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German Pages [498] Year 1999
Friedrich Loofs Patristica
1749 1999
Arbeiten zur Kirchengeschichte Begründet von Karl Hollf und Hans Lietzmannf Herausgegeben von
Christoph Markschies, Joachim Mehlhausen und Gerhard Müller Band 71
Walter de Gruyter · Berlin · New York
1999
Friedrich Loofs
Patristica Ausgewählte Aufsätze zur Alten Kirche Herausgegeben von Hanns Christof Brennecke und Jörg Ulrich
Walter de Gruyter · Berlin · New York
1999
^ Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die USANSINorm über Haltbarkeit erfüllt.
Die Deutsche Bibliothek — CIPHinheitsaufnabme Loofs, Friedrich: Patristica : ausgewählte Aufsätze zur Alten Kirche / Friedrich l^oofs. Hrsg. von Hanns Christof Brennecke und Jörg Ulrich. — Berlin ; New York : de Gruyter, 1999 (Arbeiten zur Kirchengeschichte ; Bd. 71) ISBN 3110157632
© Copyright 1999 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrover filmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Textkonvertierung: Ready Made, Berlin Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz & BauerGmbH, Berlin
Inhalt Vorwort
VII
Bibliographie Friedrich Loofs
XIII
Das altkirchliche Zeugnis gegen die herrschende Auffassung der KenosisStelle (Phil 2,511) ThStKr 100, 1927, 1102 Christ's descent into hell Transactions of the third international congress for the history of religions, vol. II, Oxford 1908, 290301 Das Nizänum Festgabe Karl Müller, Tübingen 1922, 6882 Die Trinitätslehre MarcelPs von Ancyra und ihr Verhältnis zur älteren Tradition SPAW 1902, 764781
l 93
105
123
Das Bekenntnis Lukians, des Märtyrers SPAW 191 S, 576603
143
Zur Synode von Serdika ThStKr 82, 1909, 279297
173
Das Glaubensbekenntnis der Homousianer von Serdika AAWB 1909, 339
189
Die chronologischen Angaben des sog. „Vorberichts" zu den Festbriefen des Athanasius SPAW 1908, 10131022
225
Eustathius von Sebaste und die Chronologie der Basiliusbriefe 235 Halle 1898 Zwei macedonianische Dialoge SPAW 1914, 526551
321
VI
Inhalt
Die Christologie der Macedonianer Geschichtliche Studien. Albert Hauck zum 70. Geburtstag, Leipzig 1916, 6476
351
Die „Ketzerei" Justinians HarnackEhrung, 1921
369
Der Grundgedanke von Harnacks Dogmengeschichte ChW13, 1899, 9981001
387
Friedrich Loofs Die Religionswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen, Bd. 2, Leipzig 1926, 142
393
Register Moderne Autoren Quellen Bibelstellen
433 433 435 450
Vorwort Wenn siebzig Jahre nach Friedrich Loofs' Tod am 13. Januar 1928 nun seine patristischen Aufsätze in einem Sammelband erscheinen, so bedarf das für alle an der dogmen und theologiegeschichtlichen For schung Beteiligten eigentlich keiner näheren Begründung. Viele seiner Untersuchungen, auf die wir besonders für die Dogmengeschichte des vierten Jahrhunderts, und hier vor allem für die Entfaltung einer christlichen Trinitätslehre und Christologie, noch immer nicht ver zichten können, sind inzwischen nur noch schwer zugänglich. Dieses Problem soll durch den vorliegenden Sammelband behoben werden. Loofs selbst hat nie eine Sammlung seiner Aufsätze herausgegeben, derartiges offenbar überhaupt nicht erwogen. Bis an sein Lebensende war er von neuen und seine älteren Arbeiten weiterführenden Frage stellungen erfüllt. Bei seinem Tod hinterließ er das noch unvollendete Manuskript mit seinen Untersuchungen über Theophil von Alexandri en, das dann erst postum von seinem Hallenser Freund und Kollegen Johannes Ficker herausgegeben werden konnte (Bibliographie Mono graphie Nr. 134) und in gewisser Weise den Schlüssel zu seiner in ihrer Geschlossenheit imponierenden, aber in vieler Hinsicht auch pro blematischen Gesamtschau der frühchristlichen Lehrentwicklung bie tet, die sich in der dogmengeschichtlichen Forschung so auch nicht hat durchsetzen können. Die vorliegenden Aufsätze sind von daher nicht nur als Einzeluntersuchungen, sondern eben auch als das Gerüst einer dogmengeschichtlichen Gesamtsicht anzusehen, die aber eben wegen ihrer souveränen Analysen der Quellen auch heute unverzichtbar sind. Bis in die siebziger Jahre war der .Leitfaden zum Studium der Dogmengeschichte' in der völlig umgearbeiteten und stark erweiterten 4. Auflage von 1906, die von Kurt Aland in ihrem altkirchlichen Teil unverändert noch nach dem zweiten Weltkrieg mehrfach heraus gegeben worden war (Bibliographie Nr. 9 und 11), das für evangeli sche Theologen in Deutschland unverzichtbare Studien und Lern buch. Der frühe Schüler, dann bald Freund und Kollege Adolf (von) Harnacks zeigt schon von der ersten Auflage dieses Studienbuches von 1889 an, wie er Harnacks dogmengeschichtlichen Ansatz zwar aufge nommen, aber dann eben doch sehr eigenständig weiterentwickelt und
VIII
Vorwort
fortgeschrieben hat. Nicht nur die für heute Studierende nicht eben leichte Diktion, die die Beherrschung der alten Sprachen als völlig selbstverständlich voraussetzt, sondern auch die das Werk prägende Gesamtschau der frühchristlichen Lehrentwicklung haben dieses Werk inzwischen stärker in den Hintergrund treten lassen. Die gilt natürlich auch für seine anderen Lehrbücher (Bibliogr. Nr. 62, 67), die, bewußt als Grundlage für seine Vorlesungen erarbeitet, in besonderer Weise zeitbedingt sind, dafür aber den Forscher Loofs, den wir heute vor allem kennen, als engagierten akademischen Lehrer zeigen. Gerade an Loofs wird deutlich, daß die immer wieder behauptete Diastase von Forschung und Lehre in den Geisteswissenschaften zu Beginn unseres Jahrhunderts und das angeblich fast ausschließliche Interesse der Pro fessoren an der Forschung unter Vernachlässigung der Lehre ideolo gisch motivierte Behauptungen sind, die sich so nicht aufrechterhalten lassen. Nicht in den Hintergrund getreten sind dagegen seine patristischen Aufsätze. Dies gilt vor allem auch für die etwa fünfzig z.T. überaus umfangreichen Beiträge zur dritten Auflage der »Theologischen Realen cyklopädie', die zu einem großen Teil als unverändert aktuell und im ganzen auch nicht überholt angesehen werden müssen, auf deren Abdruck in einem Sammelband wir in erster Linie aus technischen Gründen verzichten mußten. Friedrich Loofs {19. Juni 185813. Januar 1928) hat über sein Leben und seine theologische Entwicklung selbst so ausführlich Re chenschaft abgelegt (in diesem Band S. 393431), daß an dieser Stelle auf eine eigene Darstellung verzichtet werden kann1. Freunde und Weggefährten haben 1928 den unerwartet Verstorbenen gewürdigt2, zu seinem 100. Geburtstag im Jahre 1958 erschienen noch Erinnerun gen einiger seiner Schüler . Seither ist es um den Theologen und Dogmengeschichtler Friedrich Loofs still geworden. Person und Werk dieses seine Hallenser Fakultät, an der er neununddreißig Jahre als Professor gewirkt hatte, prägenden und die deutsche protestantische Vgl. Stephan Bitter, Art. Loofs, Friedrich (18581928), TRE 21,1991, 464466. Vgl. Ferdinand Kattenbusch, Zu Friedrich Loofs' Gedächtnis, ThStKr 100, 1927/28, 354361; L. Fendt, D. Friedrich Loofs zum Gedächtnis, DtPfrBl 32, 1928, 209211; siehe auch Martin Rade, Art.: Loofs, ChW 42, 1928, 114116 und Johannes Ficker, Art.: Loofs, Friedrich, DBJ 10, 1928, 161167. Vgl. Walter Bodenstein, Ein liberaler Lutheraner, Freies Christentum 10, 1958, 155158; Johanna Konrad, Loofs' Beiträge zur Christologie, EvTh 18, 1958, 324333; Rudolf Stöwesand, Bekenntnis zu Friedrich Loofs, ZdZ 12, 1958, 208214.
Vorwort
IX
dogmengeschichtliche Forschung neben Harnack geradezu verkörpen den Theologen sind erstaunlicherweise nicht zum Gegenstand gelehr ter Bemühungen geworden4. Loofs' dogmengeschichtliche Arbeiten zeichnen sich trotz der Fülle akribisch untersuchter Einzelfragen durch eine so auf den ersten Blick gar nicht erkennbare große Geschlossenheit und im Grunde themati sche Einheit aus. Ihm geht es seit seinen dogmengeschichtlichen An fängen nach den rein historische Fragen des Frühmittelalters behan delnden Qualifikationsarbeiten (Autobiogr. S. 404f.) theologisch um die Frage, wie aus der Verkündigung Jesu und der frühchristlichen Auferstehungsbotschaft das trinitarische und christologische Dogma des vierten und fünften Jahrhunderts entstehen konnten und in wel chem legitimen Zusammenhang diese dogmatische Entwicklung zur Verkündigung Jesu steht. In kritischer Aufnahme und Korrektur von Harnacks bekannter These, die die christliche Dogmenentwicklung als Hellenisierung des Christentums deutet5, die auch Loofs vor allem in der von den Apologeten herkommenden alexandrinischen Theologie sehen wollte, und die seiner Auffassung nach letztlich die Basis der dogmatischen Beschlüsse der ersten vier ökumenischen Konzile abge geben hatte, ging es Loofs darum, einen nicht hellenisierten Traditions strang in Trinitätslehre und Christologie deutlich zu machen, der in seiner Sicht von den Ignatianen über Irenäus zu den Vertretern einer trinitarischen Einhypostasentheologie im arianischen Streit wie z.B. Markell und Eustathius oder den lateinischen Vertretern des sog. abendländischen Bekenntnisses von Serdika und zu den Antiochenern im christologischen Streit führte. Der Herausarbeitung dieser von ihm als kleinasiatisch (später auch antiochenisch) angenommenen Tra ditionslinie sind im Grunde alle seine dogmengeschichtlichen Unter suchungen zuzuordnen bis hin zum unvollendeten Werk über Theo philus von Antiochien. Das christliche Dogma ist für Loofs im Unterschied zu Harnack eben nicht nur das Produkt eines von ihm wie von Harnack überaus kritisch gesehenen Hellenisierungsprozesses6. So richtig es ist, daß die Wolfgang Gericke, Marcell von Ancyra, TABG 10, Halle 1940, weist in seinem Vorwort (VII.) darauf hin, daß seine Dissertation über Marcell durch ein Semi nar von Ernst Barnikol über ,Das theologische Lebenswerk von Friedrich Loofs' angeregt worden war, das Barnikol im Sommersemester 1936 in Halle gehalten hatte. Tübingen 19094 [= Darmstadt 1964] 20. Siehe zur Hellenisierungsdebatte die Arbeit von E.P. Meyering, Die Hellenisierung des Christentums im Urteil A.v. Harnacks, VNAW 128, Amsterdam 1985.
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Vorwort
christliche Lehrentwicklung nicht ausschließlich unter dem Stichwort einer wie auch immer verstandenen Hellenisierung gesehen werden kann, so hat Loofs mit seinem Postulat einer nicht hellenisierten kleinasiatischantiochenischen Tradition kaum Nachfolger gefunden7. In mancher Hinsicht wird man den Ansatz von Loofs als apologeti schen Versuch ansehen müssen, der Harnacks Kritik an der christli chen Lehrbildung aufnehmen wollte. Die Entwicklung der Hellenisie rungsdebatte ist hier nicht weiter zu verfolgen, aber auch angesichts des allen patristischen Aufsätzen gemeinsamen Hintergrundes scheint ein Neudruck seiner Aufsätze geboten zu sein. Nicht in den Blick bei dieser Beschränkung auf die patristischen Aufsätze kommt der lutherische Theologe Loofs, der in ganz eigener Weise und hier eben sehr anders als Adolf von Harnack, traditionelles Luthertum und die Theologie Albrecht Ritschis miteinander zu verbin den versucht hat. Dasselbe gilt für den langjährigen Universitäts prediger (Autobiogr. S. 407409) ebenso wie für den engagierten christlichen Zeitgenossen in seiner Auseinandersetzung mit Ernst Haeckel (Autobiogr. S. 416) und den Mann der Kirche, der auch im leitenden Amt seiner preußischen Landeskirche im Lehrzuchtverfahren der Spruchkammer, der er angehörte, im Fall Jatho energisch gegen das als lex Jatho erlassene Irrlehrergesetz protestierte und sich für Lehrfreiheit in der Kirche einsetzte (Autobiogr. S. 429). Auch wenn kein Zweifel am Wert der patristischen und dogmen geschichtlichen Untersuchungen von Loofs für die weitere Forschung bestehen kann, so ist dennoch klar, daß sie nach einem Menschenalter intensiver theologie und dogmengeschichtlicher Abeit, die zu neuen Einsichten und Fragestellungen geführt hat, nicht den heutigen For schungsstand repräsentieren können. Loofs' Arbeiten gehören ganz in die durch Harnack auf neue Wege gebrachte wissenschaftliche Diskus sion am Ausgang des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts und sind seiner Gesamtsicht der dogmatischen Entwicklung des Christentums untergeordnet, die so keine Nachfolger gefunden hat. Deshalb schien es uns vermessen, auch nur durch eine bibliographische Nachzeich nung der seitherigen Forschung Loofs' Arbeiten gleichsam auf den neuesten Forschungsstand bringen zu wollen. Was in anderen Fällen durchaus sinnvoll, u.U. sogar geboten ist, würde die Aufsätze von Loofs geradezu um ihr eigenes Profil bringen. Deshalb haben wir nach Vgl. Georg Kretschmar, Beiträge zur frühchristlichen Trinitätstheologie, BHTh 21, Tübingen 1956. Manfred Jacobs, Art. Jatho, Carl Wilhelm(18511913), TRE 16, 1987, 545 548.
Vorwort
XI
reiflichem Überlegen auf solche Ergänzungen prinzipiell verzichtet. Allerdings schien es uns da, wo es um Emendation oder Rekonstruk tion von Texten ging, geboten, den heutigen Diskussionsstand zu skizzieren, weil die Rekonstruktion von Texten nicht unmittelbar von Loofs' dogmengeschichtlichem Konzept abhängig ist. So sind zu den von Loofs noch nach Rettberg zitierten Fragmenten Markells9 heute die Ausgaben GCS Euseb Werke IV, Gegen Marcell. Über die kirchliche Theologie. Die Fragmente Markells, ed. E. Kloster mann/G.C. Hansen, Berlin 21971 sowie K. Seibt, Die Theologie des Markell von Ankyra, AKG 59, Berlin u.a. 1994 und M. Vinzent (Hg.), Marcellus. Die Fragmente. Der Brief an Julius von Rom, VigChr.S 39, Leiden u.a. 1997, heranzuziehen. Zum Text der abendländischen Ekthesis von Serdika10 sind die Arbei ten von M. Tetz, Ante omnia de sancta fide et de integritate veritatis. Glaubensfragen auf der Synode von Serdika (342), ZNW 76, 1985, 243 269 und J. Ulrich, Die Anfänge der abendländischen Rezeption des Nizänums, PTS 39, Berlin u.a. 1994, 5156 zu benutzen. Für die Historia acephala des Athanasius11 ist die Ausgabe SC 317, Histoire „acephale" et index syriaque des lettres festales d'Athanase d'Alexandrie, ed. A. Martin/M. Albert, Paris 1985, einzusehen. Für die Basiliusbriefe12 sind Saint Basile. Lettres I. II. III, ed. Y. Courtonne, CUFr, Paris 1957. 1961. 1966 sowie Basilius von Caesarea, Briefe I. H. III, ed. W.D. Hauschild, BGL 32. 3. 37, Stuttgart 1990. 1973. 1993 heranzuziehen. Für die dogmatischen Schriften Justinians13 ist schließlich E. Schwartz, Drei dogmatische Schriften Justinians, AAM 18, Mailand 21973 (ND der Ausgabe München 1939) zu benutzen.
Dafür, daß die gesammelten patristischen Aufsätze von Friedrich Loofs siebzig Jahre nach seinem Tod erscheinen können, danken wir dem Verlag De Gruyter in Berlin, besonders seinem theologischen Fach leiter Dr. Hasko von Bassi und Frau Angelika Hermann, die die technische Herstellung betreute. Den Herausgebern von AKG, den 9
Siehe den Aufsatz Die Trinitätslehre MarcelPs von Ancyra und ihr Verhältnis zur älteren Tradition, 123141. 10 Siehe die Aufsätze Zur Synode von Serdika, 173188 und Das Glaubensbekennt nis der Homousianer von Sardica, 189223. 11 Siehe den Aufsatz Die chronologischen Angaben des sog. „Vorberichts" zu den Festbriefen des Athanasius, 225234. 12 Siehe den Aufsatz Eustathius von Sebaste und die Chronologie der Basiliusbriefe, 235319. 13 Siehe den Aufsatz Die „Ketzerei" Justinians, 369385.
XII
Vorwort
Professoren Christoph Markschies, Joachim Mehlhausen und Gerhard Müller danken wir für die Aufnahme des Bandes in ihre Reihe. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Erlanger Lehrstuhl für Ältere und Allgemeine Kirchengeschichte Margita Gehring, Marcus Grube, Jens Öle Hans, Sandra Hubel, Stefan Meyer, Henrike Müller, Annette von Stockhausen, Susanne Stör und Tobias Wittenberg gilt unser herzlicher Dank für ihre engagierte und sorgfältige Arbeit. Erlangen, am 1. Oktober 1998 Hanns Christof Brennecke
Jörg Ulrich
Bibliographie Friedrich Loofs: 1.
Zur Chronologie der auf die fränkischen Synoden des hl. Boni fatius bezüglichen Briefe der bonifazischen Briefsammlung, Leip zig 1881. 2. Antiquae Britonum Scotorumque ecclesiae quales fuerint mores, quae ratio credendi et vivendi, quae controversiae cum Romana ecclesia causa atque vis, Leipzig 1882. 3. Der Beiname des Apostels der Deutschen nebst einer Mitteilung über Bonifatii ep. 22 bei Jaffe bibl. rer. Germ. III, 81, ZKG 5, 1882, S.623631. 4. Die Bedeutung der Rechtfertigungslehre der Apologie für die Symbolik der lutherischen Kirchen, ThStKr 57,1884, S.613688. 5. Rez.: Pitra, Analecta sacra, ThLZ 9, 1884, S.405411. 453463. 550558. 572574. 6. Christlicher Glaube und kirchliche Dogmen, DeutschEvangeli sche Blätter 11, 1886, S.177198. 7. Leontius von Byzanz und die gleichnamigen Schriftsteller der griechischen Kirche. Erstes Buch, TU III l und 2, Leipzig 1887. 8. Die Handschriften der lateinischen Übersetzung des Irenaeus und ihre Kapitelteilung, Kirchengeschichtliche Studien Hermann Reu ter zum 70. Geburtstage gewidmet, Leipzig 1888, S.l93. 9. Dogmengeschichte, Halle 1889. 10. Die urchristliche Gemeindeverfassung, ThStKr 63, 1890, S.619 658. 11. Leitfaden zum Studium der Dogmengeschichte, Halle 21890. 3 1893. 4. völlig umgearb. Aufl., Halle 1906. 5. durchges. Aufl., hg. von Kurt Aland, 195053. 7. erg. Aufl., Tübingen 1968.
Zu vergleichen ist die Selbstdarstellung, S. 393431. Aus den dort genannten Texten wurden sämtliche Monographien, Aufsätze, Sitzungsberichte, Predigt sammlungen sowie die von Loofs selber als von wissenschaftlichem Wert be zeichneten Reden und Vorträge (a.a.O. 414f. no. 19) und wichtige Rezensionen, schließlich die Artikel in der Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche und in Hastings Encyclopaedia of Religion and Ethics ausgewählt und um einige Titel ergänzt.
XIV
Bibliographie Friedrich Loofs
12. Studien über die dem Johannes von Damaskus zugeschriebenen Parallelen, Halle 1'21892. 31893. 13. Predigten I, Halle 1892. 14. Ein neues Evangelium, ChW 8, 1894, S.493499. 15. Das Testament des Franz von Assisi, ChW 8, 1894, S.634639. 658664. 682686. 16. Das Apostolikum. In drei am l.,3. und 5.Trinitatissonntag 1895 im akademischen Gottesdienste gehaltenen Predigten, Halle 1895. 17. Art.: Abendmahl II. Kirchenlehre, RE3 l, 1896, S.3868 (Ergän zungsbd.I, S.23). 18. Art.: Acacius von Cäsarea, RE3 l, 1896, S.125127 (Ergän zungsbd. I, S.6). 19. Art.: Adventisten, RE3 l, 1896, S.191198 (Ergänzungsbd. I, S.1415). 20. Art.: Amphilochius von Iconium, RE3 l, 1896, S.463464 (Ergän zungsbd. I, S.37). 21. Melanchthon als Humanist und Reformator. Festrede zum 16.2. 1897, ThStKr 70, 1897, S.641667. 22. Art.: Arianismus, RE3 2, 1897, S.745 (Ergänzungsbd. I, S.113 115). 23. Art.: Athanasianum, RE3 2, 1897, S.177194 (Ergänzungsbd. I, S.125126). 24. Art.: Athanasius von Alexandria, RE3 2,1897, S.194204 (Ergän zungsbd. I, S.126127). 25. Art.: Augustinus, RE3 2,1897, S.257284 (Ergänzungsbd.I, S.137 139). 26. Art.: Barclay, Robert, RE3 2, 1897, S.398400. 27. Art.: Biddle, John, RE3 3, 1897, S.201203. 28. Art.: Bonofus und Bonofianer, RE3 3, 1897, S.314317. 29. Art.: Browne, Robert, RE3 3, 1897, S.423428 (Ergänzungsbd.I, S.257). 30. Eustathius von Sebaste und die Chronologie der BasiliusBriefe. Eine patristische Studie, Halle 1898. 31. Die Ursprache der confessio orthodoxa, ThStKr 71,1898, S.165 171. 32. Art.: Christologie. Kirchenlehre, RE3 4, 1898, S.1656 (Ergän zungsbd.I, S.306307). 33. Art.: Darby, John Nelson, RE3 4, 1898, S.483493 (Ergän zungsbd.I, S.338). 34. Art.: Dogmengeschichte, RE3 4, 1898, S.752765 (Ergänzungs bd.I, S.350351). 35. Art.: Eudoxius von Germanicia, RE3 5, 1898, S.577580.
Bibliographie Friedrich Loofs
XV
36. Art.: Eunomius, RE3 5,1898, S.597601 (Ergänzungsbd.I, S.434 435). 37. Art.: Eusebius von Nikomedien, RE3 5,1898, S.620 (Ergänzungs bd.I, S.436). 38. Art.: Eusebius von Samosata, RE3 5, 1898, S.620622 (Ergän zungsbd.I, S.436). 39. Art.: Eusebius von Vercelli, RE3 5,1898, S.622624 (Ergänzungs bd.I, S.436). 40. Art.: Eustathius von Antiochien, RE3 5, 1898, S.626627 (Ergän zungsbd.I, S.437). 41. Art.: Eustathius von Sebaste, RE3 5, 1898, S.627630 (Ergän zungsbd.I, S.437). 42. Art.: Eutyches, RE3 5, 1898, S.635647 (Ergänzungsbd.I, S.438). 43. Art.: Evang.Gemeinschaft, RE3 5,1898, S.667672 (Ergänzungs bd.I, S.442). 44. Art.: Familisten, RE3 5,1898, S.750755 (Ergänzungsbd.I, S.447). 45. Art.: Farnovius, Stanislaus, RE3 5, 1898, S.767768. 46. Predigt bei der 5. Hauptversammlung des Vereins für Reforma tionsgeschichte in der Barfüßerkirche zu Erfurt am 13. April 1898, 1898, beigef. zu: Kolde, Theodor: Das religiöse Leben in Erfurt beim Ausgang des Mittelalters. 47. Rez.: K. Holl, Die sacra Parallela des Johannes Damascenus, ThStKr 71, 1898, S.366372. 48. Die Schöpfungsgeschichte, der Sündenfall und der Turmbau zu Babel, in drei im akademischen Gottesdienst zu Halle gehaltenen Predigten, Hefte zur ChW no.39, Freiburg i.Br. 1899. 21900. 49. Drei Autographen des Franz von Assisi, ChW 13, 1899, S.2936. 50. Der Grundgedanke von Harnacks Dogmengeschichte, ChW 13, 1899, S.9981001. 51. Art.: Flavianus von Antiochien, RE3 6, 1899, S.9395 (Ergän zungsbd.I, S.448449). 52. Art.: Flavianus von Konstantinopel, RE3 6, 1899, S.95 (Ergän zungsbd.I, S.449). 53. Art.: Georg von Laodicea, RE3 6, 1899, S.539541 (Ergän zungsbd.I, S.552). 54. Art.: Gildas, RE3 6, 1899, S.667668. 55. Art.: Gregorius von Nazianz, RE3 7, 1899, S.138146 (Ergän zungsbd.I, S.595). 56. Art.: Gregor von Nyssa, RE3 7,1899, S. 146153 (Ergänzungsbd.I, S.596). 57. AntiHaeckel. Eine Replik nebst Beilagen, Halle 1"41900. 51906. 58. Selbstanzeige: AntiHaeckel, ChW 14, 1900, S.282283.
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Bibliographie Friedrich Loofs
59. Art.: Hilarius von Poitiers, RE3 8,1900, S.5767 (Ergänzungsbd.I, S.644645). 60. Art.: Hosius von Corduba, RE3 8, 1900, S.376382 (Ergän zungsbd.I, S.661662). 61. Rez.: H. Römer, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Sein Leben und Wirken, ThStKr 73, 1900, S.656659. 62. Grundlinien der Kirchengeschichte, Halle 1901. 21910. 63. Predigten II, Halle 1901. 64. Art.: Kenosis, RE3 10, 1901, S.246263 (Ergänzungsbd.I, S.752 753). 65. Art.: Kongregationalismus, RE3 10, 1901, S.680693 (Ergän zungsbd.I, S.795796). 66. Die Trinitätslehre MarcelPs von Ancyra und ihr Verhältnis zur älteren Tradition, SPAW 1902, S.764781. 67. Symbolik oder christliche Konfessionskunde, Bd.l, Grundriß der Theologischen Wissenschaft Bd.4, Tübingen 1902. 68. Art.: Leontius von Byzanz, RE3 11, 1902, S.394398 (Ergän zungsbd.II, S. 15). 69. Art.: Macedonius und die Macedonianer, RE3 12, 1903, S.4148 (Ergänzungsbd.II, S.55). 70. Art.: Makrina, RE3 12, 1903, S.9394. 71. Art.: Marcellus von Ancyra, RE3 12, 1903, S.259265 (Ergän zungsbd.II, S.64). 72. Art.: Meletius von Antiochien und das meletianische Schisma, RE3 12, 1903, S.552558. (Ergänzungsbd.II, S.83). 73. Art.: Methodismus, RE3 12, 1903, S.747801 (Ergänzungsbd.II, S.9799). 74. Art.: Nektarius von Konstantinopel, RE3 13, 1903, S.706708 (Ergänzungsbd.II, S.238). 75. Art.: Nestorius, RE3 13, 1903, S.736749 (Ergänzungsbd.II, S.239244). 76. Die Krisis des Christentums im 2. Jahrhundert. Kaisergeburtstags rede 1904, Deutschevangelische Blätter 29, 1904, S.443458. 77. Art.: Photin von Sirmium, RE3 15, 1904, S.372374 (Ergän zungsbd.II, S.326). 78. Art.: Pelagius und der pelagianische Streit, RE3 15, 1904, S.747 774 (Ergänzungsbd.II, S.310312). 79. Nestoriana. Die Fragmente des Nestorius gesammelt, untersucht und herausgegeben, Halle 1905. 80. Der authentische Sinn des nicänischen Symbols, Neues Sächsi sches Kirchenblatt 1905 no. 22f.; auch Separatdruck Leipzig 1905.
Bibliographie Friedrich Loofs
XVII
81. Vom Vorsehungsglauben. 3 Predigten, Halle 1906. 82. Akademische Predigten, Dresden 1906. 83. Art.: Semipelagianismus, RE3 18, 1906, S.192203 (Ergänzungs bd.II, S.500501). 84. Römischkatholische und evangelische Lehre von der Kirche. Predigtvortrag, FEB 191, Leipzig 1907. 85. Luthers Stellung zum Mittelalter und zur Neuzeit. Rede gehalten beim Antritt des Rektorats in HalleWittenberg am 12.7.1907, Deutschevangelische Blätter 32, 1907, S.513538. 86. Art.: Theodor von Mopsuestia, RE3 19,1907, S.598605 (Ergän zungsbd.II, S.561). 87. Christ's descent into hell, Transactions of the third international congress for the history of religions, Volume II, Oxford 1908, S.290301. 88. Das Evangelium der Reformation und die Gegenwart, ThStKr 81, 1908, S.203244. 89. Die Auferstehungsberichte und ihr Wert, Hefte zur ChW no. 33, Leipzig 1898. 3. verb. Aufl., Tübingen 1908. 90. Die chronologischen Angaben des sog. „Vorberichts" zu den Festbriefen des Athanasius, SPAW 1908, S.10131022. 91. Zur Synode von Sardika, ThStKr 82, 1909, S.279297. 92. Das Glaubensbekenntnis der Homoousianer von Sardica, AAWB 1909, S.339. 93. Die Bedeutung der kirchlichen Dogmen für das Evangelische Christentum, DeutschEvangelisch l, 1910, S.7899. 94. Zum Gedächtnis Calvins, ThStKr 83, 1910, S.l 10137. 95. „lustitia dei passiva" in Luthers Anfängen, ThStKr 84, 1911, S.461473. 96. Religionseinheit und Religionsfreiheit in Deutschland bis zum Westfälischen Frieden, DeutschEvangelisch 2, 1911, S.321 329. 97. Über Selbsterlösung, Pantheismus und Lebensfreude. 3 Predig ten, Halle 1911. 98. Art.: Descent into Hades, ERE 4, 1911, S.654663. 99. Lessings Stellung zum Christentum, Universitätsschrift, ThStKr 86, 1913, S.173223. 100. A German view of the „sola fide", Constructive Quarterly I, New York/London 1913, S.3649. 101. What is the truth about Jesus Christ? Problems of christology discuss~ed in six Haskelllectures, New York 1913. 102. Nestorius and his place in the history of Christian doctrine, Cambridge 1914.
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Bibliographie Friedrich Loofs
103. „Solo verbo". Lutheranism and mysticism, Constructive Quar terly II, New York/London 1914, S. 733754. 104. Zwei macedonianische Dialoge, SPAW 1914, S. 526551. 105. Art.: Kenosis, ERE 7, 1914, S. 680687. 106. William Sanday über den Krieg, DeutschEvangelisch 6, 1915, S. 246266. 289314. 107. Das Bekenntnis Lucians, des Märtyrers, SPAW 1915, S. 576603. 108. Matthias Claudius in kirchengeschichtlicher Beleuchtung, Zum Gedächtnis des Wandsbecker Boten, Gotha 1915 (=ThStKr 88, 1915, S. 173223 und S. 273366). 109. Der Glaube an den lebendigen Gott und die Lebensrätsel. 2 Predigten, Halle 1915. 110. Art.: Macedonianism, ERE 8, 1915, S. 225230. 111. Die Christologie der Macedonianer, in: Geschichtliche Studien. Albert Hauck zum 70.Geburtstage dargebracht, Leipzig 1916, S. 6476. 112. Wer war Jesus Christus? Für Theologen und den weiteren Kreis gebildeter Christen erörtert, Halle 1916. 21922. 113. Der articulus stands et cadentis ecclesiae, Universitätsschrift, ThStKr 90, 1917, S. 323420. 114. Die Jahrhundertfeier der Reformation an den Universitäten Wit tenberg und Halle 1617, 1717 und 1817, ZVKGS 14, 1917, S. 168. 115. Die internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher', Leipzig 1918. 2. sehr erweiterte Aufl. Leipzig 1921. 116. Die angebliche Totenmaske Luthers, RelKu 15, 1918, S. 213. 117. Zur Frage nach dem Zeitpunkt des Durchbruchs evangelischer Erkenntnis bei Luther, ThStKr 92, 1920, S. 370371. 118. Aus der Dresdner Handschrift der ältesten Psalmenvorlesung Luthers, ThStKr 92, 1920, S. 371372. 119. Unsere grundsätzliche Einstellung gegenüber den Sekten, PB1 1920, S. 209218. 120. Der Ewigkeitsglaube. 5 Predigten, Halle 1920. 121. Die „Ketzerei" Justinians, HarnackEhrung 1921. 122. Das Nicänum, Festgabe Karl Müller zum 70. Geburtstage darge bracht, Tübingen 1922, S. 6882. 123. Die Rechtfertigung nach den Lutherschen Gedanken in den Bekenntnisschriften des Konkordienbuches, ThStKr 94, 1922, S. 307382. 124. Die Willensfreiheit beim Rechtsbrecher, Jahrbuch der Gefäng nisgesellschaft für die Provinz Sachsen und Anhalt 39, Halle 1923.
Bibliographie Friedrich Loofs
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125. Paulus von Samosata. Eine Untersuchung zur altkirchlichen Lite ratur und Dogmengeschichte, TU 44,5, Leipzig 1924. 126. Rez.: G. Bardy, Paul de Samosate, ThLZ 49, 1924, S.457462. 127. Rez.: Walter, J. von, Der religiöse Entwicklugsgang des jungen Luther, ThLZ 50, 1925, S.585588. 128. Rez.: A. von Harnack, Die Reden Pauls von Samosata an Sabinus (Zenobia?) und seine Christologie, ThLZ 50, 1925, S.227232. 129. Rez.: Boehmer, H., Luthers erste Vorlesung, ThLZ 50, 1925, S.2530. 130. Friedrich Loofs. Selbstdarstellung, Die Religionswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen II, Leipzig 1926, S. l42. 131. Christentum und Politik, Die Eiche 1926 no.l. 132. Das altkirchliche Zeugnis gegen die herrschende Auffassung der Kenosisstelle (Phil 2, 511), ThStKr 100, 1927, S.l102. 133. Zur Geistesgeschichte SchleswigHolsteins, Rez.: Otto Brandt, Geistesleben und Politik in SchleswigHolstein um die Wende des 18.Jahrhunderts, Stuttgart u.a. 1925, ThStKr 100, 1927, S.463 468. 134. Theophilus von Antiochien Adversus Marcionem und die ande ren theologischen Quellen bei Irenaeus, Leipzig 1930 (postum).
Das altkirchliche Zeugnis gegen die herrschende Auffassung der Kenosisstelle (Phil. 2,511)1 1. Für dieses Heft der „Studien und Kritiken" begann ich Ostern 1926 eine Abhandlung zu schreiben, die der „Neutestamentlichen Theolo gie" eine Reihe von Erwägungen zuschieben sollte, die mir auf Grund meiner dogmengeschichtlichen Arbeiten wichtig geworden waren. Aber die Abhandlung wuchs mir, je mehr ich mich in die Sache hinein arbeitete, um so unaufhaltsamer an Umfang. Daher mußte ich mich entschließen, sie zu einem Buche zu gestalten. Dies Buch hoffe ich, wenn auch nur als eine rein dogmengeschichtliche Untersuchung, in absehbarer Zeit vollenden zu können. Ich habe die Arbeit an ihm unterbrochen, um hier einer Schriftstelle, die in meine Vorstudien einbezogen war, eine besondere, nicht auf die nötigsten Andeutungen sich beschränkende Behandlung der angegebenen Art zu widmen. Es ist die berühmte Kenosisstelle des Philipperbriefs, über die ich meine von der herrschenden Exegese abweichende Meinung gelegentlich in Kürze schon anderorts gesagt habe2. Aus dogmengeschichtlichen l Studien war diese Anschauung, die ich schon vor 26 Jahren andeute te3, geboren; dogmengeschichtliche Forschungen sind es auch gewe sen, die mich seitdem in meiner Überzeugung bestärkt haben. Darüber möchte ich hier einige Mitteilungen machen. Und diese Begrenzung meiner gegenwärtigen schriftstellerischen Absicht läßt mich hoffen, Die auf den folgenden Seiten in den Anmerkungen bei der Anführung von Sammlungen, Zeitschriften und dergleichen verwendeten Abkürzungen sind die in der dritten, von A. Hauck herausgegebenen Auflage der „Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche" (RE3) vor Band 21 (1908) verzeich neten. Vgl. die inhaltlich durchaus sich nicht deckenden Artikel „Kenosis" in RE3 X, 1901, S. 246263, und in der Encyclopaedia of l Religion and Ethics von /. Hastings VII, 1914, S. 680687, sowie mein Büchlein „Wer war Jesus Chri stus?", 1916 (2. unveränderte Aufl. 1922), S. 238240. RE.3 X, 263.
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Das altkirchliche Zeugnis ber die Kenosisstelle
da es mir nicht als Anma ung ausgelegt werden wird, wenn ich, ohne zu den fachm nnischen Exegeten zu geh ren, es dennoch wage, die un bersehbare Menge der literarischen Bem hungen um das Ver st ndnis von Phil. 2,511 auch meinerseits noch um eine Abhandlung zu vermehren . l Noch heute ist diese Stelle eine crux interpretum. Man kann zwar, wie ich es oben getan habe, in gewisser Weise von einer jetzt „herr schenden" Exegese reden. Denn die meisten Exegeten sind jetzt in bezug auf drei f r die Erkl rung der Stelle entscheidend wichtige Punkte einig. Erstens beantwortet man die „Grundfrage", d.h. die nach dem Subjekt, das mit dem Relativpronomen ος in V. 6. gemeint ist, wenigstens in bezug auf das ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο und das εαυτüν έκένωσεν einm tig dahin, da als dies Subjekt „Christus in seiner Pr existenz" anzusehen sei. Zweitens meint man dementspre chend, da Paulus bei dem μορöήν äούλου λαβών an die „Menschwer dung" gedacht habe. Drittens ist man davon berzeugt, da nach Meinung des Apostels mit diesem λαβεßν äούλου μορöήν ein Aufgeben 4
Reiche, wenn auch nicht vollst ndige, Mitteilungen ber die Literatur zu Phil. 2,5ff. und ber die verschiedenen Versuche, die Stelle zu erkl ren, gab Heinrich Schumacher, Dozent und dann Extraordinarius (Associate Professor) der neute stamentlichen Exegese an der Catholic University of America in Washington, in seinem von dem p pstlichen Bibelinstitut preisgekr nten und unter den Scripta pontificii instituti biblici und in dessen Verlag (in Komm. Libreria Spithoever, Piazza di Spagna) erschienenen Buche: „Christus in seiner Pr existenz und Kenose nach Phil. 2,58,1. Teil: Historische Untersuchung" (1914 XXXI u. 236 S.) und II: „Exegetischkritische Untersuchung", 1921 (XV u. 423 S.). Doch fehlt in dem „Literaturnachweis" (I, p. XIIIXXX) sowie in dem „Nachtrag" in II (p. XHIsq.) und in dem Namensregister des Ganzen neben dem Kommentar von Lipsius z.B. auch die Arbeit, die bis dahin ber die Geschichte der Auslegung der Stelle die eingehendste Auskunft gab: A. Tholuck, Disputatio christologica de loco Paul. ep. ad Phil. c. II, 69, Pfingstprogramm der Universit t Halle, 1848. brigens verweise ich auf die wichtigsten neueren Kommentare: von J.B. Lightfoot (London 1866, 11. Aufl. 1891), R. A. Lipsius, Handkommentar, 1891, 2. Aufl. 1892, E. Haupt (H. A. W. Meyers Kommentar, Abteil. IX, 7. Aufl., G ttingen 1902), P. Ewald (Th. Zahns Kommentar Bd. XI, 1. und 2. Aufl., Leipzig 1908) und M. Dibelius (H. Lietzmanns Handbuch, Abteil. 11, T bingen 1913; 2. Aufl. 1925), sowie auf die neueren Lehrb cher der „Neute stamentlichen Theologie": B. Wei (7. Aufl., Berlin 1903), HJ. Holtzmann (2. Aufl., T bingen 1911); H. Weinel (3. Aufl., T bingen 1919), A. Schlatter (2. Aufl., Calw 1922), P. Feine (4. Aufl., Leipzig 1922), und auf die Literaturanga ben in diesen B chern. Seit 1925 sind hinzugekommen: O. Holtzmann, Das NT. bersetzt und erkl rt, Gie en 1926, und die schon ausgegebenen Lieferungen der im Erscheinen begriffenen, von W. Bauer bearbeiteten 2. Aufl. des Preuschen schen W rterbuchs zum NT. (Gie en, seit 1925).
Das altkirchliche Zeugnis ber die Auffassung der Kenosisstelle
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der μορöή θεοΰ verbunden gewesen sei, und da dieses mit dem εαυτüν έκένωσεν zeitlich und im wesentlichen auch inhaltlich zusammenfal le. Aber die ber diese drei Punkte einigen Exegeten gehen schon bei der n heren Ausf hrung ihrer gemeinsamen Anschauung nicht die gleichen Wege. Die μορöή θεού wird sehr verschieden gedeutet: hier erkl rt man sie in engerem oder loserem Zusammenhang mit den orthodoxen Traditionen von der Homousie des λüγο$ Üσαρκο$ mit Gott, dem Vater; dort denkt man an eine Daseinsweise des „pr existenten Messias" in g ttlicher Herrlichkeit; dort an die vorge schichtliche Lichtgestalt des „himmlischen Menschen", den man in IKor. 15,47 glaubt finden zu k nnen. Ebenso ist die Auffassung der μορöή äούλου nicht berall die gleiche. Hier wird dieser Ausdruck als Bezeichnung der „Menschengestalt" berhaupt (im Unterschied von der μορöή θεοΰ) verstanden, dort sieht man in der Verwendung des Begriffs „äοΰλος" einen Hinweis auf die Niedrigkeit der menschlichen Lebenssph re Jesu im besonderen. Sodann bleiben neben dem, was wesentlich gleich verstanden wird, selbst f r die soweit einigen Erkl rer mehrere strittige Fragen, unter denen die gewichtigsten sind: die nach dem Sinne des ούχ Üρτταγμüν ήγήσατο , Ι die nach dem Verh lt nis des εν μορöή θεοΰ ύπÜρχειν zu dem εΤναι ßσα θεώ und diejenigen, die an εταττεßνωσεν εαυτüν und an das ü θεü$ αυτüν ύπερύψωσεν an kn pfen7. „Herrschend" ist jedoch auch die ber die oben genannten drei Punkte im wesentlichen einige Exegese nur im Sinne der gez hlten
Der schon im 17. Jahrhundert (vgl. J ltcher, Zeitschrift f r neutestamentliche Wissensch. 1916, S. 3) vertretenen, von Lightfoot und Haupt nachdr cklichst verfochtenen Deutung des Üρτταγμüν ήγεϊσθαι (= ερμαιον I oder εύρημα ήγεΐσθαι = als gl cklichen Fund, als Schicksalsgunst betrachten und sich aneignen, bzw. ausnutzen) hat zwar die „stilgeschichtliche Studie zum Philipperbrief" von Wer ner Jaeger (Hermes 1915, S. 537553) verst rkte Eindrucksf higkeit verliehen (vgl. M. Dibelius, ThLZ. 1915, Sp. 557i.;Ed. Meyer, Ursprung und Anf nge des Christentums III, Stuttgart 1923, S. 380, Anm. 2); aber erledigt ist die Frage nach dem Sinne des Üρπαγμüν ήγεΐσθαι auch unter denen, die als das Subjekt des εαυτüν έκένωσεν Christum in seiner Pr existenz denken, noch nicht (vgl. A. J ltcher a.a.O.) [ZntW. 1916], S. 117. Die Antwort auf die Frage, ob das εßναι ßσα θεώ sich mit dem εν μορöή θεοΰ ΟπÜρχειν deckt, oder mehr besagt, h ngt eng zusammen mit der Fassung des Üρπαγμüν ήγεΐσθαι, und auch J licher scheint die erstere Antwort noch nicht f r die allein m gliche zu halten (S. 11). Auch diejenigen, denen Christus in seiner Pr existenz als das Subjekt des εαυτüν έκένωσεν gilt, halten nicht alle (wie Haupt u.a.) das έταπεßνωσεν εαυτüν f r wesentlich dasselbe wie das εαυτüν έκένωσε und messen nicht alle das „αυτüν ύπερύψωσεν" an dem, was schon der Pr existente hatte.
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Das altkirchliche Zeugnis ber die Kenosisstelle
und das m chte ich nicht leugnen gewogenen Mehrheits u e rungen. Th. Zahn glaubte freilich i. J. 18858 schreiben zu k nnen: „Erfreulich ist an den neueren Er rterungen ber unsere Stelle nur, da der schon in der altkirchlichen Exegese des Abendlandes mehrmals (z.B. vom Ambrosiaster ohne jedes Bed rfnis einer Begr ndung) gewagte Ver such, sie auf die innerweltliche Geschichte Jesu zu beschr nken, nicht erneuert worden ist. Der Letzte, der dies wagte, wird hoffentlich f r immer W. Beyschlag in der Christologie des NT.s (1866) bleiben9."
Aber diese „Hoffnung" hat sich nicht verwirklicht. Denn es hat in den letzten 27 Jahren in der wissenschaftlichen Theologie nicht ganz an Stimmen gefehlt, die zu der eben zuerst erw hnten „Grundfrage" sich anders ge u ert haben, als die Mehrheit der Exegeten, d.h. freilich, ohne Beyscblags fr here Vorstellungen l von der „Christologie des NT." zu teilen die Ansicht vertreten haben, Paulus denke bei dem ούχ Üρτταγμüν ήγήσατο und bei dem εαυτüν εκένωσεν nicht an eine Tat des Pr existenten, sondern, wie doch offenbar bei dem έταπεßνωσεν εαυτüν γενüμενος υπήκοος μέχρι θανÜτου, an ein Verhalten des ge schichtlichen, auf dieser Erde lebenden Jesus Christus . Dem Ge wicht dieses „γενüμενος υπήκοος μέχρι θανÜτου" haben auch viele Exegeten, die in bezug auf die drei oben genannten Punkte in den Bahnen der „herrschenden" Auffassung der Stelle gehen, sich nicht entziehen k nnen. Sie haben die herrschende Anschauung der eben ihr entgegenstellten zweiten dadurch gen hert, da sie zwar als das Sub jekt des εαυτüν εκένωσεν den λüγος Üσαρκος ansehen, aber annehmen, da Paulus von dem „εν üμοιώματι ανθρώπων γενüμενος" an den geschichtlichen Jesus Christus (nicht nur den λüγος κενωθεßς) im Auge gehabt habe11. Eine hnliche Mittelstellung zwischen der zweiten und 8
Zeitschrift f r kirchliche Wissenschaft und kirchliches Leben (ZfWL.) VI, 244. Beyschlag hat seine damalige Anschauung, die in bezug auf die Christologie des NT. mit Christus als dem Idealmenschen glaubte auskommen zu k nnen, in seiner „Neutestamentlichen Theologie" (Halle 1891 u. 1892) selbst nicht fest gehalten, l 10 W. L tgert, Die Vollkommenen im Philipperbrief, G tersloh 1909, S. 39ff. (knappe Ausf hrungen, mit denen bereinzustimmen ich mich freue); W. War ren, On εαυτüν εκένωσεν (JthSt. XII, 1911, S. 461463 (mit schwerlich haltbarer Deutung des οΰχ Üρτταγμüν ήγήσατο; G[ottfried] Kittel in dieser Zeitschrift 1912, 374402 (mit z.T. sehr angreifbaren Argumenten). 11 So u.a. Th. Zahn (a.a.O. 1885, S. 243266), Lightfoot und Ewald in ihren Kommentaren. Besonders klar spricht Th. Zahn diese Anschauung aus: „Es sind somit in den beiden H lften des Relativsatzes (V. 67a; 7b8) zwei eng zusam mengeh rige, aber deutlich unterschiedene Tatsachen nebst ihren Voraussetzun
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Das altkirchliche Zeugnis ber die Auffassung der Kenosisstelle
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der ersten Auffassung findet sich da, wo man meint, Paulus denke zwar wesentlich an die einheitliche Person des geschichtlichen Jesus Christus, greife aber zun chst in seine Pr existenz zur ck12. Die Schwierigkeit dieser Mittelstellungen verh llt sich ihren Vertretern deshalb, weil sie, mit der orthodoxen Tradition von der Identit t des pr existenten und des geschichtlichen Subjekts berzeugt, unbedenk lich von einem l pr existenten „Christus" reden, ohne die Vorstellung von einem „himmlischen Messias" zu teilen. Kann man diese Uneinigkeit der Exegese von Phil. 2,511, die noch heute vorhanden ist, durch neuere exegetische Methoden einengen? Die neueste ist die „formgeschichtliche". Wenn sie feststellt, da in Phil. 2,5ff. ein „Hymnus" vorliege (den man wahrlich nicht als von Paulus bernommen vorzustellen braucht, ja als solchen sich nicht wird vorstellen d rfen), so wird man dem hier so wenig, wie u.a. IKor. 13 und Rom. 8,3139, widersprechen k nnen. Es ist diese Einsicht auch meines Erachtens nicht unfruchtbar. Man braucht Phil. 2,511 sich nur stichisch aufzuschreiben, um zu erkennen, da ein Streit ber das üνομα το υπέρ πÜν üνομα nicht berechtigt ist. Es kann nur der κύριοςName gemeint sein. Ich glaube auch, da im Zusammenhange hiermit wahrscheinlich werden mu , Paulus habe bei dem μορöήν äούλου λαβών nicht an die „Menschwerdung" gedacht, sondern an das ύπήκοον γενέσθαι. Denn δούλος ist der Gegensatz zu κύριος, und f r einen äούλος ist das ύπήκοον εßναι begriffsbestimmend. Doch werden andere sagen, der Hymnus lasse deutlich drei Stufen erkennen: das εν μορöή θεοΰ ύπÜρχειν, das voranging; das äοϋλον εßναι, das dem εαυτüν έκένωσεν folgte; und das ΰψωθήναι, das auch hier (vgl. Luk. 14,11) der Lohn des ταπεινοΰν εαυτüν war ; und das Nat rlichste sei, bei der ersten wie bei der letzten Stufe an ein Dasein im Himmel zu denken13. Die „formgeschichtliche" Methode entscheidet also nicht einmal die Grundfrage. gen und begleitenden Umst nden vergegenw rtigt: der bertritt Christi aus seiner urspr nglichen g ttlichen Daseinsform und Gottgleichen Stellung in die Daseinsform eines Gott untergebenen Menschen, und sodann seine in ein erfah rungsm ig menschliches Leben fallende, auf den Kreuzestod hinauslaufende Berufserf llung" (a.a.O. S. 265; vgl. S. 263f.). 12 So A. Schlatter, Erl uterungen zum NT. II, 1919, S. 628ff.; Theol. des NT. II, 1910, S. 303f. l 13 Die Dreistufung ist (vgl. J licher, ZntW. 1916, S. 16f.) „den modernen Theolo gen" und nicht erst ihnen „so gel ufig", da sie nicht erst durch den Hymnen charakter der Stelle empfohlen zu werden braucht. Aber erstens fragt es sich, ob es nicht nur diese Gel ufigkeit der Vorstellung ist, die der Dreistufung vor der Zweistufung den Vorzug gibt; Luk 14,1 l b ist die Vorstufe des ταπεινοΰν εαυτüν
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Das altkirchliche Zeugnis ber die Kenosisstelle
Ist mit der „religionsgeschichtlichen" Methode weiter zu kommen? Mit dem, was vielfach unter ihr verstanden wird, d.h. mit dem l Heranziehen von angeblich verwandten Vorstellungen aus dem Be reich des religi sen Synkretismus der hellenistischen Welt, ganz gewi nicht. Es gibt der Parallelen freilich mehrere und bessere, als „die uralte Erz hlung von dem Gott, der seine Herrlichkeit ablegt, um in die Tiefen der Unterwelt einzudringen, d.h. den H llenfahrtsmythus". Zu Beginn der Bakchen des Euripides hei t es: Ein Sohn des Zeus erschein' ich im Thebanerland, Dionysos, den einst Kadmos' Tochter Semele Gebar, entbunden durch des Blitzes Feuerstrahl. Mit menschlicher Gestalt den Gott vertauschend, kam Zu Dirkes Fluten ich und zu Ismenos' Born14.
In noch h herem Grade „parallel" zu Phil. 2,6f. ist, was dann Diony sos nach Klagen ber die Stellung des K nigs Pentheus, des Enkels und Nachfolgers des Kadmos, zu seinen Mysterien und nach entsprechen den Drohungen15 sagt: ων ούνεκ' εßäος θνητüν ÜλλÜξας έχω μορöήν τ' έμήν μετέβαλον εις ανäρüς öύσιν (Drum hab' ich ird'sche Formen eingetauscht, die Gottgestalt in menschliche Natur verkehrt).16
Diese Stelle, die der griechischen EpiphanieVorstellung klassischen Ausdruck gibt, ist in der Tat f r Phil. 2,511 sehr wichtig. Denn das ist eine der entscheidendsten Fragen f r die Erkl rung der Ausf hrun gen des Paulus, ob sie mit diesen EpiphanieVorstellungen der Grie chen irgend etwas zu tun haben, oder nicht. F r diese Frage aber mu die Entscheidung anderswo, als in dem Nachweis solcher Vorstellun nur gedacht, aber nicht hervorgehoben. Und zweitens braucht man, wenn man dennoch dreifach abstufen will, die erste Stufe nicht zeitlich und vollends nicht rtlich abzugrenzen. Sie kann ohne dies als die Voraussetzung des οϋχ Üριταγμüν ήγήσατο gedacht werden, l 14 Euripides' Bakchen, deutsch von H. von Arnim, Wien 1903, V. 15. Vers 4f. lautet griechisch: μορöήν ä' Üμεßψας εκ θεοΰ βροτησßαν Ι ττÜρειμι. Den Hinweis auf diese Stelle verdanke ich Schumacher (II, S. 175), der sie zugunsten der Glei chung μορöή θεοϋ = ουσßα oder öύσις θεού verwendet, ων οΰνεκ' ούτω θεüς γεγώ>ς ένäεßξομαι ττασßν τε Θηβαιοΐσιν. 16 V. 53f. Das Deutsche nach von Arnim. Ob der letzte Vers Euripideisch ist, oder ein alter Zusatz, ist hier gleichg ltig; eine Ver nderung des „θνητüν" in θεßον (so F. G. Sch ne in einer Anmerkung seiner Ausgabe, Berlin 1851, S. 27) „bessert" schwerlich.
Das altkirchliche Zeugnis über die Auffassung der Kenosisstelle
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gen im hellenistischen Synkretismus, gesucht werden. Ehe nicht ein Zusammenhang zwischen den Worten l des Apostels und derartigen griechischen Vorstellungen anderweitig wahrscheinlich gemacht wird, bleiben sie und alle vergleichbaren „uralten" oder gnostischen Gedan ken RahmenArabesken. Vor einem derartigen Nachweis erklδrt sol ches Rahmenwerk gar nichts; und wenn es nichts erklärt, so gilt, daß ein Rahmen, der das Bild nicht hebt, wertlos ist. Doch ist solches ParallelenSuchen wirklich „religionsgeschichtliche" Forschung? Be hutsame „religionsgeschichtliche Erklärung des NT." muß versuchen, die religiösen Gedanken, mit denen sie es zu tun hat, aus der religiösen Umwelt zu erklären, der sie entstammen. Und vor dem weiteren Kreise der nichtchristlichen Umwelt sind, wo das NT. sich nicht selbst er klärt, die Vorstellungen zu berücksichtigen, die in der Christenheit selbst lebten. Wir können, wenn überhaupt, nur durch Rückschlüsse über sie etwas feststellen. Ob dies möglich ist, muß versucht werden, indem man traditionsgeschichtlich von den späteren Anschauungen aus möglichst weit zurückzugehen sich bemüht. Die orthodoxe Tra ditionslinie ist längst einigermaßen bekannt. Aber die orthodoxe Tra dition hat die Erklärung des NT. oft in falsche Bahnen geschoben. Sie selbst kann auch hier, bei Phil. 2,5 bis 11, das Ergebnis von Neubil dungen sein. Aber gibt es nur sie? Ich glaube, daß dem altkirchlichen Material, das für die Erklärung von Phil. 2,511 Wert hat, noch nicht alles entnommen ist, was aus ihm herausgeholt werden kann. Vor allem bedarf das, was man ihm entnehmen kann, einer brauchbaren Anordnung. Tholuck begann seine Arbeit (1848) freilich mit dem Versuche, interpretes hujus loci pro scholarum theologicarum, quibus addicti sunt, diversitate ad certas quasdam classes revocare. Doch die alte Kirche kam dabei sehr kurz weg. Nach einem Hinweise auf diejenigen altkirchlichen Theologen, die den als das Subjekt des faßten, besprach er zwar als Vertreter einer ändern Ansicht außer dem schon vor ihm genannten Ambrosia ster auch Novatian, Pelagius und „Primasius". Aber, auch abgesehen davon, daß der PelagiusKommentar damals noch eine ganz unsichere Größe war, sowie davon, daß „Primasius" neben Pelagius nicht ge nannt zu werden verdient, weil der Kommentar des PseudoPrimasius nichts anderes ist, als die Cassiodorsche l Bearbeitung des Pelagius Kommentars17, genügen Tholucks Ausführungen jetzt durchaus nicht mehr. Sie erschöpfen die altkirchliche Tradition nicht annähernd, sie 17
Vgl. A. Souters, Introduction zu seiner Ausgabe des PelagiusKommentars (Texts and Studies IX, l, Cambridge 1922, S. 318326).
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Das altkirchliche Zeugnis über die Kenosisstelle
sind nicht genau genug, vereinzeln Novatian, den Ambrosiaster und Pelagius viel zu sehr und geben für deren Stellungnahme willkürliche und z.T. verwunderliche Erklärungen. Von den späteren Exegeten hat namentlich Lightfoot in seinem Kommentar sich um das Verständnis der altkirchlichen Exegese bemüht. Er hat das Material vermehrt und mit einer „Klassifikation" der altkirchlichen Exegeten mehr Ernst gemacht, als Tholuck. Nach ihm hat Schumacher, dessen Buch im evangelischen Deutschland infolge des Krieges bisher geringe Beach tung gefunden hat18, in eingehender Weise die altkirchliche Exegese berücksichtigt. Aber er behandelt sie, abgesehen von zerstreuten Be merkungen im zweiten Bande, nur im Zusammenhange seiner Nach weisungen über das altkirchliche Verständnis des und der , deutet manche Äußerungen der Griechen falsch, nähert die Lateiner ihnen viel zu sehr und läßt vieles Wichtige unbeachtet. Ich selbst habe gleichzeitig (1914) in dem Artikel „Kenosis" der Hastings'schen Encyclopaedia einen Anlauf zu traditionsgeschichtlicher Behandlung der altkirchlichen Exegese von Phil. 2,5ff. zu machen versucht. Aber was ich gab, war, auch abgesehen davon, daß ich in bezug auf die abendländische und die antiochenische Tradition man ches noch nicht wußte, was ich inzwischen gelernt habe, doch noch sehr unzureichend. Eine vermehrte und zugleich umgearbeitete Aufla ge dessen, was ich dort über die altkirchliche Exegese ausgeführt habe, ist daher das erste, was ich hier (in Nr. 25) geben möchte.
2.
Dabei halte ich mich nicht bei dem Nachweise auf, daß kein alt 10 kirchlicher Theologe an eine Kenosis im Sinne von Thomasius \ ge dacht hat. Das glaube ich in meinem Artikel Kenosis der Realen zyklopädie schon 1901 dargetan zu haben. Doch gehe ich von derjenigen altkirchlichen Auffassung der Ausführungen des Apostels aus, die dieser kenotischen Theorie von Thomasius u.a. und der ihr eng verwandten gegenwärtig „herrschenden" Erklärung von Phil. 2,5ff. am nächsten steht. Es ist diejenige, die als das Subjekt des 18
Vgl. oben S. 2, Anm. 4. Dibelius (Kommentar, 2. Aufl., S. 62) und Preuschen Bauer (Sp. 171 u. Sp. 670) erwähnen den 1914 erschienenen Band I; aber in der ThLZ. ist auch der nicht angezeigt worden, und hier in Halle war das Werk weder in der Universitätsbibliothek, noch in der des theologischen Seminars zu finden.
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und έταπεßνωσεν εαυτüν den Logos ansieht. Ich nenne sie im Folgenden die „Auffassung B". Sie unterscheidet sich nicht nur von der Auffas sung der Kenotiker, sondern auch von der gegenw rtig „herrschen den" Anschauung dadurch, da sie an ein Aufgeben der μορöή θεοΟ seitens des Logos nicht denkt, und dadurch, da sie als das Subjekt des έκένωσεν und εταττεßνωσεν εαυτüν nicht nur den λüγος άσαρκος ansieht. Beides ist nicht unbekannt, verdient aber dennoch auch hier vor allem Weiteren betont zu werden. Zwar kann man bei den dieser Traditionslinie B angeh rigen grie chischen Theologen den Okzident lasse ich in dieser Nummer au er betracht Stellen sammeln, die, allein f r sich betrachtet, so aussehen, als habe der Logos bei der Menschwerdung die μορöή ΘεοΟ mit der μορöή äούλου vertauscht', aber andere Stellen derselben Schriftsteller zeigen, da der Eindruck t uscht. Origenes z.B. sagt freilich: „Unigenitus filius", cum „in forma dei esset, exinanivit semet ipsum et formam servi accepit"; exinanivit autem de plenitudine sine dubio, in qua era t.19
und an anderer Stelle, da er den „exinanientem se de forma dei" dem Tropfen am Eimer in Jes. 40,15 vergleicht, erkl rt er: Gutta, ut supra diximus, exinanita divinitatis forma, servilis formae, suscepta dignatio20.
Aber, da dabei jeder Gedanke an eine „Verwandlung" (μεταβολή) ferngehalten werden m sse, wird ausdr cklich festgestellt21, und da nach Meinung des Origenes die „eigentliche" μορöή des Logos, die μορöή θεού, nicht mit der μορöή äούλου vertauscht, sondern durch sie nur den schwachen menschlichen Augen l (wie durch einen Schleier) verh llt wurde, zeigt eine ganze Reihe von Stellen: Το äε καταβεβηκüς eis ανθρώπους (Perfectum!) „εν μορöή θεοΰ υπήρχε"· και äια öιλανθρωπßαν „εαυτüν έκένωσεν", ßνα χωρηθήαι υπ' ανθρώπων äυνηθτ). ... συγκαταβαßνουν ä' εσθ' äτε τω μη äυναμένω αύτοϋ τÜ$ μαρμαρυγÜς καΐ την λαμπρüτητα τή$ θειüτητος βλέπειν, οιονεß „σαρξ" γßνεται, σωματικώ$ λαλούμενος, εω$ ü τοιούτον αυτüν παραäεξÜμενο$ κατÜ βραχύ υπü του λüγου μετεωριζüμενος äυνηθτ) αΰτοϋ και την, ΐν' OUTOOS ονομÜσω, ττροηγουμένην μορψήν θεÜσασθαι22.
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21 22 20
In cant. I, GchS. Orig. 8, ed. Baehrens, 107,19f. ib. 2, S. 170,29. c. Cels. 4,15, GchS. 1, ed. Koetschau, 285,47. I ib. S. 284,29ff. und 285,18ff.
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Nee tarnen ei interanea deesse dicuntur. quamvis enim v em servi gesserit fortnam, „plenitudo tarnen in eo divinitatis inhabitabat"23. Ό του θεοΰ λüγος Ü εßς ανθρώπους οßκονομεΐ ου γυμνή τη θεüτητι ενεργεß, αλλÜ μορöήν äούλου λαβών, ως την πορεßαν αύτοΰ την κατÜ την ένέργειαν της οικονομßας κεκαλυμμένην εßναι.24
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Freilich verr t sich bei Origenes oft, auch in der letzten der eben angef hrten u erungen, deutlich, da seine Auffassung der Mensch werdung eigentlich nur eine energetische war. In geringerem Ma e ist das aber auch sp ter noch bei gebildeten Theologen berall da zu beobachten, wo man den „monophysitischen" Konsequenzen der „physischen" Auffassung der ενανθρώπηση (die brigens eine ihrer Wurzeln bei demselben Origenes hatte)25 bewu t auszuweichen sich bem hte. Aber so sehr auch betont werden mu , da nur ein vergr berter, bzw. (bei den gebildeteren Theologen) ein von der physischen Erl sungslehre des Iren us und Methodius „korrigierter" Origenismus die Grundlage der sp teren griechischen orthodoxen Lehre geworden ist, das ist doch trotz alles Eindringens volkst mlicher Redeweisen in die theologische, insonderheit in die par netische Literatur meines Erachtens zweifellos, da kein griechischer Theologe bei der Kenosis an ein Aufgeben der μορöή θεοΰ seitens des Logos gedacht hat. Selbst Apollinaris macht davon keine Ausnahme. Den Beweis hierf r l geben sogar zwei u erungen von ihm, deren eine durch Verwendung des Begriffs μεταμορöοΰσθαι, deren andere durch Betonung der κένωσις gerade in die entgegengesetzte Richtung zu weisen scheint: Ου äιατέμνεται μεν γαρ ουäέ πρÜγματι ουäέ ονüματι, äτε äούλος ü κύριος καλεßται και äτε πλαστüς ü Üκτιστος ονομÜζεται τη συνÜöεια τη προς την του äούλου μορöήν και προς το πλασσüμενον σώμα. ... κύριος ων, εß και μεταμüρöωται κατÜ τους äούλους, πνεύμα ων, εΐ και σαρξ, κατÜ την ßνωσιν της σαρκüς Üποäέäεικται, ουκ Üνθρωπος ων κατÜ τον Üποστüλον, εß και Üνθρωπος υπü του αύτοϋ κηρύσσεται, και (το üλον ειπεßν) αüρατος θεüς üρατώ σώματι μεταμορφούμενος, Üκτιστος θεüς κτιστή περιβολή öανερούμενος, κενώσας μεν εαυτüν κατÜ την μüρöωσιν , Üνένωτος äε και αναλλοßωτος και ÜνελλÜτωτος κατÜ την θεßαν ουσßαν (ουäεμßα γαρ Üλλοßωσις περß την θεßαν öύσιν), ουäέ έλαττοΰται ουäέ αυξÜνεται . 23
in levit. horn. 2,3, GchS. 6, ed. Baehrens, 294,25ff. in Joann., fragm. 18, GchS. 4, ed. Preuschen, 498,12ff. Origenes selbst hat (in Joann. 20,18, S. 350,1534) es erkl rt, wie die nach Anthropomorphismus klingende Ausdrucksweise von einem ein Aufgeben der μορöή θεοΰ in sich schlie enden καταβήναι des Logos mit seinem Bleiben in dem Vater sich vertr gt. 25 Vgl. HarnackEhrung, 1921, S. 239. l 26 Lietzmann, Apollinaris I, 187,25 und 16188,4. 24
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Ei θεüς εν Üνθρώπω κατώκησεν, ουκ έκενώθη. έκενώθη äε ü εν μορöή θεοΰ μορöήν äούλου λαβών ουκ Üρα εν Üνθρώπω κατώκησεν
Wenn die Koexistenz der beiden „formae" vielfach als charakteri stisch f r die antiochenische und die abendl ndische Anschauung an gesehen wird, so ist daran richtig, da die Vertreter der Tradition B an ein „existere" der forma servi neben der forma dei, soweit nicht andersartige Traditionen einwirkten , in keiner Weise dachten; die μορöή äούλου ist lediglich die H lle der μορöή θεοΰ. Aber die Annah me, da nicht nur der pr existente Logos εν μορöή θεοΰ war, sondern da auch der in die „Knechtsgestalt" geh llte irdische Christus in der μορöή θεού blieb, ist nichts den Antiochenern und Abendl ndern Ei gent mliches. Das ist vielmehr allgemeinaltkirchliche Anschauung. Es h ngt hiermit zusammen, da auch da, wo als das Subjekt des εαυτüν εκένωσεν zun chst der λüγος Üσαρκος gedacht ward, die Kenosis nicht auf den einmaligen Akt der ενανθρώπηση Ι beschr nkt gedacht wurde. Zwar tritt diese Tat des Logos, je st rker im Zusammenhang mit der physischen Erl sungslehre auf sie der Ton fiel, bei dem Ver st ndnis des εαυτüν εκένωσεν in den Vordergrund, und oft ist sie es allein, die erw hnt wird. Aber ohne Andauern des εαυτüν κενοΰν, d.h. einer Zur ckhaltung des Logos, w re den altkirchlichen Theologen das menschliche Leben Jesu gar nicht verst ndlich gewesen. In dieser Hinsicht wirkt das energetische Verst ndnis der ενανθρώπηση berall bei den altkirchlichen Theologen, selbst bei den monophysitischen Aphthartodoketen, noch nach. Wegen dieses Hineinragens der Kenosis in das irdische Leben Jesu wird sehr oft das έταπεßνωσεν εαυτüν μέχρι θανÜτου mit dem εαυτüν εκένωσεν aufs engste verbunden29. Das Cha rakteristische der altkirchlichen Auffassung, von der ich hier zun chst spreche, der Auffassung B, die bei Origenes in vielen u erungen deutlich fa bar uns entgegentritt, ist also nicht, da sie den λüγος άσαρκος als das Subjekt des Tuns ansieht, das Phil. 2,6 und 7a von 27
ib. 243,28244,2. Solche Einwirkungen der Anschauung, da der Logos einen „Menschen" ange nommen habe, d.h. (denn hier wirkt die energetische Auffassung der Mensch werdung ein) in ihm und durch ihn gewirkt habe, finden sich, wie bei Origenes, so auch noch bei den gro en Kappadoziern mehr als einmal. Aber die Grund tendenz der Auffassung B geht dahin, in Christo wesentlich den Logos zu sehen, der menschliche Natur (oder σαρξ) angenommen hat. l 29 Vgl. z.B. Origen. injoann. 6,57, S. 165,33ff.: της γαρ Ίησοϋ μüνου öιλανθρωπßας ην μετÜ αμαρτωλών έσθßειν καΐ ττßνειν και τταρέχειν έαυτοΰ τους πüäας τοις äακρύοις της μετανοούσης αμαρτωλού καΐ μέχρι θανÜτου καταβαßνειν υπέρ ασεβών, ούχ Üρπαγμüν ηγουμένου το εßναι ßσα θεώ, και κενοΰν εαυτüν την του äούλου λαμβÜνοντος μορöήν. 28
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Jesus Christus ausgesagt wird, sondern vielmehr dies, da man diese Aussagen auf den Logos bezieht, zun chst freilich als den Üσαρκος, dann aber auch als den ενσαρκος. Origenes nimmt dabei mehrfach keinen Ansto daran, das εαυτüν έκένωσεν und das έταττεßνωσεν εαυτüν γενüμενος υπήκοος μέχρι θανÜτου auf eine Ebene zu bringen30. Aber, wie er gelegentlich ausdr cklich sagt: ü λüγος TTJ ουσßα μένων λüγος ουäέν πÜσχει Ι ων πÜσχει το σώμα ή ή ψυχή , so macht auch er schon zu den Aussagen des Apostels mehrfach erl uternde Zus tze: äούλος äια την äούλου μορöήν , ü θεüς λüγος ουκ έπεäέχετο το υπερυψωθήναι· ή äε υπερύψωσις του υßοΰ του ανθρώπου . Und, seit die Arianer diese, wie hnliche Stellen des NT., f r ihre Christologie ausgenutzt hatten, und vollends seit den dogmatischen K mpfen des 5. Jahrhunderts legte man Wert auf solche N herbestimmungen34. Dennoch w re es nicht richtig, hier von einer „Mischform" zu reden. Durchgesetzt hat sich freilich die Grundtendenz der Auffassung B, selbst unter den Mono physiten, nur bei denjenigen von ihnen, die beim Theopaschitismus ankamen. Aber auch noch die sp tere griechische Orthodoxie hat die durch jene Grundtendenz gekennzeichnete Linie innegehalten: der Logos litt „an seinem Fleische", ja seit Justinians Zeit galt die These als orthodox ένα της αγßας τριÜäος πεπονθέναι σαρκß. Vor Origenes zeigt schon Clemens von Alexandrien zweifellos eine Auffassung von Phil. 2,6ff., die dem Grundzuge nach mit derjenigen des Origenes bereinstimmt35. Nach Origenes finden wir die Auffas 30
Z.B. in cantic. l, GchS. 8,102,2ff.: propter istas ergo animas „adulescentulas" (HL. 1,3) ... exinanivit se ille, qui er at in forma dei, ut fieret „unguentum exinanitutn notnen eins" (HL. 1,3: μύρον έκκενωθέν üνομα σου), ut non iam „inaccessam lucent" (ITi. 6,16) tantummodo habitaret et in forma dei per maneret, sed „verbum caro fieret".... pro salute omnium „usque ad mortem cruets" immortalis accessit; in Levit. 3,1 GchS. 6,300,15ff.: Christus... peccatum tarnen pro nobis factus est; dum, qui erat in forma dei, in forma servi esse dignatur; dum, qui immortalis est, moritur et impassibilis patitur et invisibilis videtur. I 31 c. Cels. 4,15. S. 285,17f. 32 in Joann. 10,6, S. 176,4. 33 ib. 32,25, S. 470,17f. 34 Vgl. z.B. die Erkl rung des Athanasius von Phil. 2,6ff. in c. Ar, or. l,40f., MSG. 26,93ff. 5 protrept. 18,4. I, 9,5ff.: αυτüς σοι λαλήσει ü κύριος, $ εν μορöή θεοϋ ύπαρχων ούχ Üρτταγμüν ήγήσατο το εßναι ßσα θεώ· έκένωσεν äε εαυτüν ü öιλοικτßρμων θεüς, σώσαι τον Üνθρωττον γλιχüμενος, — paedag. 3,1,2. I, 237,4ff.: äτι yap äούλου μορöή το σαρκικüν, έτη του κυρßου öησϊν ü απüστολος· οτι „έκένωσεν εαυτüν μορöήν äούλου λαβών", τον εκτüς Üνθρωττον äοϋλον ττροσειπών πριν ή äουλεϋσαι και σαρκοöορήσαι τον κύριον.
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sung B bei dem Origenisten Malchion, dem Opponenten des Paul von Samosata auf der antiochenischen Synode von 26836, bei Hymenaeus von Jerusalem und den f nf anderen Bisch fen, die mit ihm an Paul von Samosata schrieben37, bei I Methodius38, Phileas von Thmuis39, Euseb von Caesarea40, Athanasius41, Apollinaris42, Didymus43, bei den drei gro en Kappadoziern44, bei Epiphanius45, Cyrill von Alexan drien46 und in der seinen Bahnen folgenden sp teren Orthodoxie. Alle 36
Disputationsaktenfragment 12: nee cogitas, quod divina sapientia, sicut, ante quam se exinassisset, indiminuta permansit, ita et in hac exinanitione, quam gessit misericorditer, indiminuta atque indemutabilis exstitit (Loofs, Paul von Samosata, S. 336,19ff.). 3 ep Hym. 8, Loofs a.a.O. 329,6: θεüς ... κενώσας εαυτüν απü του εßναι ßσα θεώ. Ι καταπεμöθεϊς ü λüγος εßς τον κüσμον την ήμετέραν μορöήν πρüτερον ανέλαβε ..., ßνα äη την θεßαν ημεßς ... πÜλιν χωρήσαι äυνηθώμεν (symp. 1,4, S. 12,24ff.); κενωθεßς γαρ και την μορöήν του äούλου ττροσλαβών εις την εαυτού τελειüτητα πÜλιν Üνεπληρώθη και την Üξßαν αυτüς γαρ εν έαυτω σμικρυνθεßς ... εις την συμπλήρωσιν πÜλιν την έαυτοϋ και το μέγεθος κατέστη, ουäέποτε του τέλειος εßναι μειωθεßς (ib. 8,11, S. 95,17ff.; vgl. fragm. aus de martyr. S. 520,3f.). 39 Sein Brief bei Euseb h. e. 8,10,2 (GchS., Euseb II, 2, S. 760,7ff.) bezieht das ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο auf die ένανθρώπησις. 40 Die ausf hrlichste Behandlung der Stelle ist de eccl. theol. 1,20, GchS., Euseb 4, ed. Klostermann, S. 90f. Zitiert sei nur: συνορας äτι προ του κενώσαι εαυτüν και μορöήν äούλου λαβεßν ην και προήν και εν μορöή θεοΰ ύπήρχεν (S. 90,34ff.; vgl. 13, S. 74,2ff). Bemerkenswert ist auch dem. ev. 9,12, GchS., Euseb 6, ed. Heikel 430,30ff.: ü äε σωτήρ ... εαυτüν κενώσας και μορöήν äούλου λαβών και σχήματι ευρεθεßς ως Üνθρωπος äεßγμα της λανθανούσης τους πολλούς ένθέου äυνÜμεως αύτοΰ παρέχων üραν τοις εαυτού μαθηταΐς Matth. 8,26. 41 Z.B. or. c. Ar. l,40f., MSG. 26,93ff.; or. 2,53 p. 260C; or. 3,29 p. 385B; or. 3,59, p. 448BC. 42 Vgl. oben S. 10. 43 in psalm. 17,10, MSG. 39,1244f. 44 Basilius c. Run. 1,18, MSG. 29,552; Gregor Naz. or. 37,2, MSG. 36,284C (nach Zitat von Jo. 1,1): ä ην έκένωσε και ä μη ην προσέλαβεν ου äύο γενüμενος, αλλ' εν εκ των äύο, vgl. 37,3, S. 285B; ep. 102, MSG. 37,197B redet er aber (vgl. oben S. 11, Anm. 22) von einer ένανθρώπησις εν Üνθρώπω, v έαυτώ περιέπηξεν (vgl. carm. II, 3, V. 103, MSG. 37,355A, wo es gleichfalls hei t: θεüτητι έüν βροτüν Üμöΐς επηξεν, und or. 30,3, MSG, 36,105); Gregor Nyss. c. Eunom. 3,2,147f. ed. Jaeger II, S. 94,13ff., MSG. 45,672. 45 haer. 65,7. Petav. 614C. Den verderbten Text nach dem Zitat Phil. 2,6 hat Karl Ho//, wie Prof. Lietzmann auf meine Bitte mir g tigst mitteilte, so zu verbessern gesucht: το μεν περß θεοΰ ην εν μορöή, περß äε της äούλου μορöής προσληπτήν Üπέöηνε και ουκ εΐπεν αύτοϋ ούσαν ποτέ. Ich hatte erwogen, ob nicht statt des ούσαν einfach ούσßαν gelesen werden k nne. 4 Es sei nur auf die vorn Chalcedonense kanonisierte ep. ad. Orientales hingewie sen, in der es hei t: εξ ούρανοϋ καταöοιτήσας ü θεüς λüγος κεκένωκεν εαυτüν μορöήν äούλου λαβών (MSG. 77,180Α).
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diese Theologen au er Methodius und Epiphanius stehen innerhalb der alexandrinischen oder origenistischen Tradition. Bei Epiphanius 16 zeigen sich zwar (gleichwie bei den gro en Kappadoziern) mehrfach l Einfl sse anderer (antiochenischer) Herkunft; aber mit gypten ist er bekanntlich fr h in Verbindung gekommen, und die alexandrinische Theologie (Athanasius) hat auch sp ter noch stark auf ihn eingewirkt. Methodius war ein selbst ndigerer Gegner des Origenes, als Epipha nius, und Tradkionen nichtalexandrinischer Herkunft, an Irenaeus erinnernde, haben ihn in hohem Ma e beeinflu t; aber gerade seine Logoslehre ist von der philosophischen Theologie abh ngig und in seiner Exegese verr t er Zusammenhang selbst mit Origenes. Auch Methodius und Epiphanius w rden also in bezug auf ihr Verst ndnis von Phil. 2,6ff. als in der alexandrinischorigenistischen Traditions linie stehend gedacht werden k nnen. Doch ist es nahezu gewi , da auch schon Irenaeus47 und Hippolyt48 als das Subjekt des εαυτüν έκένωσεν den Logos gedacht haben. Die Tradition B ist also nicht nur alexandrinischorigenistisch gewesen. Die Frage ihres Ursprungs kann jedoch erst sp ter er rtert werden. 17 Dreierlei aber mu noch hier zur Tradition B bemerkt werden, l obwohl es nicht meine Absicht sein kann, die Fragen, die damit angeschnitten werden, ersch pfend zu behandeln. Die erste Bemerkung gilt dem ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο. Und bei ihr kann ich mit den Vertretern der Anschauung B auch die Antiochener zusammennehmen. Denn die Griechen sind hier einig. 47
Von den vier Stellen, in denen Phil. 2,6ff. von Iren us in adv. haer. benutzt ist (1,10,1, Massuet, Harvey I, 91; 3,12,9, II, 63 Harvey; 4,24,2. II, 232; 5,16,2. II, 368) lassen die zwei ersten und die letzte die Frage offen, ob Irenaeus den λüγος, oder die einheitliche Person des geschichtlichen Christus als Subjekt der Kenosis gedacht hat. Aber das erstere, die Beziehung des εαυτüν Ικßνωσεν auf den Logos, wird wahrscheinlich durch die dritte (4,24,2. II, 232): verbum, naturaliter quidem invisibilem, palpabilem et visibiletn in hominibus factum et usque ad mortem descendisse, mortem autem cruets. Die au er Zusammenhang mit Phil. 2,6ff. stehende Auffassung der Menschwerdung (ή κατ' Üνθρωπον αύτοϋ παρουσßα) in 4,38,If. (II, 293ff.) kann hier uner rtert bleiben. 48 Hippolyt Bd. la und b der GchS. ist leider ohne alle Register ausgegeben; man kann daher das Ergebnis des eigenen Suchens nicht kontrollieren. Ich finde, abgesehen von der Theophania (Ib, S. 258,17), die auch ich nicht f r echt halten kann, nur zwei Stellen, in denen Phil. 2,6ff. benutzt zu sein scheint: in Dan. 3,14. la, 150,15ff. (μελλήσειν αυτüν τον λüγον έττ' εσχÜτων σωματοποιεΐσθαι και σχήμα ανθρώπου ÜναλαμβÜνειν, ßνα μηκέτι ως 5Γ εßäους βλέπηται, Üλλα σαρκικώς Üνθρωπος γενüμενος) und de antichr. 6. Ib, 8,11 (εν σχήματι Üνθρωπου έöÜνη ü κύριος). Aber die erstere der beiden l t kaum daran zweifeln, da Hippolyt bei Phil. 2,6ff. an den Logos gedacht hat.
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Walter Bauer verzeichnet unter Beibringung zahlreicher Belegstel len drei, bzw. vier, Bedeutungen des Wortes Üρπαγμüς: 1. Die der Bildung des Substantivs entsprechende: „das Rauben"; sie sei Phil. 2,6 unm glich; 2. die bei Gleichsetzung von Üρπαγμüς mit Üρπαγμα m glichen Bedeutungen, n mlich 2a „sensu m h": „das Geraubte", „die Beute", wobei nur der Zusammenhang dar ber entscheiden k nne, ob es (also 2aor) um das Festhalten einer schon gemachten Beute (Üρπαγμüς = res rapta) sich handle, wie die griechischen V ter angenommen h tten, oder (also 2a ) um das Ansichrei en einer erstrebten Beute (Üρπαγμüς = res rapienda); 2b „im neutralen Sinne": „Geschenk des Zufalls", „Gl cks fund" = ερμαßου.
Die Formulierung erscheint mir nicht ganz gl cklich. Denn statt des Ausdruckes „im neutralen Sinne" w re „sensu bono" dem Vorausge henden gleichf rmiger, zu der bisherigen Terminologie49 passender und den stilgeschichtlichen oder bedeutungsgeschichtlichen Nach weisungen Werner Jaegers entsprechender gewesen; und eine Unter scheidung zwischen einem schon aufgegriffenen ερμαιον (ich vermeide hier die Termini „res rapta" und „res rapienda"; denn mit einem „Rauben" hat das Ergreifen eines Gl cksfundes nichts zu tun), das gering geachtet, weggeworfen oder ausgenutzt werden kann (also 2bcc), und einem vor den F en liegenden, das ergriffen oder nicht ergriffen werden kann (also 2b ), h tte, wie sich zeigen wird, auch hier gerechnet werden k nnen . Doch wenn auch dieser Artikel des 49
Vgl. noch J licher, ZntW. 1916, S. 11. W. Jaeger, der meines Erachtens irrig voraussetzte, man n hme heute „ziemlich allgemein" an, Christus habe, obwohl εν μορöή θεού, das εßναι ßσα θεώ noch nicht besessen, hat, fest berzeugt, da das εν μορöή θεού ΟπÜρχειν und das εßναι ßσα θεώ sich inhaltlich decken, die oben angedeutete M glichkeit sehr entschieden zur ckgewiesen, weil er sie f r unvertr glich hielt mit dem richtigen Verst ndnis des ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο (= οϋχ Üρπαγμα oder ερμαιον ήγήσατο): „Wer ein πρÜγμα oder einen Umstand (ούχ) Üρπαγμα oder εύρημα ηγεßται, der hat ihn schon in der Hand" (S. 551) und: „In allen Beispielen mit ήγεΐσθαι und dem analogen ποιεΐσθαι bezieht sich die l ablehnende Haltung gegen den betreffenden Gl cksfund, das Gl cksgut, auf einen vorhandenen, fertig gegebenen Umstand, Besitz oder Vorteil, nicht auf eine erst zu beschaffende Tatsache" (ebenda). Der so formulierten Antithese w rde ich mich nicht annehmen. Aber tertium datur. Ich glaube unten Beweise daf r liefern zu k nnen, da die sprichw rtliche Redeweise ούχ Üρπαγμα (oder Üρπαγμüν) ήγεΐσθαι auch in F llen benutzt ist, da es um Ergreifen eines vor der Hand liegenden Gutes sich handelte. Daher mu auch die Deutung von Phil. 2,6 in dem Sinne grammatisch m glich sein: „er betrachtete das εßναι ßσα θεώ nicht als eine zu ergreifende M glichkeit", oder „er ergriff nicht die ihm in erreichbare N he ger ckte Gelegenheit des εßναι ßσα θεώ".
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18 vortrefflichen l W rterbuchs vollkommener gedacht werden k nnte, so erscheint es mir, weil er viel gebraucht werden wird, dennoch zweckm ig, meine Ausf hrungen mit ihm in Zusammenhang zu brin gen. Lightfoot51 weist drei, bzw. vier, dieser f nf Bedeutungen in der patristischen Exegese nach. Erstens Nr. l bei Bauer: „Wenn man Üρπαγμüς, „das Rauben", a uffa t als „R uberei", „Usurpa tion" besagend, dann stellt der Ausdruck fest, da die Gleichheit mit Gott der nat rliche Besitz unseres Herrn, das ihm zukommende Recht, war."52
Diese Auffassung findet Lightfoot bei den abendl ndischen V tern au er Hilarius von Poitiers und Hieronymus. Zweitens Nr. 2b bei Bauer:
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„Wenn anderseits Üρπαγμüν ήγεΐσθαι als gleichbedeutend angesehen wird mit der gel ufigen Redeweise Üρπαγμα ήγεΐσθαι, soda Üρπαγμüς eine „Beute", einen „Schatz" bezeichnen w rde, so ist der logische Zu sammenhang mit dem Kontexte vorher und nachher streng gewahrt: „Seid dem tig wie Christus, der ... seine Gleichheit mit Gott nicht als eine Beute oder einen Schatz betrachtete, der gierig zu erfassen und prahle risch zur Schau zu stellen sei, im Gegenteil die Herrlichkeit des Himmels aufgab53."!
Dies sei die gew hnliche, ja nahezu allgemeine Auffassung der grie chischen V ter, die vielleicht auch bei Hilarius, deutlicher bei Hiero nymus vorliege. Zwischen 2ba und 2b bei Bauer (nach meiner Er g nzung) unterscheidet Lightfoot hier nicht. Er gibt aber aus der pseudoathanasianischen Homilie de semente54 ein Zitat, das nur nach 2b erkl rt werden kann55 daher sagte ich oben, er unterscheide Und ich empfinde nicht (vgl. auch J licher, S. 11 und 6f.), da Jaegers Nach weisungen dem entgegenstehen. Er selbst weist ja (S. 549) bei Heliodor eine Stelle nach, wo das Üρτταγμα ποιεΐσθαι, wie er sagt, „fast" hei t „occasione uti". 51 Kommentar, S. 133ff. 52 S. 133: If Üπαγμüς „plundering" is taken to mean „robbery", „usurpation", then the expression asserts that the equality with God was the natural possession, the inherent right, of our Lord. 53 S. 134: If on the other hand Üρπαγμüν ήγεϊσθαι is considered equivalent to the common phrase Üρτταγμα ήγεϊσθαι, so that Üρπαγμüς will signify „a prize", „a treasure", then the logical connexion with the context before and after is strictly preserved: „ Be humble as Christ was humble: He ... did not treat His equality with God as I a prize, a treasure, to be greedily clutched and ostentatiously displayed, on the contrary He resigned the glories of heaven." 54 MSG. 28,153D. 55 Vgl. oben S. 15f., Anm. 50, und die Stelle selbst unten S. 22, Anm. 87.
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drei, bzw. vier, Bedeutungen , doch rechnet er nur mit 2boc. Drittens, bzw. viertens, findet Lightfoot bei Chrysostomus und ndern nach ihm die von W. Bauer als 2aa gebuchte Bedeutung: Üρτταγμüς ein geraubtes Gut, das man nicht aufgibt, sondern festh lt. Lightfoot bezeichnet diese Auffassung als eine Deutung, die einen Mittelweg gehe zwischen der ersten und zweiten, weil Üρπαγμüς (= res rapta) hier hnlich verstanden werde wie in der ersten, w hrend die Gesamtauf fassung der Philipperstelle mit der zweiten in der Annahme berein komme, da Paulus Christo nicht ein Behaupten, sondern ein Aufge ben seiner urspr nglichen Herrschaftsstellung nachgesagt habe56. Dieser Beurteilung der patristischen Exegese durch Lightfoot ist Schumacher in bezug auf die Griechen mit gr ter Entschiedenheit entgegengetreten. Die durchg ngige Auffassung der V ter sei die (noch heute von den katholischen Exegeten zumeist festgehaltene) Erkl rung Nr. l (bei Bauer und Lightfoot). Aber Chrysostomus, Isidor von Pelusium und Theodoret h tten neben dieser Erkl rung als „sekund ren Zusatz" auch die Auffassung 2aa. Vor ihnen finde sie sich, und zwar als die wohl stets bei ihm vorauszusetzende Erkl rung, schon bei Origenes, der ja aber nicht zu den „V tern" geh rt, und bei Theodor von Mopsueste, „dessen dogmatische Ansichten auch im Gegensatz zur kirchlichen Tradition standen"57. Da haben wir gl cklich drei verschiedene Urteile ber die Exegese l 20 der altkirchlichen griechischen Theologen: nach W. Bauer folgen sie der Erkl rung 2acc, nach Lightfoot der Erkl rung 2b, nach Schumacher der Erkl rung l! Was ich zur Kl rung der Sachlage beizutragen vermag, kann ich ankn pfen an eine Kritik der Aufstellungen Schumachers. Eine Haupt beweisstelle f r die, wie er meint, mit wenigen Ausnahmen bei den griechischen V tern herrschende Anschauung (Nr. 1) ist f r Schu macher59 Euseb de eccl. theol. 1,2059. Aber diese Stelle hat er mi ver standen. Euseb sagt hier nicht als seine eigene Meinung, Christus habe das εßναι ßσα θεώ nicht f r Üρτταγμüς halten k nnen, weil er selbst Gott war (αυτüς ων θεüς); das vielmehr sagt er, bei Marcells Anschauung habe Phil. 2,6 keinen Sinn, weil f r ihn der Logos ανύπαρκτος sei, μηäαμώς έξωθεν τοο θεοϋ υöεστώς, αλλ' ένäον ων εν αύτω60. Den 56
Lightfoot, S. 136. Schumacher I, 1751, insonderheit S. 50f. und S. 21 und 39. 58 S. 24f. 59 ed. Klostermann, GchS., Eusebius 4,90ff. 60 91,13f. 57
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Marcell will er ad absurdum f hren mit den Fragen: πώς ούτος ην „εν μορöή θεοΰ", äυνÜμει αυτüς ων ü θεüς; πώς äε ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο το εΤναι ßσα θεώ, αυτüς ων θεüς; Das „αυτüς ων θεüς" in Zeile 17 besagt nichts anderes als das „αυτüς ων ü θεüς" in Zeile 16; und dies „αυτüς ων ü θεüς" wird auch Schumacher nicht als Bekenntnis Eusebs ansehen k nnen. F r Eusebs eigene Auffassung des ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο [und des εν μορöή θεοΰ ΟπÜρχειν] lehrt die Stelle nur, da beide Ausdr cke nach Eusebs Meinung nur von einem in gewisser Weise Ιξωθεν θεοΰ Οöεστώς gelten k nnen62. Genaueres ber Eusebs eigenes Verst ndnis des ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο ist trotz Schumachers Protest aus der oft zitierten Stelle der Kirchengeschichte zu erschlie en, an der Euseb von antiochenischen Christen spricht, die in der Verfolgung durch Selbstmord den Grausamkeiten der Verfolger aus wichen, τον θÜνατον Üρπαγμα θέμενοι της των äυσσεβών μοχθηρßας (d.i. „den Tod f r ein gro es Gl ck haltend im Vergleich mit der Bosheit der Gottlosen") . Schumacher bersetzt wesentlich ebenso; Üρπαγμα ist ihm hier l „ein rasch zu ergreifendes" oder „vorzuziehen des Gut"64. Aber er meint, man m sse Eusebius „Dank wissen, da er durch den verschiedenen Gebrauch von Üρπαγμα f r die Geschichte der Antiochenischen M rtyrer und Üρπαγμü$· f r die Philipperstelle einen so klaren Fingerzeig f r die Auslegung des letzeren (d.h. des Üρπαγμüς im Sinne der Bedeutung 1) gegeben hat"65. Wie unbedacht dies Dankesvotum war, h tte ihn eine Stelle desselben Eusebius lehren k nnen, die er bei Lightfoot und Haupt bersehen hat66. Euseb sagt in bezug auf den M rtyrertod des Petrus: ü Πέτρος Üρπαγμüν τον äια σταυρού θÜνατον έποιεΐτο äια τÜς σωτηρßους ελπßäας (d. i. „lie sich den Tod ein gro es Gl ck sein um der Heilshoffnung willen"). Euseb verwendet hier also die Bedeutung Bauer 2b, und zwar, ebenso wie in der Erz hlung von den antiochenischen „M rtyrern", in der Form 2b : Üρπαγμüς ist ein noch nicht zugefallenes, aber in sicher erreich barer N he befindliches und leicht zu ergreifendes Gl cksgut67. Von 61
91,15ff. Darin stimmt Marcell mit seinem Gegner berein: ή γαρ εΐκών ... ετέρου τινü$ εΐκών εστßν (fragm. 97, Klostermann, S. 206,8f.). 63 h. e. 8,12,2, Schwartz (GchS. Eusebius II, 2), S. 766,22. l 64 S. 26. 65 S. 27. 66 Euseb in Luc. 6, Mai, Nova biblioth. patr. IV, 165 (Lightfoot, S. 111; Haupt, S. 70 Anm.). 67 Die beiden Stellen sind nach der S. 16, Anm. 55, erw hnten ein zweites und drittes der oben S. 15f., Anm. 50, angek ndigten Beispiele. 62
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hier aus sind alle Anf hrungen Eusebs ber Phil. 2,6ff erkl rbar. In hnlicher Weise lassen Schumachers Ausf hrungen ber Isidor von Pelusium und ber Cyrill von Alexandrien sich ins Unrecht setzen. Schumacher findet bei Isidor neben der „sekund ren Deutung" des Chrysostomus und bei Cyrill ausschlie lich die Auffassung, die er f r die bei den griechischen V tern herrschende h lt68. Aber bei jedem der beiden hat er je eine lehrreiche Stelle bei Lightfoot und Haupt unbe achtet gelassen. Cyrill sagt an dieser bersehenen Stelle von Lot, der die Weigerung der Engel, bei ihm einzukehren (Gen. 19,2), nicht f r einen Gl cksumstand h lt, den er h tte benutzen k nnen: ούχ' Üρ τταγμüν την τταραßτησιν ... έποιεϊτο , und Isidor schreibt in einem seiner Briefe von Christo: ει ερμαιον ήγήσατο το εßναι ßσον, ουκ αν εαυτüν έταπεßνωσεν ... αλλ' επειäή εκ öύσεως ßσος ην ..., ταττεινώσαι εαυτüν ου πÜρτι τη σατο. ' äοΰλος μεν γαρ καß ελευθερωθεßς και υιοθεσßα τιμηθεßς Üτε Üρπαγμα ή εύρημα την Üξßαν ήγησÜμενος ουκ αν ύττοσταßη οßκετικüν έργον Üνύσαι, ü äε γνήσιος υιüς κτλ.70
Auch Cyrill und Isidor haben also das ούχ Üρτταγμüν ήγήσατο gram matisch im Sinne von Bauer 2b (und zwar 2ba) verstanden. Da sie die Stelle dogmatisch zum Erweise der naturhaften Gottheit Christi ver werten, ist damit aufs beste zu vereinbaren (vgl. Isidors „ü äε γνήσιος υιüς" κτλ.), kann aber ebendeshalb nicht zugunsten der These verwen det werden, da ihr grammatisches Verst ndnis des Üρτταγμüν ήγεΐσθαι ein anderes gewesen sei, als die zwei oben angef hrten Stellen es verraten. Nicht gl cklicher ist Schumachers Versuch ausgefallen, die von ihm bei Chrysostomus71 als „sekund r" bezeichnete Deutung des Üρπαγμüν ήγεΐσθαι im Sinne von Bauer 2aa, deren Vorhandensein auch bei Isidor von Pelusium, Theodor von Mopsueste und Theodoret er zugibt, auf den dogmatisch anr chigen Origenes zur ckzuf hren72. Es ist freilich richtig, da die (auch von Tholuck mit aufgef hrte) Stelle des Origenistischen JohannesKommentars, mit der Schumacher den Beweis zu f hren versucht73, besonders lehrreich ist, weil sie 68
70 71
S. 43f. und 44ff. de adorat. l, p. 25 (ed. Par.2), MSG. 68,172C (Haupt, S. 70, Anm.).l ep. 4,22, MSG. 78,1072B (Lightfoot, S. 135}. hom. 7 in ep. ad. Phil., MSG. 62,228: üπερ αν ÜρπÜση τις και παρÜ το προσήκον λÜβτ), τοΰτο Üποθέσθαι ου τüλμα äεäοικώς μη Üπüληται, μη έκπέση, αλλÜ äιαπαντüς αυτü κατέχει· ü μέντοι öυσικüν τι έχων αξßωμα ου äέäοικε και καταβήναι απ' εκεßνου του αξιώματος. 72 Schumacher, S. 20f. 73 1,32 (fr her 37); Preuschen (GchS. Origenes IV) S. 41,12ff.; Tholuck, S. 3. 69
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eindeutig genannt werden kann. Aber Schumacher hat den einen m glichen Sinn dieser Stelle meines Erachtens nicht erkannt. Denn wenn Origenes hier sagt, die Selbsterniedrigung des Logos sei viel g ttlicher gewesen, ή ει Üρπαγμüν ήγήσατο το εßναι ßσα θεώ και μη βουληθεις επß τη του κüσμου σωτηρßα γενέσθαι äούλος, so wird Schumachers Erkl rung, Üρπαγμüς k nne hier nur „ein (gierig) festzu haltendes Gut" bedeuten, dem Satze deshalb nicht gerecht, weil was freilich das Komma der Ausgaben zwischen θεώ und και verh llt , auch das „und nicht nach freiem Willensentschlu zum Heile der Welt Knecht zu werden" noch von ei Üρπαγμüν ήγήσατο abh ngig ist. l Zu diesem Satzteile pa t die Bedeutung Bauer 2aa schlechterdings nicht; mit 2b aber kommt man bei beiden Satzteilen aus. Da Origenes das Üρτταγμüν ήγεΐσθαι grammatisch so verstanden hat, l t sich auch noch anderweitig aus der Stelle beweisen. Denn vorher und nachher74 zitiert Origenes Jes. 46,6 (μέγα σο/εστß τοΰτο κληθήναι σε τταΐäÜ μου), und an einer von Lightfoot angef hrten Stelle seines R merbrief kommentars erl utert er das ούχ Üρτταγμüν ήγήσατο von Phil. 2,6 mit den Worten: non sibi magnum aliquid (= μέγα τι) deputat, quod ipse aequalis deo ... est75. Das Üρπαγμüν ήγεΐσθαι mu ihm also etwas dem μέγα τι ήγεΐσθαι τι hnliches gewesen sein. Nun kehrt eben dies μέγα τι wieder in der oft zitierten Erkl rung Theodorets: την προς τον πατέρα ισüτητα έχων ου μέγα τοΰτο υπέλαβεν und Theodor von Mopsueste, dessen Erkl rung (non magnam reputavit illam, quae ad deum est, aequalitatem et elatus in sua permansit dignitate] Theo doret hier bernimmt, leitet seine Ausf hrung ber Phil. 2,6 mit den gleichfalls oft schon angef hrten Worten ein: rapere hominibus est moris illa ex quibus aliquid adquirere sese posse existimant. dicimus enim frequenter quoniam „retn illam rapiendam esse existimavit" (griechisch wohl: αρπαγμα ήγήσατο τοΰτο)78, hoc est cum celeritate illud suscepit, quasi quia magnum Hit lucrum possit conferre"79.
Das „μέγα τι ήγεΐσθαι τι" geh rt also nicht, wie Schumacher meint80, zu der Bedeutung Bauer 2a, sondern (vgl. Theodors „frequenter enim
74
76 77 78 79 80 75
S. 41,11 und 19. in Rom 5,2, Lommatzsch 6,350; Lightfoot, S. 134. MSG. 82,569. Swete I, 216,4f. Vgl. J licher, ZntW. 1916, S. 11. Swete I, 215f. I, 47. 50.
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dicimus") zu der Bedeutung 2b. Auch Origenes, Theodor von Mopsu este und Theodoret verstehen also, ebenso wie Eusebius, Isidor von Pelusium und Cyrill von Alexandrien, zweifellos das Üρπαγμüν ήγεΤσθαι grammatisch im Sinne der „gel ufigen Redensart" „Üρτταγμα ττοι εΐσθαß τι". In der Beurteilung der bisher besprochenen griechischen V ter ist mithin Lightfoot im Recht, Bauer und Schumacher nicht. Doch wird Bauer im Rechte sein bei Chrysostomus, dem auch Lightfootsl l eine besondere Stelle neben den ndern V tern gibt. Bei ihm82 ist in der Tat, wie auch J licher83 offenbar annimmt, die Deu tung 2acc nicht zu verkennen. Auch Schumacher gibt das zu; aber er h lt diese Deutung bei Chrysostomus f r „sekund r" gegen ber der Deutung l84. Doch ist nicht vielmehr die dogmatische Verwertung von Phil. 2,6 zugunsten der Homousie „sekund r"? 85 Man benutzt das Pauluswort, um durch Kontrastierung Christi mit einem R uber, der sich aneignet, was ihm nicht geb hrt (Deutung 1), oder festh lt, was er geraubt hat (Deutung 2aa), darzutun, da Christus von Natur, also ganz legitim, seine W rde hat. Auch wenn, was meines Erachtens sehr wohl m glich ist, das, was bei Isidor und bei Theodor an Chrysostomus erinnert, von diesem unabh ngig ist86, tut man doch solchen an die Etymologie von Üρτταγμü$ ankn pfenden und das αρπÜζει ν als „rau ben" ausdeutenden Ausf hrungen wohl zuviel Ehre an, wenn man sie zum Ausgangspunkt einer grammatischphilologischen Erkl rung des Üρτταγμüν ήγεΐσθαι benutzt. Isidor wie Theodor kennen ja nachweis lich die sprichw rtliche Redeweise Üρτταγμα ήγεΤσθαι (= ερμαιον ήγεΐσθαι); und da dies bei dem Prediger Chrysostomus nicht hervor 81
S. 136. l
82
Stellen bei Schumacher, S. 40f., Lightfoot a.a.O., J licher, S. 12. S. 12f. 84 S. 50 umschreibt er die bei Chrysostomus „sekund re", „bereits von Origenes und Theodor von Mopsueste vertretene" Ansicht mit den in ihrem mangelhaf testen Deutsch den Auslandsdeutschen verratenden Worten: „er glaubte nicht wie an einen geraubten Gute festhalten oder f r etwas Gro es halten zu sollen". 85 Vgl. Haupt, S. 72. 86 Weder bei Isidor, der ep. I, 139 von Christo sagt: ούχ ήρττσσε την θεüτητα και βασιλεßαν, αλλ' εμöυτον εσχε ττρü των αιώνων, ουäέ Üöαιρεθήναι ΰττέλαβεν, αλλÜ äεσπüτης υπÜρχων (MSG. 78,276A), aber zweifellos die sprichw rtliche Rede weise ÜρπαγμÜ (oder Üρτταγμüν) τι ήγεΐσθαι kennt (vgl. oben S. 19), noch bei Theodor von Mopsueste, der ausdr cklich auf jene gel ufige Redeweise hin weist, aber mit einer (irrigen) etymologischen Erkl rung sie einf hrt, scheint mir die Annahme einer Abh ngigkeit von Chrysostomus notwendig zu sein. Der Gedanke, die legitime W rde Christi einem Üρπασμüς (im Sinne der Usurpation) oder einer res rapta entgegenzustellen, lag dogmatischer Exegese wahrlich nahe genug. 83
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tritt, beweist nicht, da er, um grammatische Erkl rung des Aus drucks gebeten, ebenso gesprochen h tte, wie auf der Kanzel. Auch die 25 Stelle in der pseudoathanasianischen l Homilie de semente*7, die Lightfoot als Zeugnis f r die nach seiner Meinung herrschende Exegese der griechischen Theologen anf hrt88, Schumacher aber als bei den Griechen ganz singul re Deutung des Üρπαγμüν ήγεΐσθοα ansieht89, kann, wie Lightfoot annimmt, sehr wohl von der sprichw rtlichen Redeweise (von 2b, und zwar 2b ) aus erkl rt werden; denn auch in Eusebs Erz hlung von den antiochenischen „M rtyrern" und in seiner Bemerkung ber den M rtyrertod des Petrus zeigte sich (vgl. oben S. 18), da diese Redeweise auch verwendet werden konnte, wo es um ein noch nicht ergriffenes, aber in sicher erreichbare N he ger cktes Gut sich handelte. F r diejenige Auffassung von Phil. 2,6ff., von der bisher allein die Rede gewesen ist (die Auffassung B), kommt aber diese M glichkeit der Erkl rung des Üρπαγμüν ήγεΐσθαι (2b ) nicht in Betracht. F r sie ist dieser Ausdruck urspr nglich (Origenes) und, soweit grammatische Erkl rung in Frage kommt, wohl auch sp ter nach 2ba zu erkl ren. Daher und das ist das Zweite, was ich zu der Auffassung B noch bemerken m chte ist in bezug auf die μορöή θεοΰ und das εßναι ßσα θεώ festzustellen, da beide Begriffe f r die Auffassung B dasselbe besagen. Das bed rfte, weil es anerkannt ist, keiner Bemerkung, wenn nicht Schumacher90 meinte nachgewiesen zu haben, da mit dem εν μορöή θεοο υπÜρχειν von den griechischen Theologen nicht anderes gemeint sei als die Wesensgleichheit „Christi" (genauer: des Logos) mit dem Vater, und wenn nicht diese Anschauung auch sonst weit verbreitet w re. Sie ist richtig f r die nic nisch denkenden Theologen. Aber da sie f r Origenes, Methodius und Eusebius nicht zutreffen 26 kann, wird l sich jeder sagen, der ihre Logoslehre von der der sp teren Orthodoxie zu unterscheiden wei . F r Eusebius kann man mit Sicher heit feststellen, da ihm das εν μορöή θεοΰ υπÜρχων besagte, da der Logos das Bild Gottes war91. Welchen Inhalt die Logoslehre des 87
88
c. 9, MSG. 28,153D: χρισθεßς äε ü Äαουεßä εßς βασιλέα οΰχ Üμα ήρπασε την βασιλεßαν, αλλ' ήνεßχετο πολλοßς χρüνοις äουλεύων τω Σαούλ· και ü σωτήρ ημών γεννηθεßς βασιλεύς προ πÜντων των αßώνων εκ βασιλέως θεοΰ γεννηθεßς ήνεßχετο ούχ' Üρπαγμüν ήγήσατο το εßναι ßσα θεώ, Üλλα εαυτüν έκένωσεν μορöήν äούλου λαβών, ßνα τέλεση την οϊκονομßαν.
90 91 89
Lightfoot, S. 135. Vgl. Schumacher S. 28 u. 50. Vgl. Schumacher, S. 130146 und viele gelegentliche Bemerkungen auf S. 1751. de eccl. theol. 1,10, S. 69,16; 1,20,14, S. 92,26ff.; 2,23, S. 133,30; 3,21, S. 181,14ff.; vgl. oben S. 18, mit Anm. 62.
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Eusebius diesem Begriff εßκών und dem oft mit ihm verbundenen des απαύγασμα (Hbr. 1,3) zu geben vermochte, ist dabei von geringerer Bedeutung, als (wie sp ter sich zeigen wird) die Tatsache, da f r Eusebius das εν μορöή θεοϋ εΤναι etwas hnliches bedeutete wie εικüνα θεοο εßναι. Drittens sei kurz darauf hingewiesen, da bei dieser Auffassung B die μορöή äούλου, d.h., wie man meint, die „Menschheit" Jesu Christi, nicht ann hernd so zu ihrem Rechte kam, wie seine Gottheit. Freilich sagt Origenes: ττερß μεν του Üνθρωττον αυτüν γεγονέναι ουäεßς των πεπιστευκüτων äιατÜξει92, und es ist allbekannt, da im Gegensatz zum Doketismus und sp ter zum Apollinarismus das „αληθώς Üνθρω πος" auch von denjenigen griechischen Theologen betont worden ist, die in bezug auf Phil. 2,6ff. der Auffassung B folgten. Aber das εν üμοιώμαπ ανθρώπων und das εν σχήματι ως Üνθρωπος des Paulus textes erleichterten es ihnen, die „angenommene menschliche Natur" (einschlie lich der ψυχή λογική) lediglich als das „Kleid", als die Erscheinungsform, des Logos anzusehen93. Wenn die Apollinalristen 27 von Christo sagten: θεüς TTJ αλήθεια, Üνθρωπος ττ) σαρκική μορöώσει 4, so entspricht das einer Tendenz der Auffassung B, die bei ihren kirch lichen Vertretern durch den Gegensatz zum Apollinarismus und durch die Christologie der Kappadozier nur den Formeln nach zur ckge dr ngt worden ist. Selbst Origenes, der die ανθρώπινα des Lebens Jesu an ihrer Stelle stark betonen konnte, ja dessen doppelseitige Christo logie95 sogar den sp teren Antiochenern Ankn pfungspunkte bot96,
92
in Joann. 1,31,218, S. 38,33 Doch vgl. die n chste Anmerkung. Bei Origenes ist das da, wo er nicht, die incarnatio nur als inspiratio fassend, Formeln verwendet, die mit sp teren antiochenischen sich decken (vgl. unten), offenbar: γέγονεν τοις Üνθρώποις Üνθρωπος και Üγγελοι? Üγγελος (in Joann, 1,31,217, S. 38,32); και βλεπüμενος οΰχ ωσαύτως τοις βλεπομένοις έöαßνετο, αλλ' ως έχώρουν οΐ βλέποντες (c. Cels. 2,14.1, 185,30f.; und da lag nicht nur an den βλέποντες, vgl. S. 186,17ff.); und im status exaltationis h rt nach Origenes Christus auf Mensch zu sein (vgl. meine DG.4, S. 200 bei Anm. 8 und 9). Die sp tere Orthodoxie hat freilich die Verbindung des Logos mit der menschlichen Natur als dauernde zu fassen nicht ermangelt; aber teils schwer zu berwindende monophysitische Neigungen, teils nicht ganz berwundene doketische Reste haben es ihr unm glich gemacht, dem Menschsein Christi wirklich gerecht zu werden; sie hat des Monophysitismus sich nur in Formeln erwehrt, l 94 Lietzmann, Apollinaris I, 284,18f. 95 Vgl. R. Seeberg, DG I3, 517ff.; Harnack, DG I4, 687f. Denn Origenes hat (vgl. schon oben S. 11, Anm. 28) gelegentlich auch Ausdr k ke und Anschauungsformeln verwendet, die einer anderen Traditionslinie ent 93
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hat doch sagen k nnen: ούτως αυτüν αληθές εßττεΤν Üνθρωπον καß ουκ Üνθρωπον Üνθρωπον μεν κατÜ το θανÜτου äεκτικüν, ουκ Üνθρωπον äε κατÜ το του Üνθρωπου θειüτερον . Und der jugendliche Didymus von Alexandrien hat noch mehr als 100 Jahre sp ter die Stimmung der Fr mmigkeit, aus deren Kreisen die Auffassung B stammt, mit den Worten zum Ausdruck gebracht: πεπεßσμεθα üτι ουκ ων Üνθρωπος πέöηνε μεν Üνθρωπος, κατÜ öύσιν äε θεüς ην τε και εστßν το Üπερßληπτον μέγεθος αύτοΟ σώματι περιγρÜψας98.
3.
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Eine g nzlich andere Auffassung von Phil. 2,6ff. l t sich als alte abendl ndische Tradition erweisen. Es ist zweckm ig, diesen Erweis mit einer Behandlung der drei Theologen zu beginnen, die Tholuck als Vertreter eines von der Auffassung B abl weichenden Verst ndnisses von Phil. 2,6ff. aufgef hrt hat. Von einer Behandlung der Auffassung Novatians, des Ambrosiasters und des Pelagius gehe ich daher aus. Novatian", von dessen Schrift de trinitate wir leider Handschriften nicht mehr haben, f hrt hier100, um die Gottheit Christi zu erweisen, nach anderen Bibelstellen auch Phil. 2,6ff. ins Feld. Ich bersetze seine Ausf hrungen (abgesehen von den Schriftstellen), weil nur mit dem Ganzen argumentiert werden kann, ich aber einen so gro en fremd sprachlichen Abschnitt nicht ohne den gleichzeitigen Beitrag zur Er kl rung abdrucken m chte, den jede bersetzung darstellt.
stammten, als die Auffassung B von Phil. 2,6ff.: er bezieht in PS. 72,1 (ü θεüς, το κρßμα σου τω βασιλεΐ äüς, και την äικαιοσύνην σου τω υßω του βασιλέως) das „βασιλεΐ" auf die του πρωτοτüκου πÜσης κτßσεως öύσις, das „υßω βασιλέως" auf den Üνθρωπος äν Üνεßληöεν (in Joann. 1,28,194f., S. 36,16), spricht von dem Üνθρωπος, äν έöüρεσεν ü σωτήρ (in Jer. horn. 15,6, III, 130,15, Klostermann), sagt: Üνθρωπος μεν εστßν ü αποθανών, ουκ ην äε Üνθρωπος ή αλήθεια και ή σοößα ... και περß ου γέγραπται „θεüς ή"ν ü λüγος" (in Joann. 28,18,159, S. 412f.) und meint Luk. 4,4 habe nicht der ftlius dei gesprochen, sea homo, quern filius dei dignatus est assumere (hom. in Luc. 29, Lommatzsch 5,196). 97 in Joann. 10,6,23, S. 176,6ff.. 98 „Gregor Nyss." (doch vgl. Ho//, ZKG 25, 1904, S. 380ff.) adv. Arium et Sabell. 3, MSG. 45,1284D. l 99 Ich benutze auch die Ausgabe von W.D. Fausset (Cambridge 1909), gebe aber die Stellen nach Migne an. 100 c. 22, al. 17, MSL. 3,929ff.
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Qui cum in forma dei esset, non rapinam arbitratus est, aequalem se deo esse, sed semetipsum exinanivit formam servi accipiens, in similitudine hominum factus, et habitu inventus ut homo, humiliavit se, obediens factus usque ad mortem, mortem autem crucis: propterea et deus eum superexaltavit et dedit illi nomen, quod est super omne nomen, ut in nomine Jesu omne genu flectatur, coelestium, terrestrium et infernorum, et omnis lingua confiteatur, quoniam dominus Jesus in gloria est dei patriswi. „qui cum in forma dei esset", sagt er. Wenn Christus nur Mensch wäre, so würde er als in in imagine dei, nicht als in forma dei bezeichnet sein. Denn von dem Menschen wissen wir (vgl. Gen. 1,27), das er nach dem Bilde Gottes (ad imaginem), nicht ad formam dei geschaffen ist (factum). Wer ist also der, der, wie wir sagten, „in forma dei" factus estt Ein Engel? Aber auch bei den Engeln lesen wir nichts von „forma dei", mit Ausnahme davon, daß dieser vorzüglichste und der Abstammung nach l edle vor allen102, Gottes Sohn, das Wort Gottes, der Nachahmer aller väterlichen Werke, insofern auch er wirkt wie auch sein Vater (Joh. 5,19), in der forma, wie wir es ausgedrückt haben, Gottes des Vaters ist. Und mit Recht ist er als in forma dei bezeichnet, insofern auch er über allem und die göttliche Herrschaft über alle Kreatur innehabend, auch Gott ist, wie der Vater (exemplo patris), so zwar, daß er dies von seinem Vater empfangen hat, daß er aller Gott sei und Herr sei und Gott ad formam dei patris, aus ihm gezeugt (genitus) und abge leitet (prolatus). Dieser also, quamvis esset in forma dei, non est rapinam arbitratus aequalem se deo esse. Denn, obgleich er im Gedächtnis hatte (quamvis ... meminisset), daß er Gott war aus Gott dem Vater, hat er doch niemals Gott dem Vater sich gleichgestellt oder gleichgeachtet (se aut comparavit auf contulit)103, des eingedenk (memor), daß er aus
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Der Text, der dem der Vulgata, abgesehen von geringen Verschiedenheiten in der Wortstellung, fast völlig gleicht (Vulg. V. 8: [humiliavit] semet ipsum, nicht se; V. 9: propter quod, nicht propterea; exaltavit, nicht superexaltavit; donavit, nicht dedit; V. 11: quia, nicht quoniam; Jesus Christus nicht Jesus), während die gleichzeitige Afra (Cyprian, test. 2,13, S. 79, l ff., Hartel, und 3,39, S. 149,1 Iff.; vgl. H. von Soden, TU. 33, 1909, S. 605) mehrere Besonderheiten bietet, kann dennoch wesentlich richtig überliefert sein; denn der Text des Pelagius (ed. A. Souter, Texts and studies IX, 2,1926, S. 397ff.) hat nur ein bis zwei Abweichun gen von der Vulgata (V. 8: „se [ipsum]" in einer der beiden maßgebenden Hss.; ebenso V. 11: Jesus) mit Novatian gemein und stimmt übrigens mit der Vulgata überein, gleichwie die Afra V. 9a ganz wie in der Vulgata lautet: propter quod et deus exaltavit illum et donavit illi nomen".\ 102 Novatian läßt es (in Rücksicht auf die Erscheinungen de „Engels Jahwes") in gewisser Weise gelten, daß der präexistente Christus deus et angelus did potest (19, S. 925B). 103 Mit comparare und conferre gibt die pseudocyprianische Schrift de singul. c. 22 (S. 198,20, Hartel) das und in 2 Kor. 10,12 wieder, l
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seinem Vater stamme und daß er eben dies sein Wesen (hoc ipsum quod est) hatte, weil der Vater es ihm gegeben hatte. Daher hat er denn auch sowohl vor der Annahme des Fleisches, als auch nach der Annahme eines Körpers, ja selbst nach der Auferstehung dem Vater in allen Dingen allen Gehorsam geleistet und tut das noch. Daraus erhellt, daß er das Gottsein (divinitatem) niemals für eine Art rapina (rapinam quandam) gehalten hat, sodaß er sich Gott, dem Vater, gleich gemacht hätte (ut aequaret se patri deo); im Gegenteil, jeder Anordnung und Willensäußerung von ihm gehorsam und ihr sich unterordnend, war er's auch zufrieden, daß er die forma servi annähme (d.h. daß er Mensch würde) und Fleisches und Kφrpersubstanz. Sie, die aus dem Sklavenstande vδterlicher und der Menschenart entsprechender Sünde herstammte, hat er durch seine Ge burt angenommen. Damals hat er auch, insofern er sich nicht weigerte, die menschliche DaseinsErechlichkeit auf sich zu nehmen, sich „ent leert", weil er, wenn er als bloßer Mensch (homo tantummodo) geboren wδre, dadurch nicht „entleert" worden wδre. Denn ein Mensch erfδhrt durch seine Geburt ein Bereicherung, nicht eine Minderung (augetur, non exinanitur). Denn, wenn er Dasein zu haben anfδngt, was er, als er nicht war, nicht haben konnte, wird er, wie ich sagte, nicht „entleert", sondern vielmehr erhφht und bereichert (augetur atque ditatur). Wie aber kann Christus, wenn er „entleert" wurde dadurch, daß er geboren ward, formam servi annehmend, nur Mensch sein? Dann wδre ja richtiger von ihm gesagt, daß er reicher geworden sei (locupletatum illum esse) daAmals, als er geboren ward, nicht aber, daß er „entleert" wurde, abgesehen davon, daß die Majestδt des gφttlichen Logos (auctoritas divini verbi) behufs Aufnahme des Menschen, derweil sich zurückhaltend und sich mit seinen Krδften nicht geltend machend, für eine Zeit sich herabstimmt und sich ausschaltet (dejicit se ad tempus atque deponit), wδhrend er den Menschen trδgt, den er angenommen hat (dum hominem fert, quem suscepit). „Er entleert" sich, sofern er zu Unbilden und Mißhandlungen sich erniedrigt (descendit), sofern er hört, was nicht gesagt werden sollte, und erfährt, was seiner unwürdig ist. Doch ist sogleich ein herrlicher Erfolg dieser Demut (humilitatis) da. Denn er erhielt „den Namen, der über jeden Namen ist", unter dem wir schlechterdings nichts anderes verstehen als den Namen „Gott". Denn da es allein Gottes Vorrecht ist, über allem zu sein, so folgt, daß der Name über jeden Namen ist, der dessen Name ist, der über allem ist: der Gottes. Das ist also der Name, der über jeden Namen ist. Daraus folgerecht ist, daß der Name dessen ist, der, da er in forma dei war, non rapinam arbitratus est aequalem se deo esse. Es würde ja auch, wenn Christus nicht auch Gott wäre104, nicht jedes Knie sich vor ihm
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Migne: „si non est deus esset Christus", Fausset (83,10) om. „estu (ohne nota); ich übersetze: „et deus".
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beugen, der Himmlischen, der Irdischen und der Unterirdischen; auch würde das Sichtbare und das Unsichtbare und alle Kreatur aller Welt einem Menschen nicht unterworfen oder untertänig gemacht worden sein, der sich erinnerte, vorher Mensch gewesen zu sein. Da es nun von Christus heißt, er sei „in forma dei" und darauf hingewiesen wird, daß er sieb „entleert" babe in die Geburt nach dem Fleische, und dieweil zum Ausdruck gebracht wird, daß er vom Vater den Namen erhalten hat, der über jeden Namen sein soll105, und dieweil darauf hingewiesen wird, daß in seinem Namen jedes Knie der Himmlischen, der Irdischen und Unterirdischen sich beuge und krümme106, und versichert wird, daß eben dies zur Ehre Gottes des Vaters gereiche, so ist, daß er nur Mensch ist, auch daraus nicht zu folgern, daß er dem Vater gehorsam wurde bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuze, sondern auch aus dem Vorhergehenden, aus dem die Gottheit Christi herausklingt, wird offenbar, daß der Herr Christus Jesus auch was die Häretiker nicht wollen Gott ist.
Es war nicht nur ein Zeichen flüchtigen Lesens dieser Ausführungen, wenn Tholuck aus ihnen nur heraushob, nach Novaltian habe Chri 3l stus sich niemals Gott gleich gemacht107. Es ist auch nicht verwunder lich, daß in Anlehnung an Tholuck in die vulgäre Tradition108 die Anschauung übergegangen ist, Novatian biete in bezug auf Phil. 2,6 die Auffassung, die den Paulustext von der einheitlichen Person des geschichtlichen Jesus Christus aus versteht (ich nenne sie Auffassung A). Denn, läßt man die von mir gesperrt gedruckten Ausführungen aus, so haben wir diese Auffassung A. Von ihr geht Novatian aus; von ihr aus nur ist das nunquam se patri comparavit aut contulit und ebenso das verständlich, was über die exaltatio gesagt wird. Aber die gesperrt gedruckten Ausführungen greifen ebenso deutlich in die Präexistenz zurück. Liegt also bei Novatian eine Mischform (die Auf fassung AB) vor? Man könnte auf den Gedanken kommen, wenn das Ganze eine in sich klare Auffassung zeigte. Aber paßt das, was über den präexistenten Christus gesagt wird, zu der vorgetragenen Auffas sung der exaltatio, nach der erst der Erhöhte den Namen „Gott" erhalten hat? Es gibt freilich jetzt manche Gelehrte, die, von der 105
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In diesem „quod sit super omne nomen" verrät sich eine andere Übersetzung als die sonst in diesem Abschnitt sich zeigende, nämlich die der Afra: ut sit super omne nomen,
Auch dies „omne genu ... se flectere et curvare monstratur" erinnert an die Übersetzung der Afra: „omnes genu curvent caelestium etc." \
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S. 5f. Vgl. z.B. Haupt, S. 63, Anm. 2, und meine eigene Bemerkung RE.3 X, 249,3.
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Auffassung B ausgehend, bei Paulus einen hnlichen Widerspruch zwischen den Aussagen ber die Pr existenz und denen ber die Erh hung finden. Allein f r befriedigend vermag ich solche vermeintliche „L sung" der Schwierigkeiten nicht zu halten. Oder soll man, wie Tholuck es tut, bei Novatians Ausf hrungen sich an arianische Vor stellungen von einem θεüς έλÜττων erinnern lassen, der sich dem θεüς μεßζων nie gleichstellte? Novatian denkt freilich inferioristisch oder, wie man gew hnlich sagt, subordinatianisch109; aber von arianischem Denken ist er, da er den Sohn als prolatus de patre bezeichnet110 und in bezug auf ihn und den Vater von einer communio substantiae redet111, weit entfernt; und der Subordinatianismus, den er hat, wird durch die „Erh hung" nicht aufgehoben. Als in sich einheitlich sind Novatians Ausf hrungen nicht zu verstehen. Und ein u eres Zeichen daf r, da sie aus verschiedenen Quellen stammen, ist die oben112 32 hervorgehobene Tatsache, da ge1 legentlich zwei verschiedene ber setzungen des Paulustextes in ihnen sich verraten. Ich meine das nicht so, da Novatian einige seiner Ausf hrungen einem anderen Schrift steller so entlehnt habe, da ein Ausscheiden solcher Entlehnungen m glich w re. Wohl aber so, da Novatian von verschiedenen Auffas sungen des Paulustextes bestimmt gewesen ist. Die Absicht seiner Ausf hrungen macht das auch sehr begreiflich. Ihr Schlu zeigt, da sie sich gegen eine Erkl rung des Paulustextes wenden, die ihm Argu mente gegen das „deus est Christus" entnahm. Nun sind Anschauun gen, die dem erh hten Christus das Pr dikat „deus" weigerten, bei Heidenchristen des dritten Jahrhunderts sonst nicht nachweisbar. Von Theodot, dem Schuster, den Bischof Viktor exkommunizierte, berich tet Hippolyt allerdings: θεüν äε ουκ εßναι τον Χριστüν θέλει, aber schon seine Anh nger lenkten dem Erh hten gegen ber ein113. Die „H re tiker", gegen die Novatian sich wendet, werden daher Gegner der Vorstellung vom θεüς λüγος gewesen sein. Diesen gegen ber empfahl sich die Erkl rung der Philipperstelle nach der Auffassung B. Novatian hat auch sie gekannt und f r dogmatisch richtig gehalten. Da er sie nur zus tzlich verwendet, selbst das „in forma dei esse" im Eingange auf den irdischen Christus bezieht, zeigt, da die exegetische Traditi 109
Vgl. R. Seeberg, DG. I3, 581, Anm. 1. 110 Oben S. 25. 111 c. 31, S. 952B. 112 S. 27 Anm. 105 und 106.1 113 ref. 10,23, S. 282,9, Wendland, und 7,35, S. 222,12t. Der von R. Seeberg (DG. I3, 564, Anm. 1) gebilligten Konjektur Wendlands (im Apparat, S. 222) bin ich absichtlich nicht gefolgt.
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on, in der er eigentlich stand, die Auffassung A war. N heres ber die Gestalt, in der sie auf Novatian gekommen war, ist schwer festzu stellen, weil Novatian schon im Eingange, wo er von dem praecipuus et generosus prae omnibus, dem dei filius und verbum dei, spricht, von der Auffassung B sich mitbestimmt zeigt. Doch l t sich dreierlei, wie mir scheint, erkennen. Erstens, da die „forma dei" in dieser Tradition A im Sinne der vollkommenen Ebenbildlichkeit mit Gott, die der irdische Christus hatte, gedeutet wurde. Darauf weist die Frage hin: Quis ergo iste, qui in forma dei, ut diximus, factus esi114. Denn Novatian hat den pr existenten Christus nicht f r eine Kreatur gehalten; und die Tradition, in der er stand, hat ber den Χριστüς κατÜ πνεύμα sicher nicht l anders gedacht. Also kann der „in forma dei 33 factus" nur der irdische Christus gewesen sein; und das in forma dei esse kann in der Tradition, der Novatian dies „factus" entnahm, nur etwas hnliches wie „imago dei erat" bedeutet haben. Da Novatian gegen die Gleichstellung des „in forma dei" mit einem „in imagine dei" ausdr cklich polemisiert, spricht nicht dagegen. Denn vielleicht war diese Polemik ein durch die Auffassung B bewirktes, der Polemik dienendes Abbiegen Novatians von seiner Tradition. Doch ist es auch m glich, das Novatian sich hier gegen die Erkl rung wendet, der die „H retiker" in bezug auf Phil. 2,6 das Wort redeten. Ich begn ge mich daher hier mit dem „Vielleicht". Zweitens ist ersichtlich, da die Tradition A, die Novatian erreicht hatte, das εν μορöή θεοΟ υπÜρχων und das εßναι ßσα θεώ begrifflich unterschied und demgem drittens das ούχ' Üρπαγμüν ήγήσατο im Sinne der Deutung 2b verstand: Christus hat die ihm gebotene M glichkeit zum aequare se patri nicht ergriffen115. Da sowohl die Auffassung A als die Auffassung B der Philipper stelle im Abendlande vorhanden war, ehe seit der Mitte des vierten Jahrhunderts mit den Einwirkungen des alexandrinischen Orients die Auffassung B, wenn auch abgewandelt (oft im Sinne der Bedeutung 1. von Üρπαγμüς), bei den gr zisierenden abendl ndischen Theologen verst rkten Einflu gewann, beweisen vielleicht auch die wenigen Theologen, die im Abendlande der Zeit zwischen 250 und 350 ber haupt ber ihre Stellung zu Phil. 2,6ff. gefragt werden k nnen116. Bei 114
S. 929C; oben S. 25. l Auch Schumacher (1,53) bersetzt so: rapina, so sagt er, bedeute hier soviel wie Gelegenheit, Mittel zum Rauben, zur Selbstbereicherung oder Selbstverherr lichung; aber er bemerkt nicht, da dabei die Bedeutung 2b von Üρπαγμüς (oben S. 15) zur Anwendung kommt. 116 Die PseudoCypriana und die wenigen echten Papstbriefe der Zeit sind g nzlich unergiebig. 115
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Cyprian bleibt freilich alles Fragen ohne sichere Antwort117. Noch 34 schlechter steht es bei Victorin von l Pettau118. Arnobius erklärt Phil. 2,6 offenbar im Sinne der Auffassung B119, bei Lactanz aber steht hinter einer Phil. 2,6ff. nicht zitierenden, aber an Phil. 2,8f. erinnern den Ausführung ein Verständnis von Phil. 2,6ff., das die Tradition A zu verraten scheint120. Über die gräzisierenden Lateiner wird nur wenig zu sagen sein. Doch muß vorher vom Ambrosiaster und von Pelagius gesprochen und die Tradition A, in der sie standen, im Abend lande nach rückwärts hin verfolgt werden. Ich muß bei jenen beiden, dem Ambrosiaster und Pelagius, wie bei Novatian, den ganzen hierher gehörigen Abschnitt anführen, gebe aber auch hier eine Übersetzung. Der Ambrosiaster, für den die kritische Ausgabe im Wiener Corpus leider noch nicht vorliegt, führt Folgendes aus:121 Christus war immer „in forma dei", weil er das „Ebenbild des unsicht baren Gottes" ist (Kol. 1,15). Der Apostel aber spricht von dem Sohne 117
Cyprian (de unit. 21, S. 229,511, Hartel) sagt dem confessor, er solle Christo nachahmen, den er bekenne: natn cum dicat ille (a. i. Christo) „qui se extollit" (usw. Luk. 18,14), et ipse a patre exaltatus sit, quia se in terris [sermo et virtus et sapientia dei patris] humiliavit, quomodo potest extollentiam diligere qui et nobis humilitatetn sua lege mandavit et ipse a patre amplissimum nomen praemio humilitatis accepit? Das wäre ein1 deutig (im Sinne der Auffassung A), wenn man die eingeklammerten Worte als sehr alten Zusatz ansehen dürfte. Aber ein äußeres Recht dazu fehlt. Nimmt man die Stelle, wie sie lautet, so stellt sie eine (manchen Anstoß bietende) Deutung von Phil. 2,8f. auf den $ dar, aus der man schließen müßte, daß Cyprian auch 2,6f. vom Logos verstanden, Phil. 2,6ff. also im Sinne der Auffassung B gedeutet hat. U8 in Apoc. 1,5 (S. 18,4ff., Haußleiter) heißt es von „Jesu Christo": qui ... in homine suscepto perhibuit testimonium in mundo, in quo passus nos suo sanguine solvit a peccato ..., qui primo in suscepto homine venit occultus, post paululum in majestate et gloria veniet. Daß hieraus über Phil. 2,6ff. (daß nie zitiert wird) mehr zu schließen ist, als daß nach Victorin der Spiritus sanctus ihn betrachtet Victorin als das Göttliche in Christo (zu 6,9, S. 74,8; zu 12,lf., S. 106,12) „occultus", d.h. ohne seine majestas und gloria zu zeigen, in Christo war, wage ich nicht zu sagen. 119 adv. nat. 1,60 (S. 42,4f., Reifferscheid, CSEL. IV): assumpsit igitur hominis formam et sub nostri generis similitudine potentiam suam clausit. I20 instit. 4,14,17ff., I, 328,17f. und 329,lff., CSEL. XIX): filium suum principem angelorum legavit ad homines ..., ille vero exhibuit deo fidem; docuit enim, quod unus deus sit, eumque solum coli oportere, nee unquam se ipse deum dixit. ... propterea, quia tarn fidelis extitit, quia sibi nihil prorsus adsumpsit, ut mandata mittentis impleret, ... regis summt honorem et judicis potestatem et dei nomen accepit. 121 MSL. 17,408C409D.
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Gottes, der, inkarniert, Mensch geworden war, wenn er sagt: hoc sentite in vobis, quod et in Christo Jesu, d.i. dem, der Gott und Mensch ist. qui \ cum in forma dei esset: von dem, der als Mensch unter den Menschen (inter homines utique) lebte, ward durch sein Wort und seine Taten offenbar, daß er Gott war. Denn die „forma dei" ist nichts anderes als Gott. Deshalb nämlich ist er die „forma" und das Bild (imago) Gottes genannt, damit erkennbar werde, daß er nicht Gott der Vater selbst sei, sondern das ist, was Gott ist. Dieser also non rapinam arbitrates est esse se parem deo122; denn, da er wußte, daß er in forma dei war, erschlich er nichts (non furatus est, beging er keinen Diebstahl), als er sagte: „Ich und der Vater sind eins" (Joh. 10,30) und als, wie es im Evangelium Johannis heißt, „die Juden ihn verfolgten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, sich Gott gleich stellend" (Joh. 5,18). Mit Recht also stellte er sich Gott gleich; denn der, der sich dem gleichstellt, dem er nachsteht, ist der Meinung, daß er sich widerrechtlich etwas anmaßt (arbitratur rapinam facere)123. Aber semetipsum exinanivit... mortem autem cruets: Christus also, wissend, daß er in forma dei war, zeigte sich (ostendebat se) als Gottgleich; aber, damit er das Gebot der Demut lehre, leistete er den Juden, die Hand an ihn legten, nicht nur keinen Widerstand, sondern „semet ipsum exinavit", d.h. er ließ seine Macht bei der Sache aus dem Spiel (retraxit), sodaß er, da seine Kraft sich nicht betätigte, in seinem Erniedrigtwerden entkräftet zu sein schien (humiliatus otiosa virtute infirmari videretur), formam serri accipiens: insofern er ergriffen ward und gefesselt und mit Geißelhieben getrieben wurde, bis zum Kreuze gehorsam werdend dem Vater, dem er sich gleich wußte. Seine Gleichheit nahm er nicht sich zu Nutz in Anspruch, sondern er unterwarf sich ... Von der forma dei heißt es nicht, daß er sie angenommen habe, sondern, daß er „in forma deiu war, von der forma servi aber, daß er sie angenommen habe, insofern er erniedrigt ward, als wäre er ein Übeltäter; „Sklave" aber wird man infolge einer Übeltat (servi autem ex peccato fiunt).... Denn ich meine nicht, wie einige (non enim mihi sicut quibusdam videtur), daß er die forma servi insofern angenommen hat, als er als Mensch geboren ward. Denn beachte, was er (der Apostel) sagt: hoc sentite in vobis, quod et in Christo Jesu, d.i. in dem, der Gott und Mensch war (i.e. deo et homine) ... Denn Gottes Sohn war, da er als Mensch geboren war, in forma dei, weil er, während er als Mensch gesehen ward (cum homo videretur), Gotteswerke tat, sodaß von dem, von dem man 122
Diese von der Afra Cyprians, von dem NT. des Pelagius und von der Vulgata (die „esse se aequalem deo" bieten) abweichende Textgestalt kommt dem Texte nahe, den wir bei Tertullian finden werden (pariari deo). 3 arbitrδr kann auch passivisch gebraucht werden („gilt als einer, der ... sich anmaßt"). Aber da es kurz vorher im Schrifttext aktive Bedeutung hat, wird man nur diese auch hier annehmen dürfen.
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glaubte, daß er nur Mensch sei, in seinen Taten offenbar wurde, daß er Gott war. Denn die Werke zeigten die forma \ an, sodaß, weil seine Werke schlechterdings nicht Menschenwerke waren, der, welcher im Wirken oder in der forma Gottes war, als Gott erkannt wurde (deus intelligeretur). Denn was anderes ist die forma del als ein Benehmen, aus dem sein Gottsein ersichtlich wird (exemplum ex quo deus apparet), da er Tote erweckt, Leuten das Gehör wiedergibt, Aussätzige reinigt und dergleichen. Wie aber könnte von ihm gesagt sein, daß er hotnini similis geworden sei, wenn er nur Mensch war? und wie konnte er in seinem Gehabe (habitu) wie ein Mensch erfunden werden, wenn er nicht auch Gott war? Nur, weil er, bevor er gestattete, daß man ihn niederbeuge, stets in der Kraft Gottes erschien, ist er später, da er entkräftet war, „in seinen Gehabe wie ein Mensch erfunden worden".... (Es folgen Beispiele dafür, daß Jesus in seinem irdischen Leben als Gott erschien und erkannt wurde). Also, da jene Kraft sich zurückhielt (ista ergo virtute cessante), erschien er wie ein Mensch. Deshalb nämlich, sagt er (der Apostel) jenes „wie " damit er darauf hinweise, daß er auch Gott sei. Des Schwachwerdens wegen (infirmitatis causa) sagt er, daß Gott den Menschen ähnlich geworden sei. Daß zeigt er auch im folgenden, wenn er sagt: humiliavit semetipsum, factus obediens usque ad mortem, mortem autem cruets. Das ist's, um deswillen er „in seinem Gehabe wie ein Mensch erfunden ist". Da er seine Kraft zurückhielt, damit sie nicht offenbar würde in ihm, „erschien er wie ein Mensch" und ward getötet, der nicht sterben kann.
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Die langen Ausführungen über das propter quod et deus eum super exaltavit etc. (V. 9 und l O)124 übersetze ich nicht, weil sie infolge des Eingehens auf Deutungen, die dem Ambrosiaster nicht genügten, un übersichtlich, ja vielleicht nur im gegenwärtigen Texte nicht völlig klar sind. Christo, der in forma dei par et aequalis deo war, konnte nichts gegeben werden. Auf den homo in Christus, wie einige meinen, kann das, was der Text sagt, auch nicht bezogen werden. Denn da eben derselbe (idem) Gottes Sohn und Mensch ist, konnte er als Menschgewordener, der Gott blieb, nicht his egere, quae habebat; und wenn er's secundum quod homo erat nicht hatte, so hätte der Sohn Gottes sich gegeben, was ihm juxta quod homo erat fehlte. Was wäre es auch Großes, wenn der Mensch dem Vater gehorsam geworden wäre? Und quid poterat se exinanire homo, res infirma? Und, so gewiß es dem Ambrosiaster war, daß der „Name über jeden Namen" der Name „Gott" ist125, so un1 möglich schien ihm der Gedanke, daß der 124
409D411D. 125 4iIQ certe nomen, quod super omne nomen est, dei nomen est. Wie dazu der im gegenwärtigen Text unübersetzbare l Satz 41 OB sich verhält: videtur ergo:
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Mensch (in Christo) ein „adoptivus deus" geworden oder gar in gloria dei patris sei126. Die L sung, die der Ambrosiaster findet, ist, wenn ich recht sehe, eine doppelte: 1. obwohl, weil alles auf die Initiative des Vaters zur ckgeht, ordo exigit, ut in nomine patris agantur omnia hoc pater concessit filio post crucem, ut omnes in nomine filii salventur , 2. hoc natus accepit, ut post crucem manifestaretur, quid a patre dum generaretur acceperit (d.i. das deus esse natura). nomen enim tunc • *128 acceptt a patre, cum a creatura coepit sein . Diese Exegese, die als Subjekt aller Aussagen des Apostels den λüγος ενσαρκος fa t, ist voller Unm glichkeiten. Die unm glichste von ihnen ist die Vorstellung, da das εαυτüν έκένωσεν einen mit der Gefangennahme Jesu beginnenden Abschnitt im irdischen Leben Jesu bezeichne, in dem das retrahere potestatem suam das ostendere se aequalem deo abl ste128. Unm glich ist auch die bei dem Lateiner, der die von Paulus verwendendete gel ufige Redeweise der Griechen (Bauer Üρπαγμüς 2b) nicht kannte, verzeihliche Deutung den Üρπαγμüν ήγεΐσθαι im Sinne der Nr. l bei Bauer. Unm glich ist endlich die Auffassung der exaltatio (nomen tunc accepit a patre, cum a creatura coepit sciri). Als Ganzes ruht diese unm gliche Exegese gewi nicht auf alter Tradition. Um so n tiger ist die Frage, wie der Ambrosiaster zu dieser seiner Erkl rung gekommen ist. Auf eines, das ihn bestimmt hat, weist er selbst hin. Es ist die Tatsache, da Paulus seine Aussagen von „Jesus Christus" gemacht hat130. Der Doppelname, sagt der Ambrosiaster, weise auf den hin, der deus et homo sei131. Aber l 38 donum patris hoc est „esse filium", et „nomen eius super otnne sit nomen" hoc est „esse deum", vermag ich nicht zu sagen, und Konjekturen sind, ehe die handschriftliche berlieferung nicht bersehbar ist, unstatthaft. Es scheint (vgl. oben), als ob der Ambrosiaster gemeint hat, das donum patris sei, da der „filius" als „deus" zu allgemeiner Anerkennung kommen soll. 126 411CD. Die Beweisf hrung wird dem Ambrosiaster dadurch erleichtert, da er, wie die Afra, Pelagius und die Vulgata, am Ende von V. 11 liest: confiteatur, quia dominus Jesus Christus in gloria est dei patris. U7 410D. 129
Vgl. 408D. 409AB. 131 De illis nominibus Christi, so sagte Tholuck (S. 4) von l dem Ambrosiaster, singulari modo, vera cum falsis commiscens, ita dissent: ante incarnationem enim auf Christus potest did aut Jesus, quia simul ambo nomina et hominis filium et dei filium significant, nam ante nativitatem quid dicit? inter cetera „petra autem erat Christus" (l Kor. 10,4) et „non tentemus Christum, sicut quidam eorum tentaverunt" (ib. 10,9). bt ergo aut deum aut hominem vult 130
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schwerlich ist's dies allein, was den Ambrosiaster in die Bahnen seiner Exegese gebracht hat. Er kannte die Auffassung B: quibusdam videtur sic formam servi accepisse, dum homo natus est . Aber die ihm bekannt gewordenen Erklärungen der Stelle es brauchen nicht Schrift werke gewesen zu sein, die ihm diese Kenntnis vermittelten gingen der Mehrzahl nach (wie das „quibusdam" zeigt) andere Wege, d.h. sie bezogen die Aussagen des Apostels auf den irdischen Jesus Christus. Der Ambrosiaster stand also in derselben Tradition, wie Novatian. Aber den Text von der einheitlichen Person des geschichtlichen Jesus Christus zu erklären, hinderte ihn die abendländische Naturenlehre. Sie schloß schon bei Tertullian die Vorstellung ein, daß die substantiae ambae in statu suo (d.i. in ihrem nicht alterierten Wesen) quaeque distincte agebant133; und noch Leo I. hat sich in seinem berühmten Lehrbrief an Flavian trotz aller Betonung des idem134 an den hiermit gegebenen christologischen Kanon gehalten: agit utraque forma cum alterius communione quod proprium est, verbo scilicet operante, quod verbi est, et carne exequente, quod carnis est . Natürlich sprach man oft, zumal in der paränetischen Literatur, ohne an diesen Kanon zu denken, von dem, was „Jesus Christus" gesagt oder getan hatte. Aber wer theo (logisch genau sich ausdrücken wollte, mußte jedes einzelne Wort und jedes einzelne Tun oder Widerfahrnis Christi auf den Logos oder auf „seinen Menschen" zurückführen. Der Ambrosiaster kannte Exegeten, die in Phil. 2,1 I f. und wahrscheinlich in dem ganzen Ab schnitt Phil. 2,611 Aussagen über den homo Christi fanden136; aber er hielt das für irrig. So blieb ihm nur übrig, die ganze Stelle auf den Aoyos zu beziehen, obwohl ihn dies Unternehmen zu der These führte, die er selbst nur für eine forma loquendi gehalten haben significare scriptura, unum e duobus ponit, autjesum aut Christum (409B). Mir scheint dieser modus disserendi nicht „singularis", sondern ineptus vel obscurus zu sein. Der Text ist offenbar verstümmelt. Ein nach dem „aut Christus potest diet" einzufügendes würde den Satz notdürftig verständlich machen. Aber vielleicht ist mehr ausgefallen. 132 409A. 133 Tertullian, adv. Prax. 27. III, 282,12f. (ed. Kroymann). 134 c. 3, Hahn, Bibliothek der Symbole3, S. 324: qui manens in forma dei fecit hominem, idem in forma servi factus est homo, tenet enim sine defectu proprietatem suam utraque natura; et sicut formam servi dei forma non adimit, ita formam dei servi forma non minuit. 135
c. 4, S. 325. I
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410C: quibusdam videtur homini donatum esse nomen; 411A: 5» homo, deo patri oboedivit, quid magnum est? 41 IB: quid poterat se exinanire homo, res infirma! 411C: adoptivo deo non flectit creatura genu.
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kann: occisus est, qui mori nescit137. Ich glaube, schon hier ergibt sich, daß die Deutung von Phil. 2,6ff. auf den irdischen, geschichtlichen Jesus Christus älter ist, als die Naturenlehre. Doch empfiehlt es sich, dieser Schlußfolgerung erst nachzugehen, wenn auch die Exegese des Pelagius, die wir seit dem Erscheinen der vorzüglichen Ausgabe seines Kommentars zu den 13 Paulinischen Briefen von A. Souter genau zu erkennen vermögen, näher ins Auge gefaßt ist. Pelagius erklärt, wie der Ambrosiaster, Phil. 2,6ff. von dem ge schichtlichen Jesus Christus. Aber, auch seinerseits dem distincte agere der Naturen Rechnung tragend, versucht er, anders als der Ambrosia ster, den er kannte139, Christum nach seiner menschlichen Natur zum Subjekt oder Objekt aller Aussagen des Apostels zu machen. Viele so beginnt er, nachdem er die paränetische Absicht des Schriftab schnitts (hoc sentite in vobis) hervorgehoben hat140 , verstehen diese Stelle so, daß Christus nach seiner Gottheit (secundum divinatem) sich erniedrigt habe, nämlich nach der forma dei, in der (secundum quam) er die Gleichheit mit Gott nicht wie eine rapina in Anspruch genommen habe (usurpaverit), da er sie (quam) von Natur besaß, und sich entleert habe, nicht seine Wesenheit ablegend (evacuans), aber seine Würde nie derbeugend (honorem inclinans), indem er in die Knechtsstalt, d.i. in die Menschennatur, sich kleidete und in allem nur wie ein Mensch erschien, ja in seinem demütigen Gehorsam auch am Kreuze zu sterben sich nicht weigerte. Aber ich vermag nicht zu sehen, wie l solche Erklärung der schmählichen Verdrehung des Tatbestandes (der calumnia) des Arius ausweichen kann, der nichts Eiligeres zu tun hat, als das Geringersein des Sohnes zu behaupten, wenn hier gesagt würde, daß er nach seiner Gott heit erhöht sei und von dem Vater einen Namen empfangen habe, den er vorher nicht hatte, quod et in Christo ]esu: insofern er „gesalbt" ist und den Namen „Jesus" erhalten hat, d.h. sofern er Mensch ist (secundum hominem), qui cum in forma dei esset: sofern er Gott war, oder: weil er ohne Sünde war, nämlich in der Ebenbildlichkeit Gottes, non rapinam arbitratus est esse se aequalem deo, sed semet ipsum exinanivit: was er war, verbarg er in Demut, uns ein Vorbild gebend, daß wir uns des nicht rühmen, was wir vielleicht haben, formam servi accipiens: so, daß er selbst die Füße der Jünger wusch, in similitudinem hominum factus: bisweilen schließt die Ähnlichkeit (similitudo) die Gleichheit (veri tatem) ein, denn „Adam zeugte einen Sohn secundum imaginem et simi litudinem suam und nannte seinen Namen Seth" (Gen. 5,3). Damit er den 137 138
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409D. Oben S. 32.
Texts and studies, ed. /. A. Robinson IX, 2, Cambridge 1926.
Souter, Introduction (vgl. oben S. 7, Anm. 17), S. 176ff. 140 S. 397,3ff.
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Menschen gleich sei (in similitudinem humanam), zeigte er Demut, sogar den Jüngern dienend, obwohl er doch der Herr über alles war. et habitu inventus est ut homo: das ist hier zu verstehen als der Wirklichkeit entsprechend, gleichwie das „wie eines Einziggeborenen vom Vater" (Joh. 1,14). humiliavit semet ipsutn, factus obediens usque ad mortem: damit er uns ein Beispiel vollkommenen Gehorsams vor die Augen stelle. mortem autem cruets: keine andere Todesart kann schimpflicher sein, als diese, propter quod et deus illum exaltavit et donavit illi nomen: weil der angenommene Mensch (assumptus homo) so sich zu erniedrigen geruhte (dignatus est), so hat die Gottheit, die nicht erniedrigt werden kann, den, der erniedrigt worden war, mit Recht (merito) erhöht. Es ist auch dem ein Name gegeben worden, der ihn vorher nicht gehabt hat. Daher muß diese Stelle richtigerweise von der menschlichen Natur verstanden werden, anstatt von der göttlichen. Also wenn auch wir erhöht werden wollen, so laßt uns nach dem Vorbilde Christi den Brüdern dienen usw. (paränetisch). quod est super omne nomen; „denn welchem Engel hat er je gesagt: „du bist mein Sohn" (Hebr. 1,5). ut in nomine ]esu omne genu flectatur caelestium et terrestrium: daß alle mit dem Logos zugleich den angenom menen Menschen anbeten, et infernorum: hier meint er die Wächter der Unterwelt, et omnis lingua confiteatur. nämlich aller Völker, quia dominus Jesus Christus in gloria est dei patris: d.h. in der Natur und Herrlichkeit der Gottheit, insofern er dieselbe Herrlichkeit hat, wie der Vater.
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Tholuck141 meinte, Pelagius habe Phil. 2,6ff. so erklärt, weil ad Pelagiana commenta facilius se applicare videbatur novi loci explicatio, quarrt consueta. quem enim tanti fecisse humanae naturae ingeneratum virtuüs Studium, Christi vero \ de hominibus meritum nonnisi in honestorum morum praeclaro exemplo posuisse novimus, nonne eundem hunc quoque locum in eandem sententiam traxisse per se probabile est'} Das heißt, mit irrigen Vorstellungen über den bösen Ketzer der aber den Erlösertod Christi „zur Vergebung der Sünden" in seiner Weise ebenso gewürdigt hat, wie Augustin! und mit halt losen Vermutungen sich wichtige Erkenntnisse verbauen! „Pelagia nisch" ist nichts in dieser Exegese. Auch nicht die Erklärung des „in forma dei erat" durch das „quia absque peccato er at, ad imaginem scilicet dei". Denn schon bei Novatian sahen wir142 ein Verständnis des „in forma dei" im Sinne des „in imagine dei" im Hintergrunde seiner Auslegung stehen, und bei dem Ambrosiaster verrät sich die gleiche Vorstellung143. Auch „neu" ist die Exegese den Pelagius nicht. 141
S. 4. l Oben S. 28f. 143 408C: Christus semper in forma dei erat, quia imago est invisibilis dei; ... ideo enim forma et imago dei appellatus est, ut intelligeretur, non ipse pater esse deus. 142
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Der Ambrosiaster schon kannte einige (quidam), die Phil. 2,11 und wahrscheinlich auch Phil. 2,6ff. auf den Menschen Jesus Christus bezogen144. Diese vorpelagianischen Vertreter einer der Pelagia nischen verwandten Exegese k nnte man geneigt sein im Orient zu suchen. Denn Pelagius verstand das Griechische sehr gut145, hat auch vielleicht schon vor seiner r mischen Zeit einmal im Orient geweilt146. Da er, besser als der Ambrosiaster, auch die griechischen Exegeten kannte, zeigt sich schon darin, da er als Vertreter der Auffassung B nicht nur, wie jener, „quidam", sondern „multi" nennt147. Die man nigfache Verwandtschaft seiner exegetischen Ausf hrungen mit sol chen des Chrysostomus und denen Theodors von Mopsueste, mit dem er sp ter (nach Abfassung seines Kommentarwerks) auch pers nliche Ber hrung gehabt hat, ist schon mehrfach hervorgehoben worden148; l und die Annahme, da diese Verwandtschaft sich aus gemeinsamer 42 Abh ngigkeit von den exegetischen Werken Diodors von Tarsus erkl re149, hat manches f r sich. Auch gerade in dem hier uns besch ftigen den Abschnitt des Pelagiuskommentars findet sich manches, was daf r zu sprechen scheint. Alexander Souter, der Herausgeber des Pelagius kommentars, meint, ein Blick auf Lightfoots Nachweisungen ber die patristische Auffassung des ούχ Üρτταγμüν ήγήσατο το εßναι ßσα θεώ zeige, da Pelagius mit seinem „quod erat, humilitate celavit, dans nobis exemplum ne in his gloriemur, quae forsitan non habemus"15® „zu den Griechen geh re und nicht zu den Lateinern"151. Und bei dem, was Pelagius zu Phil. 2,10 sagt: „ut omnes simul hominem cum verbo adorent assumptum"152 wird niemand verkennen k nnen, da es recht „antiochenisch" klingt. Allein dieser Ableitung der Pelagianischen Exegese von Phil. 2,6ff. aus antiochenischen Einfl ssen lassen sich Erw gungen entgegenstellen, die eine andere Erkl rung der Verwandt 144
Vgl. oben S. 34 bei und mit Antn. 136. Vgl. RE3. 15,763,26f. 146 Vgl. RE3. 15,750,411. 147 Ambrosiaster, S. 409A: non enim mihi, sicut quibusdem, videtur; Pelagius 397,3ff. 148 Swete in seiner Ausgabe der Kommentare Theodors L, p. LXXIVLXXVI; Th. Zahn, Kommentar zum NT. IX (Galaterbrief), 1905, S. 25; Souter in der Introduction zu seiner Ausgabe, S. 193199. l 149 Vgl. Souter a.a.O. S. 196 und RE.3 15,750,11. 150 397,19f.; vgl. oben S. 36. 151 Introduction, S. 195. Sachlich ist Souter nicht im Recht; denn schon Tertullian sagt: se ipsunt humilitate celabat (vgl. S. 39, Anm. 159). 152 399,8f.; vgl. Swete I, p. LXXV und Souter, Introduction, S. 197. l 145
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schaft möglich erscheinen lassen. Hat nicht die der antiochenischen verwandte abendländische Christologie, wie Tertullian beweist, alte abendländische Wurzeln? Weist nicht auch die neutestamentliche Textkritik eine alte, weit über Pelagius und Diodor zurückgehende Verwandtschaft des „westlichen" und des „syrischen" Textes auf? Kann sich also nicht auch die Verwandtschaft der Pelagianischen Exegese von Phil. 2,6ff. mit der Theodors von Mopsueste (und Diodors) aus verwandten alten Traditionen erklären, die ein Beeinflußtsein des Pelagius durch [Theodor oder] Diodor zu einer unnötigen Annahme machen oder darauf zurückführen, daß ein Gesinnungsgenosse gern von dem anderen ganzen oder halben Gesinnungsgenossen lernt? Diese mφgliche Annahme wird zu einer wahrscheinlichen, ja notwen digen, wenn eine ältere abendlδndische Tradition nachgewiesen wird, 43 aus der die Pelagianische Exegese von Phil. 2,6ff. sich erklärt, l Schon bei Novatian155 sahen wir uns zu der Annahme veranlaßt, daß vor ihm im Abendlande eine Gestalt der Auffassung A vorhanden gewesen sein müsse, die Phil. 2,6ff. von der einheitlichen Person des geschichtlichen Jesus Christus deutete. Eben dahin weist die Tatsache, daß der Ambrosiaster und Pelagius durch die Rücksicht auf das von der Naturenlehre geforderte distincte agere des Logos und des Menschen in Christo sich veranlaßt sahen, den geschichtlichen Christus, von dem sie beide ausgehen, in verschiedener Weise zu teilen, so daß bei dem einen (dem Ambrosiaster) der , bei dem anderen (Pelagius) der assumptus homo als der erscheint, von dem Paulus Phil. 2,6ff. redet. Muß nicht hinter diesen einander entgegengesetzten Ein seitigkeiten eine Tradition stehen, die, von der Naturenlehre noch nicht beeinflußt, den geschichtlichen Jesus Christus noch als, handelnd wie leidend, einheitliche Persönlichkeit zu betrachten die Möglichkeit hatte? Bei Pelagius kann man einen Hinweis auf eine solche alte Tradition auch darin finden, daß er an vier (oben durch Kursivdruck hervorgehobenen) Stellen nämlich in dem „in quo erat deus"154, in dem „quod erat, humilitate celavit"155, in dem „cum omnium dominus esseti" und in dem „dum eiusdem est gloriae, cuius est pater"157 von Christo Aussagen macht, die zwar auf die einheitliche Person Jesu Christi, aber nicht auf assumptus homo passen, auf den er sonst Phil. 2,6ff. bezieht. 153
Vgl. oben S. 2729. 397,17. 155 397,19f. 156 298,5f. 157 399,12. 154
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Bewiesen wird das Vorhandensein einer solchen alten Tradition im Abendlande durch Tertullian. Dieser folgt freilich in bezug auf das Verst ndnis von Phil. 2. 6ff. an einer Stelle seines Schrifttums der Auffassung B158. Eine zweite, die mit dem l „quod erat, humilitate 44 celavit" des Pelagius sachlich und auch fast w rtlich bereinkommt159, kann auf den λüγος ενσαρκος oder auf die einheitliche Person Christi bezogen werden. Eine dritte16 habe auch ich161, wie bisher alle For scher, noch 1914, ebenso wie die erste, als beweisend daf r angesehen, da Tertullian unter dem äς von Phil. 2,6 den λüγος Üσαρκος verstan den habe. Aber ich habe, wie alle anderen, durch die falsche Inter punktion der Ausgaben verf hrt, diese Stelle mi verstanden. Recht verstanden, lehrt sie etwas ganz anderes. Es handelt sich um eine Stelle in der Schrift de resurrectione carnis^ in der Tertullian Gen. 2,7 und l,26f. zugunsten der resurrectio carnis ins Feld f hrt. Er schildert da zun chst, wie Gott den Erdenklo , den „limus de terra", formt: „Stelle dir Gott vor, wie er ganz mit ihr (d.h. mit der Materie des limus) besch ftigt, ihr hingegeben ist, mit seiner Hand, seinem Sinnen, seinem Wirken, seiner klugen Berechnung (consilio), seiner Weisheit, seiner Vorsehung und vor allem seiner Liebe (affectio). Welche Linien er zog!"
Dann f hrt er fort: „Es war n mlich bei allem Fortschreiten der Gestaltung des Lehms Chri stus in seinen Gedanken, der k nftige Mensch was ja (n mlich ein „k nftiger Mensch") auch der Lehm war und das Fleisch des Logos was ja (n mlich das „Fleischwerden") auch der Erde (der Mate rie des Lehmklo es) bevorstand162. So hatte ja vorher der Vater zum 158
adv. Praxeam 7. III, 237,8, wo Phil. 2,6 mit „hie certe est, quiu usw. an Joh. 1,1 angekn pft wird. Dieselbe Anschauung B k nnte man geneigt sein in de carne 4, Oehler, S. 896, zu finden: certe Christus dilexit hominem ... propter eum descendit, propter eum praedicavit, propter eum omni se humilitate dejecit usque ad mortem, et mortem cruets; amavit utique, quem magno redemit. Aber so gewi hier Phil. 2,8 dem Tertullian im Sinne gelegen hat, es ist doch durch nichts geboten, das „descendit" f r durch Phil. 2,7 (εαυτüν έκένωσεν μορöήν äούλου λαβών) angeregt anzusehen, l 159 de bapt. 11. I, 210,19. Tertullian spricht hier davon, da Christus nicht taufte (Joh. 4,2). Auf wen, fragt er dann, h tte er taufen sollen? In semetipsum, quem humilitate celabat? 160 de resurr. 6. III, 33,18f. 161 Hastings' Encyclop. VII, 681b. quodcumque enim limus exprimebatur, Christus cogitabatur, homo futurus, quod et limus, et caro sermo, quod et terra (die Materie, von der der „limus de terra" genommen war) tunc. Das „quodcumque limus exprimebatur" weist hin
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Sohne gesprochen: „Lasset uns Menschen machen zu unserm Bild und Gleichnis." „Und Gott schuf (fecit) den Menschen", d.h. das, was er unter seiner bildenden Hand hatte; „nach dem Bilde Gottes schuf er ihn", nämlich Christi denn auch der Logos ist Gott , qui in effigie dei constitutes non rapinam \ existimavit pariari deo. So war also jener Lehmkloß, der schon damals in das Bild des künftigen Christus im Fleische (Christi futuri in carne) gestaltet ward, nicht nur ein Gottes werk, sondern auch ein Unterpfand."
Kroymann und die älteren Ausgaben beginnen bei den Worten „et sermo enim deus" einen neuen Satz und nötigen so den Leser, den Relativsatz „qui in effigie dei constitutus etc." auf den sermo deus zu beziehen. Aber beides ist irrig. Denn in dem Zusammenhange, in dem hier Phil. 2,6 zitiert wird, will Tertullian beweisen, daß der „Christus homo futurus" das Urbild des „ad imaginem dei" geschaffenen Men schen sei. Er muß daher den Relativsatz, der von dem mit „qui" bezeichneten Subjekt sagt, daß es in effigie dei constitutus war, auf den vorher genannten Christus bezogen haben. Das „et sermo enim deus" ist also ein Zwischensatz; und ein Zwischensatz, der als solcher unent behrlich ist, weil Tertullian vorher das „ad imaginem dei fecit ilium" durch ein „scililet Christi" erläutert hatte. Die Berechtigung dieser Erläuterung weist der Zwischensatz nach. Zugleich beweist er, weil Tertullian nicht sagt: „et Christus enim deus", sondern „et sermo enim deus", daß Tertullian hier den Namen „Christus" erst für die Zeit nach der incarnatio verwendet163, l auf die den Lehm pressenden „Hände Gottes, was sie auch immer sein mögen". Das „homo futurus'' in einen Relativsatz aufzulösen: „der einst Mensch werden sollte", wie Kellner (Tertullians sämtliche Schriften aus dem Lateinischen über setzt, Köln 1882, II, 428) es tut, ist unratsam, weil „Christus" hier nicht Name des Präexistenten ist. l Professor D. Dr. Souter in Aberdeen, der in den von der Society for promoting Christian knowledge herausgegebenen Translations of Christian Literature (series II, latin texts) Tertullians Schrift de resurrectione carnis ins Englische übersetzt hat (London 1922), hat meiner Auffassung der oben behandelten Stelle brieflich zugestimmt; „/ have corrected my own copy of my translation in accordance with your views" schrieb er mir am 21. Dezember 1926. Im Anhange seiner Übersetzung (S. 162196) gibt Souter seine Kollation eines 1916 von Dom. Wilmart in einer aus Clairvaux stammenden Miszellanhandschrift der Biblio thek von Troyes entdeckten sehr wertvollen Textes von Tertullians Schrift de resurrectione. Dieser cod. Ciarom., der auch noch vier andere Traktate Tertullians (adv. Judaeos, de carne Christi, de haptismo und de poenitentia) bietet, liest an unserer Stelle (Kroymann, S. 33, Zeile 17) statt „scilicet Christi": „scilicet et Christum". Das „Christum" gab Souter in seinem Briefe an mich preis; das „et" hielt er für die rechte Lesart. Ich wage es, obwohl ich Souters Autorität so hoch schätze, wie nur einer, trotzdem, dies „et" zu verwerfen. Das „et Christi" (was
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Aus den so und, wie ich meine, zweifellos richtig verstandenen Ausf hrungen Tertullians ergibt sich, da Tertullian hier Phil. 2,6 im Sinne der Auffassung A gedeutet hat. Ist diese Deutung der Stelle erst sp ter, in adv. Praxeam, durch die Deutung im Sinne der Auffassung B bei ihm abgel st worden? Oder hat Tertullian hier nur zunutz seiner Argumentation eine von ihm sonst nicht geteilte Auffassung der Stelle einem anderen Schriftsteller oder einem pers nlich ihm nahegetrete nen Zeitgenossen entlehnt? Schon die Argumentation in dem der Schrift de resurrectione ziemlich gleichzeitigen f nften Buche gegen Marc ion164 scheint mir mehr f r das erstere zu sprechen, und aus dem Bibeltext Tertullians wird sich unten165 ein entscheidendes Argument zugunsten dieser Annahme ergeben. In adv. Praxeam mag Tertullian, hnlich wie Novatian166, zugunsten der Bek mpfung des Gegners (der den θεüς λüγος neben Gott leugnete) in die Bahn der Auffassung B sich haben schieben lassen. Wie dem aber auch sei, das steht fest, da Tertullian in der Schrift de resurrectione Phil. 2,6ff. im Sinne der Auffassung A erkl rt hat. Zugleich erhellt, da diese vornovatianische Auffassung A in der Tat die dreifache N herbestimmung vertr gt, ja fordert, die schon oben bei Novatian erschlossen wurde, auch bei Pelagius sich ergab und beim Ambrosiaster erkennbar war167. Erstens n mlich ist auch hier die μορöή θεοΰ im Sinne der vollkommenen Ebenbildlichkeit mit Gott verstanden, die der irdische Christus hatte; zweitens ist auch hier diese μορöή θεοϋ von dem εΤναι ßσα θεώ begriff lich unterschieden, denn schon ein pariare deo w re mehr, alls ein in effigie dei constitutum esse, das, wenn auch nicht in der Vollkommen heit des Urbildes („scilicet Christi"), so doch abbildlich auch bei anderen Menschen („wenigstens denen der καινή κτßσι$", kann man vielleicht hinzuf gen) wahr werden soll; und vollends scheint mir das parian in diese Richtung zu weisen168; l drittens mu demgem auch 47 nur auf ein „dei et Christi11 hinweisen k nnte) pa t nicht in den Zusammen hang, und von einem zun chst ausgeschriebenen „scilicet" konnte ein „et" leicht brig bleiben, l 164 5,20. III, 647,23ff. 165 Vgl. S. 42, bei Anm. 173. 166 Vgl. oben S. 28. 167 Vgl. oben S. 28 u. 36, bei Anm. 143. Bei Pelagius (und beim Ambrosiaster) ist freilich nur die erste dieser N herbestimmungen erkennbar; aber die beiden ndern sind von ihr unabtrennbar. 168 Das pariare findet sich nach Oehlers index verborum bei Tertullian f nfmal: adv. Marc. 4,29. Ill, 521,5; de anima 30.1, l 350,21; ib. 32. I. 355,10 und 11; de resurrectione 53. III, 111,17. Das pariari ist, wie es scheint, sicher (denn Kroymann verzeichnet keine Variante) nur in dem Zitat von Phil. 2,6 in adv. Marc. 5,20. Ill, 647,24 berliefert; in de resurr. 6 (III, 33,19) ist das pariari eine
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hier, wie bei Novatian, das „non rapinam existimavit" im Sinne der oben (S. 15) unter 2bß aufgeführten Bedeutung von ge braucht worden sein: „er hielt es nicht für eine zu ergreifende günstige Möglichkeit". Schon Tertullian hat, wenigstens in der Schrift gegen Praxeas, das „distincte agere" der ambae sustantiae Christi angenommen. Die Er klärung A von Phil. 2,6ff., der er in de resurrectione folgt, muß daher noch weiter zurückgehen, als bis auf ihn. Und es ist erweislich, daß sie das tut. Denn Tertullian benutzt, wie die Gleichheit des Wortlauts an mehreren Stellen beweist, für Phil. 2,6ff. eine ihm schon vorliegende Übersetzung169. Er zitiert Phii. 2,6 [und 7a] zweimal, in de re surrectione und in dem fünften Buche gegen Marcion171, in dem von der späteren Afra172 abweichenden Wortlaut: qui in effigie dei constitutus non rapinam existimavit pariari deo [sed exhausit semet ipsum accepta effigie servi]173. An einer dritten Stelle, in der etwas l jüngeren Schrift adversus Praxeam174, gibt es das , wie die Afra bei Cyprian, die Itala bei Novatian und Pelagius und wie die Vulgata, durch „esse se aequalem deo" wieder175, bietet im übrigen Konjektur des Beatus Rhenanus, die von Kroymann benutzten Hss. lesen „par in", der Ciarom, nur „paria". Souter hält für möglich, daß in de resurr, „pariare" zu lesen sei. Doch wenn adv. Marc. 5,20 „pariari" gesichert ist, kann Tertullians sonstiger Sprachgebrauch kein Grund sein, in dem Schriftzitat von adv. Marc. 5,20 das „pariari" zu ändern und de resurr. 6 „pariare" zu konjizieren. 169 Zur Orientierung über die Frage nach dem lateinischen NT. bei Tertullian vgl. Harnack, Gesch. der christl. Lit. II, 2, S. 296ff. und SchanzKrüger, 1922, S. 446ff.; A. von Harnack, Marcion2, 1924, S. 47*ff. und S. 160*ff., und im besonderen H. von Soden, Der lateinische Paulustext bei Marcion und Tertullian (Festgabe für A. Jülicher, Tübingen 1927, 229281; auch separat). 170 c. 6. III, 33,18f. 171 5,20. III, 647,23ff. 172 Die Afra (vgl. TU. 33,605) bietet: qui in figura dei constitutus non rapinam arbitratus est esse se aequalem deo, sed se inanivit formam servi accipiens. 173 Der oben eingeklammerte V. 7a findet sich nur adv. Marc. 5,20. H. von Soden (S. 233) ist geneigt, statt des vielleicht nur auf Konjektur ruhenden „exhausit" das später allgemeine „exinanivit" einzusetzen. Über die handschriftliche Bezeu gung des pariari vgl. S. 41f., Anm. 168. l 174 c. 7. III, 237,8ff. 175 Es steht das wahrscheinlich damit in Zusammenhang, daß Tertullian hier, in adv. Prax. 7, Phil. 2,6ff. nicht mehr im Sinne der Auffassung A, sondern in dem der Auffassung B erklärt (vgl. oben S. 40f.); doch wage ich keine weiteren Vermutungen darüber. Das aber wird (vgl. S. 41 bei Anm. 165) durch dieses spätere Aufgeben der Übersetzung „pariari deo" meines Erachtens sicher, daß die Erklärung von Phil. 2,6ff. im Sinne der Auffassung A Tertullians δltere, mit seinem älteren Bibeltext im Zusammenhang stehende Anschauung darstellt (vgl. S. 43 Anm. 176).
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aber für Phil. 2,6 denselben Text. In dieser ältesten lateinischen Über setzung von Phil. 2,6, die meines Erachtens zweifellos kirchlichen Ursprungs ist176, paßt sowohl das „in effigie dei constitutus" wie das „pariari deo" nur zu der Erklärung A. Diese hat also im Abendlande, obwohl auch die Auffassung B früh (schon bei dem späteren Tertullian) sich einstellt, die δltere Überlieferung für sich. Die Exegese Novatians, sowie die des Ambrosiasters und die des Pelagius wird von hier aus gänzlich verständlich, l Die späteren, gräzisierenden Abendländer erfordern hier keine ir gendwie ins einzelne gehende Behandlung. Sie haben sich durch die ihnen direkt und indirekt seitens der Alexandriner nδher gerückte Auffassung B (die schon längst auch im Abendlande Vertreter gefun den hatte) beeinflussen lassen und haben dann, da sie (vielleicht mit teilweiser Ausnahme des Marius Victorinus, Hilarius und Hierony mus) für die den Griechen geläufige Redeweise (oder ) oder kein Verständnis hatten, ähnlich wie der Ambrosiaster („non furatus est")177 auf das „non rapinam arbitratus est esse se aequalem deo" sich ihren Vers gemacht . Ihre Auffassung von Phil. 2,6ff. ward so zu einer Mischform, die hier von der Auffassung A, dort von der Auffassung B ausgeht und je nachdem als Auffassung AB oder BA zu charakterisieren ist. Sehr beachtenswert 176
Auch H. von Soden hält es, im Unterschied von Lietzmann und Harnack, für wahrscheinlich, daß der katholische Paulustext älter ist, als der marcionitische (vgl. S. 230 und 274). Mir will es scheinen, daß allein schon der Wortlaut von Phil. 2,6 dafür entscheidend in die Waagschale falle. Denn würde nicht ein Marcionit, weil er die Kenosis im Sinne der Auffassung B verstand (vgl. unten), die Stelle anders übersetzt haben? Die „Selbständigkeit" des marcionitischen lateinischen Paulustextes (wenn er überhaupt schon zur Zeit vonadv. Marcionem existierte) neben dem katholischen wird man vielleicht noch mehr einschränken müssen, als von Soden es tut (S. 274). Und die Frage, ob ein marcionitischer lateinischer Paulustext (den es später gewiß gegeben hat) schon dem Tertullian vorlag, oder ob dieser den griechisch ihm vorliegenden Marciontext, anstatt ihn von sich aus zu übersetzen, seinen katholischen Lesern zuliebe mit dem Latein der katholischen Übersetzung wiedergab, scheint mir trotz der überaus dankens werten Arbeit von Sodens noch nicht endgültig entschieden zu sein. Doch mögen Sachkundigere ausmachen, ob die Differenzen zwischen dem marcionitischen und dem katholischen Texte, die von Soden feststellen zu müssen gemeint hat, wirklich nur die Erklärung zulassen, daß der Bibeltext (nicht nur eine Reihe von Zitaten Tertullians) diese Verschiedenheiten aufwies. Hier ist diese Frage gleich gültig, l 177 Vgl. oben S. 31. 178 Vgl. Schumacher I, 5467 und die von Lightfoot (S. 134) genannten Stellen bei Ambrosius und Augustin.
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aber ist, da daneben bei einzelnen dieser gr zisierenden Abendl nder gelegentlich noch die abendl ndische Tradition sich verr t. So sagt Marius Victorinus: cum mysterium adventus sui compleret, turn jam passionem sustinuit, ut se exinaniret, ut personam servi susciperet179, und noch Augustin bemerkt einmal in bezug auf das, was Phil. 2,68 gesagt ist: quod totum non fecit dei filius nisi in ea forma, qua est hominis filius180.
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Auch im Osten ist die Auffassung B von Phil. 2,6ff. keineswegs die allein herrschende gewesen. Eutherius von Tyana, einer der entschie densten Antiochener auf dem Konzil von Ephesus181, schrieb bald nach der Union von 433 in seiner an Alexander von l Hierapolis gerichteten Kritik des Cyrillischen Briefes „Laetentur caeli", rheto risch Cyrill anredend: „Was verdrehst Du die Schrift, die ber Gaunerkunst erhaben ist? Wes halb meidest Du den Namen „Christus" und l t, einem Schlinggew chs gleich, die g ttliche Natur nicht los, um sie mit H lfe des Begriffs der οικονομßα den Leiden unterworfen zu machen? Folge dem Apostel Paulus und vergreif Dich nicht an Christus (ne illudas Christum), der in ihm geredet hat. Er sagt nicht: »Der θεüς λüγος selbst, vom Himmel herabstei gend, entleerte sich selbst, indem er Knechtsgestalt annahm«. Was sagt er vielmehr? τοϋτο öρονεßσθω (hoc sentiatur) εν Ομΐν ä και εν Χριστώ Ίησοΰ κτλ. äούλου λαβών (Phil. 2,6.7a) Diesen Worten ist auch die Glaubensdefinition der V ter gefolgt, die in Nic a zusammengekommen sind; allein der Urheber Eures Verst ndnis, Apollinarios, hat betr g licherweise entgegen dem Nic nischen Bekenntnis eben dieser heiligen V ter und entgegen der g ttlichen Schrift selbst eine Vertauschung der Namen eingef hrt, indem er anstatt von dem „Herrn" und von „Jesu Christo" und dem „Sohne" Namen, die auf beide Naturen hinweisen nur vom θεüς λüγος erkl rt (deum verbum tantummodo
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adv. Arium 4,31, MSL. 8,1135D. Interessant ist auch, da Victorinus in seinem Kommentar zum Philipperbrief (MSL 8,1207AC) die „forma dei" („non figura, non vultus, sed imago et potentia), die Christus (als Logos) hatte, und das, was er non sibi vindicavit (das esse aequalem deo), unterscheidet (er bersetzt hier auch [anders als adv. Ar. 4,30, S. 1134B]: non rapinam arbitratus est, ut esset aequalis deo). Schumacher bespricht (S. 60f.) keine dieser Stellen. l *°sermo 186,3, MSL. 38,1000. 181 Vgl. G. Ficker, Eutherius von Tyana, Leipzig 1908.
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exponens), damit er, indem er allein auf die g ttliche Natur der Person hinweist als die, welche erhabener sei als die andere, eben diese als die Person ausgebe (ipsam praedicet pro persona) und beide zu einer ihm angenehmen (bene sonantem) Natur zusammenmische. Diese Tendenz zeigen auch Deines breiten Geredes Worte182"
Eutherius scheint hiernach in Bezug auf Phil. 2,6ff. die Erkl rung A f r die allein richtige zu halten. Inwieweit dies tats chlich der Fall war, d.h. wie seine Erkl rung von Phil. 2,6 im Einzelnen sich gestaltete, h ren wir von ihm nicht . Dennoch ist seine u erung sehr wichtig. Denn, wenn er, ber die alexandrinische Tradition ununterrichtet, irrig annahm, das, was Cyrills Lehrweise und Exegese ihm falsch erschien, gehe auf Apollinaris zur ck, so beweist eben dieser Irrtum, da er selbst nur eine andere Tradition kannte. Da in den antio chenischen Kreisen eine entsprechende Exegese von Phil. 2,6 her k mmlich war, m ten wir deshalb annehmen, auch wenn es nicht weiter beweisbar w re. Es ist aber auch sonst erkennbar. Nestorius, der l oft auf Phil. 2,6ff. sich beruft184, hat ganz hnlich geredet, wie Eutherius: „Er (Paulus) sagt nicht: τούτο öρονεßσθω εν ύμΤν ä και εν τω θεώ λüγω, äς εν μορöή θεοϋ υπÜρχων μορöήν äούλου ελαβεν. Er w hlt vielmehr den Namen (προσηγορßαν) „Christus", der beide Naturen bezeichnet, und nennt ihn dann ohne Gefahr sowohl μορöή äούλου, die er annahm, als auch θεüς weil das, was in bezug auf die Doppelheit (το äιπλούν) der Naturen gesagt wird, in untadeliger Weise getrennt wird185." 182
Lateinisch im sogenannten Synodicon (Mansi V, 983, Acta conciliorum, ed. E. Schwartz 1,4, Berlin und Leipzig 1922/23, S. 218,29ff. 183 Er hat sicherlich hnlich gedacht wie Nestorius oder Theodor von Mopsueste, von denen oben die Rede sein wird, l 184 ad Cyrill. ep. II, Loofs, Nestoriana 175,15176,9; sermo IX; ibid. 254,512 = fragm. 10; sermo X, ibid. 268,1721; liber Heraclidis, Bedjan 80f. = Rau 51f.; 88f. = 57f.; 102 = 66f.; 116f. =75; 129ff. = 8385; 241f. = 145f.[; 290 = 184 = fragm. 10; 300 = 190 = fragm. 10]. 185 Nestoriana 254,712. Doch bin ich oben in der bersetzung des Schlu satzes nicht dem griechischen Texte, den die Nestoriusfragmente 81 (Cyrill adv. Ori ent.) und 10 (Acta Ephesina graeca; lateinisch Acta conc. ed. Schwartz 1,5,19247 25, S. 106,35ff.) bieten, sondern dem der lateinischen bersetzung gefolgt, die Marius Mercator von der Predigt des Nestorius geboten hat, die Cyrill exzerpier te. Marius bersetzt freilich mannigfach ungenau: inreprehensibiliter his divisis, quae ad naturam duplicem significandam dicuntur (Acta conc. ed. Schwarz I, 5 S. 32,37); er hat also, wenn er nicht sehr ungenau bersetzt hat, gelesen: των λεγομένων ei? το των öύσεων äιπλούν Üλήπτως μεριζομένων. Der Text Cyrills und der (auf ihn zur ckgehende) der Acta Ephesina stellt das äιπλούν anders:
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Auch diese u erung kann die Vermutung anregen, Nestorius ver trete in Bezug auf Phil. 2,6ff. die Auffassung A. Diese Vermutung ist auch in gewisser Weise richtig. Denn wenn Nestorius mehrfach sagt, die Namen „Jesus" und „Christus" seien Bezeichnungen beider Natu ren186, d.h. des einen, der äιπλούς εστß τÜς öύσεις187; so wird im Lichte der zitierten u erung deutlich, da Nestorius Phil. 2,6ff. von dem 52 μοναäικüν πρüσωπον des geschichtlichen l Jesus Christus verstan den wissen will189. Aber er greift doch bei der Erkl rung von Phil. 2,6ff. mehrfach auf den λüγος Üσαρκος zur ck: auch er meint, da in den Paulusworten της ενανθρωπήσεως της θεßας μνήμη gegeben sei190; auch er sieht in dem εν μορöή θεοΰ ΟπÜρχειν eine Aussage ber das Wesen des Logos (des Üσαρκος und des ενσαρκος)191 und in dem μορöήν äούλου λαβεßν die Menschwerdung192. Der, von dem Paulus spricht, ist ihm also teils der λüγος Üσαρκος, teils Christus nach seiner Gottheit, teils Christus nach seiner Menschheit, teils (bei V. 11) der εις Χριστüς. Nestorius geht also von dem geschichtlichen Christus aus,
των λεγομένων εßς το των öύσεων Üλήπτως μεριζομένων äιπλούν. Diesen Text kann man nur mit einer Erg nzung verstehen: των λεγομένων εις το των öύσεων Üλήπτως μεριζομένων äιπλούν. Diese Erg nzung ist leicht. Aber auch das ist unschwer denkbar, da in Cyrills Exzerpt das zun chst ausgelasse ne, dann am Rande erg nzte äιπλούν schon bei ihm selbst an falsche Stelle geraten war. Ich nehme nach l ngerem Schwanken letzteres an, weil Paulus Phil. 2,6ff. nicht die Naturen, wohl aber die Aussagen ber den einen Christus getrennt hat. 186 Vgl. das Register meiner Nestoriana s. v. „Jesus" und „Christus". 187 sertno X, Nestoriana 274,15. 188 ad Cyrill. ep. 2, Nestoriana 176,6f. l 189 Irre machen kann der Umstand, da Nestorius auch die Bezeichnungen υΙüς und μονογενής mehrfach κοινά της θεüτητος καΐ της ανθρωπüτητας ονüματα nennt (ad. Cyrill. ep. 2, S. 175,8f.; ep. 9, S. 192,9t.; theopasch. S. 211,4f.), w hrend er doch oft auch den pr existenten Logos allein als υßüς und μονογενής bezeich net. Doch setzt dieser Umstand das oben Gesagte nicht wirklich ins Unrecht. Denn da Nestorius auch die Begriffe uios und μονογενής als κοινÜ ονüματα bezeichnet, nur die Begriffe Üνθρωπος [αναληöθεßς] und θεüς λüγος ausdr cklich als Sonderbezeichnungen der in Christo vereinigten Naturen ausgibt (theopasch. S. 211,7ff.), h ngt m. E. mit altern Anschauungen zusammen, die bei Nestorius nachwirken. Die Namen „Jesus" und „Christus" hat er m. W. im Unterschied von ü υΙüς του θεοΰ oder ü μονογενής υΙüς f r den pr existenten Logos als solchen nicht gebraucht, gleichwie er den Üνθρωπος αναληöθεßς nicht ohne R cksicht auf seine Verbindung mit dem Logos υΙüς θεοΰ nennt. 190
ad Cyrill. ep. 2, S. 175,16. Z. B. lib. Heracl., Nau, S. 51, Z. 3 v.u.
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a.a.O.; S. 57 und 145 (sans avoir la nature de l'homme).
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nimmt aber in seine Erklärung Elemente der Auffassung B auf193. Seine Auffassung ist eine von B beeinflußte Form von A (AB). Aber muß nicht hinter ihr „hinter ihr" in dem von uns angewiesenen Traditionszusammenhange eine reinere Gestalt der Auffassung A gestanden haben? Eine reinere Gestalt der Auffassung A findet man in der Tat bei Theodor von Mopsueste. Und sein Verständnis von Phil 2,6ff. ist in allen Einzelheiten erkennbar, weil sein Kommentar zum Philipper brief, wenn auch nur in lateinischer Übersetzung, seit 1855 uns vor liegt194. Dennoch ist man seiner Erklärung meines l Erachtens noch 53 nicht ganz gerecht geworden. Es kann zwar scheinen, als deute auch er die Stelle nicht reinlich von dem geschichtlichen Christus aus; denn die Erklärung von V. 6: „non magnam reputavit illam quae est ad deum aequalitatem et elatus in sua permansit dignitate kann bei flüchtigem Lesen aussehen wie ein Zurückgreifen in die Präexistenz. Allein solches Zurückgreifen liegt hier nicht vor. Um dies zu beweisen, wird man sich zwar auf das „non rapinam arbitrates est, ut sitaequalis deo", nicht berufen dürfen, denn Theodor zitiert hier den Bibeltext; erst die Übersetzung erweckt den Eindruck, als besäße der, von dem hier die Rede ist, das „esse aequalem deo" nicht . Das ist nicht eigentlich Theodors Meinung. Er denkt zwar bei allen Aussagen des Textes an den geschichtlichen Jesus Christus197; aber eben dieser hat (qua Logos) an sich das esse aequalem deo. Und doch ist der Überset zer mit seinem „ut sit aequa deo" nicht ganz im Unrecht. In den oben angeführten Worten, die von dem geschichtlichen Christus das „elatus in sua permansit dignitate" verneinen, liegt, wie das nachfolgende „sed magis pro aliorum utilitate praeelegit humiliora sustinere negotia, 193
Über sein Verständnis des habe ich nichts Entscheiden des gefunden; er scheint hier keinen Gegensatz zu Cyrill empfunden zu haben. 194 Mein l Amtsvorgänger, J.L. Jacobiy hat ihn in der Reihe Hallischer Universitäts schriften, in denen er die Kommentare Theodors zu den Briefen an die Philipper, Kolosser, Thessalonicher und zu l Tim., Kap. l, zuerst veröffentlichte, 1855 (c. l u. 2) u. 1856 (c. 3 u. 4) bekannt gemacht. Er brach (1872) diese Publikation ab, weil er hörte, daß die vortreffliche Ausgabe vorbereitet würde, die H.B. Swete in 2 Bänden (Cambridge 1880 und 1882) veröffentlicht hat (Theodori episcopi Mopsuesteni in epistolas B. Pauli commentarii). 195 Swete l, 216,4f. 196 Vgl. Jülicher, ZntW. 1916, S. 11; aber auch unten S. 48 Anm. 199. 1 Vgl. S. 219,9f.: „statim in ipso principio dicens »in Christo Jesu«, singulariter et ut tnoris erat de una persona dicens"; 220,11: „de una persona omnia dixit"; 220,12f.: omnia, ubi de Christo disputat, quasi (= ) de una persona universe dicit.
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quam secundum se erant." (als es seiner dignitas gem war) zeigt198, der Ton auf dem elatus permansit. Die Entfaltung der dignitas, die Christus hatte, w re ein Ausnutzen der gl cklichen Lage gewesen, in der er sich befand, ein Ergreifen einer ihm vor der Hand liegenden g nstigen M glichkeit199; aber eben darauf hat der, der εαυτüν 54 έκένωσεν, verzichtet, l Denn Theodor erkl rt dies έκένωσεν nach l Kor. 15,14: »κενüν το κήρυγμα ημών« αντß του »ουäέν και εßκαΐον« (nichtig und ohne wirklichen Inhalt), το ouv »εαυτüν έκένωσεν« αντß του »ουκ εäειξεν εαυτüν«· μορöήν yap äούλου λαβών την Üξßαν έκεßνην (d.i. dignitatem illam) Üττέκρυψεν, τούτο τοΐ$ üρώσιν εßναι νομιζüμενος üπερ έöαßνετο200. Die M glichkeit, die W rde, die er den Menschenaugen verborgen besa , zu entfalten, hat der geschichtliche Jesus Christus, obwohl sie ihm vor der Hand lag, nicht ergriffen. — Die μορöή äούλου ist freilich auch f r Theodor ein Hinweis auf die natura humana, aber ein sehr allgemeiner, weil die μορöή äούλου allen Gesch pfen (Men schen, Tieren und Engeln) eignet. Eben deshalb hat Paulus, wie Theo dor meint, hinzugef gt: εν üμοιώματι ανθρώπων γενüμενος. Dies aber bezieht Theodor nicht auf die Menschwerdung: „factus", quod dixit, pro „habitus" posuit201. Insofern jedoch geht auch Theodors Erkl rung in denselben Bahnen, wie sp ter die des Nestorius, als auch er die Aussagen des Apostels auf die Naturen Christi verteilt. Was V. 6 und 7 gesagt wird, bezieht sich auf die g ttliche Natur: usque in hunc locum (so sagt Theodor zu dem έταττεßνωσεν εαυτüν) ilia quae divinae naturae condecebant, visus est (apostolus) edixisse; in subsequentibus vero ad ilia transit, quae humanae possunt aptari naturae . Vers 8 hat dabei noch eine gewisse Beziehung auch auf die divina natura; denn das hier Erw hnte w re kein Demutserweis, wenn die mensch liche Natur f r sich allein in betracht k me, d.h. si non et divina natura messe ei fuisset ostensa, per quam licebat et huic (der mensch 198
216,6f. Insofern ist die l Wiedergabe der sprichw rtlichen Redeweise „Üρπαγμüν ήγήσατο τούτο" durch „rem illam rapiendam esse existimavit" seitens des bersetzers, ebenso wie das bei ihm f r das το εßναι ßσα θεώ eintretende „ut sit aequalis deo", doch kein Mi verstehen des griechischen Textes. Theodor mu das οϋχ Üρπαγμüν ήγήσατο nach der Auffassung 2b der sprichw rtlichen Redeweise gedeutet haben. Ein weiteres (vgl. oben S. 18, Anm. 67) viertes griechische Beispiel f r die M glichkeit der Deutung 2b (neben dem Lateiner Novatian, vgl. S. 29, Anm. 115). 200 216,16 und 217,1215; den griechischen Text hat die Katene des cod. Coislin 204 erhalten. 201 218,4. 202 218,14ff. 199
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liehen Natur) non subjici morti203. Da aber l V. 9 und 10 allein von 55 dem assumptus homo etwas aussagen, stellt Theodor mit der gr ten Entschiedenheit fest204. Das Ganze ist gewi eine „reinere" Gestalt der Auffassung A, als wir sie bei Nestorius finden. Aber ist es die reine? Theodor bem ht sich klar zu machen, da alle Aussagen des Textes von der una persona Christi gelten205. Aber dies εν πρüσωπον, von dem Theodor redet, wenn er auf die συνÜöεια der beiden Naturen sieht, die jede ihr πρüσωπον haben206, und das μοναäικüν πρüσωπον bei Nestorius was ist es? Man mu antworten: Es ist die u ere Erscheinung, an der Werke und Worte des Logos und Worte, Taten und Leiden des αναληöθεßς Üνθρωπος wahrzunehmen sind. Aber „το öαινüμενον" ist der Menschl Er ist's doch auch, der die Worte spricht, die u erungen des Logos sind; seine Hand ist's, die Kranke heilt! Bleibt die una persona ich gebrauche hier absichtlich das lateinische Wort nicht eine Worfgr e, ein Phantom, wenn man nicht entweder, wie die Auffassung B es tut, den Logos als diese eine Person ansieht, die menschliche Natur nur als das Kleid in dem sie erscheint, oder die eine Person von der einheitlichen Pers nlichkeit des Menschen Jesus Christus aus zu verstehen sucht? Noch bei Theodor finden sich Reste dieser „reinen" Auffassung A: invisibilis ... voluit in homine videri20^, und deutlicher: ut divisio haec dictorum non alterum aliquem plenum ad praeter Christum faciat intelligi, servi formam unicuique (έκατέρα seil, öύσει) reddidit209. Ist also nicht die μορöή äούλου f r die Menschenaugen (wenn auch nicht f r ihren Glauben, ihre Glaubens augen) die una persona Christi? Theodor sagt es meines Erachtens mit den angef hrten Worten. Er sagt es aber doch nicht d rr heraus. Und weshalb nicht? Seine Gegner (die l Apollinaristen u.a.) haben schon so 56 ihm „Menschenverehrung", ja Philanthropismus vorgeworfen210. Wie 203
221,15f. l 204 222,14f.: nescio si aliquis sie stultus inveniri possit, ut ... exaltatum fuisse dei verbum existimet; 223,4f.: quoniam autem haec post passionem adquisita sunt illi, qui assumptus est, nemo qui nesciat. 205 Vgl. S. 47, Anm. 197. 206 Vgl. meine DG4, S. 280, bei Anm. 6 und 283, bei Anm. 10. 207 Oben S. 46, bei Anm. 186. 208 218,1 I f. 209 219, 14ff.; vgl. was den oben angef hrten Worten folgt, und Swetes Anm. 16. Da öύσει zu erg nzen ist, zeigt das Vorangehende, l 210 Auch Zeitgenossen m chte ich es ins Album schreiben, was Theodor in seiner Schrift de incarnatione gesagt hat: si ergo hominem dicentes Christum „homini
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h tten sie sein Christentum verd chtigt, wenn er die eine Person des Herrn von dem homo Jesus aus zu verstehen versucht h tte!211 Doch es gab vor Theodor eine Zeit, da man Phil. 2,6ff. noch nicht „ad scropulosam doctrinam dogmatis" (de duabus naturis)212 umbog. L t sich die Tradition, in der Theodor von Mopsueste stand, in dieser lteren Zeit in wirklich reiner Gestalt nachweisen? Von Diodor haben wir zu wenig, um ber seine Exegese von Phil. 2,6ff. irgend etwas aussagen zu k nnen. Vor ihm geh ren in dieselbe Traditionslinie Eustathius von Antiochien, Aphraates, Paul von Samo sata und in gewisser Weise denn rein macht sich diese Tradition bei ihm nicht geltend auch Marcell von Ancyra. Bei Eustathius ist zwar erkennbar, da er auch in bezug auf Phil. 2,6ff. in derselben Tradition gestanden hat, wie Theodor von Mopsueste: ü Üνθρωπος του Χρßστου, so sagt er, εκ νεκρών έγειρüμενος ύψοΰται και äοξÜζεται , σύνθρονο$ Üττοäέäεικται τω θειωτÜτω ττνεύματι . Er f hrt auch insofern weiter zur ck, als er den Logos in Christo noch mit dem πνεύμα (oder der σοößα) identifiziert215. Aber N heres ber seine Exegese von Phil. 2,6ff. l zu erkennen, reichen die d rftigen Reste seines Schrifttums nicht aus216. colae" vocari juste eis videmur, hoc, antequam nos diceremus, scriptura docuit omnes homines.... sed hominem, inquiunt, purum dicentes esse Christum hominicolos oportet vocari (Swete II, 293,710). 211 Scheinbar nur hat es Theodor versucht, wenn er sagte: homo (seil, erat) Jesus. τß εστßν enim Üνθρωπος äτι μιμνήσκτ] αύτοΰ; apostolus autem de Jesu dictum fuisse hoc dixit: τον äε enim βραχύ τι παρ' αγγέλους ήλαττωμένον βλέττομεν Ίησοϋν (Hebr. 2,6. 9). quid ergo? homo Jesus similiter omnibus hominibus nihil differens connatu ralibus hominibus, quam quia ipsi gratiam dedit; gratia autem data naturam non immutat (Swete II, 291,25ff.). „Scheinbar nur"; denn Theo dor spricht hier nur von dem „assumptus homo", indem er ihn neben dem assumens, dem Logos, gesondert ins Auge fa t. Da er mit der gratia, die ihm gegeben ist, doch des Logos gedenkt, geh rt auch zu den Spuren einer lteren Auffassung, die bei ihm erkennbar sind (vgl. S. 49, bei Anm. 209). 212 Theodor zu Phil. 2,8; Swete I, 220,18. 213 MSG. 18,685C. 214 ib. 685B. 215 Vgl. meinen Paul von Samosata, S. 298f. l 216 Auch dann nicht, wenn man, wie ich, von Ed. Schwartz („Der sogenannte sermo major de fide des Athanasius", Sitzungsberichte der Bayr. Akademie, philos. philol. u. hist. Klasse 1924, Abh. 6) sich davon hat berzeugen lassen, da die pseudoathanasianische sogenannte expositio fidei (MSG. 25,199208) und die von ihm aus dem schon bekannten Text des gleichfalls unter dem Namen des Athanasius berlieferten sermo major de fide (MSG. 26,12641293) und zu einem gro en Teile neu aus der ihm zugrunde liegenden Handschrift herausge hobenen Fragmente einer epistula ad Antiochenos auf Eustathius zur ckgehen.
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Etwas g nstiger liegen die Verh ltnisse trotz der hier noch empfind licheren D rftigkeit der Quellen bei Paul von Samosata. Denn da er Phil. 2,6ff. rein nach der Auffassung A verstanden hat, k nnen wir meines Erachtens mit Sicherheit sagen. Freilich nicht deshalb, weil von ihm g lte, da bei einem „dynamistischen Monarchianer" f r die Logosvorstellung kein Platz ist. Paul von Samosata war kein „dyna mistischer Monarchianer"217; er kannte den λüγος von Joh. 1,1, dach te ihn (wahrscheinlich mit dem πνεύμα, der σοößα in ihm) vor der Weltzeit von Gott ausgegangen218 und sp ter (mit oder verm ge der von ihm nicht trennbaren σοößα) mit dem Üνθρωπος εκ της παρθένου in enger συνÜöεια verbunden: Jesus Christus, er, der von der Maria stammt (ü εκ Μαρßας), verbunden mit der Weisheit (συναöθεßς τη σοößα) war einer, mit ihr und durch sie „Sohn" und „Christus"219.
Auch nicht nur, weil wir annehmen m ssen, da ihn das „εν Χριστώ Ιησού" des Apostels nur auf den geschichtlichen Jesus Christus hin weisen konnte, da er bei der Disputation mit Malchion ausdr cklich erkl rte: „ü Üνθρωπος Ίησοϋς χρßεται, ü λüγος ου χρßεται220". Wir sind vielmehr in der gl cklichen Lage von ihm selbst ber Phil. 2,7 etwas zu h ren. Malchion hat, wie wir oben221 sahen, bei der Disputation der Auffassung B von Phil. 2,6 Ausdruck gegeben. Wenn nun der Samosatener sp ter, wie ich aus anderen Gr nden erschlossen habe, u erte: „ü öαιΙνüμενος ουκ ην σοößα, ου γαρ ήäύνατο εν σχήματι 58 εύρßσκεσθαι ουäέ εν θέα ανäρüς· μεßζων γαρ των üρώμένων εστßν , so ist zwar nicht erweislich (wenn auch wohl wahrscheinlich), da er an jene Berufung Malchions auf Phil. 2,7 ankn pfte. Das aber scheint mir unverkennbar zu sein, das Pauls „εν σχήματι εύρßσκεσθαι" mit dem „σχήματι ευρεθεßς ως Üνθρωπος" in Phil. 2,7 in Zusammenhang steht Dann aber ist festzustellen, da Paul von Samosata ausdr cklich sich dagegen ausgesprochen hat, den Logos (oder die σοößα) als das Subjekt das εαυτüν έκένωσεν dieses Verses anzusehen. Nicht, weil er nur einen 217
Vgl. meinen Paulus von Samosata, S. 203ff. *fragm. 24, a.a.O. 334,25ff. 2l9 fragm. 34, S. 337,17ff. 220 fragm. 13 a, S. 331,2. 221 S. 13, Anm. 36. 222 fragm. 15, S. 337,13ff. 223 Das gilt auch, wenn Paul sich w rtlich so ausgesprochen hat, wie der berlieferte griechische Text lautet; noch mehr, wenn man in Anlehnung an den Armenier (Bardy, Paul de Samosate, 1923, S. 318: neque in visu hominis) mit leichter nderung „ανθρώπου" statt „ανäρüς" liest. 2l
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„unpers nlichen" Logos annahm! Der Logos war ihm, wie dem Marcell, freilich (wenn ich der Kritik des Leontius von Byzanz224 einen zutreffenden Ausdruck entlehnen darf) nicht αύθυπüστατος, denn er galt dem Paul von Samosata, wie dem Marcell, als ομοούσιος τω θεώ, als wesentlich zu Gott geh rig; aber ανυπüστατος war der λüγος του θεοϋ ενεργής (Hebr. 4,12) beiden auch nicht: ούτως υπέστη ü λüγος, sagt Paul von Samosata von dem vorzeitlichen Ausgehen des Logos aus Gott225. Deshalb vielmehr konnte Paul von Samosata den Logos (oder die σοößα, bzw. den Logos mit der σοößα) nicht als εν σχήματι ευρεθεßς ως Üνθρωπος denken, weil er es f r unvertr glich damit hielt, da die σοößα μεßζων των äρωμένων εστßν226. Und noch einen Schritt weiter f hrt uns vielleicht eben dies Fragment. Paul von Samosata gebraucht hier, wie die sp teren Antiochener nach ihm (und wie vor ihm vielleicht schon eine Quelle des Irenaeus)227, f r die geschichtliche Erscheinung Jesu Christi l den Ausdruck „ü öαινüμενος". Fordert die ser nicht als Korrelat den Begriff eines κεκρυμμένον? Nun war f r Paul von Samosata der öαινüμενος der Üνθρωπος εκ Μαρßας συναφθεßς rrj σοφßα, aber dies συναöθήναι τη σοößα (der σοößα, die μεßζων των üρωμένων εστßν), diese W rde des öαινüμενος, war f r Menschenaugen nicht erkennbar, war also das ist meine Formulierung! eine αξßα κεκρυμμένη228. Mu daher nicht Paul von Samosata das „εαυτüν έκένωσεν" des φαινüμενος so verstanden haben, wie Theodor229 das εαυτüν έκένωσεν des Logos deutete: την Üξßαν έκεßνην Üπέκρυψεν, τοϋτο, τοΤς üρώσιν εßναι νομιζüμενος üπερ εöαßνετο? Ja, diese Deutung hat hier Sinn. Denn der Deutung Theodors, die hnlich auch bei Vertretern der Auffassung B sich findet, kann man entgegenhalten, der Logos entlee re sich nicht, wenn er seine W rde nicht zeige. Aber der φαινüμενος „entleert" sich, wenn er, was er in sich hat, verbirgt, also handelt, als ob er es nicht h tte (vgl. Markus 10,45), indem er die M glichkeit, die verborgen ihm innewohnende W rde zu entfalten, nicht ergreift, viel 224
Vgl. meinen Paul von Samosata, S. 210. fragm. 24, S. 334,29. 226 Vgl. die in meinem Paulus von Samosata (S. 247) zitierte ausf hrlichere Darle gung desselben Gedankens bei Eustathius. 227 Nach Irenaeus 5,21,2. II, 382 (Theophilus von Antiochien ?) beruft sich Jesus Matth. 4,7 auf Deut. 6,16, um in bezug auf den Menschen (generell) zu zeigen, da er (der Mensch) Gott nicht versuchen d rfe, und in bezug auf ihn (den Teufel), quoniam in eo homine, qui videbatur (ev τω Üνθρώπω τω öαινομένω?) non tentaret dominutn deum suum. \ 228 Ist in fragm. 15 (vgl. S. 51, bei Anm. 219) vielleicht εν θέα ανθρώπων zu lesen? Das w rde auch die aktive Bedeutung des „θέα" wahren. 229 Vgl. oben S. 48, bei Anm. 200. 225
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mehr als äοϋλο$ als ein υπήκοος, handelt und sich behandeln l t. Als ein sicheres Forschungsergebnis wird man zwar diese an das „o öαινüμενος" angekn pften Ausf hrungen nicht ausgeben k nnen; ich halte sie aber f r wahrscheinlich richtig. Und das ist zweifellos, da Paul von Samosata Phil. 2,6ff. auf die einheitliche Person des ge schichtlichen Christus bezogen hat, ohne diese einheitliche Person durch die Naturenlehre zu einer unfa baren Gr e zu machen. Er vertrat, wie Tertullian in de resurrectione und wie die von diesem vorgefundene lateinische bersetzung des Philipperbriefs, reinlich (und unzweifelhaft traditionsgem ) die Auffassung A. Da diese Auffassung derjenigen, auf die wir im Abendlande (bei Tertullian de resurrectione und in seinem lateinischen Bibeltext) schlie lich uns zur ckgef hrt sahen, noch verwandter gewesen ist, als bei Paul von Samosata erkennbar ist, beweist vielleicht Marcell von Ancyra. l Ich sage „vielleicht", weil es bei Marcell oft schwer ist, ein Urteil ber eine Anschauung, die man bei ihm findet, gegen Einwendungen zu sch tzen. Denn, einander entgegenstehend, laufen bei Marcell antiochenische oder noch ltere Traditionen neben alexandrinischen her, Eigenes hat er sehr wenig; und mehrfach ist sein Eigenstes z.B. seine unter Zur ckhaltung ge u erte Ansicht, da der Logos nach dem Ablauf dieser Weltzeit (l Kor. 15,28) nicht mehr mit dem Fleische verbunden gedacht werden k nne230 nur ein Beweis daf r, da er die Traditionen, die er benutzte, nicht wirklich verstanden hatte231. Auch bei dem Gegenstande, mit dem wir es hier zu tun haben, liegen die Dinge nicht anders. Gegen Asterius stellt Marcell mit Entschiedenheit fest, da der Logos, der προ της του ημετέρου σώματος αναλήψεως καθ' εαυτüν ουκ ην εßκών του αορÜτου θεοΰ , die εßκών θεοϋ erst wurde, als er Fleisch angenommen hatte233. Also ist ihm hier der geschichtliche Christus die εßκών του θεοΰ: nachdem er die σαρξ ange 230
fragm. 117, Klostermann, S. 211,5ff.; 118, S. 211,14; 120, S. 211,19ff.; 121, S. 211,25212,4; 41, S. 192,6. Vgl. meinen Paulus von Samosata S. 229f.. Unver einbar mit dieser Vorstellung von der σαρξ, ην Üνεßληöεν ü λüγο$ (fragtn. 117), ist die andere, da der άνθρωπος ενωθεßς τω λüγω (fragm. 42 u. 109) der „geliebte Sohn" von Matth. 3,17 sei (fragm. 109), verm ge der Gemeinschaft mit dem Logos θέσει υßü$ θεοϋ geworden (41, S. 192,2f.) und σύυθρονο$ εν ούρανοΤς τω θεώ (fragm. 110, S. 208,30). 231 Hat ihn etwa gar bei seiner wunderlichen Ansicht von der σαρξ Christi der ihm verha te Origenes beeinflu t? 232 fragm. 92, S. 205,lf. 233 91, S. 204,33f.; 94, S. 205,13.
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nommen hat, zeigt er την πασαν θεüτητα εν αύτη σωματικώς234. Nicht auf den Logos bezieht Marcell auch das πρωτüτοκος ÜπÜσης κτßσεως (Kol. 1,15). Dies gilt ihm vielmehr von dem πρώτος καινüς Üνθρωπος, εις äν „τα πÜντα Üνακεöαλαιώσασθαι" έβουλήθη ü θεüς (Eph. Ι,ΙΟ) 235 . Paulus aber sagt Eph. 1,10, da Gott sich vorgesetzt hatte Üνα κεöαλαιώσασθαι τα πÜντα εν Χριστώ. Also ist „Christus" der πρώτος καινüς Üνθρωπος und als solcher der πρωτüτοκος πÜσης κτßσεως236.! Aber an einer ndern Stelle ist nicht der einheitliche Christus oder der Logos mit der σαρξ, sondern der εν αυτώ (dem Logos) κτισθεßς άνθρωπος verm ge der Verbindung mit dem Logos der πρωτüτοκος πÜσης κτßσεως237. Und wiederum an einer ndern Stelle hei t es drittens, die εßκών θεού sei die προσγενομένη τω λüγω σαρξ, der Logos sei die εßκών θεοΰ, weil er, την κατ' εικüνα του θεοΰ γενομένην Üνεßληöεν σÜρκα239, weil er το κατ' εικüνα και καθ' üμοßωσιν Üνεßληöεν πλÜσμα240. Dieser dritten Auffassung gegen ber hatte Eusebius recht mit dem Spotte, da , wenn die σαρξ das Bild Gottes sei, ja alle Menschen εικüνες θεοΰ w ren, dem Erl ser also nichts Besonderes bliebe. Und doch ist's diese, dritte Auffassung, die Marcell auch bei Phil 2,7 in einem Frag mente241 auskramt, das ganz zitiert werden mu : ούτω γοΟν και ü απüστολος öησιν, ώσττερ μικρώ ττρüσθεν Ιöαμεν, „Ικένωσεν εαυτüν μορöήν äούλου λαβών", äια της μορöής του äούλου την Üνθρωττßνην ήμΐν σημαßνων σÜρκα, ην ü äεσπüτης ημών θεüς τη έαυτοΰ äιαπλÜττων σοößα »ποιήσωμεν Üνθρωπον« εöη, »κατ' εικüνα ήμετέραν καΐ üμοßωσιν«, καλώς την Üνθρωπßνην σÜρκα üνομÜζων εικüνα, ήäει γαρ ακριβώς, äτι εßκών έσται μικρüν ύστερον του εαυτού λüγου.
Je unm glicher diese Gedanken sind243, desto einleuchtender wird es sein, da Marcell hier eine auf ihn gekommene Tradition entstellt 234
16, S. 187. 6, S. 186.
235 236
Vgl. fragm. 2, S. 185f.; 4 u. 5, S. 186. Da Theodor von Mopsueste Kol. 1,15 ebenso erkl rt (Stvete I, 263,3ff.; vgl. 267,5ff.), beweist, da auch hier bei Marcell Tradition vorliegt, l 237 8, S. 186,28. 238 94, S. 205,11. 239 94, S. 211,13. 240 91, S. 204,33f. 241 95, S. 205. 242 Dies ούτω weist wohl zur ck auf die von Euseb unmittelbar vorher wiedergege benen Ausf hrungen Marcells, die in dem mehrfach schon benutzten Fragment 94 erhalten sind. 243 An sich ist's kein unm glicher Gedanke, da die σαρξ (der Mensch) als ein Bild
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wiedergegeben hat. Man kommt einer verst ndlichen Gestalt dieser Tradition n her, wenn man sich erstens daran erinnert, l da , wie 62 oben gezeigt ist, derselbe Marcell an anderer Stelle dem geschichtli chen Jesus Christus, die einheitliche Person Christi, als den πρώτος καινüς Üνθρωπος, als den πρωτüτοκος πÜσης κτßσεως (d.h. der καινή κτßσις)244, als die εßκών θεοΰ bezeichnet hat245, und zweitens bedenkt, da in der Tradition, in der Marcell anerkannterma en stand, lange vor ihm (bei Irenaeus) die Vorstellung nachweisbar ist, der geschicht liche Christus sei die Verwirklichung des Gottebenbildlichen Men schen gewesen246. Denn dann erkennt man, da in Marcells Ausf h rung ber Phil. 2,6ff, insonderheit in dem in sie verflochtenen Hinweis auf Gen. 1,26 und in dem ήäει γαρ ακριβώς κτλ., dieselbe Tradition sich verr t, die bei Tertullian in seiner Schrift de resurrections carnis zutage tritt247. Die μορöή θεού war dieser Tradition die εßκών του θεοϋ, die μορöή äούλου aber war es nur insofern, als sie die allen Augen sichtbare Erscheinung des geschichtlichen Christus war und die μορöή θεοΰ infolge der κένωσις f r die bl den nat rlichen Augen verh llte, w hrend die Glaubensaugen auch in ihr die die μορöή θεού (die εßκών θεοΟ) in der zwiefachen Hinsicht erkannten, die bei Marcell hervor tritt, d.h. insofern der geschichtliche Jesus Christus beides war: der sichtbar gewordene Gott und der Anf nger einer neuen Gotteben bildlichen Menschheit. Das f gt dem, was ber die Auffassung von Phil. 2. 6ff. bei Paul von Samosata erkennbar war, sehr gut sich ein. des Logos ein Bild Gottes sei. Auch Eustathius hat ihn. Ihm ist der LogosSohn als üμοιος εξ ομοßου die Εßκών TOO πατρüς, aber, wie es auch Bilder εξ ανüμοιων gibt (wie Wachsnachbildungen), so ist ü Üνθρωπος, äν έöüρεσεν, εΐκών του υΐοϋ (MSG. 18,677D). Bei Marcell jedoch, f r den der Logos καθ' εαυτüν ουκ ην εßκών του θεοϋ (oben S. 53 bei Anm. 232), ist die Vorstellung, da die σαρξ als Bild des Logos ein Bild Gottes sei, unm glich. Und da der Gedanke, die μορöή äούλου sei das Bild Gottes, zu Phil 2,7 nur pa t, wie die Faust aufs Auge, braucht nicht weiter ausgef hrt zu werden, l 244 Vgl. S. 54 bei Anm. 235 und bei Anm. 236. 245 Vgl. S 54 bei Anm. 236. 246 Vgl. H.H. Wendt, Die christliche Lehre von der menschlichen Vollkommenheit, G ttingen 1882, S. 24; Harnack, DG. I4, 592. Die Vorstellung steht hinter vielen Ausf hrungen des Irenaeus. Mit einer Stelle ist sie am ehesten zu belegen, wenn man adv. haer. 5,16,2, Harvey II, 368 zitiert, obwohl hier, ebenso wie bei Eustathius, der Gedanke anderer Herkunft sich einmischt, da schon der λüγος Üσαρκος als die εßκών του θεοϋ anzusehen sei: οπüτε σαρξ έγένετο ü λüγος, τα αμöüτερα έττεκύρωσε καΐ γαρ καΐ την εΙκüνα εäειξεν αληθώς, αυτüς τοϋτο γενüμενος, üπερ ην ή εßκών [αυτού], και την üμοßωσιν βεβαßως κατέστησεν συνεξομοιώσας τον Üνθρωττον τω ÜορÜτω πατρß. 247 Vgl. oben S. 39ff. l
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Ich meine das nicht so, da ich behaupten wollte, Paul von Samosata habe so gedacht. Das kann sein und kann auch nicht sein. So vielmehr 63 meine ich's, da sich dies gut der Tradition einf gt, in der wir l den Samosatener stehen sehen. Man wird auch die bei dieser Auffassung der μορöή θεοΰ gebotene begriffliche Unterscheidung der μορöή θεοΰ und des εßναι ßσα θεώ und die von ihr unabtrennbare Deutung des ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο als eines NichtAusnutzens, bzw. NichtErgreifens, eines mit der μορöή θεού in erreichbare N he ger ckten Gutes zu dieser alten antiochenischen Tradition rechnen m ssen. Fand sich doch diese Deutung des ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο in gewisser Weise noch bei Theodor von Mopsueste, und die Unterscheidung der μορöή θεού und des εßναι ßσα θεώ wirkte bei ihm wenigstens insofern nach, als er die zu dem εßναι ßσα θεώ eigentlich geh rige Entfaltung der Gott gleichheit f r etwas von dem εν μορöή θεοΰ ύπÜρχειν Trennbares und durch das εαυτüν έκένωσεν tats chlich Getrenntes ansah248. Es ist damit, wenn nicht erwiesen, so doch zum mindesten sehr wahrscheinlich gemacht, da die lteste uns erkennbare Gestalt der Auffassung A von Phil. 2,6ff. in der antiochenischen Tradition sich deckt mit derjenigen, die in Tertullians Schrift de resurrectione und in seinem lteren Bibeltext sich darstellte. Ich nenne diese Gestalt der Auffassung A, weil die μορöή θεοΰ hier als die εßκών θεοΰ (die effigies oder imago dei) verstanden wird, die „Imagoform der Auffassung A". Eine andere Form der Auffassung A zeigt sich bei Aphraates. Ich gedenke von seinem Verst ndnis des Christentums und von der Tra dition, in der er stand, in dem eingangs genannten Buche ausf hrlicher zu reden und beschr nke mich deshalb hier auf das N tigste. Dabei seien die vier Stellen vorangestellt, in denen Aphraates Phil. 2,6ff benutzt hat249: I. Was uns unser Erl ser lehrt, zeigt uns, wie sehr ihm an der Liebe gelegen ist, denn er vollbringt sie vor allen Dingen an sich selbst, und dann lehrt er sie seine Zuh rer. Er vers hnt unsere Feindschaft mit seinem Vater, weil er uns liebt; und seine Unschuld gibt er f r die Schuldigen, und Er, der l Gute, l t sich f r die B sen beschimpfen, und der Reiche wird f r uns arm (vgl. 2Kor. 8,9), und der Lebendige stirbt f r die Toten, und durch seinen Tod macht er unsern Tod lebendig. Und
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248
Vgl. oben S. 48. Ich gebe die bersetzung von G. Bert (TU. 3,3 u. 4, 1888) und verweise in den Anmerkungen zuerst auf seine Seitenzahlen. Doch f ge ich die Nummer der Abhandlung und deren Paragraphenzahl, sowie Band und Seite der syrisch lateinischen Ausgabe an, die /. Parisot in der Patrologia syriaca ed. R. Graffin (pars I, torn. I, Paris 1894, und II, 1907, S. 1489) ver ffentlicht hat.
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der Sohn des Herrn über alles nahm um unsertwillen die Knechtsgestalt an. Und er, dem alles Untertan ist, macht sich selbst zum Knecht, daß er uns von der Knechtschaft der Sünde befreie250. II. Lasset uns ein Vorbild nehmen an unserm Erlöser, der, da er reich war, arm geworden ist (vgl. 2Kor. 8,9), und, da er hoch war, seine Majestät erniedrigt hat, und da seine Wohnung in der Höhe war (in excelsis habitans), nicht hatte, da er sein Haupt hinlege (vgl. Matth. 8,20), und er, der auf den Wolken kommen soll (vgl. Mark. 14,62), ritt auf einem Esel und kam nach Jerusalem (vgl. Mark. 11,7). Und da er Gott war, der Sohn Gottes, nahm er Knechtsgestalt an (deus et dei filius formam servi accepit). Und da er die Ruhe war für alle die Mühseligen (vgl. Matth. 11,28), nahm er auf sich die Mühsal des Weges (vgl. Joh. 4,6). Und da er die Quelle war, die den Durst stillt, dürstete er und bat um Wasser zum Trinken (vgl. Joh. 4,7).... Und da er zum Leben erweckte alle Verstorbenen, gab er sich selbst hin in den Tod am Kreuz. All diese Erniedrigung zeigte unser Erlöser an sich selbst. So lasset uns nun auch uns selbst erniedrigen. Unser Herr kam aus seiner Natur und ging in unsere Natur (extra naturam suam venit, in nostra ambulavit). Laßt uns hoffen in unserer Natur, daß er am Tage des Gerichtes uns teilhaftig macht seiner Natur251. III. Er machte uns reich durch seine Armut (vgl. 2Kor. 8,9), und durch seine Krankheit machte er uns gesund, und durch seinen Kreuzestod heilte er uns, und durch seine Qualen schaffte er uns Erquickung. Und weil er das alles für uns erduldete, gab ihm sein Vater einen Namen, der über alle Namen ist, daß... zur Ehre Gottes, seines Vaters (Phil. 2,911). Und er ist der Richter und der Herr über die Toten und die Lebendigen geworden252. IV. Der Reiche (vgl. Luk. 16,19ff.) ist das Volk, und der Arme ist unser Erlöser. Wie geschrieben steht: Der Herr wollte ihn demütigen und ihn leiden lassen (Jes. 53,10); und der Apostel sagt: Um euretwillen ist der Reiche arm geworden, damit ihr durch seine Armut reich würdet (2Kor. 8,9); und wiederum spricht er: Er erniedrigte sich selbst und ward gehor sam bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze153.
Daß in all diesen vier Stellen Phil. 2,6ff. von dem geschichtlichen Jesus Christus verstanden ist, zeigt der Zusammenhang, in dem die Worte des Apostels hier stehen. Der „filius dei" in I und II ist für Aphraates, wie die siebzehnte Abhandlung unzweifelhaft macht, der geschichtli che Mensch Jesus Christus. Er ist l zugleich der „altissimus" und „in 65 250
3437; 2,9. I, 87ff. 101,36102,23; 6,9. I, 276f. 252 235,2434; 14,31. I, 651 ff. 253 320,1319; 20,9. I, 910. 251
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excelsis habitans" in II; und auch das „deus" in II gilt von dem geschichtlichen Herrn. In bezug auf die letzten drei Pr dikate k nnte man annehmen, da sie in R cksicht auf die Stellung, die der „κύριος" f r den Glauben des Aphraates hatte, ihm gegeben seien; und gewi w re es falsch, wenn man ann hme, Aphraates habe hier bewu t diese Pr dikate als schon zur Zeit des Erbenlebens Jesu ihm zukommend gegen ber dem, was Christus seinem Glauben war, isoliert. Aber zugleich reichen doch auch diese Pr dikate (anders als das des filius dei), wie das „dominus noster extra naturam suam venit, in nostra ambulavit" in II beweist, bei Aphraates auch hinein in die Zeit vor dem irdischen Leben Jesu; und ohne Beziehung auf Phil. 2,6ff. konnte Aphraates u ern: Unser Heerf hrer ... ist unser Herr Jesus Christus, der gekommen ist und unsere Menschheit angezogen hat2"54,
konnte in Gebetsanrede an Christus sagen: „Wir preisen durch dich den, der das Wesen hat von ihm selbst, der dich von seinem Wesen getrennt und dich zu uns gesandt hat" (ex sua essentia separatum ad nos misit)255.
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Wie ist dieser Tatbestand zu erkl ren? Eine Logoslehre, die irgend welchen Einflu der apologetischen und alexandrinischen zeigte, hat Aphraates nicht', das G ttliche in Christus ist ihm der Geist Gottes. Eine Naturenlehre nach Art der sp teren Antiochener hat er auch nicht. Wie wir aus unserm blo nat rlichen Sein Aphraates meint mit „unserer Natur" (condicio nostra naturalis) in II nichts anderes zu geistlichem Sein erhoben werden, spirituales werden sollen, dieje nigen aber, die den Geist betr ben, auch nach der Auferstehung „in ihrer Natur" bleiben werden256, und wie auch der homo totus spiritualis257 noch Mensch ist, so ist Christus, obwohl er „in nostra natura ambulavit" und daher nicht mehr ganz Geist war („extra naturam suam venit"), dennoch auch als Mensch Geist. Das Spiritualis sein und das Menschsein schlie en sich f r Aphraates nicht aus; ein l χωρßζειν τÜς öύσεις nach Art der sp teren Antiochener hat hier, so fern auch der Gedanke an eine ενωσις öυσική liegt, dennoch seine Stelle. Daher konnte Aphraates Phil. 2,6ff. von der einheitlichen Person 254
52,25ff.; 3,16.1,135 (Parisothzt statt „Menschheit" ungenau: „mortalitatem"). 402,20f.; 23,52. II, 99. 256 112,9; 6,18; I, 307. 257 112,14; 6,18; I, 307. 255
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Christi aus verstehen (die ihm selbstverst ndlich und kein „Problem" war), ohne da das εν μορöή θεού υπÜρχων und das γενüμενος υπήκοος μέχρι θανÜτου sich stie en. Wie er des N heren die μορöή θεοΰ ver stand, wissen wir nicht. Da Christus das war, was wenigstens abbildlich wir werden sollen, ist auch seine Meinung, und da wir durch Christus Gott erkannt haben, ist bei ihm eine oft wiederkehren de, fast stereotype Aussage; aber auf die Imagoform der Auffassung A l t sein Verst ndnis von Phil. 2,6ff. sich doch wohl nicht zur ck f hren. Seine Auffassung ist weniger theologisch, ist naiver, beruht auf dem gelegentlichen, aber unreflektierten Wechsel der Betrachtung der einheitlichen Person Christi κατÜ πνεϋμα und κατÜ σÜρκα. Ich m chte sie daher die „WechselForm der Auffassung A" nennen. Sie ist ganz gewi nicht j nger, als die Auffassung B, die wir bisher bis auf Cle mens von Alexandrien, also bis ins endende zweite Jahrhundert, ver folgt haben, und als die ImagoForm der Auffassung A, die, wie der lateinische Bibeltext Tertullians beweist, zum mindesten auch bis ins endende zweite Jahrhundert zur ckgeht und in Antiochien gewi nicht aus dem Abendlande importiert war, sondern auch dort nicht j nger sein wird, als in Afrika (vgl. S. 52, Anm. 227). Ebenso alt ist gewi die WechselForm der Auffassung A. Denn die Beurteilung der einheitli chen Person Jesu Christi nach dem Schema κατÜ σÜρκα und κατÜ πνεύμα ist uralt (Rom. l,3f.; 9,5), und Aphraates, der keinen Einflu der Apologeten und der Alexandriner verr t, macht den Eindruck eines Theologen, der in der vorapologetischen Zeit wurzelte.
5.
Unrichtig ist also die allgemein verbreitete Anschauung, da von den altkirchlichen Theologen, mit Ausnahme nur von Novatian, dem Ambrosiaster und Pelagius, die Auffassung B von Phil. 2,6ff. vertreten werde. Freilich ist's, wie von oben (S. 14) sich ergab, nicht allein die alexandrinischorigenistische Traditionslinie, in der die Auffassung B sich findet; auch bei Irenaeus, bei Hiplpolyt, bei dem sp teren 67 Tertullian und bei einigen ndern Abendl ndern schon der Zeit vor 350 zeigt sie sich. Aber man bleibt auch so mit der Auffassung B im Bereiche der Auswirkungen der apologetischen Logoslehre. Neben der Anschauung B steht in der lteren antiochenischen und abendl n dischen Tradition die Auffassung A, teils in der Imagoform, teils in der WechselForm. Die letztere wirkt, verkalkt, nach in der Erkl rung von Phil. 2,6ff., die (unter Einflu der Zwei«iZi«rewlehre einerseits, der
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Auffassung B andererseits) bei den sp teren Antiochenern und bei den gr zisierenden Abendl ndern sich einstellt, d.h. in den Mischformen AB und BA. Den sekund ren Charakter dieser Mischformen beweist schon dies ihr Verh ltnis zu der Wechselform der Anschauung A. F r die Frage nach der ltesten Erkl rung von Phil. 2,6ff. in der nach biblischen Tradition kommen daher nur die Auffassung B und die beiden Formen der Auffassung A in Betracht. Alle drei gehen nach den bisherigen Feststellungen mindestens bis in die Zeit des endenden zweiten Jahrhunderts zur ck. Gibt es Zeugnisse, die uns noch weiter zur ckf hren k nnen? Meines Erachtens noch nicht ausgesch pft ist die „einzige, uralte griechische Stimme, die Phil. 2,6 noch ohne dogmatische Gebunden heit" zitiert258: der in umfangreichen Ausz gen bei Euseb259 erhaltene Brief der Gemeinden von Vienne und Lyon ber die dortige Christen verfolgung im Jahre 177. Nach langen, von der eigentlichen Verfol gung handelnden Zitaten aus dem Briefe sagt Euseb260, es sei angemes sen, aus diesem Briefe noch einige andere Ausf hrungen anzuf gen, in denen die Bescheidenheit und Menschenfreundlichkeit der im Vorigen erw hnten M rtyrer mit folgenden Worten geschildert werde: Sie wurden auch in dem Ma e zu Nacheifern und Nachahmern Christi, 6ς εν μορöή θεοϋ υπÜρχων ούχ Üρπαγμüν ήγήσατο το εΤναι ßσα θεö, da sie, die in solcher Ehre standen (εν τοιαύττ) äüξη υπÜρχοντες) und nicht einmal oder zweimal, sondern oftmals Zeugnis abgelegt hatten (μαρτυ ρήσαντες) und von den wilden Tieren wieder herausgeholt waren und Brandmale, Blutstriemen und Wunden an sich trugen, dennoch weder sich selbst als „μÜρτυρες" ausgaben, noch uns zugestanden, sie mit die sem Namen l zu bezeichnen, vielmehr es scharf tadelten, wenn etwa einer von uns brieflich oder m ndlich sie als „μÜρτυρες" anredete. Denn gern berlie en sie den Ruhmestitel der Zeugnisablegung (την της μαρτυρßας προσηγορßαν) Christo, dem „treuen und wahrhaftigen Zeugen" (Apok. 3,14) und „Erstgeborenen der Toten" (Apok. 1,5), dem Anf hrer (Üρχηγω) des Lebens Gottes (Apg. 3,15; vgl. Ephes. 4,18)261, und ge dachten der schon herausgegangenen Zeugen (μαρτύρων) und sagten: „Diese sind schon μÜρτυρες, sie, die Christus gew rdigt hat in ihrem Bekenntnis hinaufgenommen zu werden, indem er ihrer Zeugnisablegung (μαρτυρßα) durch den Ausgang das Siegel aufdr ckte, wir aber sind nur
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25B
J licher, Zntw. 1916, S. 11. h. e. 5,1,33,3 ed. Schwartz, S. 402ff. 260 a.a.O. 5,2,15, S. 428,3ff. l 261 Vgl. Irenaeus 4,24,1. II, 232. 259
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m ige (das gew hnliche Ma nicht berschreitende) und geringe Beken ner", und mit Tr nen erbaten sie den Beistand der Br der, damit inst n dig gebetet w rde um ihr Vollendetwerden. Die Kraft der Zeugnisablegung (την μεν äύναμιν της μαρτυρßας) zeigten sie durch die Tat, indem sie mit gro er Freim tigkeit sich den Heiden gegen ber benahmen, und ihre Echtheit taten sie dar durch die Standhaftigkeit, Furchtlosigkeit und Unverzagtheit; aber bei den Br dern als „μÜρτυρες" bezeichnet zu wer den, verbaten sie sich, [weil sie] erf llt [waren] von Gottesfurcht262 ... Sie dem tigten sich (έταττεßνουν εαυτούς) unter die gewaltige Hand, von der sie jetzt geb hrend erh ht sind (vgl. IPetr. 5,6)263.
Zweifellos scheint mir, da das OUY Üρτταγμüν ήγήσατο hier im Sinne der Bedeutung 2B verstanden ist . Denn die Christen, um die es sich hier handelt, geh rten zu den nachher im M rtyrertod vollendeten, die, nachdem sie im Verh r sich als Christen bekannt hatten, ins Gef ngnis geworfen waren und, ehe sie schlie lich ihren Todesgang antraten, vielerlei Folterqualen hatten erdulden m ssen, ja zum Teil (so Attalus und Blandina265) schon zum Kampf mit den Tieren ins Amphitheater gef hrt, aber dann wieder herausgeholt und ins Gef ng nis zur ckgebracht waren. Sie befanden sich also in der so hoch gesch tzten Lage der μαρτυρήσανες (d.h. solcher, die durch offenes Bekenntnis und standhaftes Erdulden der Leiden, die ihnen dieses zuzog, Zeugnis abgelegt hatten von ihrem Christentum) und h tten die Gunst dieser Lage ausnutzen, die M glichkeit ergreifen k nnen, sich wie μÜρτυρες ehren zu lassen. Aber ούχ Üρτταγμüν ήγήσαντο το εßναι ßσα Ι τοΤ$ μÜρτυσιν, so k nnte man sagen. Sie unterscheiden, was sie 69 schon sind, von etwas H herem, das sie f r sich in Anspruch zu nehmen, in Demut unterlassen. Die Briefschreiber m ssen das εν μορöή θεοΰ ύττÜρχειν und das εßναι ßσα θεώ in Phil. 2,6 begrifflich unterschie den haben. Schon daraus ergibt sich, da sie bei dem ούχ Üρτταγμüν ήγήσατο und dem εαυτüν έκένοοσεν nicht an ein Tun des pr existenten Logos, sondern an ein Verhalten des geschichtlichen Christus gedacht haben. Darauf weist auch alles hin, was von Christus gesagt wird. Von der μαρτυρßα αληθής, die Christus in seinem Erdenleben von sich und den himmlischen Dingen abgelegt habe, ist ja in den Johanneischen
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Hier l t Euseb etwas aus; denn er schiebt vor dem, was oben folgt, ein „και αύθις μετÜ βραχέα öασßν" ein. 263 Da IPetr. 5,6 das Passiv: έταπεινώθητε steht, wird man in dem έταιτεßνουν εαυτούς eine Anspielung auf das έταττεßνωσεν εαυτüν von Phil. 2,8 sehen m ssen. 264 Vgl. S. 15f., Anm. 50. 265 5,1,3744, S. 416f. l
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Schriften oft die Rede266; der πρωτüτοκος των νεκρών ist der ge schichtliche Mensch Jesus Christus; und der αρχηγüς της ζωής του θεοΰ ist kein anderer als der durch Leiden vollendete αρχηγüς της σωτηρßας in Hebr. 2,10, der Anf hrer derer, die seine συγκληρονüμοι werden sollen (Rom. 8,17). Auch das έταττεßνουν εαυτούς weist in dieselbe Richtung. Oder darf man den Briefschreibern zutrauen, da sie ein der Demut der M rtyrer vergleichbares Tun des pr existenten Logos sich h tten denken k nnen? Die Christen in Vienne und Lyon, die diesen Brief schrieben, haben also Phil. 2,6ff. im Sinne der Auffas sung A verstanden. An die Wechselform dieser Auffassung zu denken, legt nichts nahe. An die ImagoYorm kann das „πρωτüτοκος νεκρών" und das „αρχηγüς της ζωής του θεού" erinnern. Und vielleicht bietet der Briefabschnitt selbst einen Anhalt auch daf r, da die μορöή θεοΰ von den Briefschreibern in der Tat als εΐκών θεοΰ verstanden ist. Mit den gelehrten Nachweisungen ber die Bedeutung des Wortes μορöή in der klassischen Literatur, insonderheit bei den Philosophen267, wird man dem, woran die einfachen Christen l von Vienne und Lyon dach ten, allerdings schwerlich nahe kommen. Vielleicht aber hilft eine f r Phil. 2,6ff. meines Wissens noch nicht ausgenutzte Stelle weiter, eine Stelle in einer Schrift, der man gleichfalls keinen Zusammenhang mit der klassischen Literatur, insonderheit der philosophischen, zutrauen wird: eine Stelle im Hirten des Hermas268. Hier erinnert zu Beginn der neunten similitude der Hirt den Hermas an das, was ihm in den drei ersten der visiones der heilige Geist gezeigt habe, der mit ihm geredet habe εν μορöή της εκκλησßας. Diese μορöή της εκκλησßας war genau er eine dreifache: in der ersten Vision war dem Hermas eine „ganz alte Frau" erschienen; in der zweiten eine Frau mit j ngerem Antlitz, doch mit alt aussehendem Fleisch und Haupthaar, bei der dritten eine junge, sch ne Frau, an der nur das greise Haar ein Alterszeichen war270, und Hermas hatte schon bei der dritten Vision die Erscheinung, die ihm bereits bei der zweiten visio als die Kirche gedeutet war , gebeten 266
Vgl. namentlich Job. 3,11.32; 5,31; 8,14; 18,37; IJoh 5,11. Vgl. Lightfoot, S. 127133 und die ebenso ausgedehnte wie meines Erachtens unfruchtbaren Ausf hrungen von Schumacher (II, 132240). Da W. Jaeger die μορöή äούλου mit „Wesenheit" eines Menschen bersetzt (S. 540) und die μορöή θεοΰ mit „g ttlicher Wesensgestalt", darf man, da eine Er rterung des Begriffs μορöή fehlt, wohl nicht als philologisches Votum auffassen, l 268 Schumacher I, 132 bespricht sie kurz. 269 sim. 9,1,1; Funk, ed. min. S. 212. 270 vis. 3,10,35,5. 159f. 271 vis. 2,4,1, S. 150. 267
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„ßνα μοι αποκÜλυψη περß των τριών μορöών, εν αΐς μοι ενεöανßσθη". Meinte nicht Schumacher, befangen in seiner Deutung der μορöή θεοΰ in Phil. 2,6 (μορöή = ουσßα): „Hier (bei Hermas) ist also unter μορöή alles verstanden, was die Kirche ausmacht, ihr ganzes Sein, nicht etwa die Art und Weise ihres Seins"272, so w rde ich, siegesgewi sagen: Wer kann hier ber das Verh ltnis von μορöή und ουσßα und ber die einer ουσßα wesentliche Erscheinungsform Betrachtungen anstellen! Die μορöή, ja die dreifach verschiedene μορöή, ist hier eine sichtbare Form, in der die an sich nicht sichtbare Kirche „erscheint", d.h. eine Gestalt, die ein Abbild von ihr sein soll, gleichwie an einer anderen, bekannten Stelle des HermasBuches ein Turm die Kirche abbildet273. An ein hnliches Verst ndnis von μορöή k nnen auch die Christen von Vienne und Lyon bei Phil. 2,6 gedacht haben. Wie im Hermas das „το ττνευμα το Üγιον το λÜλησαν μετÜ σου εν μορφή εκκλησßας" besagt: „Der heilige Geist,! der in der Erscheinungsform, die Abbild der Kir 71 ehe sein sollte, mit dir geredet hat", so w rde dann das äς εν μορöή θεοΰ υπÜρχων verstanden sein als: „der in der Ebenbildlichkeit Gottes existierte", d.h. die εßκών θεού war. Auf den einen Inhalt dieser Vor stellung, d.h. darauf, da Christus der Anf nger einer neuen Mensch heit geworden ist, weist, wie schon gesagt ist, das πρωτüτοκος των νεκρών hin, auf den anderen, d.h. darauf da wir durch ihn und in ihm Gott erkennen, das ü μÜρτυς ü πιστüς και αληθινüς, und das dritte der Christo gegebenen Pr dikate (ü αρχηγüς της ζωής του θεοΰ) fa t beides zusammen (vgl. IJoh. 1,13; 5,11). Wer die in dem Briefe Christo gegebenen Pr dikate nicht f r mehr oder minder zuf llige Ausfl sse erbaulichen Wortschwalls ansieht, wird diese ihre Ausdeutung nicht f r k nstlich halten k nnen274. Der Brief der Gemeinden von Vienne und Lyon vertritt daher sicher in bezug auf Phil. 2,6ff. die Auffassung A, und wahrscheinlich ihre Imagoform. Weiter zur ck ist sie nicht zu verfolgen. Die Wechselform der Auffassung A ist in den Resten, die von dem christlichen Schrifttum des zweiten Jahrhunderts erhalten sind, nicht 272
Schumacher l, 132. s/w. 9,13,1, S. 222: ü πύργος ούτος ή εκκλησßα εστßν. Ι 274 Es w re billige Weisheit, zu meinen, lediglich durch die Verhandlungen ber den μÜρτυςTitel sei der Briefschreiber an den μÜρτυς ü πιστüς in Apok. 1,5 erinnert worden; mit diesem Begriff aber sei der in demselben Verse vorkommende des πρωτüτοκος των νεκρών assoziiert gewesen, und der behaltbarste Ausdruck in dem ganzen ersten Kapitel der Apok., das ,,ϋχω τÜς κλεΐς του θανÜτου καΐ του Üäου" (1,18), habe dann die Erinnerung an Apg. 3,15 wachgerufen. Aber hat die oberfl chlichste und am entschiedensten mit der Oberfl chlichkeit anderer rech nende Erkl rung die gr ere Wahrscheinlichkeit f r sich? 273
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nachweisbar. Doch m chte ich nicht unerw hnt lassen, da sie im Hirten des Hermas nicht berraschen w rde. Denn dort ist die Wechsel form der Beurteilung der Person Christi gelegentlich mit einer Naivit t verwendet worden, die der des Aphraates gleichkommt. Denn dem Hermas ist Christus (ü υιüς του θεοΰ) zugleich die πέτρα παλαιÜ und die πύλη καινή, die ihm als Gleichnis gezeigt werden275: ersteres gilt κατÜ πνεΰμα, denn das [von Hermas auch als υßüς θεοΰ bezeichnete] ττνεΰμα l το Üγιον, το προüν, το κτßσαν πÜσαν την κτßσιν 7 , ist in ihm erschienen (επ' εσχÜτων των ημερών öανερüς έγένετο277); letzeres gilt von der σαρξ, in der das πνεΰμα erschien oder κατώκησε bzw. εις ην κατöκισεν ü θεüς το πνεΰμα το ayiov278, der σαρξ, die έäούλευσε τω πνεύματι καλώς εν σεμνüτητι και Üγνεßα πορευθεΤσα, μηäέν üλως μιÜνασα το πνεομα279. Die Auffassung B ist weiter zur ckzuverfolgen, als die Auffassung A. In den Excerpta ex Theodoto des Clemens von Alexandrien finden sich folgende, l ngst schon in die Geschichte der Exegese von Phil. 2,6ff. einbezogene Stellen: Ό Ίησοΰς, το öως ημών, ως λέγει ü απüστολος, „εαυτüν κενώσας", τουτέστιν εκτüς του "Ορου γενüμενος, έπεß Üγγελος ην του πληρώματος τους αγγέλους του äιαöέροντος σπέρματος συνεξήγαγεν έαυτω2 1. "Οθεν και „μορöήν äούλου λαβεßν" εßρηται, ου μüνον την σÜρκα κατÜ
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sim. 9,2,2, Funk, ed. min. S. 213, und sim. 9,12,1, S. 221. l s/w. 5,6,5, S. 196; vgl. sim. 9,1,1, S. 212. 277 sim. 9,12,3, S. 222. 278 sim. 5,6,5,5. 196. 279 ibid. 280 ed. O. St hlin, GchS., Clemens III, 1909, S. 103ff. 281 35,1, S. 118,10ff. Zur Erkl rung vgl. Hilgenfeld, Ketzergeschichte, 1884, S. 512, und vornehmlich R. M ller, Beitr ge zum Verst ndnis der valentianischen Gnosis (Nachrichten der Gesellschaft der Wissensch. zu G ttingen, 1920), S. 185. Nach dem εκτüς του Όρου γενüμενος f gt Clemens ein „κατÜ θεüäοτον" ein, und es ist m glich, da auch das „έπεß Üγγελος ην του πληρώματος" noch zu dieser Einf gung geh rt. F r den Sinn ist es gleichg ltig, wie man diese Frage entschei det; denn in beiden F llen liegt darin, da Jesus eine der Gr en des πλήρωμα war, der Grund daf r, da Theodot das „εαυτüν έκενωσεν" erkl rte: „er kam [in die Welt] au erhalb des Horos [der personifizierten „Grenze" des Pieromas]". Die „Engel des vorz glichen Samens" sind die zu dem „pneumatischen Samen", den k nftigen Gnostikern, geh rigen Engel, die mit dem Soter das Pleroma verlassen, um je dem Gnostiker, zu dem sie geh ren, die Erl sung zu erm gli chen. D. h., weil, wie im Vorhergehenden gesagt ist, alle κτßσις και ουσßα durch ihn geschaffen ist. l 276
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την τταρουσßαν, Üλλα και την οΰσßαν εκ του υποκειμένου, äούλη äε ή ουσßα, ως αν καΐ αßτια283. Ι
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Soviel „Gnostisches" sich hier auch bemerkbar macht, die Auffassung B von Phil. 2,6ff. ist doch erkennbar. Denn auch hier ist der himmli sche Soter das Subjekt des εαυτüν έκένωσεν, dies έκένωσεν identisch mit (bzw. die Einleitung zu) dem μορöήν äούλου λαβεßν, und dies Anneh men der leidensf higen μορöή äούλου nichts anderes als das „Mensch Werden"284 usw.28r. Welcher Zeit diese Ausf hrungen entstammen, mag, ebenso wie die ganze Frage nach „Theodot" und den Quellen der Excerpta, hier uner rtert bleiben286. Es gen gt, das die Auffassung B von Phil. 2,6ff. hier ber Clemens hinaus verfolgt werden kann in die Kreise der 283
19,5, S. 113,llff. Die Erkl rung dieses Satzes, die Dorner (Entwicklungsgesch. der Lehre von der Person Christi I2, 507) gab: Er nahm „nicht nur das Fleisch an durch seine Gegenwart, sondern auch aus dem Subjekt {dem Menschen) die Pers nlichkeit (ουσßα). Die Pers nlichkeit ist aber dienend, wie sie denn leidens f hig und der wirkenden allerobersten Ursache Untertan ist", ist hinsichtlich der kursiv gedruckten Worte l ebenso verfehlt, wie die sie inspirierende (von Neander 73 bernommene) Gleichsetzung des Theodot der Excerpta mit dem dynamistischen Monarchianer Theodot, dem Geldwechsler. Das „ü λüγος σαρξ έγένετο" ist dem Theodot der Exzerpta ein blasser Ausdruck (etwa = „ward eine umschriebene Gr e"), der erstens schon vor der Zeit (Joh. 1,14) galt von dem Logos als „κατÜ περιγραöήν καΐ ου κατ' ούσßαν γενüμενος υΙüς" und zweitens von dem Logos äια προöητών λαλήσας (19,1 und 2, S. 112,27ff.). Bei der Menschwer dung nimmt der Soter (wenn nicht auch ich bei dieser Erkl rung der schwierigen Stelle mich vergreife) nicht nur Fleisch an, sofern er da ist (ττÜρεστι, d.h. er scheint), sondern auch κατ' ούσßαν, d.h. (vgl. 59,3, S. 126,21ff.) sofern er sich bzw. dem ψυχικüς Χριστüς, äν ένεäύσατο, ein αßσθητüν σώμα webt aus der psychischen Substanz (εκ της Üöανοϋς ψυχικής ουσßας). 284 19,1, S. 112,27. 285 Aus anderen Exzerpten ersieht man, da auch Theodot το üρατüν του Ιησού (den mit der Kirche gleichgesetzten Leib Jesu) und το Üüρατον (το üνομα, äιτερ εστßν ü υΙüς μονογενής) unterschieden hat (26,1, S. 115,15ff.) und der Meinung gewesen ist, da z.B. die Gefangennahme Jesu nicht eingetreten w re, wenn man gewu t h tte, ä εστßν ü κύριος (5,4, S. 107,9ff.). Doch habe ich dies oben nicht geltend gemacht, erstens weil es nichts nur zur Auffassung B Passendes ist, und zweitens, weil Th. Zahn (Forschgen zur Gesch. des neutestamentlichen Kanons III, 1884, S. 126; Geschichte des neutestamentlichen Kanons II, 1891, S. 962) meint, c. 5 der Excerpta gehe „vielleicht", ja „sicher" auf Clemens selbst zur ck (vgl. A. Harnack, Gesch. d. altchristl. Litt. II, l, S. 295 Anm. 2). 286 Vgl. Th. Zahn, Forschungen usw. III, 123ff.; Harnack, Gesch. d. altchristl, Litt. II, l,294f. und die sp teren Bem hungen um die Quellen des Clemens, auf die O. St hlin hinweist (in W. von Christs Geschichte der griech. Litt. II, 2, 6. Aufl., S. 1267, Anm. 7). l
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Gnosis. Ich sage: „in die Kreise der Gnosis", weil, was bei Theodot beobachtet werden kann, mit gro er "Wahrscheinlichkeit f r die mei 74 sten Gnostiker angenommen werden darf, die l Phil. 2,6ff. kannten. Denn bei fast allen Gnostikern trat der geschichtliche Mensch Jesus Christus ganz zur ck hinter dem himmlischen Soter, der aus dem Pleroma herabkam; und sein Heraustreten aus dem πλήρωμα in das κένωμα war ein begrifflich verst ndliches εαυτüν έκένωσεν". Bei den Sethianern ist in diesem Zusammenhange die Benutzung von Phil. 2,6ff. auch nachweisbar2^7. Und ein sogenannter „Gnostiker" ist auch der lteste und genau datierbare Vertreter der Auffassung B von Phil. 2,6ff.: Marcion. Marcion hat den Text von Phil. 2,7b durch Auslas sung des „γενüμενος" und des „ως" und durch Ersetzung des Plurals ανθρώπων durch den Singular so sich gestaltet: εν üμοιώματι ανθρώπου καΐ σχήματι ευρεθεßς Üνθρωπος . So pa te der Text zu seinem Doketismus. Der aber vertr gt sich nur mit der Auffassung B. Gilt auch das Umgekehrte, da zu der Auffassung B eigentlich nur der Doketismus pa t? Man k nnte geneigt sein, diese Frage zu vernei nen. Denn die Auffassung B findet sich auch bei solchen Griechen, die bei Christo nicht nur von einer von dem Logos angenommenen „menschlichen Natur" reden, sondern Christus gelegentlich deutlich auch als Üνθρωπος bezeichnet haben. So bei Irenaeus289, bei Ori genes290, bei den gro en Kappadoziern, insonderheit den beiden Gregoren291. Aber bei diesen Theologen allen ist dies eine Neben str mung, die aus Einwirkungen einer energetischen Auffassung der Menschwerdung des Logos oder aus Einfl ssen „antiochenischer" Traditionen sich erkl rt. Ersteres gilt von Irenaeus292 und Origenes293, letzteres von den Kappadoziern. Anders aber ist es in der Traditions linie, die von Clemens Alexandrinus und Origenes ber Athanasius 75 und Cyrill295 zu der l Orthodoxie der Zeit Justinians f hrt. Hier hat 287
Hippolyt, refut. 5,19,20, ed. Wendland 120,16ff.; 10,ll,10f., S. 272,10ff. Tertullian, adv. Marc. 5,20. HI, 647,25ff.; Harnack, Marcion2, S. 125*. 289 Z. B. 3,19,2f. Massuet; II, 104 Harvey. 290 Vgl. oben S. 23f, Anm. 96. 291 Vgl. oben S. 13, Anm. 44 und E. Weigl, Christologie vom Tode des Athanasius bis usw., M nchen 1925, S. 65 und 70. 292 Vgl. meinen Paulus von Samosata, S. 319. 293 Vgl. oben S. 23f., Anm. 96, und meine DG.4 S. 95 bei Anm. 8 und 9. 294 Vgl. Weigl a.a.O. 295 Cyrill hat es fertig gebracht, die zum Teil l von antiochenischer Seite beeinflu ten christologischen Formeln der beiden Gregore alexandrinisch zu bearbeiten und zu sichten. 288
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die Auffassung B ihre entschiedensten und wirksamsten Vertreter ge habt, und hier hat sich, wie schon oben ausgef hrt ist, trotz aller formelhaften Betonung des αληθώς Üνθρωπος und des ομοούσιος ήμΐν ein verstohlener Doketismus immer wieder verraten. Der, wenn auch „ma volle", so doch wirkliche Doketismus des Clemens von Alexan drien296 ist freilich bei den sp teren Alexandrinern verschwunden; und der Spiritualismus des Origenes, der das Menschsein des Logos in der Tat in gewisser Weise als etwas ihm „Fremdes" ansah, als ein Kleid, das er „f r eine Weile berwarf, um es wieder abzustreifen"297, ist realistisch korrigiert worden. Aber steckt nicht in den orthodox ge bliebenen Formeln, da der Logos an sich nicht zunehme (Luk. 2,52), nicht hungere und d rste, nicht leide und sterbe, entweder doch ver steckter, wenn auch ungewollter, ja unbewu t gebliebener, Doke tismus oder ein Abbiegen zur energetischen Auffassung der Mensch werdung? Eine Fahrstra e zwischen dieser Scylla und Charybdis hat man durch den Hinweis darauf finden zu k nnen gemeint, da bei einer Verwundung des K rpers auch unsere unverwundbare Seele leide „an ihrem Fleische". Dies Gleichnis hat auch der Physiologie und Psychologie jener Zeit bei vielen (nicht bei allen, wie die Antiochener zeigen) gen gt. Aber sind dergleichen Formeln f r unser Denken mehr als Worte, die man nachsprechen, aber nicht nachdenken kann? Die alexandrinische Inkarnationslehre und mit ihr die l Auffassung B von Phil. 2,6ff. hat, soweit sie nicht schlie lich bei allem, was nicht θεοττρεττές war, unbewu t zwar, aber doch tats chlich zu einer energe tischen Auffassung der Menschwerdung abbog und damit sich selbst aufgab, den Doketismus nie ganz berwunden. Da die Auffassung B von Phil. 2,6ff. gnostischen Ursprungs ist, oder in eben den griechi schen EpiphanieGedanken wurzelt, von denen die Gnostiker abh n gig waren, ist daher eine unvermeidliche Annahme, wenn nicht schon Paulus selbst in solchen Gedankenbahnen sich bewegte. 296
Vgl. meine DG.4 S. 170. Vgl. meine DG.4 S. 200 bei Anm. 8 u. 9; R. Seeberg DG. I3, 521 und Wrede, Paulus, 1905, S. 55. Was Seeberg bei mir vermi t, findet sich S. 202 bei Anm. l und 2. Aber das ist richtig: die Vorstellung, da alle Menschen in ihrer Entwicklung jenseits des Grabes schlie lich die Materialit t abstreifen, zeigt, da dies Abstreifen der wahren Menschheit bei Jesu Christo nach Origenes ebensowenig widerspricht, wie bei uns irdischen Menschen. Doch dieser Spiri tualismus war nur m glich, weil die Vorstellung von der ενωσις ουσιώäης bei Origenes einen spekulativen Hintergrund hatte (vgl. HarnackEhrung, S. 239), von dem erst der vergr berte Origenismus sie losl ste; und berwunden ist ja dieser Spiritualismus erst v llig durch den Realismus des Methodius und Athanasius. l
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Damit komme ich zu der Frage, ob der Paulustext selbst nach der „herrschenden" Auffassung erklärt werden kann (bzw. muß), oder ob eine Erklärung im Sinne einer der beiden altkirchlichen Formen der Auffassung A möglich (bzw. geboten) ist. Wenn man, anstatt die altkirchlichen Schriftsteller zu zδhlen, deren Werke die dogmatische Zensur der Nachwelt auf uns hat kommen lassen, traditionsgeschicht lich die altkirchliche Exegese von Phil. 2,6ff. würdigt, so ist die Auf fassung A zum mindesten ebenso gut bezeugt, wie die Auffassung B. Freilich kann keine spätere Tradition maßgebend sein für die neutesta mentliche Exegese. Die Gefahren, die das Rücksichtnehmen auf die Tradition mit sich bringt, hat die jahrhundertelange Herrschaft der orthodoxen Tradition wahrlich deutlich genug hervortreten lassen, um das „vestigia terrent" uns eindrucksvoll vor die Augen zu stellen. Aber es handelt sich hier nicht um eine „Erklärung a posteriori", sondern um einen Versuch, mit Hilfe der rückwärts verfolgten Tradi tion die Umwelt zu erkennen, in der die Gedanken des Apostels entstanden sind. War diese Umwelt die des hellenistischen Synkretis mus, in der die alten EpiphanieGedanken uns nicht überraschen kön nen? Oder war es ein ganz anderes Milieu, das bei allem gänzlich Neuen, das der Eindruck der Person Jesu gebracht hatte und die Individualität des gedankenreichsten seiner Apostel zeitigen konnte, doch seinen Zusammenhang mit jüdischem Denken verrät? Ich ver suche zunächst apagogisch zu argumentieren. Hätte Paulus schon 77 unter Einfluß des griechischen EpiphanieIGedankens gestanden, d.h. wären seine Ausführungen nach der Auffassung B zu erklären, wie will man dann die im Abendlande wie bei den Antiochenern des Orients früh nachweisbare Tradition A erklären? Bei Aphraates und seinen „weisen Vätern" mag man die Annahme für möglich halten, daß hier das hellenistisch gefärbte Gedankengefüge des Apostels nicht verstan den und deshalb umgebogen sei; denn Aphraates war ein Semit. Aber ist Ähnliches bei den innerhalb der hellenistischrömischen Kultur lebenden Antiochenern und Abendländern denkbar? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, daß bei ihnen die Tradition ein Verständnis für den ursprünglichen Sinn der Ausführungen des Paulus bewahrt hatte, während das hellenistische Denken der Gnostiker und Alexandriner sie umbog? Und weiter! Mag die Auffassung Christi als einer nicht wahrhaft menschlichen vom Himmel herabgekommenen Wesens noch so alt sein, älter ist doch jedenfalls das Bewußtsein davon, daß er als Mensch unter den Menschen gelebt hatte und wirklich gelitten hatte und
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gekreuzigt war! Wenn die Erklärung B von Phil. 2,6ff. als die richtige zu gelten hätte, so wäre Paulus der Anfänger der Entwicklung, die den (ITim. 2,5) in dem Denken der Christen zurücktreten ließ. Es gab und gibt manche Theologen, die das für glaublich hielten oder halten. Besonders deutlich hat W. Wrede (f 1906) diese Anschauung entwickelt. Und mit dem Ernst, der keiner ihm nötig erscheinenden Folgerung auswich, und der Aufrichtigkeit, die klar und unverhüllt zum Ausdruck brachte, was ihm sich aufgedrängt hatte, sagte er: Das, was wir an dem Menschen Jesus preisen, spielt beim Apostel gar keine Rolle. Nichts liegt ihm ferner als religiöse Heroenverehrung. Jesu sittliche Majestät, seine Reinheit und Frömmigkeit, seine Tätigkeit in seinem Volke, seine Prophetenart also der ganze konkrete ethisch religiöse Inhalt seines Erdenlebens bedeutet für seine Christuslehre nichts. (Der „Gehorsam", von dem Rom 5,19 spricht, wird von den Himmels wesen bewiesen, das sich zum Erdenleben und bis ans Kreuz erniedrigt.) Die „Menschheit" scheint etwas rein Formales zu sein. Hier wird man denn an dieser ganzen Menschheit des Christus irre, und es erhebt sich ernstlich die Frage, ob sie nicht bloßer Schein ist. Man ist versucht, an jene ketzerischen Lehrer der alten Kirche zu denken, die behaupteten, l Christus habe nur einen Scheinleib gehabt, die Kreuzigung habe ihn selbst eigentlich gar nicht getroffen. Aber Paulus würde eine derartige Auffassung doch weit von sich weisen. An der Realität der Menschheit Christi liegt ihm sehr viel, so viel, daß ohne sie Christus gar nicht der Erlöser der Menschen sein könnte. In der Tat, wenn der Mensch ein Wesen ist, das Vater und Mutter hat, auf Erden wandelt, einen Leib von Fleisch besitzt, dem Tode preisgegeben ist: so ist der paulinische Christus ein wirklicher Mensch. Uns freilich gehört mehr zur Menschheit. Und wenn der Mensch ein Wesen ist, das menschlich denkt, fühlt, will und zwar nicht im allgemei nen, sondern in ganz bestimmter, individueller Art: dann ist dieser Chri stus kein wirklicher Mensch. Die Wahrheit ist: Paulus fehlt der Begriff der Persönlichkeit, der menschlichen Individualität. Daher bleibt für uns die Menschheit Christi, wie er sie denkt, ein ungreifbarer Schemen298.
So könnte man urteilen, ja man müßte vielleicht so urteilen, wenn die „herrschende" Erklärung von Phil. 2,6ff. die richtige wäre. Aber ist Wredes Beurteilung der Vorstellungen des Apostels haltbar? Es wi derlegt sie natürlich noch nicht der Hinweis darauf, daß Paulus Jesum Christum mehrmals ausdrücklich als bezeichnet hat299. Auch
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Paulus, S. 54f. mit Anm. S. 109.
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das will ich nicht geltend machen, da gerade auch Phil. 2,5ff., wo Christus gleichviel, ob man Phil. 2,5 „öρονεßσθω" oder „öρονεßτε" liest und in V. 5 ein εöρονήθη, oder ein „ην" erg nzt, als Ge sm«««gsvorbild hingestellt wird, einen Gegenbeweis abgeben kann, sobald man die Stelle von dem geschichtlichen Christus erkl rt. Denn 79 da Paulus hier vom geschichtlichen Christus redet, ist erst zu l bewei sen. Ausschlaggebend scheint mir, da Paulus Jesum Christum den •πρωτüτοκος εν πολλοßς Üäελöοΐς (Rom. 8,29), in dem Ma e als den Anf nger einer neuen („geistlichen") Menschheit ansieht, da ihm das ένäύσασθαι τον καινüν ανθρωττον (Ephes. 4,24; vgl. Kol. 3,10) und das ένäύσασθαι Ίησοΰν Χριστüν (Rom. 13,14; vgl. Gal. 3,27) gleichwertig sind. Ist es Zufall, da Rom. 13,14 das „ένäύσασθε τον κύριον Ίησοον Χριστüν" am Abschlu der ethischen Ermahnungen von c. 12 und 13 steht, aus denen so viele Sonntagstexte der Epiphanienzeit stammen, die Jesu Herrlichkeit verk ndigen soll? Und ist IThess. 1,6 bei dem μιμηταΐ ημών έγενήθητε και τοΟ κυρßου trotz 1,3 nur „das geschichtli che Bild des leidenden Christus vorausgesetzt"? Man halte diesen Fragen nicht entgegen, sie tr gen erbauliche Gedanken der heutigen Gemeinde in den Paulustext ein! Aus lauter Furcht vor solchen erbau lichen „Ungeschichtlichkeiten" sehen wir, um mit Augustin zu reden, nur die „signa" im NT., nicht die „res"l Jedenfalls ist's nicht erst „die heutige Gemeinde", die in den Paulinischen Gedanken, auf die ich hinwies, mehr findet als das „Theologumenon vom zweiten Adam". Bei Ignatius [,im Barnabasbrief], bei Irenaeus, bei Tertullian [, bei Clemens Alexandrinus] und bei Aphraates tritt uns die Vorstellung von Christus als dem Anf nger einer neuen Menschheit, hier mehr in Andeutungen, dort in ausgef hrterer Gestalt, so deutlich entgegen, da man wahrscheinlich mit einer Tradition derart, nicht nur mit „Lesefr chten" aus den Paulusbriefen wird rechnen m ssen. Und
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Rom. 5,15; IKor. 15,21.47 [und ITim 2,5], IKor. 15,47 an einen „himmli schen" Menschen zu denken, ist meines Erachtens nicht berechtigter, als die Annahme w re, Paulus habe den Adam, weil erst der Hauch Gottes ihn zu einem Üνθρωπος ψυχικüς machte, vor der Beseelung in Gott gedacht. Verglichen wer den (trotz der Gegen berstellung des Üνθρωπος εκ γης χοικüς und des Üνθρωπος εξ ούρανοϋ, die der meines Erachtens irrigen Auffassung der Stelle den Anhalts punkt gegeben hat) einerseits die Ausr stung des χους απü της γης (Gen. 2,7a) mit der πνοή ζωής, anderseits die des ßσχατος ΑäÜμ (der γενüμενος εκ γυναικüς war [Gal 4,4] wie andere Adamskinder) mit dem πνεύμα εξ ούρανοϋ. Und, so wenig die πνοή ζωής von dem Werden des ersten Menschen getrennt werden kann, so wenig wird Paulus gemeint haben, da das πνεύμα εξ ουρανού erst im Laufe des Lebens des έσχατος ΑäÜμ ihn zu dem ausger stet habe, was er war.
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Ignatius fa t die ganze Heilsgeschichte auf als die οικονομßα εßς τον καινüν Üνθρωττον Ίησοον ; er hofft, da zum Martyrium der ihn stark machen werde, der ein vollkommener Mensch (τέλειος Üνθρωπος) geworden ist (Christus)301; und er denkt bei Christo, dem „neuen, vollkommenen Menschen", nicht etwa nur an die αöθαρσßα und der gleichen, er sieht vielmehr die οικονομßα εις τον καινüν Üνθρωπον verwirklicht auch „in seinem Glauben und seiner Liebe."302 Das Echo ist nicht l deutlicher, als der Schall: Paulus mu Jesum Christum als „wirklichen" Menschen auch in Wredes Sinn gedacht haben303. Dann aber ist es unwahrscheinlich, da Phil. 2,6ff. die griechische EpiphanieVorstellung im Hintergrunde steht, in der die Erkl rung B der Stelle wurzelt.
7. Doch ich wende mich nun den Ausf hrungen des Apostels selbst zu. Freilich so, da ich auch hier bei Argumenten bleibe, die dogmen geschichtlichen Studien entstammen. Zun chst handelt es sich mir da um das „εν Χριστώ Ίησοΰ" in Phil. 2,5. Der Ambrosiaster, Pelagius, Eutherius und Nestorius haben, wie wir sahen304, in dem Gebrauch dieser Namen seitens des Apostels einen Hinweis darauf gefunden, da der „äς" von Phil. 2,6 der geschichtliche Jesus Christus sei. Marcell erweist sich auch hier als in verwandter Tradition stehend. Denn er sagt in einem der uns erhaltenen Fragmente: εßτε γαρ Ίησοϋ εßτε Χρßστου ονüματος μνημονεύει ή θεßα γραöή, τον μετÜ της Üνθρωπßνης äντα σαρκüς του θεοΰ λüγον üνομÜζειν öαßνεται, ε! äε τις καΐ προ της νέας äιαθήκης το του Χρßστου ή Ίησοΰ äνομα έττΐ του λüγου μüνου äεικνΰναι äύνασθαι έπαγγέλλοιτο, εύρήσει τοΰτο προöητικώς εßρημένον. 5
Die Gnostiker haben dar ber anders gedacht: „Christus" wie „Jesus" sind ihnen Namen himmlischer onen geworden. Und gleichwie in der Kirche die zun chst nur im heilsgeschichtlichen Sinne gebrauchten 300 301
Eph. 20,1, ed. Bihlmeyer, 1924, S. 88,8.
Smyrn. 4,2, S. 107,10. Eph. 20,1, S. 88,9. l 303 ber das εν üμοιώματι und das σχήματι in Phil. 2,7f. u. S. 83f. 304 Oben S. 33, 35f., 45f. 305 42, Klostermann, S. 192,10ff. l 302
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Begriffe „ο υιüς θεοΰ", „ü μεσßτη?", sowie das „έκπορεύεσθαι" des πνεύμα u.a. fr her oder sp ter zu Bezeichnungen vorirdischer oder metaphysischer Gr en und Verh ltnisse geworden sind, so ist es hnlich auch den Namen „Christus" und „Jesus" im Laufe der Zeit ergangen. Es w rde sich meines Erachtens lohnen, dieser Entwicklung einmal ausdr cklich nachzugehen. M hsam ist es, da die Indices nur zu einem geringen Teile auf diese Frage eingestellt sind, vielmehr s.v. „Christus" oft auch solche Stellen bringen, da ohne Gebrauch dieses Namens l von dem Logos oder dem pr existenten Sohne Gottes etwas ausgesagt wird. Ich selbst habe den Sprachgebrauch nur gelegentlich verfolgt und kann weder Vollst ndiges, noch sicher Irrtumsfreies ge ben. Doch glaube ich das Folgende verantworten zu k nnen. Die apostolischen V ter haben mit Ausnahme des Verfassers des soge nannten II. Clemensbriefes die Namen „Jesus" und „Christus" nur von dem geschichtlichen und erh hten Herrn gebraucht. Ignatius spricht ausdr cklich von dem καινüς Üνθρωπος Ίησοΰς Χριστüς . Im Ι. Clemensbriefe hei t es zwar von „Christus" in bezug auf ein altte stamentliches Schriftwort: αυτüς äια του πνεύματος του αγßου ούτως προσκαλεßται ημÜς307, aber das ist, wie im 1. Petrusbriefe (1,11) das „το εν αύτοΐς (τοΤς προöήταις) πνεύμα Χρßστου", dahin zu deuten, da schon im AT. das in dem geschichtlichen Christus wohnende πνεΰμα wirkte; und wenn an einer, alttestamentliche Schriftworte behandeln den Stelle des sogenannten Barnabasbriefes308 die Namen „Jesus" und „Christus" schon προ της καινής äιαθήκης gebraucht erscheinen, so gilt da Marcells Erkl rung: τοΰτο προöητικώς εßρημένον. Nur in dem (dann dabei wohl gnostisch beeinflu ten) II. Clemensbrief ist vielleicht ein anderer Sprachgebrauch zu erkennen, denn es hei t hier in bezug auf Gen. 1,27: το Üρσεν εστßν ü Χριστüς309. Doch kann man hier, wie in den Aussagen: ην γαρ (ή εκκλησßα) πνευματική, ως και ü Ίησοΰς τ)μών, und Χριστüς ü κύριος ημών ü σώσας ημάς, ων μεν το πρώτον πνεΰμα έγένετο σαρξ, n wohl auch, ohne ein eigentliches bertragen der Namen „Jesus" und „Christus" in die Pr existenz anzunehmen, mit der Erkl rung auskommen, da von dem geschichtlichen Jesus Christus (dem Ίησοΰς ημών, dem Χριστüς ü σώσας ημάς) etwas κατÜ πνεΰμα ausgesagt werde. Die Wechselform der Beurteilung des ge 306
Eph. 20,1, ed. Bihlmeyer, 1924, S. 88,8. 22,1, Bihlmeyer, S. 48,10. 308 12,711, S. 25f. 309 14,2, S. 77,25. 310 ib. S. 77,27. 311 9,5, S. 75,10. l 307
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schichtlichen Christus (κατÜ σÜρκα und κατÜ πνεϋμα) ist ja uralt. Noch Celsus ist durch das, was er von Christen geh rt und gelesen hatte, zu sachlich l richtigem Gebrauch der beiden Namen bestimmt 82 worden; er gedenkt der Christen gelegentlich als των προσθεμένων τω Ίησοΰ και πιστευσÜντων αύτω ως Χριστώ312. Aber die lateinisch redenden Christen des Abendlandes, die den Wortsinn der Bezeich nung ü Χριστüς nicht mehr verstanden, haben „Christus" alsbald wie einen Eigennamen gebraucht, mit dem sie auch den pr existenten „filius dei" zu benennen kein Bedenken trugen. Tertullian, der ja auch griechisch geschrieben hat, verr t freilich noch mehrfach ein Bewu t sein davon, da „Christus" (unctus) eigentlich erst der geschichtliche und erh hte Herr ist313; ja vereinzelt unterscheidet er deutlich zwi schen dem „sermo" (d.i. dem Logos) und Christus314, und gelegentlich hat er, wenn er den Namen „Christus" schon f r die Zeit vor dem irdischen Leben Jesu gebrauchte, dies ausdr cklich unter Verwendung der Wechselform der Beurteilung des geschichtlichen Christus gerecht fertigt: certi (sumus) Christum semper in prophetis locutum, spiritum scilicet creatoris315, und: quis loquebatur nisi Spiritus creatoris qui est Christus*16. Aber er behandelt doch gar nicht selten ohne solch aus dr ckliche Bezugnahme auf die M glichkeit, von dem geschichtlichen Christus Aussagen κατÜ πνεύμα zu machen, „Christus" wie einen Eigennamen, der von dem λüγος Üσαρκος ebenso gut gebraucht wer den kann, wie von dem ενσαρκος317. Und die sp teren Abendl nder sind diesem Sprachgebrauch gefolgt. Ja, ein in jeder Hinsicht namen loser Abendl nder wohl der zweiten H lfte des dritten Jahrhunderts konnte schreiben: caro dominica a deo patre „]esu„ vocita est, Spiritus sanctus, qui de caelo descendit, „Christus" ... vocitus est, Spiritus carni mixtus »Jesus Christus"*19. „Jesus" dagegen ist, wie bei l 83 diesem Anonymus, so wohl im ganzen altkirchlichen Abendlande unter dem Einflu eindeutiger Schriftstellen319 ein Name nur des irdischen 312
Bei Origenes, c. Cels. 3,5, ed. Koetschau I, 206,21. de bapt. 7. I, 206,30f.; adv. Jud. 8, Oehler, ed min. 1135; adv. Prax. 28. III, 284,6ff.; apolog. 21, Oehler, S. 101 bei Anmerkungsziffer 74. 314 de resurr. 6. III, 33,17f., oben S. 39f. 315 adv. Marc. 3,6. Ill, 384,27f. 316 ib. 16. 111,403,9. 317 Z.B. adv. Marc. 2,27. Ill, 373,l Iff.: profitemur Christum semper egisse in dei patris nomine, ipsum ab initio conversatum, ipsum congressum cum patriarchis et prophetis, filium creatoris. 318 de montibus Sina et Sion 4, Cyprian ed. Hartel, append. 108,17ff. l 319 Matth. 1,21.25; Luk, 1,31; 2,21. 313
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und erh hten Heilandes geblieben. Im Orient hat ein rechtes Ver st ndnis des Pr dikates ü Χριστüς sich l nger gehalten. Beweis daf r ist nicht nur der syrisch schreibende Aphraates, der das „Christus" mit dem Worte „der Messias" wiedergibt, sondern die gesamte antioche nische Tradition, der die Namen „Jesus" und „Christus" „Bezeich nungen beider Naturen", also erst des geschichtlichen und erh hten Sohnes Gottes, waren. Auch Irenaeus scheint mir die Verschiedenheit der Begriffe „ü λüγος" und „ü Χριστüς" noch empfunden und mit nur scheinbaren Ausnahmen auch gewahrt zu haben320; selbst da, wo er IKor. 10,4 (ή ττέτρα ην ü Χριστüς) behandelt321. Wenn er davon berzeugt ist, da Moysi literae sunt verba Christi322, so gilt das, ebenso wie hnliche u erungen Tertullians, von dem ττνεΰμα in dem geschichtlichen Christus; es liegt also da nur ein Beispiel der Wechsel form der Beurteilung des geschichtlichen Christus vor. berlegter noch beh lt Clemens von Alexandrien die Namen „Jesus" und „Chri 111 stus" dem λüγος ενσαρκος vor . Anders aber wird es bei Origenes. Nicht in bezug auf den JesusNamen324, l Die Anwendung dieses Na mens auf den λüγος Üσαρκος geht im Orient und Okzident vielleicht mehr kann ich nicht sagen erst auf den Areopagiten zur ck325. In bezug auf den „Christus"Namen aber findet sich Entsprechendes 320
Vgl. 3,9,3 (Massuet), Harvey II, 32; 3,18,3. II, 97. An ersterer Stelle hei t es ausdr cklich: verbum dei... assumpsit carnetn et unctus est a patre spiritu, Jesus Christus factus est. Allerdings weist Irenaeus 3,18,1. II, 95 es zur ck, da non erat ante (nativitatem) Christus; aber er widerspricht hier einer vom geschicht lichen Christus handelnden gegnerischen These und begr ndet seinen Wider spruch damit, da er schon im Vorigen gezeigt habe, quia non tunc coepit filius dei. In 5,25,5. II, 393: „Gabriel evangelisavit (Luk. l,26ff.) manifestum adventum et incarnationem Christi"' besagt „incarnationem" nicht mehr als „adventum". 321 4,14,3; II, 186 (vgl. ib. Z. 3: per typica ad vera und unten S. 77, Anm. 337). 322 4,2,3; II, 148. 323 In bezug auf Gen. 32,29 (30) sagt er von dem Logos (der damals mit Jakob rang): Ιτι Üνωνüμαστος fjv ü θεüς ü κύριος, μηäέττω γεγενημένος Üνθρωπος (paedag. 1,7,57,2, ed. St hlin I, 123f.), und erst von der Zeit, da er Mensch wurde, gilt: v v äνομα Ιλαβεν το τταλαι καθωσιωμένον äυνÜμεως Üξιον, ü Χριστüς (protr. 1,6,5. St hlin 7,15f.). 324 Ein entgegengesetzter (tr gerischer) Schein entsteht gelegentlich nur dadurch, da Origenes mehrfach die Menschwerdung von der „Seele Jesu" aussagt, l 325 u erungen wie die des Victorinus Afer, adv. Ar. 1,12, MSL. 8,1046D: si deus Spiritus et Jesus Spiritus et sanctus Spiritus Spiritus, ex una substantia tria, k nnen nicht als solche ber den λüγος Üσαρκος gelten (vgl. Matth. l,20f.), zeigen aber doch, da schon lange vor dem Areopagiten gelegentlich auch bei dem JesusNamen das, was der geschichtliche Jesus im Vergleich mit dem λüγος Üσαρκος Besonderes hatte, zur cktreten konnte.
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schon bei Origenes. Zwar lassen manche seiner u erungen, die den Namen „Christus" auf den λüγος Üσαρκος anzuwenden scheinen, sich trotz dieses Scheines vom geschichtlichen Christus aus erkl ren326. Aber andere Stellen so die, wo die Gedanken des Origenes durch IKor. 10,4 oder durch das von der Gleichung λüγος = σοößα beleuch tete PaulusWort: „Χρ/στüν äύναμιν και σοößαν" (IKor. 1,24) be stimmt werden, aber nicht sie allein327 machen es zweifellos, da Origenes vom λüγος Üσαρκος als vom pr existenten „Christus" ge sprochen hat. Unter seinem Einflu ist das herrschend geworden; und trotz des Gegensatzes zu den Apollinaristen und trotz der Angriffe der Antiochener ist es nicht ausgestorben . l Ja, diese Verwendung des 85 Namens „Christus" schon f r den λüγος Üσαρκος ist gegen ber Paul von Samosata von seinen origenistischen Gegnern , gegen ber Marcell von Eusebius von Caesarea ausdr cklich verteidigt wor den. Wenn man diese Entwicklung bersieht, so mu man durch sie, wie ich meine, davor gewarnt werden, das Argument f r die Erkl rung A, das in dem „ü και εν Χριστώ Ίησοΰ" (Phil. 2,5) liegt, so leicht zu nehmen, wie die „herrschende" Exegese von Phil. 2,6ff. es tut. Von den sechs Gr nden, die von den origenistischen Gegnern Pauls von Samosata daf r geltend gemacht werden, da και ü Χριστüς ττρü της σαρκώσεως εν ταΐς θεßαις γραöεßς ως „Χριστüς" ώνüμασται3 1, halten 326
So z.B. die Bemerkung ber das πνεΰμα in den Propheten: äπερ ουκ Üλλο ην του πνεύματος του Χρßστου (c. Cels. 6,19, ed. Koetschau II, 89,31f. (vgl. S. 72 bei Anm. 307), oder die Χρßστου επιäημßα in Joann. 1,4,26, ed. Preuschen 9,19.20 22 (denn επιäημßα Ίησοΰ Χρßστου ist sonst stets das Erdenleben Jesu und kann es auch hier sein) oder das dominus et creator animae, Christus Jesus, in de princ. 2,3,2, ed. Koetschau 115,15 (denn auch hier kommt man mit der Wechsel form in der Beurteilung des geschichtlichen Christus aus, vgl. Zeile 16f.). 327 Z.B. de princ. 2,6,7, S. 147,16: de incarnatione et deitate Christi (vgl. S. 146,10 147,14); in Jer. hom. 9, ed. Klostermann, S. 64,10f.: ü Χριστüς γέγονε προς Μωσέα, προς Ίερεμßαν ..., προς ßκαστον των äικαßων. Es mag durch den Gegensatz zu Apollinaris bedingt sein, was an der These richtig ist, da „die Alexandriner seit ungef hr 360 anfangen, den Namen Christus [wieder] auf den Menschgewordenen einzuschr nken" (E. Weigl, Chri stologie vom Tode des Athanasius usw., M nchen 1925, S. 61, vgl. desselben Untersuchungen zur Christologie des heiligen Athanasius, Paderborn 1914, S. 51, 62f., 116, 134f., 163). Bei den Kappadoziern l t sich solche Einschr nkung noch nicht feststellen (vgl. Ho//, Amphilochius, 1904, S. 193, 228, 247; Weigl, Christologie, S. 61). l 329 ep. Hymenaei 9, bei Loofs, Paulus von Samosata, 329,13ff.; vgl. S. 274ff. 330 de eccl. theol. 1,20, ed. Klostermann, S. 90,21ff. 331
ep. Hymenaei, S. 329,13f.
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die Hinweise auf Klagelieder 4,20 und Hebr. 11,26 vor keiner moder nen Exegese stand; von IPetr. 1,11 ist schon oben332 gelegentlich gezeigt, da hier das in den Propheten wirksame πνεύμα Χριστού der Geist ist, der (sp ter) in dem geschichtlichen Christus wohnte. ber dies w rden diese drei Stellen nichts f r Paulus beweisen. Die Gegner Pauls von Samosata verweisen jedoch auf drei Paulusstellen: auf IKor. 1,24; IKor. 10,9 und IKor. 10,4. Aber IKor. 1,24 bezieht sich, wie kein moderner Erkl rer bestreiten wird, ebenso wie der sinnverwandte bald nachher folgende Vers 1,30 auf den geschichtlichen {und erh h ten) Jesus Christus; IKor 10,9 ist das „μηäέ έκττειρÜζωμεν Χριστüν" zwar eine alte, aber doch falsche Lesart (anstatt: τον κύριον). Es bleibt also nur IKor. 10,4: και πÜντες το αυτü πνευματικüν επιον πüμα· επιον γαρ εκ πνευματικής ακολουθούσης πέτρας, ή πέτρα δε ην ü Χριστüς. Diese Stelle gilt auch der modernen Exegese noch als Beweis daf r, da Paulus den pr existenten „Christus" kenne; und zum Teil recht wunderliche Vermutungen hat man angekn pft an diesen, rabbini scher Tradition gem , die Israeliten auf ihrem Zuge durch die W ste begleitenden „ berirdischen Felsen, der niemand anderes war, als der praeexistente Christus selbst"(Lietzmann). Mir scheinen mehrere V terstellen eine l andere Deutung der Stelle nahezulegen. F r Methodius ist das Gesetz deshalb πνευματικüς (wie Paulus, Rom. 7,14 sagt), weil es τάς εικüνας εμπεριέχει των μελλüντων αγαθών323. Wenn nun derselbe Methodius die Taufe, kraft welcher die Neophyten zu einem νέον öως werden, eine πνευματική πανσέληνος (ώρα) nennt 4 oder von dem πνευματικüς ελαιον του θεού redet, der Frucht der beiden lbaum zweige, Gesetz und Propheten335, und wenn Origenes sagt, auf kein anderes Wasser, als das Taufwasser, lasse sich herab die πνευματική περιστερÜ336, so mu man fragen: Ist „πνευματικüς" in diesen drei F llen etwas anderes als „εικüνα εμπεριέχων", als „πνευματικώς gedeu tet" (vgl. Apok. 11,8: της πüλεως της μεγÜλης, ήτις πνευματικώς καλεßται Σüäομα καΐ Αßγυπτος)? Dieser Sinn von πνευματικüς pa t zu dem πνευματικüν βρώμα und dem πνευματικüν πüμα und der πνευματική πέτρα in IKor. 10,3f. viel besser, als die bersetzung „ berirdisch" oder dergleichen. Das ή πέτρα ην ü Χριστüς besagt dann nichts anderes als, da dieser die Israeliten auf ihrem Zuge begleitende Fels, geistlich 332
333
S. 72 bei Anm. 307. l
sympos. 5,7, ed. Bonwetsch, GchS., S. 61,21f. ib. 8,6, S. 88,21. 335 ibid. 10,6, S. 128,25. 336 in Joann. 6,48,250, ed. Preuschen, S. 157,22. 334
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verstanden, Christus war, d.h. ein Typus war des damals noch zuk nf tigen Christus (vgl. das ταύτα äε τύποι ημών έγενήθησαν in 10,6)337. Auch l Kor. 10,4 ist also kein Argument f r den pr existenten „Chri stus" bei Paulus. Da Paulus die Pr existenzvorstellung hat, ist freilich zweifellos. Aber dieses pr existente G ttliche in dem geschicht lichen Christus ist ihm weder „der pr existente Christus", noch l „der 87 himmlische Messias", noch der „ewige Gottessohn" und noch weniger „der himmlische Mensch", sondern auch IKor. 15,45 und 47 das πνεύμα θεοΰ εξ ούρανοΰ. Der Beweis f r diese (auch f r den ersten Petrusbrief339 zutreffende) These, die durch Rom. 8,9 und 11 wahrlich nahe genug gelegt ist, kann nur im Zusammenhange mit dem Nach weise gegeben werden, da die „Geistchristologie" die lteste Form der christologischen Tradition ist. Ich hoffe, ihn in einem anderen Zusammenhange erbringen zu k nnen, mu mich hier aber auf diese Andeutung beschr nken. Aus dieser Geistchristologie ist auch eine weitere Paulusstelle zu erkl ren, die von modernen Exegeten als Rechts titel daf r geltend gemacht wird, in dem 05 von Phil. 2,6 den pr existenten „Christus" zu finden: IKor. 8,6 (εΐ$ κύριο$ Ίησοϋς Χριστüς, äι' ου τα πÜντα). F r das Verst ndnis dieser Stelle ist meines Erachtens wichtig, da der Hirt des Hermas von dem πνεύμα το Üγιον το κΎΐσαν πασαν Ύήν κτßσιν redet, das Gott in dem Fleische Christi habe wohnen lassen340, und da der (wohl kleinasiatische) Presbyter, aus dessen antimarcionitischem Vortrage Irenaeus (4,27,132,1) „Bruchst cke und Nachkl nge" bringt341, ebenso der Ansicht ist, der Spiritus dei, per quem facta sunt omnia, sei in Christo erschienen342. Ist auch f r Paulus das G ttliche in Christus das πνεομα του θεοΰ, so erkl rt sich IKor. 8,6 aus der Wechselform der Beurteilung des ge Vgl. Jes. 12,3: αντλήσετε ύäωρ μετ' ευöροσύνη? εκ των πηγών του σωτηρßου. Da Paulus in seinen uns erhaltenen Briefen dies Prophetenwort in der Art, wie es Joh. 4,14 und 7,37ff. geschehen ist, sonst nicht verwendet, wird man als „zuf llig" bezeichnen d rfen. Noch Irenaeus hat die Stelle in dem oben bef r worteten Sinne verstanden. In einem Zusammenhange, in dem er vom Logos sagt, er habe in der Zeit des Auszugs der Kinder Israels aus gypten und w hrend ihres W stenzuges „im Bilde das Zuk nftige im voraus gezeigt", f hrt er unter anderem als Beweis an: „So hat er auch in der W ste einen reichen Strom des Wassers vom Felsen flie en lassen; der Fels aber ist er selbst" (Epid. 46, TU. 31,1, S. 26). l 338 Vgl. S. 70, Anm. 299. 339 l,11; 3,18. 340 sim. 5,6,5, Funk, ed. min. 196,17; vgl. oben S. 64. 341 Vgl. Harnack in der „Philothesia" f r P. Kleinen, 1907, S. 137. 342 Iren. 4,31,12, Harvey II, 253.
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schichtlichen Christus, die Tertullian verwendete, wenn er sagte: certi (sumus) Christum semper in prophetis locutum, spiritum scilicet creatoris343; und das Recht, IKor. 8,6 zugunsten der Beziehung" des 6s in Phil. 2,6 auf den pr existenten „Christus" geltend zu machen, f llt dahin. Wo aber ist dann ein Rechtstitel f r diese Beziehung? Das „cbs εν Χριστώ Ίησοΰ" mu uns, wie den Ambrosiaster, die Antiochener und den Marcellus, n tigen, Phil. 2,6ff., wenn l sich dies nicht als unm glich erweist, von dem geschichtlichen Jesus Christus aus zu erkl ren. Man k nnte der Auffassung B bei dem εν μορöή θεοΰ ΟττÜρχειν und bei dem εαυτüν έκένωσεν dennoch nahe bleiben, wenn man Phil. 2,6ff. nach der Wechselform der Auffassung A deutete. Paulus selbst hat die Wechselform der Beurteilung des geschichtlichen Christus, wenn nicht geschaffen (was ich bezweifle), so doch Rom. l,3f. und 9,5 in einer Weise geltend gemacht, da sein Schema „κατÜ σÜρκα μεν κατÜ πνεύμα äε" jahrhundertelang nachgewirkt hat; und nicht nur an diesen Stellen und in IKor. 8,6 hat er sie verwendet344. Eine Erkl rung von Phil. 2,6ff. im Sinne der Wechselform der Auffassung A zu versuchen, liegt daher nahe. Aber der Umstand, da das dem εαυτüν έκένωσεν parallele έταττεßνωσεν εαυτüν weder allein κατÜ πνεύμα, noch allein κατÜ σÜρκα verstanden werden kann, ist diesem Versuche nicht g nstig. Jedenfalls aber ist er nicht am Platze, wenn ohne ihn bei der Beziehung des 05 auf den geschichtlichen Christus sich f r das εαυτüν έκένωσεν (vgl. Nr. 8) und f r das εν μορöή θεοΰ υπÜρχων (Nr. 9) ein v llig befriedigender Sinn ergibt. 8.
Wenn die des Griechischen kundigen altkirchlichen Vertreter der Tra dition B und die sp teren eine Erkl rung AB gebenden Antiochener die „Kenosis" darin sehen, da der Logos seine Herrlichkeit (seine äüξα, das πλήρωμα της θεüτητας in ihm, seine majestas und dergleichen) durch seine Menschheit eingeschr nkt, ja in gewisser Weise verborgen habe, so d rfen wir ihnen nicht sagen, das vertr ge sich nicht mit der μορöή θεοΰ, die sie bei ihm vorhanden denken. Denn erstens nehmen sie alle an, da die Augen des Glaubens diese Herrlichkeit noch sehen konnten und k nnen; ja, eben deshalb entleert und erniedrigt sich nach ihnen der Logos, damit Menschen ihn zu fassen verm chten: nisi 343 344
Oben S. 73, bei Anm. 315. l Auch Kol. 1,1419 liegt sie vor.
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enim exinanisset... plenitudinem divini Spiritus et humiliasset se usque ad formam servi, capere eum nullus in ea deitatis \ plenitudine 89 potuisset345, und zweitens werden wir unsere lexikographischen Vor stellungen von „μορöή" und „κενοϋν" nicht zum Ma stab der Richtig keit ihrer Erkl rung machen d rfen. Theologisch k nnen wir die alt kirchliche Exegese kritisieren sie scheitert in der Tat an V. 9ff., an der exaltatio ; aber grammatisch mu sie als m glich gelten; und zu den damaligen Vorstellungen von „Wesen", „Person" und „Ich", soweit diese Begriffe vorhanden waren, mu sie gepa t haben. Anders steht es mit den modernen Erkl rungen. Grammatisch m glich ist die Auffassung der κένωσι$ (des εαυτüν έκένωσεν) als einer „Vertauschung" der μορöαß also ohne Euphemismus: als μεταμüρöωση, als Verwand lung jedenfalls nur dann, wenn das Subjekt, das „sich entleert", irgendwie bleibt. Das w re der Fall bei einer Verwandlung, wie die griechische EpiphanieVorstellung sie kennt. Da bleibt der Gott der Gott, der er ist; die „menschliche Gestalt" (die μορöή βροτησßα) ist nur die Erscheinungsform, in der er vor bergehend redend oder handelnd auftritt346. Wrede meinte, auch Phil. 2,6ff. entsprechend erkl ren zu k nnen. Und er glaubte, daf r in dem Paulustexte selbst Anhaltspunk te finden zu k nnen: Die Formeln des Paulus bringen so sagte er347 das auch klar zum Ausdruck. Er sagt nicht geradehin: der Gottessohn wurde Mensch, son dern: er „trat auf in Menschengesta/ß" (oder „M.enschenabbild"), er wurde „an Erscheinung wie ein Mensch erfunden", kam „in Gestalt des S ndenfleisches" [Rom. 8,3]· Die Menschheit ist ihm also eigentlich etwas Fremdes, ein Bettlergewand, das der himmlische K nigssohn f r eine Weile berwirft, um es wieder abzustreifen.
Diese Erkl rung scheitert, wie wir sahen, an den tats chlichen Vorstel lungen des Apostels von dem „MenschSein" Christi. Diejenigen Ver treter der „herrschenden" Erkl rung von Phil. 2,6ff., die dies anerken nen, geraten nun aber bei dem εαυτüν έκένωσεν in eine Schwierigkeit entgegengesetzter Art. F r Wredes Paulus und vollends f r die alt kirchliche Erkl rung B wird die Mensch\heit Christi ein schwieriger 90 Begriff; wird sie ernst genommen, so erhebt sich die Frage, wo dann bei der Vertauschung der μορöαß das Bleibende zu suchen sei, das in 345
Orig. in cant, l, Origenes, GchS. 8 ed. Baehrens, S. 107,25ff.; vgl. 3, S. 178,29f. hnlich schon Irenaeus (4,38,1, II, 293 u. .) und oft noch die Sp teren (vgl. RE.3 X, 249,24ff.). 346 Vgl. die Euripidesstellen oben S. 6. 347 Paulus, S. 55.
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dem εαυτüν έκένωσεν unzweifelhaft vorausgesetzt ist. Thomasius und andere Vertreter der modernen Kenosislehre haben den „sich ent u ernden" Logos unter die Lupe dogmatischer Konstruktion nehmen zu k nnen gemeint. Haupt hat bei seiner Erkl rung von Phil. 2,7 in einer Anmerkung das abgewiesen: Alle die Fragen, um welche es sich bei der dogmatischen Lehre von der Kenosis handelt, sind dem Zusammenhang unserer Worte v llig fremd. Wie sich das irdische Dasein Jesu zu den Wesenseigenschaften der Gott heit verhalte, etwa der Allwissenheit oder Allmacht, interessiert hier den Apostel berhaupt nicht. Es handelt sich hier nur um den Gegensatz verschiedener Lebensformen. So wenig V. 6 von dem gottgleichen Wesen Christi die Rede gewesen ist, so wenig entsteht hier das Problem, wie sich dieses und das Wesen eines Menschen vereinigen lasse348.
Eine Abweisung von Fragestellungen, die dem Texte fernliegen, ist gewi richtig. Aber sie mu einerseits streng durchgef hrt werden, soweit es sich wirklich um Fragen handelt, die dem Apostel gar nicht kommen konnten; und sie darf anderseits nicht dazu f hren, etwas unerkl rt zu lassen, was der Apostel wirklich igedacht hat. Gegen beides scheint es mir zu versto en, wenn Haupt34 trotz der angef hr ten Anmerkung f r „v llig zutreffend" erkl rt, was Zahn gegen Lightfoots Auffassung der μορöή als des Inbegriffs der artbildenden Eigenschaften350 ausgef hrt hat: Paulus denkt die μορöή zwar wohl als die beharrliche, f r die betreffende Gattung charakteristische Erscheinungsform, welche nur durch das Wun der einer Metamorphose [sie!] mit einer anderen vertauscht werden kann, aber er stellt sie doch als eine Form vor, in welche das nicht mit ihr identische Wesen gekleidet ist, so da bei einer Vertauschung desselben mit einer anderen Form das Wesen, in diesem Falle das pers nliche Subjekt, mit sich identisch bleibt351.
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Ob dieser Begriff eines „pers nlichen Subjekts", das auch nach einer „Metamorphose" „mit sich identisch bleibt", uns verst ndllich ist, frage ich nicht. Denn ein berzeugter Kenotiker w rde, den Begriff und die Sache verwechselnd, antworten, das μύστηριον μέγα m sse 348
Haupt, S. 76, Anm. 1. A.a.O. S. 65, Anm. 1. 350 Lightfoot, S. 127133; vgl. S. 133: In the passage under consideration the μορöή is contrasted with the σχήμα as that which is intrinsic and essential with that which is accidental and outward. 351 ZKWL. 1885, S. 257. Haupt druckt im Schl sse irrig: „des Wesens". 349
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uns unverst ndlich bleiben. Das vielmehr frage ich, ob dieser Begriff dem Apostel, ja irgendeinem Gebildeten seiner Zeit verst ndlich gewe sen ist, in dem Ma e verst ndlich, da er, auch wenn die Sache ihm ein μύστηριον blieb, soweit mit ihm denken konnte, wie dieses Ver st ndnis des „εαυτüν έκένωσεν μορöήν äούλου λαβών" es bei Paulus voraussetzt. Und diese Frage glaube ich, wenn es nicht um eine blo e Epiphanie, sondern um ein wirkliches „Menschwerden" sich handelt, verneinen zu m ssen. Es ist doch lehrreich, da die Erkl rung B von Phil. 2,6ff. bei den Alexandrinern und ihren Gesinnungsgenossen, welche den Logos als das trotz der ενανθρώπηση mit sich „identisch bleibende Subjekt" dachten, aus dem Doketismus, zum mindesten bei dem Kreuzestode, nie ganz herausgekommen ist, w hrend die Antio chener, welche die Deutung des εαυτüν έκένωσεν auf die Menschwer dung bernahmen, aber dem Doketismus dadurch auswichen, da sie von einem άνθρωπον ÜναλαμβÜνειν sprachen, ein einheitliches „per s nliches Subjekt" in ihrer Vorstellung von Christus berhaupt nicht erreichten, bzw. in dem πρüσωπον της ενώσεως neben den πρüσωπα der beiden Naturen einen Begriff einf hrten, der uns schwer fa bar ist, jedenfalls aber mit dem des „pers nlichen Subjekts" sich nicht deckt. Der Begriff des „pers nlichen Subjekts" ist zwar meines Erachtens jener Zeit insoweit nicht ganz fremd, als er mit dem der ουσßα (im singularen Sinne) bei lebendigen Wesen zusammenf llt. Aber da der Begriff des „pers nlichen Subjekts" als unterschieden von der ουσßα oder der „f r die betreffende Gattung charakteristischen beharrlichen Erscheinungsform" einem Griechen oder griechisch sprechenden Ju den, wie Paulus, verst ndlich gewesen w re, ist meines Erachtens eine nicht bewiesene und schwerlich beweisbare Voraussetzung. Wenn E. Haupt die betreffenden Ausf hrungen Zahns billigte, so verstie er also gegen seine eigene Forderung, da die Exegese Fragestellungen [und nat rlich auch die entsprechenden Antworten], die dem Text fern liegen, weil sie dem Apostel gar nicht in den Sinn kommen konnten, auszuschlie en habe. Aber l anderseits hat der Apostel das εαυτüν 92 έκένωσεν wirklich gedacht, also unfraglich mit einer Person gerechnet, die, einem entleerten Gef e gleich, nach dem εαυτüν κενώσαι, dieselbe blieb, wie vordem. Ich mu gestehen, da ich keinen Weg finde, mir von einer die Identit t des Subjekts wahrenden und doch zu wahrhaft menschlichem Dasein f hrenden „Selbstentleerung" des λüγος oder des πνεύμα (oder wie man sonst das θεßον in Christo nennen will), eine Vorstellung zu machen, die ich als Meinung des Apostels auszugeben wagen k nnte. Die Sache ist aber einfach, wenn man als das Subjekt des εαυτüν έκένωσεν die einheitliche Person des geschichtlichen Jesus Christus sich
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denkt. Um dies zu zeigen, kn pfe ich an an einige Stellen im „Hirten" des Hermas und im sogenannten Barnabasbrief. Hermas spricht ein mal von falschen Propheten, die das πνεύμα Üγιου nur zu haben scheinen, w hrend ihr ττυεΰμα in Wirklichkeit έττßγειον ist. Ein solcher Prophet, so sagt er, kommt nicht in die Versammlung gerechter M n ner, sondern wendet sich, mit seinem ττροöητεύειν in Winkelversamm lungen an die Zweifler und an die κενοß (d.h. an des heiligen Geistes bare Christen). κενοΐς γαρ so f hrt er dann fort και αποκρßνεται· το γαρ κενüν σκεΰος μετÜ των κενών συντιθέμενον ου θραύεται, Üλλα συμöωνοΰσιν Üλλήλοις. üταν äε ελθη (seil, der falsche Prophet) εßς συναγωγήν πλήρη ανäρών äικαßων εχüντων πνεΰμα θεüτητας και εντευξις απ' αυτών γένηται (d.h. wenn es zu einer Unterhaltung seitens der gerechten M nner [mit ihm] kommt), κενοϋται ü Üνθρωπος εκεßνος και το πνεύμα το επßγειον αϊτü του öüβου öεύγει απ' αύτοΰ
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In dem ganzen Kapitel, aus dem dies Zitat stammt, steht die Gattung des Üνθρωπος έχων το πνεΰμα το Üγιον dem κενüς gegen ber353. An einer anderen Stelle354 ist die Rede von Christen, die zwar Glauben haben, aber anma end und selbstgef llig alles wissen wollen, w hrend sie doch nichts wissen und in dieser Selbstgef lligkeit von aller Ein sicht verlassen werden und t richtem Unverst nde sich ffnen. Dann hei t es weiter: l επαινοΰσι äε εαυτούς ως σύνεσιν έχοντας και θελουσιν έθελοäιäÜσκαλοι εßναι Üöρονες οντες. äια ταύτην ούν την ύψηλοöροσννην πολλοß έκενώθησαν ύψοοντες εαυτούς355.
Eine dritte Stelle besagt, da schlechte Geister in einem Gef e (αγγεßου, Üγγος) nicht wohnen k nnen, in dem auch das πυεομα το αγßου κατοικεß: der „zarte" Geist entweicht, und dann γßνεται ü Üνθρωπος έκεΐυος κευüς απü του πυεύματο$ του äικαßου356. An einer vierten Stelle wird das κευü$ zwar den Worten nach nicht von dem κευüυ εΐυαι απü του πυεύματος του αγßου gebraucht; aber wenn es hier von heuchlerischen NamenChristen hei t: oi Üυθρωποι οß τοιούτοι üνομα μέυ εχουσιυ, απü äε της πßστεως κευοß ε'ισι357, so ist der Gedanke 352
mand. 11,13 und 14, Funk, S. 182,49; vgl. 12, S. 181,26ff. Vgl. a.a.O. 11,7, S. 181,9f. und 3, S. 180,23ff. 354 s/m. 9,22, S. 230. l 355 s/m. 9,22,2f., S. 230,6ff. 56 * mand. 5,2,7, S. 172,10f., vgl. Z. 6ff. 357 s/m. 9,19,2,5. 228,21. 353
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und der Gebrauch des Wortes κενüς doch ein ganz hnlicher, wie in den anderen Stellen. Jedenfalls sind dem Hermas die Begriffe des κενüς (Üττü) του πνεύματος τοΟ αγßου und des entsprechenden κενωθήναι sehr gel ufig. Und das Bild, das ihm dabei vorschwebt, ist das des Gef es (σκεύος)358. Ganz ebenso gebraucht der sogenannte Barnabasbrief das Bild des σκεύος, und zwar in bezug auf Christus. Er sagt von dem κύριος, dem υιüς θεού, der f r uns litt, aber nur um unsertwillen leiden konnte: αυτüς Οπερ των ημετέρων αμαρτιών εμελλεν το σκεύος του πνεύματος προσöέρειν θυσßαν359 und an einer ndern Stelle, da er, der κύριος, durch ein Prophetenwort, in dem die Erde (das Land) Jakobs vor der gesamten Erde ger hmt wird360, το σκεΰος αύτοΰ preise361. An beiden Stellen l ist das σκεΟος του πνεύματος die σαρξ oder der Üνθρωπος362 94 του Χρßστου. Nach diesen Stellen ist meines Erachtens das εαυτüν έκένωσεν zu erkl ren: Christus, der geschichtliche Herr, „entleerte sich" der F lle des Geistes, des πλήρωμα της θεüτητας , das σωματικώς in ihm wohnte (Kol. 2,9; l, 19), d.h. er handelte (gleichwie in seiner Nach folge die M rtyrer von Vienne und Lyon)3 so, als ob er diese seine 358
Noch Aphraates redet ganz hnlich. Die Christen sollen „Br der Christi und der Tempel des Geistes" sein (hom. 14,38. I, 679 = Bert, S. 244,7); wenn aber der Teufel „zu den Kindern Adams kommt", so „entleert er sie wie leere Gef e", ib. 40, p. 686 = 246,13). 359 7,3, Bihlmeyer, S. 18,18. 360 Es ist ungenau zitiert; Ezech. 20,6 mag gemeint sein, Zeph. 3,19 sagt auch hnliches. 361 11,9, S. 24,23f. Diese Musterleistung einer wilden Allegoristik erkl rt sich aus 6,9, S. 17,3. Denn hier wird in bezug auf die gleichfalls vom heiligen Lande sprechende, aber nach Meinung des Verfassers auf Christus zu deutende Stelle Exod. 33,13 der γνώσι$ f r die „yfj" die Interpretationsgleichung gegeben: άνθρωπος γαρ yfj εστßν πÜσχουσα (vgl. H. Beil in Henneckes Handbuch zu den neutestamentl. Apokryphen, 1904, S. 219). l Beweisen soll die oben zitierte Stelle nur (vgl. 11,1 u. 8, S. 23f.), da im AT. auch auf das Kreuz hingewiesen wird, und das äοξÜζει nimmt lediglich das „έπαινουμένη" auf (gegen H. Beil a.a.O., S. 222). 362 Vgl. 6,9 und die vorige Anmerkung. Auch in den HermasStellen sind πνεύμα Üγιον und πνεύμα θεüτητας Wechsel begriffe. 364 Wenn auch Origenes von einem „exinanire plenitudinem divini Spiritus" redet (oben S. 9, bei Anm. 19), so wird man da nicht Tradition finden d rfen. Denn Origenes wird an der betreffenden Stelle durch das „unguentutn" des Schrift wortes, das er auslegt, auf die Salbung mit dem Geist hingewiesen, an die ihn (wie den Irenaeus, oben S. 73, Anm. 319) das „ü Χριστüς" erinnert.
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Besonderheit nicht h tte, τοΰτο τοις üρώσιν εßναι νομιζüμενο$ üπερ έöαßνετο, wie Theodor von Mopsueste sagt365. Man kann diesem Verst ndnis des εαυτüν έκένωσεν auch nicht entgegen halten, das „als ob" schw che das έκένωσεν ab, ja mache es zu einer Fiktion. Das lie e sich h ren, wenn nicht als Erkl rung des εαυτüν έκένωσεν das μορöήν äούλου λαβών folgte. Denn diese μορöή äούλου kann nat rlich, wenn das Subjekt des εαυτüν έκένωσεν und des μορöήν äούλου λαβών der geschichtliche Christus ist, der bereits Mensch war, nicht die Menschen natur sein, sondern ist die „Knechtsgestah", das ύπήκοον εßναι, und zwar den Menschen gegen ber, bis hin zum Sklaventode am Kreuze. Diese μορöή äούλου pa t zu dem πλήρωμα της θεüτητος, das Christus in sich hatte, tats chlich nicht, schlo vielmehr ein „Üπαρνήσασθαι εαυτüν" {Matth. 16,24), ein wirkliches εαυτüν κενώσαι und κενουν ein, das in Jesu ganzer Erscheinung, in seinem ganzen Gebaren sichtbar war. Von hier aus erkl rt sich auch das, was in dem „εν üμοιώματι ανθρώπων γενüμενος και σχήματι ευρεθεßς ως Üνθρωπος" dem Empfin den einen Schein des Rechtes zu geben l vermag, Paulus bringe „klar zum Ausdruck, da er Christum nicht als wirklichen Menschen an sah" . Der Anf nger der neuen Menschheit ist freilich ein „wirkli cher Mensch"367, ja die Verwirklichung der Sch pferabsicht Gottes (Eph. 4,24), der τέλειος Üνθρωπος, wie Ignatius sagt368; aber er ist dennoch etwas anderes, als alle Menschen vor ihm und alle, die nach ihm seine Abbilder werden sollen (vgl. unten S. 87f.): nur als εαυτüν κενώσας sieht er aus, wie die Menschen berhaupt, und gibt sich, wie Menschen sonst, obgleich er sein Besonderes hat, das ihn schon da mals ber sie alle erhob. 9.
Auf dies Besondere hat Paulus gleich im Eingange seiner Ausf hrungen mit dem „εν μορöή θεοϋ υπÜρχων" hingewiesen. Da er auch dies von dem geschichtlichen „Jesus Christus" ausgesagt hat, kann, wenn das εαυτüν έκένωσεν im Vorigen richtig gedeutet ist, nicht zweifelhaft sein. Aber wie ist es zu verstehen? K nnen wir uns den Weg weisen lassen 365
Vgl. oben S. 48, bei Anm. 200. l Vgl. Wrede, oben S. 79. 367 Vgl. oben S. 71 bei Anm. 303. 368 Vgl. oben S. 71. 366
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durch die alte Tradition, die ich aufgewiesen habe369, die Imagoform der Auffassung A? Sie deutete das εν μορöή θεοΰ υπÜρχων als: „der in der Ebenbildlichkeit Gottes war" oder: „der das Abbild Gottes war". Ist diese Deutung auch bei Paulus m glich? Ja, darf sie als die richtige angesehen werden? Da sie grammatisch zu rechtfertigen ist, glaube ich schon oben mit der HermasStelle bewiesen zu haben, in der von der Frau, die in drei etwas verschiedenen μορöαß dem Hermas als Abbild der Kirche erscheint, gesagt wird, da sie „εν μορöή τή$ εκκλησßας" zu ihm geredet habe370. Ich f ge dem hier noch dreierlei hinzu. Erstens: nicht nur in der ImagoForm der Auffassung A von Phil. 2,6ff., insonderheit in der alten lateinischen bersetzung von Phil. 2,6, in der μορöή durch „effigies" wiedergegeben ist, und in den Erkl rungen der sp teren Lateiner, bei denen die Gleichsetzung der μορöή θεού und imago dei uns entgegentritt , sondern auch bei manchen l 96 Griechen, selbst solchen, welche die Auffassung B von Phil. 2,6ff. vertreten, zeigt sich ein Wechselgebrauch von μορöή θεοΰ und εßκών θεού372. Zweitens: die LXX hat, wie Nestle zuerst bemerkt hat373, an einer Stelle des Buches Daniel (3,19) das im hebr ischen Text von Gen. l,26f. zur Bezeichnung des „Bildes" Gottes gebrauchte Wort mit „μορöή" wiedergegeben. Drittens weise ich hin auf einige Verse der christlichen Sibylle , die zun chst an Phil. 2,6f. anklingen, dann aber 369
Vgl. oben S. 56; vgl. S. 39ff., S. 42f. und S. 54. Oben S. 62. 371 Ambrosiaster: Christus semper in \ forma dei erat, quia imago est invisibilis dei (MSG. 17,408C; vgl. oben S. 30); Pelagius ber das „quia cum in forma dei esset": quia absque peccato erat, ad imaginem scilicet dei (S. 397,17, Souter, vgl. oben S. 35); vgl. ber Novatian oben S. 28 und ber Victorin S. 44, Anm. 179. 372 Ich begn ge mich damit, auf Eusebius hinzuweisen. Er sagt de eccl. theol. 1,20 (S. 92,26 Klostermann) von Paulus: εΐκüτως οΰν καß εικüνα αυτüν του θεοΰ αορÜτου αποκαλεß äια το Ιν μορöή θεού ΟττÜρχειν, und ib. 2,23, S. 133,30f.: σαöέστατα yo v εΙκüνα και απαύγασμα του πατρüς εν μορöή τε του πατρüς εßναι αυτüν ü θεσπέσιος έäßäαξεν Παύλος. Alle griechischen Theologen, denen im Ge gensatz zur Homousie Kol 1,15 (ε!κών του θεοϋ αορÜτου) eine der christologi schen Hauptstellen war, werden das „εν μορöή θεοΰ υπÜρχων" hnlich verstan den haben. Einen verwandten Gebrauch des Wortes μορöή, der zugleich an die μορöή der (unsichtbaren) Kirche bei Hermas erinnert, kann man in den Ausf h rungen des Valentinianers Markus beobachten, die Irenaeus (1,14,1, H. I, 129) und (nach ihm) Hippolyt (ref. 6,42,4; S. 174,2f. 'Wendland) uns bermitteln: äτε το πρώτον ü πατήρ... ήθέλησεν αΰτοϋ το Üρρητον ρητüν γενέσθαι και το άüρατον μορφωθήναι, ήνοιξε το στüμα καß προήκατο λüγον ομοιον αύτω, äς παραστÜς έπέäειξεν αΰτω, äς ην, αυτüς του αορÜτου μορφή öανεßς. 373 In dieser Zeitschr. 1893, S. 173f. 374 Oracula Sibyllina VIII, 250. 256261 und 264268, ed. Geffcken, GchS., S. 370
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von einer Wiederherstellung oder einer Ausgestaltung des g ttlichen Ebenbildes im Menschen durch Christus reden. Von dem σωτήρ αθÜνατος βασιλεύς ü παθών ενεχ' ημών hei t es in diesen Versen: ουäέ γαρ εν äüξη, αλλ' ως βροτüς εßς κτßσιν ήξει οßκτρüς Üτιμος Üμορöος, ßν' οßκτροϊς ελπßäα äώσει καϊ öθαρτή σαρκΐ μορφήν και πßστιν Üπßστοις Ι ουράνιοι äώσει και μορφώσει τον απ' αρχής Üνθρωπον πλασθέντα θεοϋ παλÜμαις Üγßαισιν, äν τ' έπλÜνησεν üöις äολßως. ... αυτüν γαρ πρώτιστα λαβών σύμβουλον απ' αρχής εΤπεν ü παντοκρÜτωρ· „ποιήσωμεν, τέκνον, Üμöω εικüνος ημέτερης ÜπομαξÜμενοι βροτÜ öύλα· νυν μεν εγώ χερσßν, συ ä' έπειτα λüγω θεραπεύσεις μορφήν ήμετέρην, ßνα καινüν376 ÜνÜστεμα äώμεν."
Da diesen Versen die Auffassung B von Phil. 2,6ff. zugrunde liegt377, ist hier Nebensache; wichtig ist mir nur, da auch hier εßκών ημετέρα (also θεοΰ) und μορöή ημετέρα (also θεού) Wechselbegriffe sind378 und da eine μορöή ουρÜνιος, bzw. eine μüρöωσις in diesem Sinne, als Ziel des Heilswerkes hingestellt wird. Die Deutung, die dem εν μορöή θεοΰ υπÜρχων von der Imagoform der Auffassung A gegeben worden ist, kann also grammatisch nicht beanstandet werden. Ist sie im Zusammenhange der Paulinischen Theologie m glich? Auch diese Frage mu meines Erachtens unbedingt bejaht werden. Denn beide Seiten der Vorstellung, da der geschichtliche Christus das „Abbild" Gottes war, sind dem Apostel vertraut. Schon oben379 ist darauf hingewiesen worden, da Paulus in Christo den „zweiten Adam", den 157f. Eine bersetzung gab Geffcken bei Hennecke, Neutestamentliche Apo kryphen, 1904, S. 332, 2. Aufl. 1924, S. 407f. Zur Zeit dieser Verse (zweite H lfte des 3. Jahrhunderts) vgl. gegen Geffcken (TU. 23,1, 1902, S. 38ff.) Harnack, Gesch. der altchristl. Litt. II, 2, S. 188. l 375 Femininum! ουρÜνιος ist als Adjektiv zweier Endungen behandelt. 376 Geffcken hat die Lesart „κοινüν" bevorzugt und bersetzt: „damit wir gemein same Erstehung schaffen". Besseren Sinn gibt die oben in den Text ger ckte Lesart der Handschriftenklasse Ω (vgl. Geffckens Einleitung p. XXXVIII): „da mit wir einen neuen Typ aufstellen" (ÜνÜστεμα = ανÜστημα, forma, figura, vgl. Stephanus s. v.). 377 Vergleiche auch V. 458, S. 171: ούρανüθεν äε μüλων βροτέην Ινεäύσατο μορöήν. 378 Dem widerspricht nicht V. 442f., S. 170: ποιήσωμεν ßäοϋ πανομοßιον Üνέρα μορöή ημέτερη, obwohl das Wort μορöή hier im gew hnlicheren Sinne gebraucht ist. berdies kann man fragen, ob diese Dublette zu V. 264f. demselben Verfas ser zuzuschreiben ist. 379 Vgl. oben S. 69f.
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Anf nger einer neuen Gottebenbildlichen Menschheit sah; es wird sich dies auch unten noch weiter best tigen. Und da dem Apostel der geschichtliche Christus die ε'ικών του θεοΰ του αορÜτου war (Kol. 1,15; 2Kor. 4,4.6; vgl. 2Kor. 5,19 und Rom. 8,39), werden im Hinblick auf 2Kor. 4,4 auch diejenigen nicht in Abrede stellen k nnen, die (anders, als ich380) in Kol. l,15a l zun chst eine Aussage ber den „pr 98 existenten Christus" meinen finden zu m ssen. Ja, Paulus hat beide Gedanken {Christus der gottebenbildliche Mensch und zugleich das sichtbare Abbild Gottes), den ersten dem zweiten unterordnend, ver bunden. Lehrreich ist hier vornehmlich der zusammengeh rige Ab schnitt 2Kor. 3,124,6. Er schlie t mit dem die Vorstellung von der καινή κτßσις in Christo (2Kor. 5,17; Gal. 6,15) in gro artigster Weise zum Ausdruck bringenden Verse: äτι ü θεüς ü ειπών „εκ σκüτους öως λÜμψει" (Gen. 1,3) , äς ελαμψεν εν ταΐς καρäßαις ημών προς öωτισμüν της γνώσεως της äüξης του θεού εν προσώπω Χρßστου, und 3,18 hei t es: ημεßς äε πÜντες Üνακεκαλυμμένω προσώπω την äüξαν κυρßου κατοπτριζüμενοι την αυτήν εικüνα μεταμορφούμεθα απü äüξης εις äüξαν, καθÜπερ απü κυρßου πνεύματος382. Die äüξα ist in beiden Versen die gleiche. Der Lichtglanz im Angesichte Mosis war ein ver g ngliches απαύγασμα der äüξα Gottes, mit dem er geredet hatte; die „äüξα κυρßου" ist die unverg ngliche äüξα του θεού εν προσώπω Χρßστου (4,6), ist die äüξα του Χρßστου, δς εστßν εΐκών του θεού (4,4). Ist es nun nicht sehr beachtenswert, da in eben diesem Zusam menhange gesagt wird, da wir, wenn wir die äüξα του κυρßου unser seits widerspiegeln, l »την αυτήν εικüνα μεταμορφούμεθα"? Auch Rom. 99 8,29 hei t es bei Andeutung eines hnlichen Gedankens: „ους προέγνω, και προώρισεν συμμüρφους της εϊκüνος του υßοϋ αύτοϋ, εις το εßναι 380
Schon Marcell (fragm. 92 l und 93, S. 205) hat mit Recht geltend gemacht, da das „Bud des unsichtbaren Gottes" nicht selbst als unsichtbar gedacht werden k nne. Er folgt hierbei wahrscheinlich exegetischer Tradition; denn Theodor von Mopsueste, der in derselben Tradition stand, wie Marcell, sagt ebenso: fieri non potest, ut talis fiat imago, quae non videtur, cum sit evidens, quoniam imagines propter hoc fieri consuetae sunt apud illos, qui aut honoris auf affectus gratia easdem faciunt ita, ut recordatio sit eorum, qui non videntur, illis qui tarnen videre possunt (Swete I, 262f.). 381 So bersetzt auch Weizs cker. Dem Sinne nach kann man frei (und doch meines Erachtens ganz richtig) bersetzen: „Denn der Gott, der da sprach »Es werde Licht« (Gen 1,3), ist es, der es in unsern Herzen aufgl nzen lie zum Aufleuchten der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Antlitz Christi" (oder „der Person" oder der „Erscheinung Christi"; denn πρüσωπον kann dies alles bedeuten). 382 Hier, wie in allen Paulinischen Ausf hrungen ber Christus als den Anf nger einer neuen Menschheit, ist damit gerechnet, da das G ttliche in Christus das πνεύμα war und vollends ist (2Kor. 3,17; 5,16). l
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αυτüν πρωτüτοκον εν πολλοßς Üäελöοΐς". Wird nicht „ή εϊκών του υßοΰ θεοΰ", d. i. das Bild, das er ist, also die εßκών θεού, und wird nicht das „μεταμορöοΰσθα/" und das „σύμμορöο/" erst recht verst ndlich, wenn das „εν μορöή θεοΰ υπÜρχων" sachlich dasselbe ist wie die εßκών του θεοΰ? Das μορφωθήναι Christi in den Gl ubigen (Gal. 4,19), d.h. denen, die zur καινή κτßσις in Christo geh ren, das μεταμορ3 Jes 20,3 Jes 29,13 Jes 40,15 J es42 > 8 J« 46>6 Jes 61,1 Jer !'6 Jer !'7
322 330 9 90 20 340 345 345
Kl8 4 20
?6
77
' ' Bar 3,3537 Bar 3,3638 Bar 3,37
211 116 129
Dan 2,21 Dan 3,19
324 85
451
Dan 4,26 Dan 12,2
329 324
Joel 2,25
322
Am 4,13
330, 338, 347
Sach 4,5
328, 338
Mt 1,18
325,346 346
Mt 1>20 Mt
1,21
Mt 3,1 Mt 3,17 Mt 4,9 Mt 4,10 Mt 9,20 Mt 12,31 Mt 12,35 Mt 12,40 Mt 15,7 Mt 15,8 Mt 16,24 Mt 18,10 Mt 20,28 Mt 22,43 Mt 24,29 Mt 25,46 Mt 27,38 Mt 27,46 Mt 27,51 ML· i Mk in 10,18
73
216 127 89, 334 334 218 216 322 103 330 330 84, 91 324 91 331 322 324 215 220 102 τ.>> 322
Lk 1,31 Lk 1,32 Lk j 35 Lk2,21 Lk2,52 Lk 11,16 Lk 11)2i Lk 11,23 Lk 14,11
73 67 95 95 95 5, 89, 91
Johl,l Joh 1,3 Joh 1,14 Joh 1,18 Joh 3,5 Joh 3,7 Joh 3,8
51,127f. 330,338 212 212 330 328 328
73 219 141
452
Register
Joh 4,14 Joh 4, 24 Joh 5,23 Joh 6,6163 Joh 7,37 Joh 7,38 Joh 8,32 Joh 8,36 Joh 8,44 Joh 8,56 Joh 10,1 Joh 10,30 Joh 11,26 Joh 12,41 Joh 12,49 Joh 14,1 Joh 14,3 Joh 14,9 Joh 14,26 Joh 14,28 Joh 15,26 Joh 16,13 Joh 16,23 Joh 17,3 Joh 17,21 Joh 20,22
77 204, 322f., 328, 334 334, 354 130 77 77, 132 221 221 107 102 329 129 104 330 345 331 216 129 331 112, 214 132, 331, 348 132, 345 345 331 221 111, 131133, 218
Apg 2,29 Apg 2,31 Apg 2,33 Apg 10,19 Apg 10,22 Apg 10,37f. Apg 28,25
104 103 340 326 326 340 330
Rom l,3f. Rom 1,20 Rom 4,6 Rom 4,7 Rom 5,15 Rom 5,19 Rom 7,14 Rom 8,11 Rom 8,14 Rom 8,29 Rom 8,3139 Rom 8,34 Rom 9,5 Rom 10,7 Rom 12,2
78 330 330 330 70 89 76 330, 347 331 70, 87, 212 5, 87 221 78 103 88
Rom 13,14 Rom 14,7 1 Kor 1,24 1 Kor 1,30 1 Kor 3,11 1 Kor 8,6 1 Kor 10,3f. 1 Kor 10,4 1 Kor 10,9 1 Kor 12,3 1 Kor 12,11 1 Kor 13 1 Kor 15,24 1 Kor 15,28 1 Kor 15,45 1 Kor 15,47 1 Kor 15,21 1 Kor 15,28 1 Kor 15,45 1 Kor 15,47 2 Kor 3,12 2 Kor 3,17 2 Kor 4,4 2 Kor 4,6 2 Kor 5,17 2 Kor 5,19
70 330
75f. 76 391 77 76 7476 76 334 327 5 219 218 77 3, 77 70 111, 121, 130, 136, 140 77 3, 70, 77 87 334 87 87, 389 87 87
Gal 3,27 Gal 4,4 Gal 4,19 Gal 5,1 Gal 5,24 Gal 6,15
70, 88 70 88 221 88 87
Eph 1,10 Eph 4,9 Eph 4,13 Eph 4,24
54, 88 103 88 77, 88, 100
Phil 2,511 Phil 2,10f. Phil 3,3 Phil 3,10 Phil 3,15 Phil 3,21 Kol 1,1419 Kol 1,15
191 88 330 88 219 88 78 54, 85, 87, 127, 138, 212f.
Bibelstellen Kol 1,16 Kol 1,18 Kol 3,10 l Thess 1,3 1 Thess 1,6
77 70
Hebr 9,8 Hebr 9,24 Hebr 10,20 Hebr 11,26 Hebr 11,39 Hebr 12,22
2 Thess 2, 9
327
i Petr 141
l Tim 2,5 l Tim 5, 21
70 325, 338
Hebr l,lf. Hebr 1,3 Hebr 2,14 Hebr 4,12 Hebr 5,9 Hebr 6,20
334 213 70, 88
453
324 23 96 52 103 103
3,19 '
r 5 6
103 103 103 76 102 102 72, 76f. 97
61
l Joh 1,13 l Joh 1,511 l Joh 5,6
63 63 323
JohOffb 1,18 JohOffb 11,8
101 76
Register Moderne Autoren Alivisatos, H. S. 369 Assemani, J. S. 370 Atzberger, L. 99f. Bardenhewer, O. 126, 339 Batiffol, B. 146f., 152, 158, 175, 365 Bauer, W. 2, 8, 1520 Baur, F.C. 351 Beil, H. 83 Bernoulli, C.A. 105 Beyschlag, W. 4 Bidez, J. 158, 164, 168, 170, 190 Bonitz, H. 106 Bonwetsch, R. 351 Bornekamm, D. 387 Bornemann, J. 111 Bousset, W. 93, 97,103 Burn, A. E. 174,181 Caspari, C.P. 115, 145, 161163, 217, 355 Clemen, C., 97 Clinton, H.F. 240 Cohn, L. 237 Cureton,W. 225 Dibelius, M. 2f., 8 Dindorf, W. 147f. Dorner, I.A. 65 Dräseke, J. 298f., 342 Dupin, L.E. 238, 241 Ehrhard, A. 377, 380 Ernst, V. 236, 239, 269, 271f. Ewald, P. 2, 4 Feine P. 2 Felckmann, P. 332, 346f. Ficker, G. 44, 332 Freret, N. 245 Friedrich,]. 137, 181f. Funk, F. X . 181
Gaisford, T. 189f., 211, 222 Gardner, P. 93, 103, 225f. Garnier, J. 236238, 240245, 247f., 250252, 254, 256f., 259f., 262 268, 270,272f., 275279, 287, 294, 304, 316, 339, 342, 344, 346 Geffcken, J. 85f. Geppert, F. 176 Goltz, E. v.d. 98 Gummerus, J. 357, 359 Gwatkin, H.M. 246, 274, 286, 306f., 314 Hagenbach, K.R. 351 Hahn, A. 143146, 148153, 155 164, 166, 168f., 324, 348, 356, 358f., 379 Harnack, A. von 23, 42f, 55, 65f., 77, 86, 98,109,111,114116,119, 123, 126, 136f., 145, 147, 154, 161, 163165, 189, 221, 241, 332, 351, 357, 374, 387391 Hauck, A. 333 Haupt, B. 27, 80 Haupt, E. 2L, 18, 21, 80f. Hefele, K.J. 137, 144, 181, 183, 201, 236 Henke, H.Ph.K. 105 Hilgenfeld, A. 64 Holl, K. 24, 75, 147149, 154, 321, 337 Holtzmann, D. 2 Holtzmann, H. 2, 97 Hort, F.J. 116,120,235 Hoss, K. 123 Hutton, W. H. 369 Ideler, J.L. 237 Jaeger, W. 3, 15f., 62, 89 Jeep,J. 309
434
Register
Jülicher, A. 3, 5, 15, 20f., 47, 60, 88, 299 Kattenbusch, F. 95f., 99101, 143 146, 149, 151, 162165, 168170. Kauffmann, F. 354 Kellner, L. 40 Kittel, G. 4 Klostermann, E. 356 Krumbacher, K. 147 Kühn, A. 243 Larsow, F. 177, 225, 229 Leipoldt, J. 339, 341 Lietzmann, H. 23, 43, 76, 190, 374f., 379 Lightfoot, J.B. 24, 8, 1622, 37, 62, 80 Lipsius, R.A. 2 Loofs, F. 10, 67 Lüdemann, D. 387 Lütgert, W. 4 Maassen, F. 307f. Macholz, W. 111, 215f. Mai, A. 374 Meyer, E. 3 Meyer, H.A.W. 102 Meyer, P. 175 Möller, W. 126 Monnier, J. 94f. Montfaucon, B. de 236 Müller, K. 64 Münscher, W. 105, 120 Neander, AJ.W. 351 Nestle, S. 85 Nitzsch, F. 113 Oehler, F. 39, 41 Omont, H. 237 Parmentier, L. 190, 204 Pfleiderer, O. 93, 103 Pusey, P. 383 Rade, M. 269, 271, 277f. Ramsay, W.M. 236, 239, 241, 246, 252, 255, 257 Rauschen, G. 278 Rehrmann, A. 377, 383 Reiche, J.G. 264
Rettberg, HG.R. 213 Schladebach, J. 363 Schlatter, A. 2, 5 Schöne, F.G. 6 Schubert, H. von 126, 152 Schumacher, H., 2, 6, 8, 1722, 29, 43,62 Schwartz, E., 50, 60, 105, 107, 118f., 121, 174f., 176, 184186,189f., 225, 227230, 232f., 353 Seeberg, R., 23, 28, 67, 105, 111, 115, 117120, 145, 147, 351 Sickenberger, J. 147 Sievers, G.R. 226, 228, 232 Soden, H. von 25, 42f. Souter, A. 7, 35, 37, 40 Stählin, O. 65 Stein, L. 128 Stolz, E. 321, 339 Studemund, W. 237 Stülcken, A. 123 Swete, H.B. 37 Tholuck, A. 7f., 27f., 33, 36 Tillemont, L.S. 152, 161, 236, 238, 240f„ 243248,250, 256258, 260, 263267, 269274, 276279, 285, 293, 307, 316, 318, 364, 366 Tischendorf, A. 347 Tixeront, J. 351 Turner, C.H. 181 Usener, H. 241, 277 Veil, H. 83 Walchs, C. W. F. 369 Warren, W. 4 Weigl, E. 66, 75 Weinel, H. 2 Wendt, H.H. 55 Wiegand, F. 351 Wilmart, A. 175, 182, 199, 214 Wrede, W. 67, 69, 71, 79, 84 Zahn, T. 4, 37, 65, 81, 97, 100, 105, 107,119,121,123f., 126,128134, 136f., 152, 164, 168, 356 Zeller, E. 128 Zotenberg, H. 371
Quellen
435
Quellen Ambrosiaster Commentarius in XIII epistulas Paulinas 3038, 85 4,815 Ambrosius von Mailand De virginibus 1,5,21
200
Aphrahat Homiliae 2,9 3,16 6,9 J 6,18 14,31 14,38 14,40 20,9 23,52
56f 58 57 58 57 83 83 57 58
Apollinaris von Laodicea De unione 10, 13 4 10, 13 6 Fragm. 153 (= Sermones) 108 (= Dialogi ) 157 108 164 (= Ad Dion.) 108 Recapitulatio 2 11, 13 Aristoteles Athenaion Politeia 21,2
242
Arnobius Adversus nationes 1,60
30
Athanasius von Alexandrien Apologia ad Constantium 4 187 Apologia de fuga sua 5 118 Apologia (secunda) contra Arianos 16 287
36 290 37 288 39 291 45 288 58 289 63 285 64 288 65 285 68 285 75 118 76 286 80f. 287 87,47 232 De decretis Nicaenae synodi 26 110, 202 26,2 112 26,3 113 26,4 112f. De sententia Dionysii 17 113 109 18 De synodis 15 202 16 108 18 168 22 143 23 143, 166 144 25 144, 153 29 36 155, 164 37 155, 164 38 155 41 360 43 109f., 113, 358 45 361 48 360 51 356 53 356 81 113 86 113 Epistula ad clerum Alexandriae et paremboles allg. 182 Epistula ad episcopos Aegypti et Libyae allg. 306 7 304
436
Register
Epistula ad Joannem et Antiochum allg. 287 Epistula ad Palladium allg. 287 Epistula ad Serapionem I 1 352 I 310 338 I 7 338 I 9 352, 357 I 10 338 I 11 338 I 15 338 I 32 338 III 1 352, 357 Historia acephala allg. 225f., 230, 233 Historia Arianorum 4 304 9 181 15 181 24 118 30 181 Oratio de incarnatione Verbi 9,80 385 Orationes contra Arianos 1,6 203 l,40f. 12f. 2,20 199 2,53 13 2,62 138 3,29 13 3,59 13 Tomus ad Antiochenos 3 294 5 104, 116, 183, 202 6 116, 202 10 183 Vita Antonii 71 230 (Ps.) Athanasius von Alexandrien De incarnatione contra Apollinarium libri II 1,6 379 1,10 379 1,12 379 2,9 379 De s. trinitate dialogi V. I 2 357 122 345
II 343 II 11 346 III 343f., 347f., 355 III 1 159, 355, 357 III 2 159162, 360 III 4 360 III 5 159, 361 III 6 159, 162, 357, 361 III 7 357, 361 III 8 361 III 15 159, 361 III 16 159, 355 III 20 347 III 23 159, 162, 361 III 26 347 V 347 Dialogi contra Macedonianos 332 1,1 l,lf. 334 1,2 332 1,6 340 340 1,8 160, 355 1,9 1,10 357, 361 1,11 340, 355 1,12 357, 361 339, 355 1,13 160, 340 1,16 1,17 160 160, 340, 357, 361 1,18 340 1,19 2 160, 343, 355 Homilia de semente 9 16,22 Sermo major de fide 50 allg.
Augustin von Hippo Confessiones
VI 3,3 VI 10,20
Contra Cresconium 3,34,38 4,44,52 De fide et symbolo 4,6 De haereses 52 De unitate ecclesiae 3,6
335 108 176 176 212 352 353
Quellen Epistulae 44,6 176 Expositio quarundam propositionum ex epistula ad Romanes 56 212 Sermones 12,6 108 186,3 44 Barnabasbrief 7,3 12,711
83 72
Basilius von Caesarea Adversus Eunomium 1,18 13 De spiritu sancto 29,74 242, 249 Epistulae 25.2 287 27 278, 280 28 279f. 28.3 289 29 279f. 30 279f. 31 278280 34 263, 278280, 284, 363 47 278280 48 261, 278280 51 285 52 113, 115 57 289, 293f. 65 279f. 66 264, 271274, 280, 293 66,2 293 67 265, 269, 271274, 278, 280, 284, 288, 292 68 265, 269, 271274, 280 69 265, 269, 271274, 280 69.1 272 69.2 272, 273 70 265, 271274, 280 71 287 79 264 82 265, 269, 271, 274, 280 8992 272, 274, 280 89 265, 269, 271274 89.1 272f. 89.2 272 90 265, 273
90.1 90.2 91 92 95 98 98.1 98.2 99 99.2 99.3 99.4 100 102 103 104 105 119
120 121 122 125 125.1 125,3 126 127 128 128.2 129 129,1 129.3 130 130.1 130.2 131 131.1 131.2 132 133 136,2 138 138.1 138.2 139 139.1 156 156.2 156.3
437 272 272 265, 271273 264f., 271273 246, 255257, 260263, 280, 291f. 255, 257, 263, 280, 289, 293 256, 260, 292 256f. 252, 255257, 280, 289, 293 246, 256f., 290f. 282, 293 246, 256f., 259 261, 280 246, 260, 280 246, 260, 280 242 263, 280 254, 262264, 280, 282, 289, 294 246, 259f., 266, 275, 281 246, 259f., 275, 281 245f., 259f., 283 255, 258f., 262f., 280 276 247, 255 258, 280 258, 260, 280 262264, 280 262, 295, 318 259, 266, 275f., 281 276, 297, 299, 301 259 257, 276, 281, 289 290, 295f., 301f., 304 284, 302 276 275, 296 296f., 299 281 261, 280 276 260f., 280 260f., 275 260, 270, 275, 283, 295 261, 280 261 262 260, 262, 274, 289 269
438
Register
275, 280 275, 280, 289 275, 280 275, 280 253 275f., 281 253, 275, 281 253, 281 253, 281 242 294 284 284 253, 276, 281 282, 312 253, 276, 281 252, 281 282, 296, 300 252, 269, 270, 281 252 252£., 268271, 275, 281 252f., 270, 281 252, 281 252, 281 250254, 281, 289, 296 254f., 264, 282, 290, 304, 312 255, 276 223,4 282, 284f., 304 223,5 223,6 276, 296, 299 223,7 300f. 224 250253, 281, 289, 296, 299 224,1 296f., 299 224,2 255, 276, 296, 299301 24If., 281 225 226 250f., 281, 289, 294, 296 226,1 251, 253, 255, 276 226,2 242, 250, 284, 296, 302 226,3 250, 288, 295, 301 226,4 276, 296f., 299, 301, 355, 363 227 245f., 276 228 246 229 246 249 229,1 245, 281 227230 231 241245, 253, 281 232 241f., 244, 281 281 233236 237 241 f., 244f., 281 161 162 163 166168 200 201 202 203 204 204,2 204,6 205 206 207 207,2 210 212 212,2 214 214,2 215 216 217 218 223 223,3
237,1 237,2 238 239 239,1 239,2 240 240,2 240,3 241,4 242 243 243,5 244
270 241243, 246248 245249, 281 241, 268, 281 243, 247f., 303 241, 268270, 275 245, 247249 248 248 249 267, 270f., 273f., 281 267271, 281 270 241, 247, 250f., 253, 258, 268 , 281, 295f., 298, 310, 315 282, 312 244,1 244,2 254, 293, 295f., 301 244,3 225, 275f., 284, 296, 299, 304 244,4 276, 281f. 244,5 249, 283, 286, 288, 295, 302, 363 244,6 240, 301 244,7 244, 288, 303 244,8 253 244,9 249, 288, 294, 302304, 316, 363 245 295 246 247, 281 247 248, 281 248 248 250 241, 244, 281, 295f., 298 251 245, 247251, 281, 289 251,3 240, 244, 247f., 284, 302f. 251,4 283, 285, 288, 302 251 239f., 268 271, 285 251,1 251,2 239f. 253 270 253256 266268 255 270, 281 258 318 263 264, 268, 310, 315 263,1 268, 270, 289 263,3 240, 283, 286, 288, 302304, 362 267, 281 266 277, 281 268 277, 281 269 278 239
Quellen Clemens von Alexandrien Excerpta e Theodoto 5,4 18 19,1 19,5 26,1 35,1 42,3 50,lf. 53,1 58,1 Paidagogos I 7,57,2 III 1,2 Protrepticos 1,6,5 2,18,4 Stromata 2,16,74,1 4,13,91,2 6,6,4446 6,6,45,4 7,6,45,4
107 107 96 97 101
(Ps.) Clementinen Homiliae 20,7
107
65 104 65 65 65 65 107 107 107 107 74 12 74 12
1. Clemensbrief 22,1
72
2. Clemensbrief 9,5 14,2
72 72
Cyprian De catholicae ecclesiae unitate 21 30 Testimoniorum libri III (Ad Quiri num): l 213 2,13 25 3,39 25 (Ps.) Cyprian De montibus Sina et Sion 4 De singularitate clericorum 22
73 25
439
Cy, von Alexandrien Cyrill Apologia xii capitulorum contra AP On Orientales allf 45 allg. De adoratione et cultu De in ! in spiritu et veritate l1 19 Co Commentarii in Lucam 4,2 383 Co Commentarii in Johannem 11 383 Epi 1 380, 383 39 13 17 380 Epi Epistulae (homiliae) paschales 8,6 379 10,2 383 10, 17,3 379 17, Fra Fragmenta ex libris contra Die Diodorum et Theodorum 377 all| Lib contra Synousiastas (fragmenta) Liber 10 383 Libri V contra Nestorium 2 praef. 377 3,3 383 5,6 383 Oratio ad Pulcheriam et Eudociam augustas de fide 2,21 377 2,53 383 Oratio ad Theodosium de recta fide 10 383 38 383 Scholia de incarnatione unigeniti 8 383 12 383 Thesaurus de sancta et consubstantiali trinitate allg. 383
Damasus von Rom Epistulae l 4 Didymus von Alexandrien De spiritu sancto 13
265f., 272 272
338
440 14 62 Expositio in Psalmos 17,10
Register 338 338 13
(Ps?) Didymus von Alexandrien Libri tres de trinitate 340 1,16 1,34 353 2,2 322, 334, 336 2,3 322, 334336, 338 2,4 322324, 340f., 354 2,5 323, 338341, 354 2,6,4 324, 326, 335337 2,6,6 324, 337 2,6,16 324 2,6,18 324f., 335337 2,6,19 325, 338 2,6,23 340 2,7,1 330 2,7,3 325f., 335f. 2,7,8 326, 335337 2,8,1 328, 335f., 342 2,8,3 322, 328, 336 2,10 328f., 335337, 339341 2,11 330, 335338, 353 2,12 353 2,13 330 3,9 340 3,19 340, 345 3,23 330 3,32 330 3,33 331 3,36 331, 354 3,38 331, 348f. 3,39 331 Dionysius von Alexandrien Epistula ad Dionysium Romanum allg. 109, 113 Epiphanias von Salamis Adversus haereses 3 358 4 358 5 358 6 358 7 358 10 358 16 359 18 359
19 33,7f. 64,8 65 65,3 65,4 65,6 65,7 66,20 68 69,6 69,7 69,8 72,1 72,2 72,3 72,4 72,6 72,610 72,7 72,9 73,1 73,2 73,211 73,4 73,11 73,1222 73,12 73,14 73,16 73,17 73,18 73,19 73,20 73,22 73,23 73,25 73,26 75,2 76,10
359 107 198f. 114 114 114 114 13 124 179 126 199 202 124 127f., 131, 134 121 123 126, 131 126, 165 166 126 358 145, 147 147, 357 356 283, 356 358360 359 359 359 359 359 359 359 359 291f., 309, 318 144 290 318f. 346
Euripides Bakchen 15
6, 79
Euseb von Caesarea Contra Marcellum I 1,17 1,1 1,4
202 127, 202 168
Quellen
2,4 126f. De ecclesiastica theologia 22 1,10 13 1,13 1,20 13, 17, 22, 75, 85, 115 2,23 22 , 8 5 115 3,6 3,21 22 Demonstratio evangelica 9,12 13 De vita Constantini 153 1,22 3,13 105 Historia ecclesiastica 1,13,20 100 5,1,33,3 60 5,1,3744 61 5,2,15 60 8,10,2 13 8,12,2 18 Scholia in Lucam 6 18 Eustathius von Antiochien De engastrimytho contra Origenem 116 10 24 116 40,4 116 Fragmenta allg. 201f., 221 33 50 82 116 Eustratius von Konstantinopel Vita Eutychii 19 370 33 370 34 370 35 370 36 370 37 370 41 370 Eutherius von Tyana Synodicon 201
45
Evagrius Scholasticus Historia ecclesiastica 4,3941
371
Fulgentius von Ruspe Epistulae 16,3,4.5 16,3,5 18,1,2 Gregor von Elvira De fide orthodoxa prooem. 3 5 6 7 8 (Ps?) Gregor von Elvira Libellus fidei Gregor von Nazianz Carmina de se ipso 199 2,1,11 v. 645 2,3 Epistulae 42 48 50 58 101 102 122 202 Orationes 31,13 31,24 37,2 37,3 41,8 43,35f. 43,52 43,37
441
381 372 372
210 107, 199 217 112,211 107, 211 217, 220f. 112
377 13 278 257 257 287 377 13 246 364 352 352 13 15 352, 361 279 264 279
Gregor von Nyssa Adversus Arium et Sabellium de patre et filio 3 24 Contra Eunomium l, 7 287 l, 13 287 l, 55f. 312, 317 3, 2,147f. 13
442 De vita Gregorii Thaumaturgi
allg.
De vita Macrinae 12 Epistulae 29
Register 115 279 287
Gregor Thaumaturgus Confessio fidei Fragm.
115
Georgius Hamartolos Chronicon 4,14
372
Hieronymus Chronicon ad ann. 364 Commentarius in epistulam ad Ephesios 4,5 Epistulae 3,3 133
353 353 262 353
Hilarius von Poitiers Collectanea antiariana Parisina 185 A IV 1,20 A IV 1,25 182 A IV 1,27 185 A IV 3 180 B II 1 182 B II 2,2 175 182 B II 2,4 B II 5,6 181 107 B II 10 B II 11,1 112 B II 11,5 107 Contra Constantium imperatorem 12 155 23 155, 164 De synodis 10 150 150 11 12 150, 223 152 16 2022 152 25 152 150 27 28 150152, 165 156 29
64 69
80 81 86 90 91
214 214 151 113, 151 113 , 358 151, 157 157
De trinitate 3,12 3,22 4,12 4,41 6,18 199, 6,23 6,25 6,40 7,3 7,39 8,11 11,21 12,15 Commentarius in Matthaeum 3,1 9,6 12,17 31,2 31,3 33,6 Commentarius in Psalmos 138,17 138,21 Hippolyt von Rom Commentarii in Danielem 3,14 Contra Noetum 2 5 De Christo et Antichristo 6 Refutatio omnium haeresium 5,8,10 5,17,6 5,17,10 5,19,20 6,38,3 6,42,4 7,27,7 7,35 10,11, lOf.
214 200 198 216 211f. 212 212 212 223 210 221 219 213 216 218 216 202 220 220 214 216
14 129 129 14 107 107 107 66 107 85 107 28 66
Quellen
10,23 10,42,2
28 107
(Ps.) Hippolyt von Rom Sermo in sancta Theophania 2
Hirt des Hermas Mandata 5,2,7 11,3 11,7 11,13 11,14 12
Similitudines 5,6,5 9,1,1 9,2,2 9,12,1 9,12,3 9,13,1 9,16,5: 9,19,2 9,22 Visiones 2,4,1 3,10,35 Hymenaeus v. Jerusalem Epistula 8 9 Ignatius von Antiochien Ad Ephes.
14
82 82 82 82 82 82
64, 77 62, 64,85 64 64 64 63 98 82 82 62 62
13 75
3,2
100
9,2
98f.
5,2 9,1
99 99
Ad Magn. Ad Philad. Ad Polyc. allg. Ad Rom. 2,lf. 6,1 f.
7,2 Ad Smyrn. 4,2
100 100 100 100
71, 84
Irenaeus von Lyon Adversus haereses 1,5,1 l,5,5f. 1,10,1 1,14,1 1,11,3 1,15,1 1,27,3 2,13,8 2,25,3 2,28,5 3,9,3 3,12,9 3,17,4 3,18,1 3,18,3 3,20,4 3,21,10 3,24,1 4, praef 4 4,2,3 4,9,2, 4,14,3 4,20,2 4,20,3 4,22,1 4,24,2 4,27,132,1 4,27,2 4,31,12 4,33,1 4,33,9 4,38,lf 4,38,3 5,1,2 5,1,3 5,3,2 5,5,1 5,6,1 5,8,1 5,16,1 5,16,2 5,18,2 5,20,2 5,21,2 5,25,5 5,28,4 5,31 5,36,2
443
107 107 14 85 107 107 98 135 135 135 74 14 134 74 74
95f 135 136 136 74 97 74 136 136 95 14 77 98 77 95 101 14 135 135 136 134 99 136 136 135 14, 55 136 135f. 52 74 136 95, 97, 100 136, 218
444 5,38,1 Demonstratio praedicationis apostolicae 46 Isidor von Pelusium Epistulae 1,139 4,22 Johannes Cassian Collationes 10,2,1 Johannes Chrysostomus In epistulam ad Philippenses argumentum et homiliae 7
Register 136
77
24 19
227
19
Johannes Malalas Chronicon 18,82
375
Johannes Maxentius Acta conciliorum 4,2
377
Johannes von Rhodos Artemii passio 70 Justin Martyr Apologia I 46 Dialogue cum Tryphone 72
158
98 96
Justinian Imperator Confessio fidei allg. 374, 382 Epistula contra tria capitula allg. 382 Tractatus contra Monophysitos allg. 114 Laktanz Diuinae institutiones 4,14,17f. Leo I von Rom Epistulae 93,3
30
382
Tomus Leonis 3f
34
Leontius von Byzanz Libri tres contra Nestorianos et Eutychianos allg. 114 1 259, 378 2 prooem. 372 2 383f. 3 376378 Solutio argumentorum Severi allg. 381 Leontius von Jerusalem Contra Nestorianos 1,6 1,22 1,46 1,50 2,31 Ps. Leontius von Byzanz Liber de sectis 3,3 10,12
381 378, 244 378, 241 378, 381 381
115 372
Luzifer von Calaris De Athanasio 2,11 107 De non parcendo in Deum delin quentibus 18 107 24 107 Malchion Fragmenta 10
13, 51
Marcell von Ancyra Epistula ad Julium 200f., 210f. Expositio fidei 50 allg. 2 118f. Fragmenta [Rettbergsche Zählung]: 1 129 2 54f., 128, 139 3 166, 212 4f 54f.
Quellen
46 6 8 9 10 12 16 17 18 19 20 21 23 24 26 27 28 29 31 33 34 35 36 37 41 42 43 46 47 48 49 50 52 54 55 57 59 60 61 62 63 64 65 6668 67 68 69 71 72
213 54f., 128, 134, 213 54 127, 129, 209 129, 209 132 54,133 133 166 132 132 132 127 127 129, 134 127 128 127 133, 209 127 130, 771 127 121, 127, 166, 200 127 53 53, 71 128, 166 127f. 128 167 131 211 120, 127, 131 128, 167, 210 128 127 114, 131 120, 127, 131f. 120, 129, 131 129, 131 167 129131, 211, 215, 220 129, 166f. 214 127 129 129, 167, 211 115, 127, 203 127, 167
445
73 167 74 167 75 127f. 76 167 78 127f. 79 116 81 127f. 8286 127 82 129, 213 83 128f. 84 128 85 768 86 126, 131 87 127f. 90 166. 91 53f. 92 53, 87, 128, 130, 166, 210 93 87 94 53f. 95 54 96 129, 166 97 18,129f., 134 98 129 100104 130 lOlf. 130 103 129f. 104 129f., 218 106 129 107 130f. 108 128, 130 109f. 53 117f. 53 120f. 53 Marius Vtctorinus Adversus Arium l, 6 l, 8 l, 12 1,13 1,14 1,15 1,28 l,36f. 1,39 1,45 1,59 2,2 2,9 2,12
212 216 74 214, 216 220 218 223 219 120, 219 223 216 223 223 223
446
Register
3.3 3,12 3,14 3,18 4,30f.
221 216 216 216 44
Martyrologium Rotnanum ad 1. Jan. ad 14. Jun.
Novatian De trinitate 18 200 19 25, 200 22 24, 36 31 28, 31,41, lllf., 140, 204, 211
277 278
Oracula Sibyllina 8,250 8,256261 8,264268 8,442f. 8,458
Methodius vom Olymp Symposion 1.4 5,7 8,6 8,11 10,6 Michael Glykas Annalium 4 Nikodemusevangelium allg. 8 10
Nestorius Ad Cyrillum Alexandrinum 2
Fragmenta
13 76 76 13 76
372 94 100 100
46,49
10 81
45 45
1,1 1,2 1,3
45f. 45 45f.
9 10
47 45f.
Nicephoros Kallistes Historia ecclesiastica 17,29 17,2931 17,31
372 372 373
Liber Heraclidis
Sermones
Nicetius von Trier Epistula ad lustinianum imperatorem 369 allg.
85 85 85f. 86 86
Origenes Commentarii in Johannem 3,25 107 13,25 107, 110 20.19 376 20.20 107 20,24 107 32.2 201 32.3 201 Commentanus imentarius in Cant. (Libri X) 1 9, 12, 79, 83 2 9 3 79 Contra Celsum 2,9 376 2,14 23 2,43 96 2,69 378 3,41 376 3,5 73 4,15 9,12 5,39 124 6,19 75 6,47 376 7,17 376 8,12 124 De oratione 15,1 124f. 27,7 376 27,8 376 De principiis 1,1,6 125 1,2,4 125 1,2,5 125 1,2,9 125 1,2,10 125
Quellen 1,3,4 1,6,2 2,6,6 2,6,7 4,4 4,4,4f. 4,28 4,36 Fragmenta in Johannem 1,4,26 l,28,194f. 1,31,217 1,39 2,3 2,6 6,48,250 6,57 10,6 10,6,23 18 20,18 28,18,159 32,25 Homiliae in Genesim 17,5 Homiliae in leremiam 9 15,6 Homeliae in Leviticum 2,3 In Lucam homiliae 29 Pacian Sermo de baptismo 3 Paulus von Samosata Fragmenta 13a 15 24 34
125 125 376 75 376 376 125 125 75 24 23 125 124 124f. 76 11 12 24 10 10 24 12 96 75 24 10 24
221
51 51f. 51f. 51
Pelagius Commentarius in epistulam ad Romanos ad 8,29 212 ad 8,34: 221 Expositiones xiii epistularum Pauli allg. 25, 3538, 85
447
Philastrius von Brescia Diversarum haereseon liber 67 Philostorgius Historia ecclesiastica 1,7 1,9 2,14 2,15 4,12 5,1 5,3 5,5 8,12 8,17
352
117 170 168f. 169 283 364 240 291, 313 287 319, 364
Phoebadius von Agen Contra Arianos 2 112, 200, 214 5 217 8 198 9 201, 210 11 210, 215217 12 112 13 112, 214 14 112 214 15 16 112 , 206, 211, 216 17 210, 216 18 112, 220 20 217 21 201 22 ^f^· 23 119 Plotin Enneades 3,7,12 4,7,15 5,1,6 5,1,7
117 107 117 108, 110, 117f.
Porphyrius De Abstinentia 1,18
106
Rufin Historia ecclesiastica 10,6
107
448
10,26
Register 353
Sokrates Historia ecclesiastica 1,6,10 118 353 1,6,41 1,8,3554 105 1,23,8 116f. 2,8,3 152 2,10 143 2,18,1 152 2,18,2 146 2,18,36 144 2,20 184 2,20,6 187 2,20,12 184 2,38,4 337, 364f. 2,39,7 153, 175 2,39,8 153 2,39,12 235, 283 2,39,12f. 314 2,39,1821 144 2,39,19 155 2,39,1921 153 2,39,20 153 2,40 144 2,40,817 153 2,40,43 383 2,40,44f. 315 2,40,45 315, 383 2,43,1 240, 316 2,43,17 305 2,43,2 316 2,43,7 306 2,44,lf. 309 2,44,2 290 2,45,2 338 2,45,3 353 2,45,4 337, 353, 364 2,45,6 294 2,45,8 367 3,7,12 117 3,10,6f. 366 3,25,14 110,118 3,25,18 146, 360, 364 4,4,6 367 4,6,3f. 364 4,12,8 286 4,12,10 360 4,12,10f. 158
4,12,1020 4,12,2237 4,12,22 4,12,24f. 4,12,27 4,12,28 4,12,38 4,12,39 4,12,40 4,12,41 4,26,11 5,2,1 5,4,1 5,4,3 5,4,4 5,8,5 5,8,7 5,8,9 5,10,626 5,10,24 5,20,1 5,24,79
287 286, 288 360 286 288 364 288 360 360 286, 360 293 366 366 348, 366 367 364, 367 364 364 353 341, 364 353 353
Sozomenus Historia ecclesiastica 2,25 175, 178 3,5,2 143, 152 3,5,8 143, 163 3,5,9 143f., 157, 163 3,5,10 157, 168 3,10,4 152 3,10,4f. 146 3,11 184 3,12,6 183 3,14,31 235, 282, 319 3,14,3237 307 3,14,33 312 3,14,35f. 308 3,14,36 312 4,7,5 144 4,12,4 144 4,13,5 283 4,15,2 144, 150, 358 4,16,5 364 4,20,1 364f. 4,20,2 364 4,22,4 314 4,22,6 157
Quellen 4,22,9 4,22,9f. 4,22,15 4,22,22 4,22,25f. 4,22,28 4,23,9 4,24 4,24,9 4,24,16 4,25,1 4,25,6 4,27,4 4,27,5 4,27,6 5,14,2 6,7,5 6,7,8f. 6,8,5f. 6,11,1 6, 11, If. 6,11,4 6,12,2 6,12,2f. 6,12,3 6,12,4 6,12,4f. 6,12,5 7,1,3 7,2,2 7,2,3 7,2,4 7,2,5f. 7,7,3 7,7,4 7,12,9 8,1,7 9,2,1
155, 161 153 154 144, 152f., 155, 165 315 153 289 306 240, 304, 308 308 314 305 364 337, 353, 365 366 366 157 285 364 360 158 288 288 360 288, 360 158, 160, 348 360, 365 366 366 366 348, 366 348, 367 367 364 364 364 366 353
Chronicon 2,37,2 Synode von Ephesus (431) Acta Synode von Gangra (ca. 340) Canones Epistula synodalis
223 45 246 246
449
Synode von Neocaesarea (319?) Libellus Synodicus 307 Synode von Nizδa (325) Canones 4
246
Synode von Serdika (342) Ekthesis fidei synodae Serdicensis allg. 138f., 183, 189223 §2 138 $4 138f. §5 138 138 § 6 §7 138f. 138 S n § 12 139 Tertullian Adversus Hermogenem 3 204 Adversus Marcionem 2,27 73 3,6 73, 78 4,24 218 41 4,29 5,20 41f., 66 16 73 Adversus Praxean 2 112, 217 4 140 5 114, 120, 204 204 6 7 39, 42, 213 14 111 23 112, 116 26 112, 120, 141 27 34, 220 29
30 Adversus Valentinianos 12 18 37 Apologeticum 21 De anima 7
112, 120 107 107 107 112 96
450
Register
30 41 32 41 55 96, 99101, 103 De baptismo 7 73 11 39 De carnis resurrectione 6 3942, 73 43 99 53 41 De censu animae contra Hermogenem 44 107 Theodor von Mopsuestia Commentarius in epistulam ad Colossenses 1,15 54 Commentarius in epistulam ad Philippenses 2,6 20, 47f 2.8 4850 2.9 49 De incarnatione 2 50 6 49f Theodoret von Cyrus Haereticarum fabularum compendium 2.10 133 Historia ecclesiastica 1,4,16 126 1,4,38 126 1,6 199 1,7,15 118 1,8 189 1,8,3 118 1,8,15 105
1,12 105 1,12,7 116, 120 1,12,13 110, 118 1.12.16 119, 81 1.12.17 120, 222 2.8 137140 2.25.3 236 2,26,7 314 2.27.4 283f., 315 2,27,13f. 284 2,31,2 292 2,31,2f. 309 2.31.5 292 2,32,15 292 4,22 261 5,11 353 Interpretatio in epistolam ad Philippenses 2 20 Theophanes Chronicon a.m. 6057
371f.
Victorin von Pettau Commentarii in Apocalypsim loannis 1,5 34 6.9 34 12,lf. 34 Zeno von Verona Tractatus 2,6 2,11
219 221
Zonaras Annalium 14,1725
372
Bibelstellen
Gen 1,3 Gen l,26f. Gen 1,28 Gen 2,7 Gen 3,4
87 39, 72, 85, 88, 91, 128, 131 89 39, 70 88,91
Gen 6,3 Gen 18,32 Gen 32,29f.
322 345 74
Ex 4,10 Ex 4,13
345 345
Bibelstellen Ex 4,22 Ex 15, 27 Ex 33,20
322 132 216
Num 22,35
330
l Kon 1,23
334
Neh 9,20
322
Tob 13,6
324
TT·
L. ->1 ËË HK>b 21,11
11Ë 324
PS 23,7.9 PS 31,1.2 PS 44,8 PS 76, 7 PS 91,1 PS 91,2 PS 93,3 PS 109,1 PS 124,4 PS 146,1
324 330 340 324 322 324 329 331 322 324
Spr 8,22 Spr 8,23 Spr 8,24 Spr 9,3 Spr 9,35
132 133 132 132 132
Weish3,4 τ es 1ι 19 10 ' J Jes 6,9
219 M, 322 330
Jes 12>3 Jes 20,3 Jes 29,13 Jes 40,15 J es42 > 8 J« 46>6 Jes 61,1 Jer !'6 Jer !'7
322 330 9 90 20 340 345 345
Kl8 4 20
?6
77
' ' Bar 3,3537 Bar 3,3638 Bar 3,37
211 116 129
Dan 2,21 Dan 3,19
324 85
451
Dan 4,26 Dan 12,2
329 324
Joel 2,25
322
Am 4,13
330, 338, 347
Sach 4,5
328, 338
Mt 1,18
325,346 346
Mt 1>20 Mt
1,21
Mt 3,1 Mt 3,17 Mt 4,9 Mt 4,10 Mt 9,20 Mt 12,31 Mt 12,35 Mt 12,40 Mt 15,7 Mt 15,8 Mt 16,24 Mt 18,10 Mt 20,28 Mt 22,43 Mt 24,29 Mt 25,46 Mt 27,38 Mt 27,46 Mt 27,51 ML· i Mk in 10,18
73
216 127 89, 334 334 218 216 322 103 330 330 84, 91 324 91 331 322 324 215 220 102 τ.>> 322
Lk 1,31 Lk 1,32 Lk j 35 Lk2,21 Lk2,52 Lk 11,16 Lk 11)2i Lk 11,23 Lk 14,11
73 67 95 95 95 5, 89, 91
Johl,l Joh 1,3 Joh 1,14 Joh 1,18 Joh 3,5 Joh 3,7 Joh 3,8
51,127f. 330,338 212 212 330 328 328
73 219 141
452
Register
Joh 4,14 Joh 4, 24 Joh 5,23 Joh 6,6163 Joh 7,37 Joh 7,38 Joh 8,32 Joh 8,36 Joh 8,44 Joh 8,56 Joh 10,1 Joh 10,30 Joh 11,26 Joh 12,41 Joh 12,49 Joh 14,1 Joh 14,3 Joh 14,9 Joh 14,26 Joh 14,28 Joh 15,26 Joh 16,13 Joh 16,23 Joh 17,3 Joh 17,21 Joh 20,22
77 204, 322f., 328, 334 334, 354 130 77 77, 132 221 221 107 102 329 129 104 330 345 331 216 129 331 112, 214 132, 331, 348 132, 345 345 331 221 111, 131133, 218
Apg 2,29 Apg 2,31 Apg 2,33 Apg 10,19 Apg 10,22 Apg 10,37f. Apg 28,25
104 103 340 326 326 340 330
Rom l,3f. Rom 1,20 Rom 4,6 Rom 4,7 Rom 5,15 Rom 5,19 Rom 7,14 Rom 8,11 Rom 8,14 Rom 8,29 Rom 8,3139 Rom 8,34 Rom 9,5 Rom 10,7 Rom 12,2
78 330 330 330 70 89 76 330, 347 331 70, 87, 212 5, 87 221 78 103 88
Rom 13,14 Rom 14,7 1 Kor 1,24 1 Kor 1,30 1 Kor 3,11 1 Kor 8,6 1 Kor 10,3f. 1 Kor 10,4 1 Kor 10,9 1 Kor 12,3 1 Kor 12,11 1 Kor 13 1 Kor 15,24 1 Kor 15,28 1 Kor 15,45 1 Kor 15,47 1 Kor 15,21 1 Kor 15,28 1 Kor 15,45 1 Kor 15,47 2 Kor 3,12 2 Kor 3,17 2 Kor 4,4 2 Kor 4,6 2 Kor 5,17 2 Kor 5,19
70 330
75f. 76 391 77 76 7476 76 334 327 5 219 218 77 3, 77 70 111, 121, 130, 136, 140 77 3, 70, 77 87 334 87 87, 389 87 87
Gal 3,27 Gal 4,4 Gal 4,19 Gal 5,1 Gal 5,24 Gal 6,15
70, 88 70 88 221 88 87
Eph 1,10 Eph 4,9 Eph 4,13 Eph 4,24
54, 88 103 88 77, 88, 100
Phil 2,511 Phil 2,10f. Phil 3,3 Phil 3,10 Phil 3,15 Phil 3,21 Kol 1,1419 Kol 1,15
191 88 330 88 219 88 78 54, 85, 87, 127, 138, 212f.
Bibelstellen Kol 1,16 Kol 1,18 Kol 3,10 l Thess 1,3 1 Thess 1,6
77 70
Hebr 9,8 Hebr 9,24 Hebr 10,20 Hebr 11,26 Hebr 11,39 Hebr 12,22
2 Thess 2, 9
327
i Petr 141
l Tim 2,5 l Tim 5, 21
70 325, 338
Hebr l,lf. Hebr 1,3 Hebr 2,14 Hebr 4,12 Hebr 5,9 Hebr 6,20
334 213 70, 88
453
324 23 96 52 103 103
3,19 '
r 5 6
103 103 103 76 102 102 72, 76f. 97
61
l Joh 1,13 l Joh 1,511 l Joh 5,6
63 63 323
JohOffb 1,18 JohOffb 11,8
101 76
HENRY CHADWICK
Antike Schriftauslegung Pagane und christliche Allegorese Activa und Passiva im antiken Umgang mit der Bibel Herausgegeben von Christoph Markschies
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1998. 20,5 χ 13,5 cm. XIX, 87 Seiten. Broschiert. DM 28/ S 204,/sFr 26,/approx. US$ 18.00 •ISBN 3110161680 (HansLietzmannVorlesungen 3) In den vorliegenden Untersuchungen werden die antike, pagane und christliche Art im Hinblick darauf verglichen, wie sie religi se und pro fane Texte allegorisch auslegen und so f r die jeweilige Gegenwart aktua lisieren; u.a. werden Platoniker, Stoiker, j dischhellenistische Denker und antike christliche Autoren wie Origenes behandelt. Au erdem wer den j dische und christliche Bibelauslegungen vor dem Hintergrund paganer Kritik analysiert. Der Autor war Professor of Divinity an den Universit ten Oxford und Cambridge und ist Mitglied des Ordens "Pour le merite f r K nste und Wissenschaften". Er hat zahlreiche Publikationen zum antiken Christen tum verfa t.
Preis nderung vorbehalten
\Χ:ΛΙ U K DI uu v π ·κι;.\πßΐι & co KC. (.ciuhiiKT Sinifii· Ι.ϊ Π1078Ϊ IVrlin Icl. t 1') Kli.iO 26(1 ()S() U m i i : \\ w w . c l f d n u i f i . i l c
d e G r u t e r · N'i'U' V'ork
WOLFRAM K I N Z I G / CHRISTOPH MARKSCHIES/ MARKUS VINZENT
Tauffragen und Bekenntnis Studien zur sogenannten Traditio Apostolica, zu den Interrogationes de fide und zum Römischen Glaubensbekenntnis 1998. 23 15,5 cm. IX, 488 Seiten. Leinen. DM 188 /öS 1372,/sFr l67,/approx. US$ 111.00 •ISBN 31 10163020 (Arbeiten zur Kirchengeschichte 74) Das Buch präsentiert neue Forschungen zum Ursprung und zur Ge schichte des Römischen und des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Christoph Markschies behandelt Autorschaft und Titel der sogenannten Traditio Apostolica, bietet eine alternative Hypothese zur Frage der Grundschrift und diskutiert insbesondere, ob das darin enthaltene Tauf symbol ein Zeugnis für das sogenannte Rφmische Glaubensbekenntnis ist. Wolfram Kinzig gibt einen Abriß über die Entwicklung der Tauffragen in der lateinischen Kirche bis zu Luther und versucht eine teilweise Re konstruktion ihrer ursprünglichen Fassung. Ein umfangreicher Anhang fuhrt alle wichtigen erhaltenen Tauffragen auf. Markus Vinzent erhellt die Entstehung des sogenannten Rφmischen Glaubensbekenntnisses vor dem Hintergrund der Gattung des Bekennt nisses und insbesondere der theologischen Auseinandersetzungen nach dem ersten ökumenischen Konzil von Nizäa (325). Dr. W Kinzig, Dr. Ch. Markschies und Dr. M. Vinzent sind Professoren für Kirchengeschichte an den Universitäten Bonn, Jena und Köln. Die Genannten haben zahlreiche Monographien und Publikationen zur Theologiegeschichte der ersten Jahrhunderte des Christentums verfaßt. Preisänderung vorbehalten