Die Harfe: Bändchen 6 [Reprint 2018 ed.]
 9783111423029, 9783111058368

Table of contents :
Inhalt
I. Libelle. Romantische Erzählung von Benebiete Naubert
II. Wanderbilder. Wahrend meiner Fahrt vom Dnieper bis zur Rarew, im Sommer 1813. Von Friedrich Krug von Nidda
III. Lavier. Ein Familienbild von Louise Brachmann
IV. Die Suppenanstalt auf dem Deutschen Parnaß. Ein Götterspiel von Fr. Kuhn
V. Erinnerungen aus einer Reise, im Auguss 1816. Von Mefferschmidt
VI. Vermischte Gedichte
VII. Denkmale

Citation preview

D i e

Harfe.

Herausgegeben vo II

Friedrich Kind.

Sicher«- Bändchen»

Leipzig, bei Georg Joachim Göschen 1817
.

Worüber schwebet der verblühte Traum, Der uns umlachelt mit dem Kranz des lOiatcn; Jur Traue'.halle wird der Temvelraum, Und schrvarz bekleidet stehn die Säulenreihen. Zur Nacht des Todes weud' o Auge dich! Endloser Schmerz, ergieße dich in Klagen Was kannst du anders, da der Grundstein wich, Der einen heitern Götterbau getragen! So mancher scheidet aus der Sonne Glan*, Der edlen Seelen theuer hier gewesen; Sein Tedtcnmal umgrünt der Rautentranz, In Erz geprägt steht sein Verdienst zu lesen.— Den Grabgesang entfuhrt die leichte i'ufr; Zum Haiti erwachst die Pflanzung der C"vresicn,

'Die Monde wechseln über seiner Gruft, Und eh' er Asche wird, ist er vergessen.

Wird solch ein Loos auch ihm beschieden fern? Ihm, der betrauert lebt in unserm Sehnen, Dem wir dieß Todtenopfer liebend weihn, Wie wir seinGrab benetzt mit unsern Tbranen ?— Dahin! dahin! — Verhängnißvolles Wort! Es irrt der Blick mit glühendem Verlangen Nach ihm umher; und an dem Bildniß dort Bleibt er in schmerzlicher Betrachtung hangen!

So hat ein Künstler einst in Lieb' und Lust Ihn dargestellt. — Der Tod hat ihn bezwungen! In Staub zerfallen ist die treue Brust, Die edlen Züge hat das Grab verschlungen! Bleich ist die Lippe, die mit Redncrkraft Den Sinn der Bundespflichten euch zergliedert; Es liegt die Hand erstarret und erschlafft, Die euern Gruß so herzlich stets erwiedert!

Wohl ziemen uns bei diesem Sarkophag Der frominen Wchmurh aufgeregte Triebe!

Er ivar der unsre. bis das Herz ibm brach, War's in der reinsten Gtuth der Bundesliebc. Hier, wo kein andrer ^ohn ibm theu rer war, Als seiner Brüder Achtung und Vertrauen, $picr stand er unter uns, hier am Altar, Um an dem Wert der Ewigkeit zu bauen. Nicht ihn beklagtEs zichn in Glanz und Pracht Hoch über eurem Haupt die Himmclcglobcn; Nur in den Erdbezwken wirst die Nacht Den Schleier aus; hellsreundlich bleibt es droben. So innig er am Reiz des Gebens bmg, Ein schöneres treten ward ihm auserlohren; Er steht und wirtt in neuem Kettenring, Er hat lucht uns — wir haben ihn verloren! Der Dodtenfeier heilig ernste Pflicht, Au welcher wir uns heut versammelt scben, Sie kann den Ruhm des Abgcschicdnen nicht, Nicht sein Verdienst, nicht seinen ^ohn erhöhen! Bedürfnis; ist es für das eigne Herz, Was würdig war, gewürdigt auch zu wissen! Uns selber ehren wir durch unsern Schmerz; Denn unersetzlich bleibt, was wir vermissen! —

34.5 KUvfc> hier die seltene Vereinigung So seltner Gaben jemals noch gefunden? — ^x'i'omunbcit bei kühnem vuaivuvtt> fchveti, Wie feine Gluth gelautert Geist und He:;, Sich selbst in nnlterm sichre zu vertäuen. Gekettet an des Gebens Weeirselspiel, Den £em'Uuu'll der ‘ißo:..:c.i und d