Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Samuel 9783110534412, 9783110533125

The Yalkut Shimoni compiles rabbinical interpretations of the entire Hebrew bible. We do not know the criteria for selec

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Jalkut Schimoni: Jalkut Schimoni zu Samuel
 9783110534412, 9783110533125

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
1. Einleitung
2. Jalkut Schimoni I Samuel
3. Jalkut Schimoni II Samuel
4. Register
5. Literatur
6. Abkürzungen

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Jalkut Schimoni zu Samuel

Jalkut Schimoni

Rabbinische Bibelauslegung im Mittelalter Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein

Jalkut Schimoni zu Samuel Herausgegeben von Dagmar Börner-Klein Übersetzt von Beat Zuber

ISBN 978-3-11-053312-5 e-ISBN (PDF) 978-3-11-053441-2 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-053353-8 Library of Congress Control Number: 2018948309 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com

Vorwort Der Jalkut1 Schimoni ist ein umfangreicher rabbinischer Kommentar zur gesamten hebräischen Bibel. Das Werk bietet eine Zusammenstellung von Auslegungen aus Talmud und Midrasch, die in neuer Kombination als fortlaufender Kommentar zu den einzelnen biblischen Büchern dargeboten werden. Das monumentale Werk enthält Quellen, die nur noch hier belegt sind. 13082 wurde das einzig erhaltene fast vollständige Manuskript des Jalkut Schimoni zur Tora, Ms. Heb. b. 6 (Ms Oxford Bodleiana 2637, 494 Seiten3), in Rothenburg ob der Tauber fertiggestellt,4 das Textgrundlage der kritischen Ausgabe des Jalkut Schimoni zur Tora von Arthur B. (Dov) Hyman und Jitzchak Schiloni ist.5 Sein Schreiber war, wie das Kolophon am Ende der Handschrift angibt, Kalonymus ben Jakob aus Rothenburg: „Ich, der junge Kalonymus ben Rab Jakob habe dieses Buch des Rab Schimon ha-Darschan6, das Andenken des Gerechten zum Segen, über den Pentateuch für den frommen Rab Natan ha-Parnas7, Sohn des Rabbiners Chaim,8 der leben möge, geschrieben, und ich habe es hier am Schabbat, am fünften des Monats Tevet, im Jahre 1308 in der Stadt Rothenburg ob der Tauber beendet.“ Die zweibändige Erstausgabe des Jalkut wurde in Saloniki gedruckt (Teil 1: 1521 zu Propheten

 1 Vgl. I Sam 17,40, wo das Wort einen „Beutel“ bezeichnet, in dem Dinge gesammelt werden; hier am besten im Sinne von „Blütenlese“ zu interpretieren. 2 Siehe Carsten Schliwski, “1308 – Kein interessantes Jahr? Das Jahr 1308 in jüdischen Chroniken und seine Bedeutung für die jüdische Geschichte und Geschichtsschreibung,” in 1308. Eine Topographie historischer Gleichzeitigkeit, hg. Andreas Speer, David Wirmer (Berlin: De Gruyter, 2010), 475-485. 3 Adolf Neubauer, Arthur Ernest Cowley, Catalogue of the Hebrew Manuscripts in the Bodleian Library and in the College Libraries of Oxford, including Mss. in other Languages ... written with Hebrew Characters, or Relating to the Hebrew Language or Literature; and ... Samaritan Mss. (Oxford: Clarendon Press, 1886-1906), X, 34-36. 4 Siehe Abraham Epstein, “Igrot bikoret,” Ha-Eschkol 4 (1902): 273-275. Abraham Epstein, “Le Yalkout Shimeoni et le Yalkout Ha-Makhiri,” Revue des Études Juives 26 (1893): 75-82. 5 Jalkut Schimoni al ha-Tora le-Rabbenu Schimon ha-Darschan, hg. Arthur B. (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni. 9 Bde. (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1973-1991). 6 Darschan: Bibelausleger, Prediger. 7 Parnas: Gemeindevorsteher. Zu „Natan ha-Parnas“ siehe Wolfram Angerbauer, Hans Georg Frank, Jüdische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn. Geschichte, Schicksale, Dokumente. Landkreis Heilbronn (Heilbronn, 1986), 16, 91-96. Klaus Cuno, Die ältesten jüdischen Grabsteine in den Rheinlanden (bis ca. 1100). Onomastische Aspekte und die Tradition der Epitaphgestaltung seit der Antike (Dissertationsschrift: Universität Trier, 2012), 63-103. 8 Vielleicht handelt es sich um Chaim Eliezer, den Sohn des Rabbi Isaak ben Mose, der um 1200– 1270 lebte. Isaak gehörte zu den Lehrern des Rabbi Meir von Rothenburg. https://doi.org/10.1515/9783110534412-001

VI  Jalkut Schimoni Samuel

und Schriftwerken; Teil 2: 1526-27 zur Tora).9 Auch dort ist am Ende der Kommentierung zur Tora erwähnt, Schimon ha-Darschan sei der Verfasser dieses Werkes. Die Angabe, Schimon stamme aus Frankfurt, fügte Meir Prinz im Druck Venedig10 von 1566 hinzu: „Unser Lehrer Schimon, Oberster der Darschanim, das Andenken des Gerechten zum Segen, aus der heiligen Gemeinde Frankfurt“. Die Identität dieses Schimon ist weiterhin unklar, ebenso die Frage, wann er gelebt hat und wann der Jalkut tatsächlich entstanden ist.11 Als Textgrundlage für ihre Edition des Jalkut Schimoni zu den prophetischen Büchern diente Arthur B. (Dov) Hyman und Jitzchak Schiloni der Erstdruck Saloniki aus dem Jahr 1521. Zur Identifikation der einzelnen Textbausteine, die im Jalkut Schimoni verwendet wurden, finden sich allgemeine Angaben (wie Midrasch; Talmud Jebamot) in Ms. Heb. b. 6, Oxford am Seitenrand vermerkt. Im Erstdruck Saloniki wurden diese Angaben im Text des Jalkut genannt. Meir Prinz setzte sie in der Ausgabe Venedig 1566 wieder an den Rand neben den entsprechenden Textabschnitt. In der kritischen Edition des Jalkut Schimoni von Hyman/Schiloni12 sind die Quellenangaben unter dem Fließtext angegeben. Die genauen Stellenangaben der Quellentexte hat Arthur B. (Dov) Hyman ermittelt und diese in seinem zweibändigen Werk The Sources of the Yalkut Shimeoni veröffentlicht.13 In der vorliegenden Übersetzung sind die Quellenangaben zu Beginn der verwendeten Texteinheit am äußeren Seitenrand

 9 Yalkut Shimoni al ha-Tora by R. Shimon ha-Darshan. Facsimile Edition of the First Edition of Salonique 1521-1527. 5 Bde. (Jerusalem: Makor, 1968). Yalkut Shimoni Prophets and Hagiographa. Facsimile Edition of the First Edition Salonique, 2 Bde. (Jerusalem: Makor, 1973). 10 Abraham Epstein, “Jalkut Schimoni. Defus saloniki we-defus venitsia,” Ha-Eschkol 6 (1909): 183210. 11 Zur Diskussion siehe Leopold Zunz, Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden. Ein Beitrag zur Altertumskunde und biblischen Kritik zur Literatur- und Religionsgeschichte (Berlin: A. Asher, 1832), 311-313. Abraham Epstein, Rabbi Schimon Kara we-ha-Jalkut Schimoni (Krakau: Josef Fischer, 1891) bzw. in Ha-Choker 1 (1891): 85-93; 129-137. Abraham Epstein, R. Mosche ha-Darschan mi-Narbona (Wien: A. Alkalay, 1891). 12 Jalkut Schimoni al ha-Tora le-Rabbenu Schimon ha-Darschan, hg. Arthur B. (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni. 9 Bde. (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1973-1991). Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim, hg. Arthur B. (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999). Jalkut Schimoni al Neviim Acharonim, hg. Arthur B. (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009). 13 The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg, and the Editio Princeps [Salonika, 1521], by Arthur B. (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965). The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Pentateuch. Together with an Introduction, Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford and Vienna and the Editio Princeps [Salonika, 1526], by Arthur B. (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1974).

Vorwort  VII

angegeben. Zum Teil wurden diese Angaben abgekürzt, sodass sie auf dem Seitenrand Platz fanden. Dies betrifft insbesondere die Bezeichnungen der Sedarim. Die Paragraphenzählung, die den Jalkut durchgängig durchzieht, stammt mit einiger Wahrscheinlichkeit von einem späteren Schreiber. Einige Zahlen für Paragraphen wurden im hebräischen Zählsystem falsch dargestellt. So findet sich die Zahl 200, die normalerweise mit einem Resch geschrieben würde, als ‫ קק‬angegeben. Auch werden die Zahlen 15 und 16 meist als Jod He und Jod Wav geschrieben, was ein jüdischer Schreiber vermeiden würde, da dies als Abkürzung des vierbuchstabigen Gottesnamens (Jod He Waw He) gelesen werden kann. Zudem sind unterschiedliche Schreiberkonventionen für einen Verweis auf die Paragraphenzählung nachweisbar.14 Die Abkürzungsverweise, die ein Schreiber des Jalkut in den Text eingefügt hat (z.B.: „steht geschrieben in § 487“), wurden zur besseren Auffindbarkeit in einer abweichenden Schrifttype gedruckt. Die von Arthur B. (Dov) Hyman zu den Abkürzungen ermittelten Stellenangaben, die in seinen beiden Quellenbänden zum Jalkut verzeichnet sind, wurden jeweils zur Stelle angegeben.15 Die Abweichungen im Jalkut Schimoni zu seinen verwendeten Quellentexten, die schon Hyman/Schiloni in ihrem Fußnotenapparat aufgelistet haben, sind im Zuge der Übersetzung nur zur Klärung von korrupten Stellen berücksichtigt worden. Da der Verfasser des Jalkut seine Quellen zum Teil verkürzt oder auf eine Auslegung hin zugeschnitten hat, ist es eine eigene Forschungsarbeit, diese Veränderungen der Quellen systematisch zu untersuchen.16 Dies im Rahmen einer Gesamtübersetzung des Jalkut Schimoni zu leistet, ist nicht möglich. Die Angaben im Fußnotenbereich der Edition des Jalkut Schimoni von Hyman/Schiloni beziehen sich vor allem auf Querverweise innerhalb des Jalkut und auf Hinweise zu Parallelüberlieferungen sowie Stellen in der rabbinischen Literatur, die ein Thema ähnlich behandeln. Die Angaben von Hyman/Schiloni zu ParallelP

 14 Siehe Arthur B. (Dov) Hyman, Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 14. 15 The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg, and the Editio Princeps [Salonika, 1521], by Arthur B. (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965). The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Pentateuch. Together with an Introduction, Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford and Vienna and the Editio Princeps [Salonika, 1526], by Arthur B. (Dov) Hyman (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1974). 16 Siehe dazu Farina Marx, “Compilation or Interpretation? The Yalkut Shimoni on Habakkuk,” in Jenseits der Tradition? Tradition und Traditionskritik in Judentum, Christentum und Islam, hg. Regina Grundmann, Assaad Elias Kattan (Berlin: Walter de Gruyter, 2015), 74-88. Dagmar Börner-Klein, “Yalkut Shimoni Numbers on Proselytes,” in “Let the Wise Listen and add to their Learning” (Prov 1:5). Festschrift for Günter Stemberger on the Occation of his 75th Birthday (Berlin: De Gruyter, 2016), 431-444.

VIII  Jalkut Schimoni Samuel

überlieferungen innerhalb der rabbinischen Literatur wurden zumeist im Fußnotenbereich übernommen, auf die Angabe der Querverweise innerhalb des Jalkut wurde verzichtet. Zudem finden sich im Fußnotenapparat bei Hyman/Schiloni Worterklärungen, wenn ein Wort korrupt überliefert wurde oder wenn es sich um ein Lehnwort handelt. In diesem Fall vermerken Hyman/Schiloni die Schreibweise des Wortes in den Editionen und Handschriften des Jalkut sowie in der rabbinischen Quelle. Diese Anmerkungen wurden nicht übernommen. Das jeweilige Lehnwort wurde aber im Fließtext in runden Klammern angegeben. In der Übersetzung werden eckige Klammern [ ] verwendet, um Ergänzungen eines Bibelverses oder Ergänzungen zu einem Satz zu kennzeichnen. Alle Bibelstellen werden in runden Klammern angegeben ( ). Runde Klammern werden auch verwendet, um der Übersetzung ein hebräisches, lateinisches oder griechisches Wort beizugeben. Ein hebräisches Wort wird dann angegeben, wenn die Auslegung gleiche oder klanglich ähnliche Wörter aufeinander bezieht, dies aber in der Übersetzung nicht deutlich gemacht werden kann. Muss dasselbe Wort in einem Kontext unterschiedlich übersetzt werden, wird das jeweilige hebräische Wort ebenfalls genannt. Im Jalkut Schimoni sind Bibelverse zuweilen nicht nach dem masoretischen Standardtext zitiert. In der Ausgabe von Hyman/Schiloni sind die nichtmasoretischen Formulierungen in runden Klammern eingeklammert und der Standardtext ist in eckigen Klammern beigegeben. In der Übersetzung wird ein solches Bibelzitat jedoch nach der Schreibweise des Jalkut übersetzt. Es ist eine eigene Forschungsarbeit, die Abweichungen der biblischen Zitate im Jalkut zu sichten und auszuwerten. Werden Wörter aus dem Hebräischen transkribiert, geschieht dies nach den Lokkumer Richtlinien.17 Ebenso werden die biblischen Namen nach den Lokkumer Richtlinien benutzt. Rabbinennamen, Abkürzungen der Talmudtraktate und Angabe der Wochenlesungen (Sedarim) zur Tora wurden nach Hermann Leberecht Strack, Günter Stemberger. Einleitung in Talmud und Midrasch (7. Auflage München: Beck, 1982) wiedergegeben. Die Abkürzungen der biblischen Bücher folgt dem Abkürzungsverzeichnis der Theologischen Realenzyklopädie.18 Den jeweiligen Buchbezeichnungen entsprechend wurde der dazugehörende Midrasch abgekürzt (z.B. Klagelied = Threni = Thr; MidrThr). Darüber hinaus wurden folgende Übersetzungen festgelegt:

 17 Ausnahme: Schabbat (und nicht Sabbat), wie auch die Abkürzung des gleichnamigen Mischnaund Talmudtraktates „Schabbat“. Inkonsistenzen wie diese (oder: Eleasar als Name in der Bibel und Eleazar als Rabbinenname) wurden in Kauf genommen. 18 Theologische Realenzyklopädie. Abkürzungsverzeichnis, zusammengestellt von Siegfried Schwertner (Berlin: De Gruyter, 1976) mit der Ausnahme: Rut und Ijob.

Vorwort  IX

Tab. 1: Feste Formulierungen

schließe hieraus ein Meister sagte im Westen sagen sie in einer Lehre19 wird gelehrt dieser [Sonderfall begründet] die allgemeine Regel denn es wird gelehrt denn wir haben gelernt und das ist vergleichbar mit lehrt er aber nicht...? auch haben wir gelernt es belehre uns unser Meister er erwidert man wandte ein Meister es findet sich du findest, es heißt daraus lernen wir

Rabba

Rabbah die Rabbinen unsere Rabbinen er wandte ein unsere Lehrer lehrten

Tanna

ein Tanna sagte ein Tanna [lehrte] [Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte zwei Tannaiten er lehrt

ich habe gelernt unsere Rabbinen lehrten es wird weiter gelehrt es wird gelehrt ebenso wird gelehrt wir haben gelernt

‫אמור מעתה‬ ‫אמר מר‬ ‫במערבה אמרי‬ ‫במתניתא תנא‬ ‫בנין אב‬ ‫דתניא‬ ‫דתנן‬ ‫ודכוותה‬ ‫והקתני‬ ‫ותנן‬ ‫ילמדנו רבינו‬ ‫מתיב‬ ‫מיתיבי‬ ‫מר‬ ‫נמצא‬ ‫נמצאת אומר‬ ‫נמצינו למדין‬ ‫רבא‬ ‫רבה‬ ‫רבנין‬ ‫רבנן‬ ‫רמי‬ ‫שנו רבותינו‬ ‫תאנא‬ ‫תנא אמר‬ ‫תנא‬ ‫תנא דבי ר ישמעאל‬ ‫תרי תנאי‬ ‫ תני‬,‫תאני‬ ‫תנאי‬ ‫תנו רבנן‬ ‫תני אידך‬ ‫תניא‬ ‫תניא נמי הכי‬ ‫תנן‬

 19 Baraita, eine Lehre aus der Zeit der Mischna, die nicht in die Mischna aufgenommen wurde.

X  Jalkut Schimoni Samuel

Der auszulegende Vers, mit dem eine Sinneinheit beginnt, wird jeweils fett und kursiv gedruckt. Sinneinheiten innerhalb einer Auslegungseinheit werden durch eine Leerzeile gekennzeichnet. Mischnazitate werden in KAPITÄLCHEN wiedergegeben. Werden refrainartig Auslegungen aneinandergereiht, werden die einzelnen Auslegungselemente durchgezählt. Einrückungen verweisen auf Glossen oder Anmerkungen, die einen vorangehenden Gedankengang unterbrechen. Grundlage der Übersetzung ist: Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim. Schoftim, hg. Arthur B. (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 103-392, deren Basistext der Erstdruck Saloniki 1521 ist. In runden Klammern und fett gedruckt wird die jeweils übersetzte Seite der Ausgabe von Hyman/Schiloni am Seitenrand der Übersetzung angegeben. Ein Schrägstrich in der Übersetzung / verweist auf den Beginn einer neuen Seite in der hebräischen Textausgabe. Auf diese Seitenzahlen beziehen sich alle Stellenangaben in den Registern. Da es keine Register zu der Ausgabe des Jalkut Schimoni von Hyman/Schiloni gibt, schließt die hier vorliegende Erstübersetzung des Jalkut Schimoni mit der Erstellung eines Bibelund Quellenregisters zum hebräischen Text des Jalkut Schimoni eine Lücke. Um im Register eine Vermischung der Quellenangaben des Jalkut und der Angabe von Parallelstellen aus Talmud und Midrasch, die im Fußnotenbereich angegeben wurden, zu vermeiden, wurden zwei unterschiedliche Register erstellt: ein Register zu den Quellen des Jalkut und ein Register, in das alle anderen Angaben aufgenommen wurden. Danken möchte ich Ute Bohmeier für ihre hilfreiche Unterstützung beim Korrekturlesen. Dank gebührt vor allem Beat Zuber, der die vorliegende Übersetzung angefertigt hat.

Düsseldorf, September 2017 – Dagmar Börner-Klein

Inhalt Vorwort | V  1

Einleitung | 1

1.1

I Samuel | 1

1.2

II Samuel | 8

1.3

Jalkut Schimoni zu I Samuel | 13  I Samuel 1 | 13 I Samuel 2 | 16 I Samuel 3 | 18 I Samuel 4 | 19 I Samuel 5 | 20 I Samuel 6 | 20 I Samuel 7 | 21 I Samuel 8 | 22 I Samuel 9 | 22 I Samuel 10 | 23 I Samuel 11 | 24 I Samuel 12 | 24 I Samuel 13 | 25 I Samuel 14 | 25 I Samuel 15 | 26 I Samuel 16 | 27 I Samuel 17 | 29 I Samuel 18 | 31 I Samuel 19 | 31 I Samuel 20 | 31 I Samuel 21 | 32 I Samuel 22 | 33 I Samuel 23 | 33 I Samuel 24 | 34 I Samuel 25 | 35 I Samuel 26 | 37 I Samuel 28 | 38 I Samuel 30 | 40 I Samuel 31 | 40

XII | Jalkut Schimoni Samuel

1.4

Jalkut Schimoni zu II Samuel | 41  II Samuel 1 | 41 II Samuel 2 | 42 II Samuel 3 | 42 II Samuel 4 | 43 II Samuel 5 | 43 II Samuel 6 | 44 II Samuel 7 | 45 II Samuel 8 | 47 II Samuel 9 | 48 II Samuel 10 | 48 II Samuel 11 | 49 II Samuel 12 | 49 II Samuel 13 | 50 II Samuel 14 | 51 II Samuel 15 | 51 II Samuel 16 | 52 II Samuel 17 | 53 II Samuel 18 | 54 II Samuel 19 | 54 II Samuel 20 | 55 II Samuel 21 | 56 II Samuel 22 | 58 II Samuel 23 | 60 II Samuel 24 | 61

1.5

Übergreifende Themen | 62

1.6

Textkomposition | 63 

2

Jalkut Schimoni I Samuel | 64  Kapitel 1 | 64 Kapitel 2 | 85 Kapitel 3 | 111 Kapitel 4 | 118 Kapitel 5 | 121 Kapitel 6 | 123 Kapitel 7 | 126 Kapitel 8 | 129

Inhalt | XIII

Kapitel 9 | 133 Kapitel 10 | 136 Kapitel 11 | 140 Kapitel 12 | 140 Kapitel 13 | 148 Kapitel 14 | 149 Kapitel 15 | 155 Kapitel 16 | 163 Kapitel 17 | 173 Kapitel 18 | 184 Kapitel 19 | 187 Kapitel 20 | 188 Kapitel 21 | 190 Kapitel 22 | 194 Kapitel 23 | 197 Kapitel 24 | 200 Kapitel 25 | 205 Kapitel 26 | 214 Kapitel 28 | 219 Kapitel 30 | 227 Kapitel 31 | 228 3

Jalkut Schimoni II Samuel | 229  Kapitel 1 | 229 Kapitel 2 | 232 Kapitel 3 | 232 Kapitel 4 | 238 Kapitel 5 | 238 Kapitel 6 | 240 Kapitel 7 | 248 Kapitel 8 | 256 Kapitel 10 | 261 Kapitel 11 | 263 Kapitel 12 | 266 Kapitel 13 | 270 Kapitel 14 | 273 Kapitel 15 | 273 Kapitel 16 | 281 Kapitel 17 | 282 Kapitel 18 | 285

XIV | Jalkut Schimoni Samuel

Kapitel 19 | 289 Kapitel 20 | 291 Kapitel 21 | 296 Kapitel 22 | 309 Kapitel 23 | 336 Kapitel 24 | 347 4

Register | 355  4.1 Hebräische Bibel | 355  4.2 Quellen des Jalkut | 374 4.2.1 Jalkut Schimoni I Samuel | 374 4.2.2 Jalkut Schimoni II Samuel | 378 4.3 Schreiberverweise | 382  4.4 Lehnwörter | 384  4.5 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten | 387 

5

Literatur | 401 5.1 Textausgaben | 401 5.2 Zitierte Literatur | 406 5.3 Weiterführende Literatur | 408

6

Abkürzungen | 439

1 Einleitung 1.1 I Samuel Das Buch I Samuel beginnt mit der Geschichte Hannas, der Mutter Samuels. Samuels Geburt wird durch einen Engel verkündet. Hanna, die unfruchtbare Frau, der spät ein Kind geschenkt wird, spricht nach der Geburt Samuels einen Lobgesang und übergibt ihren Sohn dem Priester Eli, der Gott im Stiftszelt in Schilo dient. I Sam 2 berichtet von den Söhnen Elis, Hofni und Pinhas (I Sam 4,4), die sich an den Opfergaben bereichern und ein unmoralisches Leben führen. Nach I Sam 3,1 gab es zur Zeit Elis kaum noch Offenbarungen, doch Samuel wird von Gott angesprochen (I Sam 3,4-14), um ein Strafgericht über das Haus Elis zu verkünden. Gott spricht in Folge immer wieder zu Samuel, sodass im ganzen Land bekannt wird, dass Samuel ein Prophet Gottes ist (I Sam 3,20). Samuel führt die Zeit der Richter dadurch zu Ende, dass er Saul zum König salbt. I Sam 4-6 berichtet von einem Krieg der Philister gegen Israel, in der die Bundeslade erbeutet wird. Da Israel in einer ersten Schlacht 4.000 Mann verliert (I Sam 4,2), beschließt man, die Lade zum Schutz mit in den Kampf ziehen zu lassen (I Sam 4,3), aber Israel wird ein zweites Mal von den Philistern geschlagen (I Sam 4,10). Die Lade wird erbeutet und die Söhne Elis werden getötet (I Sam 4,11). Ein entronnener Benjaminit berichtet Eli von den Geschehnissen. Eli stürzt tödlich, als er die Nachricht hört. Er stirbt mit 98 Jahren; er hat Israel 40 Jahre lang gerichtet (I Sam 4,1218). Auch sein Sohn Pinhas stirbt und ebenso dessen Frau, als sie vom Tod ihres Mannes hört (I Sam 4,19-21). Die Philister bringen die Lade nach Aschdod in den Tempel Dagons (I Sam 5,12). Dort liegt die Statue Dagons am nächsten Tag auf dem Boden; Kopf und Gliedmaßen sind abgeschlagen (I Sam 5,3-5). Gott lässt zudem Krankheit und Verderben über Aschdod kommen, sodass die Philister beschließen, die Lade nach Gat zu bringen (I Sam 5,6-8). Auch in Gat bricht Krankheit aus, als die Lade dort ankommt, sodass sie nach Ekron verbracht wird (I Sam 5,10). Ekron lehnt eine Aufnahme der Lade ab, die Philisterfürsten beschließen, die Lade nach Israel zurückkehren zu lassen (I Sam 5,11). Sie beraten sich mit ihren Priestern und Wahrsagern, wie eine Rückführung zu bewerkstelligen sei. Es wird geraten, eine Sühnegabe zu leisten; goldene Symbole der Plagen (Beulen und Mäuse), die die Philister heimgesucht haben, sollen der Lade bei Rückgabe beigeben werden (I Sam 6,1-8). Die Lade wird mit der goldenen Beigabe auf einen Wagen geladen, den zwei Kühe nach Bet Schemesch ziehen. Dort wird sie auf dem Acker Josuas, wo der Wagen zum Stehen kommt, in Empfang genommen. Leviten heben die Lade herab, Wagen und Rinder werden als Opfergabe auf einem großen Stein auf dem Acker

https://doi.org/10.1515/9783110534412-002

2  Jalkut Schimoni Samuel

Josuas in Bet Schemesch verbrannt (I Sam 6,10-16); die goldenen Beigaben werden detailliert beschrieben (I Sam 6,17-18). Unvermittelt heißt es dann, die Söhne Jechonjas hätten sich nicht mit den Leuten von Bet Schemesch über die Rückkehr der Lade gefreut, sodass Gott 70 Mann unter ihnen tötet (I Sam 6,19). Die Leute von Bet Schemesch senden daraufhin die Botschaft nach Kirjat Jearim, man möge die Lade dorthin holen (I Sam 6,20-21). Man bringt die Lade in das Haus Abinadabs, wo sie 20 Jahre lang bleibt (I Sam 7,3), und weiht dessen Sohn Eleasar zum Priester (I Sam 7,1-2). In dieser Zeit wendet sich Israel wieder Gott zu, und Samuel verkündet Israel, Gott werde es vor den Philistern retten, wenn es ihm allein dient (I Sam 7,45). Israel trennt sich von den Baalsgötzen und Astarten, versammelt sich in Mizpa, wo es vor Samuel ein Sündenbekenntnis ablegt (I Sam 7,6). Die Philister werden vernichtend geschlagen (I Sam 7,7-14), und Samuel ist Zeit seines Lebens Richter in Israel. Er wohnt in Rama, zieht aber Jahr für Jahr in Stadt und Land hinaus, um zu richten (I Sam 7,15-17). Als Samuel alt geworden ist, setzt er seine Söhne, Joel und Abia, als Nachfolger ein, die in Beerscheba richten (I Sam 8,1-2). Da sich beide aber als bestechlich erweisen, bitten die Ältesten Israels Samuel, einen König einzusetzen, wie andere Völker ihn haben (I Sam 8,3-5). Samuel, der Gott in dieser Angelegenheit befragt, bekommt den Auftrag, auf die Stimme des Volkes zu hören. Gott betont, er selber sei verworfen worden, wenn er nicht mehr König über Israel ist (I Sam 7,6-8), aber Samuel solle Israel das Recht des Königs verkünden (I Sam 8,9). Samuel listet Israel alle Ansprüche auf, die ein König an sie richten wird (I Sam 8,10-18), doch die Israeliten bleiben bei ihrem Ansinnen (I Sam 8,19-21). In I Sam 9 beginnt die Geschichte des künftigen Königs Saul mit seiner Suche nach den entlaufenen Eselinnen seines Vaters Kisch (I Sam 9,1-5), bei der er auf Samuel trifft, von dem der Suchtrupp einen Hinweis auf den Verbleib der Esel erhofft (I Sam 9,6-14). Samuel, der bereits von Gott den Auftrag erhalten hat, einen Mann, den er anderntags aus dem Gebiet Benjamin treffen werde, zum Fürsten (‫)נגיד‬ über Israel zu salben (I Sam 9,15-16), lädt Saul zu einem Essen ein (I Sam 9,17-22), bei dem er ihn als Ehrengast behandelt und ihm das beste Fleisch auftischt (I Sam 9,23-24). Bei Tagesanbruch weckt Samuel Saul, macht sich mit ihm auf den Weg und lässt die sie begleitenden Männer vorausgehen (I Sam 9,25-27). Mit Saul allein zurückgeblieben, salbt er diesen aus einem Krug mit Öl zum Fürsten (I Sam 10,1). Samuel verkündet Saul Zeichen, die ihm auf seiner Heimreise begegnen werden (I Sam 10,2-5), und dass der Geist Gottes über ihn kommen werde. Dadurch werde er in Verzückung geraten und ein anderer Mensch werden (I Sam 10,6-7). Er befiehlt Saul, nach Gilgal zu gehen, dort sieben Tage auf Samuel zu warten, um dann Brand- und Dankopfer mit ihm darzubringen (I Sam 10,8). Die Vorhersagen Samuels erfüllen sich (I Sam 10,9-13), aber Saul erzählt, zu Hause angekommen, nicht, was ihm widerfahren ist (I Sam 10,14-16).

Einleitung  3

Samuel ruft nun ganz Israel in Mizpa zusammen, um dort durch Losverfahren vor den Augen des Volkes den König zu ermitteln. Das Los fällt auf Saul (I Sam 10,17-21). Saul, der sich versteckt gehalten hat, wird durch Befragung Gottes gefunden und dem Volk präsentiert, das dem gewählten König zujubelt (I Sam 10,22-24). Samuel schreibt das Königsrecht in einem Buch fest, das er „vor JHWH niederlegt“ (I Sam 10,25). Dann entlässt er das Volk und es heißt (I Sam 10,27): Auch Saul ging heim nach Gibea. Und mit ihm gingen die vom Heer, denen Gott das Herz angerührt hatte. Aber einige ruchlose Leute sprachen: Was soll der uns helfen?! Und sie verachteten ihn und brachten ihm keine Geschenke. Aber er tat, als hörte er es nicht.

Als Nahasch, der König der Ammoniter, Jabesch in Gilead belagert (I Sam 11,1-4), eint Saul die Israeliten zum Kampf (I Sam 11,5-8) und besiegt die Ammoniter (I Sam 11,10). Das Volk will nun die Männer, die nicht zu Saul halten, töten (I Sam 11,12), aber Saul verhindert dies (I Sam 11,13), und Samuel erneuert das Königtum Sauls in Gilgal (I Sam 11,14-15). Dann legt Samuel sein Richteramt nieder und betont in seiner Abschiedsrede, er habe sich nie in seinem Amt bereichert (I Sam 12,1-5). Er lässt in seiner Rede die Geschichte Israels Revue passieren, die dazu führte, dass Israel einen König verlangte (I Sam 12,6-12). Samuel schließt mit dem Wunsch, dass Volk möge mit seinem König JHWH fürchten und ihm dienen (I Sam 12,13-16). Er bittet Gott um ein Zeichen, das ihm gewährt wird (I Sam 12,17-18), um Israel das Fürchten zu lehren. Samuel beschließt seine Rede mit den Worten (I Sam 12,25): „Werdet ihr Unrecht tun, so werdet ihr und euer König verloren sein.“ In I Sam 13 kommt es zu Aufständen Israels gegen die Philister, die das Schmiedehandwerk kontrollieren; nur Saul und Jonatan besitzen Waffen (I Sam 13,19-22). Saul sammelt das Volk in Gilgal, wo er sieben Tage auf Samuel wartet (I Sam 13,8), um mit ihm Opfer darzubringen. Als Samuel nach vereinbarter Zeit nicht erschienen ist und das Volk wegzugehen beginnt, bringt Saul die Brandopfer selbst dar (I Sam 13,10). Samuel verkündet ihm daraufhin, dass Gott das Königtum von Saul nehmen werde (I Sam 13,14). Samuel trennt sich von Saul (I Sam 13,15). I Sam 14,1-15 berichtet von einem erfolgreichen Alleingang Jonatans und seines Waffenträgers gegen Philisterwachen, der sich zu einer Schlacht auswächst, in die Saul mit seinen Kriegern eingreifen muss (I Sam 14,16-23). Als die Schlacht immer heftiger wird, lässt Saul seine Männer schwören, nichts zu essen, bis der Feind überwunden ist (I Sam 14,24). Jonatan, der nichts von dem Schwur seines Vaters weiß, isst Honig aus einer Honigwabe (I Sam 14,25), um sich zu stärken. Als ihm von dem Verbot berichtet wird, kritisiert er seinen Vater. Weil die Krieger schwach vor Hunger sind, können sie nicht angemessen kämpfen (I Sam 14,30-31). Die Krieger fallen daraufhin über die erbeuteten Tiere her, um sie zu essen, ohne die Schächtregeln zu beachten, was Saul mit einem Opfer zu sühnen versucht (I Sam 14,32-35). Das Orakel wird befragt, ob die Schlacht gegen die Philister fortgesetzt werden soll

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(I Sam 14,36-37). Als das Orakel nicht antwortet, lässt Saul durch Losverfahren ermitteln, an welcher Person dies liegt (I Sam 14,38-41). Das Los fällt auf Jonatan, der zugibt, Honig gegessen zu haben (I Sam 14,42-43). Als Saul verkündet, Jonatan müsse dafür sterben, stellt sich das Volk vor Jonatan und wendet dadurch seine Tötung ab (I Sam 14, 45-46). Kapitel 14 schließt mit einer Aufzählung der Familienmitglieder Sauls (I Sam 14,49-51): Sauls hatte mit seiner Frau Ahinoam drei Söhne (Jonatan, Jischwi, Malkischua) und zwei Töchter (Merab, Michal). Sein Cousin Abner (Sohn Ners, Bruder seines Vaters Kisch) war Sauls Feldhauptmann. In I Sam 15,1-4 übermittelt Samuel Gottes Auftrag an Saul, ganz Amalek auszurotten, da dieses Israel beim Auszug aus Ägyten nicht durch ihr Gebiet ziehen ließ. Saul warnt die Keniter, das Gebiet Amaleks zu verlassen (I Sam 5,6), besiegt die Amalekiter (I Sam 15,7), verschont aber König Agag und die besten Tiere (I Sam 15,9). Nun lässt Gott durch Samuel verkünden, dass es ihn reue, Saul zum König gemacht zu haben (I Sam 15,11). Samuel spricht Saul in Gottes Auftrag seine Königswürde ab, da er gegen Gottes Befehl ungehorsam gewesen sei (I Sam 15,13-26). Er folgt aber Saul, als dieser das Geschehen bereut (I Sam 15,30) und bringt Agag eigenhändig um (I Sam 15,32-33). Dann geht Samuel zurück nach Rama und sieht Saul „bis an den Tag seines Todes“ nicht wieder (I Sam 15,35). Es heißt, dass Samuel um Saul Leid trug, weil Gott diesen verworfen hatte. Wenig später erhält Samuel den Auftrag von Gott, in Bethlehem einen der Söhne Isais zum König zu salben (I Sam 16,1). Da Samuel befürchtet, Saul werde ihn deswegen töten, rät Gott, seinen Weg nach Bethlehem als einen Opfergang zu tarnen (I Sam 16,2-5). Von den Söhnen Isais fällt Samuel zunächst Eliab ins Auge, der wie Saul von hohem Wuchs ist (I Sam 16,6), aber Gott lässt ihn wissen, dass er nicht das Äußere eines Menschen ansehe, sondern das Herz (I Sam 16,7). Die Wahl fällt schließlich auf David, den jüngsten der Söhne Isais (I Sam 16,8-12). Samuel salbt David aus dem Salbhorn zum König und der Geist Gottes kommt über David (I Sam 16,13). Gottes Geist weicht von Saul, den nun ein böser Geist ängstigt (I Sam 16,14). Um diesen bösen Geist zu vertreiben, sucht man jemanden, der des Saitenspiels mächtig ist und findet David (I Sam 16,15-20). David dient Saul, der ihn zu seinem Waffenträger macht (I Sam 16,21) und der Sauls Seele durch sein Harfenspiel leichter werden lässt (I Sam 16,21-23). Als die Philister erneut bei Socho in Juda gegen Israel rüsten, befindet sich der Riese Golijat aus Gat unter den Kriegern, der einen Kämpfer aus Israel zum Zweikampf fordert (I Sam 17,1-10). Im Heer Sauls dienen die ältesten drei Brüder Davids, wohingegen David die Herden seines Vaters hütet. Der nun entsendet David mit Proviant zu seinen Brüdern (I Sam 17,17-20). David sieht Golijat und fragt, welchen Lohn derjenige erhalte, der Golijat töte (I Sam 17,22-30). David erklärt Saul, er wolle gegen Golijat kämpfen, denn er habe bereits Bären und Löwen getötet (I Sam 17,31-

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37). Saul legt David seine Rüstung an, die dieser aber wieder ablegt, da er es nicht gewohnt ist, eine Rüstung zu tragen (I Sam 17,38-39). Er wählt sich fünf glatte Steine aus dem Bach, nimmt seine Schleuder, geht Golijat entgegen (I Sam 17,40-48) und schleudert einen Stein gegen dessen Stirn (I Sam 17,49). Golijat fällt betäubt zu Boden, sodass David dessen Kopf abschlagen kann (I Sam 17,50-51). Die Philister werden von den Israeliten geschlagen. David bringt Golijats Haupt nach Jerusalem und behält Golijats Waffen (1 Sam 17,52-54). Nach 1 Sam 17,55-58 fragt Saul nun Abner nach der Herkunft Davids und erfährt, dass er ein Sohn Isais aus Bethlehem ist. David und Jonatan werden Freunde (I Sam 18,1.3-4), und Saul nimmt David endgültig in sein Haus auf (I Sam 18,2). Aber Saul wird eifersüchtig auf David, der im Kampf gegen die Philister erfolgreich und beim Volk beliebt ist (I Sam 18,5-9). Nachdem Saul zweimal seinen Speer gegen David geschleudert hat, um ihn zu töten, setzt er ihn über eine Tausendschaft als Heerführer ein, um ihn aus seiner persönlichen Umgebung zu entfernen (I Sam 18,10-16). Dennoch plant er, David durch Heirat mit einer seiner Töchter an sein Haus zu binden. Die mit der ältesten Tochter Merab geplante Hochzeit kommt nicht zustande, Merab wird Adriel von Mehola zur Frau gegeben (I Sam 18,17-19). Da aber Michal, die zweite Tochter Sauls, David liebt, wird diesem ausgerichtet, wenn er hundert Philister erschlage und deren Vorhäute Saul übergebe, werde er ihm Michal zur Frau geben, was nach ausgeführtem Auftrag tatsächlich geschieht (I Sam 18,20-27). Danach fürchtet sich Saul noch mehr vor David (I Sam 18,28-30) und plant erneut, ihn zu töten, wovon ihn Jonatan zunächst abhalten kann (I Sam 19,1-7). Als David wieder gegen die Philister erfolgreich ist, plant Saul noch einmal Davids Tod. Wieder schleudert er erfolglos seinen Speer gegen David, als dieser vor ihm Harfe spielt. Den Plan, ihn in seinem Haus zu ermorden, vereitelt Michal, die David aus einem Fenster entkommen lässt (I Sam 19,817). David flieht zu Samuel nach Rama, der ihn nach Najot bringt. Saul hört davon und schickt dreimal Boten aus, die jeweils durch den Geist Gottes in Verzückung geraten. Dies geschieht auch Saul, als er sich schließlich selbst nach Najot begibt (I Sam 19,18-23). David flieht aus Najot, um sich mit Jonatan zu beraten. Jonatan verspricht, Sauls Pläne mit David am Neumondsfest zu erkunden, an dem seine Anwesenheit bei Tisch erwartet wird. Als David an drei Tagen zu Neumond nicht zu Tisch erscheint, bringt Jonatan auf Nachfrage Sauls eine Entschuldigung für David vor, woraufhin Sauls Zorn sich auch über Jonatan ergießt (I Sam 20,1-34). Jonatan übermittelt David die Nachricht, dass Saul ihm ernsthaft nach dem Leben trachtet und er fliehen müsse. Beide schwören beim Abschied erneut, einander nicht zu töten (I Sam 20,16-17; I Sam 20,42). David flieht nach Nob und bittet dort den Priester Ahimelch um Brot. Da dieser nur Schaubrote zur Verfügung hat, gibt er fünf von ihnen David, der zusichert, sie in Reinheit zu essen (I Sam 21,2-7). Es folgt eine kurze Notiz, der Edomiter Doeg, der

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oberste der Hirten Sauls, sei an diesem Tag ebenfalls in Nob gewesen (I Sam 21,8). David erbittet außerdem Waffen von Ahimelch, der ihm das Schwert Golijats aushändigt, das bei ihm aufbewahrt wird (I Sam 21,9-10). Von Nob aus flieht David zu Achisch, dem König von Gat, und stellt sich dort wahnsinnig, um zu verhindern, dass er erkannt wird (I Sam 21,11-16). Von Gat zieht David weiter nach Adulam, wo ihn seine Brüder treffen und weitere 400 Männer „in Not und verbitterten Herzens“ (I Sam 22,1-2). Er bringt seine Eltern zu ihrer Sicherheit nach Mizpe zum König von Moab (I Sam 22,4). Der Prophet Gad weist David an, ins Land Juda zu gehen (I Sam 22,5). Als David und seine Männer von sich reden machen, versammelt Saul seine Obersten und stellt ihnen die Loyalitätsfrage (I Sam 22,6-8). Doeg berichtet von Davids Begegnung mit Ahimelech in Nob (I Sam 22,9-10). Saul bestellt die Priester von Nob zu sich, konfrontiert sie mit dem Vorwurf, David unterstützt zu haben und befiehlt seiner Leibwache, die Priester zu töten (I Sam 22,11-17). Diese weigern sich, aber Doeg tötet 85 Priester und alle Einwohner Nobs samt allem Vieh (I Sam 22,1819). Nur Abjatar, ein Sohn Ahimelechs, kann zu David entrinnen und ihm von dem Gemetzel berichten (I Sam 22,20-23). Als die Philister die Ernten in der Stadt Kegila rauben, bekämpft David die Räuber erfolgreich (I Sam 23,1-5). Es wird berichtet, dass Abjatar das Ephod in seinem Besitz hat (I Sam 23,6). Als Saul hört, dass David sich in einer Stadt aufhält, deren Zugänge einfach zu bewachen sind, plant er, gegen David zu ziehen, aber David verlässt die Stadt rechtzeitig mit 600 Mann (I Sam 23,7-13) und versteckt sich in der Wüste Sif in Horescha. Dort erneuern Jonatan und David ihren Bund (I Sam 23,1618). Die Sifiter lassen Saul den Aufenthaltsort Davids jedoch wissen (I Sam 23,19-24), woraufhin David in die Wüste Maon flieht. Saul verfolgt ihn auch dorthin, muss aber zurückkehren, als die Philister ins Land einfallen (I Sam 23,25-28). David zieht auf die Bergfestung von En Gedi, Saul nimmt die Verfolgung mit 3.000 Mann auf (I Sam 24,1-3). Beide Gruppen kommen sich beim Rasten an einer Höhle gefährlich nahe. Sauls Truppe lagert vor und Davids Truppe lagert hinter der Höhle. Als Saul sich in der Höhle befindet, kann David ein Stück Stoff aus dessen Gewand schneiden. Er konfrontiert Saul damit, sein Leben verschont zu haben (I Sam 24,4-16). Saul erklärt, David sei gerechter als er; er wisse, dass David König werden wird. Er solle ihm aber schwören, seine Familie nicht zu töten. David schwört es Saul, der danach mit seinen Männern abzieht (I Sam 24,17-23). I Sam 25,1 und I Sam 28,3 berichtet vom Tod Samuels, der in Rama begraben wird, und dass David in die Wüste Maon hinabgezogen sei. In Maon wohnt Nabal, ein reicher Mann, zu dem David zehn seiner Männer an den Karmel schickt, wo Nabal seine Schafschur hält, um von ihm ein Schutzgeld zu fordern. Als Nabal dies ablehnt, zieht David mit 400 Mann gegen Nabal (I Sam 25,2-13). Abigail, der Frau Nabals, wird die Situation geschildert. Sie schickt Lebensmittel zu David und überredet ihn, das Haus Nabals zu verschonen (I Sam 25,14-35). Als sie Nabal erzählt,

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was sich zugetragen hat, „erstarb sein Herz und er wurde wie Stein“. Nabal stirbt nach 10 Tagen und David nimmt Abgail zur Frau (I Sam 25,39-42). Es wird berichtet, dass er auch Ahinoam zur Frau genommen (I Sam 25,43) und dass Saul Michal Palti, dem Sohn Lajischs, zur Frau gegeben habe (I Sam 25,44). Nach I Sam 26 verraten die Sifiter ein zweites Mal Davids Standort an Saul, ein zweites Mal verschont David Sauls Leben. Wieder sieht Saul ein, töricht und unrecht gehandelt zu haben. Er lässt schließlich von David ab. David aber traut Saul nicht und begibt sich zu Achisch, dem König von Gat, ins Land der Philister (I Sam 27,1-3). Von Achisch erhält er Ziklag als Wohnort, wo er ein Jahr und vier Monate wohnt (I Sam 27,6-7). Von dort überfällt er den Süden, die Gebiete von Juda und der Keniter. Bei den Überfällen tötet er alle Bewohner, damit seine Raubzüge nicht in Israel bekannt werden (I Sam 27,8-12). Als sich die Philister erneut gegen das Land sammeln, zieht David zusammen mit dem König von Gat in den Kampf (I Sam 28,1-2). Saul fürchtet sich und lässt Gott befragen, wie mit den Philistern zu verfahren sei (I Sam 28,4-5). Als dieser nicht anwortet, begibt sich Saul zu einer Totenbeschwörerin nach Endor, die Samuel aus dem Reich der Toten aufsteigen lässt (I Sam 28,7-14). Samuel verkündet Saul, dieser werde morgen mit seinen Söhnen bei ihm sein (I Sam 28,19). Als die Philister ihr Heer bei Afek sammeln, sehen die Obersten der Philister Davids Männer und befehlen Achisch, David nach Ziklag zurückzuschicken, da ihm nicht zu trauen sei (I Sam 29,1-11). Während des Aufmarsches der Philister fallen die Amalekiter in Ziklak ein, brennen die Stadt nieder und nehmen Frauen und Kinder gefangen (I Sam 30,1). Als David nach drei Tagen nach Ziklag zurückkehrt, lässt er das Ephod befragen, wie zu verfahren ist (I Sam 30,7). Es wird ihm gesagt, dass er die Gefangenen, unter denen sich auch seine beiden Frauen befinden, zurückholen solle. David jagt den Amalekitern mit 400 Mann nach, 220 bleiben beim Tross zurück. Sie treffen auf einen ägyptischen Sklaven der Amalekiter, der krank zurückgelassen wurde und ihnen den Weg weist (I Sam 30,11-16). David schlägt die Amalekiter vernichtend und bringt die gesamte Beute zurück nach Ziklag (I Sam 30, 17-20). Die erbeuteten Schafe und Rinder erklärt die Truppe Davids für sich zur Beute (I Sam 30,20), die sie aber nicht mit denjenigen, die beim Tross zurückgeblieben sind, teilen wollen. David jedoch legt fest, dass alle Männer Beute zu gleichen Teilen erhalten sollen (I Sam 30,21-25). Den Ältesten in Juda übergibt David die gefangen genommenen Amalekiter (I Sam 30, 26-31). Gleichzeitig kämpfen die Philister erfolgreich gegen Israel auf dem Gebirge Gilboa (I Sam 31,1). Sie erschlagen die Söhne Sauls (I Sam 31,2). Als der Kampf um Saul immer heftiger wird, stürzt sich Saul in sein Schwert (I Sam 31,4); die Männer Israels fliehen. Die Philister enthaupten Saul, ziehen ihm seine Rüstung ab und schicken diese als Zeichen des Sieges im Land umher (I Sam 31,9). Dann lagern sie Sauls Rüstung im Haus der Astarte. Sie hängen Sauls Leichnam an der Mauer von Bet Schean

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auf (I Sam 31,10), aber die Leute von Bet Schean nehmen ihn und die Leichname seiner Söhne, salben sie und begraben sie unter der Tamariske bei Jabesch. Dann fasten sie sieben Tage (I Sam 31,13). Damit endet das erste Buch Samuel.

1.2 II Samuel Das zweite Buch Samuel beginnt mit der Überbringung der Nachricht vom Tode Sauls und seiner Söhne an David. Ein der Schlacht entronnener Amalekiter berichtet David in Ziklag, Saul habe ihn darum gebeten, ihn zu töten. Er sei diesem Wunsch nachgekommen, denn er habe gewusst, dass Saul nach seinem Fall in sein Schwert nicht habe weiterleben können (II Sam 1,1-9). Zum Beweis bringt er Sauls Krone und sein Armgeschmeide zu David (II Sam 1,10). David hält mit seinen Männern die Totenklage und fastet bis zum Abend (II Sam 1,11-12). Dann lässt er den Amalekiter töten, da er den Gesalbten Gottes umgebracht hat (II Sam 1,13-16). Er singt ein Klagelied über Saul und Jonatan (II Sam 1,17-27). David befragt Gott, ob er zurück nach Juda ziehen solle. Gott antwortet, er solle nach Hebron ziehen, wo er von den Männern Judas zum König gesalbt wird (II Sam 2,1-4). David lässt den Männern von Jabesch in Gilead seinen Dank dafür ausrichten, dass sie Saul und seine Söhne bestattet haben. Er teilt ihnen mit, das Haus Juda habe nun ihn zum König gesalbt (II Sam 2,4-7). Abner aber erklärt den vierzigjährigen Isch-Boschet, Sohn Sauls, zum König über Gilead, Ascher, Jesreel, Efraim und Benjamin, was als ganz Israel aufgefasst wird. Er regiert 2 Jahre, aber das Haus Juda hält es mit David (II Sam 2, 8-11). In diesen beiden Jahren kommt es zu Zusammenstößen zwischen Israel und Juda. Abner führt das Heer Isch-Boschets an, Joab, der Sohn der Zeruja, führt das Heer Davids an (II Sam 2,12-13). Ein erster Bruderkrieg wird ausführlich geschildert, der zugunsten der Männer Davids ausfällt (II Sam 2,13-32). Davids kann seine Macht kontinuierlich ausbauen (II Sam 3,1). Während dieser Zeit in Hebron wird ihm von seinen sechs Frauen (Ahinoam, Abigail, der Königstochter Maachla, Haggit, Abital und Egla) jeweils ein Sohn geboren: Amnon, Kilab, Absalom, Adonia, Schefatja, Jitream (II Sam 3,4). Als Abner Rizpa, einer der Nebenfrau Sauls, beiwohnt und von Isch-Boschet dafür zur Rede gestellt wird, überwirft sich Abner mit diesem und schließt mit David einen Bund. David fordert, ihm Michal, seine Frau, zu übergeben. Diese wird ihrem Mann Paltiel für David weggenommen (II Sam 3,6-15). Abner setzt sich bei den Ältesten Israels für David ein; er wird von David in Hebron zu einem Mahl empfangen (II Sam 3,17-21). Auf seiner Rückreise aber wird er von Joab ermordert, als Rache dafür, dass Abner Asahel, den Bruder Joabs, im Kampf bei Gibeon getötet hatte (II Sam 3,22-30). David verflucht Joab (II Sam 3,29) und hält öffentliche Totenklage um Abner, der in Hebron bestattet wird (II Sam 3,31-39).

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Als bekannt wird, dass Abner in Hebron getötet wurde, ermorden zwei von IschBoschets Männern, Baana und Rechab, Isch-Boschet und bringen dessen Kopf zu David (II Sam 4,1-8). Der lässt beide töten und den Kopf Isch-Boschets in Abners Grab bestatten (II Sam 4,9-12). Es wird zudem erwähnt, der gelähmte Sohn Jonatans, Mefiboschet, sei in Sicherheit gebracht worden (II Sam 4,4). David wird nun von allen Stämmen Israels in Hebron zum König erklärt. Er ist dreißig Jahre alt und wird vierzig Jahre regieren, davon 33 Jahre in Jerusalem (II Sam 5,1-5), das er von den Jebusitern erobert (II Sam 5,6-10). Hiram, der König von Tyrus, lässt für David in Jerusalem einen Palast bauen (II Sam 5,11); David sieht sich in seiner Königswürde bestätigt (II Sam 5,12). David nimmt in Jerusalem weitere Frauen; es werden ihm zehn weitere Söhne geboren: Schammua, Schobab, Natan, Salomo, Jibhar, Elischua, Nefeg, Jafia, Elischama, Eljada und Elifelet (II Sam 5,13-15). Als die Philister hören, dass David König in Israel ist, ziehen sie gegen ihn auf, werden aber von David zurückgeschlagen (II Sam 5,17-21). Beim zweiten Angriff der Philister bekommt David detailliert von Gott mitgeteilt, wie er bei der Schlacht vorzugehen hat, sodass er die Philister von Giboa bis Geser schlagen kann (II Sam 5,2225). David, der nun Ruhe vor seinen Feinden hat, und in seinem Palast residiert, will auch der Lade, die noch immer in dem Stiftszelt untergebracht ist, eine angemessene Wohnstatt geben. Dem Propheten Natan teilt Gott aber mit, erst ein Nachkomme Davids solle ihm ein Haus bauen und Gott wolle dann sein Königtum auf immer bestätigen (II Sam 7,1-16). Nachdem Natan David von Gottes Rede in Kenntnis gesetzt hat, spricht David ein Gebet, in dem er den Gott Israels preist (II Sam 7,18-29). Es wird berichtet, dass David zahlreiche Völker fronpflichtig machte (II Sam 8,114). Seine wichtigsten Amtleute werden namentlich genannt (II Sam 8,15-17). Er lässt Jonatans Sohn Mefiboschet mit seinem Sohn Micha nach Jerusalem holen, gibt ihm den Besitz Sauls zurück und gewährt ihm einen Sitz am Königstisch (II Sam 9,113). Nach dem Tod des Ammoniterkönigs kommt es zum Krieg mit den Ammonitern und den mit ihnen verbündeten Aramäern, als die Kondolenzboten Davids von den Ammonitern geschändet werden: Man schneidet ihnen ihre Bärte und Gewänder ab. Die Ammoniter werden von Davids und Joabs Truppen geschlagen, die Aramäer schließen aus Furcht vor David mit ihm Frieden (II Sam 10,1-19). David, der Joab ausgesandt hat, um das Land der Ammoniter zu verheeren, bleibt in Jerusalem und sieht dort, wie Batscheba, die Frau des Hettiters Urija, sich auf dem Dach ihres Hauses wäscht. Er holt sie in den Palast und lässt Joab ihren Ehemann Urija in die erste Schlachtreihe stellen, sodass er im Kampf fällt. Batscheba hält die Totenklage um Urija, wird Davids Frau und gebiert ihm einen Sohn (II Sam 11,1-27).

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Natan wird von Gott zu David gesandt, um ihn für den Tod Urijas zu strafen. Es wird ihm von Gott gesagt, dass einer seiner Nachkommen Davids Frauen öffentlich schänden wird (II Sam 12,11-12), und dass das Kind Batschebas sterben muss. Es wird krank und stirbt nach sieben Tagen (II Sam 12,14-19). David aber zeugt mit Batscheba einen zweiten Sohn, Salomo, den er dem Propheten Natan übergibt (II Sam 12,24-25). In der folgenden Geschichte wird die Vergewaltigung Tamars durch ihren Halbbruder Amnon erzählt. Die geschändete Tamar wird im Hause ihres Bruder Absalom aufgenommen; Amnon bleibt zunächst ungestraft (II Sam 13,1-21), wird dann aber zwei Jahre später von Absalom bei einem von ihm ausgerichteten Festmahl erschlagen (II Sam 13,23-29). Die übrigen Söhne Davids fliehen, und es verbreitet sich das Gerücht, Absalom habe alle seine Brüder erschlagen. Jonadab, ein Neffe Davids, beruhigt diesen, es könne sich nur um einen Racheakt an Amnon für die Schandtat an Tamar handeln (II Sam 13,30). Dies bewahrheitet sich. Absalom flieht indessen zu Talmai, König von Geschur (II Sam 13,34-37). Dort bleibt er drei Jahre (II Sam 13,38), und Davids Groll gegen Absalom legt sich (II Sam 13,39). Joab wendet nun eine List an, damit Absalom wieder nach Jerusalem zurückkehren kann, ohne einem Bluträcher in die Hand zu fallen (II Sam 14,1-20). Absalom darf wieder in sein Haus ziehen, doch er darf nicht vor David treten (II Sam 14,21-24), bis es ihm nach weitern zwei Jahren gelingt, sich mit David auszusöhnen (II Sam 14,28-33). Absalom aber trachtet danach, sich selbst zum König ausrufen zu lassen (II Sam 15,1-12). Als David davon hört, dass Absalom eine Verschwörung gegen ihn angezettelt hat, flieht er aus Jerusalem und lässt seine Nebenfrauen dort zurück (II Sam 15,13-16). Seine Gefolgsleute begleiten David (II Sam 15,17-23). Zadok, der mit den Leviten die Bundeslade trägt, schickt David mit der Lade zurück nach Jerusalem (II Sam 15,24-29). Absalom zieht nach Davids Weggang in Jerusalem ein (II Sam 15,37). Ziba, der Knecht Mefiboschets, lässt David Esel und Proviant zukommen und teilt ihm mit, Mefiboschet bleibe in Jerusalem, weil er hoffe, dass ihm das Königtum als Nachkomme von Saul zugesprochen werde (II Sam 16,1-4). Auf seinem Weg nach Bahurim verflucht Simei, der aus dem Hause Saul stammt, David, der ihn gewähren lässt (II Sam 16,5-14). Unterdessen zieht Absalom in Jerusalem mit Ahitofel ein, der ihm rät, die Nebenfrauen Davids öffentlich in Besitz zu nehmen (II Sam 16,15-23). So erfüllt sich der Fluch Natans (II Sam 12,11-12). Absalom holt sich Rat von Ahitofel und Huschai, wie die Verfolgung Davids vonstatten gehen solle und folgt dem falschen Rat Huschais, David mit allen verfügbaren Männern zu verfolgen (II Sam 17,1-14). Gleichzeitig lässt Huschai David diese Pläne ausrichten, sodass David mit seinen Männern den Jordan überquert (II Sam 17,15-22). Ahitofel aber erhängt sich, weil sein Rat nicht umgesetzt wurde (II Sam 17,23).

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David zieht in die Stadt Mahanajim (II Sam 17,24) und wird dort mit Proviant versorgt (II Sam 17,27-29). Absalom nimmt mit Amasa, einem Neffen Joabs, die Verfolgung Davids auf (II Sam (II Sam 17,25). David ordnet mit Joab seine Schlachtreihen, die zum Kampf ausziehen. Er selber bleibt auf Rat seiner Männer in der Stadt. Es kommt zum Kampf im Wald von Efraim (II Sam 18,1-8). Als Absalom auf einem Maultier unter einem Baum reitet, verfängt sich sein Haar in den Ästen. Er bleibt an dem Baum hängen, wird von Joab und seinen Männern getötet und im Wald begraben (II Sam 18,9-17). Zwei Boten überbringen David die Nachricht vom Tode Absaloms (II Sam 18,1932). David, der um Absalom trauert und seinen Kriegern, die um ihn gekämpft haben, keine Aufmerksamkeit schenkt, wird von Joab zurechtgewiesen, sich königlich zu verhalten. Er setzt sich ans Stadttor, um sich dem Volk zu zeigen (II Sam 19,1-9). Israel, von dem „ein jeder in sein Zelt“ zurückkehrt, kann sich nicht einigen, ob David als König nach Jerusalem zurückkehren soll (II Sam 19,10-13). David verspricht, Amasa anstelle von Joab als Heerführer einzusetzen (II Sam 19,14) und kann schließlich die Männer Judas überzeugen, ihn als König zurückkehren zu lassen (II Sam 19,15-16). Auch Simei, Mefiboschet und Ziba ziehen David zur Überschreitung des Jordan entgegen (II Sam 19,17-31). Ebenso begleitet ihn der Gileaditer Barsillai, der ihn in Mahanajim mit Proviant versorgt hatte (II Sam 19,32-40). Als David nach Gilgal weiterzieht, stehen ihm ganz Juda und die Hälfte von Israel zur Seite (II Sam 19,41). Aber der Streit zwischen Juda und Israel geht weiter (II Sam 19,42-44). Als der Benjaminit Scheba verkündet, keinen Anteil an David und seinem Erbe zu haben, fällt Israel von David ab (II Sam 20,1-2). In Jerusalem angekommen, schließt David die zehn von Abschalom beschlafenen Nebenfrauen in einem gesonderten Haus weg, wo sie bis zu ihrem Tod wie Witwen leben (II Sam 20,3). David befiehlt Amasa, alle Männer von Juda in drei Tagen zu versammeln, aber Amasa lässt die Frist verstreichen (II Sam 20,4-5). David, der fürchtet, dass Scheba die Städte unter seine Kontrolle bringt, schickt die Brüder Abisai und Joab mit seinen Männern gegen ihn los (II Sam 20,6-7). In Gibeon treffen sie auf Amasa, der von Joab erdolcht wird (II Sam 20,9-12). Joab zieht die Männer Amasas auf seine Seite und nimmt die Verfolgung Schebas auf, den sie in der Stadt Abel Bet Maacha ausfindig machen (II Sam 20,14). Sie belagern die Stadt, schütten einen Wall auf und sind im Begriff die Stadt zu stürmen, als eine Frau ihnen anbietet, mit den Bewohnern der Stadt zu verhandeln. Sie erreicht, dass der Kopf Schebas über die Stadtmauer geworfen wird, und Joab kehrt nach Jerusalem zu David zurück (II Sam 20,1622). Ein zweites Mal werden die Beamten Davids aufgelistet (II Sam 20,23-26). Als drei Jahre lang eine Hungersnot herrscht, befragt David Gott. Gott antwortet, die Hungesnot sei Folge der Blutschuld Sauls, weil er die Gibeoniter getötet habe. Diese werden nun gefragt, wie die Schuld gesühnt werden können. Sie fordern sieben Männer aus der Familie Sauls, die sie in Gibeon aufhängen wollen (II Sam 21,1-

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6). David verschont Mefiboschet, den Sohn Jonatans, und liefert die beiden Söhne von Sauls Nebenfrau Rizpa und die fünf Söhne von Sauls Tochter Merab an die Gibeoniter aus, die sie in Gibeon aufhängen (II Sam 21,7-9). Rizpa aber hält Wache unter den Erhängten und vertreibt Vögel und wilde Tiere von den Leichen (II Sam 21,10-11). David sammelt nun die Gebeine Sauls und Jonatans sowie der sieben Erhängten und begräbt sie in Zela, im Grabe seines Vaters Kisch (II Sam 21,12-14). Als Heldentaten Davids und seiner Krieger wird dann berichtet, dass Riesen und ein Mann mit sechs Fingern und sechs Zehen an Händen und Füßen in den Kämpfen gegen die Philister getötet worden sind (II Sam 21,15-22). Ein Danklied Davids über seine Rettung schließt sich an (II Sam 22,1-51), dazu die letzten Worte Davids (II Sam 23,1-7). Dann werden die Helden Davids aufgelistet (II Sam 23,8-39). Schließlich wird berichtet, David habe eine Zählung der wehrfähigen Männer angeordnet. Es ergibt sich, dass 800.000 wehrfähige Männer in Israel und 500.000 in Juda gezählt werden (II Sam 24,1-9). David, der um seine Sünde weiß, dass nämlich das Volk Gottes nach Ex 30,12 nicht gezählt werden darf, wird von dem Propheten Gad vor die Wahl gestellt, wie er von Gott gestraft werden möchte. David verweigert eine Wahl, und Gott lässt die Pest ins Land kommmen, 70.000 Mann sterben (II Sam 24,10-15), aber Gott verschont Jerusalem (II Sam 24,16-17). Der Prophet Gad befiehlt David, die Schuld mit einem Opfer an dem Ort zu sühnen, an dem der Würgeengel aufhörte, Israel zu schlagen. David erwirbt die Tenne des Jebusiters Arawna, errichtet dort einen Altar und bringt Brand- und Dankopfer dar. Damit schließt das zweite Buch Samuel. Über Davids Ende berichtet I Reg 1-2.

Einleitung  13

1.3 Jalkut Schimoni zu I Samuel Der Jalkut Schimoni zu I Samuel besteht aus 300 Einzeltexten aus Talmud und Midrasch, die zu einem fortlaufenden Kommentar zum Buch I Samuel zusammengefügt wurden: Tab. 2: Anzahl der in Jalkut Schimoni zu I Samuel benutzen Quellen Quelle

Anzahl

Quelle

Anzahl

bTalmud



Leviticus Rabba



Midrasch Samuel



Pirqe de-Rabbi Eliezer



Genesis Rabba



Seder Elijahu Rabba



Midrasch Psalmen



Mischna



Tanchum Buber



Sifre Numeri



Pesiqta Rabbati



Rut Rabba



Mekhilta



Canticum Rabba



Tosefta



Pesiqta de-Rab Kahana



Sifre Deuteronomium



Sifra



jTalmud



Seder Olam



Threni Rabba



Hauptquellen von Jalkut Schimoni zu I Samuel sind der babylonische Talmud und Midrasch Samuel sowie Genesis Rabba, Midrasch Psalmen, Midrasch Tanchuma und Pesiqta Rabbati.

I Samuel 1 Mit bMeg 14a stellt der Jalkut zu I Sam 1,1, „es war ein Mann aus Ramatajim“, Elkana, den Vater Samuels, in die Reihe der Propheten und betont, dass nur die allgemein notwendigen Prophezeiungen aufgeschrieben wurden. Damit ist geklärt, warum keine Prophezeiung Elkanas überliefert ist. Dem werden klangliche Deutungen zu „Ramatajim“ hinzugefügt. Mit MidrSam 1,6 wird dann zu „und sein Name war Elkana“ erklärt, dass diese Formulierung sich inhaltlich von der unterscheidet, in der der Name vorangestellt ist, wie in „Scheba, Sohn des Bichri, war sein Name“ (II Sam 20,21). Wird der Name zuerst genannt, zeigt dies, dass es sich um einen schlechten Menschen handelt, wird der Name wie bei Elkana am Ende des Satzes angegeben, signalisiert dies, dass es sich um einen gerechten Menschen handelt. Mit PR 43,6 erklärt der Jalkut zu „Sohn des Jerobeam, Sohn des Elihu, Sohn des Tohu“ mit Hilfe der Auslegungsregel des ATBaSCH, mit der der erste Buchstabe mit dem

14  Jalkut Schimoni Samuel

letzten Buchstaben, der zweite mit dem vorletzten, der dritte mit dem Drittletzten usw. vertauscht wird, ergebe es sich, dass Elkana ein Nachkomme Asafs, eines Sohnes Korachs, ist. Die Angabe, Elkana sei „ein Efratiter“, deutet der Jalkut mit MidrSam 1,6 einerseits als „aus dem Stamm Efraim“ stammend, der Palastgarde angehörend oder mit Gesetz[eskenntnis] ausgestattet zu sein. Es wird hervorgehoben, dass auch David, der ja aus dem Stamm Juda kommt, als Efratiter bezeichnet wird (I Sam 17,12), was belegt, dass es sich nicht um eine Stammesbezeichnung handelt. Zu I Sam 1,2, „und er hatte zwei Frauen“, weist der Jalkut mit MidrSam 1,7 darauf hin, dass dies positiv wie negativ gesehen werden kann. Für den einen ist es lobenswert, dass Elkana nur zwei Frauen hatte, für den anderen hätte Elkana nur eine Frau haben sollen. Mit PR 43,6 erklärt der Jalkut dann aber, es sei Hannas Wunsch gewesen, dass Elkana eine zweite Frau nahm, als sie „sah, dass sie nicht gebären konnte“. Mit GenR 38,14 hebt der Jalkut hervor, dass aber bereits die Formulierung „und Hanna hatte keine Kinder“ zeigt, dass sie später Kinder bekommen würde, denn das „und“ kann mit einem Ribbui, der Erweiterungsregel, gedeutet werden. Mit MidrSam 1,7 betont der Jalkut, Elkana sei jährlich wegen des Gottesdienstes nach Schilo gegangen, wobei das Gebet als bedeutender als die Opfer angesehen wird: „Ein Gebet wiegt alle Opfer auf“. Dass Elkanas Wallfahrt nach Schilo Aufsehen erregte, da er mit seinem gesamten Haushalt unterwegs war, bezeugt der Jalkut mit SER [47-8]. Auf diesem Wege konnten durch Elkana viele Weggefährten zu Proselyten werden. Mit bSchab 55b hebt der Jalkut zu den in I Sam 1,3 erwähnten Söhnen Elis hervor, dass diese nicht als sündig zu betrachten sind, obwohl der biblische Kontext darauf hinweist. Nach MidrSam 1,8 befand sich Elkana mit seiner Familie am Wochenfest in Schilo. Zu I Sam 1,5 wird dann mit derselben Quelle und PR 43,7 das Wort „zweifach“ (‫ )אפים‬gedeutet, mit MidrSam 1,8 und PR 43,8 schildert der Jalkut dann die Kränkung Hannas durch Penina ausführlich. Mit bBB 16a stellt er Peninas Verhalten den Versuchungen Satans gleich. Die homiletische Auslegung wird mit PR 43,7, MidrSam 1,9 und MidrPs 42,3 fortgeführt. Da es in I Sam 1,9 heißt, Hanna habe „gegessen und getrunken“, diskutiert der Jalkut mit bKet 65a, ob eine Frau Wein trinken dürfe. Mit MidrPs 1,2 und MidrSam 1,9 erklärt der Jalkut zu I Sam 1,9, Eli sei Hoher Priester gewesen. Zu I Sam 1,10 erklärt der Jalkut mit bBer 30b, aus Hannas Trauer sei abzuleiten, dass sie sich vor Gott niedergeworfen habe. Der Jalkut geht nicht darauf ein, dass Eli nach I Sam 1,12 Hanna beobachtete. Er fügt vielmehr eine Auslegung aus Jelamdenu an, in deren Zentrum der Satz aus Koh 7,26 steht: „Ich finde, bitterer als der Tod ist die Frau, die eine Falle ist, und Netze ihr Herz“. Allerdings ergänzt er mit GenR 34,10, Hanna habe ihr Herz „in ihrer Gewalt gehabt“, was sie von den Frevlern unterscheidet, die „unter der Gewalt ihres Herzens“ sind. Mit bBer 31b gibt der Jalkut den In-

Einleitung  15

halt von Hannas Gebet wieder. Da Hanna nach I Sam 1,10 ein Gelübde gelobt, hebt der Halkut mit GenR 70,1 hervor, dass es ein Gebot ist, ein Gelübde zu erfüllen. Allerdings weist er mit GenR 70,3 darauf hin, dass es Fälle von unglücklich formulierten Gelübden gab. Diese Auslegung wird hier nicht ausgeführt, sondern in Jalkut Richter zum Falle Jiftachs. Aus der Formulierung, „sie gelobte ein Gelübde“, wird mit MidrSam 1,9 auf ein zweifaches Gelübde geschlossen. Zu I Sam 1,11 hebt der Jalkut mit bBer 31b hervor, Hanna habe Gott als Herr der „Heerscharen“ angeredet, um ihn auf seine Allmacht hinzuweisen. Mit PR 43,3 ergänzt er, Hanna habe sich nicht als Mensch gefühlt, da sie nicht wie andere Menschen fruchtbar gewesen sei, sondern unfruchtbar wie ein Mitglied des himmlischen Heeres. Als Lohn, dass Hanna sich dem himmlischen Heer angeschlossen habe, sei sie dann aber, so MidrSam 2,5, mit Nachkommen bedacht worden. Nach bBer 31b führt ein solches Verhalten beim Ehemann zum Verdacht der Untreue. Zu dem Gebrauch des infinitivus absolutus in I Sam 1,11 erklärt der Jalkut mit MidrSam 2,6, dass „die Tora in der Sprache der Menschen spricht“, es sich also um eine Redewendung handelt, die nicht wörtlich verstanden werden kann. Dann deutet er das dreifache Vorkommen des Wortes „Magd“ in I Sam 1,11 mit bBer 31b als Hinweis auf die drei religiösen Pflichten, die der Frau obliegen: „Die Teighebe, die Menstruationsunreinheit und das Anzünden des Lichtes.“ Mit derselben Quelle bietet der Jalkut verschiedene Deutungen der Formulierung Hannas, die ‫זרע אנשים‬ von Gott erbittet. Er ergänzt mit MidrSam 2,7, Hanna habe um „weise und einsichtige, große und gerechte Männer“ gebetet. Da Hanna für den von Gott erbetenen Sohn gelobt, dessen Haar nicht zu scheren, schließt der Jalkut mit MidrSam 2,8, Hanna habe Samuel zum Nasiräer geweiht. Dass Hanna nach I Sam 1,12 „vermehrte zu beten“, sieht der Jalkut mit MidrSam 2,9 nicht positiv: „Weil Hanna ein langes Gebet sprach, verkürzte sie die Tage Samuels.“ Dennoch gilt Hannas Gebet als vorbildlich, wie der Jalkut mit bBer 31a-b verdeutlicht. Zu I Sam 1,15-18 bringt der Jalkut mit MidrSam 2,11-12 vorwiegend Worterklärungen. Zu I Sam 1,19, „Elkana erkannte seine Frau“, fehlt eine Auslegung, der Jalkut widmet sich dafür mit bRH 11a ausführlich der Frage, was unter „Umlauf der Zeit“ zu verstehen ist. Mit SER [99] beschließt er dann das Thema „Unfruchtbarkeit“. Der Jalkut übergeht mit I Sam 1,21-22, dass Hanna nach der Geburt Samuels Elkana nicht auf den jährlichen Gängen nach Schilo begleitet, bis sie Samuel an Eli übergibt. Zu I Sam 1,23, „möge JHWH sein Wort bestätigen“, wird Samuel nach MidrSam 3,4 durch eine Himmelsstimme als der Gerechte angekündigt. Zu I Sam 1,24, „und sie brachten ihn zum Haus JHWHs nach Schilo“, erklärt der Jalkut mit bZeb 112b, wie der Opferdienst in der Zeit vor Errichtung des Tempels organisiert war. Mit bZeb 118a beschreibt er die Situation in Schilo, mit bBer 31b (zu I Sam 1,26) die Schlachtanweisungen für Opfer, die Samuel später den Söhnen Elis geben wird.

16  Jalkut Schimoni Samuel

Der Jalkut zieht mit GenR 56,2 die Kommentierung zu I Sam 1,28, „sie warfen sich dort vor JHWH nieder“, vor, indem er die Bedeutung des Sich-Niederwerfens vor Gott hervorhebt. Dies geschieht, um dann mit einem Lob auf Hanna aus MidrSam 3,6 das Kapitel zu beschließen.

I Samuel 2 Zu I Sam 2,1, „Hanna betete“, erklärt der Jalkut mit Jelamdenu, Hanna habe alle achtzehn Bitten des Achtzehnbittengebets gesprochen. Daher sind Frauen zum Gebet verpflichtet. Das Verb in, „mein Herz jubelt (‫“)עלץ‬, das den Zahlenwert 190 aufweist, wird mit MidrSam 2,1 in Bezug zu Sara und Abraham gesetzt, denen im späten Alter von 100 und 90 Jahren ein Sohn geschenkt wurde, was mit MidrSam 4,2 der Gerechtigkeit Abrahams zugeschrieben wird. Mit MidrSam 4,3, ThrR 2,6 und bMeg 14a verweist der Jalkut dann auf die Mehrdeutigkeit des Wortes ‫קרן‬. Mit MidrSam 4,4, TanB achare 18 und Mek pischa 14 betont der Jalkut, dass Gott Rettung sendet, wenn „der Mund gegen die Feinde geöffnet ist“. Die Formulierung in I Sam 2,2, „es gib keinen außer dir (‫“)בלתך‬, bezieht der Jalkut mit bMeg 14a auf die Ewigkeit Gottes. Diese ist im Wort mitgegeben, wenn es „der dich überdauert (‫ “)בלותך‬gelesen wird. Gottes Einzigartigkeit wird im Folgenden mit Mek schira 8 und Tan tazri՚a 3 auf seine Schöpferqualitäten ausgeweitet und mit bBer 33a und bSanh 92a zu I Sam 2,3 mit der Allwissenheit Gottes ergänzt, der ein Gott der Erkenntnis ist. Zum Stichwort „Hochmut“ in I Sam 2,3 bringt der Jalkut mit MidrSam 5,8 anschauliche Beispiele. I Sam 2,5 wird dann mit GenR 72,1 und MidrSam 5,10 auf die Erzmütter ausgelegt. Zu I Sam 2,6, „JHWH, er tötet und macht lebendig“, hebt der Jalkut mit bSanh 109b und MidrSam 5,12 hervor, die Korachiten seien von der Belebung ausgeschlossen, da sie keinen Anteil an der kommenden Welt haben. Mit TanB mattot 9 gibt der Jalkut verschiedene Erklärungen zu I Sam 2,7, „JHWH macht arm und macht reich, er erniedrigt und erhöht auch“, aus denen zu ersehen ist, dass Reichtum nicht durch Handel entsteht, sondern durch Fügungen, die Gott bewirkt. Mit MidrSam 5,14 ergänzt er Beispiele zu I Sam 2,8, wer von Gott erhöht oder erniedrigt wurde. Dazu betont er mit Jelamdenu, dass Gott die Menschen nicht nach Äußerlichkeiten auswählt, dass er aber sicher den Hochmütigen zu Fall bringt. Mit bJoma 38b versteht der Jalkut unter den in I Sam 2,8 genannten „Pfeilern der Erde“ die Gerechten. Es wird betont, dass es nur wenige Gerechte gibt, dass aber Gott selbst für einen einzigen Gerechten die Welt erhalten wird. Die Frommen aus I Sam 2,9 deutet der Jalkut mit TanB wa-jetse 3 und MidrSam 5,16 auf die Erzväter und deren Geschichte. Zu I Sam 2,10 verweist der Jalkut mit MidrSam 5,17 auf verschiedene sprachlichen Probleme im Vers. Den Rückblick Hannas auf Elkanas Rückweg nach Rama

Einleitung  17

und das fragwürdige Verhalten der Söhne Elis in I Sam 2,11-14 übergeht der Jalkut. Zu I Sam 2,15, „noch bevor sie das Fett in Rauch aufgehen ließen, kam der junge Mann des Priesters“, bringt der Jalkut Erklärungen aus Sifra tsaw per. 16,4-5 und MidrSam 6,1, wie mit den Opferstücken für die Priester zu verfahren ist, die diese essen dürfen. Dass die Söhne Elis sich angesichts dieser Regeln gesetzwidrig verhielten, wird mit ihrer Gottlosigkeit begründet. Diese zeigt sich auch in ihrem erbarmunglosen Verhalten, sich Opferfleisch mit Gewalt zu nehmen, wozu der Jalkut bSanh 58b zitiert: „Wer seine Hand gegen seinen Gefährten erhebt, auch wenn er ihn nicht schlägt, wird ein Sünder genannt.“ Der Segen Elis in I Sam 2,20, erklärt der Jalkut mit MidrSam 6,3, habe darin bestanden, dass alle künftigen Söhne Elkanas von Hanna geboren werden sollten. Zu I Sam 2,21 führt der Jalkut mit TanB bemidbar 26 und Jelamdenu eine zwölfgliedrige Liste mit verschiedenen Bedeutungsvarianten von ‫ פקד‬auf, das das Eingreifen Gottes bezeichnet, das zu Hannas Schwangerschaft führt. Mit PR 43,5 fügt der Jalkut an, dass Hanna durch ihre lange Wartezeit wie Sara und Rebekka geläutert wurde. Dann wird mit PR 43,7 die vermeintliche Unstimmigkeit zwischen I Sam 2,21, wonach Hanna 5 Kinder gebar, und I Sam 2,7, was von sieben Kindern spricht, aufgelöst. Zu I Sam 2,22 erklärt der Jalkut mit bJoma 9a-b, Schilo sei letztlich wegen der Unzucht und Verachtung des Heiligen durch die Söhne Elis zerstört worden. Über Eli, der seine Söhne nach I Sam 2,24 tadelt, heißt es dann mit MidrSam 7,5, dass das Fehlverhalten der Söhne die Größe Elis nicht schmälerte. Zu I Sam 2,25, „wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigt, so entscheidet (‫ )ופללו‬Gott über ihn“, zitiert der Jalkut bJoma 87a die Mischna: „Übertretungen, die zwischen einem Menschen und seinem Gefährten geschehen, sühnt der Versöhnungstag nicht, bis dass es seinem Gefährten gefällt“. Da Gott nach I Sam 2,25 die Söhne Elis mit dem Tod straft, obwohl es in Ez 18,32 heißt, „ich habe keinen Gefallen am Tod des Sterbenden“, stellt der Jalkut diesen vermeintlichen Widerspruch mit SNum § 42 in eine Liste mit sieben weiteren biblischen Widersprüchen, die aufgelöst werden. Es folgt eine weitere zehngliedrige Liste aus SDtn § 342 zu I Sam 2,27 über Personen, die als „Mann Gottes“ bezeichnet werden. Zu I Sam 2,27, „ich habe mich geoffenbart, als sie in Ägypten waren“, hebt der Jalkut mit bMeb 29a die besondere Verbundenheit Gottes mit Israel hervor, an der jeder einzelne aus Israel nach Mek pischa 14 Teil hat. Mit MidrSam 8,1 wird ergänzt, an welche Orte Gott mit Israel in die Verbannung ging. Zu I Sam 2,28, „ich habe dich aus allen Stämmen Israels erwählt“, wird mit TanB tsaw 11 an die Erwählung von Abraham, Jakob, Mose, Aaron und David erinnert, aber es heißt: „Glücklich sind jene, die der Heilige, gepriesen sei er, erwählt, selbst wenn er sie nicht in die Nähe holt“. Diese Liste wird mit TanB bemidbar 20 ergänzt, in der 12 Dinge aufgezählt werden, die Gott sich erwählt hat. Eine weitere dreigliedrige Liste zum Thema Erwählung (von Aaron, Saul, David) wird mit MidrSam 8,2 angeschlossen.

18  Jalkut Schimoni Samuel

Zu I Sam 2,30, „denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden verachtet“, betont der Jalkut mit GenR 39,12, Gott sei die Ehre eines Gerechten wichtiger als seine eigene Ehre. Mit mAbot 4,1 wird dann der Gerechte mit einem Weisen gleichgesetzt. Weise aber ist der, der von jedem Menschen lernt. Geehrt ist der, der die Menschen ehrt. Zu I Sam 2,32, „in deinem Haus wird keiner alt werden (‫“)לא יהיה זקן‬, versteht der Jalkut ‫ זקן‬als „Ältester“ und interpretiert mit bSanh 14a, keiner aus dem Hause Elis werde jemals ein Ältestenamt übernehmen, was die Ordination zum rabbinischen Gelehrten einschließt. Mit GenR 59,1 fügt er hinzu, nur wenn sich die Nachkommen Elis um Gerechtigkeit bemühen, können sie ihr Leben verlänger, über das es in I Sam 2,33 heißt: Der ganze Nachwuchs deines Hauses wird im Mannesalter sterben. Die Begründung für die Möglichkeit der Lebensverlängerung wird in Prov 16,31 gefunden: Eine prächtige Krone ist Greisenhaar. Auf dem Weg der Gerechtigkeit wird sie gefunden. Eine Auslegung zu I Sam 2,34-36, der den Tod der Söhne Elis ankündigt sowie den Bau des Tempels und die Verarmung der Nachkommen Elis, fehlt.

I Samuel 3 Da nach bChul 24b angenommen wird, dass das Dienstalter eines Priesters nicht vor dem zwanzigsten Lebensjahr beginnt, erklärt der Jalkut mit MidrSam 8,6 zu I Sam 3,1, „der Knabe Samuel diente JHWH“: „Die ganze Zeit, da er vor Eli stand, war es, als stehe er vor der Schechina“. Dies wiederum wird mit Mek amalek 4 erklärt: „Jeder, der einen Ältesten aufnimmt, ist, als nehme er die Schechina auf“. Zu „und das Wort JHWHs war kostbar (‫ “)יקר‬bringt der Jalkut mit LevR 2,1 eine Liste von 10 Dingen, die als kostbar bezeichnet werden. Es fehlt eine Anmerkung des Jalkut zu I Sam 3,2, dass Eli sein Augenlicht verloren hatte. Zu I Sam 3,3, „Samuel lag im Tempel JHWHs“, erklärt der Jalkut mit bQid 78b, nur Königen des Hauses David sei es erlaubt, einen Sitz im Vorhof des Tempels zu haben. Daher könne nicht gemeint sein, dass Samuel im Tempel selbst geschlafen habe. Mit MidrSam 9,5 verweist er aber auf Mischna Mid 1,9, wo die Information zu finden ist, dass die Priester die Tore des Tempels für die Nacht von innen verschlossen, was bedeutet, dass sie tatsächlich im inneren Bereich des Tempels schliefen. Von hier ist dann auch abzuleiten, dass Samuel bereits als Knabe als Priester diente. Mit GenR 58,2 erklärt der Jalkut daher: „Bevor der Heilige, gepriesen sei er, die Sonne Elis untergehen ließ, ließ er die Sonne Samuels aufgehen“. Eine Kommentierung zu I Sam 3,4-9 fehlt, da zu I Sam 3,10, „und JHWH kam und trat heran“, mit Mek schira 10 erklärt wird, dass nicht Gott selbst, sondern der Geist des Heiligen sich Samuel mitgeteilt hat. Das doppelte Ausrufen des Namens in I Sam 3,10 deutet der Jalkut mit tBer 1,14 als eine Ermunterung. Er schließt aber die alter-

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native Deutung aus MidrSam 9,8 an, mit der doppelten Anrede sei die Zusicherung gegeben, dass in jeder folgenden Generation eine vergleichbare Person wie die Angeredete zu finden sein wird. Zu „da sprach Samuel: Rede, denn dein Diener hört“, lobt der Jalkut mit bSchab 113b, dass Samuel auf den Ratschlag Elis gehört hat. Der Jalkut übergeht dann den Teil der Strafandrohung an das Haus Elis in I Sam 3,10-11. Zu I Sam 3,13, „wegen der Schuld, denn er hat gewusst, dass seine Söhne ihnen fluchen“, zitiert der Jalkut Mek schira 6, dies sei nicht wörtlich zu verstehen, denn wäre dem so, hätte sich Eli mitverschuldet. Zu I Sam 3,14, „deshalb habe ich dem Haus Eli geschworen: Wenn die Schuld des Hauses Eli mit Opfer und mit einem Speiseopfer in Ewigkeit gesühnt wird!“, erklärt der Jalkut mit bRH 18a, der Sinn dieses Schwurs sei: Wenn die Schuld mit Opfern gesühnt wird, ist es wirkungslos, wenn aber mit Torastudium und Liebeserweise, verlängert dies die Lebenszeit der Nachkommen Elis, die nach I Sam 2,33 alle im Mannesalter sterben sollen. Mit MidrSam 10,1 fügt der Jalkut als lebensverlängerndes Mittel zudem das Gebet an. Eine Deutung von I Sam 3,15-16 fehlt, wo es heißt, Samuel habe sich gefürchtet, Eli die gehörte Botschaft zu überbringen. Zu I Sam 3,17, „so tue dir Gott und so füge er hinzu, wenn du ein Wort vor mir verschweigst“, erklärt der Jalkut mit bMak 11a, der Fluch eines Weisen gehe immer in Erfüllung. Mit dem Rückgriff auf I Sam 31,11, „siehe, ich tue eine Sache in Israel“, erklärt der Jalkut mit MidrSam 10,1, dies verweise auf die Gefangenschaft der Lade durch die Philister, nicht aber auf das persönliche Schicksal der Nachkommen Elis. Eine Kommentierung zu I Sam 3,18 fehlt, da es in I Sam 3,19 heißt, Samuel habe tatsächlich nichts vor Eli verschwiegen. Die Metapher dafür, „er ließ keines von seinen Worten zur Erde fallen“, deutet der Jalkut mit MidrSam 10,2 als das Niederfallen Samuels vor König Saul, dem er die Nachricht zu überbringen hat, er werde am folgenden Tag sterben. Der Jalkut beschließt das Kapitel mit der Erklärung des Adjektivs ‫ נאמן‬in I Sam 3,19: Nach aus MidrSam 10,3 kann es sowohl „bewährt sein“ bedeuten, als auch signalisieren, dass man Vertrauen in etwas oder jemanden hat, oder dass etwas „wertvoll“ ist.

I Samuel 4 Die Kommentierung des vierten Kapitels beschränkt sich auf wenige Verse. Der Jalkut übergeht I Sam 4,1-7, das von einem Kampf Israels gegen die Philister berichtet. Der erste Kommentar zu I Sam 4,8, nach dem die Philister klagen, „wer wird uns aus der Hand der gewaltigen Götter retten“, ist mit tSota 9,5 bereits in Jalkut Richter ausgefürt. Mit jScheq 6,1 deutet der Jalkut dann, es handele sich um die zwei Laden, die Israel in der Stiftshütte aufbewahrt. Als diese in die Hand der Philister fallen, straft Gott die „Aschdodim“ (I Sam 5,6). Der Jalkut erklärt daher mit MidrSam 10,4

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mit welchen Plagen die Philister geschlagen wurden und listet mit MidPs 78,4 und MidrSam 11,6 weitere Beipiele auf, wo kleine Dinge, die die Philister plagen, große Wirkung haben. Der Jalkut übergeht das Problem, dass die Israeliten die Lade aus dem Stiftszelt entfernen, um sie in den Kampf gegen die Philister mitzunehmen. Er übergeht ebenfalls die Nachricht, dass Israel trotzdem die Schlacht gegen die Philister verlor und die Lade erbeutet wurde. Zu I Sam 4,12, „da lief ein Mann aus Benjamin vom Schlachtfeld“, um Eli vom Verlust der Lade zu berichten, erklärt der Jalkut mit MidrSam 11,1, dies sei Saul gewesen. Zu I Sam 4,11, „und die Lade Gottes wurde genommen (‫“)נלקחה‬, deutet der Jalkut mit MidrSam 11,2 die feminine Verbform. Der Jalkut geht nicht auf I Sam 4,13-17, die Beschreibung Elis, ein, der blind am Wegesrand in Schilo auf Nachricht über die Schlacht gegen die Philister wartet. Mit MidrSam 11,2 teilt er zur Nachricht über den Tod Elis mit, dass auch Schilo zerstört wurde. Zum Tod von Elis Schwiegertochter in I Sam 4,18-22 bemerkt der Jalkut mit GenR 82,7, Rahel und Michal, die Tochter Sauls, seien wie Pinhas Frau bei der Geburt eines Kindes gestorben.

I Samuel 5 Aus dem fünften Kapitel werden nur zwei Verse kommentiert. Zu I Sam 5,1, „und die Philister nahmen die Lade“, erklärt der Jalkut mit MidrSam 11,4-5, die Philister hätten die Lade als besiegten Gott neben Dagon in ihrem Tempel aufgestellt, was eine harte Strafe nach sich gezogen habe. Mit bAZ 41b verweist er darauf, das beste Zeichen dafür, dass die Dagonfigur kein Gott gewesen sei, war, dass sie von selbst zerbrach. Die Philister aber dachten, der Gott habe die Dagonfigur verlassen und sich auf der Schwelle des Tempels niedergelassen, weswegen sie die Schwelle eines Tempels nichts betreten. Mit MidrSam 11,5 sieht der Jalkut einen Zusammenhang mit Zeph 1,9: „Ich werde die über die Schwelle Springenden heimsuchen“. Die Heimsuchung wird dann mit MidrSam 11,6 als Geschwüre an den Eingeweiden beschrieben.

I Samuel 6 Zu I Sam 6,1, „und die Lade JHWHs war sieben Monate im Gebiet der Philister“, verweist der Jalkut mit GenR 54,4 darauf, dass Gott sich selbst nach Ps 98,1 in dieser Zeit um die Lade kümmerte. Der Jalkut übergeht I Sam 6,2-5, dass die Philister darüber beratschlagen, wie die Lade zurückzugeben ist. I Sam 6,6, „warum wollt ihr euer Herz verstocken wie die Ägypter verstockten“, bezeichnet der Jalkut durch MidrSam 12,2 mit Prov 19,25 als „List von Einfältigen“.

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Auch auf den Plan in I Sam 6,7-11, wie die Lade fortzuschaffen sei, geht der Jalkut nicht ein. Mit GenR 54,4 schließt er eine klangliche Auslegung zu I Sam 6,12 an, „die Kühe gingen geradeaus (‫“)וישרנה‬, die aus ‫ וישרנה‬durch Umstellen der Buchstaben schließt, dass ein Lied gesungen wurde (‫)שירו‬. Der Jalkut übergeht I Sam 6,12-13, das den Weg der Kühe nach Bet Schemesch bis zu Josusas Feld beschreibt. Da diese Kühe von den Israeliten geopfert werden, verweist der Jalkut zu I Sam 6,14 darauf, dass nach mPara 2,1 eine Sündopferkuh nicht von Heiden erworben werden darf. Daher habe R. Eliezer alle von Heiden erworbene Opfertiere für untauglich erklärt. Das hier dargebrachte Opfer sei ein Privatopfer gewesen, bei dem diese Regeln keine Anwendung finden. Der Jalkut gibt keinen Kommentar dazu ab, dass die Lade nach I Sam 6,15 von den Leviten vom Wagen genommen wurde. Ebenso fehlt eine Anmerkung zu I Sam 6,16-18 zur Rückkehr der Philister und ihrer goldenen Sühnegabe. Zu I Sam 6,19 gibt der Jalkut mit bSota 35a zu der ungewöhnlichen Zahlangabe, „und er schlug die Leute von Bet Schemesch ... siebzig Mann, fünfzigtausend“, die Leopold Zunz in seiner Bibelübersetzung als Zahl 50.070 versteht, verschiedene Lösungen an und erklärt, warum so viele Israeliten umgekommen sind. Nach SER [57-9] fielen 50.000 Israeliten und der große Sanhedrin mit ihnen, weil sie sich vor der Lade respektlos verhalten hatten. Der Jalkut beschließt das Kapitel mit dem Moralsatz: „Mit dem Maß, mit dem der Mensch misst, misst man ihn“.

I Samuel 7 Der Jalkut übergeht I Sam 7,1, wonach die Männer von Kirjat Jerarim die Lade nach Gibea ins Haus Abinadabs brachten und dessen Sohn Eleazar geheiligt wurde, die Lade zu bewachen. Nach I Sam 7,2 verbleibt die Lade 20 Jahre dort, wozu der Jalkut mit MidrSam 12,4 erklärt, wie sich diese Jahre auf die Lebenszeit von Samuel und David verteilen. Der Jalkut übergeht die Mahnrede Samuels an Israel in I Sam 7,3-5, die fremden Götter wegzuschaffen und seine Aufforderung an Israel, sich in Mizpa zu versammeln. Mit MidrSam 13,1 erklärt der Jalkut zu I Sam 7,6, „Mizpa“ sei nicht Schilo, sondern der Ort, an dem der Tempel gebaut werden sollte. Zu I Sam 7,6, „und sie schöpften Wasser“, wird Wasser allegorisch als „Tora“ gedeutet. Eine Anmerkung zu I Sam 7,8, der Bitte der Israeliten an Samuel, nicht vom Gebet abzulassen, dass Gott Israel aus der Hand der Philister rette, fehlt. Zum Opfer Samuels in I Sam 7,9 erklärt der Jalkut mit LevR 22,9, nur einem Propheten sei es erlaubt, eine Opferstelle zu errichten. Mit bAZ 24b erklärt er, dass, da Samuel ein weibliches Tier, ein Milchlamm, geopfert habe, von hier zu belegen ist, dass weibliche Opfertiere dargebracht werden dürfen. Zu I Sam 7,10, „da donnerte JHWH mit lauter Stimme ... über die Philister und verwirrte sie (‫“)ויהמם‬, stellt der Jalkut mit MidrSam 13,3 eine Liste von drei Verwirrungskriegen zusammen, die Gott für Israel geführt hat.

22  Jalkut Schimoni Samuel

Der Jalkut übergeht mit I Sam 7,11-16 den Sieg über die Philister und die Bemerkung, Samuel habe Israel Zeit seines Lebens gerichtet. Zu I Sam 7,17, wo es heißt, Samuel sei nach Rama in sein Haus zurückgekehrt, deutet der Jalkut mit bBer 10b, dass unter „Haus“ Samuels Frau zu verstehen sei, denn: „An jedem Ort, wohin er ging, war sein Haus mit ihm“.

I Samuel 8 Zu I Sam 8,1, „es geschah, als Samuel alt war“, stellt der Jalkut mir bTaan 5b fest, Samuel sei nur 52 Jahre alt geworden, weil er sich darüber aufgerieben habe, dass er Saul zum König gesalbt hatte. Die Namen von Samuels Söhnen in I Sam 8,2 übergeht der Jalkut, rehabilitiert diese jedoch mit bSchab 55b-56a, von denen es in I Sam 8,3 heißt, „seine Söhne gingen nicht auf seinen Wegen“. Dies bedeutet nicht, dass die Söhne Samuel Sünder waren. Nach I Sam 8,4, versammeln sich alle Ältesten Israels bei Samuel und richten, wie I Sam 8,5 beschreibt, die Bitte an Saul, einen König über sie einzusetzen. Mit bSanh 20b erklärt der Jalkut, die Ältesten hätten die Bitte angemessen formuliert, da sie darum baten, von einem König gerichtet zu werden. Das Volk allerdings habe sich vergangen, da es einen König „wie alle Völker“ forderte. Der Jalkut übergeht mit I Sam 8,6, Samuel habe die Bitte um einen König missfallen. Mit MidrSam 13,4 blick der Jalkut dann in die Zukunft und erklärt zu I Sam 8,7, die Bitte solle gewährt werden, aber Israel werde in den Tagen Jerobeams sowohl das Königtum des Himmels, als auch das Königtum Davids ebenso wie den Tempel verwerfen. Eine Auslegung zu I Sam 8,8-15 fehlt zum Königsrecht, das Samuel dem Volk vorträgt. Zu I Sam 8,19, „das Volk weigerte sich zu hören“, trägt der Jalkut mit MidrSam 13,5 ein Gleichnis über das Volk vor, das keiner Aufgabe gewachsen ist. Eine Auslegung zu I Sam 8,20-21 fehlt, in dem die Bitte enthalten ist, der König solle die Kriege anführen. In I Sam 8,22 entlässt Samuel das Volk: „Geht jeder (‫)איש‬ in seine Stadt“, was der Jalkut mir MidrSam 13,6 deutet, dass hier ein bestimmter Mann (‫ )איש‬gemeint sei.

I Samuel 9 Der Jalkut übergeht I Sam 9,1 mit dem Stammbaum Kischs, des Vaters von Saul. Zu I Sam 9,2, das Sauls Erscheinungsbild beschreibt, der größer als alle im Volk war, bemerkt der Jalkut mit MidrSam 13,7, dass auch Davids Sohn Absalom spektakulär ausgesehen habe. Der Jalkut übergeht die Geschichte von den entlaufenen Eselinnen aus I Sam 9,3-4, auf deren Suche sich Saul begibt. Zu I Sam 9,5, als Saul erwägt, die erfolglose

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Suche abzubrechen, bemerkt der Jalkut mit tBer 4,16, Saul sei wegen seiner Bescheidenheit zum König erwählt worden. Ein Kommentar zu I Sam 9,6-12 fehlt, wo der Suchtrupp beschließt, Samuel aufzusuchen, um ihn nach dem Verbleib der Esel zu befragen. Auch die Bemerkung in I Sam 9,9 wird übergangen, wer heutzutage ein Prophet genannt werde, den habe man zuvor „Seher“ genannt. Mit Mek pischa 16 leitet der Jalkut zu I Sam 9,13, „denn er wird das Opfer segnen“, ab, dass auch vor einer Mahlzeit ein Segen zu sprechen ist. Die penibel genaue Wegbeschreibung, um Samuel zu finden, erklärt der Jalkut mit bBer 48b als Geschwätzigkeit oder mit MidrSam 18,3 als Grund, sich Saul in aller Ruhe anschauen zu können, was dann getadelt wird. Eine Kommentierung zu I Sam 9,14-18 fehlt, wo davon berichtet wird, dass Gott Samuel die Ankunft Sauls habe wissen lassen, und dass Saul Samuel selbst nach dem Haus des Sehers fragt. Zu I Sam 9,19, „ich bin der Seher“, erklärt der Jalkut mit MidrSam 14,3, dass ein Seher von Gott Dinge gezeigt bekommt, er also nur passiv reagiert und nicht aktiv agiert. „Seher“ zu sein, ist keine bleibende Qualität, sondern Gabe Gottes. I Sam 9,20-23 übergeht der Jalkut und damit die auch erklärungsbedürftige Frage Samuels, „und wessen ist all das Köstlichste Israels, wenn nicht dein und des ganzen Hauses deines Vaters“. Auch die Einladung Samuels an den Suchtrupp zu einem Gastmahl wird nicht erwähnt. Zu I Sam 9,24 erklärt der Jalkut mit bAZ 25a, welcher Teil des Fleisches Saul aufgetischt wurde. Da es Brust und Keule eines Tieres sind, ist gesichert, dass Saul seinen Hunger stillen konnte. I Sam 9,25-27, wo Samuel mit Saul aufbricht, um ihn zum König zu salben, fehlt in der Kommentierung.

I Samuel 10 Zu I Sam 10,1 finden sich nur drei Kommentareinheiten, obwohl dieses Kapitel von der Salbung Sauls zum König berichtet. Zu I Sam 10,1 erklärt der Jalkut mit GenR 70,12, Samuels Kuss an Saul sei eine Ausnahme, da Küssen ansonsten eine Albernheit ist. Zu I Sam 10,2 fragt der Jalkut mit tSota 11,11 nach, wieso Rahels Grab im Gebiet des Stammes Benajmin bei Zelzach verortet wird, obwohl es Gen 35,19 doch heißt: „Rahel starb und wurde am Weg nach Efrat begraben, das ist Bethlehem“. Als Lösung wird angegeben, dass mit Zelzach die Richtung zum Rahelgrab angegeben wird. Nach MidrSam 14,6 handelt es sich bei Zelzach um ein Notarikon, ein Wort, das als Abkürzung für einen Satz gelesen werden kann. Der Jalkut übergeht I Sam 10,3-15. In diesem Abschnitt erklärt Samuel Saul, dass er den Geist Gottes erhalten und zu einem anderen Mann werden wird. Ebenso fehlen in der Kommentierung Samuels Verabredung mit Saul in Gilgal sowie Sauls Heimkehr.

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Zu I Sam 10,16, „und über die Sache mit dem Königtum sagte er ihm nichts“, wiederholt der Jalkut mit bMeg 13a-b, dass es Rahels Bescheidenheit war, die Saul letztlich das Königtum erwirkte. I Sam 10,17-21, Samuel Rede an das Volk in Mizpa, das Samuel erneut auffordert, einen König über das Volk zu setzen, und die Vorbereitungen für das Losverfahren zur Findung des Königs, kommentiert der Jalkut nicht. Zu I Sam 10,22 wird dann mit TanB wa-jiqra 4 der zuvor behandelten Bescheidenheit der Hochmut entgegengestellt, der einen Menschen zu Fall bringt. Mit PR 7,2 wird schließlich die Untugend des Hochmuts mit der Tugend der Demut kontrastiert.

I Samuel 11 Aus dem elften Kapitel, das über den Kampf Sauls gegen die Ammoniter und die Erneuerung der Königswürde Sauls (I Sam 11,12-15) berichtet, kommentiert der Jalkut mit MidrSam 14,7 lediglich I Sam 22,1. Die Formulierung „wenn ihr euch jedes rechte Auge ausstechen lasst“ wird allegorisch auf die Krieger, die in besonderem Maße ihre Augen benutzen, gedeutet oder auf den Sanhedrin, der als der Augapfel Israel bezeichnet wird.

I Samuel 12 In I Sam 12 geht es um die Niederlegung von Samuels Richteramt, vor der Samuel das Volk in einer langen Abschiedsrede anredet. Zu I Sam 12,2 erklärt der Jalkut mit MidrSam 14,8, wenn Samuel sagt, er sei „alt und grau“ geworden, sei dies als idiomatische Redewendung zu verstehen. Dass Samuel sehr ausführlich darlegt, dass er sich nie in seinem Richteramt bereichert habe, erklärt der Jalkut mit MidrSam 14,9 mit dem Reichtum Samuels, der es wie Mose nicht nötig hatte, Reichtum anzuhäufen, da er reich genug war, um sich alles leisten zu können. Nach TanB korach 19 gehörten ihm die Opfertiere, die er darbrachte. Mit bNed 38a wird ergänzt, dass alle Propheten reich gewesen seien. Dieses Thema beschließt der Jalkut mit SDtn § 2, ein Mensch werde erst getadelt, wenn er dem Tod nahe ist. Damit betont der Jalkut, dass das Thema „Reichtum“ eigentlich keine Rolle spielen sollte. Zu I Sam 12,5, „Zeuge ist JHWH gegen euch“, erklärt der Jalkut mit MidrSam 14,9, dass Gott als Zeuge aufdeckt, was verborgen ist. Zu I Sam 12,6 wird festgehalten, Samuel habe Mose und Aaron explizit genannt, damit sich niemand mit ihnen vergleichen könne. I Sam 12,6-10, in dem Samuel an die Auszugsgeschichte Israels erinnert, übergeht der Jalkut. Zu I Sam 12,11 wird Jerubaal mit bRH 25a mit Gideon identifiziert, mit MidrSam 15,2 wird dies aber hinterfragt. Es werden oft Personen zusammen

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genannt, die nicht gleichzeitig gelebt haben, um ihre Bedeutung vergleichend bewerten zu können. Zu I Sam 12,7, „stellt euch auf“, verweist der Jalkut mit MidrSam 15,3 darauf, dass das Hinstellen mit der Übergabe der Tora an Israel verbunden ist. Zudem wird erklärt, das Verb „ich werde rechten“ bedeute, jemanden zu richten. Mit bJeb 63b wird dann I Sam 12,15, „die Hand JHWHs wird bei euch und bei euren Vätern sein“, wörtlich verstanden: Durch die Hand Gottes werden Vorfahren exhumiert, wenn sich Lebende etwas zu Schulden kommen lassen. Dass Samuel in I Sam 12,17 als Strafe androht, die Weizenernte durch Regen zu vernichten, versteht der Jalkut mit mTaan 1,7 als Fluch. Zu I Sam 12,23, „auch ich, fern sei es von mir gegen JHWH zu sündigen, davon abzulassen, für euch zu beten“, erklärt der Jalkut mit bBer 12b, derjenige, der nicht für seinen Nächsten um Erbarmen bittet, sei ein Sünder. Das positiv formulierte I Sam 12,22 stellt der Jalkut dann nach, da es guter Stil ist, ein Kapitel mit einem positiven Gedanken zu schließen. Mit MidrSam 16,2 betont der Jalkut, dass Gott sein Volk nicht verstoßen wird.

I Samuel 13 Aus I Sam 13, in dem es um den Beginn des Krieges gegen die Philister geht, bringt der Jalkut nur eine Erklärung zu der schwierigen Formulierung ‫ בן שנה‬in I Sam 13,1. Nach jBer 3,3 und bJoma 22b verweist sie darauf, dass Saul so sündlos wie ein einjähriges Kind war. Dies lässt erkennen, dass einem Fürsten seine Vergehen vergeben werden.

I Samuel 14 I Sam 14 führt die Geschichte über den Krieg gegen die Philister fort. Zentraler Punkt ist das von Saul abgelegte Entsagungsgelübde, das alle Krieger betrifft, nichts zu essen, bis die Philister geschlagen sind. Der Jalkut übergeht mit I Sam 14,1-8 Jonatans Weggang mit seinem Waffenträger zu den Wachpostern der Philister. Zu I Sam 14,9, „wenn sie zu uns sagen: Haltet still“, erklärt der Jalkut mit bChul 95b diese Formulierung sei als Orakel zu verstehen. Es werden Beispiele weiterer Orakel aus der rabbinischen Zeit genannt. Der Jalkut übergeht mit I Sam 14,10-23, dass Jonatan eine Schlacht mit den Philistern anzettelt. Zu I Sam 14,24, dem Aussprechen des Entsagungsgelübdes durch Saul, erzählt der Jalkut mit PRE 38 die Geschichte von Jonatans irrtümlichem Honigessen und dem Einsatz der Krieger für Jonatan. Zu I Sam 14,27 erklärt der Jalkut mit bSchab 95a, dass Honig halachisch als vollwertiges Lebensmittel gilt. Mit mUq 3,10 verweist er zu I Sam 14,29 darauf, dass die Produktionsquelle von Honig, ein Bienenstock, genauso viel wert ist, wie Grund und Boden. Mit bJoma 83a übermittelt

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der Jalkut die halachische Regel, dass jemand, der, wie Jonatan, Heißhunger hat, etwas Süßes essen solle. Der Jalkut übergeht mit I Sam 14,30-33 Jonatans Kritik an Saul und das Ende der dann erfolgreichen Schlacht gegen die Philister. Zu I Sam 14,33 diskutiert der Jalkut mit bZeb 120a, ob die Schlachtung der Rinder, die Samuel nach I Sam 14,34 durchführte und von der angenommen werden kann, dass sie nach I Sam 14,36 nachts stattfand, tauglich war oder nicht. Mit bChul 17b interpretiert der Jalkut das ‫ בזה‬in I Sam 14,34, das Zunz mit „hier“ übersetzt, wörtlich als „mit etwas“. Dies aber ist das Messer zum Schächten des Tieres. Nach LevR 25,8 war das Schwert Sauls dafür geeignet. Zu I Sam 14,35, „da baute Saul einen Altar für JHWH. Er fing an, einen Altar [für JHWH] zu bauen“, erklärt der Jalkut mit derselben Quelle, dass die Formulierung darauf hinweist, dass Saul als erster König einen Altar baute. Der Jalkut übergeht mit I Sam 14,36-44, dass Saul das Orakel befragt und es ihm nicht anwortet, weswegen er einen Schuldigen dafür suchen lässt. Mit bBer 55b erklärt der Jalkut zu I Sam 14,45, „da sagte das Volk zu Saul: Soll Jonatan sterben?“, wenn schon ein Traum unterschiedlich interpretierbar sei, dann sicher auch ein Ereignis außerhalb eines Traumes. Zu I Sam 14,44, „da löste das Volk [Jonatan] aus“, diskutiert der Jalkut mit MidrSam 17,3, ob dieses Auslösen halachisch rechtens gewesen ist. Es wird die Ansicht vertreten, Jonatan habe nicht gegessen, sondern nur gekostet, daher habe er das Entsagungsgelübde auch nicht übertreten.

I Samuel 15 In I Sam 15 bekommt Saul den Auftrag von Gott, die Amalekiter mit Mann und Maus zu vernichten, da sie Israel nicht durch ihr Land ziehen ließen. Mit GenR 53,5 erklärt der Jalkut die verschiedenen Bedeutungen von ‫פקד‬. Dann hebt er mit bSanh 20b hervor, Israel seien drei Gebote auferlegt worden, als sie ins Land einzogen: „Sich einen König erstehen zu lassen, die Nachkommenschaft Amaleks auszurotten und sich das Haus der Erwählung zu erbauen“. Der Jalkut geht nicht auf die Anordnung in I Sam 15,3 ein, alle Lebewesen Amaleks seien auszurotten. Mit bJoma 22b erklärt er zu I Sam 15,4, „da rief Saul das Volk auf und musterte sie bei Telaim“, dass das Zählen der Israeliten verboten ist. Nach TanB tissa 8, wurde Israel aber trotz des Verbots zehn Mal gezählt. Zu I Sam 15,5 verweist der Jalkut mit bJoma 22b darauf, dass Saul den göttlichen Befehl anzweifelt: Wenn schon ein Toter, der auf dem Feld gefunden wird, mit einem genickgebrochenen Kalb gesühnt werden muss, um wieviel mehr all die Leben, die er nun nehmen soll. Mit bBer 63b bringt der Jalkut zu I Sam 15,6 ein Lob der Gastfreundschaft, da Saul sich für die Keniter, die als Gäste unter ihnen lebten, einsetzte. Zu I Sam 15,9, „Saul und das Volk erbarmten sich über Agag“, erklärt der Jalkut mit MidrSam 18,4: „Jeder, der mit einem Grausamen Mitleid hat, wird schließlich Grausamkeit gegen

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Mitleidige üben“, was insbesondere auf Doeg zutrifft, den Obersten der Hirten Sauls (I Sam 21,8), der die Priester von Nob tötete. I Sam 15,10-14, wo es heißt, Gott habe es bereut, Saul zum König eingesetzt zu haben, übergeht der Jalkut. Als Samuel auf Saul trifft, fragt er nach, warum Saul nicht alle Tiere der Amalekiter getötet habe. Zur Antwort Sauls, man wolle sie als Opfergabe darbringen, zitiert der Jalkut bAZ 23a, dass man von Heiden keine Opfertiere erwerben darf. Mit bAZ 24b wird dann darüber beraten, was das „Beste“ sei, das Saul verschont hat. Zu I Sam 15,16-22, der Strafrede Gottes an Saul und dessen Verteidigung, bringt der Jalkut keinen Kommentar. In I Sam 15,22 antwortet Samuel Saul, Gott wolle keine Schlachtopfer, sondern Gehorsam. Wie in einem Blick in die Zukunft heißt es dann in I Sam 15,23, „denn die Sünde der Wahrsagerei ist Auflehnung“. Dieser Vorwurf trifft Saul in besondere Weise, weil er am Ende seines Lebens Samuel aus dem Totenreich aufsteigen lassen wird, um ihn als Wahrsager zu befragen. Mit MidrSam 18,4 kommentiert dies der Jalkut: „Jeder, der zum Wahrsager geht, lehnt sich gegen das Wort des Heiligen, gepriesen sei er, auf und zieht sich selbst Zorn und Not zu“. Saul Entschuldigung in I Sam 15,24-26 und seine Bitte an Samuel, mit ihm zurückzukehren, bleibt ohne Anmerkung. Zu I Sam 15,27, „als Samuel sich zum Gehen wandte, da fasste er an den Zipfel seines Mantels und er zerriss“, diskutiert der Jalkut mit MidrSam 18,5 wessen Mantel zerrissen wurde. Eine Erklärung zu I Sam 15,28-32, Gott habe das Königtum Sauls zerrissen, und Sauls erneute Bitte an Samuel, mit ihm zurückzukehren, der Samuel dann tatsächlich nachkommt, fehlt. Mit PRK 3,6 ermittelt der Jalkut zu I Sam 15,33, „und Samuel zerhieb Agag vor JHWH in Gilgal“, wie Samuel Agag hinrichtet. Am Ende des Abschnitts steht I Sam 15,32, das große Missverständnis Agags kurz vor seiner Hinrichtung: „Und Samuel sprach: Bringt Agag, den König von Amalek zu mir. Da ging Agag lustigen Schrittes zu ihm und Agag sprach: So ist die Bitterkeit des Todes gewichen“.

I Samuel 16 In I Sam 16 entsendet Gott Samuel, um David zum König zu salben. Zu I Sam 16,1, „geh! Ich sende dich zu Isai, dem Bethlehemiten (‫“)בית הלחמי‬, wird „Bethlehem“ wörtlich als „Haus des Brotes“ verstanden und mit MidrSam 19,2 gedeutet, Samuel sei zum Haus der Bäckerei Isais entsandt worden. In einer zweiten Interpretation wird „Brot“ als Metapher für „Tora“ verstanden. Zum Vers heißt es weiter, überall, wo Gott „mir“ sage, bestehe das so Bezeichnete für alle Ewigkeit. Dies wird mit 13 weiteren Fällen aus SNum § 92 belegt. Zu Samuels Frage in I Sam 16,2, „wie soll ich gehen? Saul wird es hören und mich töten“, erklärt der Jalut mit bPes 8b und bJoma 11a, Samuel habe sich „soweit seine Hand reicht“ auf das Problem vorbereiten müssen. Zu der Anweisung Gottes an

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Samuel, wie er seine Reise zu David als Opfergang tarnen solle, erklärt der Jalkut mit bJeb 65a, eine Notlüge sei um des lieben Friedens willen erlaubt. Der Jalkut übergeht mit I Sam 16,3 die Anweisung Gottes, Isai solle zum Opfer eingeladen werden. Zu I Sam 16,4, in dem Samuel in Bethlehem ankommt und die Ortsältesten ihn fragen, „kommst du in Frieden (‫“)שלום‬, hebt der Jalkut mit MidrSam 19,4 hervor, von hier sei abzuleiten, dass ein Schüler nach dem Befinden (‫)בשלמיה‬ seines Lehrers fragen müsse. Zu I Sam 16,6 wundert sich der Jalkut zunächst mit Jelamdenu darüber, dass Samuel in Eliab den von Gott Erwählten vermutete, obwohl er doch als Prophet gewusst haben müsste, dass es David war. Es wird erklärt, er habe dies sehr wohl gewusst, aber er sei sich nicht sicher gewesen, ob sein Königtum innerhalb seines Hauses weitergegeben werden würde. Das Zeichen dafür, dass der Richtige für die Königssalbung gefunden war, sei gewesen, dass sich das Öl von selbst auf das Haupt Davids ergoss. Mit bSanh 106b bezieht der Jalkut I Sam 16,7, „denn der Mensch sieht nach den Augen, und JHWH sieht nach dem Herzen“, auf die Zeit der rabbinischen Gelehrten. Nicht aufgrund von Gelehrsamkeit erfüllt Gott die Bitte um Regen, sondern aufgrund eines reinen Herzens. Eine Kommentierung zu den Söhnen Isais, die nach I Sam 16,8-10 Samuel vorgestellt werden, fehlt. Zu der Nachfrage Samuels in I Sam 16,11, ob Isai alle seine Söhne vorgestellt habe, macht der Jalkut mit MidrSam 19,5 auf verschiedene sprachliche Besonderheiten aufmerksam. Dann betont er mit SDtn § 334, die Formulierung, „noch ist der Kleinste übrig“, zeige, dass David, auch als er König war, bescheiden blieb. Mit GenR 63,8 stellt der Jalkut zu I Sam 16,12 fest, Samuel habe die Rothaarigkeit Davids als Zeichen interpretiert, dass er wie Esau Blut vergießen werde. Dazu heißt es: „Esau tötete aus eigenem Ermessen (‫)מדעת‬, aber dieser tötet nach Ermessen des Sanhedrins“. Zu I Sam 16,12, „auf, salbe ihn, denn er ist es“, deutet der Jalkut mit MidrSam 19,6 den Zusatz „denn er ist es“, David sei der König in dieser und der kommenden Welt. Mit bHor 11b-12a fügt der Jalkut eine ausführliche Beschreibung an, wie mit dem Salböl die Salbung durchgeführt werden muss. Anmerkungen zu I Sam 16,13-17, der von Davids Ergriffensein durch den Geist des Heiligen und das Weichen des Geistes von Saul berichtet, fehlen. Sauls Suche nach einem Kriegshelden, der ein Musikinstrument spielen kann, wird zu I Sam 16,18 mit bSanh 93a-b erklärt, dies sei nicht wörtlich zu verstehen, sondern auf das Torastudium zu beziehen.

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I Samuel 17 Es fehlt eine Kommentierung zu I Sam 17,1-3, wo angegeben wird, dass die Philister sich zwischen Socho und Aseka auf den Bergen sammelten. Zu I Sam 17,4, „da trat ein ‫ איש הבינים‬heraus“, erklärt der Jalkut mit bSota 42b aufgrund von verschiedenen klanglich ähnlichen Wörtern die Formulierung ‫איש הבינים‬. Auch der Name „Golijat“ und seine Herkunft aus „Gat“ wird klanglich gedeutet. Nach II Samuel 21,18 ist „Horfa“ Golijats Mutter. Aufgrund der klanglichen Ähnlichkeit wird Horfa mit „Orpa“ aus Rut 1,4 identifiziert, beide Namen werden dann durch ähnliche Wörter gedeutet. Zu I Sam 17,5, „und ein kupferner Helm war auf seinem Haupt“, werden mit MidrSam 20,2 die Größenmaße Golijats mitgeteilt. Mit bSota 42b weist der Jalkut darauf hin, dass es nicht darum geht, Golijat großzureden, sondern um das Lob Davids, der Golijat besiegt hat. Daher wird mit derselben Quelle zu I Sam 17,8 die Rhetorik Golijats als verfänglich analysiert. Der Jalkut übergeht mit I Sam 17,9-11 den Rest der Rede Golijats und die Bemerkung, Saul und seine Männer hätten sich vor Golijat gefürchtet. Zu der Beschreibung in I Sam 17,12 von Davids Vater Isai als ‫בא האנשים‬, was Luther übersetzt: zu alt, „um unter die Kriegsleute zu gehen“, erklärt der Jalkut mit bBer 58b, Isai sei einer gewesen, „der mit Männern kommt“. Daher wird ermittelt, wie viele Männer Isai bei sich hatte. I Sam 17,13-15, wo Familienmitglieder Isais aufgezählt werden, fehlt in der Kommentierung. Zu I Sam 17,16, „der Philister trat früh und spät hervor“, verweist der Jalkut mit bSota 42b auf die religiöse Gefahr, die von Golijat ausging, der Israel von seinen Gebeten abhielt. Mit Lev 21,2 wird die Boshaftigkeit Golijats hervorgehoben. Zu I Sam 17,18 deutet der Jalkut mit MidrSam 20,5 ‫חריצי החלב‬, David habe Lämmer gebracht, die von ihren Müttern weggezogen worden seien, als sie noch mit Milch gesäugt wurden. Zudem werden das mehrdeutige Verb ‫ תפקוד‬und das Akkusativobjekt ‫ ערובתם‬auf eine Bedeutung festgelegt. Diese wird durch eine narrative Erklärung aus TanB wa-jiggasch 8 ergänzt, bei der man den Kontext aus I Sam 17,17 mitberücksichtigt. An das dort behandelte Stichwort „Bürgschaft“ knüpft bSchab 56a an, das einen Scheidebrief als ein vergleichbares Dokument anführt. Eine Anmerkung zu I Sam 17,19-24, wo der status quo von Sauls Heer und Davids Aufbruch beschrieben wird, fehlt. Zum Versprechen Sauls, den Mann, der Golijat erschlägt zu belohnen, zitiert der Jalkut GenR 60,6, das aber zur Stelle abgekürzt ist, da es bereits in Jalkut Josua verwendet wurde. Übergangen wird Davids Nachfrage in I Sam 17,26, welche Belohnung für den ausgerufen worden sei, der Golijat töte, und die Anwort des Volkes in I Sam 17,27. Zu I Sam 17,28, „da entbrannte der Zorn Eliabs über David“, verweist der Jalkut mit bPes 66b darauf, dass Zorn von Gott bestraft wird.

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Mit I Sam 17,29-35 übergeht der Jalkut Sauls Warnung an David, sich nicht Golijat zu stellen. Zu Davids Antwort in I Sam 17,36, er habe bereits Löwen und Bären getötet, daher werde er auch mit jemandem fertig, der Gott verhöhnt habe, zitiert der Jalkut Mek amalek 2. David habe darin, dass er die wilden Tiere töten konnte, ein Zeichen für kommende von Gott gesandte Aufgaben gesehen. Mit MidrSam 20,5 deutet der Jalkut die Formulierung ‫ גם את הארי‬mit der Einschließungregel (Ribbui), David habe vier Löwen getötet. Zu I Sam 17,38, „Saul legte David seine Rüstung an“, erklärt der Jalkut mit TanB emor 6, wie dies möglich gesen sei, obwohl es doch von Saul heißt, dass er das gesamte Volk um eine Haupteslänge überragte (I Sam 9,2). Zu I Sam 17,39 übergeht der Jalkut die Information, dass David mit Sauls Rüstung nicht laufen konnte und sie daher wieder ablegte. Zu I Sam 17,40 erklärt der Jalkut mit MidrSam 21,1, warum sich David ausgerechnet fünf Steine auswählte. Außerdem wird hier das Wort „Jalkut“, kontextgemäß übersetzt als „Hirtentasche“, als „Sammelort“ verstanden. Mit MidrSam 21,2 wird aber ergänzt, es bestehe außerdem eine klangliche Ähnlichkeit zu dem hebräischen Wort für „Stock“ (‫)מקל‬. Daher springt der Jalkut zur Kommentierung von I Sam 17,44, wo „Stock“ im Plural vorkommt. Mit MidrPs 36,2 erklärt er, die verhöhnende Nachfrage Golijats, „du kommst mit Stöcken zu mir“, zeige, dass dieser keine Gottesfurcht gehabt habe. Die folgenden vier Sinneinheiten zu I Sam 17,47-49, in der David Golijat anspricht, wurden zur Stelle nicht ausgeführt. Zu I Sam 17,49, „und er fiel auf sein Angesicht“, gibt der Jalkut mit MidrPs 18,32 drei Erklärungen. Eine Deutung zu I Sam 17,50-54 fehlt, in der David Golijats Kopf mit dem Schwert abschlägt und die Israeliten die Philister bis Gat schlagen. Es fehlt auch eine Anmerkung dazu, dass David Golijats Haupt nach Jerusalem bringt und seine Waffen zu sich in sein Zelt nimmt. Zu der sich anschließenden Rückblende in I Sam 17,55, in der Saul Erkundigungen über David einholt, als er Golijat entgegentritt, überlegt der Jalkut mit bJeb 76b77a, wieso Saul fragt, „wessen Sohn ist der junge Mann“, wenn er David doch bereits nach I Sam 16,21 zu seinem Waffenträger gemacht hatte. Die Antwort lautet, Saul habe sich nach den Vorfahren Davids erkundigt, um zu erfahren, ob David für das Königtum tauglich sei, da er ja von der Moabiterin Rut abstammte. Mit RutR 4,1 erklärt der Jalkut, dass Proselyten vollwertig in die Gemeinschaft Israels aufgenommen werden, sodass er eine Tochter Israels heiraten kann. „Tochter“ dient dann als Leitmotiv für die folgende Kommenierung aus MidrSam 22,1, in dessen Kontext Ps 45,14 zitiert wird: „Ganz Herrlichkeit ist die Tochter des Königs im Innengemach.“

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I Samuel 18 I Sam 18,1-26, das mit dem Vers beginnt, „als David aufgehört hatte, mit Saul zu reden, verband sich das Herz Jonatans mit dem Herzen Davids“, und über die Freundschaft Davids und Jonatans sowie Sauls Angst berichtet, er werde von David hintergangen, übergeht der Jalkut. Er setzt seine Kommentierung mit bSanh 19b zu I Sam 18,27 ein, „Saul gab ihm seine Tochter Michal zur Frau“, indem er darauf hinweist, dass die Antrauung Davids an Merab, die älteste Tochter Sauls, ebenso eine Antrauung unter falscher Annahme und daher ungültig war, wie die Antrauung Michals an Palti. I Sam 18,28-29 übergeht der Jalkut, wo es heißt, Saul habe sich noch mehr vor David gefürchtet, als er sah, dass seine Tochter Merab David liebte und er merkte, „dass JHWH mit ihm war“. Er beschließt das Kapitel mit MidrSam 22,2, das David als weise und Ausleger der Tora rühmt.

I Samuel 19 Der Jalkut übergeht mit I Sam 19,1-7, dass Jonatan David vor den Nachstellungen Sauls rettet. Aus der Begebenheit um Michals Rettung Davids vor Saul greift der Jalkut I Sam 19,12, „Michal ließ David durch das Fenster hinab“, heraus und bietet mit MidrPs 29,2 eine narrative Auslegung, in der Michal erklärt, sie habe David fliehen lassen, weil sie sich vor ihm gefürchtet habe. Mit MidrSam 22,3 hebt der Jalkut hervor, wenn schon Isebel, die als prototypisch böse gilt, Elia warnte, bevor sie ihn verfolgte, umso mehr muss dies jemand tun, der weniger böse ist als sie. Zu I Sam 19,13 erklärt der Jalkut mit MidrSam 22,4, unter „Terafim“, seien Deckenfetzen zu verstehen. Dies ist notwenig, weil unter „Terafim“ sonst immer Götzenfiguren verstanden werden. I Sam 19,14-17 übergeht der Jalkut, da dieses Stück im narrativen Teil von MidrPs 19,12 behandelt worden ist. Zu I Sam 19,18, „David war geflohen und entkommen und ging zu Samuel“, hebt der Jalkut mit MidrSam 22,4 hervor, David habe bei Samuel gelernt, was selbst ein fleißiger Schüler nicht in hundert Jahren lernt.

I Samuel 20 Zu I Sam 20,1 erklärt der Jalkut mit GenR 74,10 den Ausruf Davids, „was ist mein Vergehen vor deinem Vater, dass er mir nach meinem Leben trachtet?“, der Zorn der Väter sei im Allgemeinen besser als die Sanftmut der Söhne. Aber bei David ging es auch um Blutvergießen, was seinen Fall besonders macht.

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Den erneuerten Freundschaftsbund zwischen David und Jonatan in I Sam 20,2-29 übergeht der Jalkut. Zu Sauls Zorn über Jonatan in I Sam 20,39 diskutiert der Jalkut mit bAr 16b, wie weit jemand bei der Zurechtweisung eines Gefährten (Lev 19,17) gehen darf. Darf man schlagen, fluchen oder nur tadeln? Hervorgehoben wird, dass Jonatan für David sogar sein Leben riskierte.

I Samuel 21 Der Jalkut übergeht Davids Abschied von Jonatan in I Sam 21,1 ebenso wie die „Notlüge“ Davids vor dem Priester Ahimelech in Nob in I Sam 21,2-3. Zu Davids Frage in I Sam 21,4 an den Priester, ob er ihn mit Proviant versorgen könne, veranschaulicht der Jalkut in fünf Punkten mit bSanh 103b-104a die Bedeutung, die eine Mundration hat. Zu I Sam 21,5, es sei nur heiliges Brot vorhanden, bringt der Jalkut mit Jelamdenu eine narrative Auslegung mit einem Gespräch zwischen David und Ahimelech, in dem letzterer hervorhebt, dass Schaubrote nur in Reinheit gegessen werden dürfen. Zudem benutzt David das Argument, dass mögliche Lebensgefahr den Schabbat verdrängt, weswegen auf Schabbat frisches Schaubrot habe gebacken werden dürfen. Er habe schließlich aus Heißhunger sieben Sea Brot gegessen, was einer Menge von ungefähr 80 Litern Teig entspräche. Mit bJoma 21a-b interpretiert der Jalkut die Formulierung in I Sam 21,7, „um heißes (‫ )חם‬Brot am Tag seiner Wegnahme hinzulegen“, dass die Schaubrote immer heiß blieben und in diesem Zustand dann ausgetauscht wurden. Zu I Sam 21,11, „David erhob sich und floh vor Saul“, betont der Jalkut mit MidrPs 34,1, dass alles im Leben einen Sinn hat. Selbst der Wahnsinn ist sinnvoll, denn, weil David sich wahnsinnig stellte, wurde sein Leben von Achisch, dem König von Gat, verschont. I Sam 21,8-10 hatte der Jalkut zunächst übergangen, wo berichtet wird, Doeg habe sich zeitgleich mit David in Nob aufgehalten, und David habe das Schwert Golijats mitgenommen, das bei den Priestern deponiert war. Nun hält der Jalkut mit bSanh 106b fest, dass es verschiedene Schreibweisen des Namens „Doeg“ gibt, die auf den schlechten Charakter des Namensträgers verweisen. Mit MidrPs 52,4 erklärt der Jalkut, Doeg werde als „Edomiter“ bezeichnet, weil er wie Edom rächte, kränkte und hasste. „Edom“ ist hier als Chiffre für Rom und das christliche römische Reich zu interpretieren.1

 1 Johann Maier. ‟Die jüdische Kultur”. In Kulturgeschichte des frühen Mittelalters. Von 500 bis 1200 n. Chr., hg. Anton Grabner-Haider, Johann Maier, Karl Prenner (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2011), 213.

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I Samuel 22 Der Jalkut übergeht I Sam 22,1-5, dass David eine Gruppe von 400 verbitterten Männern um sich scharte, und dass er seine Eltern bei dem König von Moab vor Saul in Sicherheit brachte. Nach I Sam 22,6-23 nimmt Saul Rache an Ahimelech und den Priestern in Nob, dass sie David mit Proviant und Waffen versorgt haben. Der Jalkut beginnt mit einer narrativen Passage aus MidrPs 52,5, Doeg habe Saul berichtet, David habe, so wird I Sam 22,13 interpretiert, in Nob die Urim und Tummim befragen lassen, was nur der König dürfe. Da Ahimelech dem zugestimmt habe, müsse er sterben. Ahimelechs Verteidigung, dies sei zuvor mit dem Wissen von Saul geschehen, wird von Saul als Bestätigung für sein Todesurteil gewertet. Über Doeg, der das Todesurteil ausführte, habe David in Ps 52,3 ausgerufen: „Was rühmst du dich der Bosheit, du Held?!“ Zu I Sam 22,18 deutet der Jalkut das beschriebene Tragen des Leinenrocks der ermordeten Priester als Kleidung für Hohe Priester. Da es aber nur einen Hohen Priester gibt, lehre dies, dass alle Getöteten geeignet gewesen wären, Hohe Priester zu werden. Mit Jelamdenu verteidigt der Jalkut Davids Befragen Gottes, er habe stellvertretend durchaus das Recht dazu gehabt. Doeg aber sei derjenige gewesen, der das Reine für unrein und das Unreine für rein erklärte. Daher werde er aus dieser Welt und auch in der kommenden Welt aus dem Land der Lebenden gerissen. Zu I Sam 22,20 betont der Jalkut mit bSanh 95a, dass nur Abjatar aus der Familie Ahimelechs das Gemetzel Doegs überlebte.

I Samuel 23 Zu I Sam 23,1, „man berichtete David: Siehe, die Philister bekriegen Ke՚ila; sie haben die Tennen geplündert“, lokalisiert der Jalkut die Ortsanagabe mit bEr 45a an der Grenze liegend. Mit derselben Quelle stellt er zu I Sam 23,2 fest, David habe Gott befragt, ob er im Kampf gegen die Philister Erfolg haben werde. In I Sam 23,3, „wir sind hier in Juda in Angst, wie viel mehr, wenn wir nach Ke՚ila gehen“, identifiziert der Jalkut mit GenR 92,7 einen Schluss vom Leichteren auf das Schwerere und listet zehn weitere biblische Fälle der Art auf. Der Jalkut übergeht I Sam 23,4-10, dass David erneut Gott befragt und dann in den Kampf zieht, und dass Abjatar, der einzige überlebende Sohn von Ahimelech aus Nob, mit dem Efod bei David war. Ebenso geht er nicht darauf ein, dass Saul annahm, es sei leicht, die Stadt Ke՚ila mit ihren Ausgängen zu bewachen und so David dort zu fangen. Davids Frage an Gott in I Sam 23,11, „werden die Herren von Ke՚ila mich ausliefern?“, kommentiert der Jalkut mit bJoma 73a-b, das in Jalkut Richter ausgeführt ist. Nach I Sam 23,14 floh David aus Ke՚ila in die Wüste Sif. Mit bSota 48b erklärt der Jalkut, die Sifiter (‫ )הזיפים‬seien Leute, die ihr Wort ändern (‫)שמזייפים‬.

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I Sam 23,14-25, wo ein weiteres Treffen zwischen Jonatan und David geschildert wird, bleibt unkommentiert. Nach I Sam 23,19-24 verraten die Sifiter David an Saul, der aber nach I Sam 23,25 längst in der Wüster Maon untergetaucht ist. Nach I Sam 23,26 treffen aber die Truppe Sauls und Davids an einem Berg aufeinander. Der eine Trupp lagert auf der einen Seite des Berges, der andere an der Gegenseite. Nach I Sam 23,26 versucht David, Saul zu entgehen, der aber ihn und seine Männer umstellt. Mit MidrPs 18,7 stellt der Jalkut fest, David sei von Sauls Männern umzingelt worden. Er habe sich dabei so bedrängt gefühlt, dass er glaubte, Samuel habe ihn vergeblich zum König gesalbt. Er entkommt Saul nur dadurch, dass ein Bote Saul die Nachricht überbringt, dass die Philister in das Land einfallen. Mit derselben Quelle wird dies als ein Eingriff Gottes in die Geschichte gedeutet, indem der Bote als ein Engel Gottes verstanden wird. Zu I Sam 23,28, „daher nannte man jenen Ort: Fels der Teilungen (‫“)סלע המחלקות‬, erklärt der Jalkut, ebenfalls mit MidrPs 18,7, der Ort habe diesen Namen erhalten, weil die Männer Sauls geteilter Meinung über David gewesen seien. Nach einer anderen Erklärung teilten sich die Männer Davids auf. Diejenigen, die David schon früher begleitet hatten, hätten sich von den übrigen abgespalten, um hier ein Dankgebet für die Wunder zu sprechen, die ihnen widerfahren waren.

I Samuel 24 Der Jalkut übergeht den Bericht in I Sam 24,1-3, Saul sei mit 3000 Mann nach EnGedi gezogen, um David zu stellen. Wieder begegnen sich die beiden Gruppen, eine lagert vor, die andere hinter einer Berghöhle. Als Saul sich in die Höhle zurückzieht, schneidet David unbemerkt einen Zipfel von dessen Gewand ab. Der Jalkut stellt zunächst mit bBer 62b zu I Sam 24,11 fest, wo David zu Saul sagt, „man sagte, ich solle dich töten, und [mein Auge] ruhte erbarmend auf dir (‫“)ותחס עליך‬, David hätte richtigerweise „ich sagte“ sagen müssen. Dann wird festgehalten, David hätte Saul zur Selbstverteidigung töten können, aber der Anstand Sauls, der sein Bedürfnis in einer Höhle verrichtete, habe diesen verschont. Der Jalkut geht dann mit derselben Quelle zurück zu I Sam 24,5, „da stand David auf und schnitt heimlich einen Zipfel seines Oberkleids ab“, und verweist auf I Reg 1,1, Kleidung hätte David im Alter nicht mehr gewärmt. Dies sei die Strafe dafür, dass er Sauls Gewand geschändet habe. Mit MidrPs 7,4 fragt der Jalkut provokativ, was der Unterschied zwischen dem Abschneiden eines Stückes aus einem Gewand und dem Abschneiden eines Kopfes sei. Und zu I Sam 24,17 lasse sich daraus ersehen, dass David Saul mit „mein Vater, sieh“ anrede, dass der Mensch zur Ehre seines Schwiegervaters wie zur Ehre seines Vaters verpflichtet ist. Da David auch zu Abner „ja, sieh“ sagt, stellt der Jalkut mit TanB chuqqat 8 fest, Abner sei bestraft worden, weil er nicht zugelassen habe, dass sich Saul mit David versöhnte. Nach bSanh 20a wurde er gestraft, weil er das Königtum Davids um zweieinhalb Jahre verzögerte.

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Zu I Sam 24,14 erklärt der Jalkut mit bMak 10b, dass derjenige, der mit Vorsatz tötet, selbst auf unnatürliche Weise umkommen wird. Zu der Feststellung, „aus Frevlern geht ein Frevler hervor“, bringt der Jalkut Beispiele aus CantR 1,1. Der Jalkut übergeht die in I Sam 24,17-18 festgehaltene Selbsterkenntnis Sauls, David sei gerechter als er. Zu I Sam 26,19, „höre doch, Herr, auf die Worte seines Knechtes“, wiederholt der Jalkut mit MidrPs 56,1, es wäre David erlaubt gewesen, Saul zur Selbstverteidigung zu töten. Zu I Sam 24,21 ermittelt der Jalkut mit Hilfe eines Analogieschlusses, den MidrPs 57,3 überliefert: Da es in I Sam 15,28 heißt, JHWH habe das Königtum Israel „eingerissen“, sei es Saul klar gewesen, als sein Gewand eingerissen war, dass David König werden würde. Zu I Sam 24,23 überliefert der Jalkut die interessante Textvariante, Saul habe David einen Schwur geleistet. Nach MidrPs 58,1 reagieren die Männer Sauls darauf verständnislos. David habe doch gewusst, dass er keine Chance hatte, denn wenn er Saul etwas angetan hätte, wären sie in die Höhle eingedrungen und hätten ihn gebraten aufgefressen.

I Samuel 25 I Sam 25, das über Samuels Tod und die Begegnung Davids mit Abigail berichtet, ist im Jalkut ausführlich kommentiert. Zu I Sam 25,1, „Samuel starb. Da versammelte sich ganz Israel und beklagte ihn“, zitiert der Jalkut mit MidrSam 23,7 das Sprichwort, „wen eine Schlange gebissen hat, der fürchtet sich vor einem Seil“, das sich darauf bezieht, dass Israel daraus, dass es nicht ordnungsgemäß um Josua getrauert hatte, gelernt hatte. Mit bSchab 105b ergänzt er, Erdbeben seien deswegen zur Strafe über Israel gekommen. Mit MidrSam 23,7 weist der Jalkut darauf hin, dass es nur gerecht war, dass ganz Israel nach Rama zu Samuel Bestattung ging, da Samuel ja Zeit seines Lebens in Israel zum Richten unterwegs gewesen war. Nach tSota 11,5 behielten die Israeliten zu Samuels Lebzeiten immer die Oberhand über die Philister. Gleich nach seinem Tod versammelten sich aber diese gegen Israel. Zu I Sam 25,2 kritisiert der Jalkut mit MidrSam 23,8, dass Nabal nicht nach Rama zu Samuels Trauerfeier ging, was ein Liebeserweis gewesen wäre. Zu I Sam 25,2-8 hält der Jalkut mit MidrSam 23,9 fest, dass der Gebrauch des Wortes „Schur“ ein Hinweis auf ein Lager von Männern ist, die für eine kriegerische Auseinandersetzung gerüstet sind. Er übergeht I Sam 25,4-9, wo beschrieben wird, dass Davids Männer von Nabal Schutzgeld zu erpressen versuchten. Nabals furchtlose Reaktion gegenüber seinen Knechten in I Sam 25,10 deutet der Jalkut mit MidrSam 23,10, Nabal habe keinen Respekt vor der Salbung Davids zum König gezeigt. Der Jalkut übergeht Nabals begründete Weigerung, nicht an Unbekannte den Proviant für seine eigenen Leute wegzugeben, ebenso wie Davids Reaktion, seine Leute gegen Nabal loszuschicken. Auch dass Abigail nach I Sam 25,14 von dem

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Konflikt zwischen David und Nabal hört und dass ihre Leute David als Schutz ihrer Herden verteidigen, übergeht der Jalkut. Zu der Charakterisierung von David als Schutzmauer in I Sam 25,16 erklärt der Jalkut mit MidrSam 23,11, das Wort „Mauer“ zeige, dass David in dieser Sache ein Gerechter gewesen sei. Dann springt der Jalkut zurück zu I Sam 25,13, „David sagte zu seinen Männern: Gürtet jeder sein Schwert“, um mit bSanh 36a den Vers auf Gerichtsverfahren und Rechtsstreitigkeiten zu deuten. Als Grund für den Rechtsstreit wird mit I Sam 25,14 angegeben, dass Nabal die Männer Davids „angefahren“ habe. Der Jalkut erklärt mit MidrSam 23,11: Nabal hat die Männer Davids mit Worten verjagt. Zu I Sam 25,20, das von Abigails Ritt zu David mit den Worten berichtet, „und sie ritt auf dem Esel und stieg im Verborgenen des Berges herab“, rekonstruiert der Jalkut mit bMeg 14a-b das Zusammentreffen von Abigail und David. Abigail weist David darauf hin, dass man nachts keine halachischen Entscheidungen fällt und dass, da Saul noch lebt, Nabal gegen den König und nicht gegen David rebelliert. I Sam 25,21-24, das sich auf einen Moment vor der Begegnung der beiden bezieht, übergeht der Jalkut. Zu I Sam 25,25, „möge [doch] mein Herr nicht sein Herz auf diesen Mann der Ruchlosigkeit richten“, erklärt der Jalkut mit MidrPs 53,1, es habe sich um Neid gehandelt. Da die Buchstaben des Namens „Laban“ identisch sind mit „Nabal“ liest man heraus, dass Nabal wie Laban ein Betrüger war. Der Jalkut übergeht mit I Sam 25,26-30 den Teil der Rede, mit dem Abigail ihre Gaben an David übergibt. Zu I Sam 25,31, „dies soll dir nicht zum Anstoß sein“, bringt der Jalkut mit derselben Quelle die Argumente Abigails vor, mit denen sie David davon abgehalten hat, in Blutschuld zu geraten. Der Jalkut schließt dann I Sam 25,31 an, „du mögest dich deiner Magd erinnern“, worauf David mit einem Preis Gottes antwortet, ihm Abigail gesandt zu haben. Dann widmet sich der Jalkut mit bSchab 152b Abigails Segensspruch an David, „und möge die Seele meines Herrn eingebunden sein in das Bündel der Lebenden“. Er erklärt, dass die Seelen der Gerechten unter dem Thron der Herrlichkeit aufbewahrt werden. Die Seelen der Durchschnittlichen und Bösen werden dagegen Duma, dem Todesengel, überlassen. Der Jalkut ergänzt mit SNum § 139, die Seelen der Verstorbenen werden in das Schatzhaus Gottes gegeben. Nach PRE 34 werden die Seelen der Israeliten ins Land versammelt. Die Seelen der Frevler, die im Land gestorben sind, werden aus dem Land geschleudert. Ein zweites Mal kommentiert der Jalkut I Sam 25,31, „du mögest dich deiner Magd erinnern“, weist hier aber darauf hin, Abigails Name sei ohne Jod geschrieben, was auf einen Makel weise. Mit MidrSam 23,12 heißt es dann, Abigails Makel sei es, dass sie David begehrt habe, als sie noch die Frau Nabals war. Zu I Sam 25,38, „und es geschah nach etwa zehn Tagen, da raffte JHWH Nabal dahin“, erklärt der Jalkut mit bRH 18a die Symbolik der Zahl. Er ergänzt mit MidrSam 23,13, dass es verschiedene Zeitabschnitte gibt, in denen eine Krankheit zum

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Tode führt. Nabal sei erst nach zehn Tagen gestorben, damit die sieben Tage der Totenklage um Samuel nicht gestört wurden. Der Jalkut beschließt dann die Sinneinheit von Abigail und David mit MidrPs 53,1 und einer Auslegung zu Prov 18,22, „wer eine Frau gefunden hat, hat Gutes gefunden“. Er hebt hervor, Abigail sei für David besser gewesen als alle Opfergaben. Eine letzte Kommentierung zum Kapitel bietet der Jalkut mit bSanh 19b-20a zu I Sam 25,44. Damit übergeht er, dass David Abigail zur Frau nahm und die Aufzählung seiner übrigen Frauen in I Sam 25,43. Dass David zusätzlich mit Michal, der Tochter Sauls, verheiratet war, wird in diesem Zusammenhang nur indirekt erwähnt, indem es heißt, Saul habe Michal, Davids Frau, Palti, dem Sohn Laischs gegeben. In dem Kommentar heißt es, dass Gott Palti vor der Übertretung bewahrt habe, zum Mann Michals zu werden, weswegen die Selbstbeherrschung Paltis gepriesen wird. Das Kapitel schließt mit einer Auslegung zu Prov 31,30: „Eine Frau, die JHWH fürchtet, darf sich preisen“, wobei der Vers gerade nicht auf eine Frau, sondern auf Palti und Gelehrte bezogen wird.

I Samuel 26 I Sam 26,1 berichtet, die Sifiter hätten Saul über Davids Aufenthaltsort informiert, der sich immer noch vor Saul versteckt hält. Der Jalkut übergeht die Details von Davids Aufenthalt und der nächtlichen Expedition Davids und Abischais zu Sauls Schlafplatz, zu dem sie trotz scharfer Bewachung Sauls durchdringen. Zu I Sam 26,9, „vertilge ihn nicht, denn er ist der Gesalbte JHWHs“, zitiert der Jalkut MidrPs 58,1, da auch Ps 58,1 mit einem „vertilge nicht“ beginnt. Davids Rede an Abischai, Saul werde als der Gesalbte durch die Vorsehung Gottes fallen, übergeht der Jalkut. Zu I Sam 26,14, „willst du nicht antworten, Abner?“, erklärt der Jalkut narrativ mit MidrPs 58,1, warum Abner auf Davids Frage verstummte. In I Sam 26,15-18 wirft David Abner vor, Saul nicht richtig bewacht zu haben. Saul hört Davids Stimme, und David fragt erneut Saul, warum er ihn verfolge. Der Jalkut übergeht diese Passage. Zu Davids Schwur in I Sam 26,19, „wenn JHWH dich gegen mich aufgehetzt hat, soll er ein Speiseopfer riechen“, erklärt der Jalkut mit bBer 62b, David sei dafür von Gott gestraft worden, dass er ihn als jemanden bezeichnet habe, der aufhetzt. Zu der nachgezogenen Frage an Saul in I Sam 26,18, „warum verfolgt mein Herr seinen Knecht?“, verweist der Jalkut mit Jelamdenu auf die gute Sitte, jemanden, der höherrangig ist, beim Reden anzuschauen, wenn freundlich gesprochen wird. Wenn aber strenge Worte gesprochen werden, wendet man das Gesicht ab. Dann springt der Jalkut zu I Sam 26,10, zu Davids erstem Schwur zurück: „So wahr JHWH lebt, JHWH soll ihn hinwegraffen“. Der Jalkut kritisiert David mit SDtn § 33, nicht Gott, sondern der eigene Trieb muss beschworen werden, nichts Böses zu tun. Dann hebt er mit MidrPs 7,2 hervor, dass alle drei Omen Davids aus I Sam 26,20

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sich an Saul erfüllten: „JHWH soll ihn wegraffen, oder sein Tag wird kommen und er wird sterben, oder er wird in den Krieg ziehen und umkommen“. Er zitiert mit derselben Quelle Koh 10,20, „auch in deinen Gedanken fluche nicht dem König“, und ermahnt David, der ebenso wie Saul als König Fehler begehen wird. Beide waren fehlbar und doch zugleich für das Königtum geeignet. Zu I Sam 26,12 erklärt der Jalkut mit GenR 17,5, David habe unbemerkt zu Saul gelangen können, weil ein Tiefschlaf auf Sauls Männer gefallen war. Drei unterschiedliche Ausprägungen dieses Tiefschlafs werden benannt. Dann kehrt der Jalkut zu der fortlaufenden Auslegung der Rede Davids an Saul in I Sam 26,19 zurück. Zu Davids Ausruf, „und wenn es Menschen sind, seien sie verflucht vor JHWH, dass sie mich heute von der Teilhabe am Erbe JHWHs vertreiben, indem sie sprechen: Geh, diene anderen Göttern“, fragt der Jalkut mit bKet 110b, was David gemeint habe. Er klärt dann: „Vielmehr will dir das sagen: Jeder, der nicht im Land Israel wohnt, dem rechnet es die Schrift an, als treibe er Götzendienst.“ Mit SDtn § 43 fragt der Jalkut dann nach, ob David, der sich ja lange im Land der Philister aufgehalten hatte, tatsächlich Götzendienst getrieben habe. Es wird erklärt, nicht automatisch treibe der im Ausland Wohnende Götzendienst, sondern derjenige, der von den Worten der Tora ablässt.

I Samuel 28 Nach I Sam 28,1 sammeln sich die Philister erneut gegen Israel, als sich David noch bei Achisch, dem König von Gat, auf der Seite der Philister aufhält. In I Sam 28,2 bestellt Achisch David zu seinem Leibwächter. Beides übergeht der Jalkut. I Sam 28,3 erinnert daran, dass Samuel gestorben war und Israel die Totenklage um ihn gehalten hatte. Mit Seder Olam 13 bringt der Jalkut einen Nachruf auf Samuel, indem er dessen Lebensdaten rekonstruiert. Der Jalkut übergeht I Sam 28,4-6, wo berichtet wird, dass die Philister sich gegen Israel sammeln, und dass Saul sich vor den Philistern gefürchtet habe. Sein Rufen zu Gott sei nicht beantwortet worden. Weil Gott Saul nicht antwortet, lässt er nach einer Totenbeschwörerin suchen. Zu I Sam 28,7 vergleicht der Jalkut Saul mit TanB emor 4 mit jemandem, der alle Hähne schlachten lässt und sich dann beklagt, dass nicht gekräht wird. Aufgrund einer Wortähnlichkeit wird dann zu I Sam 28,8 geschlossen, dass Saul sich schon hier vom Königtum losgelöst habe, als er nach der Wahrsagerin suchen ließ. Daher sei der Gang zu ihr dunkel wie die Nacht gewesen. Der Jalkut übergeht die Weigerung der Totenbeschwörin in I Sam 28,9, Sauls Wunsch zu erfüllen, indem sie auf Sauls Verbot verweist, Tote zu beschwören. Dass Saul nach I Sam 28,10 der Frau daraufhin zuschwört, ihr werde kein Leid geschehen, vergleicht der Jalkut mit TanB emor 4 mit einer Frau, die sich bei ihrem Liebhaber befindet und beim Namen ihres Mannes schwört. Zu I Sam 28,11 deutet der

Einleitung  39

Jalkut mit derselben Quelle die Formulierung ‫את מי‬. Dann erklärt er zu I Sam 28,12 verschiedene Praktiken der Totenbeschwörung. Zu I Sam 28,14 wird festgehalten, daran, dass Samuel in seinem Obergewand aufgestiegen sei, sei zu erkennen, dass die Wiederbelebung der Toten in den Kleidern geschieht, in denen sie bestattet wurden. Die Formulierung „du hast mich aufgestört“ (‫ )הרגזתני‬in I Sam 28,15 wird auf das klangähnliche „fürchten“ (‫ )להרגיז‬bezogen. Auf die Frage, warum Saul nicht mit den Urim und Tummim Gott befragt habe, antwortet der Jalkut mit TanB emor 4, Gott habe auch durch diese nicht mehr geantwortet, weil Saul die Priester in Nob habe töten lassen. Er verweist dann darauf, im Vergleich von I Sam 28,17 und I Sam 15,28 falle auf, dass Samuel als Toter genauere Angaben machte als als Lebender. Er sagt nicht mehr, Gott werde das Königtum einem „Gefährten geben, der besser ist“, sondern er nennt explizit Davids Namen, weil er nun nicht mehr fürchten muss, von Saul getötet zu werden. Der Jalkut übergeht die Ankündigung in I Sam 28,19, Saul werde mit seinen Söhnen am folgenden Tag sterben. Zu I Sam 28,20, „und Saul eilte und fiel der ganzen Länge nach zu Boden“, gibt der Jalkut bekannt, Saul habe seinen Hauptleuten eine Notlüge überbracht, denn er habe ihnen gesagt, sie würden siegreich sein. Saul aber, der wusste, dass er sterben werde, habe sich über dieses Strafgericht gefreut. Dann geht der Jalkut mit bSanh 65b zurück zu I Sam 28,13 zur Totenbeschwörerin und informiert mit weiteren Details zu deren Praktiken. Zu I Sam 28,14 bringt er mit GenR 95,1 eine zusätzliche Erklärung, warum die Toten so auferstehen, wie sie gestorben sind, und zu I Sam 28,15 erklärt der Jalkut mit bChag 4b, dass mit Blick auf I Sam 28,13, „da sagte die Frau zu Saul: Ich habe Elohim aus der Erde aufsteigen (‫ )עולים‬sehen“, die Plurale darauf hinweisen, dass Mose mit Samuel aufgestiegen sei. Mit bBer 12b stellt der Jalkut zu I Sam 28,15 fest, „und Saul sagte: Mir ist sehr eng“, Saul sei vergeben worden, weil er sich geschämt habe. Dass ihm sogar die Tötung der Prister von Nob vergeben wurde, ist daran zu sehen, dass er nach seinem Tod bei Samuel bleiben darf. Zudem wird er nach II Sam 21,6 noch nach seinem Tod als „Erwählter JHWHs“ bezeichnet. Mit MidrSam 23,4 stellt der Jalkut daher fest: „Der Tod Sauls war besser als sein Leben“. Der Jalkut beschließt das Kapitel mit einem Auschnitt aus PRE 33, der den Plural in I Sam 28,13 noch weiter als zuvor deutet: Mit Samuel und Mose stiegen auch die Toten auf, die Samuel und Mose aufsteigen sahen, da sie glaubten, die Wiederbelebung der Toten sei gekommen. Der Abschnitt schließt mit einem Lob auf Samuel, der als Prophet sowohl zu Lebzeiten als auch nach seinem Tod prophezeite. Weil aber Saul auf Samuel hörte, wurde ihm gewährt, im Tod bei Samuel zu sein. Der Jalkut übergeht I Sam 28,22-25, das Mahl, das die Totenbeschwörerin Saul bereitet.

40  Jalkut Schimoni Samuel

I Samuel 30 Der Jalkut übergeht zudem das gesamte Kapitel 29, das davon berichtet, wie David auf Seiten der Philister gegen die Amalekiter kämpft und wie die Frauen Davids in seiner Abwesenheit in Gefangenschaft geraten. Ein ägyptischer Knecht der Amalekiter, der krankheitsbedingt von den Amalekitern zurückgelassen wurde, wird von David gefunden. Zu I Sam 30,12, „sie gaben ihm ein Stück Feigenkuchen“, wird auf die Ausführung von bJoma 83b in § 117 des vorliegenden Buches verwiesen. Der Jalkut übergeht die restliche Geschichte und erwähnt lediglich mit I Sam 30,17, dass David die Amalekiter „von der Morgendämmerung bis zum Abend“ schlug. Mit bBer 3b wird versucht zu ermitteln, wie diese Zeitangabe zu verstehen ist. Mit GenR 78,15 heißt es dann, die vierhundert Amalekiter, die lebend entkamen, hätten sich einer nach dem anderen davongestohlen. Über den Streit der Männer Davids, wie die Beute zu verteilen sei, berichtet der Jalkut mit GenR 43,9 nur, David habe nach I Sam 30,25 schriftlich festgehalten, dass alle Männer gleich behandelt werden, egal, ob sie Wache beim Trupp waren oder in den Kampf gezogen sind. Dies setzt ihn in Gegensatz zu Abraham, der nach Gen 14,24 nur die entlohnte, die mit ihm in den Kampf hinausgezogen waren.

I Samuel 31 Über das Ende Sauls und seiner Söhne berichtet der Jalkut nichts weiter. Es findet sich aber ein Verweis auf bSota 10b in § 71 Jalkut Richter. Der Jalkut beschließt mit PRE 17 und einem Lob auf die Männer von Jabesch Gilead, die Saul und seinen Söhnen die letzte Ehre erweisen. Daher wird Gott sie, die zum Stamm Manasse gehören, in der kommenden Zukunft besonders belohnen.

Einleitung  41

1.4 Jalkut Schimoni zu II Samuel Der Jalkut Schimoni zu II Samuel besteht aus 202 Einzeltexten aus Talmud und Midrasch, die zu einem fortlaufenden Kommentar zu II Samuel zusammengefügt wurden: Tab. 3: Anzahl der in Jalkut Schimoni zu II Samuel benutzen Quellen Quelle

Anzahl

Quelle

Anzahl

bTalmud



Sifre Numeri



Midrasch Psalmen



Deuteronomium Rabba



Midrasch Samuel



Jelamdenu



Tanchuma Buber



Tosefta



Genesis Rabba



Sifre Deuteronomium



Mekhilta



Rut Rabba



jTalmud



Tosefta



Seder Elijahu Rabba



Threni Rabba



Pesiqta de-Rab Kahana



Panim Acherim B



Pirqe de-Rabbi Eliezer



Mischna



Pesiqta Rabbati



Seder Olam



Leviticus Rabba



unbekannt



Hauptquellen des Jalkut zu II Samuel sind der babylonische Talmud, Midrasch Psalmen, Midrasch Samuel, Tanchuma und Genesis Rabba.

II Samuel 1 Die Auslegung aus GenR 62,4 zu II Sam 1,1, „es geschah nach dem Tode Sauls“, mit der der Jalkut die Kommentierung zu II Samuel beginnt, findet sich in § 1 in Jalkut Josua ausgeführt. II Sam 1,2-8, wo über die Ankunft des jungen Kriegers bei David berichtet wird, der angibt, Saul getötet zu haben, übergeht der Jalkut. Zu der Angabe des Kriegers in II Sam 1,9, Saul habe ihn gebeten, getötet zu werden, indem er zu ihm gesagt habe: „Denn Schwäche hat mich ergriffen,“ erklärt der Jalkut mit TanB metsora 4, das Hapax legomenon „Schwäche“ (‫ )השבץ‬sei ein anderer Ausdruck für „die hohenpriesterlichen Gewänder“. Diese Auslegung gründet sich in der Klangähnlichkeit zu „goldenes Geflecht“ (‫ )משובצים‬in Ex 28,20.

42  Jalkut Schimoni Samuel

Zu II Sam 1,11-12, „da ergriff David seine Kleider und zerriss sie, und sie trauerten“, erklärt er mit bMQ 26a, Fürst, Richter und schlechte Nachrichten kommen oft zusammen vor. Zu II Sam 1,13, „ich bin der Sohn eines fremden Mannes, eines Amalekiters“, hebt der Jalkut mit Mek amalek 2 hervor, dass kein Amalekiter Proselyt werden kann. Mit TanB tetse 18 erklärt der Jalkut, der Mann, der Saul getötet habe, sei der Sohn des Edomiters Doeg gewesen, da er wie Doeg Blut vergossen habe. Nach PRK 3 war es sogar Doeg selbst, der Saul tötete. II Sam 1,17, die Ankündigung des Klagelieds von David über Saul, fehlt in der Kommentierung. Zu II Sam 1,18, „siehe, das steht im Buch des Aufrechten geschrieben“, stellt der Jalkut mit bAZ 25a fest, es gehe um das Buch über Abraham, Isaak und Jakob, das Buch Deuteronomium oder das Buch der Richter. II Sam 1,19-23 aus dem Klagelied Davids wird nicht kommentiert. Zu II Sam 1,24, „ihr Töchter Israels, weint um Saul, der euch [in] Scharlach mit kostbarem Schmuck kleidete“, erklärt der Jalkut mit MidrSam 25,1, Saul habe die Frauen seiner Soldaten beschenkt, um die Treulosigkeit ihrer Männer zu kompensieren. Der Jalkut übergeht II Sam 1,25, die Beklagten seien wie Helden gefallen. Zu II Sam 1,26, „leid ist es mir um dich, mein Bruder Jonatan. Schöner warst du mir als die Liebe von Frauen“, hält der Jalkut mit MidrSam 25,3 fest, dass David Jonatan mehr liebte als Michal und Abigail.

II Samuel 2 Kapitel 2, in dem David König über Juda wird und es zu Kriegen zwischen Juda und Israel kommt, wird im Kommentar des Jalkut nicht ausgeführt. Es finden sich lediglich zwei Hinweise auf Deutungen zu II Sam 2,23 und II Sam 2,30, die an anderer Stelle ausgeführt sind.

II Samuel 3 II Sam 3,1 stellt fest, dass es einen langen Kampf zwischen dem Haus Sauls und Davids gab. Der Jalkut übergeht dies. Zu II Sam 3,2, wo die Söhne Davids aufgezählt werden, zitiert der Jalkut mit bSanh 21a das Königsrecht, das dem König verbietet, mehr als achtzehn Frauen zu halten. Es wird erklärt, dass diese Zahl aus II Sam 12,8 mit Hilfe eines Ribbui, der Einschließungsregel, abgeleitet wird, und dass es unterschiedliche Interpretationen dazu gibt. Der Abschnitt geht außerdem auf Michals Kinderlosikgkeit ein und unterscheidet zwischen Frauen und Nebenfrauen. Insgesamt habe David 400 Kinder gehabt. Im Folgenden wird zu II Sam 3,3 mit bBer 4a, der Name „Kilab“ als zweiter Rufname für „Daniel“ gedeutet. Eine alternative Auslegung aus Jelamdenu liest den Namen als Notarikon.

Einleitung  43

Der Jalkut überspringt die Geschichte Abners in II Sam 3,4-25, der, von Sauls Sohn Mefiboschet dafür getadelt, Rizpa, eine Nebenfrau Sauls zu sich genommen zu haben, zu David überläuft. Nach II Sam 3,22 entlässt David Abner in Frieden, wovon Joab, der Heerführer Davids nach II Sam 3,23 hört. Nach II Sam 3,25 vermutet Joab, dass Abner David ausspinonieren wollte. Zu II Sam 3,26, „Joab ging weg von David und sandte Boten hinter Abner her, und sie brachten ihn von der Zisterne Sira zurück“, spekuliert der Jalkut mit bSanh 49a darüber, ob Abner zufällig oder durch das Gericht eines Gerichtshofes getötet wurde. Damit verdeckt der Jalkut die klare Aussage aus II Sam 3,27, Joab habe Abner als Rache für den Tod seines Bruders erstochen. Den Fluch Davids über Joab in II Sam 3,29, „nicht soll dem Hause Joabs ein Samenflüssiger und Aussätziger fehlen“, stellt der Jalkut mit TanB toldot 7 etwas Positives entgegen: Das Verdienst des Vaters erwirkt für seinen Sohn Schönheit, Kraft, Reichtum, Weisheit und Jahre. Zu II Sam 3,31, „und König David ging hinter der Bahre“, diskutiert der Jalkut mit bSanh 20a, ob ein König öffentlich trauen darf. In derselben Quelle findet sich eine Auslegung zu II Sam 3,35, die auf eine Überlieferungsvariante im Vers verweist: „Da erhob sich das ganze Volk [und ging], um König David zu erfrischen (‫“)להברות‬: „Geschrieben steht „auszutilgen“ (‫ )להכרות‬und zu lesen ist: „zu erfrischen“ (‫“)להברות‬. Zudem wird diskutiert, warum Abner mit einem solch unehrenhaften Tod bestraft wurde. Den kryptischen Ausruf Davids in II Sam 3,39, „ich, heute bin [ich noch] schwach und [doch] zum König gesalbt, und jene Männer, Söhne der Zeruja, sind stärker als ich“, hält der Jalkut mit bSanh 105a für einen Akt der Frechheit, die manchmal sogar zu einem Ziel führt.

II Samuel 4 Zu dem Kapitel über die Ermordung von Jonatans Sohn Mefiboschet bringt der Jalkut nur zu II Sam 4,4, „und sein Name war Mefiboschet“, einen Kommentar aus bBer 4a, der sich um Klärung bemüht, warum als weiterer Name „Isch-Boschet“ in II Sam 4,8 angegeben wird.

II Samuel 5 In II Sam 5 wird David in Hebron zum König über ganz Israel eingesetzt. Der Jalkut übergeht, dass die Ältesten aller Stämme zu David kommen und dass David mit 30 Jahren König wird. Zu II Sam 5,6, „die Männer von Jebus sagten: Du wirst nicht hierher kommen“, verweist der Jalkut auf § 28 in Jalkut Josua, wo der Beitrag ausgeführt ist. Er übergeht mit II Sam 5,7-18 die Eroberung Jerusalmes, Hirams Lieferung von Holz für den Bau von Davids Palast und die Bemerkung, David habe weitere Frauen genommen,

44  Jalkut Schimoni Samuel

die ihm Söhne gebaren. Außerdem übergeht der Jalkut II Sam 5,17-20 mit dem Hinweis, dass die Philister gegen David aufzogen, als sie hörten, er sei König geworden. David schlägt die Philister, die nach II Sam 5,21, ihre Götzen zurücklassen. Dazu merkt der Jalkut mit bAZ 44a an, es habe Unstimmigkeiten gegeben, wie mit diesen Götzen zu verfahren sei. Als sich die Philister erneut sammeln, erfragt David von Gott, wie er vorzugehen hat. Die Antwort Gottes in II Sam 5,24, „und es wird sein, wenn du ein fortschreitendes Geräusch auf den Wipfeln der Baka-Bäume hörst“, erklärt der Jalkut mit MidrPs 27,2, indem er das schwierige „fortschreitend“ ‫ הצעדה‬mit „Bedrängnis“ ‫ בצרע‬in Verbindung bringt. Auch das „beeil dich“ des Verses wird klanglich gedeutet. Mit derselben Quelle präsentiert der Jalkut weitere Details, wie klug David den Rat Gottes umsetzte, woraufhin man Gott David preisen lässt, er sei vorzüglicher als Saul gewesen.

II Samuel 6 II Sam 6 berichtet darüber, wie David die Bundeslade nach Jerusalem holt. Zu II Sam 6,1, „David versammelte wieder jeden Erlesenen in Israel, dreißigtausend“, erklärt der Jalkut mit MidrSam 25,5, David habe 90.000 Mann rekrutiert, was durch die Anwendung der Einschließungsregel ermittelt wird. In einem nächsten Schritt fasst der Jakut die Geschichte durch Zusammenfügung von II Sam 6,3 und II Sam 6,8 zusammen: „Sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen. […] Und es zehrte an David, dass JHWH Usa [mit] einem Riss weggerissen hatte“. Mit SNum § 42 erklärt der Jalkut, Usa sei getötet worden, weil er die Lade nicht auf der Schulter getragen habe. Mit jSanh 10,2 verdeutlicht er weiter, wie gefährlich das Tragen der Lade war, die als göttliche Kraft sich selbst bewegen konnte. Auch als David die Fundamente für den Tempel graben ließ, stieß er auf ähnliche Kräfte. Da nach II Sam 16,23 Ahitofel als bester Ratgeber gilt: „Und der Rat Ahitofels, den er in jenen Tagen gab, war, als ob man Gott in der Sache befragt hätte“, wird Ahitofel in der narrativen Auslegung zum Ratgeber Davids in Sachen Lade und Fundamentlegung des Tempels. Ahitofel aber wurde hochmütig. Der Jalkut lässt ihn mit jSanh 10,2 sagen: „Nach dem Recht hat David zu sterben, und ich bin König. David sagte: Wer ist weise, es festzuhalten? Und hält er es nicht fest, wird sein Ende sein, sich zu erhängen.“ Damit wird geklärt, warum Ahitofel trotz seiner Weisheit Selbstmord begeht. Zu II Sam 6,6, „Und sie kamen zur Tenne des Nachon. Da streckte Usa [seine Hand] zur Lade Gottes aus und fasste sie an, denn die Rinder hatten sich losgerissen“, bringt der Jalkut mit bSota 35a einen Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: „Die Lade trägt ihre Träger, um wieviel mehr doch sich selbst!“ Usas Tod wäre demnach vermeidbar gewesen. Als anderer Grund wird angegeben, Usas Tod sei durch Unreinheit verursacht worden. Mit derselben Quelle deutet der Jalkut das Verb in II

Einleitung  45

Sam 6,8, „und es zehrte (‫ )ויחר‬an David“, aufgrund von klanglichen Ähnlichkeiten zu anderen Wörtern. Zudem wird der Vers verstanden, David sei von Gott bestraft worden. Grund für die Strafe sei es, dass David die Tora in Ps 119,54 als „Gesänge“ bezeichnet habe. Zu II Sam 6,13, „und es geschah, wenn die Träger der Lade [JHWHs] sechs Schritte getan hatten, opferte er ein Rind und ein Mastvieh“, verweist der Jalkut mit bSota 35b auf die abweichenden Angaben von sieben Farren und sieben Widder in I Chr 15,26, die mit dem auszulegenden Vers harmonisiert werden. Mit Seder Olam 14 bringt der Jalkut weitere Einzelheiten, wie das Aufstellen der Lade zelebriert wurde, bis Salomo sie in den Tempel brachte. Dann geht der Jalkut zurück zu II Sam 6,11, „JHWH segnete das Haus des Obed Edom“, und erklärt mit Mek wa-jassa 7, Israel habe Weihrauch, Lade und Stab Aarons als Strafe Gottes angesehen, wovon Obed Edom sich distanziert habe, weswegen er gesegnet wurde. Mit bBer 63b-64a und jJeb 4,12 beschreibt der Jalkut den Segen Obed Edoms, der vor allem in Kinderreichtum bestand. Er beschließt die Sinneinheit mit einem Schluss vom Leichteren auf das Schwerere aus SDtn § 38: „Und wenn er2 wegen der Lade, die weder für Gewinn noch für Verlust angefertigt worden war und in der nur die zerbrochenen Tafeln waren, gesegnet wurde, um wieviel mehr werden die Gerechten ihretwegen gesegnet“. Zu II Sam 6,16, „als die Lade JHWHs [zur] Stadt Davids kam und Michal, die Tochter Sauls, sah den König springen und tanzen vor JHWH, da verachtete sie ihn in ihrem Herzen“, beschreibt der Jalkut mit MidrSam 25,6 die Verachtung Michals, die sie David gegenüber zur Sprache gebracht habe. David aber habe ihr gegenüber die Ehre Gottes verrteidigt: „Die aus dem Hause deines Vaters suchten ihre eigene Ehre und haben die Ehre des Himmels verlassen. Ich aber mache [es] nicht so; ich lasse vielmehr meine eigene Ehre ruhen und suche die Ehre des Himmels.“ Zu II Sam 6,19, „und er teilte an das ganze Volk aus“, ermittelt der Jalkut mit bPes 36b die Lebensmittel, die David an das Volk ausgab.

II Samuel 7 II Sam 7,1-3 berichtet von einer ruhigen Zeit Davids, in der er in seinem Zedernpalast sitzt und sich daran erinnert, dass die Lade nur in einem Zelt wohnt. Als er dies dem Propheten Natan mitteilt, rät ihm dieser, alles zu tun, was in seinem Herzen ist. Der Jalkut übergeht diese Passage, da in II Sam 7,4 Natan eine dies korrigierende Nachricht erhält: Zu II Sam 7,4, „es geschah in jener Nacht, da geschah das Wort JHWHs an Natan“, berichtet der Jalkut mit MidrSam 26,1, Gott habe in David einen notorischen Gelübdeableger gesehen, weswegen er ihm nach I Chr 17,4 verboten habe,

 2 Siehe II Sam 6,12: Obed Edom, der die Lade in seinem Haus aufgenommen hatte.

46  Jalkut Schimoni Samuel

den Tempel zu bauen. In II Sam 7,5 ist dies behutsamer formuliert, als Gott mit dem Propheten Natan spricht. II Sam 7,5, „solltest du mir ein Haus bauen“, kontrastiert der Jalkut daher mit PR 2,5 mit I Chr 17,4 und erklärt, David habe erst sich selbst, dann die Lade versorgen wollen. Aber Salomo habe nach I Reg 6,38 erst den Tempel, dann nach I Reg 7,1 seinen Palast erbaut. Dennoch wird Salomo nach II Chr 6,42 das Feuer für den Tempel nur dadurch gewährt, dass er Gott an die Barmherzigkeiten Davids erinnert. Nach PR 2,6 wird David der Bau des Tempels verweigert, weil er nach I Chr 22,8 viel Blut vergossen hat. Das Blutvergießen wird ihm aber nicht als Schuld angerechnet, sondern in dieser narrativen Auslegung wird David der Bau des Tempels deswegen verweigert, weil sein Tempel unzerstörbar wäre. Gott wird aber einst seinen Zorn durch die Zerstörung des Tempels besänftigen. Weil David jedoch den Bau des Tempels geplant hat, wird Gott es ihm anrechnen, als habe er ihn tatsächlich gebaut. Mit MidrSam 26,2 erzählt der Jalkut weiter, David habe bereits die Fundamente des Tempels zu graben begonnen. Er habe 1500 Ellen tief gegraben, sei aber immer auf Erde gestoßen, die bereits bewohnt gewesen sei, denn in jeder Erdschicht fand sich Keramik. Der Jalkut übergeht mit II Sam 7,6-8 einen weiteren Teil der Rede Gottes an Natan. Zu II Sam 7,9, „ich werde dir einen Namen machen wie den Namen der Großen“, erklärt der Jalkut mit bPes 117b, dass David daher den Beinamen „Schild“ trage. II Sam 7,10, „ich habe einen Ort für mein Volk gesetzt, und ich habe es eingepflanzt“, bezieht der Jalkut mit MidrSam 26,4 auf die große Versammlung und den Tempel. Mit bBer 7b fügt er hinzu, jeder, der einen Ort für seine Tora festsetze, dessen Feinde werden fallen. Der Jalkut übergeht das problematische II Sam 7,11, wo Gott erklärt, er habe seit der Zeit der Richter David Ruhe vor seinen Feinden schaffen wollen. Er verkündet zudem, David, der bereits in seinem Palast wohnt, ein Haus bauen zu wollen. Zu II Sam 7,12, „wenn deine Tage voll sein werden und du mit deinen Vätern liegen wirst“, zeigt der Jalkut mit MidrSam 26,5 und jBer 2,1, wie sich die Lebensjahre Davids errechnen lassen. Der Jalkut überspringt zunächst mit II Sam 7,12-17 den Rest der Rede Gottes an Natan. Dann wird zu II Sam 7,18, „da ging König David“, auf § 78 in Jalkut I Samuel verwiesen. Es folgt ein Abschnitt aus Jelamdenu, in dem erklärt wird, dass David sich erst an Gott gewandt habe, nachdem er sich nach der Absage Gottes beruhigt hatte. Dieses Verhalten nimmt Rabbi Aqiba für sich zum Vorbild. Dann kehrt der Jalkut zurück zu II Sam 7,14, das mehrere Hapax legomena aufweist, auf die der Jalkut aber interessanterweise nicht eingeht. Zu, „wenn er sich vergeht, werde ich ihn mit einem Stab von Menschen bestrafen“, stellt der Jalkut mit TanB bereschit 26 fest, dies seinen die Widersacher Hadad und Reson, ohne dies weiter zu erklären. Zu „und mit Plagen der Menschensöhne“ erklärt er mit GenR 20,11, dies seien Dämonen.

Einleitung  47

Der Jalkut fährt dann zu II Sam 7,19, „und du hast für klein gehalten“, mit MidrSam 27,2 fort, das auf I Chr 17,17 und damit auf die Relativität der Aussage verweist: Dies ist nur in den Augen Davids so. Der Jalkut überspringt mit II Sam 7,20-22 einen weiteren Teil des Gebets Davids, in dem dieser Gott preist. Zu II Sam 7,23, „damit du Völker vor deinem Volk vertreibst, das du erlöst hast“, versichert der Jalkut mit Mek pischa 14, dass Gott auch in der Knechtschaft bei Israel verweilt. Mit MidrSam 27,2 deutet er „elohim“ im selben Vers als Mose und Aaron, da auch das Verb, im Gegensatz zu I Chr 17,21, im Plural steht. Zu II Sam 7,24 wird auf § 33 in Jalkut Josua verwiesen. Der Jalkut übergeht mit II Sam 7,25-28 einen weiteren Teil von Davids Gebet. Er beschließt die Kommentierung des Kapitels mit einem Gleichnis aus MidrSam, 27,2 zu II Sam 7,29, „und nun, beginne und segne das Haus deines Knechtes“: Der Segen stellt sich dann ein, wenn David gegen die Völker kämpft.

II Samuel 8 Der Jalkut beginnt die Kommentierung des Kapitels mit PRE 36 zu dem notorisch schwierigen II Sam 8,1: „Und er nahm die Zügel des Eids aus der Hand der Philister“. Dort wird mit Gen 26,28 darauf verwiesen, dass Isaak einen Bund mit den Philistern geschlossen hatte, indem er als Schwurzeichen eine Elle vom Zaumzeug eines Esels abgeschnitten habe. Dieses Schwurzeichen habe David weggenommen. Zu II Sam 8,2, „er schlug auch die Moabiter und maß sie mit der Schnur und ließ sie sich zu Boden legen“, führt der Jalkut mit bSanh 39b Sprichwörter an, die diese Situation auf den Punkt bringen, da David auf seiner Flucht vor Saul seine Eltern gemäß I Sam 22,3-4 nach Moab in Sicherheit brachte. Daher gilt: Vom Wald selber kommt die Axt, die die Bäume fällt: David erschlug Verbündete. Mit MidrPs 7,5 begründet der Jalkut dann Davids Vorgehen damit, seine Eltern seien – offenbar in Moab, was aber nicht explizit gesagt wird – getötet worden. Dafür wird aber kein Beleg gebracht. Der Jalkut überspringt II Sam 8,3-12, wo über den Krieg mit Hadad-Eser, dem König von Zoba, berichtet wird. Zu II Sam 8,13, das angibt, David habe 18.000 Edomiter im Salztal geschlagen, verweist der Jalkut mit GenR 74,15 auf die widersprechende Angabe in Ps 60,2, wonach David 12.000 Edomiter im Salztal schlug. Im selben Zusammenhang wird erwähnt, dass David Aram geschlagen habe. Nach GenR 74,15 hatten Aram und Moab aber Schutzbriefe, wovon Gen 31,52 und Dtn 2,9 Zeugnis ablegen. David habe jedoch nachgewiesen, dass beide dieses Schutzabkommen nach Jdc 3,13 und Num 22,5 zuerst brachen. Nach TanB debarim 3 verweisen die unterschiedlichen Zahlen von 12.000 und 18.000 Edomitern auf zwei unterschiedliche Kriege. Der Jalkut übergeht II Sam 8,14, ganz Edom sei David untertan geworden. Zu II Sam 8,15, „David übte Recht und Gerechtigkeit“, erklärt der Jalkut mit bSanh 6b, dass

48  Jalkut Schimoni Samuel

immer ein Kompromiss zwischen Recht und Gerechtigkeit gefunden werden sollte. Da ‫ צדקה‬nicht nur „Gerechtigkeit“ sondern auch „Mildtätigkeit“ bedeutet, wird ein Beispiel von Davids Großzügikgeit angeschlossen. Zur zweiten Vershälft, „und Joab, der Sohn der Zeruja, war über das Heer [gesetzt]“, hebt der Jalkut mit bSanh 49a hervor, Joab habe David entlastet, damit dieser sich mit dem Studium der Tora beschäftigen konnte. Mit TanB schoftim 3 verweist der Jalkut darauf, dass David damit dem Gebot von Dtn 16,18 nachkam, „Richter und Amtsleute“ einzusetzen. Der Jalkut überspringt II Sam 8,16-17, wo weitere Amtsleute Davids genannt werden. Die in II Sam 8,18 zusätzlich erwähnten Funktionsträger Davids werden mit bBer 3b-4a allegorisch auf die Urim und Tummim und den Sanhedrin gedeutet. Das Kapitel beschließt der Jalkut mit bNed 62a zu II Sam 8,18, „und die Söhne Davids waren Priester“. Da David aber kein Nachkomme Aarons ist, kann er nicht als Priester gelten. Der Ausdruck wird daher metaphorisch auf „Gelehrtenschüler“ bezogen, die die gleichen Vorrechte wie Priester genießen.

II Samuel 9 Der Jalkut übergeht mit II Sam 9 die Geschichte Mefiboschets, der von David nach Jerusalem an seinen Hof geholt wird.

II Samuel 10 In II Sam 10,1 heißt es, der König der Ammoniter sei gestorben. Zu II Sam 10,2-4, „da sagte David: Ich will Hanun, dem Sohn Nahaschs, Gunst erweisen“, verweist der Jalkut mit TanB wa-jera 25 darauf, dass Nahaschs Vater den Eltern Davids zunächst Asyl gewährt hatte. Nachdem David aber weggegangen sei, habe man seine Eltern und Brüder erschlagen. Hier nun verweist man als Beleg auf I Chr 27,18, nur Elijahu habe als Bruder Davids überlebt. Dieser nun sei zu Nahasch geflohen, der ihn bewacht habe, bis David gekommen sei. Da aber nach Dtn 23,4 kein Ammoniter in die Gemeinde JHWHs aufgenommen werden dürfe, hätten die Ammoniter Davids Gesandten misstraut und ihnen die Bärte abgeschnitten. Der Jalkut übergeht II Sam 10,5-11, das die sich anschließende kriegerische Auseinandersetzung schildert. Zu II Sam 10,12, „sei stark und lass uns stark sein“, wird auf § 5 in Jalkut Josua verwiesen; II Sam 10,13-15, das sich ebenfalls auf Kriegsgeschehnisse bezieht, wird ebenfalls übergangen. Zu II Sam 10,16, das Schobach, den Heeresfürsten der Aramäer erwähnt, erklärt der Jalkut mit bSota 42b, es sei die Namensvariante „Schofach“ in I Chr 19,16 belegt. Die Diskrepanz wird gedeutet. Eine Deutung zu II Sam 10,17-19 fehlt, wo von Davids Siegen gegen Aramäer und Ammoniter berichtet wird.

Einleitung  49

II Samuel 11 Zu II Sam 11, das die Geschichte Davids mit Batscheba erzählt, geht der Jalkut mit David ins Gericht. Mit bSanh 107a erklärt er, David habe sich selbst in Versuchung gebracht und sei gestrauchelt. Er habe tagsüber geschlafen, daher habe er die Halacha vergessen. Sein sexuelles Begehren wird zudem gerügt: „Ein kleines Glied gibt es beim Menschen. Wenn man es sättigt, hungert es, und wenn man es hungern lässt, ist es satt“. Dass Batscheba für David sichtbar wurde, als sie sich wusch, wird Satan zugeschrieben. Er habe den Vorhang vor Batscheba wegfliegen lassen. Zu II Sam 11,3, „ist das nicht Batscheba, die Tochter von Eliam, die Frau des Hetiters Urija“, errechnet der Jalkut mit bSanh 69a, dass Batscheba, die Mutter Salomos, mit 8 Jahren zeugungsfähig gewesen sei. Der Jalkut beschließt dann die Kommentierung mit dem Tötungsbefehl Davids über Urija in II Sam 11,15: „Stellt Urija vorn nahe dem [stärksten] Kampf“. Nach TanB mas՚e 9 gab David Joab diese Anweisung, die dieser ausführte. Der Jalkut übergeht weitere unrühmliche Einzelheiten der Geschichte.

II Samuel 12 II Sam 12 enthält die Strafrede des Propheten Natan an David, der diesem die Tötung Urijas, um Batscheba zur Frau nehmen zu können, in einem Gleichnis vorhält. Der Jalkut übergeht mit II Sam 12,1-3 den Anfang des Gleichnisses. Zu II Sam 12,4, ein reicher Mann habe das einzige Lamm eines armen Mannes für das Mahl seines Gastes zubereitet, weist der Jalkut mit bSuk 52b darauf hin, dass im Gleichnis der Gast erst als Wanderer und zum Schluss als „Mann“ bezeichnet wird, was auf Urija bezogen wird. Der Jalkut übergeht mit II Sam 12,5, dass David über den Inhalt des Gleichnisses in Zorn geriet. Seine Antwort in II Sam 12,6, „das Lamm soll er vierfach bezahlen“, bezieht der Jalkut mit MidrPs 3,4 auf Absaloms Schändung von Davids Nebenfrauen: Da David Ehebruch begangen hat, werden sechzehn seiner Frauen Ehebruch begehen. Da er einen Menschen getötet hat, werden ihm sechzehn, vier mal vier, getötet werden. Dieser Kommentar ist in § 121 von Jalkut I Samuel ausgeführt. II Sam 12,7, in dem Natan David als den Übeltätet des Gleichnisses identifiziert, übergeht der Jalkut. Zu II Sam 12,8, „und ich gab dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn“, setzt sich der Jalkut mit bSanh 18a/19b mit der Lehre auseinander, dass man die Witwe eines Königs nicht heiraten dürfe. Gedeutet wird dann, er habe Merab und Michal geheiratet, Frauen aus dem Haus des Saul. Zu II Sam 12,9, „warum hast du das Wort JHWHs verachtet?“, harmonisiert der Jalkut mit bSchab 56a den Widerspruch zu I Sam 18,14, wo es heißt, David habe Erfolg auf allen seinen Wegen gehabt. Daraus müsse geschlossen werden, dass David nicht gesündigt habe. Urija habe nämlich, wie es üblich gewesen sei,

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Batscheba, bevor er in den Krieg zog, einen Scheidebrief geschrieben. Urija sei, wie II Sam 11,11 zeige, wo er Joab und nicht David als seinen Herrn bezeichne, ein Rebell gegen das Königtum gewesen. Mit bQid 43a weist der Jalkut jedoch darauf hin, dass derjenige, der zu einem Mord anstiftet, des Mordes schuldig sei. David könne allerdings nicht bestraft werden, da der Mord durch die Ammoniter ausgeführt wurde. Der Jalkut übergeht den Fluch Gottes in II Sam 12,10-12 und Davids Schuldbekenntnis in II Sam 12,13. Mit MidrPs 4,2 verweist der Jalkut dann darauf, dass die Sünde von David genommen wurde und Gott David tröstete. „Trösten“ dient dann als Stichwort, das zu II Sam 12,24 überleitet: „Da tröstete David Batscheba, seine Frau, und er ging zu ihr“. Mit bMQ 15a verweist der Jalkut darauf, dass David erst nach den Trauertagen um Urija mit Batscheba schlief. Daraus wird die Regel abgeleitet, dass Trauernden der Beischlaf verboten ist. Mit dieser Stichwortverbindung überspringt der Jalkut das Strafgericht Gottes in II Sam 12,14-23. Mit bMen 53a-b erklärt der Jalkut dann, dass Salomo nach II Sam 12,25 „Jedidia“ genannt wurde, was „Geliebter“ bedeutet. Der Jalut übergeht die Eroberung der Hauptstadt der Ammoniter in II Sam 12,2629. Über die Krone, die David dem König der Ammoniter abnimmt, erzählt der Jalkut zu II Sam 12,30 mit MidrSam 27,4, dass sich darin ein wunderschöner Edelstein befunden habe.

II Samuel 13 Bezüglich der Vergewaltigung Tamars durch ihren Halbbruder Amnon, einer der Söhne Davids, kommentiert der Jalkut nur wenige Verse. Er beginnt mit Jonadab, dem Sohn von Schima, einem Bruder Davids in II Sam 13,3, da dieser der Anstifter aller Verwicklungen zwischen Amnon und Tamar ist. Auf eine Auslegung in § 3 von Jalkut Josua wird zur Stelle verwiesen. Zur Bitte Tamars an Amnon in II Sam 13,13, „sprich doch zum König, denn er wird mich dir nicht zurückweisen“, erklärt der Jalkut mit bSanh 21a, Tamar sei keine legitime Tochter Davids gewesen, sonst habe sie nicht sagen können, David werde einer sexuellen Verbindung zwischen ihr und Amnon zustimmen. Nach II Sam 13,15 schlägt Amnons Begehren in Hass um, weil er sich, wohl bei der Vergewaltigung, nach bSanh 21a einen Penisbruch zugezogen hatte. Mit derselben Quelle zieht der Jalkut dann die Schlussfolgerung, wenn es Tamar, die sittsam war, so erging, um wie viel schlimmer wird es jemandem ergehen, der nicht sittsam ist. Zudem wird darauf hingewiesen, dass das Verbot des Zusammenseins von Unverheirateten von Amnon und Tamar herrührt. Mit mAbot 5,16 kontrastiert der Jalkut dann die Beziehung der beiden zu der von Jonatan und David: „Eine Liebe, die von einer Sache abhängt, hört schließlich auf, so die Liebe von Amnon und Tamar. Und jede Liebe, die nicht von einer Sache abhängt, hört niemals auf, so die Liebe von David und Jonatan“.

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Zu II Sam 13,22, „Absalom redete nicht mehr mit Amnon, weder im Bösen noch im Guten“, zieht der Jalkut mit GenR 84,9 den Vergleich zu David, der ebenfalls nicht mehr mit Absalom redete. Er habe dies getan, weil er nicht friedlich mit ihm habe reden können. Der Jalkut beschließt das Kapitel mit bMQ 21a zu II Sam 13,31, „da stand König David auf, und er nahm seine Kleider und zerriss sie“, indem er nach der Herkunft dieser Gepflogenheit und weiterer Zeichen der Trauer fragt. Nach bMQ 22b muss das Einreißen eine Handbreite aufweisen.

II Samuel 14 Aus dem langen Kapitel, wie Joab die Begnadigung Absaloms erwirkt, kommentiert der Jalkut lediglich II Sam 14,2, „da schickte Joab nach Tekoa und ließ von dort eine weise Frau holen und sagte zu ihr: Tue so, als trauertest du, lege Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl“. Mit bMQ 15a-b erklärt er, von hier sei zu belegen, dass Trauernden das Waschen und Baden verboten ist. Mit bMen 85b fügt der Jalkut hinzu, eine Frau aus Teko sei gerufen worden, weil deren Weisheit durch das häufige Benutzen von Olivenöl herrühre. Er ergänzt mit bHor 13b, dass Olivenöl das Gedächtnis stärke.

II Samuel 15 Der Jalkut beginnt seine Kommentierung zu Absaloms Aufstand mit Seder Olam 14 zu II Sam 15,7, „am Ende von vierzig Jahren sagte Absalom zum König“, mit einer Zeitbestimmung: Gemeint ist das 40. Jahr der Königsherrschaft Davids, im 11. Jahr Samuels, als Salomo 12 Jahre alt war. Mit bNazir 4b-5a fügt er hinzu, Absalom habe deswegen langes Haar getragen, weil er ein unbefristeter Nasiräer gewesen sei. Mit bSota 34a und bTem 14b erklärt er, Absalom habe Lämmer aus Hebron geholt, weil es dort die besten Tiere gab. Dann wiederholt er mit tSota 3,16, er sei ein unbefristeter Nasiräer gewesen. Zum Friedensgruß Davids an Absalom in II Sam 15,9, „geh in Frieden“, betont der Jalkut, man solle diese Formulierung besser vermeiden, da Absalom ging und sich erhängte. Dann erzählt der Jalkut mit TanB wa-jetse 17, Absalom sei mit zweihundert Ältesten, die er in den Städten mit Hilfe eines Schreibens von David zusammengesucht habe, nach Hebron gegangen. Einen Beleg für diese Zahl ergibt sich aus II Sam 15,11. Die Beschreibung der Männer im Vers als, „sie waren berufen und gingen arglos“, deutet der Jalkut mit derselben Quelle, dass sie nicht wussten, worauf sie sich eingelassen hatten. Absalom aber versuchte, die Ältesten zu gewinnen, ihn zum König zu bestellen.

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Der Jalkut übergeht mit II Sam 15,12, dass Absalom Opfer darbrachte und mit II Sam 15,13-23 Davids Flucht aus Jerusalem vor Absalom bis zu seinem Überqueren des Kidron. Zu II Sam 15,24, das angibt, Zadok habe Jerusalem mit David verlassen, die Leviten hätten die Lade getragen und Abjatar habe ein Opfer dargebracht, erklärt der Jalkut mit bJoma 71b, die Funktion des Hohen Priesters sei es, die Urim und Tummim zu befragen. Zadok sei dabei erfolgreich gewesen, nicht jedoch Abjatar. Mit bSota 48b ergänzt der Jalkut: „Als die ersten Propheten aufhörten [zu prophezeien], haben Urim und Tummim aufgehört“. Die ersten Propheten aber seien David und Samuel gewesen. Der Jalkut übergeht mit II Sam 15,25-29 die Rede Davids, in der er Zadok beauftragt, mit der Lade nach Jerusalem zurückzuziehen. Zu II Sam 15,30, „und David stieg den Aufstieg zum Ölberg hinauf. Er stieg hinauf und weinte“, verweist der Jalkut mit MidrPs 3,3 darauf, dass David dabei Ps 3 verfasst habe. Nach Ps 119,52 habe er sich dadurch getröstet. Der Jalkut stellt dann II Sam 15,18 nach, „und alle seine Knechte gingen an seiner Seite vorüber, die Kreti und Pleti“, zu dem er die Funktion der „Kreti und Pleti“ lautmalerisch als Gerichtspersonen angibt. Er fügt II Sam 15,15 an, „sie sagten: Wie immer sich unser Herr, der König, entscheidet: Siehe, wir sind deine Knechte“, und führt mit MidrPs 3,3 aus, dass es von der Autorität eines Richters abhängt, ob sich das Volk ordnungsgemäß versammelt. Dann führt der Jalkut an, dass David nach II Sam 15,30 auf dem Gipfel Huschai, den Arachiter, trifft. Er erklärt, der Beiname leite sich von dem grichischen Wort „arche“ ab, und weise Huschai als Autoriätsperson aus. Mit bSanh 107a zieht der Jalkut dann einen Analogieschluss zu Dan 2,32 und deutet, David habe auf dem Berg Götzendienst treiben wollen, Huschai habe ihn aber davon abgehalten. Er habe David getadelt, Dtn 21,18 missachtet zu haben: Derjenige, der eine Frau wegen ihrer Schönheit nimmt, werde einen aufsässigen Sohn bekommen, wie David Absalom bekommen hat.

II Samuel 16 Der Jalkut berichtet nichts über II Sam 16,1-4, die Begegnung Davids mit Ziba, dem Diener Mefiboschets, der Mefiboschet bei David anschwärzt, nur deswegen in Jerusalem geblieben zu sein, weil er darauf hoffe, König zu werden. Ebenso übergeht der Jalkut mit II Sam 16,5-12, die Begebenheit mit Schimi in Bahurim, der David mit Steinen bewirft. Zu II Sam 16,13, „und David ging mit seinen Männen auf dem Weg“, weist der Jalkut mit MidrPs 3,3 fast sarkastisch darauf hin, dies sei selbstverständlich und müsse nicht eigens gesagt werden. Daher sei zu interpretieren, David sei auf dem Weg der Demut gegangen. Dann aber erklärt der Jalkut mit derselben Quelle, die Formulierung „an der Seite (‫ )בצלע‬des Berges“ verweise durch die Doppelbe-

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deutung des Wortes ‫ צלע‬als „Rippe“ wiederum auf seine Übertretung mit Batscheba. Schimi, von dem es zuvor heißt, er habe David mit Steinen beworfen, lässt der Jalkut dann sagen, er habe David Böses angetan und das Volk wolle nun sehen, wie David damit umgeht. Gewährt David, dem selbst soviel vergeben wurde, auch Vergebung? Der Jalkut übergeht II Sam 16,14-20, das von Absaloms Ankunft in Jerusalem berichtet. Zu II Sam 16,21, „geh zu den Nebenfrauen deines Vaters“, führt der Jalkut eine unbekannte Quelle an, in der es heißt, Ahitofel habe Absalom diesen Rat nur gegeben, weil er selbst König werden wollte und hoffte, Absalom werde für diese Übertretung von David zum Tode verurteilt. Er wusste aber nicht, dass die Königswürde über Batscheba, die seine Enkelin war, wie aus II Sam 11,2 und II Sam 23,34 zu ersehen ist, bewahrt werden würde.

II Samuel 17 Ahitofels Strategiegespräch mit Absalom in II Sam 17,1-16, das darin endet, dass Absalom nicht seinem, sondern Huschais Rat folgt, übergeht der Jalkut. Ebenso übergeht er II Sam 17,17-18, Jonatan und Ahimaaz hätten an der Quelle Rogel für David Informationen über das Geschehen im Land gesammelt. Als dies Absalom hört, werden beide von einer Frau in Bahurim in einem Brunnen versteckt. Der Kommentar des Jalkut setzt hier zu II Sam 17,19 ein, allerdings wird zur Ausführung auf § 1053 von Jalkut Ester verwiesen. Der Jalkut übergeht, dass nach II Sam 17,20 die Häscher Absaloms die versteckten Männer nicht finden, dass diese nach II Sam 17,21-22 zu David zurückkehren und ihm raten, nicht dem Rat Ahitofels zu folgen, sondern sich über den Jordan in Sicherheit zu bringen. Mit bBB 147a geht der Jalkut dann auf das Ende Ahitofels ein, der sich in seinem Haus erhängt. Die Formulierung in II Sam 17,23, „und er wies sein Haus an“, wird auf das Verfassen eines Testaments bezogen, dessen Inhalt mitgeteilt wird. In II Sam 17,25 setzt Absalom Amasa anstelle von Joab als Heerführer ein. Die Information, Amasa sei zu Abigail, der Tochter des Nahasch gegangen, deutet der Jalkut mit bSchab 55b, Abigail sei die Tochter eines Mannes gewesen, der für eine Übertretung durch eine Schlange starb. Dann geht der Jalkut zurück zu II Sam 17,24 und zu II Sam 17,27, aus denen er mit MidrPs 3,3 die vorkommenden Namen deutet. Zu II Sam 17,28 erklärt der Jalkut mit bAZ 38b und MidrPs 3,3, welche Geschenke Schobi an David übergab, und dass David die Geschenke als letztlich von Gott gesandt auffasste, weswegen er Frieden mit seinen Feinden schloss.

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II Samuel 18 Das Kapitel über Absaloms Ende beginnt der Jalkut mit der Feststellung aus bSota 10b-11a, Absalom habe mit seinem Haar gegen David rebelliert, weswegen er durch sein Haar umgekommen sei. Warum David in II Sam 19,1 und II Sam 19,5 insgesamt sieben Mal „mein Sohn Absalom“ ausrief, wird dann versucht zu deuten. Der Jalkut übergeht alle Details bis zu Absaloms Tod und setzt bSota 10b-11a mit der Kommentierung zu II Sam 18,18 ein, Absalom habe sich noch zu Lebzeiten ein Denkmal errichtet, weil er keine Nachkommen gehabt habe. Zudem wird das Wort ‫ עמק‬als „tiefer Rat“ gedeutet und auf II Sam 12,11 bezogen: „Siehe ich lasse über dir ein Übel aus deinem Haus erstehen”. Da Absalom nach II Sam 18,18 keine Nachkommen hatte, es von ihm aber in II Sam 14,27 heißt, er habe drei Söhne und eine Tochter gehabt, wird erklärt: Da Absalom nach II Sam 14,30 befahl, Gerste verbrennen zu lassen, wurde er nach bSota 8b mit gleichem Maß bestraft. Zudem fügt der Jalkut mit bSota 9b weitere Strafen an, die Absalom trafen. Zu dem Ausdruck „im Herzen der Terebinthe“ in II Sam 18,14 erklärt der Jalkut mit Mek schira 6, Pflanzen und Dinge hätten kein Herz, dennoch bekämen sie zuweilen ein Herz verliehen, wie Ex 15,8 und Dtn 4,11 zeige. Zu II Sam 18,15, „sie erschlugen Absalom und töteten ihn“, deutet der Jalkut die Doppelung von „erschlagen“ und „töten“: Absalom wird aus dieser und der kommenden Welt getilgt. Mit PRK Supl. 1,3 erklärt der Jalkut, dass Gott darauf wartet, sein Erbarmen zu erweisen. Zu II Sam 18,19-31, das vom Überbringen der Todesnachricht durch Ahimaaz an David berichtet, weist der Jalkut mit derselben Quelle nur darauf hin, dass Ahimaaz durch seinen Einsatz nur deswegen nicht im Rang gestiegen ist, weil David um Absalom trauerte. Der Jalkut schließt das Kapitel mit einem Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: „Wenn schon Ahimaaz, der über den Sohn des Königs weder Gutes noch Böses sagte, diese ganze Ehre verdient hat, um wie viel mehr der, der eine Verteidigung für die Kinder Gottes lehrt“.

II Samuel 19 Der Jalkut übergeht mit II Sam 19,1-9 den Bericht über die Trauer Davids wegen Absalom ebenso wie II Sam 19,10-16 über Davids zögerliche Rückkehr nach Jerusalem. Er geht auch nicht auf Schimis Niederfallen vor David in II Sam 19,22 ein, auf das David mit dem Ausruf in II Sam 19,23 reagiert, „soll heute ein Mann getötet werden?“. Hierzu erklärt der Jalkut mit PAB 2, David habe vorhergesehen, dass aus Schimi Mordechai erstehen würde. Deswegen habe er dessen Leben verschont. Dann springt der Jalkut mit bSchab 56a-b zurück zu II Sam 9,4, wo es darum geht, dass das Leben eines Menschen an der Aussage dritter hängt. Dort heißt es:

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„Da sagte der König zu ihm: Wo ist er? Und Ziba sagte zum König: Siehe, er ist im Haus des Machir ben Ammiel. [Es gibt] kein Wort zu seiner Verteidigung.“ Im Folgenden findet sich dann eine Auslegung zu II Sam 19,30, die die Verbindung zur fortlaufenden Kommentierung von II Sam 19 bildet. Dort heißt es: „Als David zu Mefiboschet sagte: Du und Ziba, ihr sollt das Feld teilen, erging eine Himmelstimme und sagte: Rehabeam und Jerobeam sollen sich das Königtum teilen.“ Dies wird noch einmal durch den Satz bestätigt: „Wäre David nicht auf die üble Nachrede eingegangen, wäre das Königtum des Hauses David nicht geteilt worden.“ Dies war die Strafe dafür, dass David Mefiboschet, Sauls einzig überlebendem Sohn, seinem einen Knecht Ziba gleichsetzte. Über Mefiboschet, der in II Sam 19,25-31 vor David tritt, um sich gegen die Verleumdungen seines Knechtes Ziba zu verteidigen, findet sich sonst keine Anmerkung im Jalkut zur Stelle. Zur Rückkehr Barsillais, der David mit Proviant versorgt hatte, bietet der Jalkut mit bSchab 152a einige knappe Anmerkungen. Die rhetorische Frage Barsillais, „kann ich noch zwischen Gut und Böse unterscheiden?“, schreibt der Jalkut der Denkweise der Greise zu. Nach Barsillais Aussage erschlafft der Geschmackssinn im Alter, und das Hörvermögen nimmt ab. Dem wird aber die 92-jährige Magd Rabbis entgegengestellt, die noch in hohem Alter alle Geschmacksrichtungen schmecken konnte. Rabba kommt daher zu dem Schluss: „Der Gileaditer Barsillai war von ausgemachter Gerissenheit, und jeder, der von ausgemachter Gerissenheit ist, den ereilt schnell das Greisenalter“.

II Samuel 20 II Sam 20 berichtet von dem Aufstand des Benjaminiter Scheba, der gegen David ausrufen lässt: „Wir haben keinen Anteil an David“, wozu auf einen Kommentar in § 99 von Jalkut Ijob verwiesen wird. Der Jalkut übergeht, dass nach II Sam 20,2, Israel von David abfällt, Juda jedoch David treu bleibt und ihn bis nach Jerusalem begleitet. Dort angekommen, lässt er seine von Absalom beschlafenen Nebenfrauen einsperren, die damit wie Witwen lebten. Dazu stellt der Jalkut mit tSanh 4,2 fest, von hier sei zu belegen, dass man die Witwe eines Königs nicht heiraten dürfe. Zu II Sam 20,4, der Sammlung von Juda gegen Scheba, wird auf § 172 in Jalkut I Könige verwiesen. Der Jalkut übergeht mit II Sam 20,5-14, dass Amasa, der mit der Sammlung der Männer betraut war, von Joab erstochen wird. Zu II Sam 20,15, „und das ganze Volk, das mit Joab war, stürmte, um die Mauer zu stürzen“, damit man Scheba habhaft werde, überliefert der Jalkut eine narrative Auslegung aus TanB wa-jera 12. In dieser Erzählung spielt die Hauptrolle Serach, eine Frau aus der belagerten Stadt, die mit Joab ein Gespräch anfängt. Die im Bibeltext anonyme Frau wird dann mit der gleichnamigen Tochter Aschers in Num 26,46 identifiziert. Über sie heißt es: „Die Weisheit Serachs war besser als das Kriegsgerät in der Hand Joabs“. Mit PRK 11,3 ergänzt der Jalkut Serachs Lob: „Serach, die Toch-

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ter Aschers, hat die Zahl Israels vollgemacht“. Mit PRK 11,3 erklärt der Jalkut, dass 66 Personen mit Jakob nach Ägypten gezogen waren. Dazu kamen Josef und seine zwei Söhne, was 69 ergibt. Die Zahl 70, die in Dtn 10,22 vorgegeben ist, machte aber entweder Jochebed oder Serach voll. Mit GenR 94,9 kommentiert dann der Jalkut die Situation der Auslieferung Schebas wie folgt: Wenn Nichtjuden (‫ )גוים‬einer Reisegesellschaft von Menschen sagen: Gebt uns einen von euch, wir wollen ihn töten, und wenn nicht, dann werden wir euch [alle] töten, dann sollen sie alle töten. Aber man soll keine Seele aus Israel ausliefern. Wählen sie aber einen von ihnen aus, wie sie Scheba, Sohn Bichris ausgewählt haben, dann sollen sie ihn ihnen herausgeben, damit sie nicht alle töten.

Er ergänzt mit jTer 8,4, die Auslieferung dürfe nur dann geschehen, wenn der Auszuliefernde des Todes schuldig sei. Ein Beispielfall dafür wird angeführt. Dann fährt der Jalkut mit GenR 94,9 fort: R. Jehuda sagte: Das gilt nur, wenn er drin ist und sie draußen. Sind aber er und sie drinnen[, gilt]: Da er getötet wird und sie getötet werden, sollen sie ihn ihnen übergeben, damit sie nicht alle getötet werden. R. Simeon sagte: So sagte sie zu ihnen: Jeder, der gegen das Königtum des Hauses David rebelliert, ist des Todes schuldig.

Die „Treuen in Israel“ aus II Sam 20,19 werden dann mit SER [99-100] auf die rabbinischen Gelehrten bezogen, die, je nach ihrer Bildung, von Engeln oder von Gott selbst behütet werden. Zu II Sam 23,20, „Benajahu, der Sohn Jehojadas, Sohn eines lebendigen Mannes“, wird mit bBer 18a-b das vermeintlich überflüssige „lebendig“ gedeutet: „Ist denn [einzig] Benajahu, der Sohn Jehojadas, der Sohn eines lebendigen Mannes und die ganze Welt sind Söhne von Toten? Vielmehr ist er der Sohn eines Mannes, der selbst bei seinem Tod lebendig genannt wird“. Die im Vers genannten Heldentaten Benajahus werden dann narrativ ausgestaltet und auf das rabbinische Studium bezogen. Der Jalkut beschließt das Kapitel mit bEr 63a, das zu II Sam 20,26, „und auch Ira, der Jairiter, war Priester für David“, ein Privatpriestertum kritisiert: Weil David seine Gaben nicht an alle Priester, sondern nur an einen ausgewählten Priester sandte, kam eine Hungersnot in die Welt.

II Samuel 21 Zu II Sam 21,1, das eine Hungersnot in der Regierungszeit Davids erwähnt, stellt der Jalkut mit GenR 25,3 eine Liste mit zehn Hungersnöten zusammen. Die schlimmste Hungersnot habe sich aber zu Davids Zeiten ereignet. Mit bJeb 78b berichtet der

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Jalkut, David habe in den drei Jahren der Not nach den Ursachen geforscht und schließlich durch die Urim und Tummim erfahren, dass die Schuld bei Saul liege, weil er die Gibeoniter getötet habe. Mit bJeb 78b-79a erwägt David daraufhin, die Gibeoniter für den Dienst an Gott zu berufen, und zu II Sam 21,2-4 erklärt der Jalkut, da die Gibeoniter Barmherzigkeit, Schamhaftigkeit und Wohltätigkeit übten, seien sie würdig gewesen, sich dem Volk anzuschließen. Nach II Sam 21,2-3 lässt David die Gibeoniter fragen, wie ihnen die Schuld Sauls gesühnt werden solle. Sie fordern sieben Männer aus dem Hause Sauls, um sie zu töten. Zu II Sam 21,8 erklärt der Jalkut mit derselben Quelle, nicht David habe die zwei Söhne der Rizpa ausgewählt, sondern die Lade selbst habe die Auswahl der Männer getroffen. Allerdings habe David, so II Sam 21,7, sich Mefiboschets erbarmt und ihn nicht vor die Lade treten lassen. Von Rizpa, die nach II Sam 21,10 die Leichen der Erhängten vor Vögeln schützte, heißt es dann, sie habe das Gebot von Dtn 21,23 erfüllt, wonach eine Leiche nicht über Nacht liegenbleiben soll. Die Auslegungseinheit schließt mit einer narrativen Reflexion über die Besonderheit der Gibeoniter, die auch schon Mose und Josua als Holzhauer und Wasserschöpfer (Dtn 29,10) für den Gottesdienst bestellten. Mit jQid 4,1 deutet der Jalkut den in II Sam 21,10 erwähnten „Felsen“ auf Gott. Dann schließt er eine weitere Erzähung aus PRE 17 an, wie David die Gebeine Sauls und Jonatans barg, um sie zu bestatten. Zuvor aber habe er sie zu allen Stämmen gebracht, damit diese eine Trauerzeremonie vollziehen konnten. Mit bBQ 119a weist der Jalkut dann darauf hin, dass nicht die Tötung der Gibeoniter, sondern die Ermordung der Priester von Nob die eigentliche Sünde Sauls gewesen sei. Zu II Sam 21,14, „sie begruben die Gebeine von Saul. … Danach ließ sich Gott für das Land gnädig stimmen“, erklärt der Jalkut mit TanB achare 10, dass der Tod der Gerechten Sühnung erwirke. Dies kontrastiert der Jalkut mit den Gibeonitern, die nach II Sam 21,6 die Getöteten „für JHWH aufhängen“ wollen. Mit MidrSam 28,6 gibt der Jalkut an, die Leichen seien sieben Monate aufgehängt geblieben. Zu II Sam 21,14 erklärt der Jalkut mit bSuk 14a das Verb „gnädig stimmen“ (‫ )ויעתר‬mit dem klangähnlichen „Heugabel“ (‫)עתר‬: „Wie die Heugabel den Ertrag auf der Tenne hin und her wendet, so wenden die Gebete der Gerechten den Sinn des Heiligen, gepriesen sei er, von der Eigenschaft des Zorns zur Eigenschaft der Barmherzigkeit“. Zu II Sam 21,16 erklärt der Jalkut mit bSanh 95a das Hapax legomenon „und er soll in Nob wohnen (‫“)וישבי בנוב‬, es handele sich um jemanden, der wegen der Schuld von Nob gekommen sei. Es folgt eine lange narrative Passage aus derselben Quelle, die mit der Anrede Gottes an David eingeleitet wird: „David, wie lange wird diese Schuld in deiner Hand verborgen sein?“ Dort wird die Formulierung als Name, „Jischbi in Nob“ benutzt, der als der Bruder Golijats gilt. Diese wird mit GenR 59,11 und MidrPs 18,20 ergänzt, in denen ebenfalls „Jischbi in Nob“ vorkommt.

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Anschließend werden die Namen in II Sam 21,19 mit RutR 2,2 klanglich gedeutet. Zu der Erwähnung des sechsfingrigen Mannes in II Sam 21,20 erklärt der Jalkut mit bBekh 45b, dieser habe jeweils einen überzähligen Finger bzw. Zeh an Händen und Füßen besessen. Mit bSota 42b zählt der Jalkut die Namen der vier Söhne Horfas auf, die II Sam 21,22 erwähnt und die alle durch die Hand Davids starben. Aufgrund der Klangähnlichkeit von „Horfa“ und „Orfa“ werden beide Frauen abschließend in Kontrast zueinander gesetzt.

II Samuel 22 Davids Dankeslied in II Sam 22 wird ausführlich ausgelegt. Zunächst wird auf § 20 in Jalkut Josua verwiesen, wo weitere zehn Lieder Davids behandelt sind. Mit bMQ 16b deutet der Jalkut dann das Lied als ein Klagelied über den Fall Sauls, da es in Ps 7,1 heißt: „Ein Klagelied (‫ )שגיון‬von David, das er JHWH wegen der Worte des Benjaminiters Kusch sang“. Erklärt wird, das Saul dort als Kuschite bezeichnet wird, weil es sich von allen anderen Menschen äußerlich unterschied. Mit SNum § 99 und bMQ 16b werden weitere Personen benannt, die als Kuschiter bezeichnet wurden. Dann werden schwierige Formulierungen im Lied Davids gedeutet und nur Angedeutetes wird ausführlich ausformuliert. So heißt es zu II Sam 22,4, der Vers müsse die folgende, andere Reihenfolge aufweisen: „Weil ich von meinen Feinden errettet worden bin, will ich JHWH anrufen“. Eine Auslegung zu II Sam 22,6-16 fehlt zunächst. Zu II Sam 22,17, „in meiner Bedrängnis will ich JHWH rufen“, listet der Jalkut mit SDtn § 21 zehn Umschreibungen für „Gebet“ auf, für die er Bibelstellen anführt. Dann springt er zu II Sam 22,8 zurück, „da bebte und schwankte die Erde“. Er erklärt mit MidrPs 18,12, dies geschehe, wenn ein Königtum wechsle, wegen der Entweihung der Zehntabgabe oder, wenn Gott Theater und Zirkushäuser zerstören will. Zu II Sam 22,10, „er neigte den Himmel und stieg herab“, fragt der Jalkut mit Mek jitro 9, wie dies mit Ex 20,19 und Ex 19,20, wo Gott aus dem Himmel redet oder auf den Sinai hinabsteigt, zu vereinbaren ist. Zu II Sam 22,11, „und er ritt auf einem Cherub und flog“, heißt es mit Mek schira 4, Gott habe sich mit allem Kriegsgerät offenbart, nach MidrPs 18,14 vergleichbar mit Pharao, der Israel nachsetzte. Das folgende „und er erschien (‫ )וירא‬auf den Flügeln des Windes“, wird mit MidrPs 18,15 gelesen als ‫וידא‬, das auch in Ps 18,11 vorkommt: „Er schwebte auf den Flügeln des Windes“. Dazu heißt es dann, dies zeige, dass Gott noch andere Welten hat, und dass er geht, um sich ihnen zu zeigen. Im Anschluss wird Ps 18,12-13 weiter ausgelegt. Zu II Sam 22,14, „JHWH ließ Donner vom Himmel erdröhnen“, wird mit Mek beschallach 3 die Vorstellung Gottes als mit Kriegsgerät ausgerüstet weiter ausgestaltet. Zu II Sam 22,15, „und er verwirrte sie (‫“)יהמם‬, schlägt der Jalkut mit Mek be-

Einleitung  59

schallach 3 die Lesart ‫ הממם‬vor: „Er überraschte sie“. Dann fügt der Jalkut eine Ausgelegung aus TanB tsaw 3-4 zu Ps 18,14 hinzu, wo an das Stichwort „Feuerkohle“ die Lehre angeschlossen wird, dass jeder, der sich selbst erhöht, mit Feuer gerichtet werden wird, wozu sieben Beispielfällen genannt sind. II Sam 22,16, „und der Boden des Meers wurde sichtbar“, verbindet der Jalkut mit MidrPs 18,19 mit einer Auslegung zu Ps 18,16: „Da wurde der Boden des Wassers sichtbar“. Die folgende Errettungsgeschichte zu II Sam 22,17-19 wird mit MidrPs 18,20 und PRK 12 auf die Errettung Israels am Schilfmeer und vor den Amalekitern bezogen. II Sam 22,20, „er befreit mich, denn er hat an mir Gefallen“, bezieht der Jalkut mit PRK 12 auf das Verleihen der Tora. Der Jalkut überspringt II Sam 22,21-25, in dem David sich als gerecht und tadellos vor Gott preist. Im Kommentar aus bNed 32a, „mit den Frommen bist du gnädig“, gibt der Jalkut den Grund für die Auslassung an. Hier heißt es: „Jeder, der selbst aufrichtig ist, mit dem ist Gott aufrichtig“. Aufrichtig ist aber David nicht, wenn er sich als tadellos preist, denn er hat zumindest Urija auf seinem Gewissen. Mit LevR 11,5-6 bezieht der Jalkut daher den Vers auf Abraham, der direkten Umgang mit Gott hatte, und auf Mose. II Sam 22,28, „und du wirst das elende Volk retten“, verbindet der Jalkut über MidrPs 18,23-24 und bSanh 98a mit Ps 18,28-30. Mit GenR 44,1 hebt der Jalkut zu II Sam 22,31, „das Wort JHWHs ist geläutert“, hervor, dass die Gebote nur gegeben wurden, um die Menschen zu läutern. Mit bJoma 72b verweist er dann auf den Widerspruch zu Ps 19,9, „die Vorschriften JHWHs sind richtig, erfreulich“, und hebt diesen Widerspruch auf. Das Thema des Läuterns durch die Gebote wird mit LevR 13,3 zu II Sam 22,31 weitergeführt. Zu II Sam 22,32 findet sich ein Verweis auf § 83 in Jalkut I Samuel. Eine Kommentierung zu II Sam 22,33-34, in dem sich David als von Gott gestärkt preist, fehlt. II Sam 22,36, „Schild deiner Hilfe“, wird mit TanB bereschit 4 auf Ps 18,36 bezogen. Ein Gleichnis verdeutlicht, dass die Israeliten Gott ermüdeten, die Schüler der Toragelehrten hingegen lernwillig sind. In sieben weiteren Auslegungseinheiten wird der Vers weiter ausgedeutet. Da die ersten Teile von II Sam 22,37 und Ps 18,37 bis auf einen Buchstaben identisch sind, führt der Jalkut mit MidrPs 18,30 die Auslegung über Ps 18,37 fort, die sich narrativ auf die Kriegsgeschichten Davids beziehen. Zu II Sam 22,38 kontrastiert der Jalkut mit ThrR pet. 30 die Könige David, Asa, Joschafat und Hiskija. II Sam 22,39, wo sich David rühmt, seine Feinde umgebracht und zerschettert zu haben, übergeht der Jalkut. II Sam 22,40 vergleicht der Jalkut durch bJoma 47a mit dem inhaltlich ähnlichen Ps 18,40. II Sam 22,41 bezieht der Jalkut mit MidrPs 18,32 auf Gen 49,8, da sich in beiden Versen das Wort „Nacken“ findet.

60  Jalkut Schimoni Samuel

II Sam 22,42, „doch kein Retter“, wird mit DtnR 2,20 auf das Errettten vor Götzen bezogen. Eine Kommentierung zu II Sam 22,43, „ich will sie zu Staub zerstoßen“, fehlt. Mit MidrPs 18,24 deutet der Jalkut „Streit“ in II Sam 22,44 als „Rechtsstreit“. Der Jalkut überspringt II Sam 22,45-48 und II Sam 22,50; II Sam 22,49, „Mann der Gewalt“, wird mit MidrPs 18,35 auf Edom bezogen. Das Kapitel schließt mit MidrPs 18,36 zu II Sam 22,51, „der seines Königs Heil groß macht“, wo der gleichlautende Vers Ps 18,51 zitiert wird, und der Versicherung aus Ps 89,5, Gott habe auf ewig Davids Nachkommen für den Thron bestätigt.

II Samuel 23 Zu II Sam 23,1, „dies sind die letzten Worte Davids“, wird auf § 60 in Jalkut Richter und § 254 in Jalkut Jeremia verwiesen. Dann werden die letzten Worte mit MidrPs 18,5 auf ein Lied Davids bezogen, das er sang, nachdem er von Golijat beleidigt worden war. Ebenso wird Israel nach Ps 89,52 erst ein Lied singen, wenn der Messias beleidigt worden ist. Mit SER [7-8] wird dann ausgelegt, ‫ האחרונים‬seien die „späteren“ Vergehen, die David vergeben wurden. Dies bezieht sich auf die letzten 22 Jahre Davids, in denen der Geist Gottes von ihm genommen worden war. „Des hoch erhobenen“ interpretiert der Jalkut als denjenigen, der das Joch der Tora auf sich genommen hat. Wenn jemand dies tut, wohnt der Geist des Heiligen auf ihm. Mit bMQ 16b ergänzt der Jalkut, David habe ebenso das Joch der Umkehr aufrecht gehalten. Der Jalkut überspringt zunächst II Sam 23,2-7 und erklärt er zu II Sam 23,8 die Namen der Helden Davids. Dann kehrt er zurück zu II Sam 23,1, „lieblich sind die Gesänge Israels“, und vergleicht diese mit MidrPs 1,6 mit einem Chor, der Hymnen anstimmt, wobei David der lieblichste unter allen Sängern gewesen sei. Zu II Sam 23,3, „der Fels Israels sagte: Der Gerechte herrscht über den Menschen, in Gottesfurcht herrscht er“, listet der Jalkut mit DtnR 10,3 weitere sieben Tätigkeiten Gottes auf. Nach TanB naso 32 ist „der Gerechte“ auf Josef zu beziehen, der seinen Trieb beherrschte. „Das Licht des Morgens“ aus II Sam 23,4 bezieht der Jalkut mit MidrSam 29,3 auf die messianische Zeit. Dass Gott nach II Sam 23,5 einen „ewigen Bund“ gesetzt hat, wird auf die Zeit des Exils in Babylon, Medien, Griechenland und Rom (Edom) bezogen. Nach II Sam 23,7 werden alle diese „beim Sitzen“ verbrannt. Da „Sitzen“ als das Sitzen im Sanhedrin gedeutet wird, heißt dies, dass alle Feinde Israels durch ein Gerichtsurteil verbrannt werden. Den „ewigen Bund“ aus II Sam 23,5 interpretiert der Jalkut mit SER [13-15] als den Bund der Tora, der „geordnet in allem“ in Bibel, Mischna, in den Halchot und Haggadot ist. „Haupt der Drei“ in II Sam 23,8 werden daher als die drei Teile der Tora (Tora, Propheten, Schriftwerke) verstanden, die man für Gotteslohn studiert.

Einleitung  61

Mit bEr 53b-54a verweist der Jalkut darauf, dass „geordnet und bewahrt“ sich auf alle Glieder des Lernenden bezieht. Der Jalkut übergeht II Sam 23,6-7 die „nichtswürdigen Leute“ sowie II Sam 23,910, wo Helden Davids aufgezählt werden. Dann wird an eine Schlacht gegen die Philister erinnert, die nach II Sam 23,11 bei einem Feld mit Linsen stattfand. Mit RutR 5,1 konfrontiert der Jalkut diese Aussage mit I Chr 11,13, da es dort heißt, es sei ein Gestenfeld gewesen. Der Jalkut übergeht II Sam 23,12-13. Zu II Sam 23,14, David habe Durst gehabt, deutet der Jalkut mit derselben Quelle, David habe eines Rechtsentscheides bedurft. Dieser sei normalerweise immer durch drei Richter zu entscheiden, David habe aber den Fall, so II Sam 23,17, „David wollte es nicht trinken“, allein entscheiden wollen. Er habe daher im Königsrecht niederschreiben lassen, dass der König ein Gesetzt erlassen und niemand etwas dagegen einwenden kann. Mit bBQ 60b wird dann ermittelt, dass David mit einem Problem des Schadensrechts konfrontiert war. Zum Schluss des Kapitels wird zu II Sam 23,21 auf § 66 in Jalkut Richter und zu § 152 in Jalkut II Samuel verwiesen.

II Samuel 24 Zu II Sam 24,1, „und wieder entbrannte der Zorn JHWHs über Israel“, verweist der Jalkut zunächst auf § 766 in Jalkut Psalmen. Dann setzt er den Vers mit PR 11,3 in Bezug zu Urija. Im Kontext bezieht sich der Zorn Gottes darauf, dass David Israel zählt. So heißt es im Kommentar: Eine Zählung, die notwendig ist, bringt keine Minderung. Eine Zählung, die nicht notwendig ist, bringt eine Minderung. Der Jalkut springt dann zur Kommentierung von II Sam 24,9, „Joab gab die Zahl an, die Musterung des Volkes“, und erklärt mit derselben Quelle, was „Zahl“ und „Musterung“ im Einzelnen bedeuten. Dann werden die unterschiedlichen Zahlangaben von II Sam 24,9 und I Chr 21,5 harmonisiert. Dass der Prophet Gad David anbietet, sich eine Strafe für die Zählung des Volkes auszuwählen, führt zu der Frage, warum Gott dann noch anbietet, eine dreijährige Hungersnot zu verhängen. Gefragt wird außerdem, warum I Chr 21,12 von sieben Jahren Hungersnot redet. Nach II Sam 24,15 schickt Gott eine dreitägige Pest auf Israel, und es wird mit bBer 62b geklärt, wie die Zeitangabe „vom Morgen bis zur festgesetzten Zeit“ zu verstehen ist. Mit derselben Quelle bringt der Jalkut eine narrative Auslegung zu II Sam 24,16, „genug, lass nun deine Hand sinken“. Er ergänzt einen weiteren narrativen Aspekt zu II Sam 24,15, „da gab JHWH eine Pest auf Israel“, aus SER [39]. Zu Davids Bekenntnis in II Sam 24,17, „ich habe gesündigt, was haben diese getan“, weist der Jalkut mit Mek pischa 1 darauf, dass auch Mose und Jona sich selbst für andere opferten. Mit PRE 43 bietet der Jalkut eine Zusammenfassung der biblischen Geschichte zu Davids Vokszählung.

62  Jalkut Schimoni Samuel

Der Jalkut erklärt mit MidrSam 31,4 zu II Sam 24,18, die Israeliten seien durch die Pest umgekommen, weil sie nicht den Bau des Tempels erstrebt hatten. Da der Altar auf Arawnas Tenne erbaut werden soll, dort wo der Engel Gottes aufhörte, Israel mit der Pest zu schlagen, und Arawna David alle Opfergaben zur Verfügung stellt, hebt der Jalkut mit bMen 22a hervor, dass die Opfergaben aus dem Fundus der Gemeinde bestritten werden müssen. Zum Segen Arawnas, „JHWH, dein Gott, sei dir gnädig“ zitiert der Jalkut bMeg 15a: „Nie sei der Segen eines Nichtpriesters in deinen Augen von geringem Wert“ Zu II Sam 24,24 harmonisiert der Jalkut mit bZeb 116b die abweichende Angabe in I Chr 21,15. Am Schluss betont er mit MidrSam 32,2, die Zahl der Israeliten sei in den Tagen Salomos wieder viel „wie der Sand am Meer“ gewesen und insgesamt sei Israel, so MidrSam 30,1, zehn Mal gezählt worden.

1.5 Übergreifende Themen Die Beschäftigung mit Hanna nimmt zu Beginn der Kommentierung des Jalkut zu den Samuelbüchern breiten Raum ein. Hanna lässt sich nicht von ihrer Situation entmutigen, sondern stellt Gott zur Rede und bekommt eine Antwort. Das Gebet Hannas (I Sam 2) verpflichtet alle Frauen zum Gebet (186), das aber in ganz unterschiedlicher Weise vollzogen werden kann (360). Ähnlich positiv wie Hannah wird Abigail dargestellt, die David durch kluge Argumente davon abhalten konnte, einen Mord zu begehen (280). Die Gerechten sind Gott wichtiger als seine eigene Ehre. Weise ist derjenige, der von jedem lernt, Held ist, wer seinen Trieb unterdrückt (204). Der Jalkut greift immer wieder auf diese Themen zurück, um eine Tugendlehre zu entwickeln (z.B. 3678; 372). Eine besondere Tugend ist es, sich mit der Tora und den rabbinischen Schriften zu beschäftigen (379-80). Der Jalkut lobt die Bescheidenheit (315) ebenso wie die Gastfreundschaft (243). Die Gebote wurden gegeben, um die Menschen zu läutern (370-1). Er verweist darauf, dass in der messianischen Zeit alle zu Proselyten werden (244). Er vertritt die Lehre von der Wiederbelebung der Toten (294). Den Verfasser des Jalkut Schimoni zu Samuel interessieren sprachliche Schwierigkeiten, die er versucht zu lösen. Er verweist auf idiomatische Formulierungen im Bibeltext (229) und darauf, dass es immer mehrere Interpretationsmöglichkeiten gibt (239). Er stellt eine Liste von Schlussfolgerungen vom Leichteren auf das Schwerere zusammen (272-3) und eine Liste mit Widerspruchen innerhalb der Bibel, die aufgelöst werden (200). Die Zählung Israels, die nach Ex 30,12 verboten ist, wird wiederholt thematisiert (241-2) und steht am Schluss der Kommentierung von II Samuel.

Einleitung  63

1.6 Textkomposition In Jalkut Samuel finden sich immer wieder Listen, die die Bedeutung eines Themas hervorheben. Hannas Gebet besteht aus 18 Segenssprüchen (186-7). In einer Zehnerliste wird betont, dass es keinen Schöpfer wie Gott gibt (190-1); in einer Sechserliste wird Gott als der Gott des Wissens und der Erkenntnis gepriesen (191-2). Dass die Formulierung „Mann Gottes“ sich immer auf eine Person aus der hebräischen Bibel bezieht, wird in einer Zehnerliste (200-1), dass Gott ein erwählender Gott ist, wird in einer Zwölferliste demonstriert (203). Dass die Einsetzung zum König Folgen für alles und alle hat, wird in einer Dreizehnerliste verdeutlicht (247). Dem wird als nächste Liste eine Fünferliste über die Bedeutung der Mundration entgegengestellt (267). Die folgende Liste, eine Zehnerliste, findet sich zu I Sam 23,3, „wir sind in Angst“ (273). Die erste Liste zu II Samuel bezieht sich auf die Dreiteilung der hebräischen Bibel (298). Dann folgt erst wieder zu II Sam 21 eine Liste von zehn Hungersnöten (347) und eine Zehnerliste von Bittgebeten (360). Eine Siebenerliste verdeutlicht dann: Wer sich selbst erhöht, wird mit Feuer gerichtet (365). Eine letzte Zehnerliste hebt hervor, dass Gott über und mit den Gerechten herrscht (381-2.)

2 Jalkut Schimoni I Samuel (169)1

Kapitel 1

b Meg 14a2

Es war ein Mann aus Ramatajim (‫)הרמתים‬. (I Sam 1,1)3 P

Unsere Lehrer lehrten: Achtundvierzig Propheten und sieben Prophetinnen prophezeiten den Israeliten, und sie minderten und mehrten an dem, was in der Tora geschrieben steht, keinen Buchstaben, außer dem Lesen der Ester-Rolle. Und weitere gibt es nicht. Und das steht geschrieben: Es war ein Mann aus Ramatajim. (I Sam 1,1) Und R. Abbahu sagte: [Er war] einer von zweihundert Sehern, die den Israeliten prophezeiten. Es waren bedeutend mehr, wie gelehrt wird: [Mehr] Propheten prophezeiten Israel als aus Ägypten auszogen. Und man sagt darüber: Doppelt so viele wie aus Ägypten auszogen. Eine Prophezeiung, die für die Generationen notwendig war, wurde aufgeschrieben, und eine Prophezeiung, die nicht für die Generationen notwendig war, wurde nicht aufgeschrieben. R. Samuel bar Nachman sagte: Er war ein Mann, der von zwei Höhen (‫ )רמות‬kam, die [wie Gipfel] aussahen und die einander anschauten. R. Chanan sagte:

 1 Seitenzahl gemäß Jalkut Schimoni al Neviim le-Rabbenu Schimon ha-Darschan, Neviim Rischonim. Schmuel, hg. Arthur B. (Dov) Hyman, Isaak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 169-296. Die Übersetzung folgt der Ausgabe von Hyman/Schiloni. 2 Zu den Quellenangaben siehe Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuskripts in Oxford, Parma and Hamburg and the Edition Princeps [Salonika, 1521] (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965), 39-60. 3 Siehe Walter Dietrich, Cynthia Edenburg, Philippe Hugo (Hg.), The Books of Samuel: Stories – History – Reception History (Peeters: Leuven, 2016). https://doi.org/10.1515/9783110534412-003

I Samuel  65

Er war ein Mann, der von Menschen stammt, die auf dem Gipfel (‫ )ברומו‬der Welt stehen.4 Und wer sind diese? Die Söhnen Korachs, denn es heißt: Und die Söhne Korachs starben nicht. (Num 20,11) P

P

Und ein Tanna [lehrt] im Namen von Rabbi: Ein Ort wurde ihnen in der Gehenna5 abgesondert, und sie standen darin und sangen ein Lied.6 [Es gibt] Erwähnte und [unerwähnt] Gelassene7, denn es steht geschrieben: Es war ein Mann aus Ramatajim. (I Sam 1,1) Steht geschrieben im Abschnitt „Achan, Sohn des Karmi, Sohn des Sabdi" (Jos 7,1) oben in § 19 [= § 18, LevR 32,6, Jalkut Josua].

Und sein Name war Elkana. (I Sam 1,1)

§ 778

Die Frevler gehen ihren Namen voran:9 Nabal war sein Name. (I Sam 25,25) / Scheba, Sohn des Bichri, war sein Name. (II Sam 20,21)

(170)

Aber den Gerechten geht ihr Name voran: Und sein Name war Elkana. (I Sam 1,1) Und sein Name war Boas. (Rut 2,1) Und sein Name war Mordechai. (Est 2,5) Sie gleichen ihrem Schöpfer: Und mein Name ist JHWH. (Ex 6,3) Man wendet ein: Dies steht geschrieben: Und Rebekka hatte einen Bruder, und sein Name war Laban (‫)לבן‬. (Gen 24,29) R. Isaak sagt:10 Bruder eines Schlauen (περιδέξιος). R. Berekhja sagt: Ein vollendeter (‫ )מלובן‬Frevler. Man wendet ein: Dies steht geschrieben: Die Söhne Samuels: Der Erstgeborene war Joel11 und [der zweite] Abija. (I Chr 6,13)  4 Meint: Die in der Welt herausragend waren. 5 Der Unterwelt. 6 Vgl. bSanh 110a. 7 Zur Formulierung siehe LevR 32,6. 8 Paragraphenzählung im Erstdruck Saloniki 1521. 9 Vgl. NumR 10,5; EstR 6,2. 10 Vgl. GenR 60,7.

MidrSam 1,6

66  Jalkut Schimoni

Unsere Rabbinen sagen:12 Wie dieser ein Frevler war, war auch jener ein Frevler. R. Judan [sagte] im Namen von R. Simon (Σίμων): Als sie sich änderten, um Gutes zu tun, waren sie des Geistes des Heiligen würdig: Wort JHWHs, das zu Joel geschah. (Joel 1,1) PR 43,6

Sohn des Jerobeam, Sohn des Elihu, Sohn des Tohu (‫)תוחו‬. (I Sam 1,1) R. Jochanan sagte: In der Sprache der ATBaSCH13 (γραμματεῖον) ist Tohu [identisch mit] Asaf14 (‫)אסף‬: ‫א‬ [wird zu] ‫ת‬, ‫[ ח‬wird zu] ‫ס‬, ‫[ ו‬wird zu] ‫ף‬.

MidrSam 1,6

Ein Efratiter. (I Sam 1,1) R. Jehoscha ben Levi sagte:15 Von der Palastgarde (παλατῖνος). R. Jehuda sagte im Namen von R. Nechemja: Gekrönt mit Gesetz (νόμος). R. Pinchas sagte: Efraim wurde von unserem Vater Jakob mit einer Krone gekrönt, als dieser aus der Welt schied. Er sagte zu ihm: Mein Sohn Efraim, Haupt des Kollegiums, Haupt des Stammes, erhoben und gelobt, durch meinen Sohn werden sie nach deinem Namen benannt. Sohn des Tohu, Sohn des Zuf, ein Efratiter. (I Sam 1,1) Und David, der Sohn eines Efratiters. (I Sam 17,12) Jerobeam, Sohn des Nebat, ein Efratiter. (I Reg 11,26) Machlon und Kiljon, Efratiter. (Rut 1,2) /

(171)

MidrSam 1,7

Und er hatte zwei Frauen. (I Sam 1,2) R. Ammi [sagte] im Namen von R. Isaak: Die Schrift beginnt mit seinem Lob und beschließt mit seinem Lob. R. Levi [sagte] im Namen von R. Lechama bar Chanina: Die Schrift beginnt mit seinem Lob und erwähnt [dann] seine Schande.

 11 BH: Waschni. 12 Vgl. MidrPs 80,6. 13 Der erste Buchstabe wird mit dem letzten Buchstaben vertauscht, der zweite mit dem vorletzten, der dritte mit dem Drittletzten usw. 14 Einem Sohn Korachs. 15 Vgl. LevR 2,3; RutR 2,2; PRE 45.

I Samuel  67

R. Jona sagte im Namen von R[abbi]: Als Hanna sah, dass sie nicht gebar, sagte sie: Ich will ihm sagen, dass er sich meine Rivalin (‫ )צרתי‬in mein Haus holen soll, und durch solches [Handeln] wird der Heilige, gepriesen sei er, [mein Leid] sehen und mich bedenken (‫)ויפקוד‬. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Hanna, hast du Seelen bei mir hinterlegt (‫ ?)הפקדת‬Bei deinem Leben, ich werde [deinen Wunsch] erfüllen (‫)משלם‬: Und JHWH bedachte (‫ )פקד‬Hanna, und sie wurde schwanger und gebar drei Söhne und zwei Töchter. (I Sam 2,21)

PR 43,6

Penina hatte Kinder, und Hanna hatte keine Kinder. (I Sam 1,2)

GenR 38,14

R. Levi sagte:16 Überall, wo es heißt „sie hatte kein [Kind]“, [bedeutet es,] sie hatte [später ein Kind]: Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind. (Gen 11,30) Und sie hatte [später ein Kind]: Und JHWH bedachte Sara. (Gen 21,1) Und dem vergleichbar ist: Sie hat keinen Tröster. (Thr 1,2) Und sie hatte [später einen Tröster]: Ich, ich bin euer Tröster. (Jes 51,12) Penina hatte Kinder, und Hanna hatte keine Kinder. (I Sam 1,2) Sie hatte aber [später Kinder]: Und sie wurde schwanger und gebar drei Söhne und zwei Töchter. (I Sam 2,21) Das ist Zion, nach der niemand fragt. (Jer 30,17) Sie hatte aber [später jemanden]: Er kommt für Zion als Erlöser. (Jes 59,20) Juble, Unfruchtbare, die du nicht geboren hast. (Jes 54,1) Sie hatte aber [später Kinder]: Und du sprichst in deinem Herzen: Wer hat mir diese geboren? (Jes 49,21) Jener Mann ging hinauf (‫)ועלה‬. (I Sam 1,3)

MidrSam 1,7

Er stieg hinauf (‫ )נתעלה‬zu seinem Haus. Er stieg hinauf zu seinem Hof. Er stieg hinauf in seine Stadt. Er stieg hinauf zu ganz Israel. Und alle seine Aufstiege machte er ausschließlich um ihrer selbst willen. / Um anzubeten und zu opfern. (I Sam 1,3)  16 Vgl. PRK 18; PR 32; ThrR 1,26; Tan naso 7; TanB naso 12; NumR 9,10.

(172)

68  Jalkut Schimoni

R. Abba bar Jissa [sagte] im Namen von R. Isaak: Das Gebet ist größer als die Opfer, denn es steht [in I Sam 1,3 erst] geschrieben „anzubeten“ und danach „zu opfern“. Und die Rabbinen sagen: Ein Gebet wiegt alle Opfer auf, denn es steht geschrieben: Anzubeten und zu opfern. (I Sam 1,3) SER [47-8]

Elkana ging mit seiner Frau, seinen Söhnen und seinen Schwestern und [mit] allen seinen Verwandten zur Wallfahrt hinauf. Und sie gingen und übernachteten auf dem Platz der Stadt. Und die Stadt war in Aufregung, und man fragte sie: Wohin geht ihr? Und sie sagten: Zum Haus JHWHs, das in Schilo ist, denn von dort gehen die Tora und die Gebote aus. Und ihr, warum geht ihr nicht mit uns? Lasst uns doch gemeinsam gehen! Sofort vergossen ihre Augen [Freuden-]Tränen. Sie sagten zu ihnen: Wir wollen mit euch gehen. Und sie sagten zu ihnen: Ja! Im nächsten Jahr waren es fünf Haushalte, im Jahr darauf zehn Haushalte, bis schließlich alle hinaufgingen. Und [Elkana] ging in einem Jahr auf einem Weg [nach Schilo], nicht aber in dem folgenden Jahr, bis alle hinaufgingen.17 Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Elkana, du hast die Waagschale zum Verdienst Israels sinken lassen, und du hast sie mit den Geboten vertraut gemacht, und viele sind durch dich [meiner] würdig geworden. Ich will einen Sohn aus dir hervorgehen lassen, der die Waagschale zu Israels Verdienst sinken lässt, und der sie mit den Geboten vertraut machen wird. [Damit] hast du gelernt, dass Samuel Elkana als Lohn [gegeben] wurde.

bSchab 55b

Und dort waren die beiden Söhne Elis: Hofni und Pinhas. (I Sam 1,3) R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt:18 Jeder, der sagt, die Söhne Elis haben gesündigt, befindet sich im Irrtum. Die Meinung entspricht der von Rab, der sagte: Pinhas hat nicht gesündigt. [Die Schrift] stellt Hofni und Pinhas gleich: Wie Pinhas nicht gesündigt hat, [so] hat auch Hofni nicht gesündigt. Wie halte ich dann aber [den Vers] aufrecht: Sie schliefen mit den Frauen? (I Sam 2,22) Weil sie ihr Vogelopfer19 [nach einer Geburt] hinauszögerten und nicht zu ihren Männern gingen, rechnet ihnen die Schrift das an, als ob sie mit ihnen geschlafen hätten.20

 17 Vgl. KohR 5,19; KohZ 5,19; MidrSam 1,5; Raschi zu Koh 5,19; jBer 9,5; Gen Rabbati 29. 18 Vgl. bJoma 9a. 19 Siehe Lev 12,6-8. 20 Vgl. jSota 1,4; jKet 13,1; GenR 85,12; MidrSam 7,4; Gen Rabbati 41.

I Samuel  69

Rab sagte: Pinhas hat nicht gesündigt, denn es heißt: Ahia ben Ahitob, der Bruder / des Ikabod, Sohn des Pinhas, Sohn des Eli, war Priester JHWHs in Schilo. (I Sam 14,3) Ist es möglich, dass er sich eine Sünde zuschulden kommen ließ und die Schrift [trotzdem] seine Abstammung verzeichnet? Steht denn nicht geschrieben: Ausrotten möge JHWH den Mann, der dies tut; Wachende und Antwortende (‫)ער ועונן‬.

(173)

(Mal 2,12)

Wenn er ein Israelit ist, soll er keinen Wachenden bei den Weisen und keinen Antwortenden bei den Schülern haben. Und wenn er ein Priester ist, soll er keinen haben, der JHWH Zebaot das Speiseopfer darbringt. (Mal 2,12) Vielmehr schließe daraus: Pinhas hat nicht gesündigt. Es steht doch [maskulin Plural] geschrieben: „sie schliefen“ (‫!?)ישכבון‬ Rab Nachman bar Isaak sagte: „Er beschlief sie“ (‫ )ישכבן‬steht geschrieben. Und dies steht geschrieben: Nein, meine Söhne (‫)בני‬, nicht gut ist, was ich höre. (I Sam 2,24) Rab Nachman bar Isaak sagte: „Mein Sohn“ (‫ )בני‬steht geschrieben. Und dies steht geschrieben: Von den Überschreitungen (‫ )מעבירים‬des Volkes (‫ )עם‬JHWHs. (I Sam 2,24) Rab Huna, der Sohn des Rab Jehoscha, sagte: „Er ließ sie überschreiten“ (‫ )מעבירם‬steht geschrieben. Und dies steht geschrieben: Die Söhne Elis waren Söhne Belials. (I Sam 2,12) Weil es Pinhas [Aufgabe] gewesen wäre, Hofni zurechtzuweisen, und er [ihn] nicht zurechtwies, rechnet die Schrift es ihm an, als ob er gesündigt hätte. Und es geschah an dem Tag. (I Sam 1,4) Jehoscha ben Levi sagt: Es war der Tag des Wochenfestes.21 Und Hanna gab er den Anteil zweifach (‫)אפים‬. (I Sam 1,5) Doppelt (‫)בכפלים‬.22 P

P

 21 Vgl. bRH 11a; bKet 65a; Gen Rabbati 29,2.

MidrSam 1,8

70  Jalkut Schimoni

Zweifach (‫)אפים‬. (I Sam 1,5) Mit freundlichem Gesicht (‫)פנים‬. Gegenüber Penina und ihren Kindern. PR 43,7

Gegenüber allen Kindern. Eine andere Auslegung: Den schöneren [Anteil] unter ihnen.

MidrSam 1,8

Und ihre Rivalin kränkte sie mit Kränkung. (I Sam 1,6) Sie kränkte sie immer wieder.

(174)

Was / sagte sie zu ihr? Du hast einen Schal gekauft, einen Mantel und ein Hemd, um viel Segen zu empfangen.

PR 43,8

Rab Nachman bar Abba sagte: Penina stand morgens auf und sagte zu Hanna: Stehst du nicht auf und wäschst die Gesichter deiner Söhne, damit sie in die Schule gehen? Und zur sechsten Stunde sagte sie zu ihr: Hanna, stehst du nicht auf und empfängst deine Söhne, wenn sie von der Schule kommen? R. Tanchum bar Abba sagte: Sie setzten sich zum Essen, und Elkana gab jedem einzelnen von seinen Kindern seinen Anteil. Penina, die beabsichtigte, Hanna zu ärgern, sagte zu Elkana: Gib dem einen Sohn von mir seinen Anteil und dem anderen Sohn von mir seinen Anteil. Und jenem [meiner Söhne] hast du seinen Anteil nicht gegeben! Warum [verhielt sie sich so]? Um sie zu murren zu lassen (‫)הרעימה‬23. (I Sam 1,6) Gegen Gutes und gegen Gott. P

P

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Du bringst sie gegen mich auf (‫)מרעמת‬. Bei deinem Leben! Es gibt keinen Donner (‫)רעמים‬, ohne dass es danach Regen gibt.24 Ich werde sie sofort bedenken, denn es heißt: Da bedachte JHWH Hanna. (I Sam 2,21) P

bBB 16a

P

R. Levi sagte:

 22 Vgl. PR 42. 23 BH: ‫ הרעמה‬ist ein Hapax legomenon. Siehe Walter Dietrich, ‟Hebräische Hapaxlegomena in den Samuelbüchern,” in Biblical Lexicology - Hebrew and Greek; Semantics, Exegesis, Translation, hg. Eberhard Bons, Jan Joosten, Regine Hunziker-Rodewald, with the collaboration of Romina Vergari. (Berlin, Boston: De Gruyter, 2015), 103-129. 24 Vgl. MidrSam 1,8.

I Samuel  71

Satan und Penina erfüllten ihre Absichten im Namen des Himmels: Satan [bei Ijob], damit nicht ein Mensch bevorzugter sei als Abraham. Penina, denn es steht geschrieben: Und ihre Rivalin kränkte sie mit Kränkung. (I Sam 1,6) Rab Acha trug in Papunia vor: Satan erhob sich und küsste ihre Füße. Da sagte ihr Mann Elkana zu ihr: Hanna, warum weinst du? (I Sam 1,8)

PR 43,7

Er sagte zu ihr: Saß Sara, die [auch] unfruchtbar war, so [da] und weinte!? Ferner Rebekka, die unfruchtbar war, verhielt sie sich so? Und warum ist dein Herz betrübt? (I Sam 1,8) Vielmehr Rahel, die unfruchtbar war, saß da [und sagte] zu sich selbst: Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne? (I Sam 1,8) Dies sind die Söhne der Penina. Eine andere Auslegung: Dies sind zehn Generationen: Und dies ist die Geschlechterfolge des Perez. (Rut 4,18) / „Bin ich (‫ )אני‬dir nicht besser“ steht nicht geschrieben, sondern: ‫אנכי‬. Er sagte zu ihr: Dein Schöpfer ist dein Anteil, gemäß dem, wie es heißt: Ich (‫)אנכי‬, JHWH, bin dein Gott. (Ex 20,2)

(175)

Es steht geschrieben: Meine Träne ist mir zur Speise geworden, Tag [und Nacht]. (Ps 42,4) Von hier lernst du, dass der Kummer den Menschen sättigt und er nichts mehr essen möchte, und deswegen sagt Elkana: Hanna, warum weinst du, und warum isst du nicht? (I Sam 1,8)

MidrPs 42,3

MidrSam 1,9

Von hier [lässt sich belegen], dass das Weinen eine Speise ist. Hanna stand nach dem Essen in Schilo auf[, nachdem sie gegessen und getrunken hatte]. (I Sam 1,9) R. Jehuda, der Mann aus Kefar Naboraja, trug vor: Woher [ist zu belegen], dass man einer Frau keinen Wein zuteilen soll? Weil es heißt: Hanna stand nach dem Essen (‫ )אכלה‬und nach dem Trinken (‫ )שתה‬in Schilo auf. (I Sam 1,9)

[Es steht geschrieben:] Er trank (‫)שתה‬, nicht „sie trank“ (‫)שתת‬. [Nein,] sonst [würde man] auch [sagen]: „Er aß es“ (‫[ )אכלה‬steht geschrieben], und nicht „sie aß“ (‫)אכלת‬.

bKet 65a

72  Jalkut Schimoni

Wir sagen[, dass die Auslegung möglich ist], weil die Schrift an ihrem Wortlaut geändert hat. Da [die Schrift] mit ihr beschäftigt war, was ist der Grund, dass sie [das] ändert? Schließe daraus: „Er trank“, nicht „sie trank“. Ein Tanna [lehrte]: Ein Becher [Wein] ist gut für die Frau. Zwei [Becher Wein]: [Das Trinken] entehrt sie. [Bei] drei [Becher Wein] fordert sie [jeden Mann] mit dem Mund auf. [Bei] vier [Becher Wein] fordert sie, ohne sich zu besinnen, selbst einen Esel auf. Rabba sagte: Wir sagen das nur [für den Fall], dass ihr Mann nicht bei ihr ist. Aber wenn ihr Mann dabei ist, finden wir nichts daran. Und siehe, bei Hanna war ihr Mann dabei. Bei einer Fremden (ξένια) ist das anders, denn Rab Jehuda sagte: Woher [ist zu belegen], dass [mit] einer Fremden (ξένια) die Benutzung des Bettes [für den Beischlaf] verboten ist? Es heißt: Sie standen früh am Morgen auf, warfen sich vor JHWH nieder, und sie kehrten zurück und gingen zu ihrem Haus nach Ramata. Und Elkana erkannte seine Frau Hanna. (I Sam 1,19)

Jetzt, vorher nicht.

§ 78

MidrPs 1,2

(176)

Und Eli, der Priester, saß (‫[ )יושב‬auf einem Stuhl am Pfosten der Halle (‫)היכל‬ JHWHs]. (I Sam 1,9) R. Ami sagte:25 Selbst die Könige des Hauses David hatten keinen Sitz (‫ )ישיבה‬/ im Tempelhof.26 Wem gehörte der Sitz? Dem Hohen Priester, denn es heißt: Der Priester Eli saß auf seinem Thron (‫)בכסה‬. (I Sam 1,9) P

P

Wenn dem so ist, was [bedeutet dann]: Der König David ging, und er setzte (‫ )וישב‬sich vor JHWH? (II Sam 7,18; I Chr 17,16) Dass er sich beim Gebet setzte. MidrSam 1,9

Und Eli, der Priester, saß. (I Sam 1,9) Das lehrt, dass man ihn am selben Tag zum Hohen Priester bestellt hatte.

bBer 30b

Sie aber war betrübten Gemütes [und betete zu JHWH und weinte heftig]. (I Sam 1,10)

Unsere Lehrer lehren:27

 25 Vgl. SO 13; bTem 15a; Tan schemini 2. 26 Vgl. jPes 5,10; jJoma 3,2; jSota 7,7; MidrSam 27,1. 27 mBer 5,1.

I Samuel  73

MAN STEHT NICHT UM ZU BETEN, AUßER [MIT] ERNSTER STIMMUNG. Woher [ist das zu belegen]? R. Eleazar sagte: Weil die Schrift sagt: Sie aber war betrübten Gemütes und betete. (I Sam 1,10) Hanna. Und was [ist daraus abzuleiten]? Vielleicht war es bei Hanna anders, da ihr Herz sehr bitter war? Vielmehr sagte R. Jose bar Chanina es von hier: Ich aber, in der Fülle deiner Huld, komme in dein Haus. Ich werfe mich zur Halle deines Heiligkeitums nieder, in Furcht vor dir. (Ps 5,8) Und was [ist daraus abzuleiten]? Vielleicht war es bei David anders, da er sich selbst sehr durch Gebete um Gutes peinigte? Vielmehr sagte R. Jehuda ben Levi es von hier: Fallt nieder vor JHWH in heiligem Schmuck. (Ps 96,9) Lies nicht „in heiligem Schmuck“ (‫)הדרת‬, sondern „in heiligem Zittern“ (‫)חרדת‬. Und was [ist daraus abzuleiten]? Vielleicht sollst du doch immer wörtlich „Schmuck“ sagen, denn Rab Jehuda pflegte sich selbst festlich zu kleiden und dann zu beten. Vielmehr sagte Rab Nachman bar Isaak es von hier: Dient JHWH in Furcht und jubelt mit Beben. (Ps 2,11) Rab Ada bar Ahaba sagte, Rab habe gesagt: Dort wo Jubel ist, sollte [auch] Beben sein. Und Hanna, sie sprach zu ihrem Herzen. (I Sam 1,13)

Jelamdenu

Warum werden Frauen in Bezug auf die Gebote mit Kindern und Sklaven zusammen behandelt? Weil sie nur ein einziges Herz haben, denn es heißt: Und Hanna, sie redete zu ihrem Herzen. (I Sam 1,13) Ich finde, bitterer als der Tod ist die Frau, die / eine Falle ist, und Netze ihr Herz. (Koh

(177)

7,26)

Da erhob sich ihr Mann, und er ging hinter ihr her, um zu ihrem Herzen zu sprechen. (Jdc 19,3)

Und ebenso ist [es bei einem] Jungen: Torheit ist geknüpft an das Herz eines Knaben. (Prov 22,15) Und ebenso ist [es bei] dem Sklaven: Sein Herz ist allein auf seinen Herrn [ausgerichtet].

74  Jalkut Schimoni

GenR 34,10

Die Frevler sind unter der Gewalt ihres Herzens:28 Es spricht der Niederträchtige in seinem Herzen. (Ps 14,1) Da sprach Esau in seinem Herzen. (Gen 27,41) Da sprach Jerobeam in seinem Herzen. (I Reg 12,26) Da sprach Haman in seinem Herzen. (Est 6,6) Aber die Gerechten haben ihr Herz in ihrer Gewalt, denn es heißt: Und Hanna, sie sprach zu ihrem Herzen. (I Sam 1,13) Da sprach David zu seinem Herzen. (I Sam 27,1) Da nahm Daniel es sich zu Herzen. (Dan 1,8) Sie gleichen ihrem Schöpfer: Da sprach JHWH zu seinem Herzen. (Gen 8,21)

bBer 31b

R. Eleazar sagte im Namen von R. Jose ben Zimra: Und Hanna, sie sprach zu ihrem Herzen. (I Sam 1,13) [Sie sprach] in Bezug auf ihr Herz. Sie sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, du hast alles erschaffen. Ist eine Sache zwecklos erschaffen? Du hast die Augen zum Sehen geschaffen, die Ohren zum Hören, den Mund zum Reden, die Nase zum Riechen, die Hände, um mit ihnen Arbeit zu verrichten. Hast du diese Brüste über meinem Herzen nicht geschaffen, um mit ihnen [ein Kind] zu säugen? Gib mir einen Sohn, um mit ihnen zu säugen. R. Eleazar sagte: Hanna hat Worte gegen oben ausgestoßen, denn es heißt: Sie betete gegen JHWH. (I Sam 1,10)

GenR 70,129

Sie gelobte ein Gelübde und sagte. (I Sam 1,10) R. Isaak der Babylonier sagte:30 Wer ein Gelübde ablegt, erfüllt ein Gebot, denn es steht geschrieben: Da gelobte Jakob ein Gelübde und sagte. (Gen 28,20) „Und sagte“ [bezieht sich] auf die Generationen, die in der Stunde der Not ein Gelübde ablegen. Und ebenso heißt es: Was meine Lippen ausgesprochen haben und mein Mund in meiner Not geredet hat. (Ps 66,14) /

(178)

GenR 70,3

R[abbi] sagte: Vier sind es, die gelobten. Zwei gelobten und wurden belohnt.

 28 Vgl. GenR 67,8; KohR 5,2; EstR 10,3; MidrPs 14,2. 29 Vgl. MidrSam 2,2. 30 Vgl. MidrSam 2,2.

I Samuel  75

Usw. steht geschrieben in § 68 [GenR 70,3, Jalkut Richter].

Sie gelobte ein Gelübde (‫)ותבר נדר‬. (I Sam 1,10)

MidrSam 1,9

Alle ihre Taten waren doppelt: Ihre Kränkung war doppelt: Und ihre Rivalin kränkte sie mit Kränkung. (I Sam 1,6) Ihr Anteil war doppelt: Und er gab ihr den Anteil zweifach. (I Sam 1,5) Ihr Weinen war doppelt: Sie weinte sehr (‫)ובכה תבכה‬. (I Sam 1,10) Ihr Sehen war doppelt: Wenn du wirklich siehst (‫)ראה תרה‬. (I Sam 1,11) Ihr Gelübde war doppelt: Sie gelobte ein Gelübde (‫)ותדר נדר‬. (I Sam 1,10) JHWH, der Heerscharen (‫)צבאות‬, wenn du siehst (‫)ראה תראה‬. (I Sam 1,11)

bBer 31b

R. Eleazar sagte: Seit dem Tag, da der Heilige, gepriesen sei er, seine Welt erschaffen hatte, gab es keinen Menschen, der den Heiligen, gepriesen sei er, „Zebaot“ genannt hat, bis Hanna kam und vor ihm sagte: Herr der Welt, bei all den Heerscharen (‫)חיילות‬, die du in deiner Welt erschaffen hast, sollte es vor dir so schwer sein, mir einen Sohn zu geben?31 P

Ein Gleichnis: Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König von Fleisch und Blut, der seinen Dienern ein Trinkgelage ausrichtete. Ein Armer kam und stand an der Türe. Er sagte zu ihnen: Gebt mir ein einziges Stück Brot, aber sie beachteten ihn nicht. Er drängte sich hinein und kam vor den König. Er sagte: Bei all den Speisen, die du bereitet hast, ist es da so schwer für dich, mir ein Stück Brot zu geben? R. Jehuda sagte im Namen von R. Simon (Σίμων):32 Hanna sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, es gibt ein Heer (‫)צבא‬ oben, und es gibt ein Heer unten. Die [Mitglieder des] Heeres von oben essen nicht und trinken nicht, sie sind nicht fruchtbar und mehren sich nicht, und sie sterben nicht, sondern leben ewig. Und [die Mitglieder des] Heeres von unten essen und trinken, sind fruchtbar und mehren sich, sie sterben und leben nicht [ewig]. Und ich weiß nicht, zu welchem Heer ich gehöre. Wenn zu dem Heer von oben, dann kann  31 Vgl. MidrSam 2,5; MidrSam 9,6. 32 Vgl. MidrSam 2,4; Raschi zu I Sam 1,11.

PR 43,3

76  Jalkut Schimoni

ich nicht essen und nicht trinken und nicht gebären und nicht sterben, sondern werde ewig leben. Und wenn zu dem Heer von unten, dann kann ich gebären und essen und trinken. (179)

Eine andere Auslegung:33 Hanna stieg hinauf / um zu wallfahren, und sie sah ganz Israel. Sie sagte vor ihm: Herr der Welt, alle diese Heerscharen gehören dir und mir gehört nicht ein einziger von ihnen.

MidrSam 2,5

R. Jehuda ben Levi sagte: Hanna, du hast bei meinen Heerscharen [die Zahl] vermehrt. Auch ich will deine Heerscharen mehren, denn es steht geschrieben: Alle diese waren Söhne Hemans, des Sehers des Königs, dass nach dem Wort Gottes das Horn erhoben werde. (I Chr 25,5) Und es steht geschrieben: Gott gab Heman vierzehn Söhne und drei Töchter. (I Chr 25,5)

bBer 31b

Wenn du das Elend deiner Magd siehst. (I Sam 1,11) R. Eleazar sagte:34 Hanna sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Wenn du [es] siehst, ist es gut. Und wenn du [es] nicht siehst, werde ich gehen und mich vor meinem Mann Elkana verbergen, und sie werden mich das Bitterwasser trinken lassen. Gott behüte, dass du deine Tora zum Betrug (πλαστήριον) machst, denn es heißt: So bleibt sie unversehrt und empfängt Samen. (Num 5,28) Das ist der Fall nach R. Jischmael, der sagte:35 Wenn sie kinderlos war, wird sie [mit einem Kind] bedacht. Aber nach R. [Aqiba ist es so], der sagte: Wenn sie mit Bedrängnis gebar, gebiert sie mit Leichtigkeit, wenn [zuvor] kleine [Kinder], dann gebiert sie große, wenn schwarze, dann gebiert sie weiße, wenn eines, dann gebiert sie zwei. Was bedeutet: Wenn du ein Sehen siehst (‫( ?)ראה תראה‬I Sam 1,11) Die Tora spricht in der Sprache der Menschen.

MidrSam 2,6

Eine andere Auslegung: Wenn du meine Not (‫)בצערי‬36 siehst. (I Sam 1,11) P

 33 Vgl. bBer 31b. 34 Vgl. MidrSam 2,6; PR 43. 35 Vgl. bSota 26a.

P

I Samuel  77

Du wirst auf meine Schwangerschaft (‫ )בעבורי‬schauen. Du wirst auf mein Gebären schauen. Wenn du auf das Elend deiner Magd (‫ )בעני אמתך‬siehst und meiner gedenkst und deine Magd nicht vergisst und deiner Magd gibst. (I Sam 1,11)

bBer 31b

R. Jose bar Chanina sagte: Warum [steht] hier dreimal „Magd“? Hanna sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, drei Anhaftungen (‫ )דבקי‬des Todes (‫ )מיתה‬hast du bei der Frau geschaffen. Und es gibt die, die sagen: Drei tödliche Prüfungen (‫ )בדקי מיתה‬hast du bei der Frau geschaffen. Und diese sind es: Die Teighebe, die Menstruationsunreinheit und das Anzünden des Lichtes. Habe ich etwa eins von diesen übertreten? Und gibst deiner Magd männlichen / Samen (‫)זרע אנשים‬. (I Sam 1,11)

(180)

Was [meint] „männlichen Samen“?37 Rab sagte: Einen Mann unter Männern. Und Samuel sagte: Samen, der zwei Männer salbt. Wer sind diese? Saul und David. Und R. Jochanan sagte: Samen, der zwei Männer aufwiegt. Wer sind diese? Mose und Aaron, denn es heißt: Mose und Aaron sind bei seinen Priestern und Samuel bei denen, die seinen Namen anrufen. (Ps 99,6) Und die Rabbinen sagen: Samen, der sich unter [normale] Menschen mischt: Nicht zu groß und nicht zu klein, nicht zu still und nicht zu zögerlich, nicht zu sommersprossig und nicht zu rotfleckig38, nicht zu weise und nicht zu dumm. Eine andere Auslegung: Männer. (I Sam 1,11) Weise [Männer], wie es heißt:  36 BH: ‫בעני‬, mein Elend. 37 Wörtlich: „Samen von Männern“. Vgl. MidrSam 2,7. Siehe Carasik, Michael A, ‟Why did Hannah ask for "seed of men"?” Journal of Biblical Literature 129 (2010): 433-436. 38 Siehe bBer 59b: Rote Flecken entstehen, wenn Beischlaf am Tag ausgeübt wird.

MidrSam 2,7

78  Jalkut Schimoni

Weise und einsichtige Männer. (Dtn 1,13) Prophetische Männer: Und es blieben zwei Männer im Lager zurück. (Num 11,26) Große Männer: Und der Mann war in den Tagen Sauls [alt], er ging bei den Männern. (I Sam 17,12) Man sagte zu Hanna: Warum erbittest du weise und einsichtige, große und gerechte Männer? Sie sagte zu ihnen: Weil sie nach dem Namen des Heiligen, gepriesen sei er, sind. MidrSam 2,8

Ich will ihn JHWH geben, alle Tage seines Lebens. Und kein Schermesser (‫)ומורה‬ soll über sein Haupt kommen. (I Sam 1,11) Dort lehren sie:39 Samuel war ein Nasiräer, gemäß der Worte von R. Nehorai, denn es heißt: Kein Schermesser soll über sein Haupt kommen. (I Sam 1,11) Es heißt bei Simson „Schermesser“,40 und es heißt bei Samuel „Schermesser“. R. Jose sagte zu ihm: Gibt es denn nur ein Schermesser für Fleisch und Blut? Sie haben ja [den Vers ins Aramäische] übersetzt [mit]: Keine menschliche Macht (‫ )ומרוות אינשא‬soll über ihm sein. R. Nehorai sagte zu ihm: Heißt es denn nicht bereits: Wie soll ich gehen? Saul wird es hören und mich töten. (I Sam 16,2) Die Furcht (‫ )מורא‬vor Fleisch und Blut war bereits über ihm.

(181) MidrSam 2,9

R. Levi sagte: Es steht geschrieben: Du wirst nicht aus Furcht (‫ )יראת‬vor Dornen und Disteln dorthin gehen. (Jes 7,25) Wie / diese Furcht (‫ )מורא‬nicht aus Angst, sondern von Eisen [genährt wird], so [wird] auch jene Furcht nicht aus Angst, sondern von Eisen [genährt]. Und es geschah, als sie vermehrte zu betn. (I Sam 1,12) R. Chijja [sagte] im Namen von R. Jochanan, R. Simeon im Namen von bar Chalafta im Namen von R. Meir:41 Von hier [lässt sich ableiten], dass jede Mehrung beim Gebet beantwortet wird. Das steht im Widerspruch zu der Meinung von R. Levi, denn es steht geschrieben:42  39 Siehe mNazir 1,1. 40 Jdc 13,5. 41 Siehe jBer 4,1; jTaan 4,1.

I Samuel  79

Bei jeder Anstrengung gibt es Überfluss, aber beim Geschwätz der Lippen nur Mangel. (Prov 14,23)

R. Abba, der Sohn des Rab Papi, und R. Jehoschua aus Sichnin [sagen] im Namen von R. Levi: Weil Hanna beim Gebet vermehrte, verkürzte sie die Tage Samuels, denn es heißt: Er soll für immer dort bleiben. (I Sam 1,22) Für die Zeitdauer der Leviten, denn es steht geschrieben: Und nach dem fünfzigsten Lebensjahr soll er aus der Schar der Tätigen zurückkehren. (Num 8,25)

Das sind fünfzig und zwei. R. Jose bar Abin sagte: Zwei, die [für] seine Vergeltung waren43.

R. Hamnuna sagte: Wie viele wichtige Halachot gibt es in diesen Versen von Hanna zu hören! Und Hanna, sie sprach über ihre Herzen[sangelegenheit]. (I Sam 1,13) Von hier [lässt sich ableiten], dass das Gebet der Andacht (‫ )כוונה‬bedarf. Nur ihre Lippen bewegten sich. (I Sam 1,13) Von hier [lässt sich] für den Betenden [ableiten], dass er [das Gebet] mit seinen Lippen artikulieren muss. Und ihre Stimme war nicht hörbar. (I Sam 1,13) Von hier [lässt sich] für den Betenden [ableiten], dass es [ihm] verboten ist, seine Stimme beim Gebet zu erheben. Da hielt Eli sie für eine Betrunkene. (I Sam 1,13) Von hier [lässt sich ableiten], dass es einem Betrunkenen verboten ist, zu beten. Da sagte Eli zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? (I Sam 1,14) R. Eleazar sagte: Von hier [lässt sich ableiten]: Wenn jemand an seinem Gefährten etwas sieht, was nicht angemessen ist, dann muss er ihn zurechtweisen. Hanna antwortete und sagte: Nein, mein Herr. (I Sam 1,15) Ula sagte, und es gibt einige, die sagen, R. Jose bar Chanina [sagte]:  42 Vgl. MidrSam 3,3; jBik 2,1. 43 .‫שתים שגמלתו‬

bBer 31a-b

80  Jalkut Schimoni

(182)

Sie sagte zu ihm: Du bist nicht Herr in dieser Sache, und der Geist des Heiligen ruht nicht auf dir, dass du mich mit der Waagschale der Schuld richtest und nicht mit der Waagschale / des Verdienstes.44 Weißt du denn nicht: Ich bin eine schwermütige Frau, und Wein und Rauschtrank habe ich nicht getrunken. (I Sam 1,15)

R. Eleazar sagte: Von hier [lässt sich ableiten]: Wenn man jemanden einer Sache verdächtigt, die nicht zutrifft, dann muss man es ihn wissen lassen. bBer 31b

Setze nicht deine Magd einer Tochter Belials gleich. (I Sam 1,16) Von hier [lässt sich ableiten]: Ein betender Betrunkener ist wie einer, der Götzendienst treibt, denn: Hier steht geschrieben: Einer Tochter Belials. (I Sam 1,16) Und dort steht geschrieben: Männer, Söhne Belials, sind aus deiner Mitte herausgetreten. (Dtn 13,14) Wie es dort Götzendienst ist, so ist es auch hier Götzendienst. Eli antwortete und sagte: Geh in Frieden. (I Sam 1,17) R. Eleazar sagte: Von hier [lässt sich ableiten]: Wenn man seinen Gefährten in einer Sache verdächtigt, die nicht zutrifft, dann muss man ihn besänftigen (πεῖσις). Und nicht nur das, sondern man muss ihn segnen, denn es heißt: Und der Gott Israels gewähre dir die Bitte, die du von ihm erbeten hast. (I Sam 1,17)

MidrSam 2,11

Ich bin eine schwermütige (‫ )קשת רוח‬Frau. (I Sam 1,15) Denn meine Not bedrückt (‫ )מתקשה‬mich. R. Haggai [sagte] im Namen von R. Isaak: Ich gehöre zu denen, denen es schwerfällt (‫)שקשים‬, ihre Geschenke anzunehmen; wie Sara und ihre Gefährtinnen. Wein und Rauschtrank. (I Sam 1,15) Weder neuer, noch alter [Wein]. Stelle deine Magd nicht einer Tochter Belials gleich. (I Sam 1,16) Demütige mich nicht vor ihm.

MidrSam 2,12

Eli antwortete und sagte: Geh in Frieden. (I Sam 1,17) Frieden von meiner Hand, Frieden von deinem Schöpfer.  44 Siehe Raschi zu I Sam 1,15.

I Samuel  81

Es steht geschrieben: Und der Gott Israels gewähre dir die Bitte (‫)שלתך‬. (I Sam 1,17) Er sagte zu ihr: Es ist dieser Sohn, den du einst haben wirst. (183)

Und die Frau ging / ihres Weges. (I Sam 1,17) Was [bedeutet] „ihres Weges“? Dass sie sich als Menstruationsunreine absonderte. Und ihr Angesicht war nicht mehr wie sonst. (I Sam 1,18) Das lehrt, dass ihr Angesicht [vorher] einem Affen glich und geheilt wurde. Und es geschah nach dem Umlauf der Zeit (‫)לתקופת הימים‬45, da wurde Hanna schwanger und gebar einen Sohn. (I Sam 1,20) P

P

Mar Zutra sagte: Selbst nach dem, der sagt, wenn eine Frau nach neun [Monaten] gebiert, gebiert sie nicht vor Ablauf der Zeit46; gebiert sie nach sieben [Monaten], gebiert sie [auch] vor Ablauf der Zeit, denn es heißt: Und es geschah nach dem Umlauf der Zeit. (I Sam 1,20) [Das ist] ein Minimum von zwei Umläufen, ein Minimum von zwei Tagen. An Neujahr wurde Sara [mit einem Kind] bedacht (‫)נפקדה‬, [ebenso] Rahel und Hanna. Von woher ist das [zu belegen]? R. Eleazar sagte: [Der Beleg] kommt von [dem zweifachen] „Erinnerung“, „Erinnerung“; „Bedachtsein“, „Bedachtsein“: Bei Rahel steht geschrieben: Da erinnerte sich Gott der Rahel. (Gen 30,22) Und bei Hanna steht geschrieben: Und Gott47 erinnerte sich. (I Sam 1,19) Und „Erinnerung“, „Erinnerung“ kommt beim Neujahrsfest [vor], denn es steht geschrieben: Ein großer Schabbat, eine Erinnerung des Lärmblasens. (Lev 23,24) Und „Bedachtsein“ kommt [zweimal] bei Hanna [vor]:48 Bei Hanna steht geschrieben: Denn JHWH hatte Hanna bedacht. (I Sam 2,21)  45 BH: ‫לתקפות‬, das Wort ist ein Hapax legomenon. 46 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1351: ‟ before the due number of month is completed.” 47 BH: JHWH. 48 Vgl. jBer 4,1; MidrSam 2,9.

bRH 11a

82  Jalkut Schimoni

Und bei Sara steht geschrieben: Und JHWH bedachte Sara. (Gen 21,1) SER [99]

Einmal ging ich von einem Ort zu einem anderen. Da traf mich ein Greis. Er sagte zu mir: Rabbi, wieso gibt es in Israel verheiratete Männer49, die keine Kinder haben? Ich sagte zu ihm: Mein Sohn, weil der Heilige, gepriesen sei er, sie mit vollkommener Liebe liebt und sich an ihnen erfreut. Und er läutert sie, damit ihre Zuneigung zu ihm groß werde. Komm und lerne von Abraham und Sara, die fünfundsiebzig Jahre zu unfruchtbar für Isaak waren. Und ihre Zuneigung wuchs, bis Isaak [zur Welt] kam und sie sich an ihm erfreuten. /

(184)

Komm und lerne von Rebekka, die zwanzig Jahre unfruchtbar war, und ihre Zuneigung wuchs, bis Jakob [zur Welt] kam und sie sich an ihm erfreuten.50 Komm und lerne von Rahel, die vierzehn Jahre für ihre beiden Kinder zu unfruchtbar war. Und ihre Zuneigung wuchs, bis beide [zur Welt] kamen und sie sich an ihnen erfreute. Komm und lerne von Hanna, die neunzehn Jahre und sechs Monate unfruchtbar war, bis Samuel [zur Welt] kam und sie sich an ihm erfreute.

MidrSam 3,4

Möge JHWH sein Wort bestätigen. (I Sam 1,23) R. Jirmeja [sagte] im Namen von R. Samuel bar Rab Isaak: Tag für Tag ging eine Himmelsstimme aus und verbreitete sich über die ganz Welt und sagte: Einst wird ein Gerechter auftreten und sein Name ist Samuel. Und jede Frau, die einen Sohn gebar, wählte als seinen Namen „Samuel“ aus. Aber als sie dann seine Taten sahen, sagten sie: Dieser ist nicht Samuel. Und als dieser geboren wurde und sie seine Taten sahen, sagten sie: Es scheint uns, dass dieser es ist.

§ 79

bZeb 112b

Und sie brachten ihn zum Haus JHWHs nach Schilo. (I Sam 1,24) Unsere Lehrer lehrten: Bevor die Wohnung51 errichtet war, waren die Opferhöhen und der Dienst durch die Erstgeborenen erlaubt. Als aber die Wohnung errichtet war, verbot man die Opferhöhen, und der Dienst geschah durch die Priester. Allerheiligstes wurde innerhalb der Vorhänge gegessen und Minderheiliges an jedem [Ort im] Heerlager Israels.

 49 Wörtlich; Hausväter. 50 Vgl. PRE 32. 51 Der Tempel in Jerusalem.

I Samuel  83

Sie gingen nach Gilgal und erlaubten die Opferhöhen. Allerheiligstes wurde innerhalb der Vorhänge gegessen und Minderheiliges an jedem Ort. Als sie nach Schilo kamen, verboten sie die Opferhöhen. Dort war aber kein Dach [über dem Heiligtum], sondern es gab nur ein unteres Haus aus Steinen und oben Vorhänge, und das war der Ruheort. Allerheiligstes wurde innerhalb der Vorhänge gegessen; Minderheiliges und den zweiten Zehnten aber aß man überall, [wohin] man sah. Sie gingen nach Jerusalem, verboten die Opferhöhen, und sie waren ihnen seither nie wieder erlaubt, dies war das Erbe. / „Als sie nach Schilo kamen“ und „dort war kein Dach“. Woher ist dies zu belegen?

(185)

bZeb 118a

R. Chijja bar Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt: Eine Schriftstelle sagt: Und sie brachten ihn zum Haus JHWHs nach Schilo. (I Sam 1,24) Soll ich etwa verstehen: Da war ein Haus? Und eine [andere] Schriftstelle sagt: Er verstieß die Wohnung in Schilo. (Ps 78,60) Soll ich verstehen: Da war ein Zelt? Wie [ist das zu verstehen]? Das lehrt, dass dort kein Dach war, sondern ein unteres Haus aus Steinen und oben Vorhänge. Sie warfen sich dort vor JHWH nieder. (I Sam 1,28) Die Diaspora wird nur durch das Verdienst des sich Niederwerfens versammelt, denn es heißt: Es wird an jenem Tag geschehen, da wird man das große Schofar blasen[, und die Verlorenen im Land Aschur kommen herbei und werfen sich vor JHWH auf dem heiligen Berg in Jerusalem nieder]. (Jes 27,13) Unser Vater Abraham kehrte vom Berg Moria nur durch das Verdienst des sich Niederwerfens zurück, denn es heißt: Wir werden uns niederwerfen und zu euch zurückkehren. (Gen 22,5) Israel wird nur durch das Verdienst des sich Niederwerfens erlöst, denn es heißt: Ihr werdet euch von ferne niederwerfen. (Ex 24,1) Hanna wurde nur durch das Verdienst des sich Niederwerfens [mit einem Kind] bedacht, denn es heißt: Sie warf sich dort vor JHWH nieder. (I Sam 1,28) Das Haus des Heiligtums wird nur durch das Verdienst des sich Niederwerfens erbaut, denn es heißt:

§ 80

GenR 56,2

84  Jalkut Schimoni

Erhebet JHWH, euren Gott, und werft euch nieder. (Ps 99,5) Die Toten werden nur durch das Verdienst des sich Niederwerfens lebendig, denn es heißt: Kommt, wir wollen uns niederwerfen und uns beugen. Wir wollen vor JHWH, der uns gemacht hat, preisen. (Ps 95,6) bBer 31b

Ich bin die Frau, die hier mit dir stand. (I Sam 1,26) R. Jehoscha ben Levi sagte: Von hier [ist zu belegen], dass es verboten ist, innerhalb von vier Ellen eines Gebets[verrichtenden] zu sitzen. Für diesen Knaben habe ich gebetet. (I Sam 1,27) R. Eleazar sagte: Von hier [ist zu belegen], dass Samuel eine Halacha vor seinem Meister lehrte, denn es heißt: Sie schlachteten den Farren und brachten den Knaben zu Eli. (I Sam 1,25) Weil sie den Farren schlachten wollten, brachten sie den Knaben zu Eli.

(186)

[Nein,] vielmehr brachten sie den Stier als [zubereitetes] Opfer. Es sagte / Eli zu ihnen: Ruft einen Priester, dass er komme um zu schlachten. Samuel sah, dass sie nach einem Priester für das Schlachten suchten. Er sagte zu ihnen: Was sucht ihr nach einem Priester? Das Schlachten durch einen Laien (‫)בזר‬ macht [das Opfer] geeignet. Sie brachten ihn vor Eli. Er sagte zu ihm: Woher hast du das? Er sagte zu ihm: Steht denn geschrieben: Der Priester soll schlachten? Geschrieben steht: Man schlachte das junge Rind, (Lev 1,5) Und dann: Die Söhne Aarons, die Priester, sollen darbringen. (Lev 1,5) Von der Annahme [des Opfers] an beginnt das Gebot für die Priester[, die Opfer darzubringen]. Von hier [lässt sich belegen], dass das Schlachten durch einen Laien, [das Opfer] geeignet macht. Er sagte zu ihm: Die Rede ist trefflich, die du geredet hast. Aber wer eine Halacha vor seinem Meister lehrt, ist des Todes schuldig. Kam Hanna und schrie vor ihm: Ich bin die Frau, die hier mit dir stand. (I Sam 1,26) Er sagte zu ihr: Lass mich ihn bestrafen, und ich werde zu [Gott] um Erbarmen bitten, dass er dir einen besseren Sohn als diesen gibt. Sie sagte zu ihm: Um diesen Knaben habe ich gebetet. (I Sam 1,27)

I Samuel  85

Auch habe ich ihn JHWH geliehen. (I Sam 1,28)

MidrSam 3,6

In dieser Stunde erblühte in ihr der Geist des Heiligen. Alle Tage, die Samuel lebte, lebte Saul. R. Samuel bar Rab Isaak sagte: Sie war hundertdreißig Jahre alt, als sie [mit einem Kind] bedacht wurde, so wie Jochebed bedacht worden war.

MidrSam 4,1

Kapitel 2 Hanna betete. (I Sam 2,1)

1

Von hier lernen wird, dass die Frauen zum Gebet verpflichtet sind, weil Hanna so die achtzehn Segenssprüche betete:52 Erhöht ist mein Horn durch JHWH. (I Sam 2,1) Schild Abrahams.

2

JHWH tötet und macht lebendig. (I Sam 2,6) Er macht die Toten lebendig.

3

Keiner ist heilig wie JHWH. (I Sam 2,2) Der heilige Gott.

Jelamdenu

Ein Gott des Wissens ist JHWH. (I Sam 2,3) 4 Du erbarmst dich. 5

Die Wankenden gürten sich mit Kraft. (I Sam 2,4) Der in Umkehr [umkehren] will.

Er führt in die Scheol53 hinab und wieder herauf. (I Sam 2,6) 6 Der groß ist im Verzeihen. 7

Ich freue mich an deiner Rettung. (I Sam 2,1) Der Erlöser Israels.

Er hebt / den Schwachen aus dem Staub. (I Sam 2,8) 8 Er heilt die Krankheiten. Die an Speise Satten. (I Sam 2,5) 9 Der die Jahre segnet. Die Füße seiner Frommen behütet er. (I Sam 2,9)

 52 Vgl. TanB wa-jera 1; jBer 4,3; bTaan 2b. 53 In das Totenreich, Unterwelt.

(187)

86  Jalkut Schimoni

10 Der die Verstoßenen seines Volkes Israel versammelt. JHWH richtet die Enden der Erde. (I Sam 2,10) 11 Er liebt Gerechtigkeit und Recht. Die Frevler verstummen in der Finsternis. (I Sam 2,9) 12 Der die Böswilligen niederzwingt. [Der Bogen der Helden. (I Sam 2,4) 13 Der die Frommen sichert.] Er erhöht das Horn seines Gesalbten. (I Sam 2,10) 14 Den Sprössling Davids. Und es gibt keinen Felsen wie unseren Gott. (I Sam 2,2) 15 Der das Gebet erhört. Mehrt nicht, in Hochmut zu reden. (I Sam 2,3) 16 Denn dir allein ist Ehrfurcht [zu erweisen]. [Nicht] gehe Trotz aus eurem Munde [hervor]. (I Sam 2,3) 17 Gut ist dein Name, und es ist schön, dir zu danken. Er gibt seinem König Kraft. (I Sam 2,10) 18 Der Frieden schafft. Siehe, dies sind die achtzehn Segenssprüche, die sie gebetet hat. MidrSam 2,1

Mein Herz jubelt (‫)עלץ‬. (I Sam 2,1) „Ajin“ ist siebzig, „Lamed“ ist dreißig, „Zade“ ist neunzig (‫)עלץ‬. Das sind hundertneunzig. Sie sagte: Abraham hast du einen Sohn mit hundert und Sara mit neunzig Jahren gegeben. Deshalb jubelt mein Herz. (I Sam 2,1)

MidrSam 4,2

R. Jirmeja ben Eleazar sagte: Groß ist die Kraft der Gerechten, denn die ganze Welt und was sie erfüllt, lobpreist (καλῶς) den Heiligen, gepriesen sei er, nur mit dem halben Namen, denn es heißt: Alles was Odem hat, preise Jah, Halleluja. (Ps 150,6) Die Gerechten aber lobpreisen den Heiligen, gepriesen sei er, mit dem ganzen Namen, denn es heißt: Die Gerechten jauchzen durch JHWH. (Ps 150,6) Mein Herz jubelt durch JHWH. (I Sam 2,1)

§ 81

MidrSam 4,3

Mein Horn (‫ )קרן‬ist erhöht durch JHWH. (I Sam 2,1) Es gibt zehn [Stellen mit dem Wort] „‫“קרן‬:

I Samuel  87

1

Die Bergspitze Abrahams:54 Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fetten Bergspitze (‫)בקרן‬. (Jes 5,1)

2

Das Horn Isaaks: Er hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern (‫ )בקרניו‬im Gestrüpp verfangen. (Gen 22,13)

3

Das Strahlen des Mose: Dass die Haut seines Angesichts strahlte (‫)קרן‬. (Ex 34,29)

4 Das Strahlen der Tora:55 Er hatte Strahlen (‫ )קרנה‬zu seiner Seite. (Hab 3,4) 5

Das Horn Josefs: Die Hörner / des Büffels sind seine Hörner. (Dtn 33,17)

(188)

6 Das Horn des Priestertums:56 Er streut aus, gibt den Armen. Seine Gerechtigkeit besteht für immer. Erhöht ist sein Horn in Ehre. (Ps 112,9) 7

Das Horn des Levitentums: Alle diese waren Söhne Hemans, des Sehers des Königs, dass nach dem Wort Gottes sein Horn erhoben werde. (I Chr 25,5)

8 Und das Horn des Prophetentums: Mein Horn ist erhöht durch meinen Gott57. (I Sam 2,1) 9 Und das Horn des Hauses des Heiligtums: Du wirst mein Horn erhöhen wie das eines Büffels. (Ps 92,11) 10 Und das Horn des Gesalbten: Er erhöht das Horn seines Gesalbten. (I Sam 2,10) Und alle waren auf das Haupt der Israeliten gegeben.58 Und als sie sündigten, wurden sie von ihnen genommen und den Völkern (‫)לאומות‬ der Welt gegeben, denn es steht geschrieben: Und über die zehn Hörner (‫)קרניא‬, die an seinem Kopf waren. (Dan 7,20) Das ist es, was geschrieben steht: Er hat in seinem Zorn jedes Horn Israels abgeschlagen. (Thr 2,3) Wenn die Israeliten einst eine Umkehr vollziehen, schlägt das Horn des Lebenden der Welten sie alle ab. Das ist es, was geschrieben steht:  54 Vgl. bMen 53b. 55 Vgl. Tan teruma 10. 56 Vgl. bSanh 110a. 57 BH: JHWH. 58 Vgl. MidrSam 5,17.

ThrR 2,6

88  Jalkut Schimoni

Und alle Hörner der Frevler werde ich abschlagen. Erhoben werden die Hörner des Gerechten. (Ps 75,11) Jene zehn Hörner, die sein Gerechter von der Welt abgeschlagen hat. Und wann wird der Heilige, gepriesen sei er, sie zurückbringen? Wenn er seinem König Kraft gibt, wenn er das Horn des Gesalbten erheben wird, denn es heißt: Er erhöht das Horn seines Gesalbten. (I Sam 2,10) / (189)

bMeg 14a

Erhöht ist mein Horn. (I Sam 2,10) Und nicht: „Erhöht ist mein Ölkrug“.59 Als David und Salomo mit dem Horn gesalbt wurden, wurde ihr Königtum gesalbt. Als Saul und Jehu mit dem Ölkrug gesalbt wurden, wurde ihr Königtum nicht gesalbt.

§ 8260 MidrSam 4,4

Mein Mund ist gegen meine Feinde geöffnet. (I Sam 2,1) R. Abdimi sagte:61 Das ist einer von den Schriftversen, wo das Heil Israels das Heil des Heiligen, gepriesen sei er, ist. Und so heißt es: Vor Efraim, Benjamin und Manasse erwecke deine Macht und komm uns zur Rettung. (Ps 80,3)

Wer rechtschaffen lebt62, den lasse ich die Rettung (‫ )בישע‬Gottes schauen. (Ps 50,23)

§ 82

Frohlocke sehr, Tochter Zion … siehe, dein König wird zu dir kommen, gerecht und siegreich (‫ )נושע‬ist er. (Sach 9,9)

TanB achare 18

R. [Meir] sagte: Es steht geschrieben: Da rettete (‫ )ויושע‬JHWH [Israel aus der Hand Ägyptens]. (Ex 14,30) R. Berekhja, der Priester, sagte:63 „Gerecht und rettend (‫ “)מושיע‬steht hier nicht geschrieben, sondern „gerecht und siegreich (‫“)נושע‬. Und so spricht er zur Tochter Zion: Siehe deine Rettung (‫ )ישעך‬kommt. (Jes 62,11)  59 Vgl. bHor 12a; bKer 6a. 60 Paragraphenzählung nach der Yalkut-Edition von I. Goldmann, Warschau 1878, auf die sich Arthur B. (Dov) Hyman bei seinen Quellenangaben bezieht. Siehe Arthur B. (Dov) Hyman. The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 42. 61 Vgl. LevR 9,3; Tan achare 12; TanB achare 18; SNum § 84; ExR 30,24; NumR 2,2; bMeg 29a; Tan bemidbar 10. 62 Wörtlich: Wer eine Weise setzt, wer [seinen] Wandel richtet. 63 Vgl. Tan achare 12; NumR 2,2.

I Samuel  89

„Siehe dein Retter kommt“ steht hier nicht geschrieben, sondern „deine Rettung“. R. Ammi sagte: Mose preist (καλῶς) Israel: Glücklich bist du, Israel! Wer ist dir gleich, Volk, gerettet durch JHWH. (Dtn 33,29) Eine Not Israels ist wie eine Not vor ihm:64 Er wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten. Ich bin mit ihm in der Not. (Ps

Mek pischa 14

91,15)

Und jedes Mal, wenn Israel beim Feldzeichen war, könnte man sagen, war das Feldzeichen vor ihm: Und er nannte seinen Namen: JHWH ist mein Feldzeichen. (Ex 17,15) Mose sagte: Dieses Feldzeichen, das Gott gemacht hat, hat er seinetwegen gemacht. Freude für Israel, Freude vor ihm, denn es heißt: Denn ich freue mich an deiner Rettung. (I Sam 2,1) / Keiner ist heilig wie JHWH, denn es gib keinen außer dir (‫)בלתך‬. (I Sam 2,2) R. Jehuda bar Menasja sagte:65 Lies nicht „außer dir (‫“)בלתך‬, sondern „der dich überdauert (‫“)בלותך‬.

(190) § 83

bMeg 14a

Denn die Art und Weise des Heiligen, gepriesen sei er, ist nicht die Art und Weise von Fleisch und Blut. Die Art und Weise von Fleisch und Blut ist: Seine Taten überdauern (‫ )מבלין‬ihn; aber der Heilige, gepriesen sei er, überdauert (‫ )מבלה‬seine Taten. Und es gibt keinen Bildner (‫ )צור‬wie unseren Gott. (I Sam 2,2)

1

2

R. Jehuda ben Menasja sagte: Kein Maler (‫ )צייר‬ist wie unser Gott. Denn die Art und Weise des Heiligen ist nicht die Art und Weise von Fleisch und Blut. [Fleisch und Blut] malt ein Bild (‫ )צר צורה‬auf die Mauer und kann ihm nicht Geist und Atem, Eingeweide und Innereien geben. Aber der Heilige, gepriesen sei er, bildet ein Bildnis (‫ )צר צורה‬innerhalb des Bildnisses und gibt Geist und Atem, Eingeweide und Innereien hinein. Die Art und Weise von Fleisch und Blut: Er kann keine Form (‫ )צר צורה‬mit Wasser formen.66 Aber der, der sprach und die Welt war, hat eine Form mit Wasser geformt, denn es heißt: Die Wasser sollen wimmeln. (Gen 1,20) P

P

 64 Vgl. Tan beschallach 28. 65 Vgl. MidrSam 5,6. 66 Vgl. MidrPs 18,26; MidrPs 86,3; MidrPs 103,2.

Mek schira 8

90  Jalkut Schimoni

3

Die Art und Weise von Fleisch und Blut: Er kann kein Gebilde aus Staub erschaffen. Aber der, der sprach und die Welt war, ist nicht so. Er erschuf vielmehr ein Gebilde (‫ )צר צורה‬aus Staub, denn es heißt: Als ich im Dunkeln geschaffen wurde, gestaltet in den Tiefen der Erde. (Ps 139,15)

4 Die Art und Weise von Fleisch und Blut: Wenn er eine Gestalt formt (‫)צר צורה‬, beginnt er bei ihrem Kopf oder bei einem von ihren Gliedern, und danach beendet er sie. Aber der, der sprach und die Welt war, ist nicht so. Er bildet vielmehr die ganze Gestalt auf einmal, denn es heißt: Er ist der Schöpfer von allem. (Jer 10,16) 5

Die Art und Weise von Fleisch und Blut: Er geht zu einem, der Bilder (‫ )צלמים‬fertigt und sagt zu ihm: Fertige mir ein Bildnis (‫ )צורתו‬von meinem Vater. Und der sagt zu ihm: Dein Vater soll kommen und vor mir stehen oder bring mir ein Abbild (εἰκών) von ihm, und ich werde dir sein Bildnis (‫ )צורתו‬fertigen. Aber der, der sprach und die Welt war, ist nicht so. Er gibt vielmehr dem Menschen einen Sohn aus einem Tropfen Wasser, und er gleicht dem Abbild seines Vaters.

6 Die Art und Weise von Fleisch und Blut: Wenn er baut, baut er das untere und danach baut er das obere [des Gebäudes]. Aber der, der sprach und die Welt war, ist nicht so. Er baut vielmehr zuerst das Obere und danach baut er das Untere,67 denn es heißt: Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. (Gen 1,1) 7 (191) TanB tazri՚a 3

Die Art und Weise von Fleisch und Blut: Wenn er [etwas] errichtet, errichtet er [es] mit Hölzern und mit Steinen und mit Staub. Aber der, der sprach und die Welt war, ist nicht so. Er errichtet vielmehr seine Welt in Wasser, denn es heißt: / Der seine Obergemächer im Wasser errichtet. (Ps 104,3)

8 Die Art und Weise von Fleisch und Blut: Er bildet ein Bildnis. Er spricht und sein Bildnis spricht nicht. Aber der Heilige, gepriesen sei er: Er bildet den Menschen. Und dieser steht und spricht und lobt seinen Namen. 9 Fleisch und Blut bildet ein Bildnis. Wie viele Zeichen (σημεῖον) gibt er? Aber der Heilige, gepriesen sei er, bildet den Menschen von einem einzigen tropfenden Tropfen. Komm und sieh den Pfau, 365 Arten von Farben gibt es an ihm. 10 Fleisch und Blut bildet ein Bildnis, doch sein Bildnis kann selbst kein Bildnis fertigen. Aber der Heilige, gepriesen sei er, bildet ein Bildnis und sein Bildnis fertigt ein Bildnis: Er schuf die Frau und sie gebiert.

 67 Vgl. bChag 12a.

I Samuel  91

Mehrt nicht Reden des Hochmuts; frecher Hochmut weiche aus eurem Munde. (I

MidrSam 5,8

Sam 2,3)

R. Jehoscha sagt:68 Der Mund, der sagte: Auch werde ich Israel nicht ziehen lassen, (Ex 5,2) ist der Mund, der sagte: Ich werde euch ziehen lassen. (Ex 8,24) Der Mund, der sagte: Wer ist JHWH, dass ich auf seine Stimme höre, (Ex 5,2) ist der Mund, der sagte: JHWH ist der Gerechte. (Ex 9,27) R. Jehoschua aus Sichnin [sagte] im Namen von R. Levi: Eure Worte heben einander auf, denn es heißt: Er brach von dort ins Gebirge auf [... und er baute dort einen Altar und rief den Namen JHWHs an]. (Gen 12,8) Denn ein Gott des Wissens ist JHWH. (I Sam 2,3) R. Ammi sagte:69 Groß ist die Erkenntnis, dass sie zwischen zwei Namen gesetzt wurde, denn es heißt: Denn ein Gott der Erkenntnis ist JHWH. (I Sam 2,3) 1

§ 84

bBer 33a

R. [Eleazar] sagte: Groß ist das Heiligtum, dass er es zwischen zwei Namen gesetzt hat, denn es heißt: Das du gemacht hast, JHWH, das Heiligtum, JHWH. (Ex 15,17) R. Ada [aus] Kartigna70 antwortete ihm: [Nein,] sonst wäre von hier [zu schlussfolgern]: Groß ist die Rache, dass er sie zwischen zwei Namen gesetzt hat, denn es heißt: Ein Gott der Rache ist JHWH. (Ps 94,1) Er sagte zu ihm: In der Tat ist sie nach seinen Worten / groß. Und wir haben, was Ulla sagte: Gott der Rache, JHWH, Gott der Rache, erscheine. (Ps 94,1) Warum diese zwei [Erwähnungen von] „Rache“? Eine zum Guten und eine zum Bösen.  68 Vgl. Mek beschallach 1; PRK 10; Tan beschallach 1. 69 Vgl. bSanh 92a; jBer 4,4. 70 Oder: Karthago, siehe Marcus Jastrow. A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1416.

(192)

92  Jalkut Schimoni

Zum Guten, denn es steht geschrieben: Er erscheint vom Berg Paran. (Dtn 33,2) Zum Bösen, denn es steht geschrieben: Gott der Rache, erscheine. (Ps 94,1) bSanh 92a

2

Und R. Eleazar sagte: Jeder Mensch, der Erkenntnis hat, ist [zu betrachten], als hätte er das Haus des Heiligtums in seinen Tagen erbaut. Denn diese71 hat er zwischen zwei Namen gesetzt und jenes72 hat er zwischen zwei Namen gesetzt.

3

Und R. Eleazar sagte: Jeder Mensch, der Erkenntnis hat, wird schließlich reich gemacht, denn es heißt: Durch Erkenntnis füllen sich die Kammern. (Prov 2,4)

4 Und R. Eleazar sagte: [Bei] jedem Menschen, der keine Erkenntnis hat, ist es verboten, sich seiner zu erbarmen, denn es heißt: Denn es ist kein Volk der Einsicht. Darum erbarmt sich der, der es gemacht hat, seiner nicht. (Jes 27,11) 5

Und R. Eleazar sagte: Über jeden, der jemandem sein Brot gibt, der keine Erkenntnis hat, kommen Züchtigungen, denn es heißt: Die, die dein Brot nehmen, sind ein Fallstrick (‫ )מזור‬unter dir; er hat keinen Verstand. (Ob 1,7)

„Fallstrick“ bedeutet immer „Züchtigungen“, denn es heißt: Da sah Efraim seine Krankheit und Juda sein Geschwür (‫)מזונו‬. (Hos 5,13) 6 Und R. Eleazar sagte: Jeder Mensch, der keine Erkenntnis hat, geht schließlich in Verbannung, denn es heißt: Darum geht mein Volk ohne Erkenntnis in die Verbannung. (Jes 5,13) GenR 72,1

Die Satten verkaufen sich um Brot. (I Sam 2,5) Das ist Lea, die an Kindern satt war. Sie verkaufte sich.73 Und Hungrige feiern. (I Sam 2,5) Das ist Rahel, die nach Kindern hungerte.

 71 Die Erkenntnis. 72 Den Tempel. 73 Vgl. MidrSam 5,11.

I Samuel  93

Während die Unfruchtbare sieben gebiert. (I Sam 2,5) Das ist Lea. Die Kinderreiche welkt dahin. (I Sam 2,5) Das ist Rahel, die ausersehen war, dass aus ihr viele Propheten erstehen: Sie welkte dahin. Und wer bewirkte es so? JHWH, er tötet und macht lebendig. (I Sam 2,6) Eine andere Auslegung: Penina, die an Kindern satt war, sie verkaufte sich.

MidrSam 5,10

Und Hungrige feiern. (I Sam 2,5) Hanna, die nach Kindern hungerte, feierte. JHWH, er tötet und macht lebendig. (I Sam 2,6) Unsere Lehrer lehrten:74 Die Gemeinschaft Korachs hat keinen Anteil an der kommenden Welt, / denn es heißt: Die Erde bedeckte sie. (Num 16,33) In dieser Welt. Und sie verschwanden aus der Gemeinde. (Num 16,33) Für die kommende Welt.

bSanh 109b

(193)

R. Eliezer sagt: Über sie sagt die Schrift: JHWH, er tötet und macht lebendig. (I Sam 2,6) R. Jehuda ben Levi [sagte] im Namen von R[abbi]:75 So war die Gemeinschaft Korachs versunken und stieg hinab, bis Hanna aufstand und für sie betete, denn es heißt: JHWH, er tötet und macht lebendig. (I Sam 2,6)

MidrSam 5,12

JHWH macht arm und macht reich, er erniedrigt und erhöht auch. (I Sam 2,7)

§ 85

Durch Zorn, den er über den einen bringt, erhöht er den anderen.77 Du sollst wissen: Als er die Söhne Rubens und die Söhne Gads reich machen wollte, ließ er die Midianiter in ihre Hand fallen. Was steht [darüber] geschrieben? Die Söhne Israels führten die Frauen Midians weg. (Num 31,9) Und danach:  74 Siehe mSanh 10,3; MidrSam 5,12; tSanh 13,9. 75 Vgl. jSanh 10,1; GenR 98,2. 76 Vgl. Tan mattot 6. 77 Vgl. NumR 22,8; TanB mattot 9.

TanB mattot 976

94  Jalkut Schimoni

Und die Söhne Rubens hatten viel Vieh. (Num 32,1) Und ebenso heißt es: Denn weder vom Aufgang noch vom Niedergang noch von der Wüste der Berge (‫)ממדבר הרים‬. (Ps 75,7) Nicht dadurch, dass der Mensch arbeitet, indem er zum Handeltreiben hinausgeht und von Osten nach Westen geht und durch die Wüsten und über die Berge zurückkehrt, wird er reich: Denn Gott ist Richter, diesen erniedrigt er und jenen erhöht er. (Ps 75,8) R. Abin sagte: Alle Berge, die in der Schrift vorkommen, sind Berge, außer diesem,78 wo es Erhöhungen sind. Das besagt, dass der Mensch nicht von diesen Dingen erhöht wird. Und was tut der Heilige, gepriesen sei er? Er nimmt von diesem und gibt jenem. Warum heißen sie „Besitztümer (‫?“)נכסים‬ Weil sie dem einen verborgen (‫ )נכסין‬und dem anderen offenbart werden. Eine Dame (matrona) fragte79 bis:

Er antwortete ihr: Der Heilige, gepriesen sei er, fertigt Leitern; den einen lässt er absteigen und den anderen aufsteigen. § 86

MidrSam 5,14

Er erhöht den Erniedrigten aus dem Staub. (I Sam 2,8) Das ist Josef. Aus dem Schmutz erhöht er den Armen. (I Sam 2,8) Pharao sandte und ließ Josef rufen. (Gen 41,14) Um ihn mit den Vornehmen sitzen zu lassen. (I Sam 2,8) Und Josef war der Herrscher. (Gen 42,6) Eine andere Auslegung: Er erhöht den Erniedrigten aus dem Staub. (I Sam 2,8) Das ist Daniel. Aus dem Schmutz erhöht er den Armen. (I Sam 2,8)

 78 Die in Ps 75,7 erwähnten Berge. 79 Vgl. GenR 68,4; PRK 2,11-12; LevR 8,1; Tan wa-jischlach 10; Tan ki-tissa 5; NumR 3,6; MidrSam 5,13.

I Samuel  95

Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt. (Dan 6,24) Um ihn mit den Vornehmen sitzen zu lassen. (I Sam 2,8) Man rief über ihn aus, dass er als der Dritte im Königreich herrsche. (Dan 5,29) / Denn nicht wie die Art und Weise des Heiligen, gepriesen sei er, ist die Art und Weise von Fleisch und Blut: Sieht er einen Menschen dastehen, der schön und reich ist, erhebt und unterstützt er ihn. Sieht er aber jemanden, der fällt, lässt er ihn noch einmal fallen.80 Aber der Heilige, gepriesen sei er, ist nicht so. Sieht er einen Menschen, der überheblich ist (‫)שמתגאה‬, lässt er ihn fallen, denn es heißt: Denn es ist ein Tag JHWH Zebaots gegen allen Hochmut und Überheblichkeit (‫)גאה ורום‬. (Jes 2,12)

(194)

Jelamdenu

Und es heißt: Der Hochmut des Menschen erniedrigt ihn. (Prov 29,23) Und wenn er einen Menschen sieht, der bis in die unterste Unterwelt gefallen ist, dann lässt er ihn aufstehen, denn es heißt: Er erhöht den Erniedrigten aus dem Staub. (I Sam 2,8) Und ebenso heißt es: Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt. (Ps 44,26) Was steht danach geschrieben? Steh auf und hilf uns. (Ps 44,27) Und es heißt: Wenn ich gesagt habe: Mein Fuß gleitet aus, wird mich, JHWH, deine Huld stützen. (Ps 94,18)

Denn JHWH gehören die Pfeiler der Erde. (I Sam 2,8) R. Chijja bar Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt: Der Heilige, gepriesen sei er, sah, dass die Gerechten wenige sind. Da stand er [für sie ein] und pflanzte sie in alle Generationen ein, denn es heißt: Denn JHWH gehören die Pfeiler der Erde, und er hat den Erdkreis auf sie gesetzt. (I Sam 2,8)

R. Chijja bar Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt: Selbst für einen einzigen Gerechten wird die Welt erhalten, denn es heißt: Und der Gerechte begründet die Welt. (Prov 10,25) R. Chjja bar Abba selbst sagte es von hier: Die Füße seiner Frommen wird er behüten. (I Sam 2,9)  80 Vgl. TanB wa-jetse 10; Gen Rabbati 48.

bJoma 38b

96  Jalkut Schimoni

„Er wird seine Frommen behüten“ hat einen zweifachen Wortsinn.81 R. Jochanan sagte: „Seine82 Frommen“ steht geschrieben. Und R. Chijja bar Abba sagte, R. Jochanan habe gesagt: Wenn die Mehrzahl der Jahre eines Menschen vorüber ist und er nicht gesündigt hat, dann sündigt er nicht mehr, denn es heißt: Die Füße seiner Frommen wird er behüten. (I Sam 2,9) In der Schule des R. Schela sagt man: Wenn eine Sache[, die zu] einer Verfehlung [führt], einmal und zweimal zu einem gekommen ist und man nicht gesündigt hat, dann sündigt man nicht mehr, denn es heißt: Die Füße seiner Frommen wird er behüten. (I Sam 2,9) TanB wa-jetse 3

Die Füße seiner Frommen wird er behüten. (I Sam 2,9) Das ist Abraham, als er die Könige verfolgte.83 Und die Frevler verstummen in der Finsternis. (I Sam 2,9) Das sind die Könige, die er in der Finsternis tötete, denn es heißt: In der Nacht verteilte er sich gegen sie. (Gen 14,15) Steht geschrieben in § 732 [= § 731 TanB wa-jescheb 14, Jalkut Psalmen].

(195)

Eine andere Auslegung: Die Füße seiner Frommen / wird er behüten. (I Sam 2,9) Das ist Jakob, denn ihm wird gesagt: Siehe, ich bin mit dir und werde dich behüten. (Gen 28,15) Und die Frevler verstummen in der Finsternis. (I Sam 2,9) Das sind Esau und seine Tausendschaften, die Jakob zehn Stunden lang verfolgten, und der Heilige, gepriesen sei er, ließ den Tag [in die Nacht] sinken, und Esau stand in der Finsternis.

MidrSam 5,16

Eine andere Auslegung: Die Füße seiner Frommen wird er behüten. (I Sam 2,9) Das ist Josef.84

 81 Im Sinne von „hüten“ und „behüten“. 82 Nicht alle Frommen, sondern die vor Gott als „Fromme“ gelten. 83 Vgl. Gen Rabbati 45,3. 84 Vgl. GenR 86,3; TanB wa-jescheb 14; Raschi zu I Sam 2,9.

I Samuel  97

Und die Frevler verstummen in der Finsternis. (I Sam 2,9) Das ist die Frau des Potiphar. Denn nicht durch Macht wird ein Mann zum Held (‫)יגבר‬. (I Sam 2,9) Denn wir haben gelernt: Wer ist ein Held (‫ ?)גבור‬Der seinen Trieb unterdrückt. JHWH, seine Widersacher (‫ )מריביו‬werden zerschmettert. (I Sam 2,10)

MidrSam 5,17

Geschrieben steht: „Sein Widersacher (‫“)מריבו‬. R. Abba bar Kahana sagte: Wenn einer allein ist, fällt er; wenn man zu zweit ist, fällt man nicht. Über ihm (‫ )עליו‬in den Himmeln donnert er. (I Sam 2,10) Geschrieben steht: „Über ihm (‫“)עלו‬. R. Abba bar Kahana sagte: Wenn sie zum Himmel aufsteigen (‫)עולים‬, werde ich von dort mit meiner Stimme donnern und sie hinabstürzen. JHWH wird die Enden (‫ )אפסי‬der Erde richten. (I Sam 2,10) R. Abba bar Kahana sagte: Dies sind die Völker (‫ )אומי‬der Welt, deren Hoffnungen von [denen] ihrer Mitmenschen getrennt ist. Über ihnen, in den Himmeln, donnert er. (I Sam 2,10) Und ebenso heißt es: Vom Himmel herab donnert er, JHWH. (II Sam 22,14) Er erhöht ein Horn. (I Sam 2,10) Jene zehn Hörner, die sein Gerechter von der Welt abgehauen hat, denn es heißt:85 Und alle Hörner der Frevler schlage ich ab; es werden die Hörner des Gerechten erhöht. (Ps 75,11) Wann wird der Heilige, gepriesen sei er, sie zurückgeben? Wenn er das Horn des Messias erhöht, denn es heißt: Er erhöht das Horn seines Gesalbten. (I Sam 2,10) Noch bevor sie das Fett in Rauch aufgehen ließen, kam der junge Mann des Priesters. (I Sam 2,15)

 85 Vgl. MidrSam 4,3; ThrR 3,6.

Sifra tsaw per. 16,4-5

98  Jalkut Schimoni

(196)

Was wird hier gesagt? / Die Sünde der jungen Männer war sehr groß. (I Sam 2,17) Weil Aaron und seine Söhne Brust und Schenkel [der Opfer] erst freigaben, nachdem die Fettstücke in Rauch aufgegangen waren,86 denn es heißt: Der Priester soll das Fett in Rauch aufgehen lassen. (Lev 7,31) Und danach: Die Brust sei Aaron und seinen Söhnen. (Lev 7,31) Waren die Lämmer unrein oder verdorben, könnte [man meinen], dass Aaron und seinen Söhne Brust und Schenkel [der Opfer] nicht zustehen. Die Bibel sagt [aber]: Es sei [ihm]. (Lev 7,31)

MidrSam 6,1

R. Simeon ben Jochai lehrte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Warum esst ihr die Reste des Speiseopfers und überlasst das handvoll [Abgehobene]87 den Fliegen? Und warum esst ihr das Fleisch und lasst die Fettstücke ausgebreitet in der Sonne liegen? Was sagte Israel zu ihm? Er möge kommen und das Blut versprengen und die Fettstücke räuchern, und darnach soll er das Fleisch nehmen. Und was sagte der Priester zu ihnen? Ich werde das Blut nicht versprengen, und die Fettstücke werde ich nicht räuchern. Gib dem Priester Fleisch zu braten […], und wenn nicht, nehme ich es mit Gewalt. (I Sam 2,15-16)

Und was wird am Schluss der Sache gesagt? Die Söhne Elis waren Söhne der Ruchlosigkeit (‫)בליעל‬88. (I Sam 2,14) P

P

Söhne, die das Joch (‫ )עול‬des Himmels, das auf ihnen war (‫)מעלינם‬, abschnitten. Sie kannten JHWH nicht. (I Sam 2,14) Sie sagten: Es gibt kein Königreich im Himmel. § 87

bSanh 58b

Und wenn nicht, nehme ich es mit Gewalt. (I Sam 2,16) R. Chanina sagte: Wer seine Hand gegen seinen Gefährten erhebt, auch wenn er ihn nicht schlägt, wird ein Sünder genannt, denn es heißt: Und wenn nicht, nehme ich es mit Gewalt. (I Sam 2,16) Und es steht geschrieben:

 86 Vgl. bPes 59b. 87 Siehe Lev 2,1-2; GenR 63,2; RutR 7,12. 88 Das Wort wird gelesen: „Ohne Joch“.

I Samuel  99

Und die Sünde der jungen Männer war [sehr groß]. (I Sam 2,17) Resch Laqisch sagte: Er wird „Frevler“ genannt, denn es heißt: Er sprach zum Frevler: Warum willst du deinen Nächsten schlagen (‫( ?)תכה‬Ex 2,13) „Du hast geschlagen (‫ “)היכת‬heißt es nicht, sondern „willst du schlagen“. Selbst, wenn er ihn nicht geschlagen hat. Rab Huna sagte: Seine Hand soll abgehauen werden, denn es heißt: Und der erhobene Arm soll abbrechen. (Ijob 38,15) R. Huna schlug eine Hand ab. R. Eleazar sagt: Für ihn gibt es keine andere Anordnung als das Begräbnis, denn es heißt: Einem Mann [erhobenen] Arms ist die Erde. (Ijob 22,8) Eli segnete Elkana und seine Frau. (I Sam 2,20)

MidrSam 6,3

Er sagte zu ihm: Alle Söhne, die der Heilige, gepriesen sei er, dir künftig geben wird, sollen von dieser Gerechten sein. Und dem vergleichbar ist: Isaak betete zu JHWH wegen seiner Frau. (Gen 25,21) Er sagte vor ihm: Herr der Welt, alle Söhne, die du mir künftig geben wirst, sollen von dieser Gerechten sein. Und dem vergleichbar ist: Und dein Haus sei wie das Haus des Perez. (Rut 4,12) [Die Leute] sagten zu ihm: Alle Söhne, die der Heilige, gepriesen sei er, dir künftig geben wird, sollen von dieser Gerechten sein. / JHWH suchte (‫ )פקד‬Hanna heim. (I Sam 2,21) 1

Es gibt eine Heimsuchung89 (‫ )פקידה‬für die Erstgeburten, denn es heißt: Mustere (‫ )פקוד‬jeden männlichen Erstgeborenen. (Num 3,40)

2

Es gibt eine Heimsuchung für Kinder, denn es heißt: JHWH suchte Hanna heim. (I Sam 2,21)

3

Es gibt eine Heimsuchung des Bewachens, denn es heißt Deine Obhut (‫ )פקדתך‬bewachte meinen Geist. (Ijob 10,12)

4 Es gibt eine Heimsuchung des Friedens, denn es heißt:

 89 Vgl. Tan bemidbar 21; NumR 4,4.

(197) § 88

TanB bemid 26

100  Jalkut Schimoni

Als deine Obhut (‫ )פקדתך‬setze ich Frieden ein. (Jes 60,17) Jelamdenu

5

Es gibt eine Heimsuchung, die im Himmel ist, denn es heißt: JHWH wird das obere Heer heimsuchen (‫)יפקוד‬. (Jes 24,21)

6 Und es gibt eine Heimsuchung mit dem Schwert, denn es heißt: JHWH wird mit seinem starken Schwert heimsuchen (‫)יפקוד‬. (Jes 27,1) 7

Und es gibt eine Heimsuchung der Erde, denn es heißt: Du hast die Erde heimgesucht (‫ )פקדת‬und sie überschüttet. (Ps 65,10)

8 Und es gibt eine Heimsuchung des Priestertums, denn es heißt: Und die Obhut (‫ )ופקדת‬Eleasars, des Sohnes Aarons. (Num 4,16) 9 Es gibt eine Heimsuchung des Todes, denn es heißt: Wenn jene sterben, so wie alle Menschen sterben[, und das Verhängnis (‫ )ופקודת‬aller Menschen über sie verhängt wird (‫])יפקד‬. (Num 16,29) 10 Es gibt eine Heimsuchung der Strafe: Ich habe bedacht (‫)פקדתי‬, was Amalek dir angetan hat. (I Sam 15,2) 11 Es gibt eine Heimsuchung der Verschuldungen, denn es heißt: Und am Tag meiner Heimsuchung (‫ )פקדי‬werde ich ihre Sünden an ihnen heimsuchen (‫)ופקדתי‬. (Ex 32,34) 12 Es gibt eine Heimsuchung der Tora, denn es heißt: Die Vorschriften (‫ )פקודי‬JHWHs sind richtig. (Ps 19,9) § 89

PR 43,5

Das ist es, was die Schrift sagt: Der Schmelztiegel (‫ )מצרף‬für Silber und der Ofen für Gold und der Mann nach dem, der ihn lobt. (Prov 27,21) Wie ein Schmelztiegel das Silber ins Feuer bringt und das Gold in den Ofen, so läutert (‫ )צורף‬der Heilige, gepriesen sei er, die Gerechten, den einzelnen entsprechend seiner Kraft.90 P

Und so findest du, dass der Heilige, gepriesen sei er, Sara 25 Jahre läuterte, [von dem Zeitpunkt an, an dem] sie in das Land Israel gekommen war. Auch Rebekka läuterte der Heilige, gepriesen sei er, entsprechend ihrer Kraft 20 Jahre lang. Und auch Hanna läuterte der Heilige, gepriesen sei er, entsprechend ihrer Kraft 19 Jahre: Sie war mit ihm91 zehn Jahre und gebar nicht. Da nahm er Penina und sie gebar ihm zehn Söhne. Und ebenso heißt es:

 90 Vgl. MidrSam 4,1. 91 Elkana.

I Samuel  101

Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne? (I Sam 1,8) Das sind die Söhne der Penina. Nimm die acht Jahre für die Schwangerschaft92 und ein Jahr für die Schwangerschaft [mit] Samuel, / [so] ergibt das neunzehn Jahre. Und danach bedachte er sie [mit einem Kind], denn es heißt: Da bedachte JHWH Hanna. (I Sam 2,21)

(198)

Und sie wurde schwanger und gebar drei Söhne und zwei Töchter. (I Sam 2,21)

PR 43,7

Das sind fünf. Wir finden aber, dass sie im Lied sagt: Sogar die Unfruchtbare hat sieben geboren. (I Sam 2,7) R. Jehuda und R. Nechemja und die Rabbanin. R. Jehuda sagt: Sie hat fünf geboren, aber Samuel ist gleichwertig wie Mose und Aaron, denn es heißt: Mose und Aaron bei den Priestern, und Samuel bei denen, die seinen Namen anrufen. (Ps 99,6)

R. Nechemja sagt: Sie hat fünf geboren, aber [es ist so,] dass sie die beiden Söhne Samuels sah und die Enkel. Siehe, da waren sie wie Söhne.93 Und die Rabbanin sagten: Sie hat fünf geboren. Als aber Hanna bedacht wurde und einen Sohn gebar, beerdigte Penina zwei Söhne. Als Hanna vier [Kinder] geboren hatte, hatte Penina acht beerdigt. Als Hanna mit dem fünften Sohn schwanger wurde, fürchtete sie94, dass sie [auch] die ihr verbliebenen Söhne beerdigen müsse. Sie ging, um Hanna [um Entschuldigung] zu bitten. Sie sagte zu ihr: Ich bitte dich, ich demütige mich [vor] dir. Ich weiß, dass ich an dir gesündigt habe. Habe Nachsicht mit mir, damit meine beiden Söhne leben. Da betete Hanna vor dem Heiligen, gepriesen sei er, für sie, dass sie lebten. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihr: Bei deinem Leben! Zwar waren sie für den Tod bestimmt, aber weil du für sie gebetet hast, werde ich sie nach deinem Namen benennen. Daher95 heißt es: Sogar die Unfruchtbare hat sieben geboren. (I Sam 2,7) Das ist Hanna. Eli war sehr alt geworden. Und er hörte, was seine Söhne an ganz Israel taten. (I

Sam 2,22)

 92 Es dauerte acht Jahre, bis Hanna schwanger wurde. 93 Vgl. MidrSam 5,10; Raschi zu I Sam 2,5. 94 Penina. 95 BH: er hörte alles, was seine Söhne ... taten.

bJoma 9a-b

102  Jalkut Schimoni

R. Jochanan ben Torta sagte: Weshalb wurde Schilo zerstört? Weil dort zwei Dinge waren: Öffentliche Unzucht und Verachtung des Heiligen. „Öffentliche Unzucht“, denn es steht geschrieben: Eli war sehr alt geworden. Und er sah, was seine Söhne an ganz Israel taten, und dass sie mit den Frauen schliefen. (I Sam 2,22) Und das, obwohl R. Samuel bar Nachmani sagte:96 Jeder, der sagt, die Söhne Elis haben gesündigt, befindet sich im Irrtum. „Verachtung des Heiligen“,97 denn es steht geschrieben: Noch bevor er räucherte. (I Sam 2,15) Die Schuld der jungen Männer war sehr groß vor JHWH. (I Sam 2,17) MidrSam 7,5

(199)

Nicht so, meine Söhne! Das Gerücht ist nicht gut. (I Sam 2,24) R. Samuel bar Nachmani sagt:98 Einen Greis, / bei dem man etwas Schimpfliches findet, holt man nicht von seiner Größe herab, sondern man sagt zu ihm: Behalte deine Ehre und bleib in deinem Haus. (II Reg 14,10) Und wie ist es bei einem Fürsten? R. Jochanan sagte: Man überführt ihn. R. Samuel bar Rab Isaak:99 Man folgert es von hier: Das Gerücht ist nicht gut, das ich höre. Man setzt das Volk JHWHs herab (‫)מעבירים‬. (I Sam 2,24)

„Man setzt sie ab (‫ “)מעבירם‬steht geschrieben.100 Man setzt ihn ab und lässt ihn zurückkehren. P

P

R. Chaggai sagte: Man lässt ihn nicht rückkehren, denn er würde sie töten. Resch Laqisch sagte: Man schlägt auch ihn. Das hörte R. Jehuda, der Fürst, und er zürnte. Resch Laqisch floh und ging nach Migdal Zebaja.

 96 Vgl. bSchab 55b. 97 Glosse: Jedenfalls war es das! 98 Vgl. jMQ 3,1. 99 Vgl. jSanh 2,1; jHor 2,1. 100 BH: ‫מעברים‬.

I Samuel  103

R. Jochanan erhob sich gegen ihn, aber er kam nicht herab, um zu lehren. Rab Jehuda, der Fürst, erhob sich mit ihm gegen ihn. Er sagte zu ihm: Warum bist du, Meister, nicht herabgekommen, um zu lehren? Er sagte zu ihm: Weil der Schlüssel in Migdal Zebaja ist. Er sagte zu ihm: Und wenn nicht Bar Laqisch [da] ist, [lehre ich] nicht. Klatscht man mit einer Hand, geht es nicht. Klatscht man mit beiden, geht es.101 Als Resch Laqisch das hörte, ging er ihm entgegen. Als R. Jochanan das hörte, wandte er sich gegen ihn und las darüber diesen Vers: [Und wer ist wie dein Volk, Israel, ein einziges Volk auf Erden,] dass Gott gegangen ist, es sich als Volk zu erlösen. (II Sam 7,23) Er sagte zu ihm: Es genüge dir, dass du deinem Schöpfer gleichst. Wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigt, so entscheidet (‫ )ופללו‬Gott über ihn. (I Sam 2,25)

bJoma 87a

Josef bar Chano-Schmia wies R. Abbahu auf einen Widerspruch hin. Wir haben gelernt:102 ÜBERTRETUNGEN, DIE ZWISCHEN EINEM MENSCHEN UND SEINEM GEFÄHRTEN GESCHEHEN, SÜHNT DER VERSÖHNUNGSTAG NICHT, BIS DASS ES SEINEM GEFÄHRTEN GEFÄLLT. Und dies steht geschrieben: Wenn ein Mensch gegen einen Menschen, so entscheidet Gott über ihn. (I Sam 2,25) Was meint „Gott“? Der Richter. Wenn es so ist, wie soll ich das Ende [des Verses] verstehen: Und wenn ein Mensch gegen Gott sündigt? (I Sam 2,25) Wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigt, / dann wird er ihm verzeihen. (I Sam 2,25)

Und wenn er gegen Gott sündigt, wer wird dann für ihn entscheiden? Umkehr und gute Werke.

(200)

Denn es gefiel JHWH, sie zu töten. (I Sam 2,25)

§ 90

1

Eine Schriftstelle sagt:103 Sucht JHWH, da er sich finden lässt. (Jes 55,6) Und eine Schriftstelle sagt: So wahr ich lebe, wenn ich mich von euch suchen lasse. (Ez 20,31) Hier vor dem Beschluss des Gerichts und dort nach dem Beschluss des Gerichts.

2

Eine Schriftstelle sagt:  101 Als Gleichnis für das Verhältnis von den beiden Lehrenden. Siehe jSanh 2,1. 102 Siehe mJoma 8,9. 103 Vgl. bRH 18a; SO 20; ARN B 37.

SNum § 42

104  Jalkut Schimoni

JHWH erhebe sein Angesicht zu dir. (Num 6,26) Und eine Schriftstelle sagt: Der nicht das Angesicht hebt. (Dtn 10,17) Hier vor dem Beschluss des Gerichts und dort nach dem Beschluss des Gerichts. 3

Eine Schriftstelle sagt: Der Gebet erhört. (Ps 65,3) Und eine Schriftstelle sagt: Du hast dich in eine Wolke gehüllt. (Thr 3,44) Hier vor dem Beschluss des Gerichts und dort nach dem Beschluss des Gerichts.

4 Eine Schriftstelle sagt: Nahe ist JHWH allen, die ihn anrufen. (Ps 145,18) Und eine Schriftstelle sagt: Warum, JHWH, stehst du in der Ferne? (Ps 10,1) Hier vor dem Beschluss des Gerichts und dort nach dem Beschluss des Gerichts. 5

Eine Schriftstelle sagt: Aus dem Mund des Höchsten geht nichts heraus. (Thr 3,38) Und eine Schriftstelle sagt: JHWH wachte über das Übel[, ... da wir nicht auf seine Stimme hörten]. (Dan 9,14) Hier vor dem Beschluss des Gerichts und dort nach dem Beschluss des Gerichts.

6 Eine Schriftstelle sagt: Reinige dein Herz von Bosheit. (Jer 4,14) Und eine Schriftstelle sagt: Auch wenn du dich mit Natron reinigtest. (Jer 2,22) Hier vor dem Beschluss des Gerichts und dort nach dem Beschluss des Gerichts. 7

Eine Schriftstelle sagt: Kehrt um, abtrünnige Kinder. (Jer 3,22) Und eine Schriftstelle sagt: Wenn man sich abwendet, wenn104 man sich nicht abwendet. (Jer 8,4) Hier vor dem Beschluss des Gerichts und dort nach dem Beschluss des Gerichts.

8 Eine Schriftstelle sagt: Ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden. (Ez 18,32) Und eine Schriftstelle sagt: Denn es gefiel JHWH, sie zu töten. (I Sam 2,25) Hier vor dem Beschluss des Gerichts und dort nach dem Beschluss des Gerichts.

 104 BH: und.

I Samuel  105

Ein Mann Gottes kam zu Eli. (I Sam 2,27) 1

Das ist einer von den zehn, die „Mann Gottes“ genannt werden. Mose wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Und dies ist der Segen, den Mose, der Mann Gottes, gesegnet hat. (Dtn 33,1) Gebet des Mose, des Mannes Gottes. (Ps 90,1)

2

Elkana wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Ein Mann Gottes kam zu Eli. (I Sam 2,27)

3

Samuel wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Siehe, ein Mann Gottes ist in dieser Stadt. (I Sam 9,6)

§ 91

SDtn § 342

4 David wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Nach der Vorschrift Davids, des Mannes / Gottes. (Neh 12,24) 5

Schemaja wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Das Wort Gottes geschah an Schemaja, dem Mann Gottes. (I Reg 12,22)

(201)

6 Iddo wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Und105 ein Mann Gottes kam aus Juda. (I Reg 13,1) 7

Elija wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Mann Gottes, möge doch meine Seele teuer sein. (II Reg 1,13)

8 Elischa wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Denn er ist ein heiliger Mann Gottes. (II Reg 4,9) 9 Micha wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Da kam106 ein Mann Gottes107 zum König von Israel. (I Reg 20,28) 10 Amos wird „Mann Gottes“ genannt, denn es heißt: Und der Mann Gottes ging zu ihm und sagte: König, es soll nicht mit dir gehen. (II Chr 25,7)

Aber die Überlieferung zählt elf, die „Mann Gottes“ genannt werden, und fügt Hanan, Sohn des Gedalja, hinzu.108 Der Abschnitt ist [zu finden] bei Jeremia bei den Söhnen der Rechabiter [Jer 35,4].

Habe ich mich109 geoffenbart (‫)הנגלה נגלתי‬, als sie in Ägypten waren? (I Sam 2,27)

 105 Fehlt in HB. 106 Der Jalkut hat für ‫ ויגש‬ein ‫ויבא‬. 107 BH: und sprach zum König von Israel. 108 Vgl. ARN B 43. 109 BH: dem Haus deines Vaters.

§ 92

bMeg 29a

106  Jalkut Schimoni

Es wird gelehrt: R. Simeon ben Jochai sagt:110 Komm und sieh, wie beliebt die Israeliten beim Heiligen, gepriesen sei er, sind, denn an jedem Ort, wohin sie in Verbannung geführt werden (‫)שגלו גלתה‬, ist die Schechina bei ihnen, denn es heißt: Habe ich mich ... geoffenbart, als sie in Ägypten waren? (I Sam 2,27) Sie wurden nach Babel verbannt, die Schechina war mit ihnen, denn es heißt: Um euretwillen habe ich nach Babel gesandt. (Jes 43,14) Sie wurden nach Elam verbannt, die Schechina war mit ihnen, denn es heißt: Ich stelle meinen Thron in Elam auf. (Jer 49,38) Sie wurden nach Edom verbannt, die Schechina war mit ihnen, denn es heißt: Wer ist es, der aus Edom kommt? (Jes 63,1) Und auch, wenn sie künftig verbannt werden, wird die Schechina mit ihnen sein, denn es heißt: Zurückkehren (‫ )ושב‬wird JHWH, dein Gott, mit deiner Gefangenschaft. (Dtn 30,3) „Er lässt zurückkehren (‫ “)ישיב‬heißt es nicht, sondern „er kehrt zurück (‫“)ושב‬. (202)

Das lehrt, dass der Heilige, gepriesen sei er, / mit ihnen aus der Gefangenschaft zurückkehrt.

Mek pischa 14

Ich habe hier nur die Not der Gemeinde.111 Die Not des Einzelnen, ist woher [zu belegen]? Die Bibel lehrt: Er wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten. (Ps 91,15)

MidrSam 8,1

JHWH war mit Josef. (Gen 39,2) R. Simeon ben Jochai lehrte: Wenn ein Mensch von Juda nach Galiläa auswandert (‫)גולה‬, dann nennt man das nicht „Verbannung“ (‫)גולה‬. Wann wird es Verbannung genannt? Sobald er aus dem Land ins Ausland auswandert. R. Samuel bar Nachmani [sagte], R. Jonatan habe gesagt: Zweimal [ist ‫ גלה‬verwendet in]: Ich bin in Verbannung geführt worden (‫)גליות נגליתי‬. Ich habe mich geoffenbart (‫)הנגלה נגליתי‬. (I Sam 2,27) Das eine, um deine Kinder aus Ägypten herauszuführen, und das andere, um deinen Kindern das Priestertum zu geben, und ihr habt euch gegen mich empört! Rab und R. Tanchuma und R. Jehuda und Resch Laqisch und R. Abija und R. Chijja [sagten] im Namen von R. Jonatan:  110 Vgl. Mek pischa 14; SNum § 84; SNum § 161. 111 Vgl. SNum § 84.

I Samuel  107

Wir haben gefunden, dass sich ein Reiner für die Ehre eines Gerechten verunreinigt hat. Wo hat er sich ihm in Ägypten geoffenbart? R. Berechja [sagte] im Namen von R. Chelbo: Aus dem Palast (παλάτιον) des Pharao. Wo hat er sich ihm in Midian geoffenbart? R. Huna [sagte] im Namen von R. Abin: Aus der Höhlung einer Säule. Er sagte zu ihnen: Wenn die Melancholie (μελανία) eines von deinen Gliedern befällt, merken das dann nicht alle deine Glieder? So: Erfülle ich denn nicht den Himmel und die Erde? (Jer 23,24) Ich habe dich aus allen Stämmen Israels erwählt. (I Sam 2,28)

§ 93

Das ist es, was die Schrift sagt: Glücklich, / wen du erwählst und in die Nähe holst. (Ps 65,5)

(203)

Glücklich, wen der Heilige, gepriesen sei er, erwählt, selbst, wenn er ihn nicht in die Nähe holt. Und glücklich, wen der Heilige, gepriesen sei er, in die Nähe holt, selbst wenn er ihn nicht erwählt.112 Abraham hat er erwählt, denn es heißt: Du bist es, JHWH, der Gott, der Abram erwählt hat. (Neh 9,7) Aber er brachte ihn nicht in die Nähe, sondern er brachte sich selbst in die Nähe. Jakob hat der Heilige, gepriesen sei er, erwählt: Jakob, den ich mir113 erwählt habe. (Jes 41,8) Und es heißt: Denn Jakob hat sich Jah erwählt. (Ps 135,4) Und er brachte ihn nicht in die Nähe, sondern er brachte sich selbst in die Nähe. Mose hat er erwählt, denn es heißt: Wäre nicht Mose gewesen, sein Erwählter. (Ps 106,23) Und er brachte sich selbst in die Nähe. David hat er erwählt, denn es heißt: Er erwählte David, seinen Knecht. (Ps 78,70) Und er nahte sich selbst: Ein Gefährte bin ich allen, die dich fürchten. (Ps 119,63)

 112 Vgl. NumR 3,2; MidrSam 8,2. 113 BH: dir.

TanB tsaw 11

108  Jalkut Schimoni

Glücklich sind jene, die der Heilige, gepriesen sei er, erwählt, selbst wenn er sie nicht in die Nähe holt. Es gibt [auch] solche, die er in die Nähe holte und nicht erwählte. Jitro holte der Heilige, gepriesen sei er, in die Nähe und erwählte ihn nicht. Die Prostituierte Rahab holte er in die Nähe und erwählte sie nicht. Aaron ist doppelt glücklich, weil er ihn erwählte und in die Nähe holte, denn es heißt: Ich habe ihn aus allen Stämmen Israels erwählt. (I Sam 2,28) Und es steht geschrieben: Und du bring Aaron, deinen Bruder, zu dir heran. (Ex 28,1) Deshalb heißt es: Glücklich, den du erwählst und in deine Nähe holst. (Ps 65,5) § 94

Und ihn auszuwählen (‫)ובחור‬114 aus allen Stämmen Israels. (I Sam 2,28)

TanB bemid 20

R. Levi sagte:115 Der Heilige, gepriesen sei er, erschuf [die] Tage und erwählte sich einen von ihnen. Das ist der Schabbat, denn es heißt: Tage wurden gebildet und ihm116 war einer von ihnen. (Ps 139,16) 1

Er erschuf Jahre und erwählte sich eines von ihnen. Das ist das siebte, denn es heißt: Dann soll das Land einen Schabbat feiern, für JHWH. (Lev 25,2)

2

Er erschuf [Jahr-]Wochen und sonderte sich eine von ihnen aus. Das ist das Jobeljahr: Ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen. (Lev 25,10)

3

Er erschuf Länder und sonderte sich eins von ihnen aus. Das ist das Land Israel, denn es heißt: Stets ruhen die Augen JHWHs, deines Gottes, auf ihm. (Dtn 11,12)

4 Er erschuf Firmamente und sonderte sich eins von ihnen aus: Macht Bahn, dem, der in der Arabot einherzieht. (Ps 58,5) 5

Er erschuf Wüsten und sonderte sich eine von ihnen aus: Die Wüste Sinai, denn es heißt: Der Berg, den sich Gott zum Wohnsitz begehrt. (Ps 58,17)

6 Er erschuf Vieh (‫ )בהמות‬und sonderte sich eins von ihnen aus. Das ist:  114 In BH defektiv geschrieben. 115 Vgl. Tan bemidbar 17; NumR 3,8; PRE 18; MidrPs 92,2; SER [1]. 116 In BH: ‫ולא‬.

I Samuel  109

Behemot (‫ )בהמות‬auf tausend Bergen. (Ps 50,10) 7

Er erschuf Vögel und sonderte sich einen von ihnen aus. Das ist: Und der Sis des Feldes tritt zu mir hin. (Ps 50,11)

8 Er erschuf Fische und sonderte sich einen von ihnen aus: Der Leviatan, den du gemacht hast, um mit ihm zu spielen. (Ps 104,26) 9 Er erschuf Völker (‫ )אומות‬und sonderte sich / eines von ihnen aus, denn es heißt: Dich hat JHWH, dein Gott, erwählt. (Dtn 7,6)

(204)

10 Er erschuf Stämme und sonderte sich einen von ihnen aus, denn es heißt: Ich habe ihn aus allen Stämmen Israels erwählt. (I Sam 2,28) 11 Er erschuf Propheten und sondert sich einen von ihnen aus, denn es heißt: Wäre nicht Mose, sein Erwählter. (Ps 106,23) 12 Er erschuf Könige und sonderte sich einen von ihnen aus: Er erwählte David, seinen Knecht. (Ps 78,70) R. Menachma im Namen von R. Samuel bar Nachmani bar Rab Isaak:117 Es kommt vor, dass einer erwählt, verstoßen und wieder in die Nähe gebracht wird. Und es kommt vor, dass einer erwählt, verstoßen und nicht wieder in die Nähe gebracht wird. 1

Aaron wurde erwählt, denn es heißt: Ich habe ihn erwählt. (I Sam 2,28) Und verstoßen: Auch über Aaron erzürnte JHWH. (Dtn 9,20) Und wieder in die Nähe gebracht: Und du, lass zu dir herankommen. (Ex 28,1)

2

Saul wurde erwählt: Habt ihr gesehen,118 dass mit ihm JHWH erwählt hat. (I Sam 10,24) Und verstoßen: Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe. (I Sam 15,11) Und nicht wieder in die Nähe gebracht: Ich habe ihn verworfen, dass er nicht mehr König sei. (I Sam 16,1)

3

David wurde erwählt: Und er erwählte David, seinen Knecht. (Ps 78,70) Und verstoßen:

 117 Vgl. NumR 3,2; TanB bemidbar 11. 118 BH: den JHWH erwählt hat.

§ 95

MidrSam 8,2

110  Jalkut Schimoni

Und der König119 zog hinaus auf seinen Füßen, mit seinem gesamten Haus, und sie hielten [an] einem Haus in der Ferne. (II Sam 15,17) R. Jehoscha ben Levi sagt: Sie bannten ihn, und er nahm den Bann auf sich. Das ist es, was geschrieben steht: Und David ging120 auf den Berg121 der Ölbäume und weinte. (II Sam 15,30) Und er wurde wieder in die Nähe gebracht. R. Judan sagte: Ira, der Jairite, war sein Meister und brachte ihn in die Nähe. Das ist es, was David sagt: Es kehren zu mir zurück, die dich fürchten. (Ps 119,79) GenR 39,12

Denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden verachtet. (I Sam 2,30) R. Jirmeja ben Eleazar sagte: 122 Dem Heiligen, gepriesen sei er, war die Ehre eines Gerechten wichtiger als seine eigene Ehre. Bei seiner Ehre steht geschrieben: Denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden verachtet (‫)יקלו‬. (I Sam 2,30) Durch andere. Und bei der Ehre eines Gerechten steht geschrieben: Ich werde segnen, die dich segnen, und die dir fluchen (‫)ומקללך‬, werde ich verfluchen. (Gen 12,3)

Ich! § 96

mAbot 4,1

(205)

Ben Zoma sagt: WER IST WEISE? WER VON JEDEM MENSCHEN LERNT, DENN ES HEIßT: Von allen, die mich belehrten, bin ich verständig geworden. (Ps 119,99) WER IST EIN HELD? WER SEINEN TRIEB BEHERRSCHT, DENN ES HEIßT: / Besser ein Langmütiger als ein Held. (Prov 16,32) WER IST EIN REICHER? WER SICH AN SEINEM ANTEIL ERFREUT, DENN ES HEIßT: Wenn du deiner Hände Arbeit genießt, glücklich bist du. (Ps 128,2) In dieser Welt. Und wohl sei dir. (Ps 128,2) In der kommenden Welt.

 119 BH: Der König und sein ganzes Haus. 120 BH: .‫עולה‬ 121 BH: .‫במעלה‬ 122 Vgl. MidrSam 8,3.

I Samuel  111

WER IST GEEHRT? WER DIE MENSCHEN EHRT, DENN ES HEIßT: Denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten[, werden verachtet]. (I Sam 2,30)

In deinem Haus wird keiner alt werden (‫)לא יהיה זקן‬. (I Sam 2,32)

bSanh 14a

R. Jochanan war bestrebt, Rab Chananja und Rab Hoschaja zu ordinieren, aber die Sache gelang nicht. Er grämte sich sehr. Sie sagten zu ihm: Gräme dich nicht, Meister, denn wir kommen aus dem Haus Eli. R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Woher [ist zu belegen], dass niemand aus dem Haus Eli ordiniert wird? Weil es heißt: In deinem Haus wird es keinen Ältesten (‫ )זקן‬geben. (I Sam 2,32) Was [meint] „Ältester“? Wenn man sagen wollte, „Greis“ im Wortsinn, so steht geschrieben: Der ganze Nachwuchs deines Hauses wird im Mannesalter sterben. (I Sam 2,33) Vielmehr [bedeutet es]: Ordination. Steht geschrieben in § 166 [= § 164 TanB chajje Sara 4, Jalkut I Könige] und in § 957 [= § 956 GenR 59,1, Jalkut Proverbia].

R. Meir ging nach Mamla.123 Er sah sie schwarzhäuptig. Er sagte zu ihnen: Seid ihr aus dem Haus Eli? Denn es steht geschrieben: Der ganze Nachwuchs deines Hauses wird im Mannesalter sterben. (I Sam 2,33) Sie sagten zu ihm: Rabbi, bete für uns. Er sagte zu ihnen: Bemüht euch um Gerechtigkeit124 und ihr werdet eure Tage verlängern, denn es heißt: Eine prächtige Krone ist Greisenhaar. Auf dem Weg der Gerechtigkeit wird sie gefunden. (Prov 16,31)

GenR 59,1

Kapitel 3 Der Knabe Samuel diente JHWH. (I Sam 3,1) Stand er denn vor der Schechina?125 Vielmehr, die ganze Zeit, da er vor Eli stand, war es, als stehe er vor der Schechina. Und ebenso heißt es:

 123 Vgl. MidrSam 8,4; bRH 18a; bJeb 105a. 124 Oder: Wohltätigkeit. 125 Vgl. jEr 5,1.

MidrSam 8,6

112  Jalkut Schimoni

Es lebe JHWH, vor dem ich stehe. (I Reg 17,1) Stand er denn vor der Schechina? Vielmehr, die ganze Zeit, da er vor Achia aus Schilo stand, war es, als stehe er vor der Schechina. / (206)

Und ebenso heißt es:126 Aaron und alle Ältesten (‫ )זקני‬Israels kamen, um mit dem Schwiegervater des Mose vor Gott Speise zu essen. (Ex 18,12) Das will dir sagen: Jeder, der einen Ältesten (‫ )זקן‬aufnimmt, ist, als nehme er die Schechina auf.

§ 97

Und das Wort JHWHs war kostbar (‫)יקר‬. (I Sam 3,1)

Mek amalek 4

LevR 2,1

Zehn Dinge werden „kostbar“ genannt.127 Diese sind es: Die Tora und die Prophetie, der Verstand und das Wissen, die Torheit und der Reichtum, die Gerechten und der Tod der Gerechten, die Huld und Israel. 1

Die Tora ist von wo [zu belegen]? Weil es heißt: Kostbarer (‫ )יקרה‬ist sie als Perlen. (Prov 3,15)

2

Die Prophetie ist von wo [zu belegen]? Weil es heißt: Und das Wort JHWHs war kostbar (‫ )יקר‬in jenen Tagen. (I Sam 1,3)

3

Der Verstand ist von wo [zu belegen]? Weil es heißt: Kostbar (‫)יקר‬128 ist der Geist eines Mannes von Verstand. (I Sam 17,27) P

P

4 Das Wissen ist von wo [zu belegen]? Weil es heißt: Und ein kostbares (‫ )יקר‬Gerät sind Lippen von Wissen. (I Sam 20,15) 5

Die Torheit ist von wo [zu belegen]? Weil es heißt: Kostbarer (‫ )יקר‬als Weisheit und Ehre ist ein wenig Torheit. (Koh 10,1)

6 Der Reichtum ist von wo [zu belegen]? Weil es heißt: Kostbare (‫ )יקר‬Güter erlangt der Fleißige. (Prov 12,27) 7

Die Gerechten sind von wo [zu belegen]? Weil es heißt: Wie kostbar (‫ )יקרו‬sind mir dein Freunde, Gott. (Ps 139,17)

8 Der Tod der Gerechten ist von wo [zu belegen]? Weil geschrieben steht: Kostbar (‫ )יקר‬ist in den Augen JHWHs das Sterben seiner Frommen. (Ps 116,15) 9 Die Huld ist von wo [zu belegen]? Weil geschrieben steht: Wie kostbar (‫ )יקר‬ist deine Huld, Gott. (Ps 36,8)

 126 Vgl. jEr 5,5; CantR 2,3. 127 Vgl. MidrSam 8,7; MidrPs 116,5. 128 BH: ‫וקר‬, was zumeist mit „kühl“ übersetzt wird.

I Samuel  113

10 Israel ist von wo [zu belegen]? Weil geschrieben steht: Ein kostbarer (‫ )יקיר‬Sohn ist mir Efraim. (Jer 31,20) Die Leuchte Gottes war noch nicht erloschen, und Samuel lag im Tempel JHWHs.

bQid 78b

(I Sam 3,3)

Hat Samuel tatsächlich im Tempel JHWHs gelegen? Einen Sitz im Vorhof gab es doch nur für die Könige des Hauses David! Vielmehr: Die Leuchte Gottes war noch nicht erloschen, und Samuel lag (I Sam 3,3) an seiner Stelle. Dort haben wir gelernt:129 DER PRIESTER SCHLOSS VON INNEN AB, UND DER LEVIT SCHLIEF DRAUßEN.

MidrSam 9,5

Die [göttliche] Rede übersprang Eli und sprach mit Samuel. Und Samuel lag. (I Sam 3,3)

GenR 58,2

R. Jochanan sagte:130 Wie ein Kalb ohne Makel. Bevor / der Heilige, gepriesen sei er, die Sonne Elis untergehen ließ, ließ er die Sonne Samuels aufgehen.131

(207)

Steht geschrieben in § 26 [GenR 58,2, Jalkut Josua].

Und JHWH kam und trat heran (‫)ויתיצב‬. (I Sam 3,10)

Mek schira 10132

Es gibt nur ein Herantreten (‫ )יציבה‬des Geistes des Heiligen, denn es heißt: Ich sah JHWH an den Altar herantreten (‫)נצב‬. (Am 9,1) Und es heißt: Und JHWH kam und trat heran. (I Sam 3,10) Und es heißt: Ruf Josua und tretet heran. (Dtn 31,14) Tretet heran und seht die Rettung JHWHs. (Ex 14,13) Seine Schwester trat heran. (Ex 2,4) Er rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel. (I Sam 3,10) Abraham, Abraham. (Gen 22,11)133

 129 Vgl. mMid 1,9. 130 Vgl. MidrSam 9,5. 131 Vgl. MidrSam 8,9; bQid 72b; bJoma 38b. 132 Vgl. Mek beschallach 3. 133 Vgl. MidrSam 9,8.

tBer 1,14

114  Jalkut Schimoni

Jakob, Jakob. (Gen 46,2) Mose, Mose. (Ex 3,4) [Die doppelte Anrede] ist ein Ausdruck der Achtung, Ausdruck der Ermunterung.134 „Ja, ja“, bevor mit ihnen gesprochen wurde, und „ja, ja“, nachdem mit ihnen gesprochen wurde. „Ja, ja“, bevor sie zu Größe kamen, und „ja, ja“, nachdem sie zu Größe kamen. MidrSam 9,8

R Eliezer sagt: [Bei der doppelten Anrede steht] eine für sich, und eine für eine Generation.135 Du hast keine Generation, in der es nicht [einen Mann] wie Abraham gibt. Und du hast keine Generation, in der es nicht [einen Mann] wie Isaak gibt. Und du hast keine Generation, in der es nicht [einen Mann] wie Jakob gibt. Und du hast keine Generation, in der es nicht [einen Mann] wie Mose gibt. Und du hast keine Generation, in der es nicht [einen Mann] wie Samuel gibt.

§ 98

Da sprach Samuel: Rede, denn dein Diener hört. (I Sam 3,10)

bSchab 113b

Das ist es, was die Schrift sagt: Gib dem Weisen, und er wird noch weiser werden. (Prov 9,9) R. Eleazar sagte: Das [bezieht sich auf] Rut, die Moabiterin, und Samuel aus Rama. Rut, denn als Noemi zu ihr sagte: Wasche dich und salbe dich, (Rut 3,3) sagte sie: Es ist keine Lebensart, so auf die Straße zu gehen. Und das steht über sie geschrieben: Sie ging zur Tenne hinunter und tat, wie136 ihre Schwiegermutter ihr gesagt hatte. (Rut 3,5)

(208)

Samuel sagte, als Eli zu ihm sagte: Geh, leg dich hin. Und wenn er dich ruft, so sprich: Rede, JHWH, denn dein Diener hört, (I Sam 3,9) und ein Bote sagt tatsächlich auch: „Rede137, denn dein Diener hört“?! /

§ 99

Wegen der Schuld, denn er hat gewusst, dass seine Söhne ihnen fluchen. (I Sam

Mek schira 6

3,13)

 134 Vgl. GenR 56,7; ExR 2,6; NumR 14,21; MidrSam 9,8. 135 Vgl. GenR 56,7; GenR 74,3. 136 BH: gemäß allem. 137 Den Gottesnamen, JHWH, der nicht ausgesprochen werden darf, lässt Samuel bei seiner Nachfrage weg.

I Samuel  115

Aber die Schrift umschreibt.138 1

Dem entspricht: Jeder, der euch antastet, ist wie jemand, der seinen Augapfel antastet. (Sach 2,13) Die Schrift spricht, wenn man es so sagen kann, mit Bezug auf droben139. Aber die Schrift umschreibt.

2

Dem entspricht: Ihr sagt: Welche Mühsal! Und ihr verachtet ihn. (Mal 1,13) Aber die Schrift umschreibt.

3

Dem entspricht: Warum hast du mich hingestellt, dir zum Anstoß? (Prov 7,20) Aber die Schrift umschreibt.

4 Dem entspricht: Bist du nicht seit je, JHWH, mein Gott, mein Heiliger? Wir wollen nicht sterben. (Hab 1,12)

Aber die Schrift umschreibt.

5

Dem entspricht: Der aus dem Schoß seiner Mutter hervorkommt. (Num 12,12) Aber die Schrift umschreibt.

6 Dem entspricht: Hat ein Volk je Götter gewechselt, und sie sind doch keine Götter. (Jer 2,11) Aber die Schrift umschreibt. 7

Dem entspricht: Und sie tauschten ihre Ehre. (Ps 106,20) Aber die Schrift umschreibt.

8 Dem entspricht: Siehe, sie halten sich Zweige an die Nase. (Ez 8,17) Aber die Schrift umschreibt. 9 Dem entspricht: Wenn du mich so behandelst. (Num 11,15) Aber die Schrift umschreibt. Deshalb habe ich dem Haus Eli geschworen. (I Sam 3,14) R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jochanan habe gesagt:140  138 Vgl. SNum § 84; Tan beschallach 16. 139 Gott ist gemeint. 140 Vgl. bJeb 105a.

bRH 18a

116  Jalkut Schimoni

Woher ist [zu belegen], dass ein Gerichtsentscheid, in dem es einen Schwur gibt, nicht zerrissen werden kann? Weil es heißt: Deshalb habe ich dem Haus Eli geschworen: Wenn die Schuld des Hauses Eli mit Opfer und mit einem Speiseopfer in Ewigkeit gesühnt wird! (I Sam 3,14) Rabba sagte: Mit Opfer[tieren] und mit einem Speiseopfer wird nicht gesühnt, aber er sühnt es mit der Tora. R. Abaje sagte: Mit Opfer[tieren] und mit einem Speiseopfer wird nicht gesühnt, aber durch Liebeswerke. Rabbah und Abaje waren aus dem Haus Eli. Rabbah, der sich mit der Tora beschäftigte, lebte vierzig Jahre. Abaje, der sich mit der Tora und mit Liebeswerken beschäftigte, lebte sechzig Jahre.

(209)

Unsere Rabbinen lehrten:141 Es gab eine Familie in Jerusalem, deren Männer mit achtzehn Jahren starben. Sie gingen und berichteten [es] Rabban Jochanan ben Zakkai. Er sagte zu ihnen: Vielleicht seid ihr aus der Familie Elis, denn es steht geschrieben: Aller Nachwuchs deines Hauses soll im Mannesalter sterben. (I Sam 2,33) Geht und beschäftigt euch / mit der Tora, und ihr werdet leben. Sie gingen, beschäftigen sich mit der Tora und lebten. Und man nannte sie „Familie des Jochanan“, nach seinem Namen. Steht geschrieben in § 957 [= § 956 GenR 59,1, Jalkut Proverbia].

MidrSam 10,1

Rab Kahana stand und betete, und R. Chijja bar Abba betete vor ihm.142 Als er [das Gebet] beendet hatte, wurde R. Chijja bar Abba vor Rab Kahana zornig, da er nicht [auch] aufhörte. R. Chijja bar Abba sagte zu ihm: Pflegt man in Babel seine Meister zu kränken? Er sagte zu ihm: Weiß der Rabbi nicht, dass ich aus dem Haus Elis bin, über die geschrieben steht: Wenn die Schuld des Hauses Eli mit Opfer und mit einem Speiseopfer gesühnt wird. (I Sam 3,14)

Mit Opfer[tieren] und mit einem Speiseopfer wird sie nicht gesühnt, aber sie wird mit Gebet gesühnt.

Und er betete für ihn und mehrte die Tage, bis seine Fingernägel zart wurden wie jene der Kinder.

 141 Vgl. bJeb 105a. 142 Vgl. jRH 2,5; jSanh 1,2.

I Samuel  117

Steht geschrieben in § 166 [TanB chajje Sara 4, Jalkut I Könige].

So tue dir Gott und so füge er hinzu[, wenn du mir ein Wort verschweigst]. (I Sam

3,17)

§ 100

bMak 11a

R. Abbahu sagte: Der Fluch eines Weisen trifft selbst unter Bedingung ein. Woher haben wir das? Von Eli, denn er sagte zu Samuel: So tue dir Gott und so füge er hinzu, wenn du ein Wort vor mir verheimlichst. (I Sam 3,17) Obwohl geschrieben steht: Da teilte ihm Samuel alle Worte mit und verschwieg nichts, (I Sam 3,18) steht geschrieben: Und seine Söhne gingen nicht auf seinen Wegen. (I Sam 8,3) R. Jehuda sagte:143 Der Fluch eines Weisen trifft ein, selbst wenn er grundlos ist. Woher haben wir das? Von Ahitofel. Denn als David die Fundamente [des Tempels] grub, flutete der Abgrund und wollte die Welt überfluten. David sagte: Was [ist die Vorschrift], um den Namen [Gottes] auf eine Scherbe zu schreiben, um [diese] in den Abgrund zu werfen, um sie144 an ihren Platz zurückkehren zu lassen? Es gab keinen, der ihm etwas [dazu] sagte. Er sagte: Jeder, der darüber etwas weiß und nicht spricht, soll in seinem Hals ersticken. Ahitofel folgerte in sich vom Leichteren auf das Schwerere: / Wenn schon die Tora, um Frieden zwischen einem Mann und seiner Frau zu schließen, sagt, man schreibe meinen Namen in Heiligkeit und wische ihn in das Wasser aus,145 um wie viel mehr, um Frieden für die ganze Welt zu schließen. Er sagte zu ihm: Es ist erlaubt. Er schrieb den Namen auf eine Scherbe und warf sie in den Abgrund. Da ruhte dieser und stand [wieder] an seinem Platz. Und trotzdem [verfuhr Ahitofel] so: Als Ahitophel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde, bestellte er sein Haus und erhängte sich. (II Sam 17,23)

(210)

JHWH sprach zu Samuel: Siehe, ich tue eine Sache in Israel. (I Sam 3,11)

MidrSam 10,1

R. Samuel bar Nachmani sagte: Das ist die Gefangenschaft der Lade.

 143 Vgl. bSuk 53a. 144 Die Flut im Abgrund. 145 Siehe Num 5,23.

118  Jalkut Schimoni

MidrSam 10,2

Er ließ keines von seinen Worten zur Erde fallen. (I Sam 3,19) R. Judan, Sohn des R. Simon (Σίμων), sagte: Auch nachdem er zur Erde gefallen war, ließ er keines von seinen Worten fallen. Denn so sprach er zu Saul: Morgen bist du und deine Söhne bei mir. (I Sam 28,19) In meinen Gefilden.

MidrSam 10,3

Ganz Israel wusste ..., dass Samuel bewährt (‫ )נאמן‬ist. (I Sam 3,19) Abba, der Vater Samuels, handelte mit Seidenstoffen, und er stieg hinauf zu R. Jehuda ben Batyra nach Nisibis. Nach einiger Zeit kam er mit ihm [zusammen]. Er sagte zu ihm: Will der Rabbi diese Sache146 nicht? Er sagte zu ihm: Es waren ja nur Worte. Er sagte zu ihm: Ist dein Wort nicht viel wertvoller (‫ )הימנא‬als Geld? Er sagte zu ihm: Du hat Vertrauen (‫ )הימנתא‬in mein Wort.147 Du sollst es verdienen, dass ein Sohn der Prophetie [aus dir] ersteht, wie der, über den geschrieben steht: Ganz Israel erkannte. (I Sam 3,19) P

P

Und er verdiente, [dass] Samuel bar Abba [aus ihm] erstand.

Kapitel 4 Aus der Hand der gewaltigen Götter. (I Sam 4,8) Steht geschrieben in § 28 [= § 58 tSota 9,4, Jalkut Richter]. jScheq 6,1

R. Jehuda bar Ilai lehrte:148 Zwei Laden waren mit Israel in der Wüste: / Eine, in der die Tora war, und eine, in der die Bruchstücke der Tafeln waren.

(211)

Jene, in der die Tora war, war im Stiftszelt, denn es heißt: Die Lade des Bundes JHWHs und Mose wichen nicht aus der Mitte des Lagers. (Num

§ 101

14,44)

Und jene, in der die Bruchstücke der Tafeln waren, zog mit ihnen ein und aus. Und die Rabbinen sagten: Es gab nur eine Lade. Sie zog einmal in den Tagen des Eli aus und wurde erbeutet. Eine Schriftstelle unterstützt die Rabbinen: Wehe uns, wer wird uns aus der Hand der gewaltigen Götter retten? (I Sam 4,8)  146 Die Seide, mit der Abba handelt, als Dank für das Lehrgespräch. 147 Wörtlich: Das Vertrauen in mein Wort ist auf dir. 148 Vgl. jSota 8,3; tSota 7,18; SNum § 82.

I Samuel  119

Etwas, das sie noch nie gesehen hatten. Und eine Schriftstelle unterstützt R. Jehuda: Saul sagte zu Achija: Bring die Lade Gottes. (I Sam 14,18) War denn die Lade nicht in Kirjat Jearim? Vielmehr, was machen unsere Rabbinen damit? [Sie verweisen darauf, dass Saul sagte:] Bring mir das Stirnband.149 Und eine [weitere] Schriftstelle unterstützt R. Jehuda: Die Lade und Israel [und Juda] wohnen in Hütten. (II Sam 11,11) War denn die Lade nicht in Zion? Vielmehr, was machen unsere Rabbinen damit? [Sie verweisen darauf, dass sie in] einem Bereich war, der vorläufig war, denn das Haus der Erwählung war noch nicht gebaut. Die Hand JHWHs lag schwer auf den Aschdodim. (I Sam 5,6) Weil die Frevler sprachen: Dies sind die Götter, die die Ägypter schlugen. (I Sam 4,8) Zehn Plagen hatte er, und [damit war die Zahl der Plagen] vollendet. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Ich habe keine [weitere] Plage? Jetzt bringe ich eine Plage über euch, wie es noch keine je gegeben hat!

§ 102

MidrSam 10,4

Das sind die Mäuse, die ihre Eingeweide auflösten. Sie kehrten um und machten sich Schüsseln150. / Die Maus sagte zur Schüssel: Wir sind von dem gesandt, der sprach und die Welt ward, und ihr seid seine Geschöpfe. Gib dem Ehre, der dich erschaffen hat. Da zerbrach die Schüssel, und die Maus stieg aus dem Abgrund und löste seine Eingeweide auf. Und dies ist eins von den Dingen, bei denen der Heilige, gepriesen sei er, das Weiche über das Harte herrschen ließ. 1

Dementsprechend: Ein Mann spannte zufällig den Bogen. (I Reg 22,34) [Das war] der Pfeil des Na՚aman, der Ahab schlug und in das Panzerhemd eindrang, denn es heißt: Und er schlug den König von Israel zwischen151 den Panzer. (II Chr 18,33)

 149 Das Stirnband des Hohen Priesters, das in der Lade deponiert war. Siehe SO 13. 150 Um ihre Notdurft dort hinein zu verrichten. Vgl. SNum § 88; bJoma 75b; MidrPs 78,3; MidrPs 78,11; MidrSam 11,6. 151 BH: zwischen die Traggurte und den Panzer.

(212)

MidrPs 78,4

120  Jalkut Schimoni

2

Dementsprechend: Die Frösche. Der Pharao hatte Häuser aus Alabaster und geglätteten Steinen. Die Frösche stiegen hinauf und sprachen zu ihnen: Wir sind gesandt von dem, der sprach und die Welt ward. Da spaltete sich der Alabaster vor ihnen.

3

Und ebenso die Hornissen.152 Die Amoriter verschlossen die Höhle und legten einen Stein auf die Öffnung der Höhle. Da brachen zwei Hornissen durch den Stein.

4 Und [ebenso] der Stein, durch den Golijat starb: Der Stein drang in Eisen ein, denn es heißt: Der Stein drang in seine Stirn. (I Sam 17,49) MidrSam 11,6

R. Jehuda bar Rabbi sagte: [Der Stein wurde] wie Teig. Und dem vergleichbar ist: Und alle ihre Glieder zermalmten sie. (Dan 6,25) /

(213)

R. Jehuda sagt: [Der Stein wurde klein] wie eine Pastille (pastillus).

MidrPs 78,11

5

[Und ebenso] die Wurzeln des Feigenbaums, sie sind weich und brechen durch Fels und Stein.

R. Berechja sagte, R. Chanina bar Iqa habe im Namen von R. Jehuda gesagt: 6 Die Wurzeln des Weizens, sie spalten die Erde fünf Ellen tief. Und die Wurzeln des Feigenbaums, sie spalten den Fels fünfzig Ellen tief. 7 § 102 MidrSam 11,1

Und der Schamir ist wie die Gerste:153 Wird er in ein Bleigefäß voll Watte und Spelt gegeben [und] bringt man ihn auf einen Berg, dann zerbricht er es. Da lief ein Mann aus Benjamin vom Schlachtfeld. (I Sam 4,12) Das ist Saul. R. Levi, Sohn von R. Simon (Σίμων), und die Rabbinen: Und R. Levi sagte:154 Sechzig Meilen ging Saul an jenem Tag. Er war auf dem Schlachtfeld und hörte, dass die Tafeln erbeutet worden waren, und er ging und entriss sie aus der Hand Golijats und kam [zurück]. Und die Rabbinen sagten: [Saul ging] hundertachtzig Meilen.  152 Vgl. bSota 36a. 153 Vgl. bSota 48b: Der Schamir ist ein gerstenkorn großes Wesen, das in den sechs Schöpfungstagen erschaffen wurde, und es gibt nichts Hartes, das vor ihm bestehen könnte. Worin bewahrt man ihn auf? ... in einer mit Gerstenkleie gefüllten Bleidose. Vgl. tSota 15,1; jSota 9,13. 154 Vgl. MidrPs 7,2.

I Samuel  121

Er war auf dem Schlachtfeld und floh nach Schilo. Als er aber hörte, dass die Tafeln erbeutet worden waren, entriss er sie aus der Hand Golijats und kam [zurück]. Und die Lade Gottes wurde genommen (‫)נלקחה‬155. (I Sam 4,11) P

P

Das Strafmaß war geschwächt wie eine Frau.

§ 103

MidrSam 11,2

Und es geschah, als er die Lade Gottes erwähnte, da fiel er vom Stuhl. (I Sam 4,18) Ein Tanna [lehrt]: Als der Priester Eli starb, wurde Schilo zerstört. Steht geschrieben in § 23 [bZeb 118b-119a, Jalkut Josua].

Seine Schwiegertochter, die Frau des Pinhas, war schwanger zum Gebären. (I

GenR 82,7

Drei sind es, die es schwer beim Gebären hatten / und starben:156 Rahel, die Frau des Pinhas und Michal, die Tochter Sauls.

(214)

Sam 4,19)

Rahel, denn es steht geschrieben: Rahel gebar und hatte es schwer beim Gebären. (Gen 35,16) Und die Frau des Pinhas, denn es steht geschrieben: Seine Schwiegertochter, die Frau des Pinhas, war schwanger zum Gebären. (I Sam 4,19) Michal, denn es steht geschrieben:157 Und Michal, die Tochter Sauls, hatte kein Kind bis zum Tag ihres Todes. (II Sam 6,23) Bis zum Tag ihres Todes hatte sie kein Kind; am Tag ihres Todes hatte sie ein Kind. Das ist es, was geschrieben steht: Der sechste war Jitream von Egla (‫)לעגלה‬. (I Chr 3,3) Denn sie schrie wie ein Kalb (‫ )כעגלה‬und starb.

Kapitel 5 Und die Philister nahmen die Lade. (I Sam 5,1) R. Jochanan und Resch Laqisch. R. Jochanan sagte: Sie verehrten sie. Sie sagten: Dies ist ein Gott und jenes ist ein Gott. So komme der Gott und wohne neben dem Gott. Resch Laqisch sagte:

 155 Die feminine Form wird im Folgenden erklärt. 156 Vgl. MidrSam 11,3. 157 Vgl. bSanh 21a.

MidrSam 11,4

122  Jalkut Schimoni

So wäre es ihnen zur Belohnung! Vielmehr sagten sie: Dieser ist der Besiegte und jener ist der Sieger. So komme der Besiegte und diene dem Sieger. MidrSam 11,5

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Ihr sollt nicht mit Lauem bestraft werden, sondern mit Siedendem. Das ist es, was geschrieben steht: Sie standen am Morgen auf158 und siehe, Dagon war auf sein Gesicht zur Erde [vor die Lade Gottes] gefallen. Und der Kopf des Dagon und seine zwei Handflächen lagen abgeschlagen auf der Schwelle. (I Sam 5,4)

bAZ 41b

Es wurde gesagt:159 Wenn ein Götze von selbst zerbrochen ist, R. Jochanan sagt: Es ist verboten[, die Stücke zu benutzen], denn er ist nicht profan gemacht worden. R. Simeon ben Levi sagt: Er ist erlaubt, denn man hat ihn stillschweigend profan gemacht. Ein Sprichwort sagt: Wenn er sich selbst nicht retten kann, wie soll er dann einen anderen retten? R. Jochanan antwortete R. Simeon ben Laqisch: [Und der Kopf des Dagon und seine zwei Handflächen lagen abgeschlagen auf der Schwelle.] Deshalb treten die Priester Dagons [... nicht auf die Schwelle]. (I Sam 5,5) Er sagte zu ihm: Ist das ein Beweis? Denn sie beließen Dagon und verehrten die Schwelle, denn sie sagten so: Die Verbindung [mit dem Gott] hat Dagon verlassen, und er ging und ließ sich auf der Schwelle nieder.

MidrSam 11,5

(215)

R. Jeremia [sagte] im Namen von R. Samuel bar Rab Isaak: Die Israeliten erbitterten den / Gott Israels mehr als die Völker (‫ )אומות‬der Welt, denn es steht geschrieben: Deshalb treten die Priester Dagons [... nicht auf die Schwelle]. (I Sam 5,5) Aber bei Israel steht geschrieben: Ich werde160 die über die Schwelle Springenden heimsuchen. (Zeph 1,9)

MidrSam 11,6

Die Hämorrhoiden brachen ihnen auf. (I Sam 5,9) Resch Laqisch sagte: Ihre äußeren Eingeweide wurden zerstört. R. Samuel bar Nachmani sagte: Ihre inneren Eingeweide wurden zerstört.

 158 BH hat zusätzlich: anderntags. 159 Vgl. bMeila 14a; jAZ 3,2. 160 BH: jeden, der über die Schwelle springt.

I Samuel  123

Kapitel 6 Und die Lade JHWHs war sieben Monate im Gebiet der Philister. (I Sam 6,1)

GenR 54,4

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Abraham:161 Du gabst ihm sieben weibliche Lämmer. Bei deinem Leben! Ich werde die Freude deiner Kinder um sieben Generationen zurückhalten.162 „Du gabst ihm sieben weibliche Lämmer“. Dementsprechend werden seine163 Söhne von deinen Söhnen sieben Gerechte töten. Diese sind es: Simson, Hofni, Pinhas, Saul und seine drei Söhne. „Du gabst ihm sieben weibliche Lämmer“. Dementsprechend werden seine Söhne von deinen Söhnen sieben Wohnstätten zerstören. Und diese sind es: Das Stiftszelt, Gilgal, Nob, Gibeon, Schilo und das Haus der Ewigkeiten [zweimal|. „Du gabst ihm sieben weibliche Lämmer“. Dementsprechend wird die Lade sieben Monate im Gebiet der Philister verweilen. Und ihr sorgt euch nicht um sie, sondern ich sorge selbst für sie, denn es heißt: Ihm half seine Rechte und sein heiliger Arm. (Ps 98,1) Warum wollt ihr euer Herz verstocken? (I Sam 6,6)

MidrSam 12,2

Das ist es, was geschrieben steht: Schlägst du den Spötter, so wird der Einfältige listig. (Prov 19,25) Schlägst du den Spötter. (Prov 19,25) Das sind die Philister. So wird der Einfältige listig. (Prov 19,25) Das sind die Gatiter, die zu ihnen sprachen: Warum wollt ihr euer Herz verstocken wie die Ägypter verstockten? (I Sam 6,6) Die Kühe gingen geradeaus (‫ )וישרנה‬auf dem Weg. (I Sam 6,12)

GenR 54,4

Als sie geradeaus gingen (‫)שהיו מהלכין בישרות‬, wandten sie ihr Gesicht / zur Lade und sangen ein Lied (‫)שירו‬. Was für ein Lied sangen sie?164

(216)

P

R. Meir sagt: Sie sangen das Meerlied. Hier heißt es:

 161 Vgl. MidrSam 12,1; PRK 10. 162 Vgl. Gen 15,30 und Ex 12,41. 163 Abimelechs Kinder. 164 Vgl. MidrSam 12,3; Tan wa-jaqhel 7; GenR 54,5

P

124  Jalkut Schimoni

Sie gingen und brüllten (‫)וגעה‬. (I Sam 6,12) Und dort heißt es: Singt165 JHWH, denn er ist groß und erhaben (‫)גאה גאה‬. (Ex 16,1) R. Jochanan sagte: Singt JHWH ein neues Lied (‫)שיר‬. (Ps 98,1) R. Eleazar sagen: Dankt JHWH, ruft mit seinem Namen. (Jes 12,4; Ps 105,1; I Chr 16,8) Die Rabbinen sagten: JHWH ist König, die Erde frohlocke. (Ps 97,1) R. Jirmeja im Namen von R. Samuel bar Rab Isaak sagte drei [Verse]: Singt JHWH ein neues Lied. (Ps 98,1) Singt JHWH, die ganze Erde. (Ps 96,1) JHWH ist König, die Völker sollen zittern. (Ps 99,1) Ein Tanna der Schule des Elijahu [lehrte]: Sing, sing, Akazie,166 sei stolz bei der Menge deiner Pracht, du Umwundene mit goldenen Stickereien, du Gerühmte mit Rede und Palast, du Eingefasste zwischen zwei Cherubim. R. Samuel bar Nachmani sagte: Wie sehr mühte sich der Sohn Amrams, bis er die Leviten das Lied gelehrt hatte, und ihr singt das Lied von euch aus. Eure Stärke sei gerade heraus (‫!)יישר‬ bAZ 24b

Und die Kühe opferten sie JHWH als Brandopfer. (I Sam 6,14) Wir haben dort [von der] Sündopferkuh gelernt:167 R. ELIEZER SAGT: SIE DARF NICHT VON DEN HEIDEN (‫ )הגוים‬ERWORBEN WERDEN. Und so hat R. Eliezer alle Opfer insgesamt für untauglich erklärt: Komm und höre: Und die Kühe opferten sie JHWH als Brandopfer. (I Sam 6,14) Das war eine spontane Entscheidung.168 /

(217)

So ist es auch einleuchtend, denn wenn du es nicht so sagst, wieso konnte man ein weibliches Tier als Brandopfer opfern?169

 165 BH: Ich will singen. 166 Vgl. Ex 25,10. 167 Siehe mPara 2,1. 168 Die nicht auf andere Fälle übertragbar ist. 169 Vgl. Lev 1,3.

I Samuel  125

Was ist das für ein Einwand? Vielleicht war es auf einer privaten Opferhöhe, gemäß dem von Rab Ada bar Ahaba. Usw. wie folgt [aus bAZ 24b].

Und er schlug die Leute von Bet Schemesch ... siebzig Mann, fünfzigtausend. (I

bSota 35b

Sam 6,19)

R. Abbahu und R. Eleazar.170 Der eine sagte: Es waren fünfzigtausend, und jeder einzelne wog siebzig Mann des Sanhedrins (συνέδριον) auf. Und der andere sagte: Es waren siebzig und jeder wog fünfzigtausend auf. Der Heilige, gepriesen sei er, fordert für alle Maß für Maß. Weil die Söhne Elis durch ihre Übeltaten verdorben waren, zogen sie zum Krieg hinaus, und es wurden aus Israel viertausend getötet. Die Israeliten sagten: Warum hat JHWH uns geschlagen? (I Sam 4,3) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Als sie171 mich im Vorhof der Israeliten und im Vorhof der Frauen erzürnten, habt ihr nicht so gesprochen[, sondern]: Schickt aus und lasst die Lade des Bundes holen und stimmt großen Kriegslärm an,172 der zu nichts nutzte. Über diese Stunde sagte er: Es hat gegen mich die Stimme erhoben. Deshalb hasse ich es. (Jer 12,8) Sofort wurden dreißigtausend getötet, und die Lade des Bundes wurde erbeutet. Und auch die Philister traf ein großer Schlag, denn es heißt: Die Philister riefen die Priester und die Wahrsager. (I Sam 6,2) Und wenn auch die Priester Götzendiener waren, hatten sie doch Anstand173, denn sie sagten: Sendet sie174 nicht leer. (I Sam 6,3) Und als sie175 zurückkehrte und auf dem Weg nach Bet Schemesch war und sie noch zweitausend Ellen von Bet Schemesch entfernt waren, sagten sie176: Wir wollen die

 170 Vgl. NumR 5,8; jSanh 2,4. 171 Die Söhne Elis. 172 Vgl. I Sam 4,4-5. 173 .‫דרך ארץ‬ 174 Die Lade. 175 Die Lade. 176 Die Philister.

SER [57-9]

126  Jalkut Schimoni

(218)

Überwürfe [der Lade] nehmen und sie an einem verschlossenen Ort niederlegen. Dann werden wir sehen, was sie für ihren Gott tun, den wir so verehrt haben. Und so verfuhren sie. Sie nahmen ihre Überwürfe und brachten sie an einen verschlossenen Ort, der ihnen und den Leuten von Bet Schemesch gehörte. Als sie aber die Lade sahen, hätten sie ihre Überwürfe nehmen und auf ihre Gesichter legen und niederfallen sollen, für eine Stunde oder zwei oder drei, / bis die Lade des Königs der Könige, des Heiligen, gepriesen sei er, bedeckt war.177 Aber sie verfuhren nicht so, sondern als sie die Lade sahen, lachten sie, erhoben sich und standen und tanzten und sprachen überflüssige Worte,178 denn es heißt: Und die von Bet Schemesch ernteten. (I Sam 6,13) Und sie nahmen die Lade und gingen davon.179 Infolgedessen fielen aus Israel fünfzigtausend und der große Sanhedrin (συνέδριον) mit ihnen, denn es heißt: Da schlug er bei den Leuten von Bet Schemesch. (I Sam 6,19) Und wer tötete alle diese?180 Die Leute von Bet Schemesch töteten sie, weil sie keinen Anstand (‫ )דרך ארץ‬hatten. Von daher sagt man: Mit dem Maß, mit dem der Mensch misst[, misst man ihn], insbesondere der Herr der Welten: Deine Gerechtigkeit ist wie die Berge Gottes und deine Gerichte ein großer Abgrund. (Ps 36,7)

Kapitel 7 MidrSam 12,4

Und es geschah, seit dem Tag, da die Lade in Kirjat Jearim wohnte ..., es wurden zwanzig Jahre. (I Sam 7,2) Elf [Jahre] Samuels und zwei, bis David gesalbt wurde und sieben [Jahre], die er König in Hebron war.

MidrSam 13,1

Sie versammelten sich nach Mizpa. (I Sam 7,6) R. Simon (Σίμων) sagte: Schilo ist nicht „nach Mizpa“ und „nach Mizpa“ ist nicht Schilo. Vielmehr [meint die Formulierung], ein Plateau zieht sich aus dem Gebiet von Juda in das Gebiet von Benjamin, und auf ihm wurde das Haus des Heiligtums gebaut.181

 177 Vgl. Num 4,20. 178 Vgl. bSota 35a-b. 179 Vgl. NumR 5,9. 180 Vgl. bZeb 118b. 181 Vgl. jMeg 1,12.

I Samuel  127

Und sie schöpften Wasser. (I Sam 7,6) Schöpften sie denn Wasser? Vielmehr lehrt das, dass sie Worte der Tora schöpften. Und sie gossen es vor JHWH aus. (I Sam 7,6) / Gossen sie es denn vor JHWH aus? Vielmehr lehrt das, dass sie ihr Herz in einer Umkehr wie Wasser ausgossen.182

(219)

Sie sagten dort: Wir haben gegen JHWH gesündigt. (I Sam 7,6) R. Huna und R. Jirmeja [sagten] im Namen von R. Isaak bar Rab Samuel: Samuel hüllte sich in das [gewöhnliche] Hemd eines Israeliten.183 Er sagte vor ihm: Herr aller Welten, du verlangst nichts vom Menschen, außer dass er vor dir sagt: „Ich habe gesündigt“. Und die Israeliten haben vor dir gesagt: „Wir haben gesündigt“. Verzeihst du ihnen nicht? Da nahm Samuel ein Milchlamm. (I Sam 7,9) R. Jose bar Chanina sagte:184 Eine Opferhöhe ist nur durch einen Propheten erlaubt. R. Jochanan erbrachte ihm [den Beweis] von diesem [Vers]: Damals baute Josua einen Altar. (Jos 8,30) Ich habe hier aber nur „in Gilgal“. Woher ist [zu belegen auch] bei Gi[de]on? Und es geschah in jener Nacht, da sprach JHWH zu Gideon185. (Jdc 6,25) Ich habe hier nur „zu Gideon“. Woher ist [zu belegen auch] in Schilo? Da nahm Samuel ein Milchlamm. (I Sam 7,9) R. Abba bar Kahana sagte: Drei Übertretungen: Es186 wurde mit seiner Haut zubereitet, es fehlte [ausreichend] Zeit, und er187 war Levit. R. Jose sagte: Von hier kannst du nichts schlussfolgern, aber dies kannst du sagen,

 182 Vgl. jTaan 2,7. 183 Siehe Marcus Jastrow. A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 465: “Samuel put on the common shirt of all Israelites, i. e. included himself among the sinners.” 184 Vgl. jMeg 1,11-2,1; MidrSam 13,2; MidrPs 27,6; NumR 14,1; Tan naso 28; TanB naso 31; KohR 3,14; PR 24. 185 BH: zu ihm. 186 Samuels Opfertier. 187 Samuel.

LevR 22,9

128  Jalkut Schimoni

denn Samuel [bar Nachmani] sagte: Und seine Rückkehr war nach Rama, denn dort war sein Haus. (I Sam 7,17) bAZ 24b

(220)

R. Ada bar Ahaba sagte: Woher [ist zu belegen], dass ein weibliches Tier geeignet ist, auf einer privaten Opferhöhe dargebracht zu werden? / Weil es heißt: Da nahm Samuel ein Milchlamm und brachte es als Brandopfer dar (‫)ויעלהו‬. (I Sam 7,9) „Er brachte ihn dar (‫ “)ויעלהו‬ist aber männlichen Geschlechts. R. Nachman bar Isaak sagte: „Er brachte sie dar (‫“)ויעלה‬188 steht geschrieben. P

§ 104

MidrSam 13,3

P

Als Samuel das Brandopfer darbrachte [... da donnerte JHWH mit lauter Stimme ... über die Philister und verwirrte sie (‫] )ויהמם‬. (I Sam 7,10) R. Abba bar Kahana sagte:189 Drei Kriege der Verwirrung (‫ )מהומה‬verhieß der Heilige, gepriesen sei er, dass er sie für Israel bereite. Und diese drei bereitete er für sie: Der erste war in den Tagen Josuas: Da verwirrte JHWH vor Josua190. (Jos 10,10) Und der zweite war in den Tagen Siseras: Da verwirrte JHWH Sisera. (Jdc 4,15) Und der dritte war in den Tagen Samuels: Als Samuel das Brandopfer darbrachte [... verwirrte er sie (‫])ויהמם‬. (I Sam 7,10) R. Simon (Σίμων) fügte noch zwei hinzu: Da verwirrte JHWH191 das Lager Ägyptens. (Ex 14,24) Und es war an jenem Tag, da geschah eine große Verwirrung192. (Sach 14,13) Und sie streiten nicht, denn was R. Simon (Σίμων) sagte, [bezieht sich] auf die Vergangenheit, und was R. Abba bar Kahana sagte auf das, was bei ihnen kommen wird.

bBer 10b

Und seine Rückkehr war nach Rama, denn dort war sein Haus. (I Sam 7,17) Rabbah sagte, R. Isaak habe gesagt: Jeder, der genießen will, genieße wie Elischa, denn es steht geschrieben: Wir wollen ihm dort ein Bett und einen Tisch aufstellen. (II Reg 4,10)

 188 Die Vokalisation in BH lautet: hu, die abweichende Schreibweise des Wortes ist masoretisch ebenfalls verzeichnet. 189 Vgl. MidrSam 18,18. 190 BH: Israel. 191 BH: er. 192 BH: eine große Verwirrung JHWHs.

I Samuel  129

Und jeder, der nicht genießen will, genieße nicht wie Samuel, denn es heißt: Und seine Rückkehr war nach Rama, denn dort war sein Haus. (I Sam 7,17) Was [meint] „denn dort war sein Haus“? R. Jochanan sagte: An jedem Ort, wohin er ging, war sein Haus mit ihm.

Kapitel 8 Es geschah, als Samuel alt war. (I Sam 8,1) Rab Nachman sagte zu Rab Isaak: Ist er denn überhaupt alt geworden? Er wurde doch [nur] zweiundfünfzig Jahre alt. Ein Meister sagte ja: Stirbt jemand mit zweiundfünfzig Jahren, ist dies der Tod Samuels aus Rama. Er sagte zu ihm: / Dies sagte R. Jochanan: Das Alter fiel über ihn her, denn es steht geschrieben: Ich habe bereut, dass ich Saul zum König gemacht habe. (I Sam 15,11) Er sagte vor ihm: Herr der Welt, du hast mich aufgewogen wie Mose und Aaron, denn es steht geschrieben: Mose und Aaron bei seinen Priestern, und Samuel bei denen, die seinen Namen anrufen. (Ps 99,6) Wie Mose und Aaron die Taten ihrer Hände in ihrem Leben nicht zunichte gemacht haben, so lass auch die Taten meiner Hände in meinem Leben nicht zunichte werden. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Was soll geschehen? Soll Saul sterben? Das lässt Samuel nicht zu. Soll Samuel sterben, der noch jung ist? Dann wird die ganze Welt seinetwegen murren. Soll weder Saul noch Samuel sterben? Das Königtum des Hauses David ist bereits angebrochen, und kein Königtum greift auch nur um Haaresbreite in sein nächstes. Sofort fiel über ihn das Alter her. Und wir haben, dass geschrieben steht: Und Saul wohnte in Gibea unter der Tamariske in Rama. (I Sam 22,6) Was [bedeutet] die Sache, dass Gibea bei Rama ist? Vielmehr soll dir das sagen: Was veranlasste, dass Saul in Gibea wohnte?193 Das Gebet Samuels aus Rama. Sollte [es denn richtig sein], dass der eine Mann zugunsten des anderen Mannes verstoßen wurde? Ja! Denn R. Samuel bar Nachmani sagte: Was [bedeutet es, dass] geschrieben steht:  193 Vgl. tSota 11,12; Raschi zu I Sam 22,6.

§ 105

bTaan 5b

(221)

130  Jalkut Schimoni

Darum habe ich durch die Propheten dreingeschlagen, habe durch die Worte meines Mundes getötet? (Hos 6,5) Es heißt nicht „durch die Taten ihrer Hände“ sondern: Durch die Worte meines Mundes. (Hos 6,5) Vielmehr [bedeutet das]: Der eine Mann wird zugunsten des anderen Mannes verstoßen. bSchab 55b-56a

Seine Söhne gingen nicht auf seinen Wegen. (I Sam 8,3) R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Jeder, der sagt, die Söhne Samuels haben gesündigt, befindet sich im Irrtum, denn es heißt: Es geschah, als Samuel alt war, setzte er seine Söhne als Richter ein. (I Sam 8,1)

(222)

Und es steht geschrieben: Seine Söhne gingen nicht auf seinen Wegen. (I Sam 8,3) „Auf seinen Wegen“ heißt, dass sie nicht [auf seinen Wegen] gingen, [aber] auch keine Sünde begingen. Vielmehr, wie halte ich aufrecht: Sie neigten sich nach dem Gewinn, nahmen Bestechung und beugten Recht. (I Sam 8,3) [Das heißt:] Dass sie nicht nach den Taten ihres Vaters handelten, denn Samuel, der Gerechte, reiste umher, in alle Orte Israels, und richtete sie in ihren Städten, denn es heißt: Und er ging Jahr für Jahr und mache die Runde um Bet El. (I Sam 7,16) Sie aber verfuhren nicht so, sondern sie saßen an ihrem Ort, um den Lohn ihrer Vorsteher / und Schreiber zu mehren. [Es gibt eine Kontroverse] zwischen Tannaiten: Sie neigten sich nach dem Gewinn. (I Sam 8,1) R. Meir sagt: Sie forderten öffentlich194 ihren Anteil. R. Jehuda sagt: Sie zwangen den Hausherren Waren auf. R. Aqiba sagt: Sie nahmen sich einen zusätzlichen Korb vom Zehnten. R. Jose sagte: Sie nahmen sich Gaben mit Gewalt.

bSanh 20b

Und jetzt setze uns einen König, uns zu richten. (I Sam 8,5) R. Eleazar, Sohn des R. Jose, sagt:195  194 Wörtlich: mit ihrem Mund.

I Samuel  131

Die Ältesten in jener Generation baten angemessen, denn es heißt: Und jetzt setze uns einen König, uns zu richten. (I Sam 8,5) Doch das Landvolk bei ihnen handelte verderbt, denn es heißt: Auch wir wollen sein wie alle Völker (‫)בגוים‬. (I Sam 8,5) Es wird gelehrt: Alles im Königsabschnitt Gesagte ist dem König erlaubt. R. Jehuda sagt: Dieser Abschnitt ist nur gesagt, damit sie sich fürchten und um sie zu verwirren. R. Nechemja sagt: Dieser Abschnitt ist nur gesagt, um sie einzuschüchtern, denn es heißt: Du sollst einen König über dich setzen. (Dtn 17,15) Damit seine Furcht auf dir sei. R. Nehorai sagte: Dieser Abschnitt ist nur entsprechend ihrem Murren gesagt, denn es heißt: Ich will über mich einen König setzen wie alle Völker. (Dtn 17,14) Da sprach JHWH196: Hör auf die Stimme dieses197 Volkes. (I Sam 8,7) R. Simeon ben Jochai lehrt: Es heißt: Nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen. (I Sam 8,7)

§ 106

MidrSam 13,4

Drei Dinge werden sie künftig verwerfen: Das Königtum des Himmels und das Königtum des Hauses David und den Bau des Hauses des Heiligtums. Wann verwarfen sie diese drei? In den Tagen Jerobeams. Das ist es, was geschrieben steht: / Da antwortete der Mann Israels und sie sagten: Wir haben keinen198 Anteil an David. (I Reg 12,16)

Das ist das Königtum des Himmels. Und kein Erbteil am Sohn Isais. (I Reg 12,16)

 195 Vgl. tSanh 4,3. 196 BH: zu Samuel. 197 In BH fehlt „dieses“. 198 BH: Als ganz Israel sah, dass der König nicht auf sie hörte, da antwortetet das Volk dem König: Welchen Anteil haben wir an David?!

(223)

132  Jalkut Schimoni

Das ist das Königtum des Hauses David. Jeder zu seinem Zelt199, Israel. (I Reg 12,16) Und nicht zum Haus des Heiligtums. Lies nicht „zu seinen Zelten (‫“)לאהליו‬, sondern „zu seinem Gott (‫“)לאלהיו‬.200 P

R. Simon (Σίμων) ben Menasja sagte: Israel wird erst ein Zeichen (σημεῖον) der immerwährenden Erlösung sehen, wenn sie umkehren und diese drei suchen. Das ist es, was geschrieben steht: Und daraufhin werden die Kinder Israels umkehren und JHWH, ihren Gott, suchen. (Hos 3,5)

Das ist das Königtum des Himmels. Und David, ihren König. (Hos 3,5) Das ist das Königtum des Hauses David. Und sich JHWH und seiner Güte zitternd nahen. (Hos 3,5) Das ist das Haus des Heiligtums. MidrSam 13,5

Das Volk weigerte sich zu hören. (I Sam 8,19) R. Huna und R. Jirmeja [sagten] im Namen von R. Samuel bar Rab Isaak: Da geschrieben steht: Wie lange noch wollt ihr euch weigern, (Ex 16,28) steht geschrieben: Das Volk weigerte sich. (I Sam 8,19)

(224) § 107

MidrSam 13,6

Ein Gerber starb und hinterließ einen Sohn, den seine Mutter zu einem Handwerk übergab, aber er floh. Sie brachte ihn zur Versammlung, aber er floh. Sie sagte: Das letzte von allem ist, dass ich ihn dem Handwerk seines Vaters übergebe. Sie ging und brachte ihn zu einem Kollegen seines Vaters. Sie sagte zu ihm: Er sei dir! Lehre ihn das Handwerk seines Vaters! Er brachte ihn in [die Werkstatt] und sagte zu ihm: Zieh den Kopf von dem Kadaver ab. Da zog er seinen Kopf und seine Füße ab. Er ging und brachte ihn zu seiner Mutter. Er sagte zu ihr: / Dir sei er, begrabe ihn! Deswegen: Wie lange noch wollt ihr euch weigern. (Ex 16,28) Das Volk weigerte sich. (I Sam 8,19) Da sprach Samuel zu den Männern Israels: Geht jeder (‫ )איש‬in seine Stadt. (I Sam

8,22)

Und wer war für die Sache geeignet?  199 BH: Zu deinen Zelten. 200 Vgl. bZeb 119a; Raschi zu Hosea 3,5.

I Samuel  133

Es war ein Mann (‫ )איש‬aus Benjamin. (I Sam 9,1) Und dem vergleichbar ist: Und das Mädchen, das [für den König] gut sein wird. (Est 2,4) Und wer war für die Sache geeignet? Ein Mann, ein Jehudi (‫)איש יהודי‬. (Est 2,5) Und dem vergleichbar ist: Gott sah die Söhne Israels. (Ex 2,25) Und wer war für die Sache geeignet? Und Mose war ein Hirte. (Ex 3,1) R. Jehoscha, Sohn des R. Biri, fügte noch zwei hinzu: Er quälte Israel mit Gewalt. (Jdc 4,3) Mit Lästerungen.201 Und wer war für die Sache geeignet? Und Debora, eine Frau, eine Prophetin. (Jdc 4,4) Und dem vergleichbar ist: Da sprachen alle Männer von Jabesch202 Gilead. (Jdc 10,18) Und wer war für die Sache? geeignet Und Jiftach, der Gileaditer. (Jdc 11,1)

Kapitel 9 Er hatte einen Sohn, jung und schön (‫)בחור וטוב‬. (I Sam 9,2) Man könnte [meinen, schöner] als alle. Die Bibel lehrt: Von seiner Schulter an war er größer als das ganze Volk. (I Sam 9,2) Und dem vergleichbar: Es gab keinen Mann wie Absalom. (II Sam 14,25) Man könnte [meinen,] in Bezug auf alles. Die Bibel lehrt: Man wog sein Kopfhaar203. (II Sam 14,26) Und er wurde an seinem Haar aufgehängt. R. Chanina sagt:204 [Das Haar war] wie ein großer Johannisbrotbaum.

 201 Vgl. LevR 7,6; MidrPs 2,1; Tan tsaw 2; TanB tsaw 4. 202 BH: das Volk, die Fürsten von Gilead. 203 BH: das Haar seines Hauptes. 204 Vgl. jSota 1,8; NumR 9,24.

§ 108

MidrSam 13,7

134  Jalkut Schimoni

[Und wenn] du sagen wolltest, wie ein Speer, [stimmt das nicht]. War es denn [wie] Stange um Stange gemacht? R. Chanina sagte: Als ich aus dem Exil heraufkam, löste ich meinen Gürtel und den meines Viehs und den von Abba, um den Stamm eines Johannisbrotbaumes zu umspannen, und ich vermochte es nicht. R. Chanina sagte: Als ich aus dem Exil heraufkam, fand ich einen Johannisbrotbaum, und ich fällte ihn und er brachte einen Fluss voll von Honig hervor. Und es heißt: Sieh, in unseren Tagen hat sich die Welt verändert. tBer 4,16

Vielleicht hat mein Vater die Eselinnen aufgegeben und sorgt sich um uns. (I Sam 9,5)

(225)

Weswegen hatte Saul / das Königtum verdient? Wegen der Bescheidenheit, denn es steht geschrieben: Er sorgt sich um uns. (I Sam 9,5) Er wertet seinen Knecht sich selbst entsprechend. Aber Samuel sprach nicht so, sondern: Siehe, dein Vater hat die Sache mit den Eselinnen aufgegeben und sorgt sich um euch [und] sagt: Was soll ich für meinen Sohn tun? (I Sam 10,2) Und als er floh, wie heißt es da? Und sie befragten nochmals JHWH: Ist noch ein Mann hierher gekommen? Da sagte JHWH: Siehe, er versteckt sich bei den Geräten. (I Sam 10,22) Steht geschrieben in § 853 [PRK 4205, Jalkut Psalmen].

Mek pischa 16

Wenn ihr in die Stadt kommt, dann werdet ihr in finden ..., denn er wird das Opfer segnen. (I Sam 9,13) R. Natan sagte:206 Von hier [ist abzuleiten], dass man vor der Mahlzeit einen Segensspruch spricht. R. Jischmael sagt: [Ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn schon der, der isst und trinkt, einen Segensspruch sprechen muss, denn es steht geschrieben: Du wirst essen und wirst satt werden und sollst segnen, (Dtn 8,10) um wie viel mehr, wenn einer zu essen begehrt.

 205 Vgl. bPara 38b. 206 Vgl. tBer 7(6),1-2; jBer 7,1; bBer 48b; MidrSam 13,9.

I Samuel  135

R. Isaak sagt: Siehe es heißt: Du sollst JHWH, eurem Gott, dienen, und er wird deine Speise (‫ )לחמך‬und dein Wasser segnen. (Ex 23,28) Ich habe hier nur Speise (‫[ )מזון‬erwähnt]. Woher [ist zu belegen,] dass auch die Tora eines Segens erfordert? [Es ist ein Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: [Wenn] Speise, die für das Leben in dieser Welt nötig ist, einen Segen erfordert, um wie viel mehr die Tora, die das Leben der künftigen Welt ist. Wenn ihr in die Stadt kommt, so werdet ihr ihn finden, bevor er zur Opferhöhe hinaufgeht. (I Sam 9,13)

bBer 48b

Warum all dies? Rab sagte: Weil die Frauen geschwätzig sind. Und Samuel sagte: Um die Schönheit Sauls zu betrachten, denn es steht geschrieben: Von seiner Schulter an war er größer als das ganze Volk. (I Sam 9,2) R[abbi] sagt: Weil kein Königtum auch nur um Haaresbreite in sein nächstes greift. Es gibt welche, die sagen: Warum wie jene Formulierung in all dieser Länge? Sie betrachteten die Gestalt Sauls, und sie konnten sich nicht an ihm satt sehen, Worte R. Jehudas. R. Jose sagte zu ihm: Wenn das so ist, dann haben sich die Töchter Israels wie Unzüchtige verhalten. So wie es für einen Mann nicht statthaft ist, / seine Augen an einer Frau zu weiden, die ihm nicht erlaubt ist, so ist es für eine Frau nicht statthaft, ihre Augen an einem Mann zu weiden, der nicht ihr gehört. Vielmehr [verhielten sie sich so], weil die Stunde noch nicht gekommen war, in der der Heilige, gepriesen sei er, zu Samuel sagen würde: Um diese Zeit morgen werde ich zu dir schicken. (I Sam 9,16) Ich bin der Seher (‫)הרואה‬. (I Sam 9,19) R. Jehoscha von Sichnin [sagte] im Namen von R. Levi:207 Der Heilige, gepriesen sei er, sagte [zu Samuel]: Samuel, du nennst dich selbst Seher!? Ich zeige dir (‫ )אני מראך‬etwas, was du nicht siehst. Wann sagte er [das] zu ihm? In der Stunde, in der er zu ihm sagte: Fülle dein Horn mit Öl. (I Sam 16,1)  207 Vgl. TanB miqqets 6; Raschi zu I Sam 16,7.

MidrSam 13,8

(226)

MidrSam 14,3

136  Jalkut Schimoni

Und JHWH sprach zu Samuel: Schau nicht auf seine Erscheinung (‫)מראהו‬. (I Sam 16,7) Und dem vergleichbar ist:208 Und die Sache, die für euch zu schwierig ist. (Dtn 1,17) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Mose: Ich zeige dir (‫ )אני מראה לך‬eine Sache, die dein Schüler zu entscheiden versteht und die du nicht entscheiden kannst. Das ist es, was geschrieben steht: Und Mose brachte ihre Rechtssache. (Num 27,5) bAZ 25a

Da nahm der Koch die Keule und was darüber war und legte sie vor Saul. (I Sam

9,24)

Was meint „und was darüber war“?209 R. Jochanan sagte: Keule und Fettschwanz. Was meint „und was darüber war“? Was mit dem Fettschwanz verbunden ist. R. Eleazar sagt: Keule und Brust. Was meint „und was darüber war“? Um anzuzeigen, dass die Brust über der Keule ist.210

Kapitel 10 GenR 70,12

Da nahm Samuel den Ölkrug und goss ihn über sein Haupt, und er küsste ihn. (I

Sam 10,1)

Alles Küssen ist Albernheit außer [bei] dreien:211 Das Küssen bei Größe, das Küssen nach einer Trennung, das Küssen beim Abschied. Das Küssen bei Größe, denn es steht geschrieben: Da nahm Samuel den Ölkrug. (I Sam 10,1) Das Küssen nach einer Trennung: Er traf ihn am Berg Gottes und küsste ihn. (Ex 4,27)  208 Vgl. bSanh 8b; Tan pinhas 8; TanB pinhas 9; KohR 8,17. 209 Vgl. jMeg 1,12; MidrSam 14,4. 210 Vgl. bZeb 119b. 211 Vgl. RutR 2,14; MidrSam 14,5; ExR 5,1; Tan schmot 28; TanB schmot 25.

I Samuel  137

Das Küssen beim Abschied, denn es steht geschrieben: Da küsste Orpa ihre Schwiegermutter. (Rut 1,15) R. Tanchum sagt: Auch das Küssen bei Verwandtschaft, denn es steht geschrieben: Da küsste Jakob / Rahel. (Gen 29,11) Wenn du heute von mir gehst, wirst du zwei Männer beim Grab der Rahel im Gebiet von Benjamin, bei Zelzach, finden. (I Sam 10,2)

(227) § 109

tSota 11,11

Wieso finden wir hier, dass Rahel bei Zelzach begraben wurde?212 Wurde sie nicht im Gebiet von Juda begraben? Es heißt doch: Rahel starb und wurde am Weg nach Efrat begraben, das ist Bethlehem. (Gen 35,19) Er sagte zu ihm: Jetzt, wo ich bei dir bin, siehe, über das Grab von Rahel [ist zu sagen]: Gehst du [von hier weiter], und sie kommen [von dort], triffst du auf sie im Gebiet von Benjamin. Bei Zelzach (‫)בצלצח‬. (I Sam 10,2)

MidrSam 14,6

R. Jose der Galiläer sagt: Heller Schatten des Tages (‫)צח צל יום‬. R. Aqiba sagte: Heller Schatten des Alters (‫)צל של זקן‬: Könige sollen aus deinen Lenden hervorgehen (‫)מחלציך‬. (Gen 35,11) Und über die213 Sache mit dem Königtum sagte er ihm nichts. (I Sam 10,16) Das ist es, was die Schrift sagt:214 Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten, und die Könige setzt er für immer auf den Thron. Und er erhöht ihn. (Ijob 36,7) R. Chanina sagte: Wegen des Verdienstes der Bescheidenheit (‫)צניעות‬, das Rahel hatte, verdiente sie, dass Saul aus ihr hervorging. Und wegen des Verdienstes der Bescheidenheit, das Saul hatte, verdiente er, dass Ester aus ihm hervorging. Und was für eine Bescheidenheit hatte Rahel? Es steht geschrieben: Jakob erzählte Rahel, dass er der Bruder ihres Vaters sei. (Gen 29,12) War er denn nicht der Sohn der Schwester ihres Vaters? Vielmehr, als er ihr sagte: Ich bin der Sohn Rebekkas, sagte er zu ihr: Heiratest du mich?  212 Vgl. MidrSam 14,6; GenR 82,9. 213 BH: Und die Sache. 214 Vgl. Tan wa-jetse 6; EstR 6,12.

§ 110

bMeg 13a-b

138  Jalkut Schimoni (228)

Sie sagte zu ihm: Bestimmt will ich dich heiraten, aber der Vater / ist ein Betrüger, und du kommst ihm nicht bei. Er sagte zu ihr: Ich bin sein Bruder in Bezug auf Betrügerei. Ist es denn den Gerechten erlaubt, Betrügerei zu betreiben? Er sagte zu ihr: Bestimmt! Denn es steht geschrieben: Und mit den Krummen windest du dich. (II Sam 22,27) Und um welche List geht es überhaupt? Dass ich eine Schwester habe, die älter ist als ich, und er bringt sie dir. Er übergab ihr Zeichen (σημεῖον). Als man später Lea hineinführte, dachte sie, jetzt werde ihre Schwester beschämt werden. Sie übergab ihr die Zeichen. Wir haben, dass geschrieben steht: Und es geschah am Morgen und siehe, es war Lea. (Gen 29,25) Hatte er es denn bis da überhaupt nicht gemerkt? [Doch.] Weil sie aber die Zeichen ihrer Schwester übergeben hatte, verdiente sie, dass Saul aus ihr hervorging. Und über die Belohnung der Bescheidenheit, die Saul hatte, steht geschrieben: Und über die215 Sache mit dem Königtum sagte er ihm nichts. (I Sam 10,16) Er verdiente, dass Ester aus ihm hervorging, denn es steht geschrieben: Ester hatte ihre Herkunft nicht mitgeteilt. (Est 2,20)

§ 111

TanB wa-jiqra 4

Und sie befragten nochmals JHWH. (I Sam 10,22) 1

Das ist es, was die Schrift sagt:216 Der Hochmut des Menschen bringt ihn zu Fall, aber der Demütige erwirbt Ehre. (Prov 29,23)

Jeden, der vor der Herrschaft flieht, den verfolgt die Herrschaft. Saul floh vor der Herrschaft, bevor er zum Königtum kam, denn es heißt: Und sie befragten nochmals JHWH: Ist noch ein Mann hier hergekommen? Und JHWH sagte: Siehe, er versteckt sich bei den Geräten. (I Sam 10,22) Als sie gingen und ihm die Sache mit dem Königtum sagten, sagte er zu ihnen: Ich bin zum Königtum nicht geeignet. Vielmehr befragt mit den Urim und Tummim, ob ich geeignet sei. Und wenn nicht, dann lasst mich. Sofort befragten sie noch einmal. Sofort verbarg er sich selbst, bis sie mit den Urim und Tummim befragt hatten. Da sagte JHWH: Siehe, er versteckt sich bei den Geräten. (I Sam 10,22) Dies sind die Urim und Tummim.  215 BH: Und die. 216 Vgl. Tan wa-jiqra 3.

I Samuel  139

Er floh vor der Herrschaft, und diese verfolgte ihn, denn es heißt: Habt ihr gesehen, wen JHWH erwählt hat? Denn es gibt keinen wie ihn beim ganzen Volk. (I Sam 10,24) Und Ahimelech, der Sohn Jerubaals, strebte nach Herrschaft und diese floh vor ihm. 2

Eine andere Auslegung:217 Der Hochmut des Menschen bringt ihn zu Fall. (Prov 29,23) Den ersten Adam, / brachte er zu Fall, und er wurde aus dem Garten Eden vertrieben. Aber der Demütige erwirbt Ehre. (Prov 29,23) Adam, der der größte unter den Anakim war. (Jos 14,15) Er218 erniedrigte sich selbst und sagte: Ich bin nur Staub und Asche. (Gen 18,27) Deshalb nennt man ihn den größten Menschen, weil er in seiner Erniedrigung größer als der erste Adam war.219

3

Eine andere Auslegung: Der Hochmut des Menschen bringt ihn zu Fall. (Prov 29,23) Das ist der Pharao, der sagte: Wer ist JHWH, dass ich auf seine Stimme hören soll. (Ex 5,2) Und der Demütige, das ist Mose, der sagte: Wann soll ich für dich beten? (Ex 8,5)

4 Eine andere Auslegung: Der Hochmut des Menschen bringt ihn zu Fall. (Prov 29,23) Das ist Amalek mit [seinen] Blasphemien und Gotteslästerungen. Aber der Demütige erwirbt Ehre. (Prov 29,23) Das ist Josua. 5

Eine andere Auslegung: Der Hochmut des Menschen bringt ihn zu Fall. (Prov 29,23) Das ist der Tabor. Aber der Demütige erwirbt Ehre. (Prov 29,23) Das ist der Sinai.

 217 Vgl. NumR 13,3. 218 Abraham. 219 Vgl. NumR 43,3; NumR 14,6.

PR 7,2

(229)

140  Jalkut Schimoni

Kapitel 11 MidrSam 14,7220

Nahasch, der Ammoniter, sagte zu ihnen …, wenn ihr euch jedes rechte Auge ausstechen lasst. (I Sam 11,2) R. Levi und R. Simon (Σίμων) und die Rabbinen. R. Levi sagte: Das sind die Schleuderer und Bogenschützen in Israel, denn sie sind begehrt [in] den Augen Israels. R. Simon (Σίμων) sagte: Das sind die Gerichtshöfe (συνέδριον) Israels, denn sie sind der Augapfel der Augen Israels, gemäß dem, wie es heißt: Wenn von den Augen der Gemeinde. (Num 15,24) Die Rabbinen sagen: Das ist das Buch der Tora. Nahasch, der Ammoniter, sagte zu ihm: Bringt mir das Buch der Tora, und ich will aus ihm [den Vers] ausreißen: Nicht komme ein Ammoniter. (Dtn 23,4) Dann werde ich mit euch einen Bund schließen.

Kapitel 12 MidrSam 14,8

Ich aber bin alt und grau geworden. (I Sam 12,2) Das ist eine von fünf idiomatischen221 Redewendungen:222 Ich bin alt und grau geworden. (I Sam 12,2) Mein Recht und meine Rechtssache. (Ps 9,5) Mein Zeuge, mein Bürge. (Ijob 16,19) Maultier, Wildesel. (Ijob 39,5) Seine Gebeine, seine Knochen. (Ijob 40,18)

MidrSam 14,9

(230)

Hier bin ich, zeugt wider mich. (I Sam 12,3) R. Abba bar Kahana sagte: Raub ist [so] schlimm, dass zwei Große / der Welt es nötig hatten, sich ihretwegen zu rechtfertigen: Mose und Samuel. Mose sagte: Ich habe nicht einen Esel von ihnen genommen. (Num 16,15)  220 Die Auslegung fehlt in Ms Parma. Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 49. 221 Wörtlich: von Wörtern, die verdoppelt sind. 222 Vgl. MidrPs 9,7; Raschi zu Ps 9,5.

I Samuel  141

R. Chanina bar Schila und R. Jehoschua aus Sichnin [sagten] im Namen von R. Levi: Hat denn Mose Räubern und Dieben etwas [zum Stehlen] gelassen? Vielmehr sagte Mose zur Stunde, als Israel von Station zu Station ging: Ich habe zu keinem von ihnen gesagt: Nimm dieses Gerät in deine Hand, pack dieses Gerät auf deinen Esel. Vielmehr habe ich es selbst genommen und getragen und mir aufgeladen, denn es heißt: Da nahm Mose seine Frau und seine Söhne [und ließ sie auf Eseln reiten]. (Ex 4,20) R. Jochanan sagte: Wenn ein Großer jener Generation ging, um eine Aufgabe für die Gemeinde zu erledigen, wessen Esel musste er nehmen? Keinen der Gemeinde. Aber hier: Da nahm Mose seine Frau und seine Söhne [und ließ sie auf Eseln reiten]. (Ex 4,20) Samuel sagte: Hier bin ich, zeugt wider mich, und ich will es euch erstatten. (I Sam 12,3) R. Jose sagte: Samuel hatte großen Reichtum. Selbst wenn sie [etwas] aus seiner Hand gefordert hätten, wäre in seiner Hand genügend gewesen, es ihnen zurückzugeben. Wessen Rind habe ich genommen? (I Sam 12,3)

TanB korach 19

Ein Rind, das ich für ihre Opfer darbrachte und Erbarmen über sie erbat.223 Und so war es das Meinige, um über sie [den König] zu salben, denn es heißt: Nimm eine junge Kuh an deine Hand. (I Sam 16,2) Und ebenso heißt es: Denn heute ist ein Opfer für das Volk auf der Höhe. (I Sam 9,12) Ich habe nichts von dem Ihrigen genommen, auch [nicht], wann immer ich für sie Gerichte abhielt und ging und in den Städten Israels herumzog, denn es heißt: Und er ging Jahr für Jahr [und mache die Runde um Bet El]. (I Sam 7,16) Üblich ist (‫)דרך העולם‬, dass die Kläger zum Richter gehen. Mose sagte: Wenn sie eine Sache haben, kommt sie zu mir. (Ex 18,16) Ich habe es aber nicht so gemacht, sondern: Ich habe mich bemüht und bin zu ihnen gegangen. R. Eleazar sagte:224 An drei Orten erschien der Geist des Heiligen: Im Gerichtshaus des Schem, im Gerichtshaus des Samuel, und im Gerichtshaus des Salomo.

 223 Vgl. Tan korach 7; NumR 18,10; ExR 4,1. 224 Vgl. GenR 85,12; KohR 10,16; MidrPs 72,2.

§ 112

bMak 23b

142  Jalkut Schimoni

Im Gerichtshaus des Schem,225 denn es steht geschrieben: Juda erkannte und sagte: Sie ist gerechter als ich. (Gen 38,26) Woher wusste er [es]? Vielleicht hatte sich, so wie er sich mit ihr befasst hatte, auch ein anderer mit ihr befasst?!226 Da ging ein Himmelsstimme227 aus und sagte: Von mir gehen die Demütigungen aus. Im Gerichtshaus des Samuel, denn es steht geschrieben: Hier bin ich, zeugt wider mich gegenüber JHWH und gegenüber seinem Gesalbten. (I (231)

Sam 12,3)

Und er sagte zu ihm: JHWH ist Zeuge gegen euch / und sein Gesalbter ist Zeuge ..., und er sagte (‫)ויאמר‬: Er ist Zeuge. (I Sam 12,5) Es sollte „sie sagten“ (‫ )ויאמרו‬heißen. Vielmehr ging eine Himmelsstimme aus und sagte: Ich bin Zeuge in dieser Sache. Im Gerichtshaus des Salomo, weil geschrieben steht: Der König [antwortete] und sagte: Gebt ihr das Kind, sie ist seine Mutter. (I Reg 3,27) Eine Himmelsstimme ging aus und sagte: Sie ist seine Mutter.

§ 113

bNed 38a

R. Jochanan sagte: Alle Propheten waren reich. Woher haben wir das? Von Mose und von Samuel und von Amos und von Jona. Mose sagte: Nicht einen einzigen Esel habe ich von ihnen [genommen]. (Num 16,15) Wenn [das meint], ohne Bezahlung, ist er jemand, der ohne Bezahlung [Esel] genommen hat?!228 Vielmehr [meint er], selbst bei Bezahlung229. Oder vielleicht, weil er zu arm war?230 [Nein,] vielmehr wegen [des]: Haue dir aus [zwei steinerne Tafeln wie die ersten]. (Ex 34,1) Das Ausgehauene gehört dir.231 Samuel, denn es steht geschrieben:

 225 Vgl. Gen 26-27 und Gen 14,18. 226 Seine Schwiegertochter Tamar wurde von ihm verurteilt, obwohl er ihr die Schwagerehe verweigerte. 227 .‫בת קול‬ 228 Er kann nicht meinen, dass er sich etwas genommen hat, ohne dafür zu bezahlen, denn das wäre Diebstahl. 229 Er brauchte keinen Esel zu nehmen, auch wenn er ihn hätte bezahlen können, da er selbst Esel hatte. Daher kann er als reich gelten. 230 Er bedurfte keines Esels, weil er ihn nicht benötigte. 231 Der Stein, aus dem die Tora ausgehauen wurde, war ein kostbarer Stein, der Mose reich machte.

I Samuel  143

Hier bin ich, zeugt wider mich gegenüber JHWH und gegenüber seinem Gesalbten: Wessen Rind habe ich genommen? (I Sam 12,3) Wenn [das meint] umsonst232, um auszuschließen, von jemand anderem? Vielmehr [meint es], selbst gegen Bezahlung [hat er keines genommen]. Oder vielleicht, weil er zu arm war? [Nein,] es steht geschrieben: Und seine Rückkehr war nach Rama[, denn dort war sein Haus]. (I Sam 7,11) Und Rabbah sagte: Größer ist das, was bei Samuel gesagt wird, als das, was bei Mose gesagt wird. Bei Mose steht geschrieben: Nicht einen Esel habe ich von ihnen genommen. (Num 16,15) Auch [nicht] gegen Bezahlung. Und bei Samuel: Auch bei [ihrer] Einwilligung (‫ )ברצון‬mietete er nichts, denn es heißt: Du hast uns nicht übervorteilt und uns keine Gewalt angetan (‫)רצותנו‬. (I Sam 12,4) Amos, denn es steht geschrieben: Amos antwortete und sprach zu Amazja: Ich bin kein Prophet und kein Prophetensohn, sondern Rinderhirt bin ich und Züchter von Maulbeerfeigen. (Am 7,14) Rab Josef übersetzt: Siehe, ich bin Herr einer Herde und habe Maulbeerfeigen in der Ebene. Jona, denn es steht geschrieben: Er gab den Fährlohn und schiffte sich ein. (Jon 1,3) R. Jochanan sagte, dass er den Preis für das ganze Schiff bezahlte. R. Romani sagte: Der Preis für das Schiff war viertausend Golddinar. Man tadelt den Menschen erst, wenn er dem Tod nahe ist.233

SDtn § 2

Steht geschrieben in § 34 [SDtn § 30, Jalkut Josua].

Und er sagte: Zeuge [ist JHWH gegen euch]. (I Sam 12,5)

MidrSam 14,9

Nicht „Zeugen“ steht hier geschrieben, sondern „Zeuge“. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Ihr / bezeugt über ihn, was offenbar ist, und ich bezeuge über ihn, was verborgen ist.

 232 Wenn er betont, er habe nie ein Rind genommen, ohne es zu bezahlen. Selbst wenn er es bezahlt hätte, hätte er das Rind nicht genommen, da er selbst genügend Rinder hatte. 233 Vgl. KohR 10,16.

(232)

144  Jalkut Schimoni § 114

bRH 25a

Samuel sprach zum Volk: JHWH, der Mose und Aaron gemacht hat. (I Sam 12,6) [Ein Lehrer] lehrt: Warum werden die Namen der Ältesten [hier] nicht genannt? Damit niemand sagt: Jener ist wie Mose und Aaron, wie Eldad und Medad, wie Nadab und Abihu. Und es heißt: Samuel sprach zum Volk. (I Sam 12,6) Da schickte JHWH Jerubbaal (‫ )ירובעל‬und Bedan und Jiftach und Samuel. (I Sam

12,11)

„Jerubbaal“, das ist Gideon. Und warum wird er „Jerubbaal“ genannt? Weil er Streit (‫ )מריבה‬mit dem Baal führte. [„Bedan“, das ist Simson. Und warum wird er „Bedan“ genannt? Weil er aus Dan kam.] Jiftach (‫ )יפתח‬gemäß seines wörtlichen Sinns. Und es heißt: Mose und Aaron bei seinen Priestern, und Samuel bei denen, die seinen Namen anrufen. (Ps 99,4) Die Schrift setzt drei Unbedeutende der Welt drei Bedeutenden der Welt gleich,234 um dir zu sagen: Jerubbaal war in seiner Generation wie Mose in seiner Generation, Bedan in seiner Generation wie Aaron in seiner Generation, Jiftach in seiner Generation wie Samuel in seiner Generation. Und um dich zu lehren, dass selbst der Unbedeutende unter den Unbedeutenden, der zum Versorger (πρόνοος) über die Gemeinde ernannt wird, wie ein Mächtiger ist, der bei den Mächtigen ist, denn es heißt: Und begib dich zu den Priestern, den Leviten oder235 zum Richter, der in jenen Tagen sein wird. (Dtn 17,9) Und falls du denkst, dass ein Mensch zu einem Richter geht, den [es] in seinen Tagen nicht gab, [so] heißt es: Sag nicht, wie ging es zu, dass die früheren Tage besser als diese waren. (Koh 7,10) MidrSam 15,2

R. Berekhja bringt [den Beweis] von hier:236 Und Jehojada war237 Führer von Aaron. (I Chr 12,28) [War denn Jehojada Führer von Aaron?] Vielmehr lehrt das, wenn Aaron anwesend gewesen wäre, wäre Jehojada größer als er in seiner Generation gewesen.

 234 Vgl. MidrSam 15,2; KohR 1,4. 235 BH: und. 236 Vgl. KohR 1,4. 237 BH: Und Jehojada, der Führer von Aaron.

I Samuel  145

R. Simon (Σίμων) bringt [den Beweis] von hier: Aaron und seine Söhne opferten238 das Brandopfer. (I Chr 6,34) Gab es denn [in der Zeit] Aaron und seine Söhne? Warum waren es nicht Zadok und seine Söhne? Vielmehr lehrt das: Wenn Aaron anwesend gewesen wäre, wäre Zadok in seiner Generation größer gewesen als er. R. Hillel bringt im Namen von R. Samuel bar Nachmani den Beweis von hier:239 [Sohn] Pinhas240, Sohn des Eleasar, Sohn des Aaron, des Oberpriesters; jener Esra.241 (Esr 7,5-6) /

War Aaron etwa [noch] anwesend? Vielmehr, wenn Aaron anwesend gewesen wäre, wäre er242 größer gewesen als er in seiner Generation.

(233)

Und jetzt, stellt euch auf (‫)התיצבו‬, und ich werde mit euch rechten. (I Sam 12,7)

§ 115

R. Jirmeja [sagte] im Namen von R. Samuel bar Rab Isaak: Die Schriftrolle des Hauses des Heiligtums hat der Heilige, gepriesen sei er, [Mose] im Stehen (‫ )בעמידה‬übergeben. Das ist es, was geschrieben steht: Und du, steh hier mit mir. (Dtn 5,31) 243 Mose stand244 und übergab sie Josua. Das ist es, was geschrieben steht: Ruf Josua und stellt euch auf (‫)והתיצבו‬. (Dtn 31,14) Josua stand und übergab sie den Ältesten im Stehen. Das ist es, was geschrieben steht: Da versammelte Josua alle Ältesten245 Israels ... und stellte sie vor JHWH auf (‫)ויתיצבו‬. (Jos 24,1)

Die Propheten standen und übergaben sie David im Stehen. David stand und übergab sie Salomo im Stehen. Und du, JHWH, sei mir gnädig, richte mich auf. (Ps 41,11) Und es heißt: Und alles in der Schrift ist von der Hand JHWHs. (I Chr 28,19) Das lehrt, dass er es durch Überlieferung (‫ )במסרת‬gegeben hat.246 P

Er hat [es] mir gedeutet. (I Chr 28,19)  238 BH: räucherten auf dem Altar. 239 Vgl. jSchebi 6,1; jQid 1,8. 240 BH: Sohn des Pinhas. 241 Ließe sich hier auch lesen: „Aaron … das ist Esra“ 242 Esra 243 Rabbinerbibel: Dtn 5,28. 244 Im Sinne von: er erhob sich. 245 BH: Stämme. 246 Vgl. jMeg 1,1.

MidrSam 15,3

146  Jalkut Schimoni

Das lehrt, dass er es durch den Geist des Heiligen gegeben hat. bAr 17a

Und ich werde euch vor JHWH alle Wohltaten JHWHs rechten (‫)ואשפטה‬, die er an euch und an euren Vätern getan hat. (I Sam 12,7) Es wird gelehrt: R. Eliezer der Große sagt: Wenn der Heilige, gepriesen sei er, mit Abraham, Isaak und Jakob ins Gericht (‫)בדין‬ ginge, so könnten sie keineswegs vor seinem Tadel bestehen (‫)לעמוד‬. /

(234)

bJeb 63b

bTaan 2b

Die Hand JHWHs wird bei euch sein und bei euren Vätern. (I Sam 12,15) Rabbah bar Samuel sagte: Das ist das Exhumieren der Toten,247 denn ein Meister sagte: Wegen der Schuld der Lebenden werden Tote exhumiert. Ist heute nicht Weizenernte? Ich werde zu JHWH rufen, und er wird Donner und Regen geben, und ihr werdet erkennen, dass eure Bosheit groß ist. (I Sam 12,17) Es wird gelehrt:248 IST DER NISAN VERGANGEN UND FÄLLT REGEN, DANN IST DAS EIN ZEICHEN (σημεῖον) CHES, DENN ES HEIßT: Ist heute nicht Weizenernte? (I Sam 12,17)

DES

FLU-

Steht geschrieben in § 21 [DtnR 10,2, Jalkut Josua].

§ 116249

bBer 12b

Auch ich, fern sei es von mir [gegen JHWH zu sündigen, davon abzulassen, für euch zu beten]. (I Sam 12,23) R. Abba bar Chanina der Ältere sagte im Namen von Rab: Jedem, dem es möglich ist, für seinen Gefährten um Erbarmen zu bitten und der nicht bittet, wird Sünder genannt, denn es heißt: Auch ich, fern sei es mir, gegen JHWH zu sündigen und abzulassen, für euch zu beten. (I Sam 12,23)

Rabba sagte: Wenn er250 ein Schriftgelehrter ist, muss man sich [so intensiv wie möglich] für seinen Gefährten [einsetzen, sei es], dass man [dabei] krank wird. Was ist der Grund? Wenn man sagen wollte, weil geschrieben steht:

 247 Wörtlich: das Ausgraben der Schlafenden. Es handelt sich um eine Erklärung zu „und bei unseren Vätern“, die ja nicht mehr leben. 248 Siehe mTaan 1,7. 249 Geschrieben: ‫קיו‬. 250 Für den man beten soll.

I Samuel  147

Weil ihr euch alle gegen mich verschworen habt …, und keiner von euch ist meinetwegen krank. (I Sam 22,8) Vielleicht ist es bei einem König anders? Vielmehr [ist es] von hier [zu erklären]: Und ich, wenn sie krank waren, kleidete ich mich in einen Sack und erniedrigte meine Seele mit Fasten. (Ps 35,13) Eine Schriftstelle sagt:251 Denn JHWH wird sein Volk um seines großen Namens willen nicht lassen. (I Sam

§ 117

MidrSam 16,2

12,22)

Und eine Schriftstelle sagt: Denn JHWH wird sein Volk nicht verstoßen, und sein Erbe wird er nicht verlassen. (Ps 94,14)

R. Samuel bar Nachmani sagte: Manchmal tut er es um seines großen Namens willen und manchmal tut er es um seines Volkes und seines Erbes willen. Im Ausland, um seines Volkes und seines Erbes willen, im Land selbst, um seines großen Namens willen. R. Ruben sagte: Er tut er stets wegen seines großen Namens. Das ist es, was geschrieben steht: Meinetwegen, meinetwegen, werde ich handeln. (Jes 48,11) / Für euch, Haus Israel. Denn entschlossen ist (‫ )הואיל‬JHWH, euch zu seinem Volk zu machen. (I Sam 12,22) R. Jehuda und R. Nechemja und die Rabbinen. R. Jehuda sagt: „Entschluss (‫ “)הואלה‬ist nichts anderes als „Anfang“, wie es heißt: Und nun, fange an (‫)הואל‬, [das Haus] deines Knechtes zu segnen. (II Sam 7,29) R. Nechemja sagt: „Entschluss“ ist nichts anderes als „Übernachtung“, wie es heißt: Entschließ dich doch (‫ )הואל‬und übernachte, und lass es deinem Herzen gut gehen. (Jdc 19,6)

Und die Rabbinen sagen: „Entschluss“ ist nichts anderes als „Schwur“, wie es heißt: Und Saul beschwor (‫ )ויואל‬das Volk. (I Sam 14,24)

 251 Vgl. RutR 2,6; MidrPs 94,3.

(235)

148  Jalkut Schimoni

Kapitel 13 jBer 3,3

Saul war ein Einjähriger (‫ )בן שנה‬in seiner König[swürde]. (I Sam 13,1) Man wollte R. Zeʼira als Fürst einsetzen, aber er nahm es nicht auf sich.252 Als er aber aus der Mischna dies hörte: DEN WEISEN, DEN BRÄUTIGAM UND DEN FÜRSTEN SÜHNT MAN,253 nahm er es auf sich. Der Weise: Vor dem Greisenhaar sollst du aufstehen. (Lev 19,32) Und es steht geschrieben: Wenn ein Fremder (‫ )גר‬bei dir wohnt. (Lev 19,33) Wie dem Fremden alle seine Vergehen verziehen werden, werden auch diesem alle seine Vergehen verziehen. Der Bräutigam, denn es steht geschrieben: Esau ging zu Ismael [und nahm sich Mahalat (‫])מחלת‬. (Gen 28,9) Und war denn „Mahalat“ ihr Name? War nicht „Basemat“ ihr Name? Vielmehr lehrt das, dass ihm [seine]254 Vergehen verziehen wurden (‫)שנמחלו‬. Der Fürst, denn es steht geschrieben: Saul war ein Einjähriger in seiner König[swürde]. (I Sam 13,1) War Saul denn wirklich ein Jahr alt, als er König wurde? Vielmehr lehrt das, dass ihm alle seine Vergehen wie einem Einjährigen verziehen wurden, der den Geschmack der Sünde noch nicht geschmeckt hat.

bJoma 22b

Rab Huna sagte: Wie ein Einjähriger, der noch nie gesündigt hat. Rab Nachman wandte ein: Etwa wie ein Einjähriger, der mit Schlamm und Kot beschmutzt ist?! Da bekam Rab Nachman schlimme Alpträume. Er sagte: Ich entschuldige mich bei euch, ihr Gebeine Sauls. Aber er hatte weiter Alpträume. Er sagte: Ich entschuldige mich bei dir, Saul, Sohn des Kisch, König von Israel. Rab Jehuda sagte, Samuel habe gesagt: Warum war das Königtum Sauls nicht von Dauer? Weil es keinerlei Vorwurf gegen es gab.

 252 Vgl. MidrSam 17,1; bSanh 14a. 253 Siehe mBik 3,3. 254 '‫שנמחלו לה עונותי‬.

I Samuel  149

Denn R. Jochanan sagte im Namen von R. S[imeon] ben Jehotsadaq: Man soll nur einen zum Versorger (πρόνοος) über / die Gemeinde bestellen, wenn ihm ein Korb mit Reptilien an seinem Hals [den Rücken herunter] hängt, damit, wenn sein Verstand überheblich wird, man ihm sagen kann: Kehr zurück zu den Deinigen hinter dir!

(236)

Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Wieso wurde Saul bestraft? Weil er auf seine Ehre verzichtete (‫)שמחל‬, denn es heißt: Und die ruchlosen Söhne sagten: Was wird uns dieser helfen? ... Er aber war wie einer, der schweigt.255 (I Sam 10,27)

Kapitel 14 Wenn sie so zu uns sagen: Haltet still. (I Sam 14,9)

bChul 95b

Rab sagte: Jedes Omen (‫)נחש‬, das nicht wie das von Elieser, dem Knecht Abrahams, und wie das von Jonatan, dem Sohn Sauls ist, ist verboten.256 P

P

Rab orakelte mit einem Fährschiff. Als Rab zum Haus von Rab Chanan bar Rabba, seinem Schwiegersohn, ging, kam das Fährschiff ihm entgegen. Er sagte: Da ist ein guter Tag drin! Samuel orakelte mit einem Buch. R. Jochanan orakelte mit einem Kind. Es wird gelehrt: R. Simeon ben Eleazar sagt:257 Ein Haus, ein Kind und eine Frau: Selbst wenn sie keine Omen sind, sind sie doch ein Zeichen (σημεῖον). R. Eleazar sagte: Erst, wenn sie sich bis drei Mal bestätigt haben, denn es heißt: Josef ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr, und Benjamin wollt ihr nehmen. Alles kommt über mich. (Gen 42,36) Saul beschwor das Volk. (I Sam 14,24) Steht geschrieben in § 16258 [bSchebu 36b, Jalkut Josua].

Wisse um die Kraft des Bannes und des Schwurs.  255 Zunz: Er aber tat, als hätte er nichts zu sagen. 256 Siehe Lev 19,26. 257 Vgl. GenR 85,5. 258 Geschrieben: Jod – Waw.

PRE 38

150  Jalkut Schimoni

Komm und sieh [es] bei Saul, dem Sohn des Kisch, der unter [Androhung des] Bannes anordnete, dass das ganze Volk von Groß bis Klein fasten solle, denn es heißt: Verflucht der Mann, der Speise isst. (I Sam 14,24)

(237)

bSchab 95a

Und Jonatan, sein Sohn, war nicht dort und hörte [den Bannspruch] nicht. Und er steckte die Spitze seines Stabes, den er in seiner Hand hatte, in Honig und nahm ihn in seinen Mund, und er aß und seine Augen leuchteten.259 Und Saul sah, dass die Philister Israel überwanden. Sofort begriff er, dass die Kinder Israels den Bann übertreten hatten. Und er schaute auf die zwölf Steine, die der Hohe Priester trug, und er sah, dass der Stein Benjamins sein Licht trübte. Da wusste er, dass der Stamm Benjamin den Bann übertreten hatte. Er warf / die Lose, und Saul und sein Sohn Jonatan wurden erfasst. Sofort nahm Saul sein Schwert und wollte seinen Sohn töten. [Da] sagte das ganze Volk zu ihm: Unser Herr, König! Es ist versehentlich geschehen. Und sie brachten ein Brandopfer für seine versehentliche [Sünde]. Er ließ sich für ihn erbitten und sie sprachen ihn vom Tod los, denn es heißt: Das Volk sprach Jonatan los, sodass er nicht starb. (I Sam 14,44) Er tauchte sie in die Wabe. (I Sam 14,27) [Ein Lehrer] lehrt: Wenn jemand am Schabbat fegt, [mit Wasser] besprengt und den Honig entnimmt, ist er, geschah es versehentlich, ein Sündopfer schuldig; [wenn es] am Festtag vorsätzlich [geschah], erhält er die vierzig [Schläge], Worte R. Eliezers. Und die Weisen sagen: Im einen wie im anderen Fall ist es nur wegen des Ruhegebots [verboten]. R. Eleazar sagte: Was ist der Grund von R. Eliezer? Dass geschrieben steht: Er tauchte sie in die Honigwaldwabe (‫)יערת דבש‬. (I Sam 14,27) Was soll denn der Wald (‫ )יער‬beim Honig? Vielmehr, um dir zu sagen, [es bedeutet] „wie beim Wald“: Wie jemand beim Wald, wenn er von ihm am Schabbat [etwas] abreißt, ein Sündopfer schuldig ist, so ist jemand auch beim Honigkuchen, wenn er von ihm am Schabbat [etwas] nimmt, ein Sündopfer schuldig.

mUq 3,10

Und weiter sagte R. Eliezer:260

 259 Vgl. bBer 14a; bJoma 83a; Tan wa-jescheb 2. 260 Siehe mScheb 10,7. – Der Jalkut verweist darauf, dass die wilde Honigwabe halachisch einen anderen Status hat als die in einem Bienenkorb gewachsene.

I Samuel  151

EIN BIENENKORB, SIEHE ER IST WIE [GRUND UND] BODEN [ZU ERWERBEN]261, UND MAN SCHREIBT AUF IHN EINEN PROSBUL262, UND ER263 NIMMT AN SEINEM PLATZ KEINE UNREINHEIT AN.264 Und die Weise sagen: [Er ist] nicht wie [Grund und] Boden. Seht doch, dass meine Augen leuchten, weil ich diesen Honig gekostet habe. (I

Sam 14,29)

Unsere Lehrer lehren: Wen der Heißhunger (βούλιμος, bulimus) gepackt hat, den soll man Honig oder irgendetwas Süßes essen lassen, denn Honig und alle Art Süßes lassen die Augen leuchten. Abaje sagte: Sie haben [es] nur [für] nach dem Essen gelehrt, aber vor dem Essen treibt es [den Appetit] an, denn es heißt: Sie fanden einen Ägypter im Feld. Sie brachten ihn zu David und gaben ihm Brot, und er aß. Und sie tränkten ihn mit Wasser und gaben ihm ein Stück Feigenkuchen und zwei Rosinenkuchen. Und er aß und sein Geist kehrte zu ihm zurück. (I Sam 30,11-12) Eine Begebenheit mit R. Jehuda und R. Jose, die unterwegs waren; usw.265

 261 Siehe mQid 1,5. 262 Moses Auerbach, ‟Ukzin.” In Mischnajot. Die sechs Ordnungen der Mischna, hg. Victor Goldschmidt, Bd. 6 (Basel: Victor Goldschmidt Verlag, 3. Aufl. 1968), 647 Anm. 68: „Die Urkunde, durch welche man vor Ablauf des Erlaßjahres seine Schuldforderungen dem Gericht überträgt und sich von ihm die Vollstreckung übertragen läßt. Vgl. Schebi՚it X,4 ... Die Prosbulurkunde kann nur ausgestellt werden, wenn der Schuldner Grundbesitz hat. Vgl. Schebi՚it X,6.“ 263 Der Bienenstock. 264 Moses Auerbach, ‟Ukzin.” In Mischnajot. Die sechs Ordnungen der Mischna, hg. Victor Goldschmidt, Bd. 6 (Basel: Victor Goldschmidt Verlag, 3. Aufl. 1968), 674 Anm. 69: „Nach der auf Tos[efta] Ukzin VII,16 und Jerusch[almi] beruhenden Erklärung Bart[enoro]s zu Schebi՚it X,7 bezieht sich die Kontroverse lediglich auf den Fall, daß der Bienenkorb auf dem Boden steht, ohne angemauert zu sein. Ist er angemauert, so betrachten ihn auch die Weisen als Grund und Boden. Steht er etwa auf Pflöcken, so betrachtet ihn auch R. Elieser als beweglichen Gegenstand. – Wer aus dem hier stehenden Korb Honig am Sabbat herausnimmt, ist auch nach R. Elieser nicht zum Sündopfer verpflichtet ... So lange der Bienenkorb an seinem Platz steht, nimmt er keine Unreinheit an. Wenn er aber von seinem Platz genommen ist, kann er unrein werden, nach Ansicht von R. Tam [zu] bBB 66a nur nach rabbinischer Anordnung, weil man ihn dann mit Geräten verwechseln könnte. Raschbam a.a.O. erklärt: so lange der Honig im Korbe ist, gilt er als mit ihm verbunden; ist er herausgenommen, so nimmt er ohne weiteres Speiseunreinheit an.“ 265 Die Geschichte ist nicht mehr in der rabbinischen Literatur zu finden.

bJoma 83b

152  Jalkut Schimoni

bZeb 120a

Er sagte: Ihr habt gefrevelt (‫)בגדתם‬266. (I Sam 14,33) P

P

[Über] eine nächtliche Schlachtung auf einer privaten Opferhöhe wird gesagt: Rab und Samuel [sind darüber unterschiedlicher Meinung]. Der eine sagte: Sie ist tauglich, und der andere sagte: Untauglich.267

(238)

Sie stritten über die Lehre des R. Eleazar. Denn R. / Eleazar wies auf einen Widerspruch hin: Geschrieben steht: Er sagte: Ihr habt gefrevelt. (I Sam 14,33) Und er sagte: Wälzt heute268 einen großen Stein zu mir. Und Saul sagte: Zerstreut euch unter das Volk und sagt [zu ihnen]269: Jeder soll sein Rind und jeder sein Schaf zu mir bringen und schlachtet mit diesem (‫)בזה‬270 und esst. (I Sam 14,33-34) Und es steht geschrieben: Das ganze Volk, jeder brachte sein Rind271 und jeder sein Schaf, und sie schlachteten in der Nacht. (I Sam 14,34) P

P

Ein Meister lehrt: Hier beim Profanen272 und dort beim Heiligen273. Und ein Meister lehrt: Hier beim Heiligen auf einer großen Opferhöhe274 und dort beim Heiligen auf einer kleinen Opferhöhe. bChul 17b

Und schlachtet mit diesem (‫ )בזה‬und esst. (I Sam 14,34) R. Chisda sagte: Woher ist die Untersuchung des Messers durch einen Weisen aus der Tora [zu belegen]? Es heißt: Und schlachtet mit diesem und esst. (I Sam 14,34)

LevR 25,8

Wann entgalt er [es] ihm?275 Am Tag des Krieges, denn es heißt: Und es geschah am Tag des Krieges, da war kein Schwert zu finden ..., es wurde bei Saul gefunden. (I Sam 13,22)  266 Nach Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 123 bedeutet das Verb „treulos, abtrünnig handeln.“ 267 Vgl. Raschi zu I Sam 14,33. 268 Fehlt in BH. 269 Jalkut: zu mir. 270 Luther übersetzt das Hapax legomenon mit „hier“. 271 BH: an seiner Hand des Nachts, und sie schlachteten dort. 272 Es wird geschlachtet, um zu essen. 273 Es wird als Opfertier geschlachtet. 274 Das Schlachten ist hier nur bei Tage erlaubt. 275 Vgl. NumR 10,1; CantR 5,15; MidrSam 17,2.

I Samuel  153

Wer ließ ihn [es] finden? R. Haggai [sagte] im Namen von R. Isaak: Der Engel ließ ihn [es] finden. Geschrieben steht: Da baute Saul einen Altar für JHWH. Diesen begann er als Altar [für JHWH] zu bauen. (I Sam 14,35) Haben denn die Früheren nicht auch schon viele Altäre gebaut?276 Noah baute einen Altar (Gen 8,20) [ebenso wie] Abraham, Isaak und Jakob, Mose und Josua und du sagst: Jener [war es], der begann?! (I Sam 14,35) Die Rabbinen sagen:277 „Jener [war es], der begann“, als erster von den Königen. R. Judan sagte: Nachdem er sich für die Sache eingesetzt hat, rechnet es ihm die Schrift an, als hätte er damit angefangen. Da sagte das Volk zu Saul: Soll Jonatan sterben? (I Sam 14,45) R. Huna sagte, R. / Pedat habe gesagt: Wer einen Traum sieht und seine Seele ist durch ihn niedergedrückt, der gehe und lasse ihn vor drei [Personen] deuten. Er soll ihn deuten lassen! Hat nicht Rab Chisda gesagt: Ein Traum, der nicht gedeutet ist, ist wie ein Brief, der nicht gelesen ist. [Nein,] sage vielmehr, er soll ihn vor drei [Personen] als gut deklarieren: Er soll drei [Personen] kommen lassen und zu ihnen sagen: Ich habe einen guten Traum gesehen, ich habe einen guten Traum gesehen. Das Erbarmen möge es zum Guten wenden. Siebenmal beschließe man über ihn, dass es gut sei. Und sie sollen zu ihm sagen: Es ist ein guter [Traum], und es soll gut sein! Möge der Barmherzige es zum Guten wenden! Bis zu sieben [Mal] möge deswegen [bei Gott] beschlossen werden, dass es gut sein soll! Und man soll drei [Verse] sprechen [mit dem Wort] „Verwandlung“ und drei [mit dem Wort] „Befreiung“ und drei [mit dem Wort] „Frieden“. Drei [Verse mit dem Wort] „Verwandlung“:

 276 Vgl. NumR 20,18; Tan balak 11. 277 Vgl. NumR 10,1.

§ 118

bBer 55b

(239)

154  Jalkut Schimoni

Da verwandeltest du mein Klagen in Reigentanz, löstest meinen Sack und gürtetest mich mit Freude. (Ps 30,12) Dann freuen sich die Jungfrau im Reigentanz und die Jünglinge und die Alten gemeinsam. Und ich werde ihre Trauer in Freude verwandeln und tröste sie und erfreue sie nach ihrem Kummer. (Jer 31,1)278 Und nicht ließ JHWH, dein Gott, zu, auf Bileam zu hören, und JHWH, dein Gott, verwandelte dir den Fluch zum Segen, denn JHWH, dein Gott, liebt dich. (Dtn 23,6) [Drei Verse mit dem Wort „Befreiung“:] Er befreit in Frieden meine Seele von denen, die mir nahen, denn sie waren in Menge um mich her. (Ps 55,19) Die Befreiten JHWHs werden umkehren und in Jubel nach Zion kommen. Und ewige Freude ist auf ihrem Haupt, Wonne und Freude treffen sie an, und es flieht Kummer und Seufzen. (Jes 35,10) Da sagte das Volk zu Saul: Soll Jonatan sterben, der diesen großen Sieg in Israel errungen hat?279 Wenn auch nur eines von dem Haar seines Hauptes zur Erde fällt! Denn mit Gott hat er [es] den280 Tag gemacht. Und das Volk sprach Jonatan los, und er starb nicht. (I Sam 14,45) [Drei Verse mit dem Wort „Frieden“:] Schaffend der Lippen Frucht: Frieden. Frieden den Fernen und den Nahen, spricht JHWH, und ich werde sie heilen. (Jes 57,19) Da ergriff der Geist Amasai, das Haupt der Dreißig: Dir, David, und mit dir, Sohn Isais, Friede, Friede dir und Friede deinem Helfer, denn dein Helfer ist dein Gott. Da nahm sie David auf, und er machte sie zu Häuptern der Truppe. (I Chr 12,19) Und ihr sollt sagen: So zum Leben: Und du seist in Frieden, und dein Haus sei in Frieden, und all das Deine sei in Frieden. (I Sam 25,6) MidrSam 17,3

Da löste das Volk [Jonatan] aus (‫)ויפדו‬. (I Sam 14,44) R. Eleazar sagt: Die Israeliten gaben sein Gewicht in Gold und lösten ihn [damit] aus. R. [Jochanan] sagte: Hat er denn Brot281 gegessen? Er hat doch kein Brot, sondern Honig gegessen! /

(240)

Resch Laqisch sagte: Hat er denn gegessen? Er hat doch nur davon gekostet (‫!)מטעם טעם‬

 278 Hyman/Schiloni, JS Samuel I, 239: Jer 31,12. 279 BH: Fern sei es! So wahr JHWH lebt. 280 BH: diesen. 281 Anspielung auf ‫פת‬, in Klangähnlichkeit zu ‫ויפדו‬.

I Samuel  155

R. Chisda ben Awira sagte [es] nicht so[, sondern]:282 Das Kosten hat weder etwas mit Essen noch mit Trinken zu tun, und es unterbricht nicht das Fasten. Und es erfordert auch keinen Segen. Sie sagten als Argument (‫)טעמא‬: Da löste das Volk Jonatan aus, und er starb nicht. (I Sam 14,44)

Kapitel 15 Ich habe heimgesucht (‫)פקדתי‬, was Amalek Israel angetan hat. (I Sam 15,2)

GenR 53,5

R. Acha sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, ist ein Aufbewahrer (‫)בעל פקדונות‬. Amalek deponierte (‫ )הפקיד‬beim Heiligen, gepriesen sei er, Haufen von Dornen und der Heilige, gepriesen sei er, gab ihm Haufen von Dornen zurück, denn es heißt: Ich habe heimgesucht (‫)פקדתי‬, was Amalek Israel angetan hat. (I Sam 15,2) Sara deponierte (‫ )הפקידה‬bei dem Heiligen, gepriesen sei er, Gebotserfüllungen und gute Taten. Dementsprechend: JHWH gedachte (‫ )פקד‬Saras. (Gen 21,1) Und Erinnernde und Lachende. Steht geschrieben im Abschnitt „Achan, Sohn des Karmi“ (Jos 7,18) oberhalb von § 19 [Jalkut Josua] und [oben in] § 88 [TanB bemidbar 26, Jelamdenu].

Es wird gelehrt: R. Jehuda sagt:283 Drei Gebote wurden Israel auferlegt, als sie ins Land einzogen: Sich einen König erstehen zu lassen, die Nachkommenschaft Amaleks auszurotten und sich das Haus der Erwählung zu erbauen, und ich weiß nicht, welches von ihnen zuerst war. Wenn es heißt: Denn die Hand am Thron JHWHs, (Ex 17,16) siehe, dann heißt das, dass sie sich zuerst einen König erstehen lassen sollten. „Thron“ [bedeutet] ja nichts anderes als „König“, denn es heißt: Salomo saß auf dem Thron JHWHs als König. (I Chr 29,23) Noch weiß ich aber nicht, ob das Ausrotten der Nachkommenschaft Amaleks zuerst war oder das Bauen des Haus der Erwählung. / Wenn es heißt: Wenn er euch Ruhe von allen euren Feinden ringsum verschafft hat, und ihr in Sicherheit wohnt, dann wird der Ort sein, den JHWH euer Gott erwählen wird, (Dtn 12,10-11) siehe, dann geschieht das Ausrotten der Nachkommenschaft Amaleks zuerst.

 282 Vgl. jNed 8,1; bBer 14a; PR 43,1-2: MidrSam 18,1. 283 Vgl. tSanh 4,5; SDtn § 67; PRK 28; Tan ki-tetse 11; TanB ki-tetse 17; PR 12; MidrPs 7,7; DtnR 5,9.

§ 119

bSanh 20b

(241)

156  Jalkut Schimoni

Und so heißt es bei David: Und es geschah, als der König in seinem Haus wohnte und JHWH ihm Ruhe verschafft hatte ringsum von allen Feinden. (II Sam 7,1) [Danach] steht geschrieben: Da sprach der König zum Propheten Natan: Sieh doch, ich wohne in einem Haus von Zedern und die Lade Gottes unter dem Teppich. (II Sam 7,2) Da rief Saul das Volk auf und musterte (‫ )ויפקדם‬sie bei Telaim. (I Sam 15,4)

bJoma 22b

R. Isaak sagte: Es ist verboten, Israel zu zählen, selbst aufgrund eines Gebotes, denn es heißt: Er musterte mit Kieseln (‫)בבזק‬284. (I Sam 11,8) P

P

Rab Aschi wandte dagegen ein: Woher [ist zu belegen], dass „Besek“ (‫[ )בזק‬hier ein Wort] für „Verstreutes“ (‫)דמבזק‬ ist? Vielleicht ist es der Name eines Ortes, denn es steht geschrieben: Sie fanden Adoni-Besek in Besek. (Jdc 1,5) Vielmehr ist [es] von hier [zu erklären]: Da rief Saul das Volk auf und musterte285 sie mit Schafen286. (I Sam 15,4) R. Nehilai bar Idi sagte, Samuel habe gesagt: Sofort, nachdem ein Mensch zum Vorsteher (πρόνοος) über die Gemeinde ernannt worden ist, bereichert er sich: Vorher steht geschrieben „mit Kieseln“ und am Ende steht geschrieben „mit Lämmern“. Vielleicht gehörten sie ihnen.287 Wenn dem so wäre, was ist die Größe der Sache[, dass die Bibel sie explizit erwähnt]? § 120

TanB tissa 8

1 2

Du findest, [dass] Israel zehnmal gezählt wurde:288 Einmal bei ihrem Abstieg nach Ägypten: Siebzig Seelen. (Dtn 10,22) Und einmal bei ihrem Auszug: Die Söhne Israels brachen von Ramses nach Sukkot auf, etwa sechstausend zu Fuß. (Ex 17,27)

3

Und einmal bei ihrem [Lese-]Abschnitt: Wenn du aufnimmst [die Zahl der Gemusterten in Israel]. (Ex 30,12)  284 Sonst übersetzt: er musterte sie bei Besek. 285 Im Sinne von: er zählte sie. 286 Sonst übersetzt: bei Telaim. 287 Vgl. Raschi zu I Sam 15,4. 288 Vgl. PRK 2; Tan tissa 9; NumR 2,11; PR 11.

I Samuel  157

4-5 Und zweimal im Buch Numeri: Einmal bei den Feldzeichen und einmal bei der Aufteilung des Landes. 6-7 Und zweimal in den Tagen Sauls:289 Er musterte sie bei Besek. (I Sam 11,8) und: Er musterte sie bei Telaim. (I Sam 15,4) 8 Und einmal in den Tagen Davids: Joab gab die Zahl des gemusterten Volkes an. (II Sam 24,9) / 9 Und einmal bei der Rückkehr aus dem Exil: Die ganze Versammlung wie einer, zehn290 Myriaden. (Esr 2,64)

(242)

10 Und einmal in der kommenden Zukunft: Die Schafe werden wieder unter den Händen des Zählenden vorübergehen. (Jer 33,13) Saul kam bis [zur] Stadt Amaleks und legte sich in den Hinterhalt im Bachtal (‫)בנחל‬. (I Sam 15,5)

bJoma 22b

R. Mani sagte: In Bezug auf das Bachtal [ist zu sagen]: Als der Heilige, gepriesen sei er, zu Saul sagte: „Geh und schlag Amalek“291, sagte er: Nun, wenn schon die Tora wegen einer Seele aus Israel sagt: Bring ein genickgebrochenes Kalb zum Bachtal,292 um wie viel mehr dann wegen all dieser Seelen?!293 Wenn der Mensch gesündigt hat, worin hat das Vieh gesündigt? Wenn Große gesündigt haben, worin haben Kleine gesündigt? Da ging eine Himmelsstimme aus und sagte zu ihm: Sei nicht allzu gerecht. (Koh 7,16) Und als er zu Doeg sagte: Komm her294, schlag auf die Priester, (I Sam 22,18) ging eine Himmelsstimme aus und sagte zu ihm: Frevle nicht allzu sehr. (Koh 7,17) Rab Huna sagte: Wie wenig kränkt und beunruhigt sich der Mensch, dem sein Herr hilft. Saul einmal, und es wurde ihm angerechnet. David zweimal, und es wurde ihm nicht angerechnet.  289 Vgl. MidrSam 18,2. 290 BH: vier. 291 I Sam 15,3. 292 Siehe Dtn 21,1-9. 293 Vgl. MidrSam 18,2; KohR 7,16; PRE 44. 294 BH: du und schlag.

§ 121

158  Jalkut Schimoni

Was ist [das Ereignis]: „Saul einmal, und es wurde ihm angerechnet“? Die Begebenheit mit Agag.295 Und es gibt die Begebenheit mit Nob, der Stadt der Priester.296 Bei der Begebenheit mit Agag steht geschrieben: Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe. (I Sam 15,11) Was ist [das Ereignis]: „David zweimal[, und es wurde ihm nicht angerechnet“]? Die Begebenheit mit Urija297 und die Verführung [zum Zählen des Volkes]298. Und es gibt auch die Begebenheit mit Batscheba. Er wurde deswegen bestraft: Und das Lamm soll er vierfach bezahlen: (II Sam 12,6) Das Kind, Amnon, Adonija und Absalom.299 Auch hier wurde er deswegen bestraft: JHWH gab eine Seuche in Israel. (II Sam 24,15) (243)

Dort wurde er / nicht an seinem Leib bestraft, hier wurde er an seinem Leib bestraft, denn Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Sechs Monate war David aussätzig. Und der Sanhedrin (συνέδριον) trennte sich von ihm, und die Schechina zog sich von ihm zurück, denn es steht geschrieben: Es sollen sich zu mir wenden, die dich fürchten und die deine Zeugnisse kennen. (Ps 119,79)

Und es steht geschrieben: Wende mir die Wonne deiner Rettung zu. (Ps 51,14)

bBer 63b

Saul sprach zum Keniter: Geht, weicht, zieht hinab aus der Mitte der Amalekiter. (I Sam 15,6)

R. Jose eröffnete [den Vortrag] zum Lob der Gastfreundschaft (ξενία) und trug [einen Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere vor: Wenn Jitro300, der sich Mose nur seiner [eigenen] Ehre wegen annäherte, so [belohnt wurde], um wie viel mehr [wird der belohnt], der einen Schriftgelehrten in sein Haus aufnimmt und ihn speist und ihm zu trinken gibt und ihn an seinem Besitz teilhaben lässt. Hat er denn ganz Israel Gunst erwiesen?301 Vielmehr lehrt das: Wenn jemand einem Schriftgelehrten ein Stück Brot zu essen gibt, dann ist das, als ob er es mit ganz Israel tue.302

 295 I Sam 15,1-35. 296 I Sam 22,19. 297 II Sam 11,2-27. 298 II Sam 24,1. 299 Alle vier Kinder starben zu seinen Lebzeiten. 300 Nach Jdc 1,16 ist Jitro ein Keniter. 301 Vgl. LevR 34,8; PRE 44; CantR 2,5,3; MidrSam 18,3.

I Samuel  159

Saul und das Volk erbarmten sich über Agag. (I Sam 15,9)

MidrSam 18,4

Bar Qappara sagte:303 Das ist Doeg, der ganz Israel aufwog. R. Jehoscha ben Levi sagte:304 Jeder, der mit einem Grausamen Mitleid (‫ )רחמן‬hat, wird schließlich Grausamkeit gegen Mitleidige üben, [wie] dort: Und Nob, die Stadt der Priester, / schlug er mit der Schärfe des Schwertes. (I Sam 22,19)

(244)

Samuel stand am Morgen früh auf. (I Sam 15,12) Steht geschrieben in § 13 [Mek pischa 11,305 Jalkut Josua].

Da sprach Saul: Von den Amalekitern hat man sie gebracht[, da das Volk sich über das Beste der Schafe und Rinder erbarmt hat, um sie JHWH, deinem Gott, zu opfern]. (I Sam 15,15)

§ 122

bAZ 23a

Unsere Lehrer lehrten [in Bezug auf] die rote Kuh:306 R. ELIEZER SAGT: MAN DARF SIE NICHT VON HEIDEN (‫ )הגוים‬ERWERBEN, UND DIE WEISEN ERLAUBEN ES. R. Ammi und R. Asi saßen im Vorraum des R. Isaak Nappacha307. Der eine von ihnen eröffnete [den Vortrag] und sagte: So hat R. Eliezer [Tiere von Heiden] in Bezug auf alle Opfergaben verboten. Der andere eröffnete und sagte: Was erwiderten die Gefährten R. Eliezer? Αlle Schafe Kedars versammeln sich bei dir [... sie besteigen zum Wohlgefallen meinen Altar]. (Jes 60,7) R. Eliezer sagte zu ihnen: Von hier ist der Beweis, dass sie sich alle in der kommenden Zukunft zu Proselyten (‫ )גרים‬machen werden. Rab Josef sagte: Was ist der Schriftvers [dafür]? Dann werde ich die Lippen der Völker (‫ )עמים‬zu reinen Lippen wenden, dass sie alle den Namen JHWHs anrufen? (Zeph 3,9)

 302 Nur in der Talmudhandschrift Paris überliefert. Siehe Hyman/Schiloni, JS Samuel I, 243 Anm. 16. 303 Vgl. MidrPs 52,4. 304 Vgl. KohR 7,16. 305 Vgl. Mek beschallach 2. 306 Siehe mPara 2,1. 307 Des Schmieds.

bAZ 24a

160  Jalkut Schimoni

Abaje sagte zu ihm: Vielleicht kehren sie sich vom Götzendienst ab[, bleiben aber unmoralisch]. Er sagte zu ihm: Es steht geschrieben: Damit sie ihm mit vereinter Schulter dienen. (Zeph 3,9) bAZ 24b

Komm und höre: Da sprach Saul: Von den Amalekitern hat man sie gebracht, da das Volk sich über das Beste der Schafe erbarmt hat. (I Sam 15,15) Was meint „das Beste“? Der beste Preis. Und warum lehrt er dann „das Beste“? Wie denn? Dass ein Käufer sich eilt, es zu erwerben.308 Komm und höre: Arawna sagte zu König David309: Mein Herr König nehme und opfere, was in seinen Augen gut ist. Sieh, die Rinder zum Brandopfer und die Dreschschlitten und das Geschirr der Rinder zum Holz. (II Sam 24,22) Rab Josef sagte: Arawna war ein Beisassproselyt (‫)גר תושב‬310. P

Was meint „Dreschschlitten“ (‫?)מוריגים‬311 P

P

P

Ula sagte: Ein Tribulum-Gestell (τρίβολος).312 Rab Jehuda sagte: Ein Ziegenbock mit einem Holzblock313 zum Dreschen. (245) jAZ 2,1

Rab Josef sagte: Was / ist der Schriftvers [dafür]? Siehe ich mache dich zu einem scharfen neuen Dreschschlitten. (Jes 41,15) R. Oschaja fragte: Antwortet man mit einer Sache, die noch kommen soll, auf eine Sache, die in der Vergangenheit war?  308 Siehe Michael Sokoloff, A Dictionary of Jewish Babylonian Aramic of the Talmudic and Geonic Periods (Ramat Gan: Bar Ilan University Press, 2002), 1033 zu ‫קפץ על‬. 309 BH: zum König. 310 Ein Beisassproselyt ist ein Fremder, der die noachidischen Gebote beachtet. 311 Vgl. bZeb 116b; bMen 22b. 312 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 526: “(couch) consisting of a wooden platform studded underneath with sharp pieces of flint or with iron teeth.” Vgl. mPara 12,9. 313 Siehe Michael Sokoloff, A Dictionary of Jewish Babylonian Aramic of the Talmudic and Geonic Periods (Ramat Gan: Bar Ilan University Press, 2002), 1003 zu ‫קורקסא‬.

I Samuel  161

R. Bun fragte: Antwortet man mit einer Sache, bei der der böse Trieb aufgehört hat, auf eine Sache, bei der der böse Trieb besteht? Denn die Sünde der Wahrsagerei ist Auflehnung. (I Sam 15,23)

MidrSam 18,4

R. Samuel bar Nachmani sagte: Jeder, der zum Wahrsager geht, lehnt sich gegen das Wort des Heiligen, gepriesen sei er, auf und zieht sich selbst Zorn und Not zu. Als Samuel sich zum Gehen wandte, da fasste er an den Zipfel seines Mantels, und er zerriss. (I Sam 15,27) 1

§ 123

MidrSam 18,5

Wessen Mantel?314 Rab und Levi. Der eine sagte: Der Zipfel des Mantels von Saul. Und der andere sagte: Der Zipfel des Mantels von Samuel. R. Samuel bar Nachmani sagte: Einleuchtend sind die Worte, es war der Zipfel des Mantels von Samuel, denn so ist der Weg der Gerechten: Sich zu grämen, wenn ihre Pflanzung nicht zu loben ist. Dementsprechend kannst du sagen: Da fasste Achija an das neue Gewand, das auf ihm war, und zerriss es in zwölf Stücke. (I Reg 11,30)

2

Wessen Gewand? Rab und Levi. Rab sagte: Das Gewand von Achija. Und Levi sagte: Das Gewand von Jerobeam. Und einleuchtend sind die Worte, dass es das Gewand von Achija war, denn so ist es der Weg der Gerechten: Sie grämen sich, wenn es eine Auseinandersetzung im Königtum des Hauses David gibt. Dementsprechend kannst du sagen: Da sagte der Löser zu Boas: Erwirb dir, und er zog seinen Schuh aus. (Rut 4,8)

3

Wessen Schuh? Rab und Levi. Der eine sagte: Den Schuh des Boas. Und der andere sagte: Den Schuh des Lösers. Und einleuchtend sind die Worte: Der Schuh des Boas, denn so ist es Brauch des Käufers: Er hinterlegt ein Pfand. / Und dem vergleichbar:315 Jerobeam behielt keine Kraft mehr … und JHWH schlug ihn. (II Chr 13,20)  314 Vgl. RutR 7,8 (12). 315 Vgl. GenR 65,20; GenR 73,5; LevR 33,5; SO 16.

(246)

162  Jalkut Schimoni

Und dem vergleichbar: Sein Unterhalt war ein ständiger Unterhalt … alle Tage seines Lebens. (II Reg 25,30) 4 Wessen Lebenstage? Rab und Levi. Der eine sagte: Alle Lebenstage des Jechonja, und der andere sagte: Alle Lebenstage des Evil-Merodach. Und einleuchtend sind die Worte: Alle Lebenstage des Jehojachin, denn wenn der Heilige, gepriesen sei er, den Gerechten Zufriedenheit gibt, nimmt er sie nicht mehr von ihnen, bis er sie mit ihnen in den Garten Eden eintreten lässt. PRK 3,6

Und Samuel zerhieb Agag vor JHWH in Gilgal. (I Sam 15,33) Das ist es, was die Schrift sagt:316 Vergilt unseren Nachbarn siebenfach in ihren Schoß. (Ps 79,12) Gedenke, was sie uns am [Glied der] Beschneidung antaten, das in den Schoß des Menschen gesetzt ist. Es stimmt mit dem überein, was R. Levi im Namen von R. Jochanan sagte: 317 Was taten die Söhne des Hauses Amalek Israel an? Sie schnitten die beschnittenen [Glieder] ab und warfen sie nach oben und sprachen: Solches hast du erwählt? Hier ist, was du erwählt hast. Samuel kam und vergalt es ihnen, denn es heißt: Und Samuel zerhieb Agag. (I Sam 15,33) Was tat er ihm? R. Abba bar Kahana sagte: Er schnitt aus seinem Fleisch olivengroße Stücke und fütterte damit die Strauße. Das ist es, was geschrieben steht: Stücke von seiner Haut wird er fressen. (Ijob 18,13) Er suchte ihm einen bitteren Tod aus. Und die Rabbinen sagen: Er stellte vier Stangen (κοντός) auf und spannte ihn auf sie. Und er sagte: So ist die Bitterkeit des Todes gewichen (‫)סר‬. (I Sam 15,32) Daher tötet man die Fürsten (‫ )השרים‬mit schweren Todesarten. R. Samuel bar Nachmani sagt: In den Gerichten der Völker (‫ )אומות‬der Welt richten sie nicht auf Grund von Zeugen und nicht auf Grund von einer Verwarnung. /

 316 Vgl. Tan ki-tetse 9; PR 12. 317 Vgl. NumR 13,3; PR 7; MidrSam 18,6.

I Samuel  163

Kapitel 16

(247)

Geh! Ich sende dich zu Isai, dem Bethlehemiten (‫)בית הלחמי‬. (I Sam 16,1)

§ 124

[Zum] Haus der Bäckerei (ἀρτοκόπιον) des Isai. Und er wird aus Bethlehem [in] Juda kommen.

MidrSam 19,2

Bar Nechemja [sagte] im Namen von Resch Laqisch: Er war ein Kind der Tora, denn es steht geschrieben: Kommt, esst von meinem Brot. (Prov 9,5) Denn ich habe mir bei seinen Söhnen einen König ausersehen. (I Sam 16,1) Er sei in meinem Namen König. Denn an jeder Stelle, wo es „mir“ heißt, siehe, dies besteht für alle Ewigkeiten.318 1

Bei den Ältesten: Versammelt mir siebzig Männer. (Num 11,16)

2

Bei den Priestern: Sie sollen mir Priester sein. (Ex 28,41; Ex 40,15)

3

Bei den Leviten: Und die Leviten seien mir. (Num 8,14)

4 Bei Israel: Denn mir gehören die Söhne Israels als Knechte. (Lev 25,55) 5

Beim Land: Denn mir gehört das [ganze] Land. (Ex 19,5)

6 Bei den Erstgeburten: Denn mir gehört jede Erstgeburt. (Num 3,13; Num 8,16) 7

Beim Heiligtum: Und macht mir ein Heiligtum. (Ex 25,8)

8 Bei der Hebe: Sie sollen mir Hebe nehmen. (Ex 25,2) 9 Bei Jerusalem: Die Stadt, die ich mir erwählt habe. (I Reg 11,36) 10 Beim Altar: Du sollst mir einen Altar aus Erde machen. (Ex 20,24)319

 318 Vgl. LevR 2,2; MidrSam 19,3; Tan beha՚alotkha 11; TanB beha՚alotkha 20.

SNum § 92

164  Jalkut Schimoni

11 Beim Salböl: Es soll mir heiliges Salböl sein. (Ex 30,31) 12 Bei den Opfern: Mir zu seiner Zeit darzubringen. (Num 28,2) 13 Silber und Gold: Mir gehört das Silber und mir gehört das Gold. (Hag 2,8) An jeder Stelle also, wo es „mir“ heißt, siehe, dies besteht für alle Ewigkeiten. bPes 8b

Samuel sagte: Wie soll ich gehen? Saul wird es hören und mich töten. (I Sam 16,2) [Ein Lehrer] lehrt: Ein Loch [in der Hauswand], das zwischen einem Juden und einem Aramäer ist, untersucht man, soweit seine Hand reicht, und den Rest erklärt man für aufgegeben320. Pelimo sagt: Er soll [in dem Zwischenraum] überhaupt nicht untersuchen, wegen der Gefahr, der Zauberei [bezichtigt zu werden]. Aber hat nicht R. Eleazar gesagt: Den zu einer Gebotsausübung Gesandten trifft kein Schaden? Wo ein Schaden zu erwarten ist, ist es anders, denn es heißt: Samuel sagte: Wie soll ich gehen? Saul wird es hören [und mich töten]. (I Sam 16,2)

bJoma 11a

(248)

Und weiter lehrte [ein Lehrer]: Eine private Mesusa wird zweimal in sieben Jahren geprüft, und eine öffentliche / zweimal im Jobel[-Zyklus]321. R. Jehuda sagte: [Es gibt die] Begebenheit mit einem Tribun (tribunus), der die Mesusot auf dem oberen Markt von Sepphoris prüfte. Ein Quästor (quæstor) fand ihn und nahm von ihm tausend Silbermünzen (‫)זוז‬. Aber hat nicht R. Eleazar gesagt: Den zu einer Gebotsausübung Gesandten trifft kein Schaden? Wo ein Schaden zu erwarten ist, ist es anders, denn es heißt: Samuel sagte: Wie soll ich gehen? [Saul wird es hören und mich töten.] (I Sam 16,2)

 319 Hyman/Schiloni, JS Samuel I, 239: Ex 20,21. 320 D.h. man sucht nicht weiter nach Gesäuertem, um es für Pesach aus der Wohnung zu entfernen und erklärt eventuell verbliebenes Gesäuertes für weggeschafft. 321 Ein Jobelzyklus besteht auf 7x7 Jahren und dem 50. Jahr (Jobeljahr), in das der Schuldenerlass fällt. Die öffentliche Mesusa wird danach alle 25 Jahre geprüft.

I Samuel  165

Nimm eine junge Kuh an deine Hand. (I Sam 16,2)

bJeb 65b

R. Natan sagte: Es ist ein Gebot, bei einer Sache [die Wahrheit um] des Friedens [willen] zu ändern, denn es heißt: Ich bin gekommen, um JHWH zu opfern. (I Sam 16,2) Samuel tat, was JHWH ihm gesagt hatte, und ging nach Bethlehem. Und die Ältesten des Ortes322 eilten ihm entgegen und sprachen: Kommst du [in] Frieden (‫( ?)שלום‬I Sam 16,4)

MidrSam 19,4

Ein Schüler fragt nach dem Befinden (‫ )בשלמיה‬seines Lehrers.323 P

Vielleicht [ist es aber wie bei] R. Jochanan. Er stützte324 sich auf R. Jakob bar Idi, und als R. Eleazar kam, versteckte er sich vor ihm. Er sagte: Unrein ist, was dieser Babylonier mit mir macht! Zwei [Dinge] hat er mir angetan. Das eine, dass er nicht vor mir aufstand. Und das andere, dass er nicht gesagt hat, dass er aus meinem Mund gehört hat. Er sagte zu ihm: In Babylonien pflegen die Jungen nicht vor ihrem Lehrer aufzustehen, denn sie sagen diesen Vers: Jünglinge sahen mich und verbargen sich, und Greise erhoben sich (‫)קמו‬, sie standen. (Ijob 29,8) /

Er sagte zu ihm: Was ist es, dass man aufrecht an einem Standbild des Herodes325 vorbeigeht? Er sagte zu ihm: Streitest du gegen ihn, wird er rufen. Geh vielmehr an ihm vorbei und schließe deine Augen! Er sagte zu ihm: R. Eleazar hat gut daran getan, dass er nicht bei dir vorbeigegangen ist.

(249)

Sie kamen am Lehrhaus vorbei. Er sagte zu ihm: Hier hat R. Meir gesessen und ausgelegt. Und er sagte [Lehren] im Namen von R. Jischmael, und er sagte nicht, dass er es im Namen des R. Aqiba gehört hatte. Er sagte zu ihm: Das ganze Volk weiß, dass R. Meir ein Schüler von R. Aqiba ist. Er sagte zu ihm: Das ganze Volk weiß, dass R. Eleazar ein Schüler von R. Jochanan ist. Jelamdenu

 322 BH: der Stadt. 323 Vgl. jBer 2,1; jScheq 2,5; jMQ 3,7; bJeb 96b; jAZ 7,3. 324 Siehe Michael Sokoloff, A Dictionary of Jewish Babylonian Aramic of the Talmudic and Geonic Periods (Ramat Gan: Bar Ilan University Press, 2002), 820: itpe. zu ‫סמך‬. 325 ‫הדורים‬, siehe dazu die Schreibvarianten bei Hyman/Schiloni, JS zu I Samuel, 249 Anm. 37. Frowald G. Hüttenmeister, ‟Sheqalim. Scheqelsteuer.” In Talmud Yerushalmi, hg. Martin Hengel, Hans Peter Rüger, Peter Schäfer, Bd. II/5 (Tübingen: Mohr Siebeck, 1990), 46 übersetzt „Götzenprozession.“

166  Jalkut Schimoni

Es geschah, als sie kamen und er Eliab sah, sagte er: Gewiss ist sein Gesalbter vor JHWH. (I Sam 16,6) Er sagte [damit]: Dieser ist zum Königtum geeignet. Ist es denn möglich, dass Samuel, über den geschrieben steht, Samuel ist als Prophet JHWHs bewährt, (I Sam 3,20) sich irrte? R. Isaak sagte: Samuel irrte sich nicht, sondern er sah [ihn] und war nicht sicher, ob das Königtum von seinem Haus oder von ihm [selbst weitergegeben werde], denn es heißt: Rehabeam nahm sich [Mahalat, Tochter des Jerimot, des Sohnes Davids, zur Frau], Abihail, die Tochter Eliabs, Sohn des Isai. (II Chr 11,18) Deshalb sagte er: Gewiss ist sein Gesalbter vor JHWH. (I Sam 16,6)

(250)

Er nahm das Horn mit Öl und ging, es auf seinen Kopf zu gießen. Da wich das Öl zurück. Als er dies sah, sagte er: JHWH hat diesen nicht erwählt. So machte es das Öl bei allen. Als David kam, sah er, [wie] das Öl von selbst lief und sich auf das Haupt Davids ergoss. Er sagte: Du erhobst wie des Re՚ems326 mein Horn, du salbtest mich mit frischem / Öl. (Ps 92,11) Und all das warum? Weil der Heilige, gepriesen sei er, die Taten Davids sah, dass er würdig sei, zum König gesalbt zu werden, denn es heißt: Du liebst Gerechtigkeit und hassest Frevel. Deshalb hat dich Gott gesalbt. (Ps 45,8)

bSanh 106b

Denn der Mensch sieht nach den Augen, und JHWH sieht nach dem Herzen. (I

Sam 16,7)

Rabba sagte:327 In den Jahren des Rab Jehuda ging das ganze Studium über Schadensrecht. Als R. Jehuda [schließlich] zu „eine Frau, die Kräuter in ihrem Topf eingelegt hatte“328, gelangte, da sagten sie329 ihm: „Wurden Oliven mit ihren Blätter eingelegt“330.

 326 Auch „Büffel“, in der rabbinischen Literatur aber oft ein überdimensional großes Tier. 327 Vgl. bBer 20a; bTaan 24a-b. 328 Siehe mToh 2,1. Die Stelle gehört nicht mehr zum Schadensrecht, sondern zu den Reinheitsvorschriften. John Cohn, ‟Toharot.” In Mischnajot, Bd. 6 (Basel: Viktor Goldschidt Verlag, 3. Aufl. 1968), 393-394: „Wenn eine Frau dabei ist, Grünkraut in einem Topfe einzulegen, und ein aus dem Topfe herausragendes Blatt an einer trockenen Stelle angerührt hat, so ist, selbst wenn soviel wie ein Ei daran ist, nur dieses unrein und alles andere rein. Hat sie es an einer feuchten Stelle berührt, so ist, wenn soviel wie ein Ei an ihm ist, alles unrein, ist nicht soviel wie ein Ei an ihm, ist es selbst unrein und alles andere ist rein. Ist es wieder in den Topf zurückgefallen, ist alles unrein.“

I Samuel  167

Er sagte: Ich sehe hier die Diskussion zwischen Rab und Samuel.331 Wir332 lernen [den Traktat] Uqzin in dreizehn Sitzungen, aber wenn Rab Jehuda seine Schuhe auszog, kam Regen. Wir müssen [um Hilfe] schreien, und es gibt niemanden, der uns beachtet. Vielmehr will der Heilige, gepriesen sei er, das Herz, denn es steht geschrieben: Denn der Mensch sieht nach den Augen, und JHWH sieht nach dem Herzen. (I Sam 16,7) Da sagte Samuel zu Isai: Sind die jungen Männer vollständig [da]? (I Sam 16,11) R. Levi sagte: Dieser ganze Abschnitt wurde im Geist des Heiligen gesagt. Sind sie vollständig (‫[ )התמו‬da]? (I Sam 16,11) Wegen des: Zu Ende (‫ )תם‬ist deine Schuld, Tochter Zion. (Thr 4,22) Die jungen Männer (‫)הנערים‬. (I Sam 16,11) Ein kleiner Knabe (‫ )נער‬leitet sie. (Jes 11,6) Er sagte: Der Kleinste ist noch übrig. (I Sam 16,11) Noch sitzen Greise und Greisinnen. (Sach 8,4) Ist übrig (‫)שאר‬. (I Sam 16,11) Der Rest (‫ )שאר‬wird zurückkehren, der Rest (‫ )שאר‬Jakobs. (Jes 10,21) Der Kleinste. (I Sam 16,11) Der Kleinste wird zu Tausend. (Jes 60,22) Siehe. (I Sam 16,11) Siehe, auf den Bergen die Füße des Freudenboten. (Nah 2,1) Er weidet. (I Sam 16,11) Er weidet dein Volk mit deinem Stab. (Mi 7,14) Die Schafe. (I Sam 16,11)  329 Die Gelehrten, die sich mit Reinheitsgeboten auskannten und den Traktat Uqzin bereits studiert hatten. 330 Siehe mUq 2,1. Moses Auerbach, ‟Ukzin.” In Mischnajot, Bd. 6 (Basel: Viktor Goldschidt Verlag, 3. Aufl. 1968), 663: „Wenn man Oliven mit ihren Blättern eingelegt hat, sind (sie) rein, weil man sie (mit ihnen) nur des Aussehens wegen eingelegt hat.“ 331 Beide sind oft unterschiedlicher Meinung. Sagt der eine „rein“, sagt der andere „unrein“. Beide begründen dann ihr Urteil auf unterschiedliche Weise. 332 Rabba und seine Schule.

MidrSam 19,5

168  Jalkut Schimoni

Wir sind333 die Schafe, die Schafe meiner Weide. (Ez 34,31) Denn wir weichen (‫ )נסוב‬nicht, bis er hergekommen ist. (I Sam 16,11) R. Samuel bar Nachmani sagte: Weil in dieser Welt zwei Große, Isai und Samuel, sich nicht zu Tische begaben (‫)הסבו‬, bevor David zwischen ihnen saß. Aber in der kommenden Welt gibt es keine einzige Abteilung von Gerechten, bei denen David nicht steht. SDtn § 334

Noch ist der Kleinste übrig. (I Sam 16,11) Und es steht geschrieben steht: David war der Kleinste. (I Sam 17,14)

(251)

Wissen wir / denn nicht schon, dass David der Kleinste war? Vielmehr soll dich das auf die Gerechtigkeit Davids hinweisen: David war ein Hirte. Und obwohl er zum König über Israel gemacht wurde, blieb David in seiner Kleinheit. Dementsprechend: Josef war in Ägypten. (Ex 1,5) Vielmehr soll dich das auf die Gerechtigkeit Josefs hinweisen: Josef weidete die Schafe seines Vaters. Und obwohl er in Ägypten zum König gemacht wurde, blieb er bei seiner Gerechtigkeit. Dementsprechend: Er und Hoschea ben Nun. (Dtn 32,44) Wurde denn nicht schon gesagt: Mose nannte Hoschea ben Nun Josua? (Num 13,16) Vielmehr soll dich das die Gerechtigkeit Josuas lehren. Soll ich verstehen, dass er stolz wurde, nachdem er in das Amt (‫ )ברשות‬bestellt worden war?334 Die Bibel lehrt: Er und Hoschea ben Nun. (Dtn 32,44) Obwohl er zum Anführer (πρόνοος) über die Gemeinde bestellt worden war, blieb er bei seiner Gerechtigkeit. P

GenR 63,8

P

Und er schickte und ließ ihn kommen. Und er war rothaarig. (I Sam 16,12) Als Samuel den rothaarigen David sah, fürchtete er sich. Er sagte: Dieser vergießt Blut wie Esau. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Mit schönen Augen. (I Sam 16,12) Esau tötete aus eigenem Ermessen (‫)מדעת‬, aber dieser tötet nach Ermessen des Sanhedrins (συνέδριον).  333 BH: Ihr seid. 334 Vgl. MidrSam 19,6.

I Samuel  169

Auf, salbe ihn, denn er ist es. (I Sam 16,12)

MidrSam 19,6

R. Samuel bar Nachmani sagte:335 Dieser ist es in dieser Welt, und dieser ist es für die kommende Welt. Daher preist er (καλῶς) den Heiligen, gepriesen sei er, mit zehn[saitigem] Psalter336: JHWH mein Fels und meine Burg. (Ps 18,3) R. Simon (Σίμων) sagt: Auch am Schluss des Buches preist er (καλῶς) mit zehn[saitigem] Psalter: Preist Gott in seinem Heiligtum. (Ps 150,1) Es wird gelehrt:337 R. Jehuda sagt: Das Salböl, das Mose in der Wüste zubereitet hatte,338 wie viele Wunder (‫ )נסים‬geschahen damit von seinem Anfang bis zu seinem Ende! Es waren ja nur zwölf Log!

bHor 11b

Schau, / wie viel absorbiert der Kessel und wie viel absorbieren die Wurzeln und wie viel verbrennt das Feuer! [Und doch] wurden die Wohnung und alle ihre Geräte und Aaron und seine Söhne an allen sieben Tage der Einweihung mit ihm gesalbt.

(252)

Und die Hohen Priester wurden mit ihm gesalbt. Und selbst der Hohe Priester, der Sohn eines Hohen Priesters ist, benötigt eine Salbung, denn es steht geschrieben: Der an seiner Stelle gesalbte Priester. (Lev 6,15) Aber man salbt nur das Königtum des Hauses David, denn es steht geschrieben: Auf, salbe ihn, denn dieser ist es. (I Sam 16,12) Dieser benötigt die Salbung und kein anderer [danach] benötigt die Salbung. Und man salbt nicht einen König, der Sohn eines Königs ist, denn es steht geschrieben: Damit er die Tage über sein Königtum hinaus verlängere, er und seine Söhne. (Dtn 17,20) [Das bedeutet, dass die Königswürde] für sie ein Erbe ist. Und solltest du sagen: Weshalb salbte man Salomo?339 Wegen des Streits mit Adonija. Und Joasch wegen Atalja. Und Joachas wegen seines Bruders Jojakim, der zwei Jahre älter war als er. Und dieses Öl besteht für die kommende Zukunft, denn es heißt:  335 Vgl. MidrPs 18,8. 336 Siehe Ps 92,4; bAr 13b. 337 Vgl. bKer 5b. 338 Vgl. Ex 30,30-33. 339 Vgl. I Reg 1,34.39.

170  Jalkut Schimoni

Heiliges Salböl sei mir dies für eure Generationen. (Ex 30,31) „Dies“ (‫ )זה‬ist in der Gemara „zwölf“ – [daher 12] Log. Und woher haben wir [den Beleg], dass, wenn es Streit (‫ )מחלוקת‬gibt, eine Salbung erforderlich ist? Rab Papa sagte: Ein Schriftvers sagt: [Heiliges Salböl sei mir dies für eure Generationen] inmitten (‫)בקרב‬340 von Israel. (Ex P

P

30,31)

Zur Zeit, da Friede in Israel ist. Ein Tanna [lehrt]:341 Auch Jehu, der Sohn Nimschis, wurde nur wegen des Streits mit Joram, dem Sohn Ahabs, gesalbt. Wegen seines Streits wurde er mit Salböl gesalbt?! Rab Papa sagte: Mit reinem Balsam (balsamum)342. bHor 12a

(253)

Es wird gelehrt: In welcher Weise salbte man die Könige? Nach Art des Kranzes. Und die Priester? / Nach Art des Chi. Was [bedeutet] nach Art des Chi? Rab Menasja bar Ada sagte: Nach Art des griechischen Kap[pa]343. Er lehrt: Zuerst gießt man [das Salböl] auf seinen Kopf, und danach gibt man ihm [Öl] zwischen seine Augenbrauen. Und [nach] einer anderen Lehre gibt man ihm zuerst [das Öl] zwischen die Augenbrauen, und danach gießt man es ihm auf seinen Kopf. [Dies] ist [eine Diskussion unter] Tannaiten: Ein Meister meint, das Gießen sei besser, und ein Meister meint, das Salben sei besser.

 340 ‫ בקרב ישראל‬kann auch heißen: „Beim Streit Israels“. 341 Vgl. bKer 5b. 342 Nicht aber mit Salböl. 343 Beide Buchstaben haben eine ähnliche Form: κ = χ.

I Samuel  171

Der spielen kann und ein tapferer Held ist. (I Sam 16,18) R. Tanchum sagte, Bar Qappara trug vor: Was [bedeutet es], das geschrieben steht: Diese sechs Gersten hat er mir gegeben? (Rut 3,17) Sollte man etwa sagen, sechs Gersten im wörtlichen Sinn?344 War es denn für Boas üblich, sechs Gersten als Geschenk zu geben? Vielmehr [ist gemeint]: Sechs Sea [Gerste]. Aber war es denn für Rut möglich, sechs Sea [Gerste] zu tragen? Vielmehr deutet er ihr an, dass künftig sechs Söhne aus ihr hervorgehen werden, die mit sechs Segen gesegnet werden. Und diese sind es: David und der Messias, Daniel, Chananja, Mischael und Asarja. 1

David, denn es steht geschrieben: Da antwortete einer von den jungen Männern und sagte: Siehe, ich habe den Sohn Isais, des Bethlehemiters, gesehen, der spielen kann. (I Sam 16,18) Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt:345 Diesen ganzen Abschnitt hat Doeg mit böser Zunge gesprochen.346 Der spielen kann. (I Sam 16,18) Der [spielend] zu fragen versteht. Und ein tapferer Held. (I Sam 16,18) Der zu antworten versteht. Und ein Kriegsmann. (I Sam 16,18) Er versteht im [hermeneutischen] Krieg um die Tora zu nehmen und zu geben. Und kundig (‫ )ונבון‬im Wort. (I Sam 16,18) Er versteht (‫ )מבין‬eine Sache aus einer anderen Sache [abzuleiten]. Und ein Mann von Gestalt (‫)תואר‬. (I Sam 16,18) Der die Gesichter durch die Halacha leuchten lässt (‫)מאיר‬. Und JHWH ist mit ihm. (I Sam 16,18) Dass die Halacha überall der Seinigen entspricht.

 344 Vgl. RutR 7,15; NumR 13,11; GenR Th/A, S. 1213. 345 Vgl. NumR 13,10; MidrSam 19,8; RutR 4,1. 346 Damit Saul auf David neidisch wird.

§ 125

bSanh 93a-b

172  Jalkut Schimoni

Zu all diesem sagte er zu ihm: Mein Sohn Jonatan ist wie er.347 Nachdem er ihm aber gesagt hatte, [„JHWH ist mit ihm“], was er bei ihm auch nicht war, wurde sein Gemüt krank und er wurde eifersüchtig auf ihn. (254)

Woher [wissen] wir, dass es Doeg / war? Hier steht geschrieben: Einer von den jungen Männern. (I Sam 16,18) Und dort steht geschrieben: Es war dort an jenem Tag ein Mann von den Knechten Sauls, eingeschlossen vor JHWH, und sein Name war Doeg, der Edomiter [der Oberste der Hirten Sauls]. (I Sam 21,8)

2

Der Messias, denn über ihn steht geschrieben:348 Ein Spross geht hervor [aus dem Stamme Isais]. (Jes 11,1) Und es steht geschrieben: Auf ihm ruht der Geist JHWHs, der Geist der Weisheit und Einsicht. (Jes 11,2) Und er hat Gefallen (‫ )והריחו‬an der Furcht JHWHs. (Jes 11,3) R. Alexandri sagte: Das lehrt, dass er ihn mit Leiden [schwer] wie Mühlsteine (‫ )כריחים‬belud. Rabba sagte: Er riecht (‫[ )מריח‬jemanden] und fällt ein Urteil und tötet [ihn sogar], denn es heißt: Er wird nicht nach dem Anblick der Augen richten. (Jes 11,3) Hat dies nicht Kosiba349, der zweieinhalb Jahre König war, gesagt? Er sagte zu unseren Rabbinen: Ich bin der Messias. Sie sagten zu ihm: Über den Messias steht geschrieben: Er wird den Geruch riechen und richten. (Jes 11,3)

3 GenR (1213)350

Über Daniel, Chananja, Mischael und Asarja steht geschrieben: Kinder, die keinen Makel hatten. (Dan 1,4) Und es gibt einige, die sagen:351 Hiskija, denn es steht geschrieben: Man nennt seinen Namen Wunder, Ratgeber. (Jes 9,5)

 347 Vgl. bEr 53a. 348 Vgl. Raschi zu Rut 3,15 349 Bar Kochba (vgl. Num 24,17), Anführer des dritten Aufstandes gegen Rom zur Zeit Hadrians (132-135). Er galt als messianische Figur. Siehe ThrR 2,2. 350 Seitenzahl: Midrash Bereshit Rabba. Critical Edition with Notes and Commentary, hg. Jehuda Theodor, Chanoch Albeck, 3 Bde. (Wilna: Romm , 1884-87). Vgl. RutR 7,15. 351 Vgl. bSanh 93a; bSanh 94a.

I Samuel  173

Kapitel 17 Da trat ein Mann der Riesen352 (‫)איש הבינים‬353 heraus. (I Sam 17,4) P

P

bSota 42b

Rab sagte: Der ohne jeden Fehler gebaut (‫ )מבונה‬war. Und Samuel sagte: Ein mittelmäßiger (‫ )בינוני‬unter seinen Brüdern. Die aus der Schule des R. Schilo sagen: Er war wie ein Bauwerk (‫)בנין‬. gemacht R. Jochanan sagte: Ein Sohn / von hundert Vätern und einer Mutter (‫)ננאי‬354. P

P

Golijat (‫ )גולית‬war sein Name. (I Sam 17,4) Er trat mit offenem Gesicht (‫ )בגלוי פנים‬vor Gott, denn es heißt: Wählt euch einen Mann, und er soll zu mir herabkommen. (I Sam 17,8) Und „Mann“ ist nichts anderes als der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: JHWH, ein Mann des Kriegs. (Ex 15,3) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Siehe, ich fälle ihn durch die Hand eines Mannes, denn es heißt: David war der Sohn eines Mannes aus Efrat. (I Sam 17,12) Golijat war sein Name, aus Gat (‫)מגת‬. (I Sam 17,4) Rab Josef lehrte: Sie pressten seine Mutter wie eine Weinpresse (‫)כגת‬. Es steht geschrieben „Schlachtreihen (‫“)מערות‬, und es steht geschrieben „aus den Schlachtreihen (‫“)מערכות‬355. P

P

Rab Josef lehrte, dass sich alle in seine Mutter entleert haben (‫)הערו‬. Geschrieben steht: Horfa (‫)הרפה‬. (II Sam 21,18)356 P

 352 Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. (Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 124: „ein Mann des Zwischenraums‟, was sowohl ein Vorkämpfer sein kann, als auch jemand, der sich auf Grund seiner Größe in einem Zwischenraum befindet. 353 BH: .‫הבנים‬ 354 Siehe Michael Sokoloff, A Dictionary of Jewish Babylonian Aramic of the Talmudic and Geonic Periods (Ramat Gan: Bar Ilan University Press, 2002), 725 zu ‫נאני‬. Vgl. MidrSam 20,4. 355 I Sam 17,23 und I Sam 17,10. Vgl. RutR 2,14; jJeb 4,2; MidrSam 20,4.

(255)

174  Jalkut Schimoni

Und wir lesen. Orpa (‫)ערפה‬. (Rut 1,4) Rab und Samuel: Einer sagt, ihr Name war Horfa. Und warum wird sie Orpa genannt? Weil alle sie von hinten deckten357 (‫)עורפין‬. Und der andere sagt: Ihr Name war Orpa. Und warum wird sie Horfa genannt? Weil alle sie wie Körner (‫ )הריפות‬stampften. Und so heißt es: Da nahm die Frau eine Decke und breitete sie über der Öffnung des Brunnens und streute Körner (‫ )הריפות‬darauf. (II Sam 17,19) Und wenn du willst, sage es von hier: Stampfst du auch den Narren mit der Stampfe inmitten der Körner (‫)הריפות‬. (Prov 27,22) § 126

RutR 2,20

(256)

R. Berekhja [sagte] im Namen von R. Isaak:358 Vierzig Schritte ging Orpa mit / ihrer Schwiegermutter und [dafür] wurde [der Tod] ihres Sohnes359 vierzig Tage hinausgezögert, denn es heißt: Der Philister trat früh und spät hervor und stellte sich auf, vierzig Tage. (I Sam 17,16) R. Isaak sagte:360 [Weil] Orpa mit ihrer Schwiegermutter viel Meilen ging, erstanden aus ihr vier Helden: Diese vier wurden Horfa (‫ )הרפה‬in Gat geboren. (II Sam 21,22) R. Isaak sagte: In derselben Nacht, in der Orpa sich von ihrer Schwiegermutter trennte, vergnügte sie sich mit ebenso vielen fremden Frauen (‫ )גויות‬wie Männern. R. Tanchum sagt: Auch ein Hund [war dabei], denn es heißt: Da sagte der Philister zu David: Der Hund bin ich. (I Sam 17,43)

MidrSam 20,2

Und ein kupferner Helm war auf seinem Haupt. (I Sam 17,5) R. Chanina sagte:  356 II Sam 21,15-21 berichtet von einem Kampf Davids gegen die Philister, zu denen die Kinder Horfas gehören. Als diese werden aufgezählt: Jischbi zu Nob, Saf und ein Krieger aus Gat mit jeweils sechs Fingern an jeder Hand und sechs Zehen an jedem Fuß sowie Golijat (II Sam 21,19). 357 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1122: “(of copulation of animals) to cover (from behind)” mit Verweis auf die Stelle in bSota 42b. 358 Vgl. MidrSam 20,4; TanB wa-jiggasch 8. 359 Golijat. 360 Vgl. bSota 42b.

I Samuel  175

[Mit einer] sechzig Zentner (centenarius) [Rüstung] war Golijat bekleidet. R. Abba bar Kahana sagte: [Sie wog] hundertzwanzig [Zentner]. Und sie streiten nicht, [denn] man lernt Verborgenes aus Offenbarem:361 Wie das Offenbare362 sechzig, so auch das Verborgene sechzig. Es steht geschrieben „der Pfeil (‫ )חץ‬seines Speers“363 und wir lesen „das Holz (‫ )עץ‬seines Speers“. P

P

bSota 42b

R. Eleazar sagte: Noch sind wir nicht zur Hälfte des Lobes jenes Frevlers gelangt.364 Von hier [ist abzuleiten], dass es verboten ist, das Lob eines Frevlers zu erwähnen, oder [einen Vortrag damit] zu beginnen, [sondern] das Lob Davids ist bekannt zu machen. Wählt euch einen Mann. (I Sam 17,8) R. Jochanan sagte im Namen von R. Meir: An drei Stellen verfing sich der Mund jenes Frevlers:365 Die eine: Wählt euch einen Mann, und er soll zu mir herabkommen. (I Sam 17,8) Ferner: Wenn er vermag, mit mir zu kämpfen und er mich erschlägt. (I Sam 17,9) Und ferner, als er zu David sagte: Bin ich denn ein Hund366, dass du mit Stöcken zu mir kommst? (I Sam 17,43) David wiederum sagte dies: Und du kommst zu mir mit Schwert und Speer. (I Sam 17,45) Dann sagte David zu ihm: Ich aber komme zu dir im Namen JHWHs der Heerscharen. (I Sam 17,45) Der Mann war in den Tagen Sauls [ein Ältester], einer, der mit Männern kommt.

(I Sam 17,12)

Rabba sagte, und einige sagen R. Abba:367

 361 Vgl. Raschi zu bBekh 50a. 362 Das, was an Rüstung sichtbar war. 363 I Sam 17,7. 364 Die Beschreibung der Rüstung Golijats sowie sein Auftritt vor dem Kampf zieht sich über sechs Verse in I Sam 17,4-9. 365 Golijat wählte eine unglückliche Formulierung, durch die er sich selbst eine Falle stellte. 366 Der Satz ist auch zu lesen als: Der Hund bin ich. 367 Vgl. bJeb 76b.

bBer 58a

176  Jalkut Schimoni

Dieser ist Isai, der Vater Davids, der mit einer Schar (ὄχλος) auszog und mit einer Schar (ὄχλος) einzog und bei seiner Schar (ὄχλος) [die Tora] auslegte. Ula sagte: Wir haben eine Überlieferung: Eine Schar (ὄχλος) hat nicht weniger als sechzig Myriaden. / (257)

bSota 42b

Der Philister trat früh und spät hervor. (I Sam 17,16) R. Jochanan sagte: Um sie am Morgen und Abend vom [Rezitieren] des „Höre [Israel]“ abzuhalten. Und er stellte sich vierzig Tage auf. (I Sam 17,16) R. Jochanan sagte: Entsprechend den vierzig Tagen, an denen die Tora gegeben wurde.

LevR 21,2

R. Samuel bar Nachmani deutete den Vers auf die Philister:368 Wenn Bösewichte gegen mich nahen. (Ps 27,2) Das ist Golijat, denn es heißt: Der Philister trat früh und spät hervor. (I Sam 17,16) Er ging und nahte sich David. (I Sam 17,41) Um mein Fleisch zu fressen. (Ps 27,2) Und er sagte zu David: Komm zu mir, und ich will dein Fleisch [den Vögeln] geben. (I Sam 17,44)

R. Abba bar Kahana sagte: Die Erde packte ihn. R. Tanchum sagte: Ich will dir den Grund sagen: „Ich will zu dir gehen“ steht hier nicht geschrieben, sondern: Komm zu mir, und ich will dein Fleisch [den Vögeln] geben. (I Sam 17,44) R. Jannai [sagte] im Namen von R. Simeon ben Jochai: 248 Schlösser gab der Heilige, gepriesen sei er, auf seine 248 Glieder. In dieser Stunde sagte David: JHWH gebe nicht die Gelüste (‫ )מאויי‬des Frevlers. (Ps 140,9) Gib seine Begierden nicht in seine Hand. Lass sein Vorhaben nicht gelingen. (Ps 140,9) Lockere ihm nichts. Dass sie sich erheben. Sela. (Ps 140,9)

 368 Vgl. MidrSam 21,3.

I Samuel  177

Mach seine Last beschwerlich. R. Judan sagte:369 Er begehrte (‫ )נתאוה‬David, denn seine Augen waren schön. David sagte: JHWH gebe nicht die Gelüste (‫ )מאויי‬des Frevlers. (Ps 140,9) Von hier an sagte David: Wenn ein Heerlager gegen mich lagert, (Ps 27,3) der Philister, wird er sich nicht fürchten […], wenn er sich gegen mich erhebt, (Ps 27,3) der Krieg der Philister, bei diesem (‫ )בזאת‬bin ich sicher. (Ps 27,3) Wie du in der Tora geschrieben hast: Und dies (‫ )וזאת‬ist für Juda. (Dtn 33,7) Und diese zehn Stück von Milch370 (‫חריצי‬371‫) החלב‬. (I Sam 17,18)

MidrSam 20,5

Lämmer, weggezogen von ihren Müttern. Und deine Brüder bedenke (‫ )תפקוד‬zum Frieden. (I Sam 17,18) [Gib mir] ein Merkmal (δεῖγμα) aus ihren Händen. Und nimm ihre Bürgschaft (‫)ערובתם‬. (I Sam 17,18) Ihre gegenseitige Bürgschaft. (‫)עירוביהון‬. / R. Juda, Sohn des R. Simon (Σίμων), sagte: Lehre jenen Stamm, dass einer für den anderen Bürge sei, denn es heißt: Ich will für ihn bürgen (‫)אערבנו‬. (Gen 43,9)

(258)

Isai sagte zu David, seinem Sohn. (I Sam 17,17)

TanB wa-jig 8

Siehe, jetzt ist es an der Zeit, dass du gehst und ihm die Bürgschaft (‫ )הערבות‬Judas, deines Vorfahren, bestätigst, der für Benjamin an Stelle seines Vaters bürgte, denn es heißt: Ich will für ihn bürgen. (Gen 43,9) Geh, und bring ihn aus seiner Bürgschaft heraus. Was machte David? Er ging und bestätigte die Bürgschaft und tötete Golijat. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Bei deinem Leben!

 369 Vgl. MidrSam 21,1. 370 Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. (Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 397: „diese zehn Stück Weichkäse.“ 371 BH: ‫ חרצי‬ist ein Hapax legomenon.

178  Jalkut Schimoni

Wie du dein Leben für Saul eingesetzt hast, der aus dem Stamm Benjamin ist, [und] wie Juda, dein Vorfahre, [es machte], denn es heißt: Lass doch deinen Knecht anstelle des Knaben bleiben, (Gen 44,33) so habe auch ich das Haus des Heiligtums in den Bezirk von Juda und Benjamin gegeben. Und nicht nur das, sondern: Alle Stämme gehen in die Verbannung, und die Stämme Juda und Benjamin gehen nicht mit ihnen in die Verbannung. Warum? Weil diese beiden Stämme mir vertrauten und meinen Namen am Meer heiligten, denn es heißt: Dort ist Benjamin, der Jüngste, er geht ihnen voran, den Fürsten Judas [mit] ihren Scharen. (Ps 68,28) bSchab 56a

R. Samuel bar Nachmani sagte:372 Jeder, der in die Kriege des Hauses David auszog, schrieb seiner Frau einen Scheidebrief, denn es heißt: Und nimm die Bürgschaft von ihnen. (I Sam 17,18) Die Sachen, die zwischen ihm und ihr verbürgt sind. Und es soll sein, der Mann, der ihn erschlägt. (I Sam 17,25) Steht geschrieben in § 25 [GenR 60,3373, Jalkut Josua].

bPes 66b

Da entbrannte der Zorn Eliabs über David. (I Sam 17,28) R. Mani bar Patisch sagte: Jeder Mensch, der zürnt, selbst wenn man ihm vom Himmel Größe zuteilt, den lässt man hinabsteigen. Woher haben wir das? Von Eliab, denn es steht geschrieben: Da entbrannte der Zorn Eliabs über David und er sagte: Warum bist du herabgekommen, und wem hast du die wenigen Schafe überlassen? (I Sam 17,28) Und als Samuel kam, um ihn zu salben, steht bei allen geschrieben: Auch diesen hat JHWH nicht erwählt. (I Sam 16,8-9) Doch bei Eliab steht geschrieben: Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verachtet. (I Sam 16,7) /

(259) § 127

Mek amalek 2

Sowohl den Löwen, als auch den Bären erschlug dein Knecht. (I Sam 17,36) Das ist einer von vier Gerechten, denen er einen Hinweis gab.374 Zwei verstanden [ihn], und zwei verstanden [ihn] nicht.

 372 Vgl. bKet 9a. 373 Vgl. bTaan 4a. 374 Vgl. Tan beschallach 28; EstR 6,6.

I Samuel  179

Mose gab er einen Hinweis, und er verstand [ihn] nicht. Jakob gab er einen Hinweis, und er verstand [ihn] nicht. David und Mordechai gab er einen Hinweis, und sie verstanden [ihn]. [Für] Mose ist [es] woher [zu belegen]? Weil es heißt: Und lege in die Ohren Josuas. (Ex 17,14) Sie sagten: Josua lässt Israel das Land in Besitz nehmen, aber am Ende war es Mose, der stand und sagte: Und ich flehte zu JHWH. (Dtn 3,23) [Für] Jakob ist [es] woher [zu belegen]? Siehe, ich bin mit dir, und ich werde dich behüten. (Gen 28,15) Und schließlich fürchtete er sich und erschreckte sich, denn es heißt: Jakob fürchtete sich sehr. (Gen 32,7) Vielmehr sagte er: Vielleicht bewirkt die Sünde[, dass ich nicht mehr geschützt bin]. David gab er einen Hinweis, und er verstand [ihn], denn es heißt: Sowohl den Löwen wie den Bären [hat dein Knecht erschlagen]. (I Sam 17,30) David sagte: Was ist es um meine Auszeichnung, da ich [doch nur] diese bösen wilden Tiere erschlagen habe? Vielmehr wird es wohl künftig eine Sache geben, die Israel schädigt, und sie werden künftig durch meine Hand gerettet werden. Mordechai gab er einen Hinweis, und er verstand [ihn], denn es heißt: Tag für Tag ging Mordechai [um zu erfahren, wie es Ester ging]. (Est 2,11) Mordechai sagte: Wie ist es möglich, dass diese Fromme diesen unbeschnittenen Frevler heiraten soll? Vielmehr wird es wohl künftig eine Sache geben, die Israel schädigt, und sie werden künftig durch ihre Hand gerettet werden. Im Namen von R. Natan wurde gelehrt: Vier Löwen und drei Bären hat David an jenem Tag erschlagen. Das ist es, was geschrieben steht: Auch den Löwen (‫)גם את הארי‬. (I Sam 17,30) „Löwe“ [zählt als eins], „der Löwe“ [zählt als zwei]375 , „den Löwen“ [zählt als drei, „gam“ zählt als vier]; „Bär“, „und der Bär“, „und auch den Bären“.

MidrSam 20,5

Saul legte David seine Rüstung an. (I Sam 17,38)

TanB emor 6

Und es steht über Saul geschrieben:376 Von seiner Schulter an war er größer als alles Volk. (I Sam 9,2) Nachdem er ihn sein Gewand hatte anziehen lassen, war er für das Königtum geeignet. / Sofort wollten sie ihn dazu machen.  375 Der Ribbui, die Einschließungsregel, wird angewendet, indem Artikel, Akkussativpartikel und „gam“ als zusätzliche Partikel jeweils auf unterschiedliche Tiere gedeutet werden. 376 Vgl. Tan emor 4; LevR 26,9.

180  Jalkut Schimoni (260)

Als Saul sah, dass sie ihn [zum König] machen wollten, bekam er den bösen Blick. Als David sah, dass er den bösen Blick bekam, sagte David: Ich kann damit nicht gehen, denn ich habe es nie versucht. (I Sam 17,39) Um dich zu lehren, dass der König, wenn er zum König bestimmt ist und er klein ist, er sofort größer wird, wegen des Salböls, mit dem er gesalbt ist. Und so findest du es beim Hohen Priester. Warum wird er „Hoher Priester“ genannt? Weil er durch fünf Dinge groß ist: Durch Schönheit, durch Kraft, durch Reichtum, durch Weisheit und durch [viele] Jahre. Und wenn er nichts [davon] hat, machen ihn die Priesterbrüder groß.

MidrSam 21,1

Er wählte sich fünf [glatte] Steine. (I Sam 17,40) Einen für den Namen des Heiligen, gepriesen sei er, und einen für den Namen Aarons. Und drei für die drei Väter der Welt377. Aaron sagte: Bin ich nicht der Bluträcher [für alle umgekommenen Priester]?378 An mir ist es, von ihm einzufordern. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Hat er nicht vor mir gelästert und geschmäht? An mir ist es, von ihm einzufordern. Und in die Hirtentasche (‫)ובילקוט‬. (I Sam 17,40) R. Jehoscha von Sichnin [sagte] im Namen von R. Levi: Die Steine sammelten sich (‫ )מתלקטות‬von selbst.

MidrSam 21,2

Es steht geschrieben: Und Miklot (‫)ומקלות‬, der Fürst, (I Chr 27,4) weil er mit dem Stock (‫ )מקל‬herrschte. R. Berekhja sagte: Wegen: Du kommst mit Stöcken zu mir. (I Sam 17,44)

MidrPs 36,2379

Das ist es, was die Schrift sagt: Spruch der Sünde eines Frevlers: Im Inneren meines Herzens ist keine Gottesfurcht. (Ps 36,2)

David schaute auf den Philister Golijat, und er sah ihn als Held und bewaffnet mit allen Kriegsgeräten. Er sagte: Wer kann diesem [beikommen]? Und als er ihn

 377 Abraham, Isaak und Jakob. 378 Vgl. MidrSam 21,1. 379 Siehe zur Stelle Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 54.

I Samuel  181

schmähen und lästern sah, sagte er: Ich kann ihm [beikommen], nachdem er sich nicht vor dem Heiligen, gepriesen sei er, fürchtet. Die ganze Versammlung soll wissen. (I Sam 17,47) Steht geschrieben in § 725 [= § 724 MidrPs 36,1, Jalkut Psalmen]. /

Du kommst zu mir mit Schwert. (I Sam 17,47)

(261)

Steht geschrieben in § 450 [Mek beschallach 2, Jalkut Jesaja].

JHWH wird dich in meine Hand ausliefern. (I Sam 17,48) Steht geschrieben in § 572 [Tan metsora 4, Jalkut Zwölfprophetenbuch].

Da drang der Stein in seine Stirn ein. (I Sam 17,49) Steht geschrieben in § 102 [= § 103 MidrPs 78,11, Jalkut Samuel].

Und er fiel auf sein Angesicht. (I Sam 17,49) Das wäre nicht notwendig zu sagen.380 Vielmehr, [er fiel] nach hinten und der Engel stieß ihn, sodass er auf sein Angesicht fiel. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Der Mund, der schmähte und lästerte, soll mit Staub verstopfen, denn es heißt: Verscharre sie zusammen im Staub, ihre Gesichter sollen durch Verscharrung eingeschlossen sein. (Ijob 40,13) 1

Eine andere Auslegung: Warum fiel er auf sein Angesicht? Damit David sich nicht bedrängt fühlte, sondern hinging und seinen Kopf abschnitt, denn der hatte mit [jemandem] von zwölf Ellen und zwei Spannen fertig zu werden. Wie [geschah es]? [Er fiel] seine volle Höhe nach vorne und seine volle Höhe nach hinten381 und seine Höhe [betrug] sechs Ellen und eine Spanne. Und [dann] fiel er auf sein Angesicht zwischen die Füße Davids, denn es heißt: Bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege. (Ps 110,1)

2

Eine andere Auslegung: Warum fiel er auf sein Angesicht? Weil [das Bild des] Dagon auf sein Herz gestickt war, um zu bestätigen, was gesagt wird: Ich lege eure Leichen auf die Leichen eurer Götter. (Lev 26,30)  380 Vgl. CantR 4,4,5; MidrSam 21,4. 381 Er fiel erst eine Körperlänge nach vorne, überschlug sich und blieb, lang wie er war, auf dem Rücken liegen.

MidrPs 18,32

182  Jalkut Schimoni

3

bJeb 76b-77a

Eine andere Auslegung: Um zu bestätigen: Und meine Feinde hast du mir rücklings gegeben. (II Sam 22,41) Und als Saul David hinausgehen sah, dem Philister entgegen …, da sagte er …: Wessen Sohn ist der junge Mann? (I Sam 17,55) Kannte er ihn denn nicht?382 Es steht doch geschrieben: Er liebte ihn sehr, und er wurde ihm zum Waffenträger. (I Sam 16,21) Über seinen Vater fragte er ihn. Kannte er ihn denn nicht? Es steht doch geschrieben: Und der Mann war in den Tagen Sauls [ein Ältester]; er kam in [Begleitung angesehener] Männer. (I Sam 17,12) Und Rab sagte, und manche sagen Rab Abbahu [sagte]: Es war Isai, der Vater Davids, der mit der Truppe (ὄχλος) auszog und mit der Truppe (ὄχλος) zurückkehrte. So sprach Saul: Stammt er von Perez383 oder stammt er von Serah384 ab? Wenn er von Perez (‫ )פרץ‬abstammt, dann wird er König werden, denn der König bricht durch (‫)פורץ‬, um sich einen Weg zu bahnen. Wenn er von Serah abstammt, wird er ein in der Welt Angesehener. /

(262)

Und was ist der Grund, dass er sich über ihn befragte? Dass geschrieben steht: Saul legte David seine Rüstung (‫ )מדיו‬an. (I Sam 17,38) [Sie] entsprach seinem Maß (‫)כמדתו‬, [und] über Saul steht [ja] geschrieben: Von seiner Schulter an und darüber war er größer als alles Volk. (I Sam 9,2) Doeg sagte zu ihm: Statt dass du über ihn in Erfahrung bringst, ob er für das Königtum tauglich ist oder nicht, befragst du dich über ihn, ob er geeignet ist, zur Versammlung zu gehen. Was ist der Grund? Dass er von Rut, der Moabiterin, abstammt. Abner sagte zu ihm385: Wir haben gelernt: „Ammoniter“386 und nicht „Ammoniterin“. [Nein,] sonst [müsste man auch unterscheiden zwischen]387 „einem, der einer unerlaubten Verbindung entstammt“ und „einer, die einer unerlaubten Verbindung entstammt“.  382 Vgl. MidrSam 21,1; LevR 4,4; bBer 58a. 383 Siehe Gen 38,29. 384 Siehe Gen 38,30. 385 Zu Doeg. 386 Siehe Dtn 23,4: Ein Ammoniter oder Moabiter darf nicht in die Versammlung JHWHs kommen. 387 Wenn die maskulin Formulierung die feminine ausschließt.

I Samuel  183

Hier388 ist es anders, da die Schrift den Grund angibt: Darum, dass sie euch nicht entgegenkamen [mit Brot und Wasser auf dem Weg bei eurem Auszug aus Ägypten]. (Dtn 23,5) Es ist gewöhnlich der Mann, der [einem Gast] entgegenkommt, es ist gewöhnlich nicht die Frau, die [einem Gast] entgegenkommt. Es wäre an ihnen gewesen, dass Männer Männern entgegenkommen und Frauen Frauen entgegenkommen. Er schwieg. Sofort: Sagte der König: Frag du, wessen Sohn der Bursche (‫ )העלם‬ist. (I Sam 17,56) Dort wird er „junger Mann“ genannt389 und hier wird er „Bursche“ genannt. Er sagt Folgendes zu ihm: Die Halacha ist vor dir verborgen (‫)נתעמנה‬. Geh, und befrage dich darüber im Lehrhaus. Er befragte sich. Sie sagten: „Ammoniter“ und nicht „Ammoniterin“; „Moabiter“ und nicht „Moabiterin“. Er brachte ihnen die [genannten] Einwände vor. Da schwiegen sie. Als er über ihn verkünden (κηρύσσω) wollte[, welcher Herkunft er sei], da [wurde zitiert]:390 Amasa war der Sohn eines Mannes, und sein Name war Jitra, der Ismaelit391 (‫)הישמעאל‬. (II Sam 17,25)

Und es steht [über ihn] geschrieben steht: Der Israelit392. (II Chr 2,17) Rabba sagte: Das lehrt, dass er sein Schwert wie ein Ismaelit umgürtete und sagte: Jeden, der diese Halacha nicht hört (‫)שומע‬, wird man so mit dem Schwert durchbohren: So hat man mir vom Gerichtshaus des Samuel, dem Ramatiter, überliefert: „Ammoniter“ und nicht „Ammoniterin“; „Moabiter“ und nicht „Moabiterin“. Und wir haben, dass David sagte: Du, JHWH, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du für uns erwirkt hast. (Ps 40,6) Rabba sagte: „Für mich“ heißt es nicht, sondern „für uns“. Das lehrt, dass Rehobeam393 auf dem Schoß Davids saß und sagte: Über mich und über dich wurden diese beiden Schriftverse gesagt.394  388 Im Fall der Ammoniter. 389 Siehe I Sam 17,55. 390 Vgl. jJeb 8,3; RutR 4,1; MidrPs 9,11. 391 BH: der Israelit. 392 BH: der Ismaelit. 393 Siehe I Reg 14,21.31 Rehobeam, Sohn Salomos mit der Ammoriterin Naama, ist Davids Enkel. 394 Gen 18,9 und Ps 45,14, „ganz Herrlichkeit ist die Tochter des Königs im Innengemach“. Vgl. dazu bJeb 77a.

§ 128

184  Jalkut Schimoni

Und es steht geschrieben steht: Du hast meine Fesseln geöffnet. (Ps 116,16) Zwei Fesseln hatte ich: „Ammoniter“ und nicht „Ammoniterin“; „Moabiter“ und nicht „Moabiterin“. / (263)

R. Samuel sagte: Jitra war ein Ismaelit, und du sagst: ein Israelit. Vielmehr, er war ein Ismaelit, und er betrat ein Lehrhaus und fand Isai, der saß und auslegte: Wendet euch zu mir, und alle Enden der Erde werden gerettet, denn ich bin Gott und kein anderer. (Jes 45,22) Sofort wurde er Proselyt, und er gab ihm seine Tochter.

§ 128

Als Abner zu Samuel kam, sagte er zu ihm: Woher hast du das? Es ist doch wohl nicht von Doeg gefunden worden?! Er wird nicht in Frieden aus der Welt gehen! Dich aus [der Welt] zu bringen, ist nicht möglich. Vielmehr: Ganz Herrlichkeit ist die Tochter des Königs im Innengemach. (Ps 45,14)

RutR 4,1

MidrSam 22,1

Einem Mann kommt es zu, Lohn zu geben und nicht einer Frau, denn es heißt: Und dass er Bileam, den Sohn Beors, gegen dich entlohnt hat. (Dtn 23,5)

Kapitel 18 bSanh 19b

Saul gab ihm seine Tochter Michal zur Frau. (I Sam 18,27) R. Jose fragten seine Schüler:395 Hat David etwa zwei Schwestern geheiratet?396 Er sagte zu ihnen397: Michal heiratete er nach dem Tod von Merab. R. Jehoscha ben Qarcha sagt: Es war bei Merab für ihn eine Antrauung unter falscher Annahme398, denn es heißt: Gib mir meine Frau, Michal, die ich mir mit hundert Vorhäuten der Philister erworben habe. (II Sam 3,14) Wie ist die Lehre [zu verstehen]? Rab Pappa sagte: [Weil es heißt] „Michal, meine Frau“ und nicht „Merab, meine Frau“. Inwiefern war es eine Antrauung unter falscher Annahme? Es steht geschrieben:  395 Vgl. tSota 11,15. 396 Was nach Lev 18,18 verboten ist. 397 Jalkut: zu ihm. 398 ‫קדושי טעות‬.

I Samuel  185

Es soll sein: Den Mann, der ihn erschlägt, wird der König sehr reich machen, und er wird ihm seine Tochter geben. (I Sam 17,25) Er ging und tötete ihn. Er399 sagte zu ihm: Ich stehe in deiner Schuld, treibe [sie] ein. Wenn sich aber [jemand eine Frau] auf der Grundlage einer Schuld antraut, ist sie nicht angetraut.400 Er ging und gab sie Adriel aus Mahola,401 dem Sohn des Barsillai, denn es heißt: Es geschah, zu der Zeit, da Merab, die Tochter Sauls, [David] gegeben werden sollte. (I Sam 18,19)

Er sagte zu ihm: Wenn du möchtest, dass ich dir Michal gebe, geh und bring mir hundert Vorhäute von Philistern. Er ging und brachte sie ihm. Er sagte zu ihm: Du hast [zwei Forderungen] bei mir [einzutreiben]: Eine Schuld402 und eine Peruta403, treibe [sie] ein! Saul nahm an, [dass, wenn] eine Schuld und eine Peruta [einzufordern sind], er seinen Sinn auf das [Eintreiben der] Schuld richten würde. Und David nahm an, [dass Saul] seinen Sinn auf die [Auszahlung der] Peruta richten würde. Und du könntest sagen, alle [stimmen darin überein], dass man, wenn eine Schuld und eine Peruta [einzufordern sind], / man seinen Sinn auf die Peruta richtet.404 Saul meinte, sie405 seien nicht nützlich und wertlos, und David meinte, sie seien [als Futter] für Hunde und Katzen nützlich.406 Und wie legt R. Jose dies aus: Gib meine Frau, Michal? (II Sam 3,14) R. Joses Meinung dazu ist, dass gelehrt wird: R. Jose legte [dazu] durcheinander geratene Schriftverse aus. Geschrieben steht: Da nahm der König die beiden Söhne der Rizpa, der Tochter des Aja, die sie Saul geboren hatte, Armoni und Mefiboschet, und die fünf Söhne der Michal, der Tochter Sauls, die sie Adriel aus Mehola, geboren hatte. (II Sam 21,8) Wurde sie denn Adriel gegeben, sie wurde doch Paltiel gegeben? Es steht ja geschrieben: Und Saul gab Michal [seine Tochter, Frau des David] Palti, dem Sohn des Lajisch aus Gallim. (I Sam 25,44)  399 Saul spricht mit David. 400 Vgl. bQid 6b; bQid 47a. 401 Siehe I Sam 18,19; II Sam 21,8. 402 Das Versprechen, ihn reich zumachen. 403 Nach der Schule Hillels der geringst mögliche Betrag, um sich eine Frau anzutrauen. Siehe mQid 1,1. Hier steht die Münze symbolisch für die einzufordernde Heirat. 404 Nur mit der Peruta ist eine Antrauung möglich. 405 Die abgezogenen Vorhäute. 406 Also haben die Philistervorhäute nach Davids Einschätzung einen Mindestwert von einer Peruta.

(264)

186  Jalkut Schimoni

Vielmehr vergleicht [die Schrift] die Antrauung Merabs an Adriel mit der Antrauung Michals an Palti: Wie die Antrauung Michals an Palti durch Übertretung [der Heiratsvorschriften] geschah, so geschah auch die Antrauung Merabs an Adriel durch Übertretung. Und R. Jehoscha ben Qarcha [sagte]: Es steht doch schon geschrieben: Die fünf Söhne der Michal[, die sie Adriel aus Mehola geboren hatte]. (II Sam 21,8) [Der Vers] ist für ihn nach R. Jannai erforderlich, denn R. Jannai sagte: Jeder, der in seinem Haus ein Waisenkind großzieht, dem rechnet es die Schrift an, als habe er es gezeugt, denn es heißt: Und die fünf Söhne der Michal, die sie geboren hatte. (II Sam 21,8) Hat denn Michal [sie] geboren, hat nicht Merab [sie] geboren? Vielmehr: Merab hat [sie] geboren und Michal hat [sie] großgezogen. Deshalb wurden sie nach ihrem Namen benannt. § 129

R. Chanina sagt es von hier: Die Nachbarinnen gaben ihm einen Namen, indem sie sagten: Noemi wurde ein Sohn geboren. (Rut 4,17) Hat [ihn] denn Noemi geboren, Rut hat [ihn] doch geboren? Vielmehr, Rut hat [ihn] geboren und Noemi hat [ihn] großgezogen. Deshalb wurde er nach ihrem Namen benannt. Und R. Jochanan sagte es von hier: Und seine Frau, die Judäerin,407 gebar Jered, den Vater von Gedor, und Heber, den Vater von Socho, und Jekutiel, den Vater von Sanoach.408 Diese sind Söhne der Bitja, der Tochter des Pharao, die Mered sich zur Frau genommen hatte. (I Chr 4,18) Mered, das ist Kaleb. Hat [ihn]409 denn nun Bitja geboren? Jochebed hat [ihn] doch geboren! Vielmehr, hat Jochebed [ihn] geboren und Bitja hat [ihn] großgezogen. Deshalb wurde er nach ihrem Namen benannt. R. Eleazar sagte es von hier: Mit dem Arm hast du dein Volk erlöst, die Söhne Jakobs und Josefs. Sela. (Ps 77,16) Hat denn Josef [sie] gezeugt und hat nicht Jakob [sie] gezeugt? Vielmehr, Jakob hat [sie] gezeugt und Josef hat [sie] ernährt, deshalb werden sie nach seinem Namen benannt.

MidrSam 22,2

Die Fürsten der Philister zogen aus. Und es geschah, so oft sie auszogen[, wurde sein Name sehr geehrt]. (I Sam 18,30)  407 Die Formulierung wird auf Bitja bezogen. 408 Siehe bMeg 13a, wo es heißt, Bitja habe dem Götzendienst abgeleugnet und sei deswegen „Judäerin“ genannt worden. Alle im Vers aufgezählten Namen werden dann auf Mose gedeutet. 409 Mose.

I Samuel  187

R. Judan bar Simon (Σίμων) sagte: Sein Name wurde durch die Halacha sehr geehrt. Als die Philister nämlich hörten, / dass David eine Frau genommen hatte, sagten sie: In eurer Tora steht geschrieben: Wenn ein Mann eine neue Frau nimmt. (Dtn 24,5) Siehe, jetzt ist die Stunde, dass wir über David herfallen und ihn aus der Welt tilgen. Aber sie wussten nicht, dass David ein Weiser und Ausleger [der Tora] war.

(265)

In Bezug auf was sind die Worte gesagt? In Bezug auf einen freiwilligen Krieg. Aber bei einem Krieg der Pflicht [kommt] selbst der Bräutigam aus seinem Gemach und die Braut aus ihrer Brautkammer.

Kapitel 19 Michal ließ David durch das Fenster hinab. (I Sam 19,12)

MidrPs 29,4

Wie floh David? R. Ibo und unsere Rabbinen. R. Ibo sagte: Das Haus Davids hatte zwei Türen, eine große und eine kleine. Die eine war geschlossen, und sie bewachten ihn von dieser Türe aus, er aber ging durch die andere Türe hinaus. Und die Rabbinen sagen: Es hatte nur eine Türe, und sie bewachten sie. Was machte Michal? Sie ließ David durch das Fenster hinab, und er floh. Als die Abgesandten Sauls hereinkamen und David suchten, sagte Michal zu ihnen, er sei krank. Sie gingen und sagten es Saul. Er sagte zu ihnen: Bringt das Bett hierher. Sie gingen und brachten das Bett zu ihm, und er fand die Terafim darin und einen Ziegenkorb. Da wurde er zornig. Er sagte zu ihr: So hast du mich getäuscht und hast meinen Hasser fliehen lassen?! Sie sagte zu ihm:410 Du hast mich an einen Räuber (ληστής) verheiratet, denn so hat er zu mir gesprochen: Wenn du mich nicht fliehen lässt, dann werde ich jetzt aufstehen und dich töten. Da habe ich mich gefürchtet und habe ihn fliehen lassen. Steht geschrieben in § 777 [MidrPs 59,1, Jalkut Psalmen].

Dies ist es, was die Schrift sagt:  410 Vgl. MidrSam 22,4.

MidrSam 22,3

188  Jalkut Schimoni

Deshalb, so spricht JHWH: Weil ihr mehr als die Völker (‫ )הגוים‬um euch herum getobt habt[, nach meiner Satzung seid ihr nicht gewandelt ... daher will auch ich an dir Gerichte üben]. (Ez 5,7) Unserer Rabbinen und R. Judan bar Simon (Σίμων): Die Rabbinen sagen: Ihr habt [es] wie die Schlechten, die bei euch sind, gemacht, und wie die Guten, die bei euch sind, habt ihr [es] nicht gemacht. / (266)

Isebel, die Tochter von Götzenpriestern, sandte und sagte zu Elija: Ja, morgen um diese Zeit mache ich deine Seele wie die Seele eines von diesen. (I Reg 19,2)

Und sie öffnete ihm eine Tür, dass er fliehen konnte. Umso mehr hier: Da schickte Saul Boten zum Haus Davids. (I Sam 19,11) MidrSam 22,4

Die Terafim. (I Sam 19,13) Fetzen von Decken.411 David war geflohen und entkommen und ging zu Samuel. (I Sam 19,18) R. Huna sagt im Namen von R. Jose: In jener Nacht, als David vor Saul floh, lernte er vom Propheten Samuel, was ein fleißiger Schüler nicht in hundert Jahren lernt. Da ging David412 mit Samuel, und sie wohnten in Najot. (I Sam 19,18) In Rama. Steht geschrieben in § 24 [bZeb 54b, Jalkut Josua].

Kapitel 20 GenR 74,10

Da floh David von Najot bei Rama [und er ging und sprach vor Jonatan: Was habe ich getan, was ist meine Schuld (‫ )עוני‬und was habe ich verbrochen], was ist mein Vergehen413 vor deinem Vater, dass er mir nach meinem Leben trachtet? (I P

P

Sam 20,1)

R. Chanina bar Isaak sagte:414

 411 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 191: “expl. ‫ תרפים‬as if ‫ טרפין‬v. ‫ טרף‬... shreds of (horse) covers.” 412 BH: er. 413 In BH fehlt „und was ist mein Vergehen“. 414 Vgl. PRK 14; MidrSam 22,5; Tan wa-jetse 13.

I Samuel  189

[Besser ist] der Zorn (‫)קפדנותן‬415 der Väter als die Sanftmut (‫ )ענותנותן‬der Söhne. Den Zorn der Väter [lernen wir] von Jakob: Da wurde Jakob zornig (‫ )ויחר‬und er stritt mit Laban. (Gen 31,36) [Vielleicht] meinst du, es gab Schläge oder Gewalt, aber [es gab] nur [Worte der] Versöhnung (‫)פיוסים‬, [denn] Jakob besänftige (‫ ;מפייס‬πεῖσις) seinen Schwiegervater. Nur hier [bei David heißt es]: Dass er mir nach dem Leben trachtet. (I Sam 20,1) Er erinnert bei seiner Besänftigung [an] Blutvergießen. Da wurde Saul über Jonatan, seinen Sohn416, zornig (‫)ויחר‬. (I Sam 20,30)

bAr 16b

Geschrieben steht: Du sollst deinen Volksgefährten zurechtweisen. (Lev 19,17) Bis wohin gehst du, um ihn zurechtweisen? Rab sagte: Bis zum Schlagen. Und Samuel sagte: / Bis zum Fluchen. Und R. Jochanan sagte: Bis zum Tadeln. R. Nachman bar Isaak sagte: Alle drei legen einen Vers aus. Geschrieben steht: Da wurde Saul über Jonatan, seinen Sohn, zornig, und er sagte zu ihm: Du Sohn verkehrter Widerspenstigkeit. (I Sam 20,30) Und es steht geschrieben: Da schleuderte Saul den Speer auf ihn, um ihn zu schlagen. (I Sam 20,33) Nach dem, der sagt: Bis zum Schlagen, da geschrieben steht. Um ihn zu schlagen. (I Sam 20,33) Und nach dem, der sagt: Bis zum Fluchen, da geschrieben steht: Zu deiner Schande und zur Schande der Scham deiner Mutter. (I Sam 20,30) Und nach dem, der sagt: Bis zum Tadeln, da geschrieben steht: Da wurde er zornig. (I Sam 20,30) Nach dem, der sagt: Bis zum Tadeln, steht doch geschrieben, [man solle] Schlagen und Fluchen? Anders ist es dort, denn wegen der großen Freundschaft, die Jonatan mit David hatte, riskierte [Jonatan] sogar sein Leben.

 415 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1092: “rather the angry mood of the fathers (Jacob) than the patience of the sons (David).” 416 In BH fehlt „seinen Sohn“.

(267)

190  Jalkut Schimoni

Kapitel 21 § 130

bSanh

Und nun, was ist in deiner Hand417? (I Sam 21,4)

103b-

R. Jochanan sagte: Große [Bedeutung] hat eine Mundration [an Bedürftige], denn sie entfernt die Nahen und bringt die Entfernten nahe; sie lässt [Gott] Frevler aus dem Blick verlieren und die Schechina auf den Propheten des Baal wohnen. Sie bewirkt, dass Versehentliches wie Vorsätzliches angerechnet wird.

104a

1

Sie entfernt die Nahen, ist von Ammon und Moab [zu belegen], denn es steht geschrieben: Wegen der Sache, dass sie euch nicht mit Speise und Wasser entgegenkamen. (Dtn 23,5)

2

Sie bringt die Entfernten nah, ist von Jitro [zu belegen], denn R. Chanan sagte: Zum Lohn für: Ruft ihn doch, und er soll Speise essen, (Ex 2,20) verdienten seine Söhne, in der Quaderhalle zu sitzen, denn es heißt: Und die Familie418 der Schreiber, die Bewohner von Jabez …, diese sind die Keniter. (I Chr 2,55)

Und es steht geschrieben: Und die Söhne des Keniters, des Schwiegervaters des Mose. (Jdc 1,16) 3

Sie lässt [Gott] Frevler aus dem Blick verlieren, ist von Micha [zu belegen]. R. Natan sagt: Von Gareb bis Schilo waren es drei Mil, und der Rauch seines Angerichteten und der Rauch des Bildes von Micha vermischten sich. Die Dienstengel versuchten, ihn wegzustoßen. Da sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihnen: Lasst ihn. Sein Brot ist den Reisenden und Bewohnern anbefohlen.

4 Und sie lässt die Schechina auf den Propheten des Baal wohnen, ist von dem Gefährten des Propheten Ido [zu belegen], denn es heißt: Er sagte zu ihm: Auch ich bin ein Prophet wie du. (I Reg 13,18) Und es steht geschrieben: Und es geschah, als sie bei Tisch saßen, da geschah das Wort JHWHs zum Propheten. (I Reg 13,20)

5

Und sie bewirkt, dass Versehentliches wie Vorsätzliches angerechnet wird, denn Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt:

 417 Jalkut: ‫בידך‬, BH: ‫תחת ידך‬. 418 BH: Familien.

I Samuel  191

Wenn Jonatan David wirklich zwei Brotringe geliehen hätte, wäre Nob, die Priesterstadt, nicht ausgelöscht worden, wäre Doeg, der Edomiter, nicht vertrieben worden und wären Saul und seine drei Söhne nicht getötet worden. / Es ist kein unheiliges Brot unter meiner Hand, sondern nur heiliges Brot. (I Sam 21,5)

(268)

Jelamdenu

[Ich gebe es euch nur,] wenn deine jungen Männer sich von Frau[en] ferngehalten haben. Er sagte zu ihm: Du weißt doch, dass es einem, der eine Frau berührt hat, verboten ist, Heiliges zu essen. David sagte zu ihm: Es sind nun drei Tage, dass wir eine Frau erkannt haben, denn es heißt: Sondern die Frau war uns versagt gestern und vorgestern [bei meinem Weggehen], und die Geräte der junge Männer waren heilig. (I Sam 21,6) Es war aber Schabbat und David sah, dass sie Schaubrote am Schabbat buken, [und] dass Doeg419 sie lehrte [und] zu ihnen sagte: Was tut ihr? Das Backen verdrängt den Schabbat nicht, nur sein Aufschichten,420 denn es heißt: Am Schabbat sollen sie es aufschichten. (Lev 24,8) Als er dort nur Schaubrot fand, sagte David zu ihm: Gib mir [davon], damit wir nicht vor Hunger sterben. Mögliche Lebensgefahr verdrängt ja den Schabbat.421 Und wie viel aß David damals? Rab Huna sagte: Fast sieben Sea aß David aus Hunger, denn der Heißhunger (βούλιμος, bulimus) hatte ihn gepackt. Heißes Brot hinzulegen, am Tag seines Wegnehmens. (I Sam 21,7) R. Jehoscha ben Levi sagte:422 Ein großes Zeichen geschah beim Schaubrot: Wenn es entfernt wurde, war es [so frisch] wie bei seiner Zubereitung, denn es heißt: Um heißes Brot am Tag seiner Wegnahme hinzulegen. (I Sam 21,7) Und wenn die Israeliten zum Wallfahren hinaufstiegen, brachte man es hinaus und zeigte es den Wallfahrern und sagte zu ihnen: Seht eure Beliebtheit vor Gott.

 419 Vgl. jSanh 10,2; bMen 95b. 420 Die Schaubrote dürfen nicht auf Schabbat gebacken werden, sie dürfen aber auf dem Schaubrottisch auf Schabbat aufgeschichtet werden. 421 Siehe mJoma 8,6; tSchab 15,16; bJoma 83a. 422 Vgl. bChag 26b.

bJoma 21a-b

192  Jalkut Schimoni § 131

MidrPs 34,1

David erhob sich und floh423 von Saul. (I Sam 21,11) Das ist es, was die Schrift sagt: Alles hat er zu seiner Zeit schön (‫ )יפה‬gemacht. (Koh 3,11) Alles, was der Heilige, gepriesen sei er, in seiner Welt gemacht hat, ist schön. Er sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Herr der Welt, alles was du für deine Welt gemacht hast, ist schön: Die Weisheit ist schöner als alles. Ausgenommen ist der Wahnsinn (‫)שטות‬. Welchen Nutzen hat der Wahnsinn?

(269)

Wenn ein Mensch / auf der Straße geht und seine Kleider zerreißt, und die Kinder verlachen ihn und laufen hinter ihm her, und das Volk lacht über ihn, soll das schön (‫ )נאה‬vor dir sein? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu David: David, über den Wahnsinn beklagst du dich?! Bei deinem Leben, du wirst ihn nötig haben! Und so sagt Salomo: Verachtet jemand eine Sache, wird es ihm schaden (‫)יחבל‬424. (Prov 13,13) Er bringt sie gegen ihn, denn es heißt: Wenn du das Gewand deines Nächsten pfändest (‫)חבול תחבול‬. (Ex 22,25) P

P

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Du wirst [seiner] benötigen und darum bitten, bis ich dir davon gebe. David ging nur zu den Philistern: David machte sich auf und floh425 vor Saul426 zu Achisch. (I Sam 21,11) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: David, du gehst zu Achisch? Gestern hast du Golijat getötet, und heute gehst du zu seinen Brüdern mit seinem Schwert in deiner Hand?! Seine Brüder bewachen ja den Kopf von Achisch. Siehe, das Blut von Golijat ist noch nicht getrocknet.427 Als er zu ihnen kam, gingen sie zu Achisch und sprachen zu ihm: Wir wollen den töten, der unseren Bruder getötet hat. Achisch sagte zu ihnen: War nicht Krieg? Und wenn er euren Bruder getötet hat, hat er ihn dann nicht im Krieg getötet? Und jetzt, wenn dieser euren Bruder getötet hat, so hat euer Bruder mit ihm vereinbart: Wenn er mit mir kämpfen kann und mich erschlägt. (I Sam 17,9) Sie sagten zu ihm: Wenn dem so ist, so steh von deinem Thron auf, denn das Königtum gehört David.

 423 BH: an jenem Tag. 424 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 419 auch: ‟to take a pledge”, ein Pfand, eine Zusicherung nehmen. 425 BH: an jenem Tag. 426 BH: und ging. 427 Vgl. bSanh 27b.

I Samuel  193

Und so heißt es: Ist dies nicht David, der König des Landes? (I Sam 21,12) Und wir sind seine Knechte. In dieser Stunde fürchtete sich David. Er begann zu sprechen: Am Tag, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich. (Ps 56,4) David begann zu beten und sagte: Herr der Welten, antworte mir in dieser Stunde. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: David, was willst du? Er sagte zu ihm: Gib mir ein wenig von jener Sache. Er sagte zu ihm: Verachtet jemand eine Sache, wird es ihm schaden (‫)יחבל‬. (Prov 13,13) Und du erbittest Wahnsinn?! Er spielte den Wahnsinnigen. Er schrieb auf die Tore [von Gat]:428 Der König von Gat schuldet mir hundert Myriaden und seine Frau fünfzig. Und die Tochter des Achisch war [tatsächlich] wahnsinnig. Sie schrie und raste (‫ )ומשתטה‬drinnen und David schrie und raste draußen. Achisch sagte zu ihnen: / Meint ihr, mir fehlt es an Wahnsinnigen (‫ ?)שוטים‬Denn es heißt: Fehlt es mir an Verrückten (‫( ?)משוגעים‬I Sam 21,16)

(270)

In jener Stunde, als ihn der Wahnsinn herausgezogen hatte, freute sich David sehr. Das ist es, was er inmitten der Freude geschrieben hat: Ich will JHWH preisen zu jeder Zeit. (Ps 34,2) Sein Name war Doeg (‫)דואג‬429. (I Sam 21,8) P

bSanh 106b

P

Es steht geschrieben „Doeg“ (‫ )דואג‬und es steht geschrieben „Doeg“ (‫)דויג‬.430 P

P

R. Jochanan sagte: Zu Beginn saß der Heilige, gepriesen sei er, und sorgte sich (‫)ודואג‬, ob dieser wohl schlechte Manieren bekomme. Nachdem dieser [sie] bekommen hatte, sagte er: Wehe (‫)ווי‬, er hat [sie] bereits bekommen. Und warum wird er „Edomiter“ (‫ )אדומי‬genannt? R. Jehoscha ben Levi sagte: Wegen seiner Stadt. R. Samuel sagte: Weil er neidisch auf David war, der genannt wurde: Rothaarig (‫)אדמוני‬. (I Sam 16,12)

 428 Vgl. I Sam 12,14. 429 BH: ‫דאג‬. 430 In I Sam 22,18 und I Sam 22,22 ist die Schreibvariante mit Jod im Text, die mit Waw als masoretische Glosse überliefert.

MidrPs 52,4

194  Jalkut Schimoni

R. Abba bar Kahana sagte: Weil er das Blut der Priesterstadt Nob angeordnet hatte.431 R. Nechemja, der Sohn des R. Samuel bar Nachmani, sagte:432 Weil er das Blut Davids [zu vergießen] angeordnet hatte und seine Frau einem anderen erlaubt war. Bar Qappara sagte:433 Weil er Saul das Blut Agags verbot und zu ihm sagte: Ob Rind oder Schaf, es selbst und sein Junges [sollt ihr nicht am selben Tag schlachten]. (Lev 22,28) R. Isaak sagte: Weil er das Gesicht von allen in der Halacha rot werden ließ (‫)מאדים‬. R. Chanina sagte: Wie Edom die Verdienste des Menschen verschlang, so verschlang Doeg die Verdienste Davids. Unsere Lehrer sagten: Wie Edom rächte und kränkte und hasste, so verfuhr Doeg auch mit David.

Kapitel 22 MidrPs 52,5

Was bedeutet: Er berichtet Saul (‫( ?)לשאול‬Ps 52,2) Er sagte zu ihm: Ich will ihm berichten.

(271)

Er sagte zu ihm: / Du hast David zu deinen Lebzeiten zum König gemacht. Man befragt die Urim und Tummim nur für den König, doch David hat die Urim und Tummim befragen lassen. Als Doeg ihm434 diese Sache sagte, befiel ihn der Geist des Neides. Woher [ist das zu belegen]? Weil Saul so zu Ahimelech sprach: [Warum habt ihr euch gegen mich verschworen,] dass du ihm Brot und ein Schwert gabst. (I Sam 22,13) Und nicht genug damit, sondern: Und für ihn Gott befragt (‫)שאול‬. (I Sam 22,13) Darum musst du sterben, Ahimelech.

 431 Blut ist rot. 432 Vgl. GenR 32,1. 433 Vgl. MidrSam 18,4. 434 Saul.

I Samuel  195

Als Ahimelech sah, dass Saul die Angst im Gesicht geschrieben stand, da antwortete Ahimelech dem König und sagte: Und wer ist unter allen Knechten des Königs bewährt wie David, und Schwiegersohn des Königs? (I Sam 22,14) Habe ich heute zum ersten Mal für ihn Gott befragt? Fern von mir! (I Sam 22,14-15) Das war nicht das erste Mal. Lerne, dass ich für ihn [zuvor Gott] befragt habe. Er sagte zu ihm: Du hast also [Gott] für ihn befragt, und du willst nicht des Todes schuldig sein!? Als er das Urteil (ἀπόφασις) zum Tod gegen ihn aussprach, da sagte der König zu den Läufern [... tretet hin und tötet die Priester]. (I Sam 22,17) Aber sie hörten nicht auf ihn. Das sind Abner und Amasa, und sie ließen nicht zu, sie anzurühren.435 Als er sah, dass sie ihm nicht gehorchten, sagte er zu Doeg: Was stehst du da herum? Du hast sie mit der Zunge geschlagen, schlag sie mit dem Schwert. Er stand und erschlug sie, denn es heißt: Er tötete an jenem Tag fünfundachtzig Mann. (I Sam 22,18) Schau das Heldentum (‫)גבורה‬, das er dadurch hatte: Kein Mensch in der Welt half ihm! Vielmehr, er selbst tötete sie. Und nicht diese allein, sondern auch: Die Priesterstadt Nob erschlug er mit der Schärfe des Schwertes. (I Sam 22,19) David schrie: Was rühmst du dich der Bosheit, du Held (‫( !?)הגבור‬Ps 52,3) Er tötete an jenem Tag fünfundachtzig Mann[, die den Leinenrock trugen]. (I Sam

jSanh 10,2

22,18)

Hat nicht R. Chijja gelehrt:436 Man ernennt nicht zwei Hohe Priester auf einmal?! Vielmehr lehrt das, dass alle geeignet gewesen wären, Hohe Priester zu werden. R. Levi sagte:437 Doeg wurde nicht verstoßen, vielmehr, er missachtete [die Autorität] des Gerichtshofes. Er sagte zu Saul: Man befragt [die Urim und Tummim] nur für den König allein. [Aber] Abner und Amasa sagten: Unsere Lehrer haben gesagt:438 Man befragt für den König und für das Gerichtshaus und für alle öffentlichen Interessen. Und David hatte ein öffentliches Interesse. Und jener missachtete [die Autorität des Gerichtshofes] und sagte: Man befragt nur für den König allein.

 435 Vgl. jSanh 10,2. 436 Vgl. Sifra tsaw par. 3 per. 3. 437 Vgl. MidrPs 52,5. 438 Vgl. bJoma 71b.

Jelamdenu

196  Jalkut Schimoni

(272)

Sie sagten zu ihm: Überprüfe alle [Beschlüsse der] Gerichtshöfe (συνέδριον). Er überprüfte. Sie sagten zu ihm: So wie / Abner und Amasa gesagt haben. Aber er hörte nicht auf sie. Da trat Doeg, der Edomiter, heran und stieß zu, er (‫)הוא‬. (I Sam 22,18) Was [bedeutet das nachgestellte] „er“ (‫ ?)הוא‬Dass sie nicht stießen. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Von meiner Tora her rebellierst du gegen mich. Ich hole sie aus deinem Innern, denn es heißt: Reichtum hat er verschlungen, doch erbricht er ihn. (Ijob 20,15) Denn er lehrte seine Schüler und sie verinnerlichten es, doch er vergaß das Allererste. Als aber seine Schüler sahen, dass er das Reine für unrein erklärte und das Unreine für rein, legten sie ihm Stricke an die Füße und zogen ihn hinaus,439 denn es heißt: So wird auch Gott dich ausreißen und ergreifen und dich aus deinem Zelt reißen. (Ps 52,7)

Das ist diese Welt. Und dich entwurzeln aus dem Land der Lebenden. Sela. (Ps 52,7) Das ist die kommende Welt.

bSanh 95b

Es entkam ein einziger Sohn des Ahimelech440 und sein Name war Abjatar. (I Sam

22,20)

Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Wäre nicht Abjatar dem Ahimelech übrig geblieben, wäre von der Nachkommenschaft Davids kein Entronnener und Entkommener übrig geblieben, denn es steht geschrieben: Atalja, die Mutter des Ahasja sah, dass ihr Sohn tot war. Sie erhob sich und vernichtete die gesamte königliche Nachkommenschaft. (II Reg 11,1) Dort blieb Joasch übrig und hier blieb Abjatar übrig.

Kapitel 23 bEr 45a

Man berichtete David: Siehe, die Philister bekriegen Ke՚ila[; sie haben die Tennen geplündert]. (I Sam 23,1) R. Dostan aus Biri legte aus: Die Stadt [Ke՚ila] war nahe an der Grenze, und jene kamen nur wegen des Strohs und des Heus, wie geschrieben steht: Sie haben die Tennen geplündert. (I Sam 23,1)  439 Vgl. Tan metsora 2; TanB metsora 4; bSanh 106b. 440 BH: Sohn des Ahitob.

I Samuel  197

Und es steht geschrieben: David befragte JHWH: Soll ich gehen und jene Philister schlagen? Da sprach JHWH zu David: Geh und schlage die Philister, und du wirst Ke՚ila retten. (I Sam

23,2)

Was für eine Frage hatte er? [Wenn,] ob [es] erlaubt oder verboten war, so bestand ja der Gerichtshof Samuels. Vielmehr [war die Frage,] ob er Erfolg oder keinen Erfolg haben werde. Ein Beleg dafür ist zudem, dass geschrieben steht: Geh und schlage die Philister, und du wirst Ke՚ila retten. (I Sam 23,2) Schließe daraus! Siehe, wir sind hier in Juda in Angst, wie viel mehr441, wenn wir nach Ke՚ila gehen. (I Sam 23,3)

1 2

Das ist eine von den zehn [Folgerungen] vom Leichteren aufs Schwerere, die es in der Tora gibt.442 Siehe, das Geld, das wir in unseren Säcken gefunden haben, / haben wir zu dir zurückgebracht …, wie sollten wir da aus dem Haus deines Herrn stehlen. (Gen 44,8) Siehe die Kinder Israels hören nicht auf mich, wie sollte da der Pharao auf mich hören? (Ex 6,12)

3

Siehe, während ich noch mit euch lebe443, habt ihr gegen mich rebelliert …, wie viel mehr (‫ )אף כי‬nach meinem Tod. (Dtn 31,27)

4 Und ihr Vater hätte ihr ins Gesicht gespieen. (Num 12,14) [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Müsste sie sich nicht sieben Tage schämen? (Num 12,14) 5

Wenn du schon mit Fußgängern läufst und müde wirst. (Jer 12,5) [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wie willst du mit Pferden wetteifern? (Jer 12,5)

6 Siehe, wir sind hier in Juda in Angst. (I Sam 23,3) [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Um wie viel mehr, wenn wir nach Ke՚ila gehen. (I Sam 23,3) 7

Wenn du im Land des Friedens gesichert bist. (Jer 12,5) [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Wie willst du vorgehen, wenn der Jordan anschwillt? (Jer 12,5)

8 Siehe, dem Gerechten wird auf Erden vergolten. (Prov 11,31)

 441 Jalkut: ‫ואף כי‬, BH: ‫ואיך‬. 442 Vgl. ARN B 44. 443 BH: heute.

§ 132

GenR 92,7

(273)

198  Jalkut Schimoni

[Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Um wie viel mehr (‫ )אף כי‬dem Frevler und Sünder. (Prov 11,31) 9 Und in der Burg Susa haben die Juden erschlagen und vernichtet. (Est 9,12) [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Was haben sie im Rest der Provinzen des Königs getan! (Est 9,12) Man zählt [hier] nur neun [Schlüsse] vom Leichteren auf das Schwerere, aber man findet im Namen von Rabbi Kalonymus, dem Römer s.A.,444 geschrieben: Es gibt [noch] einen Abschnitt bei Ezechiel. Dies ist der Vers:445

10 Siehe, solange es noch unversehrt ist, wird es zu keiner Arbeit verwendet. (Ez 15,5) [Schluss] vom Leichteren auf das Schwerere: Um wie viel mehr (‫)אף כי‬, da es das Feuer verzehrt hat. Werden die Herren von Ke՚ila mich ausliefern? (I Sam 23,11) Steht geschrieben in § 76 [bJoma 73a-b, Jalkut Richter]. § 133 bSota 48b

Als die Sifiter (‫ )הזיפים‬kamen und Saul meldeten. (Ps 54,2) Wer sind die Sifiter? R. Eleazar sagte: Sie sind nach ihrem Ort benannt, denn es steht geschrieben: Sif, Telem, Bealot. (Jos 15,24) Und manche sagen: Dies sind Leute, die ihr Wort verändern (‫)שמזייפים‬.

MidrPs 18,7

Und es geschah, als er446 sich beeilte (‫)נחפז‬447, Saul zu entgehen. [Und Saul und seine Männer umstellten (‫ )עטרים‬David und seine Männer.] (I Sam 23,26) R. Abba sagte: Sie umzingelten ihn wie eine Krone (‫)כעטרה‬, denn es steht geschrieben: Sie umstellten (‫ )עוטרים‬David. (I Sam 23,26)

 444 Meschullam der Große aus der Kalonymos-Familie trägt den Beinamen, „der Römer“. Er lebte um 950. Siehe Leopold Zunz, Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden. Ein Beitrag zur Altertumskunde und biblischen Kritik zur Literatur- und Religionsgeschichte (Berlin: A. Asher, 1832), 365. 445 Nur in Ms Parma (de Rossi 1172), 15. Jh, überliefert. Siehe Hyman/Schiloni, JS I Samuel, 273 Anm. 11-12. 446 BH: David. 447 Hapax legomenon.

I Samuel  199

Und was [meint] „er beeilte sich wegzugehen“? [Dass er floh? Nein.] Vielmehr: Als David sich durch die Hand Sauls und seiner Männer bedrängt sah, begann er [sich] zu sagen: Samuel hat mich vergeblich gesalbt. Und er sagte: Dich hat JHWH zum König448 gesalbt. (I Sam 10,1) Denn es heißt: Ich sprach in meiner Bestürzung. (Ps 116,11) Sofort sagte der Heilige, gepriesen sei er, zu ihm: Samuel soll ein Lügner sein? Ich bezeuge über ihn, dass er vertrauenswürdig ist, denn es steht geschrieben: Ganz Israel wusste, … dass Samuel vertrauenswürdigt war. (I Sam 3,20) / Sofort: Da kam ein Bote (‫ )מלאך‬zu Saul und sagte: Eile und geh. (I Sam 23,27) Es war ein Engel (‫ )מלאך‬aus dem Himmel, denn es heißt: Er möge aus dem Himmel senden und mich retten. (Ps 57,4) R. Judan sagte: Er war ein Bote (‫)שליח‬. R. Pinchas sagte zu ihm: Ist denn der Bote (‫ )השליח‬ein Berater, dass er ihm sagte: Eile? Vielmehr, er war ein Engel. Daher nannte man jenen Ort: Fels der Teilungen (‫)סלע המחלקות‬. (I Sam 23,28) R. Samuel bar Nachmani sagte: Weil dort die Kriegshelden Sauls geteilter Meinung (‫ )חלקו‬über David waren. Es gab welche unter ihnen, die sagten: Bevor der Sohn Isais in unserer Hand ist, wenden wir uns nicht von ihm. Und es gab welche unter ihnen, die sagten: Der Krieg (‫ )מלחמת‬Israels geht vor, aber der Sohn Isais ist in jeder Stunde, wenn wir ihn suchen, auffindbar. R. Eleazar sagt: Der Fels (‫ )הסלע‬war von hier nach dort gespalten (‫)נחלק‬, und wir finden, dass Saul und seine Männer auf der einen Seite und David und seine Männer auf der anderen Seite standen. Das ist es, was David sagte: Der Königen Rettung gibt. (Ps 144,10) Zwei Könige waren es: David und Saul. Eine andere Auslegung: Was [meint] „Fels der Teilungen“?

 448 In BH fehlt: zum König.

§ 133

(274)

200  Jalkut Schimoni

In der Stunde, in der David und sein Heer an jenem Ort vorbeikamen, trennte er (‫ )מתחלק‬sich mit sechshundert von denen, die früher [bereits] bei ihm gewesen waren, von seinen Truppen ab. In jener Stunde stiegen sie von ihren Pferden, beugten sich und fielen auf ihr Angesicht nieder und priesen: Gepriesen, der an diesem Ort Wunder an uns getan hat. Und die übrigen blieben stehen und priesen nicht, weil sie damals nicht bei ihm waren[, als ihnen das Wunder geschehen war].

Kapitel 24 bBer 62b

Man sagte, ich solle dich töten, und [mein Auge] ruhte erbarmend auf dir449 (‫)ותחס עליך‬. (I Sam 24,11) Man sagte (‫)ואמר‬. „Ich sagte“ (‫)ואמרתי‬, müsste es heißen. Und es ruhte erbarmend (‫)ותחם‬. „Ich erbarmte mich“ (‫)ואחס‬, müsste es heißen.450 P

R. Eleazar sagte: David sagte zu Saul: Es wäre vom Himmel her erlaubt gewesen, dich zu töten. Was ist der Grund? Weil du Verfolger warst, und die Tora sagt:451 Wenn einer kommt, um dich zu töten, dann sei schneller, ihn zu töten, aber der Anstand (‫)צניעות‬, der in dir war, hat dich geschont (‫)חסה עליך‬. Und was ist [der Anstand Sauls]? Es steht geschrieben: Und er kam zu den Schafhürden (‫ )גדרות‬am Weg. Und dort war eine Höhle, und Saul ging, seine Füße zu bedecken (‫)להסך‬452. (I Sam 24,4) P

P

Ein Tanna [lehrt]: [Dort war] eine Hürde vor einer Hürde453 und eine Höhle vor einer Höhle454. Was [meint] „zu bedecken“? R. Eleazar sagte:  449 Vgl. Ez 20,17. 450 Vgl. MidrPs 56,1. 451 Vgl. bBer 58a; Tan pinhas 3. Die Lehre ist abgleitet aus Ex 22,1. 452 Hapax legomenon. 453 Der Plural von ‫ גדרות‬wird gedeutet. 454 Das Hapax legomenon wird als ‫ סך‬gedeutet, das ebenfalls für „Höhle“ stehen kann. Siehe Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament (Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 884-885.

I Samuel  201

Das lehrt, dass er sich selbst wie eine Hütte (‫ )סוכה‬bedeckte (‫)סכך‬. / Da stand David auf und schnitt heimlich einen Zipfel seines Oberkleids ab. (I Sam

(275)

24,5)

R. Jose bar Chanina sagte: Jeder, der Gewänder schändet, wird schließlich keinen Nutzen an ihnen haben, denn es heißt: Und König David war alt. Er kam in die Tage, da sie ihn [mit Gewändern] bedeckten [und diese ihn nicht wärmten]. (I Reg 1,1) Er schnitt einen Zipfel seines Oberkleides ab … Da schlug Davids Gewissen. (I

MidrPs 7,4

Sam 24,5-6)

R. Jehuda sagt: David sagte [sich]: Was [ist der Unterschied] zwischen dem Abschneiden des Zipfels und dem Abschneiden des Kopfes? R. Nechemja sagte: Sie hielten ihn eine Stunde lang vom Gebot der Schaufäden ab. David sagte zu ihm: Mein Vater, sieh, ja sieh [den Zipfel deines Obergewandes]. (I Sam 24,12) Von hier [lässt sich belegen], dass der Mensch zur Ehre seines Schwiegervaters wie zur Ehre seines Vaters verpflichtet ist. R. Jehuda sagte: „Mein Vater, sieh“ sagte er zu Saul, „ja sieh“ sagte er zu Abner. Und die Rabbinen sagen: „Mein Vater, sieh“ sagte er zu Abner, denn dieser war ein Löwe der Tora, „ja sieh“ sagte er zu Saul. Warum wurde Abner bestraft?455 Die Rabbinen sagen: Weil er nicht zuließ, dass Saul sich mit David versöhnte (πεῖσις), denn es heißt: Mein Vater, sieh, ja sieh. (I Sam 24,12) Abner sagte zu ihm: Was willst du mit dem Mantel456? [Der Zipfel] wurde durch eine Dorne abgerissen. Und als sie zur Wagenburg kamen, sagte er zu ihm: Antwortest du nicht, Abner? (I Sam 26,14)

 455 Vgl. Tan chuqqat 4; NumR 19,2; NumR 23,13; Tan mas՚e 12; TanB mas՚e 9; LevR 26,2; jPea 1,1; jSota 1,8; bSanh 49a. 456 Für ‫ גולגלוי דדין‬wurde mit TanB chuqqat 8 ‫ מן גלימא‬gelesen. Siehe zur Stelle Hyman/Schiloni, JS I Samuel, 275 Anm. 37. Vgl. MidrPs 7,4.

TanB chuqqat 8

(276)

202  Jalkut Schimoni

Beim Zipfel des Oberkleides hast du gesagt: / Durch eine Dorne wurde er abgerissen. Speer und Krug sind wohl auch von einer Dorne abgerissen worden!?457 Und es gibt einige, die sagen: Weil es in seiner Hand lag, sich für die Priesterstadt Nob einzusetzen und er sich nicht einsetzte. R. Jehuda ben Levi sagte: Weil er seinen Namen dem Namen Davids voran setzte. Das ist es, was geschrieben steht: Abner sandte458 zu David statt seiner (‫)תחתו‬459: Wem gehört das Land? (II Sam 3,12) Geschrieben von Abner an David.460 P

P

R. Simeon ben Levi sagte: Weil er [mit] dem Blut der jungen Männer Scherz (‫ )שחוק‬trieb, denn es heißt: Da sagte Abner461: Die jungen Männer sollen aufstehen und ein Kampfspiel vor uns aufführen (‫)וישחקו‬. (II Sam 2,14) bSanh 20a

Und manche sagen: Weil er das Königtum des Hauses Davids um zweieinhalb Jahre verzögerte.

bMak 10b

Wie der Spruch der Früheren sagt: Aus Frevlern geht ein Frevler hervor[, aber meine Hand soll dich nicht anrühren]. (I Sam 24,14) Was [bedeutet] das? Dass geschrieben steht: Wer nicht aufgelauert hat, aber Gott hat es in seine Hand gegeben. (Ex 21,13) Resch Laqisch sagte: Wovon spricht die Schrift? Von zwei Menschen, die eine Person getötet haben. Einer tötete unabsichtlich und einer tötete mit Vorsatz. Der eine hat keine Zeugen und der andere hat keine Zeugen. Der Heilige, gepriesen sei er, bestellte sie in eine Gaststube (πανδόκιον). Der, der mit Vorsatz getötet hatte, saß unter der Leiter, und jener, der unabsichtlich getötet hatte, stieg auf die Leiter, fiel auf ihn und tötete ihn. [So] findet sich, dass derjenige, der mit Vorsatz getötet hatte, getötet wurde, und derjenige, der ohne Vorsatz getötet hatte, in die Verbannung ging.

§ 134

CantR 1,1

Aus Frevlern geht ein Frevler hervor. (I Sam 24,14)

 457 Vgl. MidrPs 12,2; bSanh 20a. 458 BH: Boten. 459 Hapax legomenon; im Jalkut geschrieben: ‫תחתיו‬. Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1662: “under, beneath, in place of, instead of.” 460 Vgl. Raschi zu II Sam 3,12. 461 BH: zu Joab.

I Samuel  203

Du findest, dass ein Gerechter einen Gerechten hervorbringt Dafür gibt es einen Spruch, und dafür gibt es einen Schriftvers. „Dafür gibt es einen Spruch“: Der Feigenbaum lässt / Feigen hervorkommen462. „Dafür gibt es einen Schriftvers“: Anstelle deiner Väter werden deine Söhne sein. (Ps 45,17)

(277)

Ein Frevler bringt einen Frevler hervor. Dafür gibt es einen Spruch, und dafür gibt es einen Schriftvers. „Dafür gibt es einen Spruch“: Was bringt ein Skorpion463 hervor? Beißende Insekten, schlimmer als er. „Und dafür gibt es einen Schriftvers“: Aus Frevlern geht ein Frevler hervor. (I Sam 24,14) Ein Gerechter bringt einen Frevler hervor. Dafür gibt es einen Spruch, und dafür gibt es einen Schriftvers. „Dafür gibt es einen Spruch“: Wenn sie sie zeugen, gleichen sie ihnen nicht, ziehen sie sie groß, sind sie ihnen nicht ähnlich. „Und es gibt dafür einen Schriftvers“: Statt Weizen geht Dornengestrüpp hervor. (Ijob 31,40) Ein Frevler bringt einen Gerechten hervor. Dafür gibt es einen Spruch, und dafür gibt es einen Schriftvers. „Dafür gibt es einen Spruch“: Der Dornbusch bringt eine Rose hervor. „Und dafür gibt es einen Schriftvers“: Anstelle von Dornensträuchern wird sich eine Zypresse erheben, und anstelle der Brennnessel wird sich eine Myrte erheben. (Jes 55,13) Höre doch, mein Herr, auf die Worte seines Knechtes. (I Sam 26,19) Da JHWH [dich] heute in meine Hand gegeben hat. (I Sam 26,23) Mose sagte: Wenn der Dieb beim Einbrechen gefunden wird [und geschlagen wird, dass er stirbt, besteht seinetwegen keine Blutschuld]. (Ex 22,1)

 462 So CantR 1,1, der Jalkut hat: ‫ברכה תניתא‬. 463 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 459 zu ‫חיפושיתא‬: ‟What does the beetle beget? Insects worse than itself.”

MidrPs 56,1

204  Jalkut Schimoni

Und du bist von mir in der Höhle gefunden worden: Du bist erlaubt [getötet zu werden], und es ist erlaubt, dein Blut [zu vergießen]. Und ebenso heißt es: Stehe nicht bei dem Blut deines Gefährten. (Lev 19,16) R. Judan sagte: Wenn ein Mensch gegen dich kommt[, um dich zu töten], und du kannst ihm nicht standhalten, sollst du nicht sagen: Ich verschulde mich an seinem Blut. Überlege nicht, töte ihn sofort. Das Sprichwort sagt: Töte ihn vorher, damit er dich nicht tötet. Und es heißt: Mein Vater, sieh, so sieh464, (I Sam 24,12) was du mir [tust], und was ich dir [tue].465 MidrPs 57,3

Saul sagte zu ihm: Ich weiß, dass du König sein wirst (‫)מלוך תמלוך‬. (I Sam 24,21) Woher wusste er das? Weil Samuel zu ihm gesagt hatte: JHWH hat das Königtum Israels eingerissen. (I Sam 15,28)

(278)

Saul sagte zu ihm: Wer ist es? Er sagte zu ihm: Ich sagte dir das nicht. Vielmehr will ich dir andeuten: Derjenige, der dein Oberkleid einreißt, wird dein Königtum nehmen. Und als er den Zipfel seines Oberkleides abriss, wusste Saul, / was Samuel ihm gesagt hatte. Er begann zu sprechen: Jetzt weiß ich, dass du König sein wirst. (I Sam 14,21) Eine andere Auslegung: „Als König“ (‫)מלוך‬: In dieser Welt, „wirst du König sein“ (‫)תמלוך‬: In der kommenden Welt.

MidrPs 58,1

Da schwor (‫ )וישבע‬Saul David466. (I Sam 24,23) P

P

Nachdem Saul weggegangen war, sagten seine Kriegshelden zu ihm: Ist er etwa, weil er dich in der Höhle nicht tötete, schon ein Gerechter? Er wusste, wenn er dir irgendetwas angetan hätte, wären wir eingedrungen und hätten ihn gebraten aufgefressen. Saul hörte (‫ )שמע‬auf sie.

Kapitel 25 MidrSam 23,7

Samuel starb. Da versammelte sich ganz Israel und beklagte ihn. (I Sam 25,1)

 464 BH: dass ich dich nicht tötete ... aber du jagst mir nach, um mir mein Leben zu nehmen. 465 Vgl. bBer 62b. 466 BH: David Saul.

I Samuel  205

R. Jehoschua ben Levi sagte ein Sprichwort:467 Wen eine Schlange gebissen hat, der fürchtet sich vor einem Seil,468 denn es steht geschrieben: Sie begruben ihn469 im Gebiet seines Erbes [in Timnat Serach im Gebirge Efraims, nördlich des Berges Gaasch (‫])געש‬. (Jos 24,30) [Das bedeutet,] dass der Berg ihretwegen bebte (‫)געש‬, um sie zu töten. Daher, als Samuel starb, … hielten sie ihm die Totenklage. (I Sam 25,1)

bSchab 105b

R. Samuel bar Nachmani sagte: Sie gaben ihm von dem Seinigen470, wie über ihn geschrieben steht: Er ging Jahr um Jahr [und machte die Runde nach Bet El, Gilgal und Mizpa und sprach Israel Recht an allen Orten]. (I Sam 7,16) Und es steht geschrieben: Und seine Rückkehr war nach Rama. (I Sam 7,17)

MidrSam 23,7

Die gesamte Zeit, in der Samuel lebte, fielen die Philister in die Hand Israels, denn es heißt: Die Hand JHWHs war an den Philistern, alle Tage Samuels. (I Sam 7,13) Wie [heißt es], nachdem Samuel gestorben war? Als Samuel gestorben war, versammelten sich die Philister471. (I Sam 28,3-4)

tSota 11,5

Es steht geschrieben: Als Samuel gestorben war“ (‫)וימת שמואל‬. (I Sam 25,1)472 Und es steht geschrieben: Und Samuel war gestorben (‫)ושמואל מת‬. (I Sam 28,3) Wie denn nun? Als Samuel gestorben war“ (‫)וימת שמואל‬. (I Sam 25,1) Der Tod ist offensichtlich. Und Samuel war gestorben (‫)ושמואל מת‬. (I Sam 28,3) Im Zusammenhang mit Saul. P

Und es steht geschrieben steht: Sie begruben ihn in Rama, in seiner Stadt. (I Sam 28,3) Wissen wir denn nicht, dass Rama seine Stadt war?

 467 Vgl. KohR 7,1,4; RutR pet. 2. 468 Siehe Heinrich Friedrich von Diez, Denkwürdigkeiten von Asien, in Künsten und Wissenschaften, Sitten, Gebräuchen und Alterthümern, Religion und Regierungsverfassung. Bd. 2 (Berlin: auf eigene Kosten, 1815), 462. Sie hatten aus dem Fehler gelernt, nicht um Josua getrauert zu haben. 469 Josua wird in Timnat Serach begraben, das zum Gebiet des Stammes Benjamin gehört. 470 Wie Samuel jährlich zu allen gekommen war, so kamen nun alle zu ihm, um ihn zu betrauern. 471 Jalkut formuliert abweichend von BH: ‫וימות שמואל ואספו פלשתים‬. 472 Vgl. MidrSam 23,8; KohR 7,1,4; bTaan 5b.

206  Jalkut Schimoni (279)

Vielmehr lehrt das, dass jeder aus Israel ihn in seiner Stadt betrauerte, so wie sie / ihn [gemeinsam] in Rama betrauert hatten.

MidrSam 23,8

Und es steht geschrieben: Als Samuel gestorben war (‫)וימת שמואל‬.473 Und anschließend daran: Und ein Mann war in Maon und sein Geschäft in Karmel [..., und er war zur Schur seiner Schafe in Karmel]. (I Sam 25,2) P

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Alle schreien und schlagen sich [auf die Brust] wegen des Todes dieses Gerechten, und dieser Frevler sitzt da und veranstaltet ein Trauermahl.474 Um dich zu lehren, dass jeder, der die Liebeserweise verleugnet, wie einer ist, der das Wesentliche475 verleugnet. MidrSam 23,9

R. Aibo sagte:476 Überall, wo es „Schur“ heißt, setzt es ein Zeichen. Und er war ein Kalebiter. (I Sam 25,3) Aus der Sippe Kalebs.477 Und sprecht: So fürs Leben! (I Sam 25,6) Zu seinem Weiterleben. Was [bedeutet] das: Und sie hielten inne? (I Sam 25,8) Sie machten ein Lager. R. Jehuda, Sohn des Rabbi Ilai, sagte: Zwölftausend [Mann], wie das Lager Midians. R. Chanina sagt: Hundert Mann, wie das Lager Gideons.

MidrSam 23,10

Da antwortete Nabal den Knechten Davids. (I Sam 25,10) Er sagte: Er vertraut doch nur auf die zwei Tropfen, mit denen Samuel ihn gesalbt hat. Wo ist Samuel, und wo sind seine Tropfen?

 473 Der Jalkut hat: Und Samuel war gestorben (‫)ושמואל מת‬. (I Sam 28,3). 474 „Maon“ wird als „Wohnung“ gedeutet. Vgl. KohR 4,7,1. 475 Gott. 476 Vgl. GenR 74,5. 477 Vgl. jSanh 2,3; jEr 1,10.

I Samuel  207

Ich soll wohl meine Speise und mein Wasser nehmen [... und Leuten geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind]?! (I Sam 25,11) R. Aibo sagte: Überall, wo es „Wasser“ heißt, ist es Wein, aber die Schrift hat es geändert[, um Wein nicht zu erwähnen]. Eine Mauer waren sie um uns. (I Sam 25,16)

MidrSam 23,11

R. Jochanan und R. Jonatan sagen beide: Wir haben gefunden, dass die Gerechten „Mauer“ genannt werden. David sagte zu seinen Männern: Gürtet jeder sein Schwert. (I Sam 25,13) Unsere Lehrer lehrten:478 / BEI URTEILEN ÜBER GELDANGELEGENHEITEN [ODER] REINHEIT UND UNREINHEIT LÄSST MAN [DIE ABSTIMMUNG] BEIM GRÖßTEN BEGINNEN, BEI KAPITALPROZESSEN479 (‫ )דיני נפשות‬LÄSST MAN [DIE ABSTIMMUNG] VON DER SEITE BEGINNEN.

bSanh 36a

(280)

Woher ist das [zu belegen]? R. Acha ben Papa sagte: Ein Vers sagt: Antworte nicht beim Rechtsstreit (‫)ריב‬. (Ex 23,2) Antworte nicht gegen einen Bedeutenden (‫)רב‬. Rabba bar Bar Chana sagte es von hier: Da sagte David zu seinen Männern: Gürtet jeder sein Schwert …, und auch David gürtete sein Schwert. (I Sam 25,13) Aber er hat sie angefahren. (I Sam 25,14)

MidrSam 23,11

Er verjagte sie mit Worten.480 Und sie ritt auf dem Esel und stieg im Verborgenen des Berges (‫ )ההר‬herab. (I Sam

25,20)

„Vom Berg“ (‫ )מן ההר‬sollte es heißen. Rabba bar Samuel sagte: Wegen des Blutes, das aus den verborgenen [Körperstellen] kommt. Sie nahm Blut aus ihrem Schoß und zeigte es ihm.481

 478 Siehe mSanh 4,2. 479 Bei denen es um die Entscheidung über die Todesstrafe geht. 480 Vgl. jSanh 2,3. 481 Vgl. MidrSam 23,11-12.

bMeg 14a-b

208  Jalkut Schimoni

Er sagte zu ihr: Zeigt man nachts Blut? Sie sagte zu ihm: Beschließt man Urteile über Leben (‫ )דיני נפשות‬in der Nacht? Er sagte zu ihr: Er rebelliert gegen das Königtum, da ist es nicht nötig, ihn zu richten. Sie sagte zu ihm: Noch lebt Saul, und deine Münze ist noch nicht in die Welt hinausgegangen. Er sagte zu ihr: Gepriesen sei dein Verstand und gepriesen seist du, dass du mich an diesem Tag gehindert hast, in Blutschuld (‫ )בדמים‬zu geraten. (I Sam 25,33) Das lehrt, dass sie ihre Schenkel entblößte, und er in ihrem Licht drei Parasangen ging. Er sagte zu ihr: Erhöre mich! Sie sagte zu ihm: Dies soll dir nicht zum Anstoß sein. (I Sam 25,31) „Dies“ [deutet darauf, dass] es nicht alles war, dass es noch etwas anderes gab, jenes Ereignis mit Batscheba. Und möge die Seele meines Herrn eingebunden sein in das Bündel der Lebenden. (I Sam 25,29) Und mögest du dich deiner Magd erinnern. (I Sam 25,31) Rab Nachman sagte: Wir haben das, was die Leute sagen: Eine Ente geht niedrig, aber ihre Augen schweifen umher. bPes 3b

Sie ritt (‫ )רוכבת‬.(I Sam 25,20) Geschrieben steht: ‫רכבת‬.

MidrPs 53,1

(281)

Möge [doch] mein Herr nicht sein Herz auf diesen Mann der Ruchlosigkeit richten. (I Sam 25,25) Was [meint] „Ruchlosigkeit“? / Das böse Auge482, denn es heißt: Hüte dich, dass nicht eine Sache in deinem Herzen ruchlos sei [und dein Auge böse ist]. (Dtn 15,9) Sie sagte zu ihm: Mein Herr David, hättest du nicht von seinem Namen lernen sollen? „Niederträchtiger“ (‫ )נבל‬ist sein Name. R. Simon (Σίμων) sagte:483 Nabal (‫ )נבל‬hat [dieselben Buchstaben] wie Laban (‫)לבן‬: Wie Laban ein Betrüger war, so war auch Nabal ein Betrüger. Dies soll dir nicht zum Anstoß sein. (I Sam 25,31)  482 Meist mit „Neid“ gleichgesetzt. 483 Vgl. MidrPs 14,3.

I Samuel  209

Wenn du Nabal tötest. Wenn folgender Gerichtsfall vor dich käme, was würdest du tun? Wenn ein Armer kommt und zum Hausherrn spricht: Gib mir ein Almosen, erweise mir eine gute Tat (‫)מצוה‬, und er gibt ihm nichts. Und der Arme fällt über ihn her und tötet ihn. Und dann kommen sie zu dir, was tust du dann? Du wirst über die Sache erschüttert sein (‫)מפקפק‬, wirst ihn484 aber nicht freisprechen können. Und sie [werden] sagen: Hat er denn nicht Nabal so getan?485 Siehe: Dies soll dir nicht zum Anstoß (‫ )לקופה‬sein. (I Sam 25,31) P

P

P

P

Du mögest dich deiner Magd erinnern. (I Sam 25,31) Wenn dieser Gerichtsfall vor dich kommt, dann sprich: Erinnert sei sie zum Guten, jene, die es mir bewirkt hat, dass ich nicht in Blutschuld geraten bin. Er sagte zu ihr: Es liegt nicht an dir. Der Heilige, gepriesen sei er, hat dich zu mir gesandt, denn es heißt: Da sagte David: Gepriesen sei JHWH …, der dich gesandt hat. (I Sam 25,32) Und auch du sollst gepriesen sein, denn es heißt: Gepriesen sei dein Verstand und gepriesen seist du. (I Sam 25,33) Vor JHWH. Und möge die Seele (‫ )נפש‬meines Herrn eingebunden sein. (I Sam 25,29)

bSchab 152b

Es wird gelehrt: R. Eliezer sagt: Die Seelen der Gerechten werden unter dem Thron der Herrlichkeit aufbewahrt, denn es heißt: Und möge die Seele meines Herrn eingebunden sein in das Bündel der Lebenden. (I Sam 25,29)

Die Seelen der Frevler: Ein Engel steht an einem Ende der Welt und ein anderer am [anderen] Ende der Welt, und sie schleudern (‫ )מקלעין‬ihre Seelen einer dem andern zu, denn es heißt: Und die Seele deiner Feinde möge er mit der Schleuderpfanne (‫ )כף הקלע‬schleudern (‫)יקלענה‬. (I Sam 25,29) Rabba sagte zu Rab Nachman: Und was ist mit den Mittelmäßigen? Er sagte zu ihm: Selbst wenn ich tot wäre, würde ich euch darüber nichts sagen können. So sagte / [es] Samuel: Diese und jene werden Duma[, dem Todesengel,] überlassen.  484 Den Armen. 485 Er hat doch auch Nabel getötet und müsste daher ebenfalls des Mordes schuldig sein.

(282)

210  Jalkut Schimoni

Die einen haben keine Ruhe und die anderen haben Ruhe. SNum § 139

R. Eliezer, der Sohn R. Joses des Galiläers, sagte: Dieses Zeichen sei deiner Hand übergeben: Die ganze Zeit, da ein Mensch dem Leben übergeben ist, ist seine Seele in der Hand seines Schöpfers aufgehoben, denn es heißt: In dessen Hand die Seele alles Lebendigen ist. (Ijob 12,10) Ist [ein Mensch] gestorben, wird sie ins Schatzhaus gegeben, denn es heißt: Und möge die Seele meines Herrn in das Bündnis des Lebens eingebunden sein. (I Sam 25,29)

PRE 34

R. Huna sagte: Die Seelen aller Israeliten, die außerhalb des Landes [Israel] gestorben sind, werden ins Land versammelt, denn es heißt: Und möge die Seele meines Herrn eingebunden sein in das Bündel der Lebenden. (I Sam 25,29)

Und die Seelen aller Frevler, die im Land Israel gestorben sind, werden außerhalb des Landes gebracht, denn es heißt: Und die Seele deiner Feinde möge er schleudern mit der Schleuderpfanne. (I Sam 25,29) Und in der Zukunft wird der Heilige, gepriesen sei er, die Zipfel des Landes ergreifen und alle Unreinheit herausschütteln (‫ )מנער‬und sie außerhalb des Landes bringen lassen, denn es heißt: Zu ergreifen die Zipfel des Landes, so dass die Frevler aus ihm herausgeschüttelt werden (‫)וינערו‬. (Ijob 38,13) MidrSam 23,12

Und du mögest dich deiner Magd erinnern. (I Sam 25,31) R. Isaak sagte:486 Dieser Abschnitt verweist auf einen Makel Abigails: Abigal ist ohne Jod [geschrieben], denn sie hatte ihre Augen auf ihn gerichtet, als sie noch die Frau eines Mannes war.

bRH 18a

Und es geschah nach etwa zehn Tagen, da raffte JHWH Nabal dahin. (I Sam 25,38) Was für ein Bewenden hat es mit diesen zehn Tagen? Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Entsprechend den zehn Mählern487, die Nabal den Knechten Davids gab. Rab Nachman sagte, Rabbah bar Abuha [habe gesagt]:  486 Vgl. jSanh 2,3; bMeg 14b; bBQ 92b. 487 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 692.

I Samuel  211

Entsprechend der zehn Tage488 [für eine] Umkehr. / Steht geschrieben in § 705 [MidrPs 26,7, Jalkut Psalmen].

R. Chanina sagte:489 Stirbt jemand nach einem Tag, ist es der Tod des Zorns. [Stirbt jemand nach] zwei [Tagen], ist es der Tod des Schreckens. [Stirbt jemand nach] drei [Tagen], ist es der Tod der Pest. [Stirbt jemand nach] vier [Tagen], ist es der Tod der Ausrottung. [Stirbt jemand nach] fünf [Tagen], ist es der Tod des Fortraffens. [Stirbt jemand nach] sechs [Tagen], ist es der Tod, der in [diesem] Fall beschrieben ist. [Stirbt jemand nach] sieben Tagen], ist es der Tod der Liebe. Von da an ist es der Tod des Leidens.

(283) MidrSam 23,13

Der Heilige, gepriesen sei er, ließ ihm die sieben Tage der Totenklage um Samuel, des Gerechten, in der Schwebe, damit sich nicht seine Totenklage mit der Totenklage des Gerechten mische. Und er verfuhr [so für] drei Tage, und er starb [dennoch] durch Ausrottung. Dies ist es, was die Schrift sagt: Wer eine Frau gefunden hat, hat Gutes gefunden. (Prov 18,22) Es gibt kein Ende für eine gute Frau. Und es gibt kein Ende für eine böse Frau, denn es heißt: Ich fand, bitterer als der Tod ist die Frau. (Koh 7,26) Abigail war für David besser als alle Opfergaben der Welt. Hätte er Nabot die Tat angetan, die er ihm anzutun gedachte, hätten, selbst wenn er alle Opfer der Welt dargebracht hätte, diese es [ihm] nicht gesühnt. Und sie kam zu ihm und rettete (‫ )מלטתהו‬ihn sofort. Daher heißt es: Dem Sangmeister auf Mahalat (‫)מחלת‬. (Ps 53,1) Sie versöhnte (‫ )מחלה‬ihn wie Opfer versöhnen. Und außerdem heißt es: Und die Frau war von gutem Aussehen490. (I Sam 25,3) Und David hatte schöne Augen und war von guter Gestalt. (I Sam 16,12)

 488 Nach MidrSam 23,13 handelt es sich um die zehn Tage zwischen Neujahr und dem Versöhnungstag, die Gott habe verstreichen lassen, da er darauf wartete, dass Nabal am Versöhnungstag umkehre, was er aber nicht tat. 489 Vgl. jBik 2,1; MidrPs 26,7; Semachot 3,9; bMQ 28a. 490 BH: Verstand.

§ 135

MidrPs 53,1

212  Jalkut Schimoni

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Eine Gute möge kommen und einem Guten gehören, und der Böse gehe in seiner Bosheit, denn es heißt: Und es geschah nach etwa zehn Tagen, da raffte JHWH Nabal dahin. (I Sam 25,38) Was veranlasste es ihm? Dass er (‫ )נפשו‬bei den Geboten kurz [angebunden] war. Und so heißt es: Ein niederträchtiger Mann (‫)איש הבליעל‬. (I Sam 15,15) Denn es heißt: Hüte dich, dass nicht eine Sache in deinem Herzen niederträchtig ist. (Dtn 15,9) Eine andere Auslegung: Niederträchtig. (I Sam 15,15) Er entblößte seine Geschlechtsteile. Und so heißt es: Die Söhne Elis waren Söhne der Niedertracht (‫)בני בליעל‬. (I Sam 2,12) Und es steht geschrieben: Sie beschliefen die Frauen. (I Sam 2,22) Es steht geschrieben bei der Generation der Flut: Denn alles Fleisch war verdorben. (Gen 6,12) Und es steht geschrieben: Sie handelten verderbt und abscheulich. (Ps 53,2) / (284)

Palti, Sohn des Lajisch. (I Sam 25,44) Steht geschrieben in § 42 [= § 44 LevR 23,10, Jalkut Richter].

§ 136

bSanh 19b-20a

Es steht geschrieben „Palti“, und es steht geschrieben „Paltiel“491. R. Jochanan sagte: Sein Name ist Palti. Und warum wird er „Paltiel“ (‫ )פלטיאל‬genannt? Weil Gott (‫ )אל‬ihn vor der Übertretung bewahrt hat (‫)פלט‬. Das lehrt, dass er sein Schwert zwischen ihm und ihr492 steckte und sagte: Jeder, der sich mit dieser Sache beschäftigt, soll mit dem Schwert erstochen werden. Es steht doch geschrieben: Ihr Mann ging mit ihr?! (II Sam 3,16) Dass er sich für sie wie zu ihrem Mann machte.493 Er ging und weinte hinter ihr. (II Sam 3,16) Wegen der Anordnung [Davids] (‫)מצוה‬, denn er ging mit ihr

 491 In II Sam 3,15. 492 Gott steckt ein Schwert zwischen Paltiel und Michal. Siehe dazu I Sam 25,44. 493 Er verhielt sich als sei er weiterhin ihr Mann, war es aber de facto nicht mehr.

I Samuel  213

bis Bahurim (‫)בחורים‬. (II Sam 3,16) Denn beide verhielten sich wie Jungfräuliche (‫)כבחורים‬, die den Genuss der Sünde noch nicht geschmeckt haben. R. Jochanan sagte: Die Stärke (‫[ )תקפו‬der Versuchung] Josefs494 [entsprach] der Selbstbeherrschung495 des Boas496; die Stärke [der Versuchung] des Boas [entsprach] der Selbstbeherrschung des Palti, Sohn des Lajisch. P

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„Die Stärke [der Versuchung] des Josef [entsprach] der Selbstbeherrschung des Boas“, denn es steht geschrieben: Es geschah um Mitternacht, da erschrak der Mann und beugte sich vor (‫)וילפת‬497. (Rut P

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3,8)

Rab sagte: Das lehrt, dass sein498 Fleisch [hart] wie Rübenköpfe (‫ )לפתות‬war. „Die Stärke [der Versuchung] des Boas [entsprach] der Selbstbeherrschung des Palti“. Das haben wir [bereits] gesagt. Und R. Jochanan sagte: Was [bedeutet es], dass geschrieben steht: Viele Töchter (‫ )בנות‬haben sich als tüchtig erwiesen, du aber übertriffst sie alle? (Prov 31,29)

Viele Töchter haben sich als tüchtig erwiesen. (Prov 31,29) Das sind Josef und Boas.499 Du aber übertriffst sie alle. (Prov 31,29) Das ist Palti, Sohn des Lajisch. Und R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Was [bedeutet es], dass geschrieben steht: Trug ist die Anmut und eitel die Schönheit? (Prov 31,30) Trug ist die Anmut. (Prov 31,30) Das ist Josef.  494 Durch die Frau des Potifar, siehe Gen 39,7-13. 495 Wörtlich „Geduld“, siehe Marcus Jastrow‫ ץ‬A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1092 zu ‫ענותנות‬: ‟humility, patience, condescension.” 496 Vgl. Rut 3,8-15. 497 Hapax legomenon. 498 Boas. 499 Die durch verführerische Frauen zu der besonderen Leistung der Selbstbeherrschung gebracht wurden.

214  Jalkut Schimoni

Und eitel die Schönheit. (Prov 31,30) Das ist Boas. 1

Eine Frau (‫)אשה‬, die JHWH fürchtet, darf sich preisen. (Prov 31,30) Das ist Palti, Sohn des Lajisch. Eine andere Auslegung Trug ist die Anmut. (Prov 31,30) Das ist die Generation Moses. Und eitel die Schönheit. (Prov 31,30) Das ist die Generation Josuas.

2

Eine Frau, die JHWH fürchtet, darf sich preisen. (Prov 31,30) Das ist die Generation Hiskijas. Es gibt welche, die sagen: Trug ist die Anmut. (Prov 31,30) Das ist die Generation Moses und Josuas. Und eitel die Schönheit. (Prov 31,30) Das ist die Generation Hiskijas.

3

(285)

MidrPs 58,1

Eine Frau, die JHWH fürchtet, darf sich preisen. (Prov 31,30) Das ist die Generation des R. Jehuda, Sohn des R. Ilai,500 [in der] sechs Gelehrtenschüler sich mit einem einzigen Gebetsschal bedeckten und sich mit der Tora beschäftigten. /

Kapitel 26 Er ging501 zur Wüste Sif. (I Sam 26,2) Da kamen David und Abischai nachts zum Volk, und er502 lag schlafend im Kreis. (I Sam 26,7)

Vertilge ihn (‫ )תשחיתהו‬nicht, denn er ist der Gesalbte JHWHs503. (I Sam 26,9) P

P

Deshalb heißt es:  500 Jacob Shachter, The Babylonian Talmud. Seder Nezikin. Sanhedrin. Translated into English with Notes, Glossary and Indices, ed. H. Freedman (Oxford: Soncino, 1935), 104 Anm. 9: ‟On the poverty of scholars in the days of R. Jehuda b. Ilai as a result of the Hadrianic persecutions, v. Büchler, A., The Jewish Community of Sepphoris, 67ff.” 501 BH: Saul erhob sich umd stieg hinab zur Wüste Sif. 502 BH: und siehe Saul. 503 BH: David aber sagte zu Abischai. Bring ihn nicht um, denn wer hat seine Hand gegen den Gesalbten JHWHs ausgestreckt und ist am Leben geblieben?

I Samuel  215

Dem Chormeister. Vertilge (‫ )תשחת‬nicht … Sprecht ihr wirklich stumm [über] Gerechtigkeit? (Ps 58,1-2) Er sagte: Willst du nicht antworten, Abner? (I Sam 26,14) Was hast du zu antworten? Siehe, du hast zu Saul über die Sache [in] der Höhle gesagt: Wenn er dir etwas angetan hätte, hätten wir ihn gebraten aufgefressen.504 Jetzt siehe, der Speer und der Krug sind in meiner Hand. Was hast du zu antworten? Siehe, du hast zu Saul gesagt: Koche, wir essen ihn. Was willst du antworten? Er hatte nichts zu antworten. Er wurde stumm. Deshalb heißt es Sprecht ihr wirklich stumm [über] Gerechtigkeit? (Ps 58,1-2) Wenn JHWH dich gegen mich aufgehetzt hat (‫)הסיתך‬, soll er ein Speiseopfer riechen. (I Sam 26,19)

bBer 62b

Der ältere R. Jischmael, der Schwiegervater von R. Chananja, sagte:505 Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu David: Du hast mich einen Aufhetzer (‫)מסית‬ genannt! Ich werde dich in einer Sache straucheln lassen, die selbst die Schulkinder wissen, denn es heißt: Wenn du die Gesamtzahl der Söhne Israels aufnimmst [zur Musterung, so gebe jeder JHWH ein Sühnegeld für seine Person, wenn man sie mustert, damit sie keine Seuche trifft]. (Ex 30,12) Und als er sie zählte, da entrichtete er für sie kein Sühnegeld. Warum verfolgt mein Herr seinen Knecht? (I Sam 26,18) Es ist eine gute Sitte (‫ )דרך ארץ‬für den Menschen, dass, wenn er an einen Geringeren eine Warnung ausgibt, [er ihm] sein Gesicht [zuwendet], und [auch,] wenn er einem Größeren freundlich zuredet (πεῖσις), er seine Augen auf ihn richtet. So machte es David: Als er gute und besänftigende Worte [zu Saul, dem Höherrangingen] sprach, wendete er Saul sein Gesicht zu und sagte: Warum verfolgt mein Herr seinen Knecht? (I Sam 26,18) Und als er strenge Worte sprach, wandte er sein Gesicht Abner zu: Diese Sache ist ungut …, dass ihr des Todes schuldig seid. (I Sam 26,16) Und auch Mose machte es so: Da zürnte Mose506 über Eleasar und über Itamar. (Lev 10,16) Und nicht über Aaron. Aber die Israeliten machten es nicht so, sondern: Da stritt das Volk mit Mose. (Ex 17,2) /  504 Vgl. MidrPs 58,1. 505 Vgl. bKet 110b. 506 Fehlt in BH.

Jelamdenu

216  Jalkut Schimoni (286) § 137

SDtn § 33

So wahr JHWH lebt, JHWH soll ihn hinwegraffen (‫)יגפנו‬507. (I Sam 26,10) P

P

Von hier pflegte R. Joschijja zu sagen:508 Ein Mensch muss seinen Trieb beschwören. Denn so findest du es bei allen Gerechten, dass sie ihren Trieb beschworen. Bei Abraham. Er sagte: Ich habe meine Hand zu JHWH erhoben. (Gen 14,22) Bei Boas. Er sagte: So wahr JHWH lebt, bleibe liegen bis zum Morgen. (Rut 2,13) Bei David. Er sagte: So wahr JHWH lebt, JHWH soll ihn hinwegraffen. (I Sam 26,10) Bei Elischa. Was sagte er? So wahr JHWH lebt, … würde ich nicht das Angesicht Joschafats … achten, würde ich nicht zu dir hinschauen und dich sehen. (II Reg 3,14)

§ 138 MidrPs 7,2

R. Jehuda sagte im Namen von R. Levi: Drei Worte gingen aus Davids Mund gegen Saul hervor und sie alle trafen ihn: JHWH soll ihn wegraffen, oder sein Tag wird kommen und er wird sterben, oder er wird in den Krieg ziehen und umkommen. (I Sam 26,10) Und so geschah es ihm. Warum: „So wahr JHWH lebt“? R. Eleazar sagte: Er beschwor den bösen Trieb: „So wahr JHWH lebt“, ich will diese Sache nicht tun. R. Samuel bar Nachmani sagte: Abischai, dem Sohn der Zeruja, schwor er: Wenn du das Blut dieses Gerechten berührst, dann werde ich dein Blut mit seinem Blut mischen.

§ 138

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Auch in deinen Gedanken fluche nicht dem König. (Koh 10,20) Du selbst gleichst Saul. Es steht geschrieben:509 Saul hatte eine Nebenfrau. (II Sam 3,7) Und du: Da nahm David sich weitere Nebenfrauen und Frauen. (II Sam 8,13) Saul erklärte seine Habe für frei für den Krieg:

 507 Hapax legomenon. 508 Vgl. LevR 23,11; RutR 6,4; Tan beha՚alotkha 10; TanB beha՚alotkha 19; NumR 15,16; bSanh 19b; PRE 39. 509 Vgl. PRK 5; PR 15; NumR 11,3; MidrSam 17,4.

I Samuel  217

Er nahm ein Gespann Rinder und zerstückelte es, (I Sam 11,7) [über die] Saul [sagte]: Sie waren schneller als Adler. (II Sam 1,23) R. Levi sagte:510 Sechzig Mil ging Saul [mit ihnen]. Und R. Simon (Σίμων) sagte: Hundertzwanzig. Und die Rabbinen / sagten: Hundertachtzig.

(287)

Wann? Als die Lade in Gefangenschaft geriet.511 Ein Mensch, der zu einem Gelage in ein Haus geht, nimmt seine Söhne nicht mit, wegen eines [möglichen] unangenehmen Anblicks512. Saul aber ging in den Krieg und nahm seine Söhne mit sich, wohl wissend, dass das göttliche Strafgericht (‫ )מדת בדין‬ihn treffen wird. Und du [sagtest]: Du sollst nicht mit uns in den Krieg ziehen. (II Sam 21,17) Saul aß [selbst] Profanes in Reinheit, denn es heißt: Da hob der Koch [das Schulterstück und was daran war] auf [und legte es Saul vor]. (I Sam 9,24)

Und du stellst dich Saul gleich, denn es heißt: Schiggajon von David, welches er dem JHWH sang wegen der Worte Kuschs, eines Benjaminiten. (Ps 7,1)

Keiner sah es, und keiner merkte es, und keiner erwachte …, denn ein Tiefschlaf JHWHs war auf sie gefallen. (I Sam 26,12) Rab sagte:513 Es gibt drei [Arten des] Tiefschlafs: Der Tiefschlaf des Schlafes, der Tiefschlaf der Prophezeiung, der Tiefschlaf der Bewusstlosigkeit514. „Der Tiefschlaf des Schlafes“, denn es steht geschrieben: Da ließ JHWH, Gott, einen Tiefschlaf auf Adam fallen. (Gen 2,21)

 510 Vgl. MidrSam 11,1. 511 Siehe I Sam 4,11; Tan emor 2; TanB emor 4; LevR 26,7; MidrSam 24,6. 512 Falls er betrunken werden sollte, wäre der Anblick für die Söhne unangenehm. 513 Vgl. GenR 54,13. 514 Übersetzt nach der Textvariante ‫מרמיתא‬. Siehe dazu Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 844. Der Jalkut hat: ‫דורמיתא‬, das ein von „dormire“ abgeleitetes Lehnwort für „Tiefschlaf“ sein könnte.

§ 139

GenR 17,5

218  Jalkut Schimoni

„Der Tiefschlaf der Prophezeiung“, denn es steht geschrieben: Die Sonne ging unter. Da fiel ein Tiefschlaf auf Abram. (Gen 15,12) „Der Tiefschlaf der Bewusstlosigkeit“, denn es steht geschrieben: Kein Sehen und kein Wissen. (I Sam 26,12) Die Rabbinen sagen: Es gibt auch den Tiefschlaf des Wahnsinns, denn es heißt: Denn JHWH hat über euch den Geist des Tiefschlafs ausgegossen, und er hat eure Augen verschlossen. (Jes 29,10) R. Chanana, Sohn des R. Isaak, sagte:515 Es gibt drei [Arten] von Unreife516. Die Unreife des Todes ist der Schlaf; Die Unreife der Prophezeiung ist der Traum; Die Unreife der kommenden Welt ist der Schabbat. R. Abin fügte noch zwei an: Die Unreife des oberen Lichtes ist der Umlauf der Sonne. Die Unreife der oberen Weisheit ist die Tora. bKet 110b

[Und wenn es Menschen sind, seien sie verflucht vor JHWH,] dass sie mich heute von der Teilhabe am Erbe JHWHs vertreiben, indem sie sprechen: Geh, diene / anderen Göttern. (I Sam 26,19)

(288)

Aber wer hat denn David gesagt, er solle Götzendienst treiben? Vielmehr will dir das sagen: Jeder, der aus dem Land Israel außer Landes geht, ist, als treibe er Götzendienst, denn es heißt: Um euch das Land Kanaan zu geben, denn ich bin JHWH euer Gott517. (Lev 25,38) Hat denn der, der im Land wohnt, einen Gott, und hat der, der nicht im Land Israel wohnt, keinen Gott? Vielmehr will dir das sagen: Jeder, der nicht im Land Israel wohnt, dem rechnet es die Schrift an, als treibe er Götzendienst.

SDtn § 43

Eine andere Auslegung:518 Sollte es dir in den Sinn kommen, dass König David Götzendienst getrieben hat?! Vielmehr, wenn jemand von den Worten der Tora ablässt, geht er und hängt dem Götzendienst an. Und ebenso heißt es: Dass ihr abweicht und anderen Göttern dient. (Dtn 11,16)

 515 Vgl. bBer 57b. 516 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 883. 517 BH: euch Gott zu sein. 518 Vgl. tAZ 4(5),5.

I Samuel  219

„Dass ihr abweicht“ vom Weg des Lebens zum Weg des Todes „und anderen Göttern dient“.

Kapitel 28 Und Samuel war gestorben. (I Sam 28,3)

SO 13

Alle Tage Samuels ergaben nur zweiundfünfzig Jahre.519 Und der Priester Eli saß auf seinem Stuhl. (I Sam 1,9) In jener Stunde wurde er zum Richter bestimmt, und es heißt: Er richtete Israel vierzig Jahre. (I Sam 4,18) Und es steht geschrieben steht: Er war von bitterer Seele. (I Sam 1,10)520 Bleiben dreizehn Jahre, denn es steht geschrieben: Und es geschah am Ende521, da die Lade in Kirjat Jearim weilte, da mehrten sich die Tage, und es waren zwanzig Jahre. (I Sam 7,2) Zähl davon sieben Jahre ab, die David König in Hebron über Juda war, so bleiben dreizehn Jahre: Elf für Samuel selbst und zwei für Saul, denn es heißt: Saul war ein Jahr in seiner König[swürde], sieben522 Jahre war er König. (I Sam 13,1) Zu Beginn der zwanzig Jahre brachte Samuel, der Seher, das Stiftszelt nach Nob. Und obwohl die Lade JHWHs in Kirjat Jearim war, opferte man in Nob. Nach diesen zwanzig Jahren brachte König David die Lade JHWHs von Kirjat Jearim zum Haus des Obed Edom hinauf. Und die Lade JHWHs verweilte im Haus Obed Edoms, des Gatiters, drei Monate, und JHWH segnete das Haus523 des Obed Edom. (II Sam 6,11) Wir lernen, dass er nur wegen der Lade gesegnet wurde. Saul war ein Jahr in seiner König[swürde], und zwei Jahre war er König. (I Sam 13,1) Im ersten stieg er hinab und schlug den Ammoniter Nahasch, und Israel / salbte ihn. Er stieg im zweiten hinab und hielt sein Versprechen nicht. Und darnach: Da nahm Samuel das Horn mit Öl. (II Sam 16,13) Und er war achtundzwanzig Jahre alt.

 519 Vgl. bZeb 118b; bTem 14b-15a. 520 Das Argument lautet: Samuel wird gezeugt, nachdem Eli gerade seinen Dienst angetreten hatte, den er 40 Jahre lang versah. 521 In BH fehlt „am Ende“, dort: vom Tag. 522 BH: und zwei. 523 In BH fehlt „das Haus“.

(289)

220  Jalkut Schimoni

In jenem [Zeit-]Abschnitt schlug er Nob und Samuel brachte das Stiftszelt nach Gibeon. Man findet, das macht bei Nob dreizehn Jahre, zwei des Saul und elf des Samuel. Zieh davon ein Jahr seiner Schwangerschaft ab, dann finden sich noch zweiundfünfzig Jahre. Samuel starb vier Monate vor dem Tod des Saul, denn es heißt: Es war die Zahl der Jahre, da er524 im Gefilde der Philister wohnte, vier Monate. (I Sam 27,7) TanB emor 4

Da sagte Saul zu seinen Knechten: Sucht mir eine Frau, eine Totenbeschwörerin. (I Sam 28,7)

R. Simeon ben Levi sagte:525 Wem gleicht Saul? Einem König, der in eine Provinz kam und sagte: Alle Hähne in dieser Provinz sollen in der Nacht geschlachtet werden. Er wollte seines Weges ziehen. Er sagte: Es gibt hier keinen Hahn, der kräht. Sie sagten zu ihm: Hast du nicht befohlen, sie zu schlachten? Ebenso hier: Saul hatte alle Totenbeschwörerinnen und alle Wahrsager entfernen lassen, und nun kommt er und sagt: Sucht mir eine Totenbeschwörerin! Was [bedeutet]: Da vermummte sich (‫ )ויתחפש‬Saul. (I Sam 28,8) Dass er sich vom Königtum freimachte (‫)חפשי‬. Und er ging, und zwei Männer waren bei ihm. (I Sam 28,8) Wer waren sie? Abner und Amasa. Die Tora lehrt dich die Sitte (‫)דרך ארץ‬, dass ein Mensch nachts nicht allein gehen soll. Und so verfuhr Abraham, unser Vater: Er nahm seine zwei Knechte mit sich. (Gen 22,3) Sie gingen nachts zu der Frau. (I Sam 28,8) War es denn Nacht? Vielmehr war jene Stunde für sie dunkel wie die Nacht. / (290)

Saul schwor ihr und sagte:526 Wenn dich eine Schuld in dieser Sache treffen sollte. (I Sam 28,10) R. Simeon ben Levi sagte: Wem gleicht Saul? Einer Frau, die sich bei ihrem Liebhaber befand und die beim Leben ihres Mannes schwor.

 524 BH: David. 525 Vgl. Tan emor 2; LevR 26,7; MidrSam 24,1-7. 526 BH: So wahr JHWH lebt.

I Samuel  221

Da sagte die Frau: Wen (‫ )את מי‬soll ich dir heraufsteigen lassen? (I Sam 28,11) Von denen, die sagen: Wer (‫ )מי‬ist JHWH? (Ex 5,2) Oder von denen, die sprechen: Wer (‫ )מי‬ist wie du? (Ex 15,11) Er sagte zu ihr: Bring mir Samuel herauf. (I Sam 28,11) Sie tat, was sie tat, und sie brachte ihn herauf. Die Frau sah Samuel und schrie. (I Sam 28,12) Woher wusste sie [es]? Unsere Lehrer sagten: Nicht so, wie er für den König heraufstieg, stieg er für eine Privatperson auf: Für den König war sein Gesicht nach oben und seine Füße unten, wie das üblich ist. Und für eine Privatperson waren seine Füße oben und sein Gesicht unten. Drei Dinge sagt man vom Aufsteigen eines Totengeist: Wer ihn aufsteigen lässt, sieht ihn, hört aber seine Stimme nicht. Und der, welcher darum bittet, hört seine Stimme, sieht ihn aber nicht. Und jene, die dabei stehen, sehen ihn nicht und hören seine Stimme nicht. Ein alter Mann [steigt herauf], und er ist in ein Obergewand gehüllt. (I Sam 28,14) Und weiterhin heißt es: Seine Mutter machte ihm ein kleines Obergewand. (I Sam 2,19) Ein Tanna [lehrt]:527 Das Oberkleid, in dem er heranwuchs, mit dem er beerdigt wurde, mit dem er heraufstieg. Im Namen von R. Natan wird gelehrt:528 Die Kleidung, mit der ein Mensch ins Grab hinabgeht, in ihr wird er bei der Wiederbelebung der Toten auch auferstehen, denn es heißt: Sie wird sich wie Siegelton verwandeln, und sie stehen da wie [zuvor] bekleidet. (Ijob 38,14)

Samuel sagte zu Saul: Warum hast du mich aufgestört (‫)הרגזתני‬, dass du mich heraufbringen lässt? (I Sam 28,15)

 527 Siehe jKel 9,3; KohR 5,10; Semachot 9; bKet 111b; bSanh 90b; PRE 33. 528 Vgl. jChag 2,1; MidrSam 24,5.

222  Jalkut Schimoni

Er sagte zu ihm: Es war nicht an dir, deinen Schöpfer zu fürchten (‫)להרגיז‬, du hast mich mit mir [auch noch] zum Götzendienst gebraucht! Nicht so! Wir haben gelernt: Wie man für das Tun bestraft wird, so wird man für das Getane bestraft.529 Da sagte Saul zu Samuel530: Mir ist sehr eng. (I Sam 28,15) Warum spricht er nicht zu ihm durch die Urim und Tummim?531

(291)

R. Isaak sagte: Das Herz kennt die Bitterkeit seiner Seele. (Prov 14,10) Weil / er [in] Nob, der Stadt der Priester, getötet hat. Und außerdem heißt es: Mann oder Frau, bei wem ein Totengeist ist[, der soll getötet werden]. (Lev 20,27) Und nahe dabei: Sprich zu den Priestern. (Lev 21,1) Der Heilige, gepriesen sei er, sah voraus, dass Saul künftig [in] Nob, der Stadt der Priester, töten und den Totengeist befragen würde. JHWH hat das Königtum von dir532 gerissen, und er hat es deinem Gefährten David gegeben. (I Sam 28,17) Er sagte zu ihm: Als du bei uns warst, hast du gesagt: Deinem Gefährten, der besser ist als du. (I Sam 15,28) Und jetzt sagst du „deinem Gefährten David“. Er sagte zu ihm: Als wir bei euch waren, war ich in der Welt der Lüge, und ich habe lügnerische Worte zu dir gesprochen, denn ich fürchtete mich vor dir, dass du mich vielleicht töten werdest. Aber jetzt bin ich hier in der Welt der Wahrheit, und du hörst von mir nur Worte der Wahrheit. Und Saul eilte und fiel der ganzen Länge nach zu Boden. (I Sam 28,20) Abner und Amasa sagten zu ihm: Was hat Samuel zu dir gesagt? Er sagte zu ihnen: Er sagte zu mir: Morgen wirst du in den Krieg ziehen, und du wirst siegen, und deine Söhne werden zu Hauptleuten ernannt werden. R. Simeon ben Laqisch sagte: In dieser Stunde sprach der Heilige, gepriesen sei er, [zu den] Dienstengeln. Er sagte zu ihnen: Geht und seht das Geschöpf, das ich in meiner Welt geschaffen habe.

 529 Vgl. GenR 96,5. 530 In BH fehlt: zu Samuel. 531 Vgl. MidrSam 24,6. 532 BH: aus deiner Hand.

I Samuel  223

Normalerweise nimmt ein Mensch, wenn er in eine Gaststube geht, seine Söhne nicht mit sich wegen eines [möglichen] unangenehmen Anblicks.533 Und dieser ging534 in den Krieg hinab und wusste, dass er getötet werden würde. Er nahm seine Söhne mit sich und freute sich über das Strafgericht, das ihn treffen würde. R. Jehoschua aus Sichnin sagte im Namen von R. Levi:535 Der Heilige, gepriesen sei er, zeigte Mose [alle] Generation[en] und ihre Lehrer, [alle] Generation[en] und ihre Richter, [alle] Generation[en] und ihre Könige, und er zeigt ihm Saul und seine Söhne, die durch das Schwert fallen würden. Er sagte vor ihm: Herr der Welt, der erste König, der über deine Kinder erstehen wird, soll mit dem Schwert durchbohrt werden?! Er sagte zu ihm: Mose, und mir sagst du [das]? Sprich zu den Priestern, die er getötet hat und die ihn anklagen (κατεγορέω). Es wird gelehrt:536 Wegen fünf Sünden starb jener Gerechte, denn es heißt: So starb Saul wegen seiner Untreue. (I Chr 10,13) Und weil er [in] Nob, der Stadt der Priester, getötet hatte. Und weil er sich über Agag erbarmt hatte. Und weil er nicht auf Samuel gehört hatte, der zu ihm sagte: Sieben Tage sollst du warten. (I Sam 10,8) Und auch, weil er den Totengeist und Wahrsager befragt hatte. / Da sagte die Frau zu Saul: Einen Gott habe ich gesehen. (I Sam 28,13) Unsere Lehrer lehrten:537 Ein Totenbeschwörer ist der, der zwischen seinen Gelenken und seinem Handgelenk spricht.538 Ein Wahrsager ist der, der einen Wahrsageknochen in seinen Mund nimmt, und dieser spricht. Ein Totenbeschwörer ist einer, der einen Schädel befragt, und er spricht, und der durch Nekromantie539 [einen Toten] aufsteigen lässt. Was [ist der Unterschied] zwischen dem Aufsteigenlassen durch Nekromantie und der Befragung eines Schädels?  533 Siehe Hyman/Schiloni, JS I Samuel, 287. Vgl. MidrPs 7,2. 534 Hier und die folgenden Verben im Sinnabschnitt stehen im historischen Präsens. 535 Vgl. SEZ [7]; GenR 24,2; bSanh 38b; bAZ 5a; ExR 40,2-3; SDtn § 357. 536 Vgl. MidrSam 24,7; MidrPs 7,18. 537 Siehe mSanh 7,7. 538 Er verbirgt den Mund hinter seinen Händen. 539 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 398. Siehe Homer, Odyssee. Griechisch-Deutsch, ed. und übersetzt von Anton Weiher (Düsseldorf: Artemis & Winkler Verlag, 2003), Buch 11. Josef Tropper, Nekromantie. Totenbefragung im Alten Orient und im Alten Testament, ed. Kurt Bergerhof, Manfred Dietrich, Oswald Loretz (Neukirchen-Vluyn: Verlag Butzon & Bercker, Kevaler und Neukircher Verlag, 1989).

(292)

bSanh 65b

224  Jalkut Schimoni

Beim Aufsteigenlassen durch Nekromantie steigt [der Tote] nicht auf normale Weise auf, und er steigt nicht an einem Schabbat herauf. Beim Befragen eines Schädels steigt [der Tote] auf normale Weise herauf, und er steigt am Schabbat herauf. § 140

GenR 95,1

Und er ist in ein Obergewand gehüllt. (I Sam 28,14) Komm und sieh:540 Alles, was der Heilige, gepriesen sei er, in dieser Welt geschlagen hat, heilt er für die kommende Welt:541 Die Blinden werden geheilt werden, denn es heißt: Dann werden die Augen der Blinden geöffnet. (Jes 35,5) Die Hinkenden werden geheilt werden, denn es heißt: Dann springt der Lahme wie ein Hirsch. (Jes 35,6) Die Stummen werden geheilt werden, denn es heißt: Und die Zunge des Stummen wird jubeln. (Jes 35,6) Und wie der Mensch geht, so kommt er:542 Blind geht er, blind kommt er. Taub geht er, taub kommt er. Stumm geht er, stumm kommt er. Hinkend geht er, hinkend kommt er. So wie er bekleidet kommt, so bekleidet ist er gegangen, denn es heißt: Sie werden sich wie Siegelton verwandeln, und sie stehen da wie [zuvor] bekleidet. (Ijob 38,14)

Und von wem lernst du es? Von Samuel, dem Propheten, denn es steht geschrieben: Und er ist in ein Obergewand gehüllt. (I Sam 28,14) Und es steht geschrieben: Seine Mutter machte ihm ein kleines Obergewand. (I Sam 2,19) Und warum? Weil, wie der Mensch geht, so kommt er.543 Damit die Frevler der Welt nicht sagen können: Nachdem sie gestorben sind, heilt sie der Heilige, gepriesen sei er. [Wäre das so,] würde es den Anschein haben, als seien sie nicht dieselben, sondern andere. [Daher] sagte der Heilige, gepriesen sei er: Sie sollen so auferstehen, wie sie gegangen sind. / (293)

bChag 4b

Samuel sagte zu Saul: Warum hast du mich aufgestört, dass du mich heraufbringen lässt? (I Sam 28,15)

 540 Vgl. Tan wa-jiggasch 8; TanB wa-jiggasch 9; Tan metsora 7; TanB metsora 2. 541 Bei der Wiederbelebung der Toten. 542 Bevor Gott ihn dann für die künftige Welt heilt. Vgl. bSanh 91b. 543 Vgl. Tan emor 2; jKel 9,3; KohR 5,10; MidrSam 6,2; Semachot 9; PRE 33; bKet 111b; bSanh 90b.

I Samuel  225

Als R. Eleazar diesen Vers erreichte, weinte er: Wenn Samuel, der Prophet, sich vor dem Tag des Gerichts fürchtete, um wie viel mehr dann wir! Was ist [der Beleg dafür]? Dass geschrieben steht: Da sagte die Frau zu Saul: Ich habe einen Gott544 (‫ )אלהים‬aus der Erde aufsteigen (‫ )עולים‬sehen. (I Sam 28,13) „Aufsteigende (‫ “)עולים‬sind es nach dem wörtlichen Schriftsinn, [also] zwei.545 P

P

Einer war Samuel, und der andere [war wer]?546 Samuel ging nämlich und brachte Mose mit sich. Er sagte: Vielleicht, Gott behüte, werde ich bei Gericht vorgeladen. Komm mit mir [und bezeuge], dass kein Wort in der Tora geschrieben steht, dass ich nicht aufrecht erhalten habe. Rabba bar Chanina547, der Greis, sagte im Namen von Rab: Jeder, der eine Übertretung begeht und sich deswegen schämt, dem verzeiht man alle seine Übertretungen, denn es heißt: Da sagte Samuel zu Saul ... Und Saul sagte: Mir ist sehr eng. (I Sam 28,15)

bBer 12b

Und wenn ihm nicht mit den Urim und Tummim geantwortet wurde, weil er [in] Nob, der Stadt der Priester, getötet hatte, woher haben wir [den Beleg], dass man ihm vergeben hat? Weil es heißt: Da sagte Samuel zu Saul548: Warum fragst du mich, da JHWH doch von dir gewichen ist? (I Sam 28,16) Und morgen bist du mit deinen Söhne bei mir (‫)עמו‬. (I Sam 28,19) Was [bedeutet] „bei mir“? Bei mir in meinem Bereich. Und die Rabbinen sagten von hier: Und wir wollen sie aufhängen für JHWH, in dem Gibea Sauls, des Erwählten JHWHs. (II Sam 21,6)

Es ging eine Himmelsstimme aus und sagte: „Saul, der Erwählte JHWHs“. Ein Schüler des R. Ammi bar Abba [sagte] im Namen von R. Samuel bar Nachmani: Der Tod Sauls war besser als sein Leben, denn in seinem Leben wurde nie gesagt: Du und deine Söhne bei mir. (I Sam 28,19) Doch bei seinem Tod wurde gesagt: Du und deine Söhne mit mir. (I Sam 28,19) Bei mir in meinem Bereich.  544 Oder: Götter. 545 „Elohim“ hat eine Pluralendung, der die Pluralendung des Verbs entspricht. „Elohim“ wird aber meist in der Bedeutung von „Gott“ benutzt, also hätte das Verb 3. Person Singular sein müssen. 546 Vgl. Tan emor 2; TanB emor 4; LevR 26,7; PRE 33; MidrSam 24,4-6; bChag 4b. 547 Jalkut: Chinana. 548 In BH fehlt: zu Saul.

MidrSam 23,4

226  Jalkut Schimoni

PRE 33

(294)

R. Eleazar sagte: Komm und sieh die Macht der Wohltätigkeit (‫ )הצדקה‬Sauls, der / die Totenbeschwörerinnen und die Wahrsager aus dem Land entfernte und der dann doch liebte, was er gehasst hatte. Er ging zu einer Seherin, der Mutter des Abner, nach En Dor, und er bat sie für sich um eine Totenbeschwörung. Und sie brachte ihm Samuel herauf und brachte Mose mit ihm herauf. Als die Toten sahen, dass Samuel hinaufstieg, stiegen sie mit ihm hinauf, denn sie meinten, die Wiederbelebung der Toten sei gekommen. Und die Frau sah es und erschrak. In jener Stunde stiegen elf Gerechte mit ihm herauf.

(295)

R. Eliezer sagt: Alle Toten / steigen zur Wiederbelebung der Toten bekleidet mit ihren Totengewändern549 herauf. Komm und sieh [es] vom Samen, der nackt gesät wird und mit vielen Schalen (‫ )קליפות‬bekleidet hervorkommt. Die bekleidet zur Erde hinabsteigen, werden umso mehr bekleidet wieder heraufsteigen. Und nicht nur das, sondern komm und sieh es von Chananja, Mischael und Asarja, die bekleidet in den Feuerofen hinabstiegen [und bekleidet herauskamen], denn es steht geschrieben: Eingebunden in ihren Mänteln. (Dan 3,21) Und sie wurden nicht angebrannt. Und so lernen wir es vom Propheten Samuel, denn es heißt: Ein alter Mann steigt herauf, und er ist in ein Obergewand gehüllt. (I Sam 28,14)

§ 141

R. Jonatan sagt: Alle Propheten prophezeiten zu ihren Lebzeiten. Samuel aber prophezeite in seinem Leben und nach seinem Tod, denn Samuel sagte zu Saul: Wenn du auf meinen Rat hörst, durch das Schwert zu fallen, wird dein Tod eine Sühne für dich sein und dein Los wird bei mir sein an dem Ort, wo ich weile. Und Saul hörte auf seinen Rat und wurde getötet, er und seine Söhne mit ihm, und so war sein Anteil, bei dem Propheten Samuel zu sein, denn es heißt „bei mir“: In meinem Bereich. Hillel der Ältere sagt: Samuel sagte zu Saul: War es dir nicht genug, dass du nicht auf meine Stimme hörtest und dich für das Gedächtnis Amaleks eingesetzt hast?! Du hat auch noch den Totengeist befragt! Wehe dem Hirten und wehe seiner Herde! Deinetwegen hat der Heilige, gepriesen sei er, Israel in die Hand der Philister gegeben, denn es heißt:  549 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1669.

I Samuel  227

Da gab JHWH Israel in die Hand der Philister. (I Sam 28,19)

Kapitel 30 Sie gaben ihm ein Stück Feigenkuchen. (I Sam 30,12) Steht oben geschrieben beim Vers „seht doch, dass meine Augen hell sind“ (I Sam 14,29) oberhalb von § 118 [= § 117 bJoma 83b, Jalkut I Samuel].

David schlug sie von der Morgendämmerung bis zum Abend. (I Sam 30,17)

bBer 3b

Von einem Abend zum [nächsten] Abend, denn es steht geschrieben: In der Dämmerung am Abend des Tages, in der Dichte der Nacht und Finsternis. (Prov 7,9)

Wenn dem so wäre, sollte es dann nicht heißen: „Von der Dämmerung bis zur Dämmerung“ oder „vom Abend bis zum Abend“? Wenn es so geschrieben wäre, würde ich sagen[, es bedeutet]: Von diesem Abend bis zum morgigen Abend, oder von diesem Morgen bis zum morgigen Morgen. Dass dem nicht so ist, lehrt uns „von der Dämmerung bis zum Abend“: Vom Morgen bis zum Abend. / Rab Aschi sagte: Es gibt zwei Dämmerungen: Eine Dämmerung des Tages, wenn die Nacht kommt [und es dann] Nacht ist, eine Dämmerung der Nacht, wenn der Tag kommt [und es dann] Tag ist.

(296)

Es entkamen von ihnen nur vierhundert Mann, die auf Kamelen ritten. (I Sam

GenR 78,15

30,17)

Geschrieben steht: An jenem Tag kehrte Esau auf seinem Weg zurück. (Gen 33,16) Und wohin gingen die vierhundert Männer? Sie stahlen sich einer nach dem anderen davon. Sie hatten gesagt: Auf dass wir nicht von den Feuerkohlen Jakobs angesengt werden. Wann bestrafte sie der Heilig, gepriesen sei er? Dort: Es entkamen von ihnen nur vierhundert. (I Sam 30,17) Da antwortete jeder böse und ruchlose Mann. (I Sam 30,22) Usw. bis:

GenR 43,9

228  Jalkut Schimoni

Und es geschah, von jenem Tag an und darüber hinaus setzte David550 es als Satzung und Recht in Israel. (I Sam 30,25) R. Judan sagte: Hier steht nicht geschrieben „weiterhin (‫“)והלאה‬, sondern „darüber hinaus (‫“)למעלה‬. Von wem lernte er? Von Abraham, denn es heißt: Nichts mir! Nur, was die jungen Männer gegessen haben. Und der Teil der Männer[, die mit mir ausgezogen sind ... sollen ihren Teil nehmen]. (Gen 14,24)

Kapitel 31 Da nahm Saul das Schwert. (I Sam 31,4) Saul schlug [es] an seinen Hals. Steht geschrieben in § 71 [bSota 10b, Jalkut Richter]. PRE 17

Da machten sich alle Kriegsleute auf. (I Sam 31,12) Die Männer von Jabesch Gilead sagten: Sind wir es diesem Mann, der uns von der Schande der Söhne Ammons gerettet hat, nicht schuldig, ihm [die letzte] Ehre zu erweisen? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Ihr erweist Saul und seinen Söhnen Ehre. Auch ich werde [euch] und euren Söhnen in der kommenden Zukunft euren Lohn geben. Wenn künftig der Heilige, gepriesen sei er, Israel versammeln wird, versammelt er zuerst die Hälfte des Stammes Manasse, denn es heißt: Mein ist Gilead und mein ist Manasse. (Ps 60,9)

 550 Fehlt in BH.

3 Jalkut Schimoni II Samuel Kapitel 1

(297)

Es geschah nach dem Tode Sauls. (II Sam 1,1) Steht geschrieben in § 1 [GenR 62,4, Jalkut Josua].

Stell dich gegen mich und töte mich, denn Schwäche2 (‫ )השבץ‬hat mich ergriffen.

TanB metsora 41

(II Sam 1,9)

Der Ankläger (κατήγορος) von Nob, der Stadt der Priester, hat mich ergriffen. Und „Schwäche“ [bedeutet] nichts anderes als „hohe priesterliche Gewänder“, denn es heißt: In goldenes Geflecht (‫ )משובצים‬seien sie eingefasst. (Ex 28,20) Da ergriff David seine Kleider und zerriss sie. (II Sam 1,11)

bMQ 26a

Ein Fürst, ein Gerichtsoberhaupt und schlechte Nachrichten, woher haben wir das? Weil geschrieben steht: Da fasste David seine Kleider und zerriss sie, und auch alle Männer, die mit ihm waren. (II Sam 1,11) Und es steht geschrieben: Und sie trauerten, und sie weinten, und sie fasteten bis zum Abend über Saul und über Jonatan, seinen Sohn. (II Sam 1,12) „Saul“, das ist der Fürst, „Jonatan, sein Sohn“, das ist das Gerichtsoberhaupt. Und über das Volk JHWHs. (II Sam 1,12) Das sind die schlechten Nachrichten. Rab Saba3 sagte zu Rab Kahana: Sage, erst, wenn alles zusammen ist. Er sagte zu ihm: „Über“ (‫ )על‬trennt die Sache. Mek amalek 2

 1 Vgl. Tan metsora 2. 2 ‫ השהץ‬ist ein Hapax legomenon. Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. (Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 1318: Schwäche, Schwindel, Zittern. 3 Siehe Hyman/Schiloni, JS II Samuel, 297 Anm. 9 zu den Varianten. https://doi.org/10.1515/9783110534412-004

230  Jalkut Schimoni Da sagte David zu dem Knaben, der ihm berichtet hatte: Woher bist du? Und er sagte: Ich bin der Sohn eines fremden Mannes, eines Amalekiters. (II Sam 1,13) In jener Stunde dachte David an das, was zu Mose, unserem Lehrer, gesagt worden war: Wenn einer von all den Völkern (‫ )אומות‬der Welt kommt, um Proselyt zu werden, soll man ihn aufnehmen, aber von der Nachkommenschaft Amaleks soll man niemanden aufnehmen.4 [David] sagte zu ihm: Dein Blut auf dein Haupt, denn dein Mund hat gegen dich geantwortet. (II Sam 1,16) / P

(298)

Daher heißt es: Von Geschlecht zu Geschlecht. (Ex 17,16)

TanB tetse 185

R. Isaak sagte: Er war der Sohn des Edomiters Doeg. Er sagte zu ihm: Dein Blut (‫ )דמך‬auf dein Haupt. (II Sam 1,16) Du hast viel Blut in Nob, der Stadt der Priester, vergossen. Und es gibt einige, die sagen:6 Es war Doeg selbst.

PRK 3

„Dein Blut (‫ “)דמיך‬steht geschrieben. Du hast viel Blut (‫ )דמים‬vergossen. Er befahl, die Söhne Judas den Bogen zu lehren. Siehe, das steht im Buch des Aufrechten geschrieben. (II Sam 1,18)

bAZ 25a

Was ist das Buch des Aufrechten? 1

R. Chijja bar Abba [sagte], R. Jochanan habe gesagt: Das ist das Buch von Abraham, Isaak und Jakob, die man die Aufrechten nennt, denn es heißt: Meine Seele sterbe den Tod der Aufrechten. (Num 23,10) Wo ist es angedeutet? Juda, dich werden deine Brüder preisen, deine Hand am Genick deiner Feinde. (Gen 49,8)

Was ist das für eine Kriegs[waffe], bei der man die Hand gegen das Genick halten muss? Sage, das ist der Bogen.7

 4 Vgl. PRK 2; Tan ki-tetse 11; TanB ki-tetse 18; PR 11. 5 Vgl. PRK 3. 6 Vgl. PR 12.

II Samuel  231

2

R. Eleazar sagt: Das ist das Buch Deuteronomium8, denn es steht geschrieben: Und du sollst das Aufrichtige und das Gute tun. (Dtn 6,18) Wo ist das angedeutet? Lass seine Hände ihm viel9 werden. (Dtn 33,7) Was ist das: Eine Kriegs[waffe], die zwei Hände benötigt? Sage, das ist der Bogen.

3

R. Samuel bar Nachmani sagt: Das ist das Buch der Richter, denn darin steht geschrieben: Ein Mann, wer das in seinen Augen Aufrechte tun wird. (Jdc 17,6) Wo ist das angedeutet? Da geschrieben steht: Damit die Generationen der Söhne Israels verstehen, [den Umgang mit] Krieg[swaffen] zu erlernen. (Jdc 3,2) Und es steht geschrieben: JHWH sagte: Juda soll hinaufziehen. (Jdc 1,2) Was ist das für eine Krieg[swaffe], / die man erlernen muss? Sage, dies ist der Bogen.

(299)

Ihr Töchter Israels, weint um Saul[, der euch [in] Scharlach mit kostbarem Schmuck kleidete]. (II Sam 1,24)

MidrSam 25,1

R. Jehuda und R. Nechemja. R. Judan sagte: Es ist bekannt, dass, wenn die Männer der Töchter Israels in den Krieg zogen, es Treulosigkeit gab.10 [Daher] versorgte er11 sie (πρόνοος) und kleidete sie [in] Scharlach mit kostbarem Schmuck (‫)עדנים‬. (II Sam 1,24) Von hier [ist zu belegen], dass Putz nur an einem anmutigen (‫ )המעודן‬Körper schön ist. R. Nechemja sagt: Die Töchter (‫ )בנות‬Israels. (II Sam 1,24) Die schönsten (‫)הנאות‬, die es in Israel gibt. Das ist der Sanhedrin (συνέδριον). [Weint] um Saul. (II Sam 1,24)

 7 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1059. 8 Mischne Tora. 9 ‫ רב‬wird gedeutet. Luther übersetzt: „lass seine Macht groß werden“. 10 Saul stattete daher die Fauen seiner Krieger mit schönen Kleidern aus, um die „Treulosigkeit“ seiner Männer durch Gutes zu vergelten. 11 Saul ist gemeint.

232  Jalkut Schimoni Denn in der Stunde, in der er die Begründung einer Halacha hörte, die vom Mund eines Schriftgelehrten ausging, stand er auf und küsste ihn auf seinen Mund. MidrSam 25,4

Leid ist es mir um dich, mein Bruder Jonatan. Schöner warst du mir [als die Liebe von Frauen]. (II Sam 1,26) Als zwei Frauen. Welche sind das? Das sind Michal und Abigail. Michal in dieser Welt und Abigail in der kommenden Welt. Wie sind die Helden gefallen. (II Sam 1,27) R. Chanina und R. Jonatan sagen beide: Von hier [ist zu belegen], dass die Gerechten „Kriegsgeräte“ genannt werden: Wie sind die Helden gefallen und die Kriegsgeräte zugrunde gegangen. (II Sam 1,24)

Kapitel 2 Da stieß ihn Abner mit dem unteren Teil der Lanze in die Seite. (II Sam 2,23) Steht geschrieben in § 172 [bSanh 49a, Jalkut I Könige].

Da wurden von den Knechten Davids neunzehn Mann und Asael vermisst. (II Sam 2,30)

Steht geschrieben in § 8 [SDtn § 52, Jalkut Josua].

Kapitel 3 bSanh 21a

In Hebron wurden David [Söhne] geboren. (II Sam 3,2) Unsere Lehrer lehrten: Der König soll sich nicht mehr als achtzehn Frauen halten. R. Jehuda sagt: Er darf sich mehr [halten], nur dass sie sein Herz [Gott] nicht abspenstig machen. R. Simeon sagt: Selbst [wenn es nur] eine [ist] und sie sein Herz [Gott] abspenstig macht, darf er sie nicht heiraten. Wenn dem so ist, warum heißt es dann: Er soll nicht mehren? (Dtn 17,17) Selbst [eine] wie Abigail. „Achtzehn“, woher haben wir das? Weil geschrieben steht:

II Samuel  233

David wurden in Hebron [Söhne] geboren, und sein Erstgeborener war Amnon von Ahinoam, der Jesreelitin. Und sein zweiter war Kilab von Abigail […]. Und der dritte war Absalom, Sohn der Maacha […]. Und der vierte war Adonija, Sohn Haggits, und der fünfte war Schefatja, Sohn der Abital. / Und der sechste war Jitream, von Egla, der Frau des David. Diese wurden David in Hebron geboren. (II Sam 3,2-5) Und es steht geschrieben: Und wenn es zu wenig ist, werde ich dir wie diese und wie diese (‫ )כהנה וכהנה‬hinzufügen. (II Sam 12,8) „Wie diese“: zwölf, „und wie diese“: achtzehn.12 Rabina widersprach ihm und sagte: „Wie diese“: zwölf, „und wie diese“: vierundzwanzig. Es wird auch so gelehrt: Er darf sich nicht mehr als vierundzwanzig Frauen halten. Und nach dem, der auslegte: „Wie diese“: vierundzwanzig, „und wie diese“: achtundvierzig. Unser Tanna [lehrte]: Neunundvierzig. Rab Kahana sagte: Er stellt das zweite „wie diese“ dem ersten „wie diese“ gleich. Wie das erste „wie diese“ sechs, so auch das zweite „wie diese“ sechs. Und ist es etwa Michal? Rab sagte: Egla ist [identisch mit] Michal. Und warum wird ihr Name Egla (‫ )עגלה‬genannt? Weil sie ihm lieb war wie ein Kalb (‫)עגלה‬. Und ebenso heißt es: Hättet ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt. (Jdc 14,18) Hatte denn Michal Kinder? Es steht doch geschrieben: Michal, Tochter Sauls, hatte kein Kind bis zum Tag ihres Todes. (II Sam 6,23) Bis zum Tag ihres Todes hatte sie keines, am Tag ihres Todes hatte sie [ein Kind]. Nun, die Söhne rechnet man ihm dort in Hebron an, obwohl das Ereignis mit Michal in Jerusalem geschah, denn es steht geschrieben: Und Michal, die Tochter Sauls, schaute aus dem Fenster, und sie sah König David, wie er vor JHWH sprang und tanzte, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen. (II Sam 6,16) Und Rab Jehuda sagte, und es gibt andere, die sagen, Rab Josef: Michal erhielt einen angemessenen (metator) Teil, beziehungsweise sage:

 12 Sechs Söhne in Hebron; wie diese: weitere sechs; wie jene: weitere sechs, ergibt 18.

(300)

234  Jalkut Schimoni Bis zu jenem Ereignis hatte sie keine [Kinder], und von da an hatte sie [Kinder]. Und es steht geschrieben: Da nahm sich David weitere Frauen und Nebenfrauen aus Jerusalem. (II Sam 5,13) Um die achtzehn voll zu machen. Welches sind die Frauen und welches sind die Nebenfrauen? Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Frauen mit Heiratsvertrag und mit Antrauung, Nebenfrauen ohne Heiratsvertrag und ohne Antrauung. Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt:13 David hatte vierhundert Kinder, die alle von schönem Aussehen waren, die Locken14 wachsen ließen und an der Spitze von Truppen gingen, und die die Macht ausübenden Männer des Hauses Davids waren. / (301)

bBer 4a

Kilab von Abigail. (II Sam 3,3) R. Jochanan sagte: Sein Name war nicht Kilab, vielmehr war sein Name Daniel. Und warum wurde er15 Kilab (‫ )כלאב‬genannt? Weil er das Angesicht Mefiboschets bei der Halacha beschämte (‫)מכלים‬. Und über ihn sagte Salomo in seiner Weisheit: Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, freut sich auch mein Herz. (Prov 23,15) Und er sagt: Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, und ich kann meinen Lästerern ein Wort erwidern. (Prov 27,11)

Jelamdenu

Eine andere Auslegung: Warum wird sein Name Kilab genannt?16 Weil die Spötter jener Generation zu sagen pflegten: [Wie] ist es möglich, dass sie von David schwanger war? Sie war doch von Nabal schwanger! Was machte der Heilige, gepriesen sei er? Er formte seine Gestalt wie die Gestalt des Vaters, und das [meint] „Kilab“ (‫)כלאב‬: Wie [sein] Vater (‫)כאלו אב‬.17 P

P

Und ebenso findest du, dass man [dies] bei Isaak sagt. Daher steht geschrieben:  13 Vgl. bQid 76b. 14 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 172 zu ‫בלורית‬: ‟esp[ecially] the long hair worn by Roman and Greek youths of the upper classes and offered to the gods on arriving of puberty.ˮ 15 Wörtlich: sein Name. 16 Vgl. Tan toldot 6. 17 Vgl. Tan toldot 1.

II Samuel  235

Und dies sind die Nachkommen Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Isaak. (Gen 25,19)

[Das bedeutet,] dass er ihm in der Schönheit (κρύσταλλος) seines Angesichts glich und [deswegen] alle sagten: Abraham zeugte Isaak. Joab ging von David weg und sandte Boten hinter Abner her, und sie brachten ihn von der Zisterne Sira zurück. (II Sam 3,26)

bSanh 49a

Was [meint] „von der Zisterne Sira“ (‫?)מבור הסירה‬ R. Abba bar Kahana sagte: „Krug“ (‫ )בור‬und „Dorn“ (‫ )סירה‬bewirkten, dass Abner getötet wurde. Da lenkte ihn Joab zum18 Tor. (II Sam 3,27) R. Jochanan sagte: / Er richtete ihn durch das Gericht des Sanhedrin (συνέδριον).19

(302)

Steht geschrieben in § 172 [bSanh 49a, Jalkut I Könige].

Nicht soll dem Hause Joabs ein Samenflüssiger und Aussätziger fehlen. (II Sam 3,29)

Jeder, der ein Verdienst (‫ )זכות‬hat, erwirkt (‫ )זוכה‬fünf Dinge. So sagten die R[abbanan], ihr Gedenken für immer: Der Vater erwirkt seinem Sohn fünf Dinge: Schönheit, Kraft, Reichtum, Weisheit und Jahre. Und so [erwirkte] Abraham [für] Isaak Schönheit: Wer ist dieser (‫ )הלזה‬Mann? (Gen 24,65) Und bei Josef steht geschrieben: Siehe, ein Mann der Träume ist dieser (‫)הלזה‬21. (Gen 37,19) P

P

Kraft: Isaak ließ die Wasserbrunnen wieder aufgraben. (Gen 26,18) Reichtum: Der Mann wurde groß. (Gen 26,13) Weisheit:

 18 BH: ‫אל תוך‬, zur Mitte des Tores. 19 Vgl. jSota 1,8; jPea 1,1; TanB chuqqat 8. 20 Paragraphenzählung im Erstdruck Saloniki 1521. 21 Das so geschriebene Demonstrativpronomen kommt nur an diesen beiden Stellen in der Bibel vor.

§ 14220

TanB toldot 7

236  Jalkut Schimoni Siehe, das Feuer und das Holz[, wo ist das Schaf für das Brandopfer]? (Gen 22,7) Jahre, denn er wurde hundertachtzig Jahre alt. Und jedem, der keinen Verdienst hat, bringt JHWH statt dessen Strafen, denn es heißt: Nicht soll dem Haus Joabs ein Samenflüssiger fehlen. (II Sam 3,29) Statt Kraft, denn keiner ist schwächer als er: Ein Aussätziger. (II Sam 3,29) Statt Schönheit: Der an Krücken geht. (II Sam 3,29) Statt Reichtum, denn er gleicht einer Frau, die, wenn sie nichts gesponnen hat, nichts zu essen hat. Und dem es an Brot mangelt. (II Sam 3,29) Statt Weisheit, denn es heißt: Kommt, esst von meinem Brot (Prov 9,5) Und er fällt durch das Schwert. (II Sam 3,29) Statt [durch] die Jahre. Wegen sieben Dingen kommen Plagen auf Blutvergießen, denn es steht geschrieben: Und nicht soll dem Haus Joabs fehlen. (II Sam 3,29) Usw. steht geschrieben in § 230 [bAr 16a, Jalkut II Könige]. bSanh 20a

Und König David ging hinter der Bahre. (II Sam 3,31) Unsere Lehrer lehrten: Wenn dem König jemand stirbt, dann gehe er nicht aus seinem Palast (παλάτιον). R. Jehuda sagt: Wenn er hinter der Bahre hinausgehen will, dann gehe er, denn so finden wir [es] bei David, dass er hinter der Bahre von Abner hinausging, denn es heißt: Und König David ging hinter der Bahre. (II Sam 3,31) Man sagte zu ihm: Das geschah nur, um das Volk zu besänftigen (πεῖσις). Und sie ließen sich besänftigen. David ging nämlich aus [der Gruppe] der Männer hinaus, hinein in [der Gruppe] der Frauen, und aus [der Gruppe] der Frauen in die der Männer, denn es heißt: Da wusste das ganze Volk und ganz Israel [an jenem Tag], dass es nicht vom König war, Abner zu töten. (II Sam 3,37) /

II Samuel  237

Rabba legte aus: Was [bedeutet es], dass geschrieben steht: Da erhob sich22 das ganze Volk [und ging], um König David zu erfrischen (‫)להברות‬. (II Sam 3,35)

(303)

Geschrieben steht „auszutilgen“ (‫ )להכרות‬und zu lesen ist: „zu erfrischen“ (‫)להברות‬. Zuerst, um ihn auszutilgen, und am Schluss, um ihn zu erfrischen. Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Weswegen wurde Abner gestraft? Weil er Saul warnen sollte und er ihn nicht gewarnt hatte. R. Isaak sagte: Er warnte [ihn], aber er antwortete [ihm] nicht. Und beide legen denselben Vers aus: Der König klagte über Abner und sagte: Soll Abner wie ein Tor stirbt sterben? Deine Hände waren nicht gebunden und deine Füße waren nicht in eherne Fesseln gebracht. (II Sam 3,33-34)

Nach dem, der sagt, er habe ihn nicht gewarnt, meint es Folgendes: Deine Hände waren nicht gebunden. (II Sam 3,33-34) Was ist der Grund? Du hast ihn nicht gewarnt, weil: Wie man vor den Söhnen der Tücke fällt, bist du gefallen. (II Sam 3,34) Nach dem, der sagt, er habe ihn gewarnt, ist es als Frage zu verstehen23: Soll Abner wie ein Tor stirbt sterben? (II Sam 3,33) Wenn dem so ist, wie hat er die Warnung formuliert? Wie man vor den Söhnen der Tücke fällt, bist du gefallen. (II Sam 3,34) Und nach dem, der sagt, er habe gewarnt, was ist der Grund, dass er gestraft wird? Rab Nachman bar Isaak sagte: Weil er das Königtum des Hauses David zweieinhalb Jahre verzögerte. Ich, heute bin [ich noch] schwach und [doch] zum König gesalbt, und jene Männer, Söhne der Zeruja, sind stärker als ich. (II Sam 3,39) Rab Scheschet sagte: Frechheit (‫ )חוצפא‬ist ein Königtum ohne Krone. Rab Nahman sagte: Frechheit ist [sogar] dem Himmel gegenüber nützlich. Es steht geschrieben:  22 Für ‫ ויבא‬hat der Jalkut ‫ויקם‬. 23 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1675: Afel zu ‫תמה‬.

bSanh 105a

238  Jalkut Schimoni Du sollst nicht mit ihnen gehen. (Num 22,12) Und am Schluss steht geschrieben: Geh mit den Männern. (Num 22,35)

Kapitel 4 bBer 4a

Und sein Name war Mefiboschet. (II Sam 4,4) Ein Tanna [lehrt]: Sein Name war nicht Mefiboschet, sondern Isch-Boschet war sein Name. Und warum wird er24 Mefiboschet (‫ )מפיבושת‬genannt? Weil er das Angesicht Davids bei der Halacha beschämte (‫)מבייש‬. Deshalb erwirkte (‫ )זכה‬David, dass Kilab (‫ )כלאב‬von ihm ausging, der das Angesicht des Mefiboschet bei der Halacha beschämte (‫)מכלים‬.

Kapitel 5 Die Männer von Jebus sagten:25 Du wirst nicht hierher kommen. (II Sam 5,6) (304) bAZ 44a

Steht geschrieben / in § 28 [PRE 36, Jalkut Josua].

Und sie ließen dort ihre Götzen zurück. (II Sam 5,21) Rab Huna wies auf einen Widerspruch hin: Es steht geschrieben: David befahl, sie im Feuer zu verbrennen. (I Chr 14,12) Und es steht geschrieben: David nahm sie, und seine Männer. (II Sam 5,21) Das ist kein Problem. Hier, bevor der Gatiter Ittai gekommen war; dort, nachdem der Gatiter Ittai gekommen war, denn es steht geschrieben: Und er nahm die Krone des Milkam von seinem Haupt. (II Sam 12,30) Und wer gab die Erlaubnis? Sie26 sind [doch] für die Nutznießung verboten! Rab Nachman sagte: Der Gatiter Ittai kam und machte [ihre Heiligkeit] zunichte. Ihr Gewicht war ein Kikar Gold. (II Sam 12,30) Wie konnte er sie27 sich aufsetzen?

 24 Wörtlich: sein Name. 25 BH: Da sagten sie zu David: Du wirst nicht hierher kommen. 26 Götzen und deren Schmuck.

II Samuel  239

Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Sie war geeignet, auf das Haupt Davids gesetzt zu werden. R. Jose bar Chanina sagt: Ein magnetischer Stein war an ihr. R. Eleazar sagt: Ein Edelstein war an ihr, der ein Kikar Gold aufwog; usw. wie geschrieben steht in § 17 [= § 207 bAZ 44a, Jalkut I Könige] und in § 233 [bAZ 44a, Jalkut II Könige].

Und es wird sein, wenn du ein fortschreitendes (‫)הצעדה‬28 Geräusch auf den Wipfeln der Baka-Bäume hörst. (II Sam 5,24) P

P

MidrPs 27,2

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm:29 Gehe ausschließlich hinter ihnen hinauf. Und du hast nicht die Erlaubnis, eine Hand gegen sie auszustrecken, selbst wenn sie dir nahe sind. Erst wenn du siehst, dass die Wipfel der Baka-Bäume sich bewegen. Und warum gab er ihm ein Zeichen (σημεῖον), das von ihren Wipfeln her zu sehen war und nicht von hinter ihnen? R. Berekhja sagte: Weil sie alle von ihren Wipfeln an voll von Dornen waren. Das will besagen: Da ihr in Bedrängnis seid, bin auch ich mit euch in Bedrängnis, denn es heißt: Ich bin mit ihm in Bedrängnis (‫)בצרע‬. (Ps 91,15) Was [bedeutet]: Dann beeil dich (‫)תחרץ‬30? (II Sam 5,24) P

P

Eine Sache der Entscheidung (‫)חתוך‬, denn es heißt: Wenn seine Tage bestimmt sind (‫)חרוצים‬. (Ijob 14,5) Als er hinausging, näherten sich die Philister. Sie kamen, und die Israeliten sahen sie, als sie nur noch vier Ellen von ihnen entfernt waren. Die Israeliten sagten zu ihm: David, was stehen wir da? Er sagte zu ihnen: Mir wurde von Gott befohlen, keine Hand gegen sie auszustrecken, bis ich sehe, dass sich die Wipfel der Bäume bewegen. Sie sagten zu ihm: Wenn wir die Hand gegen sie ausstrecken, sterben wir. /

 27 Die Krone des Milkam. 28 BH: ‫צעדה‬. 29 Vgl. PR 8. 30 Es handelt sich um ein Hapax legomenon.

(305)

240  Jalkut Schimoni Er sagte zu ihnen: Besser wir sterben verdienstvoll (‫ )זכאים‬und als Gerechte, als dass wir als Frevler sterben. Vielmehr [ist es so]: Ich und ihr, wir wollen unsere Augen auf den Heiligen, gepriesen sei er, richten. Als sie ihre Augen erhoben, da bewegten sich die Bäume, und sofort streckten sie eine Hand aus31, denn es steht geschrieben: Da tat David[, wie JHWH ihm geboten hatte]. (II Sam 5,25) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu den Engeln: Seht, was [der Unterschied] zwischen David und Saul ist. Saul stellte32 sich hin und erbat sich durch die Urim und Tummim [eine Antwort]. Und als die Philister gegen ihn anrückten, ließ er die Urim und Tummim zurück und floh. Und er sagte zum Priester: Nimm deine Hand zurück. (I Sam 14,19)

Kapitel 6 MidrSam 25,5

David versammelte wieder jeden Erlesenen in Israel, dreißigtausend. (II Sam 6,1) R. Berekhja [sagte] im Namen von R. Abba bar Kahana: Neunzigtausend Älteste ernannte David an jenem Tag.33 Das ist, was geschrieben steht: Erlesen. (II Sam 6,1) Jeder Erlesene. Und zudem: „Erlesen“ [mit Akkusativpartikel].34

SNum § 46

Sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen. […] Und es zehrte an David, dass JHWH Usa [mit] einem Riss weggerissen hatte. (II Sam 6,3.8) Ahitofel sagte zu David:35 Du hättest von Mose, deinem Lehrer, gelernt haben sollen, dass die Leviten die Lade ausschließlich auf der Schulter tragen dürfen, denn es heißt: Den Söhnen Kehats gab er nichts, denn der Dienst des Heiligtums lag auf ihnen, [das] hatten sie auf der Schulter zu tragen. (Num 7,9) David wiederholte [den Vorgang] und ließ sie auf der Schulter hinauftragen, denn es heißt: Und David rief Zadok und Abjatar, den Priester36, und die Leviten, Urija und Asael37 und Joel und Schemaja und Eliel und Abinadab38. (I Chr 15,11)  31 Die Metapher meint: sie gingen gegen sie vor. 32 Beide Verben stehen im historischen Präsens. 33 Vgl. jSanh 10,2. 34 Die Einschließungregel kann angewendet werden bei „kol“ und „et“, da sie zusätzlich zu „erlesen“ eine Information bieten. 35 Vgl. NumR 12,20.

II Samuel  241

Bis: Nach Gebühr. (I Chr 15,13) Die Söhne Aarons, ihres Vaters39, so wie JHWH geboten hatte40. (I Chr 15,15) Wo gebot er es ihm? Und den Söhnen Kehats gab er nichts[, denn der Dienst des Heiligtums lag auf ihnen, [das] hatten sie auf der Schulter zu tragen]. (Num 7,9) R. Berekhja [sagte] im Namen von R. Abba bar Kahana: Neunzigtausend Älteste ernannte David an einem Tag, und Ahitofel ernannte er nicht mit ihnen.41

jSanh 10,2

Und die Lade hob / die Priester nach oben und warf sie zur Erde. David sandte und brachte [das Problem] zu Ahitofel. Er sagte zu ihm: Kannst du mir nicht sagen, was wir mit dieser Lade machen sollen, welche die Priester in die Höhe hebt und zur Erde wirft? Er sagte zu ihm: Sende [die Frage] zu jenen Weisen, die du ernannt hast. Er sagte zu ihm: Sage, [wer] weiß, sie festzuhalten? Und hält er42 [sie dann] nicht fest, wird sein Ende sein, sich zu erhängen (‫)למחנקא‬. Er43 sagte: Worte, die von Kindern jeden Tag im Versammlungshaus aufgesagt werden, kennst du nicht:44 Den Söhnen Kehats gab er nichts, denn der Dienst des Heiligtums lag auf ihnen, [das] hatten sie auf der Schulter zu tragen?! (Num 7,9)

(306)

Und so findest du:45 Als David kam, um die Fundamente (θεμείλια) des Hauses des Heiligtums zu graben, grub er 1500 Ellen [tief] und fand die Wassertiefe nicht, aber er fand schließlich ein irdenes Gefäß und wollte es hochheben. Es sagte zu ihm: Du darfst mir das nicht antun. Er sagte zu ihm: Warum? Es sagte zu ihm: Weil ich hier die Wassertiefe zurückhalte. Er sagte zu ihm: Und seit wann bist du hier?

 36 BH: die Priester. 37 BH: Uriel, Asaja. 38 BH: und Amminadab. 39 In BH fehlt: Die Söhne Aarons, ihres Vaters. 40 BH: Wie Mose gebot gemäß dem Wort JHWHs. 41 Vgl. NumR 4,20; MidrSam 25,5. 42 Derjenige, der erklärt hat, er wüsste, wie die Lade festzuhalten sei. 43 Der Heilige, gepriesen sei er. 44 Vgl. bSota 35a; Raschi zu II Sam 6,3. 45 Vgl. bSuk 53b; bMak 11a; MidrSam 26,2; Raschi zu bSuk 53b.

242  Jalkut Schimoni Es sagte zu ihm: Seit der Stunde, da der Erbarmer seine Stimme am Sinai hören ließ und sagte: Ich bin JHWH dein Gott. (Ex 20,2) Da bebte die Erde und versank, und ich sitze hier, um die Wassertiefe zurückzuhalten. Trotzdem hörte er nicht darauf. Als er es anhob, stieg die Wassertief an und wollte die Welt überfluten. Aber Ahitofel war dort. Er sagte: Nach dem Recht hat David zu sterben, und ich bin König. David sagte: Wer ist weise, es festzuhalten? Und hält er es nicht fest, wird sein Ende sein, sich zu erhängen (‫)מתחנק‬. Er46 sagte, was47 er sagte und hielt es fest. Da begann David hinaufzusteigen. Und es heißt: Ein Stufenlied. (Ps 120,1) Trotzdem war es sein48 Ende, sich zu erhängen (‫)מתחנקא‬.49 P

P

Das ist es, was das Sprichwort sagt: Ein Mensch muss die Flüche eines bedeutenden [Menschen] fürchten, selbst grundlos [gesagte].50 (307)

R. Samuel bar Rab Isaak sagte: / Die Schriftrolle, die Samuel an David übergab, hatte Ahitofel [für] David im Geist des Heiligen gesagt.51 Was machte Ahitofel? War da ein Mensch, der von ihm eine Sache erfragte, sagte er zu ihm: Geh und mach [es] so und so. Aber wenn du mir nicht glaubst, so geh und befrage [Gott] mit den Urim und Tummim. Und ging er und befragte [Gott], dann fand er es bestätigt52. Das ist es, was geschrieben steht: Und der Rat Ahitofels, den er in jenen Tagen gab, war, als wenn man „einen Menschen“53 befragt hätte. (II Sam 16,23)

 46 Ahitofel. 47 Er sagte einen Zauberspruch. 48 Ahitofel ist gemeint. 49 Ahitofel; siehe II Sam 17,23: Als aber Ahitofel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde, sattelte er seinen Esel, machte sich auf und zog heim in seine Stadt und bestellte sein Haus und erhängte sich (‫ )ויחנק‬und starb und wurde begraben in seines Vaters Grab. Vgl. mAbot 6,5. 50 Vgl. bSanh 29a. 51 Siehe mAbot 6,3: Wer von seinem Nächsten einen Abschnitt […] oder nur einen Buchstaben lernt, muss ihn in Ehren halten. Denn so finden wir es bei David, dem König von Israel, der von Ahitofel nur zwei Dinge lernte, und er nannte ihn [dennoch] seinen Meister, seinen Lehrer und seinen Freund. – Siehe Ps 55,14. 52 So, wie Ahitofel es gesagt hatte. 53 Der gesamte Vers lautet: ‫�הים ֚ ֵכּן כָּל־ﬠ ֲַצ֣ת‬ ֑ ִ ֱ‫ֲשׁר יִ ְשׁאַ ל־ ִבּ ְד ַ ֣בר הָ א‬ ֥ ֶ ‫ֲשׁר ָיﬠַץ֙ בַּ יּ ִ ָ֣מים הָ ֔ ֵהם ַכּא‬ ֤ ֶ ‫ַוﬠ ֲַצ֣ת אֲחִ יתֹ֗ פֶל א‬ ‫ – א ֲִחיתֹ֔ פֶל גַּם־לְ דָ ִ ֖וד גַּ ֥ם לְ אַ בְ שָׁ �ֽ ם׃‬Anstelle des fett Gedruckten setzt der Jalkut das Wort „‫“איש‬.

II Samuel  243

Das ist [so] zu lesen, steht aber [so] nicht geschrieben.54 Die Schriften konnten ihn nicht „Mann“55 nennen. Und sie kamen zur Tenne des Nachon. Da streckte Usa [seine Hand] zur Lade Gottes (‫ )האלהים‬aus und fasste sie an, denn die Rinder hatten sich losgerissen. (II Sam 6,6)

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Die Lade trägt ihre Träger, um wie viel mehr doch sich selbst! Da entbrannte der Zorn JHWHs über Usa, und er56 schlug ihn dort wegen des Vergehens (‫)על השל‬. (II Sam 6,7) R. Jochanan und R. Eleazar. Der eine sagte: Wegen seines Vorgehens (‫)על עסקי שלו‬. Und der andere sagte: Weil er seine Notdurft vor ihr verrichtet hatte. Und er starb dort bei (‫ )עם‬der Lade. (II Sam 6,7) Wie die Lade für immer besteht, so kam auch Usa in die kommende Welt. Und es zehrte (‫ )ויחר‬an David. (II Sam 6,8) R. Eleazar sagte: Sein Gesicht veränderte sich wie ein Aschenkuchen (‫)כחררה‬. [Nein.] Vielmehr von jetzt an [gilt]: Überall, wo geschrieben steht „es zehrte [an]“, ist es auch so [zu verstehen]. Dort steht „Zorn“ geschrieben, hier steht nicht „Zorn“ geschrieben. Rabba legte aus: Weswegen wurde David bestraft? Weil er die Worte der Tora „Gesänge“ nannte,57 denn es steht geschrieben: Gesänge waren mir deine Gesetze. (Ps 119,54) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Die Worte der Tora, über die geschrieben steht: Deine Augen fliegen darüber hinweg, und sie sind nicht [mehr]. (Prov 23,5) Du nennst sie „Gesänge“?! Siehe, ich lasse dich durch die Sache straucheln. Selbst unsere Schulkinder58 wissen, dass geschrieben steht:  54 „Mann“ wird zusätzlich gelesen, steht aber nicht in BH geschrieben. Vgl. bNed 37b; MidrPs 3,4. 55 Ahitofel wird nicht als „einfacher Mann“ bezeichnet, sondern als „elohim“, weil er übermenschliche Qualitäten besaß. 56 BH: ‫האלהים‬. 57 Vgl. NumR 4,20. 58 Wörtlich: die Kinder des Hauses unseres Lehrers. Vgl. jSanh 10,2.

bSota 35a

244  Jalkut Schimoni Den Söhnen Kehats gab er nichts[, denn der Dienst des Heiligtums lag auf ihnen, [das] hatten sie auf der Schulter zu tragen]. (Num 7,9) bSota 35b

Und es geschah, wenn die Träger der Lade [JHWHs] sechs Schritte (‫ )צעדים‬getan hatten (‫)צעדו‬, opferte er ein Rind / und ein Mastvieh. (II Sam 6,13)

(308)

Und es steht geschrieben: Sieben Farren und sieben Widder. (I Chr 15,26) Rab Papa bar Samuel sagte:59 Auf jeden Schritt und Tritt (‫ )פסיעה ופסיעה‬ein Rind und ein Mastvieh, und auf alle sechs Schritte sieben Farren und sieben Widder. Rab Chisda sagte zu Rab Asi: Wenn es so wäre, hättest du ganz Israel mit Opferhöhen gefüllt. Vielmehr [ist es so]: Rab Chisda sagte: Auf alle sechs Schritte (‫ )פסיעות‬ein Rind und ein Mastvieh, und auf sechs Reihen (‫ )צעדים‬von sechs Schritten (‫ )פסיעות‬sieben Farren und sieben Widder. Es steht geschrieben: Kidon. (I Chr 13,9) Und es steht geschrieben: Nachon. (II Sam 6,6) Zuerst Kidon und schließlich Nachon.

SO 14

Sie brachten die Lade [Gottes] und stellten sie hin. (I Chr 16,1) Und er bestellte [Leviten] vor die Lade JHWHs, zu preisen und zu danken. (I Chr 16,4) Am Morgen pflegten sie zu sagen: Dankt JHWH, ruft mit seinem Namen, (I Chr 16,8) bis: Rührt nicht an meinen Gesalbten. (I Chr 16,22) In der Abenddämmerung pflegten sie zu sagen: Singt JHWH, die ganze Erde, (I Chr 16,23) bis: Und das ganze Volk sagte: Amen und Lobpreis sei JHWH. (I Chr 16,36) Und so verfuhren sie dreiundvierzig Jahre, bis Salomo sie in das Haus der Ewigkeiten brachte.60 Und als er vor seinem Sohn Absalom floh, ging sie mit ihm hinaus, bis er auf die Höhe des Ölbergs heraufkam. Und er befragte [Gott] mit den Urim und Tummim,

 59 Vgl. NumR 4,20. 60 Vgl. bBer 4a; Raschi zu bSota 48b.

II Samuel  245

und Abjatar wurde vom Hohen Priesteramt abgesetzt, und der Priester Zadok trat an seine Stelle. Und man brachte die Lade an ihren Ort zurück. Aber das Stiftszelt, das Mose in der Wüste angefertigt hatte, und der eherne Altar, den Bezalel, der Sohn des Hor, gemacht hatte, und das Feuer, das in den Tagen des Mose aus dem Himmel herabgekommen war, war dort auf der Opferhöhe, die in Gibeon ist, denn es heißt: Und der Priester Zadok und seine Brüder, die Priester, / waren vor der Wohnung JHWHs auf der Opferhöhe, die in Gibeon ist. (I Chr 16,39) JHWH segnete das Haus61 des Obed Edom. (II Sam 6,11)

(309) Mek wa-jassa 7

Wegen des Murrens [der Israeliten].62 Und dies ist eines von den Dingen, über die die Israeliten murrten und sagten: Sie sind Arten der Bestrafung.63 Und diese sind es: Der Weihrauch, die Lade und der Stab. Sie sagten: Dieser Weihrauch gehört zur Bestrafung. Er tötete Nadab und Abihu. Er tötete zweihundertfünfzig Mann. Deshalb sollen sie wissen, dass er zur Sühnung [dient], denn es heißt: Er gab den Weihrauch und sühnte. (Num 17,12) Sie sagten: Diese Lade gehört zur Bestrafung. Sie schlug Usa und die Männer von Bet Schemesch. Deshalb sollen sie wissen, dass sie zum Segen [dient], denn es heißt: JHWH segnete das Haus des Obed Edom. (II Sam 6,11) Sie sagten: Dieser Stab gehört zur Bestrafung. Er brachte zehn Plagen über die Ägypter in Ägypten und zehn über das Meer. Deshalb sollen sie wissen, dass er zu den Zeichen gehört, denn es heißt: Und dein Stab, mit dem du geschlagen hast. (Ex 17,5) R. Eliezer, der Sohn Joses des Galiläers, eröffnete zu Ehren des Gastmahls (ξενία) und trug vor: JHWH segnete das Haus des Obed Edom […] wegen der Lade Gottes. (II Sam 6,11) Ist das nicht ein Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn es mit der Lade, die nicht isst und trinkt, weil man sie ehrt und vor ihr besprengt, so ist, um wie viel mehr, wenn einer einen Schriftgelehrten als Gast in sein Haus aufnimmt und ihn essen und trinken und ihn von seinem Eigentum genießen lässt.  61 BH: er segnete ihn und sein gesamtes Haus. 62 Vgl. Tan beschallach 21; NumR 4,20. 63 Vgl. ExR 26,2. 64 Die Paragraphenzählung folgt dem Erstdruck Saloniki 1521, Faksimile: Yalkut Shimoni Prophets and Hagiographa. Facsimile Edition of the First Edition Salonique, 2 Bde. (Jerusalem: Makor, 1973).

§ 14364

bBer 63b-64a

246  Jalkut Schimoni Was ist der Segen, mit dem er ihn gesegnet hat? R. Jehuda bar Bisna sagte: Das ist die Schwiegermutter und ihre acht Schwiegertöchter, die sechs [Kinder] mit einem Leib gebaren, denn es heißt: Peultai war der achte65, denn Gott hatte ihn gesegnet. (I Chr 26,5) Alle diese waren von Obed Edom, sie und ihre Söhne waren wackere Männer, kraftvolle Helden für Obed Edom66. (I Chr 26,8) Und es steht geschrieben, Obed Edom hatte zweiundsechzig Söhne: [Sie waren] Obed Edoms. (I Chr 26,8) / (310)

jJeb 4,12

Jede einzelne von ihnen gebar zwei in jedem Monat.67 Wie geht das? Sieben [Tage] in Unreinheit68 und sieben in Reinheit, und sie gebar. Sechszehn in jedem Monat.69 Dies für drei Monate. Das sind achtundvierzig. Und dazu die sechs. Das sind vierundfünfzig. Und ihre acht. Das sind zweiundsechzig. Siehe: Zweiundsechzig dem Obed Edom. (I Chr 26,8) Vielleicht [ist es mit folgender Geschichte vergleichbar]. Es waren einmal dreizehn Brüder und zwölf starben ohne Kinder. Sie70 gingen und kamen vor Rabbi, weil sie die Schwagerehe vollziehen wollten. Rabbi sagte zu ihm71: Geh, vollziehe die Schwagerehe. Er sagte: Es liegt nicht in meiner Macht, denn jede einzelne sagt: Ich unterstütze72 [das Haus] in meinem Monat. Er sagte: Und wer unterstützt [das Haus] im [zusätzlichen] Schaltmonat? Rabbi sagte: Ich unterstütze [das Haus] im Schaltmonat. Und er verneigte sich vor ihm und sie gingen zu sich [nach Hause]. Nach drei Jahren kamen sie und brachten sechsunddreißig Kinder mit. Sie kamen und stellten sie vor das Haus Rabbis. Sie73 gingen hinauf und sagten zu ihm: Dort unten gibt es ein Dorf von Kindern, die wollen nach deinem Wohlergehen fragen.  65 Der achte Sohn von Obed-Edom. 66 BH: ‫וּשׁנַ ֖ יִ ם לְ עֹ ֵב֥ד אֱדֹֽ ם׃‬ ְ ‫ישׁ־ח֥יִ ל בַּ ֖ ֹכּחַ ַלﬠֲבֹ ָ ֑דה ִשׁ ִ ֥שּׁים‬ ַ ‫יהם ִ ֽא‬ ֶ ֔ ֵ‫וּבנֵיהֶ ם֙ ַואֲח‬ ְ ‫ָל־אלֶּה ִמ ְבּנֵ ֣י׀ עֹ ֵב֣ד א ֗ ֱֹדם ֵה֤מָּ ה‬ ֵ֜ ‫כּ‬ 67 Vgl. NumR 4,20; jSuk 5,3; CantR 2,5,3. 68 Menstruation. Siehe Lev 12,2 und Lev 15,28. 69 Von acht Schwiegertöchtern. 70 Die verwitweten Frauen und der eine Bruder, der übrig geblieben ist. 71 Dem einen übrig gebliebenen Bruder. 72 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 387 zu ‫ אנא זיינא‬pael von ‫זון‬: ‟I shall supply the wants of the household during my month (one month every year).ˮ 73 Die Schüler Rabbis.

II Samuel  247

[Rabbi schaute aus dem Fenster und sah sie. Er sagte zu ihnen: Was ist euer Begehr? Sie sagten zu ihm: Wir möchten, dass du uns diesen gibst] den Schaltmonat. Und er gab ihnen den Schaltmonat. Und wenn er74 wegen der Lade, die weder für Gewinn noch für Verlust angefertigt worden war, und in der nur die zerbrochenen Tafeln waren, gesegnet wurde, um wie viel mehr werden die Gerechten ihretwegen gesegnet.75

SDtn § 38

Und ebenso findest du: Als Isaak nach Gerar hinabging, kam auch der Segen zu seinen Füßen hinab:76 Isaak säte in jenem Land [und erntete in jenem Jahr hundertfältig]. (Gen 26,12) Jakob:77 Ich habe erfahren, dass JHWH mich deinetwegen gesegnet hat. (Gen 30,27) Josef:78 JHWH segnete das Haus des Ägypters wegen Josef. (Gen 39,5) Jakob: Da segnete Jakob den Pharao. (Gen 47,10) Damit die Hungersnot endete. Als die Lade JHWHs [zur] Stadt Davids kam und Michal, die Tochter Sauls [sah den König springen und vor JHWH tanzen, da verachtete sie ihn in ihrem Herzen]. (II Sam 6,16)

MidrSam 25,6

Sie sagte zu ihm: [Die Familie] des Hauses meines Vaters war schöner als du. Fern war es ihnen, dass / zu ihren Tagen [auch nur] eine Handfläche oder eine Fußsohle gesehen wurde oder die Ferse unbedeckt war. Sie waren eben alle ehrenvoller als du.79 Und was sagte David zu ihr? Vor JHWH, der mich erwählt hat [vor deinem Vater und vor seinem gesamten Haus, um mich zum Fürsten zu bestellen]. (II Sam 6,21)

(311)

Vielmehr: Die aus dem Hause deines Vaters suchten ihre eigene Ehre und haben die Ehre des Himmels verlassen. Ich aber mache [es] nicht so; ich lasse vielmehr meine eigene Ehre ruhen und suche die Ehre des Himmels und [selbst dann], wenn ich in den Augen der Mägde (‫ )האמהות‬erniedrigt wäre.

 74 Siehe II Sam 6,12: Obed Edom, der die Lade in seinem Haus aufgenommen hatte. 75 In SDtn § 38 findet sich der Abschnitt nach den Ausführungen über Jakob und Josef. 76 Hans Bietenhard, Sifre Deuteronomium (Bern et.al.: Peter Lang, 1984), 113: „Segen folgte ihm auf dem Fuße nach.“ Siehe tSota 10,6. 77 Vgl. tSota 10,7. 78 Vgl. tSota 10,8. 79 Vgl. jSuk 5,4; jSanh 2,4; NumR 4,20.

248  Jalkut Schimoni Er sagte zu ihr: Über dich heißt es nicht „von den Müttern“ (‫ )האימהות‬sondern „von den Mägden“. bPes 36b

Und er teilte an das ganze Volk aus. (II Sam 6,19) Unsere Rabbinen lehrten: Brot der Armut. (Dtn 16,2) [Davon] ausgenommen sind Pudding (‫)לחלוט‬80 und Kuchen. P

P

Was lehrt es? Dass „Kuchen“ (‫ )אשישה‬ein Ausdruck für Wichtiges ist, denn es steht geschrieben: Und er verteilte an das ganze Volk […] und eine Fleischsspende (‫ )אשפר‬und einen Kuchen (‫)אשישה‬. (II Sam 6,19) R. Jochanan81 sagte: Fleischsspende (‫[ )אשפר‬ist ein Notarikon für]: Eins von sechs [Teilen] vom Rind. Kuchen (‫[ )אשישה‬ist ein Notarikon für]: Ein Sechstel eines Efa.82 P

P

Das widerspricht Samuel, denn Samuel sagte: ‫[ אשישה‬bedeutet]: Weinkrüge (‫)גרבא דחמרא‬, denn es steht geschrieben: Und die, die Weinkrüge (‫ )אשישי ענבים‬lieben. (Hos 3,1)

Kapitel 7 MidrSam 26,1

Es geschah in jener Nacht, da geschah das Wort JHWHs an Natan. (II Sam 7,4) Rab sagte: Ein tiefgründiger Rat wurde ihm in jener Nacht gegeben. R. Chanina bar Papa und R. Simon (Σίμων). R. Chanina sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zum Propheten Natan: Natan, dieser Mann, zu dem ich dich sende, ist geschickt (‫)מהיר‬83 bei seiner Arbeit (‫)במלאכתו‬. Bevor er Arbeiter (‫ )פועלים‬dingt, geh und sprich zu ihm: Du sollst mir nicht ein Haus bauen. (I Chr 17,4) Damit ihm nicht meinetwegen Erbitterung sei. R. Simon (Σίμων) sagte:

 80 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 466: ‟A paste prepared by stirring, dumpling.” 81 In bPes 36b: Rab Chanan bar Abba. 82 Arye Ben-David, Talmudische Ökonomie. Die Wirtschaft des jüdischen Palästina zur Zeit der Mischna und des Talmud, Bd. 1 (Hildesheim, New York: Olms), 344: „Epha (= Bath) = 3 Seʼa = 39,533 l.“ 83 MidrSam 26,1 hat: ‫ממהר‬: vorschnell.

II Samuel  249

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Natan: Der Mann, zu dem ich dich sende, ist ein [notorischer] Gelübdeableger. Bevor er [diesmal] ein Gelübde ablegt, geh und sage zu ihm: Du sollst mir nicht ein Haus bauen. (I Chr 17,4) Bevor es ihm aus dem Sanhedrin als Schande [angerechnent] wird. / Eine Schriftstelle sagt: Solltest du mir ein Haus bauen? (II Sam 7,5) Und eine andere Schriftstelle sagt:84 Du sollst mir nicht ein Haus bauen. (I Chr 17,4) Wie kann ich diese beiden Schriftstellen aufrecht halten? Vielmehr [so]: Du sollst mir nicht bauen (I Chr 17,4) [besagt], dass du es nicht bauen wirst. Solltest du bauen? (II Sam 7,5) [Besagt,] dass dein Sohn es bauen wird. Du würdest deine Ehre meiner Ehre voransetzen, denn erst nachdem du dir erlaubt hast, in einem Zedernhaus zu wohnen, würdest du das Haus des Heiligtums bauen. Aber Salomo, dein Sohn, setzt meine Ehre seiner Ehre voran, denn es heißt: Und im elften Jahr, im Monat Bul […] beendete er das Haus. (I Reg 6,38) Und danach: Und Salomo baute sein Haus. (I Reg 7,1) Eine andere Auslegung: Solltest du bauen? (I Chr 17,5) [Besagt,] dass du es begründest. Du sollst mir nicht bauen, (I Chr 17,4) [besagt,] dass du es nicht fertigstellst. Eine andere Auslegung:85 Du sollst mir nicht bauen, (I Chr 17,4) [besagt,] dass du es nicht baust. Solltest du bauen? (I Chr 17,5) [Besagt,] wenn nicht du [es baust], wird das Feuer nicht herabkommen,86 denn es heißt: JHWH, Gott, weise nicht das Gesicht deines Gesalbten zurück. Gedenke der Barmherzigkeiten Davids, deines Knechts. [Und als Salomo sein Gebet beendet hatte, fiel Feuer vom Himmel.] (II Chr 6,42; II Chr 7,1)  84 Vgl. PR 6. 85 Vgl. MidrSam 26,2. 86 Vgl. CantR 4,3; ExR 8,1; ExR 44,2; NumR 14,3; NumR 15,13; Tan wa-era 7; MidrPs 7,6; MidrPs 24,10; bSchab 30a; bMQ 9a; bSanh 107b.

(312) § 144 PR 2,5

250  Jalkut Schimoni R. Chelbo sagte im Namen von R. Schela: Er87 ging und brachte den Sarg Davids, seines Vaters. Er sagte vor ihm: Herr der Welten, wenn ich keine guten Taten habe, dann handle gemäß der Barmherzigkeiten Davids. Sofort kam das Feuer herab. Und wenn du [es] nicht aus dem Abschnitt hier lernst, dann ergänze ihn: Hoch preisen will ich dich, JHWH, denn du hast mich hochgezogen. (Ps 30,2) JHWH, du hast meine Seele aus der Unterwelt hochgebracht. (Ps 30,4) § 145

PR 2,6

Solltest mir ein Haus bauen? (II Sam 7,5) Denn du hast [viel] Blut (‫ )דמים‬vergossen. (I Chr 22,8) Als David solches hörte, fürchtete er sich. Er sagte: Siehe, ich habe mich untauglich gemacht, das Haus des Heiligtums zu erbauen. R. Jehuda, Sohn des R. Ilai, sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: David, fürchte dich nicht. Bei deinem Leben, es88 ist vor mir wie [das Blut von] Gazelle und Widder, daher heißt es: Ihr sollt es zur Erde gießen. (I Chr 22,8) Und [die Formulierung] „zur Erde“ ist nicht [notwendig].89 Vielmehr [bei dem Blut von] Gazelle und Widder [ist zu beachten], dass gesagt ist: Ihr sollte es zur Erde gießen wie Wasser. (Dtn 12,16)

(313)

Eine andere Auslegung: Bei deinem Leben, es90 ist vor mir wie Opfergaben [angesehen], denn es steht geschrieben: Denn du hast viel Blut [zur Erde] vergossen, vor mir. (I Chr 22,8) / Und [die Formulierung] „vor mir“ ist nicht [notwendig]. Vielmehr [bei dem Blut einer] „Opfergabe“ [ist zu beachten], dass gesagt ist: Und er soll das junge Rind vor JHWH schlachten. (Lev 1,5) Er sagte zu ihm: Wenn es denn so ist, warum sollte ich ihn91 nicht erbauen? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Weil, wenn du ihn erbaust, ist er beständig und unzerstörbar. Er sagte zu ihm: Sieh doch, [wie] schön! Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Offenbar und ersehen ist es vor mir, dass sie sündigen werden. Und ich werde meinen Zorn an ihm besänftigen und werde ihn zerstören. Sie aber werden entkommen, denn so steht [es] geschrieben:

 87 Salomo ist gemeint. 88 Das vergossene Blut, das hier im Hebräischen ein Plural ist. 89 Da es bereits „ausgießen“ heißt, woraus zu schließen ist, dass dieses Ausgießen auf die Erde geschieht. 90 Das vergossene Blut, das hier im Hebräischen ein Plural ist. 91 Den Tempel.

II Samuel  251

Über das Zelt der Tochter Zion hat er wie Feuer seinen Zorn ausgeschüttet. (Thr 2,4) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Bei deinem Leben, weil du geplant hast, ihn zu bauen: Selbst wenn dein Sohn Salomo ihn bauen wird, werde ich es deinem Namen zuschreiben: Psalm, Lied zur Einweihung des Hauses, für David. (Ps 30,1) R. Huna [sagte] im Namen von R. Jehoschua ben Levi:92 1500 Ellen grub David, um [ihn] auf das Fundament der Erde zustellen.

MidrSam 26,2

Es wird gelehrt: Es gibt drei Jungfrauen: Die menschliche Jungfrau, der jungfräuliche Boden, der jungfräuliche Maulbeerfeigenbaum. Die menschliche Jungfrau, die nie beschlafen wurde. Der jungfräuliche Maulbeerfeigenbaum: Alles, was nie beschnitten wurde. Die jungfräuliche Erde: Alles, was nie bearbeitet wurde. R. Simeon ben Gamaliel sagt: Alles, worin keine Keramik ist. Als David 1500 Ellen gegraben hatte, fand er dort Keramik; usw. wie oben geschrieben steht [§ 142 jSanh 10,2, Jalkut II Samuel].

Und ich werde dir einen93 Namen wie den Namen der Großen machen. (II Sam 7,9)

bPes 117b

Rab Josef lehrte: Das [bedeutet], dass er „Schild Davids“ genannt wird. Und ich habe einen Ort gesetzt für mein Volk94, und ich habe es eingepflanzt. (II Sam 7,10)

Dort haben wir gelernt:95 Simeon der Gerechte war [einer] der letzten [Mitglieder] der Großen Versammlung. Usw.

R. Huna bar Papa sagte:96 Es ist ein voll[ständiger] Vers, und jene, die das Meer durchquerten, haben ihn [bereits] ausgelegt:  92 MidrSam 26,2: R. Hunia im Namen von R. Simeon ben Laqisch. 93 BH: großen. 94 BH: für mein Volk, für Israel. 95 Vgl. mAbot 1,2; PRK 19,6. 96 MidrSam 26,4: Rab Huna bar Acha. Vgl. PRK 19; jTaan 4,2; jMeg 3,6; NumR 12,12; Tan naso 19; PR 5.

MidrSam 26,4

252  Jalkut Schimoni Du lenktest in deiner Huld. (Ex 15,13) Siehe, durch Verdienst der Huld. Du leitetest mit deiner Kraft. (Ex 15,13) Siehe, durch Verdienst der Tora. Wann wurde die Welt fest begründet? Als sie kamen zu deiner heiligen Wohnung. (Ex 15,13) Und ich habe einen Ort gesetzt (‫ )ושמתי‬für mein Volk. (II Sam 7,10)

bBer 7b

R. Jochanan sagte im Namen von R. Simeon ben Jochai: Jeder, der einen Ort für seine Tora festsetzt (‫)הקובע‬, dessen Feinde fallen unter ihm, denn es heißt: Und ich habe einen Ort für mein Volk gesetzt, [für] Israel, und habe es eingepflanzt. Und es wird in seiner Stätte wohnen, und es wird nicht mehr erschrecken, und die Söhne / der Tücke werden nicht fortfahren, es zu unterdrücken. (II Sam 7,10) (314)

Und es steht geschrieben: Es zu vernichten. (I Chr 17,9) Zuerst „es zu unterdrücken“ und schließlich „es zu vernichten“.

MidrSam 26,5

Wenn deine Tage voll sein werden und du mit97 deinen Vätern liegen wirst. (II

Sam 7,12)

1

R. Samuel bar Nachmani sagte:98 Vollständige Tage rechne ich dir an, ich rechne dir aber keine unvollständigen [Tage] an, denn es steht geschrieben: Die Tage, da David König über Israel war [ergeben 40 Jahre: Sieben Jahre war er König zu Hebron und dreiunddreißig Jahre zu Jerusalem]. (I Reg 2,11) Und es steht geschrieben: In Hebron war er sieben Jahre und sechs Monate König [über Juda], und in Jerusalem war er dreiunddreißig Jahre99 König. (II Reg 5,5) Was ist mit jenen [sechs Monaten], die hier überzählig sind? R. Isaak bar Qatsarta [sagte] im Namen von R. Jona: Sie waren unvollständig. Vielmehr [ist es so]: Die Schriften teilen die Ehre Jerusalem zu und zählen sie als vollständige [Tage]. R. Judan sagte: Die große Rechnung verschlingt die geringe Rechnung,  97 BH hat für ‫ עם‬ein ‫את‬. 98 Vgl. jRH 1,1. 99 Anstelle des ‫ שנה‬der BH hat der Jalkut: ‫שנים‬.

II Samuel  253

weil darin geschrieben steht: Sechs100 Monate saß Joab dort. (I Reg 11,16) Jene sechs Monate, die David vor seinem Sohn Absalom floh, wurden nicht dazugezählt. Vielmehr wurde [es] ihm durch eine Ziege gesühnt, wie einer Einzelperson.101

2

Wenn deine Tage voll sein werden. (II Sam 7,12)

§ 146

R. Samuel bar Nachmani sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu David: Die vollständigen Tage rechne ich dir an, ich rechne aber nicht die unvollständigen an. Es sei denn, dass dein Sohn Salomo das Haus des Heiligtums baut, um darin ein Opfer darzubringen. Mir sind Recht und Gerechtigkeit, die du vollbringst, lieber als alle Opfergaben. Und was bedeutet [das]? Gerechtigkeit / und Recht zu vollbringen ist erwünschter für JHWH als Opfer. (Prov 21,3)

(315)

jBer 2,1

Da ging König David. (II Sam 7,18) Steht geschrieben in § 78 [MidrPs 1,2, Jalkut I Samuel].

Es belehre uns unser Meister: Was [ist zu tun], wenn ein Mann aus Israel, den der Synagogendiener aufruft, sich hinzustellen, um in der Tora zu lesen oder vor die Lade zu treten und er nicht vorbereitet ist? Ist es [ihm] erlaubt, sich hinzustellen und zu lesen? So lehrten [es] unsere Meister: Es ist [ihm] verboten zu lesen. Warum? Damit er nicht lese und sich in der Gemeinde blamiere. Und ebenso ist es dem, der vor die Lade tritt, verboten, Angelegenheiten der Gemeinde zu prüfen, bevor er sich selbst vorbereitet hat. Es geschah (‫)מעשה‬, dass R. Aqiba, den der Synagogendiener öffentlich aufrief, sich hinzustellen und in der Tora zu lesen, nicht aufstand. Nachdem sie das Versammlungshaus verlassen hatten, begann er, die Schüler zu besänftigen (πεῖσις). Er sagte zu ihnen: Ich bin wegen des Stolzes, der über mich gekommen ist, nicht zur Toralesung aufgestanden. Sie sagten zu ihm: Und warum ist der Rabbi [tatsächlich] nicht aufgestanden? [Aqiba sagte:] Weil ich mich nicht vorbereitet hatte. Als sie dies hörten, begannen sie sich über das zu wundern, was R. Aqiba gesagt hatte, dass nämlich David gesagt hatte: Niemals habe ich vor Gott gebetet, bevor ich nicht meinen Verstand beruhigt und mich vorbereitet hatte. [Erst] danach bin ich aufgestanden und habe mein Gebet dargeboten, denn es heißt: Da ging der König David und setzte sich vor JHWH. (II Sam 7,18)  100 Der Jalkut hat anstelle des ‫ ששת‬in der BH ‫ששה‬. 101 Vgl. Lev 16,1-28, Lev 4,27-28 und Lev 4,22.

Jelamdenu

254  Jalkut Schimoni Vielmehr: Nachdem er sich selbst gesetzt und seinen Verstand [auf das Gebet] ausgerichtet hatte, erst danach [sagte er]: Wer bin ich, JHWH Gott, und wer ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast? (II Sam 7,18) TanB beres 26

Wenn er sich vergeht, werde ich ihn mit einem Stab von Menschen bestrafen. (II Sam 7,14)

Das sind Hadad102 und Reson, der Sohn des Eljada, denn es heißt: JHWH ließ ihm einen Widersacher erstehen. (I Reg 11,23) GenR 20,11103

Und mit Plagen der Menschensöhne. (II Sam 7,14) Das sind die Dämonen, Nachkommen Adams, des ersten [Menschen], denn R. Simon (Σίμων) sagte: Die gesamten hundertdreißig Jahre, die Eva sich von Adam enthielt, hatten die männlichen Geister Pollutionen ihretwegen und sie gebar von ihnen. Und die weiblichen Geister hatten von Adam [verursachte] Pullutionen und gebaren von ihm. Nach dem, der sagt, dass Hausgeister gut sind[, ist das deswegen so], weil sie mit ihm104 aufgewachsen sind. Und nach dem, der sagt, sie seien böse[, ist das deswegen so], weil sie seine Triebe kennen105. /

(316)

MidrSam 27,2

Und du hast für klein gehalten106. (II Sam 7,19) Dies in deinen Augen. (I Chr 17,17)107 R. Simon (Σίμων) sagte: [Das gleicht] einem, der seinem Gefährten etwas Kleines gemacht hat. Er sagte zu ihm: Du hast [etwas] Kleines gemacht, schließlich wirst du mir etwas Großes machen. Und du hast mich angeschaut, wie die Gestalt (‫ )כתור‬eines Menschen. (I Chr 17,17) Das ist Josef, denn es steht geschrieben: Und Josef war schön von Gestalt (‫ )תואר‬und schön von Anblick. (Gen 39,6) Erhoben. (I Chr 17,17) Erhoben bei den Propheten, das ist Mose.  102 Siehe I Reg 11,25. Reson, König von Damaskus, und Hadad lebten zur Zeit Salomos. 103 Vgl. GenR 24,6. 104 Dem Menschen. 105 Und dies ausnutzen können. 106 BH: Du hast noch für zu klein gehalten. Der Jalkut lässt das ‫ עוד‬weg. 107 I Sam 7,19 und I Chr 17,17 beginnen jeweils mit ‫ותקטן‬.

II Samuel  255

Du findest: Was hier geschrieben ist, steht [auch] dort geschrieben.108 Hier109 [ist David] „König über Israel und Juda“, und dort „König über Israel und Juda“. Hier zum Wohle, und dort zum Wohle: Wohl sei dir Israel! Wer ist wie du. (Dtn 33,29) Vor deinem Volk, das du erlöst hast. (II Sam 7,23)

Mek pischa 14

Du findest: Immer, wenn Israel verknechtet ist, ist die Schechina mit ihnen verknechtet, denn es heißt: Und sie sahen den Gott Israels, und unter seinen Füßen war [etwas] wie das Werk von Ziegeln aus Saphir. (Ex 24,10) Und wie heißt [es], nachdem sie mit ihnen erlöst war? Wie der Himmel selbst an Klarheit. (Ex 24,10) Ich habe hier nur die Bedrängnis der Gemeinde [genannt]. Woher ist die Bedrängnis des Einzelnen [zu belegen]? Weil es heißt: Er wird mich rufen, und ich werde ihn erhören. Ich bin mit ihm in der Bedrängnis. (Ps 91,15)

Und es heißt: Und JHWH war mit Josef, und er wandte ihm Huld zu. (Gen 39,21) Und es heißt: Vor deinem Volk, das du dir aus Ägypten erlöst hast, ein Volk und seine Götter. (II Sam 7,23)

R. Eliezer sagt: Das Volk trieb Götzendienst am Meer, denn es heißt: Und es überquert das Meer Bedrängnis. (Sach 10,11) Und was war das? Das war das Götzenbild des Micha. R. Aqiba sagte: Wäre die Sache nicht geschrieben, wäre es unmöglich, sie zu sagen. Die Israeliten sagten vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Dich selbst hast du erlöst.110 Geschrieben steht: Um dessentwillen (‫ )אשר‬Götter111 gegangen sind (‫)הלכו‬. (II Sam 7,23)

 108 Sowohl in II Sam 7 als auch in I Chr 17 wird dieselbe Geschichte über David überliefert. 109 Im Kontext von I Chr 17,15-27 geht es um David, der zu Gott betet. David aus dem Stamm Juda ist König über Israel. David wurde nach II Sam 2 zuerst als König über den Stamm Juda gesalbt. 110 II Sam 7,23: ‫ פדית לך‬wird gelesen: „du hast dich erlöst“.

MidrSam 27,3

256  Jalkut Schimoni Das sind Mose und Aaron. Und ein anderer Schriftvers sagt: Um dessentwillen (‫ )אשר‬Gott112 gegangen ist (‫)הלך‬. (I Chr 17,21) Und du hast dir einen ewigen Namen bereitet113. (II Sam 7,24) Steht geschrieben in § 33 [GenR 8,9114, Jalkut Josua].

Und nun, beginne und segne das Haus deines Knechtes. (II Sam 7,29) (317)

R. Jochanan sagte: / Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu David: David, ein Brunnen wird von seinem eigenen Schutt nicht voll115. Vielmehr, wenn es so ist, zieht man einen Kanal (‫)אמה‬ von einem nahen Ort [zu ihm]. Wenn du deine Hand gegen die Völker (‫ )אומות‬der Welt ausstreckst, dann wirst du gesegnet. Das ist es, was geschrieben steht: Es geschah danach, da schlug David die Philister. (II Sam 8,1)

Kapitel 8 PRE 36

Und er116 nahm (‫ )ויקח‬die Zügel (‫ )מתג‬des Eids (‫)האמה‬117 aus der Hand der Philister. P

P

(II Sam 8,1)

Weil Isaak einen Bund mit den Philistern geschlossen (‫ )שכרת‬hatte, denn es heißt: Sie sagten: Deutlich haben wir gesehen, dass JHWH mit dir war, und wir sagten: Es sei doch ein Eid (‫[ )אלה‬zwischen uns und dir]. (Gen 26,28) Was machte Isaak? Er schnitt (‫ )כרת‬eine Elle (‫ )אמה‬vom Zaumzeug (‫ )מתג‬des Esels ab, auf dem er ritt, und gab ihnen [damit ein Zeichen für den] Bund des Schwurs (‫)ברית שבועה‬. Und als David

 111 Elohim. 112 Elohim 113 BH: „Und du hast dir dein Volk Israel zubereitet, dir zum Volk für ewig, und du, JHWH bist ihr Gott geworden.“ 114 Vgl. jBer 9,1; MidrSam 16,1. 115 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 434 zu ‫חוליא‬: ‟the entrenchment around a well (increasing its capacity).“ Er verweist dann darauf, dass die Formulierung auch als Sprichwort in bBer 3b und bBer 59a benutzt wird, um auszudrücken, dass “a community cannot live on its own resources.” 116 BH: David. 117 Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. (Berlin, Göttingen: Springer, 2013), 71: „unkl[ar]; (?) bildl. Zügel des [starken] Armes i. d. Bedeutung Oberherrschaft 2S 8,1 (vgl. EWALD u.a. ALT, ZAW 54,149-152 […].“ Luther übersetzt: „dass er den Dienstzaum den Philistern aus der Hand nahm“; Zunz übersetzt: „und Dawid nahm Meteg Haamah aus der Hand der Philister.“

II Samuel  257

König war, wollte er ins Land der Philister gehen, aber er konnte [es] nicht wegen des Schwurs, bis er von ihnen das Zeichen Isaaks für den Bundes des Schwurs genommen hatte (‫)לקח‬, denn es heißt: Und er nahm die Zügel des Eids (‫ )האמה‬aus der Hand der Philister. (II Sam 8,1) [Er schlug auch die Moabiter] und maß sie118 mit der Schnur und ließ sie sich zu Boden legen119. (II Sam 8,2)

bSanh 39b

R. Jochanan sagte im Namen von R. Simeon ben Jochai: Wir haben [das Sprichwort], das die Leute sagen: Vom Wald selber kommt der Axtstiel120. Als Rab Dimi kam, sagte er: Der Schenkel stinkt von seiner Mitte. / R. Joschua ben Levi sagte: Weil sie seinen Vater und seine Mutter getötet und Rut erniedrigt hatten.

(318)

Und David machte sich einen Namen. Bei seiner Rückkehr (‫)בשובו‬121 von seinem Schlagen [Arams schlug er die Edomiter im Salztal, 18.000 Mann]. (II Sam 8,13)

§ 147

P

P

Das ist es, was die Schrift sagt: Dem Sangmeister gemäß „Lilie des Zeugnisses“, ein Flöten[lied] für David. (Ps 60,1) Und es steht geschrieben: Als er Aram Naharajim befehdete. [Als Joab umkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, 12.000 Mann.] (Ps 60,2) Als David Joab nach Aram Naharajim und nach Aram Zoba sandte, trafen sie auf Aramäer.122 Er wollte sie angreifen, sie zogen aber ihre Schutzbriefe (epistula)123 für sie hervor:  118 ‫ וימדדם‬ist ein Hapax legomenon. 119 ‫ השכם‬ist ein Hapax legomenon. 120 Übersetzung von Lazarus Goldschmidt, ‟Sanhedrin.” In Der Babylonischer Talmud. Bd. 8 (Berlin: Jüdischer Verlag, 1929-1936), 616 mit der Erklärung, dass David, der Moab schlug, von moabitischer Herkunft war. Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 2: ‟from the very woods shall it go into the hatchet (as a handle to strike the woods).ˮ Jacob Shachter, The Babylonian Talmud. Seder Nezikin. Sanhedrin. Translated into English with Notes, Glossary and Indices, ed. H. Freedman (Oxford: Soncino, 1935), 235, Anm. 11: ‟the decendant of Edom was found to be the most suitable person to reprimand them. From this narrative it appears that the Rabbis of the Talmud indentified Obadiah, the governor of Ahabʼs household, with the Obadiah of the minor Prophets.” 121 BH: ‫ בשבו‬ist ein Hapax legomenon. 122 Vgl. Tan debarim 3; MidrPs 60,1; Raschi zu Ps 60,1. 123 ‫ אסטליות‬kann auch auf das griechische Wort στήλη, „Stele“ zurückgeführt werden. In diesem Fall wäre zu übersetzen: Sie verwiesen sie [auf] ihre Stelen, d.h. die von Laban errichteten Steinmale.

MidrPs 7,5 GenR 74,15

258  Jalkut Schimoni Siehe, Zeuge ist dieser Steinhaufen und Zeugin das Steinmal[, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und dir …, dass ich nicht in böser Absicht an deinem Haus vorüberziehen werde zu dir hin oder du vorüberziehst zu mir hin an diesem Steinhaufen und an diesem Steinmal]. (Gen 31,52) Er traf auf Moabiter [und] wollte sie angreifen. Sie zogen aber ihre Schutzbriefe hervor: Du sollst Moab nicht bedrängen. (Dtn 2,9) Er überbrachte die ganze Angelegenheit David. In dieser Stunde verhielt sich David nicht wie ein König, sondern er stand auf und legte den Purpur (πορφύρα) von sich ab und [nahm] die Krone von seinem Haupt und verhüllte sich (‫ )נתעטף‬und ging zum Sanhedrin (συνέδριον), denn es heißt: Umhüllt (‫)סוגה‬124 von Lilien. (Cant 7,3) P

P

Zeugnis, wegen der Tora, die „Zeugnis“ genannt wird.125

(319)

Er sagte zu ihnen: Meine Meister, ich bin nur hierher gekommen, um zu lernen. Wenn ihr mir [aber] die Erlaubnis gebt, lehre ich [Folgendes]: Ich habe Joab nach Aram Naharajim und nach Aram Zoba geschickt, und er wollte sie angreifen. Aber sie zogen ihre Schutzbriefe hervor. Haben nicht sie die Vereinbarung / zuerst gebrochen, denn es heißt: Und er versammelte zu sich die Söhne Ammons und Amaleks. (Jdc 3,13) Sie trafen auf Moabiter [und] wollte sie angreifen. Sie zogen aber sie ihre Schutzbriefe hervor: Du sollst Moab nicht bedrängen. (Dtn 2,9) Aber sind nicht sie es, die die Vereinbarung zuerst gebrochen haben: Und er sandte Boten zu Bileam ben Beor? (Num 22,5) Wie viele Briefe (‫ )אגרות‬hat er geschrieben? Einen für die Edomiter und einen für die Moabiter. R. Chanina sagte: Einen einzigen Brief hat er geschrieben. Das ist es, was geschrieben steht: Als Joab umkehrte. (Ps 60,2) Vom Schlagen [von] Aram Naharajim und Aram Zoba. (Ps 60,2) Als Joab umkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, 12.000 Mann. (Ps 60,2) Das wiederum lehrt: [Er kehrte erst um] von den Moabitern, [dann] von den Edomitern.

 124 Das Wort ist ein Hapax legomenon. 125 Der Satz ist eine Glosse, die sich auf Gen 31,52 beziehen könnte.

II Samuel  259

Ein Flöten[lied] (‫ )מכתם‬für David. (Ps 60,1) Schläge und Aufrichtigkeit (‫)מכתם ותמות‬126 eines David.127 P

P

P

Eine andere Auslegung:128 Als Joab umkehrte und Edom schlug. (Ps 60,2) Joab sagte: Wenn wir Edom jetzt verwüsten, finden wir bei unserer Rückkehr weder Essen noch Trinken. Lassen wir sie vielmehr, bis wir Aram bezwungen haben und kehren [dann] zu ihnen zurück. [Daher] haben wir, dass geschrieben steht: Als Joab umkehrte und Edom schlug. (Ps 60,2)

TanB debarim 3

Ein Schriftvers sagt: 12.000, (Ps 60,2) und ein anderer Schriftvers sagt: 18.000. (I Chr 18,12) Vielmehr waren es zwei Kriege, einer mit 12.000 und einer mit 18.000 [Erschlagenen]. Und es geschah, David übte Recht und Gerechtigkeit (‫[ )משפט וצדקה‬seinem ganzen Volk]. (II Sam 8,15) Aber gibt es denn dort, wo Recht ist, keine Gerechtigkeit, und dort, wo Gerechtigkeit ist, kein Recht? Vielmehr, was ist Recht? In dem / Gerechtigkeit ist. Sage: Dies ist ein Kompromiss. Von hier sagte R. Jehoscha ben Qarcha: [Es ist] ein Gebot, einen Kompromiss zu schließen. Und ebenso heißt es: Wahrheit und Recht, Frieden richtet in euren Toren. (Sach 8,16) Nicht aber dort, wo Frieden [und] kein Recht, Recht [und] kein Frieden ist? Vielmehr: Was ist Recht? In dem Gerechtigkeit ist. Sage: Dies ist ein Kompromiss. Steht geschrieben in § 575 [= § 574 bSanh 6b-7a, Jalkut Zwölfprophetenbuch].

In einer Lehre wird gelehrt: Sah er129, dass ein Armer [jemandem] Geld schuldete, bezahlt er [es] ihm aus der eigenen Tasche130. [So] geschah dem einen Recht, dem er sein Geld zurückgeben ließ, und dem anderen Gerechtigkeit, indem er ihn aus seiner eigenen Tasche bezahlte.  126 Notarikon zu ‫מכתם‬. 127 Vgl. TanB debarim 3; bSota 10b; MidrPs 60,1. 128 TanB debarim 3; MidrPs 60,1. 129 David ist gemeint. 130 Wörtlich: aus seinem Haus.

bSanh 6b

(320)

260  Jalkut Schimoni [Das ist] ein Problem für Rabbi[, der sagte]: Es [heißt] doch „seinem ganzen Volk“. Sollte [dann der Vers] nicht lauten „für die Armen“? Vielmehr sagt R[abbi]: Selbst wenn er [es] ihm nicht aus eigener Tasche bezahlt hätte, wäre [es] Recht und Gerechtigkeit gewesen: Recht für den, dem er sein Geld bezahlt hat, und Gerechtigkeit für den, indem er seiner Hand Geraubtes entzieht. bSanh 49a

David übte Recht und Gerechtigkeit [an] seinem ganzen Volk. Und Joab, der Sohn der Zeruja, war über das Heer [gesetzt]. (II Sam 8,15) R. Abba bar Kahana sagte: Wenn Joab nicht Krieg geführt hätte, hätte David sich nicht mit der Tora beschäftigt. Und wenn David sich nicht mit der Tora beschäftigt hätte, hätte Joab nicht Krieg geführt. Was ist der Grund [für]: David übte Recht und Gerechtigkeit [an] seinem ganzen Volk? (II Sam 8,15) Dass [er] Joab, Sohn der Zeruja, über das Heer [gesetzt hatte]. Und was ist der Grund [für] Und Joab, der Sohn der Zeruja, war über das Heer [gesetzt]? (II Sam 8,15) Dass David Recht und Gerechtigkeit[an] dem ganzen Volk übte.

TanB schoftim 3

Und ebenso heißt es:131 Richter (‫ )שופטים‬und Amtsleute sollst du dir einsetzen. (Dtn 16,18) „Richter“, das sind die Richter (‫)דיינים‬. „Amtsleute“, das sind die Versorger (πρόνοος), die die Versammlung leiten. R. Eliezer sagt: Wenn kein Amtsmann, dann auch kein Richter. Wieso? Wenn ein Mensch im Gerichtshaus wegen [Schulden an] seinem Gefährten verurteilt wird, hat der Richter, wenn es keinen Amtsmann gibt, der sein Geld erhebt, wenn er vom Gericht weggeht, keine Möglichkeit, ihm etwas anzuhaben. Vielmehr: Wenn es so ist, übergibt er ihn dem Amtsmannes und der Amtsmann erhebt sein Geld.

(321)

Und ebenso sagte R. Eleazar ben Pedat: Wenn der Joab als Amtsmann nicht gewesen wäre, hätte David nicht [das] Recht ausüben können. Denn so heißt es: Und es geschah, David übte Recht und Gerechtigkeit [an] seinem ganzen Volk. Und Joab, Sohn der Zeruja, / war über das Heer [gesetzt]. (II Sam 8,15) Aber waren David und Joab denn [beide] Richter?

 131 Vgl. Tan schoftim 2.

II Samuel  261

Vielmehr: Jeden, der nicht auf den Richter hörte, übergab man Joab, und er erhob sein Geld gegen seinen Willen. Und so sagt Ijob [es]: Vater war ich den Armen […], und ich zerbrach den Kiefer des Übeltäters. (Ijob 29,16-17) Und Abjatar über die Kreti und über die Pleti.132 (II Sam 8,18)

bBer 3b-4a

Das sind die Urim und Tummim.133 Und warum wird als ihr Name [hier] „Kreti und Pleti“ angegeben? „Kreti (‫“)כרתי‬, weil sie ihre Worte schneiden (‫;)כורתים‬ „Pleti (‫“)פלתי‬, weil sie in ihren Worten wunderbar sind (‫)מופלאים‬. Und Joab war Heerführer des Königs. (I Chr 27,34) Ahitofel, dieser war Berater. Und so heißt es: Und der Rat Ahitofels, den er in jenen Tagen gab, war, als ob man Gott in der Sache befragt hätte. (II Sam 16,23) Benaja, Sohn des Jojada. (II Sam 8,18) Das ist der Sanhedrin (συνέδριον). Kreti und Pleti. (II Sam 8,18) Das sind die Urim und Tummim. Und danach [galt]: Und Joab war Heerführer des Königs. (I Chr 27,34) Und die Söhne Davids waren Priester. (II Sam 8,18)

bNed 62a

Rabba sagte: Es ist einem Gelehrtenschüler erlaubt zu sagen: Ich bin ein Gelehrtenschüler, behandelt mir meinen Fall zuerst, denn es steht geschrieben:134 Und die Söhne Davids waren Priester. (II Sam 8,18) Wie der Priester den Anteil zuerst nimmt, so nimmt der Schüler eines Weisen den Anteil zuerst. Woher haben wir [den Beleg] für den Priester? Weil geschrieben steht: Und du sollst ihn heilig halten[, denn er opfert die Speise deines Gottes]. (Lev 21,8)

Kapitel 10 Da sagte David: Ich will Hanun, dem Sohn Nahaschs, Gunst erweisen. (II Sam 10,2)  132 BH von II Sam 8,17-18: „Zadok, der Sohn Ahitubs und Ahimelech, der Sohn Abjatars, waren Priester. Seraja war Schreiber; Benaja, der Sohn Jojadas war über die Kreti und Pleti gesetzt. Auch die Söhne Davids sind Priester gewesen.“ 133 Vgl. bSanh 16b. 134 In II Sam 8,17 wird erst der Schreiber Seraja, dann erst werden in II Sam 8,18 die Söhne Davids als Priester genannt.

TanB wa-jera 25

262  Jalkut Schimoni R. Berekhja sagte im Namen von R. Eleazar ben Pedat:135 Welche Gunst hat denn Nahasch David erwiesen, dass er sagte: So wie sein Vater mir Gunst erwiesen hat? (II Sam 10,2)

(322)

Vielmehr: Als David von Saul floh, ging David und das ganze Haus seines Vaters zu den Söhnen Moabs. Er sagte zu ihnen: Nehmt das Haus [meines] Vaters auf, denn es heißt: Und er brachte sie / vor den König Moabs. (I Sam 22,4) Und er sagte:136 Möge doch mein Vater und meine Mutter [bei euch] wohnen. (I Sam 22,3)

Sie nahmen sie auf. Und nachdem David hinausgezogen war, stand der König von Moab auf und tötete seinen Vater und seine Mutter und die Brüder Davids, und von ihnen blieb nur einer übrig, denn es heißt: Bei Juda Elihu von den Brüdern Davids. (I Chr 27,18) Dass von ihnen nur einer übrig blieb. Und er floh vom König Moabs und ging zu Nahasch, dem König der Söhne Ammons.137 Da sandte der König Moabs und sagte zu Nahasch: Kam vielleicht einer von den Brüdern Davids zu dir? Er sagte zu ihm: Nein. Und er bewachte ihn, bis David kam. Deshalb sagte David: Ich will Hanun, dem Sohn Nahaschs, Gunst erweisen. (II Sam 10,2) Als die Abgesandten Davids zu Hanun kamen, sagten die Fürsten der Söhne Ammons zu ihnen: Was ist das? Ehrt etwa David deinen Vater deinetwegen? (II Sam 10,3) Vertrau David nicht! Warum? Weil der Heilige, gepriesen sei er, in seiner Tora geschrieben hat: Ein Ammoniter und Moabiter soll nicht [in die Gemeinde JHWHs] kommen. (Dtn 23,4) Und es steht geschrieben: Du sollst nicht ihren Frieden suchen. (Dtn 23,7) Der Heilige, gepriesen sei er, hat ihn unseretwegen verwarnt, und er hat die Worte seines Gottes zunichte gemacht. [Kommen sie] nicht, um die Stadt auszuforschen? (II Sam 10,3) Sofort: Nahm Hanun die Knechte Davids und ließ [den Bart halb] abscheren. (II Sam 10,4) Und der Geist des Heiligen schrie: Hanun ist ein Frevler. Deinen Freund und den Freund deines Vaters sollst du nicht im Stich lassen. (Prov 27,10)

 135 Vgl. Gen Rabbati 26; Raschi zu I Sam 24,4; Raschi zu II Sam 10,2; MidrPs 7,5. 136 BH: zum König von Moab: Möge ausziehen. 137 Vgl. NumR 14,1; Raschi zu II Sam 10,2.

II Samuel  263

Sei stark und lass uns stark sein. (II Sam 10,12) Steht geschrieben in § 5 [bBer 32b, Jalkut Josua].

Und Schobach, der Heeresfürst. (II Sam 10,16)

bSota 42b

Des Königs der Söhne Ammons. Geschrieben steht „Schobach“, und es steht geschrieben: Schofach. (I Chr 19,16) Rab Samuel: Der eine sagte: Sein Name ist Schofach. Und warum ist sein Name Schobach (‫?)שובך‬ Weil er138 [groß] wie ein Taubenschlag (‫[ )שובך‬erschien]. Und der andere sagte: Schobach ist sein Name. Und warum ist sein Namen Schofach (‫?)שופך‬ Weil jeder, der ihn sieht, sich [aus Angst] wie ein Wasserkrug ergießt (‫)נשפך‬.

Kapitel 11 Und es geschah zur Zeit des Abends, als David von seinem Lager aufstand. (II

§ 148

Sam 11,2)

§ 147139

Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Nie soll ein Mensch sich selbst in Versuchung (‫ )נסיון‬bringen, denn siehe, David brachte sich selbst in Versuchung und strauchelte. Er sagte vor ihm: Herr der Welt, weshalb sagt man „Gott Abrahams, Gott Isaaks und Gott Jakobs“, und [weshalb] sagt man nicht „Gott Davids“? Er sagte zu ihm: Jene wurden von mir geprüft (‫)מנסו‬ und du wurdest nicht von mir geprüft (‫)מנסת‬. Er sagte vor ihm: Herr der Welt, / Erprobe mich, [JHWH] und prüfe mich (‫)ונסי‬. (Ps 26,2) Er sagte zu ihm: Ich werde dich prüfen, und ich werde dir etwas zugestehen, denn ich habe jene140 nicht wissen lassen[, wie ich sie prüfen werde]. Dich aber lasse ich wissen, dass ich dich mit einer Sache der Unzucht prüfen werde. Sofort geschah es zur Zeit des Abends, als David von seinem Lager aufstand. (II Sam 11,2)

bSanh 107a

Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Er hatte das Lager der Nacht in ein Lager des Tages verwandelt. Und ihm entschwand die Halacha.

 138 Wörtlich: [sein] Gemachtsein. 139 Der Erstdruck verwendet die Zählung § 147 doppelt. 140 Abraham, Isaak und Jakob, als sie geprüft wurden.

(323)

264  Jalkut Schimoni R. Jochanan sagte:141 Ein kleines Glied gibt es beim Menschen. Wenn man es sättigt, hungert es, und wenn man es hungern lässt, ist es satt. Und wir haben, dass geschrieben steht: Er erging sich auf dem Dach [des Hauses] des Königs. (II Sam 11,2) Batscheba wusch ihr Haupt hinter einem Vorhang. Da kam Satan in Gestalt eines Vogels. Er142 zielte [mit einem Pfeil auf den Vogel und] bewirkte dadurch, dass [der Vorhang] sie enthüllte und sie sichtbar wurde. Sofort schickte David Boten143 zu der Frau. (II Sam 11,3) Und wir haben, dass geschrieben steht: Du hast mein Herz erprobt, hast nachts heimgesucht. Hast du mich geläutert, wirst du nichts finden. Ich habe mir vorgenommen (‫)זמותי‬, [dass] mein Mund sich nicht vergehe. (Ps 17,3)

Wäre dem [doch] ein Maulkorb (‫ )זממא‬auf den Mund gefallen, der mich hasst,144 und hätte er doch kein Wort gesagt! P

bSanh 69b

P

Ist das nicht Batscheba, die Tochter von Eliam, die Frau des Hetiters Urija? (II Sam 11,3)

Woher haben wir, dass [man in] früheren Generationen mit acht Jahren zeugungsfähig war? Weil geschrieben steht: Ist das nicht Batscheba, die Tochter von Eliam, die Frau des Hetiters Urija? (II Sam 11,3) Und es steht geschrieben: Eliam, der Sohn des Ahitofel, des Giloni. (II Sam 23,34) Und es steht geschrieben: Er sandte [ihn] in die Hand des Propheten Natan und nannte seinen Namen Jedidja. (II Sam 12,25)

Und es steht geschrieben: Es geschah nach zwei Jahren145, da hatte Absalom Schafscherer. (II Sam 13,23) Und es steht geschrieben: Und Absalom floh und ging nach Geschur, und er war dort drei Jahre. (II Sam 13,38) Und es steht geschrieben: Und Absalom wohnte zwei Jahre in Jerusalem. (II Sam 14,25)  141 Vgl. bSuk 52b. 142 David ist gemeint. 143 Für „Boten“ hat BH: ‫וידרש‬. 144 David hasst sich selbst dafür, dass er sich die Prüfung gewünscht und nicht bestanden hat. 145 Nach Salomons (= Jedidjas) Geburt.

II Samuel  265

Und es steht geschrieben: Und es geschah am Ende von vierzig Jahren, da sagte Absalom zum König. (II Sam 15,7) Und es steht geschrieben: Ahitofel sah, dass sein Rat nicht zur Ausführung kam. Da sattelte er den Esel, erhob sich und ging zu seinem Haus und in seine Stadt. Und er wies sein Haus an146 und erhängte sich. (II Sam 17,23) Und es heißt: Männer des Blutes und Betruges sollen nicht die Hälfte ihrer Tage leben. (Ps 55,24) Und es wird gelehrt: Alle Jahre des Edomiters Doeg waren nur vierunddreißig und des Ahitofel nur dreiunddreißig. Damit / sind es dreiunddreißig [Lebensjahre von Ahitofel]. Ziehe sieben [Jahre] ab, die Salomo [alt war]147, bleiben [für Ahitofel] 26 [Jahre]. Ziehe zwei für die drei Schwangerschaften ab, so findet sich, dass jeder einzelne mit acht gezeugt hat.148

(324)

Woher [ist das zu belegen]? Vielleicht haben beide149 mit jeweils sechs150 [Jahren] gezeugt und Batscheba gebar mit sechs, denn eine Frau ist gebärfreudig151. Du sollst wissen, dass sie vor [der Ehe mit David] schon ein Kind hatte. [Dies] ist vielmehr von hier [zu belegen]:152 Er war vierzig Jahre alt. (Jos 14,7) Denn es steht geschrieben in § 23 [bSanh 69b, Jalkut Josua].

Stellt Urija nach vorn, nahe dem [stärksten] Kampf. (II Sam 11,15)

 146 Wie sie sich nach seinem Tod verhalten sollten. 147 Als Ahitofel Selbstmord beging. 148 Jacob Shachter, The Babylonian Talmud. Seder Nezikin. Sanhedrin. Translated into English with Notes, Glossary and Indices, ed. H. Freedman (Oxford: Soncino, 1935), 471 Anm. 3: “For Ahitopel begat Eliam (ii), Eliam begat Bath Sheba (i), and Bat Sheba begat Jedidiah, i.e. Solomon (iii). Now even allowing only seven month for each pregnancy, these three must have taken nearly two years (Rashi tries to prove that it would take exactly two years, by allowing an additional month in each case for pre-conception menstruation and purification; but this is difficult, and it is preferable to assume with Tosaf. that the two years are approximate). Thus twenty four years are left for the three generations, giving eight years for each: Ahitopel must have been eight years at the conception of Eliam; Eliam eight years at the conception of Bath Sheba; Bath Sheba eight years at the conception of Solomon.” 149 Ahitofel und Eliam. 150 Nach bSanh 69b: jeweils im neunten. 151 ‫משום שאתתא בריא היא‬ 152 In bSanh 69a wird die Interpretation entwickelt, dass mit den Zahlen nicht Lebensjahre, sondern der Reifegrad bzw. die Weisheit einer Person angegeben wird.

TanB mas՚e 9

266  Jalkut Schimoni So schrieb David Joab, und er machte [es] so und er wurde getötet.153 Alle Heerführer versammelten sich bei Joab, denn es heißt: Urija, der Hetiter. Alle siebenunddreißig. (II Sam 23,39) Er zeigte ihnen die Schrift. Und deshalb steht geschrieben: Und was mir Joab, der Sohn der Zeruja, angetan hat. (I Reg 2,5)

Kapitel 12 bSuk 52b

Da kam ein Wanderer zu dem reichen Mann, und den reute es, von seinem Kleinvieh und von seinem Rind zu nehmen, um es für den Gast zuzubereiten, der zu ihm gekommen war. Und er nahm das Lamm des armen Mannes und bereitete es für den Mann, der zu ihm gekommen war. (II Sam 12,4) Rabba sagte: Zu Beginn nennt er ihn „Wanderer“ und am Schluss nennte er ihn „Gast“ und danach nennt er ihn „einen Mann“.

MidrPs 3,4

Das Lamm soll er vierfach bezahlen. (II Sam 12,6) R. Jehuda bar Chanina sagte:154 Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu David: Du hast Ehebruch begangen (‫ )נאפת‬mit einer, sechzehn [deiner Frauen] werden Ehebruch begehen (‫)נואפות‬. Du hast einen ermordet, sechzehn werden dir ermordet werden. „Vierfach“: Vier mal vier, das sind sechzehn. Steht geschrieben in § 121 [bJoma 22b, Jalkut I Samuel].

bSanh 18a/19b

Und ich gab dir das Haus deines Herrn. (II Sam 12,8)

(325)

Dort haben wir gelernt: Man heiratet nicht die Witwe eines Königs. / R. Jehuda sagte: Der König darf die Witwe eines Königs heiraten, denn so finden wir es bei David, der die Witwe Sauls geheiratet hat, denn es heißt: Und ich gab dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn an deinen Busen. (II Sam 12,8)

Sie sagten [zu ihm]: Die Frauen, die aus dem Haus des Königs [Saul für David] geeignet waren.

 153 Vgl. Tan mas՚e 12; NumR 23,13. 154 Vgl. SDtn § 26.

II Samuel  267

Und wer sind sie? Merab und Michal. Warum hast du das Wort JHWHs verachtet? (II Sam 12,9) R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Jeder, der sagt, David habe gesündigt, der irrt sich explizit, denn es heißt: David hatte Erfolg (‫ )משכיל‬auf all seinen Wegen und JHWH war mit ihm. (I Sam 18,14) Ist es möglich, dass eine Sünde in seine Hand kam, wo doch die Schechina (‫)שכינה‬ mit ihm war? Vielmehr, wie halte ich aufrecht: Warum hast du das Wort JHWHs verachtet? (II Sam 12,9) Weil er [es] tun wollte und nicht tat. Rab sagte: [Rabbi,] der von David abstammt, wendete es zu einem Verdienst Davids: Es heißt ja: Warum hast du das Wort JHWHs verachtet, das Übel zu tun? (II Sam 12,9) Dieses Übel unterscheidet sich von allen Übeln in der Tora. Denn bei allen Übeln, dies [es] in der Tora gibt, steht geschrieben: „Er tat das Übel“. Und hier steht: „Zu tun“. [Das bedeutet:] Dass er [es] tun wollte und nicht tat. Den Hetiter Urija hast du mit dem Schwert erschlagen. (II Sam 12,9) Du hättest ihn durch den Sanhedrin (συνέδριον) richten müssen, und der hat ihn nicht gerichtet. Und seine Frau hast du dir zur Frau genommen (‫)לקחת‬. (II Sam 12,9) „Nehmen“ (‫ )לקוחין‬gibt dir [ein Recht] auf sie.155 P

P

Denn R. Samuel bar Nachmani sagte: Jeder, der in den Krieg Davids auszog, stellte seiner Frau einen geschriebenen Scheidebrief aus, denn es heißt: Und [diese] zehn Milchkäse bring dem Anführer der Tausend[schaft, und deine Brüder befrage mach ihrem Wohlergehen und nimm eine Bürgschaft von ihnen mit]. (I Sam 17,18)

Was meint: Nimm eine Bürgschaft von ihnen (‫ )ערובתם‬mit? (I Sam 17,18) Rab Josef lehrt: Dinge, die er und sie untereinander vereinbaren (‫)דברים המעורבים בינו לבינה‬. Und ihn hast du durch das Schwert der Söhne Ammons getötet. (II Sam 12,9)

 155 Vgl. Dtn 24,1.

bSchab 56a

268  Jalkut Schimoni Siehe, es ist für dich wie ein Schwert der Söhne Ammons: Wie du für das [Töten durch ein] Schwert der Söhne Ammons nicht bestraft werden kannst, so kannst du auch wegen Urija, dem Hetiter, nicht bestraft werden. Was ist der Gund? Er rebellierte gegen das Königtum, denn er sagte zu ihm: Mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn sind auf dem Feld.156 (II Sam 11,11) Abaje sagte: Wenn du David[s Leben] überprüfst, so findest du an ihm keine Sache, außer:157 in der Sache des Hetiters Urija. (I Reg 15,5) bQid 43a

Unsere Lehrer lehrten: Wer seinem Gesandten sagt: Geh und töte jene Person, der ist schuldig und sein Gesandter ist frei. Schammai der Ältere sagt im Namen des Propheten Haggai: Sein Gesandter ist schuldig, denn es heißt: Und ihn hast du mit dem Schwert der Söhne Ammons getötet. (II Sam 12,9) Und jener, siehe, er ist für dich wie das Schwert der Söhne Ammons. Wie du für das [Töten durch ein] Schwert der Söhne Ammons nicht bestraft werden kannst[, so kannst du auch wegen Urija, dem Hetiter, nicht bestraft werden]. /

(326) § 148

MidrPs 4,2

Auch hat JHWH deine Sünde weggenommen, und158 du wirst nicht sterben. (II Sam

12,13)

R. Jochanan sagte: Über drei Dinge grämte sich David, worüber der Heilige, gepriesen sei er, ihn tröstete. Und diese sind es: Über das Haus des Heiligtums, als er so sprach: Wenn ich meinen Augen Schlaf gebe […], bis ich den Ort finde. (Ps 132,4-5) Da tröstete ihn darüber der Heilig, gepriesen sei er, und er fand den Ort, denn es heißt: Da sagte David: Dieses ist das Haus [JHWHs], des Gottes. (I Chr 22,1) Und [noch] einmal: Wegen der Frau des Hetiters Urija, denn die Israeliten sprachen anzüglich über ihn: Ist es möglich, dass David, der das Lamm entwendete und den Hirten tötete und veranlasste, dass Israel durch das Schwert fiel, Rettung (‫)תשועה‬ zuteil wird? Es gibt keine Rettung (‫ )ישועתה‬für ihn durch Gott. Sela. (Ps 3,3)

 156 Sie haben Davids Befehl missachtet, nach Hause zu gehen. 157 Der Vers lautet: Er war nicht gewichen von allem, was er ihm geboten hatte,] nur. 158 Fehlt in BH.

II Samuel  269

Doch er tröstete ihn und sagte zu ihm: Auch hat JHWH deine Sünde weggenommen, und du wirst nicht sterben. (II Sam 12,13) Und ein drittes Mal, als die Israeliten sagten: Was meint David, dass das Königtum vom Sohn der Batscheba abhängt? Und der Heilige, gepriesen sei er tröstete ihn diesbezüglich und sagte: Siehe, ein Sohn wird dir geboren159 […] und160 Salomo soll sein Name sein. (I Chr 22,9) R. Jehuda sagte: Sind nicht alle Söhne geboren? Was [bedeutet]: Siehe, ein Sohn wird dir geboren? (I Chr 22,9) Dich von deiner Schuld161 durch den Propheten Natan zu heilen, denn es heißt: Er sandte durch den Propheten Natan, und er nannte seinen Namen Jedidja. (II Sam 12,25)

Da tröstete David Batscheba, seine Frau, und er ging zu ihr. (II Sam 12,24)

bMQ 15b

Dem Trauernden ist es verboten, sich des Bettes zu bedienen. Woher haben wir das? Weil geschrieben steht: [Da tröstete David Batscheba, seine Frau,] und er ging zu ihr und schlief mit ihr. (II Sam 12,26)

Folglich war es vorher verboten. Er nannte seinen Namen Jedidja (‫)ידידיה‬. (II Sam 12,25) Der Geliebte (‫)ידיד‬, Sohn des Geliebten soll kommen. Und der Geliebte soll dem Geliebten in dem Anteil des Geliebten [den Tempel] bauen, und die Geliebten werden dadurch gesühnt werden.162 P

„Der Geliebte soll kommen“. Das ist Salomo, denn es heißt: Er sandte durch den Propheten Natan, und er nannte seinen Namen Jedidja. (II Sam 12,25)

„Sohn des Geliebten“. Das ist Abraham, denn es heißt: Was gehört meinem Geliebten in meinem Haus? (Jer 11,15) „Und soll bauen der Geliebte“. Das ist das Haus des Heiligtums, denn es heißt: Wie lieblich sind deine Wohnungen. (Ps 84,2) „Dem Geliebten“. Das ist der Heilige, gepriesen sei er, denn es heißt: Ich will meinem Geliebten singen. (Jes 5,1)  159 Schreibfehler im hebr. Text: ‫ נולך‬statt .‫נולד‬ 160 BH: ‫כי‬, denn. 161 ‫ בעיי‬mit Hyman/Schiloni, JS zu II Samuel, 326 Anm. 13 gelesen als ‫העויה‬. In MidrPs 4,2: ‫חטא‬. 162 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 564.

§ 149

bMen 53a-b

270  Jalkut Schimoni „Auf dem Anteil des Geliebten“. Das ist Benjamin, denn es heißt: Der Liebling (‫ )ידיד‬JHWHs wird darauf in Sicherheit wohnen. (Dtn 33,12) „Und die Geliebten (‫ )ידידים‬werden dadurch gesühnt werden“. Das sind die Israeliten, denn es heißt: Ich habe die Geliebten (‫ )ידידות‬meiner Seele in die Faust seiner163 Feinde. (Jer 12,7) / P

(327)

MidrSam 27,4

P

Und er nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupt. Und ihr Gewicht war ein Kikar Gold und Edelstein, und sie war auf dem Haupte Davids. (II Sam 12,30) Hat sie ihm nicht den Kopf [optisch] verkleinert164? R. Huna im Namen von R. Josef: Ein Edelstein war an ihr, schöner als ein Kikar Gold. Und das ist vergleichbar [mit]: Mordechai ging vom König weg [in königlichen Kleidern mit einer großen goldenen Krone]. (Est 8,15) R. Chijja bar Jose sagte: Ihr Wert war [jeweils] doppelt [so groß].

Kapitel 13 Jonadab, Sohn Schimas. (II Sam 13,3) Steht geschrieben in § 3 [Mek jitro amalek 1, Jalkut Josua]. bSanh 21a

Sprich doch zum König, denn er wird mich nicht zurückweisen. (II Sam 13,13) Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Tamar war die Tochter einer schönen [aber David nicht angetrauten] Frau165, denn es heißt: Sprich doch zum König, denn er wird mich nicht von dir zurückweisen. (II Sam 13,13) Und sollte es dir in den Sinn kommen [zu sagen], sie sei die Tochter von [legitim] Verheirateten gewesen, wie hätte seine Schwester ihm dann [zur Heirat] erlaubt sein können? Was [geschah]? Und Amnon hatte einen Freund, dessen Name war Jonadab, Sohn Schimas, ein Bruder Davids. (II Sam 13,3) Und Jonadab sagte zu ihm: Leg dich auf dein Bett166 und stelle dich krank. (II Sam 13,5)  163 Israels. 164 Im Text ‫ ;פותחת‬übersetzt nach MidrSam 27,2, das ‫ פוחתת‬aufweist. 165 Wörtlich: „von schöner Gestalt“.

II Samuel  271

Und sie nahm die Pfanne und goss167 vor ihm aus. (II Sam 13,9) Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Sie machte ihm eine Art Pfann[kuchen] (τήγανον). Amnon hasste sie [mit] großem Hass. (II Sam 13,15) Aus welchem Grund? R. Isaak sagte: Ein Haar umwickelte sich an ihm und verursachte einen Penisbruch168. Wirklich? Hat nicht Rabba dargelegt: Was [bedeutet, dass] geschrieben steht: Dein Name zog hinaus169 bei den Völkern (‫ )בגוים‬wegen deiner Schönheit. (Ez 16,14) Dass die Töchter Israels weder in der Achsel noch an der Scham [Haare] hatten. Vielmehr sage: Sie umwickelte ein Haar an ihm und verursachte einen Penisbruch. Und sage nicht, dass Tamar anders war, weil sie die Tochter einer schönen [nichtisraelitischen] Frau war. [Denn] sofort streute Tamar sich / Asche auf ihr Haupt, und das Ärmelkleid, das sie anhatte, zerriss sie. (II Sam 13,19)

(328)

Ein Tanna [lehrte] im Namen von R. Jehoscha ben Qarcha: In jener Stunde errichtete sie einen hohen Zaun: Wenn den Töchtern von Königen so [geschieht], um wie viel mehr den Töchtern von gewöhnlichen (ἰδιώτης) Leuten. Und wenn den Sittsamen so, um wie viel mehr den Schamlosen. Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: In jener Stunde erließen sie die Verordnung gegen das Zusammensein mit einer Unverheirateten. Unsere Lehrer lehren: EINE LIEBE, DIE VON EINER SACHE ABHÄNGT, HÖRT SCHLIEßLICH AUF, SO DIE LIEBE VON AMNON UND TAMAR. UND JEDE LIEBE, DIE NICHT VON EINER SACHE ABHÄNGT, HÖRT NIEMALS AUF, SO DIE LIEBE VON DAVID UND JONATAN.

mAbot 5,16

Absalom redete nicht mehr mit Amnon, weder im Bösen noch im Guten. (II Sam

GenR 84,9

13,22)

 166 BH: ‫משכבך‬, dein Lager. 167 Die für Amnon zubereitete Mahlzeit. 168 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1617: “one whose canal is mutilated.” 169 Meint: Dein Ruhm breitete sich aus.

272  Jalkut Schimoni R. Acha bar Zeʼira sagte: Aus der Schande der Stämme lernt man ihr Lob: [Auch:] David redete nicht mehr mit Absalom, weder im Bösen noch im Guten. Denn was in [seinem] Herzen [war], blieb in [seinem] Herzen. Nur hier [heißt es]: Sie vermochten nicht, in Frieden mit ihm zu reden. (Gen 37,4) Denn was im Herzen [war], sprach er nicht aus170. bMQ 21a

Da stand König David171 auf, und er nahm seine Kleider und zerriss sie. (II Sam 13,31)

Rami bar Abba sagte: Woher [ist zu belegen], dass das Einreißen stehend [zu geschehen hat]? Weil geschrieben steht: Und Ijob stand auf und zerriss sein Obergewand. (Ijob 1,20) Vielleicht war es eine zusätzliche Sache, die er tat. Solltest du [es] nicht so sagen: [Zuerst] schor er sich das Haupt. (Ijob 1,20) Ebenso [sollten alle anderen verfahren]. Vielmehr ist [das Einreißen von Kleidung] von hier [zu belegen]: Da stand König David auf, und er nahm seine Kleider und zerriss sie. (II Sam 13,31) Vielleicht war es aber auch hier eine zusätzliche Sache, die er tat. Solltest du [es] nicht so sagen: [Zuerst] legte er sich auf die Erde. (II Sam 13,31) Ebenso [sollten alle anderen verfahren]. Und wird [es nicht auch so] gelehrt: Schläft [jemand] auf dem Bett ein, auf dem Stuhl, auf der Bank oder auf dem Boden oder auf einem Urnarium172[, hat er seiner Pflicht nicht genügt]. Die größte von all diesen [Übertretungen] ist, [so] sagen sie, [wenn] er auf dem Boden geschlafen hat, [denn dann] hat er seiner Pflicht [der Totenehrung] nicht genügt.

(329)

R. Jochanan sagte: Weil er nicht [den Brauch] des Bettwendens173 vollzogen hat. / Er sagte zu ihm: [Das bedeutet, dass David lag] als [läge er] auf der Erde.

bMQ 22b

Und es gibt kein Anfassen [von etwas] bei weniger als einer Handbreite.174

 170 Wörtlich: war nicht im Mund. 171 Fehlt in BH, das danach hat: ‫ויקרע את בגדיו‬. 172 Einem Podest, auf dem Gefäße abgestellt werden. 173 Siehe bMQ 15a; Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 659: “the lowering of the couch in mourning […] a mourner is bound to have his couch lowered.”

II Samuel  273

Kapitel 14 Da schickte Joab nach Tekoa und ließ von dort eine weise Frau holen (‫ )ויקח‬und sagte zu ihr: Tue so als trauertest du[, lege Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl]. (II Sam 14,2)

bMQ 15a-b

Von hier [ist zu belegen], dass dem Trauernden das Waschen [der Kleider] verboten ist. Dem Trauernden ist [zudem] das Baden verboten, denn es steht geschrieben: Salbe dich nicht mit Öl. (II Sam 14,2) Denn das Baden ist im Salben inbegriffen. Weshalb Tekoa?

bMen 85b

R. Jochanan sagte: Weil sie häufig Olivenöl benutzten, wurde Weisheit bei ihnen gefunden. Und diese sind die Dinge, die die Lehre [im Gedächtnis] stärken175: Das häufige Benutzen von [Oliven]Öl.176

bHor 13b

Usw.

Kapitel 15 Und es geschah, am Ende von vierzig Jahren sagte Absalom zum König. (II Sam 15,7)

R. Nehorai sagt im Namen von R. Simeon:177 „Am Ende von vierzig Jahren“, da sie sich einen König erbaten, das ist das Jahr elf des Sehers Samuel. Von hier kannst du errechnen, dass Salomo zwölf Jahre alt war,178 als er König wurde, denn es heißt: Er sandte durch den Propheten Natan, und er nannte seinen Namen Jedidja. (II Sam 12,25)

In jenen Zeitabschnitt [fallen folgende Begebenheiten]:179

 174 Vgl. bSuk 32b; bNid 26a. Kleidungsstücke müssen mindestens eine Handbreit im Trauerfall eingerissen werden. 175 Wörtlich: die Gelerntes wieder herstellen. 176 Der Abschnitt fehlt in allen Drucken. 177 Vgl. bNazir 5a; bTer 14b; jSota 1,8; NumR 9,24; bTem 15a. 178 Vgl. SDtn § 357. 179 Vgl. bSanh 69b.

SO 14

274  Jalkut Schimoni Und es geschah danach. Und Absalom, der Sohn Davids, hatte eine Schwester. (II Sam 13,1)

Am Ende von zwei Jahren.180 Siehe [das sind] zwei Jahre.

Und Absalom floh und ging weg. Und er wohnte181 drei Jahre in Geschur. (II Sam 13,35) Siehe, [das sind] fünf Jahre. (330)

Und Absalom wohnte zwei Jahre in Jerusalem. (II Sam 14,28) / Siehe, [das sind] sieben Jahre. / Und es war eine Hungersnot in den Tagen Davids, drei Jahre [lang]. (II Sam 21,1) Siehe, [das sind] zehn Jahre. Und sie durchstreiften das Land182, und sie kamen [nach] Jerusalem, am Ende von neun Monaten und zwanzig Tagen. (II Sam 24,8) Siehe, [das sind] elf Jahre. Am Ende des ersten Jahres setzte David die priesterlichen und levitischen Wachen ein, denn es heißt: Im vierzigsten Jahr des Königs183 Davids wurden sie gemustert. (I Chr 26,31)

bNazir 4b-5a

Es wird gelehrt: R. Meir sagt:184 Absalom war ein unbefristeter Nasiräer und schnitt einmal in zwölf Monaten die Haare, denn es heißt: Und es geschah am Ende der Tage [eines Jahres]185 (‫)ימים לימים‬, dass er das Haar schnitt. (II Sam 14,26) Und man lehrt [die Bedeutung von] „Tage Tage“ (‫ )ימים ימים‬von den Häusern einer ummauerten Stadt.186 P

P

R. Nehorai sagt: [Absalom] schnitt das Haar einmal in dreißig Tagen. Was ist der Grund [dafür]? Der Körper der Priester, weil [deren Haar nach dreißig Tagen] beschwerlich wird.187 Auch hier gibt es eine Beschwerlichkeit. R. Jose sagt:

 180 Siehe II Sam 13,23: Es war nach zwei Jahren. 181 BH: ‫וילך גשור ויהי שם‬. 182 BH: das ganze Land. 183 BH: des Königtums. 184 Vgl. tSota 3,16; NumR 9,24; Tan beschallach 12; MidrSam 27,5. 185 ‫מקץ ימים לימים‬, hier verstanden als: am Ende von Tagen [eines Jahres] zu dem [Anfang] der Tage [eines nächsten Jahres]. 186 Siehe Lev 25,29 und die Diskussion in bNazir 5a. 187 Siehe bTaan 17a.

II Samuel  275

Er schnitt das Haar an jedem Vorabend des Schabbat. Und welchen [Unterschied] gab es zwischen ihm und seinen übrigen Brüdern? Wenn ein Festtag in die Mitte der Woche fiel, dann schnitten seine Brüder ihre Haare, und er schnitt seine nicht. Oder auch [den Unterschied] in Bezug auf das Scheren am Morgen des Vorabends des Schabbat: Seine Brüder schnitten die Haare, und er schnitt sie bis zum Sonnenuntergang nicht. Weshalb Hebron? Weil er ging, um Lämmer von Hebron zu holen.

bSota 34b

Und es wird gelehrt: [Die besten] Widder sind [die] von Moab, [die besten] Lämmer [die] von Hebron. Dadurch [ist bewiesen], dass die Erdkrume [dort] dünn ist[, da sie nur] Weide hervorbringt. Es wird weiter gelehrt: R. Jehuda ha-Nasi sagt:188 Absalom war ein unbefristeter Nasiräer, und in jener Zeit waren die Opferhöhen erlaubt.

bTem 14b

Und weshalb verließ er die große Opferhöhe189 und ging nach Hebron? Um ein Gelübde einzulösen? Nein. Lerne daraus, dass er das Nasiräat[sopfer] auf einer privaten Opferhöhe geopfert hat, [und dass] er nicht nach Hebron ging, weil er sein Gelübde in Hebron auflöste. [Denn] dort war Reichtum [an Vieh]. Welchen Unterschied macht das? Vielmehr sagte R. Jehuda, dass er ging, um Lämmer in Hebron zu holen. Wolltest du nicht so sagen: Es war ein Nasiräat außerhalb des Landes und wird der Zahl nicht angerechnet? Vielmehr: Nein. / Schließ daraus: Um Lämmer in Hebron zu holen.

(331)

Und wer sagt, dass er das Nasiräat auf einer privaten Opferhöhe geopfert hat, ist widerlegbar. Wenn es so wäre, wozu ist dann Hebron erforderlich? Vielmehr: Als die Opferhöhen erlaubt waren, ging er, um sein Nasiräat[sopfer] auf einer privaten Opferhöhe zu opfern. Weiter wird gelehrt: R. Jehuda ha-Nasi sagt:

 188 Der Jalkut paraphrasiert mit eigenen Worten den Abschnitt aus bTem 14b. Vgl. Tan beschallach 12; Mek schira 2; MidrSam 27,5; bNazir 4b-5a; tSota 3,16. 189 Jerusalem.

tSota 3,16

276  Jalkut Schimoni Absalom war ein unbefristeter Nasiräer. Einmal in zwölf Monaten schnitt er das Haar. R. Jose sagt: Einmal alle dreißig Tage, denn es steht geschrieben: Und es geschah am Ende der Tage [eines Monats] (‫[)ימים לימים‬, dass er das Haar schnitt]. (II Sam 14,26) R. Nehorai sagt: Zweimal in der Woche, denn so ist es die Art der Könige, zweimal in der Woche ihr Haar schneiden zu lassen. bBer 64a

Da sagte zu ihm [der König]: Geh in Frieden (‫)בשלום‬. (II Sam 15,9) R. Jose bar Chanina sagte:190 Wer sich von seinem Gefährten trennt, soll nicht zu ihm sagen: Geh in Frieden, sondern: Geh zum Frieden, denn siehe, Jitro sagte zu Mose: Geh zum Frieden. (Ex 4,18) Und er ging und hatte Erfolg. Und David sagte zu Absalom: Geh in Frieden. (II Sam 15,9) Er ging und erhängte sich.

TanB 17

(332)

wa-jetse

Ich möchte gehen und mein Gelübde einlösen (‫)ואשלם‬. (II Sam 15,7) Absalom sagte zu ihm:191 Ich erbitte von dir einen Gefallen: Gib mir zwei Älteste, die mit mir gehen sollen, damit über ihren Mund jede Sache [bewilligt wird], die ich tue. Er schrieb ihm, dass zwei Älteste aus jeder Stadt, die er wollte, mit ihm gehen sollen. Und er nahm den Brief und ging von Stadt zu Stadt. Und sah er in einer Stadt zwei Älteste und Auserwählte, zeigte er ihnen den Brief, den ihm sein Vater geschrieben hatte, und er sagte zu ihnen: Seht, was mir mein Vater geschrieben hat. Allein, weil ich euch sehr verehre, / bitte ich euch [um den Gefallen]. Und so verfuhr er in jeder einzelnen Stadt, bis er zweihundert Älteste mit sich brachte, denn es heißt: Und mit Absalom gingen zweihundert Mann aus Jerusalem. (II Sam 15,11) Welche zweihundert Mann sind es? R. Huna sagte im Namen von R. Chijja bar Abba: Zweihundert Häupter von Gerichtshöfen (συνέδριον), denn es steht geschrieben: Versammle mir siebzig Männer. (Num 11,16) Sie waren berufen und gingen arglos (‫)לתומם‬. (II Sam 15,11)

 190 In bBer 64a: R. Abin ha-Levi. Vgl. bMQ 29a dort: R: Levi bar Chita. 191 Vgl. jSota 1,8; NumR 9,24; Raschi zu II Sam 15,11 und bSota 9b.

II Samuel  277

Sie wussten nicht, worauf sie sich eingelassen hatten. Absalom bereitete ihnen ein Gastmahl, und er ließ [jeweils] zwei Älteste sich mit einem von denen in der Mitte lagern, die zu ihm übergelaufen waren192. Der sagte: Seht, wie schön Absalom ist. Das Königtum wäre schön für ihn. Lassen wir David und gehen wir mit ihm! Was taten sie193? Obschon sie bei ihm waren, beteten sie nur für David und sagten: Es sei der Wille [Gottes], dass wir durch die Hand Davids fallen und nicht David durch unsere Hand [fällt]. Deswegen heißt es: Er erlöst in Frieden (‫ )בשלום‬meine Seele von dem, der sich mir nähert, denn zu viele sind gegen mich. (Ps 55,19) Da ging der Priester194 Abjatar hinauf. (II Sam 15,24) Dort haben wir gelernt: Der Hohe Priester versieht sein Amt in acht Gewändern, und in ihnen wird durch die Urim und Tummim befragt. Und sie werden nicht für einen einfachen (ἰδιώτης) Priester befragt, sondern [nur] für den König und einen Gerichthof und für jemanden, der Verantwortung für die Gemeinde hat. Woher ist das zu belegen? R. Abbahu sagte, dass die Schrift sagt: Vor dem Priester Eleasar soll er stehen. (Num 27,21) Das ist der König.

§ 150

bJoma 71b

bJoma 73b

Und ganz Israel mit ihm. (Num 27,21) Das ist der Gesalbte des Krieges. Die Versammlung. (Num 27,21) Das ist der Sanhedrin (συνέδριον). Man wandte ein: Durch jeden Priester, der im Geist des Heiligen spricht und auf dem die Schechina ruht, befragt man [die Urim und Tummim], aber man befragt [sie] nicht durch einen Priester, der nicht im Geist des Heiligen spricht und auf dem die Schechina nicht ruht. Dann siehe: Zadok befragte [das Orakel] und es gelang ihm (‫ ;)ועלתה לו‬/ Abjatar befragte [es] und es gelang ihm nicht, denn es heißt: Und Abjatar ging hinauf (‫)ויעל‬195, bis das ganze Volk beendet hatte (‫ )עד תם‬aus der Stadt vorbeizuziehen. (II Sam 15,24) Man hat Unterstützung durch die Urim und Tummim196.

 192 Wörtlich: die mit ihm gegangen waren. 193 Die Ältesten sind gemeint. 194 In BH fehlt „der Priester“. 195 Er ging weg, weil er das Orakel nicht befragen konnte. 196 Wenn auf einem Priester die Schechina ruht.

(333)

278  Jalkut Schimoni bSota 48b

Dort haben wir gelernt: Als die ersten Propheten aufhörten [zu prophezeien], haben die Urim und Tummim aufgehört. Wer waren die ersten Propheten? Rab Huna sagte: David und Samuel.197 Rab Nachman sagte: In den Tagen Davids ist [die Vorhersage] zuweilen eingetroffen und zuweilen nicht eingetroffen. Denn siehe: Zadok befragte [das Orakel] und es gelang ihm (‫;)ועלתה לו‬ Abjatar befragte [es] und es gelang ihm nicht, denn es heißt: Und Abjatar ging hinauf (‫[)ויעל‬, bis das ganze Volk beendet hatte (‫ )עד תם‬aus der Stadt vorbeizuziehen]. (II Sam 15,24) Rabbah bar Samuel wandte ein: Und er198 [war geneigt], in den Tagen Sacharjas, des Kundigen göttlicher Gesichte, Gott zu suchen. (II Chr 26,5) Warum nicht durch die Urim und Tummim? Nein, durch Propheten. Komm, höre: Als das erste Haus des Heiligtums zerstört wurde, hörten die Asylstädte auf, und es hörten die Urim und Tummim auf, und es hörte ein König aus dem Haus Davids auf. Und wenn dir ein Mensch zuflüstert und sagt: Der Statthalter sagte [zu ihnen], dass sie nicht vom Allerheiligsten essen sollen, bis dass ein Priester für die Urim und Tummim aufsteht. (Esr 2,63) [Das] gleicht einem Menschen, der zu seinem Gefährten sagt: Bis die Toten wiederbelebt werden und der Messias, Sohn Davids, kommt. Vielmehr sagte Rab Nachman: Wer waren die ersten Propheten? [Die Formulierung „die ersten“ ist gewählt,] um Haggai, Sacharja und Maleachi auszuschließen.

§ 151

MidrPs 3,3

Und David stieg den Aufstieg zum Ölberg hinauf. Er stieg hinauf und weinte. (II Sam 15,30)

Und es steht geschrieben: Psalm Davids, als er floh. (Ps 3,1) Wenn er weinte, warum [dichtete er] dann einen Psalm? Und wenn [er] einen Psalm [dichtete], warum weinte er dann?  197 Vgl. jSota 9,13. 198 Usija, König von Juda.

II Samuel  279

R. Abba bar Kahana sagte: Womit ist das vergleichbar? Einem König, der über seinen Sohn zürnte und ihn vertrieb, der König sandte aber seinen Erzieher (παιδαγωγός) hinter ihm her. Er ging und fand ihn weinend und singend. Da sagte sein Erzieher zu ihm: Wenn du singst, warum weinst du? Und wenn du weinst, warum singst du? Er sagte zu ihm: Ich weine, weil ich meinen Vater erzürnt habe, und ich singe, weil er mich nicht zum Tod verurteilt, sondern [nur] vertrieben hat. Und nicht genug, dass er mich nicht getötet hat, vielmehr hat er mich zu Heerführern (dux) und Präfekten (ὓπαρχος) vertrieben. So sagte David: Jakob floh: Jakob floh in die Gefilde von Aram. (Hos 12,13) / Mose floh: Da floh Mose. (Ex 2,15) Elija floh: Er stand auf und ging um seines Lebens willen. (I Reg 19,3) Und ich fliehe wie sie. Er begann zu sprechen: Ich gedachte deiner Gerichte seit ewig, JHWH, und ich tröstete mich. (Ps 119,52) Wann sagte David [dies]? Als David zu seinen Knechten und zum Volk sagte: Steht auf, und wir wollen fliehen.199 (II Sam 15,14)

Rab und R. Judan. Rab sagte: Damit er uns nicht wie die abtrünnige Stadt richte. R. Judan sagte: Der Hausherr hat den Becher genommen, um seinen Becher auszuspülen. Und er ließ nicht eher davon ab, bis er ihn gereinigt hatte. Ebenso begann David zu singen, als er sah, dass der Heilige, gepriesen sei er, seine Verschuldungen reinigte. Und alle seine Knechte gingen an seiner Seite vorüber, die Kreti (‫ )הכרתי‬und Pleti (‫)הפלתי‬200. (II Sam 15,18) P

P

Rab Aibo sagte:201 Die Kreti sind jene, die die Ausrottungsstrafen vollstrecken (‫)שכרתין כריתות‬, die Pleti sind die Experten (‫ )מופלא‬des Gerichtshofs. Und die Rabbinen sagen:202 Das sind jene, die eine Sache sagen, die niemand nach ihnen anzweifelt (‫)יפליא‬.  199 BH: Da sprach David zu all seinen Knechten, die mit ihm in Jerusalem waren. 200 BH: und alle Kreti und alle Pleti. 201 Vgl. bBer 4a; bSanh 16b. 202 Vgl. bSchab 12a.

(334)

280  Jalkut Schimoni Da sagten sie203: Wie immer sich unser Herr, der König, entscheidet: Siehe, wir sind deine Knechte. (II Sam 15,15) Wenn die Autorität (‫ )שררה‬eines Richters beschädigt ist, dann stehen sie vor ihm nicht in ihrer Ordnung (τάξις), sondern vermischt und durcheinander.204 Die auf der rechten Seite stehen sollten [stehen auf der linken Seite, und die auf der linken Seite stehen sollten, stehen auf der rechten Seite.] P

P

[David] begann zu sprechen: Wenn meine Autorität (ἀρχή) beschädigt wäre, dann würde nicht jeder einzelne gemäß seiner Ordnung (τάξις) stehen. [Daher] begann er einen Psalm zu sprechen. Als David zum Gipfel kam[, siehe, ihm gegenüber war Huschai der Arachiter]. (II

Sam 15,32)

R. Jehuda und R. Nechemja und die Rabbinen. Einer sagte: Warum war sein Name Huschai der Arachiter (‫?)הארכי‬ Weil er von der Autorität (‫ארכי‬, ἀρχή) Davids war.

(335)

Und einer sagte: Weil durch seine Hand sein Königtum gefestigt wurde. Und einer sagte: / Weil durch seine Hand sein Königtum bestätigt wurde.

bSanh 107a

Als David zum Gipfel kam, wo er niederzufallen pflegte. (II Sam 15,32) Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: David wollte Götzendienst treiben, [denn] „Gipfel“ (‫[ )ראש‬bedeutet] ausschließlich „Götzendienst“, denn es steht geschrieben: Das Bild, sein Haupt (‫ )רישיה‬war von Gold. (Dan 2,32) Und siehe, ihm gegenüber war Huschai der Arachiter; sein Gewand war zerrissen. (II Sam 15,32) Er sagte zu ihm: David, ein König wie du will Götzendienst treiben? Er sagte zu ihm: Soll man sagen: Ein König wie ich hat seinen Sohn getötet? Es ist besser, dass ich Götzendienst treibe, als dass der Name des Himmels in der Öffentlichkeit (παῤῥησία) entweiht wird. Er sagte zu ihm: Was ist der Grund dass du eine [Frau] von schöner Gestalt205 zur Frau genommen hast? Er sagte zu ihm: Eine [Frau] von schöner Gestalt hat der Barmherzige erlaubt. Er sagte zu ihm: Was ist der Grund, dass du nicht den Kontext206 berücksichtigst:

 203 BH: die Knechte des Königs zum König. 204 Vgl. Raschi zu Ps 3,1. 205 Siehe Dtn 21,11: eine Kriegsgefangene „von schöner Gestalt“. 206 Wörtlich: was nahe dabei steht.

II Samuel  281

Denn der Mann wird einen störrischen und widerspenstigen Sohn haben. (Dtn 21,18) Jeder, der eine [Frau] von schöner Gestalt zur Frau nimmt, der hat [später] einen störrischen und widerspenstigen Sohn.207

Kapitel 16 Und David ging mit seinen Männen auf dem Weg. (II Sam 16,13)

MidrPs 3,3

Hätten sie etwa in der Luft (ἀήρ) gehen sollen? Vielmehr [bedeutet das], dass sie auf dem Weg der Demut gingen. Und Schimi ging an der Seite (‫ )בצלע‬des Berges. (II Sam 16,13) Um an die Begebenheit mit der Rippe (‫)הצלע‬208 zu erinnern. Und das ist es, was David sagte: Für die Rippe (‫ )לצלע‬bin ich bestimmt. (Ps 38,18) Er sagte zu ihm: Und siehe, du bist in deinem Unglück. (II Sam 16,8) P

P

R. Abba bar Kahana sagte: Der Wagen der Batscheba fuhr vor David. R. Samuel bar Nachmani kam von Babel herauf. Er fragte R. Jonatan: Was [bedeutet es], dass geschrieben steht: Und siehe, ich bin209 als erster vom ganzen Haus Josef gekommen? (II Sam 19,21) Er sagte zu ihm: Als Schimi zu David kam, sagte er zu ihm: Wie die Brüder / Josefs ihm Böses angetan haben und er ihnen Gutes vergolten hat, so habe ich dir Böses angetan. Vergilt mir Gutes! R. Jonatan sagte zu ihm: Du hast [es zwar] schön gesagt, hör nun aber ein großes Wort: Was meint: Als erster vom ganzen Haus Josef? (II Sam 19,21) Ganz Israel wird nach dem Namen Josefs benannt, denn es heißt: Vielleicht begnadigt JHWH210 Zebaot den Rest Josefs. (Am 5,15) Schimi sagte zu David: Ganz Israel vergalt dir Böses und ich mehr als sie alle. Und ganz Israel sitzt und wartet darauf, was du mit mir machen wirst. Wenn du mich annehmen solltest, käme ganz Israel und würde Frieden mit dir schließen.

 207 In Davids Fall ist es Absalom. 208 Da Eva aus der Rippe Adams geformt wurde, steht „Rippe“ hier für „Frau“ bzw. Batscheba. 209 BH: heute. 210 BH: JHWH, der Gott der Heerscharen.

(336)

282  Jalkut Schimoni unbekannt211

Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters. (II Sam 16,21) Ahitofel führte das Schicksal in die Irre, als er meinte, dass er König werde. Darum richtete er seine Augen auf Absalom. Er sagte zu ihm: Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters. (II Sam 16,21) Er sagte zu ihm: Sagst du mir etwa, ich solle die Nebenfrauen meines Vaters vergewaltigen? Ahitofel sagte zu ihm: Es ist ein Beschluss Gottes, der zu deinem Vater sagte: Siehe, ich lasse dir Unheil aus deinem Hause erstehen, […] und er wird mit deinen Frauen liegen. (II Sam 12,11) Und Ahitofel riet Absalom, dass er seinen Vater töte, um dann über ihn zu Gericht zu sitzen, weil er die Frauen seines Vaters vergewaltigt hatte. [Und er sprach zu sich selbst:] Und ich töte ihn und bin König! Aber er wusste nicht, dass das Königtum von der Tochter seines Sohnes her Bestand haben würde, denn es heißt: Ist dies nicht Batscheba, die Tochter des Eliam. (II Sam 11,2) Eliam, Sohn des Ahitofel, dem Giloni. (II Sam 23,34) Und der Rat des Ahitofel. (II Sam 16,23) Steht geschrieben in § 142 [jSanh 10,2, Jalkut II Samuel].

Kapitel 17 Sie breitete darüber Kleie aus. (II Sam 17,19) Steht geschrieben in § 1053 [PAB Ende, Jalkut Ester]. bBB 147a

(337)

Und er wies sein Haus an und erhängte sich. (II Sam 17,23) Rami bar Jechezqel sagte: Woher ist das Geschenk / des Sterbenskranken aus der Tora [zu belegen]? Weil es heißt: Und er wies an (‫)ויצו‬. (II Sam 16,23) Mit einer bloßen Anweisung (‫)בצוא‬.212 P

P

Unsere Rabbinen lehrten: Drei Dinge wies Ahitofel seinen Söhnen an:

 211 Vgl. bSanh 69b; bSanh 101b. 212 Mündlich, und nicht mit einem schriftlichen Dokument.

II Samuel  283

Er sagte zu ihnen: Meine Söhne, seid nicht in Streiterei und rebelliert nicht gegen das Königtum des Hauses David, und ist der Festtag des Wochenfestes heiter (‫)ברור‬, säet Weizen. Mar Zutra sagte: Bewölkt (‫)בלול‬, wurde gesagt. Die von Nehardea sagten im Namen von R. Jakob: Nicht wirklich heiter und nicht wirklich bewölkt. Vielmehr: [Wenn es] bewölkt ist und der Nordwind weht, dann ist es heiter. Und Amasa, der Sohn eines Mannes mit Namen Jitra, der Israeliter[, der zu Abigal, Tochter des Nahasch (‫)נחש‬, ging]. (II Sam 17,25) Unsere Lehrer lehrten: Vier starben durch die Veranlassung der Schlange. Diese sind es: Benjamin, der Sohn Jakobs, und Amram, der Vater Moses, und Isai, der Vater Davids und Kilab, der Sohn Davids. Und alle sind [in] der [mündlichen] Tradition [bekannt] außer Isai, den [die Schrift] hervorhebt, denn es steht geschrieben: Und Amasa setzte Absalom anstelle von Joab über das Heer. Und Amasa war der Sohn eines Mannes namens Jitra, der Israeliter, der zu Abigal, Tochter des Nahasch (‫)נחש‬, ging. (II Sam 17,25) War sie denn die Tochter Nahaschs? War sie nicht die Tochter Isais, denn es steht geschrieben: Ihr Schwestern waren Zeruja und Abigail. (I Chr 2,16) Vielmehr, die Tochter von einem, der durch die Veranlassung der Schlange (‫)נחש‬ starb. Die Dienstengel sprachen vor dem Heiligen, gepriesen sei er:213 Wieso hast du den ersten Menschen mit dem Tode gestraft? Er sagte zu ihnen: Ich habe ihm ein leichtes Gebot geboten und er hat mein Gebot übertreten. Sie sagten vor ihm: Herr der Welt, haben nicht Mose und Aaron die gesamte Tora von Alef bis Taw gehalten? Er sagte zu ihnen: Dem Gerechten und dem Frevler [geschieht] ein [und dieselbe] Begebenheit. (Koh 9,2) Das widerspricht aber R. Ammi, denn R. Ammi sagte: Es gibt keinen Tod ohne Sünde, denn es steht geschrieben: Die Seele, die sündigt, soll sterben. (Ez 18,4) Und [es geschieht] keine Züchtigungen ohne Schuld, denn es steht geschrieben:

 213 Der folgende Abschnitt fehlt gewöhnlich in den Druckausgaben des Babli, er findet sich aber in der Handschrift München Cod. heb. 95, Frankreich 1342.

bSchab 55b

284  Jalkut Schimoni Und so werde ich mit dem Stock ihr Vergehen und mit Plagen ihre Schuld heimsuchen. (Ps 89,33) MidrPs 3,3

Und es geschah, als David nach Mahanajim ging. (II Sam 17,24) Das ist ein Doppellager (δίδυμος). Und Schobi (‫ )שובי‬ben Nahasch. (II Sam 17,24) Das ist Hanun ben Nahasch.214 Warum wird sein Name Schobi genannt? Rabbi sagt: Weil sein Trieb zur Stunde ruhte (‫)ישב‬. Die Rabbinen sagen: Weil er eine vollständige Umkehr (‫ )תשובה‬vollzog.

(338)

Und Machir ben Ammiel […] und Barsillai, / der Gileaditer. (II Sam 17,27) Sofort begannen sie, ihn zu ehren. Bettzeug und Schalen. (II Sam 17,28)

bAZ 38b

Rab sagte: Zwei Arten Bier215 sandte Barsillai David, denn es heißt: Bettzeug und Schalen und Tongefäße. (II Sam 17,28)

MidrPs 3,3

Bettzeug. (II Sam 17,28) Das sind Federkissen (plumacia). Schalen. (II Sam 17,28) Das sind Weinkrüge. Und Tongefäße (II Sam 17,28) kamen von Hamat Ritma. Weizen und Gerste. (II Sam 17,28) Im wörtlichen Sinn. Und geröstetes Korn. (II Sam 17,28) Das sind geröstete Ähren.  214 Siehe II Sam 10,2; Raschi zu II Sam 17,27. 215 Schattita ist ein Getränk, dass mit Honig und Weizen aufgesetzt wird. Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1638.

II Samuel  285

Honig und Rahm und Schafe. (II Sam 17,28) Im wörtlichen Sinn. Und Schalen (‫)וספות‬. (II Sam 17,28) [Meint:] Und Schalen (‫)ושפות‬. [Kuh. (II Sam 17,28)] Das ist Käse aus Milch, [die auch Torin heißt,] weil keine Fliege darauf stehen kann, sondern davon herunterfällt. Als David dies sah, begann er zu sprechen: Vor diesen habe ich mich gefürchtet, und sie machen Frieden mit mir. [Das kommt] nicht von ihnen, sondern vom Heiligen, gepriesen sei er, denn es heißt: Wenn JHWH Wohlgefallen an den Wegen eines Mannes hat, dann schließen seine Feinde Frieden mit ihm. (Prov 16,7)

Kapitel 18 Unsere Rabbinen lehrten: Absalom rebellierte mit seinem Haar [gegen David], denn es heißt: Und es gab niemanden in ganz Israel, der schön wie Absalom war. […] Und wenn er sein Haupt schor, am Ende von Tagen […], war [das Gewicht seines Haupthaars] zweihundert Schekel nach dem [Gewichts]stein des Königs. (II Sam 14,25-26)

bSota 10b-11a

Ein Tanna [lehrt]: Der [Gewichts]stein, mit dem die Leute von Tiberias und Sepphoris wiegen. Deshalb wurde er an seinem Haar aufgehängt, denn es heißt: Da geriet Absalom vor die Knechte Davids. Absalom aber ritt auf dem Maultier. Und das Maultier kam unter das Zweiggeflecht einer großen Terebinthe. Da wurde sein Haupt[haar] von der Terebinthe erfasst, und er schwebte zwischen Himmel und Erde, und das Maultier, das unter ihm war, lief weg. (II Sam 18,9) Er zog das Schwert (σαμψῆρα) und wollte sich abtrennen. [Ein Tanna] aus der Schule des R. Jischmaels lehrte: Zu jener Stunde riss die Scheol216 / unter ihm auf.

 216 Die Unterwelt.

(339)

286  Jalkut Schimoni Da erbebte der König und stieg hinauf zum Obergemach des Tores und weinte. Und so sagte er beim Gehen: [Mein Sohn Absalom, mein Sohn, mein Sohn Absalom, wer gibt, dass ich statt deiner sterbe, Absalom, mein Sohn, mein Sohn]. (II Sam 19,1) Mein Sohn Absalom, Absalom, mein Sohn, mein Sohn. (II Sam 19,5) Warum jene achtmalige Wiederholung von „mein Sohn“? Sieben, um ihn aus den sieben Abteilungen des Gehinnom217 aufsteigen zu lassen. Und von dem weiteren [mein Sohn] sagen manche: Um seinen Kopf seinem Körper [wieder] nahe zu bringen. Und es gibt einige, die sagen: Um ihn in die kommende Welt zu bringen. Absalom hatte zu seinen Lebzeiten genommen (‫ )לקח‬und für sich aufgestellt. (II

Sam 18,18)

R. Simeon ben Levi218 sagte: Ein schlechter Einkauf (‫ )לקח מקח‬für ihn selbst. Die Stele im Tal (‫ )בעמק‬des Königs. (II Sam 18,18) R. Chanina bar Papa sagte: Im tiefen (ʹ‫ )עמוק‬Rat des Königs der Welt: Siehe ich lasse über dir ein Übel aus deinem Haus erstehen. (II Sam 12,11) Dementsprechend kannst du sagen: Er schickte ihn aus dem Tal (‫ )מעמק‬von Hebron. (Gen 37,14) R. Chanina bar Papa sagte: Wegen jenes tiefen Rates jenes Gerechten219, der in Hebron begraben ist, dem gesagt wurde: Du sollst wissen, dass du ein Fremdling sein wirst. (Gen 15,13) Denn er sagte: Ich habe keinen Sohn. (II Sam 18,18) Hatte er gar keine Söhne? Es steht doch geschrieben: Absalom wurden drei Söhne und eine Tochter geboren. (II Sam 14,27) R. Isaak bar Abdimi sagte: [Das bedeutet,] dass er keinen für das Königtum geeigneten Sohn hatte. Rab Chisda sagte: Es wird überliefert: Jeder, der die Lebensmittel seines Nächsten verbrennt, dem bleibt kein Sohn, ihn zu beerben. Und jener220 hatte die [Lebensmittel] Joabs verbrannt, denn es steht geschrieben:  217 Eine weitere Bezeichnung für „Unterwelt“. 218 In bSota 10b: Resch Laqisch. 219 Abraham ist gemeint.

II Samuel  287

Da sagte Absalom221 zu seinen Knechten: Seht den Anteil Joabs zu meiner Hand, und er hat dort Gerste. Geht und zündet ihn mit Feuer an. (II Sam 14,30) Und es steht geschrieben: Da zündeten die Knechte Absaloms den Anteil, der Joab gehörte,222 mit Feuer an. (II Sam 14,30)

R. Meir pflegte zu sagen:223 Mit dem Maß, mit dem ein Mensch misst, mit dem misst man ihn.

bSota 8b

Absalom war stolz auf sein Haar, deshalb wurde er an seinem Haar aufgehängt. Und weil er zu den zehn Nebenfrauen seines Vaters gegangen war, deshalb wurden im zehn Lanzen[stiche] (λόγχη) gegeben, denn es heißt: Es umgaben ihn zehn Männer224, die Waffenträger des Joab. (II Sam 18,15) Und weil er drei Herzen stahl, das Herz seines Vaters und das Herz des Gerichtshofs und das Herz Israels, deshalb wurden drei Spieße in ihn gestoßen, denn es heißt: Und er nahm drei Spieße in seine Hand und stieß [sie] ins Herz Absaloms. (II Sam 18,14)

bSota 9b

/

Und er fasste sein Haupt225 im Herzen der Terebinthe. (II Sam 18,14) Die Terebinthe hat kein Herz, doch er gab ihr ein Herz. Das Meer hat kein Herz, doch er gab ihm ein Herz, denn es heißt: Die Fluten gerannen im Herzen des Meeres. (Ex 15,8) Der Himmel hat kein Herz, doch er gab ihm ein Herz, denn es heißt: Bis zum Herzen des Himmels. (Dtn 4,11) Soll das Meer kommen, das kein Herz hat, dem er aber ein Herz gab, um [ihre Schuld] von den Ägyptern einzufordern, die ein Herz hatten und die Israel mit allerlei Strafen verknechteten. Soll die Terebinthe kommen, die kein Herz hat, der er aber ein Herz gab, um [ihre Schuld] von Absalom einzufordern, der ein Herz hatte und der drei Herzen stahl.226 Soll der Himmel kommen, der kein Herz hat, dem er aber ein Herz gab, um das Manna für die Israeliten herabkommen zu lassen, die ein Herz hatten und die Tora mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele hielten.227

 220 Absalom ist gemeint. 221 Fehlt in BH. 222 „Der Joab gehörte“ fehlt in BH. 223 Vgl. tSota 3,1; bSanh 100a; jSota 1,7; NumR 9,24. 224 BH: Knaben. 225 In BH fehlt: Und er fasste sein Haupt. In BH: Da nahm Joab drei Stäbe in seine Hand und stieß sie Absalom ins Herz, als er noch lebend im Herz der Terebinthe war. 226 Vgl. bSota 9b. 227 Siehe Dtn 6,5.

(340)

Mek schira 6

288  Jalkut Schimoni bSanh 103b

Sie erschlugen Absalom und töteten ihn. (II Sam 18,15) Es wird gelehrt, R. Meir sagt: Absalom hat keinen Anteil an der kommenden Welt, denn es heißt: Sie schlugen Absalom. (II Sam 18,15) [In dieser Welt] Und sie töteten ihn. (II Sam 18,15) Für die kommende Welt.

PRK Supl. 1,3

R. Acha sagte: Wir finden, dass jeden, der eine Verteidigung (συνηγορία) für Israel lehrt, der Heilige, gepriesen sei er, in der Welt erhöht, denn es steht geschrieben: Und deshalb harrt JHWH [darauf], euch zu begnadigen, und deshalb wird er [jemanden] erheben, sich eurer zu erbarmen. (Jes 30,18) Von wem hast du das gelernt? Von Ahimaaz, dem Sohn Zadoks, denn es heißt: Und Ahimaaz, der Sohn Zadoks sagte: Ich will laufen und [es] verkünden. (II Sam 18,19) [Der König] sagte: Geht es dem Knaben, Absalom, gut? Da sagte Ahimaaz: Ich habe das Getümmel gesehen […]. Da sagte der König: Geh zur Seite und stell dich hier hin. Und er ging zur Seite und stellte sich hin. (II Sam 18,29-30) R. Abba bar Kahana sagte: Wenn er Heerführer (dux) gewesen wäre, wäre er zum Präfekten (ὓπαρχος) gemacht worden, und wenn er Präfekt gewesen wäre, wäre er zum Feldherrn (στρατιώτης) gemacht worden. Und siehe, da kam der Kuschiter. Und der Kuschiter sagte: Möge meinem Herrn, dem König, eine Nachricht überbracht werden. (II Sam 18,31) Da sagte der König zum Kuschiter: Geht es dem Knaben [Absalom] gut? Da sagte der Kuschiter: Möge es den Feinden meines Herrn des Königs ergehen wie dem Knaben. (II Sam 18,31-32) Da stieg228 er hinauf zum Obergemach des Tores, und er erbebte. (II Sam 19,1) Was [meint]: Da erbebte der König? (II Sam 19,1) R. Isaak bar Chanina sagte: Sie sahen seine Speerträger (λογχοφόρς) und sie durchbohrten ihn229.

(341)

Ist das nicht ein Schluss vom Leichteren / aufs Schwerere? Wenn schon Ahimaaz, der über den Sohn des Königs weder Gutes noch Böses sagte, diese ganze Ehre ver 228 BH: Da erbebte der König und stieg hinauf. 229 Absalom.

II Samuel  289

dient hat, um wie viel mehr der, der eine Verteidigung (συνηγορία) für die Söhne Gottes lehrt.

Kapitel 19 Soll heute ein Mann getötet werden? (II Sam 19,23)

PAB 2

David sah im Geist des Heiligen, dass ein Mann aus ihm erstehen wird, und dass eine große Errettung [durch ihn] vollzogen werden wird. Und er wird genannt: Ein Mann, ein Jehudi. (Est 2,5) Durch sein Verdienst wird [Israel] gerettet. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu David: Du hast Schimi gerettet, weil er den Gerechten zeugen wird. [Dem Stamm] deines Namens schreibe ich ihn zu, denn es heißt: Ein Mann, ein Jehudi. (Est 2,5) Über ihn ist gesagt: Das Gedenken des Gerechten ist zum Segen. (Prov 10,7) Das ist Mordechai. Der Name der Frevler aber vergeht. (Prov 10,7) Das sind Haman und seine Gefährten. Da sagte der König zu ihm: Wo ist er? Ziba sagte zum König. (II Sam 9,4) Rab sagte: David ging auf üble Nachrede ein, denn es steht geschrieben: Da sagte der König zu ihm: Wo ist er? Und Ziba sagte zum König: Siehe, er ist im Haus des Machirm, Sohn Ammiels. [Es gibt] kein Wort [zu seiner Verteidigung]230. (II Sam 9,4) Und es steht geschrieben: Da sandte der König231 und ließ ihn holen […]. [Er fand ihn frei] von [der Anschuldigung] kein Wort [zu seiner Verteidigung gesagt zu haben].232 (II Sam 9,5) Wenn er nun sah, dass er ein Lügner war, was ist der Grund, dass er darauf einging, als er ihn später wiederum verleumdete? Und woher haben wir [den Beleg], dass er darauf einging? Weil geschrieben steht: Da sagte der König zu Ziba: Siehe, dir gehört alles, was deinem Herrn233 Mefiboschet gehört. (II Sam 16,4)

 230 BH: ‫בלו דבר‬, der Jalkut hat: ‫בלא דבר‬. 231 BH: König David. 232 Lo-Davar wird üblicherweise als Ortsname verstanden, was in diesem Kontext nicht passt.

bSchab 56a-b

290  Jalkut Schimoni Und Samuel sagte: David ist nicht auf die üble Nachrede eingegangen. Er erkannte darin Dinge, denn es steht geschrieben: Mefiboschet, der Sohn Jonatans234 kam herab, dem König entgegen. (II Sam 19,25) Und es steht geschrieben: Er sagte: Mein Herr König, mein Knecht hat mich betrogen […], und er hat deinen Knecht verleumdet […]. Und der König sagte zu ihm: Warum redest du weiter deine Worte? […] Und Mefiboschet sagte zum König: Lass ihn sogar alles haben, nachdem / mein Herr, der König, in Frieden zu seinem Haus heimgekehrt ist. (II Sam 19,27-31) (342)

Er sagte zu ihm: Ich habe gesagt: Wann wirst du in Frieden kommen? Und du verfährst so mit mir?! Nicht gegen dich bringe ich eine Klage vor, sondern gegen den, der dich in Frieden zurückgebracht hat. Und wir finden, dass geschrieben steht: Und der Sohn Jonatans war Merib-Baal. (I Chr 8,34) War denn sein Name Merib-Baal (‫)מריבעל‬235? War sein Name nicht Mefiboschet? Vielmehr, weil er einen Streit (‫ )מריבה‬mit seinen Herren (‫ )בעליו‬führte, ging eine Art Stimme aus und sagte zu ihm: Streitbarer, Sohn eines Streitbaren. „Streitbarer“, wie wir gesagt haben. „Sohn eines Streitbaren“, denn es steht geschrieben: Da ging Saul zur Stadt Amaleks, und er stritt im Tal. (I Sam 15,5) P

P

Wegen des Tals. Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Als David zu Mefiboschet sagte: Du und Ziba, ihr sollt das Feld teilen, (II Sam 19,30) erging eine Himmelstimme und sagte: Rehabeam und Jerobeam sollen sich das Königtum teilen. Und Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Wäre David nicht auf die üble Nachrede eingegangen, wäre das Königtum des Hauses David nicht geteilt worden. Und hätten die Israeliten keinen Götzendienst getrieben, wären wir nicht von unserem Land verbannt worden. bSchab 152a

Achtzig Jahre bin ich heute alt. Kann ich noch zwischen Gut und Böse unterscheiden? (II Sam 19,36)

 233 In BH fehlt „deinem Herrn“. 234 BH: von Saul. 235 BH: ‫מריב בעל‬.

II Samuel  291

Von hier [ist zu belegen], dass die Denkweise der Greise sich ändert. Kann dein Knecht schmecken, was ich esse und was ich trinke? (II Sam 19,36) Von hier [ist zu belegen], dass der Geschmackssinn erschlafft236. Und kann ich noch hören? (II Sam 19,36) Von hier [ist zu belegen], dass die Ohren der Greise schwer[hörig] werden. Auf die Stimme der Sänger und Sängerinnen. (II Sam 19,36) Sie erscheinen mir wie ein Flüstern. Rab sagte: Der Gileaditer Barsillai war ein Lügner, denn es gab eine Magd im Haus des Rabbi, die war zweiundneunzig Jahre alt, die [alle Geschmäcker] einer Mahlzeit schmeckte. Rabba sagte: Der Gileaditer Barsillai war237 von ausgemachter Gerissenheit, und jeder, der von ausgemachter Gerissenheit ist, den ereilt schnell das Greisenalter.

Kapitel 20 Wir haben keinen Anteil an David. (II Sam 20,1) Steht geschrieben in § 99 [= § 695 Mek beschallach 6238, Jalkut Ijob].

Und sie blieben eingesperrt bis zu ihrem Todestag; sie lebten [wie] Witwen. (II Sam 20,3)

Von hier [ist zu belegen], dass man die Witwe eines Königs nicht heiratet. Da sagte der König zu Amasa: Ruf mir Juda als ein Mann zusammen. (II Sam 20,4) Wie geschrieben steht in § 172 [bSanh 49a, Jalkut I Könige].239 /

 236 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1489: “From this we learn that the lips of the old become lax (cannot be smacked, do not enjoy a taste).” 237 Wörtlich: durchtränkt von. 238 Vgl. MidrPs 24,2. 239 Siehe Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 67 Anm. 25, zur unterschiedlichen Reihenfolge der Auslegungen in Kapitel 20 in den Jalkutdrucken und der Handschrift Parma.

tSanh 4,2

292  Jalkut Schimoni (343) § 152

TanB wa-jera 12

Und das ganze Volk, das mit Joab war, stürmte, um die Mauer zu stürzen. (II Sam 20,15)

Als Serach es vernahm, begann sie zu schreien: Ruft mir Joab.240 Sie sagte zu ihm: Bist du Joab? Bist du der Weise, den die Schrift preist (καλῶς): In Ruhe sitzend machst du mich weise241? (II Sam 23,8) Hast du nicht in der Tora gelesen: Wenn du dich einer Stadt näherst, um sie zu bekriegen, so rufe sie zum Frieden auf?! (Dtn 20,10)

Hättest du nicht so verfahren sollen? Vormals pflegte man zu sagen: Man frage doch! (II Sam 20,18) Und rufe sie zum Frieden auf. (Dtn 20,10) Warum willst du das Erbe JHWHs verschlingen? (II Sam 20,19) Als er das hörte, fürchtete er sich und sagte: Gibt es hier eine Notwendigkeit? Denn es heißt: Da sagte242 Joab: Fern sei [es von mir, dass ich zugrunde richten und dass ich verderben wollte]! (II Sam 20,20) Da sagte Joab zu ihr: Nicht so ist die Sache: [Es geht vielmehr um] einen Mann vom Gebirge Efraim, (II Sam 20,21)

ein Mensch von Makel, ein Götzendiener, denn es heißt: Dort trat ein Mann Belials auf, und sein Name war Scheba, Sohn des Bichri. (II Sam 20,1) Sie sagte zu ihm: Ich [bin von den] Friedfertigen und Treuen Israels. (II Sam 20,19)

Ich bin es, die die Zahl von ganz Israel vervollständigt hat, denn es heißt: Und der Name der Tochter Aschers war Serach. (Num 26,46) Vielmehr: Bleib, wo du bist! Ich schließe Frieden, denn es heißt: Siehe, sein Kopf soll dir zugeworfen werden. (II Sam 20,21) War sie sich so sicher, dass sie Joab seinen Kopf geben würde? Vielmehr, siehe, was sie tat: Da ging die Frau in ihrer Weisheit zum ganzen Volk. (II Sam 20,22) Sie sagte zu ihnen: Ihr sollt wissen, dass Joab und ganz Israel draußen stehen, um uns zu töten, unsere Söhne und unsere Töchter. Sie sagten zu ihr: Warum? Sie sagte zu ihnen: Er will hundert Menschen nehmen und gehen. Sie sagten zu ihr: Er soll [sie] nehmen.  240 Vgl. Gen Rabbati 22,3; MidrSam 32,3; KohR 9,18,2. 241 Sonst als Name verstanden: „Joscheb Baschebet, ein Tachkemoni“. 242 BH: Da antwortete und sagte.

II Samuel  293

Sie kehrte zurück und sagte zu ihnen: Er will nur fünfzig. Sie sagten zu ihr: Er soll [sie] nehmen. Sie kehrte zurück und sagte zu ihnen: Er will nur einen einzigen, Scheba, Sohn des Bichri. Als sie dies hörten, gingen sie sofort [zu ihm hin] und schlugen seinen Kopf ab. Über sie sagte Salomo in seiner Weisheit: Besser ist Weisheit als Kriegsgerät. (Koh 9,18) Die Weisheit Serachs war besser als das Kriegsgerät in der Hand Joabs. R. Jochanan wandte ein und erklärte:243 Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen[, waren sechsundsechzig]. (Gen 46,26) / Und Josef und seine zwei Söhne, und ihnen fehlt noch einer.244 R. Levi im Namen von R. Chama bar Chanina: Das ist Jochebed, die in den Toren Ägyptens geboren wurde. Und es gibt einige, die sagen: Serach, die Tochter Aschers, hat die Zahl Israels vollgemacht.245 [Ich bin von den] treuen [Städten in Israel]. (II Sam 20,19) Ich habe [die Zahl der] Vertrauenswürdigen für die Vertrauenswürdigen vollgemacht. R. Tanchum ben Chanilai sagte: Der Heilige, gepriesen sei er, versammelte sich selbst zu ihnen.246 Und was ist der Beweis? Er ist dein Ruhm, und er ist dein Gott. (Dtn 10,21) Was steht danach geschrieben? Mit siebzig Seelen zogen deine Väter hinab nach Ägypten. (Dtn 10,22) R. Jochanan wandte ein und erklärte: Wie machten sich die Wasser für Israel wie zu einer Mauer? R. Jochanan erklärte: Wie ein Spalier (κιγκλίς)247. Serach, die Tochter Aschers, schaute herab und sagte: Ich war dort, und sie248 [glichen aufstehenden] Glasflügeln249.

 243 Vgl. GenR 94,9; MidrSam 32,3; bBB 123a. 244 66 + Josef + 2 Söhne Josefs = 69, es fehlt 1 Person zur 70. 245 Vgl. KohR 9,18,2. 246 Um die Zahl 70 zu vervollständigen. 247 Wörtlich: Gittertüre, Gitter, Gatter, Verschlag. Siehe Franz Passow, Handwörterbuch der griechischen Sprache, Bd. 1.2 (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1983), 1729.

PRK 11,3

(344)

294  Jalkut Schimoni GenR 94,9

Er lehrt: Wenn Nichtjuden (‫ )גוים‬einer Reisegesellschaft von Menschen sagen: Gebt uns einen von euch, wir wollen ihn töten, und wenn nicht, dann werden wir euch [alle] töten, dann sollen sie alle töten. Aber man soll keine Seele aus Israel ausliefern. Wählen sie aber einen von ihnen aus, wie sie Scheba, Sohn Bichris ausgewählt haben, dann sollen sie ihn ihnen herausgeben, damit sie nicht alle töten.

jTer 8,4

Resch Laqisch sagte: Aber nur, wenn er des Todes schuldig ist wie Scheba, Sohn Bichris. Und R. Jochanan sagte: Auch wenn er nicht des Todes schuldig ist.

(345)

Ulla bar Kofid250 begehrte / die Königin. Er floh und ging nach Lod zu R. Jehuda ben Levi. Sie kamen und belagerten die Stadt. Sie sagte zu ihnen: Wenn ihr ihn uns nicht übergebt, werden wir die Stadt zerstören. R. Jehuda ben Levi ging zu ihm. Er überredete (πεῖσις) ihn und er übergab ihn ihnen. Elija, sein Gedenken zum Guten, pflegte sich ihm251 zu offenbaren, aber [danach] offenbarte er sich [ihm] nicht mehr. Er fastete einige Male, bis er sich ihm offenbarte. Er252 sagte zu ihm: Soll ich mich Auslieferern offenbaren? Er sagte zu ihm: Habe ich nicht eine Lehre ausgeführt? Er sagte zu ihm: Ist das eine Lehre der Frommen? Und siehe dort [den Verlauf des Gespächs].

GenR 94,9

R. Jehuda sagte:253

 248 Das auf beiden Seiten aufgestaute Wasser. 249 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 78: ‫אמפומיות‬. Pesikta de-Rab Kahana. Translated from Hebrew and Aramaic by William G. (Gershon Zev) Braude, Israel J. Kapstein (Philadelphia: Jewish Publication Society of America, 1975), 285 Anm. 42: “If the reading emphōmata is retained, Serah’s words would read: ‘I was there. The openwork of the lattice looked like shining windows’.” Jacob Levy, Wörterbuch über die Talmudim und Midraschim. Nebst Beiträgen von Heinrich Leberecht Fleischer. Mit Nachträgen und Berichtigungen von Lazarus Goldschmidt. Bd. 1 (Berlin, Wien: Benjamin Harz Verlag, 2. Aufl. 1924), 137 zu ‫אמפוטמא‬, „gr. τὰ φάσνατα, Erscheinungen, Bilder einer Sache, i, Ggs. zur Sache selbst. […] Serach, die Tochter Ascher sagte […] ich war dort anwesend (und bemerkte), dass es bloß Wassererscheinungen waren, d.h. nicht wirkliches Wasser, sondern etwas dem Wasser Ähnliches.“ Vgl. tTer 7,20; jTer 8,4. 250 In jTer 8,4: Ulla bar Koseb. Vgl. GenR 94,9. 251 Jehuda ben Levi ist gemeint. 252 Elija spricht zu Jehuda ben Levi. 253 Vgl. tTer 7,20.

II Samuel  295

Das gilt nur, wenn er drin ist und sie draußen. Sind aber er und sie drinnen[, gilt]: Da er getötet wird und sie getötet werden, sollen sie ihn ihnen übergeben, damit sie nicht alle getötet werden. R. Simeon sagte: So sagte sie zu ihnen: Jeder, der gegen das Königtum des Hauses David rebelliert, ist des Todes schuldig. Ich [bin von den] Friedfertigen und Treuen in Israel. (II Sam 20,19)

SER [99-100]

Selbst eine kleine Stadt. Von hier sagt man: Gibt es darin254 einen Mann von guten Sitten und Schrift[gelehrtheit], übergibt man ihm einen Engel, um ihn zu behüten, denn es heißt: Siehe, ich sende einen Engel vor dir her. (Ex 23,20) Hat ein Mann Tora, Propheten und Schriftwerke gelesen, übergibt man ihm zwei Engel, denn es heißt: Denn seine Engel entbietet er für dich. (Ps 91,11) Hat aber ein Mann Tora, Propheten und die Schriftwerke gelesen und lernt er Mischna / und Midrasch, Halachot und Haggadot, behütet ihn der Heilige, gepriesen sei er, selbst.

(346)

Mit wem ist er zu vergleichen? Einem König, der mit seinem Sohn unterwegs war. Als die Sonne [auf sie] herabbrannte, stellte sich sein Vater fern zur Sonne, um seinem Sohn Schatten zu bereiten, damit Sonne und Gluthitze ihn nicht treffen. So der Heilige, gepriesen sei er: JHWH ist dein Hüter, JHWH ist dein Schatten. (Ps 121,5) Benajahu, der Sohn Jehojadas, Sohn eines lebendigen Mannes. (II Sam 23,20) Ist denn [einzig] Benajahu, der Sohn Jehojadas, der Sohn eines lebendigen Mannes und die ganze Welt sind Söhne von Toten? Vielmehr ist er der Sohn eines Mannes, der selbst bei seinem Tod lebendig genannt wird: Groß (‫ )רב‬an Taten, aus Kabzeel (‫)מקבצאל‬. (II Sam 23,20) Der Arbeiter für die Tora mehrte (‫ )שריבה‬und sammelte (‫)וקבץ‬. Er zerschlug die beiden Opferherde Moabs. (II Sam 23,20) Er ließ nicht zu, dass es [einen Ort] wie diesen gab, weder beim ersten Heiligtum noch beim zweiten Heiligtum.

 254 In einer Stadt.

bBer 18a-b

296  Jalkut Schimoni Und er ging hinab und schlug den Löwen im Brunnen am Tag des Schnees. (II Sam 23,20)

Es gibt welche, die sagen: Er zerbrach Eisschollen und nahm ein Tauchbad. Und es gibt einige, die sagen: Er lernte [das Buch] Sifra der Schule Rabs an einem kurzen Wintertag. Als einmal R. Chijja und R. Jonatan zwischen den Gräbern umhergingen, fiel ein Purpurfaden des R. Jonatan auf eines der Gräber. R. Chijja sagte zu ihm: Nimm ihn auf, damit sie nicht sagen: Morgen kommen sie zu uns und jetzt beleidigen sie uns. Er sagte zu ihm: Sind sie denn wissend? Denn dies steht geschrieben: Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, und die Toten wissen gar nichts. (Koh 9,5)

Er sagte zu ihm: Wenn du gelesen hast, so hast du [das Lesen] nicht wiederholt, und wenn du es wiederholt hast, so hast du es nicht verdreifacht. Und selbst, wenn du es verdreifacht hättest, so hat man es dir nicht erklärt: Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden. (Koh 9,5) Das sind die Gerechten, die selbst, wenn sie gestorben sind, Lebende genannt werden, denn es heißt: Und Benajahu ben Jojada[, Sohn eines lebendigen Mannes]. (II Sam 23,20)

Und die Toten wissen gar nichts. (Koh 9,5) Das sind die Frevler, die selbst wenn sie leben, Tote genannt werden, denn es heißt: Und du, frevelhafter Leichnam (‫)חלל‬, Fürst Israels. (Ez 21,30) / (347)

bEr 63a

Und auch Ira, der Jairiter, war Priester für David. (II Sam 20,26) R. Abba bar Kahana sagte: 255 Jeder, der seine Gaben einem einzelnen Priester sendet, bringt eine Hungersnot über die Welt, denn es heißt: Und auch Ira, der Jairiter, war Priester für David. (II Sam 20,26) War es denn für David, dass er Priester war, und für die ganze Welt war er nicht Priester? Vielmehr: Weil er ihm alle seine Gaben sandte, steht danach geschrieben: Und es gab eine Hungersnot in den Tagen Davids. (II Sam 21,1)

Kapitel 21 § 153

GenR 25,3

Es war eine Hungersnot (‫ )רעב‬in den Tagen Davids. (II Sam 21,1) Zehn Hungersnöte (‫ )רעבון‬kamen in die Welt.256 P

 255 In bEr 63a: R. Abba bar Zabda. 256 Vgl. GenR 40,3; GenR 64,2; MidrSam 28,3; RutR 1,4.

II Samuel  297

1

Eine in den Tagen des ersten Menschen, denn es heißt: Verflucht sei der Erdboden deinetwegen. (Gen 3,17)

2

Und eine in den Tagen des Lamech: Von dem Erdboden, den JHWH verflucht hat. (Gen 5,29)

3

Und eine in den Tagen Abrahams, denn es heißt: Es gab eine Hungersnot im Land, und Abram ging hinab nach Ägypten. (Gen 12,10)

4 Und eine in den Tagen des Isaak: Und es gab eine Hungersnot im Land, außer der ersten Hungersnot. (Gen 26,1) 5

Und eine in den Tagen Jakobs, denn es heißt: Denn diese zwei [Jahre] war die Hungersnot. (Gen 45,6)

6 Und eine in den Tagen, da die Richter richteten[, denn es heißt: Und es geschah in den Tagen, da die Richter richteten, da war eine Hungersnot im Land]. (Rut 1,1) 7

Und eine in den Tagen Davids: Es gab eine Hungersnot in den Tagen Davids. (II Sam 21,1)

8 Und eine in den Tagen Elijas, denn es heißt: Es wird nicht sein [in diesen Jahren] Tau und Regen. (I Reg 17,1) 9 Und eine in den Tagen Elischas: Und es gab eine große Hungersnot in Samaria. (II Reg 6,25) 10 Und eine, die sich ausdehnte und über die ganze Welt ging. Und eine, die einst kommen wird, denn es heißt: Nicht Hunger nach Brot und nicht Durst nach Wasser. (Am 8,11) R. Huna und R. Jirmeja [sagten] im Namen von Rab Samuel bar Rab Isaak: Es gab eine eigentliche (αὐϑεντία), wirkliche [Hungersnot] nur in den Tagen Davids, und sie war ausschließlich [dazu] bestimmt, in den Tagen Sauls zu kommen257. Aber weil Saul gedankenlos war258, hatte der Heilige, gepriesen sei er, sie verschoben und brachte sie in den Tagen Davids. Schila sündigte und Jochana wurde dafür belangt. [Das gleicht] einem Glasbläser, der [einen Korb] voller Weingläser und Glaskunst (διάτρητα) in seiner Hand hält. Wenn er / seinen Korb aufhängen will, holt er einen  257 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 347 zu ‫אוותנטיא‬. 258 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 267: ‫גרופית של שקמה‬: “i.e. a man barren of thought, ignorant, barren of merits, worthless.”

298  Jalkut Schimoni Nagel und schlägt ihn [in eine Wand] ein und hängt sich daran259, und erst dann hängt er seinen Korb [mit dem Glas] daran. (348)

Dementsprechend kamen all [die Hungersnöte] nicht in den Tagen schwacher Menschen, sondern in der Tagen starker Menschen, damit sie sie bestehen könnten. R. Berekhja wandte auf sie an: Er gibt den Müden Kraft. (Jes 40,29) Die Hungersnot, die es in den Tagen des Elija gab, war eine selbstverursachte260 Hungersnot: Ein Jahr [war man] Sklave, ein Jahr [war man] kein Sklave. Die Hungersnot, die in den Tagen des Elischa kam, war eine Hungersnot der [Kriegs]wirren261: Bis ein Eselskopf dreißig Silberstücke wert war. (II Reg 6,25) [Über] die Hungersnot, die es in den Tagen, da die Richter richteten, gab, [sagte] R. Huna im Namen von R. Dosa: Aus [dem Preis von] zwei Sea, stieg [der Preis] auf ein Sea.262 Wir haben ja gelernt:263 Man soll erst dann außer Landes gehen, wenn zwei Sea Weizen ein Sela kosten. R. Simeon sagte: Wann? Wenn man nichts zu kaufen findet. Wenn man aber etwas zu kaufen findet, selbst ein Sea für ein Sela, darf man nicht außer Landes gehen.

bJeb 78b

Es war eine Hungersnot in den Tagen Davids, drei Jahre. (II Sam 21,1) Das erste Jahr sagte er zu ihnen:264 Vielleicht gibt es bei euch Götzendiener, denn es heißt: Und ihr dient fremden Göttern. (Dtn 11,16) Sie untersuchten und fanden nichts. Das zweite [Jahr] sagte er zu ihnen: Vielleicht gibt es bei euch solche, die eine Übertretung begangen haben, denn es heißt: Als Regengüsse zurückgehalten wurden und kein Spätregen kam. (Jer 3,3) Sie untersuchten und fanden nichts.  259 Er probiert aus, ob der Nagel sein Gewicht hält. 260 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 184 zu ‫בצורת‬: “a famine in consequence of high prices, when some are hungry, others are satisfied.” 261 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 737. 262 Siehe mPea 8,7. 263 Vgl. tAZ 4(5),4; bBB 91a. 264 Vgl. jQid 4,1; jSanh 6,7; MidrSam 28,5; NumR 8,4; jTaan 3,3; PRE 17.

II Samuel  299

Das dritte [Jahr] sagte er zu ihnen: Vielleicht wollte jemand öffentlich eine wohltätige Gabe geben und hat sie nicht gegeben, denn es heißt: Wie Wolken und Wind und kein Regen, so ein Mann, der sich einer Gabe lügnerisch rühmte. (Prov 25,14) Sie untersuchten und fanden nichts. Sofort sagte er: Dann hängt die Sache ausschließlich an mir. Sofort: Suchte David das Antlitz JHWHs auf. (II Sam 21,1) Was bedeutet dies? Resch Laqisch sagte: Er befragte [Gott] mit den Urim und Tummim. Wie ist [das erklärbar]? R. Eleazar sagte: Es ergibt sich [aufgrund eines Analogieschlusses durch] „vor“, „vor“. Dort steht geschrieben: Und vor Eleasar, dem Priester, soll er stehen. (Num 27,21) Und hier steht geschrieben: Da bat David vor JHWH. Da sagte JHWH: Es ist wegen Saul und wegen des Hauses [voller] Blut; weil er die Gibeoniter getötet hat. (II Sam 21,1) / Wo finden wir bei Saul, dass er die Gibeoniter getötet hat? Vielmehr, weil er [die Einwohner von] Nob getötet hatte, der Priesterstadt, die ihnen Wasser und Nahrung geliefert hatten, deshalb rechnet es ihnen die Schrift an, als ob er sie getötet habe.265

(349)

Du forderst für Saul [Gerechtigkeit], weil er nicht ordnungsgemäß266 betrauert wurde, und du forderst [Gerechtigkeit], weil er die Gibeoniter getötet hat? Ja! Wie Resch Laqisch sagte: Die ihr sein Recht tut. (Zeph 2,3) Steht geschrieben in § 1061 [= § 1067 jQid 4,1, Jalkut Esra].

Die ihr sein Recht tut. (Zeph 2,3) David sagte: [Seit] Saul[s Tod] sind jetzt zwölf Monate vergangen,267 und es ist nicht üblich, ihn [weiter] zu betrauern. Als [an den Tempel] Übergebene (‫ )נתינים‬wollen wir sie berufen und sie besänftigen (πεῖσις). Da rief der König die Gibeoniter und sagte zu ihnen. (II Sam 21,2)

 265 Vgl. Raschi zu II Sam 21,1; jSanh 6,7; jQid 4,1; NumR 8,4; bBQ 119a. 266 Wörtlich: nach der Halacha. 267 Vgl. bMQ 21b.

bJeb 78b-79a

§ 154

300  Jalkut Schimoni Was soll ich euch tun? Und segnet das Erbe JHWHs. (II Sam 21,3) Da sagten die Gibeoniter zu ihm: Es geht uns nicht um Silber und Gold bei Saul und bei seinem Haus. (II Sam 21,4) [Die Weisen] sagten:268 Drei Zeichen (σημεῖον) gibt es in diesem Volk (‫)אומה‬: Barmherzig, Schamhaftigkeit und Wohltätigkeit. Barmherzig: Und er wird dir Barmherzigkeit geben. (Dtn 13,18) Schamhaftigkeit: Damit seine Furcht euch vor Augen sei. (Ex 20,20) Wohltätigkeit: Denn ich habe ihn erkannt, damit er befehle. (Gen 18,19) Jeder, der diese drei Zeichen hat, ist würdig, sich diesem Volk (‫ )אומה‬anzuschließen. Hat er diese Zeichen nicht, ist er nicht würdig, sich diesem Volk anzuschließen. Und die Gibeoniter sind nicht von den Söhnen Israels. (II Sam 21,2) Da nahm der König die zwei Söhne der Rizpa, Tochter Ajas. (II Sam 21,8) Warum diese zwei? Rab Huna sagte: Er ließ sie269 vor der Lade vorübergehen. Jeder, den die Lade festhielt, [wurde] zum Tod [verurteilt], und jeden, / den die Lade nicht festhielt, [ließ er] am Leben. (350)

Rab Chama wandte ein:270 Der König erbarmte sich Mefiboschets, des Sohnes Jonatans, Sohn Sauls. (II Sam

21,7)

Er ließ ihn nicht [an der Lade] vorübergehen. Gab es dabei eine Bevorzugung? Vielmehr ließ er ihn vorübergehen und sie hielt ihn fest. Da bat er für ihn um Erbarmen und sie ließ ihn frei. Danach gab es dabei tatsächlich eine Bevorzugung. [Dem war aber nicht so.] Vielmehr bat er, dass sie ihn nicht festhalte.271 Und siehe, es steht geschrieben: Väter sollen nicht wegen der Kinder getötet werden. (Dtn 24,16) R. Chijja bar Abba sagte:272

 268 Vgl. jQid 4,1; jSanh 6,7; DtnR 3,4; NumR 8,4; MidrSam 28,7; MidrPs 1,10. 269 Die Nachkommen Sauls, die überlebt hatten. 270 In bJeb 79a: Rab Chana bar Qatina. 271 Vgl. MidrSam 28,5. 272 In bJeb 79a: R. Jochanan.

II Samuel  301

Es ist erlaubt, einen Buchstaben aus der Tora auszureißen, damit nicht der Name des Himmels in der Öffentlichkeit (παῤῥησία) entweiht wird. Da nahm Rizpa, die Tochter Ajas, einen Sack und breitete ihn auf dem Felsen aus, vom Beginn der Ernte an. (II Sam 21,10) Und siehe, geschrieben steht: Seine Leiche soll nicht über Nacht liegen bleiben. (Dtn 21,23) R. Jochanan sagte im Namen von R. Simeon ben Jochai:273 Es ist besser, einen Buchstaben aus der Tora auszureißen, damit der Name des Himmels in der Öffentlichkeit (παῤῥησία) geheiligt wird. Und Vorübergehende fragten: Was ist das Besondere an diesen?274 Diese sind Söhne von Königen, aber sie streckten ihre Hände nach eingewanderten Fremdlingen aus. Sie sagten: Du hast kein Volk, das würdiger wäre, sich ihm anzuschließen, als diese. Und wenn [die Strafe für] Söhne von Königen so ist, um wie viel mehr für einfache Leute (ἰδιώτης). Sofort versammelten sich zu Israel hundertfünfzigtausend [Mann], denn es heißt: Salomo hatte siebzigtausend Lastträger. (I Reg 5,29) Vielleicht waren es Israeliten. Das soll dir nicht in den Sinn kommen, denn es steht geschrieben: Da wohnten Juda und Israel in Sicherheit, jeder unter seinem Rebstock. (I Reg 5,5) Du kannst es aber auch von hier sagen: Und es fanden sich hundertfünfzigtausend Fremde275. (II Chr 2,16) Rab Chana bar Ada sagte: Für die [an den Tempel] Übergebenen (‫ )נתינים‬ordnete David [einen Beschluss] an, denn es heißt: Da benannte der König die Gibeoniter: Die Gibeoniter sind nicht von den Söhnen Israels. (II Sam 21,2) Für die [an den Tempel] Übergebenen (‫ )נתינים‬ordnete Mose [einen Beschluss] an, denn es steht geschrieben: Von deinem Holzhauer bis zu deinem / Wasserschöpfer. (Dtn 29,10) Mose ordnete [dies] für jene Generation an. Und auch Josua ordnete noch [einen Beschluss] über sie an, denn es steht geschrieben:  273 In bJeb 79a: ben Jehotsadaq. 274 Vgl. MidrSam 28,6. 275 In BH fehlt ‫גרים‬.

(351)

302  Jalkut Schimoni Und Josua machte sie zu Holzhauern. (Jos 9,27) Josua ordnete [den Beschluss] für die Zeit an, da das Haus des Heiligtums bestand, David ordnete [den Beschluss] für die Zeit an, da das Haus des Heiligtums nicht bestand. jQid 4,1

Und sie breitete ihn auf dem Felsen aus. (II Sam 21,10) R. Oschaja sagte:276 Sie sagte: Der Fels, vollkommen ist sein Tun. (Dtn 32,4)

PRE 17

R. Pinchas sagt: Drei Jahre, nachdem Saul und seine Söhne getötet worden waren, kam die Hungersnot in den Tagen Davids, drei Jahre. (II Sam 21,1) David stellte sich hin, um zu beten. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Es ist wegen Saul und wegen des Hauses [voller] Blut. (II Sam 21,1) Wegen Saul, der mit dem heiligen Öl gesalbt war. Und in seinen Tagen wurde kein Götzendienst in Israel getrieben. Und sein Anteil war mit dem Propheten Samuel. Und ihr seid im Land und er ist außerhalb des Landes. Sofort stand David auf und versammelte alle Ältesten Israels und ihre Großen, und sie überschritten den Jordan und gingen nach Jabesch Gilead. Und sie fanden die Gebeine Sauls und seines Sohnes Jonatan, die kein Wurm beschädigt hatte. Und sie nahmen sie und legten sie in einen Sarg, und sie überschritten den Jordan, denn es heißt: Und sie begruben die Gebeine Sauls und seines Sohnes Jonatan. […] Und sie taten alles, was der König befohlen hatte. (II Sam 21,14)

(352)

Was hatte der König befohlen? Er hatte befohlen, dass man den Sarg Sauls alle Gebiete, von Stamm zu Stamm, durchqueren lassen solle. Und der Stamm, zu dem der Sarg Sauls gebracht wurde, solle hinausziehen, sie und ihre Söhne und ihre Töchter und ihre Frauen, damit sie die Pflicht des Liebeserweises [eines Trauernden] an Saul und seinem Sohn erfüllen könnten, damit ganz Israel seine Pflicht erfülle. / Und als der Heilige, gepriesen sei er, sah, dass sie den Liebeserweises [eines Trauernden] erwiesen hatten, wurde er von Mitleid erfüllt, und gab er Regen auf das Land, denn es heißt: Da ließ sich Gott für das Land erbitten. (II Sam 21,14)

 276 Vgl. jSanh 6,6; NumR 8,4.

II Samuel  303

R. Jochanan sagte: Jeder, der seinem Gefährten auch nur den Wert einer Peruta raubt, dem rechnet es die Schrift an, als ob er ihm seine Seele (‫ )נשמתו‬genommen hätte, denn es heißt: So sind die Wege eines jeden, der unrechten Gewinn macht: Er nimmt die Seele (‫)נפש‬ seines Besitzer. (Prov 1,19)

§ 155

bBQ 119a

Und er sagte: Und er frisst deine Ernte und dein Brot. Sie werden deine Söhne und deine Töchter fressen. (Jer 5,17) Und es heißt: Wegen der Gewalttat der Söhne Judas, die unschuldiges Blut in ihrem Land vergossen. (Joel 4,19)

Und es heißt: Es ist wegen Saul und wegen des Hauses [voller] Blut; er tötete die Gibeoniter. (II Sam 21,1)

Wozu [das zweite] Zitat? Wolltest du sagen, das beziehe sich auf seine eigene Seele, aber auf die seiner Söhne und seiner Töchter nicht, dann höre: Sie werden deine Söhne und deine Töchter fressen. (Jer 5,17) Wolltest du sagen, das beziehe sich auf dort, wo er ihm das Blutgeld nicht gibt, aber dort, wo er ihm das Blutgeld gibt, nicht? Die Bibel sagt: Wegen der Gewalttat der Söhne Judas. (Joel 4,19) Und geschrieben [ist geschrieben]. [Wolltest du sagen,] das beziehe sich auf den, der [Unrecht] mit eigenen Händen tut, aber wenn er es veranlasst, nicht? Die Bibel sagt: Weil er die Gibeoniter getötet hat. (II Sam 21,1) Und wo finden wir nun bei Saul, dass er die Gibeoniter getötet hat?277 Vielmehr, weil er [die Einwohner] der Priesterstadt Nob getötet hatte, die sie mit Wasser und Nahrung beliefert hatten, rechnet es die Schrift ihm an, als ob er sie getötet habe. Sie begruben die Gebeine von Saul. […] Danach ließ sich Gott für das Land gnädig stimmen. (II Sam 21,14) Von hier [ist zu belegen], dass der Tod der Gerechten sühnt.278 R. Chijja bar Abba sagte: Am ersten des Nisan starben die Söhne Aarons.  277 Vgl. bJeb 78b. 278 Vgl. Tan achare 7; PRK 27; jJoma 1,1.

TanB achare 10

304  Jalkut Schimoni Weshalb wird ihres Todes am Versöhnungstag gedacht? Um zu lehren: So wie der Versöhnungstag sühnt, so sühnt der Tod der Gerechten. R. Abba bar Abina sagte: Weshalb folgt der Abschnitt von Mirjam auf den Abschnitt von der roten Kuh? Vielmehr lehrt das: So wie die Asche der Kuh reinigt, so sühnt der Tod der Gerechten. R. Judan sagte: Weshalb folgt der Tod Aarons auf das Zerbrechen der Tafeln? Das lehrt, dass er vor dem Heiligen, gepriesen sei er, schwer [wiegt] wie das Zerbrechen der Tafeln. MidrSam 28,6

Wir wollen sie für JHWH. (II Sam 21,6)

(353)

Das lehrt, dass sie aufgehängt wurden und sieben Monate, / vom Ausgang des ersten Festtages von Pesach bis zum Ausgang des letzten Festtages des Festes, hängen blieben.279

bSuk 14a

Da ließ sich Gott für das Land gnädig stimmen (‫)ויעתר‬. (II Sam 21,14) R. Eleazar sagte:280 Warum gleichen die Gebete der Gerechten einer Heugabel (‫?)עתר‬ Um dir zu sagen: Wie die Heugabel den Ertrag auf der Tenne hin und her wendet, so wenden die Gebete der Gerechten den Sinn des Heiligen, gepriesen sei er, von der Eigenschaft des Zorns zur Eigenschaft der Barmherzigkeit.

bSanh 95a

Und er soll in Nob wohnen (‫)וישבי בנוב‬, bei den Kindern von Horfa. (II Sam 21,16) Was [bedeutet] „und er soll in Nob wohnen“?281 Rab Jehuda sagte, Rab habe gesagt: Ein Mann (‫)איש‬, der wegen der Angelegenheit der Schuld von Nob kam. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu David: David, wie lange wird diese Schuld in deiner Hand verborgen sein? Durch deine Hand wurden die Priester der Stadt Nob getötet.282 Durch deine Hand wurde Doeg der Edomiter verbannt. Durch deine Hand wurden Saul und seine drei Söhne getötet. [Ist es] dein Wille, dass deine Nachkommenschaft endet, oder dass du in die Hand des Feindes überliefert wirst?

 279 Vgl. bJeb 79a; jQid 4,1; jSanh 6,7; NumR 8,4. 280 Vgl. bJeb 64a, dort R. Isaak. 281 Vgl. die Parallelüberlieferung in MidrPs 18,30; Raschi zu Ps 7,1. 282 Vgl. II Sam 22,17-19.

II Samuel  305

Er sagte vor ihm: Herr der Welt, ich will in die Hand des Feindes überliefert werden, aber meine Nachkommenschaft soll nicht enden. Eines Tages ging er hinaus nach Sekhor Bisai283. Da kam Satan in Gestalt einer Gazelle. Er zielte auf ihn, er schoss, aber er traf ihn nicht. Er verfolgte ihn, bis er zum Land der Philister kam. Als ihn „Jischbi in Nob“ sah, sagte er: Das ist der, der meinen Bruder Golijat getötet hat. Er nahm ihn, band ihn, warf ihn unter eine Olivenpresse und beugte sich über ihn. Er sagte: Ich will essen und trinken, und ich will von ihm nehmen, was ich will. / Da geschah ihm ein Wunder, [und] die Erde gab unter ihm nach, denn es heißt: Du weitest meinen Schritt unter mir, und meine Gelenke wanken nicht. (Ps 18,37) Es war der Tag des Vorabends des Schabbat. Abischai Sohn der Zeruja,284 wusch gerade seinen Kopf mit vier Griva Brunnenwassers. Da wandelte sich das Wasser, und es war Blut. Manche sagen: Ein Maultier kam und schlug vor ihm aus. Und manche sagen: Es kam eine Taube und überschlug sich vor ihm. Er sagte: Die Versammlung Israels gleicht einer Taube, denn es steht geschrieben: Taubenflügel, silberbedeckt. (Ps 68,14) Daraus ist es möglich zu schließen, dass König David in Not ist. Er ging zu seinem Haus und fand ihn nicht. Er sandte zum Lehrhaus und fand ihn nicht. Er sagte: David, wo ist er? Sie sagten zu ihm: Seit dem Morgen haben wir ihn erwartet und er ist nicht gekommen. Er sagte: Wir haben gelernt:285 Man darf nicht auf seinem Pferd reiten. Usw.

Und wie ist es in der Stunde der Gefahr? Er ging [und befragte] das Lehrhaus. Sie sagten zu ihnen: In diesem Fall ist es in Ordnung. Er stieg auf sein286 Maultier und ritt ihm nach.

 283 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1576: “to fill up, dam” und 151: “he went out to fill up breaches.” 284 Sohn der Schwester Davids, Bruder von Joab, einer der Heerführer Davids. 285 Vgl. bSanh 22a.

(354)

306  Jalkut Schimoni Sofort zog sich die Erde für ihn zusammen.287 Unterwegs sah er seine288 Mutter Orfa, die Seide (sericum) spann. Als sie ihn sah, riss sie [den Faden] von der Spindel289 und warf sie [gegen ihn], in der Absicht, ihn mit der Spindel zu töten. Sie sagte zu ihm: Junger Mann, bring mir die Spindel. Er warf sie ihr auf den Schädel und tötetet sie. Als „Jischbi290 in Nob“ Abischai kommen sah, steckte er seinen Speer in die Erde und warf David in die Höhe. Er sagte: Fällt er auf ihn291, wird er getötet. [Aber] Abischai spach den Namen [Gottes] aus und ließ David zwischen Himmel und Erde [schweben]. Und wollten wir sagen, er292 [habe ihn ausgesprochen]: Kein Gefangener kann sich selbst aus dem Gefängnis befreien. (355)

[David] sagte zu ihm: Was willst du hier? / [Abischai] sagte zu ihm: So sagte [es] mir der Heilige, gepriesen sei er, und so antwortete ich ihm. [Er sagte:] Mach deine Bitte rückgängig, denn die Leute sagen: Der Sohn deines Sohns soll lieber Wachs (κηρός) verkaufen, als dass du Not leidest. Er sagte zu ihm: Wenn es so ist, hilf mir! Sofort: half ihm Abischai, Sohn der Zeruja, und schlug den Philister und tötete ihn. (II Sam 21,17) Und es war kein Schwert in der Hand Davids. Womit half er ihm? R. Jehuda sagte, Rab habe gesagt, dass er ihm mit einem Gebet half. „Jischbi in Nob“ sah, dass sie hinter ihm her rannten. Er sagte: Sie erreichen [in dieser Richtung] Kobi. Sie sagten: Wir wollen [irgendwann] stehenbleiben [und] gegen ihn [kämpfen]. As sie nach Be-Tre (‫ )לבי תרי‬kamen, sagten sie: Können zwei (‫ )בתרי‬Jungtiere einen Löwen töten? Sie sagten zu ihm: Geh, finde Orfa, deine Mutter, im Grab. Da entschwand seine Kraft, um sein [Leben] zu laufen, und sie töteten ihn. Und wir finden, dass geschrieben steht:

 286 Davids. 287 Damit die Strecke sich verkürzte. 288 Die Mutter von Jischbi in Nob. 289 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1182. 290 Jalkut: Joschbi. 291 Den aufgespießten Speer. 292 David selbst.

II Samuel  307

Damals schworen die Männer Davids: Du sollst nicht mehr mit uns in den Krieg ziehen. (II Sam 21,17)

Ein Wort von R. Oschaja Rabbah:293 Es macht einen Unterschied, dass geschrieben steht: Du hast die Erde erschüttert, du hast sie zerspalten. Heile ihre Risse, denn sie wankt.

§ 156

GenR 59,11

(Ps 60,4)

Du hast die Erde erschüttert. (Ps 60,4) In den Tagen Abrahams, denn es steht geschrieben: Ich kam heute zur Quelle. (Gen 24,42) Heute ging ich hinaus, und heute kam ich. Du hast sie zerspalten. (Ps 60,4) In den Tagen Eliesers. Heile ihre Risse. (Ps 60,4) In den Tagen Jakobs. Denn sie wankt. (Ps 60,4) In den Tagen des „Jischbi in Nob“. Das ist, was geschrieben steht: Und Jischbi in Nob. (II Sam 21,16) Als er seinen Schild hob, sprang David achtzehn Ellen nach hinten. Dieser fürchtete sich vor jenem, und jener fürchtete sich vor diesem. Dieser fürchtete sich vor jenem[, indem er dachte]: Wenn er so [weit] nach hinten springen kann, wie viel dann vorwärts! Und jener fürchtete sich vor diesem[, indem er dachte]: Wenn [er] mit seinem Schild so [umgeht], wie kann ich ihm dann [widerstehen]? In dieser Stunde sagte David: Oh, dass doch einer von den Söhnen / meiner Schwester bei mir wäre und mich rettete. Das ist [es], was geschrieben steht: Da half ihm Abischai. (II Sam 21,17)

(356)

Stand er denn hinter dem Tor? Die Rabbinen sagen: Selbst, wenn er am Ende der Welt gewesen wäre, hätte der Heilige, gepriesen sei er, ihn fliegen lassen, und er hätte ihn [dorthin] gebracht, damit nicht jener Gerechte [dort] gestanden und sich gegrämt hätte. „Jischbi“ sagte zu ihm: Zwei gegen einen? Sie sagten zu ihm: Wir wollen dich töten! Geh hinauf, sag in der Stadt, zehn wollen dich töten.294

 293 Vgl. Tan wa-jetse 3; TanB wa-jetse 8.

MidrPs 18,30

308  Jalkut Schimoni RutR 2,2

Und Elhanan (‫)אלחנן‬, der Sohn des Jeare Oregim, erschlug [Golijat]. (II Sam 21,19) Das ist David, dessen Gott sich erbarmte (‫)שחננו אל‬. Sohn des Jeare (‫)יערי‬.(II Sam 21,19) Denn er war groß wie ein Wald (‫)כיער‬. Oregim. (II Sam 21,19) Das ist der Sanhedrin (συνέδριον), der die Halacha vor ihn brachte und er flocht sie (‫)אורגה‬295. P

bBekh 45b

P

Da war ein langer Mann, der hatte jeweils sechs (‫ )שש ושש‬Finger an seinen Händen[, vierundzwanzig an der Zahl]. (II Sam 21,20) Dort haben wir gelernt: Jeweils ein überzähliger [Finger] an seinen Händen und an seinen Füßen, jeweils sechs [an zwei Händen und Füßen], das sind vierundzwanzig. R. Jehuda erklärt [ihn] für tauglich. Und die Weisen erklären [ihn] für untauglich. R. Isaak sagte: Und beide legen denselben Vers aus: Da war ein langer Mann. (II Sam 21,20) Ein Meister meint, der Vers erwähnt es zu seiner Schande, und ein Meister meint, der Vers erwähnt es zu seiner Ehre. Rabbah sagte: Warum steht geschrieben: Jeweils sechs [macht] vierundzwanzig? (II Sam 21,20) Das ist notwendig: Hätte er [nur] geschrieben „sechs und sechs“, könnte ich meinen: sechs an seiner Hand und sechs an seinem Fuß. [Deswegen] hat der Barmherzige [zusätzlich] „vierundzwanzig“ geschrieben. Und wenn er [nur] „vierundzwanzig“ geschrieben hätte, könnte ich meinen: Sieben hier und fünf dort. [Deswegen] hat der Barmherzige [zusätzlich] „sechs und sechs“ geschrieben. An der Zahl. (II Sam 21,20) Um an der Hand [mit den anderen Fingern] gezählt zu werden. /

(357)

bSota 42b

Diese vier wurden der Horfa in Gat geboren. (II Sam 21,22) Wer sind sie? Rab Chisda sagte:  294 Selbst wenn Jischbi Verstärkung holen würde, würde es ihm nichts nutzen. 295 Er legte sie aus.

II Samuel  309

Sof, Madon, Golijat und Jischbi in Nob. Und sie fielen durch die Hand Davids und seiner Männer296. (II Sam 21,22) Und es steht geschrieben: Da küsste Orfa ihre Schwiegermutter. (Rut 1,14) R. Isaak sagte: Mögen die Söhne der Küssenden kommen, und mögen sie durch die Hand der Söhne derjenigen fallen, die sich [ihnen] angeschlossen hat. Rabba trug vor:297 Durch das Verdienst von vier Tränen, die Orfa auf ihre Schwiegermutter niederfließen ließ, erwirkte sie, dass aus ihr vier Helden hervorgingen.

Kapitel 22 Da sagte David zu JHWH. (II Sam 22 ,1) Zehn Lieder sind es. Steht geschrieben in § 20 [Mek beschallach 1, Jalkut Josua].

Das ist es, was die Schrift sagt:298 Ein Klagelied (‫ )שגיון‬von David, das er JHWH wegen der Worte des Benjaminiters Kusch sang. (Ps 7,1) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu David: David, du singst299 vor mir ein Lied über den Fall Sauls?! Wärest du Saul und er [wäre David], hätte ich seinetwegen viele [wie] David vernichtet. Und wir finden, dass geschrieben steht: Ein Fehler (‫)שגיון‬300 von David. (Ps 7,1) P

P

Es steht „Kusch“ geschrieben. Ist sein Name aber nicht „Saul“? Vielmehr: Wie ein Kuschiter sich durch seine Haut [von Weißen] unterscheidet, so unterscheidet sich auch Saul durch seine Taten und sein Aussehen [von allen anderen Menschen], denn es heißt: Von der Schulter an aufwärts überragte er alles Volk. (I Sam 9,2) 1

Dementsprechend kannst du sagen: Bezüglich der Frau, der Kuschitin, die er genommen hatte. (Num 12,1)  296 BH: und durch die Hand seiner Knechte. 297 Vgl. RutR 2,20: R. Judan im Namen von R. Isaak. 298 Vgl. ARN B 43; PR 26; PRE 53; MidrPs 7,14. 299 Wörtlich: sprichst. 300 Mit Bezug auf ‫שגה‬, irren, interpretiert.

§ 157

bMQ 16b

310  Jalkut Schimoni Aber denn „Kuschitin“ ihr Name? War nicht vielmehr „Zippora“ ihr Name? Vielmehr [lautet der Vers so], um dir zu sagen: Wie ein Kuschiter sich durch seine Haut unterscheidet, so unterscheidet sich auch Zippora durch ihre Taten und ihre Schönheit. 2 (358)

Und manche sagen: Baruch ben Nerija unterschied sich durch seine Taten von allen Palastbewohnern (παλάτιον) des Zedekija.

SNum § 99

bMQ 16b

MidrPs 18,6

Dementsprechend kannst du sagen: Und Ebed-Melech, der Kuschiter, hörte. (Jer 38,7) War denn „Kuschiter“ sein Name? War sein Name nicht Zedekija? Vielmehr, / um dir zu sagen: Wie ein Kuschiter sich durch seine Haut unterscheidet, so unterscheidet sich auch Zedekija durch seine Taten.

3

Dementsprechend kannst du sagen: Seid ihr mir nicht wie die Söhne der Kuschiter? (Am 9,7) War denn „Kuschiter“ ihr Name? War ihr Name nicht „Israel“? Vielmehr, um dir zu sagen: Wie der Kuschiter sich durch seine Haut unterscheidet, so unterscheiden sich auch die Israeliten durch ihre Taten von jedem Volk (‫)אומה‬ und [jeder] Sprache. Am Tag, da JHWH ihn gerettet hatte. (II Sam 22,1) Hat er ihn denn an einem einzigen Tag aus der Hand aller seiner Feinde und vor Saul gerettet? Vielmehr: Da Saul härter gegen ihn war als alle seine Hasser der Völker (‫ )דאומות‬der Welt. Und ebenso sagte Simson zu ihnen: Schwört mir, ihr, dass ihr mich nicht angreift. (Jdc 15,12) Und sie überließen mich dem Volk (‫ )עם‬der Philister. Und ebenso sagte Salomo: Ein abgefallener Bruder ist stärker als eine feste Burg. (Prov 18,19)

MidrPs 18,7

Saul war in der Gesamtzahl [enthalten]. Steht geschrieben in § 8 [SDtn § 52, Jalkut Josua].

JHWH ist mein Fels und meine Burg. (II Sam 22,2) Was veranlasste David, [Gott] als Fels zu preisen (καλῶς)? Weil ihm ein Zeichen auf den Fels gemacht wurde, denn es heißt: Er301 beeilte sich zu gehen. (I Sam 23,26)

 301 BH: Und David.

II Samuel  311

Steht geschrieben in § 133 [MidrPs 18,7, Jalkut I Samuel].

Mein Gott ist mein Fels, bei dem ich mich berge. (II Sam 22,3) Zehn Preisungen (καλῶς) für seine zehn Hasser[, die vernichtet wurden].302 Und wer sind sie? Saul, Doeg und Ahitofel, Scheba ben Bichri, Schimi ben Gera, Schobach, Golijat und seine drei Brüder. Und wie er ihn hier mit zehn Namen pries (καλῶς), so pries er ihn / am Ende des Buches mit zehn Preisungen (‫)הילולין‬: Preist [Gott] in seinem Heiligtum. (Ps 150,1)

MidrPs 18,8

(359)

Und Horn meiner Rettung. (II Sam 22,3) Dass das Öl der Salbung auf ihn tropfte. Gepriesener! Ich will JHWH anrufen. (II Sam 22,4)

MidrPs 18,9

Damit du mich von meinen Feinden rettest. Dreh den Vers um und leg ihn aus[: Weil ich von meinen Feinden gerettet worden bin, will ich JWHW anrufen]. R. Huna [sagte] im Namen von R. Acha: Er sagte zu Jehoschafat: Zur Zeit, da sie mit Jubel begannen. (II Chr 20,22) Er rezitierte ein Lied und die Feinde fielen vor ihm. Denn mich umgaben (‫ )אפפוני‬Wogen des Todes. (II Sam 22,5) Die Übel gelangten bis zum Gesicht (‫)אפיא‬. Eine andere Auslegung: Die Bedrängnisse gelangten bis zur Nase (‫)האף‬. Eine andere Auslegung: Lies nicht „sie umgaben mich“ (‫)אפפוני‬, sondern „flogen mir zu“ (‫)עפפוני‬: Bedrängnisse fliegen [mir zu, sie kommen] über mich wie ein Vogel (‫)עוף‬, denn es heißt: Und ein Vogel fliegt heran (‫)ועוף יעופף‬. (Gen 1,20) Eine andere Auslegung: Bedrängnisse rollen heran und kommen [über mich] wie Rolle (‫ )אופן‬und Rad. R. Acha sagt: Ich wandte mich (‫ )נפניתי‬nach da und nach dort,

 302 Vgl. MidrSam 19,6.

MidrPs 18,10

312  Jalkut Schimoni und es gibt für mich keinen Retter (‫ )גואל‬außer dir. Er spricht von den vier Königreichen: Mich umgaben (‫[ )אפפוני‬Wogen des Todes]. (II Sam 22,5) Die Bäche des Todes in Babel, die Bäche Belials in Medien, die Stricke der Scheol umgaben mich in Griechenland (Ἰωνία), mir nahten die Fallstricke des Todes in Edom. Die Rabbinen sagten: Warum steht beim ersten und beim vierten [Reich] „Tod“ geschrieben? Weil dieses den ersten Tempel und jenes den zweiten Tempel zerstörte. R. Abba bar Kahana sagte: Dieses ordnete eine Verfolgung an und jenes ordnete eine Verfolgung an. In meiner Bedrängnis will ich JHWH rufen. (II Sam 22,17)

MidrPs 18,11

In Babel. Und zu meinem Gott will ich mich retten. (Ps 18,7) In Medien. Und er hörte meine Stimme aus seinem Tempel (‫)מהיכלו‬. (II Sam 22,17) In Griechenland. Und mein Schrei vor ihm soll zu seinen Ohren dringen. (II Sam 22,17) In Edom. R. Pinchas und R. Acha [sagten] im Namen von R. Chama bar Chanina: Warum erwähnt er beim dritten Mal den Tempel? Weil alle Tage Griechenlands der Tempel bestand. Und warum sagt er „in der Bedrängnis“ und sagt nicht „in den Bedrängnissen“? Weil alle Propheten die Bedrängnisse Israels auf einzelne beziehen303 und sie gering machen, denn es heißt: In deiner Bedrängnis, und wenn dich gefunden haben. (Dtn 4,30) Sieh, JHWH, meine Bedrängnis. (Thr 1,20) Und er schaute auf ihre Bedrängnis. (Ps 106,4) Ich bin mit ihm in der Bedrängnis. (Ps 91,15) / (360)

[Mit] zehn [verschiedenen] Wörtern kann man [das Wort] „Gebet“ umschreiben: Schrei, Hilfeschrei, Stöhnen, Anrufung, Jubel, Begegnung, Anflehen, Stehen, Erweichung, Bitte um Erbarmen.

SDtn § 21

1

„Schrei“ ist woher [zu belegen]? Weil es heißt:

 303 Wörtlich: vereinzeln.

II Samuel  313

Und es geschah in jenen vielen Tagen. (Ex 2,23) 2

„Stöhnen“: Da hörte Gott ihr Stöhnen. (Ex 2,24)

3

„Hilfeschrei“: Da stieg ihr Hilfeschrei zu Gott auf. (Ex 2,23)

4 Es wird umschrieben [mit] „Anrufung“: In meiner Bedrängnis will ich JHWH rufen. (II Sam 22,17) 5

Es wird umschrieben [mit] „Jubel“: Zu hören auf den Jubel. (I Reg 8,28)

6 Es wird umschrieben [mit] „Begegnung“: Und du, du sollst nicht beten. (Jer 7,16) 7

Es wird umschrieben [mit] „Anflehen“: Da flehte Isaak. (Gen 25,21)

8 Es wird umschrieben [mit] „Stehen“: Da stand Pinhas und betete. (Ps 106,30) 9 Es wird umschrieben [mit] „Erweichen“: Da erweichte Mose. (Ex 32,11) 10 Es wird umschrieben [mit] „Bitte um Erbarmen“: Da bat ich JHWH um Erbarmen. (Dtn 3,23) Da bebte (‫ )ויתגעש‬und schwankte die Erde. (II Sam 22,8) R. Samuel bar Nachmani sagte:304 Weswegen kommen Erdbeben? Wegen des Wechsels von einem Königtum zu einem anderen Königtum. Das ist es, was geschrieben steht: Da bebte die Erde. (Jer 51,29) Elia, sein Angedenken zum Guten, fragte Nehorai: Weshalb kommen Erdbeben in die Welt? Er sagte zu ihm: Wegen der Entweihung der Zehnten. Er sagte zu ihm: Bei deinem Leben! Ist [es] so [um] den Grund der Sache [bestellt]? Vielmehr: So ist der Kern der Sache: Zur Stunde, da der Heilige, gepriesen sei er, seine Welt betrachtet und Theaterhäuser (ϑέατρον) und Zirkushäuser (κίρκος) sieht, und dass die Völker (‫ )אומות‬der Welt in Ruhe wohnen und das Haus des Heiligtums in Trümmern liegt, entbrennt sein Zorn über seine Welt und er lässt sie zerstören,

 304 Vgl. MidrPs 104,35; jBer 9,2.

§ 158

MidrPs 18,12

314  Jalkut Schimoni denn es heißt: Laut brüllt (‫ )שאוג ישאג‬er über seine Weide. (Jer 25,30) Und die Rabbinen sagten: Wegen Streiterei, denn es heißt: Und ihr werdet vor der Schlucht (‫ )גיא‬meines Berges fliehen, denn die Schlucht der Berge wird bis Azal reichen. [Und ihr flieht, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid.] (Sach 14,5)

R. Huna sagt:305 Wegen des Schlafens mit einem Manne. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Du hast deine Glieder für eine Sache erschüttert, die nicht die deine ist, deshalb werde auch ich deinetwegen das Obere und das Untere erbeben lassen. / (361)

Und er neigte den Himmel und stieg herab. (II Sam 22,10)

Mek jitro 9

Ein Schriftvers sagt:306 Denn aus dem Himmel redete ich mit dir. (Ex 20,19) Und ein anderer Schriftvers sagt: Da stieg JHWH auf den Sinai herab. (Ex 19,20) Wie können diese beiden Verse aufrecht erhalten werden? Der dritte Schriftvers entscheidet: Vom Himmel hat er dich seine Stimme hören lassen, dich zurechtzuweisen. (Dtn 4,36) Worte von R. Jischmael. R. Aqiba sagt: Das lehrt, dass der Heilige, gepriesen sei er, den Himmel und die Himmel der oberen Himmel herabdrückte und auf dem Gipfel des Berges entfaltete und mit ihnen aus dem Himmel redete. Und ebenso heißt es: Und er neigte den Himmel und stieg herab. (II Sam 22,10)

§ 159

Und er ritt auf einem Cherub, und er flog. (II Sam 22,11)

Mek schira 4

R. Jehuda sagt: Dieser Vers ist reich an vielen [Parallel]Stellen. Er zeigt, dass er sich ihm mit allen Kriegsgeräten offenbarte. 1

Er offenbarte sich ihm wie ein Held, der mit einem Schwert gegürtet ist, denn es heißt: Gürte dein Schwert auf deine Hüfte, Held. (Ps 45,4)

 305 In allen Parallelüberlieferungen: R. Acha. 306 Vgl. MidrPs 18,13; Raschi zu Ex 20,19.

II Samuel  315

2

Er offenbarte sich ihm wie ein Streitwagen, denn es heißt: Und er ritt auf einem Cherub. (II Sam 22,11)

3

Er offenbarte sich ihm mit Panzer und Helm, denn es heißt: Und er legte Gerechtigkeit an wie einen Panzer. (Jes 49,17)

4 Er offenbarte sich ihnen mit einer Lanze, denn es heißt: Im Glanz deiner blitzenden Lanze. (Hab 3,11) Und es steht geschrieben: Zücke den Speer und tritt [dazwischen]. (Ps 35,3) 5

Er offenbarte sich ihnen mit Bogen und Pfeilen, denn es heißt: Entblößt erwacht dein Bogen. (Hab 9,3) Er schoss seine Pfeile und streute sie. (Ps 18,15)

6 Er offenbarte sich ihnen mit Schutz und Schild, denn es heißt: Schild und Panzer ist seine Treue. (Ps 91,4) Ergreife Schild und Schutz. (Ps 35,2) Oder: Sollte ich verstehen, dass er307 eines dieser Mittel bedürfe? Die Bibel sagt: JHWH ist Kriegsmann, JHWH ist sein Name. (Ex 15,3) Mit seinem Namen kämpft er, und er bedarf keines jener anderen Mittel. Du findest:308 Als der Pharao auszog, um Israel zu verfolgen, sagte der Pharao: Gebt mir einen Hengst, dass ich auf ihm reite, denn er ist leicht [zu lenken]. Was machte der Heilige, gepriesen sei er? Er machte es wie er, denn es heißt: Dass du reitest auf deinen Rossen309. (Hab 3,8) Wiederum sagte der Pharao: / Gebt mir eine Stute, denn sie kann im Krieg bestehen, da sie im Laufen uriniert. Und so heißt es: Der Stute an Pharaos Wagen. (Cant 1,9) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Frevler, hast du etwa [auch] einen Cheruben? Das ist es, was geschrieben steht: Und er ritt auf einem Cherub. (II Sam 22,11) R. Acha sagte: Womit ist das vergleichbar? Mit einem König, zu dem Feinde kamen und seinen Sohn gefangen nahmen. Und seine Knechte rüsteten ihm den Wagen, damit er sie  307 Gott. 308 Vgl. Mek beschallach 7; CantR 1,9,4; ARN 27. 309 Im Hebräischen maskulin Plural.

§ 160

MidrPs 18,14

(362)

MidrP 18,15

316  Jalkut Schimoni verfolge. Der König sagte: Wenn ich warte, bis sie den Wagen gerüstet haben, ist mein Sohn verloren. Was machte der König? Er nahm ein Pferd vom Wagen und verfolgte sie. Ebenso nahm der Heilige, gepriesen sei er, einen Cherub vom Thron der Herrlichkeit und ritt auf ihm und bekriegte die Ägypter. MidrPs 18,14

Und erschien (‫ )וירא‬auf den Flügeln des Windes. (II Sam 22,11) Der Wind kam zwischen den Flügeln der Lebewesen [vor dem Thron Gottes] hervor.

MidrPs 18,15

Ein Schriftvers sagt „er erschien“ (‫)וירא‬, und ein anderer Schriftvers sagt: Er schwebte (‫)וידא‬. (Ps 18,11) R[abbi] s[agte]: Von hier [ist zu belegen], dass er noch andere Welten hat, und dass er geht, um sich ihnen zu zeigen.

MidrPs 18,16

Er macht Finsternis zu seiner Hülle. (Ps 18,12) Von wo war die Finsternis, die er über die Ägypter brachte? R. Jehuda sagt:310 Von der Finsternis, die in seiner Hülle ist. R. Nechemja sagte: Von der Finsternis, die im Gehinnom ist, denn so steht es geschrieben: Ein Land, verschleiert wie das Dunkel. (Ijob 10,22) Ein Schriftvers sagt: Wasserdunkel (‫)חשכת מים‬. (Ps 18,12) Und ein anderer Schriftvers sagt: Wassersieb (‫)חשרת מים‬. (II Sam 22,12) Wenn sie311 sich mit Wasser beladen, verdunkeln sie sich vom Wasser. Und darnach sieben sie es312 auf die Welt.

(363)

R. Jochanan sagte:313 Es gibt [wunderbare] Zeichen am Himmel: Ein Mensch nimmt einen Korb und siebt zwei und drei Finger [Wasser und] sie vermischen sich untereinander. / Der Regen aber fällt fünfhundert Jahre und kein Tropfen mischt sich mit dem anderen, denn es heißt: Wenn er die Wassertropfen hinaufzieht. (Ijob 36,27)

 310 Vgl. Tan bo 2; ExR 14,2. 311 Die Wolken. 312 Den Regen. 313 Vgl. bTaan 9b; jBer 9,2; jTaan 1,3.

II Samuel  317

Was meint: „wenn er hinaufzieht (‫?“)יגרע‬ Dass er diese von jenen trennt, denn es heißt: Und es wird von der Schätzung abgezogen (‫)ונגרע‬. (Lev 27,18)

jBer 9,2314

Eine andere Auslegung: Es steht geschrieben: Finsternis (‫)חשכת‬. (Ps 18,12) Und es steht geschrieben steht: Sieb (‫)חשרת‬. (II Sam 22,12)

bTaan 10a

Nimm das Kaf und tausche es mit Resch und lies „Genießbarkeit des Wassers“ (‫)הכשרת מים‬. Wie R. Eliezer, der sagte:315 Die ganze Welt trinkt von den Wassern des Ozeans (Ὠκέανος), die durch [das Wasser der] Wolken süß werden. Und zudem sollte man es wie Rab Dimi sagen. Als Rab Dimi [nach Babylonien] kam, sagte er: Die im Westen sagen: Sind die Wolken dunkel, gibt es viel Wasser, sind die Wolken hell, gibt es wenig Wasser. Vom Glanz, ihm gegenüber, ziehen vorüber [an] seinen Wolken (‫[ )עברו עניו‬Hagel und Feuerkohlen]. (Ps 18,13) Wenn Wind weht, geht die Sonne auf, und seine Wolken ziehen vorüber (‫)עברו עניו‬.316

MidrPs 18,17

P

R. Judan [sagte] im Namen von R. Abba: Als der Heilige, gepriesen sei er ging, um mit den Ägyptern am Meer Krieg zu führen, kamen die Dienstengel, um ihm zu helfen. Die einen trugen Schwerter von Feuer und andere trugen Bogen, wieder andere trugen Speere. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihnen: Ich brauche euch nicht, geht weg (‫ )עברו‬von hier. Sofort: zogen seine Wolken vorüber (‫)עברו עניו‬. R. Jehuda / ha-Nasi sagte:317 Wenn ein König von Fleisch und Blut in den Krieg zieht, nimmt er alle seine Heere mit sich. Geht er zum Majumasfest (μαϊουμᾶς)318, so nimmt er nur seine zehn Legionen (legio) mit sich, um sich ihrer zu bedienen. Aber der Heilige, gepriesen sei er, ist nicht so. Wenn er zum Krieg auszieht, geht er allein, denn es heißt:  314 Siehe Hyman/Schiloni, Jalkut Schimoni II Samuel, 363 Anm. 23: Der Abschnitt ist nicht in allen Textzeugen überliefert. 315 Vgl. GenR 13,10; KohR 1,7; Tan miqqets 1; MidrPs 18,16. 316 Vgl. PR 21. 317 Vgl. SNum § 102; ExR 29,8; NumR 11,7. 318 Siehe dazu Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 771: “May-day; largess (to soldiers); a kind of mock-sea-fight (in Rome).”

(364)

318  Jalkut Schimoni JHWH istKriegsmann. (Ex 15,3) Und es steht geschrieben: Da zog JHWH aus und bekriegte sie. (Sach 14,3) Und dass er zum Majumasfest ging, am Tag, als er die Tora gab, was steht darüber geschrieben? Wagen Gottes sind Myriaden, Tausend und Abertausend. JHWH ist bei ihnen [am] Sinai in Heiligkeit. (Ps 68,18) Und ebenso heißt es: Und JHWH, mein Gott, wird kommen, alle Heiligen sind mit dir. (Sach 14,5) Mek beschal 3

In der Stunde, in der Mose zu Israel sagte:319 Stellt euch auf und seht die Rettung JHWHs, (Ex 14,13) sagte Israel zu ihm: Unser Herr Mose, wann? Er sagte zu ihnen: Morgen. Sie sagten zu ihm: Wir haben keine Kraft, es zu ertragen. In jener Stunde betete Mose, und der Heilige, gepriesen sei er, zeigte ihnen Divisionen (τούρμη) von Dienstengeln, die vor ihnen standen. Und so heißt es: Vom Glanz, ihm gegenüber, gingen seine Wolken weg. (Ps 18,13) Gegen ihre Divisionen. Hagel. (Ps 18,13) Gegen [die Steine ihrer] Katapulte (βάλιστρα). Feuerkohlen. (Ps 18,13) Gegen ihre Wurfgeschosse (tormenta). Feuer. (Ps 18,13) Gegen das Naphtha320 (νάφϑα). JHWH ließ Donner vom Himmel erdröhnen. (II Sam 22,14) Gegen das Aneinanderschlagen der Schilde und das Stampfen ihrer Stiefel.321 Und der Höchste gab seiner Stimme [Schall]. (II Sam 22,14) Gegen den Glanzen ihrer Waffen. Und er schickte seine Pfeile und zerstreute sie. (Ps 18,15) Gegen ihre Pfeile. Und viele Blitze, und er verwirrte sie. (II Sam 22,15) Gegen ihre Schreie.

 319 Vgl. MidrPs 18,14; CantR 1,9,4; jSota 8,3; ARN 33. 320 Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Naphtha: Rohbenzin. 321 Vgl. bSota 42a.

II Samuel  319

Eine andere Auslegung [zu]: Und er schickte seine Pfeile und zerstreute sie (‫)ויפיצם‬. (Ps 18,15) Die Pfeile zerstreuen sie (‫ )מפזרן‬und die Blitze trieben sie zusammen. Und er verwirrte sie (‫)ויהמם‬. (II Sam 22,15) Er überraschte sie (‫)הממם‬, brachte sie durcheinander. Er nahm ihre Feldzeichen (σίγνον), und sie wussten nicht, was sie tun sollten. Eine andere Auslegung. „Er überraschte sie (‫ “)הממם‬ist nichts anderes als die Pest, denn es heißt Er wird sie in große Verwirrung stürzen (‫[)והמם מהומה‬, bis sie vernichtet sind]. (Dtn 7,23) / JHWH donnert vom322 Himmel, und der Allerhöchste gibt seiner Stimme [Schall], Hagel und Feuerkohlen. (Ps 18,14) Und warum mit Feuer?323 Vielmehr: Jeder, der sich selbst erhöht, wird schließlich mit Feuer gerichtet. Und so heißt es: Dies ist, was auf die Brandstätte hinaufkommt. (Lev 6,2) 1

Die Generation der Flut, weil sie sagten: Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen? (Ijob 21,15) Deshalb wurden sie mit Feuer gerichtet, denn es steht geschrieben: Ist nicht unsere Widersacherschaft vernichtet, und ihren Rest hat das Feuer gefressen. (Ijob 22,20)

2

Und so die Sodomiten: Und JHWH ließ [Schwefel und Feuer] auf Sodom regnen. (Gen 19,24)

3

Pharao sagte: Wer ist JHWH, dass ich auf seine Stimme höre? (Ex 5,2) Deshalb: Hagel und Feuerkohlen. (Ps 18,14)

4 Sanherib sagte: Ich habe die Höhe der Berge erstiegen. (II Reg 19,23; Jes 37,24) Deshalb: Und unter seiner Herrlichkeit brennt es324 wie Feuerbrand. (Jes 10,16) 5

Und ebenso hat sich Nebukadnezar selbst erhöht und gesprochen: Ich will auf die Höhen der Wolke hinaufsteigen. (Jes 14,14) Und so sagte er zu Chananja: Wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand retten kann? (Dan 3,15)  322 BH: im. 323 Vgl. Tan tsaw 2; LevR 7,5; MidrPs 11,5. 324 BH wiederholt: brennt es.

(365) § 161

TanB tsaw 3-4

320  Jalkut Schimoni Sein Haus habe ich verbrannt, sein Volk habe ich deportiert, und nicht einer ist in seinem Haus gegen mich aufgestanden. Und in in meinem Haus sollte er mir [etwas] [anhaben] können? Was tat er? Er ließ sie in den Feuerofen werfen. Was tat der Heilige, gepriesen sei er? Er gab dem Feuerofen ein Zeichen und er wurde zu einem offenen Platz (πλατεῖα). Der, der vorgesehen war zu verbrennen, wurde nicht verbrannt, und der, der nicht vorgesehen war zu verbrennen, wurde verbrannt. Das Feuer fuhr aus und verbrannte die Hälfte der Völker (‫)האומות‬.325 Und auch Nebukadnezar wurde im Feuer verbrannt, aber er war [nur] zur Hälfte (ἣμισυς) verbrannte.326 Und warum wurde er nicht ganz verbrannt? Vielmehr sagte der Heilig, gepriesen sei er: Lasst diesem Frevler seine eine Hälfte (‫)חציו‬, damit er weiß, gegen wen er gelästert hat. P

(366)

P

6 Und auch das frevelhafte Königreich, das sich selbst erhöht hat, denn es heißt: Ob du hochstiegst wie der Adler, (Ob 1,4) wird im Feuer gerichtet, denn es heißt: Ich schaute, da wurde das Tier getötet / und sein Leib vernichtet, und es wurde dem brennenden Feuer übergeben. (Dan 7,11) Und ebenso heißt es: Ihre Ströme wurden zu Pech verwandelt. (Jes 34,9) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Und das Haus Jakob wird zum Feuer […] und nicht sei ein Entronnener dem Haus Esau, denn JHWH hat geredet. (Ob 1,18) Wo hat er gesprochen? Durch Mose: Das ist das Opfer an seiner Brandstätte. (Lev 6,2) 7

Und Sisera, der schmähte, über ihn steht geschrieben: Und er quälte Israel mit Gewalt, (Jdc 4,3) mit Schmähungen und Lästerungen.327 Deshalb wurde er im Feuer gerichtet, denn es heißt: Vom Himmel kämpften die Sterne von ihren Bahnen. (Jdc 5,20) Aber die Israeliten, weil sie sich selbst verachtet und niedrig gemacht hatten, werden mit Feuer getröstet, denn es heißt: Und ich will ihm sein, Spruch JHWHs, eine feurige Mauer ringsum, und zur Ehre werde ich in seiner Mitte sein. (Sach 2,9)

MidrPs 18,19

Und der Boden des Meeres wurde sichtbar. (II Sam 22,16) Du findest, als der Heilige, gepriesen sei er, zu Mose sagte:328  325 Siehe Dan 3,3. 326 Vgl. CantR 7,9; bSanh 92b; Tan noach 10; TanB noach 15. 327 Vgl. MidrSam 13,6; MidrPs 2,1; Raschi zu Jdc 4,3.

II Samuel  321

Heb deinen Stab, (Ex 14,16) wurden alle Wasser auf der Welt geteilt, selbst das Wasser in Krügen, in Flaschen, in Kübeln und in Schläuchen und was in Bechern war, siehe: Da wurde der Boden des Wassers sichtbar. (Ps 18,16) Und die Fundamente des Erdkreises wurden aufgedeckt. (II Sam 22,16) Das sind die Umkehrenden. R. Judan sagte: Die Wasser sahen dich, sie erbebten. (Ps 77,17) Das sind die unteren Wasser. Die Wasser sahen dich. (Ps 77,17) Das sind die oberen Wasser. Vor deinem Schelten, JHWH. (Ps 18,16) R. Chanina sagte: In keinster Weise „vor deinem Schelten“, vielmehr: Vor dem Geisthauch (‫ )מנשמת רוח‬deines Zorn, (Ps 18,16) denn es heißt: Du hauchtest (‫ )נשפת‬mit deinem Atem. (Ex 15,10) Er sandte aus der Höhe. (II Sam 22,17)

MidrPs 18,20

Und rettete mich. R. Jochanan sagte:329 Als der letzte von Israel dem Meer entstieg, stieg der letzte von Ägypten ins Meer hinein. R. Jochanan sagte: Was taten die Schwachen und Fußkranken (ποδάγμα), die es bei ihnen gab? / Der Heilige, gepriesen sei er, gab gewissermaßen seine Hand und zog (‫ )ושולה‬sie aus dem Wasser, denn es heißt: Er sandte aus der Höhe, er fasste mich und zog mich (‫ )ימשני‬aus vielen Wassern. (II Sam 22,17)

Resch Laqisch sagte: Diese und jene überdeckte das Meer. Was tat der Heilige, gepriesen sei er? Seine eine Rechte rettete Israel, und seine andere Rechte versenkte die Ägypter, denn es heißt:

 328 Vgl. Mek beschallach 5; ExR 21,6. 329 In MidrPs 18,20: R.Judan. Vgl. Mek beschallach 6; ExR 22,2.

(367)

322  Jalkut Schimoni Deine Rechte, JHWH, strahlend in Kraft, deine Rechte, JHWH, zerschmettert den Feind. (Ex 15,6) PRK 12

Er rettet mich vor meinem starken Feind. (II Sam 22,18) R. Jochanan sagte:330 Das ist Pharao. Der Feind sagte[: Ich verfolge, erreiche, teile Beute; meine Gier soll sich an ihnen sättigen]. (Ex 15,9) Und vor meinen Hassern, die mächtiger sind als ich. (II Sam 22,18) Das sind die Ägypter. Sie nahten sich mir am Tag meines Unglücks. (II Sam 22,19) Das ist Amalek. Und von allen wurde JHWH mir zur Stütze. (Ps 18,19) Und er führte mich hinaus ins Weite. (Ps 18,20) Denn er hat mir die Tora gegeben. Er befreit mich, denn er hat an mir Gefallen. (II Sam 22,20) Eilend stieg seine Hand auf, mir die Lehre [der Tora] zu geben331. Wann? Im dritten Monat. (Ex 19,1)

bNed 32a

Mit dem Frommen bist du gnädig. (II Sam 22,26) R. Isaak sagte: Jeder, der selbst aufrichtig ist, mit dem ist der Heilige, gepriesen sei er, aufrichtig, denn es heißt: Mit dem Frommen bist du gnädig. (II Sam 22,26) R. Oschaja sagte: Jeder, der selbst aufrichtig ist, mit dem ist der Heilige, gepriesen sei er, aufrichtig. Zeit steht über ihm, denn es heißt: Wandle vor mir und sei vollkommen. (Gen 17,1)

LevR 11,5

R. Jehuda und R. Nechemja. R. Jehuda bezieht den Vers auf unseren Vater Abraham:

 330 In PR 12: R.Judan. Vgl. MidrPs 22,22. 331 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1150: “it was his haste (anxiety) that rose in him, to give me the Law.”

II Samuel  323

Wenn er höflich war, war der Heilige, gepriesen sei er, mit ihm höflich. [War er] aufrichtig, war der Heilige, gepriesen sei er, mit ihm aufrichtig. [Ging er] verhalten [mit Gott um], ging der Heilige, gepriesen sei er, verhalten mit ihm um. Wenn er Klarheit für seine Anliegen wollte, gab ihm der Heilige, gepriesen sei er, Klarheit für seine Anliegen. Wann ging er höflich [mit Gott um]? / Als er zu ihm sagte: Du mögest doch nicht an deinem Knecht vorübergehen. (Gen 18,3) Was steht dort [dazu] geschrieben? Und Abraham stand immer noch vor JHWH. (Gen 18,22) R. Simon (Σίμων) sagte: Das ist eine Korrektur der Schreiber.332 Die Schechina wartete auf ihn. Wann ging er mit ihm aufrichtig um? Als er zu ihm sagte: Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. (Gen 18,22) Was steht dort [dazu] geschrieben? Er sagte: Ich werde nicht vertilgen. (Gen 18,22) Wann ging er verhalten [mit Gott um]? Als er sagte: Und ich gehe kinderlos. (Gen 15,2) Was steht dort [dazu] geschrieben? Nicht dieser wird dich beerben. (Gen 15,4) Wann wollte er Klarheit für seine Anliegen? Als er sagte: Woran werde ich erkennen, dass ich es besitzen werde? (Gen 15,8) Was steht dort [dazu] geschrieben? Bestimmt sollst du wissen, dass deine Nachkommenschaft ein Fremdling sein wird (Gen 15,13)

R. Nechemja bezog die Schriftstelle auf Mose: Wann ging er höflich [mit Gott um]? Als er sagte: Warum verbrennt der Dornbusch nicht? (Ex 3,3) Er sagte: Weil meine Glorie333 darin ist. Wann ging er mit ihm aufrichtig um? Als er zu ihm sagte: Sie werden zu mir sagen: Was ist sein Name? (Ex 3,13) Er sagte zu ihm: Zur Zeit will ich sein, was ich sein will. (Ex 3,14)

 332 Vgl. GenR 49,7; TanB bereschit 4; ExR 41,4. 333 ‫ דיקדי‬mit Hyman/Schiloni, JS zu II Samuel, 368 emendiert zu ‫דיקרי‬. Vgl. PRE 40; MidrPs 18,22; Tan schemini 3; TanB schemini 5; CantR 1,7,3; NumR 21,15; Tan chajje Sara 6; Tan toldot 12; Tan wajiqra 3; TanB wa-jiqra 4; ExR 3,14; Tan wa-etchannen 5; SO 5.

(368)

324  Jalkut Schimoni Wann ging er verhalten mit ihm um? Als er zu ihm sagte: Zeige mir doch deine Herrlichkeit. (Ex 33,18) Und es steht geschrieben: Ich will meine ganze Güte vor dir vorüberziehen lassen. (Ex 33,19) Wann gab er ihm Klarheit über seine Anliegen? Als er zu ihm sagte: Sende, durch wen du senden magst. (Ex 4,13) LevR 11,6

(369)

Und R. Samuel bar Nachmani sagte: Die ganzen sieben Tage334 [versuchte] der Heilige, gepriesen sei er, Mose, [zu überzeugen,] dass er ihn nach Ägypten entsenden wolle. Das ist es, was geschrieben steht: Sowohl seit gestern, als auch seit vorgestern, als auch am dritten [Tag], als auch, seit du zu mir gesprochen hast. (Ex 4,10) Siehe, dass sind sechs [Tage]. Und am siebten sagte er zu ihm: Sende, wen / du senden willst. (Ex 4,13) Er sagte zu ihm: Bei deinem Leben, ich werde es dir an deine Rockschöße binden. Und wann zahlte er es ihm heim? R. Berekhja [sagte], R. Levi habe gesagt: Alle sieben Tage des Adar pflegte Mose zu beten und zu flehen, dass er ins Land einziehen dürfe, und am siebten sagte er zu ihm: Du wirst diesen Jordan nicht überschreiten. (Dtn 3,27) R. Chelbo sagte: Alle sieben Tage der Einsetzung [der Priester] diente Mose als Hoher Priester, und am achten sagte er zu ihm: Es gehört nicht dir, sondern Aaron, denn es heißt: Und es geschah am achten Tag. (Lev 9,1)

MidrPs 18,23

Und du wirst das elende Volk retten. (II Sam 22,28) Das sind die Israeliten. Und hochmütige Augen wirst du erniedrigen. (Ps 18,28) Das sind die Völker (‫ )אומות‬der Welt.

bSanh 98a

R. Jochanan sagte: Wenn du eine Generation siehst, die sich immer mehr verringert, dann harre auf den Messias, denn es heißt: Und du wirst das elende Volk retten. (II Sam 22,28)

MidrPs 18,23

Denn du lässt mein Licht leuchten. (Ps 18,29) Bei Mordechai.

 334 In denen der Dornbusch branne.

II Samuel  325

Mein Gott macht meine Finsternis hell. (Ps 18,29) Bei Ester. Eine andere Auslegung: Denn du lässt mein Licht leuchten. (Ps 18,29) Durch: Joschabat[, die Tochter des Königs, nahm Joasch, den Sohn Achasjahus, und stahl ihn aus der Mitte der Königssöhne, die getötet werden sollten]. (II Reg 11,2; II Chr 22,11) Und mein Gott macht meine Finsternis hell. (Ps 18,29) Durch: Jehojada. (II Reg 11,4) Eine andere Auslegung: Denn du lässt mein Licht leuchten. (Ps 18,29) Bei den Truppen Amaleks, denn es heißt:335 David schlug sie vom Zwielicht bis zum Abend [des morgigen Tages]. (I Sam 30,17) Zwei Nächte und ein Tag. Und wer hat ihm Licht gemacht? R. Jehoscha ben Levi sagte: Mit Meteoren und Blitzen machte ihm der Heilige, gepriesen sei er, Licht. Denn durch dich renne ich eine Truppe nieder. (Ps 18,30)

MidrPs 18,24

R. Chijja [sagte] im Namen von R. Levi:336 Als David nach Gimso ging, um mit ihnen Krieg zu führen, begann er zu sprechen: Jeder, der / zuerst den Jebusiter schlägt, soll zum Oberhaupt und zum Fürsten werden.

(370)

(I Chr 11,6)

Was tat Joab? Er brachte eine grünende [Zypresse], befestigte sie an der Seite der Mauer und bog ihre Spitze, die weich war, [nach unten]. Dann nahm er David mit sich. Joab sprang über den Kopf von David und hängte sich an die Zypresse. David sagte: Schlägt mich der Gerechte, ist es eine Gunst. (Ps 141,5) Was tat der Heilige, gepriesen sei er? Er verkürzte die Mauer und David stieg hinter ihm hinauf, denn es heißt: Und mit meinem Gott überspringe ich eine Mauer. (Ps 18,30) Gott, vollkommen ist sein Weg. (II Sam 22,31) Wenn sein Weg vollkommen ist, dann ist er es umso mehr.337

 335 Vgl. LevR 21,3; ThrR pet. 30. 336 Vgl. Raschi Ps 18,30.

GenR 44,1

326  Jalkut Schimoni Das Wort JHWHs ist geläutert. (II Sam 22,31) Rabba sagte:338 Die Gebote wurden nur gegeben, um durch sie die Menschen zu läutern. Was kümmert es uns, wer es ist, der vom Hals her schlachtet339 und wer es vom Nacken her schlachtet. Sage: Die Gebote wurden nur gegeben, um die Menschen zu läutern. Steht geschrieben in dem zweiten § 878 [PRK 12, Jalkut Psalmen].

Ein andere Auslegung [zu]: Vollkommen ist sein Weg. (II Sam 22,31) Das ist Abraham, denn es steht geschrieben: Wandle vor mir und sei vollkommen. (Gen 17,1) Das Wort JHWHs ist geläutert (‫)צפורה‬. (II Sam 22,31) Denn der Heilige, gepriesen sei er, hat es im Feuerofen geläutert. Ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen. (II Sam 22,31) Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild. (Gen 15,1) PRK 12

R. Abin sagte:340 Die Worte der Tora gleichen dem Gewürzwein (κονδῖτον), der Honig, Wein und Pfeffer enthält. Er enthält Wein: Deine Liebkosungen sind besser als Wein. (Cant 1,2) Er enthält Honig: Süßer als flüssiger Honig und Wabenhonig. (Ps 19,11) Und er enthält Pfeffer: Das Wort JHWHs ist geläutert. (II Sam 22,21) Und es steht geschrieben: Sehr geläutert ist dein Ausspruch. (Ps 119,140)

bJoma 72b

R. Samuel bar Nachmani sagte: R. Jonatan wies auf einen Widerspruch hin: Es steht geschrieben: Die Vorschriften JHWHs sind richtig, erfreulich. (Ps 19,9)

 337 Vgl. Tan schemini 8; TanB schemini 12; MidrPs 18,25. 338 In GenR 44,1: Rab. Vgl. LevR 13,3; Tan tazriʼa 5; TanB tazriʼa 7; MidrSam 4,1. 339 Wer schächtet und das Blut ausfließen lässt, sodass das Fleisch koscher ist. 340 In PRK 12: R. Abba.

II Samuel  327

Und es steht geschrieben: Das Wort JHWHs ist geläutert. (II Sam 22,31) Ist jemand verdienstvoll, erfreut es341 ihn. Ist jemand nicht verdienstvoll, / läutert es ihn. Resch Laqisch sagte: Aus dem Vers selbst geht hervor: Ist jemand verdienstvoll, läutert es ihn für das Leben. Ist jemand nicht verdienstvoll, führt sein Läutern zum Tod.

(371)

Ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen. (II Sam 22,31)

LevR 13,3

Rab sagte:342 Die Gebote wurden nur gegeben, um die Menschen mit ihnen zu läutern, denn es steht geschrieben: Dies sind die Tiere, die ihr essen dürft. (Lev 11,2) All dies warum? Ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen. (II Sam 22,31) R. Judan sagte, R. Simon (Σίμων)343 habe gesagt: Behemot und Leviatan werden in der Zukunft den Tierkampf (κυνήγιον) der Gerechten [bestreiten]. Und jeder, der keinen Tierkampf der Völker (‫ )אומות‬der Welt in dieser Welt gesehen hat, verdient es, ihn in der kommenden Welt zu sehen. Wie werden sie geschlachtet werden? Jener Behemot nimmt den Leviatan zwischen seine Hörner und zerreisst ihn. Und der Leviatan nimmt den Behemot zwischen seine Flossen und durchbohrt ihn. Und die Gerechten sagen: Diese Schlachtung soll koscher sein? Haben wir nicht gelernt:344 Alle dürfen schlachten, und man darf jederzeit [am Tage] schlachten und mit jedem [Instrument], außer mit einer Sichel, einer Säge, Zähnen und Fingernägeln345, weil sie erdrosseln. R. Abba bar Kahana sagte:346 Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Eine neue347 Weisung (‫ )תורה‬wird von mir ausgehen. (Jes 51,4)

 341 Gottes Wort. 342 Vgl. GenR 44,1. 343 In LevR 13,3: R. Simeon. 344 Siehe mChul 1,2. 345 Frage ist, ob die Flossen des Behemot als Fingernägel gelten. 346 Vgl. Gen 9,3; MidrPs 146,4. 347 In BH fehlt „neu“.

328  Jalkut Schimoni R. Berekhja [sagte] im Namen von R. Isaak: Der Heilige, gepriesen sei er, wird den Gerechten in der Zukunft ein Mahl (ἄριστον) bereiten, und jeder, der weder Aas noch rituell untaugliches Fleisch in dieser Welt gegessen hat, verdient es, dass er in der Zukunft von ihm essen wird. Wer ist ein Fels außer JHWH348. (II Sam 22,32) Steht geschrieben in § 83 [bMeg 14b; Mek beschallach 8; Tan tazriʼa 2; TanB tazriʼa 3, Jalkut I Samuel]. /

(372)

MidrPs 18,27

Er lehrt meine Hände den Krieg. (II Sam 22,35)̕ Das lehrt, dass er einen ehernen (‫ )נחושה‬Bogen nahm und ihn bog. Eine andere Auslegung: Es ist einfacher für einen Mann, einen ehernen Bogen zu biegen, als die Arme Davids zu biegen. Eine andere Auslegung: Er kam aus der Nachkommenschaft des Nahschon (‫)נחשון‬.

TanB beres 4

Du gibst mir den Schild deiner Hilfe. (II Sam 22,36) Er redet von Israel.349 Schild deiner Hilfe, (II Sam 22,36) denn es heißt: Ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen. (II Sam 22,31) Und deine Rechte stützt mich. (Ps 18,36) Das ist die Tora, denn es heißt: Von seiner Rechten, ein feuriges Gesetz an sie. (Dtn 33,2) Und deine Milde macht mich groß. (Ps 18,36) Gibt es einen, der milder ist als der Heilige, gepriesen sei er? Der Mensch sagt zu seinem Gefährten: Geh Bräute ausstatten, Kranke besuchen, Tote beerdigen, Trauernde trösten. Und er sagt zu ihm: Ich bin groß und reich, aber ich gehe. Aber der Heilige, gepriesen sei er: Er baute die Rippe [zu einem Menschen]. (Gen 2,22) Da erschien ihm JHWH. (Gen 18,1) Und er begrub ihn im Tal. (Dtn 34,6) Da erschien Gott Jakob. (Gen 25,9)  348 BH hat ‫ אלהינו‬unser Gott. 349 Vgl. Tan tissa 15; ExR 41,4; MidrPs 18,29.

II Samuel  329

R. Abba bar Acha sagte: Der Schüler sitzt vor seinem Lehrer um zu lernen. Und wenn er [sein Studium] beendet hat, sagt der Schüler zum Lehrer: Habe ich dich ermüdet? Aber die Israeliten pflegten vom Heiligen, gepriesen sei er, zu lernen. Und wenn sie [aus der Welt] scheiden, sagt der Heilige, gepriesen sei er, zu ihnen: Habe ich euch zu sehr ermüdet? Denn es heißt: JHWH unser Gott hat am Horeb zu uns gesprochen. (Dtn 1,6) Siehe: Und deine Milde macht mich groß. (II Sam 22,36) R. Simeon Nazira350 sagte: Der Schüler sagt zum Lehrer: Komm, lehre mich einen Abschnitt! Und der Lehrer sagt zu ihm: Geh mir an jenen Ort voraus. Aber der Heilige, gepriesen sei er, sagt zu Ezechiel: Erhebe dich, geh hinaus in die Ebene. (Ez 3,22) Ezechiel ging hinaus und fand den Heiligen, gepriesen sei er, der ihm vorausgegangen war, denn es heißt: Und ich ging hinaus in die Ebene, und siehe, dort stand die Herrlichkeit JHWHs. (Ez 3,23)

Siehe: Und deine Milde (‫ )וענותך‬macht mich groß. (II Sam 22,36) Luliani (Iulianus) ben R. Tabri351 [sagte] im Namen von R. Isaak: Siehe, die Milde des Heiligen, gepriesen sei er, sieh, / was dort geschrieben steht: Mose sprach, und Gott antwortete ihm (‫ )יעננו‬mit Stimme. (Ex 19,19) Es hätte ja heißen müssen: Gott redete, und Mose antwortete ihm mit Stimme. Siehe: Und deine Milde macht mich groß. (II Sam 22,36) R. Abba bar Kahana sagte im Namen von R. Samuel: Siehe, was über die Milde des Heiligen, gepriesen sei er, geschrieben steht: Da sagte zu mir JHWH: Dieses Tor wird geschlossen sein und es wird nicht geöffnet werden. (Ez 44,2) [Das gleicht] einem König von Fleisch und Blut, der [in] seiner Herrlichkeit durch ein großes Tor [in eine Stadt] eintritt, [nicht] aber durch ein kleines Tor. Aber der Heilige, gepriesen sei er, tritt in seiner Herrlichkeit durch ein kleines Tor ein.

 350 In Tan bereschit 4: ben Zera. 351 In Tan bereschit 5: bar Tabrini.

§ 162 (373)

330  Jalkut Schimoni Siehe: Und deine Milde macht mich groß. (II Sam 22,36) Ben Azzai sagte:352 Ein König von Fleisch und Blut setzt erst seinem Namen und dann seinem Erschaffenen (κτίσμα) ein Denkmal. Aber der Heilige, gepriesen sei er, setzt erst seiner Schöpfung (κτίσμα) und nachher seinem Namen ein Denkmal, denn es heißt: Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. (Gen 1,1) GenR 48,1

Eine andere Auslegung: Du gibst mir den Schild deines Heils. (II Sam 22,36) Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dir Schild. (Gen 15,1) Und deine Rechte wird mich stützen, (Ps 18,36) im Feuerofen und bei Königen und in der Hungersnot, denn es steht geschrieben: Spruch JHWHs zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten. (Ps 110,1) Und deine Milde macht mich groß (‫)תרבני‬. (Ps 18,34) Was ist viel (‫ )הרבה‬Milde? Dass er353 saß, und die Schechina stand, denn es steht geschrieben: Da erschien ihm JHWH bei der Eiche von Mamre, und er saß beim Zelteingang. (Gen 18,1)

TanB wa-jera 4

Eine andere Auslegung: Du gibst mir den Schild deines Heils. (II Sam 22,36) Als ich die Könige verfolgte, denn es heißt: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dir Schild. (Gen 15,1) Und deine Rechte wird mich stützen. (Ps 18,34) Als du mir die Vorhaut hieltest und ich schnitt, denn es heißt: Und er schloss mit ihm den Bund. (Neh 9,8) Und deine Milde macht mich groß. (Ps 18,34) Denn ich sitze und du stehst, denn es heißt: Da erschien ihm JHWH. (Gen 18,1)

MidrPs 18,29

(374)

R. Judan sagte im Namen von R. Chama bar Chanina: In der Zukunft setzt / der Heilige, gepriesen sei er, den König Messias zu seiner Rechten und Abraham zu seiner Linken. Und das Angesicht Abrahams wird erblassen und er spricht: Der Sohn meines Sohns sitzt zur Rechten, und ich sitze zur Linken?! Und der Heilige, gepriesen sei er, wird

 352 Vgl. GenR 1,12. 353 Abraham.

II Samuel  331

ihn besänftigen (πεῖσις): Der Sohn deines Sohns zu meiner Rechten und ich zu deiner Rechten. Siehe: Und deine Milde macht mich groß. (II Sam 22,36) R. Jochanan sagte: Drei Dinge wurden als ewige Gabe gegeben.354 Und diese sind es: Die Tora, die Leuchten und der Regen. Die Tora ist woher [zu belegen]? Weil es heißt: Und er gab Mose, als er beendet hatte. (Ex 31,18) Die Leuchten sind woher [zu belegen]? Gott setzte sie an das Firmament des Himmels. (Gen 1,17) Und der Regen? Und ich gebe euch den Regen zu seiner Zeit. (Lev 26,4) R. Azarja [sagte] im Namen von R. Judan ben R. Simon (Σίμων): Auch der Friede, denn es heißt: Und ich gebe der Welt Frieden. (Lev 26,7) R. Jehoscha bar Nachmani sagt: Auch das Heil, denn es heißt: Du gibst mir den Schild deines Heils. (II Sam 22,36) R. Tanchuma sagt: Auch das Land Israel, denn es heißt: Und er gab ihnen die Länder der Völker (‫)גוים‬. (Ps 105,14) Und manche sagen: Auch die Rache, denn es heißt: Und ich gab meine Rache auf Edom. (Ez 25,14) Die Rabbinen sagen: Auch das Erbarmen, denn es heißt: Und er ließ sie Erbarmen finden. (Ps 106,46) R Isaak bar Marion (Μαρίων) sagte:355 Auch die Teilung des großen Meers, denn es heißt: So spricht JHWH, der einen Weg im Meer legt und in mächtigen Wassern einen Pfad. (Gen 43,16)

 354 Vgl. ExR 41,2; LevR 35,8; MidrPs 18,28. 355 Vgl. MidrPs 104,23; jSchab 2,6.

GenR 6,5

332  Jalkut Schimoni MidrPs 18,30

Du hast meine Schritte unter mir weit gemacht. (Ps 18,37; II Sam 22,37) [Aber meine Gelenke] haben sich nicht geweitet, sind nicht verrutscht und nicht wund geworden.356 Unter mir. (Ps 18,37) Als er mit Jischbi in Nob Krieg führte. /

(375)

MidrPs 18,31

Ich will meinen Feind verfolgen. (Ps 18,38) Bei den Truppen Amaleks [heißt es]: Soll ich hinter dieser Truppe hinuntersteigen357, werde ich sie erreichen? (I Sam 30,8) Und ich werde nicht umkehren, bis ich sie vernichtet habe. (II Sam 22,38) Da schlug sie David vom Zwielicht [bis zum Abend]. (I Sam 30,17) Ich habe sie vernichtet und habe sie zermalmt (‫)ואמחצם‬. (II Sam 22,39) Ein Schlag der Zermalmung (‫)צחיצה‬.

§ 163

ThrR pet.30

Vier Könige. Was der eine wollte, wollte der andere nicht. Und welche sind es? David und Asa, Joschafat und Hiskija. David sagte: Ich will meine Feinde verfolgen und sie einholen. (Ps 18,38) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Ich erwirke es so, denn es heißt: Da schlug sie David vom Zwielicht bis zum Abend. (I Sam 30,17) Asa stand [da] und sagte: In mir ist keine Kraft zu töten. Vielmehr: Ich verfolge, und du erwirkst es. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich erwirke es so, denn es heißt: Asa verfolgte sie und das Volk, das bei ihm war. (II Chr 14,12) „Denn sie wurden von Asa zerschmettert“ steht hier nicht, sondern: Denn sie wurden von JHWH zerschmettert. (II Chr 14,12) Joschafat stand auf und sagte: In mir ist weder Kraft zu töten, noch zu verfolgen. Vielmehr siehe, ich singe ein Lied, und du erwirkst es. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Ich erwirke es so, denn es heißt: Und zu der Zeit, da sie mit dem Jubel358 anfingen, legte JHWH einen Hinterhalt. (II Chr 20,22)

Hiskija stand auf und sagte: In mir ist weder Kraft zu töten, noch zu verfolgen, noch ein Lied zu singen. Vielmehr siehe, ich stütze mich auf meinen Stab, und du er-

 356 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1116. 357 BH: soll ich verfolgen. 358 BH: und Lobgesang.

II Samuel  333

wirkst es. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Ich erwirke es so, denn es heißt: Da ging ein Engel JHWHs aus und schlug im Lager Assurs. (II Reg 19,35) Du hast mich mit Kraft zum Krieg umgürtet. (II Sam 22,40)

bJoma 47a

R. Abbahu wies auf einen Widerspruch hin.359 Es steht geschrieben: Du hast mich mit Kraft zum Krieg umgürtet (‫)ותזרני‬. (II Sam 22,4) Und es steht geschrieben steht: Der mich mit Kraft umgürtet (‫)המאזרני‬360. (Ps 18,40) David sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er: Du hast mich abgelenkt (‫ )זריתני‬und stark gemacht (‫)וזרזתני‬. P

P

Und wir finden, dass geschrieben steht: Mein Gehen und mein Liegen prüfst du (‫)זרית‬. (Ps 139,3) R. Chanina bar Pappa legte aus: / Das lehrt, dass ein Mensch nicht aus dem ganzen Tropfen geschaffen wird, sondern aus dem Klaren, das darin ist.361

bNid 31a

(376)

[Ein Tanna] aus der Schule von R. Jischmael lehrte: Gleich einem Menschen, der das Getreide auf der Tenne worfelt (‫)שזורה‬. Er nimmt das Essbare und lässt den Abfall liegen. Und meiner Feinde Nacken kehrst du mir zu. (II Sam 22,41) R. Jehoscha ben Levi sagte: Dieser Abschnitt spricht von Juda. Überliefert ist die Haggada, dass Juda Esau getötet hat. Wann? In der Stunde, in der unser Vater Isaak starb, gingen Jakob und Esau und alle Stämme, um ihn zu begraben, denn es heißt: Und begruben ihn Esau und Jakob, seine Söhne. (Gen 35,29) Und sie alle standen in der Höhle und weinten. Und die Stämme standen [dort] und erwiesen Jakob Ehre. Und sie gingen aus der Höhle heraus, damit nicht Jakob weine und sich vor ihnen beschämt zeige. Esau aber bewegte sich in die Höhle hinein. Juda beobachtete und sah, dass Esau hinter ihm hineinging. Er sagte: Vielleicht tötet er den Vater drinnen. Er ging hinein und fand Esau, der im Begriff war, seinen Vater zu töten. Sofort stand Juda auf und tötete ihn von hinten. Und sein Vater segnete ihn [mit den Worten]:

 359 Vgl. bNid 31a. 360 BH: und du hast mich gegürtet. 361 Vgl. Raschi zu Ps 139,3; bSota 13a; jGit 5,7; jKet 1,5.

MidrPs 18,32

334  Jalkut Schimoni Deine Hand am Nacken deiner Feinde. (Gen 49,8) Und warum tötete er ihn nicht von vorn? Weil die Schönheit (κρύσταλλος) seines Angesichts der seines Vaters glich. Deshalb erwies er ihm die Ehre, ihn von hinten zu töten. Deshalb segnete er ihn. Im Nacken. (II Sam 22,41) Oftmals fiel Josua vor dem Heiligen, gepriesen sei er, nieder, dass er ihm den Nacken [seiner Feinde gebe], und er gab [sie ihm] nicht. Woher [ist das zu belegen]? So hatte er gesprochen: Bitte JHWH, was soll ich sagen, nachdem Israel den Nacken von seinen Feinden gewendet hat. (Jos 7,8) Trotz allem erreichte er nichts. Und wem gab er den Nacken? Dem Stamm Juda, denn es heißt Deine Hand am Nacken. (Gen 49,8) Und so hat David gesprochen: Und meiner Feinde Nacken kehrst du mir zu. (II Sam 22,41) (377)

David sagte: Das ist meine Natur (φυσικόν), / denn es heißt: Und diese [Eigenschaft] für Juda. (Dtn 33,7) Und von wem hast du es gelernt? Von Golijat, denn es heißt: Und der Stein drang ihm in die Stirn, und er fiel auf sein Angesicht. (I Sam 17,49)

DtnR 2,10

Sie blickten umher, doch kein Retter. (II Sam 22,42) David sagte vor dem Heiligen, gepriesen sei er:362 Herr der Welt, wenn die Völker (‫ )אומות‬der Welt kommen, um vor dir zu beten, dann mögest du ihnen nicht antworten, weil sie nicht mit aufrichtigem Herzen zu dir kommen. Vielmehr gehen sie zu ihrem Götzen, aber dieser antwortet ihnen nicht. Wenn sie dann ihre Not sehen, kommen sie zu dir. [Aber] auch du antwortest ihnen nicht, denn es heißt: Sie blicken umher, doch kein Retter. (II Sam 22,42) [Sie blicken umher] zu ihrem Götzen. Und wenn sie zu dir kommen: Zu JHWH, und er antwortet ihnen nicht. (II Sam 22,42) Aber wenn wir zu dir rufen: Höre sogleich unser Gebet, denn es heißt: Auf mein Rufen antworte mir, Gott meines Rechts. (Ps 4,2) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Bei deinem Leben, noch bevor ihr ruft, antworte ich euch, denn es heißt: Und es wird sein: Bevor sie rufen, werde ich antworten. (Jes 65,24)

 362 Vgl. MidrPs 9,6; MidrPs 18,33.

II Samuel  335

Du rettest mich aus dem Streit meines Volkes (‫)מריבי עם‬. (II Sam 22,44)

MidrPs 18,34

Ein Volk, mit dem ich keinen Rechtsstreit (‫ )דין‬haben sollte und die keinen Rechtsstreit mit mir haben sollten.363 P

P

Ben Azzai sagte:364 Es ist angenehmer für ihn, über die ganze Welt zu herrschen, als über zwei zu herrschen, die [ihren Kopf] in Tücher365 (σινδών) hüllen. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu David: Rette sie (‫!)הצילם‬ Er sagte vor ihm: Herr der Welt, Du mögest mich zum Haupt von Völkern (‫ )גוים‬einsetzen. (Ps 18,44) Mich rettend (‫ )מפלטי‬vor meinen Feinden. (Ps 18,49) In Babel.

MidrPs 18,35

Auch von meinen Widersachern. (Ps 18,49) In Medien. / (378)

Mögest du mich erheben. (Ps 18,49) In Griechenland (Ἰωνία). Vom Mann der Gewalt. (II Sam 22,49) In Edom. Der seines Königs Heil groß macht (‫)מגדול‬366. (II Sam 22,51) P

In der Stunde, in der der Heilige, gepriesen sei, David Huld erwies, freuten sich Himmel und Erde, denn es heißt: Der seines Königs Heil groß macht (‫)מגדיל‬. (Ps 18,51) Steht geschrieben in § 1025.367

Was steht danach geschrieben? Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. (Ps 19,2) Und so in der Stunde, in der der Heilige, gepriesen sei er, den Thron Davids bestätigte (‫)מכין‬, freuten sich alle, denn es heißt: Auf ewig will ich deine Nachkommen bestätigen (‫)אכין‬. (Ps 89,5)

 363 Vgl. DtnR 1,13. 364 Vgl. ARN 25; Raschi zu II Sam 22,44. 365 In den Gebetsschal. 366 BH: ‫מגדיל‬. 367 Diese Angabe fehlt bei Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 72.

§ 164 MidrPs 18,36

336  Jalkut Schimoni Was steht danach geschrieben? Die Himmel sollen deine Wunder preisen, JHWH. (Ps 89,6) Ein Vers sagt „großmachend“ (‫)מגדיל‬, und ein Vers sagt „Turm“ (‫)מגדול‬. R. Judan sagte: Weil das Heil des Volkes (‫ )אומה‬nicht auf einmal kommt, sondern allmählich größer wird. Und was meint „Turm“? Weil der König Messias ihm368 wie zu einem großen Turm wird: Ein fester Turm (‫ )מגדל‬ist der Name JHWHs. Zu ihm wird der Gerechte laufen und ist geborgen. (Prov 18,10)

Kapitel 23 § 165

MidrPs 18,5

Dies sind die letzten (‫ )האחרונים‬Worte Davids. (II Sam 23,1) Steht geschrieben in § 60 [MidrPs 80,6, Jalkut Richter] und in § 254 [SDtn § 1, Jalkut Jeremia].

Das ist es, was die Schrift sagt: Wie ein Wunder bin ich vielen geworden. (Ps 71,7) David sagte: So wie ich nicht eher ein Lied sang, bis ich beleidigt wurde und bis vier durch meine Hand fielen und bis der Fingermann369 durch meine Hand fiel, so sangen auch die Israeliten nicht eher ein Lied, bis sie beleidigt wurden und bis der Fingermann durch ihre Hand fiel, und bis vier durch ihre Hand fielen. Wie wurde David von Golijat beleidigt? Und er beleidigte Israel. (II Sam 21,21) Und der Philister verfluchte David bei seinen Göttern. (I Sam 17,43) Der Fingermann fiel [durch seine Hand]: Da war ein langer Mann, der hatte jeweils sechs Finger an seinen Händen[, vierundzwanzig an der Zahl]. (II Sam 21,20) Vier fielen vor ihm: Diese vier wurden Horfa zu Gat geboren, und sie fielen durch die Hand Davids. (II Sam (379)

21,22) /

Und nahe dabei [steht]: Und David redete zu JHWH. (II Sam 22,1)

 368 Israel. 369 Siehe Hyman/Schiloni, JS II Samuel, 356.

II Samuel  337

Ebenso wird Israel, wenn der Messias, er möge in unseren Tagen eilen, kommt, erst ein Lied singen, wenn der Messias beleidigt wird, denn es heißt: Die die Fußspuren deines Messias beleidigt haben. (Ps 89,52) Bis der Fingermann vor ihm fiel: Und die Zehen seiner Füße waren teils von Eisen. (Dan 2,42) Bis durch ihre Hand vier Königreiche fielen: Und ich versammle alle Völker (‫ )גוים‬nach Jerusalem zum Krieg. (Sach 14,2) Zu jener Stunde: Singt JHWH ein neues Lied. (Ps 149,1) Eine andere Auslegung: Das sind die letzten (‫ )האחרונים‬Worte Davids. (II Sam 23,1) Er sprach vor ihm: Herr der Welt, wie du mir die früheren Vergehen vergabst, so vergib mir die späteren (‫ )האחרונים‬Vergehen. Eine andere Auslegung: [Bezieht sich] auf die [letzten] zweiundzwanzig Jahre [Davids], in denen der Geist des Heiligen von David, dem König von Israel, weggenommen worden war370 und er Tag für Tag einen Becher Tränen vergoss und sein Brot mit Asche aß, denn es heißt: Denn Asche wie Brot habe ich gegessen. (Ps 102,10) Eine andere Auslegung: Er sprach vor ihm: Herr der Welt, nimm mich in Umkehr an, denn du ermahnst die Frevler und du sprichst zu ihnen: Wenn ich schon David, König von Israel, der vor mir eine schwerwiegende Sache beging, angenommen habe, als er in Umkehr vor mir umkehrte, um wie viel mehr habe ich euch angenommen. Und ebenso heißt es: An dir allein habe ich gesündigt. (Ps 51,6) Eine andere Auslegung: Wie die Früheren ohne Sünde und Vergehen waren, so waren es auch die Späteren. Spruch Davids, Sohn des Isai, und Spruch des Mannes, des hoch erhobenen. (II Sam 23,1)

Das lehrt, dass er das Joch der Tora und das Joch der Gebote auf sich nahm. Und welchen Lohn hast du vor mir? Dass du genannt wirst: Der Gesalbte des Gottes Jakobs. (II Sam 23,1)

 370 Siehe II Sam 11,2-17; II Sam 12,15-23; I Chr 3,5.

SER [7-8]

338  Jalkut Schimoni [David sagte:] Glücklich ist der Mann, der sich selbst wie ein Ochs zum Joch bereithält und wie ein Esel zu seiner Last,371 und der [über den Büchern] sitzt und stets über die Worte der Tora jeden Tag nachdenkt. Und sofort wohnte der Geist des Heiligen auf ihm, denn es heißt: Glücklich seid ihr, die ihr an jedem Wasser372 sät. (Jes 32,20) In welcher Weise? Wenn der Mensch die Tora liest, die Propheten und die Schriftwerke, und Halachot und Midrasch lernt und er sein Sitzen [über den Büchern] mehrt und [die Zeit,] vermindert[, die er] beim Handel [verbringt], dann wohnt sogleich der Geist des Heiligen auf ihm, denn es heißt: Der Geist JHWHs spricht zu mir, und sein Wort ist auf meiner Zunge. (II Sam 23,2)

(380)

Glücklich der Mensch, bei dem die Worte der Tora sind und der [über den Büchern] sitzt und mit ihnen [Gedanken] wie das Vieh pflügt, das auf dem Feld pflügt. Der Heilige, gepriesen sei er, sagt zu ihm: Meine früheren / und späteren (‫)האחרונים‬ gehören dir. Gott Israels: Zu mir spricht der Fels Israels. (II Sam 23,3) Und wer herrscht über mich? Die Gerechten.373 Und wer ist gerecht? Wer in der Furcht Gottes herrscht.374 Sage, das ist der, der seinen Trieb unterdrückt. Gepriesen sei der Heilige, gepriesen sei er, vor dem es keine Bevorzugung gibt, und vor dem das Licht erstrahlt, sodass Regen und Grün in die Welt kommen. Und der Lohn der Gerechten, die sich selbst an den Worten der Tora in dieser Welt erfreuen, ist, dass die Schrift es ihnen anrechnet, als brächten sie den Schein des Lichtes wie Gras nach dem Regen in die Welt, denn es heißt: Wer von ihm her scheint375 und aus Regen376 Grün [hervorbringt]. (II Sam 23,4)

bΜQ 16b

Spruch Davids, Sohn des Isai, und Spruch des Mannes, des Erhobenen, des Gesalbten des Gottes Jakobs. (II Sam 23,1) R. Samuel bar Nachmani sagte, R. Jonatan habe gesagt: Spruch Davids, Sohn des Isai. (II Sam 23,1) Der das Joch der Umkehr aufrecht hielt. Der Gott Israels sprach zu mir, er redete. (II Sam 23,3)

 371 Siehe Jes 32,20 und bAZ 5b. 372 Wasser ist Chiffre für „Tora“. 373 Siehe II Sam 23,3. 374 Siehe II Sam 23,3. 375 In BH fehlt „von ihm her und“. 376 Wasser als Chiffre für die Tora, aus der Leben (Grün) hervorgeht.

II Samuel  339

Was meint das? R. Abbahu sagte: Das meint Folgendes: David sagte:377 Der Gott Israels redete378, der Fels Israels: (II Sam 23,3) Ich herrsche über den Menschen. Und wer herrscht über mich? Der Gerechte, denn ich erlasse einen Erlass, und er hebt ihn auf. Und379 dies sind die Namen der Helden Davids. [Joscheb baSchebet der Tahkemoniter (‫)תחכמני‬380, das Haupt der drei; Adino, Ezniter über achthundert auf einen Schlag Erschlagene.] (II Sam 23,8) P

P

Was meint das? R. Abbahu sagte: Das meint Folgendes: Namen der Helden Davids. Joscheb baSchebet (‫)יושב בשבת‬. (II Sam 23,8) Wenn er in einer Sitzung (‫[ )בישיבה‬von Gelehrten] saß, saß er nicht auf Polstern und Kissen, sondern auf dem Boden.381 P

P

Solange Ira der Jairiter382 lebte, lehrte er unsere Lehrer auf Polstern und Kissen. Als seine Seele ruhte, lehrte er383 unsere Lehrer nicht auf Polstern und Kissen. Sie sagten zu ihm: Möge der Meister auf Polstern und Kissen sitzen. Aber er nahm es nicht an. Tahkemoni (‫)תחכמני‬. (II Sam 23,8) Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Weil du dich selbst erniedrigt hast, sollst du sein wie ich (‫)תהא כמוני‬: Wenn ich einen Erlass erlasse, hebst du ihn auf. Haupt der drei. (II Sam 23,8) Du sollst das Haupt der drei Väter384 sein. Adino (‫ )עדינו‬der Ezniter (‫)העצני‬. (II Sam 23,8) Wenn er sich mit der Tora beschäftigte, wandt (‫ )מעדן‬er sich wie ein Wurm. Und wenn er in den Krieg zog, machte er sich hart wie Holz (‫)כעץ‬.

 377 Vgl. Raschi zu II Sam 23,3. 378 BH: zu mir. 379 Fehlt in BH. 380 Hapax legomenon. 381 Vgl. SER [15]. 382 Siehe II Sam 20,26. 383 David ist gemeint. 384 Abraham, Isaak und Jakob.

340  Jalkut Schimoni (381)

Über / achthundert Erschlagene. (II Sam 23,8) Dass [besagt, wenn] er einen Pfeil schoss, fielen auf einen Schlag achthundert Erschlagene durch ihn, und er seufzte wegen der zweihundert[, die die Tausend auf einen Schlag vervollständigt hätten], denn es steht geschrieben: Wie kann einer tausend verfolgen. (Dtn 32,30) Da ging eine Himmelsstimme (‫ )בת קול‬aus und sagte zu ihm: Nur wegen der Sache des Hetiters Urija. (I Reg 15,5) Lieblich sind die Gesänge Israels. (II Sam 23,1)

MidrPs 1,6

Womit ist das vergleichbar?385 Einem Chor, der eine Hymne (ὕμνος) auf den König anstimmen wollte. Er sagte zu ihnen: Ihr alle seid lieblich; ihr alle seid Sänger; ihr alle seid berühmt. Wer aber ist der lieblichste unter den Sängern Israels? David, der Sohn Isais, ein Vornehmer (εὐγενής), Sohn eines Vornehmen (εὐγενής). Und so heißt es: Die Psalmen (‫ )תפלות‬Davids, Sohn Isais, sind beendet. (Ps 72,20) Und wie sie386 von zehn Menschen verfasst wurden, so werden sie nach zehn Gesangsartens vorgetragen als: Preislied, Saitenspiel, Mismor[melodie], Lied, Hallel, Gebet, Segnung, Danklied, Preisung, Halleluja. Und das größte von ihnen ist das Halleluja, denn es enthält den Namen und die Preisung in einem Wort. Der Gott Israels sprach zu mir, der Fels Israels sagte: Der Gerechte herrscht über den Menschen, [in] Gottesfurcht herrscht er. (II Sam 23,3)

DtnR 10,3

David sagte:387 Der Gott Israels sprach zu mir. (II Sam 23,3) Und was sagte der Fels Israels? Über den Menschen herrscht, [wer in]388 Gottesfurcht herrscht. (II Sam 23,3) Wenn man es [so sagen] darf, herrschen die Gerechten über das, über das der Heilige, gepriesen sei er, herrscht. 1

Der Heilige, gepriesen sei er, sucht die Unfruchtbaren heim, Elischa suchte die Unfruchtbaren heim: Zu dieser Frist, wie die lebendig Zeit, wirst du einen Sohn umarmen. (II Reg 4,16)

2

Der Heilige, gepriesen sei er, belebt Tote, und Elischa belebte den Sohn der Schunamitin.

3

Der Heilige, gepriesen sei er, heilt den Kranken ohne Salbe  385 Vgl. CantR 4,4; KohR 7,19,4; MidrSam 29,2; bPes 117a. 386 Die Psalmen. Vgl. bBB 14b. 387 Vgl. MidrSam 29,2; PRK 9; GenR 77,1; LevR 27,4; Tan emor 9; TanB emor 12; KohR 3,15. 388 BH: Der Gerechte herrscht über den Menschen.

II Samuel  341

und Elischa heilte Naaman [ohne Salbe]. 4 Der Heilige, gepriesen sei er, macht das Bittere süß, und Elischa machte das Bittere süß. 5

Der Heilige, gepriesen sei er, hält den Regen zurück, und Elija hielt / den Regen zurück.

6 Der Heilige, gepriesen sei er, lässt Regen fallen, und Samuel ließ Regen fallen: Ist nicht jetzt die Weizenernte? (I Sam 12,17) 7

(382)

Der Heilig, gepriesen sei er, lässt Feuer fallen, und Elija ließ Feuer fallen: Da fiel Feuer JHWHs und fraß das Opfer. (I Reg 18,38) Eine andere Auslegung: Der Gerechte herrscht über den Menschen, [in] Gottesfurcht herrscht er. (II Sam

TanB naso 32

23,3)

Das ist Josef, der Gerechte, den die Frau des Potifar versuchte, und der über seinen Trieb herrschte.389 Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: Du hast nicht auf sie gehört. Bei deinem Leben, ich mache dich zu König über Ägypten, und alles wird dir gehorchen, denn es heißt: Da sagte der Pharao zu Josef: Ich bin Pharao. (Gen 41,44) Und wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht. (II Sam 23,4) Wir wissen nicht, was „wie das Licht des Morgens“ meint. Vielmehr: Wenn der Heilige, gepriesen sei er, den Morgen des Messias aufgehen lässt, lässt er die Sonne aufgehen. Das ist es, was geschrieben steht: Sein Thron ist wie die Sonne mir gegenüber. (Ps 89,37) Ein Morgen ohne Wolken. (II Sam 23,4) Das ist der Messias. Eine andere Auslegung: Dass er nicht durch das Verdienst der Väter kommt, sondern durch das Verdienst der Tora, denn es heißt: Denn einen ewigen Bund hat er mir gesetzt, geordnet in allem. (II Sam 23,5) In Babel. Und bewahrt. (II Sam 23,5) In Medien. Denn mein ganzes Heil und ganzes Wohlgefallen. (II Sam 23,5)  389 Vgl. Tan naso 28.

MidrSam 29,3

342  Jalkut Schimoni In Griechenland (Ἰωνία). Denn nicht soll aufblühen. (II Sam 23,5) In Edom. Sie werden verbrannt beim Sitzen (‫)בשבת‬. (II Sam 23,7) Das ist der große Sanhedrin (συνέδριον) in der Quaderhalle. SER [13-15]

Denn er hat mir einen ewigen Bund gesetzt. (II Sam 23,5) „Bund“ [meint] immer „Tora“, denn es heißt: Mein Bund war mit ihm. (Mal 2,5) Geordnet in allem. (II Sam 23,5) In der Bibel, in der Mischna, in den Halachot, in den Haggadot. [Und bewahrt. (II Sam 23,5)] Bewahrt durch mich von Ewigkeit zu Ewigkeiten der Ewigkeiten. Denn mein ganzes Heil und alles Wohlgefallen. (II Sam 23,5) [Die Weisen] sagten: Jeder Schüler eines Weisen, der die Beschäftigung [mit der Tora] mehrt und sich nicht viel dadurch versorgt (πρόνοος), der hat ein schönes Zeichen (σημεῖον), denn der Heilige, gepriesen sei er, liebt seine Tora, aber er liebt nicht seinen Reichtum, damit er nicht reich wird und sich gegen die Worte der Tora auflehnt. Und es heißt: Armut und Reichtum gib mir nicht […], damit ich nicht schwöre und täusche. (Prov 30,89)

SER [13]

Haupt der Drei. (II Sam 23,8) Dass du das Haupt meiner Tora seiest.

(383)

Eine andere Auslegung: Du wirst das Haupt von Israel sein, / wenn sie zu den drei Wallfahrtsfesten hinaufziehen. Einen ewigen Bund hat er mir gesetzt. (II Sam 23,5) David sagte: Dort hat der Heilige, gepriesen sei er, mit mir einen Bund geschlossen, dass ich in der Schrift, in der Mischna, im Midrasch, in den Halachot, in den Haggadot bewandert sei, denn es heißt: Geordnet in allem und bewahrt in meinem Herzen für ewig. (II Sam 23,5) Denn mein ganzes Heil und mein ganzes Begehren soll nicht aufsprossen. (II Sam 23,5)

Sag es nicht so:

II Samuel  343

Denn mein ganzes Heil und mein ganzes Begehren soll nicht aufsprossen. (II Sam 23,5) Wenn du einen Schüler eines Weisen siehst, der sich nicht bereichert usw.

Mit dem Maß, mit dem der Mensch misst, misst man ihn. Wenn die Schüler von Weisen [sich verpflichten,] in den Versammlungshäusern und Lehrhäusern zu sitzen und sich für Gotteslohn mit der Tora zu beschäftigen, sie und ihre Söhne und die Söhne ihrer Söhne, bis ans Ende aller Generationen, dann schließt der Heilige, gepriesen sei er, mit ihnen einen Bund, dass die Worte der Tora nicht aus ihrem Mund und dem Mund ihrer Söhne und der Söhne ihrer Söhne weichen wird, bis ans Ende der Generationen, denn es heißt: Und ich: Das ist mein Bund mit ihnen. (Jes 59,21)

SER [14]

Aber die Abtrünnigen unter den Israeliten sind keineswegs so. Vielmehr sind sie in ihrer Jugend weich und im Alter hart. Und was ist ihr Lohn? Dass der Heilige, gepriesen sei er, befiehlt, sie hinauf zu bringen und sie in seinem großen Lehrhaus zu verbrennen, denn es heißt: Und die Söhne Belials390, sie alle sind wie verwehtes Dorngestrüpp. (II Sam 23,6) Und „Belial“ [bedeutet] nichts anderes als „die Abtrünnigen Israels“, denn es heißt: Da antwortete jeder böse Mann und Belial. (I Sam 30,22) Von hier sagten sie: Jede Sache, die künftig zu Ende sein wird, deren Ende wird zum Teil schon jetzt erwirkt. In der kommenden Zukunft wird es ein Sitzen (‫[ )ישיבה‬Gottes] bei den Gerechten in seinem großen Lehrhaus geben, [wie] es in dieser Welt ein Sitzen [Gottes] bei David gab, dem König von Israel. Das Erleuchtetwerden des Angesichts [der Gerechten] ist für sie [ein Zeichen]. Und so war [es bei] Mose, und Elija, Elischa und Ezechiel. Eine andere Auslegung: Geordnet in allem und bewahrt. (II Sam 23,5) Denn Berurja391 fand einen gewissen Schüler, der flüsternd auswendig lernte. Sie trat zu ihm und sagte zu ihm: Und / das steht geschrieben: Geordnet in allem und bewahrt. (II Sam 23,5) Wenn es392 in den 248 Gliedern des Menschen geordnet ist, ist es bewahrt, und wenn nicht, ist es nicht bewahrt.

 390 BH: und Belial. 391 Die Frau des Rabbi Meir. 392 Das Torastudium.

bEr 53b-54a

(384)

344  Jalkut Schimoni RutR 5,1

Und dort war ein Stück Feld voll von Linsen. (II Sam 23,11) Ein Schriftvers sagt „voll von Linsen“ und ein Schriftvers sagt: Voll von Gerste. (I Chr 11,13) R. Jakob von Kafar Anan sagte:393 Es sind Linsen, aber sie waren hoch wie Gerste. R. Levi sagte: Das sind die Philister. Sie waren stolz und hoch wie Gerste und wurden niedrig wie Linsen. Es steht geschrieben: Sie stellten sich inmitten des Stücks auf, und er verteidigte es. (I Chr 11,13) Und ein Vers sagt: Und sie verteidigten es. (I Chr 11,13) Das lehrt, dass er es seinen Besitzern zurückgab, denen es lieb war wie ein Feld voller Safran. R. Samuel bar Nachmani und die Rabbinen sprachen [darüber]. R. Samuel bar Nachmani sagte: [Es geschah in] einem Jahr und es waren zwei Felder. Sie nötigten ihn, [das Feld] zu verderben, aber keine Kompensation zu geben.394 Das war für ihn doch offensichtlich. Wenn du sagst, um zu verderben, aber keine Kompensation zu geben: Sie verdarben [es, und] er benötigte es. Wenn es so ist, um welches von ihnen zu verderben? Das mit der Gerste oder das mit den Linsen? Das mit der Gerste, das Nahrung für das Vieh bietet? Das mit den Linsen, das Nahrung für den Menschen bietet? Das mit den Linsen, von ihnen wird keine Erstlingsgarbe dargebracht. Das mit der Gerste, von ihnen wird die Erstlingsgarbe dargebracht. Das mit den Linsen, von ihnen wird keine Teighebe abgetrennt. Das mit der Gerste, von ihnen wird die Teighebe abgetrennt. Und die Rabbinen sagten: Ein Feld war es, und zwei Jahre waren es. Soll man etwas von dem lernen, was man erwartet?! Man lernt nicht ein Ereignis aus einem Ereignis.395 /

(385)  393 Vgl. MidrSam 20,1; jSanh 2,5. 394 Vgl. bBQ 60b. 395 Man leitet keine Rechtsbeschlüsse aus Präzedenzfällen ab.

II Samuel  345

Da dürstete (‫)ויתאו‬396 David und er sagte: Wer gibt mir aus dem Brunnen von Bethlehem, der beim Tor ist, Wasser zu trinken. (II Sam 23,15) P

P

R. Chijja sagte: Er bedurfte eines Rechtsentscheids. Da drangen die drei Helden ein. (II Sam 23,16) Und warum drei? Ein Rechtsentscheid wird nur durch drei erlassen. Und David wollte es nicht trinken. (II Sam 23,17) David wollte, dass der Rechtsentscheid nur von ihm selbst festgesetzt werde. Er machte für ihn einen [Rechts]text und setzte ihn für die [kommenden] Generationen fest: Der König durchbricht [ein Gesetz], um für sich einen Weg zu machen, und niemand darf dagegen einstehen.397 Bar Qappara sagte: Es war das [Laubhütten]fest, und es war [die Zeit für] das Ausgießen des Wassers398, und es war [die Zeit], in der die Opferhöhe erlaubt war. Und warum drei? Vielmehr: Einer tötet, und einer, der die Getöteten entfernt, und einer, der den Krug in Reinheit hereinbringt. Ein Schriftvers sagt: Und er spendete (‫ )ויסך‬es für JHWH. (II Sam 23,16) Und ein Schriftvers sagt: Und er spendete (‫ )וינסך‬es für JHWH. (I Chr 11,18) Wer sagt ‫ויסך‬, unterstützt R. Chijja den Großen, und wer sagt ‫וינסך‬, unterstützt R. Simeon bar Abba. R. Chijja der Große sagte:399 Er bedurfte der Halachot über die Kriegsgefangene.400 R. Simeon bar Abba sagte: Er wollte das Hauses des Heiligtums bauen. Da dürstete David und er sagte: Wer gibt mir Wasser zu trinken. (II Sam 23,15)

 396 Hapax legomenon. 397 Vgl. bSanh 20b. 398 II Sam 23,16 fährt fort: und er goss es aus vor JHWH. 399 In RutR 5,1: R. Chunja im Namen von R. Josef. 400 Siehe Dtn 21,10-14; MidrSam 20,1; jSanh 2,5.

bBQ 60b

346  Jalkut Schimoni [Nach] welchem [Problem] fragte er sie?401 [Sein Problem war], ob [jemand] nach R. Jehuda schuldig ist bezüglich eines durch Feuer beschädigten [Dinges], das [beim Brand] verborgen war, oder [ob er] nach unseren Rabbinen freizusprechen ist. Und sie entschieden ihm, was [immer] sie entschieden. R. Scheschet sagte: Es gab dort gestapelte Gerste der Israeliten, und die Philister waren darin versteckt. Er402 fragte sie nun, ob es erlaubt sei, sie zu verbrennen, um sich selbst zu retten und die Schädigung des Vermögens seines Gefährten [in Kauf zu nehmen]. (386)

Sie sandten ihm [folgende Antwort]: Es ist einem Menschen verboten, sich selbst durch [Schädigung des] Vermögens seines Gefährten zu retten. / Da du aber der König bist[, gilt]: Der König durchbricht [ein Gesetz], um für sich einen Weg zu machen, und niemand darf dagegen einstehen.403 Rabbah bar Mari sagte: Es gab dort gestapelte Gerste der Israeliten und gestapeltes Linsen[stroh] der Philister, und er fragte sie: Was ist, wenn man die Stapel der Israeliten nimmt, um sie dem Vieh404 vorzusetzen, um [sie] stapelweise mit den Stapeln Linsen[strohs] der Philister zu bezahlen? Sie sandten ihm: Er405 gibt das Gepfändete, das Geraubte erstattet er. (Ez 33,15) Selbst wenn er das Geraubte erstattet, ist er ein Frevler. Da du aber König bist[, gilt]: Der König durchbricht [ein Gesetz], um für sich einen Weg zu machen, und niemand darf dagegen einstehen. Und er raubte die Lanze. (II Sam 23,21) Steht geschrieben in § 66 [bBQ 79b, Jalkut Richter].

Benaja, Sohn eines tapferen Mannes. (II Sam 23,20) Steht oben geschrieben [in § 152 bBer 18a-b, Jalkut II Samuel].

 401 Wasser wird als Chiffre für Tora verstanden. Danach fragt David nach einem Rechtsproblem. 402 David die Rechtsgelehrten. 403 Vgl. bSanh 20a. 404 Den Tieren des Königs, mit denen er Krieg führt. 405 BH: der Frevler.

II Samuel  347

Kapitel 24 Und wieder entbrannte der Zorn JHWHs über Israel. (II Sam 24,1)

PR 11,3

Was oben geschrieben steht, als David ging, seine Helden zu zählen, da zählte er immer weiter. Steht geschrieben in § 766 [MidrSam 25,2, Jalkut Psalmen].406

Als er zu dem Hetiter Urija kam[, zählte er]: Siebenunddreißig [in] allem. (II Sam 23,39) Und du findest, dass er nicht noch [die verbleibenden] siebzehn Helden zählte[, denn] in den Chroniken findest du noch siebzehn. Vielmehr: Als er zu Urija kam, sofort entbrannte der Zorn JHWHs wieder. (II Sam 24,1) [Das gleicht] einem König, der saß und in einem Dokument (διφϑέρα) [die Namen] aller seiner Helden las. Er las der X und der Y, bis er zu Z kam und man ihm sagte: „Er ist verstorben“. Sofort warf er das Dokument von sich, und Zorn stieg [ihm] hoch. So [war es], als er Urija erwähnte. Sofort, fügte er weiteren [Zorn] hinzu. Und er reizte David [weiter] zu zählen. Da sagte David zu Joab, dem Fürsten des Heeres: Geh, zähle Israel von Dan bis Beerscheba. Er sagte zu ihm: Möge JHWH407 zum / Volk wie diese und wie jene, hundertfach hinzufügen. (II Sam 24,3)

Und warum sagte er [es] nicht wie [im] Segen seines Lehrers Mose: Möge JHWH408 euch wie ihr tausendfach hinzufügen? (Dtn 1,11) Vielmehr: Der Segen Joabs war größer als der des Mose, denn er sagte zu ihm: Und die Augen meines Herrn, des Königs, mögen sehen. (II Sam 24,3) Er sagte zu ihm: Möge es so zu deinen Lebzeiten sein. Joab sagte: Eine Zählung, die notwendig ist, bringt keine Minderung. Eine Zählung, die nicht notwendig ist, bringt eine Minderung. Und Joab war das Haupt des Sanhedrin (συνέδριον), der im Sitz eines Ratgebers (‫)תחכמוני‬409 sitzt, (II Sam 23,8) und das Wort des Königs [sprach]. (I Chr 21,4) P

P

 406 Die Angabe fehlt in Arthur B. (Dov) Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa, 73. 407 BH: dein Gott. 408 Fehlt in BH. 409 Siehe Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature (London: Luzac, 1903), 1661.

(387)

348  Jalkut Schimoni David sagte zu ihm:410 Entweder bist du der König und ich der Fürst des Heeres, oder ich bin der König und du der Fürst des Heeres. Als er einsah, dass dem so ist411, ging er hinaus, hatte aber seine Vorbehalte412. Daher ging er zum Stamm Gad, [denn] er sagte: Ich weiß, dass sie hart[näckig] sind.413 Vielleicht werfen sie ja Steine auf mich und die Sache wird abgesagt. Aber jene Stunde war [dafür] nicht günstig, [und daher] ging er danach zum Stamm Dan. Er sagte: Ich weiß, dass sie Götzendiener sind.414 Vielleicht fällt die Stunde [meiner Ankunft] auf den Götzendienst. Als [aber] kein [Stamm] gegen ihn aufstand, ging er [zur Zählung] zu ganz Israel. Weil ihm aber die Sache nicht gefiel, verzögerte er [sie], denn es steht geschrieben: Und sie kamen415 am Ende von neun Monaten und zwanzig Tagen. (II Sam 24,8) Von Dan bis Beerscheba neun Monate und zwanzig Tage?! Vielmehr lehrt das, dass er [es] verzögerte. Joab gab die Zahl an, die Musterung des Volkes. (II Sam 24,9) Wenn „Zahl“, warum „Musterung“? Vielmehr sagten unsere Lehrer: Zwei Wiedergutmachungen (ἀναφορά), einmal [mit] großer [Zahl] und einmal [mit] kleiner.416 Und er ließ die große [Zahl] in seinem Geldsack (funda). Er sagte: Siehe, ich gebe ihm die Kleine. Wenn der Zorn aufsteigt, dann gebe ich ihm die große. Eine andere Auslegung: Die Zahl der Musterung des Volkes. (II Sam 24,9) Als er ging um zu zählen, schickte er zu einem, der fünf Söhne hatte[, die Nachricht]: Geh und verbirg [einige der Söhne] und zähl, was du willst. Und was er sagte, das schrieb er [als Zahl] auf. Und Israel war (‫)ותהי‬. (II Sam 24,9) (388)

Warum benutzt er / die feminine Form? Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Kein einziger von euch stand gegen Joab auf, um ihm zu sagen: Warum zählst du mich? Vielmehr habt ihr euch wie Frauen verhalten. Und [es gab in]417 Israel achthunderttausend und von Juda vierhundert418 und siebzigtausend Mann, die das Schwert ziehen konnten. (II Sam 24,9)

 410 Vgl. MidrSam 30,2. 411 Joab sah ein, dass jemand die Zählung durchführen musste. 412 Wörtlich: aber nicht zu seinem Wohlgefallen. 413 Siehe Dtn 33,20 und II Sam 24,5-6. Vgl. PRK 1; bScheq 18b; NumR 2,11; Raschi zu II Sam 24,9. 414 Siehe Jdc 18,30. 415 Nach Jerusalem. 416 Die Diskrepanz zwischen II Sam 24,9 und I Chr 21,5 wird erklärt.

II Samuel  349

Und in der Chronik steht geschrieben: Tausend Tausende [und hunderttausend Mann, die das Schwert ziehen, und Juda vierhundert und siebzigtausend Mann, die das Schwert ziehen]. (I Chr 21,5) R. Josua ben Levi sagte: Lügen [etwa] die Schriften? Was hier fehlt, sind jene, die damals419 gestorben waren. Doch Levi und Benjamin musterte er nicht bei ihnen. (I Chr 21,6) Warum das? Vielmehr sagte Joab: Wenn er zu mir sagt: Warum hast du sie nicht gezählt, werde ich ihm sagen: Mose, unser Lehrer, hat Levi [auch] nicht gezählt: Doch den Stamm Levi sollst du nicht mustern. (Num 1,49) Und Benjamin: Gestern gingen von ihnen so viele Tausende wegen der Nebenfrau von Gibea [in den Tod], und ich soll sie zählen?!420 Eine andere Auslegung: Levi ist der Diener des Heiligen, gepriesen sei er, und Benjamin der Herr seines Gastmahls (ξενία)421, und ich soll sie zählen?! Denn das Wort des Königs war abscheulich (‫)נתעב‬. (I Chr 21,6) Was meint „war abscheulich“? Dass er nicht für die Sache [der Musterung] einstand (‫)ערב‬. Zu jener Stunde kam Gad, der Prophet, zu ihm und sagte zu ihm: Was willst du? Drei Jahre Hungersnot oder drei Monate Flucht vor deinem Hasser oder drei Monate422 Pest und Schwert? Sofort antwortete ihm David: Mir ist sehr eng. (II Sam 24,14) [Das gleicht] einem Kranken, zu dem man sagt: Wo willst du, dass man dich [zur letzten Ruhe] hinlegt, neben deinem Vater oder neben deiner Mutter? Er sagte: Wehe den Ohren, die solches hören. Und warum drei? Er sagte zu ihm: Drei Dinge hast du gegen Saul gesprochen: Entweder JHWH möge ihn wegraffen oder sein Tag möge kommen [und er stirbt] oder er soll in den Krieg hinabsteigen und umkommen. (I Sam 26,10) Den drei entsprechend drei.

 417 Wörtlich: war. 418 BH: Israel 800.000 streitbare Männer, die das Schwert ziehen konnten, und die von Juda 500.000 Mann. 419 Zur Zeit der Zählung. 420 Siehe Jdc 19-20. 421 Der Tempel in Jerusalem steht zum Teil im Gebiet des Stammes Benajmin. 422 PR 11,1: Tage. Vgl. MidrPs 17,4; MidrSam 31,2.

350  Jalkut Schimoni Eine andere Auslegung: Drei Jahre. (I Chr 21,12) Ein [anderer] Schriftvers sagt: Sieben Jahre. (II Sam 24,13) Wenn sieben, warum dann drei? Vielmehr sagte er zu ihm: Was willst du, drei [Hungersjahre] durch Krieg oder sieben [Hungersjahre] durch Trockenheit423. (389)

Vielmehr, David sagte: Wenn ich „Hungersnot“ sage, / werden die Israeliten sagen: Er ist ja der König und seine Vorräte sind voll. Wenn ich sage, ich fliehe vor meinem Widersacher, werden die Israeliten sagen: Er hat ja Helden, die ihm beistehen. Er sagte: Siehe, ich wähle den Tod, der Große und Kleine gleichmacht. Möge ich in die Hand JHWHs fallen. (I Chr 21,13) Siehe drei Jahre, und dann wurden daraus drei Monate und nachher drei Tage. Und drei Tage machen sechsunddreißig Stunden [ohne Nachtstunden]. Kamen gute Verteidiger (συνήγορος) für die Israeliten und sprachen sie frei: Kamen die sieben Tage des Schabbats und acht Tage[, die] der Beschneidung [vorangehen], siehe, das sind fünfzehn. Und fünf Bände der Tora und drei Erzväter, siehe, das sind dreiundzwanzig. R. Tanchuma bar Abba sagte: [Zusätzlich] noch zehn Gebote424 und zwei Tafeln des Bundes, siehe, das sind fünfunddreißig, entsprechen fünfunddreißig Stunden.425 Und R. Abin ha-Levi sagte: [Zusätzlich noch die] zwölf Stämme, [aber dennoch] fehlte dort noch eine Stunde. Komm und sieh, wie viele Mengen (ὄχλος) in jener Stunde starben! Da gab JHWH eine Pest auf Israel vom Morgen bis zur festgesetzten Zeit. (II Sam

24,15)

R. Chijja der Große sagt:426 Vom Schlachten des täglichen Opfers bis zur Aussprengung seines Blutes. Und unsere Lehrer sagen: Vom Hellwerden im Osten bis zum Aufgehen der ersten Strahlen der Sonne. Und R. Samuel bar Nachmani sagte: Von da, wenn der Sonnenball aufzusteigen beginnt, bis er ganz sichtbar ist. bBer 62b

Da gab JHWH eine Pest vom Morgen bis zur festgesetzten Zeit. (II Sam 24,15)  423 ‫ לבצרו‬wurde nach PR 11,1 emendiert zu ‫לבצורת‬. Vgl. MidrSam 31,1; SER [39]. 424 Wörtlich: Worte. 425 Vgl. MidrSam 35,3. 426 Vgl. bBer 62b.

II Samuel  351

R. Jochanan sagte: Bis etwa zur Hälfte [des Tages]. Und er sagte zum Engel, der im Volk vernichtete (‫)המשחית‬: Genug (‫)רב‬, lass nun deine Hand sinken (‫)הרף‬. (II Sam 24,16) R. Eleazar sagte: Der Heilige, gepriesen sei, sagte zum Engel: Nimm (‫ )טול‬mir den Größten (‫)הרב‬, der bei ihnen ist, damit mir [durch seinen Tod] viele Verschuldungen für sie vernichtet (‫ )לפרוע‬werden. In jener Stunde starb Abischai, Sohn der Zeruja, der etwa die Mehrheit des Sanhedrins (συνέδριον) aufwog.427 Und als er vernichtete, sah [es] JHWH und hatte Mitleid. (I Chr 21,15) P

Rab sagte: Was sah er? Er sah unseren Vater Jakob, denn es heißt: Da sagte Jakob, als er sie sah. (Gen 32,3) Und Samuel sagte: Er sah die Asche Isaaks, denn es heißt: Gott wird sich das Schaf ersehen. (Gen 32,22) Und R. Isaak sagte: Er sah das Sühnegeld, denn es heißt: Und du sollst das Sühnegeld nehmen. (Ex 30,16) Und R. Jochanan sagte: Er sah das Haus des Heiligtums, denn es heißt: Was man heute zu sagen pflegt: Auf dem Berg wird JHWH gesehen werden. (Gen 22,14) Da gab JHWH eine Pest auf Israel. (II Sam 24,15)

SER [39]

In dieser Stunde erhob David seine Augen und sah, / dass die Vergehen Israels aufgehäuft waren und von der Erde bis zum Firmament standen, denn es heißt: Da hob David seine Augen. (I Chr 21,16)

(390)

In jener Stunde stieg ein Engel vom Himmel herab und tötete den Seher Gad und die vier Söhne Davids und die Ältesten, die bei ihm waren. Und als er sein Schwert in ihn eindringen sah, zitterte er und hatte keine Kraft mehr in sich, denn es heißt: Und der König David war alt. (I Reg 1,1) Da sagte David zu JHWH […] Siehe, ich habe gesündigt […] und diese, die Schafe, was haben sie getan? (II Sam 24,17) R. Natan sagte: Wir finden, dass die Väter und die Propheten ihr Leben für Israel gaben.  427 Vgl. MidrSam 31,4; MidrPs 17,4; PRE 43.

Mek pischa 1

352  Jalkut Schimoni Wie heißt es bei Mose? Und jetzt, nimm doch ihre Sünde von ihnen. (Ex 32,32) Und wenn du so mit mir umgehst[, dann bring mich besser gleich um]. (Num 11,15) Und so ging Jona nur, um sich selbst im Meer zu vernichten, denn es heißt: Nehmt mich und werft mich ins Meer. (Jona 1,12) PRE 43

R. Abbahu sagte: Komm und sieh die Kraft der Umkehr Davids, des Königs von Israel. Denn der Heilige, gepriesen sei er, hatte den Vätern geschworen, ihre Nachkommenschaft gleich den Sternen am Himmel zu vermehren. David aber kam, um ihre Zahl festzustellen. Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu ihm: David, ich habe den Vätern geschworen, ihre Nachkommenschaft zu vermehren, und du kommst, um meine Worte zunichte zu machen. Deinetwegen ist diese Herde zum Fraß gegeben. Da fielen in drei Stunden 70.000 Mann. R. Simeon sagte: Von Israel fiel nur Abischai, der Sohn der Zeruja, der mit seinen guten Taten und mit der Tora, die in seinem Herzen war, 70.000 Mann aufwog. „Männer“ steht hier nicht geschrieben, sondern „Mann“. Als David [davon] hörte, zerriss er seine Kleider und erbat Umkehr428: Nimm doch meine Sünde hinweg. Und es wurde ihm gewährt, denn es heißt: Und er sagte zum Engel, der im Volk vernichtet hatte: Genug, lass nun deine Hand sinken. (II Sam 24,16) Was meint „genug“ (‫ ?)רב‬Vielmehr sagte er zu ihm: Ein großer und wichtiger (‫ )רב‬Mensch ist in Israel gefallen. David konnte nicht vor ihn hintreten, um Gott zu befragen, (I Chr 21,30) weil der Engel sein Schwert genommen und es an Davids Mantel abgewischt hatte. Als David das Schwert des Engels sah, zitterten alle seine Glieder [und dies hielt an] bis zum Tag seines Todes.

MidrSam 31,4

Da kam Gad am selben Tag zu David, und er sagte zu ihm: Geh hinauf, errichte.

(II Sam 24,18)

(391)

Wem / glich David in jener Stunde? Einem, der seinen Sohn schlug, und jener wusste nicht, warum er ihn geschlagen hatte. Schließlich sagte er zu ihm: Wegen diesem und jenem habe ich dich gezüchtigt. Ebenso war [es bei] all jenen Scharen (ὄχλος), die fielen, weil sie nicht den Bau des Hauses des Heiligtums erstrebt hatten.

 428 „Denn es heißt“ wird nicht übersetzt.

II Samuel  353

Und ist das nicht ein Schluss vom Leichteren auf das Schwerere? Wenn es denen, die das Haus des Heiligtums nicht sahen, so [erging], um wie viel mehr uns. Deshalb ordneten die ersten Propheten an, dass die Israeliten jeden Tag dreimal beten sollen: Lass doch deine Schechina nach Zion zurückkehren. Da sagte Arawna zum König. (II Sam 24,23)

bMen 22a

Es wird gelehrt: Man könnte [denken], jemand sagt: Mir [obliegt] das Brandopfer, [dann] muss er die Hölzer aus seinem Haus [beisteuern], wie er auch das Trankopfer aus seinem Haus zu bringen hat. Die Bibel lehrt: Auf die Hölzer, die auf dem Feuer sind, das auf dem Altar ist. (Lev 1,8) Wie der Altar aus [dem Fundus] der Öffentlichkeit, so auch das Holz und das Feuer aus [dem Fundus] der Öffentlichkeit, Worte von R. [Eleazar ben Simeon]. R. Simeon ben Eleazar 429sagte: Wie der Altar nicht von einem Privatmann (ἰδιώτης) benutzt wird, so werden auch die Hölzer und das Feuer nicht von einem Privatmann benutzt. Was [ist der Unterschied] zwischen beiden? [Der Unterschied] zwischen beiden besteht darin[, ob] neues [Holz notwendig ist] und altes nicht [verwendet werden darf]. Und dies steht [dazu] geschrieben: Da sagte Arawna zum König430: Mein Herr, der König, nehme und opfere, was in seinen Augen gut ist. Siehe, das Rind zum Brandopfer und die Dreschschlitten und das Geschirr des Rindes zum Holz. (II Sam 24,22) Auch dieses [Holz] war neu. Steht geschrieben in § 122 [bAZ 24b, Jalkut I Samuel].

Da sagte Arawna zum König: JHWH, dein Gott, sei dir wohlgefällig. (II Sam 24,23)

bMeg 15a

R. Eleazar sagte, R. Chanina habe gesagt: Nie sei der Segen eines Nicht-Priesters (ἰδιώτης) in deinen Augen [von] geringem [Wert]! Denn siehe, zwei Nicht-Priester segneten zwei Große der Generation und es erfüllte sich an ihnen. Und diese sind es: David und Daniel. David, ihn segnete Arawna, denn es steht geschrieben: Da sagte Arawna zum König. (II Sam 24,23) Daniel, ihn segnete Darius, denn es steht geschrieben: Dein Gott, den du beständig verehrst, er möge dir ein Retter sein. (Dan 6,17) Da kaufte David die Tenne und das Rind mit fünfzig Silberschekeln. (II Sam 24,24)  429 In bMen 22a: R. Eleazar ben Schammua. 430 BH: zu David.

bZeb 116b

354  Jalkut Schimoni Ein Schriftvers sagt Goldschekel: [Im Gewicht von sechshundert. (I Chr 21,25)] Und es steht geschrieben steht: Da kaufte David […] mit Silberschekeln. (II Sam 24,24) Wie ist das [zu erklären]? Er zog von jedem einzelnen Stamm fünfzig ein, das sind sechshundert. (392)

R. Abba431 sagte im Namen von Abba Jose ben Dostai: / Rind und Hölzer und den Ort des Altars [kaufte er] für fünfzig und das ganze Haus für sechshundert. Und weshalb steht dort „Gold“ und hier „Silber“ geschrieben? Vielmehr, er zog Silber ein [im Wert] von sechshundert Goldschekel.432

MidrSam 32,2

R. Menachmia und Rab Bibi im Namen von Rabbi: Israel wird mit Sand verglichen: So wie du bei Sand, wenn du am Abend darin eine Grube gräbst, am Morgen findest, dass sie sich gefüllt hat, so [ist es mit] all jenen Scharen (ὄχλος), die in den Tagen Davids fielen: [Ihre Zahl] wurde wieder voll in den Tagen Salomos. Das ist es, was geschrieben steht: Juda und Israel waren viel, wie der Sand, der am Ufer433 des Meeres ist. (I Reg 4,20)

MidrSam 30,1

R. Levi sagte: Innerhalb von zwölf Monaten kamen die Segnungen des Joab.434 Zehnmal wurden sie gezählt. Steht geschrieben in § 120 [Tan tissa 9; TanB tissa 8, Jalkut I Samuel].

 431 In bZeb 116b: Rabbi. 432 Vgl. SDtn § 62. 433 Fehlt in BH. 434 Vgl. PR 11.

4 Register 4.1 Hebräische Bibel Aufgelistet werden die Bibelstellen in Jalkut Schimoni Samuel I und II, die in einer Auslegung als Belegvers verwendet werden. Die Samuel-Verse, die fortlaufend ausgelegt werden und in der Übersetzung fett und kursiv erscheinen, werden im Register nicht berücksichtigt. Seitenzahlen ohne Klammern beziehen sich auf die Seitenzahlen in Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim. Schmuel, hg. Arthur B. (Dov) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 169-392, die in runden Klammern am Seitenrand der Übersetzung angegeben sind. Seitenzahlen in eckigen Klammern [ ] beziehen sich auf die Seitenzahlen dieses Buches. Genesis 1,1  190, 373 1,17  374 1,20  190, 359 2,21  287 2,22  372 3,17  347 5,29  347 6,12  283 8,20  238 8,21  177 9,3  [327] 11,30  171 12,3  204 12,8  191 12,10  347 14,15  194 14,18  [142] 14,22  286 14,24  [40], 296 15,1  370, 373 15,2  368 15,4  368 15,8  368 15,12  287 15,13  339, 368 15,30  [123] 17,1  367 18,1  372, 373 18,3  368

https://doi.org/10.1515/9783110534412-005

18,9  [184] 18,19  349 18,22  368 19,24  365 21,1  171, 183, 240 22,5  185 22,7  302 22,11  207 22,13  187 22,14  389 24,29  170 24,42  355 24,65  302 25,9  372 25,19  301 25,21  196, 360 26-27  [142] 26,1  347 26,12  310 26,13  302 26,18  302 26,28  [47], 317 27,41  177 28,9  235 28,15  195, 259 28,20  177 29,11  226-7 29,12  227 29,25  228 30,12  241 30,22  183

356  Jalkut Schimoni Samuel 30,27  310 31,36  266 31,52  [47, 258], 318 32,3  389 32,7  259 32,22  389 35,11  227 33,16  214, 296 35,19  [23], 227 35,29  376 37,4  328 37,14  339 37,19  302 38,26  230 38,29  [182] 38,30  [182] 39,2  202 39,6  316 39,5  310 39,7-13  [213] 39,21  316 41,14  193 41,44  382 42,6  193 42,36  236 43,9  258 43,16  374 44,8  272-3 44,33  258 45,6  347 46,2  207 46,26  343 47,10  310 49,8  [59], 298, 376 Exodus 1,5  251 2,4  207 2,13  196 2,15  334 2,20  267 2,23  360 2,24  360 2,25  224 3,1  224 3,3  368 3,4  207 3,13  368 3,14  368

4,10  368 4,13  368-9 4,18  331 4,20  230 4,27  226 5,2  191, 229, 290,365 6,3  170 6,12  273 8,5  228 8,24  191 9,27  191 12,41  [123] 14,13  207, 364 14,16  366 14,30  189 15,2  364 15,3  255, 361 15,6  367 15,8  [54], 340 15,9  367 15,10  366 15,11  290 15,13  313 15,17  191 16,28  223, 224 17,2  285 17,5  309 17,14  259 17,15  189 17,16  240, 298 17,27  241 18,12  206 18,16  230 19,1  367 19,5  247 19,19  373 19,20  361 20,2  175, 306 20,19  [58], 361 20,21  [164] 20,20  349 20,24  247 21,13  276 22,1  [200], 277 22,25  269 23,2  280 23,20  345 23,28  225 24,1  185

Register  357

24,10  316 25,2  247 25,8  247 25,10  [124] 28,1  203, 204 28,20  [41], 297 28,41  247 30,12  [12, 62], 285 30,16  389 30,30-33  [169] 30,31  247, 252 31,18  374 32,11  360 32,32  390 32,34  197 33,19  368 34,1  231 34,29  187 40,15  247 Leviticus 1,3  [124] 1,5  186, 313 1,8  391 2,1-2  [98] 4,22  [253] 4,27-28  [253] 6,2  365, 366 6,15  252 7,31  196 9,7  369 10,16  285 12,2  [246] 11,2  371 12,6-8  [68] 15,28  [246] 16,1-28  [253] 18,18  [184] 19,16  277 19,17  [32], 266 19,26  [149] 19,32  235 19,33  235 20,27  291 21,1  291 21,2  [29] 21,8  321 22,28  270 23,24  183

24,8  268 25,2  203 25,10  203 25,29  [274] 25,38  288 25,55  247 26,4  374 26,7  374 26,30  261 27,18  363 Numeri 1,49  388 3,13  247 3,40  197 4,16  197 4,20  [126] 5,23  [119] 5,28  179 6,26  200 7,9  305, 306, 307 8,14  247 8,16  247 8,25  181 11,15  208 11,16  247, 332 11,26  180 12,1  357 12,12  208 12,14  273 13,16  251 14,44  211 15,24  229 16,15  230, 231 16,29  197 16,33  193 17,12  309 20,10  169 22,5  319 22,12  303 22,35  303 23,10  298 24,17  171 26,46  [55], 343 27,5  226 27,21  332, 348 28,2  247 31,9  193 32,1  193

358  Jalkut Schimoni Samuel Deuteronomium 1,6  372 1,11  387 1,13  180 1,17  226 2,9  [47], 318, 319 3,23  259, 360 3,27  369 4,11  [54], 340 4,20  359 4,36  361 5,28  [145] 5,31  233 6,5  [287] 6,18  298 7,6  204 7,23  364 8,10  225 9,20  204 10,17  200 10,21  344 10,22  [56], 241, 344 11,12  203 11,16  288, 348 12,10-11  241 12,16  312 13,14  182 13,18  349 15,9  281, 283 16,2  311 16,18  [48], 320 17,9  232 17,14  222 17,15  222 17,17  299 17,20  252 20,10  343 21,1-9  [157] 21,10-14  [345] 21,11  [280] 21,18  [52], 335 21,23  [57], 350 23,4  [48, 182], 229, 322 23,5  262, 263, 267 23,6  239 23,7  322 24,1  [267] 24,5  265 24,16  350

29,10  [57], 350 30,3  201 31,14  207, 233 31,27  273 32,4  351 32,30  380 32,44  251 33,1  200 33,2  192 33,7  187-8, 257, 297, 298, 377 33,12  326 33,20  [348] 33,29  189, 316 34,6  372 Josua 7,8  376 8,30  219 9,27  351 10,10  220 14,7  324 15,24  273 24,1  233 24,30  278 Judicum 1,2  298 1,5  241 1,16  [158], 267 3,2  298 3,13  [47], 319 4,3  224, 366 4,4  224 4,15  220 5,20  366 6,25  219 10,18  224 11,1  224 13,5  [78] 14,18  300 15,12  358 17,6  297 18,30  [348] 19,3  177 19,6  235 I Samuel 1,1  [13], 169, 170

Register  359

1,2  [14] 1,3  [14], 172,206 1,5  [14], 178 1,6  174, 178 1,8  174, 175, 197 1,9  [14], 175, 176, 288 1,10  [15], 176, 177, 178, 288 1,11  [15], 178, 180 1,12  [14, 15] 1,13  176, 177 1,15  182 1,15-18  [15] 1,16  182 1,19  [15], 175, 183 1,20  183 1,21-22  [15] 1,22  181 1,23  [15] 1,24  [15], 185 1,25  185 1,26  [15], 186 1,27  186 1,28  [16], 185 2  [1] 2,1  [16], 186, 187, 188, 189 2,2  [15], 186, 187 2,3  [15, 16], 186, 187, 191 2,4  186, 187 2,5  [16], 187 2,6  [16], 186, 192, 193 2,7  [16], 198 2,8  [16], 186-7, 194 2,9  [16], 187, 194 2,10  [16], 187, 188, 195 2,11-14  [17] 2,12  173, 283 2,14  196 2,15  [16], 198 2,16  196 2,17  196 2,19  290, 292 2,20  [17] 2,21  [17], 171, 174, 183, 197, 198 2,22  [17], 172, 198, 283 2,24  [17], 173, 199 2,25  [17, 17], 199, 200 2,27  [17], 200, 201, 202 2,28  [17], 203, 204 2,30  [18], 204, 205

2,32  [18], 205 2,33  [19], 205 2,34-36  [18] 3,1  [1, 18] 3,2  [18] 3,3  [18], 206 3,4-9  [18] 3,4-14  [1] 3,9  207 3,10  [18], 207 3,10-11  [19] 3,13  [19] 3,14  [19], 209 3,15-16  [19] 3,17  [19], 209 3,18  [19] 3,19  [19] 3,20  [1], 249, 273 4-6  [1] 4,1-7  [19] 4,2  [1] 4,3  [1], 217 4,4  [1] 4,4-5  [125] 4,8  [19], 211 4,10  [1] 4,11  [1, 20, 217] 4,12  [20] 4,12-18  [1] 4,13-17  [20] 4,18  288 4,18-22  [20] 4,19  214 4,19-21  [1] 5,1  [20] 5,1-2  [1] 5,3-5  [1] 5,4  214 5,5  214, 215 5,6  [19] 5,6-8  [1] 5,10  [1] 5,11  [1] 6,1  [20] 6,1-8  [1] 6,2  217 6,2-5  [20] 6,3  217 6,6  [20], 215

360  Jalkut Schimoni Samuel 6,7-11  [21] 6,10-16  [2] 6,12  [21], 216 6,12-13  [21] 6,13  218 6,14  [21], 216 6,15  [21] 6,16-18  [21] 6,17-18  [2] 6,19  [2, 21], 218 6,20-21  [2] 7,1  [21] 7,1-2  [2] 7,2  [21], 288 7,3  [2] 7,3-5  [21] 7,4-5  [2] 7,6  [2, 21] 7,6-8  [2] 7,7-14  [2] 7,8  [21] 7,9  [21], 219, 220 7,10  [21], 220 7,11  231 7,11-16  [22] 7,13  278 7,15-17  [2] 7,16  221, 230, 278 7,17  [22], 219,220, 278 7,19  [254] 8,1  [22] 8,1-2  [2] 8,2  [22], 221 8,3  [22], 209, 221 8,3-5  [2] 8,4  [21] 8,5  [21], 222 8,6  [22] 8,7  [22] 8,8-15  [22] 8,9  [2] 8,10-18  [2] 8,19  [22], 223, 224 8,19-21  [2, 21] 8,22  [22] 9  [2] 9,1  [22], 224 9,1-5  [2] 9,2  [22, 30], 224, 225, 259, 262, 357

9,3-4  [22] 9,5  [22], 225 9,6  200 9,6-12  [23] 9,6-14  [2] 9,9  [23] 9,12  230 9,13  [23] 9,14-18  [23] 9,15-16  [2] 9,16  226 9,17-22  [2] 9,19  [23] 9,20-23  [23] 9,23-24  [2] 9,24  [23], 287 9,25-27  [2, 23] 10,1  [2, 23], 226, 273 10,2  [23], 225 10,2-5  [2] 10,3-15  [23] 10,6-7  [2] 10,8  [2], 291 10,9-13  [2] 10,14-16  [2] 10,16  [24], 228 10,17-21  [3, 24] 10,22  [24], 225, 228 10,22-24  [3] 10,24  204, 228 10,25  [3] 10,27  [3], 236 11,1-4  [3] 11,5-8  [3] 11,7  286 11,8  241 11,10  [3] 11,12-15  [24] 11,13  [3] 11,14-15  [3] 12,1-5  [3] 12,2  [24], 229 12,3  230 12,4  231 12,5  [24], 230-1 12,6  [24], 232, 242 12,6-10  24 12,6-12  [3] 12,7  [25]

Register  361

12,11  [24] 12,13-16  [3] 12,14  [193] 12,15  [25] 12,17  [25], 234, 382 12,17-18  [3] 12,22  [25] 12,23  [25], 234 12,25  [3] 13  [3] 13,1  [25], 235, 288, 288 13,8  [3] 13,10  [3] 13,15  [3] 13,19-22  [3] 13,22  238 14,1-5  [3] 14,1-8  [25] 14,3  172-3 14,9  [25] 14,10-23  [25] 14,16-23  [3] 14,18  211 14,19  305 14,21  278 14,22  238 14,24  [3, 25], 235, 236 14,25  [3] 14,27  [25], 237 14,29  [25] 14,30-31  [3] 14,30-33  [26] 14,32-35  [3] 14,33  [26], 238 14,33-34  [26], 238 14,34  [26] 14,35  [26], 238 14,36  [26] 14,36-37  [4] 14,36-44  [25] 14,38-41  [4] 14,42-43  [4] 14,44  [26], 237, 240 14,45  [26] 14,45-46  [4] 14,49-51  [4] 15,1-4  [4] 15,1-35  [158] 15,2  197, 240

15,3  [26, 157] 15,4  [26, 156], 241 15,5  [26], 342 15,6  [4, 26] 15,7  [4] 15,9  [4], 26 15,10-14  [27] 15,11  [4], 204, 221, 242 15,13-26  [4] 15,15  283 15,16-22  [27] 15,22  [27] 15,23  [27] 15,24-26  [27] 15,27  [27] 15,28  [35, 39], 277, 291 15,28-32  [27, 34] 15,30  [4] 15,32  [27], 246 15,32-33  [4] 15,33  [27], 246 15,35  [4] 16,1  [4, 27], 204, 226 16,2  [27], 180, 230, 247, 248 16,2-5  [4] 16,3  [28] 16,4  [28] 16,6  [4, 28], 249 16,7  [4, 28], 250, 258 16,8-9  258 16,8-10  [28] 16,8-12  [4] 16,11  [28] 16,12  [28], 251, 252, 270, 283 16,13  [4] 16,13-17  [28] 16,14  [4] 16,15-20  [4] 16,18  [28], 253, 254 16,21  [4, 30], 261 16,21-23  [4] 17,1-3  [29] 17,1-10  [4] 17,4  [29] 17,4-9  [175] 17,5  [29, 182] 17,7  [175] 17,8  [29], 256 17,9  256, 269

362  Jalkut Schimoni Samuel 17,9-11  [29] 17,10  [171] 17,12  [14, 29], 170, 180, 255, 261 17,13-15  [29] 17,14  250 17,16  [29], 256, 257 17,17  [29] 17,17-20  [4] 17,18  [29], 258, 325 17,19-24  [29] 17,22-30  [4] 17,23  [171] 17,25  263 17,26  [29] 17,27  [29], 206 17,28  [29], 258 17,29-35  [30] 17,30  259 17,31-37  [4] 17,36  [30] 17,38  [30] 17,38-39  [5] 17,39  [30], 260 17,40  XI, [30] 17,40-48  [5] 17,41  257 17,43  256, 378 17,44  [30], 257 17,45  256 17,47-49  [30] 17,49  [5, 30], 212, 377 17,50-51  [5] 17,50-54  [30] 17,52-54  [5] 17,55  [30, 183] 17,55-58  [5] 17,56  262 18,1  [5] 18,1-26  [31] 18,2  [5] 18,3-4  [5] 18,5-9  [5] 18,10-16  [5] 18,14  [49], 325 18,17-19  [5] 18,19  [185], 263 18,20-27  [5] 18,27  [31] 18,28-29  [31]

18,28-30  [5] 19,1-7  [5, 31] 19,8-17  [5] 19,11  266 19,12  [31] 19,13  [31] 19,14-17  [31] 19,18  [31] 19,18-23  [5] 19,30  342 20,1  [31], 266 20,1-34  [5] 20,2-29  [32] 20,15  206 20,16-17  [5] 20,30  267 20,33  267 20,39  [32] 21,1  [32], 348 21,2-3  [32] 21,2-7  [5] 21,4  [32] 21,5  [32] 21,6  [39], 268 21,7  [32], 268 21,8  [6, 27], 254 21,8-10  [32] 21,9-10  [6] 21,11  [32], 269 21,11-16  [6] 21,12  269 21,16  270 22,1  [24] 22,1-2  [6] 22,1-5  [33] 22,3  322 22,3-4  [47] 22,4  [6, 57], 321-2 22,5  [6] 22,6  221 22,6-8  [6] 22,6-16  [57] 22,6-23  [33] 22,8  234 22,9-10  [6] 22,11-17  [6] 22,13  [33], 271 22,14  271 22,17  [57], 271

Register  363

22,18  [33, 193], 242, 271 22,18-19  [6] 22,19  [158], 244, 271 22,20  [33] 22,20-23  [6] 22,22  [193] 23,1  [33], 272 23,1-5  [6, 32] 23,2  [33], 272 23,3  [33], 273 23,4-10  [33] 23,6  [6] 23,7-13  [6] 23,8  343 23,11  [33] 23,14  [33] 23,14-25  [34] 23,16-18  [6] 23,19-24  [6, 34] 23,25  [34] 23,25-28  [6] 23,26  [34], 273 23,28  [34] 24,1-3  [6, 34] 24,4  274 24,4-16  [6] 24,5  [34] 24,11  [34] 24,12  275, 277 24,14  [35], 277 24,15  242 24,17  [34] 24,17-18  [35] 24,17-23  [6] 24,21  [35] 24,23  [35] 25,1  [6, 35], 278 25,2  [35] 25,2-8  [35] 25,2-13  [6] 25,3  283 25,4-9  [35] 25,6  239 25,10  [35] 25,11  279 25,13  [36], 280 25,14  [36] 25,14-35  [6] 25,16  [36]

25,20  [36] 25,21-24  [36] 25,25  [36], 169 25,26-30  [36] 25,29  281, 282 25,31  [36, 36]280, 281 25,32  281 25,33  280 25,38  [36], 283 25,39-42  [7] 25,43  [7, 37] 25,44  [7, 37, 211], 264 26,1  [37] 26,9  [37] 26,10  [37], 286, 388 26,12  [38], 287 26,14  [37], 275 26,15-18  [37] 26,16  285 26,18  [37] 26,19  [35, 38] 26,20  [37] 26,23  277 27,1  177 27,1-3  [7] 27,6-7  [7] 27,7  289 27,8-12  [7] 28,1  [38] 28,1-2  [7] 28,2  [38] 28,3  [6, 38, 204], 278 28,3-4  278 28,4-5  [7] 28,4-6  [38] 28,7  [38] 28,7-14  [7] 28,8  [38] 28,9  [38] 28,10  [38] 28,11  [38], 290 28,12  [39] 28,13  [39], 293 28,14  [39], 292, 295 28,15  [39], 293 28,16  293 28,17  [39] 28,19  [7, 39], 210, 293, 295 28,20  [39]

364  Jalkut Schimoni Samuel 28,22-25  [39] 29,1-11  [7] 30,1  [7] 30,7  [7] 30,8  375 30,11-12  237 30,11-16  [7] 30,12  [40] 30,17  [40], 296, 369, 375 30,17-20  [7] 30,20  [7] 30,21-25  [7] 30,22  383 30,25  [40] 30,26-31  [7] 31,1  [7] 31,2  [7] 31,4  [7] 31,9  [7] 31,10  [8] 31,11  [19] 31,13  [8] II Samuel 1,1  [41] 1,1-9  [8] 1,2-8  [41] 1,9  [41] 1,10  [8] 1,11  297 1,11-12  [8, 42] 1,12  297 1,13  [42] 1,13-16  [8] 1,16  297 1,17  [42] 1,17-27  [8] 1,18  [42] 1,19-23  [42] 1,23  286 1,24  [42], 299 1,25  [42] 1,26  [42] 2  [42] 2,1-4  [8] 2,4-7  [8] 2,8-11  [8] 2,12-13  [8] 2,13-32  [8]

2,14  276 2,23  [42] 2,30  [42] 3,1  [8, 42] 3,4  [8] 3,2  [42] 3,2-5  299 3,3  [42] 3,4-25  [43] 3,6-15  [8] 3,7  286 3,12  276 3,14  263, 264 3,15  [212] 3,16  284 3,17-21  [8] 3,22  [43] 3,22-30  [8] 3,23  [43] 3,25  [43] 3,26  [43] 3,27  [43] 3,29  [8, 43], 302 3,31  [43], 302 3,31-39  [8] 3,33  303 3,33-34  303 3,34  303 3,35  [43] 3,37  302 3,39  [43] 4,1-8  [9] 4,4  [9, 43] 4,8  [43] 4,9-12  [9] 5,1-5  [9] 5,7-18  [43] 5,6  [43] 5,6-10  [9] 5,11  [9] 5,12  [9] 5,13  300 5,13-15  [9] 5,17-20  [44] 5,17-21  [9] 5,21  [44], 304 5,22-25  [9] 5,24  [44] 5,25  305

Register  365

6,1  [44], 305 6,3  [44] 6,6  [44], 308 6,8  [44-45] 6,11  [45], 288, 309 6,12  [247] 6,13  [45] 6,16  [45], 300 6,19  [45], 311 6,21  311 6,23  214, 300 7,1  241 7,1-3  [45] 7,4  [45] 7,1-16  [9] 7,2  241 7,5  [46], 312 7,6-8  [46] 7,9  [46] 7,10  [46], 313 7,11  [46] 7,12  [46] 7,12-17  [46] 7,13  314 7,14  [46] 7,18  [46], 176, 315 7,18-29  [9] 7,19  [47] 7,20-22  [47] 7,23  [47, 255], 199, 316 7,24  [47] 7,25-28  [47] 7,29  [47], 235 8,1  [47], 317 8,1-14  [9] 8,2  [47] 8,3-12  [47] 8,13  [47], 286 8,14  [47] 8,15  [47], 320, 321 8,15-17  [9] 8,16-17  [48] 8,17-18  [261] 8,17  [261] 8,18  [48, 261], 321 9,1-13  [9] 9,4  [54], 341 9,5  341 10,1  [48]

10,1-19  [9] 10,2  [284], 321, 322 10,2-4  [48] 10,3  322 10,5-11  [48] 10,12  [48] 10,13-15  [48] 10,16  [48] 10,17-19  [48] 11,1-27  [9] 11,2  [53], 336 11,2-17  [337] 11,2-27  [158] 11,3  [49], 323 11,6  250 11,11  [50], 211, 325 11,15  [50] 12,1-3  [49] 12,4  [49] 12,5  [49] 12,6  [49] 12,7  [49] 12,8  [42, 49], 300, 325 12,9  [49], 325 12,10-12  [50] 12,11  [54], 336, 339 12,11-12  [10] 12,13  [50], 326 12,14-19  [10] 12,14-23  [50] 12,15-23  [337] 12,24  [50] 12,24-25  [10] 12,25  [50], 323, 326, 329 12,26  326 12,26-29  [50] 12,30  [50], 304 13,1  329 13,1-21  [10] 13,3  [50], 327 13,9  327 13,13  [50], 327 13,15  [50] 13,19  327-8 13,22  [51] 13,23  [274], 323 13,23-29  [10] 13,30  [10] 13,31  [51], 328

366  Jalkut Schimoni Samuel 13,34-37  [10] 13,35  329 13,38  [10], 323 13,39  [10] 14,1-20  [10] 14,2  [51], 329 14,21-24  [10] 14,25  224, 323 14,25-26  338 14,26  224, 330, 331 14,27  [54], 339 14,28  329 14,28-33  [10] 14,30  [54], 339 15,1-12  [10] 15,7  [51], 323 15,9  [51], 331 15,11  [51], 332 15,12  [52] 15,13-16  [10] 15,13-23  [52] 15,14  334 15,15  [52] 15,17  204 15,17-23  [10] 15,18  [52] 15,24  [52], 333 15,24-29  [10] 15,25-29  [52] 15,30  [52], 204 15,37  [10] 16,1-4  [10, 512 16,4  341 16,5-12  [52] 16,5-14  [10] 16,8  335 16,13  [52], 289 16,14-20  [53] 16,15-23  [10] 16,21  [53], 336 16,23  [44], 307, 321, 337 17,1-14  [10] 17,1-16  [53] 17,15-22  [10] 17,17-18  [53] 17,19  [53], 255 17,20  [53] 17,21-22  [53] 17,23  [10, 53, 242], 210, 323

17,24  [11, 53] 17,25  [11, 53], 262, 337 17,27  [53] 17,27-29  [11] 17,28  [53], 338 18,1-8  [11] 18,9  338 18,9-17  [11] 18,14  [54], 339 18,15  [54], 339, 340 18,18  [54] 18,19  340 18,19-31  [54] 18,19-32  [11] 19,1  [54], 339, 340 19,1-9  [11, 54] 19,5  [54], 339 19,10-13  [11] 19,10-16  [54] 19,14  [11] 19,15-16  [11] 19,17-31  [11] 19,21  335 19,22  [54] 19,23  [54] 19,25  341 19,25-31  [55] 19,27-31  341 19,30  [55] 19,32-40  [11] 19,41  [11] 19,42-44  [11] 20,1  343, 352 20,1-2  [11] 20,2  [55] 20,4  [55] 20,4-5  [11] 20,5-14  [55] 20,6-7  [11] 20,9-12  [11] 20,14  [11] 20,15  [55] 20,16-22  [11] 20,18  343 20,19  [56] 20,20  343 20,21  [13], 170, 343 20,22  343 20,23-26  [11]

Register  367

20,26  [56, 339], 347 21,1  [56], 330, 347, 348, 351, 352 21,1-6  [11] 21,2  349, 350 21,2-3  [57] 21,2-4  [57] 21,3  [11], 349 21,4  349 21,6  [57], 293 21,7  [57], 350 21,7-9  [12] 21,8  [57, 185], 264 21,10  [57] 21,10-11  [12] 21,12-14  [12] 21,14  [57], 352 21,15-21  [174] 21,15-22  [12] 21,16  [57], 355 21,17  287, 355, 356 21,18  [29], 255 21,19  [58, 174] 21,20  [58], 356, 378 21,21  378 21,22  [58], 256, 378 22,1  379 22,1-51  [12] 22,4  [58], 375 22,6-16  [58] 22,8  [58] 22,10  [58], 361 22,11  [58], 361, 362 22,12  362, 363 22,14  [58], 195 22,15  [58] 22,16  [59] 22,17  [59], 359, 360, 367 22,17-19  [58, 304] 22,20  [59] 22,21  370 22,21-25  [59] 22,26  367 22,27  228 22,28  [59], 369 22,31  [59], 370, 371, 372 22,32  [59] 22,33-34  [59] 22,36  [59], 374 22,37  [59]

22,38  [59] 22,39  [59], 375 22,40  [59] 22,41  [59], 261 22,42  [60], 377 22,43  [60] 22,44  [60] 22,45-48  [60] 22,49  [60] 22,50  [60] 22,51  [60] 23,1  [60], 379, 380 23,1-7  [12] 23,2  380 23,2-7  [60] 23,3  [60, 62, 338], 380 23,4  [60], 380 23,5  [60], 383, 384 23,6  383 23,6-7  [60, 61] 23,7  [60] 23,8  [60], 387 23,8-39  [12] 23,9-10  [61] 23,11  [61] 23,12-13  [61] 23,14  [61] 23,16  385 23,17  [61] 23,20  [56], 346 23,21  [61] 23,34  [53], 323, 336 23,39  324, 386 24,1  [61, 158], 386 24,1-9  [12] 24,5-6  [348] 24,8  [59], 330, 387 24,9  [61, 348], 241 24,10-15  [12] 24,13  388 24,15  [61] 24,16  [61], 390 24,16-17  [12] 24,17  [61] 24,18  [62] 24,22  244, 391 24,23  391 24,24  [62], 391

368  Jalkut Schimoni Samuel I Regnum 1,1  [34], 275, 390 1,34  [169] 1,39  [169] 1-2  [12] 2,5  324 2,11  314 3,27  231 4,20  392 5,5  350 5,29  350 6,38  [46], 312 7,1  [46], 312 8,28  360 11,16  314 11,23  315 11,25  [254] 11,30  245 11,36  247 12,16  223 12,22  201 12,26  177 13,1  201 13,8  267 13,20  267 14,21  [183] 14,31  [183] 15,5  325, 381 17,1  205, 347 18,38  382 19,2  266 19,3  334 20,28  201 22,34  212 II Regnum 3,3  348 3,14  286 4,9  201 4,10  220 4,16  381 5,5  314 6,25  347, 348 11,1  272 11,2  369 11,4  369 14,10  199 19,23  365

19,35  375 25,30  246 Jesaja 2,12  194 5,1  326 5,7  187 5,13  192 7,25  180 9,5  254 10,16  365 10,21  250 11,1  254 11,2  254 11,3  254 12,4  216 14,14  365 24,21  197 27,1  197 27,11  192 27,13  185 29,10  287 30,18  340 32,20  [338], 379 34,9  366 35,5  292 35,6  292 35,10  239 37,24  365 40,29  348 41,8  203 41,15  245 43,14  20 45,22  263 48,11  234 49,17  361 49,21  171 51,12  171 54,1  171 55,6  200 55,13  277 57,19  239 59,20  171 59,21  383 60,7  244 60,17  197 60,22  250 62,11  189 63,1  201

Register  369

65,24  377

Joel

Jeremia

1,1  170 4,19  352

2,11  208 2,22  200 3,22  200 4,14  200 5,17  352 7,16  360 8,4  200 10,16  190 11,15  326 12,5  273 12,6  273 12,7  326 12,8  217 23,24  202 25,30  360 30,7  171 31,1  239 31,20  206 33,13  242 38,7  357 49,38  201 51,4  371 51,29  360 Ezechiel 5,7  265 8,17  208 15,5  273 16,14  327 18,4  337 18,32  [17], 200 20,17  [200] 20,31  200 21,30  346 25,14  374 33,15  386 34,31  250 44,2  373

Amos 5,15  336 7,14  231 8,11  347 9,1  207 9,7  358 Obadja 1,4  365 1,7  192 1,18  366 Jona 1,3  231 1,12  390 Micha 7,14  250 Nahum 2,4  250 Habakuk 1,12  208 3,4  187 3,8  361 3,11  361 9,3  361 Zephanja 1,9  [20], 215 2,3  349 3,9  244 3,22  372 3,23  372

Hosea

Haggai

3,1  311 3,5  223 5,13  192 6,5  221 12,13  333

2,8  247 Sacharia 2,6  366 2,13  208

370  Jalkut Schimoni Samuel 8,4  250 8,16  320 9,9  189 10,11  316 14,2  379 14,3  364 14,5  360, 364 14,13  220 Maleachi 1,13  208 2,5  382 2,12  173 Psalmen 2,11  176 3,3  326, 333 4,2  377 5,8  176 7,1  [58], 287, 357 9,5  229 10,1  200 14,1  177 17,3  323 18,3  251 18,7  359 18,11  [59], 362 18,12  362, 363 18,12-13  [58] 18,13  363, 364 18,14  [59], 365 18,15  361, 364 18,16  [57], 366 18,19  367 18,20  367 18,28  369 18,28-30  [59] 18,29  369 18,30  369, 370 18,34  373 18,36  [59], 372, 373 18,37  [59], 354, 374 18,38  375 18,40  [59], 375 18,44  377 18,49  377, 378 18,51  [59], 378 19,2  378 19,9  [59], 197, 370

19,11  370 26,2  323 27,2  257 27,3  257 30,1  313 30,2  312 30,4  312 30,12  239 34,2  270 35,2  361 35,3  361 35,13  234 36,2  260 36,7  218 36,8  206 38,18  335 40,6  262 41,11  233 42,4  175 44,26  194 44,27  194 45,4  361 45,8  250 45,14  [30, 184], 263 45,17  277 50,11  203 50,17  203 50,23  189 51,6  379 51,14  243 52,2  270 52,3  [33], 271 52,7  272 53,1  283 53,2  283 54,2  273 55,14  [242] 55,19  239, 332 55,24  323 56,4  269 57,4  274 58,1  [36] 58,1-2  285 58,5  203 58,17  203 60,1  318, 319 60,2  [47], 318, 319 60,4  355 60,9  296

Register  371

65,3  200 65,5  203 65,10  197 66,14  177 68,14  354 68,18  364 68,28  258 71,7  378 72,20  381 75,7  [93], 193 75,8  193 75,11  188, 195 77,16  264 77,17  366 78,60  185 78,70  203, 204 79,12  246 80,3  189 84,2  326 89,5  [59], 378 89,6  378 89,33  337 89,37  382 89,52  [60], 379 90,1  200 91,4  361 91,11  345 91,15  189, 202, 304, 316, 359 92,4  [169] 92,11  188, 249 94,1  192 94,14  234 94,18  194 95,6  185 96,1  216 96,9  176, 180 97,1  216 98,1  [20], 215, 216 99,1  216 99,4  232 99,5  185 99,6  198, 221 102,10  379 104,3  191 104,26  203 105,1  216 105,14  374 106,4  359 106,20  208

106,23  203, 204 106,30  360 106,46  374 110,1  261, 373 112,9  188 116,11  273 116,15  206 116,16  262 119,52  [52], 334 119,54  [45], 307 119,63  203 119,79  204, 243 119,99  204 119,140  370 120,1  306 121,5  346 128,2  205 132,4-5  325 135,4  203 135,15  190 139,3  375 139,16  203 139,17  206 140,9  257 141,5  370 144,10  274 145,18  200 149,1  379 150,1  251, 359 150,6  187 Ijob 1,20  328 10,12  197 10,22  362 12,10  282 14,5  304 16,19  229 18,13  246 20,15  272 21,15  365 22,8  196 22,20  365 29,8  248 29,16-17  321 31,40  277 36,7  227 36,27  363 38,13  282

372  Jalkut Schimoni Samuel 38,14  290, 292 38,15  196 39,5  229 40,13  261 40,18  229 Proverbia 1,19  352 2,4  192 3,15  206 7,9  295 7,20  208 9,5  247, 302 9,9  207 10,7  341 10,25  194 11,31  273 12,27  206 13,13  269 14,10  290 14,23  181 16,7  338 16,31  [17], 205 16,32  205 18,10  378 18,19  358 18,22  [37], 283 19,25  [20], 215 21,3  314 22,5  177 23,5  307 23,15  301 25,14  348 27,10  322 27,11  301 27,21  197 27,22  255 29,13  194 29,23  228, 229 30,8-9  382 31,29  284 31,30  [37], 284 Rut 1,1  347 1,2  170 1,4  [29], 255 1,14  357 1,15  226

2,1  170 2,13  286 3,3  207 3,5  207 3,8  284 3,8-15  [213] 3,17  253 4,12  196 4,17  264 4,18  174, 245 Canticum 1,2  370 1,9  362 7,3  318 Kohelet 3,11  268 7,6  176-7 7,10  232 7,16  242 7,17  242 7,26  [14], 283 9,2  337 9,5  346 9,18  343 10,1  206 10,20  [38], 286 Threni 1,2  171 1,20  359 2,3  188 2,4  313 3,38  200 3,44  200 4,22  250 Ester 2,4  224 2,5  170, 224, 341 2,11  259 2,20  228 6,6  177 8,15  327 9,12  273

Register  373

Daniel 1,4  254 1,8  177 2,32  [52] 2,42  379 3,3  [320] 3,15  365 3,21  295 5,29  193 6,17  391 6,24  193 6,25  212 7,2  188, 365-6 Esra 2,63  333 2,64  242 7,5-6  232 Nehemia 9,7  203 9,8  373 12,24  200 I Chronik 2,16  337 2,55  267 3,3  214 3,5  [337] 4,18  264 6,13  170 6,34  232 8,34  342 10,13  291 11,6  369-70 11,13  [61], 384 11,18  385 12,19  239 12,28  232 13,9  308 14,12  304 15,11  305 15,13  305 15,15  305 15,26  [45], 308 16,1  308 16,4  308 16,8  216, 308

16,22  308 16,23  308 16,36  308 16,39  308-9 17,4  [46], 311, 312 17,5  312 17,9  314 17,15-27  [255] 17,16  176 17,17  [47, 254], 316 17,21  [47], 316 18,12  319 19,16  [48], 322 21,4  387 21,5  [61, 348], 388 21,6  388 21,12  [60,61], 388 21,13  389 21,15  [61], 389 21,16  390 21,25  391 21,30  390 22,1  325 22,8  [46], 312 22,9  326 25,5  179, 188 26,5  309 26,8  309, 310 26,31  330 27,4  260 27,18  [48], 322 27,34  321 29,23  240 28,19  233 II Chronik 2,16  350 2,17  262 6,42  [46], 312 7,1  312 11,18  249 13,20  246 14,12  375 18,33  212 20,22  359, 375 22,11  369 25,7  201 26,5  333

374  Jalkut Schimoni Samuel

4.2 Quellen des Jalkut Aufgelistet werden die Quellenangaben am Seitenrand der Übersetzung. Die Seitenangaben beziehen sich auf die Seitenzahl von Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim. Schmuel, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 169-392, die in runden Klammern am Seitenrand der Übersetzung angegeben sind. 4.2.1 Jalkut Schimoni I Samuel Mischna

bTalmud

Abot

Aboda Zara

4,1  204-5

23a 24a 24b 24b 25a 35b 41b

Uqtsin 3,10  237

Tosefta

      

244 244 244 216, 219 226 217 214

Berakhot

Arakhin

1,14  207 4,16  224-5

16b  266 17a  233

Sota

Baba Batra

3,16  331 11,5  278 11,11  227

16a  174 Berakhot

10,2  271

3b  295 10b  220 12b  234, 293 30b  176 31a-b  181 31b  177, 178, 179, 179-80, 182, 185-6 33a  191-2 48b  225 55b  238-9 58a  256 62b  274, 285 63b  243

Scheqalim

Chagiga

6,1  210-1

4b  293

jTalmud Aboda Zara 2,1  245 Berakhot 3,3  235 Sanhedrin

Register  375

Chullin

66b  258

17b  238 95b  236

Qidduschin

Erubin 45a  272 Horajot 11b  251 12a  252

78b  206 Rosch ha-Schana 11a  183 18a  208, 282 25a  232 Sanhedrin

9a-b  198 11a  247-8 21a-b  268 22b  235, 241, 242 38b  194 83b  237 87a  199

14a  205 19b  263 19b-20a  284 20a  276 20b  222, 240 36a  279 58b  196 65b  292 92a  192 93a-b  253 95b  272 103b-104a  267 106b  250, 270 109b  192-3

Ketubbot

Schabbat

65a  175 119b  287

10b  276 11a  209 23b  230

55b  172 55b-56a  221 56a  258 95a  237 105b  278 113b  207-8 152b  281

Megilla

Sota

13a-b  227 14a  169, 189, 190 14b  280 29a  201

42b  254, 256, 257 48b  273

Jebamot 63a  234 65b  248 76b-77a  261 Joma

Makkot

Nedarim 38a  231 Pesachim 3b  280 8b  247

Taanit 2b  234 5b  220 Zebachim 112b  184 118b  185 120a  237

376  Jalkut Schimoni Samuel Midraschim

Midrasch Samuel

Canticum Rabba

1,6  169 1,6  170 1,7  171 1,7  171-2 1,8  173 1,8  173-4 1,9  175, 176, 178 2,1  186, 187 2,5  179 2,6  179 2,7  180 2,8  180 2,9  180-1 2,11  182 2,12  182-3 3,4  184 3,6  186 4,1  186 4,2  187 4,3  187-8 4,4  189 5,8  191 5,10  192 5,12  193 5,14  193 5,16  195 5,17  195 6,1  196 6,3  196 7,5  198-9 8,1  202 8,2  204 8,6  205 9,5  206 9,8  207 10,1  209, 210 10,2  210 10,3  210 10,4  211 11,1  213 11,2  213 11,4  214 11,5  214, 215 11,6  212, 205 12,2  215 12,4  218 13,1  218 13,3  220

1,1  276 Genesis Rabba 17,5  287 34,10  177 38,14  171 39,12  204 43,9  296 53,5  240 54,4  215, 215-6 56,2  185 58,2  206-7 59,1  205 63,8  251 70,1  177 70,3  177-8 70,12  226 72,1  192 74,10  266 78,15  296 82,7  213-4 92,7  272 95,1  292 Th/A 1213  254 Jelamdenu  176-7, 186-7, 194, 197, 249, 268, 271, 285 Leviticus Rabba 2,1  206 21,1  257 22,9  219 25,8  238 Mekhilta de-Rabbi Jischmael amalek 2  259 amalek 4  206 pischa 14  189, 202 pischa 16  225 schira 6  208 schira 8  190 schira 10  207

Register  377

13,4  222 13,5  223 13,6  224 13,7  224 13,8  225 14,3  226 14,6  227 14,7  229 14,8  229 14,9  229, 231 15,2  232 15,3  233 16,2  234 17,3  239 18,4  243, 245 18,5  245 19,2  247 19,4  248 19,5  250 19,6  251 20,2  256 20,5  257, 259 21,1  260 21,2  260 22,1  263 22,2  264 22,3  265 22,4  266 23,7  278 23,8  279 23,9  279 23,10  279 23,11  279, 280 23,12  282 23,13  283

53,1  280, 283 56,1  277 57,3  277 58,1  278, 285 78,4  212 78,11  213

Midrasch Psalmen

tsaw per. 16,4-5  195-6

1,2  175-6 7,2  286 7,4  275 18,7  273 18,32  261 23,4  293 29,4  265 34,1  268 36,2  260 42,3  175 52,4  270 52,5  270

Seder Olam

Pesiqta de-Rab Kahana 3,6  246 Pesiqta Rabbati 7,2  228-9 42,3  175, 178 43,5  197 43,6  170, 171 43,7  173, 174, 198 43,8  174 Pirqe de-Rabbi Eliezer 17 33 34 38

   

296 293 282 236

Rut Rabba 2,20  255 4,1  263 Seder Elijahu Rabba S. 47-8  172 S. 57-9  217 S. 99  183-4 Sifra

13  288 Sifre Deuteronomium § 2  231 § 33  286 § 43  288 § 334  250 § 342  200-1

378  Jalkut Schimoni Samuel Sifre Numeri

13b  329

§ 42  200 § 92  247

Jebamot

Tanchuma - Buber achare 18  189 bemidbar 20  203-4 bemidbar 26  197 chuqqat 8  275 emor 4  289 emor 6  259 korach 19  230 mattot 9  193 tazri՚a 3  191 tissa 8  241 tsaw 11  202-3 wa-jetse 3  194-5 wa-jiggasch  258 wa-jiqra 4  228

4,12  310 Qidduschin 4,1  351 Sanhedrin 10,2  305 Terumot 8,4  344

bTalmud Aboda Zara

Threni Rabba

25a  298 38b  338 44a  304

2,6  188

Baba Batra

4.2.2 Jalkut Schimoni II Samuel Mischna Abot 5,16  328

Tosefta Sanhedrin 4,2  342 Sota 3,16  331

jTalmud Berakhot 2,1  314 9,2  363 Horajot

147a  336 Baba Qama 6ob  385 119a  352 Bekhorot 45b  356 Berakhot 3b-4a  321 4a  301, 303 7b  313 18a-b  346 62b  389 63b-64a  309 64a  331 Erubin 53b-54a  383 63a  347 Jebamot 78b  348

Register  379

78b-79a  349 Joma 47a 71b 72b 73b

   

375 332 370 332

Megilla 15a  391 Moed Qatan 15a-b  329 15b  326 16b  358, 380 21a  328 22b  329 26a  297 Menachot 22a  391 53a-b  326 85b  329 Nazir 4b-5a  330 Nedarim 32a  367 62a  321

69b  323 95a  353 98a  369 103  340 105a  303 107a  322, 335 Schabbat 55b  337 56a  325 56a-b  341 152a  342 Sota 8b  339 9b  339 10b-11a  338 34b  330 35a  307 35b  307 42b  322, 357 48b  333 Sukka 14a  353 52b  324 Taanit 10a  363 Temurot

Nidda

14b  330

31a  375

Zebachim

Pesachim

116b  391

36b  311 117b  313

Midraschim

Qidduschin

Deuteronomium Rabba

43a  325

2,10  377 10,3  381

Sanhedrin 18a/19b  324-5 20a  302 21a  299, 327 39b  317 49a  301, 320

Genesis Rabba 6,5  374 20,11  315 25,3  347 44,1  370

380  Jalkut Schimoni Samuel 48,1  373 59,11  355 74,15  318 84,9  328 94,9  344, 345 Jelamdenu  301, 315 Leviticus Rabba 11,5  367 11,6  368 13,3  371 Mekhilta de-Rabbi Jischmael amalek 2  297 beschallach 3  364 jitro 9  361 pischa 1  390 pischa 14  316 schira 4  361 schira 6  340 wa-jassa  309 Midrasch Samuel 25,1 25,4 25,5 25,6 26,1 26,2 26,4 26,5 27,2 27,3 27,4 28,6 29,3 31,4 32,2 30,1

               

299 299 305 310 311 313 313 314 316 316 327 352-3 382 390 392 392

Midrasch Psalmen 1,6 3,3 3,4 4,2 7,5

    

381 333, 335, 337, 338 324 326 318

18,5  378 18,6  358 18,7  358 18,8  358 18,9  359 18,19  359 18,11  359 18,12  360 18,14  361, 362 18,15  362 18,16  362 18,17  363 18,19  366 18,20  366 18,23  369 18,24  369 18,27  372 18,19  373 18,30  356 18,31  375 18,32  376 18,34  377 18,35  377 18,36  378 27,2  304 Panim Acherim B 2  341 Pesiqta de-Rab Kahana 3  298 11,3  343-4 12  367, 370 Supl. 1,3  340 Pesiqta Rabbati 2,5  312 2,6  312 11,3  386 Pirqe de-Rabbi Eliezer 17  351 36  317 43  390 Rut Rabba 2,2  356 5,1  384

Register  381

Seder Elijahu Rabba1

unbekannt

S. 7-8  379 S. 13  383 S. 14  383 S. 13-15  382 S. 39  389 S. 99-100  345

 336

Seder Olam 14  308, 329 Sifre Deuteronomium § 21  360 § 38  310 Sifre Numeri § 46  305 § 99  358 § 139  282 Threni Rabba pet. 30  375 Tanchuma - Buber achare 10  352 bereschit 4  372 bereschit 26  315 debarim 3  319 mas՚e 9  324 metsora 4  297 naso 32  382 schoftim 3  320 tetse 18  298 toldot 7  302 tsaw 3-4  365 wa-jera 4  373 wa-jera 12  343 wa-jera 25  321 wa-jetse 17  331

 1 Seitenzahlen nach der Ausgabe: Seder Eliahu Rabba and Seder Eliahu Zuta (Tanna dʼBe Eliahu), Pseudo-Seder Eliahu Zuta. According to a Ms. edited with Commentaries and Additions by Meir Friedmann (Wien: Verlag der israel.-theol. Lehranstalt, 1902).

382  Jalkut Schimoni Samuel

4.3 Schreiberverweise Die Seitenzahlen beziehen sich auf Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim: Schoftim, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 169-392, die in runden Klammern am Seitenrand der Übersetzung angegeben sind. Die Paragraphenzählung der Propheten und Schriftwerke des Jakut Schimoni schlüsselt sich wie folgt auf: Tab. 4: Paragrapheneinteilung im Jalkut Schimoni zu Propheten und Schriftwerken Propheten I

Propheten II

Schriftwerke

§§ -: Josua

§§ -: Jeremia

§§ -: Rut

§§ -: Richter

§§ -: Ezekiel

§§ -: Psalmen

§§ -: I Samuel

§§ -: Jesaja

§§ -: II Samuel

§§ -: Zwölf Propheten

§§ -: Ijob 1

§§ -: Proverbia

§§ -: I Könige

§§ -: Kohelet

§§ -: II Könige

§§ -: Hoheslied §§ - Threni §§ -: Ester §§ -: Daniel §§ -: Esra, Nehemia §§ -: I, II Chronik

Verweise auf §§ in Jalkut Propheten I § 1 [GenR 62,4, Jalkut Josua]  297 § 3 [Mek jitro amalek 1, Jalkut Josua]  327 § 5 [bBer 32b, Jalkut Josua]  322 § 8 [SDtn § 52, Jalkut Josua]  300, 358 § 13 [Mek bo pischa 11, Jalkut Josua]  244 § 162 [bSchebu 36a, Jalkut Josua]  236 § 19 [= § 18, LevR 32,6, Jalkut Josua]  169 § 20 [Mek beschallach 1, Jalkut Josua] § 21 [DtnR 10,2, Jalkut Josua]  234 § 23 [bZeb 118b-119a, Jalkut Josua]  213

 1 §§ 515-532: Hosea; §§ 533-537: Joel; §§ 539-549: Amos; § 549: Obadja; §§ 550-551: Jona; §§ 551-560: Micha; §§ 560-566: Nahum; §§ 562-566: Habakuk; §§ 566-567: Zephanja; Haggai: §§ 567-568; Sacharia: §§ 569-586; Maleachi: §§ 587-595. 2 Geschrieben: Jod – Waw.

Register  383

§ 23 [bSanh 69b, Jalkut Josua]  324 § 24 [bZeb 54b, Jalkut Josua]  266 § 26 [GenR 58,2, Jalkut Josua]  207 § 28 [PRE 36, Jalkut Josua]  304 § 33 [GenR 8,9, Jalkut Josua]  316 § 34 [SDtn § 30, Jalkut Josua]  231 § 42 [= § 44; LevR 23,10; Jalkut Richter]  284 (§ 28 [= )§ 58 tSota 9,4, Jalkut Richter]  210 § 60 [MidrPs 80,6, Jalkut Richter]  378 § 66 [bBQ 79b, Jalkut Richter]  386 § 68 [GenR 70,3, Jalkut Richter]  178 § 71 [bSota 10b; Jalkut Richter]  296 § 76 [bJoma 73a-b, Jalkut Richter]  273 § 78 [MidrPs 1,2, Jalkut I Samuel]  315 § 83 [bMeg 14b; Mek beschallach 8; Tan tazriʼa 2; TanB tazriʼa 3, Jalkut I Samuel]  372 § 102 [= § 103 MidrPs 78,11, Jalkut Samuel]  261 § 118 [= § 117; bJoma 83b, Jalkut I Samuel]  295 § 120 [Tan tissa 9; TanB tissa 8, Jalkut I Samuel]  392 § 121 [bJoma 22b, Jalkut I Samuel]  324 § 122 [bAZ 24b, Jalkut I Samuel]  391 § 133 [MidrPs 18,7, Jalkut I Samuel]  358 § 142 [jSanh 10,2, Jalkut II Samuel]  313 § 142 [jSanh 10,2, Jalkut II Samuel]  336 § 152 [bBer 18a-b, Jalkut II Samuel]  386 § 166 [= § 164 TanB chajje 4, Jalkut I Könige]  205 § 166 [TanB chajje Sara 4, Jalkut I Könige]  209 Steht geschrieben im Abschnitt „Achan, Sohn des Karmi“ (Jos 7,18) oberhalb von § 19 [Jalkut Josua] und [oben in] § 88 [TanB bemidbar 26, Jelamdenu]  240 § 172 [bSanh 49a, Jalkut I Könige]  299, 302, 342 § 230 [bAr 16a, Jalkut II Könige]  302

Verweise auf §§ in Jalkut Propheten II § 254 [SDtn § 1, Jalkut Jeremia]  378 § 450 [Mek beschallach 2, Jalkut Jesaja]  261 § 572 [Tan metsora 4, Jalkut Zwölfprophetenbuch]  261 § 575 [= § 574 bSanh 6b-7a, Jalkut Zwölfprophetenbuch]  320

Verweise auf §§ in Jalkut Schriftwerke (§ 99 [= )§ 695 Mek beschallach 63, Jalkut Ijob]  342 § 725 [= § 724 MidrPs 36,1, Jalkut Psalmen]  260 § 732 [= § 731 TanB wajescheb 14, Jalkut Psalmen]  194 § 766 [MidrSam 25,2, Jalkut Psalmen]  386 § 777 [MidrPs 59,1, Jalkut Psalmen]  265 § 853 [PRK 4, Jalkut Psalmen]  225

 3 Vgl. MidrPs 24,2.

384  Jalkut Schimoni Samuel § 878 [PRK 12, Jalkut Psalmen]  370 § 957 [= § 956 GenR 59,1, Jalkut Proverbia]  205, 209 (§ 1025)  378 (§ 1061 [= )§ 1067 jQid 4,1, Jalkut Esra]  349

Ohne Paragraphenangaben bis:  193 Der Abschnitt ist [zu finden] bei Jeremia bei den Söhnen der Rechabiter [Jer 35,4].  201 usw. wie folgt [aus bAZ 24b].  217 usw.  237, 313, 329, 354, 383 Man zählt [hier] nur neun [Schlüsse] vom Leichteren aufs Schwerere, aber man findet im Namen von Rabbi Kalonymus, dem Römer s.A.,4 geschrieben: Es gibt [noch] einen Abschnitt bei Ezechiel. Dies ist der Vers.5  273 Usw. bis:  296 Und siehe dort [den Verlauf des Gespächs].  345

4.4 Lehnwörter Die Seitenzahlen beziehen sich auf Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim, Schmuel, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni (Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999), 169-392, die in runden Klammern am Seitenrand der Übersetzung angegeben sind.

‫אבגינוס‬ ‫אוותנטיא‬ ‫אוכלוסא‬

εὐγενής αὐϑεντία ὄχλος

‫אורייני‬ ‫אויר‬ ‫איקונין‬ ‫אוקינוס‬ ‫אימת‬ ‫איפופוסין‬ ‫איפרכוס‬ ‫אכסנאי‬ ‫אכסניא‬

urnarium ἀήρ εἰκών Ὠκέανος ἣμισυς ἀπόφασις ὓπαρχος ξένια ξενία

Vornehmer  381 die Eigentliche  347 Truppe, Menge  256, 261, 389, 391, 392 Podest für Gefäße  328 Luft  335 Abbild  190 Ozean  363 Hälfte  365 Urteil  271 Präfekt, Statthalter  333, 340 Fremde  175 Gastmahl, Gastfreundschaft  243, 309, 388

 4 Meschullam der Große aus der Kalonymos-Familie trägt den Beinamen, „der Römer“. Er lebte um 950. Siehe Leopold Zunz. Die gottesdienstlichen Vorträge der Juden. Ein Beitrag zur Altertumskunde und biblischen Kritik zur Literatur- und Religionsgeschichte (Berlin: A. Asher, 1832), 365. 5 Nur in Ms Parma (de Rossi 1172), 15. Jh, überliefert. Siehe Hyman/Schiloni, JS I Samuel, 273 Anm. 11-12.

Register  385

‫ אפומטא‬,‫אמפומטא‬ ‫אנפוראות‬ ‫אסטליות‬ ‫אסטרטליטוס‬ ‫אסקופי‬ ‫אפרסמא‬ ‫ טרובון‬,‫ארטבן‬ ‫אריסטון‬ ‫ארכי‬ ‫ ארתוקופיון‬,‫ארנקפאן‬ ‫בולמוס‬ ‫בלסטראות‬ ‫גימטריקון‬ ‫דוגמא‬ ‫ דוכוס‬,‫דוכסין‬ ‫דורמיטא‬

φάσνατα ἀναφορά epistulae στρατιώτης σκεπαστόν balsamum tribunus ἄριστον ἀρχή ἀρτοκόπιον βούλιμος, bulimus βάλιστρα γραμματεῖον δεῖγμα dux dormire

‫דיוטריטא‬

διάτρητα

‫דפתרא‬ ‫הדיוט‬

διφϑέρα ἰδιώτης

‫הימנון‬ ‫טגן‬ ‫טורמיאות‬ ‫טכסיס‬ ‫ טורביל‬,‫טרבן‬ ‫טרטיות‬ ‫ אכרוזי‬,‫כרז‬ ‫ ליפור‬,‫ לופר‬,‫לוכידין‬ ‫לגיונות‬ ‫ לונכי‬,‫לונביות‬ ‫ליסטיס‬ ‫מטרונה‬ ‫מיומס‬ ‫מיטרפסה‬ ‫מלניא‬ ‫מריון‬ ‫נימוס‬ ‫נפט‬ ‫סדינין‬ ‫סיגנון‬

ὕμνος τήγανον τούρμη τάξις τρίβολος, tribulum ϑέατρον κηρύσσω λογχοφόρς legio λόγχη ληστής matrona μαϊουμᾶς metator μελανία Μαρίων νόμος νάφϑα σινδών σίγνον

Erscheinungen, Bilder  344 Wiedergutmachung  387 Schutzbriefe  318 Heerführer  340 bedeckter Wagen  335 Balsam  252 Tribun  248 Mahl  371 Autorität  334 Bäckerei  247 Heißhunger  237, 268 Katapult  364 ATBaSCH  170 Merkmal, Beispiel  257 Führer, Heerführer  333, 340 schlafen, Bewusstlosigkeit  287 geschliffene Glasgefäße (siehe Krauss 2, 199)  347 Dokument  386 einfacher Mensch, Privatmensch, Laie  328, 332, 350, 391 Hymne  381 Pfannekuchen  327 Division  364 Ordnung  334 Dreschschlitten  244 Theaterhäuser  360 verkünden  262 Speerträger  340 Legion  364 Speerkopf, Lanze  339 Räuber  265 Dame  193 Majumasfest  364 angemessen  300 Melancholie  202 Marion  374 Gesetz  170 Naphta  364 Tuch  377 Feldzeichen  364

386  Jalkut Schimoni Samuel

‫סימון‬

Σίμων

‫סימן‬

σημεῖον

‫סנהדרין‬

συνέδριον

‫סינגור‬ ‫סניגוריא‬ ‫ספסירא‬ ‫פדגוג‬ ‫פודגרין‬ ‫פונדה‬ ‫פונדק‬ ‫ פלומקיא‬,‫פולוסיקא‬ ‫פורפירא‬ ‫פייס‬

συνήγορος συνηγορία σαμψῆρα Παιδαγωγός ποδάγμα funda πανδόκιον plumacia πορφύρα πεῖσις

‫פיזמיקון‬ ‫פלטיא‬ ‫פלטין‬ ‫ פלטיאני‬,‫פלטינוס‬

φυσικόν πλατεῖα παλάτιον παλατῖνος

‫פלסתר‬ ‫פסטילוס‬ ‫פרהסיא‬ ‫פרדיכוס‬ ‫פרנס‬

πλαστήριον pastillus παῤῥησία περιδέξιος πρόνοος

‫קונדיטון‬ ‫ קונטס‬,‫קונדיסין‬ ‫קוסדור‬ ‫קטיגור‬ ‫קטיזמא‬ ‫מקטרגין‬ ‫ קנטינר‬,‫קינטרין‬ ‫קירא‬

κονδῖτον κοντός, contus quæstor κατήγορος κτίσμα κατεγορέω centenarius κηρός

Simon  170, 178, 210, 213, 218, 220, 223, 229, 232, 251, 258, 264, 265, 281, 286, 311, 315, 316, 368, 371, 374, 382 Zeichen  191, 223, 228, 232, 236, 304, 349 Sanhedrin  217, 218, 229, 299, 243, 251, 271, 302, 318, 321, 325, 332, 356, 382, 387, 389 Verteidiger  389 Verteidigung  340, 341 Schwert  338 Erzieher  333 Fußkranker  365 Geldsack  387 Gaststube  276 Federkissen  338 Purpur  318 besänftigen, freundlich zureden, sich versöhnen  182, 266, 275, 285, 302, 315, 332, 345, 349, 374 Natur  376 Platz  365 Palast  202, 302, 358 Ηöfling, Palastwache, Adliger  170 Betrug  179 Pastille  213 Öffentlichkeit  335, 350 Schlauer  170 Fürsorger, Anführer; Versorger, ernähren, versorgen  232, 235, 241, 251, 299, 320 Gewürzwein  370 Stange, Spieß  246 Quaestor  248 Ankläger  297 Erschaffenes  373 anklagen  291 Zentner  256 Wachs  355

Register  387

‫קלס‬

καλῶς

‫קלסתר‬

κρύσταλλος

‫קניגיון‬ ‫ קנקל‬,‫קנקיליא‬ ‫קרקסיות‬ ‫ריטמיס‬ ‫שיראי‬ ‫תמליא‬ ‫ טרמנטה‬,‫תרמצה‬

κυνήγιον κιγκλίς κίρκος δίδυμος sericum θεμείλια

tormenta

loben, preisen  187, 189, 251, 343, 358 Kristall, Glanz, Schönheit  301, 376 Tierkampf  371 Spalier, Gitter  344 Zirkushäuser  360 Doppellager  337 Seide  354 Fundament, Grundlage  306 Wurfgeschoss  364

4.5 Stellenverweise in Einleitung und Fußnoten Alle Seitenzahlen in 4.5 beziehen sich auf die Buchseiten des vorliegenden Buches. Mischna Abot 1,2  251 4,1  18 5,16  50 6,3  242 6,5  242 Berakhot

Para 2,1  21, 124, 159 12,9  160 Pea 8,7  298 Qidduschin

5,1  72

1,1  185 1,5  151

Bikkurim

Sanhedrin

3,3  148 Chulin

4,2  207 7,7  223 10,3  93

1,2  327

Schebiit

Joma

10,7  150

8,6  191 8,9  103

Taanit

Middot 1,9  18, 113 Nazir 1,1  78

1,7  25, 146 Toharot 2,1  166 Uqzin 2,1  167

388  Jalkut Schimoni Samuel 3,10  25

4(5),4  298 4(5),5  219

3,3 4,1 4,3 4,4 7,1 9,1 9,2 9,5

Berakhot

Bikkurim

1,14  18 4,16  23 7(6),1-2  134

2,1  79, 211

Sanhedrin

2,1  221

4,2  55 4,3  131 4,5  155 13,9  93

Erubin

Tosefta Aboda Zara

Schabbat 15,16  191 Sota 3,1  287 3,16  51, 274, 275 9,5  19 10,6  247 10,7  247 10,8  247 11,5  35 11,11  23 11,12  129 11,15  184 15,1  120

       

25 78, 81 85 91 134 256 313, 316 68

Chagiga

1,10  206 5,1  111 5,5  112 Gittin 5,7  333 Horajot 2,1  102 Jebamot 4,2  173 4,12  45 8,3  183 Joma 1,1  303 3,2  72

Terumot

Kelim

7,20  294

9,3  221, 224

jTalmud

Ketubbot

Aboda Zara

1,5  333 13,1  68

3,2  122 7,3  165

Megilla

Berakhot 2,1  46, 165

1,1  145 1,11-2,1  127 1,12  126, 136 3,6  251

Register  389

3,1  102 3,7  165

7,7  72 7,18  117 8,3  118, 318 9,13  120, 278

Nedarim

Sukka

8,1  155 Pea

5,3  246 5,4  247

1,1  201, 235

Taanit

Moed Qatan

Pesachim 5,10  72 Qidduschin 1,8  145 4,1  57, 298, 299, 300, 304 Rosch ha-Schana 1,1  252 2,5  116 Sanhedrin 1,2  116 2,1  102, 103 2,3  206, 207, 210 2,4  125, 247 2,5  344, 345 6,6  302 6,7  298, 299, 300, 304 10,1  93 10,2  44, 191, 195, 240, 243 Schabbat 2,6  331 Schebiit

1,3 2,7 3,3 4,1 4,2

    

316 127 298 78 251

Terumot 8,4  56, 294

bTalmud Aboda Zara 5a  223 5b  338 23a  27 24b  21, 23, 27 25a  23, 42 38b  53 41b  20 44a  44 Arakhin 13b  169 16b  32 Baba Batra

2,5  165 6,1  19

14b  340 16a  14 66a  151 91a  298 123a  293 147a  53

Sota

Baba Qama

1,4  68 1,7  287 1,8  133, 201, 235, 273, 276

60b  61, 344 92b  210 119a  57, 299

6,1  145 Scheqalim

390  Jalkut Schimoni Samuel Bekhorot 45b  58 Berakhot 3b  40, 256 3b-4a  48 4a  42, 43, 244, 279 7b  46 10b  22 12b  25, 39 14a  150, 155 18a-b  56 20a  166 30b  14 31a-b  15 31b  14, 15, 76 33a  16 48b  23, 134 55b  26 57b  218 58a  182, 200 58b  29 59a  256 59b  77 62b  34, 37, 61, 204, 350 63b  26 63b-64a  45 64a  276 Chagiga 4b  39, 225 12a  90 26b  191 Chulin 17b  26 24b  18 95b  25 Erubin 45a  33 53a  172 53b-54a  61 63a  56, 296 Horajot 11b-12a  28

12a  88 13b  51 Jebamot 63b  25 64a  304 65a  28 76b  175 76b-77a  30 77a  183 78b  56, 303 78b-79a  57 79a  300, 301, 304 96b  165 105a  111, 115, 116 Joma 9a  68 9a-b  17 11a  27 21a-b  32 22b  25, 26 38b  17, 113 47a  59 71b  52, 195 72b  59 73a-b  33 75b  119 79a  304 83a  25, 150, 191 83b  40 87a  17 Keritot 5b  169, 170 6a  88 Ketubbot 9a  178 65a  14, 69 110b  38, 215 111b  221, 224 Makkot 10b  35 11a  19, 241

Register  391

Megilla

Para

13a  186 13a-b  24 14a  13, 16 14a-b  36 14b  210 15a  62 29a  88

38b  134

Meila 14a  122 Menachot 22a  62, 353 22b  160 53a-b  50 53b  87 85b  51 95b  191 Moed Qatan 9a  249 15a  50, 272 15a-b  51 16b  58, 60 21a  51 21b  299 22b  51 26a  42 28a  211 29a  276 Nazir 4b-5a  51, 275 5a  273 Nedarim 32a 37b 38a 62a

   

59 243 24 48

Nidda 26a  273 31a  333

Pesachim 8b  27 36b  45, 248 59b  98 66b  29 117a  340 117b  46 Qidduschin 6b  185 43a  50 47a  185 72b  113 76b  234 78b  18 Rosch ha-Schana 11a  16, 69 18a  19, 36, 103, 111 25a  24 Sanhedrin 6b  47 8b  136 14a  18, 148 16b  261, 279 18a/19b  49 19b  31, 216 19b-20a  37 20a  34, 43, 202, 346 20b  22, 26, 345 21a  42, 50, 121 22a  305 27b  192 29a  242 36a  36 38b  223 39b  47 49a  43, 48, 201 58b  17 65b  39 69a  49, 265 69b  265, 273, 282 90b  221, 224 91b  224

392  Jalkut Schimoni Samuel 92a  16, 91 92b  320 93a  172 93a-b  28 94a  172 95a  33, 57 98a  59 100a  287 101b  282 103b  31 103b-104a  32 105a  43 106b  28, 32, 196 107a  49, 52 107b  249 109b  16 110a  65, 87 Schabbat 12a  279 30a  249 55b  14, 53, 102 55b-56a  22, 54 56a  29, 49 56a-b  22 95a  25 105b  35 113b  19 152a  55 152b  36 Scheqalim

48b  33, 52, 120, 244 Sukka 14a 32b 52b 53a 53b

    

57 273 49, 264 117 241

Taanit 2b  85 4a  178 5b  22, 205 9b  316 17a  274 24a-b  166 Temurot 14b  51, 275 14b-15a  219 15a  72, 273 Zebachim 112b 116b 118a 118b 119a 119b 120a

      

15 62, 160, 354 15 126, 219 132 136 26

18b  348

Kleine Traktate

Sota

Abot de-Rabbi Natan

8b  54 9b  54, 276, 287 10b  40, 259, 286 10b-11a  54 13a  333 26a  76 34a  51 35a  21, 241 35a-b  126 35b  45 36a  120 42a  318 42b  29, 48, 58, 174

25  335 27  315 33  318 Abot de-Rabbi Natan B 37  103 43  105, 309 44  197 Semachot 3,9  211 9  221, 224

Register  393

Midraschim Canticum Rabba 1,1  35, 203 1,7,3  323 1,9,4  315, 318 2,3  112 2,5,3  158, 246 4,3  249 4,4  340 4,4,5  181 5,15  152 7,9  320 Deuteronomium Rabba 1,13  335 2,20  60 3,4  300 5,9  155 10,3  60 Ester Rabba 6,2  65 6,6  178 6,12  137 10,3  74 Exodus Rabba 2,6  114 3,14  323 4,1  141 5,1  136 8,1  249 14,2  316 21,6  321 22,2  321 26,2  245 29,8  317 30,24  88 40,2-3  223 41,2  331 41,4  323, 328 44,2  249, 316 Genesis Rabba 1,12  330 13,10  317 17,5  38

20,11  46 24,2  223 24,6  254 25,3  56 32,1  194 34,10  14 38,14  14 39,12  18 40,3  296 43,9  40 44,1  59, 326, 327 49,7  323 53,5  26 54,4  20, 21 54,5  123 54,13  217 56,2  16 56,7  114 58,2  18 59,1  18 59,11  57 60,6  29 60,7  65 62,4  41 63,2  98 63,8  28 64,2  296 65,20  161 67,8  74 68,4  94 70,1  15 70,3  15 70,12  23 72,1  16 73,5  161 74,3  114 74,5  206 74,10  31 74,15  47 77,1  340 78,15  40 82,7  20 82,9  137 84,9  51 85,5  149 85,12  68, 141 86,3  96 92,7  33 94,9  56, 293, 294

394  Jalkut Schimoni Samuel 95,1  39 96,5  222 98,2  93 Th/A S. 1213  171 Genesis Rabbati 22,3  292 26  262 29  68, 69 41  68 45,3  96 48  95 Jelamdenu  14, 16, 17, 28, 32, 33, 37. 42, 46 Kohelet Rabba 1,4  144 1,7  317 3,14  127 3,15  340 5,2  74 5,10  221, 224 5,19  68 7,1,4  205, 206 7,16  157, 159 7,19,4  340 8,17  136 9,18,2  292, 293 10,16  141, 143 Kohelet Zuta 5,19  68 Leviticus Rabba 2,1  18 2,2  163 2,3  66 4,4  182 7,5  319 7,6  133 8,1  94 9,3  88 11,5-6  59 13,3  59, 326, 327 21,3  325 22,9  21 23,11  216

25,8 26,2 26,7 26,9 27,4 32,6 33,5 34,8 35,8

        

26 201 217, 220, 225 179 340 65 161, 331 158 331

Mekhilta de Rabbi Jischmael amalek 2  30, 42 amalek 4  18 beschallach 1  91 beschallach 2  159 beschallach 3  58, 59, 113 beschallach 5  321 beschallach 6  321 beschallach 7  315 jitro 9  58 pischa 1  61 pischa 14  16, 17, 47, 106 pischa 16  23 schira 2  275 schira 4  58 schira 6  19, 54 schira 8  16 schira 10  18 wa-jassa 7  45 Midrasch Psalmen 1,2  14 1,6  60 1,10  300 2,1  133, 320 3,3  52, 53 3,4  49, 243 4,2  50, 269 7,2  37, 120, 223 7,4  34, 201 7,5  47, 262 7,6  249 7,7  155 7,14  309 7,18  223 9,6  334 9,7  140 9,11  183 11,5  319

Register  395

12,2  202 14,2  74 14,3  208 17,4  349, 351 18,5  60 18,7  34 18,8  169 18,12  58 18,13  314 18,14  58, 318 18,15  58 18,16  317 18,19  59 18,20  57, 59, 321 18,22  323 18,23-24  59 18,24  60 18,25  326 18,26  89 18,28  331 18,29  328 18,30  59, 304 18,32  30, 59 18,33  334 18,35  60 18,36  60 19,12  31 22,22  322 24,2  291, 383 24,10  249 26,7  211 27,2  44 27,6  127 29,2  31 34,1  32 36,2  30 42,3  14 52,4  32, 159 52,5  33, 195 53,1  36, 37 56,1  35, 200 57,3  35 58,1  35, 37, 215 60,1  257, 259 72,2  141 78,3  119 78,11  119 80,6  66 86,3  89

92,2  108 94,3  147 103,2  89 104,23  331 104,35  313 116,5  112 146,4  327 Midrasch Samuel 1,5  68 1,6  13, 14 1,7  14 1,8  14, 70 1,9  14, 15 2,1  16 2,2  74 2,4  75 2,5  15, 75 2,6  15, 75, 76 2,7  15, 77 2,8  15 2,9  15, 81 2,11-12  15 3,3  79 3,4  15 3,6  16 4,1  100, 326 4,2  16 4,3  16, 97 4,4  16 5,6  89 5,8  16 5,10  16, 101 5,11  92 5,12  16, 93 5,13  94 5,14  16 5,16  16 5,17  16, 87 6,1  17 6,2  224 6,3  17 7,4  34, 68 7,5  17 8,1  17 8,2  17, 107 8,3  110 8,4  111 8,6  18

396  Jalkut Schimoni Samuel 8,7  112 8,9  113 9,5  18, 113 9,6  75 9,8  19, 113, 114 10,1  19 10,2  19 10,3  19 10,4  19 11,1  20, 217 11,6  20, 119 11,2  20 11,4-5  20 11,5  20 12,1  123 12,2  21 12,3  123 12,4  21 13,1  21 13,2  127 13,3  21 13,4  22 13,5  22 13,6  22, 320 13,7  22 13,9  134 14,3  23 14,4  136 14,5  136 14,6  23, 137 14,7  24 14,8  24 14,9  24 15,2  24, 144 15,3  25 16,1  256 16,2  25 17,1  148 17,2  152 17,3  26 17,4  216 18,1  155 18,2  156, 157 18,3  23, 158 18,4  26, 27, 194 18,5  27 18,6  162 18,18  128 19,2  27

19,3  163 19,4  28 19,5  28 19,6  28, 168, 311 19,8  171 20,1  344, 345 20,2  29 20,4  173, 174 20,5  29, 30 21,1  30, 177, 180, 182 21,2  30 21,3  176 21,4  181 22,1  30 22,2  31 22,3  31 22,4  31, 187 22,5  188 23,4  39 23,7  35 23,8  35, 205 23,9  35 23,10  35 23,11  36 23,11-12  207 23,12  36 23,13  36, 211 24,1-7  220 24,4-6  225 24,5  221 24,6  217, 222 24,7  223 25,1  42 25,3  42 25,5  44, 241 25,6  45 26,1  45, 248 26,2  46, 241, 249, 251 26,4  46, 251 26,5  46 27,1  72 27,2  47, 270 27,4  50 27,5  274, 275 28,3  296 28,5  298, 300 28,6  57, 301 28,7  300 29,2  340

Register  397

29,3 30,1 30,2 31,1 31,2 31,4 32,2 32,3 35,3

        

60 62 348 349, 350 349 62, 351 62 292, 293 350

Numeri Rabba 2,2  88 2,11  156, 348 3,2  107, 109 3,6  94 3,8  108 4,4  99 4,20  241, 243, 244, 245, 246, 247 5,8  125 5,9  126 8,4  298, 299, 300, 302, 304 9,10  67 9,24  133, 273, 274, 276, 287 10,1  152, 153 10,5  65 11,3  216 11,7  317 12,12  251 12,20  240 13,3  139, 162 13,10  171 13,11  171 14,1  127, 262 14,3  249 14,6  139 14,21  114 15,13  249 15,16  215 18,10  141 19,2  201 20,18  153 21,15  323 22,8  93 23,13  201, 266 43,3  139

Pesiqta de-Rab Kahana 1  348 2  156, 230 2,11-12  94 3  42, 230 3,6  27 5  216 9  340 10  91, 123 11,3  55, 56 12  59, 326 14  188 18  67 19  251 19,6  251 27  303 28  155 Supl. 1,3  54 Pesiqta Rabbati 2,5  46 2,6  46 7  162 7,2  24 5  251 6  249 8  239 11  156, 230, 354 11,1  349, 350 11,3  61 12  155, 162, 230, 322 15  216 21  317 24  127 26  309 32  67 42  70 43  76 43,1-2  155 43,3  15 43,5  17 43,6  13, 14 43,7  14, 17 43,8  14

Panim Acherot B

Pirqe de-Rabbi Eliezer

2  54

17  40, 57, 298 18  108

398  Jalkut Schimoni Samuel 32 33 34 36 38 39 40 43 44 45 53

          

82 39, 221, 224, 225 36 47 25 216 323 61, 351 157, 158 66 309

Rut Rabba pet. 2  205 1,4  296 2,2  58, 66 2,6  147 2,14  136, 173 2,20  309 4,1  30, 171, 183 5,1  61, 345 6,4  215 7,8 (12)  161 7,12  98 7,15  172 Seder Elijahu Rabba S. 1  108 S. 7-8  60 S. 13-15  60 S. 15  339 S. 39  61, 350 S. 47-8  14 S. 57-9  21 S. 99  15 S. 99-100  56 Seder Elijahu Zuta 7  223 Seder Olam 5  323 13  38, 119 14  45, 51 16  161 20  103

Sifra tsaw par. 3 per. 3  195 tsaw per. 16,4-5  17 Sifre Deuteronomium § 2  24 § 21  58 § 26  266 § 33  37 § 38  45, 247 § 43  38 § 62  354 § 67  155 § 342  17 § 334  28 § 357  223, 273 Sifre Numeri § 42  17, 44 § 82  118 § 84  88, 106, 115 § 88  119 § 92  27 § 99  58 § 102  317 § 139  36 § 161  106 Tanchuma achare 7  303 achare 12  88 balak 11  153 beha՚alotkha 10  216 beha՚alotkha 11  163 bemidbar 10  88 bemidbar 17  108 bemidbar 21  99 bereschit 4  329 bereschit 5  329 beschallach 1  91 beschallach 12  274, 275 beschallach 16  115 beschallach 21  245 beschallach 28  89, 178 bo 2  316 chajje Sara 6  323 chuqqat 4  201 debarim 3  257

Register  399

emor 2  217, 220, 224, 225 emor 4  179 emor 9  340 ki-tetse 9  162 ki-tetse 11  155, 230 ki-tissa 5  94 korach 7  141 mas՚e 12  201, 266 mattot 6  93 metsora 2  196, 229 metsora 7  224 miqqets 1  317 naso 7  67 naso 19  251 naso 28  127, 341 noach 10  320 pinhas 3  200 pinhas 8  136 schemini 2  72 schemini 3  323 schemini 8  326 schmot 28  136 schoftim 2  260 tazri՚a 3  16 tazri՚a 5  326 tissa 9  156 tissa 15  328 teruma 10  87 toldot 1  234 toldot 6  234 toldot 12  323 tsaw 2  133, 319 wa-era 7  249 wa-etchannen 5  323 wa-jaqhel 7  123 wa-jescheb 2  150 wa-jetse 3  307 wa-jetse 6  137 wa-jetse 13  188 wa-jiggasch 8  224 wa-jiqra 3  138, 323 wa-jischlach 10  94 Tanchuma B achare 10  57 achare 18  16, 88 beha՚alotkha 19  216 beha՚alotkha 20  163 bemidbar 11  109

bemidbar 20  17 bemidbar 26  17 bereschit 4  59, 323 bereschit 26  46 chuqqat 8  34, 201, 235 debarim 3  47, 259 emor 4  38, 39, 217, 225 emor 6  30 emor 12  340 ki-tetse 17  155 ki-tetse 18  230 korach 19  24 mas՚e 9  49, 201 mattot 9  16, 93 metsora 2  224 metsora 4  41, 196 miqqets 6  135 naso 12  67 naso 31  127 naso 32  60 noach 15  320 pinhas 9  136 schemini 5  323 schemini 12  326 schmot 25  136 schoftim 3  48 tissa 8  26 tazri՚a 7  326 tetse 18  42 toldot 7  43 tsaw 3-4  59 tsaw 4  133 tsaw 11  17 wa-jiggasch 8  29, 174 wa-jiggasch 9  224 wa-jera 1  85 wa-jera 12  55 wa-jera 25  48 wa-jescheb 14  96 wa-jetse 3  307 wa-jetse 8  307 wa-jetse 10  95 wa-jetse 17  51 wa-jiqra 4  24, 323 Threni Rabba pet. 30  59, 325 1,26  67 2,2  172

400  Jalkut Schimoni Samuel 2,6  16 3,6  97

Raschi zu Ex 20,19  314 Hosea 3,5  132 Jdc 4,3  320 Koh 5,19  68 Ps 9,5  140 Ps 3,1  280 Ps 7,1  304 Ps 60,1  257 Ps 139,3  333 Rut 3,5  172 I Sam 1,15  80 I Sam 1,11  75 I Sam 2,5  101 I Sam 2,9  96 I Sam 14,33  152 I Sam 15,4  156 Isam 16,7  135 I Sam 22,6  129 I Sam 14,33  152 I Sam 16,7  135 I Sam 24,4  262 II Sam 3,12  202 II Sam 6,3  241 II Sam 10,2  262 II Sam 15,11  276 II Sam 17,27  284 II Sam 21,1  299 II Sam 22,4  335 II Sam 23,3  339 II Sam 24,9  348 bBekh 50a  175 bSota 9b  244 bSuk 53b  241

5 Literatur 5.1 Textausgaben Bibel Biblia Hebraica, hg. Rudolph Kittel. Stuttgart: Würtembergische Bibelanstalt, 1974. Keter Yerushalajim. Jerusalem Crown. The Bible of the Hebrew University of Jerusalem. Jerualem: N. Ben-Zvi Printing, 2000. Mikraot Gedolot Haketer. A Revised and Augmented Scientific Edition of Mikraot Gedolot. Based on the Aleppo Codex and Early Medieval MSS, hg. Menachem Cohen. Ramat-Gan: Ilan University, 1992ff.

Jalkut Heb. b. 6, Bodleian Library, Oxford. Jalkut Schimoni. Warschau: I. Goldmann, 1878. Jalkut Schimoni al ha-Tora le-Rabbenu Schimon ha-Darschan, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni. 9 Bde. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1973-1991. Jalkut Schimoni al Neviim Rischonim, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1999. Jalkut Schimoni al Neviim Acharonim, hg. Dov (Arthur B.) Hyman, Jitzchak Schiloni. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 2009. The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Pentateuch. Together with an Introduction, Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford and Vienna and the Editio Princeps [Salonika, 1526], by Dov (Arthur B.) Hyman. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1974. The Sources of the Yalkut Shimeoni on the Prophets and Hagiographa. Together with Parallels, Notes and Complete Cross-Indexes from the Source Books to the Yalkut. Based on the Manuscripts in Oxford, Parma and Hamburg, and the Editio Princeps [Salonika, 1521], by Dov (Arthur B.) Hyman. Jerusalem: Mossad Harav Kook, 1965. Yalkut Shimoni al ha-Tora by R. Shimon ha-Darshan. Facsimile Edition of the First Edition of Salonique 1521-1527. 5 Bde. Jerusalem: Makor, 1968. Yalkut Shimoni Prophets and Hagiographa. Facsimile Edition of the First Edition Salonique. 2 Bde. Jerusalem: Makor, 1973.

Mischna Die Mischna. Das grundlegende enzyklopädische Regelwerk rabbinischer Tradition, hg. Dierich Correns. Wiesbaden: Marixverlag, 2005. Die Mischna. Textkritische Ausgabe mit deutscher Übersetzung und Kommentar, hg. Michael Krupp. Jerusalem: Lee Achim, 2002ff.

https://doi.org/10.1515/9783110534412-006

402  Jalkut Schimoni Samuel Mischnajot mevoʼarot, hg. Pinhas Kahati, 13 Bde. Jerusalem, 1998. Mischnajot. Die sechs Ordnungen der Mischna. Hebräischer Text mit Punktation, deutscher Übersetzung und Erklärung. 3. Aufl. 6 Bde. Basel: Viktor Goldschmidt, 1968. Shishah Sidre ha-Mishna, hg. Chanokh Albeck, 6 Bde. Jerusalem: Devir, 1958-1959.

Tosefta The Tosephta According to Codex Vienna, with Variants from Codex Erfurt, Genizah MSS, and Editio Princeps, with References to Parallel Passages and a Brief Commentary (hebr.), hg. Saul Lieberman, 5 Bde. Jerusalem: The Jewish Theological Seminary of America, 1955-1967. The Tosefta. Translated from the Hebrew, hg. Jacob Neusner. Hoboken, NJ: Ktav, 1977-1989. Tosefta Ki-Fshuta. A Comprehensive Commentary on the Tosefta (hebr.), hg. Saul Lieberman, 8 Bde. Jerusalem: The Jewish Theological Seminary of America, 1973-1992. Tosephta nach den Erfurter und Wiener Handschriften mit Parallelstellen und Varianten, hg. Mose Samuel Zuckermandel. Pasewalk, 1880, Ndr. mit Supplement von Saul Liebermann, Jerusalem: Wahrmann Books, 1970.

Talmudim Talmud Jeruschalmi. Krotoschin, 1866 (Ndr. Jerusalem 1959/60). Talmud Yerushalmi. According to Ms. Or. 4720 (Scal. 3) of the Leiden University Library with Restorations and Corrections, Introduction by Yaacov Sussmann. Jerusalem: The Academy of the Hebrew Language, 2001. Übersetzung des Talmud Yerushalmi, hg. Peter Schäfer et. al. Tübingen: Mohr & Siebeck, 1975-2011. Der Babylonische Talmud, neu übertragen durch Lazarus Goldschmidt (deutsch-hebräisch). 8 Bände, Berlin: Rosenthal & Co, 1897-1909. 2. Aufl. (deutsch) 12 Bde. Berlin: Jüdischer Verlag, 1967. Talmud Babli. 20 Bde, Wilna: Romm, 1880-1886 (Ndr. Jerusalem, 1978). The Babylonian Talmud, translated into English with Notes, Glossary and Indices under the Editorship of Rabbi Dr. Isidore Epstein, 18 Bde. London: The Soncino Press, 1935-1952.

Kleine Traktate Aboth de Rabbi Nathan. Edited from Manuscripts with an Introduction, Notes and Appendices by Salomon Schechter. Wien: Ch. D. Lippe, 1887. 'Aboth dʼRabbi Nathan, translated into English with Introduction and Notes by Eli Cashdan, in The Minor Tractates of the Talmud. London: The Soncino Press, 1965. Avot de-Rabbi Nathan/‫אבות דרבי נתן‬. Synoptische Edition beider Versionen, hg. Hans-Jürgen Becker, Christoph Berner. Tübingen: Mohr & Siebeck, 2006. Seven Minor Treatises. Sefer Torah Mezuzah, Tefillin, Zizit, Abadim, Kutim, Gerim and Treatise Soferim II. Edited from Manuscripts with Introduction, Notes, Variants and Translation by Michael Higger. New York: Bloch Publishing Company, 1930. The Fathers According to Rabbi Nathan, translated by Yudah Goldin (Version A). New Haven: Yale University Press, 1955. The Fathers According to Rabbi Nathan. Abot de Rabbi Nathan. A Translation and Commentary by Anthony J. Saldarini (Version B). Leiden: Brill, 1975.

Literatur  403

Halakhische Midraschim Manuscripts of the Halakhic Midrashim. An Annotated Catalogue (hebr.), hg. Kahana, Menachem,. Jerusalem: The Israel Academy of Science and Humanities/Yad Izhak Ben-Zvi, 1995. Mekhilta de Rabbi Jischmael Mechilta dʼRabbi Ismael cum variis lectionibus et adnotationibus, hg. Chaim S. Horovitz, Israel A. Rabin, Jerusalem: Wahrmann Books, 1979. Mekilta de-Rabbi Ishmael. A Critical Edition on the Basis of the Manuscripts and Early Editions with an English Translation, Introduction and Notes, hg. Jakob Zallel Lauterbach. 3 Bde. Philadelphia: Jewish Publication Society of America, 1933-35. Mekhilta de-Rabbi Jishmael. Ein früher Midrasch zum Buch Exodus. Aus dem Hebräischen übersetzt und hg. Günter Stemberger, Berlin: Verlag der Weltreligionen, 2010. Sifra Sifra: An Analytic Translation, by Jacob Neusner. 3 Bde. Atlanta: Scholars, 1988. Sifra dʼbe Rab, Torat Kohanim, hg. Isaak Hirsch Weiss. Wien: Schlossberg, 1862. Sifra on Leviticus according to Codex Assemani 66 with Variants from the other Manuscripts, Genizah Fragments, early Editions and Quotations by medieval Authorities, hg. Louis Finkelstein, 2 Bde. New York: Theological Seminary, 1983. Sifra on Leviticus, with traditional Commentaries and Variant Readings, hg. Abraham Shoshanah. Cleveland and Jerusalem: Ofeq, 1991-1998. Sifra with an Commentary of Rabbenu Hillel, hg. Shachne Koleditzki. Jerusalem: o.A., 1992. Sifre Numeri, Sifre Zuta Der Midrasch Sifre zu Numeri, übersetzt und erklärt von Dagmar Börner-Klein. Stuttgart: Kohlhammer, 1997. The Genizah Fragments of the Halakhic Midrashim. Part I: Mekhilta d´Rabbi Ishmaʼel, Mekhilta dʼRabbi Shimʼon ben Yohay, Sifre Numbers, Sifre Deuteronomy (hebr.), hg. Menachem Kahana. Jerusalem 2005. Sifre on Numbers. An Annotated Edition. 4 Bde, hg. Menachem Kahana. Jerusalem: Hebrew University Magnes Press, 2011-2015. Sifre Zuta, übersetzt von Dagmar Börner-Klein. Stuttgart: Kohlhammer, 2002. Siphre dʼBe Rab. Fasciculus primus: Siphre ad Numeros adjecto Siphre Zutta, hg. Chaim Saul Horovitz. Leipzig: Gustav Fock, 1917. Schechter, Solomon, “Fragment of the Sifre Zuta.” Jewish Quarterly Review 6 (1894), 656-663. Sifre Deuteronomium Siphre ad Deuteronomium. H.S. Horovizii schedis usus cum variis lectionibus et adnotationibus, hg. Louis Finkelstein. Berlin: Jüdischer Verlag, 1939. Sifre: A Tannaitic Commentary on Deuteronomy, translated by Reuven Hammer. New Haven, Con.: Yale University Press, 1986. Sifre Deuteronomium, übersetzt und erklärt von Hans Bietenhard. Bern et al.: Peter Lang, 1984.

404  Jalkut Schimoni Samuel Midrasch Rabba Bibliotheca Rabbinica. Eine Sammlung alter Midraschim. Zum ersten Male ins Deutsche übertragen von August Wünsche. Leipzig: Schulze, 1880. Bd. 1: Midrasch Kohelet, Midrasch Bereschit Rabba; Bd. 2: Midrasch Schir ha-Schirim; Midrasch zum Buche Esther; Midrasch Echa Rabbati; Bd. 3: Schemot Rabba; Debarim Rabba; Rut Rabba; Bd. 4: Bemidbar Rabba; Midrasch Mischle; Bd. 5: Wajikra Rabba; Pesikta des Rab Kahana. Midrash Rabbah, hg. Moshe Arye Mirkin. 11 Bde. Tel-Aviv: Yavneh, 1977. Midrash Rabbah, translated into English with Notes, Glossary and Indices under the Editorship of Harry Freedman, Maurice Simon. 10 Bde. London, New York: The Soncino Press, 1939. Midrasch Rabbot mit Matanat Kehuna, Ets Josef, Anaf Josef. Warschau, 1878. Midrash Rabbah. Genesis, translated by Harry Freedman, Maurice Simon. London, New York: Soncino, 1939. Midrash Bereshit Rabba. Critical Edition with Notes and Commentary, hg. Jehuda Theodor, Chanoch Albeck, 3 Bde. Wilna: Romm ,1884-87. Midrash Wayyikra Rabbah. A Critical Edition based on Manuscripts and Genizah Fragments, with Variants and Notes, hg. Mordechai Margulies. 5 Bde. Jerusalem: Ministry of Education, 1953-60. Midrash Devarim Rabba, hg. Saul Liebermann. 3. Aufl. Jerusalem: Wahrmann Books, 1974. Midrash Rabbah Deuteronomy, translated by Joseph Rabbinowitz. London: Soncino, 1939. Midrash Echa Rabba / Midrash Zuta le-chamesch Megillot, hg. Salomon Buber. Wilna: Romm, 1898. Midrasch Echa Rabbati. Sammlung agadischer Auslegungen der Klagelieder. Herausgegeben nach einer Handschrift aus der Bibliothek zu Rom Cod.J.I.4. und einer Handschrift des British Museum Cod. 27089 von Salomon Buber. Wilna: Romm, 1899. Kiperwasser, Reuven, Midrashim on Kohelet: Studies in their Redaction and Formation (hebr.), Diss. Bar Ilan, 2005. Die Midraschim zu Ester. Rabbinische Kommentare zum Buch Ester, Bd. 2, übersetzt von Dagmar Börner-Klein, Elisabeth Hollender. Leiden: Brill, 2000.

Andere Midraschim Bet ha-Midrasch. Sammlung kleiner Midraschim und vermischter Abhandlungen aus der älteren jüdischen Literatur. Bd. 1: Drei Teile, hg. Adolf Jellinek. Leipzig: Friedrich Nies, 1855. Midrasch Samuel / Midrasch Proverbia (Mischle) Midrash Mishle. A Critical Edition based on Vatican MS. Ebr. 44, with Variant Readings from all known Manuscripts and Early Editions, and with an Introduction, References and a short Commentary, by Burton L. Visotzky. New York: The Jewish Theological Seminary of America, 1990. Midrasch Samuel … kritisch bearbeitet, kommentiert und mit einer Einleitung, hg. Salomon Buber. Krakau: Josef Fischer, 1893. Neudruck zusammen mit Midrasch Mischle, Jerusalem, 1965. Midrasch Samuel, übersetzt von August Wünsche, in Aus Israels Lehrhallen, hg. August Wünsche. Bd. 5. Leipzig: Eduard Pfeiffer, 1910.

Literatur  405

Midrash Shmuel, based on the Constantinople Edition of 1517 with an Introduction, Variant Readings, References and a Commentary by Berachyahu Lifshitz. Jerusalem: Schechter Institute of Jewish Studies, 2009. Midrash on Proverbs, hg. Burton L. Visotzky. New Haven: Yale University Press, 1992. Midrasch Psalmen Midrasch Tehillim, Midrasch Samuel und Midrasch Sprüche (hebr.), Prag: o.A., 1613, Ndr. Jerusalem o.J. Midrasch Tehillim, hg. Salomon Buber, Wilna 1891, Ndr. Jerusalem 1966. Midrasch Tehillim oder haggadische Erklärungen der Psalmen. Nach der Textausgabe von Salomon Buber, zum ersten Male ins Deutsche übersetzt und mit Noten und Quellenangaben versehen von August Wünsche, 2 Bde, Trier: Siegmund Mayer, 1892. The Midrash on Psalms, translated from the Hebrew and Aramaic by William G. Braude. 2 Bde, New Haven: Yale University Press, 1959. Pesiqta de Rab Kahana Pesiqta de Rab Kahana. According to an Oxford Manuscript with Variants from all known Manuscripts and Genizoth Fragments and Parallel Passages with Commentary and Introduction, by Bernard Mandelbaum. 2 Bde, New York: The Jewish Theological Seminary of America, 1962. Pesikta. Die älteste Hagada, redigiert in Palästina von Rab Kahana, hg. Salomon Buber, Leipzig: Lyck, 1885. Pesikta de-Rab Kahana. R. Kahanaʼs Compilation of Discourses for Sabbaths and Festal Days, translated from the Hebrew and Aramaic by William Gershon Zev Braude, Israel J. Kapstein. Philadelphia, PA: The Jewish Publication Society, 1975. Pesiqta Rabbati Pesiqta Rabbati. A Synoptic Edition of Pesiqta Rabbati. Based upon all extant Manuscripts and the Editio Princeps, hg. Rivka Ulmer. 3 Bde. Lanham et. al: University Press of America, 2009. Pesikta Rabbati. Discourses for Feast, Fasts, and Special Sabbaths, translated from the Hebrew by William B. Braude. 2 Bde. New Haven: Yale University Press, 1968. Pesikta Rabbati, Midrasch für den Fest-Cyclus und die ausgezeichneten Sabbathe, hg. Meir Friedmann. Wien: Selbstverlag des Herausgebers, 1880. Pirqe de-Rabbi Eliezer Pirke de-Rabbi Elieser. Nach der Edition Venedig 1544 unter Berücksichtigung der Edition Waschau 1852, aufbereitet und übersetzt von Dagmar Börner-Klein. Berlin: De Gruyter, 2004. Seder Eliahu Rabba Seder Eliahu Rabba and Seder Eliahu Zuta (Tanna dʼBe Eliahu), Pseudo-Seder Eliahu Zuta. According to a Ms. edited with Commentaries and Additions by Meir Friedmann. Wien: Verlag der israel.-theol. Lehranstalt, 1902.

406  Jalkut Schimoni Samuel Tanna DeBe Eliyyahu. The Lore of the School of Elijah, translated from the Hebrew by William G. Braude, Israel J. Kapstein. Philadelphia: The Jewish Publication Society of America, 1981. Seder Olam Rabba und Zuta Seder Olam: The Rabbinic View of Biblical Chronology, Heinrich W. Guggenheimer. Northvale, NJ: Jason Aronson Inc., 1998. Seder Olam (Cap. 1-10). Nach Handschriften und Druckwerken herausgegeben, übersetzt und erklärt von Marx, Alexander. Inaugural Dissertation Königsberg. Berlin: Itzkowski, 1903. Midrash Seder Olam. A Photostatic Reproduction of Ratner’s Edition of the Text, Notes and Introduction by Samuel K. Mirski. New York: The Talmudical Research Institute, 1966. Seder Olam: A Rabbinic Chronography, Chaim J. Milikowsky. Ph.D: Yale, 1981. Seder Olam Rabba. Die große Weltchronik, Ber Ratner. Wilna: Romm, 1897. Seder Olam Rabba ha-schalem we-Seder Olam Zuta ha-schalem. 3 Bde, hg. Moshe Jair Weinstock. Jerusalem: Mishor, 1957. Tanchuma Midrasch Tanchuma, hg. Salomon Buber. 2 Bde, Wilna: Romm, 1885. Midrasch Tanchuma we-hu Midrasch Jelamdenu al-chamischa chumschei Tora. Mit Ets Josef und Anaf Josef. Wilna, 1831 (Nachdruck der Edition Konstantinopel 1520-22). Midrash Tanḥuma. Translated into English with Introduction, Indices and Brief Notes (S. Buber Recension) by John T. Townsend. 3 Bde, Hoboken, New York: Ktav, 1989-2003. Midrasch Tanhuma B. R. Tanhuma über die Tora, genannt Midrasch Jelammedenu, übersetzt von Hans Bietenhard. 2 Bde. Bern et. al: Peter Lang, 1980-1982.

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6 Abkürzungen Aufl.  Auflage

o.A.  ohne Angaben

Bd.  Band

par.  Parascha

Bde.  Bände

per.  Pereq

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pet.  Peticha

hebr.  hebräisch

R.  Rabbi

hg.  herausgegeben von

S.  Seite

LXX  Septuaginta

Th/A  Textausgabe: Jehuda Theodor,

Midr.  Midrasch

Chanoch Albeck, Genesis Rabba

Ms.  Manuskript

Vgl.  Vergleiche

MT  Masoretischer Text Ndr.  Neudruck / Nachdruck

Midraschim ARN A  Abot de Rabbi Natan, Version A ARN B  Abot de Rabbi Natan, Version B ExR  Exodus, Schemot Rabba CantR  Canticum, Schir ha-Schirim, Hoheslied Rabba GenR  Genesis, Bereschit Rabba KohR  Kohelet, Prediger Rabba KohZ  Kohelet, Prediger Zuta LevR  Leviticus, Wajiqra Rabba Mek  Mekhilta de R. Jischmael MidrPs  Midrasch Psalmen MidrSam  Midrasch Samuel NumR  Numeri, Bemidbar Rabba PAB  Panim Acherot B PR  Pesiqta Rabbati PRE  Pirqe de-Rabbi Eliezer PRK  Pesiqta de-Rab Kahana RutR  Rut Rabba SDtn  Sifre Deuteronomium, Devarim SER  Seder Elijahu Rabba SEZ  Seder Elijahu Zuta SNum  Sifre Numeri, Bemidbar https://doi.org/10.1515/9783110534412-007

440  Jalkut Schimoni Samuel

SO  Seder Olam Tan  Tanchuma, Ausgabe Warschau TanB  Tanchuma, Ausgabe Buber ThrR  Threni, Klagelied, Echa Rabba

Sedarim bemid  bemidbar beres  bereschit beschal  beschallach wa-jig  wa-jiggasch

Traktatnamen von Mischna, Tosefta, Talmudim b  Babylonischer Talmud t  Tosefta j  Jerusalemer Talmud Men  Menachot Ar  Arakhin

Miqw  Miqwaot

AZ  Aboda Zara

MQ  Moet Qatan

BB  Baba Batra

MSch  Maase Scheni

Bek  Bekhorot

Naz  Nazir

Ber  Berakhot

Ned  Nedarim

Bik  Bikkurim

Neg  Negaim

BM  Baba Metsia

Nid  Nidda

BQ  Baba Qamma

Oh  Ohalot

Chag  Chagiga

Pes  Pessachim

Chal  Challa

Qid  Qidduschin

Chul  Chulin

RH  Rosch ha-Schana

Ed  Edujot

Sanh  Sanhedrin

Er  Erubin

Schab  Schabbat

Git  Gittin

Schebi  Schebiit

Jad  Jadajim

Schebu  Schebuot

Jeb  Jebamot

Scheq  Scheqalim

Kel  Kelim

Suk  Sukka

Ker  Keritot

Taan  Taanit

Ket  Ketubbot

Tam  Tamid

Maas  Maaserot

Tem  Temurot

Mak  Makkot

Ter  Terumot

Meg  Megilla

Zeb  Zebachim