Die Mischna. Traktat 10 Horajot (Entscheidungen): Text, Übersetzung und Erklärung. Nebst einem textkritischen Anhang 9783111550688, 9783111181387

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Die Mischna. Traktat 10 Horajot (Entscheidungen): Text, Übersetzung und Erklärung. Nebst einem textkritischen Anhang
 9783111550688, 9783111181387

Table of contents :
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Text, Übersetzung und Erklärung
A. Irrige religionsgesetzliche Entscheidungen eines Gerichts
B. Irrige religionsgesetzliche Entscheidungen eines Hohenpriesters
C. Das Sühnopfer und das Schuldopfer
D. Wirkung der Amtsdauer beim Hohenpriester und Fürsten auf ihr Sühnopfer
E. Definition von „Fürst" und „Gesalbter"
F. Yerschiedene Arten der Priester
G. Rangordnungen
Textkritischer Anhang
Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften

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Die Mischna

Text, Übersetzung und ausführliche Erklärung Mit eingehenden geschichtlichen und sprachlichen Einleitungen nnd textkritischen Anhängen unter Mitwirkung von Prof. Dr. Albrecht-Oldenburg /Prof. Lic. Bauer-Breslau / Prof. Dr. Benzinger-Toronto Oberlehrer Lic. Fiebig-Gotha / Pfarrer Lic. Dr. Frankenberg-Ziegenhain / Prof. Lic. Dr. F r h r . y. Gall-Gießen /Prof. D. Dr. Holzinger-Stuttgart / Prof. Dr. Ludw. Köhler-Zürich Pfarrer Lic. Dr. Kramer-Gerichshain / Prof. D. Marti-Bern / Prof. D. Meinhold-Bonn Prof.D.Dr.Nowack-Straßburg/Prof.D.Dr.Bothstein-Breslau/Past.Windfuhr-Hamburg herausgegeben von

Prof. D. Dr. G. Beer-Heidelberg und Prof. D. 0. Holtzmann-Gießen IY. Seder. Neziqin.

10. Traktat. Horajot.

Horajot (Entscheidungen)

Text, Übersetzung und Erklärung Nebst einem textkritischen Anhang Von

v.

/

1914 Verlag von Alfred Töpelmann (yormals J. Ricker) in Gießen

Alle Rechte vorbehalten

Copyright 1914 by Alfred Töpelmann

Druok von C. G. Röder G. m. b. H., Leipzig.

889114.

in

Inhalt Seite

"Vorwort Einleitung

v 1—4

Text, Übersetzung und Erklärung

6—29

I. Name des Traktates II. Inhalt und Komposition des Traktates III. Genannte Autoritäten

1 1—4 4

A. I r r i g e r e l i g i o n s g e s e t z l i c h e E n t s c h e i d u n g e n e i n e s Ger i c h t s . (Kap. I) 1. Folgen der praktischen Betätigung einer unrichtigen Entscheidung ( I i ) a. Für einen Laien ( I I a ) b. Für einen Gelehrten ( I I b ) 2. Aufhebung einer unrichtigen Entscheidung durch das Gericht (12) 3. Umfang der unrichtigen Entscheidung (13) a. Vollständige Aufhebung eines Toragesetzes (I3a) b. Teilweise Aufhebung eines Toragesetzes (I3b) 4. Mangelhafte Zusammensetzung des Gerichts (I4a) 5. Das Sühnopfer nach unrichtigen Entscheidungen (I4b—5b) . . a. Die Opfernden und das Opfer (I4b) b. Das Opfer des ganzen Volkes, speziell bei Götzendienst (I 5 a) c. Das Opfer eines Volksteiles, speziell bei Götzendienst (I5b) . 6. Unrichtige Entscheidung eines einzelnen Stammesgerichts (I5c) B. I r r i g e r e l i g i o n s g e s e t z l i c h e E n t s c h e i d u n g e n e i n e s H o h e n p r i e s t e r s . (Kap. I I 1—2a) 1. Entscheidungen des Hohenpriesters für seine Person (II 1) . . . 2. Mitwirkung des Hohenpriesters bei allgemeingültigen Entscheidungen (II 2 a) C. Das S ü h n o p f e r und das S c h u l d o p f e r . (Kap. II2b—7c) . . . 1. Voraussetzungen für das Sühnopfer des Gerichts und des Hohenpriesters (II 2b—3b) a. Beschluß der teilweisen Aufhebung eines Gesetzes (II 2b) . . b. Irrtum beim Beschluß und bei der daraus hervorgehenden Handlung (II 3 a) c. ForderungderAusrottung,bzw.des Sühnopfers inderTora (II 3b) 2. Befreiung des Gerichts vom Schuldopfer und vom Zweifelopfer (114) *

6—15 6—7 6—7 6—7 6—9 8—11 8—9 8—11 10—11 10—13 10—11 12—13 12—13 14—15 14—15 14—15 14—15 16-23 16—17 16—17 16—17 16—17 18—19

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3. Der Fürst und das Schuldopfer (II 5) 4. Gegenstand des Sühnopfers (II 6) 5. Das Schuldopfer bei zweifelhafter und bei gewisser Verfehlung (II 7 a) 6. Die zum Schuldopfer Verpflichteten (II 7 b) 7. Gegenstand des Schuldopfers (II 7 c) "Wirkung der A m t s d a u e r b e i m H o h e n p r i e s t e r und F ü r s t e n auf i h r S ü h n o p f e r (Kap. I I I 1—3a) 1. Versündigung vor der Amtsniederlegung (III 1) 2. Versündigung nach der Amtsniederlegung (III 2) 3. Versündigung vor der Einsetzung (III 3 a) D e f i n i t i o n von „ F ü r s t " und „ G e s a l b t e r " (Kap. III3b—4a) . 1. Der Fürst (III 3b) 2. Der Gesalbte (III 4 a) V e r s c h i e d e n e A r t e n der P r i e s t e r (Kap. 1114b—5) 1. Gesalbter und eingekleideter, diensttuender und abgetretener Hoherpriester (III 4b) 2. Hoherpriester und gewöhnlicher Priester in Trauer (HI 5) . . . R a n g o r d n u n g e n (Kap. I I I 6—8) 1. Häufigkeit und Heiligkeit bei Opfern (III 6) 2. Mann und Frau (III 7) 3. Volksklassen (III 8)

Seite.

18—19 20—21 20—21 20—21 22—23 22—23 22—23 22—23 22—23 24—25 24—25 24—25 24—27 24—27 26—27 26—29 26—29 26—29 26—29

Textkritischer Anhang

30—32

V e r z e i c h n i s der A b k ü r z u n g e n und U m s c h r i f t e n

33—35

V

Vorwort. Den Traktat Horajot wird der Leser, ebenso wie der Verfasser es tat, nach beendeter Arbeit als wenig Gewinn bringend gern beiseite legen. Denn seinem Inhalt liegt nicht das einstige wirkliche, jüdische "Volksleben zugrunde, er war niemals die Norm für die Praxis der behandelten Dinge, sondern er dankt seine Entstehung der ängstlichen Sorgfalt seiner Verfasser, nur ja keines der in der Tora offenbarten Gebote ganz aus dem Kreis der gesetzesfrommen Betrachtung verschwinden zu lassen. Als ein Stück theologisch-juristischer Schulübung hat er niemals im Laufe der Zeiten eine Rolle gespielt und wird es auch fernerhin nur dem Zusammenhang mit der übrigen Mischna verdanken, wenn man ihm Beachtung schenkt. Daß auf so unsicherem Boden die Erklärung manchmal unsicher bleiben muß, leuchtet ein. Was an allgemeinen Hilfsmitteln für diese Arbeit vorhanden ist, zeigen die Vorworte und Einleitungen der bereits erschienenen Traktate. Besondere Bearbeitungen gibt es außer einer mir nicht zugänglichen lateinischen Ubersetzung von L. Chr. L u d o v i c u s , Leipzig 1712, und den jüdischen Kommentaren nicht. Um unnötiger Wiederholung vorzubeugen, sind in der Erklärung folgende Werke nur mit dem Namen der Verfasser zitiert: K. A l b r e c h t , Neuhebräische Grammatik auf Grund der Misna. München 1913. — W. Bacher, Die exegetische Terminologie der jüdischen Traditionsliteratur. 2 Teile. Leipzig 1905. — Br. B a e n t s c h , Exodus, Leviticus, Numeri. (Handkommentar zum AT, hrsg. von W. Nowack, I. Abt. 2. Band.) Güttingen 1903. — D. H o f fmann, Mischnaiot. Seder Nesikin. Berlin 1898. — E. Schürer, Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. 3. und 4. Auflage. Leipzig 1898 ff. — H. L. Strack, Einleitung in den Talmud. 4. Auflage. Leipzig 1908. H amburg, September 1913. Walter Windfnhr.

Einleitung. I. Name des Traktates. Aus der im ersten Kapitel ständig wiederkehrenden Formel ~n'3 lliil p-!, die sich im Anfang des zweiten Kapitels wandelt zu rrtf» HTln, ist dem Traktate die Bezeichnung JiV'iin „Beschlüsse, Entscheidungen" erwachsen. Die Schreibung niiOin stellt nur eine orthographische Abweichung unter dem Einfluß des Aramäischen dar, in welcher Sprache, wie auch im Syrischen, das Aleph zwischen zwei Vokalen als konsonantisches Jod gesprochen wurde. Die Bezeichnung ist, da nur irrige Entscheidungen behandelt werden, viel zu umfassend. Sie hat mehr den Charakter eines mnemotechnischen Hilfsmittels, als einer sachlichen Uberschrift.

II. Inhalt und Komposition des Traktates. Die biblische Grundlage für den Hauptinhalt des Traktates bildet Lev4. Dieses Kapitel enthält Bestimmungen über das Sühnopfer, welches ein gesalbter Priester, die ganze Volksgemeinde, ein Stammesfürst oder ein einzelner Israelit darzubringen haben, falls sie sich unabsichtlich gegen ein Gottesgebot versündigen. Wie kann, so fragte man nun später, eine versehentliche Gesetzesübertretung des gesamten Volkes zustande kommen? Darauf antwortete der spekulative Sinn der Mischnalehrer: Durch eine falsche Entscheidung des obersten Gerichtshofes! Bei dieser Antwort und bei den aus ihr gezogenen Konsequenzen bleibt völlig außer Erwägung, daß Opfer seit der letzten Tempelzerstörung überhaupt nicht mehr dargebracht wurden, und daß dem Synedrium in Jerusalem später keine Behörde von gleicher autoritativer Bedeutung folgte, wenn überhaupt das Synedrium jemals rituelle Entscheidungen von allgemein bindender Kraft gefällt hat. Unschwer ließ sich von dem so gewonnenen Gesichtspunkt des Gerichtsbeschlusses aus auch die versehentliche Gesetzesübertretung des einzelnen Volksgenossen beurteilen, obgleich der Abweg vom schlichten Sinn der Leviticusstelle hier schon deutlicher in die Augen springt. Um jedoch die besondere Erwähnung des Hohenpriesters, als welcher der gesalbte Priester gilt, zu rechtfertigen, wird

2

IV. Seder. Neziqin: 10. Horajot.

diesem eine selbständige Autorität für solche Entscheidungen vindiziert, die sich auf seine Person und sein Amt beziehen, wozu die erwähnte Bibelstelle nicht den leisesten Anlaß gibt. Am wenigsten aber weiß man innerhalb dieses Gedankengebildes mit dem an und f ü r sich schon zweifelhaften Stammesfürsten anzufangen, der zum König gemacht und höchst beiläufig abgetan wird, indem der für ihn geltenden besonderen Opferbestimmungen ohne jeden Zusammenhang mit dem eigentlichen Thema Erwähnung geschieht. Nicht alle irrtümlichen Beschlüsse des Obergerichts und des Hohenpriesters ziehen ohne weiteres ein Sühnopfer nach sich. Ihr Umkreis wird vielmehr durch einige nähere Umstände begrenzt. Da mit dem Opfer in der Leviticusstelle nur die -unabsichtliche Handlung getroffen wird, so setzt das f ü r die mit Absicht begangene eine härtere Buße voraus. Weil nun in der Tora gewisse absichtlich begangene Delikte mit Ausrottung bedroht sind, so beschränkt die Mischna das Gebiet der falschen Entscheidungen in ihrer Rechtswirkung lediglich auf solche, die es mit diesen letzteren Fällen zu tun haben. Was bei anderen offiziellen Fehlschlüssen zu geschehen hat, bleibt außer Betracht. Offenbar genügt alsdann die amtliche Berichtigung des "Versehens und die Abstellung weiterer, darauf beruhender Handlungen. Ferner darf der irrtümliche Beschluß ein derartiges, die Ausrottung androhendes Gesetz nur zum Teil aufheben, d. h. er darf nur die von den Kabbinen aus dem Toragesetz abgeleiteten Unterteile und Einzelheiten betreffen. Denn dessen völlige Aufhebung kann nicht auf Irrtum zurückgeführt werden und zieht demgemäß ohne weiteres die Ausrottung nach sich. Endlich muß nicht nur der Beschluß irrtümlich gefaßt sein, sondern auch seine Ausführung, sei es durch den einzelnen Volksgenossen, sei es durch das Volk im ganzen, muß auf dem guten Glauben an die Legalität des Synedrialbeschlusses beruhen. Die Anwendung dieses Punktes auf das Verhalten des Hohenpriesters, bei dem doch Beschluß und Ausführung in einer Person sich vereinigen, führt zu ganz seltsamen Gedanken, die ans Lächerliche streifen I I 1. Damit ist in Kürze das Fundament gezeichnet, auf dem der Traktat aufgebaut ist. Indessen, wie wenig ernst man es mit der angeblichen Autorität eines obersten Gerichtshofes nimmt, mag die Tatsache erhellen, daß der einzelne Gelehrte durch sie der Verantwortung im Falle eines Fehlschlusses nicht enthoben ist. E r steht und fällt mit seiner besseren Einsicht.

Einleitung.

II. Inhalt und Komposition des Traktates Horajot.

3

Schon in den bisher besprochenen beiden ersten Teilen entbehrt die Anordnung des Stoffes des systematischen Zusammenhanges. Noch krauser jedoch mutet der dritte Teil des Traktates an, soweit er von dem darzubringenden Sühnopfer DNBn handelt. "Was zunächst den Gegenstand des Opfers anlangt, so folgt die Mischna bis auf einen Punkt der biblischen Vorlage. Beide lassen den Hohenpriester und die Gesamtgemeinde, an deren Stelle in der Mischna das Gericht tritt, einen Jungstier, und den Fürsten einen Ziegenbock darbringen. Nur beim einzelnen Israeliten liegt eine geringe Abweichung vor. Von ihm fordert die Tora eine Ziege, während die Mischna auch ein Schaf als Opfer zuläßt nach Maßgabe der Schuldopfervorschrift in Lev 56. Damit werden aber dann die in diesem Kapitel behandelten Dinge, das Schuldopfer DtfS für Zeugnisverweigerung bei strafbaren Handlungen, für rituelle Verunreinigung von heiligen, d. h. reinen Dingen und für den leichtfertigen Eid mit in den Kreis der Betrachtung gezogen. Und nicht genug damit! Sogar die rabbinische Distinktion des Zweifel- und Gewißheitsopfers hilft den Eindruck der Verworrenheit noch vergrößern. Daran schließt das dritte Kapitel noch allerlei Einzelheiten, deren Zugehörigkeit zum Thema je weiter, desto undeutlicher wird. Es beginnt mit einer Erörterung darüber, wie eine vor oder nach seiner Regierungszeit erwachsene religiöse Schuld vom Hohenpriester und Fürsten zu sühnen ist, und verläßt damit den bis dahin behandelten Gegenstand der irrtümlichen Beschlüsse. Denn nur durch Künstelei läßt sich der klare Ausdruck „Sündigen" I I I 1 in diesem Sinne verstehen. Ziemlich verspätet folgt darauf die Definition der beiden Begriffe des Fürsten und des Gesalbten, und was endlich noch über die verschiedenen Arten der Priester und über die Bangordnungen von Opfern und Menschen gesagt wird, hat seinen Anknüpfungspunkt nur in sehr loser Ideenassoziation. So liegt es nahe, wenn vom gesalbten Hohenpriester die Rede ist, auch vom eingekleideten zu sprechen, ihre gegenseitige Kompetenz und die des einfachen Priesters zu vergleichen und von da aus weitere Vergleiche zwischen einander ähnlichen Personen und Sachen zu ziehen. Bei der Beschaffenheit des Traktates wird die Ergründung seiner Komposition kaum über mehr oder weniger annehmbare Vermutungen hinauskommen. Sieht man von dem Mangel an Systematik ab, der in der Mischna stets mit in den Kauf genommen werden muß, so lassen sich die Teile A und B als ein Ganzes an, worin nur I 5 a b als Zusatz er1*

4

IV. Seder. Neziqin: 10. Horajot.

scheint. Dieses Stück nimmt Bezug auf N u m l 5 22—31; und indem es die dort gegebenen "Weisungen willkürlich auf Götzendienst deutet, versucht es diesem Paralleltext zu Lev4 eine selbständige Bedeutung zu retten. Im Teil C wiederholt I I 2b, was bereits in I 3 b gesagt wurde. Schon dieser Umstand läßt vermuten, daß hier ein anderes Textstück vorliegt, dessen geschickt gefügte Einleitungsgedanken den Ubergang zu etwas anderem beinahe vergessen machen. Denn dieses Stück handelt ursprünglich ohne jede Beziehung zu gerichtlichen oder hohenpriesterlichen Fehlschlüssen vom Schuldopfer, so daß I I 6 als ein das Sühnopfer betreffendes Einschiebsel daraus zu streichen ist. Auf die Tätigkeit eines Redaktors weisen ferner die Erwähnung des Götzendienstes in I I 2b bis 3 b und 6, und das Zweifel- und Gewißheitsopfer in 114 und 7 a. Vielleicht dankt jene erstere hier derselben Hand ihr Dasein, wie die oben erwähnte Stelle 1 5 a b. Für die Teile D und E lenkt eine gewisse innere Beziehung auf das oben ausgeschiedene Stück 116 zurück. Uber den Anschluß der beiden letzten Teile F und G wurde bereits oben gesprochen. Daß sie aus lauter einzelnen Bruchstücken bestehen, liegt auf der Hand. Ganz hoffnungslos gestaltet sich der Versuch, über die Provenienz der einzelnen Stücke Genaueres zu ermitteln und in dem Traktat jene Entwicklung der Mischna nachzuweisen, die durch die Namen des Rabbi Aqiba, Rabbi Meir und Rabbi Juda gekennzeichnet wird. Der Gedanke, das Sühnopfer mit irrtümlichen Beschlüssen in Verbindung zu bringen, ist gewiß nicht alt. Darum darf man vermuten, daß Rabbi Juda ihn aufgriff, um unter ihm die vorliegenden, vereinzelten Mischnajot zu sammeln, die sich anderweitig nicht gut einreihen ließen. Wenn er dabei der Kompilation geringere Sorgfalt schenkte, so erklärt sich dies aus der Bedeutungslosigkeit der Materie für das Leben. Genannte Autoritäten. Rabbi Aqiba 1 2 115. Rabbi El'azar (ben Schammu'a) 12. Rabbi Eliezer (ben Hyrkanos) H 7 b. Rabbi Jose, der Galiläer I I 5. Rabbi Juda (ben ITaj) I 5 a b c. Rabbi M e i r 1 5 a b. (Rabbi Simon) ben Azzaj 1 2 . Rabbi Simon (ben Jochaj) 1 2 . 5 a b. I I 7 b. i n 3 a. Die D'aDn I 5 c .

Text, Übersetzung und Erklärung.

IV. Seder. Neziqin: 10. Horajot.

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I I a . ytfn: Hiphil von n v , „sie lehren, sie treffen eine religionsgesetzliche Entscheidung". Plural, weil die Mehrheit der Richter vorschwebt. l'Vn'a: Nach I 5 c scheint dieser undeterminierte Ausdruck auf das Obergericht, das Synedrium, in Jerusalem gedeutet werden zu müssen; S c h ü r e r II* S. 246f. Jedenfalls war man sich schon in der Zeit des Rabbi Juda ben Ilaj (Mitte des 2. Jahrhunderts) über diesen wichtigen Punkt nicht klar. Das zeigt, auf wie unsicherem Grunde der ganze Inhalt des Traktates ruht. Unter Männern wie Antiochus Epiphanes und Alexander Jannaeus ist öfter der Versuch gemacht worden, durch Beeinflussung des Synedriums am Religionsgesetz zu rütteln. TI1W Nach Lev 427 f i s n DJ» nrw tfM, womit nach späterem Verständnis der Ungebildete gemeint ist. «itf: „In gutem Glauben." Hüs: Frei von dem für xuiwissentliche Verfehlungen Lev 4 27 ff. geforderten Sühnopfer. Dies konnte zwar nicht dargebracht werden, weil der gesamte Tempelkultus aufgehört hatte. Man konserviert aber das Recht f ü r den Fall einer Wiederherstellung, pvrpan ilVfltf ' j s a : Der ungebildete Mann in Israel ist religiös völlig unselbständig; er hängt in seinem kultischen Handeln von der kirchlichen Autorität der Gelehrten ab, die ihm seine Beziehungen zu Gott regeln, und die auch, wie hier, die Verantwortung

A. Irrige religionsgesetzliche Entscheidungen eines Gerichts.

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A. Irrige religionsgesetzliche Entscheidungen eines Gerichts. Kap. I. 1. Folgen der praktischen Betätigung einer unrichtigen Entscheidung. o. Für einen Laien. IIa

lb

Beschließt ein Gericht die Übertretung irgendeines der in der Tora ausgesprochenen Gesetze, II und der einzelne [Laie] geht hin und handelt irrtümlich nach ihrer Weisung, II — mag er die Handlung mit ihnen zusammen begehen, oder mag er sie nach ihnen begehen, oder mag er sie begehen, ohne daß sie [vorher so] gehandelt hatten, — II so ist er frei, weil er vom Gericht abhängig ist. b. Für einen Gelehrten. Beschließt ein Gericht [die Übertretung eines Toragesetzes], und einer von ihnen merkt, daß sie sich geirrt haben, oder [irgend] ein [anderer] Gelehrter, der befähigt ist, eine Entscheidung zu fällen, und er geht hin und handelt nach ihrer Weisung, II — mag er die Handlung mit ihnen zusammen begehen, oder mag er sie nach ihnen begehen, oder mag er sie begehen, ohne daß sie [vorher so] gehandelt hatten, — II so ist er schuldig, weil, er nicht vom Gericht abhängig ist. II Dies ist die allgemeine Regel: Wer von sich selber abhängt, ist schuldig; wer aber vom Gericht abhängt, ist frei.

2. Aufhebung einer unrichtigen Entscheidung durch das Gericht. 2 Beschließt ein Gericht [etwas-Unrichtiges], und sie bemerken den Irrtum und machen ihn rückgängig, II und, — mögen sie nun ihr Sühnfür ihn tragen. Je6us bekämpft diese Anschauung zum Beispiel Marc 71—23. Ebenso Paulus Gal5i. I I b . "pa^ri, gewöhnlich ODn Tö^n, s. I I I 8 , ist nicht der in seinem Wissen noch unfertige Gelehrtenschüler, sondern der Rechtsbeflissene, der sein ganzes Leben in den Dienst des Studiums stellt. Ein solcher ist nnin^ 'liO, d. h. imstande, eine selbständige gesetzliche Entscheidung zu fällen, und kann als Mitglied des Gerichtshofes fungieren; S c h ü r e r H 1 S. 384. Verstöße gegen das Gesetz darf er nicht mitmachen, selbst dann nicht, wenn sie sich ihm unter dem Deokmantel eines Gerichtsbeschlusses empfehlen. In dieser Bestimmung liegt ein gewaltiger Schutz der streng gesetzlichen Richtung gegenüber dem Andringen fremder Ideen und erleichternder Sitte. Etwaigem Mißbrauch solcher Freiheit abseiten einzelner Querköpfe wird durch Androhen der Erdrosselung Sanh X I 1 und 2 ein Riegel vorgeschoben. 12. |aa nrm: „Sie kehren mit sich selber um", d. h. sie ändern ihren

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IV. Seder.

Neziqin: 10. H o r a j o t .

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Beschluß. ]rnS3: Das Synedrium vertritt die Stelle des ganzen Volkes in Lev 413 ff. Als Sühnopfer für die falsche Entscheidung bringt es einen Jungstier dar, vgl. I 4 b 116. Erst durch die Darbringung des Opfers wird der Rechtsirrtum definitiv beseitigt. In ist Subjekt der einzelne Laie aus I I a . fratfj: Dativus ethicus, wie 1®?"^? Gen 121. ajiTn3,'7»V: Die „Provinz am Meer" ist ursprünglich Palästina, vom' Iraq aus gesehen. Später wird der Ausdruck Terminus für „fernes Land". Der Satz mit dem Ausspruch des Rabbi Aqiba ist versprengter Einschub, der offensichtlich den Zusammenhang unterbricht, wie denn auch von einem *litJB^ 3Í*1¡?, der drauf und dran ist, zu befreien, bisher nicht die Rede war. Vielleicht soll Aqibas Zustimmung dem Rabbi Simon gelten. B a c h e r I I S. 226 vokalisiert na. In der Gemara häufig aramäisch XJtf 'Kö „was ist für ein Unterschied?" IBa. Wörtlich „mit der Wurzel ausreißen". «]1jrH?3 ns: Wort-

A. Irrige religionsgesetzliche Entscheidungen eines Gerichts.

9

opfer schon dargebracht haben, oder mögen sie ihr Sühnopfer noch nicht dargebracht haben, — jemand geht hin und handelt nach ihrer [ersten falschen] Weisung, II so befreit [ihn] Rabbi Simon; aber Rabbi El'azar sagt: „[Die Sache ist] zweifelhaft." II Worin besteht der Zweifel? II Befindet sich der [Täter] zu Hause, so ist er schuldig; befindet er sich auf der Reise ins Land am Meer, so ist er frei. II Rabbi Aqiba sagt: „Ich stimme dem bei, der geneigt ist, [ihnj von der Schuld zu befreien." I! Ihn fragte Ben Azzaj: „Welcher Unterschied besteht zwischen diesem und dem, der zu Hause ist?" II [Es besteht der Unterschied,] daß der zu Hause Befindliche die Möglichkeit hat, [von der Aufhebung] zu hören, während jener die Möglichkeit nicht hat, [von der Aufhebung] zu hören. 3. Umfang der unrichtigen Entscheidung. a. Vollständige Aufhebung IBa

eines

Toragesetzes.

Beschließt ein Gericht die gänzliche Aufhebung [eines Toragesetzes],II sagen sie [z. B.]: „Von der Menstruierenden steht nichts in der Tora; vom Sabbat steht nichts in der Tora; vom Götzendienst steht nichts in der Tora", II so sind sie frei. b. Teilweise Aufhebung

eines Toragesetzes.

3b

Beschließen sie, [ein Toragesetz] teilweise außer Übung zu setzen und teilweise aufrechtzuerhalten, II so sind sie schuldig. II Wie ist das [gemeint]? II Sagen sie [z. B.]: „Von der Menstruierenden steht zwar in der Tora; wer sich jedoch zu einer Frau legt, die den festgesetzten [Reinheits]tag abwartet, ist frei; II vom Sabbat steht zwar in der Tora; wer jedoch [am Sabbat etwas] von Privatgebiet auf öffentliches Gebiet hinausträgt, ist frei; II vom Götzendienst steht zwar in der Tora; wer

lieh „den ganzen Körper". Gemeint ist das biblische Grundgesetz samt allen seinen traditionellen Erweiterungen. ,Yn: Levl8i9.20. natf: Ex 3113 3 5 2 . r n t r n m : Ex 201-6 2219 D t 173-5. p l B S I ^ S n n : Wenn ein Gericht klare Vorschriften der Tora völlig zu beseitigen sucht, dann braucht es das Sühnopfer nicht zu bringen; vgl. auch I I 2b. Denn da nicht anzunehmen ist, daß ein Kollegium rechtskundiger Männer so etwas irrtümlich beschließt, so steht darauf die Ausrottung. I 3 b . Di' rnaitf: L e v l 5 28 wird die Unreinheit der Frau über die eigentliche Menstruation hinaus auf sieben Tage festgesetzt. Bi' 1333: Pleonastischer Zusatz; „entsprechend dem Tage", wie er in der Tora festgelegt ist. "Dl nitfia S'Xian: Das Lastentragen ist eine der 39 von

10

IV. Seder. Neziqin: 10. Horajot.

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den Rabbinen am Sabbat verbotenen Tätigkeiten. Siehe darüber B e e r , Schabbath, Tübingen 1908 (Mischna-Sammlung von Fiebig). Ebendort über die vier Bezirke S. 37. ninntfan: Ex 3414 S a n h V I I 6 . Lev4i3. Die Exegese preßt den Begriff "ln'T. I 4 a . nriK ]nV "1HX1, und trotz dieser "Warnung wird die falsche Entscheidung gefällt. ist das anerkannt gesetzeskundigste Mitglied des Synedriums, aber wohl kaum der Vorsitzende. Denn das war stets der Hohepriester, Mat 263. 57 Apg 5i7ff. 232.4 Jos ant X I V 93—5, der keineswegs immer rabbinisches Ansehen genoß. Man denke etwa an die von Herodes und den Römern ohne Rücksicht auf Gesetzeskunde bestallten Hohenpriester. Synedrialmitglieder konnten nach S a n h I V 2 nur Vollblutjuden sein. Daher der Ausschluß des 15, ITö» und "pm. Uber diese s. I I I 8. Trotzdem haben auch solche Männer im Synedrium gesessen, traa i^-rmn tfVtf )j?j: Kinderlosigkeit, zumal das Fehlen von

A. Irrige religionsgesetzliche Entscheidungen eines Gerichts.

11

sich jedoch [vor Götterbildern] niederwirft, ist frei", II so sind sie schuldig; II denn es heißt: „und etwas verborgen bleibt", II [also] „etwas", aber nicht das ganze [Gesetz]. 4. Mangelhafte Zusammensetzung des Gerichts. I4a

Beschließt ein Gericht [etwas Unrichtiges], und einer von ihnen merkt, daß sie sich geirrt haben, und sagt zu ihnen: „Ihr begeht einen Irrtum I", II oder das hervorragendste [Mitglied] des Gerichts war nicht dabei, II oder einer von ihnen war ein Proselyt, oder ein Bastard, oder ein Tempeldiener, oder ein Greis, der keine eigenen Söhne sah, II so sind sie frei. II Denn es heißt hier „Gemeinde", und es heißt dort „Gemeinde". II Wie die dort erwähnte Gemeinde lauter Leute [umfaßt], die berechtigt sind, eine Entscheidung zu fällen, so [umfaßt] auch die hier erwähnte Gemeinde lauter Leute, die berechtigt sind, eine Entscheidung zu fällen. 5. Das Sühnopfer nach unrichtigen Entscheidungen. a. Die Opfernden und das Opfer.

4 b Beschließt ein Gericht [etwas] irrtümlich, und die ganze Volksgemeinde handelt irrtümlich danach, so bringen sie [gemeinsam] einen Jungstier dar. || [Beschließen jene] mutwillig [falsch], und [diese] handeln irrtümlich [danach], so bringen sie ein Schaf oder eine Ziege dar. II [Beschließen jene] irrtümlich, und [diese] handeln mutwillig [danach], so sind sie frei. Söhnen, galt als ein Makel und eine Strafe Gottes. piltJQ iVx 'in als Kollegium. Jeder Einzelne trägt aber, falls er nach dem irrigen Beschluß handelt, die Konsequenz als Privatperson. 10X31?: Lev4i3. IBKJi: Num 3524. Wie beim Totschläger, d.h. bei Strafprozessen nach S a n h I Y 2 die Integrität aller Gerichtsmitglieder selbstverständliche Voraussetzung ist, so auch in jedem anderen Fall, wo die fTW als entscheidende Instanz genannt wird. I 4 b . 13 i'N'aa: Als gesamte Volksgemeinde nach Lev4i3.14. ]'Tta: Part. Hiphil von Tit. S . I 3 a z u p i ü ? iVs 'in. •TT'»» iK .Ifen? TN'?»: Subjekt ist jeder Einzelne aus dem Volk, der in gutem Glauben handelte. Die Ziege nach Lev 427.28; das Schaf nach Lev432. Auch Lev56 läßt zwischen beiden Tierarten beim Schuldopfer die Wahl. J'IIDS l"?*? ' i n : Das Gericht ist frei, weil bei ihm die Ausführung nach dem Beschluß fehlt, das Volk, weil es mutwillig gegen besseres Wissen handelte.

IV. Seder.

12

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Neziqin: 10. Horajot.

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I 5 a . ]2n ix: Gemeint ist die Mehrheit nach der Zahl der Personen, weil sonst die besondere Behandlung der Mehrheit nach Stämmen im nächsten Abschnitt I 5 b keinen Sinn hätte. TStPl *19: Num 1522 ff. findet •r ;— sich eine Parallelstelle zu Lev 4i3ff. mit dem Zusatz VtffPl. Diese In• T t kongruenz der beiden Stellen sucht man auszugleichen, indem die zweite mit ihrer weitergehenden Forderung auf das besonders schwere Vergehen der Verehrung heidnischer Götter bezogen wird. D'^S O'Jtf: Rabbi Juda meint, jeder Stamm bilde eine besondere Gemeinde f ü r sich. Diese Meinung schöpft er nach O b ad j a von B a r t i n o r o aus IIChron205, wo von Josaphat gesagt wird, daß er in der als Stammesversammlung gedachten aVtflV! fnVP ^Hj? aufstand. Übrigens zeigt die Meinungsverschiedenheit der Autoritäten, wie sehr die ganze Materie als Theorie in der L u f t schwebt, o n o ItW nvbv: Rabbi Simon geht am weitesten, indem er auch den Gerichtshof noch als eine besondere Gemeinde betrachtet. I 5 b . d^atf nyntf: Die sieben Stämme brauchen nicht die schon von • T i T • * I 5 a behandelte absolute Majorität des Volkes zu bilden, wenn gerade die kleineren sich zusammenfinden. Von einer im öffentlichen Leben

A. Irrige religicmsgesetzliche Entscheidungen eines Gerichts. b. Das Opfer des ganzen Volkes, speziell

bei

13

Götzendienst.

15 a

„Beschließt ein Gericht [etwas Unrichtiges], und die ganze Volksgemeinde oder deren größter Teil handelt nach ihrer Weisung, so bringt man einen Jungstier dar. II Aber bei Götzendienst bringt man einen Jungstier und einen Ziegenbock dar"; [das sind die] Worte des Rabbi Me'ir. II Rabbi Juda sagt: „Die zwölf Stämme bringen zwölf Jungstiere dar; II aber bei Götzendienst bringen sie zwölf Jungstiere und zwölf Ziegenböcke dar." II Rabbi Simon sagt: „Dreizehn Jungstiere. II Aber bei Götzendienst dreizehn Jungstiere und dreizehn Ziegenböcke, II je einen Jungstier und Ziegenbock für jeden Stamm, II [und] einen Jungstier und einen Ziegenbock für das Gericht."

5b

„Beschließt ein Gericht [etwas Unrichtiges], und sieben Stämme oder deren größter Teil handeln nach ihrer Weisung, so bringt man einen Jungstier dar. II Aber bei Götzendienst bringt man einen Jungstier und einen Ziegenbock dar;" [das sind die] Worte des Rabbi Me'ir. II Rabbi Juda sagt: „Die sieben Stämme, welche gesündigt haben, bringen sieben Jungstiere dar, II und die übrigen Stämme, welche nicht gesündigt haben, bringen [zusammen] für jene [außerdem noch] einen Jungstier dar; II denn auch die, welche nicht gesündigt haben, müssen [ein Opfer] darbringen für die Sünder." II Rabbi Simon sagt: „Acht Jungstiere. II Aber bei Götzendienst acht Jungstiere und acht Ziegenböcke; II je einen Jungstier und Ziegenbock für jeden Stamm, II [und] einen Jungstier und einen Ziegenbock für das Gericht."

c. Das Opfer eines Volksteiles, speziell

bei

Götzendienst.

hervortretenden Stammeseinteilung kann natürlich überhaupt nicht mehr die Rede sein. Dem Mischnalehrer schwebt das in der Tora gezeichnete Idealbild des Volkes vor. Zu J3*l 1K s. I 5 a . IS l'K'M: Rabbi Me'ir will unter allen Umständen die sämtlichen Leute, welche nach dem Falschspruch des Gerichts handelten, als eine Einheit betrachtet wissen, für die man das vorgeschriebene Opfer darbringt. Damit steht er Rabbi Juda und Rabbi Simon gegenüber auf dem Boden der gesunden Vernunft. Diese beiden ergänzen ohne sichtbaren Grund den schuldigen Volksteil zum Volksganzen, der eine, indem er den unschuldigen Volksteil, der andere, indem er das Gericht auch noch opfern läßt. Nach den Lesarten im J e r u s c h a l m i und bei L o w e , vgl. den textkritischen Anhang, scheint es, als ob für jeden schuldigen Stamm je ein Tier auch von den übrigen Stämmen dargebracht werden soll. Das

14

IV. Seder.

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Neziqin: 10. H o r a j o t .

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: n a ? 3 - B ä ? iV n s a n a "iiasn-Dy nfcwi n a s n - n ? dürfte kaum die wirkliche Meinung der Mischna sein. Zu „für" s. A l b r e c h t S. 25. I5c. nnK bw TTn'a: Die von Rabbi Juda herangezogenen Stammesgerichte sind reine Phantasiegebilde, inis: Demonstrativpartikel m mit Suffix; A l b r e c h t , S.53, § 30f. pTfl'a: Das Synedrium in Jerusalem; S c h ü r e r I I 4 S. 246. Lev4i3. I I I . n'tfa )nä: Lev43; vgl. Ex297. Ursprünglich wurde nur der König gesalbt. Nach dem Exil ging die Zeremonie auf den Hohenpriester über; B a e n t s c h , S. 248 zu Ex297. Uber die Investitur des Hohenpriesters s. H I 4 a . iDSVV: D.h. trifft er gesetzliche Bestimmungen mit ausschließlicher Gültigkeit für sein Amt und seine Person; s. I I I 4 b und 5. *ib K'a»: Lev43. "Yids: Sobald der Hohepriester irgendwie gegen besseres Wissen handelt, ist er, wie jeder andere Israelit, der Ausrottung

B. Irrige religionsgesetzliche Entscheidungen eines Hohenpriesters.

15

6. Unrichtige Entscheidung eines einzelnen Stammesgerichts. I 5 c „Beschließt das Gericht eines einzelnen Stammes [etwas Unrichtiges], und jener Stamm handelt nach ihrer Weisung, II so ist jener Stamm schuldig, und alle übrigen Stämme sind frei." [Das sind die] Worte des Rabbi Juda. II Aber [andere] Gelehrte sagen: „Man wird nur schuldig infolge einer [unrichtigen] Entscheidung des großen Gerichtshofes; II denn es heißt: ,[wenn] die ganze Gemeinde Israels irrt', aber nicht die Gemeinde jenes [einzelnen] Stammes."

B. Irrige religionsgesetzliche Entscheidungen eines Hohenpriesters. Kap. I I 1—2 a. 1. Entscheidungen des Hohenpriesters für seine Person. I I 1 Beschließt ein gesalbter [Hohenpriester für seine eigene Person [etwas] irrtümlich und handelt [auch] irrtümlich danach, so bringt er einen Jungstier dar. II [Beschließt er] irrtümlich, handelt aber böswillig, II [oder beschließt er] böswillig, handelt aber irrtümlich, so ist er frei. II Denn die Entscheidung des gesalbten [Hohen]priesters für seine eigene Person ist wie die Entscheidung des Gerichts für die Gemeinde [zu beurteilen]. 2. Mitwirkung des Hohenpriesters bei allgemeingültigen Entscheidungen. 2a

Beschließt er [etwas Unrichtiges] für sich allein und handelt für allein danach, wird für ihn allein Sühne geschafft. II Beschließt er gegen etwas Unrichtiges] mit der Gemeinde und handelt mit der meinde danach, wird f ü r ihn mit der Gemeinde zusammen Sühne schafft.

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verfallen und braucht daher das Opfer nicht darzubringen. Dabei liegt die zweite Möglichkeit, daß er den Entschluß böswillig faßt, dann aber doch irrtümlich danach handelt, schon an der Grenze des Denkbaren. Es handelt sich hier jedoch weniger um strenge juristische Konsequenz, als um eine prägnante Form des Ausdrucks, welche die Böswilligkeit unter allen Umständen ausschließen soll. Im AT kommt niax nur I I Kön 10 8 vor im Sinne von „Haufen (abgeschlagener Köpfe)". Später ist es Terminus für „Gemeinde". I I 2 a . Wirkt der Hohepriester bei Beschlüssen mit, die für die Allgemeinheit Geltung haben, so gilt er im Falle eines Irrtums als gewöhnliches Gemeindeglied.

16

IV. Seder.

Neziqin: 10. H o r a j o t .

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: n s tT i h~ ttmtfi V r " kVkT Vm t TTm t aTs n"ITi f t i I T I • *h i d"Tw n t fIV i m -TT I I 2 b. Alle Texte mit Ausnahme der Münchener Handschrift lesen als wenn das Folgende eine Begründung zu I I 2 a wäre, was offenbar unmöglich ist. Hier beginnt vielmehr ein Bruchstück von anderer Herkunft. Das Sühnopfer. Von der ganzen oder teilweisen Aufhebung eines Gesetzes handelte bereits I 3 a b ; von der besonderen Beurteilung des Götzendienstes I 5 a b . Der Zusatz hier und in den beiden folgenden Abschnitten will sagen-, daß Götzendienst abgesehen von dem besonderen Opfer sonst keine Ausnahme bildet. I I 3 a. Nur solche Rechtsirrtümer werden vom Sühnopfer betroffen, die sich in Handlungen umsetzten. üV?.!!: Nach Lev4i3 D^jni. Zur Form s. A l b r e c h t , S.73. I I 3 b. rns: Ursprünglich Ausstoßung aus der Stammesgemeinschaft, wodurch der Betroffene vogelfrei wird, falls man ihn nicht sofort um-

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C. Das Sühnopfer, und das Schuldopfer.

C. Das Sühnopfer und das Schuldopfer.

17

Kap. I I 2 b—7 c.

1. Voraussetzungen für das Sühnopfer des Gerichts und des Hohenpriesters. a. Beschluß der teilweisen Aufhebung eines Gesetzes. II 2 b Das Gericht ist nur dann [ein Sühnopfer] schuldig, wenn sie beschließen, [ein Gesetz] teilweise außer Übung zu setzen und teilweise bestehen zu lassen. II Dasselbe gilt auch für den gesalbten [Hohenpriester]. II Auch bei Götzendienst [werden sie ein Sühnopfer] erst dann [schuldig], wenn sie beschließen, [dieses Gesetz] teilweise außer Übung zu setzen und teilweise bestehen zu lassen.

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b. Irrtum beim Beschluß und bei der daraus hervorgehenden Handlung. Sie sind [ein Sühnopfer] nur schuldig für das Übersehen eines [wesentlichen] Gesichtspunktes [bei der Beschlußfassung] in Verbindung mit der Irrtümlichkeit der Ausübung. II Dasselbe gilt auch für den gesalbten [Hohenpriester], II Auch bei Götzendienst [sind sie ein Sühnopfer] nur [schuldig] für das Übersehen eines [wesentlichen] Gesichtspunktes [bei der Beschlußfassung] in Verbindung mit der Irrtümlichkeit der Ausübung.

c. Forderung der Ausrottung, bzw. des Sühnopfers in der Tora. 3 b Sie sind nur bei einer [solchen rechtswidrigen] Sache [ein Sühnopfer] schuldig, deren vorsätzliche Ausübung Ausrottung, und deren irrtümliche Ausübung ein Sühnopfer [nach der Tora zur Folge hat]. II Dasselbe gilt auch für den gesalbten [Hohenpriester]. II Auch bei Götzendienst [sind sie] nur bei einer [solchen rechtswidrigen] Sache [ein Sühnopfer schuldig], deren vorsätzliche Ausübung Ausrottung, und deren irrtümliche Ausübung ein Sühnopfer [nach der Tora zur Folge hat]. bringt. Nachdem das Volk seßhaft geworden und mit zunehmender Kultur wird daraus eine problematische Strafe, die nicht unbedingt mit der Todesstrafe zusammenfällt. Nach S t r a c k , S. 56, Tod zwischen 20 und 50 Jahren (gewöhnlich ohne Hinterlassung von Nachkommen). Die 36 Fälle, wo Ausrottung eintritt, sind Ker 1 1 aufgezählt. Bei versehentlicher Handlung tritt das Sühnopfer ein. Für den Götzendienst kämen hiernach nur in Frage „der, welcher von seinem Samen dem Molek gibt", Lev202, und der, „welcher sich Totengeistern zuwendet", Lev 20e. Mischna. IV. Sedei: 10. Horajot.

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IV. Seder. Neziqin: 10. Horajot.

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114; vgl. S c h e b u I I 3 und 4. j'njn J'X: Ein gemeinsames Sühnopfer des Gerichts. Für unbewußte rituelle Verunreinigung des Tempels, der hier symbolisch für alles Heilige und Reine steht (115 W'jjjl tfl^a; Levl93o Numl9i3), wird Lev 52.3.5.6 ein BtfR Schuldopfer, und kein nxen Sühnopfer gefordert. Die Voraussetzung von I I 3 b ist also, obwohl K e r l l nach Levl53i Ausrottung festsetzt, nicht erfüllt, •»^fl Qtfx: Wörtlich ein „aufgehängtes", d.h. schwebendes Schuldopfer, welches der darzubringen hat, welcher im Ungewissen ist, ob er sich versündigt hat 1 oder nicht. Dies wird konstruiert aus Lev 5 n ff., indem man das yT'N —t , ?!: faßt im Sinne von „und seiner Sache nicht sicher ist", was natürlich nicht darin liegt. Will man die Sätze vom Zweifelopfer an dieser Stelle nicht, wie später I I 7 a, als Einschub ansehen, so muß man an den Fall denken, daß das Gericht eine Entscheidung gefällt hat, die nach einiger Zeit bezüglich ihrer Zulässigkeit der Majorität der Richter fraglich wird. Bei der Menstruierenden besteht die Verpflichtung zum Sühnopfer. Infolgedessen ist bei ihr das Gericht auch zum Zweifelopfer verpflichtet. Das Gesetz, mit der Menstruierenden keine geschlechtliche Gemeinschaft zu haben, wird in ein Gebot und in ein Verbot zerlegt, um das Verhalten des Mannes in jeder Beziehung zu bestimmen. Die positive Fassung verlangt, daß er von einer Frau, deren Blutung er beim Coitus erkennt, fortgehe; die negative Fassung gebietet ihm, zu einer Frau, deren Zustand er vorher kennt, überhaupt nicht einzugehen. Diese Zweiteilung bildet eine Analogie zu der allgemein bekannten beim

C. Das Sühnopfer und das Schuldopfer.

19

2. Befreiung des Gerichts vom Schuldopfer und vom Zweifelopfer. II 4

Sie sind [ein Schuldopfer] nicht schuldig weder bei einem Gebot noch bei einem Verbot, welche sich auf das Heiligtum beziehen. ¡1 Sie bringen auch kein Zweifelopfer dar, weder bei einem Gebot, noch bei einem Verbot, welche sich auf das Heiligtum beziehen. II Wohl aber sind sie [ein Sühnopfer] schuldig bei einem Gebot und bei einem Verbot, welche sich auf die Menstruierende beziehen. II Und sie bringen ein Zweifelopfer dar sowohl bei einem Gebot, wie bei einem Verbot, welche sich auf die Menstruierende beziehen. II „Welches ist das Gebot bei der Menstruierenden?" II „Sondere dich ab von der Menstruierenden". II Und das Verbot ist: „Du sollst nicht zur Menstruierenden eingehen." 3. Der Fürst und das Schuldopfer.

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Sie sind [ein Schuldopfer] nicht schuldig wegen der Zeugenverwünschung und wegen des leichtfertigen Eides und wegen der Verunreinigung des Tempels und seiner Heiligtümer. II „Und der Fürst steht ihnen [darin] gleich;" [das sind die] Worte Rabbi Joses, des Galiläers. II Rabbi Aqiba sagt: „Der Fürst ist bei allen [diesen Delikten das Opfer] schuldig, außer bei der Zeugenverwünschung; II denn der König richtet nicht, und man richtet ihn nicht; er braucht kein Zeugnis abzulegen, und man braucht seinetwegen kein Zeugnis abzulegen." Tempel: Das Gebot verweist denjenigen sofort aus dem Tempel, der dort unrein wird; auf Grund des Verbotes aber darf ein bereits Unreiner den Tempelbezirk gar nicht erst betreten. 115, vgl. I I 7 b, bringt auch die beiden anderen in Lev5 behandelten Delikte zur Sprache. Wörtlich „wegen des Anhörens einer Stimme", das ist nach L e v ö i nVs Vip „einer ausgesprochenen Verwünschung". Gegen einen unbekannten Übeltäter sprach man einen Fluch aus, Jud 17 2 Prov 29 24. Wer den Fluch anhört und, wenn ihm der Verbrecher bekannt ist, diesen nicht anzeigt oder gegen ihn als Zeuge auftritt, macht sich mitschuldig. DVlBfr 'toa'ton: Wörtlich „wegen eines Lippenversprechens", d. i. wegen einer nicht ernst gemeinten oder leichtsinnigen Zusage, LevÖ4. Zu V^nj?! EHjW riNDD s. 114. tPSPani: Lev4 unterscheidet, abgesehen von der Volksgemeinde, zwischen dem gesalbten [Hohenpriester, dem Fürsten und dem Privatmann. Diese Einteilung schwebt auch hier bei dem Inhalt von L e v 5 vor. Uber den Begriff X'frJ gleich •$¡0 s . I I I 3 b . ]na XSi'3: Zum Ausdruck s. A l b r e c h t S. 30 und B a c h e r l S. 75. Weil dem Fürsten in L e v 4 eine bevorzugte Stellung neben dem Hohenpriester, wenn auch in bescheidenem Maße, eingeräumt wird, 2*

IV. Seder. Neziqin: 10. Horajot.

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glaubt Rabbi Jose der Galiläer ihn beim Schuldopfer erst recht über den gemeinen Mann stellen zu dürfen. Rabbi Aqiba konzediert dem weltlichen Machthaber in der Theokratie nur das Notwendigste. Vor dem Straf- oder Zivilgericht will auch er ihn nicht sehen; daher entbindet er ihn wenigstens von der Verpflichtung zur Zeugenaussage. Gänzlich aufgegeben ist dabei die ursprüngliche Fiktion des Traktates von einer nnin. '131 So wörtlich Sanh 112. 116. Zum Anfang s. I I 3 b. nvyin nfpn?: Nach Lev 428 und 32; vgl. I 4 b . "pytt?: Das Opfer des Fürsten unterscheidet sich von dem des gewöhnlichen Israeliten nur durch das Geschlecht des Opfertieres und die fehlende Möglichkeit, dies durch einen Schafbock zu ersetzen. *iq: Für den Hohenpriester Lev 43; für das Gericht, welches hier das Gesamtvolk vertritt Lev4i3. Das Gemeindeopfer bei Götzendienst Numl522ff. war schon I 5 a erwähnt; für den Einzelnen genügt eine Ziege, Num 1527. Der Unterschied des Standes kommt hier nicht in Betracht. I I 7 a. Zu 'iVfl OWX s. 114. '51 OB'S ist das gewöhnliche Schuldopfer, welches dargebracht werden muß, wenn an der Schuld kein Zweifel be-

C. Das Sühnopfer und das Schuldopfer.

21

4. Gegenstand des Sühnopfers. 116

Bei allen Toragesetzen, für deren mutwillige Übertretung man sich der Ausrottung, und für deren irrtümliche Übertretung man sich eines Sühnopfers schuldig macht, II bringt der einzelne [Laie] ein Lamm oder eine Ziege, und der Fürst einen Ziegenbock dar. II Aber ein gesalbter [Hoherpriester] und das Gericht bringen einen Jungstier dar. II Bei Götzendienst jedoch bringt der einzelne [Laie] und der Fürst und der gesalbte [Hohepriester] eine Ziege, das Gericht aber einen Jungstier und einen Ziegenbock dar; II den Jungstier als Brandopfer und den Ziegenbock als Sühnopfer. 5. Das Schuldopfer bei zweifelhafter und bei gewisser Verfehlung.

7 a Zum Zweifelopfer sind der einzelne [Laie] und der Fürst verpflichtet; aber der gesalbte [Hohepriester] und das Gericht sind [davon] frei. II Zum Gewißheitsopfer sind der einzelne [Laie] und der Fürst und der gesalbte [Hohepriester] verpflichtet; aber das Gericht ist [davon] frei. 6. Die zum Schuldopfer Verpflichteten. 7 b Wegen der Zeugenverwünschung und wegen des leichtfertigen Eides und wegen der Verunreinigung des Tempels und seiner Heiligtümer ist das Gericht [vom Schuldopfer] frei; aber der einzelne [Laie] und der Fürst und der gesalbte [Hohepriester] sind dazu verpflichtet. II „Nur der Hohepriester ist nicht dazu verpflichtet im Falle der Verunreinigung des Tempels und seiner Heiligtümer;" [das sind die] Worte des Rabbi Simon. steht. Das Gericht ist von beiden frei, weil sowohl Levöi, wie Lev5i7 mit den Worten KüMpS tfSJ ausdrücklich gesagt ist, daß das Opfer an der einzelnen Person hängt. Die Befreiung des Hohenpriesters vom Zweifelopfer ruht auf der oben mehrfach erwähnten Anschauung, daß für ihn dasselbe gelte, wie für das Gericht, I I 2 b—3 b. Dieser Abschnitt schließt sich über 116 hinweg an das Vorhergehende an. In der Befreiung des Gerichts vom Schuldopfer stimmt er mit 114. 5. 7 b überein und bringt bei den Einzelpersonen in apodiktischer Form, was an jenen Stellen strittig ist. I I 7 b ist ausführlichere Dublette zu 115. Rabbi Simon befreit den Hohenpriester vom Schuldopfer, welches je nach Vermögen dargebracht wird, weil er in diesem Falle das schwerere Sühnopfer für erforderlich hält. Hat doch der Hohepriester eine wichtige Amtspflicht verletzt, wodurch das Volksganze in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

22

IV. Seder. Neziqin: 10. Horajot.

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I I 7 c . Tiri nViy "Wörtlich „ein aufsteigendes und absteigendes Opfer". Nach LevÖ7ff. richtet sich der Gegenstand des Schuldopfers nach der Vermögenslage des Darbringers. Das Gewöhnliche ist ein weibliches Stück Kleinvieh. Wer dieses nicht erschwingen kann, nimmt zwei Tauben oder gar ein Zehntel Epha Feinmehl. Doch findet diese erleichternde Vorschrift nach Rabbi Eliezer auf den stets wohlhabenden Fürsten keine Anwendung. Für ihn bleibt es bei L e v 4 23. I U I . inWEtoa braucht nicht notwendig den völligen Amtsverlust zu bedeuten, da der Hohepriester wegen Unreinheit zeitweilig seine Funktionen an einen Stellvertreter abgeben mußte, J o m l l . Das Aufhören der amtlichen Wirksamkeit entbindet nicht von den fälligen Opferverpflichtungen. Zum Opfer s. I I 6.

D. Wirkung der Amtsdauer beim Hohenpriester und Fürsten usw.

II7c

23

7. Gegenstand - des Schuldopfers. „Und was bringen sie d a r ? " II „Ein Opfer nach ihren Vermögensverhältnissen." II Rabbi Eliezer sagt: „Der Fürst bringt einen Ziegenbock dar."

D. Wirkung der Amtsdauer beim Hohenpriester und Fürsten auf ihr Sühnopfer. Kap. m 1—3 a. 1. Versündigung vor der Amtsniederlegung. U l i Hat ein gesalbter [Hohenpriester eine Sünde begangen, und danach tritt er von seinem Amte zurück, II und ebenso: Hat ein Fürst eine Sünde begangen und tritt danach von seiner Würde zurück, II so bringt der gesalbte [Hohejpriester einen Jungstier dar, und der Fürst bringt einen Ziegenbock dar.

2

2. Versündigung nach der Amtsniederlegung. Tritt ein gesalbter [Hoherjpriester von seinem Amt zurück und begeht danach eine Sünde; II und ebenso: Tritt der Fürst von seiner Würde zurück und begeht danach eine Sünde, II so bringt der gesalbte [Hohejpriester einen Jungstier dar, und der Fürst [opfert] wie ein Privatmann.

3. Versündigung vor der Einsetzung. 3 a Sündigten sie, bevor sie eingesetzt wurden, und danach wurden sie eingesetzt, so [werden] sie wie ein Privatmann [angesehen]. II Rabbi Simon sagt: „Wenn ihnen [die Versündigung] zum Bewußtsein kam, bevor sie eingesetzt wurden, so sind sie schuldig; aber [wenn sie ihnen zum Bewußtsein kam,] nachdem sie eingesetzt wurden, so sind sie frei." I H 2 . Nur der Priester hat eine Art character indelebilis, der weltliche Fürst wird zum Privatmann. Titel und viele Rechte und Pflichten des amtierenden Hohenpriesters blieben dem nicht mehr im Amte befindlichen; H I 4b; S c h ü r e r H 8 8 . 1 7 1 t Vgl. Hannas im Prozeß Jesu. H I 3 a. Auf eine vor der Einsetzung begangene Versündigung bleibt die Amtsübernahme ohne Einfluß. Rabbi Simon läßt nicht die Handlung selbst, sondern den Moment der Erkenntnis für die Entstehung der Schuld maßgebend sein. Di'lft, gr. IÖIIUTTIS, wie oben I I u.ö. TIT.

24

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IY. Seder.

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Neziqin: 10. H o r a j o t .

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n ^ n a r r b ? p s a i Q'Tisan ÜV rnias?a p t f n n nr n ns-wn i p t ^ s ö III 3 b, vgl. 115. Allgemein der Vertreter der weltlichen Gewalt, im AT als Bezeichnung für die Stammesfürsten der Israeliten und, besonders bei Ezechiel, für die Könige von Juda. In der Mischna spielt der König nur eine imaginäre Rolle. Mit den Mitteln der Vergangenheit baut man sich eine innere Welt und lebt darin, unbekümmert um die Gegenwart, ein genügsames Leben. Das sind die Wurzeln der Kraft des Talmudjudentums, las??': Lev 4 22 hat außer dem Wortlaut von Lev 413 und 27 den Zusatz lvrt>K. Daraufhin glaubt der Mischnalehrer zu obiger, völlig willkürlichen Ergänzung berechtigt zu sein, denn jedes Wort der Tora muß seine bestimmte Bedeutung haben. III4a, vgl. I I I . iintfan nwan: Das erste heilige Salböl soll Bezalel Ex 37 29 hergestellt haben nach dem Rezept von Ex 30 22 ff. Dort findet sich auch der Befehl Gottes an Mose, den Aaron und seine Söhne zu Priestern zu salben. Diese Priestersalbung scheint später in allgemeiner Übung gewesen zu sein. Jedenfalls aber war die Salbung des Hohenpriesters eine besonders feierliche Handlung, die den Beginn seiner Amtstätigkeit kennzeichnet. Vor der Salbung wurden ihm die vier hohenpriesterlichen Kleidungsstücke angelegt, das Schulterkleid, das Ephod, das Brustschild und die Tiara, Ex 28 Lev 8. Sir 45eff. Gewiß

E. Definition von Fürst usw.

F. Verschiedene Arten der Priester.

E. Definition von „Fürst" und „Gesalbter".

25

Kap. I I I 3 b—4 a.

1. Der Fürst. I I I 3 b „Wer ist denn der Fürst?" II „Das ist der König; denn es heißt: ,und übertritt eines von allen Geboten Jahwes, seines Gottes;' II [also ein Mann,] über dem niemand steht als Jahve, sein Gott." 2. Der Gesalbte. 4 a „Und wer ist der Gesalbte ?" II „Das ist der mit dem Salböl gesalbte [Hohepriester], und nicht der durch Anlegung der Amtskleider geweihte."

F. Yerschiedene Arten der Priester.

Kap. HE 4b—5.

1. Gesalbter und eingekleideter, diensttuender und abgetretener Hoherpriester. 4 b Zwischen dem mit dem Salböl gesalbten und dem durch Anlegung der Amtskleider geweihten [Hohen]priester besteht kein Unterschied, außer dem Jungstier, der dargebracht wird [als Sühnopfer] f ü r alle Gebote. II Und zwischen dem diensttuenden und dem zurückgetretenen [Hohen]priester besteht kein Unterschied, außer dem Jungstier am Versöhnungstage und dem Ephazehntel. II Dieser und jener sind gleich [berechtigt] beim Dienst am Versöhnungstage; und sie fallen [beide] unter das Gebot [der Heirat mit] der Jungfrau, und unter das Verbot ist in späterer Zeit die Salbung manchmal unterblieben, so daß allein mit der Investitur die Einsetzung sich vollzog. Dann heißt der Hohepriester D'^ja nain multiplicatus vestibus (Ugolini). I I I 4 b befreit auf Grund der vorigen Erklärung den nur investierten Hohenpriester vom vorgeschriebenen Sühnopfer; offenbar soll er es als Privatmann bringen, Lev43. Die Unterscheidung ist mehr konsequent, als der Wirklichkeit entsprechend; sie kann nur in einem Phantasiegebilde vom Hohenpriestertum ihren Platz haben. Uber das Verhältnis von diensttuendem und abgetretenem Hohenpriester s. I I I 2. anissn Bl1 *1D: Die Darbringung des Stieres am großen Versöhnungstage war die vornehmste Pflicht des im Amt stehenden Hohenpriesters; vgl. Traktat Joma. Außerdem hatte er täglich nS'Sn Jl'TfrJl! das Zehntel Epha, nämlich Feinmehl, als Speisopfer selbst zu verbrennen, Lev6i3ff. (Die Worte in Vers 13 infc ntfan Di'? „am Tage seiner Salbung" sind Glosse). Nach Jos ant I I I 257 genügt es, wenn er die Kosten dafür trägt. '3n Di"» r n i a j n Bei

26

IV. Seder.

Neziqin: 10. H o r a j o t .

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Textkritischer Anhang. Kap. I :

31

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L mxn- ii p ' a : J L n a - « p a y : J b . t ii p ' n n x : J M an- n 3 ' n 1 : M a ' n n a . 2. p 2 : g 'ai n ntsVx: J L nti?1?; M nts/'Vx ii w t ' x : P w ; J i n t ' x ; L sin nt 'X ii p s o 2 ) J ii t ü b ) J L P n x a ' p » : J na- ii nt mw n a : g nt xiw ' x a ; M it t » na; P it m i m ii V o r affvns? M +

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(und g in K l a m m e r n ) Vd BX1.

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ii x r a s m : M P x r a s 11 n r a a m : M P nraai 11 H i n t e r j v a i

32

IV. Seder. Neziqin: 10. Horajot.

p 2 P + p'aa. 7 a. s'wm tom1: J rn'm row n n'^ai: M -am n Hinter p n'ai1 M + "swi is ii pioa 1 : M a'- 11 mcani x'iwni Trrn2: M wm r m n'»a. In P fehlt das m nur vor n'ffa II pIDS2: LM D'". 7b. rwatf nxats otis» '103 ^>sn Vipn: JP nxaoi dtsp 'lüai 'pn 'v bv, ebenso L, bis auf nxao statt nxaoi; M nxaoi 'loa 'wm N pios: M D'- II rrrm n'tfa.n x m n : P 'ai '31 'n' u Vns pa: M "»an; P rr^a '3 n Hinter a'n P + nxon II Hinter viznpi P + "?ipn nsrnw bv 3"n x m i p i . 7 c. nai: P na 11 l'X'3a p M "a"n in )n n ijy'Vx: L HJPV u x m i : n ) P. Kap. I I I : 1. n'wa1: P nwa II imn'tfaa: P inn- n x'»3 pi: M wi II pa2 ) MP N x'ium: MP 'IWI II i'»w: L is. 2. inwipaa:' > L; P inn- n Hinter xon1 M + ID x'aa n'tra II x'iwn: MP 'vi N jns > MP N X'BIM: MP 3a. laana p inxi: M i3ar3i n iVx: M jn n tji'ins: M mtr n 'an: P -n u an1?: MP jnV II p ' n : g 0'- N uarwai: MP '3»a N p i t s s : g o'\ 3 b. mrxi: gM 'rx; JL sin nr 'xi; P WT 'X II x m i : gM '»3 1 1 ^an: gP ^ a 1 1 nnx nswi ) gMP 1 1 Vor p w JL + wvi. 4 a. wi'xi: MP "x; J sin nr 'xi; L nr 'xi 11 n'wan: M 'vn 11 nt > gLM 11 nnwan ]n»a nwan ) M. P am Anfang nwau gL xV 1 1 naian: MP na 1 1 D'TO: gLP 'iaa. 4b. nwan ]na: JL 'an 'an; M n'ffa 'a; P nur nwn 1 1 p i : MP p n jns2: J 'an 1 1 wawan: gL 11 pw: gL D'-; M p w 1 1 pixai: gL 0'-; M p w im d'Vs n3aa?a pawai (Gemeint sind die 8 KleideV des Hohenpriesters). P davor + D'V3 n3iat?a paiPBl II pioxi: g 0'- 11 p'xi: g 03-; MP p i 1 1 paoa: g ü'-; JP 'ü'a; L p t r a 11

p a n p a : gLon; M yb n xVi: P xV 1 1 p n s : gL tr-11 paus: gL o'-11 nximnx : g ohne nx.

5. p a 1 : MP ov x^x n 0113: L 01- II noaVa: JL p - n omni1:

J "inm; M i n pai 1 1 nVsaVa: JL

u irxi: gL x1?! n omni": JLM mm.

6. nana in L verbessert aus lian nx; in P dahinter + xin n nan r x : P

,TÖ II wnpan: MP 'pian N n'^an1-9: M rrw» II m»n: M msr II D'iaw: JM )'-N Vaa: M 7. nirxm: M TOXI P n^'xn II nx'sin^i: g x's- II 'a^n ) Jiijata: MP 'ai II B,TOT: JP ]n II anaiy: JMP p II nbpbpb: P 'pn bv. 8. 'i^: LP 'iVi; P dahinter + mip n Vxiff': LM P dahinter + OTlp II Itaai: JP 'aa; P dahinter + Dllp II p n : J 'ni; P dahinter + mip n 131: P dahinter + dTip ii f?ats»: L oV-; gM on'3»i; II pir: g d1" II n'n ) P.

Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften.

Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften. 1. Traktate der Mischna. 1. Seder. - - Berakot Ber Pea = Pea Dam = Dammai KU = Kilajim Schebi = Schebiit Ter = Terumot Maas I = Maaserot Maas I I = Maaser scheni Chal = Challa Orl = Orla Bik = Bikkurim 2. Seder. Schab = Schabbat Erub = Erubin Pes = Pesachim Scheq = Scheqalim Jom = Joma - - Sukka Suk Beß = Beßa R hasch = ßosch haschana Taan = Taanit Meg = Megilla = Moëd qatan Mqat Chag = Chagiga 3. Seder. Jeb Ket

= Jebamot = Ketubot

Mischna. IV. Seder: 10. Horsjot

Mischna = M Ned Naz Git Sot Qid

= = = = =

Nedarim Nazir Gittin Sota Qidduschin

4. Seder. = Baba qamma = Baba mefiia = Baba batra = Sanhédrin — Makkot = Schebuot = Edujot = Aboda zara = Abot = Horajot

B qam B meß B bat Sanh Makk Schebu Edu Ab zara Ab Hör

Zeb Men Chul Bek Ar Tem Ker Meïl Tarn Midd Qin

5. Seder. = Zebachim = Menachot = Chullin = Bekorot = Arakin = Temura = Keritot = Meïla = Tamid = Middot = Qinnim 3

34 Kel Ohal Neg Par Teh Miq

Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften.

6. Seder. = Kelim = Ohalot = Negai'm = Para = Teharot = Miqwaot

Nid Maksch Zab Tebj Jad Uqß

= = = = =

Nidda Makschirin Zabim Tebul jom Jadajim Uqßin

2. Bibel mit Apokryphen und Pseudepigraphen. Gen Ex Lev Num Dtn Jos Ri Sam Kön Chron Es Neh Jes Jer Ez Dan Hos Jo Am Ob Jon Mi Nah Hab Zeph Hag Sach Mal Ps Prov

= Genesis = Exodus == Leviticus = Numeri = Deuteronomium - Josua - Richter = Samuelis = Könige = Chronik = Esra = Nehemia = Jesaja = Jeremía = Ezechiel = Daniel = Hosea = Joel = Amos = Obadja = Jona = Micha = Nahum = Habakuk = Zephanja = Haggai = Sacharja = Maleachi = Psalm = Proverbien

Hi HL Ru Klagl Qoh Est Jud WSal Tob Sir Bar Mak St Est Sus B1 Dr Ges

= Hiob = Hohes Lied - Ruth = Klagelieder = Qohelet = Esther = Judith = Weisheit Salomos = Tobit = Sirach = Baruch = Makkabäer = Stücke in Esther = Susanna = Bei zu Babel = Drachen zu Babel = Gesang der drei Männer im Feuerofen = Gebet Asarjas As Man = Gebet Manasses = Jubiläen Jub = Psalmen Salomos Ps Sal Sib = Sibyllinen Hen = Henoch = Himmelfahrt Mosis HMos i y Es = I Y Esra Ap Bar = Apokalypse Baruch - Testamente der 12 PaXHPatr triarchen - Oden Salomos Od

Verzeichnis der Abkürzungen und Umschriften.

Mat Marc Luc Joh Apg Rom Kor Gal Phil Eph Kol Thes Tim Tit

AT NT MT Kt Qr J E D P Talm Talmj Talmb Gern Tos Me Spha

= = =

= = = = = -=

= = : = =

= = = = =

=

= =

-

= = -

Matthäus Marcus Lucas Johannes Apostelgeschichte Römer Korinthier Galater Philipper Ephesier Kolosser Thessalonicher Timotheus Titus

Hebr Phm Jak Petr Ju Apc Hebr Ev Prot Jak

Hebräer Philemon Jakobus Petrus Judas Apokalypse Hebräerevangelium Protevangelium des Jakobus Evangelium des Thomas Barnabas Didache Hermas

= = = = -

-

Thom

=

Barn Did Herrn

= =

=

3. Anderes. Sphe Altes Testament Pesi Neues Testament Massoretischer Text TOnq T Jon Ketib Tjer Qere Meg Taan Jahwist Sedol Elohist Jos ant Deuteronomiker Priesterkodex Jos bell j Talmud Jos Ap „ (jerusalemisch) LXX „ (babylonisch) Gk Gemara GA Tosephta GB Mekilta S Siphra

35

-

= = = =

= =

Siphre Pesiqta Targum Onqelos Targum Jonatan Targum jeruschalmi Megillat Taanit Seder olam Josephus, antiquitates „ bellum Judaicum „ contra Apionem Septuaginta „ Sinaiticus „ Alexandrinus „ Vaticanus „ Peschitto

4. Umschrift des hebräischen Alphabets. X



T= z V= 1 S= ß

3= b

J= g

n = ch Ö= m p= q

7= d

n=h

Ü= t 3= n ") = r

1 = w (Kons.), u (Vokal)

' = j (Kons.), i (Vokal)

0= s

J7 =

c

D= k

Ö = P> nach Vokalen ph

$ = sch oder s

fP = f

D == t. 3*