil er gering ist, und zertritt nicht den Elenden im Tor. Denn JHWH führt ihren Rechtsstreit und raubt ihren Räubern das Leben. (Prov 22,22-23) [Und in Bezug auf den,] der sagt: Die Seele eines Beraubten, denn es steht geschrieben: So sind die Pfade eines jeden, der unrechten Gewinn macht: Er nimmt seinem Besitzer die Seele. (Prov 1,19) Und dieser Meister [könnte entgegnen]: Steht denn nicht geschrieben: „Die Seele seines Besitzers“ wird er nehmen? Seinem jetzigen Besitzer. Und der andere [könnte entgegnen]: Steht denn nicht auch geschrieben: Er raubt ihren Räubern das Leben? (Prov 22,23) Wieso nehmen sie das Leben? Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jeremia [= Samuel] § 23 [= § 155, bBQ 119a].

R. Jochanan und R. Simeon ben Laqisch. R. Jochanan sagte: Jeder, der seinen Nächsten im Wert von einem Cent14 bestiehlt, dem rechnet die Schrift es an, als habe er ihn getötet. Wir haben dazu viele Verse [wie]:  14 Wörtlich: eine Peruta.

§ 930

LevR 22,6

14  Jalkut Schimoni

Wer ein Rind schlachtet, ist [wie] einer, der einen Menschen erschlägt. (Jes 66,3) So sind die Pfade eines jeden, der unrechten Gewinn macht: Er nimmt seinem Besitzer die Seele. (Prov 1,19) Wegen der Gewalttat an den Söhnen Juda, in deren Land sie unschuldiges Blut vergossen haben. (Joel 4,19) Da sagten sie zum König: Der Mann, der uns vernichtet hat [und der gegen uns plante]. (II Sam 21,5)

Hat er sie denn getötet oder hat er nur geplant, sie zu töten? Nur, weil er die Priesterstadt Nob, die sie mit Lebensmitteln versorgte, zerstörte, rechnete es ihm die Schrift an, als habe er sie getötet.

Tan bechuq 3

Die Weisheit schreit draußen. (Prov 1,20) R. Samuel bar Nachmani fragte R. Jonatan ben Eleazar, der auf der Straße stand. Er sagte zu ihm: Lehre mich einen Abschnitt. Er sagte zu ihm: Geh ins Lehrhaus, und ich werde dich lehren. Er sagte zu ihm: Hast du uns nicht gelehrt: Die Weisheit schreit draußen? (Prov 1,20) Er sagte zu ihm: Wenn du gelesen hast, [dann] hast du nicht [die Auslegung] gelernt. Draußen [meint]: [In den Straßen] der Tora. Die Perle, wo wird sie verkauft? Draußen? Ebenso die Tora: Auf den Straßen (‫ )ברחובות‬lässt sie ihre Stimme erschallen. (Prov 1,20) [Das meint:] An einem Ort, wo man sie weit macht (‫)מרחיבין‬: In den Versammlungshäusern und Lehrhäusern.

§ 931

bMQ 16a-b

Einmal ordnete R[abbi] an, dass man die Schüler nicht auf der Straße unterrichte. Was legte er aus? Die Wölbung deiner Hüften. (Cant 7,2) Wie die Hüften im Verborgenen, so sind auch die Worte der Tora im Verborgenen. Und es steht geschrieben: Die Weisheit schreit draußen. (Prov 1,20) Gemäß [der Lehre] von Rava, der sagte: Jeder, der sich drinnen mit der Tora beschäftigt, über den verkündet (κηρύσσω) [es] die Tora auf dem Markt. Und es steht geschrieben: Ich habe nicht von Anfang an im Verborgenen geredet. (Jes 48,16) Das ist am Tag der Hauptversammlung (‫)יומא דכלה‬15.

bBer 57a

Wer eine Gans im Traum sieht, wird nach Weisheit ausschauen, denn es heißt:

 15 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 640: “general assembly esp. Kallah, the assembly of Babylonian students in the months of Elul and Adar.”

Proverbia  15

Die Weisheit schreit draußen. (Prov 1,20) Die Weisheit schreit draußen. (Prov 1,20) Wenn der Weise sitzt und sich mit der Tora beschäftigt, jubeln alle hinter ihm und sagen: Glücklich ist, wer gelernt und Weisheit erworben hat.

MidrProv 1,20 [S. 21-22]

Auf den Straßen lässt sie ihre Stimme erschallen. (Prov 1,20) Das sind die Schriftgelehrten, die in den Versammlungshäusern und in den Lehrhäusern sitzen und ihre Stimme mit Worten der Tora hören lassen. Oben auf den Mauern (‫ )בחומיות‬wird sie rufen. (Prov 1,21) Wie das Meer mit seinen Wogen lärmt (‫)הומה‬, so lärmen (‫ )הומים‬auch die Schriftgelehrten, wenn sie sitzen und sich mit der Tora beschäftigen. Und nicht nur das, sondern ihre Stimme ist vor dem Heiligen, gepriesen sei er, süß, denn es heißt: Denn süß ist deine Stimme. (Cant 2,14)

MidrProv 1,21 [S. 22-23]

An den Stadttoren hält sie ihre Reden. (Prov 1,21) Er sitzt und beschäftigt sich mit der Tora / in der Gegenwart von16 Königen und Fürsten und wird nicht beschämt, denn es steht geschrieben: Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen und mich nicht vor ihnen schämen. (Ps

(140a)

119,46)

Eine andere Auslegung: Sie hält ihre Reden. (Prov 1,21) Wenn ein Mensch vor ihn kommt, um gerichtet zu werden, spricht er den Unschuldigen frei [und den Schuldigen schuldig], egal ob er arm oder reich ist. Bis wann, ihr Einfältigen, wollt ihr Einfalt lieben? (Prov 1,22) R. Simeon ben Gezira sagte: In der Welt ist es gewöhnlich so, dass der Mensch nur zwei oder drei Tage Schmutziges essen kann, bis seine Seele es verabscheut. Ihr aber treibt so viele Jahre Götzendienst! Das ist es, was darüber geschrieben steht: Weg damit, wirst du sagen. (Jes 30,22) Schmutziges, wirst du dazu sagen, aber eure Seele verabscheut es nicht. R. Judan sagte: Zwei Menschen haben über den Spott prophezeit: Salomo und Jesaja. Salomo sagte: Die Spötter haben Lust am Spott. (Prov 1,22) Jesaja sagte:  16 Wörtlich: gegenüber von.

PRK 13,2

§ 932

16  Jalkut Schimoni

Darum lasst jetzt euren Spott. (Jes 28,22) bAZ 18b

R. Oschaja sagte: Jeder, der Spott treibt, über den kommen Züchtigungen, denn es heißt: Sonst werden eure Fesseln noch fester. (Jes 28,22) Rava sagte zu den Söhnen von Machoza: Ich bitte euch, spottet nicht, damit keine Züchtigungen über euch kommen. R. Tanchum bar Chanilai sagte: Jeder, der spottet, bringt Vernichtung über die Welt, denn es heißt: Denn festbeschlossen ist Vernichtung. (Jes 28,22) R. Eleazar sagte: Der Spott [wiegt] schwer, denn sein Anfang ist Züchtigungen und sein Ende Vernichtung.

MidrProv 1,22-24

[S. 22-24]

Bis wann, ihr Einfältigen, wollt ihr Einfalt lieben? (Prov 1,22) Das ist die Generation der Flut. Und die Toren hassen Erkenntnis. (Prov 1,22) Das ist die Regierung, die für sie nicht das Joch des Himmels und das Joch der Tora annimmt. Wendet ihr euch meiner Mahnung zu. (Prov 1,23) Das sind die Israeliten, die Mose wegen des Ereignisses mit dem Kalb tadelte. Siehe, so will ich für euch meinen Geist sprudeln lassen. (Prov 1,23) In der Stunde, in der er ihnen die Lehre der Tora darlegte. Ich will euch meine Worte kundtun. (Prov 1,23) Das lehrt, dass er ihnen alle Bestimmungen und Erklärungen [bezüglich] Unreinheit, Reinheit, Verbot und Erlaubnis mitteilte. Weil ich rief und ihr euch weigertet. (Prov 1,24) Das ist der Heilige, gepriesen sei er, der Israel seine Stimme hören ließ, und sie kehrten um und fielen von ihm ab, denn es heißt: Wie lange habt ihr euch [nun schon] geweigert? (Ex 16,28) Eine andere Auslegung: Weil ich rief. (Prov 1,24) Das ist Mose, der ihnen die Worte der Tora vorzutragen pflegte, und sie pflegten ihm nicht zu glauben, denn es heißt: Wie lange habt ihr euch [nun schon] geweigert? (Ex 16,28)

Proverbia  17

Eine andere Auslegung: [Das ist] Jeremia, der Jerusalem zuzurufen pflegte, Umkehr zu tun, und sie pflegten ihm nicht zu glauben, denn es heißt: Aber sie weigerten sich aufzumerken. (Sach 7,11) [Weil] ich meine Hand ausstreckte und niemand aufmerkte. (Prov 1,24) Das ist Gabriel, dessen Hand sechseinhalb Jahre über Jerusalem ausgestreckt war; und in seiner Hand waren glühende Kohlen, und er wollte sie im Zorn auf sie werfen. Und wie viele Male sagte er, sie sollten auf die Worte der Tora achten und sie beachteten [sie] nicht. Eine andere Auslegung: Das ist der Heilige, gepriesen sei er, dessen Hand so viele Jahre ausgestreckt war, damit sie eine Umkehr vollzögen, und sie beachteten [sie] nicht. Und wie lange? R. Jirmeja sagte: Bis die Hitze seines Zorns sich abwandte, denn es heißt: Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen[, … denn mein Zorn hat sich von ihm abgewandt]. (Hos 14,5)

Wendet ihr euch meiner Mahnung zu, siehe, so will ich meinen Geist für euch sprudeln lassen, will euch meine Worte kundtun. (Prov 1,23)

PRK 13,2

Wenn ihr euch meiner Mahnung zuwendet, (Prov 1,23) dann will ich für euch meinen Geist sprudeln lassen. (Prov 1,23) Durch Ezechiel: Das Wort JHWHs geschah ausdrücklich zu Ezechiel. (Ez 1,3) Und wenn nicht: Ich will euch meine Worte kundtun. (Prov 1,23) Durch Jeremia: Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas. (Jer 1,1) Und ihr habt all meinen Rat verworfen. (Prov 1,25) Es steht geschrieben: Und Gott, JHWH, baute die Rippe. (Gen 2,22) Steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja § 11.

Und ihr habt all meinen Rat verworfen. (Prov 1,25) Das ist Mose, der den Stämmen riet, aber sie wandten sich von ihm ab und verwarfen seinen Rat.

GenR 18,2

18  Jalkut Schimoni

MidrProv 1,25.28.30

[S. 24-25]

Und [die ihr] meine Mahnung nicht wolltet. (Prov 1,25) Das ist Jeremia, der Israel zurechtwies, aber sie verachteten und verspotteten ihn. Jeremia sagte zu ihnen: Einst wird der Tag kommen, da ich über euch spotten und lachen werde, denn es heißt: So will auch ich bei eurem Unglück spotten und lachen17, wenn [der Schrecken] über euch kommt. (Prov 1,26) Dann rufen sie mich, doch ich antworte nicht. (Prov 1,28) Und all das warum? R. Jischmael sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Israel: Ich habe durch den Propheten zu ihnen gesprochen: Sucht JHWH, solange er sich finden lässt. (Jes 55,6) Bei eurem Leben, einst wird der Tag kommen, da ihr mich anrufen werdet, aber ich werde nicht antworten, denn es heißt: Dann rufen sie mich, doch ich antworte nicht. (Prov 1,28) Und all das warum? Weil sie Erkenntnis gehasst haben. (Prov 1,29) /

(140b)

Der Heilige, gepriesen sei er, sprach: Ich habe durch den Propheten gesagt: Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen. (Ez 33,11) Bei eurem Leben, einst wird der Tag kommen, da ich euch eurer Wege gemäß strafe, denn es heißt: Sie sollen von der Frucht ihres Weges essen. (Prov 1,31)

PR 13,7

Und all das warum? Denn die Ausgelassenheit der Einfältigen tötet sie. (Prov 1,32) Wer aber auf die Worte der Tora hört, den werde ich in Ruhe und Sicherheit wohnen lassen, denn es heißt: Doch wer auf mich hört, wird sicher wohnen, kann ruhig sein vor des Unglücks Schrecken. (Prov 1,33) Sie sollen von der Frucht ihres Weges essen. (Prov 1,31) Der Heilige, gepriesen sei er, sprach: Offenbar und sichtbar ist es vor mir, dass Haman künftig anordnen wird: Zu vernichten, umzubringen und auszurotten vom Jungen bis zum Greis. (Est 3,13) Dementsprechend:

 17 BH: lachen und spotten.

Proverbia  19

Er töte Mann und Frau. (I Sam 15,3) Ich werde die Erinnerung an Amalek vollständig auslöschen. (Ex 17,14)

Kapitel 2 Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst [und meine Gebote bei dir verwahrst]. (Prov 2,1)

MidrProv 2,1 [S. 26-27]

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte auf dem Berg Sinai zu Israel: Israel, meine Kinder, habt ihr euch als würdig erwiesen, meine Tora zu bewahren und anzunehmen und sie zu tun, rette ich euch vor drei Strafen: Vor den Kriegen mit Gog und Magog, vor dem Leiden des Messias18, vor dem Gericht der Gehenna. Ich sättige euch mit dem Guten, das für die kommende Zukunft bereitet ist, denn es heißt: Wie groß ist deine Güte, die du für die bereit hältst, die dich fürchten. (Ps 31,20) Unter der Bedingung, dass ihr auf meine Tora achtet, denn es heißt: Indem du der Weisheit dein Ohr leihst. (Prov 2,2) In welcher Weise? Denn wenn du die Weisheit19 rufst. (Prov 2,3) Wenn du sie wie Silber suchst. (Prov 2,4) Resch Laqisch sagte: Wenn der Mensch nicht hinter den Worten der Tora hergeht, gehen sie ihm auch nicht hinterher.

MidrProv 2,4 [S. 27-28]

Und so sagt [es] R. Nehorai: Geh im Exil an einen Ort der Tora. Und wenn ein Mensch nach ihnen20 sucht, gewinnt er daraus Weisheit und Verstand. Daher heißt es: Und du wirst die Erkenntnis Gottes finden. (Prov 2,5) Denn wenn du die Weisheit rufst. (Prov 2,3)

bBer 57a

Wer im Traum zu seiner Mutter kommt, wird Einsicht erwarten, denn es heißt: Denn wenn du die Einsicht rufst. (Prov 2,3) Wenn du sie wie Silber suchst. (Prov 2,4) Die Schrift teilt mit: Wie der Mensch begreifen muss, dass sein Fels nicht vergeht, so muss er begreifen, dass sein Gelerntes nicht vergeht. Und wie Silber für ihn schwer zu erwerben ist, so sind auch die Worte der Tora für sie schwer zu erwerben.  18 Welches der messianischen Zeit vorangeht. 19 BH: die Einsicht (‫)לבינה‬. 20 Nach den Worten der Tora.

SDtn § 48

20  Jalkut Schimoni

Oder wie Silber schwer zu verderben ist, so auch die Worte der Tora. Die Bibel lehrt: Gold und Glas sind ihr nicht vergleichbar. (Ijob 28,17) Sie sind schwerer zu erwerben als Gold und leichter zu verderben als Glasgefäße. Denn JHWH gibt Weisheit, aus seinem Mund sind Wissen und Verstehen. (Prov 2,6)

bNid 70b

1

Dreierlei zur Lebensart (‫ )דרך ארץ‬fragten die Männer von Alexandria R. Jehoschua ben Chananja: Was sollte der Mensch tun, um weise zu werden? Er sagte zu ihnen: Er mehre das Sitzen [im Studium] und mindere den Handel. Sie sagten zu ihm: Viele haben das getan und hatten keinen Erfolg. Er sagte zu ihnen: Er flehe den um Erbarmen an, dem die Weisheit gehört, denn es heißt: Denn JHWH gibt Weisheit aus seinem Mund. (Prov 2,6) Was [meint] „aus seinem Mund“? R. Chijja lehrte: Das gleicht einem König von Fleisch und Blut, der seinen Freunden ein Gastmahl bereitete. Er reichte ihnen von dem, was vor ihm lag. Was sagt uns das? Dass das eine ohne das andere nicht reicht.

2

Was sollte der Mensch tun, damit er Söhne habe? Er sagte zu ihnen: Er nehme eine zu ihm passende Frau und heilige sich, wenn er sich ihrer bedient. Sie sagten zu ihm: Viele haben das getan und hatten keinen Erfolg. Er sagte zu ihnen: Er flehe den um Erbarmen an, dem die Söhne gehören, denn es heißt: Siehe, ein Erbe JHWHs sind Söhne, eine Belohnung die Leibesfrucht. (Ps 127,3) R. Chama bar Chanina sagte: Zur Belohnung, dass sie sich im Bauch zurückhalten, damit ihre Frauen zuerst säen: Ein Erbe JHWHs sind Söhne. (Ps 127,3)

3

TanB tissa 10

Was sollte der Mensch tun, um reich zu werden? Er sagte zu ihnen: Er mehre den Handel und die Geschäfte in Redlichkeit. Sie sagten zu ihm: Viele haben das getan und hatten keinen Erfolg. Er sagte zu ihnen: Er flehe den um Erbarmen an, dem der Reichtum gehört, denn es heißt: Mein ist das Silber und mein das Gold. (Hag 2,8) Was sagt uns das? Dass das eine ohne das andere nicht reicht. Aus seinem Mund sind Wissen und Verstehen. (Prov 2,6) Groß ist die Weisheit und groß sind Wissen und Verstehen, denn es heißt: Denn JHWH gibt Weisheit aus seinem Mund: Wissen und Verstehen. (Prov 2,6) Das Ganze für den, der es mehr liebt[, wenn]: Wissen und Verstehen aus seinem Mund sind. (Prov 2,6)

Proverbia  21

R. Isaak sagte: Ein Gleichnis. Wem gleicht die Sache? Einem König, der einen Sohn hatte. Er kam aus dem Schulhaus und fand eine Schüssel vor seinem Vater. Sein Vater nahm ein Stück und gab es ihm. Was tat sein Sohn? Er sagte zu ihm: Ich will nur von dem, was in deinem Mund ist. Weil er ihn liebte, gab er ihm aus seinem Mund. Ebenso [ist es bei] „Erkenntnis und Verständnis“: Das ist / die Tora, die der Heilige, gepriesen sei er, Israel gab, denn es heißt: Als er geendete hatte, gab er Mose. (Ex 31,18) Eine andere Auslegung: Aus seinem Mund sind Wissen und Verstehen. (Prov 2,6)

(140c)

MidrProv 2,6 [S. 28]

Dass er dem Stummen einen Mund gibt. Eine andere Auslegung: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Wenn du das Kostbare vom Wertlosen trennst, wirst du wie mein Mund sein: Wie der Mund, der dem ersten Adam den Lebensatem einhauchte. Von hier legte R. Meir aus: Jeder, der die Worte der Tora vom Wertlosen zu trennen vermag, gilt wie jener Mund, der Wissen und Verstehen gibt. Er hält für die Aufrichtigen Hilfe bereit. (Prov 2,7)

TanB lekh 14

Noch bevor die Welt erschaffen wurde, hatte der Heilige, gepriesen sei er, die Tora bereitet, noch bevor Abraham erstand, denn es heißt: Dafür, dass Abraham meiner Stimme gehorcht hat. (Gen 26,5) Um die Pfade des Rechts zu behüten, und den Weg seiner Frommen wird er bewahren. (Prov 2,8) Wenn einer das tut, dann werden seine Wege davor bewahrt, in die Tiefen der Unterwelt abzusteigen. Von hier sagten sie: Jeder, der im Gericht sitzt, mit dem verbinden sich zwei Dinge. Diese sind es: Das Schwert von oben und die Gehenna von unten. Wenn er seinem Nächsten ein gerechtes Urteil spricht, rettet ihn das vor beidem, und wenn nicht, wird er ihnen ausgeliefert. Dann verstehst du Gerechtigkeit und Recht [und Redlichkeit (‫])ומישרים‬. (Prov 2,9) Weil derjenige, der im Gericht sitzt, verstehen muss, wie er den Gerechten frei spricht und den Frevler schuldig spricht; und weil er so handelt, werden die Worte der Tora vor ihm wie von Redlichen (‫ )כמישרים‬gemacht. Und nicht nur das, sondern er erwirbt sich auch einen guten Namen in dieser Welt und in der kommenden Welt.

MidrProv 2,8 [S. 29-30]

22  Jalkut Schimoni

Eine andere Auslegung: Und Redlichkeit (‫ )ומישרים‬und jede Bahn des Guten. (Prov 2,9) „Gut“ ist nichts anderes als die Tora, denn es heißt: Denn eine gute Lehre. (Prov 4,2) Und wenn er sie verlässt, dann verlassen sie ihn. Und bewahrt er sie, dann bewahren sie ihn, und sie bewacht ihn, denn es heißt: Denn Weisheit zieht in dein Herz ein. (Prov 2,10) bAZ 17a-b

Besonnenheit wacht über dir. (Prov 2,11) R. Chijja und R. Jonatan waren unterwegs. Sie gelangten an eine Straßenkreuzug21. Eine [Straße] führte zum Tor eines Götzentempels, die andere führte zum Tor eines Bordells. Da sagte der eine zu seinem Gefährten: Gehen wir zum Tor des Götzentempels, denn sein Trieb ist geschlachtet.22 Der andere sagte zu ihm: Gehen wir zum Tor des Bordells, damit wir die Triebe bezwingen und Lohn erhalten. Als sie dort angelangten und man sie sah, verbeugten sie sich vor ihnen. Er sagte zu ihm: Woher hast du das? Weil geschrieben steht: Besonnenheit (‫ )מזמה‬wacht über dir. (Prov 2,11) Vor einer obszönen (‫ )זמה‬Sache bewahrt dich die Tora.

MidrProv 2,11-12 [S. 30-32]

Besonnenheit wacht über dir. (Prov 2,11) Wenn du deinen Nacken unter das Joch der Tora gibst, wird sie dich behüten. (Prov 2,11) Und ferner können sie23 dich vom bösen Weg24 retten. (Prov 2,12) Warum? Weil sie einem zweischneidigen Schwert gleichen, denn es heißt: Und ein zweischneidiges Schwert ist in ihrer Hand. (Ps 149,6) Vom Mann, der Verkehrtes redet. (Prov 2,12) Das ist der Pharao. Als die Plage über ihn kam, sagte er zu Mose: Wende diesen Beschluss von mir ab, und ich lasse Israel ziehen. Und Mose ließ ihn durch Gebet vorbeigehen. Als der Pharao sah, dass der Beschluss aufgehoben war, sagte er: Ich kenne JHWH nicht. (Ex 5,2) Daher heißt es: Vom Mann, der Verkehrtes redet. (Prov 2,12)

 21 Wörtlich: zwei Straßen. 22 D.h. es besteht keine Versuchung. 23 Die Worte der Tora. 24 BH: von der bösen Sache.

Proverbia  23

Alle, die zu ihm25 kommen, kehren nicht zurück und gelangen nicht auf die Pfade des Lebens. (Prov 2,19)

bBM 83a

Rabbah bar Bar Chana bestellte Lastenträger, um ihm ein Fass Wein zu bringen. Sie zerbrachen es. Er nahm [als Schadensbegleichung] ihre Mäntel weg. Sie gingen zu Rav. Er sagte zu ihm: Geh, gib ihnen ihre Mäntel zurück. Er sagte zu ihm: Ist das eine Gesetzesbestimmung? Er sagte zu ihm: Darum geh du auf dem Weg der Guten. (Prov 2,20) Da weinten sie. Sie sagten zu ihm: Wir sind arm und wir haben uns den ganzen Tag abgemüht und wir sind hungrig und wir haben nichts zu essen. Er sagte zu ihm: Geh, gib ihnen ihren Lohn. Er sagte zu ihm: Ist das eine Gesetzesbestimmung? Er sagte zu ihm: Beachte die Pfade der Gerechten. (Prov 2,20)

Kapitel 3 Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden mehren sie dir. (Prov 3,2)

bJoma 71a

Gibt es denn Jahre des Lebens und Jahre, die nicht des Lebens sind? R. Eleazar sagte: Das sind die Jahre des Menschen, die sich ihm vom Bösen zum Guten gewendet haben. Auf all deinen Wegen erkenne ihn. (Prov 3,6)

bBer 63a

Bar Qappara legte aus: Welches ist der kleine Abschnitt, von dem alle Teile der Tora abhängen? Dass es heißt: Auf all deinen Wegen erkenne ihn. (Prov 3,6) Rava sagte: Und sogar im Fall einer Übertretung. Sei nicht weise / in deinen Augen. Fürchte JHWH und weiche vom Bösen. (Prov 3,7) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Abraham: Sei nicht weise in deinen Augen. (Prov 3,7) Bei dem, was du mit deinen Augen sehen kannst, wirst du sagen: Sollte ich [noch] Kinder zeugen oder sollte ich keine Kinder zeugen? Fürchte JHWH und weiche vom Bösen. (Prov 3,7) Fürchte dich nicht, Abram. (Gen 15,1)

 25 Dem Ort des Todes. Siehe Prov 2,18.

GenR 44,2

(140d)

24  Jalkut Schimoni

Jelamdenu

Das sei Heilung für deinen Leib (‫)לשרך‬. (Prov 3,8) Für deinen Nabel (‫)לשארך‬.26 Der Mensch kann für seine Angehörigen Verdienste sammeln. Du sollst wissen: Durch das Verdienst Abrahams, der sich mit der Tora abmühte, wurde sein Bruder Lot aus Sodom gerettet.

PRK 10,3

Ehre JHWH mit deinem Besitz. (Prov 3,9) Wenn du hübsch bist, sei nicht zügellos, damit die Leute nicht sagen: Der und der ist hübsch, aber nicht von Zuchtlosigkeit abzuhalten. Eine andere Auslegung: Wenn deine Stimme angenehm ist, dann rezitiere das „Höre [Israel]“ laut und gehe vor die Lade wegen des: Ehre JHWH mit deinem Besitz. (Prov 3,9) Mit allem, was deine Begabung ist. Eine andere Auslegung: Arbeite mit deinem Besitz, dass du nicht mit etwas arbeitest, das nicht dein Besitz ist. Eine Begebenheit mit einem, der Wein und Öl lagerte, aber nicht wie angemessen seine Zehnten zahlte. Da überkam ihn ein Geist der Tollheit, und er nahm einen Stock und begann die Krüge zu zerschlagen. Als sein Hausgefährte ihn zurechtwies, nahm er den Stock und schlug ihn auf seinen Kopf. Er sagte zu ihm: Anstatt dass du mir hilfst, schiltst du mich?! Er sagte zu ihm: Gib mir den Stock, ich will auch etwas zerschlagen! Er gab ihm den Stock. Und er zerbrach einen [Krug] und jner zerbrach zwei. Was hat dazu geführt? Weil er nicht wie angemessen seine Zehnten zahlte.27 Steht geschrieben in § 222 [= § 221, PR 26,2].

jPea 1,128

R. Simeon ben Jochai sagte: Groß ist die Ehre von Vater und Mutter, denn die Schrift setzt deren Ehre der eigenen Ehre und deren Ehrfurcht der eigenen Ehrfurcht und deren Verfluchung der eigenen Segnung gleich. Und so sind die drei vor Gericht miteinander verknüpft. Man fragte vor R. Chijja bar Abba: Das ist von R. Simeon bar Jochai: Groß ist die Ehre von Vater und Mutter, dass sie sogar noch die Ehre des Heiligen, gepriesen sei er, übertrifft. Über die Ehre des Heilige, gepriesen sei er, steht geschrieben:  26 Vgl. Raschi zu Prov 3,8. 27 Siehe S. 260. 28 Die Editio princeps nennt Pesiqta als Quelle. Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 352 verweist auf PR 24,2.

Proverbia  25

Ehre JHWH mit deinem Besitz. (Prov 3,9) Wie? Sondere die Nachlese aus, die vergessene Garbe und die Ecke des Feldes, den ersten Zehnten, den zweiten Zehnten, mach eine Laubhütte, ein Schofar, einen Feststrauß, gib den Hungernden zu essen und den Dürstenden zu trinken, bekleide die Nackten. Wenn du Besitz hast, bist du zu allem verpflichtet, und wenn du keinen Besitz hast, bist du zu keinem einzigen davon verpflichtet. Aber wenn du zur Ehre von Vater und Mutter kommst, was steht da geschrieben? Ehre deinen Vater und deine Mutter. (Ex 20,12) Selbst wenn du von Tür zu Tür gehen [und betteln] musst. Chijja, der Sohn der Schwester von R. Eliezer ha-Qappar, hatte eine angenehme Stimme. Er sagte zu ihm: Chijja, mein Sohn, steh auf und ehre JHWH mit dem, was deine Begabung ist.

PR 26,2

Nabot hatte eine angenehme Stimme. Er ging nach Jerusalem hinauf, und ganz Israel war versammelt, um seine Stimme zu hören. Als er einmal nicht hinaufging, zeugten ruchlose Leute gegen ihn, und es brachte ihn aus der Welt. Was erwirkte es ihm? Dass er nicht nach Jerusalem hinaufgegangen war, um sichtbar JHWH mit dem zu ehren, was seine Begabung war. Warum? Die Tora sagt bereits: Und niemand wird dein Land begehren. (Ex 34,24) Wann? Wenn du hinaufziehst. (Ex 34,24) Dort haben sie gelehrt: Das sind die Dinge, für die es kein bestimmtes Maß gibt: Almosen geben usw.

Dies [ist so], wenn du sagst: In Bezug auf ihn selbst, aber in Bezug auf sein Geld gibt es ein Maß. Und das stimmt mit dem überein, was Resch Laqisch im Namen von R. Jehuda bar Chanina sagt: In Uscha haben sie bestimmt, dass man ein Fünftel seines Ertrags für Wohltätigkeit (‫ )מצות‬beiseite legen soll. Bis zu wie viel? R. Gamaliel bar Onija und R. Abba bar Kahana. Der eine sagte: Bis zu einer Hebe und einer Zehnten-Hebe. Und der andere sagte: Ehre JHWH mit deinem Besitz, mit den Erstlingen all deines Ertrages. (Prov 3,9) Wie die Erstlinge [behandle] all deinen Ertrag.

jPea 1,1

26  Jalkut Schimoni

R. Gamaliel bar Onija fragte vor R. Huna: Wenn es ein Fünftel im Jahr ist, dann verliert man in fünf Jahren alles. Er sagte zu ihm: Zuerst vom Kapital und dann von den Zinsen. Rav Huna sagte: Für Wohltätigkeiten [bis zu einem Drittel]. Heißt das für alle Wohltätigkeiten bis zu einem Drittel oder für eine Wohltätigkeit bis zu einem Drittel? Sie meinten: Es ist zu sagen für alle Wohltätigkeiten bis zu einem Drittel. R. Abin sagte: [Das gilt] auch für eine einzelne Wohltätigkeit.

(141a)

R. Chanina [sagte] im Namen von unseren Rabbinen von dort: Was [meint]: Ein Drittel? Vom Preis. / Wie macht man es? Wenn ein Mensch eine Wohltätigkeit annimmt und er sieht eine andere Wohltätigkeit, die besser ist als sie, bis wie viel muss er es auf sich nehmen[, die erste zu erfüllen]? Bis zu einem Drittel. R. Jischmael lehrte: Er ist mein Gott, und ich will ihn preisen. (Ex 15,2) Er schmücke sich vor ihm mit Wohltätigkeiten.

bMeg 31b

DIE VERFLUCHUNGEN UNTERBRECHE MAN NICHT.29 Woher haben wir das? R. Acha bar Gamda sagte, R. Simai habe gesagt: Die Schrift sagt: Die Züchtigung (‫ )מוסר‬JHWHs, mein Sohn, verwirf nicht[, und lass dich nicht durch seine Zurechtweisung verdrießen]. (Prov 3,11) Resch Laqisch sagte: Weil man über eine Bestrafung keinen Segen spricht usw.

Levi bar Buta war schläfrig und las vor Rav Huna bar Abin. Er sagte zu ihm: Öffne deinen Mund und sprich deine Worte deutlicher, denn es steht geschrieben: Den Anstand (‫[ )מוסר‬gegenüber] JHWH [verwirf nicht]. (Prov 3,11)

 29 Mischna Meg 3,6; Dtn 27,17-25.

Proverbia  27

Die Züchtigung (‫ )מוסר‬JHWHs, mein Sohn, verwirf nicht. (Prov 3,11)

§ 93330

R. Abin sagt: Warum? Denn wen JHWH liebt, den züchtigt er (‫)יוכיח‬. (Prov 3,12)

Mek bachod 10

[Dazu] sollst du sagen: Komm und sieh, was ist der Grund, dass ein Sohn dem Vater gefällt? Sage: Anstand (‫)מוסר‬. Es steht geschrieben: Glücklich ist der Mann, den du tadelst (‫)תיסרנו‬, Jah. (Ps 94,12)

bBer 5a

§ 933

Darüber streiten R. Jakob bar Idi und R. Chama bar Chanina. Der eine sagt: Dies sind die liebevollen Tadelungen, die sich alle [darauf beziehen], die Tora nicht zu vernachlässigen, denn es heißt: Den du aus deinem Gesetz belehrst. (Ps 94,12) Und der andere sagte: Alle, [die sich darauf beziehen,] dass man das Gebet nicht vernachlässigt, denn es heißt: Gepriesen sei Gott, der mein Gebet nicht verworfen hat, noch seine Gnade von mir [zurückzieht]. (Ps 66,20) Rav, der Sohn von R. Chijja bar Abba, sagte: Diese und jene sind Tadelungen aus Liebe, denn es heißt: Wen JHWH liebt, den züchtigt er. (Prov 3,12) Vielmehr, was lehrt die Bibel [mit]: Den du aus deinem Gesetz belehrst? (Ps 94,12) Diese Sache: „Den du aus deinem Gesetz belehrst“, ist [mit einem Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere von „Zahn und Auge“ [erschließbar]: Wenn ein Sklave durch Zahn und Auge, die jeweils eines von den Gliedern des Menschen sind, in die Freiheit gelangt, umso mehr [durch] Züchtigungen, die den ganzen Körper des Menschen verbessern. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in § 1041 [bBer 5a] im Abschnitt „Prüfen wollen wir unsere Wege.“ (Thr 3,40) [und § 635, MidrPs 6,3].

Kostbarer als Korallen ist sie. (Prov 3,15) Unsere Lehrer lehrten:

 30 Paragraphenzählung, die sich nicht in der Editio princeps findet, sondern in späteren Drucken wie Venedig 1566 und der Edition von I. Goldmann, Warschau 1878, auf die sich Arthur Bernard (Dov) Hyman bei seinen Quellenangaben bezieht. Siehe Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 42.

bHor 13a

§ 934

28  Jalkut Schimoni

Der Mann geht der Frau in Bezug auf die Lebensrettung und bei der Rückgabe einer verlorenen Sache vor. Die Frau geht dem Mann in Bezug auf die Verhüllung und bei der Rückkehr aus der Gefangenschaft vor. Droht aber beiden eine Schändung, geht der Mann der Frau in jeder Hinsicht vor. Ein Priester geht einem Leviten vor, ein Levit geht einem Israeliten vor, und ein Israelit einem, der aus einer verbotenen Verbindung entstammt (‫)ממזר‬, und einer, der aus einer verbotenen Verbindung entstammt [geht] einem Tempelsklaven [vor]. Und ein Tempelsklave einem Proselyten, und ein Proselyt einem freigelassenen Sklaven. Wann? Wenn alle gleich sind. Aber wenn einer, der aus einer verbotenen Verbindung entstammt, ein Schriftgelehrter ist und [ein anderer] ein Hoherpriester aus dem Landvolk, dann geht der Schriftgelehrte vor. Ein Meister sagte: „Ein Priester geht einem Leviten vor“, denn es heißt: Und die Söhne Amrams: Aaron und Mose. Und Aaron wurde ausgesondert, das Hochheilige zu heiligen. (I Chr 23,13) „Ein Levit einem Israeliten“: In jener Zeit sonderte JHWH den Stamm Levi aus. (Dtn 10,8) „Ein Israelit geht einem, der aus einer verbotenen Verbindung entstammt (‫)ממזר‬, vor“, denn der eine ist legitimer Herkunft und der andere ist nicht legitimer Herkunft. „Einer, der aus einer verbotenen Verbindung entstammt (‫)ממזר‬, geht einem Tempelsklaven vor.“ Der eine kommt aus einem tauglichen [Samen-]Tropfen, und der andere kommt aus einem untauglichen [Samen-]Tropfen. „Ein Tempelsklave geht einem Proselyten vor.“ Der eine ist mit uns in Heiligkeit groß geworden, und der andere ist nicht mit uns in Heiligkeit groß geworden. „Ein Proselyt geht einem freigelassenen Sklaven vor.“ Der eine war nicht im Fluch inbegriffen und der andere war (nicht)31 im Fluch inbegriffen. „Ein aus einer verbotenen Verbindung entstammender (‫ )ממזר‬Schriftgelehrter geht einem Hohenpriester aus dem Landvolk vor.“ Woher haben wir [den Beleg] dafür? R. Acha bar Chanina sagte: Weil die Schrift sagt: Kostbarer ist sie als Korallen (‫)פנינים‬. (Prov 3,15) [Kostbarer] als der Hohepriester, der vor mich ins Innerste (‫ )לפני ולפנים‬eintritt.

 31 Die Editio princeps hat ein ‫לא‬.

Proverbia  29

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja [= Samuel] § 96 [LevR 2,1] und in [Jalkut] Jesaja § 480 [SDtn § 48].

Und alle deine Kostbarkeiten kommen ihr an Wert nicht gleich. (Prov 3,15) Steht geschrieben in [Jalkut] Josua § 31 [GenR 35,3].

Eine Schriftstelle sagt: Und alle deine Kostbarkeiten kommen ihr an Wert nicht gleich. (Prov 3,15) Und eine andere Schriftstelle sagt: Und alle Kostbarkeiten kommen ihr an Wert nicht gleich. (Prov 8,11)

jPea 1,1

„Deine Kostarkeiten“, das sind Edelsteine und Perlen. „Kostbarkeiten“, das sind die Worte der Tora, denn es steht geschrieben: [Sondern des rühme sich, wer sich rühmen mag: Einzusehen und mich zu erkennen, dass ich, JHWH, Liebe, Rechts und Gerechtigkeit auf Erden übe.] Denn daran habe ich Gefallen, Spruch JHWHs. (Jer 9,23) Alle Gebote der Tora sind nicht der einen Sache32 aus der Tora gleichwertig. Wir finden, dass gelehrt wird: Das Studium der Tora wiegt alles auf.33 Artaban sandte unserem heiligen Meister34 eine unschätzbare (ἀτίμητος)35 Perle. Er sagte zu ihm: Sende mir etwas, das ebenso kostbar ist. Er sandte ihm eine Mezuza. Er sagte zu ihm: Was ich dir sandte, ist etwas, dessen Wert (τιμή) sich nicht schätzen lässt, und du sandtest mir etwas, / was einen Folleron (φολλερόν)36 wert ist. Er sagte zu ihm: Mein Objekt und dein Objekt wiegen sie37 nicht auf. Und nicht nur das, sondern, was du mir gesandt hast, ist eine Sache, die ich behüten muss, und ich habe dir eine Sache gesandt, die dich behütet, denn es steht geschrieben: Bei deinem Gehen leite sie dich, bei deinem Liegen behüte sie dich. (Prov 6,22) Die Dauer der Tage ist in ihrer Rechten. (Prov 3,16) R. Isaak sagte:

 32 Gott zu erkennen. 33 Siehe bSchab 127a. 34 Jehuda ha-Nasi. 35 Siehe Julia G. Krivoruchko, “Greek Loanwords in Rabbinic Literature: Reflections on Current Research Methodology.” In Greek Scripture and the Rabbis, hg. Timothy Michael Law, Alison Salvesen (Leuven: Peeters, 2012), 193-216. 36 Samuel Krauss, Griechische und lateinische Lehnwörter in Talmud, Midrasch und Targum, Bd. 2 (Berlin: S. Calvary & Co., 1899), 426: φολλάριον. 37 Die Tora.

(141b)

bBB 25b

30  Jalkut Schimoni

Wer weise werden will, richte sich nach Süden, und wer reich werden will, nach Norden. Und das Zeichen (σημεῖον) ist: Der Tisch ist [im Tempel] im Norden und der Leuchter im Süden. R. Jehoschua ben Levi sagte: Nur nach Süden, denn seine Weisheit macht ihn reich, denn es heißt: Die Dauer der Tage ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken ist Reichtum und Ehre. (Prov 3,16) Dass ich Besitz vererbe [allen], die mich lieben. (Prov 8,21) Steht geschrieben in § 629 [MidrPs 5,2] und in § 707 [= § 750, bSchab 63a]. bSchab 63a

Die Dauer der Tage ist in ihrer Rechten. (Prov 3,16) [Wenn] durch die, die zu ihrer Rechten sind, [die Dauer der Tage vermehrt wird,] um wie viel mehr [ihr] Reichtum und Ehre. [Wenn] aber durch die, die zu ihrer Linken sind, Reichtum und Ehre [vermehrt wird], gibt es keine [zusätzliche Vermehrung der] Dauer der Tage.

MidrPs 5,2

Die Tora sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Es steht geschrieben: In ihrer Linken ist Reichtum und Ehre. (Prov 3,16) Warum sind meine Kinder arm? Und der Heilige, gepriesen sei er, antwortete ihr: Damit ich Besitz vererbe [allen], die mich lieben. (Prov 8,21) Warum sind sie in dieser Welt arm? Damit sie sich nicht mit anderen Sachen beschäftigen und die Tora vergessen, denn es steht geschrieben: Denn unrechter Gewinn macht den Weisen zum Toren. (Koh 7,7)

TanB jitro 9

Ihre Wege sind freundliche Wege, und alle ihre Pfade sind friedvoll. (Prov 3,17) Der Heilige, gepriesen sei er, wollte die Tora geben, als Israel aus Ägypten auszog, aber sie waren untereinander im Streit, denn es heißt: Und sie brachen von Sukkot auf und lagerten in Etam. (Num 33,6) Denn sie waren im Streit (‫ )מריבה‬aufgebrochen und lagerten in Meriba. Als sie nach Refidim kamen, wurden sich alle einig und bildeten eine einzige Partei, denn es heißt: Und Israel lagerte sich dort. (Ex 19,2) „Sie lagerten“ steht hier nicht geschrieben. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Die Tora ist gänzlich friedvoll, und wem soll ich sie geben? Einem Volk, das den Frieden liebt. Dies will der Vers sagen: Und alle ihre Pfade sind friedvoll. (Prov 3,17)

bSuk 32b

Unsere Lehrer lehrten: Zweige von dichtbelaubten Bäumen. (Lev 23,40)

Proverbia  31

[Das ist] ein Baum, dessen Blätter das Holz bedecken. Sage: Das ist die Myrte. Oder etwa der Oleander? Abaje sagte: Es steht geschrieben: Ihre Wege sind freundliche Wege. (Prov 3,17) Rava sagte [es] von hier: Und sie liebten die Wahrheit und den Frieden. (Sach 8,19) Ravina sagte zu Rav Aschi: Woher [ist zu belegen], dass diese Palmenzweige junge Zweige sind?38 Oder sind die Ausgehärteten [gemeint]?

bSuk 32a

Abaje sagte: Ihre Wege sind freundliche Wege. (Prov 3,17) Ein Baum des Lebens ist sie für [alle], die sie ergreifen. (Prov 3,18) Steht geschrieben in § 367 [Jalkut Ezechiel, ARN 34, Ende] und in § 485 [LevR 25,2], § 616 [Jalkut Psalmen, MidrPs 1,18] und in § 670 [MidrPs 16,12].

Es wird gelehrt: Rabbi Bena’a sagt: Jeder der sich ihretwegen mit der Tora befasst, für den wird sie zu einem Elixir des Lebens, denn es heißt: Ein Baum des Lebens ist sie für [alle], die sie ergreifen. (Prov 3,18) Und es heißt: Das ist Heilung für deinen Leib. (Prov 3,8) Und es heißt: Denn wer mich findet, hat Leben gefunden. (Prov 8,35) Und jeder, der sich nicht ihretwegen mit der Tora befasst, für den wird sie zu einem tödlichen Gift, denn es heißt: Wie Regen träufle meine Lehre. (Dtn 32,2) Und „Träufeln“ (‫ )עריפה‬ist nichts anderes als „Töten“, denn es heißt: Sie sollen dort dem Kalb das Genick brechen (‫)וערפו‬. (Dtn 21,4) R. Nachman bar Isaak sagte: Warum werden die Worte der Tora einem Baum verglichen? Um dir zu sagen: Wie ein kleiner Baum einen großen anzündet, so schärfen die kleinen Schriftgelehrten die großen.

 38 Siehe Lev 23,40 und mSuk 3,1.

bTaan 7a

32  Jalkut Schimoni

Und wir haben das, was R. [Chanina] sagte: Viel habe ich von meinen Lehrern gelernt, und von meinen Gefährten noch mehr als von ihnen, und von meinen Schülern mehr als von allen. MidrPs 1,19

R. Judan sagte: Warum wird [die Tora] mit dem Baum des Lebens verglichen? Wie der Baum des Lebens über den Garten Eden ausgebreitet ist, so ist die Tora über das ganze Leben ausgebreitet und bringt es unter den Baum des Lebens. Es wird gelehrt: Der Baum des Lebens reicht fünfhundert Jahre weit, und alle Wasser der Schöpfung verteilen sich unter ihm. R. Samuel bar Rab Isaak pflegte sich von einer Lerngemeinschaft zu einer anderen Lerngemeinschaft zu versetzen wegen des: Von allen meinen Lehrern habe ich Einsicht gelernt. (Ps 119,99)

LevR 25,1

Eine andere Auslegung: Ein Baum des Lebens ist sie für [alle], die sie ergreifen. (Prov 3,18) R. Huna [sagte] im Namen von R. Acha: Die Worte der Tora seien in deinen Augen nicht wie ein Mensch, der eine mündige Tochter hat39, die er verheiraten möchte.40 Vielmehr [bist du]: Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst. (Prov 3,1)

(141c)

R. Huna [sagte] im Namen von R. Benjamin: [Das gleicht] einem König, der zu seinem Sohn sagte: Geh in den Handel (πραγματεία). Er sagte zu ihm: Vater, ich fürchte mich vor dem Weg [und] vor den Räubern (ληστής). Was tat er? Er nahm seinen Stab, höhlte ihn aus und legte ein wirksames Amulett hinein. Er sagte zu ihm: Mein Sohn, der Stab sei in deiner Hand, damit du keine Angst mehr vor irgendeinem Geschöpf hast. / Ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu Israel: Meine Kinder, beschäftigt euch mit der Tora, und ihr werdet keine Angst mehr vor irgendeinem Geschöpf haben. Wenn es hieße: „Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sich mit ihr abmühen“, dann gäbe es keinen Bestand. Vielmehr [heißt es]: Ein Baum des Lebens ist sie für [alle], die sie ergreifen. (Prov 3,18)

 39 Siehe Dagmar Börner-Klein, “Zum Problem der Minderjährigkeit im rabbinischen Recht.” In Wezot le-Angelo. Raccolta di Studi giudaici in memoria de Angelo Vivian, hg. Giulio Busi (Bologna: AISG, 1993), 25-51. 40 Die Tochter ist nach der Verheiratung im Hause des Ehemanns und nicht bei dem Vater.

Proverbia  33

Wenn es hieße: „Verflucht sei der Mann, der nicht lernt“, dann gäbe es keinen Bestand. Vielmehr [heißt es]: Verflucht sei, wer nicht aufrechterhält [die Worte dieses Gesetzes zu tun]. (Dtn 27,26) R. Acha [sagte] im Namen von R. Tanchuma über R. Chijja: Er lernte und lehrte und bewahrte. Er hätte die Möglichkeit gehabt, zu tilgen und er tilgte nicht, zu bestärken und er bestärkte nicht. Siehe, das ist in der Verfluchung inbegriffen. R. Jirmeja sagte im Namen von R. Chijja bar Abba: Er lehrte nicht und lernte nicht, und er hatte nicht die Möglichkeit zu bestärken, doch er bestärkte, siehe das ist im Segen inbegriffen. Simeon, der Bruder von Azarja, sagt [Lehren] in dessen Namen. War nicht Simeon bedeutender als Azarja? Aber weil Azarja hinausging, um Handel (πραγματεία) zu treiben und kam und Simeon unterstützte41, wird [die Halacha] nach seinem Namen genannt.

LevR 25,2

Und dem ist vergleichbar: Und zu Sebulon sprach er: Freue dich, Sebulon, über deinen Auszug [und du, Issachar, über deine Zelte]. (Dtn 33,18) War nicht Issachar bedeutender als Sebulon? Weil aber Sebulon zum Meer hin aufbrach und wegging, um Handel (πραγματεία) zu treiben und kam und Issachar unterstützte, gab er ihm den Lohn für seine Mühe. R. Tanchum sagte: Jeder, der in den Krieg zieht, fällt, wenn er nicht tapfer ist42, schließlich durch das Schwert. Aber der Stamm Sebulon zog in den Krieg und war siegreich, egal ob sie tapfer waren oder nicht. Das ist es, was geschrieben steht: Von Sebulon waren es, die zum Heere auszogen, zur Schlacht geordnet mit allem Kriegsgerät, fünfzigtausend, die ungeteilten Herzens kampfbereit waren. (I Chr 12,33) Was [meint] „ungeteilten Herzens“ (‫?)בלא לב ולב‬ Vielmehr: Egal, ob sie tapfer oder nicht tapfer waren, zogen sie in den Krieg und waren siegreich. R. Huna [sagte] im Namen von R. Jirmeja bar Abba: Der Heilige, gepriesen sei er, wird künftig Schatten [bereiten] und einen Baldachin errichten über jene, die die Gebote halten, neben denen, die mit der Tora vertraut sind. Was ist der Beweis? Denn im Schatten der Weisheit [ist es wie] im Schatten des Geldes. (Koh 7,12)

 41 Wörtlich: „ihm in den Mund gab“. 42 Wörtlich: sein Herz nicht gefestigt ist.

§ 935

34  Jalkut Schimoni

Und es steht geschrieben: Ein Baum des Lebens ist sie für [alle], die sie ergreifen. (Prov 3,18) LevR 25,1

R. Huna sagte: Was soll ein Mensch tun, um am Leben zu bleiben, der sich mit einer Übertretung versündigt hat, durch die er seitens des Himmels des Todes schuldig ist? Er soll sich mit der Tora beschäftigen. Wenn er gewohnt ist, eine Seite zu lesen, lese er zwei Seiten, einen Abschnitt zu lernen, lerne er zwei Abschnitte. Wenn er nicht lesen und nicht lernen kann, was soll er dann tun, um am Leben zu bleiben? Er gehe und lasse sich als Fürsorger (πρόνοος) der Gemeinde oder Almosenbeauftragter aufstellen, und er wird gerettet werden.

TanB beresch 15

JHWH hat durch Weisheit die Erde gegründet. (Prov 3,19) R. Eleazar sagte im Namen von R. S[imeon] ben L[aqisch]: In Weisheit hat der Heilige, gepriesen sei er, die Welt erschaffen. Am ersten Tag erschuf er den Himmel von oben und die Erde von unten. Am zweiten erschuf er das Firmament von oben, am dritten sammelte er die Wasser von unten, am vierten „es seien die Leuchten“ von oben, am fünften „die Wasser sollen wimmeln“ von unten. Blieb der sechste Tag. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Wenn ich ihn von oben erschaffe, wird die Erde sich empören, und wenn von unten, werden die Himmel sich empören. Was tat der Heilige, gepriesen sei er? Er erschuf seinen43 Leib von unten und seinen Lebensodem von oben. Dies will der Vers sagen: JHWH hat durch Weisheit die Erde gegründet, die Himmel durch Einsicht befestigt. (Prov 3,19)

TanB wa-jaq 6

Mit diesen drei Dingen wurden Himmel und Erde erschaffen.44 Und mit diesen drei Dingen wurde die Wohnung gefertigt, denn es steht geschrieben: Und ich habe ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, Einsicht und Wissen. (Ex 31,3) Und mit diesen drei Dingen wurde das Haus des Heiligtums gefertigt, denn es heißt: Er war der Sohn einer Witwe [..., er war voller Weisheit und Einsicht und Wissen]. (I Reg 7,14)

Und auch in der kommenden Zukunft wird das Haus des Heiligtums durch diese drei Dinge gebaut werden, denn es heißt:

 43 Des Menschen. 44 Vgl. Tan wa-jaqhel 5.

Proverbia  35

Und auf ihm wird der Geist JHWHs ruhen, der Geist der Weisheit und der Einsicht [...], der Geist des Wissens. (Jes 11,2) Und diese drei wird der Heilige, gepriesen sei er, künftig Israel geben, denn es heißt: Denn JHWH gibt Weisheit. [Aus seinem Mund sind Wissen und Einsicht.] (Prov 2,6) „Gab“ heißt es nicht, sondern „gibt“. [Steht geschrieben] in § 789 [bChag 12a].

Mar Zutra bar Tuvia sagte, Rav habe gesagt: Mit zehn Dingen wurde die Welt erschaffen: Mit Weisheit, mit Einsicht, mit Wissen, mit Kraft, mit Macht, mit Schelten, mit Gerechtigkeit, mit Recht, / mit Gnade und mit Barmherzigkeit.

bChag 12a

(141d)

„Mit Weisheit und mit Einsicht“, denn es steht geschrieben: JHWH hat durch Weisheit die Erde gegründet[, die Himmel befestigt durch Einsicht]. (Prov 3,19)

„Mit Wissen“, denn es steht geschrieben: Durch seien Wissen brachen die Fluten hervor. (Prov 3,20) „Mit Kraft und mit Macht“, denn es steht geschrieben: Der die Berge durch seine Kraft festigt, mit Macht umgürtet. (Ps 65,7) „Mit Schelten“, denn es steht geschrieben: Die Säulen des Himmels wanken und erstarren vor seinem Schelten. (Ijob 26,11) „Mit Gerechtigkeit und mit Recht“, denn es steht geschrieben: Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. (Ps 89,15) „Mit Gnade und Barmherzigkeit“, denn es steht geschrieben: Gedenke deiner Barmherzigkeit, JHWH, und deiner Gnade. (Ps 25,6) Dann gehst du sicher deinen Weg. (Prov 3,23) R. Judan [sagte] im Namen von R. Jonatan, R[abbi sagte] im Namen von R. Chama bar Chanina: Das ist Jakob, denn es steht geschrieben: Und Jakob gehorchte seinem Vater und seiner Mutter und ging nach Padan-Aram. (Gen 28,7)

Wenn du dich hinlegst, wirst du nicht aufschrecken. (Prov 3,24) Vor Esau und vor Laban. Und liegst du, erquickt [dich] dein Schlaf. (Prov 3,24) Und er legte sich an jener Stätte nieder. (Gen 28,11)

GenR 68,1

36  Jalkut Schimoni

jPea 1,1

R. Huna sagt: Zuverlässige Weisung war in seinem Mund. (Mal 2,6) Das sind die Worte, die er von seinem Lehrer gehört hat. Und Unrecht fand sich nicht auf seinen Lippen. (Mal 2,6) Das sind die Worte, die er nicht von seinem Lehrer gehört hat. Und unsere Rabbinen sagen: Denn JHWH ist deine Zuversicht (‫)בכסלך‬. (Prov 3,26) Das sind Dinge, in denen du töricht (‫ )כסיל‬bist.45 Er bewahrt deinen Fuß vor der Falle. (Prov 3,26) R. Dosa sagte: Vor der [falschen] Entscheidung. R. Levi sagte: Vor den Dämonen. R. Abba sagte: Vor dem Geldbeutel. Wenn du aus deinem Beutel Almosen gibst, bewahrt dich der Heilige, gepriesen sei er, vor den Dämonen, vor Staatssteuer (δημόσιος) und vor der Kopfsteuer und vor den Ertragssteuern (ἀννώνα). Verweigere das Gute dem nicht, dem es gebührt. (Prov 3,27)

bBM 75b-76a

Unsere Lehrer lehrten:46 WENN JEMAND HANDWERKER GEMIETET

HAT UND DABEI EINER DEN ANDEREN GETÄUSCHT HAT,

DANN HAT EINER GEGEN DEN ANDEREN NICHT MEHR ALS EINE BESCHWERDE.

Es heißt nicht, dass sie [den Auftrag] zurückziehen, sondern dass sie getäuscht haben. Es geht um den Fall, dass die Arbeiter einander getäuscht haben: Wenn der Hausherr einem sagte: Für vier [Zuz pro Tag], und er geht und sagt zu einem anderen: Für drei. Hast du zu ihm gesagt: Er war einverstanden und hat angenommen, dann kann er zu dir sagen: Dir fehlt das: Verweigere das Gute nicht, dem es gebührt. (Prov 3,27) bBQ 81b

Siehe, wenn jemandes Früchte vollständig von dem Feld entfernt sind, und er lässt die Menschen nicht über das Feld gehen, was würden die Leute [darüber] sagen?

 45 Vgl. Raschi zu Prov 3,26. 46 Mischna BM 6,1.

Proverbia  37

[Dies:] Welchen Nutzen hat der Betreffende, welchen Schaden bereiten ihm die Leute?! Über ihn heißt es: Kannst du gut sein, lass dich nicht schlecht nennen. Und gibt es einen Schriftvers dazu? Ja, es steht geschrieben: Verweigere das Gute nicht, dem es gebührt. (Prov 3,27) Sage nicht zu deinem Nächsten: Geh, komm [später] wieder. (Prov 3,28) Unsere Rabbinen lehrten: Aus der Formulierung, da es heißt: Halte nicht den Lohn des Tagelöhners über Nacht zurück, (Lev 19,13) weiß ich noch nicht, ob bis zum Morgen. Vielmehr, was lehrt die Bibel [mit]: Bis zum Morgen? (Lev 19,13) Das lehrt, dass [der Arbeitgeber] es nur bis zum ersten Morgen übertritt.

bBM 110b

Was [gilt] von hier an [und] weiter? Rav sagte: Er übertritt das Gebot: „Halte nicht zurück“. Rav Assi sagte: Welcher Vers [bestätigt] das? Sage nicht zu deinem Nächsten: Geh, komm [später] wieder, und morgen will ich geben, wenn du doch hast. (Prov 3,28) Schmiede nichts Böses gegen deinen Nächsten, der vertrauensvoll bei dir wohnt.

bJeb 37b

(Prov 3,29)

Es wird gelehrt: R. Eliezer ben Jakob sagt: Der Mensch soll nicht eine Frau mit der Absicht heiraten, sie zu vertreiben, denn es heißt: Schmiede nicht Böses gegen deinen Nächsten, der vertrauensvoll bei dir wohnt. (Prov 3,29)

Aber mit dem Redlichen ist er vertraut. (Prov 3,32) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Zwölfpropheten § 541 [GenR 49,2].

Der Fluch JHWHs fällt auf das Haus des Frevlers. (Prov 3,33)

bSanh 94b

R. Jochanan sagte: Das ist Pekach, der Sohn des Remalja, der beim Nachtisch nach der Mahlzeit vierzig Sea Tauben aß. Doch die Wohnung der Gerechten segnet er. (Prov 3,33) Das ist Hiskija, der bei der Mahlzeit ein Pfund (λίτρα) Fleisch aß. Mit den Spöttern treibt er [seinen] Spott. (Prov 3,34)

bJoma 38b-39a

38  Jalkut Schimoni

R. Simeon ben L[aqisch] sagte: Wer kommt, um sich zu verunreinigen, dem öffnet man, wer kommt, um sich zu reinigen, dem hilft man. Es wird gelehrt: R. Jischmael sagt: Das gleicht einem Mann, der Naphta und Balsam verkauft. Kommt einer, um sich Naphta abwiegen zu lassen, sagte er zu ihm: Wieg selber. Kommt einer, sich Balsam (balsamum) abwiegen zu lassen, sagte er zu ihm: Warte, bis ich dir abgewogen habe, damit wir uns beide parfümieren. bMak 10b

R. Eleazar sagte: Aus der Tora, aus den Propheten und aus den Schriften [ist zu entnehmen]: Man leitet den Menschen auf den Weg, den er gehen will. Aus der Tora, denn es steht geschrieben: Du sollst nicht mit ihnen gehen. (Num 22,12) Und es steht geschrieben: Mache dich auf, geh mit ihnen. (Num 22,20) Aus den Propheten, denn es steht geschrieben: Ich bin JHWH [...], der dich lehrt zu [deinem] Nutzen[, der dich auf dem Weg leitet, den du gehen sollst]. (Jes 48,17) Aus den Schriften, denn es steht geschrieben: Mit den Spöttern treibt er [seinen] Spott, den Demütigen aber gibt er Gnade. (Prov 3,34)

GenR 38,7

Mit den Spöttern treibt er [seinen] Spott. (Prov 3,34)

(142a)

Das ist die Generation der Zerstreuung, denn es steht geschrieben: Und sie fanden / ein Tal [im Land Schinear und wohnten dort]. (Gen 11,2)

jPea 1,1

R. Jirmeja sagte, R. Samuel bar Rav Isaak habe gesagt: Die Gerechtigkeit behütet die Vollkommenheit des Wandels, aber die Gottlosen bringt die Sünde zu Fall. (Prov 13,6) Die Sünder verfolgt das Böse, aber die Gerechten belohnt das Gute. (Prov 13,21) Mit den Spöttern treibt er [seinen] Spott, den Demütigen aber gibt er Gnade. (Prov 3,34)

Die Füße seiner Frommen behütet er, aber die Gottlosen kommen in Finsternis um. (I Sam 2,9)

Und sie machen einen Zaun und schließen die Tore. Steht geschrieben in § 732 [= § 467, Jalkut Jesaja, bMak 10b].

Proverbia  39

Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das sind Noach und seine Söhne. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das ist die Generation der Flut. 1

Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das ist Sem. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das ist Ham.

2

Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das ist Abraham. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das sind die Könige.

3

Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das ist Isaak. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das sind die Männer von Gerar.

4 Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das ist Jakob. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das ist Esau. 5

Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das sind Mose und Aaron. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35)

 47 Vgl. TanB tsaw 12.

Tan tsaw 947

40  Jalkut Schimoni

Das sind Datan und Abiram, die vom Manna übrig ließen, denn es steht geschrieben: Da wimmelte es von Würmern. (Ex 16,20) Das lehrt, dass die Würmer aus ihren Zelten herauskamen. 6 Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das sind Aaron und seine Söhne, in deren Hand das Priestertum gefestigt wurde, denn es heißt: Und dies ist die Sache, die du ihnen tuen sollst. (Ex 29,1) Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das sind Korach und seine Gruppe. 7

Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das ist Josua. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das sind die einunddreißig Könige.

8 Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das ist David. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das ist Golijat. TanB tetsaw 748

9 Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das sind die Israeliten. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das sind die Völker (‫ )אומות‬der Welt. Wann erbten die Israeliten Ehre? Als sie die Tora annahmen. R. Jochanan sagte: Sechzig Myriaden Dienstengel stiegen mit dem Heiligen, gepriesen sei er, auf den Sinai hinab und legten Kronen auf jeden einzelnen aus Israel. Und R. Abba bar Kahana sagte:  48 Vgl. Tan tetsawwe 11.

Proverbia  41

Als sie standen und sagten: „Wir wollen tun und hören“49, da liebte sie der Heilige, gepriesen sei er, sofort und sandte zu jedem einzelnen zwei Engel, einer gürtete ihn mit Kriegswaffen und einer setzte eine Krone auf sein Haupt. R. Simon (Σίμων) sagte: Mit Purpur (πορφύριον) kleidete er sie, denn es heißt: Und ich bekleidete dich mit Buntgewirktem. (Ez 16,10) R. Simeon ben Jochai sagt: Kriegsgeräte gab er ihnen, und der erlesene Name war darauf eingeprägt. 10 Dies will der Vers sagen: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das sind die Israeliten. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das sind die Völker (‫ )אומות‬der Welt. Der Heilige, gepriesen sei er, bereitete ihnen Schande, weil sie die Tora nicht annahmen. 11 Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das sind David und Salomo. Die Toren aber tragen Schande davon. (Prov 3,35) Das sind die Völker (‫ )אומות‬der Welt, die das Werk ihrer Hände zerstörten. Der Heilige, gepriesen sei er, bereitete ihnen Schande. R. Nachman sagte: Sieh, was geschrieben steht: So verachtest du, JHWH50, in der Stadt ihr Bild. (Ps 73,20) Wieso in der Stadt? Ein Sprichwort sagt: An dem Ort, wo der Räuber (ληστής) einbricht, wird er aufgehängt. Deshalb [heißt es]: „In der Stadt“. 12 Eine andere Auslegung: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) Das sind die Schriftgelehrten. R. Simeon ben Pazzi sagte:  49 Ex 19,8. 50 BH: Herr.

Jelamdenu

42  Jalkut Schimoni

Lies vom Anfang der Chronik „Adam, Set, Enosch“ bis „und Jabez war“, und du findest dort keine Ehre. Erst wenn es zu Jabez kommt, steht geschrieben: Und Jabez war angesehener (‫ )נכבד‬als seine Brüder. (I Chr 4,9) Weil er sich mit der Tora beschäftigte. Dies will der Vers sagen: Ehre (‫ )כבוד‬erben die Weisen. (Prov 3,35)

Kapitel 4 bBer 5a

Denn guten Erwerb (‫ )לקח טוב‬gebe ich euch. (Prov 4,2) R[abbi] sagte, und manche sagen, Rabbi Chanina bar Pappa, und man sagt es im Westen im Namen von Rava bar Mari: Komm und sieh, dass die Eigenschaft von Menschen51 nicht wie die Eigenschaft des Heiligen, gepriesen sei er, ist. Die Eigenschaft von Menschen ist: Wenn er seinem Gefährten etwas verkauft, dann ist der Verkäufer traurig und der Käufer (‫ )לוקח‬freut sich. Aber der Heilige, gepriesen sei er, ist keineswegs so. Er gab Israel die Tora und freute sich, denn es heißt: Denn guten Erwerb gebe ich euch: Meine Tora sollt ihr nicht verlassen. (Prov 4,2)

Tan teruma 2

(142b)

Eine andere Auslegung:52 Denn guten Erwerb. (Prov 4,2) In der Welt ist es gewöhnlich so: Zwei Händler (πραγματευτής) sind in einer Stadt. Der eine erwirbt (‫ )לוקח‬Rohseide (μέταξα), der andere Seidenkleider (ὁλοσήρικος). Eine Sache findet sich bei dem einem, und eine andere Sache findet sich bei dem anderen. Aber / [mit] der Tora ist es nicht so: Der eine lernt die Ordnung „Saaten“, und der andere lernt die Ordnung „Schädigungen“. Stehen beide nebeneinander, sagt der eine zu seinem Gefährten: Lehre mich die Ordnung „Saaten“, und ich will dich die Ordnung „Schädigungen“ lehren. So findet sich beim einen zwei und beim anderen zwei. Gibt es einen größeren Gewinn (‫)מקח‬ als diesen? Eine andere Auslegung: Wer ein Handelsgut nimmt (‫ )לוקח‬und sich auf den Weg macht, fürchtet sich vor Räubern (ληστής). Aber mit der Tora ist es nicht so, denn Räuber (ληστής) können seine Tora nicht aus seinem Herzen nehmen. Dies will der Vers sagen: Ein guter Erwerb (‫)לקח‬. (Prov 4,2) Unsere Lehrer sagten:

 51 Wörtlich: von Fleisch und Blut. 52 Vgl. TanB teruma 1.

Proverbia  43

Eine Begebenheit mit einem Schiff, auf dem sich Händler (πραγματευτής) befanden, und dort war auch ein Gefährte.53 Sie sagten zu ihm: Hast du Handelsware (πραγματεία)? Er sagte zu ihnen: Sie ist verborgen. Sie sagten zu ihm: Warum zeigst du sie uns nicht? Er sagte zu ihnen: Wenn ich in die Stadt komme, zeige ich sie euch. Sie begannen auf dem Schiff herumzusuchen und fanden sie nicht. Sie begannen, über ihn zu lachen. Sie hörten erst auf, als die Zolleinnehmer über sie kamen und ihnen alles abnahmen (‫)ולקחו‬, was sie hatten. Sie kamen in die Stadt und hatten weder etwas zum Essen, noch um sich zu kleiden. Jener Gefährte ging in die Synagoge und begann, öffentlich [als Lehrer] zu sitzen und sie zu lehren. Sie begannen zu kommen und ihn zu befragen. Sie sagten zu ihm: Wir bitten dich, weil du uns kennst, lehre uns ein Verdienst. Was war die Ursache, dass er sich rettete? Die Tora, die er in seinem Herzen hat. Dies will der Vers sagen: Denn ein guter Erwerb (‫)לקח‬. (Prov 4,2) Eine andere Auslegung: Wenn ein Mensch von anderen leiht und Handelsware entgegennimmt (‫ )ולוקח‬und sich auf den Weg macht, so kann es manchmal geschehen, dass diese verdirbt. Aber mit der Tora ist es nicht so. Vielmehr lernt der Mensch von hier einen Abschnitt und von dort einen Abschnitt, und er ernährt sich davon. Dies will der Vers sagen: Denn ein guter Erwerb (‫)לקח‬. (Prov 4,2)

Tan teruma 3

Da unterwies er mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest. (Prov 4,4)

Das sind die Tage der Schwangerschaft, da er im Inneren seiner Mutter ernährt wurde. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Ijob § 916 [bNid 30b] im Abschnitt „Dass ich wie in den früheren Monaten wäre.“ (Ijob 29,2)

Bewahre meine Gebote und lebe. (Prov 4,4) David sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Bewahre mich wie den Augapfel. (Ps 17,8) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Bewahre meine Gebote und lebe. (Prov 4,4; 7,2) R. Simeon ben Chalafta sagte: Wem gleicht die Sache? Einem Menschen, der in Galiläa lebt und einen Weinberg in Judäa hat, und einem, der in Judäa lebt und einen Weinberg in Galiläa hat. Der, welcher in Judäa ist, geht nach Galiläa, um seinen Weinberg zu ernten, und der, welcher  53 Ein Schriftgelehrter.

TanB qedo 6

44  Jalkut Schimoni

in Galiläa ist geht nach Judäa. Als sie beieinander standen, sagten sie zueinander: Anstatt dass du zu meinem Ort kommst, hüte für mich [den Weinberg] in deinem Bezirk, und ich werde für dich [den Weinberg] in meinem Bezirk hüten. Ebenso sagte David: Bewahre mich. (Ps 17,8) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Bewahre meine Gebote und lebe. (Prov 4,4) R. Mani sagte: Die Lesung des „Höre Israel“ sei nicht leicht in deinen Augen, denn in ihm sind 248 Buchstaben entsprechend den [248] Gliedern des Menschen [enthalten], und mit ihnen wird der Name der Herrlichkeit seines Königtums für immer und ewig gesegnet. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Wenn ihr das Meinige bewahrt, es nach der Ordnung zu lesen, dann will auch ich das Eurige bewahren. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen zu Ps 17 [TanB qedoschim 6].

Erwirb (‫ )קנה‬dir Weisheit. (Prov 4,5)

bBer 56b

Unsere Rabbinen lehren: Wer ein Rohr (‫ )קנה‬im Traum sieht, hoffe auf Weisheit, denn es heißt: Erwirb (‫ )קנה‬dir Weisheit. (Prov 4,5) [Sieht jemand im Traum] Rohre (‫)קנין‬, der hoffe auf alles (‫)לכל‬, denn es heißt: Und mit allem (‫)ובכל‬, was du erworben hast (‫)קנינך‬, erwirb Verstand. (Prov 4,7) Ranke dich an ihr hoch, so wird sie dich erheben. (Prov 4,8)

bBer 48a

„Und sie wird dich zwischen Fürsten setzen.“ (Ben Sira 1,26)54 König Jannai und die Königin speisten miteinander, und weil er unsere Rabbinen getötet hatte, war da niemand da, um sie zu segnen. Er sagte zu seiner Frau: Wer bringt uns einen Mann, uns zu segnen? Sie sagte zu ihm: Wenn ich dir einen bringe, sollst du ihm nicht schaden. Er schwor ihr. Sie brachte ihren Bruder Simeon ben Schetach. Sie ließ ihn zwischen ihnen beiden sitzen. Sie sagte zu ihm: Siehst du, welche Ehre wir dir erweisen!? Er sagte zu ihr: Nicht mir erweist du Ehre, sondern der Tora. Sie ist es, die mich ehrt, denn es steht geschrieben: Ranke dich an ihr hoch, so wird sie dich erheben. (Prov 4,8) bRH 26b

1

Unsere Rabbinen wussten nicht, was „ranke dich an ihr hoch (‫)סלסלה‬, so wird sie dich erheben“ bedeutet. Eines Tages hörten unsere Rabbinen die Magd von Rabbi, wie sie

 54 Siehe Pankratius C. Beentjes, The Book of Ben Sira in Hebrew (Leiden: Brill, 1997). https://www.bensira.org/ (19.9.2020).

Proverbia  45

mit einem Mann redete, der seine Haare [um den Finger] drehte. Sie sagte zu ihm: Wie lange ringelst (‫ )מסלסל‬du noch deine Haare? 2

Unsere Rabbinen wussten nicht, was es bedeutet: Wirf deine Last (‫ )יהבך‬auf JHWH. (Ps 55,23) Rabba bar bar Chana sagte: Einmal / ging ich mit einem arabischen Händler und trug eine Last. Da sagte er zu mir: Nimm deine Last (‫ )יהביך‬und wirf sie auf das Kamel.

3

(142c)

Unsere Rabbinen wussten nicht, was es bedeutet: Und ich werde es mit dem Besen der Vertilgung ausfegen (‫)וטאטאתיה‬. (Jes 14,23) Eines Tages hörten sie die Magd von Rabbi, die zu ihrer Gefährtin sagte: Nimm den Besen und feg (‫ )וטאטי‬das Haus. Hör, mein Sohn, und nimm meine Worte an, dann werden deine Lebensjahre zahlreich sein. (Prov 4,10)

Tan emor 24

Viele „nimm an“ habe ich euch geboten. Um euch verdienstvoll zu machen, habe ich zu euch gesagt: Dass sie dir eine rote junge Kuh bringen. (Num 19,2) Etwa meinetwegen? Nicht meinetwegen! Es reinigt euch. Ich habe zu euch gesagt: Sie sollen ein Hebeopfer für mich nehmen. (Ex 25,2) Nicht dafür, dass ich unter euch wohne. Es heißt nicht „sie sollen nehmen“, sondern „sie sollen für mich nehmen“. Mich nehmt ihr. Sie sollen dir reines Öl bringen. (Ex 27,20) Um eure Seelen, die einem Leuchter vergleichbar sind, zu hüten, denn es heißt: Der Geist des Menschen ist eine Leuchte Gottes. (Prov 20,27) Und ebenso: Und ihr sollt euch am ersten Tag nehmen. (Lev 23,40) Ist es denn nicht der fünfzehnte? Vielmehr sagt der Heilige, gepriesen sei er: Ich habe eure früheren Vergehen aufgelöst, und von jetzt an gibt es eine neue Rechnung.

Tan emor 22

Lass ihn liegen, betritt ihn nicht, weiche von ihm und geh vorbei. (Prov 4,15)

bJeb 21a

Ula sagte, R. Eleazar habe gesagt: Bevor Salomo kam, glich die Tora einem Korb, der keine Henkel (‫ )אזנים‬hatte, bis Salomo kam, und ihr Henkel machte, denn es heißt: Er erwog (‫ )אזן‬und forschte [und] verfasste viele Sprüche. (Koh 12,9)

§ 937

46  Jalkut Schimoni § 93755

Rav Jehuda sagte, Samuel habe gesagt: Als Salomo den Eruv und das Händewaschen einführte, ging eine Himmelsstimme aus und sagte zu ihm: Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, freut sich auch mein Herz. (Prov 23,15)

bEr 53b-54a

Denn Leben sind sie denen, die sie finden. (Prov 4,22)

bEr 21b

Samuel sagte zu Rav Jehuda: Scharfsinniger, öffne deinen Mund, lies, öffne deinen Mund, lerne, damit sie sich in deiner Hand festigt und du das Leben verlängerst, denn es heißt: Denn Leben sind sie denen, die sie finden. (Prov 4,22) Lies nicht „die sie finden“ (‫)למוצאיהם‬, sondern „die sie hinausgehen lassen“ (‫ – )למוציאיהם‬mit dem Mund. Beruria fand einen Schüler, der flüsternd auswendig lernte. Sie gab ihm einen Fußtritt und sagte zu ihm: Es steht geschrieben: Geordnet und bewahrt. (II Sam 23,5) Wenn sie in den 248 Gliedern, die es im Menschen gibt, geordnet ist, dann ist sie auch bewahrt, und wenn nicht, dann ist sie auch nicht bewahrt. PR 24,2

Mehr als alles, was man bewahrt, behüte dein Herz, denn von ihm geht die Quelle des Lebens aus. (Prov 4,23) R. Isaak sagte: Bewahre alles, was sie dir in Bezug auf die Tora sagen, denn du weißt nicht, durch welches Gebot du das Leben erlangst. Es gibt ein Gebot, das hat die Gabe des Lohns an seiner Seite, und es gibt ein Gebot, das hat die Gabe des Lohns in der kommenden Zukunft, und es gibt [sie] in Bezug auf die Vergangenheit.

TanB tetse 2

Eine andere Auslegung: Mehr als alles, was man bewahrt, behüte dein Herz. (Prov 4,23) R. Acha sagte: 248 positive Gebote gibt es in der Tora entsprechend den 248 Gliedern des Menschen, sodass jedes einzelne Glied dem Menschen zuruft: Erfülle durch mich ein Gebot, sodass du mit Verdienst lebst und deine Tage verlängerst. Und 365 Verbote gibt es entsprechend den Tagen der Sonne, damit jeder Tag vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ruft und dem Menschen sagt: Ich befehle dir, dass du an mir keine Übertretung begehst und mich und die ganze Welt nicht auf der Waagschale der Schuld neigst. Siehe, es gibt 613 Gebote, und jedes Gebot hat die Gabe einer Belohnung.  55 § 936 fehlt in der Editio princeps.

Proverbia  47

Bei „ehre Vater und Mutter“ und beim Freilassen [der Vogeljungen] eines Nests56 [erwirkt das] Verlängerung der [Lebens-]Tage. Und es gibt einige, da ist die Gabe der Belohnung Söhne, wie bei Sara, die die Reisenden beherbergte, und [wie bei] der Sunamitin, weil sie Elischa aufnahm. Und warum hat er nicht die Belohung aller Gebote offenbart? Das gleicht einem König, der Arbeiter auf das Feld brachte, um es zu bepflanzen, aber er legte ihnen nicht den Lohn für das Anpflanzen offen. Am Abend gab er jedem, der einen Baum gepflanzt hatte, ein Goldstück. Da begannen alle sich zu wundern: Wenn dieser, der nichts als einen einzigen Baum gepflanzt hat, ein Goldstück bekommt, um wie viel mehr dann wir, die wir viel gepflanzt haben. Wenn der Lohn für das Freilassen [der Vogeljungen] eines Nests so ist, um wie viel mehr muss es für [das Einhalten der] Gebote mit Verlust an Vermögen und Lebensgefahr / sein. Deshalb bestimmt die Schrift nicht den Lohn für die, die die Gebote halten, damit sie diese um ihrer selbst willen halten, um [so] ihren Lohn zu mehren.

(142d)

Denn so haben wir es gelernt: Seid nicht wie Knechte, die dem Herrn dienen, um ein Stück [Brot] zu empfangen, sondern seid wie Knechte, die dem Herrn dienen, auch wenn sie kein Stück [Brot] empfangen. Eine andere Auslegung: Mehr als alles, was man bewahrt, behüte dein Herz. (Prov 4,23)

MidrProv 4,23-24

[S. 33]

Dass du nicht vor den Worten der Tora fliehst. Warum? Denn von ihm57 geht die Quelle des Lebens aus. (Prov 4,23) Um dich zu lehren, dass von den Worten der Tora das Leben der Welt ausgeht. Lass von dir die Falschheit des Mundes weichen. (Prov 4,24) Die Verleumdung, die schwer wiegt wie Blutvergießen. Und die Verdrehtheit der Lippen entferne von dir. (Prov 4,24) Dass du nicht mit einem Gefährten mit dem Mund und mit einem anderen mit dem Herzen redest. Lass deine Augen geradeaus blicken. (Prov 4,25) Wenn du beim Gebet stehst, damit dein Herz und deine Augen auf deinen Vater im Himmel gerichtet sind. Und wenn du so handelst[, gilt]:

 56 Siehe Dtn 22,6-7. 57 Die Worte der Tora werden im Herzen aufbewahrt.

MidrProv 4,24-25

[S. 33]

48  Jalkut Schimoni

Und lass deine Augen gerade vor dich gehen. (Prov 4,25) MidrProv 4,26-27

[S. 33-34]

Gib acht auf die Bahn deines Fußes. (Prov 4,26) Wenn du zum Lehrhaus gehst. Und wenn du so handelst[, gilt]: Und alle deine Wege seien geordnet. (Prov 4,26) Bieg nicht ab zur Rechten noch zur Linken. (Prov 4,27) Von den Worten der Tora. Lass deinen Fuß vom Bösen abweichen. (Prov 4,27) Von den Wegen der Frevler, dass du nicht auf dem Weg der Ehebrecher gehst.

Kapitel 5 MidrProv 5,1-2

[S. 35]

Mein Sohn, richte dich nach meiner Weisheit. (Prov 5,1) Nach den Worten der Tora, wenn du sie lernst. Zu meiner Erkenntnis neige dein Ohr. (Prov 5,1) Wenn du sie tust. Dass du Besonnenheit bewahrst [und deine Lippen Wissen erhalten]. (Prov 5,2) Wenn du gelernt hast, um zu bewahren, und wenn du gehört hast, um zu erhalten.

MidrProv 5,3-5

[S. 35-36]

Denn Honig träufeln die Lippen der Fremden. (Prov 5,3) Mein Sohn, hüte dich vor der unzüchtigen Frau, dass sie dich nicht mit dem Wort der Lippen verführe, und dass sie dich nicht verwirre, hinter ihrer Stimme [herzulaufen]. Warum? Doch zuletzt ist sie bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. (Prov 5,4)

Er sagte zu ihm: Mein Sohn, wie das Schwert von seinen beiden Seiten her frisst, so vernichtet sie das Leben eines Menschen vom Leben dieser Welt und vom Leben der kommenden Welt. Was steht danach geschrieben? Ihre Füße steigen hinab zum Tod. (Prov 5,5) Denn sie lässt den Menschen in das Tal des Todes hinabsteigen. Und das sind die bösen Züchtigungen. Auf die Unterwelt (‫ )שאול‬halten ihre Schritte zu. (Prov 5,5) Auch wenn jemand in dieser Welt durch Züchtigungen gerichtet wird, ist er nicht vor dem Gericht der Gehenna gerettet. bMQ 9a

Damit du nicht auf den Pfad des Lebens achtest. (Prov 5,6)

Proverbia  49

Und es steht geschrieben: Achte auf die Bahn. (Prov 4,26) Hier [handelt es sich um] ein Gebot, das man durch andere ausführen kann und dort um ein Gebot, das man nicht durch andere ausführen kann. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Josua § 31 [bMQ 9a-b].

Eine andere Auslegung: Damit du nicht auf den Pfad des Lebens achtest. (Prov 5,6) R. Abba bar Kahana sagte: Dass du dich nicht niederlässt und die Gebote der Tora abwägst und schaust, welches Gebot den größeren Lohn hat und du [nur] dieses tust. Warum? Unstet sind ihre Bahnen [...]. Du merkst es nicht. (Prov 5,6) Beweglich (‫ )מטלטלין‬sind die Pfade der Tora. R. Chijja lehrte: [Das gleicht] einem König, der einen Garten besaß. Er brachte Arbeiter dort hinein, legte ihnen aber den Lohn für die Bepflanzung des Gartens nicht offen. Denn hätte er ihnen den Lohn offengelegt, hätten sie geschaut, welches Pflanzgut den größeren Lohn abwirft, und sie hätten nur dieses gepflanzt, und die Arbeit am Garten wäre zur Hälfte unfertig und zur Hälfte vollendet gewesen. Ebenso ist es, wenn er den Lohn der Gebote offengelegt hätte, dann wäre die Tora zur Hälfte vernachlässigt und zur Hälfte erfüllt worden. R. Acha sagte im Namen von R. Abba: Der Heilige, gepriesen sei er, hat den Lohn für die Gebote in dieser Welt in der Schwebe gelassen (‫)טלטל‬, damit die Israeliten sie vollständig halten. R. Simeon ben Jochai lehrte: Für zwei Gebote offenbarte der Heilige, gepriesen sei er, die Gabe ihres Lohnes, und diese sind es: Das Leichteste von den Leichten und das Schwerste von den Schweren. Das Leichteste von den Leichten usw.

Das Schwerste von den Schweren: Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit deine Tage lange währen. (Ex 20,1) R. Abba bar Kahana sagte:

 58 TanB eqeb 3.

Tan eqeb 358

50  Jalkut Schimoni

Wenn es so ist bei einer Sache, bei der es darum geht, eine Schuld zu begleichen, um wie viel mehr dann bei einer Sache, bei der es um Vermögensverlust und um Lebensverlust geht. jPea 1,1

Es wird gelehrt: R. Simeon ben Jochai sagte: Damit du nicht auf den Pfad des Lebens achtest. (Prov 5,6) Das ist die Ehrung von Vater und Mutter und das Freilassen [der Vogeljungen] eines Nests. Wie ihre Belohnung gleich ist, so ist auch ihre Bestrafung [bei Übertretung] gleich. Was ist der Beweis? Ein Auge, das den Vater verspottet und den Gehorsam gegen die Mutter verachtet. (Prov 30,17)

(145a)59 MidrProv 5,6-10

[S. 36-37]

Ein Auge, das die Verehrung von Vater und Mutter verspottet und verachtet: Du darfst die Mutter auf / den Jungen nicht nehmen. (Dtn 22,6) Aushacken werden es die Raben am Bach. (Prov 30,17) Der Grausame wird kommen und es aushacken. Eine andere Auslegung: Damit du nicht auf den Pfad des Lebens achtest. (Prov 5,6) Mein Sohn, verlass nicht den Pfad des Lebens, damit du nicht auf dem Weg der Unzüchtigen strauchelst. Warum? Ihre Bahnen sind unstet, [und] du erkennst es nicht. (Prov 5,6) Aber wenn du auf die Worte der Tora hörst und auf die Rede meines Mundes, dann wirst du nie straucheln. Und jetzt, Kinder, hört auf mich. (Prov 5,7) Vielmehr: Halte fern. (Prov 5,8) Warum? [Sonst] gibst du [anderen deinen Glanz]. (Prov 5,9) Dass sie ihn dir entzieht und deinen Glanz und den Glanz der Schechina von dir nehme. Und deine Jahre einem Grausamen. (Prov 5,9) Dass du einem grausamen Engel übergeben wirst. Sonst sättigen Fremde sich noch an deinem Vermögen. (Prov 5,10)

 59 Die Blattzählung in der Editio princeps springt von Blatt 142 auf Blatt 145.

Proverbia  51

Dass künftig grausame Engel sich in der Gehenna an dir sättigen.60 Halte deinen Weg von ihr fern. (Prov 5,8) Das ist die Häresie. Und komm ihrer Haustür nicht nah. (Prov 5,8) Das ist die Obrigkeit. Es gibt einige, die sagen: Und komm ihrer Haustür nicht nah. (Prov 5,8) Das ist die Unzüchtige. Halte deinen Weg fern von ihr. (Prov 5,8) Das sind die Häresie und die Obrigkeit. Und wie viel? R. Isaak sagte: Vier Ellen. Unsere Lehrer sagten: Als man R. Eliezer den Großen wegen Häresie verhaftete, brachte man ihn zur Verurteilung auf die Richtstätte hinauf. Jener Statthalter (ἡγεμών) fragte ihn: [Wie] kann sich ein Greis wie du mit solch nichtigen Dingen beschäftigen? Er sagte zu ihm: Der Richter ist in Bezug auf mich vertrauenswürdig. Der Statthalter (ἡγεμών) meinte, er rede über ihn, er aber sprach ausschließlich über seinen Vater im Himmel. Er sagte zu ihm: Du hast mich dazu gebracht, dir zu vertrauen. Freispruch (dimissus), du bist frei. Als er nach Hause kam, versammelten sich alle seine Schüler bei ihm, um ihn zu trösten, aber er nahm keine Tröstungen an. R. Aqiva sagte zu ihm: Du mögest mir erlauben, vor dir etwas von dem zu sagen, was du mich gelehrt hast. Er sagte zu ihm: Sprich! Er sagte zu ihm: Rabbi, vielleicht ist dir etwas Häretisches untergekommen, und es gefiel dir, und deswegen wurdest du wegen Häresie verhaftet. Er sagte zu ihm: Aqiva, du erinnerst mich [an etwas]. Einmal ging ich auf dem oberen Markt von Sepphoris und fand dort einen von den Schülern des Jesu, des Nazareners. Sein Namen ist Jakob aus Kefar Savnia. Er sagte zu mir: In eurer Tora steht geschrieben: Du sollst nicht den Lohn der Unzucht und Hundegeld bringen. (Dtn 23,19) Darf man denn davon einen Abort (‫ )בית הכסא‬für den Hohenpriester machen? Ich antwortete ihm nichts. Er sagte zu mir: So lehrte mich Jesus der Nazarener: Denn von dem Lohn der Unzucht hat sie es zusammengebracht und zum Lohn der Unzucht soll es zurückkehren. (Mi 1,7)

 60 Vgl. Raschi zu Prov 5,9.

bAZ 16b-17a

52  Jalkut Schimoni

Vom Ort des Schmutzes kommen sie, zum Ort des Schmutzes sollen sie gehen. Und diese Sache bereitete mir Vergnügen und deswegen bin ich wegen Häresie inhaftiert worden, denn ich übertrat das, was geschrieben steht: Halte deinen Weg fern von ihr. (Prov 5,8) bAZ 19a

Trink Wasser aus deiner Zisterne. (Prov 5,15) Rava wies auf einen Widerspruch hin: Es steht geschrieben: Trink Wasser aus deiner Zisterne. (Prov 5,15) Und es steht geschrieben: Und was aus deinem Brunnen quillt. (Prov 5,15) Vielmehr: Zuerst „aus deiner Zisterne“ und am Schluss „aus deinem Brunnen“.

SDtn § 48

Eine andere Auslegung: Trinke Wasser aus deiner Zisterne. (Prov 5,15) R. Simeon ben Achiawel (‫)אחיאול‬61 sagte: Lerne von einem, der in der Stadt ist und [erst] dann verreise überall hin. Und ebenso heißt es: Sie gleicht Handelsschiffen. (Prov 31,14) R. Simeon ben Menasja sagt: Trink Wasser von dem, der dich erschaffen hat, und trink nicht Trübes, und halt dich mit häretischen Worten zurück. R. Aqiva sagt: Wie die Zisterne von sich aus kein Wasser hervorbringen kann, so kann auch der Schriftgelehrte nicht lehren, wenn er nicht zuerst gelernt hat. Und was aus deinem Brunnen quillt. (Prov 5,15) Wie bei einem Brunnen lebendiges Wasser von allen seinen Seiten [quillt], so kommen die Schüler und lernen von ihm. Und so heißt es: Deine Quellen sollen nach draußen strömen. (Prov 5,16) Die Worte der Tora gleichen dem Wasser. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja § 480 [SDtn § 48].

MidrProv 5,15 [S. 37]

Eine andere Auslegung: Trink Wasser aus deiner Zisterne. (Prov 5,15)

 61 Der Name ist rabbinisch nicht belegt. In SDtn § 48: R. Simeon ben Jochai.

Proverbia  53

Wenn jemand Tora lernen will, so sage er nicht: Ich will vom Entfernten lernen und nachher lerne ich vom Nahen. Vielmehr lerne er zuerst vom Nahen und dann lerne er vom Entfernten. Deine Quellen sollen nach draußen strömen. (Prov 5,16)

bTaan 7a

R. Adda bar Chanina wies auf einen Widerspruch hin: Es steht geschrieben: Deine Quellen sollen nach draußen strömen, auf die Plätze die Wasserbäche. (Prov 5,16) Und es steht geschrieben: Dir allein sollen sie gehören und keinem Fremden neben dir. (Prov 5,17) Wenn es ein fähiger Schüler ist[, gilt]: Deine Quellen sollen nach draußen strömen. (Prov 5,16) Und wenn nicht: Dir allein sollen sie gehören und keinem Fremden neben dir. (Prov 5,17) Eine andere Auslegung: Und keinem / Fremden neben dir. (Prov 5,17)

SDtn § 34

(145b)

Dass du nicht andere Wörter dazu mischst. Und ebenso heißt es: Und du sollst davon reden. (Dtn 6,7) Mach sie zur Hauptsache und mach sie nicht zur Nebensache, sodass dein Handel und Wandel nur bei ihnen sei. Damit du nicht sagst: Ich habe die Weisheit Israels gelernt, ich will gehen und die griechische Weisheit und die Weisheit der Völker (‫ )האומות‬lernen. Die Bibel lehrt: Um in ihnen zu leben. (Lev 18,4) Und nicht, um sich von ihnen zu trennen. Deine Quellen sollen nach draußen strömen. (Prov 5,16) Wenn du eine Generation siehst, der die Worte der Tora lieb sind. Und wenn nicht: Dir allein sollen sie gehören. (Prov 5,17) Deine Quelle sei gesegnet, erfreue dich an der Frau deiner Jugend. (Prov 5,18) R. Jehuda lehrte seinen Sohn Rav Isaak: Ein Mensch findet seine Befriedigung nur bei seiner ersten Frau, denn es heißt: Deine Quelle sei gesegnet, erfreue dich an der Frau deiner Jugend. (Prov 5,18) R. Samuel bar Onija [sagte] im Namen von Rav: Die Frau ist ungehobelt62 und wird erst zu etwas Gutem durch den, der sie zu etwas Nützlichem macht, denn es heißt: Denn dein Gemahl ist dein Schöpfer. (Jes 54,5)

 62 Wörtlich: ein Golem.

MidrProv 5,16 [S. 37]

bSanh 22a-b

54  Jalkut Schimoni

jBer 2,3

R. Abba sagte: Deine Quelle sei gesegnet. (Prov 5,18) Deine Quelle werde zum gesegneten Gedenken.

MidrProv 5,18 [S. 38]

Eine andere Auslegung: Deine Quelle sei gesegnet. (Prov 5,18) Von hier sagten sie: Glücklich ist der Mensch, dessen Frau aus seiner Stadt, dessen Tora aus seiner Stadt und dessen Lebensunterhalt (πρόνοος) aus seiner Stadt ist. Über ihn sagt die Schrift: Deine Quelle ist gesegnet. (Prov 5,18) R. Samuel bar Nachmani sagte: Glücklich ist der Mensch, der seine Tora von Jugend auf erworben hat. Das ist es, was geschrieben steht: Erfreue dich an der Frau deiner Jugend. (Prov 5,18)

bEr 54b

Das liebliche Reh und die anmutige Gämse. (Prov 5,19) R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Warum werden die Worte der Tora mit einem Reh verglichen? Das sagt dir: Wie der Mutterschoß eines Rehs eng ist und darum ihrem Männchen lieb zu jeder Stunde wie in der ersten Stunde, so sind auch die Worte der Tora denen, die sie lernen, lieb zu jeder Stunde wie in der ersten Stunde. Und anmutige Gämse. (Prov 5,19) Das soll dich lehren, dass sie Anmut auf den bringt, der sie lernt. Ihre Brüste sollen dich jederzeit berauschen. (Prov 5,19) Wie der Säugling, wann immer er sich an der Brust bedient, Milch findet, [so] ist [es] auch [bei] den Worten der Tora: Wann immer der Mensch sich an ihnen erfreut, findet er Geschmack an ihnen. Stets sollst du in ihrer Liebe taumeln (‫)ירוך‬63. (Prov 5,19) Wie R. Eleazar ben Pedat.64 Über R. Eleazar ben Pedat sagten sie, dass er auf dem oberen Markt in Sepphoris saß und sich mit der Tora beschäftigte, und seinen Überwurf (σινδῶν) hatte er auf dem unteren Markt von Sepphoris liegengelassen. R. Isaak ben Eleazar sagte:

 63 Hapax legomenon. 64 Siehe Raschi zu Prov 5,19.

Proverbia  55

Einmal kam ein Mensch und wollte ihn nehmen und fand eine Schlange hineingewickelt. Eine andere Auslegung: Wie die Glieder des Rehs eng beieinander sind

unbekannt

[usw.]

und zu jeder Zeit, da der Mensch sie sieht, scheinen sie ihm wie neu, ebenso sind auch die Worte der Tora wie neu. Ihre Brüste sollen dich jederzeit berauschen. (Prov 5,19) Damit ihr nicht sagt: Früher haben wir das [anders] gehört, denn es heißt: Verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist. (Prov 23,22) Und wenn ihr das sagt, kann auch ich euch sagen: Warum rezitiert ihr das „Höre Israel“ zweimal am Tag, warum betet ihr dreimal am Tag? Erneuert ihr vielleicht ein Wort? Wenn du die Worte der Tora verabscheust, dann werde ich auch nicht auf deine Gebete hören, denn es heißt: Wer sein Ohr vom Hören des Gesetzes abwendet, dessen Gebet ist sogar ein Gräuel. (Prov 28,9)

Resch Laqisch war sehr beschäftigt mit der Tora. Dabei verließ er den Schabbat-Bezirk und bemerkte es nicht, um zu bestätigen, dass es heißt: Stets sollst du in ihrer Liebe taumeln. (Prov 5,19)

jBer 5,1

§ 938

R. Eleazar ben Simeon war sehr beschäftigt mit der Tora. Da fiel sein Überwurf von ihm ab und [eine Schlange] bewachte ihn. Seine Schüler sagten zu ihm: Meister, dein Überwurf ist herabgefallen. Er sagte zu ihnen: Bewacht ihn nicht diese Böse? Eine andere Auslegung: Ihre Brüste sollen dich berauschen. (Prov 5,19) Mein Sohn, es ist besser für dich, die Brüste der Tora zu umfangen, die dich zum Verdienst bringt, als den Busen einer Fremden (‫ )נכריה‬zu umarmen, (Prov 5,20) die dich in die Schuld bringt. Und sage nicht: Der Heilige, gepriesen sei er, sieht nicht, was ich tue. Die Bibel lehrt: Denn vor den Augen JHWHs / sind die Wege des Mannes. (Prov 5,21) Von hier sagten die Weisen: WISSE, WAS ÜBER DIR IST: EIN SEHENDES AUGE UND EIN HÖRENDES OHR. Den Frevler werden seine Vergehen fangen. (Prov 5,22)

MidrProv 5,20-22

[S. 38]

(145c) mAbot 2,1

56  Jalkut Schimoni

Wie ein Mensch das Netz ausbreitet und Fische aus dem Meer fängt, so breiten die Vergehen für den Sünder ein Netz aus, um ihn zu fangen. Wie man einer Frau ihre Vergehen erst ahndet, wenn sie ertappt wird, so werden dem Menschen seine Vergehen erst geahndet, wenn er sich in den Stricken der Unterwelt verfangen hat65. Dewegen heißt es: Und in den Stricken seiner Sünde wird er festgehalten. (Prov 5,22) bSanh 106b

Ein solcher wird aus Mangel an Anstand sterben, und an der Fülle seiner Torheit wird er straucheln. (Prov 5,23) R. Ammi sagte: Doeg starb erst, nachdem er seine Lehre vergessen hatte, denn es heißt: Ein solcher wird aus Mangel an Anstand sterben. (Prov 5,23) R. Jochanan sagte: Drei Vernichtungsengel befassten sich mit Doeg: Einer, der ihn seine Lehre vergessen ließ, einer, der seinen Lebensodem verbrannte, und einer, der seinen Staub in den Versammlungshäusern und Lehrhäusern ausstreute. Und R. Jochanan sagte: Doeg und Ahitofel sahen einander nicht. Doeg [lebte] in den Tagen Sauls und Ahitofel in den Tagen Davids.

MidrProv 5,23 [S. 39-40]

Eine andere Auslegung: Er wollte keine Worte des Anstands lernen. Sogleich [erfüllte sich]: Und durch seiner Torheit Fülle wird er straucheln. (Prov 5,23)

Kapitel 6 bJoma 87a

Mein Sohn, wenn du für deinen Nächsten gebürgt hast. (Prov 6,1) R. Isaak sagte: Jeder, der seinen Gefährten in der Öffentlichkeit kränkt, muss ihn besänftigen (πεῖσις), denn es heißt: Mein Sohn, hast du für deinen Nächsten gebürgt, für einen Fremden deinen Handschlag gegeben, bist du verstrickt durch deines Mundes Worte, gefangen durch die Worte deines Mundes, so tue denn dies, mein Sohn: Reiß dich los, da du in deines Nächsten Hand gekommen bist! Geh unverzüglich hin und bestürme deinen Nächsten! (Prov 6,1-3) Wenn du Geld für ihn hast, dann füg ihm eine Handvoll hinzu. Und wenn nicht, bestürme seinetwegen seine Nächsten.

 65 Wörtlich: zu den Stricken der Unterwelt geht.

Proverbia  57

Rav Chisda sagte: Er muss ihn durch drei Gruppen zu je drei Menschen besänftigen (πεῖσις), denn es heißt: War er hart gegen den Menschen, soll er sagen: Ich habe gesündigt und das Rechte verkehrt, und es hat mir nichts genügt. (Ijob 33,27) Und wenn er [inzwischen] gestorben ist – Rav Josef sagte: Er lasse zehn Männer kommen und stelle sie an sein Grab, und sage: Ich habe gegen den Gott Israels gesündigt und gegen diesen einen, gegen den ich gefehlt habe. Eine andere Auslegung: Mein Sohn, wenn du für deinen Nächsten gebürgt hast. (Prov 6,1)

GenR 93,1

Das ist Juda, denn es heißt: Ich will Bürge für ihn sein. (Gen 43,9) Bist du durch deines Mundes Worte verstrickt. (Prov 6,2) Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josefs. (Gen 44,14) So tue denn dies, mein Sohn, [...] und bestürme deinen Nächsten. (Prov 6,3) Da trat Juda zu ihm. (Gen 44,18) Ihn zu besänftigen (πεῖσις). Eine andere Auslegung: Mein Sohn, wenn du für deinen Nächsten gebürgt hast. (Prov 6,1) Die Schrift spricht von einem Schriftgelehrten. Wenn er ordiniert wird, sagt der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm: Bevor du eingesetzt warst, warst du nicht für die Gemeinde verantwortlich. Jetzt, da du eingesetzt bist, bist du zu einem Pfand für die Gemeinde geworden. Eine andere Auslegung: Wenn du für deinen Nächsten gebürgt hast. (Prov 6,1) Das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: Deinen Freund und deines Vaters Freund verlasse nicht. (Prov 27,10) Das ist mein Geliebter und das mein Freund. (Cant 5,16) Und was sollst du tun? Hüte dich, dass du nicht zum Unreinen „rein“ sagst und zum Reinen „unrein“ und dich durch die Worte deines Mundes schuldig machst, denn es heißt: Du bist durch die Worte deines Mundes verstrickt. (Prov 6,2) Und was sollst du tun? Beschäftige dich mit den Worten der Tora:

MidrPs 8,3

58  Jalkut Schimoni

So tue denn dies. (Prov 6,3) Und „dies“ ist nichts anderes als die „Tora“, denn es heißt: Und dies ist die Tora, die Mose den Söhnen Israel vorlegte. (Dtn 4,44) Geh unverzüglich hin. (Prov 6,3) Besorg dir einen Lehrer, der den Staub aus dir herausdrischt und gib ihm Gewalt über dich, denn es heißt: Und trotze (‫ )ורהב‬deinem Nächsten. (Prov 6,3) Und ‫ רהב‬ist nichts anderes als ein Königtum, denn es heißt: Ich will Rahab (‫ )רהב‬und Babel erwähnen. (Ps 87,4) Wenn du so handelst: Rette dich wie die Gazelle aus der Hand [der Jäger]. (Prov 6,5) Hast du für einen Fremden deinen Handschlag gegeben. (Prov 6,1) Da du Götzendienst getrieben hast. Du wirst in der Gehenna gerichtet werden wie er. Eine andere Auslegung: Das sind die Israeliten. Als sie am Berg Sinai standen, sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihnen: Meine Kinder, wenn ich euch die Tora gebe, gebt mir Sicherheiten, dass ihr66 sie halten werdet. Sie sagten zu ihm: [Da sind] Himmel und Erde. Er sagte zu ihnen: Siehe, sie gelten nicht [als Zeugen]. Vielmehr gebt mir eure Kinder. Wenn ihr sie nicht haltet, werde ich sie euch wegnehmen, denn es heißt: Hast du die Tora deines Gottes vergessen, so vergesse ich auch deine Kinder. (Hos 4,6) In jener Stunde nahmen die Israeliten [die Tora] auf sich. Und woher [ist zu belegen], dass sie [auch] „Söhne“ genannt werden? Weil es heißt: Mein Sohn, mein Erstgeborener, ist Israel. (Ex 4,22) Weil sie am Sinai vor dem Heiligen, gepriesen sei er, gute Werke hervorbrachten. Hast du für einen Fremden deinen Handschlag gegeben. (Prov 6,1) (145d)

Weil du die Tora vergessen hast, / die ich mit meiner rechten Hand gegeben habe, richte ich euch am Tag des Gerichts dafür, dass ihr gesagt habt: Alles, was JHWH geredet hat, wollen wir tun und gehorchen. (Ex 24,7) Und von dort fasste er sie. Das ist es, was geschrieben steht: Du bist durch deines Mundes Worte verstrickt. (Prov 6,2)

MidrProv 6,1-4

Eine andere Auslegung: Du bist durch deines Mundes Worte verstrickt. (Prov 6,2)

[S. 41-43]

 66 Im Text: sie.

Proverbia  59

Er sagte zu ihnen: Weil eure Seele unter dem Sklavendienst der Völker gelitten hat, soll dieses jenes sühnen. Vielmehr: Geht und bringt die Väter der Welt herbei, die sich damit beschäftigt und euch vor dem Gericht der Gehenna gerettet haben, denn es heißt: Tue dies so, mein Sohn, und rette dich. (Prov 6,3) Und die Väter der Welt antworten: Da ihr schon im Netz des Gerichtstages gefangen seid, bleibt euch nur [übrig] zu sitzen und euch mit der Tora zu beschäftigen, denn es heißt: Gönne deinen Augen keinen Schlaf. (Prov 6,4) Wegen der Schuld. Eine andere Auslegung: Gönne keinen Schlaf. (Prov 6,4) Um im Fasten zu sitzen, denn das Fasten ist der Umkehr nahe, denn es heißt: Und zerreißt euer Herz und nicht eure Kleider. (Joel 2,13) Und wenn du so handelst: Denn er ist gnädig und barmherzig. (Joel 2,13) Und all das warum? Um vor dem Gericht der Gehenna gerettet zu werden. Und darüber hat sich die Überlieferung durch Salomo verbreitet: Rette dich wie ein Hirsch aus der Hand der Jäger, und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers. (Prov 6,5) Damit ihr nicht Stroh im Feuer der Gehenna werdet, denn die Kraft der Umkehr reicht bis an den Thron der Herrlichkeit. Geh hin zur Ameise, du Fauler, denn sie hat keinen Anführer. (Prov 6,6-7) R. Simeon ben Chalafta beschäftigte sich mit diesen Dingen. Er sagte: Ich will gehen und sehen, ob sich die Sache so verhält. Er ging in der Jahreszeit des Tammus und breitete Stoff über einen Ameisenhügel aus. Da kam eine von ihnen heraus. Er machte ein Zeichen auf sie. Sie sagte zu ihnen: Ein Schatten ist [auf uns] gefallen. Da kamen alle heraus. Er hob seinen Stoff weg. Die Sonne fiel [auf den Hügel]. Da fielen sie über jene her und töteten sie. Da sagte er: Gewiss haben sie keinen König, denn hätten sie einen König, hätten sie eine Erlaubnis gebraucht. Rav Acha, der Sohn von Rava, sagte zu Rav Aschi: Vielleicht hatten sie einen König, und der König war bei ihnen, oder es geschah mit Erlaubnis des Königs, oder es geschah [im Interregnum] zwischen zwei Königen, denn es steht geschrieben: In jenen Tagen war kein König in Israel. Jeder tat, was in seinen Augen recht war. (Jdc 17,6; Jdc 21,25)

Vielmehr beziehe man sich auf die Glaubwürdigkeit Salomos.

bChul 57b

60  Jalkut Schimoni

DtnR 5,2

Was veranlasste Salomo, den Faulen von der Ameise her zu belehren? Die Rabbinen sagen: Die Ameise hat drei Häuser, und sie sammelt nicht in das Obere wegen des Tropfens [des Daches] und nicht in das Untere wegen der Feuchtigkeit [des Bodens], sondern in das Mittlere. Und sie sammelt im Sommer alles, was sie findet: Weizen und Gerste und Linsen. Und Rabbi Tanchuma sagte: Sie lebt nur sechs Monate, und sie frisst nur eineinhalb Weizenkörner. Und warum sammelt sie all das? Weil sie sagt: Vielleicht wird der Heilige, gepriesen sei er, mir [mehr] Leben zuteilen und dann habe ich von dort zu fressen. R. Simeon ben Jochai sagte: Tatsache ist, dass man in ihrer Höhle dreihundert Kor [Weizen] fand. Dementsprechend sagte Salomo: Besorge dir gute Taten in dieser Welt für die kommende Welt. Was [meint]: Sieh ihre Wege an und werde weise? (Prov 6,6) Sieh ihre guten Sitten an, dass sie vor der Räuberei flieht. R. Simeon ben Chalafta sagte: Eine Begebenheit mit einer Ameise: Sie ließ ein Weizenkorn fallen, da kamen alle [anderern Ameisen] und rochen daran, aber keine nahm es. Da kam jene, der es gehörte, und sie nahm es, obwohl sie keinen Richter und keinen Wächter hatte, denn es heißt: Sie, die keinen Anführer, Aufseher und Gebieter hat. (Prov 6,7) Um wie viel mehr ihr, denen ich Richter und Aufseher bestimmt habe. Dies will der Vers sagen: Richter und Aufseher. (Dtn 16,18)

SDtn § 306

R. Simeon ben Eleazar sagt: Erbärmlich wäre der Mensch, der von der Ameise lernen müsste! Wenn er lernte und sich verhielte [wie sie], wäre er erbärmlich. Vielmehr muss er von ihrem Verhalten lernen oder er lernt nichts. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Josua § 35 [SDtn § 306].

MidrProv 6,6 [S. 45-47]

(146a)

Geh hin zur Ameise, du Fauler. (Prov 6,6) R. Jehoschua ben Pedaja sagte: Künftig werden / die Frevler vor dem Heiligen, gepriesen sei er, sagen: Lass uns, und wir werden eine Umkehr vollziehen! Und der Heilige, gepriesen sei er, wird ihnen antworten: Ihr Unbesonnenen in der Welt! Die Welt, in der ihr seid, gleicht dem

Proverbia  61

Vorabend des Schabbat, und diese Welt gleicht dem Schabbat. Wenn ein Mensch am Vorabend nichts bereitet, was soll er dann am Schabbat essen? Und ebenso gleicht es dem Meer und dem Trockenen. Wenn [ein Mensch] vom Trockenen nichts mitnimmt, hat er auf dem Meer nichts zu essen. Und ebenso gleicht es den Sonnentagen und den Regentagen. Wenn [ein Mensch] an den Sonnentagen nicht pflügt und sät und erntet, was isst er dann an den Regentagen? Das gäbe es von der Ameise zu lernen, denn es heißt: Geh hin zur Ameise, du Fauler. (Prov 6,6) Eine andere Auslegung: Die Ameise hat keinen Aufseher und keinen Gebieter, sondern aus eigener Weisheit tut sie alles. Ihr aber in eurer Faulheit und Beschränktheit habt von ihr nichts gelernt und vollzieht keine Umkehr. Deswegen sagte Salomo: Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? (Prov 6,9) Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? (Prov 6,9)

bSuk 26b

Rav sagte: Es ist verboten, am Tag mehr als den Pferdeschlaf zu schlafen. Und wie viel ist der Pferdeschlaf? Sechzig Atemzüge. Abaje sagte: Der Schlaf des Meisters war wie der von Rav, und der von Rav wie der von Rabbi, und [der von] Rabbi wie [der von] David, und [der von] David wie der einer Stute, und der einer Stute ist sechzig Atemzüge. Abaje schlief [so lang], wie man von Pumbedita nach Be Kube zu gehen hat. Darüber las Rav Josef: Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? (Prov 6,9) Noch ein wenig Schlaf. (Prov 6,10) Damit du zu deinem Gebet aufstehst.

MidrProv 6,10-11

[S. 47-48]

Noch ein wenig Händefalten um auszuruhen. (Prov 6,10) Das ist der Gebrauch des Bettes. Und wie ein Landstreicher kommt deine Armut (‫)ראשך‬. (Prov 6,11) Das ist der König Messias, der künftig an der Spitze (‫ )ראש‬Israels einhergehen wird, denn es heißt: Und ihr König schreitet vor ihnen her. (Mi 2,13) Ein ruchloser (‫ )בליעל‬Mensch, ein heilloser Mann. (Prov 6,12) Das ist ein Mann (‫ )בעל‬der Verleumdung, die schwer wiegt wie Götzendienst. R[abbi] sagte:

MidrProv 6,12 [S. 48]

62  Jalkut Schimoni

Wie Blutvergießen. Und nicht nur das, sondern Salomo hat ihn sogar verflucht, denn es heißt: Wer mit seinem Auge zuzwinkert [...], wer Verkehrtheit in seinem Herzen [trägt ...], plötzlich kommt sein Unglück. (Prov 6,13-15) Sechs [Dinge] sind es, die JHWH verhasst sind, und sieben sind seiner Seele ein Gräuel: Stolze Augen, falsche Zunge. (Prov 6,16-17)

TanB naso 367

1

R. Eliezer der Sohn von R. Jose ha-Gelili sagte: Diese sieben Dinge werden von einer des Ehebruchs verdächtigten Frau gesagt: Stolze Augen. (Prov 6,17) Denn sie ist ihrem Mann des Ehebruchs verdächtig, und [dass] sie ihre Augen zu einem anderen hebt, denn es heißt: Und verführerische Augen. (Jes 3,16) Falsche Zunge. (Prov 6,17) Denn sie bricht die Ehe und sagt zu ihrem Mann: Von dir bin ich schwanger. Und Hände, die unschuldiges Blut vergießen. (Prov 6,17) Denn der Ehebrecher geht mit der Absicht hinein zu sündigen und gar zu töten, wenn er ertappt wird. Ein Herz, das heillose Anschläge schmiedet. (Prov 6,18) Zu jeder Stunde schmieden sie nur heillose Anschläge. Füße, die eilig dem Bösen nachlaufen. (Prov 6,18) Die sich beeilen, [nach] ihrer Begierde zu tun. Wer als falscher Zeuge Lügen vorbringt. (Prov 6,19) Wenn sie erwischt werden, schwören sie und sagen: Nein, ich habe nur mit ihr geplaudert. Und wer dem Zank zwischen Brüdern freien Lauf lässt. (Prov 6,19) Denn alle Israeliten sind Brüder. Aber wenn jemand Ehebruch mit der Frau seines Gefährten treibt, und ihr Mann hört es, dann hasst er ihn, und er kann ihn nicht mehr anschauen.

LevR 16,1

2

R. Jochanan sagte: Und alle leiden an Aussatz: Stolze Augen. (Prov 6,17)  67 Tan naso 1.

Proverbia  63

Deshalb wird JHWH68 den Scheitel der Töchter Zions grindig machen. (Jes 3,17) Falsche Zunge. (Prov 6,17) Und siehe, Mirjam war aussätzig wie Schnee. (Num 12,10) Und Hände, die [unschuldiges Blut] vergießen. (Prov 6,17) Es wende sich gegen das Haupt Joabs. (II Sam 3,29) Ein Herz, das schmiedet. (Prov 6,18) [Das handelt] von Usija. Füße, die eilig dem Bösen nachlaufen. (Prov 6,18) [Das handelt] von Gehasi. Wer dem Zank freien Lauf lässt. (Prov 6,19) [Das handelt] vom Pharao: JHWH aber schlug den Pharao. (Gen 12,17) 3

R. Eleazar ben Pedat sagte: Alle diese sind von Esau gesagt: Wenn er seine Stimme lieblich macht, traue ihm nicht! Denn sieben Gräuel sind in seinem Herzen. (Prov 26,25) Stolze Augen. (Prov 6,17) Und er erhob seine Augen und sah die Frauen. (Gen 33,5) Falsche Zunge. (Prov 6,17) Denn er fing die Leute mit seinem Mund. Füße, die eilig sind. (Prov 6,18) Denn er lief hinter Jakob her, um ihn umzubringen. Und Hände, die vergießen. (Prov 6,17) Denn ich bin erschöpft. (Gen 25,30) Und es steht geschrieben: Meine Seele erliegt den Mördern. (Jer 4,31)

 68 BH: der Herr. 69 Die Editio princeps verweist als Quelle auf Sifre. Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 358 verweist darauf, dass die Stelle in Sifre nicht zu finden sei.

Tan toldot 869

64  Jalkut Schimoni

Ein Herz, das schmiedet. (Prov 6,18) Und Esau sagte in seinem Herzen. (Gen 27,41) Wer Lügen vorbringt. (Prov 6,19) Dass er es bei der Wiederbelebung der Toten sühnt: Siehe, ich gehe zum Tode. (Gen 25,32) Und wer dem Zank freien Lauf lässt. (Prov 6,19) / (146b)

Zwischen Ismael und Isaak: Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater[…], und Esau ging zu Ismael. (Gen 27,41; Gen 28,9)

Eine andere Auslegung: Sechs [Dinge] sind es, die JHWH verhasst sind. (Prov 6,16)

MidrProv 6,16 [S. 48-49]

Diese sind es: Götzendienst, Unzucht, Blutvergießen, Verleumdung, ein ehebrüchiger Greis, wer seinen Gefährten öffentlich täuscht, wer etwas im Namen von jemandem sagt, der es nicht gesagt hat, sodass er einen Fluch in die Welt bringt. Wenn er aber etwas im Namen von jemandem sagt, der es gesagt hat, dann bringt er Erlösung in die Welt, denn es heißt: Und Ester sagte es dem König im Namen Mordechais. (Est 2,22) Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, verwirf nicht die Weisung deiner Mutter. (Prov 6,20)

PRK 10,6

[Unsere Lehrer lehrten:] Unsere ersten Väter bestimmten die Hebe und den Zehnten. 1

Abraham bestimmte die große Hebe, denn es heißt: Ich hebe meine Hand auf zu JHWH. (Gen 14,22) Und „Erheben“ ist immer „Hebe“, denn es heißt: Dann sollt ihr davon Hebe für JHWH abheben. (Num 18,26)

2

Isaak bestimmt den zweiten Zehnten, denn es heißt: Er gewann in jenem Jahr das Hundertfache. (Gen 26,12) R. Abba bar Kahana sagte: Es ist doch so, dass weder Segen bei einer abgemessenen Sache, noch bei einer gezählten Sache gefunden wird. Und warum haben sie abgemessen? Wegen seines Zehnten.

3 TanB wa-jetse 2

Jakob bestimmte den ersten Zehnten, denn es heißt: Und alles, was du mir geben wirst, werde ich dir getreu verzehnten. (Gen 28,22) Bei deinem Gehen leite sie dich. (Prov 6,22)

Proverbia  65

Das ist Jakob, der sich mit der Tora beschäftigte, als er vom Haus seines Vaters weg ging, und sie verließ ihn nicht. Bei deinem Liegen behüte sie dich. (Prov 6,22) Wann? Und er nahm [einen] von den Steinen der Stätte. (Gen 28,11) Und er schlief und sie behütete ihn. Und wachst du auf, rede sie dich an. (Prov 6,22) Da erwachte Jakob aus seinem Schlaf. (Gen 28,16) Wenn alle zum Gericht aufstehen werden, ist das seine Verteidigung (συνηγορία), und sie wird auf Verdienst plädieren. Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben im Abschnitt „und alle deine Kleinode kommen an Wert ihr nicht gleich“ (Prov 3,15) § 934 [bBB 25b].

Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Tora ein Licht. (Prov 6,23)

bBer 5a

R. Jochanan sagte: Drei Gaben gab der Heilige, gepriesen sei er, Israel, und er gab alle nur durch Züchtigungen. Diese sind es: Die Tora und das Land Israel und die kommende Welt. Woher haben wir die Tora [belegt]? Weil es heißt: Glücklich ist der Mann, den du züchtigst, Jah, den du aus deinem Gesetz belehrst. (Ps 94,12)

Woher haben wir das Land Israel [belegt]? Weil geschrieben steht: Dass JHWH, dein Gott, dich erzieht, wie ein Mann seinen Sohn erzieht. (Dtn 8,5) Und danach steht geschrieben: Denn JHWH, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land. (Dtn 8,7) Die kommende Welt ist woher [zu belegen]? Weil geschrieben steht: Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Tora ein Licht, und ein Weg zum Leben sind Ermahnungen zum Anstand. (Prov 6,23) Dies trug R. Menachem der Sohn von R. Jose vor: Die Schrift vergleicht das Gebot mit der Leuchte und die Tora mit dem Licht, um dir zu sagen: Wie die Leuchte nur für eine Stunde leuchtet, so schützt ein Gebot nur für eine Stunde.70 „Und die Tora mit dem Licht“, um dir zu sagen:

 70 Vgl. Raschi zu Prov 6,23.

bSota 21a-b

66  Jalkut Schimoni

Wie das Licht für immer schützt, so schützt die Tora für immer. Und es heißt: Bei deinem Gehen leite sie dich. (Prov 6,22) In dieser Welt. Bei deinem Liegen behüte sie dich. (Prov 6,22) Das ist der Todestag. Und wachst du auf, so rede sie dich an. (Prov 6,22) In der kommenden Zukunft. Das gleicht einem Menschen, der bei Nacht in Finsternis wandert, und er fürchtet sich vor Dornen und vor Disteln, vor Gruben, vor einem wilden, bösen Tier und vor Räubern (ληστής), und er weiß nicht, auf welchem Weg er geht. Begegnet er einer hellen Fackel, ist er von Dornen und von Disteln und von Gruben gerettet, aber er fürchtet sich immer noch vor einem wilden, bösen Tier und vor Räubern (ληστής), und immer noch weiß er nicht, auf welchem Weg er geht. Erreicht er die Wegkreuzung, ist er von allem gerettet. Was ist die Wegkreuzung? Das ist der Schriftgelehrte und der Todestag. Eine andere Auslegung: Das ist der Schriftgelehrte und die Furcht vor der Sünde. Eine andere Auslegung: Das ist der Schriftgelehrte, wenn ihm eine Lehre in Übereinstimmung mit der Halacha zufällt. Eine andere Auslegung: Eine Übertretung löscht eine gute Tat aus, aber eine Übertretung löscht nicht die Tora aus, denn es heißt: Mächtige Wasser vermögen nicht die Liebe zu löschen. (Cant 8,7) (146c)

Rav Josef sagte: R. Menachem / der Sohn von R. Jose legte den Schriftvers wie am Berg Sinai aus, und hätten Doeg und Ahitofel ihn so ausgelegt, hätten sie David nicht verfolgt. Es steht geschrieben: Gott hat ihn verlassen. Verfolgt und ergreift ihn, denn es ist kein Retter da. (Ps 71,11) Was wurde ausgelegt? Und er soll nicht eine Sache der Blöße unter dir sehen und sich von dir abwenden. (Dtn 23,15)

Und sie wussten nicht, dass eine Übertretung eine gute Tat (‫ )מצוה‬auslöscht, aber eine Übertretung nicht die Tora auslöscht. DtnR 4,4

Bar Qappara sagte:

Proverbia  67

Die Seele und die Tora werden mit einer Leuchte verglichen. Die Seele, denn es steht geschrieben: [Eine Leuchte] Gottes71 ist die Seele des Menschen. (Prov 20,27) Die Tora, denn es steht geschrieben: Denn eine Leuchte ist ein Gebot (‫ )מצוה‬und die Tora ein Licht. (Prov 6,23) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Meine Leuchte ist in deiner Hand, und deine Leuchte ist in meiner Hand. Wenn du hütest, was mir gehört, dann hüte auch ich, was dir gehört. R. Jischmael sagte: Wem gleicht die Sache? Zwei Menschen. Der eine hatte einen Weinberg in Galiläa usw. steht oben geschrieben in § 675 [= § 671, MidrPs 17,8] und am Ende des Buches.72

Denn der Preis für eine unzüchtige Frau [geht] bis zu einem Laib Brot. (Prov 6,26)

(§ 939)73

Unsere Lehrer lehrten: Wo ist das erste Zeugnis? Das ist das Zeugnis des Verbergens. Das letzte Zeugnis, das ist das Zeugnis der Verunreinigung.

bSota 3b-4a

Wie lange dauert das Zeugnis des Verbergens? Ausreichend für die Verunreinigung, ausreichend für das Zusammenkommen, ausreichend für den ersten sexuellen Kontakt, ausreichend für die Umkreisung einer Palme, Worte R. Jischmaels. R. Jose sagt: Ausreichend für das Mischen des Bechers. R. Jehoschua sagt: Ausreichend, um ihn auszutrinken. Ben Azzai sagt: Ausreichend, um ein Ei zu backen. R. Aqiva sagt: Ausreichend, um es zu herunterzuschlucken.

 71 BH: JHWHs. 72 Nach Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 385 nicht auffindbar. 73 Die Zählung von § 939 fehlt in der Editio princeps.

68  Jalkut Schimoni

R. Jehuda ben Batyra sagt: Ausreichend, um drei herunterzuschlucken, eins nach dem anderen. R. Eleazar ben Azarja sagt: Ausreichend, um einen Fransenknoten zu knüpfen. Abba Chanan ben Pinchas sagt: Ausreichend, um ihre Hand in den Mund zu stecken, um einen Span [zwischen den Zähnen] herauszuziehen. Pelemo sagt: Ausreichend, dass sie ihre Hand in den Korb strecken kann, um einen Laib herauszuholen. Und obgleich es keinen Beweis für die Sache gibt, gibt es eine Erinnerungshilfe dafür: Denn der Preis für eine unzüchtige Frau [geht] bis zu einem Laib Brot. (Prov 6,26) bSota 4b

Rav Avira trug vor: Einmal sagte er es im Namen von R. Ammi, und einmal sagte er es im Namen von R. Assi: Jeder, der Brot isst, ohne die Hände zu waschen, ist, als ob er mit einer unzüchtigen Frau verkehre, denn es heißt: Denn der Preis für eine unzüchtige Frau [geht bis zu einem Brot]. (Prov 6,26) Rava sagte: Sollte dieses: Der Preis für eine unzüchtige Frau [geht] bis zu einem Brot – nicht heißen: „Um ein Laib Brot, [das ist] der Lohn für eine unzüchtige Frau“? Vielmehr sagte Rava: Jeder, der zu einer unzüchtigen Frau geht, sucht schließlich Brot und findet es nicht.

LevR 15,6

R. Eleazar sagte: Was ist die Ursache, dass einer bei einer Unzüchtigen strauchelt? Weil er von ihrem Brot gegessen hat, das nicht verzehntet ist, weil sie keine Teighebe davon genommen hat.

bSota 4b

Doch die Frau eines Mannes macht Jagd auf eine kostbare Seele. (Prov 6,26) R. Chijja bar Abba sagte, R. Jonatan habe gesagt: Jeder Mann, in dem Hochmut ist, strauchelt schließlich bei der Frau eines Mannes. Rava sagte: Kostbare Seele. (Prov 6,26) Sollte es nicht „hochtrabend“ heißen? Vielmehr sagte Rav:

Proverbia  69

Jeder, der zur Frau eines Mannes geht, selbst wenn er die Tora gelernt hat, in der geschrieben steht: Kostbarer ist sie als Korallen. (Prov 3,15) [Kostbarer] als der Hohepriester, der in das Innerste eintritt. Sie wird ihn bis ans Gericht der Gehenna jagen. Schüttet jemand Feuer in seinen Schoß? (Prov 6,27) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen § 677 [bSanh 107a-b].

Man soll den Dieb nicht beschämen, wenn er stiehlt. (Prov 6,30)

tBQ 7,3

Auch wenn geschrieben steht:74 Wer mit einem Dieb teilt, hasst sein Leben. (Prov 29,24) Aber wer seinen Gefährten bestiehlt und weiterhin seinen Abschnitt lernt, selbst wenn er ein Dieb genannt wird, erwirbt für sich selbst, denn es heißt: Man soll den Dieb nicht beschämen, wenn er stiehlt; er füllt seine Seele, weil ihn hungert. Und wird er ertappt, so muss er es siebenfach erstatten; den ganzen Besitz seines Hauses soll er geben. (Prov 6,30-31) Und „siebenfach“ ist nichts anderes als die Worte der Tora, denn es heißt: Die Worte JHWHs sind reine Worte, Silber, am Eingang zur Erde geläutert, siebenfach gereinigt. (Ps 12,7) Eine andere Auslegung: Man soll den Dieb nicht beschämen, wenn er stiehlt. (Prov 6,30) Wenn du siehst, dass ein Ungebildeter sich gegen die Tora verfehlt, sage nicht zu ihm: Gestern ein Ungebildeter und heute ein Gefährte. Warum? Er füllt seine Seele, weil ihn hungert. (Prov 6,30) Und „weil ihn hungert“ ist nichts anderes als die Tora, denn es heißt: Nicht Hunger nach Brot und nicht Durst nach Wasser[, sondern die Worte JHWHs zu hören]. (Am 8,11) / Den ganzen Besitz seines Hauses soll er geben. (Prov 6,31) Das ist der Ungebildete, der, nachdem er die Tora gelernt hat, zu seiner Verdorbenheit zurückkehrt, und der Heilige, gepriesen sei er, lässt ihn bei den 14 Wohnungen der Gehenna enden. So muss er es siebenfach erstatten. (Prov 6,31) Das ist der Richter, der von der Stunde an, da er über die Gemeinde eingesetzt worden ist, kein wahrhaftes Recht um der Wahrheit willen spricht, [und] den der Heilige,  74 Vgl. Raschi zu Prov 6,35.

MidrProv 6,30 [S. 52-53]

(146d) (MidrProv 6,31)

70  Jalkut Schimoni

gepriesen sei er, bei den 14 Wohnungen der Gehenna enden lässt. Und nicht nur das, sondern, er lässt seine Kinder und sein Geld mit ihm hinuntersteigen, denn es heißt: Den ganzen Besitz seines Hauses wird er geben. (Prov 6,31) bSanh 99b

Wer Ehebruch mit einer Frau treibt, dem fehlt ein Herz. (Prov 6,32) R. Simeon ben Laqisch sagte: Das ist einer, der die Tora nur abschnittweise lernt, denn es heißt: Denn lieblich ist es, wenn du sie in deinem Inneren bewahrst. (Prov 22,18)

§ 940

PR 22,4

R. Menachma [sagte] im Namen von R. Tanchum bar Chijja und R. Mani im Namen von R. Jose ben Zevid: Wer Ehebruch mit einer Frau treibt, dem fehlt ein Herz. (Prov 6,32) Jeder, der ein Amt übernimmt, um davon zu profitieren, ist nichts anderes als ein Ehebrecher, der vom Ehebruch der Frau profitieren will. Wer sein eigener Verderber ist, der tue [es]. (Prov 6,32) Wie Mose, der sagte: Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so verderbe mich. (Ex 32,32) Wie Josua, der sagte: Bitte, JHWH75. (Jos 7,8) Durch mich und nicht durch sie. Wie David, der sagte: Lass doch deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters sein, aber nicht mit dieser Plage gegen dein Volk. (I Chr 21,17) R. Menachma bar Jakob antwortete ihm von hier: Gehe nicht eilig zum Streit (‫ )לריב‬hinaus. (Prov 25,8) „Zu einem Lehrer“ (‫ )לרב‬steht geschrieben. Lauf niemals hinter einem Amt her. Warum? Denn was willst du hinterher machen, wenn dich dein Nächster beschämt? (Prov 25,8) Morgen kommen sie und stellen dir Fragen. Was wirst du ihnen antworten? R. Zeïra antwortete ihm von hier: Du sollst nicht aussprechen. (Ex 20,7) Wenn die Schrift vom Meineid spricht, ist doch bereits gesagt: Und ihr sollt nicht bei meinem Namen falsch schwören. (Lev 19,12) Und was lehrt die Bibel [mit]:

 75 BH: Herr.

Proverbia  71

Du sollst nicht aussprechen? (Ex 20,7) Dass du kein Amt annehmen sollst, wenn du für das Amt nicht geeignet bist. R. Abbahu sagte: Ich werde „heilig“ genannt, und du wirst „heilig“ genannt. Wenn du die Eigenschaften nicht hast, die ich habe, dann nimm kein Amt an. Wer Ehebruch mit einer Frau treibt, dem fehlt ein Herz. (Prov 6,32) Der Heilige, gepriesen sei er, entfernt die Weisheit aus seinem Herzen. Und „Weisheit“ ist nichts anderes als die Tora, denn es heißt: Sie macht den Einfältigen weise. (Ps 19,8) Und nicht nur das, sondern sie erhellt den Glanz seines Angesichts. Und wenn er zum Tag des Gerichts kommt, wird ihm der Heilige, gepriesen sei er, nicht verzeihen, sondern sein Grimm wird sich über ihm erfüllen, denn es heißt: Er verspürt kein Mitleid am Tage der Rache. (Prov 6,34)

MidrProv 6,32 [S. 54]

Kapitel 7 Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester. (Prov 7,4)

bSchab 145b

R. Jochanan sagte: Wenn dir die Sache mit deiner Schwester klar ist, dass sie dir verboten ist, dann sag es. Und wenn nicht, dann sag es nicht. Steht geschrieben in § 315 [Jalkut Jeremia, bEr 54b].

Rav Chisda sagte: Die Tora eignet man sich nur durch Merkzeichen (‫ )בציונין‬an, denn es steht geschrieben: Richte dir Wegweiser (‫ )ציונים‬auf. (Jer 31,21) Mach Wegweiser für die Tora.

bEr 54b

R. Eleazar sagt [es] von hier: Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester [und Erkenntnis76 (‫ )ומודע‬nenne eine Verwandte]. (Prov 7,4) Mach Erinnerungsstützen (‫ )מודיען‬für die Weisheit. Jeder der im Traum zu seiner Schwester kommt, hoffe auf Weisheit, denn es heißt: Sprich zur Weisheit: Meine Schwester bist du. (Prov 7,4)

 76 BH: ‫ ומדע‬ist Hapax legomenon.

bBer 57a

72  Jalkut Schimoni

GenR 87,1

Und ich sah unter den Unerfahrenen (‫)בפתאים‬. (Prov 7,7) Das sind die Stämme. Denn R. Levi sagte: In Arabien nennt man Kinder „Patja“ (‫)פתיא‬. Ich bemerkte unter den Söhnen einen Knaben ohne Herz. (Prov 7,7) Das ist Josef, der mit böser Zunge über seine Brüder sprach. Gibt es eine größere Herzlosigkeit als diese? Und siehe, eine Frau kommt ihm entgegen. (Prov 7,10) Das ist die Frau des Potifar. Im unzüchtigen Gewand. (Prov 7,10) Für Josef. Und verstockten Sinnes. (Prov 7,10) Für ihren Mann. Leidenschaftlich ist sie und unbändig. (Prov 7,11) Sie weint und irrt herum. Zu Hause haben ihre Füße keine Ruhe. Bald ist sie draußen, bald auf den Plätzen, und neben jeder Ecke lauert sie. (Prov 7,11-12) Sie fragt herum und sagt: Habt ihr Josef gesehen? Und sie ergreift ihn und küsst ihn. (Prov 7,13) Wie es heißt: Da ergriff sie ihn bei seinem Gewand. (Gen 39,12) Mit frechem Angesicht spricht sie zu ihm. (Prov 7,13) Schlafe mit mir. (Gen 39,7)

bSanh 96b

Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist weggegangen. (Prov 7,19) Ulla sagte: Ammon und Moab waren die bösen Nachbarn von Jerusalem. Steht geschrieben in [Jalkut] Jeremia § 278 [bSanh 96b].

bSota 22a-b

Denn viele hat sie niedergestreckt, erschlagen. (Prov 7,26) Rav Huna sagte, Rav habe gesagt:

Proverbia  73

Das ist ein Schriftgelehrter, / der die Qualifikation, Entscheidungen zu fällen nicht erlangt hat, und entscheidet.

(147a)

Und zahlreich sind all die, die sie ermordet hat. (Prov 7,26) Das ist ein Schriftgelehrter, der die Qualifikation, Entscheidungen zu fällen erlangt hat und nicht entscheidet. Ab wann [dürfen Entscheidungen gefällt werden]? Ab vierzig Jahre.77 Dem ist aber nicht so, denn Rava hat [vorher] Entscheidungen gefällt. [Er tat das nur] bei denen, die gleichen [Wissensstand hatten]. Eine andere Auslegung: Denn viele hat sie niedergestreckt, erschlagen. (Prov 7,26)

SDtn § 306

Das ist einer, der sich mit der Tora beschäftigt, aber nicht in ihrem Namen. Und ebenso heißt es: Träufle (‫ )יערף‬wie Regen meine Lehre. (Dtn 32,2) Und „träufeln“ ist nichts anderes als „töten“, denn es heißt: Sie sollen dort dem Kalb das Genick brechen (‫)וערפו‬. (Dtn 21,4)

Kapitel 8 Ruft nicht die Weisheit? (Prov 8,1) Das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: Denn JHWH gibt Weisheit. (Prov 2,6) Auf dem Gipfel der Höhen. (Prov 8,2) Das ist Mose, denn es heißt: Du bist hinaufgestiegen zur Höhe. (Ps 68,19) Am Weg. (Prov 8,2) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: An dem Ort, wo ich stehe, soll Mose stehen, denn es heißt: Mose aber näherte sich dem Dunkel. (Ex 20,21) Auf Pfaden stellt sie sich auf. (Prov 8,2) Der das Meer zu einen Pfad macht, denn es heißt: Einen Pfad durch das gewaltige Wasser. (Jes 43,16) Neben den Toren zur Stadt hin. (Prov 8,3)

 77 Siehe mAbot 5,24 und bRH 18a, wonach Rava mit 40 Jahren starb.

Jelamdenu

74  Jalkut Schimoni

Denn es heißt: Mose trat an das Tor des Lagers. (Ex 32,26) Am Eingang zu den Türen jubelt sie. (Prov 8,3) [Der Heilige, gepriesen sei er,] sagte: Mose hat das Stiftszelt angefertigt, und er ist drinnen und ich bin draußen. Ich rufe ihn: Und er rief Mose. (Lev 1,1) bAZ 19a

Auf dem Gipfel der Höhen [...] zur Stadt hin. (Prov 8,2-3) Rava wies auf einen Widerspruch hin: Es steht geschrieben: Auf dem Gipfel der Höhen. (Prov 8,2) Und es steht geschrieben: Zur Stadt hin. (Prov 8,2-3) Am Anfang „auf dem Gipfel der Höhen“ und am Schluss „zum Weg hin [zur Stadt]“.

MidrProv 8,1 [S. 57]

Neben den Toren zur Stadt hin. (Prov 8,3) Dadurch dass du die Weisheit rufst, sie ist die Tora, und du [im Tor] sitzest und über sie jubelst, jubelt auch sie über deine Tore, denn es heißt: Am Eingang zu den Türen jubelt sie. (Prov 8,3) Zu euch, Männer, werde ich rufen, und meine Stimme [ergeht] an die Menschenkinder. (Prov 8,4) Wenn man sie „Männer“ nennt, warum nennt man sie dann „Menschenkinder“? Vielmehr sagte R. Simeon ben Chalafta: Wenn ihr es verdient und ihr die Worte der Tora aufrecht haltet, werdet ihr „Männer“ genannt wie Abraham, Isaak und Jakob, und wenn nicht, werdet ihr wie der erste Adam genannt werden, der die Tora nicht aufrecht hielt und aus dem Garten Eden verbannt wurde.

bJoma 71a

Euch, Männer (‫)אישים‬, werde ich zurufen. (Prov 8,4) Das sind die Schriftgelehrten, die Frauen (‫)לנשים‬78 gleichen, die aber Heldentaten wie Männer vollbringen. R. Berekhja sagte: Wer will, dass sein Wein auf dem Altar ausgegossen wird, der fülle die Kehle der Schriftgelehrten mit Wein, denn es heißt: Euch, Männer, werde ich zurufen. (Prov 8,4)

bSchab 88b

Hört zu, denn ich will Fürstliches (‫ )נגדים‬reden. (Prov 8,6)

 78 Singular: ‫אשה‬.

Proverbia  75

R. Chanina bar Pappa sagte: Warum werden die Worte der Tora mit einem Fürsten verglichen? Um dir zu sagen: Wie ein Fürst die Vollmacht hat zu töten und zu beleben, so haben auch die Worte der Tora die Vollmacht zu töten und zu beleben. Eine andere Auslegung: Fürstliches. (Prov 8,6) Jedem Wort, das aus dem Mund des Heiligen, gepriesen sei er, hervorgeht, windet man zwei Kränze. Eine andere Auslegung: Was [meint] „Fürstliches“ (‫?)נגידים‬ Das sind die Schriftgelehrten, die ihnen [den Unterschied] von unrein und rein, verboten und erlaubt mitteilen (‫)מגידים‬.

MidrProv 8,6 [S. 38]

Und meine Lippen öffnen sich als Aufrichtige. (Prov 8,6) Sie eröffnen dir die tiefsten Geheimnisse in der Höhe. Alle Sprüche meines Mundes sind gerecht, keiner von ihnen ist hinterhältig (‫)נפתל‬79 und verdreht (‫)ועקש‬. (Prov 8,8)

MidrPs 1,3

Keiner von ihnen ist [in] Gereiztheit und Verkehrtheit (‫[ )עקמנות‬gesprochen] Der Rest des Abschnitts steht geschrieben zu Beginn von [Jalkut] Psalmen [§ 610, MidrPs 1,3].

Nehmt meine Zurechtweisung (‫ )מוסרי‬an und nicht Silber. (Prov 8,10)

PRK 28,1

Nehmt die Zurechtweisung der Tora an und nicht Silber. Und Erkenntnis ist auserlesener als Gold. (Prov 8,10) Eine andere Auslegung: Viele [Male] habe ich euch ein Nehmen befohlen: Und ihr sollt euch am ersten Tag nehmen. (Lev 23,40) Durch Erwerb und nicht durch Raub.

unbekannt

Und alle Kostbarkeiten kommen ihr nicht an Wert gleich. (Prov 8,11) Steht oben geschrieben in § 934 [jPea 1,1].

Ich, die Weisheit, sitze bei der Schlauheit (‫)ערמה‬. (Prov 8,12) R. Eliezer sagte:

 79 Hapax legomenon.

bSota 21b

76  Jalkut Schimoni

Jeder, der seine Tochter Tora lehrt, lehrt sie Ausschweifung80, denn es heißt: Ich, die Weisheit, sitze bei der Schlauheit (‫)ערמה‬. (Prov 8,12) Wenn die Weisheit in den Menschen hineingeht, geht auch die Schlauheit hinein. Und was machen unserer Rabbinen mit diesem Vers? Sie verwenden ihn wie Rav Jose bar Chanina, denn R. Jose bar Chanina sagte: Die Worte der Tora bleiben nur dem bestehen, der sich selbst für sie entblößt (‫)ערום‬, denn es heißt: Ich, die Weisheit, sitze nackt (‫)ערמה‬. (Prov 8,12) (147b)

§ 941

unbekannt

R. Jochanan sagte: Die Worte der Tora / bleiben nur dem erhalten, der sich selbst für nichts hält, denn es heißt: Die Weisheit wird aus dem Nichts81 gefunden. (Ijob 28,12) Eine andere Auslegung: Ich, die Weisheit. (Prov 8,12) Und dort, wo ich wohne, wohne ich nackt (‫)ערמה‬. Und kein böser Trieb herrscht über den, in dessen Herz die Tora ist, denn es heißt: Die Tora seines Gottes ist in seinem Herzen, seine Schritte werden nicht wanken. (Ps 37,31)

Und Mose sagt es so: Und ihr sollt diese meine Worte [euch zu Herzen] nehmen. (Dtn 11,18) Und David sagt es so: In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige. (Ps 119,11) § 941 bPes 113b

PRE 3

Furcht JHWHs ist, Böses zu hassen. (Prov 8,13) Rav Nachman bar Isaak sagte: Wenn jemand eine böse Sache bei seinem Gefährten sieht, dann ist es ein Gebot, ihn zu hassen, denn es heißt: Die Furcht JHWHs ist, Böses zu hassen. (Prov 8,13) Mein sind Rat und Hilfe (‫)ותושיה‬82. (Prov 8,14) Als die Welt noch nicht erschaffen war, beriet sich der Heilige, gepriesen sei er, mit der Tora, deren Name „Hilfe“ ist, um die Welt zu erschaffen. Sie antwortete und sagte

 80 Hier wird auf „arum“, klug, und „arom“, nackt angespielt, die beide gleich geschrieben werden (‫)ערום‬. 81 ‫ מאין‬wird geläufig mit „wo“ übersetzt. 82 Hapax legomenon.

Proverbia  77

zu ihm: Herr der Welten, wenn der König kein Heer hat, und wenn der König kein Heerlager hat, worüber soll er dann König sein? Wenn kein Volk den König lobpreist (καλός), was ist dann die Ehre eines Königs? Der Heilige, gepriesen sei er, hörte [es] und [es] gefiel ihm. Von hier sagen die Weisen: Jedes Königreich, das keine Ratgeber hat, ist kein Königreich. Und ebenso heißt es: Und Jonatan, der Onkel [Davids], war ein Ratgeber. (II Chr 27,32) Und wenn Könige Ratgeber haben, umso mehr dann der Rest der Menschen. Es ist gut für sie, denn es heißt: Der Weise aber hört auf einen Rat. (Prov 12,15) Durch mich regieren Könige. (Prov 8,15)

SNum § 119

R. Simeon ben Eleazar pflegte zu sagen: Wer ist der Größere? Der, der [jemanden] zum König macht, oder der, der König ist? Der, der [jemanden] zum Herrscher macht, oder der, der Herrschaft ausübt? Sage: Der, der [jemanden] zum Herrscher macht. Die gesamte Existenz jener beiden Kronen, der Krone des Priestertums und der Krone des Königtums, besteht nur kraft der Tora, denn es heißt: Durch mich haben Könige Königsmacht [...], durch mich haben Herrscher Herrschermacht. (Prov 8,15-16) Sage: Jeder, der die Tora gewinnt, dem rechnet die Schrift es an, als seien die drei83 bereitet, und er erwerbe sie alle. Und jeder, der die Tora nicht gewinnt, dem rechnet die Schrift es an, als seien die drei bereitet, und er erwerbe sich keine von ihnen. Woher haben wir [den Beleg], dass unsere Rabbinen „Könige“ genannt werden? Weil geschrieben steht: Durch mich haben Könige Königsmacht. (Prov 8,15)

bGit 62a

Und woher haben wir [den Beleg], dass man einen Gruß wiederholt? Weil geschrieben steht: Da kam der Geist über Amasai, das Oberhaupt der Dreißig: Dein [sind wir,] David, und zu dir, Sohn Isais [stehen wir]! Friede[, Friede dir, und Friede deinen Helfern]. (I Chr 12,19) Auf dem Pfad (‫ )בארח‬der Gerechtigkeit gehe ich, mitten auf dem Weg (‫ )נתיבת‬des Rechts. (Prov 8,20) Die Tora spricht: Auf welchem Pfad (‫ )שביל‬werde ich gefunden? Auf dem Weg (‫ )בדרכן‬derer, die Gerechtes tun.

 83 Die Krone der Tora, des Priestertums und des Königtums.

PRK 12,8

78  Jalkut Schimoni

Mitten auf dem Weg des Rechts. (Prov 8,20) R. Huna sagte: [Das gleicht] der Sänfte (σκεπαστή) einer Dame (matrona): Wenn sie auf der Straßeunterwegs ist, trägt man ein Schwert vor ihr her und Waffen folgen hinter ihr. Ebenso ist es mit der Tora: Gesetze sind vor ihr und Gesetze sind hinter ihr. Vor ihr: Dort legte er Ordnung und Recht für es fest. (Ex 15,25) Hinter ihr: Und dies sind die Rechtsbestimmungen. (Ex 21,1) mAbot 5,19

Dass ich etwas denen vererbe, die mich lieben. (Prov 8,21) Unsere Lehrer lehrten: Die Schüler von Abraham genießen diese Welt und erben die kommende Welt, denn es heißt: Dass ich etwas denen vererbe, die mich lieben. (Prov 8,21) Aber die Schüler des Frevlers Bileam nehmen die Gehenna in Besitz und steigen in die tiefste Grube84 hinab. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben oben in § 627 [= § 629, MidrPs 31,7] und in § 710 [= § 717, MidrPs 31,7] und in § 774 [mAbot 5,19].

§ 942

bSanh 100a

Als Rav Dimi kam, sagte er: Künftig wird der Heilige, gepriesen sei er, jedem einzelnen Gerechten seine volle Last (‫[ )עמסו‬des Lohns] geben, denn es heißt: Gepriesen sei JHWH85, der uns Tag für Tag Last aufläd (‫)יעמס‬. (Ps 68,20) Abaje sagte zu ihm: Ist es denn möglich, es so zu sagen? Es steht doch geschrieben: Wer hat die Wasser mit seiner hohlen Hand gemessen? (Jes 40,12) Er sagte zu ihm: Was ist der Grund, dass du dich nicht in der Haggada auskennst? Im Westen sagen sie im Namen von Rava bar Mari: Künftig wird der Heilige, gepriesen sei er, jedem einzelnen Frommen 310 Welten geben, denn es heißt: Dass ich etwas86 denen vererbe, die mich lieben. (Prov 8,21) JHWH hat mich am Anfang seines Weges gebildet. (Prov 8,22)

 84 Wörtlich: in die Brunnengrube (‫)לבאר שחת‬. 85 BH: ‫אדני‬. 86 Die Gematrie von ‫ יש‬ist 310.

Proverbia  79

Steht geschrieben in [Jalkut] Jeremia § 298 [bPes 54a; GenR 1,4].

Es gibt einige, die sagen: Als die Tora und der Thron der Herrlichkeit erschaffen wurden, stiegen die Umkehr und der Garten Eden / und die Gehenna und das Haus des Heiligtums und der Name des Messias im Gedanken auf erschaffen zu werden. Aber ich weiß nicht, ob die Tora vor dem Thron der Herrlichkeit oder ob der Thron der Herrlichkeit vor der Tora war.

GenR 1,4

(147c)

R. Abba bar Kahana sagte: Die Tora war vor dem Thron der Herrlichkeit, denn es steht geschrieben: JHWH hat mich als Anfang seines Wegs geschaffen, als erstes seiner Werke von jeher. (Prov 8,22)

Und über den Thron steht geschrieben: Dein Thron steht fest von alters her. (Ps 93,2) Vier [Dinge] werden „Erwerb“ (‫ )קנין‬genannt: Die Israeliten werden Erwerb genannt, denn es heißt: Das Volk, das du erworben hast. (Ex 15,16)

Mek schira 9

Das Land Israel wird Erwerb genannt, denn es heißt: Schöpfer (‫ )קונה‬des Himmels und der Erde. (Gen 14,22) Das Haus des Heiligtums wird Erwerb genannt, denn es heißt: Er brachte sie in sein heiliges Land, zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat. (Ps 78,54)

Die Tora wird Erwerb genannt, denn es heißt: JHWH hat mich erworben (‫ )קנני‬als Anfang seines Weges. (Prov 8,22) Die Israeliten, die Erwerb genannt werden, gingen ins Land Israel, das Erwerb genannt wird, und bauten das Haus des Heiligtums, das Erwerb genannt wird, durch das Verdienst der Tora, die Erwerb genannt wird. Von Ewigkeit her war ich eingesetzt, von Anfang an, vor den Uranfängen der Erde. (Prov 8,23)

R. Pinchas, R. Jehoschua, der Sohn von R. Levi, [sagten] im Namen von R. Levi: Derjenige, der bauen will, braucht sechs Dinge: Wasser und Sand und Steine und Rohrstangen und Lehm und Eisen. Und wenn du sagst, [wenn] er reich ist, braucht er keine Rohrstangen, so benötigt er doch ein Messrohr, denn es heißt: In seiner Hand ist ein Messrohr. (Ez 40,3) Und die [Existenz der] Tora geht jenen sechs [Ausdrücken für] „Vorher“ voran: „Bevor“ und „seit je“ und „von Ewigkeit“ und „von Anfang“ und „von früher“, „dazwischen“.

GenR 1,8

80  Jalkut Schimoni

GenR 1,1

Da war ich Amon (‫)אמון‬87 bei ihm. (Prov 8,30) Als R. Jehoschua der Große das Schöpfungswerk vortrug, begann er: Da war ich Amon bei ihm. (Prov 8,30) „Amon“ ist ein Erzieher (παιδαγωγός), „Amon“ ist ein Behüteter, „Amon“ ist eine Autorität. Es gibt einige, die sagen: “Amon“ ist ein Großer. „Amon (‫ )אמון‬ist ein Erzieher“ (παιδαγωγός), so wie du sagst: Wie der Wärter (‫ )האמן‬den Säugling trägt. (Num 11,12) „Amon ist ein Behüteter“, so wie du sagst: Die auf Purpur sorgsam Behüteten (‫)האמנים‬. (Thr 4,5) „Amon ist eine Autorität“, so wie du sagst: Und er war Vormund (‫ )אמן‬von Hadassa. (Est 2,7) „Amon ist ein Großer“, so wie du sagst: Bist du besser als No-Amon? (Nah 3,8) Und man übersetzt [das]: „Bist du besser als Alexandria die Große?“ Eine andere Auslegung: Amon (‫ )אמון‬bei ihm. (Prov 8,30) Die Tora sagt: Ich war ein Werkzeug (‫ )כלי אמנותו‬des Heiligen, gepriesen sei er. In der Welt ist es gewöhnlich so: Wenn ein König von Fleisch und Blut einen Palast (παλάτιον) baut, dann baut er ihn nicht aus eigener Kenntnis, sondern aus der Kenntnis eines Handwerkers (‫)האומן‬. Und der Handwerker baut ihn nicht aus eigenem Wissen, sondern er hat Dokumente (διφϑέρα) und Skizzen (πίνακες), um zu wissen, wie er die Kammern zu machen hat, wie er die Pforten zu machen hat. Ebenso schaute der Heilige, gepriesen sei er, auf die Tora und erschuf die Welt, und die Tora sagte: Im Anfang schuf Gott. (Gen 1,1) Durch mich hat er den Anfang erschaffen. Und „Anfang“ ist nichts anderes als die Tora, denn es heißt: JHWH hat mich als Anfang seines Wegs geschaffen. (Prov 8,22)

§ 943

Auf seinem Erdkreis spielend. (Prov 8,31)

SDtn § 37

R. Simeon ben Jochai [sagte]: „Erdkreis“ ist sein Land. Und warum wird es „Erdkreis“ (‫ )תבל‬genannt?  87 Hapax legomenon.

Proverbia  81

Weil es reicher an Wachstum (‫ )מתבלת‬ist als andere Länder. Denn bei allen Ländern [ist es so]: Was es in diesem gibt, gibt es in jenem nicht. Aber dem Land Israel mangelt nichts, denn es heißt: Es wird dir darin an nichts mangeln. (Dtn 8,9) Eine andere Auslegung: Warum wird es „Erdkreis“ (‫ )תבל‬genannt? Wegen des Zentrums (‫)תבל‬, das in ihm ist. Und welches ist das? Das ist die Tora, denn es heißt: Bei den Völkern ist keine Tora. (Thr 2,9)

§ 943

Von hier [lässt sich ableiten], dass die Tora im Land Israel ist, und dass das Land Israel berühmter ist als die übrigen Länder, denn es heißt: Hebron aber war sieben Jahre vor Zoan in Ägypten erbaut worden. (Num 13,22) Ägypten ist das berühmteste unter den Ländern, denn es heißt: Wie der Garten JHWHs, wie das Land Ägypten. (Gen 13,10) Und Zoan ist die Auszeichnung des Landes Ägypten, da in ihm Könige erzogen wurden, denn es steht geschrieben: Denn seine Obersten waren in Zoan. (Jes 30,4) Und Hebron war unter den bescheidenen [Städten] im Land Israel, doch lagen dort die Gräber, und es war [mindestens] sieben [Jahre] vor Zoan erbaut worden, welche die berühmteste [Stadt] in Ägypten war.88 [Das ist ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere in Bezug auf die Auszeichnung des Landes Israel. Und wenn du fragst, wer baute? Baute nicht die eine die andere? Die Bibel lehrt: Und die Söhne Hams: Kusch und Ägypten und Put und Kanaan. (Gen 10,6) Wer die eine erbaute, erbaute die andere. Es geht nicht, dass er zuerst die Hässliche erbaute und danach die Schöne. Vielmehr baute er zuerst die Schöne, und danach baute er die Hässliche, denn sie ist der [aus dem] Abfall der ersten [erbaut], denn / die Geliebte und Berühmte baute er zuerst. Und ebenso findest du es in Bezug auf die Vorgehensweise (‫ )בדרכו‬Gottes: Alles, was [von ihm] geliebt ist, wird vor allem anderen89 erschaffen. Weil die Tora geliebter war als alles, wurde sie zuerst, vor allem erschaffen, denn es heißt:

 88 Ich habe diesen Satz nur der Spur nach übersetzt. 89 Wörtlich: vor seinem Gefährten.

(147d)

82  Jalkut Schimoni

JHWH hat mich als Anfang seines Weges (‫ )דרכו‬geschaffen. Von Ewigkeit her war ich eingesetzt, von Anfang an, vor den Uranfängen der Erde. (Prov 8,22-23) Weil das Haus des Heiligtums geliebter war als alles, wurde es vor allem erschaffen, denn es heißt: Der Thron der Herrlichkeit ist erhaben von Anbeginn, eine Stätte unseres Heiligtums. (Jer 17,12)

Das Land Israel, das geliebter war als alle, wurde vor allen erschaffen, denn es heißt: Als er noch nicht die Erde und die Fluren (‫ )וחוצות‬gemacht hatte. (Prov 8,26) „Erde“, das ist Israel. „Die draußen Befindlichen“ (‫)חוצות‬, das sind die übrigen Länder. Eine andere Auslegung: „Erde“, das sind die übrigen Länder. „Die draußen Befindlichen“ (‫)חוצות‬, das sind die Wüsten. „Erdkreis“, das ist das Land Israel, denn es heißt: Auf seinem Erdkreis spielend. (Prov 8,31) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige [§ 238, SDtn § 37] und [Jalkut] Josua [§ 24] im Abschnitt [zu Jos 12,9, SDtn § 37].

Siehe, es heißt: Und ich will dir ein liebliches Land geben, ein Erbe, eine Zierde unter den Zierden der Völker (‫)גוים‬. (Jer 3,19) Ein Land, das für Schlösser (villa) gemacht wurde, für Herrscher. Denn jeder König und Herrscher, der nichts im Land Israel erworben hat, hat nichts [Bleibendes] erwirkt. R. Jehuda sagt: Waren etwa alle 31 Könige90 im Land Israel? Vielmehr [war es so,] wie man es jetzt in Rom macht: Jeder König, der sich in Rom nichts erworben hat, hat nichts erwirkt. Ebenso hat jeder König und Herrscher, der keine Paläste (palatium) und Schlösser im Land Israel erworben hat, nicht erwirkt: Das Erbe einer Zierde (‫)נחלת צבי‬. (Jer 3,19) Wie die Gazelle (‫ )צבי‬das schnellfüßigste Tier von allem Vieh und wildem Getier ist, so [reifen] die Früchte des Landes Israel schneller als alle Früchte der [übrigen] Länder. Eine andere Auslegung:

 90 Siehe Jos 12,24.

Proverbia  83

Wie bei einer Gazelle, wenn du sie gehäutet hat, ihre Haut das Fleisch nicht mehr umfasst, so vermag auch das Land Israel seine Früchte nicht mehr zu fassen, wenn die Israeliten die Tora befolgen. Wenn seine Früchte leicht sind, könnte man meinen, dass sie nicht saftig91 sind. Die Bibel lehrt: Ein Land, fließend von Milch und Honig. (Ex 3,8) [Seine Früchte sind] fett wie Milch und süß wie Honig. Und ebenso heißt es: Mein Freund hatte einen Weinberg auf einem fetten Hügel. (Jes 5,1) Wie an einem Stier nichts Höheres ist als seine Hörner, so ist das Land Israel höher als die übrigen Länder. Wenn bei einem Stier nichts Schändlicher ist als seine Hörner, dann wäre auch das Land Israel schändlicher als die übrigen Länder?! Die Bibel lehrt: [Auf einem] fetten [Hügel]. (Jes 5,1) [Das bedeutet:] Dass das Land Israel fetter ist, höher und süßer und vorzüglicher als die übrigen Länder. Anfangs war die Tora im Himmel, denn es heißt: Da war ich Amon bei ihm. (Prov 8,30) Danach stieg Mose hinauf und brachte sie auf die Erde hinunter und gab sie den Menschenkindern, denn es heißt: Auf seinem Erdkreis spielend. (Prov 8,31) R. Alexander sagte: Was [meint]: Im Erdkreis seines Landes (‫( ?)בתבל ארצו‬Prov 8,31) Von hier [ist zu belegen], dass die Erde zehn Namen hat: Erde, Erdboden, Verwüstete, Trockenes, Erde, Erdkreis, Humus, Anfang, Stolze, Feld. „Erde“ (‫)ארץ‬, weil die Menschenkinder auf ihr laufen (‫)רצין‬. „Erdboden“ (‫)אדמה‬, weil aus ihr der erste Adam (‫ )אדם‬erschaffen wurde. „Verwüstete“ (‫)חרבה‬, weil die Wasser sie verwüsten (‫)מחשריבין‬. „Trockenes“ (‫)יבשה‬, in der Stunde, in der sie das Blut Abels aufnahm. „Erde“ (‫)ארקא‬, in der Stunde, in der sie vor dem Heiligen, gepriesen sei er, floh, als sie sah, dass er Israel auf dem Berg Sinai die Tora gab. „Erdkreis“ (‫)תבל‬, weil sie reich ist (‫ )מתבלת‬an ihren Früchten. „Humus“ (‫)חלד‬, weil die Menschenkinder sie umgraben (‫)חולדין‬. „Anfang“ (‫)ראשית‬, denn sie ist der Anfang des ganzen Schöpfungswerkes (‫)בראשית‬.

 91 Wörtlich: fett. 92 In anderer Reihenfolge.

MidrProv 8,9 [S. 59-60]92

84  Jalkut Schimoni

„Stolze“ (‫)גיא‬, denn sie ist aus lauter Hügeln gemacht; „Feld“ (‫)שדה‬, denn sie ist aus lauter Feldern gemacht. bBer 8a

Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört. (Prov 8,34) R. Jehoschua ben Levi sagte zu seinen Söhnen: Geht frühmorgens [ins Lehrhaus] und kommt spätabends zurück. Denn so verlängert ihr das Leben, und euer Studium bleibt euch93 bestehen. R. Chama bar Chanina sagte: Was [meint] der Vers: Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört, um Tag für Tag an meinen Türen zu wachen? (Prov 8,34) Rav Chisda sagte: Stets gehe der Mensch zwei Türen [weit] in das Versammlungshaus hinein, um zu beten, denn es heißt: Der die Pfosten meiner Türen hütet. (Prov 8,34)

(148a)

Zwei Türen, wie ist das zu verstehen?94 Vielmehr / sage: Das Maß von zwei Türen.

Jelamdenu

Eine Begebenheit mit einer Frau, die sehr alt geworden war. Sie ging zu R. Jose ben Chalafta und sagte zu ihm: Rabbi, ich bin mehr als angemessen alt geworden, und von jetzt an ist das Leben hässlich, sodass mir weder Essen noch Trinken schmeckt. Daher möchte ich die Welt verlassen. Er sagte zu ihr: Wodurch hast du ein so langes Leben [erworben]? Sie sagte zu ihm: Ich wurde gelehrt: Selbst wenn mir etwas lieb ist, solle ich dies verlassen, und ich ging jeden Tag in der Frühe in das Versammlungshaus. Er sagte zu ihr: Halte dich drei Tage hintereinander vom Versammlungshaus fern. Sie ging und machte es so, und am dritten Tag wurde sie krank und starb. Dazu sagt Salomo: Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört. (Prov 8,34) Was steht danach geschrieben? Denn wer mich findet, hat Leben gefunden. (Prov 8,35)

DtnR 7,2

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Wenn du ins Versammlungshaus gehst um zu beten, dann stelle dich nicht an den hinteren Eingang, sondern bemühe dich, durch die Türe in der Türe einzutreten. „Zu wachen an meiner Türe“ steht hier nicht geschrieben, sondern „Türen“: Zwei Türen. Und warum ist das so? Weil der Heilige, gepriesen sei er, deine Schritte zählt und dir Lohn gibt.

 93 Wörtlich: in eurer Hand. 94 Ein Haus hat in der Regel nur einen Eingang.

Proverbia  85

Was [meint]: Die Pfosten (‫ )מזוזת‬meiner Türen zu hüten? (Prov 8,34) Gibt es denn eine Mesusa (‫ )מזוזה‬an den Versammlungshäusern? R. Jehuda der Sohn von R. Simon (Σίμων) sagte: Wie die Mesusa nicht von der Türe weicht (‫)זזה‬, so sollt du nicht aus den Versammlungshäusern und aus den Lehrhäusern weichen. Und wenn du so handelst, wisse, dass du das Angesicht der Schechina empfangen wirst. Was steht danach geschrieben? Denn wer mich findet, hat Leben gefunden. (Prov 8,35) Und nicht nur das, sondern er wird mit Segnungen beladen sein, denn es heißt: Gefallen erlangt er von JHWH. (Prov 8,35) Die Pfosten meiner Türen zu hüten. (Prov 8,34)

(MidrProv 8,34)

R. Tanchum sagte: Der Mensch ist verpflichtet, eine Mesusa am Eingang seines Hauses anzubringen. R. Levi sagte: Es braucht zwei Mesusot, eine hier und eine dort. R. Jischmael sagt: Eine Mesusa. Und die Weisen sagen: Die Halacha ist gemäß der Worte von R. Jischmael. Warum? Wenn der Mensch zwei Mesusot anbringt, weiß er nicht, welche die Hauptsächliche und welche die Zusätzliche ist. Das unterstützt R. Jischmael, denn ein Vers sagt: Und du sollst sie als Zeichen auf deine Hand binden. (Dtn 6,8) Wenn der Mensch zwei Gebetsriemen macht, einen auf dem einen [Arm] und einen auf dem anderen, weiß er nicht, welcher der Hauptsächliche und welcher der Zusätzliche ist. Vielmehr entspricht die Halacha R. Jischmael: Wie eine Mesusa, so auch ein Gebetsriemen. R. Judan sagte: Warum heißt es: Die Pfosten meiner Türen zu hüten? (Prov 8,34) Wenn es so ist, dass ein Mensch zwei Eingänge hat, ist er verpflichtet, am einen und am anderen eine Mesusa anzubringen. Deshalb heißt es: Die Pfosten (‫ )מזוזות‬meiner Türen. (Prov 8,34) Wer mich findet, hat Leben gefunden. (Prov 8,35) Für jeden, der sich bei den Worten der Tora befindet, lasse auch ich mich an jedem Ort finden.

MidrProv 8,35 [S. 63]

86  Jalkut Schimoni

bMeg 27b

Seine Schüler fragten R. Perida: Wodurch hast du deine [Lebens]Tage verlängert? Er sagte zu ihnen: Ich habe nie vor dem Priester den Segen gesprochen, um zu sagen, dass es etwas Besonderes ist[, den Segen zu sprechen].

bMeg 28a

Und dies sagte Rabbah bar bar Chijja: R. Jochanan sagte: Jeder Schriftgelehrte, der vor einem Priester einen Segensspruch spricht, ist ein Ungebildeter, selbst wenn er der Hohepriester ist. Dieser Schriftgelehrte ist Todes schuldig, denn es heißt: Alle, die mich hassen, lieben den Tod. (Prov 8,36) Lies nicht „die mich hassen“, sondern „die mich hassen machen.“ Er sagte es [für den Fall], dass beide gleich [gelehrt] sind.

bSchab 114a

Alle, die mich hassen, lieben den Tod. (Prov 8,36) R. Chijja bar Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt: Jeder Schriftgelehrte, der einen Fettflecken (‫ )רבב‬auf seinem Gewand hat, ist des Todes schuldig. Lies nicht „die mich hassen“, sondern „die mich hassen machen“. Ravina sagte: Einen [Samen-]Flecken (‫)רבד‬, denn es heißt: Mit Decken habe ich mein Bett bedeckt (‫)מרבדים רבדתי‬. (Prov 7,16) Und sie streiten nicht. Der eine [meint] die Unterwäsche, der andere das Gewand. Resch Laqisch sagte: Nur vor seinem Meister (‫ )רבו‬ist er des Todes schuldig. Lies nicht „die mich hassen“, sondern „die mich hassen machen“.

Kapitel 9 bSanh 38a

Die Weisheit hat ihr Haus erbaut. (Prov 9,1) Das sind die Maße des Heiligen, gepriesen sei er, der die gesamte Welt mit seiner Weisheit erschaffen hat. /

(148b)

Sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen. (Prov 9,1) Das sind die sieben Tage der Schöpfung. Sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet, hat ihren Wein gemischt. (Prov 9,2) Das sind die Meere und Flüsse und alles, was die Welt benötigt. Sie hat ihre Mägde gesandt, lädt ein. (Prov 9, 3)

Proverbia  87

Das sind Adam und Eva.95 Auf den Höhen der Stadt. (Prov 9,3) R. Ba wandte ein: Es steht geschrieben „auf den Höhen“ und es steht geschrieben „auf dem Stuhl“96. Zu Beginn „auf den Höhen“ und am Ende „auf dem Stuhl“. Wer unerfahren ist, der kehre hier ein. Wer herzlos (‫ )חסר לב‬ist, zu dem spricht sie.

(Prov 9,4)

Das ist Eva, denn es heißt: Wer aber Ehebruch treibt mit der Frau [seines Nächsten], ist herzlos. (Prov 6,32) 1

R. Jona deutete die Lesung im Namen von R. Jirmeja bar Abba auf den künftigen Gog. [Die Weisheit] hat ihr Haus erbaut. (Prov 9,1)

LevR 11,2 § 944

Das ist das Haus des Heiligtums, denn es heißt: Durch Weisheit wird ein Haus erbaut. (Prov 24,3) Sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen. (Prov 9,1) Das sind die sieben Jahre Gogs. R. Jona [sagte] im Namen von R. Abba bar Kahana: Alle diese sieben Jahre erhitzen sie (‫ )מסיקין‬die Handgriffe der Schwerter und der Speere und der Messer. Das ist es, was geschrieben steht: Sie werden hinausgehen [...] und brennen nieder (‫ )ובערו‬mit Waffen und Schilden. (Ez 39,9)

Und diese sieben Jahre werden eine Vorbereitungszeit (πρωτογάμια)97 der Gerechten für die kommende Zukunft sein. Ein Sprichwort sagt: Wer vom [Essen der] Vorbereitungzeit (πρωτογάμια) isst, der isst [auch] vom Gelage. Sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet. (Prov 9,2) Denn es heißt: Fleisch von Helden sollt ihr essen. (Ez 39,18) Sie hat ihren Wein gemischt. (Prov 9,2) Und Blut von Fürsten der Erde sollt ihr trinken. (Ez 39,18)

 95 Vgl. Raschi zu Prov 9,3. 96 Prov 9,14. 97 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1219: “1) being just married; ... 2) wedding preliminaries”.

§ 984

88  Jalkut Schimoni

Auch ihren Tisch hat sie gedeckt. (Prov 9,2) Und ihr sollt euch an meinem Tisch mit Pferden und Reittieren [mit Helden und allerlei Kriegsleuten] sättigen. (Ez 39,20) Sie hat ihre Mägde gesandt, lädt ein. (Prov 9,3) Das ist Ezechiel: Menschensohn, so spricht Gott, JHWH: Sage zu den Vögeln aller Art und zu allen Tieren des Feldes[: Versammelt euch und kommt, sammelt euch von allen Seiten her zu meinem Schlachtopfer, das ich für euch schlachte]. (Ez 39,17) LevR 11,3

2

Bar Qappara deutete die Lesung auf die Tora: Die Weisheit hat ihr Haus erbaut. (Prov 9,1) Das ist die Tora, denn es heißt: JHWH hat mich als Anfang seines Weges geschaffen. (Prov 8,22) Sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen. (Prov 9,1) Das sind die sieben Bücher der Tora. Sind es denn nicht fünf? Bar Qappara machte angefangen von „da sprach“98 bis „und es geschah, wenn die Lade aufbrach“99 ein [Buch], von ,„und es geschah, wenn die Lade aufbrach“ bis „Und wenn sie ruhte, sagte er“100 zu einem [Buch], und von „Und wenn sie ruhte, sagte er“ bis zum Ende zu einem Buch. Und das sind sieben. Sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet. (Prov 9,2) Das sind die Bestrafungen. Sie hat ihren Wein gemischt. (Prov 9,2) Das sind die Schlüsse vom Leichteren aufs Schwerere und die Analogieschlüsse. Auch ihren Tisch hat sie gedeckt (‫)ערכה‬. (Prov 9,2) Das sind die Schätzgelübde (‫)הערכין‬.101 Sie hat ihre Mägde gesandt, lädt ein. (Prov 9,3) Das sind die Israeliten. Nach all diesem Lob:  98 Num 1,1. 99 Num 10,35. 100 Num 10,36. 101 Siehe die Traktate Arakhin.

Proverbia  89

Wer unerfahren ist, der kehre hier ein. (Prov 9,4) Sie ließen ab vom Willen des Heiligen, gepriesen sei er und sagten zum Kalb: Das sind deine Götter, Israel. (Ex 32,4) Deshalb: Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben. (Ps 82,7) 3

R. Abba bar Kahana deutete die Lesung auf die Stiftshütte. Die Weisheit hat ihr Haus gebaut. (Prov 9,1)

LevR 11,4

Das ist Bezalel. Und ich habe ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit. (Ex 31,3) Sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen. (Prov 9,1) Das sind die sieben Tage der Einweihung. Sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet. (Prov 9,2) Das sind die Opfergaben. Sie hat ihren Wein gemischt. (Prov 9,2) Das sind die Trankopfer. Auch ihren Tisch hat sie gedeckt. (Prov 9,2) Das ist die Ordnung der Schaubrote. Sie hat ihre Mägde gesandt, lädt ein. (Prov 9,3) Das ist Mose, denn es heißt: Und es geschah am achten Tag[, da rief Mose]. (Lev 9,1) Es gibt einige, die sagen: Auf sieben Säulen steht die Welt, denn es heißt: Sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen. (Prov 9,1)

bChag 12b

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen [§ 883, bChag 12b] im Abschnitt „der die Erde ausgebreitet hat“ im Psalm 136,6.

4 Eine andere Auslegung: Die Weisheit hat ihr Haus erbaut. (Prov 9,1) Das ist die Tora, die mit ihrer Weisheit die ganze Welt aufgebaut hat. Sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen. (Prov 9,1) Die aus sieben Firmamenten ausgehauen und den Menschen gegeben wurde. 5

Eine andere Auslegung:

MidrProv 9,1-2 [S. 65-69]

90  Jalkut Schimoni

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Wenn jemand es fertig bringt und lernt, gilt er vor ihm, als ob er vollständig die ganze Welt aufgestellt habe. Sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen. (Prov 9,1) Das sind die sieben Länder. Wenn [Israel] es verdient hat, bekommt es sie, und wenn nicht, wird es auf sieben Länder verteilt. Sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet[, hat ihren Wein gemischt]. (Prov 9,2) Das ist die Königin Ester, die in der Stunde, in der Bedrängnis über Israel kam, Ahasverosch und dem Frevler Haman ein Gastmahl bereitete. Und sie machte ihn stockbetrunken [mit] Wein. Und da Haman selbst meinte, dass sie ihm die Ehre zuteile, bemerkte er nicht, dass sie ihm eine Falle gestellt hatte. Dadurch aber, dass sie ihn mit Wein berauschte, erwarb sie sich ihr Volk (‫ )אומותה‬auf immer. Auch ihren Tisch hat sie gedeckt. (Prov 9,2) (148c)

In dieser Welt und in der kommenden Welt. Welchen? Das ist / ihr guter Name, den sie sich erworben hat. Denn alle Feste werden künftig aufhören, doch die Tage von Purim werden nie aufhören. R. Eleazar sagte: Auch der Versöhnungstag wird nie aufhören, denn es heißt: Und dies soll euch zu einer ewigen Ordnung sein. (Lev 16,34) Eine andere Auslegung: Das ist die Tora, denn sie bereitet den Tisch dem, der sich mit ihr in dieser Welt und in der kommenden Welt beschäftigt. Eine andere Auslegung: Es gab ein Ereignis mit R. Aqiva, der gefesselt im Gefängnis war. R. Jehoschua, ein Händler aus Geres, war sein Schüler und diente ihm am Abend des Versöhnungstages. Er verließ ihn und ging nach Hause. Da kam Elija, sein Angedenken für immer, und stand am Eingang seines Hauses. Er sagte zu ihm: Friede sei mit dir, Rabbi. Er sagte zu ihm: Friede sei mit dir, mein Meister und mein Lehrer. Er sagte zu ihm: Brauchst du etwas? Er sagte zu ihm: Und wer bist du? Er sagte zu ihm: Ich bin ein Priester, und ich bin gekommen, dir mitzuteilen, dass R. Aqiva im Gefängnis gestorben ist. Sofort gingen beide zum Gefängnis. Sie fanden die Eingangstüre zum Gefängnis offen, und der Gefängniswärter schlief und alle Gefangenen schliefen. Und sie legten R. Aqiva auf die Bahre und gingen. Sofort schloss sich Elija, sein Angedenken für immer, an und nahm ihn auf seine Schultern. Und als R. Jehoschua dies sah, sagte er zu Elija, sein Angedenken für immer: Rabbi, hast du nicht gestern zu mir gesagt, du seist ein Priester? Für einen Priester ist es doch verboten, sich an einem

Proverbia  91

Toten zu beflecken. Er sagte zu ihm: Beruhige dich,102 R. Jehoschua, mein Sohn. Es gibt, Gott behüte, weder eine Befleckung bei den Schriftgelehrten noch bei ihren Schülern. Und sie trugen ihn die ganze Nacht, bis sie zu den [römischen] Lagern bei Antipatris kamen. Als sie dort angelangt waren, stiegen sie drei Stufen hinauf und drei Stufen hinunter, und eine Höhle öffnete sich vor ihnen. Sie sahen dort einen Stuhl und eine Bank und einen Tisch und einen Leuchter. Und sie legten R. Aqiva auf das Bett und gingen hinaus. Und als sie hinausgegangen waren, schloss sich die Höhle, und das Licht auf dem Leuchter entzündete sich. Als Elija das sah, eröffnete er und sagte: Glücklich seid ihr Gerechten und glücklich seid ihr, die ihr euch mit der Tora abmüht, und glücklich seid ihr Gottesfürchtigen, denn ein Ort ist im Garten Eden für euch verborgen und versteckt und zubereitet für die kommende Zukunft. Glücklich bist du, R. Aqiva, dass dir in deiner Todesstunde eine angenehme Herberge gefunden wurde. Deshalb heißt es: Auch ihren Tisch hat sie gedeckt. (Prov 9,2) R. Jirmeja sagte: Komm und sieh, wie groß die Ehre der Tora ist, dass es den Weisen nicht genügt, dass sie vor ihnen einen Tisch bereitet, sondern dass sie ihnen Weisheit zu ihrer Weisheit hinzufügt. Das ist es, was geschrieben steht: Gib dem Weisen, so wird er noch weiser. (Prov 9,9)

MidrProv 9,2-10 [S. 70-71]

Denn wenn er sich mit den Worten der Tora befasst, gibt sie ihm die Furcht JHWHs dazu, denn es heißt: Der Anfang der Weisheit ist die Furcht JHWHs. (Prov 9,10) Und Erkenntnis des Heiligen ist Einsicht. (Prov 9,10) Das sind die Verfasser des Talmud, die, wenn sie sitzen und Wort für Wort interpretieren, den Engeln gleichen, die Heilige genannt werden, denn es heißt: Den Heiligen, die auf Erden sind, an ihnen [habe ich mein Gefallen]. (Ps 16,3) Kommt, esst von meinem Brot. (Prov 9,5) Wenn jemand im Traum Wein sieht, trinkt er [selbst], geht es ihm gut, trinkt aber ein anderer, geht es ihm schlecht. Für den Schriftgelehrten ist es immer gut [im Traum Wein zu sehen], denn es heißt: Und trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe. (Prov 9,5) Alle Arten von Getränken sind gut im Traum, außer dem Wein: Der eine trinkt, und es geht ihm gut, und der andere trinkt, und es geht ihm schlecht, denn es heißt: Gebt dem Mutlosen einen Rauschtrank. (Prov 31,6) Der eine trinkt, und es geht ihm gut:

 102 Wörtlich: Es ist genug für dich.

bBer 57a

92  Jalkut Schimoni

Wein, der des Menschen Herz erfreut. (Ps 104,15) ThrR pet. 15

R. Jirmeja eröffnete [seinen Vortrag mit]: Wer den Spötter zurechtweist, holt sich nur Schande. (Prov 9,7) R. Isaak sagte: Jeder, der einen bösen Schüler aufzieht, wird schließlich von ihm beschämt werden. Und was ist der Grund? Wer den Spötter zurechtweist, holt sich nur Schande. (Prov 9,7) Das ist die Ansicht von R. Isaak: Jeder, der im Land Israel einen bösen Schüler aufzieht, ist, als ob er außerhalb des Landes Räuber (ληστής) aufziehe. Und [jeder, der] außerhalb des Landes [einen bösen Schüler aufzieht, erzieht sich] einen Sklaven. Eine andere Auslegung: Wer den Spötter zurechtweist. (Prov 9,7) Das ist Jeremia. Spötter. (Prov 9,7) [Das ist] seine Generation, die Spötter waren. Er holt sich nur Schande. (Prov 9,7) Da sie ihm fluchten, denn es heißt: Ich habe weder verliehen, noch hat man mir geliehen; [dennoch] fluchen mir alle. (Jer 15,10)

Und wer den Frevler rügt, [holt sich] selbst einen Makel. (Prov 9,7) Weil er Israel rügte und zu ihnen „Wehe“ sagte. bJeb 65b

Rüge nicht den Spötter, damit er dich nicht hasst. (Prov 9,8)

(148d)

R. Eliezer sagte im Namen von R. Jehuda / ben Schammua: Wie es geboten ist, eine Sache zu sagen, die man gehört hat,103 so ist es dem Menschen geboten, keine Sache zu sagen, die er nicht gehört hat, denn es heißt: Rüge nicht den Spötter, damit er dich nicht hasst; rüge den Weisen, so wird er dich lieben. (Prov 9,8)

TanB

Gib dem Weisen, so wird er noch weiser. (Prov 9,9)

wa-jaqhel 8

[Die Schrift] spricht von Noach, zu dem der Heilige, gepriesen sei er, gesagt hatte:104 Von allem reinen Vieh. (Gen 7,2)  103 Siehe Lev 19,17. 104 Vgl. Raschi zu Prov 9,9.

Proverbia  93

Als er hinausging, opferte er von den Reinen. Er sagte: Warum hat der Heilige, gepriesen sei er, die Reinen mehrfach [in die Arche beordert]? Damit ich von ihnen opfern kann. Eine andere Auslegung: Gib dem Weisen. (Prov 9,9) Das ist Bezalel, dem Mose befahl, zuerst die Lade anzufertigen. Und er machte zuerst die Wohnung, um dort die Lade unterzubringen. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 98.

Wenn du weise bist, so bist du weise für dich. (Prov 9,12) R. Eliezer pflegte auszulegen: Wenn du weise bist (Prov 9,12) in der Tora, ist es, als würdest du den Heiligen, gepriesen sei er, erfreuen, der dir die Tora gegeben hat. Und wenn du spottest, musst du es allein tragen. (Prov 9,12) Und nicht die anderen.

MidrProv 9,12 [S. 73]

Frau Torheit ist leidenschaftlich. (Prov 9,13)

MidrProv

Wie der Törichte sich überhebt und nicht weiß, was an seinem Ende sein wird, so weiß die unzüchtige Frau nicht, was am Ende ihrer Unzucht sein wird.

[S. 74-75]

Eine andere Auslegung: Frau Torheit. (Prov 9,13) Das ist Eva, die auf die Schlange hörte und gegen den Befehl des Heiligen, gepriesen sei er, handelte. Und nicht nur das, sondern sie ließ den ersten Adam sündigen. Was steht danach geschrieben? Und sie sitzt an der Tür ihres Hauses, auf einem Sitz auf den Höhen der Stadt, um einzuladen, die des Wegs vorübergehen, die ihre Pfade gerade halten. (Prov 9,14-

15)

Das lehrt, dass für die Generationen [die Möglichkeit zur] Umkehr gegeben ist. [Jemand kehrt um] und sagt: Glücklich ist, wer seine Pfade gerade hält und nicht sündigt, so wie ich gesündigt habe. Und wehe dem, der seine Pfade nicht gerade hält und schuldig wird, wie ich schuldig geworden bin, denn es heißt: Wer unerfahren ist, der kehre hier ein. (Prov 9,16) Und jeder, dem es an Verstand mangelt, soll von mir lernen, dass ich den Verstand des Heiligen, gepriesen sei er, und den Verstand des ersten Adam geraubt habe. Und ich fand es im [ersten] Moment süß, und danach war es bitter, denn es heißt: Gestohlenes Wasser ist süß. (Prov 9,17)

9,13.15-17

94  Jalkut Schimoni

Und seine Folge ist bitter, denn es heißt: Und er weiß nicht, dass dort die Schatten sind. (Prov 9,18) Auch wenn ein Mensch sündigt und zu der Frau eines Mannes kommt, findet er im Moment die Sünde süß, und er weiß nicht, dass ihre Folge bitter ist. bSanh 75a

Gestohlenes Wasser ist süß. (Prov 9,17) R. Isaak sagte: Seit dem Tag, da das Haus des Heiligtums zerstört wurde, ist der Genuss des Beischlafs genommen und den Gesetzesübertretern gegeben, denn es heißt: Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt lieblich. (Prov 9,17)

Kapitel 10 TanB toldot 1

Ein weiser Sohn erfreut den Vater. (Prov 10,1) Das ist Isaak, denn es heißt: Denn nach Isaak soll dir [die] Nachkommenschaft genannt werden. (Gen 21,12) Aber ein törichter Sohn ist der Kummer seiner Mutter. (Prov 10,1) Das ist Ismael. Es gibt Söhne, die werden durch ihre Väter bloßgestellt: Das ist Joschija, der durch Amon bloßgestellt wurde, denn es heißt: Sondern Amon vermehrte die Schuld. (II Chr 33,23) Hiskija, der durch Ahas bloßgestellt wurde, denn es heißt: Binde die Offenbarung zusammen. (Jes 8,16) Und es gibt Väter, die durch ihre Söhne bloßgestellt werden: Eli wurde durch seine Söhne bloßgestellt, denn es heißt: Und die Söhne Elis waren ruchlose Männer. (I Sam 2,12) Samuel wurde durch seine Söhne bloßgestellt, denn es heißt: Aber seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen. (I Sam 8,3) Aber mit Abraham war es nicht so. Er wurde durch Isaak groß gemacht, denn es heißt: Das ist die Geschlechterfolge Isaaks, des Sohnes Abrahams. (Gen 25,19) Und Isaak wurde durch Abraham groß gemacht, denn es heißt: Abraham zeugte Isaak. (Gen 25,19)

jTaan 3,10

Ein törichter Sohn ist der Kummer (‫ )תוגת‬seiner Mutter. (Prov 10,1)

Proverbia  95

[‫ תוגת‬gemäß] Atbasch105 gelesen[, ergibt] ‫אפרא‬: „Erdstaub“ in den Augen seiner Mutter.106 Wenn der Mensch sich an die Wege des Heiligen, gepriesen sei er, hält, erfreut er seinen Schöpfer.

MidrProv 9,18

Das ist es, was geschrieben steht: Ein weiser Sohn erfreut den Vater. (Prov 10,1)

MidrProv 10,1

[S. 75-76] [S. 77]

Und „Vater“ ist niemand anderer als der Heilige, gepriesen sei er, denn er ist der Vater der ganzen Welt, denn es heißt: Ein Vater der Waisen. (Ps 68,6) Eine andere Auslegung: Ein weiser Sohn. (Prov 10,1) Das ist Salomo, der überaus weise war. „Er erfreute“ den Heiligen, gepriesen sei er, denn es heißt: Da setzte sich Salomo auf den Thron JHWHs. (I Chr 29,23) Aber ein törichter Sohn. (Prov 10,1) Das ist Haman, der auf seine Frau hörte und erhängt wurde, und all sein Reichtum konnte ihn nicht retten. Um dich zu lehren: Wenn der Sturz die Frevler trifft, nützt ihnen ihr Geld nichts, denn es heißt: Nichts nützt Reichtum am Tag des Zornes. (Prov 11,4) Und es steht geschrieben: Nichts107 nützen Schätze eines Frevlers, aber Wohltätigkeit (‫ )צדקה‬errettet vom Tod. (Prov 10,2) R. Chijja bar Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt: Warum diese zwei Wohltätigkeiten?108 Eine [Wohltätigkeit], die vor dem Gericht / der Gehenna rettet und eine, die ihn vor dem plötzlichen Tod rettet. Und welche ist die Wohltätigkeit, die vor dem Gericht der Gehenna rettet? Jene, über die geschrieben steht: „Grimm“, denn es steht geschrieben: Ein Tag des Grimms ist dieser Tag. (Zeph 1,15)

 105 ‫בא”ת ב”ש‬: Der erste Buchstabe wird gegen den letzten, der zweite gegen den vorletzen, der dritte gegen den drittletzten usw. ausgetauscht. 106 Er bringt die Mutter unter die Erde. 107 Editio princeps: ‫ אל‬anstelle des ‫לא‬. 108 In Prov 10,2 und Prov 11,4.

§ 945

bBB 10a-b

(149a)

96  Jalkut Schimoni

Welche ist die Wohltätigkeit, die vor dem plötzlichen Tod rettet? Die gibt und nicht weiß, wem sie es gibt, und die nimmt und nicht weiß, von wem sie es nimmt. Wie macht man das? Man gibt in die Armenkasse. PRE 34

Drei Freunde hat ein Mensch [in seinem Leben: Seine Kinder, seine Enkel und sein Geld]. Usw. steht geschrieben in [Jalkut] Könige § 494 [= § 247, PRE 34].

bSchab 156b

Wohltätigkeit rettet vom Tod. (Prov 10,2) Samuel sagte: Es gibt kein Glück für Israel[, sondern Vorsehung und Verdienst]. Samuel und Avlet saßen [beisammen]. Während sie saßen, gingen Leute vorbei zur Arbeit. Avlet sagte zu Samuel: Dieser Mann geht und kommt nicht zurück, denn eine Schlange beißt ihn, und er stirbt. Samuel sagte zu ihm: Er geht und kommt wieder. [Er kam wieder.] Avlet stand auf und nahm dessen Bündel und legte es auf die Erde. Er fand darin eine Schlange, die in zwei Teile zerschnitten war. Samuel sagte: Was hast du gemacht? Er sagte zu ihm: Jeden Tag haben wir miteinander das Brot zusammengelegt und gegessen, und heute war einer unter uns, der kein Brot bei sich hatte. Das beschämte ihn. Ich sagte zu ihm: Ich will aufstehen und sammeln. Als ich zu ihm gelangte, tat ich, als ob ich von ihm genommen hätte, um [ihn] nicht zu beschämen. Er sagte zu ihm: Du hast eine gute Tat vollbracht. Da ging Samuel hinaus und lehrte: Wohltätigkeit rettet vom Tod. (Prov 10,2) Und nicht nur vom plötzliche Tod, sondern vom Tod überhaupt. Und auch von R. Aqiva [ist zu belegen], dass es kein Glück für Israel gibt: R. Aqiva hatte eine Tochter. Die Chaldäer hatten zu ihm gesagt: An dem Tag, da sie ins Brautgemach hineingeht, wird eine Schlange sie beißen, und sie wird sterben. Die gut [gemeinte] Sache [der Warnung] hatte ihn sehr besorgt. – An jenem Tag [nun] nahm sie eine Brosche [und] befestigte [sie] in einer Einkerbung. Und es geschah, dass sie ins Auge [einer Schlange] geriet. [Am Morgen,] als sie [die Brosche] nahm, hing sie daran,109 und die Schlange folgte ihr. Ihr Vater sagte zu ihr: Was hast du gemacht? Sie sagte zu ihm: Am Abend kam ein Armer und rief an der Türe. Alle waren mit dem Essen beschäftigt, und es gab niemanden, der ihn hörte. Ich stand auf und nahm die Portion, die du mir gegeben hattest, und gab sie ihm. R. Aqiva ging hinaus und lehrte: Wohltätigkeit rettet vom Tod. (Prov 10,2)

 109 Offenbar wirft Aqivas Tochter die Brosche zu Boden.

Proverbia  97

Nicht nur vom plötzlichen Tod, sondern vom Tod überhaupt. Es wird gelehrt: Sie sagten: Benjamin der Gerechte war über die Armenkasse bestellt. Einmal, in den Jahren einer Hungersnot, kam eine Frau und stellte sich vor ihm. Sie sagte zu ihm: Rabbi, versorge (πρόνοος) mich. Er sagte zu ihr: Beim [Tempel-]Dienst, in der Armenkasse ist nichts. Sie sagte zu ihm: Wenn du mich nicht versorgst, werden eine Frau und ihre sieben Kinder sterben. Da stand er auf und versorgte sie aus dem eigenen [Vermögen]. Nach [einigen] Tagen erkrankte Benjamin und legte sich zum Sterben nieder. Da sagten die Dienstengel vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, du hast gesagt: Jeder, der eine Person aus Israel am Leben erhält, ist wie einer, der die ganze Welt erhält. Soll Benjamin der Gerechte, der eine Witwe und ihre sieben Kinder am Leben erhalten hat, mit wenigen Jahren sterben!? Es wird gelehrt: Sie fügten ihm elf Jahre hinzu. Dies will der Vers sagen: Wohltätigkeit rettet vom Tod. (Prov 10,2)

bBB 11a

R. Eliezer sagt: Eine Schriftstelle sagt: Wohltätigkeit rettet vom Tod. (Prov 10,2) Und eine andere Schriftstelle sagt: Welcher Mann lebt und wird den Tod nicht sehen? (Ps 89,49) Wie sind diese beiden Schriftstellen aufrechtzuhalten? Sage von hier: Welcher Mann lebt [und wird den Tod nicht sehen]? (Ps 89,49) Das ist der ganz normale Tod. Wohltätigkeit rettet vom Tod. (Prov 10,2) Das ist der plötzliche Tod.

MidrProv 10,2

JHWH lässt die Seele des Gerechten nicht hungern. (Prov 10,3)

GenR 64,2

[S. 78]

Das ist Isaak, denn es heißt: Halte dich als Fremder in diesem Land auf. (Gen 26,3) Aber die Gier der Frevler stößt er zurück. (Prov 10,3) Das ist Abimelech. JHWH lässt nicht die Seele des Gerechten hungern. (Prov 10,3) Das lehrt, dass die Gerechten nicht aus der Welt scheiden, bevor er ihnen ihre Vergehen verziehen hat. Aber die Gier der Frevler stößt er zurück. (Prov 10,3) Er stößt sie [bis] zum Gerichtstag. Eine andere Auslegung:

MidrProv 10,3 [S. 80]

98  Jalkut Schimoni (149b)

Das ist der Schriftgelehrte, der sich im Leben die ganze Zeit mit der Tora befasst hat. Wenn sich ihm davon ein Abschnitt verbirgt / oder etwas von dem, was er gelernt hat, scheidet er nicht aus der Welt, bis die Dienstengel zur Stunde seines Scheidens kommen und es vor ihm ordnen, damit er sich nicht vor dem Heiligen, gepriesen sei er, in der kommenden Zukunft schämen muss. R. Simon (Σίμων) sagte: Das sind die Gerechten, die der Heilige, gepriesen sei er, nichts von den Leuten benötigen lässt. Aber den Frevlern versiegelt er ihren Gerichtsbeschluss bis zum Gerichtstag, um in der Gehenna von ihnen einzufordern, und er stößt sie zum Fürsten der Gehenna.

SDtn § 48

Wer in der Ernte schläft ist ein schandbarer Sohn. (Prov 10,5) R. Simeon ben Jochai sagt: Das gleicht zwei Brüdern, die das Vermögen ihres Vaters verwalteten. Der eine wechselte [es] in Geld110 um und zehrte es auf. Der andere wechselte [es] in Geld um und ließ es liegen. Derjenige, der in Geld umgewechselt und es liegen gelassen hatte, wurde reich. Der andere, der in Geld umgewechselt und [es] aufgezehrt hatte, hatte nichts mehr. Ebenso [ist es mit einem] Schriftgelehrten, der zwei und drei Abschnitte an einem Schabbat studiert, zwei und drei Dinge pro Tag, zwei und drei Kapitel im Monat, der reich befunden wird nach einiger Zeit. Und über ihn heißt es: Wer aber händeweise sammelt, vermehrt. (Prov 13,11) Aber wenn er sagt: Morgen lerne ich, morgen studiere ich, der hat nichts zur Hand. Und über ihn heißt es: Wer in der Ernte schläft. (Prov 10,5) Und es heißt: Im Winter pflügt der Faule nicht. (Prov 20,4)

GenR 49,1

§ 946

Des Gerechten gedenkt man zum Segen. (Prov 10,7) R. Isaak sagte: Jeder, der einen Gerechten erwähnt und ihn nicht segnet, übertritt ein positives Gebot, denn es heißt:111 Des Gerechten gedenkt man zum Segen. (Prov 10,7) Und jeder, der einen Frevler erwähnt und ihn nicht verflucht, übertritt ein positives Gebot, denn es heißt: Aber der Name der Frevler faule. (Prov 10,7)

 110 Wörtlich: Denar. 111 Vgl. Raschi zu Prov 10,7.

Proverbia  99

R. Samuel bar Nachmani sagte: Die Namen der Frevler gleichen der Arbeitskleidung (corius). Wie die Arbeitskleidung, wenn du sie gebrauchst, erhalten bleiben, lässt du sie aber liegen, löst sie sich auf. Ebenso sind die Frevler. Hast du je gehört, dass ein Mensch seinen Sohn Sisera, Sanherib, Pharao genannt hat? Vielmehr: Ruben, Simeon. Rav sagte: Verflucht sei Haman, verflucht seien seine Söhne. R. Pinchas sagte: Harbona, sei zum Guten erinnert. R. Samuel bar Nachmani sagte: Wir finden, dass der Heilige, gepriesen sei er, die Namen Israels erwähnt und sie segnet, denn es heißt: JHWH hat unser gedacht[, er wird segnen]. (Ps 115,12) R. Huna [sagte] und R. Acha sagte: Ich habe nur sechzig Myriaden. Woher ist für jeden einzelnen aus Israel [zu belegen], dass der Heilige, gepriesen sei er, seinen Namen erwähnt und segnet? Weil es heißt: JHWH aber sprach [bei sich]: Sollte ich vor Abraham verbergen [...]? Abraham soll doch [zu einem großen und mächtigen Volk (‫])לגוי‬werden. (Gen 18,17-18) Unsere Lehrer lehrten: Und so pflegte er zu sagen: Ach JHWH112, ich habe gefehlt, gefrevelt, vor dir gesündigt, ich und mein Haus

bJoma 35b

usw.

Und sie antworteten nach ihm: Gepriesen sei der Name der Herrlichkeit, sein Königtum für immer und ewig. Chananja, der Sohn des Bruders von R. Jehoschua sagte: Des Gerechten gedenkt man zum Segen. (Prov 10,7) Ein Prophet sagte zu Israel: In der Stunde, in der ich den Namen des Gerechten der Welt erwähne, gebt einen Segen. R[abbi] sagte: Denn den Namen JHWHs rufe ich aus: Gebt unserem Gott Ehre. (Dtn 12,3)

 112 .‫אנא השם‬

bJoma 37a

100  Jalkut Schimoni

In der Stunde, in der ich den Namen des Gerechten der Welt erwähne, gebt unserem Gott Ehre. bJoma 38b

R. Eleazar sagte: Der Gerechte [von sich selbst und] der Frevler von seinem Gefährten. „Der Gerechte von sich selbst“: Des Gerechten gedenkt man zum Segen. (Prov 10,7) „Der Frevler von seinem Gefährten“: Aber der Name der Frevler fault. (Prov 10,7) Rav Hamnuna sagte zu einem von unseren Rabbinen, der vor ihm die Haggada vortrug: Woher ist das Wort, das von unseren Rabbinen gesagt wird, aus der Tora [zu belegen]: Des Gerechten gedenkt man zum Segen? (Prov 10,7) Weil geschrieben steht: JHWH aber sprach: Sollte ich vor Abraham verbergen? (Gen 18,17) Und es steht geschrieben: Abraham soll doch werden. (Prov 10,18) Woher ist die Sache [zu belegen]: Aber der Name der Frevler fault? (Prov 10,7) Weil geschrieben steht: Er schlug [seine] Zelte auf bis nach Sodom. Die Leute von Sodom aber waren Frevler und sündig. (Gen 13,13-14) Über die ersten heißt es: Des Gerechten gedenkt man zum Segen. (Prov 10,7) Ben Gamla und Ben Qatin und König Munbas und seine Mutter Helene und Nikanor erwähnt man lobend. Und diese erwähnt man tadelnd: Das Haus Garmu und das Haus Abtinas, und Hugros ben Levi und Ben Qamza. Und über sie heißt es: Aber der Name der Frevler fault. (Prov 10,7) Was [meint]: Aber der Name der Frevler fault? (Prov 10,7)

(149c)

R. Eleazar sagte: Fäulnis wird aufsteigen / in ihre Knochen. Was ist [das Ergebnis]? Rava sagte: Dass sie niemanden unter ihrem Namen hervorbringen.

Proverbia  101

Und so geschah es Doeg ben Josef, dessen Mutter ihn113 nach Handbreiten maß usw. steht geschrieben in [Jalkut] Klagelieder.114

Einmal beschloss das vierte zerstörerische Königreich, dass man kein Holz zum Vorrat [des Tempels] bringen dürfe. Und sie legten Wachen (praesidia) an die Wege, wie Jerobeam der Sohn des Nebat sie gelegt hatte, damit die Israeliten nicht zur Wallfahrt hinaufstiegen. Was machten die, die in jener Generation die Sünde fürchteten? Sie brachten Hölzer und fertigten aus ihnen Leitern und legten sie auf ihre Schultern und gingen. Als sie bei ihnen ankamen, sagten sie zu ihnen: [Wir kommen, um] zwei Tauben mit den Leitern auf unseren Schultern aus dem Taubenschlag vor uns zu bringen. Als sie an ihnen vorbei waren, zerlegten sie [die Leitern] und brachten sie nach Jerusalem. Über sie und über ihresgleichen heißt es: Des Gerechten gedenkt man zum Segen. (Prov 10,7)

bTaan 28a

Und über Jerobeam Sohn des Nebat und seine Gefährten heißt es: Aber der Name der Frevler fault. (Prov 10,7) Wer weisen Herzens ist, nimmt Gebote an. (Prov 10,8)

GenR 52,1

Das ist Abraham. Nachdem [Gott] den Ort von Sodom zerstört hatte, hörten die Hin- und Herrreisenden auf. Er hatte zwar keinen Mangel an Vorräten (cellarium) durch Lot, [aber] er sagte: Warum sollte ich meinem Haus Wohltätigkeit entziehen? Er ging und schlug sein Zelt in Gerar auf. Und wer närrische Lippen hat, kommt zu Fall. (Prov 10,8) Das ist Lot, der sagen musste: Wir sind dabei, etwas115 tun, woran die Welt zu leiden hat. Zu was hat es bei ihm geführt? Der kommt zu Fall. (Prov 10,8) Das ist Lot, der sich in Schwierigkeiten brachte: Ein Ammoniter oder Moabiter darf nicht kommen. (Dtn 23,4) Eine andere Auslegung: Wer weisen Herzens ist, nimmt Gebote an. (Prov 10,8) Das ist Mose.116  113 Den Sohn von Doeg ben Josef. 114 Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 363 verweist darauf, dass die Stelle in Jalkut Threni nicht zu finden ist, da Jalkut Threni nur fragmentarisch überliefert sei. 115 Gemeint ist der Inzest mit seinen Töchtern. 116 Vgl. Raschi zu Prov 10,8.

Mek beschal 1

102  Jalkut Schimoni

Als ganz Israel mit der Beute beschäftigt war, ging er und beschäftigte sich mit den Gebeinen von Josef, denn es heißt: Mose aber nahm die Gebeine Josefs mit sich. (Ex 13,19) LevR 7,1

Hass erregt Zänkereien. (Prov 10,12) Der Hass, den die Israeliten zwischen sich und zwischen ihrem Vater im Himmel brachten, erregte gegen sie Gerichtsurteile über Gerichtsurteile. R. Samuel bar Nachmani sagte: Gegen 900 Jahre war der Hass zwischen Israel und ihrem Vater im Himmel unterdrückt, vom Auszug Israels aus Ägypten an bis Ezechiel aufstand, denn es steht geschrieben: Und ich sprach zu ihnen: Werft die Scheusale weg. (Ez 20,7) Aber sie waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht auf mich hören. (Ez 20,8) Und ich verfuhr mit ihnen gemäß meines großen Namens. Aber Liebe deckt alle Vergehen zu. (Prov 10,12) Der Heilige, gepriesen sei er, liebt Israel: Ich habe euch geliebt, spricht JHWH. (Mal 1,2) Eine andere Auslegung: Hass erregt Zänkereien. (Prov 10,12) Der Hass, den Aaron zwischen Israel und ihrem Vater im Himmel brachte, erregte gegen sie Gerichtsurteile über Gerichtsurteile. Das lehrt: Der Heilige, gepriesen sei er, nimmt das Rechnungsbuch (πίναξ) und öffnet es für sie. Und er sagt zu ihnen: Ihr sollt wissen, dass nichts in ihm ist. Das ist, was der Heilige, gepriesen sei er, zu Mose sagte: Wer gegen mich gesündigt hat, den lösche ich aus meinem Buch aus. (Ex 32,33) Auch über Aaron zürnte JHWH sehr, so dass er ihn vernichten wollte. (Dtn 9,20) Aber Liebe deckt alle Vergehen zu. (Prov 10,12) Das Gebet, das Mose für ihn betete. Und was betete er für ihn? R. Mani sagte im Namen von R. Jehoschua aus Siknin im Namen von R. Levi: Vom Anfang des Buches bis hier steht geschrieben: Und die Söhne Aarons sollen bringen. (Lev 1,5) Und die Söhne Aarons sollen anordnen. (Lev 1,8) Und die Söhne Aarons sollen legen. (Lev 1,7)

Proverbia  103

Mose sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, ist der Brunnen gehasst und sein Wasser geliebt?! Den Bäumen hast du Ehre zugeteilt wegen ihrer Nachkommen, wie wir gelernt haben: Alle Hölzer sind für den Altar geeignet, außer die vom Ölbaum und die vom Weinstock. Und Aaron teilst du keine Ehre zu wegen seiner Söhne?! Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Bei deinem Leben! Wegen deines Gebets bringe ich ihn näher. Und nicht nur das, ich mache ihn zum Oberhaupt und seine Söhne zu Stellvertretern, denn es heißt: Befiehl Aaron und seinen Söhnen. (Lev 6,2) Der Werklohn des Gerechten ist für das Leben. (Prov 10,16)

DtnR 2,20

R. Tanchuma sagte: Das ist Elifas, der im Schoß von Isaak groß geworden ist. Der Ertrag des Frevlers ist für die Sünde. (Prov 10,16) Das ist Amalek, der im Schoß von Esau groß geworden ist. Eine andere Auslegung:117 Der Werklohn / des Gerechten ist für das Leben. (Prov 10,16)

(149d)

Alles, was David und Salomo taten, war für das Leben Israels. Der Ertrag des Frevlers ist zur Sünde. (Prov 10,16) Der einzige Gang des Manasse ins Haus des Allerheiligsten war zur Sünde für Israel, weil er das Schnitzbild machte und es in den Tempel brachte. [Auf] dem Pfad zum Leben ist, wer auf Anstand achtet; wer aber die Mahnung unbeachtet lässt, geht in die Irre (‫)מתעה‬. (Prov 10,17)

MidrProv 10,17 [S. 81]

R. Alexander sagte: Jeder Schriftgelehrte, der die Worte der Tora verlässt, ist wie einer, der mit dem tändelt (‫)מתעתע‬, der sprach und die Welt wurde, und der Heilige, gepriesen sei er, verlässt ihn in der kommenden Zukunft. Und wer Verleumdung ausstreut, ist ein Tor. (Prov 10,18) Das sind die Kundschafter, denn es heißt: Und sie brachten ein böses Gerücht über das Land auf. (Num 13,32) Und es heißt: Wie Essig für die Zähne und wie Rauch für die Augen. (Prov 10,26) [Es verstümmelt sich die Füße,] wer Nachricht durch einen Toren sendet. (Prov 26,6) Bei vielen Worten bleibt ein Treuebruch nicht aus. (Prov 10,19)

 117 Vgl. Raschi zu Prov 10,16.

TanB schelach 4

Jelamdenu

104  Jalkut Schimoni

Das ist Mirjam: Und Mirjam und Aaron redeten über Mose. (Num 12,1) Wer aber seine Lippen zügelt, handelt klug. (Prov 10,19) Wer seine Lippen zügelt, nicht über seinen Gefährten zu reden. R. Simeon ben Gamaliel sagte: Alle meine Tage wuchs ich zwischen Weisen auf, und ich selbst habe nichts Besseres gefunden als das Schweigen. Unsere Lehrer, ihr Angedenken für immer, sagten: Zwei Anwälte (δικολόγος) standen vor Hadrian. Der eine lehrte über die Sprache, dass sie schön sei[, und der andere lehrte über das Schweigen, dass es schön sei]. Der eine sagte zum König: Mein Herr, es gibt nichts Besseres als die Sprache auf der Welt. Er sagte zu ihm: Warum? Er sagte zu ihm: Wenn die Sprache nicht wäre, wie würden Könige regieren, und [wie würde] den Toten Ehre erwiesen und [wie würden] die Bräute gepriesen? Und [wie könnte] man Handel auf der Welt treiben[, und wie könnten] Schiffe das Meer durchqueren? Hadrian sagte zu ihm: Du hast [deine Rede] überzeugend vorgetragen. Er sagte zu dem anderen, der lehrte, dass das Schweigen gut sei: Wie lehrst du über das Schweigen? Als er anfing zu reden, stand sein Gefährte auf und schlug ihn auf seinen Mund. Der König sagte zu ihm: Warum schlägst du ihn? Er sagte zu ihm: Mein Herr, mit dem, was mir gehört, habe ich über das gelehrt, was mir gehört, mit der Rede über die Rede. Und dieser will mit dem, was mir gehört, über das lehren, was ihm gehört?! Er soll mit dem, was ihm gehört, über das lehren, was ihm gehört. Deshalb habe ich ihn geschlagen. Salomo sagte: Ich habe nicht gesagt, du sollst deinen Mund zubinden und du sollst schweigen und sitzen. Vielmehr: „Zügle deine Lippen“ – mit deinem Gefährten zu plaudern. Und ebenso heißt es: Bewahre deine Zunge vor Bösem. (Ps 34,14) GenR 11,1 § 947

Der Segen JHWHs ist es, der reich macht. (Prov 10,22) Das ist der Schabbat, denn es heißt: Und Gott segnete den siebten Tag. (Gen 2,3) Und Mühsal fügt dem nichts hinzu. (Prov 10,22) Das ist die Trauer, denn es steht geschrieben: Der König grämt sich wegen seines Sohnes. (II Sam 19,3)

§ 947

jMQ 3,5

Es wird gelehrt: In einem Trauerhaus bricht der Tröster [das Brot] und gibt es dem Trauernden. Von hier [ist es zu belegen], denn es steht geschrieben:

Proverbia  105

Zion breitet seine Hände aus, (Thr 1,17) weil niemand da ist, der es tröstet. (Thr 1,17) Wenn es einen Tröster hat, bricht der Tröster [das Brot]. Und am Schabbat bricht [der Trauernde] selbst [das Brot], selbst wenn es einen Tröster gibt, denn es heißt: Der Segen JHWHs ist es, der reich macht. (Prov 10,22) Eine Begebenheit mit Simeon ben Schetach, der einen Esel von einem Ismaeliter gekauft hatte. Seine Schüler kamen und fanden einen Edelstein an seinem Hals hängen. Sie sagten zu ihm: Rabbi, „der Segen JHWHs ist es, der reich macht“. Er sagte zu ihnen: Den Esel habe ich gekauft, den Edelstein habe ich nicht gekauft. Er ging und brachte ihn dem Ismaeliter zurück. Da rief jener Ismaeliter über ihn aus: Gesegnet sei JHWH, der Gott von Simeon ben Schetach.

DtnR 3,3

Wenn ein Sturmwind daher fährt, ist der Frevler nicht mehr. (Prov 10,25)

GenR 30,1

Das ist die Generation der Flut. Der Gerechte aber ist fest gegründet für ewig. (Prov 10,25) Das ist Noach, denn es heißt: Dies ist die Geschlechterfolge Noachs. (Gen 6,9) R. Chijja bar Abba [sagte], R. Jochanan habe gesagt: Selbst wegen eines einzigen Gerechten besteht die Welt, denn es heißt: Ein Gerechter ist ein Fundament der Welt. (Prov 10,25)

bJoma 38b

R. Chijja bar Abba selbst sagte es von hier: Die Füße seiner Frommen behütet er. (I Sam 2,9) „Seiner Frommen“ steht geschrieben Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen bei Ps 133 [= Ps 136, § 883, bChag 12b].

Wie Essig für die Zähne und wie Rauch für die Augen, so ist der Faule für die, die ihn senden. (Prov 10,26) Rav Acha der Lange, das ist Rav Acha bar Pappa, wies R. Abbahu auf einen Widerspruch hin: Wir haben gelernt:118 WER ZAHNSCHMERZEN HAT, SOLL KEINEN ESSIG DURCH SIE SCHLÜRFEN, das besagt, dass Essig [normalerweise] für die Zähne gut ist. Und es steht geschrieben: Wie Essig für die Zähne und wie Rauch für die Augen. (Prov 10,26) Das ist kein Problem. Das eine bezieht sich auf sauren Wein, das andere auf Essig.

 118 Mischna Schab 14,4.

bSchab 111a

106  Jalkut Schimoni (150a)

Und wenn / du willst, sage ich, beides bezieht sich auf Essig, das eine, wenn es eine Wunde gibt, und das andere, wenn es keine Wunde gibt; wenn es eine Wunde gibt, heilt er, wenn es keine Wunde gibt, lockert er [die Zähne].

bJoma 9a

Die Furcht JHWHs vermehrt die [Lebens]tage. (Prov 10,27) R. Jochanan sagte: Das ist das erste Heiligtum, das 410 Jahre bestand, und nur acht Priester dienten in ihm. Und die Jahre der Frevler werden verkürzt. (Prov 10,27) Das ist das zweite Heiligtum, das 420 Jahr bestand, und es dienten mehr als 300 Priester in ihm. Zieh davon die 40 Jahre ab, die Simeon der Gerechte diente und die 80 Jahre, die Jonatan als Hoherpriester diente, und die 10 des Ismael ben Pabi. Und man sagt zu ihm: [Außerdem] die 11, die R. Eleazar ben Charsos diente. Zieh [diese] von hier ab und es ergibt sich, dass kein einziger über sein [erstes] Jahr hinauskam.

DtnR 9,1119

Eine Begebenheit mit R. Simeon ben Chalafta, der zu einer Beschneidung ging und dort zum Essen blieb. Der Vater des Jungen schenkte sieben Jahre alten Wein aus. Er sagte zu ihnen: Von diesem alten Wein reserviere ich [etwas] für die Hochzeit meines Sohnes. Sie blieben bis Mitternacht auf. R. Simeon ben Chalafta, der auf seine Kraft vertraute, brach um Mitternacht auf, um zu seiner Stadt zu gehen. Er fand dort auf dem Weg den Todesengel. Er sah ihn lachen. Er sagte zu ihm: Wer bist du? Er sagte zu ihm: Ich bin ein Gesandter des Heiligen, gepriesen sei er. Er sagte zu ihm: Warum lachst du? Er sagte zu ihm: Wegen des Geredes der Leute, die sagen: Das und das wollen wir künftig tun. Er weiß nicht, wann er gerufen wird. Jener Mensch, der gesagt hat: Von diesem Wein reserviere ich [etwas] für die Hochzeit meines Sohnes: Siehe, seine Frist weggenommen zu werden, wird nach dreißig Tagen gekommen sein. Er sagte zu ihm: Zeige mir meine Frist. Er sagte zu ihm: Über dich und über deinesgleichen habe ich keine Macht. Manchmal [kommt es vor], dass der Heilige, gepriesen sei er, Gefallen an euren guten Werken findet und euch Leben anfügt, denn es heißt: Die Furcht JHWHs vermehrt die [Lebens]tage. (Prov 10,27) Und ebenso heißt es: Kostbar ist in den Augen JHWHs der Tod seiner Frommen. (Ps 116,15)

 119 Die Editio princeps verweist auf LevR als Quelle.

Proverbia  107

Kapitel 11 Betrügerische Waagschalen sind JHWH ein Gräuel. (Prov 11,1)

Tan tetse 8

R. Bena’ah sagte: Wenn du eine Generation siehst, deren Maße falsch sind, wisse, dass die Regierung gegen diese Generation aufgereizt wird. Was ist der Grund? Betrügerische Waagschalen sind JHWH ein Gräuel. (Prov 11,1) Was steht danach geschrieben? Kommt Übermut, kommt auch Schande. (Prov 11,2) Auch Mose deutet es in der Tora an: Du sollst nicht zweierlei Gewichtssteine in deinem Beutel haben […]. Denk daran, was Amalek dir angetan hat. (Dtn 25,13.17) Kommt Übermut. (Prov 11,2)

GenR 63,14

Das ist Esau: [So spricht Edom: Wir sind gelündert, aber wir werden die Trümmer wieder aufbauen …], und man wird sie Gebiet des Frevels nennen. (Mal 1,4) Und ihm schließt sich die Schande der Welt an: Und es entstand eine Hungersnot im Lande. (Gen 26,1) Doch bei den Bescheidenen ist Weisheit. (Prov 11,2) Steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja im Abschnitt „Sucht JHWH, während er sich finden lässt“ (Jes 55,6) § 481 [jBer 5,1].

Die Geradheit der Aufrichtigen ermutigt. (Prov 11,3)

bSchab 88a-b

Ein Häretiker sah, dass Rabbah, als er in eine Lehre vertieft war, die Finger seiner Hand unter sein Knie presste, bis Blut floss. Er sagte zu ihm: Planloses Volk, die ihr euren Mund euren Ohren vorangehen lasst und noch immer in eurer Planlosigkeit verharrt! Zuerst solltet ihr [das Gehörte] prüfen. Wenn ihr ihm gewachsen seid, nehmt es an, und wenn nicht, nehmt ihr es nicht an. Er sagte zu ihm: Über uns, die wir aufrichtig sind, steht geschrieben: Die Geradheit der Aufrichtigen ermutigt. (Prov 11,3) Und über jene Menschen, die spitzfindig sind, steht geschrieben: Aber die Verräter zerstört ihre Arglist. (Prov 11,3) Warum traut der Schuldner dem Gläubiger, nicht aber der Gläubiger dem Schuldner? Der Schuldner wendet auf den Gläubiger an: Die Redlichen leitet ihre Einfalt. (Prov 11,3) Und der Gläubiger wendet auf den Schuldner an: Aber die Verräter zerstört ihre Arglist. (Prov 11,3)

bBM 35a

108  Jalkut Schimoni

Nichts nützt Reichtum am Tag des Zornes. (Prov 11,4) Steht oben geschrieben [§ 944, MidrProv 10]. MidrProv 11,4-19

[S. 88-90]

Nichts nützt Reichtum. (Prov 11,4) Und was nützt? Die Worte der Tora. Wohltätigkeit aber rettet vom Tod. (Prov 11,4) Rettet Wohltätigkeit wirklich vor dem Gericht der Gehenna? Man könnte [meinen], selbst wenn man sie einem Heiden gibt, rettet sie ihn? Sage: Wohltätigkeit aber rettet vom Tod. (Prov 11,4) Und „Wohltätigkeit“ ist nichts anderes als „Worte der Tora“, denn es heißt: Und Wohltätigkeit wird sie für uns sein[, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot ... zu tun]. (Dtn 6,25)

(150b)

Und wer will, mag es von hier hören, wie R. Jose sagte: Mein Anteil sei mit den Almosen-Einnehmern und nicht / mit den Almosen-Verteilern, denn wer empfängt, weiß, von wem er empfängt, aber wer gibt, weiß nicht, wem er gibt. Kann es etwa sein, dass, wenn ein Schriftgelehrter sich einer Übertretung schuldig macht, [Wohltätigkeit] ihn retten kann? Die Bibel lehrt: Der Gerechte wird aus der Bedrängnis befreit, und es kommt der Frevler an seine Stelle. (Prov 11,8) R. Aqiva sagte: Die Werke der Gerechten retten sie, denn es heißt: Die Gerechtigkeit der Aufrichtigen rettet sie. (Prov 11,6) Und alles ist durch das Verdienst der Tora, die mit den Gerechten und dem Leben vergleichbar ist, denn es heißt: So ist Gerechtigkeit zum Leben, doch wer dem Bösen nachjagt, [jagt] in den Tod.

(Prov 11,19)

Gibt es denn einen Menschen, der etwas nachjagt, was für seine Seele schlecht ist? Sage: Das ist einer, der ohne Tora seine Tage in die Länge zieht (‫)מגדיל‬. R. Abbahu sagte: Das ist einer, der durch Spott hervortritt (‫)מגדיל‬. Die Gerechtigkeit der Lauteren ebnet ihm den Weg. (Prov 11,5) GenR 60,12

Die Gerechtigkeit der Lauteren. (Prov 11,5) Das ist Isaak. Ebnet seinen Weg. (Prov 11,5)

Proverbia  109

Den des Elieser. Doch der Frevler kommt durch seine Frevelei zu Fall. (Prov 11,5) Das ist Betuel, der nachts verhindern und [sein Versprechen, Rebekka mit Isaak zu verheiraten] zerschlagen wollte, denn es steht geschrieben: Da sagten ihr Bruder und ihre Mutter[: Das Mädchen bleibe noch bei uns]. (Gen 24,55) Der Gerechte wird aus der Bedrängnis befreit. (Prov 11,8)

bBM 60b

Ein Sklave ging und färbte sich seinen Kopf[haar] und seinen Bart [dunkel]. Dann ging er zu Rava und sagte zu ihm: Kaufe mich! Der sagte zu ihm: Deine Hausgefährten werden Arme sein. Er ging zu Rav Pappa. Der kaufte ihn. Eines Tages sagte er zu ihm: Gib mir Wasser zu trinken! Er ging, wusch sich seinen Kopf und seinen Bart und sagte zu ihm: Siehe, ich bin älter als dein Vater. Er las über sich selbst: Der Gerechte wird aus der Bedrängnis befreit, und es kommt der Frevler an seine Stelle. (Prov 11,8)

Wenn R. Meir eine Lektion lehrte, pflegte er ein Drittel Halacha, [ein Drittel Haggada,] ein Drittel Gleichnis zu lehren.

bSanh 38b-39a

Und R. Jochanan sagte: R. Meir hatte dreihundert Fuchs-Gleichnisse, doch wir haben nur drei zur Verfügung: Die Väter essen unreife Trauben, und die Zähne der Söhne werden stumpf. (Ez 18,2) Gerechte Waage, gerechte Gewichtsteine. (Lev 19,36) Der Gerechte wird aus der Bedrängnis befreit[, und es kommt der Frevler an seine Stelle]. (Prov 11,8) Beim Wohl der Gerechten frohlockt die Stadt[, und beim Untergang der Frevler ist Jubel].

SNum § 117

(Prov 11,10)

R. Jischmael sagte: Es gibt Freude vor Gott, wenn die, die Ärger machen, aus der Welt verschwinden Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen zu Psalm 3 [= Ps 4, § 627, SNum § 117].

Und beim Untergang der Frevler ist Jubel. (Prov 11,10) Beim Untergang von Ahab war großer Jubel, denn es heißt: Da zog der Jubel auf. (I Reg 22,36) Unsere Lehrer lehrten: Immer, wenn es Frevler in der Welt gibt, gibt es Zornesglut in der Welt. Wenn die Frevler von der Welt verschwinden, entfernt sich die Zornesglut von der Welt. Kommt ein Frevler in die Welt, kommt Übel in die Welt, denn es heißt: Kommt Frevel, kommt auch Verachtung. (Prov 18,3) Verschwindet ein Frevler von der Welt, kommt Gutes in die Welt, denn es heißt:

bSanh 113b

110  Jalkut Schimoni

Und beim Untergang der Frevler ist Jubel. (Prov 11,10) Verschwindet ein Gerechter aus der Welt, kommt Übel in die Welt, denn es heißt: Der Gerechte kommt um, aber es gibt keinen, der es sich zu Herzen nimmt. Und die getreuen Männer werden hinweggerafft, ohne dass jemand es beachtet. Vor der Bosheit wird der Gerechte hinweggerafft. (Jes 57,1) Kommt ein Gerechter in die Welt, kommt Gutes in die Welt, denn es heißt: Dieser wird uns über unserer Arbeit trösten. (Gen 5,29) TanB wa-jischlach 13120

Wer seinen Nächsten verachtet, ist ohne Verstand. (Prov 11,12) Das ist Hamor. Aber ein verständiger Mann schweigt. (Prov 11,12) Das ist Jakob, denn es heißt: So schwieg Jakob, bis sie kamen. (Gen 34,5)

bSanh 31a

Wer als Verleumder umhergeht, gibt Anvertrautes preis. (Prov 11,13) Unsere Rabbinen lehrten: Woher [ist zu belegen], dass ein Richter nicht sagen darf: Ich habe ihn freigesprochen, und meine Kollegen haben ihn schuldig gesprochen, aber was kann ich tun, wenn meine Kollegen gegen mich in der Mehrheit sind? Die Bibel lehrt: Du sollst nicht als ein Verleumder unter deinen Volksgenossen umhergehen. (Lev 19,16) Und es heißt: Wer als Verleumder umhergeht, gibt Anvertrautes preis. (Prov 11,13) Ein gewisser Schüler brachte eine Sache heraus, das im Lehrhaus vor zweiundzwanzig Jahren gesagt worden war. Da entfernte ihn Rava aus dem Lehrhaus. Er sagte: Dieser offenbart Vertrauliches.

bJeb 109b

Schlecht, ganz schlecht ergeht es dem, der für Fremde (‫ )גרים‬bürgt. (Prov 11,15) R. Isaak sagte: Schlechtes über Schlechtes wird über die kommen, die Proselyten (‫ )גרים‬aufnehmen, die eine „Schaltzion“ Bürgschaft übernehmen,121 und die sich an einem Wort der Halacha festnageln.

 120 Vgl. GenR 60,6. 121 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1588: “Schaltzion” als Abkürzung für ‫שלום ציון‬, Salome Alexandra, siehe auch Jastrow, 1111 zu ‫ ערבא‬III. Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud nach der ersten zensurfreien Ausgabe unter Berücksichtigung der neueren Ausgaben und handschriftlichen Materialien neu übertragen. (In zwölf Bänden) Berlin 1929-1936 (Berlin: Jüdischer Verlag, 1967), Jebamot,

Proverbia  111

„Die Proselyten aufnehmen“, gemäß Rabbi Chelbo, denn Rabbi Chelbo sagte: Proselyten (‫ )גרים‬sind für Israel schwerer [zu ertragen] als eine Geschwulst. „Schaltzion-Bürgen“, die „Herausziehen und Hineinstoßen“ praktizieren.122 „Die sich an einem Wort der Halacha festnageln“, gemäß R. Jose, denn R. Jose sagte: Jeder, / der sagt, er habe nur die Tora, hat sogar gar keine Tora, denn ein Schriftvers sagt: Lernt sie [...] und tut sie! (Dtn 5,1) Jeder, der sie durch Tun hat, hat sie [auch] durch Lernen.

(150c)

Wer aber das Handeinschlagen hasst, ist sicher. (Prov 11,15) Wenn eine Gerichtssache vor ihn kommt, und er entscheidet die Halacha, indem er die eine Sache mit der andern vergleicht ohne zu ihm123 zu gehen, um ihn zu befragen. Der Fromme erweist sich selbst Gutes. (Prov 11,17)

bTaan 11b

R. Simeon ben Laqisch sagte: Jeder, der beim Fasten sitzt, wird fromm genannt, denn es heißt: Es erweist sich der Fromme selbst Gutes. (Prov 11,17) Der Fromme erweist sich selbst Gutes. (Prov 11,17) Als Hillel der Ältere von seinen Schülern aufbrach und sich auf den Weg machte, fragten sie ihn: Wohin gehst du? Er sagte zu ihnen: Ein Gebot zu erfüllen. Sie sagten zu ihm: Welches Gebot sollte Hillel zu erfüllen haben?! Er sagte zu ihnen: Im Badhaus zu baden. Sie sagten zu ihm: Ist das denn ein Gebot? Er sagte zu ihnen: Ja. Wenn schon dem, der damit beauftragt ist, die Bildnisse (εἰκών), die die Könige in Arenen (κίρκος) und Theatern (ϑέατρον) aufstellen ließen, zu waschen und zu polieren, eine Pension (salarium) gewährt wird, und der darüber hinaus noch von den Großen des Königreichs geachtet wird, umso mehr wir, die wir als Ebenbild [Gottes] erschaffen sind, denn es steht geschrieben: Denn nach dem Bild Gottes hat er den Menschen gemacht. (Gen 9,6) Und ebenso sagte Hillel der Ältere, wenn er von seinen Schülern aufbrach: Ich gehe, um der Fremden (ξένια), die zu Hause ist, Gutes zu erweisen. Sie sagten zu ihm: Hast du jeden Tag Fremde [zu Hause]? Er sagte zu ihnen: Ist nicht diese bekümmerte Seele eine Fremde im Körper? Heute ist sie hier und morgen ist sie nicht mehr hier. Eine andere Auslegung:

 709 Anm. 101: „Den Schuldner entbinden und sich auf den Bürgen stützen.“ Siehe Marcus Cohn, Wörterbuch des Jüdischen Rechts: http://www.juedisches-recht.de/lex_sch_burgschaft.php (24.08.2021). 122 Der Bürge wird in die Schuld gestoßen und der Schuldner herausgezogen. 123 Seinen Lehrer.

LevR 34,3

112  Jalkut Schimoni

Der Fromme erweist sich selbst Gutes, (Prov 11,17) Der gute Handlungen ausübt124. Doch der Grausame schneidet sich ins eigene Fleisch. (Prov 11,17) Das ist einer, dem eine Freude geschieht und der die Verwandten nicht einlädt, weil sie arm sind. Deshalb warnte Mose Israel: [Wenn dein Bruder veramt,] sollst du ihm willig geben. (Dtn 15,10) GenR 44,2

Der Frevler macht betrügerischen Gewinn. (Prov 11,18) R. Abin [sagte] im Namen von R. Chanina: Das ist Nimrod, dessen Taten betrügerisch waren. Wer aber Gerechtigkeit sät. (Prov 11,18) Das ist Abraham, denn es heißt: Dass sie den Weg JHWHs bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben. (Gen 18,19) Wahrhaftigen Lohn. (Prov 11,18) Denn es heißt: Fürchte dich nicht, Abram [… deines Lohnes ist sehr viel]. (Gen 15,1)

(MidrProv 11,20)

Ein Gräuel für JHWH sind die mit verschlagenem Herzen. (Prov 11,20) Das ist einer, der sein Herz verhärtete, um keine Umkehr zu vollziehen. Und der Heilige, gepriesen sei er, nennt ihn ein Gräuel, denn es heißt: Ein Gräuel für JHWH sind die mit verschlagenem Herzen. (Prov 11,20) Und wenn er sich umwendet und eine Umkehr vollzieht, nennt er ihn untadelig, denn es heißt: Aber sein Wohlgefallen sind [Menschen] mit untadeligem Wandel. (Prov 11,20) Sieh die Weisheit Salomos. Alles, was sein Vater David prophezeit hatte, prophezeite Salomo. Bei David steht geschrieben: Glücklich ist der Mensch, der beständig in der [Gottes]furcht bleibt. (Prov 28,14) Und bei Salomo steht geschrieben: Ein Gräuel für JHWH sind die mit verschlagenem Herzen. (Prov 11,20) Bei David steht geschrieben: Glücklich sind, die im Weg untadelig sind. (Ps 119,1) Und bei Salomo steht geschrieben: Aber sein Wohlgefallen sind [Menschen] mit untadligem Wandel. (Prov 11,20)

 124 Zu ‫ דמפלג מצון‬siehe GenR 67,5: der Mensch kann mit der Hand gute Handlungen ausüben, er kann aber auch, wenn er will, [damit] stehlen und töten.

Proverbia  113

R. Zebida sagte: Jeder, der vor dem Heiligen, gepriesen sei er, in Aufrichtigkeit wandelt, tut seinen ganze Willen, denn es heißt: Aber sein Wohlgefallen sind [Menschen] mit untadeligem Wandel. (Prov 11,20) Hand zu Hand. Der Böse bleibt nicht ungestraft. (Prov 11,21)

bEr 18b

Unsere Lehrer lehrten: Über den, der einer Frau kleine Münzen von seiner Hand in ihre Hand oder von ihrer Hand in seine Hand zählt, selbst wenn er unserem Meister Mose gleicht, der vom Berg Sinai die Tora erhielt, sagt die Schrift: Hand zu Hand. Der Böse bleibt nicht ungestraft. (Prov 11,21) Er bleibt nicht ungestraft vor dem Gericht der Gehenna. Rav sagte: Jeder, der zu der Frau eines Mannes kommt, selbst wenn er den Heiligen, gepriesen sei er, Himmel und Erde erschaffen lässt, wie Abraham, über den geschrieben steht: Ich hebe meine Hand auf zu JHWH [..., der Himmel und Erde geschaffen hat], (Gen 14,22) bleibt nicht ungestraft vor dem Gericht der Gehenna.

bSota 4b-5a

Die von der Schule des Rabbi Schela hatten dieses Problem: Hand zu Hand. (Prov 11,21) Sollte es nicht „Hände“ heißen [bei]: „Er bleibt nicht ungestraft“? Die von der Schule des Rabbi Schela sagten aber: Selbst wenn er die Tora empfängt wie unser Meister Mose, über den geschrieben steht: In seiner rechten [Hand] war feuriges Gesetz für sie, (Dtn 33,2) bleibt er nicht ungestraft vor dem Gericht der Gehenna. R. Jochanan hatte dieses Problem: Hand zu Hand. (Prov 11,21) Sollte es nicht heißen: „Hand von Hand“? Vielmehr sagte R. Jochanan: Selbst wenn er im Verborgenen Almosen gibt, denn es steht geschrieben: Eine Gabe im Verborgenen wendet Zorn ab, (Prov 21,14) bleibt er nicht ungestraft. Hand[voll] zu hand[voll]: Der Böse bleibt nicht ungestraft. (Prov 11,21) / R. Pinchas sagte: Für jeden, der in dieser Welt ein Gebot erfüllt und seinen Lohn von Hand zu Hand erhalten will[, gilt]: Der Böse bleibt nicht ungestraft. (Prov 11,21)

LevR 36,3

(150d)

114  Jalkut Schimoni

Er ist ein Frevler und wird seinen Kindern nichts hinterlassen. Wie der Mensch, der sagt: Da ist ein Sela, da ist ein Sack, da ist ein Seah. Steht auf, miss für dich ab. Ebenso wäre es, wenn die ersten Väter Lohn für ein Gebot gewollt hätten, das sie in dieser Welt erfüllten. Woher wäre dann der Lohn für ihre Kinder nach ihnen gekommen? Dann werde ich an meinen Bund mit Jakob denken. (Lev 26,42) MidrProv 11,21 [S. 91-93]

Hand[voll] zu hand[voll] bleibt nicht ungestraft. (Prov 11,21) Komm und sieh: Der Mensch hat zwei Hände. Wenn er mit der einen stiehlt und mit der anderen Almosen gibt, wird er in der Zukunft nicht ungestraft davonkommen. Ebenso sagt der Heilige, gepriesen sei er, zu den Frevlern: Zwei Welten habe ich für euch erschaffen, eine, um in ihr gute Werke zu tun und eine, um den Lohn zu gewähren. Da ihr jetzt in dieser Welt, in der ihr hier seid, keine guten Werke tut, was wollt ihr dann [in der anderen Welt]? „Hand zu Hand“ wird euch nicht vor dem Gericht der Gehenna unbestraft lassen. Eine andere Auslegung: R. Jochanan sagte: Das gleicht einem, der eine Übertretung beging und der Prostituierten ihren Lohn gab. Er war gerade von ihr hinausgegangen, da begegnete ihm ein Armer und sagte zu ihm: Gib mir ein Almosen. Er gab ihm, dachte bei sich: Wenn der Heilige, gepriesen sei er, nicht gewollt hätte, meine Verfehlung nachzulassen, hätte er mir nicht diesen Amen geschickt, dass ich ihm ein Almosen gebe. Vielmehr hat er mich tatsächlich von der Sünde befreit, die ich getan habe. Da sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm: Frevler, denk nicht so, sondern geh und lerne von der Weisheit Salomos, wo es heißt: Hand zu Hand. Der Böse bleibt nicht ungestraft. (Prov 11,21) Eine andere Auslegung: Wie die eine Hand mit der anderen isst, [sich aber dabei nicht bewegt, so] erfüllst du ein Gebot mit der einen und wirst schuldig mit der anderen. Dann tilgt die eine nicht die Schuld der anderen. Eine andere Auslegung: Ein Mensch hat eine Sache zwischen sich und seinem Gefährten, und er schwört mit dem Mund und widerruft mit dem Herzen, würdest du sagen, dass er straflos ausgeht? Die Bibel lehrt: Der Böse bleibt nicht ungestraft. (Prov 11,21) Hier heißt es: „Er bleibt nicht ungestraft“ und dort heißt es: Denn JHWH wird den nicht ungestraft lassen. (Ex 20,7) Wie der dort gesagte Ausspruch sich auf den Schwur bezieht, so [bezieht er sich] auch hier auf den Schwur. R. Eliezer sagte:

Proverbia  115

Es ist nicht so, denn sieh, der Schluss des Verses erklärt: Aber die Nachkommen der Gerechten entrinnen. (Prov 11,21) Wenn du einen Gerechten siehst, der ein Sohn von [gerechten] Vätern ist, dann wird er nicht schnell sündigen. Warum? Weil er denkt: Ich unterdrücke jetzt meinen Trieb, weil ich nicht durch einen Augenblick meine Welt verderben will. Und es findet sich, dass er dem Gericht der Gehenna entrinnt. Das ist es, was geschrieben steht: Aber die Nachkommen der Gerechten entrinnen. (Prov 11,21) Aber der Frevler geht zur Unzüchtigen und schwört ihr, um das Begehren seiner Seele zu befriedigen, und danach übertritt er den Schwur, und der Geist des Heiligen wird antworten und sagen: Es ist nicht recht, dass du die Übertretung begangen hast. Aber dass du meinen Namen zur Lüge missbraucht hast, bei deinem Leben: Du wirst vor dem Gericht der Gehenna nicht straflos ausgehen! Das ist es, was geschrieben steht: Hand zu Hand. Der Böse bleibt nicht ungestraft. (Prov 11,21) Warum nennt [der Vers] ihn einen Bösen? Entsprechend dem Trieb, der böse genannt wird, denn es heißt: Denn der Trieb des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an. (Gen 8,21) Und der Heilige, gepriesen sei er, gibt ins Herz des Gerechten, dass er nicht sündigt, damit er vor dem Gericht der Gehenna gerettet wird. Ein goldener Ring im Rüssel einer Sau. (Prov 11,22) Wenn du ein goldenes Gerät ins Maul einer Sau gibst, beschmutzt (‫ )מלכלך‬sie es mit Lehm und Exkrementen und lässt nicht davon ab. Ebenso ein Schriftgelehrter, wenn er zu einer Prostituierten geht und sich mit ihr ruiniert (‫)מקלקל‬, dann beschmutzt (‫ )מלכלך‬er seine Tora.

MidrProv 11,22 [S. 93-94]

R. Alexander sagte: Sie nimmt den Geschmack der Tora von ihm weg. Aber jeden, der an ihrer Türe steht und nicht ihre Schönheit begehrt, den nennt der Heilige, gepriesen sei er, einen Gerechten, denn es heißt: Das Begehren der Gerechten [bringt] lauter Gutes, [aber] das Hoffen der Frevler Zorn. (Prov 11,23) Was [meint] „Zorn“ (‫?)עברה‬ Dass seine Hoffnung in der Stunde vergeht (‫)עברה‬, in der er die Übertretung begeht (‫)שעבר עברה‬. Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt immer mehr. (Prov 11,24) Es wird gelehrt: Hillel sagt: In einer Zeit, in der man sammelt, streu aus, und in einer Zeit, in der man ausstreut, sammle. Wenn du eine Generation siehst, der die Tora lieb ist, streu aus, denn es heißt:

bBer 63a

116  Jalkut Schimoni

Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt immer mehr. (Prov 11,24) Und wenn du eine Generation siehst, der die Tora nicht lieb ist, sammle, denn es heißt: Es ist Zeit für JHWH zu handeln. Sie haben deine Tora gebrochen. (Ps 119,126) MidrProv 11,24 [S. 94]

(151a)

Eine andere Auslegung: Wenn du einen Menschen siehst, der seine Münzen als Almosen ausstreut, / R. Abbahu sagte: Wisse, dass er zunehmen wird, denn es heißt: Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt immer mehr. (Prov 11,24) R. Samuel bar Nachmani sagte: Wenn du einen Menschen siehst, der seine Hand vom Almosen[geben] zurückzieht, dann wisse, dass er Mangel haben wird, denn es heißt: Und einer, der mehr spart, als recht ist: [Es ist] nur zum Mangel. (Prov 11,24)

bSanh 92a

Wer wohltätig ist, wird reich gesättigt, wer andere labt, wird selbst gelabt. (Prov 11,25)

Rav Scheschet sagte: Jeder, der die Tora in dieser Welt lehrt, verdient es, sie in der kommenden Welt zu lernen, denn es heißt: Wer andere labt, wird selbst gelabt. (Prov 11,25) GenR 91,5

Wer Getreide zurückhält, den verwünschen die Leute. (Prov 11,26) Das ist der Pharao, der in den Jahren der Hungersnot den Ertrag hortete und nicht verkaufen wollte, sodass alle ihn verfluchten. Wer verkauft, auf dessen Haupt kommt Segen. (Prov 11,26) Das ist Josef, denn es heißt: Josef [...] war es, der allen Leuten im Lande Getreide verkaufte. (Gen 42,6) Der die Welt ernährte und sie wie ein Hirte führte, denn es heißt: Du, Hirte Israels, höre, der du Josef wie eine Herde weidest. (Ps 80,2)

bSanh 91b-92a

Rav Chama bar Bisna sagte, Samuel habe gesagt: Jeder, der eine Halacha einem Schriftgelehrten vorenthält, den verfluchen selbst die ungeborenen Kinder im Leib ihrer Mutter, denn es heißt: Wer Getreide zurückhält, den verwünschen (‫ )יקבהו‬die Leute (‫)לאום‬. (Prov 11,26) Und „Leute“ sind nichts anderes als „Ungeborene“ (‫)עברים‬125, denn es heißt: [Zwei Völker sind in deinem Leib und zweierlei Volk (‫]… )לאמים‬. Und ein Volksstamm (‫ )ולאום‬wird stärker sein als der andere. (Gen 25,23)

 125 Editio princeps: ‫מלכות‬.

Proverbia  117

Und „verwünschen“ ist nichts anderes als „Verfluchung“, denn es heißt: Wie soll ich verfluchen (‫)אקב‬, wen Gott nicht verflucht (‫)קבה‬. (Num 23,8) Und „Getreide“ (‫ )בר‬ist nichts anderes als Tora, denn es heißt: Rüstet euch mit Lauterkeit (‫)בר‬. (Ps 2,12) Ula von der Schule des R. Jischmael sagte: Sie durchlöchern ihn126 wie ein Sieb. Hier steht geschrieben: Den verwünschen (‫ )יקבהו‬die Leute. (Prov 11,26) Und dort steht geschrieben: Er bohrte (‫ )ויקב‬ein Loch in seinen Deckel. (II Reg 12,10) Und wenn er sie lehrt, was ist sein Lohn? Er verdient die Segnungen Josefs, denn es heißt: Wer verkauft, auf dessen Haupt kommt Segen. (Prov 11,26) Und „verkauft“ (‫ )משביר‬ist nichts anderes als Josef, denn es heißt: Er war es, der verkaufte (‫)המשביר‬. (Gen 42,6) R. Tanchuma sagte: Wenn er lehrt, wird seine Tora in der kommenden Zukunft zu einer Krone auf seinem Haupt. Das ist es, was geschrieben steht: Wer verkauft, auf dessen Haupt kommt Segen. (Prov 11,26)

MidrProv 11,24

Wer auf Gutes abzielt, sucht Wohlgefallen. (Prov 11,27)

MidrPs 1,1

[S. 95-96]

Das ist David, der König Israels, der auf das Gute für Israel abzielte, indem er aus ihnen 24 Ordnungen von Priester und 24 Ordnungen von Leviten aufstellte. Der sucht (‫ )יבקש‬Wohlgefallen. (Prov 11,27) Er pflegte um Erbarmen zu bitten (‫)מבקש‬, dass der Geist des Heiligen auf ihm wohne, um Israel zu segnen. Und wo segnete er sie? Glücklich ist der Mann. (Ps 1,1) Wer aber nach Bösem trachtet, über den wird es kommen. (Prov 11,27) Das ist Haman, der das Böse für Mordechai suchte, und es wendete sich gegen ihn. Was steht danach geschrieben? Wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen. (Prov 11,28) Das ist Haman. Aber wie Laub werden die Gerechten sprossen. (Prov 11,28) Das sind Mordechai und Ester.

 126 Den Schriftgelehrten, der eine Halacha vorenthält.

MidrProv 11,27 [S. 96]

118  Jalkut Schimoni

Eine andere Auslegung: Wer auf seinen Reichtum vertraut. (Prov 11,28) Das ist Korach. Aber wie Laub werden die Gerechten sprossen. (Prov 11,28) Das sind Mose und Aaron und sein Gerichtshof (συνέδριον). bBM 85a

Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens. (Prov 11,30) Das ist R. Jose ben Eleazar. Und der Weise gewinnt Menschen für sich. (Prov 11,30) Das ist R. Simeon ben Jose ben Laqunja.

GenR 30,6

Eine andere Auslegung: Was sind die Früchte des Gerechten? Leben, Gebotserfüllung und gute Werke. Das ist Noach: Noach war ein gerechter Mann, untadelig. (Gen 6,9) Und der Weise gewinnt Menschen für sich. (Prov 11,30) Das ist Noach, der in den zwölf Monate in der Arche alle versorgte (πρόνοος) und ernährte. Nach all diesem Lob ging er hinaus und ihm wurde vergolten, denn es heißt: Wenn dem Gerechten auf Erden vergolten wird. (Prov 11,31) Denn R. Huna sagte im Namen von R. Eliezer, dem Sohn von R. Jose, dem Galiläer: Als Noach aus der Arche ging, schlug ihn ein Löwe und verwundete ihn, sodass er nicht geeignet war Opfer darzubringen. Und sein Sohn Sem opferte an seiner Stelle. [Ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere ist: Wie viel mehr dem Frevler und Sünder. (Prov 11,31) Das ist die Generation der Flut.

TanB wa-jera 38

Eine andere Auslegung: Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens. (Prov 11,30) Unsere Rabbinen sagten: Alle Kinder, die Sara säugte, denn es steht geschrieben: Sarah säugt Kinder, (Gen 21,7) wurden Proselyten. Wundere dich nicht darüber, denn siehe, du findest bei Elifas: Weil er im Schoß Isaaks aufwuchs, wurde er zu einem Gerechten und verdiente, dass der Geist des Heiligen auf ihm wohnte.

Jelamdenu

Eine andere Auslegung:

Proverbia  119

Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens. (Prov 11,30) Das ist Mose, der die Tora empfing, über die geschrieben steht: Ein Baum / des Lebens ist sie. (Prov 3,18)

(151b)

Und der Weise gewinnt Menschen für sich. (Prov 11,30) Haben wir nicht gelernt: MEHR FLEISCH, MEHR GEWÜRM - MEHR MÄGDE, MEHR UNZUCHT - MEHR SKLAVEN, MEHR RAUB? (ABOT II 7)

Vielmehr: Viele Male bewahrt er so viele Seelen vor dem Tod, mit Perlen und Kalb, denn es heißt: Mose jedoch flehte. (Ex 32,11) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Richter § 66 [= § 67, Tan bechuqqotai 5] und § 366 [Jalkut Ezechiel, ARN 34].

1

Zehn Dinge werden lebendig genannt: Der Heilige, gepriesen sei er: Ein Gott des Lebens. (Jer 10,10)

2

Die Tora, denn es heißt: Ein Baum des Lebens ist sie. (Prov 3,18)

3

Israel, denn es heißt: Ihr aber, die ihr JHWH anhinget[, ihr seid heute alle am Leben]. (Dtn 4,4)

4 Die Weisen, denn es heißt: Die Tora des Weisen ist eine Quelle des Lebens. (Prov 13,14) 5

Die Gerechten: Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens. (Prov 11,30)

6 Der Garten Eden: Und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens. (Gen 2,9) 7

Das Land Israel: Ich verleihe Schmuck dem Lande der Lebenden. (Ez 26,20)

8 Jerusalem: Ich werde wandeln vor JHWH in den Landen des Lebens. (Ps 116,9) 9 Liebeserweise, denn es heißt: Denn deine Gnade ist besser als Leben. (Ps 63,4) [10 Das Wasser, denn es heißt: Quell lebendigen Wassers. (Jer 2,13)]

ARN 34

120  Jalkut Schimoni

Tan berakha 6127

Wenn dem Gerechten auf Erden vergolten wird. (Prov 11,31) Das ist Mose, denn es heißt: Siehe, deine Tage sind herangekommen, dass du sterben wirst. (Dtn 31,14) Und es steht geschrieben über ihn: Er vollstreckte die Gerechtigkeit JHWHs. (Dtn 33,21) Wie viel mehr dem Frevler und Sünder. (Prov 11,31) Das ist Korach und seine Gruppe. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut Samuel] § 132 [GenR 92,7] und [Jalkut] Jeremia § 290 [bSanh 96b].

Kapitel 12 GenR 47,1

Eine tüchtige Frau ist die Krone ihres Mannes. (Prov 12,4) R. Acha sagte: Ihr Mann wird durch sie gekrönt, aber sie wird nicht durch ihren Mann gekrönt. Unsere Rabbinen sagen: [Sara] war die Herrin ihres Mannes. Überall befielt der Mann, nur hier: In allem, was Sara zu dir sagt, höre auf ihre Stimme. (Gen 21,12) R. Jehoschua ben Qarcha sagte: Das Jod, das der Heilige, gepriesen sei er, von Sarai nahm, wurde verteilt, zur Hälfte an Sara und zur Hälfte an Abraham128. R. Simeon ben Jochai sagte: Das Jod, das der Heilige, gepriesen sei er, von Sarai nahm, schwebte und glänzte vor dem Thron des Heiligen, gepriesen sei er. Es sagte vor ihm: Herr der Welt, hast du mich aus dem Namen dieser Gerechten weggenommen, weil ich der Kleinste von den Buchstaben bin? Er sagt zu ihm: Du warst im Namen einer Frau und am Schluss der [anderen] Buchstaben [im Namen]. Jetzt habe ich dich in den Namen eines Mannes und an den Anfang der Buchstaben [des Namens] gesetzt, denn es heißt: Und Mose nannte Hoschea, den Sohn des Nun, Josua. (Num 13,16)

§ 948

Es stürzen Frevler, und sie sind nicht mehr. (Prov 12,7)

TanB nitsab 1

Das ist die Generation der Flut. Aber das Haus der Gerechten bleibt bestehen. (Prov 12,7)

 127 TanB berakha 5. 128 ‫ = י‬10 = 2 x ‫ = ה( ה‬5).

Proverbia  121

Das ist Noach: Dies ist die Geschlechterfolge Noachs. (Gen 6,9) Immer wenn der Heilige, gepriesen sei er, die Taten der Frevler sieht und umstürzt, gibt es für sie keinen Bestand: Die Generation der Flut: So löschte er alles Bestehende aus. (Gen 7,23) Die Männer von Sodom: Er kehrte diese Städte um. (Gen 19,25) Ägypten: Es blieb auch nicht einer von ihnen übrig. (Ex 14,28) Babel: Ich werde von Babel Namen und Überrest ausrotten. (Jes 14,22) Und über alle sagte David: Da sind die Übeltäter gefallen. (Ps 36,13) Aber Israel: Aber das Haus der Gerechten bleibt bestehen. (Prov 12,7) Wenn sie fallen, stehen sie auf: Freue dich nicht über mich, meine Feindin! Wenn ich gefallen bin, stehe ich wieder auf. (Mi 7,8)

Und es heißt: Ich, JHWH, habe mich nicht geändert; und ihr, Söhne Jakobs, habt nicht aufgehört. (Mal 3,6)

R. Chanina bar Pappa sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagt: Nie habe ich ein Volk (‫ )אומה‬geschlagen und es wiederholt. Aber ihr, Söhne Jakobs, ihr habt nicht aufgehört. (Mal 3,6) Wie es heißt: Ich will meine Pfeile gegen sie verbrauchen. (Dtn 32,23) Meine Pfeile hören auf, aber sie hören nicht auf. Und ebenso sagt die Gemeinde Israels: Er spannte seinen Bogen und stellte mich als Ziel für den Pfeil hin. (Thr 3,12) Wem gleicht die Sache? Einem Krieger, der den Balken aufstellte und darauf die Pfeile abschoss. Die Pfeile hörten auf, aber der Balken blieb stehen. Ebenso ist [es] auch [mit] Israel: Die Züchtigungen hören auf, aber sie bleiben stehen. Und ebenso heißt es: Ihr alle steht heute. (Dtn 29,9) Der Gerechte kennt das Wohlergehen seines Viehes. (Prov 12,10)

SDtn § 43

122  Jalkut Schimoni

Es ist ein gutes Zeichen (σημεῖον) für den Menschen, wenn sein Vieh frisst und satt wird. Und ebenso heißt es: Und ich werde für dein Vieh Kraut auf dem Feld geben, und du wirst essen und satt werden. (Dtn 11,15) Wenn das Vieh frisst und satt wird, bearbeitet es den Erdboden mit Kraft, denn es heißt: Doch [kommt] reichlicher Ertrag durch die Kraft des Stieres. (Prov 14,4) TanB noach 10129

(151c)

Eine andere Auslegung: Der Gerechte der Welt kennt das Wohlergehen (‫ )נפש‬seines Viehes, auch wenn er zürnt. Doch das Maß des Heiligen, gepriesen sei er, ist nicht wie das Maß der Menschen130. Wenn die Menschen einer Stadt gegen ihn131 rebellieren, schickt er seine Legionen (legio) und vernichtet Gute und Böse zusammen. Aber der Heilige, gepriesen sei er, ist nicht so. Vielmehr, wenn alle ihn erzürnen, und da ist nur / ein einziger Gerechter, so rettet er ihn, denn es heißt: Und Gott gedachte Noachs. (Gen 8,1) Und ebenso rettete er bei den Sodomitern Lot und seine Töchter. Er brachte Finsternis über Ägypten. Aber ganz Israel132 hatte Licht in seinen Wohnsitzen. (Ex 10,23) Und es heißt: Gut ist JHWH als Schutzwehr am Tage der Not. (Nah 1,7) Selbst „am Tage der Not“ kennt er die, die sich bei ihm bergen. (Nah 1,7)

§ 948133

Aber das Herz der Frevler ist grausam. (Prov 12,10) Das ist die Generation der Flut, die grausam war. Unsere Lehrer sagten: Als der Heilige, gepriesen sei er, die Urflut aufsteigen ließ und sie die einströmenden (‫ )עולים‬Quellen sahen, nahm jeder einzelne seinen Sohn und legte ihn auf [die Quellöffnungen] der Urflut und drückte ihn fest, damit die Wasser nicht über sie hinaufstiegen. Denn so sagte Ijob: Ihn vergisst der Mutterleib. Gewürm labt sich an ihm, nie mehr wird seiner gedacht. (Ijob 24,20)

Seines Mutterleibs. Und was tat ihnen der Heilige, gepriesen sei er?

 129 Tan noach 7. 130 Wörtlich: von Fleisch und Blut. 131 Den König. 132 BH: alle Söhne Israels. 133 In der Editio princeps ist § 984 doppelt vergeben.

Proverbia  123

Er ließ die Urflut von oben herabkommen und zerbrach sie, denn es heißt: So muss das Unrecht wie Holz zerbrechen. (Ijob 24,20) R. Berekhja sagte: Sie waren hart wie Holz, und sie waren groß gewachsen (‫)קומה‬, denn es heißt: Ist unsere Statur (‫ )קימנו‬nicht zerstört? (Ijob 22,20) Eine andere Auslegung: Der Gerechte kennt das Wohlergehen seines Viehes. (Prov 12,10)

LevR 27,11

Das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: Du sollst die Mutter nicht zusammen mit den Jungen herausnehmen. (Dtn 22,6) Aber das Herz der Frevler ist grausam. (Prov 12,10) Das ist Sanherib, über den geschrieben steht: Die Mutter wurde samt den Kindern zerschmettert. (Hos 10,14) Eine andere Auslegung: Der Gerechte kennt das Wohlergehen seines Viehes. (Prov 12,10) Das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: Und ein Rind oder ein Schaf[, es selbst und sein Junges, dürft ihr nicht an einem Tag schlachten]. (Lev 22,28) Aber das Herz der Frevler ist grausam. (Prov 12,10) Das ist der Frevler Haman, über den geschrieben steht: Zu vertilgen, zu töten und zu vernichten[, vom Jungen bis zum Greis, an einem Tag]. (Est 3,13)

Der Gerechte kennt das Wohlergehen seines Viehes. (Prov 12,10) R. Aqiva war Hirte des Ben Kalba Sabua. Dessen Tochter sah, dass er keusch und vollkommen war. Die Tochter sagte zu ihm: Wenn ich dich heirate, gehst du dann ins Lehrhaus? Er sagte: Ja. Sie heiratete ihn insgeheim und schickte ihn los. Ihr Vater hörte davon, jagte sie von seinem Haus und er gelobte, ihr seinen Besitz zu entziehen. Er ging und saß zwölf Jahre im Lehrhaus, er versammelte zwölftausend Schüler um sich. [Als er zurückkam,] hörte er, wie ein Mann zu ihr sagte: Bis wann willst du eine lebende Witwenschaft treiben? Sie sagte zu ihm: Wenn er auf mich hört, sitzt er noch weitere zwölf Jahre. Er sagte [zu sich]: Mit Erlaubnis tut er134 das. Er ging zurück und saß weitere zwölf Jahre im Lehrhaus. Als er zurückkam, brachte er vierundzwanzigtausend Schüler mit sich. Seine Frau hörte es und ging ihm entgegen. Man sagte zu ihr: Nachbarin, erbitte dir Kleider, bekleide und bedecke dich. Sie sagte zu ihnen:

 134 Gemeint ist: tue ich das.

bKet 62b-63a

124  Jalkut Schimoni

Der Gerechte kennt das Wohlergehen seines Viehes. (Prov 12,10) Als sie sich ihm genähert hatte, fiel sie auf ihr Angesicht und küsste ihm die Füße. Seine Schüler stießen sie weg. Er sagte zu ihnen: Lasst sie! Was mir ist und was euch ist, gehört ihr. Ihr Vater hörte, dass ein großer Mann in die Stadt gekommen sei. Er sagte: Ich will zu ihm gehen. Vielleicht löst er mir das Gelübde. Er ging zu ihm. Er sagte zu ihm: Rabbi, auf mir liegt ein Gelüde. Er sagte zu ihm: Worum handelt es sich? Er antwortete: So und so ist die Sache. Er sagte zu ihm: Wenn dein Schwiegersohn ein Gelehrter von unseren Rabbinen wäre und du wüsstest, dass er ein großer Mann ist, würdest du dann [das Gelübde] gelobt haben? Er sagte zu ihm: Rabbi, sogar bei [nur] einem Abschnitt, sogar bei einer Halacha, sogar bei einem Vers, nein! Er sagte zu ihm: Ich bin es. Da fiel er auf sein Angesicht und küsste ihm die Füße und gab ihm die Hälfte des Vermögens. Die Tochter des R. Aqiva verfuhr bei Ben Azzai ebenso. Wir finden, dass die Leute sagen: Wie das Verhalten der Mutter so das Verhalten der Tochter. bSanh 58b

Wer sein Ackerland bebaut, wird sich an Brot satt essen können. (Prov 12,11) R. Simeon ben Laqisch sagte: Wenn der Mensch sich selbst zum Bearbeiter seines Ackers macht, wird er satt an Brot. Und wenn nicht, wird er nicht satt an Brot. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in § 396 [GenR 82,8].

GenR 65,16

Den Frevler gelüstet nach dem Fang böser Dinge. (Prov 12,12) Das ist Esau, den es nach den Kleidern gelüstete, und er bekam sie von Nimrod. Das ist es, was geschrieben steht: Die guten Kleider ihres älteren Sohnes Esau. (Gen 17,15)

GenR 34,3

Im Vergehen der Lippen ist ein böser Fallstrick. (Prov 12,13) R. Judan [sagte] im Namen von R. Aibo: 135 Wegem der Rebellion, die die Generation der Flut gegen den Heilige, gepriesen sei er, anzettelte, denn es heißt: Da sagten sie zu Gott: Weiche von uns, (Ijob 21,14) kam ein Anschlag über sie. Aber der Gerechte entkommt der Bedrängnis. (Prov 12,13) Das ist Noach, denn es steht geschrieben:

 135 Vgl. Raschi zu Prov 12,13.

Proverbia  125

Geh aus der Arche heraus. (Gen 8,16) Eine andere Auslegung: Wegen der Rebellion, die Esau und Ismael gegen den Heilige, gepriesen sei er, anzettelten, überkam sie ein Anschlag.

GenR 67,11

Es entkommt / der Gerechte der Bedrängnis. (Prov 12,13)

(151d)

Das ist Jakob, denn es heißt: Und Jakob zog von Beerscheba aus. (Gen 28,10)

1

2

3

Von der Frucht seines Mundes kann man sich an Gutem satt essen. (Prov 12,14)

§ 949

R. Simlai sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Ruben: Du hast zuerst mit der Rettung angefangen, denn es heißt: Als Ruben [das] hörte, wollte er ihn aus ihrer Hand retten. (Gen 37,21) Bei deinem Leben, die Asylstädte werden zuerst nur aus deinem Gebiet bestimmt, denn es heißt: Bezer in der Wüste. (Dtn 4,43)

MidrSam 9,6

R. Jehoschua aus Siknin [sagte] im Namen von R. Levi: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Juda: Du hast drei Seelen aus dem Feuer und eine aus der Grube gerettet. Bei deinem Leben, ich werde drei für dich retten: Hananja, Mischael und Asarja aus dem Feuer und Daniel aus der Löwengrube. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Mose: Du hast gesagt: So erkenne denn heute und nimm dir zu Herzen [...] keiner sonst. (Dtn 4,39) Bei deinem Leben, ich werde über dich schreiben lassen: Und es stand in Israel kein Prophet mehr auf [wie Mose]. (Dtn 34,10)

4 Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Rahab: Du hast gesagt: Denn JHWH, euer Gott, ist Gott. (Jos 2,11) Es ist sicher auf der Erde, vielleicht auch im Himmel oben. Du hast gesagt, was deine Augen nicht sahen. Bei deinem Leben: Dein Sohn wird aufstehen und sehen, was die Propheten nicht gesehen haben: Da öffneten sich die Himmel, und ich sah Visionen Gottes. (Ez 1,1) 5

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Hanna: Du hast mich gepriesen (καλός): JHWH Zebaot. (I Sam 1,11) Bei deinem Leben, dein Sohn wird aufstehen und in Bezug auf mich eröffnen: So spricht JHWH der Heerscharen. (I Sam 15,2) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Zwölfpropheten § 516 [PRK 24,9 und in [Jalkut] Jeremia § 319 [Mek beschallach 2] und § 71 [= § 31, bBer 31b].

126  Jalkut Schimoni

TanB wa-jetse 1

136

Der Weg des Menschen137 ist in seinen Augen recht. (Prov 12,15) Das ist Esau, denn es heißt: Da sah Esau, dass die Töchter Kanaans übel waren [...], und Esau ging zu Ismael. (Gen 28,8-9)

Er fügte Kummer an Kummer. Der Weise aber hört auf Rat. (Prov 12,15) Das ist Jakob, denn es heißt: Da hörte Jakob auf seinen Vater und seine Mutter. (Gen 28,7) bEr 64b

Es gibt Schwätzer wie Schwertstiche. (Prov 12,18) Rabbah bar Bar Chana sagte, R. Jochanan habe gesagt: Was ist [gemeint]? R. Gamaliel eröffnete [den Vortrag] über jenen Mann[, über den es heißt]: Da ist ein Schwätzer wie Schwertstiche: (Prov 12,18) Jeder Schwätzer verdient, dass man ihn mit einem Schwert durchbohrt. Vielmehr: Aber die Sprache der Weisen ist Heilung. (Prov 12,18)

bKet 103a

Aber die Sprache (‫ )ולשון‬der Weisen ist Heilung. (Prov 12,18) Rav Huna sagte: Die Sprache der Weisen ist ein Segen, die Sprache der Weisen ist Reichtum, die Sprache der Weisen ist Heilung. (Prov 12,18) „Die Sprache der Weisen ist ein Segen“, der Segen des Hauses ist seine Größe. „Die Sprache der Weisen ist Reichtum“. Unsere Rabbinen lehrten: Wer seinem Gefährten Früchte verkauft, [und der Käufer] zieht [das Gekaufte] zu sich heran und misst nicht nach[, hat er es erworben]. Hat er nachgemessen und nicht zu sich herangezogen, hat er nichts erworben – Und wenn er umsichtig ist, mietet er die Stelle[, wo das Gekaufte liegt].138

 136 Vgl. GenR 67,12-13. 137 BH: Narren (‫)אויל‬. 138 Israel Wolf Slotki, The Babylonian Talmud Kethuboth translated into English with Notes, Glossary and Indices, hg. Isidore Epstein (London: The Soncino Press, 1936) Anm. 50: https://www.halakhah.com/kethuboth/kethuboth_103.html (25.08.2021): “If the fruit is kept in the seller’s domain the buyer who for some reason is unable to transport his purchase forthwith and fears that the seller might retract and cause him financial loss, may thus protect himself by renting the spot on which the fruit is kept and thereby acquire possession of the fruit since a man's domain acquires possession for him. A buyer thus gets wealth by taking the hint of the Sages.”

Proverbia  127

„Die Sprache der Weisen ist Heilung“, (Prov 12,18) denn wir haben gelernt: Nicht kaue der Mensch Weizenkörner und lege sie an Pesach auf seine Wunde, weil sie säuern. Betrug ist im Herzen derer, die Böses schmieden. (Prov 12,20) R. Chama bar Chanina sagte: Jeder, der mit seinem Gefährten spricht und mit ihm isst und trinkt und dann verleumderisch über ihn spricht, den nennt der Heilige, gepriesen sei er, böse, denn es heißt: Betrug ist im Herzen derer, die Böses schmieden. (Prov 12,20)

MidrProv 12,1 [S. 101-102]

Aber wenn er über ihn gute Worte sagt, dann nennt er ihn friedvoll, denn es heißt: Bei denen aber, die zum Frieden raten (‫)וליעצי‬, ist Freude. (Prov 12,20) Nach R. Ze’ira bietet der Wortsinn eine andere Auslegung: Jeder, der nachts auf seinem Bett schläft und in seinem Herzen denkt und sagt: Morgen will ich früh aufstehen und dem und dem Gutes tun, der wird sich künftig mit den Gerechten in der kommenden Zukunft freuen, denn es heißt: Bei denen aber, die zum Frieden raten, ist Freude. (Prov 12,20) R. Huna sagte: Was [meint] die Schrift, wenn sie sagt „und die [zum Frieden] raten (‫?“)וליעצי‬ Sie sollte sagen „und der [zum Frieden] rät“. [Nein.] Vielmehr sagt R. Levi: Das sind die beiden Nieren des Menschen, die ihn beraten, eine zum Guten und eine zum Bösen, die zur Rechten zum Guten und die zur Linken zum Bösen, denn es heißt: Der Verstand (‫ )לב‬des Weisen ist zu seiner Rechten und der Verstand des Toren ist zu seiner Linken. (Koh 1,2) Und ebenso sagte David: Der du Herzen (‫ )לבות‬und Nieren prüfst. (Ps 7,10) Hat denn der Mensch zwei Herzen? [Nein.] Vielmehr: Den guten Trieb und den bösen Trieb, und die Nieren, die ihm raten, denn es heißt: Bei denen aber, die zum Frieden raten, ist Freude. (Prov 12,20) Keinerlei Unheil wird dem Gerechten widerfahren. (Prov 12,21)

§ 950

Es geschah, dass ein junges Reh zum Exilarchen gebracht wurde, das die Hinterbeine abgeschnitten hatte. Rav untersuchte die konvergierenden Sehnen im Oberschenkel und fand sie koscher und meinte, dass man ein Stück Fleisch davon essen könne. Samuel sagte zu ihm: Fürchtet der Meister nicht die Wunden? Was soll man [diesbezüglich] tun? / Er sagte zu ihm: Leg es in den Ofen, damit es geprüft werde. Er legte es in den Ofen und es zerfiel in Stücke.

bChul 59a

(152a)

128  Jalkut Schimoni

Und Samuel las über Rav: Keinerlei Unheil wird dem Gerechten widerfahren. (Prov 12,21) Und Rav las über Samuel: Dass dir kein Geheimnis zu schwer ist. (Dan 4,6) MidrProv 12,21 [S. 102-103]

Keinerlei Unheil (‫ )און‬wird dem Gerechten widerfahren. (Prov 12,21) Wenn er in seiner Geradheit gerecht wandelt. (Prov 20,7) Aber die Frevler sind voller [Bosheit]. (Prov 12,21) Das ist einer, der mit dem Mund eines und mit dem Herzen anders spricht, und der Heilige, gepriesen sei er, nennt ihn Gräuel, denn es heißt: Ein Gräuel für JHWH sind Lippen, die lügen. (Prov 12,22) Wer aber Vertrauen schafft, hat sein Wohlgefallen. (Prov 12,22) Das ist einer, der mit Vertrauen Handel treibt.

bJoma 75a

Kummer im Herzen des Mannes drückt es nieder (‫)ישחנה‬. (Prov 12,25) Rav Ammi und Rav Assi: Der eine sagte: Man verbanne ihn (‫ )ישחנה‬aus seinem Gedächtnis. Und der andere sagte: Man erzähle ihn (‫ )ישיחנה‬anderen.

bEr 54b

Nicht erjagt die Lässigkeit ihr Wild. (Prov 12,27) Rav Schezbe sagte im Namen von R. Eleazar ben Azarja: Der betrügerische Jäger lebt nicht, um seine Tage zu verlängern. Und Rav Scheschet sagte: Der betrügerische Jäger brät. Als Rav Dimi kam, sagte er: Das gleicht einem, der zwei Vögel jagt. Wenn er dem ersten[, den er fängt,] zuerst seine Flügel bricht, bleibt er in seiner Hand, und wenn nicht, bleibt er nicht in seiner Hand.

GenR 67,2

Eine andere Auslegung: Der Bequeme erjagt (‫)יחרך‬139 sein Wild nicht. (Prov 12,27) Unsere Rabbinen sagen: Das ist Esau.

 139 Hapax legomenon.

Proverbia  129

Wird etwa der Heilige, gepriesen sei er, dem Betrüger und seiner Beute [die Zeit] verlängern (‫ )יאריך‬und verschieben? Denn R. Jehoschua ben Levi sagte: Jenen ganze Tag jagte er (‫ )צד‬Gazellen und band sie. Aber ein Engel kam und befreite sie. [Er jagte] Vögel und sengte sie an, doch ein Engel kam und machte sie flugtüchtig. Und all das warum? Aber des Menschen kostbares Gut ist Fleiß (‫)חרוץ‬. (Prov 12,27) Damit Jakob gehen und die Segnungen holen konnte. Denn dies ist das Kostbarste der Welt, was ihm bestimmt ist (‫)חרוצות לו‬. R. Chanina bar Pappa fragte R. Ze՚ira. Er sagte zu ihm: Was [meint], dass geschrieben steht: Aber des Menschen kostbares Gut ist bestimmt (‫( ?)חרוץ‬Prov 12,27) Bestimmt (‫ )חרוצה‬ist es für die Gerechten, dass sie vom Kostbaren der kommenden Welt nichts in dieser Welt erhalten. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 97 [LevR 2,1].

Kapitel 13 Da ist einer, der sich reich stellt, und gar nichts hat. (Prov 13,7) Unsere Rabbinen lehrten: Er tauche seinen Fuß in Öl. (Dtn 33,24) Das ist das Gebiet von Ascher, wo das Öl wie eine Quelle floss. Man sagt: Einmal benötigten die Männer von Laodizäa Öl. Sie bestimmten einen Gesandten [und] sagten zu ihm: Geh und bring uns Öl [im Wert] von hundert Myriaden. Er ging nach Tyrus. Man sagte zu ihm: Geh nach Gusch Halab. Er ging nach Gusch Halab. Man sagte zu ihm: Geh zu dem und dem auf dem Feld. Er fand ihn pflügend unter seinen Ölbäumen. Er sagte zu ihm: Ich [benötige] Öl [im Wert] von hundert Myriaden, hast du es? Er sagte zu ihm: Ja. Warte auf mich, bis ich meine Arbeit beendet habe. Als er seine Arbeit beendet hatte, befestigte er seine Geräte auf dem Rücken, machte sich auf den Weg und entfernte [dabei herumliegende] Steine. Er dachte: Gibt es bei einem solchen [Menschen] Öl [im Wert] von hundert Myriaden?! Wie mir scheint, haben mich die Juden verspottet. Als sie zu seinem Haus kamen, brachte seine Magd ein Gefäß mit Wasser, und er wusch darin Hände und Füße. Dann brachte sie ihm eine Schüssel aus Gold mir Öl, und er tauchte darin seine Hände und Füße, um zu bestätigen, dass es heißt: Er tauche in Öl seinen Fuß. (Dtn 33,24)

bMen 85b

130  Jalkut Schimoni

Nachdem sie gegessen und getrunken hatten, verkaufte er ihm Öl [im Wert] von hundert Myriaden. Er sagte zu ihm: Brauchst du noch etwas mehr? Er sagte: Ja, aber ich habe kein Geld mehr. Er sagte zu ihm: Wenn du willst, nimm. Ich werde dann mit dir gehen, um [vor Ort] den Kaufpreis zu erhalten. Er verkaufte ihm [zusätzlich] Öl [im Wert] von achtzehn Myriaden. Man sagt: Jener Mann ließ [bei diesem Geschäft] weder ein Pferd noch ein Maultier noch ein Kamel noch ein Esel im Land Israel, das/den er nicht gemietet hätte.140 Als er zu seiner Stadt kam, kamen sie heraus, um ihn zu preisen (καλός). Er sagte zu ihnen: Preist nicht mich, sondern diesen, der bei mir ist sollt ihr preisen, der mir Öl [im Wert] von hundert Myriaden zugemessen hat. Und siehe, er hat noch Anspruch bei mir [auf den Kaufpreis] von achtzehn Myriaden, um zu bestätigen: Einer, der sich arm stellt, und hat doch viel Besitz. (Prov 13,7) Hingezogene Hoffnung macht das Herz krank. (Prov 13,12) bBer 32b

(152b)

R. Chijja bar Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt: Jeder, / der sein Gebet ausdehnt und [auf Erfüllung] spekuliert, zu dem kommt schließlich Herzschmerz, denn es heißt: Aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens. (Prov 13,12) Was für ein Gegenmittel hat er? Er beschäftige sich mit der Tora, denn es heißt: Ein Baum des Lebens ist sie für [alle], die sie ergreifen. (Prov 3,18) Und „Baum des Lebens“ ist nichts anderes als die Tora, denn es heißt: Ein Baum des Lebens ist sie für [alle], die sie ergreifen. (Prov 3,18) Eine andere Auslegung: Hingezogene Hoffnung macht das Herz krank. (Prov 13,12) Das ist einer, der sich mit einer Frau verlobt und sie [erst] nach einiger Zeit heiratet. Aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens. (Prov 13,12) Das ist einer, der sich mit einer Frau verlobt und sie auf der Stelle heiratet. Eine andere Auslegung: Hingezogene Hoffnung. (Prov 13,12) Das ist David, der gesalbt wurde und [erst] nach zwei Jahren König wurde. Aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens. (Prov 13,12) Das ist Saul, der gesalbt und sofort König wurde.

 140 Um das verkaufte Öl abtransportieren zu lassen.

Proverbia  131

Wegen welchen Verdienstes? Wegen des Verdienstes seiner guten Werke. Denn er war sanft und bescheiden, und er aß Profanes in Reinheit und verteilte sein Geld, um das Geld Israels zu schonen, und er schätzte die Ehre seines Knechtes wie seine eigene Ehre ein. Jehuda, der Sohn von Rabbi Nechemja sagte im Namen von R. Simeon ben Laqisch, dass er ein Sohn der Tora war, denn es heißt: Durch mich herrschen Fürsten. (Prov 8,16) Eine andere Auslegung: Hingezogene Hoffnung. (Prov 13,12)

PRK 5,3

Das sind ist Israel. Als der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm sagte: Geh und sag zu den Israeliten: Ich habe auf euch genau achtgehabt. (Ex 3,16) Er ging und sagte es zu ihnen. Sie sagten zu ihm: Unser Meister Mose, [kommt] noch eine Heimsuchung?! Was ist meine Kraft, dass ich warten, und was ist mein Ende, dass ich mich gedulden sollte? Ist [denn] meine Kraft die Kraft von Steinen, oder ist mein Fleisch aus Bronze? (Ijob 6,11-12)

Als er zu ihnen sagte: In diesem Monat werdet ihr befreit, sagten sie: Das ist ein gutes Zeichen (σημεῖον). Das ist es, was geschrieben steht: Aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens. (Prov 13,12) Wer das Wort verachtet, bei dem wird gepfändet. (Prov 13,13)

MidrPs 34,1

ES wird beschlagnahmt, so wie du sagst: Falls du wirklich den Mantel deines Nächsten zum Pfand nimmst. (Ex 22,25) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 131 [MidrPs 43,1].

Jeder Kluge handelt mit Bedacht. (Prov 13,16) Rav Nachman sagte, Rav Jehuda habe gesagt: Das ist David, denn es steht geschrieben:141 Da sprachen seine Diener zu ihm: Man suche meinem Herrn dem Könige ein jungfräuliches Mädchen. (I Reg 1,2) Wer eine Tochter hatte, brachte sie ihm. Ein Tor aber breitet Narrheit aus. (Prov 13,16) Das ist Ahasveros, denn es steht geschrieben: Und der König bestimme Beamte. (Est 2,3)  141 Vgl. Raschi zu Prov 13,16.

bMeg 12b

132  Jalkut Schimoni

Wer eine Tochter hatte, versteckte sie vor ihm. Jelamdenu

Wer mit Weisen umgeht, wird weise. (Prov 13,20) Das ist Abraham. Aber wer sich mit Toren einlässt, dem wird es schlecht gehen. (Prov 13,20) Das ist Lot, denn es steht geschrieben: Er schlug [seine] Zelte bis nach Sodom auf. (Gen 13,12) Und sie nahmen Lot und seine Habe. (Gen 14,12) Und warum all das? Denn er wohnte in Sodom. (Gen 14,12) Unsere Lehrer lehrten:142 MAN DARF DAS FUTTERAL DES BUCHES MIT DEM BUCH VOR DEM FEUER RETTEN. Sind denn Worte der Tora darauf geschrieben? [Nein.] Vielmehr, weil es dem Buch anhaftet, verdient es, mit ihm gerettet zu werden. Und ebenso sagte Salomo: Wer mit Weisen umgeht, wird weise. (Prov 13,20) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Der erste Adam hörte auf seine Frau und wurde vertrieben. Wenn er sich an mich gehalten und auf mich gehört hätte, wäre er wie ich. So wie ich lebe und bestehe, so würde auch er leben und bestehen.143

(MidrProv 13,20)

Wer mit Weisen umgeht, wird weise. (Prov 13,20) Glücklich sind die Gerechten und ihre Anhänger, denn es steht geschrieben: Und Gott gedachte Noachs und aller Tiere und allen Viehs. (Gen 8,1) Wenn Noach es verdiente, was haben dann die Tiere und das Vieh verdient? Den Toren wird es schlecht gehen.144 (Prov 13,20) Das ist die Generation der Flut. Wehe den Frevlern und denen, die sich ihnen anschließen! Was steht bei ihnen geschrieben? So löschte er alles Bestehende aus. (Gen 7,23) Wenn der Mensch gesündigt hat, was haben denn das Vieh und die Tiere gesündigt? Vielmehr: Wehe den Frevlern und ihren Anhängern. Vom Menschen bis zum Vieh. (Ex 9,25) Du findest, als Korach sich trennte, gingen in der Abspaltung 250 Häupter des Gerichtshofs (συνέδριον) mit ihm. Und mit ihnen ging auch ihr Geld, denn es heißt:

 142 Siehe mSchab 16,1. 143 Vgl. GenR 42,7; TanB bereschit 1. 144 BH: Wer sich zu den Toren gesellt.

Proverbia  133

Und die Erde öffnete ihren Mund. (Num 26,10) Sieh, was bei Hananja, Mischael und Asarja geschrieben steht: [Diese] Männer in ihren Mänteln, Röcken. (Dan 3,21) Als sie herauskamen, steht geschrieben: Diese Männer, über deren Leib das Feuer keine Macht gehabt hatte. (Dan 3,27) So weit so schön. Und warum: Und ihre Mäntel waren nicht veränder? (Dan 3,27) Weil sie sie umschlossen. Und wie die Kleider, die die Gerechten umschlossen, ins Feuer hinabgingen und nicht beschädigt wurden, / [so geht es] den Israeliten, die sich dem Gerechten der Welt anschliessen, der lebt und besteht, denn es heißt: Ihr aber, die ihr JHWH, eurem Gott, angeschlossen seid. (Dtn 4,4) Und es steht geschrieben: Denn ebenso wie der Hüftschurz sich an die Hüften eines Mannes anschließt. (Jer 13,11)

(152c)

Umso mehr werden sie vom Gericht der Gehenna gerettet. Warum? Weil ich mit ihnen bin, denn es heißt: Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir. (Jes 43,2) Wer mit Weisen umgeht, wird weise. (Prov 13,20) Das gleicht einem, der in einen Parfumladen hineingeht: Auch wenn man ihm nichts verkauft und er überhaupt nichts mitnimmt, so hält sich, wenn er hinausgeht, sein Geruch und der Geruch seiner Kleider den ganzen Tag. Den Toren wird es schlechtgehen.145 (Prov 13,20) Das gleicht einem, der in eine Gerberei (βυρσική) hineingeht: Auch wenn man ihm nichts verkauft und er überhaupt nichts mitnimmt, wenn er hinausgeht, so hält sich sein Geruch und der Geruch seiner Kleider den ganzen Tag. Ebenso geht es jedem, der mit einem Weisen umgeht. Und jeder, der ihn sieht, sagt: Wäre dieser nicht ein Weiser wie er, er würde nicht mit ihm gehen. Und so beim Toren. Das ist es, was geschrieben steht: Wer mit Weisen umgeht, wird weise. (Prov 13,20) Die Sünder verfolgt das Böse. (Prov 13,21) Man fragte die Weisheit: Was ist die Strafe für den Sünder? Usw. steht geschrieben in [Jalkut] Ezechiel § 358 [PRK 24,7].

 145 BH: Wer sich zu den Toren gesellt.

MidrProv 13,20 [S. 104]

134  Jalkut Schimoni

Fülle von Nahrung [bringt] das Pflügen (‫[ )ראשים‬des Ackers den Armen]. (Prov 13,23) MidrProv 13,21 [S. 105]

R. Simeon ben Jochai sagte: Der Reiche zehrt den Armen in dieser Welt aus, doch in der kommenden Zukunft fordert es der Heilige, gepriesen sei er, von ihm, denn es heißt: Wegen der Beraubung der Elenden, wegen des Seufzens der Armen. (Ps 12,6) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Die Zeit ist gekommen, dass ich von euch die Beraubung der Elenden einfordere, was ihr gestohlen habt, und den Schaden, den ihr ihnen zugefügt habt. R. Jose der Galiläer sagte: Nicht so, sondern selbst wenn der Mensch in dieser Welt raubt und stiehlt, so geht er nicht aus dieser Welt, bevor andere ihn berauben. Woher lernen wir das? Vom Ende des Verses: Aber mancher wird ohne Recht (‫ )משפט‬ruiniert. (Prov 13,23) Das tut man ihm ohne Gericht (‫)משפט‬.

bChag 4b-5a

Aber mancher wird ohne Recht ruiniert. (Prov 13,23) Wenn Rav Assi zu diesem Vers kam, weinte er.146 Gibt es einen Menschen, der vor seiner Zeit geht?! Ja, denn als Rav Bebai bar Abaje sich bei dem Todesengel befand, sagte er zu seinem Boten: Geh, bring mir Mirjam, die Frauenhaarflechterin. Er ging und brachte ihm Mirjam, die Kindererzieherin. Er sagte: Habe ich dir nicht gesagt: Mirjam, die Frauen[haar]flechterin? Er sagte zu ihm: Wenn es so ist, will ich sie zurückbringen. Er sagte zu ihm: Nein. Da du sie gebracht hast, bleibe sie bei der Zahl. Er sagte zu ihm: Wie war es dir möglich[, sie zu bringen]? Er sagte zu ihm: Sie hielt das Feuer und bereitete den Ofen vor. Sie legte den Rest [der Glut] auf ihr Bein und brannte. Da wurde ihr Geschick zerbrochen und ich brachte sie her. Rav Bebai sagte zu ihm: Habt ihr die Erlaubnis, so zu handeln? Er sagte zu ihm: Ja, denn es steht geschrieben: Aber mancher wird ohne Recht ruiniert. (Prov 13,23) Und es steht geschrieben: Eine Generation kommt, und eine Generation geht. (Koh 1,4) Er sagte zu ihm: Ich behalte sie, bis ihre Generation voll ist, dann übergebe ich sie dem Land des Todes. Er sagte zu ihm: Was machst du mit dem Rest ihrer Jahre? Er sagte zu ihm: Wenn es unter unseren Rabbinen einen gibt, der ihrer bedarf, um eine Sache abzuschließen, seien sie ihm Ersatz und wir fügen sie ihm hinzu.

GenR 49,8

R. Simlai fragte R. Natan: Was [meint]: Mancher wird ohne Recht (‫ )משפט‬ruiniert. (Prov 13,23)

 146 Vgl. Raschis Zuammenfassung zu Prov 13,23.

Proverbia  135

Er sagte zu ihm: Ohne die Rechtsprechung (‫ )משפט‬seines Ortes. Das gleicht einem, der gesandt wurde, um die Leute von Tiberias und die Leute von Sepphoris zu besteuern. Als er die Leute von Tiberias besteuerte, sah er einen von den Leuten von Sepphoris und er ergriff ihn. Er sagte zu ihm: Ich bin aus Sepphoris! Er sagte zu ihm: Ich habe Briefe aus Sepphoris, um es [ebenfalls] zu besteuern. Doch er hatte die Besteuerung der Leute aus Tiberias noch nicht beendet, da kam ein Erlass für Sepphoris. Er fand sich „ruiniert ohne Recht“ seines Ortes. R. Levi und R. Simon (Σίμων). R. Levi sagte: [Das gleicht] einem Bären, der unter den wilden Tieren räuberte. Als er unter den Tieren nichts mehr zu räubern fand, räuberte er beim Vieh. R. Simon (Σίμων) sagte: Wie eine Sichel, die Dornen abhaut. Genügt es ihr nicht, [zerschlägt sie] Rosen. Und [auch das] genügt ihr nicht. Wer seinen Stock schont, hasst seinen Sohn. (Prov 13,24) Gibt es denn einen Menschen, der seinen Sohn hasst? [Nein.] Vielmehr, wenn einer ihn nicht bezüglich der Tora und der Weisheit und des Anstands tadelt, kommt er dazu, ihn zu hassen. Wenn er ihn aber tadelt, so wird er zu einem, der ihn liebt, denn es heißt: Aber wer ihn liebt, züchtigt ihn beizeiten. (Prov 13,24)

MidrProv 13,24 [S. 106]

Und ebenso ist der Heilige, gepriesen sei er. Weil er die Gerechten liebt, züchtigt er sie in dieser Welt mit Züchtigungen und mit Versklavung [durch] Königreiche, damit es / ihnen zur Reduzierung der Strafe dient.

(152d)

Der Gerechte isst und wird satt. (Prov 13,25)

PRK 6,2147

Das ist Elieser, der Knecht Abrahams, denn es heißt: Lass mich doch ein wenig Wasser schlürfen. (Gen 24,17) Aber der Bauch der Frevler darbt. (Prov 13,25) Das ist Esau, denn es heißt: Lass mich doch schnell von dem Roten essen. (Gen 25,30) Er riss seinen Mund auf wie ein Kamel. Er sagte: Ich öffne [den Mund] und du schüttest hinein, und ich werde gehen. Die ganze ausgekratzte Schüssel148 war in ihm, wie gelehrt wird: Man darf das Kamel nicht stopfen, aber zu einem Herunterschlingenden machen.149

 147 Vgl. MidrProv 13,25. Die Editio princeps verweist als Quelle auf Jelamdenu. 148 ‫פנה הקדדה‬. 149 Vgl. bSchab 155b.

136  Jalkut Schimoni

Tan pinchas 13

Eine andere Auslegung:150 Der Gerechte isst und wird satt. (Prov 13,25) Das ist der Heilige, gepriesen sei er, so wie du sagst: Das eine Lamm sollst du am Morgen zubereiten. (Num 38,4) Sie kommen nur, um Israel zu entsühnen. Das beständige Opfer am Morgen entsühnt für die Verschuldungen, die in der Nacht begangen wurden, und das beständige Opfer am Abend entsühnt die Verschuldungen, die am Tag begangen wurden. [So] findet man, dass kein Mensch mit einer Schuld übernachtet. Und es steht geschrieben: Denn mein ist alles Getier des Waldes. (Ps 50,10)

PRK 6,2

Eine andere Auslegung:151 Der Gerechte isst und wird satt. (Prov 13,25) Das ist die Moabiterin Rut, denn es steht geschrieben: Und sie aß und wurde satt und ließ übrig. (Rut 2,14) R. Isaak sagte: Du kannst daraus zweierlei lernen: Entweder wohnt der Segen in der Hand eines gerechten Mannes oder im Inneren einer gerechten Frau. Da geschrieben steht: Der Gerechte isst und wird satt, (Prov 13,25) scheinen die Dinge [so zu liegen,] dass der Segen im Innern einer gerechten Frau wohnt. Aber der Bauch der Frevler darbt. (Prov 13,25) Das sind die Völker (‫ )אומות‬der Welt. R. Meir sagte: Dostai fragte mich: Was [meint] „aber der Bauch der Frevler darbt“? Ich sagte zu ihm: Ein Heide (‫ )גוי‬war in unserer Stadt. Er bereitete ein Festmahl für alle Bewohner der Stadt und lud auch mich mit ihnen ein. Er brachte vor uns von allem, was der Heilige, gepriesen sei er, in den sechs Tagen der Schöpfung erschaffen hat. Der Tafel mangelte nichts, außer Nüssen zum Knacken. Was tat er? Er nahm das Tablett, das sechs Silberstücke wert war, von uns weg und zerbrach es. Ich sagte zu ihm: Warum? Er sagte zu mir: Du sagst, diese Welt gehöre uns. Wenn wir jetzt nicht essen, wann sollen wir dann essen?! Über ihn habe ich gelesen: Aber der Bauch der Frevler darbt. (Prov 13,25)

 150 Die Editio princeps verweist als Quelle auf Pesiqta. Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 369 verweist darauf, dass die Stelle dort nicht zu finden sei. 151 Vgl. MidrProv 13,25; NumR 21,20.

Proverbia  137

Eine andere Auslegung: Der Gerechte isst und wird satt. (Prov 13,25) Das ist Hiskija, der König von Juda. Man erzählt über Hiskija, den König von Juda, dass man jeden Tag zwei Bündel Grünzeug und ein Pfund (λίτρα) Fleisch [für ihn] auf seine Tafel brachte. Aber der Bauch der Frevler darbt. (Prov 13,25) Das ist Pekach, der Sohn des Remaljahu, der zum Nachtisch dreihundert Tauben aß. Eine andere Auslegung: Der Gerechte isst und wird satt. (Prov 13,25) Das sind die Könige Israels. Aber der Bauch der Frevler darbt. (Prov 13,25) Das sind die Könige des Ostens und des Westens.

Kapitel 14 Klugheit (‫ )חכמות‬der Frauen baut ihr Haus. (Prov 14,1) Das ist die Frau des On (‫)און‬, denn wir sagen:152 On, der Sohn des Pelet, den dessen Frau rettete. Sie sagte zu ihm: Was schaut für dich dabei heraus? Ist dieser Meister,153 bist du Schüler, und ist jener Meister,154 bist du Schüler. Er sagte zu ihr: Und was soll ich tun? (Sie sagte zu ihm:)155 Ich war bei der Beratung dabei, und ich habe mich mit diesen verschworen. Er sagte zu ihr: Die ganze Gemeinde, sie alle sind heilig. (Num 16,3) Sie sagte zu ihm: Setz dich, denn ich werde dich retten. Sie gab ihm Wein zu trinken, machte ihn betrunken und ließ ihn sich drinnen hinlegen. Sie setzte sich ans Tor und löste ihr Haar. Jeder, der kam, sah sie und kehrte um. Inzwischen wurden sie156 verschlungen. Aber die Torheit (‫ )ואולת‬reißt es mit eigenen Händen nieder. (Prov 14,1)

 152 Vgl. Num 16,1 und Raschi zu Prov 14,1. 153 Mose. 154 Korach. 155 Das Eingeklammerte ist zu streichen. 156 Die Aufständischen um Korach.

bSanh 109b-110a

138  Jalkut Schimoni

Das ist die Frau des Korach. Sie sagte zu ihm: Hast du gesehen, was Mose tat? Er ist König, seinen Bruder setzte er zum Hohenpriester ein, und die Söhne seines Bruders setzte er zu Vorstehern der Priesterschaft ein. Wenn eine Hebe kommt, sagt er, sie gehöre dem Priester, bei einer Teighebe, sagt er, sie gehöre dem Priester, auch bei dem ersten Zehnt, den ihr erhaltet, sagt er: Gebt ein Zehntel dem Priester. Er schert euch euer Haar,157 er behandelt euch, als wäret ihr schmutzig, aber er ist nur neidisch auf euer Haar! Er sagte zu ihr: Er selbst hat es auch so gemacht! Sie sagte zu ihm: Da alles ihm gebührt, sagte er: „Meine Seele soll mit den Philistern sterben.“158 Und ferner sagte er zu euch: Macht euch [Fäden von] Purpurwolle.159 Man sollte meinen, wenn Purpur etwas Vornehmes ist, sollte man Purpurkleider holen und damit deine ganze Schule eindecken! (153a)

Es sucht / der Spötter. (Prov 14,6)

GenR 89,6

Das ist der Pharao. Weisheit, doch es gibt keine. (Prov 14,6) Das sind die Magier des Pharao: Sieben Töchter hast du gezeugt, und sieben Töchter beerdigst du. Aber für den Verständigen ist Erkenntnis ein Leichtes. (Prov 14,6) Das ist Josef, denn es heißt: Keiner ist so verständig und weise wie du. (Gen 41,39)

bJoma 83a

Das Herz kennt sein eigenes Leid. (Prov 14,10) R. Jochanan sagte: [Wenn] der Kranke sagt, ich brauche [etwas zu essen], und der Arzt sagt, es ist nicht notwendig, lasse man ihn nach seinem eigenen Gutdünken essen, denn es heißt: Das Herz kennt sein eigenes Leid. (Prov 14,10) Was [ist der Grund]? Du könntest sagen, dem Arzt [sind die Folgen] klarer und [daher] könnte man schließen: Wenn der Arzt sagt, es ist nötig, und der Kranke sagt, es ist nicht nötig, dann hören wir auf den Arzt. Was ist der Grund? Benommenheit hat ihn160 befallen. Mar bar Rav Aschi sagte:

 157 Den Leviten, siehe Num 8,7. 158 Siehe Jdc 16,30. 159 Siehe Num 15,38. 160 Den Kranken.

Proverbia  139

Überall wo [ein Kranker] sagt, ich brauche [etwas zu essen], selbst wenn es hundert gibt, die sagen: Er braucht nichts, hören wir auf ihn. Was ist der Grund? Das Herz kennt sein eigenes Leid. (Prov 14,10) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige § 174 [PRK 16,2].

Das Herz kennt sein eigenes Leid, und kein Fremder kann sich in seine Freude einmischen. (Prov 14,10)

TanB jitro 11

Das spricht von Jitro. Was findest du, dass über ihn geschrieben steht? Darauf entließ Mose seinen Schwiegervater. (Ex 18,27) Und danach: Im dritten Monat [… kamen sie in die Wüste Sinai]. (Ex 19,1) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Meine Kinder waren in Ägypten bei Lehm und Ziegeln versklavt, und Jitro saß in Ruhe in seinem Haus. Und er kam, um sich mit meinen Kindern zu freuen. Daher: Darauf entließ Mose seinen Schwiegervater. (Ex 18,27) Das Haus der Frevler wird vertilgt. (Prov 14,11)

GenR 30,1

Das ist die Generation der Flut. Aber das Zelt der Aufrichtigen blüht auf. (Prov 14,11) Das ist Noach. Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint. (Prov 14,12)

unbekannt

Das ist Aaron. Und er sagte zu Aaron: Nimm dir ein junges Kalb. (Lev 9,2) Über ihn heißt es: In Frieden und Geradheit wandelte er mit mir. (Mal 2,6) Aber zuletzt sind es Wege des Todes. (Prov 14,12)

Jelamdenu

Das sind Nadab und Abihu, die unerlaubt eine Gabe (δῶρον) [in der Stiftshütte] hineinbrachten und starben. Das gleicht einem König, der den Sohn des Hauses rief. Er sagte zu ihm: Bring mir etwas zu essen. Er ließ ihm [ein Essen] bringen und es gefiel ihm. Da sahen andere Leute, dass es ihm gefiel, und sie brachten ihm einen Teller (δίσκος), und der König erzürnte. Der König sagte: Bringt jene herein, die unerlaubt [eine Gabe] gebracht haben, und übergebt sie dem Scharfrichter (σπεκουλάτωρ). R. Eleazar ben Zadoq sagte: Wem gleichen die Frevler in dieser Welt? Einem Baum, der an einem unreinen Ort steht und dessen Zweige in einen reinen Ort reichen. Wird das Gezweig

bQid 40b

140  Jalkut Schimoni

abgeschnitten, findet man, dass er vollständig an einem unreinen Ort steht. Ebenso überhäuft auch der Heilige, gepriesen sei er, die Frevler in dieser Welt mit Gutem, damit sie auf die unterste Stufe absteigen müssen, denn es heißt: Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes. (Prov 14,12) Und wem gleichen die Gerechten in dieser Welt? Einem Baum, der an einem reinen Ort steht und dessen Zweige in einen unreinen Ort reichen. Wird das Gezweig abgeschnitten, findet man, dass er vollständig an einem reinen Ort steht. Ebenso bringt auch der Heilige, gepriesen sei er, in dieser Welt Züchtigungen über die Gerechten, damit sie die kommende Welt erhalten, denn es heißt: Und dein Anfang wird gering [erscheinen], aber dein Ende wird er sehr groß machen. (Ijob 8,7) bBer 30b-31a

Bei jeder Mühe ist Gewinn. (Prov 14,23) R. Jirmeja saß vor R. Zera. Er sah, dass er sehr fröhlich war. Er sagte zu ihm: Bei jeder Mühe ist Gewinn, (Prov 14,23) steht geschrieben. Er sagte zu ihm: Ich habe die Gebetsriemen angelegt. Mar, der Sohn von Ravina, richtete seinem Sohn die Hochzeit aus. Er sah, dass unsere Rabbinen sehr fröhlich waren. Er brachte einen weißen Kristallbecher und zerbrach ihn vor ihnen. Da wurden sie betrübt.

GenR 89,2

Eine andere Auslegung: Bei jeder Mühe ist Gewinn. (Prov 14,23) R. Samuel bar Abba sagte: Wie bei dem, der etwas Heißes trinkt und dem, der etwas Kaltes trinkt. In Sepphoris gab es einen, der Knochen aufsammelte. Es gibt einige, die sagen, es war R. Samuel bar Abba: Wenn er schwarze Knochen sah, sagte er: Die sind von einem, der Heißes trank. Eine andere Auslegung: Bei jeder Mühe ist Gewinn. (Prov 14,23) Die Bedrängnis, in die Josef geriet, weil er zum Obermundschenk sagte: Aber denke an mich [...], und erwähne mich. (Gen 40,14) Zwei Jahre wurden ihm hinzugefügt: Es geschah aber am Ende von zwei vollen Jahren. (Gen 41,1)

TanB miqqets 2

Eine andere Auslegung: Das spricht von den Mühen der Tora. Für alles, bei dem der Mensch sich mehr als sein Gefährte abmüht, ist / ihm ein Überschuss.

(153b)

Aber Geschwätz der Lippen [führt] nur zu Mangel. (Prov 14,23)

Proverbia  141

Wer seine Lippen beim sich Bemühen um die Tora zurückhält, [bei dem führt] das auch zu Mangel. Eine andere Auslegung: R. Abba, der Sohn von R. Pappi, und R. Jehoschua von Siknin [sagten] im Namen von R. Levi: Dadurch, dass Hanna die Gebete vermehrte, verkürzte sie die Tage von Samuel, denn es heißt: Dass er dort für immer bleibt. (I Sam 1,22) Das ist das „Für-immer“ der Leviten, denn es steht geschrieben: Aber von fünfzig Jahren an soll er aus der Arbeit des Dienstes austreten. (Num 8,25)

jBer 4,1

Sind es nicht zweiundfünfzig? R. Jose bar Abin sagte: Zwei [bevor] er entwöhnt wurde. Und es steht geschrieben: Auch wenn ihr noch so viel betet. (Jes 1,15) Ist von hier [abzuleiten], dass viel beten schädlich ist? [Nein.] Vielmehr: Hier [gilt es] für den einzelnen und dort für die Öffentlichkeit. In der Menge des Volkes (‫ )עם‬besteht der Schmuck des Königs. (Prov 14,28)

§ 951

R. Chama bar Chanina sagte: Um den Ruhm und die Größe des Heiligen, gepriesen sei er, zu erläutern: Selbst wenn er tausend mal tausend mal Tausende und Myriaden mal Myriaden Ordnungen von Dienstengeln hat, die ihm dienen und ihn preisen, so will er doch nur die Preisung Israels, denn es heißt: In der Menge des Volkes (‫ )עם‬besteht der Schmuck des Königs. (Prov 14,28) Und „Volk“ (‫ )עם‬ist nichts anderes als Israel, denn es heißt: Dieses Volk (‫)עם‬, das ich mir gebildet habe. (Jes 43,21) Warum? Weil: Sie sollen meinen Ruhm erzählen. (Jes 43,21) Und ebenso heißt es: Die Edlen der Völker haben sich versammelt [mit dem] Volk des Gottes Abrahams. (Ps

MidrProv 14,28 [111-112]

47,10)

R. Simon (Σίμων) sagte: Wann wird der Name des Heiligen, gepriesen sei er, in seiner Welt erhöht? Wenn die Israeliten sich in den Versammlungshäusern und in den Lehrhäusern versammeln und dem Heiligen, gepriesen sei er, Preisung und Größe geben. Und R. Jischmael sagte: Wenn sie eine Haggada aus dem Mund eines Weisen hören und danach antworten: „Amen, sein großer Name sei gesegnet“, freut sich der Heilige, gepriesen sei er, und

§ 951

142  Jalkut Schimoni

sagt zu den Dienstengeln: Kommt und seht das Volk (‫)עם‬, das ich für mich gebildet habe, wie sehr sie mich preisen. Zu dieser Stunde kleiden sie [ihn] mit Pracht und Majestät. Ebenso heißt es: In der Menge des Volkes besteht der Schmuck des Königs, aber durch Mangel an Leuten [kommt] der Untergang eines Fürsten. (Prov 14,28) Wenn sie sich selbst von den Worten der Tora trennen, dann werde auch ich die Einsichten der Tora von ihnen trennen. bSuk 52b

In der Menge des Volkes besteht der Schmuck des Königs. (Prov 14,28) Man sagt über den Sohn der Marta, der Tochter des Boëtos, dass er zwei Keulen von einem großen Ochsen, der für tausend Zuz gekauft worden war, in die eine Hand nahm und Ferse bei Zehe161 ging. Aber seine Brüder, die Priester, ließen ihn nicht so tun, weil es heißt: In der Menge des Volkes besteht der Schmuck des Königs. (Prov 14,28)

bJoma 22a

Dort gab es vier Auslosungen162, denn es heißt: In der Menge des Volkes besteht der Schmuck des Königs. (Prov 14,28)

GenR 57,1

Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben. (Prov 14,30) Während er noch auf dem Berg Morija war, wurde die Nachricht gebracht, dass die Frau seines Sohns geboren hatte, denn es heißt: Siehe, Milka hat geboren. (Gen 22,20)

bSchab 152b

Aber Wurmfraß (‫ )ורקב עצמות‬in den Knochen ist der Neid. (Prov 14,30) Jeder, der Neid hat, dessen Knochen verrotten (‫)מרקיבין‬. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben] in [Jalkut] Kohelet beim Vers „Und der Staub kehrt zur Erde zurück“ (Koh 12,8) [§ 979, bSchab 152b].

bBM 85b

Im Herzen des Verständigen ruht die Weisheit. (Prov 14,33) R. Chama bar Chanina sagte: Das ist ein Schriftgelehrter, der Sohn eines Schriftgelehrten. Aber was in der Brust der Toren ist, tut sich kund. (Prov 14,33) Das ist ein Schriftgelehrter, der Sohn eines Ungebildeten. Ula sagte: Wir finden, dass die Leute sagen:

 161 In Trippelschritten: Die Zehen des einen Fußes berühren die Verse des anderen Fußes. 162 Welcher Priester welche Aufgabe beim Opfer zu übernehmen hatte.

Proverbia  143

[Auch] ein einzelner Stater163 klappert in der Büchse.164 Wohltätigkeit erhöht ein Volk (‫ )גוי‬und ein Liebeserweis der Völker (‫ )לאומים‬ist die Sünde. (Prov 14,34)

§ 952 bBB 10b

Es wird gelehrt: Rabban Jochanan ben Zakkai sagte zu seinen Schülern: Was [meint], dass geschrieben steht: Wohltätigkeit erhöht ein Volk (‫[ )גוי‬und ein Liebeserweis der Völker (‫ )לאומים‬ist die Sünde]? (Prov 14,34) 1

R. Eliezer antwortete und sagte: Wohltätigkeit erhöht ein Volk. (Prov 14,34) Das sind die Israeliten. Und ebenso heißt es: Und wer ist wie dein Volk (‫)כעמך‬, wie Israel, das einzige Volk (‫ )גוי‬auf Erden. (II Sam 7,23) Und ein Liebeserweis der Völker (‫ )לאומים‬ist Sünde. (Prov 14,34) Wohltätigkeit und Liebeserweis, die die Völker der Welt vollbringen, werden für sie zu einer Sünde, weil sie sich damit nur groß machen wollen, denn es heißt: Damit sie dem Gott des Himmels Räucherwerk darbringen und für das Leben des Königs und seiner Söhne beten. (Esr 6,10)

2

R. Jehoschua antwortete und sagte: Wohltätigkeit erhöht ein Volk. (Prov 14,34) Das sind die Israeliten. Und ein Liebeserweis der Völker ist Sünde. (Prov 14,34) Wohltätigkeit und Liebeserweis, die die Völker der Welt / vollbringen, werden für sie zu einer Sünde, denn sie üben sie nur aus, um ihre Herrschaft zu verlängern, denn es heißt: Darum, König, lass dir meinen Rat gefallen. (Dan 4,24)

3

Rabban Gamaliel antwortete und sagte: Wohltätigkeit erhöht ein Volk. (Prov 14,34) Das sind die Israeliten. Und ein Liebeserweis der Völker ist Sünde. (Prov 14,34) Wohltätigkeit und Liebeserweis, die die Völker (‫ )האומות‬der Welt vollbringen, werden für sie zu einer Sünde, denn sie üben sie nur aus, um damit zu prahlen, und jeder, der prahlt, verfällt der Gehenna, denn es heißt: Der anmaßend Übermütige, Spötter ist sein Name, handelt mit maßlosem Übermut (‫)עברה‬. (Prov 21,24) Und „Übermut“ ist nichts anderes als die Gehenna, denn es heißt:  163 Eine Münze. 164 Vgl. Raschi zu Prov 14,33.

§ 952

(153c)

144  Jalkut Schimoni

Ein Tag des Grimms (‫ )עברה‬ist dieser Tag. (Zeph 1,15) 4 R. Simeon ben Gamaliel sagte: Wir haben immer noch den Modäer nötig, denn es wird gelehrt: R. Eleazar aus Modeïn pflegte zu sagen: Wohltätigkeit erhöht ein Volk. (Prov 14,34) Das sind die Israeliten. Und ein Liebeserweis der Völker ist Sünde. (Prov 14,34) Wohltätigkeit und Liebeserweis, die die Völker der Welt vollbringen, werden für sie zu einer Sünde, denn sie üben sie nur aus, um uns damit zu schmähen. Darüber heißt es: Und JHWH hat es so kommen lassen und hat getan, wie er geredet hatte. Denn ihr habt gegen JHWH gesündigt und nicht auf seine Stimme gehört. (Jer 40,3) 5

R. Nechonja ben ha-Qana antwortete und sagte: Wohltätigkeit erhöht einen Heiden (‫)גוי‬. Und ein Liebeserweis ist für Israel, und für die Völker (‫ )ולאומים‬ein Sündopfer (‫)חטאת‬.

6 R. Jochanan ben Zakkai sagte: Ich sehe, dass seine Worte [besser] sind als eure Worte, denn er weist Wohltätigkeit und Liebe Israel und den Völker eine Sünde (‫ )חטאת‬zu. 7

Und was ist es, was er165 sagt? Wie das Sündopfer die Israeliten in dieser Welt sühnt, so sühnt Wohltätigkeit die Völker der Welt.

CantZ 1,15

1

Eine andere Auslegung: Der Liebeserweis, den die Völker der Welt ausüben, wird für Israel eine Sünde. Von wem lernst du das? Von Mescha, dem König von Moab, denn es steht geschrieben: Da nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der an seiner Stelle König werden sollte, und opferte ihn als Brandopfer auf der Mauer. (II Reg 3,27) Und es steht geschrieben: Da kam ein großer Zorn über Israel. (II Reg 3,27)

PRK 2,5

2

Eine andere Auslegung: Der Liebeserweis, den die Völker der Welt vollbringen, wirken an ihnen wie Schlangengift. Von wem lernst du das? Von Merodach Baladan usw. denn es steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 85 [PRK 2,5].

 165 Jochanan ben Zakkai.

Proverbia  145

Eine andere Auslegung: Wohltätigkeit erhöht ein Volk. (Prov 14,34)

CantZ 1,15

Die Wohltätigkeit, die die Israeliten vollbringen, erhöht sie über jedes Volk und jede Sprache, denn es heißt: Dann wird JHWH, dein Gott, dich als Höchste hinstellen. (Dtn 28,1) 3

Eine andere Auslegung: Die Wohltätigkeit, die sie vollbringen, führt dazu, dass die Völker sie erhöhen, denn es heißt: Und sie bringen alle eure Brüder aus allen Völkern als Opfergabe für JHWH. (Jes 66,20)

4 Eine andere Auslegung: Die Wohltätigkeit, welche sie ausüben, führt dazu, dass sie das Angesicht der Schechina empfangen, denn es heißt: Er wird auf Höhen wohnen. (Jes 33,16) Und die Liebeserweise, die die Völker der Welt mit öffentlichen Angelegenheiten (δημόσια) und Badehäuesern vollbringen, wird ihnen zur Sünde, weil sie in ihnen Götzendienst treiben. 5

Eine andere Auslegung: Der Liebeserweis, den Isaak vollbrachte, dass er seinen Hals über dem Altar ausstreckte, ist für die Völker der Welt ein Sündopfer.

6 Eine andere Auslegung: Der Liebeserweis, den Ben Hadad und Hasael und Naaman vollbrachten, veranlasste den Israeliten, dass sie verbannt wurden: Ahasja befragte den Gott von Ekron, und Ben Hadad befragte Elischa. 1

Eine andere Auslegung: Wohltätigkeit erhöht ein Volk. (Prov 14,34) Das sind die Israeliten. Und ein Liebeserweis der Völker ist Sünde. (Prov 14,34) Es ist den Völkern der Welt ein Vergnügen, wenn die Israeliten sündigen, weil sie dann wiederum von ihnen versklavt werden.

2

Eine andere Auslegung: Wohltätigkeit erhöht ein Volk. (Prov 14,34) Das sind die Israeliten. Durch die freiwillige Gabe, die sie in das Stiftszelt brachten, gab er ihnen eine Erhebung des Hauptes (‫)תלוי ראש‬: Wenn du die Gesamtzahl aufnimmst (‫)כי תשא ראש‬. (Ex 30,12)

3

Abba der Sohn von Rabbi Jehuda sagt: Wohltätigkeit erhöht ein Volk. (Prov 14,34)

PRK 2,5

146  Jalkut Schimoni

Das sind die Israeliten. Und ein Liebeserweis (‫ )חסד‬der Völker ist Sünde. (Prov 14,34) Die Israeliten empfangen Beschimpfungen (‫ )חסדים‬von den Völker der Welt, wenn sie sündigen. Denn so sagte Rabschake166 zu Hiskija: Und nun bin ich ohne JHWH gegen dieses Land heraufgezogen? (Jes 36,10) Und ebenso sagte Nebusaradan zu Jeremia: Und JHWH hat es so kommen lassen und hat getan, wie er geredet hatte. (Jer 40,3)

Kapitel 15 § 953

Inzaumhalten (‫ )מרפא‬der Zunge ist ein Baum des Lebens. (Prov 15,4)

bAr 15b

R. Chama bar Chanina sagte: Welche Anordnung gibt es für die, die Verleumdung erzählen? Wenn er ein Schriftgelehrter ist, soll er sich mit der Tora befassen, denn es heißt: / Inzaumhalten der Zunge ist ein Baum des Lebens. (Prov 15,4)

(153d)

Und „Zunge“ (‫ )לשון‬ist nichts anderes als „Verleumdung“ (‫)לשון הרע‬, denn es heißt: Ihre Zunge ist ein mörderischer Pfeil. (Jer 9,7) Und „Baum des Lebens“ ist nichts anderes als die Tora, denn es heißt: Ein Baum des Lebens ist sie für [alle], die sie ergreifen. (Prov 3,18) Und wenn er ein Ungebildeter ist, übe er sich in Bescheidenheit (‫)ישפיל‬, denn es heißt: Aber Falschheit (‫ )וסלף‬durch sie ist des Geistes Untergang167. (Prov 15,4) § 953

R. Chama bar Chanina sagte: Hat er [Verleumdungen] erzählt, gibt es keine Anordnung für ihn, denn bereits David hat ihn vom Geist des Heiligen abgeschnitten: JHWH möge allen Glattlippigen, die Zunge, die große Dinge redet, abschneiden. (Ps 12,4) Vielmehr, was ist seine Anordnung, dass es nicht zu einer Verleumdung komme? Wenn er ein Schriftgelehrter ist, soll er sich mit der Tora befassen. Und wenn er ein Ungebildeter ist, übe er sich in Bescheidenheit, denn es heißt: Aber Falschheit durch sie ist des Geistes Untergang. (Prov 15,4)

TanB

Eine andere Auslegung: Wenn er sich der Verleumdung überlässt, wird seine Seele des Todes schuldig, denn es heißt:

metsora 4168

 166 Siehe Jes 36,4. 167 Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 1320: „Geistesgebrochenheit (d.h. Minderung der Lebenskraft).“ 168 Vgl. MidrPs 52,2.

Proverbia  147

Aber Falschheit durch sie ist des Geistes Untergang. (Prov 15,4) Die Lippen der Weisen streuen (‫ )יזרו‬Erkenntnis aus. (Prov 15,7)

MidrPs 1,21

Das sind die Israeliten, die einen Kranz (‫ )זר‬für die Lade fertigten. Aber das Herz der Toren ist nicht so. (Prov 15,7) Das sind jene, die mehr [Spenden bzw. Worte] hinzufügen169, da sie keine Worte der Tora haben. Chizkija sagte: [Auch] ein einzelner Stater (στατήρ)170 klappert in der Büchse. Eine andere Auslegung: Die Lippen der Weisen. (Prov 15,7) Das sind die Israeliten, die täglich den Heiligen, gepriesen sei er, zum König erklären und abends und morgens seinen Namen einzig nennen. Aber das Herz der Toren ist nicht so. (Prov 15,7) Das sind die Spötter; und er ist es, der die Welt sich selbst überlässt.171 R. Judan und R. Pinchas. Der Heilige, gepriesen sei er, sagt zu den Frevlern: Ich habe die Welt erschaffen, denn es heißt: Und es geschah so. (Gen 1,7) Und ihr sagt „nicht so“. Bei eurem Leben: Darum bestehen die Frevler nicht im Gericht. (Ps 1,5) Wie der Mensch, der sagt: Der und der stand vor Gericht und hatte kein Standbein. Das Opfer der Frevler ist ein Gräuel für JHWH. (Prov 15,8) R. Jehoschua [sagte] im Namen von R. Chanina: Als Bileam zu Balak sagte: Baue mir hier sieben Altäre, (Num 23,1) wollte er sagen: Der Heilige, gepriesen sei er, erfreut sich an den Opfern, denn so sagte er zu dem Hirten Ijob: Und nun nehmt euch sieben Jungstiere. (Ijob 42,8)

 169 Editio princeps: ‫ ;המוספעים‬das Ajin ist zu emendieren. 170 Eine griechische Münze: https://de.wikipedia.org/wiki/Stater (26.08.2021). 171 Editio princeps: .‫ אלו המ]ל[יצים ושמטו הוא את העולם‬Der Text ist korrupt, die Übersetzung ist ein Interpretationsversuch. 172 Die Editio princeps verweist als Quelle auf Tanchuma.

MidrPs 17,1172

148  Jalkut Schimoni

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Frevler, ich erfreue mich nicht an deinen Opfern. Das Opfer der Frevler ist ein Gräuel für JHWH. (Prov 15,8) Woran erfreue ich mich? Am Gebet, denn es heißt: Aber am Gebet der Aufrichtigen hat er Wohlgefallen. (Prov 15,8) Alle Tage des Elenden sind schlecht. (Prov 15,15)

bBB 145b-146a

1

R. Zera sagte:173 Alle Tage des Elenden sind schlecht. (Prov 15,15) Das ist einer, der sich mit dem Talmud befasst. Aber ein fröhliches Herz [hat] ein stetes Festmahl. (Prov 15,15) Das ist einer, der sich mit der Mischna befasst. Rava sagte es umgekehrt, denn Rav Mescharschja sagte im Namen von Rava: Was [meint], dass geschrieben steht: Wer Steine bricht, kann sich an ihnen verletzen? (Koh 10,9) Das ist einer, der sich mit der Mischna befasst. Wer Holz spaltet, kann sich an ihm gefährden. (Koh 10,9) Das ist einer, der sich mit dem Talmud befasst.

2

R. Chanina sagte: Alle Tage des Elenden sind schlecht. (Prov 15,15) Das ist einer, der anspruchsvoll174 ist. Aber ein fröhliches Herz [hat] ein stetes Festmahl. (Prov 15,15) Das ist einer, der gutmütig ist.

3

R. Jannai sagt: Alle Tage des Elenden sind schlecht. (Prov 15,15) Das ist einer, der engstirnig ist. Aber ein fröhliches Herz [hat] ein stetes Festmahl. (Prov 15,15) Das ist einer, der ein weitherzig ist.

4 R. Jochanan sagte: Alle Tage des Elenden sind schlecht. (Prov 15,15)

 173 Vgl. bSanh 100b-101a. 174 Editio princeps: ‫אסטניס‬, in bBB 145b im Lehrspruch Jannais.

Proverbia  149

Das ist der Barmherzige. Aber ein fröhliches Herz [hat] ein stetes Festmahl. (Prov 15,15) Das ist der Grausame. 5

R. Jehoschua ben Levi sagte: Alle Tage des Elenden sind schlecht. (Prov 15,15) Das ist einer, der eine böse Frau hat. Aber ein fröhliches Herz [hat] ein setes Festmahl. (Prov 15,15) Das ist einer, der eine gute Frau hat. Alle Tage des Elenden sind schlecht. (Prov 15,15) Aber es gibt doch Schabbate und Festtage?175 Ebenso Samuel, denn Samuel sagte: Die Änderung der Nahrung ist der Anfang der Bauchschmerzen. Im Buch Ben Sira steht geschrieben:176 „Alle Tage des Elenden sind schlecht, auch die Nächte. Unter den Dächern ist sein Dach,177 auf dem Berggipfel sein Weinberg. Der Regen der Dächer [rinnt] auf sein Dach, die Erde seines Weinbergs [rinnt] auf die Weinberge [darunter].“ Besser ein Gericht Gemüse, wo Liebe ist (Prov 15,17)

Tan balak 12178

Besser war die Mahlzeit, die die Israeliten in Ägypten auf ungesäuertem Brot und Bitterkräutern aßen, als ein gemästeter Ochse mit Hass dabei. (Prov 15,17) Als alle Jungstiere, die Bileam unter Hass darbrachte. Eine andere Auslegung: Besser ein Gericht Gemüse, wo Liebe ist. (Prov 15,17) In Bezug auf wen sagte Salomo diesen Schriftvers? In Bezug auf zwei Männer, die ihm begegnet waren, als er von seinem Königtum herabgestiegen war, / und er um Versorgung (πρόνοος) an den Türen entlangzog.

 175 Siehe Raschi zu Prov 15,25. 176 Siehe zu Ben Sira 40,22-26: Norbert Peters, Das Buch Jesus Sirach oder Ecclesiasticus (Münster: Aschendroff, 1913), 342 mit Verweis auf bSanh 100b,wo die Stelle ebenfalls zitiert wird. 177 Das am tiefsten gelegene Dach, auf dem sich aller Regen sammelt. 178 TanB balak 16.

MidrProv 15,17 [S. 122-123]

150  Jalkut Schimoni (154a)

Da begegnete ihm ein Mann und fiel vor ihm nieder. Er sagte zu ihm: Mein Herr, König, wenn es dir gefällt, ziehe es doch in Betracht, heute zu mir [zu kommen]. Sofort ging er mit ihm, und er brachte ihn in das Obergemach hinauf, schlachtete ihm einen Stier und brachte viele Leckerbissen vor ihn. Er begann, ihm Dinge aus seinem Königtum zu erzählen, und er sagte zu ihm: Erinnere dich, dass du das und das getan hast, als du König warst! Als er ihm die Tage seines Königtums in Erinnerung brachte, begann er zu schluchzen und zu weinen, und dies während der ganzen Mahlzeit, bis er von dort unter Weinen aufstand. Anderntags begegnete ihm ein anderer Mann, der sich vor ihm niederwarf und zu ihm sagte: Mein Herr König, wenn es dir gefällt, so ziehe es doch in Betracht, heute den ganzen Tag zu mir [zu kommen]. Er sagte zu ihm: Was möchtest du mir tun? Das Gleiche, was dein Gefährte mir tat? Er sagte zu ihm: Mein Herr, ich bin ein armer Mann. Vielmehr: Wenn du in Betracht zieht, zu mir [zu kommen], werde ich dir etwas Gemüse vorsetzen, das ich habe. Wenn es dir gefällt, komm mit mir nach Hause. Da ging er mit ihm zu seinem Haus. Als sie in seinem Haus angelangt waren, wusch er ihm das Gesicht, die Hände und die Füße und setzte ihm etwas Gemüse vor. Jener Mann begann ihn zu trösten und sagte zu ihm: Mein Herr, der Heilige, gepriesen sei er, hat deinem Vater eidlich geschworen, dass er seiner Nachkommenschaft das Königtum nicht wegnehmen werde, denn es heißt: JHWH hat David einen Treueeid geschworen, er wird nicht davon abweichen: Von der Frucht deines Leibes will ich auf deinen Thron setzen. (Ps 132,11) Vielmehr ist der Weg des Heiligen, gepriesen sei er, so: Er tadelt, doch er vergibt auch wieder, denn es heißt: Denn wen JHWH liebt, den züchtigt er wie ein Vater den Sohn, den er liebt. (Prov 3,12) Aber: Der Heilige, gepriesen sei er, wird dich künftig zu deinem Königreich zurückkehren lassen. Als er dies hörte, war er satt. R. Chijja bar Abba und R. Abba bar Minjomi [sagten] im Namen von R. Jose ben Zimra: Als Salomo zu seinem Königtum zurückgekehrt war, prophezeite er in seiner Weisheit darüber: Besser ein Gericht Gemüse, (Prov 15,17) wie ich es bei dem Armen gegessen habe, als ein gemästeter Ochse, (Prov 15,17) den mich jener Reiche nicht essen ließ, sondern er hat mich an meine Not erinnert.

MidrProv 15,18 [S. 124]

Ein hitziger Mann erregt Zank. (Prov 15,18) R. Tanchuma sagte: Das ist einer, der engstirnig ist. Aber ein Langmütiger beschwichtigt den Rechtsstreit. (Prov 15,18) Das ist einer, der weitherzig ist. Dort lehren sie: Wer ist ein Held? Wer seinen Trieb unterdrückt.

Proverbia  151

Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke. (Prov 15,19)

PRK 2,2

R. Jakob bar Acha [sagte] im Namen von R. Jochanan von Bet Gubrin: Das ist der Frevler Esau179, der einem Dorn gleicht, den du von hier ablöst, und der von dort umschlingt. Ebenso ist der Frevler Esau: Bring deine Kopfsteuer, deine Staatssteuer (δημόσιος), deine Ertragssteuer (ἀννώνα). Hat er sie nicht [gebracht], so treiben sie sie ein. Aber der Pfad der Aufrichtigen (‫ )ישרים‬ist gebahnt. (Prov 15,19) Das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es steht geschrieben: Denn die Wege JHWHs sind gerade (‫)ישרים‬. (Hos 14,10) Er ließ seine Sprache angemessen sein (‫ )הכשיר‬und sagte zu Mose: Wenn du die Gesamtzahl [der Gemusterten] aufnimmst[, so gebe ein jeder ein Sühnegeld ..., damit ihn keine Seuche treffe]. (Ex 30,12) Ein weiser Sohn erfreut den Vater. (Prov 15,20) Wenn er Tora lernt.

MidrProv 15,20 [S. 124]

Aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter. (Ps 15,20) Wenn er sich schlechte Manieren angewöhnt. Ein Mensch (‫ )איש‬hat Freude an der Antwort seines Mundes. (Prov 15,23)

bEr 54a

Wann hat der Mensch (‫ )איש‬Freude? Wenn er mit dem Mund antwortet. Und wie gut ist ein Wort zu seiner Zeit. (Prov 15,23) R. Simeon ben Eleazar [sagte] im Namen von R. Jehoschua ben Chananja: Wer einen Abschnitt zur rechten Zeit liest, bringt Gutes in die Welt, denn es heißt: Und wie gut ist ein Wort zu seiner Zeit. (Prov 15,23) Unsere Rabbinen lehrten: Wer einen Abschnitt aus dem Hohenlied liest und dabei mit der Stimme vibriert und ihn so zu einer Art Lied macht, und wer zur Unzeit einen Abschnitt im Wirtshaus liest, bringt Übel in die Welt, weil die Tora sich [in solchen Fällen] mit einem Sack umgürtet. Und sie steht vor dem Heiligen, gepriesen sei er, und sagt: Herr der Welt, deine Kinder machen mich zu einer Zither, mit der die Völker (‫ )גוים‬spielen. Er sagt zu ihr: Womit sollen sich meine Kinder beschäftigen, wenn sie essen und trinken und sich vergnügen? Sie sagt zu ihm: Herr der Welt, wenn sie Fachleute der Bibel sind, sollen sie sich mit der Tora, den Propheten und den Schriften beschäftigen. Wenn sie

 179 Hier Chiffre für Rom. Vgl. Raschi zu Prov 15,19.

bSanh 101a

152  Jalkut Schimoni

(154b)

GenR 3,3

Fachleute der Mischna sind, sollen sie sich mit der Mischna, mit Halachot und Haggadot180 beschäftigen. Wenn sie Fachleute für Talmud sind, sollen sie sich an Pesach /mit den Regeln für Pesach, am Wochenfest mit den Regeln für das Wochenfest, am Laubhüttenfest mit den Regeln für das Laubhüttenfest befassen. Eine andere Auslegung: Ein Mann (‫ )איש‬hat Freude. (Prov 15,23) Das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: JHWH ist ein Mann (‫ )איש‬des Krieges. (Ex 15,3) An der Antwort seines Mundes. (Prov 15,23) Und Gott sprach: Es werde Licht! (Gen 1,3) Und wie gut (‫ )טוב‬ist ein Wort zu seiner Zeit. (Prov 15,23) Und Gott sah [das Licht], dass es gut (‫ )טוב‬war. (Gen 1,4)

Jelamdenu

Der Weg des Lebens ist für den Einsichtigen oben, damit er der Unterwelt181 unten entgeht. (Prov 15,24) Die Schrift spricht über den Stamm Levi. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Jedem einzelnen genüge das Amt, das ich ihm zugeteilt habe, wenn er am Leben bleiben will. Und was ist sein Lohn? Es genüge ihm, dass er von der Unterwelt gerettet wird. Damit er der Unterwelt unten entgeht. (Prov 15,24) Das sind Korach und seine Gruppe, denen ich ein Amt gegeben habe, aber sie begehrten, was ihnen nicht zustand. Was war ihr Ende? Und sie und alles, was ihnen gehörte, fuhren lebendig in die Unterwelt hinab. (Num 16,33) Wem gleicht die Sache? Einem König, der mit seinem Feldherren (στρατιώτης) in der Wüste unterwegs war. Beide fanden zwei Goldschätze. Der König sagte zu ihm: Jeder einzelne soll seinen Anteil behalten. Ich taste deinen Schatz nicht an, und du tastest meinen Schatz nicht an. Und ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu Aaron: Ihm sollen eines jeden heilige Gaben gehören. (Num 5,10) Alles, was man mir an heiligen Gaben bringt, das sollst du nicht antasten, denn es heißt: Dass sie sich von den heiligen Dingen der Söhne Israels fernhalten. (Lev 22,2)

LevR 29,5

R. Jirmeja [sagte] im Namen von R. Berekhja:  180 Druckfehler in der Editio princeps: ‫באגדוע‬. 181 Der Scheol.

Proverbia  153

„Weg des Lebens“ ist nichts anderes als die Worte der Tora, denn es steht geschrieben: Ein Baum des Lebens ist sie für [alle], die sie ergreifen. (Prov 3,18) [Der Weg des Lebens ist] für den Einsichtigen oben. (Prov 15,24) Für den, der sich Einsicht in die Gebote der Tora verschafft. Damit er der Unterwelt unten entgeht. (Prov 15,24) Das sind die Völker (‫ )אומות‬der Welt. Eine andere Auslegung: Der Weg des Lebens. (Prov 15,24) Das sind die Züchtigungen, denn es steht geschrieben: Und ein Weg zum Leben sind Ermahnungen zum Anstand. (Prov 6,23) Eine andere Auslegung: Wer sich oben Einsicht verschafft, damit er der Unterwelt unten entgeht. (Prov 15,24)

MidrPs 32,1

Das sind die Völker (‫ )אומות‬der Welt. Du findest bei den Söhnen Korachs, dass sie sich oben Einsicht verschafften und entkamen. Ihr Vater, der sich oben keine Einsicht verschaffte, stieg nach unten hinab. Das Haus der Hochmütigen reißt JHWH nieder [und die Grenze der Witwe festsetzen]. (Prov 15,25)

bBer 58b

Unsere Lehrer lehrten: Wer die Häuser Israels in ihren Siedlungen sieht, der sagt: „Gepriesen sei, wer die Grenze der Witwe festsetzt.“ Bei ihrer Zerstörung sagt er: Gepriesen sei der gerechte Richter.“ Steht geschrieben in § 102 [Jalkut Samuel, bBer 58b].

„Wer die Häuser der Völker der Welt in ihren Siedlungen sieht“, spreche: Das Haus der Hochmütigen reißt JHWH nieder. (Prov 15,25) Bei ihrer Zerstörung spreche man: Ein Gott der Rache ist JHWH. (Ps 94,1) Wer Gaben (‫ )מתנות‬hasst, wird leben. (Prov 15,27) Rav Chisda sagte: Was ist ein Schriftgelehrter182?  182 ‫תלמיד חכם‬, auch: Schüler eines Weisen.

bChul 44b

154  Jalkut Schimoni

Das ist einer, der bei seinem eigenen Tier183 auf rituell ungenießbar entscheidet. Und R. Chisda sagte: Was [meint]: Wer aber Gaben hasst, wird leben? (Prov 15,27) Das ist einer, der bei seinem eigenen Tier auf rituell ungenießbar entscheidet. Mar Zutra trug im Namen von R. Chisda vor: Jeder Schriftgelehrte, der liest und studiert und der [anderen] Schriftgelehrten dient und bei seinem eigenen Tier auf rituell ungenießbar entscheidet, über den sagt die Schrift: Denn du wirst deiner Hände Arbeit genießen. Glücklich bist du und dir geht es gut. (Ps 128,2)

Rav Zebid sagte: Er verdient es, zwei Welten zu erben: „Glücklich bist du“ in dieser Welt, „und dir geht es gut“ in der kommenden Welt. Wenn man R. Eleazar [etwas] aus dem Haus des Fürsten zuschickte, nahm er es nicht an, wenn man ihn einlud, ging er [nicht] hin. Er sagte: Es passt ihnen wohl nicht, dass ich lebe, denn es steht geschrieben: Wer aber Gaben hasst, wird leben. (Prov 15,27) GenR 52,5

Fern von den Frevlern ist JHWH. (Prov 15,29) Das sind die Propheten der Völker (‫ )אומות‬der Welt. Aber er hört das Gebet der Gerechten. (Prov 15,29) Das sind die Propheten Israels. Steht oben geschrieben in § 498 [Jalkut Jesaja].

Was ist der Unterschied zwischen den Propheten Israels und den Propheten der Völker (‫ )אומות‬der Welt? R. Chama bar Chanina sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, offenbart sich den Völkern (‫ )אומות‬der Welt nur mit halber Rede, denn es heißt: Und Gott kam Bileam entgegen. (Num 23,4) R. Issachar sagte: Das Wort „kam entgegen“ (‫ )ויקר‬bedeutet nichts anderes als das Wort „Unreinheit, so wie du sagst:

 183 Wörtlich: für sich selbst. – Ein Schriftgelehrter ist einer, der rein für rein und unrein für unrein erklärt.

Proverbia  155

Wenn es bei dir einen Mann gibt, der durch einen Zufall (‫ )מקרה‬der Nacht nicht rein ist. (Dtn 23,11)

Aber bei den Propheten Israels steht geschrieben: „Und er rief“ (‫)ויקרא‬: In ganzer Rede, in einer Sprache der Liebe, in der heiligen Sprache usw. steht geschrieben in [Jalkut] Ijob [§ 897, LevR 1,13].

JHWH ist fern von den Frevlern. (Prov 15,29) R. Chama sagte: Komm und sieh, um wie viel strenger die Weisheit Salomos war als die Weisheit seines Vaters David. / David sagte: JHWH ist allen nahe, die ihn rufen. (Ps 145,18) Und Salomo sagte: JHWH ist fern von den Frevlern. (Prov 15,29)

MidrProv 15,2930 [S. 124-125]

(154c)

[Nein.] Vielmehr [gilt das] nur für den, der ihn tatsächlich ruft. Ebenso: JHWH ist fern von den Frevlern. (Prov 15,29) [Gemeint sind] jene, die überhaupt keine Umkehr vollziehen. Aber das Gebet der Gerechten hört er. (Prov 15,29) Wenn sie mit der Gemeinde beten. Das Licht der Augen (‫ )מאור עינים‬erfreut das Herz. (Prov 15,30) Das sind die Fachleute der Tora, denn sie erleuchten (‫ )מאירים‬die Augen eines Menschen und erfreuen sein Herz, denn es heißt: Das Gebot JHWHs ist klar und ein Erleuchten der Augen (‫)מאירת עינים‬. (Ps 19,9) Eine gute Nachricht muntert auf184. (Prov 15,30) Ebenso erfreuen auch die Worte der Tora das Herz des Menschen, denn es heißt: Die Vorschriften JHWHs sind richtig und erfreuen das Herz. (Ps 19,9) In ThrR [ThrR 1,1] am Ende des Buches im letzten Kontres (commentarius)185 § 40.

 184 Wörtlich: erquickt das Gebein. 185 Siehe dazu Leopold Zunz, “Salomon ben Isaac, genannt Raschi.” Zeitschrift für die Wissenschaft des Judentums 1 (1822): 277-384 hier: 324: „‫קונטרס‬. Dies Wort hat Raschi selbst zu Menachot 32a, Z[eile] 6. Es bezeichnet Commentar, Journal, Tabelle, und ist eine Abkürzung von ‫( קומנטריס‬commentarius) (Gittin 28b).“ Mayer I. Gruber, Rashi՚s Commentary on Psalms (Philadelphia: The Jewish Publication Society, 2007), 54. Menahem Banitt, Rashi, Interpreter of the Biblical Letter (Tel-Aviv: Chaim Rosenberg School of Jewish Studies, Tel Aviv University, 1985), 43, 131 wie „contères“. Arthur Bernard (Dov)

MidrProv 15,30 [S. 125]

156  Jalkut Schimoni

bGit 56b

Eine gute Nachricht macht Knochen fett (‫)תדשן‬. (Prov 15,30) Vespasian sagte zu Rabban Jochanan ben Zakkai: Wenn man ein Fass Honig (‫ )דבש‬hat, um das eine Schlange (δράκων) gewunden ist, zerschlägt man doch das Fass der Schlange wegen? Er schwieg. Über ihn las Rav Josef: Er verweist die Weisen nach hinten [und betört ihr Verständnis]. (Jes 44,25) Er hätte zu ihm sagen sollen: Wir nehmen eine Zange, packen die Schlange, töten sie, und das Fass lassen wir unversehrt. Inzwischen war ein Soldat gekommen. Er sagte zu ihm: Auf, geh, der Kaiser (Caesar) ist gestorben und die Vornehmen Roms haben beschlossen, dich als ihr Oberhaupt einzusetzen. Zuerst hatte er den einen Schuh angezogen, als er den anderen anziehen wollte, gelang es nicht. Er wollte [den angezogenen Schuh] ausziehen, schaffte es aber nicht. Er sagte: Was soll das? Er sagte zu ihm: Dir ist eine gute Nachricht gebracht worden, denn es steht geschrieben: Eine gute Nachricht macht Knochen fett. (Prov 15,30) Er sagte zu ihm: Was verordnest du dagegen? Er sagte zu ihm: Es komme ein Mensch, den du nicht magst, und er gehe vor dir vorbei, denn es steht geschrieben: Aber ein niedergeschlagener Geist dörrt Knochen aus. (Prov 17,22) Er machte es so und es ging.

DtnR 7,3

Ein Ohr, das auf Zurechtweisung des Lebens hört, wird inmitten der Weisen wohnen. (Prov 15,31) R. Jehoschua bar Nachmani sagte: Jeder, der in das Versammlungshaus geht und Worte der Tora hört, verdient es, in der kommenden Zukunft unter den Weisen zu sitzen.

LevR 13,1

R. Pinchas und R. Jirmeja [sagten] im Namen von R. Chijja bar Abba: Ein Ohr, das auf Zurechtweisung des Lebens (‫ )תוכחת חיים‬hört. (Prov 15,31) Das sind die Söhne Aarons, denn es steht geschrieben: Und Mose suchte (‫ )דרוש דרש‬den Ziegenbock des Sündopfers. (Lev 10,16) Wird inmitten der Weisen wohnen. (Prov 15,31) Obwohl sie dem Tod nahe waren, waren sie so verdienstvoll, dass das [Gottes]wort zu ihren Lebzeiten gemeinsam an sie, an ihren Vater und an den Bruder ihres Vaters, erging. Das ist es, was geschrieben steht:

 Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 372: Der Kontres, auf den der Jalkut mehrere Male verweist, ist verloren.

Proverbia  157

Und JHWH redete zu Mose und zu Aaron und zu seinen Söhnen.186 (Lev 11,1) R. Jehuda der Sohn von R. Simon (Σίμων) im Namen von R. Samuel bar Nachmani: Weil Ruben und Simeon und Levi die Zurechtweisungen ihres Vaters angenommen hatten, verdienten sie, im Buch Exodus neben Mose und Aaron aufgeführt zu werden, um zu bestätigen, dass es heißt: Ein Ohr, das auf Zurechtweisung des Lebens hört, wird inmitten der Weisen wohnen.

PR 7,7

(Prov 15,31)

Kapitel 16 Der Mensch entwirft die Pläne im Herzen, doch von JHWH kommt die Antwort auf der Zunge. (Prov 16,1) Wir finden, dass geschrieben steht: Da sagte der Feind: Ich jage nach. (Ex 15,9) „Wir jagen nach, wir holen ein“ steht hier nicht geschrieben, sondern: Ich jage nach, ich hole ein, ich verteile Beute. (Ex 15,9) Ich werde von ihnen verfolgt, ich werde von ihnen eingeholt, ich werde von ihnen als Beute verteilt: Mein Vermögen und meine Beute gehören ihnen. „Sie soll sie füllen“ heißt es nicht, sondern: Es wird sie füllen. (Ex 15,9) Sie füllen ihre Seele an mir. „Meine Hand wird sie erwerben“ steht hier nicht geschrieben, sondern: Meine Hand wird sie erwerben lassen. (Ex 15,9) Ich werde ihnen meinen Reichtum und meine Ehre vererben.

Mek schira 7

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige [= Jalkut Samuel § 151, Mek schira 6].

Alles hat JHWH seinetwegen (‫)למענהו‬187 gemacht. (Prov 16,4) Zu seinem Lobpreis (καλῶς),188 denn es heißt: Stimmt JHWH ein Danklied an. (Ps 147,7) Eine andere Auslegung: Seinetwegen (‫)למענהו‬. (Prov 16,4) Denn es heißt: Du sollst gegen deinen Nächsten nicht aussagen (‫)תענה‬. (Ex 20,16)

 186 In BH fehlt: und zu seinen Söhnen. 187 Hapax legomenon. 188 Vgl. Raschi zu Prov 16,4.

MidrPs 19,1

158  Jalkut Schimoni

Sein Tun und alle seine Taten lobpreisen (καλός) ihn. R. Berekhja [sagte] im Namen von R. Simeon ben Levi: Wer kein Oberhaupt bei den Geschöpfen ist[, ist ein solches vor dem Heiligen, gepriesen sei er]. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen zum Psalm „Die Himmel erzählen“ (Ps 69,1) § 672 [MidrPs 19,1]. bSchab 116b

(154d)

Unsere Lehrer lehrten: Wenn der 14. [Nisan] auf einen Schabbat fällt, häutet man das Pesach[lamm] bis zur Brust, Worte von R. Jischmael, dem Sohn von R. Jochanan ben Beroqa. Und die Weisen sagen: / Man häutet es ganz. Einleuchtend [ist die Meinung von] R. Jischmael, weil es wegen hohen Bedarfs getan wird. Aber was ist der Grund für unsere Rabbinen? Rabbah bar Bar Chana sagte, R. Jochanan habe gesagt: Weil die Schrift sagt: Alles hat JHWH zu seinem Zweck (‫ )למענהו‬gemacht. (Prov 16,4) Was [meint] hier „zu seinem Zweck“ ist es? Rav Josef sagte: Damit er [das Opfertier] nicht verletze. Rabbah sagte: Damit die heiligen [Dinge] des Himmels nicht zu Aas werden (‫)מועלין‬189. Und R. Jischmael: Was bewirkt das „alles hat er gemacht“? Wenn du willst, sage, dass er nicht die Opferstücke vor dem Abziehen der Haut herausholt. Was ist der Grund? R. Huna der Sohn von R. Natan sagte: Wegen der Haare.

bSchab 50b

Eine andere Auslegung:  189 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 816: “to make inappropriate use of sacred property, to be guilty of transgressing, be amenable to the law concerning ‫( מעילה‬Lev 5,15ff).”

Proverbia  159

Alles hat JHWH seinetwegen (‫ )למענהו‬gemacht. (Prov 16,4) Man wasche jeden Tag sein Gesicht und seine Hände und seine Füße wegen seines Schöpfers, denn es heißt: Alles hat JHWH seinetwegen gemacht. (Prov 16,4) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] zwölf Propheten zum Vers „Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen JHWHs anruft, wird errettet werden“ (Joel 3,5) § 537 [SDtn § 49].

Unsere Rabbinen lehrten: Die vom Haus Abtinas waren Experten für Räucherwerk, und sie wollten es [anderen] nicht lehren. Die Weisen sandten und holten Künstler aus Alexandrien in Ägypten. Diese verstanden[, die Kräuter] zu mischen wie jene, aber nicht [verstanden sie wie jene, den Rauch aufsteigen zu lassen. Während] er sich bei den einen senkrecht erhob und aufstieg wie ein Stab, verflüchtigte er bei den anderen nach hier und dort. Als die Weisen das hörten, sagten sie: Alles, was der Heilige, gepriesen sei er, in seiner Welt erschaffen hat, hat zu seinem Zweck erschaffen, denn es heißt: Alles hat JHWH zu seinem Zweck gemacht. (Prov 16,4) Sie baten erneut, die vom Haus Abtinas sollten an ihren Ort zurückkehren. Sie sandten zu ihnen, aber sie kamen nicht. Sie verdoppelten ihren Lohn, da kamen sie.

bJoma 38a

Alles hat JHWH seinetwegen gemacht. (Prov 16,4)

MidrProv 16,4

Das sind die Fachleute der Tora.

[S. 128]

Auch den Frevler für den Tag des Unglücks. (Prov 16,4) [Das sind] die, die für das Gericht der Gehenna bestimmt sind, wenn sie keine Umkehr vollziehen.

1

2

Ein Gräuel für JHWH ist jeder Hochmütige. (Prov 16,5)

§ 954

R. Jochanan sagte im Namen von R. Simeon ben Jochai: Jeder Mensch, in dem Hochmut ist, ist wie einer, der Götzendienst treibt. Hier steht geschrieben: Ein Gräuel für JHWH. (Prov 16,5) Und dort steht geschrieben: Und du sollst kein Gräuel in dein Haus bringen. (Dtn 7,26)

bSota 4b

Und R. Jochanan selbst sagte: [Jeder Mensch, in dem Hochmut ist,] ist wie ein Gottesleugner, denn es heißt: [Dass nicht …] dein Herz sich erhebt und du JHWH, deinen Gott, vergisst. (Dtn 8,14) R. Acha bar Chanina sagte: [Jeder Mensch, in dem Hochmut ist,] ist wie einer, der in Bezug auf alle Unzuchtvergehen [vor Gericht] kommt. Hier steht geschrieben: Ein Gräuel für JHWH. (Prov 16,5)

160  Jalkut Schimoni

Und dort steht geschrieben: Denn all diese Gräuel. (Lev 18,27) 3

bSota 5a

Ula sagte: [Jeder Mensch, in dem Hochmut ist,] ist wie einer, der eine Opferhöhe baut, denn es heißt: Lasst ab vom Menschen, in dessen Nase [nur] ein Hauch ist! Denn wofür ist er zu achten? (Jes 2,22) Lies nicht „wofür“ (‫)במה‬, sondern „Opferhöhe“ (‫)במה‬. R. Chijja bar Aschi sagte, Rav habe gesagt: Es ist nötig, dass in einem Schriftgelehrten ein Achtel eines Achtels [Hochmut] sei. R. Huna bar Hoschaja sagte: Das krönt ihn wie die Granne die Ähre. Rava sagte: Im Bann sei, wer davon hat, und im Bann sei, der davon nicht hat. R. Nachman bar Isaak sagte: Nicht davon und nicht einen Teil davon. Ist das geringzuachten, dass geschrieben steht: Ein Gräuel für JHWH ist jeder Hochmütige? (Prov 16,5)

Mek jitro 9

Die Schrift zeigt, dass jeder, der demütig ist, schließlich [erfährt, dass] die Schechina mit den Menschen auf der Erde wohnt. Und ebenso ist es bei unserem Meister Mose: Mose aber näherte sich. (Ex 20,21) Was gab ihm den Anlass? Seine Demut, denn es heißt: Der Mann Mose aber war sehr demütig. (Num 12,3) Und es heißt: Der Geist JHWHs190 ist auf mir; denn JHWH hat mich gesalbt. (Jes 61,1) Und es heißt: Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist. (Jes 57,15) Usw. steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja § 489 [= § 488, Mek jitro 9].

bBer 5a-b

Durch Güte (‫ )חסד‬und Treue wird Schuld gesühnt. (Prov 16,6) Ein Lehrer lehrte vor R. Jochanan:

 190 BH: ‫אדני אלהים‬.

Proverbia  161

Jedem, der sich mit der Tora und mit Liebeswerken (‫ )גמילות חסדים‬befasst, und der seine Kinder begräbt, werden seine Übertretungen vergeben. R. Jochanan sagte zu dem Tanna: Einverstanden mit der Tora und den Liebeswerken, denn es heißt: Durch Güte und Treue wird Schuld gesühnt. (Prov 16,6) „Güte“, das sind die Liebeswerke, denn es heißt: Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt, findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre. (Prov 21,21)

„Treue“ (‫)אמת‬, das ist die Tora, denn es heißt: Kaufe Treue (‫ )אמת‬und verkaufe sie nicht. (Prov 23,23) Vielmehr: „Der begräbt seine Kinder“, woher hast du das? Ein Greis hatte ihn gelehrt: Das wird abgeleitet aus „Schuld“, „Schuld.“ Hier steht geschrieben: / Durch Güte und Treue wird Schuld gesühnt. (Prov 16,6) Und dort steht geschrieben: Und der die Schuld der Väter vergilt in den Schoß ihrer Kinder. (Jer 32,18) Wenn JHWH an den Wegen eines Mannes Wohlgefallen hat, lässt er sogar seine Feinde mit ihm Frieden schließen. (Prov 16,7) R. Jochanan sagte: „Seine Feinde“, das ist seine Frau, denn es heißt: Die Feinde eines Mannes sind seine [eigenen] Hausgenossen. (Mi 7,6) Ein Ereignis von einer Frau, die beim Gouverneur wegen ihres Mannes klagte, und er schlug ihm den Kopf ab. Und es gibt einige, die sagen: Er schlug auch ihren Kopf ab. R. Samuel bar Nachmani sagte: Das191 ist die Schlange. Ein Ereignis mit einer Schlange, die ins Haus herunter kam und eine Schale Knoblauch fand. Sie fraß sie leer und spuckte hinein. Und die Hausschlange war nicht in der Lage, ihr zu widerstehen. Als sie weg war, kam sie herab und füllte [die Schale mit] Staub. R. Jehoschua ben Levi sagte: Das ist der böse Trieb.

 191 Feind des Mannes.

(155a)

GenR 54,1

162  Jalkut Schimoni

In der Welt ist es für gewöhnlich so: Der Mensch wächst mit seinem Gefährten zwei oder drei Jahre auf. Er ist mit ihm in Liebe verbunden. Aber dieser192 wächst mit ihm auf von seiner Kindheit bis in sein Greisenalter, und wenn er [eine Gelegenheit] findet, ihn mit siebzig zu stürzen, stürzt er ihn, mit achtzig, stürzt er ihn. Das ist es, was David sagte: Alle meine Gebeine werden sagen: JHWH, wer ist wie du! [Der du den Elenden rettest vor dem Stärkeren und den Elenden und Armen vor seinem Räuber.] (Ps 35,10) R. Abba sagte: Gibt es einen größeren Räuber als diesen193? Und Salomo sagte: Wenn dein Hasser Hunger hat, gib ihm Brot zu essen. (Prov 25,21) Vom Brot der Tora. Und wenn er Durst hat, gib ihm Wasser zu trinken. (Prov 25,21) Von den Wassern der Tora. R. Berekhja sagte: „Feinde“ – „sogar seine Feinde“. (Prov 16,7) Um die Belästigungen seines Hauses wie Insekten, Ungeziefer und Fliegen einzuschließen. Eine andere Auslegung: Wenn JHWH an den Wegen eines Mannes Wohlgefallen hat. (Prov 16,7) Das ist Abraham. Er lässt sogar seine Feinde mit ihm Frieden schließen. (Prov 16,7) Das ist Abimelech: Und es geschah zu dieser Zeit, da sagte Abimelech. (Gen 21,22) TanB beschal 3

Eine andere Auslegung: Wenn JHWH an den Wegen eines Mannes Wohlgefallen hat. (Prov 16,7) Das sind die Israeliten. [Lässt er] sogar seine Feinde. (Prov 16,7) Das ist der Pharao, denn es heißt: Es sprach der Feind. (Ex 15,9) Mit ihm Frieden schließen. (Prov 16,7) Und es geschah, als der Pharao ziehen ließ. (Ex 13,17)

 192 Der böse Trieb. 193 Der böse Trieb.

Proverbia  163

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 150 [= § 151, MidrPs 3,3].

Ein Zauber ist auf den Lippen des Königs. (Prov 16,10) R. Alexander sagte: Angenehm war die Weisheit Salomos, denn er lehrte aus seiner Seele Weisheit für andere.

MidrProv 16,10 [S. 129]

Wie das? Salomo sagte: Ich mache Himmel und Erde zu Zeugen gegen mich, dass ich bei aller Weisheit, die der Heilige, gepriesen sei er, mir gab, kein falsches Wort aus meinem Mund hervorbrachte, sondern alles mit Recht. Das ist es, was geschrieben steht: Beim Rechtsspruch redet sein Mund nicht trügerisch. (Prov 16,10) Waage und Waagschalen des Rechts sind JHWHs. (Prov 16,11) „Waage“, das ist die Schrift; „und Waagschalen des Rechts“, das sind die Gerichte; „sind JHWHs“, das sind die Halachot; „sein Werk“, das ist der Talmud. Und alle, die sie tun, werden künftig ihren Lohn in der kommenden Zukunft erhalten. Waage und Waagschalen des Rechts sind JHWHs. (Prov 16,11)

MidrProv 16,11 [S. 129]

GenR 84,7

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Josef: Du hast gesagt: Verdächtig sind meine Kinder wegen eines Stücks vom Lebendigen.194 Bei deinem Leben, selbst zur Stunde der Schmach [aßen sie] nur Geschächtetes. Das ist es, was geschrieben steht: Sie schächteten einen Ziegenbock. (Gen 37,31) Du hast gesagt: Sie verspotten die Söhne der Mägde und nennen sie Knechte. Dementsprechend: Josef wurde als Knecht verkauft. (Ps 105,17) Du hast gesagt: Sie hängen ihre Augen an die Töchter des Landes. Bei deinem Leben, ich will den Bär gegen dich aufreizen. Da hob die Frau seines Herrn. (Gen 39,7) Der Zorn des Königs ist ein Todesbote. (Prov 16,14) R. Pinchas bar Chama trug vor: Jeder, der in seinem Haus Trauer oder einen Kranken hat, gehe zu einem Weisen, und er erbitte seinetwegen Erbarmen, denn es heißt: Der Zorn des Königs ist ein Todesbote; aber ein weiser Mann wendet ihn ab. (Prov 16,14)

 194 Siehe Gen 9,3-4.

bBB 116a

164  Jalkut Schimoni

§ 955

Im Licht des königlichen Angesichts ist Leben (‫)חיים‬. (Prov 16,15)

PRK 6,1

Unsere Lehrer lehrten: Meine Opfergabe, meine Speise. (Num 28,2) Gibt es denn vor ihm Essen und Trinken? Und wenn du sagst, es gibt vor mir Essen, lerne von meinen Dienern, denn es steht geschrieben: Feuer und Lohe [macht er] zu seinen Dienern. (Ps 104,4) Von wodurch werden sie genährt? Aus dem Glanz der Schechina, denn es heißt: Im Licht des königlichen Angesichts ist Leben. (Prov 16,15)

§ 955

R. Chaggai [sagte] im Namen von R. Isaak: Und du machst alles lebendig (‫)מחיה‬. (Neh 9,6) Du gibst allen [ihren] Lebensunterhalt (‫)מחיה‬. Lerne von Mose, denn es heißt: Und Mose blieb vierzig Tage und vierzig Nächte dort mit JHWH. (Ex 34,28) Und es steht geschrieben: Brot aß ich nicht, und Wasser trank ich nicht. (Dtn 9,9)

(155b)

Und sind diese Worte nicht [für einen Schluss] vom Leichteren aufs Schwerere [anwendbar]: Wenn / schon Mose, der in meinem Auftrag ging, nicht aß und nicht trank, sollte es dann vor mir Essen und Trinken geben?! Dies will der Vers sagen: Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen; denn mein ist die Welt und ihre Fülle. (Ps 50,12)

CantR 1,1,7

195

Das Herz des Weisen gibt seinem Mund Einsicht. (Prov 16,23) Was [meint], das Herz des Weisen ist voll Weisheit? [Das meint:] Wer macht ihn als weise [bekannt] und wer versteht ihn? Sein Mund. Sein Mund berichtet über ihn, sein Mund macht ihn als weise [bekannt]. Sie sagten ein Gleichnis: Das gleicht einem Korb, der voll von kostbaren Steinen und Perlen ist, und kein Mensch weiß, was darin ist. Da kam einer, der öffnete ihn und sah alles, was darin war. Ebenso war das Herz Salomos voll von Weisheit, und man kannte seine Weisheit nicht, bis der Geist des Heiligen auf ihm ruhte. Da wussten alle, was seine Weisheit war. Und seine Lippen mehren (‫ )יסיף‬Belehrung (‫)לקח‬. (Prov 16,23) Dass er zu den Worten der Tora hinzufügt (‫)הוסיף‬. [Wie es heißt:

 195 Die Editio princeps gibt Pesikta als Quelle an. Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 373 verweist darauf, dass die Stelle dort nicht zu finden sei.

Proverbia  165

Und ich richtete mein Herz darauf, alles in Weisheit zu erforschen und zu erkunden. (Koh 1,13)] Was [meint]: Und zu erkunden (‫( ?)לתור‬Koh 1,13) Ein Erforscher (‫ )תייר‬der Tora zu werden, so wie du sagst: Dass sie das Land Kanaan erkunden (‫)ויתרו‬. (Num 13,2) Was [meint]: Und zu erkunden (‫)לתור‬. (Koh 1,13) Übrig zu lassen (‫)להותיר‬. Wenn ein Poet (ποιήτης) ein Alphabet196 erarbeitet, vollendet er es manchmal, und manchmal vollendet er es nicht. Doch hier, als Salomo ein Alphabet erarbeitete, blieben ihm fünf Buchstaben übrig: Und die Zahl seiner Lieder (‫ )שירו‬war 1005. (I Reg 5,12) Sein Überrest (‫ )שיורו‬zu tausend sind die fünf. Und nicht nur bei den Worten der Tora war Salomo Erforscher, sondern bei allem, was unter der Sonne geschieht, wie [auch bei der Frage], wie man die Lupinen zubereitet. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Du hast die Worte der Tora erforscht. Bei deinem Leben, ich werde deinen Lohn nicht zurückhalten. Und der Geist des Heiligen ruhte auf ihm. Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn, denn sein Mund spornt ihn an. (Prov

§ 956

Es wird gelehrt: R. Jehoschua ben Chanina sagt: Jeder, der Tora lernt und nicht zu ihr zurückkehrt, gleicht einem Menschen der sät und nicht erntet.

bSanh 99b

16,26)

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Josua § 6 [bSanh 99b].

Ein Mann der Verkehrtheit (‫)איש תהפוכות‬. (Prov 16,28) Das ist die Schlange, die die Worte über ihren Schöpfer verdrehte (‫ )הפך‬und sagte: Von diesem Baum hat er gegessen und die Welt erschaffen. Und ein Nörgler (‫)נרגן‬. (Prov 16,28) [Die Schlange,] die rebellische Worte gegen ihren Schöpfer von sich gab (‫)רגן‬: Ihr werdet gewiss nicht sterben. (Gen 3,4) Er trennt den Prinzen (‫)אלוף‬. (Prov 16,28)

 196 Ein alphabetisches Gedicht.

GenR 20,2

166  Jalkut Schimoni

Dass er seinen Prinzen der Welt197 sich trennen lässt. Und sofort wurde er verflucht. Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Ein Mann der Verkehrtheit (‫)תהפוכות‬. (Prov 16,28) Das ist Laban, der sich Jakob gegenüber verstellte (‫)מתהפך‬, denn es heißt: Wenn er so sagte: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein. (Gen 31,8) Entfesselt Zank. (Prov 16,28) Was hast du mir da angetan? Habe ich nicht für Rahel gedient? (Gen 29,25) Und ein Nörgler (‫ )נרגן‬trennt den Prinzen. (Prov 16,28) Das sind die Söhne Labans, weil sie an Jakob herumnörgelten (‫)רגנו‬, denn es heißt: Jakob hat alles an sich genommen, was unserem Vater gehörte. (Gen 31,1) Deswegen hat sich Jakob von ihnen getrennt.

GenR 59,1

Das graue Haar ist eine prächtige Krone, auf dem Weg der Gerechtigkeit [findet man sie]. (Prov 16,31) R. Meir ging nach Mamla. Er sah, dass sie alle schwarzhaarig waren. Er sagte zu ihnen: Sagt, seid ihr aus der Familie der Söhne Elis? Denn darüber steht doch geschrieben: Aber aller Nachwuchs deines Hauses soll im [besten] Mannesalter sterben? (I Sam 2,33) Sie sagten zu ihm: Rabbi, bete für uns! Er sagte zu ihnen: Geht und beschäftigt euch mit Gerechtigkeit, und ihr verdient euch ein hohes Alter. Was ist der Grund? Das graue Haar ist eine prächtige Krone. (Prov 16,31) Wo lässt sie sich finden? Auf dem Weg der Gerechtigkeit findet man sie. (Prov 16,31) Von wem lernst du es? Von Abraham, denn über ihn steht geschrieben: Dass sie den Weg JHWHs bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben. (Gen 18,19) Deshalb verdiente er ein hohes Alter, denn es heißt: Und Abraham war alt, hochbetagt. (Gen 24,1)

mAbot 6,8

R. Simeon ben Menasja [sagte] im Namen von R. Simeon ben Jochai: DAS VOLK (‫ )הגוי‬UND DIE KRAFT UND DER REICHTUM UND DIE WEISHEIT UND DAS GREISENALTER IST ANGENEHM FÜR DIE GERECHTEN UND ANGENEHM FÜR DIE WELT, DENN ES HEIßT: Das graue Haar ist eine prächtige Krone, auf dem Weg der Gerechtigkeit findet man sie. (Prov 16,31)

Und es heißt:

 197 Seinen Ersten in der Welt, Adam.

Proverbia  167

Die Krone der Alten sind Kindeskinder, und der Kinder Schmuck sind ihre Väter. (Prov 17,6)

Und es heißt: Der Schmuck der jungen Männer ist ihre Kraft, graues Haar aber ist die Zierde der Alten. (Prov 20,29)

Und es heißt: Da wird der Mond schamrot werden und die Sonne sich schämen. Denn JHWH der Heerscharen herrscht als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit. (Jes 24,23)

Das graue Haar ist eine prächtige Krone. (Prov 16,31) Wenn du einen Menschen siehst, der sich in der Tora und in Liebesgabe für die Frommen stark macht, dann wird er künftig die Krone des Greisenalters erwerben. Dazu heißt es: Auf dem Weg der Gerechtigkeit findet man sie. (Prov 16,31) / Geh und lerne es von Josef. Weil er durch die Ehre seiner Brüder in Ägypten stark geworden war, verdiente er die Krone des Greisenalters, denn es heißt: Und Josef sah von Efraim die Söhne der dritten [Generation]. (Gen 50,23)

MidrProv 16,31 [S. 132-133]

(155c)

Und ebenso lerne es von Abraham: Weil er die Ehre mit den Dienstengeln teilte, verdiente er die Krone des Greisenalters, denn es heißt: Und Abraham war alt. (Gen 24,1) Und all das wieso? Auf dem Weg der Gerechtigkeit findet man sie. (Prov 16,31) Und wo finden wir, dass sie Gerechtigkeit erwiesen? Bei Abraham: Und er glaubte JHWH; und er rechnete es ihm als Gerechtigkeit an. (Gen 15,6) Bei Josef: Und Josef versorgte. (Gen 47,12) Bei David: Und David übte Recht und Gerechtigkeit. (I Reg 8,15) Du hast also gelernt, dass hohes Alter nur auf dem Weg der Gerechtigkeit gefunden wird. Besser ein Langmütiger als ein Held. (Prov 16,32) BEN ZOMA SAGT: WER IST WEISE? WER VON JEDEM MENSCHEN LERNT, DENN ES HEIßT: Von allen, die mich belehrten, bin ich verständig geworden. (Ps 119,99) WER IST EIN HELD? WER SEINEN TRIEB UNTERDRÜCKT, DENN ES HEIßT:

mAbot 4,1

168  Jalkut Schimoni

Besser, wer seinen Geist beherrscht, als wer eine Stadt erobert. (Prov 16,32) WER IST REICH? WER SICH AN SEINEM TEIL ERFREUT, DENN ES HEIßT: Wenn du deiner Hände Mühe genießt, glücklich bist du und dir geht es gut. (Ps 128,2) „GLÜCKLICH BIST DU“ IN DIESER WELT. „UND DIR GEHT ES GUT“ IN DER KOMMENDEN WELT. WER IST GEEHRT? WER DIE LEUTE EHRT, DENN ES HEIßT: Denn die mich ehren, werde [auch] ich ehren, und die mich verachten, werden gering geachtet. (I Sam 2,30)

Kapitel 17 TanB balak 16198

Besser ein trockener Bissen und Ruhe dabei als ein Haus voller Opferspeisen, aber Streit dabei. (Prov 17,1) Es steht geschrieben: Und Bileam sagte zu Balak: Baue mir hier sieben Altäre. (Num 23,1) Und warum sieben? Entsprechend den sieben Gerechten, die Altäre bauten und die angenommen wurden: Adam und Abel und Noach und Abraham und Isaak und Jakob und Mose. [Bileam sagte:] Warum hast du diese angenommen? Nicht wegen des Dienstes, mit dem sie dir dienten! Ist es dir nicht angenehmer, wenn dir siebzig Völker (‫ )אומות‬dienen und nicht nur ein Volk (‫ !?)אומה‬Der Geist des Heiligen erwiderte: Besser ist ein trockener Bissen. (Prov 17,1) Besser ein Speiseopfer mit Öl angerichtet und trocken, als ein Haus voller Festspeisen, aber Streit dabei, (Prov 17,1) wenn du zwischen mir und meinen Kindern Streit stiften willst.

MidrProv 17,1 [S. 134]

R. Jochanan sagte: Besser ein trockener Bissen. (Prov 17,1) Das ist das Land Israel. Denn selbst wenn der Mensch darin jeden Tag nur Brot und Salz isst und [nur] darin wohnt, so verdient er die kommende Welt. Als ein Haus voller Opferspeisen aber Streit dabei. (Prov 17,1) Das ist das Ausland, das voll von Gewalt und Räuberei ist. Ein kluger Knecht wird über einen schändlichen Sohn herrschen. (Prov 17,2)

 198 Tan balak 11.

Proverbia  169

Ein kluger Knecht. (Prov 17,2)

GenR 60,2

Das ist Elieser. Und worin bestand seine Klugheit? Er sagte: Auf diesem Mann199 liegt schon ein Fluch. Es könnte ein Kuschiter oder ein Berber kommen und mich versklaven. Es ist besser für mich, ein Knecht in seinem Haus zu sein, als in einem anderen versklavt zu sein. Er wird über einen schändlichen (‫ )מביש‬Sohn herrschen. (Prov 17,2) Das ist Isaak, der die ganze Welt beschämte (‫)שביש‬, als er auf dem Altar gebunden wurde. Und inmitten der Brüder wird er das Erbe teilen. (Prov 17,2) Wie jene das Verdienst der Väter erwähnen, so erwähnt auch er das Verdienst der Väter: JHWH, Gott meines Herrn Abraham. (Gen 24,12) Eine andere Auslegung: Ein kluger Knecht. (Prov 17,2)

PRK 13,4

Das ist Jeremia. Er wird über einen schändlichen Sohn herrschen. (Prov 17,2) Das sind die Israeliten, die sich selbst durch Götzendienst in Schande brachten (‫)שבישו‬. Und inmitten der Brüdern wird er das Erbe teilen. (Prov 17,2) Da ging Jeremia hinaus. (Jer 37,12) Um nach Jerusalem zu gehen.200 Rav sagte: Er ging, um von seinem Anteil zu holen. R. Benjamin sagte: Um dort viele Prophezeiungen auszugeben[, denn]: „Wort Jeremias“ steht hier nicht, sondern „Worte Jeremias.“ Ein Schmelztigel für Silber und ein Ofen für Gold. (Prov 17,3) usw. steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 89 [PR 4,5].

Wer den Armen verspottet, verhöhnt den, der ihn gemacht hat. (Prov 17,5)

 199 Auf ihm selbst, da er Kanaaniter ist. 200 In BH lautet Jer 37,12: Da ging Jeremia aus Jerusalem hinaus, um in das Land Benjamin zu gehen.

bBer 18a

170  Jalkut Schimoni

Rechaba sagte, R. Jehuda habe gesagt: Jeder, der einen Toten sieht und ihn nicht begleitet, übertritt das: Wer den Armen verspottet. (Prov 17,5) Und wenn er ihn begleitet, was ist dann sein Lohn? Rav Assi sagte: Über ihn sagt die Schrift: Wer sich des Geringen erbarmt, leiht JHWH. (Prov 19,17) Wer sich über Unglück freut, bleibt nicht ungestraft. (Prov 17,5) Usw. steht geschrieben in [Jalkut] Ezechiel unterhalb von § 348 [= § 365 Mek pischa 13]. bBer 7a

Schelten geht bei einem Verständigen tiefer als hundert Schläge (‫ )מהכות‬bei einem Toren. (Prov 17,10) R. Jochanan sagte im Namen von R. Jose: Besser eine Züchtigung im Herzen des Menschen als Geißelhiebe (‫)מלקות‬, denn es heißt: Dann wird sie ihren Liebhabern nachjagen und sie nicht erreichen. (Hos 2,9) /

(155d)

Resch Laqisch sagte: [Besser] als hundert Geißelhiebe, denn es heißt: Schelten geht bei einem Verständigen tiefer als hundert Schläge bei einem Toren. (Prov 17,10)

GenR 38,3

Wer Gutes mit Bösem, von dessen Haus wird das Böse nicht weichen. (Prov 17,13) R. Jochanan sagte: Hat dich dein Gefährte zu Linsen eingeladen und du lädst ihn daraufhin zu Fleisch ein, so hat er bis jetzt eine Forderung an dich. Wieso? Weil er dir zuerst Gutes erwiesen hat. R. Simeon bar Abba sagte: Nicht nur „wer Gutes mit Bösem vergilt“, sondern auch wer Böses mit Bösem vergilt, denn die Tora sagt: Wenn du den Esel deines Hassers siehst [...], sollst du ihn mit ihm zusammen aufrichten. (Ex 23,5)

R. Berekhja bezog den Vers auf diese Generationen: Von der Generation der Flut bis zur Generation der [Sprachen]trennung zwei Jahre nach der Flut: Und die ganze Erde hatte ein und dieselbe Sprache. (Gen 11,1) bQid 40b

[Wie] einer, der Wasser entfesselt, [so] ist der Anfang eines Streites. (Prov 17,14)

Proverbia  171

Einst war R. Tarfon mit den Ältesten im Obergemach von Nitzas Hauses in Lydda versammelt, als bei ihnen diese Frage aufkam: Ist Lernen (‫ )תלמוד‬oder Tun größer? R. Tarfon antwortete und sagte: Das Tun ist größer. R. Aqiva antwortete und sagte: Das Lernen ist größer. Da antworteten alle und sagten: Das Lernen ist größer, denn das Lernen führt zum Tun. R. Jose sagte: Das Lernen ist größer, denn es geht der Teigabgabe 40 Jahre voran und den Hebeopfern und den Zehnten 54, den Erlassjahren 61, den Jobeljahren 103.201 Und so wie das Lernen dem Tun vorangeht, so geht das Gericht über [das Lernen] dem [Gericht über das] Tun voran, gemäß Rav Hamnuna, der sagte: Der Beginn des Richtens eines Menschen beginnt mit den Worten der Tora, denn es heißt: [Wie] einer, der Wasser202 entfesselt, [so] ist der Anfang eines Streites. (Prov 17,14) Und wie das Richten darüber [dem Richten über] das Tun vorangeht, so geht auch sein Lohn dem [Lohn für das] Tun voran, denn es heißt: Er gab ihnen die Länder der Völker (‫)גוים‬, und die Mühe der Völkerschaften (‫)לאומים‬ nahmen sie in Besitz, damit sie seine Ordnungen beobachteten. (Ps 105,44-45) R. Simeon ben Menasja sagt: Wenn zwei vor dich kommen, um einen Gerichtsbeschluss [zu erwirken], dann ist es dir erlaubt, bevor du ihre Worte gehört hast, oder nachdem du ihre Worte gehört hast, aber noch nicht weißt, wohin das Recht sich neigt, ihnen zu sagen: Geht und handelt einen Kompromiss aus. Aber wenn du weißt, wohin das Recht sich neigt, ist es dir nicht erlaubt, zu ihnen zu sagen: Geht und handelt einen Kompromiss aus, denn es heißt: [Wie] einer, der Wasser entfesselt, [so] ist der Anfang eines Streites; bevor also der Rechtsstreit losbricht, lass ab davon. (Prov 17,14)

bSanh 6a

Bevor der Streit ausgebrochen ist, kannst du ihn noch aufhalten. Sobald er aber ausgebrochen ist, kannst du das nicht mehr. Steht geschrieben in § 574 [Jalkut Zwölfpropheten, bSanh 6b-7a].

Es gab jemanden, der pflegte [zu raten darüber] hinwegzugehen und zu sagen: Gut, wer hört und [darüber] weggeht. Hundert Übel gehen an ihm vorbei Samuel sagte zu Rav Jehuda:  201 Die Abgaben wurde erst nach der Landnahme entrichtet, die entsprechende Jahre nach der Verleihung der Tora anzusetzen sind. 202 Wasser gilt als Chiffre für die Tora; das Wort „Anfang“ dient als Beleg für den Anfang im Gericht.

bSanh 7a

172  Jalkut Schimoni

Ein Vers steht [dazu] geschrieben: [Wie] einer, der Wasser entfesselt, [so] ist der Anfang eines Streites. (Prov 17,14) [Er mündet in] hundert Gerichtsfälle. Jelamdenu

Ein törichter Sohn ist für seinen Vater Verdruss und Bitternis für die, die ihn geboren hat. (Prov 17,25) Das ist Esau, denn es heißt: Und sie waren ein Herzeleid für Isaak und Rebekka. (Gen 26,35)

bBer 7a

Auch für einen Gerechten ist eine Geldstrafe (‫)ענוש‬203 nicht gut (‫)לא טוב‬. (Prov 17,26) Da war ein Häretiker in der Nachbarschaft von R. Jehoschua ben Levi. Dieser quälte ihn gut (‫ )טובא‬mit Schriftversen. Eines Tages nahm er einen Hahn, band ihn zwischen die Füße des Bettes. Er dachte: Wenn die Stunde kommt, werde ich ihn verfluchen. Als die Stunde kam, schlummerte er. R. Samuel sagte: Es ziemt sich nicht, so zu handeln, denn es steht geschrieben: Auch (‫)גם‬204 für einen Gerechten ist eine Geldstrafe nicht gut. (Prov 17,26) Sogar bei den Häretikern. Was ist der Beweis? Dass geschrieben steht: Sein Erbarmen ist über alle seine Werke. (Ps 145,9)

bSchab 149b

Rav Jakob, der Sohn der Tochter Jakobs, sagte: Man lässt niemanden, durch den sein Gefährte gestraft wurde, in den Bezirk des Heiligen, gepriesen sei er, eintreten, denn es heißt: Auch für einen Gerechten ist eine Geldstrafe nicht gut. (Prov 17,26) Und es steht geschrieben: Denn du bist nicht ein Gott, der an Gottlosigkeit Gefallen hat; bei dir darf ein Böser nicht weilen. (Ps 5,5)

TanB achare 5

Eine andere Auslegung: Auch für einen Gerechten ist eine Geldstrafe nicht gut. (Prov 17,26) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Obwohl ich Aaron bestrafte und zwei seiner Söhne wegnahm, ist es nicht gut, vielmehr: Edle zu schlagen, ist gegen das Recht. (Prov 17,26)

 203 Hapax legomenon. 204 An die Partikel schließt sich ein Ribbui, eine Einschließungsregel, an: Der Gerechte und auch der Häretiker.

Proverbia  173

Kapitel 18 Nach Lust sucht ein Abtrünniger, gegen alle Umsicht legt er sich bloß. (Prov 18,1)

bNazir 23b

Rava trug vor: Nach Lust (‫ )לתאוה‬sucht ein Abtrünniger. (Prov 18,1) Das ist Lot, der seine Töchter begehrte (‫)שנתאוה‬.205 Ein Abtrünniger (‫)נפרד‬. (Prov 18,1) Denn es steht geschrieben: [Und Lot wählte sich den ganzen Umkreis vom Jordan. Und Lot brach nach Osten auf] und sie wurden abtrünnig (‫)ויפרדו‬, einer vom anderen. (Gen 13,11) Gegen alle Umsicht legt er sich bloß (‫)יתגלע‬. (Prov 18,1) Dass seine Schande in den Versammlungshäusern und Lehrhäusern aufgedeckt wird (‫)נתגלה‬, denn wir haben gelernt: / Ein Ammoniter und ein Moabiter sind verboten.206 R. Judan, der von Gallien,207 und R. Samuel bar Nachmani, [sagten] beide im Namen von R. Elija: Wir wissen nicht, ob Lot seine Töchter begehrte, oder ob seine Töchter ihn begehrten. Aus dem, was geschrieben steht: Nach Lust sucht ein Abtrünniger, (Prov 18,1) folgt, dass er seine Töchter begehrte und nicht, dass seine Töchter ihn begehrten.

(156a) GenR 51,9

R. Tanchuma, der Sohn von R. Chijja, [sagte] im Namen von R. Oschaja: Kein Schabbat vergeht, wo man nicht den Abschnitt von Lot liest. Was ist der Grund? Gegen alle Umsicht legt er sich bloß. (Prov 18,1) R. Chijja sagte: Hier steht nicht geschrieben „sie legen sich bloß“, sondern: „er legt sich bloß“. Die Männer entfernten sich und die Frauen näherten sich. Wenn der Frevler kommt, kommt auch Verachtung. (Prov 18,3) „Frevler“, das ist Esau, denn es heißt: [So spricht Edom: ...] Und man wird sie Gebiet der Frevelei nennen. (Mal 1,4)

 205 Vgl. Raschi zu Prov 18,1. 206 Vgl. Dtn 23,4; mJeb 8,3. 207 ‫דמן גליא‬, GenR 51,9: R. Jehuda und R. Simeon ben Nachman im Namen von R. Elihoëni.

GenR 63,14

174  Jalkut Schimoni

Und mit Geringschätzung [kommt] der Hohn. (Prov 18,3) Die Geringschätzung [wegen] des Hungers begleitete es208. Und „Hohn“ ist nichts andres als „Hunger“, denn es heißt: [Da hob JHWH an und sprach zu seinem Volk: Siehe, ich sende euch das Getreide und den Most und das Öl, und ihr sollt euch daran sättigen,] und ich werde euch nicht weiter dem Hohn unter den Völkern ausgesetzt lassen. (Joel 2,19) [Und ich werde die Früchte des Baumes mehren und den Ertrag des Feldes, damit ihr nicht weiter den Hohn hinnehmen müsst] wegen des Hungers unter den Völkern. (Ez 36,30) TanB toldot 22

Eine andere Auslegung: Wenn der Frevler kommt. (Prov 18,3) Als Esau eintrat, trat mit ihm die Gehenna ein, denn es heißt: Da erschrak Isaak mit großem Schrecken. (Gen 27,33) Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben [§ 957, bSanh 113b].

GenR 38,8

Der Mund des Toren ist sein Verderben. (Prov 18,7) R. Simeon ben Chalafta sagte: Das ist die Generation der Zerstreuung, denn es heißt: Damit wir uns nicht über die ganze Fläche der Erde zerstreuen. (Gen 11,4) Und es steht geschrieben: Und JHWH zerstreute sie. (Gen 11,8)

Tan korach 3209

Eine andere Auslegung: Das sind Datan und Abiram, denn es steht geschrieben: Willst du diesen Leuten [etwa] die Augen ausstechen? Wir kommen nicht hinauf! (Num 16,14)

Und es steht geschrieben: Und sie fuhren, sie und alles, was ihnen gehörte, lebendig in die Unterwelt hinab. (Num

16,33) Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Das ist der Pharao, denn es steht geschrieben: Auf, lasst uns klug gegen es vorgehen, damit es sich nicht noch weiter vermehrt. (Ex 1,10) Und es steht geschrieben: Aber je mehr sie es bedrückten, desto mehr nahm es zu. (Ex 10,12)

 208 Israel. 209 TanB korach 6.

Proverbia  175

Eine andere Auslegung: Das sind die vier, die im Zorn begannen und im Zorn umkamen.210

GenR 12,9

Die Worte eines Nörglers sind wie Leckerbissen. (Prov 18,8)

SNum § 85

Das ist die Generation der Wüste, denn es steht geschrieben: Und es geschah, als das Volk sich in Klagen erging. (Num 11,1) Sie suchten Anklagen, um sich von Gott zu trennen. Und ebenso heißt es: Erkennt doch211 und seht, dass er einen Anlass [zum Streit mit] mir sucht! (II Reg 5,7) Und es steht geschrieben: Denn er suchte einen Anlass bei den Philistern. (Jdc 14,4) Und ebenso sagt es der Vers: Und ihr murrtet in euren Zelten. (Dtn 1,27) Wie heuchlerische Sympathisanten. Ein Messer kam vom Himmel herunter und schlitzte ihre Bäuche auf, denn es heißt: Die hinabgehen in des Leibes Kammern. (Prov 18,8) Wer eine Antwort gibt, bevor er gehört hat. (Prov 18,13)

bBB 98b

Im Buch Ben Sira steht geschrieben: „Alles habe ich auf der Waage gewogen, und ich fand nichts Leichteres als Kleie. Doch leichter als Kleie ist ein Bräutigam, der im Haus seines Schwiegervaters wohnt. Und leichter als ein Bräutigam, der im Haus seines Schwiegervaters wohnt, ist ein Gast, der einen Gast mitbringt. Und leichter als ein Gast, der einen Gast mitbringt, ist: Wer eine Antwort gibt, bevor er gehört hat[, für den ist es töricht und eine Schande].“ (Prov 18,13)

Das Geschenk eines Menschen schafft ihm weiten Raum und führt ihn vor die Großen. (Prov 18,16) R. Abbahu sagte: Es steht geschrieben: Hüte dich, dass du den Leviten nicht [im Stich] lässt. (Dtn 12,19) Was steht danach geschrieben? Dass JHWH, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird. (Dtn 12,20) Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Entsprechend deiner Gabe erweitert man dir. R. Huna [sagte] im Namen von R. Acha: Bringt ein Sklave einen Farren und sein Meister bringt ein Lamm, geht der Sklave seinem Meister vor.

 210 Die Schlange im Paradies, der Oberbäcker (Gen 40,16), Korachs Gruppe (Num 16,14) und Haman. 211 BH: Geht doch hinaus.

LevR 5,4

176  Jalkut Schimoni

Einmal gingen R. Eliezer und R. Jehoschua und R. Aqiva in die Gegend von Antiochia, um eine Sammlung für die Weisen durchzuführen. Dort war ein Abba Judan, der mit wohlwollendem Auge Wohltätigkeit übte, doch sein Vermögen war geschwunden. Als er unsere Lehrer sah, ging er nach Hause und sein Angesicht war bleich. Seine Frau sagte zu ihm: Was ist dir, und warum ist dein Angesicht bleich? Er erklärte ihr die Angelegenheit: Unsere Lehrer sind hier, und ich weiß nicht, was ich ihnen geben kann. Seine Frau, die gerecht war, sagte zu ihm: Dir ist noch ein Feld geblieben. Verkauf die Hälfte davon und gib es ihnen. Er ging und verfuhr so. Als er es ihnen gab, sagten sie zu ihm: Gott fülle deinen Verlust auf. Unsere Lehrer gingen. Er ging hinaus, um zu pflügen. Als er das halbe Feld gepflügt hatte, erleuchtete ihm der Heilige, gepriesen sei er, seine Augen. Die Erde unter ihm spaltete sich und seine Kuh fiel hinab und brach sich ein Bein. Er stieg hinab, um sie herauf zu holen und er fand unter ihr einen Schatz (saim)212. Er sagte: Zu meinem Besten wurde das Bein meiner Kuh gebrochen. (156b)

§ 957

Als unsere Lehrer zurückkehrten, fragten sie nach ihm: Was macht Abba Judan? / Man sagte zu ihnen: Abba Judan [ist Besitzer] von Ziegen, Abba Judan [ist Besitzer] von Kamelen, Abba Judan [ist Besitzer] von Eseln. Er ging zu ihnen und sagte zu ihnen: Euer Gebet hat Früchte über Früchte über mich gebracht. Sie sagten zu ihm: Auch wenn ein anderer mehr als du gegeben hat, dich haben wir oben hin geschrieben. Sie nahmen ihn und ließen ihn bei ihnen sitzen und lasen über ihn diesen Vers: Das Geschenk eines Menschen schafft ihm weiten Raum. (Prov 18,16) R. Chijja machte eine Stiftung, um für die Schule von Tiberias zu spenden. Da stand einer auf vom Haus soundso auf und spendete ein Pfund (λίτρα) Gold. R. Chijja nahm ihn und setzte ihn zu sich und las über ihn: Das Geschenk eines Menschen schafft ihm weiten Raum. (Prov 18,16) Resch Laqisch ging nach Bosra. Dort war ein Abba Judan, [der] Schwindler [genannt wurde]. Er war aber, Gott bewahre, kein Schwindler! Vielmehr war er schlau bezüglich der Gebote [zur Wohltätigkeit]. Er beobachtete, was die Gemeinde spendete und spendete entsprechend der Gemeinde. Resch Laqisch nahm ihn und setzte ihn neben sich, und er las über ihn: Das Geschenk eines Menschen schafft ihm weiten Raum. (Prov 18,16)

§ 957 bNazir 23b

Ein abtrünniger (‫)נפשע‬213 Bruder. (Prov 18,19) Rava trug vor:

 212 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 980: Persisches Wort für „Silber“. 213 Hapax legomenon.

Proverbia  177

Das ist Lot, der sich von Abraham trennte.214 Und Streitigkeiten sind wie der Riegel an einer Burg. (Prov 18,19) Der Riegel an der Burg anbrachte: Ein Ammoniter oder Moabiter darf nicht kommen. (Dtn 23,4) Eine andere Auslegung: Ein abtrünniger Bruder. (Prov 18,19)

GenR 52,2

Das ist Lot, der ein Sohn von Abrahams Bruder war. „Abtrünnig“ (‫[ )נפשע‬bedeutet]:Du hast gegen Abraham rebelliert (‫)פשעת‬, du hast ihn verleugnet, du bist falsch zu ihm gewesen. Und was hatte ihn dazu veranlasst? Und Streitigkeiten sind wie der Riegel an einer Burg. (Prov 18,19) Er brachte gegen ihn Gerichtsfälle [schwer] wie die Riegel des Hauses des Heiligtums vor. Was [steht] dort [geschrieben]? Damit kein Ammoniter215 hineinging, der irgendwie unrein war. (II Chr 23,19) Auch hier: Ein Ammoniter oder Moabiter darf nicht kommen. (Dtn 23,4) Eine andere Auslegung: Ein abtünniger Bruder. (Prov 18,19) Das ist Korach, denn er und Mose waren Söhne von Brüdern. „Abtrünnig“ [meint], dass er gegen die Tora rebellierte, denn sie ist der Ort der Kraft des Heiligen, gepriesen sei er, denn es heißt: JHWH möge seinem Volk (‫ )לעמו‬Kraft geben. (Ps 29,11) Und Streitigkeiten sind wie der Riegel an einer Burg. (Prov 18,19) Weil die Erde ihre Riegel hinter sich aufhob, denn es heißt: Und die Erde öffnete ihren Mund. (Num 26,10) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 157 [MidrPs 18,6].

Tod und Leben sind in der Hand der Zunge. (Prov 18,21) Hat die Zunge denn eine Hand? Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen § 768 [= § 767, bAr 15b-16b] und § 721 [MidrPs 39,1].

 214 Vgl. Raschi zu Prov 18,19. 215 BH: Damit keiner hineinging.

Jelamdenu

178  Jalkut Schimoni

Wer eine Frau gefunden hat, hat Gutes gefunden und hat Wohlgefallen von JHWH erlangt. (Prov 18,22) Steht geschrieben in § 769 [MidrPs 53,1]. MidrPs 53,1

Abigail war besser als alle Opfer der Welt. Hätte er jene Tat getan, die er geplant hatte, Nabal anzutun, hätte er alle Opfer der Welt dargebracht, hätte ihn das nicht entsühnt. Doch sie kam zu ihm und zu seinem Königreich [und rettete ihn].

Tan korach 10216

Und ebenso findest du es bei On, dem Sohn von Pelet. Und so wie es mit der guten Frau kein Ende gibt, so gibt es kein Ende mit der bösen Frau. Das ist die Frau des Korach.

MidrPs 59,2

Eine andere Auslegung: Wer eine Frau gefunden hat, hat Gutes gefunden. (Prov 18,22) R. Jochanan ben Nuri sagte: Bevor die Frau erschaffen wurde, findest du geschrieben: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. (Gen 2,18) Aber nachdem sie geschaffen war, steht geschrieben: Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. (Gen 1,31) Eine andere Auslegung: Wenn die Frau gut ist, „hat er Gutes gefunden“. Und wenn die Frau böse ist? Er findet Gutes, wenn er alle Güter aus seinem Haus findet. Was tut sie? Sie stiehlt alles, was ihm gehört, und verkauft und macht ihn arm. Aber wenn sie gut ist, steht geschrieben: Eine tüchtige Frau, wer findet sie? [...] Ihr vertraut das Herz ihres Mannes. (Prov 31,10-11)

§ 958

(156c)

Ein Beispiel: Als der Sohn von R. Aqiva eine Frau heiratete. Was tat er? Als er sie hereinbrachte, stand er die ganze Nacht und las in der Tora einen Abschnitt. Er sagte zu ihr: Halte mir die Lampe und leuchte mir. Sie hielt ihm die ganze Nacht die Lampe. Sie stand vor ihm und leuchtete ihm, bis der Morgen kam. Am Morgen kam R. Aqiva zu ihm und sagte zu ihm: Mein Sohn, „hat gefunden“ oder findet? Er sagte zu ihm: Hat gefunden. / Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Kohelet zum Vers „ich habe gefunden: Bitterer als der Tod ist die Frau“ (Koh 7,26) § 976 [bJeb 63b] und in [Jalkut] Ijob zum Vers „Und du wirst erkennen, dass dein Zelt in Frieden ist“ (Ijob 5,24) [bJeb 63b].

 216 TanB korach 24.

Proverbia  179

Mit Flehen redet der Arme. (Prov 18,23) Das ist Mose, der mit Flehen zu seinem Schöpfer ging.

§ 959 DtnR 2,4

Der Reiche aber antwortet mit Härte. (Prov 18,23) R. Tanchuma sagte: Der Reichste der Welt, das ist der Heilige, gepriesen sei er. Er antwortete ihm mit Strenge: Rede nicht mehr weiter zu mir. (Dtn 3,26) Eine andere Auslegung: Mit Flehen redet der Arme. (Prov 18,23)

§ 959

R. Jochanan sagte: Das sind die Propheten Israels. Bei den Propheten hast du keinen größeren als Mose und Jesaja, und beide gingen nur mit Flehen. Jesaja sagte: JHWH, sei uns gnädig! Auf dich hoffen wir. (Jes 33,2) Und Mose: Und ich flehte zu JHWH. (Dtn 3,23) Der Reiche aber antwortet mit Härte. (Prov 18,23) Das sind die Propheten der Völker (‫ )אומות‬der Welt. Und du hast bei den Völkern der Welt keinen Gerechteren als Ijob. Doch auch er ging nicht ohne Tadel, denn es heißt: Ich wollte vor ihm den Rechtsfall darlegen und meinen Mund mit Tadel füllen. (Ijob 23,4) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Josua zum Vers „dass wir uns entschlossen hätten“ (Jos 7,7) § 17 [bSanh 44a].

Wer viele Gefährten hat, gefährdet sich. (Prov 18,24)

bBer 63a

Es wird gelehrt: Rabbi Meir [sagt]: Der Mensch soll nie die Freunde in seinem Haus mehren, denn es heißt: Wer viele Gefährten hat, gefährdet sich. (Prov 18,24)

Kapitel 19 Auch einer, in dem keine Einsicht (‫ )בלא דעת‬ist, ist nicht gut. (Prov 19,2) Das ist einer, der seine Frau zu einer guten Tat zwingt. Und ein Eilen mit den Füßen ist sündig. (Prov 19,2) Wer den Beischlaf vollzieht und wiederholt.217 Wirklich?  217 Vgl. Raschi zu Prov 19,1.

bEr 100b

180  Jalkut Schimoni

Hat Rava nicht gesagt: Wer möchte, dass seine Kinder männlich sind, der vollziehe den Beischlaf und wiederhole? Das ist kein Problem: Hier mit Zustimmung (‫)לדעת‬, dort ohne Zustimmung. Rami bar Abba sagte, Rav habe gesagt: Es ist dem Menschen verboten, am Schabbat auf Gras zu gehen, denn es heißt: Und ein Eilen mit den Füßen ist sündig. (Prov 19,2) Tan wa-jiqra 6218

Eine andere Auslegung: Auch einer, in dem kein Wissen (‫ )בלא דעת‬ist, ist nicht gut, und ein Eilen mit den Füßen ist sündig (‫)חוטא‬. (Prov 19,2) Wer sündigt, selbst unbewusst (‫)בשגגה‬, für den ist es kein gutes Zeichen (σημεῖον). In welcher Weise? Sind [zwei] Läden vor ihn, einer von einem Heiden (‫ )גוי‬und einer von einem Israeliten, [und] er geht in den von dem Heiden, nennt man ihn Sünder. Rav Isaak bar Samuel bar Marta sagte: Vor ihm sind zwei Wege, einer weit und einer eng. Der enge ist voller Kiesel und auf dem Weiten ist kein einziger Kiesel. Er lässt den langen und geht auf dem kurzen. Über ihn heißt es: Und ein Eilen mit den Füßen ist sündig. (Prov 19,2) Unsere Lehrer lehrten: Eine gute Tat zieht eine andere gute Tat nach, eine Übertretung zieht eine Übertretung nach. Der Mensch soll sich nicht wegen der Übertretungen ängstigen, die er unbewusst begangen hat, vielmehr [muss er sich hüten], dass sich ihm eine Tür öffnet, absichtlich zu sündigen. Und der Mensch freue sich nicht über eine gute Tat, die er erfüllt hat, sondern dass es künftig noch viele gute Taten geben wird, die er erfüllen kann. Daher: Wenn der Mensch unabsichtlich sündigt, heißt es über ihn: Und ein Eilen mit den Füßen (‫ )ברגלים‬ist sündig. (Prov 19,2)

LevR 4,3

R. Biba bar Avina sagte:219 [Das gleicht] der Menstruation, die für gewöhnlich (‫ )רגיל‬mit Sonnenaufgang eintritt. Vergisst das jemand und vollzieht dessen ungedenkend den Beischlaf vor Sonnenaufgang, ist das nicht gut. Um wie viel weniger gut ist es, wenn er ihn wissentlich vollzieht. Und nicht nur das, sondern:

 218 TanB wa-jiqra 10. 219 Die Editio princeps weist als Quellenangabe MidrPs auf. Nach Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 376 ist der Text dort nicht zu finden.

Proverbia  181

Und ein Eilen gegen das Gewöhnliche (‫ )ברגלים‬ist sündig. (Prov 19,2) R. Jochanan und Resch Laqisch. R. Jochanan sagte: Bei Gelübden und freiwilligen Gaben ist es verboten, bei Sündopfern und Schuldopfern ist es erlaubt. Resch Laqisch sagte: Auch bei Sündopfern und Schuldopfern ist es verboten. Das ist es, was geschrieben steht: Auch einer, in dem kein Wissen ist (‫)בלא דעת‬. (Prov 19,2) Das ist versehentlich. Und ein Eilen mit den Füßen ist sündig. (Prov 19,2) Das ist absichtlich. Auch eine Seele, in der kein Wissen ist (‫)בלא דעת נפש‬, ist nicht gut. (Prov 19,2) Zehn Dinge benutzen den Körper, und diese sind es: Die Speiseröhre für die Nahrung, die [Luft]röhre für die Stimme, die Leber für die Zornesglut, die Galle für die Eifersucht, die Lunge zum Wasserschöpfen, der Magen zum Mahlen, die Milz zum Lachen, den Schlund zum Schlafen, die Nieren beraten, das Herz entscheidet, die Zunge [zum Reden], und die Seele (‫ )נפש‬steht über allem. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zur Seele: Ich habe dich über alles gestellt und du gehst und sündigst! Eine Seele, die sündigt. (Lev 4,2)

LevR 4,4

Die Dummheit des Menschen verdirbt seinen Weg, und gegen JHWH wütet sein Herz. (Prov 19,3)

bTaan 9a

R. Jochanan begegnete dem jüngsten Sohn von Resch Laqisch. Er sagte zu ihm: Sag mir deinen Schriftvers[, den du heute gelernt hast]. Es sagte zu ihm: Die Dummheit des Menschen verdirbt seinen Weg. (Prov 19,3) Er sagte zu ihm: Und was gibt es bei / den Propheten, das Mose nicht im Gesetz angedeutet hat? Es sagte zu ihm: Meinst du das, was er im Gesetz nicht angedeutet hat? [Er sagte zu ihm:] Steht denn nicht geschrieben: Da erschraken sie220, und sagten zitternd einer zum anderen: Was hat Gott uns da angetan? (Gen 42,28) Er hob seine Augen und sah es an. Da sagte seine Mutter zu ihm221: Komm weg von dort, dass er dir nicht tue, was er deinem Vater angetan hat.

 220 Wörtlich: entfiel ihnen das Herz. 221 Zu ihrem Sohn. Nach bBM 84a war Jochanan verantwortlich für Resch Laqischs frühen Tod.

(156d)

182  Jalkut Schimoni

Haus und Habe sind ein Erbteil der Väter. (Prov 19,14) Usw. steht geschrieben in [Jalkut] Richter § 34 [= § 70, GenR 68,3]. RutR pet. 2

Trägheit (‫ )עצלה‬lässt in Tiefschlaf fallen. (Prov 19,15) Weil Israel zu träge war (‫)שנתעצלו‬, Josua Wohltätigkeiten zu erweisen. Das ist es, was geschrieben steht: Und sie begruben ihn im Gebiet seines Erbteils [... an der mitternächtlichen Seite des Berges Gaasch]. (Jdc 2,9) R. Berekhja und R. Simon (Σίμων) [sagten] im Namen von R. Jehoschua ben Levi: Wir gingen alle Orte durch, die es in der Schrift gibt, und wir haben keinen Ort gefunden, der „Berg Gaasch“ heißt. Vielmehr[, meint das], dass die Israeliten zu träge waren, um Josua Ehre zu erweisen. Denn als das Land Israel aufgeteilt wurde, war es ihnen überaus wichtig, sich mit ihrer Arbeit beschäftigt: Der eine beschäftigte sich mit seinem Feld, der andere beschäftigte sich mit seinem Weinberg. Daher waren sie zu träge, [ihm] Ehre zu erweisen. Der Heilige, gepriesen sei er, beabsichtigte, die ganze Welt zu erschüttern. Das ist es, was geschrieben steht: Da wankte und bebte die Erde. (II Sam 22,8) Und eine nachlässige (‫ )רמיא‬Seele muss hungern. (Prov 19,15) Weil sie den Heiligen, gepriesen sei er, vernachlässigten (‫)מרמים‬, einige von ihnen trieben Götzendienst, einige von ihnen dienten Gott, ließ der Heilige, gepriesen sei er, sie nach dem Geist des Heiligem hungern. Das ist es, was geschrieben steht: Und das Wort JHWHs war in jenen Tagen selten. (I Sam 3,1) Eine andere Auslegung: Trägheit lässt in Tiefschlaf fallen. (Prov 19,15) Weil sie in den Tagen Elijas zu träge für den Dienst für den Heiligen, gepriesen sei er, waren, fürchtete er222 die Prophetie. Wie R. Dosa sagte: Sechzig Myriaden Propheten standen in den Tagen Elijas auf. Und eine nachlässige Seele hungert. (Prov 19,15) Weil sie den Heiligen, gepriesen sei er, vernachlässigten. Einige von ihnen dienten den Götzen und einige von ihnen [dienten] Gott. Das ist es, was Elija zu ihnen sagte: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? (I Reg 18,21)

 222 Elija.

Proverbia  183

Hungert. (Prov 19,15) Der Heilige, gepriesen sei er, ließ sie in einer Hungersnot hungern: Wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort! (I Reg 17,1)

Eine andere Auslegung: Trägheit lässt in Tiefschlaf fallen (‫)תרדמה‬. (Prov 19,15) Weil die Israeliten zu träge waren, in den Tagen Umkehr zu tun, da die Richter richteten, vernachlässigten sie (‫ )מרמים‬den Heiligen, gepriesen sei er usw.

da ließ sie der Heilige, gepriesen sei er, in einer Hungersnot hungern, denn es heißt: Und es geschah in den Tagen, als die Richter richteten. (Rut 1,1) Wer seine Wege verachtet, muss sterben. (Prov 19,16) Es ist dem Menschen verboten, den Beischlaf am Tag zu vollziehen Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jiob § 894 [bNid 16b-17a].

Wer sich des Geringen erbarmt, dem leiht (‫ )מלוה‬JHWH. (Prov 19,17)

bBB 10a

R. Jochanan sagte: Wenn der Vers nicht geschrieben wäre, könnte man nicht sagen, was er sagt: Wer leiht (‫ )לוה‬ist der Sklave des Mannes, der geliehen hat (‫)מלוה‬. (Prov 22,7) R. Tanchuma sagte: Jeder, der einem Armen leiht, leiht gewissermaßen dem Heiligen, gepriesen sei er.

TanB mischpat 6223

Und seine Wohltat wird er ihm vergelten. (Prov 19,17) R. Pinchas der Priester, bar Chama sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Die Seele des Armen wollte ausziehen, aber du hast sie belebt. Bei deinem Leben, ich bringe dir Seele um Seele zurück. Wenn morgen dein Sohn oder deine Tochter in Schuld oder Todesgefahr gerät, dann wird ihrer gedacht, und ich werde ihnen Seele um Seele [zurück]geben. Viele Gedanken (‫ )מחשבות‬sind im Herzen eines Mannes. (Prov 19,21) Ula sagte: Ein „Gedanke“ verwirrt sogar die Worte der Tora, denn es heißt:

 223 Tan mischpatim 15.

bSanh 26b

184  Jalkut Schimoni

Er verhindert die Pläne (‫ )מחשבות‬der Klugen, und ihre Hände erwirken keinen Erfolg. (Ijob 5,12)

Rava sagte: Wenn man sich mit seinem Namen beschäftigt, verwirrt er nicht, denn es heißt: Viele Gedanken (‫ )מחשבות‬sind im Herzen eines Mannes; aber der Ratschluss JHWHs kommt zustande. (Prov 19,21) Der Ratschluss, in dem das Wort JHWHs ist, der bleibt bestehen. MidrProv 19,21 [S. 139-140]

Viele Gedanken sind im Herzen eines Mannes. (Prov 19,21) R. Jose der Galiläer sagte: In Bezug auf wen wird dieser Vers gesagt? In Bezug auf Absalom, der gedachte, David zu töten und sein Königreich zu nehmen. Und er wusste nicht, dass die Gedanken des Heiligen, gepriesen sei er, den seinen vorangehen und Bestand haben wird. Eine andere Auslegung: In Bezug auf Adonija, der dachte: Ich bin größer als Salomo und mir gebührt das Königreich. Eine andere Auslegung: In Bezug auf Haman, der Mordechai aufzuhängen gedachte. Eine andere Auslegung: In Bezug auf Pharao, der alle Erstgeburt in Israel zu töten gedachte. Und sie [alle] wussten nicht, dass die Gedanken des Heiligen, gepriesen sei er, den ihren vorangehen und Bestand haben wird.

bBer 14a

Und gesättigt verbringt man die Nacht, wird nicht vom Bösen heimgesucht. (Prov 19,23)

(157a)

R. Jona sagte, R. Ze՚ira habe gesagt: Jeder, der sieben Tage / ohne Traum nächtigt, wird böse genannt, denn es heißt: Und gesättigt verbringt man die Nacht, wird nicht vom Bösen heimgesucht. (Prov 19,23) Lies nicht „gesättigt“ (‫)שׂבע‬, sondern „sieben“ (‫)שׁבע‬. R. Abba, der Sohn von R. Chijja bar Abba, sagte zu ihm: So sagte [es] R. Chijja bar Abba: R. Jochanan sagte: Jeder, der sich selbst mit Worten der Tora gesättigt hat und schlafen geht, dem bringt man keine bösen Nachrichten, denn es heißt: Und gesättigt verbringt man die Nacht, wird nicht vom Bösen heimgesucht. (Prov 19,23) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben zum Vers „so begegnet dir kein Unglück“ (Ps 91,10) im Psalm 91 [oberhalb von § 842, bBer 55b].

Proverbia  185

Schlägst du den Spötter, so wird der Einfältige klug. (Prov 19,25)

Tan jitro 13224

Schlägst du den Spötter. (Prov 19,25) Das ist Amalek, denn es heißt: Und Josua besiegte. (Ex 17,13) So wird der Einfältige klug. (Prov 19,25) Das ist Jitro, denn es heißt: Und Jitro hörte. (Ex 18,1) Er höre vom Krieg mit Amalek und ging. Eine andere Auslegung: Schlägst du den Spötter. (Prov 19,25)

MidrSam 12,2

Das ist die Schlange. So wird der Einfältige klug. (Prov 19,25) Das ist Eva, denn es heißt: Da wurden ihrer beider Augen geöffnet. (Gen 3,7) Alle gehorchten ihr und aßen. Das ist es, was geschrieben steht: Und sie gab auch ihrem Mann. (Gen 3,6) „Auch“ um das Vieh einzuschließen. Eine andere Auslegung: Schlägst du den Spötter. (Prov 19,25) Das sind die Philister. So wird der Einfältige klug. (Prov 19,25) Das sind jene, die sagten: Warum wollt ihr euer Herz verstocken, wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verstockt haben? (I Sam 7,7) Für die Spötter stehen Gerichte bereit. (Prov 19,29) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Noch bevor ich den Menschen erschaffen hatte, habe ich ihm Züchtigungen festgelegt, weil ich seinen Trieb kenne. Denn der Trieb des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an. (Gen 8,21) Das gleicht einem bösen Sklaven, der verkauft wurde. Als sein [neuer] Meister kam, um ihn zu kaufen, nahm er, da er wusste, dass er böse war, Stricke und Peitschen mit sich, damit er ihn damit züchtige, wenn er Probleme bereiten sollte. Als er Probleme bereitete, brachte er die Stricke und band ihn, und die Peitschen und schlug ihn. Der  224 TanB jitro 3. 225 Tan metsora 4.

TanB 12225

metsora

186  Jalkut Schimoni

Sklave sagte zu ihm: Wusstest du etwa, dass ich böse bin? Warum hast du mich [trotzdem] gekauft? Er sagte zu ihm: Weil ich wusste, dass du ein böser Sklave bist, habe ich für dich Stricke und Peitschen vorbereitet, damit ich dich züchtige, wenn du Probleme machst. LevR 15,4

R. Abin sagte: Für die Spötter stehen Gerichte bereit. (Prov 19,29) Die Gerichte sind für die Spötter bereitet und für jene, die Übertretungen begehen. In der Welt ist es für gewöhnlich so: Ein Mensch reitet auf dem Esel. Manchmal, wenn er gegen ihn widerspenstig ist, schlägt er ihn. Manchmal, wenn er nicht gegen ihn widerspenstig ist, schlägt er ihn. Um wie viel mehr hier: Für die Spötter stehen Gerichte bereit. (Prov 19,29) Und was [meint]: Und Prügel für den Rücken der Toren? (Prov 19,29) [Das gleicht] einer Dame (matrona), die in den Palast (παλάτιον) des Königs eintrat. Als sie [dort] eine Peitsche hängen sah, fürchtete sie sich. Der König sagte zu ihr: Fürchte dich nicht. Diese ist für die Sklaven und für die Sklavinnen. Aber du [bist gekommen,] um zu essen und zu trinken und dich zu erfreuen.

Kapitel 20 Ein Spötter ist der Wein. (Prov 20,1) Steht geschrieben in [Jalkut] Könige oberhalb von § 183 [= § 182,bGit 68a]. MidrProv 20,1 [S. 142]

Ein Spötter ist der Wein. (Prov 20,1) R. Zera sagte: Das sind die Worte der Tora, denn es heißt: Und trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe. (Prov 9,5) Jeder, der mit Worten der Tora spottet, wird Spötter genannt, denn es heißt: Ein Spötter ist der Wein. (Prov 20,1) Eine andere Auslegung: R. Jose sagte: Alle Arten von Getränken außer Wein sind gut für den Traum. Warum? Wenn jemand es verdient hat, erfreut er ihn. Und wenn nicht, verwüstet er ihn, denn es heißt: Ein Spötter ist der Wein, ein Lärmender der Rauschtrank. (Prov 20,1)

MidrProv 20,2 [S. 142-143]

Wie das Knurren eines Löwen ist der Schrecken vor dem König. (Prov 20,2) R. Jehuda bar Simon (Σίμων) sagte:

Proverbia  187

Wenn Donnerschläge ausgehen, erschüttern sie die ganze Welt, um wie viel mehr, der Schrecken[, der vom] Heiligen, gepriesen sei er[, ausgeht]. Eine andere Auslegung: R. Chama bar Chanina sagte: Wie der Mensch sich ängstigt, wenn er einen Löwe mit seiner Stimme brüllen hört, um wieviel mehr beim Brüllen des Heiligen, gepriesen sei er. R. Levi sagte: Sieben Namen gibt es für den Löwen, und diese sind es: Löwe (‫)ארי‬, Leu (‫)שחל‬, Jungleu (‫)כפיר‬, Löwin (‫)לביא‬, Zerfleischer (‫)ליש‬, Stolzer (‫)שחץ‬, Löwenwelpe (‫)גור אריה‬. „Löwe“ (‫)ארי‬, seinem Wortlaut entsprechend, weil alle sich vor ihm fürchten (‫)מתיארין‬. „Junglöwe“ (‫)כפיר‬, weil jeder, der ihn sieht, sein Leben aufgibt (‫)כופר‬. „Löwin“ (‫)לביא‬, weil sie die Herzen (‫ )לבבות‬der Menschenkinder raubt. „Zerfleischer“ (‫)ליש‬, weil er das Fleisch von Menschen mit seinen Zähnen zerfetzt (‫)בולש‬. „Ängstiger“ (‫)שחל‬, weil man sich vor ihm ängstigt (‫)שחלים‬. „Stolzer“ (‫)שחץ‬, weil er mit seinen Zähnen zerreißt (‫)משחץ‬. Eine andere Auslegung: Die Propheten machten einen Zaun um ihre Worte. Sie ließen das Ohr hören, was es zu hören vermochte und verglichen ihn mit einem Junglöwen. Eine andere Auslegung: R. Jischmael sagte: Komm und sieh die Kraft und Macht des Heiligen, gepriesen sei er, der alles, was er erschuf, am Thron der Herrlichkeit befestigte. Er erschuf den Menschen und den Adler und den Löwen und den Stier und befestigte sie am Thron der Herrlichkeit. Und wenn der Heilige, gepriesen sei er, einen Laut von sich gibt, erzittert [der Thron] der Herrlichkeit. / Warum? Weil das Bild eines Löwen an ihm befestigt ist. Dewegen heißt es: Wie das Knurren eines Junglöwen ist der Schrecken des Königs. (Prov 20,2) Ein tiefes Gewässer ist der Ratschluss im Herzen eines Mannes. (Prov 20,5) Darüber las Rav Assi: Ein tiefes Gewässer ist der Ratschluss im Herzen eines Mannes. (Prov 20,5) Das ist Ula. Aber ein Mann von Verstand schöpft ihn herauf. (Prov 20,5) Das ist Rabbah bar Chanina.

(157b) bPes 53b-54a

188  Jalkut Schimoni

ThrR pet. 15

Eine Ehre ist es einem Mann. (Prov 20,3) Resch Laqisch sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich hätte Ehre gehabt, hätte ich mich nicht mit diesem Volk (‫ )לאומה‬verbunden. Du findest: Als Israel zwischen den Völkern (‫ )אומות‬der Welt in der Verbannung war, ging der Heilige, gepriesen sei er, an den Türen der Völker (‫ )אומות‬der Welt herum, um zu hören. Und was sagten sie? Der Gott dieses Volkes (‫ )אומה‬vergalt Pharao und Sisera und dergleichen. Und weiter sagten sie: Aber tatsächlich ist er ein Knabe (‫)נער‬226. Diese Worte ließ ihn sozusagen [zu einem Mann] altern. Das ist es, was geschrieben steht: [Ich versprengte sie unter die Völker …]. Er kam zu den Völkern (‫ ;)הגוים‬wohin sie kamen[, entweihten sie meinen Namen]. (Ez 36,19-20) Der Vers müsste doch heißen „sie kamen“. Es ließ ihn sozusagen altern. Und was sagten sie? Das Volk (‫ )עם‬JHWHs sind diese; und sie sind aus seinem Land ausgezogen. (Ez 36,20) Ein tiefes Gewässer ist der Ratschluss im Herzen eines Mannes. (Prov 20,5)

GenR 93,4

Eine andere Auslegung: [Das gleicht] einem tiefen Brunnen, der kühles Wasser hat. Sein Wasser war gut, aber kein Geschöpf konnte davon trinken. Da kam einer und band Seil an Seil und Schnur an Schnur. Er zog [Wasser] herauf und trank. Da begannen alle zu schöpfen und davon zu trinken. Ebenso fügte Juda [für] Josef Wort an Wort, bis er es verstanden hatte.

MidrProv 20,9

Wer darf sagen: Ich habe mein Herz rein gehalten? (Prov 20,9)

[S. 145]

Welchen Lohn erhielt er dafür? So setzte sich Salomo auf den Thron JHWHs. (II Chr 29,23) Kann sich denn ein Mensch auf den Thron JHWHs setzen? Vielmehr, so wie der Thron des Heiligen, gepriesen sei er, über die ganze Welt herrscht, so herrschte auch Salomo über die ganze Welt, denn es heißt: Denn er herrschte über das ganze [Gebiet] diesseits des Stromes, von Tifsach bis Gaza. (I Reg 5,4)

GenR 2,1

Auch an seinen Spielen gibt sich ein Knabe (‫ )נער‬zu erkennen. (Prov 20,11) R. Berekhja sagte:

 226 Nach Prov 20,3 gebührt Ehre einem Mann (‫)איש‬, nicht aber einem Kind.

Proverbia  189

Auch wenn er227 noch klein ist, bringt er Dornen hervor. [Ebenso ist es bei der Erde,] denn es heißt: Und die Erde war wüst und leer. (Gen 1,2) Der Prophet sah bereits voraus, was einst am Ende über sie kommen sollte: Ich schaue die Erde, und siehe, sie war wüst und leer. (Jer 5,23) Schon am Anfang der Erschaffung der Welt sah der Heilige, gepriesen sei er, das Haus des Heiligtums erbaut und zerstört und wieder erbaut. Im Anfang schuf er. (Gen 1,1) Siehe „erbaut“, so wie du sagst: Um die Himmel auszuspannen und die Erde zu begründen. (Jes 51,16) Und die Erde war wüst und leer. (Gen 1,2) Siehe „zerstört“. Und Gott sprach: Es werde Licht! (Gen 1,3) Siehe „erbaut“ und vervollkommnet für die kommende Zukunft. Das ist es, was geschrieben steht: Steh auf, werde licht! Denn dein Licht ist gekommen. (Jes 60,1)

GenR 2,5

R. Simeon bar Chanan eröffnete: Schlecht, schlecht, sagt der Käufer; und wenn er weggeht, dann lobt er. (Prov 20,14)

ThrR pet. 31

Du findest, bevor sie ins Exil gingen, bezeichnete er sie als schlecht, denn es heißt: Dieses böse Volk (‫)העם‬, das sich weigert[, meine Worte zu hören]. (Jer 13,10) Als sie im Exil waren, begann er, sie zu loben. Dies will der Vers sagen: Wenn er weggeht, dann lobt er. (Prov 20,14) Es gibt Gold und viele Korallen; aber ein kostbarer Schmuck sind Lippen der Erkenntnis. (Prov 20,15)

TanB wa-jiqra 2228

R. Chanina sagte: Das Sprichwort sagt: Wenn dir Einsicht mangelt, was hast du dann erworben? Hast du Einsicht erworben, was mangelt dir dann? Zehn Dinge werden kostbar genannt. Steht geschrieben in [Jalkut] Jeremia [= Samuel, § 97, LevR 2,1].

Nimm ihm das Gewand, denn er hat für einen Fremden gebürgt. (Prov 20,16) Unsere Rabbinen lehrten: Geh nicht in sein Haus, um ein Pfand von ihm zu erheben. (Dtn 24,10)  227 Ein Dornenbusch ist gemeint. 228 Tan wa-jiqra 1.

bBM 115a

190  Jalkut Schimoni

In sein Haus darfst du nicht hineingehen, aber in das Haus des Bürgen darfst du hineingehen, denn es heißt: Nimm ihm das Gewand, denn er hat für einen Fremden gebürgt. (Prov 20,16) Und es heißt: Mein Sohn, hast du für deinen Nächsten gebürgt. (Prov 6,1-3) Wenn du ihm Geld schuldest, so halt ihm die offene Hand hin. Eine andere Auslegung: Nimm ihm das Gewand, denn er hat für einen Fremden gebürgt. (Prov 20,16)

Jelamdenu

Das ist Simson, der dreißig Hemden und dreißig Festgewänder nahm, als er sich mit einem Fremden verschwägerte. Und das widerfuhr ihm: Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt hättet, dann hättet ihr mein Rätsel nicht herausgefunden. (Jdc 14,18) Und mit Überlegung (‫ )תחבלות‬führe Krieg. (Prov 20,18)

LevR 21,5

1

R. Natan und R. Acha [sagten] im Namen von R. Simon (Σίμων): Wenn du bündelweise (‫ )חבילות‬Übertretungen begangen hast, so erfülle entsprechend bündelweise Gebote! Stolze Augen. (Prov 6,17) Und sie sollen als Merkzeichen zwischen deinen Augen sein. (Dtn 6,8) Falsche Zunge. (Prov 6,17) Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen. (Dtn 6,7)

(157c)

Hände, / die unschuldiges Blut vergießen. (Prov 6,17) Und du sollst sie als Zeichen auf deine Hand binden. (Dtn 6,8) Ein Herz, das heillose Anschläge schmiedet. (Prov 6,18) Und es sollen diese Worte, die ich dir heute gebiete, in deinem Herzen sein. (Dtn 6,6) Füße, die eilig dem Bösen nachlaufen. (Prov 6,18) Renne der Beschneidung hinterher, die zwischen den Knien stattfindet. Wer Lügen vorbringt als gewaltbereiter229 Zeuge. (Prov 6,19) Ihr seid meine Zeugen, Spruch JHWHs. (Jes 43,10) Und wer unter Brüdern Zank stiftet. (Prov 6,19) Sprich zur Weisheit: Meine Schwester bist du. (Prov 7,4)

 229 BH hat ‫שקר‬, hier: ‫חמס‬.

Proverbia  191

2

R. Jochanan deutete den Vers auf die Steuermänner (κυβερνήτης)230, denn R. Jochanan sagte: Stets benehme man sich wie ein Steuermann (κυβερνήτης), um die Gebote zu erfüllen.

3

R. Jose bar Chanina deutete den Vers auf freie Darlehen: Falls du leihst (‫)חבל תחבל‬. (Ex 22,25)

4 R. Benaja deutete ihn auf die Mischnajot,231 denn R. Benaja sagte: Stets versenke sich der Mensch in die Mischnajot, denn wenn er anklopft, wird ihm geöffnet werden: Wenn zum Talmud dann zum Talmud, wenn zur Haggada, dann zur Haggada. R. Eleazar [sagte] im Namen von R. Jehoschua ben Levi: Die Mischna ist eine eiserne Säule. 5

R. Judan deutete den Text auf den Hohenpriester. Wenn er ins Haus des Allerheiligsten eintritt, hat er bündelweise (‫ )חבילות‬Geboten zur Hand, denn es steht geschrieben: Durch dieses (‫ )בזאת‬darf Aaron in das Heiligtum gehen. (Lev 16,3)

1

„Dies“ ist das Verdienst der Tora: Und dies ist die Tora. (Dtn 4,44)

2

[„Dies“] ist Verdienst der Beschneidung: Dies ist mein Bund. (Gen 17,10)

3

[„Dies“] ist Verdienst des Schabbat: Glücklich der Mensch, der dies tut. (Jes 56,2)

4 [„Dies“] ist Verdienst Jerusalems: Dies ist Jerusalem. (Ez 5,5) 5

[„Dies“] ist Verdienst der Stämme: Dies ist es, was ihr Vater zu ihnen redete. (Gen 49,28)

6 [„Dies“] ist Verdienst Judas: Und dies für Juda. (Dtn 33,7) 7

[„Dies“] ist Verdienst Israels: Dies ist dein Wuchs: Er gleicht der Palme. (Cant 7,8)

8 [„Dies“] ist durch Verdienst der Hebe:

 230 Eine zweite Bedeutung von ‫ תחבלות‬ist „Führungskunst“. Siehe Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (18. Aufl. Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 1433. 231 Um den Stoff von Mischna und Talmud zu beherrschen, bedarf es der Navigationskunst durch die Texte.

LevR 21,6

192  Jalkut Schimoni

Dies aber ist das Hebeopfer. (Ex 25,3) 9 [„Dies“] ist durch das Verdienst der Zehnten: Und prüft mich doch darin (‫)בזאת‬. (Mal 3,10) 10 [„Dies“] ist durch Verdienst der Opfer: Auf diese Weise (‫ )בזאת‬soll Aaron hineingehen. (Lev 16,3) TanB qedo 15

Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, dessen Licht wird in tiefster Finsternis erlöschen. (Prov 20,20) Ham[s Licht], weil er die Scham seines Vaters gesehen hatte. Aber er verfluchte ihn nicht. Er und seine Nachkommenschaft wurden ans Ende aller Generationen entfernt, umso mehr, wer Vater und Mutter verflucht.

MidrSam 7,1

Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht. (Prov 20,20) R. Jehuda bar Rabbi Nachman und R. Levi: Der eine von ihnen sagte: Das gleicht einem, der ein Messer kaufte, um damit sein Fleisch zu schneiden. Es fiel auf seinen Finger und schnitt ihn. Ebenso zeugt ein Mensch nur zu seiner Ehre, doch sie232 verfluchen ihn. Und der andere sagte: [Das gleicht] einem, dem man eine Lampe angezündet hat, damit es ihm in ihrem Licht angenehm sei. Aber sie fiel auf sein Gewand und verbrannte es. Ebenso zeugt ein Mensch nur zu seiner Ehre, doch sie verfluchen ihn.

GenR 83,1

Ein im Anfang schnell erworbenes Erbe wird schließlich (‫ )תבורך‬nicht gesegnet sein. (Prov 20,21) Denn es steht geschrieben: Und dies sind die Könige, die im Land Edom herrschten, bevor ein König in Israel233 regierte. (Gen 36,31) Und es steht geschrieben: Und es werden Retter hinaufziehen auf den Berg Zion[, um das Gebirge Esaus zu richten]. Und die Königsherrschaft wird JHWH gehören. (Ob 1,21)

bChul 7b

Von JHWH sind die Schritte des Mannes bestimmt234; und der Mensch, wie sollte er seinen Weg verstehen? (Prov 20,24) R. Chanina sagte:

 232 Die Kinder. 233 BH: Über die Kinder Israels. 234 Das Verb fehlt in BH.

Proverbia  193

Kein Mensch verletzt sich seinen Finger hier unten, es sei denn, dass es von oben so über ihn verkündet wurde (κηρύσσω), denn es heißt: Von JHWH sind die Schritte des Mannes. (Prov 20,24) Und R. Chanina sagte: Das Blut einer Wunde fließt so schnell wie wie das Blut eines Opfers. Rava sagte: Sowohl beim rechten Daumen wie bei der zweiten Verletzung235, und nur, wenn er zu einer Gebotsausübung unterwegs war. Da war eine Frau, die versuchte, Staub unter dem Fuß von R. Chanina wegzunehmen. Er sagte zu ihr: Versuch es, die Zauberei wird keinen Erfolg haben: Keiner ist außer ihm. (Dtn 4,35) steht geschrieben. Und dies sagte R. Jochanan: Warum wird es „Zauberei“ ‫ כשפים‬genannt? Weil sie [die Beschlüsse] der oberen (‫ )מעלה‬Familie (familia) / außer Kraft setzen (‫)כשחין‬.236 Bei R. Chanina war es anders, da dessen Verdienst groß war. Ein Fallstrick ist es für den Menschen, vorschnell zu sagen (‫)ילע‬: Geheiligt. (Prov

bSanh 58b

20,25)

R. Chanina sagte: Wer die Wange (‫ )לועו‬eines Israeliten schlägt, ist, als schlage er die Wange der Schechina, denn es heißt: Ein Fallstrick ist es für den Menschen, vorschnell zu sagen: Geheiligt. (Prov 20,25) Ein Fluch kommt auf den Menschen, der Heiliges mit seiner Kehle (‫ )בלועו‬isst.237 R. Chijja sagte: Ein Fluch kommt auf den Menschen, der einen Nutzen aus Heiligem zieht. Und „heilig“ ist nichts anderes als „Israel“, denn es heißt: Israel ist JHWH heilig. (Jer 2,3) Und nachträglich (‫ )אחר‬Gelübde zu untersuchen. (Prov 20,25)

 235 Eine Verletzung, die auf eine erste Verletzung folgt, ist schmerzhafter. 236 Eli Cashdan, Ḥullin. The Babylonian Talmud. Seder Kodashim, Bd. 2 (London: Soncino Press, 1948), 31 Anm. 10: “The word ‫ כשפים‬is treated as an abbreviation, thus: KeshaFiM: Kaḥash, Familia, Ma’alah. (Opposes the Council of the High).“ 237 Wer die Opfergaben herunterschlingt.

GenR 81,1

194  Jalkut Schimoni (157d)

Wenn ein Mensch sein Gelübde hinauszögert (‫)אחר‬, wird sofort sein / Register (πίναξ) untersucht. Und nachträglich die Gelübde zu untersuchen. (Prov 20,25) R. Chijja bar Luljani [sagte]: [In dem Fall] ist eine Prügelstrafe nötig, so wie du sagst: Mit Geißelung sei es dir. (Lev 19,20) Du sollst wissen: Weil unser Vater Jakob sein Gelübde hinauszögerte, wurde sein Register (πίναξ) untersucht, denn es heißt: Und JHWH238 sprach zu Jakob. (Gen 35,1)

TanB noach 1

Ein Licht (‫ )נר‬JHWHs ist die Seele des Menschen. (Prov 20,27) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Eva ging und löschte dieses Licht. Ihr wird das Gebot des Lichts gegeben, damit sie für jenes Licht sühne, das sie ausgelöscht hat. Deswegen wurde ihr das Anzünden des Lichts am Schabbat gegeben. Sie vergoss das Blut Adams, deswegen wurde ihr die Menstruations-Blutung gegeben, damit es für das Blut sühne, das sie vergossen hat. Adam ist die Hebe der Welt. Ihr wurde das Gebot der Hebe gegeben, damit sie für die Hebe sühne, die sie verunreinigt hat.

bPes 7b

Unsere Lehrer lehrten:239 BEIM LICHT ZUM 14. [NISAN] UNTERSUCHE MAN DAS GESÄUERTE BEIM LICHT DER LEUCHTE ( ‫לאור‬ ‫)הנר‬. WEGEN DES: Durchforscht alle Kammern des Leibes. (Prov 20,27) Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben zu „denn eine Leuchte ist das Gebot“ (Prov 6,23) in § 21 [bBer 5a]240.

PR 8,2

Eine andere Auslegung: Ein Licht JHWHs ist die Seele des Menschen. (Prov 20,27) R. Acha sagte: Die Seele meldet jede einzelne Sache, die ein Mensch im Geheimen tut, ob im Finsteren oder offen. Und das, was die Menschen tun, wird [in] Dokumente (διφϑέρα), vor dem Heiligen, gepriesen sei er, geschrieben.

 238 BH: Elohim. 239 Siehe mPes 1,1. 240 Nach Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 379 = § 938, DtnR 4,4.

Proverbia  195

In der kommenden Zukunft vergilt der Heilige, gepriesen sei er, jedem einzelnen seine Taten, und sie werden staunend dastehen. [Das gleicht] einem, der die Tochter eines Königs geheiratet hatte. Er stand früh auf und erkundigte sich jeden Tag nach dem Ergehen des Königs. Und der König sagte zu ihm: Dies und das hast du in deinem Haus getan, so und so hast du dich geärgert, so und so hast du deine Knechte geschlagen. Und er pflegte hinauszugehen und zu den Leuten seines Palastes (παλάτιον) zu sagen: Wer hat gesagt, dass ich so etwas getan habe? Woher weiß er es? Sie sagten zu ihm: Du Törichster der Welt, du hast seine Tochter geheiratet, und du sagst: Woher weiß er es? Seine Tochter meldet es ihm. Ebenso die Seele: Und er hauchte in seine Nase Lebensodem. (Gen 2,7) Und sie meldete ihm alles, was er tut. Geschwür (‫)פצע‬-Wunden reinigen den Bösen. (Prov 20,30)

bSchab 33a

R. Jehoschua sagte:241 Jeder, der sich selbst für eine Übertretung reinwäscht, dem brechen Geschwüre (‫ )פצעים‬und Wunden aus. Und nicht nur das, er wird mit Wassersucht (ὑδερικόν) bestraft. Und Schläge für die Kammern des Leibes. (Prov 20,30) Und Rav Nachman sagte: Zeichen (σημεῖον) für Übertretung ist die Wassersucht (ὑδερικόν).

Kapitel 21 Das Herz eines Königs [gleicht] in der Hand JHWHs Wasserbächen. (Prov 21,1) R. Huna sagte: Drei Dinge bedürfen der Barmherzigkeit: Ein guter Fürsorger (πρόνοος), ein gutes Jahr, ein guter Traum. „Ein guter König“, denn es steht geschrieben: Das Herz eines Königs [gleicht] in der Hand JHWHs Wasserbächen. (Prov 21,1) „Ein gutes Jahr“, denn es steht geschrieben: Beständig sind die Augen JHWHs, deines Gottes, darauf [gerichtet]. (Dtn 11,12) „Ein guter Traum (‫“)חלום‬, denn es steht geschrieben: Und du machst mich gesund (‫ )ותחלימני‬und erhältst mich am Leben. (Jes 38,16)

 241 Vgl. Raschi Prov 20,30.

bBer 55a

196  Jalkut Schimoni

MidrProv 21,1 [S. 147]

bSuk 49b

Das Herz eines Königs [gleicht] in der Hand JHWHs Wasserbächen. (Prov 21,1) R. Jischmael legte diesen Vers aus: Wie du das Wasser, das man in ein Gefäß gießt, nach jeder Seiten, zu der du willst, neigen kannst, so ist das Herz eines Menschen in die Hand des Heiligen, gepriesen sei er, gelegt, wenn er zum Königtum aufsteigt. Wenn die Welt es verdient, neigt der Heilige, gepriesen sei er, das Herz des Königs zum Guten, und wenn die Welt es nicht verdient, neigt er es zu strengen Erlassen. Und jeder einzelne Erlass geht zuerst vom Heiligen, gepriesen sei er, aus. Das ist es, was geschrieben steht: Wo immer242 hin er will, neigt er es. (Prov 21,1) Gerechtigkeit und Recht zu üben, ist JHWH lieber als Schlachtopfer. (Prov 21,3) R. Eleazar sagte: Größer ist, wer Gerechtigkeit und Recht übt, als wer alle Opfergaben darbringt, denn es heißt: Gerechtigkeit und Recht üben ist JHWH lieber als Schlachtopfer. (Prov 21,3)

RutR pet. 3

Gewunden ist der Weg des schuldbeladenen Mannes. (Prov 21,8) „Gewunden“ (‫)הפכפך‬, das ist der Frevler Esau243, der ging und [die Dinge] gegen Israel verdrehte (‫)מהפך‬: Ihr habt gestohlen – habt ihr nicht gestohlen? Ihr habt gemordet – habt ihr nicht gemordet? Du hast nicht gestohlen – wer hat mit dir gestohlen? Du hast nicht gemordet – wer hat mit dir gemordet? Er verurteilt (κῆνσος) sie zu etwas, was ihnen schädlich ist: Bring deine Kopfsteuer, bring deine Ertragssteuer (ἀννώνα), bring deine Staatssteuer (δημόσιος). „Mann“, das ist Esau: Ein jagdkundiger Mann, ein Mann des [freien] Feldes. (Gen 25,27) „Und fremd“, weil er sich selbst der Beschneidung und der Gebote entfremdete. /

(158a)

Des Geraden Tun (‫ )פעלו‬aber ist gerade. (Prov 21,8) Das ist der Heilige, gepriesen sei er, der mit jemandem in dieser Welt mit dem Maß der Geradheit umgeht, mit der ein Arbeiter (‫ )כפועל‬im Einverständnis mit dem Hausherrn handelt. Eine andere Auslegung: Gewunden (‫)הפכפך‬. (Prov 21,8)

 242 BH: ‫על כל‬, Editio princeps: ‫לכל‬. 243 Chiffre für Rom und das Christentum.

Proverbia  197

Das sind die Völker (‫ )אומות‬der Welt, die gegen Israel [Übles] planen (‫ )מתפכים‬und sagen: Gib, gib (‫)הב הב‬. Mann. (Prov 21,8) Weil sie von Noach abstammen, der „Mann“ genannt wurde: Noach war ein gerechter Mann, untadelig war er. (Gen 6,9) Und fremd. (Prov 21,8) Weil sie Götzendienst treiben. Der Gerade aber. (Prov 21,8) Weil der Heilige, gepriesen sei er, mit ihnen in dieser Welt in Geradheit umgeht. Besser auf dem Dach in einer Ecke sitzen (‫)לשבת‬. (Prov 21,9) Zehn Offenbarungen offenbarte die Schechina (‫)שכינה‬. Usw. steht geschrieben in [Jalkut] Ezechiel § 350 [bRH 31a].

Wer sein Ohr vor dem Hilfeschrei des Geringen verstopft. (Prov 21,13)

bSchab 55a

R. Jehuda saß vor Samuel. Da kam eine Frau und beklagte sich vor ihm, doch er beachtete sie nicht. Er sagte zu ihm: Hält der Meister denn nichts von: Wer sein Ohr vor dem Hilfeschrei des Geringen verstopft, der wird [einst] ebenso rufen und keine Antwort erhalten? (Prov 21,13) Er sagte zu ihm: Scharfsinniger244, dein Oberhaupt [wird bestraft werden] mit kaltem [Wasser], aber das Oberhaupt deines Oberhauptes [wird bestraft werden] mit heißem [Wasser]. Da sitzt Mar Uqaba, das Gerichtsoberhaupt, denn es heißt: Haus David [...] haltet jeden Morgen Gericht [damit nicht mein Grimm wie Feuer ausbreche]. (Jer 21,12) [Eine Gabe im Verborgenen,] stillt Zorn. (Prov 21,14) R. Eleazar sagte: Wer heimlich Almosen gibt, ist größer als unser Meister Mose, denn bei unserem Meister Mose geschrieben steht: Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und dem Grimm. (Dtn 9,19) Und bei dem, der Almosen gibt, steht geschrieben: Eine Gabe im Verborgenen stillt Zorn. (Prov 21,14) Und R. Eleazar sagte:

 244 Zu ‫ שננא‬siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1607.

bBB 9b

198  Jalkut Schimoni

Es gibt einen Einwand von R. Isaak, da R. Isaak sagte: Zorn wendet [es] ab, Grimm wendet [es] nicht ab, denn es steht geschrieben: Und ein Geschenk in der Tasche [erzeugt] heftigen Grimm. (Prov 21,14) Auch bei einem Geschenk in der Tasche ist der Grimm heftig. R. Isaak sagte: Jeder Richter, der ein Geschenk annimmt, bringt heftigen Grimm in die Welt, denn es heißt: Und ein Geschenk in der Tasche [erzeugt] heftigen Grimm. (Prov 21,14) Freude ist es für den Gerechten, wenn Recht (‫ )משפט‬geschieht. (Prov 21,15)

MidrPs 3,1

1 Es ist eine Freude für den Gerechten der Welt, wenn er das Recht (‫ )הדין‬tut. Warum? Weil er in der Welt erhöht wird, denn es heißt: Und JHWH der Heerscharen wird im Gericht (‫ )במשפט‬erhaben sein. (Jes 5,16) Eine andere Auslegung: 2 Es ist eine Freude für den Gerechten der Welt, dass er an seinem Haus das Maß des Rechts (‫ )הדין‬anlegte und es zerstören ließ, denn so heißt es: Furchtbar [bist du], Gott, aus deinen Heiligtümern her. (Ps 68,36) R. Jochanan sagte: Von dem, was er an seinem Heiligtum tat[, ist zu schließen]: Wenn er auf sein Haus und sein Heiligtum keine Rücksicht nahm, um wie viel mehr, wenn er künftig jene bestraft, die es zerstört haben. 3

Eine andere Auslegung:245 Es ist eine Freude für die Gerechten, wenn er über sie Gericht (‫ )משפט‬hält, denn er reinigt sie von ihren Übertretungen. Du sollst wissen: Als David das Maß des Gerichts traf, sagte er: Ein Psalm Davids, als er [vor seinem Sohn Absalom] floh. (Ps 3,1) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalm 3 [§ 625, MidrPs 3,1 und Ps 79, § 824, MidrPs 79,3].

bBB 79a

Denn ein Mensch, der vom Weg der Einsicht abirrt. (Prov 21,16) Als Rab Dimi kam, sagte R. Jochanan:246 Jeder, der sich selbst von den Worten der Tora trennt, verfällt der Gehenna, denn es heißt:

 245 Vgl. Raschi zu Prov 21,15. 246 Vgl. Raschi zu Prov 21,16.

Proverbia  199

Ein Mensch, der von dem Weg der Einsicht abirrt, wird in der Versammlung der Schatten ruhen. (Prov 21,16) Und „Schatten“ ist nichts anderes als „ein zur Gehenna Hinabsteigender“, denn es heißt: Und er weiß nicht, dass dort die Schatten sind, in den Tiefen der Unterwelt ihre Geladenen. (Prov 9,18) Besser ist es, in einem Wüstenland zu wohnen. (Prov 21,19)

bRH 31a

R. Jochanan sagte: Sechs Monate entzog sich die Schechina den Israeliten in der Wüste.247 Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel [= Ezechiel] § 350 [bRH 31a].

Ein begehrenswerter Schatz und Öl ist an der Wohnstätte des Weisen. (Prov 21,20)

Jelamdenu

Das ist Mose. Ein törichter Mensch aber verschlingt es. (Prov 21,20) Das ist Josua, der kein Sohn der Tora war. Darum nannten ihn die Israeliten töricht. Weil er aber Mose diente, verdiente er, ihm nachzufolgen, denn er ehrte ihn und breitete das Leintuch auf seinen Sessel und saß zu seinen Füßen. Deshalb sagte der Heilige, gepriesen sei er: Ich entziehe dir nicht deinen Lohn. Und über ihn heißt es: Wer den Feigenbaum hütet, wird seine Frucht essen. (Prov 27,18) Wer der Gerechtigkeit (‫ )צדקה‬und Gnade nachjagt. (Prov 21,21)

GenR 58,13

Das ist Abraham, denn es heißt: Dass sie den Weg JHWHs bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben. (Gen 18,19) Und Gnade. (Prov 21,21) Dass der Heilige, gepriesen sei er, Sara [Gnade] erwies. Er findet Leben. (Prov 21,21) Denn es heißt: Und dies sind die Tage der Lebensjahre Abrahams. (Gen 25,7) Wohltätigkeit (‫[ )צדקה‬...] und Ehre. (Prov 21,21) R. / Samuel bar Rav Isaak sagte:

 247 Vgl. Raschi zu Prov 21,19.

(158b)

200  Jalkut Schimoni

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Mein Gebiet sind die Liebesgaben der Frommen. Du hast mein Gebiet übernommen. Komm und zieh mein Gewand an: Und Abraham war alt [… und JHWH hatte ihn mit allem gesegnet]. (Gen 24,1) bBB 9b-10a

R. Isaak sagte: Weil man der Wohltätigkeit nachjagt, findet man Leben? Vielmehr sagt es dir: Jeden, der der Wohltätigkeit nachjagt, lässt der Heilige, gepriesen sei er, Geld finden, um damit Wohltätigkeit zu erweisen. Rav Nachman, der Sohn von R. Isaak, sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, lässt ihn Menschen finden, die geeignet sind, um ihnen Wohltätigkeit zu erweisen, um durch sie Lohn zu empfangen. R. Jehoschua ben Levi sagte: Er wird Kinder haben, die Meister der Tora, Meister des Reichtums und Meister der Haggada sind. „Meister der Tora“, denn es steht geschrieben: Er findet Leben. (Prov 21,21) Und „Leben“ das ist die Tora, denn es heißt: Denn wer mich findet, hat Leben gefunden. (Prov 8,35) [„Meister des Reichtums“, denn es steht geschrieben:] „Wohltätigkeit“, das ist Reichtum. „Ehre“, das ist die Haggada, denn es steht geschrieben: Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) R. Meir pflegte zu sagen: Dem Gerichtsmann soll man antworten[, wenn er sagt]: Wenn der Heilige, gepriesen sei er, die Armen liebt, warum versorgt er (πρόνοος) sie nicht? Sage zu ihm: Damit wir durch sie vom Gericht der Gehenna gerettet werden. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen zum Vers „suche Frieden und jage ihm nach“ (Ps 34,15) [§ 722, bQid 40a].

LevR 31,5

Ein Weiser steigt zu einer Stadt von Helden hinauf. (Prov 21,22) R. Jehoschua [sagte] im Namen von R. Acha: Es steht „Helden“ geschrieben, weil alle männlich sind und es bei ihnen keine weiblichen [Helden] gibt. Ein Weiser steigt hinauf. (Prov 21,22) Das ist Mose, denn es heißt: Und Mose stieg hinauf zu Gott. (Ex 19,3)

Proverbia  201

Und er reißt die Festung ihrer Zuversicht nieder. (Prov 21,22) R. Jehuda und R. Nechemja. R. Jehuda sagt: „Festung“ (‫)עז‬, das ist die Tora, denn es heißt: JHWH möge seinem Volk (‫ )לעמו‬Kraft (‫ )עוז‬geben. (Ps 29,11) Ihrer Zuversicht. (Prov 21,22) Dass, [wenn] ihre Zuversicht in sie ist, ist die Gabe ihres Lohns auf ihrer Seite. R. Nechemja sagt: Festung. (Prov 21,22) Das ist die Tora. Ihrer Zuversicht (‫)מבטחה‬. (Prov 21,22) Dass jeder, der sich mit ihr abmüht, sicher sein kann (‫)בטוח‬, dass er beschließt und die anderen es bestätigen. Er behütet seine Person (‫ )נפשו‬vor Nöten. (Prov 21,23)

bBM 83b

Einmal begegnete ein Wäscher R. Eleazar, dem Sohn des R. Simeon. Er nannte ihn „Essig aus Wein“. Er sagte: Weil er frech ist und man von ihm nur Dreistigkeit hört, ist er ein Frevler. Er sagte: Ergreift ihn! Und sie ergriffen ihn. Danach legte sich sein Ärger und er ging, um ihn auszulösen. Aber er gelang ihm nicht. Er las über ihn: Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt seine Seele vor Nöten. (Prov 21,23) Man hängte ihn auf. Er stand neben dem Galgen und weinte über ihn. Man sagte zu ihm: Rabbi, es sei nicht schlecht in deinen Augen. Er und sein Sohn haben am Versöhnungstag eine verlobte Jungfrau beschlafen. Da legte er seine Hände auf seine Eingeweide und sagte: Freut euch, meine Eingeweide, freut euch. Eure Zweifelhaften sind so, um wie viel mehr eure Gesicherten. Ich bin sicher für euch, dass kein Gewürm über euch Macht haben wird. Sie entnahmen ihm Körbe von Fett und legten sie im Tammuz und Ab an die Sonne und sie verdarben nicht. Er las über sich (‫)אנפשה‬: Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. (Ps 16,9) Eine andere Auslegung: Wer seinen Mund und seine Zunge hütet, behütet seine Person vor Nöten (‫)מצרות‬. (Prov 21,23)

Plagen kommen nur wegen Verleumdung über einen Menschen, denn es heißt: Dies soll das Gesetz des Aussätzigen (‫ )המצרע‬sein. (Lev 14,2)

 248 Tan metsora 2.

TanB metsora 4248

202  Jalkut Schimoni

Wer ein übles Gerücht ausstreut (‫)המוציא שם רע‬.249 bAZ 18b

Der anmaßend Übermütige (‫)יהיר‬, Spötter ist sein Name, handelt mit maßlosem Übermut. (Prov 21,24) R. Hoschaja sagte: Jeder, der sich übermütig aufführt (‫)המתיהר‬, verfällt der Gehenna, denn es heißt: Der anmaßend Übermütige, Spötter ist sein Name, handelt mit maßlosem Übermut. (Prov 21,24)

Und „maßlos“ (‫ )עברה‬ist nichts anderes als die Gehenna, denn es heißt: Ein Tag des Grimms (‫ )עברה‬ist dieser Tag. (Zeph 1,15) Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben zu „Und ein Liebeserweis der Völker ist Sünde“ (Prov 14,34) § 41 [= § 952, bBB 10b]. unbekannt250

Mit frechem Gesicht (‫ )בפניו‬tritt der frevlerische Mann auf. (Prov 21,29) Das sind Datan und Abiram, denn es heißt: Und sie erhoben sich gegen (‫ )לפני‬Mose. (Num 16,2) Eine andere Auslegung: Das ist Amalek, denn es steht geschrieben: Danach kam Amalek. (Ex 17,8) Das lehrt, dass er mit offenem Gesicht kam.

vgl. bSota 42b

(158c) bBer 19b

Eine andere Auslegung: Das ist Goliat (‫)גלית‬. Und warum war sein Name „Goliat“? Weil er mit offenem Gesicht (‫ )בגלוי פנים‬kam. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jeremia / § 269 [= 247, bTaan 7b].

Es gibt keine Weisheit und keine Einsicht und keinen Rat gegenüber (‫ )לנגד‬JHWH. (Prov 21,30)

Rav Jehuda sagte, Rav habe gesagt: Findet einer Mischgewebe an seinem Gewand (‫)בבגדו‬, so ziehe er es selbst auf dem Markt aus. Was ist der Grund? Es gibt keine Weisheit und keine Einsicht und keinen Rat gegenüber JHWH. (Prov 21,30) An einem Ort, wo es Entweihung des Namens gibt, teilt man auch einem Meister keine Ehre (‫ )כבוד‬zu.

 249 ‫ המצרע‬gelesen als Notarikon zu ‫המוציא שם רע‬. 250 Vgl. Tan korach 8; TanB korach 21.

Proverbia  203

Kapitel 22 Ein [guter] Name ist vorzüglicher als großer Reichtum. (Prov 22,1) Komm und sieh, wie gewichtig ein guter Name ist. Angenommen, ein Mensch hat tausend Denare Gold, aber er hat sich keinen guten Namen erworben, so hat er nichts erworben. Reiche und Arme begegnen sich; der sie alle gemacht hat, ist JHWH. (Prov 22,2)

MidrProv 22,1 [S. 151]

bTem 16a

Wenn ein Schüler zu einem Meister geht und zu ihm sagt: Lehre mich Tora: Wenn er ihn lehrt, dann heißt es über sie: Der Arme und der Unterdrücker begegnen sich; der ihrer beider Augen hell macht, ist JHWH. (Prov 29,13) Und wenn nicht: Reiche und Arme begegnen sich; der sie alle gemacht hat, ist JHWH. (Prov 22,2) Wer den einen weise und den andern dumm macht, der macht den Weisen dumm und den Dummen weise. Das ist eine Lehre von R. Natan. R. Jehuda ha-Nasi sagt:251 Wenn der Arme zu einem Reichen geht und sagt: Versorge (πρόνοος) mich: Wenn er ihn versorgt: Der ihrer beider Augen hell macht, ist JHWH. (Prov 29,13) Und wenn nicht: Der sie alle gemacht hat, ist JHWH: (Prov 22,2) Hat er den einen reicht gemacht, macht ihn arm, und hat er den anderen arm gemacht, macht ihn reich. Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich. (Prov 22,3)

§ 960

Das ist Mose, denn es heißt: Da verbarg Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. (Ex 3,6)

Jelamdenu

Die Einfältigen252 aber gehen weiter und werden bestraft. (Prov 22,3) Das sind Nadab und Abihu, weil deren Augen sich an der Schechina weideten, denn es heißt: Sie schauten Gott. (Ex 24,11) Und was geschah ihnen? Da ging Feuer von JHWH aus. (Lev 10,2)

 251 Vgl. Raschi zu Prov 22,2. 252 Editio princeps: ‫ופתאים‬.

204  Jalkut Schimoni

TanB beha’al 16

Die Ferse (‫)עקב‬253 der Demut ist die Furcht JHWHs. (Prov 22,4) R. Isaak, der Sohn von R. Eleazar aus Caesarea, sagte: Was die Weisheit zur Krone für ihr Haupt gemacht hat, macht die Demut zur Ferse (‫ )סוליים‬ihres Fußes, denn es heißt: Die Furcht JHWHs ist der Weisheit Anfang. (Ps 111,10) Und es steht geschrieben: Die Ferse der Demut ist die Furcht JHWHs. (Prov 22,4)

bKet 30a

Dornen [und] Schlingen sind auf dem Weg des Verschlagenen. (Prov 22,5) R. Chanina sagte: Alles liegt in der Hand des Himmels außer „Dornen [und] Schlingen“, denn es heißt: Dornen [und] Schlingen sind auf dem Weg des Verschlagenen[; wer sein Leben bewahren will, hält sich fern von ihnen]. (Prov 22,5)

MidrProv 22,4 [S. 151]

bQid 30a

R. Jochanan sagte: Wenn ein Mensch es verdient, Demut und Furcht des Himmels zu erwerben, dann verdient er, Reichtum und Ehre und Weisheit zu erwerben. Und wenn nicht: „Dornen [und] Schlingen“. Und wenn er schlau ist, wird er sich von ihnen fern halten. Erziehe einen Knaben seinem Weg gemäß. (Prov 22,6) R. Jehuda und R. Nechemja. Der eine sagte: Von sechzehn bis zweiundzwanzig. Der andere sagte: Von achtzehn bis vierundzwanzig.

GenR 72,1

Eine andere Auslegung: Erziehe einen Knaben seinem Weg gemäß; er wird nicht davon abweichen, auch wenn er älter wird. (Prov 22,6) Das ist Ruben: Und Ruben ging in den Tagen der Weizenernte. (Gen 30,14) Und es heißt: Möge dieses Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben werden. (Num 32,5)

TanB wa-jera 15

Eine andere Auslegung: Das ist Lot. Weil er im Haus Abrahams aufwuchs, hatte er seinen Charakter übernommen: Er verneigte sich mit dem Gesicht zur Erde. (Gen 19,1)

 253 Meist verstanden als „die Folge“ von Demut.

Proverbia  205

Und er nahm sie in sein Haus auf. Wer gütigen Auges ist, wird gesegnet werden. (Prov 22,9)

bSota 38b

R. Jehoschua ben Levi sagte: Man gibt den Becher des Segens nur jemandem mit gütigem Auge zum Segnen, denn es heißt: Wer gütigen Auges ist, der wird gesegnet werden. (Prov 22,9) Lies nicht „wird gesegnet werden“, sondern „soll segnen.“ Eine andere Auslegung: Wer gütigen Auges ist, wird gesegnet werden. (Prov 22,9) Das ist Mose, denn R. Jose bar Chanina sagte: Zuerst wurde die Tora nur Mose und seinen Nachkommen gegeben, denn es heißt: Schreibe dir. (Ex 34,27) Haue dir aus. (Ex 34,1) Was du ausgehauen hast, soll dir gehören; auch was du geschrieben hast, soll dir gehören. Mose verhielt sich dazu gütigen Auges und gab sie Israel, denn es heißt: Geboten hat uns die Tora / Mose zum Besitz. (Dtn 33,4) Und darüber sagt die Schrift: Wer gütigen Auges ist, wird gesegnet werden. (Prov 22,9) Eine andere Auslegung: Wer gütigen Auges ist, der wird gesegnet werden. (Prov 22,9)

bNed 38a

(158d)

Jelamdenu

Das ist Mose: Und er legte seine Hände auf ihn. (Num 27,23) Das gleicht einem König, der zum Sohn seines Hauses sagte: Gib dem und dem ein Sea Weizen. Er ging und gab ihm zwei Sea. Ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm: Und lege deine Hand auf ihn. (Num 27,18) Seine Hand, eine. Und es steht geschrieben: Und er legte seine Hände auf ihn. (Num 27,23) Eine andere Auslegung: Du findest: Jakob empfing fünf Segnungen: Zwei von seinem Vater: So gebe dir Gott. (Gen 27,28) Er wird auch gesegnet bleiben. (Gen 27,33) Und eine von Abraham: Und er gebe dir den Segen Abrahams. (Gen 28,4) Und eine von dem Engel:

TanB berakha 1

206  Jalkut Schimoni

Und er segnete ihn dort. (Gen 32,30) Und eine vom Heiligen, gepriesen sei er: Und Gott erschien Jakob noch einmal [...], und er segnete ihn. (Gen 35,9) Als Jakob kam, um die Stämme zu segnen, segnete er sie mit den fünf Segnungen, die er zur Hand hatte, und er fügte ihnen eine aus seinem Eigenen hinzu, denn es heißt: Jeden nach seinem Segen, mit dem er sie segnete. (Gen 49,28) Als Mose kam, um Israel zu segnen, fügte er ihnen eine siebte Segnung hinzu, denn es heißt: Und das ist der Segen. (Dtn 33,1) Eine andere Auslegung: Und das ist der Segen. (Dtn 33,1) [Das ist] eine Hinzufügung zu den Segnungen, mit denen Bileam segnete. Er war berechtigt, sie mit sieben Segnungen zu segnen, entsprechend den sieben Altären, aber er segnete sie nur dreimal, denn es heißt: Und siehe, du hast sie dreimal gesegnet. (Num 24,10) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Frevler, du hast sie mit neidischem Auge gesegnet. Auch ich [werde so verfahren]. Mir ist es nicht genug, wenn du durch deine deine Hand den Segen über Israel vollendest. Und Mose kam, und sein Auge war gütig, und er segnete Israel. Und über ihn sagte Salomo: Wer gütigen Auges ist, der wird gesegnet werden. (Prov 22,9) Lies nicht „wird gesegnet“, sondern „wird segnen“. Und er segnete sie mit vier Segnungen: Und Mose sah das ganze Werk [...], und Mose segnete sie. (Ex 39,43) Und als sie herauskamen, segneten sie das Volk. (Lev 9,23) JHWH, der Gott eurer Väter, füge zu euch hinzu [...] wie ihr seid, und segne euch. (Dtn 1,11)

Und das ist der Segen. (Dtn 33,1) bJeb 63b

Vertreibe den Spötter, und der Zank zieht hinaus. (Prov 22,10) Rava sagte: Es ist ein Gebot, eine böse Frau zu vertreiben, denn es heißt: Vertreibe den Spötter, und der Zank zieht hinaus, und Streiten und Schimpfen hören auf. (Prov 22,10)

GenR 41,8

Eine andere Auslegung: Das ist Lot.

Proverbia  207

Und der Zank zieht hinaus. (Prov 22,10) So gab es Streit zwischen den Hirten [von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh]. (Gen 13,7)

Und Streiten und Schimpfen hören auf. (Prov 22,10) Da sprach Abram zu Lot: Lass doch keinen Streit sein [zwischen mir und dir]. (Gen 13,8) Wer Reinheit des Herzens liebt, wessen Lippen wohlgefällig [reden], dessen Freund ist der König. (Prov 22,11) Und JHWH sprach zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte. (Gen 13,14) Der folgende Abschnitt steht hier nicht an seiner [fortlaufenden] Stelle, sondern in Verbindung mit [der Stichwort-Assoziation] „sieben Dinge“.

Der Faule spricht: Ein Löwe ist auf dem Weg. (Prov 26,13)

DtnR 8,6

Sieben Dinge sagte Salomo über den Faulen. Welche? Man sagt zum Faulen: Siehe, dein Meister ist in der Stadt. Geh und lerne Tora von ihm! Er antwortet ihnen: Ich fürchte mich vor dem Löwen, der auf dem Weg ist, denn es heißt: Ein Löwe ist auf dem Weg. (Prov 26,13) Man sagt zu ihm: Dein Meister ist in der Stadt. Steh auf und geh zu ihm! Er sagt zu ihnen: Ich fürchte, da ist ein Löwe in den Straßen unterwegs, denn es heißt: Ein Löwe mitten auf den Straßen. (Prov 26,13) Man sagt zu ihm: Siehe, er ist in deinem Haus. Er sagt zu ihnen: Wenn ich zu ihm gehe, finde ich die Türe verschlossen. Er sagt zu ihm: Sie ist offen, denn es heißt: Die Tür dreht sich in ihrer Angel. (Prov 26,14) Schließlich, wenn er nicht mehr weiß, was er antworten soll, sagt er zu ihnen: Ist die Türe offen oder verschlossen, ich möchte noch ein wenig schlafen, denn es heißt: Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? (Prov 6,9) Am Morgen steht er vom Schlaf auf. Man gibt ihm zu essen, doch er ist zu faul, um den Bissen in den Mund zu nehmen, denn es heißt: Es verdrießt ihn, sie zu seinem Munde zu führen. (Prov 26,15) Und welches ist das siebte? Im Winter pflügt, der Faule nicht; sucht er zur Erntezeit, dann ist nichts da. (Prov 20,4) / R. Simeon ben Jochai sagte: Über jeden, der in seiner Jugend die Tora nicht lernte und [sie] in seinem Alter lernen möchte, es aber nicht kann, heißt es:

unbekannt

(159a)

208  Jalkut Schimoni

Sucht er zur Erntezeit, dann ist nichts da. (Prov 20,4) bSchab 33a

Eine tiefe Grube ist der Mund von fremden Frauen. (Prov 22,14) Rava bar Schela sagte, Rav Chisda habe gesagt: Jeder, der seinen Mund beschmutzt, dem wird die Gehenna vertieft (‫)מעמיקים‬, denn es heißt: Eine tiefe (‫ )עמוקה‬Grube ist der Mund von fremden Frauen; wem JHWH zürnt, der fällt hinein. (Prov 22,14) R. Nachman bar Isaak sagte: Auch wer hört und dazu schweigt, denn es heißt: Wem JHWH zürnt, der fällt hinein. (Prov 22,14)

Jelamdenu

Ist Narrheit an das Herzen eines Knaben geknüpft. (Prov 22,15) Das sind die Israeliten, denn es heißt: Als Israel jung war, gewann ich es lieb. (Hos 11,1) Denn sie ließen sich zu jeder Stunde vor dem Heiligen, gepriesen sei er, erzürnen. Der Stock des Anstands entfernt sie daraus. (Prov 22,15) Denn es heißt: Nimm von ihnen je einen Stock. (Num 17,17) Wie ein Junge, der davonläuft, und der Schreiber züchtigt ihn mit seinem Stock.

bChag 15b

Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen und richte dein Herz auf meine Erkenntnis. (Prov 22,17) „Ihre Erkenntnis“ heißt es nicht. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben im Abschnitt „denn die Lippen des Priesters“ (Mal 2,7) § 410 [= § 589, Jalkut Zwölfpropheten, bChag 15b].

TanB jitro 8254

Habe ich dir nicht Dreifache (‫ )שלישים‬aufgeschrieben? (Prov 22,20) Die Tora ist dreifach, und die Väter sind dreifach, und der Stamm, durch den sie gegeben wurde, ist der dritte, und Mose ist der dritte zwischen ihnen, und seine Buchstaben sind drei, und es waren drei Brüder, und er wurde drei Monate verborgen. Die Tora ist dreifach: Tora, Propheten und Schriften.255 Ihre Buchstaben sind drei: Alef, Bet, Gimel. Die Väter sind drei: Abraham, Isaak und Jakob.

 254 Tan jitro 10. 255 Vgl. Raschi zu Prov 22,20.

Proverbia  209

Und Mose ist der dritte zwischen ihnen. Und seine Buchstaben sind drei: Mem, Schin, He. Und der Stamm ist der dritte: Ruben, Simeon, Levi. Am dritten Tag: Denn am dritten Tag. (Ex 19,11) Im dritten Monat: Im dritten Monat [nach dem Auszug]. (Ex 19,1) Mit Ratschlägen (‫ )במועצות‬und Erkenntnis (‫)ודעת‬. (Prov 22,20)

TanB jitro 7

Wenn du Rat (‫ )עצה‬annehmen willst, dann nimm ihn von der Tora an. Und ebenso sagt David: Deine Vorschriften will ich bedenken. (Ps 119,15) Eine andere Auslegung: Habe ich dir nicht Dreifache (‫)שלישים‬256 aufgeschrieben? (Prov 22,20)

PRK 12,5

„Dreißig“ (‫ )שלשים‬steht geschrieben. R. Eleazar sagte: Dass die Worte der Tora in deinen Augen nicht veraltete Anordnung (πρύσταγμα)257 seien, sondern sie seien in deinen Augen wie eine neue Anordnung (πρύσταγμα), die alle zu lesen eilen. Das ist es, was geschrieben steht: Am heutigen Tag befiehlt dir JHWH, dein Gott zu tun. (Dtn 26,16) R. Samuel bar Nachmani sagte: Offiziere (‫ )שלישים‬sind Kriegshelden, wie du sagst: Und Wagenkämpfer (‫ )שלשם‬auf ihnen allen. (Ex 14,7)

ThrR 3,1

Die Worte der Tora lassen sich mit Waffen vergleichen: Wie die Waffen ihren Besitzern beistehen, so stehen die Worte der Tora dem bei, der sich um sie nach ihrem Bedarf bemüht.

PRK 12,5

R. Acha sagte: [Wie] Kriegshelden sind die Worte der Tora, um von dem einzufordern, der sich nicht nach ihrem Bedarf um sie bemüht. Mit Ratschlägen (‫)במועצות‬. (Prov 22,20) Bar Chatja sagte: [‫ במועצות‬bedeutet:] Sein Altar sind Ratschläge (‫)במו עצות‬. Eine andere Auslegung:  256 BH: ‫שלשום‬. 257 Siehe Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (18. Aufl. Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 1372 zu ‫שלשום‬: später, vor drei Tagen, vorgestern.

MidrProv 22,20 [S. 153-254]

210  Jalkut Schimoni

Mit Ratschlägen und Erkenntnis. (Prov 22,20) Das lehrt, dass der Heilige, gepriesen sei er, Mose Rat und Erkenntnis lehrte. Und er gab sie ihm in Zuverlässigkeit (‫)באמת‬, und er schrieb sie ihm mit Zuverlässigkeit auf, und er verkündete sie ihm mit Zuverlässigkeit, auf dass er gehe und sie Israel mit Zuverlässigkeit hören lasse: Um dich getreu die Worte der Wahrheit (‫ )אמת‬zu lehren, so dass du denen, die dich gesandt haben, zuverlässig (‫ )אמת‬Antwort geben kannst. (Prov 22,21) Tan bemid 22

1

Bestiehl nicht den Geringen, weil er gering ist. (Prov 22,22) R. Simeon ben Jochai sagte, R. Isaak bar Tabla habe gesagt, R. Acha der Lange habe im Namen von R. Acha gesagt, dass R. Chijja gelehrt habe: Jeder, der eine Sache nicht im Namen dessen sagt, der sie gesagt hat, übertritt ein Verbot, denn es heißt: Beraube nicht den Geringen, weil er gering ist. (Prov 22,22)

Tan behar 2

2

Bestiehl nicht den Geringen. (Prov 22,22) Aber hat er denn etwas[,was man ihm stehlen kann]? Vielmehr, wenn du gewohnt bist, sein Versorger (πρόνοος) zu sein, und du davon zurücktritts und sagst: Wie lange soll ich noch damit fortfahren?! Und du die Hand hinderst, ihm etwas zu geben, wenn du das tust, dann bist du wie einer der [ihn] bestiehlt. Und unterdrücke nicht den Elenden im Tor. (Prov 22,22) Damit ich nicht deinetwegen den Himmel verschließe, der „Tor“ genannt wird, denn es heißt: Und dies ist das Tor des Himmels. (Gen 28,17) Denn JHWH führt ihren Rechtsstreit. (Prov 22,23) /

(159b)

Denn ich führe dir deinen Rechtsstreit, denn ich habe dich reich gemacht und ihn nicht. Und er beraubt ihre Lebensberäuber (‫)קובעיהם נפש‬. (Prov 22,23) Sein Leben (‫ )נפש‬verminderst du ihm, wenn du ihn nicht versorgst (πρόνοος).

Tan bemid 22258 3

Eine andere Auslegung: Bestiehl nicht den Geringen. (Prov 22,22)

 258 TanB bemidbar 27.

Proverbia  211

Wie der Mensch nicht sagen soll, wenn eine Lupine (ϑέρμος) mit dem Nachtisch hereingebracht wird: Ich habe Nüsse und Datteln vor mir, [nur] über sie spreche ich [den Segen], und ich lasse die Lupine weg. Dazu heißt es: Bestiehl nicht den Geringen. (Prov 22,22) Eine andere Auslegung: Das spricht vom Stamm Levi, denn er nennt den Stamm Levi gering. R. Jehuda und R. Simon (Σίμων). Der eine sagte: Weil sie gering sind beim Erbbesitz, denn es heißt: Und den Söhnen259 Levi gab er nichts. (Jos 1,14) Daher: Bestiehl nicht den Geringen. (Prov 22,22) Bestiehl sie nicht der Gaben. Und der andere sagte: Weil sie gering an Zahl waren, denn die Lade erledigte [viele] von ihnen. Deshalb befahl der Heilige, gepriesen sei er, Mose: Ihr sollt ihn nicht umkommen lassen. (Num 4,18) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige oberhalb von § 174 [= § 173, SDtn § 9 und zu] „So sind die Pfade eines jeden, der unrechten Gewinn macht“ (Prov 1,19) [§ 929, bBQ 119a] und am Ende des Buches im letzten Kontres.260

4 Bestiehl nicht den Geringen, weil er gering ist. (Prov 22,22) War es denn nötig, dass Salomo „gering“ zweimal wiederholt? Vielmehr, weil er gering an Besitz ist, wird seine Weisheit nicht gehört, denn es heißt: Aber die Weisheit des Armen wird verachtet. (Koh 9,16) [Es ist] zu gering zum Leben, dass er keine Peruta hat, um davon zu leben, weil man [ihm] seinen Leben[sunterhalt] aus der Welt gestohlen hat. 5

MidrProv 22,22 [S. 154]

Bestiehl nicht den Geringen, weil er gering ist. (Prov 22,22) Weswegen wird der Name eines Armen vor dir genannt? Der Name eines Reichen wird seines Geldes wegen vor dir genannt, wegen seines Silbers und Goldes, wegen seiner Edelsteine und Perlen. Aber der Arme, weswegen wird sein Name vor dir genannt? Wegen seines Sohnes. Wie das? Sein Sohn steht und liest in der Tora. Man sagt: Wessen Sohn ist dieser? Man sagt: Er ist der Sohn von dem und dem Armen. Deshalb heißt es:  259 BH: Nur dem Stamm Levi. 260 Siehe Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 382 mit Verweis auf NumR 10,4, das an der Stelle im Druck Verona eingefügt wurde. Er weist darauf hin, dass der Autor des Jalkut diese Quelle aber nicht benutzt hat.

SER 18 [S. 99]

212  Jalkut Schimoni

Denn JHWH führt ihren Rechtsstreit und raubt ihren Räubern eine Seele. (Prov 22,23) bSchab 32b

Wenn du [dann] nichts hast, um zu bezahlen, warum soll man dein Bett unter dir wegnehmen? (Prov 22,27) Es wird gelehrt: R. Natan sagt: Wegen der Gelübde stirbt die Frau eines Mannes, denn es heißt: Wenn du [dann] nichts hast, um zu bezahlen. (Prov 22,27) R[abbi] sagt: Wegen der [unerfüllten] Gelübde sterben die Söhne eines Mannes, wenn sie noch klein sind, denn es heißt: Gestatte deinem Mund nicht, dass er dein Fleisch in Sünde bringt! [Und sprich nicht vor dem Boten [Gottes]: Es war ein Versehen! Wozu soll Gott über deine Stimme zürnen] und das Werk deiner Hände verderben? (Koh 5,5) Das sind die Söhne und Töchter des Menschen.

jPea 5,5

Verrücke nicht eine alte Grenze. (Prov 22,28) Rav Jirmeja und Rav Josef. Der eine sagte: Das sind die [Grenzen] Ägyptens. Und der andere sagte: Das sind jene, die von ihren Besitztümern heruntergekommen sind. Dem Blinden ruft man zu: Viel Licht. R. Isaak sagte: Dass du heimatlose Arme ins Haus bringst. (Jes 58,7) Wenn du so handelst, rechne ich es euch an, wie wenn ihr die Erstlingsfrüchte zum Haus des Heiligtums bringt. Hier steht geschrieben: „Bring ins Haus“. Und dort steht geschrieben: Das Erste von den Erstlingen deines Ackers sollst du in das Haus JHWHs, deines Gottes, bringen. (Ex 23,19)

MidProv 22,28 [S. 155-156]

Verrücke nicht eine alte Grenze[, die deine Väter gemacht haben]. (Prov 22,28) R. Simeon ben Jochai sagte: Wenn du einen Brauch siehst, den unsere Väter gemacht haben, dann ändere ihn nicht.261 Wie Abraham: Er machte das Morgengebet ein, Isaak das Nachmittagsgebet, Jakob das Abendgebet. Sag nicht: Auch ich will etwas anderes hinzufügen. Die Bibel lehrt: Die deine Väter gemacht haben. (Prov 22,28) R. Jochanan sagte:  261 Vgl. Raschi zu Prov 22,28.

Proverbia  213

Sie haben [sie] für alle Generationen gemacht. Siehst du einen Mann, der in seinem Geschäft gewandt ist[, vor Könige wird er hintreten]. (Prov 22,29)

bSanh 104b

Dort haben wir gelernt: Drei Könige und vier Privatleute (ἰδιώτης) haben keinen Anteil an der kommenden Welt. Wer zählte sie? R. Aschi sagte: Die Männer der Großen Versammlung zählten sie. R. Jehuda sagte, Samuel habe gesagt: Sie wollten noch einen dazuzählen. / Und welchen? Salomo. Da kam das Abbild eines Bildes (εἰκών) seines Vaters, warf sich vor ihnen nieder, doch sie beachteten es nicht. Da kam Feuer vom Himmel und entflammte ihre Sessel, doch sie beachteten es nicht. Da ging eine Himmelsstimme aus und sagte zu ihnen: Siehst du einen Mann, der in seinem Geschäft gewandt ist[, stelle er sich vor Könige, aber er stelle sich nicht vor Niedrige]. (Prov 22,29) Er, der mein Haus dem seinen vorgezogen und nicht nur das, sondern der mein Haus in sieben und sein Haus in dreizehn [Jahren] baute, soll vor Könige hintreten? (Prov 22,29) Und als sie es wieder nicht beachteten, sagte sie zu ihnen: Soll er es nach deinem Sinn vergelten? (Ijob 34,33)

(159c)

Ein Ereignis mit Rabbi Chanina ben Dosa: Er sah die Bürger seiner Stadt Gelübde und freiwillige Gaben nach Jerusalem hinaufbringen. Er sagte: Alle bringen etwas hinauf, nur ich bringe nichts hinauf? Er ging aus der Stadt hinaus und sah einen Stein. Er meißelte ihn heraus und glättete ihn und wollte ihn nach Jerusalem hinaufbringen. Es gesellten sich fünf Leute zu ihm. Er sagte zu ihnen: Bringt ihr mir diesen Stein nach Jerusalem? Sie sagten zu ihm: Gib uns fünf Sea und wir bringen dir deinen Stein nach Jerusalem, außer du legst mit uns Hand an. Er legte Hand mit ihnen an, und sie fanden sich in Jerusalem wieder. Er wollte ihnen die Sea geben, aber er fand sie nicht. Er ging in die Quaderhalle. Man sagte zu ihm: Waren es vielleicht Dienstengel (‫?)מלאכי השרת‬ Und sie lasen über ihn diesen Vers: Siehst du einen Mann, der in seinem Geschäft (‫ )במלאכתו‬gewandt ist. (Prov 22,29)

CantR 1,1,4262

Eine andere Auslegung: Siehst du einen Mann. (Prov 22,29)

TanB wa-era 17

 262 Vgl. KohR 1,1. In der Editio princeps findet sich der Verweis auf Pesiqta Rabbati als Quelle.

214  Jalkut Schimoni

R. Jehuda und R. Nechemja. R. Jehuda sage: Das spricht von Josef. Der gewandt ist in seinem Geschäft. (Prov 22,29) Dass er ins Haus kam, um sein Geschäft zu besorgen. (Gen 39,11) Vor Könige stelle er sich. (Prov 22,29) Und Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor Pharao, dem König von Ägypten, stand. (Gen 41,46)

Er stelle sich nicht vor Niedrige263. (Prov 22,29) Das ist Potifar. Eine andere Auslegung: Das ist Mose, denn es steht geschrieben: Als Mose groß geworden war, ging er zu seinen Brüdern hinaus. (Ex 2,11) Werden denn nicht alle Söhne einmal groß? Vielmehr, er war fünf Jahre alt und wurde für elf gehalten. Was [bedeutet es] „er wurde groß“ zweimal [zu erwähnen]? Oben bezüglich seiner Körpergröße und unten bezüglich seiner Größe [als König]. Vor Könige stelle er sich. (Prov 22,29) Das ist der Pharao. Er stelle sich nicht vor Niedrige. (Prov 22,29) Das ist Jitro. R. Nechemja sagte zu ihm: Du hast das Heilige profan und das Profane heilig gemacht. Vielmehr: Vor Könige wird er hintreten. (Prov 22,29) Das ist der Heilige, gepriesen sei er. Er stelle sich nicht vor Niedrige. (Prov 22,29) Vor den Pharao, denn es steht geschrieben: Und zu Tachpanhes wird der Tag sich verfinstern. (Ez 30,18)

 263 Zu ‫ חשכים‬siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 511: “to be reduced.”

Proverbia  215

Kapitel 23 Und setze ein Messer an deine Kehle. (Prov 23,2)

bChul 6a

R. Simeon ben Eleazar entsandte R. Meir, um Wein von den Kutäern zu holen. Er fand einen Greis, der sagte zu ihm: Und setze dir ein Messer an die Kehle, wenn du hungrig bist. (Prov 23,2) R. Simeon ben Eleazar ging und erzählte die Sache vor R. Meir. Und er verbot es ihnen. Was ist der einfache Sinn des Verses? [Er bezieht sich auf] einen Schüler, der vor seinem Meister sitzt. Denn R. Chijja lehrte: Wenn du dich hinsetzt, um mit einem Herrscher zu speisen, so achte ja darauf , wen du vor dir hast. (Prov 23,1) Wenn der Schüler von seinem Lehrer weiß, dass er ihm eine Erklärung geben kann, dann bestehe er darauf. Und wenn nicht, so achte ja darauf, wen du vor dir hast. (Prov 23,1) Und wenn nicht: Und setze ein Messer an deine Kehle[, wenn du ein gieriger Mensch bist.] (Prov 23,1-2)

Entferne dich von ihm. Wenn deine Augen darüber fliegen (‫)התעיף‬264, ist es nicht da. (Prov 23,5) Das ist eines von den drei Dingen, die an ihren Ort zurückkehren: Die Exilierten, das Silber, die Schrift des Himmels. „Die Exilierten“, denn es steht geschrieben: Jenseits des Stroms haben eure Väter vor Zeiten gewohnt. (Jos 24,2) Und es steht geschrieben: Er zerstörte dieses Haus und führte das Volk nach Babylonien fort. (Esr 5,12) „Silber“, denn es steht geschrieben: Und es geschah im fünften Jahr [des Königs Rehabeam], da zog Schischak, der König von Ägypten[, gegen Jerusalem]. (II Chr 12,2) „Die Schrift des Himmels“, denn es steht geschrieben: Wenn deine Augen darüber fliegen, ist es nicht da. (Prov 23,5)

 264 BH: ‫התעוף‬. Siehe Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (18. Aufl. Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 937.

Mek amalek 1

216  Jalkut Schimoni

Jelamdenu

(159d)

bSota 38b

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: In dieser Welt lernen die Israeliten die Tora von Menschen265 durch Mose, der ein Mensch ist. Und so wie Menschen aus dieser Welt vergehen, so vergeht auch sein Gelerntes, denn es heißt: Wenn deine Augen darüber fliegen, / ist es nicht da. (Prov 23,5) Aber in der kommenden Zukunft lernen die Israeliten nur noch aus meinem Mund, denn es heißt: Und alle deine Kinder sind von JHWH gelehrt. (Jes 54,13) Und ebenso heißt es: Dann wird nicht mehr einer [seinen Nächsten oder einer] seinen Bruder lehren. (Jer 31,34) Und so wie Gott für ewig lebt und besteht, so werden die Israeliten das Gelernte, das sie von ihm gelernt haben, in Ewigkeit nicht mehr vergessen. Iss nicht das Brot des Missgünstigen (‫)רע עין‬. (Prov 23,6) R. Jehoschua ben Levi sagte: Jeder, der von einem Neidischen (‫ )מצרי עין‬profitiert, übertritt ein Verbot, denn es heißt: Iss nicht das Brot des Missgünstigen. (Prov 23,6) Rav Nachman bar Isaak sagte: Er übertritt zwei Verbote, denn es heißt: Iss nicht das Brot des Missgünstigen und sei nicht begierig auf seine Leckerbissen. (Prov 23,6)

bEr 21b

Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, freut sich auch mein Herz. (Prov 23,15) R. Jehuda sagte, Samuel habe gesagt: Als Salomo die Erweiterungen der Schabbatgrenze und das Händewaschen einführte, ging eine Himmelsstimme aus und sagte zu ihm: Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist. (Prov 23,15)

GenR 63,1

Rav Huna sagte im Namen von R. Acha: Woher [ist zu belegen], dass du sagst, dass über jeden, der einen Sohn hat, der sich mit der Tora abmüht, der Heilige, gepriesen sei er, volles Erbarmen gewährt? Die Bibel sagt: Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, freut sich auch mein Herz. (Prov 23,15) R. Simeon Menasja sagt: Ich habe [hier] nur seinen Vater aus Fleisch und Blut [genannt]. Woher [ist zu belegen, dass] sogar der Heilige, gepriesen sei er, das Erbarmen seinetwegen voll gewährt? Es heißt: Es freut sich auch mein Herz. (Prov 23,15)

 265 Wörtlich: Fleisch und Blut.

Proverbia  217

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel zu „Kilab von Abigail“ (II Sam 3,3) § 141 [bBer 4a].

Dein Herz beneide nicht die Sünder. (Prov 23,17)

bBer 7b

R. Jochanan [sagte] im Namen von R. Simeon ben Jochai: Es ist erlaubt, die Frevler in dieser Welt zu reizen, denn es heißt: Die das Gesetz verlassen, rühmen die Frevler; die aber das Gesetz bewahren, reizen sie. (Prov 28,4)

Wenn dir ein Mensch zuflüstert und sagt: Entrüste dich nicht über die Übeltäter, beneide nicht die, welche Böses tun, (Ps 37,1) sage ihm: Der mit dem schlechten Gewissen redet so. Vielmehr [bedeutet]: Entrüste dich nicht über die Übeltäter. (Ps 37,1) Zu sein wie die Übeltäter. Beneide nicht die, welche Böses tun. (Ps 37,1) Zu sein wie die, welche Böses tun. Und es heißt: Dein Herz beneide nicht die Sünder. (Prov 23,17) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen § 650 [= § 649, bBer 7b] zu Dtn 21,18.

Sei nicht unter Weinsäufern, [noch] unter denen, die Fleisch schlemmen. (Prov

bSanh 71a

23,20)

Unsere Lehrer lehrten:266 Ein missratener und widerspenstiger Sohn wird schließlich getötet. Hat er alle möglichen Speisen gegessen, aber kein Fleisch gegessen, hat er alle möglichen Getränk getrunken, aber keinen Wein getrunken, so gilt er erst als missratener und widerspenstiger Sohn, wenn er Fleisch gegessen und Wein getrunken hat, denn es heißt: Schlemmer und Säufer. (Dtn 21,20) Und auch wenn es für die Sache keinen Beweis gibt, einen Hinweis [gibt es] darauf: Sei nicht unter Weinsäufern, [noch] unter denen, die Fleisch schlemmen. (Prov 23,20) Eine andere Auslegung: Sei nicht unter Weinsäufern. (Prov 23,20) Trink nicht Siebzig268, auf dass du nicht das Angesicht der Siebzig269 sehest.

Tan

Schläfrigkeit kleidet in Lumpen. (Prov 23,21)

bSanh 71a

 266 Siehe bSanh 71b. 267 TanB schemini 7. 268 Gematrie für ‫יין‬, Wein. 269 Vor dem Sanhedrin.

schemini 5267

218  Jalkut Schimoni

R. Zera sagte: Jeder, der im Lehrhaus schläft, dessen Tora wird ihm zu Lumpen, denn es heißt: Schläfrigkeit kleidet in Lumpen. (Prov 23,21) PR 27,3

Hör auf deinen Vater, der dich gezeugt hat. (Prov 23,22) Auf alles, was dein Vater dir sagt, bist du verpflichtet zu hören. Der dich gezeugt hat. (Prov 23,22) Aber wenn er zu dir sagt: Komm, wir wollen uns vor den Götzen niederwerfen, sollst du nicht auf ihn hören, damit du nicht verleugnest: Er ist mein Gott, ihn will ich preisen. (Ex 15,2) Der dich gezeugt hat. (Prov 23,22) Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest du [und vergaßest Gott]. (Dtn 32,18) Wenn du seinen Willen tust, ist er doch dein Vater! Und wenn nicht, [ist es] gegen deinen Willen, sodass es nicht zu deinem Besten ist, dass er dich geschaffen hat. (Dtn 32,6) Ist Israel ein Sklave, oder ist er [gar] ein Sklavensohn? (Jer 2,14) Wenn du seinen Willen nicht tust.

jBer 9,5

Und verachte deine Mutter (‫ )אמך‬nicht, wenn sie alt geworden ist. (Prov 23,22) R. Jose bar Chanina sagte: Wenn die Tora in deinem Mund altert, so verachte sie nicht. R. Zeʼira sagte: Wenn dein Volk (‫ )אומתך‬alt wird, verachte es nicht. [Handle] wie Elkana tat, als er Israel veranlasste, zur Wallfahrt hinaufzugehen.

bBekh 29a

(160a)

Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht. (Prov 23,23) Es wird gelehrt: So wie JHWH, / mein Gott, mir geboten hat. (Dtn 4,5) Wie ich umsonst, so auch ihr umsonst. Und woher [ist zu belegen], dass, wenn er [die Wahrheit] nicht umsonst gefunden hat, er gegen Belohnung lernen soll? Die Bibel lehrt: Kaufe Wahrheit. (Prov 23,23) Man könnte sagen:270 So wie ich gegen Belohnung gelernt habe, so werde ich gegen Belohnung lehren. Die Bibel lehrt:

 270 Vgl. Raschi zu Prov 23,23.

Proverbia  219

Und verkaufe sie nicht. (Prov 23,23) Freudig frohlockt der Vater eines Gerechten. (Prov 23,24)

GenR 63,1

Freude zu der Zeit, da der Gerechte gezeugt wird. Doppelte Freude, wenn er ein Gerechter, Sohn eines Gerechten ist: Das ist die Geschlechterfolge Isaaks, des Sohnes Abrahams. (Gen 25,19) Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und deine Augen lass an meinen Wegen Gefallen finden. (Prov 23,26)

jBer 1,5

R. Isaak sagte: Das Herz und die Augen sind zwei Agenten der Sünde, denn es heißt: Und ihr sollt nicht eurem Herzen und euren Augen folgen. (Num 15,39) R. Isaak sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Wenn du mir dein Herz und deine Augen gibst, dann weiß ich, dass du mir gehörst. Wer hat Ach, wer hat Weh, wer Zänkereien, wer Klage? (Prov 23,29) Über wen sagt man, dass er ein Streitsüchtiger sei? Wer ohne Ursache Wunden hat. (Prov 23,29) Über wen sagt man, dass er Wunden im Gesicht hat? Wer trübe Augen hat. (Prov 23,29) Über wen sagt man, dass seine Augen überlaufen? Über die Weinsäufer: Die noch spät beim Wein sitzen. (Prov 23,30) Sieh den Wein nicht an, wenn er rötlich schimmert (‫)יתאדם‬. (Prov 23,31) Denn er wird blutig (‫ )דם‬sein. Andere sagen: Blutig (‫ )דם‬von außen ist gut, von innen ist es schlecht. Glaube nicht, dass es so wie von außen auch von innen ist: Sieh den Wein nicht an, wenn er rötlich schimmert. (Prov 23,31) Wer sein Auge auf den Becher (‫ )כוס‬richtet. (Prov 23,31) „Auf den Geldbeutel“ (‫ )כיס‬steht geschrieben. Der Betrunkene richtet seine Augen auf den Becher und der Ladenbesitzer auf den Beutel.272 Eine andere Auslegung:

 271 TanB schemini 7. 272 Vgl. Raschi zu Prov 23,31.

Tan schemini 5271

220  Jalkut Schimoni

Sieht einer seinen Gefährten trinken und sagt zu ihm: Füll ein! Dann trinkt er, bis er sich mit Exkrementen und Urin verschmutzt. Er geht geradewegs hinab. (Prov 23,31) Am Ende wird er alle Kostbarkeiten seines Hauses und alle Gebrauchsgegenstände seines Hauses verkaufen. Eine andere Auslegung: Geradewegs hinab. (Prov 23,31) Kann der gerade gehen, wenn er getrunken hat? Vielmehr, er erlaubt die Übertretungen und begeht sie nach Belieben: Er unterhält sich mit einer Frau auf der Straße, er tut etwas, was unschicklich ist und schämt sich nicht. Und das Ende des Weins ist eine böse Zukunft: Zuletzt beißt er wie eine Schlange. (Prov 23,32) Die Schlange beißt den Menschen, und er merkt es im Moment nicht. Aber wenn er dann aufbricht und in sein Haus geht, dringt der Biss in ihn ein. Wie wegen der Schlange der Erdboden verflucht wurde, denn es heißt: So sei der Erdboden verflucht um deinetwillen, (Gen 3,17) so der Wein: Ein Drittel der Welt wurde seinetwegen verflucht, denn es heißt: Verflucht sei Kanaan. (Gen 9,25) Dies will der Vers sagen: Zuletzt beißt er wie eine Schlange. (Prov 23,32) Deine Augen sehen Fremdes (‫)זרות‬. (Prov 23,33) Er veranlasst ihn, Götzendienst (‫ )עבודה זרה‬zu treiben, denn es heißt: Und auch diese (‫ )אלה‬wanken vom Wein. (Jes 28,7) Was [bedeutet] „diese“? Dass sie sagen: Diese (‫ )אלה‬sind deine Götter, Israel. (Ex 32,4.8) Und dein Herz redet Verkehrtes. (Prov 23,33) Du veranlasst für dich selbst, vier Dinge über dich zu bringen: Blutvergießen, Götzendienst, Unzucht und Verleumdung, denn es steht geschrieben: Und auch, dass der Wein trügerisch ist; ein anmaßender Mann wird nicht ans Ziel gelangen. (Hab 2,5) Und es steht geschrieben: Der anmaßend Übermütige, Spötter ist sein Name. (Prov 21,24) Wer trinkt, der sieht die ganze Welt als ein Schiff, denn es heißt: Und du bist wie einer, der im Herzen des Meeres liegt. (Prov 23,34) Und wenn er liegt, kann man ihn schlagen, und er spürt keinen Schmerz,

Proverbia  221

denn es heißt: Man hat mich geschlagen, es schmerzte mich nicht. (Prov 23,35) Man verwundet ihn, und er weiß es nicht, denn es heißt: Man hat mich geprügelt, ich wusste es nicht. (Prov 23,35) Und er entblößt sich und schämt sich nicht. Und beständig will er [Wein], denn es heißt: Wann werde ich aufwachen? Ich will ihn noch einmal aufsuchen. (Prov 23,35) Der Heilige, gepriesen sei er, sagt: Weil der Wein zu soetwas führt, ist es rechtens, dass ich den Priestern gebiete, dass sie keinen Wein trinken und dann vor mir Dienst tun sollen, denn es heißt: Wein und berauschendes Getränk sollst du nicht trinken. (Lev 10,9) Eine andere Auslegung: Sieh den Wein nicht an, wenn er rötlich schimmert. (Prov 23,31)

LevR 12,1

Denn es verweist auf das Menstruationsblut und Blut eines Ausflusses. Wer sein Auge auf den Becher (‫ )כוס‬richtet. (Prov 23,31) „Auf den Geldbeutel“ (‫ )כיס‬steht geschrieben: Reine Sprache. Geradewegs hinab. (Prov 23,31) Schließlich sagt seine Frau zu ihm: Wie eine rote Lilie habe ich [das Menstruationsblut] gesehen. Aber er hält sich nicht zurück. R. Jose sagte: Wenn er ein Schriftgelehrter ist, wird er schließlich das Reine für unrein und das Unreine für rein erklären. Eine andere Auslegung: Sieh den Wein nicht an, / wenn er rötlich schimmert (‫)יתאדם‬. (Prov 23,31) Er macht ihn rot (‫)מסמיק לה‬. Geradewegs (‫ )במישרים‬hinab. (Prov 23,31) Schließlich ebnet er sein Haus ein (‫)משרא‬: [Er sagt:] Was dieser Topf aus Bronze kann, das kann auch einer aus Lehm. Er verkauft ihn und trinkt aus seinem Erlös Wein. R. Isaak bar Redifa [sagte] im Namen von R. Ammi: Schließlich verkauft er alle Geräte seines Hauses und trinkt [aus dem Erlös] Wein. R. Acha sagte: Ein Ereignis von einem, der alle Gegenstände seines Hauses verkaufte und damit Wein trank. Seine Söhne sagten: Unser Vater hinterlässt uns nichts mehr. Sie gaben ihm zu trinken und machten ihn betrunken und nahmen ihn und brachten ihn zu

(160b)

222  Jalkut Schimoni

einem Haus [an einem Friedhof]. Da kamen Weinhändler beim Tor des Friedhofs vorbei und hörten, dass in der Stadt eine Zwangsrekrutierung (ἀγγαρεία) stattfand. Sie luden ihre Last am Friedhof ab und gingen schauen, was das für ein Lärm in der Stadt sei. Er erwachte aus seinem Schlaf, sah einen Weinschlauch über seinem Kopf hängen, öffnete ihn und brachte ihn in seinen Mund. Nach Tagen sagten seine Söhne: Sollten wir nicht gehen und schauen, was unser Vater macht? Sie gingen und fanden ihn mit dem Weinschlauch in seinem Mund hängen. Sie sagten: Selbst hier hat dein Erschaffer dich nicht vergessen. Sie machten eine Abmachung untereinander: Jeder einzelne solle ihn [wechselweise] an einem Tag zu trinken geben. Und du bist wie einer, der im Herzen des Meeres liegt. (Prov 23,34) [Das gleicht] einem Schiff, das sich auf hoher See (πέλαγος) befindet, und das beständig auf und ab schwankt. Wie einer, der im Mastkorb schläft. (Prov 23,34) [Das gleicht] einem Hahn, der auf der Spitze einer Stange sitzt, der beständig vor und zurück schwingt. Wie ein Steuermann (κυβερνήτης), der auf der Spitze des Mastbaums sitzt. Man hat mich geschlagen, es schmerzte mich nicht. (Prov 23,35) Man schlägt ihn, und er spürt nichts. Man hat mich geprügelt, ich habe es nicht bemerkt. (Prov 23,35) Man missbraucht ihn und er weiß es nicht. Er trinkt ein halbes Liter (ξέστης)273 Rauschtrank, und man sagt zu ihm: Fünf Liter hast du getrunken. Und wenn du sagen willst: Er erwacht aus dem Schlaf und hat es vergessen, die Bibel lehrt: Wann werde ich aufwachen? Ich will ihn noch einmal aufsuchen. (Prov 23,35) Wer hat Ach, wer hat Weh? (Prov 23,29) Rav Huna sagte: Der, der sich nicht mit der Tora abmüht. Wer hat Zänkereien, wer Klage? (Prov 23,29) Wer Streitfälle hat, wer Geschwätz hat.

 273 Siehe Heinz-Joachim Schulzki, “Xestes”, in Der Neue Pauly: https://referenceworks.brillonline.com/entries/der-neue-pauly/xestes-e12213610: „(ξέστης). Seit der Wende vom 3. zum 2. Jh. v. Chr. ist der Begriff x. als griech. Bezeichnung des röm. sextarius belegt, der als Hohlmaß für Flüssiges und Trockenes 1/48 der amphora, 1/6 des congius bzw. 2 heminae , 4 quartarii und 12 cyathi entspricht (= ca. 0,546 l).“ (31.08.2021)

Proverbia  223

Wer hat Wunden (‫ )פצעים‬ohne Ursache? (Prov 23,29) Wer Wunden (‫ )פדעים‬für nichts hat. Ein Ereignis von einem Menschen, der gewohnt war, jeden Tag sechs Liter (ξέστης)274 Wein zu trinken. Eines Tages trank er nur drei Liter. Er legte sich hin, aber sein Schlaf kam nicht. Er stand in der Finsternis auf und ging zum Haus des Händlers. Er sagte: Verkauf mir ein Liter. Er sagte zu ihm: Es steht nicht in meiner Macht, denn es ist finster und mich bedrängen die Wächter. Er hob seine Augen und sah ein Loch in der Türe. Er sagte: Gib [es mir] durch dieses Loch. Du leerst von drinnen [deinen Krug], und ich trinke von draußen. Er tat ihm so. Er trank und lag vor der Türe. Da kam die Wache vorbei. Sie meinten, er sei ein Dieb. Sie schlugen ihn und verwundeten ihn. Aber er spürte nichts. Man las über ihn: Wer hat Wunden ohne Ursache. (Prov 23,29) Wer hat trübe Augen? (Prov 23,29) Wer Entzündung der Augen hat. Wer hat all das? Die noch spät beim Wein sitzen. (Prov 23,30) Wer als erster ins Haus des Händlers hinein- und als letzter hinausgeht. Die kommen, um den Mischwein zu verkosten. (Prov 23,30) Wenn er hört, dass es bei jemandem guten Wein gibt, läuft er hinter ihm her. Was steht schließlich über ihn geschrieben? Zuletzt beißt er wie eine Schlange. (Prov 23,32) Und speit (‫[ )יפרש‬Gift] wie eine Viper. (Prov 23,32) Wie die Viper zwischen Tod und Leben trennt (‫)מפריש‬, so trennte der Wein zwischen Adam und Eva bezüglich des Todes. Denn R. Jehuda bar Ilai sagte: Der Baum, von dem der erste Adam gegessen hat, waren Reben. Das ist es, was geschrieben steht: Ihre Beeren sind Giftbeeren, bittere Trauben haben sie. (Dtn 32,32) Jene Trauben haben Bitterkeit in die Welt gebracht. Und speit [Gift] wie eine Viper. (Prov 23,32) Wie die Viper zwischen Tod und Leben trennt, so trennte der Wein zwischen Noach und seinen Söhnen bezüglich der Sklaverei. Das ist es, was geschrieben steht:  274 Wörtlich: 12 Xestes …. 11 Xestes.

224  Jalkut Schimoni

Und er trank von dem Wein und wurde betrunken. (Gen 9,21) Es war deshalb, dass er sagte: Verflucht sei Kanaan. [Ein versklavter Sklave sei er seinen Brüdern.] (Gen 9,25) Eine andere Auslegung: Wie die Viper zwischen Tod und Leben trennt, so trennte der Wein zwischen Lot und seinen Töchtern bezüglich des Inzestes. Das ist es, was geschrieben steht: Und sie gaben ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken. (Gen 19,33) Deshalb: Und die beiden Töchter Lots wurden von ihrem Vater schwanger. (Gen 19,36) Eine andere Auslegung: Wie die Viper zwischen Tod und Leben trennt, so trennte der Wein zwischen Aaron und seinen Söhnen bezüglich des Todes. (160c) LevR 12,5

Denn die Schule des R. Jischmael lehrt: Die Söhne Aarons sind nur gestorben, / weil sie betrunken vom Wein [in das Stiftszelt] hineingegangen sind. R. Tanchum sagte: Bei Rebstock kann seine Mutter[pflanze]275 nicht mit ihm [ohne Stütze] stehen. Und du willst mit ihm stehen können? Wenn der Rebstock, der von so vielen Reben und soviel Rebzweigen gehalten wird, nicht [ohne Stütze] stehen kann, wie willst du mit ihm stehen können? R. Pinchas sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Für die Opfer habe ich ein Limit (σηκός) gegeben: Und die dazugehörigen Trankopfer: Εin halbes Hin Wein soll zum Stier gehören. (Num 28,14)

Und dir sollte er kein Limit gegeben haben?! bSanh 70a

Eine andere Auslegung: Sieh den Wein nicht an, wenn er rötlich schimmert. (Prov 23,31) R[abbi] sagte: „Sieh den Wein nicht an“, denn er rötet in dieser Welt das Antlitz der Frevler und lässt ihr Antlitz in der kommenden Welt erbleichen. R. Abba sagte: Sieh den Wein nicht an, wenn er rötlich schimmert. (Prov 23,31) Sieh den Wein nicht an, denn sein Ende ist blutig.

 275 Der Weinstock. – Im traditionellen Anbau im Orient liegen die Weinstöcke am Boden, nur mit einem Stein leicht angehoben, und die Ranken breiten sich über den Boden aus.

Proverbia  225

Unsere Lehrer lehrten: Diese vier Becher müssen ein Viertel [Log] Wein enthalten, egal ob [Wein mit Wasser] gemischt, mit neuem oder mit altem [Wein].

bPes 108b

R. Jehuda sagt: Solange es den Geschmack und das Aussehen [von Wein] hat. Rav sagte: Was ist die Begründung von R. Jehuda? Dass geschrieben steht: Sieh den Wein nicht an, wenn er rötlich schimmert. (Prov 23,31) Wer sein Auge auf den Becher richtet. (Prov 23,31)

bJoma 74b-75a

Rav Ammi und Rav Assi. Der eine sagte: Jeder, der sein Auge auf den Becher richtet, dem scheint die ganze Welt flach. Und der andere sagte: Jeder, der sein Auge auf den Becher richtet, dem scheinen alle Schamgrenzen flach.276 Wer hat Ach, wer hat Weh? (Prov 23,29) R. Simon (Σίμων) sagte: Komm und sieh: 13 „wehe!“ (‫ )וי‬gibt es beim Wein: Und Noach begann (‫ … )ויחחל‬und er pflanzte (‫ … )ויטע‬und er trank (‫ … )וישת‬und er wurde betrunken (‫ … )וישכר‬und er entblößte sich (‫ … )ויתגל‬und er sah (‫ … )וירא‬und er berichtete (‫ … )ויגד‬und er nahm (‫ … )ויקח‬und sie legten (‫ … )וישמו‬und sie gingen (‫)וילכו‬ … und sie bedeckten (‫ … )ויכסו‬und er erwachte (‫ … )וייקץ‬und er wusste (‫)וידע‬. (Gen 9,2024)

Und Salomo kam und erklärte in seiner Weisheit: Wer hat Ach, wer hat Weh (‫( ?)אבוי‬Prov 23,29) Der, welcher betrunken ist, wehe ihm, wehe seinem Haus und seinen Vorfahren (‫)ולאבותיו‬, denn es heißt: Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn hat. (Dtn 21,18) Wer hat Zänkereien (‫)מדינים‬277? (Prov 23,29)

Wenn einer trinkt, offenbart er das Geheimnis, das es zwischen einem Menschen und seinem Gefährten gibt, und er zettelt Zänkereien an, in denen weiteres Geschwätz offenbar wird. Wer hat trübe Augen? (Prov 23,29) R. Jischmael sagte:  276 Zu ‫ ערוה‬siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 111-1115. 277 BH: ‫מדונים‬.

(MidrProv 23,29)

226  Jalkut Schimoni

Die Augen sind dunkel von Wein. (Gen 49,12) Gebt mir Wein, denn er ist meinem Gaumen süß. Und für wen ist er angenehm? R. Eliezer sagt: Für den, der entsprechend seiner Notwendigkeit trinkt. R. Jehoschua sagt: Für den Greis, denn es heißt: Und weiß sind die Zähne von Milch. (Gen 49,12) Lies nicht: „Und weiß sind die Zähne“ (‫[)ולבן שנים‬, sondern „und dem Sohn der Jahre“]. Wie der Wein278 das Gemüt des Kindes besänftigt, so beruhigt der Wein das Gemüt des Greisen. Deshalb heißt es: „Dem Sohn der Jahre“. Was steht danach geschrieben? Die noch spät beim Wein sitzen. (Prov 23,30) R[abbi] sagte: Wehe dem, der die Worte der Tora verlässt und des Weines wegen früh [vom Studium] aufsteht.

Kapitel 24 Und durch Wissen füllen sich die Kammern. (Prov 24,4) R. Eleazar sagte: Jeder Mensch, der Wissen hat, wird schließlich reich. Usw. steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 84 [bSanh 92a]. RutR 6,7

Ein weiser Mann ist stark (‫)בעוז‬279. (Prov 24,5) Das ist Boas (‫)בעז‬. Und ein Mann des Wissens ist überlegen. (Prov 24,5) Der dem bösen Trieb mit einem Eid abschwört, denn es heißt: So wahr JHWH lebt, bleibe liegen bis zum Morgen. (Rut 3,13) Usw. wie in [Jalkut] Rut geschrieben steht [§ 606, LevR 23,11].

Denn mit Überlegung führst du deinen Krieg. (Prov 24,6)

 278 MidrProv 23,29: „Wie die Milch …“ 279 Hapax legomenon.

Proverbia  227

Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben [§ 959, LevR 21,5-6].

Zu hoch sind dem Toren die Wissenschaften. (Prov 24,7)

LevR 19,2

R. Jochanan sagte: [Das gleicht] einem Brotring, der in der Luft (ἀήρ) eines Hauses hängt. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Hoheslied zu „seine Locken sind wie Dattelrispen“ (Cant 5,11) § 990 [LevR 19,2].

Verhältst du dich lässig (‫)התרפית‬280 am Tag der Not. (Prov 24,10)

bBer 63a

R. Tobi sagte, R. Oschaja habe gesagt: Jeder, der sich lässig gegenüber den Worten der Tora verhält, der hat keine Kraft, um an einem Tag der Not zu bestehen, denn es heißt: Verhältst du dich lässig am Tag der Not (‫)צרה‬, ist deine Kraft (‫)כחכה‬281 beschränkt (‫)צר‬. (Prov 24,10)

R. Tobi bar Matana sagte: Auch bei einem leichten Gebot, denn es heißt: Verhältst du dich lässig. (Prov 24,10) In jedem Fall. Rette die, die zum Tode mitgenommen werden. (Prov 24,11)

LevR 10,4

Das sind die Söhne Aarons. Und die man zum Töten (‫ )להרג‬führt. (Prov 24,11) Die auf der Seite des Todes (‫ )המיטה‬waren. Antoninus ging zu R[abbi]. Er fand ihn vor seinen Schülern sitzend. Er sagte: Sind es diese, denen du [den Kopf] verdrehst?282 Er sagte zu ihm: Der Geringste unter ihnen kann Tote beleben. Tage später lag ein Sklave des Antoninus im Sterben. Er sandte zu ihm: Schick mir / einen von den Schülern, dass er mir diesen Toten belebe. Er schickte ihm einen von seinen Schülern. Es gibt einige, die sagen, es sei Simeon ben Chalafta gewesen. Er ging, fand ihn [sterbenskrank] liegend. Er sagte zu ihm: Was liegst du da und dein Herr steht auf seinen Füßen? Sofort erschrak er und erhob sich. Denn sieben[mal] fällt der Gerechte und erhebt sich. (Prov 24,16) Einst sagte jemand: Sieben Gruben dem Anständigen und eine dem Übeltäter.

 280 Hapax legomenon. 281 Hapax legomenon. 282 ‫ מגלגל‬LevR: ‫מגליג‬.

(160d)

bSanh 7a

228  Jalkut Schimoni

Samuel sagte zu Rav Jehuda: Der Vers steht geschrieben: Denn sieben[mal] fällt der Gerechte und erhebt sich. [Aber die Frevler stürzen im Unglück nieder.] (Prov 24,16) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen § 619 [= § 618, MidrPs 1,21]. bBer 55b

Beim Fall deines Feindes freue dich nicht. (Prov 24,17) Als Rava krank war, sagte er am ersten Tag zu seinen Dienern: Schließt die Türen! Anderntags sagte er zu ihm: Geht hinaus und verkündet, wer mich hasst, soll sich freuen, und wer mich liebt, soll um Erbarmen bitten, denn es steht geschrieben: Beim Fall deines Feindes freue dich nicht, damit nicht JHWH es sieht und es in seinen Augen böse ist und er seinen Zorn von jenem abwendet. (Prov 24,17-18) Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben zu „Wer sich über Unglück freut, bleibt nicht ungestraft“ (Prov 17,5) [§ 956, Mek pischa 13].

Jelamdenu

Beim Fall deines Feindes freue dich nicht. (Prov 24,17) Und ebenso hat Gott geboten: Wenn du den Esel deines Hassers siehst. (Ex 23,5) Wenn du das Rind deines Feindes antriffst. (Ex 23,4) Gott sagte: Du bist nicht besser als ich. Inwiefern? Es wäre angemessen, dass die Israeliten alle sieben Tage des Pesach das Hallel283 lesen, so wie sie es an den sieben Tagen des [Laubhütten-]Festes lesen. Doch sie lesen es nur am ersten Tag. Warum? Weil die Ägypter, die mich hassten, getötet wurden und im Meer versanken. Und ich habe schreiben lassen: Beim Fall deines Feindes freue dich nicht. (Prov 24,17) Und ebenso findest du, dass er Noach zur Zeit der Flut den Beischlaf verbot.

bSota 22a § 961

Fürchte JHWH, mein Sohn, und den König! Mit Wiederholern (‫ )שונים‬lass dich nicht ein. (Prov 24,21) R. Isaak sagte: Das sind jene, die Halachot lernen (‫)שונים‬. Das ist offensichtlich. [Nein.] Du könntest sonst sagen: Die eine Sünde wiederholen (‫)שונים‬, was [der Meinung von] Rav Huna entspricht, denn R. Huna sagte:

 283 Ps 113-118.

Proverbia  229

Wenn ein Mensch eine Übertretung begeht und sie wiederholt (‫)שונים‬, ist er vorgewarnt (‫)הותרה‬. [Und] du könntest meinen, ist er vorgewarnt, könnte man auch sagen, es ist ihm quasi erlaubt (‫)כהתר‬. Eine andere Auslegung: Fürchte JHWH, mein Sohn, und den König! (Prov 24,21)

TanB beha’al 16284

Was [meint] „und den König“? Mach ihn zum König über dich. Eine andere Auslegung: Herrsche über den König. Das ist der böse Trieb, der König genannt wird, denn es heißt: Gegen sie kam ein großer König. (Koh 9,14) Eine andere Auslegung: Und den König. (Prov 24,21) Mehr als der König. Man könnte [meinen], wenn er zu dir sagt: Geh, treib Götzendienst, dann hörst du auf ihn. Die Bibel lehrt: Fürchte JHWH. (Prov 24,21) Ebenso befahl Nebukadnezzar Hananja, Mischael und Asarja Götzendienst zu treiben, und sie gehorchten nicht. Vielmehr sagten sie zu ihm: Wir werden deinen Göttern nicht dienen und uns nicht vor dem goldenen Bild, das du aufgestellt hast, niederwerfen. (Dan 3,18) Nebukadnezzar sagte zu ihm: Ist es wahr, Schadrach, Meschach und Abed-Nego? (Dan 3,14) Gestern konnte jeder, der wollte, seine Götzen nehmen und nach Jerusalem gehen, denn es heißt: Und ihre geschnitzten Bilder waren mehr als die von Jerusalem und von Samaria. (Jes 10,10)

Und jetzt kommt ihr, um meine Götzen zu beseitigen?! Und mit Veränderlichen (‫ )שונים‬lass dich nicht ein. (Prov 24,21) Mit solchen, die sagen, es gebe zwei (‫ )שני‬Gottheiten in der Welt. Lass dich nicht ein. (Prov 24,21) Deren Ende es ist, von der Welt getilgt zu werden, denn es heißt: Und es wird im ganzen Land geschehen, spricht JHWH: Zwei Teile davon werden ausgerottet, vertilgt, und [nur] der dritte Teil davon bleibt übrig. (Sach 13,8)

 284 Tan beha’alotkha 9.

§ 961

230  Jalkut Schimoni

Das sind die Israeliten, über die geschrieben steht: An jenem Tag wird Israel der Dritte sein. (Jes 19,24) TanB beha’al 17285

Eine andere Auslegung: Was [meint]: Und den König? (Prov 24,21) Jeder, der sich vor dem Heiligen, gepriesen sei er, fürchtet, wird schließlich König werden. Von wem lernst du das? Von unserem Vater Abraham, denn es heißt: Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fürchtest. (Gen 22,12) Und er wurde zum König gemacht. R. Berekhja, der Priester, sagte im Namen von R. Chelbo: Es steht geschrieben: In das Tal Schawe (‫)שוה‬, das ist das Königstal. (Gen 14,17) Das Tal, in dem alle sich verabredeten (‫ )השוו‬und Rat hielten. Und sie fällten Zedern und machten einen Thron und setzten ihn als König über sich.

(161a)

Und ebenso sagt Josef: Ich fürchte Gott. (Gen 42,18) Und er wurde / zum König gemacht. Und ebenso Mose: Denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. (Ex 3,6) Und er wurde zum König gemacht, denn es heißt: Und er wurde König in Jeschurun. (Dtn 33,5)

bSota 41b

Wer zum Frevler sagt: Du bist gerecht. (Prov 24,24) R. Eleazar sagte: Jeder Mensch, in dem es Heuchelei gibt, den verfluchen sogar die Kinder im Leib ihrer Mutter, denn es heißt: Wer zum Frevler sagt: Du bist gerecht, den verdammen (‫[ )יקבהו‬Völker, den verwünschen] Volksstämme (‫)לאומים‬. (Prov 24,24) Und „Verdammung“ (‫ )קוב‬ist nichts anderes als „Verfluchung“, denn es heißt: Wie soll ich verfluchen (‫( ?)אקוב‬Num 23,8) Und „Volksstamm“ ist nichts anderes als „Kinder“ (‫)עוברין‬, denn es heißt: Und ein Volksstamm (‫)ולאום‬286 wird stärker sein als der andere. (Gen 25,23)

 285 Tan beha’alotkha 9. 286 BH: ‫ולאם מלאם‬, Hapax legomena.

Proverbia  231

Denen aber, die zurechtweisen, geht es angenehm, und auf sie kommt der Segen des Guten. (Prov 24,25)

bTam 28a

Es wird gelehrt: Rabbi sagte: Welches ist der gerade Weg, über den der Mensch gehen soll (‫?)שיבור‬ Er soll die Zurechtweisungen lieben, denn solange Zurechtweisungen in der Welt sind, ruht der Geist in der Welt. Güte und Segen kommen in die Welt, und Böses wird aus der Welt hinausgeworfen. denn es heißt: Denen aber, die zurechtweisen, geht es angenehm. (Prov 24,25) Und es gibt einige, die sagen: Er halte fest an strenger Wahrhaftigkeit (‫)באמונה‬, denn es heißt: Meine Augen sind auf die Treuen (‫ )בנאמני‬im Lande [gerichtet], damit sie bei mir wohnen. (Ps 101,6) Rabbi Samuel bar Nachmani sagte, Rabbi Jochanan habe gesagt: Jeder, der seinen Gefährten im Namen des Himmels zurechtweist, verdient seinen Anteil am Heiligen, gepriesen sei er, denn es heißt: Wer einen Menschen zurechtweist, wird letztlich [Gunst finden]. (Prov 28,23) Und nicht nur das, sondern es trifft ihn ein Strahl der Huld, denn es heißt: Er wird Gunst finden. (Prov 28,2) Verrichte draußen deine Arbeit und bereite sie dir auf dem Feld. (Prov 24,27) Unsere Rabbinen lehrten:287 Wer gebaut hat. (Dtn 20,5) Wer gepflanzt hat. (Dtn 20,6) Wer sich verlobt hat. (Dtn 20,7) Die Tora lehrt dich die Lebensregel, dass der Mensch ein Haus bauen und einen Weinberg anpflanzen und danach eine Frau nehmen soll. Auch Salomo sagte in seiner Weisheit: Verrichte draußen deine Arbeit und bereite sie dir auf dem Feld. (Prov 24,27) Das ist ein Weinberg und ein Haus. Danach magst du dann dein Haus bauen. (Prov 24,27) Das ist eine Frau. 1

Eine andere Auslegung: Verrichte draußen deine Arbeit. (Prov 24,27) Das ist die Bibel.

 287 Vgl. Raschi zu Prov 24,27.

bSota 44a

232  Jalkut Schimoni

Und bereite sie dir auf dem Feld. (Prov 24,27) Das ist die Mischna. Danach magst du dann dein Haus bauen. (Prov 24,27) Das ist der Talmud. 2

Eine andere Auslegung: Verrichte draußen deine Arbeit. (Prov 24,27) Das sind die Bibel und die Mischna. Und bereite sie dir auf dem Feld. (Prov 24,27) Das ist der Talmud. Danach magst du dann dein Haus bauen. (Prov 24,27) Das sind die guten Werke.

3

Rabbi Eliezer, der Sohn von Rabbi Jose ha-Gelili, sagt: Verrichte draußen deine Arbeit. (Prov 24,27) Das sind die Bibel, die Mischna und der Talmud. Und bereite sie dir auf dem Feld. (Prov 24,27) Das sind die guten Werke. Danach magst du dann dein Haus bauen. (Prov 24,27) Leg aus und erhalte den Lohn.

LevR 6,1

Werde nicht grundlos Zeuge. (Prov 24,28) Das sind die Israeliten: Ihr seid meine Zeugen, spricht JHWH. (Jes 43,10) Gegen deinen Nächsten. (Prov 24,28) Das ist der Heilige, gepriesen sei er: Lass deinen Freund und den Freund deines Vaters nicht im Stich. (Prov 27,10) Und mit deinen Lippen täuschen. (Prov 24,28) Nachdem ihr ihn am Sinai getäuscht und gesagt habt: Alles, was JHWH geredet hat, wollen wir tun und wir wollen hören. (Ex 24,7) Nach vierzig Tagen habt ihr zum Kalb gesagt: Das sind deine Götter, Israel. (Ex 32,4.8) Rabbi Acha sagte: Das ist der Geist des Heiligen. Er ist ein Verteidiger (συνηγορία), der Israel belehrt:

Proverbia  233

Werde nicht grundlos Zeuge. (Prov 24,28) Und er sagt zum Heiligen, gepriesen sei er: Sag [nicht]: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun. (Prov 24,29) Rabbi Isaak sagte: Es steht geschrieben: Sie aber haben wie Adam den Bund übertreten. (Hos 6,7) Nur hier [heißt es]: Denn Gott bin ich und nicht ein Mensch. (Hos 11,9) Ruben konnte für Simeon [einen Sachverhalt] bezeugen. Er sagte zu ihm: Bezeuge es nicht für sie.288 Er sagte zu ihm: Ja. Als sie ins Gericht eintraten, änderte er289 es, und der Geist des Heiligen sagte zu ihm: Willst du etwa mit deinen Lippen täuschen? (Prov 24,28) Nachdem du ihn getäuscht und ihn vor Gericht gebracht hast, änderst du es?! Irgendwann legst du für Ruben290 gegen Simeon ein Zeugnis ab. Was wird er tun? Handeln wie er? Sage nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun, will jedem nach seinem Tun vergelten. (Prov 24,29) Hat nicht die Tora schon das Urteil (ἀπόφασις) festgelegt: Wenn er es nicht meldet, dann soll er seine Schuld tragen. (Lev 5,1) Am Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber. (Prov 24,30) Rav Chisda sagte, Rav Jirmeja bar Abba habe gesagt: Das ist Ahas. Und am Weinberg eines Menschen ohne Verstand. (Prov 24,30) Das ist Manasse. Und siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen. (Prov 24,31) Das ist Amon. Seine Fläche war mit Unkraut bedeckt. (Prov 24,31) Das ist Jojakim. Und seine steinerne Mauer war eingerissen. (Prov 24,31)

 288 Eine dritte Partei. 289 Simon hat Ruben gebeten, sein Zeugnis zu bestätigen. Nun zieht Simon kurzfristig sein Zeugnis zurück und bringt Ruben dadurch in die Situation, sich ihm anschließen zu müssen, obwohl das nicht Rubens Zeugnis entspricht, das er ablegen wollte. 290 Subjektwechsel: Du, Ruben, für dich selbst gegen Simon.

bSanh 103a

234  Jalkut Schimoni (161b)

Das ist / Zidkija, in dessen Tagen das Haus des Heiligtums zerstört wurde.

GenR 21,2

Eine andere Auslegung: Am Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber. (Prov 24,30) Rav Huna sagte: Siehe, da hat einer ein Feld gekauft und einen Weinberg gekauft, und er wird „Mann“ genannt, und er wird „Mensch“ (‫ )אדם‬genannt, und er wird faul genannt. Welchen Nutzen zieht er daraus? Vielmehr: Am Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber. (Prov 24,30) Das ist der erste Adam. Und am Weinberg eines Menschen (‫ )אדם‬ohne Verstand. (Prov 24,30) Das ist Eva. R. Huna sagte: Ebenso finden wir: Wie das Schmuckstück eines Menschen, […] damit es ein Haus bewohnt. (Jes 44,13) Und siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen. (Prov 24,31) Und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen. (Gen 3,18) Seine Fläche war mit Unkraut bedeckt. (Prov 24,31) Im Schweiße deines Angesichts wirst du [dein] Brot essen. (Gen 3,19) Und seine steinerne Mauer war eingerissen. (Prov 24,31) Und Gott JHWH schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus. (Gen 3,23)

SDtn § 48

Eine andere Auslegung: Am Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber. (Prov 24,30) Kauft einer einen Acker und kauft einen Weinberg und arbeitet nicht darin, wird er faul genannt. [So geht es einem Schriftgelehrten, der sich nicht mit seiner Tora abgibt: Schließlich] belässt er bei zwei oder drei Worten in einem Abschnitt. Und siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen. (Prov 24,31) Er sucht die Auslegung des Abschnitts und findet sie nicht. Seine Fläche war mit Unkraut bedeckt und seine steinerne Mauer war eingerissen. (Prov 24,31) Weil er nicht darin arbeitet, sitzt er und erklärt das Reine unrein und das Unreine rein und zerbricht den Zaun der Schriftgelehrten. Was ist die Strafe für einen solchen? Salomo legte es für ihn mit der Überlieferung dar: Und wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen. (Koh 10,8)

Proverbia  235

Kapitel 25 Auch diese sind Sprüche Salomos. (Prov 25,1) R. Jehoschua ben Levi sagte: Warum haben die Männer Hiskijas ein so hohes Alter verdient?292 Weil sie im Gericht bedachtsam und im Gericht ausgeglichen waren, denn es heißt: Goldene Äpfel in silbernen Prunkschalen, [so ist] ein zu seiner Zeit gesprochenes Wort.

MidrProv 25,1 [S. 165-167]291

(Prov 25,11)

R. Chama bar Chanina sagte: Was lehrt die Bibel [mit]: Auch diese? (Prov 25,1) Dass sie im Gericht bedachtsam und im Gericht ausgeglichen sind. Denn jeder, der ärgerlich ist, vergisst schließlich seine Worte. Denn so finden wir es bei Mose: Als er ärgerlich war, vergaß er seine Worte, und der Priester Eleazar antwortete an seiner Stelle, denn es heißt: Und der Priester Eleasar sprach zu den Kriegsleuten[..., was JHWH Mose geboten hatte]. (Num 31,21)

Unserem Meister Mose hat er geboten, mir hat er nicht geboten. Und ist das nicht [ein Schluss] vom Leichteren aufs Schwerere: Wenn Mose, der Ursprung der Weisheit und der Ursprung der Prophetie, seine Worte vergaß, als er ärgerlich war, sodass Eleasar an seiner Stelle antwortete, um wie viel mehr [ist es so] beim Rest der Menschen. Die sie zusammengetragen haben (‫)העתיקו‬. (Prov 25,1) Das lehrt, dass sie verborgen waren. Eine andere Auslegung: ‫ העתיקו‬ist nichts anderes als ein Wegbewegen (‫)פרשו‬, wie wenn du sagst: Und er brach von dort zu dem Gebirge auf (‫)ויעתק‬. (Gen 12,8) Und es ist nicht nötig zu sagen: Der Berge versetzt (‫)המעתיק‬, ohne dass sie es bemerken. (Ijob 9,5) Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, die Ehre der Könige aber, eine Sache zu erforschen. (Prov 25,2) R. Levi [sagte] im Namen von R. Chama bar Chanina:

 291 In anderer Reihenfolge. 292 Vgl. Raschi zu Prov 25,1.

GenR 9,1

236  Jalkut Schimoni

Vom Anfang des Buches Genesis bis „und vollendet wurden“:293 Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen. (Prov 25,2) Von da an und weiter: Die Ehre der Könige aber ist es, eine Sache zu erforschen. (Prov 25,2) bSchab 11a

Die Höhe des Himmels und die Tiefe der Erde und das Herz der Könige sind nicht zu ergründen. (Prov 25,3) Rav Machseja sagte, Rav Chama bar Gurja habe gesagt:294 Wären alle Meere Tinte und [alle] Binsen Schreibrohre (κάλαμος) und Himmel und Erde Schreibblätter und alle Männer Schreiber (libellarius), so brächten sie es doch nicht fertig, die Komplexität der Obrigkeit aufzuschreiben. Rav Mescharscheja sagte: Welcher Vers [lehrt das]? Die Höhe des Himmels und die Tiefe der Erde und das Herz der Könige sind nicht zu ergründen. (Prov 25,3)

GenR 10,2

Entfernt man die Schlacke aus dem Silber, zieht der Schmied ein Gerät hervor. (Prov 25,4)

R. Eliezer ben Jakob sagte: Das gleicht einem Bad (ἀναβάϑης), das voll Wasser ist und die Kachel- (δίσκος) Arbeit ist nicht zu sehen. Wenn man es abstellt und das Wasser darin abläuft, werden die Kacheln sichtbar. Ebenso ist es, wenn in der Welt Chaos ist, ist das Werk von Himmel und Erde nicht sichtbar sind. Wenn das Chaos aus der Welt entfernt wird, wird das Werk von Himmel und Erde sichtbar. So zieht der Schmied ein Gerät hervor. (Prov 25,4) Geräte werden hergestellt, denn es heißt: So wurden [der Himmel und die Erde] und all ihr Heer vollendet. (Gen 2,1) TanB wa-jiqra 2295

(161c)

Denn besser man sagt zu dir: Steig hier herauf, als dass man dich vor einem Edlen herabsetzt. (Prov 25,7) R. Tanchuma sagte: Entferne dich von deinem Sitz zwei oder drei Sitze, / damit man zu dir sage: Steig herauf! Und steig [zu schnell] nicht herauf, damit man dir nicht sage: Geh, steig herab! Auch Mose ging nicht hinein, bevor er ihn rief, denn es heißt: Und JHWH rief Mose. (Lev 1,1)

 293 Gen 2,1. 294 Vgl. Raschi zu Prov 25,3. 295 Tan wa-jiqra 1.

Proverbia  237

Und so pflegte Hillel zu sagen: Meine Erniedrigung ist meine Erhöhung, meine Erhöhung ist meine Erniedrigung.

LevR 1,5

Was ist der Beweis? Der hoch droben thront, der tief hinunterschaut. (Ps 113,5-6) Du findest, als der Heilige, gepriesen sei er, sich Mose aus dem Dornbusch offenbarte, verhüllte dieser sein Gesicht vor ihm, denn es heißt: Da verhüllte Mose sein Gesicht. (Ex 3,6) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Mose: Nun aber geh hin, denn ich will dich senden. (Ex 3,10) R. Eleazar sagte: Das He am Ende des Wortes „Lade“ (‫ )תיבה‬besagt: Wenn nicht du sie befreist, befreit sie kein anderer. Am Meer stand [Mose] beiseite. Da sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm: Und du, erhebe deinen Stab. (Ex 14,16) Wenn du ihn nicht erhebst, erhebt ihn kein anderer. Beim Zelt stand er beiseite. Da sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm: Wie lange noch willst du dich erniedrigen? Es ist dein Augenblick. Alles in allem gibt es nur einen Ruf an Mose: Und JHWH rief Mose. (Lev 1,1) Geh nicht schnell zu einem Streit hinaus. (Prov 25,8) Das spricht von dem Sohn der israelitischen Frau, denn es steht geschrieben: Und der Sohn einer israelitischen Frau ging aus. (Lev 24,10) Er begann zu lästern und zu schmähen. Salomo [aber] sagte: Geh nicht schnell zu einem Streit hinaus. (Prov 25,8) Warum? Am Ende wird der Stamm Dan dich beschämen, denn es heißt: [Du möchtest nicht wissen, was du am Ende tust,] wenn dich dein Nächster beschämt. (Prov 25,8) Gäbe es einen Streit zwischen dir und deinem Nächsten, warum solltest du lästern? Deinen Streit führe mit deinem Nächsten, aber gib nicht preis, was ein anderer dir anvertraut hat. (Prov 25,9) Was du als letztes Geheimnis der Welt erwähnen würdest, denn es heißt: Und bei den Letzten bin ich derselbe. (Jes 41,4) Ich bin der Erste und bin der Letzte. (Jes 44,6) Damit dich nicht schmäht, wer es hört. (Prov 25,10) Und alle, die es gehört haben, sollen ihre Hände auf seinen Kopf legen. (Lev 24,14)

Jelamdenu

238  Jalkut Schimoni

Und dein übler Ruf nicht mehr weicht. (Prov 25,10) Und die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. (Lev 24,14) PR 22,4

Eine andere Auslegung: Geh nicht schnell zu einem Streit (‫ )לרב‬hinaus. (Prov 25,8) „Zur Autorität“ (‫ )לרב‬steht geschrieben. R. Menachma bar Jakob [sagte]: Lauf nie der Autorität (‫ )השררה‬nach. Warum? Denn was willst du hinterher machen, wenn dein Nächster dich beschämt? (Prov 25,8)

Anderntags kommen sie und stellen dir Fragen. Was willst du ihnen dann antworten? R. Ze’ira erbrachte [den Beweis] von hier: Du sollst nicht [den Namen Gottes] missbrauchen. (Ex 20,7) Wenn die Schrift vom falschen Eid spricht, dann steht geschrieben: Und ihr sollt nicht bei meinem Namen falsch schwören. (Lev 19,12) Was lehrt die Bibel [mit]: Du sollst nicht [den Namen Gottes] missbrauchen? (Ex 20,7) Dass du keine Verantwortung (‫ )שררה‬auf dich nehmen sollst, wenn du nicht dazu geeignet bist. Steht geschrieben in § 940 [PR 22,4] und in § 353 [bSanh 44b].

R. Menachma erbrachte [den Beweis] im Namen von Rabbi Tanchum von hier: Wer aber Ehebruch mit der Frau [seines Nächsten] begeht, ist herzlos. (Prov 6,32) Jeder, der Verantwortung übernimmt, um davon zu profitieren, ist nur wie ein Ehebrecher, der vom Körper der Frau profitiert. Nur wer sich selber vernichten will, wird das tun. (Prov 6,32) Wie Mose, der sagte: Wenn aber nicht, so lösche mich aus deinem Buch. (Ex 32,32) Und wie Josua, der sagte: Bitte, JHWH296. (Jos 7,8) Und nicht durch sie. Wie David, der sagte: JHWH, mein Gott, lass doch deine Hand mit dieser Plage gegen mich sein [...], aber nicht gegen dein Volk. (I Chr 21,17)

 296 BH: Herr.

Proverbia  239

R. Abbahu sagte: [Gott sagt:] Ich werde heilig genannt. Aber wenn du nicht alle diese Eigenschaften hast, die ich habe, sollst du keinerlei Autorität (‫ )שררה‬auf dich nehmen. Abaje sagte zu Rav Dimi: Worauf bezieht ihr im Westen diesen Vers?

bSanh 44b

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Ezechiel [§ 353, bSanh 44b].

Goldene Äpfel in silbernen Prunkschalen. (Prov 25,11)

GenR 93,3

Aquila übersetzt [ins Aramäische]: Äpfel von Gold in silbernen Schalen. [So ist] ein zu seiner Zeit (‫ )אפניו‬geredetes Wort. (Prov 25,11) Wie das Rad (‫)אופן‬297 sein Gesicht von jeder Seite zeigt, so zeigten sich die Worte der Tora von jeder Seite, als er mit Josef redete. Das ist es, was geschrieben steht: Da trat Juda zu ihm [und sprach: Bitte, mein Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort vor dem Ohren seines Herrn reden]. (Gen 44,18) Wolken und Wind, doch kein Regen, [so ist] ein Mann, der mit betrügerischem Geschenk prahlt. (Prov 25,14) R. Isaak sagte, R. Jochanan habe gesagt: Der Regen wird nur dererwegen zurückgehalten, die Almosen in der Öffentlichkeit versprechen und nicht geben.298 Der Rest des Abschnitts / steht geschrieben in [Jalkut] Könige § 222 [bSanh 29a].

bTaan 8b

(161d)

Und eine sanfte Zunge zerbricht Knochen. (Prov 25,15) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige im Abschnitt „und das Haus war, als es erbaut wurde“ (I Reg 6,7) § 182 [bGit 68b-69a].

Hast du Honig gefunden, iss [nur] deinen Bedarf. (Prov 25,16) Das ist Ben Azzai. Damit du seiner nicht überdrüssig wirst. (Prov 25,16) Das ist Ben Zoma.

 297 In der Vision Ezechiels (Ez 1,15-21). 298 Vgl. Raschi zu Prov 25,14.

MidrProv 25,16 [S. 167]

240  Jalkut Schimoni

bChag 7a

Setze deinen Fuß selten in das Haus deines Nächsten, damit er deiner nicht überdrüssig wird und dich hasst. (Prov 25,17) R. Levi wies auf einen Widerspruch hin: Es steht geschrieben: Ich will mit Brandopfern in dein Haus hineingehen. (Ps 66,13) Und es steht geschrieben: Setze deinen Fuß selten in das Haus deines Nächsten. (Prov 25,17) Das ist kein Widerspruch. Hier mit Sündopfern und Schuldopfern, dort mit Brandopfern und Ganzsopfern.

jPea 1,1299

Hammer und Schwert und gespitzer Pfeil, [so ist] ein Mann, der als falscher Zeuge gegen seinen Nächsten aussagt. (Prov 25,18) Warum wird die Zunge dreifach [als Hammer, Schwert, Pfeil] genannt? Weil sie drei tötet: Den, der es sagt, den, der es aufnimmt und den, über den es gesagt wird. Und in den Tagen Sauls hat sie vier getötet: Doeg, der es gesagt hat, Saul, der es aufgenommen hat, Ahimelech, über den es gesagt wurde. Und warum wurde Abner, der Sohn Ners, getötet? Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 134 [= § 133, Tan chuqqat 4; bSanh 20a] und in [Jalkut] Könige [§ 222, bSanh 29a].

ThrR pet. 13

Hammer (‫)מפיץ‬300. (Prov 25,18) R. Chanina bar Pappa sagte: Hammer. (Prov 25,18) Und JHWH wird dich zerstreuen (‫)והפיצך‬. (Dtn 28,64) Schwert. (Prov 25,18) Und ich werde das Schwert hinter euch herziehen. (Lev 26,33) Und gespitzter Pfeil. (Prov 25,18) Wenn ich böse Pfeile des Hungers entsende. (Ez 5,16) Alles das gegen wen? Gegen die Israeliten, die ein lügnerisches Zeugnis abgaben, als sie sagten: Das sind deine Götter, Israel. (Ex 32,4.8)  299 Vgl. Tan chuqqat 4; TanB chuqqat 8. 300 Hapax legomenon.

Proverbia  241

Nachdem sie [so] gesündigt hatten, gingen sie ins Exil. Eine andere Auslegung: Hammer und Schwert und gespitzter Pfeil. (Prov 25,18)

MidrProv 25,18 [S. 167]

R. Abbahu sagte: Komm und sieh, wie schwer die Verleumdung ist: Wie diese drei Dinge, Speere und Pfeile und Schwerter, töten, so tötet die Verleumdung. Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm Brot zu essen. (Prov 25,21)

bMeg 16a

Was beabsichtigte Ester, als sie Haman einlud? Vom Haus ihres Vaters hatte sie gelernt usw. denn es steht geschrieben in [Jalkut] Megilla[t Ester] [§ 1056, bMeg 15b].

Sieben Namen hat der böse Trieb.

bSuk 52a

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Ezechiel § 395 [= § 375, bSuk 52a].

Nordwind gebiert Regen. (Prov 25,23)

bTaan 7a

Rav Chisda sagte: Der Regen wird nur durch verleumderisches Reden zurückgehalten, denn es heißt: Nordwind gebiert Regen, und eine heimliche Zunge verdrießliche Gesichter. (Prov 25,23) Kühles Wasser auf eine durstige Kehle (‫)נפש‬. (Prov 25,25)

GenR 57,2

Wir haben gelernt:301 ÜBER DEN REGEN UND ÜBER GUTE NACHRICHTEN SPRECHE MAN: „GESEGNET DER GUT IST UND GUTES TUT.“ R. Berekhja erbrachte [den Beweis] im Namen von R. Levi von hier: Kühles Wasser auf eine durstige Kehle, so ist eine gute Nachricht aus einem fernen Land. (Prov 25,25) Wie [man] bei einer guten Nachricht [sagt], „der gut ist und Gutes tut“, so [sagt man] auch bei „kühlem Wasser“: „Der gut ist und Gutes tut“. Eine trübe Quelle und verdorbener Brunnen ist ein Gerechter, der vor einem Gottlosen wankt. (Prov 25,26) R. Juda der Sohn von R. Simon (Σίμων) sagte:

 301 Mischna Ber 9,2.

GenR 75,2

242  Jalkut Schimoni

So wie es nicht möglich ist, eine Quelle zu trüben und einen Brunnen zu verderben, so ist es nicht möglich, dass ein Gerechter vor dem Frevler wankt. bBer 56b

Wie ein Vogel, der fern von seinem Nest umherschweift. (Prov 27,8) Wer im Traum einen Vogel sieht, soll früh aufstehen und sagen: Wie schwebende Vögel, so wird er beschirmen. (Jer 31,5) Bevor ihm ein anderer Vers vorangeht: Wie ein Vogel, der fern von seinem Nest umherschweift, so ist ein Mann, der fern von seinem Wohnort umherschweift. (Prov 27,8)

bChag 9b

R. Jehuda sagte: Wie ein Vogel, der fern von seinem Nest umherschweift. (Prov 27,8) Das ist ein Schriftgelehrter, der sich von der Tora trennt. Und es heißt: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden? (Jer 2,5)

Kapitel 26 bBM 84a

Antworte dem Dummen nicht entsprechend seiner Torheit. (Prov 26,4) Wenn R. Jischmael, der Sohn von R. Jose und R. Eleazar, der Sohn von R. Simeon, einander begegneten, hätte ein Joch Rinder unter ihnen hindurchgehen können, ohne sie zu berühren.302 Eine Dame (matrona) sagte zu ihnen: Eure Kinder sind nicht von euch. Sie sagten zu ihr: Ihre303 sind größer als unsere. Wenn es so ist, dann umso mehr[, dass sie so keine Kinder zeugen konnten, sagte die Dame]. Es gibt einige, die sagen, sie antworteten: Denn wie der Mann, so seine Kraft. (Jdc 8,21) Es gibt einige, die sagen, sie antworteten ihr: Liebe drückt das Fleisch zusammen. Warum antworteten sie ihr? Es steht doch geschrieben: Antworte dem Dummen nicht entsprechend seiner Torheit? (Prov 26,4) Damit nicht üble Nachrede gegen ihre Kinder ausgebracht werde.

bSchab 30b

Sie wollten das Buch Proverbia wegschließen, weil seine Worte einander widersprechen. Und warum schlossen sie es nicht weg? Sie sagten: Haben wir uns nicht mit dem Buch Kohelet beschäftigt und den Sinn gefunden? Wir wollen uns auch mit Proverbia beschäftigen und den Sinn finden. Wieso widersprechen seine Worte einander? Es steht geschrieben:

 302 Weil sie so dick waren. 303 Der Umfang ihrer Frauen.

Proverbia  243

Antworte dem Dummen nicht entsprechend seiner Torheit. (Prov 26,4) Und es steht geschrieben: Antworte dem Dummen entsprechend seiner Torheit. (Prov 26,5) / Das ist kein Problem. Das eine [handelt] von Worten der Tora, das andere von weltlichen Worten.

(162a)

Wie [ist das zu erklären]? Einer, der zu R. Chijja ging, sagte zu ihm: Deine Frau ist meine Frau und deine Söhne sind meine Söhne. Er sagte zu ihm: Möchtest du gerne einen Becher Wein trinken? Er trank und platzte. Ein anderer ging zu R[abbi]. Er sagte zu ihm: Deine Mutter ist meine Frau und du bist mein Sohn. Er sagte zu ihm: Möchtest du gerne einen Becher Wein trinken? Er trank und platzte. R. Chijja sagte: Rabbi nützte das Gebet, dass er nicht einem Illegitimen304 gleichgestellt wurde. Denn wenn Rabbi betete, pflegte er zu sagen: Es sei dein Wille, JHWH, mein Gott, dass du mich vor Frechen und vor Frechheit rettest.305 Und was ist es bei den Worten der Tora? Dass Rabban Simeon ben Gamaliel saß und auslegte: Künftig wird eine Frau täglich schwanger werden und gebären, denn es heißt: Schwanger und Gebärend miteinander. (Jer 31,8) Da spottete ein Schüler über ihn. Er sagte: Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne. (Koh 1,9) Er sagte zu ihm: Komm, ich will dir ein Beispiel (δεῖγμα) in dieser Welt zeigen. Er ging hinaus und zeigte ihm eine Henne. Eine andere Auslegung: Antworte dem Dummen nicht. (Prov 26,4) An einem Ort, wo man ihn und dich kennt. Warum? Damit nicht auch du ihm gleich wirst. (Prov 26,4) Dass man sagt: Er verhandelt mit den Dummen. Antworte dem Toren. (Prov 26,5) An einem Ort, wo man ihn und dich nicht kennt, damit man nicht sagt: Wäre er in Bezug auf die Sache verdächtig, die er über ihn sagt, hätte er ihm gegenüber nicht

 304 Einem in einer verbotenen Verbindung gezeugten Kind. 305 Zu privaten Bittgebeten siehe Ismar Elbogen, Der jüdische Gottesdienst in seiner geschichtlichen Entwicklung (Leipzig: Fock, 1913), 75.

MidrProv 26,45.8 [S. 169]

244  Jalkut Schimoni

geschwiegen. Und jeder, der einem Toren Ehre erweist, der wirft einen Stein auf Merkur (Mercurius)306. Jelamdenu

Er stößt sich (‫)מקצה‬307 die Füße (‫)רגלים‬, er trinkt gewaltig. (Prov 26,6) Das sind die Kundschafter (‫)המרגלים‬, die Verleumdungen verbreiteten: Es ist ein Land, das seine Bewohner verzehrt. (Num 13,32) Und was geschah ihnen? Ihre Füße wurden abgehauen (‫)נקצצו‬, damit sie nicht ins Land hineingingen, denn es heißt: Diese Männer, die ein böses Gerede über das Land aufgebracht hatten, starben. (Num 14,37)

Eine andere Auslegung: Er stößt sich (‫)מקצה‬308 die Füße. (Prov 26,6) Das ist die Schlange, denn sie sprach Verleumdungen über ihren Schöpfer aus: Denn Gott weiß, dass an dem Tag, da du309 davon isst. (Gen 3,5) Und er verhängte über sie das Urteil (ἀπόφασις), ihre Füße abzuhacken (‫)נקצצו‬: Du sollst auf deinem Bauch kriechen. (Gen 3,14) Und ihre Stimme erklang von einem Ende der Welt bis zum anderen, denn es heißt: Sein Geräusch ist wie das einer Schlange, die davoneilt. (Jer 46,22) Hat denn die Schlange eine Stimme? Vielmehr, wie die jener Schlange, der man Hände und Füße abgehackt hat. bChul 133a

Wie das Festbinden (‫)כצדור‬310 eines Steines in einer Schleuder (‫)במרגמה‬311. (Prov 26,8) Rav sagte:312 Jeder, der einen Schüler unterrichtet, der nicht würdig ist, ist wie einer, der einen Stein auf Merkur (Mercurius) wirft, denn es heißt: Wie das Festbinden eines Steines in einer Schleuder, so [ist], wer einem Toren Ehre erweist. (Prov 26,8) Und „Ehre“ ist immer die Tora, denn es heißt:

 306 Samuel Krauss, Griechische und lateinische Lehnwörter in Talmud, Midrasch und Targum, Bd. 2 (Berlin: S. Calvary & Co., 1899), 354: „Hermes […] Die Wanderer hoben die am Weg liegenden Steine auf und weihten sie dem Hermes, den sie als Vorsteher der Wege erkannten.“ 307 Hapax legomenon. 308 Hapax legomenon. 309 BH: ihr davon esst. 310 Hapax legomenon. 311 Hapax legomenon. 312 Vgl. Raschi zu Prov 26,8.

Proverbia  245

Ehre erben die Weisen. (Prov 3,35) R. Chama bar Chanina sagte: Jeder, der einem Gutes tut, der es nicht bemerkt, ist, als werfe er einen Stein auf Merkur, denn es heißt: Wie das Festbinden eines Steines. (Prov 26,8) R. Jehuda sagte, Rav habe gesagt: Jeder, der einem Schüler Tora lehrt, der nicht würdig ist, verfällt der Gehenna, denn es heißt: Alle Finsternis ist aufgespart für seine aufgesparten [Schätze]. Ein Feuer, das nicht angefacht ist, wird ihn fressen. Übel wird es dem ergehen, der in seinem Zelt übrig geblieben ist. (Ijob 20,26) Und „der übrig geblieben ist“ ist nichts anderes als ein Schriftgelehrter, denn es heißt: Und unter den Übrig gebliebenen, die JHWH berufen wird. (Joel 3,5) Wie ein Hund, der zu seinem Gespei (‫)קיאו‬313 zurückkehrt. (Prov 26,11)

bJoma 86b

Unsere Lehrer lehrten: Übertretungen, die man an einem Versöhnungstag bekennt, soll man nicht an einem anderen Versöhnungstag bekennen. Doch wenn man sie314 wiederholt hat, muss man sie bekennen. Aber wenn man sie nicht wiederholt hat und man bekennt sie, sagt die Schrift darüber: Wie ein Hund, der zu seinem Gespei zurückkehrt. (Prov 26,11) R. Eliezer ben Jakob sagt: Um wie viel mehr wird dieser gelobt, denn es steht geschrieben: Denn ich erkenne meine Vergehen[, und meine Sünde ist stets vor mir]. (Ps 51,5) Und wie halte ich aufrecht: Wie ein Hund, der zu seinem Gespei zurückkehrt? (Prov 26,11) Nach R. Huna, denn R. Huna sagte: Wenn ein Mensch eine Übertretung begangen hat und er sie wiederholt, ist sie für ihn als sei sie erlaubt worden. Siehst du einen Mann, der sich selbst für weise hält.315 (Prov 26,12) R. Ammi sagte:

 313 BH: ‫ קאו‬Hapax legomenon. 314 Die Übertretungen. 315 Wörtlich: der in seinen Augen weise ist.

GenR 22,6

246  Jalkut Schimoni

Der böse Trieb geht nicht auf den Seiten, sondern mitten auf dem Platz (πλατεῖα). Und wenn er einen Menschen sieht, der mit seinen Augen blinzelt, der sein Haar frisiert, der seine Fersen schwingt, dann sagt er: Der ist mir zur Hand. (162b)

Was ist der Beweis? Siehst du einen Mann, der sich selbst für weise hält, für einen Toren gibt es mehr Hoffnung / als für ihn. (Prov 26,12) R. Abba sagte: Jeder, der seinen Trieb in der Jugend gewähren lässt, ist ihm schließlich im Alter ausgeliefert. Was ist der Beweis? Wenn einer seinen Sklaven von Jugend auf verhätschelt, so wird der zuletzt rebellisch. (Prov 29,21)

Der Faule spricht: Ein Junglöwe ist auf dem Weg. (Prov 26,13) Steht oben geschrieben und hier an seinem Ort [auf Blatt 158d]. GenR 75,3

Einen Hund packt der bei den Ohren, wer sich im Vorbeigehen über einen Streit ereifert, der ihn nichts angeht. (Prov 26,17) R. Huna, der Sohn von R. Samuel bar Nachmani sagte: Das gleicht einem Räuber (ληστής), der an einer Wegkreuzung schlief, an der einer vorbeikam und ihn bedrängte, indem er zu ihm sagte: Steh auf, hier befindet sich ein böses Lebewesen. Er stand auf, begann ihn zu schlagen [und] sagte zu ihm: Der Böse [bekommt] Ärger! Er sagte zu ihm: Du hast geschlafen, und du hast aufgeweckt. Ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu Jakob: Er ging seines Weges, und du sandtest ihm [die Nachricht]: So spricht dein Knecht Jakob. (Gen 32,5)

Jelamdenu

Eine andere Auslegung: [Das gleicht] einem Wolf, der kam und ein Zicklein aus der Herde raubte. Dort war ein Hund, der Töpfern gehörte. Er ging hinaus und bellte ihn an und stritt mit ihm. Der Wolf sagte zu ihm: Du bist der Hund, der Töpfern gehört. Habe ich etwas von dem Euren genommen? Ich habe nur etwas von der Herde der Hirten genommen. Warum streitest du mit mir? Ebenso ging Balak gegen Israel vor, weil sie Sihon und Og getötet hatten.

MidrProv 26,18-

Wie einer der zum Zeitvertreib schießt (‫)כמתלהלה הירה‬316, der Brandgeschosse, Pfeile und Tod schleudert. (Prov 26,18)

19 [S. 169-170]

Rav sagte: Jeder, der sitzt und seinen Gefährten betrügt, ist wie ein tödlicher Pfeil, denn es heißt:  316 Hapax legomena.

Proverbia  247

So ist einer, der seinen Nächsten betrogen hat und dann sagt: Ich mache Spaß. (Prov 26,19)

Was steht danach geschrieben? Wenn das Holz zu Ende geht, erlischt das Feuer [...], Kohle zur Kohlenglut. (Prov 26,20-21)

Mit seinen Lippen verstellt sich der Gehässige. (Prov 26,24) Azarja sagte: An den Lippen des Menschen erkennt man, ob er liebt oder hasst. Die Worte eines Nörglers (‫ )נרגן‬sind wie Leckerbissen. (Prov 26,22) Die Worte, die sie dem Heiligen, gepriesen sei er, zuschleuderten (‫)שרגנו‬, verursachten ihnen generationenlang Nöte. Wären die Kundschaftern nicht bezahlt worden, wären sie nicht mit ihnen geschlagen worden. Vielmehr freundeten sie sich mit ihnen an, denn es heißt: Und ihr murrtet in euren Zelten. (Dtn 1,27)

Tan schelach 11317

Silberglasur auf Tongeschirr aufgebracht. (Prov 26,23) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige § 198 [TanB toldot 9].

Wenn er seine Stimme sanft macht, traue ihm nicht! Denn sieben [Gräuel sind in seinem Herzen]. (Prov 26,25)

GenR 65,11

Siebzig Gräuel sind in seinem Herzen. Du findest ein Gräuel in der Tora geschrieben und darin sind zehn [Gräuel] enthalten: Es soll unter dir niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt. (Dtn 18,10) Um wie viel mehr [gilt dies] für die sieben Gräuel, die hier geschrieben stehen. Dies will der Vers sagen: Denn sieben Gräuel sind in seinem Herzen. (Prov 26,25) Denn siebzig Gräuel sind in seinem Herzen. Sieben Heiligtümer, die zerstört werden sollten: Das Zelt der Begegnung und Gilgal, Schilo und Nob und Gibeon und zwei Tempel.

TanB toldot 8

Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben zu „sechs Dinge sind es, die JHWH hasst [und sieben sind seiner Seele ein Gräuel]“ (Prov 6,16) [§ 938, Jelamdenu].

Wer Hass durch Täuschung verdeckt. (Prov 26,26)

 317 TanB schelach 20.

bSota 9a

248  Jalkut Schimoni

[Hass] operiert im Verborgenen, denn es heißt: Auch des Ehebrechers Auge lauert auf die Abenddämmerung, indem er sagt: Kein Auge kann mich dann erspähen. Und eine Verhüllung legt er aufs Gesicht. (Ijob 24,15) Doch der Heilige, gepriesen sei er, entlarvt (παῤῥησία) ihn durch Aufdeckung, denn es heißt: Mag sich der Hass in Täuschung verbergen, seine Bosheit wird [doch] in der Versammlung enthüllt werden. (Prov 26,26) MidrPs 52,3

R. Chijja lehrte: Man entlarvt (παῤῥησία) die Heuchler durch [deren] Entweihung des Namens, denn es heißt: Seine Bosheit enthüllt sich in der Versammlung. (Prov 26,26) Und es heißt: Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut, dann lege ich einen Anstoß vor ihn. (Ez 3,20) Und warum gibt der Heilige, gepriesen sei er, einen bösen Weg vor? Um den Menschen ihre Taten offenzulegen (παῤῥησία). Damit ihm nicht etwas wegen der Übertretungen widerfährt und man Klage gegen die Eigenschaft des Gerichts führt. Geh und lerne von Doeg, der das Haupt des Gerichtshofs (συνέδριον) war, denn es heißt: Er war Aufseher über die Hirten Sauls. (I Sam 21,8) Und weil er die Eigenschaft der Verleumdung hatte, entlarvt (παῤῥησία) ihn die Schrift.

Kapitel 27 GenR 73,9

Rühme dich nicht des morgigen Tages, denn du weißt nicht[, was der Tag gebiert]. (Prov 27,1)

Du hast gesagt: Und meine Gerechtigkeit soll am morgigen Tag für mich zeugen (‫)וענתה‬. (Gen 30,33) Morgen geht deine Tochter hinaus und wird vergewaltigt (‫)מתענה‬. Das ist es, was geschrieben steht: Und Dina, die Tochter Leas, ging hinaus […, und er vergewaltigte sie (‫])ויענה‬. (Gen 34,1-2) bNed 62a

Es rühme dich ein fremder und nicht dein [eigener] Mund. (Prov 27,2) Rava legte aus: Es rühme dich ein fremder und nicht dein [eigener] Mund. (Prov 27,2) Und es steht geschrieben:

Proverbia  249

Und dein Knecht fürchtet [doch] JHWH von seiner318 Jugend an. (I Reg 18,12) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige § 212 [bNed 62a].

Ein Satter tritt / Honig [mit Füßen]. (Prov 27,7)

(162c)

Woher ist das Sprichwort [zu belegen], das die Leute sagen: Im Hunger verschlingt der Hund Unrat? Weil es heißt: Aber dem Hungrigen ist alles Bittere süß. (Prov 27,7)

bBQ 92b

R. Simeon ben Menasja sagt: Siehe, es heißt: Ein Satter tritt Honig [mit Füßen]. (Prov 27,7)

SDtn § 48

Das ist ein Schüler, der nicht von Anfang an gelernt hat. Aber dem Hungrigen ist alles Bittere süß. (Prov 27,7) Das ist ein Schüler, der von Anfang an gelernt hat. Eine andere Auslegung: Honig (‫)נפת‬. (Prov 27,7) Wie ein Sieb (‫ )נפה‬Mehl, Kleie und Hülsen einzeln heraussiebt, so sitzt er und prüft die Worte der Tora und wägt sie ab: NN verbietet, NN erlaubt, NN erklärt für unrein, NN erklärt für rein. Deinen Freund und deines Vaters Freund lass nicht im Stich. (Prov 27,10) Das ist Chanun ben Nachasch. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige [= Samuel, § 147, TanB wa-jera 25].

Besser ein naher Nachbar. (Prov 27,10) Jitro war gut, der fern war und sich mir angenähert hat usw. steht geschrieben in [Jalkut] Richter oberhalb von § 141 [= § 65, Jelamdenu].

Sei weise, mein Sohn (Prov 27,11) usw.

Der Kluge sieht das Unglück (Prov 27,12)

 318 BH: meiner.

TanB wa-jera 25

250  Jalkut Schimoni

usw.

Nimm sein Gewand, denn er hat für einen Fremden gebürgt. (Prov 27,13) Steht alles oben geschrieben [§ 925, MidrProv 1,1]. bAr 16a

Wer seinen Nächsten am Morgen mit lauter Stimme segnet, dem wird es als Verwünschung ausgelegt. (Prov 27,14) Als Rab Dimi kam, sagte er:319 Weswegen wird es einem als Verwünschung ausgelegt, wenn man seinen Nächsten mit lauter Stimme segnet? Vielmehr ist es einem vergleichbar, der in eine Herberge (ὁσπίτιον) gerät, in der man sich sehr um ihn bemüht. Wenn er dann anderntags hinaus geht, preist er [den Wirt] auf der Straße und sagt: Der Barmherzige segne den Betreffenden, der sich so um mich bemüht hat! Dann hören es die Leute und gehen und belästigen ihn. Rav Dimi, der Bruder von Rav Safra, lehrte: Nie erzähle der Mensch von dem Guten seines Gefährten, denn vom Guten kommt er zum Schlechten.

Tan balak 15320

Eine andere Auslegung: Wer seinen Nächsten mit lauter Stimme segnet. (Prov 27,14) Das ist Bileam. Als er ging, um Israel zu verwünschen, verdrehte der Heilige, gepriesen sei er, ihm seine Zunge, und er begann zu segnen, denn es heißt: Und JHWH, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören, und er wandelte. (Dtn 23,6) Der Heilige, gepriesen sei er, gab seiner Stimme Kraft, und sie erscholl von einem Ende der Erde der Welt bis zum anderen, damit die Völker (‫ )האומות‬hörten, dass er sie segnete. Dem wird es als Verwünschung ausgelegt. (Prov 27,14) Denn er sagte: Komm, ich will dir verkünden. (Num 24,14) Und er tötete 24.000. Gibt es eine Verwünschung wie diese?

bJeb 63b

Ein ständig tropfendes Dach an einem stürmischen Tag. (Prov 27,15) Rava sagte: Schwer [zu ertragen] ist eine böse Frau an einem stürmischen Tag, denn es heißt:

 319 Vgl. Raschi zu Prov 27,14. 320 TanB balak 24.

Proverbia  251

Ein ständig tropfendes Dach an einem stürmischen Tag und eine zänkische Frau gleichen sich. (Prov 27,15) Eisen schärft sich an Eisen. (Prov 27,17)

bTaan 7a

R. Chama bar Chanina sagte:321 Um dir zu sagen: Wie beim Eisen eines das andere schärft, so schärfen auch die Schriftgelehrten einander in der Halacha. Eine andere Auslegung: Eisen schärft sich durch Eisen. (Prov 27,17)

MidrProv 27,2 [S. 173]

Das sind Mose und der Frevler Pharao, die sich einer am anderen härteten. Wer den Feigenbaum hütet, wird seine Frucht essen. (Prov 27,18)

bBer 57a

Wer im Traum einen Feigenbaum sieht, dem bleibt seine Tora bewahrt, denn es heißt: Wer den Feigenbaum hütet, wird seine Frucht essen. (Prov 27,18) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Josua § 2 [bBer 57a; Jelamdenu; SNum § 140].

Wie das Wasser ein Gesicht322 für das Gesicht ist. (Prov 27,19) R. Chanina sagte: Gibt es denn ein Gesicht für das Wasser? Vielmehr, wie das Wasser, wenn du es in ein Gefäß gibst und hineinschaust, dich zeigt, so [verhält sich] das Herz des Menschen zum Menschen.

MidrProv 27,19 [S. 175]

Und die Augen des Menschen werden nicht satt (Prov 27,20) usw. steht am Ende des Buches, des letzten Kommentars, geschrieben [vgl. § 876, bTam 32b; § 967, KohZ 1,7].

Wenn du den Toren samt der Körner […] im Mörser (‫)הריפות‬323 zerstampfst. (Prov 27,22)

Und es steht geschrieben: Und ist sie eine Sklavin, [einem Mann] bestimmt (‫)נחרפת‬. (Lev 19,20) Wieso ist erwiesen, dass dieses „bestimmt“ die Bedeutung einer Änderung hat?324 Von hier, denn es steht geschrieben:

 321 Vgl. Raschi zu Prov 27,17. 322 Gemeint ist: Das Wasser ist ein Spiegel für das Gesicht. 323 Hapax legomenon. 324 Die Frau ist die Frau eines Mannes geworden und daher keine Jungfrau mehr.

bKer 11a

252  Jalkut Schimoni

Wenn du den Toren samt der Körner mit dem Stößel im Mörser zerstampfst, ist er mein Mann (‫)בעלי‬. (Prov 27,22) GenR 38,2

(162d) PRK 2,6

R. Abba bar Kahana sagte: Wie einer, der Gerste mit einem Stößel zerstößt und meint, sie dadurch besser zu machen. Doch so lange [der Stößel] hinauf und hinunter geht, weicht seine Torheit nicht von ihm. Ebenso sind es von der Generation der Flut zur Generation der Sprachverwirrung 320 Jahre, denn es heißt: Und die ganze Erde hatte ein und dieselbe Sprache. (Gen 11,1) / R. Berekhja und R. Jehuda, der Sohn von R. Simon (Σίμων) [sagten] im Namen von R. Jehoschua ben Levi: Wenn du den Toren […] im Mörser zerstampfst. (Prov 27,22) Selbst wenn du den Frevler in die Klemme325 nimmst, erreichst du nichts von ihm. Ebenso steht bei Jerobeam geschrieben: Und der Mann Gottes besänftigte das Angesicht JHWHs [...], und sie wurde wie vorher. (I Reg 13,6)

Wie er vorher einem Götzen geopfert hatte, so beim zweiten Mal

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige [§ 201, PRK 2,6; bScheq 15a-b]. MidrProv 27,23 [S. 175]

Kenne das Aussehen deiner Schafe. (Prov 27,23) Das sind die Israeliten, die dem Heiligen, gepriesen sei er, sagen: Herr der Welt, du sollst wissen, wie verwirrt das Aussehen deiner Schafe in dieser Welt ist. Deshalb: Richte deine Aufmerksamkeit auf die Herden. (Prov 27,23) Für die kommende Welt. Und woher [ist zu belegen], dass sie „Herden“ genannt werden? Weil es heißt: Auf guter Weide werde ich sie weiden. (Ez 34,14) Wie die Schafe in einzelnen Herden weiden, so werden die Israeliten künftig in Herden lagern, auf den hohen Bergen Israels. (Ez 34,14)

bJoma 87a

Denn kein Vorrat hält ewig. (Prov 27,24) Wenn man Mar Zutra [Vorräte] zum Wallfahrts-Schabbat trug, pflegte er zu sagen:

 325 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 476 zu ‫חמור‬: “carpenters’ sawing-jack (an instrument for torture).”

Proverbia  253

Denn kein Vorrat hält ewig, und keine Krone bleibt von Geschlecht zu Geschlecht. (Prov 27,24)

Schafe für deine Bekleidung. (Prov 27,26)

bChag 13a

R. Abbahu sagte: Lies nicht „Lämmer“ (‫ )כבשים‬sondern „Unterdrückte“ (‫ ;)כבושים‬Dinge, die eine Geheimsache (‫ )כבשונו‬der Welt sind, seien unter deiner Bekleidung Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Hoheslied im Abschnitt „er küsse mich mit Küssen seines Mundes“ (Cant 1,2) [§ 981, CantR 1,2,1].

Eine andere Auslegung: Schafe für deine Bekleidung. (Prov 27,26)

bChul 84a

Aus der Schurwolle der Lämmer für deine Bekleidung. Und Böcke als Kaufpreis für ein Feld. (Prov 27,26) Stets verkaufe der Mensch ein Feld und kaufe dafür Böcke, aber er verkaufe nicht Böcke und kaufe dafür ein Feld,326 denn es heißt: Und genug Ziegenmilch ist zu deiner Nahrung da, zur Nahrung deines Hauses, und Lebensunterhalt für deine Mägde. (Prov 27,27) Mar Zutra, der Sohn von Rav Nachman, sagte: Gib deinen Mägden immer [genug] Lebensunterhalt. Von hier lehrt die Tora die Lebensregel, dass der Mensch sein Hausgesinde nicht an Fleisch und Wein gewöhnen soll. Und genug Ziegenmilch. (Prov 27,27) Dass es für den Menschen genügt, wenn er Milch von Ziegen und Schafen in seinem Haus zur Versorgung (πρόνοος) hat. Zu deiner Nahrung, zur Nahrung deines Hauses. (Prov 27,27) Deine Nahrung kommt vor der Speisung deines Hauses.

Kapitel 28 Sie fliehen (‫)נסו‬, und niemand verfolgt einen Frevler. (Prov 28,1) Der Frevler flieht (‫)ערק‬, und man verfolgt [ihn] nicht:

 326 Vgl. Raschi zu Prov 27,26.

GenR 84,2

254  Jalkut Schimoni

Er zog in ein Land, weg von seinem Bruder Esau327. (Gen 36,6) Und der Gerechte wird sicher sein wie ein junger Löwe. (Prov 28,1) Und Jakob wohnte. (Gen 37,1) Jelamdenu

Durch die Rebellion (‫ )בפשע‬eines Landes werden seine Herrscher (‫ )שריה‬zahlreich. (Prov 28,2)

Durch die Schuld (‫ )בעון‬einer Generation machen sich alle zu Herrschern (‫)שרים‬. Sieh, wie viele Könige dort waren: Vier Könige gegen die fünf. (Gen 14,9) Aber ein verständiger, einsichtiger Mensch. (Prov 28,2) Das ist Abraham, denn es heißt: Er war der größte Mann unter den Enakitern. (Jos 14,15) Er erkannte seinen Schöpfer und wurde mit zehn Prüfungen geprüft.328 TanB bereschit 37

Böse Menschen verstehen nicht, was recht ist. (Prov 28,5) Das ist die Generation der Flut. Sie sündigten und beachteten nicht, dass Bestrafung auf sie zukam.329 Die aber JHWH suchen, verstehen alles. (Prov 28,5) Das sind Noach und seine Söhne. Als sie vom Heiligen, gepriesen sei er, hörten, dass er die Flut über die Welt bringen wollte, da fürchteten sie sich vor dem Heiligen, gepriesen sei er. Komm und sieh, warum sagte der Heilige, gepriesen sei er, Noach befahl, die Arche zu bauen. Damit sie ihn mit ihr beschäftigt sähen und Buße täten. Aber sie beachteten ihn nicht. Dies will der Vers sagen: Böse Menschen verstehen nicht, was recht ist. (Prov 28,5)

MidrProv 28,6 [S. 177-178]

Besser ein Armer, der in seiner Lauterkeit lebt. (Prov 28,6) Das ist Jakob, denn es heißt: Jakob aber war ein lauterer Mann. (Gen 25,27) Als einer auf krummen Wegen, der aber reich (‫ )עשיר‬ist. (Prov 28,6) Das ist der Frevler Esau. Ganz wie ein haariger (‫ )שער‬Mantel. (Gen 25,25)

 327 BH: Jakob. 328 Vgl. jSchab 16,1; Soferim 21,9; GenR 14,6.; PRE 26-31. 329 Vgl. Raschi zu Prov 28,5.

Proverbia  255

Wer sein Vermögen durch Zins und Wucher vermehrt, häuft es für einen an, der sich der Geringen erbarmt. (Prov 28,8)

bBM 70b

Wer ist „der sich erbarmt“? Sage, einer wie König Schapur. R. Nachman bar Isaak sagte: Huna sagte zu mir: Sogar Zins [von einem Heiden führt zu] mehr Verlust von Leben. Wer sein Vermögen durch Zins und Wucher vermehrt. (Prov 28,8) In welcher Weise?330 Da will ein Israelit von ihm leihen, und ein Fremder (‫ )נכרי‬will von ihm leihen. Er sagt: Es ist besser, ich leihe einem, von dem ich Zins erhalte, und er leiht dem Fremden. Über ihn sagt Salomo: Wer sein Vermögen durch Zins und Wucher vermehrt. (Prov 28,8)

TanB mischpatim 5

Wer ist „der sich der Geringen erbarmt“? Das ist Esau. Hat sich denn Esau der Geringen erbarmt? Vielmehr lässt ihn die Regierung [Geld] verlieren und nimmt von ihm und [erfüllt] damit die Bedürfnisse der Leute, öffentliche Bäder (δημόσια) und Straßen zu fertigen.331 Wendet jemand sein Ohr vom Hören der Tora ab. (Prov 28,9)

bSchab 10a

R. Jirmeja saß vor R. Zera. Er war mit einer Gesetzestradition (‫ )שמעתא‬beschäftigt, verspätete sich und beeilte sich. Er sagte: Wendet jemand sein Ohr vom Hören der Tora ab, / ist auch dessen Gebet ein Gräuel.

(163a)

(Prov 28,9) Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben [§ 937].

Jeder, dem die Worte der Tora nicht lieb sind, dessen Gebet ist auch ein Gräuel. Wer Redliche auf einen bösen Weg leitet. (Prov 28,10) Das ist Bileam. Anfangs waren die Erzfrauen (‫ )חבריות‬unbefleckt: Da kam Rahel mit den Schafen. (Gen 29,9) Nun hatte der Priester von Midian sieben Töchter. (Ex 2,16) Doch durch seine Worte gerieten sie in Unzucht. Und so, wie er in die Irre führte, wurde er in die Irre geführt: Durch den Rat, den er ihr gab, fiel er:  330 Vgl. Tan mischpatim 14. 331 Vgl. Raschi zu Prov 28,8. 332 TanB balak 8.

Tan balak 5332

256  Jalkut Schimoni

Er wird in seine Grube fallen. (Prov 28,10) MidrProv 28,11 [S. 177-178]

Weise in seinen Augen ist ein reicher Mann. (Prov 28,11) Das ist Haman. Aber ein Geringer, der verständig ist, durchschaut ihn. (Prov 28,11) Das ist Mordechai, der Gerechte. Eine andere Auslegung: Ein reicher Mann. (Prov 28,11) Das ist der Pharao. Aber ein Geringer, der verständig ist, durchschaut ihn. (Prov 28,11) Das ist Mose. Eine andere Auslegung: Ein reicher Mann. (Prov 28,11) Das ist Esau. Aber ein Geringer, der verständig ist, durchschaut ihn. (Prov 28,11) Das ist Jakob.

PRK 24,8

Wer seine Verbrechen zudeckt, wird keinen Erfolg haben. (Prov 28,13) R. Simon (Σίμων) und R. Jehoschua ben Levi [sagten] im Namen von R. Simeon ben Chalafta: Alle Pflanzungen, deren Wurzeln du zudeckst, gedeihen. Aber die Nüsse, deren Wurzeln du zudeckst, gedeihen nicht. [Das gleicht] einem Räuber (ληστής), der vor dem Henker (quaestionarius) gerichtet wird. Die ganze Zeit, da er sich wehrt, schlägt er ihn. Gesteht er, nimmt er das Folterinstrument (furcilla).333 Aber der Heilige, gepriesen sei er, ist nicht so. Solange er nicht gesteht, nimmt er das Folterinstrument (furcilla). Sobald er aber gesteht, gibt er einen Freispruch (dimissus). R. Jirmeja sagte: Wer sie aber bekennt. (Prov 28,13) Nach dem Maß von: Und wer verlässt, wird Erbarmen finden. (Prov 28,13)

 333 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1240 zu ‫פרקולא‬: “fork, an instrument of torture.”

Proverbia  257

Unsere Lehrer lehrten: Wem gleicht ein Mensch, der eine Übertretung begangen hat, sie eingesteht und nicht bereut? Einem Menschen, der ein Tauchbad nimmt und dabei ein Kriechtier in der Hand hält. Selbst, wenn er in alle Wasser der Welt taucht, findet er doch keine Reinigung. Wirft er es weg und taucht in vierzig Sea [Wasser], so wirkt die Reinigung sofort, denn es heißt: Wer sie aber bekennt und verlässt, wird Erbarmen finden. (Prov 28,13)

bTaan 16a

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja § 482 [= § 484, TanB wa-jescheb 11].

Glücklich der Mensch, der [stets] in [Gottes]furcht (‫ )מפחד‬ist. (Prov 28,14) Und es steht geschrieben: Die Sünder in Zion sind erschrocken (‫)פחדו‬. (Jes 33,14) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja [§ 439, bBer 60a] und in [Jalkut] Ijob [§ 897, bBer 60a].

Ein knurrender Löwe. (Prov 28,15) Das ist Nebukadnezzar, denn es steht geschrieben: Ein Löwe steigt aus seinem Dickicht herauf. (Jer 4,7)

bMeg 11a

§ 962

Und ein gieriger Bär. (Prov 28,15) Das ist Ahaschverosch, denn über ihn steht geschrieben: Und siehe, ein anderes, ein zweites Tier, war einem Bären gleich. (Dan 7,5) Und Rav Josef sagte: Das sind die Perser, denn sie essen wie der Bär Fleisch, sind beleibt wie ein Bär, lassen das Haar wachsen wie ein Bär und haben keine Ruhe wie ein Bär. Ein frevlerischer Herrscher. (Prov 28,15) Das ist Haman. Über ein schwaches Volk. (Prov 28,15) Das sind die Israeliten, die in Bezug auf die Gebote schwach waren. Ein Mensch, belastet mit dem Blut einer Seele, sei flüchtig bis zum Grab; man unterstütze ihn nicht. (Prov 28,17) Zu jedem, der viele zum Guten bringt, kommt keine Sünde. Was ist der Grund? Dass er nicht in der Gehenna sei und seine Schüler im Paradies, denn es heißt: Denn meine Seele wirst du nicht in der Unterwelt lassen, wirst nicht zulassen, dass dein Frommer die Grube sehe. (Ps 16,10)

bJoma 87a

258  Jalkut Schimoni

Und jedem, der viele zur Sünde bringt, gibt man nicht die Möglichkeit, eine Umkehr zu vollziehen. Was ist der Grund? Dass er nicht im Paradies sei und seine Schüler in der Gehenna,334 denn es heißt: Ein Mensch, belastet mit dem Blut einer Seele, sei flüchtig bis zum Grab; man unterstütze ihn nicht. (Prov 28,17) MidrPs 55,1

Wer redlich (‫ )תמים‬wandelt, findet Hilfe. (Prov 28,18) Das ist David. Ich aber wandle in meiner Redlichkeit (‫)בתמי‬. (Ps 26,11) Wer aber krumme Wege geht, wird dadurch335 fallen. (Prov 28,18) Das ist Ahitofel.

unbekannt

Wer sein Land bebaut, wird satt an Brot. (Prov 28,19) R. Simeon ben Levi sagte: Wenn der Mensch wie ein Knecht den Ackerboden bearbeitet, wird er satt an Brot. Wenn nicht, wird er nicht satt an Brot. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja § 396 [GenR 82,8].

TanB 1336

pequde

Ein zuverlässiger (‫ )אמונות‬Mann ist reich an Segnungen. (Prov 28,20) Jeder, der vertrauenswürdig (‫ )נאמן‬ist, durch den schickt der Heilige, gepriesen sei er, Segnungen. Und wer nicht vertrauenswürdig ist: Wer aber hastet, um es zu Reichtum zu bringen, bleibt nicht ungestraft. (Prov 28,20) Ein zuverlässiger (‫ )אמונות‬Mann. (Prov 28,20) Das ist Mose, denn es heißt: Er ist vertrauenswürdig (‫ )נאמן‬in meinem ganzen Haus. (Num 12,7) Bei allen Dingen, die bei der Arbeit an der Wohnung gemacht wurden, erinnerte er sich [an die Anweisungen]. Sie wurden durch ihn gesegnet. Warum? Weil er vertrauenswürdig war. Und er stellte andere an und rechnete mit ihnen ab, denn es heißt: Dies ist die Kostenberechnung für die Wohnung. (Ex 38,21)

 334 Vgl. Raschi zu Prov 28,17. 335 BH: ‫באחת‬, Editio princeps: ‫בה‬. 336 Tan pequde 5.

Proverbia  259

Wer aber hastet, um es zu Reichtum zu bringen. (Prov 28,20) Das ist Korach, der Levit war und noch das Hohepriestertum begehrte. Es hastet / nach Besitz ein missgünstiger (‫ )רע עין‬Mensch. (Prov 28,22) Das ist Efron (‫)עפרון‬, der ein böses Auge (‫ )עין הרע‬auf das Vermögen Abrahams warf: Ein Land von vierhundert Schekel Silber. (Gen 23,15) Und er erkennt nicht, dass Mangel über ihn kommt. (Prov 28,22)

GenR 58,7

(163b)

PRK 10,1

Denn die Tora entfernte ihm ein Waw. Das ist es, was geschrieben steht: Und Abraham wog Efron (‫)לעפרן‬337 das Geld dar. (Gen 23,16) Es wird gelehrt: Da fehlt ein Waw. R. Chanina sagte: Alle Schekel, die in der Tora genannt werden, sind ein Sela, in den Propheten ein Pfund (λίτρα), in den Schriften ein Zentner (centenarium).338 R. Abba und R. Judan [sagten] im Namen von R. Juda, Sohn von R. Simon (Σίμων): Außer den Schekeln Efrons, die Zentner waren. Eine andere Auslegung: Ein missgünstiger Mann hastet nach Besitz. (Prov 28,22) Das ist Kain, der seinen Bruder tötete, um selbst die Welt zu erben. Und er erkennt nicht, dass Mangel über ihn kommt. (Prov 28,22) Er wurde über die Welt zerstreut, denn es heißt: Unstet und flüchtig sollst du auf der Erde sein. (Gen 4,12) Eine andere Auslegung: Wer nach Besitz hastet. (Prov 28,22) Das ist einer, der gegen Zins ausleiht. Und nicht erkennt, dass Mangel über ihn kommt. (Prov 28,22) Ein Fluch wird auf sein Eigentum gesandt. Eine andere Auslegung: Wer nach Besitz hastet. (Prov 28,22) Das sind jene, die im Schabbatjahr Handel treiben.

 337 Die Editio princepts schreibt den Namen mit dem Waw. 338 Vgl. bBekh 50a.

TanB behar 1

260  Jalkut Schimoni

Und nicht erkennt, dass Mangel über ihn kommt. (Prov 28,22) Der Fluch dringt in seinen Vermögen ein, und er verkauft [seinen Besitz]. Was steht [darüber] geschrieben? Dann soll das Land einen Schabbat feiern. (Lev 25,2) Und nahe dabei: Und wenn ihr etwas verkauft. (Lev 25,14) Tan re’e 10

R. Jochanan deutete den Vers auf einen, der eine Kuh entleiht und der zu geizig war, um zwei Kühe zu kaufen. Er entlieh eine und kaufte eine.339 Und er bemerkt nicht, dass Mangel über ihn kommt. (Prov 28,22) Denn es steht geschrieben: Falls sein Besitzer nicht dabei war, muss er es erstatten. (Ex 22,13)

Tan re’e 12

R. Levi deutete den Vers auf einen, der seine Zehnten nicht angemessen abgibt. Denn R. Levi sagte:340 Eine Begebenheit mit einem, der seine Zehnten wie angemessen zahlte. Er hatte ein Feld und das erbrachten tausend Maß, und er gab hundert Maß als Zehnten ab. Und mit dem Rest versorgte er (πρόνοος) sich und sein Hausgesinde. In seiner Todesstunde rief er seinen Sohn. Er sagte zu ihm: Mein Sohn, achte auf dieses Feld. So und so viel erbringt es, und so und so viel habe ich dafür als Zehnten abgegeben, und damit war ich alle meine Tage versorgt (πρόνοος). Was machte der Sohn? Im ersten Jahr gab er davon als Zehnten hundert Maß ab. Im zweiten wurde er missgünstig und verminderte vom Zehnten zehn [Maß], und [das Feld] verminderte hundert. Und so zum dritten, vierten und fünften Mal, bis er auf dem Zehnten verblieb. Als seine Nachbarn und Freunde das sahen, kleideten sie sich weiß und hüllten sich in weiß und gingen zu ihm hinein. Er sagte zu ihnen: Wieso kommt ihr zu einem Mann, den man ausgestoßen hat? Sie sagten zu ihm: Früher warst du Herr des Hauses und der Heilige, gepriesen sei er, Priester. Doch jetzt bist du Priester geworden und der Heilige, gepriesen sei er, Herr des Hauses. Darum mahnte Mose Israel: Du sollst gewissenhaft verzehnten. (Dtn 14,22) Eine Begebenheit mit einem, der Wein und Öl lagerte, aber den Zehnten nicht wie angemessen zahlte. Was tat der Heilige, gepriesen sei er? Er schickte einen Geist der Tollheit341 in ihn hinein, und er nahm einen Stock und begann, die Krüge zu zerschlagen. Der Sohn seines Hauses schrie ihn an. Was tat er? Er nahm den Stock und schlug ihn auf seinen Kopf. Er sagte zu ihm: Statt mir zu helfen, kommst du, um mich zu  339 Vgl. TanB re’e 5-7. 340 Vgl. TanB re’e 9. 341 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1660. Siehe S. 24.

Proverbia  261

tadeln?! Er sagte zu ihm: Gib mir den Stock, ich will auch [etwas] zerschlagen! Er gab ihm den Stock. Und der eine hatte einen einzigen zerbrochen, doch der andere zerbrach zwei. Was hat dazu geführt? Dass er nicht wie angemessen den Zehnten zahlte. R. Levi sagte: Eine Begebenheit mit einem, der wie angemessen seine Zehnten zahlte. Er hatte ein Feld, und der Heilige, gepriesen sei er, legte in sein Herz, dass er die Hälfte davon Ansaat und die Hälfte zu einem Wasser-Reservoir machte. Da kam ein Jahr der Not, und man verkaufte ein Sea Weizen für ein Sela und ein Sea Wasser für drei Sela. Was hatte daszu geführt? Dass er den Zehnten wie angemessen zahlte. Dies will der Vers sagen: Ein missgünstiger Mann hastet nach Besitz. (Prov 28,22) Wer einen Menschen zurechtweist, findet letztlich [mehr Dank als einer mit glatter Zunge]. (Prov 28,23) Usw. steht oben geschrieben [§ 961, bTam 28a].

Wer seinen Vater oder seine Mutter bestiehlt und sagt, [das ist] kein Verbrechen.

bBer 35b

(Prov 28,24)

R. Chanina bar Pappa sagte: Jeder, der in dieser Welt ohne einen Segen [zu sprechen] genießt, ist wie einer, der den Heiligen, gepriesen sei er, oder die Gemeinde Israels bestiehlt, denn es heißt: Wer seinen Vater oder seine Mutter bestiehlt und sagt, [das ist] kein Verbrechen, der ist ein Gefährte eines verdorbenen Mannes. (Prov 28,24) Und „sein Vater“ ist niemand anderer als der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen hat? (Dtn 32,6) Und „seine Mutter“ ist niemand anderes als die Gemeinde Israels, denn es heißt: Gehorche, mein Sohn, dem Anstand deines Vaters und verwirf nicht die Weisung / deiner Mutter. (Prov 1,8)

(163c)

Was [meint]: Der ist ein Gefährte eines verdorbenen Mannes? (Prov 28,24) R. Chanina bar Pappa sagte: Der ist ein Gefährte von Jerobeam ben Nebat, der Israel gegen seinen Vater, der im Himmel ist, sündigen ließ. Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel haben. (Prov 28,27) R. Aqiva sagte:

MidrProv 28,27 [S. 178]

262  Jalkut Schimoni

Jeder, der einem Armen ein Almosen gibt,342 leidet keinen Mangel. Aber wenn er [es vor] seinen Augen verbirgt: Wird er reich an Flüchen. (Prov 28,27) GenR 65,10

Wenn sich Frevler erheben, verbirgt sich der Mensch. (Prov 28,28) „Wenn sich Frevler erheben“, das ist der Frevler Esau. „Verbirgt sich der Mensch“, das ist Isaak. R. Isaak sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Soll Isaak über die Straße gehen und sollen die Leute sagen: Das ist der Vater von jenem Frevler?! Vielmehr: Ich verdunkle seine Augen, damit er zuhause sitzen bleibt.

Kapitel 29 bMeg 11a

An den Machtpositionen (‫ )ברנות‬der Gerechten freut sich das Volk (‫)העם‬. (Prov 29,2) Rava sagte: An den Machtpositionen der Gerechten. (Prov 29,2) Das ist Mordechai, denn es steht geschrieben: Und Mordechai ging von [seinem Platz] vor dem König hinaus. (Est 8,15) Freut sich das Volk. (Prov 29,2) Das sind die Israeliten. Wenn aber ein Gottloser herrscht. (Prov 29,2) Das ist Haman. Seufzt das Volk. (Prov 29,2) Denn es steht geschrieben: Die Stadt Susa aber war in Aufregung. (Est 3,15)

bEr 64a

Wer sich aber mit Prostituierten einlässt, vernichtet Vermögen. (Prov 29,3) R. Chama bar Chanina sagte: Jeder, der sagt: Diese Lehre ist angenehm und jene Lehre ist nicht angenehm, ist wie einer, der das Vermögen der Tora vernichtet.343

GenR 14,1

Ein König gibt einem Land durch Rechtsprechung Bestand. (Prov 29,4)

 342 Vgl. Raschi zu Prov 28,26. 343 Vgl. Raschi zu Prov 29,3.

Proverbia  263

Ein König. (Prov 29,4) Das ist der höchste König der Könige, der Heilige, gepriesen sei er. Er gibt einem Land durch das Rechtsprechung (‫ )במשפט‬Bestand. (Prov 29,4) Da er die Welt durch Recht (‫ )בדין‬erschaffen hat, denn es heißt: Mit der Regierungsgewalt (‫)בראשית‬344 erschuf Gott die Himmel und die Erde. (Gen 1,1) Aber ein Mann der Abgaben (‫)תרומות‬345 richtet es zugrunde. (Prov 29,4) Das ist der erste Adam, der [in Bezug auf] die Vollendung der Welt [wie] seine Teighebe (‫[ )חלתו‬zum Teig] ist. Und eine Teighebe wird „Abgabe“ (‫ )תרומה‬genannt, denn es heißt: Die Erstlingsgabe von eurem Schrotmehl, einen Kuchen (‫)חלה‬, sollt ihr als Abgabe (‫ )תרומה‬entrichten. (Num 15,20) R. Jose ben Qatsarta sagte: Wie eine Frau, die ihren Teig mit Wasser anrührt und die Teigabgabe (‫ )חלה‬davon abteilt. Ebenso: Und ein Dunst stieg der Erde auf von. (Gen 2,6) Und danach bildete Gott JHWH den Menschen[, Staub vom Erdboden]. (Gen 2,7) Eine andere Auslegung: Ein König durch Rechtsprechung (‫)במשפט‬. (Prov 29,4)

bKet 105b

Rav Nachman sagte: Wenn der Richter (‫ )דין‬einem König gleicht, der nichts benötigt. Gibt einem Land Bestand. (Prov 29,4) Und wenn er einem Priester gleicht, der in den Tennen herumgeht: Richtet es zugrunde. (Prov 29,4) Ein Gerechter kennt das Recht (‫ )דין‬der Geringen. (Prov 29,7) Rav Jona legte an der Türe des Hauses [von Jehuda] ha-Nasi aus: Der Heilige, gepriesen sei er, weiß, dass ein Hund wenig Nahrung hat. Deshalb bleibt sie drei Tage in seinem Magen. Rav Huna sagte: Lerne daraus, dass es üblich ist, einem Hund rohes Fleisch hinzuwerfen. Und wie viel?  344 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1438. 345 Hapax legomenon.

bSchab 155b

264  Jalkut Schimoni

Rav Mari sagte: Die Länge des Ohrs und ein Stück danach. Das bezieht sich auf das Feld, aber zuhause kommt er, um dir nachzulaufen. Rav Pappa sagte: Es gibt niemanden, der armseliger ist als ein Hund, und es gibt niemanden, der reicher ist als ein Schwein. Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Der Gerechte kennt das Recht der Geringen. (Prov 29,7) R. Berekhja sagte: Komm und sieh, wie diese Verse geschrieben sind. Was steht oben geschrieben? Dann soll das Land einen Schabbat feiern. (Lev 25,2) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Wenn du das Schabbatjahr beobachtest: Werde ich im sechsten Jahr meinen Segen für euch aufbieten. (Lev 25,21) Und wenn nicht, dann verkaufst du deinen Besitz, und schließlich verkaufst du [noch dich selbst]. Warum? Weil ein einzelnes Jahr noch keinen Schuldenerlass erwirkt. Dies will der Vers sagen: Der Gerechte kennt das Recht der Geringen. (Prov 29,7) Der Frevler versteht seinen Weg346 nicht. (Prov 29,7) Das ist der Frevler Esau, denn er sammelte das Vermögen Adams für die Schatzkammer (ταμεῖον) und tötete ihn. Und er meinte, dass alles, was er [davon] verteilte, ihm gehöre. Und er verstand nicht, dass es bei ihm nur deponiert war,347 denn es heißt: Und ihr Handelsgewinn und ihr Hurenlohn wird heilig sein. (Jes 23,18)

ThrR pet. 14

Verklagt (‫ )נשפט‬ein Weiser einen Toren (‫)איש איול‬. (Prov 29,9) R. Simon (Σίμων) sagte: Jeder, der einen Dummen (‫ )הטפש‬richtet (‫)דן‬, wird durch sich selbst gerichtet (‫)נדון‬. „Richtet“ (‫ )שופט‬steht hier nicht geschrieben, sondern „wird gerichtet“ (‫)נשפט‬. Eine andere Auslegung: Ein Weiser. (Prov 29,9) Das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: Der von Herzen weise ist und stark an Kraft. (Ijob 9,4) Wer[mit] einem Toren (‫ )איש איול‬rechtet (‫)נשפט‬. (Prov 29,9) Das sind die Israeliten, denn es heißt:

 346 BH: ‫לא יבין דעת‬. 347 Editio princeps: ‫שהוא משולשלין אצלו‬.

Proverbia  265

Denn mein Volk ist töricht (‫)אויל‬, mich kennen sie nicht. (Jer 4,22) Er zürnt (‫)ורגז‬348 oder lacht, und es gibt keine Ruhe. (Prov 29,9) R. Jochanan sagte im Namen von R. Simeon ben Jochai: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich zürnte (‫ )כעסתי‬über Ahas und gab ihn in die Hand der Könige / von Damaskus.349 Und er opferte und räucherte den Göttern von Damaskus, denn es heißt: Und er opferte den Göttern von Damaskus. (II Chr 28,23)

bSanh 103a

(163d)

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich zürnte (‫ )רגזתי‬über euch in den Tagen des Pekach ben Remaljahu: Und Pekach tötete [...] aus350 Juda. (II Chr 28,6) Ich lachte mit Amazja, und ich gab die Könige von Aram in seine Hand. Doch er brachte ihre Götter und warf sich vor ihnen nieder, denn es heißt: Und nachdem Amazja vom Schlagen zurückgekommen war. (II Chr 25,14) Seinen ganzen Unmut lässt ein Dummer (‫ )כסיל‬heraus, ein Weiser beschwichtigt ihn schließlich. (Prov 29,11) Wer ist ein Dummer? Einer, der kommt, um mit seinem Gefährten zu streiten. Er lässt alle Dinge heraus, die er [auf dem Herzen] hat. Und wer ist ein Weiser? Der ihn schließlich zum Schweigen bringt.351 Eine andere Auslegung: Seinen ganzen Unmut. (Prov 29,11) Das ist der Pharao, denn es heißt: Da rief auch der Pharao die Weisen und Zauberer. (Ex 7,11) Ein Weiser beschwichtigt ihn schließlich. (Prov 29,11) Das sind Mose und Aaron, denn es heißt: Aber Aarons Stab verschlang. (Ex 7,12) Ein Herrscher, der auf die Lippen352 eines Lügners achtet. (Prov 29,12) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Könige [= Psalmen, § 771, MidrPs 54,1].

Der Arme und ein Mann der Unterdrückungen (‫)תככים‬353. (Prov 29,13)  348 Hapax legomenon. 349 Vgl. Raschi zu Prov 29,9. 350 BH: von Juda. 351 Vgl. Raschi zu Prov 29,11. 352 BH: das Wort. 353 Hapax legomenon.

TanB wa-era 12

266  Jalkut Schimoni

Usw. steht oben geschrieben [§ 959, bTem 16a]. bSuk 52b

Wer von Jugend an seinen Sklaven verwöhnt (‫)מפנק‬354. (Prov 29,21) R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jochanan habe gesagt: Am Anfang verleitet [ihn] der böse Trieb355 und am Schluss zeugt er gegen ihn, denn es heißt: So wird er schließlich aufsässig (‫)מנון‬356. (Prov 29,21) Und so liest man im Atbasch357 „Zeugnis“ (‫ )סהדא‬als „Aufsässiger“ (‫)מנון‬.

GenR 22,6

R. Abin sagte: Jeder, der seinen Trieb in der Jugend verwöhnt, über den wird er sich schließlich im Alter ausbreiten. Was ist der Beweis? Wenn einer seinen Sklaven von Jugend an verwöhnt, so wird er schließlich aufsässig. (Prov 29,21)

TanB wa-jiqra 3

Der Hochmut des Menschen bringt ihn zu Fall (‫)תשפילנו‬358. (Prov 29,23) Jeden, der vor der Herrschaft flieht, den verfolgt die Herrschaft Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 111 [TanB wa-jiqra 4/Tan wa-jiqra 3].

tBQ 7,3

Wer mit einem Dieb teilt (‫)חולק‬359, hasst sein Leben (‫)נפשו‬: Er hört den Fluch und [darf] es nicht erzählen (‫)יגיד‬360. (Prov 29,24) Rabbi Simeon sagte: Sie sagten ein Gleichnis: Wem gleicht die Sache? Einem, der mit Geräten beladen aus dem Haus seines Gefährten kam. Ein [anderer] Gefährte fand ihn und sagte zu ihm: Was trägst du da? Er sagte zu ihm: Nimm deinen Teil und erzähle nichts. Nach einiger Zeit fand der Besitzer des Diebesguts diesen und sagte zu ihm: Ich beschwöre dich, hast du einen Menschen mit Geräten beladen aus meinem Haus kommen sehen? Er sagte zu ihm: Schwur, dass ich nicht weiß, was du sagst. Darüber heißt es: Wer mit einem Dieb teilt, hasst sein Leben. (Prov 29,24) Wenn der Dieb gefasst wird, wird sein Partner mit ihm beschuldigt, und man nimmt sein Leben.

 354 Hapax legomenon. 355 Vgl. Raschi zu Prov 29,21. 356 Hapax legomenon. 357 ‫בא”ת ב”ש‬: Der erste Buchstabe wird gegen den letzten, der zweite gegen den vorletzen, der dritte gegen den drittletzten usw. ausgetauscht. 358 Hapax legomenon. 359 Hapax legomenon. 360 Hapax legomenon.

Proverbia  267

Ein gab den Fall, dass ein Gouverneur die Hehler tötete und die Diebe laufen ließ. Alle spotteten über ihn und sagten: Er hat nicht richtig gehandelt. Was tat er? Er schickte einen Boten (κήρυξ) in die Provinz [mit dem Befehl]: Das ganze Volk auf den Campus (κάμπος)! Was tat er? Er brachte Wiesel und legte Portionen vor sie.361 Die Wiesel nahmen die Portionen und brachten sie zu Höhlen. Am anderen Tag schickte er [wieder] einen Boten und befahl: Das ganze Volk auf den Campus! Was tat er? Er brachte Wiesel und legte Portionen vor sie, verschloss aber die Höhlen. Und die Wiesel nahmen die Portionen und brachten sie zu den Höhlen, aber sie fanden sie verschlossen. Da brachten sie sie an ihren Ort zurück. Das soll sagen, dass alles nur von den Hehlern [abhängt].

LevR 6,2

Das Erschrecken (‫ )חרדת‬eines Menschen stellt [ihm] eine Falle. (Prov 29,25)

GenR 67,1

Das ist das Erschrecken, mit dem Rut Boas aufschrecken ließ, denn es heißt: Da schrak der Mann auf und beugte sich vor. (Rut 3,8) Stellt [ihm] eine Falle. (Prov 29,25) Er hätte sie bei Gericht verfluchen müssen, aber: Wer aber auf JHWH vertraut, ist in Sicherheit. (Prov 29,25) Er gab in sein Herz, sie zu segnen, denn es heißt: Gesegnet seist du von JHWH, meine Tochter. (Rut 3,10) Das ist das Erschrecken, mit dem Jakob Isaak aufschrecken ließ, denn es steht geschrieben: Da erschrak Isaak mit großem Schrecken. (Gen 27,33) Er hätte ihn bei Gericht verfluchen müssen, aber: Wer aber auf JHWH vertraut, ist in Sicherheit. (Prov 29,25) Der Heilige, gepriesen sei er, gab in sein Herz, ihn zu segnen, denn es heißt: Er wird auch gesegnet bleiben. (Gen 27,33)

Kapitel 30 Worte Agurs, des Sohnes von Jake, aus Massa. (Prov 30,1) R. Chija bar Abba sagte:363 Warum heißt er „Agur“ (‫ ?)אגור‬Weil er die Tora sammelte (‫)אגר‬. Des Sohnes von Jake (‫)יקה‬. (Prov 30,1)

 361 Editio princeps: „und er verschloss die Höhlen“ ist Schreibfehler aus einer der folgenden Zeilen. 362 Vgl. TanB wa-era 2. 363 Vgl. Raschi zu Prov 30,1.

Tan wa-era 5362

268  Jalkut Schimoni

Da er sie ausspie (‫)הקיאה‬. Zu Itiel (‫)לאיתיאל‬.364 (Prov 30,1) Weil in der Tora geschrieben steht: Und er soll sich nicht viele Frauen anschaffen, damit sein Herz sich nicht [von Gott] abwendet. (Dtn 17,17) Und Uchal (‫)ואכל‬.365 (Prov 30,1) Salomo sagte: Ich will viele anschaffen und mich nicht abwenden. MidrProv 30,1-2 [S. 181-182]

Eine andere Auslegung: Worte Agurs, des Sohnes von Jake. (Prov 30,1) Das sind die Worte Salomos. „Agur“ (‫)אגור‬, weil er seine Lenden mit Weisheit umgürtete (‫)אגר‬. Sohn des Jake (‫)יקה‬. (Prov 30,1)

(164a)

Weil er / rein war (‫ )נקי‬von aller Sünde und Übertretung. Aus Massa (‫)המשא‬. (Prov 30,1) Weil er das Joch des Heiligen, gepriesen sei er, getragen hat (‫)נשא‬. Der Ausspruch des Mannes. (Prov 30,1) Weil auf ihm der Geist des Heiligen wohnte. Zu Itiel (‫)לאיתיאל‬. (Prov 30,1) Da er die Zeichen (‫ )אותיותיו‬der Dienstengel verstand. Und Uchal (‫)ואכל‬. (Prov 30,1) Da er im Gericht bestehen konnte (‫)יכל‬. Wie das? Er war König über die Oberen und die Unteren, denn es heißt: Und Salomo setzte sich auf den Thron JHWHs als König. (I Chr 29,23) Und nach all dieser Weisheit und Einsicht und des Lobs war es nötig zu sagen: Denn ich bin dümmer als ein [normaler] Mensch. (Prov 30,2) Das ist Noach. Salomo sagte: Ich hätte von Noach lernen sollen, der einmal mit Wein betrunken war und „gerechter Mann“ genannt wurde.

 364 Ortsname, hier verstanden als „ich bin erschöpft, Gott“. 365 Ortsname, hier verstanden als „und ich bin am Ende“.

Proverbia  269

Und den Verstand eines Menschen (‫ )אדם‬habe [ich] nicht. (Prov 30,2) Das ist der erste Adam. Und ich hätte von ihm lernen sollen, der nur eine Frau hatte, und sie verführte ihn. Und ich habe tausend Frauen genommen, denn es heißt: Er hatte [siebenhundert] Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen. (I Reg 11,3) Darum: Seine Frauen aber verführten sein Herz. (I Reg 11,3) Wer ist zum Himmel emporgestiegen und herabgestiegen? (Prov 30,4) Das ist der Heilige, gepriesen sei er: Gott stieg empor unter Jubelklang. (Ps 47,6) Und JHWH stieg auf den Berg Sinai herab. (Ex 19,20) Wer hat den Wind in seinen Fäusten gesammelt? (Prov 30,4) Der in seiner Hand die Seele alles Lebendigen hat. (Ijob 12,10) Wer hat das Wasser in ein Gewand gebunden? (Prov 30,4) In seine Wolken bindet er die Wasser ein. (Ijob 26,8) Wer hat alle Enden der Erde erstehen lassen (‫( ?)הקים‬Prov 30,4) JHWH tötet und macht lebendig. (I Sam 2,6) Was ist sein Name? (Prov 30,4) „Fels“ ist sein Name, „JHWH der Heerscharen“, „Allmächtiger“ ist sein Name. Und wie [lautet] der Name seines Sohnes? (Prov 30,4) Mein erstgeborener Sohn ist Israel. (Ex 4,22) 1

Eine andere Auslegung: Wer ist zum Himmel emporgestiegen? (Prov 30,4) Wer ist es, dessen Gebet in den Himmel emporsteigt und den Regen herunter bringt? Wer seine Zehnten mit vollen Händen zuteilt. Wer hat das Wasser in ein Gewand gebunden? (Prov 30,4) Wer ist es, dessen Gebet nicht in den Himmel emporsteigt und den Regen herunter bringt? Wer seine Zehnten nicht mit vollen Händen zuteilt, weil er den Himmel verschließt.

2

Eine andere Auslegung: Wer ist zum Himmel emporgestiegen (‫( ?)עלה‬Prov 30,4) Das ist Elija, denn es heißt:

PRK 1,4

270  Jalkut Schimoni

Und Elia stieg (‫ )ויעל‬im Sturmwind zum Himmel emopor. (II Reg 2,11) Und herabgestiegen (‫( ?)וירד‬Prov 30,4) [Steig mit ihm hinab (‫)רד‬,] fürchte dich nicht vor ihm. (II Reg 1,15) Wer hat den Wind in seinen Fäusten gesammelt? (Prov 30,4) Wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird. (I Reg 17,1) Wer hat das Wasser in ein Gewand gebunden? (Prov 30,4) Da nahm Elia seinen Mantel und […] schlug auf das Wasser. (II Reg 2,8) Wer hat alle Enden der Erde erstehen lassen (‫( ?)הקים‬Prov 30,4) Siehe, dein Sohn lebt. (I Reg 17,23) 3

Eine andere Auslegung: Wer ist zum Himmel emporgestiegen? (Prov 30,4) Das ist Mose: Und Mose stieg zu Gott empor. (Ex 19,3) Und herabgestiegen. (Prov 30,4) Und Mose stieg vom Berg zum Volk hinab. (Ex 19,14) Wer hat den Wind in seinen Fäusten gesammelt? (Prov 30,4) Wenn ich zur Stadt hinausgehe, will ich meine Hände zu JHWH ausbreiten. (Ex 9,29) Wer hat das Wasser in ein Gewand gebunden? (Prov 30,4) Es standen wie ein Damm Fließende. (Ex 15,8) Wer hat alle Enden der Erde aufgerichtet (‫( ?)הקים‬Prov 30,4) Das ist das Stiftszelt, durch das die ganze Welt gefestigt wurde.

MidrProv 30,4 [S. 182]

4 Eine andere Auslegung: Wer hat gesammelt? (Prov 30,4) Das ist Aaron. Wer hat gebunden? (Prov 30,4) Das ist Elija. Wer hat aufgerichtet? (Prov 30,4) Das ist unser Vater Abraham. Wie ist sein Name? (Prov 30,4)

Proverbia  271

JHWH ist sein Name. (Ex 15,3) Und wie [lautet] der Name seines Sohnes? (Prov 30,4) Mein erstgeborener Sohn ist Israel. (Ex 4,22) Alle Rede Gottes ist geläutert. (Prov 30,5)

bJoma 72b

R. Samuel bar Nachmani sagte: R. Jochanan wandte ein: Es steht geschrieben: Die Vorschriften JHWHs sind richtig und erfreuen das Herz. (Ps 19,9) Und es steht geschrieben: Alle Rede Gottes ist geläutert. (Prov 30,5) Verdient er es, erfreut sie ihn. Verdient er es nicht, läutert sie ihn. Resch Laqisch sagte: Aus dem einen Vers geht hervor: Verdient er es, läutert sie ihn zum Leben. Verdient er es nicht, läutert sie ihn zum Tod. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel [oberhalb von § 161, GenR 44,1; bJoma 72b].

R. Abin sagte: Die Worte der Tora gleichen dem Würzwein (κονδῖτον), in dem Wein, Honig und Pfeffer ist. Es gibt darin Wein: Deine Liebe ist köstlicher als Wein. (Cant 1,2) Es gibt darin Honig: Und süßer als Honig und Honigseim. (Ps 19,11) Und es gibt darin Pfeffer: Alle Rede Gottes ist geläutert. (Prov 30,5)

PRK 12,5

Füge zu seinen Worten nichts hinzu, damit er dich nicht zur Rechenschaft zieht und du als Lügner dastehst (‫)ונכזבת‬366. (Prov 30,6)

GenR 19,3

R. Chijja lehrte: Du sollst den Zaun nicht höher als üblich machen, sonst fällt er um und zerschneidet die Pflanzung. Ebenso sagte der Heilige, gepriesen sei er: Denn an dem Tag, da du davon isst. (Gen 2,17) [Die Schlange] aber sagte es nicht so, sondern sie stand da, gab ein falsches Zeugnis (‫ )עדות שקר‬und sagte: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren. (Gen 3,3)

 366 Hapax legomenon.

272  Jalkut Schimoni

Als [die Schlange] sah, dass sie367 [an dem Baum] vorbei ging, nahm sie sie368 und stieß sie dagegen. Sie sagte: Ha, du bist nicht gestorben! Wie du beim Berühren nicht gestorben bist, so wirst du auch bei Essen nicht sterben. LevR 22,6

(164b)

Zweierlei erbitte ich von dir. (Prov 30,7) Damit ich nicht, satt geworden, verleugne [und spreche: Wer ist JHWH]. (Prov 30,9) /

R. Eleazar fragte R. Chanina, und es gibt einige, die sagen, R. Chanina [fragte] R. Eleazar. Ist es denn möglich, dass der Lehrer seinen Schüler fragt?! Vielmehr, er wollte ihn nur prüfen. Er sagte zu ihm: Was [meint] dies, dass geschrieben steht: Zweierlei erbitte ich von dir [...] Armut und Reichtum gib mir nicht [...], damit ich nicht, satt geworden, verleugne. (Prov 30,7-9) Welches davon ist das Schwerere, das erste oder das zweite? Er sagte zu ihm: Das zweite. Er sagte zu ihm: Wir finden, dass der Heilige, gepriesen sei er, den Götzendienst erlaubt, dass er aber die Entweihung des Namens nicht erlaubt, denn es heißt: Ihr aber, Haus Israel […]: Ein Mensch gehe [zu] seinen Götzen, diene. (Ez 20,39) Und es steht geschrieben: Und meinen heiligen Namen sollt ihr nicht entweihen. (Ez 20,39) bPes 87b

Verleumde einen Sklaven nicht bei seinem Herrn, damit er dir nicht flucht und du es büßen musst. Eine Generation, die dem Vater flucht und die Mutter nicht segnet. (Prov 30,10-11) Weil eine Generation ihrem Vater flucht und ihre Mutter nicht segnet, sollst du nicht [einen Sklaven] verleumden? R. Jochanan sagte: Dies ist [der Sinn] der Aussage: Selbst die Generation, die ihrem Vater flucht und ihre Mutter nicht segnet, soll nicht verleumden. Woher haben wir das? Von Hosea, denn es steht geschrieben:369 Der Anfang der Rede JHWHs durch Hosea. (Hos 1,2) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Zwölfpropheten § 515 [bPes 87a-b].

Der Blutegel hat zwei Töchter: Gib her, gib her! (Prov 30,15)370

 367 Eva ist gemeint. 368 Die Schlange stieß Eva gegen den Baum der Erkenntnis. 369 Vgl. Raschi zu Prov 30,10. 370 Vgl. Raschi zu Prov 30,15.

Proverbia  273

Rav Chisda sagte, Mar Uqba habe gesagt: Das sind die Stimmen von zwei Töchtern, die aus der Gehenna in diese Welt schreien und sagen: Gib her, gib her! Welches sind sie? Die Häresie und die Obrigkeit. Und wenn du willst, sage: Die Stimme der Gehenna schreit und sagt: Bringt mir die zwei, die in dieser Welt [rufen und] sagen: Bringt, bringt!

bAZ 17a

Die Unterwelt und der verschlossene Mutterleib. (Prov 30,16)

bBer 15b

R. Tobi sagte, R. Joschijja habe gesagt: Was tut die Unterwelt beim Mutterleib? Das soll dir sagen: Wie der Mutterleib hineingehen und hinausgehen lässt, so lässt auch die Unterwelt hineingehen und hinausgehen. Ist das nicht [ein Schluss] vom Leichteren aufs Schwerere? Wie beim Mutterleib die Hineingehenden [dies] in Stille [tun], die von ihm Hinausgehenden aber mit großem Lärm, so ist es bei der Unterwelt: Da die Hineingehenden mit großem Lärm in sie hineingehen, ist es da nicht eine Schlussfolgerung, dass sie [auch] mit großem Lärm aus ihr hinausgehen. Von hier eine Antwort für die [zu geben], die sagen, es gebe aus der Tora keine Wiederbelebung der Toten. Die Erde, die an Wasser nie satt wird. (Prov 30,16)

§ 963

R. Levi sagte: Es gibt drei Undankbare: Die Erde, die Frau und die Seele.

LevR 4,2

„Die Erde“ ist woher [zu belegen]? Die Erde, die an Wasser nie satt wird. (Prov 30,16) „Die Frau“ ist woher [zu belegen]? Sie isst und wischt ihren Mund und sagt: Ich habe nichts Unrechtes getan! (Prov 30,20)

„Die Seele“ ist woher [zu belegen]? Und doch wird seine Seele nicht gefüllt. (Koh 6,7) Da die Seele weiß, dass, wann immer sie sich müht, sie sich für sich selbst müht, so wird sie auch nicht satt, Gebote und guten Werken [zu tun]. [Das gleicht] einem Städter, der eine Königstochter heiratete. Auch wenn er ihr alle Köstlichkeiten der Welt zu essen gab, kam er nie aus seiner Verpflichtung heraus. Warum? Weil sie eine Königstochter war. So kommt der Mensch bei allem, was er für seine Seele tut, nie aus seiner Verpflichtung heraus. Wieso? Weil sie von oben ist.

274  Jalkut Schimoni

Tan eqeb 2371

Ein Auge, das den Vater verspottet und den Gehorsam gegen die Mutter verachtet, werden die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler auffressen. (Prov 30,17)

Der eine hackt aus und der andere frisst. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Der Rabe soll kommen, der grausam zu seinen Jungen ist, und soll sie aushacken, aber er soll nichts von ihnen genießen. Und der Adler soll kommen, der fürsorglich zu seinen Jungen ist, und er soll von ihnen genießen. Und woher [ist zu belegen], dass der Rabe grausam ist? Weil es heißt: Wer stellt dem Raben sein Futter bereit? (Ijob 38,41) Und es heißt: Der den jungen Raben gibt, wonach sie schreien. (Ps 147,9) Wenn der Rabe zeugt, sind seine Jungen weiß, und das Männchen sagt zu seinem Weibchen: Ein anderer Vogel ist zu dir gekommen. Und sie verachten sie372 und sie verlassen sie. Was macht der Heilige, gepriesen sei er? Er lässt aus ihrem Schmutz Mücken hervorgehen, und sie fliegen um sie herum, und sie fressen sie, und davon werden sie schwarz. Und woher [ist zu belegen], dass der Adler liebevoll ist? Weil es heißt: Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt. (Dtn 32,11) Doch sie trauen ihnen nicht. Was tut er? Er breitet seine Flügel aus, nimmt sie auf. (Dtn 32,11) Wie seine Schuld groß ist, so ist auch sein Lohn groß: Damit deine Tage lange währen. (Ex 20,12) Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben [§ 926, TanB eqeb 3, Jalkut Ijob].

[S. 185]

Drei sind es, die mir zu wunderbar sind, und vier, die ich nicht erkenne: Der Weg des Adlers [im Himmel]. (Prov 30,18-19)

(164c)

Denn kein Mensch / kennt seinen Ort.

MidrProv 30,18

Der Weg eines Schiffes [inmitten des Meeres]. (Prov 30,19) Denn kein Mensch kennt seinen Ort [auf dem Meer]. Und der Weg eines Mannes (‫ )גבר‬bei einer jungen Frau (‫)בעלמה‬. (Prov 30,19) R. Jochanan sagte:  371 TanB eqeb 3. 372 Die jungen Vögel.

Proverbia  275

Das ist der Hahn (‫)התרנגול‬373, denn kein Mensch kennt seinen Samenausstoß. Drei sind es, die mir zu wunderbar sind. (Prov 30,18) Diese ganze Weisheit, die bei Salomo geschrieben steht: So sind dir Weisheit und Erkenntnis gegeben. (II Chr 1,12) Die Weisheit Salomos war größer als alle Weisheit der Söhne des Ostens.374 (I Reg 5,10) Und er war weiser als alle Menschen. (I Reg 5,11) Er saß staunend über diese vier Arten, denn es heißt: Drei sind es, die mir zu wunderbar sind. (Prov 30,18) Pesach, Ungesäuertes und Bitterkräuter. Und vier, die ich nicht kenne. (Prov 30,18) Das sind die vier Arten [des Feststraußes], bei denen er bestehen wollte: Eine Frucht vom Hadar (‫)הדר‬, Palmzweige, Zweige vom Baum Abot und Bachweiden]. (Lev 23,40)

Wer sagt, dass dies der Etrog ist? Alle Bäume bringen doch prächtige (‫ )הדר‬Früchte hervor! Palmzweige. (Lev 23,40) Die Tora sagt: Nimm zwei Zweige, um mit ihnen zu loben375, nimm nur den Feststrauß, das Herz der Palmen. Und Zweige von dichtbelaubten Bäumen. (Lev 23,40) Wer sagt, das sei die Myrte? Siehe, es heißt an einer anderen Stelle: Geht hinauf376 auf das Gebirge und bringt mir Zweige vom Olivenbaum [... und Myrtenzweige ... und Zweige von dichtbelaubten Bäumen]. (Neh 8,15) Die Weiden am Bach (‫)וערבי נחל‬.377 (Prov 30,17) Alle großen Bäume am Bach. Und vier, die ich nicht erkenne. (Prov 30,18) Er erwähnt sie ein weiteres Mal:

 373 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 208 zu den drei Bedeutungsvarianten von ‫גבר‬: 1) Mann, 2) Hahn, 3) membrum virile. 374 BH: als die Weisheit aller Söhne des Ostens. 375 ‫להלל‬, Editio princeps: ‫להליך‬. 376 Editio princeps: ‫עלו השרה‬. 377 BH: Raben am Bach.

LevR 30,15

276  Jalkut Schimoni

Drei sind es, mit denen man schön schreitet, und vier, mit denen man schön einhergehen.378 (Prov 30,29) Das sind die vier Arten, als da sind: Etrog, Myrte, Feststrauß und Weide. Die Weisen sagen: Es heißt: Und sie379 sind wohlerfahrene Weise. (Prov 30,24) bSchab 83b

Der Weg eines Schiffes inmitten des Meeres. (Prov 30,19) Woher ist für ein Schiff [zu belegen], dass es rein ist? Weil es heißt: Der Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres. (Prov 30,19) Das ist selbstverständlich.380 Ist ein Schiff [aber] im Herzen des Meeres? Das lehrt uns [einen Vergleich mit dem] Meer: Wie das Meer rein ist, so ist auch das Schiff rein.

Jelamdenu

Unter dreien erbebt die Erde. (Prov 30,21) Das sind die drei Königreiche, die Israel versklavt haben. Und unter vieren kann sie es nicht aushalten. (Prov 30,21) Das ist das frevelhafte Edom, das das vierte Volk (‫ )אומה‬ist. Wenn man so sagen darf, kann der Heilige, gepriesen sei er, Israel nicht [unter dieser Herrschaft] belassen, sondern er erlöst es sofort. Und ebenso heißt es: Drei Jahre sollen sie euch als unbeschnitten gelten. (Lev 19,23) Das sind die drei Königreiche, die eure Erlösung nicht sehen werden. „Eure“ ist nichts anderes als: Im vierten381 Jahr dürft ihr von ihrer Frucht essen. (Lev 19,25) Dass im vierten Königreich eure Erlösung sein wird.

GenR 66,7

Die Spinne (‫)שממית‬382 kannst du mit Händen fangen. (Prov 30,28) R. Chama bar Chanina sagte: Durch welches Verdienst fängst du eine Spinne? Durch das Verdienst der Hände, denn es steht geschrieben: Und auch er383 bereitete einen Leckerbissen. (Gen 27,31)

 378 Im biblischen Kontext meinst übersetzt: Drei haben einen stattlichen Gang und vier gehen stattlich einher: Löwe, Hahn, Widder und König. 379 Löwe, Hahn, Widder und König. 380 Dass der Weg eines Schiffes auf dem Meer nicht zu kennen ist. Es bräuchte daher nicht erwähnt zu werden. 381 BH: „im fünften Jahr“. 382 Hapax legomenon. 383 Esau.

Proverbia  277

Ein stolzer Hahn (‫)זרזיר‬384 oder ein Ziegenbock (‫)תיש‬385 und der König mit seinem Gefolge (‫)אלקום‬386. (Prov 30,31)

bSanh 82b

Rav Nachman sagte, Rav habe gesagt: 424 Beschlafungen vollzog Zimri an jenem Tag. Pinchas wartete, bis seine Kraft schwach wurde, doch er wusste nicht, dass das Gefolge des Königs bei ihm war. Rabbi Chijja bar Abba sagte: Der hüftgegürtete Ringer (‫ )זרזיר‬oder der Bockige, und der König mit seinem Gefolge. (Prov 30,31)

jRH 1,3

In der Welt [ist es üblich]: Der eine möchte, dass sein Ringer siegt, aber der Heilige, gepriesen sei er, ist keineswegs so, sondern: Und der König mit seinem Gefolge (‫)אלקום‬. (Prov 30,31) Er will nicht, dass ihr Ruhm bestehen bleibt (‫)תיקום‬. Ebenso steht es geschrieben am Ende des letzten Kontres.

Wenn du töricht gehandelt hast (‫)נבלת‬387, indem du dich selbst erhöht hast (‫)בהתנשא‬388. (Prov 30,32)

§ 964 bBer 63b

Rav Nachman bar Isaak [sagte], Rav Jehuda habe gesagt: Wer sich selbst mit den Worten der Tora erniedrigt (‫)המנבל‬, wird schließlich erhöht (‫)בהתנשא‬. Wenn du klug geworden bist (‫)זמות‬389: Hand auf den Mund! (Prov 30,32) Ben Azzai und R. Aqiva. Ben Azzai sagt:390 Wenn du dich bei den Worten der Tora niedrig gemacht hast, wirst du schließlich durch sie erhöht werden. Wenn du klug geworden bist (‫)זמות‬: Hand auf den Mund! (Prov 30,32) Wenn hinter dir her böse Dinge geplant werden (‫)נזממו‬: Hand auf den Mund! Einer weiß, zwei wissen nicht. R. Aqiva sagt:  384 Hapax legomenon. Siehe Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (18. Aufl. Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 312. 385 Hapax legomenon. 386 Hapax legomenon. 387 Hapax legomenon. 388 Hapax legomenon. 389 Hapax legomenon. 390 Vgl. Raschi zu Prov 30,32.

GenR 81,2

278  Jalkut Schimoni

Was veranlasst dich, dich durch die Worte der Tora zu erniedrigen (‫?)להתנבל‬ Weil du dich selbst durch sie erhöhst. (164d)

Unser Rabbi391 ging an Simonia (Σιμωνίας)392 vorbei. Da zogen die Männer von Simonia ihm entgegen; sie sagten zu ihm: Rabbi, gib / uns einen Mann, der uns die Bibel und die Mischna lehrt und unsere Gerichtsfälle richtet. Er gab ihnen Levi bar Sisi.393 Sie richteten ihm ein großes Podest her und ließen ihn über sich sitzen, aber die Worte verbargen sich vor ihm. Sie stellten ihm drei Fragen: Womit vollzieht eine [an den Armen] Verstümmelte die Schuhausziehung? Und er konnte ihnen nicht antworten. Was ist, wenn sie Blut spuckt?394 Er konnte ihnen nicht antworten. Sie sagten [zueinander]: Vielleicht ist er kein [Gesetzes]gelehrter. Vielleicht ist er ein Haggadist. Wir fragen ihn über die Bibel. Sie sagten zu ihm: Was bedeutet es, dass geschrieben steht: Was hingekritzelt ist (‫)הרשום‬395 im Buch der Wahrheit. (Dan 10,21) Wenn Wahrheit, warum hingekritzelt, und wenn hingekritzelt, warum Wahrheit? Und er konnte ihnen nicht antworten. Als er sah, dass er in die Enge getrieben war, brach er frühmorgens auf und ging zu unserem Rabbi. Dieser sagte zu ihm: Was haben die Männer von Simonia dir angetan? Er sagte zu ihm: Erinnere mich nicht an meine Not. Drei Fragen haben sie mir gestellt und ich vermochte es nicht, ihnen zu antworten. Er sagte zu ihm: Und welche waren es? Er sagte zu ihm: Womit vollzieht eine [an den Armen] Verstümmelte die Schuhausziehung? Er sagte zu ihm: Und du wusstest nicht, was zu antworten ist? Sowohl mit den Zähnen, als auch mit ihrem Körper [ist es gültig]. Was ist, wenn sie Blut spuckt? Er sagte zu ihm: Und du wusstest nicht, was zu antworten ist? Er sagte zu ihm: Wenn ein Tröpflein Speichel dabei ist, ist [das Ritual] gültig, und wenn nicht, ist es ungültig.

§ 964

Doch will ich dir mitteilen, was im Buch der Wahrheit hingekritzelt ist. (Dan 10,21) Wenn Wahrheit, warum hingekritzelt, und wenn hingekritzelt, warum Wahrheit? Und du wusstest nicht, was zu antworten ist?

 391 Gemeint ist Jehuda ha-Nasi. 392 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 981: westlich von Nazareth. 393 Siehe bJoma 24a; bQid 76b; bBB 52b; bSchab 59b. 394 Wenn die Schwagerehe verweigert wird, muss die Frau den Schwager, der sich weigert, an ihr die Schwagerehe zu vollziehen, anspucken. 395 Hapax legomenon.

Proverbia  279

Er sagte zu ihm: Hingekritzelt, bis dass es als Erlass erlassen ist, Wahrheit, wenn es als Erlass erlassen ist. Er sagte zu ihm: Und warum hast du ihnen nicht so geantwortet, wie du mir geantwortet hast? Er sagte zu ihm: Sie machten mir ein großes Podest und ließen mich über ihnen sitzen. Und das machte mich hochmütig und die Halacha verbarg sich vor mir. Er las über ihn: Warst du töricht, indem du überheblich gehandelt hast. (Prov 30,32) R. Abin bar Kahana sagte: Wenn du vorgehabt hast, ein Gebot zu tun und du hast es nicht getan, wäre es besser gewesen, einen Maulkorb auf deinen Mund zu tun und dich nicht festzulegen. R. Judan sagte: Wie deine Hand deinem Mund nahe ist, so sei auch dein Gelübde deinem Mund nahe. Du sollst wissen, dass es unserem Vater Jakob so ergangen ist: Weil er sein Gelübde hinauszögerte, wurde sein Register (πίναξ) geprüft. R. Aqiva sagt: Warst du töricht (‫)נבלת‬, indem du überheblich gehandelt hast. (Prov 30,32)

ARN 11

Wem gleicht jeder, der sich durch die Worte der Tora groß macht? Einem Aas (‫)לנבלה‬, das liegengeblieben ist. Jeder, der vorbei geht, hält seine Hand über seine Nase, bis er an ihm vorbei ist. Ben Azzai sagt: Wenn ein Mensch sich selbst erniedrigt (‫ )מנבל‬und Johannisbrot und Lupinen (ϑέρμος)396 isst und schmutzige Kleider anzieht und sitzt und die Türen der Schriftgelehrten beobachtet, dann wird jeder Vorübergehende sagen: Dieser Törichte (‫)שוטה‬ wird schließlich noch zum Schreiber (‫ )סופר‬gemacht, und es findet sich die ganze Tora bei ihm. Die Kleinen der Erde sind vier. (Prov 30,24) Das sind die vier Königreiche. Die Ameisen, ein Volk (‫ )עם‬ohne Macht. (Prov 30,25) Das ist Babel, denn es heißt: Siehe, das Land der Chaldäer, dieses Volk (‫ )העם‬gibt es nicht [mehr]. (Jes 23,13) Und doch bereiten sie im Sommer ihre Speise. (Prov 30,25) Zu seinem Verdienst, denn es heißt:

 396 Editio princeps: ‫ ותמריס‬ist zu emendieren in ‫( ותרמוסין‬ϑέρμος), Lupinen. 397 Vgl. S. 185-187.

(MidrProv 30,31.25-28)397

280  Jalkut Schimoni

In jener Zeit sandte Merodach-Baladan [… König von Banylonien … Geschenke an Hiskija]. (Jes 39,1) Die Klippschliefer (‫)שפנים‬398, ein kraftloses Volk. (Prov 30,26) Das ist der Meder, denn so wie der Klippschliefer Zeichen (σημεῖον) der Reinheit und Zeichen der Unreinheit hat, ebenso der Meder: Ahaschverosch war unbeschnitten und Ester Jüdin. Und doch legen sie im Felsen ihre Häuser an. (Prov 30,26) Er wollte das Haus des Heiligtums bauen, denn es heißt: So spricht Kyros, der König von Persien[: Alle Reiche der Erde hat mir JHWH gegben, der Gott des Himmels, und er hat mir befohlen, ihm in Jerusalem, das in Juda ist, ein Haus zu bauen]. (II Chr 36,23) Die Heuschrecke hat keinen König. (Prov 30,27) Das ist Griechenland: Alexander, der Makedonier, der auf der ganzen Welt herumreist wie eine Heuschrecke, die in der Luft lauert und sich ausbreitet. Die Spinne kannst du mit Händen fangen. (Prov 30,28) Das ist Edom. Von allen Kriechtieren ist keines so verhasst wie die Spinne. Und es steht geschrieben: Esau aber habe ich gehasst. (Mal 1,3) Und doch ist sie in Königspalästen. (Prov 30,28) Und sie hat das Heiligtum des Königs der Könige aller Könige zerstört. (MidrProv 30,28.32-33)

Drei sind es, die stattlich schreiten, und vier, die stattlich einhergehen: Der Löwe (‫)ליש‬, der Stärkste. (Prov 30,29-30) Das ist Babel, denn es heißt: Ein Löwe (‫ )אריה‬steigt aus seinem Dickicht herauf. (Jer 4,7) Der stolze Hahn (‫)זרזיר‬399 oder der Ziegenbock (‫)או תיש‬400. (Prov 30,31) Das ist der Meder. So wie der Hahn (‫ )התרנגול‬nachts ruft und die Menschen weckt, so Ahaschverosch: In jener Nacht floh [der Schlaf des Königs]. (Est 6,1)

 398 Hapax legomenon. Zum Klippschliefer siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Klippschliefer (03.09.2021). Der Klippschliefer ist einem Meerschweinchen ähnlich, wird aber als Huftier eingeordnet. 399 Hapax legomenon. 400 Hapax legomenon.

Proverbia  281

Warst du töricht (‫)נבלת‬, indem du überheblich gehandelt hast. (Prov 30,32) Das sind die Griechen, die beschlossen hatten, das Fruchtbarsein / und sich Vermehren zu verhindern, wie du sagst: Weil er eine Schandtat (‫ )נבלה‬in Israel verübt hatte. (Gen 34,7)

(165a)

Denn das Pressen der Milch bringt Butter hervor. (Prov 30,33) Das ist Edom, das nur wegen seines Vorfahrs Abraham das Königreich verdiente. Denn darüber steht geschrieben: Und er holte Rahm und Milch. (Gen 18,8) Siehe, es ist fünf Mal, dass Salomo die Königreiche sah. Denn das Pressen der Milch bringt Butter hervor. (Prov 30,33)

bBer 63b

Die aus der Schule von Rabbi Jannai sagen: Mit wem bringst du die Butter der Tora hervor? Mit dem, der die Milch, die er aus den Brüsten seiner Mutter gesogen hat, ausgespuckt hat. Und das Pressen der Nase bringt Blut hervor. (Prov 30,33) Jeder Schriftgelehrte, der seinen Lehrer ein-, zweimal erzürnt hat und der schwieg, verdient es, zwischen reinem Blut und unreinem Blut zu unterscheiden.401 Und das Aufrühren des Zornes bringt Streit hervor. (Prov 30,33) Jeder Schriftgelehrte, über den sein Meister ein-, zweimal zornig war und der schwieg, verdient es, zwischen Zivilfällen und Kriminalfällen zu unterscheiden.

Kapitel 31 Worte Lemuels (‫)למואל‬402, des Königs: Die Bürde (‫)משא‬403 mit der seine Mutter ihn unterwies (‫)יסרתו‬404. (Prov 31,1) R. Jochanan sagte im Namen von R. Simeon ben Jochai: Das lehrt, dass seine Mutter ihn an den [Schand]Pfahl gebunden hatte. Sie sagte zu ihm: Was [ist es] mein Sohn, und was, Sohn meines Leibes, und was, Sohn meiner Gelübde? (Prov 31,2)

 401 Vgl. Raschi zu Prov 30,33. 402 Hapax legomenon. 403 Siehe Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (18. Aufl. Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 746 und 745 in der Bedeutung: Spruch[weisheit]. 404 Hapax legomenon.

bSanh 70b

282  Jalkut Schimoni

Was [ist es] mein Sohn? (Prov 31,2) Alle wissen, dass dein Vater den Himmel fürchtet. Nun werden sie sagen, seine Mutter habe ihn dazu gebracht. Und was, Sohn meines Leibes. (Prov 31,2) Alle Frauen des Hauses deines Vaters sahen, nachdem sie schwanger geworden waren, das Angesicht des Königs nicht wieder. Doch ich drängte und ging hinein, damit ich einen starken und von Tora erfüllten Sohn habe, der der Prophetie fähig ist.405 Und was, Sohn meiner Gelübde. (Prov 31,2) Alle Frauen im Haus deines Vaters legten [Gott] ein Gelübde ab und sagten: Ich möchte einen fähigen und für das Königtum würdigen Sohn haben. Doch ich habe ein Gelübde abgelegt und gesagt: Ich möchte einen gutherzigen und geläuterten Sohn haben, der der Prophetie fähig ist. Nicht für Könige [ziemt es sich], Lemuel, nicht für Könige, Wein zu trinken, noch für Fürsten [zu fragen]: Wo ist Rauschtrank? (Prov 31,4) Sie sagte zu ihm: Mein Sohn, was hast du mit Königen gemein, die Wein trinken und sich betrinken und sagen: Was [schert] uns Gott?! Noch für Fürsten (‫[ )רוזנים‬zu fragen]: Wo ist Rauschtrank? (Prov 31,4) Wem alle Geheimnisse (‫ )רזני‬der Welt offenbar sind, der pflegt keinen Wein zu trinken und sich nicht zu berauschen. Es gibt einige, die sagen: Der, zu dessen Tür sich alle Fürsten der Welt früh aufmachen, sollte Wein trinken und sich berauschen?! R. Isaak sagte: Woher [ist zu belegen], dass Salomo darauf zurückkam und seiner Mutter beipflichtete? Weil es heißt: Denn ich bin dümmer als jeder Mann. (Prov 30,2) [Dümmer] als Noach, über den geschrieben steht: Ein Landmann, und er pflanzte einen Weinberg. (Gen 9,20) Und den Verstand eines Menschen (‫ )אדם‬habe ich nicht. (Prov 30,2) Das ist der erste Adam, der auf die Stimme seiner Frau hörte.

 405 Vgl. Raschi zu Prov 31,1.

Proverbia  283

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jeremia § 320 [LevR 12,5].

R. Levi sagte: Was tat die Tochter des Pharao? Sie nahm ein Tuch und brachte darauf alle Arten von Sternen und Sternbildern an und breitete es über seinem Bett aus. Und immer, wenn Salomo aufstehen wollte, sah er die Sterne und Sternbilder und schlief bis zur vierten Stunde. Und an jenem Tag wurde das beständige Opfer am Morgen zur vierten Stunde dargebracht.

MidrProv 31,4

Gebt dem Untergehenden (‫)לאובד‬406 einen Rauschtrank. (Prov 31,6)

bEr 65a

[S. 190]

R. Chanan sagte: Der Wein wurde nur zum Trost für die Untergehenden und um den Frevlern ihren Lohn zu entrichten erschaffen, denn es heißt: Gebt dem Untergehenden Rauschtrank und den Verbitterten Wein. (Prov 31,6) R. Chijja bar Aschi sagte, R. Chisda habe gesagt: Wenn jemand zur Hinrichtung hinausgeht, gibt man ihm ein Weihrauch-Korn und Wein zu trinken, damit sein Bewusstsein verwirrt wird, denn es heißt: Gebt dem Untergehenden Rauschtrank und den Verbitterten Wein. (Prov 31,6)

bSanh 43a

Es wird gelehrt: Vornehme Frauen von Jerusalem spendeten und brachten es ihnen. Spendeten die vornehmen Frauen es nicht, von wem [wurde es dann gegeben]? Selbstverständlich von der Öffentlichkeit, da geschrieben steht: „Gebt!“ Von ihrem.407 (‫ )אשת‬Eine Frau von Tüchtigkeit, wer findet sie? (Prov 31,10)409

1 Das ist Sara, über die steht geschrieben: Sieh doch, ich weiß, dass du eine Frau von schönem Aussehen bist. (Gen 12,11) Weit (‫)ורחק‬410 über Korallen geht ihr Wert. (Prov 31,10) Denn du bist von weit (‫ )ממרחק‬gekommen, denn es heißt: Aus fernem Land, den Mann meines Ratschlusses. (Jes 46,11) (‫ )בתח‬Es vertraut das Herz ihres Mannes auf sie. (Prov 31,11)

 406 Hapax legomenon. 407 In anderen Jalkutausgaben findet sich hier ein langer Zusatz über das Weintrinken und andere Laster. 408 Tan chajje 4. 409 In Prov 31,10-31 beginnt jeder Vers fortlaufend mit dem nächsten Buchstaben des Alphabets. 410 Hapax legomenon.

TanB chajje 3408

284  Jalkut Schimoni

(165b)

Denn es heißt: Damit / es mir gut gehe um deinetwillen. (Gen 12,13) Und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen. (Prov 31,11) Das ist Abraham, denn es heißt: Und Abram war sehr reich an Vieh. (Gen 13,2) (‫ )גמלתהו‬Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses. (Prov 31,12) Wie es heißt: Und er tat Abram Gutes um ihretwillen. (Gen 12,16) (‫ )דרשה‬Sie kümmert sich um Wolle und Flachs. (Prov 31,13) Zwischen Isaak und Ismael, denn es heißt: Da sagte Sara411 zu Abraham: Vertreibe. (Gen 20,10) (‫ )היתה‬Sie ist Handelsschiffen gleich. (Prov 31,14) Denn sie bewegte sich von Ort zu Ort wie ein Schiff, das auf dem Meer fährt. Von weit her bringt sie ihre Speise herbei. (Prov 31,14) Siehe, ich habe deinem Bruder tausend Silberstücke gegeben. (Gen 20,16) (‫ )ותקם‬Und sie steht auf, wenn es noch Nacht ist. (Prov 31,15) Denn es heißt: Und Abraham machte sich früh am Morgen auf. (Gen 21,14) Und das Angemessene (‫ )וחק‬für ihre Mädchen. (Prov 31,15)] An eben diesem Tag wurde Abraham beschnitten. (Gen 17,26) Und „das Angemessene“ (‫ )חוק‬ist nichts anderes als „Beschneidung“, denn es heißt: Er setzte sie fest für Jakob als Gesetz (‫ )לחק‬für Israel als ewigen Bund. (Ps 105,10) (‫ )זממה‬Sie hält Ausschau nach einem Feld und erwirbt es. (Prov 31,16) Das ist die Höhle von Machpela, in der sie begraben wurde. Von der Frucht ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg. (Prov 31,16) Denn es heißt: Er pflanzte eine Tamariske. (Gen 21,33) So wie du sagst: Er pflanzte einen Weinberg. (Gen 9,20)

 411 Fehlt in BH.

Proverbia  285

(‫)חגרה‬412 Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und macht ihre Arme stark. (Prov 31,17) Als die Engel kamen, um ihr es zu verkünden, gürtete sie sofort mit Kraft ihr Lenden, da Abraham zu ihr sagte: Nimm schnell drei Sea Mehl. (Gen 18,6) (‫ )טעמה‬Sie ertastet, ob ihr Erwerb gut ist. (Prov 31,18) Und sie sagte: Wer hätte [je] Abraham verkündet. (Gen 21,7) Wann? Und es teilte sich über ihnen die Nacht. (Gen 14,15) (‫ )לא‬Nicht fürchtet sie für ihr Haus den Schnee. (Prov 31,21) Wann? Als er ihm die Gehenna zeigte, verkündete er ihm, dass kein einziger seiner Söhne in sie hinabsteigen werde, denn es heißt: Siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerfackel. (Gen 15,17) Warum? Weil sie zwei an Dingen festgehalten haben: Ihr ganzes Haus ist doppelt gekleidet. (Prov 31,21) Schabbat und Beschneidung. (‫ )מרבדים‬Decken macht sie sich. (Prov 31,22) Wann? Als sie zu ihm sagten: Wo ist deine Frau Sara? (Gen 18,9) Zu ihr sagten sie: Dir ist verkündet worden, dass du Söhne gebären wirst, und von ihnen werden Hohepriester hervorgehen, die im Stiftsszelt den Dienst versehen. Leinen und Purpur sind ihr Gewand. (Prov 31,22) Denn es heißt: Violetter und roter Purpur. (Ex 25,4) (‫ )נודע‬Bekannt ist ihr Mann in den Toren. (Prov 13,23) Als Sara starb, sprang das Greisenalter auf Abraham über, denn es heißt: Und Abraham war alt geworden. (Gen 24,1) 2

Eine andere Auslegung: Eine tüchtige Frau [...], weit über Korallen geht ihr Wert. (Prov 31,10) Was [meint] „ihr Wert“ (‫?)מכרה‬ R. Abba bar Kahana sagte: Ihre Schwangerschaft, so wie du sagst:

 412 Hapax legomenon.

GenR 45,1

286  Jalkut Schimoni

Deine Herkunft (‫ )מכרתיך‬und deine Abstammung. (Ez 16,3) Abraham war ein Jahr älter als Nahor, und Nahor war ein Jahr älter als Haran: Ein Jahr für die Schwangerschaft von Milka und ein Jahr für die Schwangerschaft von Jiska. Und Haran zeugte mit sechs, doch Abraham hat nicht gezeugt?! Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm keine [Kinder]. (Gen 16,1) MidrProv 31,10 3 [S. 190]

Eine andere Auslegung: Eine tüchtige Frau. (Prov 31,10) Das ist die Tora. Weit über Korallen (‫)מפנינים‬. (Prov 31,10) Denn [die Tora] war im Innersten (‫)לפני ולפנים‬. Und Mose verdiente, sie zu Israel hinunterzubringen. Und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen. (Prov 31,11) Damit ihm nicht ein Wort von ihr fehle.

4 Eine andere Auslegung:413 Eine tüchtige Frau, wer findet sie? (Prov 31,10)

(165c)

Man erzählt die Begebenheit von R. Meir, dass er am Schabbat [zur Zeit des] Nachmittaggebets saß und lehrte, und [gleichzeitig] starben seine zwei Söhne. Was tat deren Mutter? Sie legte beide auf das Bett und breitete ein Tuch über sie aus. Am Schabbatausgang kam R. Meir aus dem Lehrhaus. Er sagte zu ihr: Wo sind meine beiden Söhne? Sie sagte zu ihm: Sie sind zum Lehrhaus gegangen. Er sagte zu ihr: Ich habe im Lehrhaus ausgeschaut und habe sie nicht gesehen. Sie gab ihm den Segensbecher. Und wiederum sagte er zu ihr: Wo sind meine beiden Söhne? Sie sagte zu ihm: [Verschiedene] Male sind sie zu einem bestimmten Ort gegangen, und jetzt kommen sie. Sie brachte ihm zu essen. Nachdem er gegessen hatte, sagte sie zu ihm: Rabbi, heute früh kam einer und gab mir etwas zur Aufbewahrung. Und jetzt kommt er, es zu holen. Soll ich es ihm zurückgeben oder nicht? Er sagte zu ihr: Meine Tochter, wenn jemand etwas zur Aufbewahrung bekommen hat, muss er es dann nicht seinem Besitzer zurückgeben? Sie sagte zu ihm: Ohne dass du es weißt, wollte ich / es nicht zurückgeben. Was tat sie? Sie nahm ihn bei seiner Hand und brachte ihn hinauf in das Zimmer und nahe an das Bett. Sie nahm das Tuch von ihnen weg. Da sah er beide tot auf dem Bett

 413 Die Editio princeps gibt GenR als Quelle an. Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 394 verweist darauf, dass der Text dort nicht zu finden ist.

Proverbia  287

liegen. Er begann zu weinen und sagte: Mein Sohn, mein Sohn, mein Lehrer, mein Lehrer. „Mein Sohn“ – auf irdische Weise, „und mein Lehrer“ – denn sie erleuchteten meine Augen durch ihre Tora. In dieser Stunde sagte sie zu ihm: Rabbi, hast du mir nicht gesagt, wir müssen das anvertraute Gut seinem Besitzer zurückgeben. Ebenso [gilt]: JHWH hat gegeben, und JHWH hat genommen, der Name JHWHs sei gepriesen! (Ijob 1,21) R. Chanina sagte: Damit tröstete sie ihn und beruhigte sie ihn. Daher heißt es: Eine tüchtige Frau, wer findet sie? (Prov 31,10) Rabbi Chama bar Chanina sagte: Warum starben die Söhne von R. Meir auf einen Schlag? Weil sie gewohnt waren, im Lehrhaus zu verweilen und sich mit Essen und Trinken zu beschäftigen. 5

Eine andere Auslegung: Rabbi Isaak bar Nachmani sagte: Wie der Heilige, gepriesen sei er, Israel die Tora in zweiundzwanzig Buchstaben gab, so pries er die sittsamen Frauen mit zweiundzwanzig Buchstaben.415

unbekannt414

Sie gleicht Handelsschiffen, von weit her holt sie ihre Speise herbei. (Prov 31,14)

bBM 84b

Wie [bei] R. Eleazar und Rabbi Simeon. Zu ihm kamen Seeleute und brachten ihm sechzig Sklaven, die sechzig Beutel trugen. Sie bereiteten ihm sechzig Arten von Brei zu. Seine Frau sagte zu ihrer Tochter: Geh und schau bei deinem Vater, wie es ihm jetzt geht. Sie ging. Er sagte zu ihr: Geh und sag zu deiner Mutter: Unser [Vermögen] ist größer als ihres. Er las über sie: Sie gleicht Handelsschiffen, von weit her holt sie ihre Speise herbei. (Prov 31,14) Und sie steht auf, wenn es noch Nacht ist. (Prov 31,15) R. Jochanan und Resch Laqisch. R. Jochanan sagte: Das Rezitieren der Tora darf nur in der Nacht geschehen, denn es heißt: Steh auf, klage bei Nacht. (Thr 2,19) Resch Laqisch sagte: Bei Tag und bei Nacht, denn es heißt: Und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen. (Jos 1,8)  414 Vgl. RutZ 4,11. 415 Verweis auf die alphabetische Struktur von Prov 31,10-31.

LevR 19,1

288  Jalkut Schimoni

Eines Tages erklärte Resch Laqisch die Schrift, und als er diese Verse erreichte: Und sie steht auf, wenn es noch Nacht ist. (Prov 31,15) Steh auf, klage bei Nacht, (Thr 2,19) sagte er: Gut hat mich Rabbi Jochanan gelehrt, dann sagte er: Seht ihr nicht, wie mein Studium mein Gesicht aufleuchen lässt? Warum? Wegen des: Tag und Nacht darüber nachsinnen. (Jos 1,8)416 PR 17,5

Bitjah, die erstgeborene Tochter des Pharao, wurde durch das Gebet Moses gerettet, denn es steht geschrieben: Sie ertastet, ob ihr Erwerb gut ist; nachts erlischt ihre Lampe nicht. (Prov 31,18) Eine Nacht des Wachens war dies für JHWH. (Ex 12,42) Nicht fürchtet sie für ihr Haus den Schnee. (Prov 31,21)

TanB lekh 27

Du findest [bei] Abraham: Bevor er beschnitten wurde, fiel er [vor Gott] auf sein Angesicht, denn es heißt: Da fiel Abram auf sein Angesicht. (Gen 17,3) Und die Frevler verfallen der Gehenna nur wegen der Vorhaut, denn es heißt: Darum sperrt die Unterwelt ihren Schlund weit auf und reißt ihren Rachen auf ohne Maß. (Jes 5,14) Aber der Heilige, gepriesen sei er, rettet Israel für die kommende Zukunft vor der Gehenna durch das Verdienst der Beschneidung.

Tan re’e 13417

Salomo sagte: Nicht fürchtet sie für ihr Haus den Schnee, denn ihr ganzes Haus ist doppelt gekleidet. (Prov 31,21) Beschneidung und Freilegung418, Schaufäden und Gebetsriemen, Du sollst reichlich aufladen (‫)הענק תעניק‬. (Dtn 15,14) Du sollst bestimmt geben (‫)נתון תתן‬. (Dtn 15,10) Du sollst wirklich öffnen (‫)פתוח תפתח‬. (Dtn 15,11) Du sollst gewissenhaft verzehnten (‫)עשר תעשר‬. (Dtn 14,22) Du sollst ganz verlassen (‫)עזוב תעזב‬. (Ex 23,5) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben am Ende von [Jalkut] Jesaja [§ 514, TanB bereschit 33] und in [Jalkut] Psalmen § 709 [§ 737, TanB bereschit 33].

 416 In der Editio princeps in Kurzform und aramäisch: .‫לאא דאימשול‬ 417 TanB re’e 10; PRK 10,4. 418 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1227: “uncovering the corona at circumcision, splitting the membrane and pulling it down.”

Proverbia  289

Rabbi Ruben [sagte] im Namen von R. Chanina: Künftig wird der Heilige, gepriesen sei er, sich eine Akademie (‫ )ישיבה‬seiner Ältesten ernennen. Das ist es, was geschrieben steht: Denn es regiert JHWH der Heerscharen [...] und gegenüber ist die Pracht seiner Ältesten (‫)זקניו‬. (Jes 24,23)

LevR 11,8

Salomo sagte: Ich sah ihn gedrängt zwischen ihnen [sitzen]. Bekannt ist ihr Mann in den Toren, wenn er Sitzung (‫ )בשבתו‬hält mit den Ältesten (‫ )זקני‬des Landes. (Prov 31,23) Künftig wird der Heilige, gepriesen sei er, an der Spitze des Chors (‫ )חולה‬der Gerechten sein. Das ist es, was geschrieben steht: Richtet euer Herz auf seine Burg (‫)לחילה‬. (Ps 48,14) Und sie steigen hinauf und zeigen wie mit dem Finger auf ihn, denn es steht geschrieben: Dieser ist Gott, unser Gott immer und ewig! Er wird uns leiten bis zum Tode (‫)על מות‬. (Ps

LevR 11,9

48,15)

Wie Jugendliche (‫)עולמתא‬. So wie du sagst: Inmitten von tamburinschlagenden jungen Frauen (‫)עלמות‬. (Ps 68,26) Aquila übersetzt: ‫על מות‬: „Eine Welt, wo es keinen Tod gibt“, ‫עלמות‬: „Zwei Welten“, / diese Welt und die kommende Welt.

(165d)

Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Jesaja zum Vers „da wird der Mond schamrot werden“ (Jes 24,23) [§ 427, LevR 11,8 und § 757, MidrPs 48,5].

(‫ )סדים‬Hemden fertigt sie und verkauft sie. (Prov 31,24) Unsere Rabbinen lehrten: Wer nach dem Lohn seiner Frau und der Mühlsteine Ausschau hält, wird nie ein Zeichen (σημεῖον) des Segens sehen. Der „Lohn [seiner Frau“ meint]: [Verkauf von Wolle nach] Gewicht. [Lohn durch] „Mühlsteine“: [Durch] Vermietung. Aber die, die arbeitet und verkauft, preist und lobt die Schrift, denn es steht geschrieben: Hemden fertigt sie und verkauft sie. (Prov 31,24) (‫ )עז‬Kraft und Hoheit sind ihr Gewand, und [unbekümmert] lacht sie dem nächsten Tag zu. (Prov 31,25) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen § 709 [= § 718, GenR 62,2].

bPes 50b

290  Jalkut Schimoni

MidrPs 92,8

Eine Begebenheit mit einem Schüler von Rabbi Simeon ben Jochai, der ins Ausland ging und reich zurückkam. Die Schüler sahen ihn und wollen auch ins Ausland gehen. Rabbi Simeon ben Jochai bemerkte das, und er brachte sie hinaus in das Tal, das vor der Stadt lag. Und er betete vor dem Heiligen, gepriesen sei er, und das ganze Tal wurde mit Golddenaren angefüllt. Er sagte zu ihnen: Wer nehmen will, der nehme. Aber ihr sollt wissen, dass jeder, der jetzt nimmt, seinen Anteil an der kommenden Welt nimmt, denn es gibt keine Gabe des Lohns der Tora in dieser Welt, denn es heißt: Und [unbekümmert] lacht sie dem nächsten Tag zu. (Prov 31,25) Eine Begebenheit mit R. Simeon ben Chalafta. Als der Schabbat-Abend herankam, hatte er nichts zu essen. Am Schabbat-Abend kurz vor Dunkelheit ging er vor die Stadt hinaus und betete vor dem Heiligen, gepriesen sei er. Sofort wurde ihm vom Himmel ein Edelstein gegeben. Er ging hinein, gab ihn dem Geldwechsler und besorgte die Schabbat-Mahlzeit. Er saß, und er aß [davon] in der Schabbat-Nacht. Seine Frau sagte zu ihm: Woher hast du das? Er sagte zu ihr: Von dem, was der Heilige, gepriesen sei er, besorgt hat (πρόνοος). Sie sagte zu ihm: Wenn du es mir nicht sagst, probiere ich nichts davon. Er sagte zu ihr: So und so ist das geschehen. Sie sagte zu ihm: Ich werde erst etwas davon probieren, wenn du mir versprichst, es am SchabbatAusgang zurückzubringen. Er sagte zu ihr: Warum? Sie sagte zu ihm: Morgen gehst du und deine Gefährten mit dir, und sie erhalten mehr und du erhältst weniger als sie. Warum? Weil es eine Gabe des Lohns der Tora nur in der kommenden Welt gibt, denn es heißt: Und [unbekümmert] lacht sie dem nächsten Tag zu. (Prov 31,25) Als der Schabbat ausklang, ging er und brachte es zurück.

bSuk 49b

(‫ )פיה‬Ihren Mund öffnet sie mit Weisheit, und gütige Weisung (‫ )תורת חסד‬ist auf ihren Lippen419. (Prov 31,26) R. Eleazar sagte: Gibt es denn eine gütige Weisung? Vielmehr, eine Weisung um ihrer selbst willen ist eine gütige Weisung, und eine Weisung nicht um ihrer selbst willen ist keine gütige Weisung. Und es gibt einige, die sagen: Zu lernen und zu lehren, das ist eine gütige Tora, und nicht zu lehren, das ist keine gütige Tora. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Psalmen § 857 [bBer 10a].

GenR 45,7

(‫ )צופה‬Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Haus. (Prov 31,27) R. Isaak sagte:  419 Wörtlich: ihrer Zunge.

Proverbia  291

Die Haussöhne unseres Vaters Abraham überwachten, denn es heißt: Da sprach der Engel JHWHs zu ihr. (Gen 16,9) Wie viele Engel begegneten ihr? R. Chama bar Chanina sagte: Fünf. Überall, wo von einer Anrede die Rede ist, ist es ein Engel. R. Chijja bar Abba sagte: Komm und sieh, was [der Unterschied] zwischen den früheren und den späteren [Generationen] ist. Manoach sagte zu seiner Frau: Ganz sicher müssen wir [jetzt] sterben, denn wir haben Gott gesehen. (Jdc 13,22) Doch Hagar, die Magd Saras, sah viele Engel und fürchtete sich nicht vor ihnen, sondern war mit ihnen vertraut. Steht geschrieben in § 136 [bSanh 19b-20a].

(‫ )רבות‬Viele Töchter haben sich als tüchtig erwiesen. (Prov 31,29) R. Judan bar Simon (Σίμων) sagte: Der erste Mensch wurde auf sieben Gebote verpflichtet, Noach wurde auf das Glied vom lebenden Tier420 verpflichtet. Abraham auf die Beschneidung, Isaak wurde am achten [Tag in den Bund] eingeführt, Jakob auf den Hüftmuskel, / Juda auf die Schwagerehe, aber: Du aber übertriffst sie alle. (Prov 31,29)

PRK 12,1

(166a)

248 Gebote und 365 Verbote: 248 entsprechend den Gliedern des Menschen. Jedes einzelne Glied sagt dem Menschen: Ich bitte dich, vollbringe durch mich dieses Gebot. 365 entsprechend den Tagen der Sonne, und an jedem einzelnen Tag sagt er: Ich bitte dich, begehe an mir nicht diese Übertretung. Eine andere Auslegung: Viele Töchter haben sich als tüchtig erwiesen. (Prov 31,29) Das sind die Segnungen der ersten [Generationen]. Du aber übertriffst sie alle. (Prov 31,29) Das sind die Segnungen Moses.

 420 Kein Fleisch von einem lebenden Tier zu essen.

TanB berakha 1

292  Jalkut Schimoni

Du findest: Noach segnete seine Söhne, aber da war eine Trennung: Er segnete den einen und verfluchte den anderen: Gesegnet sei JHWH, der Gott Sems. (Gen 9,26) Und er sagte: Verflucht sei Kanaan. (Gen 9,25) Isaak segnete Jakob, und da gab es Streit: Dein Bruder ist mit Betrug gekommen. (Gen 27,35) Und Esau war Jakob ein Feind. (Gen 27,41) Jakob segnete die Stämme: Du bist übergewallt wie die Wasser, du sollst keinen Vorrang haben. (Gen 49,4) Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat. (Gen 49,6) Als Mose kam, um Israel zu segnen, gab es keinen Streit, denn es heißt: Ruben lebe und sterbe nicht. (Dtn 33,6) Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel [§ 136, bSanh 19b-20a]. (MidrProv 31,30)

(‫ )שקר‬Trügerisch ist die Gunst und nichtig die Schönheit. (Prov 31,30) Trügerisch war die Gunst Noachs[, auch wenn es heißt]:421 Noach aber fand Gunst. (Gen 6,8) Und nichtig (‫ )והבל‬die Schönheit. (Prov 31,30) Das ist die Schönheit des ersten Adam. Seine Ferse verdunkelte den Sonnenball. Und über allem ist: Eine Frau [aber], die JHWH fürchtet, die soll er rühmen. (Prov 31,30) Das ist Mose. R. Jose bar Jirmeja sagte: Warum vergleicht er die Propheten mit einer Frau? Vielmehr, wie eine Frau sich nicht schämt, von ihrem Mann den Bedarf des Hauses zu verlangen, so schämen die Propheten sich nicht, den Bedarf Israels vom Heiligen, gepriesen sei er, zu verlangen. Der Rest des Abschnitts steht geschrieben in [Jalkut] Samuel § 163 [= § 136, bSanh 19b-20a].

 421 Die Editio princeps verweist auf die Pesiqta als Quelle. Nach Arthur Bernard (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 396, ist der Text dort nicht zu finden.

Proverbia  293

(‫ )ידיה‬Sie streckt ihre Hände nach dem Rocken (‫)בכישור‬422 aus. (Prov 31,19) Das ist Jael, die ihn nicht mit Kriegsgeräten, sondern mit einem Pflock getötet hat, denn es steht geschrieben: Ihre Hand streckte sie nach dem Pflock aus. (Jdc 5,26)

MidrProv 31,1920 [S. 190]

Und warum tötete sie ihn nicht mit Kriegsgeräten? Um zu bestätigen, dass es heißt: Eine Frau soll keine Männersachen tragen. (Dtn 22,5) (‫ )כפה‬Ihre Hände breitet sie für die Armen aus. (Prov 31,19) Das ist die Witwe von Sarepta, die Elija mit Brot und Wasser versorgte. (‫ )לא‬Nicht fürchtet sie für ihr Haus den Schnee. (Prov 31,21) Das ist die Dirne Rahab. Als die Israeliten kamen, um Jericho zu zerstören, fürchtete sie sich nicht, weil sie ihr ein Zeichen (σημεῖον) gegeben hatten: Diese rote Schnur. (Jos 2,18)

(MidrProv 31,2125)

(‫ )מרבדים‬Decken macht sie sich. (Prov 31,22) Das ist Batseba, und sie war würdig, dass aus ihr Salomo hervorging, der mit rotem und lila Purpur bekleidete war. (‫ )נודע‬Bekannt ist ihr Mann in den Toren. (Prov 31,23) Das ist Michal, die David vor dem Tod rettete. (‫ )סדים‬Hemden fertigt sie und verkauft sie. (Prov 31,24) Das ist Zalelponit, von der Simson ausgegangen ist, der Israel zwanzig Jahre versorgte (πρόνοος).423 (‫ )עז‬Kraft und Hoheit sind ihr Gewand. (Prov 31,25) Das ist Elischeba, die Tochter des Amminadab, die an einem Tag vier Freuden sah: Ihren Mann als Priester, ihren Bruder als Fürst, ihre Söhne als Vorsteher der Priesteschaft, ihren Schwager als König. (‫ )פיה‬Ihren Mund öffnet sie mit Weisheit. (Prov 31,26) Das ist die weise Frau, die mit Joab geredet hat, und es war Serach die Tochter Aschers. (‫ )צופיה‬Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Haus. (Prov 31,27) Das ist die Frau des Obadja, die ihren Sohn rettete, und sie dienten Ahab nicht.

 422 Hapax legomenon. 423 Siehe bBB 91a.

(MidrProv 31,26-30)

294  Jalkut Schimoni

(‫ )קמו‬Es stehen ihre Söhne auf und preisen sie glücklich. (Prov 31,28) Das ist die Schunamitin, die würdig gewesen wäre, Elischa als ihren Sohn zu haben. (‫ )רבות‬Viele Töchter haben sich als tüchtig erwiesen. (Prov 31,29) Das ist Rut, die sich unter die Flügel der Schechina begab, und die würdig war, dass David und Salomo von ihr ausgingen, die den Heiligen, gepriesen sei er, mit Liedern und Lobpreisungen erfreuten. MidrPs 112,1

Eine andere Auslegung: (‫ )שקר‬Trügerisch ist die Gunst. (Prov 31,30) Weder Schönheit noch Reichtum findet Annahme vor dem Heiligen, gepriesen sei er. Und was ist erwünscht? Furcht vor der Sünde, denn es heißt: Eine Frau [aber], die JHWH fürchtet, die soll man rühmen. (Prov 31,30)

(166b)

Wie viel / vollbrachte unser Vater Abraham vor dem Heiligen, gepriesen sei er, und wurde nicht gerühmt. Und was war es, was ihn rühmenswert machte? Dass er die Sünde fürchtete, denn es heißt: Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fürchtest. (Gen 22,12) Und ebenso heißt es: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit [...], sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen (‫)בזאת‬. (Jer 9,22-23) Wer die Tora von Alef bis Taw erfüllt. Und „dies“ (‫ )זאת‬ist nichts anderes als die Tora. Und Abraham erfüllte die Tora von Alef bis Taw: Dafür, dass Abraham meiner Stimme gehorcht hat. (Gen 26,5) Deshalb heißt es über ihn im Psalm: Preisen will ich JHWH von ganzem Herzen. (Ps 111,1) Von Alef bis Taw424. Und ebenso bezieht sich der folgende Psalm auf Sara und Abraham. Das lehrt, dass beide die Tora von Alef bis Taw gehalten haben. Fertig und vollendet Preis sei Gott, dem Schöpfer der Welt das Buch Proverbia  424 Ps 111 ist ein alphabetischer Psalm.

3 Register Aufgelistet werden die Bibelstellen in Jalkut Schimoni Proverbia, die in einer Auslegung verwendet werden. Die Proverbia-Verse, die fortlaufend ausgelegt werden und in der Übersetzung fett und kursiv erscheien, werden im Register nicht berücksichtigt.

3.1 Hebräische Bibel Genesis 1,1  1, 80, 189, 263 1,2  189 1,3  152, 189 1,4  152 1,7  147 1,8  1 1,16  1 1,18  1 1,20-33  1 1,31  178 2,1  236 2,3  104 2,5  1 2,6  263 2,7  195, 263 2,8  1 2,9  119 2,16  1 2,17  271 2,18  178 2,22  17 3,1  1 3,1-2  1 3,3  271 3,4  165 3,5  1, 244 3,6  185 3,7  185 3,9  1 3,11  1 3,14  244 3,17  220 3,18  234 3,19  234 3,20  1 3,23  234

https://doi.org/10.1515/9783110791693-003

3,27-32  1 4,1-12  1 4,12  259 4,13  1 4,14-17  1 4,18-19  1 5,1-3  1 5,29  110 6,1-19  1 6,9  105, 111, 118, 121, 197 6,20-35  1 7,2  92 7,6-27  1 7,23  121, 132 8,1  122, 132 8,15  1 8,17  2 8,21  1, 115, 185 8,22-31  2 8,26  125 8,35  2 9,3-4  163 9,5  2 9,20  282, 284 9,20-24  225 9,21  224 9,25  220, 224, 292 9,26  292 10,6  81 11,1  252 11,2  38 11,4  174 11,6  170 11,8  174 12,8  235 12,11  283 12,13  284 12,16  284

296  Jalkut Schimoni Proverbia 12,17  63 13,2  284 13,7  207 13,8  207 13,13-14  100 13,10  81 13,11  173 13,12  132 13,14  207 14,9  254 14,12  132 14,15  285 14,17  230 14,22  64, 79, 113 15,1  23, 112 15,6  167 15,17  285 16,1  286 16,9  291 17,3  288 17,10  191 17,15  124 18,6  285 18,8  281 18,9  285 18,17  100, 210 18,17-18  99 18,19  112, 166, 199 19,1  204 19,13  224 19,25  121 19,36  224 20,10  284 20,16  284 21,7  118, 285 21,12  94 21,14  284 21,20  120 21,22  162 21,33  284 22,12  230, 294 22,16  2 22,17  2 22,20  142 23,15  259 23,16  259 23,24  2 24,1  166, 200 24,12  169

24,17  135 24,23  2 24,24-29  2 24,31-34  2 24,55  109 25,1  2 25,7  199 25,19  94, 219 25,23  116, 230 25,25  254 25,27  196, 254 25,30  63, 135 25,32  64 26,3  97 26,5  21, 294 26,12  64 26,35  172 27,28  205 27,31  276 27,33  174, 205, 267 27,35  292 27,41  64, 292 28,4  205 28,7  35, 126 28,8-9  126 28,9  64 28,10  125 28,11  35, 65 28,16  65 28,22  64 28,28  2 29,9  255 29,25  166 30,1  2 30,9  2 30,14  204 30,33  248 31,1  3, 166 31,2-7  3 31,8  166 31,8-9  3 31,10-31  3 32,5  246 32,11  119 32,30  206 33,5  63 34,1-2  248 34,5  110 34,7  281

Register  297

35,1  194 35,9  206 36,6  254 36,31  192 37,1  254 37,21  11, 125 37,31  163 39,7  72, 163 39,11  214 39,12  72 40,14  140 40,16  175 41,1  140 41,39  138 41,46  214 42,6  116, 117 42,18  230 42,28  181 43,9  57 44,14  57 44,18  57, 239 47,12  167 49,4  292 49,6  292 49,12  226 49,28  191, 206 50,23  167 Exodus 1,10  174 2,1  214 2,16  255 3,6  203, 230, 237 3,8  83 3,10  237 3,16  131 4,22  58, 269, 271 5,2  22 7,11  265 7,12  265 9,25  132 9,29  270 10,12  174 10,23  122 12,42  288 13,17  162 13,19  102 14,7  209 14,16  237

14,28  121 15,2  26, 218 15,3  152, 271 15,8  270 15,9  157, 162 15,16  79 15,25  78 16,20  40 16,28  16 17,8  202 17,13  185 18,1  185 18,27  139 19,1  139, 209 19,2  30 19,3  200, 270 19,8  41 19,11  209 19,14  270 19,20  269 20,1  49 20,7  70, 71, 114, 238 20,12  25, 274 20,16  157 20,21  73, 160 21,1  78 22,5  191 22,13  260 22,25  131 23,4  228 23,5  170, 228, 288 23,19  212 24,1  285 24,7  12, 58, 232 24,11  203 25,2  45 25,3  192 25,4  285 26,1  107 27,20  45 28,21  258 29,1  40 30,12  145, 151 31,3  34, 89 31,18  21 32,4  89 32,4.8  220, 232, 240 32,11  119 32,16  74

298  Jalkut Schimoni Proverbia 32,32  70, 238 32,33  102 34,1  205 34,24  25 34,27  205 34,28  4, 164 38,11  259 39,43  206 Leviticus 1,1  74, 236, 237 1,5  102 1,7  102 1,8  102 4,2  181 5,1  233 5,15  158 6,2  103 9,1  89 9,2  139 9,23  206 10,2  203 10,9  221 10,16  156 11,1  157 14,2  201 16,3  191, 192 16,34  90 18,4  53 18,27  160 19,12  70, 238 19,13  37 19,16  110 19,17  92 19,20  194, 251 19,36  109 22,2  152 22,28  123 23,40  30, 31, 45, 75 24,10  237, 238 24,14  237 25,2  264 25,21  264 26,33  240 26,42  114 30,23  12 Numeri 1,1  88

1,3  7 4,47  7 5,10  152 8,7  138 8,25  141 10,35  88 10,36  88 11,1  175 11,12  80 12,1  104 12,3  160 12,7  258 12,10  63 13,2  165 13,16  120 13,22  81 13,32  103 14,37  244 15,20  263 15,38  138 15,39  219 16,1  137 16,2  202 16,3  137 16,4  174, 175 16,33  152, 174 17,17  208 18,26  64 19,2  45 19,23  276 19,25  276 21,8  7 21,9  7 22,12  38 22,20  38 23,1  147, 168 23,4  154 23,8  117, 230 23,40  275 24,10  206 24,14  250 25,2  260 25,14  260 26,10  133, 177 28,2  164 28,14  224 31,21  235 33,6  30 38,4  136

Register  299

Deuteronomium 1,11  206 1,27  175, 247 3,23  179 3,26  179 4,4  119, 133 4,5  218 4,25  193 4,39  125 4,43  125 4,44  58, 191 5,1  111 6,6  190 6,7  190 6,8  85, 190 6,25  108 7,26  159 8,5  65 8,7  65 8,9  81 8,14  159 9,9  164 9,19  197 9,20  102 10,8  28 11,8  76 11,12  195 11,15  122 12,3  99 12,19  175 12,20  175 14,22  288 15,10  112, 288 15,11  288 15,14  288 16,18  60 17,17  268 18,10  247 20,5  231 20,6  231 20,7  231 21,4  73 21,18  217, 225 21,20  217 22,5  293 22,6  50, 123 22,6-7  47 23,4  101, 173, 177 23,6  250

23,11  155 23,15  66 23,19  51 24,10  189 25,13.16  107 26,16  209 27,17-25  26 27,18  205 27,23  205 27,26  33 28,1  145 28,64  240 29,9  121 31,14  120 32,2  31, 73 32,5  204 32,6  218, 261 32,11  274 32,18  218 32,23  121 32,32  223 33,1  206 33,2  113 33,4  205 33,5  230 33,6  292 33,7  191 33,18  33 33,21  120 33,24  129 34,10  125 41,4  31 Josua 1,8  287, 288 1,14  211 2,11  125 2,18  293 7,7  179 7,8  70, 238 12,24  82 14,15  254 24,2  215 Judicum 2,9  182 5,26  293 8,21  242 13,22  291

300  Jalkut Schimoni Proverbia 14,4  175 14,18  190 16,30  138 17,6  59 21,25  59

2,8  270 2,11  270 3,27  144 5,7  175 12,10  117

I Samuel

Jesaja

1,11  125 1,22  141 2,6  269 2,9  38, 105 2,12  94 2,30  168 2,33  166 3,1  182 7,7  185 8,3  94 15,2  125 15,3  19 21,8  248

1,15  141 2,22  160 3,16  62 3,17  63 5,1  83 5,14  288 5,16  198 8,16  94 10,10  229 11,2  35 14,22  121 14,23  45 19,24  230 23,13  279 23,18  264 24,23  167, 289 28,7  220 28,22  16 30,4  81 30,22  15 33,2  179 33,14  257 33,16  145 36,4  146 36,10  146 38,16  195 39,1  280 40,12  78 41,4  237 43,2  133 43,10  190, 232 43,16  73 43,21  141 44,6  237 44,13  234 44,25  156 46,11  283 48,16  14 48,17  38 51,16  189 54,5  53 54,13  216

II Samuel 3,3  217 3,29  63 7,23  143 19,3  104 21,5  14 22,8  182 23,5  46 I Regnum 1,2  131 5,4  188 5,10  275 5,11  275 5,12  165 7,14  34 8,15  167 11,3  269 13,6  252 17,1  183, 270 17,23  270 18,12  249 18,21  182 22,36  109 II Regnum 1,15  270

Register  301

55,6  18 56,2  191 57,1  110 57,15  160 58,7  212 60,1  189 61,1  160 66,3  14 66,20  145 Jeremia 1,1  17 2,3  193 2,5  242 2,13  119 2,14  218 3,19  82 4,7  257, 280 4,22  265 4,31  63 5,23  189 9,7  146 9,22-23  294 9,23  29 10,10  119 13,10  189 13,11  133 15,10  92 17,12  82 21,12  197 31,5  242 31,8  243 31,21  71 32,18  161 37,12  169 40,3  144, 146 46,22  244

20,39  272 26,20  119 30,18  214 33,11  18 34,14  252 36,19-20  188 36,20  188 36,30  174 39,9  87 39,17  88 39,18  87 39,20  88 40,3  79 Hosea 1,2  272 2,9  170 4,6  58 6,7  233 10,14  123 11,1  208 11,9  233 14,5  17 14,10  151 Joel 2,9  174 2,13  59 3,5  245 4,19  14 Amos 8,11  69 Obadja 1,21  192

Ezechiel

Micha

1,1  125 1,3  17 1,15-21  239 3,20  248 5,5  191 5,16  240 16,3  286 16,10  41 20,7  102 20,8  102

1,7  51 2,13  61 7,6  161 7,8  121 Nahum 1,7  122 3,8  80

302  Jalkut Schimoni Proverbia Habakuk 2,5  220 Zephania 1,15  95, 144, 202 Haggai 2,8  20 Sacharia 7,11  17 8,19  31 13,8  229 Maleachi 1,2  102 1,4  107, 173 1,13  280 2,6  36, 139 2,7  208 3,6  121 3,10  192 Psalmen 1,1  5, 117 1,5  147 2,11  7 2,12  117 3,1  198 4,8  4 5,5  172 7,10  127 12,4  146 12,6  134 12,7  69 16,3  91 16,9  201 16,10  258 17,8  43, 44 19,8  71 19,9  155, 271 19,11  271 21,1  5 25,6  35 26,11  258 29,11  177, 201 31,20  19

34,14  104 34,15  200 35,10  162 36,13  121 37,1  217 37,31  76 47,6  269 47,10  141 48,14  289 48,15  289 50,10  136 50,12  164 51,5  245 51,12  5 55,23  45 63,4  119 65,7  35 66,13  240 66,20  27 68,6  95 68,19  73 68,20  78 68,26  289 68,36  198 71,11  66 73,20  41 78,54  79 80,2  116 82,7  89 87,4  58 89,15  35 89,49  97 91,10  184 93,2  79 94,1  153 94,12  27, 65 101,6  231 104,4  164 104,15  92 105,10  284 105,17  163 105,44-45  171 111,1  294 111,10  8, 204 113,5-6  237 113-118  228 115,12  99 116,9  119 116,15  106

Register  303

119,1  112 119,11  76 119,15  209 119,46  15 119,99  32, 167 119,126  116 127,3  20 128,2  154, 168 132,11  150 145,9  172 145,18  155 147,7  157 147,9  274 149,6  22 150,6  5 Proverbia 1,7  8 1,8  261 1,9  9 1,10  10 1,11  11 1,17  12 1,19  11, 211 1,20  14, 15 1,23  17 2,3  19 2,6  20, 35, 73 2,9  20 2,11  22 2,12  22 2,18  23 3,1  32 3,6  23 3,7  23 3,8  10, 31 3,9  24, 25 3,11  26 3,12  27, 150 3,15  29, 69 3,16  30 3,17  30, 31 3,18  31, 34, 119, 130, 146, 153 3,19  34, 35 3,25  28 3,28  37 3,29  37 3,34  8, 38 3,35  200, 245

4,2  22, 42, 43 4,4  43, 44 4,5  44 4,8  44 4,22  10, 46 4,25  48 4,26  49 5,15  52 5,16  53 5,17  53 5,18  52, 53, 54 5,19  55 5,23  56 6,1-3  56, 190 6,2  57 6,5  58 6,6  61 6,7  53 6,9  61, 207 6,13-15  62 6,17  190 6,18  190 6,19  190 6,21  8 6,22  29 6,23  65, 153 6,26  68 6,30  69 6,30-31  69 6,31  70 6,32  87, 238 7,2  43 7,4  71, 190 7,16  86 8,2  74 8,2-3  74 8,4  74 8,11  29 8,12  76 8,13  76 8,15  77 8,15-16  77 8,16  131 8,20  80 8,21  30, 78 8,22  79, 80, 88 8,22-23  82 8,26  82 8,31  82, 83

304  Jalkut Schimoni Proverbia 8,34  84, 85 8,35  31, 200 9,1  89 9,2  91 9,5  186 9,7  92 9,8  92 9,14  87 9,17  94 9,18  199 10,2  95, 96, 97 10,5  98 10,7  98, 100, 101 10,8  4 10,18  100 10,22  105 10,25  105 10,26  103, 105 10,27  106 11,1  107 11,3  107 11,4  95, 108 11,8  109 11,10  108, 110 11,13  110 11,17  111 11,20  112, 113 11,21  113, 114, 115 11,24  116 11,25  116 11,26  116, 117 11,30  119 12,7  121 12,10  124 12,15  77 12,18  126, 127 12,20  127 12,21  128 13,11  98 13,14  119 13,20  133 13,21  38 13,23  134 13,25  136 13,31  10 14,4  122 14,10  138, 139 14,23  140 14,28  141, 142

14,34  202 15,4  146, 147 15,17  150 15,23  151 15,25  153 15,27  154 15,29  155 15,30  156 15,31  157 16,4  159 16,5  159, 160 16,6  161 16,7  162 16,14  163 16,15  164 16,31  166, 167 17,1  168 17,5  170, 228 17,10  170 17,14  171, 172 17,16  167 17,22  156 17,26  172 18,1  173 18,3  109 18,13  175 18,16  176 18,24  179 19,2  180, 181 19,3  181 19,17  170 19,21  184 19,23  184 19,25  185 19,29  186 20,1  186 20,2  187 20,3  188 20,4  98, 207, 208 20,5  187 20,7  128 20,14  189 20,16  190 20,24  193 20,25  193 20,27  45, 67 20,29  167 21,1  195 21,3  196

Register  305

21,13  197 21,14  113, 197, 198 21,16  199 21,21  161, 200 21,23  201 21,24  143, 202, 220 21,30  202 22,2  203 22,4  204 22,5  204 22,7  183 22,9  205, 206 22,10  206 22,14  208 22,18  70 22,22-23  13 22,22  210, 211 22,23  13, 212 22,27  212 22,29  213 23,2  215 23,5  215, 216 23,6  216 23,15  46, 216 23,17  217 23,20  217 23,21  218 23,22  55 23,23  161, 218, 219 23,29  213, 225 23,31  219, 225 23,32  220 23,35  222 24,3  87 24,10  227 24,16  228 24,17  228 24,17-18  228 24,21  229 24,24  230 24,25  231 24,28  233 24,30  234 24,31  9 25,2  236 25,3  236 25,8  70, 237 25,11  235 25,17  240

25,21  162 25,23  241 26,4  242, 243 26,5  243 26,6  103 26,8  244, 245 26,11  245 26,13  207 26,25  63, 247 26,26  248 27,2  248 27,8  242 27,10  57, 232 27,11  4 27,15  251 27,18  199, 251 27,22  252 28,2  231 28,4  217 28,5  254 28,8  255 28,9  55, 255 28,13  257 28,14  112 28,17  258 28,22  261 28,24  261 29,7  264 29,13  203 29,21  246, 266 29,24  69, 266 29,25  267 30,5  271 30,7-9  272 30,16  273 30,17  50 30,18  275 30,19  276 30,31  277 31,6  91, 283 31,10  287 31,10-11  178 31,10-31  287 31,14  52, 287 31,15  288 31,18  288 31,24  289 31,25  290 31,29  291

306  Jalkut Schimoni Proverbia 31,30  294

4,5  80

Ijob

Kohelet

1,21  287 5,12  184 6,11-12  131 8,7  140 9,4  264 9,5  235 12,10  269 20,26  245 21,14  124 22,20  123 23,4  179 24,15  248 24,20  122, 123 26,8  269 26,11  35 27,8  13 28,12  4, 76 28,17  20 33,27  57 34,33  213 38,41  274 42,8  147

1,4  134 1,7  127 1,9  243 1,13  165 5,5  212 6,7  273 7,7  30 7,12  33 9,14  229 9,16  211 10,8  234 10,9  148 12,9  4, 45

Canticum

Daniel

1,2  253, 271 2,14  15 4,11  9 5,11  227 5,16  57 7,2  14 7,8  191 8,7  66

3,14  229 3,18  229 3,21  133 3,27  133 4,6  128 4,24  143 7,5  257 10,21  278 12,3  9

Rut 1,1  183 2,14  136 3,8  267 3,10  267 3,13  226 Threni 1,17  105 2,9  81 2,19  287, 288 3,12  121

Ester 2,3  131 2,7  80 2,22  64 3,13  18, 123 3,15  262 6,1  280 8,15  262

Esra 5,12  215 6,10  143 Nehemia 8,15  275 9,6  164 I Chronik 4,9  42 7,8  238

Register  307

12,19 12,33 21,17 23,13 29,23

    

77 33 70, 238 28 95, 268

II Chronik 1,12  275 12,2  215 23,19  177 25,14  265

27,32  77 28,6  265 28,23  265 29,23  188 33,23  94 36,23  280 Ben Sira 1,26  44 40,22-26  149

3.2 Quellen des Jalkut Aufgelistet werden die Quellenangaben am Seitenrand der Übersetzung. Mischna

Rosch ha-Schana

Abot

1,3  277

2,1  55 4,1  167 5,19  78 6,8  166

Taanit

Tosefta Baba Qama 7,3  69, 266

jTalmud Berakhot 1,5 2,3 4,1 5,1 9,5

    

3,10  94

bTalmud Aboda Zara 16b-17a  51 17a  273 17a-b  22 18b  16, 202 19a  52, 74 Arakhin

219 54 141 55 218

Moed Qatan 3,5  103 Pea 1,1  24, 25, 29, 36, 38, 50, 240 5,5  212

15b  146 16a  250 Baba Batra 9b  197 9b-10a  200 10a  183 10a-b  95 10b  143 11b  97 25b  29 79a  198 98b  175

308  Jalkut Schimoni Proverbia 116a  163 145b-146a  148 Baba Metsia 35a  107 60b  109 70b  255 75b-76a  36 83a  23 83b  201 84a  242 84b  287 85a  118 85b  142 110b  37 115a  189 Baba Qama 81b  36 92b  249 119a  13 Bekhorot 29a  218 Berakhot 5a  27, 42, 65 5a-b  160 7a  170, 172 7b  217 8a  84 14a  184 15b  273 18a  169 19b  202 32b  130 30b-31a  140 35b  261 48a  44 55a  195 55b  228 56a  44 56b  242 57a  14, 19, 71, 91, 251 58b  153 63a  23, 115, 179, 227 63b  277, 281

Chulin 6a  215 7b  192 44b  153 57b  59 59a  127 84a  253 133a  244 Chagiga 4b-5a  134 7a  240 9b  242 12a  35 12b  89 13a  253 15b  208 Erubin 18b  113 21b  46, 216 53b-54a  46 54a  9, 10, 151 54b  54, 71, 128 64a  262 64b  126 65a  283 100b  179 Gittin 56b  156 62a  77 Horajot 13a  27 Jebamot 21a  45 37b  37 63b  206, 250 65b  92 109b  110 Joma 9a  106 22a  142 35b  99

Register  309

37a  99 38a  159 38b  100, 105 38b-39a  37 71a  23, 74 72b  271 74b-75a  225 75a  128 83a  138 86b  245 87a  56, 252

Nidda

Keritot

Qidduschin

11a  251

30a  204 40b  139, 171

Ketubbot 30b  204 62b-63a  123 103a  126 105b  263 Makkot

70b  19 Pesachim 7a  194 50b  298 53b-54a  187 87b  272 108b  225 113b  76

Rosch ha-Schana 26b  44 31a  199 Schabbat

9a  48 16a-b  14

10a  255 11a  236 30b  242 32b  212 33a  195, 208 50b  158 55a  197 63a  30 83b  276 88a-b  107 88b  74 111a  106 114a  86 116b  158 145b  71 149b  172 152b  142 155b  263

Nazir

Sanhedrin

23b  173, 176

3b-4a  67 6a  171 7a  171, 227 26b  183 31a  110 38a  86 38b-39a  109

10b  38 Megilla 11a 12b 16a 27b 28a 31b

     

257, 262 131 241 86 86 26

Menachot 85b  129 Moed Qatan

Nedarim 38a  205 62a  248

310  Jalkut Schimoni Proverbia 43a  283 44b  239 58b  124, 193 70a  224 70b  281 71a  217 75a  94 82b  277 91b-92a  116 92a  116 94b  37 96b  72 99b  70, 165 100a  78 103a  233, 265 106b  56 109b-110a  137 101a  151 104b  213 113b  109 156b  96

8b  239 9a  181 11b  111 16a  257 28a  101 Tamid 28a  231 Temurot 16a  203

Kleine Traktate Abot de Rabbi Natan 11  279 34  119

Midraschim

Sota

Canticum Rabba

4b  68, 159 4b-5a  113 5a  160 9a  247 21a-b  65 21b  75 22a  228 22a-b  72 28b  205 38b  216 41b  230 42b  202 44a  231 48a  12

1,1,4  213 1,1,7  164

Sukka 26b 32a 32b 49b 52a 52b

     

61 31 30 196, 290 241 142, 266

Taanit 7a  31, 53, 241, 251

Canticum Zuta 1,15  144, 145 Deuteronomium Rabba 2,4  179 2,20  103 3,3  105 4,4  66 5,2  60 7,2  84 7,3  156 8,6  207 9,1  106 Genesis Rabba 1,1  80 1,4  79 1,8  79 2,1  188 2,5  189 3,3  152 9,1  235 10,2  236

Register  311

11,1  104 12,9  175 14,1  262 18,2  17 19,3  271 20,2  165 21,2  234 22,6  245, 266 30,1  105, 139 30,6  118 31,8  7 34,3  124 38,2  252 38,3  170 38,7  38 38,8  174 41,8  206 44,2  23, 112 45,1  285 45,7  290 47,1  120 49,1  98 49,8  134 51,9  173 52,1  101 52,2  177 52,5  154 54,1  161 57,1  142 57,2  241 58,7  259 58,13  199 59,1  166 60,2  169 60,12  108 63,1  216, 219 63,14  107, 173 64,2  97 65,10  262 65,11  247 65,16  124 66,7  276 67,1  267 67,2  128 67,3  12 67,11  125 68,1  35 72,1  204 73,9  248

75,2 75,3 81,1 81,2 83,1 84,2 84,7 87,1 89,2 89,6 91,5 93,1 93,3 93,4

 241  246  193  277  192  253  163  72  140  138  116  57  239  188

Jelamdenu  24, 41, 73, 84, 103, 118, 132, 139, 152, 166, 172, 174, 177, 190, 199, 203, 205, 208, 216, 228, 237, 244, 246, 254, 264, 276 Leviticus Rabba 1,5  237 4,2  273 4,3  180 4,4  181 5,4  175 6,1  232 6,2  267 7,1  102 10,4  227 11,2  87 11,3  88 11,4  89 11,8  289 11,9  289 12,1  221 12,5  224 13,1  156 15,4  186 15,6  68 16,1  62 19,1  287 19,2  227 21,5  190 21,6  191 22,6  13 22,7  272 25,1  32, 34

312  Jalkut Schimoni Proverbia 25,2  33 27,11  123 29,5  152 30,15  275 31,5  200 34,3  111 36,3  113 Mekhilta de-Rabbi Jischmael amalek 1  215 bachodesch 10  27 beschallach 1  101 jitro 9  160 schira 6  157 schira 9  79 Midrasch Proverbia 1,1  4 1,2-3  5 1,4  6 1,5-9  7 1,10-12  10 1,13-14  11 1,15-16  12 1,18-19  12 1,20  15 1,21  15 1,22-24  16 1,25.28.30  18 2,1  19 2,4  19 2,6  21 2,8  21 2,11-12  22 4,23-24  47 4,24-25  47 4,26-27  48 5,1-2  48 5,3-5  48 5,6-10  50 5,15  52 5,16  53 5,18  54 5,20-22  55 5,23  56 6,1-4  58 6,6  60 6,10-11  61 6,12  61

6,16  64 6,30  69 6,31  69 6,32  71 8,1  74 8,6  75 8,9  83 8,34  85 8,35  85 9,1-2  89 9,2-10  91 9,12  93 9,13.15-17  93 9,18  95 10,1  95 10,2  97 10,3  97 10,17  103 11,4-19  108 11,20  112 11,21  114 11,22  115 11,24  116, 117 11,27  117 12,1  127 12,21  128 13,20  132, 133 13,21  134 13,24  135 14,28  141 15,17  149 15,18  150 15,20  151 15,29-30  155 15,30  155 16,4  159 16,10  163 16,11  163 16,31  167 17,1  168 19,21  184 20,1  186 20,2  186 20,9  188 21,1  196 22,1  203 22,4  204 22,20  209 22,22  211

Register  313

22,28  212 23,29  225 25,1  235 25,16  239 25,18  241 26,4  243 26,18  246 27,2  251 27,19  251 27,23  252 28,6  254 28,11  256 28,27  261 30,1-2  268 30,4  270 30,18  274 30,28.32-33  280 30,31.25-28  279 31,4  283 31,10  286 31,30  292 31,19-20  293 31,21-25  293 31,26-30  293 Midrasch Psalmen 1,1  117 1,3  75 1,19  32 1,21  147 3,1  198 5,2  30 8,3  57 17,1  147 19,1  157 32,1  153 34,1  131 52,3  248 53,1  178 55,1  258 59,2  178 92,8  290 112,1  294 Midrasch Samuel 7,1  192 9,6  125 12,2  185

Pesiqta de-Rav Kahana 1,4  269 2,2  151 2,5  144, 145 2,6  252 5,3  131 6,1  164 6,2  135, 137 10,1  259 10,3  24 10,6  64 12,1  291 12,5  209, 271 12,8  77 13,2  15, 17 13,4  169 24,8  256 28,1  75 Pesiqta Rabbati 7,7  157 8,2  194 13,7  18 17,5  288 22,4  70, 238 24,1  45 26,2  25 27,3  218 Pirqe de-Rabbi Eliezer 3  76 34  96 Rut Rabba pet. 2  182 pet. 3  196 6,7  226 Seder Elijahu Rabba 18 [S. 99]  211 Sifre Deuteronomium § 34  53 § 37  80 § 43  122 § 48  19, 52, 98, 234, 249 § 306  60, 73

314  Jalkut Schimoni Proverbia

§ 85  175 § 117  109 § 119  77

wa-jetse 2  64 wa-jiqra 2  236 wa-jiqra 3  266 wa-jischlach 13  110 we-zot ha-berakha 1  205

Tanchuma Buber

Tanchuma

achare 5  172 balak 16  168 beha’alotkha 16  204, 229 beha’alotkha 17  230 behar 1  259 bereschit 15  35 bereschit 37  254 beschallach 3  162 eqeb 2  274 jitro 7  209 jitro 8  208 jitro 9  30 jitro 11  139 ki tetse 2  46 lekh lekha 14  21 lekh kekha 27  288 metsora 4  201 metsora 12  185 miqqets 2  140 mischpatim 6  183 metsora 4  146 naso 3  62 nitsabim 1  120 noach 1  194 noach 10  122 pequde 1  258 qedoschim 6  43 qedoschim 15  192 schelach 4  103 tetsawwe 7  40 tissa 10  20 toldot 1  94 toldot 8  247 toldot 22  174 wa-era 12  265 wa-era 17  213 wa-jaqhel 6  34 wa-jaqhel 8  92 wa-jera 15  204 wa-jera 25  249 wa-jera 38  118 wa-jetse 1  126

achare 5  172 balak 12  149 balak 5  255 balak 15  250 bechuqqotai 3  14 behar 1  259 behar 22  210 bemidbar 22  210 chajje 3  283 emor 22  45 emor 24  45 eqeb 3  49 jitro 13  185 korach 3  174 korach 10  178 mischpatim 5  255 noach 1  194 pinchas 13  136 qedoschim 6  43 qedoschim 15  192 re’e 10  260 re’e 12  260 re’e 13  288 schelach 4  103 schelach 11  247 schemini 5  217, 219 teruma 2  42 teruma 3  43 tetse 8  107 toldot 8  63, 247 tsaw 9  39 wa-era 5  267 wa-era 12  265 wa-jaqhel 8  92 wa-jiqra 2  189 wa-jiqra 3  266 wa-jiqra 6  180 we-zot ha-berakha 1  205, 291 we-zot ha-berakha 6  120

Sifre Numeri

Threni Rabba pet. 13  240

Register  315

pet. 14  264 pet. 15  92, 188 pet. 31  189 3,1  209

unbekannt  55, 75, 76, 139, 202, 207, 258, 287

3.3 Schreiberverweise Die Paragraphenzählung der Propheten und Hagiographen des Jakut Schimoni schlüsselt sich wie folgt auf: Tab. 4: Paragrapheneinteilung im Jalkut Schimoni zu Propheten und Hagiographen Propheten I

Propheten II

Hagiographen

§§ -: Josua

§§ -: Jeremia

§§ -: Rut

§§ -: Richter

§§ -: Ezekiel

§§ -: Psalmen

§§ -: I Samuel

§§ -: Jesaja

§§ -: Ijob

§§ -: II Samuel

§§ -: Zwölf Propheten442 §§ -: Proverbia

§§ -: I Könige

§§ -: Kohelet

§§ -: II Könige

§§ -: Hoheslied §§ - Threni §§ -: Ester §§ -: Daniel §§ -: Esra, Nehemia §§ -: I, II Chronik

§ 2 Jalkut Josua, [bBer 57a; Jelamdenu; SNum § 140]  251 § 6 [Jalkut Josua, bSanh 99b]  165 § 17 [Jalkut Josua, bSanh 44a]  179 § 24 [Jalkut Josua, SDtn § 37]  82 § 31 [Jalkut Josua, bMQ 9a-b]  49 § 31 [Jalkut Josua, GenR 35,3]  29 § 31 [Jalkut Josua, bBer 31b]  125 § 35 [Jalkut Josua, SDtn § 306]  60 § 40 [Jalkut Richter, ThrR 1,1] im letzten Kontres  155 § 65 [Jalkut Richter, Jelamdenu]  249 § 67 [Jalkut Richter, Tan bechuqqotai 5]  119  442 §§ 515-532: Hosea; §§ 533-537: Joel; §§ 539-549: Amos; § 549: Obadja; §§ 550-551: Jona; §§ 551-560: Micha; §§ 560-566: Nahum; §§ 562-566: Habakuk; §§ 566-567: Zephanja; Haggai: §§ 567-568; Sacharia: §§ 569-586; Maleachi: §§ 587-595.

316  Jalkut Schimoni Proverbia § 70 [Jalkut Richter, GenR 68,3]  182 § 84 [Jalkut Samuel, bSanh 92a]  226 § 85 [Jalkut Samuel, PRK 2,5]  144 § 89 [Jalkut Samuel, PR 4,5]  169 § 96 [Jalkut Samuel, LevR 2,1]  29 § 97 [Jalkut Samuel, LevR 2,1,]  129, 189 § 98 [Jalkut Samuel]  93 § 102 [Jalkut Samuel, bBer 58b]  153 § 111 [Jalkut Samuel, TanB wa-jiqra 4/Tan wa-jiqra 3]  266 § 131 [Jalkut Samuel, MidrPs 43,1]  131 § 132 [Jalkut Samuel, GenR 92,7]  120 § 133 [Jalkut Samuel, Tan chuqqat 4; bSanh 20a]  240 § 136 [Jalkut Samuel, bSanh 19b-20a]  291, 292 § 147 [Jalkut Samuel, TanB wa-jera 25]  249 § 151 [Jalkut Samuel, Mek schira 6]  157 § 151 [Jalkut Samuel, MidrPs 3,3]  163 § 155 [Jalkut Samuel, bBQ 119a]  13 § 160 [Jalkut Samuel, GenR 44,1; bJoma 72b]  271 § 173 [Jalkut Könige, SDtn § 9]  211 § 174 [Jalkut Könige, PRK 16,2]  139 § 179 [Jalkut Könige, bMeg 7b]  3 § 182 [Jalkut Könige, bGit 68a]  186 § 182 [Jalkut Könige, bGit 68b-69a]  239 § 198 [Jalkut Könige, TanB toldot 9]  247 § 201 [Jalkut Könige, PRK 2,6; bScheq 15a-b]  252 § 202 [Jalkut Könige, GenR 67,3]  12 § 212 [Jalkut Könige, bNed 62a]  249 § 221 [Jalkut Könige, PR 26,2]  24 § 222 [Jalkut Könige, bSanh 29a]  239 § 222 [Jalkut Könige, bSanh 29a]  240 § 238 [Jalkut Könige, SDtn § 37]  82 § 247 [Jalkut Könige, PRE 34]  96 § 247 [Jalkut Könige, bTaan 7b]  202 § 278 [Jalkut Jeremia, bSanh 96b]  72 § 290 [Jalkut Jeremia, bSanh 96b]  120 § 298 [Jalkut Jeremia, bPes 54a; GenR 1,4]  79 § 315 [Jalkut Jeremia, bEr 54b]  71 § 319 [Jalkut Jeremia, Mek beschallach 2]  125 § 320 [Jalkut Jeremia, LevR 12,5]  283 § 350 [Jalkut Ezechiel, bRH 31a]  197, 199 § 353 [Jalkut Ezechiel, bSanh 44b]  239 § 353 [Jalkut Ezechiel, bSanh 44b]  238 § 358 [Jalkut Ezechiel, PRK 24,7]  133 § 365 [Jalkut Ezechiel, Mek pischa 13]  170 § 366 [Jalkut Ezechiel, ARN 34]  119 § 367 [Jalkut Ezechiel, ARN 34]  31 § 375 [Jalkut Ezechiel, bSuk 52a]  241

Register  317

§ 396 [Jalkut Jesaja, GenR 82,8]  124, 258 § 439 [Jalkut Jesaja, bBer 60a]  257 § 467 [Jalkut Jesaja, bMak 10b]  38 § 480 [Jalkut Jesaja, SDtn § 48]  10, 52 § 481 [Jalkut Jesaja, jBer 5,1]  107 § 484 [Jalkut Jesaja, TanB wa-jescheb 11]  257 § 485 [Jalkut Jesaja, LevR 25,2]  31 § 488 [Jalkut Jesaja, Mek jitro 9]  160 § 480 [Jalkut Jesaja, SDtn § 48]  29 § 498 [Jalkut Jesaja]  154 § 514 [Jalkut Jesaja, TanB bereschit 33]  288 § 515 [Jalkut Zwölfpropheten, bPes 87a-b]  272 § 516 [Jalkut Zwölfpropheten, PRK 24,9]  125 § 537 [Jalkut Zwölfpropheten, SDtn § 49]  159 § 541 [Jalkut Zwölfpropheten, GenR 49,2]  37 § 574 [Jalkut Zwölfpropheten, bSanh 6b-7a]  171 § 589 [Jalkut Zwölfpropheten, bChag 15b]  208 § 606 [Jalkut Rut, LevR 23,11]  226 § 610 [Jalkut Psalmen, MidrPs 1,3]  75 § 616 [Jalkut Psalmen, MidrPs 1,18]  31 § 618 [Jalkut Psalmen, MidrPs 1,21]  228 § 625 [Jalkut Psalmen, MidrPs 3,1]  198 § 627 [Jalkut Psalmen, SNum § 117]  109 § 629 [Jalkut Psalmen, MidrPs 5,2]  30 § 629 [Jalkut Psalmen, MidrPs 31,7]  78 § 635 [Jalkut Psalmen, MidrPs 6,3]  27 § 649 [Jalkut Psalmen, bBer 7b]  217 § 670 [Jalkut Psalmen, MidrPs 16,12]  31 § 671 [Jalkut Psalmen, MidrPs 17,8] und am Ende des Buches  67 § 672 [Jalkut Psalmen, MidrPs 19,1]  185 § 677 [Jalkut Psalmen, bSanh 107a-b]  69 § 717 [Jalkut Psalmen, MidrPs 31,7]  78 § 718 [Jalkut Psalmen, GenR 62,2]  289 § 721 [Jalkut Psalmen, MidrPs 39,1]  177 § 722 [Jalkut Psalmen, bQid 40a]  200 § 737 [Jalkut Psalmen, TanB bereschit 33]  288 § 750 [Jalkut Psalmen,bSchab 63a]  30 § 767 [Jalkut Psalmen, bAr 15b-16b]  177 § 769 [Jalkut Psalmen, MidrPs 53,1]  178 § 771 [Jalkut Psalmen, MidrPs 54,1]  265 § 774 [Jalkut Psalmen, mAbot 5,19]  78 § 789 [Jalkut Psalmen, bChag 12a]  35 § 824 [Jalkut Pslamen, MidrPs 79,3]  198 § 841 [Jalkut Psalmen, bBer 55b]  184 § 857 [Jalkut Psalmen, bBer 10a]  290 § 876 [Jalkut Psalmen, bTam 32b]  251 § 883 [Jalkut Psalmen, bChag 12b]  89, 105

318  Jalkut Schimoni Proverbia § 897 [Jalkut Ijob, bBer 60a]  257 § 897 [Jalkut Ijob, LevR 1,13]  155 § 916 [Jalkut Ijob, bNid 30b]  43 § 925 [Jalkut Ijob, MidrProv 1,1]  250 § 926 [Jalkut Ijob, TanB eqeb 3]  274 in [Jalkut] Ijob zu Ijob 5,24 [bJeb 63b]  178 § 929 [Jalkut Proverbia, bBQ 119a] und am Ende des Buches im letzten Kontres  211 § 934 [Jalkut Proverbia, bBB 25b]  65 § 934 [Jalkut Proverbia, jPea 1,1]  75 § 938 [Jalkut Proverbia, bBer 5a]  194 § 938 [Jalkut Proverbia, Jelamdenu]  247 § 940 [Jalkut Proverbia, PR 22,4]  238 § 944 [Jalkut Proverbia, MidrProv 10]  108 § 952 [Jalkut Proverbia, bBB 10b]  202 § 956 [Jalkut Proverbia, Mek pischa 13]  228 § 957 [Jalkut Proverbia, bSanh 113b]  174 § 959 [Jalkut Proverbia, bTem 16a]  266 § 961 [Jalkut Proverbia, bTam 28a]  261 § 965 [Jalkut Proverbia, CantR 1,1]  5 § 965 [Jalkut Proverbia, CantR 1,1]  3 § 967 [Jalkut Kohelet, KohZ 1,7]  251 § 976 [Jalkut Kohelet, bJeb 63b]  178 § 979 [Jalkut Kohelet, bSchab 152b]  142 § 980 [Jalkut Hoheslied, CantR 1,1]  3, 5 § 981 [Jalkut Hoheslied, CantR 1,2,1]  253 § 990 [Jalkut Hoheslied, LevR 19,2]  227 § 1041 [Jalkut Klagelieder, bBer 5a]  27 § 1056 [Jalkut Ester, bMeg 15b]  241 Der Rest des Abschnitts steht oben geschrieben [§ 937]  255 Ebenso steht es geschrieben am Ende des letzten Kontres  277 [Jalkut] Psalmen zu Ps 17 [TanB qedoschim 6]  44 Steht oben geschrieben und hier an seinem Ort [auf Blatt 158d]  246 usw.  25, 26, 49, 55, 99, 183, 249, 250 usw. steht geschrieben in [Jalkut] Klagelieder  101 Der folgende Abschnitt steht hier nicht an seiner [fortlaufenden] Stelle, sondern in Verbindung mit [der Stichwort-Assoziation] „sieben Dinge“  207

Register  319

3.4 Lehnwörter ‫אויר‬ ‫אושפיזא‬ ‫אטמיטון‬ ‫אינופוסין‬ ‫איקון‬ ‫אכסנאי‬ ‫אמבטי‬ ‫אנגריא‬ ‫אסטרטליטין‬ ‫אסתרא‬ ‫אפרסמון‬ ‫ארנוניות‬ ‫דוגמא‬ ‫בורסקי‬ ‫דורון‬ ‫דיוקן‬ ‫דימוס‬ ‫דימוסיאות‬ ‫דימוסיך‬ ‫דיסיקוס‬ ‫דיסקוס‬ ‫דיפתראות‬ ‫דיקולוגין‬ ‫דרקון‬ ‫הגמון‬ ‫הדרוקן‬ ‫הדיוט‬ ‫זימיות‬ ‫חוליאות‬ ‫חולוסירקא‬ ‫טימי‬ ‫טימיון‬ ‫טרטיאות‬ ‫כרוז‬ ‫כרז‬ ‫לבלר‬ ‫לגיונות‬ ‫ליטר‬

ἀήρ ὁσπίτιον ἀτίμητος ἀπόφασις εἰκών ξένια ἀναβάϑης ἀγγαρεία στρατιώτης στατήρ balsamum ἀννώνα δεῖγμα βυρσική δῶρον εἰκών dimissus δημόσια δημόσιος δίσκος δίσκος διφϑέρα δικολόγος δράκων ἡγεμών ὑδερικόν ἰδιώτης δημόσιος villa ὁλοσήρικος τιμή ταμεῖον ϑέατρον κήρυξ κηρύσσω libellarius legio λίτρα

Luft  227 Herberge  250 unschätzbar  29 Urteil  234, 245 Bild  111, 208 Fremde  111 Bad  237 Zwangsrekrutierung  222 Feldherr  152 Stater  147 Balsam  38 Ertragssteuern  36, 151, 197 Beispiel  244 Gerberei  133 Gabe  139 Bild  214 Freispruch  51, 256 öffentliche Angelegenheit  145 deine Staatssteuer  197 Kachel  237 Teller  139 Dokumente  80, 191, 194 Anwalt  102 Schlange  156 Statthalter  51 Wassersucht  195 Privatmann  213 Staatssteuer  36, 151, 193 Schlösser  82 Seidenkleider  42 Wert  29 Schatzkammer  264 Theater  111 Boten  267 verkünden  14, 192 Schreiber  237 Legionen  122 Pfund  37, 137, 176, 259

320  Jalkut Schimoni Proverbia

‫לסטיס‬

ληστής

‫מטכסין‬ ‫מטרונא‬ ‫מרקוליס‬ ‫סדון‬ ‫ סורדין‬-> ‫סלרין‬ ‫סימא‬ ‫סיקוסין‬ ‫סימן‬

μέταξα matrona Mercurius σινδῶν salarium saim (persisch) σηκός σημεῖον

‫סימן‬

Σίμων

‫סימוניא‬ ‫סנהדרין‬ ‫סנינגוריא‬ ‫סניגורין‬ ‫סקופטי‬ ‫ספיקולא‬ ‫פדגוג‬ ‫פורפוראות‬ ‫פרקולה‬ ‫פייטא‬ ‫פילגוס‬ ‫פייס‬ ‫פלטין‬ ‫פלר‬

Σιμωνίας συνέδριον συνηγορία συνηγορία σκεπαστή σπεκουλάτωρ παιδαγωγός πορφύριον furcilla ποιήτης πέλαγος πεῖσις παλάτιον, palatium φολλερόν

‫פינקסאות‬ ‫פלטיא‬ ‫פנקס‬

πίναξ, πίνακες πλατεῖα πίναξ

‫פרגמוטין‬ ‫ פרוזדאות‬,‫פרדסיאות‬ ‫פרוטיגמא‬ ‫פרוזדגמא‬ ‫פרנס‬

πραγματευτής praesidia πρωτογάμια πρύσταγμα πρόνοος

‫פרסם‬

παῤῥησία

‫פרקמטיא‬

πραγματεία

Räuber  32, 41, 42, 66, 92, 247, 256 Rohseide  42 Dame  77, 186, 243 Merkur  244, 245 Überwurf  54 Pension  111 Schatz  176 Limit  225 Zeichen  30, 121, 131, 180, 195, 280, 289, 293 Simon  40, 97, 157, 182, 186, 190, 226, 253, 256, 264, 291 Simonia  278 Gerichtshof  117, 132, 243, 248 Verteidiger  233 Verteidigung  64 Sänfte  77 Scharfrichter  139 Erzieher  79, 80 Purpur  41 Folterinstrument  256 Poet  165 hohe See  222 besänftigen  56, 57 Palast  80, 82, 186, 194 Folleron; kleine Münze (wie Obolus)  29 Skizzen  80 Platz  246 Rechnungsbuch, Register  102, 194, 279 Händler  42 Wachen  100 Vorbereitungszeit  87 Anordnungen  210 Versorger, Lebensunterhalt, versorgen  34, 53, 96, 118, 149, 201, 204, 211, 260, 290, 293 öffentlich machen, entlarven  248 Handel, Handelsware  32, 33, 42

Register  321

‫קברנטין‬ ‫ קוריים‬,‫קויריים‬ ‫קונדרקס‬ ‫קוסטיור‬ ‫קילרין‬ ‫קיסר‬ ‫קלוס‬ ‫קולמוס‬ ‫קומפן‬ ‫קונדיטון‬ ‫קלס‬ ‫קניס‬ ‫קנטרין‬ ‫קסטא‬

κυβερνήτης corius commentarius quaestionarius cellarium Caesar καλῶς κάλαμος κάμπος κονδῖτον καλός κῆνσος centenarium ξέστης

‫קרבניטא‬ ‫קרקסיאות‬ ‫תורמוס‬

κυβερνήτης κίρκος ϑέρμος

Steuermann  190 Arbeitskleidung  98 Kommentar  212 Henker  256 Vorrat  101 Kaiser  156 Lobpreis  157 Schreibrohr  237 Campus, Platz  267 Würzwein  271 lobpreisen  76, 125, 130, 157, 158 verurteilen  197 Zentner  259 antikes Hohlmaß, hier: Liter  223 Steuermann  222 Arenen  111 Lupine  211, 279

322  Jalkut Schimoni Proverbia

3.5 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten Mischna

Bekhorot

Abot

50a  259

5,24  73

Rosch ha-Schana

Baba Metsia

18a  73

6,1  36

Sanhedrin

Berakhot

71b  217 100b  149 100b-101a  148

9,2  241 Jebamot 8,3  173 Megilla 3,6  26 Pesachim 1,1  194 Schabbat 14,4  105 16,1  132 Sukka

Schabbat 127a  29 155b  135

Kleine Traktate Soferim 21,9  254

Midrasch Genesis Rabba

Schabbat

14,6  254 42,7  132 51,9  173 60,6  110 67,5  112 67,12-12  126

16,1  254

Kohelet Rabba

3,1  31

jTalmud

bTalmud Baba Batra 91a  293 145b  148 Baba Metsia 84a  181

1,1  213 Midrasch Proverbia 13,25  136 23,39  226 Midrasch Psalmen 52,2  146 Numeri Rabba 21,20  136

Register  323

Pirqe de-Rabbi Eliezer 26-31  254 Pesiqta de-Rav Kahana 10,4  288 Rut Zuta 4,11  287 Sifre Deuteronomium § 48  52 Tanchuma Buber balak 8  255 balak 16  149 balak 24  250 bemidbar 27  210 berakha 5  120 bereschit 1  132 chuqqat 8  240 eqeb 3  49 jitro 3  185 korach 6  174 korach 21  202 korach 24  178 re’e 5-7  260 re’e 9  260 re’e 10  288 schelach 20  247 schemini 7  217, 219 tsaw 12  39 wa-era  267 wa-jiqra 10  180 Tanchuma balak 11  168 beha’alotkha 9  229, 230 chajje 4  283 chuqqat 4  240 eqeb 3  274 jitro 10  208 korach 8  202 metsora 4  185 mischpatim 14  255 mischpatim 15  183 metsora 2  201 naso 1  62

noach 7  122 teruma 1  42 tetsawwe 11  40 wa-jaqhel 5  34 wa-jiqra 1  189, 236

Raschi zu Proverbia 1,8  9 3,8  24 3,16  36 5,9  51 5,19  54 6,23  65 6,35  69 9,3  87 9,8  92 10,7  98 10,8  101 10,16  103 12,13  124 13,16  131 13,23  134 14,1  137 14,33  143 15,25  149 15,19  151 16,4  157 18,1  173 18,19  177 19,1  179 20,30  195 21,15  198 21,16  198 21,19  199 22,2  203 22,20  208 22,28  212 23,23  218 23,31  219 24,27  231 25,1  235 25,3  236 25,14  239 26,8  244 27,14  250 27,17  251 27,26  253 28,5  254

324  Jalkut Schimoni Proverbia 28,8  255 28,17  258 28,26  262 29,3  262 29,9  265 29,11  265 29,21  266 30,1  267 30,10  272 30,15  272 30,32  277 30,33  281 31,1  282

4 Literatur 4.1 Textausgaben Bibel Biblia Hebraica, hg. Rudolph Kittel. Stuttgart: Würtembergische Bibelanstalt, 1974. Die vierundzwanzig Bücher der Heiligen Schrift nach dem masoretischen Text. Unter der Redaktion von Leopold Zunz, übersetzt von Heymann Arnheim, Julius Fürst, Michael Sachs. Berlin: Veit & Company, 1837. Froehlich, Karlfried. Biblia Latina cum glossa ordinaria. Turnhout: Brepols, 1992. Keter Yerushalajim. Jerusalem Crown. The Bible of the Hebrew University of Jerusalem. Jerualem: N. Ben-Zvi Printing, 2000. Mikraot Gedolot Haketer. A Revised and Augmented Scientific Edition of Mikraot Gedolot. Based on the Aleppo Codex and Early Medieval MSS, hg. Menachem Cohen. Ramat-Gan: Ilan University, 1992ff.

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326  Jalkut Schimoni Proverbia Tosefta The Tosephta According to Codex Vienna, with Variants from Codex Erfurt, Genizah MSS, and Editio Princeps, with References to Parallel Passages and a Brief Commentary (hebr.), hg. Saul Lieberman, 5 Bde. Jerusalem: The Jewish Theological Seminary of America, 1955-1967. The Tosefta. Translated from the Hebrew, hg. Jacob Neusner. Hoboken, NJ: Ktav, 1977-1989. Tosefta Ki-Fshuta. A Comprehensive Commentary on the Tosefta (hebr.), hg. Saul Lieberman, 8 Bde. Jerusalem: The Jewish Theological Seminary of America, 1973-1992. Tosephta nach den Erfurter und Wiener Handschriften mit Parallelstellen und Varianten, hg. Mose Samuel Zuckermandel. Pasewalk, 1880, Ndr. mit Supplement von Saul Liebermann, Jerusalem: Wahrmann Books, 1970.

Talmudim Der Babylonische Talmud, neu übertragen durch Lazarus Goldschmidt (deutsch-hebräisch). 8 Bände, Berlin Rosenthal & Co, 1897-1909. 2. Aufl. (deutsch) 12 Bde. Berlin Jüdischer Verlag, 1967. Koren Talmud Bavli, Noé Edition Hebrew/English, 42 Bde, hg. Adin Even Steinsaltz. Jerusalem: Koren Publishers, 2012-2019. Talmud Jeruschalmi. Krotoschin, 1866; Ndr. Jerusalem 1959/60. Talmud Yerushalmi. According to Ms. Or. 4720 (Scal. 3) of the Leiden University Library with Restorations and Corrections, Introduction by Yaacov Sussmann. Jerusalem: The Academy of the Hebrew Language, 2001. Talmud Babli. 20 Bde, Wilna: Wittwe et Gebrüder Romm, 1880-1886; Ndr. Jerusalem, 1978. The Babylonian Talmud, translated into English with Notes, Glossary and Indices under the Editorship of Rabbi Dr. Isidore Epstein, 18 Bde. London: The Soncino Press, 1935-1952. The Talmud: The Steinsaltz Edition. 22 Bde., hg. Adin Even Steinsaltz. New York: Random House, 19652010. Übersetzung des Talmud Yerushalmi, hg. Peter Schäfer et. al. Tübingen: Mohr Siebeck, 1975-2011.

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330  Jalkut Schimoni Proverbia Sifre Deuteronomium Sifre Deuteronomium, übersetzt und erklärt von Hans Bietenhard. Bern: Peter Lang, 1984. Sifre: A Tannaitic Commentary on Deuteronomy, translated by Reuven Hammer. New Haven, Con.: Yale University Press, 1986. Siphre ad Deuteronomium. H. S. Horovizii schedis usus cum variis lectionibus et adnotationibus, hg. Louis Finkelstein. Berlin Jüdischer Verlag, 1939. Sifre Numeri Der Midrasch Sifre zu Numeri, übersetzt und erklärt von Dagmar Börner-Klein. Stuttgart: Kohlhammer, 1997. Kahana, Menachem. The Genizah Fragments of the Halakhic Midrashim. Part I: Mekhilta d՚Rabbi Ishmaʼel, Mekhilta dʼRabbi Shimʼon ben Yohay, Sifre Numbers, Sifre Deuteronomy (hebr.). Jerusalem: Hebrew University Magnes Press, 2005. Kahana, Menachem. Sifre on Numbers. An Annotated Edition. 4 Bde, Jerusalem: Hebrew University Magnes Press, 2011-2015. Siphre dʼBe Rab. Fasciculus primus: Siphre ad Numeros adjecto Siphre Zutta, hg. Chaim Saul Horovitz. Leipzig: Gustav Fock, 1917. Tanchuma / Jelamdenu Bregman, Marc. Tanhuma Yelammedenu Literature: The Studies in the Evolution of the Versions. Piscataway, Gorgias Press, 2003. Midrasch Tanchuma, hg. Salomon Buber. 2 Bde. Wilna: Romm, 1885. Midrasch Tanchuma we-hu Midrasch Jelamdenu al-chamischa chumschei Tora. Mit Ets Josef und Anaf Josef. Wilna: Romm, 1831 (Nachdruck der Edition Konstantinopel 1520-22). Midrash Tanḥuma. Translated into English with Introduction, Indices and Brief Notes (S. Buber Recension) by John T. Townsend. 3 Bde. Hoboken, New York: Ktav, 1989-2003. Midrasch Tanhuma B. R. Tanhuma über die Tora, genannt Midrasch Jelammedenu, übersetzt von Hans Bietenhard. 2 Bde. Bern et. al: Peter Lang, 1980-1982. Midrash Tanhuma-Yelammedenu: An English Translation of Genesis and Exodus from the Printed Version of Tanhum-Yelammedenu With an Introduction, Notes, and Indexes. New York: Ktav 1996 Threni Rabba Midrasch Echa Rabbati. Sammlung agadischer Auslegungen der Klagelieder. Herausgegeben nach einer Handschrift aus der Bibliothek zu Rom Cod.J.I.4. und einer Handschrift des British Museum Cod. 27089 von Salomon Buber. Wilna: Romm, 1899. Salters, Robert B. A Critical and Exegetical Commentary on Lamentations. London, New York: T&T Clark, 2010. .

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5 Abkürzungen Aufl.  Auflage

Ms.  Manuskript

Anm.  Anmerkung/Fußnote

MT  Masoretischer Text

Bd.  Band

Ndr.  Neudruck / Nachdruck

Bde.  Bände

o.A.  ohne Angaben

BH  Biblia Hebraica

R.  Rabbi

hebr.  hebräisch

S.  Seite

hg.  herausgegeben von

Th/A  Textausgabe: Jehuda Theodor,

LXX  Septuaginta

Chanoch Albeck, Genesis Rabba

Midr.  Midrasch

Vgl.  Vergleiche

Midraschim CantR  Canticum Rabba

MidrPs  Midrasch Psalmen

DtnR  Deuteronomium Rabba

PRK  Pesiqta de-Rav Kahana

GenR  Genesis Rabba

PR  Pesiqta Rabbati

KohR  Kohelet Rabba

Tan  Tanchuma, Ausgabe Warschau

KohZ  Kohelet Zuta

TanB  Tanchuma, Ausgabe Buber

LevR  Leviticus Rabba

ThrR  Threni Rabba

Mek  Mekhilta de-Rabbi Jischmael

Sedarim bachod  bachodesch

mischpat  mischpatim

beha’al  beha’alotkha

schemi  schemini

beschal  beschallach

wa-jig  wa-jiggasch

metsor  metsora

wa-jisch  wa-jischlach

Traktatnamen: Mischna/Talmudim b  Babylonischer Talmud

Chag  Chagiga

j  Jerusalemer Talmud

Er  Erubin

m  Mischna

Git  Gittin

t  Tosefta

Hor  Horajot Jeb  Jebamot

Ar  Arakhin

Mak  Makkot

AZ  Aboda Zara

Meg  Megilla

BB  Baba Batra

Men  Menachot

Ber  Berakhot

MQ  Moed Qatan

BM  Baba Metsia

Ned  Nedarim

https://doi.org/10.1515/9783110791693-005

Abkürzungen  365

Pes  Pesachim Qid  Qidduschin RH  Rosch ha-Schana Sanh  Sanhedrin Schab  Schabbat Schebu  Schebuot Taan  Taanit Tam  Tamid Zeb  Zebachim

Kleine Traktate ARN  Abot de-Rabbi Natan