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German Pages 590 [600] Year 1995
Table of contents :
Apparat / Kommentar
Anhang
Vorbemerkung
Zu den Editionsprinzipien
Abgekürzt zitierte Literatur
Übersicht über die diakritischen Zeichen und Abkürzungen
Briefübersicht/Lebensdaten
Register
Hamburger Klopstock-Ausgabe
FRIEDRICH
GOTTLIEB
W E R K E UND
KLOPSTOCK
BRIEFE
HISTORISCH-KRITISCHE
AUSGABE
Begründet von A d o l f B e c k , Karl Ludwig Schneider und Hermann Tiemann Herausgegeben von H o r s t Gronemeyer, Elisabeth H ö p k e r - H e r b e r g , Klaus Hurlebusch und R o s e - M a r i a Hurlebusch f
Verlag Walter de Gruyter in Berlin und N e w York
Abteilung Briefe: I X 2
Friedrich Gottlieb Klopstock Briefe 1795 - Ï798 Herausgegeben von Rainer Schmidt Band 2: Apparat/Kommentar Anhang Walter de Gruyter Berlin, New York 1996
W G DE
Apparat / Kommentar
Nr ι
8. F e b r u a r 1 7 9 5
287
ι. An C. F. Cramer, 8. 2 . 1 7 9 5 ÜBERLIEFERUNG
Kiel: Cod. Ms. SH 406 H 4'0, Fase.
H: Universitätsbibliothek 1
1,41.
Einzelbl.
Das Blatt ist gemeinsam mit anderen Briefen Klopstocks in einem Faszikel eingebunden,
der mit fünf weiteren
einem Band zusammengebunden Das Einzelblatt
ist (»Crameriana«
zu
1-6).
ist auf S. 2 aoR und arR - offenbar
einem schmalen Papierstreifen
an J. A. und C. F. Cramer Handschriftenfaszikeln
zwecks Restaurierung
beklebt, dadurch Textverlust
- mit
(1, 13).
S. 1 bis 2.(\): Text. Einträge von C. F. Cramers Hd: S. 1 aoR: den 8 Febr. 95. Erster Druck: Lappenberg,
S. 3 61.
DATUM
C. F. Cramers Eintrag auf S. 1 (vgl. Abschnitt auf den 8. 2.179s·
»Überlieferung«)
Auch wenn dieser Eintrag einen Empfangsvermerk
sollte, dürfte der Brief von diesem Tage stammen, Hamburg
datiert den Brief darstellen
da Cramer zu dieser Zeit in
lebte (vgl. zu 1, 4).
VARIANTEN
1, 4 Sie mir erzählten] Sie [mirs' gestern] erzählten > SIE 'mir ERZÄHLTEN H unlogikalische] [unlogalische'] > 'unlogikalische H
8
9 Rükureltermutter] [Rük-
urgroßmutter'] > 'Rükureltermutter H KORRESPONDENZSTELLE
5. 6.1794
(an) (HKA, Briefe VIII, Nr 2 2 3 J , Nn
(von), Nr 20 (an).
ERLÄUTERUNGEN
Über Carl Friedrich Cramer (1752-1807) rungen zu Nr 200; einführende 6. 6.1773;
HKA, Briefe VII, einführende
VIII, einführende
Erläuterungen
vgl. HKA, Briefe V, einführende
Erläuterungen
Erläuterungen
der staatlichen G. H. Sieveking
Lotterie
Briefe
von der Universität Kiel 1794 bis zum
ein Haus, in dem er mit finanzieller
noch Ende des Jahres eine Buchdruckerei
Auskommen
ErläuteKlopstock,
zu Nr 7 und HKA,
von wo er nach Paris übersiedelte.
ben, mit diesem Unternehmen als Schriftsteller, einträgliches
an
zu Nr 19.
C. F. Cramer lebte nach seiner Entlassung Herbst 1795 in Hamburg,
zu C. F. Cramer
Dort gewann er in Unterstützung
von
einrichtete. Sein Vorhaund Buchhändler
ein
zu erzielen, erwies sich langfristig als unrealistisch.
Buchdrucker
Im-
mer wieder geriet er in finanzielle Schwierigkeiten, ten, daß er Haus und Druckerei
verkaufen
die schließlich 1805 dazu führ-
mußte. (Vgl. zu 20, 69-71.)
Cramers
literarische Arbeit in Paris war geprägt von der Absicht immerfort D e u t s c h e r in F r a n k r e i c h , und als solcher, V e r m i t t l e r m e h r e r e s , j e z t g a n z g e h e m m t e n ,
288
Nr ι
8. F e b r u a r
1795
o d e r v i e l m e h r g a r n i c h t e x i s t i r e n d e n V e r e i n s u n d V e r k e h r s der L i t e r a t u r e n d i e s e r b e y d e n V ö l k e r zu seyn (20, 33-36).
In diesem Sinne
er ζ. B. durch den Vertrieb deutscher
Bücher, als
französischer Klopstocks
und französischer
Schriften ins Deutsche und umgekehrt
und bemühte sich vor
Werk, das bis dahin nur in ungenügenden
Franzosen nahezubringen.
Klopstock,
Ubersetzungen
Freunden
finden sich ausführliche
Schilderungen
und Lesern
ins Französi-
Verhältnisse in Frank-
verständlich
zu machen,
in seinen Briefen an Klopstock
Sieveking, ferner in seinen tagebuchartigen Feter Poel in Altona herausgegebenen
insofern
und G. H.
Artikeln in der von J. F. Reichardt
Zeitschrift
1796 und 1798 reiste Cramer von Paris nach Deutschland
und hielt sich
jeweils
Begegnungen
Klopstock.
1,1
meine grammatischen Blätter] Klopstock
tigt, Fortsetzungen seiner »Grammatischen druck in verschiedenen
Zeitschriften
kamen zur Publikation: Klopstock
war in dieser Zeit damit
Gespräche«
vorzubereiten.
Die Bedeutsamkeit.
(aus einer ungedruckten
In: Berlinisches
In den Jahren 1795 und
Archiv der Zeit und ihres Geschmacks
179s,
179s,
Bdi,
S. 557/558.
Die Palissottie.
Harmosis.
Die
Vereinung.
(Aus Klopstocks
grammatischen
Gesprächen.)
S. -46o.
sprächen.
Archiv
Cramer ein Manuskript
der Zeit,
A. Bd5,
grammatischen 1796,
hatte. Im Klopstock-Nachlaß
chen Teilen erhalten. Vgl. HKA,
Werke
hierzu) legt die
seines Aufsatzes
keit« überlassen hatte, das er nun zurückerbat.
GeBdi,
Vermutung
»Die
Bedeutsam-
Es ist allerdings nicht
auszuschlie-
- Teile der »Grammatischen
Gesprä-
sind mehrere Manuskripte
zu sol-
VIII.
1, 4 gestern, als Sie mir erzählten] C. F. Cramer wohnte nach seiner
Entlassung
von der Universität Kiel seit September
1794 in Hamburg in der Fuhlentwiete
Thorild an C. F. Cramer, 27.10.1794;
31.10.1794;
tätsbibliothek
-
Berlinisches
Zwischengespräch.
der Zeit und ihres Geschmacks
ßen, daß er Cramer - ungedruckt gebliebene che« übergeben
S. 465-482. In:
425-448.
Der Hinweis auf Garve (vgl. 1, 7/8 und Erläuterung nahe, daß Klopstock
von
Gespräche.)
- Der Selbstlaut
In: Der Genius
- Der zweyte Wettstreit aus Klopstocks
In: Berlinisches
S. 219-242; 326-344;
Bdi,
von Klopstock.
Die Rivarolade. 1795,
1796
eines Gespräches
Fortsetzung seiner grammatischen
die Bedeutsamkeit,
beschäf-
(Altona 1794) für den Ab-
Bruchstück
Archiv der Zeit und ihres Geschmacks
Nachtrag zu dem Gespräche:
S.
und
»Frankreich«.
für längere Zeit auch in Hamburg auf. Dabei kam es zu zahlreichen mit
den
nachhaltig.
C. F. Cramer war aber auch daran gelegen, die politischen reich seinen deutschen
allem,
vorlag,
dem an guten Übersetzungen
sche sehr gelegen war, unterstützte ihn dabei
wirkte
Übersetzer
26.4.1795.
- Hss.:
Kiel: Cod. Ms. SH 406 H 4'", Fase. 7. - Vgl. auch Krähe,
(vgl.
UniversiCramer,
244/245.) 1, 4/5 unsre Freunde bis bleiben möchten] Nimmt Bezug auf Kant, der in seinem
Aufsatz » Über den Gemeinspruch:
Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber
N r 2.
8. F e b r u a r 1 7 9 5
289
nicht für die Praxis« den Begriff Staatsbürger definiert hatte: Derjenige nun, welcher das Stimmrecht in dieser Gesetzgebung hat, heißt ein B ü r g e r (citoyen, d.i. Staatsbürger, nicht Stadtbürger, Bourgeois). (Berlinische Monatsschrift, Bdzo, 1 793> S- 245·) Für Klopstock war Staatsbürger ein Pleonasmus (vgl. 1, 5 und 1, 6). Kopstock hatte sich in seinem Aufsatz »Die Bedeutsamkeit« (vgl. zu 6, 35/36) zum erstenmal ausführlich öffentlich mit den Werken der kritischen Philosophie Kants auseinandergesetzt und auch zu Kants Definition des Begriffs Staatsbürger Stellung bezogen. (Vgl. Klopstock, Die Bedeutsamkeit, a. a. O., S. 467/468; ferner: Back/Spindler, Bdz, S. 120/121.) Vgl. auch die Erläuterungen zur Entstehungsgeschichte des Epigramms »[Kant]« in HKA, Werke II, S. 245/246. 1, 7/8 das unlogische bis unlogikalische] Mit der Wortbildung unlogikalisch persifliert Klopstock Garve, der in seinem Aufsatz »Einige allgemeine Betrachtungen über Sprachverbesserungen« (Beiträge zur deutschen Sprachkunde. 1. Sammlung. Berlin 1793. S. 123-159) durchgehend den Begriff grammatikalisch benutzt, der nach Grimm bis Mitte des 18. Jahrhunderts geläufiger als das gleichbedeutende grammatisch war. Laut Adelung handelte es sich um eine seltsam verlängerte und veraltete Form. (J. C. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Th. 2. Wien 1808.) Auf die genannte Abhandlung (a. a. O., S. 147) Garves bezieht sich Klopstocks Aufsatz »Die Bedeutsamkeit«. (Vgl. a. a. O., S. 476; ferner: Back/Spindler, Bd 2, S. 131.) 1, 7 Herrn Garve] Christian Garve (1742-1798). 1, 8/9 rükerinnere bis Rükureltermutter] »Rückerinnrung« Ob man sich bey diesem Worte wohl vorwärts erinnert, daß es bald nicht mehr da seyn wird? Wenn man es behalten will: so muß man sich auch zu der Aufnahme von Rückurältern entschließen. R ü c k e r i n n e r u n g ist indeß erträglicher als S t a a t s b ü r g e r . Man verrieth bey jener nur Unwissenheit; man kennte die Bedeutung des Er nicht: aber bey diesem verrieth man ganz was anders; denn in Ansehung der Sprachrichtigkeit ist nichts dawider zu sagen. (Klopstock, Die Bedeutsamkeit, a. a. O., S. 477; ferner: Back/Spindler, Bd 1, S. 132.) 1,13 civis romanus] Römischer Bürger.
2. Von F. L. Stolberg,
8.
2.1795
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppelbl.
Hamburg: KN
S. 1 bis 4 (3 Zeilen): Text. Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
48,637.
S. 23 0.
BEILAGE
Dem Brief lag die Abschrift einer Ode von F. L. Stolberg bei, vgl. 2, 7.
290
Nr 3
3. M ä r z
1795
KORRESPONDENZSTELLE
25. 8.1793
(an) (HKA, Briefe VIII, Nr 2.13), Nr 2 (an), Nr 8.1 (von), Nr9 (an).
ERLÄUTERUNGEN
Über Friedrich Leopold Graf zu Stolberg Stolberg (1750-1819) vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 173; einführende Erläuterungen zu Christian und E L. Stolberg an Klopstock, 27. 1.1773; HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 6 und HKA, Briefe VIII, einführende Erläuterungen zu Nr 21. 2, 3 der ewige Jüngling] So wurde Klopstock vor allem von Mitgliedern der Familie Stolberg charakterisiert, vgl. HKA, Briefe VIII, 48, 27; 72, 3; 180,10/11 und zu 48, 27. 2, 4 meine Frau] Über Sophie Charlotte Eleonore Gräfin zu Stolberg Stolberg, geb. Gräfin von Redern (1765-1842) vgl. HKA, Briefe VIII, einführende Erläuterungen zu Nr 165. 2, 5 einem gesunden Knaben] Franz Bernhard Leo Graf zu Stolberg gestorben am 21. 6.1795.
Stolberg,
2, 6 Windeme] Johanna Elisabeth Klopstock, verwitwete von Winthem. 2, 7 ein Ode] Nicht zu ermitteln. 2, 9/10 den homerischen bis wollen] Vgl. Homer, Ilias VI 234-236. 2, 12/13 die vom Sklaven u: Henkerstaat] Elegie »Die Trümmern« (vgl. Muncker/Pawel, Bd 2, S. 94/95), nach Klopstocks eigener Angabe im Februar 1794 entstanden. Vgl. die beiden letzten Verse: Henkerstaat! sey der erste Nam', und der andere Sklavenstaat! 2, 13 in den Wurf zu legen] Im Sinne von in den Weg legen verwendet Grimm).
(vgl.
2, 14 einem bis Bruders] Möglicherweise ist der - heute nicht mehr erhaltene Brief Christian Stolbergs gemeint, den F. L. Stolberg am 14.1.1795 beantwortet hat. (Vgl. Behrens, Stolberg, S.319.) 2.15 daß er Sie wohl gefunden hat] Wann der Besuch Christian Stolbergs bei Klopstock stattgefunden hat, ist nicht bezeugt. 2.16
Sophia] Sophie Stolberg.
2, 16 Kätchen] Über Henriette Katharina Gräfin zu Stolberg Stolberg 1832) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr42.
3. Von Göschen,
3.3.1795
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Doppeibl.
S. 4: Siegel.
Hamburg: KN
48,303.
(1751-
Nr 3
3. März 1795
29I
S. 1 bis 3: Texí; 5.4: Adresse: An Herrn Legations Rath Klopstock in Hamburg daneben: f r a n c o 5 . 1 : großer Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. Erster Druck:
HKA.
LESARTEN
3 , 1 7 man] mann H VARIANTEN
3 , 1 9 entfernen] [nehm]·? entfernen H 25 von jeder nur] [nur]* von jeder nur H 2 6 eine Ausgabe für] eine für > EINE Γ Ausgabel FÜR Η 34 dürfen] [würden'] > 'dürfen Η j j darf der Verleger] [hat der Verl* darf der Verleger Η BEILAGE
Dem Brief lagen Druckproben im Folio- und Quartformat auf Velinpapier bei (vgl. 3, 24-28 und Erläuterungen hierzu). KORRESPONDENZSTELLE
19.10.179j
(an) (HKA, Briefe VIII, Nr216),
Nr3 (an), Nr40 (an).
ERLÄUTERUNGEN
Georg Joachim Göschen (1752-1828), Sohn des Bremer Kaufmanns Johann Reinhard Göschen, hatte nach seiner Lehrzeit bei dem Bremer Buchhändler J. H. Cramer und nach Anstellungen als Handlungsdiener bei S. L. Crusius in Leipzig sowie als Faktor in der »Buchhandlung der Gelehrten« in Dessau 1785 eine eigene Buchhandlung in Leipzig gegründet und rasch zu einer der bedeutendsten Firmen in Deutschland aufgebaut. Zu den bereits in den ersten Jahren des Bestehens der Firma von Göschen verlegten Autoren zählten u.a. Schiller (»Thalia«, 1786-1791; »Neue Thalia«, 1791-1794; »Don Carlos«, 1787), Goethe (Gesamtausgabe der Schriften, 1787-1791) und Wieland (»Der Neue Teutsche Merkur« ab 1786; »Sämmtliche Werke« ab 1794). Für Klopstocks »Oden« (Hamburg 1771) und das Trauerspiel »David« (Hamburg 1772) hatte Göschen 1787 das Verlagsrecht von J.J. C. Bode erworben. Er brachte im selben Jahr eine Titelauflage der »Oden« heraus. In den Meßkatalogen der Jahre 1785-1795 kündigte Göschen insgesamt 320 Titel an, der Verlagskatalog aus dem Jahre 1849 verzeichnet die Namen von 170 Autoren, deren Werke die Göschen'sche Buchhandlung verlegt hatte. Im Laufe der Vorbereitung der Ausgabe von Wielands Werken gründete Göschen 1793 in Leipzig eine eigene Druckerei (vgl. HKA, Briefe VIII, 216, 9/10 und Erläuterungen hierzu), die er mit erweiterter Konzession 1797 nach Grimma verlegte. Die Buchhandlung verblieb bis 1823 in Leipzig, um dann ebenfalls nach Grimma, wo Göschen seit 1812 seinen ständigen Wohnsitz hatte, verlegt zu werden. Die Leitung der Druckerei übernahm 1823 Göschens ältester Sohn Carl Friedrich
2^2.
Nr 3
3. M ä r z
(17510-1881). Nach händler
1795
Göschens
Tod 182.8 verkaufte
G. A. Reimer. Sein Bruder Hermann
handlung
»Prachtausgaben«
(1803-1846)
der Lettern,
entsprachen:
Neubeck,
tiefer Schwärze
J. von Alxinger,
Die Gesundbrunnen
über die Lagerstätte
(1802); Homeri et Homidarum Homeri
Griesbachii
(1803-1806).
von Maynz
terem Papier und in kleinerem gestaltete.
1797);
Testamentum
Leistung
Schriftgrad
Spanien
Fried. Aug.
Wolfii
recensione
als Buchgestalter
sondern auch die auf
gedruckten
»Volksausgaben«
(HKA, Briefe VIII, Nr 216) eröffnete
Göschen
die Korrespondenz
nachdem ihm J. J. C. Bode am 2. 10. 1793
mit Klopstock,
geteilt hatte, daß Klopstock
Göschen.)
eine neue Ausgabe
haben war von Klopstock mehrfach
- Debes,
nach Abschluß
seiner »Oden«
der »Altonaer
auch brieflich geäußert worden Ausgabe
mierte Karl Philipp Vorstellungen tion Göschens 1793
Ansprüche
gegenüber
Friedrich
Klopstock
erfolgte
durch seinen Bruder Voß mitteilen,
entstand,
wandte
an den »Oden«
Verhandlungen
Victor Ludwig
für
in Hamburg über
zu verlegen. allerdings
infor-
Klopstocks Eine
Reak-
nicht. Im Mai
dem Berliner
Verleger
seine Werke weder verlege
sich Klopstock
an. Da auch
an Bode.
Dieser
noch daraus
informierte
erwies
zahlen. 1795 thias Friedrich
ausgesprochenen
zu führen
Nachfrage
sich als erfolglos,
erzielte Klopstock Nicolovius
norar von 1000 Reichstalern Karl August
Verzicht Göschens
in die Lage versetzt, und Honoraransprüche
auf seine
uneingeschränkt geltend
zu ma-
in Berlin bei J. F. Unger durch J. W. von Arda Unger nicht bereit war, ein Honorar
schließlich
mit dem Königsberger
eine Übereinkunft, zu überlassen.
Michaelis
HKA,
hierzu).
war Klopstock
mit Verlegern
chen. Eine entsprechende
Heinrich
10-
einen 'Verleger
brieflich
daraufhin
»Messias«
der seit 1787 im Besitz der Verlagsrechte an den » Oden« war (vgl.
Durch den im Brief vom 19.10.1793
chenholtz
Göschen
daß Göschen
Briefe VIII, Nr 216 und Erläuterungen Ansprüche
1792
darauf habe, und bot ihm den Verlag der »Oden«
keine Verbindung Göschen,
Nach einem Aufenthalt
des
Vor-
VIII, 17, 1-3; 17,
sich Klopstock,
und fragte ihn, ob er bereit sei, die »Oden«
ließ Klopstock
Christian
zu gewinnen.
Conz Ende Oktober
mit-
plane. Dieses
Ausgabe«
(vgl. HKA, Briefe
12; 67, 4; 13 o, 4-7). In der Folgezeit bemühte die geplante
Göschen.
mit be-
Mit seinem Brief vom 19.10.1793
Göschen.
Georg Joachim
be-
schlechViscount
Georg Joachim
(Lit.: Lorenz,
Beobachtungen
Infant von graece ex
Göschens
des V. W.
-
Goschen,
Sorgfalt
(2. Aufl.
Ex recensione
steht darin, daß er nicht nur die »Prachtausgaben«, sonderer
Druck-
der Schrift und hoher Qualität
opera et reliquiae.
Die besondere
weitere
des
J. W. F. von Charpentier,
Novum
Buch-
gab Göschen
F. Schiller, Don Karlos.
lllias, Pars I (1806);
führte die
nach Gleichmäßigkeit
Doolin
(1798);
der Erze (1799);
Buch-
veräußerte.
der Werke Wielands und Klopstocks
heraus, die den Forderungen
bildes, Schönheit
(1806);
Julius
fort, bis er sie 1838 an J. G. Cotta in Stuttgart
Außer den Ausgaben
Papiers
er sie an den Leipziger
diesem die Gedichte
Angebote
aus Neustrelitz
Verleger
gegen ein Ho-
anderer Verleger wie
und ein Mitglied
zu Mat-
der
Salomo Leipziger
Nr 3 Verlegerfamilie
Fleischer
(vgl. Michaelis
Werke. Nationalausgabe. sowie Muncker,
Bd35.
Klopstock,
Ende
Hrsg. von N. Oellers. infolgedessen
Bemühungen
2/3). Die Reaktion Archenholtz:
Anmergezogen.
Gerning - ohne dessen Wissen zu gewinnen
Brief. Klopstock
nicht. Eine Erläuterung
213/214
Sp. 84,
nicht mehr in Betracht
unternahm
darauf ist der vorliegende
offenbar
Schiller,
Weimar 1964. S.
den Versuch, Göschen als Verleger der »Oden«-Ausgabe Angebot
293
Mai 1795;
S. 5 4 3 , und Pape, Autorenhonorare,
kung 266) wurden von Klopstock Parallel zu Klopstocks
an Schiller,
3. März 1795
erhielt Göschen
(vgl. zu 3,
beantwortete
das
am 20.4.1795
von
Gerning schreibt mir, daß Sie Klopst: Oden gerne haben verlegen
wollen. Ich hatte nicht die entfernteste Ahnung, daß Sie neben Ihrer jetzigen colossalischen Unternehmung auch noch auf dies Oden Werk speculiren könten, womit K. hoch hinaus wolte. Auf seine Bitte schrieb ich an Unger, der sich ausdrückl. auf Ihren Vorrath bezog, u den Vertrag nicht anders, als o h n e Honorar übernehmen wolte. Nie ich Kl: so tief gekränkt gesehn, als bei dies Antrag, obwohl Ung: sich zu einer sehr splendiden Ausgabe erbot. Kl: Schloß nun mit Nicolovius, den ihn sein alter Freund Stolberg empfohlen hat. Jezt hat er die Idee nach Wiel Beispiel auch seine Werke zu samlen. (Hs.: Die Deutsche thek, Deutsches Buch- und Schriftmuseum
der Deutschen Bücherei,
malige Bibliothek
des Börsenvereins
sche Archivalien.)
Gerning teilte Göschen am 2 8. 6.179s
seiner Bemühungen
der Deutschen
Biblio-
Leipzig:
Buchhändler,
Ehe-
Buchhändleri-
ebenfalls den
Fehlschlag
mit: Herzlich leid war u: ist mirs daß es mit der Klopst. Specul.
zu spät wäre. Auch Unger bekommt nicht den Kranz, sondern Nicolovius bot 1000 Rthlr., wie Sie schon wissen werden. (Hs.: a. a. O.) Die offenbar November
mit Schwierigkeiten
1795
weitgehend
eine Vorauszahlung Klopstock
von 25 Louisdor
und Nicolovius
wieder aufzulösen
verbundene
abgeschlossen
(vgl. j8,
aus nicht bekannten
für ein pauschales
Angebot Honorar
Nachdem
im Sommer
Hofmann
erfolgreich
der Ausgabe
28/29).
Januar
Gründen
(vgl. 27, 4-6) und Klopstock
zu Göschen auf. (Vgl. 27, 7-23; Nr30; zu einem konkreten
Vorbereitung
Nr32.)
überein,
Vertrag Kontakt
Deren Vorverhandlungen
1 5 . 1 0 . 1 7 9 6 die erste Manuskriptsendung ersten Bände der Werkausgabe
das
am 26.3.1796
waren,
der »Oden«
mit den »Oden«
schickte
zwischen
Klopstock
an Göschen;
wurde am 16.2.1798
1802 umfaßt, sind 69 Briefe von Klopstock und 53 von Göschen Briefwechsels,
(sämtlich
und Göschen, (davon 64 als
Originalmss.)
von Briefen über Klopstock
überliefert.
die
am beiden
als fertig geschickt.
die die jähre
1793-
Originalhandschriften) Die Auswertung
und von verschiedenen
logen ergab, daß insgesamt 7 Briefe Klopstocks
und B. G.
Klopstock
gedruckt angezeigt und am 27. 4. 1798 von Göschen an Klopstock Von der Korrespondenz
führten Klopstock akzeptierte.
der Verleger Hemmerde
worden
kamen
ihren
von 3000 Reichstalern
1796 Rechtsansprüche
erhielt
1796
nahm über Clodius den
über den Verlag der Werke (Nr40),
verhandelt
war im
(vgl. 16, 9-12) und Klopstock
als verschollen
des
Auktionskataanzusehen
sind.
294
Nr 3
3. März 1795
Erschlossen wurden weiterhin 9 Sendungen (Manuskript, Druckfehlerverzeichnisse u.a.). Von den Briefen Göschens müssen 6 Briefe als verschollen gelten, 26 Sendungen (vorwiegend Druckbogen) wurden erschlossen. Diese Zahlen geben den tatsächlichen Umfang der Korrespondenz vermutlich ziemlich genau wieder, da Brief und Gegenbrief entweder vorliegen oder - ζ. B. durch die Registrierung auf den Briefen selbst im Hause Göschens - gut erschlossen werden konnten. Unsicher ist, ob jeder der Sendungen immer Begleitbriefe bzw. Mitteilungen brieflichen Charakters beigelegt waren, wie dies in einigen Fällen belegt ist (vgl. Abschnitt »Beilage« zu Nr 65, Nr 1 5 1 und zu Nr 153). Im Abschnitt »Korrespondenzstelle« und in der Briefübersicht sind die erschlossenen Sendungen jeweils mit einer Briefnummer aufgeführt, um den tatsächlichen Umfang der Korrespondenz zu dokumentieren. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß ζ. B. nicht zu klären war, in wie vielen Sendungen das Druckmanuskript der »Oden« verschickt wurde. Eine Lücke ergibt sich hier vor allem für den Zeitraum 2 9 . 1 0 . 1 7 9 6 bis zum 4 . 1 . 1 7 9 7 , in dem das Manuskript aller »Oden« für den ersten Band der Ausgabe an Göschen gelangte. (Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr73.) Die Briefe Klopstocks an Göschen gingen Ende 1838 beim Verkauf der Göschen'sehen Verlagsbuchhandlung an ]. G. Cotta in den Besitz dieser Firma über. Laut Aussage von J. Pawel waren die Briefe im Besitz von Ferdinand Weibert in Stuttgart, der 1868 die Göschen'sche Verlagsbuchhandlung erworben hatte, sie jedoch 1889 an Adolf Nast verkaufte. Der Enkel G. J. Göschens, Viscount George Joachim Goschen, erwarb eine große Anzahl von Briefen an seinen Großvater, möglicherweise auch von F. Weibert diejenigen Klopstocks. Die »Sammlung Göschen« des Viscount Goschen wurde kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges von dem Londoner Auktionshaus Henry Sotheran zum Verkauf angeboten und vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Leipzig erworben. Sie befindet sich heute im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei in Leipzig und enthält 34 Originalhandschriften von Briefen Klopstocks sowie 3 Beilagen (Verzeichnis der Oden; Druckfehlerverzeichnisse). Die übrigen 30 Briefmanuskripte sind heute im Besitz verschiedener Bibliotheken Deutschlands, der Schweiz und der Vereinigten Staaten von Amerika. 1872 veröffentlichte Robert Boxberger 36 Briefe Klopstocks an Göschen im »Archiv für Literaturgeschichte« (Boxberger, Briefe von Klopstock). Möglicherweise wurden sie ihm von F. Weibert in Stuttgart zur Verfügung gestellt, in dessen Besitz sie sich zu diesem Zeitpunkt befanden. Die Firma F. A. Brockhaus stellte 1884 Umbruchabzüge von 29 Briefen Klopstocks her. Diese Briefe waren bis auf 2 (Nr 52 und Nr 61) alle auch von Boxberger publiziert worden. Eine Ausgabe dieser 29 Briefe kam jedoch nicht zustande. Viscount Goschen druckte im 2. Band der 1905 erschienenen Biographie seines Großvaters Auszüge aus 7 Briefen Klopstocks an Göschen ab und gab 5 weitere
Nr 3
3. M ä r z 1 7 9 5
2·95
inhaltlich wieder. Alle von Viscount Goschen ausgewerteten Briefe waren in der Edition von Boxberger bereits veröffentlicht und gehören bis auf einen (Nr 207) zum Bestand der »Sammlung Göschen«. Dieser Brief war früher im Besitz von O. Planer, mit dem Goschen ausweislich des Katalogs der »Sammlung Göschen« während der Vorbereitung der Biographie korrespondierte. J. Goldfriedrich publizierte 1918 Auszüge von 18 Briefen Klopstocks an Göschen aus der »Sammlung Göschen«: Aus den Briefen der Göschensammlung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig. Leipzig 1918. S. 41-48. Einer dieser Briefe (6.3.1799) ist hier zum ersten Mal gedruckt. Die Briefe Göschens an Klopstock sind bisher weitestgehend ungedruckt. Ihre Edition im Rahmen der HKA ist die erste. Einige wurden von Pape (»Gesellschaftlich-wirtschaftliche Stellung« und »Autorenhonorare«) sowie von Sickmann (»Klopstock und seine Verleger«) in Auszügen veröffentlicht. 3, 2/3 Herr Gerning bis gemacht] Gerning hatte Klopstock in der Zeit vom 27. 9. bis 11.10.1794 in Hamburg besucht und erfahren, daß dieser eine neue Ausgabe seiner »Oden« plane. In seinem Tagebuch notierte er unter dem Datum des 6.10.1794: Auf mein Erbieten ist er geneigt sie in Weimar drucken u: den Korrektur Bogen noch zuletzt von Herder durchsehen zu lassen. (Schmidt, Gernings Tagebuchnotizen, S.366.) Obwohl Gerning in demselben Tagebucheintrag auch festhielt: Göschen will er nicht, schrieb er am 1 5 . 1 . 1 7 9 5 an Göschen: Haben Sie nun Lust, Klopstocks Oden, ζ Bände - die Hälfte neue u mit Erläuterungen am Ende - ohne Pracht - in gros 8vo zu drucken so können Sie mit mir darüber negoziiren; es wäre ein Ihrer würdiges Unternehmen; sonst muß ich andere Erbietungen deswegen ergreifen . (Hs.: Die Deutsche Bibliothek, Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei, Leipzig: Ehemalige Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Buchhändlerische Archivalien.) Der Brief wurde ohne Wissen Klopstocks geschrieben (vgl. 27, 7/8). 3,3/4 welcher bis laßen] Auf den im Oktober 1792 unternommenen Versuch von Karl Philipp Gönz, Göschens Interesse als Verleger der von Klopstock geplanten »Oden«-Ausgabe zu wecken (vgl. HKA, Briefe VIII, Erläuterungen zu Nr 216), hatte dieser nicht reagiert. In seinem ersten Schreiben an Klopstock vom 19.10.1793 bot sich Göschen ausschließlich als Drucker einer solchen Ausgabe an. (Vgl. HKA, Briefe VIII, Nr 216, 19-22.) 3, 6 das Honorar] 20 Reichstaler pro Bogen (vgl. 3, 29 und Erläuterung hierzu). 3 , 1 0 / 1 1 Es kann bis als ich] Die Voraussetzungen, ζ. B. bekannte und berühmte Autoren durch hohe Honorarzahlungen zu gewinnen und auch das Risiko zu tragen, prachtvolle, aber schwer zu verkaufende Ausgaben herzustellen, waren für die großen und wohlhabenden Verleger, wie etwa Reich in Leipzig, naturgemäß günstiger als für Göschen, der zu diesem Zeitpunkt nicht über vergleichbare Mittel verfügte. Besonders negative Erfahrungen hatte Göschen offenbar mit J. F. Cotta in Tübingen gemacht, von dem er behauptete, dieser habe ihm Schiller als Autor
25)6
Nr 3
3. M ä r z
1795
abgespannt. (Vgl. Viscount Goschen, Georg Joachim Göschen, Bd 2, S. 1-29. - P. Raabe, Schiller und die Typographie der Klassik. In: Imprimatur N.F. 2, 19581960, S. 152-156.) 3,15 lateinischen Lettern] Antiqua. 3,17-20 Wenn man bis lateinischen] Ähnlich äußerte sich öffentlich z. B. F. ]. Bertuch, der die Fraktur als eckigte schnörckelreiche Mönchsschrift bezeichnete, mit der an ein Meisterstück typographischer Schönheit nicht zu denken sei. (Über den Typographischen Luxus mit Hinsicht auf die Neue Ausgabe von Wielands sämmtlichen Werken. In: Journal des Luxus und der Moden 1793, S. 603/604.) 3,18/19 Unsere deutschen Lettern] Fraktur und als Schwabacher.
Auszeichnungsschrift:
3, 21-23 Gesner bis gedruckt wurde] Von wissenschaftlichen Büchern abgesehen, waren vor Gessners Erstveröffentlichung »Die Nacht« (Zürich 1753) bereits vereinzelt schöngeistige Werke in Antiqua gesetzt worden, ζ. B. E. C. von Kleists »Der Frühling« (Berlin 1749). 3, 21 Gesner] Über Salomon Gessner vgl. einführende Erläuterungen zu Klopstock an Gessner, 2.1.1760. 3, 24 eine in Quarto und eine in 8°] Die Bestimmung des Formats richtet sich primär nach der Anzahl der Blätter pro Bogen (Quart: 4 Blätter; Oktav: 8 Blätter). Die von Göschen hergestellten und von ihm stets als Quart und als Oktav bezeichneten Drucke weisen jedoch nur 2 bzw. 4 Blätter pro Bogen aus und sind dementsprechend bibliographisch als Folio bzw. Quart zu beschreiben (vgl. HKA, Addenda III, Nn und Nr 8). Die unterschiedliche Bezeichnung erklärt sich daraus, daß Göschen, wie im 18. Jahrhundert weithin üblich, den Satz so einrichtete, daß der bedruckte Bogen halbiert werden konnte und ein Ausgangsbogen zwei Druckbogen mit je 2 bzw. 4 Blättern ergab. (Vgl. 171, 6-8.) (Vgl. P. Gaskell, A new introduction to bibliography. Oxford 1972. S. 80-83.) 3, 25 Velin Papier] Besonders glattes, dem Pergament (lat.: vellum) sehr ähnliches Papier ohne Wasserzeichen, das auf einer Schöpfform hergestellt wurde, die mit einem gewebten Sieb statt mit dem sonst üblichen Drahtsieb bespannt war. (Vgl. K. Keim, Das Papier. Stuttgart 1956. S. 46/47.) 3, 25 splendid] Mit breitem Zeilen- und reichlichem Wortabstand. (Vgl. Debes, Göschen, S. 60.) 3, 28 Probe von den schönen Ausgaben] Dem vorliegenden Brief waren Probeseiten im Folio- und im Quartformat auf geglättetem Velinpapier beigelegt. Grundsätzlich unterschied Göschen »schöne« Ausgaben vor allem auf diesem Papier von »wohlfeilen« Ausgaben auf Druck- oder Schreibpapier. Für die Gesamtausgabe von Wielands Werken hatte Göschen 1793 »Proben« von drei Druckausführungen auf Velinpapier hergestellt und den Pränumerationsanzeigen beigelegt (vgl. HKA, Briefe VIII, 216, 11 und Erläuterung hierzu). Es ist nicht zu entscheiden, ob es sich bei den dem vorliegenden Brief beigelegten Druckproben um jene für die
Nr 4
2.8. April 1795
»Sämmtlichen Werke« Wielands handelte, oder ob Göschen Probeseiten
2^7 von
Klopstocks »Oden« in den genannten Ausführungen hatte herstellen lassen. 3, 29 4 Ld'or] Die französische Goldmünze Louisdor hatte einen Gegenwert von 5 Reichstalern. 20 Reichstaler pro Bogen galt als ungewöhnlich hohes Honorar. (Vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 169.) Zu Klopstocks hohen Honorarforderungen vgl. ζ. Β. HKA, Briefe V, 149, 12/13
Erläuterung dazu.
3,39 Sölten bis genehmigen] Eine Antwort Klopstocks,
der inzwischen mit
M. E Nicolovius in Königsberg einen Vertrag über den Verlag der »Oden« geschlossen hatte, ist nicht überliefert.
4. An Frauenholz,
28.4.1795
ÜBERLIEFERUNG
H: Hessisches Staatsarchiv Darmstadt: Abt. D 22 (Großherzogliches Familienarchiv/Fischbacher Archiv) Nr 10/23. 1 Doppelbl. 5. 1 bis 2: Text; S. 3 bis 4: leer. Erster Druck: HKA. ADRESSAT
Der vorliegende Brief, der weder namentliche Anrede noch eine Adresse enthält, ist an Johann Friedrich Frauenholz in Nürnberg gerichtet. Dieser gab seit Oktober 1794 eine »Suite von Bildnissen berühmter deutscher lebenden Gelehrten u. Staatsmänner« heraus. (Vgl. Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung Nr 117 (11.10.), Sp.931.)
1794,
In Vorbereitung dieses Vorhabens wird er sich am
3. 8.1794 an Klopstock mit der Bitte um Überlassung eines Porträts gewandt haben (vgl. 4, 2), die der vorliegende Brief beantwortet. Das »Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung« berichtete am 3. 6.179s unter dem Datum des 13.3.179s
über die Arbeit des Bildhauers Ohmacht in
Hamburg, vor allem über dessen Büste Klopstocks im einfachsten antiken Styl und weist auf das Vorhaben von Frauenholz hin: Wir haben nun die Hoffnung daß dieses Kunstwerk, von der Hand einès der ersten deutschen Kupferstecher nachgebildet, vielleicht bald erscheinen werde. Die für die Beförderung der Kunst thatige F r a u e n h o l z i s c h e K u n s t h a n d l u n g in Nürnberg, wird, in der angefangnen Suite von Bildnissen deutscher Gelehrten (s. No. 117 des Intel. Bl. d. ALZ. v. 1794), K l o p s t o c k s Bild herausgeben, und wir wünschen nichts mehr, als diese Büste, in demselben Styl, von M ü l l e r s Meisterhand gestochen und so, ein vorzugliches Werk der deutschen Kunst durch dessen Grabstichel vervielfältigt zu sehen. (a.a. O. 179s, Nr57 (3.6.), Sp.454.)
298
Nr 4
18· April 1795
Die inhaltliche Obereinstimmung von Klopstocks Brief mit den über Frauenholz'
Zeitungsberichten
Vorhaben läßt den Schluß zu, daß der vorliegende
Brief an
Frauenholz gerichtet ist. LESARTEN
4, 2/3 beantworten] beanworten H KORRESPONDENZSTELLE
3. 8.1794
(an; verschollen), Nr 4 (von).
ERLÄUTERUNGEN
Johann Friedrich Frauenholz (1758-1822),
gebürtig aus Weißenkirchenbach im Be-
zirk Ansbach, war bei seinem Onkel, einem Leinwandhändler,
der eine große
Sammlung von Gemälden, Kupferstichen, Münzen und Medaillen besaß, in die Lehre gegangen. Nach Beendigung seiner Ausbildung und einer Anstellung in der Plattensteinerschen
Großhandlung,
gründete er in Nürnberg selbst eine Kunst-
handlung. 1792 rief er zusammen mit Johann Benjamin Erhard den »Künstlerclubb« in Nürnberg ins Leben, einen Verein von Künstlern und In der Zeit von 1790-1804
Kunstfreunden.
führte er zahlreiche Kupferstichversteigerungen
durch.
(Vgl. Schiller, Werke. Nationalausgabe. Bd27. Hrsg. von G. Schulz. Weimar 1958. S. 248/249.) 4, 2 Brief vom 3ten Aug -94] Dieser Brief ist verschollen. Nach einer »Anekdote« in der Monatsschrift »Der Kosmopolit« bat Frauenholz Klopstock, er möge sich mahlen lassen und der Verlagshandlung das Bildniß mittheilen. Die Handlung wolle dagegen ihm die Hälfte des für das Gemähide zu zahlenden Honorars überlassen. (Der Kosmopolit 1797, Bdi, St. 1, S. 96.) Nach Böttigers Darstellung sollte das Gemälde von Tischbein ausgeführt werden. (Vgl. Böttiger, Klopstock
1795,
S. 344·) Der Vorschlag, Klopstock in die »Suite von Bildnissen berühmter deutscher lebenden Gelehrten u. Staatsmänner« aufzunehmen, 26.5.1794
war Frauenholz am
von Schiller gemacht worden. (Vgl. Schiller, Werke, a. a. O., S. 6.)
4, 3 Ohmacht] Landolin Ohmacht (1760-1834),
aus Dünningen bei Rottweil in
Württemberg gebürtig, hatte nach einer Lehre als Holzschnitzer und Porzellangestalter in Frankenthal 1790 seine Studien in Rom als Bildhauer fortgesetzt. Nach einem dreijährigen Aufenthalt in Frankfurt am Main kam er 1794 durch Vermittlung von F. J. L. Meyer nach Hamburg und schuf dort u. a. im Auftrag der Patriotischen Gesellschaft eine Reihe von Grabdenkmälern
und Büsten. 1797 kehrte er
nach Württemberg zurück, von 1803 an bis zu seinem Tode lebte er in Straßburg. Ohmacht gilt als Vertreter der großen klassizistischen Bildhauerei. - Mit Klopstock, der ihn sehr schätzte, wurde er durch F. J. L. Meyer bekannt. (Lit.: J. Rohr, Der Straßburger Bildhauer Landolin Ohmacht. Eine kunstgeschichtliche
Studie
samt einem Beitrag zur Geschichte der Ästhetik um die Wende des 18. Jahrhun-
Nr 4
28. April 1795
299
derts. Straßburg 1911. - W. Cohn, Landolin Ohmacht. In: Der Cicerone 3, 1911, S. 653-663.) 4, 3-5 hat bis davon)] Eins seiner (Ohmachts) besten hier vollendeten Stücke, ist K l o p s t o c k s runde Büste, 7 Zoll hoch (ca. 17 cm), in röthlichweißem Alabaster. Der Geist des erhabenen Dichters der Messiade und der Charakter des edlen Greises - stiller hoher Ernst und Seelenruhe - sind in einem vorzüglichen Grad der Wahrheit in diesem Kopfe ausgedrückt. Er ist im einfachsten antiken Styl gearbeitet, ohne Gewand, an den Schultern und unter der Brust, wie Piatons Büste, abgeschnitten, und die Aehnlichkeit groß, wenn die Büste gehörig gehalten wird. Das Seiten- und Hinterhaar, ist leicht gelockt, und auf der Scheitel nur schwach angedeutet. Der Kopf ist etwas rechts gewandt und, kaum merklich, rückwärts gesenkt, wobey der vorhin bezeichnete Ausdruck sehr gewinnt. Die einzelnen Theile, Stirn, Augen und Mund besonders, sind geistvoll und mit Bestimmtheit und Verstand ausgeführt. (Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung 1795, Nr57 (3.6.), Sp. 453/454.) - Diese Büste ist nicht identisch mit der kleineren (12,1 cm), heute im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg aufbewahrten Alabasterbüste Klopstocks, die vermutlich gegen Ende des Hamburger Aufenthalts von Ohmacht 1797 entstand und sich im Besitz der Familie von Winthem befand. Insgesamt sind heute 7 Ausführungen der Büste Klopstocks von Ohmacht aus unterschiedlichen Materialien (Alabaster, Marmor, Rotsandstein, Elfenbein sowie als Gipsabdruck) und unterschiedlicher Größe (von 12,1 cm bis 56 cm) bekannt. (Vgl. C. Th euerkauf und L. L. Möller, Die Bildwerke des 18. Jahrhunderts. Braunschweig 1977. (Katalog des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg. 4.) S. 194-196. - W. H. Dammann, Landolin Ohmacht in Hamburg. In: Der Cicerone 13,1921, S. 149. -]. Deuter, Neu entdeckte Verse und Briefe von Friedrich Gottlieb Klopstock über das herzogliche Mausoleum in Oldenburg. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 25, 1986, S. 163.) 4, 7 Müller] Johann Gotthard von Müller (1747-1830) aus Stuttgart hatte bei J. G. Wille (1715-1808) in Paris die Kupferstecherkunst studiert und leitete seit 1776 eine Kupferstecherschule in Stuttgart. Zu seinen bedeutendsten Porträts gehört der 1791 entstandene Kupferstich Schillers nach einer Vorlage von A. Graff. 4,11 holländische Dukaten] Seit 1586 in den Niederlanden eingeführte Goldmünze. Ihr Wert entsprach ca. 1,5 Reichstalern. 4,16 Wollen bis eingehn] Eine Antwort von Frauenholz ist nicht überliefert, der Kupferstich ist in der »Suite von Bildnissen« nicht erschienen. Möglicherweise auf Frauenholz' Betreiben wurden dessen Angebot und Klopstocks Ablehnung im »Kosmopoliten« öffentlich gemacht: Die F***zische Buchhandlung in N., welche eine Sammlung in Kupfer gestochener Bildnisse berühmter deutscher Gelehrten und Dichter veranstaltet, schrieb auch an den großen K * * und that ihm folgenden Vorschlag: K * * möge sich mahlen lassen und der Verlagshandlung das Bildniß mittheilen. Die Handlung wolle dagegen ihm die Hälfte des für das Gemähide
300
Nr 5
2.8. A p r i l
1795
zu zahlenden Honorars ersetzen und ihm das Gemähide ganz überlassen. K * * antwortete hierauf: er sey entschlossen, sich nie wieder mahlen zu lassen. Allein er besitze eine sehr ähnliche Büste von sich: diese sey er bereit mitzutheilen, dafern die Handlung sich entschließen könne, die Kosten des Transports hin und zurück zu übernehmen, und dem Besitzer für die Kommunikation noch 12 Louisd'or zu zahlen. Diese Anekdote ist aus dem Jahre 1796. (Der Kosmopolit
1797, Bdi,
St. 1,
an Böttiger
vom
S.96.) Zu dieser Darstellung 2. 6.1797:
äußerte sich Göschen
in einem Schreiben
Anfangs w a r auch ich über die Anecdote im Kosmopolit stutzig; aber
ich entschuldigte Klopstock bald. Was wollte Frauenholz anders, als mit Klopstocks Bild Geld verdienen? Er sah das Bild als ein Material an woraus er eine Waare verfertigen wollte. Materialien m u ß man bezahlen; zumal wenn das Material (hier eine Büste die so leicht beschädigt werden kann) durch den Gebrauch verunstaltet und seinen Werth verlieren kann. Unterdieses wer weiß; in welchem Ton hat Frauenholz geschrieben? wer weiß, hat Klopstocks gute und haushälterisch, sorgsame Gattin recht geantwortet? Ich w e i ß sie w a g t sich in solche Dinge die Klopstock unter sich hält, die aber doch großen Einfluß auf Wohl und Wehe haben. Schleudern Sie doch einmal einen zerschmetternden Donnerkiel auf die verdammten Anecdotenjäger. So ein armseliger Mensch, wie der große Voß in Halle, der allerhand dramatische oder dialogisirte Geschichten z . B . Geschichte des Hauses Stuart schreibt, unterwindet sich um seinem Journal Käufer zu verschaffen, einen großen M a n n zu besudeln! (Hs.: Die Deutsche sches Buch- und Schriftmuseum bliothek
des Börsenvereins
der Deutschen
der Deutschen
Bücherei,
Buchhändler,
Bibliothek,
Deut-
Leipzig: Ehemalige Buchhändlerische
Bi-
Archi-
valien.)
5. An Herder,
28.4.179j
ÜBERLIEFERUNG
H: Freies Deutsches Hs 1
Hochstift
- Frankfurter Goethe-Museum,
Frankfurt am Main:
18493. Doppelbl.
S. 4: Siegel. S. 1: Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse:
Hern Oberconsistorial Rath H e r d e r in
Weimar Erster Druck:
Back/Spindler,
Weimar 1825. (Klopstock,
Bd6,
S. 296. (Hf: H. Doering,
Sämmtliche
Werke. Supplementbd
VARIANTEN
5, 6 bey mir wohnen.] bey mir [.] > BEY MIR wohnen. H
Klopstocks 1.)
Leben.
Nr 6
14. Mai 1795
30I
KORRESPONDENZSTELLE
13.9.1794
(anj (HKA, Briefe VIII, Nr224),
Nr5 (von), Nr6
(an).
ERLÄUTERUNGEN
Über Johann
Gottfried
Herder (1744-1803),
dent und Hofprediger
der seit 1776 als
in Weimar lebte, vgl. einführende
stock an Herder, 5. j . 1773 und einführende
Generalsuperinten-
Erläuterungen
Erläuterungen
zu HKA,
zu
Klop-
Briefe
VIII,
Nr 20. j, 2 Ihr junger Frankfurter] 5, 3 schrieb mir] Nr3.1
Gerning.
(verschollen).
5, 3/4 dai? Sie bis würden] Dieser Besuch in Hamburg kam nicht zustande; Archenholtz
an Gerning,
20. 6.1795:
vgl.
Kl: grüßt Sie hertzlich . Unangenehm
war es ihm, die H o f n u n g aufzugeben, Sie wieder hier zu sehen. (Hs.: Staats- und Universitätsbibliothek sicht gehabt,
Hamburg:
mit Gerning
Besuch bei Klopstock
Literaturarchiv.)
nach Hamburg
- Herder hatte nicht die
zu reisen (vgl. 6, 1-3). Zu
im September/Oktober
1794 vgl. zu 3, 2/3.
5, 4/5 Herr von Stein bis gesprochenem] Gottlob von Stein (1772-1844),
der Sohn Charlotte
nenrat in Breslau, traf mit Klopstock in Hamburg zusammen. Die Ankunft
Almanach
(Fritz)
Konstantin
auf der Rückreise
Domä-
von England nach Weimar
(Vgl. W. Bode, Charlotte von Stein. 1910. S. 340.) kommend,
Addreß-Comtoir-Nachrichten
5, 6 meinem Garten] Klopstock Stadtbefestigung
Friedrich
von Steins, ab 1800 Kriegs- und
eines Herrn Stein, aus London
(vgl. Hamburgische
ist für den 5 . 4 . 1 7 9 5 belegt
1795, St. 28 (9.4.), S. 224).
besaß ein Gartenhaus
außerhalb
der
am Dammthor, gl r H. (Vgl. F. T.
aller um Hamburg
liegenden
Gärten. Hamburg
damaligen Nevermann,
1792. S. 49.)
5, 8/9 S e h e n bis selten.] Zu sehen und besehen vgl. 21J,
9-12.
5, 9 Jakobi bis Wandsbek] Friedrich Heinrich Jacobi hielt sich zu einem bei Claudius
Ab-
Gernings
auf. Vgl. Jacobi
an Dohm,
28.12.1794:
Besuch
Wahrscheinlich reisen wir
um Ostern nach Wandsbeck, um dort eine Zusammenkunft mit meinen Braunschweigischen Kindern zu halten. (Aus F. H. Jacobi's Nachlaß. pritz. Bdi.
5 , 1 0 bald bis gehn] Nach Tremsbüttel Leopold
zu Christian
Stolberg
Stolberg nach Eutin. Die Abreise erfolgte am 9. 7.179s
Claudius an Caroline Perthes, 9. 7.179s; und E. Schröder.
6. Von Herder,
Bd2.
M. Claudius,
14.5.1795
ÜBERLIEFERUNG
Doppelbl.
Zoep-
Hamburg: KN
und zu
Friedrich
(vgl- M. und R.
Briefe. Hrsg. von H. Jessen
Berlin 1940. S. 37). Vgl. auch 9, 2.
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hrsg. von R.
Leipzig 1869. S. 181.)
42/ud.
302.
14. Mai
Nr 6
1795
S.i bis 3 (j): Text; 5.4: Grundrißartige Zeichnung auf der Mitte der Seite, ohne Bezug zum Brieftext. S. 3, unter dem Text: Schnörkel. Erster Druck: Betteridge, Herder/Klopstock,
S. 1228.
TEXTKONSTITUTION
Der in H über dem Datum (6, 34) stehende geschwungene Strich wurde in der Textwiedergabe nicht berücksichtigt. VARIANTEN
6, 6 Frau für ihn Sorge] [Sorget Frau für ihn Sorge H verdient H
20 meiner] [meinen'] > 'meiner H
18 verdient] [b]*
34 14.] [ 1 3 Ί > '14. H
BEILAGE
Dem Brief lag ein Exemplar von Herders »Terpsichore« (2 Theile. Lübeck
1795)
bei, vgl. 6, 15-24. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 5 (von), Nr 6 (an), Nr 10 (an). ERLÄUTERUNGEN
6,1 Ihre Zuschrift] Nr 5. 6,1/2 ob sie gleich bis ward] Vgl. 5, 2-4 und Erläuterungen
hierzu.
6, 3/4 meinen Sohn bis soll] Wilhelm Ludwig Ernst Herder (1778-1842),
für
den die Eltern schon im Frühjahr 1793 eine Ausbildung in Hamburg planten (vgl. HKA, Briefe VIII, 204, 6-18 sowie Erläuterungen hierzu), reiste Ende 1795 nach Hamburg, um eine Lehrzeit bei der Firma Janssen zu beginnen. Im Jahre 1800 ist er bei R. Carl Janssen, der sein Kontor Auf dem holländischen Brook Nr 70 hatte, tätig. (Vgl. Carolina Herder und Herder an J. G. Müller, 9.11.179s;
Herder, Briefe,
Bd 7, S. 198. - Carolina Herder und Herder an Gleim, 7.12.1795;
Herder,
a.a.O., S. 203. - P. von Gebhardt und H. Schauer, Johann seine Vorfahren und seine Nachkommen.
Gottfried
Briefe, Herder,
Leipzig 1930. (Beiträge zur deutschen
Familiengeschichte. 11.) S. 93.) 6,4 Brun in Koppenhagen] Constantin Brun (1746-1836), Westindischen Handelskompagnie
in Kopenhagen,
stiane Friederike Brun, geb. Münter (1765-1835),
Administrator
Ehemann von Sophie
die Klopstock persönlich kannte.
6, 4/5 hat bis erboten] Vgl. Herder und Carolina Herder an Friederike 9.5.1796:
der ChriBrun,
Ich kann Ihrem guten vortreflichen Brun nicht gnug danken, daß er
ihn (Wilhelm Herder) in ein so gutes Haus gebracht hat. (Herder, Briefe,
Bd7,
S. 225.) 6, 5 Gräfin Baudis] Caroline Adelaide Cornelia Gräfin von Baudissin, geb. Baronesse von Schimmelmann (1760-1826)
(vgl. HKA, Briefe VII, zu 139, 26).
Nr 6
14. Mai 1 7 9 5
303
6, 6 daß diese bis trägt] Caroline Baudissin schenkte Herder das Lehrgeld für Wilhelm Herder (vgl. Carolina Herder an Friederike von Frankenberg und Ludwigsdorf, 20. 8.1795; Herder, Briefe, Bdj, S.443). 6, 6/7 Jetzt bis wegen] Durch Vermittlung von Johann Georg Müller (17591819) in Schaffhausen kam Wilhelm Herder im Frühjahr 1794 an das Droz'sche Erziehungsinstitut in Neuchâtel und blieb dort bis Oktober 1795 (vgl. Herder und Carolina Herder an J. G. Müller, 11., 12.5.1794; Herder, Briefe, Bd7, S.102. Herder an Eliza Gore, 11.10.179s; a.a. O., S. 191). 6, 8 u. ich ihn hinüber begleite] Wilhelm Herder reiste Ende 1795 allein nach Hamburg. 6, 8 Ihr Wiedersehen] Vgl. zu 6, 28. 6, 9-11 Auch bin bis werden.] Vgl. 118, 41-45. 6,12 Mad. Klopstock] Johanna Elisabeth Klopstock. 6, 15 sende ich Ihnen eine Muse] Vgl. Abschnitt »Beilage«. J. G. Herder, Terpsichore. Th. 1-2. Lübeck 1795. - Hierin und im 3. Teil (Lübeck 1796) finden sich Herders Obersetzungen der neulateinischen Oden von J. Balde. 6, 15 eine Muse mit der Leier] Terpsichore, eine der neun Musen, Muse der Tanzkunst und des Chorgesangs. Sie führte u. a. die Lyra bei sich. 6, 15/16 die Muse unsres Landsmannes] Jacob Balde (1603-1668) war als Dichter neulateinischer Oden hervorgetreten: »Lyricorum libri IV«, »Epodon liber unus« und »Sylvae lyricae« (München 1643-1645). Herder hatte bewußt - auch in den ersten beiden Teilen von »Terpsichore« - darauf verzichtet, den Namen Baldes zu nennen, weil er ein unbefangenes, unbestochenes Urtheil wünschte (Herder an Böttiger, Anfang 1795; Herder, Briefe, Bd 7, S. 13 6). In ähnlicher Form äußerte er sich gegenüber C. G. Heyne, Schiller und F. L. Stolberg (vgl. a.a. O., S. 155-158). 6,16-19 Bei bis unterstützen.] Klopstock beantwortete den Brief nicht, wie sich aus Herders Nachfrage im August 1795 ergibt. Vgl. 10, 8/9. 6, 23/24 beigefügten bis Sappho«] Der zweite Teil von Herders »Terpsichore« enthält die Abhandlungen »Die Lyra. Von der Natur und Wirkung der lyrischen Dichtkunst« (S. 397-442) und »Alcäus und Sappho. Von zwei Hauptgattungen der lyrischen Dichtkunst« (S. 443-485). 6, 25/26 Gerning bis gemacht.] Nach seinem Aufenthalt in Hamburg (vgl. zu 3, 2/3) hatte sich Gerning von Ende Oktober 1794 bis Anfang April 1795 in Jena und Weimar aufgehalten. Am 2 7 . 1 0 . 1 7 9 4 schrieben Herder und seine Frau Carolina an Gleim: Auch von Klopstock kam er (Gerning) sehr zufrieden zurück. Klopstocks Oden (um ein großes vermehrt) sollen jetzt gedruckt werden (Herder, Briefe, a. a. O., S. 128; 515). 6,28 Die Stunden bis zubrachte] Ende Mai 1783. (Vgl. D. Lohmeier, Herder und Klopstock. Herders Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit und dem Werk Klopstocks. Bad Homburg 1968. (Ars Poetica, Studien. 4.) S.33.)
304
Nr 6
14. Mai
1795
6, 29 »Schalle, liebes Clavier«] Wohl Gerstenbergs vier«, das mit den Zeilen beginnt. Eine Abschrift
Gedicht »Phyllis an das Cia-
»Bestes kleines Ciavier Schalle, schalle lauter von der Hand Meta von Winthems mit dem
Liebe;« Vermerk:
Componirt vom Grafen Nesselrath. Vorzüglich gesungen von Johanna Elisabeth von Winthem befindet sich im Klopstock-Nachlaß bliothek Hamburg Franz Josef
der Staats- und
Universitätsbi-
(KN 42/22/?,). Bei dem Grafen Nesselrath handelt es sich um
Graf von Nesselrode
(1755-1824).
(Vgl. Jodeleit,
Klopstock/Herder,
S- 339·) 6,30
Mein Sohn] Wilhelm
Christian
Gottfried
Herder
(1774-1806)
studierte
seit 1792. in Jena Medizin und ließ sich 1796 als Arzt in Weimar nieder. Nach dem Tode seines Vaters gab er den letzten Band der Zeitschrift 109, 45-47) heraus und war beteiligt an der Fertigstellung »Sämmtlichen Gottfried
Werke« Herders.
(Vgl. P. von Gerhardt
den Frieden] Am 5.4.1795
Frankreich
und H. Schauer,
11.) S. worden.
III,
6, 35/36
Der 1. Koalitionskrieg Grammatische
schen Gespräche.)
erst vor kurzem verwendet
(aus einer ungedruckten
In: Berlinisches
Mai, S.465-482.
(vgl.
Grimm).
Bruchstück
Fortsetzung seiner
zu dem Gespräche:
(Vgl. HKA, Addenda
erste öffentliche Auseinandersetzung sich auf dessen »Critik
von
Altona
eines
grammati-
Archiv der Zeit und ihres Geschmacks
- Nachtrag
a. a. O., Juni, S. 557/558.
zwischen wurde
Gespräche.
das Antikantische bis erscheint] Die Bedeutsamkeit. von Klopstock
(Bei-
74-77.)
Nr3159.)
6, 3 5 neulich] Hier in der Bedeutung Gespräches
Johann
1930.
weitergeführt.
6, 35 die grammat. Gespräche] Klopstock, 1794. (Vgl. HKA, Addenda
Leipzig
war in Basel der Separatfrieden
und Preußen geschlossen
Osterreich allein gegen Frankreich
Bdi,
(vgl. zu verlegten
Herder, seine Vorfahren und seine Nachkommen.
träge zur deutschen Familiengeschichte. 6,32
»Adrastea«
der bei Cotta
In:
III, Nr 3160.) - Der Aufsatz ist die
Klopstocks
der Urtheilskraft«
1795,
die Bedeutsamkeit.
mit den Werken Kants. Er bezieht
(Berlin, Libau
1790)
und auf
Kants
Aufsatz » Uber den Gemeinspruch:
Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber
nicht für die Praxis«
Monatschrift
(Berlinische
Bd20,
1793,
S. 201-284).
stock kritisiert Kant und seine Schüler vor allem als Sprachverderber, einen engen Zusammenhang
zwischen Sprechen und Denken
Klop-
wobei
(Lit.: H. G. Ward, An English note on Klopstock
and Kant. In: The Modern
guage Review
Herder und Klopstock,
23, 1928, S. 60-63. ~ D. Lohmeier,
S. 60-64. ~ HKA,
Werke II, S. 244-246.)
24, 60-62; Nr 121; 128, 10-15
und 149,
Vgl. auch 1, 3-14;
er
voraussetzt.
16, 30-34;
Lan-
a. a. O., 23,
7-10;
44.
6, 39 Ihren Brief] Nr 5. 6, 40 von Sterlings-Werth bis sagte] Vgl. J. Swift, A complete collection of genteel and ingenious conversation,
according
to the most polite mode and
now used at court, and in the best companies
of England
(1738):
method
I can faithfully
assure the Reader, that there is not one single witty Phrase in this whole Collec-
Nr 7
3 · Juni 1795
3°5
tion, which hath not received the Stamp and Approbation of at least one hundred Years; and, how much longer, it is hard to determine; he may therefore be secure to find them all genuine, sterling, and authentick. (E. Partridge, conversation.
1963.
London
6, 40 Sterlings] Eine um 1190 aufgekommene sich eine Silberwährung
Swift's
polite
S.24.)
entwickelt:
das Pfund
6, 40 Valeto] Lebe wohl. Als Abschiedsgruß
englische
Silbermünze,
aus der
Sterling. in Briefen von Herder häufig
ver-
wendet.
7. An F. H. Jacobi,
3.
6.179J
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg:
KN
42,96(3).
Doppeibl.
S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. Erster Druck:
HKA.
ADRESSAT
Der vorliegende
Brief, dessen Reinschrift
die Anrede L. J. (7, 16). Aus 7, 12/13 eine persönliche
UN
verschollen
& 7>
ist, enthält im Konzept
42^43
hervor, daß dem
Begegnung am Vortag vorausgegangen
bzw. Wandsbek
Juli nach Eutin reiste. (Vgl. Jacobi
Schenk,
EH.
Jacobi's
auserlesener
Briefwechsel.
S. 201. Vgl. auch 9, 2.) Jacobis Breisgau, ein Aufenthalt
an Heinrich
in Hamburg
Ja-
auf, bevor er im 12.
Wandsbeck,
In zwei Bänden.
Bruder Johann
Schreiben
ist. Friedrich Heinrich
cobi hielt sich im Juni 1795 noch in Hamburg
nur
Bdz.
6.1795; 1827.
Leipzig
Georg lebte seit 1784 in Freiburg/
im Jahre 179s
lst
nicht
bezeugt.
LESARTEN
7, 6 Archytas] Arhytas H VARIANTEN
7, 3/4 Personen, eine durch das Zeichen: (c] Personen [durch (£] durch das Zeichen (¿i PERSONEN, eine DURCH DAS ZEICHEN (CH
12 (Bey Archytas sind
Zweifel mogi.)] (Bey Arhytas sind [einige] Zweifel mögl.) > (BEY ARHYTAS SIND ZWEIFEL MÖGL.)
H, nachgetragen
24 der aber] aber > der
ABER
H
30
kein] also kein > ALSO [in eigentlichem Verstände] KEIN > ALSO KEIN H Strophe] [sie] > die Strophe H Schreibfehlers
H
> WENN SIE M I C H
3 H
37 seyn,] Nachgetragen
S wenn sie mich] wenn auch mich >
zwecks Korrektur WENN [AUCH]
also
3 5 die sie
eines MICH
306
Nr 8
23. Juni
1795
BEILAGE
Der Reinschrift
zum vorliegenden
Konzept
oder ein Druck von Klopstocks
Gedicht
lagen der Brief Nr 6 und eine »Die Erscheinung«
Abschrift
bei (vgl. 7, 1).
KORRESPONDENZSTELLE
20. 9.17S2
(an) (HKA,
Briefe VII, Nr 232), Nry (von), Nr 14 (von).
ERLÄUTERUNGEN
Über Friedrich Erläuterungen
Heinrich
Jacobi
(1743-1819)
vgl. HKA,
Briefe
VII,
einführende
zu Nr 65.
7 , 1 Herders Brief] Nr 6. 7,1
die E r s c h e i n u n g ] Klopstocks
Januar 1793 (vgl. Muncker/Pawel,
Elegie »Die Erscheinung«,
Bd 2, S.
7, 1-6 Als bis Namen.] Die Elegie wurde zuerst am 24.1.1793 »Hamburgischen
Addreß-Comtoir-Nachrichten«
III, Nr 1422.)
Die
beschriebenen
Weise. Am 14. 2.1793
Unterscheidung
entstanden
im
im 7. Stück
der
77-79).
der Personen
gedruckt.
(Vgl. HKA,
Addenda
erfolgte
in der von
Klopstock
kam es zum Wiederabdruck
mit dem
Zusatz:
Diese O d e wird mit Erlaubniß des Verfassers für die noch Einmal gedruckt, welchen dadurch etwas fehlte, daß die N a m e n der redenden Personen nicht angezeigt waren. (Hamburgische 102.) (HKA, Addenda
Addreß-Comtoir-Nachrichten
1793,
St. 13 (14.2.),
7, 6 Horazens Archytas] Horaz, Carmina I 28. Das Gedicht schen Archytas von Archytas'
und der Seele eines Schiffbrüchigen, Grabmal unbestattet
7, 9 die bis Zeichen] Vgl. 7, 7,13
liegt,
7, 20-33
ist als Dialog
dessen Leiche
zwi-
in der
Nähe
aufgebaut.
3-j.
gestrige Unterredung] Vgl. Abschnitt 'st
S. 101/
III, Nr 1424.)
»Adressat«
zum vorliegenden
bis neu] Nimmt Bezug auf Vers 23/24 von Klopstocks
Brief.
Gedicht
»Die
Mutter, und die Tochter«: Ungethanes Gesetz ist (wähnet sie) leerer Schall, ist/Bild des Künstlers, das eilet, bleibt. (Muncker/Pawel, 7,34
Bd2, S. 99.)
die Herder] Maria Carolina Herder, geb. Flachsland.
die Strophe eines Gedichts
von Klopstock
7, 42 Meine Singvögel] Johanna Elisabeth Klopstock retha Johanna von
druckt worden
vermutlich
Vgl. 7,
und deren Tochter
36-39. Marga-
Winthem.
7, 43 die Lehrstunde] Klopstocks wel, Bd 2, S.4-6)
Sie hatte
als dunkel bezeichnet.
Gedicht
»Die Lehrstunde«
in der Vertonung von J. G. Naumann,
(vgl.
Muncker/Pa-
die 1785 in Dresden
ge-
war.
8. An Nicolai, 23. 6.1795 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg:
Literaturarchiv.
Doppeibl.
S. i(\): Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse: A n Herrn Friedrich Nikolai in Berlin
Nr 8
2.3. J u n i 1 7 9 5
307
Einträge von nicht bekannter Hd: S.4 aoR: 1795. 9 Jul Klopstock Hamburg Dampmartin bey Töpfern Erster Druck: HKA. KORRESPONDENZSTELLE
11.5.1779 (von) (?) (HKA, Briefe VII, Nr 106), Nr 8 (von). Klopstocks Brief vom 11. 5.1779, dessen Adressat bisher nicht ermittelt wurde, ist möglicherweise an Nicolai gerichtet. Dafür spricht, daß er an eine mit Verlagsgeschäften vertraute Person in Berlin geschrieben wurde (vgl. Briefe VII, Abschnitt »Adressat« zu Nr 106) außerdem Klopstocks Hinweis, er habe im Zusammenhang mit Hemmerdes Nachdruck der Ausgabe des »Messias« Nicolai Nachricht von den collazionirten Exemplaren gegeben (51, 19/10). (Vgl. auch Abschnitt »Beilage« zu HKA, Briefe VII, Nr 106.) ERLÄUTERUNGEN
Christoph Friedrich Nicolai (1733-1811) begann seine Verlagstätigkeit mit der Herausgabe der Zeitschrift »Briefe die neueste Litteratur betreffend« (1759-1765), für die außer ihm Lessing und Mendelssohn verantwortlich waren. Er baute seinen Verlag zielstrebig aus und gab im Laufe der Zeit insgesamt 422 Neuerscheinungen heraus. Neben seiner Aufgabe als Buchhändler und Verleger widmete er sich vor allem der Literaturkritik und trug mit seiner Zeitschrift »Allgemeine deutsche Bibliothek« (1765-1805) entscheidend zur Verbreitung der deutschen Literatur und zur Entfaltung der Aufklärung bei. (Vgl. P. Raabe, Friedrich Nicolai. 1733-1811. Die Verlagswerke eines preußischen Buchhändlers der Aufklärung 1759-1811. Wolfenbüttel 1983. (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek. 38.)) Die Kontakte zwischen Klopstock und Nicolai blieben spärlich, vor allem deswegen, weil in den von Nicolai herausgegebenen Zeitschriften über Klopstocks Werke selten ohne kritische Einwendungen berichtet wurde, so daß Klopstock den Berliner Verleger einer grundsätzlichen Gegnerschaft verdächtigte. Gegen Nicolai sind vermutlich Klopstocks Epigramme »Die Mitzählung« und »Verlerne Mühe« sowie eine Stelle im »sechsten Morgen« seiner »Gelehrtenrepublik« gerichtet (vgl. HKA, Werke II, Nr72; Nr97 und Werke VII 1, S. 169). Vgl. auch HKA, Briefe V, 162, 8-10. 8,1 Herrn Dampmartin] Anne-Henri Dampmartin, ab 1814 vicomte de Dampmartin (1755-1825), aus Uzès (Südfrankreich) gebürtig, hatte die Militärlaufbahn eingeschlagen und war 1791 Oberstleutnant eines Dragoner-Regimentes in Lothringen. 1792 mußte er emigrieren, ging zunächst nach Brüssel, anschließend nach Holland, wo er seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer und Schriftsteller bestritt. 1795 kam er nach Hamburg, ein erster Besuch bei Klopstock fand am 20. 2 . 1 7 9 5 statt (vgl. A.-H. Dampmartin, Fragments moreaux et littéraires. Berlin 1797. S. 278). Anläßlich eines seiner Besuche verfaßte er ein »Impromptu fait en soupant chés l'immortel Klopstok après avoir entendu chanter Mme. son épouse, et Mil sa fille.«: Jamais si vifs transports, n'ont embelli ma vie/ Ames regards parait, le
3o8
Nr 9
19. Juli 1795
temple du génie/ Les trésors d'apollon, les présens de Baccus;/ Sont unis aux accens, d'une douce harmonie/ Et nous offrent encor, l'image des vertus. Dampmartin (Hs.: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 42,46 c.) Klopstock gehörte zu den Subskribenten von Dampmartins »Fragments moreaux« (a.a. O., S. VI.) Von Hamburg aus ging Dampmartin nach Berlin und gab dort die »Gazette française« und das »Journal de Littérature« heraus. 1797 vertraute ihm der preußische König Friedrich Wilhelm II. die Erziehung der Söhne seiner Mätresse, der Gräfin Wilhelmine von Lichtenau, an. 1799 kehrte Dampmartin nach Frankreich zurück und bekleidete eine Reihe von hohen Verwaltungsämtern. 8, 2 Essai bis Dames.] Α.-H. Dampmartin, Essai de littérature à l'usage des dames. T. 1-3. Amsterdam 1795. 8, 3/4 so bis gelernt] Über den Besuch von Sarah Levy bei Klopstock, der zwischen Ende Februar und dem 23. 6.1795 stattfand (vgl. zu 8, 1), konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. 8, 4 Mad. Levi] Sarah Levy, geb. Itzig (i/6i-i8j4), war mit einem der bedeutendsten Bankiers in Berlin, Samuel Levy, verheiratet. Sie führte einen berühmten Salon, in dem sich zahlreiche Persönlichkeiten Berlins, darunter auch zahlreiche Franzosen, regelmäßig trafen. (Vgl. D. Hertz, Jewish high society in Old Regime Berlin. New Haven 1988. S. 102/103.) 8, 5 seine Lage] Nimmt Bezug auf die ungewisse persönliche und wirtschaftliche Situation, der sich Dampmartin als französischer Emigrant ausgesetzt sah. (Vgl. auch 93, 26-28.) 8, 8 wohnt bis Topfern.] Nicht ermittelt.
9. Von F. L. Stolberg, 19. 7.1795 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text.
Hamburg: KN
Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
48,638.
S. 231/232.
VARIANTEN
9 , 5 Schriften] [schriften'] > 'Schriften H 25 »Da] »[Doch] Da > »DA H 28 Fragments] [St]* Fragments H 30 ich seit] ich [es] seit > I C H SEIT H 36/37 daß sowohl bis als auch] daß [sowohl] in Absicht auf den göttlichen Sänger selbst > DASS [weder] IN A B S I C H T A U F D E N G Ö T T L I C H E N S Ä N G E R S E L B S T , [noch] auch > DASS sowohl IN A B S I C H T bis S E L B S T , als A U C H H 50 kommen] [angek]* [ankommen'] > 'kommen H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 2 (an), Nr 8.1 (von), Nr 9 (an), Nr 84 (von). Nr 9 ist Antwort auf einen verschollenen Brief von Klopstock (Nr 8.1), vgl. 9, 2-4.
Nr 9
19. Juli 1795
309
ERLÄUTERUNGEN
9, 2 Jacobi bis Abend] F. H. Jacobi war demnach am 16. 7 . 1 7 9 5 in Eutin troffen, um sich dort endgültig niederzulassen. in Tremsbüttel
besucht,
Vorher hatte er Christian
vgl. 5, 9/10 und Erläuterungen
9, 5-11 daß die bis genre] Stéphanie-Félicité Genlis, geb. Ducrest
de Saint-Aubin
fällt auch die erste Begegnung
nung im Hause des Pastors la Comtesse
nos jours.
persönlichen
Beziehungen
chen öffentlichen zösischen
zur Familie des Herzogs
ausgesetzt,
fand sie zunächst
von Orléans
»Der Genius
duite de Madame
öffentliche
Diskussion
Diese
nicht den erhofften
Die Comtesse
de Genlis fand auch Zugang zum Freundeskreis
in seiner
in Schutz
nahm.
»Précis de la con-
die allerdings
subjektiven
des An-
aus. So
der sie 1795
offensichtlich
der sie jedoch sehr zwiespältig,
zahlrei-
durch die fran-
der Zeit« gegen die Anschuldigungen
Sichtweise
engen
die Usurpation
sie in Hamburg eine Rechtfertigungsschrift de Genlis depuis la révolution«,
depuis
auch in Hamburg
einen Fürsprecher,
Woh-
ihrer
war sie
und Zeitungsartikeln
in
Madame
Française,
- Aufgrund
die sie u. a. beschuldigten,
in A. von Hennings
1796 veröffentlichte
Sieveking,
inédits de
Thrones durch den Herzog von Orléans zu unterstützen.
griffe lösten eine kontroverse Zeitschrift
(vgl. Mémoires
1825. S. 74/75).
in Flugschriften
de
Hamburger
der sie in ihrer
siècle et la Révolution
T. 5. Bruxelles
Angriffen
Emigranten
französischen
In die Zeit dieses
mit Klopstock,
Wolter aufsuchte
de Genlis, sur le dix-huitième
1756 jusqu'à
de Sillery, comtesse
lebte seit Juli 1794 zunächst
Altona, vom 1. April bis Ende Juli 1795 in Hamburg. Aufenthaltes
hierzu.
marquise
(1746-1830),
eingeStolberg
Erfolg
wegen ihrer zu hatte.
um Georg
Heinrich
ζ. T. sogar äußerst ablehnend
beurteilte.
Vgl. auch Peter Poels Urteil: die Frau v. Genlis und ihr sauberer Schwiegersohn, der General Valence, deren gründliche Schlechtigkeit zu durchschauen ich Gelegenheit hatte (G. Poel, Bilder aus vergangener S. 52). Am 4.12.1795
Zeit. Bdi.
Hamburg
und taugt gewiß nichts, ist aber mächtig klug. (Vgl. H. Harkensee, Geschichte
der Emigranten
S. 300.J Die Erfahrung che Diskussion
Schleswig-Holstein,
de Genlis
und die kontroverse
Klopstocks
und ihren Aufenthalt
22, 1954, S.
Altona
und
Emigration
in Schles-
137-14}. stand der katholischen
in Frankreich das alleinige Recht zu, Taufen, Eheschließungen lich zu registrieren. Dies bedeutete für Protestanten Konversion
1900. öffentli-
insgesamt von 1794 bis 1800 dau-
9, 5-7 daß bis werden] Seit dem 16. Jahrhundert
Fällen von staatlich erzwungener
zur
veranlaßt. in Hamburg,
Neue Studien zur französischen
In: Nordelbingen
Beiträge
II. Madame de Genlis. Hamburg Begegnung
der mit Unterbrechungen
erte, vgl. D. W. Schumann, wig-Holstein.
in Hamburg.
der persönlichen
haben offenbar Nachfragen
Uber die Comtesse
1884.
schreibt Sophie Reimarus an Knigge: Sie spielt die Fromme
Kirche
und Todesfälle
und Konvertiten,
amt-
vor allem in
zum römisch-katholischen
Bekennt-
nis, daß ihre Ehen als illegal galten und die Kinder aus religiösen
Mischehen
als
Bastarde angesehen
Um 1750
ent-
und von der Erbfolge
ausgeschlossen
wurden.
3IO
Νγ9
ιρ. Juli
1795
wickelten sich Bestrebungen, auch den Protestanten den vollen bürgerlichen Status zuzuerkennen. Louis XVI. erließ 1787 das Edikt über den Bürgerstatus (état civil) der Protestanten, das ihren Geistlichen erlaubte, eigene Tauf-, Ehe- und Sterberegister zu führen. 1792. wurde dieses Recht den Kommunen übertragen und damit dem Einfluß der Kirchen entzogen. 9, 7/8 Von bis worden] Vermutlich war dies Klopstock von der Comtesse de Genlis während der persönlichen Begegnung mitgeteilt worden. Ihre Rechtfertigungsschrift enthält ebenfalls diese Behauptung: on bruloit en Espagne un de mes ouvrages qui s'exprime un peu trop librement sur l'inquisition. (Précis de la conduite de Madame de Genlis depuis la révolution. Hambourg 1796. S. 207.) 9, 10 weißgemacht] Der bis ins 19. Jahrhundert mit β geschriebene Begriff »weismachen« wird hier in der Bedeutung »jemandem etwas unwahres sagen« verwendet (vgl. Grimm). 9, 10/11 Même bis genre.] Sogar das Unmögliche, nämlich in dieser Art. 9, 12 Nicolovius] Georg Heinrich Ludwig Nicolovius (1767-1839), von 1791 bis 1793 Hofmeister im Hause F. L. Stolbergs. 1795 wurde er Sekretär, 1805 Assessor der fürstbischöflichen Rentkammer in Eutin, 1817 Oberregierungsrat und Mitglied im preußischen Staatsrat. - Begegnungen mit Klopstock fanden in den Jahren 1791 bis 1794 mehrfach statt. 1815 erwirkte Nicolovius beim preußischen König eine Pension für Klopstocks Witwe Johanna Elisabeth. (Vgl. A. Nicolovius, Denkschrift auf Georg Heinrich Nicolovius. Bonn 1841.) 9,12/13 daß bis habe] Nr 8.2 (verschollen). 9,14 die Erzählung von Ihrem Schwefelloche] Gemeint ist Klopstocks Archiv, das C. C. E Stolberg laut C. E Cramer als einen Abgrund, einen Gouffre, beschrieben hatte. (Vgl. Cramer, Tellow an Elisa, S. 120.) 9, 15/16 meiner seeligen Mutter] Über Christiane Charlotte Friederike zu Stolberg Stolberg, geb. Gräfin Castell-Remlingen (1722-1773) vgl. HKA, Briefe III, einführende Erläuterungen zu Nr 99 und HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 6. 9, 16/17 nun bis Messias] Ausschnitt aus dem Gericht über die »Göttererfinder« im »Messias«, XVIII 655-706, der 1753 entstanden ist, aber erstmals 1799 in der Göschen-Ausgabe veröffentlicht wurde; Gründe hierfür teilte Klopstock Clodius im Brief vom 2. 2.1796 mit (32, 42-44). Klopstock hatte den Text offensichtlich F. L. Stolberg im Manuskript zugeschickt (vgl. zu 9, 24-29). 9, 24-29 die Verse bis verlieren] Die zitierten Verse umfassen in den »Messias«Ausgaben von 1773 und 1780 jeweils einen Abschnitt von 8 Versen (HKA, Werke IV, Bd5.2, S. 860/861: XVIII 247-249.5 A3 A4), die sich textlich mit dem wiedergefundenen »Fragment« überschnitten und darum getilgt werden sollten; später aber, möglicherweise auf Stolbergs Einwand (9, 27-29) hin, wurde der Abschnitt nur gekürzt, XVIII 247-249. Zur Wiederholung des Textes vgl. XVIII 694-706. (Vgl. HKA, Werke IV, Bd3: Textgenese einzelner Gesänge und Episoden. Die Episode vom Weltgericht.)
Nr 9
19. Juli
1795
3 1 1
5», 30 Gefesselter bis Monaten.] Nimmt Bezug auf F. L. Stolbergs Amtsgeschäfte als Regierungs- und Kammerpräsident des Fürstbistums Lübeck, die er seit 1793 ausübte. 9, 30/31 Wie bis können?] Stolberg hatte sich auf seiner Reise nach Münster im Oktober 1794 zwei Tage in Wandsbek bei Claudius aufgehalten und möglicherweise auch Klopstock besucht. (Vgl. J. Janssen, Friedrich Leopold Graf zu Stolberg bis zu seiner Rückkehr zur katholischen Kirche. Freiburg ι8γγ. S. 332/333.) Ob er auf der Rückreise im Dezember 1794 ebenfalls Station in Hamburg machte, ist nicht belegt. Besuche in Hamburg im Jahre 1795 bis zum Zeitpunkt des vorliegenden Briefes waren nicht nachzuweisen. 9 , 3 2 Reventlau u: Julchen] Über Friedrich Graf von Reventlow (1755-1828) vgl. HKA, Briefe VII, zu 180,16. - Über Friederike Juliane Gräfin von Reventlow, geb. Baronesse von Schimmelmann (1763-1816) vgl. HKA, Briefe VIII, einführende Erläuterungen zu Nr49. 9,32-34 Der Mut bis werde.] Friedrich Reventlow hatte ein Leberleiden und unternahm zusammen mit seiner Frau Julia, die ständig kränkelte, auf Anraten seines Arztes im August 1795 eine Reise nach Italien. Sein Leiden verschlimmerte sich jedoch in Rom so sehr, daß man schließlich um sein Leben fürchtete. (Vgl. 117, 16-19.) Im Sommer 1797 kehrte das Ehepaar Reventlow aus Italien zurück. (Vgl. C. Degn, Die Schimmelmanns im atlantischen Dreieckshandel. Neumünster 1984. S.328. - H. Rathjen, Lebenserinnerungen von Christoph Heinrich Pf ä f f . Kiel 1854. S. 101/102.) 9, 39 Windeme] Johanna Elisabeth Klopstock, verwitwete von Winthem. 9, 39 einen neuen unsterblichen Namen] Anspielung auf die poetischen Namen Fanny und Cidli, mit denen Klopstock Maria Sophia Schmidt und Meta Klopstock belegt hatte. 9, 40/41 die liebe junge Nachtigall] Margaretha Johanna von Winthem, die wie ihre Mutter als gute Sängerin galt. 9, 41 Meine Haußgenossen, einheimische] F. L. Stolbergs Frau Sophie und seine Kinder Ernst (1783-1846), Marie-Agnes (1785-1848), Andreas Otto Henning (1786-1863), Henriette Luise (1788-1868) und Juliane Agnes Emilie (1790-1836). 9, 41 Zugvögel] Vermutlich Friedrich Heinrich Jacobi und seine beiden Stiefschwestern Helene (1752-1832) und Charlotte (1753-1838), die zu dieser Zeit bei Stolbergs wohnten. 9, 46-49 Quam bis apricis.] Vergil, Aeneis VI 309-312: Zahlreich, wie in Wäldern beim ersten Froste des Herbstes Blätter taumeln im Fall, oder wie landeinwärts vom hohen Meere die Vögel schwärmen zuhauf, wenn Kälte des Jahres über die See sie jagt und treibt in sonnige Lande. (Vergil, Aeneis. Lateinisch-Deutsch. In Zusammenarbeit mit M. Götte hrsg. und übers, von J. Götte. 1965. (Tusculum-Bücherei.) S. 239.) 9, 51 Preez] Preetz liegt ca. 20 km nordwestlich von Eutin auf der Strecke nach Kiel.
312.
10.
Nr ί ο
ζ. A u g u s t
Von Herder,
2.
1795
8.1795
ÜBERLIEFERUNG
Η: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN
42/iie.
Doppeibl.
S. 4: Siegel. S.i(j):
Text; S. 2 bis 3: leer; S.4: Adresse: Hrn. LegationsRath K l o p s t o c k in
Hamburg Erster Druck: Betteridge, Herder/Klopstock,
S. 1225.
TEXTKONSTITUTION
Der in Η über dem Datum (10, 13) stehende geschwungene Strich wurde in der Textwiedergabe nicht berücksichtigt. VARIANTEN
10, 8 gegenüber] [gegenb'ik "gegenüber Η KORRESPONDENZSTELLE
Nr6 (an), Nno
(an), Nr21.1
(an), Nryo
(von).
ERLÄUTERUNGEN
10,1-6
Darf bis verbindet.] Böttiger war 1791 auf Vorschlag Johann
Joachim
Christoph Bodes und durch Förderung Herders zum Direktor des Weimarer Gymnasiums mit dem Titel eines Oberkonsistorialrates
ernannt worden. Über das Ver-
hältnis zwischen Böttiger und Herder, das zunächst einen freundschaftlichen rakter hatte, sich aber bereits 1794 verschlechterte, vgl. R. Lindemann,
Cha-
Beiträge
zur Charakteristik Κ. A. Böttigers und seiner Stellung zu J. G. von Herder. Görlitz 1883. - Über Böttigers Aufenthalt in Hamburg und seine Besuche bei Klopstock vgl. Nr 11 und Nr 13 sowie die Erläuterungen dazu. 10, 8/9 Die Terpsichore bis haben.] Vgl. Abschnitt »Beilage« zu Nr 6; 6, 15-2.4 und Erläuterungen
hierzu.
10, 10 schenken Sie uns bald Ihre Oden] Vgl. zu 6, 25/26. 10,10
Mad. Klopstock] Johanna Elisabeth
Ii. Von Böttiger,
ij.
Klopstock.
8.179s
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN
Doppelbl.
S. 1: Text; S. 2 bis 4: leer. Erster Druck: Betteridge, Herder/Klopstock,
S.
122j.
48,084.
Nr i l
15. August 1795
3*3
BEILAGE
Dem Brief lag Herders Schreiben an Klopstock vom 2. 8.1795 (Nr 10) bei, vgl. 11, 12. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 11 (an), Nr 13 (an). ERLÄUTERUNGEN
Carl August Böttiger (1760-1835)
stammte aus Reichenbach
im Vogtland und
hatte nach dem Besuch der Landesschule in Pforta von 1778 bis 1780 in Leipzig Theologie, klassische Philologie und Rhetorik studiert. Nachdem ein Brand das elterliche Geschäft zerstört hatte, mußte er seine Studien zunächst abbrechen und verdiente sich seinen Lebensunterhalt
durch die Übernahme von
verschiedenen
Hauslehrerstellen, zuletzt in Dresden. Von dort aus führte er sein Studium weiter und Schloß es 1784 mit der Promotion zum Magister ab. Wenige Wochen später erhielt er die Stelle als Rektor der Schule in Guben, 1790 wurde er Rektor in Bautzen, schließlich gelangte er auf Empfehlung Herders, den er wohl das erstemal 1787 kennengelernt hatte, in die Position des Direktors am Gymnasium in Weimar, verbunden mit dem Titel eines Oberkonsistorialrates. folgenden Jahren verschiedentlich
Nachdem er in den
Angebote zu einem weiteren beruflichen
stieg ausgeschlagen hatte, verließ er 1806 Weimar, um in Dresden
Auf-
Studiendirektor
am dortigen Pageninstitut zu werden. In dieser Stellung blieb er bis zu seinem Tode 1835. Neben seiner Lehrtätigkeit widmete Böttiger sich in immer stärkerem Maße der journalistischen
Arbeit und wurde Redakteur und Beiträger für zahlreiche
schriften in Deutschland,
Zeit-
Frankreich und England. So redigierte er Bertuchs
»Journal des Luxus und der Moden«, Wielands »Neuen Teutschen Merkur«, lieferte regelmäßig Beiträge für die »Allgemeine Literatur-Zeitung« in Jena, das »Magazin encyclopédique«
von Miliin in Paris sowie das »Monthly Magazine« in Lon-
don. Im Rahmen seiner journalistischen Arbeit entwickelte Böttiger eine umfangreiche Korrespondenztätigkeit, schen Landesbibliothek
die ihren Niederschlag in 31 heute in der Sächsi-
Dresden aufbewahrten Konvoluten
mit Briefen von und
an Böttiger findet. Seine Stellung in Weimar verschaffte ihm Zugang zu den gebildeten Kreisen am Hofe. So entwickelten sich zunächst freundschaftliche
Beziehungen zu Wieland,
Herder, Goethe und Schiller, die sich allerdings im Laufe der Zeit mehr und mehr abkühlten, weil vor allem Goethe und Schiller sich auch öffentlich negativ über ihn äußerten. Böttiger war vielseitig gebildet, sein besonderes Interesse galt der antiken Kunst und Literatur, mit der er sich in mehreren Publikationen wissenschaftlich tigte.
beschäf-
314
Nr i l
15. August 1795
Mit dem vorliegenden Brief setzt eine umfangreiche Korrespondenz zwischen Klopstock und Böttiger ein, die insgesamt 43 erhaltene Originalbriefe (19 von Klopstock; 24 von Böttiger) aus dem Zeitraum 1795-1800 umfaßt. Sie ist damit in nahezu vollständiger Weise dokumentiert, da zu fast allen Briefen die jeweiligen Gegenbriefe erhalten sind. Klopstocks Schreiben an Böttiger aus dem Bestand der Sächsischen Landesbibliothek Dresden wurden erstmals von Robert Boxberger ι8γι im »Archiv für Literaturgeschichte« publiziert, Hermann Uhde-Bernays veröffentlichte 1904 in der Münchener »Allgemeinen Zeitung« darüber hinaus 4 weitere Briefe aus dem Bestand des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Die im Klopstock-Nachlaß der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg vorhandenen Briefe Böttigers an Klopstock - abgesehen vom vorliegenden Brief werden in der HKA zum ersten Mal veröffentlicht. Themen der Korrespondenz im Zeitraum des vorliegenden Bandes sind in erster Linie die sich aus der Vorbereitung der bei Göschen in Leipzig erschienenen Ausgabe der Werke Klopstocks ergebenden Fragen und Probleme. Böttiger stand in intensivem Kontakt mit Georg Joachim Göschen, erhielt von diesem das Druckmanuskript von Klopstocks »Oden« zur Durchsicht und unternahm auch den Versuch, Anmerkungen zu den Gedichten zu verfassen. Dieses von Göschen stark unterstützte Vorhaben scheiterte allerdings am Widerstand Klopstocks. Einen großen Raum der Korrespondenz nimmt Klopstocks Bestreben ein, seine Werke dem französischen und englischen Lesepublikum durch gute Übersetzungen bekannt zu machen, wobei ihm Böttigers Kontakte zu Zeitschriften dieser beiden Länder behilflich sein sollten. Ferner ist ein zentraler Gegenstand der Korrespondenz Klopstocks Bemühen, durch möglichst kurze Übersetzungen antiker Schriftsteller mit den klassischen antiken Sprachen Griechisch und Latein sowie mit Französisch und Englisch in einen Wettstreit zu treten. Schließlich lieferte Böttiger Klopstock regelmäßig Informationen über das literarische Leben in Weimar. So wirkte er ζ. B. in besonderem Maße als Vermittler des Gedankenaustausches zwischen Klopstock und Wieland. (Lit.: E. F. Sondermann, Karl August Böttiger. Literarischer Journalist der Goethezeit in Weimar. Bonn 1983. (Mitteilungen zur Theatergeschichte der Goethezeit. 7·)·) 11, 2 als bis hatte] Böttiger war am 14. 8.1795 von Braunschweig kommend in Hamburg eingetroffen. (Vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1795, St. 64 (17.8.), S.J12.J Er verließ die Stadt am 31.8.1795. (Böttiger, Literarische Zustände und Zeitgenossen, Bd z, S. 64.) i i , 5/6 einem Fremden] Um wen es sich handelte, konnte nicht ermittelt werden. 11, 7 wackern Wirth, Schröder] Böttiger hatte zunächst im Gasthof »König von England« Quartier genommen. Anschließend war er offenbar der Einladung des Schauspielers Friedrich Ludwig Schröder gefolgt, bei ihm zu wohnen. (Vgl. Schröder an Böttiger, 7 . 5 . 1 7 9 4 : Sie werden in ganz Hamburg nicht besser wohnen
Nr 12
19. August 1795
315
können, als bei mir. (H. Uhde, Friedrich Ludwig Schröder in seinen Briefen an Κ. A. Böttiger (1794-1816). In: Historisches Taschenbuch, ]g5, F. 5, 1875, S. 249.) 11, 9/10 Erhalte bis Thüre] Ob Böttiger in der Tat am Montag, den 17. 8., den Besuch bei Klopstock
machte, ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen. In seinem
Tagebuch spricht er allerdings davon, daß er Klopstock
das erste Mal früh be-
suchte (Böttiger, Klopstock 179s, S. 318.) Der zweite Besuch muß am 26. 8. stattgefunden haben: Als ich das zweite Mal ganz allein zu ihm kam, ward ich ohne Umstände in sein Heiligthum, sein kleines Studirzimmer, ein kleines Gartenstiibchen im ersten Stock, geführt. Ich war Mittags sein Gast, und genoß seiner innigsten Mittheilungen von früh um 9 Uhr bis Nachmittag um 5, w o ich nach Hause eilte, um den unvergleichlichen Schröder als Philipp im Don Carlos zu sehn. (Böttiger, Klopstock 26.8.1795 (24.8.), 11,10
1795,
S. 324.)
Die Aufführung
statt (vgl. Hamburgische
des »Don
Carlos« fand am
Addreß-Comtoir-Nachrichten
179s,
St. 66
S.525). verschönten Gartennatur] Klopstock
wohnte zu dieser Zeit in seinem
Gartenhaus vor dem Dammtor (vgl. zu 5, 6). 11,12
mein Creditiv von H e r d e r n ] Nr 10, Beilage zu diesem Brief.
ix. An A. Münster-Meinhövel,
19.
8.1795
ÜBERLIEFERUNG
H: Privatbesitz. Beschreibung und Textwiedergabe nach
Photokopie.
1 Doppeibl. S. 4: Siegel. S. i({): Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse: An die Frau Gräfin Münster Erster Druck:
HKA.
VARIANTEN
12, 5 hineingekommen] [d]^ hineingekommen H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 12 (von), Nr 66 (von). ERLÄUTERUNGEN
Amalie Isabella Johanna Charlotte Gräfin zu Münster-Meinhövel,
geb. Baronesse
Ompteda zu Morsum (1767-1814), war in Bremen bzw. in der Nähe von Bremen erzogen worden und heiratete 1787 Georg Werner August Dietrich Graf zu Münster-Meinhövel (1751-1801). Sie war literarisch sehr interessiert und kam auf zahlreichen Reisen in freundschaftlichen
Kontakt
mit verschiedenen
Dichtern
und
Schriftstellern, darunter G. A. von Halem, F. L. Stolberg und ]. Baggesen. Bei Besuchen in Hamburg hatte sie sich dem Kreis um Caroline Rudolphi
angeschlossen,
316
Nr 13
30. August 1795
dem auch Klopstock nahestand. Hier wird sie auch den Dichter kennengelernt haben, der sie sehr schätzte und verehrte. F. L. Stolberg schrieb 1795 das »Sonnett an meine Freundinn, die Gräfinn Amalia von Münster, als sie aus Holstein nach Sachsen zog.« (Gesammelte Werke der Brüder Christian und Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg. Bd 2. Hamburg 1821. S. 147.) Nach dem Tode ihres Mannes ging sie zunächst nach Wien, dann nach Kiel und wurde 1804 in Kopenhagen Oberhofmeisterin der Prinzessinnen Louise Charlotte und Juliane Sophie sowie der Erbprinzessin Caroline. 1796 erschienen von ihr in Leipzig »Amaliens poetische Versuche. Herausgegeben und ihren Freunden geweihet von ihrem Gatten Georg Grafen zu Münster-Meinhövel, Standesherr zu Königsbrück«. 12,1 Amalia Ompteda] Gemeint ist die Adressatin. 12,1 Julie Münster] Maximiliane Friederike Caroline Eleonore Amoena Juliane Gräfin zu Münster-Meinhövel (1776-1839), Amalie Münster-Meinhövels Stieftochter aus der ersten Ehe ihres Mannes mit Luise Maria Anna Christine Sophie Gronsfeld-Diepenbroick (1755-1803). Juliane Münster-Meinhövel heiratete im Dezember 1796 Wilhelm Ferdinand Caspar Freiherrn von Dörnberg (1768-1850), Hannöverscher General-Leutnant und Gesandter in St. Petersburg. Sie war Konventualin in Preetz. (Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd3, S. 375/376.) Vermutlich War sie zum Zeitpunkt des vorliegenden Briefes eine Schülerin im Erziehungs-Institut von Caroline Rudolphi. (Vgl. O. Rüdiger, Caroline Rudolphi. Eine deutsche Dichterin und Erzieherin, Klopstocks Freundin. Hamburg, Leipzig 1903. S.254.) 12,1 Carolina Rudolphi] Über Caroline Christiane Luise Rudolphi (1754-1811) vgl. einführende Erläuterungen zu C. Rudolphi an Klopstock, 1. 7.1801. 12, 3 auf den Garten] Vgl. zu 5, 6. 12, 4 seines gestrigen Aufenthalts] Einzelheiten waren nicht zu ermitteln. 12, 5/6 wenn bis erwartete] Über den Besuch Friedrich Heinrich Jacobis in Hamburg, der inzwischen in Eutin lebte (vgl. zu 9, 2) ist nichts weiter bekannt. 12, 6 nach Harn] Im heutigen Hamburger Stadtteil Hamm, der damals außerhalb der Stadtbefestigung lag, befand sich das Erziehungs-Institut von Caroline Rudolphi.
13. Von Böttiger, 30. 8.1795 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl. S. 1: Text; S. 2 bis 4: leer. Erster Druck: HKA.
Hamburg: KN
48,085.
Nr 13 ORT und
30. August 1795
317
DATUM
Böttiger hielt sich vom 14. 8. bis zum 31. 8.1795
in Hamburg auf (vgl. zu 11, 2).
VARIANTEN
13, l j viel Dichterbotanik umschließt] viel lurawli Dichterbotanik umschließt H BEILAGE
Dem Brief lagen Handschriften
von drei Gedichten Klopstocks
bei, vgl. 13, 10/11.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 11 (an), Nr 13 (an), Nr 10z (an). ERLÄUTERUNGEN
1 3 , 1 - 4 Die Athener bis fand!«] Böttiger verknüpft hier zwei verschiedene lieferungen zu einer so nicht belegten Anekdote: nach seiner Gesetzgebung zu erwerben
lange Reisen unternommen,
und um seine wissenschaftlichen
Über-
Solon von Athen hatte vor und um als Händler
Reichtum
Kenntnisse zu erweitern.
(Vgl. P.
Harvey, The Oxford companion to classical literature. Oxford 1984. S. 400.) Diogenes Laertius berichtet ferner, daß Solon in seinen Gesetzen festlegte, die homerischen Gedichte von den Rhapsoden wie ihre Begebenheiten
in ihrer Reihenfolge
zeitlich aufeinanderfolgten.
so vortragen zu lassen,
Damit hatte Solon - nach Dio-
genes Darstellung - mehr für das Verständnis Homers getan als Peisistratos, die Texte Homers
erstmals in Buchform
zusammenfassen
Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen. schen von O. Apelt. Bdi. Weiser. Wien 1948.
ließ. (Vgl.
Übers, aus dem
Griechi-
Berlin 19J5. S. 31. - K. Hönn, Solon. Staatsmann
und
S.44.)
13, SEYN
i j können] [klK können H
kan; so H
36/37 Wettstreit bis hat] Wettstreit [gehalten
hat]'', in Ansehung der Kürze, gehalten hat H fes [zh, vor dem Drucke zu sehn H H
y habe] [hab"!K 'habe
39 Kampfes bis zu sehn] Kamp-
41 Sie sie nicht] Sie nicht > SIE Γ siel
NICHT
44 ich] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H
BEILAGE
Dem Brief lagen die Handschrift von Klopstocks Elegie »Die Vergeltung« (vgl. 16, 4) sowie einige gedruckte Gedichte Klopstocks bei (vgl. 16, 7-9). KORRESPONDENZSTELLE
Nr 15 (an), Nr 16 (von), Nr 19 (an). Nr 16 ist Antwort auf Nr 15. ERLÄUTERUNGEN
16, 4 die V e r g e l t u n g ] Klopstocks Elegie »Die Vergeltung« (vgl. Muncker/Pawel, Bd 2, S. 114/115). 16, 5 meiner Frau] Johanna Elisabeth
Klopstock.
16, 7 Die beygelegten gedrukten] Welche Drucke von »Oden« Klopstock diesem Brief beilegte, ist im einzelnen nicht nachweisbar. Im Gleimhaus in Halberstadt sind keine Einzeldrucke von »Oden« Klopstocks erhalten. In Frage kommen: »Die Verwandlung« (Erstdruck: Minerva 1794, Bdi, Januar, vgl. HKA,
Addenda
III, Nr 1445); »Die Denkzeiten« (Erstdruck: Hamburgische Neue Zeitung St. 41 (12.3.), Hamburgische Nr 14j2);
vgl. HKA, Addenda Neue Zeitung
1794,
III, Nr 1448); »Das Denkmal« St. 161
(8.10.),
vgl. HKA,
1794,
(Erstdruck:
Addenda
III,
»Die Mutter, und die Tochter« (Erstdruck: Hamburgische Neue Zeitung
1794, St. 199 (13.12.), vgl. HKA, Addenda III, Nr 1456); »Das Versprechen« (Erstdruck: Hamburgische Neue Zeitung 179s> St. 24 (11.2.), vgl. HKA, Addenda
III,
Nr 1458) und »Hemis und Telon« (Erstdruck: Taschenbuch von J. G. Jacobi und
324
Nr 1 6
7. N o v e m b e r
1795
seinen Freunden für 1796, vgl. HKA, Addenda III, Nr 1460). Vgl. zu dieser Elegie auch 19, 9/10. 16, 8/9 Die eine bis Ändrungen.] Nicht ermittelt. 16, 51-12 Nikolovius bis aufgehört.] Vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 3 und zu 15, 8-10. 16, 13-15 Aber bis können.] Klopstock, der ein begeisterter Reiter war, äußerte sich auch gegenüber Böttiger über die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Reitens, über dessen diätetischen Nutzen er sich in große Lobeserhebungen ergoß, und versicherte, daß er es alle Monate ein Mal als wahre Universalmedizin in die Hamburger Zeitung setzen lassen möchte. (Böttiger, Klopstock 179s, S. 319/320.) 16,17/18 daß Juba bis ließ] Juba II., König von Numibien, wurde von Cäsar nach Rom gebracht, später von Octavian wieder mit einem Teil des väterlichen Reiches belehnt und mit Kleopatra Selene, Tochter des Marc Anton und der Kleopatra, vermählt. Er hatte sich in Rom eine gründliche wissenschaftliche Bildung erworben und zeichnete sich als Schriftsteller namentlich auf dem Gebiet der Geographie und der Geschichte aus. Die Quelle für Klopstocks Bericht konnte nicht ermittelt werden. 16, 19-21 Unser Ebert bis gebracht hätte.] Johann Arnold Ebert war am 19.3.1795 gestorben, nachdem er sich bei der Beerdigung eines Freundes eine Erkältung zugezogen hatte, die sich zu einer Brustkrankheit verschlimmerte. (Vgl. C. W. G. Schiller, Braunschweig's schöne Literatur in den Jahren 1745-1800. Wolfenbüttel 1845. S. 73/74.) Klopstock schrieb auf den Tod Eberts die Ode »Die Erinnerung. An Ebert nach seinem Tode.« (Vgl. Muncker/Pawel, Bd2, S. 112.) 16, 25/26 Die la Fayette bis gewesen.] Marie-Adrienne-Françoise marquise de La Fayette, geb. de Noailles, mademoiselle d'Ayen (1759-1807), seit April 1774 mit La Fayette verheiratet. Sie war am 5. 9.1795 aus Dünkirchen nach Altona gekommen und hatte sich dort und in Hamburg einige Tage aufgehalten. Noch im selben Monat reiste sie nach Wien weiter. (Vgl. A. Maurois, Adrienne ou la vie de Mme. de La Fayette. Paris i960. S. 322-332.) 16, 25 ihrem Manne] Über Marie-Joseph-Paul-Yves-Roch-Gilbert du Motier, marquis de La Fayette (1757-1834) vgl. HKA, Briefe VIII, einführende Erläuterungen zu Nr 191. - La Fayette war ein Gegner der Jakobiner und wurde von diesen als Feind der Revolution, dem man die Führung einer Armee nicht anvertrauen dürfe, angesehen. Er hatte sich im August 1792 gegenüber seiner Armee ausdrücklich gegen die Stürmung der Tuilerien durch das Volk von Paris und die Festsetzung des Königs Louis XVI. erklärt und seine Loyalität gegenüber dem König betont. Die Nationalversammlung bezichtigte ihn daraufhin der Rebellion und Verschwörung und enthob ihn seines Kommandos über die Nord-Armee. La Fayette entzog sich einer drohenden Verhaftung durch die Flucht nach Belgien, wurde dort jedoch am 19. 8.1792 von österreichischen Truppen gefangen genommen, die ihn im Sep-
Nr ι6
7. November 1795
tember den Preußen übergaben. Nach Gefängnisaufenthalten sel brachte man ihn am 31.12.1792
32-5
in Koblenz und We-
in die Festung Magdeburg. Im Januar
1794
wurde er nach Neisse in Schlesien überführt und im Mai desselben Jahres den Österreichern übergeben, die ihn in die Festung von Olmütz brachten, wo er bis zum 19.9.1797
inhaftiert blieb. (Vgl. Charavay, La Fayette, S. 310-363.) 1
19, 26-33;
1
3" 7." !43> 1Ä-23; 147, 21-24
(Vgl. auch
un
d Erläuterungen dazu.)
16, 27/28 Die bis G-] Dze Hinrichtung der Angehörigen von Adrienne La Fayette auf der Guillotine fand am 22. 7.1794 statt (vgl. Charavay, La Fayette, 5 . 3 5 2). 16, 27 Die Großmutter] Catherine-Charlotte Cossé-Brissac
duchesse de Noailles, geb. de
(1724-1794).
16, 27 die Mutter] Henriette de Noailles, duchesse d'Ayen, geb. d'Aguesseau de Fresnes
(1737-1794).
16, 28 Schwester] Louise vicomtesse de Noailles (1758-1794),
geb.
mademoi-
selle de Noailles. 16,28-30
Sie bis gerettet] Adrienne La Fayette war am 11.9.1792
festgenommen 12.10.1793
erstmalig
worden. Im Dezember 179 2 wurde sie wieder freigelassen, am
jedoch erneut verhaftet und in verschiedenen Pariser
festgehalten. Am 22.1.1795
Gefängnissen
wurde sie aus der Haft entlassen (vgl. Charavay, La
Fayette, S. 340; 352). 16, 30/31 Wenn bis gesehn.] Gemeint ist Klopstocks Aufsatz »Die Bedeutsamkeit«, der 1795 im Mai- und im Juni-Heft des »Berlinischen Archivs der Zeit und ihres Geschmacks« erschienen war. Vgl. zu 6, 35/36. 16, 32/33 In Berlin u Weimar bis gewesen.] Nimmt u. a. Bezug auf die Reaktion Herders (vgl. 6, 35-38). Ein entsprechendes Zeugnis über die Aufnahme seines Aufsatzes in Berlin konnte nicht ermittelt werden. 16, 34/35 Ich habe bis zugeschikt?] Vermutlich Anfang 1794. Vgl. Gleim an Klopstock, 23. 2.1794 (HKA, Briefe VIII, 219, 1/2). 16, 35-37
Sie wissen bis gehalten hat.] Klopstock hatte schon in den siebziger
Jahren Texte griechischer und lateinischer Autoren für den geplanten 2. Teil der »Gelehrtenrepublik« zu 127,
übersetzt (vgl. HKA, Werke VII, 2; ferner: HKA, Briefe V,
6/7). Die in den »Grammatischen
Gesprächen«
verteilt
Obersetzungen aus Homers »Ilias« und »Odyssee«, Vergils »Aeneis«, und »Geórgica«,
Horaz' »Carmina«,
abgedruckten »Bucolica«
»Satirae« und der »Ars poetica«,
Ovids
»Metamorphoses« und Xenophons »Anabasis«, bei denen eine zwar getreue, aber kürzere deutsche Fassung Klopstocks Hauptziel war, sind zusammengefaßt abgedruckt bei Clodius, Th. 2, S. 75-309. Vgl. auch zu 78, 11/12 und zu 79, 24-28. 16,37-39
Wenn bis bekommen.] Entsprechende
Manuskripte sind im Gleim-
haus, Halberstadt nicht vorhanden, Belege für eine Verschickung sind nicht erhalten.
32 6
Nr 1 7
8. N o v e m b e r
1795
16,44/45 Den Anfang bis lesen kann] Da die Originalhandschrift von Nr 15 verloren ist (vgl. Abschnitt »Überlieferung« zu Nr 15), kann nicht mehr geklärt werden, in welcher Weise der Name »Meilhan« undeutlich von Gleim geschrieben wurde.
1 7 . Von F. H. Jacobi,
8. τι.
1795
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,393. 1 Doppeibl. S. 4: Siegel. S. 1: Text; S. 2 bis j: leer; S. 4: Adresse: An den Herrn Legations Rath - Klopstock - zu Hamburg. Links neben Hamburg: frei. Einträge von nicht bekannter Hd: S. 4, quer zur Adresse: Pappenheimer le cadet; sous enveloppe à Mrs. Perregaux & Comp, à Paris. Erster Druck: HKA. VARIANTEN
17, 3 und bis geschickt] und [ , ] mit dem Briefe Ihres Klienten, auch den Ihrigen [an Jansen] geschickt > U N D an Jansen, M I T D E M B R I E F E bis D E N I H R I G E N G E SCHICKT H l j sind] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 14 (von), Νπγ (an), 10.1.1800 Nr 17 ist Antwort auf Nr 14.
(von).
ERLÄUTERUNGEN
17, 2 Ihren Auftrag nach Paris] Vgl. zu 14, 1/2. 17, 3 dem Briefe Ihres Klienten] La Tresne an Jansen, vor dem oder am 30.10.1795, Beilage zu Nr 14. 17, 3 den Ihrigen] Nr 14. 7> Je bis gravures.] Ich danke Ihnen sehr wegen Ihrer Bemühungen um den berühmten Autor der Messiade. Wenn ich dieses Werk drucke, dem Urteil folgend, das Sie von der Übersetzung abgeben können, werde ich davon eine schöne Ausgabe mit Kupfern machen. 17,10 Geburtstage] Nicht ermittelt. 17, 10 Hochzeit gehalten] Jacobis jüngste Tochter Clara Franziska (1777-1849) hatte am 6.11.179s ihren Cousin Ludwig Arnold von Clermont (1765-1824) geheiratet. (Vgl. F. H. Jacobi, Briefwechsel. Reihe 2, Bdi. Hrsg. von M. Brüggen und R. Lauth. Stuttgart 1989. S. XXV.) 17,11/12 In der bis Hamburg.] Jacobi plante demnach, zwischen dem lj. und 21.11.1795 nach Hamburg zu reisen. Sein Aufenthalt in Wandsbek ist für den 1
Nr ι8 6.12.1795
14. November 1795
belegt. (Vgl. Jacobi an Elise Reimarus, 6.12.1795;
Jacobi's auserlesener Briefwechsel.
32-7
Friedrich
Heinrich
Bdz. Leipzig 1827. 5. 211.)
1 7 , 1 2 meinen jungen Leuten] Jacobi hatte zu diesem Zeitpunkt drei Söhne: Johann Friedrich (1765-1831), von Clermont (1763-1844); lian (1775-1858)
seit 1787 verheiratet mit Johanna Georg Arnold (1768-1845)
Catharina
Louise
und Carl Wigand Maximi-
sowie eine Tochter: Clara Franziska. (Vgl. F. H. Jacobi,
Brief-
wechsel, a. a. O.) 17, 13 Ihre neue Ode] »Die Vergeltung«. Vgl. 14, 9-12 und Erläuterung
hierzu.
17, 14/15 Von Düßeldorf bis sind.] Vgl. zu 14, 8/9. 17, 15 Sie haben anfangs übel gehauset] Nach der Besetzung der Stadt verlangten die Franzosen umfangreiche
Requisitionen
an Kleidung und
tern. Außerdem mußten hohe Kontributionsgelder gische Neue Zeitung 1795, St. 159 (6.10.), 17,16
Versorgungsgü-
gezahlt werden. (Vgl. Hambur-
Beylage.)
Seit dem i8ten bis Angst.] Nimmt Bezug auf die drohende
des Kriegsgeschehens:
die französische
Veränderung
Armee sah sich erneuten Angriffen
der
Österreicher gegenüber; Düsseldorf drohte eine Belagerung und damit die weitere Zerstörung der Stadt. (Vgl. Hamburgische Neue Zeitung 1795, St. 171 17,18
Bald bis Sie!] Vgl. zu 17,
(27.10.).)
11/12.
18. Von Friederike Luise und Christian Stolberg,
14.11.1795
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN
48,700.
Doppelbl.
S. 1 bis 4: Text. Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
S.233
Ich bin bis C. St.j. - Erster vollständiger Druck:
(Teildruck: Text von 18,
37-56
HKA.
LESARTEN
18,10 H
weiß] weißt H
16 vormals] vormals. H
43 den Zeiten] der Zeiten
52 Handels-Speculation] Handels-Specolation H
VARIANTEN
18,10
mit] [als]4 mit H
13 verfahren.] verfahren
Cidevant] LCydevant'] > 'Cidevant H rektur eines Schreibfehlers H
[,'] > VERFAHREN'.
H
24 gesehen] Nachgetragen zwecks
15 Kor-
37/38 Ödipus bis Sfinxisches] [Sfinx'H Odipus
der Ihr Sfinxisches H KORRESPONDENZSTELLE
Friederike Luise 13.4.1791 (von), Nr47
Stolberg:
(an) (HKA, Briefe VIII, Nr 169), Nr 17.1 (an).
(von), Nr 18 (an),
Nr46.1
32,8
Nr ι8
14. November
1795
Christian Stolberg: 11.8.1788 (an).
(an) (HKA, Briefe VIII, Nr 100), Nr 17.1 (von), Nr 18 (an),
16.8.1800
Nr 18 ist Antwort auf einen verschollenen Brief Klopstocks (Nr 17.1), vgl. 18, 2. ERLÄUTERUNGEN
Über Friederike Luise Gräfin zu Stolberg Stolberg, geb. Gräfin Reventlow, vertu. Freifrau von Gramm (1746-1824) vgl. HKA, Briefe VII, zu 18, 30 und HKA, Briefe VIII, einführende Erläuterungen zu Nr 140. - Über Christian Graf zu Stolberg Stolberg (1748-1821) vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 173 und HKA, Briefe VIII, einführende Erläuterungen zu Nr46. 18.1 Tr.] Tremsbüttel, ca. 30 km nordöstlich von Hamburg. (Vgl. HKA, VII, zu 70, 11.) Christian Stolberg war dort seit 1777 Amtmann. 18, 2 Einen Brief von Ihnen] Nr 17.1 18.2 ewiger Jüngling] Vgl. zu 2, 3.
Briefe
(verschollen).
18, 8 Ihrer Fragen] Ende Oktober 1795 war der Kurs der Assignaten in Frankreich auf 3 % des Nominalwertes gesunken und hatte damit einen neuen Tiefstand erreicht. (Vgl. J. Tulard, J.-F. Fayard und A. Fierro, Histoire et dictionnaire de la Révolution française 1789-1799. Paris 1987. S. 380.) In Hamburg berichteten die Zeitungen Anfang November ausführlich darüber. (Vgl. z. B. Hamburgische Neue Zeitung 179s, St. 179 (10.11.).) Klopstock, der offenbar über Vermögensbeteiligungen von Sophie Stolberg in Frankreich vage unterrichtet war, hatte sich daher vermutlich nach Einzelheiten dieser Beteiligungen erkundigt und wohl auch Vorschläge gemacht, vgl. 18, fi-54. Die im vorliegenden Brief deutlich werdenden Sorgen erwiesen sich als unbegründet. Oer Kursverfall der Assignaten wurde von den Spekulanten, zu denen auch Sophie Stolbergs Schwager S. E. von Redern gehörte, dazu genutzt, enorme finanzielle Gewinne zu erzielen, vgl. zu 18,11-3 2. 18, 9 au fait] Wohl unterrichtet. 18,11-32 Alles bis kann.] Saint Simon, der Sigismund Ehrenreich von Redern in Spanien kennengelernt und 1790 in Paris wiedergetroffen hatte, nahm 1791 mit dessen finanzieller Beteiligung groß angelegte Spekulationsgeschäfte auf, als die französische Regierung die seit 1789 eingezogenen Kirchengüter zum Verkauf freigab. Diese Grundstücke wurden zunächst von den Gemeinden erworben, die sie dann wieder nach Aufteilung in kleinere Einheiten auf Auktionen verkauften. Hintergrund dieses Vorgehens war die Überlegung, auf diese Weise Grundeigentum breiter in der Bevölkerung zu streuen. Spekulationsgewinne wurden dadurch erzielt, daß man Grundstücke auf den Auktionen zu Niedrigpreisen erwarb, sie dann zu höheren Preisen weiterverkaufte und vor allem aus dem ständig und rapide sinkenden Kurs der Assignaten seinen Vorteil zog. Der Spekulant wartete mit der Bezahlung des Kaufpreises, bis der Wert der Assignaten gefallen war und zog aus der Differenz seinen Gewinn. Redern stattete Saint-Simon im Januar 1791 mit einem Betrag
Nr ι 8
32,9
14. November 1 7 9 5
von 500 000 Francs aus und dieser begann mit dem Kaufund
Verkauf von
Grund-
stücken im Gebiet von Peronne. Um nicht aufzufallen, benutzte er zahlreiche Mittelsmänner, die auf den Auktionen für ihn Gebote abgaben, teilweise unter fiktiven Namen. Redern selbst durfte als preußischer Untertan und vor allem als Gesandter Preußens in England nicht namentlich als Käufer in Erscheinung
treten.
Saint-Simon
erwarb auf diese Weise zahllose Güter; die für Kauf und
verwendeten
bzw. erzielten Gelder erreichten Millionenbeträge.
Verkauf
Er gilt als einer
der größten Grundstückspekulanten
dieser Zeit. Allerdings
der Zeit mit seinen sehr erfolgreichen
Geschäften den Verdacht der Behörden.
erregte er im Laufe Im
Juni 1793 wurde er unter Bewachung gestellt, zu einer Anklage kam es allerdings nicht, obgleich bei Durchsuchungen
Papiere entdeckt wurden, die seine und He-
dems Beteiligung an Spekulationsgeschäften bar darauf nach Paris, die Überwachungen
belegten. Saint-Simon ging unmittelwurden fortgesetzt, und im
November
1793 erfolgte die Verhaftung. Im Oktober 1794 wurde er wieder freigelassen, zunächst nach Peronne zurück, um seine Geschäfte fortzusetzen.
ging
Von 1795
bis
1797 hielt er sich dann in Paris auf. Er führte dort ein sehr aufwendiges
Leben
und begann neue geschäftliche Aktivitäten wie eine Spielkartenfabrikation
(1795),
ohne jedoch damit Erfolge zu erzielen. Redern verfolgte Lebensstil, Geschäfte
und
Geschäftsgebahren
alle
Grundstücke
seines Partners mit großem
notariell an Redern überschrieben,
auf eine Trennung. Saint-Simon Francs auf alle Ansprüche.
Mißtrauen.
wurden
einigte man sich
verzichtete gegen eine Abfindung
Damit begann eine langandauernde
zung, die ihren Grund in sich fortsetzenden wirtschaftlichen Simons und daraus resultierenden Simon die Aufhebung
1797
am 6. 8.1799
Geldforderungen
von ijo 000 Auseinanderset-
Schwierigkeiten
Saint-
hatte. 1807 verlangte
Saint-
des Vertrages von 1799, da er damals ungerecht
behandelt
worden sei. Redern wies dies zurück, es folgte eine ζ. T. öffentlich geführte
Diskus-
sion, die erst im Jahr 1812 ihr Ende fand, wobei sich Redern mit seiner
Position
schließlich
durchsetzte.
(Lit.: M. Leroy, Les speculations foncières des Saint-Simon et ses querelles res avec son associé le Comte de Redern. sociale 1925, S. 133-163.
In: Revue d'histoire,
d'affai-
économique
- M. Leroy, La vie du comte de Saint-Simon
16. Aufl. Paris 1925. - M. Dondo, The French Faust, Henri de Saint-Simon. York 1955. - M. Emge, Saint-Simon.
Einführung
Schule, Sekte und Wirkungsgeschichte.
München
18.11
meine Schwägerin] Sophie
1987.)
Stolberg.
ihren Bruder] Sigismund Ehrenreich
jüngere Bruder Sophie Stolbergs, 1790-1792
New
in ein Leben und Werk, eine
18, 12 fonds] Hier wohl im Sinne von Anlagekapital 18.12
et
1760-182J.
1788-1789
verwendet.
Graf von Redern (1761-1841), sächsischer
preußischer Gesandter in Großbritannien.
Gesandter
in
der
Spanien,
Er lebte seit 1792 als Privat-
mann im Ausland, bis 1796 in Florenz, danach häufiger in Frankreich, von 1806 an ständig auf seinem Gut in der 18,15
Cidevant] Ehemals.
Picardie.
330
Nr ι8
14. November
1795
18,15/16 Duc de St. Simon] Claude-Henry de Rouvroy, comte de St. Simon (1760-1825), Begründer des nach ihm benannten »Saint-Simonismus«, einer sozialistisch ausgerichteten Gesellschaftstheorie. Er hatte am 20. 9.1793 in einem offiziellen Schreiben an den Rat der Stadt Peronne seinen Adelstitel abgelegt und den Namen Claude-Henri Bonhomme angenommen. (Vgl. Dondo, a.a. O., S. 49/50.) Nach dem Sturz Robespierres und dem Ende der Jakobinerherrschaft 1795 führte er jedoch wieder den Namen Saint-Simon. (Dondo, a. a. O., S. 70.) 18,16 Peronne] Stadt in der Picardie (Departement Somme), ca. 80 km nördlich von Paris. Saint-Simons Familie stammte aus dieser Gegend, er selbst war dort lange Zeit ansässig. 18,17/18 einiger bis namen] Saint-Simon erwähnt in seinen Briefen an Redern die Namen M. de Béhague, Coutte, Notar in Peronne, und M. Joanne. (Dondo, a. a. O., S. 84.) 18,18/19 weil bis durfte] Die Führer der Revolution standen Ausländern zunächst wohlwollend gegenüber und räumten diesen bei einem Aufenthalt in Frankreich von wenigstens fünf ]ahren das französische Bürgerrecht ein. Mit Beginn des 1. Koalitionskrieges 1792 änderte sich diese Haltung. Ausgehend von einer Anklage der Konspiration durch Danton im November 1793 wurden Ausländer von der Mitgliedschaft in der Armee und in den revolutionären Klubs ausgeschlossen, ihr Grundbesitz wurde beschlagnahmt, neuer Besitz durfte nicht erworben werden. (Vgl. J. Tulard, J.-F. Fayard und A. Fierro, Histoire et dictionnaire de la Révolution française 1789-1799. Paris 1987. S. 807.) - Für Redern kam besonders erschwerend hinzu, daß er bis 1792 preußischer Gesandter in England und damit in offizieller Funktion bei zwei Staaten war, mit denen sich Frankreich im Kriegszustand befand. 18, 20 Seit bis reisen] Redern hatte nach dem Ende seiner Tätigkeit als preußischer Gesandter 1792 seinen Wohnort in Florenz genommen. Er beabsichtigte, erst nach einem Friedensschluß nach Frankreich überzusiedeln. Erste Besuche in Paris bei Saint-Simon fanden im Januar 1796 und dann wieder im September 1797 statt. (Dondo, a. a. O., S. 80.) 18, 20 Seit den Frieden] Der Friede von Basel, der am 5.4.1795 im 1. Koalitionskrieg die Feindseligkeiten zwischen Frankreich und Preußen beendete. 18,21/22 St. Simon bis heraus] Saint-Simon befand sich vom 19.11.1793 bis zum 9.10.1794 in Haft. (Dondo, a. a. O., S. 53-68.) 18, 22 Robesp: fall] Robespierre wurde am 28. 7.1794 hingerichtet. 18, 24 Gr. Luckner] Wohl Nikolaus Graf Luckner (1750-1825) auf Blumendorf bei Lübeck. Er gehörte zu den ersten Gutsbesitzern in Schleswig-Holstein, die die Leibeigenschaft aufhoben. (Vgl. F. W. Otte, Über die veränderte Einrichtung des Gutes Blumendorf. In: Schleswig-Holsteinische Provinzialberichte, Jgio, 1796, Bdi, H. 2, S. 186-200.) 18, 25 Der H. v. Hompesch] Carl Freiherr von Hompesch zu Bollheim (gest. 1812) begann seine militärische Laufbahn in österreichischen Diensten und trat
Nr 19
zz. November 1795
33^-
1792 als Major in die preußische Armee ein. Nach dem Frieden zu Basel 1795, der die Kriegshandlungen für Preußen abschloß, errichtete er in englischen Diensten ein eigenes Reiterregiment und wurde königlich-großbritannischer General. 18, 26 den Sie vieleicht kennen] Hompesch hatte Klopstock am 18.1.1791 in Hamburg besucht (vgl. HKA, Briefe VIII, 162, 32-35J. zu 18, 26/27 der bis saß] Hompesch war um den 8.11.179s Besuch bei F. L. Stolberg. Dieser berichtet über ihn am 8.11.1795 an den Herzog von Oldenburg: Ich habe in diesen Tagen einen interessanten Besuch gehabt. Nach verschiednen ritterlichen Thaten, welche ihn bey allen kriegführenden Armeen sehr bekannt machten, ward er von den Franzosen gefangen, zu Fuß nach Paris geschleppt, u: weil er, ausser seiner Stelle als Major im preussischen Heer, auch ein Regiment freiwilliger englischer Truppen commandirte, zufolge des berühmten Decrets, mit der Guillotine bedräuet. Er hat 7 Monate im Kerker le Luxembourg, mit gemeinen Uebelthätern jedes Drangsal der Gefangenschaft ausstehen müssen. (Behrens, Stolberg, S. 3 24.) 18, 3 2 Ihren Eaton] Über William Eton vgl. einführende Erläuterungen zu Klopstock an Eton, 25. 2 . 1 7 7 4 und HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 24. 18, 3 6 Montag schreibe ich Ihrer Frau.] Ein entsprechender Brief an Johanna Elisabeth Klopstock ist nicht überliefert. 18,37/38 Ödipus bis weiß] In der griechischen Mythologie löste Ödipus das Rätsel der Sphinx von Theben. 18, 40 Meine Schwiegerin] Sophie Stolberg, die Frau F. L. Stolbergs. 18, 41 ihrem Bruder] Sigismund Ehrenreich von Redern. 18, 52 Assignate] Französisches Papiergeld, das 1790 von der Nationalversammlung zur Tilgung der Staatsschulden eingeführt wurde. Ursprünglich handelte es sich um Anweisungen auf den Wert der eingezogenen Kirchengüter (»billets assignés sur les biens du clergé«), bei deren Verkauf die Assignaten an Stelle von Bargeld angenommen werden sollten. Da sie in nahezu unbegrenzter Zahl ausgegeben wurden, sank ihr Kurs gegenüber den Edelmetallwährungen bis 1796 auf 1 Prozent ihres ursprünglichen Ausgabewertes. Sie wurden daraufhin durch ein neues Papiergeld, die Mandaten, ersetzt, im Mai 1797 endgültig aus dem Zahlungsverkehr gezogen.
19.
Von Gleim,
22.11.1795
ÜBERLIEFERUNG
h: Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs.A Gleim/Klopstock 1 Doppeibl. S. 1 bis 4(jJ: Text. S. 1 alR, quer: Text zu 19, 54. Abschrift von nicht bekannter Hd (h.i).
21.
332.
Nr 19
2 1 . November
1795
Bleistiftkorrekturen (19, 10 und 19, 46) von nicht bekannter, möglicherweise mer Schmidts Hd (h.z).
Kla-
Erster Druck: Klamer Schmidt, Bd2, S. 294-298 (ohne den Text von 19, 26-37 Der la Fayette bis beschrieben!) (- Di) - Erster Druck dieser von Klamer Schmidt ausgelassenen Passage: Pawel, Klopstock/Gleim, S. 132/133. (= Di) - Erster vollständiger Druck: HKA. TEXTKONSTITUTION
Der Text ist nach dem Zeugen h wiedergegeben und zwar unter Einbeziehung der textverändernden
Einträge Klamer Schmidts, da diesem vermutlich das Original
vorgelegen hat. Da aber auch die Abschrift voraussichtlich dem Original
folgt,
werden ihre Lesarten (h.i) gegenüber denjenigen Klamer Schmidts (h. 2) verzeichnet. LESARTEN
19, 2 hat Ihr] hat ihr h(h.i) 10 Tagebuche] Tagebuche (h.i) [Tagebuche'] .· Taschenbuche (h.2)h 10 Dacier] Darier (h.i) [Darier'] .· 'Dacier (h.z)h 16I 17 bester Klopstock] bester, Klopstock h(h.i) 19 an. Um] an. um h(h.i) 33 geblieben. Man] geblieben, Man h(h.i) 42 vor. Von] vor [,'] .· \ Von h(h.i) 42 Sie] sie h(h.i) 46 vorm] vom (h.i) [vom'] .· 'vorm (h.i)h 49 Speisen] Schelsen h(h.i) KORRESPONDENZSTELLE
Nr 16 (von), Nr 19 (an), Nr26
(von).
Nr 19 ist Antwort auf Nr 16. ERLÄUTERUNGEN
19, 2 Ihr langes Stillschweigen] Vgl. 15, 15 und Erläuterung hierzu. 19, 2/3 die Vergeltung] Vgl. zu 16, 4. 19, 4-6 Wollen bis hat!*] Welches seiner zahlreichen Gedichte gegen die Greuel der Französischen Revolution Gleim meint, konnte nicht ermittelt werden. 19, 8 seine Zeitgedichte] Unter diesem Titel gab Gleim Sammlungen von Gedichten heraus, die sich auf aktuelle Ereignisse bezogen: Zeitgedichte vom alten Gleim, als Handschrift für Freunde, o. O. 1792; Zeitgedichte vor und nach dem Tode des Heiligen Ludewig des Sechzehnten, o. O. 1793; Zeitgedichte vom alten Gleim. Seinen Freunden zum Geschenke. Halberstadt 1799. Vgl. auch später: Zeitgedichte für wenige Leser, o. O. Im Jänner 1801; Zeitgedichte für einige Leser. Abgedruckt im Mai 1801; Zeitgedichte von einem alten Deutschen. Deutschland 1801. 19, 9I10 in Jakobi's Tagebuche Hemis und Talon] Klopstocks Elegie »Hemis und Telon« (Muncker/Pawel, Êd 2, S. 66), abgedruckt im »Taschenbuch von J. G. Jacobi und seinen Freunden für 1796«. (Vgl. HKA, Addenda III, Nr 1460.) Der
Nr 19
2.2. N o v e m b e r 1 7 9 5
Druck, der zur Michaelismesse im Oktober 1795 erschien, war von Klopstock dem Brief Nr 16 beigelegt worden (vgl. 16, 7-9).
333
möglicherweise
19,10 Was bis Dacier sagte] Anne Dacier, geb. Lefèbre (1654-172.0), hatte 1681 in Paris eine Übersetzung der Lieder Anakreons herausgegeben: Les Poésies d'Anacréon et de Sapho. Der Druck konnte nicht beschafft werden. 19,15/16 19,18
Nikolovius bis verstände!] Vgl. zu 15, 8-10. den Brill] edelstein, augenglas. < . . . > der Volkssprache gilt das w o r t n o c h
oft männlich (Grimm). 19, 21 Arnold Schmidt] Über Konrad Arnold Schmid (1716-1789) Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr48. 19, 26 Der la Fayette] Adrienne La Fayette.
vgl.
HKA,
19, 26-33 Ihren Mann bis geblieben.] La Fayette war vom 3 1 . 1 2 . 1 7 9 2 bis Anfang Januar 1794 in Magdeburg inhaftiert. (Vgl. zu 16, 25.) 19, 17/28 J'ai bis licence] Ich bin für die Freiheit gewesen, nicht für die Zügellosigkeit. 19, 29/30 Köpke bis versehn.] Die Festnahme La Fayettes durch die Österreicher und seine Inhaftierung führte in Deutschland zu einer heftigen öffentlichen Reaktion. ]ohann Wilhelm von Archenholtz beschrieb in seiner Zeitschrift »Minerva« in zahlreichen Artikeln die schlechten Haftbedingungen und forderte die umgehende Freilassung La Fayettes. In Gesprächen mit Klopstock und in Briefen an Gleim bat er um Unterstützung seiner Bemühungen. (Vgl. F. Ruof, Johann Wilhelm von Archenholtz. Ein deutscher Schriftsteller zur Zeit der Französischen Revolution und Napoleons (1741-1812). Berlin 1915. S. 58-66.) - Friedrich von Köpken schrieb am 12.4.1793 an Gleim, nachdem dieser La Fayette ein Buch hatte zukommen lassen: Ihr Buch, mein theuerster Freund, das Sie mir für Lafayette sandten, übergab ich denselben Tag sogleich dem Herrn Major v. Senft, durch dessen Hand alles geht was an Fayetten kommt. Ich sprach ihn den folgenden Tag und er sagte mir, daß sich derselbe sehr über Ihr Andenken gefreut hätte. Seine Silhouette habe er nicht, sonst sollten Sie der erste sein, der sie erhielte. - Wegen des Inhaltes des Buches, mein Liebster, seien Sie unbesorgt. Lafayette muß allerlei Urtheile in der bösen Lage, in der er sich befunden hat, über sich ergehen lassen. Es wird ihn also das, was über ihn gesagt ist, nicht befremden, am wenigsten kann er Ihnen eine Nebenabsicht dabei zumessen. Sollte er darüber mit dem Major v. Senft sprechen, den ich oft sehe, so werde ich ihn schon wissen lassen, daß Sie das Buch selbst nicht ganz gelesen hätten. Wer kann jetzt alles lesen? Ich habe den großen Mann leider noch nicht gesehen. Es darf kein einziger als der wachthabende Officier zu ihm gelassen werden. Es sind darüber sehr strenge, gemessene Befehle hier. Der Major v. Senft ist sonst ein sehr menschenfreundlicher Mann. Was er zu seiner Erleichterung thun kann, thut er gewiß. Lafayette liest den ganzen Tag. Ich habe ihm alles, was er in meinem Katalog angestrichen hat, sehr gern geschickt. Er hat aber selbst schon für einige hundert Thaler Bücher kommen
334
Nr 20
2.6. N o v e m b e r
1795
lassen. (Lafayette in Magdeburg. In: Blätter für Handel Gewerbe und sociales Leben (Beiblatt zur Magdeburgischen Zeitung) 1878, Nr9 (4.3.), S. 65.) 19, 30/31 der Commendant] Major von Senft. 19, 35/36 einer franz. Schrift bis Gegner sey] Vgl. zu 19, 29/30. Verfasser und Titel dieser Schrift wurden nicht ermittelt. Im heutigen Bestand von Gleims Bibliothek ist ein entsprechender Druck nicht vorhanden (laut Auskunft des Gleimhauses, Halberstadt). 19, 3 S/3 9 Ihre Meinung bis Archiv] Vgl. zu 16, 30/31. 19, 41/42 den Gerechten] Wen Gleim konkret damit meint, wurde nicht ermittelt. 19, 42 qu:] In Frage stehend, von quästioniert. 19,50 Tante Nichte] Über Sophie Dorothea Gleim (1732-1810) Briefe VII, zu 239, 66. Vgl. auch HKA, Briefe V, zu 31, 18.
vgl.
19, 54 Die bis nach.] Ob und wann Gleim die Abschrift an Klopstock war nicht zu ermitteln.
20. Von C. F. Cramer,
HKA,
schickte,
26.11.1795
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,201. 3 Doppelbll. S. 1 bis 12: Text. Einträge von nicht bekannter Hd: S. 5 aoR: 2; S. 9 aoR: 3. Beide Ziffern jeweils durch Schnörkel unterstrichen. S. 6 vor der Manuskriptzeile zu 20, 118/119 (Έεγ bis Hierseynsj: Markierungszeichen in Form einer doppelten Virgel. Erster Druck: H. Tiemann, Neues aus Paris Anno 179y. »Cramer der Krämer« berichtet an Klopstock. In: Der Vergleich. Festgabe für Hellmuth Petriconi. Hamburg 1955. (Hamburger Romanistische Studien. A. 42.) S. 175-183. LESARTEN
20, 62 acu] Zweimal unterstrichen H 144 merkantilischen] merkantilische H 179 geweint] In deutlich größeren Buchstaben geschrieben H 194 Purpurstreifen] Pupurstreifen H 275/276 ταρασσει bis ρήματα] In deutlich größeren Buchstaben geschrieben Η 279 inKantirt] Unterstrichenes Kant zusätzlich in größeren Buchstaben geschrieben Η VARIANTEN
20, 6 nicht unerfahren] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers Η i6 auch] [ich] > auch Η 22 um endlich] [mich]^ um endlich Η 24 über die Gebirge nach] [ñachis über die Gebirge nach Η 28/29 (denn bis nicht)] denn längere Bedenkzeit zu dem Handel hatte ich nicht [ , ' ] > (DENN bis
Nr 20 n i c h t ') H
26. November 1 7 9 5
29 hat meine Habe] hat [in die]-^ meine Habe H
335
37/38
den
Rest bis zu seyn] den Rest meines Lebens frey und unabhängig von A m t , [den Rest meines Lebens] zu seyn > d e n R e s t bis z u s e y n H
38 diesem hiesigen
glitschrigem] diesem [glitschichen'] .· diesem hiesigen 'glitschrigem H dem] [im]* nach dem H bedarf H
65 Jahre lang in] Jahre in > J a h r e Tlangl i n H
[nectarischcn'l > 'nectarische H H
7 5 nectarische]
93 aufgelegt] [ab]* aufgelegt H
so, daß] doch [daß]* so, daß H eines Schreibfehlers
47 nach
59 eines bis bedarf] [bedarf]* eines ganzen Tages
95 nicht] Nachgetragen
93/94 doch
zwecks
Korrektur
95 so ist hier] so [sehe ich] hier > s o ist h i e r H
99 der Vornehmen] [und]* der Vornehmen H
99/100 aber bis dort.] [als]* aber
doch des Elendes nicht mehr [.'] .· a b e r bis m e h r ', als dort. H gegen] wohl [.']* w o h l [ ',] > w o h l gegen H
Schreibfehlers
H
144
141
bin ich] Nachgetragen
wahrscheinlich]
144 meinen] [ein]* meinen H
tetes H
163 in n i c h t s ] [ni]* in n i c h t s H
164 Würde Kraft]
ιγο Figurantinnen] [Te]* Figu-
173 nicht von Stein] nicht [ein st]* von Stein H
177-179
eines
1 5 5 verlohren bey] verlohren [,']* v e r -
aux Italiens in] der in > d e r a u x Italiens i n H H
139 Perso-
Korrektur
[wahrscheinliche'] > 'wahrscheinlich
Würde [und] [Action] > W ü r d e K r a f t Η rantinnen H
zwecks
145 honnettetes] [honnettetez'] > 'honnet-
1 4 7 für die] für [s*]* die H
LOHREN'beyfi
wohl
113 izt das] [dieß]*
122 inabordabeln Sieyes] [S]* inabordabeln Sieyes H
nen] [Ges]* Personen H H
101
106 fürchte bis Republik ]
fürchte [,] > f ü r c h t e für den Bestand der Republik H izt das H
98/
174/175
der
176 macht,] macht [;'] > m a c h t ',
habe bis in der] habe [in]* habe, welches ich schlechterdings nicht
m ö g l i c h geglaubt, bey der Vorstellung seines Brutus, mich nicht blos amüsirt, sondern in der H H
190
183 edel] [edl]* edel H
aufging] [aufgieb]* aufging H
184 Chaussure] [Fi]* Chaussure 191
Sesseln] [hei]* Sesseln
196
Musik, und Orchesters;] Musik [ ; Ί * und Orchesters; > M u s i k ', u n d O r c h e s t e r s ; Η
196 die Beleuchtung der] die Beleuchtung [,]* der Η
[Decoration'] > 'Decorationen, Η Donnerschläge Η 'wallt Η
2οι
200/201
das ganze] [die]* das ganze Η
["]* Sujet Η
Trennes] [Sie * ] * la Trennes H
270 gethan,] gethan [;']* ', H 274
249 ihnen] [Ihn]* ihnen Η 267 273
regrettiren] [und seh*]*
traurige] [trauriger']* 'traurige H
korrespondenzstelle (von), Nr20
(an), Nr24
(von).
la 254
regrettiren
ermordet worden] ermordet [wor-
sind;] [alles] i n K a n t i r t [ist;] > i n K a n t i r t sind; H > Sie t h u n H
248 250
2 5 4 Magazin] [Journalen]* Magazin H
auf Buffon] [üb]* auf B u f f o n H det']* 'worden H
2 3 3 in der]
247 von einem Homer] von [Ho]* einem Homer Η
einem Sujet] einem ÌsoJ
Nn
202 wallt] [wait'] >
2 3 1 verzweifle ich] [verzweiflich']* 'verzweifle ich Η
in [die]* der Η
H
196 Decorationen,]
die Donnerschläge] [in] [der]* die
279
inKantirt
296 Sie thun] Sie [zu] thun
336
Nr zo
16. November
1795
ERLÄUTERUNGEN
20, 5/6 der G e s u n d h e i t bis unerfahren] Klopstock Briefschreiber HKA,
(vgl. HKA,
Briefe
galt von je her als säumiger
V, 16, 40/41 und Erläuterungen
Briefe VII, zu 16, 4/5). - Vgl. im Zeitraum
hierzu
dieses Briefbandes
21,
sowie 50/51;
66, 12/13; 69, 20/21; 71, 2; 72, 4/5; 78, 4-6; 79, 19/20; 86, 19/20; 111, 26/27; 117, 2-5; 118, 44/45 und 128, 24. - Vgl. auch die von C. F. Cramer überlieferten,
auf
Auguste
Die
Stolberg gemünzten
- scherzhaft
gemeinten
- Aussagen
Klopstocks:
Stolbergs! - Sie liegen am Briefschreiben recht krank darnieder. Ihr Briefschreiben ist doch eine wahre Krankheit, eine Seuche, eine Schwachheit, liebe Gräfinn. (Cramer, Tellow an Elisa, S. 54/55.)
Vgl. ferner HKA,
Briefe VIII,
142,
20, 6/7 non ignarus bis discis] Du, der Du nicht unkundig
der Leiden
bist,
5/6. lernst dem Elenden
(Schwachen)
zu verzeihen.
- Zitat in Anlehnung
an Vergil,
Aeneis I 630: non ignara mali miseris sucurrere disco. 20, γ/8 meinen Brief bis Bruder] Cramers entsprechender wig Christian Klopstock
ist nicht
20, 8 lezten Posttage] Nicht
Stellen.
20, 14 Vaillanten] François Le Vaillant (1753-1824), Südafrika,
unternahm
die sich über Jahre erstreckten.
er die Ergebnisse rieur de l'Afrique« chen übersetzt 20,14/15
Lud-
ermittelt.
20, 9 Longueurs] Längen, zu breit getretene in Niederländisch-Neuguinea,
Brief an Victor
erhalten.
Sohn französischer
Eltern
1781 und 1783 Forschungsreisen Nach seiner Rückkehr
dieser Reisen in dem zweibändigen
Werk »Voyage dans
(Paris 1790), das mehrere Auflagen
nach
veröffentlichte l'inté-
erfuhr und in viele Spra-
wurde.
als ihm bis ward] Il m'apportait des lettres de France; c'étaient les
premières nouvelles que je reçevais depuis mon départ d'Europe. Q u ' o n se figure le trouble de mon sens en les lui prenant des mains! J'avais à peine la force de les ouvrir! Elles étaient de mes plus chers amis et de ma famille. Je ne pouvais ni parler, ni soupirer, ni pleurer. Je m'enfermai dans ma tente et, donnant enfin un libre cours à mes larmes, je me trouvai soulagé . (J. Boulenger, le Vaillant dans l'intérieur
de l'Afrique
1781-1785.
20, 20/21 Und so bis Stadt] Das offizielle
Anrecht,
in Paris als Bürger zu leben,
erhielt Cramer erst im Herbst 1796, vgl. 63, 38 und Erläuterung 20, 21-24
belegt.
Vgl. z. B. C. F. Cramer an Klopstock,
Entlassung
vor dem und am
Wenn ich wirklich diesen Winter nach Paris sollte, die Herlichkeit der
neuen Revolution mit Augen zu sehen . (HKA, 20, 22/23
hierzu.
nach der bis getrachtet] Cramers Wunsch, nach Paris zu gehen, ist in
Briefen mehrfach 12. 9.1792:
Voyages de F.
T. 1. Paris 1932. S. 72.)
v o n
dem Drucke bis geseufzt] Bezieht
Briefe VIII, 194,
7-9.)
sich auf die Umstände
Cramers von der Universität Kiel. (Vgl. einführende
Erläuterungen
der zu
Nn.) 20, 24 wie bis Rom] so will ich, dann nur, und nur auf diese Zeit Führer unsrer Heere, über die Eisgebirge gehn! vor Rom sterben, oder unsrer Haine
Nr 20
26. November 1 7 9 5
337
Kranz, (er sey mir dann Lorber, und alles, was um diesen blinket, und tönt,) im Kapitol niederlegen, und ihm danken, daß er es uns nicht gewehret hat! (Klopstock, Hermann und die Fürsten. Hamburg 1784. S. 110.) 20, 2J-3o Das Glück bis vermehrt] Cramer hatte in der staatlichen Lotterie, die konfiszierte Grundstücke vergab, das Hotel de la Guillonnière in der Rue des bons Enfans, Nr 12, gewonnen. Dadurch war er in die Lage versetzt, dort eine Buchdruckerei einzurichten. (Vgl. Tiemann, Deutsche im Paris des Direktoriums, S.382.) 2 0 , 3 2 - 3 6 Dieser Plan bis seyn.] Cramer versuchte, diesen Plan auf mehreren unterschiedlichen Ebenen zu realisieren. Zum einen entwickelte er eine Vielzahl von Aktivitäten als Übersetzer deutscher und französischer Werke in die jeweilige andere Sprache (vgl. 33, 76-80; 37, 37-75; 114, 69-78; 133, 37-41; 133, 153-156; 173, 2-7; 173, 43-45 und Erläuterungen hierzu). Außerdem verfolgte er für lange Zeit die Absicht, eine deutsche »Enzyklopädie« herauszugeben (vgl. zu 63, 162167). Zum anderen wirkte er als Drucker und Buchhändler (vgl. zu 20, 69-71) an der direkten Verbreitung deutscher Literatur in Frankreich und französischer Literatur in Deutschland mit. (Vgl. 20, 230-259; 33, 54-69; 37, 30-72; 63, 119123; 63, 141-162; 114, 49-53.) 20, 39 Vergniaud] Pierre-Victurnien Vergniaud (1753-1793) aus Limoges hatte zunächst in Paris Theologie studiert, kehrte aber ohne Abschluß nach Limoges zurück und wurde 1781 Parlamentsanwalt in Bordeaux. 1791 wurde er in die Nationalversammlung gewählt und Schloß sich der Partei der Girondisten an. Vergniaud galt als großer Redner und wurde schnell einer der Anführer der Girondisten. 1793 starb er auf der Guillotine. (Vgl. Cramer an Thorild, 19.12.1793: Ich lese täglich mit Entzücken die Messiade noch durch, weil es ein Lobgedicht auf einen jüdischen Vergniaud ist. (Krähe, Cramer, S. 229.)) 20, 39 Brissot] Jacques-Pierre Brissot de Warville (1754-1793), Mitglied des Konvents, bedeutender politischer Schriftsteller und Journalist. Nach mehreren Aufenthalten in England und Amerika begründete er in Paris die Zeitung »Le Patriote français«. Brissot gehörte dem Freundeskreis um Pétion und Sieyès an und bekämpfte anarchistische Tendenzen innerhalb der französischen Revolutionsbewegung. Im Oktober 1793 wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet. 20, 47/48 nach dem 4osten Jahre] Cramer war zu diesem Zeitpunkt 43 Jahre alt. 20, 20, 20, 1808
50 tout comme chez nous] Ganz wie bei uns. 54 N a t i o n a l b i b l i o t h e k ] Vgl. zu 23, 14. 54/55 dem Caroussel] Der Platz zwischen dem Louvre und den Tuilerien. entstand dort der Arc de Triomphe.
20, 55 Séances der beyden Conseils] Gemeint sind die gesetzgebenden Versammlungen: zum einen der Rat der Fünfhundert (Conseil des Cinq-Cents), der das Vorschlagsrecht für Gesetze besaß und im Palais Bourbon tagte, und zum
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Nr 20
z6. November
1795
anderen der Rat der Alten (Conseil des Anciens) mit 250 Mitgliedern, der über Gesetze zu beschließen hatte und seine Sitzungen im Saal des Konvents in den Tuilerien abhielt. Beide Räte waren im Oktober 1795 mit der Verabschiedung einer neuen Verfassung ins Leben gerufen worden. (Vgl. J. Tulard, J.-F. Fayard und A. Fierro, Histoire et dictionnaire de la Révolution française. Paris 1987. S. 379.) 20, 55/56 Opern und anderen Schauspielhäusern] In der Rue de la Loi, vor 1793 Rue de Richelieu, in unmittelbarer Nähe von Cramers Haus befanden sich z.B. das Gebäude der Oper unter dem Namen »Théâtre National de la rue de la Loi« und das »Théâtre de la République«. (Vgl. Ν. Wild, Dictionnaire des théâtres parisiens au XIXe siècle. Paris 1989. S. 95; 2.99.) 20, 56 M u s s o bis Künste] Der Louvre wurde seit November 1793 als Museum genutzt. (Vgl. zu 181, 25.) 20, 57 Palais royal] Dieser Palast, erbaut an der Rue Saint-Honoré 1629-1636, zunächst im Besitz des Kardinal Richelieu, wurde nach dessen Tod von den französischen Königen als Stadtschloß genutzt. Ende des 18. Jahrhunderts wurden in den Arkaden und Galerien des Palastes Geschäfte und Restaurants eingerichtet. Während der Revolutionszeit erhielt er den Namen Palais d'Egalité. (Dictionnaire de Paris. Paris 1964. S. 394-396.) 20, 58 Ninive] Die seit der Antike wegen der angeblichen Ausmaße ihrer Anlage und ihrer Bauten berühmte Hauptstadt des assyrischen Reiches. 20, 62 rem acu tetigi] Ich habe den Nagel auf den Kopf getroffen. Sprichwörtlich nach Plautus, Rudens 5, 2, 19. 20, 67 120 Meilen] Die Länge der Meile schwankt in Deutschland im 18. Jahrhundert (Preußen: 7532,48 m; Sachsen-Weimar: 7363,13 m; Oldenburg: 9893,92 m). Wenn man von etwa 7,5 km ausgeht, beträgt die Entfernung Hamburg-Paris in der Tat etwas mehr als 120 Meilen. 20, 68 die 1 2 zwischen Kiel und Hamburg] Ausgehend von etwa 7,5 km pro Meile. Cramer hatte von 1775 bis 1794 in Kiel gelebt. 20, 69-71 Noch bis Haus] Die Buchdruckerei, deren Ankauf Georg Heinrich Sieveking durch Gewährung von Krediten und Vorschüssen ermöglicht hatte, betrieb Cramer zunächst mit großer Energie. Er stellte drei deutsche Schreiber ein (vgl. 33, 72/73), außerdem französische Setzer, die auch deutschsprachige Texte setzen konnten (vgl. 33, 81/82). Im November 1796 lag das erste in seiner Offizin gedruckte Werk vor: ein Nachdruck von Zigno's italienischer Übersetzung der ersten zehn Gesänge des »Messias« (vgl. 63, 66-68), der allerdings von sehr schlechter Qualität war (vgl. 114, 82-88). Er Schloß sich im Spätherbst 1796 mit dem französischen Buchhändler Pougens zusammen, um einen Kommissionshandel für französische Literatur zu betreiben (vgl. 63, 118-120). In seinen Briefen an Klopstock und Sieveking erwähnt Cramer eine Reihe von Drucken, die in seiner Druckerei fertiggestellt wurden: E. Sieyès, Collection des écrits. Paris 1796 (vgl. zu 33, 101-103); J. J. Rousseau, Sämmtliche Werke. Bdi-11 (Übers, von C. F. Cramer.)
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Berlin, Leipzig 1785-1799 (vgl. 33, 76/77!; D. Diderot, Versuch über die Malerei. (Übers, von C. F. Cramer.) Riga, Leipzig 1797 (vgl. zu 33, 77/78); ein »Dictionnaire des loix« (vgl. 114, 67/68 und 133, 147/148); A.H.J. Lafontaine, Ciaire Duplessis et Clairant. (Übers, von C. F. Cramer.) Bdi-z. Paris 1796 (vgl. zu 114, 5/6 und zu 114, 70/71); J.-A.-N. Condorcet, Oeuvres complètes. Bdi-22. Paris 1801-1804 (vgl. zu 226, 207); die französische Übersetzung von Klopstocks Drama »Hermanns Schlacht«: La Bataille d'Herman (vgl. Cramer an Klopstock, 16.12.1799); »La Messiade de Klopstock, poëme en »vingt chants« (Übers, von Th. Kurzrock) T. 1-3. Paris 1801 (vgl. Cramer an Klopstock, 1.6.1801). - Sehr erfolgreich scheint Cramer mit seiner Buchdruckerei allerdings nicht gewesen zu sein. Schon Ende 1798 klagte er über finanzielle Schwierigkeiten, die ihm der Konkurs eines Pariser Bankhauses verursacht hatte, und bat Sieveking um Hilfe (vgl. Cramer an Sieveking, 9.12.1798; Hs.: Staatsarchiv Hamburg: 622-1 Familie Sieveking I, C 18). 1805 war er gezwungen, sein Haus und damit auch die Druckerei zu verkaufen. (Vgl. Tiemann, Deutsche im Paris des Direktoriums, S. 382.) 20, 72/73 Im März bis sehn!] Cramer reiste Ende März 1796 zu einem längeren Aufenthalt nach Deutschland (vgl. zu 37, 144), von dem er Ende August 1796 nach Paris zurückkehrte (vgl. 63, 19/20). 20, 75 Ihr bis Traubencur] Vgl. 24, 3-7. 20, 77/78 da Sie bis gehabt] Die ersten Schneefälle des Winters 1795 wurden in Hamburg am 5. November registriert (vgl. Hamburgische Addreß-ComtoirNachrichten 1795, St. 88 (9.11.), S. 699). 20, 88 Ihr Urtheil aus den öffentlichen Blättern] In den beiden großen in Hamburg erscheinenden Zeitungen, dem »Hamburgischen Correspondenten« und der »Hamburgischen Neuen Zeitung«, wurde regelmäßig und ausführlich über die politischen Verhältnisse in Frankreich berichtet. Klopstock war ein eifriger Zeitungsleser. 20, 97 seit dem 9ten Thermidor] Am 9. Tag des 11. Monates im französischen Revolutionskalender (27. 7.1794) wurde Robespierre gestürzt. 20, 101/102 nach diesem erschöpfenden Krieg] Erster Koalitionskrieg zwischen Frankreich auf der einen, Österreich, Preußen, England, Holland und Spanien auf der anderen Seite. Im April und Juli 179s wurde in Basel der Separatfrieden mit Preußen und Spanien geschlossen, Holland war erobert und zur Batavischen Republik erklärt worden. Der Krieg mit Österreich ging weiter und war erst 1797 beendet. 20,103 1788 in Copenhagen] Cramer hatte sich im Winter 1788/1789 in Kopenhagen aufgehalten. (Vgl. Krähe, Cramer, S. 218-223.) 20, 107-111 dieser bis Fiinfe] Die am 2 6 . 1 0 . 1 7 9 5 in Kraft getretene Direktorialverfassung Frankreichs sah eine Exekutive, besetzt mit fünf Personen (Direktorium) sowie zwei legislative Körperschaften (vgl. zu 20, jj) vor. 20,112/113 die Unschwarzblütigen] Hier: die Nichtadligen, die Bürger.
340
Nr 20
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November
1795
20, 113 Gold statt des Papiers] Über das französische Papiergeld, die Assignaten, vgl. zu 18, 52. 20, 114-117 Brodt bis spannt] Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, vor allem mit Brot, war im Herbst des Jahres 179s auf einen Tiefpunkt gesunken. Brot wurde rationiert und in schlechter Qualität zu nahezu unerschwinglichen Preisen verkauft. Die staatliche Verpflegungsbehörde war nicht in der Lage, für eine gerechte Verteilung zu sorgen. Betrügereien und Korruption führten zu heftigen Reaktionen der einfachen Stadtbevölkerung, und es kam zu Plünderungen von Bäckereien. (Vgl. A. Schmidt, Pariser Zustände während der Revolutionszeit von 1789-1800. Th. 3. Jena ι8γ6. S. 43-59. - J. Willms, Paris. Hauptstadt Europas 1789-1914. München 1988. S. 120-126.) 20, 115 circensibus] Anspielung auf Juvenal, Satirae X 81: panem et circensis (Brot und Spiele). 20.118 K r ä m e r l e b e n ] Cramer, der den Begriff »Krämer« hier noch in seiner ursprünglichen Bedeutung »Kleinhändler« als Abgrenzung gegen »Kaufmann« verwendet (vgl. Grimm), wurde 1796 in den »Xenien« von Goethe und Schiller mit dem abwertenden Bedeutungsinhalt des Wortes konfrontiert: Der Hausierer. Ja, das fehlt nur noch zu der Entwicklung der Sache, / Daß als Krämer sich nun Krxxxx nach Frankreich begibt! (Xenien 1796, nach den Hss. hrsg. von E. Schmidt und B. Suphan. Weimar 1893. (Schriften der Goethe-Gesellschaft. 8.) S. 7.) Cramer übernahm diese Bezeichnung für sich auf dem Stücktitelblatt des 19. Stücks seiner Sammlung »Menschliches Leben« (Cramer der Krämer, oder Annalen der französischen Litteratur und Kunst. Paris 1797) und druckte dazu das Distichon aus den »Xenien« ab. Vgl. auch H. Tiemann, Neues aus Paris Anno 1795. »Cramer der Krämer« berichtet an Klopstock. In: Der Vergleich. Festgabe für Hellmuth Petriconi. Hamburg 1955. (Hamburger Romanistische Studien. A. 42.) S. 168-170. 20,118/119 anderthalb Monaten meines Hierseyns] Cramer war am 5 . 1 0 . 1 7 9 s in Paris angekommen (vgl. Auszug aus dem Tagebuche eines Deutschen in Paris. In: Frankreich im Jahr 179s· Aus den Briefen Deutscher Männer in Paris. Bd 3. Altona 1795. S. 80). 20.119 marquirenden] Hier in der Bedeutung »ausgezeichnet« verwendet. (Vgl. F. E. Petris, Handbuch der Fremdwörter in der deutschen Schrift- und Umgangssprache. Leipzig 1911. S. 549.) 20,122 inabordabeln] Unzugänglichen. 20,122 Sieyes] Emmanuel-Joseph Sieyès, ab 1809 Comte (1748-1836). Über C. F. Cramers Beziehungen zu Sieyès vgl. A. Ruiz, Un admirateur allemand de Sieyès, Karl Friedrich Cramer. In: Revue d'histoire diplomatique 88, 1974, S. 259311. 20,122 abordirt] Von frz. aborder: nahe kommen. 20,124 meines Briefes an ihn] Cramer an Sieyès, 25. 5.1795. Cramer kündigt darin u. a. seine Übersetzung der Werke Rousseaus an und berichtet von Bemü-
N r 20
ζ6. November 1 7 9 5
341
hungert, das französische Ehrenbürgerrecht verliehen zu bekommen. Ferner teilt er Sieyès mit, daß er an einer Übersetzung von dessen Werken arbeite, und schildert ausführlich die Hintergründe seiner Entlassung in Kiel. (Vgl. Ruiz, a. a. O., S. 271; 276/277; 285; 300/301; 304-306.) 20, 128 Barlow] Joel Barlow (1-754-1812), geboren in Redding im amerikanischen Bundesstaat Connecticut, studierte Philosophie an der Universität Yale, schrieb Gedichte (z.B. das epische Gedicht »The Vision of Columbus«) und war Mitherausgeber der Zeitschrift »American Mercury«. 1788 ging er nach Europa, und lebte zwischen 1790 und 1792 hauptsächlich in London, begeisterte sich für die revolutionären Strömungen in Frankreich und Schloß sich eng an Thomas Paine an. Während Paines Gefangenschaft in Paris besorgte er die Publikation von dessen Hauptwerk »The Age of Reason«. Barlow trat selbst mit politischen Schriften hervor, so 1792 mit »A Letter to the National Convention of France, on the Defects in the Constitution of 1791 and the Extent of the Amendments which ought to be applied« sowie dem ersten Teil des »Advice to the Privileged Order«, in dem er die Verantwortung des Staats gegenüber seinen Bürgern in den Mittelpunkt stellte. Er erhielt 1792 das französische Bürgerrecht, wurde wegen seiner Schriften in England verfolgt und flüchtete nach Paris, wo er den zweiten Teil des »Advice to the Privileged Order« vollendete. Seine Schriften machten ihn in Frankreich sehr schnell populär. Er beteiligte sich aktiv an der Politik, scheiterte 1793 jedoch mit dem Versuch, Mitglied des Konvents zu werden. 1795 wurde er amerikanischer Konsul in Algier. 1805 kehrte er nach Amerika zurück. 1811 ging er als amerikanischer Botschafter nach Frankreich und führte 1812 in Wilna Vertragsverhandlungen mit Napoleon. Auf der Rückreise nach Paris starb er in der Nähe von Krakau. Barlow hielt sich vom Frühjahr 1794 bis Juli 1795 in Hamburg auf, wo C. F. Cramer und vermutlich auch Klopstock in persönlichen Kontakt mit ihm traten. (Vgl. H. Arnold, Die Aufnahme von Thomas Paines Schriften in Deutschland. In: Publications of the Modern Language Association of America 74, 1959, Nr 4,1, S. 367.) 20, 128 Paine] Thomas Paine (1737-1809), berühmt geworden durch seine in Amerika 1776 erschienene Flugschrift »The Common Sense Addressed to the Inhabitants of America«. 1791 veröffentlichte er den ersten Teil seiner Schrift »Rights of Man«, eine Erwiderung auf Burkes »Reflexions on the Revolution«. Politische Verfolgung nach der Veröffentlichung des zweiten Teils dieser Schrift zwang ihn 1793, nach Frankreich zu fliehen, wo man ihm am 26. 8.1793 den Titel eines französischen Bürgers verlieh und ihn in den Konvent wählte. Er Schloß sich den Girondisten an, wandte sich gegen die Hinrichtung des französischen Königs, wurde auf Betreiben Robespierres verhaftet und brachte insgesamt 14 Monate im Gefängnis zu. Während der Haft beendete er sein Buch »The Age of Reason«, dessen erster Teil 1793 in Paris erschien. Nach seiner Freilassung im November
34
z
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2.6. N o v e m b e r
1795
1794 kehrte er wieder in den Konvent zurück. Nach dessen Auflösung 1795 nahm er keine öffentliche Funktion mehr ein. 1802 ging er auf Veranlassung von Thomas Jefferson wieder nach Nordamerika zurück, wo er 1809 in New York starb. Vgl. zu Cramers Verhältnis zu Paine: A. Ruiz, Karl Friedrich Cramers ideologischpolitischer Werdegang. Vom deutschtümelnden Freiheitsbarden zum engagierten Anhänger der französischen Revolution. In: Jahrbuch des Instituts für deutsche Geschichte 7, 1978, S. 199-214. 20, 129 cariösen] Von lat. cariosus: angefressen, angefault (von Knochen). 20, 130 Bourgoing] Über Jean-François chevalier de Bourgoing (1745-1811) vgl. einführende Erläuterungen zu Klopstock an Bourgoing, 8.12.1788 (HKA, Briefe VIII, Nr 109). 20,130 der bis grüßt] Bourgoing lebte von 1788 bis Anfang 1792 in Hamburg und pflegte freundschaftliche Beziehungen zu Klopstock. 20.132 Boissy D'Anglas] François-Antoine Boissy d'Anglas, ab 1808 comte (1756-1826), Präsident des Konvents, bis 1797 Mitglied des Rats der Fünfhundert. Er war einer der Gegner der Schreckensherrschaft Robespierres und gehörte zu dessen prominentesten Gegnern. 1795 legte er ein Gesetz zur Pressefreiheit vor und bekämpfte 1796 gesetzliche Maßnahmen gegen die in Frankreich lebenden Eltern von Emigranten. Wegen sympathisierender Äußerungen für die Bourbonen wurde er zu den Royalisten gezählt und mußte 1797 nach England emigrieren. Nach dem Sturz des Direktoriums durch Napoleon (1799) kehrte er nach Frankreich zurück und übernahm eine Reihe von hohen Staatsämtern. 1816 wurde er Mitglied der Académie des Inscriptions. 20, 132 Tibaudot] Antoine-Claire Thibaudeau (1765-1854), Jurist, Historiker und Politiker, Mitglied des Konvents, dann des Rates der Fünfhundert. Thibaudeau galt als gemäßigter Revolutionär, der sich vor allem gegen die ultra-revolutionären Gesetze wandte. 20.133 Talliens] Jean-Lambert Tallien (1767-1820), Revolutionär, Mitglied des Konvents. Er gehörte zu den Anhängern Marats und war einer der entschiedensten Vertreter der jakobinischen Schreckensherrschaft. Tallien kam einer Verfolgung durch Robespierre zuvor, indem er sich mit dessen Gegnern verbündete und entscheidend zu Robespierres Verurteilung und Hinrichtung beitrug. In der Folgezeit wandte er sich gegen die Jakobiner und war einer der Ankläger Carriers und anderer Vertreter des Terreur. Einer seiner schärfsten Gegner war Thibaudeau, der ihm 1795 öffentlich Verrat vorwarf, und damit das Ende der politischen Karriere Talliens einleitete, das 1798 mit seinem Auszug aus dem Rat der Fünfhundert erreicht war. 20,133/134 Trançon de Coudray (Vertheidiger der Königinn,)] Guillaume-Alexandre Tronson du Coudray (1750-1798) war 1793 Verteidiger im Prozeß gegen die Königin Marie-Antoinette. Nach Abschluß des Prozesses wurde er auf Befehl des Konvents verhaftet, nach kurzer Zeit jedoch wieder freigelassen. Wegen seiner
Nr 2o
26. November 1 7 9 5
kritischen Haltung gegenüber
der Politik des Direktoriums
verhaftet und nach Sinamary
(Guyana) deportiert,
20,134
Lanthenas] François-Xavier
der Französischen
Revolution
Lanthenas
343
wurde er 1797
wo er 1798
starb.
(1754-1799)
wirkte zu
als Arzt in Paris. Er gehörte zum engeren
erneut Beginn
Freundes-
kreis um den Innenminister
Roland und wurde 1792 in den Konvent gewählt.
Schloß sich den Girondisten
an, entging durch Fürsprache
Marats der
Er
Verhaftung
und Verurteilung. Er war Mitglied des Rates der Fünfhundert,
verließ diesen
und übte danach seinen Beruf als Arzt wieder aus. Bekannt
wurde er vor allem
durch seine Übersetzung Droits de l'Homme.
von Paine's »Rights
Paris
Théorie et Pratique
Mercier
(1740-1814).
genauesten Umgang] Hier im Sinne von »eng, fest« in der
chen Bedeutung
des
1792.
20, 1 3 5 Mercier] Louis-Sébastien 20,138
of Man«:
1797
»ganz nahe« verwendet
(vgl.
20, 138 habe bis besucht] Im Verlauf dieses Besuchs, der um den stattfand, bot Mercier Cramer an, einige ungedruckte er liegen habe, herauszugeben.
ursprüngli-
Grimm). 21.10.1795
Aufsätze von Rousseau,
die
( Auszug aus dem Tagebuche
eines
Deutschen in Paris. In: Frankreich im Jahr 179s. Aus den Briefen Deutscher
Män-
ner in Paris. Bd3. 20, 139-141 ermittelt
Altona 1795. S. 90/91.)
bey den bis waren] Wer hier im einzelnen gemeint ist, konnte
20, 139 Valence] Cyrus-Marie-Alexandre 1822), französischer von Hamburg
de Timbrune, comte de Valence
General. Er lebte nach seiner Demission
seiner Schwiegermutter,
entfernt, wo Cramer vermutlich
und des General
kehrte Valence nach Frankreich 20, 141/142
war.
der Gräfin von
Genlis
1796, S. 118-128.)
1799
zurück und nahm den Militärdienst
seine splendide Frau] Louise-Marie-Anne
mit
5 Meilen
mit ihm in Kontakt getreten
Valance. In: Der Genius der Zeit, Bd7,
(1757-
1793 zusammen
Madame de Genlis, auf Gut Silck in Holstein,
(Vgl. A. von Hennings, Etwas von dem itzigen Aufenthalte
(geb.
nicht
werden.
wieder
Mercier, geb.
auf.
Machard
1768).
20, 143
Louvet] Jean-Baptiste
20, 143
Lodoiska] Den Namen gab Louvet
nuelle (1760-1827),
Louvet de Couvray
(1760-1797).
seiner Frau Marguerite,
die in erster Ehe mit dem Pariser Juwelier
gewesen war, nach einer der Heldinnen
Cholet
45, 1912,
S.
honnettetes] Höflichkeiten,
20, 14$
amitiés]
20, 147 berühmt
verheiratet
In:
L'Amateur
241-282.)
20,145
20, 146/147
De-
seines Romans »Les Aventures du Cheva-
lier de Faublas« (Paris 1787). (Vgl. C. Perroud, Louvet et Lodoiska. d'Autographes
geb.
Gefälligkeiten,
nach frz.
honneteté.
Freundschaftsbekundungen.
Pot au feu] Gekochtes
Rindfleisch
Curius] Manius Curius Dentatus wegen seiner Einfachheit
mit
Fleischbrühe.
(gest. 270), römischer
und Uneigennützigkeit.
hier auf eine in zahllosen Überlieferungen
wiederholte
Konsul,
war
Cramer bezieht
sich
Episode,
in der Curius, als
zo
344
November
ihm Gesandte
der Samniter
1795
Geschenke
überbrachten,
war, Rüben zu kochen, und die Geschenke
gerade damit
mit dem Hinweis,
beschäftigt
er wolle lieber über
reiche Leute herrschen, als selbst reich sein, zurückwies.
(Lit.: Paulys
pädie
von G. Wissowa
der classischen
Bd4,2. zo, 150-155
Altertumswissenschaften.
Stuttgart
Hrsg.
Realencyclo-
Von Künstlern bis liebt.] Vgl. die ausführliche
Schilderung
Besuchs in: Auszug aus dem Tagebuche eines Deutschen In: Frankreich
im Jahr 1 7 9 5 . Aus den Briefen Deutscher
Altona 1795. S. 20,150
Gretry] André-Erneste-Modeste Während
(1741-1813)
aus Lüttich
stam-
und hatte hier als Opernkomponist fanden
die getrageneren
und Méhul ein größeres Publikum,
20, 150 Schulz] Johann
Abraham
und
größte ernsteren
und Grétry geriet eine
Peter Schulz (1747-1800)
am Königlich-französischen
1778) und als Hofkomponist
Schulz hatte in seinen »Gesängen
des Königlichen am Ciavier«
(1776-
er Auguste Bernstor ff am 14.12.1787
Vertonungen
veröffentlicht.
mitteilte, er sähe sein Gedicht Vili,
Peter Schulz' Leben. Diss. Leipzig
von
Klopstocks
Arbeit wird u. a. daraus ersichtlich,
liebsten von Schulz vertont (HKA, Briefe
-
Theaters in Kopenhagen.
(Berlin 1779)
»Heinrich der Vogler« und »Vaterlandslied«
Wertschätzung für Schulz' musikalische
20, 153/154
wirkte — nach An-
Theater in Berlin
des Prinzen Heinrich von Preußen in Rheinsberg
von 1787 bis 1 7 9 5 als Kapellmeister
Abraham
Männer in Paris. Rd 3.
Vergessenheit.
stellungen als Musikdirektor
Klopstocks
Grétry
der Revolutionszeit
Opern von Cherubini Zeitlang in
dieses
in Paris.
137/138.)
mend, war 1767 nach Paris gekommen Erfolge.
1901.)
»Psalm«
89, 2/3). (Vgl. O. Rieß,
daß am
Johann
1913·)
Blutspeyen bis treibt] Schulz war seit langer Zeit an einer
Tuberku-
lose erkrankt, vgl. zu 24, 25/26. 20, 154/155
ob er gleich bis Revolution] Grétry hatte bereits 1771 eine
Pension
von 1200 Francs von Louis XV. erhalten. Diese wurde 1786 auf 6000 Livres höht. (Vgl. G. de Froidcourt,
La correspondance
1962. S. 61; 135.) 1790 wurden die königlichen stituante gestrichen. naire de la Révolution
générale
Pensionen
de Grétry.
er-
Bruxelles
von der Assemblé
con-
(Vgl. J. Tulard, J.-F. Fayard und A. Fierro, Histoire et dictionfrançaise 1789-1799.
Paris 1987. S.
1025/1026.)
20, 158 man bis n i c h t s ] Cramer gibt in seinen veröffentlichten
Berichten
aus
Paris die Preise für ein Opernbillet mit 10 Livres und für ein erstes Logenbillet italienische Comedie mit 25 Livres an. Nach seiner Umrechnung entsprachen
diese
Preise i| bzw. 3 Schillingen.
eines
Deutschen
( Auszug aus dem Tagebuche
in Paris, a. a. O., S. 82.) Dabei ließ Cramer jedoch
er seine mitgebrachte
Goldwährung
zu einem außergewöhnlich
wechseln konnte; für die Bevölkerung täglich sinkenden Geldwertes
außer acht,
daß
günstigen
Kurs
von Paris waren die Preise wegen des fast
so hoch, daß es mehrfach zu Aufständen
kam. (Vgl. A. Schmidt, Pariser Zustände 1800. Th. 3. Jena 1876. S. 6-8;
35/36.)
während
der Revolutionszeit
in der Stadt von
1789-
Nr i o
26. November 1 7 9 5
20, 158/159 Gluks beyde Iphigenien] »Iphigénie en Tauride«, 1779. - Über Christoph gen zu Gluck an Klopstock,
en Aulide«,
1774,
»Iphigénie
Willibald Gluck vgl. einführende
14. 8.1773
345
Erläuterun-
und HKA, Briefe VII, einführende
Erläute-
rungen zu Nr 27. 20, 159 Salieris Tarare] Über Antonio rektor des Kaiserlichen HKA,
Briefe
Salteri (1750-1825),
Hofes und Dirigent
seit 1775
der italienischen
VII, zu 28, 34 und zu 28, 105. Er hatte 1787
komponiert.
Musikdi-
Oper in Wien, vgl. die Oper
»Tarare«
Cramers Urteil über die Oper fiel sehr kritisch aus. (
Auszug aus dem Tagebuche eines Deutschen in Paris. In: Frankreich im Jahr Aus den Briefen Deutscher Männer in Paris. Bdi.
20, 159 Piccinis Didon] Niccolò Piccinni (1728-1800), kurrent Glucks in Paris, schrieb 1783 die Oper 20, 159/160 Neapel
ersten Opern sehr schnell Berühmtheit. in Rom,
Venedig und London
Kon-
»Didon«.
Ausbildung.
stammte aus
Er erlangte mit seinen
1782 kam er nach längeren
nach Paris. »Oedipe
Sacchinis 1786 nach einem Text von Guillará des
seit 1776 der große
Sacchinis bis Colone] Antonio Sacchini (1735(^-1786)
und erhielt dort seine musikalische
1796.
Altona 1796. S. 71I72.)
à Colone«,
Aufenthalten
als letzte
entstanden, gilt als die beste
Oper Arbeit
Komponisten.
20, 161
Sophocles Werk] Sophokles,
20, 161/162
Oedipus auf
Kolonos.
dennoch bis entlockt] Eine detailliertere
drücke liefert Cramer in seinen veröffentlichten
Beschreibung
Berichten
seiner
Ein-
aus Paris: Dido von
Piccini wäre mir das erste Schauspiel in der Welt gewesen, wenn ich nicht Oedippe en Colonne gesehen hätte. . Bey der Vorstellung des zweyten erlebte ich einen wahrhaft characteristisch-republicanischen Auftritt. Man hatte ein figurirtes Intermezzo angebracht, wobey der seit Monaten aus den Schauspielhäusern verbannt gewesene Marseiller Marsch gespielt wurde. Die Wirkung war unbeschreiblich. Alles stimmte mit ein. Schauspieler, Sänger und Zuhörer wurden von der höchsten Begeisterung ergriffen. Ich wäre gerne kalter Beobachter geblieben, aber der Taumel riß mich unwiderstehlich mit fort. Er währte lange und als er sich gelegt hatte, war es als wenn die Seelen aller derer, die daran Theil genommen, mit einander befreundet worden wären; w o sich Blicke begegneten, drückten sie herzliche Freude aus und spiegelten sie gleichsam einander zurück. Das war ein Eindruck den ich nie vergessen werde. ( Auszug aus dem Tagebuche
eines
Deutschen in Paris. In: Frankreich im Jahr 1795. Aus den Briefen Deutscher
Män-
ner in Paris. Bd3. 20,162
Briefe VII, zu 147, 20,164
Ludwig
Schröder
(1744-1816)
vgl.
HKA,
2.
Cheron] Auguste-Athanase
1779 debütiert Baßstimme
Altona 1795. S. 84.)
Schröders] Über Friedrich
Chéron (1760-1829)
und gelangte durch seine Musikalität
schnell zu großem
Erfolg
an den Pariser
hatte als
Opernsänger
und die Leichtigkeit Opernbühnen.
Er
seiner wurde
346
N r 2.0
26. November
1795
berühmt durch seine sängerischen und darstellerischen Leistungen in den von Cramer besuchten Aufführungen der Opern »Iphigénie en Aulide«, »Tarare« und vor allem »Oedipe à Colone«. 1808 beendete er seine Karriere als Sänger. 20.164 Talma] François-Joseph Talma (1763-1826) debütierte 1787 als Schauspieler an der »Comédie Française«. Er gründete 1792 das »Théâtre de la République« und leitete mit seiner realistischen Spielweise und Verwendung des geschichtlichen Kostüms anstelle des modernen französischen eine neue Epoche der französischen Schauspielkunst ein. 20.165 Madame la Tour] Vornamen und Lebensdaten nicht ermittelt. 20, 165 Clytemnestra] Figur aus Glucks »Iphigénie en Aulide«. 20.166 Seylern] Sophie Friederike Seyler, geb. Sparmann (1738-1789), galt als größte Schauspielerin des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Sie hatte 1754 debütiert und 1755 den Schauspieler Johann Gottlieb Hensel (1728-1787) geheiratet. Nach Engagements in Wien und Hildburghausen spielte sie unter Ackermann von 1765 an am Hamburgischen Nationaltheater. Nach der Trennung von Hensel heiratete sie 1772 den Theaterleiter Abel Seyler (1730-1801). Von 1785 bis 1787 war sie unter F. L. Schröder in Hamburg und in ihren letzten Lebensjahren an dem von ihrem Mann geleiteten Hoftheater in Schleswig tätig. 20, 167 Vestris] Marie-Auguste Vestris (1760-1842) war wegen der Leichtigkeit seines Vortrags und seiner Ausdruckskraft ein berühmter Tänzer und gilt als der Erfinder der Pirouette. 20.167 Zephyr] Westwind. 20, 167 seine Frau] Anne-Cathérine Vestris, geb. Augier (gest. 1809). Sie debütierte 1793 an der Oper in Paris und war unter dem Namen »Aimée« bekannt. 20,169 Couleur-de-chair-Tafft] Fleischfarbener Seidenstoff 20,172 Spielers (Beverley)] Edward Moore, The Gamester (London 1753). Das Schauspiel wurde 1762 ins Französische übersetzt, von Bernard-Joseph Saurin 1768 bearbeitet und mit dem Titel »Béverlei, tragédie bourgeoise, imitée de l'anglois, en cinq actes et en vers libres« versehen. Es wurde am 7.5.1768 erstmals aufgeführt und stand lange auf dem Spielplan der Bühnen in Paris. 20, 172 Theatre de la rue Feydeau] Das Theater bestand seit 1791 zunächst an unter dem Namen »Théâtre de Monsieur«. Vom 27.1.179s spielten dort abwechselnd die Theatergruppen der »Comédie Française« und des »Théâtre de la Nation«. (Vgl. N. Wild, Dictionnaire des théâtres parisiens au XIXe siècle. Paris 1989. S. 140-144.) 20,174-176 den bis macht] Berühmt für die Darstellung dieser Rolle war der Schauspieler Antoine Trial (1737-1795). (Vgl. H. Lumière, Le Théâtre Français pendant la révolution 1789-1799. Paris 1894. S. 97.) 20,17j aux Italiens] In der »Opéra comique«, die 1762 aus der »Comédie Italienne« hervorgegangen war. (Vgl. Wild, a. a. O., S. 100-102; 324-327.)
Nr 2.o
2.6. N o v e m b e r 1 7 9 5
347
20, 175 Casseurs et la laitière] »Les deux chasseurs et la laitière«, komische Oper von Louis Anseaume (172.1-1784) mit der Musik von Egidio Romoaldo Duni (1709-1775). 20.178 Brutus] Voltaires Tragödie »Brutus« wurde erstmals am 11.12.1730 aufgeführt. 20, 179 in der bis geweint] Die letzte Szene des fünfaktigen »Brutus« besteht aus nur vier Dialogsätzen. Auf die Nachricht, daß sein Sohn gestorben sei, reagiert Brutus mit dem Satz: Rome est libre: il suffit ... Rendons graces aux dieux. (Voltaire, Oeuvres complètes. T.i. Paris 1785. S. 439.) 20.179
Or] Also, nun. (Frz.)
20, 182 instruirt] Unterrichtet im Sinne von belehrt. 20, 189 Stammati] ¡Constantinos Stamatës (Stamatis; franz.: Stamaty) (17641817) war im September 1793 von der französischen Regierung in geheimer Mission als »Kaufmann« nach Hamburg geschickt worden. (Vgl. auch Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1793, St. 81 (17.10.), S. 648: Angekommene Fremde. Den i4ten October: Der Herr Stamaty, ein Kaufmann kommt aus Frankreich.,) 1794 wurde er zum Vizekonsul Frankreichs in Altona ernannt. Während seines Aufenthaltes in Hamburg und Altona hatte er Georg Heinrich Sieveking, die Hamburger Ärzte Johann August und Johann Christoph Unzer und vermutlich auch Klopstock kennengelernt. (Vgl. C. F. Cramer an Sieveking, 26.4.1797; Hs.: Staatsarchiv Hamburg: 622-1 Familie Sieveking I, C 18.) Von 1795 an wurden ihm mehrfach diplomatische und verwaltungstechnische Aufgaben in Ost- und Südosteuropa übertragen. (Vgl. Megalë Hellënikë Enkyklopaideia. T. 22. Athënai 1933. S. 284.) Vgl. auch 173, 59-65 sowie die Erläuterungen hierzu. 20, 190 vous allez voir le sénat romain!] Sie werden den römischen Senat sehen! 20, 191 Lictoren] Diener, die höheren Würdenträgern in Rom von Staats wegen beigegeben wurden. Den Konsuln standen je 12 Lictoren zu. 20, 200 Ballet Psyche] »Psyché. Ballet-pantomime en 3 actes« von Pierre-Gabriel Gardel (1758-1840), erstmalig aufgeführt im Dezember 1790 an der Pariser Oper und seitdem mit großem Erfolg an den Pariser Bühnen gespielt. 20, 200 Diana in Gluks Iphigenie] In der 6. Szene des 5. Aktes von »Iphigénie en Tauride«.
Glucks
20, 203/204 wie in Hamburg bis Zauberflöte)] Die Erstaufführung von Mozarts »Die Zauberflöte« fand in Hamburg am 15.11.1793 statt. Die Ausstattung, für die 4000 Mark ausgegeben wurden, erregte in der Stadt besondere Aufmerksamkeit und war auch ein Grund für den großen Erfolg der Oper. (Vgl. J. E. Wenzel, Geschichte der Hamburger Oper 1678-1978. Braunschweig 1978. S.37I 38.)
20, 205 im Don Juan] Mozarts »Dom Juan, oder Der steinerne Gast« (Don Giovanni) wurde in Hamburg erstmals am 27.10.1789 aufgeführt. (Vgl. Wenzel, a. a. O., S. 39.)
348
Nr zo
26. November
20, 206-212
1795
Die Scene bis gräßlich!] Gemeint
Glucks »Iphigénie
en
ist die 4. Szene im 2. Akt
20, 209 luguberem] Kläglich, grausig, von frz. 20, 209 ah quel tourmens!] Ah, welche 20, 210 fiinesten Tönen] Unheilvollen, 20, 210/211 20, 217
von
Tauride«. lugubre.
Qual! traurigen
Tönen.
point bis mere!] Keine Gnade! Er hat seine Mutter
Ihre Bardiete, Ihr Hermann] »Hermanns
und die Fürsten« (1784) und »Hermanns
Tod«
Schlacht«
allerdings nie aufgeführt
»Hermann
(1787).
20, 2 1 9 - 2 2 1 Chenier bis will] Marie-Joseph-Blaise stellte er in der »Académie
getötet!
(iy6y);
de Chénier (1764-1811).
de musique« seine Oper »Arminus
1793
et Tyrtée« vor, die
wurde und auch nicht in der Ausgabe seiner Werke ent-
halten ist. Das Manuskript zu der Oper gilt seit dem Tode Chéniers als
verschollen.
(J.-M. Quérard,
.
La France littéraire ou dictionnaire
bibliographique
T. 2.
Paris 1964. S. 177·) 20, 220
(er bis Präsident)] Chénier wurde im Dezember
]uni 1798 Präsident des Rates der
1795
und erneut im
Fünfhundert.
20, 2 2 2 - 2 2 5 Sie finden bis von ihm] Magazin encyclopédique,
ou Journal
des
Sciences, des Lettres et des Arts; rédigé par Miliin, Noël et Warens. T. 2. Paris 179s· S.124/125.
Vgl. 3 7 ,
269-313.
20, 224/225 H e r m a n u T h u s n e l d a ] »Hermann und Thusnelda«, 1 7 5 2 (vgl. Muncker/Pawel,
Bdi,
S.
20, 226/227 so wie bis aufgeführt] Klopstocks Adams«
(Kopenhagen,
Leipzig 1757)
bzw. bearbeitet: La mort d'Adam. de Klopstock
Jean-Joseph-Thérèse étranger«
- La Mort d'Adam,
Traduite de l'alle-
stock. (Übers, von Adrien-Chrétien
de M. Klopstock.
1761 im
tique en un acte, imitée de l'allemand
tragédie
(Übers, von Abbé de
- La Mort d'Adam, poème (Übers, von
Klop-
In:
»Noudrama-
François-Jean
In: Almanach des enfants pour 1786. - La Mort
Tragédie en trois Actes imitée de l'Allemand.
l'alle(Übers,
tragédie en trois actes. Par M.
de Klopstock.
d'Adam,
(Übers, von Stephanie-Félicité
tesse de Genlis.) In: Théâtre à l'usage des jeunes personnes. S. 1-92. Überhaupt bis können.] Vgl. zu 2o,
32-36.
von
»Journal
sur cette pièce.
Friedel und Nicolas de Bonneville.)
veau Théâtre allemand, Bd9, 1784, S. 273-326.
traduite
tragédie, traduite de
Poinsinet.) Paris 1762. - La Mort d'Adam,
Paris 1770. - La Mort d'Adam,
Tod
übersetzt
sur cette pièce. (Übers,
avec des réflexions préliminaires
en trois actes en vers, imitée de l'allemand
Villemain d'Abancourt.)
»Der
tragédie en cinq actes, en prose,
Roman.) Paris 1762 (bereits im September
von Antoine-Alexandre-Henri
20, 230-259
Drama
ins Französische
Tragédie par Mr. Klopstock.
et précédée de réflexions
(S. 5-47) abgedruckt).
mand de Mr. Klopstock,
Saint-Ener.)
biblisches
wurde mehrfach
mand. Danzig 1758. - La Mort d'Adam, de l'allemand
entstanden
105/106).
T. 1. Paris 1785.
com12o.
Nr z o
20, 2 3 3 Quintidi] Im französischen
1 6 . November 1 7 9 5
Revolutionskalender
349
der fünfte Tag einer
Dekade. 20, 2.36-238 2 0, 237 bourg
diesen Winter bis zu sehn] Dieser Plan wurde nicht
Chenedolles Ode an Sie] C. J. Lioult de Chênedollé,
Ham-
1795.
2o, 243
le Brun] Ponce-Denis
20, 245/246
Ecouchard
Le Brun
(1729-1807).
der elenden Übersetzung des Messias durch Junker] Klopstock,
Messie, poëme en dix chants; traduit de l'allemand Georg Adam Junker und einem Unbekannten 1769.
realisiert.
L'Invention.
WEISS
> MIR
nicht,
OB
'über diese Sache
H
SAGEN
H
18 mir bis 21 weiß nicht,
23 daß Sie, wenn] daß, wenn
2 6 nach seiner Aussprache] nach fseinemJ [Ausdruck']
> DASS
> NACH
Sie,
seiner
'Aussprache H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 22 (an), Nr 23 (von), Nr 25 (an). Nr 23 ist Antwort auf Nr 22. ERLÄUTERUNGEN
23, 3/4 (mehr bis erinnern)] In den überlieferten Briefen Klopstocks findet sich ein entsprechender Auftrag nicht. 23, 7/8 Ich habe bis erwähnt.] Vgl. 1, 8/9 und Erläuterung hierzu. 23, 8/9 auf euren Kathedern] Clodius war seit 1795 Dozent für praktische Philosophie in Leipzig. 2 3 , 1 0 - 1 8 der Sache bis werden] Im Zusammenhang mit Klopstocks dem Interesse an altsprachlichen, nicht zum griechisch-römischen hörigen Literaturdenkmälern
und mit seinen altsprachlichen
wachsen-
Kulturkreis geStudien hatte er
schon 1767 M. Denis die Frage vorgelegt, ob von den alten Liedern, die Karl der Große habe sammeln lassen, alles verloren gegangen sei (vgl. HKA, Briefe V, 100102 und Erläuterungen hierzu). Klopstock bat nicht nur Clodius um Überprüfung seiner Informationen,
sondern auch C. F. Cramer in Paris (vgl. 24, 64-69), der
dieser Bitte allerdings nicht sofort nachgekommen ist. (Vgl. 33, 228-231.) Clodius' Nachforschungen
lieferten keine Bestätigung für Klopstocks Annahmen (vgl. 25,
7-69). 1799 waren Klopstocks Fragen und Vermutungen noch einmal Thema der Korrespondenz zwischen Klopstock und Gräter (vgl. zu 25, 68/69), 1801 zwischen Klopstock und Heinze (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 184). 2 3 , 1 1 / 1 2 Memoires bis lettres] Mémoires de littérature, tirés des registres de l'Académie Royale des Inscriptions et Belles-Lettres. T. 1-51. Paris
1736-1793.
Nr 2.4
16., l i . Dezember 1795
2 3 , 1 2 Rochefort] Guillaume Dubois de Rochefort (1731-1788) »Académie Royale des Inscriptions«
359
war 1767 in die
eingetreten. 1785 wurde er Mitglied der Re-
daktion des »Journal des Savants«. 1766-1770
gab er eine französische
Versüber-
setzung der »Ilias«, 1772 eine der »Odyssee« heraus. 1780 erschien sein »Théâtre de Sophocle«,
das große Beachtung
fand.
23, 13/14 den Handschriften bis lassen] Vgl. 25, 33-53. 23, 14 in der grossen Par. Biblioth.] Die Bibliothèque bliothèque du Roi oder Bibliothèque
Nationale, bis 1792
Bi-
Royale, in Paris. (Vgl. T. Mortreuil, La Bi-
bliothèque Nationale, son origine et ses accroissements. Paris 1878. S. 170.) 23, 14-17 Forster bis entgegen.] Johann
Georg Adam Forster (geb. 1754),
seit 1793 in Paris lebte, war dort am 1 1 . 1 . 1 7 9 4
23, 25 der Prof. Juris Sax.] Zu Klopstocks Studienzeit in Leipzig war Wilhelm Dinkier (1691-1751)
Gottlieb
Professor für Sächsisches Recht. (Vgl. J. D. Schulze,
Abriß einer Geschichte der Leipziger Universität im Laufe des achtzehenten hunderts nebst Rückblicken
24.
An C. F. Cramer,
der
verstorben.
Jahr-
auf die frühern Zeiten. Leipzig 1802. S. 2 8.)
16.,
21.12.179J
ÜBERLIEFERUNG
H: Universitätsbibliothek 1
Kiel: Cod. Ms. SH. 406, H.4*°, Fase. 1,
42-43.
Doppeibl.
Das Blatt ist gemeinsam mit anderen Briefen Klopstocks an J. A. und C. F. Cramer in einem Faszikel eingebunden, einem Band zusammengebunden
der mit fünf weiteren Handschriftenfaszikeln ist (»Crameriana«
zu
1-6).
S. 1 bis 4: Text. Der Text zu 24, 68-70 (in der bis KlopstockJ ist auf S. 4 in den Leerraum vor der Datumszeile (24, 54) geschrieben, durch Einweisungszeichen
markiert und durch
Einrahmung mittels zweier waagerechter und einem senkrechten Strich vom umgebenden Text abgegrenzt. Erster Druck: Lappenberg,
S.
361-364.
LESARTEN
24, 3 5 den Bardiet] dem Bardiet H
39 handelnde] handelnden H
VARIANTEN
24, 2I3 allen Dingen, bester] allen [,] bester
> ALLEN
Dingen,
Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H xxx'li fehlers H
'aufzuVfinden H H
14
H
BESTER
3 die]
6 aufzufinden] [aufzu-/
10 ich] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreib-
Sie] Nachgetragen
zwecks
Korrektur
eines
Schreibfehlers
15/16 Über bis weg.] ŒK Über das Theater [springe]/ ich weg. > ÜBER DAS
THEATER/
springe
ICH WEG.
H
20
mich doch nun] mich nun
> MICH
Tdochl
NUN
360
Nr 1 4
1 6 . , 2.1. D e z e m b e r
1795
H
22 (Haben bis gehalten?)] Haben mich [denn] diese für einen Ex gehalten [.] auch D I E S E F Ü R EINEN E X G E H A L T E N ? ) H 3 3 thue, wenn] thue, [daß]« wenn H 35 sie] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 56 Dreves] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 60 wollen den] wollen [von]« den H 61 da auch ein Tropfen] da ein [Wort]« Tropfen > DA auch EIN T R O P F E N H 67 nicht allein Nachricht] [N]« nicht allein Nachricht H > (HABEN MICH
BEILAGE
Dem Brief lag Chênedollé's Ode »Le Génie de Buffon« (Hamburg 179s) bei (vgl. 33> 54I55)· KORRESPONDENZSTELLE
Nr 20 (an), Nr 24 (von), Nr 33 (an). Nr 24 ist Antwort auf Nr 20. ERLÄUTERUNGEN
24, 2 Ihren Brief vom 26 Nov.] Nr 20. 24, 4 in Karlsruh] Während seines Aufenthalts am badischen Hof von Oktober ±774 bis Ende März 1775. Vgl. HKA, Briefe VI. 24, 8 so viel wie Ihr Haus kosten] Vgl. zu 20, 25-30. 24,14/15 Daß bis wollen.] Vgl. 20, 72I73 und Erläuterung hierzu. 24,18/19 Über bis Lameth.] Karl Friedrich Reinhard, der seit Juni 1795 französischer Gesandter bei den Hansestädten Hamburg und Bremen war, gehörte zum Freundeskreis um Sieyès; Lameth, der Sieyès aus seiner Zeit als Mitglied der Nationalversammlung kannte, stand diesem als Emigrant eher kritisch gegenüber. 24,19 Alexandre Lameth] Alexandre-Théodore-Victor comte de Lameth (17601829), Mitglied der französischen Nationalversammlung, flüchtete 1792 mit La Fayette aus Frankreich und geriet mit ihm in österreichische Gefangenschaft. 1795 ging er nach England, wurde dort ausgewiesen und hielt sich dann bis 1799 in Hamburg auf, wo er mit seinem Bruder Charles ein Handelshaus gründete. Nach dem Sturz des Direktoriums durch Napoleon kehrte er 1799 nach Paris zurück, übernahm eine Reihe von Verwaltungsämtern und kehrte auch in die Deputiertenkammer zurück. Lameth war vermutlich seit dem 12.11.1795 in Hamburg, die Ankunft eines »Comte de Lamote« ist für diesen Tag in der Zeitung angezeigt. (Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1795, St. 90 (16.11.), S. 720.) 24,19-22 Er bis gehalten?] Vgl. 24, 48-53 und Erläuterungen hierzu. 24, 24 Lodoiska] Louvets Frau, vgl. zu 20, 143. 24, 25/26 Schulz bis befindet] Johann Abraham Peter Schulz litt seit Jahren an Tuberkulose. Seine Ärzte rieten ihm, die Krankheit im Süden Europas zu kurieren. Schulz wollte allerdings in der Nähe seines Freundes Voß in Eutin leben, vorher jedoch eine Erholungsreise nach Portugal machen. Am 24. 9.1795 schiffte er sich
Nr 24
16., 21. Dezember 1795
3^1
in Hamburg nach Lissabon ein, sein Schiff geriet bald nach der Abreise in einen Orkan und wurde an die Küste Norwegens getrieben. Am 30.10.1795 ging er in Arendal an Land, wo sich sein Gesundheitszustand bis Ende des Jahres besserte. Im April 1796 kehrte Schulz nach Deutschland zurück und ließ sich zunächst in Lüneburg nieder. (Vgl. Briefwechsel zwischen Johann Abraham Peter Schulz und Johann Heinrich Voß. Hrsg. von H. Gottwaldt und G. Hahne. Kassel i960. (Schriften des Landesinstituts für Musikforschung. Kiel. 9.) S. 132-145.) 24, 27-39 Wenn bis lassen.] Vgl. 20, 219-222 und Erläuterungen 24, 34 daß bis wolte)] Die ausgesonderten Schlacht« sind nicht überliefert.
Bardengesänge
aus
hierzu. »Hermanns
24,36 beschenke] Zu Klopstocks Abneigung gegen amplifizierende Übersetzungen vgl. HKA, Briefe V, 146, 25/26 und Erläuterung hierzu; ferner: HKA, Werke II, Nr 190 . 24, 39 die Barden bis lassen] Vgl. hierzu Klopstock an Herder, 5.5.1773: Die Personen in H. S. handeln nicht in der Schlacht; sondern ausser der Schlacht in Absicht auf die Schlacht. Auch die Barden sind handelnde Personen; denn sie helfen siegen. (Trunz/Jodeleit, S. 309/310.) 24, 39/40 Die Ode Herrn, u Th.] Vgl. 20, 222-225 und Erläuterungen hierzu. 24, 41 dem franz. Tode Adams] La Mort d'Adam, tragédie en cinq actes, en prose, traduite de l'allemand de Klopstock et précédée de réflexions sur cette pièce. (Übers, von J.-J.-T. Roman.) Paris 1762. Im September 1761 im »Journal étranger« erstmals veröffentlicht. 24, 41/42 l'Abbé Roman] Jean-Joseph-Thérèse Roman (1726-1787), von Jesuiten erzogen und zum Priester geweiht worden, ging 1751 als Vikar an die Pfarrei Saint-Mèri in Paris und widmete sich dem Studium der lateinischen, italienischen und deutschen Literatur. 1761 veröffentlichte er im »Journal étranger« seine Übersetzung von Klopstocks »Tod Adams«. Kurz vor seinem Tode beschäftigte er sich mit einer Übersetzung in Versen von Miltons »Paradise Lost«, die nicht mehr abgeschlossen wurde. 24, 42 Ist l.e Brun nicht Odendichter?] Ponce-Denis Ecouchard Le Brun schrieb zahlreiche Oden. 24, 42/43 Es hat bis übersezt.] Gemeint ist Charles-François Lebrun und dessen Übersetzung der »Ilias«. (L'Iliade, traduction nouvelle. Paris 1776.) 24, 43 Chened.] Chênedollé. 24, 43-46 la Tresne bis fortfahren wollte.] Über La Tresnes Übersetzung von Klopstocks »Messias« vgl. zu 14, α/2. 24, 43/44 la Tresne bis Husarenoffizier.] Vgl. zu 14, 2/3. 24, 45/46 Er bis wollte.] Zu Klopstocks Ideal einer Verbindung von »Feder und Degen« vgl. HKA, Briefe V, 2, 26/27 und Erläuterung hierzu. 24, 47/48 Ich hoffe bis kann.] Nimmt Bezug auf 20, 251-254. Klopstocks Vorhaben wurde nicht realisiert.
362
Nr 25
23. Dezember
1795
24, 48-53 Vor kurzem bis drucken lassen.] Das nicht zurückgeschickte Diplom. In: Berlinische Monatsschrift, Bd27, 1796, Januar, S. 83-96. Vgl. Nr31 und Nr34. 24, 48 ein Engländer] Klopstock nennt in seiner Erklärung über »Das nicht zurückgeschickte Diplom« den Namen Playfair. Falls es sich dabei nicht um ein Pseudonym handelte, könnte William Playfair (1759-1823) gemeint sein, der sich von 1789 bis 1793 in Paris aufhielt und die Stadt wegen seiner antirevolutionären Haltung verlassen mußte. Er hielt sich bis 179s in Deutschland, vor allem in Frankfurt, auf, ging dann nach England zurück und arbeitete dort als Schriftsteller und Übersetzer. Er verfaßte eine Reihe von Schriften und Pamphleten gegen die Französische Revolution, so z.B. eine »History of Jacobinism« (1793). 24, 53 Berliner Monatschr.] Berlinische Monatsschrift. Hrsg. von Johann Erich Biester und Friedrich Gedicke. Berlin 1783-1796. 24, 55-57 Ich habe bis gewarnt.] Einzelheiten waren nicht zu ermitteln. 24, 56 einem Franzosen] Nicht ermittelt. 24,56 Dreves] Johann Friedrich Peter Dreves (1772-1816), Hauslehrer im Hause Georg Heinrich Sievekings, wurde auf Anraten Sievekings Kaufmann und ging 1799 in Konkurs. Er arbeitete dann wissenschaftlich auf dem Gebiet der Botanik. (Lappenberg, S. 529.) 24, 58/59 meinen Revoluzionsoden] Vgl. zu 20, 263. 24, 60 den InKantirten] Anhänger der Philosophie Kants. 24, 60/61 mein Scharmiizel] Vgl. zu 20, 285/286. 24, 64-68 In den bis seyn.] Vgl. 23, 10-18 und Erläuterungen hierzu.
2 5 . Von Clodius,
23.12.179J
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,138. 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text. Die Manuskriptzeilen zu 25, 84 ('die bis erhielt.-j stehen auf S. 3 alR und sind durch Einweisungszeichen bezogen auf den Text zu 25, 43 (37ten 38* B J . Abstand zwischen den Manuskriptzeilen zu 25, 75 (ihr) und 25, 76 ('steter Verehrer,). Einträge von Clodius' Hd: S. 2, 3 und 4: Markierungszeichen in Form eines Schrägstriches alR neben den Manuskriptzeilen zu 25, 30 ((XXIX.B. bis Rocheioit); 25, 36/37 (altfranzösische bis nächstens,); 25, 48 (heroische bis us.w.j und zu 25, 57/58 (her bis scy). Erster Druck: HKA. LESARTEN
25,31 aufgestoßen. Nachher] aufgestoßen, Nachher H 36 Doppelt unterstrichen H 59 i 2 t e n ] Doppelt unterstrichen H
Rolandlied]
N r 2.5
23. Dezember 1 7 9 5
3^3
VARIANTEN
25, 4 Mitternachtsstunde über] Mitternachtsstunde [,] [Ihnen] über > M I T T E R H 5 die nachlässige] [den'] [nachlässigen'] > 'die 'nachlässige H 6 des] [dieses'] > 'des H 12/13 Inscriptions etc. und] Inscriptions und > I N S C R I P T I O N S Γρρΐ U N D Η î j Jahren 51. - 55] Jahren 55 > J A H R E N 51. - 55 Η 15 sind] [waren'] > 'sind H r j Zeitraum 55-65, den] Zeitraum, den > Z E I T R A U M 55-65, D E N Η 20 Chantes] [Chans'] > 'Chantes H 26 ferner, XXIV. 657 daß] ferner, [dal* XXIV. 657 daß H 39 Verse] [Stellen'] > 'Verse H 42 gehört] [geht'] > 'gehört H 49 mir] [mich'] > 'mir H 59/60 gewiß schon lange mehr] gewiß mehr > GEWISS schon lange M E H R H 72 sich über] sich [doch] über > S I C H Ü B E R H 82 Ihren ganzem] [Dem'] [Ganzem'] > 'Ihren 'ganzem H NACHTSSTUNDE ÜBER
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 23 (von), Nr 25 (an), Nr 27 (von). Nr 25 ist Antwort auf Nr 23. ERLÄUTERUNGEN
25, 7/8 den Quartanten der Pariser Orakelsprecher] Die »Mémoires de littérature« der »Académie Royale des Inscriptions et Belles-Lettres« vgl. zu 23, 11/12. 25, 8/9 gleich Laurenz Rohrdommel bis zitirt] Nimmt Bezug auf »Rohrdommels Verhör« in Klopstocks »Gelehrtenrepublik«. Dort antwortet Laurenz Rohrdommel auf die Frage von einigen Jünglingen, was er denn könne: Die Geister verblichner Bücher in ihrer völligen langen hagern Gestalt vor eure sichtlichen Augen hinbannen, daß ihr sie, so lange ihr nur möget und wolt, da vor euch betrachten könt. (HKA, Werke VII 1, S. 204/205.) 25, 10/11 Aber bis singen.] In der »Gelehrtenrepublik« beschwört Laurenz Rohrdommel die Geister durch seinen Gesang. 25, 11/12 der hiesigen Rathsbibliothek] Die Leipziger Ratsbibliothek war aus der Privatbibliothek des 1677 verstorbenen Leipziger Advokaten Huldreich Grosse hervorgegangen und hatte Ende des 18. Jahrhunderts einen Bestand von ca. 36000 Bänden. Sie fungierte seit 1711 als öffentliche Bibliothek. (Vgl. J. D. Schulze, Abriß einer Geschichte der Leipziger Universität im Laufe des achtzehenten Jahrhunderts nebst Rückblicken auf die frühern Zeiten. Leipzig 1802. S. 2822 86.) 25, 12 Memoires de l'Academie des Inscriptions] Vgl. zu 23, 11/12. 2 5 , 1 9 Charlemagne] Karl der Große. 25, 21-24 i m XXIV. Β bis werden] J.-B.-P. Fénel, Plan systématique de la religion et des dogmes des anciens gaulois. Avec des réflexions sur le changement de religion arrivé dans les Gaules, et ensuite dans la Germanie, entre le temps de Jules César et celui de Tacite. In: Mémoires de littérature, tirés des registres de l'Académie Royale des Inscriptions et Belles-Lettres. T. 24. Paris 1756. S. 345-388.
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Nr 25
23. Dezember
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- Ν. Fréret, Observations sur la religion des gaulois, et sur celle des germains. In: Mémoires de littérature, a. a. O., S. 389-431. - Die von Clodius aufgeführten Nachrichten finden sich in Fénels Abhandlung auf den Seiten 399/400. 25, 24/25 im XXIII bis Barditus] Sur le mot Barritus ou Barditus, dont il est parlé dans Tacite. In: Histoire de l'Académie Royale des Inscriptions et BellesLettres avec les mémoires de littérature. T. 23. Paris 1756. S. 164-166. 25, 25 die bekannte Stelle Tacit.c.3.] Sunt illis haec quoque carmina, quorum relatu quem barditum vocant, accendunt ánimos, futuraeque pugnae fortunam ipso cantu augurantur. (Sie haben auch solche Lieder, durch deren Vortrag, den sie Barditus nennen, sie den Mut befeuern und den Ausgang des bevorstehenden Kampfes schon aus dem Gesang weissagen.) (Tacitus, Germania 3.) 25, 26-30 XXIV.657 bis (XXIX.B.)] M. Bonamy, Dissertation sur les causes de la cessation de la langue tudesque en France, et sur le système du gouvernement pendant le règne de Charlemagne et de ses successeurs. In: Mémoires de littérature, a. a. O., T. 24, S. 657-670. Bei dem Hinweis auf Bd 29 der »Mémoires de littérature« liegt offenbar ein Versehen von Clodius vor, gemeint sein kann nur Bd24. In Bd 29 sind entsprechende Abhandlungen nicht enthalten. 25, 27 Eginghard] Eginhard, Einhart (um 770-840), Biograph Karls des Großen. Vgl. HKA, Briefe V, zu 1, 101/102. 25, 28-30 griechische bis übertreffe] Clodius bezieht sich hier auf den Aufsatz von M. Bonamy, Réflexions sur la langue latine vulgaire. In: Mémoires de littérature, a. a. O., T. 24, S. 620. 25, 33-35 Da bis angeführt] Abbé de Vertot, Dissertation dans laquelle on tâche de démêler la véritable origine des françois, par une parallèle de leurs moeurs avec celles des germains. In: Mémoires de littérature, a. a. O., T. 2, Paris 1736, S. 589/ 590. Vertot bezieht sich dabei auf den Bericht von Einhart: Ferner ließ Karl gesungen vorgetragene, heimische, sehr wichtige und altehrwürdige Lieder, die das Leben und die Kriege der früheren Könige vergegenwärtigten, zusammenstellen und niederlegen. (G. Meissburger, Zum sogenannten Heldenliederbuch Karls des Großen. In: Germanisch-Romanische Monatsschrift 44, 1963, S. 114. Übersetzung aus Einharts »Vita Karoli Magni«, Kap. 29.) 25, 35/36 eine Anekdote über ein altes Rol and lied] In der von Vertot berichteten Anekdote heißt es, daß König Johann, als seine Soldaten das Rolandslied sangen, ausgerufen habe, es gäbe schon lange keinen Roland mehr unter den Franzosen. Darauf habe ihm ein Hauptmann geantwortet, daß kein Mangel an Männern wie Roland in der Armee herrschen würde, wenn die Soldaten einen »Karl den Großen« an ihrer Spitze sehen könnten. (Vertot, a.a. O., S.590.) 25, 36 auch bis dabey] Es handelt sich um Verse aus dem »Roman de Rou« von Vace: Que Taillefer qui moult bien chantoit / Sus un cheval qui tost alloit, / Devant eux alloit chantant / De l'Allemagne & de Roland, / Et d'Olivier, & de vassaux / Qui moururent à Rainschevaux. sowie von Philippe Mouskes: Et hu-
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choient, dit-il, à grande halaine, / Quond on avoit sonné la reine/ Mont-joye, Dieux & Saint-Denis. // Et quand on s'écrie Mont-joye, / Ni ot Flaman qui ne s'apploye. Mit diesen Beispielen belegte Vertot das Vorkommen von Kriegsrufen, die die Deutschen von den Franzosen übernommen hätten. (Vertot, a. a. O., S. 590/ 591·) 25, 41/42 so bis Druiden] Der 17. Bd der »Mémoires de littérature« enthält keine Aufsätze von Fréret und Fénel. 25, 42 Fenell] Jean-Baptiste-Paschal Fénel (1695-1753), Kanonikus in Sens und Prior des Klosters Notre Dame d'Andresy, seit 1744 Mitglied der »Académie Royale des Inscriptions«, veröffentlichte zahlreiche historische Arbeiten, vorwiegend in den »Mémoires de littérature«. 25, 42 Freret] Nicolas Fréret (1688-1749), Advokat, seit 1742 Sekretär der »Académie Royale des Inscriptions«. Er hatte sich vor allem mit der Geschichte der alten Völker beschäftigt. 1769 erschienen seine »Oeuvres complètes« in 20 Bänden. 2 5 , 4 3 Abhandlungen bis 38~"B.] Nach dem Register in £ ¿ 4 4 der »Mémoires de littérature« sind die ersten Abhandlungen von Rochefort im 36. und im 39. Bd zu finden. (Table des Matières contenues dans l'Histoire & dans les Mémoires de l'Académie des Inscriptions et Belles-Lettres. T. 44. Paris 1793. S. 540.) 25, 44 beniemt] »beniemen« in der Bedeutung »benennen« war vor allem im schlesischen Sprachgebiet, aus dem Clodius stammte, gebräuchlich. (Vgl. Grimm.) 25, 4j der Rochefort bis Théâtre des Grecs] Rochefort war Mitherausgeber der 3. Ausgabe von: Pierre Brumoy, Le théâtre des grecs (T. 1-13. Paris 1785-1789). 25, 47/48 Diese bis u s.w.] Dabei handelt es sich um drei »Mémoires sur les moers des siècles héroïques« (Mémoires de littérature, a. a. O., T. 36, Paris 1774, S. 396-427; 428-459; 460-481), zwei »Mémoires sur la morale d'Hérodote; combien il s'est attaché à imiter Homère« (Mémoires de littérature, a.a.O., T. 39, Paris 1777, S. 1-28; 29-53) sowie um zwei »Mémoires sur l'objet de la tragédie chez les grecs« (Mémoires de littérature, a. a. O., T. 39, S. 125-158; 159-171), außerdem um die Abhandlung » Observations générales sur l'état de la Grèce avant le règne de Thésée, pris pour l'époque de la naissance des siècles héroïques« (Mémoires de littérature, a. a. O., T. 36, S. 481-488). 25, 49/50 der bekannte Litterator Blankenburg] Christian Friedrich Blankenburg (1744-1796) stammte aus Kolberg (Pommern). Nach einer zunächst militärischen Karriere in preußischen Diensten privatisierte er 1777 und ließ sich in Leipzig nieder, wo er wissenschaftliche Studien trieb. Seine bedeutendste Schrift ist der »Versuch über den Roman« (Leipzig, Liegnitz 1774)· Blankenburg war Herausgeber der »Litterarischen Zusätze zu ]. G. Sulzers allgemeiner Theorie der schönen Künste« (Bdi-3. Leipzig 1796-1798). 25, 51 Galland] Antoine Galland (1646-1715), Orientalist und Numismatiker, seit 1701 Mitglied der »Académie Royale des Inscriptions«. Er veröffentlichte eine
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1795
Reihe von Arbeiten im »Journal des Savants« und in den »Mémoires de littérature«. 25, 51 Dacier] Joseph baron de Dacier (1742-1833), Historiker, seit 1772. Mitglied der »Académie Royale des Inscriptions« und 1782 deren ständiger Sekretär. Möglicherweise ist auch André Dacier (1651-1722) gemeint, der Ausgaben des Festus und Verrius Flaccus herausgab (Paris 1681). Auch er war Mitglied der »Académie Royale des Inscriptions«. 25, 51 Caylus] Anne-Claude-Philippe de Tubières, comte de Caylus (16921765), Archäologe. Sein Hauptwerk ist »Recueil d'antiquités égyptiennes, étrusques, grecques, romaines et gaules« (Paris 1752-1767). 25, 53 nachstöhren] Untersuchen (vgl. Grimm). 25, 54/55 Mémoires des Sciences] Histoire de l'Académie Royale des Sciences, avec les mémoires de mathématique et de physique. Année 1699-1790. T. 1-93. Paris 1702-1797. 25, 58/59 das älteste MS bis SaecL] Was hier gemeint ist, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden. In keinem Fall handelt es sich um das älteste Manuskript in Paris, da dort zum Zeitpunkt des vorliegenden Briefes schon Handschriften aus der Zeit vor dem 12. Jahrhundert aufbewahrt wurden. Möglicherweise bezieht sich Clodius auf Jean de Haute-Seilles »Dolopathos«, eine ursprünglich orientalische Sammlung von acht Erzählungen, die von einem Herbert für den französischen König Louis VII. im 13. Jahrhundert ins Französische übersetzt wurde. Manuskripte des »Dolopathos« befinden sich in der Bibliothèque Nationale und waren bereits im 18. Jahrhundert bekannt. So wird im »Conservateur, ou Collection de morceaux rares et d'ouvrages anciens et modernes, élagués, traduits et refaits en tout ou en partie« von 1760 (S. 179-209) auf das Manuskript des »Dolopathos« in der Bibliothèque du Roi Bezug genommen. (Laut Auskunft des Centre national de la recherche scientifique, Paris.) In Frage kommt auch das Epos »Folque de Candie« von Herbert le Duc de Danmartin, entstanden zwischen 1229 und 1239. In der Bibliothèque Nationale in Paris sind heute insgesamt drei Handschriftenfragmente aufbewahrt. (Vgl. Herbert le Duc de Danmartin, Folque de Candie. Nach den festländischen Handschriften zum ersten Male vollständig hrsg. von O. Schultz-Gora. Bd 1-3. Halle 1909-1936. (Gesellschaft für romanische Literatur. 21.38.49.) - Bd4. Hrsg. von U. Molk. Tübingen 1966. (Beihefte zur Zeitschrift für Romanische Philologie. 111.) ) 25, 58 Fabliers] In der französischen Literatur sind »Fabliaux« oder »Fableau« schwankhafte Verserzählungen, die im 12. und 13. Jahrhundert entstanden. 25,64-67 Denn Karl bis w o ] Klopstocks Ode »Kaiser Heinrich«, V. 50-53 (Muncker/Pawel, Bdi, S. 162/163). 25, 68/69 der Englische bis gesehn] Nimmt Bezug auf Klopstocks Anmerkung zu seiner Ode »Kaiser Heinrich«: Karl der Große, der sich zuweilen auch mit Erfindung neuer Alphabete beschäftigte, ließ die Lieder der Barden, welche man
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(?)
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bisher nur durch mündliche Überlieferung gekant hatte, zuerst aufschreiben. Der englische Geschichtschreiber Paris hat noch Handschriften dieser Lieder gesehn. (Muncker/Pawel, Bdi, S. 236.) - F. D. Gräter, der mit Klopstock 1799 diese Thematik noch einmal im Briefwechsel diskutierte (vgl. Gräter an Klopstock, nach dem 16.3. und vor dem 20. 7.1799 und Klopstock an Gräter, 20. 7.1799), berichtete 1816 in seiner Zeitschrift »Iduna und Hermode« (2. Vierteljahr, Nr 20, S. 77), daß ein heidnischer Palast der Angelsachsen unter der Erde gefunden , nebst einem Buch von Odin. Aus Matthäus Paris. 2j, 68 Paris] Matthew Paris (gest. 1259), Mönch im Kloster St. Albans bei London und bedeutender Geschichtsschreiber. Seine Hauptwerke sind »Chronica Major«, eine Geschichte Englands von 1188 bis 1259; »Historia Minor«, eine Zusammenfassung der erstgenannten Chronik; » Vitae Abbatum S. Albani«, eine Sammlung von Biographien der ersten 23 Äbte des Klosters St. Albans. 25, 70 Kein Cellner bis Schrift.] Anspielung auf V. 52-64 der Ode »Kaiser Heinrich« (vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S. 162/163). 25, 72 Filea] Von Klopstock in einer Anmerkung zu seiner Ode »Die Barden« folgendermaßen erläutert: Die vortreflichsten unter den Barden, welche die jüngeren unterrichteten. (Vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S. 237; ferner: HKA, Briefe V, zu 56, 19-21.) 25, 82 Ihren ganzem Hause] Gemeint sind Johanna Elisabeth Klopstock deren Tochter Margaretha Johanna von Winthem.
und
25, 84 Hofrath Lerse] Vermutlich Franz Christian Lerse (1749-1800), einer der Jugendfreunde Goethes. Er war Hofrat im Herzogthum Zweibrücken. 1792 wurde er Erzieher im Hause des Grafen Fries in Vöslau bei Wien und begleitete 1794 seinen Schüler, Moritz Graf Fries, auf die Universität Leipzig, wo dieser bis 1797 Jura studierte.
z6. An Gleim, Ende 1795 (?) ÜBERLIEFERUNG
D: Klamer Schmidt, Bd 2, S. 302. DATUM
Der vorliegende Brief ist von Klamer Schmidt mit im Sommer 1797 datiert. In einer Anmerkung zu dem Brief stellt Klamer Schmidt fest, daß es sich bei der in 26, 1 erwähnten Ode um »L'Invention«
von Chênedollé gehandelt hat (a.a. O.,
S.393). Entstehung und Druck dieser Ode datieren aus dem Frühjahr 1795 (vgl. Hamburgische Neue Zeitung 1795, Nr 92 (10. 6.)). Die von Klopstock
erwähnte
Abreise La Tresnes nach England (26, 5/6) erfolgte ebenfalls im Jahre 1795 (vgl. 14, 2/3 und 24, 43/44). Zudem teilt Klopstock am 3 0 . 3 . 1 7 9 6 Göschen mit, daß
3 6 8
Nr 17
1
5· J a n u a r
1796
La Tresne seine Offiziersstelle (vgl. 26, jJ verkauft habe (vgl. 44, 29/30). Insofern bieten die vorliegenden Zeugnisse keinen Beleg für die Datierung von Klamer Schmidt, hingegen geben sie eine Reihe von Anhaltspunkten dafür, daß der Brief 1795, und zwar gegen Ende des Jahres geschrieben wurde. TEXTKONSTITUTION
Klamer Schmidt versieht den vorliegenden Brief mit der Datumszeile Hamburg, im Sommer 1797. Einige Fakten erweisen diese Datierung als unhaltbar (vgl. Abschnitt »Datum«). Da davon auszugehen ist, daß Klamer Schmidt die Datumszeile, die in dieser Form untypisch für Klopstocks Schreibgewohnheit ist, aus Gründen der Einordnung des Briefes in die Folge seines Abdrucks selbst gebildet hat, wird sie im Text nicht wiedergegeben. BEILAGE
Dem Brief lag die Ode »L'Invention«
von Chênedollé bei, vgl. 26, 1.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 19 (an), Nr26 (von), Nr38 (an). ERLÄUTERUNGEN
26, 1 Diese Ode] C.-J. Lioult de Chênedollé, L'Invention. Ode à Klopstock. Hambourg 1795. Ein Einzeldruck dieser Ode wird aufbewahrt im KlopstockNachlaß der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (KN 48,745). 26, 3/4 Ein andrer bis übersetzt] Vgl. zu 14, 1/2. 26, 4 die Italienische] Klopstock, Il Messia. Trasportato dal Tedesco in verso Italiano da Giacomo Zigno. Vicenza 1782. - Über diese Übersetzung der ersten zehn Gesänge des »Messias« vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 223 sowie zu 223, 2/3. 26, 5/6 der Verfasser bis reisen] Vgl. 14, 2/3 und Erläuterung hierzu.
27. An Clodius, 1 5 . 1 . 1 7 9 6 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg:
Literaturarchiv.
1 Doppeibl. S. 1 bis 2: Text; S. 3: siehe Einträge von Clodius' Hd; S. 4: leer. Einträge von Clodius' Hd: S. 2 neben Manuskriptzeile zu 27, 14 (der Druk bis O d e n j : zu Oden: NB S. 3 aoR neben Manuskriptzeile zu 27, 13 (noch bis sprechen .): von Nicolovius notirt S. 3 neben Manuskriptzeilen zu 27, 14/15 (Der Druk bis kleinej: Göschen hat Goethe Wieland warum nicht auch Klopstock? 5. 3 neben Manuskriptzeilen zu 27, 20/21 (Ich bis übernimt.'j: Man wird es gewiß der neuen
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15. Januar 1796
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Ausgabe wegen kaufen u das ganze Werk am liebsten - aber auch die Prosaischen - Darunter in der Mitte der Zeile: - Fleischer!! Erster Druck: Pape, Gesellschaftlich-wirtschaftliche
Stellung, S. 397.
VARIANTEN
27, 22 Ohnmacht hat] Ohnmacht [(]4 hat H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 25 (an), Nr 27 (von), Nr 30 (an). Nr 27 ist Antwort auf Nr 25. ERLÄUTERUNGEN
27, 2 Mein Franzose mit dem grossen Gedächtnisse] Nicht zu ermitteln. 27, 3 Ihre so genauen Nachsuchungen] Vgl. 25, 7-53 «wJ Erläuterungen hierzu. 27, 4/5 Ich wolte bis lassen.] Vgl. zu 15, 8-10. 27, 27, 27, 27, 27,
4 Nikolovius] Matthias Friedrich Nicolovius. 5/6 Eben bis ihm.] Dieser Brief (Nr 26.1) ist verschollen. 7/8 Ein Frankfurter bis gesprochen.] Vgl. zu 3, 2/3. 7 Görning] Gerning. 8-10 Göschen bis geboten] Vgl. 3, 29.
27, 9 den Brief] Nr 3. 2 7 , 1 0 u bis wollen] Vg/. 3, 24-27. 27, 10/11 Ich mochte bis haben.] Vermutlich aus Verärgerung darüber, daß Göschen sich 1788 geweigert hatte, Klopstocks Fragmente zur Geschichte des Siebenjährigen Krieges zu verlegen, ohne das Manuskript vorher gesehen zu haben. Vgl. 37, 22/23 und Erläuterung hierzu. Möglicherweise war Klopstock auch darüber enttäuscht, daß Göschen auf eine im Herbst 1792 durch Κ. P. Conz an ihn herangetragene Anfrage, ob er bereit sei, den Verlag einer neuen »Oden«-Ausgabe zu übernehmen, nicht reagiert hatte (vgl. HKA, Briefe VIII, Nr 216 und Erläuterungen hierzu). 27, 14 der fertig liegenden Oden] Wie viele »Oden« Klopstock zu diesem Zeitpunkt bereits druckfertig vorliegen hatte, ist ungewiß. Er begann mit der Verschickung des Druckmanuskriptes am 1 5 . 1 0 . 1 7 9 6 (vgl. 59, 3-5)· Aus 60, 16-19 kann man schließen, daß nicht alle Oden abgeschrieben worden sind, sondern daß Klopstock ein Handexemplar seiner »Oden«-Ausgabe von 1771 an Göschen geschickt haben muß. 27,15-17 An dem M e s s , bis betreffen.] Die Revisionen des Textes an der zuletzt veröffentlichten Fassung des »Messias« von 1780, mit denen Klopstock 1793 begann (vgl. 82, 8/9), sind in einem Handexemplar dokumentiert. (HKA, Werke IV, Bd4-j, passim: Varianten von Hc.) 27, 22 Ohnmacht bis gemacht.] Über die von Landolin Ohmacht angefertigte Alabasterbüste Klopstocks vgl. 4, 3-5 und Erläuterung hierzu.
370
N r 28
19. Januar
1796
27, 23 Der bis kommen.] Dieser Plan wurde nicht realisiert (vgl. 30, 2S/29; 5, 6-8; 60, 7/8; 6z, 7-9; 64, 14-18; 64, 26-31; 160, 24-26,). Die beiden Bände der »Oden«-Ausgabe erhielten je ein Kupfer mit den Darstellungen von »Siona« und »Teutone«. 27, 26 Sie bis nicht.] Es ist nicht eindeutig zu klären, ob Klopstock mit dieser Äußerung Clodius schon auffordern wollte, seine Briefe an ihn unfrankiert zu schicken, d. h. dem Empfänger die Zahlung des Portos zu überlassen. Sie war aber offensichtlich auch für Clodius so mißverständlich, daß er seinen folgenden Brief (Nr 30) frankierte, was Klopstock zu der eindeutigen Bitte veranlaßt haben muß, dies in Zukunft nicht mehr zu tun (vgl. 32, 51/52,).
28. An Ludolf,
19.1.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Bl. 2: Bayerische Staatsbibliothek, München: Autogr. VIII A. Bl. 1: verschollen. 1 Einzelbl. S. l: Text; S. 2: leer. h: Stadtbibliothek Schaffhausen: Msc. Müll. 1 Doppelbl.
181/12.
S. 1 bis 3(j): Text; S. 4: leer. Abschrift von Ludolfs Hd. Erster Druck: HKA. TEXTKONSTITUTION
Der Textteil 28, 1-31 (Hamburg bis von demj, der in Η nicht überliefert ist, ist nach dem Zeugen h wiedergegeben, der auf dem Original basiert. VARIANTEN
28, 34 des Namens] des [M!k Namens H Compromittiren > A L S das C O M P R O M I T T I R E N
49 als das Compromittiren] als H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 28 (von). Der vorliegende Brief ist der einzige Brief Klopstocks an Ludolf. Eine Antwort ist nicht überliefert. ERLÄUTERUNGEN
Karl Graf von Ludolf (1754-1803) stammt aus der Erfurter Ratsfamilie Ludolf, die 1752 in den Reichsadelstand, 1778 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. Viele Mitglieder dieser Familie standen im diplomatischen Dienst, so auch Karl Ludolf, der von 1789 bis 1794 kaiserlicher Gesandter in Stockholm und von 179s
Nr 28
19. Januar 1796
37I
bis 1801 in Kopenhagen war. Ludolf veröffentlichte 1800 im Februar-Heft des »Neuen Teutschen Merkur« »Übersetzungsproben aus dem Schachnameh«, einer Dichtung des altpersischen Dichters Firdosi. Am 22. 7 . 1 7 9 7 schrieb er an Johannes von Müller, daß er den ersten vollendeten Band dieser Übersetzung an Stolberg, Klopstock und Wieland schicken wolle, um deren Rat einzuholen, ob die Qualität der Übersetzung die Fortführung der Arbeit lohne. (Hs.: Stadtbibliothek Schaffhausen: Msc. Müll. 181.) 28, 2/3 Ich bis kenne] Ludolf war am 5. 7.1795, aus Wien kommend, auf dem Wege zur Übernahme der Kaiserlichen Gesandtschaft beim dänischen Hof in Kopenhagen in Hamburg eingetroffen (vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1795, St. 53 (9.7.), S. 424). Klopstock hatte Ludolf während dessen Aufenthalt in Hamburg persönlich kennengelernt (vgl. 28, 36-38). 28,4 den Kaiserlichen Gesandten] Ludolf war vom 13.6.1795 bis zum 30.4.1801 kaiserlicher Gesandter in Dänemark. (Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd8, S.403.J 28, 4/5 Ich bis richte.] Vgl. 28, 24-27 und 28, 32/33. 2 8, 5/6 Madame la Fayette bis besuchen.] Über den Besuch Adrienne La Fayettes bei Klopstock vgl. 16, 25-30 und Erläuterungen hierzu. 28, 6I7 Ich bis Ihr.] Vgl. 16, 26/27. 2 8, 8/9 Ihrem Manne] Marie-Joseph La Fayette. 28, 9-11 Ich bis aus] Vgl. 16, 27-30 und Erläuterungen
hierzu.
28, 9 meine Großmutter] Catherine-Charlotte duchesse de Noailles. 2 8, 9/10 meine Mutter] Henriette de Noailles, duchesse d'Ayen. 2 8, 10 Schwester] Louise vicomtesse de Noailles. 28,11 G.] Guillotine. 2 8 , 1 1 / 1 2 mich bis geschleppt] Vgl. 16, 27-30 und Erläuterungen hierzu. 2 8 , 1 3 - 1 5 S.M. der Kaiser bis schreiben] Im September 1795 vermittelte der Oberkämmerer Franz Xaver Wolf Fürst Rosenberg-Orsini (1723-1796) Adrienne La Fayette eine Audienz bei Kaiser Franz II. Dieser Schloß eine Freilassung La Fayettes zwar aus, entsprach jedoch ihrem Wunsch, die Gefangenschaft ihres Mannes in Olmütz teilen zu dürfen. Außerdem gestattete er ihr, sich brieflich direkt an ihn zu wenden, um über den Gesundheitszustand ihres Mannes zu berichten. (Vgl. M. Büdinger, Lafayette in Österreich. Wien 1878. S. 14. - A. Maurois, Adrienne ou la vie de Mme. de La Fayette. Paris i960. S. 332-334.) Eine entsprechende Nachricht findet sich in der »Hamburgischen Neuen Zeitung« unter dem Datum des 17.10.1795: Die Gattin von la Fayette hat bey Ihro kaiserl. Maj. Audienz gehabt, und die erbetene Erlaubniß erhalten, mit ihren Kindern zu ihrem Gemahl nach Olmütz zu reisen, um mit ihrem Gemahl daselbst zu leben. (Hamburgische Neue Zeitung 1795, St. 171 (27.10.) Beylage.) 28, 14/15 Fürsten Lassenberg] Offensichtlich liegt hier ein Übermittlungsfehler vor. Gemeint sein kann nur Fürst Rosenberg-Orsini, der bereits vor der Audienz
372.
Nr 29
Adrienne
vor dem 2 2 . J a n u a r
1796
La Fayette unterstützt hatte. (Vgl. über ihn HKA, Briefe II, zu 111,
76.) Diese Annahme
wird auch gestützt durch die Aussage Adrienne
75/
La Fayettes
in ihrem Brief an den Grafen Ferrari: Ferner muß ich die Ehre haben Sie zu erinnern, daß der Kayser mir erlaubt hat, mich unmittelbar an ihn zu wenden und meine Briefe an den Fürsten von Rosenberg zu addressiren . (Frankreich
im
Jahr 1796. Aus den Briefen Deutscher Männer in Paris. Bd3. Altona 1796. S. 341.) Ein Fürst Lassenberg am Wiener Hofe 28,16/17
war zudem zur fraglichen Zeit in keiner offiziellen
Funktion
tätig.
Nun bis an.] Am 16.10.1795.
(Vgl. M. Büdinger,
Lafayette
in Öster-
reich. Wien 1878. S. 14.) 28,18
beyden Töchtern] Anastasie La Fayette, spätere comtesse La
bourg (1777-1862),
und Virginie La Fayette, spätere marquise
Tour-Mau-
Lasteyrie
(1782-
1849)· 28, 33 Ihrer Frau Gemahlin] Constance Gräfin von Ludolf, geb. St. Priest (gest. 1807).
(Vgl. Bobé, Papirer fra den Reventlowske
einem Brief vom 20. 7.1795 nung mit Klopstock
Familiekreds,
berichtete sie Johannes
S. joj.)
und teilte ihm mit, daß dieser ihr die Gedichte
und »Das Versprechen« vorgelesen habe. (Hs.: Stadtbibliothek Müll.
Bd4,
von Müller von ihrer
In
Begeg-
»Nantes«
Schaffhausen:
Msc.
181.)
28, 34 Ihrer Schwester] Vgl. zu 28, 10. 28, 3 j die jüngste Tochter] Virginie La Fayette. 28, 37/38
in welchem bis gesehn habe] Vgl. zu 28, 2/3 und zu 28, 3 3 .
28, 46 Wenn bis haben] Eine Antwort allerdings eine eigenhändige lieferung«) an Johannes und Staats-Kanzlei
ist nicht überliefert.
Er
schickte
Brief (vgl. Abschnitt » Über-
von Müller, der seit 1793 in Wien als Hofrat bei der Hof-
wirkte. In seinem Begleitbrief
um Hilfe bzw. um Ratschläge, Stadtbibliothek
Ludolfs
Abschrift von Klopstocks
Schaffhausen:
vom 13. 2.1796
die er an Klopstock Msc. Müll.
weitergeben
bittet er Müller könnte.
(Hs.:
181/11.)
29. Von Therese Mathilde Amalie, Prinzessin von Thum und Taxis, vor dem
22. ι.
IJ 'darüber 'empfindlich Η 19 anfinge. Jedoch] anfinge [;'] [χχχΊϊ ANFINGE'. 'Jedoch Η zo 1797] [1767'] > '1797 Η 23 daher] [und']* 'daher Η 2.6 derselbe Grad] [der'] Grad > 'derselbe G R A D Η 2γ/28 von den neuen verbesserten] [verb']* 'von den neuen verbesserten Η 28 Vor] [vor'] > 'Vor Η 30 des Messias von] [v']* 'des Messias von Η 34 er 1) daß] er daß > ER ΓΙ)1 DASS Η 36 Schriften die Gelehrtenrepublik] Schriften Gelehrtenrepublik .· S C H R I F T E N die G E L E H R T E N REPUBLIK Η
3 7 d a e i n ] d a [ e r ] e i n * DA EIN H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr27 (von), Nr30 (an), Nr32 Nr 30 ist Antwort auf Nr 27.
(von).
ERLÄUTERUNGEN
30, γ/8 daß bis war] Vgl. zu 15, 8-10. 30, γ Nikolovius] Matthias Friedrich Nicolovius. 30, 8-38 Aber bis finde.] Die hier geäußerten Überlegungen und Vorstellungen wurden in der Folgezeit durch weitere Gespräche zwischen Clodius und Göschen sowie durch briefliche Verabredungen zwischen Klopstock und Göschen verändert und konkretisiert. Anfang April kamen Klopstock und Göschen schließlich überein, daß dieser eine Ausgabe der sämtlichen Werke Klopstocks gegen ein Honorar
376
Nr 30
2.6. Januar 1796
von 3000 Reichstalern verlegen würde. 12-16; Nr43; Nr44 und Nr45.) 30,14
(Vgl. Nr32;
N r j j ; Nr4o;
41, 19-21; 42,
Preis bis Bogen] Vgl. zu 3, 29.
30,16-20 Nur bis würden.] Diese Terminplanung konnte nicht eingehalten werden. Die Ausgabe der »Oden« erschien im April 1798, die des »Messias« im Mai (Bdi und 2) und September (Bd3 und 4) 1799 (vgl. HKA, Addenda III, Nri und Nr 5). 30, 20/21 Er gedächte bis Schönheit] Vgl. 3, 8-10; 3, 24-26; 40, 34-67 und Erläuterungen hierzu. 30, 21/22 und hiernächst bis veranstalten] Bereits im März änderte Göschen seine Absicht und beschloß, die verschiedenen Ausführungen der Ausgabe gleichzeitig herauszugeben (vgl. 40, 64-67 und Erläuterung hierzu). 30, 22/23 Durch bis worden] Göschen, der seit 1785 eine eigene Verlagsbuchhandlung führte, wird vor allem seine Erfahrungen mit der Herausgabe von Wielands Werken, die seit 1794 in seinem Verlag erfolgte, im Auge gehabt haben. Vgl. auch zu 3, 28. 30, 24-26
wenn bis würde] Vgl. 3, 15-23; 40, 36-53 und Erläuterungen
hierzu.
30, 27/28 Jedoch bis nehmen.] Klopstock stand zunächst der Verwendung unterschiedlicher Schriften für die verschiedenen Ausführungen der Ausgabe positiv gegenüber (vgl. 32, 24-27), später jedoch wurden alle Ausführungen in Antiqua gesetzt. 30, 28-30 Vor die Oden bis Kupfer] Vgl. 27, 22/23
un
35-37 daß bis würde] Diesem Vorschlag konnte Klopstock sich nicht anschließen, vgl. 32, 23/24 und 3j, 31-34. 30, 3 7/3 8 da bis finde] Die Honorierung der Supplementbände war zwischen Göschen und Wieland nicht von vornherein festgelegt worden. Wieland erhielt
Nr 31
30. Januar 1796
377
schließlich 1798 ein Honorar von 1800 Reichstalern für die 6 Bände der Supplemente. (Vgl. H. Schelle, Wielands Beziehungen.
In: Lessing Yearbook 9, 1977,
S. 188.) 30, 39-41 Nur bis sagte.] Der Hintergrund dieser Befürchtung Göschens
konnte
nicht ermittelt werden. Vgl. auch 32, 4-10.
31.
Von Biester,
30.1.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
48,67.
1 Doppelbl. S. 4: Siegel. S. 1 bis 2 ( j ) : Text; S. 3: leer; S. 4: Adresse: An Herrn LegationsRath K l o p s t o c k in H a m b u r g . Links neben in und H a m b u r g : fr. Erster Druck:
HKA.
KORRESPONDENZSTELLE
13.10.1778 (an) (HKA, Briefe VII, Nr91), am oder nach dem 16.10.1778 (HKA, Briefe VII, Nr93.1),
(von)
Nr30.1 (von), Nr31 (an), Nr34 (an).
Nr 31 ist Antwort auf einen verschollenen Brief Klopstocks (Nr 30.1), vgl. 31,1/3. ERLÄUTERUNGEN
Über Johann Erich Biester (1749-1816) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr90. 31, 2/3 Ihres bis Briefes] Nr30.1
(verschollen).
31, 3 der beigeschlossenen Handschrift] Druckmanuskript rung »Das nicht zurückgeschickte
gegebenen »Berlinischen Monatsschrift« (Bdz7, abgedruckt. Klopstock
zu Klopstocks
Erklä-
Diplom«. Sie wurde in der von Biester heraus1796, Januar, S. 83-96) erstmalig
wandte sich darin entschieden gegen Gerüchte,
er habe
angesichts der Entwicklung der Französischen Revolution sein Bürgerdiplom zurückgegeben, das er im August 1792 von der französischen verliehen bekommen
Nationalversammlung
hatte.
31, 4/5 daß Sie bis denken] Klopstock hatte in der »Berlinischen
Monatsschrift«
bereits 1783 sein Gedicht »Der Unterschied« (Bdi, St. 6, S. 503-505; vgl. HKA, Addenda III, Nr 1374) und 1788 seine »Antwort an die Société Exégétique Philanthropique
zu Stockholm«
(Bdii,
et
St. 5, S. 514-517; vgl. HKA, Addenda III,
Nr 33 25) publiziert. 31,7
wegen bis Censur] Hermann Daniel Hermes (1734-1807)
Friedrich Hillmer (1756-1835)
übten als Mitglieder der Königlichen
Immediat-Examinationskommission
und
Gottlob
Geistlichen
die Zensur in Preußen aus. Sie galten als un-
gewöhnlich strenge Zensoren und hatten 1791 erreicht, daß ihnen außer der Zen-
378
N r 32.
ζ. Februar
1796
sur über alle theologischen und moralischen Schriften auch die Zensur der Zeitschriften übertragen wurde. Sie verboten unter anderem 1794 Nicolais »Neue Allgemeine Deutsche Bibliothek« und forderten die Einführung eines Indexes verbotener Bücher. 1797 wurde die Examinationskommission aufgelöst, Hillmer und Hermes erhielten ihre Entlassung. (Vgl. H. H. Houben, Hier Zensur - wer dortí Hildesheim 1975. S. 56-83.) 31, 8 dazu bis gewählt] Am Ende des ersten Stücks des betreffenden Jahrgangs der »Berlinischen Monatsschrift« steht in der Tat das Kolophon: Dessau, gedruckt bei H. Heybruch, Hochfiirstl. Hof- und Regierungs-Buchdrucker. 31,10-12 Indeß bis können.] Die Übersendung erfolgte mit Schreiben vom 20. 2.1796 (Nr34). 31,12 Der itzige bis Caillard] Antoine-Bernard Caillard (1737-1807), seit 1769 in diplomatischen Diensten Frankreichs, war von 1795 bis 1798 französischer Gesandter in Berlin. 31, 13/14 er wird bis machen] Ursache für Biesters Befürchtungen war vermutlich, daß Klopstock in seinem Aufsatz heftige Kritik an den französischen Jakobinern, aber auch an der Expansionspolitik Frankreichs ganz allgemein, übte. 31, 13 grief] Beschwerde. 31, 15 Ihre Ode bis Nr. 1.] Vgl. zu 31, 4/5. 31, 15 Der Unterschied] »Der Unterschied«, entstanden 1771 (vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S. 228-230). 31, 21 meine Frau] Anna Dorothea Biester, geb. Hake, seit 1781 mit Biester verheiratet. 31, 21 Ihrer Gemahlinn] Johanna Elisabeth
Klopstock.
31, 25 1 Junge] Carl Biester (1788-1853), später Professor für klassische Philologie am Lyceum Hosianum in Braunsberg. 31, 25 ζ Mädchen] Nicht ermittelt. 31, 26-30 Ich bis kann.] Biester geht damit sehr zurückhaltend auf eine Bemerkung Klopstocks zu Kant und seinen Anhängern ein, die in dessen vorausgegangenem Brief (Nr 30.1) enthalten gewesen sein muß. Biester war Kant freundschaftlich verbunden, korrespondierte mit ihm und veröffentlichte in der »Berlinischen Monatsschrift« zahlreiche Abhandlungen Kants. (Vgl. K. Holger und E. Gerresheim, Personenindex zu Kant's Gesammelte Schriften hrsg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Band 1-23. Buchstabe B. Bonn 1964. S. B86-B99.)
32. An Clodius,
2. 2 . 1 7 9 6
ÜBERLIEFERUNG
H: Klopstockmuseum, 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text. Erster Druck: HKA.
Quedlinburg: V 456 S.
Nr 32
2. Februar 1 7 9 6
379
LESARTEN
32, 8 wenigsten] wenigstens H
51 kennen] kenne H
VARIANTEN
3 2 , 1 0 er] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 12 sie] [S]* sie H 19 seyn.] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 23 mich] [siel* mich H 25 Lettern bey] Lettern [für]* bey H 26 lateinische] [deutsche] > lateinische H 32 Ich] [lelilí- Ich H, Neuschreibung zur Verdeutlichung H 32/33 zu denen bis Sandmann] [die] nach erst halb überstandener Arbeit,* zu [denen]* denen, NACH ERST H A L B Ü B E R S T A N D E N E R A R B E I T , der Sandmann H 34 Korrektoren hat, denen] Korrektoren, denen > K O R R E K T O R E N hat, DENEN H 36 - Ich] [(]* - Ich H 39 sagen Sie] sagen [denn] Sie > SAGEN S I E H 44/45 Die Ursachen] [I]* Die Ursachen H 46 Wenn Sie sie] Wenn Sie [die Stelle]* sie H 46/47 werden Sie, wie] werden [ , ] wie > W E R D E N Sie, WIE H BEILAGE
Was dem Brief beigelegt war (vgl. 32, 51), konnte nicht ermittelt werden. KORRESPONDENZSTELLE
Nr30 (an), Nr32 (von), Nr34.i Nr 32 ist Antwort auf Nr 30.
(an), Nr35
(von).
ERLÄUTERUNGEN
32, 4-10 Es hat bis ist.] Vgl. 32, 36-39; 30, 39-41 und Erläuterung hierzu. 3 2 , 1 1 - 1 3 daß Angelika bis nante] Über Maria Anna Angelica Catharina Zucchi, geb. Kauffmann (1741-1807) vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 104 und HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 73. - Die hier gemachte Äußerung nimmt Bezug auf die 1780 von Angelika Kauffmann gezeigte Bereitschaft, Zeichnungen zum »Messias« anzufertigen. Nach einer von Friedrich Johann Lorenz Meyer, einem Freunde Klopstocks, überlieferten Äußerung der Malerin, unterließ sie diese Arbeit aus Furcht dem Dichter keine Genüge leisten und seiner Erwartung nicht entsprechen zu können. (F. J. L. Meyer, Darstellungen aus Italien. Berlin 1792. 8.136/137.) Vgl. 209, 55-58; 215, 46-49. Vgl. auch HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 13 8 sowie HKA, Briefe V, zu 147, 6/ 7; zu 165, 9-15; zu 175, 3/4 und zu 189, 13/14. 32,13-21 Füger bis sollen.] Die Diskussion um die Kupferstiche für die Ausgabe des »Messias« wurde erst im November 1796 beendet, nachdem Göschen sich direkt an Füger gewandt hatte (vgl. 64, 22-25). Göschen zeigte sich nicht bereit, der Ausgabe viele Kupfer beizugeben (vgl. 55, 22-26) und dachte zunächst an die Kopie eines Christuskopfes nach Guido Reni (vgl. 40, 58-60; 44, 16-18). Im Juni schlug Klopstock dann Abildgaard als Zeichner und Clemens als Kupferstecher
380
Nr 32
2.· Februar 1796
vor (52, 8-12); Göschen wollte sich daraufhin selbst mit Clemens in Verbindung setzen (vgl. 55, 21/22 und 55, 57/58). Im Oktober zog Klopstock seinen Vorschlag zurück und forderte Göschen auf, mit Füger Kontakt aufzunehmen (vgl. 60, 1113), was dann auch geschah. 32,14/15 seinem Germanikus] Fügers historisches Gemälde »Der sterbende Germanicus«, entstanden 1789. 32,16 einen Freund] Vermutlich F.]. L. Meyer, der nach eigener Aussage mit Füger befreundet war. (Vgl. F. J. L. Meyer, Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg. H. 3. Hamburg 1801. S. 239; 323.) 32, 21/22 Ein allegorisches Kupfer zu den Oden] Vgl. 27, 23 und Erläuterung hierzu. 32, 23/24 (Welcher bis werden?)] Vgl. 30, 35-38 und Erläuterungen hierzu. 32, 24-26 Ich bis brauchen.] Vgl. 30, 24-28 und Erläuterungen 32, 26/27 (Die bis sehn)] Vgl. 40, 34-36.
hierzu.
32, 27/28 Mir bis gedächte.] Vgl. zu 30, 33-35. 32, 28-30 Ich habe bis liefern] In der Subskriptionsaufforderung zur »Altonaer Ausgabe« des »Messias« hatte Klopstock 1779 zugesagt, die Ausgabe ohne alle Druckfehler, in so fern man nehmlich unsre jetzige Rechtschreibung als festgesetzt annehmen kann zu liefern. Darüber hinaus setzte er einen Louisd'or für denjenigen aus, der darin (in den Probebogen) einen oder mehr Druckfehler zuerst findet. (Hamburgische Neue Zeitung 1779, St. 73 (7.5.).) - Auf Druckfehler machte Ebert Klopstock gleich nach Erhalt der Ausgabe in einem Brief vom 21. 9 . 1 7 8 1 aufmerksam (vgl. HKA, Briefe VII, 210, 29-31). 32, 30-32 ob wir bis schlechten] Wer außer Klopstock die Korrektur der »Altonaer Ausgabe« des »Messias« übernommen hatte, ist ungewiß. 32,31 Luchsaugen, zwey Falkenaugen] Vgl. auch Klopstock an Ebert, 2., 17. 3.1773: Ach Falke! Einmal bist du über eine ganzes Vogelnest Drukfehler weggeflogen . Liebes Fälklein, wo hast du dießmal Deine Äuglein gehabt. (Glaser, Briefe an Ebert, S.455.) Vgl. auch 82, 24-28; 96, 20 und 209, 21. 32, 33-36 Wenn bis habe.] Klopstocks immer wieder erhobene Forderung nach äußerster Korrektheit des Drucks führte in der Folge zu mehreren Auseinandersetzungen mit seinem Verleger und dessen Korrektoren Seume und Lorent (vgl. 40, 61-63; 79, 10-16; 81, 9-13; 82, 18-29; 85, 30-41; 96, 15-21; 100, 6-8; 153, 2-12; 156, 53-56; 157, 27-35; 1J9> 4-18; 163, 2-9; Nr 165; 166, 16-18; 166, 28-34; 166, 42-47; 167, 6-15; 168, 2-10; 170, 2-10; 170, 16/17; 1 7°> 2 2 _ 2 7)· 1 7 1 » 4Ήi i 7 i J 33; 172, 3-19; 174, 5-10; 177, 13-29; 177, 46-48; 180, 4-12; 180, 35-38; 187, 4-9; 188, 2-8; 207, 11-20; 208, 9-17; 223, 3-7; 224, 5-9). 32, 36-39 Ich bis hat.] Vgl. 32, 4-10 sowie 30, 39-41 und Erläuterung hierzu. 32, 40/41 der Ausgabe der letzten H a n d ] Klopstock hatte die »Altonaer Ausgabe« des »Messias« in seinen Subskriptionsanzeigen als Ausgabe der letzten Hand bezeichnet (vgl. HKA, Addenda III, Nr3316-3324).
Nr 33
6. F e b r u a r
32, 41-46 Mit bis stehn.] »Der Messias«, XVIII 655-706. 24-29 und Erläuterungen hierzu.)
1796
Vgl. 9, 16/17 und 9,
3 2, 44/45 Die Ursachen bis dieselben.] Bei der Erstveröffentlichung gab Klopstock dem Text folgende Anmerkung bei: Diese Stelle wurde 1753 gemacht, aber aus der Ursache weggelassen, weil der Verfasser befürchtete, sie würde, selbst bey den besten unter seinen katholischen Lesern, den moralischen Wirkungen hinderlich seyn, welche sein Gedicht haben könnte. Er glaubt nicht, daß dieses noch jetzo zu befürchten sey. (Klopstock, Werke. Bd6. Der Messias. Bd4. Leipzig 1799. 2 0 . S. 98.) Rücksichtnahme auf die Lehre und die religiösen Gefühle der Katholiken war schon 1748 ein Gegenstand der Korrespondenz zwischen Klopstock und Bodmer, vgl. HKA, Briefe I, 19, 170-183 und Erläuterungen hierzu. 32, 51 Vielleicht bis nicht.] Was dem Brief beigelegen hat, konnte nicht ermittelt werden.
32, 51/52 Frankiren bis nicht.] Vgl. zu 27, 26.
3 3 . Von C. F. Cramer,
6. 2 . 1 7 9 6
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,202. 3 Doppelbll. S. 1 bis 12: Text. Erster Druck: H. Tiemann, Deutsche im Paris des Direktoriums, S. 383-390. LESARTEN
33, 19 sind,] sind) H 52 zur Empfangung] zum Empfangug H 61 Les Peintres de la N a t u r e ] Zweimal unterstrichen H 97 u n s e r e r ] Zweimal unterstrichen H 102 Original] Orignal H 108 Anfangs] Anfags H 110 Sonntage] Sonntge H 188 nach dem] nachdem H 193 diese] dieße H VARIANTEN
33, 9 so erstaunt,] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 15 sondern] [daß] > sondern H 17 mich verwickeln] [nichts mich verwickeln H 26 wollte, als] [allí, wollte, als H 34 Endlich] [All]* Endlich H 38 können,] können [ . ' ] * K Ö N N E N H 62 Vorläufer Dessen] Vorläufer [,' dessen] > V O R L Ä U F E R 'Dessen H 64 vornehme; vorauszuschicken.] vornehme [.'] > VORNEHME vorauszuschicken. H 67 von] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 70 ist jezt] Lizt'li 'ist jezt H 103 mir erlaubt] mir [eri**]* MIR erlaubt H 106/107 Diderots zu drucken werde] Diderots werde > D I D E R O T S ZU drucken W E R D E H 116-118 Fragmente bis in denen] Fragmente [aus] einer sehr edlen, so zu sagen: A n b e t u n g s l i t u r g i e , in einem höchst originalen, antiken, halborientalischen Stile [geschöpft,] > F R A G M E N T E E I N E R bis S T I L E ;
382
Nr 33
in denen H
6. Februar 1796 120 werden.] [wird] > werden. H
Grunde [.']* ZUM GRUNDE ', und H zu H
bey Mercier] bey [ihm] > BEY Mercier H
125/126
in seiner H
122 zum Grunde, und] zum
122 dürfte zu] [wird vielleicht] > dürfte
1 3 3 daß] [wo'] .· 'daß H
> 'Griechischen Η
ιγο Anarchism ein Ende] Anarchism [endlich] ein Ende > 179 sich täglich] [Pol]* sich täglich Η
ANARCHISM EIN ENDE Η
vernement] [Gouvernements'] > 'Gouvernement Η zu beginnen H
196 Pitts] [Pis] > Pitts H
i86 Gou-
zu beginnen] [st]*
190/191
198 die Assignate] [sie] > die Assignate
213 La Tresne] La [Trenes'] > LA 'Tresne H
[liebt]* nennt, liebt H H
131 in seiner] [anlí
143 Griechischen] [Grieschischen']
222 sie nennt, liebt] sie
230 ich Ihnen] ich Ihnen > ICH [sie] IHNEN > ICH IHNEN
232 Meinigen] [meinigen'] > 'Meinigen H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr24 (von), Nr33
(an), Nr¡6.1
(von), Nr37
(an).
Nr 33 ist Antwort auf Nr 24. ERLÄUTERUNGEN
3 3 , 3 meinen Brief] Nr 20. 3 3 , 3 - 5 sondern bis sich] Vgl. zu 20, 5/6. 3 3 , 5 Ihr Brief]
Nr24.
33· 5-7 wie der bis empfing] Vgl. 20, 14/15 und Erläuterungen die B u c h d r u c k e r e y bis h a t t e ] Vgl. zu 20,
33,12/13
3 3 , 21 Emprunt forcé] Mit der Zwangsanleihe, erhoben Inflation
69-71.
die von den reichen
wurde und die bereits 1793 einmal durchgeführt in Frankreich
begegnet
zur Verfügung stehenden Die Zwangsanleihe,
werden. Außerdem
tion française,
Kapital die hohen Kriegskosten
mit dem
leichter getragen zwischen
werden. und
1200
Révolu-
Hamburgische
(22.12.).) Kapital«
verwendet.
Aktienspekulant.
Dabey bis Fleis.] Über Cramers Arbeit als Drucker
vgl. zu 20, 32-36 und zu 20,
und
Übersetzer
69-71.
33, 32/33 Fönerator Alphius bis fand] Horaz legt (Epoden cherer Alfius ironisierend
das Lob des Landlebens
2, 1) dort dem Wu-
in den Mund: Beatus ille qui
procul negotiis (Dem Manne Heil, der fern von der geschäftgen Sämtliche
jo
der
zusätzlich
(Vgl. Thiers, Histoire de la
33, 21 Fonds] Hier im Sinne von »Geldern, 33, 24 Agioteur]
Familien
war, sollte
T.i, S. 465-467; T. 2, S. 256-258; 346. Vgl. auch
Neue Zeitung 1795, St. 203
33, 26-28
worden
konnten
die je nach Vermögensverhältnissen
Livres betrug, wurde Ende 1797 abgeschafft.
hierzu.
Welt).
(Horaz,
Werke. T. 1. München 1970. S. 2 2 7 J
33, 38 Traubencur] Vgl. 20, 75 und 24, 2-9. 33, 42/43 bey uns] In
Norddeutschland.
33, 44/45 Thuilleriegartens] Der westlich des Palais des Tuileries gelegene ten wurde 1564 von Katharina
von Medici zusammen
mit dem Schloß
Gar-
angelegt.
Nr 33
33, 45 Güldenlacks] /m 18. Jahrhundert »Goldlack« (vgl. Grimm).
6. F e b r u a r 1 7 9 6
noch gebräuchliche
3^3
Wortform für
33, 45 Sirenenbüsche] Volkstümliche Bezeichnung des Flieders, lat. syringa (vgl. Grimm). 33, 48 ewiger Jüngling] Vgl. zu 2, 3. 33, 51 Windemen] Johanna Elisabeth Klopstock, venu, von Winthem. 33, 52/53 dessen bis machen] Formulierung in Anlehnung an Psalm 24,7 und 933, 54-71 Ich bis evaporirt.] Vgl. zo, 32-36; 20, 230-254; 37, 30-62; 63, 141162; 114, 47-53. 33, 54/55 die bis Chenedolle] C.-J. Lioult de Chênedollé, Le Génie de Buffon. Hambourg 1795. - Beilage zu Nr 24. 33, 55 die an Sie] C.-J. Lioult de Chênedollé, L'Invention. Ode à Klopstock. Hambourg 1795. 33, 56/57 die Stelle bis thut] In der »Hamburgischen Neuen Zeitung« ist die Ode in Auszügen abgedruckt, darunter auch die Verse, auf die Cramer sich hier bezieht: Eh! quels sont donc les droits, les titres qu' á la gloire / Ont ces usurpateurs d'une horrible victoire?/ Leur course, des torrens imita la fureur, / Ils semèrent partout la mort et le ravage, / Et leur affreux passage/ Ne laisse qu'une empreinte et de deuil et d'horreur.// Mais du juste Avenir le Burin redoutable, / Vengeant l'humanité que leur fureur accable, / Un jour les flétrira d'un titre injurieux./ Que leur sort est cruel! vivans, on les déteste, / Et morts, il ne leur reste/ Qu'un vain tombeau, chargé de leur nom odieux. (Hamburgische Neue Zeitung 1795, St. 178 (7.11.).) In den »Oeuvres complètes« von Chênedollé (Paris 1864), die die offenbar vollständig umgearbeitete Ode auf Buffon in der Fassung von 1816 enthält (S. 370-378), ist die betreffende Passage nicht nachzuweisen. Der Originaldruck von 1795 konnte nicht beschafft werden. 33, 59-64 ich denke bis vorauszuschicken] Eine entsprechende wurde nicht realisiert. (Vgl. 37, 62-64.)
Publikation
33, 67 meine deutsche Edition Ihrer Werke] C. F. Cramer, Klopstock. Er; und über ihn. Th. 1-5. Hamburg, Dessau bzw. Leipzig 1780-1792. Cramer hatte darin schon einen großen Teil der Werke Klopstocks veröffentlicht. (Vgl. HKA, Addenda III.) 33, 72/73 drey deutsche maynzer Schreiber] Nicht ermittelt. 33, 73/74 Dictirmethode bis entwickelte] Einzelheiten konnten nicht ermittelt werden. 33,76/77 den uten Theil von Rousseau] J.J. (Übers, von C. F. Cramer.) Bdii. Leipzig 1799·
Rousseau, Sämmtliche Werke.
33, 77/78 ein bis Mahlerey] D. Diderot, Versuch über die Malerei. (Übers, von C. F. Cramer.) Riga, Leipzig 1797. - Erschienen auch unter dem Titel: Sämmtliche Werke von Diderot, übers, von C. F. Cramer. Bd 1.
384
Nr 33
6. F e b r u a r
1796
3 3 , 78 Lessings Laocoon] G. E. Lessing, Laokoon: Mahlerey und Poesie. Th. 1. Berlin
3 3 , 79 eine Schrift von Meillant] Arnaud-Jean tants de sa proscription mille. Paris
avec les Girondins
über die Märtyrer
Meillan, Exposé
et des persécutions
à ses
commet-
subiés par sa fa-
Schicksal.
Nebst anderen
Aufsätzen
oder die Flucht und Wiedereinsetzung
Ges. und übers, von C. E Cramer. St. 1-5. Altona, Hamburg auch unter dem Titel: »Ehrenrettung Leben. St. 18. Altona, Leipzig 3 3 , 82-84
der
1795.
3 3 , 80 Louvets Schicksal] Louvet's Riouffe
oder über die Grenzen
1766.
der Gironde«
der
179s.
-
von
Gironde. Erschienen
(C. F. Cramer,
Menschliches
1795)·
Druck bis Wohlfeilheit] Vgl. auch den Bericht Cramers in: Auszug aus dem Tagebuche eines Deutschen in Paris. In: Frankreich im Jahr 1795. Aus den Briefen Deutscher Männer in Paris. Bdj. 3 3 , 86 Lodoisca] Louvets Frau, vgl. zu 20, 33, 87 approfondiren] Ergründen, 33, 92 i n a b o r d a b l e n ] Vgl. zu 20,
Altona 1795. S. 82/83.)
143.
untersuchen. 122.
33, 95-100 Er hielt bis ward.] In seinen veröffentlichten
Berichten
aus Paris
schildert Cramer diese Situation detailliert: Während dieser Unterredung kam ein anderer Deputirter, Chastelain hinzu, mit dem Sieyes sehr vertrauet schien; er dutzte sich mit ihm. Gegen diesen brach er in das glänzendste Lob der deutschen Nation aus, das ich jemals davon gelesen oder gehört habe. Er sagte zu ihm: je mehr er Deutsche kennen lernte, desto mehr fände er, daß die cervelles allemandes von einer ganz eigenen Beschaffenheit wären; langsam zwar, aber fest, sicher, nicht das Hundertste ins Tausendste werfend, nicht jeden point et matière de raisonnement als einen Zunder für ihre Leidenschaften betrachtend, und jeden hassend der anderer Meynung wäre, Zweifel äusserte und untersuchen wollte, wie seine lieben Landsleute. Sie schienen durch ihren unermüdeten Fleiß und durch ihre Kälte recht dazu gemacht, Licht und Ordnung in den Wissenschaften zu schaffen und die Ideen anderer Völker zu fixiren. Ueberdem wären es fast alle des hommes probes plein de moeurs. Wenn man sie mit den Engländern dagegen, dieser ihrem Stolze, ihren desultorischen Begriffen vergliche, welch ein anderes und besseres Volk! Hier brach er in eine lange Invective gegen die Engländer aus; etwas ungerecht zwar und an welcher der National Haß Antheil hatte, aber im schönsten glänzendsten Styl. ( Auszug aus dem Tagebuche
eines Deutschen
in Paris.
Frankreich im Jahr 1796. Aus den Briefen Deutscher Männer in Paris. Bdi. 1796. S. 74.) Klopstock,
der Cramers Berichte in der Zeitschrift
folgte, reagierte auf Sieyès' Äußerungen
kritisch (vgl. 37,
33, 95/96 eines Deputirten] Jean-Claude Konvents.
Er war unter Robespierre
Chastelain
verfolgt
worden,
offensichtlich
ver-
106-108).
(1747-1824),
Mitglied
des
erhielt nach dessen
Tod
seine Freiheit wieder, wurde Mitglied des Rates der Fünfhundert Sens.
In:
Altona
und Richter
in
Nr 33
6. Februar 1796
3 3 , 1 0 1 - 1 0 3 den Sammler bis erlaubt] E. Sieyès, Collection l'usage de l'Allemagne.
Paris: C.-E Cramer
3^5
des écrits. Edition à
1796.
3 3 , 106 die Übersetz. Diderots] Vgl. zu 3 3 , 77/78. 33, 108 Locataire] Mieter. 3 3 , 110/111 4. 2.1796
Am Sonntage bis Mercier.] Die Besuche fanden am 3 1 . 1 . und am
statt.
3 3 , 1 1 1 Deputirten D'aubermenil] François-Antoine Advokat,
Mitglied des Konvents
Hebung der Moral in der Bevölkerung Revolution
die Durchführung
Feierlichkeiten, Aufstellung
militärische
und Einweihung
Daubermesnil
und des Rates der Fünfhundert. und zur Unterstützung
öffentlicher Aufmärsche,
Zeremonien
des Eifers für die
vor, wie ζ. B.
Beerdigungszeremonien,
von Denkmälern.
(1748-1802), Er schlug zur patriotische
Ehrungen,
hungen in den Versuch, mit seinem Buch »Le culte des adorateurs« Religion zu
eine
3 3 , 1 1 1 - 1 1 5 der bis Adorateurs] F.-A. Daubermesnil,
d'un
manuscrit
Paris 1796. Das Buch veranlaßte die
Gründung
des Théophilanthropes«,
trieb und vom Direktorium
Extraits
die einen freigeistig-moralischen
begünstigt
Kult
be-
wurde.
3 3 , 1 1 5 / 1 1 6 Ihr Morgengesang am Schöpfungsfeste] Vgl. Muncker/Pawel, 5.
neue
schaffen.
intitulé »Ee culte des adorateurs«. der »Société
die
Schließlich mündeten seine Bemü-
Bd2,
50/ji. 3 3 , 1 2 7 in dem bis Rousseau] Vgl. zu 3 3 , 76/77. 3 3 , 1 2 8 - 1 j j Vorher bis gelitten] In seinen veröffentlichten
gibt Cramer die Darstellung
Berichten
von Louise Mercier mit vielen Einzelheiten
( Auszug aus dem Tagebuche eines Deutschen reich im Jahr 1796. 1796. S. 3 3 , 128
Aus den Briefen
Deutscher
Männer
aus Paris wieder.
in Paris. In: Frank-
in Paris. Bdi.
Altona
219/220.) seiner Frau] Louise-Marie-Anne
Mercier.
3 3 , 1 2 9 - 1 3 1 Mercier bis Gefangenschaft] Mercier war am 5 . 1 0 . 1 7 9 3 wegen seiner öffentlichen
Proteste gegen die Herrschaft Robespierres
festgenommen
worden
3 3 , 1 3 0 seine übrigen Collegen] Mercier war zusammen mit 72 anderen
Mitglie-
und blieb bis zum 8.12.1794 dern des Konvents verhaftet 3 3 , 140-148 6.1.1796
inhaftiert. worden. mit Riouffe,
das am
stattfand, schildert Cramer ausführlich in seinen veröffentlichten
Noch bis gemeinschaftlich.] Das Gespräch
Berich-
ten aus Paris: Mein heutiger Leckerbissen war Riouffe. . Als er hörte daß ich hier ansäßig sey, und die crème der neuesten Litteratur abzuschöpfen gedächte, versprach er mir viel Rath und Beyhiilfe. Wie viel hier zu machen sey, wenn man deutsche Romane, prosaische Genie-Werke auf französischen Boden verpflanzte. Ob Klopstocks Messias hier gehen würde? - O ja! wenn dem was man aus dem Deutschen verpflanzte, nur eine gewisse Couleur gegeben würde, wenn man sie dem palais de la nation accomodirte. Wenn ich nun etwas dergleichen dem Sinne
386
Nr 33
6. F e b r u a r
1796
nach ihm verdollmetschen wollte, so wollte ers schon über sich nehmen, ihm diese Farbe aufzusetzen. Wir fielen aufs Griechische zu reden. Sie wissen was der Franzose mit seinem: c'est du grec! sich denkt! es ist der Inbegriff alles Wunderbaren, Seltsamen und Erstaunlichen für ihn. Je seltener die Kenntniß hier ist, desto mehr schätzt man sie auch. Nun kams heraus, zu meiner angenehmen Verwunderung, daß Riouffe selber, so wie auch ein junger Mann der gegenwärtig war, und dem er hier eine grosse Hofmeisterstelle verschaft, sehr gut griechisch verstehn . Noch sprachen wir unendlich viel Einzelnes; ζ. E. er hatte die Stelle im Werther nicht verstanden, wo auf dem Ball Lotte mit Werther ans offene Fenster tritt, in innigster Bewegung über die vom Gewitter getränkte Natur ihre Hand auf die seinige legt, und ausruft: K l o p s t o c k ! ich erklärte ihm, daß es das allerschönste Compliment, die energischste Huldigung wäre, die je ein grosser Schriftsteller einem Collegen gemacht; daß den blossen Namen Klopstock bey so einer Gelegenheit nennen, sagen hiesse: Dieß ist der Dichter, der alle Schätze der Natur und Empfindung in sich vereint! Ey, sagte Riouffe, was muß Klopstock für ein Mann seyn, wenn ein Göthe ihm dieß Lob giebt! Ich verkleinerte diese Idee nicht, zeigte ihm Klopstock als den, den er für die Wenigen, die ihn verstehen, ist; als den ersten unter uns an Grösse und Mannichfaltigkeit; als Schöpfer unserer Sprache und Prosodie, die ich in gehörigen Contrasten gegen ihre (der Franken) arme erhob, mit nicht wenig vaterländischem Stolze; (ich lasse überhaupt keine Gelegenheit vorübergehn, den Franzosen Respect gegen Deutschland beyzubringen, dessen sie bey ihrer tiefen Unwissenheit unserer Schätze nicht genug haben.) Riouffe hörte sehr aufmerksam zu: Sollts wohl zu spät seyn, wenn ich noch deutsch lernen wollte? - Warum? Sie wissen englisch, die Hälfte Arbeit ist gethan. Ich will Ihnen helfen. Lassen Sie mich nur erst in Ruhe und Ordnung hier seyn. - Ich denke daß ich mit Riouffe noch was aufstellen, daß ich einen zweyten la Trenne aus ihm machen will; er hat alle Jugendkraft, Sprachengewandheit, Geschmack, die offenste Seele und Wißlust. ( Auszug aus dem Tagebuche eines Deutschen in Paris, a. a. O., S. 76-83.) 33,141/142
Riouffe bis Girondisten] Honoré-Jean
Riouffe (1764-1813)
wurde
als Anhänger der Girondisten bei deren Sturz verhaftet und eine Zeitlang gefangengehalten. Nach seiner Entlassung veröffentlichte er die »Mémoires d'un détenu, pour servir à l'histoire de la tyrannie de Robespierre«
(Paris 1795), mit denen er
seinen ersten großen literarischen Erfolg hatte. 33, 142 Girondisten] Die gemäßigt republikanische Partei während der Zeit der Französischen 33,150 33,150/iji 33,155
Revolution.
dissipirt] Zerstreut. seinem Hermann] Vgl. 20, 219-221 Frau] Maria Cäcilia Cramer.
33, 155 Kindern] Ida und Hermann Cramer.
und Erläuterung hierzu.
Nr 33
6. F e b r u a r 1 7 9 6
3^7
33, 168 interi Vendemiair] Der Vendémiaire (22. 9.-21.10.) ist der erste Monat im französischen Revolutionskalender. Am 13. Vendémiaire (5.10.179s) fand die Niederschlagung des Aufstands der Royalisten gegen den Konvent in Paris statt. 33, 172/173 Die bis davon] Nach dem Aufstand am 13. Vendémiaire wurde eine neue Regierung, das Direktorium, eingesetzt. Es hatte 5 Mitglieder: Paul-FrançoisJean-Nicolas vicomte de Barras (1755-18x9), Lazare-Nicolas-Marguerite de Carnot (1753-182}), Louis-Marie Lareveillière-Lépeaux (1753-1824), Charles-LouisFrançois-Honoré Letourneur (1751-1817) und Jean-François Reubell (Rewbell) (1747-1807). Die legislativen Körperschaften waren der Rat der Alten (Conseil des Anciens) mit 250 Mitgliedern und der Rat der Fünfhundert (Conseil des Cinq Cents). 33, 177 die Terroristen] Die Anhänger Robespierres. 33,179/180 Approvisionnement] Verproviantierung. 33, 180/181 der bis v o r i g e n ] Die Preise für Lebensmittel waren in Paris im Januar 1796 um ca. 30 Prozent gesunken, so daß die Versorgung der Bevölkerung in weit besserem Maße gewährleistet war als in den Jahren zuvor. (Vgl. Hamburgischer Correspondent 1796, St. 17 (29.1.) und St. 21 (5.2.).) 33, 182/183 force bis respect à la loi] Im Februar 1791 war ein Dekret verabschiedet worden, das die Bürger zum Gesetzesgehorsam (respect dû à la loi) verpflichtete. Symbol für dieses Gesetz war ein weißer Stab, den der Vertreter des Staates beim Vollzug eines richterlichen Urteils dem betroffenen Bürger präsentieren mußte. Im Falle des Widerstands oder der Bedrohung durch den Bürger konnten die Staatsbeamten mit dem Ruf »Force à la loi!« (Alle Gewalt dem Gesetz!) Hilfe herbeirufen. Für die Polizei (force publique) bedeutete dieser Ruf immer eine Verpflichtung zum Eingreifen. (J. Tulard, J.-F. Fayard und A. Fierro, Histoire et dictionnaire de la Révolution française. Paris 1987. S. 824/825; 1065.) 33, 183 Eine Campagne] Ein Feldzug. 33, 184 der Friede bis erobert] Nimmt Bezug auf den Feldzug Bonapartes in Italien, den er 1797 siegreich beendete. Im Frieden von Campo Formio (vgl. zu 147, 25) wurden die französischen Gebietsansprüche am Rhein bestätigt. 33,184-191 Belgien bis beginnen.] Die französischen Ansprüche auf die durch den Teilfrieden von Basel im April 1795 an Frankreich gelangten Gebiete, zu denen neben Belgien und Holland auch das linke Rheinufer zählte, wurden unter allen Regierungen bis zum Ende der Koalitionskriege 1814 aufrecht erhalten. 33,191/192 Pitt bis gezählt] William Pitt d.J. (1759-1806), englischer Premierminister von 1783 bis 1801 und von 1804 bis 1806, war während seiner gesamten Regierungszeit ein entschiedener Gegner der französischen Republik. - Uber Assignate vgl. zu 18, 52. 33, 192-212 Emprunt forcé bis Geld!] Vgl. zu 33, 21. 33, 196 Pitts Millionenverschwendung] Pitt hatte am 2. 2.1796 im englischen Parlament durchgesetzt, daß Kaiser Franz IL eine Anleihe von 3 Millionen Pfund
388
Nr 3 3
(·• F e b r u a r
Sterling zur Wetterführung
1796
des Krieges gegen Frankreich
Thiers, Histoire de la Révolution
33, 199 si j'avois des Assignats] Wenn ich Assignaten 3 3 , 200 so bis Curius] Vgl. zu 20, 3 3 , 201/202
gewährt
wurde.
hätte.
147.
je bis sûr] Ich würde sie (die Assignaten) ebenso wenig
den wie ich Louis(dor)
(Vgl.
française, T. 2, S. 265/2.66.)
verschwendete,
verschwen-
sie erholen sich wieder, seien Sie dessen
sicher! 3 3 , 203 Restanzen] Gekündigte, bene
aber am Rückzahlungstermin
nicht
abgeho-
Wertpapiere.
3 3 , 207 Agiotago]
Börsenwucher.
3 3 , 2 1 0 - 2 1 2 Montecuculi bis Geld] Raimundo von Melfi (1608-1681),
österreichischer
ihm in seinen »Aforismi
dell'arte
G. Grassi. Vol. 1. Torino 1821. Marschall Gion-Jacopo
Graf von Montecuccoli,
Herzog
Feldherr. Der ihm zugeschriebene
bellica« angeführte
Ausspruch
S. 133) wurde ursprünglich
Trivulzio (1448-1518)
und von
(Opere. Ed. da
von dem
italienischen
geprägt. (Vgl. G. Büchmann,
Geflü-
3 3 , 2 1 3 - 2 1 5 La Tresne bis ausrichten.] Vgl. zu 14, 1/2 sowie 24, 43-46
und zu
gelte Worte. 30. Aufl. Berlin 1961. S. 605.) 24,
45/46.
3 3 , 2 2 1 / 2 2 2 Reinhardt auch einer der Adepten ist] Reinhard hatte in auf Anregung
von Luise Reimarus
Ende 1795
den« ins Französische übersetzt. (Vgl. W. Lang, Graf Reinhard. zösisches Lebensbild
1761-1837.
Bamberg
1896. S. 136/137.
du kantisme en France. Le text inédit de l'adaptation Vers la Faix Perpétuelle (Aix-en-Provence) 33, 222
par K. F. Reinhard.
1981, Nr$, S.
Ein
Frie-
deutsch-fran-
- A. Ruiz, A
l'aube
française du traité de Kant
In: Cahiers d'Etudes
Germaniques
113-153.)
A b s t r u s i t ä t e n , wie Thorild sie nennt] Als Zitat aus dem Oeuvre
rilds nicht ermittelt. - Thomas Thorild (1759-1808),
schwedischer
Schriftsteller,
in Greifswald
Pommern).
Hamburg
Kants Schrift »Zum ewigen
seit 1795
Professor
und Bibliothekar
Er war zuvor wegen freisinniger
sen worden
und hatte sich in Dänemark
befreundet.
Über seine Philosophie,
politischer aufgehalten.
Tho-
Philosoph
und
(Schwedisch-
Ideen des Landes
verwie-
Thorild
Cramer
war mit
die in starkem Gegensatz zu der
Immanuel
Kants stand, vgl. E. Cassirer, Thorilds Stellung in der Geistesgeschichte
des acht-
zehnten Jahrhunderts.
Stockholm
zu Thorild an Klopstock, 33, 222-225
1941. Vgl. auch die einführenden
o. D. (HKA, Briefe
neulich bis kriegen] Reinhard
plar von Kants Schrift und am 16.1.1796 geschickt.
(Vgl. J. Delinière,
Dienste Frankreichs sion für geschichtliche Luise Reimarus
X.) hatte im Dezember
Landeskunde
in Baden-Württemberg.
Eindruck:
Exem-
Ein deutscher Aufklärer
Stuttgart 1989. (Veröffentlichungen
vermittelt in einem Brief an Reinhold
Cramers Bericht abweichenden
1795 ein
seine Übersetzung an Sieyès nach Paris
Karl Friedrich Reinhard.
(1761-1837).
Erläuterungen
der
Reihe B.110.)
vom 26.1.1796
im
KommisS. 139.)
einen von
So ist sie wie ein Landeskind in Sieyès'
Nr 34
20. Februar
1796
Hände gekommen, der sie drucken lassen oder so behalten kann. Reinhard ist das ganz gleich, er wollte nur in die hellsten Köpfe dort einen Begriff bringen, wie unsere Philosophen die Sache ansähen und wie sie glaubten, daß nur in Republiken der Stoff zu dauerndem Glücke läge. Aus Sieyès' Antwort sieht man, daß er von Kants früheren Schriften und Lehrmeinungen wenig weiß, aber hineinkommen wird er bald, das zeigt sein richtiges Urteil über das Büchlein. (Lang, a. a. O., S. 137.) Sieyès unternahm 1796 - allerdings vergeblich - auf Vorschlag Reinhards den Versuch, Kant zum korrespondierenden Mitglied des Nationalinstituts der Künste und Wissenschaften wählen zu lassen. (Vgl. Delinière, a. a. O., S. 141/142.) 33, 224 Kants his Frieden] Kant, Zum ewigen Frieden. Königsberg 1795. 33, 2 2 6 Den Tod Adams] Vgl. 20, 226/227; 24> 41/4 2 und Erläuterungen hierzu. 33, 228-231 33, 238-240
Wegen der Bardengedichte bis davon.] Vgl. zu 23, es wird bis lebte] Vgl. zu 20, 103.
33, 239 wunderbarer] Hier in der Bedeutung wendet (vgl. Grimm).
»ungewöhnlich,
10-18.
erstaunlich«
33, 241 Esebeck] Vermutlich Heinrich Joachim Friedrich von Esebeck 1809), der als Hauptmann in französischen Diensten stand.
ver(1753-
33, 241/242 seiner lebhaften Frau] Marie Christine Luise von Esebeck, geb. Firnhaber von Eberstein (1759-1799). 33, 243 Hofmann aus Maynz] Andreas Joseph Hofmann. 33, 244 Merlin von Douais] Philippe-Antoine Merlin de Douai (1754-1838), Jurist, nach dem Tode Robespierres Präsident des Konvents, legte 1796 den neuen »Code des délits et des peines« vor, der bis 1811 in Kraft war. 1796 übernahm er auch die Leitung des Ministère de la Police. 33, 245 ihre Gattinn] Johanna Elisabeth Klopstock. 33, 245 Meta] Margaretha Johanna von Winthem, Klopstocks Stieftochter. 33, 248 Serus redeas!] Verkürztes Zitat aus Horaz, Carmina I 2,45: Serus in caelum redeas diuque (O, so kehr erst spät zum Olymp zurück). (Horaz, Sämtliche Werke. T. 1. München 1970. S. 11.)
3 4 . Von Biester,
20. 2 . 1 7 9 6
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl.
Hamburg:
KN
48,68.
S. 1 bis 2: Text; S. 3 bis 4: leer. Erster Druck: HKA. BEILAGE
Dem Brief lag der letzte Bogen des Januar-Stücks vom Jahre 1796 bei, vgl. 34, 2/3.
der »Berlinischen
Monatsschrift«
390
Nr 35
2.4. Februar 1796
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 31 (an), Nr34 (an), 26.1.1799
(an).
ERLÄUTERUNGEN
34, 2-5 Heute bis Januarstückes] Vgl. 31, 3-12 und Erläuterungen hierzu. 34, 3 Ihr Aufsatz] »Das nicht zurückgeschickte Diplom« (vgl. zu 31, 3). 34, 6 in bis geheftet] Der Stücktitel der »Berlinischen Monatsschrift« war auf blauem Papier gedruckt. 34, 7-10 Was bis haben.] Damm's schriftliche Anmerkungen zum Xenophon. In: Berlinische Monatsschrift, Βάζγ, 1796, S. 69-83. - Es handelt sich dabei um Anmerkungen, die Damm in sein Exemplar einer vierbändigen Xenophon-Ausgabe (Leipzig 1763-1764) eingetragen hatte und die in dem Aufsatz beschrieben und teilweise vollständig wiedergegeben werden. 34, 8 Rektors D a m m ] Christian Tobias Damm (1699-1778), Rektor am Kölnischen Gymnasium in Berlin, Verfasser einer kommentierenden Übersetzung des Neuen Testaments (Berlin 1764), war vor allem auf philologischem Gebiet hervorgetreten. Er gab ein »Novum lexicon graecum etymologicum et reale« (Berlin 1765) und eine »Einleitung in die Götter-Lere und Fabelgeschichte der ältesten griechischen und römischen Welt« (Berlin 1763) heraus. 34, 16I17 Ich bis Monatsschrift.] Vgl. 31, ij-20. Eine Antwort Klopstocks ist nicht überliefert. 34,18-20 Schillers bis könnte.] Der zweite Teil von Schillers Abhandlung » Über naive und sentimentalische Dichtung«, abgedruckt unter der Überschrift »Die sentimentalischen Dichter« in: Die Hören, Bd4, 179s, St. 12, 5.1-55. Darin (S.3034) enthalten auch Schillers ζ. T. sehr kritische Bewertung Klopstocks.
3 5 . An Clodius,
24. 2 . 1 7 9 6
ÜBERLIEFERUNG
H: Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main: Autogr. F. G. Klopstock (Ausst. 61). 1 Doppeibl. S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. Erster Druck: Clodius, Bdi, S. 91 (Teildruck: Text von 3 5 , 1 3 - 1 7 Was ich bis geantwortet hat.J. - Erster vollständiger Druck: HKA. LESARTEN
35, 8 vorziehe, hier] vorziehe hier, H (Vgl. Abschnitt »Varianten«.) VARIANTEN
H
35, 8/9 vorziehe, hier weniger] vorziehe, weniger > V O R Z I E H E hier, WENIGER 10 einmal] [Einmal'] > "einmal H 25 Diese] [S!k Diese H 31 aber bis
Nr 35
wir] aber wegen Einer Sache müssen wir [besonders] E I N E R SACHE M Ü S S E N W I R
Schreibfehlers
H
34 an] Nachgetragen
24. Februar
> ABER
1796
besonders
zwecks Korrektur
39^-
WEGEN
eines
H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr32 (von), Nr34.1 (an), Nrjy (von), Nr35.1 (an), Nrj6 (von). Nr35 ist Antwort auf einen verschollenen Brief von Clodius (Nr 34.1), wie sich aus 35, 2/3, 35, 61j und 36, 2/3 ergibt. ERLÄUTERUNGEN
35, 2/3 Ich bis bestimmen.] Klopstock geht damit auf eine Nachfrage in einem verschollenen Brief von Clodius (Nr 34.1) ein. Vgl. 30, 28-31, 32, 17-19 und Erläuterungen hierzu. 35> 3~5 Wenn bis abnehmen] Diese Zusammenarbeit kam nicht zustande, Klopstock Schloß die Durchsicht der letzten Korrekturen selbst ab. Über die Auseinandersetzungen zwischen Klopstock und Göschen, die Korrektheit des Drucks betreffend, vgl. zu 32, 33-36. 35, 5/6 Ich bis wurden.] Vgl. zu 30,16-20. 35, 6-13 Wie bis habe.] Welche der Werke Klopstocks Göschen dabei im Auge hatte, ist nicht eindeutig zu klären. Mit Nr 44 schickte Klopstock ein Verzeichnis der Werke an seinen Verleger (vgl. Abschnitt »Beilage« zu Nr44), das für ihn aber keine uneingeschränkte Verbindlichkeit besaß (vgl. 45, 11/12 und Erläuterungen hierzu). Göschen hatte offenbar Vorbehalte gegen die Prosaschriften Klopstocks, vor allem gegen die Aufnahme der »Gelehrtenrepublik«. Vgl. Göschen an Böttiger, 22. 2.1798: Können Sie zaubern, liebster Freund, so entzaubern Sie den Alten von der Idee, die gelehrte Republik in seine Werke mit aufzunehmen. Es ist nur eine Stimme daß sie keine Wiedergeburt verdiene; er selbst hält aber noch viel darauf; und am Ende druck ich sie doch (Hs.: Sächsische Landesbibliothek Dresden: Mscr.Dresd. ¿>37. 4°, Nr36.) Die Verhandlungen Göschens nach Klopstocks Tod mit dessen Ehefrau Johanna Elisabeth ergaben ebenfalls den Ausschluß der »Gelehrtenrepublik« aus der Ausgabe der Werke. Vgl. Göschen an Böttiger, 14.11.1803: Die Frau Klopstock hat mir auch Krämpfe genug gemacht. Endlich bin ich mit ihr aufs Reine und bin des herzlich froh . In den 7 Bd von Klopstock kommt 1) 24 Neue Oden 2) geistl. Lieder 3) Epigramme In den 8 Bd komen 1) Der Tod Abels 2) Hermanns Schlacht Im 9 Bd die übrigen Trauerspiele und Bardiete Mit diesen 9 Bänden ist das Werk geschloßen- (Hs.: Sächsische Landesbibliothek Dresden: Mscr.Dresd. h 37. 4°, Nr 102.) Göschen nahm schließlich entgegen den Verabredungen mit Johanna Elisabeth Klopstock die »Gelehrtenrepublik« in den Kanon der insgesamt zwölfbändigen Werkausgabe auf. Nicht einbezogen wurden die »Grammatischen Gespräche« sowie die »Fragmente über Sprache und Dichtkunst«. (Vgl. HKA, Addenda III, Nri35·)
392-
Nr 35
24. Februar
1796
3 5 , 1 3 / 1 4 Was bis gedrukt.] »Ueber di deutsche Rechtschreibung«, 1778 erstmals gedruckt in Campes »Sammlung einiger Erziehungsschriften« (vgl. HKA, Addenda III, Nr 3281); » Ueber dideütsche Rechtschreibung. MitZusezen«; »Nachläse über di deiitsche Rechtschreibung«, 1779 und 1780 gedruckt in Klopstocks Fragmenten »Ueber Sprache und Dichtkunst« (vgl. HKA, Addenda III, Nr3282 und 3283) und »Grundseze und Zwek unsrer jezigen Rechtschreibung«, abgedruckt im Voßschen »Musen Almanach für 1782« (vgl. HKA, Addenda III, Nr3284). Sie wurden nicht in die Ausgabe der Werke aufgenommen. 35,14-17 Es ist bis hat.] Über die Reaktion auf Klopstocks Orthographiereformbestrebungen vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 97 und zu Nr 163. 3 5 , 1 7 / 1 8 Was bis gerichtet ist] Klopstock, Fom deütschen Hexameter. In: Ueber Sprache und Dichtkunst. Fragmente. Hamburg 1779. S. 3-186. - In diese Abhandlung war in leicht veränderter Form auch Klopstocks Aufsatz » Von der deutschen und griechischen Quantität« einbezogen, der erstmals 1777 im Mai-Heft des »Deutschen Museums« (Bdi, St. 5, S. 385-398) erschienen war. Darin wandte er sich gegen Bürgers Auffassung, daß eine Nachbildung des Hexameters im Deutschen unmöglich sei. Bürger hatte dies in seiner Abhandlung »Bürger an einen Freund über seine teutsche Ilias« im »Teutschen Mercur« 1776 (4. Vierteljahr, Oktober, S. 46-67) geäußert. Vgl. HKA, Briefe VII, zu 32, 27 und zu 58, 1. 35, 18 Bürger] Über Gottfried August Bürger (1747-1794) vgl. einführende Erläuterungen zu Bürger an Klopstock, 2.4.1773. 35, 18/19 Von meinen bis theoretischen.] Welche der im »Nordischen Aufseher« (1758-1760) erschienenen Aufsätze Klopstock hier meint, ist ungewiß; möglicherweise die folgenden: »Eine Betrachtung über Julian den Abtrünnigen«; »Von der besten Art über Gott zu denken«; »Von der Sprache der Poesie«; »Von der Bescheidenheit«; »Von dem Fehler andre nach sich zu beurtheilen«; »Von dem Range der schönen Künste und der schönen Wissenschaften«; »Von dem Publico«; »Von der Freundschaft«; »Gedanken über die Natur der Poesie«; »Ein Gespräch von der wahren Hoheit der Seele«; »Zur Errichtung einer dänischen Gesellschaft zur Beförderung der schönen Wissenschaften in der dänischen Sprache«; »Auszug aus dem Protocolle der Unsichtbaren«; »Ein Gespräch, ob ein Scribent ungegründeten obgleich scheinbaren Critiken antworten müsse«; »Ein Gespräch von der Glückseligkeit«; »Nachricht von einem Dänischen in dem Ackerbaue sehr erfahrnen Landmanne«; »Eine Beurtheilung der Winkelmannischen Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in den schönen Künsten«; »Urtheile über die poetische Composition einiger Gemälde«; »Beurtheilung einiger Gemälde aus der heiligen Geschichte«. Von diesen wurden die Aufsätze » Von der besten Art über Gott zu denken«, »Eine Betrachtung über Julian den Abtrünnigen«, »Von der Freundschaft«, »Ein Gespräch von der wahren Hoheit der Seele« und »Ein Gespräch von der Glückseligkeit« in die Ausgabe der Werke (Bdii) übernommen.
Nr 35
24. Februar 1 7 9 6
35, 19/20 Die Gelehrtenrepublik] Klopstock, Die deutsche Hamburg 1774. 35, 20 die Grammatischen Gespräche] Klopstock, Altona 1794.
393
Gelehrtenrepublik.
Grammatische
Gespräche.
35, 21 darstellenden Schriften] Zu Klopstocks Begriff der Darstellung vgl. seine Ausführungen in der »Gelehrtenrepublik« (HKA, Werke VII 1, S. 9) sowie seine Abhandlung »Fon der Darstellung« (Ueber Sprache und Dichtkunst. Hamburg 1779. S. 243-2 j8). - Vgl. auch K. Hilliard, Philosophy, letters, and the fine arts in Klopstock's thoughts. London 1987. (Bithell series of dissertations. 12.) S. 118-124; 173-175; 178/179· 35, 21/22 In jene bis noch etwas.] Zur Geschichte des Textkomplexes »Denkmale der Deutschen« vgl. HKA, Werke VII 2. 35, 22 sonst noch etwas] Zu den kleineren Zusätzen in der Fassung der »Gelehrtenrepublik«, die im Rahmen der Werkausgabe 1817 posthum veröffentlicht wurde, gegenüber der Fassung von 1774 vgl. HKA, Werke VII 2. 35, 24 (Siehe Vorrede)] Vgl. Klopstock, Grammatische Gespräche. Altona 1794. Vorrede. S. . 35, 24-26 Der lezte Band bis beschlossen.] Dieser Band wurde von Klopstock nicht mehr fertiggestellt und ist in der Werkausgabe nicht enthalten. Erst in Clodius' »Auswahl aus Klopstocks nachgelassenem Briefwechsel und übrigen Papieren« (Leipzig 1821) finden sich im 2. Teil »Einige Bruchstücke aus Klopstocks nachgelassenen prosaischen Aufsätzen«. 35, 26/27 Einen bis lesen.] Das nicht zurückgeschickte Diplom. In: Berlinische Monatsschrift, Bd27, 1796, Januar, S. 83-96. Vgl. auch Nr31 und Nr34. 35, 27/28 Sie bis unterschreiben.] Vgl. die Schlußformeln der Briefe Nr 25 und Nr 30. 35, 33/34 aber bis heraus] Vgl. 30, 35-37 und Erläuterungen hierzu. 35, 34-36 einem Bande bis redet] Wieland hatte 1793 bei der Vorbereitung der Ausgabe seiner »Sämmtlichen Werke« beabsichtigt, seine Autobiographie als Einleitung den Werken voranzustellen. 1794 änderte er diesen Plan. Im » Vorbericht« des ersten Bandes der »Sämmtlichen Werke« heißt es: Die Geschichte seiner an Materie und Form so mannichfaltigen Werke ist zugleich die Geschichte seines Geistes und Herzens, und, in gewissem Sinne, seines ganzen Lebenslaufs. Er ist so vielfältig angegangen worden, diese Geschichte den Freunden seiner Muse mitzutheilen . Diese Arbeit wird den Beschluß seiner Schriften machen, und, wofern ihm die Zeit, sie zu vollenden gegönnet wird, wahrscheinlich als der letzte Theil der gegenwärtigen Sammlung noch vor Ablauf dieses Jahrhunderts erscheinen können. (C. M. Wieland, Sämmtliche Werke. Bdi. Leipzig 1794. 8°. S.V.) Wielands »Geschichte seines Geistes und Herzens«, die er 1797 den Käufern der Supplementbände seiner »Sämmtlichen Werke« ankündigte, kam nicht zustande. Vgl. auch 81, 19-21.
N r
394
36
7· M ä r z
1796
3 5 , 3 6 - 3 8 Ich bis schicken.] Ob diesem Wunsch Klopstocks, wiederholte
(vgl. 42,16/ιγ;
4j, 19/2.0; 48, jo-52),
den er mehrfach
entsprochen wurde, ist ungewiß.
3 5 , 36/37 die wohlfeilste bis Schriften] Neben der schönen Ausgabe in Groß Quarto mit Kupfern, der Ausgabe in Groß Octav, der Ausgabe in Taschenformat hatte Göschen die »Sämmtlichen
Werke« Wielands auch in einer wohlfeilen Aus-
gabe in gewöhnlichen Octavformat ohne Kupfer herausgegeben. tionspreis für diese Ausgabe lag bei 2 Reichstalern.
Der
Pränumera-
(Vgl. Debes, Göschen, S. 42.)
3 5 , 3 7 Abschlag] was abgerechnet, künftig davon abgeschlagen werden soll, vorläufige, stückweise Zahlung
(Grimm).
35' 38 geheftet] Vgl. zu 193, 16/17.
3 6 . An Clodius,
7.3.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: 1
Privatbesitz. Doppelbl.
S. 1 bis 2: Text; S. 3 bis 4: leer. Erster Druck:
HKA.
LESARTEN
3 6, 7 Aufenthalt von] Aufenthalt, von Η VARIANTEN
36, 2 Sie] Nachgetragen
zwecks Korrektur
chern] LVers]^ Besuchern Η
eines Schreibfehlers
8 noch] [auch] > noch Η
schikt] Schrift über den ewigen Frieden geschikt > GESCHIKT > SCHRIFT ÜBER DEN EWIGEN F R I E D E N
SCHRIFT
an Sieyes
Η
4 Besu-
uh 2 Schrift bis ge[an Sieyes]
GESCHIKT
ÜBER
bis
Η
BEILAGE
Dem Brief lag Clodius' Schreiben an Klopstock
(Nr 34.1; verschollen) bei, vgl. 36,
2/3. KORRESPONDENZSTELLE
Nr35
(von), Nr35.1
(an), Nr36
(von), Nr41
Nr 36 ist Antwort auf einen verschollenen 9; 36, 10 und 36, 15/16.
(an).
Brief von Clodius (Nr 35.1), vgl. 36, 6-
Nr35.1 wird zwischen dem 2 9 . 2 . und dem 2. 3. ij5
3 7 , 2 3 s Claudiusschen M ö r d e r g r u b e ] Dieser Ausdruck ist in den Werken von Matthias Claudius nicht nachzuweisen. Vgl. allerdings sein Gedicht »Klage (Aus dem Jahre 1793)«, V. 1-10: Sie diinkten sich die Herren aller Herrn, / Zertraten alle Ordnung, Sitt' und Weise, / Und gingen übermüthig neue Gleise / Von aller wahren Weisheit fern, / Und trieben ohne Glück und Stern / Im Dunkeln hin, nach ihres Herzens Gelüste, / Und machten elend nah' und fern. / Sie mordeten den König, ihren Herrn, / Sie morden sich einander, morden gern, / Und tanzen um das Blutgerüste. ( Zugabe zu den sämmtlichen Werken des Wandsbecker Bothen, oder achter Theil. Wandsbeck 1812. S. 2.01.) 37, 239 emprunt forcé] Zwangsanleihe. (Vgl. zu 33, 21.) 37, 243/244 derjenigen bis leiden] Zu denken ist vor allem an die Emigranten. 37, 248 Corps de garde] Wache. 37, 248 barrière de Clichy] Stadttor von Paris, im Nordwesten gelegen. 37, 248/249 mein Schwager] Friedrich Eitzen (geb. 1768). (Auskunft des ev.luth. Kirchengemeindeverbandes Itzehoe.) 37, 250 beau monde] Die elegante Welt. 37, 251 Ludwig] Hier metonymisch für das französische Königtum verwendet. 37, 252-254 Ihre Dose bis versprochen.] Vgl. Nr 29 und Erläuterungen hierzu. 37, 252 Ida] Über Ida Cramer, spätere Lascars (geb. 1781), vgl. HKA, Briefe VII, zu 222, 40. - Cramers Tochter hielt sich mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Hermann noch in Hamburg auf. Cramer holte seine Familie erst im Sommer 1796 nach Paris (vgl. 63, 29-31). 37, 254 Tendresse] Zärtlichkeit. 37, 256 libiren] Ausgießen, von lat. libare. 37, 259/260 als Drouet bis Constantinopel] Vgl. 37, 156-175. 37, 269-313 Thusnelda bis Chenier.] Französische Übersetzung von Klopstocks Ode »Hermann und Thusnelda« von M.-J.-B. de Chenier. Vgl. auch 37, 133/134.
38. Von Gleim,
14.3.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs.A Gleim/Klopstock 1 Doppelbl.
22.
S. 1 bis 2(2): Text; S. 3 bis 4: leer. Abschrift von Gleims Hd. Erster Druck (nach H): Klamer Schmidt, Bd2, S. 298-300. LESARTEN
38, 8 Dichter?] Dichter! H, vermutlich Schreibversehen bliebe] [blieben'] > 'bliebe H
11 Sie] sie H
14
406
Νγ 38
14. März 1796
KORRESPONDENZSTELLE
Nrz6 (von), Nr$8 (an), Nrji.i
(von), Nryi
(an).
ERLÄUTERUNGEN
38, 2-10 Non bis glauben?] Eine von Gleim hier erbetene Stellungnahme
Klop-
stocks zu der von F. A. Wolf in seinen »Prolegomena ad Homerum« (Halle ±795) aufgeworfenen
»homerischen Frage« ist nicht überliefert. Vgl. jedoch
Delbrücks
aus der Erinnerung geschriebenen Bericht: Im Jahre 1795 erschienen die h o m e r i s c h e n P r o l e g o m e n e n W o l f ' s , welcher mir die Ehre erwies, den für Klopstock bestimmten Abdruck durch meine Hände gehen zu lassen, mit dem Auftrage, den Hauptpunkt der Untersuchung seiner Aufmerksamkeit zu empfehlen. Klopstock las das bewunderungswürdige Werk mit großer Theilnahme, bezeugte für des Verfassers Gelehrsamkeit und Scharfsinn höchste Achtung, ohne jedoch dem kühnen Wagesatze beizustimmen. Was Wolf zur Unterstützung desselben S. C X V I geltend macht, mit ausdrücklicher Berufung auf Klopstock, dem setzte er die Bemerkung entgegen, der Plan eines Gedichtes sei das Leichteste, den seinigen zum Messias habe er schon auf der Schule entworfen. (F. Pfeiffer, Goethe und Klopstock.
Leip-
zig 184z. S. 108.) Vgl. dagegen den Tagebucheintrag von A. von Hennings vom 11. 7.1798: K l o p s t o k war dagegen ganz von der Richtigkeit der Wolfischen Behauptung überzeugt und sagte, W o l f habe nicht blos darin Recht, daß Homer nicht des Schreibens erwehne (eine Stelle ausgenommen, die falsch verstanden wird, und die Voß ebenfalls aufgiebt), sondern W o l f habe auch aus andern Gründen dargethan, daß zu Homers Zeit und noch lange nach ihm die Griechen die Kunst zu schreiben nicht gekannt hätten. (K. D. Möller, Hamburg im Spiegel der Tagebücher des holsteinischen
Kammerherrn August v. Hennings 1796,
1801. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische
1798,
Geschichte 42, 1953, S. 26.)
Ähnliches berichtet Wilhelm von Humboldt: Mein erstes Gespräch mit ihm betraf Wolfs Ideen über den Homer, an denen er mit seiner ganzen Lebhaftigkeit Theil nimmt, und worin er schlechterdings Wolfs Meynung beytritt. (A. Leitzmann, Tagebuch Wilhelm von Humboldts von seiner Reise nach Norddeutschland 1796. Weimar 1894. (Quellenschriften
im Jahre
zur neueren deutschen Literatur- und Gei-
stesgeschichte. 3.) S. 95.) 38, 2 Non nostrum bis lites] Zitat von Vergil, Bucolica III 108: Nicht ziemt mir's, den großen Streit zu entscheiden. (Vergil, Landleben, Bucolica,
Geórgica,
Catalepton. Lateinisch und deutsch hrsg. von ]. Götte. Ansbach 1949. (TusculumBücherei.) S. 23.) 38, 2-4 Moses bis werde] Anspielung auf 2. Mose, 21. 3 8, 4/5 Hat bis Jupiter] Nach der griechischen Mythologie
entsprang Pallas
Athene dem von Hephästos oder Prometheus mit einem Beil gespaltenen Kopf des Göttervaters Jupiter. 38, 13/14 der Krieg würde der siebenjährige Krieg] Anspielung auf den langwierigen Krieg Preußens mit Österreich von 1756 bis 1763.
Nr 39
3 9 . An Hofmann,
18. März 1796
407
18.3.1796
ÜBERLIEFERUNG
D: F. Otto, A. J. Hofmann, Präsident des rheinisch-deutschen Nationalkonvents zu Mainz. In: Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung 29, 1897/1898, S. 82. - Original früher im Nachlaß Hofmanns; heute verschollen. BEILAGE
Dem Brief war Klopstocks Gedicht »Das Versprechen« beigelegt, vgl. 39, γ/8. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 3 9 (von). Weitere Briefe sind weder überliefert noch erschlossen. ERLÄUTERUNGEN
Andreas Joseph Hofmann (1752.-1849), aus Zell bei Würzburg gebürtig, war nach einem Studium der Jurisprudenz an den Universitäten Mainz und Würzburg 1784 zum Professor für Philosophie und Geschichte an der Universität Mainz ernannt worden. Hofmann war ein Anhänger der kantischen Philosophie sowie ein unbedingter Verfechter der Ideen der Französischen Revolution. Er geriet 1792 erstmals wegen des Inhalts seiner Vorlesungen in Konflikt mit der Leitung der Universität und dem Kurfürsten von Mainz, die ihm vorwarfen, anstößige Dinge in seine Vorlesungen einzubauen und gegen die Religion verstoßende, den geistlichen Stand beleidigende Äußerungen gemacht zu haben. Nach der Einnahme der Stadt Mainz durch französische Truppen im Oktober 1792 gründeten Revolutionsanhänger die »Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit«, der Hofmann wenige Tage später beitrat. Er wurde schnell einer der Wortführer des radikalen Republikanismus und veröffentlichte Ende 1792 den »Aristokraten-Katechismus«, eine revolutionäre Kampfschrift. 1793 wurde er zum Präsidenten des »Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents« gewählt, der die Errichtung eines Freistaates und den Anschluß der »Republik Mainz« an Frankreich beschloß. Nach der wenig später erfolgten Auflösung des Konvents wurde Hofmann Präsident der Zivilverwaltung des besetzten Gebietes. Die französische Besatzungsarmee mußte im Juli 1793 vor den Mainz belagernden preußischen und österreichischen Truppen kapitulieren. Hofmann zog mit der französischen Armee aus der Stadt und war von 1793 bis 1794 als Sonderbotschafter in England tätig. Nach dem Ende der Terrorherrschaft in Frankreich kehrte er 179s nach Paris zurück und setzte sich für die Abtretung des linken deutschen Rheinufers an Frankreich ein. Von 1798 an war er »Generaleinnehmer vom Donnersberg-Departement« und damit der höchste Finanzbeamte im Gebiet zwischen Nahe und Rhein. Wegen Unterschlagungen seiner Untergebenen, an denen er nicht beteiligt, für die er aber als Vorgesetzter verantwortlich war, mußte er 1803 seinen Dienst quittieren und privatisierte zunächst in Mainz, dann in Winkel im Rheingau, wo er bis zu seinem Tode lebte.
408
N r 40
Hofmann
21. März
1796
war 1795 auf der Rückreise von England nach Frankreich mit
in Hamburg
bekannt geworden.
Einem Bericht Hoffmanns
folge soll er sich sogar bei dem Dichter vor der hamburgischen gen gehalten schen
haben.
(Vgl. F. Otto,
Nationalkonvents
Alterthumskunde 165/166.)
A.}.
zu Mainz.
Hofmann,
und Geschichtsforschung
Weitere persönliche
Präsident
In: Annalen
des
oder briefliche
Obrigkeit des
zu-
verbor-
rheinisch-deut-
Vereins für
29, 1897/1898,
Klopstock
von Fallersleben
Nassauische
S. 82. Vgl. auch 226,
Kontakte
mit Klopstock
sind
nicht
(1752-1849).
Professor der
Philosophie
überliefert. (Lit.: H. Mathy, Andreas Joseph Hofmann in Mainz und Präsident der Vereinigung
des rheinisch-deutschen
»Freunde
Andreas Josef Hofmann,
der Universität
Nationalkonvents.
Mainz«
1973,
S. 15-45.
der Präsident des rheinisch-deutschen
von 1793. In: Deutsche Jakobiner.
Jahrbuch
~ H.
Mathy,
Nationalkonvents
und Cisrhenanen
1792-1798.
39, 2 Der Doctor Meyer bis Brief.] Friedrich Johann Lorenz Meyer
(1760-1844)
Bdi.
2. Aufl. Mainz 1982. S.
war Angehöriger Leitung
235-238.)
einer Sondergesandtschaft
von Georg
Heinrich
nahme diplomatischer
Sieveking,
Beziehungen
hann Lorenz Meyer. 1760-1844. Biedermeier.
Hamburg
Geschichte.
der Stadt Hamburg,
in Paris Verhandlungen
die, unter
der
über die
Auf-
führen sollte. (Vgl. Κ. V. Riedel, Friedrich Jo-
Ein Leben in Hamburg zwischen Aufklärung
1963. (Veröffentlichungen
17.) S. 55-57.)
Erläuterungen
Mainzer Republik
In:
des Vereins für
und
Hamburgische
- Zu F. J. L. Meyer vgl. HKA, Briefe VIII,
einführende
zu Nr 197.
39, 4-6 Ich bis macht.] Vgl. 42, 2/3; 43, 4-6; 46, 2/3 und 47, 15. 39, 718 A n seiner bis unbekannt ist.] Nach der Angabe von Otto (vgl. »Überlieferung«), um das Gedicht
dem das Original »Das Versprechen«.
druckt: Hamburgische
Neue Zeitung
des Briefes vorgelegen
Abschnitt
hat, handelte
Es war bis zu diesem Zeitpunkt
es sich
einmal ge-
1795, St. 24 (11.2.). (Vgl. HKA, Addenda
III,
Nr 145 8.) 39, 9 Sollten bis sehen] Cramer beabsichtigte abzureisen
(vgl. zu 37, 143). Die Hamburgische
in Paris ein (vgl. Riedel, a.a. O.,
40.
vom 14. 3.1796.
Brief war noch nicht in Klopstocks
Von Göschen,
Gesandtschaft
Dieser vor Cramers
Händen.
21.3.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 2
Hamburg: KN
Doppelbll.
S. 1 bis 7(\): Text; S. 8: leer. S. 1: Abstand
zwischen
von Paris
traf am
31.3.1796
S.57).
39, 9I10 dass bis müsse] Vgl. Nr37 geschriebene
am 23. oder 27. 3.1796
Anrede und
Textbeginn.
48,304.
Abreise
Nr 40
z i . März 1796
409
Erster Druck: Sickmann, Sp. 1590 (Teildruck: Text von 40, 30-33 Nicolovius bis nicht.,). - Pape, Gesellschaftlich-wirtschaftliche von 40, 13-17
Stellung, S. 217 (Teildruck:
Eine bis fest,). - Pape, Autorenhonorare,
von 40, 13-20 vollständiger
Eine bis werden«.> und 40, 23-28 Druck:
Text
Sp. 171 (Teildruck:
Text
Bey bis nachfolget,). -
Erster
HKA.
VARIANTEN
40, 1 den 2iten] den (Leerraum) [ten'] > DEN 'ziten H 'dieses H
11 Werke] [Werken'] > 'Werke H
7 dieses] [meines'] >
24 des] [der'] > 'des H
25/
26 nehmen bis kommen)] nehmen [:']•? denn die Quart Ausgabe möchte wohl nie wieder [erscheinen]b zu einer neuen Ausgabe kommen KOMMEN
')
H
34 Ausgabe mit] [und] [von'Jí Ausgabe 'mit H
Beyde] vor Cundid VOR. Beyde H H
[;'] > NEHMEN; '(DENN
bis
35 vor.
3 7 als irgend ein] als ein > ALS Tirgendl EIN
38 außerdem] [und] > außerdem H
49/50 stehet, bis wohlthuend] stehet,
[so ist] die Abwechselung von starken und schwachen Strichen dem Auge mannichfaltig und wohlthuend
> STEHET,
bis
H
DEM AUGE
WOHLTHUEND
und
DIE ABWECHSELUNG
64 Quarto]
[ 4 ' ] 4·
bis
schönes bis auf] [gedruckt], zugleich aber auf > auf schönes Papier fauchl AUF H
STRICHEN
'Quarto H
wird
65/66 auf
ZUGLEICH ABER
66 gewöhnlich (doch gut) für] gewöhnlich [,'] doch gut [,'] für
> G E W Ö H N L I C H ' ( D O C H GUT ') F Ü R JETZT
H
H
92 Wann] [Wenn'] > 'Wann H
H
74 und um jetzt] und jetzt
84 einen andern Antrag] einen Antrag
> EINEN
> UND
[andern!
Tum]
ANTRAG
92 an mich gesand] [abgesandt an mich
gesand H BEILAGE
Dem Brief lagen Druckproben, 40,
je eine in Antiqua und Fraktur gesetzt, bei, vgl.
34/35·
KORRESPONDENZSTELLE
Nr3 (an), Nr40 (an), Nr43
(von).
ERLÄUTERUNGEN
40, 3/4 Der bis wäre.] In mehreren Gesprächen, am 25.1.1796
(vgl. 27, 12-13
un
d 3°> 5/6)
un
d
vor
die auf Klopstocks d
em
2
2
4· ·
Anregung
(vgl·
Nr35)
stattfanden. 40, 10/11
der Inhalt der sämtlichen Werke] Vgl. 35, 13-27
hierzu sowie zu 45, 40, 12/13
e ne
'
Erläuterungen
wurde
normalerweise
bis wünschen] 3000 Reichstaler (vgl. 45, 9).
40, 13 Eine Krähmerey nach Bogen] Das Autorenhonorar auf der Basis der Druckbogenzahl 40, 20/21
und
11/12.
ausgehandelt.
(Vgl. 3, 6/7 und 3, 29.)
In der Ostermeße bis liefern] Die Herausgabe verzögerte sich bis April
1798 (vgl. 193,
2-10).
4IO
Nr 40
21. März
1796
40, 21/22 in einem Jahre bis Werken] Die Publikation der unvollständig gebliebenen Werkausgabe erfolgte in 12 Bänden zwischen 1798 und 1817. (Vgl. HKA, Addenda III, Nr 1-35.) 40, 24/25 geringeren Drucks] Oktavdruck auf Schreib- und Druckpapier (vgl. zu 3, 24). 40, 25 Quart Ausgabe] Foliodruck (vgl. zu 3, 24). 40, 26/27 fordern bis immer] Klopstock akzeptierte diesen Vorschlag (vgl. 45, 3-11). 40, 30 Nicolovius] Matthias Friedrich Nicolovius. 40, 30/31 Sie bis Preißler] Preisler fertigte im Zusammenhang mit der Vorbereitung der »Oden«-Ausgabe von 1771 auf Klopstocks Anregung hin Zeichnungen von Fraktur-Lettern an. Vgl. hierzu Klopstock an Lavater, 1 5 . 4 . 1 7 6 4 ; ferner: HKA, Briefe V, zu 34, 41-43 und zu 99, 101. - Ein Guß entsprechender Lettern kam nicht zustande, die Zeichnungen sind nicht erhalten (vgl. 44, 5-7). 40,31 Preißler] Über Johann Martin Preisler (1715-1794) vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 73; HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr214 sowie HKA, Addenda II, S. 306-308. 40, 34/35 Ich lege bis vor.] Über die Druckproben für den Quartdruck vgl. Abschnitt »Beilage«. 40, 34 gr 8°] Quartdruck (vgl. zu 3, 24). 40,36-38 daß Sie bis gelesen werden] Die Rezeption deutscher Literatur in England konzentrierte sich vor allem auf die Werke Gessners und Wielands sowie auf Goethes »Werther«, nicht auf Klopstocks Dichtungen. (Vgl. J. L. Haney, German literature in England before 1790. In: Americana Germanica 4, 1902, S. 130154·) 40, 38/39 die Wielandischen Werke bis gehen] Wieland gegenüber beklagte Göschen zur gleichen Zeit hingegen den Schwund von Käufern der »Prachtausgabe« und fürchtete, er werde diese Ausgabe mit Schaden drucken. (Göschen an Wieland, vor dem 11. 3.1796; Viscount Goschen, Georg Joachim Göschen, Bd 2, S. 80) Wieland selbst äußerte 1798 Zweifel, ob die Verwendung der Antiqua-Druckschrift der Verbreitung der Ausgabe in Deutschland nicht hinderlich gewesen sei, und bat Göschen, die zweite Auflage in Fraktur zu setzen. (Wieland an Göschen, 24., 2 5 . 1 1 . 1 7 9 8 ; Schelle, Wielands Beziehungen. In: Lessing Yearbook 9, 1977, S. 184.) Das Subskribentenverzeichnis der »Prachtausgabe« führt 29 fürstliche Beförderer und 161 Subskribenten auf (vgl. Lorenz, Georg Joachim Göschen, S. 31). 40, 40 Ramlers Werke bis gedruckt werden] K. W. Ramler, Poetische Werke. Bdi-2. Berlin 1800-1801. Laut L. F. G. Goeckings Vorrede (Bdi, S. ) wurde der Plan zu dieser in Antiqua gesetzten Ausgabe bereits 1796 gefaßt. 40, 40 Ramlers] Über Karl Wilhelm Ramler (1725-1798) vgl. HKA, Briefe I, einführende Erläuterungen zu Nr48. 40, 42 kolbige] Kolbenartig, knollig (vgl. Grimm). 40, 42 deutschen Lettern] Frakturschrift.
Nr 40
z i . März 1796
4^·*·
40, 44/45 denn bis verworffen] Die Antiqua löste Mitte des 16. Jahrhunderts in England die Fraktur ab; lediglich Bibeldrucke wurden bis 1640 weiterhin in Fraktur gesetzt. (Vgl. P. Gaskell, A new introduction to bibliography. Oxford 1972.. S. 20.) 40, 45/46 Man bis schädlich] So auch ζ. Β. J. G. I. Breitkopf. (Vgl. F. Schlichtegroll, Nekrolog auf das Jahr 1794. Bdi. Gotha 1796. S.282. - Biographie Herrn Joh. Gottlob Immanuel Breitkopfs. Leipzig 1794· S. 17.) 40, 46-52 beyde bis sie] Ein gleichmäßiger Druck war mit den aus Holz bestehenden, großer Beanspruchung nicht genügenden und auf Witterungs- und Temperatureinflüsse reagierenden Pressen nur schwer zu erreichen. Der Baseler Schriftgießer und Drucker Wilhelm Haas d. Á. (1741-1800) hatte daher 1772 eine eiserne Presse konstruiert, die Göschen 1792 auf seiner Reise in die Schweiz erwarb. Außerdem stellte Göschen den mit der Bedienung der Presse vertrauten Schweizer Drucker Abt ein (vgl. Debes, Göschen, S. 22). Dennoch ließ er die ersten fünf Bände der Werke Wielands in Basel drucken, um ein höchsten Ansprüchen genügendes Ergebnis zu erzielen. (Vgl. Schelle, Wielands Beziehungen. In: Lessing Yearbook 9, 1977, S. 182; 248/249.) 40, S4/55 Die Art bis Lieferungen] Die Ausgabe wurde gegen Barzahlung verkauft (vgl. zu 172, 29) und erschien in mehreren Lieferungen (vgl. HKA, Addenda III, Nr 1-35). 40, 56/57 Ich bis geben] Vgl. 27, 22/23
Erläuterungen hierzu sowie 30, 28-
31· 40, 58 Dresdner Gallerie] Die Kurfürstliche Gemäldegalerie. 40, 59 Christus Kopf von Guido Reni] Das Gemälde »Ecce homo« von Guido Reni (1575-1642). Vgl. HKA, Briefe VII, zu 138, 20. 40, 59/60 Dieser bis Meßias] Dieser bis Dezember 1797 bestehende Plan wurde nicht ausgeführt. (Vgl. 44, 16-18; 62, 10; 81, 37/38; 82, 14-17; 85, 22-25; $7> 10~ 12; 91, 27/28; 107, 16-18; 112, 40/41; 122, 13-15; 126, 19-21; 154, 3-8 und 154, 15/ 16.) Es ist nicht eindeutig, ob in der Folge immer nur Guido Renis Gemälde oder auch ein anderes Christus-Bild gemeint ist. 40, 64-67 Eine Ausgabe bis abgedruckt] Die Ausgabe erschien ab 1798 in folgenden Ausführungen: 1. Folio- und Quartdruck auf Velinpapier, hier als Quart und gr. 8 bezeichnet. 2. Oktavdruck auf Druck- und Schreibpapier. (Vgl. zu 3, 24.) - Der Preis für die letztgenannte Ausführung lag mit 14 Reichstalern und 12 Groschen bzw. 11 Reichstalern und 20 Groschen erheblich unter dem des Foliodrucks (54 Reichstaler, 16 Groschen). (Vgl. Debes, Göschen, S. 66.) 40, 68 Da bis ist] Band 30 der »Sämmtlichen Werke« Wielands erschien zur Ostermesse 1797. Die Ausgabe war zunächst mit sechs weiteren Werk- und sechs Supplementbänden 1802 abgeschlossen. (Vgl. Schelle, Wielands Beziehungen. In: Lessing Yearbook 9, 1977, S. 180; 248.) 1805 und 1811 wurden dann noch die Bände 37-39 - allerdings nur im Oktavformat - veröffentlicht.
412.
Nr4i
¿3· März
1796
40, 69/70 die Bestellung der nöthigen Papiere] In Basel bei Johann Christian de Rudolf Imhof. (Vgl. Viscount Goschen, Georg Joachim Göschen, Bdz, S. 80; ferner: zu 166, 33.) 40, 80/81 Ich wolte bis verabreden] Ein für Pfingsten 1796 geplanter Besuch (vgl. 36, 6/7) kam, ebenso wie eine 1797 vorgesehene Reise (vgl. zu 96, 3), nicht zustande. 40, 84 Vierzehn bis aus.] Möglicherweise auf den Verlag der Gesamtausgabe der Werke Ifflands, der sich zu dieser Zeit in Leipzig aufhielt und mit Göschen im August 1796 einen Vertrag Schloß. (Vgl. Viscount Goschen, Georg Joachim Göschen, Bdz, S.99; 102.) 40, 89 Was bis kommen?] Vgl. 30, 14-16; 35, 13-26 und zu 45, 11/12. 40, 90 Was bis sein?] 3000 Reichstaler., vgl. 45, 9. 40, 91 In bis erscheinen?] Klopstock akzeptierte die in 40, 64-67 gemachten Vorschläge Göschens (vgl. 45, 3/4). 40, 92 Wann bis werden.] Die erste Lieferung des Manuskripts der »Oden« wurde am 15.10.1796 abgeschickt (vgl. 59, 3/4).
4 1 . Von Clodius, 2 3 . 3 . 1 7 9 6 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,140. 1 Doppeibl. S. 1 bis 3 φ : Text; S.4: Adresse: Seiner des Herrn Legationsrath. Klopstock Wohlgeboren in Hamburg Neben Hamburg: mit Gelegenheit. Erster Druck: HKA. DATUM
Zur fehlenden Jahreszahl: Clodius unternahm die im vorliegenden Brief erwähnte Reise im März/April 1796 (vgl. 41, 8-12 und 48, 2/3). LESARTEN
41, 8 nu/*n\] Möglich auch: nur Η VARIANTEN
41, 9 meyne] [mei'H 'meyne H 11/12 zurück zu kommen] zurück zu [sxxx\b kommen H 19 Seinen] [Ihren'] > 'Seinen H KORRESPONDENZSTELLE
Nr36 (von), Nr41 (an), Nr42 (von). ERLÄUTERUNGEN
41, 2 diese Ostern] Ostern fiel 1796 auf den 27., 28. März. 41, 4 meiner Tante bis Sohn] Nicht ermittelt.
Nr 42
26. März 1 7 9 6
4^3
41,9 das Land bis Erzgebürge] Clodius' Vater Christian August (1738-1784) stammte aus Annaberg im Erzgebirge. 41,12/13 Schachten des Schreckenbergs] In dem im Erzgebirge gelegenen Schreckenberg (heute: Annaberg) befand sich eine Silbermine. Dort wurde u. a. das Silber gewonnen, aus dem die Engelgroschen, auch Schreckenberger genannt, eine Münze der sächsischen Fürsten, geprägt wurden. 41, 19/20 Seinen Brief] Nr40. 41, 20/21 Er bis können.] Nimmt Bezug auf Göschens Absicht, zu Pfingsten nach Hamburg zu reisen. Vgl. 36, 6/7 und 40, 80/81. 41, 23 Ihr ganzes Haus] Gemeint sind Johanna Elisabeth Klopstock und ihre Tochter Margaretha Johanna von Winthem.
42. An Clodius,
26.3.1796
ÜBERLIEFERUNG
h: Klopstockmuseum, Quedlinburg: V 685 S. 4 ineinandergelegte Doppelbll. Konvolut mit aufeinanderfolgenden, durchnumerierten Abschriften von Briefen Klopstocks. S.z(l) bis S. 3^): Text. Die Blätter sind in der Mitte gelocht und ausgerissen, dadurch Textverlust auf S. 2 (42, 2 und 42., 6). Abschrift von nicht bekannter Hd. Erster Druck: Auktionskatalog der Firma Hermann Härtung, Leipzig, 1861, Nr84j (Teildruck: 42, 11-13 Sie kennen bis Revoluzionsoden?J. - Erster vollständiger Druck: HKA. KORRESPONDENZSTELLE
Nr41 (an), Nr42 (von), Nr48 (an). ERLÄUTERUNGEN
42, 2/3 Ich bis Stubengefangner.] Vgl. 39, 5/6. 42, 3 In bis Briefe.] Nicht nur in dieser Lage. Klopstock hatte das Empfangen von Briefen lieber als das Schreiben. Vgl. K. Hurlebusch, Friedrich Gottlieb Klopstock. In: Deutsche Dichter. Leben und Werk deutschsprachiger Autoren. Hrsg. von G. E. Grimm und F. R. Max. Bd3: Aufklärung und Empfindsamkeit. Stuttgart 1988. (Universal-Bibliothek 8613.) S.155. 42, 5 meinen letzten bis haben] Brief Nr 36 vom 7. 3.1796, der von Clodius am 23.3.1796 beantwortet wurde. Dieser Brief (Nr41) war noch nicht in Klopstocks Händen.
414
Nr 43
März
1796
42, 6 einen jungen Mann] César de Constant de Rebecque d' Hermenches aus der in Lausanne beheimateten Familie Constant de Rebecque. Clodius nennt ihn in seiner Antwort Baron Constance (vgl. 48, 68). Constant de Rebecque besuchte von 1795 an das Collegium Carolinum in Braunschweig. (Vgl. J. ]. Eschenburg, Entwurf einer Geschichte des Collegii Carolini in Braunschweig 1745-1808. Berlin 1812. Bdi,i. S.119. (Photogr. Nachdruck Braunschweig 1974.)) Am 2.5.1796 immatrikulierte er sich an der Universität Leipzig. (Vgl. Die iüngere Matrikel der Universität Leipzig 1559-1809. Hrsg. von G. Erler. Bd 3. Leipzig 1909. 5 . 3 1 7 . (Repr. Nendeln 1976.)) 42, 12 Krickeley] Hier in der Bedeutung »Tadelsucht« verwendet. 42, 13 Revoluzionsoden] Vgl. zu 20, 263. 42,16/17 Wielands Werken bis entgegen.] Vgl. zu 35,
4 3 . An Göschen,
36-38.
26.3.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Klopstockmuseum, Quedlinburg: V 458 S. 1 Doppelbl. S. 1 bis i(j): Text; S. 3: leer; S. 4: siehe Eintrag. Eintrag von Göschens Hd: S. 4 aoR: [Leipzig] > Hamburg d 26 März 1796 Klopstock Erster Druck:
HKA.
VARIANTEN
43, 9 als den Verleger] als [ - ] / Verleger
> ALS
Fdenl
VERLEGER
H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr40 (an), Nr43 (von), Nr44 (von). Nr 43 ist Antwort auf Nr 40. ERLÄUTERUNGEN
43, 2 Ihren Brief vom 2iten] Nr40. 43, 3/4 daß ich bis schreiben werde] Posttage in Hamburg für die Post nach Leipzig waren alle Wochentage außer Montag. (Vgl. Hamburgischer Staats-Kalender auf 1795.) Klopstock schrieb am 29., 30.3. (Dienstag und Mittwoch) erneut an Göschen (Nr 44). 43, 4-6 weil bis Stubengefangner] Vgl. 39, 5/6. 43, 7 Ich bis verkant] Vgl. 27, 10/11 und Erläuterungen hierzu. 43,11 unsers Kontrakts] Ein Verlagsvertrag zwischen Klopstock und Göschen ist nicht überliefert. Bis zum 8.10.1796 bestand beiderseits die Absicht, einen Vertrag zu schließen (vgl. 45, 4/5; 45, 11-13; 5&> 12-16; 57, 5-7), danach wird ein
Nr 44
ζ
9·ί
3 ° · M ä r z 1796
4-^5
solcher nicht mehr erwähnt. Die Verhandlungen über die Abfolge der Werke (vgl. zu 45, 11/iz) und über die Zahl der Freiexemplare (vgl. 45, 15-18; 202, 5-14; 205, 4-17; 216, 3-28 und 217, 3-2.8) zeigen, daß zumindest hierüber keine festen Vereinbarungen bestanden. Jedoch scheint Ebeling, der nach Klopstocks Tod die Verhandlungen mit Göschen führte, - zunächst jedenfalls - einen Verlagsvertrag vorausgesetzt zu haben. Er schrieb am 13. 5.1803 an Göschen, daß Madame Klopstock willigst bei dem Vertrage bliebe, den der Selige Klopstock mit Ihnen, über die Ausgabe seiner Werke eingegangen war. (H. Tiemann, Christoph Daniel Ebeling. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 41, 1951, S. 370.) Aber in seinem Brief an den Verleger vom 15.4.1803 wies er nur darauf hin, daß Klopstocks Witwe bei dem bleiben wolle, was mit Ihnen durch den ersten Brief ihres Mannes bestimmt ward (Tiemann, a. a. O., 5. 3 68). Es muß also offen bleiben, ob ein förmlicher Vertrag geschlossen wurde oder ob es lediglich zu den in Nr44 formulierten und in 45, 2-5 bestätigten Verabredungen gekommen ist. Ein förmlicher Vertrag zwischen Johanna Elisabeth Klopstock und Göschen vom 23.9.1803 (Hs.: Die Deutsche Bibliothek, Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei, Leipzig: Ehemalige Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Buchhändlerische Archivalien) legte die Modalitäten der Herausgabe der posthum zu veröffentlichenden Werke, die Höhe des noch zu zahlenden Honorars sowie die Zahl der Freiexemplare fest.
44. An Göschen,
29., 3 0 . 3 . 1 7 9 6
ÜBERLIEFERUNG
H: Freies Deutsches Hochstift - Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main: Hs - 11778. 1 Doppelbl. Der Brief enthielt ursprünglich ein weiteres, auf den 29. 3.1796 datiertes (vgl. 45, 2/3) Einzel- oder Doppelblatt, das verschollen ist. Das vorliegende Doppelblatt ist die Fortsetzung des Briefes (vgl. 44, 1 und 44, 3/4). Zum Inhalt des verschollenen ersten Teils vgl. 44, 15/16 sowie 45, 3-j, 45, 8/9, 45, 11/12 und 45, 19-21. S. 1 bis 3 (\): Text; S. 4: siehe Eintrag. Eintrag von nicht bekannter Hd: S. 4 aoRr: Hamburg d. 30: März 1796 Klopstock empf. d. 3: Apr. beantw d. 6 Erster Druck: Auktionskatalog der Firma Albert Cohn, Berlin, 216, 1898, Nr 276 (Teildruck: Text von 44, 33/34 Clodius bis sagen.j. - Erster vollständiger Druck: HKA. DATUM
Vgl. Abschnitt
»Überlieferung«.
LESARTEN
44, 12] In Η unterstrichen
2 den] denn Η
i6 Dresdner] Dresner Η
416
Nr 44
z
9-> 3 ° · M ä r z
1796
VARIANTEN
4 4 , 1 6 Guido] lAXxx\l > Guido H îy hat bis kopirt) so] hat [ihren vorher gemacht)] so > HAT diesen selbst kopirt) so H 21/22 Er interessirt] Er [inter]/ interessirt > E R INTERESSIRT H 26 kennen] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 30 verkauft habe, u] verkauft u > VERKAUFT habe, Υ Η jo kommen] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers Η KORRESPONDENZSTELLE
Nr43 (von), Nr44 (von), Nr4j (an). Nr 44 ist die zweite Antwort auf Nr 40. BEILAGE
Dem Brief lag wahrscheinlich ein von Klopstock angefertigtes Verzeichnis der Werke für die geplante Ausgabe bei, wie aus 45, 11/12 zu schließen ist. ERLÄUTERUNGEN
44, 3 Ich bis geirrt] Die Kaiserliche Reichspost in Richtung Leipzig ging am Mittwoch - der Wochentag, an dem der vorliegende Brief geschrieben wurde abends um 11 Uhr von Hamburg ab (vgl. Hamburgischer Staats-Kalender auf Í795)· 44, 4 Ihrem Briefe] Nr40. 44, 5-7 Ich besize bis veranlaßte.] Vgl. zu 40, 30/31. 44, 8/9 Möchten bis zuschicken?] Vgl. 40, 34/35. - Die Herstellung einer Druckprobe für den Foliodruck wurde geplant (vgl. 45, 26-29), e'ne Übersendung an Klopstock ist nicht bezeugt. 44, 9-12 Der Abdruck bis soll.] In der Gesamtausgabe von Wielands Werken finden sich viele Hervorhebungen durch Sperrung, ζ. B. alle Eigennamen; in der Ausgabe der Werke Klopstocks wurde darauf verzichtet. 44, 12 Auch fallen bis weg] Gedankenstriche kommen häufig in der Gesamtausgabe von Wielands Werken vor, besonders in Band 9 und Band 10 (Gedichte). Drei Punkte stehen häufig in Klopstocks »Oden«-Ausgabe von 1771. Am 11.1.1791 betonte Klopstock gegenüber C. F. Cramer mit Bezug auf die »Oden«, daß er die drei Punkte nur da brauche, wo der Periode oder Saz abgebrochen werden. (HKA, Briefe VIII, 160, 31/32.) In der Ausgabe der Werke Klopstocks wurde weitgehend so verfahren, wie hier vorgeschlagen. 44, 13/14 ausser daß bis gesezt wird] In der Werkausgabe nicht ausgeführt. 44, 13/14 Unterscheidungszeichen] Sprecherinitiale. Adelung: in der Sprachkunst, wodurch die Theile einer Rede voneinander unterschieden, d. i. abgesondert werden. (Wörterbuch, Th. 4, Sp. 922.) 44,15/16 Ich bis überlasse.] Vgl. 35, 2/3. 44, 16/17 Wenn bis habe] Vgl. zu 40, 59. Vgl. auch Klopstock an Schönborn und Angelica Kauffmann, 14.3.1/80 (HKA, Briefe VII, 138, 19-21). 44,16 Guido] Guido Reni.
Nr 45
6. A p r i l 1 7 9 6
417
44, 17 (G. bis kopirt)] Aufgrund der großen Nachfrage fertigte Reni mehrere Kopien seines Gemäldes an. (Vgl. HKA, Briefe VII, zu 138, 20.) 44, 20-24 Paris bis drucken lassen] Vgl. 17, j-8. 44, 24-27 In London bis anzeigen] Klopstock war auch in den folgenden Jahren sehr daran gelegen, daß die Ausgabe seiner Werke in England Verbreitung fand. Er drängte Göschen mehrfach, Kontakte mit englischen Buchhändlern aufzunehmen. Erst im Herbst 1797 und im Oktober 1798 verstärkte Göschen seine Bemühungen und kam auf Klopstocks Angebot, Schönborn um Unterstützung zu bitten, zurück. (Vgl. 52, 6-8; 220, 5-14; 221, 9-12; 223, 9-11; 224, 9-11 und Erläuterungen hierzu.) 44, 25 einen englischen Kaufmann] Möglicherweise fames Edwards (vgl. zu j 2 , 3)· 44, 26/27 Ich bis anzeigen] Dies ist nicht erfolgt. 44, 28 Der Prof. Cramer bis kommen.] Vgl. 37, 143-146 und 50, 4/5. 44, 29/30 daß de la Tresne bis werde] Vgl. 37, 24/25. 44, 31/32 daß ich bis zufrieden sey] Vgl. 37, 27-73. ~~ An Interlinearübersetzungen dachte Klopstock auch bei seinem Vorhaben, mit Beispielen von Übersetzungen aus antiken Schriftstellern in einen Wettstreit mit Engländern und Franzosen zu treten (vgl. 149, 46-48). 44, 33/34 Wen Clodius bis sagen.] Vgl. 42, 11-16 und 48, 47-50.
4j.
Von Göschen,
6.4.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text.
Hamburg: KN
48,305.
S. 1: größerer Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. Erster Druck: Sickmann, Sp. 1590 (Teildruck: Text von 45, 2/3 Ich bis enthalten. und 45, 22-24 Sie würden bis Schriftformel!.,). - Pape, Gesellschaftlich-wirtschaftliche Stellung, S. 217/218 (Teildruck: Text von 45, 3/4 Wir bis Punkten.,). - Pape, Autorenhonorare, Sp. 171/172 (Teildruck: Text von 45, 2-5 Ich bis Punkten.; 45, 8-11 Ich erwarte bis recht ist.; 45, 15-18 Die Frey bis gebrauchen, und 45, 30-32 Ich habe bis Ganze.,). - Erster vollständiger Druck: HKA. LESARTEN
4 5 , 1 3 des andern] der andern H
24 Söhne] Söhnen H
VARIANTEN
45, 8 wie viel] [was'] 4 'wie viel H VON H 15 den] [dem']* 'den H
13 andern von] andern [,] von 17 ich will] [d']4 'ich will H
> ANDERN
18 viele]
4ι8
ΝΓ45
6. A p r i l
[viel'] > 'viele H kommen H
1796
2 j ihn einzt vervolkommen] [ihm'] einzfi 'ihn EINZT vervol-
zy um Frist] um nachgetragen
zwecks Korrektur
eines
Schreibfeh-
lers Η KORRESPONDENZSTELLE
Nr 44 (von), Nr 45 (an), Nr 49 (an). Nr 45 ist Antwort
auf Nr 44.
ERLÄUTERUNGEN
45, 2/3 Ihre beyden ¿>z's 29. 3oten März]
Nr44.
45, 3/4 Summa des Honorars] 3000 Reichstaler
(vgl. 45, 9J.
45, 4/5 Nach der Meße bis bringen] Vgl. zu 43, 11. Die Ostermesse der händler fand vom 8. bis zum 14. 5. 1796 statt. (Vgl. zu 81, 45, 6-8 Ich wünsche bis haben.] Die Manuskripte
der »Oden«
wurden
1 5 . 1 0 . 1 7 9 6 (vgl. 59, 3/4) bis zum 2 4 . 1 1 . 1 7 9 7 (vgl. 1 5 1 , 1-7), die des vom 3.2.1798
(vgl. 169, 2/3) bis zum 1.4.1799
(vgl. Klopstock
»Vorrede
zu den Schauspielen«
(vgl. Göschen
vom
»Messias«
an
Göschen,
3 . 4 . 1 7 9 9 ) an Göschen geschickt. Am 2 . 1 1 . 1 7 9 9 bestätigte Göschen den eines Manuskripts
Buch-
31.)
an
Empfang Klopstock,
2.11.1799). 45, 7 Michaelis] 29.
September.
4j, 7 Ostern 1 7 9 7 ] 16., 17. 45, 8-11
April.
Ich erwarte bis recht ist.] Eine Stellungnahme
halten. Er empfing insgesamt 2000 Reichstaler 5; 2 0 1 , 1-6; 208, 48-jo; Tod erhielt Johanna
ferner: Pape, Autorenhonorare, Elisabeth
weitere 500 Reichstaler Besitz befindlichen 45,10
Klopstock
für alle seit 1795
ist nicht er-
(vgl. 58, 24-32; 106, 3-
Sp. 186). Nach
die restlichen
Klopstocks
1000 Reichstaler
verfaßten und noch nicht in
Schriften. (Vgl. Pape, Autorenhonorare,
Sp.
sowie
Göschens
186-188.)
Ostern 1798] 8., 9. April.
45, 11I12
Die Folge bis bestirnt haben] Das Verzeichnis der Abfolge
(Beilage zu Nr 44; verschollen) bindlichkeit
behielt für Klopstock
der Werke
keine uneingeschränkte
(vgl. ζ. B. 73, 8-10). Noch 1803 verhandelten
Elisabeth Klopstock II, S.
Klopstocks
Honorar
Göschen und
über die Abfolge der Werke in der Ausgabe.
Ver-
Johanna
Vgl. HKA,
Werke
129-132.
45, 13 Contrackt] Vgl. zu 43,
11.
4 5 , 1 5 - 1 8 Die Frey Ex bis gebrauchen.] Über die Anzahl der Freiexemplare, nicht fest vereinbart wurde, kam es im Sommer 1798 zu einer zwischen Klopstock
und Göschen.
(Vgl. 202, 5 - 1 1 ; 205, 2-17,· 2 1 6 , 3-28 und die
Erläuterungen
hierzu; vgl. ferner Nr 217.) Klopstock
plare, weitere
Freiexemplare
(vgl. 193, 3-10; 208,
die
Auseinandersetzung
versandte
Göschen
erhielt schließlich
direkt an Freunde
6 ExemKlopstocks
30-36).
45, 19-21 Die wohlfeile bis Aufenthalt.] Vgl. 3 5 , 36-38; 42,16-20
und 48, 50-52.
45, 22-24 Sie würden bis Schriftformen.] Vgl. zu 40, 30/31 und 44, 5-7.
Nr 46
zwischen
Mitte
Februar
45, 24 Vielleicht bis Schriftgießer] Göschens Georg Joachim (1803-1846) Göschen,
(1791-1855),
wurden
4j, 26-28
(1793-1866)
und Buchhändler.
S. 11/12. - W. Bode,
seines Todestages.
Georg Joachim
In: Die Grimmaer
April
1796
Söhne Carl Friedrich
Wilhelm Heinrich
Kaufleute
und Mitte
(1790-1881),
und Hermann
(Vgl. Lorenz, Göschen.
4 * 9
Georg
Zur
Pflege 7, 1928, Nr3 und
100.
Julius Joachim
Wiederkehr
Nr4.)
Ich werde bis bitten.] Vgl. zu 44, 8/9.
4j, 26 quart Ausgabe] Foliodruck
(vgl. zu 3, 24).
4j, 27 Pfingsten] 15., 1 6 . 5 . 1 7 9 6 .
46. An Chênedollé,
zwischen Mitte Februar und Mitte April
1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg:
Literaturarchiv.
Einzelbl.
S. 1: Text; S. 2: Adresse: Mr. de Chenedollé Erster
Druck:
Nr42407,
Auktionskatalog
der
Fa.
Charavay,
Paris,
795,
S. 33 (Teildruck: Text von 46, 2-6: La t o u x bis venu:). -
log der Fa. L'Autographe
S.A.,
1989,
Juin,
Auktionskata-
Genf, 18, 1990, S. 26, Nr 99 (Teildruck:
Text von
46, 1 J'ai bis rapportée.; 46, 2 petit Robespierret bis prisonnier; 46, 3/4 Mais bis monde; 46, 5 et souper bis quellement; 46, 6I7 Mais bis tems.j. - Erster ger Druck:
vollständi-
HKA.
DATUM
Das vorliegende
Billett ist in den Zeitraum
von Chênedollés
burg, zwischen Ende Januar 1795 und Ende September Chênedollé. Mai 179s
Chênedollé
seinen ersten Besuch
bei Klopstock
Beuve, a. a. O., S. 738). Ein Indiz zur genaueren Datierung kung, er sei wegen seines Hustens 2/3). Wörtlich gleich lautende Hofmann
(39, 5/6), Clodius
raum 18.3.-26. 3.1796
verwendet
(42, 2/3) und Göschen
SainteBemer-
er in seinen Briefen
(46, an Zeit-
stammen. Seit dieser Zeit war Klopstock
war (vgl. 47, 15). Die Erwähnung
dem es sich wahrscheinlich das vorliegende
ist Klopstocks
(43, 5/6), die aus dem
krankt (vgl. 39, 5/6). Terminus ante quem ist der 18. 4.1796, überwunden
Anfang
(vgl.
immer noch prisonnier à ma chambre
Formulierungen
Terminus post quem ist Mitte Februar 1796. offenbar
in Ham-
Sainte-Beuve,
7 2 4·' 741), zu datieren.
In: Revue des deux mondes 12,1849, machte
Aufenthalt
1797 (vgl. A.
an dem die
von Cramers Brief,
um Nr 33 handelt (vgl. zu 46, 1), läßt vermuten,
Billett Anfang April 1796 geschrieben
er-
Krankheit bei daß
wurde.
VARIANTEN
46, 3/4 prisonnier bis monde] prisonnier [pas]* de voir pas du monde H et souper] et [des]* souper H
5
42,0
Nr 46
zwischen M i t t e F e b r u a r und M i t t e April
1796
ÜBERSETZUNG DES BRIEFES
Ich habe Cr Brief wiedergefunden,
d. h. mein Bruder hat ihn mir
bracht. Oer Husten, ein kleines Robespierrechen,
zurückge-
macht mich noch zum
Stubenge-
fangenen. Aber meine Wache ist sehr gütig, sie erlaubt dem Gefangenen
nieman-
den sonst von der Welt zu sehen als Herrn de Chenedollé. dem Mittagessen
herauskommen
und mit uns mehr schlecht als recht zu
essen wollen, so sind Sie herzlich willkommen: wenn Robespierrechen
Wenn Sie also nach
Sie von Zeit zu Zeit
Abend
Aber Sie dürfen sich nicht
ärgern,
ankläfft.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr46
(von), ΝΠ34
(von).
ERLÄUTERUNGEN
Charles-Julien
Lioult de Chenedollé
die und war von Franziskanern
(1769-1833)
stammte aus Wire in der
Norman-
erzogen worden. Sein
Interesse
und Oratorianern
für Literatur und Dichtung wurde früh geweckt. und nahm an zwei Feldzügen Streitmacht der Emigranten
in der »Armée
Im September des Princes«,
unter Führung von Louis-Joseph
de Condé, teil. 1793 und 1794 hielt er sich in Holland vor der herannahenden
französischen
1791 emigrierte er einer
militärischen
de Bourbon,
prince
auf, um im Januar
Armee nach Hamburg
zu flüchten,
1795 wo er
bis 1797 blieb. Von 1798 bis 1799 hielt er sich in der Schweiz auf und ging dann nach Paris, nachdem hatte, gelungen
es Madame
de Staël, die er in der Schweiz
war, ihn von der Liste der Emigranten
1802 wurde ihm erlaubt, in seine Heimatgemeinde später wurde er Inspektor Universität
der Akademie
von Caen. 1832
zurück. Chênedollé
der
schrieb u. a. eine Reihe von Lehrgedichten.
das bis 1824
vier Auflagen
des Arts«,
stand
Chateau-
er sein bekanntestes
eine Gedichtsammlung
Zeit, »L'Invention«,
ou la Renaissance
In Hamburg
in Paris Schloß er sich dem Kreis um
und Fontanes an. 1807 veröffentlichte
Oden aus der Hamburger
Jahre Land
unter dem Titel »Etudes poétiques«
Mit Klopstock
von Caen, 1830
Zehn
gab er seine Amter auf und zog sich auf das
dicht, »Le Génie de l'homme«,
chel-Ange,
zurückzukehren.
Generalinspektor
er in engem Kontakt mit Rivarol, briand, Joubert
kennengelernt
streichen zu lassen. Erst
Ge-
erfuhr. 1820 gab er heraus, die auch seine
»Le Génie de Buffon«
und
»Mi-
enthielt.
wurde er in den ersten Tagen des Mai 1795
Tagebuch schildert er diese erste Begegnung:
bekannt.
In seinem
Lorsque je fus admis pour la première
fois en sa présence, par La Tresne, je crus être admis en présence du Génie. Je vis un petit homme, d'une figure douce et riante. Je ne lui trouvai point du tout cet air de réserve, cet air diplomatique dont parle Goethe. Je lui trouvai, au contraire, un air ouvert et plein de franchise. Je n'ai jamais vu de figure de vieillard plus aimable et plus prévenante. Il avait surtout un sourire de bonté si parfait, qu'il vous mettait tout de suite à votre aise. Je lui lis une ode que je venais d'esquisser à sa louange. Cette ode le flatta beaucoup et parut lui faire le plus grand plaisir. Il dit qu'il attachait un grand prix à être loué par un Français, et surtout à être
Nr 47
April 1796
421
loué en vers. En un mot, il fut ravi. Dès ce moment, il me prit dans la plus grande affection; il m'invita à aller dîner le lendemain ou le surlendemain à une maison de campagne qu'il avait aux portes de Hambourg. Je le trouvai se promenant dans son jardin avec sa femme et quelques dames qu'il avait invitées. C'était dans les premiers jours de mai (1795). Je me rapelle qu'il faisait un soleil superbe et que nous nous promenions sous des prunieurs en fleurs, ce qui mit tout de suite la conversation sur le charme de la campagne et de la nature. Il en parlait avec ravissement. Dès cette seconde entrevue, il me parla de son goût, de son amour pour l'exercice du patin. Il paraît que chez lui c'était une espèce de manie, car ce fut aussi une des premières choses dont il s'entretint avec Goethe. Je lui trouvai la candeur d'un enfant et le génie d'Homère. (A. Sainte-Beuve, Chênedollé. In: Revue des deux mondes 12, 184p, S. 738.) Klopstock, der sich von Chênedollés Ode auf sich sehr geschmeichelt fühlte und sie auch an Gleim schickte (vgl. 26, 1/2), hielt offenbar engen Kontakt mit dem jungen Dichter und unterstützte C. F. Cramers Vorhaben, die Werke Chênedollés in Frankreich zu publizieren. (Vgl. 33, 54-64 und zu 46, 1.) 46,1 la lettre de Cr] N r 3 3 . Cramer hatte vor, Chênedollés Oden auf Klopstock (vgl. 20, 237) und auf Buffon (vgl. 20, 254) in Paris herauszugeben (vgl. 20, 236-238; 3 3 , jiï-64; 37, 62-64). Allerdings wünschte er eine Änderung am Text der Ode »Le génie de Buffon«, die er in 3 3 , 56/57 genau bezeichnet, in Nr ¡γ jedoch nur noch allgemein beschrieben hatte (vgl. 37, 67-72). Insofern war es für Chênedollé wichtig, den Brief Nr 33 in seinem genauen Wortlaut zu sehen. Nr 37 müßte bei einer durchschnittlichen Beförderungszeit von 3 Wochen Anfang April in Klopstocks Händen gewesen sein. 46,1 mon frere] Victor Ludwig Klopstock. 46, 2/3 La toux bis chambre«:.>] Vgl. 39, 5/6; 42, 2/3; 43, 5/6 und 47, 15. 46, 2 Robespierret] Vgl. Klopstocks Gedicht »Der Schooßhund«, V. 9-12 (Muncker/Pawel, Rd 2, S. 96). Dort trägt ein großer Hund den Namen Robepierr'. Vgl. auch 46, 617. 46, 3 ma garde] Scherzhaft für Johanna Elisabeth Klopstock.
47. Von Friederike Luise Stolberg,
18.4.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text. Erster Druck: Schumann,
Hamburg:
Aus Klopstocks
KN
Umwelt,
48,702.
S. 52/53.
DATUM
Der vorliegende
Brief, dessen Datumszeile
mann in das Jahr 1796 datiert worden.
ohne Jahresangabe
blieb, ist von
Für dessen Argumentation,
Schu-
die sich vor
42,2
Nr 47
l8·
April 1796
allem auf die Tatsache stützt, daß Ludolf (vgl. 47, 35/36) seit Juni 1795 kaiserlicher Gesandter in Kopenhagen war (Schumann, a. a. O., S. 52), sprechen auch die Erwähnungen von Klopstocks Bemühungen um einen Zeichner für die Kupfer der geplanten Werkausgabe (vgl. 47, 9-12 und 52, 8-14) sowie der Hinweis auf Klopstocks Krankheit (47, 15), die auch in dessen Briefen an Hofmann (Nr 39), Clodius (Nr42) und Göschen (Nr43) erwähnt wird. LESARTEN
47,9 Jungen] Junger H VARIANTEN
47, 9 Einen] [Ein'] > 'Einen H Η
i l dem Dichter] [Dich']^ 'dem Dichter
12 Mahler] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers Η
13
zeichnete] [zeig'K 'zeichnete Η KORRESPONDENZSTELLE
Nri8 (an), Nr46.1 (von), Nr47 (an). Nr47 ist Antwort auf Nr46.1, einen verschollenen Brief von Klopstock, 2/3. - Nr 47 ist der letzte erhaltene Brief aus der Korrespondenz Stolberg und
vgl. 47,
zwischen
Luise
Klopstock.
ERLÄUTERUNGEN
47, 2/3 einen Brief v o n Ihnen] Nr46.1
(verschollen).
47, 3-8 ü b e r Lafayette bis hege] Klopstock
hatte in Nr46.1 vermutlich einen
weiteren Versuch unternommen, über hochrangige Persönlichkeiten
bessere Haft-
bedingungen für La Fayette zu erwirken, der sich seit Mai 1794 in Olmütz
in
österreichischer Haft befand. Vgl. zu 16, 25; Nr 28; 54, 15-18. 47, 4/5 Bernst. bis Minister] Über Andreas Peter Graf von Bernstorff 1797) vgl. einführende Erläuterungen zu Klopstock an Α. P. Bernstorff,
(1735-
19.1.1759
und HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 231. Bernstorff leitete das Departement für auswärtige Angelegenheiten in Kopenhagen. 47, 9-14 Einen bis arbeiten.] In Nr 46.1 hatte Klopstock offenbar Luise Stolberg gebeten, ihm bei der Suche nach einem Zeichner
und einem Kupferstecher
zu
helfen, der für die geplante Ausgabe seiner Werke arbeiten könnte. (Vgl. zu 27, 23. - Vgl. auch 52, 8-13 sowie 55, 21/22 und Erläuterungen hierzu.) 47,12/13
Die Kupfer bis befriedigend] Diese Auffassung wurde auch von Gö-
schen vertreten (vgl. 55, 29/30 und Erläuterung hierzu). 47.15
daß Sie bis haben] Vgl. 39, 5/6; 42, 2/3; 43, 5/6 und 46, 2/3.
47.16
alles hier im Bernst. Hause] Zu denken ist vor allem an Andreas Peter
Bernstorff und seine Frau Auguste. 47.17
Ihre gute Frau] Johanna Elisabeth
Klopstock.
47, 17 Méta] Margaretha Johanna von Winthem.
Nr 47
l 8
· April 1 7 9 6
423
47,18/19 Meines bis machen.] Besuche des Grafen Reventlow in Hamburg im Sommer 1796 sind belegt für den 1. August (Hamburgische Addreß-ComtoirNachrichten 1796, St. 60 (4.8.), S. 480) und für den 18. September (a. a. O., St. 74 (22.9.), S. 592). Weitere Einzelheiten konnten nicht ermittelt werden. 47,18 Meines Brüdern Familie] Christian Detlev Friedrich Graf Reventlow (1748-1827) und seine Frau Sophie Friederike Louise Charlotte, geb. von Beulwitz (1747-1822), die zu dieser Zeit 8 Kinder hatten. (Vgl. Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd 1, Stammtafel.) 47, 20-22 Der Oberalte bis lezte.] Die Anspielungen auf Klopstock zu Beginn der Passage nehmen offenbar Bezug auf eine Bemerkung Klopstocks in seinem verschollenen Brief (Nr46.1). Worauf Luise Stolberg im zweiten Teil anspielt, bleibt unklar. - Die Oberalten waren in der Hamburgischen Verfassung die in den einzelnen Kirchspielen gewählten Vertreter, die zusammen mit den grundbesitzenden Bürgern in durch Diakone und Subdiakone erweiterten Kollegien mit dem Senat die politischen Geschicke der Stadt bestimmten. Es handelte sich bei ihnen in der Regel um ältere, durch Arbeit in zahlreichen Ämtern erfahrene Männer. (Vgl. F. Kopitzsch, Grundzüge einer Sozialgeschichte der Aufklärung in Hamburg und Altona. T. 1. Hamburg 1982. (Beiträge zur Geschichte Hamburgs. 21.) S. 146159.) Der Begriff wurde synonym verwendet mit »Aldermann«, ursprünglich die gewählten Vorsitzenden der Zünfte (vgl. Grimm). - Vgl. auch Klopstocks Darstellung und Charakterisierung der Aldermänner in der »Gelehrtenrepublik«. (HKA, Werke VII 1, S. 12/13.) 47, 2o der Ewige Jiingl.] Vgl. zu 2, 3. 47, 23 Gustgen] Über Auguste Luise Gräfin von Bernstorff, geb. Gräfin zu Stolberg Stolberg (1753-1835), vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 17. 47, 24 die Schim:] Über Heinrich Ernst Graf von Schimmelmann (1747-1831) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 13 3. - Über seine Frau Magdalene Charlotte Hedwig, geb. von Schubart (1757-1816), vgl. HKA, Briefe VII, zu 87, 5. 47, 24-28 Die Stadt bis aus.] Am 26. Februar 1794 war das königliche Schloß Christiansborg abgebrannt (vgl. Hamburgische Neue Zeitung 1794, St. 37 (5.3.)). Am 6. Juni 1795 hatte eine Feuersbrunst große Teile von Kopenhagen verwüstet (vgl. a.a. O., 1795, St. 92 (10.6.)). 47,30 Die Kl. Ranzow] Möglicherweise handelt es sich um Sophie Hedevig Gräfin zu Rantzau (1783-1818), die 1802 Ove Christen Sehestedt Juulzu Raunholt heiratete. (Vgl. Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd 9, S. 3 61.) 47,32 den Metaen] Neben Meta von Winthem mag Klopstocks Margaretha Cäcilia Dimpfel (1745-1828) gemeint sein. 47, 33 Stolbg] Christian Stolberg. 47, 35/36 Ich bis sprechen] Vgl. zu 47, 3-8.
Schwägerin
424
N r 48
48.
Von Clodius,
23. April
1796
23.4.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text. Erster Druck: HKA.
Hamburg: KN
48,141.
TEXTKONSTITUTION
Im Manuskript ist zwischen den Manuskriptzeilen zu 48, 52 ('senden bis Post.j und zu 48, 53 (Gestern bis seine,) ein auffällig großer Zeilenabstand gelassen. Dieser Befund wird im Text durch Absatz wiedergegeben. LESARTEN
48,24 dies] Dies H (vgl. Abschnitt »Varianten«) schen, sagte, H (vgl. Abschnitt » Varianten«)
50 Göschen sagte,] Gö-
VARIANTEN
48, 2 vierwochenlangen] [vierwöchent']* 'vierwochenlangen H 6/7 wieder vor mir zu haben] wieder [zu]* vor mir zu haben H 9 Doch glaube ich es] [Aber'] [ich] glaube es > 'Doch GLAUBE ich ES H 17 genießen] [gemessen'] > 'genießen H 19 diese Zeit her mehr] [die'] Zeit mehr > 'diese Z E I T her MEHR H 23 waren jedoch äußerst] waren äußerst > WAREN [jedoch! ÄUSSERST H 23/24 romantisch bey bis einzige] romantisch [.'!* 'bey diesen Umständen [.] [Das'] > ROMANTISCH BEY DIESEN U M S T Ä N D E N und 'Dies einzige H 25 Sie sind] Sie [Sind'] > S I E 'sind H 28 alle jeder auf] alle auf > A L L E [jederl AUF H 28 sind. Diese Maschienen] sind [,'] [diese']*'. 'Diese [xxxx] [und] Maschienen > SIND. DIESE MASCHIENEN H
29/30 Flammen bis Felsen] Flammen, [u xxl
tacs] Felsen > FLAMMEN, die uralte FELSEN H 30/31 sind, dieses ganze Bienengewimmel] sind, [ * ' ] * SIND, 'dieses Bienengewimmel > SIND, DIESES [ganze! B I E N E N GEWIMMEL H 31 Mutter] [Erd!* Mutter H 39 Fremdenbuch bis Goslar] Fremdenbuch [bey]* des Rammeisbergs bey Goslar H 45 seines] [xeiner'] * 'seines H 49 machen, und] machen[.'] und > MACHEN ', UND H 50 Göschen sagte, als] Göschen/",7 [als]* sagte, als H j i warte] [wartete'] > 'warte H 56 die sie] die [Sie'] > DIE 'sie H 60 die nachlässige] [n']* 'die nachlässige H KORRESPONDENZSTELLE
Nr42 (von), Nr48 (an), Nr54.1 Nr 48 ist Antwort auf Nr 42.
(an), Nr 182 (an).
ERLÄUTERUNGEN
48, 2/3 Nach bis Sachsens] Vgl. 41, 8-12 und Erläuterungen 48, 4/5 ein Brief von Ihnen] Nr42.
hierzu.
Nr 48
2 3 . April 1 7 9 6
4^-5
48, 7/8 Nachricht bis macht] Vgl. 42, 2/3; 39, 5/6; 43, 5/6; 46, 2/3. 48,10/11 die Gartenwohnung bis werden] Vgl. zu 5, 6. 48, 11/12 der lieben Ihrigen] Johanna Margaretha Johanna von Winthem.
Elisabeth Klopstock
und ihre Tochter
48, 13 Mdam Snart und Poterhorst] Nicht ermittelt. 48, 20 Hammerwerk] Werkstatt, in welcher große Stücke von verschiedenen Metallen, vermittelst starken Feuers, und großer von dem Wasser getriebener Hämmer verarbeitet werden. (Krünitz, Th. 22, 1789, S. 351.) 48, 21 Klafter] Altes deutsches Längenmaß, ursprünglich die Entfernung zwischen den Fingerspitzen eines Mannes, dessen Arme seitlich horizontal ausgestreckt sind. Es entsprach meist 6 Fuß, d. h. 1,70-2,00 m. Gleichzeitig war Klafter ein altes deutsches Raummaß für Brennholz, das ca. 2-3,50 m3 entspricht. 48, 25 Sie bis Harzes] Nimmt Bezug auf Klopstocks Geburtsort am Südrand des Harzes.
Quedlinburg
48,31 Mutter Tellus] Mater tellus, in der römischen Mythologie die Gottheit der mütterlichen Erde. 48, 35/36 Horaz bis celat] Zitat nach Horaz, Carmina III 3,49/50: Aurum inrepertum et sie melius situm, cum terra celat (Wofern es Gold, das besser/ Im Erdenschoß verborgen liegt, nur mutig verschmäht). (Horaz, Sämtliche Werke. T. 1. München 1970. S.117.) 48,3p des Rammeisbergs bey Goslar] Der Rammeisberg, südlich von Goslar im Oberharz gelegen, lieferte in seinen Bergwerken Silber, Kupfer und Blei. 48, 42 Mein voriger Brief] Nr41. 48, 47-50 Für die bis abgethan.] Vgl. 42, 11-16 und zu 20, 263. 48, 47/48 Der Zensor H. Prof. Eck] Johann Georg Eck (1745-1808), Professor der Dichtkunst an der Universität Leipzig, war seit 1793 Vorsitzender der dem Kirchenrat in Dresden direkt unterstellten Bücher-Kommission, der die Zensurpflicht übertragen worden war. (Vgl. J. D. Schulze, Abriß einer Geschichte der Leipziger Universität im Laufe des achtzehenten Jahrhunderts nebst Rückblicken auf die früheren Zeiten. Leipzig 1802. S. 117.) 48, 50-52
Wielands Werke bis Post.] Vgl. zu 35,
36-38.
48,53-57 Gestern bis erhoben.] Wer hier gemeint ist, konnte nicht ermittelt werden. 48, 57-59 Ihre Ode bis gegraben] Vgl. »Der Gränzstein«, V. 1/2: Wirke! Das ist das große Gesetz, in des Tempels/ Tafel gehaun . (Muncker/Pawel, Bdz, S.48.) 48, 60/61 Verzeihn bis ausstreichen.] In der Tat ist der Brief sehr stark durchkorrigiert (vgl. Abschnitt »Varianten«), 48, 63 einen jungen Menschen] Clodius war zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre alt. 48, 65 Ihrem ganzen Hause] Vgl. zu 48, 11/12. 48, 68 Der bis gewesen.] Vgl. 42, 5-11 und Erläuterungen hierzu.
42.6
N r 49
2.6. A p r i l
49. Von Göschen,
1796
26.4.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,306. 1 Doppelbl. S. 4: Siegel. S. 1: Text; S. 2 bis 3: leer; S.4: Adresse: An Herrn Legationsrath Klopstock Hamburg S. 1: Größerer Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. Erster Druck: HKA. VARIANTEN
49, 7 bald Ihre] bald [selbst] Ihre
> BALD IHRE
H
KORRESPONDENZSTELLE
N r 4 5 (an), Nr49 (an), Nr50 (an). ERLÄUTERUNGEN
49, 2-4 Barrett bis erzogen ist] Möglicherweise einer der zwei ältesten Söhne von John Briant Barrett aus Abingdon (Berkshire), die alle von englischen Benediktinern in St. Omer und Douai in der Bretagne erzogen wurden und Frankreich während der Französischen Revolution verlassen mußten: James William (17761864), später Anwalt in England; George (Lebensdaten nicht ermittelt), später Priester. (Vgl. J. Gillow, Literary and biographical history, or bibliographical dictionary of the English catholics. Vol. 1. New York 1961. S. 144/145.) 49, 4/5 den Meßias bis übersetzen] Nicht ermittelt.
j o . Von Göschen,
18.5.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,307. 1 Doppelbl. S. 1 bis 4(\): Text. S. 1: Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. S. 4 aoR: Versehentlicher Eintrag der Anrede: Verehrungswürdiger Herr!, getilgt. Erster Druck: Pape, Gesellschaftlich-wirtschaftliche Stellung, S. 218 (Teildruck: Text von 50, 48-J4 mehr Zeit bis verglichen haben.j. - Erster vollständiger Druck: HKA. LESARTEN
jo, 10 oder] odern H
36 veranstaltet] veranstalt H
VARIANTEN
50, 6 ihn mit] [ihm'] mit > 'ihn MIT H 12 kann] [konnte]^ kann H 17 meinen Gesinnungen] [der]^ meinen Gesinnungen H 20/zi Commentarien ei-
Nr 50
nes Anderen deutlich] Commentarien deutlich DEUTLICH
H
24 und] [l!K und H
SACHEN '.
'Schwetzchke H
ich mir H gelten H
42,7
18. Mai 1 7 9 6
> COMMENTARIEN
feines Anderenl
26 Sachen. Schwetzchke] Sachen [,'] [u']4
38 Ihnen] tzu'IK 'Ihnen H
49 ich mir] [miriH
49 zumuthen] [zu] Cmuthen'] > 'zumuthen H
50 gelten] [gültig
53 Herausgabe] [Erschein]^ Herausgabe H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr49 (an), Nr50 (an), Nr51
(von).
ERLÄUTERUNGEN
50, 3 Nachdem die Meße überstanden ist] Die Messe (vgl. zu 81, 31) fand vom 8. bis zum 14. Mai 1796 statt. 50, 4/5 Ich habe bis ausgerichtet.] Vgl. 44,
28-32.
50, 6-8 Er äuserte bis möchte.] C. F. Cramer hatte schon früh eine vollständige, authentische und mit durchgehenden, erklärenden, untersuchenden und biographischen Anmerkungen begleitete Edition der Werke Klopstocks geplant (C. F. Cramer an P.E. Reich, 2 4 . 7 . 1 7 7 9 ; Krähe, Cramer, S. 163) und den in seinem fünfbändigen
Werk (Klopstock. Er; und über ihn. Hamburg, Dessau bzw. Leipzig
17S0-1792J abgedruckten Texten von Klopstock Varianten der früheren Fassungen und Interpretationen
beigegeben.
5 0 , 1 6 - 1 8 Ich muß bis solte.] Vgl. 51, 4-7. j o , 23-40 Herr Schwetzchke bis erscheint.] Die Klärung dieser verlagsrechtlichen Fragen zog sich bis Ende 1796 hin (vgl. 51, 7-25; 52, 35-38; j j , 17-20; 9-12; 64, 32-34 und Erläuterungen
56,
dazu).
j o , 23 Herr Schwetzchke bis Buchhandlung] Carl August Schwetschke
(1759-
1839), 1783 Faktor, seit 1788 Mitbesitzer der Buchhandlung von Carl Hermann Hemmerde,
Klopstocks
erstem Verleger, in Halle. (Vgl. Neuß, Gebauer
und
Schwetschke, S. 91-128.) 50, 24 Herr Hoffmann in Hamburg] Benjamin Gottlob Hoffmann seit 1781 Besitzer einer der führenden
Verlagsbuchhandlungen
in
(1748-1818), Deutschland,
gehörte zu Klopstocks Hamburger Freundeskreis um Georg Heinrich Johann
Georg Büsch und Sophie Reimarus.
Campe. Ein deutscher Verlag. Hamburg
Sieveking,
(Vgl. G. Oeding, Hoffmann
und
1981.)
50, 25 jener des Meßias] Vgl. 51, 7-25 und Erläuterungen
hierzu.
jo, 25/26 dieser eines Bardiets] Hermanns Tod. Hamburg:
Hoff-
mann . 50, 26 einiger andern Sachen] Gemeint möglicherweise einige Gedichte
Klop-
stocks, die in von Hoffmann verlegten Werken und Zeitschriften ζ. T. als Erstdrucke veröffentlicht wurden: »An den Kaiser« (Politisches Journal, vgl. Addenda III, Nr 1337-1339);
»Der Freyheitskrieg« (Minerva, vgl. HKA,
III, Nr 1417); »Der Erobrungskrieg«
(G. Sénac de Meilhan, Oeuvres
HKA,
Addenda philosophi-
42.8
N r 50
1 8 . Mai
que s, vgl. HKA, Addenda HKA, Addenda
III, Nr
1796
III, Nr 143 6/1437);
50, 28 seinen Verlust] Die Hemmerdesche verkaufte Exemplare Doppeldrucke
Schwetschke,
Buchhandlung
des Quart- und des Oktavdrucks
des »Messias« (1751-1773), früh
»Die Verwandlung«
(Minerva,
vgl.
besaß noch 1790
un-
1445).
des
der »Halleschen
hatte jedoch wegen der großen Nachfrage Oktavdrucks
S. 85/86; ferner 51,
hergestellt.
(Vgl. Neuß,
Vgl. HKA,
Addenda
der »Altonaer
Ausgabe«
III, Nr3038-3040.
scheinen der Werkausgabe ist nicht 50, 29-33
des »Messias«
Ein Nachdruck
Gebauer
Buchhandlung (1780)
verfahren.
Schwetschkes
nach Er-
bekannt.
an Hoffmann
Göschen,
Pape, Autorenhonorare,
4.1.1797;
(vgl. 64, 34; Johanna
Elisabeth
Ich habe bis Ausgabe.] Vgl. 51, 7-25 und Erläuterungen Sie bis haben]
Der Messias. Altona
Nach diesen bis erscheint.] Klopstock
Halle
1751-1773.
bemühte zunächst Clodius
(vgl.
Schließlich schaltete sich Göschen selbst ein und
Schwetschkes
für unhaltbar
(vgl. 64,
32/33).
Wieland bis zumuthen sollen.] Der Rechtsstreit
mannschen Buchhandlung
hierzu.
1780.
50, 3 7 Hallischen Ausgabe] , Der Messias. Bdi-4.
befand die Ansprüche
an
Sp. 176).
50, 36/37
51, 22-25; 52, 35/36; 56, 10-12).
offen-
Klopstock
50, 34-37
50, 43-49
und
Hoffmann bis sagen] Vgl. 56, 9/10. Göschen zahlte Ende 1796
bar eine Abfindung
50, 37-40
bereits sehr
11/13.)
50, 28/29 daß er ihn bis drucke] So war die Hemmerdesche schon nach Erscheinen
Ausgabe«
in Leipzig als Verleger zahlreicher
der einen und Wieland sowie Göschen,
die eine Ausgabe
planten, auf der anderen Seite, konzentrierte
zwischen
der Weid-
Werke Wielands auf
der sämtlichen
sich auf die Frage, ob der
Werke Verleger
ein Werk auf immer oder nur für eine begrenzte Zeit bzw. für eine Auflage
er-
werbe. Der von 1792 bis 1796 über mehrere Instanzen geführte Prozeß endete mit dem Sieg Göschens,
dem das Recht zugesprochen
wurde,
Wielands
Werke zu verlegen. Das Urteil entschied auch die eigentumsrechtliche grundsätzlich
zugunsten des
(Lit.: Ungern-Sternberg, In: Lessing-Yearbook 50, 43-45
sämtliche Problematik
Autors.
Wieland, Sp. 1463-1502;
9, 1977, S.
Schelle, Wielands
Beziehungen.
166-258.)
Wieland bis Auflage] Dies hatte Wieland in einem Brief an
vom 26. 2.1781
Reich
deutlich gemacht: Nur noch Eines zur Verhütung aller Zweydeu-
tigkeit. Ich erinnre mich nicht mehr, ob ich Ihnen lezthin gemeldet, daß ich es meiner zahlreichen Familie schuldig zu seyn glaube, keinen accord über irgend eine von meinen seit 1 7 7 3 . neu herausgegebenen Schriften anders als für eine e i n z i g e Auflage und auf eine, nach Billigkeit bestimmte Anzahl von Jahren, zu schließen, und mich also des ursprünglichen Eigenthumsrechts, welches ein Schriftsteller an seine Werke hat, niemalen wieder zu begeben. (Wielands Briefwechsel, 1992,
S.341.)
- Im März 1781
überließ Reich »Die Geschichte
mußte Wieland diese Auffassung der Abderiten«
Bd
revidieren
auf immer, (a. a. O., S. 344·)
7,1, und
Nr 51
4. Juni 1796
429
50, 45/46 ließ bis bezahlen] Wielands Honorar war in vielen Fällen höher als hier angegeben. (Vgl. K. Buchner, Wieland und die Weidmannsche
Buchhandlung.
Berlin ι8γι. S. 38-41.) jo, 46 Ducaten] Goldmünze im Wert von ca. 3 Reichstalern. 50, 46/47 Die Weidemannische bis abgesetzt] Vgl. ζ. B. die 2. Auflage von »Horazens Satyren aus dem Lateinischen übersetzt« (Leipzig 1794)· (Vgl. Schelle, Wielands Beziehungen. In: Lessing Yearbook 7, 1975, 5. 2ΐγ.) jo, J4/55 So viel bis zu machen.] Göschen selbst war seit 1787 im Besitz der Verlagsrechte an Klopstocks
Oden und hatte am 19.10.1793
zugunsten von Klop-
stock auf seine Ansprüche verzichtet (vgl. HKA, Briefe VIII, 216, 5-8)·
51. An Göschen, 4.
6.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Die Deutsche Bibliothek,
Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen
Bücherei, Leipzig: Ehemalige Bibliothek händler, Buchhändlerische
des Börsenvereins der Deutschen
Buch-
Archivalien.
1 Doppelbl. S. 1 bis 3: Text; S. 4: siehe Eintrag. Eintrag von nicht bekannter Hd: S. 4 aoRr: Hamburg den 4: Jun. 1796 stock
Klop-
empf. d. 8: Jun.
Erster Druck: Boxberger, Briefe von Klopstock, S. 340/341. VARIANTEN
ji, 7 Ich bin] [Herrn]^ Ich bin Η GEMACHT,
12/13 gemacht bis ohne] gemacht, ohne >
l~(die Sache war durch collazionirte Ex. erwies.)!
richt] [Nachrichten'] > 'Nachricht Η
OHNE
Η
19 Nach-
21 da] [dasH da Η
KORRESPONDENZSTELLE
Nr50 (an), Nr51 (von), Nr52
(von).
Nr 51 ist Antwort auf Nr 49 und Nr 50. ERLÄUTERUNGEN
j i , 3 Der junge Engländer bis haben] Barrett (vgl. zu 49, 2-4). ji, 4-7 Ich bis Freund.] Vgl. jo, 4-22. Vgl. auch die Äußerungen über die von Göschen und Böttiger gewünschten Anmerkungen zu den »Oden« (67, 46-54 und Erläuterungen hierzu), insbesondere 96, 8-13. 51,10-18 Hemmerde bis M e s s . ] Über den 1778 im Laufe der Vorbereitung der »Altonaer Ausgabe« des »Messias« mit Hemmerde geführten Rechtsstreit
vgl.
HKA, Briefe VII, Nr 84, Nr 90, Nr 93, Nr 94 und Erläuterungen hierzu. 51, 10 Hemmerde] Über Carl Her(r)mann Hemmerde (1708-1782) vgl. HKA, Briefe I, einführende Erläuterungen zu
Nr37.
430
Nr 52
27., 28. Juni
1796
51, 14/15 Der Mann bis gewesen war] Hemmerde soll in seinen letzten Lebensjahren an Geistesschwäche gelitten haben. (Vgl. Neuß, Gebauer und Schwetschke, S. 90 und HKA, Briefe VII, 94, 7-10.) 5 1 , 1 8 lezten Ausg. des Mess.] Der Messias. Altona
1780.
51,19/20 Zu bis Exemplaren.] Es ist nicht auszuschließen, daß es sich dabei um Klopstocks Brief vom 11.5.1779
handelt, dessen Adressat bisher nicht ermittelt
wurde. (Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«
zu Nr 8 sowie HKA, Briefe
VII,
Nr 106, Abschnitte »Adressat« und »Beilage«.) 51, 20/21 Ich bis verwaltete] Vermutlich Hemmerdes fr au Johanna geb. Zehner (1746-1798),
und der Faktor der Buchhandlung,
Friederike,
C. F. Conradi. (Vgl.
Neuß, Gebauer und Schwetschke, S. 89/90; 94.) 51, 22 Hemmerdens Erbe] C. A. Schwetschke. 51, 22-25 Griissen bis bäte.] Über den Fortgang der Gespräche mit Schwetschke vgl. 50, 37-40 und Erläuterungen
hierzu.
51, 27-29 Bey bis werden.] Klopstock geht damit auf Vorstellungen zurück, die er bereits 1780 und 1791 in gleicher Form geäußert hatte. Vgl. seine Ausführungen gegenüber Schönborn
und Angelica Kauffmann
vom 14.3.1780:
Ich lasse an
Zeichnungen neiier deütscher Lettern arbeiten. Mein Saz dabei ist: One alles Uberflüssige, das Ekkichte stumf, u di eiförmigen Züge (dise herschen in unsern Lettern) so schçn, wi mogi. (HKA, Briefe VII, 138, 53-56). Vgl. weiterhin seinen Brief an Peter Friedrich Ludwig, Herzog von Oldenburg vom 4.1.1791:
Werden Ew.
Durchlaucht lateinische, oder deutsche Lettern wählen? Ich würde eine Zeichnung von deutschen beylegen, worin der Ovalzug gut gebraucht, u das Eckichte stumpf gemacht ist, wenn ich sie jezt finden könte. (HKA, Briefe VIII, 156,
13-16.)
51, 27 Bey neuen deutschen Lettern] Vgl. 30, 27/28; 32, 24-27 sowie 3, 40,
15-23;
34-53.
51, 28 Ovalzüge] Die runden und eiförmigen Linien der einzelnen Buchstaben.
52. An Göschen, 27., 28. 6.1796 ÜBERLIEFERUNG
H: The Houghton Library, Harvard University, Cambridge, Mass.: bMS Ger 162 (256). 1
Doppeibl.
S. 1 bis 4(j): Text. Eintrag von nicht bekannter Hd: S. 4 auR, auf dem Kopf stehend: Hamburg den 27. Jun. 1796. Klopstock empf. den 3: Jul. Erster Druck: Pape, Gesellschaftlich-wirtschaftliche
Stellung (Teildruck: Text von
52, 35-38 Ich werde bis gewinnen.,). - Erster vollständiger Druck:
HKA.
Nr 52
2.7., 2 8 . J u n i 1 7 9 6
43I
VARIANTEN
5 2 , 1 1 war] [wahr']·? 'war H 12/13 Sie zum] Sie nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 13 Mess.] LMeß'l* ['Mess.]*/ M e s s . H 15 ich] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 16 kurze Silbe] kurze [Silbe] Silbe > K U R Z E S I L B E H 2 7 meiner Oden wird] [wird]* meiner Oden wird H 30/31 ^ w — bis ^ w —] w w —/ L· w -] 21'34¡ 7°, 14-20). Göschen setzte sich mit seinem Vorschlag durch, die Anmerkungen, ohne Kennzeichnung im Text, am Ende des Bandes jeweils unter dem Titel der einzelnen Gedichte abzudrucken. 52, 21 Darstellung] Grundbegriff in Klopstocks Dichtungsauffassung. Vgl. z. B. HKA, Werke Vili, S. 22, 71, 170-172; ferner das Fragment »Fon der Darstellung« in Klopstocks Fragmenten »lieber Sprache und Dichtkunst« (Hamburg 1779, S. 243-258). 52, 27/28 Über verschiedene bis gesezt.] Bei 99 der insgesamt 194 abgedruckten Gedichte. 52, 35/36 Ich werde bis reisen.] Am 24. 9.1796 schrieb Johanna Elisabeth Klopstock an Clodius und bat ihn, mit Schwetschke, der gegenüber Göschen Rechte an Klopstocks »Messias« geltend gemacht hatte (vgl. 50, 23-54), zu verhandeln. (Hs.: Kestner-Museum, Hannover.) Ob Klopstock selbst, wie auch von Johanna Elisabeth Klopstock angekündigt, in dieser Sache an Clodius geschrieben hat, ist nicht bekannt.
52,35/36
J3·
Hemmerdens Erben] Carl August
An Hardenberg,
4.
Schwetschke.
8.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam: Pr.Br.Rep. 37, Herrschaftsarchiv Neuhardenberg Nr 1711. 1 Doppeibl. S. 1 bis 3 fjJ: Text; S.4: leer. S. 3, zwischen Textende und Unterschrift: Schnörkel. Erster Druck: HKA.
N r 53
4. A u g u s t 1 7 9 6
433
VARIANTEN
5 3 , 1 1 daß mir bis nicht] daß mir ein dasiger Jude [daß mir] h nicht H 24 Erzbischof] [Erzbischh'ik 'Erzbischof H 34 Abschlagen hätten] Abschlagen Ixli hätten H 44 aber] [sondern] > aber H BEILAGE
Dem Brief lag eins von Klopstocks Gedichten auf die Ereignisse der Französischen Revolution bei, vgl. 53, 29/30. KORRESPONDENZSTELLE
Nr53 (von), Nr54
(von).
Klopstock und Hardenberg waren offenbar in der Zeit zwischen dem 10. 5. und dem 14. 5 . 1 7 9 6 in Hamburg zusammengetroffen, vgl. zu 53, 1/2. ERLÄUTERUNGEN
Carl August Freiherr, 1814 Fürst von Hardenberg (1750-1822), ab 1810 preußischer Staatskanzler, wirkte seit 1790 als Minister des Markgrafen von Ansbach und Bayreuth und behielt nach der Übernahme der fränkischen Fürstentümer durch Preußen von 1792 an als preußischer Minister die Leitung der Verwaltung dieser Gebiete. Klopstock hatte ihn im April 1788 kennengelernt, vgl. HKA, Briefe VIII, 92, 2/3. 53, 1/2 wenn bis verreisen] Hardenberg war am 10.5.1796, von Hannover kommend, in Hamburg eingetroffen (vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1796, St. 37 (12.5.), S. 296). Er reiste von dort aus nach Lüneburg, wo er am 14. j. eintraf; am 15. 5. reiste er nach Hannover zurück (vgl. Hamburgischer Correspondent 1796, Nr79 (17.5.), Beylage). 53, 4 des bis Krieges] Ironisch gemeint. Zu Klopstocks Haltung zum Koalitionskrieg vgl. seine Gedichte »Hermann aus Walhalla« und »Das Denkmal« (Munkker/Pawel, Bd 2, S. 92/93; 97/98). 53, 5 der frankfurter Auszahler] Konnte nicht ermittelt werden. J3, 6 Markgrafen von Baden] Über Carl Friedrich, Markgraf von Baden, ab 1803 Kurfürst, ab 1806 Großherzog (1728-1811) vgl. einführende Erläuterungen zu Carl Friedrich von Baden an Klopstock, 3. 8.1774. 53, 6 das lezte Quartal meines Gehalts] Über die badische Pension, die Klopstock seit Oktober 1774 erhielt und die pro Jahr 528 Gulden, d. h. ca. 352 Reichstaler, betrug, vgl. HKA, Briefe VII, zu 4, 4. Klopstock ließ sich das Geld quartalsweise auszahlen. 53, 7 diese Summe] Die von Klopstock in j j , 11 genannte Summe von 200 Gulden entspricht nicht einem Viertel seines Jahresgehaltes von 528 Gulden. Sie errechnet sich aus Einnahmen aus dem Verkauf von Naturalien, die Klopstock über sein Gehalt hinaus zustanden. (Vgl. 54, 8/9.) 53, 8/9 weil bis muß] Vgl. zu j S , 25-28.
434
^ r 53
4· A u g u s t 1 7 9 6
53, 9/10 Mein bis lassen] Der Markgraf von Baden hatte Karlsruhe vor dem Einzug der französischen Armee Ende Juni verlassen und sich mit seiner Familie über Durlach und Heidelberg zunächst nach Frankfurt und Hanau begeben. (Vgl. Hamburgischer Correspondent 1796, Nr 109 (8.γ.); Nr 113 (15.y.); Nriij (19.7.).) Unter dem Datum des 21. 7.1796 berichtet der »Hamburgische Correspondent« (Nr 121 (29. 7.) ), daß der Markgraf von Baden am 16. 7. in Triesdorf bei Ansbach eingetroffen sei und dort auch bleiben werde. 53, 9 Concitoien] Aufgrund der Verleihung des Ehrenbürgerrechtes, das ihm im August 1792 von der französischen Nationalversammlung verliehen worden war, neigte Klopstock dazu, Franzosen als »Mitbürger« zu bezeichnen und anzureden. (Vgl. ζ. B. Klopstock an Roland de La Platière, 19.11.1792; HKA, Briefe VIII, Nr 196.) 53, 9 Moreau] Jean-Victor Moreau (1763-1813), französischer General, seit 1796 Kommandeur der Rhein- und Moselarmee. 5 3 , 1 0 / 1 1 Jourdan bis sollen] Jean-Baptiste Jourdan (1762-1833), Oberbefehlshaber der Maas- und Sombrearmee, hatte Frankfurt am 16. 7.1796 besetzt. (Vgl. Hamburgischer Correspondent 1796, Nr 119 (26.7.).) 5 3 , 1 1 / 1 2 daß bis konte] Zu Frankfurt ist jetzt ein so großer Mangel an baarem Gelde, daß die wohlhabendsten Leute kleine Summen auswärts anzuleihen gezwungen sind. (Hamburgischer Correspondent 1796, Nr 124 (3.8.).) 53, 20-23 Ein bis habe.] Konnte nicht ermittelt werden. 53, 21 meine verstorbene Meta] Über Margareta (Meta) Klopstock, geb. Moller (1728-1758), Klopstocks erste Frau, vgl. HKA, Briefe II, einführende Erläuterungen zu Nr26. 53, 24/25 unser Erzbischof von Mainz] Friedrich Carl Joseph Freiherr von Erthal, Kurfürst und Erzbischof von Mainz (1774-1802). 53, 25/26 dem bis haben] Nimmt Bezug auf die Auflösung des Erzbistums Mainz, die nach der Eroberung der Stadt durch die Franzosen im Oktober 1792 ihren Anfang nahm. Im Juli 1793 wurde Mainz zwar von preußischen Truppen zurückerobert, aber im Frieden von Basel 1795 gestand Preußen den Franzosen die linksrheinischen Gebiete, einschließlich der Festung Mainz, zu. 1797 wurde Mainz erneut von den Franzosen besetzt, das Erzbistum Mainz erheblich verkleinert. (Vgl. F. Jürgensmeier, Das Bistum Mainz. Frankfurt am Main 1988. (Beiträge zur Mainzer Kirchengeschichte. 2.) S. 260-262.) 5 3 , 2 5 Präbenden] Ursprünglich die Naturalverpflegung, die Mönche und Weltgeistliche am gemeinsamen Tisch erhielten, später die mit der Mitgliedschaft im Domkapitel verbundenen jährlichen Einkünfte. 53, 27 tellement quellement] Mehr recht als schlecht. 53, 28-30 u der bis haben] Nimmt Bezug auf Klopstocks Gedichte gegen die Greuel der französischen Revolution. 53,29/30 (ich bis bey)] Welches Gedicht Klopstock dem Brief beigelegt hat, konnte nicht ermittelt werden.
N r 54
30. August 1 7 9 6
435
53, 40 nach bis Mondjahr] Der zu diesem Zeitpunkt γ 2 jäh rige Klopstock geht bei dieser Berechnung aus von dem Mondzyklus, einer Jahresreihe von 19 Jahren, die in zyklischer Wiederkehr die ganze Zeitrechnung durchläuft. (Vgl. H. Grotefend, Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. Aalen 1970. S. 128.) - Das Mondjahr selbst ist nur 11 Tage kürzer als das Sonnenjahr. 5 3 , 4 3 Ich bis geschrieben.] Nr $2.1 (verschollen). Welchen konkreten Hintergrund dieser Brief hatte, ist nicht bekannt. 53, 43 R—ky] Um wen es sich dabei handelte, konnte nicht ermittelt werden.
5 4 . An Hardenberg,
30.
8.1796
ÜBERLIEFERUNG
hH: Brandenburgisches Landeshauptarchiv archiv Neuhardenberg Nr 1711. 1 Doppeibl.
Potsdam: Pr.Br.Rep. 37, Herrschafts-
S. 1 bis z(\): Text; S. 3 bis 4: leer. Niederschrift von Johanna Elisabeth Klopstocks Hd mit eigenhändiger schrift Klopstocks.
Unter-
S. 2: größerer Abstand zwischen Textende und Unterschrift; im Leerraum Klopstocks Hd: Schnörkel. Erster Druck: HKA.
von
LESARTEN
J4, 7 Markgrafen] Markgafen hH VARIANTEN
54, 2 ihn] [ihm'] > 'ihn hH 9 er es] [es'L· 'er es hH 20 Schlußformeln der Briefe zu] Schlußformeln zu > SCHLUSSFORMELN Tder Briefe! zu hH KORRESPONDENZSTELLE
Nr 53 (von), Nr 54 (von). ERLÄUTERUNGEN
5 4 , 1 Ich dictire diesen Brief] Vgl. Abschnitt » Überlieferung«. 54, 3/4 Ich bis sey.] Vgl. zu 53, 9/10. 54, 3/4 der Markgraf von Baden] Carl Friedrich, Markgraf von Baden. J4, 5/6 meinen bis Brief] Nr 53. 54, 7 die jezigen Kriegs Umstände] Vgl. 53, 9-12 und Erläuterungen hierzu. 54, 8/9 wenn bis ausgiebt] Vgl. 53, 6/7 und Erläuterungen hierzu. 54, 12 den Frankfurter Juden] Konnte nicht ermittelt werden. 5 4 , 1 5 einen bis gelernt] Alexandre-Théodore-Victor comte de Lameth. Vgl. 24, 19 und Erläuterung hierzu.
436
Nr 55
ι. September 1796
5 5 . Von Göschen,
i.
9.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,308. 1 Doppelbl. S. 1 bis 4(1): Text. S. 1: Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. Erster Druck: HKA. LESARTEN
55, 37 längern] längen H
58 Kupfern] Kupfer H
VARIANTEN 5 5 , 3 Eine] [Ein*] > 'Eine H 9/10 noch bis über] noch [nicht] über > NOCH jung, [nicht]* noch nicht ganz ÜBER H 15 Sachsen] /"s7* Sachsen H 16 soll bis fehlen] soll also nicht [liegen]* SOLL es ALSO NICHT fehlen H 18 Sich] [den']* 'Sich H 23 Werke] [K']* 'Werke H 23 also auch] [au']í 'also auch H 24 Gesang des Meßias ein Kupfer] [Band] [ein'] [Kup]* Gesang 'des Meßias ein Kupfer H 27 Wegen des] [De']*? 'Wegen des H 34 groß Quart] [klein Folio oder] groß Quart > GROSS QUART H 3 5 wie bis Quart] Nachgetragen H 38/39 nach einander folgen] [fo!K nach einander folgen H 48 Bezeichnung] LZ'li 'Bezeichnung H 5 3 mich noch ehren] mich ehren > MICH [noch] EHREN H 56/57 Schwanenlied. Ich schreibe] Schwanenlied./ [Ich füge einen Brief]*/ Ich schreibe H 61/62. Sujets. Der] Sujets. LZi* Der H BEILAGE
Dem Brief lag ein Schreiben von Clodius an Klopstock (Nr 54.1; verschollen) bei, vgl- 55.
65-67.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr52 (von), Nr55 (an), Nr56 Nr 55 ist Antwort auf Nr 52.
(von).
ERLÄUTERUNGEN
55, 3 meinen Arzt] Nicht ermittelt. 55, 4 aufs Land] Göschen besaß seit Ende 1795 ein Gut in Hohenstadt bei Grimma. (Vgl. Lorenz, Georg Joachim Göschen, S. 8.) 55, 4/5 Waßerdamen von Eger und Pyrmont] Die Mineralbrunnen aus den berühmten Badeorten Franzensbad bei Eger (Böhmen) und Pyrmont südwestlich von Hannover. 55, 5-15 Über dieses bis verschont geblieben sind.] Im Verlaufe des 1. Koalitionskrieges (1792-1797) waren die Franzosen bis in das an Sachsen angrenzende Franken vorgerückt und hatten am 24.7.1796 Würzburg eingenommen. Am 13. 8.1796 wurde in Erlangen ein Waffenstillstand zwischen Frankreich und Kur-
Nr 5 5
sachsen vereinbart,
der Sachsen die bewaffnete
dringen der Franzosen über die sächsische
Grenze
Gebiete.
1796
· September
Neutralität
55, 12/13 Obgleich bis todt sind] Betroffen die links- und rechtsrheinischen
χ
zugestand
437
und ein Vor-
verhinderte.
waren ganz Süddeutschland
Vgl. Göschen
an Böttiger,
sowie
26. 7 . 1 7 9 6 :
Der ganze Strich von Düsseldorf bis Basel, sonst für unseren Debet so nützlich, ist jetzt für uns verlohren. Verliehren wir noch Oesterreich dazu, so können wir die Bude zumachen und müssen nichts als Bänkelsängerlieder und Gespräche im Reich des Todtes vom Karren herab verkauffen wenn wir Brod haben wollen.
(Debes,
S. 10/11.)
Göschen,
5 5 . 1 7 Sobald bis anfangen.] Vgl. zu 45, 6-8. 55, 17-19 rungen
Unterdeßen bis vereinigen] Vgl. 50, 23-54 sowie 51, 7-25 und
Erläute-
hierzu.
5 5 . 1 8 dem Verleger des Meßias] Carl August Schwetschke
als Nachfolger
C. H.
Hemmerdes. 55, 21/22 Ich würde bis wolten.] Zu Klopstocks u.a. auf Klopstocks
Ersuchen
zum »Messias« nach Zeichnungen
von Füger
55, 21 Herr Clemens] Johan Frederik Kupferstecher,
(1748-1831),
worden,
während
durchgeführt.
Clemens
zusammen.
(Vgl. L. Swane, J. F. Clemens.
kobberstik.
Kobenhavn
kam,
Die Kupfer
zu die
arbeitete Biografi
aus Gollnow
bei
in Kopenhagen
lebte.
hatte in Kopenhagen
mehrjähriger
Aufenthalte
eng mit N. A. samt fortegnelse
und
in
Genf,
Abildgaard over
hans
1929.)
55, 22-24 Ich wünsche bis Kupfer geben] Vgl. 30, 55, 29/3 0 Er sey bis unzufrieden] Bezieht Ausgabe
Sie
angefertigt.
der seit seiner Kindheit
und Auftragsarbeiten
Berlin und London
Zusammenarbeit
zu Nr52.
von Schnorr von Carolsfeld,
Clemens
Er war durch Johann Martin Preisler gefördert Paris studiert
»Beilage«
hin (vgl. 60, 11/12), nicht zustande.
den » Oden« wurden von John nach Zeichnungen
Stettin stammender
Wunsch nach
vgl. 52, 9-12 und Abschnitt
mit diesen Künstlern
von Wielands
»Sämmtlichen
Th. 4, S. 72-85; Viscount
Goschen,
28-31.
sich vor allem auf die Kupfer
Werken«.
(Vgl. Gruber,
Georg Joachim
Göschen,
Wielands
zur
Leben,
Bd 2, S. 83-87.)
55, 34 groß Quart] Folio (vgl. zu 3, 24). 55> 35 Wieland Quart] Folio-Ausgabe
der »Sämmtlichen
55' 36/37 Da über bis überflüßig] Vgl. 52, 27-33 55, 37-47 Ich schlage bis
Werke«
Wielands.
Mn
Elisabeth Klopstock
11/12·
Vgl- auch Johanna
an Clodius, 24. 9.1796: Sie sind ein recht herzlicher, lieber,
guter freundschaftlicher Mann mein bester Clodius. Mit welcher Wärme u Diensteifer nehmen Sie den Auftrag von K. an. (Hs.: Kestner-Museum,
Hannover.))
55, 66 Zweck der Reise] Clodius sollte nach Halle reisen, um Gespräche über die den »Messias« betreffenden verlagsrechtlichen Fragen mit Schwetschke zu führen (vgl. zu 52, 35/36).
j6.
An Göschen,
24. 9 . 1 7 5 1 6
ÜBERLIEFERUNG
H: Klopstockmuseum,
Quedlinburg: V 459 S.
1 Doppeibl. S. 1 bis 2: Text; S. 3: leer; S. 4: siehe Eintrag. Eintrag von nicht bekannter Hd: S. 4 aoR: Hamburg 24: 7bre. 1796. Klopstock empf. d. 28: 7bre. Erster Druck:
HKA.
LESARTEN
56, 6 sie] Sie H VARIANTEN
56,13 dem] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H KORRESPONDENZSTELLE
Nr55 (an), Nr56 (von), Nr57 (an). Nr 56 ist Antwort auf Nr 55. BEILAGE
Möglicherweise 24. 9.1796.
der Brief Johanna
Vgl. auch 55, 65.
Elisabeth
Klopstocks
an
Clodius
vom
Nr 57
8. O k t o b e r 1 7 9 6
439
ERLÄUTERUNGEN
5 6 , 3 Ihre Antwort so lang aussezten] Nr vom 1.9.1796 als Antwort auf Nr 52 vom 27., 28. 6.1796. j6, 4 diese Woche] Klopstock nahm an, daß Göschen mit dem Druck der »Oden«, der verlagsrechtlich keine Probleme aufwarf, so schnell wie möglich beginnen werde (vgl. 50, 54-58), um die ersten Bände der Werkausgabe zur Ostermesse 1797 ausliefern zu können (vgl. 40, 20/21). 56, 4-6 Sagen bis schicken.] Die erste Manuskriptsendung schickte Klopstock am 15.10.1796 an Göschen (vgl. 59, 3-5Λ j6, 6/7 Bause bis stechen] Bezeugt ist dieser Wunsch im Januar 1771 (vgl. HKA, Briefe VII, 53, 20-23). j6, 718 ein Profilstück bis Ohmacht] Vgl. 27, 22/23. 5 6, 9I10 Hofmans Forderungen bis übereinkommen.] Zu Benjamin Gottlob Hofmanns Verlangen vgl. yo, 23-54 und Erläuterungen hierzu. 56, 10/11 Was die bis bestehen)] Vgl. jo, 26-29; 51' 10-22 und Erläuterungen dazu. j6, 10 Hemmerd. Erben] Carl August Schwetschke als Nachfolger C. H. Hemmerdes. 56, 11/12 so werde bis auszumachen] Vgl. zu 52, 35/36. 5 6 , 1 2 - 1 6 Ich glaube bis haben werde.] Vgl. zu 43, 11. - Johanna Elisabeth Klopstock äußerte sich am 24. 9.1796 gegenüber Clodius in gleicher Weise und fügte hinzu: Solte das Unglück wollen daß der Hemmerdesche Erbe weder in guten noch bösen abgewiesen würde, so bliebe es doch mit der Ausgabe der Oden gewiß, es kann also der Contract mit der Clausel: wen die Sache mit H. ausgemacht sein müste immer gemacht werden, sagt bleibts bey den Oden. (Hs.: Kestner-Museum, Hannover.) j6, 17-19 Wenn Prof. Wolf bis zu sehen] Friedrich August Wolf hatte 1796 einen Ruf an die Universität Leiden erhalten, diesen jedoch nach langen Überlegungen abgelehnt. (Vgl. W. Körte, Leben und Studien Friedr. Aug. Wolf's des Philologen. Th.i. Essen 1833. S. 313-318.) Im Sommer 1797 machte Wolf einen Besuch in Leiden, ohne jedoch über Hamburg zu reisen. - Zu Klopstocks Urteil über Wolfs »Prolegomena ad Homerum« vgl. zu 38, 2-10. j6, 20/21 Was die Kupfer bis ehestens.] Vgl. 58, 6-23; j8, 3J-40; Nr59; 60, 1115 und 62, 7-13.
5 7 . Von Göschen,
8.10.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl. S. 4: Siegel.
Hamburg: KN
48,309.
44°
S.i(j):
N r 58
iz. Oktober
1796
Text; S. 2 bis 3: leer; S.4: Adresse von nicht bekannter Hd: An Herrn
Legationsrath Klopstock in Hamburg daneben: Frey Erster Druck:
HKA.
VARIANTEN
y 7, 8/9 geben bis Freunde, der] geben Sie solche an mich, als an einen Ihrer Freundet.der
> GEBEN SIE SOLCHE
IHRER F R E U N D E , DER > GEBEN S I E
'einem
IHRER FREUNDE, DER
mir
Tvorherl
[AN M I C H ] , ALS [AN]
S O L C H E V O R H E R ZU
[EINEN']
erkennen, mir,
ALS
H
KORRESPONDENZSTELLE
Nrj6
(von), Nr ¡7 (an), Nr§8 (von).
Nr 57 ist Antwort auf Nr 56. ERLÄUTERUNGEN
57, 3 Meße] Michaelismesse in Leipzig (2.-9.
10.1796).
57, 6 den Contract] Vgl. zu 43, 11.
58. An Göschen,
12.10.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Die Deutsche Bibliothek, Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei, Leipzig: Ehemalige Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Buchhändlerische 1
Archivalien.
Doppelbl.
S. 1 bis 3: Text; S. 4: siehe Eintrag. Eintrag von nicht bekannter Hd: S. 4 aoRr: Hamburg den 12: 8bre 1796 stock
Klop-
empf. d. 17: 8bre
Erster Druck: Boxberger, Briefe von Klopstock, S. 341/342. VARIANTEN
5 8 , 1 9 Leser] [Leser] > Leser H
35 ein] [eine'] > 'ein H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr57 (an), Nrj8
(von),
Nr(von).
ERLÄUTERUNGEN
58, 3/4 Da Sie bis seyn wollen] In seinem Brief vom 21. 3 . 1 7 9 6 hatte Göschen seine Pläne für die Herausgabe der »Oden« zur Ostermesse 1797 dargelegt und sie bis zum Zeitpunkt des vorliegenden Briefes auch nicht revidiert (vgl. 40, 2022).
Nr 58
12. Oktober 1796
441
j8, 6 Die Strophen bis gedrukt:] Der erste Vers der Anfangsstrophen der Ausgabe jeweils ohne Einzug gesetzt, mit Ausnahme »Die Kunst Tialfs«, »Der Hügel, und der Hain« und 58, 7-10 Die Wasser bis lehrte.] »Wingolf«,
wurde in
der Gedichte
» Wingolf«,
»Hermann«.
Erstes Lied, V. 9-12.
(Muncker/Pa-
S. 9.)
wel, Bdi,
58, 11/12 In den Oden bis bezeichnet.] Vgl. 52, 14-19 und Erläuterung 58,13-16
Hätt ich bis Tod!] »Die Genesung«,
hierzu.
V. 5-8. (Muncker/Pawel,
Bdi,
S. 121.) 58, 17-22 Ich möchte bis zumuten.] Vgl. 52, 19-27 und Erläuterung 58, 22/23 E s wird bis werden.] In der Ausgabe
der Werke so
58, 25-28 Sie wissen bis wohlfeil.] Die Preise für Lebensmittel seit 1 7 7 5 vervierfacht,
Hamburg
Verdoppelung.
Ausschlaggebend (1792-1797)
tionskrieges
Warenein- und verkaufe bei gleichzeitigem wirkte
allein in den neunziger
frei abgewickelt
werden konnten.
den ungewöhnlichen
Produkten
Preisanstieg,
ärmeren
Bürgern
Brotgetreide
Chronik
der Stadt Hamburg
S. 249; 2 J 1 . - H. Laufenberg,
Hamburg
wurde, über den
Die starke
Nachfrage
(vor allem Getreide)
der den Hamburger
in kleinen Mengen zuzuteilen. und ihres Gebietes
des 1. Koali-
während
der einzige Handelsplatz
Mangel an inländischen
hatten sich in
Jahren kam es zu einer
dafür war, daß Hamburg
neben London
hierzu.
ausgeführt.
Senat
veranlaßte,
(Vgl. J. G.
. Bd4.
Gallois, 1863.
Hamburg
im 18.
und sein Proletariat
be-
Jahrhundert.
1910. S. 75; 85.)
Hamburg
58, 28/29 Der Königsberger Nikolovius bis vorausbezahlt.] Als Teil des rars von 1000 Reichstalern, Abschluß
das Klopstock
mit Matthias
des Vertrages über den Verlag der Gedichte
Hono-
Friedrich Nicolovius
1795 vereinbart
bei
hatte.
An-
fang 1796 wurde der Vertrag wieder gelöst (vgl. 27, 4-6). 58, 29 25 Louisd'or] Ca. 1 2 5 Reichstaler 58, 30 Interesse]
(vgl. zu 3, 29J.
Kapitalzins.
58, 31/32 Möchten bis berichtigen.] Göschen
kam dieser Bitte nach (vgl. 62, 3
und 69, 40). 58, 32 berichtigen] Hier im Sinne von »in Ordnung
bringen, bezahlen«
verwen-
det. 5 8, 32 seinen Bruder] Georg Heinrich 58,36
der Korrektor] Zu dieser Zeit
vom Mai 1797 an außerdem S. 718; Planer/Reißmann, 58,36-40 schreibung.
Ludwig
Nicolovius.
Christian
Gottlob
J. G. Seume. (Vgl. Lorenz,
1800),
(gest.
Göschen,
Seume, S. 143.)
Worte bis aussprechbar] Vgl. Klopstock, In: Klopstock,
auch: Back/Spindler,
Lorent
Georg Joachim Ueber di deütsche
Ueber Sprache und Dichtkunst.
Hamburg
Recht-
1779. S. 199;
Bd 2, S. 152.
58, 40 Stsene] Die nach Klopstocks
Grundsatz
Das Gehörte der guten Aus-
sprache nach der Regel der Sparsamkeit zu schreiben eigentlich erforderliche thographie
dieses Wortes. Das ζ lautete nach Klopstock
di deütsche
Rechtschreibung,
ts. (Vgl. Klopstock,
a. a. O., S. 204; auch: Back/Spindler,
OrUeber
Bd 2, S. 156.)
44
2
N r 59
59. An Göschen,
15. Oktober
ij.
1796
10.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Milton S. Eisenhower Library, The Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland: Kurrelmeyer (Wilhelm) Collection Ms. 2. Special Collections. 1 Doppeibl. S. 1 bis 3: Text; S. 4: siehe Eintrag. Eintrag von nicht bekannter Hd: S.4 aoRr: Hamburg d. 15: Octobr 96 stock empf. d. Erster Druck: HKA.
Klop-
LESARTEN
59,15 Nimmt] Zweites m zweimal unterstrichen H zweimal unterstrichen Η
15 Königinn] Zweites η
VARIANTEN
59, 22 von einander] [anxk von einander Η 2 j keinen so] [s]* keinen so Η 28/29 es, denke ich,] [ich,] denke ich, > es, DENKE ICH, Η 29 Bezeichnungen] [Zeichen]^ Bezeichnungen Η jo zweyten] [ersten]^ zweyten Η BEILAGE
Dem Brief lag das Manuskript der ersten zehn Gedichte als Druckvorlage für die »Oden«-Ausgabe bei, vgl. 59, 3-5. KORRESPONDENZSTELLE
Nr58 (von), Nr59 (von), Nr 60 (von). ERLÄUTERUNGEN
59, 3 Sie empfangen bis M. S.] Vgl. Abschnitt »Beilage« und 61, 3/4. - Gemäß dem Abdruck in der Werkausgabe muß es sich um die ersten zehn Gedichte aus den Jahren 1747/174S (»Der Lehrling der Griechen« bis »Der Abschied«) handeln. 59,4/5 Sie bekommen bis mehr.] Am 21.10.1y96 verschickte Klopstock die nächste Sendung mit dem Manuskript der folgenden dreizehn »Oden« (vgl. 60, 46; 61, 3/4 und Erläuterung hierzu). 59, 6-9 Ich denke bis Zeichens.] Vgl. zu 52, 19-2J. 59,10/11 Von der bis gesagt.] Vgl. 58, 35-40 und Erläuterung hierzu. 59,19/20 Haben bis zuzuschicken.] Göschen kam dieser Bitte am 7 . 1 1 . 1 7 9 6 nach (vgl. 64, 3-6). 59, 30-32 Auch miisten bis werden.] Im Druck wurden die Zwischenüberschriften »Erstes Lied« etc. im gleichen Schriftgrad wie die Verszeilen, allerdings in Versalien, gesetzt. In der »Oden«-Ausgabe von 1771, die Göschen vorlag, hatte man für die Überschriften eine größere Type verwendet. 59,30/31 der zweyten Ode] »Wingolf«. - Zur Numerierung der Gedichte in der Druckvorlage vgl. zu 61, 3/4.
N r 60
19. Oktober 1796
443
Eintrag von nicht bekannter Hd: S. 4 aoR: Hamburg den 19: 8br 1796. stock empf. d. 25: 8br Erster Druck: HKA.
Klop-
60. An Göschen,
19.10.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Klopstockmuseum, 1 Doppeibl.
Quedlinburg:
V 460 S.
S. 1 bis 2: Text; S. 3: leer; S. 4: siehe Eintrag.
LESARTEN
60, 12 mir,] mir., H
18 Bernstorff] Berstorff H
KORRESPONDENZSTELLE
Nrjp
(von), Nr 60 (von), Nr 61 (von).
ERLÄUTERUNGEN
60, 3 heutiger reitenden Post] Die Thurn- und Taxische Reichspost, die Hamburg Mittwochs um 11 Uhr abends in Richtung Leipzig verließ. (Vgl. Hamburgischer Staats-Kalender 1795.) 60, 4-6 Da es bis schicken.] Sendungen für die Königl. Preußische Post, die Hamburg jeweils am Sonnabend um 7 Uhr morgens verließ, mußten bis Freitag 7 Uhr abends abgegeben werden. Am Freitag selbst ging keine fahrende Post in Richtung Leipzig ab. (Vgl. a. a. O.) 60, 4-6 besonders bis sicherer geht] Gemeint wohl die Aufgabe als »rekommendierter Brief«, der gegen Aufpreis sorgfältig registriert wurde und dessen Beförderung daher als besonders sicher galt. (Vgl. Krünitz, Th. 116, 1810, S. 94.) 60, γ/8 Ich denke bis schicken.] Vgl. 27, 22/23. 60, 9/10 der Ode bis finden] »Das Bündniß« (vgl. Muncker/Pawel, Bd 2, S. jol 71)· 60, 9 grammatischen Gesprächen] Klopstock, Grammatische Gespräche. Altona 1794. 60, 11/12 Zu den Kupfern bis haben.] Vgl. 52, 8-12, 55, 21/22 und Erläuterungen hierzu. 60, 12/13 Sie haben bis wären.] In den überlieferten Briefen ist eine entsprechende Erklärung Göschens nicht enthalten, allerdings war es für Klopstock naheliegend, daß als Verleger Göschen auch mit Füger Verbindung hatte. 60,13 Möchten bis schreiben?] Vgl. 64, 22/23. 60, 14 Einer seiner hiesigen Freunde] Vermutlich Johann Friedrich Lorenz Meyer (vgl. zu 32, 16). 60, 16-19 Ich m uß bis müssen.] In der Ausgabe der Werke so ausgeführt. Zu der für die Zeit bemerkenswerten Schlichtheit dieser Widmung vgl. Matthias Claudius'
444
Nr 6ι
2.1. Oktober 1796
Besprechung der »Oden«-Ausgabe Nr 179, 60,19
von 1771
im »Wandsbecker Bothen«
(1771,
(8.11.)). (Das Wapen bleibt weg.)] In der »Oden«-Ausgabe
von 1771 ist das Bern-
storffsche Wappen als Kupferstich über der Widmung wiedergegeben. -
Göschen
entsprach diesem Wunsch.
61.
An Göschen,
21.10.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Die Deutsche Bibliothek, Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei, Leipzig: Ehemalige Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Buchhändlerische
Archivalien.
1 Einzelbl. S. i(j): Text; S. 2: siehe Eintrag. Eintrag von nicht bekannter Hd: S. 2 aoRl: 1796.
Klopstock
Erster Druck:
[W] > Hamburg den 21: 8bre
empf. d. 27: 8bre
HKA.
VARIANTEN
61, 5 Ihnen nächstens] [nalí Ihnen nächstens H
6 zuweilen] [zu s!k zuweilen
H BEILAGE
Dem Brief lag das Manuskript von 13 weiteren Gedichten als Druckvorlage die »Oden«-Ausgabe
für
bei, vgl. 61, 3/4 und Erläuterung hierzu.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 60 (von), Nr 61 (von), Nr 61.1 (an), Nr 62 (von). ERLÄUTERUNGEN
61, 3/4 Sie empfangen bis 23.] Vgl. Abschnitt »Beilage«. Gemäß dem Abdruck in der Werkausgabe muß es sich um die Gedichte aus den Jahren 1749-1751 Stunden der Weihe« bis »Dem Erlöser«)
(»Die
handeln.
61, 3/4 M. S. von N. 11] Die Gedichte in der Druckvorlage waren von Klopstock - mit einer jeweils eigenen Zählung für Band 1 und Band 2 -
durchnumeriert
worden, um die von ihm gewünschte Abfolge im Druck zu gewährleisten (vgl. 59, 30/31; 62, 3/4; 62, 4/5; 64, 3; 76, 16; 77, 13; S3, 3; 85, 18). Einige skripte waren ohne Numerierung geblieben (vgl. 91, 32). 61, 3 wie bis versprach] Vgl. 60, 3-6. 61, 4 Ich bitte bis melden.] Vgl. 64, 3.
Gedichtmanu-
Nr 62
2.9. O k t o b e r 1 7 9 6
445
61, 4/5 Ich werde bis schicken] Bis zum 3.12.1796 war die Übersendung nicht erfolgt (vgl. 65, 6-8; 68, 3/4 und 69, 3-7). Eine spätere separate Verschickung ist nicht bezeugt. 61, j-S eine Ode bis mache] Bei diesem Gedicht, das auch in späteren Briefen nicht genau bezeichnet wird (vgl. 65, 7; 68, 4 und 69, 3) und dessen Überschrift Klopstock im Herbst 1797 noch nicht festgelegt hatte (vgl. zu 146, 64/65), handelt es sich wohl um »Die Sängerin, und der Zuhörer«. 61, 5 die Meinigen] Johanna Elisabeth Klopstock und ihre Tochter Margaretha Johanna von Winthem. 61, 6 miischen] Alte Nebenform von »mischen« (vgl. Grimm).
62. An Göschen,
29.10.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl.
Hamburg:
Literaturarchiv.
S. 1 bis 2(jJ: Text; S. 3: leer; S. 4: siehe Eintrag. Eintrag von nicht bekannter Hd: S.4 aoR: Hamburg d. 29: Oct. 1796. Klopstock empf. d. Erster Druck: Auktionskatalog der Fa. Stargardt, Berlin, 314, 1930, Nr 130, S.18 (Teildruck: Text von 62, 7-11 Ich werde bis hat.; 62, 11-13 Soll bis überlassen.). Erster vollständiger Druck: HKA. VARIANTEN
62, 9 Die Zeichnung] [Das Kupfer] ί- Die Zeichnung Η KORRESPONDENZSTELLE
Nr 61 (von), Nr 61.1 (an), Nr 62 (von), Nr 62.1 (von), Nr 64 (an). Nr 61.1, eine Sendung Göschens mit einem Brief, vermutlich an den Königsberger Buchhändler Nicolovius, ergibt sich aus 62, 3. ERLÄUTERUNGEN
62, 3 Ihren Brief nach Königsberg] Der von Göschen wohl an Μ. E Nicolovius gerichtete Brief (vgl. 58, 28-32 und Erläuterungen hierzu) ist nicht überliefert. Möglicherweise war diesem Brief ein Schreiben Göschens an Klopstock eingelegt. 62, 3/4 Das lezte bis 23] Vgl. 61, 3/4 und Erläuterungen hierzu. 62, 4 Mit heutiger Post] Der 2 9 . 1 0 . 1 7 9 6 war ein Sonnabend und damit Posttag für die fahrende Post von Hamburg nach Leipzig (vgl. zu 60, 4-6). 62, 4/5 M. S. bis N. 38] Gemäß dem Abdruck in der Werkausgabe muß es sich um die Gedichte aus den Jahren 1752-1754 (»Die Königin Luise« bis »Die Genesung«) handeln.
446 62, 62, 6z, 6z, 6z, 6z,
Nr 63
7. November 1796
j " 7 Das Zeichen bis irre machen.] Vgl. 52, 14-19 und Erläuterung hierzu. 7-9 Ich werde bis schicken] Vgl. zu 55, 49/50. 7 mein Profil von Ohmacht] Vgl. 27, 22/23. 8 (mich bis erwähnt)] Vgl. j6, 6-8. 9 Die Zeichnung bis d. O.] Vgl. 60, 8-10 und Erläuterungen hierzu. 10 den jungen Künstler] Nicht ermittelt.
6z, 10 den Christuskopf] Vgl. 40, 58-60 und Erläuterungen
63.
Von C. F. Cramer,
j.
hierzu.
11.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,203. 1 Doppeibl., 2 Einzelbll. S. 1 bis 8: Text. Erster H. Tiemann, Deutsche im Paris des Direktoriums, S. 392-399. L E S A R TDruck: EN 63, 151 Rouget] Rouger H (Vgl. Varianten zu 63, yo und zu 63, 183.) VARIANTEN
63,12 sagen, daß ich erst] [erst] sagen, daß ich > S A G E N , DASS I C H erst H 26 einem] [einend einem H 27 tausend Louisdor auf] tausend auf > T A U S E N D rLouisdorl A U F H 29 5 Personen] [6Ί Personen > '5 P E R S O N E N H 31 mich] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 35 davon] [das] > davon H 41 anlangend,] anlangend [ ; ' ] > A N L A N G E N D ' , H 45 während] [wolí während H 45 Monaten, die, noch] Monaten, noch > M O N A T E N , die, N O C H H 46 welche] [weil]·? welche H 57 wieder] [und wir]* wieder H 58 w i r sind] w i r [haben] > WIR sind H 60 Malmsbury,] [Malmsburey'] > 'Malmsbury, H 66 ein Exemplar] [das] Exemplar > ein E X E M P L A R H 66 Messias] [Ex]* Messias H 69 um Verzeyhung bitten] [bitt]* um Verzeyhung bitten H yo Rouget] [Rouger'] > 'Rouget H 82 durchzulaviren] [durch zu laviren'] > 'durchzulaviren H 82 daß] [das'] > 'daß H 104 lebt, durch] lebt, [und] > L E B T , durch H 111/112 iibersezt und auf das] [auf]* übersezt und auf das H 119 mit dem] [de]* mit dem H 119/120 ich einen] ich [in ein]* einen H 124 Es wird] [I]* Es wird H 129 mit ein] [ein]* mit ein H 130 wenn nur] wenn [sie] nur > WENN NUR H 133/134 daß uns] [un]* daß uns H 145 mich] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 149 vollendetem Abdruck] [Ub]* vollendetem Abdruck H 155 Gedanke ist] Gedanke [w]* ist H i$y ich; daß,] ich; [und] daß > I C H ; D A S S , H 160 gänzlich] [gänzliche*'] > 'gänzlich H iy6 der viele] der [auch] viele > D E R V I E L E H iy6 und die] und [der] die > UND DIE H 183 Rouget] [Rouger'] > 'Rouget H
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KORRESPONDENZSTELLE
Nr 37 (an), Nr 63 (an), Nr 114 (an). Cramer war in der Zeit zwischen Nr 37 und Nr 63 nach Deutschland gereist, hatte in Hamburg Klopstock besucht und seine Familie mit nach Frankreich genommen. ERLÄUTERUNGEN
63, 4/5 daß ich von Hamburg weg bin] Seit wann, konnte nicht ermittelt werden. 63, 6/7 wie mich bis Euridicens! umschwebt] Anspielung auf Vergil, Geórgica IV 486/482: Auch Eurydice stieg erlöst empor zu des Tages! Lüften, hinter ihm drein. (Vergil, Landleben. Bucolica, Geórgica, Catalepton. Lateinisch und deutsch hrsg. von J. Götte. Ansbach 1949. (Tusculum-Bücherei.) S. 175.) 63, 13-15 Hängemonat bis nennen] Lexikalisch nicht nachgewiesen. Vgl. aber Lichtenbergs Brief an E. G. Baldinger vom 10.1.1775, in dem er den englischen Winter mit seinen Nebeln als die Jahreszeit charakterisiert, in der man sich aus Depression erschießt bzw. erhängt. (G. C. Lichtenberg, Briefwechsel. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen hrsg. von U. Joost und A. Schöne. Bdi. München 1983. S. 487/488.) 63, 22 einem Banquier hier] Vermutlich handelt es sich um den Pariser Bankier Sagnier, der auch mit Georg Heinrich Sieveking in geschäftlichen Verbindungen stand und der von Cramer in seinen Briefen im Jahre 1797 erwähnt wird. (Vgl. Sieveking, Georg Heinrich Sieveking, S. 374; 377/378. - C. F. Cramer an Sieveking, 4. 6.1797; 13. 11. 1797 (Hss.: Staatsarchiv Hamburg: 622-1 Familie Sieveking I, C 18.) 63, 25 mein Schwager] Friedrich Eitzen. 63, 27 meine Buchdruckerey] Vgl. zu 20, 69-71. 63, 28 9000 U ] Diese Summe in französischen Livres (Pfund) entsprach einer Summe von 1875 Mark Banco. 63, 29-31 mit 5 Personen bis anlangend] Gemeint ist die vierköpfige Familie Cramers sowie dessen Freund Henrichs. 63, 30 Hinrichs] Vermutlich handelt es sich um Hermann (?) Henrichs, der sich von 1797 an bemühte, Pariser Korrespondent für J. F. Cotta zu werden. Im Dezember 1797 schrieb er an Cotta, daß er seit anderthalb Jahren in Paris sei und bei Professor Cramer wohne. 1802 wurde er Mitverleger von Cottas »Archives littéraires«, 1806 machte er offenbar Bankerott. (Vgl. Schiller, Werke. Nationalausgabe. Bd37,2. Hrsg. von N. Oellers und F. Stock. Weimar 1988. S.443. - Vgl. auch C. A. Hinstorff, Die Archives littéraires de l'Europe und ihre Stellung zur deutschen Literatur. Frankfurt 1907. S. 7-9.) 63, 31 meiner Frau] Maria Cacilia Cramer. 63, 33 Detresse] Elend, Not. 63, 33-44 ein wüstes Haus bis u.s.w.] Einzelheiten schildert Cramer in seinen veröffentlichten Berichten aus Paris: Ich habe mein Haus- und Typographiewesen
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organisirt; hundert Visiten gemacht, obgleich Hunderte noch nach; ein Paar Schriftchen, Restaurateurscharten, Lotterieloose, Affichen und Prospectusse gedruckt; (denn, leider! fällt bey der jetzigen Wissenschaftenstagnation nicht viel Wichtiges von Arbeit, als solche Drogueries hier vor;) habe meine Imposit on foncière und Patente mit dreytägigen Gängen à la Queue der Thür meines SectionsReceveurs, schon bezahlt; habe manche der Curiositäten von Paris meinen Weibern gezeigt; Marly und Versailles besehn; meine Bibliothek, Dank H...s dienstleistender Hand und Ramels Freundlichkeit, die das Flehen eines Memorials von mir erhört, aus den Klauen der Rouenschen Zollbedienten, so sie auszupacken dachten, - schlechte Bibliothecare! erlöst; triumphirend sie in mein Haus vom Port St. Nicolas hergebracht, wie Moses die Kinder Israels in Stämme, Tausende, Hunderte, Zehner und Einheiten, sie nach Nummern sortirt, und in ihre respective Repositoria vertheilt. (Auszüge aus einem Tagebuche, und den Briefen, von Carl Friederich Cramer an seinen Bruder, Andreas Wilhelm in Kiel. In: Frankreich im Jahr 1796. Aus den Briefen Deutscher Männer in Paris. Bd 3. Altona 1796. S. 314.) 6 3 , 3 8 Bürgercarta zu suchen] Cramer benötigte als Ausländer in Paris eine Bescheinigung (Citoyen- und Hospitalitätskarte), die sicherstellte, daß er in Frankreich wohnen und die Rechte und Pflichten eines französischen Bürgers übernehmen und ausüben konnte. Diesen Ausweis erhielt er erst nach vielen Mühen und einem direkten Antrag an das Direktorium durch Vermittlung von A. J. Hofmann. (Vgl. a.a. O., S. 314-323.) 63, 41 Ramel] Dominique-Vincent Ramel de Nogaret (1760-1829), mit dem auch Sieveking in Verbindung stand, war von 1796-1799 französischer Finanzminister. 63, 42 Bureaux der Douane] Zollbüros. 63, 46/47 meine bis Poel] Cramer veröffentlichte in Reichardts und Poels Zeitschrift »Frankreich«, beginnend in Band 1 (1795), unter dem Titel »Aus dem Tagebuche eines Deutschen in Paris« regelmäßig Berichte über die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse in der französischen Hauptstadt. Sie wurden von ihm auch separat unter dem Titel » Vertraulichkeiten aus dem Lande der Gleichheit« (Paris 1797) herausgegeben. 63, 49/50 Tantae bis domum!] Also mühevoll war's das Pariser Haus zu begründen. In Anlehnung an Vergil, Aeneis I 33: Tantae molis erat Romanam condere gentem. 63, y 1 Schulmeister bis Fuhlentwiete] Dort wohnte Cramer während seines fast einjährigen Aufenthalts in Hamburg von 1794 bis 1795. 63, 51 Lau] Vornamen und Lebensdaten nicht ermittelt. 63, 52 der traurige bis Deutschland] Nachdem die Franzosen in Deutschland mit der Überschreitung des Rheins und der Einnahme von Städten wie z. B. Würzburg und Frankfurt im Sommer 1796 zunächst große militärische Erfolge erzielt hatten, erlitten sie im September 1796 eine Reihe von Niederlagen. Nach dem
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Verlust einer Schlacht bei Würzburg (2. 9.1796) mußten sie die Maas- und SambreArmee auflösen und waren im Oktober 1796 gezwungen, sich wieder hinter den Rhein zurückzuziehen. 63, 58 w i r bis gelandet] Im »Hamburgischen Correspondenten« (1796, Nri86 (19.11.) ) wurde unter dem Datum des 9.11.1796 aus Paris gemeldet, daß der Französische Admiral Richery bereits auf der Küste von Irland angekommen sey und daselbst die Truppen gelandet habe. Diese Nachricht erwies sich jedoch als unzutreffend. Im Dezember erschien eine französische Flotte unter Admiral Hoche vor der Küste Irlands, um dort zu landen, mußte jedoch umkehren. 63, 58-60 den Heuchler bis Lord Malmsbury] James Harris, Baron Malmesbury, ab 1800 Earl of Malmesbury (1746-1820), befand sich seit Oktober 1796 als englischer Sondergesandter zu Friedensverhandlungen in Paris. Diese wurden im September 1797 erfolglos abgebrochen. Harris war seit 1767 im diplomatischen Dienst und wirkte als Botschafter Englands in Spanien, Preußen, Holland und Rußland. Er galt als besonders befähigter Diplomat. 63, 59 Meot] Vornamen und Lebensdaten nicht ermittelt. 63, 61-63 'ch habe bis herausgearbeitet] Cramer erhielt von Georg Heinrich Sieveking für den Erwerb und die Einrichtung der Buchdruckerei ein Darlehen in Höhe von ca. 20 000 Mark Banco, entsprechend etwa 2000 Reichstalern. (Vgl. Cramer an Sieveking, 3 1 . 1 2 . 1 7 9 6 , 1.1.1797; 1 3 . 1 1 . 1 7 9 7 (Hss.: Staatsarchiv Hamburg: 622-1 Familie Sieveking I, C 18). - Vgl. auch Sieveking, Georg Heinrich Sieveking, S. 378.) Damit war Cramer zunächst von den größten finanziellen Schwierigkeiten befreit. Seine ihm noch verbliebenen Schulden wollte er mit Einkünften aus Mieteinnahmen, aus dem Verkauf und der Übersetzung von Büchern tilgen. Cramers optimistische Beurteilung seiner finanziellen Situation gründete sich darauf, daß die Investitionen für den Erwerb und den Ausbau der Druckerei wegfallen würden. Außerdem hatte er vor, auf den mit Vorschußkosten verbundenen Selbstverlag zu verzichten und die von ihm gedruckten Werke durch Buchhändler verkaufen zu lassen. (Vgl. Cramer an Sieveking, 1 3 . 1 1 . 1 7 9 7 ; Hs.: a. a. O.) 63, 61 Sievekings] Über Georg Heinrich Sieveking (1751-1799) Erläuterungen zu HKA, Briefe VIII, Nr 13.
vgl. einführende
63, 64 Η. v. Eilerhorst aus Sielk] Eilerhorst war Forstmeister an dem holsteinischen Gut Silck. (Vgl. W. Grab, Demokratische Strömungen in Hamburg und Schleswig Holstein zur Zeit der ersten französischen Republik. Hamburg 1966. (Veröffentlichungen des Vereins für hamburgische Geschichte. 21.) S. 145.) 63, 66 ein Exemplar des abgedruckten Messias nach Zigno] Cramer brachte einen Nachdruck der italienischen Übersetzung der ersten zehn Gesänge des »Messias« durch Giacomo Zigno (vgl. zu 2 6, 4) als einen der ersten der von ihm in Paris hergestellten Drucke heraus. (Vgl. auch 114, 82-86.) 63, 67 Chenedolles Ode] Vgl. 3 3 , 54/55 und 37, 62-64 und Erläuterungen hierzu.
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63, 68 nächstens in einem Briefe] Dieses geschah nicht; vielmehr schickte Cramer Exemplare der Übersetzung am 18.1.1797 an Sieveking und bat ihn, eines davon an Klopstock zu geben. (C. F. Cramer an Sieveking, 18.1.1797; Hs.: Staatsarchiv Hamburg: 622-1 Familie Sieveking I, C 18.) 63, 70 Rouget de Lille] Claude-Joseph Rouget de Lisle (1760-1836), Verfasser und Komponist der »Marseillaise«, den Klopstock im Sommer 1795 persönlich in Hamburg kennengelernt hatte. (Vgl. 161, 14-19 und HKA, Werke II, S. 276/277.) 63, 71 das Anbringen von La Tresnes Übersezung] Ober La Tresnes Übersetzung des »Messias« vgl. zu 14, 1I2. - Offenbar hatte Cramer versucht, die Übersetzung in dem von de Lisle redigierten Journal »La Galerie« abdrucken zu lassen. 63, 86-89 daß Sie bis werde] Gemeint sind die Berichte Cramers in Reichardts und Poels Zeitschrift »Frankreich«. Vgl. zu 63, 46/47. 63, 93 meinen Kindern] Ida und Hermann Cramer. 6 3 . 1 0 1 Locatairin] Mieterin. 63,101/102 eine bis Turbot] Vornamen und 6 3 . 1 0 2 Theater der Republik] Ursprünglich rend der Revolutionszeit zunächst den Namen lité«, dann den des »Théâtre de la République« naire de Paris. Paris 1964. S. 140.)
Lebensdaten nicht ermittelt. die »Comédie Française«, die wäh» Théâtre de la Liberté et de l'Egaangenommen hatte. (Vgl. Diction-
6 3 , 1 0 7 - 1 1 2 Schauspielers Monvel bis wollen] Der Dramatiker und Schauspieler Jacques-Marie Boutet de Monvel (1745-1812) aus Lunéville hatte 1770 an der »Comédie Française« debütiert. Er war von 1781 bis 1786 Vorleser beim König von Schweden, der ihm den Adelstitel verlieh, und Leiter von dessen französischer Schauspieltruppe. Nach 1789 war er am »Théâtre de la République«, 1791 am »Nouveau Théâtre de la Rue Richelieu« tätig. 1795 wurde er Mitglied des Institut de France. Sein berühmtestes Stück ist »Les Amours de Bayard, comédie heroique« (Paris 1790). 63,108 Chevalier bis reproche] Boutet de Monvels Stück »Les Amours de Bayard«. 63,108/109 pariser Schröder] Friedrich Ludwig Schröder, wie Boutet de Monvel Schauspieler und Dramatiker, leitete zu dieser Zeit die Hamburger Bühne. 63, 109/110 Er erinnert sich Ihrer] Vermutlich hatte Boutet de Monvel Klopstock während eines Aufenthalts in Hamburg kennengelernt. Dieser fand wahrscheinlich im Herbst 1786 statt. Vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten (1786, St. 80 (12.10.), S. 640): Den 9ten October: Der Herr Mongwel, ein Cavalier, kommt von Kopenhagen, logirt in der Stadt London. 63, 111 hat Göthens Götz von Berlichingen übersezt] Als Druck nicht nachgewiesen. 6 3 , 1 1 3 O e l s n e r ] Konrad Engelbert Oelsner (1764-1828), geboren in Goldberg (Schlesien), studierte Rechtswissenschaft, Philosophie und Geschichte. Von 1789 bis 1794 hielt er sich in Paris auf und berichtete für mehrere Zeitschriften in
Nr 63
Deutschland,
z.B. Archenholtz'
»Minerva«
7. November 1 7 9 6
und Hubers
über Ereignisse der Französischen Revolution.
45
1
»Friedenspräliminarien«,
Er Schloß sich der Partei der Giron-
disten an und mußte im Mai 1794 vor der Verfolgung durch Robespierre
in die
Schweiz fliehen. 1796 kehrte er nach kürzeren Aufenthalten
wieder
nach Paris zurück und wurde der französischen
Regierung,
Vertreter der Reichsstadt
in England
Frankfurt
1797 zeitweise auch Repräsentant
am Main bei
der
Hansestadt
Bremen. 1798 wurde er auf der Reise in seinen Heimatort verhaftet und des Landes verwiesen. Napoleons
Er kehrte nach Paris zurück, zog sich während der
aus dem politischen
scher Legationsrat
Regierungszeit
Leben zurück und wurde 1817
in Frankreich.
königlich-preußi-
1825 schied er aus dem preußischen
aus. (Vgl. E. Richter, Konrad Engelbert
Staatsdienst
Oelsner und die französische
Revolution.
Leipzig 1911. - K. Deinet, Konrad Engelbert Oelsner und die Französische tion. München 1981. (Anden Régime, Aufklärung 63, 115-118
und Revolution.
Arzt S e i f e r t bis gesessen hat] Jean-Geoffroy
an. Im November Saiffert gründete
der Revolution
den
Jakobinern
Äußerungen
verhaf-
freigelassen.
zusammen mit Anacharsis
que«, ein Armeekorps,
Cloots 1792
das zunächst ausschließlich
ten bestand und für die Revolution
kämpfen
die »Légion
germani-
aus deutschstämmigen
sollte. Nach der
Solda-
Revolutionszeit
wirkte Saiffert weiterhin als Arzt in Paris. (Vgl. A. Chuquet, La Légion que (1792-1793). hervorragenden
Paris 1904. 5.7-26. - Vgl. auch Biographisches
germani-
Lexikon
Ärzte aller Zeiten und Völker. Hrsg. von A. Hirsch. 3.
Aufl. Bd4. München 1962.
63, 119 Pougens] Marie-Charles-Joseph Paris als Drucker und Buchhändler
due d'Orléans
de Pougens
(1755-1833)
(1747-1793). hatte sich in
etabliert. Sein Geschäft florierte anfangs, dann
allerdings geriet er immer stärker in finanzielle
Schwierigkeiten,
aus denen
Napoleon mit einem großzügigen Kredit heraushalf. Er verließ Paris und sich ausschließlich philosophischen 63,119/120 sionshandels
et des Belles
Studien. 1799 wurde er Mitglied der
und der für Interessenten
Schilderung
damit verbundenen
Académie
seines
»Verzeichniss der hauptsächlichsten
Kommis-
Konditionen
bietet
Lebens« (Altona, Leipzig 1797. S. 140-
160). Beigefügt findet sich dort ein 72 Seiten starkes und 626 Titel
63,121
ihm
widmete
Lettres.
mit bis übernehme] Eine ausführliche
Cramer im 19. Stück seines »Menschlichen
zösischen
der
Unveränd.
S.951.)
6 3 , 1 1 6 Herz, von Orleans] Louis-Philippe-Joseph,
des Inscriptions
1747)
Er wurde Hofarzt des
1793 wurde er wegen revolutionsfeindlicher
tet, im August 1794 jedoch wieder
3.))
Saiffert (geb.
aus Leipzig hatte sich 1777 in Paris als Arzt niedergelassen. Hauses Orléans und Schloß sich nach Ausbruch
Revolu-
umfassendes
in dem Jahre 1797, herausgekommenen
fran-
Schriften«. St. Albin] Camille Saint-Aubin
ren, zunächst Jurist in Deutschland. ging er nach Frankreich
(etwa 1755-1820),
in Zweibrücken
Nach Ausbruch der Französischen
und eröffnete in Sens eine Sprachenschule.
gebo-
Revolution Während der
452.
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7. November
1796
Jakobinerherrschaft wurde er verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Nach dem Sturz Robespierres im Juli 1794 erhielt er die Stelle eines »Professeur de législation« an einer der Zentralschulen in Paris. In den folgenden Jahren machte er sich als Volkswirtschaftler und Jurist einen Namen. Im Jahre 1800 wurde er von der Konsularregierung ins Tribunat berufen, 180z wegen oppositioneller Äußerungen jedoch wieder entlassen. 63,127-129 Man rechnet bis haben.] Über die Anzahl der in Paris lebenden Deutschen sind keine exakten Angaben zu machen. Insgesamt wird der Anteil der Ausländer an den ca. 600 000 Einwohnern von Paris auf etwa 2 bis 6% geschätzt. Bereits vor Ausbruch der Revolution war die Stadt jedoch ein Anziehungspunkt für viele Ausländer, vor allem für Deutsche, die sich dort niederließen und als Dienstpersonal, Handwerker, aber auch als Bankiers und Kaufleute arbeiteten. (Vgl. D. Roche, The people of Paris. An essay in popular culture in the 18th century. Leamington Spa 1987. S. 23/24.) 63, 135 Stava bis qui] Es ging mir gut, aber damit es mir besser geht, bin ich hier. - Möglicherweise Zitat. 6 3 , 1 4 2 - 1 8 2 Sie bis wird.] Vgl. 20, 32-36; 20, 230-264;
33, 54-69; 37, 30-72;
"4> 47-77· 63, 148/149 Zigno's vollendetem Abdruck] Vgl. zu 63, 66. 63, 151 le Brun] Ponce-Denis Ecouchard Le Brun. 63, 151 Fontanes] Louis de Fontanes, ab 1817 marquis (1757-1821), Dichter und Staatsmann. Er veröffentlichte 1783 eine Übersetzung von Alexander Popes »Essay on Man« und war während der Zeit der Französischen Revolution Redakteur verschiedener oppositioneller Zeitschriften, wie »Le Moderateur« und »Memorial«. Im September 1797 entging er der Verfolgung durch die Flucht nach Hamburg, wo er sich vier Monate aufhielt und mit Baudus in Verbindung trat. Im Januar 1798 erreichte er England, kehrte aber im Juli 1798 nach Hamburg zurück und blieb dort bis zum Sommer 1799. Über Frankfurt am Main, wo er vier Monate bei dem mit ihm befreundeten La Tresne lebte, ging er im Herbst 1799 wieder nach Frankreich zurück. Unter der Herrschaft Napoleons übernahm er Funktionen im Innenministerium. 63,151 Bitaubé] Paul-Jérémie Bitaubé (1732-1808), als Sohn französischer Emigranten in Königsberg geboren, Verfasser französischer Übersetzungen der »Ilias« und der »Odyssee«, seit 1786 Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften. Er wurde 1794 während eines Aufenthaltes in Paris als Verdächtigter festgenommen und blieb bis 179s in Haft. Bei Gründung des Institut de France wurde er zum Mitglied der Klasse der Literatur und der Schönen Künste, anschließend der Klasse der Geschichte und der antiken Sprachen gewählt. Zu seinen wichtigsten Übersetzungen gehört »Herman et Dorothée, en 9 chants, poème allemand de Goethe« (Paris, Strasbourg 1800). 63, 151 Roederer] Pierre-Louis Roederer, ab 1809 comte (1754-1835), wurde 1789 Mitglied der Nationalversammlung, mußte sich 1793 aus der Politik zurück-
Nr 63
ziehen. Nach dem Sturz der Jakobiner
7. N o v e m b e r 1 7 9 6
wurde er Professor für
453
Wirtschaftspolitik
an der »Ecole centrale« und nahm seine Arbeit als Journalist
wieder auf. Unter
Napoleon übte er zahlreiche öffentliche Amter aus. 6 3 , 1 6 2 - 1 6 7 der d e u t s c h e n E n c y c l o p ä d i e bis Wortbrüchigkeit] Das Projekt einer »Deutschen Encyclopädie, der Geschichte,
oder Inbegrif der Sprache, der
u der Litteratur der Deutschen, vornehmlich
Erdbeschreibung,
zum Gebrauch
Ausländer, die sich mit Deutschland und den Deutschen bekannt machen
für
wollen«,
hat Cramer über lange Zeit zu realisieren versucht. Am 31. j. 1796 Schloß er mit J. H. Campe einen Vertrag, der die Veröffentlichung
der »Encyclopädie«
Bänden vorsah, von denen Campe die ersten drei (»Wörterbuch«; bung u Statistik«; »Sprachlehre«), sollte. (Hs.: Staatsarchiv
Cramer die restlichen drei Bände
Hamburg:
622-1
Familie Sieveking
in sechs
»Erdbeschreifertigstellen
I, C 18.) In einem
Brief an Cramer vom 24. 6.1796 kündigte Campe mit dem Hinweis auf wirtschaftliche Schwierigkeiten
den geschäftlichen
Teil des Vertrages, erklärte sich aber be-
reit, die ihm übertragenen
drei Bände zu schreiben.
mer, mit dem Hamburger
Buchhändler
Gleichzeitig empfahl er Cra-
B. G. Hoffmann
in Verhandlungen
über
den Verlag des Werkes einzutreten. (Hs.: a. a. O.) Cramer, der in Campes
Begrün-
dung nur einen Vorwand sah und ihm Feigheit und Schwäche unterstellte,
bemühte
Sieveking, um Campe noch zur Einhaltung des Vertrages zu bewegen. (C. F. Cramer an Sieveking, 3 1 . 1 2 . 1 7 9 6 ; 1 . 1 . 1 7 9 7 ; Hs.: a. a. O.) Sieveking war dieser Bitte offenbar gefolgt, mußte Cramer jedoch im Sommer 1797 den endgültigen
Verzicht
Campes mitteilen. Cramer hielt weiterhin an seinem Plan fest (vgl. Cramer an Sieveking,
11., 13. 8.1797;
Hs.: a.a. O.) und verhandelte
mit Campes
Schwieger-
sohn Vieweg, der Anfang Januar 1798 nach Paris gekommen war, über eine Realisierung. Im April 1798 konnte er Sieveking mitteilen, daß Vieweg in alle Bedingungen mit Campe eintritt. (Cramer an Sieveking, 20. 4.1798; Reise nach Deutschland und Norrmann
Hs.: a. a. O.) Auf seiner
im Sommer 1798 gewann er mit Eschenburg,
neue Mitarbeiter
Hegewisch
und erhielt von Campe die Zusicherung,
ihm
seine Sammlung von Wörtern für das Wörterbuch zu überlassen (vgl. 226, 129138). Dennoch ist das Projekt in der geplanten Form nicht zustande
gekommen.
Allerdings veröffentlichte
Encyclopé-
Cramer im Jahre 1800 in Paris »L'Idée d'une
die portative de la langue, littérature, histoire, géographique, nations cultivées anciennes et modernes«.
statistique de treize
(Vgl. auch Sieveking,
Georg
Heinrich
Sieveking, S. 2 7 4 / 2 7 j . ) 63, 168 avortiren] Scheitern,
mißlingen.
6 3 , 1 7 0 Dupont de Nemours] Pierre-Samuel gelangte nach der Veröffentlichung du gouvernement
Du Pont de Nemours
seiner »Physiocratie,
le plus avantageux
au genre humain«
(1739-1817)
ou constitution
naturelle
(Paris 1767) zu Ruhm.
Du Pont war Mitglied des Dritten Standes und setzte sich für die Enteignung Kirchengüter
ein. Von 1792 an sah er sich Verfolgungen ausgesetzt, 1794
er verhaftet, der Sturz Robespierres
der
wurde
im August 1794 bewahrte ihn vor der Todes-
454
Nr 6 3
7- November 1796
strafe. 1795 wurde er in den Rat der Alten gewählt, 1797 erneut verhaftet. 1799 verließ er Frankreich und ging nach Amerika, wo ihn Präsident Thomas Jefferson mit verschiedenen diplomatischen Missionen betraute. 63, 172 Noel] Jean-François-Joseph-Michel Noël (1755-1841), Literat und seit 1792 in diplomatischen Diensten Frankreichs. Noël war Mitglied der Kommission für öffentliche Erziehung (Commission d'instruction publique). (Vgl. M. AdlerBresse, Sieyès et le monde allemand. Thèse Paris 1976. S. CXXXXI.) 63,172I173 Ginguené bis publique] Pierre-Louis Ginguené (1748-1816), Literarhistoriker, war während der Zeit des Direktoriums 1795-1797 Direktor des Komitees für den öffentlichen Unterricht (Comité d'instruction publique, eingerichtet im August 1792) und Mitglied des Institut de France. 6 3 , 1 7 4 Salon de Lecture] In seinem Brief an Sieveking vom 31.12.1796 und 1.1.1797 spricht Cramer von der Errichtung eines R e n d e z v o u s l i t t e r a i r e des A l l e m a n d s et autres E t r a n g e r s oder die eines L e s e c a b i n e t t s f ü r ausw ä r t i g e P o l i t i k und L i t t e r a t u r in meinem Hause, (wozu meine B i b l i o t h e k mir äußerst zu stattenkommen wird, deren keine ähnliche (an Gattung) in Paris existiert. (Hs.: Staatsarchiv Hamburg: 622-1 Familie Sieveking I, C 18.) Ob dies so ausgeführt wurde, konnte nicht ermittelt werden. 6 3 . 1 7 6 Blanvillain] J.-François-C. Blanvillain (geb. um 1758) war lange Zeit in Rom ansässig und übersetzte aus dem Französischen ins Italienische und umgekehrt. Bekannt wurde er durch sein »Pariseum ou Tableau de Paris en l'an XII« (Erstdruck: Paris 1804), das mehrere Auflagen erfuhr. Blanvillain war Cramer bei der französischen Übersetzung von Klopstocks »Hermanns Schlacht« behilflich. (Vgl. C. F. Cramer, Individualitäten aus und über Paris. H. 1. Amsterdam 1806. S. 173. - H. 2. Amsterdam 1806. S. 44.) 63,176-178 und bis corrigirt hat] Vgl. zu 63, 66. 6 3 . 1 7 7 robusti quadri del Omero tedesco] Die kraftvollen Bilder des deutschen Homer. 63,183 So bald bis haben] Vgl. zu 63, 70. 63,187/188 Meine Frau] Maria Cäcilia Cramer. 63,188 die Ihrige] Johanna Elisabeth Klopstock. 63,188 Meta] Margaretha Johanna von Winthem. 63,188 ihre Tante] Wohl Margaretha Cäcilia Dimpfel (1745-1828), die Schwester von Johanna Elisabeth Klopstock. (Vgl. Lappenberg, S. 446.) 63,193 Klopstocks großes Wort bis wieder!«] Vgl. den aus der Erinnerung heraus geschriebenen Bericht von Karl Philipp Conz über seinen Besuch in Hamburg im Herbst 1792: Der herrliche Greis steht noch lebendig vor meiner Phantasie, wie er mich beym Abschiede mit den Worten umarmte: Ich nehme nie Abschied: Man sieht sich immer wieder, hier und dort . (Conz an Joseph von Laßberg, 18. 7.1820; Hs.: Schiller-Nationalmuseum, Deutsches Literaturarchiv, Marbach.) - Als Zitat ebenfalls überliefert in Friedrich von Matthissons Darstel-
Nr 64
7. November 1 7 9 6
455
lung seiner Begegnung mit Klopstock im Frühjahr 1794: Klopstock rief mir zum Willkommen dieselben Worte zu, womit er beim letzten Abschiede mich entließ: Man sieht sich immer wieder! (F. von Matthisson, Erinnerungen.
Bdi.
1810. S. 301/302.)
- Vgl. auch Friedrich Haug an Matthisson, 4. 6.1794;
von Matthisson's
Literarischer
Nachlaß nebst einer Auswahl
Zürich Friedrich
von Briefen
Freunde. Bd 2. Berlin 1832. 5.127. - Vgl. ferner Ebert an Klopstock und Elisabeth von Winthem, 15. 6.1782:
seiner Johanna
Aber es wird höchst wahrscheinlich das letzte-
mahl seyn, dai? ich nach Hamburg komme, - trotz allem, was Kl. von dem i m m e r W i e d e r s e h n triumphirt und weissagt. (HKA, Briefe VII, 228, 62-65.) V?'· weiterhin »Der Messias«, X V 1546-1549.
64. Von Göschen, j.
11.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN
48,310.
Einzelbl.
Es handelt sich vermutlich um die ersten beiden Seiten des Briefes, dessen weiterer Text verschollen ist. Hierfür spricht das Fehlen einer Schlußformel
und der Unter-
schrift. S. 1 bis 2: Text. S. 1: Abstand zwischen Anrede und
Textbeginn.
Erster Druck: Sickmann, Sp. 1559/1560
(Teildruck: Text von 64, 32/33 Hemmer-
des bis Betrachtung.^. - Erster vollständiger
Druck:
HKA.
LESARTEN
64, 1 7 Darstellung] Darstellug H
22 Zeichnungen] Zechnugen H
VARIANTEN
64, 5 kein] [keine'] > 'kein H EINEN -
BEKOMT
IN welchen H
H
1 1 einen - bekomt] einen - [Strich] bekomt >
20 wünschen, in welchen] wünschen in
Wien geschrieben] Freunde geschrieben .· H
[ , ] * WÜNSCHEN,
22 Zeichnungen] [Kupfer] > Zechnugen H
28 Ist nicht] Ist [d]* nicht H
FREUNDE
Tin Wienl
24 Freunde in GESCHRIEBEN
31 ist; und] ist [,]4 IST; und H
sprüche sind, wie] Ansprüche [,]* sind, wie H
32 An-
33/34 Betrachtung. Mit Hof-
mann] Betrachtung. [Hofmanns Forderungen]^ Mit Hofmann H BEILAGE
Dem Brief lagen ein Probedruck
des ersten Bogens der »Oden«-Ausgabe
eine weitere Probe mit handschriftlichen bei, vgl. 64, 3-6 und 64,
9-13.
metrischen Zeichen von Göschens
sowie Hand
456
Nr 64
7. November 1796
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 62 (von), Nr 62.1 (von), Nr 64 (an), Nr 65 (von). Nr 62.1 ist eine Manuskriptsendung 29.10.1796
Klopstocks,
die mit separater Post am
an Göschen geschickt wurde, vgl. 62, 4/5.
Nr 64 ist Antwort auf Nr 62 und Empfangsbestätigung von Nr 62.1. ERLÄUTERUNGEN
64, 3 Bis 3 8 bis angekommen.] Vgl. 62, 4/5 und Erläuterungen hierzu. - Zur Numerierung der Gedichte in der Druckvorlage vgl. zu 61, 3/4. 64, 3/4 Ich habe bis gefält?] Vgl. Abschnitt
»Beilage«.
64,3/4 den ersten Bogen] Von Band 1 des Foliodrucks der
»Oden«-Ausgabe,
enthaltend das Gedicht »Der Lehrling der Griechen« (vgl. Muncker/Pawel,
Bdi,
S.3/4)·
64, 7/8 Ich habe bis gestöhrt.] Göschen hatte in dem Probedruck die Anmerkungen dem Text des Gedichts vorangestellt. Ober Form und Anordnung der Anmerkungen vgl. zu 52, 19-27. 64, 9-11 Ich kenne bis bekomt.] Über die Kennzeichnung
von langen und kur-
zen Silben vgl. zu 52, 15-19. 64, 11/12 Ich habe bis beygelegt] Von den in 52, 14/15 erwähnten mit »freyen Silbenmaassen« lag Göschen zum Zeitpunkt
Gedichten
dieses Briefes nur »Die
Genesung« vor. Ihre Übersendung ist für den 29.10.1796 bezeugt (vgl. 62, 4-6 und Erläuterungen hierzu). Die von Göschen dem Brief beigelegte Probe
könnte
daher aus diesem Text genommen sein. 64, 14 einen Zeichner] Veit Hans Friedrich Schnorr von Carolsfeld Der seit 1790 in Leipzig lebende, mit Göschen
(1764-1841).
befreundete Maler fertigte die
Zeichnungen für die Kupfer zu Band 1 und Band 2 der »Oden«-Ausgabe
an (vgl.
76, 12-15; 81, 22; 91, 11-15; 91, 29/30; 95, 2-7; 97, 15/16). Von der Korrespondenz zwischen Klopstock
und Schnorr von Carolsfeld (vgl. 207, 7-9 und 216, 29/30)
ist nichts erhalten. 64,15/16
die Ode bis Gesprächen] Vgl. zu 55, 57-64 und 60, 9/10.
64, 18-21 Doch geben bis Ausdruck?] Vgl. 69, 36-38. 64, 22-25 An Füger bis bewegen.] Vgl. 60, 11-15;
122>
15/16 und 136, 37-39.
64, 23 Susemühl] Joachim Bernhard Susemihl (1756-1797) sow in Mecklenburg.
Er wurde 1786 schwedischer
stammte aus Bös-
Gesandtschaftsprediger
Wien, 1787 Pastor in Patzig auf Rügen, 1796 kaiserlich-königlicher
in
Konsistoriair at
und Superintendent der evangelischen Gemeinde in Niederösterreich sowie erster Prediger der evangelischen Gemeinde in Wien. Sein Sohn Wilhelm Adolf
Ludwig
heiratete 1816 Göschens Tochter Henriette. 64, 23/24 mehrere Freunde in Wien] Zu denken ist vor allem an Johann Baptist von Alxinger und Johann Friedrich Jünger. 64, 26 Bause bis stechen] Vgl. 55, 49; 56, 6-8 und 62, 7-9.
Nr 65
15., 16. November 1796
457
64, 2S/29 Mahler Krögen] Friedrich Carl Gröger (1766-1838), Bildnismaler und Lithograph, aus Plön (Holstein) gebürtig, hatte in Berlin studiert und sich anschließend in Hamburg niedergelassen. 1798 übersiedelte er nach Lübeck. (Vgl. Thieme/Becker, Bdi5, 1922, S. 63.) - 1794 hatte er ein Porträt von Johanna Elisabeth Klopstock angefertigt. Obwohl diese Göschen vorschlug, Gröger das Porträt von Klopstock malen zu lassen, kam eine Zusammenarbeit zu diesem Zeitpunkt nicht zustande. (Vgl. Johanna Elisabeth Klopstock an Göschen, 4.1.1797; Hs.: Klopstockmuseum, Quedlinburg: V 676 S.) Aus dem Jahre 1801 ist allerdings Klopstocks Porträt in einer Sepia-Handzeichnung von Gröger und H. C. Aldenrath bezeugt. (Vgl. Schröder, Lexikon der hamburgischen Schriftsteller, Bd4, 1858-1866, S. 14.) 64, 3 0/31 ob Ohmachts Profil eine Zeichnung ist] Landolin Ohmacht hatte eine Alabaster-Büste angefertigt (vgl. zu 4, 3-5). 64, 32-34 Hemmerdes Ansprüche bis unterhandeln] Vgl. 50, 23-37 und Erläuterungen hierzu.
65. An Göschen,
i j . , 16. τι.
1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: 1 Einzelbl.
Literaturarchiv.
S. 1 bis 2 (j Zeilen): Text. H: Archiv und Bibliothek der Landesschule Pforta, Schulpforta: Msc. Β 1 Einzelbl.
ji2.
S. 1: Text der Beilage; S. 2: leer. Erster Druck: HKA. DATUM
Die Niederschrift der Note (65, 10-15) erfolgte am 1 5 . 1 1 . 1 7 9 6 , vgl. 65, 9. LESARTEN
65, 11 A n m e r k u n g e n ] Doppelt unterstrichen Η VARIANTEN
65, 7 anderem] [anderen'] > 'anderem Η iz Die Aufschriften] [A!k Die Aufschriften Η 14 findet man bey] findet bey > FINDET man BEY Η BEILAGE
Neben dem Einzelblatt mit der Note (vgl. Abschnitt »Überlieferung«) lag dem Brief vermutlich eine Liste der Gedichte bei, zu denen Klopstock Anmerkungen geschrieben hatte (vgl. 65, 12/13; 67, 29-31 und Erläuterungen hierzu).
458
N r 66
a .
November
1796
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 64 (an), Nr 6j (von), Nr 67 (an). Nr 65 ist Antwort auf Nr 64. ERLÄUTERUNGEN
6 j , 3 Der übersandte bis gemacht.] Vgl. 64, 3-6 und Erläuterungen hierzu. 65, 7 die neulich erwähnte Ode] Vgl. 61, 5-8 und Erläuterung hierzu. 65, 8/9 sehr angenehme Besuche] Um wen es sich dabei handelte, konnte nicht ermittelt werden. 6y, 12 zu bis sind] Die Form und die Zahl der Anmerkungen blieb zwischen Klopstock und Göschen lange Zeit umstritten (vgl. zu 52, 19-27; zu 67, 46-60). 65, 12/13 folgen hier] Diese Liste (vgl. Abschnitt »Beilage«) ist nicht erhalten.
66. An A. Münster-Meinhövel,
21.11.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Privatbesitz. Beschreibung und Textwiedergabe nach Photokopie. 1 Doppeibl. S. 1: leer; S. 2 bis 3: Text; S. 4: leer. Erster Druck: HKA. ADRESSAT
Der vorliegende Brief gehört zu einem Komplex von vier heute in Privatbesitz befindlichen Briefen Klopstocks. Der erste enthält die Adressatenangabe An die Gräfin Münster (vgl. Nr 12, Abschnitt »Überlieferung«). Aus der Anrede beste Gräfin (66, 5/6) sowie aus inhaltlichen Indizien (Aufenthalt der Gräfin MünsterMeinhövel in Hamburg (66, 617) und Erwähnung ihrer Freundin Caroline Rudolphi (66, 2/$)) geht hervor, daß auch dieser Brief an Amalie
Münster-Meinhövel
gerichtet ist. BEILAGE
Dem Brief lag eine Abschrift von Klopstocks Gedicht »An die nachkommenden Freunde« bei, vgl. 66, 9. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 12 (von), Nr 66 (von), 15.9.1801
(von).
ERLÄUTERUNGEN
66,1 Als bis wiederzusehn] Klopstock war mit Amalie Münster-Meinhövel vermutlich im August 1795 zusammengetroffen (vgl. Nr 12). Erneut war die Gräfin wohl am 20.11.1796,
aus Dresden kommend, in Hamburg eingetroffen. Die An-
kunft ihres Mannes ist für diesen Tag bezeugt (vgl. Hamburgische toir-Nachrichten 1796, St. 92 (24.11.), S. 736).
Addreß-Com-
N r 67
459
2.2. N o v e m b e r 1 7 9 6
66, 2/3 unsre Freundin nach Ham] Caroline Rudolphi, die in dem zu Hamburg gehörenden Dorf Hamm (heute Hamburger Stadtteil) ihr Erziehungs-Institut
führ-
te. 66, 6 dem heiligen Kaisergasthofe] Scherzhafte
Bezeichnung.
Graf Münster-
Meinhövel und seine Frau logierten im Hotel »St. Petersburg«, das am Jungfernstieg gelegen war. (Vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten
1796, a. a. O.
- Der Hamburgische Gesellschafter. Ein Handbuch für Einheimische und Fremde. Hamburg 1789. S. 131.) 66, 6I7 nach der Königsstrasse] Klopstock wohnte seit 1774 im
Winthemschen
Hause in der Königstraße 232 (heute Poststraße). 66, 6 die grosse Reise] Scherzhaft gemeint. Es handelte sich um eine sehr kurze Wegstrecke. 66, 9 beygelegte Ode] »An die nachkommenden
Freunde«
(Muncker/Pawel,
Bdx, S. 124/12j). 66, 10 daß die Sterne Seelen hätten] Vgl. »An die nachkommenden V. 21-26 (Muncker/Pawel, Bd2, S.124).
Freunde«,
- Die von Seelen belebten Sterne sind
zuerst von Plato, Timaeus, 41 D beschrieben worden. (Vgl. W. Gundel, Sterne und Sternbilder im Glauben des Altertums und der Neuzeit. Bonn 15122. S. 157.) Vgl. auch »Der Messias« Vili, 66,12-17
377/378.
Es bis Klopstock] Zu Klopstocks Abneigung gegen die epistolographi-
schen Formalien vgl. z. B. Anfang und Schluß seines Briefes an die Prinzessin von Thum und Taxis vom 27.1.1797
6y.
Von Göschen,
(Nr 78).
22.11.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
48,311.
1 Doppeibl. S. 4: Siegel. S. 1 bis 3: Text; S. 4: Adresse von nicht bekannter Hd: Sr: Wohlgebohrn des Herrn Legationsrath Klopstock in H a m b u r g daneben: Frey S. 1: Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. Erster Druck:
HKA.
TEXTKONSTITUTION
Der in 67, 29 beginnende Text ist in H durch zwei Schrägstriche vor der stark eingezogenen Manuskriptzeile zu 67, 29 (Die Noten bis Meinung^ besonders markiert. In der Textwiedergabe ist dieser Befund durch Einzug der gesamten Passage (67, 29-45), auf die sich die Markierung wahrscheinlich bezieht, zum
Ausdruck
gebracht. Die senkrechten Striche, die in H die Buchstaben A und W einschließen (67, 42), sind im Text durch waagerechte Striche wiedergegeben.
460
N r 67
22. November
1796
LESARTEN
67, 43 vorgeschlagenen] vorgeschlagen H VARIANTEN
67, 3 der ersten Druckprobe] [den'] ersten·? 'der ERSTEN Druckprobe H 10 nimt das Fremde] [stöhretl das Fremde* [macht] DAS F R E M D E * nimt DAS F R E M D E H 20 Ersterer] [Der]* Ersterer H 24 Mit Herder] [Bey] Herder* Mit HERDER H 27 folgendem] [folgendes'] > 'folgendem H 29 solten] [können'] > 'solten H 30/31 werden bis Anmerkungen] werden [:'] Anmerkungen > WERD E N ' , daß alle Anmerkungen zu einer Ode beysammen blieben. Z. B. A N M E R K U N GEN H 35 zu bis Seite] Nachgetragen H 36 Bezeichnungen der Worte im] Bezeichnungen im > B E Z E I C H N U N G E N [der Worte! I M H 37 Ein jeder] [Wenn zu]* Ein jeder H 40 Worte wozu Anmerkungen] [ΑΊ* 'Worte wozu Anmerkungen H 42 einer Ode bald] [bald]* einer Ode bald H 46 haben] [sehen] > haben H 48-50 ich bis verstehe] [mir'] bey Revision oder bey Vorlesung der Oden in dem Cirkel meiner Weiber (ich habe ein liebes Weib und [eine']* 'ihre Schwester bey mir) > 'ich BEY bis MIR) nicht verstehe H 55 Zeitgenoßen] [Leser] > Zeitgenoßen H 57 eine kurze] [einige]* eine kurze H 58/59 Anmerkungen zu] [zu]* Anmerkungen zu H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 65 (von), Nr 67 (an), Nr 68 (von). Im Auktionskatalog der Firma F. Fraenkel (117 (19.-22.5.1930) Nr352) wird ein Brief Klopstocks an Göschen unter dem Datum des 18.11.1796 angeboten. Dabei handelt es sich vermutlich nicht um einen heute verschollenen Brief, sondern um Nr 65, datiert auf den 16.11.1796. Diesen Brief erwarb die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg am 10.12.1930 von der Firma Liepmannssohn. Nr 65 hat ebenso wie der von Fraenkel angebotene Brief einen Textumfang von i| Seiten. Die Möglichkeit der Verlesung des Datums ist nicht auszuschließen. Nr 67 ist Antwort auf Nr 65. ERLÄUTERUNGEN
67, 3 der ersten Druckprobe] Vgl. 64, 3-6 und 65, 3-6. 67, 21/22 die bis Cap-Wein] »Der Kapwein, und der Johannesberger« (vgl. Muncker/Pawel, Bd 2, S. 107-109). Eine Abschrift von Böttigers Hand befindet sich in der Sächsischen Landesbibliothek, Dresden (Mscr. Dresd. h 37, Verm. 4°, Bd. Χ). 67, 24 den Lehrling der Griechen] »Der Lehrling der Griechen« (vgl. Pawel, Bdi, S./4), als erstes der Gedichte in der »Oden«-Ausgabe abgedruckt. 67, 25-27 daß ich bis Aufschluß] Vgl. »Der Lehrling der Griechen«, Kalt der wartende Thor, der, des Bewunderns voll, / Ihn großäugichten
Muncker/ von 1798 V. 25-28: Freunden
Nr 67
22. November 1796
^.61
zeigt, / Und der lächelnde Blick einer nur schönen Frau, / Der zu dunkel die Singer ist. Gemeint ist Elizabeth Rowe, geb. Singer (1674-1738). 67, 29-45 Die Noten bis empfinden.] Vgl. zu 52, 19-27 und 65,
11-15.
67, 35 Wingolf. Erstes Lied] »Wingolf«, ursprünglich »Auf meine Freunde« betitelt, entstanden 1747; als zweites der Gedichte in der »Oden«-Ausgabe von 1798 abgedruckt. (Vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S.8-31.) 67, 46-60 Sie haben bis Zeit - etc] Die Diskussion um die Erläuterung einzelner Textstellen der »Oden« erstreckte sich bis Oktober 1797 (vgl. 76, 9/10; 79, 37/ 38; 85, 6-20; 87, 12-21; 91, 39-53; 96, 8-13; 100, 3-5 und 136, 34-36). Göschen und Böttiger machten den Vorschlag, Varianten der vorhergegangenen Ausgaben aufzunehmen, eine Tabelle mit politischen und biographischen Daten zur Entstehung der Gedichte anzuhängen und ein Wörterbuch zu einzelnen Begriffen, vor allem zur nordischen Mythologie, anzulegen. Böttiger hatte bis Juni 1797 vier Bogen Anmerkungen verfaßt (vgl. Böttiger an Göschen, 29. 6.1797; Gerhardt, Böttiger und Göschen im Briefwechsel, S. 37) und diese auch Klopstock übersandt (vgl. 120, 22-35). Aus Rücksicht auf C. E Cramer machte Klopstock sich Böttigers Anmerkungen nicht zu eigen (vgl. 96, 8-13 und 128, 2-10). Er verfaßte eigene Erläuterungen. - Göschen, der Erläuterungen für notwendig hielt, beriet sich eingehend mit Böttiger über Möglichkeiten, Klopstock zu weiteren Anmerkungen zu bewegen (vgl. Gerhardt, Böttiger und Göschen im Briefwechsel, S. 21; 31; 32; 37; 39) und bot schließlich dem Weimarer Magister die separate Veröffentlichung eines Kommentars zu den »Oden« an. Göschen an Böttiger, 16. 9.1797: Es ist mir nicht recht daß Klopstock die Anmerkungen selbst machen will. Legen Sie ihm die Nothwendigkeit und was Sie auf Ihrer Reise gehört haben nachdrücklich ans Herz und fahren Sie mit Ihren Anmerkungen fort Klopstock zu unterstützen. Es ist meine Pflicht Sie als Autor davon zu behandeln, wenn sie gleich nicht unter Ihren Namen heraus kommen. Ich schreibe Ihnen bis Ostern das Honorar dessen gut. (Hs.: Sächsische Landesbibliothek, Dresden: Mscr. Dresd. h 37. 40, Bd. 59, Nr. 24.) Göschen an Böttiger, 1. 8.1797: Vermuthlich wird es dahin kommen, daß ich Ihre Anmerkungen und das Wörterbuch ohne Anfrage - wenn ich merke daß Kl sich nicht darin fügen will seine Oden mit beigefügten Verdeutlichungen erscheinen zu laßen - als eine Zugabe wie Sie wollen mit oder ohne Ihren Namen, besonders in den nehmlichen Format und ganz in der nehmlichen Gestalt zu drucken und mit den Oden auszugeben. Kl. muß sichs gefallen laßen, wenn das ein anderer Verleger thut, und gewiß thun wird; er kann also nichts dawider haben. Eine kleine Vorrede daß dieses ohne Kl Veranstaltung auf den Wunsch des Verlegers geschehe, wird Kl. Eigensinn Genugthuung seyn. (Hs.: a.a. O., Nr. 23.) - Göschen an Böttiger, 21.1.1798: Klopstock hat die Anmerkungen gesand. Da ich daraus sähe daß er von aller Ihrer Mühe und Arbeit keine Notitz genommen hat und seine Erläuterungen sich auf ganz andere Dinge beziehen die keine Dunkelheit dem ungelehrten Leser haben; so hab ich Ihnen keine Bogen mehr gesand. Es bleibt nun fest
462
N r 68
2.6. N o v e m b e r
1796
bei mir beschloßen. Ich bitte Sie um einen Commentar über die ganzen Oden, der aber Zeit hat bis Sie Muße finden. Das ist dann eine Unternehmung, die Klopstock und Cramern nichts angeht - (Hs.: a. a. O., Nr. 33.) Diese Unternehmung wurde jedoch nicht ausgeführt. Am 23.1.1824
machte Göschen Böttiger noch einmal
den Vorschlag ein Bändchen als Commentar dazuzuliefern (Hs.: a. a. O., Bd. 60, Nr. 23 2), den dieser allerdings unter Hinweis auf seinen Gesundheitszustand lehnte (vgl. Göschen an Böttiger, 9.4.1824;
ab-
Hs.: a. a. O., Nr. 235).
67, 49/50 ein liebes Weib] Johanna Henriette Göschen, geb. Heun
(1765-1850).
(Vgl. Lorenz, Georg Joachim Göschen, S. 9-12.) 67, 50 ihre Schwester] Um welche der sechs Schwestern von Göschens Frau es sich handelte, ist ungewiß. 67, 57 kurze Notitz über die Veranlaßung der Ode] Erfolgte nicht. 67, 59/60 ZU der Ode bis etc] Vgl. dazu den handschriftlichen Eintrag Böttigers auf der Abschrift des Gedichts: Kl. theilte mir bei dieser Gelegenheit einen Brief von Fritz Stolberg mit, dem Klopstocks Frau diese Ode zugleich zugeschickt hatte, u. der im Scherz als Canonicus von Lübeck an den Dichter Rache zu nehmen schwor. (Hs.: Sächsische Landesbibliothek
Dresden: Mscr. h 37, Verm. 4°,
BdX.)
Gemeint ist E L. Stolbergs Brief an Johanna Elisabeth Klopstock vom 26.
8.1795
(Behrens, Stolberg, S. 3 23). 67, 60 Stolberg] Friedrich Leopold
68. An Göschen,
Stolberg.
26.11.1796
ÜBERLIEFERUNG
D: Lagerkatalog der Firma Richard Bertling, Dresden, Nr 8, 1889, Nr 204. Dort folgendermaßen beschrieben: Eigh. Br. m. U. 2 volle S. 8. Der Brief wurde auch von der Firma J. A. Stargardt im Auktionskatalog
251,
Nr 195 angeboten. Außer der Wiedergabe des Textes von 68, 2 (Hr. bis G.) und 68, 3/4 fSie bis OdeJ enthält dieser Katalog folgende den Inhalt des Briefes
betreffende
Angaben: Er empfiehlt ihm für den Druck die Farben seines Freundes Preisler, des bekannten dänischen Kupferstechers. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 67 (an), Nr 68 (von), Nr 68.1 (an), Nr 69 (von). ERLÄUTERUNGEN
68, 3 Sie bekommen bis Brief] Der nächste Posttag war Dienstag, der 2 9 . 1 1 . Klopstocks nächster überlieferter Brief stammt vom 3 . 1 2 . 1 7 9 6 (Nr 69). 68, 3/4 die Ode bis geschrieben habe] Vgl. 61, 5-8 und Erläuterung hierzu.
Nr ¿9
69. An Göschen,
3· D e z e m b e r 1 7 9 6
4^3
3.12.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Klopstockmuseum, 1
Quedlinburg:
V 455 S.
Doppeibl.
S. 1 bis 4: Text. Eintrag von nicht bekannter Hd: S. 4 aoRr und zwischen den drei obersten Hamburg d. 3: [Nov] > Dec 1 7 9 6 Erster Druck:
Klopstock
Zeilen:
empf. d. 7: Dec.
HKA.
DATUM
Der vorliegende
Brief, den Klopstock
hat (vgl. 69, 1), ist Antwort
versehentlich
auf den 3. Januar 1796
auf Nr 67 vom 22.11.17516 (vgl. 69, 15/16).
bezieht sich seinerseits am 11. lz. 1796 auf den vorliegenden 70, 14-16). Er wurde demnach am 3. Dezember
1796
datiert Göschen
Brief (vgl. 70, 3-5 und
geschrieben.
LESARTEN
69, 7 solte] solten Η VARIANTEN
69, 6 sie] [Sie'] > 'sie Η
13 Lesart] [Les]^ Lesart H, Ersetzung
ansatzes mit Lang-s durch eine Schreibung cher'] > 'Bötticher H
îy
eines
Niederschrift
Schreib-
15 Bötticher] [Bött-
machen] [mach'] > 'machen Η
schlimme] [s]^ vor eine schlimme Η einer undeutlichen
mit Schluß-s
zo
vor eine
24 wissen] [wissen] > wissen H,
Ersetzung
31 er ist] [erst!^ er ist Η
BEILAGE
Dem Brief lag eine Abschrift
des Gedichts
»Der Kapwein,
und der
Johannesber-
ger« bei, vgl. 69, 7-9. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 68 (von), Nr 68.1 (an), Nr 69 (von), Nr 70 (an). Nr 68.1 ist ein verschollener Berücksichtigung
Brief von Göschen,
einer durchschnittlichen
Montag, z8.11.1796,
vgl. 69, 38-40. Er muß
Beförderungszeit
Posttag in Leipzig, geschrieben
worden
unter
von fünf Tagen bis sein.
ERLÄUTERUNGEN
69, 3-7 Ich wolte bis solte.] Vgl. 61, 5-8 und Erläuterung 69, 3 die sehr geliebten Meinigen] Johanna Elisabeth ter Margaretha Johanna von
»Beilage«.
69, 8 d e r K a p w e i n , u d e r J o h . ] »Der Kapwein, Bdz,
und ihre Toch-
Winthem.
69, 7-9 Ich schicke bis jezt ist.] Vgl. Abschnitt (Muncker/Pawel,
hierzu.
Klopstock
S. 107-109.)
und der
Johannesberger«.
464
N r 69
3. D e z e m b e r
1796
69, 9 Denn bis hinzugesezt.] »Der Kapwein,
und der Johannesberger«,
V.35I
3 6: Und die Süße, mit der sie auf die Z u n g e rint, / Rann aus dem Nektarpokale nicht. (Muncker/Pawel, 69,12/13
Bdz,
S. 108.)
' n der Ode bis wiederhergestelt] V. 59 der Ode »Der Zürchersee«
lau-
tet in der Fassung des Erstdrucks
von 1750: Ist, beym Himmel! nicht wenig; in
der Fassung der »Oden«-Ausgabe
von 1771: Ist, Goldhäufer! nicht wenig. (Vgl.
Muncker/Pawel,
Bdi,
S. 85.)
69, 14 Er w a r damals bey mir] Der letzte bezeugte stock fand im Mai 1783 statt (vgl. HKA,
Besuch
Herders bei
Klop-
Briefe VIII, l j , 16).
69, 14/15 u ist bis gekommen] Ein solches
Versprechen
Herders
ist für
1796
nicht bezeugt; vgl. aber 6, 7/8. 69,15-19
Ihrem Freunde Bötticher bis errang.] Böttiger gab dem Zusatz
unbeschränkten und herzlichen Beyfall, bezeichnete Bezug auf 69,15/16 als Klopstocks
69, 17-19 Bdz,
mit
Freund mit aller der Verehrung die der Jüngling
dem Manne schuldig ist . (Böttiger an Göschen, Universitätsbibliothek
seinen
sich allerdings gleichzeitig
Hamburg: KN
5 . 1 . 1 7 9 7 ; Hs.: Staats-
und
48,108.)
M e i n T h a l bis errang.] »Mein Thal«, V. 29/30 (vgl.
Muncker/Pawel,
S. 109/110).
69, 20/21 Was bis ist.] Über Klopstock 69, 21-34
als »Nichtschreiber«
vgl. zu 20, 5/6.
Ich könte bis Mitleiden.] Vgl. 52, 19-27 und Erläuterung
hierzu;
67,
Schreiben
an
29-45. 69, 34 Fügers Brief] Ob dieser wohl mit Göschens Klopstock war, ist
(Nr 68.1) überschickte
verschollenem
Brief an Göschen
oder an Klopstock
gerichtet
ungewiß.
69,35/36
ich werde bis überschicken] Klopstock
nachdem
Göschen
hatte (vgl. 76, 10/11 und 81, 34/35),
vor dem
mehrfach
einen Brief angemahnt
11. 2.1797
direkt an Füger (Nr 81.1). (Vgl. 82, 18.)
69, 36-38
schrieb,
Ich habe bis besingen.] Vgl. zu 55, 57-64 und 60, 8-10.
69, 38 Ich habe bis dazu.] Um wen es sich dabei handelte, konnte nicht
ermittelt
werden (vgl. 62, 9-11). 69, 38-40 Klopstock
Sie bis C i d l i . ] Nimmt
69, 39 F a n n y ] Poetischer Schmidt,
Name
für Klopstocks
spätere Streiber, (1731-1799).
rungen zu 69,40
Bezug auf Göschens
verschollenen
Brief an
(Nr 68.1). (Vgl. HKA,
Jugendliebe
Maria
Briefe I, einführende
Sophia Erläute-
Nr5.) C i d l i ] Poetischer
Name zunächst
für M.S.
stocks erste Frau Margareta, geb. Moller. (Vgl. HKA,
Schmidt,
dann für
Klop-
Briefe III, zu 3, 10.)
69, 40 Ich habe bis empfangen.] Vgl. 58, 28-32, 62, 3 und Erläuterungen
hier-
zu. 69, 40 Zettel] Hier im Sinne von quittung, empfangsbestätigung (Grimm) wendet. 69, 40 Nikolovius] Matthias Friedrich
Nicolovius.
ver-
Nr 70
I i . Dezember 1796
4^5
69, 41 Ich hoffe bis schicken.] Die Bogen 1-7 wurden am 1 5 . 1 . 1 7 9 7 verschickt (vgl. Abschnitt »Überlieferung« zu Nr y 6). 69, 41/42 Wenn bis haben?] Die überlieferten Zeugnisse lassen nicht erkennen, ob zwischen dem 29.10. (vgl. 62, 4/j) und dem 3.12.1796 ein weiterer Teil des Druckmanuskripts an Göschen gelangte. Die noch zu Band 1 gehörigen 44 Gedichte müssen jedoch in einer oder mehreren Sendungen bis zum 4 . 1 . 1 7 9 7 an Göschen verschickt worden sein. Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 73. 69, 43 Ostermesse] 21. 5.-3. 6.1797
70.
Von Göschen,
(vgl. zu 81, 31).
11.12.1796
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN
48,312.
Doppelbl.
S. 1 bis 3 (\): Text; S.4: Adresse von nicht bekannter Hd: An Herrn Legationsrath Klopstock in H a m b u r g daneben: Frey S. 1: Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. Erster Druck:
HKA.
TEXTKONSTITUTION
In H sind in körnt (70, 11) keine Umlautzeichen gesetzt worden. Sie sind in der Textwiedergabe ergänzt worden, da die umgelautete Wortform dem zitierten Gedichttext entspricht und die Weglassung der Umlautzeichen habituell - wie ζ. B. auch in träuft (70, 11) - erfolgte. LESARTEN
70, 10 fort, (statt.)] Komma und Punkt unterstrichen H
41 Freuden] Freude
H VARIANTEN
70, 4 Auferstehung und Erscheinung] [Erseht Auferstehung und Erscheinung H
7 laße] Llaßen'] > 'laße H
EIN,
13 den] [das'14· 'den H
45 ein, mit] ein [dl·?
mit H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 69 (von), Nr 70 (an), Nr 72.1 (von), Nr 72.3 (von), Nr 73 (von). Nr 70 ist Antwort auf Nr 69. ERLÄUTERUNGEN
70, 3-5 Der alte Vater bis gemacht.] Bezieht sich auf das mit Nr 69 überschickte Gedicht »Der Kapwein, und der
Johannesberger«.
466
Nr 70
I i . Dezember 1796
yo, 5-7 Möchten bis lauffen laße.] Göschen konnte sein Versprechen nicht halten. Die Bogen 1-7 wurden erst am 1 5 . 1 . 1 7 9 7 überschickt (vgl. Abschnitt »Überlieferung« zu Nr y6). yo, 6 nächster fahrenden Post] Die Leipzig am Dienstag, den 1 3 . 1 2 . in Richtung Hamburg verließ. 70, 8/9 Wingolf bis im Fluge] »Wingolf«, Erstes Lied, V.l. Die »Oden«-Ausgabe von 1771 hat die Lesart in. (Vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S. 9.) yo, 9-12 ein Comma bis Geliert] »Wingolf«, Drittes Lied, V. 1-4. (Vgl. Muncker/ Pawel, Bdi, S.iy.) Der Foliodruck der »Oden«-Ausgabe hat die von Göschen vorgeschlagene Lesart fort, der später abgesetzte Quart/Oktavdruck hingegen die Lesart fort., die sich auch in der »Oden«-Ausgabe von 1 7 7 1 findet. Ein Zeugnis für eine Anweisung Klopstocks, das Komma in einen Punkt zurückzubessern, ist nicht erhalten. yo, 14-20 Sie haben bis im Text.] Vgl. zu 52, i9-2y. yo, 21/22 die Zeichnung zu den Oden 2r Band] Vgl. zu 55, sy-64. yo, 22/23 Bald bis senden] Vgl. zu 27, 23. Die Zeichnung »Siona« wurde am BRIEFSCHREIBER geworden WÄREN h 6 sie] Sie h 9 Sie] sie h 13 Ihnen] ihnen h KORRESPONDENZSTELLE
Nrj8 (an), Nryi.i (von), Nr 72 (an), ΝΠ79 (an). Nr 71.1 ist ein verschollener Brief von Klopstock, dem die Ode »Der Wein, und das Wasser« beigelegt war (vgl. 72, 7-11). BEILAGE
Dem Brief lag ein Exemplar von Gleims Gedichtsammlung »Das Hüttchen« (Halberstadt 1794) bei (vgl. 72, 12/13). Gleim hatte auf dem Innendeckel des Drucks folgende Widmung eingetragen: Seinem Klopstok zum Neujahrsgeschenk Der Hüttner den 3ten Januar 1797 (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 39e). ERLÄUTERUNGEN
72, 2-5 Daß bis aus!] In seinem verschollenen Brief an Gleim (Nryi.i) hatte Klopstock sich offenbar für sein langes Schweigen entschuldigt. - Über Klopstock als »Nichtschreiber« vgl. zu 20, 5/6. 72,7/8 der Schönen Ode] »Der Wein, und das Wasser«, entstanden am 2 0 . 1 2 . 1 7 9 6 . (Vgl. Muncker/Pawel, Bd2, S. 129-131.) 72, 9 man sagte, Sie wären kranck] Über wen Gleim diese Nachrichten erreichten, war nicht zu ermitteln. 72, 9I10 und die bis setzt] Das Gedicht stellt die Erinnerung an einen Aufenthalt Klopstocks und Johann Christoph Schmidts bei Gleim in Halberstadt im Jahre 1750 dar. 72,10/11 Morgen bis Herder] Ein entsprechender Brief Gleims an Herder ist nicht überliefert; nachgewiesen ist allerdings ein Brief von Luise Ahrends und Gleim an Herder vom 11.1.1797 (vgl. Herder, Briefe, Bd7, S.J49). 72, 11 und schreib' an Göschen] Gleims Brief an Göschen ist nicht überliefert. 72, 12 das Hüttchen] Das Hüttchen. Halberstadt 1794. Vgl. Abschnitt »Beilage«.
4 7 °
Nr 73
14. Januar
7 3 . An Göschen,
1797
14.1.1797
ÜBERLIEFERUNG
H: Die Deutsche Bibliothek, Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei, Leipzig: Ehemalige Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Buchhändlerische 1
Archivalien.
Doppelbl.
S. 1 bis 2 (5 Zeilen): Text; S. 3: leer; S. 4: siehe Einträge. Eintrag von nicht bekannter Hd: S.4 aoR: Hamburg d. 14: Jan. 1797 stock
Klop-
empf. d. 20: Jan
Einträge von Göschens Hd: S. 4, unter dem Eintrag von nicht bekannter Hd: Br ν 28 Jan druck
Bogen beßer Forts, des Dr
Häckgen Di beyden Bd W
der - in d O an Eb.
Noten-
Füger - Die Einträge sind nach
Empfang von Nr 79 geschrieben worden und offensichtlich Notizen für Göschens Antwortbrief Nr 81. Erster Druck: Boxberger, Briefe von Klopstock, S. 343/344. VARIANTEN
73,
5
habe Ihnen, mich] habe mich
> HABE
gen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H Ausnahme
> WIRD AUSNAHME
Ihnen,
H
MICH
5
die] Nachgetra-
11/12 wird Ausnahme] wird [diel
H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 70 (an), Nr 72.1 (von), Nr γ2.3 (von), Nr 73 (von), Nr 76 (an). Nr 72.1 ist eine Manuskriptsendung Ausgabe, wie sich aus Johanna 4.1.1797
Klopstocks zum ersten Band der
Elisabeth Klopstocks
»Oden«-
Brief an Göschen
ergibt: Mit der nägsten Fahrendenpost (7.1.1797)
vom
erhalten Sie, ich denke
den 4ten Theil von den 2ten Band der Oden, den ersten haben Sie schon ganz. (Boxberger, Briefe von Klopstock, S. 343; Hs.: Klopstockmuseum,
Quedlin-
burg: V 676 S.) (Vgl. auch 71, 23/14.) Es ist ungewiß, ob die Manuskripte der 44 Gedichte, die zwischen dem 2 9 . 1 0 . 1 7 9 6 und dem 4.1.1797
an Göschen gelang-
ten, in einer oder in mehreren Sendungen verschickt wurden, vgl. zu 69, 41/42. Nr 72.3 ist erschlossen aus 76, 5. Nr 73 ist Antwort auf Nr 70. ERLÄUTERUNGEN
73, 4/j so schicke bis Band.] Am 18.1.1797,
vgl. 77, 3.
73, 5-7 Ich habe bis könne.] In den überlieferten Briefen Klopstocks ist dieser Wunsch nicht enthalten. 73, 5/6 die versprochenen zwey Bogen] Vgl. 70, 5-7. 73, 7 der Zeichner] Konnte nicht ermittelt werden.
Nr 74
14. Januar 1797
47·"·
73, 8 das überschickte Verzeichniß meiner Schriften] Wohl am 2 9 . 3 . 1 7 9 6 mit Nr 44. Vgl. Abschnitt »Beilage« zu diesem Brief und 45, 11/12. 73, 9/10 Ich werde bis machen - ] Vgl. zu 45, 11/12. 73, 10-12 Sie haben bis machen.] Vgl. zu 67, 46-60. - Mit der langen Anmerkung ist möglicherweise Bdz, S. 135/136;
die zu dem Gedicht »Einladung«
(vgl.
Muncker/Pawel,
173) gemeint.
74. Von Delbrück,
14.1.179·/
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 2
Hamburg: KN
48,219.
Doppelbll.
S. 8: Siegel. S. 1 bis j: Text; S. 6 bis 7: leer; S. 8: Adresse: An den Herrn Legations-Rath Klopstock in Hamburg S. 1: Größerer Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. Erster Druck:
HKA.
VARIANTEN
74, 39 ist.] [warl^ ist. H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 74 (an), Nr75 (an), 10.9.1800
(von; verschollen), 26.9.1800
(an).
ERLÄUTERUNGEN
Johann Friedrich Ferdinand Delbrück (1772-1848)
stammte aus Magdeburg. Nach
dem Besuch der dortigen Domschule, wo ihn u. a. Gottfried Benedict Funk unterrichtete, ging er 1790 an die Universität Halle, um Philosophie und
Philologie
zu studieren. Zu seinen bedeutendsten Lehrern gehörte Friedrich August Wolf. Delbrück pflegte außerdem freundschaftlichen Umgang mit August Hermann Niemeyer. 1794 kehrte Delbrück nach Magdeburg zurück, im selben Jahr empfahl ihn Funk für eine Hauslehrerstelle bei F. L. Stolberg in Eutin, die er zwar antrat, jedoch nach kurzer Zeit wieder aufgab. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Hamburg, wo er die Stelle eines Hauslehrers bei einem Kaufmann versah, ging Delbrück 1796 zunächst nach Magdeburg zurück. Im Frühjahr 1797 wurde er Mitglied des Lehrer-Seminars für gelehrte Schulen in Berlin, im Herbst 1798 Lehrer am dortigen Gymnasium zum Grauen Kloster. 1809 ging er als außerordentlicher Professor für »Theorie, Kritik und Litteratur der schönen Künste« an die Universität Königsberg, 1816 als Regierungs- und Schulrat nach Düsseldorf,
1818
als Professor für »Schöne Litteratur und Philosophie« an die Universität Bonn.
472
Nr 75
- Delbrück
15. Januar 1797
ist Autor von philologischen,
literaturgeschichtlichen
philosophischen,
pädagogischen
Schriften.
Die brieflichen Kontakte mit Klopstock,
den er während seines Hamburger Auf-
enthaltes kennengelernt hatte, blieben spärlich. Allerdings fand Delbrücks lung »Lyrische Gedichte, mit erklärenden Anmerkungen« Klopstocks Zustimmung, der »Hamburgischen
und
Samm-
(Berlin 1800) so sehr
daß er Delbrück umgehend eine positive Rezension aus
Neuen Zeitung« zuschickte
(vgl. Delbrück
an
Klopstock,
26. 9.1800). (Lit.: D. A. Nicolovius, Ferdinand Delbrück. Ein Lebensumriß.
Bonn
1848.) 74, 3 Es bis verlassen] Delbrück hatte sich vom 1. 8.1794 Addreß-Comtoir-Nachrichten
(vgl. Hamburgische
1794, St. 60 (4.8.), S.480) bis zum Herbst 1796 in
Hamburg aufgehalten, wo er bei einem Kaufmann als Hauslehrer angestellt war (vgl. Nicolovius, a. a. O., S. 5). 74, 9/10 weil bis würden] Über Klopstock als »Nichtschreiber« vgl. zu 20, 5/6. 74.13
infans pudor] Die sprachlose Befangenheit. Zitat nach Horaz, Satirae I
6, 57: infans namque pudor prohibebat plura profari (mehr ließ mich sprachlose Befangenheit nicht hervorbringen). (Horaz, Sämtliche Werke. T. 2. München
1970.
S.47.) 74.14
Madam Meyer] Vermutlich Sophie Friederike Amalie Meyer, geb. Böh-
mer, die Frau von Friedrich Johann Lorenz Meyer. 74, 37 seinen Gesängen] Gemeint ist Klopstocks
»Messias«.
74, 40 einem meiner Bekanten] Georg Christian Keil. 74, 41 einen Brief an Sie] Nr 75. 74, 43 Resewitz] Über Friedrich Gabriel Resewitz (1729-1806) vgl. einführende Erläuterungen zu Resewitz an Klopstock,
25. 9.1765;
weiterhin HKA, Briefe V,
einführende Erläuterungen zu Nr 4 und HKA, Briefe VII, einführende
Erläuterun-
gen zu Nr49. 74, 44 Funk] Über Gottfried Benedict Funk (1734-1814) vgl. HKA, Briefe III, einführende Erläuterungen zu Nrjj
und HKA, Briefe V, einführende
gen zu Nr 176. 74, 49 Ihrer Frau Gemahlin] Johanna Elisabeth
Klopstock.
74, 49 Mamsel Meta] Margaretha Johanna von Winthem.
7 5 . Von Delbrück,
ij.
1.1797
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 2 Doppelbll.,
1 Einzelbl.
S. 1 bis 10(5): Text. Erster Druck:
HKA.
Hamburg: KN 48,220.
Erläuterun-
Nr 75
15. Januar 1797
473
TEXTKONSTITUTION
Die Anführungszeichen
am Anfang jeder Manuskriptzeile
bis schweigen.,) sind im Text nicht wiedergegeben. am Anfang und Ende dieser
zu 75, 3 3 - 3 5 (Ich hätte
Ihnen entsprechen
die
Zeichen
Passage.
VARIANTEN
75, 3 i4ten] Cizten'] > ' 1 4 1 « ! H
10 seines dortigen Aufenthalts] seines Auf-
enthalts > SEINES rdortigenl AUFENTHALTS H Korrektur
eines Schreibfehlers
zu nachgetragen des H
zwecks Korrektur
13 mich] Nachgetragen
14 sich] [uns] > sich H eines Schreibfehlers
zwecks
1 7 zu schenken]
H
20 er des] er [mitik
24 immer mehr abnehmenden] immer abnehmenden > IMMER ("mehr!
ABNEHMENDEN H H
H
53 seine] Id'ii
'seine H
59 gekannt] [zu k]* gekannt
71 wendet er] [bringt erik wendet er H
'Abadonna H liche H
79 Abadonna] [Abadonnah'] >
89 dies,] dies [.']* DIES \ H
90 ähnliche] [ähnlichen'] > 'ähn-
93 setze] [sehe]'? setze H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 74 (an), Nr 75 (an), 10.9.1800
(von; verschollen),
26.9.1800
(an).
ERLÄUTERUNGEN
7 j , 3 mein erster vom i4ten] Nr 74. 75, γ/8 Keil bis etabliren] Georg Christian Keil (Lebensdaten als Buchhändler 15.10.1804
in Magdeburg
nachweisbar.
in der Zeit zwischen
(Laut Auskunft
halt.) Seine Firma entwickelte
1798 und
des Landeshauptarchivs
sich zu einer der bedeutendsten
Preußen (vgl. Kapp/Goldfriedrich,
nicht ermittelt) ist
dem 13.
Geschichte
des Deutschen
dem
Sachsen-An-
Buchhandlungen Buchhandels,
in
Bd 3,
S.489). 75, 8 einem meiner Brüder] Von den Brüdern
Delbrücks
mentlich zu ermitteln: Johann Friedrich Gottlieb Delbrück lieb Delbrück 75, 18-20
waren nur zwei na(1768-1830)
Resewiz bis genoß.] Bezieht sich auf die Zeit von 1767
Resewitz war seit 1767 Prediger an der deutschen St. Petrikirche Klopstock S. 961;
und Gott-
(1777-1842).
verließ im Oktober 1770 Dänemark.
bis
1770.
in
Kopenhagen;
(Vgl. HKA, Briefe V,
Lebensdaten,
1001.)
75, 22-30 Er bis sanctionirt.] Unter Resewitz' wirtschaftliche
Situation
Auseinandersetzungen gen Behörde
mit Mitgliedern
in Berlin sogar erwogen
wurde durch Verfügung des geistlichen eingesetzt, ein Generalreglement Christian Friedrich Schewe 1827) zu Direktoren
Leitung verschlechterte
der Schule des Klosters
des Kollegiums, wurde,
so daß von der
gab es zuständi-
die Schule ganz aufzulösen.
Departements
in Berlin ein
für das Kloster aufgestellt und der
(gest. 1812)
sich die
Berge ständig. Zudem
sowie Johannes
Gottfried
der Schule ernannt. Damit war der Rücktritt
1796
Kuratorium Konsistorialrat
Gurlitt von
(1754Resewitz
474
Nr 7 5
unvermeidlich
15. Januar 1797
geworden.
(Vgl. W. Kawerau, Aus Magdeburgs
träge zur Litteratur- und Culturgeschichte
des achtzehnten
1886. S. 125-127. - H. Holstein, Eine Entscheidung del, Gewerbe
Vergangenheit. Jahrhunderts.
Halle
Wöllners. In: Blätter für Han-
und sociales Leben (Beiblatt zur Magdeburgischen
Nr30 (28.7.), S. 233-235;
Bei-
Zeitung)
1884,
Nr31 (4.8.), S. 241-243.)
75, 24/25 Von der bis Pädagogiums] Die Schule des Klosters Berge, dem Resewitz seit 1775 als Abt vorstand, hatte zu dieser Zeit nur noch etwas mehr als 3 0 Schüler. (Vgl. Kawerau, a. a. O., S. HJ.) 75, 28 zwey der hiesigen Räthe] Carl Heinrich von Klevenow gierungsrat und späterer Präsident des Oberlandesgerichts rat Friedrich Wilhelm Baron von Steinäck auf Brumby 75, 3 8 Seine zweyte Tochter] Sophie Johanne kunft der Kirchenbuch stelle der Evangelischen Dom aufgeboten
Re-
(1745-1824).
Voigtei, geb. Resewitz (lt. AusSuperintendentur,
75' 3M39 die bis Arzte verheirathet hat] Sophie Johanne im Magdeburger
(1749-1822),
Magdeburg, und Land-
Magdeburg).
Resewitz wurde
1794
mit Dr. med. pract. Friedrich Wilhelm Voigtei,
Königl. Landesphysicus im Herzogtum Magdeburg. Die Trauung fand
wahr-
scheinlich statt in Kloster Berge in der Kirche St. Gertrauden Buckau (lt. Auskunft der Kirchenbuchstelle 75> 39/4°
i
st
der Evangelischen
Superintendentur,
Magdeburg).
bis lassen] Zeitpunkt der Scheidung ist ungewiß. E W. Voigtei ist
eine zweite Ehe eingegangen, ab 1801 weisen ihn die Kirchenbücher
des Doms zu
Magdeburg als Vater mehrerer Kinder aus (lt. Auskunft der Kirchenbuch stelle der Evangelischen
Superintendentur,
Magdeburg).
75, 59 Da bis hat] Funk hatte Klopstock
während seiner Tätigkeit als
Lehrer
im Hause von Johann Andreas Cramer in Kopenhagen,
wo er von 1756 bis 1769
lebte, kennengelernt.
Erläuterungen zu Nr53.)
(Vgl. HKA, Briefe III, einführende
75, 64-66 Köpken bis hat] Über Friedrich von Köpken Briefe VIII, einführende
Erläuterungen zu Nr 183a. - Klopstock
im Juni 1763 und im April 1764 besucht. Köpken phie, daß er 1764 während eines dreiwöchigen mit diesem auf Bachmanns
hatte
berichtet in seiner
Aufenthalts
(F. von Köpken,
Meine Lebensgeschichte,
auf Geistes- und Charakterbildung. 1794. In: Familien-Nachrichten
Klopstocks
Für meine Kinder aufgesetzt
für die Nachkommen
mit dem preußischen
statt. (Vgl. Gleim an Uz, 9. 8.1763; und eri. von C. Schüddekopf. 7-1763·)
in im
Rücksicht September
A. H. Franckes. St. 6. Halle vor: der
erwähnte
in Magdeburg, der nach Gleims Darstellung acht Tage dauerte,
sowie das Zusammentreffen
28.
eine Zeit
habe ihn in der
besonders
1916. S. 37/38.) Dabei liegt allerdings ein Erinnerungsfehler Besuch Klopstocks
Magdeburg Autobiogra-
Garten verbracht habe. In diesem Zeitraum sei auch
Friedrich II. von Preußen in Magdeburg gewesen und Klopstock Stadt gesehen.
vgl. HKA,
(1737-1811)
Briefwechsel
Tübingen
König fanden im Juni
1763
zwischen Gleim und Uz. Hrsg.
1899. S. 39. - Klopstock
an
Gleim,
Nr 75
15. Januar 1797
475
75, 65/66 im Bachmanschen Garten] Heinrich Wilhelm Bachmann d.Ä. 1753) und sein Sohn Heinrich Wilhelm d.J. (1737-1776
(1706-
oder 1777) (vgl. HKA,
Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 9) besaßen einen weitläufigen auf dem Großen Werder, einer Elbinsel bei Magdeburg,
der von
Garten
Zeitgenossen
wegen seiner Schönheit gerühmt wurde. Er war häufig der Sammelpunkt
litera-
risch interessierter Freunde. Klopstock hatte den Garten, den er die glückliche oder glückselige Insel nannte, bereits 1750 kennengelernt (vgl. HKA, Briefe I, 71, 15/16). 75, 66/67
w 0
bis gedichtet] Mit der Werkgeschichte des »Messias« läßt sich
diese Angabe nicht vereinbaren; Klopstock war seinerzeit vielmehr damit beschäftigt, die Gesänge XI-XV, an denen er seit 1756 arbeitete, zu vollenden.
Hierzu
gehört die Abfassung ergänzender Textausschnitte wie ζ. B. die »Auferstehungsscenen«, von denen Köpken in seiner »Lebensgeschichte«
berichtet (vgl.
Köpken,
Meine Lebensgeschichte, a. a. O.) und die breiten Raum im elften Gesang einnehmen. 75, 69/70 durch seine juristische Thätigkeit] Köpken, der studiert hatte, war ab 1761 Regierungsadvokat
Rechtswissenschaft
und bis 1786 Syndikus
mehrerer
Magdeburger geistlicher Stifte gewesen. 75, 73 Aristippischen Lebensphilosophie] Aristippos, Schüler des Sokrates, begründete die Lehre des Hedonismus. 75, 79 Messias bis Abadonna] »Der Messias«, XIX 91-235. 75, 80/81 weil bis war] Daß Klopstock den Schluß der Abbadona-Episode
bei
Bachmann mehrfach vorgelesen habe, berichtete Klopstock 1795 auch Böttiger (vgl. Böttiger, Klopstock 179s, S. 345), doch hatte er den Text nicht zu dieser Zeit, vielmehr schon vor seiner Reise in die Schweiz 1750 abgefaßt. (Vgl. HKA, Werke IV, Bd3: Textgenese einzelner Gesänge und Episoden. Die
Abbadona-Episode.)
75, 82/83 Ihre Theorie der Darstellung] Klopstock, Ueber Sprache und Dichtkunst. Hamburg 1779. Drittes Fragment. Fon der Darstellung. S. 243-258. 75, 83/84 Wieland bis sagt] Das »Sendschreiben an einen jungen Dichter« veröffentlichte Wieland zuerst im zweiten Band seiner »Kleineren prosaischen Schriften« (Leipzig 1786). Im »Teutschen Merkur« hatte er zuvor zwei »Briefe an einen jungen Dichter« abdrucken S. 129-157;
lassen (Der Teutsche Merkur 1782, 3.
4. Vierteljahr, S. 57-85; 1784, 1. Vierteljahr, S. 228-253).
Vierteljahr, In der Aus-
gabe der »Sämmtlichen Werke« abgedruckt in Band 24 (Leipzig 1796) sowie Supplementband 6 (Leipzig 1798). (Vgl. G. Günter und H. Zeilinger, graphie. Berlin 1983. S.4; 6; 150.) 75, 92/93 daß bis habe] Vgl. Abschnitt
»Oberlieferung«.
75, 97 den Fremden] Georg Christian Keil. 75, 98 Ihre Frau Gemahlin] Johanna Elisabeth
Klopstock.
75, 98 Mamsel Meta] Margaretha Johanna von Winthem.
Wieland-Biblio-
476
Nr 76
15. Januar
76.
Von Göschen,
1797
15.1.1797
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl. S. 4: Siegel.
Hamburg: KN
48,314.
S. 1 bis z(j): Text; S. 3: leer; S. 4: Adresse von nicht bekannter Hd: Sr: Wohlgebohrn des Herrn Legationsrath Klopstock in H a m b u r g daneben: Nebst den Bogen No 1-7. der Oden Erster Druck: HKA. LESARTEN
76, 8 Ihren] Ihrer H (Vgl. Abschnitt »Varianten«.) 14 Gegenstände] Gegänstande H (Vgl. Abschnitt »Varianten«.) 25 komme,] komme. H VARIANTEN
76, 3 sie] [Sie'] > 'sie H 8 der Schwärze] [den'] [Oden']·? 'der 'Schwärze H 8 Ihren Werken] Ihrer ίχχΊ', ['S']·? I H R E R 'Werken H 12 daß] [wenn']·^ 'daß H 14 Gegenstände] [Geslí· Gegänstande H 17 sie] [ihr AugeH sie H 23 Ihnen etwas] [e']^ 'Ihnen etwas H BEILAGE
Dem Brief lagen Böttigers Schreiben an Göschen vom 5 . 1 . 1 7 9 7 (vgl. 76, 9/10 und Erläuterungen hierzu) sowie die ersten sieben Bogen des Foliodrucks der »Oden«Ausgabe bei, vgl. Abschnitt »Überlieferung«. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 73 (von), Nry6 (an), Nr 77 (von). Nr 76 ist Antwort auf Nr 72.3. ERLÄUTERUNGEN
76, 2/3 Vergeben bis laßen.] Die Versendung der von Klopstock am 3 . 1 2 . 1 7 9 6 erbetenen Bogen war von Göschen bereits für den 1 3 . 1 2 . 1 7 9 6 zugesagt worden (vgl. 69, 41 und 70, 5-7). j6, 3/4 Den Dienstag bis ab.] Die ersten 7 Bogen wurden nicht separat, sondern mit dem vorliegenden Brief versandt (vgl. Abschnitt »Beilage«). Es ist nicht auszuschließen, daß Brief und Bogen erst am 17.1. mit der fahrenden Post von Leipzig abgegangen sind. 76, 5 Meinen bis Farbe.] Nimmt Bezug auf einen verschollenen Brief Klopstocks (Nr 72.3), der Informationen über eine von Preisler verwendete Kupferdruckerschwärze enthielt. Vgl. 70, 39-42 und 71, 7-12. 76, 5/6 Die Frankf. Schwärze bis brauchen] Es wird in Nürnberg und an andern Orten eine feine Kupferdruckerschwärze, besonders für Kupferdrucker, unter den
Nr 77
i8. Januar 1797
477
Namen der Frankfurterschwärze verkauft. Diese wird aber nicht, wie man glauben könnte, in Frankfurt am Mayn, sondern zu Kitzingen, aus Weinhefen gemacht. Es wird viel auf dem Mayne nach Frankfurt versendet, woher der N a m e n kommt. (F. Nicolai, Beschreibung im Jahre 1781. Bdi.
einer Reise durch Deutschland
Berlin, Stettin 1783. S.311.)
und die
Vgl. auch Kriinitz,
Schweiz,
Th. 56, 1792,
S. 230-233. 76, 9 Böttigers Brief] Böttiger an Göschen,
5.1.1797.
76, 9 Den Punkt wegen der Noten] Suchen Sie doch den Alcäus Germaniens zu bewegen, daß er jeder Ode, da w o es nöthig ist, kleine Erklärungen und Fingerzeige beyfüge, die am Ende beygedruckt werden können. Z w a r haßt er mit Recht die Scholiasten. Aber gewiß will er von seiner Nation g a n z verstanden seyn. D a r u m wollte ich es wohl selbst wagen, die Stellen aus meiner und andrer Erfahrung anzuzeichnen, bey welchen selbst der geübtere eine kurze Erklärung bedarf. (Hs.: Staats- und Universitätsbibliothek 60 und Erläuterung 76.11
Ich glaube bis habe.] Ursprünglich
ein Porträt Klopstocks
das jedoch nicht rechtzeitig 76.12
KN 48,108.) Vgl. auch 67, 46-
ich bitte bis Füger] Vgl. zu 69, 35/36.
76,12/13 »Oden«
Hamburg:
hierzu.
vorangestellt
fertig wurde (vgl. 70,
meinem Zeichner] Schnorr von
76, 13 Siona] Die heilige 76,16-19
ersten
Band
der
49h°)>
23-26).
Muse. V. 17-19 (vgl. Muncker/Patvel,
der Gedichte in der Druckvorlage
76, 20/21 - tritt bis erhebst!] Vgl. »Siona«, am 3.12.1796
an Göschen
Bdi,
vgl. zu 61, 3/4.
V. 10-12.
76, 22/23 dem alten bis Tochter] Klopstocks Johannesberger«,
dem
Carolsfeld.
54 Ode bis Gewölk etc] »Siona«,
S. 166). - Zur Numerierung
sollte
werden (vgl. 27, 22/23; SS·
Gedicht
»Der Kapwein,
überschickt
(vgl. 69, 7-9).
und der
76, 25-28 die Stelle bis Wort] Die Lesart steht in V. 25 von »Der Kapwein,
und
Bd 2, S. 108) ist auch in der Abschrift
von
der Johannesberger«
(Muncker/Pawel,
Böttigers Hand (Hs.: Sächsische Landesbibliothek Bd. X) enthalten. für eine Änderung
In der Göschen-Ausgabe
Dresden: Mscr. h 37, Verm. 40,
ist sie durch weht ersetzt. Ein
bzw. für einen Änderungswunsch
Klopstocks
Zeugnis
ist nicht
überlie-
fert.
7 7 . An Göschen,
18.1.1797
ÜBERLIEFERUNG
H: Die Deutsche Bücherei,
Bibliothek,
Leipzig: Ehemalige
händler, Buchhändlerische 1
Deutsches Bibliothek Archivalien.
Doppeibl.
S. 1 bis 3(j): Text; S. 4: siehe
Eintrag.
Buch- und Schriftmuseum des Börsenvereins
der
Deutschen
der Deutschen
Buch-
478
Nr 78
17. Januar 1797
Eintrag von nicht bekannter Hd: S.4 aoR: Hamburg den 18: Jan. 1797. stock empf. d. 26: Jan. Erster Druck: Boxberger, Briefe von Klopstock, S. 344.
Klop-
VARIANTEN
77, 7 den] [dem] > den H
12 Sie so etwas] Sie etwas
> SIE
Tsol
ETWAS
H
BEILAGE
Dem Brief lag das Manuskript von 40 Gedichten als Druckvorlage für den zweiten Band der »Oden«-Ausgabe bei, vgl. 77, 3. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 76 (an), Nr 77 (von), Nr 79 (von). ERLÄUTERUNGEN
77, 3 Sie empfangen bis 2ten Band.] Gemäß dem Abdruck in der »Oden«-Ausgabe muß es sich um die Gedichte aus den Jahren 1771-1782 (»Die Roßtrappe« bis »Morgengesang am Schöpfungsfeste«) handeln. Vgl. auch 83, 3-6. 77, 3-5 Ich kann bis zeigen kann.] Vgl. 73, 5-7. 77, 5 Der Bogen, den Sie mir geschikt haben] Am 7.11.1796 (vgl. 64, 3-5)· 77, 6 bey Franzosen] Konnte nicht ermittelt werden. 77, 7 den versprochnen Bogen] Nimmt Bezug auf 70, 5-7. Vgl. auch 73, 5-7. 7 7 , 1 1 Von den lichten Himmel] »Mein Wissen«, V. 10/11 (vgl. Muncker/Pawel, Bd2, S.33). In der »Oden«-Ausgabe, Bd2, ist dem gesetzt worden. 77, 13 In der Ode bis g a n z ] »Der Unterschied«, V. 29 (vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S. 229). 77.13 Ode N. 3] Zur Numerierung der Gedichte in der Druckvorlage vgl. zu 61, 3/4. 77, 13/14 Dieß bis werden] Vgl. die Fassung »Anders ist ganz« im Erstdruck in der »Berlinischen Monatsschrift« (1783, St. 6, S.J04). 77.14 jenseit durch: jenseits] »Der Erbarmer«, V. 46 (vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S.140 und Fußnote zu V. 46) und »Der Gränzstein«, V. 45 (vgl. Muncker/ Pawel, Bd 2, S. 49).
78. An 27-1·
Therese
Mathilde
Amalie,
Prinzessin
von
Thum
und
Taxis,
1797
ÜBERLIEFERUNG
H: Fürstlich Thum- und Taxische Hofbibliothek, 1 Doppeibl. S. 1 bis 2: Text; S. 3 bis 4: leer. S. 1: Abstand zwischen Datum und Textbeginn. Erster Druck: HKA.
Regensburg: FZA, HFS 3749.
Nr 78
2.7. J a n u a r 1 7 9 7
479
LESARTEN
78, 3 Durchlaucht] Durchlaut H BEILAGE
Dem Brief lagen Abschriften der Gedichte »Das Denkmal« (vgl. Abschnitt »Verfasser« zu Nr 29) und »Die Bestattung« (vgl. 88, 3/4) bei, vgl. 78, 8. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 29 (an), Nr 77.1 (von), Nr 78 (von), Nr 86.1 (an), Nr 88 (von). Nr 77.1 ist eine Sendung Klopstocks, die Übersetzungen aus dem und dem Lateinischen enthielt, vgl. 78, 11/12.
Griechischen
Vor Brief Nr 78 hatte sich die Prinzessin von Thurn und Taxis am 16.9.1796 in Hamburg aufgehalten und Klopstock besucht (vgl. 78, 2/3 und Erläuterung hierzu). ERLÄUTERUNGEN
78, 2/3 Ich bis wiedergesehn.] Therese von Thurn und Taxis war am 16. 9.1796 in Hamburg eingetroffen und hatte sich einige Tage dort aufgehalten, um dann auf das Schloß ihrer Eltern nach Strelitz zu reisen (vgl. Hamburgische Neue Zeitung 1796, St. 1 5 1 (2.0.9.) )· Am 24.9. kam ihr Vater, der Herzog von MecklenburgStrelitz, nach Hamburg (vgl. a.a.O., St. 155 (27.9.), Beylage), vermutlich, um seine Tochter abzuholen. Am 7.12.1796 waren der Erbprinz von Thurn und Taxis und seine Frau wieder in Regensburg (vgl. a.a. O., St. 204 (21.12.) ). Ein Aufenthalt in Hamburg auf der Rückreise ist nicht bezeugt. 78, 4/5 der bis seyn] Über Klopstock als »Nichtschreiber« vgl. zu 20, 5/6. 78, 6-9 Ich bis soll.] Von den beigelegten Gedichten »Das Denkmal«, entstanden im September 1794 (vgl. Muncker/Pawel, Bd 2, S. 97/98), und »Die Bestattung«, entstanden im Sommer 179s (vgl. Muncker/Pawel, Bd 2, S. 110/111), entschied sich Therese von Thurn und Taxis für das erstere (vgl. 88, 3-6 und 88, 3537). Es wurde in der Ausgabe der Werke mit dem Zusatz An Therese Matilde Amalia versehen. Vgl. auch Abschnitt »Verfasser« zu Nr29. 78, 9/10 Ich werde bis beantworten.] Eine betreffende Anmerkung findet sich in der 1798 erschienenen »Oden«-Ausgabe: Die Erbprinzessin von Thurn und Taxis, gebohrne Herzogin von Mecklenburg-Strelitz, schickte mir, ohne sich zu nennen, ein sehr schönes Miniaturgemälde aus Hermanns Schlacht. Die Wahl des Gegenstandes übertraf das Gemälde, und beyde der begleitende Brief. (Muncker/ Pawel, Bd2, S. 172.) 78, 11/12 Ein Reisender bis überbracht.] Wen Klopstock beauftragt hatte, diese Sendung (Nr 77.1) zu überbringen, konnte nicht ermittelt werden. 78, 11/12 Übersetzungen aus einigen Alten] Klopstock hatte in seine »Grammatischen Gespräche« (Altona 1794) eine Reihe von Übersetzungen aus dem Griechischen und Lateinischen eingefügt. (Vgl. zu 16, 34-37.) Zum Zeitpunkt des vorlie-
48ο
Nr 79
2
8· Januar
1797
genden Briefes beschäftigte er sich immer intensiver mit Übersetzungen, die alle unter dem Aspekt standen, die Vorlage möglichst treu, allerdings in größerer Kürze nachzubilden. Eine Zeitlang plante er, eine eigene Ausgabe von Übersetzungsbeispielen herauszugeben, und versuchte vergeblich, Göschen und Böttiger für diese Idee zu gewinnen. (Vgl. 130, 7-15; 132, 1-15; 137, 1-7; 149, 46-53; 161, 48-60; 164, 39-44; 174> 11-22; 175, 6-15; 177, 49~55> 13-15; 183, 32-34; 189, 9-12; 198, 1-3 und 199, 13-65.) Eine Sammlung erschien schließlich 1800 und 1801 im »German Museum« in London unter dem Titel »Die Kürze der deutschen Sprache durch Beyspiele gezeigt« (vgl. HKA, Addenda III, Nr3163-3166) sowie im »Musenalmanach für das Jahr 1802«, der von B. Vermehren herausgegeben wurde (vgl. HKA, Addenda III, Nr 3167). Clodius veröffentlichte später auch bis dato ungedruckte Übersetzungsbeispiele. 78,16-18 Sie bis schliessen] Zu Klopstocks Abneigung gegen Formalien vgl. 66, 12-17.
79. An Göschen,
epistolographische
28.1.1797
ÜBERLIEFERUNG
H: Die Deutsche Bibliothek, Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei, Leipzig: Ehemalige Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Buchhändlerische Archivalien. 1 Doppelbl. S. 1 bis 3: Text; S. 4: siehe Eintrag. Eintrag von nicht bekannter Hd: S. 4 aoR: Hamburg den 28: Jan 1797. stock empf. d. 2.: Febr beantwo den Unter Jan getilgt: Febr. Erster Druck: Boxberger, Briefe von Klopstock, S. 344-346.
Klop-
LESARTEN
79, 2 an] an: Η
19 hätte schreiben] hätte, schreiben Η
30 werden?] wer-
den?. Η VARIANTEN
79, 7 mit] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers Η aufs] sie aufs
> SIE
Γ dal
AUFS
Η
26 sie da
29 um] Nachgetragen zwecks Korrektur eines
Schreibfehlers Η BEILAGE
Dem Brief lag eine Übersetzung Klopstocks aus Vergil (Aeneis IV 246-251) (Hs.: Germanisches Nationalmuseum, hierzu.)
Nürnberg). (Vgl. 79, 23 und
bei
Erläuterung
Nr 79
28. Januar 1 7 9 7
481
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 77 (von), Nr 79 (von), Nr 81 (an). Nr 79 ist Antwort auf Nr 76. ERLÄUTERUNGEN
79, 3/4 Überschickung der Bogen] Als Beilage zu Nr 76. 79, 6-8 Danken bis hinstellen.] Vgl. 44, 9-12 und Erläuterungen
hierzu.
79, 8 Ein Engländer, der mich besuchte] Konnte nicht ermittelt
werden.
79, 9 der von Shakespear] Gemeint wohl »Shakespeare's vised by G. Steevens«
(9 vols. London
stattete Prachtausgabe
im Folioformat
die Kupfer nach Gemälden
gestochen
ιγ86 für seine »Shakespeare
Gallery«
darunter Reynolds,
T. S. R. Boase, Illustrations Vgl. auch 130,
Dramatic
Works. Re-
Diese mit 100 Kupfern
ausge-
erregte Aufsehen über England hinaus,
weil
waren, die der Verleger John Boydell
seit
von den berühmtesten
Füssli und Angelica Kauffmann, of Shakespeare's
teenth centuries. In: Journal S. 94-108.)
1791-1802).
Malern in
England,
hatte anfertigen lassen. (Vgl.
plays in the seventeenth
of the Warburg and Courtauld
and eigh-
Institutes 10,
1947,
31-35.
79, 12-14 Ich setze bis Mitlaute] Vgl. Ueber di deütsche Rechtschreibung. Klopstock,
Ueber Sprache
Back/Spindler,
Bd 2, S.
und Dichtkunst.
Hamburg
»Wingolf«,
- in der »Oden«-Ausgabe
von Klopstock gebildetes
nicht korrigierter
Ich brauche bis Einsame - ] »An Ebert«,
S. 39). Diese von Klopstock
Oktavdruck
nicht
79, 16 Korrektor] 79, 18/19
In: auch:
Beispiel;
- Fall findet sich in
Sechstes Lied, V. 28: Fern' verloren (vgl. Muncker/Pawel,
79, 14/15 Bdi,
S. 233/234;
173I174.
79, 14 in die Fern' sehn] Offenbar willkürlich ein vergleichbarer
1779.
V. 15 (vgl.
Bdi,
S. 29).
Muncker/Pawel,
monierte Stelle wurde auch im Quart- und im
korrigiert. Lorent.
Böttiger bis müssen.] Vgl. Böttiger an Göschen,
Nr 76): Freilich hätte ich ihm (Klopstock)
5.1.1797
(Beilage zu
seit dem schreiben, meine Dankbarkeit
für alle seine Güte bezeugen, kurz a r t i g e r seyn sollen, als ich es war. Allein, sollte ich den großen Mann auch nur einige seiner Minuten, die auch mir heilig sind, durch Worte, durch todte Buchstaben rauben, die ihm nie auch nur ein Hunderttheilchen von dem sagen könnten, was ihm mein letzter Händedruck beym Abschiede sagte. (Hs.: Staats- und Universitätsbibliothek 79,19-21
Ich bis soll] Über Klopstock
79, 21/22
so gern ich auch Briefe lese] Vgl. folgenden
Hamburg:
als »Nichtschreiber«
KN
48,108.)
vgl. zu 20, 5/6.
Ausspruch
Klopstocks:
O
das Briefelesen ist eine vortrefliche Sache; aber das Schreiben! (Cramer, Tellow an Elisa, S. 55.) 79, 23 Überschicken bis Übersetzung] Es handelt Übersetzung von Vergil, Aeneis IV 246-251. Nürnberg.)
Weitere Niederschriften
sich dabei um
(Hs.: Germanisches
Klopstocks
Nationalmuseum,
dieser Übersetzung befinden sich in der Staats-
482.
Nr 79
2.8. J a n u a r
und Universitätsbibliothek der Text bei Clodius,
1797
Hamburg
(KN 84,059;
KN 84,060).
Th. 2, S. 207. - Vgl. auch Böttiger
Abgedruckt
an Göschen,
ist
vor dem
25. 2 . 1 7 9 7 : Ich bin Ihnen, mein geliebtester G. für die schöne Mittheilung von Klopstock den innigsten Dank schuldig. Ich kann die Uebersetzung aus Virgil nicht anders benennen, als mit dem Horazischen: novem Musis caelatum opus (Epistulae II 2, 92). So einen Virgil in unserer Sprache, und der Triumph der selben wäre entschieden. Ich habe unserm Herder, Klopstocks wärmsten Freund und Verehrer, diese fünf goldenen Verse mitgetheilt, und erwarte sein Urtheil darüber. (Hs.: Staats- und Universitätsbibliothek Böttiger hatte die Übersetzung tisch äußerte, wie Böttiger der Ubersetzung
Hamburg:
KN
auch umgehend
48,109.) Goethe übermittelt,
auf dem ihm von Klopstock
der sich kri-
zugedachten
Blatt mit
eintrug: G ö t h e tadelte e r g o s s e n e r S c h n e e , dieß erinner ans
Thauwetter. Auch sey dieß Fragmentenwerk zu gar nichts nutze. 5 Verse könne jeder schön machen. Aber auch 500? an mich geschickt d. 8 Febr. 1 7 9 7 . Bernays,
Vier Briefe von Klopstock,
79, 24-28
daß ich bis angelegt] Zu
Schriftstellern Klopstock
S.427,
Anmerkung
Klopstocks
vgl. zu 16, 3 5 - 3 7 und zu 78,
Übersetzungen
aus
antiken
11/12.
verfolgte von nun an auch die Absicht, französische
vor allem englische Dichter zu veranlassen,
(Uhde-
13.)
(vgl. 89, y-11),
mit ihm in einen
aber
Übersetzerwettstreit
zu treten. Dabei erbat er sich die Unterstützung von Herder (90, 5-21; 128,
18-23;
130, 3-6), Wieland (118, 7 - 1 2 ; 128, 20; 130, 3-6) und Böttiger (130, 6-14; 137,
1-
10; 143, 45-47; 149, 46-53; 161, 48-60; 198, 1-3), ohne daß dieses zu einem gemeinsamen größeren Projekt führte. Lediglich Anregung
79, 28-30 »Sämmtlichen
Werken«
(Leipzig
1797),
(Vgl. G. Günther
Weimar 1983. S. 4/5 J - Vgl. auch 81,
die hier gemeint
und H. Zeilinger,
Klopstocks
hierzu).
Sagen Sie bis vermehrt werden?] Die Bände 29 und 30 von
mischte Aufsätze«.
Wielands
sind, enthalten
»Ver-
Wieland-Bibliographie.
17-20.
79,3 0 Zeichnung von Siona] Vorlage » Oden
Mellish ging direkt auf
ein (vgl. 90, 5 - 2 3 , Nr 103 und Erläuterungen
für das Titelkupfer
zu Band
1
der
«-Ausgabe.
79, 31/32
Ich hoffe bis können.] Die Zeichnung
konnte nicht in Hamburg
ange-
fertigt werden (vgl. 83, 6-8; 87, 5-7) und wurde schließlich von Schnorr von Carolsfeld ausgeführt
(vgl. 91,
29/30).
79, 32/33
Haben bis gedacht?] Vgl. 81, 14-17
79, 33/34
Gluck u Bach bis komponirt.] Zu Glucks
scher Gedichte vgl. HKA, Briefe VII, einführende 5-7; zu 65, 3 3 ; zu 147, 23-26.
und Erläuterungen
hierzu.
Vertonungen
Erläuterungen
Klopstocki-
zu Nr 27; zu 27,
- Über seine Musik zu Klopstocks
»Hermanns
Schlacht« vgl. HKA, Briefe V, zu 59, 77-79 sowie HKA, Briefe VII, zu 80, 9; zu 147, 27/28. - Carl Philipp Johanneum Freundeskreis
Emanuel
und Musikdirektor um Klopstock.
Bach (1714-1788),
der fünf Hauptkirchen Er vertonte die Gedichte
von 1768 an Kantor Hamburgs,
gehörte
» Vaterlandslied«,
am zum
erschie-
N r 80
nen im Göttinger »Lyda«
»Musen
im Göttinger
Schöpfungsfeste« abgedruckt
1775«
Gesangbuchs«
»Neue Melodien (Hamburg
und seine Lieder. T. 1-2. Regensburg
unter
abgedruckt;
1784) sowie das geistliche
in seiner Sammlung
Hamburgischen
1774«; »Edone«,
Almanach
»Musenalmanach
(Leipzig
30. J a n u a r 1797
1787).
der
4^3
Überschrift
»Morgengesang
Lied »Die
am
Auferstehung«,
zu einigen Liedern
des
neuen
(Vgl. G. Busch, C. Ph. E. Bach
1957. (Kölner Beiträge zur
Musikforschung.
12.)) Ich habe bis Anmerkungen wünscht.] Vgl. 67, 46-60 und
79' 37/38
Erläuterung
hierzu; zu 76, 9.
80. Von Gräter, 3 0 . 1 . 1 7 9 7 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg:
KN
48,358.
Doppeibl.
S. 1 bis 3 φ: Text; S. 4: leer. Erster Druck: Lappenberg,
S. 3 75-3 77.
LESARTEN
80, 3 5 von] vor Η VARIANTEN
80, 8 Ausdrucks besitzen,] Ausdrucks [,]•? besitzen, Η heit] [meinet die Unbescheidenheit Η
16/17
12 die Unbescheiden-
der vaterländischen bis Alter-
thums] [alter SchätH der vaterländischen Schätze des Alterthums Η Nachgetragen zwecks Η
zwecks
Korrektur
Korrektur
eines
eines Schreibfehlers
Schreibfehlers
Η
25 ich]
21 ich]
Nachgetragen
26 und den] und [ihr'h
Η
'den
3 5 von einer] [doch]^ von einer Η
BEILAGE
Dem Brief lagen Drucke identifizieren
von Gräters Schriften
bei, die im einzelnen
nicht
zu
sind (vgl. 80, 3/4).
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 80 (an), nach dem 16. 3. und vor dem 20. 7.1799
(an), 20. 7.1799
(von).
ERLÄUTERUNGEN
Friedrich David Gräter (1768-1830), Konrektor
am Gymnasium
geboren
in Schorndorf.
in Schwäbisch
Hall, war seit
1818 wurde er Rektor des
1793
Gymnasiums
in Ulm. Gräter gab mit der Übersetzung
altnordischer
dem Titel »Nordische
veröffentlichte,
Blumen«
Lieder, die er 1789 in Leipzig den Anstoß
zu intensiven
unter Studien
484
N r 81
v o r d e m o d e r am 6. F e b r u a r
1797
der germanischen Vorgeschichte. Er selbst verfolgte dieses Ziel mit seinen Zeitschriften »Bragur« (Leipzig 1791-1812), »Odina und Teutona« (Breslau 1812) und »Iduna und Hermode« (Breslau 1812-1816). Gräter, der Klopstock
sehr bewun-
derte, schrieb in seiner Sammlung »Zerstreute Blätter« (Ulm 1822) eine Würdigung Klopstocks,
in der er u. a. auch den einzigen Brief Klopstocks
an ihn von
1799 abdruckte. Der vorliegende Brief wurde von Gräter an Göschen
geschickt,
der ihn dann an Klopstock weiterleitete (vgl. zu 80, 3/4). 80, 3/4 die kleinen bis habe] Welche Drucke Gräter dem Brief beigelegt hatte, ist nicht sicher. Vgl. Gräter an Göschen, 30.1.1797:
Klopstock hat mich grüßen
lassen. Hier ein Brief an ihn, wozu der Herr Gräff die Exemplare meiner Schriften geben wird. Ich schreibe selbst an den letzteren. Aber könnten nicht Sie das Paket, u: recht bald besorgen? (Hs.: Staatsarchiv Altona: Konv. 60.) 80, 18 Hermannsschlacht] Hermanns Schlacht. Ein Bardiet für die Schaubühne. Hamburg, Bremen 1769. 80, 19 so mancher Vaterlands-Oden] Z.B.
»Kaiser Heinrich«
(Muncker/Pawel,
Bdi, S. 161-163), »Schlachtgesang« (a.a. O., S. 174/175), »Wir und Sie« (a.a. O., S. 184-186), »Unsre Fürsten« (a.a.O.,
S. 186/187), »Braga« (a.a.O.,
S. 188-190),
»Schlachtlied« (a.a. O., S. 193-195), »Unsre Sprache« (a.a. O., S. 199-201), »Hermann« (a.a.O.,
S. 208-211), »Mein Vaterland« (a.a. O., S. 219-221),
»Vaterlands-
lied« (a. a. O., S. 222/223). 80, 21/22 Acht bis debütirte] F. D. Gräter, Nordische Blumen. Leipzig 1789. 80, 27-29 Jetzt bis geht] Nimmt Bezug auf die von Gräter herausgegebene
Zeit-
schrift »Bragur. Ein Litterarisches Magazin der Deutschen und Nordischen Vorzeit« (Bdi-6.
Leipzig 1791-1798).
Seit 1795 auch mit dem zweiten Titel »Braga
und Hermode oder neues Magazin für die vaterländischen Alterthümer der Sprache, Kunst und Sitten« versehen. 80, 38/39 Wie bis sehen!] Klopstock und Gräter sind sich persönlich nie begegnet.
80, 41 eines Briefes werth achten] Vgl. Abschnitt
81.
Von Göschen,
vor dem oder am 6.
»Korrespondenzstelle«.
2.1797
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
48,352.
2 Doppelbll. S. 1 bis 5: Text; S. 6 bis 8: leer. Erster Druck:
HKA.
DATUM
Der Brief ist die Antwort auf Nr 79 vom 28.1.1797, 47. In Nr 82 vom 11. 2.1797
nimmt Klopstock
vgl. 81, 14; 81, 17/18 und 81,
Bezug auf den vorliegenden Brief,
Nr 8i
v o r d e m o d e r a m 6. F e b r u a r 1 7 9 7
vgl. 82, 18. Unter Berücksichtigung
der Beförderungszeit,
betrug, muß der Brief bis Montag, den 6. 2.1797, worden
4^5
die mindestens fünf Tage
Posttag in Leipzig,
geschrieben
sein.
LESARTEN
81, 8 S. r.] In größeren,
kalligraphischen
Buchstaben
geschrieben
H
ji
we-
nigstens] wenigsten H VARIANTEN
81, 4 sollen] [soll'] > 'sollen H
22 Noch will mein] LM']* 'Noch will mein
H
27 allein dazu gebrauche] allein gebrauche > ALLEIN Tdazul GEBRAUCHE
H
39 ein] [eine'ik 'ein H
47 Anmerkung] [Antwort]^ Anmerkung H
ji
gar sehr,] gar [,]* sehr, H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 79 (von), Nr 81 (an), Nr 82 (von). Nr 81 ist Antwort auf Nr 79. ERLÄUTERUNGEN
81, 4-7 ich habe bis gelungen ist] Was hier speziell gemeint ist, konnte ermittelt werden.
Göschens
Anstrengungen
rungen von Satz, Drucktechnik üblicherweise
und Papierqualität:
widerstanden
und Erläuterungen
wollte er hinsichtlich
und ungerade
hierzu).
Zeit
durch metallene Stege, die
Zeilen
verhinderten
Die in seiner Druckerei
des Anpreßdrucks
nicht
Verbesse-
Er ersetzte das zu seiner
aus Holz gefertigte Durchschußmaterial
Witterungseinflüssen 24-34
richteten sich generell auf
vervollkommnen:
(vgl.
benutzten
126,
Pressen
Ich bringe eine Presse
heraus, die den Drucker nicht mehr angreift, und wobey dieser mit Kindeskraft den schönsten Druck hervorbringen muß. (Göschen an Böttiger, 1 3 . 1 1 . 1 7 9 8 ; Debes, Göschen, Geschichte
setzte Göschen beschäftigte
S. 24.) - (Vgl. auch H. J. Wolf, Schwarze
der Druckverfahren.
Frankfurt
eine Papierglättmaschine
Kunst. Eine
am Main 1981.
S. 82-87.)
ein (vgl. Debes, Göschen,
illustrierte Seit
S. 25/26)
1793 und
sich intensiv mit dem Verfahren, das Papier zu feuchten: Ich habe in
diesen Tagen etwas aufs Reine zum Besten der deutschen Typographie gebracht, eine solche Art das Papier zu feuchten die mich im Stand setzt noch einmal so rein zu drucken. (Göschen an Böttiger, September
1799; Debes, Göschen, S. 27.)
seine
qualitativ
Bemühungen
schwärze vgl. zu 70,
zur Entwicklung
einer
hochwertigen
39-42.
81, 7-9 Auch bis gemacht.] Die 1790 nach dem Vorbild von Didot Antiqua-Schrift 81, 9-12
stammte von Johann
Carl Ludwig
in Leipzig
aus Jena.
12-14.
81, 14 Z u m Notendruck bis Studium.] Der Musiknotendruck von J. G. I. Breitkopf
geschnittene
Prillwitz (1759-1810)
Die 'sollen bis gelaßen.] Nimmt Bezug auf 79,
Typen war um 1760
Über
Drucker-
mit
entwickelt
beweglichen worden.
Nur
Nr 8 i
v o r d e m o d e r a m 6. F e b r u a r
1797
wenige Setzer beherrschten dieses Verfahren, das musikalische Kenntnisse und Vertrautheit mit allen musikalischen Zeichen voraussetzte. (Vgl. C. G. Täubel, Allgemeines theoretisch-practisches
Wörterbuch der Buchdruckerkunst
und Schriftgie-
ßerey . Bd 2. Wien 1805. S. 73-75. - C.W. Gerhardt, Geschichte der Druckverfahren. T.2. Der Buchdruck. Stuttgart 197s· (Bibliothek des Buchwesens. 3.) S. 100-103.) 81,16/17
so sollen bis bearbeiten] Dieser Wunsch erfüllte sich nicht (vgl. zu 45,
24). 81,17
Die beyden Bände Wieland] Vgl. zu 79, 28-30.
81, 19/20 Wielands Nachrichten bis Werke] Über Wielands unausgeführt gebliebene Autobiographie vgl. zu 35, 34-36. 81, 20 sein Agathodämon] 1799 fertiggestellt und im selben Jahr als Band 32 der »Sämmtlichen
Werke« veröffentlicht
(vgl. Gruber, Wielands Leben, Th. 4,
S. 284). 81, 22 mein Zeichner] Schnorr von
Carolsfeld.
81, 22 Siona] Heilige Muse. Zeichnung als Vorlage zum Kupferstich für den ersten Band der
»Oden«-Ausgabe.
81, 23-25 Alle diese bis seyn sollen«.>] Die »Oden« erschienen erst im Frühjahr 1798, der letzte Band der Folioausführung des »Messias« im Sommer
1799.
81, 2S in einer Woche Zwölf Bogen fertig] Vgl. 70, 35/36. 81,30-32
daß in bis berichtigen will] Die Auszahlung erfolgte am
31.5.1797
(vgl. 106, 3-5 und Erläuterungen hierzu). - Zur Bedeutung von »berichtigen« vgl. zu 58, 32. 81,31
Buchhändler bis Pfingstwoche] Der Beginn der Buchhändlermesse
1788 auf den Sonntag Rogate festgelegt worden (vgl. Kapp/Goldfriedrich,
war Ge-
schichte des Deutschen Buchhandels, Bd3, S.204), also zwei Wochen vor Pfingsten, das 1797 auf den 4./5. Juni fiel. Im Anschluß an die Meßwoche hielten sich die Buchhändler
noch zur Zahlwoche
in Leipzig auf; in dieser Zeit (28. 5.-
3. 6.1797) wickelte Göschen auch die Honorarzahlung 81,34
ab.
den versprochenen Brief für Füger] Vgl. 69, 34-36 und
Erläuterungen
hierzu. 81, 35/36 Der Kupferstecher bis entsprechen sollen.] Die Herstellung der Zeichnungen und Kupferstiche verursachte in der Tat eine Verzögerung bei der Auslieferung der »Oden«-Ausgabe 16-18; 186,
(vgl. 112, 23-25; 148, 16-18; 153, 13/14; 156, 4-7;
171,
12/13).
81, 35 Der Kupferstecher] Friedrich John. 81, 37/38 Wenn nun bis komt] Vgl. 40, 58-60 und Erläuterungen
hierzu.
81, 38/39 so brauchen bis komt] Vgl. 30, 30/31 und Erläuterung hierzu. 81, 41 Werd bis bekommen?] Die erste Manuskript-Sendung 3.2.1798
(vgl. 169, 2/3).
erfolgte erst am
Nr 82
I i . Februar 1 7 9 7
81, 44 Wird bis bestehen] Vgl. 82, 17/18 und 85, 26/27. - Der
4^7
»Messias«
erschien in der Werkausgabe in vier Bänden. 81, 45/46 Soll ich bis mittheilen?] Vgl. 40, 58-60 und Erläuterungen 81, 47 Brief u Anmerkung] Nr 79 nebst Beilage (Klopstocks
hierzu.
Übersetzung
von
fünf Versen aus Vergil), vgl. zu 79, 23. 81, 48-50 Ich kann bis voraus gehen] Vgl. 73, 8-10 sowie 45, 11/12 und Erläuterungen hierzu. - Entsprechend
dem seit dem Sturm und Drang entstandenen
stock-Bild
den Lyriker höher als den Autor des »Messias« und
den
bewertete Göschen
Klop-
Prosaschriftsteller.
81, 53 Schlagflüße] Schlaganfälle 81,56
(Apoplexie).
daß ich den Wieland vollendet habe] Mit Band 30 der
»Sämmtlichen
Werke« Wielands, der 1797 erschien, war die Ausgabe nach Plan zunächst schlossen. Es folgten dann noch weitere 9 Werk- und 6
8z.
An Göschen,
ii.z.
abge-
Supplementbände.
1797
ÜBERLIEFERUNG
h: Klopstockmuseum,
Quedlinburg:
4 ineinandergelegte Konvolut
V 643 S.
Doppelbll.
mit aufeinanderfolgenden,
durchnumerierten
Abschriften
von
Briefen
Klopstocks. Die Blätter sind in der Mitte gelocht, dadurch Textverlust auf S. 12 (82, 16). S. u(j)
bis 13: Text.
Abschrift
von nicht bekannter
Hd.
S. 3 auRl: Wiedergabe von Göschens
Empfangsvermerk
kannter Hd: Hamburg d. 11. Febr. 1797
Klopstock.
von anderer, nicht beempf. d. 14. Febr. Bern,
v. G. Die heute verschollene Meyer-Cohn
Verkauf angeboten tionskatalog stocks
Originalhandschrift
befand sich im Besitz von
Alexander
und wurde nach dessen Tod 1906 von der Firma J. A. Stargardt zum und von einem Berliner Sammler erworben.
ist zu entnehmen,
von 4 Seiten
Aus dem
daß es sich um einen eigenhändigen
Umfang handelt.
(Die Autographen-Sammlung
Brief
AukKlop-
Alexander
Meyer Cohn's. Th. 2. Berlin 1906. ΝΠ723.) Erster Druck: Boxberger,
Briefe von Klopstock,
5.346/347. (=D)
TEXTKONSTITUTION
Der Text ist nach dem Zeugen h wiedergegeben, benen Empfangsvermerk
schließen
hatte. Der Zeuge D ist vermutlich
der, wie sich aus dem wiedergege-
läßt, das verschollene
Original
zur
ebenfalls nach dem Original hergestellt,
allerdings eine Anzahl von Normierungen
Vorlage weist
auf (durchgängig ss statt ß; und statt u
488
Nr 82
I i . Februar
1797
bzw. u. (82, 9; 82, 13; 82, 19; 82, 26; 82, 27); paar statt par (82, 2); freilich statt freylich (82, 9) drei statt drey (82, 28); kann statt kan (82, 16); Uebersendung statt Übersendung (82, j) und Aendrungen statt Ändrungen (82, Punkt betrift h 30 meinen Theil] mein Theil D 32 Der Ihrige] der Ihrige h Der Ihrige D KORRESPONDENZSTELLE
Nr 81 (an), Nr 82 (von), Nr 83 (von). Nr 82 ist Antwort auf Nr 81. ERLÄUTERUNGEN
82, 3/4 noch Einmal sage] Vgl. 79, 3-6. 82,5/6 Übersendung bis Bogen] Vgl. 79, 38-41 und 81, 3/4. Die nächsten Druckbogen wurden erst Ende August (Nr 122.1) an Klopstock geschickt. 82, 7 Mit nächster Post bis ab.] Am 15. 2 . 1 7 9 7 als Beilage zu Nr 83. 82, 7-10 Der Mess, bis geworden.] Die Änderungen sind in einem Handexemplar Klopstocks überliefert, vgl. HKA, Werke IV, Bd4s, Hc. (Vgl. 27, 15-17.) Auf der Grundlage dieses Handexemplars fertigte Klopstock die Druckvorlage für die Göschen-Ausgabe an, die im vorliegenden Brief vermutlich gemeint ist. Vgl. HKA, Werke IV, Bd3, Textkonstitution. Die Handexemplare der »Altonaer Ausgabe«. 82, 12/13 Ob nicht bis Fragzeichen!] Vgl. 51, 27-29. 82, 13/14 zu grosse Fragzeichen bis darauf an] Die Strophe (»Wingolf«, Erstes Lied, V. 53-56; Muncker/Pawel, Bdi, S.13) enthält in der Tat 5 relativ große Fragezeichen. Durch deren Größe und den notwendigen Abstand zum folgenden Wort wirkt das Druckbild der Strophe sehr locker. Göschen ließ neue Zeichen schneiden und verwendete sie in der Ausgabe (vgl. 85, 45/46 und Erläuterung hierzu). 82, 15 Christuskopf] Vgl. 40, 58-60 und Erläuterungen hierzu. 82, 18 (Füger bis schon.)] Nr 81.1 (verschollen). Vgl. zu 69, 35/36 und Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 211. 82, 18/19 Mein M. S. bis gemacht.] Nimmt Bezug auf »Wingolf«, Sechstes Lied, V. 18 (vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S. 27). In der Ausgabe der »Oden« von 1771 war Myrthe gesetzt. Gemäß Klopstocks reformierter Orthographie sollte y generell durch i ersetzt werden (Ueber di deütsche Rechtschreibung. In: Klopstock, lieber
N r 83
1 5 . Februar
1797
Sprache und Dichtkunst. Hamburg 1779. S. 199; auch: Back/Spindler, Bd 2, S. 1J3). - Klopstocks Monitum wurde von Göschen nicht berücksichtigt. 82, 25/16 die bis machen] So wurde beispielsweise über die Horazausgabe der Brüder Robert und Andrew Foulis von 1744 das Urteil gefällt: contained so few errors that it was dubbed the »immaculate« Horace. (C. Clair, A history of printing in Britain. London 1965. S. 163.) Ähnliche Beurteilungen wurden für die Drucke von John Boydell, William Bulmer und Thomas Bensley abgegeben. (Vgl. Clair, a. a. O., S. 197-202.) 82, 26-29 a n die bis wolte] Gemeint ist die 1781 erschienene »Altonaer Ausgabe« des »Messias«, die im Quart- und Oktavformat in gewöhnlicher Rechtschreibung sowie im Oktavformat in Klopstocks reformierter Orthographie herausgegeben wurde. - Über den Anspruch einer druckfehlerfreien Ausgabe vgl. 32, 2 8-32 und Erläuterungen hierzu. 82, 27 Falkenaugen] Vgl. zu 32, 31.
#3. An Göschen,
15.
2.1797
ÜBERLIEFERUNG
H: Die Deutsche Bibliothek, Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei, Leipzig: Ehemalige Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Buchhändlerische Archivalien. 1 Doppeibl. S. 1 bis z(j): Text; S. 3: leer; S. 4: siehe Eintrag. Eintrag von nicht bekannter Hd: S.4 aorR: Hamburg d. 15: Febr. 1797 Klopstock empf. d. 22: Febr Erster Druck: Boxberger, Briefe von Klopstock, S. 347. BEILAGE
Dem Brief lag das Manuskript von 17 Gedichten als Druckvorlage für den zweiten Band der »Oden«-Ausgabe bei, vgl. 83, 3 und Erläuterung hierzu. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 82 (von), Nr 83 (von), Nr 85 (an). ERLÄUTERUNGEN
83, 3 Sie empfangen bis 58.] Vgl. Abschnitt »Beilage«. Gemäß dem Abdruck in der »Oden«-Ausgabe handelt es sich um die Gedichte aus den Jahren 1783-1789 (»Die Vortreflichkeit« bis »Das Bündniß«), Vgl. auch zu 77, 3. - Zur Numerierung der Gedichte in der Druckvorlage vgl. zu 61, 3/4. 83, 3-5 Die ersten bis sollen.] Gemeint sind »Die Roßtrappe«, »Edone«, »Der Unterschied«, »Klage« und »Warnung« aus den Jahren 1771 und 1772. 83, 5/6 Sie bis Teutone an.] Spätere Fassung der Ode »Unsre Sprache«. Deren frühere Fassung (vgl. »Oden«-Ausgabe von 1771) wurde in der Werkausgabe von
490
N r 84
2.2. F e b r u a r
1797
1798 im ersten Band gedruckt (S. 270-273). (Vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S. 199201.) 83, 6/7 Mein Zeichner bis beschäftigt ist.] Vgl. zu 79, 31/32. S3, 51 Der bis mir.] Alopeus war am 10. 2.1797, von Dresden kommend, in Hamburg eingetroffen. (Vgl. Hamburgische Neue Zeitung 1797, St. 25 (14.2.).) S3, 9 Alopeus] Maksim Maksimovic Alopeus (1748-1822), gebürtig aus Vyborg (Finnland), hatte in Abo und Göttingen Theologie studiert und war seit 1768 im diplomatischen Dienst Rußlands tätig, u.a. 1783-1789 als Ministerresident am Hofe des Herzogs von Oldenburg und Fürstbischofs von Lübeck und 1789-1796 am preußischen Hof in Berlin. Alopeus - 1768 auch zum Beisitzer der »Deutschen Gesellschaft« in Göttingen gewählt - war Klopstock bereits 1773 durch Vermittlung von Achatz Ferdinand Freiherrn von der Asseburg persönlich begegnet (vgl. Klopstock an Asseburg, 3.4.1773). Auch später blieb der Kontakt erhalten (vgl. Asseburg an Klopstock, 22. 6.1773; Klopstock an Asseburg, 19. 9.1774; F. L. Stolberg an Klopstock, 22.12.1789; HKA, Briefe VIII, Nr 138). Alopeus war Subskribent von Klopstocks »Gelehrtenrepublik« und vom Quartdruck der »Altonaer Ausgabe« des »Messias«. (Lit.: Russkij biograficeskij slovar. Obscestva A.A. Polovcova. Bd 2. St. Petersburg 1900. S. 61-64. (Repr. New York 1962.) - P. N. Berkov, M. Alopäus' Vorlesung über russische Poesie in Göttingen im Jahr 1769. In: Germanoslavica 2, 1932/1933, S. 547-552.) 83, 13 Baskervillens Virgil] John Baskerville (1706-1775) hatte mit seiner lateinischen Ausgabe der Werke Vergils (Pubiii Virgilii Maronis Bucolica, Geórgica et Aeneis. Birmingham 1757) im Quartformat seinen Ruhm als einer der herausragenden Schriftschneider und Drucker Englands begründet. Er hatte hierfür erstmals seine Antiqua-Lettern sowie geglättetes Velin-Papier verwendet. 83, 13/14 Die Zeichen bis schön.] Runde Klammern, die von Baskerville nur mit einer leichten Rundung geschnitten worden waren. Die von Göschen verwendeten runden Klammern sind halbkreisförmig ausgebildet.
84. An F. L. Stolberg, 22. 2 . 1 7 9 7 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: 1 Doppeibl. S. 1 bis 3(\): Text; S. 4: leer. Erster Druck: Lappenberg, S. 377/378.
Literaturarchiv.
TEXTKONSTITUTION
In H ist der Abschnitt 84, 9-27 (Ich sehe bis machen.j) zusätzlich durch ein Zeichen (-) vor Ich (84, 9) markiert. In der Textwiedergabe ist dieses Zeichen nicht berücksichtigt.
N r 84
22. Februar
1797
49·^
VARIANTEN
84, 1 22] Nachgetragen eines Schreibfehlers fehlers H
H
H
9 die Gelegenheit] Nachgetragen 15 ihn] Nachgetragen
zwecks
zwecks
Korrektur
Korrektur
eines
Schreib-
22 gezüktem] [gezükten'l > 'gezüktem H
BEILAGE
Dem Brief lagen drei Gedichte
von Klopstock
bei, vgl. 84, 4.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr