Werke und Briefe: Band 2 Klopstocks Arbeitstagebuch 9783110842937, 9783110057133

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Werke und Briefe: Band 2 Klopstocks Arbeitstagebuch
 9783110842937, 9783110057133

Table of contents :
Einleitung
Textteil I: Genetische Textwiedergabe
Genetische Textwiedergabe
Textteil II: Lesefassung der Werktexte
Lesefassung der Werktexte
Vornotierungen zum Aufsatz »Vom Ausdruck«
Entwürfe zu einer »Gelehrtenrepublik«
Paralegomenon I (Verdienst — Stolz)
Paralegomenon II (Über das Epigramm)
Sylla, und Cäsar
Cäsars Tod
Arria und Pätus
Cato (Neufassung des Epigramms »Arria und Pätus«)
Die bessre Erklärung
Der Gelehrte, und der Andre
Die Bescheidenheit
Der Ausländer, und der Deutsche
Zinzendorf
Der Beyfall
Der Zeitungsschreiber, und der Gelehrte
Der vorige Zeitungsschreiber und ein andrer Gelehrter
Paralegomenon IV (Über die psychologische Wirksamkeit der schönen Wissenschaften)
Paralegomenon V (Über den Begriff der schönen Natur)
Notizen zum Plan einer Enzyklopädie
Vom Narrn verlacht zu werden
Paralegomenon VI (Vermögenspsychologischer Entwurf)
Paralegomenon VII (Über den Unterschied zwischen Poesie in Versen und poetischer Prosa)
Vornotierung zum Aufsatz »Von den Schönen Wissenschaften«
Paralegomenon VIII (Über Begrenzungen des menschlichen Vorstellungsvermögens)
Vom Ausdruck
Von den Schönen Wissenschaften
Apparat
Überlieferung
Schriftträger
Schrift
Zeugen
Editionsprinzipien
Textkonstitution
Textteil I: Genetische Textwiedergabe
Textteil II: Lesefassung der Werktexte
Siglierung
Siglenverwendung
Darstellung der textlichen Änderungen des Autors
Leseregeln zur genetischen Textwiedergabe
Diakritische Kennzeichnung textkritischer Befunde und Entscheidungen
Übersicht über die diakritischen Zeichen und Abkürzungen
Kommentar
Vorbemerkung
Abkürzungen
Erläuterungen
Schematische Inhaltsübersicht zum Arbeitstagebuch
Inhaltsübersicht zum Arbeitstagebuch
Register
Faksimilia
I: Bl. i4v (Text S. 44, Z. 8 - S. 45, Z. 42)
II: Bl. i7v (Text S. 53, Z. 68 - S. 55, Z. 16)

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Hamburger Klopstock-Ausgabe

FRIEDRICH

GOTTLIEB

WERKE UND

KLOPSTOCK

BRIEFE

HISTORISCH-KRITISCHE

AUSGABE

Begründet von Adolf Beck, Karl Ludwig Schneider und Hermann Tiemann Herausgegeben von Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch und Rose-Maria Hurlebusch Verlag Walter de Gruyter in Berlin und New York

Abteilung Addenda : II

Klopstocks Arbeitstagebuch Herausgegeben von Klaus Hurlebusch Walter de Gruyter Berlin, New York 1977

W DE G

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

ι

Textteil I: Genetische Textwiedergabe Genetische Textwiedergabe

9

Textteil II : Lesefassung der Werktexte Lesefassung der Werktexte

107

Vornotierungen zum Aufsatz »Vom Ausdruck«

107

Entwürfe zu einer »Gelehrtenrepublik«

107

Paralegomenon I (Verdienst — Stolz)

113

Paralegomenon II (Über das Epigramm)

113

Sylla, und Cäsar

113

Cäsars Tod

113

Arria und Pätus

113

Cato (Neufassung des Epigramms »Arria und Pätus«)

114

Die bessre Erklärung

114

Der Gelehrte, und der Andre

114

Die Bescheidenheit

115

Der Ausländer, und der Deutsche

115

Zinzendorf

116

Der Beyfall

116

Der Zeitungsschreiber, und der Gelehrte

116

Der vorige Zeitungsschreiber und ein andrer Gelehrter

117

Paralegomenon IV (Über die psychologische Wirksamkeit der schönen Wissenschaften)

118

Paralegomenon V (Über den Begriff der schönen Natur)

118

Notizen zum Plan einer Enzyklopädie

118

Vom Narrn verlacht zu werden

119

Paralegomenon VI (Vermögenspsychologischer Entwurf)

119

Paralegomenon VII (Über den Unterschied zwischen Poesie in Versen und poetischer Prosa) Vornotierung zum Aufsatz »Von den Schönen Wissenschaften« . . . .

124 124

Paralegomenon VIII (Über Begrenzungen des menschlichen Vorstellungsvermögens)

124

Vom Ausdruck

125

Von den Schönen Wissenschaften

134

VIII

Inhaltsverzeichnis

Apparat Überlieferung

147

Schriftträger

147

Schrift

149

Zeugen

150

Editionsprinzipien

173

Textkonstitution

173

Textteil I : Genetische Textwiedergabe

178

Textteil II : Lesefassung der Werktexte

181

Siglierung

184

Siglenver Wendung

191

Darstellung der textlichen Änderungen des Autors

196

Leseregeln zur genetischen Textwiedergabe

219

Diakritische Kennzeichnung textkritischer Befunde und Entscheidungen 22,4 Übersicht über die diakritischen Zeichen und Abkürzungen . . . nach 225

Kommentar Vorbemerkung

229

Abkürzungen

230

Erläuterungen

232

Schematische Inhaltsübersicht zum Arbeitstagebuch Inhaltsübersicht zum Arbeitstagebuch

391

Register

437

Faksimilia I: Bl. I4 T (Text S. 44, Z . 8 — S. 45, Z . 42)

nach 456

II: Bl. i 7 v (Text S. 53, Z . 68 - S. 55, Z . 16)

nach 456

I

Einleitung

Das Manuskript von 72 Folioseiten, datiert auf die Zeit vom 1 3 . 1 1 . 17 j j bis 1. 8. 1756, das vom Autor ohne Titel gelassen wurde (der Titel seiner Edition stammt vom Herausgeber), ist das einzige Zeugnis einer Tagebuchführung Klopstocks. Unter mehreren spät entstandenen Textstücken, vom Autor auf lose Quartblätter geschrieben und auf das Jahr 1800 bzw. 1801 datiert, befinden sich zwar einige, in denen Klopstock einzelne offenbar für ihn bedeutsame lebensgeschichtliche Fakten festhält (die Verbrennung seiner »Denkmale« und die Motive ihrer Vernichtung; den Verzicht, sein eigenes Leben zu beschreiben, und die Gründe für diesen Verzicht; eine Begegnung mit Nelson und Lady Hamilton; den Empfang eines Briefes mit Mitteilungen über die Wirkung des »Messias« auf Gläubige u. Ungläubige,), aber diesen Textstücken fehlt das entscheidende formale Merkmal von Tagebuchnotizen: die Zugehörigkeit zu einer mehr oder weniger regelmäßigen Berichterstattung über täglich Getanes und Widerfahrenes. Es handelt sich bei diesen Aufzeichnungen vielmehr um autobiographische Einzelnotizen. (Hs. Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Literaturarchiv. — Bibliographischer Nachweis der Drucke: Goedeke, Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. 3. Aufl. Bd 4, I. S. 178, Nr. 7Z-74·) Die Frage, ob Klopstock bereits vor dem 13. 11. 1755 und noch nach dem 1. 8. 1756 Tagebuch geführt hat, ist mit Hilfe einschlägiger Quellen nicht zu beantworten. Vom Autor, der bezüglich seiner eigenen Arbeiten nicht sehr mitteilsam war, gibt es weder Äußerungen darüber, daß er zur angegebenen Zeit ein Tagebuch, nämlich das vorliegende »Arbeitstagebuch«, geführt hat, noch sind von ihm oder anderen Personen Hinweise darauf überliefert, daß er sonst während irgendeiner anderen Zeitspanne seines Lebens tagebuchartig das jeweils Vollbrachte und Erlebte notierte. Es erübrigt sich auch der Versuch, den unvermittelt erscheinenden Beginn des »Arbeitstagebuches« aus einem außergewöhnlichen Anlaß zu erklären. Die naheliegende Vermutung etwa, die am 13. 11. 175 s einsetzenden Aufzeichnungen könnten ein Ausdruck sein für Klopstocks Reaktion auf das Lissaboner Erdbeben vom 1. November 1755, das in Europa nicht nur den philosophischen Optimismus erschütterte, sondern

ζ

Einleitung

auch eine Vielzahl unterschiedlich motivierter Ermahnungen zur Einkehr und Selbstbesinnung auslöste, ist nicht zu stützen. Die Nachricht von dieser Naturkatastrophe traf nicht vor Ende November 1755 in Kopenhagen ein. Um diese Zeit oder später findet sich im »Arbeitstagebuch« kein Vermerk über das Ereignis. Einige Anzeichen deuten darauf hin, daß für Klopstock das Tagebuchführen nicht ein Mittel der Selbstbesinnung oder Selbstdeutung war. Die unpersönliche, lapidare und zum Stereotypen neigende Ausdrucksweise der Vermerke im »Arbeitstagebuch«, in denen thematisch der Bereich der seelischen und geistigen Erfahrungen völlig ausgespart ist, erlaubt keinen Rückschluß auf ein — wie auch immer geartetes — Interesse Klopstocks an seinem Ich oder an der Selbstkontrolle seiner Lebensführung. Die Verwendung vieler Seiten des Faszikels des »Arbeitstagebuches« für die Niederschrift von Werktexten, die Tatsache, daß an fast der Hälfte aller notierten Tage ausschließlich von literarischen Arbeiten und Beschäftigungen Zeugnis gegeben wird — während die Anzahl derjenigen Tage, zu denen jeweils Außerliterarisches vermerkt ist, lediglich einem Viertel der Berichtszeit entspricht —, und schließlich die aufgrund graphischer Befunde wiederholt feststellbare Unregelmäßigkeit der Eintragungszeiten, d. h. die Tendenz Klopstocks, seine Notizen erst dann zu machen, wenn die betreffenden Tage in mehr oder weniger großer Anzahl bereits verstrichen waren, lassen vermuten, daß er die Buchführung über sein Tagewerk nicht ohne Mühe einhielt. Die Frage, welche Absicht er überhaupt mit diesen Aufzeichnungen verfolgte, ist nicht eindeutig zu beantworten. Vielleicht wollte er in ihnen lediglich einmal festhalten, was ihn in einer bestimmten Zeitspanne seines Lebens täglich beschäftigte, vor allem aber: welche literarischen Arbeiten er Tag für Tag absolvierte. In Anbetracht der Selbstgewißheit Klopstocks bezüglich seiner Lebensführung und seines dichterischen »Amtes« dürfte der Impuls zur Anfertigung eines Diariums nicht in ihm selbst entstanden, sondern von anderer Seite gekommen sein. Möglicherweise hat er mit den Tagebuchaufzeichnungen einem Wunsch seiner Frau Margareta Klopstock entsprochen, die mit starker innerer Beteiligung sein literarisches Schaffen, insbesondere seine Arbeit am »Messias«, begleitete und die ιγ$6 den Plan faßte, Klopstocks Leben zu beschreiben. In der Einleitung zu dieser (nicht erhaltenen) Schrift Metas hieß es nach Klopstocks Zeugnis: Meine Absicht ist eigentlich nur, mich bey dem, was seinen Character betrifft, und was einige Verbindung

Einleitung

3

mit dem Messias hat, aufzuhalten. Aber da ich ihn so liebe, wie ich ihn liebe; so werden wohl vielerley Kleinigkeiten, welche unsre Liebe, unsre Ehe und mich betreffen, mit vorkommen. (Hinterlaßne Schriften von Margareta Klopstock. Hamburg 1759. S. X/XI.) Klopstock könnte also sein »Arbeitstagebuch« mit der Nebenabsicht geschrieben haben, seiner Frau eine Übersicht über sein Tagewerk zu geben, die ihr bei der geplanten Lebensbeschreibung als Erinnerungsstütze dienen konnte, zumal er im Zeitraum des »Arbeitstagebuches« häufig — wenn auch jeweils nur für kurze Zeit — von ihr getrennt war. Daß Meta Einblick in das »Arbeitstagebuch« hatte, ist erwiesen durch die Einträge, die sich von ihrer Hand darin finden. An Metas Achtung für Klopstock hatte ihre Bewunderung seiner dichterischen Leistung wesentlichen Anteil. Klopstocks Selbstbewußtsein und sein häufig auch öffentlich bekundeter Geltungsanspruch gründete sich fundamental auf sein dichterisches »Amt«. Demgegenüber war die Neigung des Dichters, seine Person zum Gegenstand eigener oder fremder Deutung zu machen, denkbar gering. Bezeichnend ist hierfür, daß in den Notizen des »Arbeitstagebuches« jede kontemplative, deutende Wendung fehlt. Sollte Klopstock über den 1. August 1756 hinaus Tagebuch geführt haben, so ist dieses vermutlich ebenso ein »Journal chronique« seiner literarischen Arbeit gewesen wie das vorliegende. Für eine Lebensbeschreibung, die Klopstock viele Jahre später, 1776, plante, und zwar charakteristischerweise nicht aus eigenem Impuls, sondern von dem Umstand gedrängt, daß ihm unwahre Nachrichten über sich zu Ohren gekommen waren, denen er mit einer Selbstdarstellung zu begegnen hoffte, sah er sich auf die Hilfe von Freunden aus früheren Jahren angewiesen, um bestimmte Tatsachen seiner Lebensgeschichte in seine Erinnerung zurückzurufen: manches von dem, was mich betrift, hab ich so rein vergessen, daß ich wol eher, wenn mir Augenzeugen davon erzählten, ziemliche Zeit mit der Unwissenheit eines Fremden zuhörte, bis mir es endl. gewönlich kleine Umstände, u die dann sehr lebhaft, zuriikbrachten. So gar Briefe; u nicht etwa gleichgültige sondern Briefe an Freunde hab ich beym ersten Durchlesen blos an meiner Hand gekant. Vorzügl. angenehm werden mir auch Nachrichten von Eindrücken, die meine Arbeiten auf Ungelehrte gemacht haben, u Erinnerungen an Zeiten seyn, da wir so recht von Grunde des Herzens mit einander glükselig gewesen sind. (Brief

4

Einleitung

Klopstocks an Ebert, Gärtner und Schmid, 3 . 9 . 1 7 7 6 ; Lappenberg, S. 280/281. Hs. Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Sammlung Nieweg.) Diese Bitte Klopstocks an seine Freunde wäre entweder anders begründet oder gar nicht erst geäußert worden, wenn für die geplante (jedoch nicht ausgeführte) Lebensbeschreibung mehrere Tagebücher vom Typ des »Arbeitstagebuches« oder etwa gar eines »Erlebnistagebuches« vorhanden gewesen wären. Um Klopstocks »Arbeitstagebuch«· hat es vielfältige wissenschaftliche Bemühungen gegeben. Vor der Begründung der »Hamburger Klopstock-Ausgabe« plante H. T. Betteridge die Herausgabe. Er entzifferte die Handschrift, stellte einen Klartext und ein lemmatisiertes Verzeichnis der Varianten her. Anmerkungen zum Text gab er überwiegend in Form von knappen bio- und bibliographischen Nachweisen. Ein zweiter Germanist, Friedrich Wilhelm Wodtke, der für die editorische Bearbeitung hinzugezogen wurde, fertigte eine diplomatische Umschrift von Klopstocks Manuskript zur Herausgabe an. Nachdem im Kähmen der Vorbereitung der historisch-kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Klopstocks eine Gesamtübersicht über das Oeuvre des Autors erarbeitet, die Prinzipien der editorischen Gliederung dieses Oeuvres und die Darstellungsmethoden entwickelt waren, ergaben sich für die Edition des »Arbeitstagebuches« neue Bedingungen. Das innerhalb des Überlieferungsmaterials einzigartige Manuskript, das wie kein anderes Auskunft erteilt über Klopstocks Arbeitsweise, sollte in seiner Eigenart deutlich zur Geltung gebracht werden, d. h. vor allem: die Entstehung der in ihm enthaltenen Werktexte war in der editorischen Wiedergabe jeweils im Zusammenhang und übersichtlich darzustellen. Deshalb ist als die angemessene Form der editorischen Darbietung die genetische Textwiedergabe erachtet worden. Eine diesem singulären Manuskript angemessene Einordnung in das Oeuvre Klopstocks verlangt eine möglichst weitreichende inhaltliche Erläuterung des Textes, also einen Kommentar, der alle Kenntnisse einbezieht, die aus dem Überlieferungsmaterial insgesamt gewonnen werden können, und zwar sowohl der Werke und der Korrespondenz Klopstocks als auch der Zeugnisse über sein Leben und Schaffen. Für Hilfe bei der Ermittlung und Beschaffung von Materialien für den Kommentar ist der Herausgeber vielfachen Dank schuldig: in Kopen-

Einleitung

5

hagett der Königlichen Bibliothek, dem Landesarchiv für Sjaelland, dem Reichsarchiv, dem Stadtarchiv; in Hamburg dem Staatsarchiv und der Staats- und Universitätsbibliothek. Besonders zu danken hat er seinen Freunden Eva Horváth, Hildegard Junk, Klaus Peters, Hamburg; Georg Simon, Kopenhagen.

Textteil I: Genetische Textwiedergabe

1 3 . - 1 5 · N o v e m b e r 1755 I755

Nov Do

13) + Vornotierung

zum Aufsatz »Vom

Ausdruck«

1 Hi + E s ist der Englischen Sprache, [auch]* daß sie viel fremde Wörter hat, auch deßwegen nachtheilig, daß die Nebenbegriffe dieser Wörter, oder diejenigen Begriffe, durch welche Wörter ihre Würdigkeit verlieren, mit in [die] >.· ihre< Sprache kommen, mindstens für diejenigen Engländer u Fremden, die [diejen']* 'die ausländischen Sprachen verstehn, woraus die Wörter genommen sind.

Hi

G IX. v o n A b r a h a m h a t t e d i e — v e r s t u m m t , w i e e r , b e y i h m s t a n d , in Lessing. — verändert. Γ Über v o m A u s d r u c k nachged.] Fr

14) + Vornotierung

zum Aufsatz »Vom

Ausdruck«.

1 Hz + D a z u , daß ein Wort edel sey, gehört, 1) daß es von einer gewissen starken Bedeutung sey; 2) daß es von guten Scribenten in dieser Stärke erhalten worden sey 3) daß es keine niedrige oder lächerliche Nebenbegriffe habe.

Hz

— Verändert — — v o m A u s d r u c k angefangen. Sa

15) wie diese Begnadigten — s o + + sagt', er w a n d t e ' 1 ' ' sich.+ ist geändert + A m Ausdr. G. D . D. J. Μ . N . G. G.

Eingetragen:

Ζ . 13I14

Über

bis

nachged. wahrscheinlich

am 14.

11.

Z. 6—11: Es bis sind.] s. Neuformulierung des hier fixierten Gedankens im Text des Aufsatzes »Vom Ausdruck«, S. 48f., Z. 27—57. Z . 7 : Nebenbegriffe] [nebenbegriffe'] >'Nebenbegriffe Hi. Z. 18 — zi: Dazu bis habe.] s. partielle Neuformulierung des hier fixierten Gedankens im Text des Aufsatzes »Vom Ausdruck«, S. 55/., Z . 18 — 44. Ζ. Z4: + s a g t ' , er wandte] Unterstrichen in H, s. Fußnote zu Z. 25. Z . 25: ist geändert] Außenspaltig eingetragen neben der Notiz Z. 23/24 wie bis sich. Vor ist ein kurzer waagerechter Strich, der offenbar das Referenzzeichen zur Unterstreichung des Stichworts Z. 24 sagt', er wandte ist.

IO

So

1 Í . - 1 3 . November

1755

Mo

16) In der Stadt gewesen. Cr vom Tröste aus der Auferst gehört. Des Abends bey ihm vorlesen gehört von der Kraft des göttlichen Worts. B vorgelesen aus dem IXten Gesang die Stelle von Abbadona. Hohorsten ohne Zurückhaltung von neuem vorgestellt, daß er sich nicht duelliren müsse. 17) Aus der Stadt zurück, geändert. Abends eine Unterred von der

Di Mi

Religion insbes von der Gottheit Jesu. G. J P. G. 18) Geänd. Mittags in Bernstorf. Dimpf geschrieben. 19) Geänd.

Do Fr Sa So

20) 21) des zz) 2,3)

Geänd. Flavius Clemens Verdienst — Seele zu leben. Geänd. In die Stadt. Abends bey B. Die Fortschickung iten Bands besorgt wieder. Nachmittags wieder heraus. +

Entwürfe zu einer »Gelehrtenrepublik« Hi(H.i H.z) + [G R. Dasjenige, was der Klugheit eines jeden überlassen wird, gehört zu den Gesezen der XII Tafeln nicht; wird aber gleichwohl angezeigt.] — Demjenigen ist nur erlaubt, in seiner Wissenschaft» ialleinl ein Theoretikus zu seyn, der dadurch für die praktischen Gel so viel thut, daß diese sich mindstens etliche Jahre mit der Ausführung desjenigen beschäftigen müssen, was jener [als]* erfunden hat.// 1 Hi (H.i

H.z)

D a s V e r d i e n s t ist vorgestellt, ΛwieA es der Tugend im Schosse sizt, u ein Horn des Überflusses, [d]* das viel voller von Früchten, als Bluhmen ist, ausschüttet. Indem das Verdienst dieß mit einer männlichen tu]* Stellung thut; so lächelt die Tugend ihm Beyfall zu. Am Fusse des Altars Eingetragen: Ζ. Z7 — 37 16) bis leben, vermutlich am 20.11.; bis heraus, vermutlich am zz. 11.

Z . 38—40

zi)

Z. 37: 20)] [io)>]* '20) H. Z. 43: H.i H.z] H.i: Grundschicht; H.z: Überarbeitungsschicht, erstreckt sich über den ganzen Zeugen Hi, S. 10, Z. 44—S. îz, Z. 3. Z. 44—46: [G bis angezeigt.] ] Gestrichen in H.z. Z. 50 : Schluß von Bl. 2r des Ms. Z. s2 — 61 : D a s bis vorgekommen.] s.Neufassung dieses Textstücks in H4, S. is f., Z. 10- 23. Z . 5 2 : AwieA] Lesung ist aus dem Zusammenhang des Satzes erschlossen, die entsprechende Stelle in H.i ist nicht entzifferbar.

II

23· N o v e m b e r 1 7 5 5

wälzt zur linken die Arbeitsamkeit mit der einen Hand ein schweres Felsenstück fort, mit der andern Hand wischt sie sich den Schweis ab. Ihr Gesicht hat [eine] Heiterkeit >.· HAT HEITERKEIT H.k1 u eine angenehme Müdigkeit. Auf der rechten Seite schwebt das G e n i e am Boden, so daß es ihn kaum berührt, u sieht sich nach der Arbeitsamkeit mit einer

«o

vergnügten Mine um. Es ist ein Paar Schritte weiter vorgekommen. Hi(H.i

H.2)

Ite Tafel.' 1 )' heißt: Religion [Ute C-J

Nachdenken] >.· UTE

rTaf. Die Bücherl NACHDENKEN H.2 III. Ausarbeitung >.· ΛΙΙΙ. Tafel. Die beyden Tempel H.z< +

fij

NB. Die Strafen sind iedesmal besonders bey iedem Geseze angemerkt. Freygeisterey ist Hochverrath. kömmt besonders die Selbstprüfung vor + IV. Ausbesserung. /TVteJ [Stillschweigen.] V . >.' IV. AUSBESSERUNG.

70

V . H.z< Absichten«.> Vite Ehre.' 4 )' [u alle ihre guten Folgen, nämlich der mannigfaltige Nuzen der Lesenden. H.i.ll 1 (Besonders alle kleine Bemühungen um Ehre verboten.> + Bey der Ehre : "Wieder das Vielschreiben. Hier kommen besonders Geseze wieder die gar zu hizige Anmassung der Ehre vor. + (VII. Tugend,

mit I. Rel

75

H.i.I verbunden)

VII. Aufnahme,

oder

Eigenschaften derer, die zu Mitbürgern aufgenommen werden. oder: die allgemeine Verbindung und Freundschaft der Zünfte unter einander.+ Hier wird besonders, alles was zur Diktatorschaft führen kann verworfen, [auch von den Streitigkeiten]

H.i.III

+IX Pflichten gegen die [Fremden] >.· Ausländer H.2« das ist Ungelehrten. 'Neuaufgenommen oder 'Neuaufgenommenen Hz, Wortendung nicht eindeutig entzifferbar. Z. 8: Untersuchung] [Untersuchung'] > 'Untersuchung Hz. Z. 9 : Schluß von Bl. zv des Ms. Z. 10: Göttinn] [Gotten']* 'Göttinn Hz. Z. zo: [guten! ] Vom Befund her zwei Lesungen möglich: (i(

23· November 1755

13

wirklich so eingerichtet sey: davon können sich meine Leser durch die meisten Schriften überzeugen, die in unsern Zeiten herauskommen Ich habe also nicht nötig mich länger bey diesem Punkte aufzuhalten.] Ich gehe daher ohne weitere Einleitung zu meiner Beschreibung fort. Nur eins muß ich noch erinnern. + + E s ist seit ieher meine Gewohnheit gewesen, daß ich, wenn ich ein Werk herausgebe, zugleich ein neues ankündige. Das Werk also, das auf dieses u zwar in kurzem folgen soll; ist: Erzählung einiger bis auf den heutigen Tag unbekannten Begebenheiten, die sich in der G R zugetragen haben. Um meine Leser zum voraus für dieses Werk einzunehmen,]! Siehe a)

Hz

H3 Taf II. Das Nachdenken. 1) Eh ihr anfangt über ein Werk, als eins, das ihr ausführen wollt, nachzudenken, müst ihr mindstens einen ganzen Tag in dem Tempel des Verdienstes zubringen, um dort mit eben so viel Bescheidenheit als Musse, eure Fähigkeit zu diesem Werke, von neuem zu untersuchen.// 2) Der würde mit der Ausarbeitung zu früh anfangen, der nicht vorher seinen ganzen Plan von neuem übersehn, jeden Theil desselben, u bisweilen auch seine Theilchen unter einander verglichen, u alles überfliessige mit Strenge aus [seinem Entwürfe] >.· demselben< ^verwiesen v >.· Aentfernt> GENIE SO« wenig durch zu

guter Hofnung (2) guten Hofnungen. Zur Wahl der zweiten Lesart: Klopstock hat wahrscheinlich bei der Addition des Adjektivs, dessen Entzifferungsbefund mehr die Lesung guten als die Lesung guter stützt, dem Substantiv versehentlich nicht die Pluralendung »en« hinzugefügt, also — was relativ häufig vorkommt — eine Änderung graphisch-grammatikalisch nicht konsequent durchgeführt. Z. 26—31: Es bis einzunehmen,] Text ist arR mit einem senkrechten Strich markiert. Er sollte vermutlich anzeigen, daß der markierte abgebrochene Textpassus neu zu schreiben oder neu zu formulieren war (s. Fußnote zu Z. 32). Zwischen Text Z. 31 und Titel des folgenden Zeugen H3 ein waagerechter Strich. Er kann sowohl Bestandteil der Textmarkierung als auch Abgrenzungszeichen für den Zeugen H2 sein. Z. 3 2 : siehe α)] α vermutlich Referenzsymbol für einen nicht erhaltenen Zeugen zu den »Entwürfen zu einer >Gelehrtenrepublik.· der Anarchie«, den ihr vorherseht, schlägt euch nicht nieder. Stellt ihn euch oft vor, um von dieser Seite recht sehr tadelnswürdig zu werden. 8) Wer einen [grossen] >.· erhabnen« Entwurf am geschwindesten macht, u in ihm am langsamsten ändert; der hat oft den glüklichsten gemacht. Das erste kann kein Gesez werden, das zweite ist eins der vornehmsten. H3 II

Mo

2.4) H4 genannt siehe α) Die beständigen Einwohner von Hellenop sind diejenigen, die keine äusserliche Umstände hindern, sich den Beschäftigungen der Gelehrten allein zu widmen. Die meisten ihrer [würdigen] Mitbürger >> I H R E R M I T B Ü R G E R « [sind] >.· haben sich«, theils, weil sie die Notwendigkeit dazu zwang, theils, aus edlen Absichten im Reiche zerstreut. Diese unterlassen aber nicht, zu den Zeiten der Musse ihre [liebe] [Vaterstadt] >.· I H R E Heimath« zu besuchen. Daher kömt es, daß Hellen [niemals] >.· selten« so leer an Einwohnern zu seyn scheint, als es wirklich ist, wenn man die beständigen Einwohner allein rechnet. Dieser Mangel an Einwohnern ist in unsern Zeiten sehr un-

Z. 59: ihm] ihn oder ihm H3, »n« und »m« haben bei flüchtiger Niederschrift häufig eine ähnliche graphische Gestalt erhalten. Z. 60: Gesez] [Gesezen'K 'Gesez H3. Z. 62: Schluß von Bl. 3" des Ms. Z. 6$: genannt siehe a)] s. S. 13, Fußnote zu Ζ. 32. Ζ. 67I68: [würdigen]] Streichung könnte auch als varietur-Markierung gedeutet werden; wahrscheinlich ist sie aber als Tilgungszeichen gemeint, da das betreffende Adjektiv hier einen geringen Aussagewert hat. Ζ. γι : [Vaterstadt]] Zwischen »a« und »d« korrigierte Verschreibung. Z. 71: ihre [liebe] [Vaterstadt] .· IHRE Heimath] Mögliche Zwischenstufen: (a) ihre Vaterstadt oder (b) ihre liebe Heimath. Nach Heimath versehentlich Punkt gesetzt in H4.

Ζ4· N o v e m b e r 1 7 5 5

15

merklich. Denn der Zufluß der ausländischen Mitbürger ist izt sehr groß. Die Wiederherstellung der beyden grossen Tempel, des Verdienstes u der Unsterblichkeit, u noch mehr die wiedergefundnen zwölf Tafeln Geseze haben dieß verursacht. D a ß > [diese Tempel] seit der Zurükkunft der W i s s < e n s c h a f t e n > i n E u r o p a «*

SEIT DER ZURÜKKUNFT

DER

WISS IN EUROPA diese Tempel [haben] baufällig T>.· TEMPEL BAUFÄLLIG"^ werden; die Geseze über die Hälfte verloren gehn, u die übrigen Tafeln größtentheils [unser]* unleserlich [haben] >.' -haben-^> ÖDIE« beiden Tempel, die der Hauptstadt der Republik so viel Ansehn, u zwar mehr durch die Absicht, in welcher sie gebaut [worden] sind >> GEBAUT SIND«, als durch ihre Pracht, geben, liegen an dem einen Ende derselben auf einer [schwer zu ersteigenden] >.· steilen« Anhöhe. Wenn man mit Mühe hinaufgestiegen ist, so kömmt man zuerst in den Tempel des Verdienstes+ 2H4 + [El* In demselben führt ein langer Gang von Pfeilern zu der Bildsäule

Ζ . 86I87: in Entscheidung] Möglich, daß die vom Autor beim Zeilenwechsel zwischen in und Entscheidung versehentlich ausgelassen wurde. Z . SS: Ausbeßrung] [Ausbessrung'] > 'Ausbeßrung Η4. Ζ . p i : Hausgötter] [Haush']* 'Hausgötter H4. Z . 9 i : Aber] [Ad']* 'Aber H4. Z. unleserlich] [unlesenlich'] > 'unleserlich H4. Z. 1 : Schluß von Bl. 4r des Ms. Z. 4: die] Nachgetragen in H4 zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z. 6: Ende] Nachgetragen in H4 zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z. 10 — 23: In bis um.]Neufassung des Textstücks inHi, S. iof., Z . 52 — 61. Sie

16

2.4. N o v e m b e r

1755

des Verdienstes, welches der Tugend, die auf dasselbe herunter lächelt, im Schoosse sizt, u ein Überflußhorn, das voller von Früchten als Blumen ist, ausschüttet. + + [Liebenswürdige Männlichkeit ist die Mine des Verdienstes] >> / M I N E DES V E R D I E N S T E S V IST < :liebenswürdige> M Ä N N L I C H K E I T « ] . Zur linken Seite steht die Arbeitsamkeit. Indem sie mit /"dem7 einen [Arme] >.· MIT EINEN Hand"*« ein schweres Felsenstück fortwälzt; wischt sie sich mit [dem'] >.· 'der""« andern den Schweiß ab. Heitre u angenehme Müdigkeit zeigt sich in ihrem Gesichte. An der [lin]·? rechten Seite, Tul weiter vorwärts schwebt das Genie mehr am Boden, als daß es darauf steht, u > [sieht nach] der Arbeitsamkeit mit freundschaftlicher Mine Männlichkeit. H4; Am Fusse des Altars wälzt zur linken die Arbeitsamkeit mit der einen Hand ein schweres Felsenstück fort, Hi(H.i) .· Zur linken Seite steht die Arbeitsamkeit. Indem sie mit einen Hand ein schweres Felsenstück fortwälzt; H4; mit der andern Hand wischt sie sich den Schweis ab. Hi(H.i) .· wischt sie sich mit der andern den Schweiß ab. H4; Ihr Gesicht hat eine Heiterkeit u eine angenehme Müdigkeit. Hi(H.z) .· Heitre u angenehme Müdigkeit zeigt sich in ihrem Gesichte. H4; Auf der rechten Seite schwebt das Genie am Boden, so daß es ihn kaum berührt, u sieht sich nach der Arbeitsamkeit mit einer vergnügten Mine um. Es ist ein Paar Schritte weiter vorgekommen. Hi(H.i) .· An der rechten Seite, u weiter vorwärts schwebt das Genie mehr am Boden, als daß es darauf steht, u sieht sich nach der Arbeitsamkeit mit freundschaftlicher Mine um. H4. Z. 1 2 : Überflußhorn] [Überfluß Horn'] > überflußhorn H4. Ζ. 14I15: bis M Ä N N L I C H K E I T ] Dieser geänderte Satz ist durch Bezifferung der umgestellten Worte hergestellt (über Liebenswürdige: 4, über ist: 3, über Mine: 1, über Verdienstes: z); hierbei ist die orthographische Änderung Liebenswürdig > liebenswürdig und die > Die unterblieben. Z. 15: / M I N E DES V E R D I E N S T E S V ] varietur-Markierung möglicherweise schon vor der Umstellungsvariation ausgeführt. Z. 1 7 : ] Bei der Ersetzung von Arme durch Hand ist die Änderung dem zu der unterblieben. Z. 18: Heitre] [HeitAerV]* 'Heitre H4.

24· November 1 7 5 5 Halle steht eine der [zwölf] Tafeln » D E R Geseze der Repl eingegraben sind.l

TAFELN«,

17

auf welche die

Wenn man diesen Tempel verlassen hat; so kömmt man auf einem kurzen u ebAnenA Wege, zu dem zweiten Tempel, [der]* welcher der Unsterblichkeit gewidmet ist. > [In diesem herrscht] [eine] [Eine'] [längere'] .· Er< hat zwey Gesichte. Das eine ist gegen denjenigen gerichtet der hineintritt; das andre gegen die [Säule]* Unsterblichkeit. t> [In] [demjenigen'] [Gesichte'], mit dem der Zweifel auf den Ankommenden herabsieht .· denn diese wurden SONST AUCH EINGEGRABEN.· vollkommnern> WENN IHR< beyde zu gehn ["(welches doch etwas sehr seltnes ist)!, gleiche Fähigkeit habt [;'] >> ':< so geht beyde; aber den lezten am öftesten. Sonst wählt [den-']* 'den, auf welchem ihr am glüklichsten fortzukommen denkt. 3) Schreibt kein Buch, das keine andre Absicht hat, als euren Leser zu vergnügen. Es ist beynahe unmöglich, daß ihr ihn durchgehende Γ,] auf eine unschuldige Art Γ,Ι vergnügt. 4) Folgt bey der Wahl u bey der [Ausbildung']* ['Ausführung'] >> '< :Ausbildungx eurer Materie eurem Genie. [Viel'] Wege zum Schönen sind

Z. 66: Schluß von Bl. jr des Ms. Z. 67168: /Die Bücherv /Absichten^] Nicht eindeutig bestimmbar, ob es sich bei der Unterstreichung jeweils um varietur-Markierungen oder um Titelauszeichnungen handelt ("Absichten ist Alternativvariante zu Die BücherJ; für die erstere Möglichkeit spricht das Fehlen einer Unterstreichung beim funktional analogen Titel auf S. 1 3 , Z . 34. Z . 73 : euch] Nachgetragen in H4 zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z . S4/S5; '] Vermutlich ist die Wiederherstellung von bildung nach der Streichung von führung vom Autor versehentlich unterlassen worden.

Ζ4· N o v e m b e r 1755

19

noch / u n b e t r e t e n J C.J » 'Viele W E G E ZUM SCHÖNEN SIND NOCH [Tvielel] [] [Wege] C.J > ' V I E L E W E G E ZUM SCHÖNEN SIND NOCH unbetreten.« Wer dieses Entschlusses nicht fähig ist, der frage strenge Freunde [ / ] •.·', [was an [euch] >.· ihm« ist PI-* Denn es kann t> [sich] (wiewohl dieß sehr selten geschieht)«* (WIEWOHL DIESS SEHR SELTEN GESCHIEHT) sich zutragen, daß ihn furchtsame Bescheidenheit Γ allein H . I ] [hindert] >.· zurükhält H.II> ASeyd unbekümmert daß man euch f ü r einen Nach Lecibnizens> oder V halten werde, wenn ihr das Genie dieser grossen Männer habt u ihm folgt. > AWenn ihr das Glük habt [Leibniz]* einem Leibniz oder Virgil durch euer Genie zu gleichen ; so seyd unbekümmert, daß man euch für ihre Nachahmer halten werde, wenn ihr eurem Genie folgt. Die Materie, die ihr wählt, wird euch genung von ihnen unterscheiden.« a 6) Wer das Herz nicht hat zu denken, daß ein gutes, oder wenn er kann, ein vortrefliches Buch zu schreiben, eine würdige Unternehmung eines Manns sey, der seinem Vaterlande dienen will ; der schreibe keins ! 6) Wer nachzuahmen fähig ist, wie man soll, der kann auch ein Original werden. [Wir]* Ihm wird daher verboten, keine Ungerechtigkeit gegen sich zu begehn, u dennoch nachzuahmen 7) Die Wahrheit oder die Tugend so ganz nakt in die Welt hinausschicken, zeigt wenig Kenntniß des Menschen an. Der Methaphysikus selbst

Andernfalls wären zwei Lesungen anzunehmen: (1) stehen bleibt vom Substantiv nur Aus mit anschließender morphologischer Leerstelle. Ein solches Konstruktionsverfahren ist aber mit der Arbeitsweise Klopstocks schwer vereinbar; (2) nach der Tilgung von führung ist diejenige von u bey der Aus versehentlich unterblieben unter der Voraussetzung, daß Klopstock sich für folgende Satzformulierung entschieden hätte: Folgt bey der Wahl eurer Materie eurem Genie. Z. 8 7 / 8 8 : ' V I E L E bis unbetreten.] Mögliche Zwischenstufe: Viele Wege zum Schönen sind noch Wege. Z . 9 1 / 9 2 : Γ allein H.I 1 bis zurükhält H.II] Die Ersatzvariante zurükhält ist später eingetragen als das Additum allein. Z . 2 — 8: ASeyd bis unterscheiden.] Über jeder der beiden Alternativvarianten zu Z. 94 — 1 5) Wenn ihr bis werde ein o-förmiges Zeichen (=oder ?) in H4. Z. 8: Schluß von Bl. 5® des Ms. Z. 11: seinem] sein H4, Endung »em« versehentlich ausgelassen.

ZO

24. — 30. November 1755 [sollte'] >> 'soll< ihnen mindstens etwas Ix'li Gewände geben.

'von einem leichten

8) Aber sie in gar zuviel [Methode!* Lehrart vermummen ist noch [viel] schlimmer >> NOCH SCHLIMMERC, als sie nakt lassen. Wer nichts [al]* anders, als dieß oder jenes mit ihnen thun kann; der [soll] sie auf seiner Studierstube [behalten]. >.· DER behalte SIE AUF SEINER STUDIERSTUBE.« 9) Ihr müßt nicht allein die Vergleichung eureAsA WerkAsA mit vortreflichen Werken, die schon da sind, fürchten. Ihr müßt auch an die vortreflichern die vielleicht kommen denken, um die Vorstellung von einem hohen Grade der Vollkommenheit lebhaft bey euch zu erhalten. — Wer es aufgiebt diese Geseze alle nach [de*]* der Strenge beobachten zu können; der ist bescheiden. Wer ^sich aber vor neh men v kann, t>.· A/"WER7 [es aber für genung halten] Γ KANN,7 > AWer sich aber überreden kann, daß es genung sey,< sie nur halb zu halten, der [soll] >.· muß« gar nicht schreiben. Η4 Di Mi Do Fr

25) X Ges Früh erlangt' Antipas — geliebt bis zum Tode — Am Ausdrucke. 26) geänd. X G von — Von Trajanus — wenn sie anders es können. 27.) Am Ausdruke. 28) Am Ausd.+ Paralegotnenon l Η + E s gehört viel eignes Verdienst dazu, einem, der auch Verdienste aber für ihn überfliessigen Stolz hat, diesen Stolz ihm zu verzeihn. H//

Sa

29.) Wie er war aufge — Thier' ihn zerreissen. G. V. D. W. D. Ζ. B. 1. Adv 30) Tillamont gelesen.

Z . 23: eureAsA WerkAsA] Möglich noch zwei weitere Lesarten: (1) eurer Werke (2) eures Werkes. Gegen die erste Lesart spricht aber die Tatsache, daß in den Paragraphen 1—9 dieses Textstücks jeweils nur von der Herstellung eines Werkes bzw. Buches die Rede ist, gegen die zweite Lesart die in den Endungen gegebene Isophonie, die Klopstock in der Regel zu vermeiden sucht. Außerdem läßt Klopstock häufig ein schwach betontes Endungs-e (dort wo es möglich ist) weg. Z. 25: kommen] kommen H4. Z. 41 : Schluß von Bl. 6r des Ms. Z. 42 : ihn] in H, Schreibfehler.

ζ. D e z e m b e r 175 5

2.1

Dec z) + Paralegomenon

II

Η + E i n Epigr o b es gleich keine Poesie ist, bekömmt durch das Sylbenm a a ß noch mehr Kürze. A u s dieser Ursach ist ihm erlaubt, das Sylbenmaaß zu brauchen. H(H.i

Η h.zH.3)

H.i

Sylla, u Cäsar

1 H.i

Sylla [befleckte] [so gar] [sich]

H.3

'befleckt

2 H.i

ο

o

mit Unbewafneter Blute!

sich , selbst

W a r s der Grausame werth, w a s er zulezt that, zu thun ?

3 H.i

Cäsarn rührten so gar AbewafneteA Leichen !

Diktator!

H.i h.z

ACäsar

o

o

bewafnete

o u dennoch....

H.3 4 H.i

Ich verehre dich z w a r ; aber ich liebe dich nicht

H.i

λ o verehr

H.i H.3

ich beynah

Dich

!

t[

] H(H.i

h.z

H.3)

*

Z. 5z: H.i h.z H.3] H.i: Grundschicht von Klopstocks Hand; h.z: erste Überarbeitungsschicht von Meta Klopstocks Hand; H.3: zweite Überarbeitungsschicht von Klopstocks Hand, erstreckt sich bis auf den Epigrammtext Die b e s s r e E r k l ä r u n g (S. 13t·, Z. 6—3z). Z. 5 7 : AbewafneteA] Mögliche Lesung auch: Bewafneter. Gegen diese Lesung spricht jedoch einerseits der graphische Befund — zu entziffern ist nur bewafnete oder Bewafnete — , andererseits die Tatsache, daß in der von Meta Klopstock eingetragenen Alternativvariante zu V. 3 (Z. 59) die Lesart bewafnete von Klopstock bei der Niederschrift der Alternativvariante zu V.4 (Ζ. 6ZI63) nicht korrigiert wurde. Z. 6z: verehr] veehr H.i.

2.2

i . Dezember 1 7 5 5 H(H.l H.2) H.I Cäsars Tod.

1 H.I

Ja, es rührt mich, daß Cäsar auf Einmal vor Brutus stillsteht

2 H.I

Und: Auch du mein Sohn! kaum noch zu sagen vermag!

3 H.I H. 2

Aber der Tod der Freyheit, der [süssesten] Gabe des Himmels, schönsten

4 H.I H.2

Nach der Religion, Cäsar ! er rührt mich noch mehr! [ ]

H.2 H(H.I

H(H.I

H.I 1 H.I H.I

H.Z)

H. 2) Arria uPätus.

Pätus es schmerzt nicht! ist groß! Er [nahm] den blutenden Dolch an nimmt

2 H.I

Und (auch dieses ist groß!) stößt ihn, wie sie, in sein Herz.

3 H.i H.2

Grösser [noch] war: Wie Sokrates erst den Becher zu trinken,

4 H.I H.2

["Wenns] die Vorsicht gebot! Aber das schimmerte nicht! Da es //

H.I

[ A R R I A Υ PÄTUS

H.2

Cato

o

.

]

0 0

[ 1 ] H.I

I [PÄTUS ES SCHMERZT NICHT! IST GROSS ! E R NIMMT DEN BLUTENDEN D O L C H AN]

[2]H.I

T[

U N D (AUCH DIESES IST GROSS!) STÖSST IHN, WIE SIE, IN SEIN H E R Z . ]

1 H.2

Phädon, u das Schwert bey einander verblendete Viele

2 H.2

Ihr bewundert den Mann, ihn u die Götter Lucans.

3 H.I

G R Ö S S E R [NOCH] W A R : W I E SOKRATES ERST DEN BECHER ZU TRINKEN,

H.2 Z. 67, 78: H.i H.2] H.i : Grundschicht; H.2: gleiche Überarbeitungsschicht wie oben H-3 (S. Fußnote zu Z. 52). Z. 86: Schluß von Bl. 6" des Ms. Z. 88, 91/52: Text dieser drei Zeilen ist in der Außenspalte von Bl. 6V des Ms. eingetragen. Z . S9/90: [PÄTUS bis H E R Z . ] ] In einem Zuge gestrichen in H.2. Z . 92: Lucans] [Luk]* Lucans H.2.

2..

4 H.I H.2

4* D e z e m b e r

1755

2.3

[ W E N N S ] DIE V O R S I C H T GEBOT! A B E R DAS SCHIMMERTE NICHT!

95

D A ES H(H.I

MI

3 ) IN DIE STADT U WIEDER HERAUS WEGEN K — R S —

DO

4)

H. 2)

+ H(H.I

H.2)

H.i

+ [Wiel [man einen]·?

H.i H.2 1 H.i H.i 2 H.i 3 H.i 4 H.i 5 H.i H.2 6 H.i H.i y H.i 8 H.i H.i H. 2 ρ H.i 10 H.i 11 H.i H.i H.i H.i H.z H.2 H. 2

S

["Wie

o

ein

g r o s s e r M a n n zu e r k l ä r e n sey.l

Die bessre Erklärung

0

0

o

0 0

Nur [Praxiteles soll, Alexander,] in Marmor dich hauen! Lysippus soll, Alexander,

10

Nur Apelles dich mahlen ! Und Achilles beneidetest du, daß Homerus den Helden Mit Unsterblichkeit ehrte [Ja, dein Schlafgenoß war mit deinem Schwerte Homerus,] Deines Bettes Genoß war nur dein Schwert u der Dichter,

15

[Ix]* Immer ihn wieder zu lesen. Gleichwohl, (so klagt man ihn an) gab er Philipsthaler in Menge [Chörilus], weil der ihn lobte! rChörilo] [ ] 'Chörilus o welcher Nein ein solcher Böot war Aristoteles Lehrling, War der denkende Held nicht ! Loszuwerden den Schmierer, auf immer ihn loszuwerden ADaß der [Schm]* Schreier ihn ja, ihn ja nicht ^noch einmal^ besänge Λ wieder

2.5

[ L O S Z U W E R D E N DEN S C H M I E R E R , AUF IMMER IHN LOSZUWERDEN] D A S S D E R S C H R E I E R IHN J A , IHN JA NICHT [«'NOCH E I N M A L V ] BESÄNGE WIEDER

Z. H.i H.2] H.i: Grundschicht; H.2: gleiche Überarbeitungsschicht wie oben H-3 und H.2 (s. S. 2if., Fußnoten zu Z. 52 und Z. 67, 78). Z. 26: Schreier ihn] Schreier in H.i, gleicher Schreibfehler wie auf S. 20, Fußnote zu Z. 42, verzeichnet. Z. 26: ja, ihn] ja, [in']* 'ihn H.i.

30

24

4· 15 · Dezember 1 7 5 5 12 H.i H.i

Fr

Gab er [ihm] /"^soW [viele ] [Philippen]. © \ die Vielen X Thilippos H(H.i H.z)

5) + Η (H.i

H.z)

H.i

+ D e r Gelehrte, u der A n d r e

H.i

D G

1 H.i H.i

[V]* Erlauben Euer Gnaden mir !

2 H.i

Nur noch ein Wort von diesen Kleinigkeiten!

3 H.i

Zween Bücher: Eins entwikelte

4 H.i

Den Werth, u feinen Unterschied der Wörter;

5 H.i

Das andre sezt die Regeln fest,

6 H.i H.z

Nach welcher man die Wörter ordnen [müsse]; soll II

7 H.i

Wer glauben Euer Gnaden nahm

8 H.i H.z

Die [Müh] sich, [diese] Bücher uns zu schreiben ? 'Mühe 'die

H.i 9 H.i H.z 10 H.i H.i 11 H.i H.i lz H.i

Der Andre. Ein Schulmann auf [Academien] der Unverstät Schrieb jenes; dieß ein kleinrer Schulmann. Der G [Verzeihn Sie mir! Die nicht]-7 Bitt um Verzeihung! Jenes schrieb Ihr Cäsar selbst! u dieses Carl der Grosse! H (H.i H.z)

Ζ. 31I3Z: Gab bis Philippos.] Mögliche Zwischenstufen: (ία) Gab er ihm so viele Philippos oder (ib) Gab er ihm die vielen Philippen (z) Gab er ihm die vielen Philippos. Es ist auch nicht auszuschließen, daß noch vor diesen Änderungen ihm getilgt wurde. Z. 3 5 : H.i H.z] H.i: Grundschicht; H.z: Überarbeitungsschicht, erstreckt sich bis auf den Epigrammtext D e r A u s l ä n d e r , u der D e u t s c h e (S. z6f., Z. 6—37). Z. 45: Schluß von Bl. Ύ des Ms.

j . — i o . Dezember 1 7 5 $

25

von: Tychikus < X ) > — zu Gott rief. izt: Persis Sa 6) Jedem täuschenden — andern erblickte. 2. Adv 7) In die Stadt Mo 8) Etwas krank. Cr las für mich die Stelle von Judas aus dem IX bey B. Di 9) Aus der Stadt zurück Mi 10) + H(H.I

H.I

H.I)

+ D i e Bescheidenheit

1 H.I

Bescheidenheit, das seltenste,

2 H.I

Das ungekannteste Geschenk der Weisheit,

3 H.i H.2

Wird oftmals ; kann sies ? kann

4 H.I

Denn, selbst bey Männern von Verdienst,

5 H.I

Sind Männer von Verdienst oft glüklicher,

6 H.I

Durch Unbescheidenheit,

7 H.I

Die feiner nur, als sie gewöhnlich ist.

nachtheilig werden! Auns schädlich

8 H.I H.I

[Der] [Vielverzeihende] , der doch bescheiden bleibt, 'Des 'Vielverzeihenden

5» H.I

Wie großmutvoll, wie schön, wie stark ist seine Seele!

10 H.I

Wie vieles Lobs, von dem, das nie [,]*

11 H.I

Den Beyfall lärmt, mehr lächelt, als es sagt

12 H.I

Und welcher Nachahmung ist [er] nicht werth! 'es

H.I

13 H.I

Wie vieles — — wessen ist der Edlere nicht werth! H(H.I

Eingetragen: Z. 58 — 60 von bis erblickte, vermutlich am 6.12.; bis zurück vermutlich am 9. oder 10.12.

H.Z)

Z. 61 — 64 7)

Z. 59: izt: Persis] Außenspaltig eingetragen, durch Verweisungszeichen Z.58 T y c h i k u s zugeordnet. Z. 66: H.i H.z] H.i: Grundschicht; H.2: gleiche Überarbeitungsschicht wie oben H.2 (s. S. 24, Fußnote zu Z. 35). Z. 69: ungekannteste] [ungekannste']* 'ungekannteste H.i.

Ζ6

i o . Dezember 1 7 5 5 Paralegomenon III H ίχ.. .xl
Ο Ν υ-, H

bD S 3

tFl

rt M 13 tH 'Ñ υ 'S u υ bD PQ IS υ tH 3 PH M S > Ö

O r4

e u-G w 3 Ν

PI ω o Q , 2 w g Q at W V O O Q tr tt w ¿ w w> S

"TS

s ta -a ι K « O Λ ? S 8 Mi-Sea. s S & Q •ι T73 - S ·—' . u υ ·· -ts o - S Ν ω Ν ν ['Sol H, wahrscheinlich Korrektur eines Schreibfehlers, der beim Obertragen der Stichworte aus dem Ms. des X. Gesangs des »Messias« entstanden ist. Z. 38: und Γ diel] tu'] .· 'und Tdiel H, »nd« und die nachgetragen in dunkelbr. Tinte, mit der auf Bl. i f die Notizen Z. 45—52 In bis nachged. geschrieben sind. Z. 42 : Schluß von Bl. 14® des Ms.

46 Di

16. März — 5. A p r i l 1756 16) Hier besprach sich — Versöner vorüber

Mi

17) +

Do

+ In die Stadt. Ab bey B. 18) Wieder heraus

Fr Sa

19) War Cr hier — Meß nachged. 20) Bibel geles.+

So Di

+ rmem de Holl par Aubery geles.l 21) Spect de la Nat über die Religion 23) Sp d l N. über Enc nachged.+

Mi

+ I n die Stadt. Abends bey B. 24) wegen des Drucks besorgt. Mitt u Ab bey B.

Do

Mitt Ihr den Adam gegeben. Abends mit Ihr über die Relig. 25) Wieder heraus. Gesellsch bey uns. Morgens bey Moltke+

Fr

+ FÜber Rahn u Hoh gesprochen. An Ernst geschrieb.l 26) Im Batteux geles.

Sa

27) geänd. Auch erhub — Erstgeschafnen.+

So Mo Di

28) Jesus war noch — das Allerheiligste. 29) geänd. an Carl geschrieben. 30) Bilder vom Tode — Gott Γ— u Menschen.l

H

im Batteux.

April Do Fr Sa So Mo

1) 2) 3) 4) 5)

Gesellsch gehabt. In dieser sanften — seinem Grabe Noch war — Götzen entreissen In die Stadt. Cr geh. Ab bey B. Mittags bey Ihr. Wieder heraus. L'ecole des Amis geles.

Eingetragen: Z. 45—48 In bis geles. und Z. 50—52 21) bis nachged. vermutlich am 23. 3. (Z. 49 mem bis geles. und Z . 53 In bis B. nachgetragen, möglicherweise im Zusammenhang mit der nächsten Eintragungsfolge); Z. 54—56 24) bis Moltke und Z.58I59 26) bis Erstgeschafnen. vermutlich am 27. 3. (Z. 57 Über bis geschrieb. nachgetragen); Z . 60 — 63 — im bis Gott vermutlich am 30. 3. (Z. 63 — u Menschen, wahrscheinlich nachgetragen); Z. 64—69 A p r i l bis geles. vermutlich am 5. 4.; Z . 70 — 73 Graun bis nicht — vermutlich am 7. 4. (Z. jo süsse Betäubung, wahrscheinlich nachgetragen); Z. 74—78 sind bis anbete, vermutlich am 11. 4.

6 . - 1 2 . April 1756

47

Di

6) Graun umgab — Tsiisse Betäubung. 1 an Faber geschrieben. Mi 7) Und ein Sturm — in dem Säuseln — noch hinzugekommen. Sie wüsten es nicht — + + sind wir geworden. Voltairs Merope geles. Do 8) geänd. Athalie geles. Über das — lezten erwachen. Fr 9) [χΊί 'In Racinens religion geles. Sa 10) Seth, er fand — Gott schaut. Im Lessing geles. Palmso 11) "Wie nach ihrer — euch anbete.// Mo I Z ) +

H3 +Ich weis nicht, ob es wahr ist, was in so vielen Büchern wiederhohlt [worden ist] >.· WAS man IN SO VIELEN BÜCHERN WIEDERHOHLT hat [die*] [vollkommenste*] [poetische'] [Sprache] [gehabt] haben > 'wurdeo, durch eine Sylbe mehr oder weniger, durch die Hinzusezung Wegnehmung oder Verändrung eines Buchstabens, zum poetischen Worte gemacht. *

Z. 77: er fand] In Η zunächst versehentlich zusammengeschrieben, dann in zwei Wörter getrennt. Z. 78: Schluß von Bl. 1? des Ms. Z. 85, 87: ProsAaA /ProsAA] Mögliche Lesung auch: Prose H3. Ζ. 2: Pr] s. Fußnote zu Z. 85, 87. Z. 2 : gebräuchlich] [getr]* gebräuchlich H3. Z. 4: Wegnehmung] [Wex]* Wegnehmung Hj.

48

ι ζ . April 1756 Die Römer ahmten ihnen zwar in dieser lezten Unterscheidung der ProsAA u der P nicht nach; aber wie sehr sind Ciceros u Virgils Ausdruck [gleichwohl 1 verschieden. Och rede gar nicht von /"der J [Verschiedenheit] t>.· Unterschiede".· nach Italiens gekommen. Wer weis nicht, daß [diese älteste]* die Itali Spr diese älteste Tochter// der römischen auf [alle] >.· die meisten< Vorrechte ihrer Mutter Anspruch macht. IWie biegsam fanden u machten nicht ihre wenigen guten Poeten ihre Sprache, die alles, was ein Mann von Geschmack denken mag, sagen kann. Ihre [reimfreie'] [Übersezung'] vom Homer [ist! >.· I H R E 'reimfreien 'Übersezungen VOM H O M E R u Milton sind< ein neuerer Beweis davon.! >.· Sie hat eine nicht geringe Anzahl Wörter die allein der Poesie gewidmet sind; der Vers berechtigt sie oft, den Klang der Wörter zu verändern; u sie ist ungemein biegsam, jeder Wendung eines poetischen Gedankens zu folgen. .· AÍVielleicht wird man mir nicht erlauben, die Engländer zum Beweise anzuführen.] 'Nebenbegriffen H3. Z. 45: von der Prosa] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Übertragungsfehlers, vgl. oben Z. 37. Z. 46: Nebenbegriffe] [Nebengriffe'] > 'Nebenbegriffe H3. Z. 47: Nebenbegriffe] Nebengriffe H3. Z. 50: ] welchen H3, Kasus an das neue Satzprädikat kennen nicht angeglichen. Z. 50 : sind] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z. 58: H.i H.i] H.i : Grundschicht; H.i: Überarbeitungsschicht. Z. 60 — 62: ausser bis aussezen, H.i.II] Diese Addition — wie wahrscheinlich auch die Niederschrift des gesamten Passus Z. 59 — 68 — ist nach der Eintragung der Ersatzvariante Z. 43 —57 Ich bis unterliege. H.I erfolgt.



12. April 1756 Sprache·.· IHRE eignen WÖRTER U leidet keine fremden H.2« [.'] >.·

[einige kleine

Bedürfnisse, die wir etwa in [der']* 'Pros haben möchten, ausgenommen.^l In [der] >> [unsrer] H.i

.· der H.2« Poesie ist es zwar er-

laubt, neue Γ Wörter Η.2I zu machen. Allein [sie] >.· diese« müssen aus unsrer Quelle fliessen. [Ich]*]//

(H.i

H.2)

H3 Die Franzosen, [diel >.· welche« die Prosa der Gesellschaften u was derselben nahekömmt, in Europa [am] [besten] >.· [IN EUROPA] mit der meisten Feinheit, u vielleicht am besten .· MIT DER MEISTEN FEINHEIT, U VIELLEICHT AM BESTEN in ganz Europa« schreiben, haben > [ihren'] [poetischen'] «* 'ihre 'poetische Sprache unter allen angeführten N a tionen am wenigsten [von der prosl unterschieden. Einige von ihren [grossen] Genies t>> IHREN GENIES« haben selbst über [diese] >.· die« Fesseln geklagt, die sich die Nation von ihren Grammaticis u [vielleicht] [auch] von >> υ VON« ihren petits Maîtres hat anlegen lassen. Unterdeß würde man sich sehr irren, wenn man glaubte daß ihre poetische Sprache gar nicht von ihrer prosaischen unterschieden wäre. Sie ist dieß oft sehr, u wenn sie es, noch öfter, nicht ist ; so haben wir wenigstens das Vergnügen, da w o wir bey ihnen, den poetischen Ausd vermissen, [schon]* [an seiner statt] schöne >> VERMISSEN, SCHÖNE« Prosa zu finden. Ein Vergnügen,+ + das [uns] diejenigen >.· DAS DIEJENIGEN"*« unter uns, die an [der] [V]* [so]* /"wesentlichenJ Verschiedenheit >.· DIE AN < :wesentliche> VERSCHIEDENHEIT1» « [der Po]* der poetischen u pros Sprache

Z . 63: kennen] [können']* 'kennen H.i. Ζ. 63I64: IHRE bis fremden H.z] Möglich, daß vor dieser Version maximal noch zwei Zwischenstufen gegolten haben, und zwar unter der Voraussetzung, daß Z . 63 [schon] ganz zuletzt getilgt worden ist: (1) Sie hat ihre eignen Wörter schon H.2 > (2) Sie hat ihre eignen Wörter schon u leidet keine fremden H.2. Z. 68: Schluß von Bl. i6r des Ms. Z . 7 7 : Fesseln] [Fe*']* 'Fesseln H3. Z. 78: Υ VON] Da die beiden Wörter [vielleicht] [auch] jeweils für sich gestrichen sind, hat möglicherweise vor dem Tilgungsergebnis als Zwischenstufe gegolten: (a) u auch von oder (b) u vielleicht von H3. Ζ . 81I82: wenigstens] wenigsten H3. Z . 86: ] den H3, wahrscheinlich nach der Änderung Z. 88 [zu zweifeln scheinen,] durch Z. 89 zu denken scheinen eingetragen, wobei Klopstock die Kasusänderung des Artikels irrtümlicherweise auf »Unterschied« statt auf »Verschiedenheit« bezogen haben könnte. Z. 86: .· wenig« zu denken scheinen,^ [so] selten machen. >.· uns s e h r SELTEN M A C H E N . " .· [UNS S E H R ] [SELTEN MACHEN.] .·

+

+ DAS DIEJENIGEN UNTER UNS sehr selten machen, DIE AN CDIE> CWESENTLICHE>

VERSCHIEDENHEIT

DER

POETISCHEN

U

PROS

S P R A C H E NOCH I M M E R SO WENIG ZU DENKEN S C H E I N E N / " , J < : . > « *

Es ist schon lange her, daß uns Luther durch seine Bibel von diesem Unterschiede hätte überzeugen können. Aber wir haben von diesem grossen Manne überhaupt weniger gelernt, als wir [von ihm] hätten lernen [können] >.· sollen«. Opiz hat uns von neuem daran erinnert; Haller noch stärker [,] >> : « aber wir scheinen noch immer daran zu zweifeln.// Wenn [wir] >.· man"*« alle Stufen der Pros hinaufgestiegen [sind] >.· ist"*«; so [kommen 1 ] [wir] >.· 'kömmt man*"« an die unterste der poetischen Sprache. [Diese] >.· Die höchste prosaische, u die lezte poetische« scheinen sich in einander [v]4 zu verlieren. Es ist dem Redner, wenn er in seinem stärksten Feuer ist, nicht allein erlaubt; sondern er muß auch einige Schritte höher steigen, als er gewöhnlich soll. Auch der Poet [,]$ darf, nachdem ihn die Personen die [d]* er aufführt, oder die Sachen die er vorstellt, dazu [veranlassen v ] >.· Gelegenheit geben"*«, sich ein wenig weiter herunterlassen V >.· HERUNTERLASSEN"«, als es ihm überhaupt zu thun erlaubt ist. Allein niemals [muss]* dürfen sie, auf beyden Seiten, zu weit gehn. [Aber] >.· Doch« + + die Regeln die man, wie weit sie gehn u nicht gehn dürfen, [geben] k ö n n t e >.* DIE R E G E L N [DIE M A N ] , WIE WEIT SIE GEHN U NICHT GEHN DÜRFEN [ , ] [ a n f ü h r e n ] [KÖNNTE] > DIE R E G E L N , WIE WEIT SIE GEHN U NICHT GEHN D Ü R F E N « , +

Z. 88: [so sehr] [zu zweifeln scheinen,]] Motiv für Ersetzung durch Z. 88189 so wenig zu denken scheinen wahrscheinlich die Vermeidung einer Ähnlichkeit mit der Schlußwendung des folgenden Absatzes Z. 5/6. Z . 9 3 : SCHEINEN [,J ] Komma versehentlich nicht durch Tunkt ersetzt, nachdem durch die Omplacierung von Z . 90 sehr selten machen das Satzende hierher verschoben war. Z. 4: sollen] Möglicherweise nur Alternativvariante, da [können] eventuell nur als änderungsbedürftig markiert, nicht als getilgt zu deuten ist. Z. 6: Schluß von Bl. i6v des Ms. Z. 1 5 : herunterlassen V .· H E R U N T E R L A S S E N ] Die varietur-Markierung ist durch die Änderung Z. 14 [veranlassen 1 *] .· Gelegenheit geben ungültig geworden. Z. 16: überhaupt] [uberz]·? überhaupt H3.

52-

i z . April 1756 + wären zu fein, u also, für die Meisten, [zu] dunkel » [ W Ä R E N ' ] 'würden ZU FEIN, U ALSO, M E I S T E N , DUNKEL werden.

ZU FEIN, FÜR DIE

Η3

Notizen zur Textfortsetzung 1 H4 1) Weglassung der langweiligen Partikeln. Ein Partikel soll einen feinen Begriff anzeigen. Diese Absicht wird nicht erreicht, so bald die Partikel langweilig ist. Sie wird auch langweilig, durch die vielen Töne, woraus sie besteht. 2) Der Nebenbegriff wird oft durch ein verwandtes Wort erregt. Himmeln daher würd ich nicht Himmling brauchen, wenn es auch sonst gut wäre. 3) Mit [einem'] >> 'Einem«] Worte zu sagen, was viele durch eine redensart sagen. 4) Dem Worte, durch die Stelle, wo es steht, den [höchsten]* stärksten oder feinsten Grad [d]* seiner Bedeutung zu geben. 5) Von neuen Wörtern. H4 *

H3 Um dasjenige, was ich sagen werde, genauer zu bestimmen, muß ich gleich Anfangs anmerken, daß ich von dem Unterschiede der Gedanken u+ +Empfindungen die der prosaische Scribent [ausdrückt] C,J u derer, die der Poet [sagt] [ , ] nicht rede >.· EMPFINDUNGEN DIE DER PROSAISCHE SCRIBENT; U DERER, DIE DER POET vor andern ausdrücken soll f,J [NICHT] [REDE] .· EMPFINDUNGEN nicht rede DIE DER PROSAISCHE SCRIBENT; υ DERER, DIE DER POET VOR ANDERN AUSDRÜCKEN SOLLO. Wenn ich [hiervon] [reden] >.· dieß thun« wollte; so würde ich, vor alleAmA, festsezeni,] >> : < daß es Gedanken u Empfindungen, oder einen geZ. 27 — 38:1) Weglassung bis Wörtern.] Diese 5 Notizen, die in der Außenspalte von Bl. i7r des Ms. eingetragen sind, fixieren einzelne Gedanken, die Klopstock im folgenden Text an drei Stellen weiter entwickelt hat: im Text S. 55ft., Ζ. 18—44, 54 — 68, den Inhalt der 2., 4. und 5. Notiz; im Text S. 59/., Z. 62 — 75, den Inhalt der 1. und 3. Notiz. Z. 42: Unterschiede der] Unterschiede, der Η3, das Komma — entweder Schreibfehler oder Ansatz zu einem ursprünglich anders geplanten Satzbau — ist von Klopstock versehentlich nicht getilgt worden. Z. 49 : vor alleAmA] Mögliche Lesung auch : vor allen. Diese Lesart kommt auch in der Druckfassung dieses Aufsatzes an der entsprechenden Stelle vor. (Der nordische Aufseher, Bd 1, 1758, St. 26,18. j., S. 224.)

12. April

1756

53

wissen Grad [dieser Gedanken u Empfindungen] >.· ODER /"einen7 /"gewissen7 [Grad] derselben .· ODER Ausbildung DERSELBEN.· nur« in [der] Prosa » IN PROSA« gesagt werden müssen. + + [Diese Untersuchung überlasse ich denjenigen, die guten Scribenten, [dasjenige] [,J was >> SCRIBENTEN, WAS« sie schon wissen, u den meisten übrigen Lesern Räthsel sagen mögen.3+ + •.· Dieß weiter auszuführen, würde, aus zwo Ursachen, überfliessig seyn. Der gute Poet weis es schon; u Leser von Geschmak finden Wahrheiten von dieser Art, lieber in [den] Gedichten >> IN GEDICHTEN> 'lasse«, [davonl gesagt werden könnte. // H3 (H.i H.2 H.3) Wenn [wir] >.· man"« den Gedanken [haben] r>.· hat"« C(ich werde [künftig], um >> WERDE, UM« der Kürze willen, alles was die Poesie oder Prosa aus v drükt v , [einen] Gedanken » A U S V D R Ü K T V , G E D A N K E N « nennen)] so [wählen'] [wir] >.· 'wählt man""« das Wort, [das] >.· welches« /"den7 [Gedanken] >.· ihn« ausdrükt. Wenn [ihr] >.· wir H.2« das rechte Wort nicht /"wählt7 t>.· «; so [thut'] [ihr] >.· 'thun wir H.2«, was ein andrer that, der [d]4 [euch] >.· uns H.2« durch eine Mine etwas sagen wollte, u dem die Mine mislang. Es entsteht hier ein doppeltes Misvergnügen des Zuschauers oder des [Hör]* Lesers.+

Z. 52: ] einen gewissen H3, nicht an das Genus der Variante Ausbildung angeglichen. Z. 52: Ausbildung] Möglicherweise in einem Zuge mit der Variationskomponente Z. 47 nicht rede eingetragen (gleicher graphischer Befund). Z. 66: Schluß von Bl. ιγτ des Ms. Z. 67: H.i H.2 H.3] H.i: Grundschicht; H.z: erste Überarbeitungsschicht; H.3: zweite Überarbeitungsschicht. H.z erstreckt sich bis auf Bl. ipr (s. S. ¡9, Z. ji), H.3 ist auf Bl. 17v begrenzt (s. S. 55, Z. 16). Z. 68 — 71: [(ich bis nennen)]] Die runden Klammern versehentlich nicht mitgestrichen in H.i. Z. 69: was] Nachgetragen in H.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z. 7z: wir H.2] Die Zuordnung zu H.z ist unsicher. Z. 73: ] wählt H.i, dem veränderten Subjekt Z. 7z wir nicht angeglichen.

54

12. A p r i l 17 5 6

+Entweder er verstand euch [gar] nicht [;] >.· ENTWEDER [EUCH] NICHT g e n u n g ; H.i GENUNG

H.2 >

ER VERSTAND

.· ENTWEDER [ER] /"VERSTAND 7

[ENTWEDER]

[sie] []

uns

NICHT

[UNS NICHT] [GENUNG;]

H.2 > Sie verstanden uns entweder nicht genung; H.2« oder, [er sähe] >.· sie sahn H.2< [diel* daß [ihr euch] [bestrebtet'] >.· wir uns 'bestrebten H.K,

[euch] >.· uns H.2< zu erklären, u die Absicht nicht [erreichtet']

>.· 'erreichten H.2 [bessere,] schönre «*

SCHÖNRE

beßre u erhabnere Gedanken haben. [Ihr] [wollt'] sie

ausdrücken [,']*'. [Ihr] [müßt'] T>.· "Wir 'wollen SIE AUSDRÜCKEN '. Wir 'müssen H.2< Wörter wählen, die sie g a n z ausdrücken. Hier [findet'] [ihr] >.· 'finden wir H.2« gleich Anfangs [in der Sprache] eine t>> ANFANGS EINE«

[grosse] >.· nicht geringe« Anzahl Wörter, von denen [ihr]

>.· wir H.2< gar keinen Gebrauch machen [könnt'] >.· 'können H.2«. Sie haben in dem Munde des Volks alle ihre Kraft verloren, oder Tsiel haben niemals einigen Nachdruk

gehabt. Die Sprache hat also, für [euch]

>.· den Poeten«, weniger Wörter: der erste Unterschied der P u Prosa. I h r + + »

(¡[IHR] [findet'] H.i

.· Wir 'finden Γ [s]* ferner H.2] H.2« [viel']

>.· 'viele H.2< Wörter, die zwar in dieser oder jener Art der Poesie noch edel genung wären [.'] [Aber'] >.· ' ; 'aber« für die Art, in der [ihr] [arbeitet'] >.· wir 'arbeiten H.2«, sind sie es nicht. Ein neuer Unterschied, mindstens für [euch] >.· uns H.2«. W i e [werdet'] [ihr] >.· 'werden wir H.2« diesen Mangel ersezen? Denn [ihr] [habt'] >.· wir 'haben H.2« nun wirklich+ + eine Sprache, die nicht so reich, als [eure] Muttersprache ist >.· SPRACHE

H.2

£,J

.· EINE

[DIE NICHT SO REICH,]

ärmAeAre

SPRACHE

Γ ALS unsreJ

EINE

[ M U T T E R S P R A C H E IST]

H.3«. N o c h Eine Untersuchung; so [seyd]

[ihr] noch ärmer >.· so [sind wir] noch [ärmer] H.2 .· so wird sies

NOCH

mehr H.3«. Gewiße Wörter sind zwar edel genung; aber [ihr] [könnt'] >.· wir 'können H.2« sie wegen ihres Übelklangs Toder auch wegen

Z . 77/7S: ENTWEDER bis genung; H.i] Davor als Zwischenstufe möglicherweise vorübergehend gültig gewesen: Entweder er verstand euch gar nicht genung; H.i. Z. 79: []] verstand H.i, in H.2 dem Numerus des neuen Subjekts sie nicht angeglichen. Z. 5>0: verloren] Nachgetragen in H.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z. 2: Unterschied] [unterschied'] > 'Unterschied H.i. Z. 8: EINE ärmAeAre SPRACHE] Als Zwischenstufe vor diesem Änderungsergebnis war möglicherweise vorübergehend gültig: Eine ärmere Sprache, als unsre Muttersprache ist. Mögliche Lesung auch: ärmre H.3.

l i . April 1756

55

[der']* 'des Sylbenmaasses, das [ihr] gewählt [habt'] >.· wir GEWÄHLT 'haben H.2«, 1 nicht brauchen. + + ([Vielleicht kann sie der Prosaikus

brauchen.

Mindstens

[kann]

» darf« er doch mehrere [ Γ W 1 ]* von dieser Art brauchen. Wieder [Ein]* ein Unterschied.]// zH3(H.I

15

(H.3)

H.2)

Welche+ + >> «¡WELCHE« sind aber diese edlen für die Poesie [vorzüglich] brauchbaren Wörter ? Die keine niedrige oder lächerliche Nebenbegriffe haben.

20

Wer soll [aber] Richter >> SOLL RICHTER« von dieser Niedrigkeit u dem Lächerlichen der Nebenbegriffe seyn? Ich weis keinen andern, als den Geschmak. [Aber] [die'] >> GESCHMAK. 'Die« Franzosen finden sehr vieles lächerlich, was es nicht ist [,] [sollen'] >> IST. 'Sollen« wir ihnen folgen? Vielleicht nur [f]4 von [ferne] >> weitem«. Ferner sind für die Poesie ivorzüglich] brauchbare Wörter, die wirklich etwas sagen u es nicht nur zu sagen scheinen. Es versteht sich, daß zu diesen diejenigen ^gehören v >.· GEHÖREN"«, deren Bedeutung von ausgemachter Stärke ist. [Zu dieser lezten Art ^ g e h ö r e n > . · Von dieser lezten Art sind*"H.2> STÄRKE IN DER POET

SPR [ e s ] SEY > STÄRKE es IN DER POET SPR SEY«,

zween Begriffe in Einem Beyworte zu verbinden, das hab ich wohl nicht nötig, zu erweisen. Ausser,+ + >> .· wir^H.24 gesagt, u [wasl fwir^H.2l nicht gesagt /"habtJ >.· *"> CUNSRE.· DIE wir WIEDER zurücknehmen solitene.> H.z< H.i.111

verdienen.] Allein [da-

durch, daß ein W o r t neu ist,] wird [es] >.· ALLEIN durch die Neuheit WIRD ein W o r t H.z< weder edel noch unedel. Ausser, d a ß sein Schiksal sehr v o n der Stelle, w o es steht, u der [leichten] >> ungezwungnen«! A b leitung [oder Zusammensezungl mit der es gemacht worden ist, abhängt;// so befördert oder hindert auch [ex]* seine A u f n a h m e [diel Güte oder Unbrauchbarkeit des Stammworts, v o n welchem es ent-

macht. (Doppelkreuz), S. 57, Z. 70 — 81 Wenn bis heißt, (einfaches Kreuz), S. 57, Z. 84 — 88 W a s bis beobachten, (zweifaches Doppelkreuz). Nach dem Schema: (1) einfaches Kreuz, (z) Doppelkreuz, (3) zweifaches Doppelkreuz könnte Klopstock die neue Reihenfolge der angegebenen Absätze vorgesehen haben. Ihr entspricht mit einer Ausnahme die Reihenfolge der entsprechenden Absätze in der Druckfassung des Aufsatzes (Der nordische Aufseher, Bdi, 1758, St. z6, 18. 5., S. 227/228). Z. 41: ] gewissen starken H.i, nicht an das neue Satzprädikat Z. 42 haben angeglichen. Z . 4 7 : fühlens] »s« möglicherweise nachgetragen in H.i. Z. 49: ] habt H.i, nicht an das veränderte Subjekt wir in H.z angeglichen. Z. 49 — 52: ΓΕίη bis macht. H.i.II 1] Das Additum ist später eingetragen als dasjenige Z. 55-57. Z. 54 — 68: CJUNSRE bis wagen.] s. S. 5z, Fußnote zu Ζ. Z7 — 38. Z. 58: neu] [neue']* 'neu H.i. Z. 6z: Schluß von Bl. i8r des Ms.

IÎ. April

57

1756

standen ist. Sogar eine zu nahe Verwandschaft mit einem [schlechten] andern >> EINEM ÄNDERND Worte, [das]* das eine niedrige Bedeutung

65

hat, kann dem neuen Worte schaden. Himmling würde ich deßwegen, weil dem Leser »Himmeln« dabey einfallen könnte, nicht [brauchen] >.· wagen H.z.· wir H.z< aus dem [Homer] >.· AUS [DEM] [Virgil]".· AUS

70

einem Alten 1 * «, einen Ausdruk der ein Bild [enthält] >.· zeigt H.z/

Wort v [wählt'] >.· 'wählen H.2«, als [Homer] >.· Vir-

gil"'.· VIRGIL foder Horner] 1 »« in der seinigen gebraucht hatte; so kann derjenige, der [euch] >.· uns H.z< mit Recht tadlen will nur folgendes an-

75

führen. Ihm misfällt entweder das Bild im [Homer] selbst >.* DAS BILD [IM] [Virgil] SELBST" .· DAS BILD SELBST^C, oder er tadelt [euch] >.· uns H.2.· unsre H.z.· SCHIKT C,J [ALS BEYM] [Virgil].'" .· SCHIKT.S ist [ , ] [es] [m] «4· [IST] es [,] mit »

ALLEIN [es i s t ] DIE PFLICHT DES D I C H T E R S , ES MIT > ALLEIN DIE PFLICHT

DES DICHTERS ist, ES MIT.· welche< die Prosa [beschreibt] >.· ausdr> Die.· zuerst H.zo zeigen.+ H3(H.i H.z).ll + (Die Abschildrung der Leidenschaften ist dasjenige, was in einem guten Gedicht am öftesten vorkommen soll.) 3 + H3(H.i H3(H.I

H.2).l,U:ll,l H.Z).1I + [ D I E ] >.· Denn die« ABSCHILDRUNG DER LEIDENSCHAFTEN IST DAS-

JENIGE, WAS IN EINEM GUTEN GEDICHT AM OFTESTEN VORKOMMEN S O L L . +

H3(H.i

H.!).!

[·.] •.· Die Í Regeln 7 » Regel"* < der zu verändernden Wortfügung [sind] >> ist*".· ZUERST H.Z
.· dem H.z< Gedicht [vorzüglich] die >> GEDICHT DIE« Einbildungskraft herrscht, sollen ein gewisses Feuer haben, das sich der Leidenschaft nähert. Eine neue Ursache, [eure] >.· die H.z< Wörter anders, als nach der gewöhnlichen Ordnung zu stellen. Doch [ d ü r f t e [ihrs] >.· 'dürfen wirs H.z< hier nicht mit gleicher Kühnheit thun. Eine fast unmerkliche Verändrung der Wortfügung möchte auch denen Stellen bisweilen angemessen seyn,+ + [in welchen ihr bloß beschäftigt zu seyn scheint, den Verstand zu unterhalten]/".7 •.· wo [ihr] >.· wir H.z< zwar vornehmlich beschäftigt [seyd] >.· sind H.z> VERSTAND ZU« [beschäftigen] [,] >.· unterhalten; H.z< aber [euch] >.· uns H.z< [auchl zugleich [erinnert'] >.· 'erinnern H.z.· wir H.z< jenes, als Poeten, thun Z~müßt7 >.· «.< D i e ß + + [>> .· seyn H.x.· Der H.x [die] [die]«* welche die Glieder des Perioden fast unmerklich verbinden sollten [,] [sind] [langweilig] • . · [ F E R N E R ] >.· [Hier'"] H.x > Dort^H.*« sind die P A R T I K E L N langweilig, WELCHE DIE GLIEDER

DES

PERIODEN

FAST

UNMERKLICH

VERBINDEN

SOLLTEN

[,]

H.x·*. Sie sinds, wenn sie zu viel Sylben haben. Ein: »Demungeachtet« könnte die schönste Stelle verderben. Sie sinds ferner, wenn sie da [stehn,] >.· gesezt werden« wo sie, ohne daß die Deutlichkeit darunter litt, wegbleiben konnten.+ H3(H.i H.X H.y) + In einer andern Stelle stand die Interjection nicht [an ihrem]*, wo sie stehn sollte. Das ach, fängt den Perioden [h]* an, u es hätte viel glüklicher [das Comma] da gestanden, wo diejenigen Wörter sind, >> VIEL GLÜKLICHER [ D A ] GESTANDEN, [WO DIEJENIGEN "WÖRTER SIND,] .· VIEL GLÜK-

vor denen Wörtern GESTANDEN,« welche die Leidenschaft [vorzüglich] >.· am meisten H.y« ausdrücken. [Dort] >.· Ein andermal H.x< hat der Verfasser nicht gewust, von welcher Kürze, u von welcher Stärke das Participium gewesen seyn würde! [Darauf hat ers wieder gesezt, wo es nicht stehn sollte. H.y 1// (H.i H.x H.y) LICHER

H3(H.i H.2) Wenn [in dem poetischen Perioden! zu diesen Fehlern noch die [zwey] >.· zween« grössern [hinzukommen'] >> 'kommen«, daß die Wörter selbst [theilsl nicht gut [sind] >.· gewählt«, > [theils nach] der Natur der Handlung « * THEILS nicht NACH D E R N A T U R D E R H A N D L U N G geordnet sind; so haben wir v eine v >.· EINE"'« Statüe,+ + die weder [^eine^] Stellung noch CheineBildung hat [, die gefallen könnten.] >.· DIE WEDER STELLUNG NOCH B I L D U N G hat.*" H.z< [In der Stellung ist] Alles >.· A L L E S ist« kraftlos u ohne Charakter. Die eine Z . 66: Redensart] [Redenshart'] > 'Redensart H.i. Z . 68: [:] [die]] Möglicherweise einheitliche Tilgung, ebenso wie Z. 69 [sind] [langweilig] H.i. Z . 68: >[die] [die]«*] Alternative Deutung des Änderungsbefundes: zwei vereinzelte Soforttilgungen, wobei die zweite lediglich die versehentliche Wiederholung des schon mit der ersten Streichung getilgten die annulliert (Wiedergabe: [die]* [die]*j. Ζ . 73I74: [stehn,] .· gesezt werden] Möglicherweise Alternativvariation. Z. 85: Schluß von Bl. 19v des Ms. Z. 86: H.i H.2] H.i: Grundschicht; H.z: Überarbeitungsschicht, auf Bl. ior begrenzt (s. S. 61, Z. 4).

Ι3· April I 7 J ¿ H a n d ist zu groß, oder [d]* der eine Fuß zu breit. Die Gelenke sind geschwollen. Sie hat nichts fleischichtes, kein Leben! Gleichwohl sehn wir, daß [der'] [Einfall'] >.· 'die 'Einfälle H.z.· Künstlers< gut gewesen [war'] >.· 'waren H.i< ..+ (H.i H.z) H3 + A b e r [der] Ausdruk [hatte ihm gefehlt] >.· A B E R er ist unter dem AusDRUK erlegen«. > Denn selbst [gute] «* [ D E N N SELBST] die » D I E < besten Gedanken sind auf diese Art verdorben Íworden 7 •> SIND der Gefahr [ausgesezt,] » SIND in DER G E F A H R , « AUF DIESE A R T VERDORBEN ZU o w e r d e n x [Folgendes Exempel soll uns davon noch mehr überzeugen.] $ + + [Eine prosaische, u Teinel poetische Übersezung [einer'] [Ode des] >.· 'eines kleinen Stücks aus dem« Horaz soll uns noch mehr davon überzeugen. Prosaische Übersetzung Wenn der junge Mensch, [Fr]* [meine! Freunde, nun stark durch die [Kriegsübung'] >.· 'Übung des Kriegs« geworden ist; so erlerne er die betrübte Armut ertragen, zu Pferde die [übermütigen] >.· grausamen« Parther, mit einem [fur]* schrecklichen Spiesse angreiffen, u sein Leben unter freyem Himmel [u] [unter] >.· mit« Geschäften, die Furcht erwecken, zubringen. "Wenn ihn die Gemahlinn des kriegführenden Königs, u die herangewachsne Tochter von > /"demJ feindlichen «* FEINDLICHEN [Mauer]* Stadtmauer [sieht] >.' sehn"«, so [soll'] >.· 'sollen*"« sie seufzen, u sagen:] Poetische Übersetzung [Stark durch die feurige Kriegsübung lerne, Freunde, der Jüngling [le]* die harte Armut dulden! Ein schneller Reuter, furchtbar durch sein Spieß fall er den übermütigen Parther a n . + +/"Unter 7 kaltem Himmel in schreckenvollen Gefahren [bring er sein Leben] zu >.· [Sein Leben bring er] KALTEM H I M M E L IN SCHREKKENVOLLEN G E F A H R E N z u > Er [bringe sein Leben] KALTEM H I M M E L IN SCHRECKENVOLLEN G E F A H R E N [ZU] > Er lebe

Z . 7 : [ D E N N SELBST]] Vielleicht in einem Zuge mit [gute] getilgt. Z. 10: ] worden H3, nicht der geänderten Satzkonstruktion Ζ. 8I9 sind der Gefahr ausgesezt > sind in der Gefahr angeglichen. Z. 23: ] dem H3, das Genus des Artikels demjenigen des zugehörigen Substantivs nicht angeglichen. Z. 30: ] Unter H3, nach Umbau des Satzes Z. 29/30 orthographische Angleichung unterblieben.

6z

1 3 . — 19. April 175 6 KALTEM H I M M E L

IN

SCHRECKENVOLLEN

GEFAHREN«.

Ihn

[von]*

sehe

von der Feinde Mauer die Königinn des [kri]* [streitenden] >.· kriegenden« Tyrannen, u die blühende Fürstinn, Tul seufze: der königliche Bräutigam, ach, daß der ungeübte Krieger den rauhen Löwen nicht reize den der blutige Zorn mitten durch die [Würgenden*] >.· 'Würgende Schlacht« reißt!]// Prosaische Übersetzung EAch daß Γ doch! der Königl Bräutig der so unerfahren in der Kriegskunst ist, den rauhen Löwen nicht aufbringe, der mit grausamem Zorne mitten ins Gemezel eindringt. Wenn einer fürs Vaterland stirbt; so hat er Freude u Ruhm davon. Der Tod verfolgt auch denjenigen der aus dem Treffen [weicht]* flieht. Er verschont der Jugend, die [nicht]* nicht tapfer ist, u desjenigen nicht, der seinen Rüken dem Feinde zukehrt — 3 Poetische Übersetzung [Süß u ehrenvoll ists, fürs Vaterland sterben. Auch den Fliehenden verfolgt der Tod. [Es']* "Er schont des zu biegsamen Knies des weichen Jünglings nicht! nicht des furchtsamen RükensO Η3 In die Stadt Ab bey B. Mi 14) Wieder heraus. Unterwegs Gisek Predigt gelesen Gründo 15) In: Erw veränd. Eins aufs Osterfest angefangen. Karfr 16) Auf Felsen — vollendet. Sa 17) Es war noch — angefangen. Ostermo 19) Mit Cr nach Friedensburg. R Üb durchgelesen.

Eingetragen: Z. 51—53 In bis angefangen, vermutlich am 15.4. (Ζ. 51 In bis B. nachgetragen); Ζ. 54I55 Auf bis angefangen, vermutlich am 17. 4.; Z. 56—63 Mit bis geles. vermutlich am 2.3. 4.; Z. 64 — 66 Japhet! bis fortgearbeitet, vermutlich am 25. 4.; Ζ. 67I68 u bis geändert vermutlich am 26. 4.; S. 63, Z. 69 — S. 70, Z. 66 — Abraham bis werden, am 29. 4. Z. 38: Schluß von Bl. zor (Außenspalte) des Ms. Z. 40 — 50: lAch bis RükensO] Wie die ersten Abschnitte der prosaischen und poetischen Übersetzung S. 6if., Z. 16—38, sind auch die Fortsetzungen nebeneinander in der Innen- und Außenspalte des Ms. eingetragen. Dieser Befund eines Nebeneinanders der Übersetzungsteile wird in der genetischen Textwiedergabe durch ein Nacheinander dargestellt, da nicht mit Sicherheit festzustellen ist, ob die prosaische und die poetische Übersetzung — in welcher Abfolge auch immer — jeweils für sich ganz niedergeschrieben worden sind. Z. 48: fürs] für H3, »s« versehentlich ausgelassen.

ί ο , - 1 3 . April 1 7 5 6 Di Mi Do Fr Sa So

63

20) Bey Moltke. Den Kön nicht gesprochen, weil Er sich nicht wohlbefand. "Wieder zurück 21) Nach Kopp. Der B Erwürgt — gegeben. 22) Mit ABernstA wieder heraus. Voltair Vom lezten Kr geles. 23.) Volt Vom l Kr geles. 24) Japhet ! Sem ! — u vor Wonne — — 25) Isak kam — Leben geboten. an: Es war noch — fortgearbeitet, + + u zu Ende gebracht.

Mo

26) an dem: V o m A u s d < r u c k > geändert+

Di Mi Do

+ — Abraham — mich wieder. 27) In die Stadt. Ab bey Bernst. 28) Allerh Kleinigk ver. wieder heraus. 29) F o r t s e z u n g v o m A u s d r < u c k > : H3(H.I

H.X

H.y)

In vielen poetischen [Werkend Schriften, die unsre Nation noch nicht zu lesen aufhört, sind C.· diese« Fehler beynah gar nicht vermieden. Es sind nur [einige] wenige >> NUR WENIGE«, in welchen man [sie]*// nach den Grundsäzen, davon ich einige angeführt habe, gearbeitet hat. Allein diese wenige haben Cdie [Sp']* ]•? > [unsern'] [Ausd]«* ['unsre] Sprache >.· die S P R A C H E H.X< noch nicht völlig so gebildet, wie sie, nach ihrer Natur, gebildet werden könnte [u sollte]. >> [KÖNNTE] [ . ] > sollte.« Die Mittel, die uns zu diesem Zwecke Tnäherl führen könnten, scheinen mir folgende zu seyn. Unsre Sprache ist reich; allein sie hat nicht selten einen unnüzen Überfluß. Wir können nicht zu streng in der Enthaltung von solchen Wörtern u Redensarten seyn, die oft, wenn mans recht genau [untersuchen'] [wollte,] >> 'untersuchte,« nicht einmal in Prosa gut seyn würden Wenn wir diese Wörter wegnehmen, so Lists']* 'ist [unsre] >.· die H.x< Sprache dadurch [zwar! noch nicht arm geworden; allein es würde doch gut seyn, jenen unbrauchbaren Überfluß, durch wahren Reichthum, zu ersezen. Z. 61: ABernst'\] Schwer entzifferbar; s. Erläuterung zu 63, 61. Z. 73: H.i H.x H.y] H.i: Grundschicht; H.x, H.y: zwei in ihrer zeitlichen Reihenfolge nicht bestimmbare Überarbeitungsschichten, erstrecken sich bis auf Bl. 2iv (s. S. 65, Z. 43). Z. 77: Schluß von Bl. 2ov des Ms. Z. 90: Reichthum,] [Reichh'l* 'Reichthum, H.i.

Ich meine gar nicht, daß sich jeder, dem es [nur] einfällt >> ES EINFÄLLT .· besonders auch [hier] H.i .· BESONDERS AUCH in Absicht auf den Ausdruck H.y< die kältre der Verbeßrung folgen. Und nie darf diese [sich]* ihren Rechten etwas vergeben. Der Poet, der zu unsern Zeiten schreibt, findet eine Sprache, die männlich, [reich] [,J gedankenvoll >.· MÄNNLICH, GEDANKENVOLL H.y> ^'AnnehmlichkeitV [IST,] > A[sanf]* kleinen [Schönheiten] ist, H.i .· KLEINEN -Annehmlichkeiten· IST, H.y< die einen fruchtbaren Boden// zieren, wenn sie mit [Urtheile] >.· Überlegung« vertheilt worden sind, u die, wenn sie zu sehr verschwendet werden, + + uns, für eine schöne Gegend, [ein Blumenbeet] zeigen. >.· ein Blumenbeet [UNS] [ , J [FÜR EINE SCHÖNE G E G E N D , Z E I G E N . ] H.I > EIN B L U M E N BEET aus einer schönen Gegend machen«.> H.x< Allein diese Sprache ist gleichwohl noch vieler Ausbildungen fähig. Wir können sie auf zwo Arten noch weiter ausbilden. [[Eine art] ist: > Die Eine IST:1 Wir richten uns nach der Wendung, die sie einmal genommen hat Wir gehn auf dem Wege fort, den Luther, Opiz u Haller, (ich nenne diese grossen [gern noch ein-]* Männer, nicht ohne Ursach, noch einmal) zuerst betreten haben. Die [zweyte] >.· andre« Art ist: Wir ahmen der Griechischen«;^ der römischen [Sprache] >> D E R G R I E C H I S C H E N Sprachec,> D E R RÖMISCHEN« u einigen unsrer Nachbarinnen nach [.'] >.· H.x< Γ jenen, weil sie durch [die größten] Meister >> DURCH M E I S T E R « gebildet worden sind, deren Werke in allen Jahrhunderten die ersten Muster bleiben werden; u [diesen]* einigen von diesen in so fern f , J [als] sie >> IN SO F E R N SIE« > [sich] theils [nach] jenen ersten Mustern « * THEILS von JENEN E R S T E N M U S T E R N >gelernt [haben], theils ihre eignen Schönheiten«*

Z . 3: kältre] [kl]* kältre H.i. Z. 10: Scbluß von Bl. zir des Ms. Z. 1 3 : Blumenbeet] [Blumenbett']* 'Blumenbeet H.i. Z. 17: art] ar H.i, »t« versehentlich ausgelassen. Z. 28—30: gelernt [haben] bis besizen.] Tilgung und Wiedereintragung von Z. 2.9 haben sind wohl damit zu erklären, daß Klopstock zunächst beabsichtigte, auch nach Z. 29 Schönheiten das Satzprädikat mit haben zu konstruieren, sich dann aber an dieser Stelle für besizen umentschied, was zur Wiedereinsetzung von haben nach gelernt führte.

2.9. April 1 7 5 6

65

Schönheiten G E L E R N T haben, THEILS t>> THEILS c e i g n e x SCHÖNHEITEN besizen. H.x 1 Der glükliche Maler, der seine eigne Colorii hat, die ihn nachahmungswürdig macht, wird sich so wenig schämen, von andern grossen Meistern zu lernen, als er sich hüten wird, dasjenige, was er entlehnt, auf eine Art [zu]* anzubringen, die seiner eignen Colorii nicht angemessen wäre. Wir haben das Beyspiel der Römer vor uns, die den Griechen, auf diese Art, nachahmten. Und vielleicht hat unsre Sprache noch mehr Verwandschaft mit der Griechischen, als die Römische mit ihr hatte Wie glüklich die [I]* Engländer u Italiener in der Nachahmung jener beyden Sprachen oft gewesen sind, weis jeder, der sie gelesen hat. [Das*]* ( Daß Ronsard > es / " i s t E S nicht war, daran [sind] weder [die griechische u Römische] Sprache [noch die französische] Schuld >.· D A R A N ist WEDER Homers u Virgils noch Corneillens S P R A C H E SCHULD H.y [ G E L E R N T , THEILS] I H R E EIGNEN

[IHRE] /"EIGNENJ

(H.i H.x H.y) H3(H.i H.2) [Wie weit] [diese*] Nachahmung [gehn, u nicht gehn dürfe] C,J >.· Die Gränzen 'dieser NACHAHMUNG"* < kann man viel bestimmter bey dieser u jener Stelle zeigen, als man [es] t>.· sie~*.· R E G E L N .· WIRKLICH SO oft in einer Spr vorkommen H.2.· [etymologische] .· -grammatikalische·"*« Idiotismi [mehr] sind >.· IDIOTISMI SIND H.2> (JJEDE
.' in "dieser Sprache H.K, nicht denken wolle. Welches [sehr] lächerlich >.· WELCHES besonders deßwegen [sehr] LÄCHERLICH > WELCHES BESONDERS DESS-

WEGEN LÄCHERLICH« [wird] [ , ] ».· war,« [wenn] >.· weil« man vorher zugegeben hatte, daß der+ + Gedanke, im Griechischen, >.· GEDANKE, [[[zum [E. der']* 'Expl]] [IM GRIECHISCHEN,] > GEDANKE, in der andern Sprache H.2« schön sey. (H.i H.z) H3 Die Römer gingen so weit, [daß auch]* DASS sie AUCH [die'] >> 'den""« grammatikalischen [Idiotismos'] >> "Idiotismis*"« der Griechen nachahmten. Meine Meinung ist nicht, daß wir dieß auch thun sollen; ob ich gleich nicht zuviel zu wagen [glaubte'] >.' "glaube-»«, wenn ich die Nachahmung einiger+ + Wortfügungen [[u Figurenl] [von meiner Regel] ausnähme •> WORTFÜGUNGEN [AUSNÄHME'] >.· "ausnehme^«·« [:'] [ich'] >.· ". "Ich« meine nur, daß wir uns das Geschrey derjenigen Lxli, [die]* welche die platte Sprache des [Pöbels] >.' Volks« allein für gut [Deutsch] zu » [GUT ZU] > GUT [Deutsch] zu« halten scheinen, nicht abschrecken lassen sollen, den Griechen u Römern in [denjenigen] >.· [den] > ihren""« glüklichen Ausdrücken der Poesie+ Z. $8159: Adie bis hat,] Alternativvariante, die in H.z mit oder: verbal kenntlich gemacht ist. Z. 75.· Römer gingen] Römer [s]* gingen H3, Schreibfehler, vermutlich entstanden durch Prolepse von so. Z. 78: [glaubte'] .· "glaube] Tilgungsstrich in Η3 versehentlich durch »b« statt durch »t« gezogen. Ζ. 80I81 : WORTFÜGUNGEN AUSNÄHME] Vor dieser Änderungsstufe könnte vorübergehend als Zwischenstufe gegolten haben: (a) Wortfügungen u Figuren ausnähme oder (b) Wortfügungen von meiner Regel ausnähme. Z. 84: lassen] lassen. H3. Z. 8y: Ausdrücken] Davor in H3 üdZ ein gestrichenes Zeichen, das Ansatz zu »p« fpoetischen sein könnte.

29" A p r i l 17 S 6

67

+ nachzuahmen [,'] [die zwar auch,] weil// sie von ihnen oft gebraucht werden, Idiotismi [sind,]* genannt werden /"können, aber vielmehr, auf der Seite des poetischen Ausdruks [iiberhauptl angesehn werden müssenJ >.· NACHZUAHMEN '. Viele von diesen Ausd können z a u c h , WEIL SIE VON IHNEN OFT GEBRAUCHT WERDEN, IDIOTISMI GENANNT WERDEN, MÜSSEN ABER VIELMEHR, AUF DER SEITE DES POETISCHEN A U S -

DRUKS [ÜBERHAUPTI ANGESEHN WERDEN*""«, u dieß so sehr, d a ß dabey

[gar]* gar nicht mehr die Frage von der Grammatik [der griechischen] >.· irgend einer< Sprache ist; sondern von den Regeln+ + des guten [poetischen] Ausdrucks, der >.· DES GUTEN AUSDRUCKS der P o e s i e , [DER] > [DES*] GUTEN AUSDRUCKS [DER POESIE, w e l c h e r ] > ' d e ß -

jenigen GUTEN poetischen AUSDRUCKS, der« in jede gebildete Sprache aufgenommen werden [sollte] f.J

>> AUFGENOMMEN zu WERDEN ver-

diente. < > Wenn [wir] die hebräische Sprache, allein als eine morgenländische überhaupt ansehn /"wollten7, so /"würdeni «* WENN man DIE HEBRÄISCHE

SPRACHE,

ANSEHN »

ALLEIN

ALS

EINE

MORGENLÄNDISCHE

[ÜBERHAUPT]

MORGENLÄNDISCHE ANSEHN« , s o m a n

leicht darauf verfallen können, [ihre xli

die Nachahmung derselben,

wegen des zu grossen Unterschieds der abendländischen u Morgenländischen Sprachen, [schlechterdings! zu verwerfen. Allein man hört mit Recht auf, sie allein in diesem Gesichtspunkte anzusehn, wenn man betrachtet, daß die Verfasser des alten Testaments+ + rr(ich [will]* sehe [hier! ihre Werke [auf einen Augenblik] bloß »

WERKE BLOSS« als menschliche Werke an)ll+

Z . 87: weil] In Verbindung mit der Tilgung von [die zwar auch,] versehentlich gestrichen. Z. 87: Schluß von Bl. zzr des Ms. Z. 88: können] Versehentlich nicht gestrichen in H3, ist jedoch durch die Ersatzvariante Ζ. 90I91 Viele bis auch aus grammatischen Gründen ungültig geworden, ebenso wie die syntaktische Stellung von Z. 89 müssen. Z . 2/3 : deßjenigen bis der] Vor diesem Änderungsergebnis kann als Zwischenstufe vorübergehend gültig gewesen sein: deßjenigen guten Ausdrucks der Poesie, welcher. Z . 9 : , so ] wollten, so würden Hj, nicht an das neue Subjekt Z . 7 man angeglichen. Z. 14 — 17: Testaments bis das Übertriebne] Zuerst eingetragen: Testaments (ich das Übertriebne H3. Vermutlich sollte ursprünglich der Inhalt der in Klammern stehenden Parenthese bei der fortlaufenden Niederschrift der Periode Z. 12—22 Allein bis finden, gleich mitformuliert werden. Wahrscheinlich hat Klopstock, nachdem der Ansatz der Parenthese (ich, Z . 15, geschrieben war, die

68

29. April I 7 J 6 + das Übertriebne der morgenländischen Sprachen, ohne ihrem Feuer u ihren gliiklichen Kühnheiten etwas zu vergeben vermieden haben; [u] daß » HABEN; DASS< wir mit ihrer Art sich auszudrücken, schon vertraut geworden sind; u daß sie uns Begriffe ausdrücken lehren, die, für uns, so wichtig sind, u von welchen wir fast keine Spur in den heidnischen Scribenten finden.// Diese Umstände zusammengenommen machen den poetischen Ausdruck des alten Testam [besonders"*] [dem'] /"VerfasserJ [eines] [heiligen'] [Gedichts'] >.· "den < :Verfassern> 'heiliger 'Gedichtet zu einer reichen Quelle der Nachahmung, die [ihm'] >.· ' i h n e n [ b e s o n d e r s ] a l s d a n n • / D I E [ I H M ' ] >.· 'IHNEN-» DASS [ich], WENN« ich wünsche, [daß]* daß unsre [Sp]* Sprache [einige'] [glükliche'] [Züge'] >> ['einigen'] ['glüklichen'] ['Zügen'] > 'einige 'glükliche 'Züge« der Alten u Ausländer auf eine freye Art entlehnen möge, um sich vollends zu bilden, daß ich weit ^ent^fernt bin, mich dadurch für diejenige [sclavische Nachahmung] t>.· [Nachahmungssucht] > -sclavische Nachahmung·« zu erZ. 43I44: Sprache ist etwas] Sprache etwas H3, Satzprädikat versehentlich ausgelassen. Z. 49: [Ich bis hiervon.]] Möglicherweise nachgetragen in H3. Z. 50: Schluß von Bl. 23® des Ms. Z. 54: die Gedanken] die die Gedanken H3, nicht korrigierte Dittographie. Z. 54: 'zur Reife.] Davor möglicherweise als vorläufige Zwischenstufe gültig gewesen: 'zur wahren Reife. Ζ. 57I58: ['einigen'] bis ['Zügen']] Syntaktisch unvollständige Kasusänderung, die vermutlich gleich nach Eintragung wieder verworfen wurde. Mit einem diesem Kasus entsprechenden Satzprädikat wie z. B. »folgen« hätte die partielle Isophonie der Wörter Ζ. 59I60 entlehnen / ^entMiernt aufgehoben werden können. Z. 60: ^ent^fernt] Vermutlich wegen der partiellen Isophonie zu Z. 59 entlehnen als änderungsbedürftig markiert.



29· April —ι. Mai 1756 klären, welche die Hälfte unsrer Nation angestekt zu haben scheint, u die es Γbey unsi [vielleicht] noch dahin bringen [wird], >.· DIE ES ΓΒΕΥ UNSI NOCH DAHIN BRINGEN kann,< + + daß die Ausländer /T^jeneV /"^SuchtV /"nachzuahmen7, als den Hauptcharakter der Deutschen anführen werden. •> EDASS [sie] DIE AUSLÄNDER, ALS DEN HAUPTCHARAKTER

DER DEUTSCHEN

ANFÜHREN

WERDEN. 3

> daß die Ausländer glauben werden, uns am richtigsten von andern Nationen zu unterscheiden, wenn sie uns [sclavische] Nachahmer » LINS NACHAHMER< nennen.·« H3

II Fr

*3o)

May Sa

.· er« hatte dieser Entscheidung noch immer auszuweichen gewust. Ein+ + >> .· AHS]* H.3«. Der [Geschmack] >.· Richter H.3« [kann'] >.· 'konnte« die Entscheidung nicht mehr von sich ablehnen. [Mindstens muß er sie versprechen] C.J Man >.* ABLEHNEN. M A N H.Z< sagt daß die Hize mit der dießmal alles vorging, daher entstanden sey, > zu der Zeit, die [er] zur Betrachtung des Gemäldes bestimmt [hatte] «* daß der Geschmak zu DER Z E I T , + + D I E [ Z U R ] BETRACHTUNG DES GEMÄLDES [BESTIMMT'] [ w a r ] [ , ] • . · DIE

er der [BETRACHTUNG] >.· Untersuchung H . 3 « DES GEMÄLDES ZU 'bestimmen schien, H.z< [ein'] [Paar] >> 'einige« begierige Blicke in das Gedicht gethan hätte. [Beyde Partheien dringen so]* [Der Geschmak] >.· Er« sieht sich Tendlich] gezwungen Beyden Partheien zu erlauben, ihm ihre Ansprüche auf den Vorzug mit aller der Umständlichkeit vorzutragen, zu der sie die Wichtigkeit des Streits u der Entscheidung berechtigen kann. Sie verlassen ihren Schuzgott, nachdem er ihnen wiederhohlt hatte: Sie möchten ja, [auf]* bey einer Sache, auf die ihm u ihnen so viel ankäme, sich in// der Wahl derjenigen nicht übereilen, die sie bestimmen würden, [ihr]* ihm ihre Sache vorzutragen. Er könnte ihnen nicht verbergen, [daß er ein bewegliches Herz habe] /", u_7 daß >.· VERBERGEN, DASS H . 3 « [die'] >.· 'diejenige« Parthei, die den Beredtesten [Fürsprecher] haben würde, Ixii ihre Sache sehr leicht, bloß deßwegen, gewinnen könnte. Seine+ + >> > [Allein] « AbAeyden ParZ. $4: Blicke] Nachgetragen in H.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z. 5: bey] [bei']* 'bey H.i. Z. 6: Schluß von Bl. 24" des Ms. Z. 12: machen ]Nachgetragen inH.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus inH.i. Z. 1 3 ; [Alleini] Es ist möglich, daß Klopstock diese Addition in einem Zuge mit der Elimination Z. 14 [grosse], der Addition Z. 15 —17 [sich berathschlagen]* bis wollten und der Elimination Z. 21 [heut] vorgenommen hat. Z. 13: ] Die H.i, da der Anfangsbuchstabe sowohl als »d« als auch als »D« zu deuten ist, unterblieb hier wahrscheinlich eine Änderung des Buchstabens nach der Voranstellung von Allein. Z. 1 3 : AbAeyden] Mögliche Entzifferung auch: Beyden H.i.

72-

ι . Mai 175 6 theien gingen iede in ihre [grosse] Versammlungshalle >> IHRE VERSAMMLUNGSHALLE das ihm ein grosser CS] «* IDAS IHM [EIN GROSSER]*]!* [das]* dergleichen ihm selten gebracht worden. Ein guter Scribent verbrannte [heut] seine » VERBRANNTE SEINE< jugendlichen Werke. EMindstens du nicht! (fing die Malerey zur Bildh an, als die Künste in ihre Halle gekommen waren) Nein, gewiß du nicht, [Schwester]. Denn >.· NICHT C,J [Bildhauerkunst]. DENN H.i .· NICHT. DENN H.z< du bist ja blind. Und ein Redner muß doch sehn können was er für einen Eindruk macht. 3 •.· Als die Künste in [d]* ihre Halle [gekommen waren] t>.· gingen.· ADEN EINDRUCK seiner Rede MUSS« sehn können H.34 (H.2) Ηζ(Η.ι H.3) Die erste unter den [Künsten, die] >.· KÜNSTEN, Terwiederte die Bildh1 DIE H.3« öffentlichste Belohnerinn der Verdienste, kann sich leicht eines Anspruchs begeben, der sich in der That besser für eine jüngre schikt, u den sie Tohnedieß] nur aus Liebe fürs allgemeine Beste [geh]* gethan Γ [hatte] H.i .· haben würde H.3I. Die Baukunst war eben in eine mathematische Aufgabe+ + v e r t i e f t [ , ' ] [u] [sie*] überließ die Sache den andern. N a c h d e m >> VERTIEFT'. H.i

f'SieJ

[ÜBERLIESS]

.· VERTIEFT. NACHDEM

ÍDIE H.3«

SACHE J

[DEN

die M u s i k

ANDERN.]

NACHDEM

>[die] [Versammlun] «*

[verschiednes] >.· vieles« von ihrer Stimme, u ihrer M a c h t die Herzen zu

Z . 16: sie die Vertheidig] sie Vertheidig H.i, vermutlich ist der Artikel beim zügigen Niederschreiben des Additums Z. 15 — 17 versehentlich ausgelassen worden. Z. 17: wollten] wollten. H.i, überflüssiger Funkt, da bereits nach Z. 14 Versammlungshalle (s. Z. 17: Punkt vor Ihr] Satzpunkt gesetzt war. Z. 19: das bis GROSSER] Möglicherweise sind die separaten Streichungen graphische Einzelausführungen einer einzigen Soforttilgung. Z. 30: ^den bis muß^] Der Markierungsstrich könnte auch als Tilgungsstrich gedeutet werden, der Eintrag seiner Rede also eventuell Ersatzvariante sein. Z. 32: H.i H.3]H.3 (s.S. 70,Fußnote zu Z. 76) ist ab hier als erste Überarbeitungsschicht zu zählen.

χ . / ι . Mai 1 7 5

6

73

bewegen gesagt; aber ihre Absicht doch nicht erreicht hatte; wandte sich die// [Zeichnungsk > ] >.· "Zeichnung H.3< zur Kupferstecherkunst, die noch immer bescheiden stillschwieg, zu ihrer Pflegetochter, der Baukunst, u zu ihren beyden [ältesten] >.· rechten H.3 > andern H.34 Töchtern > [u] [xx] Ich glaube, sagte sie, daß ihr ^mir^ >.· Aeurer Mutter H.3« die Unterstiizung [eurer]•/ unsrer Sache wohl anvertraun werdet. Und die Verdienste unsrer Freundinn der Musik sollen gewiß auch dabey nicht verlieren. [Die Tanzkunst war noch nicht da. Ich weis nicht, warum] Hz(H.i H.3) Nach Friedensburg So

2.) Moltke sagte mir, daß mich der König neulich noch hätte sprechen wollen, ob Er sich gleich nicht wohl befunden hätte; daß ich aber schon fort gewesen wäre. — Der König nahm mich gleich anfangs mit Sich in ein andres Zimmer, wo ausser der Häll u der Kopp Ausg des Messias kein andres Buch auf dem Tische lag. Da der K seit einiger Zeit seine Franzbände in Pergament hat umbinden lassen, so behauptete Er, daß ich Ihm die Häll Ausg ehmals so [ein]* überreicht hätte. Ich behauptete, daß mein Exemplar in Franzband gebunden gewesen wäre. Da es dem Könige gefiel damit fortzufahren u zu sagen: daß ich Ihm das Expl so [gel* wie es da läge, gegeben hätte; so fuhr ich auch noch fort meine Meinung zu behaupten«:^ Der König blieb bey diesem Scherze bey Seiner Meinung, u ich gab in eben dem Tone die meinige auf. Der K sprach hierauf von meinem Gedichte auf eben die Art, wie Er wohl ehmals davon gesprochen hat. Er gab meinem Stillschweigen, mit dem ich auf meine Gegner heruntersähe, von neuem Seinen Beyfall. Er that mir einige Fragen: Wie ich studirte, u ausarbeitete? Ich beantwortete dieselben, u

Eingetragen:

Z . 52 — 78 Nach bis möchte.— sehr wahrscheinlich

am 3. 5.

Z. 44: Schluß von Bl. 2 f (Außenspalte) des Ms. Z. 48: Sache] Nachgetragen in H.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z . 49 ; sollen] Nachgetragen in H.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z . 50/51 : weis nicht,] weis, nicht H.i, Komma versehentlich an die falsche Stelle gesetzt. Z. 53: Moltke] [Molkte']* 'Moltke H. Z . 5 5 ; Sich] [sich'] > "Sich H. Z . 63 : meine Meinung] meine meine Meinung H, versehentlich nicht korrigierte Dittographie. Z. 64: Scherze] [Scheze']* 'Scherze H. Z. 67: Stillschweigen] [Stl]* Stillschweigen H. Z . 69 : beantwortete] beantwortete H.

74

2.. / 5 . M a i 17 j é sagte unter andern: daß ich mir bey meinem Studiren auch einige von denen Kenntnissen zu erwerben suchte, die [zwar!* so angenehm nicht wären, als die meisten nach denen ich mich sonst bestrebte, > u [die] daher mein Gedächtniß, das nicht// stark wäre, .· [EINE GEWISSE LIEBENSWÜRDIGE UNRUH war in 'seinem 'Gesichte.] H.2 .· Wie entschlossen u richterlich seine Mine auch zu seyn schien; so konnte er doch eine [gewisse-* 1 bescheidne Unruhe nicht ganz verbergen. H.z< D i e + + >.· dDiE H.2« schönen Wiss Hessen es zu, daß sich die Zeichnung hervordrang. [Der]* Die übrigen Künste nahmen eine triumphirende Mine an, als sie eine [gewisse] >.· Art von'" H.z< Niedergeschlagenheit an der Beredtsamkeit bemerkten Sie glaubten, daß sie an der [Güte d]* Güte der Sache ihrer Parthei zweifelte. Denn sie sezten voraus, daß sie die Vertheidigung derselben führen würde. Unser Richter, fing die [Zeichnungskunst'] >.· 'Zeichnung H.z< an, wird uns verzeihn, daß wir der Ungewißheit, in der er nach der Anklage Einiger manchmal seyn soll, erwähnen. Wir thuns nur [darum,]*, um ihm zu sagen, daß wir Ekel* gar keinen Theil an [dieser] >.· der H.z< Anklage nehmen, u daß wir, aus dieser Ursache, desto zuversichtlicher glauben, daß sein Ausspruch auf unsrer Seite, seyn werde. Die Gründe, die uns zu dieser Hofnung berechtigen, sind diese.+ Hz(H.i H.z) Do

10

15



6)

Hz(H.i H.z) +Wenn+ + >.· (¡WENN H.z< > [deine] Lieblinge [,] [Geschmack] [die] LIEBLINGE [des Geschmaks], die >.· deine LIEBLINGE, DIE H.Z< feinsten Kenner des Schönen, [ein mächtiges Reich durchreisen, u in die größten Städte desselben kommen] [ , ] >.· grosse Städte auf ihren Reisen besehn, H.z< so sind wir es [am Vorzüglichsten], die >.· ES, DIE H.Z< machen, daß sie sich lange darinn verweilen [,]*.+ (H.i H.z) Hz + Unsre Werke suchen sie am eifrigsten auf. Diese betrachten sie! Z u diesen kommen sie am öftesten zurück! Diese bewundern sie! Wie todt wäre die größte, die volkreichste, ja selbst die ge//sellschaftlichste Stadt ohne uns.+

Z . 8: Eine] Ein H.i, »e« versehentlich ausgelassen. Ζ. 14I15: triumphirende] [triumphirenden']* 'triumphirende H.i. Z . 1 5 : an] Nachgetragen in H.z zwecks Korrektur eines Schreiblapsus in H.i. Z. zo: Ungewißheit] [Ungewißhl* / Ungewißheit H . i , durch Tintenklecks veranlagter Neueintrag. Z. z6: 6)] arR der Innenspalte von Bl. zjr eingetragen. Z. 38: Schluß von Bl. zjT des Ms.



35

76

6. Mai 1756 Hz(H.i H.2 H.3) + >[Ist] es etwan [der'] Besizer [jenes'] prächtigen CPallasts'], [der'] [macht'], daß [sie] sich so lange darinn aufhalten? Wie selten [ist ders.]«* Sind ES ETWAN "die B E S I Z E R 'jener PRÄCHTIGEN Taläste, 'die 'machen, DASS SICH die reisenden Kenner so LANGE DARINN AUFHALTEN? W I E SELTEN sinds diese. Die Meisterhand der Baukunst [die]* welche die Paläste aufgeführt, die feurige Malerey, die majestätische Bildhauerkunst, die sanfte Kupferstecherkunst, welche sie mit jeder Schönheit ausgeschmiikt Chatte'] >.· 'hatten H.3«, diese sinds, die das Auge des Kenners so lange u so angenehm beschäftigen. Er hört in einem [Musiksaale] >.· IN EINEM von der Baukunst dazu eingerichteten Saale H.3« unsre mächtige [Nebenbuhlerinn] >.· Freundinn H.3« die Musik. Und nur dieser erlauben wirs, daß sie ihn aufhalte, u ihn nicht sogleich nach der Galerie, oder in die Gärten, die Venus u die Gratien [schmücken] >.· reizender machen H.2«, zurückkehren lasse. Welch ein trauriger Anblick muß es für ihn seyn, wenn er aus unsren Palästen in einen Buchladen kömmt. Was sieht er da? [Bücher] EM [eine'] >> DA? 'Eine« alte, bekandte, verdrießliche Sache, Bücher! Bedrucktes Papier mit Zeilen, die immer auf die vorige Art wiederkommen, u [das] >.· welches« er Γ,] ihm doch einige Zierde zu geben, in// [bemahltes] >.· gefärbtes H.2« Leder einbinden lassen, u es irgendwo hinstellen kann, daß eine Art von Symmetrie [herauskömmt'] >.· 'herauskomme H.3«. Jeder kann diese Papiere kaufen, jeder, wenn ihm nichts bessAersA einfällt, sie lesen. Es ist so was gemeines, so was wiederhohltes so was wohlfeiles, ein Buch! Man würde [es]* die Bücher gar nicht mehr haben, gar nicht mehr ansehn mögen, wenn sie nicht die gütige Hand der Kupferstecherkunst bisweilen ausschmückte. + Hz(H.i H.2 H.3) Notiz zur Textfortsetzung 1 H3 (Ihre Schönheit H3

Z. 40: H.i H.z H.3] H.i: Grundschicht; H.z: erste Überarbeitungsschicht; H.3: zweite Überarbeitungsschicht. H.z und H.3 erstrecken sich bis Bl. z8r (s. Z. 66). Z. 43: 'Paläste] 'Palaste H.i, bei Änderung in den Plural ist das Umlautzeichen nicht gesetzt worden. Z. 59 : Schluß von Bl. 27" des Ms. Z. 6z: bessAersA] Mögliche Lesung auch: bessres H.i. Z. 69 : (Ihre Schönheit] Notiz bezieht sich wahrscheinlich auf die Schönheit der »schönen Künste«, auf einen Gedanken also, der im Aufsatztext S. 77, Z. 89—95, ausformuliert worden ist.

6. Mai 1 7 5 6

77

Hz +Wie viel vorzüglicher sind unsre Werke. Es ist kein geringer Theil der Ehre einer Nation, uns zu unterstiizen, uns, mit jeder Aufmerksamkeit, zu unterscheiden. [Wir belohnen wir verewigen das Verdienst.]* Die Baukunst macht das Leben, durch die Schönheit der Werke, die sie errichtet, angenehmer. Ohne sie sind die größten Städte ohne Pracht. Die Bildhauerkunst, die Mahlerey, die Kupferstecherkunst belohnt u verewigt das Verdienst. Wer würde sich der grossen Männer, der Lieblinge des Vaterlandes so oft erinnern, wenn [ihre]* er ihre unvergänglichen Bildnisse nicht auf den öffentlichen Pläzen [sähe?]* u in den Gallerien sähe?+ Hz Notiz zur Textfortsetzung 1 H4 Ihre Meister werden reich) H4 Hz +Wie traurig würde das Leben derer ohne Musik seyn, die sie kennen! Und wie wenige// sind, die sie nicht, bis auf einen gewissen Grad, empfinden ? + 2 Hz(H.i H.z) + Wir würden uns durch eine falsche Bescheidenheit schaden, [wenn] >.· wofern^ H.z< wir es nicht frey heraussagten, daß wir uns nicht zu sehr zu schmeicheln glauben, [daß] >.· wenn" H.z< wir uns für viel schöner halten >.· ^HALTEN V H.z > HALTEN 1 *H.Z.· [WELCHE] DIESEN BEYNAHMEN AUCH /"ERVHALTENW [HABEN] H.Z > denen man DIESEN BEYNAHMEN AUCH gegeben hat^H.2 HALTEN^ H.z] Die der Isophonie wegen erfolgte varieturMarkierung ist durch die Variation Z. 93—95 [WELCHE] DIESEN BEYNAHMEN AUCH fERVHALTENW [HABEN] H.Z > denen man DIESEN BEYNAHMEN AUCH gegeben hatt H.z ungültig geworden.



6 . 1 7 . Mai 1 7 5 6 Sinne nicht auf die Einbildungskraft u aufs Herz. Die schönen Wissenschaften» arbeiten nur für die Einbildungskraft u das Herz. Ausser dem, daß [unsre] Nachahmung [der Natur] [bestimmter, u dadurch] reizender >.· DASS die NACHAHMUNG mit der wir der Natur folgen R E I Z E N D E R H.z< ist; so ist sie auch wahrer. Wir lassen uns in keine philosophische Untersuchung dieses [vorzug]* wichtigen [Unterschieds] >.· Vorzugs H.z< ein. Genung, daß er da ist.+ Ηζ(Η.ι H.2)

Fr

7) Hz(H.i H.z) + U n d überhaupt haben wir uns nicht viel in Untersuchungen einzulassen, da die Welt eben so von uns denkt, wie wir selbst Γνοη unsi denken.+ +1> Belohnt [es] nicht unsre Meister mit eben der u oft mit größrer Ehre, als [diejenigen] [von ihm erhalten,] [die durch] die schönen W [vortreflich sind ?] « * BELOHNT sie NICHT [ U N S R E M E I S T E R ] >.· B E L O H N T SIE uns NICHT< MIT [EBEN D E R ] >.· gleicher« υ OFT MIT G R Ö S S R E R E H R E , ALS DIE SCHÖNEN W < I S S E N S C H A F T E N > von ihr erhalten? Sie werden uns gewiß nicht vorwerfen, daß wir die Ehre weniger, als sie suchen; oder, daß wir nicht so fein darüber denken:// Allein, lebt man von der Ehre? Müssen sie nicht [ganze']* "ganz andre Beschäftigungen, als die, so sie am meisten lieben, übernehmen, um zu leben ? + zHz(H.i

H.z)

+Wir leben von unsern Werken; u oft machen sie uns so gar reich! . . . Hz(H.i

H.z)

Die Fürsprecherinn der schönen Künste hörte [mit diesen Worten auf] >> hier auf 'zureichen£.· Arbeiten« hervorzubringen, Γ nicht von eben der Hoheit u] von kleinrem Umfange, als das Genie u die [Einsicht'] >.· 'Einsichten^ [ist] >.· sindo, die [von]* zu den Werken der schönen Wissenschaften erfordert werden. Mindstens können wir diese übertriebne Partheiligkeit, mit der [sie ihren]* die schönen Künste ihren Vorzug vor uns [behaupte [haben] >.· 'behaupten H.Z.· ANDERN U R S A C H E « herleiten. Wir haben diese [eingeschränkte! Art zu denken so wenig, daß wir dasjenige, was unsre Gegnerinnen für ihre Sache noch hätten anführen [sollen,] >.· können,> C D E R H.2< Eindruk, den die Religion auf ieden rechtschaffnen Mann macht, wird durch die schönen Künste vergrössert.// Eine Kirche, auf welche die Baukunst ihren ganzen Fleiß gewendet hat, verdient ein Tempel genannt zu werden. Die Bildhauerkunst u die Mahlerey reizen die Andacht durch die Bilder, die sie aus den heiligen Geschichten nehmen, das Meisterstük der Baukunst [,]* damit noch mehr auszuschmücken. Die Arbeiten der Kupferstecherkunst werden zwar zu dieser Absicht nicht gebraucht; allein dieß benimmt ihren Verdiensten nichts, welche sie um die rührende Vorstellung der [grossen] Begebenheiten >.· DER BEGEBENHEITEN< der Religion hat— HZ(H.I H.2) Mi Sa So Sa Di

12) an Bord, um nach Travemünde zu reisen 15) in Travemünde 16) in Hamburg • Gesellschaften. 22) Zur Ader gelassen. Γ25) am vom A u s d c r u ck> geändert.] 25) +

Eingetragen: Z. 55 — 60 12) bis 2.5) einschließlich Nachtrag Z. 59 25) bis geändert. am 25. 5.; Z. 63 — 67 Und bis wollte, am 25. 5.; Z. 6816p Mittags bis 26) am 26. 5. Z. Z. Z. Z. Z.

33 : lassen] Nachgetragen in H.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. 40: [behaupt']] Endung »et« versehentlich ausgelassen in H.I. 42: daß] [das']* 'daß H.I. 46: Schluß von Bl. 29' des Ms. 53 : [grossen]] Getilgt vermutlich im Zuge der Eintragung des Textes zum

12. 5. bis 25. 5. (Z.

55-67).

8o

ζ $ . Iï6. Mai 1756 Fortsetzung des Aufsatzes »Von den Schönen

Wissenschaften«

Hz + Und zu welchen Empfindungen würde die Musik [eine singende]* veranlassen können, wenn sie, statt der halbweltlichen Stücke, die durch ein Chor aufgeführt werden, die wahrere Sprache der Andacht u des Herzens reden, u [TdAeAnnl] auf diese Art den Gesang der Gemeine unterstüzen wollte.

Hz

Mittags u Abends aus. Nachm spaziert. Mi

2.6) + Fortsetzung des Aufsatzes

»Von den Schönen

Wissenschaften«

Hz + Wenn wir dieser Unpartheilichkeit ungeachtet dennoch den Vorzug vor ^unsern Gegnerinnen^ >.· Λ VOR den schönen Künsten< zu verdienen glauben; so ist die Neigung, ihn zu erhalten, zwar auch Eine Ursach davon: aber es wird bey unsrer Sache doch vorzüglich auf die Gründe ankommen, die wir für uns anzuführen haben. // Notizen zur

Hz

Textfortsetzung

1 H5 die schönen Wiss sind näher mit der Gelehrsamkeit verbunden.

die Vergänglichkeit der MAA u B. Eingetragen : S. 80, Z . 72 — S. 84, Z. 84 Wenn bis Gart (Hz in erster Niederschrift und Hj) am z6. 5. Z . 66: dAeAnn] Mögliche Lesung auch: dann Hz. Z. 76: Schluß von Bl. zpv des Ms. Z. 79 — 84: die bis Verstand.] Drei Notizen, die in einem Zuge in der Innenspalte von Bl. 3or eingetragen sind. Da Klopstock diese Spalte in der Regel für die Niederschrift des fortlaufenden Textes verwendet hat, ist anzunehmen, daß die Notizen bereits geschrieben waren, als der Text in der Außenspalte von Bl. $or fortgesetzt wurde. Die erste Notiz Ζ. 79I80 die bis verbunden, enthält einen Gedanken, der wahrscheinlich für den Textabschnitt, S. 95, Z . 12 — 22, bestimmend gewesen ist; der Gedanke der zweiten Notiz Z. 8z die bis B. ist bereits in der Vornotierung hi, S. 44, Z. 87—94, enthalten, deren Text in veränderter Form, in die Niederschrift des Aufsatzes Hz, S. 96, Z. 24—33, auf~ genommen wurde; der Gedanke der dritten Notiz Z. 84 die bis Verstand, ist im Aufsatztext, S. 8zf., Z. 35 — 66, ausformuliert worden. Z. 8z: MAA] Mögliche Auflösung der Abkürzung auch: M. Wahrscheinlich ist hier aber die »Malerei« gemeint, da unter den »schönen Künsten« vor allem die bildenden Künste mit den »schönen Wissenschaften« verglichen werden.

ζ 6. M ai 1 7 ί 6

8l

ι H5 die K arbeiten weniger für den Verstand. ΗΖ(Η.Ι

H5

H.Z)

Unsre Gegnerinnen glauben schöner, als wir zu seyn. Wir verdankens dem schnellen Urtheile unsers Richters, daß wir Cd]* über > diesen Punkt [unsers]«* >DIESEN PUNKT, [der]«* >[DIESEN] [ P U N K T ] « * diesen vielseitigen Punkt unsers Streits kurz seyn können. Dasjenige was durch [den Anblik]* die Schönheit hervorgebracht wird, sind gewisse angenehme [Empfindungen] >.· Eindrücke H.z.· Erfahrung« unsers Richters, wenn wir behaupten, daß die Vorstellungen, [die ohne Hülfe der Sinne], auf die Einbildungskraft u aufs Herz wirken •>

CWIR

BEZIEHEN

UNS AUF DIE

[EMPFINDUNGEN]

UNSERS RICHTERS, WENN WIR BEHAUPTEN,]! [DASS]

>.·

ERFAHRUNG«

Z"DIE_7

[VORSTEL-

die7 [unmittelbar] [ , ] [AUF DIE EINBILDUNGSKRAFT U AUFS H E R Z WIRKEN] H.i .· Die Erfahrung überzeugt uns, daß diej Vorst u Empf die unmittelb auf die Einb u aufs Herz wirken H.z.U, einer zartAernA Feinheit, einer [grössern] >.· feurigern^H.2« Lebhaftigkeit, [u einer] >.· υ Tmindstens in Absicht auf das Herz] EINER H.2« [eben so] [grossen'] >.· [gr]* < grössern*"H.24 Stärke [fähigkeit']* 'fähig sind, als [jene] Vorstellungen >.· ALS die [VORSTELLUNGEN] H.i .· ALS DIE H.2«, t> [welche'] die Hülfe der Sinne [nötig] «* 'welchen DIE H Ü L F E DER SINNE nothwendig wird+ + > um auf die [Seele zu wirken.] «* UM [AUF DIE] [Einbildungskraft u [auf] das Herz zu wirken.] >.· UM jene Wirkung hervorzubringen H.2«.+ + ΓΓΕ Welcher Pinsel [hat Feuer genung] C,J der ganzen Lebhaftigkeit der LUNGEN] [ ,

Z. 85: H.i H.z] H.i: Grundscbicht; H.z: Überarbeitungsschicht, ist auf Bl. jor begrenzt (s. S. 8z, Z. 33). Z. 5 — 7: Die bis wirken] Vor diesem Änderungsergebnis hat Klopstock möglicherweise folgende Version begonnen, aber syntaktisch nicht ausgeführt und noch vor der Ausführung wieder verworfen: Wir beziehen uns auf die [Empfindungen] >.· Erfahrung« unsers Richters, wenn wir behaupten, Die (aus: die durch Nachzeichnung des »d« gebildet) Vorstellungen, die unmittelbar, auf die Einbildungskraft u aufs Herz wirken H.i. Z. 5 ; daß] Dahinter ein Kreuz eingetragen, dessen Zeichenbedeutung schwer zu bestimmen ist: Markierung einer Nachtrags- oder Änderungsstelle? Z. 7 ; wirken H.z] wirken einer H.z. Z. 7 : zartAernA] Entzifferungsbefund nur: zarten H.i, die Syntax erfordert jedoch die Lesung der Komparativform.

82

2 6. Mai 1756 Einbildungskraft genung [zu] thun >>

WELCHER PINSEL

kann DER

LEBHAFTIGKEIT DER EINBILDUNGSKRAFT GENUNG THUN« [,] »

GANZEN

?< u w i e

ists ihm möglich so bestimmt, so fein zu werden, als sie es verlangt? 3 H.i .· Welche Reihen [unendlich! mannichfaltiger [Abändrungen] >.· Züge> -Harmonie· vorzüglichste SCHÖNHEIT H.z< von allen zu kommen, zu deren [Vorstellung] >.· Ausdruk H.2« unsre oder eure Meister fähig sind; wer hat iemals bey einem Gemälde, oder bey einer Bildsäule geweint? ENoch etwas [für unsi, so zwar nicht völlig so wichtig, [als de]* aber wichtig genung ist, um angeführt zu werden:]// (H.i H.z) 2 Hz >Ist es euren Lieblingen möglich, dasjenige [womit sich der Verstand am liebsten beschäftigt,] zu mahlen, oder auf irgend eine Art zu bilden ?«* [IST ES EUREN LIEBLINGEN MÖGLICH, DASJENIGE was dem Verstände schön ist, zu MAHLEN, ODER AUF IRGEND EINE A R T ZU BILDEN ?]* 2 H2(H.i H.2 H.3) [ [Und] wie >> WIE der [Gesl [ D E R ' ] » 'derer H.2« [Gegenstände, die] >.· GEGENSTÄNDE [selbst], DIE H.2« ihr [vorstellen] T>.· ausdrüken H.z< könnt. Ist es [euren Lieblingen] >.· euch H.2« möglich, dasjenige, was dem Verstände schön ist,+ malen, [oder] auf irgend eine Art zu bilden? >.· zu MALEN, AUF [oder durch Töne zu sagen.] > zu MALEN, oder AUF IRGEND EINE A R T zu BILDEN ?« [Sagt der Welt]* Bildet einmal, + ZU

IRGEND EINE A R T ZU BILDEN ?

Z. 18: als] [as]* als H.i. Z. 19 — 23: Welche Reihen bis vermögt H.z.U] Später in H.2 eingetragen als die Variante Z. 5 — 7 Die Erfahrung bis wirken H.2.I. Z. 3 3 ; Schluß von Bl. 3o r (Außenspalte) des Ms. Z. 35 — 66: Ist bis verdiene ?] s. S. 80, Fußnote zu Z. 751 — 84. Z. 39: H.i H.z H.3] H.i: Grundschicht; H.z: erste Überarbeitungsschicht; H.3: zweite Überarbeitungsschicht. H.z erstreckt sich bis auf Bl. 31" (s. S. 87, Z. 63), H.3 bis auf Bl. 3ï (s. S. 86, Ζ. 37)· Ζ. 47·' einmal] [einmals']* 'einmal H.i.

2.6. Mai 1 7 5 6

83

[was]* was funser! Young gesagt hat. [Und ihr werdet doch nicht leugnen]* Denkt einmal, wie er. Und ihr werdet doch nicht leugnen, daß [das, so]* was Young gesagt hat, von jeder Nachwelt gedacht zu werden [verdient'] >> 'verdiene« ? 3 •.· Wenn wir über dieß [sagen] >.· behaupten H.}.· in euren Sprachen zu sagen H.3Aber [die']* "der reizende Ausdruck der Wahrheit Weil ihr weder durch Töne noch durch Abbildungen, wie [unserl Young denken [könnt,] [Uni* Könnt ihr [deßwegen], WEIL IHR WEDER DURCH T Ö N E NOCH DURCH ABBILDUNGEN, WIE Γ U N S E R ! Y O U N G z u DENKEN

vermögt, [Und] [selbst*] VON [DEN SACHEN], ZU /"DEREN7 V O R S T E L L U N G 'eure [Sprache'] AM BEREDTESTEN [IST] H.I VON dem [[um]* (um das, was wir vorher schon berührt haben, noch auf einer andern Seite zu zeigen)], zu dessen V O R S T E L L U N G EURE 'Sprachen [überhau]* [AM BEREDTESTEN] » beredter H.}< SIND H.34, wie wenig könnt ihr davon ausdrücken! Jede Geschichte, die ihr Z. 55: antworten] Antworten H.z. Z. S9 : Sphäre] [Sha]* Sphäre H.z. Z. 61 — 63: [Un]* bis vermögt,] Davor als Zwischenstufe möglich: Weil ihr bis Abbildungen, wie iunser! Young zu denken vermögt, H.z. Z. 71 — 73 : VON bis SIND] Vor diesem Änderungsergebnis können folgende Zwischenstufen in H.3 vorübergehend gültig gewesen sein: (a) Aber selbst von den Sachen (um das, was wir vorher schon berührt haben, noch auf einer andern Seite zu zeigen), zu deren Vorstellung eure Sprache am beredtesten ist oder (b) Aber selbst von den Sachen, zu deren Vorstellung eure Sprachen [am beredtesten] >> beredter« sind. Z . 74 — 82: Jede bis läse!] Links vor den Ms.-Zeilen dieses Passus sind mehrere senkrechte Striche eingetragen, die vermutlich varietur-Markierungen sind. Vgl. Druckfassung des Aufsatzes in der Zeitschrift »Der nordische Aufseher«, wo der Passus in textlich geänderter Version an einer neuen Stelle des Aufsatzes erscheint (a. a. O., Bd 1, 1758, St. 43, 7. 9., S. 379).

84

2.6. — 2.9. M a i 1 7 5 6 vorstellt ist u muß die Geschichte Eines Augenbliks seyn. "Welche CS']* 'Reihen von [ebenso]* schönen Augenblicken verbindet die Aeneis. Wie groß müßte die Anzahl von Meistern seyn [die]* welche die Aeneis mahlen wollten [u] wie » WOLLTEN«,> WIE« lange müßten sie leben, um es zu thun! Und würde derjenige, der die Aeneis nicht gelesen hätte, [eine] Aeneis >.· [die AENEIS] > sie« gesehn haben, wenn er diese unendliche Gallerie durchgegangen wäre ? Wie viel neues, wie viel von euren Meistern ungesagtes würde er finden, wenn er nun den Virgil läse! H2fH.1H.2H.3J Mit Alb nach ADA Gart

Do Fr Sa

*2.7) Auf AD «impfeis >"\ G«arten> geblieben τ . ». , „,, , ,, 2.8) Wieder herein. Abends Oldens bey uns.// 29) + Notizen zur

ì _ . > Spaziert, u vorgelesen J

Textfortsetzung

1 H6 glüklich; glükselig . . die Schriften der Propheten wider die schönen W«issenschaften>. H6

Eingetragen: Z . 85 — 87 Auf bis uns. vermutlich am 29. 5.; Z . 91/92 glüklich bis W«issenschaften>. am 29. 5 . ; S. §5, Z . 1 —S. 87, Z. 70 Diejenige bis auf (Hz(H.i) und H7) am 29. 5. Z . 84: ADA] Da der Anfangsbuchstabe nicht eindeutig als »d« oder »D« zu entziffern ist, stehen folgende Deutungen der Abkürzung zur Wahl: »d« als Abkürzung für den Artikel »dem«, »D« als Abkürzung eines Eigennamens. Da Artikel im Ms. des » Arbeitstagebuches« durchgängig ausgeschrieben sind, die Schreibung von Eigennamen hingegen wiederholt auf den Anfangsbuchstaben verkürzt ist, dürfte es sich an dieser Stelle ebenfalls um eine solche Namensabkürzung handeln, und zwar um die Bezeichnung für den Garteneigentümer Johann Hinrich Dimpfel (s. Erläuterung zu 84, 84). Z. 8j: "2.7)] s. S. 70, Fußnote Z. 72 »30). Z. 87: Schluß von Bl. 30" des Ms. Z. 91/92: glüklich bis W«issenschaften>.] Zwei Notizen, die Klopstock wahrscheinlich am 29. 5. in der Innenspalte von Bl. eintrug, bevor er an diesem Tage die Niederschrift des Aufsatztextes in der Außenspalte fortgesetzt hat (vgl. S. 80, Fußnote zu Z. 79 — 84). Die erste Notiz Z. 91 glüklich; glükselig . . deutet einen Gedanken an, der im Text S. 86, Z. 39 — 49, zum ersten Mal expliziert wurde und im Anschluß daran neben anderen als thematische Richtschnur fungierte; der Gedanke der zweiten Notiz Z . 9 2 die bis W«issenschaften>. ist im folgenden Aufsatztext S. 88, Z. 85 — 2, ausgearbeitet worden.

29 - Mai 1756 Fortsetzung des Aufsatzes »Von den Schönen

85

Wissenschaften«

Hz(H.lH.2H.3)

9S

+ 1 Diejenige unter euch, die nicht fürs Auge arbeitet, unterscheidet sich [zwar bisweilen] >.· ZWAR Γνοη euchl BISWEILEN H.z< durch einen stärkern Ausdruck der Leidenschaften, u immer, durch eine Reihe von Empfindungen, die sie, wie wir, schnell auf einander folgen läßt: allein sie ist, in Absicht auf die [Gegenstände]* Sachen, die sie ausdriikt, beynah eben so

5

eingeschränkt, als die übrigen. 3 •.· Diejenige unter euch, die nicht fürs Auge arbeitet unterscheidet sich [hier] vielleicht >> SICH VIELLEICHT was

Virgil [oder] Young dachten, > 'die« moralische Schönheit fehlt. Die grosse Nation, die [einst] >.· ehmals< so viel von der Welt besaß, ist auch durch den [edlen] Beynahmen >.· DEN BEYNAHMEN H.Z< merkZ. H.i H.z H.3] H.i: Grundschicht; H.2: erste Überarbeitungsschicht, die gleiche wie oben H.2 (s. S. 82, Fußnote zu Z. 39); H.3: zweite Überarbeitungsschicht, die gleiche wie oben H.3 (s. S. 82, Fußnote zu Z. 39). Z. 1 — 6: [[Diejenige bis übrigen.]] Links neben diesem ersetzten Passus sind drei senkrechte Striche eingetragen, die vermutlich als varietur-Markierungen ohne genauen Stellenbezug bis zur Eintragung der Ersatzvariante Z. 6—10 Diejenige bis Sphäre! gedient haben. Z. 15/16: [Wie bis singen?]] Vermutlich in H.3 getilgt. Z. 20: dAeAnn] Mögliche Lesung auch: dann H.i. Z. 2p: den] Nachgetragen in H.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus.

15

86

2,9· Mai 1756 würdig, den sie uns gab, als sie uns die »menschlichAernA« nannte. > [Unsre Ansprüche, die] wir [haben,] die Menschen menschlicher, oder, welches eben das ist, tugendhafter zu machen < i + + [ D a ß WIR DIE M E N S C H E N MENSCHLICHER, ODER, WELCHES EBEN DAS

zu MACHEN, gegründete Ansprüche haben, wird durch die Erfahrung bestätigt.]// >.· Die Wahrheit dieser Benennung wird durch die [Wirk]* Erfahrung ganzer Jahrhunderte bestätigt. H.34 IST, TUGENDHAFTER

(H.3)

2 Hz(H.i H.2) Eine Nation, die durch die besten Arten des Fleisses, durch die Handlung, [durch die mechanischen Künste,1 durch gute Geseze >.· E I N E NATION, DIE [DURCH DIE BESTEN A R T E N DES FLEISSES] [,J [durch den Ackerbau] DURCH DIE HANDLUNG, [DURCH DIE MECHANISCHEN KÜNSTE [,]~\ DURCH GUTE G E S E Z E H . 2 > E I N E N A T I O N , DIE [DURCH DEN ACKERBAU1

DURCH

DIE

HANDLUNG,

[DURCH

DIE

MECHANISCHEN

die DURCH GUTE G E S E Z E H.2«, u durch diejenigen Wissenschaften die man die höhern zu nennen sich angewöhnt hat, groß ist; verdient eine glükliche Nation genannt zu werden. Aber ist sie glükselig ? Sie ist es nicht eher, als bis sie auch tugendhaft ist. Und wodurch wird sie dieses ? + KÜNSTE!:

Hz(H.i H.2) -KEtwa] [durch'] >.· /~'Durch7 H.2 > Etwa H.z< den Reichthum? > Durch [die] Geseze [?]> IN so FERN sie SICH NÄMLICH« einlassen,

Z. 30: » menschlich AernA«] Mögliche Lesung auch: »menschlicheren« H.i; zu Klopstocks Bevorzugung von synkopierten Wortendungen s. Textkonstitution, Ziffer 2.2, S. 176f. Z. 3f: Schluß von Bl. 31' (Außenspalte) des Ms. Z. 39 — 49: Eine bis dieses?] s. S. 84, Fußnote zu Ζ. 91I92. Z. 41: DIE [DURCH bis FLEISSES]] die in H.2 versehentlich mitgestrichen. Ζ. 44145: HANDLUNG, [DURCH bis K Ü N S T E ! : die] Handlung [,] [durch bis Künste,! durch H . I .· H A N D L U N G : [DURCH bis K Ü N S T E , ! die DURCH H.z, bei der Interpunktionsänderung ist offenbar von Klopstock übersehen worden, daß nach dem Satzglied Z. 44 durch die Handlung noch ein weiteres, nämlich Ζ. 44I45 durch die mechanischen Künste bereits eingefügt war, wonach sinnvollerweise der Doppelpunkt steht als Zeichen für die Fortsetzung der Periode mit dem wiederholten Relativpronomen. Z. 51 : Etwa H.2] Etwa Durch H.2, Kleinschreibung der Präposition nach der Wiederholung von Etwa nicht wiederhergestellt.

1 9 . / 3 0 · Mai 1756

87

etwas, so das Herz angeht zu berühren? [Gewiß durch diese nicht!] Wodurch >.· BERÜHREN ? "WODURCH H.z< also? Durch die Religion [u diel >.· υ rdurchl DIE H.Z< [Sittenlehre.] >.· [philosophische Moral.] > •Sittenlehre.·« Aber auf welche Art durch diese? Derjenige müßte ein merkwürdiger Fremdling in der Kenntniß der Menschen seyn, der behaupten wollte, es sey überfliessig, die philosophische u die erhabnere Tugend der Religion den Menschen liebenswürdig vorzustellen. Es ist [dießl so wenig überfliessig, daß es notwendig ist. Hz(H.i H.2) Notizen zur Textfortsetzung 1 Ηγ Das Vergnügen, das die schönen W verursachen, hat auch seinen moralischen Nuzen. Derjenige der sich den Sch W vorzüglich bestimmt, [of]* opfert ihnen allezeit sein Glük auf einen gewissen Grad auf Ηγ Sa So

29) Die Lit angef — — Nachmittags mit Alb in Harvstehude. Abend Alb bey uns . . . 30) + Notiz zur Textfortsetzung 1 H8 wenn ihr von dem, worauf ihr euch gelegt habt, macht, daß ihr davon leben könnt, so erhält sie zwar von diesem Umstände einen gewissen Grad der Schäzbarkeit, aber es macht [so] [wenig]

Eingetragen: Z. 71—73 29) bis 30) vermutlich am 30. 5.; Z. 76—82 wenn bis belohnt, vermutlich am 30. 5.; S. 88, Z. 85—5. 90, Z. 68 Die bis anzunehmen. (H2 in erster Niederschrift) am 30. 5. Z. 62: Menschen] Nachgetragen in H.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z. 66—70: Das bis auf] Zwei Notizen, die Klopstock wahrscheinlich am 29. 5. im Anschluß an die Niederschrift des Aufsatztextes auf Bl.3i"(S.86f.,Z.3> 'Denkart« der Menschen herunter lassen, um dieselben zu unterrichten, u zu rühren;// die Religion enthält Muster der Poesie u der Beredtsamkeit, [sie]* die sich der tiefsinnigste Kenner der schönen Wissenschaften, nicht [schöner] t>.· reizender,« stärker, u erhabner [wünschen] >.· denken« kann. Und es ist keine geringe Ehre für uns,+ + > daß [es unsre] Sprache [ist], [die] in der Offenbahrung geredet wird«* die SPRACHE, SO IN DER OFFENBAHRUNG GEREDET WIRD, unsre Sprache ist. [Welchen'] >> 'Welche« Gipfel der [Ho]* wahrsten Hoheit u der vielseitigsten Nüzlichkeit haben unsre Lieblinge alsdenn erreicht, wenn sie diesen grossen Mustern auch nur von fern nachgefolgt sind.+ DASS

Hz(H.i H.z) +Die Religion hat das wichtigste, was zur Ausübung der Pflicht gehört, [ge]* [ge]* [bekannt]* theils wiederhohlt, theils offenbahrt. Sie hat der ^philosophischen Morale >.· AUntersuchung der Menschen« fast nichts als einige Ausbildungen ihrer erhabnen Lehren übrig gelassen. Auch dieß gehört uns zu, es den Menschen auf eine Art [vorzustellen] >.· zu zeigen«, welche sie reizen kann, es nicht [allein] >.· nur H.z< zu denken; sondern auch zu thun// Die Menschen also zur Ausübung ihrer Pflichten, das ist, zu demjenigen, warum sie leben, u in andern Welten leben sollen, anzufeuern, u ihren Verstand, [vorzüglich*] aber >> ['vorzüglicher] [ABER] > u noch Z. 80 : nicht] Versehentlich zwischen Z. 79 einzigen und Werth eingefügt. Z. 81 : geschehn] [geh]* geschehn H8. Z. 8s — ζ : Die bis sind.] s. S. 84, Fußnote zu Z. 91/512. Z. 89: Schluß von Bl. 31" des Ms. Z. 94: so] Ersetzung von Z. 93 [die] durch so inH.i möglicherweise gesondert und zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Z. 1 : vielseitigsten] [vielseigigsten']* 'vielseitigsten H.I. Z. 3:H.I H.Z] H.I: Grundschicht; H.z: Überarbeitungsschicht, erstreckt sich bis auf Bl. 32" (s. S. 89, Z. 33). Z. 10: Schluß von Bl. 3zr (Außenspalte) des Ms. Z. iz: sie leben] sie [leden]* leben H.i.

30. Mai 1 7 5

6

89

mehr« ihr Herz, zu der Erreichung dieses lezten u höchsten Zwecks [ihres Daseyns] zu >> ZWECKS ZU« erheben, dieser ist derjenige von unsern Vorzügen, worauf wir am meisten >stolz, u ohne welchen .· E s scheint AUF DER EINEN SEITE IHRER NATUR

GEMÄSS zu seyn H.2«, daß sie sich mehr bemühn, schön, als durch das Schöne zugleich nüzlich zu seyn; auf der andern Seite ist das, was sie auszudrücken fähig sind, von so engem Umfange, u so wenig zureichend, jene [mannich-]* Reihen mannichfaltiger Gedanken u Empfindungen hervorzubringen, die notwendig sind, [die Menschen zur Tugend fortzureissen,]* wenn die Menschen für die Tugend eingenommen werden sollen, daß die Einflüsse die sie auf die Erreichung dieser wichtigsten aller Absichten haben, nicht anders als nur schwach seyn [sü* können.//

25

30

(H.i H.z) Hz Wir wollen eine Nation annehmen, die auf die oben angeführte Art glüklich ist [,] [wird'] >> IST. 'Wirde sie, wenn wir ihr über das, so sie schon [hat] >.· besizt.· [wirklich] > -dadurch·< glükselig werden ? + + [Es ist wahr,] CdieJ Baukunst wird ihre Städte mit [schönen] >> prächtigem Häusern ausschmücken, da sie vorher nur bewohnbare Häuser besaß, welche durch die Hand der gemeinen Baukunst, [welche]* die sich wohl nicht unter die schönen Künste rechnen wird, entstanden waren. »

•.·

[

BAUKUNST

WIRD

IHRE

PRÄCHTIGEN« H Ä U S E R N AUSSCHMÜCKEN,

STÄDTE DA

MIT

40

[SCHÖNEN]

SIE VORHER NUR

BE-

WOHNBARE H Ä U S E R BESASS, WELCHE DURCH DIE H A N D D E R GEMEINEN BAUKUNST, DIE SICH WOHL NICHT UNTER DIE SCHÖNEN K Ü N S T E RECHNEN WIRD, ENTSTANDEN

35

WAREN.+

Z . 32: Schluß von Bl. 32" des Ms. Z. 43 — 47, 5 5 : E BAUKUNST bis ENTSTANDEN W A R E N . E s ist wahr, die*"] Wahrscheinlich ist die separate Tilgung von Z . 39 [Es ist wahr,] und die offenbar im gleichen Überarbeitungsgang erfolgte Änderung Z. ss [Aber die] Musik, >Es ist wahr, die Musik,noch vor der Ersetzung des Satzes Z. 43—47 E bis W A R E N . 3 vorgenommen worden.

45

9o

30. Mai — 3. Juni 1 7 5 6 .· ["Wir können die Baukunst dießmal nicht mit ihren Freundinnen nennen. Denn daß sie die Städte die vorher aus bewohnbaren Häusern bestanden, dem Werke der gemeinen Baukunst, die sich [gewiß] >.· wohl< nicht zu den schönen Künsten rechnen wird, daß sie diese Städte nun mit prächtigen Häusern ausschmiikt > [ ;'] [daß sie die] .· [Aber die] > Es ist wahr, die*"« Musik, wenn sie ausgebreitet genung ist, wird einige rauhe Seelen [vielleicht] etwas > > S E E L E N ETWAS < weniger rauh fzul seyn lehren! Die Bildhauerkunst u ihre Schwestern [wird'] >.· 'werden1»« den Geschmack am Vergnügen dadurch feiner machen, daß sie ihn auf schönre Gegenstände [richtet'] >.· 'richten £ .· den VIEL < :erhabneren> Endzweck«, durch [das] /"Gefalleni >.· DURCH die Kunst zu cgefallenx für die Tugend einzunehmen, verdrungen hat.+ zHz + Dieser feinere Geschmack am Vergnügen ist eine Art von Vorbereitung, die Eindrücke, die [das Herz]* ein gutes Herz machen, [geneigter]* leichter anzunehmen. Hz

Junius Di Mt Do

*i) 2) Raml schön W gelesen — Spaziert — auf der Alster. *3) Wiel Sympathien.

Eingetragen: Z. 71—73 Raml bis Sympathien, am 3. 6.; S. 91, Z. 76—S. 97, Z. 47 Aber bis schäzbar? (Hz(H.i)) am 3. 6. Z. 55: sie] Nachgetragen in Hz zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z. 6z: ] erhabnere Hz, an das Genus von Endzweck nicht angeglichen. Z. 63: ] Gefallen Hz, Schreibung nach Ersetzung von das Gefallen durch die Kunst zu gefallen nicht dem Infinitiv angeglichen. Z. 66 — 68: Dieser bis anzunehmen.] s. S. 8y, Fußnote zu Z. 66—70. Z. 68: anzunehmen.] Danach und vor Z. j6 Aber jeweils ein Doppelkreuz, das vermutlich anzeigen soll, daß nach der Unterbrechung der Textniederschrift durch die tagebuchartigen Notizen Z. 6p — 73 kein neuer Absatz beginnt. Z. 70: *i)] s. S. 70, Fußnote zu Z. 7z '''30). •Z. 73: "'3)] 5. S. 70, Fußnote zu Z. 7z *3θ).

3. J u n i 1 7 5 6 Fortsetzung des Aufsatzes »Von den Schönen Ηι(Η.ι

91

Wissenschaften«

H.2)

Aber er ist auch weiter nichts, als eine Vorbereitung. Man gebe ihn einer Nation in seinem [mannichfaltigsten] >.· weitesten H.z< Umfange; u sie wird doch [nicht tugendhaft dadurch] werden >.· DOCH dadurch nur sehr wenig zur Tugend gereizt WERDEN"«.// Aber man lasse sie unsre auserlesensten Werke besizen [!] >> ;« was fehlt ihr alsdenn+ + noch, [um] auch gliikselig zu werden? » z u WERDEN? > NOCH C,J

Gliikseligkeit ? H.i

> NOCH [ z u ' J

[ihrer]

.· NOCH Tan Reizungen zur Tugend [oder, welches

e b e n d a s i s t , ] l [ ' z u r GLÜKSELIGKEIT] CiJ T U G E N D ? H.2
A B E R

Z . 75; H.i H.2] H.i: Grundschicht; H.2: Überarbeitungsschicht, erstreckt sich bis auf Bl. 33v (s. S. 92, Z. 18). Z. 79: Schluß von Bl. 33·" (Außenspalte) des Ms. Z. 81: noch, [um] auch glükselig zu werden?] Möglich sind in H.i auch folgende Änderungsstufen: noch, um glükselig zu werden? > noch, um es zu werden? > noch, es zu werden? Z . 86: Ist es eine] Ist es [es] eine H.i, korrigierte Dittographie. Ζ. 86 — 89I90: [Ist bis h a b e n J ] Vermutlich in H.z gestrichen. Z. 89: moralische] [morale]* moralische H.i. Z. 93: Adesselben] Entzifferungsbefund nicht eindeutig, ließe auch die Lesung derselben (s. Z. 92 grosse Männer) zu. Die Lesart desselben (s. Z. 92 Beyspiel) ist jedoch zu bevorzugen, da für Klopstock hier grosse Männer nicht als Individuen, sondern als moralisch wirksame Repräsentanten gelten, s. folgender Absatz S. 92, Z. 9 f f .

92

3. J u n i

1756

[habens'] sie >> 'haben SIE es« in dem Grade, als wir?'"·« Durch wen kennt die Nachwelt den Sokrates am besten, [/"durch7 [uns oder] durch sielk DURCH SIE, oder durch uns ? Selbst den grossen Männern, deren Beyspiele von so [mann]* ausgebreiteten moralischen Wirkungen sind, wird etwas fehlen, wenn wir ihnen fehlen. Sie [werden] zwar [dadurch! nicht [aufhören',] >.· SIE hören ZWAR [DADURCH! NICHT 'auf« tugendhaft zu seyn; [allein ihnen w x ] í allein ihnen fehlt [doch] [etwas!] •.· ALLEIN IHNEN FEHLT doch eine R e i z u n g t>[zu] m e h r « *

MEHR [ z u r T u g e n d ] H.2

D O C H EINE R E I Z U N G MEHR [ e s ] z u s e y n H.2

> ALLEIN IHNEN FEHLT

> ALLEIN IHNEN FEHLT D O C H

EINE R E I Z U N G MEHR e s b e s t ä n d i g z u SEYN H.24

Aber man nehme uns

einmal einer ganzen Nation [ , ] [es sey jene glükliche oder eine halbglüklicheJ Die >.· NATION«:.> DIE H.2«+

(H.1H.2)

H2.I + >> QDIE« Sprache, ihr linker Arm, sey, ungelenkig, mager, nervenlos. Die+ H2.II + >> «TDIE« Erklärungen der Offenbarung, die vorzüglich auf

unsre

Kenntniß gestiizt werden sollten, weil die Heiligen Bücher [zugleich! Muster der Poesie u der Beredtsamkeit sind, arten in [Schulgrübeleyen'] >.· theologische 'Grübeleyen« aus! D i e + + >> CDIE« Beredtsamkeit des// Predigers sey gemein, schwach, wizelnd, ohne Gedanken«,> ohne Empfindungen, kurz derjenigen [Entzucken]* [entzückenden] t>> erhabnen« Religion ganz unwürdig, durch deren Hülfe sie unterrichten u rühren soll! D i e + + >> CDIE« Lieder, die ganze Versammlungen, mit Andacht entflammen, u sie an den Himmel fortreissen sollten, seyn wenn es möglich ist, noch platter, noch unwürdiger der entzückenden Religion! E s + + >> > STEHE KEIN MANN« auf, der in andern Gedichten, [als die sind welche in den Gemeinen gesungen

Z. 18: NATION«: .> DIE H.2] Nation, Die H.2, Komma nach der Elimination von Z . 17/18 [es bis halbglükliche.] nicht in Punkt geändert. Z. 26: theologische 'Grübeleyen] Möglich, wenngleich unwahrscheinlich, sind auch folgende Änderungsstufen: (a) [theologische! [Schulgrübeleyen*] > [theologische! 'Grübeleyen oder (b) [Schulgrübeleyen'] > [theologische! 'Grübeleyen JÍ2, das Adjektiv wäre in beiden Fällen nicht als Ersatzvariante für Schul eingetragen, sondern als Additum. Z. 27: Schluß von Bl. 33" des Ms. Z. 34: [rechtschaffner]] [recht-]/schaffner H2, wegen des Zeilensprungs nicht konsequent ausgeführte Tilgung.

3· Juni 1 7 5 6

93

werden können,] aus » GEDICHTEN, AUS< jener reichen Quelle der Offenbarung schöpfe, u die Seele, auf diese Art, > [ihres] ganzen [Werths'] u [ihrer'] Unsterblichkeit an ihren GANZEN 'Werth υ an 'ihre U N S T E R B LICHKEIT erinnertem Η2.1, Hz.II * Hz.I, H2.Hl, Hz.ll H2(H.1 H.2).I CDIE SPRACHE, IHR LINKER A R M , [ S E Y , UNGELENKIG] >.· SEY,

ihr nicht geschäzt werden,1

UNGELENKIG

H.2«,

[weil wir von

MAGER,

NERVENLOS

>.· NERVENLOS."* H . 2 < +

Hz(H.i H.2).III + weder zur [guten] Prosa >> ZUR PROSA.· Sie sey WEDER ZUR PROSA, NOCH ZU DER VORTREFLICHERN POESIE FÄHIG*" H.z> et JEDE« nüzliche u wichtige Sache, die in guter Prosa gliiklich gesagt werden kann, [sey] >.· bleibe« unbekannt, oder werde auf eine Art gesagt, daß man sie ["lieber! nicht wissen mag. D i e + + >> CJDIE« Geschichte, diese so notwendige Oberrichterinn, [unterrichte] [die'] [Welt u [die']l Nachwelt [von] /"keinenJ [grossen'] Begebenheiten, [den'] /"Wegen7 der Vorsehung >.·

OBERRICHTERINN,

er-

Z. 40: Η2.Ι, Hz.II 4 Hz.I, Hz.III, Hz.II] Die Eintragungsfolge der Textabschnitte Hz.I (Ζ. zo), Hz.II (Z. 23—39) ist sofort nach Niederschrift des Abschnitts Hz.II durch die Erweiterung des Absatzes H2.I um den Passus H2.III (Z. 46—81) geändert worden. Z. 41: H.i fi.2] H.i: Grundschicht; H.z: Überarbeitungsschicht. Die Schicht H.2, die sich bis auf Bl. 34® (s. S. 97, Z . 48) erstreckt, ist nach dem syntaktischen Anschluß des Passus Hz.III (Z. 46—81) an den Absatz H2.I (Z. 20) eingetragen. Z . 43: NERVENLOS] nervenlos. H.i, Interpunktion nicht dem syntaktischen Anschluß des Textteils Hz.III an den Absatz Hz.I angeglichen. Z . 46—81: weder bis verlieren.] Dieser Passus ist im Anschluß an den Text Z. 2 7 — 3 9 Predigers bis erinnert auf Bl. 34 R (Innenspalte) eingetragen und durch zwei Verweisungszeichen am Passusanfang und -ende dem auf Bl. 33" (Innenspalte) eingetragenen Absatzanfang Z. zo zugeordnet. Z . 5 0 / j i : 'Diese SCHWEIGE H.Z] 'Diese [schweige]* schweige H.z, nach Eintragung der Ersatzvariante Z. 50 'Diese ist das in H.i geschriebene und noch gültige schweige in H.z versehentlich wiederholt und sofort nach der Niederschrift getilgt worden.

94

3 · J u n i I7S OBERRICHTERINN,

DER

ERZÄHLE TU o f t

VORSEHUNG

die Vorschriften der Nachwelt H . z l Η . κ , oder verunstalte sie durch den Vortrag. >[Ich] selbst, (denn heut darf ich von mir selbst reden !)> CTMLCH [SELBST], (DENN > CMLCH, (DENN< HEUT DARF ICH VON MIR SELBST REDEN



»

',.· sollend [Schulg]* > [Schulmethode,

iiberfliessige] Untersuchungen, die nichts weniger als die Kenntniß des Menschen u seine Verbessrung angehn [,] keit am guten Ausdruke u]

SCHULMETHODE, [Armselig-

[ÜBERFLIESSIGE

UNTERSUCHUNGEN]

stellen] [ , J >.· jene überfliessigen Untersuchungen verstellen,> U VERBESSRUNG desselben> QÍDIE'] [Gesellschaften], H.i

.· 'Diejenigen H.z 'Untersuchungen H.i. Z. 71: jene bis verstellen,] u jene bis verstellen, H.i, u Dittographie, veranlaßt wahrscheinlich dadurch, daß diese Ersatzvariante später eingetragen ist als das Additum Ζ. 69I70 [Armseligkeit bis Ausdruke u l H.i. Z. 7 7 : 'Diejenigen H.z] Davor als Zwischenstufe möglich: 'Diejenigen Gesellschaften H.2. Z . 7 9 : der falsche Wiz] der [fasche]* [fasche]* falsche [ W i z e ' B ' W i z H.i. Z. 81 : Schluß von Bl. 34* des Ms.

3. J u n i

1756

95

ZÜCKENDEN] >> ERHABNEN.' ENTFLAMMEN SOLLTEN H.Z.· ' d i e H.Z


'schöpfen H.z.·

'erinnern H.z<

Hz(H.i H.z) Wird+ + » .· sonderbaren« Gesichtspunkte an. Und gleichwohl können diese Bücher die Seele mit viel mehr u mit schönAernA Bildern [umgeben] >.· anfüllen«, Tu das Herz zu viel lebhaftem u feinern Empfindungen fortreissen,l als ihr jemals ^hervorzubringen fähig seyd. Aber, was euch vielleicht an [diesen Büchern] >.· [denselben] H.i .· den Büchern H.z< am meisten [misfallen'] [möchte] >> 'misfälltc, ist, daß sie viel länger >C,J [als eu] «4· [dauren] als eure Werke >.· VIEL LÄNGER ALS EURE W E R K E dauren H.2«.+

Z . 1: •·] -rechtschaffner· H.z, bei der Restitution dieses Adjektivs ist die Änderung der Singularform in die Pluralform versehentlich unterblieben. Z. iz—zz: [Unsre Gegner]* bis dauren] s. S. 80, Fußnote zu Z . 79 — 84. Z. 15: Und] Un H.i. Z. 16: schönAernA] Entzifferungsbefund läßt nur die Lesung schönen zu, syntaktisch ist aber wohl der Komparativ erforderlich. Ζ. ιγΙi8: [u bis fortreissen,!] Addition wahrscheinlich im unmittelbaren Anschlug an die Substitution Z. 17 [umgeben] .· anfüllen in H.i erfolgt. Z. 18: ^hervorzubringen] Die varietur-Markierung wohl wegen der Isophonie zu Z. 3 1 hervorgebracht in H.i eingetragen.

5)6

3· Juni 1756 3 Ηζ(Η.ι

Η.ζ)

+ E s ist mindstens eurer Aufmerksamkeit nicht ganz unwürdig, daß von der Griechischen Nation, die so sehr aufgehört [hat zu] >.· HAT Teine Nation! zu H.2« seyn, daß die izige C, J [die ihren Namen führt], [ihr in jeder Betrachtung ungleich ist,] >.· DASS DIE IZIGE ihren Namen nicht mehr führen sollte, H.2« nichts [,J [das interessiren könnte,] >/ [fast] NICHTS wichtiges H.z< als Bücher, übrig geblieben ist. Ohne diese [würden]* würden wir kaum wissen, daß sie da gewesen [wäre] >.· ist H.z> 'gestehn«, daß er wahr geredet habe, er sagt von seinen Werken : Ich habe ein Denkmal vollendet, das daurender, als Erz, u erhabner als die königliche Pracht der Pyramiden ist, das weder verzehrende Regen, noch wütende+ +Winde [zerstören werden], [nicht]* nicht die Reihen unzählbarer Jahre, [nicht] >.· noch« die Flucht der Zeit [!] •.· WINDE, NICHT DIE REIHEN UNZÄHLBARER JAHRE, [NICHT] >.· NOCH« DIE FLUCHT DER Z E I T ,

zerstören werden< Wenn nun auch unsre Lieblinge von Werken, die vorzüglich durch moralische u denn auch durch andre Schönheiten diese längere Unsterblichkeit verdienen.+

Z. 24 — 33: Es bis davon.] s. S. 44, Fußnote zu Z. 87—94, S· So, Fußnote zu Z. 79 — 84. — Neufassung des Textes von hi (S. 44, Z. 87—94); enthält in Hz(H.i) gegenüber hi folgende Änderungen der Formulierung: unsrer hi .· eurer Hz; von einer Nation, hi .· von der Griechischen Nation, Hz; die entweder ganz, oder doch so aufgehört hat hl .· die so sehr aufgehört hat Hz; das uns interressiren könnte, hi .· das interessiren könnte, Hz; als Bücher, die übriggeblieben sind ; u. daß wir nicht einmal etwas von ihrer Geschichte wissen würden, wenn diese Bücher nicht übriggeblieben wären. Ihre Künste selbst sind mit ihren Städten vergangen, hl .· als Bücher, übrig geblieben ist. Ohne diese würden wir kaum wissen, daß sie da gewesen wäre. Die Werke, die ihr unter dieser Nation hervorgebracht hattet, sind mit ihr vergangen, Hz; Ruinen von ihren Künsten, hi .· Ruinen davon. Hz. Z. z¡¡z6: HAT [eine Nationl] Additum zunächst irrtümlicherweise vor hat eingewiesen in H.z. Z. 27—29; DASS bis sollte, H.z [fasti NICHTS wichtiges H.z] Die beiden Substitutionen und die Addition könnten in einem einzigen Änderungsakt in H.z vollzogen worden sein.

ί . — i z . J u n i 1756

97

zHz(H.lH.z) + wenn sie, wie es wahr ist, von diesen Werken, wie ihr von den eurigen nicht leben können : sind sie deßwegen weniger schäzbar ? // Hi(H.i H.z) Fr

Abends auf ADA Garten. 4) Auf /lD'\ G geblieben, spaziert.

Sa

vom Publ geändert. *5) Wieder herein. Bey Alb. OldAA bey uns.

45

Ab an dem

50

Fortsetzung des Aufsatzes »Von den Schönen Wissenschaften« ζ Hz >Wird [es], wenn wir unsern Young selbst eurem Raphael deßwegen mit recht vorziehen, weil der erste der menschlichen Gesellsch niizlicher gewesen ist, als der lezte, wird«* W I R D , WENN W I R UNSERN

55

YOUNG

SELBST EUREM

WEIL D E R

ERSTE D E R

RAPHAEL

DESSWEGEN

[MENSCHLICHEN]

MIT

RECHT

GESELLSCH

VORZIEHEN, »

DER

GE-

SELLSCH« N Ü Z L I C H E R GEWESEN IST, ALS D E R LEZTE, W I R D d e r V o r -

6a

treflichere diesen Vorzug deßwegen nicht so sehr verdienen, weil gewisse Nebenumstände da sind, die den [nicht so] >> weniger« vortreflichen durch seine [W]* Arbeiten, reich gemacht haben ? . . Hz Pfingstso 6) Mo 7) In Altona — auf dem Garten — — Di, Mi 8) 9) Auf der Peut des Nachts, wegen Gewitter, bleiben müssen. Do **io Fr 11) Beym Herzoge von Hilpurgshausen. von halb 11. bis halb 1. Sa IZ) Ein wenig krank. 01dAA bey uns gewes. Eingetragen: Z. 49 —52 Abends bis uns. am 5. 6.; Z. 55 — 63 Wird bis haben?.. am 5. 6.; Z. 64 — 68 6) bis halb 1 vermutlich am 11. 6.; Ζ. 6.· gewinnen.· WÜRDE man [ [AUF D E R A N D E R N S E I T E I ] VON UNS denken, > WÜRDE MAN [VON UNS] DENKEN,*" H.I WÜRDE MAN von euch u uns DENKEN, H.Z< wenn man eutien\ u unsAernA Werth C,J [mit diesem Maasse] >.· WENN MAN mit diesem Maasse [EUARENA U] UNSAERNA W E R T H H.I .· WENN MAN MIT DIESEM M A A S S E UNSAERNA W E R T H H.z< messen wollte. Als die Philosophie ihre u ihrer Freundinnen Sache auf diese Art [vertheidiget'] >> Vertheidigt« hatte; so erwarteten beyde Theile den Ausspruch ihres Richters mit einer Unruhe, die Virgil unnachahmlich

Eingetragen: Ζ. 7z —80 Lessing bis Einladung. — am 22. 6.; Z. 83—5 So bis pulsans (Hz(H.i)) am 22. 6. Z. 70: Bernstorf] Bernstorf. H, Tunkt wohl versehentlich an dieser Stelle als Schlußzeichen der Notiz gesetzt. Z. 72: GesellschAA] Die Abkürzung ist graphologisch mehrdeutig. Drei Entzifferungsbefunde sind möglich: (1) Gesellsch. (2) Gesellscha (3) Gesellschn H. Aufgrund der Entzifferungsbefunde (1) und (z) wäre die Abkürzung entweder in der Singular- oder Pluralform aufzulösen, aufgrund des Entzifferungsbefundes (3) nur in der Pluralform. Da der Vermerk — wie auch der folgende Ζ. 72I73 — vermutlich für eine mehrtägige Berichtszeit eingetragen ist, kommt der Auflösung in der Pluralform die größere Wahrscheinlichkeit zu. Z. 7p; bey uns.] bey iuxlï uns. Η. Ζ. 8z: H.i H.z] H.i: Grundschicht; H.z: Überarbeitungsschicht, erstreckt sich bis zum Ende des Zeugen Hz auf Bl. (s. S. 101, Z. 6p). Z. 89: euArenA u unsAernA] Mögliche Lesung auch: euern u unsren H.i. Z. 9z: Philosophie] [Philosphie']* 'Philosophie H.i.

2.2. . I 2.}.

Juni

1756

u Euniibersezl']* 'uniibersezbar [auf diese Art] beschrieben » SEZBAR BESCHRIEBEN< hat, wenn er sagt:

99

UNÜBER-

[pulsantia] haurit trepidantia Corda pavor

laudumqu arrecía cupido pulsans

//

Hz(H.i H.z)

[23]* Mit Rog spaziert. Bey Alb gewes. Nachmittags auf der Elbe nach der Brauerey. Mi

2.3) +

Fortsetzung des Aufsatzes »Von den Schönen Wissenschaften« Hz(H.i H.z) +Der Geschmack ^zögertev noch, sein Urtheil zu sprechen. •.· Λ> DER GESCHMACK schien fdaß er7 das Urtheil, das er zu sprechen vorhatte, noch einmal [ D E R GESCHMACK] ESCHIEN DAS URTHEIL, [DAS] » so« E R zu SPRECHEN VORHATTE, NOCH EINMAL zu [bei* überdenken.]! Er schwieg noch. H.z > Es schien, als wenn der > Geschmak, [noch] über den Ausdruck in dem er sein Urtheil sprechen wollte, En]·? «F GESCHMAK, ÜBER DEN AUSDRUCK IN DEM ER SEIN URTHEIL SPRECHEN WOLLTE, noch nachsänne. E R SCHWIEG NOCH. H.2« Es kam Tdießl nicht daher, daß er ungewiß war, welcher Parthey er den Vorzug derjenigen Schönheit geben sollte, die, so reizend sie auch an sich selbst ist, doch nichts anders als die Aufwärterinn der viel erhabnem moralischen Schönheit seyn soll;+ + da diese [Urheberinn] >> ·Urheberinn· > DA auf der andern Seite DIESE U R HEBERINN DER WAHRSTEN GLÜKSELIGKEIT D E R M E N S C H E N « nichts geringers als eine Gratie Ixli zu ihrer Aufwärterinn haben kann. [Ich sage] [der*] Geschmack >.· C'DeiJ GESCHMACK H.z > Ich sage, G E SCHMACK H.z< war wegen der Entscheidung über jenen ersten Vorzug

Eingetragen: Z. 6—8 Mit bis 23) am 23. 6.; S. bis lassen (Hz(H.i)) am 23. 6.

Z. 11—S. 101, Z. 68 Der

Z. s : Schluß von Bl. 3$r des Ms. Ζ. 14I15: Er schwieg noch.] Möglicherweise erst im folgenden Änderungsakt im Anschluß an Z. 18 nachsänne in H.z eingetragen. Z . 2 7 / 2 8 : Ich sage, GESCHMACK H.z] Ich sage, Der Geschmack H.z, nach der Wiedereintragung von Ich sage, ist Der nicht in die Kleinschreibung zurückkorrigiert worden.

ΙΟΟ

2.3 . J u n i 1756 [gar] nicht >.· V O R Z U G NICHT"'< ungewiß. Die schönen Wissenschaften haben [ Tso gar]] behauptet » HABEN BEHAUPTET > HABEN -SO gar· BEHAUPTET""« daß er ihre Gegnerinnen mit einem gewissen zärtlichen Mitleid angesehn habe.+ + > [Allein] [daß'] er zögerte entstand«* ['Daß E R ^ Z Ö G E R T E V ENTSTAND bloß daher] f , J >.· Sein Γ noch daurendes] Stillschweigen entstand am meisten daher, H.2« daß er sich nicht zu [beurtheilen] >.· bestimmen H.2« getraute: [ob'] >.· O b H.z< derjenigen Parthey der Vorzug in der Republik gebühre, die durch [eine] grössre >> DURCH GRÖSSRE« moralische Schönheit niizlicher als die andre sey. Er hielt mit Recht dafür, [daß Idieß nicht in seinen [Bez]* Kreis gehöre] u H.i .· DASS ihm dieses nichts angehe, υ Η.zi daß er diese Entscheidung der Politik zu überlassen habe. D i e + + » > ER ['wohl] > ER dennoch« auch hierüber sein Urtheil [wagen] >.· sprechen H.z< sollte [,] >.· ?""« [wurde] •.· Er wurde bey der UNGEWISSHEIT IN DER E R W A R : O B E R DENNOCH AUCH HIERÜBER SEIN URTHEIL

[WAGEN]

>.·

SPRECHEN«

SOLLTE? H.Z
> flDie« Tanzkunst, die bisher, ich weis nicht warum, [nicht zugegen] >.· [abwesend] > -nicht zugegen·« gewesen war, erschien auf einmal mit ihrer gewöhnlichen heftigen Lebhaftigkeit in der Versammlung. Sie erfuhr [sehr] bald >> ERFUHR BALD«, was vorgegangen [wäre'] >> 'war«, u was man erwartete. Die schönen Wissenschaften konnten eine gewisse Freude über [ihre] Ankunft >.· die ANKUNFT der Tanzkunst« nicht verbergen. /"Die7 [schönen Künste] >.· Ihre Gegnerinnen« waren ein wenig misvergnügt darüber. Denn ob sie gleich nicht recht einsahn, was »ein moralischer Vorzug« eben zu bedeuten haben sollte;// so hatte sie doch die Zärtlichkeit, mit der sie der Geschmak angesehn hatte, so furchtsam gemacht, daß sie [nicht ohne] >.· NICHT [ganz] O H N E H . 2 « Ahndung waren, daß jener Vorzug [gleich]* doch vielleicht von einiger Bedeutung seyn könnte. Der Tanzkunst kam es lächerlich vor: daß man der verdrieß-

Z . 43: ER ['wohl] > ER dennoch] Möglicherweise ist dennoch Ersatz nicht für wohl, sondern von vornherein für gleichwohl. Z. 48: [nicht zugegen]] Der Tilgungsstrich der beiden Wörter in H.i könnte varietur-Markierung bedeuten, so daß Z. 451 abwesend nicht Ersatz-, sondern Alternativvariante wäre. Z. 52: Wissenschaften] Endung »en« nachgetragen in H.i zwecks Korrektur eines Schreiblapsus. Z. 56: Schluß von Bl. 35" des Ms.

2 3 - J

u n

'



2. J u l i 1 7 5 6

ΙΟΙ

lichsten unter allen Schönheiten wenn es anders eine wäre, nur hätte erwähnen können. Und überhaupt war sie so misvergnügt darüber, daß sie nicht wäre gerufen worden; bezog sich fsol lebhaft darauf, wie sie für sich u ihre Freundinnen geredet haben würde; drang so sehr auf eine [neue] >.· künftige« Versammlung, in welcher sie die gemeinschaftliche Sache führen wollte: >daß [sich] der Richter> P A R T H E I E N OHNE« sein Endurtheil von sich zu lassen. Hz(H.i H.2) *

**24) Brief an meine Altern — — Am: vom Ausd u von den Sch W geändert. 25) TMit Roger bey Carpser zu Mitt. Roger urtheilte, daß Mitleton eben 2.6) nicht die Mine eines grossen Mannes • auf ADA Garten hätte u daß Seip einem Perüken27) macher völlig ähnlich sähe. Er hatte recht. 1 [Ebers Naturalien Cabinet 28) — —— gesehn. 1 29) in Beckmanns Geschichte Jesu — Littleton über Paulus geles. ausgeritten. Ab Alberti bey uns. 30) Basedows Sch W geles. Abends Geselschaft bey uns. Brief nach Qu fortgeschikt

Do Fr Sa So Mo Di Mi

Julius Do Fr

1) an Hoh geschr. Nachmitt auf Baurs G — 2) gt — gAaA. Die Schön Wiss angefangen. Abends Albertis bey uns

Eingetragen: Z. 71/72 " 2 4 ) bis geändert, und Z. 73 — 79 25) bis 28) vermutlich am 28. 6. (Z. 73—79 Mit bis gesehn, zu einem späteren Zeitpunkt nachgetragen) ; Ζ. 80I81 29) bis uns. sowie Z. 82 30) und Z. 84 J u l i u s vermutlich am 29. 6. (Ζ. 82/83 Basedows bis fortgeschikt wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt nachgetragen); Z. 85 — 89 1) bis spazieren... vermutlich am 3.7. oder 4. 7. Z. Z. Z. Z. Z.

61: 71: 76: 8s: 86:

Schönheiten] [schön']* 'Schönheiten H.i. " 2 4 ) ] Hinter Datumseintrag eingeklammertes Doppelkreuz. ADA] s. S. 84, Fußnote zu Z. 84. Baurs] Baurs. H. gAaA] Mögliche Entzifferung auch: gn H.

I02

Sa So Mo

Di Mi Do Fr Sa So Mo Di

Mi

3 . — ι 4 . Juli

1756

3) Brief an Moltke nebst dem Adam fortgeschikt. Lessing bey mir Nachm spazieren . . . 4) In Ramlers Batteux — an den Sieben G geänd. In Albertis Predigt. Gesellsch bey uns. 5) Im Batteux. im Homer. — Mit Entzückungen kamen — so rief er, u eilte. + + CAuf der Elbe spazieren gefahren.] Γ6) An Moltk und Bernstorf geschr. an den lezten wegen Rahn Auf der Elbe spazieren gefahren.l 't!;'[6>] >> '7)« Zeig den Himmel — Unendlicher! — Nachmittags u Ab bey Alb/VertM. 8) Sch W geänd. auf ADA Garten 9) — — der Erde gabst du — zum Ewigen. 10) 11) In Wellingsbüttel // 12) Bey H Rücker auf dem G zu Mitt. — — 13) "Wir blicken durch ihn — Lieb ist Er! im Batteux — — Gelehrte Welt in ihrer Hoheit. — S Evremond Memoires — Abends spazieren gef. — — "'14) Im Batteux — Morg bey Alberti — Mit Oldens u AIbAA auf der Alster u Uhlenh. Abends bey Oldens —

Eingetragen: Ζ. 90—93 In bis eilte, vermutlich am 5. 7.; Z.94 Auf bis gefahren. und Z.2—4 Zeig bis Garten vermutlich am 8.7. (Z. 94 Auf bis gefahren. gestrichen, als Z.95I1 6) bis gefahren, nachgetragen wurde); Z. 5 —11 9) bis gef. vermutlich am 13. 7.; Z. 12 — 16 Im bis geseh vermutlich am l j . oder 16. 7.; Z . 18 — 31 16) bis Eimsbüttel, vermutlich am 23. oder 24. 7. (Z. 23 Brief nach Quedlinburg wahrscheinlich zum gleichen Zeitpunkt nachgetragen); Z. 32—39 Das bis Alberti, vermutlich am 28. oder 29. 7.; Z. 40—50 früh bis *i) und eventuell das Strophenschema Z. 53—58 vermutlich am 1. 8. (Z. 40—43 Olde bis Charfrt. wohl zum gleichen Zeitpunkt nachgetragen). Z. 2: **['] > '7)] Vor dem ursprünglichen und geänderten Datumseintrag eingeklammertes Doppelkreuz, das als Zeichen für Nachtragsvermerke wahrscheinlich durch die Hinzufügung der Notizen Ζ. 95I1 ungültig geworden ist. Z. 3: AlbAA] Mögliche Auflösung auch: Alb vgl. Z. 87 Albertis. Z. 4: ADA] s. S. 84, Fußnote zu Z. 84. Z. 7: Schluß von Bl. 36' des Ms. Z. 12: *14)] Vor dem Datumseintrag eingeklammertes einfaches Kreuz, vermutlich Zeichen für Nachtragsvermerk(e). Z. 12: AlbAA] Mögliche Auflösung auch: Alb s. Fußnote zu Z. 3.

1 5 . — 1 9 · J u l i 1756 Do

Fr Sa So Mo Di Mi Do

Fr Sa So Mo Di Mi Do

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15) in Rambachs geistl Poes. Briefe von X die besonders Carln betrafen. Youngs Centaur. Bey Schönemanns den Barneweid geseh — — Lisi* 16) Abends bey Rükers. [Morgens mit Faber Grünoes Cabinet; die Börsenbibliothek u das Rathaus besehn. 1 17) auf Rükers Garten. Wegen der grossen Hize nicht gearbeitet. i8) 19)' 1 '' Vor dem Rathe die Urtheile publiciren gehört — — Brief nach Quedlinburg 20) Bey Alberti. Schmidt von Lüneburg dort angetroffen. Mittags u Abends bey Huile. 21) Am Adam geänd. — Abends bey Fabers. 2.2) [Früh bey Alb] [Abends bey Fabers.] Schmidten Taus Lüneb den Adam u die Gesl vorgelesen. Abends war er bey uns zu Tische. **23) früh bey Alb. an meinen Liedern geändert — Abends nach Eimsbüttel. 24) Das auf Pfingsten angefangen bis — die sie nie gehört — Abends Schmidt aus Lün bey uns. 25) früh auf Bauers Garten. Daselbst: Wer nur in ihrem Schatten — jenem Leben schuf — — *26) o du der uns — bis zu Ende — Schmidt Olde bey uns draussen. 27) vorgelesen, durchgesehn. spaziert. 28) Das am Himmelfahrtstage ganz, wieder in die Stadt. Abends bey Alberti. 29) früh Alberti die Ges vorgelesen. [Olde kam dazu. Er hörte die drey: Fürb f St. am Charfr. an Himmelf. das lezte gefiel ihm, nach seinem Charakter besser, als das auf den Charfrt.l Nachm u Ab mit von Windtem auf der Alster

Z. 14: X ] Nicht entzifferbarer Großbuchstabe. Z. 20—22: 17) 18) 19)] Hinter den drei Datumsziffern umgreifende Klammer, die die Ziffern mit der außenspaltig eingetragenen Notiz Z. 23 verbindet. Z. 30: "23)] Vor dem Datumseintrag eingeklammertes Doppelkreuz, vermutlich Zeichen für Nachtragsvermerk(e). Z. 36: *26)] s. Fußnote zu Z. 12 *ΐ4). Ζ . 38: Himmelfahrtstage] [Himmelfahrstage']* 'Himmelfahrtstage H. Z. 40 : Alberti die] Alberti [*] die H.

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3°·

Juli —ι.

August

1756

30) An Rahn geschr. Fonten disgress sur les Anc gelesen. Der Olden die Ges vorgelesen.

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31) Eingenommen. Brief an Hemmerde. Meine Ges abgeschrieben. Abends auf ADA Garten.

August So

*i) + Paralegomenon

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Ζ. 48: ADA] s. S. 84, Fußnote zu Ζ. 84. Ζ. so: *i)] s. S. 10z, Fußnote zu Ζ. il ''14). Ζ. 58: Schluß von Bl. 36" des Ms.

Textteil II: Lesefassung der Werktexte

L e s e f a s s u n g zu S. 9 — 1 1

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Vornotierung zum Aufsatz »Vom Ausdruck«· Es ist der Englischen Sprache, daß sie viel fremde Wörter hat, auch deßwegen nachtheilig, daß die Nebenbegriffe dieser Wörter, oder diejenigen Begriffe, durch welche Wörter ihre Würdigkeit verlieren, mit in ihre Sprache kommen, mindstens für diejenigen Engländer und Fremden, die die ausländischen Sprachen verstehn, woraus die Wörter genommen sind.

s

Vornotierung zum Aufsatz »Vom Ausdruck« Dazu, daß ein Wort edel sey, gehört, 1) daß es von einer gewissen starken Bedeutung sey; 2) daß es von guten Scribenten in dieser Stärke erhalten worden sey 3) daß es keine niedrige oder lächerliche Nebenbegriffe habe.

IO

Entwürfe zu einer »Gelehrtenrepublik« — Demjenigen ist nur erlaubt, in seiner Wissenschaft allein ein Theoretikus zu seyn, der dadurch für die praktischen Gelehrten so viel thut, daß diese sich mindstens etliche Jahre mit der Ausführung desjenigen beschäftigen müssen, was jener erfunden hat. D a s V e r d i e n s t ist vorgestellt, /"wieA es der Tugend im Schosse sizt, und ein Horn des Überflusses, das viel voller von Früchten, als Bluhmen ist, ausschüttet. Indem das Verdienst dieß mit einer männlichen Stellung thut; so lächelt die Tugend ihm Beyfall zu. Am Fusse des Altars wälzt zur linken die Arbeitsamkeit mit der einen Hand ein schweres Felsenstück fort, mit der andern Hand wischt sie sich den Schweis ab. Ihr Gesicht hat Heiterkeit und eine angenehme Müdigkeit. Auf der rechten Seite schwebt das G e n i e am Boden, so daß es ihn kaum berührt, und sieht sich nach der Arbeitsamkeit mit einer vergnügten Mine um. Es ist ein Paar Schritte weiter vorgekommen. Ite Tafel.* 1 )' heißt: Religione. >' Ute Tafel. Die Bücher Nachdenken/ 3 '' /ΊΙΙ. Tafel. Die beyden TempelA NB. Die Strafen sind iedesmal besonders bey iedem Geseze angemerkt. Freygeisterey ist Hochverrath. kömmt besonders die Selbstprüfung vor

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L e s e f a s s u n g zu S.

11/12

IV. Ausbesserung. V. Absichten Vite Ehre.' 41 ' und alle ihre guten Folgen, nämlich der mannigfaltige Nuzen der Lesenden. (Besonders alle kleine Bemühungen um Ehre verboten. > Bey der Ehre: "Wieder das Vielschreiben. Hier kommen besonders Geseze wieder die gar zu hizige Anmassung der Ehre vor. (VII. Tugend, mit I. Religion verbunden) VII. Aufnahme, oder Eigenschaften derer, die zu Mitbürgern aufgenommen werden. Hier kömt die Einschränkung besonders vor, daß man in Einer "Wissenschaft, oder auch in einem Theile einer Wissenschaft vortreflich zu werden suchen müsse. VIII. Eintracht oder: die allgemeine Verbindung und Freundschaft der Zünfte unter einander. Hier wird besonders, alles was zur Diktatorschaft führen kann verworfen, auch von den Streitigkeiten IX Pflichten gegen die Ausländer das ist Ungelehrten. Hier kommt der Patriotismus für die Republik vor. NB. die zwo lezten Tafeln enthalten politische Geseze der ganzen Republik. X von dem Publico XI. vom großen Haufen XII Die Vermittlung nämlich zwischen den beyden ausländischen Mächten. Tafel von den Pflanzstädten Tafel von den Academien NB. was, wenn es nicht an Gelehrte gerichtet wäre, ein blosser Rath seyn würde, wird ihnen oft zum Gesez. Der so genannte g r o s s e V e r s u c h den man mit einem Neuaufgenommenen (denn man konnte sich bey Untersuchung seiner Eigenschaften dennoch geirrt haben) zulezt macht ist : daß man ihn in den Tempel der Unsterblichkeit führt. Wenn dieser Neuaufgenommene gerade auf die Göttinn zuläuft und sie umarmen will ; so ist das ein schlimmes Zeichen. Wenn er aber mit einer gewissen ehrfurchtvollen Bescheidenheit von ferne stehn bleibt, so kann man sich viel Hofnung machen. *

Die Policeyordnung für die Vorstädter wird nicht ganz angeführt. Es werden nur einige Stücke daraus mitgetheilto

Lesefassung

zu S.

13/14

Tafel II. Das Nachdenken. 1) Eh ihr anfangt über ein Werk, als eins, das ihr ausführen wollt, nachzudenken, müst ihr mindstens einen ganzen Tag in dem Tempel des Verdienstes zubringen, um dort mit eben so viel Bescheidenheit als Musse, eure Fähigkeit zu diesem Werke, von neuem zu untersuchen. 2) Der würde mit der Ausarbeitung zu früh anfangen, der nicht vorher seinen ganzen Plan von neuem übersehn, jeden Theil desselben, und bisweilen auch seine Theilchen unter einander verglichen, und alles überfliessige mit Strenge aus demselben fentferntA hätte. 3) Es muß eben so wohl eure glükliche Stunde seyn, wenn ihr über euer Werk nachsinnt, als sie es seyn muß, wenn ihr dasselbe ausarbeitete 4) Ihr müßt die Stunde des Genie so wenig durch zu heftige Anstrengung herbeyrufen wollen; als ihr es der Nachlässigkeit oder der oft zu frohen Hofnungen: Sie werde schon wiederkommen! erlauben müßt, sie ungebraucht vorübergehn zu lassen. 5) Wenn ihr eure Gedanken so wie sie im ersten Feuer entstehn, aufschreibt; so habt ihr das Misvergnügen nicht, euch von euerm Gedächtniß betrogen zu sehn. 6) Das Exempel grosser Männer entflammt. Denkt an sie, wenn ihr nachsinnt. 7) Der Tadel der Anarchie, den ihr vorherseht, schlägt euch nicht nieder. Stellt ihn euch oft vor, um von dieser Seite recht sehr tadelnswürdig zu werden. 8) Wer einen erhabnen Entwurf am geschwindesten macht, und in ihm am langsamsten ändert; der hat oft den glüklichsten gemacht. Das erste kann kein Gesez werden, das zweite ist eins der vornehmsten.

Die beständigen Einwohner von Hellenopolis sind diejenigen, die keine äusserliche Umstände hindern, sich den Beschäftigungen der Gelehrten allein zu widmen. Die meisten ihrer Mitbürger haben sich, theils, weil sie die Notwendigkeit dazu zwang, theils, aus edlen Absichten im Reiche zerstreut. Diese unterlassen aber nicht, zu den Zeiten der Musse ihre Heimath zu besuchen. Daher kömt es, daß Hellenopolis selten so

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L e s e f a s s u n g zu S . 1 4 — τ 6

leer an Einwohnern zu seyn scheint, als es wirklich ist, wenn man die beständigen Einwohner allein rechnet. Dieser Mangel an Einwohnern ist in unsern Zeiten sehr unmerklich. Denn der Zufluß der ausländischen Mitbürger ist izt sehr groß. Die "Wiederherstellung der beyden grossen Tempel, des Verdienstes und der Unsterblichkeit, und noch mehr die wiedergefundnen zwölf Tafeln Geseze haben dieß verursacht. Daß seit der Zuriikkunft der Wissenschaften in Europa diese Tempel baufällig werden; die Geseze über die Hälfte verloren gehn, und die übrigen Tafeln größtentheils unleserlich haben werden können: das ist zwar sehr sonderbar; aber unterdeß ist es doch wahr. Einige behaupten, daß die kurzsichtige Einschränkung der Wissenschaften in die grammatikalische Untersuchung der Griechen und Römer die Hauptursach dieses Verfalls gewesen sey. Ich werde mich in Entscheidung dieser Sache nicht einlassen. So viel muß ich als Geschichtschreiber sagen, daß seit Bacon die Ausbeßrung der Tempel und die Aufsuchung der Geseze mit Ernste angefangen worden sey. Einige grosse Männer verehrten zwar vor Bacon das Verdienst und die Unsterblichkeit als Hausgötter. Aber ihre öffentlichen Tempel waren kaum mehr kennbar. Einige Geseze der zwölf Tafeln waren hier und da in guten Büchern verstekt. Aber wenige lasen diese Bücher und noch wenigere verstanden sie. Unterdeß haben dieselben vieles zur Aufklärung der zwölf Tafeln, wo sie unleserlich geworden waren, beygetragen. Die beiden Tempel, die der Hauptstadt der Republik so viel Ansehn, und zwar mehr durch die Absicht, in welcher sie gebaut sind, als durch ihre Pracht, geben, liegen an dem einen Ende derselben auf einer steilen Anhöhe. Wenn man mit Mühe hinaufgestiegen ist, so kömmt man zuerst in den Tempel des Verdienstes In demselben führt ein langer Gang von Pfeilern zu der Bildsäule des Verdienstes, welches der Tugend, die auf dasselbe herunter lächelt, im Schoosse sizt, und ein Überflußhorn, das voller von Früchten als Blumen ist, ausschüttet. Die Mine des Verdienstes ist liebenswürdige Männlichkeit. Zur linken Seite steht die Arbeitsamkeit. Indem sie mit der einen Hand ein schweres Felsenstück fortwälzt; wischt sie sich mit der andern den Schweiß ab. Heitre und angenehme Müdigkeit zeigt sich in ihrem Gesichte. An der rechten Seite, und weiter vorwärts schwebt das Genie mehr am Boden, als daß es darauf steht, und sieht sich nach der Arbeitsamkeit mit freundschaftlicher Mine um. Auf beyden Seiten sind zwölf kühle Hallen, worinn sich diejenigen die den Tempel besuchen, der Betrachtung überlassen kön-

L e s e f as s u n g ζ u S . ι 6 — ι 8

III

nen. In jeder Halle steht eine der Tafeln, auf welche die Geseze der Republik eingegraben sind. Wenn man diesen Tempel verlassen hat; so kömmt man auf einem kurzen und ebAnenA Wege, zu dem zweiten Tempel, welcher der Unsterblichkeit gewidmet ist. Er ist noch kühler als der erste, und voll Dämmrung. Es herrscht eine allgemeine Stille darinn. Denn keinem, der in demselben ist, wird erlaubt, zu reden: Ein längerer Pfeilergang bringt zu der Bildsäule der Unsterblichkeit. Doch muß man erst mit Mühe ein schweres eisernes Thor aufgemacht haben, eh man sie sieht. So bald man dieses eröfnet hat, zeigt sich eine Bildsäule des Zweifels von solcher Höhe, daß er die Unsterblichkeit beynah verbirgt. Er hat zwey Gesichte. Das eine ist gegen denjenigen gerichtet der hineintritt; das andre gegen die Unsterblichkeit. Dasjenige Gesicht, mit dem der Zweifel auf den Ankommenden herabsieht, ist voll furchtsamer Tiefsinnigkeit. Das zweyte Gesicht aber sieht heiter auf die Bildsäule der Unsterblichkeit. Die Stellung und Mine der Unsterblichkeit zeigt etwas unnachahmbar Erhabnes. Geflügelte Jahrhunderte, welche die Kennzeichen des Alters an sich haben, und auf zerbrochne Sanduhren treten, kommen, Hand in Hand, aus der einen Seitenhalle und verlieren sich in die gegenseitige : In den übrigen Hallen sind die Namen derer eingegraben, die durch Thaten deren Absicht die Glükseligkeit der Menschen war; durch Schriften, die aus eben dieser reinen Quelle entsprangen oder durch Meisterstücke der schönen Künste, unter den Nachkommen leben. Nach Newtons Tode ist eine Verordnung von der Republik gemacht worden, daß die Namen aller derjenigen (denn diese wurden sonst auch eingegraben) die durch irgendeine Ausschweifung des Verstandes, oder des Herzens auf die Nachwelt gekommen sind, ausgelöscht werden sollen. Weil dieß aber eine sehr schwere Arbeit ist; so wird nur langsam damit fortgefahren. *

Tafel t·Die BücherA 1) Ein Buch, das mit Nuzen und Vergnügen gelesen werden ; das auf die Nachwelt kommen; und das auch verdienen soll auf eine Nachwelt zu kommen, die aus vollkommnern Menschen bestünde, als sie gewöhnlich sind: ein solches, und keins von geringem Eigenschaften müßt ihr euch vorsezen zu schreiben; wenn ihr es unternehmt, eins zu schreiben.

112

Lesefassung

z u S . ι 8 — 2.0

z) Z w e y Wege, die bisweilen durch einander hindurch gehn, führen euch zu diesem Ziele. Auf dem einen klärt ihr den Verstand a u f ; auf dem andern bessert ihr das Herz. Wenn ihr beyde zu gehn (welches doch etwas sehr seltnes ist), gleiche Fähigkeit habt: so geht beyde; aber den lezten am öftesten. Sonst wählt den, auf welchem ihr am glüklichsten fortzukommen denkt. 3) Schreibt kein Buch, das keine andre Absicht hat, als euren Leser zu vergnügen. Es ist beynahe unmöglich, daß ihr ihn durchgehende, auf eine unschuldige Art, vergnügt. 4) Folgt bey der Wahl und bey der Ausbildung eurer Materie eurem Genie. Viele Wege zum Schönen sind noch unbetreten. Wer dieses Entschlusses nicht fähig ist, der frage strenge Freunde, was an ihm ist? Denn es kann (wiewohl dieß sehr selten geschieht) sich zutragen, daß ihn furchtsame Bescheidenheit allein zurükhält. Die Welt durch einen Versuch zu fragen, ist gefährlich. 5) AWenn ihr das Glük habt einem Leibniz oder Virgil durch euer Genie zu gleichen; so seyd unbekümmert, daß man euch f ü r ihre Nachahmer halten werde, wenn ihr eurem Genie folgt. Die Materie, die ihr wählt, wird euch genung von ihnen unterscheiden. A 6) Wer das Herz nicht hat zu denken, daß ein gutes, oder wenn er kann, ein vortrefliches Buch zu schreiben, eine würdige Unternehmung eines Manns sey, der seinem Vaterlande dienen will ; der schreibe keins ! 6) Wer nachzuahmen fähig ist, wie man soll, der kann auch ein Original werden. Ihm wird daher verboten, keine Ungerechtigkeit gegen sich zu begehn, und dennoch nachzuahmen 7) Die Wahrheit oder die Tugend so ganz nakt in die Welt hinausschicken, zeigt wenig Kenntniß des Menschen an. Der Metaphysikus selbst soll ihnen mindstens etwas von einem leichten Gewände geben. 8) Aber sie in gar zuviel Lehrart vermummen ist noch schlimmer, als sie nakt lassen. Wer nichts anders, als dieß oder jenes mit ihnen thun kann; der behalte sie auf seiner Studierstube. 9) Ihr müßt nicht allein die Vergleichung eureAsA WerkAsA mit vortreflichen Werken, die schon da sind, fürchten. Ihr müßt auch an die vortreflichern die vielleicht kommen denken, um die Vorstellung von einem hohen Grade der Vollkommenheit lebhaft bey euch zu erhalten.

L e s ef a s s u n g z u S . z o — 2 i

II3

— Wer es aufgiebt diese Geseze alle nach der Strenge beobachten zu können; der ist bescheiden. A Wer sich aber überreden kann, daß es genung sey,A sie nur halb zu halten, der muß gar nicht schreiben.

Paralegomenon I Es gehört viel eignes Verdienst dazu, einem, der auch Verdienste aber für ihn überfliessigen Stolz hat, diesen Stolz ihm zu verzeihn.

Paralegomenon II Ein Epigramm ob es gleich keine Poesie ist, bekömmt durch das Sylbenmaaß noch mehr Kürze. Aus dieser Ursach ist ihm erlaubt, das Sylbenmaaß zu brauchen.

Sylla, und Cäsar Sylla befleckt sich, selbst mit Unbewafneter Blute! Wars der Grausame werth, was er zulezt that, zu thun ? Cäsarn rührten so gar AbewafneteA Leichen! . . . Diktator! Ich verehre dich zwar; aber ich liebe dich nicht

Cäsars Tod. J a , es rührt mich, daß Cäsar auf Einmal vor Brutus stillsteht Und: Auch du mein Sohn! kaum noch zu sagen vermag! Aber der T o d der Freyheit, der schönsten Gabe des Himmels, Nach der Religion, Cäsar! rührt mich noch mehr!

A r r i a und Pätus. Pätus es schmerzt nicht ! ist groß ! Er nimmt den blutenden Dolch an Und (auch dieses ist groß !) stößt ihn, wie sie, in sein Herz. Grösser w a r : Wie Sokrates erst den Becher zu trinken, Da es die Vorsicht gebot! Aber das schimmerte nicht!

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L e s e f a s s u n g z u S. 2 2 — 24

Cato Neufassung des Epigramms »Arria und Pätus« Phädon, und das Schwert bey einander verblendete Viele Ihr bewundert den Mann, ihn und die Götter Lucans. Grösser war: Wie Sokrates erst den Becher zu trinken, Da es die Vorsicht gebot! Aber das schimmerte nicht!

Die bessre E r k l ä r u n g Nur Lysippus soll, Alexander, in Marmor dich hauen ! Nur Apelles dich mahlen ! Und Achilles beneidetest du, daß Homerus den Helden Mit Unsterblichkeit ehrte Deines Bettes Genoß war nur dein Schwert und der Dichter, Immer ihn wieder zu lesen. Gleichwohl, (so klagt man ihn an) gab er Philipsthaler in Menge Chörilus welcher ihn lobte! Nein ein solcher Böot war Aristoteles Lehrling, War der denkende Held nicht ! D a ß der Schreier ihn ja, ihn ja nicht wieder besänge Gab er die vielen Philippos.

D e r G e l e h r t e , und der A n d r e Der Gelehrte Erlauben Euer Gnaden mir ! Nur noch ein Wort von diesen Kleinigkeiten ! Zween Bücher: Eins entwikelte Den Werth, und feinen Unterschied der Wörter; Das andre sezt die Regeln fest, Nach welcher man die Wörter ordnen soll ; Wer glauben Euer Gnaden nahm Die Mühe sich, die Bücher uns zu schreiben ? Der Andre. Ein Schulmann auf der Unverstät Schrieb jenes ; dieß ein kleinrer Schulmann.

L e s e f a s s u n g zu S

Der Gelehrte Bitt um Verzeihung ! Jenes schrieb Ihr Cäsar selbst! und dieses Carl der Grosse! Die Bescheidenheit Bescheidenheit, das seltenste, Das ungekannteste Geschenk der Weisheit, Wird oftmals ; kann sies ? kann Auns schädliche werden Denn, selbst bey Männern von Verdienst, Sind Männer von Verdienst oft gliiklicher, Durch Unbescheidenheit, Die feiner nur, als sie gewöhnlich ist. Des Vielverzeihenden, der doch bescheiden bleibt, Wie großmutvoll, wie schön, wie stark ist seine Seele! Wie vieles Lobs, von dem, das nie Den Beyfall lärmt, mehr lächelt, als es sagt Und welcher Nachahmung ist es nicht werth ! Wie vieles — — wessen ist der Edlere nicht werth ! Der A u s l ä n d e r , und der D e u t s c h e Der Ausländer Ihr Vaterland wie viele Fürsten hats ? Deutscher Hat drey und fünfzig Fürsten. Ausländer Wie lang ists, daß durch ADollmetschung seiner BibelA, Zur Sprache Luther ihre Sprache machte ? Deutscher Zweyhundert fünf und zwanzig Jahre Ausländer AWenn man auf Einen Stamm in hundert JahrenA AFünf Fürsten zählt; so machts . Λ A Es macht. . seit Luthers Zeit. . .A A Von ungefähr . . .A fünfhundert drey und siebzig Und einen halben Fürsten

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L e s e f a s s u n g zu S . 2 7 — 2 9

Wie viele dieser Fürsten flochten Auch diesen Zweig in ihren Lorbeerkranz, Daß sie die schönen Wissenschaften /"Anfeuerten Α, und unterstiizten ? Deutscher Keiner !

Zinzendorf. Der ausgesuchteste, der stärkste Spott War er für Z. nicht viel zu sanfte Strafe ? Er wärs. Gebrandmarkt muß der Schänder werden ; Und nicht verlacht !

Der Beyfall Die Eule sagte zu dem Raben : Wie so untadelich, wie rein, wie schön singst du ! Der Raabe sagt's zur Gans, die Gans zur Katze, Die Katze zu dem Bär, der Bär zu Mävius Und Mävius zu Bavius, und Bavius zu Gothicus, Und Gothicus zu Wendicus, und Wendicus zu, dir Böotus ! Und stets wenns einer zu dem andern sagte, Sagt' ers auch zu sich selber.

Der Zeitungsschreiber, und der Gelehrte Gelehrter Man hat Sie mir gar sehr gerühmt, ASie triebens nicht zu A AhochA, und Hessen mit sich handeln ! Wie viel Dukaten, werther Herr, Bezahlt ein Buch für ADeroA Beyfall? Zeitungsschreiber Für Lob schlechtweg nur einen! Gelehrter Allein ich möchts ein wenig stark.

L e s e f a s s u n g zu S.

Zeitungsschreiber Macht zween Dukaten. Gelehrter Und die Unsterblichkeit ? Zeitungsschreiber Macht drey! Gelehrter Hier, werther Herr, sind drey vollwichtige Dukaten Î

Der vorige Zeitungsschreiber und ein andrer Gelehrter. Gelehrter Verzeihen sie. Ich hörts mit an, Was sie mit jenem Hern da sprachen. Was gilt ihr Tadel, Herr ? Zeitungsschreiber Wie meinen Sies ? Mit Tadel handl ich nicht. Gelehrter Ich mein es so : der Herr verbündet sich Wen man ihm nennt, für baares Geld, zu tadlen Zeitungsschreiber Geehrter Herr! mein Tadel überhaupt Ist wie mein Lob. Und gilt der stärkste drey Dukaten. Gelehrter Gut ! Aber den zu tadlen, Den sie gelobt wie viel bezahlt man ihnen ? Zeitungsschreiber In diesem Fall, bezahlt man doppelt! Gelehrter Wenn sie dem Herrn nun die Unsterblichkeit, Die sie Ihm gaben, wieder nähmen ; So zahlt' ich also sechs. Hier sind sie, Herr. Doch wenn er kaum unsterblich ist, Gleich drauf, muß es geschehn.

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L e s e f a s s u n g zu S. 3 1 / 3 1 , 3 4 — 3 6

Zeitungsschreiber Das geht, mein Herr nicht an. Ein Monat wenigstens Muß über seyn. DAeAnn soils geschehn! Gelehrter Solange, Herr, kann ich nicht warten. Im nächsten Blatte muß es seyn! "Was zahl ich noch, damit sie eilen ? Zeitungsschreiber Weil Sie mein werther Herr, noch was bezahlen wollen; So ists ein anders. Nur noch zween Dukaten. Gelehrter Da, Herr! Allein sie halten Wort! Zeitungsschreiber Verlassen Sie sich drauf. Den nächsten Zeitungstag!

Paralegomenon IV Der Nuzen der schönen Wissenschaften ist unter andern danach zu beurtheilen: Wie viele von den Kräften unsrer Seele sie beschäftigeno

Paralegomenon V Einige schrAeAnken den Begriff von der schönen Natur nur daher so sehr ein, weil sie aus derselben nur das, was sie als schön vorzustellen vermögen, schöne Natur nennen. Sonst hat es seine guten Gründe, daß man nur der schönen Natur nachahmen solle. Einer von diesen Gründen ist, weil die Natur so weit wir sie kennen, hier und da etwas von ihrer Schönheit, durch das moralische Übel verloren hat.

Notizen zum Plan einer Enzyklopädie Deutsche Encyclopädie — — — Eine beständige Kritik der Meisterstücke — Aus der Geschichte nur die grossen Begebenheiten, die im Reiche der Welt oder der Wissenschaften Revolution enthalten — — in den Geschichtbüchern vernachläßichte grosse Männer — brave Leute, die bisher unbekannt gewesen sind, von welchem Stande sie auch

L e s ef a s s u n g z u S . 3 613 7

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seyn — Einige Artikel erweitert, aus einigen Stellen weggelassen — Die blos iibersezt werden, so iibersezt, als wie man die Materie selbst würde ausgearbeitet haben — — Einige Artikel ganz weg — einige neue Artikel.

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Vom Narrn verlacht zu werden fürchtet nicht Auch wenn er noch viel feiner lachte. Nur Seines gleichen lachen mit. Der niederträchtige Verläumder selbst Wie sehr er auch vergiftet, bring euch nie Nur Einen Augenblick um eure Ruhe ! Nur Seines gleichen glauben ihm ! Und also hab ich nichts, gar nichts zu fürchten ? Wenn ihr ganz edel seyd; dAeAnn nichts! Allein seyd ihrs nur halb so fürchtet über alles, Die Indignation des Weisen !

Paralegomenon VI Wenn man sich die Seele in einem Zustande der Gleichgültigkeit vorstellt, so daß ihre Kräfte auf keinen besondern Gegenstand gerichtet wären; so entdecken wir, daß sie in diesem Zustande doch sich ihres Daseyns bewust sey. Das erste also was wir von der Seele uns vorstellen ist das Bewustseyn. So bald wir sie uns ausser diesem Zustande der Gleichgültigkeit vorstellen, (und sie ist allezeit ausser diesem Zustande (denn die erste Vorstellung war nur eine Abstraktion) so denken wir von ihr das sie l e b t . So bald wir diesen Begriff haben, müssen wir notwendig, auf d i e A r t i h r e s L e b e n s , k o m m e n o Und diese ist: daß sie 1) denkt, 2) einen Trieb zu handeln hat, und 3) empfindet. Sie ist ein Baum der eine Hauptwurzel, und zwo nebenwurzeln hat. Der Trieb zu handeln, ist die erste, das Denken und das empfinden die beyden lezten.

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L e s e f a s s u n g zu S. 38

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die Textkomponente »abc« ist eine eintragungschronologisch indifferente Variante (Ersatz- oder Alternativvariante). Sie ist weder dem Typus der Sofortvariation, noch demjenigen der Spätvariation eindeutig zuzuordnen. Sehr häufig sind diejenigen Varianten eintragungschronologisch nicht bestimmbar, die durch die Elimination oder Addition von Textkomponenten entstanden sind. Allerdings wird im Falle der chronologisch indifferenten Addition auf den Gebrauch des Zeichens > verzichtet, um die Darstellung zu vereinfachen (s. unten Erläuterung zu Γ 1J. Auch das Zeichen > wird wie der kursive Doppelpunkt als Zeichen für Spätvarianten (vgl. oben Erläuterung zu.· a b c j nicht in der genetischen Verstextwiedergabe verwendet. Die Anwendungsweise in der genetischen Prosatextwiedergabe ist genau derjenigen analog, die für den kursiven Doppelpunkt gewählt wurde. Es wird also nach folgendem Schema verfahren : >> A a b c < i chronologisch indifferente Alternativvariante bzw. >> [ a b c ] > d e f « Folge von zwei chronologisch indifferenten Ersatzvarianten. Wenn auf eine Spätvariante eine chronologisch unbestimmbare folgt und vice versa, ändert sich dementsprechend auch das Darstellungsschema : >.' [ a b c ] > d e f < oder » [ a b c ] .* d e f « . In der genetischen Verstextwiedergabe gelten alle diejenigen Varianten als eintragungschronologisch indifferent, die jeweils zur Grundschicht H.i bzw. h.i der Zeugen Η bzw. h oder Hi gehören und nicht durch Sofortvariation entstanden sind. (Bei einer Einzelwiedergabe der Varianten markiert das Zeichen > sowohl eintragungschronologisch indifferente Varianten eines Prosatextes als auch solche eines Verstextes. Zur Technik der Einzeldarstellung von Korrekturen und Varianten s. Fußnoten im Textteil I.) Beispiele im y Arbeitstagebuch«·: S. 5 9 , Z . 5 4 / 5 5 : u [ a u c h ] d i e > > υ D I E C die Wortfolge υ DIE ist eine durch Elimination von a u c h herbeigeführte chronologisch indifferente Variante zu u a u c h d i e (zur Bedeutung der Kapitälchen s. unten); S. 59, Z. 5 9 .· [ e u c h ] >.· [ u n s ] > [ e u c h ] .· n o c h c die Ersetzung der Spätvariante [ u n s ] durch e u c h ist chronologisch nicht bestimmbar, diejenige der Variante [ e u c h ] durch n o c h ist dagegen eine Spätersetzung; S. zz, Z. 80/81 : im Epigramm A r r i a u P ä t u s . kanndie

212

Editionsprinzipien

in H.i erfolgte Eintragung der Ersatzvariante nimmt zu [nahm] im ersten Vers in keinen chronologischen Bezug zur Niederschrift dieses Verses oder gar des folgenden gebracht werden. a Γ bl c die Textkomponente »b« ist zum Textstück »ac« (fakultativ) adITarblcn diert. In verdoppelter Form bedeutet das Zeichen: Zunächst ist die Textkomponente »ac« addiert, dann ist innerhalb dieses Additums die Textkomponente »b« eingefügt worden. Durch die Zeichenverdopplung können Anfang und Ende des Additums »ac« mit Anfang und Ende der additumsinternen Einfügung »b« nicht verwechselt werden. Wenn das Zeichen Γ1, das nur in der genetischen Prosatextwiedergabe wegen der hier gewählten linear-sukzessiven Anordnung der Änderungen verwendet wird, auch die Sigle einer Überarbeitungsschicht, also H.2 oder H.3 bzw. H.x oder H.y, mitumfaßt, so zeigt es eine textliche Spätaddition an; ist das nicht der Fall und sind die unmittelbaren Anschlußwörter der hinzugefügten Textkomponente nicht durch Kapitälchen ausgezeichnet, so handelt es sich um eine eintragungschronologisch indifferente Addition. Durch diese Regelung erübrigt sich der Aufwand von vier Zeichen : nämlich > für chronologische Indifferenz einer Variante, Í ] für die ersetzte ursprüngliche Wortfolge (ersetzte Variante »ac«), t> < für die Absonderung der additiven Ersatzvariante »abc« und Kapitälchen für die darstellungstechnische Wiederholung der identischen Anschlußwörter »AC« (s. unten Erläuterung hierzu). Die mit dem Zeichen Γ1 ermöglichte Vereinfachung der Darstellung hat allerdings zur Folge, daß im Unterschied zur Wiedergabe der Variation durch Auswechslung, Umstellung und Elimination (soweit diese kleinere Textkomponenten betrifft) im Falle der Addition nicht auch die durch sie herbeigeführte textliche Varianz, sondern nur das textliche Additum bezeichnet wird. Variantes Substìtuendum und Substituens sind hier also nach folgendem Schema vorzustellen: [ac] .· A [ bl C oder [ac] > Α Γ bl C. Um dieses Schema paradigmatisch zu veranschaulichen, um also auch beispielhaft deutlich zu machen, daß die Additionen im »Arbeitstagebuch« zur Modalität der Ersetzung (nämlich in bezug auf die Aufeinanderfolge zweier Wörter) zu rechnen sind, wurden nach diesem Schema einige zur Überarbeitungsschicht H.2 bzw. H.3 gehörende Spätadditionen dargestellt (a. a. O., S. 11, Ζ. 63I64; S. 72, Z. 33Í34; S. 81, Ζ. 8I9; S. 82, Z. 42; S. 8s, Z. 2 ; S. 87,

D a r s t e l l u n g der t e x t l i c h e n Ä n d e r u n g e n

ZI3

Z . 58; S. 93, Z . 42/43; S. 96, Z . 25/26; S. 100, Z. 58J. Im übrigen

jedoch werden die Additionen auf folgende Weise wiedergegeben: Sofortaddition: [ac]* Α Γ bl C Spätaddition : a Γ b Η.21 c Chronologisch indifferente Addition: aiblc In der genetischen Verstextwiedergabe wird das Zeichen Γ 1 nicht benötigt, da hier die Addition durch das interlinear-kolumnenhafte Untereinander von Einfügungsstelle und Additum dargestellt wird, und zwar nach dem Schema : a , c b Beispiele im »Arbeitstagebuch«: 5. 71, Z. 9/10: Beredtesten [Fürsprecherl haben: zwischen Beredtesten und haben ist mit einem graphischen Einweisungszeichen Fürsprecher interpoliert worden, und zwar (relativ zur Niederschrift des folgenden Wortlauts) zu einem unbestimmbaren Zeitpunkt, so daß der um das Substantiv ergänzte Textbestandteil Beredtesten FFürsprecherl haben eine chronologisch indifferente Ersatzvariante ist; S. 72, Z . 33/34: [Künsten, die] >.· KÜNSTEN Terwiederte die

Bildhl DIE H.3C das von den Dreieckklammern Umschlossene ist eine durch Addition (graphisch durch Interpolation des Additums in der Überarbeitungsschicht H.3) herbeigeführte Spätersatzvariante; vereinfachte Darstellung einer Spätaddition s. S. so, Z. 67: neue [Wörter H.2I zu; S. 31, Ζ. 48I49: Hi ich sechs Hi also Chronologisch indifferente Addition im Vers 13 bzw. 14 des Epigramms Der vorige Zeitungsschreiber u ein andrer Gelehrter, (s. dagegen Z. 72 — 74 des gleichen Epigramms). Gelehrtenrepublik < dargestellt, und zwar nach dem Schema: »

« i A b c c bzw.

>.· î A b c

H.2«

Das wiederholte Wort erscheint in Kapitälchen (s. unten Erläuterung hierzu). Beispiele im »Arbeitstagebuch« : S. 71, Ζ. 11I12: S e i n e + + » S. 7 5 , Z . 1 2 / 1 3 :

cSeine
.· ÖDie H . 2 4

t> < die leere oder gefüllte Dreieckklammer schließt geänderte oder • > < < variante Textkomponenten ein. Ein solches Einschlußzeichen zur Darstellung von Änderungen wird in diesem Band nur in der genetischen Prosatextwiedergabe benötigt, da hier aufgrund der linear-sukzessiven Übertragungsweise die Komponenten textlicher Änderungen generell nur durch Klammern oder klammerartige Zeichen von den unverändert geblieb enen Textteilen zu unterscheiden sind, während dies in der genetischen Verstextwiedergabe durch die interlinear-kolumnenhafte Transponierung der differenten oder Varianten Textbestandteile ausreichend ermöglicht wird. Die leere Dreieckklammer > < kenntlich gemacht ist. An der gefüllten Dreieckklammer wird sinnfällig, daß die von ihr eingegrenzte Änderung ihrerseits mindestens eine Stelle enthält, an der geändert wurde. Beispiele im » Arbeitstagebuch« : S. 6 3 , Z . 7817p: t ü u n s e r n ' ] [ A u s d ] < * E ' u n s r e ] S p r a c h e >.· d i e S p r a c h e H.XC das Zeichen (für Sofortänderung) würde sich

Darstellung

ohne

der textlichen

die Dreieckklammer

Änderungen

nur auf das separat

ZI5

getilgte

[Ausd]

(i. e. Ausdruck) beziehen, es muß aber auch für das separat getilgte Fronomen gelten, da die beiden Wörter tunsern'] [Ausd] zusammenhängend ersetzt wurden durch die Sofortvariante deren Fronomen

C'unsre] Sprache

dann wiederum durch den Artikel die substituiert

wurde (eine durch die Variationsart der Auswechslung Spätvariante,

zur

Überarbeitungsschicht

Z. 2/3: >.· besonders auch [hier] H.i

H.x

gehörend);

substituiert

S.

64,

in Ab-

.· BESONDERS AUCH

sicht auf den Ausdruck H.y< : von den beiden Spätersatzvarianten

entstandene

aufeinanderfolgenden

die erste das vor der

Dreieckklam-

mer stehende [allezeit] und die zweite in Absicht auf den Ausdruck einen Teil der ersten, nämlich der

[BETRACHTUNG]

Untersuchung H.3


'bestimmen schien, H.zc H.2

gehörenden

GEMÄLDES

[hier]; S. 71, Z . 92—94:

Spätersatzvariante

er

GEMÄLDES

ZU

Überarbeitungsschicht

der

BETRACHTUNG

DES

zu 'bestimmen schien, ist in der Schicht H.3 an die

Stelle des getilgten Wortes Wortvariante

[BETRACHTUNG]

Untersuchung gesetzt

Ersatz erscheint also in der leeren /, \, X

DES

innerhalb der zur

DIE er

Die drei Zeichen

in der genetischen

gestellt sind. Mit anderen Worten: daß die jeweils

Verses stehenden

sungen) des betreffenden

Dieser

ersatzinterne

Variationszwischenstufen,

Verstextwiedergabe Diese Zeichen

nicht dar-

machen darauf

auf der Variationsstufenzeile

oder lesbaren Varianten

ander, sondern nacheinander von Varianten

worden.

die

Dreieckklammer.

verweisen auf mögliche

die zeilenmäßig aufmerksam,

auswechslungsweise

eventuell

eines

nicht

mitein-

im Sinne von Variationsstufen

Verses entstanden sind. Die

auf einer Zeile

gibt jeweils

(Fas-

Kombination

die Entscheidung

Editors für eine von mehreren möglichen Stufenfolgen

des

der Variation

wieder. Im Falle der genetischen Zwischenstufen

Prosatextwiedergabe

der Variation

werden

in den Fußnoten

mögliche

(Zusatzapparat)

mitgeteilt. /

bedeutet,

daß die vor diesem Zeichen

riante eventuell

nicht in Verbindung

(lesbaren), sondern b

-

c -

/ d

-

erteilt also den Hinweis, Variationsstufe

bzw. lesbare

mit der über dieser stehenden

schrieben sein kann. Das a -

stehende

mit der dahinter

Va-

stehenden

(lesbaren)

ge-

Darstellungsschema:

daß vor der zeilenmäßig

»cd« möglicherweise

noch eine weitere

dargestellten bestanden

216

Editionsprinzipien

hat: »cb«. Der betreifende Vers könnte dementsprechend in folgender Stufenfolge geändert worden sein: Grundstufe: ab ι. Variationsstufe: cb 2. Variationsstufe: cd Beispiel im » Arbeitstagebuch« : S. 31, Ζ. 52I53: Vor der Variationsstufe Doch, wenn er kaum unsterblich ist, könnte der Vers 14 bzw. 1 5 des Epigramms Der vorige Zeitungsschreiber u ein andrer Gelehrter, von Doch gleich darauf, wenn er unsterblich worden ist, zu Doch, wenn er kaum unsterblich worden ist, geändert worden sein. \

bedeutet, daß die hinter diesem Zeichen stehende bzw. lesbare Variante eventuell nicht in Verbindung mit der davor stehenden (lesbaren) Variante, sondern mit der über dieser stehenden (lesbaren) Variante geschrieben sein kann. Das Darstellungsschema: a b c - \ d enthält also den Hinweis, daß vor der zeilenmäßig dargestellten Variationsstufe »cd« noch eine weitere hypothetisch zu rekonstruieren ist: »ad«. Der betreffende Vers könnte dementsprechend in folgender Stufenfolge geändert worden sein: Grundstufe: ab 1. Variationsstufe : ad 2. Variationsstufe: cd Beispiel im » Arbeitstagebuch« : S. 24, Ζ. 31I32: Es ist nicht auszuschließen, daß vor der dargestellten Variationsstufe Gab er die vielen Philippos der Vers 12 des Epigramms D i e bessre E r k l ä r u n g von Gab er ihm so viele Philippen zunächst zu Gab er ihm die vielen Philippos geändert worden ist (s. Fußnote zu Ζ. 31I32, Zwischenstufe 2).

X das Zeichen ist eine Kombination der Zeichen / und \ . Das Darstellungsschema : a b c - Xd macht folglich darauf aufmerksam, daß vor der dargestellten Variationsstufe »cd« noch zwei weitere Variationsstufen bestanden haben könnten: »cb« und »ad«. Der betreffende Vers könnte also in zwei Stufenfolgen geändert worden sein, wobei jeweils Grundstufe und dargestellte Endstufe identisch sind:

D a r s t e l l u n g der t e x t l i c h e n

I Grundstufe: ab 1. Variationsstufe : cb 2. Variationsstufe: cd

Änderungen

217

II Grundstufe: ab 1. Variationsstufe : ad 2. Variationsstufe: cd

Beispiel im »Arbeitstagebuch«: S. 24, Z. 31/32 (s. o.): Die dargestellte Änderung von so viele Philippen zu die vielen Philippos (Vers 12 des Epigramms Die bessre E r k l ä r u n g ) könnte auch über die Zwischenstufen die vielen Philippen oder so viele Philippos erfolgt sein (s. Fußnote, Zwischenstufen ία und ib). Vgl. auch die zweite Anwendung des Zeichens X in der genetischen Textwiedergabe des Epigramms Der vorige Zeitungsschreiber u ein andrer Gelehrter. S. 32, Z. 751180. 0 Der aufrecht stehende Rhombus bedeutet, daß die in der genetischen Verstextwiedergabe auf einer Zeile dargestellten Änderungen, zwischen denen dieses Zeichen steht, nicht in Verbindung miteinander gebracht werden dürfen, da es kein graphisches oder textliches Indiz dafür gibt, daß sie entweder in einem Zuge oder in einem zeitlichen Nacheinander ausgeführt wurden. D. h. die Änderungen repräsentieren weder eine einzige Variationsstufe noch sind sie Bestandteile einer Folge von Variationsstufen. Die von diesem Zeichen getrennten Varianten stehen zwar auf einer Zeile, nicht aber in einem Variationszusammenhang. Da ihre chronologische Darstellung in der Aufeinanderfolge mehrerer Variationsstufenzeilen nicht möglich ist, bleibt nur ihre Nebeneinanderordnung auf einer Zeile und die Negierung des damit an sich behaupteten Variationszusammenhangs durch das rhombische Zeichen übrig. In der genetischen Prosatextwiedergabe geht bereits aus der separaten Darstellung von Änderungen ohne Zuordnung der Sigle einer Überarbeitungsschicht oder des Zeichens -> .· Aentfernt< h ä t t e . . .

demselben
.· haben sich«, theils, . . . Leseregel: . . . Die meisten ihrer würdigen Mitbürger sind, theils, . . . =*· . . . Die meisten ihrer Mitbürger haben sich, t h e i l s , . . . (Zwischenstufen: meisten ihrer Mitbürger sind, theils, . . . oder:...

entweder:...

Die

Die meisten ihrer würdigen

Mitbürger haben sich, theils, . . . ) S. 16, Ζ.

14I15:

. . . [Liebenswürdige Männlichkeit ist die Mine des Verdienstes] >> MÄNNLICHKEIT«

Leseregel: . . . Liebenswürdige Männlichkeit ist die Mine des Verdienstes

Die

Mine des Verdienstes ist liebenswürdige Männlichkeit . . . Der darstellungstechnischen getilgten Textpartie mit Eckklammern

Einfachheit

halber oder wegen des Umfangs

ist die Variation durch Elimination

der

an einigen Stellen nur

CH CID bezeichnet. Der Übergang von der Grund- zur Änderungs-

stufe bzw. von einer Anderungsstufe wenn das Eingeklammerte

zur bezeugten Endstufe ist dann

nicht mehr mitgelesen

vollzogen,

wird.

Beispiele im » Arbeitstagebuch«: S. 48, Z. 9 — 1 1 ; Vortext

Elch rede gar nicht von /"der7 [Verschiedenheit] >.· Unter-

s c h i e d e t , CdieJ >.· *" < ihm das Sylbenmaaß giebtJ

Anschlußtext

Leseregel: Vortext

Ich rede gar nicht von der Verschiedenheit, die ihm das Sylbenmaaß

giebt. Anschlußtext

=> Vortext

Ich rede gar nicht von dem Unterschiede, den

ihm das Sylbenmaaß giebt. Anschlußtext

=*· Vortext

Anschlußtext

Im. Falle der Variation durch Addition liest man die Grundstufe einer dann, wenn das im Zeichen

Γ ] Stehende ausgeklammert

mit, so hat man den Übergang zur Änderungsstufe gilt für den Übergang von einer Änderungsstufe

zur

wird; liest man dieses

vollzogen.

Entsprechendes

nächstfolgenden.

Beispiele im »Arbeitstagebuch« : S. 67, Z.

Textstelle

liliz:

. . . u Morgenländischen Sprachen, [schlechterdings] zu verwerfen . . .

Leseregeln

zur

genetischen

T e x t w i e d e r g a b e

ZZI

Leseregel: . . . u Morgenländischen Sprachen, zu verwerfen u Morgenländischen Sprachen, schlechterdings zu verwerfen . . . S. 67f., Z. 14-17: . . . Verfasser des alten Testaments+ + ΓΓ (ich [will!* sehe Thierl ihre Werke [auf einen Augenblik] bloß » W E R K E BLOSS« als menschliche Werke an) 11+ + das Übertriebne . . . Leseregel: . . . Verfasser des alten Testaments das Übertriebne . . . . . . Verfasser des alten Testaments (ich will Verfasser des alten Testaments (ich sehe ihre Werke auf einen Augenblik bloß als menschliche Werke an) das Übertriebne . . . => . . . Verfasser des alten Testaments (ich sehe hier ihre Werke auf einen Augenblik bloß (oder: ihre Werke bloß,) als menschliche Werke an) das Übertriebne . . . Bei der kettenartigen Darstellung mehrerer varianter Textkomponenten innerhalb von Dreieckklammern bzw. innerhalb der Zeichen Γ 1 Γ Γ 11 erfolgt der Übergang von einer Änderungsstufe einer Textstelle zur nächstfolgenden dadurch, daß sukzessiv eine variante Textkomponente nach der andern in die Lesung der außerhalb der angeführten diakritischen Zeichen stehenden unveränderten Textkomponenten einbezogen wird. Beispiele im »Arbeitstagebuch«: S. 64, Z. 1 —4: . . . Auf die feurige Stunde der Ausarbeitung muß [allezeit] >.· besonders auch [hier! H.i .· BESONDERS AUCH in Absicht auf den Ausdruck H.y< die kältre der Verbeßrung folgen . . . Leseregel: . . . Auf die feurige Stunde der Ausarbeitung muß besonders auch hier die kältre der Verbeßrung folgen . . . - * • . . . Auf die feurige Stunde der Ausarbeitung muß besonders auch in Absicht auf den Ausdruck die kältre der Verbeßrung folgen . . . S. 64, Z. 17: . . . ausbilden. Γ [Eine art] ist: > Die Eine IST: 1 Wir . . . Leseregel: . . . ausbilden. Eine art ist: Wir . . . => . . . ausbilden. Die Eine ist: Wir . . . 2. Zur genetischen Verstextwiedergabe Der Übergang von der Grund- zur Änderungsstufe bzw. von einer Änderungsstufe zur nächstfolgenden wird dadurch vollzogen, daß man nacheinander alle

ZZ2

Editionsprinzipien

Zeilen eines Verses, Titels oder Sprechernamens der in Eckklammern

stehenden

jeweils vorangehenden unter denen

keine

Zeile diejenigen

differenten

liegenden Rhomben

liest, und zwar unter

Textkomponenten. oder

Hierbei

Textkomponenten Varianten

Einschluß

müssen

aus der

mitgelesen

werden,

Textbestandteile

bzw.

flach

o stehen.

Beispiele im »Arbeitstagebuch« : S. 21,

Z . 54: Sylla [befleckte! [so gar] [sich] Z. 55:

"befleckt

o

o

mit Unbewafneter Blute !

sich ,

selbst

Leseregel: Z. 54 : Sylla befleckte so gar sich mit Unbewafneter Blute ! Z . j j : Sylla befleckt sich, selbst mit Unbewafneter Blute ! S. 29, Z. 3 : Verzeihen Sie Z. 4:

,

ich hörts mit an

Sie[!]*o

Ζ. 5:

[

Z . 6:

Γ.

o

0 0

Ich hörts mit an,

'sie

Leseregel: Z . 3 : Verzeihen Sie, ich hörts mit an Z . 4 : Verzeihen Sie ! Z . s ·" Verzeihen Sie. Ich hörts mit an, Z . 6: Verzeihen sie. Ich hörts mit an, Textkomponenten, Eckklammern

die in Eckklammern

der die Eckklammern Titels,

stehen oder

— im Falle von

leeren

— über diesen stehen, gelten als getilgt erst beim Obergang enthaltenden

Zeile auf die nächstfolgende

eines

von

Verses,

Sprechernamens.

'Will man von der genetischen zunächst die Textfassung(en) Überarbeitungsschicht alle Textzeilen, Durchgang

eines mehrschichtigen

Zeugen

dann diejenige(n) der folgenden

jeweils für sich zur Kenntnis nehmen, so liest man zuerst

vor denen die Schichtsigle

alle Textzeilen

und diejenigen,

Textwiedergabe

der Grundschicht, H.i

bzw. h.i

steht; im

in Gestalt der Entwicklungsstufe(n)

die in der Überarbeitungsschicht

nächsten

H.2 bzw.

h.2

nicht verändert wurden,

Gestalt der jeweils letzten, H.i bzw. h.i zugehörigen

in

Entwicklungsstufe.

Beispiel im »Arbeitstagebuch« : S. 22, Z. 79 — 86: Textfassungen 82, 83, 8s; Textfassung

der Grundschicht

der Überarbeitungsschicht

Will man sich von der zeilensynoptischen

H.i Z. 79, 80 (oder Z. 81), H.2

Z. 79, 81, 82, 84, 86.

Textwiedergabe

der Zeugen Hi und

H2 des Epigramms Der vorige Zeitungsschreiber u ein andrer Gelehrter. (S. 29, Z . i~S.

32, Z . 87) jeweils die Textfassung(en)

eines der beiden Zeugen

gegenwärtigen, so liest man entweder nur den Text der Zeilen mit der sigle Hi oder denjenigen der Zeilen mit der Zeugensigle

H2.

ver-

Zeugen-

Leseregeln

Schlußbemerkung

zur

genetischen

zu den Darstellungsweisen

Textwiedergabe

der genetischen

223

Textwiedergabe.

Die Entwicklung der für die genetische Prosatextwiedergabe gewählten Darstellungsweise wurde entscheidend angeregt vom Verfahren der Variantenverzeichnung, wie es im Apparat der von Siegfried Scheibe herausgegebenen Epen Goethes angewandt wurde. (Goethe, Epen. 2. Überlieferung, Varianten und Paralipomena. Bearbeiter des Bandes: S. Scheibe. Berlin 1963. (Werke Goethes. Hrsg. vom Institut für deutsche Sprache und Literatur der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.)) Die Darstellungsweise der genetischen Verstextwiedergabe ist erarbeitet worden in Anlehnung an die von Hans Zeller entwickelte Methode, die Änderungen in den handschriftlichen und gedruckten Gedichttexten Conrad Ferdinand Meyers textintegral zu übertragen. (C. F. Meyer, Gedichte. Bericht des Herausgebers. Apparat zu den Abteilungen 1 und 11. Bern 1964. (C. F. Meyer, Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe besorgt von H. Zeller und Λ. Zäch. Bd 2.))

224

Editionsprinzipien

Diakritische

Kennzeichnung

textkritischer

Befunde

und

Entscheidungen

Verwendete Zeichen und ihre Bedeutung χ, X

Bezeichnung eines nicht entzifferbaren Buchstabens (Klein- oder Großbuchstabens) Jeder nicht entzifferbare Buchstabe ist mit einem kursiven χ dargestellt. Die Anzahl der verwendeten kursiven x-Buchstaben bezeichnet die Anzahl der unentzifferbaren Buchstaben im Manuskript. Ist die Anzahl der unentzifferbaren Buchstaben nicht angebbar, so wird nur Anfang und Ende der betreffenden Manuskriptstelle durch kursives χ kenntlich gemacht und der übrige Befund durch drei Tunkte wiedergegeben. Kursives Minuskel-x steht für Kleinbuchstaben, kursives Majuskel-x für Großbuchstaben. Beispiele im »Arbeitstagebuch« : S. 18, Z. 72: dx S. 44, Z. 4: XX S. 26, Z. 87: χ.. .χ (s. Fußnote) S. 103, Z. 14: Briefe von X (s. Fußnote)

f A Markierung einer problematischen Entzifferung, Lesung oder Auflösung einer Wortabkürzung. Wird von mehreren möglichen Varianten einer Entzifferung von Buchstaben, einer Lesung von Wörtern bzw. Silben oder einer Auflösung verkürzt geschriebener Wörter eine wiedergegeben, der nur wahrscheinliche Gültigkeit zukommt, so erscheint diese Variante innerhalb des Zeichens l· Das Zeichen (»Unsicherheitszeichen«) ist generell dazu bestimmt, textkritisch fragliche Entscheidungen des Editors kenntlich zu machen. Beispiele S. 47, Z. S. 91, Ζ. S. 102, Z.

im 8s: 93.· 12:

»Arbeitstagebuch«: Prosta A möglich auch: Prose (s. Fußnote) AdesAselben möglich auch: derselben (s. Fußnote) AlbAA möglich auch: Alb

< > Markierung editorisch ergänzter Textelemente. Auflösungen von schreibökonomischen Wortabkürzungen, Ergänzung von Werktiteln und von Interpunktionszeichen sind in Spitzklammern eingeschlossen. Beispiele S. 9, Z. S. 47, Z. S. 76, Z.

im 2: 80 : 63:

»Arbeitstagebuch«: Nov

so was wiederhohltes so was wohlfeiles,

Diakritische Markierung

der editorischen

Korrektur

eines Schreibfehlers,

Änderung des Textes durch den Autor entstanden Der Schreibfehlerbefund den Änderungen

grammatikalisch

folgeänderungen:

von Klopstock

und Kleinschreibung klammer

[ J kenntlich

Korrekturen

gemacht.

von Klopstock

oder Tempus-Angleichungen mitbetroffenen unterlassene

und Interpunktion)

scheint in Spitzklammern

Wörter,

Anpassung

unterder von

bei

Wort-

von

Groß-

ist mit schräg gestellter Kasten-

Das editorische

mit aufrecht stehendem

am Wortbestand

der bei der

ist.

(bei Wortänderungen:

lassene Genus-, Kasus-, Numerus-

Z25

Kennzeichnung

und seiner Groß-

Korrekturresultat Kolon. und

er-

Im Falle von Kleinschreibung

markieren diese beiden diakritischen Zeichen jeweils das ganze Wort. An welcher Stelle im Wort der Editor berichtigend eingegriffen hat, ist durch Vergleich resultats

der Befundwiedergabe

mit der Darstellung

des

Korrektur-

feststellbar.

Beispiele im »Arbeitstagebuch« : S. 16, Ζ.

16I17:

mit CdemJ einen [Arme] >.· MIT EINEN Hand« (s. Fußnote) S. 16, Ζ.

14I15:

+ [Liebenswürdige Männlichkeit ist die Mine des Verdienstes] >> "'MINE

DES

(s. Fußnote)

VERDIENSTES^

IST