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German Pages [416] Year 1992
SAMMLUNG
TUSCULUM
Wissenschaftliche Beratung: Gerhard Fink, Manfred Fuhrmann, Erik Hornung, Joachim Latacz, Rainer Nickel
Uvo Hölscher in Freundschaft und Dankbarkeit gewidmet
ä p s i o v c o v SpcÖTGOV ETTlKpOCTElv SuVOCCTÖCU
PINDAR
SIEGESLIEDER Griechisch - deutsch
Herausgegeben, übersetzt und mit einer Einführung versehen von Dieter Bremer
ARTEMIS & W I N K L E R
Manfred Fuhrmann verdanke ich nicht nur den Impuls zu einer Neuübersetzung Pindars, sondern auch vielfältige Hinweise und sachkundige Kritik. In den Gesprächsrunden mit Niels Christian Dührsen, Christiane Lehle und Thomas Poiss habe ich die Ubersetzung diskutieren können und eine Fülle neuer Einsichten und sprachlicher Anregungen gewonnen. Georg Rechenauer hat die Ubersetzung durchgesehen und mit seiner sicheren Sprachkenntnis zahlreiche Verbesserungsvorschläge gemacht. Bei Herstellung und Korrekturen haben mich Petra Gewald, Erich Rabl, Markus Schauer, Rudolf Schicker und Andreas Zierl tatkräftig unterstützt. Ihnen allen sage ich herzlich Dank. München, im Juni 1991
D.B.
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de/ abrufbar.
2., überarbeitete Auflage © 2003 Patmos Verlag GmbH & Co. KG Artemis & Winkler Verlag, Düsseldorf/Zürich Druck und Bindung: Pustet, Regensburg ISBN 3-7608-1575-8 www.patmos.de
INHALT
SIEGESLIEDER
Olympische Oden Pythische Oden Nemeische Oden Isthmische Oden
6 106 220 298
ZUM VERSTÄNDNIS
Zum Text Zur Übersetzung Zur Deutung Geschichtliches Wirkung Forschung Dichtung Bibliographische Hinweise
353 354 359 359 367 376 392 413
O A Y M n i O N I K A I I
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Dritte Pythische Ode
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und der brennende Scheiterhaufen flammte vor ihm auseinander. Und so trug er es denn und gab es dem Kentauren von Magnesia zur Unterweisung, leidvolle Krankheiten den Menschen zu heilen. Alle nun, die da kamen, behaftet mit Gebrechen, die von selbst entstehen, oder von grauem Erz an den Gliedern verwundet oder von ferngeschleudertem Stein, oder von Sommerhitze zerstört die Gestalt oder vom Winter, erlöste er und machte den einen von diesen, den anderen von andersartigen Schmerzen frei die einen behandelte er mit sänftigenden Besprechungen, andere ließ er Linderndes trinken, oder er legte rings um die Glieder Heilkräuter überall, andere richtete er durch Schnitte auf; aber durch Gewinnsucht ist auch Kunst gebunden. So brachte auch jenen mit stolzem Lohn Gold, in Händen zum Vorschein gekommen, dazu, einen Mann dem Tod zu entreißen, der schon gefangen war; mit seinen Händen schleuderte da Kronion durch beide hindurch und nahm ihnen den Atem aus der Brust augenblicklich, flammender Blitzstrahl bohrte das Todeslos ein. Es gilt, von Göttern zu suchen, was zu sterblichem Sinne paßt, erkennend, was vor dem Fuß liegt: von welchem Geschick wir sind. Streb nicht, meine Seele, nach Leben ohne Tod, die Handlungsmöglichkeit schöpf aus! Wenn der besonnene Chiron noch in seiner Höhle wohnte und einen Zauber ihm ins Gemüt unsere honigstimmigen Hymnen legen könnten, ich würde ihn überreden, einen Arzt auch jetzt für treffliche Männer aufzubieten gegen heiße Krankheiten, einen nach dem Letosohn oder nach dem Vater benannten.
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Dritte Pythische Ode
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Und ich käme, zu Schiff das Ionische Meer durchschneidend, an die Quelle Arethusa zum Gastfreund in Aitnai, der in Syrakus waltet als König, mild zu den Bürgern, neidlos gegenüber den Guten, den Fremden aber ein wundervoller Vater. Wenn ich, ihm Zwillingsfreuden zuführend, landete, goldene Gesundheit und ein Festlied zum Glanz für pythischer Wettkämpfe Siegeskränze, die als Bester Pherenikos davontrug in Kirrha einst, mehr als ein himmlischer Stern, sage ich, weitscheinend würd' ich zu ihm als Licht kommen, das tiefe Meer überquerend. Ich indessen will beten zur Mutter, die bei meinem Hoftor die Mädchen zusammen mit Pan oft besingen, die erhabene Göttin, während der Nacht. Wenn du aber der Worte Gipfel, Hieron, den hochaufgerichteten, zu begreifen verstehst, weißt du, lernend von Früheren: Auf ein Gutes teilen Leiden gedoppelt den Sterblichen zu die Unvergänglichen. Das allerdings können Toren nicht mit Anstand ertragen, aber die Edlen - sie kehren das Schöne nach außen. Dir folgt ein glückseliges Schicksal nach. Den völkerführenden Herrscher hat nämlich im Blick, wenn einen der Menschen, das große Geschick. Leben ohne Erschütterung hat's nicht gegeben, nicht beim Aiakiden Peleus und nicht beim gottgleichen Kadmos; und doch heißt es, unter Sterblichen hätten höchsten Segen sie erlangt, die sogar die mit goldenem Stirnband, die Musen, singen hörten auf dem Berg und im siebentorigen Theben, als er Harmonia heiratete, die kuhäugige, der aber die rühmliche Thetis, des wohlratenden Nereus Kind,
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