Die Mischna. Traktat 3 Dammai (Von Zweifelhaften): Text, Übersetzung und Erklärung nebst einem textkritischen Anhang 9783111623092, 9783111245843

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Die Mischna. Traktat 3 Dammai (Von Zweifelhaften): Text, Übersetzung und Erklärung nebst einem textkritischen Anhang
 9783111623092, 9783111245843

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Einleitung
Verzeichnis der Fremdwörter
Text, Übersetzung und Erklärung
Textkritischer Anhang
Verzeichnis der Abkürzungen der Mischna-Traktate
Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften

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Die Mischna Text, Übersetzung und ausführliche Erklärung Mit eingehenden geschichtlichen und sprachlichen Einleitungen und textkritischen Anhängen unter Mitwirkung von Prof. D. Dr. Albrecht-Oldenburg (f) / Prof. D. Bauer-Göttingen / Prof. D. FiebigLeipzig / Pfarrer D. Dr. Frankenberg-Marburg / Prof. D. Dr. Frhr. v. Gall-Gießen Priv.-Doz. Dr. theol. Haag-Heidelberg / Prof. D. G. Kittel-Tübingen / Pfarrer Lie. Dr. Kramer-Gerichshain / Prof. D. Dr. Marti-Bern (f) / Prof. D. Meinhold-Bonn Prof. D. Dr. Nowack-Leipzig (t) / Pfarrer Rapp-Pirmasens / Priv.-Doz. Lie. RengstorfTübingen / Prof. D. Volz-Tübingen / Prof. D. Weiser-Tübingen / Pfarrer Dr. WendelOber-Breidenbach / Pastor Prof. D. Windfuhr-Hamburg herausgegeben von

Prof. D. Dr. G. Beer-Heidelberg / Prof. D. O. Holtzmann-Gießen Prof. Dr. S. Krauß-Wien I. Seder.

Zeraim.

3. Traktat.

Dammai

Dammai (Vom Zweifelhaften) Text, Übersetzung und Erklärung Nebst einem textkritischen Anhang Von

D. Walter Bauer o. Prof. der Theol. a. d. Univ. Döttingen

II 1931

Verlag von Alfred T ö p e l m a n n in G i e ß e n

Alle Rechte vorbehalten

Printed in Germany Druck der Dieterichschen Universitits-Buchdruckerei (W. Fr. K a e s t n e r ) Oöttingen

m

Vorwort Für Beihilfe bei der Korrektur bin ich den Herren Herausgebern Prof. D. Dr. Gr. Beer, Prof. D. 0. Holtzmann und Prof. Dr. S. Krauß zu aufrichtigem Dank verpflichtet. Güttingen, Dezember 1930. W. Bauer.

Inhalt.

Y

Inhalt Seite

Vorwort Einleitung Die literarische Komposition Verzeichnis der Fremdwörter Text, Übersetzung und Erklärung Kapitel I . . : Dinge, für die es keine Dammaipflicht gibt (I) Abschweifung: Die Dammaiabgabe und der ordentliche zweite Zehnte (12) Fortsetzung von 11 (13) Abschweifung: Was man mit Zweifelhaftem tun darf (I4a.b) . . . . Abschluß von I 1 und 3 (14 c) Kapitel II Dinge, die dammaipflichtig sind (II 1 a. b) Welche Bedingungen die bezüglich der Beobachtung der Abgabevorschriften Beglaubigten erfüllen müssen (II 2. 3) a) Der nur einfach Beglaubigte (112) b) Der „Genosse" (113) Wie gewisse Berufsstände beim Zweifelhaften zu verfahren haben (II 4.5) a) Die Bäcker (II 4 a) b) Die Kaufleute (II 4 b. c. d. 5) Kapitel III Unterstützungsbedürftige als Empfänger von Zweifelhaftem (III 1) . . . Fälle, in denen man Dinge in zweifelhaftem Zustand fortgibt oder erhält, und die daraus etwa erwachsende Zehntpflicht (III 2—6) Kapitel IV Wie am Sabbat zu verfahren ist (IV 1—4) Abschweifung: Von der Benennung mit Namen des Armenzehnten vom Zweifelhaften (IV 3) Fortsetzung von IV 1—2 (IV 4) Auf wessen Aussage man sich verlassen darf (IV 5—7) Kapitel V Wie man die Abgabe absondert (V)

III 1—7 1—7 8 10—61 10—19 10—13 12—16 16—17 18—19 18—19 18—25 18—21 20—23 20—21 20—23 22—25 22—23 22—25 24—31 24—25 24—31 30—37 30—33 32—33 32—35 34—37 36—45 36—45

VI Kapitel VI Wie es für den Pächter, auch bei gemeinsamer Pacht oder gemeinsamem Besitz mit der Abgabe zu halten ist (VI 1—10) Wie in Syrien Früchte zu behandeln sind (VI 11) Wie ein Genosse, der für einen Ungelehrten kauft, verfahren muß (VI 12) Kapitel V n Wie man einem Unbeglaubigten gegenüber verfahren soll (VII1—3) . . a) Wenn man zum Sabbat geladen ist (VII1. 2) b) Als Arbeiter dem unbeglaubigten Eigentümer gegenüber (VII 3) . . Wie man mit sicher Unverzehntetem verfahren soll (VII4—7) . . . . Wie man bei einer größeren Zahl von Weinkrügen den Zehnten entrichtet (VII8) Textkritischer Anhang Verzeichnis der Abkürzungen der Mischna-Traktate Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften

Seite

44—53 44—51 50—53 52—53 52—61 52—56 52—55 54—56 56—59 58—61 60—67

68 69—70

1

Einleitung Die literarische Komposition. Es liegt mir daran zu wiederholen, was ich schon in der Einleitung zum Traktat Pea ausgesprochen habe, daß man nämlich über das Werden eines Mischnatraktates nur mit allem Vorbehalt reden darf. Denn, da man es statt mit dem Ganzen nur mit einem kleinen Bruchteil zu tun hat, so wachsen begreiflicherweise die Schwierigkeiten, die der Gegenstand an sich schon birgt, steigert sich auch die Unsicherheit aller etwa zu gewinnenden Erkenntnis um ein Beträchtliches. Fast überflüssig scheint es, noch besonders zu betonen, daß „Abschweifungen" oder „Nachträge" nicht „spätere Einschübe" bedeuten, wie diese Bezeichnungen auch nichts über die Entstehungszeit aussagen wollen. Es soll damit zunächst nur zum Ausdruck gebracht sein, daß das betreöende Stück sich nicht ungezwungen dem Gedankengang, wie er sich mir darstellt, einfügt. Derartige Unebenheiten sind jedoch für die Mischna bezeichnend und erklären sich aus der Art ihrer Entstehung. In unserem Traktat wird nicht nur von Früchten und aus solchen gewonnenen Erzeugnissen geredet, bei denen es zweifelhaft ist, ob die vorgeschriebenen Abgaben entrichtet wurden, sondern es werden überhaupt zweifelhafte Umstände und fragliche Verhältnisse, wie sie sich bei der Entrichtung der Abgaben einstellen können, behandelt. Eine absichtsvolle Gliederung, die es uns erlaubte, größere Gruppen als enger zusammengehörig zu vereinen, besteht kaum, am wenigsten am Anfang. Vielmehr reiht sich, oft nur lose verbunden, eine Bestimmung an die andere. I nennt die Dinge, die der Dammaipflicht nicht unterliegen, beginnt damit und schließt auch wieder damit. Doch werden diese Ausführungen unterbrochen. Einmal durch die Darlegung der Eigentümlichkeiten des zweiten Zehnten vom Zweifelhaften im Verhältnis zum ordnungsmäßigen zweiten Zehnten (I 2). Diese Erörterung ist deshalb von großer Bedeutung, weil Zweifelhaftes gerade dieser Abgabe gegenüber besonders in Frage kommt. Seinen Grund hat das gewiß mit darin, daß die gesetzmäßige Behandlung des zweiten Zehnten schwer von anderer Seite zu beaufsichtigen und festzustellen ist. Um die richtige Ablieferung des ersten Zehnten (für die Priester und Leviten) wie des

2

I. Seder.

Zeraim: 3. D a m m a i .

Armenzehnten werden sich schon die Empfangsberechtigten kümmern. Die „große" Hebe (Teruma) aber galt als so heilig, eine Versäumnis ihr gegenüber für so folgenschwer, daß man niemandem so viel Habsucht oder Nachlässigkeit zutraute, um bei ihr zu versagen. I 3 bespricht wieder Fälle der Abgabenfreiheit vom Zweifelhaften. Eine weitere Unterbrechung haben wir I 4 a . b, wo davon gehandelt wird, was man mit zweifelhaften Dingen vornehmen darf. Dann schließt I 4 c die Erörterung des eigentlichen Gegenstandes von I ab. II 1 gibt im Gegensatz zu I die dammaipflichtigen Dinge an. Hatten bisher die zweifelhaften Dinge den Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung abgegeben, so werden nunmehr Persönlichkeiten der verschiedensten Art und ihr Verhältnis zum Dammai ins Auge gefaßt. II 2. 3 setzt die Bedingungen fest, denen die bezüglich der Beobachtung der Abgabevorschriften Beglaubigten genügen müssen. II 4. 5 gibt an. wie gewisse Berufsstände beim Zweifelhaften zu verfahren haben. III l spricht von Unterstützungsbedürftigen als Empfängern von Zweifelhaftem. III 2—6 behandelt Fälle, in denen zweifelhafte Dinge fortgegeben oder auch Dinge in zweifelhaftem Zustand in Empfang genommen werden, und fragt nach der dann bestehenden Zehntpflicht; 4—6 werden durch die Begriffe des Verwechselns oder absichtsvollen Vertauschens enger zusammengerückt. IV herrschen die Begriffe „Sabbat" und „nichtbeglaubigt". IV 3 stellt eine Abschweifung dar, aus der sich IV 4 wiederum in den Sabbatzusammenhang zurückfindet. Das hier mit dem Sabbat verbundene „Benennen mit Namen" hat den Inhalt von IV 3 herbeigezogen. V belehrt über die Art und Weise, wie man die Abgabe abzusondern hat, jedoch ohne sich streng an das Zweifelhafte zu halten. Wird doch V 2 auch die „große" Hebe mitberücksichtigt, bezüglich deren es kein Zweifelhaftes gibt (s. oben). V 11 macht den Zusammenhang der Erörterungen mit den Ausführungen über Dammai aber völlig deutlich. Es ist vor allem wichtig, festzustellen, ob und wann man von dem einen auf das andere verzehnten, d. h. Früchte einer bestimmten Art dazu verwenden darf, um davon die Abgaben für Früchte von einer anderen Beschaffenheit zu erlegen. Das „der eine, der andere" wirkt in VI weiter, wo die darin liegende Mehrheit entweder so zu Stande kommt, daß der Pächter neben den Eigentümer tritt oder dadurch, daß die Verhältnisse erwogen werden, die sich aus gemeinsamer Pacht oder gemeinsamem Besitz mehrerer ergeben (1—10).

Einleitung.

Die literarische Komposition.

3

VI 11. 12 schließen sich zwei Einzelbestimmungen an, die eine über den Verkauf von Früchten in Syrien, die andere darüber, wie ein Genosse verfahren muß, der für einen Gesetzesunkundigen kauft. Damit sind die Begriffe „gesetzestreu" und „gesetzesunkundig" gegeben und der Übergang zum Folgenden gewonnen. VII 1—3 legt nun dar, wie man einem Unbeglaubigten gegenüber verfahren soll; wenn man bei ihm zum Sabbat geladen ist (1.2), oder wenn man es als Arbeiter mit einem derartigen Eigentümer zu tun hat (3). VII 4—7 erörtert das Verfahren bei sicher Unverzehntetem, doch mit gelegentlichem Ausblick auch auf Zweifelhaftes, wodurch dieser Abschnitt eine Art Berechtigung für seine Stellung im Traktat Dammai nachweist. Den Abschluß des G-anzen bildet VII 8, wo das Moment des Zweifelhaften darin zur Geltung kommt, daß unsicher ist, welcher Krug zum Zehnten dienen oder aus welchen Krügen die Abgabe entnommen werden soll. Ist es möglich, tiefer in d i e l i t e r a r i s c h e K o m p o s i t i o n d e s T r a k t a t e s einzudringen? Wir wissen, daß die Mischna eine Entstehungsgeschichte hat und aus kleineren Anfängen allmählich erwachsen ist. Eine glaubwürdige Uberlieferung nennt uns die Rabbinen, deren Wirken dabei von besonderer Wichtigkeit gewesen ist. Ohne dadurch ausschließen zu wollen, daß die Mischna auch noch in späterer Zeit Veränderungen, besonders Zusätze, erfahren hat, darf man sagen, daß sie so, wie sie sich uns darbietet, als eine Sammlung verschiedener Ansichten, die sich teils allgemeiner Anerkennung erfreuen, teils von einzelnen bedeutenden Lehrern ausgesprochen worden sind, im Wesentlichen auf R. Jehuda, „den Fürsten" oder schlechtweg „Rabbi" (f um 200) zurückgeht. Aber Rabbi war nicht der Erste, der in dieser Richtung schöpferisch wirkte. Er hat vielmehr die Mischna R. Meirs, der um 130—160 blühte, zur Grundlage genommen. Dieser jedoch fußte seinerseits auf einer Sammlung, die schon Aqibha (f 135) angelegt hatte. Vgl. H. L. S t r a c k , Einleitung in den Talmud 5 1921, S. 16—23. In dem Traktat Dammai, so wie wir ihn heute besitzen, darf man wohl im Großen und Ganzen die Arbeit Rabbis wiederfinden. Wenigstens sind die angeführten Autoritäten ausnahmslos älter als seine Zeit. Es werden die folgenden Gelehrten, von denen keiner erst der vierten Generation, der Rabbi angehört, zuzuweisen ist, zitiert 1 ): 1) Ich folge in der Anordnung S t r a c k , a. a. 0. S. 119—131: I. Generation bis um 90 n. Chr., II. Generation um 90—130; sie zerfällt in eine ältere (a) und eine jüngere (b) Gruppe, III. Generation um 130—160. Dann folgen die Zeitgenossen Rabbis.

4

I. Seder.

Zeraim: 3. Dammai.

Zunächst Schammai und Hillel samt ihren Schulen I 3 d. VI 6, pinmal auch die Schule Schammais allein III 1 c. Ob Rabban Gamliel III 1 b „der Alte" ist und damit der e r s t e n G e n e r a t i o n angehört, bleibt zweifelhaft. Es könnte auch der jüngere Rabban Gramliel (Gen. II a) sein (zum Titel Rabban vgl. 'Abot herausgegeben von K. Marti und Gr. Beer 1927, S. 33). Eine ähnliche Unsicherheit liegt über dem R. Schime'on ben Gramliel VII 3 b, der als Rabban bezeichnet der ersten, als Rabbi der dritten Generation zuzuweisen wäre. Doch ist seine Zugehörigkeit zu der letzteren überwiegend wahrscheinlich (s. z. d. St.). Aus Generation IIa haben wir R. Eliezer ( = R. Eliezer b. Hyrkanos) IV 3a. V 9 b . VI 3 b und vielleicht den jüngeren Rabban Gramliel (s. oben), aus Greneration ü b den R. Jischmael ( = R. J. b. Elisa) VI 4b. Endlich mehrere Gelehrte der d r i t t e n G e n e r a t i o n : R. Jehuda ( = R. J. b. Elai) I lc. II 2b. 3b. HI 6b. c. V 3b. 4b.c. 5c. VI l c . 2b. R. Meir I 2 b. II 5 a. V 3 a. 4a. R. Jose ( = R. J. b. Chalaphtha II 5 c. III 3 c. 5 b. VII 3 c. R. Schime'on ( = R. Sch. b. Jochai) III 4 c. V 3 c. R. Schime'on Schezori IV 1 e (s. z. d. St.). Dazu vielleicht Rabbi Schime'on b. Gamliel (s. oben). So darf man wohl mit einem gewissen Recht das Ganze des Traktates Dammai in der Zeit Rabbis, am Ende des zweiten Jahrhunderts, als vorhanden betrachten. Aber läßt sich die Entstehungsgeschichte weiter zurückverfolgen? Rabbi setzt Meir voraus, dessen Mischna anonyme Mischna gewesen ist (vgl. G. Beer, Pesachim S. XII). Aber nicht alles, was in unserem Traktat ohne Namen1) auftritt, kann von Meir stammen. Denn für manches ist uns ausdrücklich bezeugt, daß es nicht der Ansicht dieses Gelehrten entsprochen hätte: V 7 hat er strenger geurteilt als die Mischna (s. z. d. St.). Ebenso ist er über die anonyme Bestimmung von VI l b hinausgegangen (s. z. d. St.). In solchen Fällen scheint Rabbi stillschweigend einer anderen Lehrmeinung zu folgen. Daß jener eingegriffen hat, legt die Tos zu I l b und I 3b nahe (ed. Zuckerm. I 9 S. 45, 24 ff.). Danach hat R. Meir die Frage nach der Dammaipflicht der Früchte innerhalb und außerhalb des Landes Juda so beantwortet: „Überwiegen die Früchte des Landes Israel die Früchte von außerhalb, so sind sie verpflichtet, überwiegen die Früchte von außerhalb die Früchte des Landes Israel, 1) Die anonymen Bestandteile des Traktates Dammai sind die folgenden: I I a . b. 2a. 3a. b.c. 4a. b.c. I l l a . b . 2a.c. 3a. c. 4a. b.c. d. 5b. I l l l a . c . 2a. b. 3a.b. 4a. b. 5a. 6a. IY 1 a. b. c. d. 2a. b. 3b. 4a. b. 5a.b.c. 6a. b. 7a. V l a . b . 2. 5a.b. 6a.b. 7a. b. 8. 9a. 10a. b.c. d. IIa. b. VI 1 a. b. 2a. 3a. 4a. c. 5a. 7. 8. 9. 10. IIa. b.c. 12a. b. VII1. 2. 3a. 4. 5a. b. 6a. b. c. 7a. b. c. d. e. 8 a. b. c. d. e.

Einleitung.

Die literarische Komposition.

5

so sind (auch) diese frei". Das steht nicht in der Mischna. Tos sagt aber auch ausdrücklich, daß Rabbi die Worte Meirs, denen andere Gelehrte widersprochen haben, nur zur Hälfte billigte, zur anderen jenen Recht gab. Auch IV 6 (s. z. d. St.) ist Rabbi nicht einfach dem R. Meir gefolgt. Findet sich somit die anonyme Mischna nicht immer im Einklang mit Meir, so ist andererseits auch von manchen ihrer Sätze überliefert, daß sie andere Urheber haben als ihn: VI l a (s. z. d. St.) gehört dem R. Schimeon b. Gamliel, VI 12 a nach Tos VIII 1 S. 58, 29 f. Zuckerm. und Talm j f. 25 d dem R. Jose. Ferner sind nicht nur da, wo Rabbis Widerspruch ausdrücklich überliefert ist, sondern auch anderweitig Entscheidungen R. Meirs zu unserem Gegenstand in der Mischna übergangen worden. Seinen Grundsatz, daß die größere Hälfte den Ausschlag gibt (s. oben) finden wir auch Tos 1 1 2 S. 4 6 , 4 f . Zuckerm. von ihm angewendet: „Hat ein Israelit eine Scheuer und bringen (auch) Heiden (Frucht) hinein, so ist es, wenn die Heiden überwiegen, sicher Unverzehntetes; überwiegen die Israeliten, so ist es Zweifelhaftes; steht es halb zu halb, so ist es sicher Unverzehntetes". Das ist in die Mischna nicht aufgenommen worden. Und Tos berichtet denn auch von der viel entgegenkommenderen Auffassung der „übrigen Gelehrten" : wenn nur e i n Israelit dabei ist, wird es zweifelhaft. Andere Aussprüche Meirs, die wir in der Mischna vergeblich suchen, teilt Tos Zuckerm. mit: II 3. 9. 17. III 11 (S. 50, 8 f. zu II 5 sagt R. Meir: „Mit großem Maß pflegen Getreidearten verkauft zu werden; Hülsenfrüchte dagegen pflegen mit kleinem Maß gemessen zu werden"). III 13 (S. 50,16 f. zu II 4d: „Der Besitzer muß so oder so [d. h. auch wenn er Getreidehändler ist] verzehnten: Worte R. Meirs"). III 17 (S. 50, 26 f. zu III l c : „Die Almosenerheber müssen im siebten Jahr an den Türen derer, welche die Früchte des siebten Jahres genießen, vorübergehen [damit sie von ihnen nicht verbotene Früchte als Gabe erhalten]: Worte R. Meirs"). IV 12. VII15. Es muß demnach eine nicht unerhebliche Bearbeitung und Verkürzung des von Meir überlieferten Stoffes stattgefunden haben. Auch darin zeigt sich, daß die Meir-Mischna nicht unverletzt in unseren Traktat eingegangen sein kann, daß Meir mehrfach in ihm mit Namen genannt ist (I 2 b. II 5 a. V 3 a. 4 a). Immerhin läßt sich von einer ganzen Anzahl der anonymen Sätze die Herkunft von Meir nachweisen: I 3c (s. z. d. St.). II 2a und c (s. zu II 2c). III 2a (s. z. d. St.). III 4b (s. z. d. St.). V 9a (s. z. d. St.). VI 7 (s. z. d. St.). VII 4 (s. z. d. St.). VII 6 (s. zu VII 6 c).

6

I. Seder.

Zeraim: 3. D a m m a i .

Man kann also nur mit Vorbehalt und in bestimmter Begrenzung den anonymen StoS unseres Traktates zu Meir in Beziehung setzen. Und noch viel weniger ist natürlich darüber etwas sicheres auszumachen, was Meir etwa von Aqibha übernommen hat. Dieser Tanna wird überhaupt nicht genannt und von seinen Zeitgenossen (Generation II b) nur B.. Jischmael an einer einzigen Stelle. Man kann lediglich vermuten, daß was als Ansicht älterer Autoren in Dammai vorkommt (s. oben), über Aqibha und Meir in die Mischna gelangte. Aber das ist wenig genug. Ganz überwiegend haben wir es mit Meinungsäußerungen von Gelehrten der Meir-Generation (III) zu tun und vermögen nicht mehr zu durchschauen, inwieweit sie durch Ältere, sei es auch durch Weckung des Widerspruchs, auf ihre Ansicht gebracht worden sind. Von den namhaft gemachten früheren Gelehrten scheinen nur V 9b und VI 3b R. Eliezer und VI 4b B. Jischmael wirklich von den Problemen bewegt zu sein, über die von den Männern der dritten Generation verhandelt wird. Die übrigen haben nur ein lockeres Verhältnis zu den später wichtig werdenden Fragestellungen. Seit wann beschäftigt man sich überhaupt mit dem „Zweifelhaften"? Die Mischna berichtet MaasJI (V 15) = Sota IX 10 von dem Hohenpriester Jochanan ( = Johannes Hyrkanus 135—104 v. Chr), er habe allerlei bis dahin in Geltung stehende Bestimmungen, z. B. das Zehntbekenntnis (s. Dtn26i2—15 und P. Billerbeck, Kommentar zum NT aus Talmud und Midrasch IV 1928, S. 682—685), aufgehoben, und schließt mit den Worten: „man war zu seiner Zeit auch nicht gezwungen, wegen Zweifelhaftem anzufragen", d. h. man durfte sich die Mühe sparen, nachzuforschen, ob von Früchten, die man erwarb, die Abgaben bereits entrichtet seien. Daß Johannes Hyrkan auch hierbei eine Änderung an älterer Übung vorgenommen habe, wird nicht deutlich gesagt, ist aber wohl die Meinung der Mischna. Über seine Beweggründe teilt sie nichts mit. Aus dieser, bestenfalls in einer Ablehnung früherer Gepflogenheit bestehenden, Handlungsweise Hyrkans ist nun im Babyl. Talmud zu Sota IX 10, fol. 48 a der feierliche Erlaß eines Dammaigesetzes geworden: „Derselbe ( = der Hohepriester Jochanan) hat auch das Zehntbekenntnis abgeschafft und die Bestimmung über die Dammaifrüchte verfügt. Als er nämlich Abgesandte in das ganze Landgebiet Israels schickte und die Wahrnehmung machte, daß sie ( = die Besitzer) nur die große Hebe ( = Teruma) absonderten, während nur ein Teil von ihnen den ersten und den zweiten Zehnten absonderte, ein anderer Teil jedoch nicht, da sprach

Einleitung.

Die literarische Komposition.

7

er zu ihnen: Meine Söhne, kommt, und ich will euch (etwas) sagen: wie das Nichtentrichten der großen Hebe eine todeswürdige Schuld bedeutet, so bedeutet auch das der Zehnthebe und der Zehnten eine todeswürdige Schuld. Dann machte er sich auf und gab ihnen die Verordnung: Wer Früchte von einem Gesetzesunkundigen kauft, der sondere von ihnen ab den ersten Zehnten und den zweiten Zehnten. Vom ersten Zehnten sondere er dann ab die Zehnthebe und gebe sie einem Priester; mit dem zweiten Zehnten aber ziehe er hinauf und verzehre ihn in Jerusalem". Zu dieser Barajta fügt der Redaktor: „Wer aber den ersten Zehnten und den Armenzehnten von einem anderen verlangt, dem liegt die Beweispflicht ob (daß der andere den Abgabevorschriften noch nicht entsprochen hat)." Die Barajta geht nicht nur darin über die Mischna hinaus, daß sie den Johannes Hyrkanus ein ganz bestimmt formuliertes Dammaigesetz geben läßt, sondern auch darin, daß sie über die Gesichtspunkte Bescheid weiß, die jenen bei seinem Vorgehen leiteten. Er erscheint von der ängstlichen Sorge des Pharisäers erfüllt, daß nur ja kein Verstoß gegen die Gesetzespraxis der Schriftgelehrten unterliefe. Nun erzählt aber der gewiß besser unterrichtete Josephus, Joh. Hyrkanus sei zwar anfänglich mit den Pharisäern gegangen, hätte sich dann jedoch völlig mit ihnen überworfen. Und die Folge davon sei gewesen, daß er nicht nur ihre Anordnungen für ungiltig erklärt hätte, sondern auch mit Strafen gegen solche eingeschritten wäre, die sie trotzdem befolgten (ant. 13, 289. 296 Niese). So möchte man das in der Mischna gekennzeichnete Verfahren Hyrkans auf seine Pharisäerfeindschaft zurückführen und an der Geschichtlichkeit einer Gesetzgebung im Stile des Pharisäertums durch ihn, wie sie der Talmud behauptet, zweifeln. Und das um so mehr, als die älteste Stelle der rabbinischen Literatur, die von dem Erlaß des Dammaigesetzes weiß, Tos Sota XIII10, als seinen Urheber nicht den Hohenpriester Jochanan, sondern Rabban Jochanan ben Zakkai (I. Generation) bezeichnet. — Vgl. P. Billerbeck, Kommentar II 1924, S. 500. IV 1928, S. 654. 659.

I. Seder.

Zeraim: 3. D a m m a i .

Fremdwörter. iaos I I b

(s. die E r k l ä r u n g ) .

K I S ? dtfopöi I 1 c. n i S SpoCa

l i l a

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6a.b.

" i r i Srjvdpiov I I 5 b . •VISOH; äv o/eptp n

5 c.

t n o a x i i w f I I I 1 a. n'plJJB F e m i n i n u m z u ' j t t l S rcivSoxoc D I 5 Diso, o i s i ö TÜJCO? Y 3 a . IÜVB Jtpatifc Y 4 a .

V i s » (j.ovoic(i>X7]c Y 4 c. x ö X X Y I 1 2 a. XoSdv Y I I 8 a .

4a.

Text, Übersetzung und Erklärung

10

I. Seder.

Zeraim: 3. D a m m a i .

. W HDDÖ — —

v

v



.K pns I

V V

n i a ^ mtf niaai I tr-nwn'i Vüj'lDl Q'fl'W I

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. n s s ä m D'jsän I m a n n niVaiai T

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r

Der dritte Traktat des ersten Seder führt den Titel 'KM. Das X will dabei nur das Patach andeuten und kommt somit, sobald vokalisiert wird, in Wegfall. Es ist dann jedoch nicht 'IM zu schreiben, sondern '»"T, wie sich das aus des Abraham Ibn Esra Gedicht über die Traktate der Mischna deutlich ergibt (s. den Text bei David Rosin, Reime und Gedichte des Abr. Ibn Esra IV im Jahresbericht des jüdisch-theologischen Seminars Fraenkelscher Stiftung 1891, S. 200; dazu Anm. 5). Das Wort findet sich im AT nicht. Was es in der Mischna für einen Sinn hat, ist klar. So heißen Früchte und aus ihnen gewonnene Produkte (wie Öl, Wein, Essig, Teig), auch sonstige eßbare Vegetabilien (wie Gemüse), hinsichtlich derer Zweifel besteht, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Abgaben entrichtet sind. Unter den verschiedenen Wegen, auf denen man die Bedeutung sprachlich sicherzustellen versucht hat, sind die gangbarsten die Ableitung von Dil = verdächtig sein oder na^ = ähnlich sein, gleichen (weil der Zweifel gleiche Möglichkeit des Bejahens wie des Verneinens läßt). Vgl. K. Albrecht, Challa 1913, S. 33 f. IIa = leicht. Es handelt sich um Dinge, bei denen die Dammaipflicht leicht genommen, d. h. im wirklichen Leben ganz vernachlässigt wird. Die aufgezählten pflanzlichen Stoffe fallen aus der Bestimmung Maas I Abschn. I I heraus: „Alles was zur Speise dient, was gehütet wird und sein Wachstum aus der Erde hat, ist zehntpflichtig ". Denn sie werden ihrer Wertlosigkeit halber, auch wohl, weil sie wildwachsend keinen Eigentümer haben, nicht gehütet. Diesen Gesichtspunkt machen die Gern im Talm j wie die Tos zu unserer Stelle geltend. n'W wird von Rabba bar bar Ghana (um 300 n. Chr. Vgl. W. Bacher, Die Agada der babylonischen Amoräer 1878, 87—93. J. Z. Lauterbach, Jewish Encyclopedia X 1905, 289—291. H. L. Strack, Einleitung in den Talmud 5 1921, 137) im Namen des R. Jochanan bar

I. Kapitel.

11

Kapitel I.

Dinge, für die es keine Dammaipflicht gibt (I). IIa

Die Dinge, bei denen die Dammaipflicht leicht genommen wird : | die Schit-Feigen und die Früchte des Christdornes und die welschen Mispeln | und die weißen Feigen und die Früchte des Maulbeerfeigenbaums | und das Fallobst der Dattelpalme, | die schwarze Brustbeere und die Kaper. Nappacha (3. Jahrhundert n. Chr. Vgl. W. B a c h e r , Die Agada der palästinensischen Amoräer I 1892, 205—339. J. H a m b u r g e r , Realencyclopädie für Bibel und Talmud II 1883, 473—489. S. Mend e l s o h n , Jew. Enc. VII 1904, 211—213) für „eine Art Feigen" (D'JiWi l'a) erklärt (Talm b Ber f. 40 b). Da es wilde und kultivierte Feigenbäume gibt, andererseits die Ausbildung der Früchte desselben Baums nicht gleichzeitig einsetzt, auch an verschiedenen Stellen des Zweiges erfolgt, endlich naturgemäß nicht immer zum gleichen Ergebnis führt, ist eine reichhaltige Terminologie vonnöten, um allem gerecht zu werden. Daß die Fachausdrücke nicht jederzeit gleichmäßig und begriffsscharf verwendet werden, ist begreiflich. Vgl. für das Altertum Olik, Feige: P a u l y - W i s s o w a , Realencyclopädie XII1909, 2100—2151. So wird denn auch li'tf, das in der Mischna nur an unserer Stelle vorkommt und dessen Etymologie dunkel ist, bald so, bald so gedeutet. Talm j zu Dam I I f. 21 c, 50 versteht darunter Feigen, die unter den Blättern wachsen. Dagegen meinen Maimonides und 'Obadja di Bertinoro wilde Feigen. Tos Dam I I S . 45, 8 f. Zuckermandel denkt ganz allgemein an Früchte des (zahmen) Feigenbaums, die ihrer Minderwertigkeit wegen gar nicht aufgehoben werden, die man vielmehr auf dem Felde dem Verderben preisgibt. Vgl. noch I. L o w , Die Flora der Juden 1 1, 1926, S. 224—254, besond. S. 236. F. Groldmann, La figue en Palestine à l'époque de la Mischna 1911 (auch in der Revue des études juives LXTT 1911, S. 216—235) und zum Botanischen Graf zu Solms-Laubach, Die Herkunft, Domestikation und Verbreitung des gewöhnlichen Feigenbaums 1882. Joh. Grottlieb Buhle, Calendarium Palaestinae oeconomicum. Diss. Gröttingen 1785. — pan sind nach Talm b Ber f. 40 b die Früchte des inj? = Jujubenbaum, Christdorn (Zizyphus spina Christi). Mit JiaT = Granatapfel hat das Wort nichts zu tun. Vgl. I. Low, a. a. 0. III Mischna. I. Seder: 3. Dammai.

2

12

I- Seder. Zeraim: 3. Dammai.

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1924, S. 136—138. — int»: Talm b Ber f. 40b erklärt den Plur. D'TlT» durcli das sonst nirgends wiederkehrende 'E^ID, das uns, dunkel wie es ist, nicht weiterbringt. Gremeint ist offenbar der Azarolbaum, die welsche Mispel (Crataegus Azarolus L). Vgl. I. L o w , a. a. 0 . H I 244 f. 249 f. — nitf niaai: eine Feigenart, die Rabba bar bar Chana im Namen R. Jochanans (s. oben) als „weiße Feigen" bezeichnet (Talm b Ber f. 40 b). Schebi V 1 berichtet von den IVi33, daß sie nur alle drei Jahre Frucht tragen. Vgl. I. L o w , a. a. 0 . I I S. 241 f. — ilDjptf niJ3 sind die Früchte des Maulbeerfeigenbaums (Ficus Sycomorus L.). Vgl. S. K l e i n , Weinstock, Feigenbaum und Sykomore in Palästina: Festschrift für A. Schwarz 1917. I. Low, a. a. 0 . 1 1 S. 274—280. Hier ist auch S. 278—280 die rätselhafte Erklärung des R. Jochanan im Talm b Ber f. 40b behandelt: »imT 'J'xn. Zur Wertlosigkeit der Maulbeerfeige vgl. B e n z i n g e r , Prot. Realencykl.3 VI 304, 40 ff. — Zu n^ionn xvfrnil vgl. I. Low, a. a. 0. II 1924 S. 319. — auch |3BS ist bezeugt, scheint sowohl Fenchel wie den schwarzen Brustbeerbaum (Cordia Myxa L.) zu bedeuten (I. L ö w, a. a. 0 . I I S. 296 f. H I S. 462 f.). — Zu nssi = Capparis spinosa L. vgl. I. L o w , I I S. 322—331. I I b Da nur der Bodenertrag des Hl. Landes abgabepflichtig ist, kann es auch nur in ihm Zweifelhaftes geben. Doch bestehen nicht für alle Teile Palästinas durchweg die gleichen Voraussetzungen. So erklären sich die Sonderbestimmungen für einzelne Erzeugnisse Judäas. Sie sind dort minder geschätzt als anderwärts. Das gilt zunächst (vgl. Low, a.a.O. I I S. 200) von JiN, dem G-erbersumach, Rhus coriaria L., auch Pea I 5. Maas I (12) erwähnt. — Den geringen Wert des judäischen Essigs erklärt Talm j z. St. daraus, daß in Judäa der

I. Kapitel.

13

IIb

Und in Judäa [auch noch]: der Grerberbaum und der Essig und der Koriander. 11 c Rabbi Jehuda sagt: | alle Schit-Feigen sind [von der Dammaipflicht] frei mit Ausnahme von denen, die zweimal [im Jahr] Frucht tragen; | alle Christdorne sind frei | mit Ausnahme der Christdorne von Schikmona; | alle Früchte des Maulbeerfeigenbaums sind frei mit Ausnahme von denen, die geritzt worden sind. Abschweifung: Die Damtnaiabgabe und der ordentliche zweite Zehnte (I 2). 12 a Beim [zweiten Zehnten vom] Zweifelhaften gibt es kein Fünftel, | und es gibt bei ihm kein Fortschaffen, | und er darf von dem Leidtragenden gegessen werden, | und er darf nach Jerusalem hineingeWein, weil man ihn auch im Tempel brauchte, mit äußerster Sorgfalt zubereitet und aufbewahrt wurde. Es kam deshalb hier nicht vor, daß sich Wein in Essig verwandelte. Man mußte allen Essig besonders herstellen und bediente sich dazu der bei der Weinerzeugung übriggebliebenen Traubenrückstände. Das ergab dann ein wenig kostbares Produkt. Vgl. L o w , a. a. 0. I I S. 104. S. K r a u ß , Talmudische Archäologie I I 1911, 243 f. — 1303, Fremdwort, wahrscheinlich indischer Herkunft (Sanskrit kustumbari, kustumburu) ist der Koriander (Coriandrum sativum), im südlichen Palästina wenig angesehen. Vgl. L o w , a. a. 0. I I I S. 441 ff., besonders 443. 11 c R. Jehuda schränkt den allgemeinen Freispruch von 1 a für gewisse dort genannte Dinge ein. S^B1? ist das griechische Sitpopoc = zweimal (im Jahr) Frucht tragend. Zu den zweimal, d. h. Frühjahrsund Sommerfrüchte tragenden Feigenbäumen vgl. L o w , a. a. 0. I I S. 236. Es sind die biferae bei Plinius 15, 19, 71 Detlefsen. Das griechische Wort gebrauchen in Beziehimg auf die Feige z. B. Aristoph., Eccl. 708. Antiphanes bei Athenaeus 3 p. 77 D. Theophrast, causa plantarum 5, 1, 6. — Schikmona liegt in der Nähe von Haifa ( L o w , a. a. 0. I I I 137). — Maulbeerfeigen reifen nur, wenn sie geritzt werden. Denn es bildet sich in ihnen eine Flüssigkeit, die, falls sie nicht abgeleitet wird, das Reifwerden unmöglich macht (Low, a. a. 0. 11 S. 279). R. Jehuda läßt sich von dem Gesichtspunkt leiten, daß man eine geritzte Maulbeerfeige nicht mehr als herrenlos oder wertlos betrachten kann. I 2 a . b, aber auch noch 3 a sind beherrscht von den Bestimmungen über den zweiten Zehnten (vgl. Maas H). Diesen forderte die spätere Zeit auf Grrund von Dtn 1217 f., 1422—ae. Lev 27so—31; und zwar 2*

I. Seder.

Zeraim: 3. D a m m a i .

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sollte er nicht den Priestern und Leviten zugute kommen, sondern vom Eigentümer und von seinen Freunden in Jerusalem beim fröhlichen Mahle verbraucht werden. Demgemäß unterlagen ihm nur Dinge zum Essen, Trinken oder Salben: Maas II (II 1); vgl. Dtn 1423.2«. Man konnte diese entweder, wie sie waren, nach der Hauptstadt hinaufbringen oder auch verkaufen, wenn die Weite des Weges es ausschloß, daß sie in brauchbarem Zustand ans Ziel gelangten. Nur mußte dann natürlich der Erlös in Jerusalem wieder in die entsprechenden Gegenstände umgesetzt werden. Vgl. Dtn 1424—26. J. L. S a a l s c h ü t z , Das Mosaische Recht8 I 1853, 354—358. E. S c h ü r e r , Geschichte des jüd. Volkes II 4 1907, 306. 0. E i s s f e i dt, Erstlinge und Zehnten im AT 1917, 150. Zunächst wird angegeben, wie sich der zweite Zehnte bei den Dingen, die nicht nur allgemein der Dammaipflicht unterliegen, sondern im Einzelfall wirklich zweifelhaft sind, zum ordentlichen zweiten Zehnten verhält. Wurde der zweite Zehnte nicht in natura nach Jerusalem gebracht, sondern zu Geld gemacht, so war nach Lev 27 si ein Fünftel des Betrages zuzulegen, Maas II (IV 3). Das fiel für die zweifelhaften Dinge weg. Ebenso das „Fortschaffen"; d. h. es durfte die durch Dtn 26is geforderte feierliche Erklärung unterbleiben: „Ich habe das Heilige (== den Zehnten, der vor der Überführung nach Jerusalem eine Zeit lang im Hause lag) fortgeschafft"; vgl. Maas n (V 10). Der zweite Zehnte darf, da für ein Freudenfest bestimmt (Dtn 12 is. 14 2®), nicht von Leidtragenden gegessen werden, Maas n (Y 12). Für den zweiten Zehnten vom Zweifelhaften gilt dieses Verbot nicht. Früchte vom zweiten Zehnten dürfen, einmal nach Jerusalem hineingebracht, normalerweise nicht mehr ausgeführt werden, Maas H (III 5.6), sondern sind dort zu verzehren. Für das Zweifelhafte ist auch diese Forderung aufgehoben. Gerät von ihm eine Kleinigkeit auf dem Wege nach der Hauptstadt in Verlust, so ist das nicht von Bedeutung. Man braucht sich weder anzustrengen, das Verlorene wiederzugewinnen,

I. Kapitel.

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bracht und [wieder] ausgeführt werden, | und man darf unterwegs ein wenig davon verlieren, ] und man darf ihn einem Gesetzesunkundigen geben und [selber] das dem Entsprechende verzehren, i und man darf ihn wieder auslösen Silber gegen Silber | und Kupfer gegen Kupfer, | Silber gegen Kupfer | und Kupfer gegen die Früchte. 1 2 b Nur daß man die Früchte wieder freikaufen muß | — Worte Rabbi Meirs. Die [übrigen] Gelehrten aber sagen: | die Früchte müssen hinaufgebracht und verzehrt werden in Jerusalem. = noch Ersatz dafür zu leisten. — der Gesetzesunkundige (vgl. 6 efyXoc ooto; o {«] yivcdojccov töv vöfiov Joh 7i«) ist ein Mensch, der keine ausreichende Kenntnis des Gesetzes, und vor allem nicht den Willen hat, es pünktlich zu befolgen. Er macht weder mit den Abgabevorschriften noch mit den Reinheitssatzungen wirklich Ernst, in ausgesprochenem Gegensatz zum *nn = dem Genossen. Vgl. E. S c h ü r e r , Geschichte I I 4 454f., 468f. P. B i l l e r b e c k , Kommentar II 1924, 494—500. Vom zweiten Zehnten des Zweifelhaften darf man an Gesetzesunkundige abgeben, trotzdem zu befürchten ist, daß diese das Erhaltene nicht sachgemäß behandeln werden. Freilich muß man dann seinerseits Gleichwertiges in Jerusalem in vorgeschriebener Weise verbrauchen. Mit der allgemeinen Vorschrift berührt sich der Sonderfall Maas II (III 3). Danach hat jemand in Jerusalem Geld vom zweiten Zehnten liegen, das er für weltliche Zwecke braucht. Er darf zu einem Freund, der Früchte hat, sagen: „mein Geld sei durch deine Früchte entheiligt". Nunmehr sind die Früchte zweiter Zehnt und müssen entsprechend verwertet werden; das Geld dagegen ist für profanen Gebrauch frei geworden. Diesen Handel darf man jedoch beim eigentlichen zweiten Zehnten nur mit jemandem abschließen, von dem feststeht, daß er die Früchte auch als heilig behandeln wird. Beim Zweifelhaften ist dagegen auch ein Gesetzesunkundiger recht. — Der ordentliche zweite Zehnte kann zwar unter der oben angegebenen Voraussetzung in Geld verwandelt werden. Dann muß dieses jedoch nach Jerusalem gebracht werden und dort der vom Gesetz geforderten Freudenfeier dienen. Dagegen kann man das Geld für den zweiten Zehnten vom Zweifelhaften seiner Heiligkeit wiederum entkleiden, es „auslösen". Freilich darf nur Silber gegen Silber gewechselt werden, Kupfer gegen Kupfer und Silber gegen Kupfer, nicht jedoch Kupfer gegen Silber. Denn beim Umtausch von Kleingeld auf Großgeld tritt Agioverlust ein (vgl. S. K r a u ß , Talmudische Archäologie II 1911, S. 413). Auch darf man für Kupfergeld

16 I n ^ n - n x ia ^ o b

I. Seder. Zeraim: 3. Dammai.

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schon, bevor man nach Jerusalem gelangt ist, Früchte einhandeln. Was aber mit diesen Früchten zu geschehen habe, darüber sind die Gelehrten 1 2 b sich nicht einig. R. Meir meint, die Früchte müßten wieder in Geld verwandelt werden, und dieses habe dann in der Hauptstadt dem vorgeschriebenen Zweck zu dienen. Die Majorität der tannaitischen Lehrer — das sind die O'öDn (vgl. W. B a c h e r , Tradition und Tradenten in den Schulen Palästinas und Babyloniens 1914, S. 145—170) — ist dagegen der Ansicht, mit der Umsetzung des Geldes in Früchte sei der endgiltige Zustand erreicht, und die Früchte müßten nunmehr nach der Hauptstadt gebracht und dort verzehrt werden. — 1 3 a handelt es sich gleichfalls noch um den zweiten Zehnten. Was zur Saat, für das Yieh oder zwecks Bearbeitung von Fellen angeschafft wird, soll eben nicht von den Menschen genossen werden. Und öl für die Lampe zum Brennen oder für Geräte zum Schmieren dient nicht zum Salben. Aber da es hier nicht auf die Art der Entrichtung des zweiten Zehnten, sondern auf die Freiheit von ihm ankommt, ist der Übergang gewonnen zu Dingen, die der Dammaipflicht überhaupt nicht unterliegen I 3 b . c . d , zugleich der Anschluß an I I . I 3 b 3*13, wofür auch a'U bezeugt ist (s. den Apparat und vergl. K. A l b r e c h t , Neuhebräische Grammatik 1913, S. 7), kommt im AT in gleicher Schreibung Gen 385 vor, wo es sich um einen Ort im Stamme Juda handelt, der Jos 15 u. Mi 1 u a'TSK heißt. Dieses Kezib kann an unserer Stelle nicht gemeint sein. Aber das Zusammenfallen von a'TS und X'TDK erlaubt uns an ein anderes atl. 3'tD8 zu denken. Jos 19 29. Ri 18i heißt so ein Ort zwischen Akko und Tyrus, das heutige ez-Zlb an der Mündung des Wädl el-Qarn (vgl. B a m b e r g e r , Maimonides' Commentar zum Tractat Challah 1895, 24 Note 74). Damit ist die Nordgrenze des Landes Israel angegeben. Nur bis dahin galt die Dammaivorschrift.

I. Kapitel.

17

Fortsetzung von 11 (13). I3a

Wer etwas zur Saat oder für das Vieh einkauft, | Mehl für Felle [zur Bearbeitung], | öl für die Lampe, | öl, um damit die Geräte zu schmieren, | der ist frei von der Dammaipflicht. I 3 b [Das Land] von Kezib und weiterhin | ist frei von der Dammaipflicht.

I3c

Die Teighebe eines Gesetzesunkundigen und das Medumma' | und, was für Geld vom [zweiten] Zehnten eingekauft ist, | und die Reste von Speiseopfergaben | sind frei von der Dammaipflicht. 13 d Parfümiertes öl erklärt die Schale Schammais für dammaipflichtig, | die Schule Hill eis dagegen spricht es frei. 13 c Diese anonyme Entscheidung entspricht nach Talm j f. 22 b der Auffassung R. Meirs. Die Challa = Teighebe (s. I. Seder, 9. Traktat herausgegeben von K. A l b r e c h t ) ist in der Reihe der Abgaben vom Bodenertrag die letzte; sie folgt auf die Erstlinge, die „große" Hebe (Teruma), den ersten und den zweiten Zehnten. Da könnte nun ein Gesetzesunkundiger eine Versäumnis begangen haben oder sonstwie, etwa in der Reihenfolge, unrichtig verfahren sein. Trotzdem wird, was er als Teighebe hergibt, nicht verdächtig. — Medumma' entsteht dadurch, daß Teruma in Profanes hineingerät, und sei es nur im Verhältnis von 1 zu 100. Dann wird die ganze Mischung Teruma (vgl. Ter V. Schab XXI1). Die Priester, denen sie jetzt gehört, können sie ebenso unbesorgt verbrauchen wie die Teighebe eines Gesetzesunkundigen. — Auch bei Einkäufen für Geld vom zweiten Zehnten (s. oben S. 14) braucht man keine Nachforschungen über die ordnungsmäßige Erlegung der Abgaben anzustellen. — Die letzte Bestimmung betrifft wiederum die Priester, denen die Reste der Opfergaben zufielen. Sie sind nicht genötigt, Erkundigungen darüber einzuziehen, ob der, der das Opfer darbringen läßt, es etwa auf Kosten der vorgeschriebenen Abgaben tut. I 3 d Zu an» vgl. F. Goldmann, Der Ölbaum in Palästina zur Zeit der Mischna 1907, 64 Anm. 5 (Sonderdruck aus Monatsschrift f. Gesch. und Wissensch. d. Juden! 1906/7). S. K r a u ß , Talmudische Archäologie I 1910, 234. 235. 686. Die Schule Schammais geht bei ihrer Entscheidung von der Ansicht aus, daß solches öl zur Salbung des lebenden Körpers dienen solle (vgl. oben S. 14). Die Schule Hillels erkennt ihm diese Bestimmung nicht oder doch nicht in so ausschlaggebendem Maße zu. Übrigens erheben sich Stimmen (Talm j f. 22 b. Tos 1, 26. 27 S. 47, 1 f. Zuckermandel), die von dem Freispruch der

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I. Seder.

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I r a n n n i nnann*) nVann I nipa-Vaa »bi nnfcwna nna-r iVk .riasm I " • I mva n T Schule Hilleis erklären, er habe nur das nicht zum Salben dienende 3}» treffen wollen. 1 4 a. b gibt an, was man mit Zweifelhaftem tun darf. Das Zusammenlegen der Gebiete hat den Zweck, möglichst große Bereiche zu schaffen, innerhalb deren man sich am Sabbat bewegen kann, ohne zum Gesetz in Widerspruch zu geraten. Eine solche Verbindung wurde dadurch bewerkstelligt, daß sämtliche Bewohner des Komplexes vor dem Sabbat oder einem Festtag an einem bestimmten Ort etwas Speise zusammenlegten, um dadurch zu bekunden, daß hier der Mittelpunkt eines zusammengehörigen, sie alle umfassenden Gebietes wäre (vgl. den Traktat'Erubin, herausgegeben von W. Nowack 1926. Schürer, Gesch. d. jüd. Volkes II 4 1907, 574 ff.). Hierzu darf man Zweifelhaftes verwenden (Erub III 2 a), während Speise, bei der die Erfüllung der Abgabepflicht bestimmt noch aussteht, ungeeignet ist. Entsprechend darf man über Zweifelhaftes auch den Speisesegen sprechen und, falls man mit anderen zusammen ißt, zum Dankgebet darüber auffordern, was verboten wäre, wenn jene solche Nahrungsmittel verzehrten, von denen feststeht, daß sie nicht durch Absonderung der vorgeschriebenen Abgaben für den menschlichen Genuß frei geworden sind (vgl. Ber VII 1. 2). Endlich ergibt sich die geringere Heiligkeit der Dammaiabgaben im Vergleich

II. Kapitel.

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Abschweifung: Was man mit Zweifelhaftem tun darf (14a. b). 14a

Mit Zweifelhaftem darf man [Gebiete ideell] verbinden und zusammenlegen, | und man darf den Speisesegen darüber sprechen und zum Dankgebet darüber auffordern, | und man darf [die Abgaben] davon absondern [selbst] entkleidet [sowie] im Zwielicht. I 4b Ebenso, wenn man den zweiten Zehnten vor dem ersten absondert, | ist nichts weiter dabei.

Abschluß von 11 und 3 (I4c). 14c

Öl, das der "Weber auf seine Finger streicht, ist dammaipflichtig, | [öl] dagegen, das der Wollkämmer an die Wolle tut, ist frei von der Dammaipflicht. Kapitel II.

Dinge, die dammaipflichtig sind (II 1 a. b). I I 1 a Folgende Dinge unterliegen überall der Pflicht, Zweifelhaftes zu verzehnten: | der gepreßte Feigenkuchen und die Datteln und das Johannisbrot, | der Reis und der Kümmel. mit den ordentlichen daraus, daß man sie unbekleidet absondern darf (s. dazu S. K r a u ß , Talmud. Archäol. I 1910, 127 ff. 518,7) und auch noch in der Dämmerung vor Sabbatanfang (vgl. Schab I I 7 am Ende). 1 4 b Geht alles nach der Regel zu, so muß natürlich der erste Zehnte vor dem zweiten abgesondert werden. Das ist sachlich begründet; denn da der zweite Zehnte nur noch 90 °/o des Ganzen erfaßt, beläuft er sich auf nur 9 °/o gegen 10 % des ersten Zehnten. Sondert man den zweiten Zehnten vor dem ersten ab, so kehrt sich das Verhältnis um zum Schaden der Empfänger des ersten Zehnten. 1 4 c ist ein Nachtrag zu I 3, speziell zu 1 3 a. d. Das öl, das der Weber auf seinen Finger streicht, ist dammaipflichtig, weil seine Verwendung ein Salben darstellt (s. oben S. 14. 16. 17). Dagegen ist das Befeuchten der Wolle mit öl einem Schmieren der Geräte (I 3 a) gleichzusetzen (vgl. Talm j f. 22 b). l i l a gibt — eine Art Gegenstück zu 1 1 — die Dinge an, die überall der Dammaipflicht unterliegen, auch außerhalb Palästinas. Denn sie werden zwar aus dem Hl. Lande ausgeführt, verraten aber auch in der Fremde ihre Heimat. Zum gepreßten Feigenkuchen vgl. I. L o w , Die Flora der Juden 11, 1926 S. 243 f. — nlK ist das griechische SpoCa, der Reis (Oryza sativa). = Kümmel (Cuminum cyminum).

20

I. Seder.

Zeraim: 3. Dammai.

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E l b Da Reis auch nach Palästina hineinkommt, ist umgekehrt solcher ausländischer Reis dort nicht abgabenpflichtig. Vgl. Talm j f. 22 b. c. II 2.3 Um den Grenuß von Unverzehntetem unter allen Umständen vermeiden zu können, sind die G-esetzesstrengen zu Verbänden zusammengetreten, deren Mitglieder sich zu pünktlicher Absonderung aller Abgaben von den in ihrem Besitz befindlichen oder in ihren Besitz gelangenden Bodenerzeugnissen verpflichten mußten. Der Israelit, der von ihnen seine Nahrungsmittel bezog, durfte sicher sein, daß nichts Unverzehntetes über seine Lippen kam. Mischna und Tosephta machen einen Unterschied zwischen dem 10X3, dem „Beglaubigten" und dem ian, dem „Genossen". Jener steht offenbar auf einer niedereren Stufe. Er verpflichtet sich nur zur Beobachtung der Gebote, die die Abgaben regeln. Der „Genosse" dagegen nimmt die strenge Befolgung der Reinheitssatzungen überhaupt auf sich, womit zugleich die Beugung unter die Abgabepflicht gegeben ist. Vgl. B i l l e r b e c k , Kommentar zum NT I I 1924, 500 fi. u. s. unten zu V I 6. H 2 a Der „Beglaubigte" muß verzehnten, was er ißt, was er von seinen selbstgewonnenen Bodenerzeugnissen verkauft, endlich was er

II. Kapitel.

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Der Reis, der außerhalb des Landes [Palästina wächst] — | jeder, der sich seiner bedient, ist frei.

Welche Bedingungen die bezüglich der Beobachtung der Abgabevorschriften Beglaubigten erfüllen müssen (n 2.3). a) Der nur einfach Beglaubigte (n 2). II 2 a Wer es auf sich nimmt, [bezüglich der Beobachtung der Abgabepflicht] beglaubigt zu sein, | der muß verzehnten, was er ißt, | und was er verkauft, | und was er kauft, | und darf bei keinem Gesetzesunkundigen einkehren. II 2 b Rabbi Jehuda sagt: | auch wer bei einem Gesetzesunkundigen einkehrt, kann beglaubigt sein. II 2 c Man entgegnete ihm: | in Betreff seiner eigenen Person ist er nicht beglaubigt, | wie kann er dann in Betreff anderer beglaubigt sein!

b) Der „Genosse11 (113). II 3 a Wer es auf sich nimmt, Genosse zu sein, | der darf einem Gesetzesunkundigen weder Frisches noch Trockenes verkaufen | und darf von ihm nichts Frisches kaufen | und darf bei keinem Gesetzesunkundigen einkehren | und darf keinen solchen in seiner Bekleidung bei sich aufnehmen. kauft, natürlich nicht zum eigenen Genuß, was sich ja mit der ersten Bestimmung decken würde, sondern um damit Handel zu treiben (s. T jer f. 22 d). Er darf ferner bei keinem Gesetzesunkundigen einkehren, weil ihm dieser TJnverzehntetes zum Essen vorsetzen könnte. II 2 b R. Jehuda will die Einkehr beim Gesetzesunkundigen gestatten, wird aber II 2 c abgewiesen. Nach Tos Dam 1 1 2 S. 47 Z. sind I I 2 a und c „Worte des R. Meir". II 3 a Der Chaber darf einem Gesetzesunkundigen weder Feuchtes, d. h. frische Früchte und Gemüse, noch Trockenes verkaufen, weil alles dies bei jenem in Gefahr geriete, verunreinigt zu werden. Er darf von ihm auch nichts Frisches einhandeln, weil das in besonderem Maße der Verunreinigung ausgesetzt (s. den Traktat Maksch) und ihr vermutlich schon bei dem Gesetzesunkundigen anheimgefallen ist. Er besucht den Gesetzesunkundigen nicht; denn das würde ihn unrein machen. Ja, er darf einen solchen noch nicht einmal bei sich aufnehmen, weil er ihm an seinen Kleidern Unreinheit ins Haus tragen würde. Vgl. dazu Chag II 7: „Die Kleider eines Ungelehrten gelten als unrein für die Pharisäer" u. s. w. durch verschiedene Grade. S. auch Teh IV, 5 und ebd. Kap. VII, VIII.

22

I- Seder.

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II 3 b R. Jehuda will das Maß der Pflichten eines „Genossen" noch erhöhen. Dieser soll auch kein Kleinvieh aufziehen dürfen; zur Sache S. K r a u ß in Revue des études juives LUI 1907, S. 14—55. II 3 c Jedoch finden andere, daß diese, wie die übrigen von R. Jehuda aufgestellten, Bedingungen mit dem besonderen Wesen gerade eines „Genossen" nichts zu tun haben. — Die nachmischnische Zeit macht Unterschiede zwischen verschiedenen Graden der „ Genossen" schaft, die hier auf sich beruhen können. Vgl. B i l l e r b eck, a. a. 0. 502. II 4 a "Ittwa nanrt = die Z e h n t e n - H e b e ist das Zehntel des für die Leviten bestimmten ersten Zehnten, das wiederum den Priestern zustand. Dieses e i n e Prozent vom Ganzen und die Teighebe (s. den Traktat Chal ed. K. A l b r e c h t ) haben die Bäcker abzusondern. II 4 b 'JUn ist der ortsansässige Kleinkaufmann mit offenem Laden (vgl. S. K r a u ß , Talmud. Archäol. I I 1911, 351 f.). Er darf nichts

II. Kapitel.

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II3b

Rabbi Jehuda sagt: | er darf auch kein Kleinvieh aufziehen | und soll nicht ausarten in Gelübden und im Scherzen | und soll sich nicht verunreinigen an den Toten | und soll [vielmehr den Gelehrten] Dienste im Lehrhause leisten. II 3 c Man entgegnete ihm : | das gehört nicht zur [allgemeinen] Regel [über den „Genossen"].

Wie gewisse Berufsstände beim Zweifelhaften zu verfahren haben (H4.5). a) Die Bäcker (II 4 a). II 4 a Den Bäckern haben die Gelehrten nur die Verpflichtung auferlegt, abzusondern | so viel nötig ist für die Priesterabgabe vom Zehnten und die Teighebe. b) Die Kaufleute (II4b.c.d. 5). II 4 b Die Krämer sind nicht berechtigt, das Zweifelhafte zu verkaufen. II 4c Alle, die reichlich geben mit großem Maß, | sind berechtigt, das Zweifelhafte zu verkaufen. I I 4 d Und die reichlich geben mit großem Maß, | sind z. B. die Getreidehändler und die Kornverkäufer. ÜB a Rabbi Meir sagt: | wenn man das, was mit großem [Maß] gemessen zu werden pflegt, | mit kleinem mißt, | so fügt man [dadurch] das kleine zum großen; | wenn man das, was mit kleinem [Maß] gemessen zu werden pflegt, | mit großem mißt, | so fügt man [dadurch] das große zum kleinen. I I 5 b Was ist großes Maß? Bei Trockenem drei Qab und bei Frischem [ein Quantum im Werte] eines Denars. Zweifelhaftes verkaufen ; denn es ist nicht anzunehmen, daß der Käufer von den kleinen Mengen, die er für den Tagesbedarf bei ihm entnimmt, erst noch die fälligen Abgaben absondern werde. Anders steht es mit den Großhändlern II 4 c. d. Bei den umfangreichen Quantitäten, die sie abgeben, ist dem Käufer zuzutrauen, daß er sich seiner Pflicht erinnert. p'ö'O = ottwvTjç, auch Y 6 a. b; zur Pluralform s. K. Albrecht, Neuhebr. Gramm. 1913 S. 87 f. II 5 a R. Meir betont ausdrücklich, daß sich sachlich nichts ändert, wenn der Krämer etwa ein großes Maß benützen sollte, oder der Großhändler ein kleines. Tran Inf. des Niphal von TT»; vgl. A l b r e c h t , a. a. O. S. 128. H ö h Das Qab, das schon 2Kön6a» vorkommt, faßt etwas mehr als zwei Liter. Vgl. I. B e n z i n g e r , Hebräische Archäologie, 3. Aufl. = Angelos-Lehrbücher I 1927, 193—195. S. K r a u ß , Talmudische

24

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Archäologie I I 1911, 386. 393 f. Drei Qab bilden auch ein einheitliches Maß agin = xptc aj?. Frisches — Gemüse, Salat und dgl. — mißt man nicht mit einem Hohlmaß. Hierfür bedeutet „großes Maß" eine Menge, die einen Denar wert ist. II''? = SrjvÄpiov. Die kurzerhand „Denar" genannte Münze ist der Silberdenar, der fünfundzwanzigmal genommen den Golddenar ausmacht; er entspricht dem Tit. Sein Wert wurde von etwa 70 Goldpfennigen durch die Münzverschlechterung unter Nero auf etwas mehr als 61 Gpf. herabgedrückt (s. O.Holtzmann, Neutestamentliche Zeitgeschichte2 1906, S. 112f.). Im NT wird der Denar am häufigsten von allen Münzen genannt. Vgl. Krauß, a. a. O. H 406 f. S c h ü r e r , Geschichte des jüdischen Volkes I I 1 1 9 0 7 , 74. I I 5 c Auch was R. Jose namhaft macht, gehört nach seiner Meinung zu dem mit großem Maß Verkauften, nur daß es weder ein bestimmtes TTrth1ma.fi zu füllen noch auf den Wert eines Denars geschätzt zu sein braucht. iTl3DS stammt aus dem Griechischen: ¿v o/epcj). U l l a Leuten in Notlage darf man Zweifelhaftes zu essen geben; dem Armen und dem Fremden, d. h., wie es R. Josua (90—130 n. Chr.),

III. Kapitel.

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25

Rabbi Jose sagt: | Körbe mit Feigen und Körbe mit Weintrauben und Korbgefäße mit Gemüse sind, | wenn man sie in Bausch und Bogen verkauft, | frei. Kapitel III.

Unterstützungsbedürftige als Empfänger von Zweifelhaftem (HI 1). H I 1 a Man darf den Armen Zweifelhaftes zu essen geben, | man darf dem Fremden Zweifelhaftes zu essen geben. m i b Rabban Gamliel gab seinen Arbeitern Zweifelhaftes zu essen. IEt 1 c Von den Almosenerhebern sagt die Schule Schammais: | sie sollen das Verzehntete dem geben, der nicht verzehntet, | und das nicht Verzehntete dem, der verzehntet; [ so wird jedermann essen nach der Verordnung. Die [übrigen] Gelehrten [aber] sagen: | sie sollen ohne Rücksicht erheben und ohne Rücksicht verteilen; | wer [dann] den Zehnten abscheiden will, mag [ihn] abscheiden.

Fälle, in denen man Dinge in zweifelhaftem Zustand fortgibt oder erhält, und die daraus etwa erwachsende ZehntPflicht (III 2—6). • 1 2 a Wer Gemüseblätter abkneipen will, um seine Last zu erleichtern,! soll [sie] nicht fortwerfen, ehe er [sie] verzehntet hat. der Schüler des R. Jochanan ben Zakkai im Talm j f. 23 b definiert, dem Durchreisenden, der am Orte nichts besitzt und sich daher nicht selbst verpflegen kann. Pea V 4 zeigt die Verbundenheit des „Fremden" mit dem Armen. I I I 1 b Rabban Gamliel bewertete seine Arbeiter in entsprechender Weise und hielt sich deshalb für berechtigt, ihnen Zweifelhaftes zu verabreichen. I I I 1 c wird durch die Entscheidung der Gelehrten als zu unserem Traktat gehörig erwiesen. Die Schule Schammais kümmert sich nicht um Zweifelhaftes, sondern denkt nur an sicher Verzehntetes und sicher Unverzehntetes. Wird dagegen nach dem Willen der Mehrheit der Gelehrten verfahren, dann wird alles, was der Empfangsberechtigte an Almosen erhält, für ihn Zweifelhaftes, und er muß nun selbst zusehen, wie er sich verhalten will. Der Almosenerheber ist ein Gemeindebeamter, der nach bestimmten Regeln die zur Unterstützung der Armen vorgesehenen Abgaben einzusammeln und wieder zu verteilen hat (s. S c h ü r e r I I 4 513f.).

26

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Der Rest des 3. Kapitels bespricht allerlei Sachlagen, in denen jemand sich gewisser Dinge entledigt oder sie an sich bringt, und erörtert, was im einzelnen Fall zu tun sei. Die, nach Talm j f. 23 b auf R. Meir zurückgehende Bestimmung H I 2 a will verhindern, daß ein anderer die fortgeworfenen Blätter aufnimmt und unverzehntet ißt. UE 2 b ist an eine Ware gedacht, die man nicht nach Hohlmaß oder Gewicht, sondern nach der Zahl verkauft (vgl. S. K r a u ß , Talm. Arch. II 384), an Gemüse nämlich, das blätterweise abgegeben wird. Im ersten der besprochenen Fälle ist der Handel soweit gediehen, daß nur noch die Zahl der Blätter, die der Käufer bereits an sich genommen hat, festgestellt werden muß. Der Kauf gilt als im wesentlichen abgeschlossen, und damit erwächst dem Käufer die Zehntpflicht. Diese muß er erfüllen, bevor er daran denken kann, den Kauf etwa wieder rückgängig zu machen. Im zweiten Fall ist der Kauflustige über Besehen und Feilschen nicht hinausgekommen und hat sich dann einer anderen Ladung zugewendet. Hier kann von einem Kauf und daraus folgender Zehntpflicht nicht die Rede sein. 1113a Wer Früchte vom Wege aufnimmt, um sie zu essen, d.h.

III. Kapitel.

27

HI 2 b Wer Gemüse von der Straße weg kauft und [dann] seinen Sinn ändert [und beschließt, den Kauf] rückgängig zn machen, | soll [ihn] nicht rückgängig machen, ehe er [das Gekaufte] verzehntet hat, | weil nichts fehlte außer der Zählung. Stand er [aber nur] da und war im Sauf begriffen, | und sah er [während dessen] eine andere Ladung schöner als jene, | so ist er befugt, [den Handel ohne weiteres] rückgängig zu machen, | weil er [die Ware noch] nicht an sich genommen hatte. HI 3 a Wer Früchte auf dem Wege findet | und sie aufnimmt, um sie zu essen, | dann aber seinen Sinn ändert [und beschließt, sie] aufzubewahren, | soll [sie] nicht aufbewahren, ehe er [sie] verzehntet hat. Wenn er sie [jedoch] von Anfang an aufnahm, damit sie nicht zu Grunde gingen, | [dann ist er] frei. III 3 b Alles, was man nicht befugt ist, im Zustande des Zweifelhaften zu verkaufen, | darf man [auch] nicht im Zustande des Zweifelhaften seinem Genossen senden. m 3 c Rabbi Jose gestattet [es] bei dem sicher Unverzehnteten, | nur muß man ihm [d. h. dem Empfänger] das anzeigen. HI 4 a Bringt jemand Weizen zu einem Müller, der Samariter, | oder zu einem Müller, der ein Ungelehrter ist, [ [so bleibt es] bei dem vorhandenen Tatbestand bezüglich der Zehnten und [der Bestimmungen für] das siebente [Jahr]; | [bringt er ihn] zu einem Müller, der Heide ist, | [so wird er] Zweifelhaftes. um seinen Hunger zu stillen, der steht auf einer Linie mit dem Armen oder Fremden ( U l l a ) . Er darf seinen Fund, der natürlich „zweifelhaft" ist, ohne weiteres verzehren. Anders liegt die Sache, wenn keine Notlage besteht und die, wenn auch zunächst zum Zweck des Essens aufgehobenen, Früchte in Wirklichkeit nicht genossen werden, sondern den Besitz des Finders mehren. Dann muß verzehntet werden. Wieder anders ist zu urteilen, wenn das Aufheben überhaupt nicht im eigenen Interesse erfolgt ist, vielmehr nur, um die Früchte vor dem Verderben zu bewahren. Dann besteht keine Zehntpflicht. III 3 b Das was man nicht verkaufen darf, solange es zweifelhaft ist, sind nach Talm j f. 23 c die kleinen Mengen (vgl. II 4 b). III 3 c R. Jose will einen Unterschied machen zwischen Zweifelhaftem, für das auch er die Bestimmung m 3 b gelten läßt, und sicher Unverzehntetem. Letzteres dürfe man verkaufen wie verschicken, sei die Quantität nun klein oder groß (Talm j a. a. 0.), nur muß man den Käufer oder Empfänger auf den Tatbestand aufmerksam machen. HI 4 a Im siebenten Jahr oder Sabbatjahr soll der Acker brachliegen und, was etwa darauf wächst, den Bedürftigen gehören, ja selbst Mischna. I. Seder: 3. Dammai.

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vom Wild gefressen werden (Ex 23 n. Lev25i—7. Vgl. den Traktat Schebi). Auch die Samariter haben nach Joseph., ant. 11, 8, 6 (343) dieses Feierjahr gehalten. Von einem Müller, der Samariter oder Ungelehrter ist, nimmt man an, daß er kein anderes Mehl zurückliefert als solches, das aus dem ihm überbrachten Weizen gewonnen war. Dem heidnischen Müller dagegen traut man Verwechslungen zu. Dabei scheint man aber nicht so sehr zu besorgen, er könnte Mehl zurückgeben, das von seinem eigenen oder dem Weizen eines anderen Heiden stammt. Sonst müßte das Urteil lauten: sicher unverzehntet oder im Sabbatjahr gebaut. Vielmehr ist daran gedacht, daß noch andere Israeliten, darunter solche, die es mit ihren Pflichten nicht gerade streng nehmen, ihr Korn zu dem heidnischen Müller bringen und dieser aus solcher Quelle zurückliefert. Anders liegen die Dinge I I I 4 b, insofern als schwerlich mehrere Israeliten zugleich bei demselben Heiden ihre Früchte in Verwahrung geben. Hier besteht die große Grefahr, daß der Israelit bei der Rückerstattung heidnische Früchte erhält. Und demgemäß entscheidet die anonyme Verfügung, die Talm j f. 23 c auf R. Meir zurückführt. Dagegen will I I I 4 c R. Schime'on diesen Fall nicht anders beurteilen, wie den von I I I 4 a. I I I 5 a. b fl'p^S ist als Femininum Neubildung zu 'p"73S = JtdvSoxo?, der Gastwirt (vgl. S. K r a u ß , Griech. u. lat. Lehnwörter im Talmud u. s. w. I 1898 S. 189). Die Wirtin steht im Verdacht, das was sie

III. Kapitel.

29

III 4 b Gibt jemand seine Früchte in Verwahrung, bei einem Samariter | [oder] bei einem Ungelehrten, | [so bleibt es] bei dem vorhandenen Tatbestand bezüglich der Zehnten und [der Bestimmungen für] das siebente [Jahr]; | [gibt er sie in Verwahrung] bei einem Heiden, | [so werden sie] wie dessen Früchte [angesehen]. I I I 4 c Rabbi Schime'on sagt: | [sie werden] Zweifelhaftes. III 5 a Wer der Gastwirtin [etwas] gibt, | soll verzehnten das, was er ihr gibt, | und [ebenso] das, was er von ihr erhält, | weil sie verdächtig ist, zu vertauschen. III 5 b Rabbi Jose hat gesagt : | wir sind nicht haftbar für Betrüger ; | er hat [also] nur das zu verzehnten, was er von ihr erhält. DI 6 a Wer seiner Schwiegermutter [etwas] gibt, | soll verzehnten das, was er ihr gibt, | und [ebenso] das, was er von ihr erhält, | weil sie verdächtig ist, das Verderbende zu vertauschen. III 6 b Rabbi Jehuda hat gesagt : ] sie wünscht den Vorteil ihrer Tochter und schämt sich vor ihrem Schwiegersohn. vom Grast, um es für ihn zuzubereiten, erhält, absichtsvoll zu vertauschen. III 5 a werden dafür keine schlechten Beweggründe angenommen. Die Wirtin könnte etwa, um das Behagen des eingekehrten „Genossen" zu erhöhen oder auch, um mit ihrer Kochkunst zu glänzen, geringere Nahrungsmittel gegen bessere aus ihrem Vorrat auswechseln. R. Jose denkt an Betrug. Die Wirtin will die Abgaben sparen, behält die verzehnteten Sachen, die sie erhielt, für sich und gibt Unverzehntetes zurück. Dem braucht man keinen Vorschub zu leisten. Man sichere sich selbst, indem man verzehntet, was man empfängt. Der Wirtin gebe man ruhig Unverzehntetes. Gebraucht sie es für sich im Wahn, es sei verzehntet, so trägt sie als Betrügerin mit Recht selber den Schaden. Nach Talm j f. 23 d hat Rabban Schime'on b. Gamliel diese Auffassung bekämpft mit der Motivierung, ein „Genosse" dürfe überhaupt nichts aus der Hand geben, was nicht durch Absonderung der Abgaben zum Verzehren fertiggemacht worden wäre. III 6 ist die Voraussetzung die, daß im Haushalt des auf gesetzliche Korrektheit bedachten Israeliten die Mutter der Frau mitarbeitet. III 6 a Dann soll der Mann nicht nur das verzehnten, was er seiner Schwiegermutter zum Zubereiten übergibt, sondern auch das, was sie auf den Tisch bringt. Sie ist nämlich verdächtig, das Verderbende gegen Frisches zu vertauschen. III 6 b R. Jehuda begründet ihre Neigung damit, daß sie auf den

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Vorteil ihrer Tochter, aus ist, andererseits sich vor dem Schwiegersohn schämen müßte, wenn das Essen nicht schmeckt. I I I 6 c Doch erkennt R. Jehuda eine Ausnahme an. Im Sabbatjahr wird sich die Schwiegermutter unbedingt hüten, einen Tausch vorzunehmen. Denn bei dem, was der Schwiegersohn ihr gibt, ist sie jedenfalls gewiß, erlaubte Nahrungsmittel zu erhalten. Ein Wechsel würde ihre Tochter in die Lage versetzen, Unerlaubtes zu genießen. IV herrschen die beiden Begriffe „Sabbat" und „nichtbeglaubigt". Am Sabbat ist es verboten, Hebe und Zehnten abzusondern (Beß V 2). Andererseits wird, wie I V 1 e nahelegt, angenommen, daß auch der Ilngelehrte am Sabbat keine Unwahrheit sagen werde. IV l a n"htM?B3 hs jaxa U'Ktf ist lediglich ein anderer Ausdruck für den f^sri ü? den U n g e l e h r t e n . Hat der Gesetzestreue von einem solchen Früchte gekauft, aber vergessen, sie nachträglich als Zweifelhaftes zu verzehnten, und der Sabbat ist angebrochen und er in der Notlage, die Früchte, die er nun nicht mehr verzehnten kann, verwenden zu müssen, dann darf er den Ungelehrten um eine Erklärung

IV. Kapitel.

31

I I I 6 c Rabbi Jehuda gesteht [jedoch] zu, | daß, wenn jemand seiner Schwiegermutter [im] siebenten [Jahre etwas] gibt, | sie nicht verdächtig ist [zu vertauschen], | [und etwa] ihrer Tochter [von den verbotenen Erzeugnissen] des siebenten [Jahres] zu essen zu geben. Kapitel IV.

Wie am Sabbat zu verfahren ist (IV 1—4). IV 1 a Kauft einer Früchte von Jemandem, der in betreff der Zehnten nicht beglaubigt ist, | und vergißt er sie zu verzehnten | und befragt jenen am Sabbat, | dann darf er auf dessen Versicherung hin essen. IV 1 b Ist die Nacht nach Ausgang des Sabbats bereits angebrochen, | dann darf er nicht essen, bevor er verzehntet hat. IV l c Findet er ihn [d.h. den Verkäufer] nicht, | sagt ihm [jedoch] ein anderer, | der in betreff der Zehnten nicht beglaubigt ist: | sie sind verzehntet, | dann darf er auf dessen Versicherung hin essen. IV 1 d Ist die Nacht nach Ausgang des Sabbats bereits angebrochen, ! dann darf er nicht essen, bevor er verzehntet hat. IV 1 e Ist die Priesterabgabe des Zehnten vom Zweifelhaften wieder unter dasselbe geraten, | so sagt Rabbi Schime'on Schezori: | er darf ihn [d. h. den Verkäufer] auch am Wochentag befragen und auf seine Versicherung hin essen. angehen und auf dessen Versicherung hin, die Früchte seien verzehntet, von ihnen genießen. IV 1 b Ist der Sabbat dagegen abgelaufen und die Möglichkeit des Verzehntens damit wieder eröffnet, auch die Glaubwürdigkeit des Ungelehrten nicht mehr ohne weiteres gegeben, dann muß die Verzehntung vorgenommen werden. Eine Erklärung des anderen genügt jetzt nicht mehr. I V 1 c ist, wie I V 1 d erweist, die Voraussetzung die gleiche wie IV 1 a: es ist Sabbat. IV 1 e Der Genuß der Priesterabgabe des Zehnten wird allgemein als eine derartig schwere Verfehlung angesehen, daß auch der Ungelehrte sie unter allen Umständen vermeidet. Ihm braucht in diesem Fall nicht durch die Heiligkeit des Sabbats das Gewissen geschärft zu werden. Er wird auch wochentags die Wahrheit sagen und der Gesetzestreue kann sich darauf verlassen, wenn jener beteuert, die Vermischung von Zehnthebe und Zweifelhaftem sei wiederum rückgängig gemacht worden. R. Schime'on Schezori (vielfach als lokale

32

I- Seder. Zeraim: 3. Dammai.

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Bezeichnung gefaßt: aus Schezar. Dieses will Ad. Neubauer, La géographie du Talmud 1868, S. 278 im Anschluß an Jos. Schwarz, Das Hl. Land 1852, S. 148 mit Sighor bei Kefar Anan in Galiläa gleichsetzen) ist ein Schüler R. Tarphons (s. Talm j f. 24 d) und kommt in der Mischna noch vor Schebi I I 8. Grit V I 5. Chul IV 5. Ker IV 3. Kel X V I I I 1 . Teh I I I 2. Teb j I V 5. IV 2 a. b ist an eine Einladung für den Sabbat, an dem man gern mit größerem Aufwand tafelte, gedacht. Und zwar erfolgt sie unter Anwendung eines Gelübdes, d. h. der Einladende gelobt dies oder das tun oder lassen zu wollen, falls der andere seine Aufforderung annimmt oder aber ausschlägt (vgl. den Traktat Ned). Einer solchen, mit äußerster Dringlichkeit erfolgten Einladung darf der Gesetzesstrenge (n?n ist zunächst sein „Gefährte", wie V I I I ; vgl. I V 7a den „Gefährten" des Eseltreibers. Aber der Zusammenhang zeigt, daß der „Gefährte" zugleich „Genosse" ist) auch bei dem Unbeglaubigten Folge leisten, wenn jener ihm versichert, die Speisen wären verzehntet — allerdings nur'am ersten Sabbat. I V 2 b Wiederholt der Unbeglaubigte am nächsten Sabbat seine

IV. Kapitel.

33

IV 2 a Wenn jemand seinen Gefährten durch ein Gelübde veranlaßt, daß er bei ihm ißt, | und er [d. h. der Genötigte] ihn [d. h. den Nötiger] nicht für beglaubigt hält in betreff der Zehnten, | dann darf er am ersten Sabbat mit ihm essen, | auch wenn er ihn nicht für beglaubigt hält in betreö der Zehnten, | wenn er [der Nötiger] ihm nur sagt: | es ist verzehntet. IV 2 b Am zweiten Sabbat aber, darf er, | auch wenn jener ihm durch ein Gelübde [jeden] Nutzen versagt, | nicht essen, bevor er nicht verzehntet hat.

Abschweifung: Von der Benennung mit Namen des Armenzehnten vom Zweifelhaften (IV 3). IV3a

Rabbi Eliezer sagt: | niemand hat nötig, den Armenzehnten vom Zweifelhaften mit Namen zu benennen. IV 3 b Die [übrigen] Gelehrten aber sagen: | man nennt [ihn] mit Namen, hat aber nicht nötig, [ihn] abzusondern.

Fortsetzung von IV 1 —2 (IV 4). IV 4 a Wer [vor dem Sabbat] die Priesterabgabe vom Zehnten des Zweifelhaften mit Namen genannt hat | und den Armenzehnten vom sicher Unverzehnteten, | darf sie [d. h. das in dieser Weise als schuldige Abgabe Bezeichnete] am Sabbat nicht nehmen. Aufforderung in ähnlich dringlicher Weise, dann darf der Gesetzestreue zwar hingehen, sich aber nicht mehr mit einer Erklärung begnügen, sondern muß die Verzehntung vor dem Essen selbst besorgen. IV 3 stellt eine Abschweifung dar, aus der sich IV 4 wiederum in den Sabbatzusammenhang zurückfindet. Das hier neben dem Sabbat stehende „Benennen mit Namen" hat den Inhalt von IV 3 herbeigezogen. Armenzehnten braucht man vom Zweifelhaften überhaupt nicht zu geben. Daß eine Absonderung und Ablieferung nicht in Frage kommt, darüber sind sich alle einig. R. Eliezer lehnt aber darüber hinaus auch eine „Benennung mit Namen" ab, d. h. eine, in unserem Fall ohne praktische Bedeutung bleibende Erklärung, wie wir sie unter V kennen lernen und ähnlich in den Traktaten Ter (III 5), Maas I und II finden, etwa der Art: „das und das von dem Zweifelhaften soll Armenzehnt sein". Die übrigen Gelehrten jedoch bestehen IV 3b auf der Benennung mit Namen, wenn auch die wirkliche Absonderung des bezeichneten Teils unterbleiben dürfe. IV 4 a

Was man vor dem Sabbat zur Abgabe bestimmt hat, darf

I- Seder. Zeraim: 3. Dammai.

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man am Sabbat nicht nehmen, nämlich zu dem Zweck, es den berechtigten Empfängern auszuhändigen. IV 4 b denkt an den Sonderfall, daß ein Priester oder ein Armer, d.h. die Leute, die auf die I V 4 a erwähnten Abgaben den gesetzlichen Anspruch haben, gewohnheitsmäßig bei dem zur Abgabe Verpflichteten speisen. Dann darf dieser sie auch am Sabbat mit dem, was er zur Abgabe bestimmt hat, verköstigen, er darf also entgegen I V 4 a am Sabbat „nehmen". Doch ist er verpflichtet, die Tischgenossen über den Sachverhalt aufzuklären, damit sie nicht glauben, Gastfreundschaft zu genießen, während sie in Wahrheit nur den ihnen zukommenden Pflichtteil erhalten. IV 5 b zeigt, daß der Abgesandte von IV 5 a deshalb unglaubhaft ist, weil die Art des ihm gegebenen Befehls bei ihm, dem selbst Unbeglaubigten, die Grefahr nicht sicher ausschließt, daß er vor eine falsche Tür kommt. Bezeichnet ihm dagegen sein gesetzestreuer Auftraggeber die Person, bei der er kaufen soll, genau, dann ist alles gut; denn absichtliche Verstöße werden nicht geargwöhnt. Sobald er

IV. Kapitel.

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IV 4 b Wenn ein Priester oder ein Armer gewohnt ist, bei ihm zu essen, | dann mögen sie kommen und essen, | nur muß er [es] sie wissen lassen.

Auf wessen Aussage man sich verlassen darf (IV 5—7). IV 5 a Sagt jemand zu einem, der in betreff der Zehnten nicht beglaubigt ist: | kaufe für mich von einem, der beglaubigt ist, von einem, der verzehntet, | so ist er [der Beauftragte] nicht beglaubigt. IV 5 b [Sagt jener aber: kaufe] von dem und dem, | dann ist er beglaubigt. IV 5 c Ging er [der Beauftragte] hin, von ihm [der genau bezeichneten Persönlichkeit] zu kaufen, | [und] sagt er [bei seiner Rückkehr] zu ihm [dem Auftraggeber]: [ ich habe ihn nicht gefunden, | habe aber für dich von einem anderen, |der beglaubigt ist, gekauft, | dann ist er [der Beauftragte] nicht beglaubigt. IV 6 a Kommt jemand in die Stadt hinein, ohne dort jemanden zu kennen, | und sagt er: wer ist hier beglaubigt? wer verzehntet hier? [und] es sagt ihm einer: | ich bin nicht beglaubigt, | [aber] der und der [ist beglaubigt], | so ist er [der Bezeichnete] beglaubigt. IV 6b Geht er [nun] hin und kauft von ihm | [und] sagt zu ihm: wer verkauft hier Altes ? [und] jener erwidert ihm: | der, welcher dich zu mir geschickt hat, | so sind sie, trotzdem sie sich gegenseitig zu begünstigen scheinen, | doch beglaubigt. allerdings, sei es auch in bester Absicht, irgendwie eigenmächtig vorgeht, verliert er nach IV 5 c den Charakter der Glaubwürdigkeit, da sich sofort wieder der Zweifel einstellt, ob er sich nicht vielleicht doch geirrt hat. IV 6 a ist der Gesichtspunkt der, daß falsche Angaben nur von einer Seite erwartet werden, die Vorteil davon hat. Vgl. IV 6b. Da der Auskunftgebende einen anderen für beglaubigt und sich selbst ausdrücklich für unbeglaubigt hinstellt, scheint er keine selbstsüchtigen Zwecke zu verfolgen. Man darf ihm also trauen. In dem Fall von IV 6 b wäre ein Verdacht gerechtfertigt. Es wird aber trotzdem zu Gunsten der beiden, die doch unter einer Decke stecken könnten, entschieden; nach R. Jochanan im Talm j f. 24 b aus dem Wunsch heraus, dem in der Stadt Unbekannten entgegenzukommen und ihn vor dem Hungertod zu schützen. Nach Talm j a. a. 0. haben sich über die Frage, wo man als Fremder Auskunft einziehen dürfe oder müsse, auch R. Schime'on ben Gamliel, R. Meir und Rabbi ausgesprochen; nach Tos V 2.4 Zuckerm. hat Rabban Schime'on ben Gamliel in diesen Dingen

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schroffer geurteilt und nur den *ian als beglaubigt anerkennen wollen, während Rabbi entgegenkommender war und auch den Gesetzesunkundigen, ja selbst den Nichtjuden unter Umständen für glaubwürdig hielt. Alte Früchte haben den Vorzug, daß von ihnen jedenfalls die Erstlinge schon dargebracht sein werden. I V 7 a Die Eseltreiber bringen Feld- und Gartenfrüchte nach der Stadt. Es wird dem Unbeglaubigten, und als solcher gilt der Eseltreiber, nicht zugetraut, bezüglich der Last seines Genossen genau Bescheid zu wissen — der Gesichtspunkt von I V 5 a. c. Oder es besteht der Verdacht, daß sich beide verabredet haben und den eigenen Vorteil suchen; s. zu I V 6 a . b . I V 7 b R. Jehuda hat nach Talm j f. 24 b bei seiner Entscheidung die Interessen der Stadt im Auge und will die Einfuhr fördern. V i a . b Der Bäcker, von dem gekauft wird, ist verdächtig, das nicht getan zu haben, was die Gelehrten nach I I 4 a dem gesetzestreuen Bäcker vorschreiben. Deshalb ist seine W a r e zweifelhaft, und der fromme Käufer muß seinerseits auch für Zehnthebe und Challa

V. Kapitel.

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IV 7 a Kommen die Eseltreiber in die Stadt hinein, | [und] es sagt einer von ihnen: | das Meinige ist neu, das meines Gefährten aber ist alt, | vom Meinigen ist der Zehnte nicht abgeschieden, aber von dem meines Grefährten ist er abgeschieden, | so sind sie nicht beglaubigt. I Y 7 b R. Jehuda sagt: | sie sind [doch] beglaubigt. Kapitel V.

Wie man die Abgabe absondert (V). Via

W e r von einem Bäcker kauft, | wie verzehntet [der] ?

Y 1 b E r nimmt, soviel für die Hebe vom Zehnten und die Teighebe nötig ist, und spricht: | eins von hundert von dem, was hier ist, | das soll auf dieser Seite Zehnt sein | und der Rest des Zehnten nahe dabei; | das, was ich [zuerst] zum Zehnten gemacht habe, | soll zur Zehnthebe von ihm gemacht sein, | und der Rest ist Teighebe; | und der zweite Zehnte [soll] auf seiner Nordseite oder auf seiner Südseite [sein] | und profan gemacht durch Geld. V2

Wünscht jemand die große Hebe und die Hebe vom Zehnten zu gleicher Zeit abzusondern, | so nimmt er einen [Teil] von dreiunddreißigeindrittel [Teilen] und spricht: | eins von hundert von dem, was hier ist, | soll auf dieser Seite Profanes sein, | und der Rest sei Priesterhebe für das Ganze; | und das Hundertstel Ungeheiligtes, das hier ist, | das soll auf dieser Seite Zehnt sein, | und der Rest des Zehnten (s. dazu in dieser Sammlung den Traktat I 9 Challa herausgegeb. von K. A l b r e c h t 1913) aufkommen. „Das, was hier ist", ist die Gesamtmasse dessen, was verzehntet werden soll. Davon wird zunächst ein Hundertstel an einer bestimmten Stelle als Zehnt bezeichnet. Nachträglich erfahren wir, daß es sich dabei um das Zehntel des 10 °/o des Ganzen betragenden ersten Zehnten handelt, das für die Priester bestimmt war. Der Rest, d. h. die übrigen neun Zehntel des ersten Zehnten oder 9 °/o vom Ganzen sollen gleich dabei, d. h. auf derselben Seite sein. „Der Rest ist Teighebe", d. h. der Rest von dem, was er laut den Eingangsworten von Y 1 b zu nehmen hatte. Nord- oder Südseite bedeutet rechte oder linke Seite. Der zweite Zehnte soll durch Geld ausgelöst sein, so daß die Backware jeder verzehren kann, wo er will. Vgl. I 2 a. Y 2 mutet wie eine Abschweifung an, die durch die enge Beziehung zu V 1 b hier ihren Platz gefunden hat. Abschweifung deshalb, weil nicht von Zweifelhaftem, sondern von sicher Unverzehntetem die Rede ist; muß doch auch die „große" Hebe abgesondert werden, die bei

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Zweifelhaftem nicht in Frage kommt, da ihre bereits vollzogene Absonderung als selbstverständlich vorausgesetzt wird (s. oben S. 2). Zunächst sind an einer bestimmten Stelle drei Hundertteile zu nehmen und einer davon ist als Ungeheiligtes zu bezeichnen. Das hat seinen Grund darin, daß dieses Prozent die Priesterabgabe vom ersten Zehnten sein soll. Diese jedoch darf erst abgesondert werden, wenn die „große" Hebe oder Priesterhebe — das sind die übrigen beiden Prozente — abgesondert ist, muß also so lange „ungeheiligt" bleiben. Das „und der Rest ist Teighebe" ist in diesem Zusammenhang sinnlos; welcher Rest denn ? Offenbar stammen die Worte aus V 1 b, wo sie begründet sind. Bei Maimonides fehlt denn auch das flVn "lKtfm in V 2. T —

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V 3 kehrt zu dem zurück, der von einem Bäcker kauft. "Warmes, also frisches Brot galt als besser und wurde lieber gegessen, daher auch höher bewertet als erkaltetes, das mit der Zeit hart wurde (vgl. S. K r a u ß , Talmud. Arch. I 1910, 102.104.470f.). Man darf demnach nicht nur für das Schlechtere den Zehnten vom Besseren nehmen, sondern auch umgekehrt. Auch der Umstand, daß die einzelnen Stücke der Backware aus verschiedenartigen Formen hervorgegangen sind, fordert kein anderes Verfahren — wenigstens nach Meinung Rabbi Meirs. OiQD, OiSID griechisches Lehnwort = törcoc. R. Meir geht von der Voraussetzung aus, daß der Bäcker all sein

V. Kapitel.

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nahe dabei; | das, was ich [zuerst] zum Zehnten gemacht habe, | soll zur Zehnthebe von ihm gemacht sein, | und der Rest ist Teighebe; | und der zweite Zehnte [soll] auf seiner Nordseite oder auf seiner Südseite [sein] | und ausgelöst durch Geld. V 3 a Wer von einem Bäcker kauft, | darf verzehnten vom Warmen auf das Kalte | und vom Kalten auf das Warme, | selbst wenn es aus zahlreichen Formen [stammt] — | Worte Rabbi Meirs. V 3 b Rabbi Jehuda [dagegen] verbietet es, | weil ich sagen kann: | der Weizen von gestern Abend war von einem | und der von heute war von einem anderen. V 3 c Rabbi Schime'on verbietet es bei der Hebe vom Zehnten, | erlaubt es aber bei der Teighebe. V 4a Wer von einem Händler kauft, | muß von jeder Form besonders verzehnten — | Worte Rabbi Meirs. V 4 b Rabbi Jehuda [aber] sagt: | [man kann] von einer für alle [geben]. V 4 c Rabbi Jehuda gesteht [jedoch] bei einem, der von einem privilegierten Händler kauft, zu, | daß er von einer jeden einzelnen [Form] für sich den Zehnten geben muß. Getreide von einem und demselben bezieht und daß auch verschiedene Formen nicht auf verschiedene Herkunft des verwendeten Getreides schließen lassen. R. Jehuda dagegen meint Y 3 b, daß der Bäcker seinen Weizen von verschiedenen Verkäufern erhalten könnte, die in der Behandlung der Abgaben von einander abweichen. Deshalb muß man die Backware von gestern Abend, d. h. das Kalte, streng von dem Gebäck von heute, dem Warmen, trennen. Sonst möchte es vorkommen, daß man von bereits Yerzehntetem für das Unverzehntete den Zehnten entrichtet. Das jedoch ist verboten. V 3 c R. Schime'on geht von der Voraussetzung aus, daß es bei der, erst dem Bäcker obliegenden, Absonderung der Teighebe gleichgiltig ist, woher das Korn stammt. Anders steht es mit der Priesterhebe, die nicht vom Teig, sondern bereits vom Getreide zu entrichten ist. V 4 a knüpft an V 3 a an. Rabbi Meir bewertet die Verschiedenheit der Formen anders, wenn der Ankauf bei einem Brothändler erfolgt. Dieser kauft sich seinen Vorrat bei allen möglichen Bäckern zusammen, und da legt die Mannigfaltigkeit der Formen den Verdacht nahe, daß die Brote aus verschiedenen Backstuben stammen. So muß der Möglichkeit Rechnung getragen werden, daß das verwendete Korn, was den Zehnten anbetrifft, eine unterschiedliche Behandlung erfahren hat. V 4 b. c R. Jehuda erwägt, daß es Brotverkäufer verschiedener Art

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V. Kapitel.

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V 5 a Wer von einem Armen kauft, | und ebenso der Arme, dem man Stücke Brot oder Schnitten Feigenkuchen gibt, | muß den Zehnten von jedem einzelnen geben. V B b Aber bei den Datteln und den getrockneten Feigen darf man durcheinandermischen und [den Zehnten vom Ganzen] nehmen. V B c Rabbi Jehuda hat gesagt: | wann [gilt das] ? "Wenn die Grabe reichlich [ist]; | jedoch, wenn die Gabe gering [ist], | muß er den Zehnten von jedem besonders geben. V 6 a Kauft jemand vom Getreidehändler | und wiederholt er [das] und kauft ein zweites Mal von ihm, | so darf er nicht vom einen aufs andere verzehnten, | selbst wenn es von derselben Ladimg, | selbst wenn es von derselben Art ist. V 6 b Der Getreidehändler ist [aber] beglaubigt zu sagen: | es [ist] von einem und demselben [Mann gekauft]. R. Jehuda schränkt diese Erleichterung Y 5 c allerdings auf den Fall ein, daß der Arme eine große Gabe erhalten hat. Er meint offenbar, bei wenigen Früchten ihm zumuten zu dürfen, noch zu wissen, von wem er das Einzelne empfangen hat. Maimonides erklärt die unterschiedliche Behandlung allerdings anders. Er meint, die große Gabe ließe auf einen freigebigen Spender schließen, von dem man annehmen dürfe, daß er auch die Abgaben ordnungsmäßig abgesondert hat. Die kleine Gabe aber weise auf einen Geizhals, dem keine Yerzehntung zuzutrauen wäre. Diese Deutung würde aber dem Armen die Pflicht auferlegen, schon Verzehntetes, nämlich die große Gabe, nochmals zu verzehnten, was doch nicht angängig ist. V 6 a Zum griechischen Lehnwort p'ö'p s. II 4 d. Zu iniK (von rix) = derselbe s. K. A l b r e c h t , Neuhebräische Grammatik 1913 p. 53 § 30f. Zur Lesart on für ]n V 6 b (s. Apparat) vgl. A l b r e c h t p. 50 § 28. — Der Getreidehändler kauft von allen Seiten zusammen und hat fortgesetzt neuen Zufluß. Es ist deshalb keinerlei Gewähr dafür vorhanden, daß man bei einem zweiten Ankauf Ware erhält, die von demselben Erzeuger stammt, von dem das Getreide des ersten Kaufes herrührte. Man kann daher in der Regel nicht von einem auf das andere verzehnten. Doch ändert sich Y 6 b die Sache, falls der Getreidehändler, dem man in dieser Hinsicht Glauben schenken darf, erklärt, daß er beide Portionen von dem gleichen Mann erworben hat. S. hierzu V 7.

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V 7 a Der gleiche Grundbesitzer garantiert nämlich einheitliche Behandlung seiner Erzeugnisse; auch dann wenn seine Grundstücke räumlich weit geschieden sind. Ob das im AT nicht vorkommende JlSj? mit dem griechischen xößTj, xötctj in Beziehung steht? Jedenfalls eher als mit xffytvo?. Vgl. S. K r a u ß , Griechische und lateinische Lehnwörter im Talmud usw. 1898/99, I 162. II 516 f. Die Übersetzung „Kufe" ist um des lautlichen Anklangs willen gewählt. Talm j fol. 24 d verzeichnet das Zeugnis des R. Jona, demzufolge R. Meir erklärt habe, man müsse von jedem Gewächs für sich den Zehnten geben. Y 8 Tebel sind Früchte oder aus ihnen gewonnene Erzeugnisse, die zur Absonderung der Abgaben zurechtgemacht worden sind und bei denen nur das Allerletzte, nämlich die Absonderung selbst noch fehlt. Sie dürfen nur im äußersten Notfall verkauft werden; etwa wenn unglücklicherweise Profanes darunter geraten ist. Beim Verkauf von Tebel handelt es sich also um eine große Ausnahme, und noch viel seltener kommt es vor, daß jemand zur selben Zeit an zwei verschiedenen Orten Tebel einhandeln sollte. Ein solcher ganz außergewöhnlicher Fall soll auf sich beruhen dürfen.

V. Kapitel.

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V 7 a Kauft jemand von einem Grundeigentümer | und wiederholt er [das] und kauft ein zweites Mal von ihm, | so darf er vom einen aufs andere verzehnten, | selbst wenn es aus zwei [verschiedenen] Kufen, | selbst wenn es aus zwei [verschiedenen] Städten [stammt]. V 7 b Verkauft ein Grundeigentümer Gemüse auf der Straße, | so darf, wenn man ihm aus seinen eigenen Gärten zuträgt, | er [d. h. der Käufer] den Zehnten von einem für Alles [geben]; | [trägt man es zu] aus fremden Gärten, | so muß er jedes für sich verzehnten. V 8 Wer Tebel an zwei Orten kauft, | darf vom einen aufs andere verzehnten, | weil sie [die Weisen] gesagt haben: | niemand ist berechtigt, Tebel zu verkaufen außer im Notfall. V 9 a Man darf verzehnten von dem bei einem Israeliten [Gekauften] auf das von einem Heiden, | von dem von einem Heiden auf das von einem Israeliten, | von dem von einem Israeliten auf das von einem Samariter, | von dem von einem Samariter auf das von einem [anderen] Samariter. V 9 b Rabbi Eliezer verbietet es bei dem von einem Samariter auf das von einem [anderen] Samariter. V 10 a Ein durchlöcherter Pflanzentopf gilt wie [freier] Erdboden. V 10b Gibt jemand die Priesterabgabe vom [Gewächs des freien] Erdbodens auf [das] eines durchlöcherten Pflanzentopfes | [oder] von [dem] eines durchlöcherten Topfes auf [das] des [freien] Erdbodens, | [so ist] seine Priesterabgabe [wirklich] Priesterabgabe. Y 9 a Diese Bestimmung rührt nach Tos V 21 S. 55, 21 ff. und Talm j f. 24 d von R. Meir her, der (im Gegensatz zu R. Jehuda und R. Schime'on) der Meinung ist, daß das, was ein Fremder in Palästina als Landbesitz erwirbt, nicht eigentlich als sein Eigentum angesehen werden dürfe. Die Erträgnisse solcher Ländereien bleiben nach seiner Ansicht nach wie vor den Abgabepflichten unterworfen, und der fromme Israelit muß, sobald er etwas davon erwirbt, zur Verzehntung schreiten. Die Plurale D?iä und ü'fiis können auch den Einzelnen bezeichnen, wie ähnlich das Kollektivum f^sn 05?. V 10 a Ein durchlöcherter Topf, in den man pflanzt, wird, da durch das Loch Verbindung mit dem freien Acker- oder Gartenland hergestellt ist, als nichtvorhanden betrachtet. Die Pflanze wird behandelt, als sei sie ins freie Land gesetzt. Das ist wichtig, weil sie dadurch abgabepflichtig wird. "Was im undurchlöcherten Topf gezogen ist, bleibt frei, denn nur von den Erzeugnissen des Ackers, Gartens oder Weinbergs muß man die vorgeschriebenen Teile abliefern. Mischna. I. Seder: 3. Dammai.

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V 10 c läuft dem Verbot zuwider, von Nichtverpflichtetem die Abgabe für Verpflichtetes zu entnehmen. Vgl. zu V 3. Das aus dem undurchlöcherten Topf Abgesonderte bleibt zwar Priesterabgabe, nachdem es einmal als solche bezeichnet ist. Es vermag aber die Frucht des undurchlöcherten Topfes nicht frei zu machen. Für sie muß daher ein zweites Mal — und in vorgeschriebener Weise — die Priesterabgabe entrichtet werden. V 10 d Was man auf die Frucht eines undurchlöcherten Topfes als Priesterabgabe entrichtet, soll der Priester annehmen und verzehren; wohl um zu verhüten, daß mit Hann - Erklärungen leichtsinniger Unfug getrieben wird. Da jedoch der undurchlöcherte Topf gar nicht pflichtig ist, so ist was der Priester empfängt, in Wirklichkeit gar keine nanfi. Es genießt also auch keine Abgabenfreiheit. Der Priester muß daher, bevor er zu essen beginnt, die gesetzlichen Abgaben absondern. V 11 Der VlOc maßgebende Gesichtspunkt ist auch I I a wirksam, und zwar auf Zweifelhaftes angewendet, das ja möglicherweise nicht verpflichtet ist und daher ungeeignet, die Priesterabgabe zu liefern.

VI. Kapitel.

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V 1 0 c [Gibt er] von [dem Gewächs] eines undurchlöcherten [Topfes] auf [das] eines durchlöcherten, | [so ist es zwar] Priesterabgabe, aber man muß die Priesterabgabe nochmals entrichten. V 10 d [Gibt er] von [dem Gewächs] eines durchlöcherten [Topfes] auf [das Gewächs] eines undurchlöcherten, | [so ist es zwar] Priesterabgabe, jedoch soll sie nicht gegessen werden, bevor er [d. h. der Priester] davon die Priesterabgabe und die Zehnten abgesondert hat. V l l a Gibt jemand die Priesterabgabe von Zweifelhaftem auf [anderes] Zweifelhaftes, | von Zweifelhaftem auf sicher Unverzehntetes, | [so ist es zwar] Priesterabgabe, aber man muß die Priesterabgabe nochmals entrichten. V l l b [Gibt er] von sicher Unverzehntetem auf Zweifelhaftes, | [so ist es zwar] Priesterabgabe, jedoch soll sie nicht gegessen werden, bevor er [d. h. der Priester] davon die Priesterabgabe und die Zehnten abgesondert hat. Kapitel VI.

Wie es für den Pächter, auch bei gemeinsamer Pacht oder gemeinsamem Besitz, mit der Abgabe zu halten ist (VI 1—10). VI 1 a Wer ein Feld übernimmt von einem Israeliten, | von einem Heiden | [oder] von einem Samariter, | muß vor ihnen teilen. V l l b entspricht 10d. Das Zweifelhafte gleicht dem Gewächs des undurchlöcherten Topfes darin,- daß es auch von Verpflichtungen frei sein könnte. V I I Das „Übernehmen" besteht darin, daß der Ubernehmer ein ihm nicht gehöriges Feld gegen einen Teil des Ertrages bestellt. Uber den zwischen Eigentümer und Übernehmer abgeschlossenen Vertrag wird in der Regel die folgende Urkunde ausgestellt: „Ich mache das Feld urbar, säe, jäte, schneide ab und stelle den Fruchthaufen vor dich; du aber kommst, nimmst die Hälfte an Ertrag und Stroh, und auch ich nehme die Hälfte für meine Arbeit und meine Auslagen". Der Pächter dagegen übernimmt ein Feld gegen einen bestimmten Pachtpreis, der in Naturalien gezahlt wird. Er unterscheidet sich von dem „Ubernehmer" wesentlich dadurch, daß er das Risiko allein trägt und auch in schlechten Jahren den vollen Zins zu erlegen hat. Vgl. S. K r a u ß , Talmudische Archäologie II 1911, 108ff. VI 1 a behandelt bei der Übernahme eines Feldes den Israeliten, Samariter und Heiden als Eigentümer gleich. Vor dem einen wie dem anderen soll der Übernehmer seinen Anteil absondern und jenem den

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seinen überlassen, ohne dafür irgend welche Abgaben zu entrichten. Nach R. Jochanan in Talm j f. 25 a stammt diese anonyme Bestimmung von Rabbi (weiter unten und fol. 25 b heißt es freilich Rabban, wodurch wir eigentlich aus der 3. in die 1. G-eneration kämen; s. oben S. 4) Schime'on ben Gamliel. Dieser hat sich auch nach Baba meßia IX 8 für die Verhältnisse interessiert, die sich aus der „Übernahme" des Feldes ergeben (hier schreibt Windfuhr zwar in seiner Ausgabe im Text Rabban, meint aber nach S. 12, wie überall im Traktat, wo der Name vorkommt, den Gelehrten der 3. Generation). Übrigens steht dieser Meinung nach Tos VI 1.2 Z. und Talm j f. 25 a eine andere gegenüber, wonach der Übernehmer, wenn der Eigentümer ein Heide ist, anders zu verfahren hat, als beim Israeliten und beim Samariter. Dann soll er den Anteil des Besitzers, bevor er ihm ihn überläßt, erst verzehnten. Talm j a. a. 0. gibt als Ansicht der R. Schime'on ben Gamliel widersprechenden B'öDq an: D'lln 'ian 1» P^in = „[wer] von einem Israeliten [das Feld übernimmt,] teilt [einfach den Ertrag mit dem Eigentümer], [wer] von dem Heiden [übernimmt,] entrichtet [erst] die Priesterabgabe". VI l b Über diese Anordnung ist nach Tos VI 5 Z. und Talm j f. 25 b R. Meir hinausgegangen. Er schiebt dem, der von einem Israeliten pachtet, auch die Pflicht zu, die Zehnten zu erlegen, bevor er den Pachtzins abgibt. VI 1 c R. Jehuda nimmt einen vermittelnden Standpunkt ein

VI. Kapitel.

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VI 1 b Wer ein Feld von einem Israeliten pachtet, | muß die Priesterabgabe entrichten und [darf] ihm [dann den Pachtzins] geben. "VI 1 c Rabbi Jehuda hat gesagt: | wann ? Wenn er [der Pächter] ihm [dem Eigentümer] von demselben Feld und von derselben Art gibt; | aber wenn er ihm von einem anderen Feld oder von einer anderen Art gibt, | muß er [den Pachtzins erst noch] verzehnten und [darf ihn] ihm [dann erst] geben. VI 2 a Wer ein Feld von einem Heiden pachtet, | muß [den Pachtzins] verzehnten und [darf ihn] ihm [dann erst] geben. VI 2b Rabbi Jehuda sagt: | auch wer seiner Vorfahren Feld von einem Heiden übernimmt, | muß [dessen Anteil] verzehnten und [darf ihn] ihm [dann erst] geben. VI 3 a Wenn ein Priester oder Levit ein Feld von einem Israeliten übernimmt, | so teilen sie [d. h. der Eigentümer und der Übernehmer] sich wie in das Ungeweihte, | so auch in die Priesterabgabe. V I 3 b Rabbi Eliezer sagt: | auch die Zehnten gehören ihnen [d.h. dem übernehmenden Priester oder Leviten], | weil sie unter dieser Bedingung gekommen sind. zwischen der Bestimmung VI 1 b und der Haltung R. Meirs. VI 2 a Pachtet der Israelit ein Feld von einem Heiden, so darf er ihm den Pachtzins unter allen Umständen, auch dem von 2 b, erst geben, nachdem er ihn verzehntet hat. Nach Talm j fol. 25 b verlangt R. Schime'on von dem Pächter des heidnischen Feldes nur die Entrichtung der Priesterabgabe, nicht die der Zehnten. Als Grund für die weitergreifende Forderung der Mischna gibt Talm j a. a. 0. im Namen R. Jochanans an, man hätte das Pachten heidnischer Felder erschweren wollen. Deren Preis sollte dadurch gedrückt und ihr Verkauf an Israeliten so erzwungen werden. VI 3 a geht von der Meinung aus, daß der ganze Ertrag in dem ausgemachten Verhältnis, also in der Regel halb und halb (s. VI 5 b und oben S. 45), zwischen dem Eigentümer und dem Ubernehmer geteilt wird. Der Eigentümer ist nur für seinen Anteil verpflichtet und kann die von diesem abzuscheidende Priesterabgabe jedem beliebigen Empfangsberechtigten überweisen. VI 3 b R. Eliezer dagegen ist der Ansicht, daß [auch, d. h. nicht nur die Priesterabgabe, sondern sogar] die Zehnten in vollem Umfange von dem ganzen Felde den übernehmenden Kultbeamten, natürlich jedem das was ihm zusteht, gehören. Denn unter dieser stillschweigenden Voraussetzung hätten sie sich zur Übernahme entschlossen.

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VI 4 a faßt den umgekehrten Fall ins Auge, daß nämlich ein Priester oder Levit der Eigentümer ist und ein Israelit das Feld übernimmt, Dann gehören jenen die Zehnten des ganzen Feldes ohne Abzug. VI 4 b R. Jischmael läßt sich von der Erwägung bestimmen, daß, da der zweite Zehnte in Jerusalem verzehrt werden muß, der Jerusalemer der in erster Linie Empfangsberechtigte sein müsse. Dagegen stellen die übrigen Gelehrten VI 4 c den Provinzialen dem Hauptstädter gleich, da er ja nach Jerusalem hinaufreisen könne und daher ebensogut wie der andere in der Lage wäre, dort zu verzehren. VI 5 a Der „Jemand" ist nach der entsprechenden Vorschrift VI 3 a (s. dort) ein Israelit, der von einem Priester oder einem Leviten übernimmt. Die Meinung R. Jehudas VI 5 b steht in Einklang mit der den Priestern und Leviten günstigeren Entscheidung R. Eliezers VI 3 b. VI 6 Die Oliven sind wegen ihres Saftes (s. oben zu II 3 a) besonders stark der Verunreinigung ausgesetzt. Deshalb bestimmt die Schule Schammais, man solle sie nur an Genossen, d. h. an Leute die es hin-

VI. Kapitel.

VI 4 a

Übernimmt ein Israelit Leviten, | so gehören die V I 4 b Rabbi Jischmael sagt: Jerusalemer übernimmt, |

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[ein Feld] von einem Priester oder von einem Zehnten den Eigentümern. | wenn ein Provinziale ein Feld von einem so gehört der zweite Zehnte dem Jerusalemer.

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Die [übrigen] Gelehrten aber sagen: | es kann der Provinziale selbst hinaufgehen und ihn [den zweiten Zehnten] in Jerusalem verzehren. VI 5 a Übernimmt Jemand Ölbäume zum ölgewinnen, | so teilen sie sich wie in das Ungeweihte, | so auch in die Priesterabgabe. VI 5 b Rabbi Jehuda sagt: | übernimmt ein Israelit von einem Priester oder von einem Leviten Ölbäume zum ölgewinnen für die Hälfte des Gewinnes, | [so gehören] die Zehnten den Eigentümern. VI 6 a Die Schule Schammais sagt: | man verkaufe seine Oliven nur an einen Genossen. VI 6b Die Schule Hillels sagt: | [man darf es] auch an den [gewissenhaft] Verzehntenden; | aber die Strengen aus der Schule Hillels hielten es nach den Worten der Schule Schammais. VI 7 Wenn zwei ihre Weinberge gelesen [und die Früchte] in ein und derselben Kelter haben, | der eine ein Verzehnter | und der andere kein Verzehnter, | so muß der Verzehnter das Seinige verzehnten und [ebenso] seinen Anteil an jedem Orte, wo er ist. sichtlich der Reinheitssatzungen an gar nichts fehlen lassen, abgeben. Die Schule Hillels ermäßigt das in der Weise, daß sie auch den gewissenhaft Verzehntenden als Käufer zulassen will, in der Erwartung, daß auch ein solcher ausreichend über dem Reinbleiben der Oliven wacht. Wir haben hier also sachlich die gleiche Unterscheidung, der wir oben (s. zu II 2. 3) in dem Nebeneinander von Genossen und Beglaubigten begegnet waren. VI 7 Nachdem die Weinbeeren in die gemeinsame Kelter gewandert sind, können die Anteile der beiden nicht mehr von einander geschieden werden. Daraus erwächst dem Verzehnter die Pflicht, nicht nur „das Seinige", d. h. das was er in die Kelter gibt, zu verzehnten, sondern auch „seinen Anteil", d. h. das was er empfängt, wo innerhalb der gemeinsamen Masse es sich auch befinden sollte. Denn es wäre ja möglich, daß ihm bei der Teilung gerade das zufiele, was der Nichtverzehnter in die Kelter getan hat. Nach Talm j fol. 25 d ist dies die Meinung R. Meirs.

50

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V I 8 Die Voraussetzung ist auch hier wieder, daß ein Yerzehnter und ein Nichtverzehnter sich zusammengetan haben. Das von der Mischna abgelehnte Verfahren will verhindern, daß nicht alle Früchte gleichmäßig erfaßt, und etwa nur die minderwertigen verzehntet werden. V I 9 Der Fall ist dem von VI 8 fast völlig gleich. Nur tritt für Verzehnter und Nichtverzehnter der Genosse und der Ungelehrte ein. Über den Unterschied s. zu I I 2. 3 und VI 6. Über die Bedeutung von Frischem und Trockenem in solchem Zusammenhang s. zu I I 3 a. V I 6. Der Vater muß ein Ungelehrter sein, weil im anderen Fall der Zustand der Erbmasse dem gesetzeseifrigen Sohn nichts mehr zu tun übrig lassen würde. V I 10 Eigentlich darf der Proselyt überhaupt keinen Vorteil haben von denjenigen Besitztümern eines Heiden, die dem Götzendienst dienen oder doch dazu verwendet werden könnten. Die mildere Praxis, die

VI. Kapitel.

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VI 8

Haben zwei das Feld in Pacht genommen | oder geerbt oder sich vereinigt [zu seinem gemeinsamen Besitz], | so kann dieser zu jenem sagen: | nimm du den Weizen an dem und dem Ort | und ich [will] den "Weizen an dem und dem Ort [nehmen], | du den "Wein an dem und dem Ort, | und ich den "Wein an dem und dem Ort; | aber er darf nicht zu ihm sagen: | nimm du den "Weizen | und ich die Gerste, | nimm du den Wein, | und ich will das Öl nehmen. VI 9 Haben ein Genosse und ein Ungelehrter ihren Vater, einen Ungelehrten beerbt, | so kann jener zu diesem sagen: | nimm du den Weizen an dem und dem Ort | und ich [will] den Weizen an dem und dem Ort [nehmen], | du den Wein an dem und dem Ort, | und ich den Wein an dem und dem Ort; | aber er darf nicht zu ihm sagen: | nimm du den Weizen | und ich die Gerste, | nimm du das Frische, | und ich will das Trockene nehmen. VI 10 Haben ein Proselyt und ein Heide ihren Vater, einen Heiden beerbt, | so kann er [der Proselyt] sagen: | nimm du den Zubehör zum fremden Dienst, | und ich [will] das Geld nehmen, | du den Wein, | und ich die Früchte. Sind sie aber schon in den Besitz des Proselyten gekommen, so ist es verboten.

Wie in Syrien Früchte zu behandeln sind (VI 11). V i l l a Verkauft jemand Früchte in Syrien und sagt: | sie sind aus dem Lande Israel, | so muß man [sie] verzehnten; [sagt er weiter:] feie sind [bereits] verzehntet, | so glaubt man ihm; | denn der Mund, der sie für verboten erklärt hat, dieser selbe Mund hat sie für erlaubt erklärt. wenigstens einen indirekten Nutzen gestattet, entspringt dem Wunsch, den Proselyten nicht zur Rückkehr ins Heidentum zu veranlassen. Doch machten nicht alle Proselyten davon Gebrauch: Talm j f. 25 d erzählt von einem Proselyten Aquila, daß er, als er mit seinen heidnischen Brüdern das väterliche Erbe teilte, selbst das Geld, das er an Stelle von Götzenbildern erhalten hatte, ins Tote Meer geworfen habe. Der Wein des Heiden ist für den Proselyten unverwendbar, weil er auch zu heidnischen Libationen benützt wird. Sind die dem Götzendienst dienenden Dinge bereits in den Besitz des Proselyten gelangt, dann ist eine Abmachung zu dem gedachten Zweck, d. h. jetzt ein Tausch, nicht mehr möglich. VI 11 a. b Man glaubt dem Verkäufer in diesen Fällen, weil man ihm nicht gut eine Betrugsabsicht zutrauen kann. Hätte er beabsichtigt, sich in unerlaubter Weise zu bereichern, so würde er nicht

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VII. Kapitel.

53

VI I I b [Sagt er:] sie sind von meinem [Felde], | so muß man [sie] verzelmten; | [sagt er weiter:] sie sind verzehntet, | so glaubt man ihm • | denn der Mund, der sie für verboten erklärt hat, dieser selbe Mund hat sie für erlaubt erklärt. VI 11 c "Wenn bekannt ist, daß ihm in Syrien ein Feld gehört, | muß man [die von ihm gekauften Früchte] verzehnten.

Wie ein Genosse, der für einen Ungelehrten kauft, verfahren muß (VI 12). VI 12 a Sagt ein Ungelehrter zu einem Genossen: | kaufe mir einen Bund Gemüse, | kaufe mir ein Feinbrot, | so darf dieser allgemein kaufen und ist frei [von der Zehntpflicht]. VI 12 b Wenn er [aber beim Kaufe] sagt: | dies da ist für mich und dies da für meinen Gefährten, und es gerät durcheinander, | so muß er [alles] verzehnten, | selbst wenn diese [das was für den anderen bestimmt ist] hundert sind. Kapitel VII.

Wie man einem Unbeglaubigten gegenüber verfahren soll (VH1—3).

a) Wenn man zum Sabbat geladen ist (VII1. 2). VII1

Lädt jemand seinen Gefährten ein, bei ihm zu essen, | und dieser hält ihn nicht für beglaubigt in Betreff der Zehnten | dann muß er [der Geladene] am Vorabend des Sabbats sagen: | das, was ich morgen abzusondern vorhabe, das soll Zehnt sein | und der Rest des Zehnten nahe VI 12 b wird deutlich, daß der Chaber nicht nur im Auftrage des TJngelehrten, sondern zugleich auch für sich selber kauft. Trifft er dann beim Kauf die Bestimmung, daß ein genau bezeichneter Teil der erhandelten Ware für ihn selbst, der andere für den TJngelehrten sein soll, so ist insofern eine neue Rechtslage geschaffen, als der Verkäufer, was er an einen Genossen abgibt, nicht zu verzehnten braucht. Kann nun der Genosse, weil ihm die Waren durcheinander geraten sind, nicht mehr sicher sagen, was auf ihn selbst gefallen, also bisher unverzehntet geblieben war, so muß er den ganzen Kauf verzehnten, auch dann, wenn sich sein Anteil zu dem des anderen wie 1 : 100 verhält. VII 1.2 Das Mahl ist ein Sabbatmahl; vgl. IV 2. V H 1 Der eingeladene Gesetzestreue (über "ftan s. zu IV 2 a) muß wegen des Argwohns, den er hat, selbst für Verzehntung des von ihm

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am Sabbat zu Genießenden sorgen; und zwar vor Sabbat, da an diesem die Absonderung der Abgaben verboten ist (s. oben IV 1—4). Die Formel, die er in Anwendimg zu bringen hat (s. auch YII2—5), kennen wir aus V 1. 2. Nach Y I I 5 b ist sie charakteristisch für das Yerzehnten von Zweifelhaftem. Bei sicher Unverzehntetem ist nach VII 5 a ein anderes Verfahren vorgeschrieben. Übrigens hat es nach Talm j f. 26 a. b K.. Jehuda verboten, am Vorabend den Zehnten für den folgenden Sabbat abzusondern. Nach seiner Meinung kann man nur von dem absondern, was man bereits in Besitz hat. Man muß also vom gleichen Kaufmann entsprechende Früchte, wie man sie für den nächsten Tag zu erwarten hat, einhandeln und von ihnen die Abgabe für das am anderen Tage zu Genießende nehmen. V I I 2 Beim Wein ist eine Äußerung am Sabbat selbst nötig. Wenn der Becher für den Geladenen gemischt ist, soll er die Abgabe davon absondern. E r muß sagen: „das was ich künftig, d. h. wenn ich getrunken habe, auf dem Boden des Bechers übrig gelassen haben werde,

VII. Kapitel.

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dabei; | das, was ich [zuerst] zum Zehnten gemacht habe, | soll zur Zehnthebe von ihm gemacht sein; | und der zweite Zehnte [ist das, was] auf seiner Nordseite oder auf seiner Südseite [liegt] | und profan gemacht durch Geld. YII 2 Hat man ihm den Becher gemischt, | so muß er sagen: | das, was ich künftig übriglassen werde auf dem Boden des Bechers, das soll Zehnt sein | und der Rest des Zehnten nahe dabei; | das, was ich [zuerst] zum Zehnten gemacht habe, | soll zur Zehnthebe von ihm gemacht sein; | und der zweite Zehnte [ist das, was] an seinem Rande [liegt] | und profan gemacht durch G-eld. b) Als Arbeiter dem unbeglaubigten Eigentümer gegenüber (VII3). VII 3 a Ein Arbeiter, der den Eigentümer nicht für glaubhaft hält, | soll eine getrocknete Feige nehmen und sagen: | diese da und die neun auf sie folgenden sollen zum Zehnten gemacht sein für die neunzig, die ich esse, | und diese da soll zur Priesterabgabe des Zehnten für sie gemacht sein, | und der zweite Zehnte [komme] zuletzt | und profan gemacht durch Geld; | und [dann] legt er e i n e getrocknete Feige zurück. VII 3b Rabbi [Rabban?] Schime'on ben Gamliel sagt: | er soll nicht zurücklegen [eine Feige], weil er dadurch seine Arbeit für den Eigentümer verringert. VII3c Rabbi Jose sagt: | er soll nicht zurücklegen [eine Feige], weil das eine Bedingung des Gerichtshofes ist. das soll dann Zehnt sein". Nicht jedoch darf er etwa sagen: „das was sich auf dem Boden des Bechers befindet, soll zur Begleichung der Abgaben dienen". Denn beim Trinken könnte ihm etwas von dem, was zuvor auf dem Boden war, in den Mund kommen, und dann würde er Verbotenes genießen. VII 3 a „Diese da" bezieht sich beidemal auf dieselbe eine Feige. Die eine Feige, die der Arbeiter von der ihm zustehenden Zahl bei Seite legt, dient als Priesterabgabe vom Zehnten, die somit vom Arbeiter getragen wird. Die Absonderung der anderen Abgaben ist nur Formalität. VII 3b ist bezeugt von Mai L Tj Tb. Aber R. Jose VII 3 c gehört der dritten Generation an, in die wir daher wohl am besten die ganze Auseinandersetzung über die Feige verlegen. Es wird sich also um Rabbi Sch. b. G. handeln. VII 3 c Nach Tos VIII6 S. 59, 10 ff. Zuck, hat R. Jose für die Bedingung des Gerichtshofes erklärt, daß die Priesterabgabe vom Zehnten

56

I. Seder.

Zeraim: 3. Dammai.

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inj? I n n i a n a nVaVa rrhfewa j i r r i n t w a der Eigentümer zu tragen hätte, den zweiten Zehnten dagegen der Arbeiter. V I I 4 Es ist an eine Einheit von hnndert Log gedacht; das Log zu 0,505 Liter. Das „künftig absondern" setzt die Sachlage von VII1 voraus; s. auch VJJL 5. Das als bna gedruckte Wort ist in verschiedener Schreibimg überliefert: "?nn N Talm b. ^nai, nachträglich vokalisiert als Vnai K. Vma P. ^niai Mai. ^rra M. *?rrai L Talm j Tos. Man hat offenbar schon früh nichts damit anzufangen gewußt. Die beliebtesten Deutungen sind die folgenden, ^na soll soviel wie ^iia sein und bedeuten „den Wein verschneiden", d. h. in unserem Fall ihn mischen und zum Gebrauch fertig machen. Dabei beruft man sich auf Jes 122. Andererseits setzt man ^fi'a mit Wma, Partizipium von Wmn, dem Hiphil von toin gleich. Das heißt „anfangen": „er kann zu trinken beginnen". Am nächsten liegt aber doch wohl, worauf mich Herr Dr. P o l o t s k y aufmerksam macht, ^na als Part. act. Hiph. von anzusehen und etwa zu übersetzen: „dann kann er den Wein als für profanen Genuß verwendbar betrachten oder als profan behandeln

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VII. Kapitel.

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Wie man mit sicher Unverzehntetem verfahren soll (VII4—7). VII4

Wer Wein von den Samaritern kauft, soll sagen: | zwei Log, die ich künftig absondern werde, | die sollen große Hebe sein | und zehn [Log erster] Zehnt | und neun zweiter Zehnt, | dann kann er [ihn] als profan ansehen und trinken. VII 5 a Hat jemand Feigen, die Tebel sind, in seinem Hause | und befindet er sich im Lehrhause oder auf dem Felde, | so soll er sagen: | zwei Feigen, die ich künftig absondern werde, | die sollen große Hebe sein | und zehn [Feigen erster] Zehnt | und neun zweiter Zehnt. VII 5b Sind sie zweifelhaft, | so soll er sagen: | was ich morgen abzusondern vorhabe, das soll Zehnt sein | und der Rest des Zehnten nahe dabei; | das, was ich [zuerst] zum Zehnten gemacht habe, | soll zur Zehnthebe von ihm gemacht sein; | und der zweite Zehnte [ist das, was] auf seiner Nordseite oder auf seiner Südseite [liegt] | und profan gemacht durch Geld. V H 6 a Hat jemand vor sich zwei Körbe mit Tebel und sagt er: | die Zehnten von diesem seien in jenem, | [so ist] der erstere verzehntet. Vll 6b [Sagt er:] von diesem [seien sie] in jenem und von jenem in diesem, | [so ist nur] der erstere verzehntet. VII6c [Sagt er:] ihre Zehnten sollen verzehntet sein [von jedem] Korb in dem anderen, | so hat er den Namen genannt. und trinken". Nach Tos VIII 7 S. 59, 14Z. enthält V I I 4 die Worte R. Meirs, denen R. Jehuda, R. Jose und R. Schime'on widersprochen hätten. Vll 5 a Über Tebel s. zu V 8. Es handelt sich um hundert Feigen und um die Zeit vor Anbruch des Sabbats; vgl. VII4. V I I 5 b finden die Auseinandersetzungen über das sicher Unverzehntete ihren Anschluß an den Traktat Dammai. Bei Zweifelhaftem ist anders zu verfahren, nämlich auf eine Weise, die wir aus V 1 kennen. Der wichtigste Unterschied ist, daß von Zweifelhaftem die große Hebe nicht abgesondert zu werden braucht. V l l 6 b Sagt er: von diesem in jenem und von jenem in diesem, so gilt nur das erstere. Denn bei den Worten „von diesem in jenem" ist d i e s e r Korb frei geworden und kann deshalb seinerseits nicht mehr dazu dienen, den anderen frei zu machen. Denn man darf ja von Abgabefreiem nicht die Abgabe für Verpflichtetes nehmen. V I I 6 c Bei der hier verwendeten Formel wird die Regelung für beide Körbe zugleich getroffen; keiner wird vor dem anderen frei.

58

I- Seder.

Zeraim: 3. D a m m a i .

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Daher ist die Erklärung für beide giltig. Zur Redensart Dtf Slj? = „den Namen nennen" und damit die giltige Entscheidung treffen, vgl. Ter I I I S u.s. oben Dam I V 3 . 4 a . Die Bestimmung V I I 6 stammt nach Talm j fol. 26 b. c von R. Meir. V I I 7 ist an allerlei Mischungen gedacht, bei denen sicher Unverzehntetes beteiligt ist. a. b. d. e besteht die eine der beiden durcheinandergeratenen Sorten aus Tebel, d. h. aus Früchten, die der Zehntabgabe unterliegen, jedoch ohne daß diese bereits von ihnen abgeschieden und entrichtet wäre. Mischen sich hundert Teile Tebel mit ebensoviel Ungeheiligtem (a) oder Zehnt (b), so muß man hundertundein Teile „nehmen", d. h. als Tebel behandeln. Vermischt sich dagegen mit Tebel eine geringere (nach R,. Jona im Talm j fol. 26 c um mindestens zehn Teile geringere) Menge von Nichttebel, dann ändert sich nichts, sondern es bleibt bei dem ursprünglichen Verhältnis von Tebel und Nichttebel. c ist an Früchte gedacht, von denen der Zehnte zwar auch noch nicht entrichtet, wohl aber schon abgeschieden ist. Vermischen sich hundert Teile solcher Früchte mit ebensovielem Zehnten, dann muß man hundertundzehn Teile „nehmen" d. h. als Zehnten behandeln, nämlich einmal die hundert Teile Zehnt, die in die Mischung geraten sind, und ferner die zehn Teile, durch deren Abscheidung

VII. Kapitel.

59

VII 7 a [Vermischen sich] hundert [Teile] Tebel [und] hundert [Teile] Profanes, | so muß man hundertundein [Teile] nehmen. VII 7 b [Vermischen sich] hundert [Teile] Tebel [und] hundert [Teile] Zehnt, | so muß man hundertundein [Teile] nehmen. V I I 7 c [Vermischen sich] hundert [Teile] Ungeheiligtes, von dem die Zehntabgabe abgeschieden ist, [und] hundert [Teile] Zehnt, | so muß man hundertundzehn [Teile] nehmen. VII7 d [Vermischen sich] hundert [Teile] Tebel [und] neunzig [Teile] Zehnt, | neunzig [Teile] Tebel und achtzig [Teile] Zehnt, [ [dann] hat man keinerlei Schaden. V I I 7 e Dieses ist die Regel: | jedesmal, wenn das Tebel überwiegt, | hat man keinerlei Schaden.

Wie man bei einer größeren Zahl von Weinkrügen den Zehnten entrichtet (VII8). V I I 8 a Hat jemand zehn Reihen zu je zehn Krügen Wein | und sagt er: von der äußeren Reihe [sei] einer [ = ein Krug] Zehnt, | und es ist nicht bekannt, welche [Reihe] gemeint ist, | so nehme man zwei Gefäße [, die sich] in der Diagonale [gegenüberstehen]. man die übrigbleibenden neunzig der anderen hundert zu Profanem gemacht hat. VLL 8 kommt das Moment des Zweifelhaften darin zur Geltung, daß nicht genau gesagt ist, welcher Krug zum Zehnten dienen oder aus welchen Krügen dieser entnommen werden soll. Es ist an ein System von zehn Reihen zu je zehn Krügen gedacht: a b

c d Die Größe des Vorrates will vielleicht darauf hindeuten, daß er nicht dem Privatgebrauch des Eigentümers, sondern zum Verkauf dienen soll. Der Eigentümer muß daher auch nicht ein ganzes Zehntel seines Besitzes als (ersten) Zehnten entrichten, sondern nur einen einzigen Mischna. I. Seder: 3. Dammai.

5

60

I- Seder.

Zeraim: 3. Dammai.

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sfti nDQa n>on Krug, d. h. die Priesterabgabe vom (ersten) Zehnten. S. oben II 4 a. Möglicherweise ist der e i n e Krug aber auch gar nicht zur Verzehntung dieses Maßes von hundert Krügen, sondern irgend einer anderen, nur zehn Krüge umfassenden Zahl bestimmt. Die Hauptsache ist jedenfalls nicht das Wofür? sondern das Wie? Nach welchen Regeln entnimmt man den Inhalt des e i n e n Kruges den hundert zusammengehörigen? Im Falle VII 8 a ist der Inhalt des Zehntkruges zu gewinnen, indem je die Hälfte genommen wird entweder aus den Krügen a und d oder aus den Krügen b und c der obenstehenden Figur. In beiden Fällen sind alle vier Außenreihen berücksichtigt.

Textkritischer Anhang Für die Herstellung des hebräischen Textes standen mir die folgenden Hilfsmittel zu Gebote: 1. Der Mischnakodex Kaufmann nach der Faksimile-Ausgabe, die Gr. B e e r besorgt hat, 1930. 2. Der Mischnakodex de Bossi No. 138 in Parma, den mir die Verwaltung der Bibliotheca Palatina in Parma in liebenswürdiger Weise zur Benutzung in Breslau überließ. 3. Codex Cambridge University Library Add. 470, 1 in der Ausgabe von W. H. L o w e 1883. 4. Codex Hebr. Bibl. Monacensis 95, die einzige bekannte Handschrift des ganzen Talmuds, in der Ausgabe von H. L. S t r a c k 1912. 5. Erste Ausgabe der Mischna, Neapel 1492.

Textkritischer Anhang.

61

V I I 8 b [Sagt er:] von einer äußeren Halbreihe [sei] einer Zehnt, | und es ist nicht bekannt, welche gemeint ist, | so nehme man die vier Gefäße an den vier Ecken. Y I I 8 c [Sagt er:] aus einer Reihe [sei] einer Zehnt, | und es ist nicht bekannt, welche gemeint ist, | so nehme man eine Reihe in der Diagonale. Y I I 8 d [Sagt er:] aus einer Halbreihe sei einer Zehnt | und es ist nicht bekannt, welche gemeint ist, | so nehme man die beiden Reihen in der Diagonale. V I I 8 e [Sagt er:] ein Gefäß sei Zehnt | und es ist nicht bekannt, welches gemeint ist, | so nehme man von jedem einzelnen Grefäß. Zu Ende ist der Traktat Dammai.

VII 8b muß man die Krüge a. b. c. d nehmen, dann sind alle acht äußeren Halbreihen zu ihrem Recht gekommen. VII8 c nimmt man den Wein aus den Krügen der Diagonalen a—d oder b—c; denn in ihnen sind alle Reihen vertreten. VII8 d Die Diagonalen a—d und b—c erfassen alle nur denkbaren Halbreihen, senkrechte wie wagrechte. V I I 8 e Da jedes Gefäß das zum Zehnten bestimmte sein kann, müssen alle Gefäße zum Inhalt des Zehntkruges beisteuern.

6. Mischnatext des Maimonides nach Joseph Z i v i , Der Commentar des Maimonides zum Tractat Demai, Berlin 1891 Diss. Zivi benutzt nur die Handschrift Ms. Or. Qu. No. 566 (nach Steinschneiders Katalog der hebräischen Handschriften der Bibliothek zu Berlin). "Weitere Kodizes hat er nicht herangezogen. 7. Babylonischer Talmud nach dem ersten Druck von Dan. Bomb e r g (Venedig 1520ff.) in der Wiedergabe von L. G o l d s c h m i d t I, 2. Aufl. 1906. 8. Jerusalemischer Talmud ed. Krotoschin 1866. 9. Tosephta ed. Zuckermandel 1880. Mein Text ist im wesentlichen der des Kodex Kaufmann, freilich unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Handschrift ursprüng-

62

I. Seder.

Zeraim: 3. D a m m a i .

lieh einen unprmktierten Text enthielt, während der meine von Anfang an auf Beigabe von Vokalen angelegt war. Hieraus sich ergebende Differenzen in der Setzung der Matres lectionis sind natürlich keine Varianten und gehören nicht in den Apparat. Die Pluralausgänge & und | sind einheitlich nach dem Kod. Kaufmann gegeben. V e r z e i c h n i s der i m F o l g e n d e n g e b r a u c h t e n K L M Mai N P Tb Tj To a. R. i. T. o. d. Z.

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Abkürzungen:

Kodex Kaufmann ed. Gr. Beer. Kodex Cambridge ed. Lowe. Kodex München 95 ed. H. L. Strack. Maimonides ed. Zivi. Mischna ed. prineeps Neapel. Kodex aus Parma. Babylonischer Talmud. Jerusalemischer Talmud. Tosephta. am Band. im Text. oberhalb der Zeile. Zusatz. fehlt in.

Der Name des Traktates wird in P durchweg "a*i geschrieben, ebenso überwiegend in K L; dagegen in M N Mai Tb Tj To 'Röl. Kap. I : I I a O'YW.Tl: L p i n n m . N P Tb Tj To p 1 t » m 1 mVaitt: N n^ain. Tj niVau | ö^SAH : L P Tj psiim. M psim. Mai p s i m . N Tb l'JEmm. I I b föinni: Tb fügt im G-egensatz zu allen anderen Zeugen hinzu rmfMW I 1305m: K laorjni. I l c das erste ö'Tlöfi: K L P Mai Tj fllllDS | das erste fin > N | S1ST: K Mai m s T L m s ' T N P Tb mDIT M «IBHil I *?D: L M Mai P Tj | iniap»: K Tj nnp'ff (störender Einfluß des an dritter Stelle folgenden Wortes). L M iuapff. P tuapff | to: L Mai P Tj | mQöoan: N Tb niBooian. K L M Mai Tj niBöioan. P niBBlöa. I 2 a in und ^OXJl ist das 1 in K übergeschrieben | ö'Vm^»: K L Mai N Tb Tj dVttni»^ | KXI'1: N N'Xl'l. M + taKil msai = und es kann ausgelöst und gegessen werden | UilUl: K iniX p a n m M ]niX panttl | ioiNi: M N Tb 'jss'I. Tj ltoix' | nun: bv «pa: M + IDD bv nffrui. 1 2 b iai>ai-niTDn > L | ö ' V m ' a : K L M a i N T b T j o t o r r a . I 3 a nanaVi: 1 L nanai 1 erstes faw: P Tj jasn. 1 3 b a n a a M P Tj a'M ja | ' a m ja YIDB: L 'Sana a»n. 1 3 c mp*?m: K L npiVm | w s a : N Tb + '3» | » v n : Tj »v» | nirua: Mai N Tb nwaan. I 3 d ]aw: L P Tj jam |n>ai: K n'a. I4a

68

Textkritischer Anhang.

l'anaai: M p i n a | p ^ n s m : M p^'naa | pa: M j'3i. I 4 b os xn: M Tj 08i | iaa: N 1 4 c •n-untf: Tj Tvjnw | *]0: M + ía | pnionwi: L pnon® na. P piOWl, ebenso K, nur daß hier die Kopula übergeschrieben ist. Mai p-iionc nai. n i a lV8: Mai N Tb 1^81 | l'3VWm: M i'3^nni | m s n : L M Mai mxm ! jiaani: K pan. L M Mai P pañi. I l l b muri: M msni. | pwaw: L M Mai N P nsinaw. I I 2 a in beiden 1181 ist in K das llübergeschrieben | naia 81.127 H81 > N I laia: M npV, entsprechend für das folgende npl1?: IM). I I 2 b «1« ) K Mai Tj. N hat für *)8: ^3. I I 2 c D'in8: K L Mai I I 3 a 8^1: L U'8i | i m s a : n nnsa | 1^X8: M ia» | N P Tb Tj imoaa: N W10331. I I 3 b npl > K | Kn': M n'n' I Für das zweite RÍP haben M N Tb íPíl\ I I 3 c n a 8 : Tb 1*ia81 | iVk: K 8^>X. I I 4 a O'awnM: K o'annan. I I 4 b ormnn: K o'iiunn | o'ssn: K o " m P p a n | ns > M. I I 4 c ^>3: L Tj bai | D's?'swan: Tj psawan | p r a n : K P p a n | rix > M. I I 4d iVsi: L N Tb 1 p r a ^ a n : Tj psmwan. n 5 a n a n ^ : Mai maV | erstes n013: • K L M P Tj np!3 ! erstes np!3: K L M P Tj nOJ3 | n^Bö: L M n^'SB I P Tj fahren nach der Umstellung von .1013 und np!3 fort: noi1? npl .lV'BD (Tj + 83) npta m a l .1M3; dann folgt I I 5 b. K hat nach der gleichen Umstellung i. T. nur noch HOJÍ? npl n^'BBl, um dann mit I I 5b fortzufahren. Doch ist a. R. vor n^'BDl beigefügt: Hpl3 m a l noi3. Vom zweiten 13YIWX18 bis nplV am Schluß von I I 5 a fehlen die Worte L M M a i N . I I 5 b 8 ' n i i ' 8 : M W 8 | itt^W: M N I I 5c 'DT: P HOT | n*1308: K m0383 M P Tj 810DX. III 1 a

D ' V ' 3 8 a : L M a i ]'"?'38ai | n s - j ' ^ ' s s a :

M N T b T j 11X1 M a i n « ¡

K'203Xn: K n"2DDNn M K'J038. I l l l b I'^VIB: M V^SS Tj J ' ^ m I I I l c '831: L '8351 P "31 I 'öS?: L Mai N Tb '8aw 1lEWan-118: K hat nx a. R. und n übergeschrieben. U'8ttJ'a^: L M Mai N P Tb Tj U'Sff1? | 018n: L M P oix. I I I 2 a l 8 W a a : L M Mai N Tb Tj luvaa. I I I 2 b n o n a : K ( a . R . I o w a ) L P ( a . R . nona) T j l a w a M n i m a . 0 8 : M a i N T b 0811 n a 8 ' : ¥

f?38'.

III 3 a yna:

I I I 3 b í?a: K L M !?311

K a. R . | : M U'8ff |

018 ) K M | 'En: L M Mai Tb Tj »iran | mal?: K l^ais1? (a. R. nsaV) M pala 1 ? N T b paa^>.

I I I 3 c 'Ol':

K P .101' | H 1 3 : M M a i T b T j '8113.

I I I 4 a l't?n: L Mai Tj 1'tsn | 18: K a. R. | pno!?: Mai Tb haben alle dreimal piBÍ> | 'nía: P 'man | inpma: L inprnai | n'jpawVi: K n'V'3W'^i; das erste ' fehlt I I I 4 b aber auch in K. I I I 4 b 'man: K 'nía | vor dem zweiten L N T b + 18; M Mai P Tj f?X81 | Jíiprna: L ]nptn31 K Mai To ]nprna | !?S8: L M P Tj Vssi. I I I 5 a D81: K hat das 1 übergeschrieben. naaa: M naa'.i | mwn 8'np: N Tb nnamw | «^n1?: N nVn1? (aber I I I 6 a hat auch N «)VnV). M fährt nach t^n1? fort mit Vp^pnan fl8 und gewinnt dadurch unter Fortlassung alles Dazwischenstehenden den

I. Seder.

64 Übergang teleuton.

z u m Schluß

I I I 6 a.

ist

Offenbar A u s f a l l

durch H o m o i o -

,101' | Q " i n N : M M a i N T b T j 1'81rt8 | d'Xai 1 ?:

I I I 5 b 'DT: E L P

L P J''aiV I IttWa U ' 8 K

von

Zeraim: 3. D a m m a i .

in K

versehentlich

h a t das 1 ü b e r g e s c h r i e b e n .

"»¡rriN: K

verdoppelt.

läßt n 8 f o r t .

K a . R . | m W ' : T j nil' | mpna: K M l l X

Ipn"?.

III 6c

I I I 6 a nxi: I I I 6 b '1 i a 8 :

rnia:

L M Mai T j

n n a i | m i n ' : T j m v | n n w n : IST T b T j + i'^nn 1 ?. I V 1 a i V s w i : K scheint d i e K o p u l a ü b e r g e s c h r i e b e n g e h a b t z u haben | L P T j To iViW. M ^3181.

M a i iV

M ^ S W | ^38' : K

tat».

I V 1 b n3ttm: K M a i P T j ns'ttm. N .13'Pm.

L Mai P T j

talKl.

I V 1 c hiermit beginnt

i n L M P T j I V 2 | « V : P KV) | m » : M a i T b i n s . I V 1 d M W i : K M a i N T j ,13'ßm.

I V 1 e h i e r m i t b e g i n n t i n L M P T j I V 3, i n M a i I V 2 | ' a i b v

> Mai. bv ) M I ' I W n : K

'IlT'tfn. M N T b ' 1 W .

: M li>381 N 1^3181. M a i I V 3 I natra: M T j laa'n.

natpai: M a i

IV 3a

hiermit

I V 4 I 1T»'V8 : T j IT» 1 ?« I n i l p V :

K

P 'IT'ttn 11*78U2?: M

I

b e g i n n t i n L M P T j I V 4,

M Mai M t f | nJW8in:

i r a s a : T j |a»a | I V 2 b laaa:

I V 2 a hiermit

in

M M a i m i f f 8 1 | »]8: N T b «]81 |

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beginnt

in

s i n » : L Mai N T b n a » | L M P T j I V 5,

811p^> | W i B ^ :

in M a i

M M a i P T j I f f j r a i>jr.

I V 4 a h i e r m i t b e g i n n t in L M P T j I V 6, in M a i I V 5 | ' a i te > L N P | I W a V l : K hat 1 übergeschrieben. '811. P Tj

IV 5a

' a a i : T j 'ai.

hiermit

beginnt

I V 5 b W8a: K

tf'8.

I1? > M a i I ' n n p ' j l : L N 'nnp1?. in M a i I V 7 | 1881: ¥ T b 183 ' a : K 188J. K

P

M a i I f f sraV 18.

I V 4 b D8: N T b T j Ü81 | n ' . l :

V i a

L M P T j I V 7,

in M a i I V 6 |

I V 6 a h i e r m i t b e g i n n t i n L M P T j I V 8, erste

J83 ' a :

K

p ' a | das

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p ' a i L M M a i P T j ]8D ' a i | i a ' 8 : M T b 'a'8 | 'art>D: M T b T j

I V 6 b npVl: L N T b

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1 'n : M Tb

K M d'Ha' 1 ? | ^38^:

I V 5 c np»1? M a i + iV | l a s : N T b l a s i j

188 | das np'1?

p ' a | i s l a : M '*i3ia | ^ » w

IV 7a

N" 1 W » 8

N" 1'fT | B ' l i a i ' :

| 1288: M T j 138M I iV: M -jn^ w

h i e r m i t b e g i n n t i n L M P T j I V 9,

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K

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P 'JW | das erste 1'n: M n'n | öl'.l

toi:

K

K Mai

Textkritischer Anhang.

65

DI'Vwi I m s : M a i nrnt. Y 3 c L M M a i I W a a . V 4 a 01SD: P b e i d e m a l 0121B I 01QD1: K h a t d a s 1 ü b e r g e s c h r i e b e n . V 4 b ' a i : M »all | m s a : M N P T b nnxa. Y 4 c m i a : L M Mai P T j m m V 5a u n w : K N Tj I ns > Tj. V 5 b Dnanai: K hat das 1 übergeschrieben P T j a n a n a | ^ r n : N T b + ^aixi. V 5 c 'na'N: K Tins | beide a m a n w : L M a i N" P T b T j runatf | n t w a a M a i N T b ntjsna. V 6 a M geht von *lTm auf d a s g l e i c h e W o r t in V 7 a ü b e r u n d l ä ß t — i n F o l g e v o n H o m o i o t e l e u t o n — V 6 f a s t g a n z u n d v o n Y 7 a d i e e r s t e n W o r t e bis a u s s c h l i e ß l i c h np"?l a u s f a l l e n | : M a i b e i d e m a l e iV'BXl | AlOil: N aiDil | l ' a f i : K l'a'il. Y 6 b p X J : K + bv, a b e r m i t S t r i c h d a r ü b e r , d e r es u n g i l t i g m a c h e n soll. Y 7 a IVXü: M W KV. Y 7 b T>K>aaW: L P T j p x ' a a p » | • m x a : N P T j n n x a | n u a a : L N P T j m u a i | nnio i n s : M P T j nnxi nrn*; diese L e s a r t ist bei K nachträglich hergestellt. Y 8 ^ a ö : K a. R . | ' J S a : L M M a i N P T b T j 'D bv [ ' ® 1 : L M N T b T j W v V 9 a schreiben d i e Z e u g e n u n t e r e i n a n d e r v e r s c h i e d e n u n d m i t sich s e l b s t o f t u n e i n s die Zusammensetzungen mit b a l d als e i n W o r t , b a l d a l s z w e i | a u c h die v i e r bva u n d d i e v i e r bv? z e i g e n V a r i a n t e n . L O'U bv: a'ttil, f ü r d a s 2. bwn: bv. M l ä ß t d a s 1. u n d 2. bv f o r t u n d h a t s t a t t d e s 2 . - 4 . bva: bv). M a i h a t f ü r d a s 2 . - 4 . bvn: bvnt. P hat für das 4 . i w a : ^ a i ; T j ebenso f ü r d a s 3. u n d 4., w o m i t d e r K o r r e k t o r v o n Y l O a fflrt: K übereinstimmt. V 9 b ITJT'Vs: L T j IT»!? N P M a i N P T b fit | p a a : K p x a . Y 10 b p s n p : N Tb p s n a | pxsra: L M P T j p x t f a i M a i u . d. z w e i t e H a n d v o n K p x v a 18 | m a n n : P p a v r n . V 10 c w i w a : L M Mai P T j u w a i . Y 1 0 d p : M P p i | r t a n n : M N Tb mann. Y I I a 'BIS > K ; L Mai ' a m p l , w a s auch der K o r r e b t o r v o n K a . R . b e i f ü g t ; M ' t t t n n p B*W; P T j ' a n a l | 'Tin: M T b T j •»«Tin. V I I b n a v i n : K M M a i N T b m a n n . Y I l a d a s z w e i t e p : L u . d. z w e i t e H a n d v. K p l | f>Vin: N T b p ^ n ' | D.Tasf?: T j p n s a . Y I 1 b n a i n n : L l a i n n . Y I 1 c p j w : L M a i N P p w j n n i s a : M n n i s p M a i P T j i n i 8 a | n w a : M P n w | i m s a i : M i m s a ik | e s > M | mm» n w a : M n i m s n m a . V I 2 a nainn: L lainn. VI 2 b n n . T : K m r . V I 3 b i n p t o » : L w l ? | *iai8 + «i8 M a i N T b | n n w s n : T j -itttfan I p V » : K a. R . | naa > M. V I 4 a ^apw: M M a i + .TW | »itoi: M M a i >lVl. V I 4 b i a i 8 > L | M f ü g t v o r IVXü ein p U h i n z u | 'aVtPIT b v : KM V I 4 c n"\bvb: M^niVyV (das l e t z t e 1 s t a m m t g e w i ß v o n d e m f o l g e n d e n W o r t ) j ü ' V w i v a : L M T b T j aVwil'a N B ^ w n a . V I 5 a n a i i n a : T b nann!?. V I 5 b ^ s i w ) M | 'ii>ai K : >i^>a M a i | ö'nt: K v e r d o p p e l t , d o c h i s t d a s z w e i t e d u r c h S t r i c h d a r ü b e r g e t i l g t | pt2^>: K L M Mai P T j + 1 8 . V I 6 a ' a t f : N T b T j >8a». V I 6 b d a s e r s t e n ' a : M a i u . 2. H a n d i n K n ' a i | B ' i a i S : K a . R . | : T j nmva^> ]

66

I. Seder.

Zeraim: 3. Dammai.

'SUSI: L '»'1X1 j l»n: M un | >att: Tb Tj '8aff. VI 7 das erstefl8> Tj | •pn1?: L Mai -pro | IffSTan "l»sra in K offenbar in Folge von Homoioteleuten ausgefallen u. a. R. nachgetragen | "lfftfan: P *ilfr&ani | Ip^ni ) P. VI 8 mwn n8: Mai N P Tb HTO 1iaii>: M IDK'ff | "Dn »381: L "Dn ViD8 •> nns > M | das letzte D'on: K ta'D'n nx | das letzte )":LP pn ntt |ja» n n L pffn N Tb JBff. VI 9 D»l: K hat das 1 übergeschrieben | H8 > K Tj | li> > L M | das zweite W18 > M; L hat flilK "?1D | das letzte «18 Vlö: K + ns I nVn: Mai n^. VI 10 J18: K a. R. I laiV: ELM Mai P Tj + iV | M fügt zu nm Vits: 103 ]" (1J03 ]» = Libationswein), gewiß ein Mißverständnis, da er gleich darauf, hinter gleichfalls ein "]03 hat | nva usi: Tj nwan na f?its« um | p M (s. oben) Tj + n>31 osi ) K. L M T 08 | un: L M 'un. VI 11 a smoa: K N P nmoa | Tnntp > Tj. VI 11 b ist in M infolge von Homoioteleuton ausgefallen. VI 11 c BS: Mai N Tb 081 | vit : Tj + sin | nw: N + in» Tb + ins | 8'noa: K N P n'noa. VI 12 a nan^: L ll'an^ I M läßt np nnx P>T nus infolge von Homoioteleuton ausfallen | das erste WJ8 > N Tb Tj | J'pOlVp: M 8p0lVa Mai N T jpoiVi | nns Mai N P Tb Tj ins | np1?: L iV np1? P npiVn | hdbi L P Tj HDD. VI 12b 08 Mai N Tb 081 | *1B8: M + l* | IT: L N Tb nt | in: L N Tb ntl | li?B8: N P Tb l^BSl. VII1 i»atan: Mai N P^atan j nawn: L M Mai Tj naff | sin > M | 18» IVVa > M (Homoioteleuton) K IffVan *18W1 | nt: Mai N Tb ntl | 'IVfftfff Iff »a: M -Ifftfai? "ffff | *)ff »ai: in K ist 1 nachträglich zugefügt | Uff: L U» I laina 18: K P Tj lainai I ^nai: in K ist 1 nachträglich zugefügt. VII 2 lai«: P 18181 I das zweite Oian: M + ntn I *i8ffl: in K versehentlich dreimal hintereinander | ü > M | nt: L ntl | Uff: M + l'V» | VVnai: K ist 1 nachträglich übergeschrieben. VII 3 a msan: L D8' an | rVPlff»: M + nann I in: N Tb 1t I *lff!rai: Tj 1ff»a K 1 nachträglich übergeschrieben | Uff: M UJ71 nsiinsa: K L Mai P nuiinsa I ^nai: in K ist 1 nachträglich übergeschrieben | mit ^Oim beginnt in K L M P Tj VII4 | "]0W1: M imni K N Tb Tj IWim. vn 3b K L Mai Tb Tj haben pl | -pn': M^xim N P Tb Tj iiw | D»aa: MPTj+n8. VII3c 'ai: NP Tj -»an | ••er: K nov k1? > M | lorn: M "pnm N Tb Tj iwm | usa > K | un: M Tj nun. VII4 ist in K L M P Tj VII5 | das erste Iffra: M N + pBTNI. VII5a ist in KLMP Tj VII6 | DU8n »nff• N Tb na | Ifftfl: Tj niffin | das erste "lfftfa: M + flff81 | »ffni: Tj ntfffm. VII5b ist inKLMPTj VII7 | mn1? > M, a. R. K | iffsa nsffi: M P nff»an *i8ffi | nt: K Mai nn M na | 'lff»>M | IffSTai: K 1 nachträglich übergeschrieben | laina 18: KP lainai. vn 6 a. b und c ist in K L M.P Tj VII8 | VII6 a »iw: N Tb Uff lasi: K las N P Tb naisi | niiffva: N Tb nnwwa | lt bis mffsra fehlt in Tj I lt3: P Itl. VII6b statt Ita hat P beidemal Itl | 'jff 1: P Vff K

Textkritischer Anhang.

67

i. T. Iii 1t bv, was aber durch Überschreiben unserm Wortlaut gleichgemacht ist. VII 6 c n m s o : K nnroan L M "\wvn | nrmm: K P nmam | mp:T5 + n^|D»:M + *)nK. Y I I 7 a. b. c ist in K L M P Tj V I I 9 | V n 7 a rWHI: N Tb tnxi. YII 7b ist in K L i. T. ausgefallen, aber a. R. nachgetragen. M geht von iWö auf das selbe "Wort am Ende von VII 7 c über und fährt mit IWtfl fort, nmil: N Tb "mW. YII 7 c pVn K + nxa. YII 7 d. e ist in K L P Tj VII10 | VII 7 d erstes ö'MMi: L M P Tj D'JWni | zweites CWn: L "VT\ IS | d'JöVI: K Mai ö'Jia». VII 8 a—e ist in K L P Tj v n i l , in M YII 10. VII 8 a von dem doppelten W» fehlt in Tj das eine | löXl: K das 1 ist nachträglich übergeschrieben | *lttWö > M | l'Kl: M Mai Tj U'KI | »TP: M Mai »TP | ton It'S: M hier und weiterhin '.Tim Mai ersetzt hier und weiterhin durch IJ'81 und »IT durch »TP. In K schließt sich i. T. an Vdu VII 8 a unmittelbar das mW YII 8 c an. Es ist Ausfall durch Homoioteleuton, der a. R. — wie es scheint durch zwei verschiedene Hände — gedeckt ist. Unterschrift: M > rDöö | P hat T 'pna "M n"?on.

68

Verzeichnis der Abkürzungen der Mischna- Traktate.

Verzeichnis der Abkürzungen der Mischna-Traktate. Mischna = M i. Seder. 1. Seder. Ber = Berakot B qam = Baba qamma Pea = Pea B meß = Baba meBia Dam — Dammai B bat = Baba batra Kil — Kilajim — Sanhédrin Sanh Schebi = Schebiit Makk = Makkot Ter = Terumot Schebu = Schebuot Maas I = Maaserot Edu — Edujot Maas II = Maaser scheni Ab zara = Aboda zara Chal = Challa Ab = Abot Orl — Orla Hör = Horajot Bik = Bikkurim ). Seder. = Zebachim Zeb == Menachot Men 2. Seder. = Chullin Chul Schab = Schabbat Bekorot Bek Erub = Erubin = Arakin Ar Pes = Pesachim = Temura Tem Scheq = Scheqalim = Keritot Ker Jom = Joma = Meïla Meü Suk = Sukka = Tamid Tarn Beß = Beßa Midd = Middot R hasch = Rosch haschana -= Qinnim Qin Taan = Taanit Meg = Megilla i. Seder. M qat = Moëd qatan = Kelim Kel Chag = Chagiga = Ohalot Ohal = Negaïm Neg = Para Par 3. Seder. = Teharot Teh = Miqwaot Jeb = Jebamot Miq = Nidda Nid Ket = Ketubot = Makschirin Maksch Ned == Nedarim = Zabim Zab Naz = Nazir = Tebul jom Teb j ait = Grittin = Jadajim Jad Sot = Sota = TJqfiin TJqß Quid = Qidduschin

Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften.

69

Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften. 1. Bibel mit Apokryphen und Pseudepigraphen. Gen Ex Lev Num Dtn Jos Ri Sam Kön Chron Es Neh Jes Jer Ez Dan Hos Jo Am Ob Jon Mi Nah Hab Zeph Hag Sach Mal Ps Prov Hi

= Genesis = Exodus = Leviticus = Numeri = Deuter onomium = Josua = Richter = Samuelis = Könige = Chronik = Esra == Nehemia = Jesaja = Jeremía = Ezechiel = Daniel = Hosea = Joel = Amos = Obadja = Jona = Micha — Nahum = Habakuk = Zephanja = Haggai = Sacharja = Maleachi = Psalmen = Proverbien = Hiob

HL Ru Klagl Qoh Est Jud WSal Tob Sir Bar Mak StEst Sus B1 Dr Ges As Man Jub PsSal Sib Hen HMos IV Esra ApBar XUPatr Od Mat Marc

= —

= = =

= — -

= = = = -

=

= = =

= = = =

= =

= =

=

= =

Hohes Lied Ruth Klagelieder Qohelet Esther Judith Weisheit Salomos Tobit Sirach Baruch Makkabäer Stücke in Esther Susanna Bei zu Babel Drachen zu Babel Gesang der drei Männer im Feuerofen Gebet Asarjas Gebet Manasses Jubiläen Psalmen Salomos Sibyllinen Henoch Hi'mmp.lfa.hrt. Mosis IV Esra Apokalypse Baruch Testamente der 12 Patriarchen Oden Salomos Matthäus Marcus

70

Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften.

Luc Joh Apg Rom Kor Gral Phil Eph Kol Thes Tim Tit Hebr

=

= =

= = = = = = = =

= =

AT NT MT Kt Qr J E D P Talm Talm j Talm b Grem Tos Me Spha

X= T= V= X=

= = = = = =

= =

== = =

= = = =

=

Lucas Johannes Apostelgeschichte Römer Korinthier G-alater Philipper Ephesier Kolosser Thessalonicher Timotheus Titus Hebräer

Phm Jak Petr Ju Apc HebrEv Prot Jak

= = = = = = =

Thom

=

Barn Did Herrn

= = =

2. Anderes. Sphe Altes Testament = Neues Testament Pesi = Massoretischer Text TOnq = T Jon Ketib = Tjer Qere = MegTaan = Jahwist Elohist Sedol = Jos ant = Deuteronomiker Priesterkodex Jos bell j = Talmud Jos Ap = „ (jerusalemisch) LXX = „ (babylonisch) Gr« = Gremara GA = Tosephta GB = Mekilta S = Siphra

Philemon Jakobus Petrus Judas Apokalypse Hebräerevangelium Protevangelium des Jakobus Evangelium des Thomas Barnabas Didache Hermas

Siphre Pesiqta Targum Onqelos Targum Jonatan Targum jeruschalmi Megillat Taanit Seder olam Josephus, antiquitates „ bellum Judaicum „ contra Apionem Septuaginta „ Sinaiticus Alexandrinus n „ Vaticanus „ Peschitto

3. Umschrift des hebräischen Alphabets. — (') 3 = b a = g *I = d n = h 1 = w (Kons.), u (Vokal) n = ch Ü= t > = j (Kons.), i (Vokal) 3 = k z 1 J3 = m 3 = n 0 = s V = ' D = p, nach Vokalen ph ß |? = q T= r V = sch oder s fr = f D = t.