Der Bär. Illustrierte Wochenschrift [26, 1]

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Der Bär. illustrierte Wochenschrift.

26. Jahrgang. fOon Januar

\ vi

^

""" xv

790 Frau Herzog . 34 . Frl. Hiedler . von Tracbenberg Frl. Rotimuser fon Sackisen-Cobu> g-Gotha . 518 von Mecklenburg-Schtverin 695 Stabsarzt Dr. Gustav Velde; der Arzt der von Württemberg . . . . 408 Deutschen 166 Stadtverordnetenvorsteher Dr. med. Langcrflljcib zu Schlesivig-Holstein . 69 150 Sir Claude Macdonald, britischer Gesandter ßutcr . 182 Tiwmas . einer als Schauspieler . 837 Unser Kronprinz im achtzehnten Lebensjahre

Komödien." Vrttitenpofen der sogenannten Ning\fcr im Wintergarten zu Berlin . stiller

|c£)c

hans. Münzer.136 Gesandtschaft.

feragna.

aner^ Hvfschauspieler.

......... Basquez.

Arthur Vollmer

III. II.

Oskar Kehler Wilhelm Arndt Adalbert Bildhauer Haverkatup in seinem Atelier

Matkowsky.

Briefträger.

badow.

..

Holienzollern.

.. .... .

bei der deutschen Gesaudhchnft Clemens Brentano Der britische General Gatacre . . Der britische General Lord Metluien Der Erbauer des deutschen Hauses auf der

II. Tieck. Draga Maschin

geb.

Garnsi. Carollo.

Palizzolo.

Abgeordneter Rafael

Friedrich. konitnandiert. schaug. Kitchener.

Gesandtschaft

'Grundbesitzer Enianucl Rotarbartolo . . . 46 Luise . . Gntsaufseher Gniseppe Fvntana 46 Major Hofniann Polizeiinspeklor Di Blast Die Schauspielerin Jeaune Heuriot . . . 197 Mnrcella Sein . . Margarete Waldau in ihrem Atelier Die Urheber des Projekts für den TeltowMarie Barkany Kanal, Bauräte Cvntag und Havestadt . 261 Mary Krebs Dina von Mitglieder des königlichen Schauspielhauses: Dr. von Bergen, zweiter Sekretär bei der 591 Atttauda deutsche» 28 Leopo, dinc Dr. med. Otto Rosa Di-. Oskar Stübcl, der neue deutsche Kolo-

Salmnth. Gesandtschaft. Hvhls. nialdirektor.

lieh.

Maltitz.. Bändel.

Eckstein. I Schumann-,Heink.

Roberts. Gaudy.

Franz Freiherr voti Frau Karoline Fräulein Maria, die letzte Regcutin . des Jeverlandes ans dem Papingageschlecht . Freiherr von Freiherr von Freiherr Mumm von Schivarzcnstein. . .

Huene.

Meng-Triutis. Martin Carl Langhammer. Mar Sehlichting.

Freie Knust t Gustav

Schaust

Schlegel.

Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg Friedrich Fürst Edgar zu Jnnhansen und Kuyphausen auf Fürst Philipp Eüleüburg. . . . Fürst Richard zu Dohna-Schlvbitten Fürstin Auguste von Liegnitz . . Geheiiner Komnierzicnrat Karl Bechstein General-Feldmarschall Graf Leonhard . von General Heinrich von Rosenberg . . . . General General Louis Joseph Nicolas Attdre . . Generalleutuattt v. Generalleutnant von Generalmusikdirektor Hermann Lcvi . . . Gottfried Wilhelm

Lützbnrg.

Blninenthal..

Joubert. i'essel. Billaume.

Lcibnitz. Waldersce.

Graf Gräfin Bülow, die Gemahlin des

deutschen

Cholek.

Reichskanzlers

Gräfin Sophie

Großfürst Georg Michailowitsch von Ru߬ land und seine Gemahlin, geborene Prinzessin Maria von Griechcnlaiid . . Iroßherzog Friedrich August von Oldenburg roßherzog Peter von Oldenburg . . . auptmaitn v. Besser . . . > M&

'.83

Leipzig.341

Alt-Paris

454 Anbetung des Christkindes, Relief im Giebelbilde der Hedwigskirche, Berlin, von 590 Nikolaus 535 Aus der Vergangenheit des neuen Marktes. 45 Das Luther-Denkmal auf dem Neuen

Geiger.190

..309

Girardi. Kalmar.. Odilo»..

Glöckner. Martinelli. Tyrolt. Wachncr. Kutschern.

357 357 557 357 357 357 857

Ludwig

Rosa Rctty

Sophie

.

.90

Kaiser Wilhelm-Denkmal und Rathaus -.

.

.

91 92

.

91

92

141 137 139

Dom. Elisabethkirche.139

Wilhelm-Denkmal.153

Kaiser Kaiser Wilhelm- uiid Augustastrastc

Liebigshöhe.158 Schweidnitzerstraße.156 .

.

Das am 12. Mai eingeweihte Deutsche Victor Buchgewerbehans in Moltkes Herzenslebeu. 255 Moltke im Alter von fünftig Jahren. . 665 Das am 10. Ottober enthüllte Prinz Loitis Ferdinand-Denkuial im Garten des In¬ 216 Mary von Moltke, Gemahlin des Grafen fanterie-Regiments Prinz Louis Ferdinand 667 205 Relly Melba . 38 von Preußen (2. magdeburgisches Nr. 27) 533 in 148 Nikolaus 16 Das Hofmann-Haus. 199 Oberbürgermeister Hofmanns 487 Oberleutnant z. S. Hans Helltiiann . . . 437 486 Hofmann-Hans in der Sigismundstrastc Oberleutnant von 71 Das . . 66 Oberpräsideiit Gustav von Goßler . 163 Das Kabineltshaus i» Potsdam 66 Paul 471 Das Rathaus in Nenendorf bei Potsdam. 66 Paul Ludivig Adalbert Falk 263 Das Theütrc FranyaiS in Paris vor dem 67 Paul 292 548 Peter 489 Ter Elcktrizitätspalast und das Wasserschloß 143 Pichon, französischer 277 Die Bethleheiilskirchc in Neuendorf bei Pots¬ Possenti und dam 35 Possenti, Freres nebst Gehilfen bei der Arbeit 277 619 Die elektrische Hochbahn in Berlin. 34 Prinz Albert vvii Am 35 Prinz Friedrich Wilhelm als HanptiUann . 204 An der 522 und Haltestelle Kottbuser Thor 183 Prinz Friedrich Wilhelm uud Prinzeß Luise 204 390 Haltestelle Prinz Ludivig von Treppenaufgang zur Haltestelle Kottbuser 475 Prinz Ludivig von Sachseu-Koburg uiid Thor 48 293 Unter der Hochbahn 191 Prinz Maximilian von Baden und fctuc Die Enthüllung von ztvei neuen Gruppet, 391 Braut, Prinzessin Marie Louise von Cum247 in der Siegesallce zu Berlin. 486 b Gruppe des Kaisers Sigmund 391 Prinz Ruprecht von Bayern und feine Braut, Gruppe des Königs Friedrichs I . . . 342 Herzogin Marie Gabriele in Bayern . . 279 172 Prinzessin Mathilde von Bayern . . . . 48 Die Gründung der Akademie der Wisscn201 in Berlin. 522 Prinzeß Royal 183 Der Sitzungssaal in der Akadeittic der Professor Dr. Friedrich Kirchner . . . Wissenschaften . 51 742 Professor Hermann 33 Die Mommsentafcl in der Akademie der 408 Professor Ludwig 44

.

Heyse. Meyerhcim.

Hoftheater.7 ....

Sachsen.

Landwehrkanal. Skalitzerstraßc..

Gotha. erlaub. Bayern.

Prinzenstraße.

..

....

.

Puttkamer. Heinefelter.

Goetzc.

82

.171 .172

Kompagniechef.

.

81 791

.700

Freres.

Viktoria. Eschke. Knaus. Koner.

687

Brand.185

Tschaikowsky. Gesandter.

407 Sabine 407 Sängerinnen der Berliner Hofoper: 247 Frau

Leipzig.329

Standbild.687

Arnftcdt.

Professor Max

157

Halberstadt.697

Kirschner.

Reichstags-Abgeordneter Dr. von Lieber 360 Robert Viktor von

653

......... lSndseite).90

Der Schütting 118 118 118 118

Rathaus Rathaus. Roland, Dvm, Börse. Roland, der Ries' Bilma uoii aal im Rathaus Mitglieder des Wiener „Teutschen Volks¬ Breslau. theaters" : 357 Alte Ohle . . . Alexander 357 Das Rathaus. . Anna

lltndolf

.

Vater.309

Poppe. Mayburg.

Helene Josefine

.

Hades.308

May. Moltke.. Lenau. Eichendorff.

Feldmarschall Lord

5h

143 104 Der neue Markt in früherer Gestalt 486 Beim Bildhauer Haverkamp. 710 Gaitg zum 262 Marinorgruppe 837 Relief Gott 487 Bremen.

Linduer. Stollberg.

422 296 Dr. W. Sols, Gouverneur von Samoa Edwitt H. Conger, nmerikauischet Gesandter 489 Elisabeth von Bayern, Gemahlin FriedrichsI. 548 . . 567 Emil von 327 Ernst von 791 Ernst 392 Ernst Tom Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich408 Este omacnlata Raineria . 408 Erzherzogin Maria 598 Eveline

164

Markte.651

Fröbel. brich. ..........

Li-Hung--! 46 Lord 46 Ludivig

Haverkamp.308

III.

.

46

165

Lncheivitza 359 459 Architektur. Skulptur, Malerei. 694 374 Adolf LelinertsGutenbergstatne in der Gntcubergaallc des deutsch, n Pnchgewerbehatycs 727 zu

Otto voti Bayern in Wilhelminn von Holland . . . Der Kauzlcrwechscl. . sniiuister General Galifet . . Fürst . . prinz Gustav und Krotiprinzessin BikGraf Wria von Schweden und Norivegcn . . Die Gesamtleitung der Pariser Weltaus¬ 267 Kurfürst Friedrich stellung Leutnant Tie Maffia auf Sizilien. 46 Leutnant Ulrich von Locsch, zur deutschen Bremser Eiscnbahnschaffner Ge eindcrat und

294

Warren.165 onje.164 ....

Wilhelm

Alexander voit Serbien utid seine

Radke. Hohenlohe. Bülow.

359 489

Sachsen.310 Rußland.310 French.165 Kelly-Kenuy.165 Macdvnald.

Graben-Hofmattn.

Pariser Weltausstellung, R-gierungsbaninspektor Johannes

591

Jork.310 Italien.310

62 Vier Thronfolger: . 836 . . Herzog von . i von 422 Kronprinz von ^t»z Joseph I. von Oesterreich . . 295 Prinz August von sfiedrich 203 Thronfolger von 49 Vom südafrikanischen K> iegsschauplatz: ilhclm 492 General ch tiherr vom Stein zum Alteustcin 253 „ Idinand Friedrich von Nagler 254 „ f Friedrich Freiherr von Schuckmann 253 „ ktist 184 Bverengencral C> ^Admiral Ernst Fritze 51 Schalk Burger „

^ttfried S ras von Aloenslrben

Brinkmann, Bürgermeister von Berlin Boerentommandant Bolha Bocrengeueral Lonis Botha Bverengencral Snymann Charlotte Birch-Pfeiffer Christian Günther Graf Bernflorfs Claus von Below-Saleske, erster Sekretär

...

"

47 l

135 199 134

14

169 170 171 170

319 318

173

Wissenschaften.174 Wissenschaften.Audreasplatz in Berlin. Tic Gruppen auf Die Voltairebüste in der Akademie der dem

174

Haverkamp.167

Der Arbeiter und sein Sohn. Von W.

vn

.

Die Kunstakademie 7 Die Lcnorc-Statne in Charlottenburg 630 Tie neuen Tenlmälcr in der Siegesallce: Albrecht Achilles. (Ludwig Eyb zu Eyb¬ burg. Werner von der Schulenburg) . 573 Friedrich I. (Johann von Hohenlohe. Wendt von Joachim I. (Albrecht von Brandenburg. Dietrich von Bülow.) . , .. . . . 569 Kaiser Sigmund. (Bernd Ryke. Lippold von . 373 König Friedrich I. (Andreas Schiüter. Eberhard von Dankelmann.) . . . .372 König Friedrich Wilhelm IV. (Alexander von Humboldt. Christian Rauch.) . .617 Kurfürst Johann Cicero. (Busso von Alvensl ben. Eitelmolf von Stein.) . 809 Kurfürst Joachim Friedrich. (Graf Hiero¬ nymus von Schlick. Johann von Löben.) 713 Markgraf Joliann II. von Brandenburg. (Graf Günther von Lindom und Ruppiii. Ratsmann Konrad Belitz.) .761 . . . Markgraf Ludwig der 'llömer. (Hasso von Wedel. Friedrich von Lochen.) . . .763 Otto III. Johann I. (Probst Simeon. Schultheiß Waldemar der Große. (Heinrich Frauen¬ lob von Meißen. Siegfried von Feucht¬ 229 wange».) Die St. Marienkirche in Königsberg in

Jleburg.).571

Bredoiv.).

Marsilius.).228

der

N.-M.389 N.-M.390

..6 .23

Nordpvrtal der St, Marienkirche in Kö¬ nigsberg in der Dreiteiliges Altarbild aus Kadolzburg in

1417.547

Bayer», Dresden. Dresden von der Marienbrücke ans

Hoftheater.7 Hofkirche.6 Frauenkirche

5

.

Kunstakademie.7 Palais im Garten.26 Stallhof Schloß.27 Katholische

großen

.

mit kgl.

Zwinger Entwurf eines Kaiser Wilhelms-Turms auf dem Schloßberg zu Arnsberg. Aeußcre

.... Plvtho.238 ....

Bilder.aus dem Festzug. 1. Das Glückhafft Schiff mit

238

den

be¬

Eltvillerburg. Buchillustration.445 rühmten Poeten und Satyrikcrn

.

.

445

2. .445 3. 4. Portechaisc mit Herzoginivitwe Amalie

Sachsen-Weimar.445

von Gruvpe der Wage» der deutschen Klassiker 441 Im Albeitssaal des kgl. Musenms . . .276 Mcyerhcinl-Ausstelluug im Akademiegebände

....

Typograplne.443

.663

262, 263

brü.te.663

Monumentale Brückenanlagen. Laternenträger auf der Kaiser FriedrichsLaternenträgerin auf der Kaiser Friedrichs¬ brücke

Jakobikirche.811 Nenmarkt.813

Nenmarkt bei Jüterbog.

Schmiede in Taufbecken in der Kirebe zu Nenmarkt . 813 Rathaus zu Königsberg in der Neumark

.127 .127

(Südlicher Giebel) Rathaus zu Königsberg in der Nenmark (Nördlicher Giebel) Schloß Fürstenried bei München, Wohnstätte des Königs Otto von Bayern . . .359 Schön-Elschen.

Bauwerk.833

Ein Allberliner Standbilder i» der Siegesallce. Kui fürst Georg Wilhelm (Adam Graf Schwarzenberg, Conrad von Burgsdorf)

Alt-Paris.. Seine..’ ...

31

Von der Pariser Weltausstellung.

19, 317 Auf der 317 Ausblick auf die Esplanade des Invalides 125 Ausblick auf die 291 Ausstellung des Buchgewerbes im „Teut¬ schen

Seine. Hause".495 Gruppe.399 Hans.317 Hans.220 Haus.398 Haus.18

Bosnische Bosnisches

Tas

belgisch

Das bosnische

Tas

Bau.18

deutsche deutsche Haus im Oberes Geschoß des „Deutschen HauseS" 494

Das

schc«

Das griechische Das Haus der Vereinigten Staaten Das Haus von

,

.

.'.

Tas Haus von Das Hans von Das italienische Das Das spanische Der große Festsnal im Hauptgebäude

Lichtpavillon. Trokadero. Maschinen.

494 322 221 323 323 317 220 124 300 217 313 291 493 364

Krankensaal.650

.759 Schön.177

Tas Eisenbahnunglück

bei Offenbach.

Die Trümmerstätte des Eisenbahnunglücks

bei Offenbach am Abend des 8. No¬ vember Das Gefecht bei Jasmund am 17. März 1864.

Von C.

Brandung.741 Sturm.740

Das Meer, der Vater der Menschheit.

Wasserhose.740

Berlin.603 Colenso.97 .... Seineufer. .301 ....... gesehen. Torpedoboot.302 klar.300 Ter Der

Deutschlands kunstgewerbliche Abteilung Deutsche

,

Die fremdländischen Pavillons ani linken

Das neue Landgericht und Amtsgericht I in Das Schlachtfeld bei Das Teniers-Fest des Künstlcr-Sänger-

vereins in München . 103 . 7 Das Torpedoboot und seine Waffe. Der große Wasserfall im Schweizcrdarf . Am Gangspill Die Paläste auf dem Marsfeld vom Eiffel¬ Auf Deck'des Blücher 300 turm ans Kutter 219 Die Pariser Weltausstellung vom Mars¬ feld ans Torpedoboot erhält Depeschen 218 300 Die Pariserin auf dem Hanptportol der Torpedoboot in der 265 Torpedo-Schulschiff „Blücher" 300 Die Schiffahrtsbauten 393 Das Zarenpaar auf einem Spazierritt . . 807 Die Seineufer vom Eiffelturm aus gesehen 219 Der alte Teil des Königlichen Schlosses in Eingang zum 123 620 Gesamtansicht der Pariser Weltausstellung 121 Der Bergsturz bei Haus der Türkei, der Vereinigten Staaten Der Boxeraufstand in China. und England . Die Audienzhalle im Kaiserpalast zu 317 21 123

.... ....

gesehen.

Weltausstellung.

Nordsee.301

Schweizerdvrf.

Berlin. Amalfi.45

Jndustriepalais. Gruppe

In

Eisen geschmiedete . . Inneres des bosnischen Pavillons, Inneres des schwedische» Pavillons Motiv aus dem Schwcizerdörfchen.

Palais Palais Palais Palais

für das Zivilingcnieurivesen

317 365 399

400 365 290 22 22

für Jago und Fischerei. . für Landwirtschaft rc. , . für Unterricht, Kunst- und Wis cnschnft. (Hauptportal) 20 Pavillon der auswärtigen Marinen 290 Pavillon der Stadt Paris . . . 317

....

Seine.

Schiffahrtspalais.

Umfahrt des Präsidenten Loubet auf dcr

Wie ein Kunstwerk entsteht. Gicßranm von Schaffer & Walker. Prinz Heinrich-Brunnen in Kiel Statuette Credo . . : . . . . 238

Ansicht.839

Ansicht und innere Gruppe Heinrichs des Kindes. Markgraf Heinrich das Kind Bedigo von Wratislaw IV. von Pommern Gutenberg-Feier in Mainz.

Hause". Haus. Luxemburg. Monaco. Transvaal. Haus. Mareorama. Haus.221,

Zimmer Friedrichs des Großen im „Dent-

Krieg. Flieden. Gießer'.

„ „

Schiffbauer. Bergmann.

„ „

Alter. Jugend. ....

Hütienmann.



„ „ Vollendete Bronzestatue Wähl erinnenbrunnen an brücke

in

Berlin. der

Waise»

Peking.423

Peking.423

Die Straße der Gesandtschaften in Peking Eine Straße in Der Brand des TböLtre Franyais in Paris Der Esel in den Straßen Berlins . . . Ter Instrumenten- und Modcllsaal der deutschen Sceivarle in Hamburg . . . Der Krieg in China. Chinesenkompagnie, zur Besichtigung an¬ getreten

423

196

464

.436 111

Die Taknforts an der Mündung des Peiho 437 Ein Teil der Viktoria Road in Tientsin, links das deutsche Postgebäude, rechts

317

Co.435

das kürzlich abgebrannte Gebäude der Tientsin Trading Kaiser Wilhelm II. an Bord des nach China benimmten Kanonenboots Luchs,

317

64 66 65 65

mit

Besatzung.

Tsingtau.« dessen

Mannschaftsgebäude am Brückenlagcr noch

Taku Road direkt am englischen Settle¬ ment in Tientsin, im Hintergrund ein Gebäude der englischen Mission . . 435

65 65 65 65 65 65 65

Tsingtau.436

Signnlstalivn in Der moderne Berichterstatter. Aufbruch einer Kriegs-Korrespondenten¬ gruppe im griechisch-türkischen Kriege 116 Baß an der Feüerlinie 63 Ein Jnlerwiew im

.117 Fillion.116

Fluge.117 Harding-Dgvis.116 Harding-Davis

64

IV. Diverses.

./.68



in einem Laufgraben bei 116 Vota . Huret als Araber verkleidet . . .

.116 Pagnon.117 Pietsch.117 .

.

An der „alten Liebe" bei Cnxhafen . .101 Ansicht der Stadt Lonrenpo Marquez an der Delagoabai Professor Ludwig Ansicht einer Abteilung der Expedition . . 245 Sein Wagen, sein Ansicht von Anialfi mit dem durch den Berg¬ Der neue Schnelldampfer Deutschland der sturz am 22. Dezember v. verschütteten Hotel Catterina . . . 44 Der Vormarsch auf Peking: Apostel Paulus-Kirche in Groß-Lichterfelde 866 Deutsche Marine-Artillerie, den Taku-Road Aus dem 107 in Tientsin passierend Aus der Al tcilung fürPralinöes-Fabrikation 246 Einmarsch des I. deutschen Seebattaillons Ans der 2. Wiener Modeansstellung. in Tientsin . Der HvchzeitSzug auf der Treppe der Uebergang der deutschen Marine-Artillerie über den Ballonfahrt. Tie letzten Borbereitutigen . 635 Deutschlands Flotte. Von H. de Msville. Barnunis Hinterlassenschaft in Berlin. Aviso Ausladen des ZirkuSwatcrials 343 Aviso Wacht Ausladen der Elephanten Deutschland im Nordseekanal . . -. . . 36 Umzug des Zirkus Barnunl & Bailey . 842 Geschützter Kreuzer 189 Zebras des Jacht Hohenzollern in Norivegen . Vor dem Eingang zum Zirkus . . . .843 Kaiser Wilhelm der 62 Berlin im Festschinuck. Kanonenboot Iltis Ersatz Der Pariser Platz vor dem Einzuge . . 298 Kreuzer 52 Der Triumphbogen, von den Linden ans Kreuzer I. Klasse Fürst Bismarck Kreuzer IV. Klasse Seeadler 37 Die Begrüßung des Kaisers von Oester¬ Linienschiff Kaiser Wilhelm 53 reich durch den Oberbürgermeister . . 299 Panzerschiff Baden . . Die letzten Arbeiten am Triuinphbogen . 3)1 Schlachtschiff I. Klasse 53 Illumination des Kaiser Wilhelm-DcnkSchlachtschiff Kaiser Friedrich III. Torpedoboot Unter de» Linden vor der Absperrung . 311 Deutsche Wohlfahrtseinrichtungcn auf der Bismarcksänle bei Pariser Weltausstellung: Bnshey-house. Hubert Herkomers Heim . 182 Arbeiterkolonie der staatlichen ToipedoDas Auguste Viktoria-Krankenhaus zu Neuwerke in Friedrichsvrt bei Kiel . . .225 Weitzensee. Architekturmaler Hcrmarth im Atelier. . 223 .

I.

Heim.117

Hamburg-Amerika-Linie.425

.726 ..725

Tiergarten.105,

.55 .54 ..... .52 II.■ .36

Peiho.726

Karlskirche.231

Hela.189

.... .342

Zirkus.348

Große.189 .

Gefion..36 ...

gesehen.303

Wörth.37 ...

mals.303 Zehdenick.613

Eröffnungsfeier.650

In

Herwarths-Atelier.224

Dessau.

Inneres in

Juvalidenkolouie Altenhof bei

Essen



Pestalozzi-Fröbelhaus in Schöneberg . Die Bahnverbindung Stralsund-Rügen:

. ■

224 226 224

Trajektschiffe.468

V-Zug. Boerenkonuuando.98

Anlegestelle der Trajektschiff Puttbus ntit daraufstehendeni

469

Die Belagerung von Mafeking:

Ein Ein 15 Centimcter-Crcnzotgeschütz. Vordergrund General Cronje

Bootsmanöver..413 Der Kurfürst, Damenzimmer

Eine Seefahrt nach Frankreich.

des evangelischen Vereinshauses

.... Maximbatterie.98 Tie Berliner Im

99

Eine

Ächter mit' Begleit-Dampfer und S. M. . . 414 Große Älexandra Der Große Kurfürst, Promenadendeck. . 415 Dem Kaiser werden die Sieger vorgestellt Der Große Kurfürst, Speisesaal I. Klasse 415 Der Kaiser mit den Prinzen auf Deck der Der Große Kurfürst, Teil des Rauch¬ zimmers I. Reichspostdampfer Die Schiffsmodcllstation des Norddeulscheu Sanitätsunteroffizier in Khakiuniform . . Sanioaner im Zoologischen Garten zu Berlin. Lloyd in Doppelschraubendampfer Großer Kurfürst 412 Die Frauen, Bereitung der Kawa . . Ecke des Kaiserhafens i» Bremerhaven . Kriegerische Spiele der Männer . . . 409 Schlittenfahrt mit Hindernissen mit Kaiser Wilhelm der Große Kaiser Wilhelm der Große im Dock, Schlittschuhlaufen mit Handsegeln auf dem

Klasse.414

.

.

.

Apia.866 .

..... ....

Schnelldampfer Deutschland Schulschiff Schulschiff Sergeant in Kriegsansrüstung Standuhr Ludwig XVI. (Königliches Schloß) 2 Teil eines Arbcitssaales mit Melangeuren und Theetisch Louis XV. (Fürst Pleß) Toilettentisch Louis XV. (Königliches Schloß« 80 Torpedoboote im Verkaufsgegenstände ans dem kunstgewerblichen Verein Vier Illustrationen zu „Sonnenberger Pup¬ pen auf der Pariser Weltausstellung" . Vom deutschen Goldschmiedetag in Berlin. Die Festsitzung des Goldschmiedetages im

S.71

... verteidigt.679 Zehdenick.264

Schön. (Vignette).12

Einnahme.678

von C. Hamburger Hafen Die große Herbstparade auf dem Tempclhofer Felde. Hamburger Handelshafen. einem Nach 587 Aquarell von Hans Die Fahnen-Kompagnie Von der großen Herbstparade 586 Hauptstraße Dom Suiz I. in Lourenco Vorbeimarsch der Marquez an der Die Handkartosfel auf der Blumenausstellung In in In der Berliner Kinderkrippe. Die Huldigung am Gutenberg-Denkmal am In der

...... ....

1

Hörnigk.9

Truppen.586

24.

Pankow.375 Curhafen.85 Spielschule.271

Juni.428 Lübeck.416 Das Durch¬

schneiden des letzten Hindernisses . . . 416 des Kaisers auf dem Dampfer Lubeca nach der Hafenlandungsbrücke, vorbei an Dl'- vn Kriegsschiffen Natter und Skorpion. 417 niav,,genfahrt vor der Eröffnung des Kanals 417

Fahrt

...

Dr. W.5,igliche Balletschule in Berlin Edwin ßuenschiffc der Brandenburg klaffe auf

®Iifaf)rt

16

China.522

nach neuen deutschen Kolonialbriefmarken

Zeitspiegel..

.

248

. 148 Die Mode als Die Rheinfahrt der deutschen Torpedo¬ division. Ankunft der Torpedodivision in Köln. . 314 . Begrüßung der Torpedodivisions-Offiziere 315 Die Schncllscher-Maschine.661 Die Tonkünstlervcrsammlung in Bremen. Felix Weingartner-München . . . . . 858 . Hofkapellmeister Rieh. Strauß-Berlin Kapellmeister Karl Panner, Festdirigent . . . der Philharmonie zu Bremen Komponist Wilh. . Philipp Sch irwenka . . .

358 358 358 858

... 1.502

Berger-Berlin....

Ein Brief König Wilhelms Ein Hamburger Flat, im Hintergründe die

Katharinenkirche.12

Kind.614

Ei» Sioux-Indianer im Kriegsschmuck . . 614 Ein Sioux-Weib mit Ein Taschentuch. Ein Taschcnkuch mit Hambacher Fest . . 455 Ein Teil des Taschentuches.456 Ein anderer Teil des Taschentuches . ’. 456

501

406 406 104

.... Vorderansicht.413 Müggelsee.8 .47 Passagiere.411 Gneisenäu.25 Bremerhaven.412 Stosch.32 .... Kurfürst.410 Magicienue.31 Walzenapparatcn.245 .... Holtenau.427 .

Centralküche.

Die Kanalfeier in Der historische Moment:

405

Bundesrat.81

Bremerhaven.411

Der Suppenmagen auf der Straße . . 201 Kaiser Wilhelm der Große, Uebernahme .214 Frauen beim Kartoffelschälcn . . der Snppenverkanf in der Küche. . .. . . 215 Riesenkran in Vertreter der Presse an Bord Großer Die Besitzergreifung von Deutsch-Samoa: Die Flaggeuhissung in 110 Eisjacht auf dem Müggelsee bei Berlin Die deutsche Seewarte in Hamburg . . Die Einstellung des Kronprinzen in das Englischer Kreuzer 1. Garderegiment. Enthüllung des Kaiser Wilhelm-Denknials Der Kronprinz vor der Front marschierend 362 in Die Ansprache des Kaisers 868 Freikonzcrt im Lustgarten zu Berlin Vorbeimarsch vor dem Kaiser 861 Goßlers Geburtshaus und der Dom zu Zweiter Vorbeimarsch vor dem Kaiser . 363 Naumburg a. d. Tie Ereignisse in China. Grundsteinlegung zum Bismarkturm bei Der Bahnhof in Tientsin, von den Russen Hamburger Hafen: Am Liegeplatz der Süd¬ Die Rue de France in Tientsin nach der amerika-Dämpfer. Nach einer Zeichnung .

.404 Alexandra.405

Regatta in Grünau.

Delagoabai.68

Säuglingsabteilung.

198 198

Winter.101

„Bienenkorb".392 43

Künstlerhause.729

Vom Kaisermanöver in Pommern. Der Kaiser, am 11. September auf dem Automobilivagcu zum Nachtbiwak nach Wildenbruch Der Kaiser im Gespräch mit den, Erz¬ herzog Franz Ferdinand -von Oesterreich

fahrend.618

bei

Langenhagen.617

Vom Künstlerinnenfest am 1. Februar . . 87 Vom südafrikanischen Kriege. Ein englisches Maximgeschütz im Gefecht bei der Potgieters Drift am 17. Januar 194 Ein Transvaalboer mit seinen zehn Söh¬ nen, von denen die acht ältesten im

270 ewiger Rächt. Aus dem Museum für Blindenuuterricht 795 Beim naturgeschichtlichen Unterricht . . 797 Blinde Kinder beim Fröbelschen Unterricht 793 . . 797 Felde stehen Klavierübung eines Eine englische Trainkolonic in Ratal . . Jacht Hohenzollern in Norwegen. Aviso Hela 189 Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Kaiser Wilhelm und Prinz Heinrich nebst . Ansicht von Wepener und Umgebung der Schiffsbesatzung auf S. M. S. Deutsch¬ 243 Eine Boerenwachc von Ladysmith . . . land . Kriegsgefangene englische Offiziere in Karte der Operationen des Generals Butter Pretoria verlassen die Staatsmuster¬ am schule, um in ihre neuen Quartiere Kiebitzbecher der „Getreuen von Jever" . . 205 überzusiedeln Kiellegung des Dampfers Deutschland . . 426 Kinderspielplatz im Berliner Tiergarten . . 453 Von der königlich preußischen PorzellanManufaktur zu Berlin. Kricgsmünzen ans Blumenständer, Hartporzellan mit Malerei 484, 486 Kriegsmünzen aus Silber 100 Griechin von Klimbsch, Ncnbiskuitmasse . Leuchtturm von Neuwert im Schnee. . 'Tropenuniform Vase (Maiskorb), geflossene Glasur, auf und in Kriegs¬ Leutnant in

In

501 199

.193

>

Blinden...

.....

Tugelafluß.99 Gold.484 .... ausrüstung.

..245

..



.

.

.

501

195

325 325

324

779 781

Weichporzellan."77

Haus.538

Marzipan-Fabrikation Von der Pariser Weltausstellung. Chinesisches Medaillon für dasFriedrich-Wtlhelm-Jnstitut 520 Ein Gemach im österreichischen Hause. . 588 Moderne 541 Inneres des finuländischen Hauses . Nelly Melba in Inneres des isländischen Hauses . . .539 Neue deutsche Neuerwerbungen für das Zeughaus in Berlin 109 Von der Untergrundbahn. l00 Die Vorarbeiten zur Untergrundbahn in Ozeandampfer im Eis . der Prinz Heinrich von Preußen in Bangkok . 230 Von der Treptower Sternwarte. Der Besuch des Prinzen Heinrich in deni der Vorbereitung zur Beobachtung . . 230 . Tempel Sriratnat Sasdaram Sonnenfinsternis Prinz Heinrich auf einem gesattelten Ele¬ 367 Während der Sonnenfinsternis fanten Zwei Millionen Martinsvögel. Prinz Heinrich und der König von Siam Vom Gänsemarkt in Rummelsburg . . 733 im

Berlin.38

Schmuckstücke.132

Briefmarken.200

.

Tanenzienstraße.633

reitend.230

Dusitpark.230

.367 ....

Illustrierte Ver/mer Wochenschrift. Ilten zu bczie. „Der Bär" erscheint jährlich 52 mal und ist durch alle Buchbandlungen, Aeitungsspediklo-^ und Loftan-.. a>, :i nc -c^'e ^rr dere,. ; jährlich 10 M.. Linzelbeft 20 Pf. — Insertionspreis für die 4 gespaltene Nonpareille Neu»nbnrg?rstraße ,’iu, |o. Inserate und Beilagen werden entgegengenommen von der Expedition des „Bär", SW., :

f.

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u Nr. 866 — Veilagcgcbtthr: M. ott allen Annoncen Erpedi

"

M.

50 Pf., kostet vierteljährlich 2 i Stück inklusive Oostgebübren.

Ar.

Sonnabend, 6. Januar 1000.

26. Jahrgang.

'

mfprecher: r: IV. Nr. S6LI.

1.

Berliner Wandellnlder. Was Berlin an der Wende des Jahrhunderts — nicht ist.

D k

er Säkularwechsel ist

im Leben der Zeitgenossen jedenfalls

eine so vereinzelte Sache, daß er ganz aus dein Rahmen der Erfahrung herausfällt und nicht wie ein willkürlicher, eigentlich nur in unserem Kopfe existierender Zeitmesser, sondern wie ein außerordentliches Ereignis mit wunderbaren Begleiterscheinungen wirkt. Prosit Säkulum muß man natürlich ganz anders rufen,

Neujahr,

Prosit

als

für

flüstere ihr in das wohlgcformte große Ohr: „Liebe Berolina, Deine Frage ist in der für Selbsterkenntnis besonders geeigneten Säkularnacht durchaus natürlich, aber thöricht. Ich weiß es von

meinem ersten philosophischen Semester her, daß das wirkliche Eindringen in das Wesen der Dinge beinahe zu den Unmöglichkeiten gehört. Aber es giebt

Umweg, der zu einem an¬ nähernd gleichwertigen Resultat führt, die Definition. Defini¬ tion heißt Eingrenzung, Be¬ schränkung, und so will

einen

die

größere Anstrengung des Or¬ gans bedarf es eines außer¬

gewöhnlichen Quantums und was kann, passieren dann ist unberechenbar. Ich habe end-

ich es denn versuchen,

Punsches,

Dir

nicht 1900 bist oder noch nicht bist."' Die gewal¬ tigen Züge der lie¬

giltig beschlos sen — wenn ich nicht

bei

irre,

Gele¬

genheit des ausge¬

genden

bliebenen Welt¬

Statue behielten jenen Aus¬

unter¬

ganges, den

ich

drückn! o-

bestimmt

numen-

erwartet hatte — mich

taler

in

losigkeit,

wir an ihr in ihrer den

larnacht über

Sie

nichts

gewöhnlichen

wundern. steht

Ge¬

danken¬

der Säku-

zu

erklären,

zu

was Du beim Be¬ ginn dcsJahrcs

bei Position Tage bemerken, aber ich hatte nun einmal ihr Ohr und

für

von vorn herein außerhalb des Zusammenhanges vonUrsacheund Wirkung. Ich kann mir z. B. ganz gut vorstellen, daß die Berolina auf dem Alexanderplatz von ihrem ge¬ fahrvoll schmalen Postament ge¬ Hamburger genüber dem Polizeipräsidium mit dem Schlage zwölf herabIteigt, sich in der bekannten Cphinxstellung a: r u.ier legt und jeden Vorübertaumelnden bis zum mit metallisch dröhnender Stimme fragt: „W IIne was bii Auf alles Wunderbare genügend vordere mich



auf ihren breiten Rücken, lege meinen Arm

gedachte, die Situation auszunutzen, selbst auf die Gefahr mangelnden Verständ¬ nisses hin.

„Also zunächst und vor allem, liebe Berolina, eine Weltstadt von C. Schön. bist Du nicht. Es giebt zwei Typen dieser Spezies, die durch London und Paris vertreten sind. London hat seine Docks, Paris seine Boulevards, für die Du doch zur Geltendmachung Deiner Ansprüche unmöglich den Packhof und die Bülowstraße mit ihren Fortsetzungen, der Kleist- und Jorkstraße ins Treffen führen' kannst. Eine Weltstadt liegt entweder,; der Südamerika-Dampsor.

wie London am Meere, oder wie die Lutetia Parisiorum — im Schlamm. Beides ist Dir trotz des großen Kanal-Projekts und wegen Deiner allgemein anerkannten Reinlichkeit versagt. In einer Weltstadt sind Weltarbeit, Weltelend und Weltlust neben einander graust. Das trifft für Dich, meine liebe Berolina, nicht zu. Dir Auch die sch m die City, die Seven Dials und der Opernball. Wer auSstellung 1900 hast Du Dir entgehen lassen, und so wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als noch ein Säkulnm zu warten, bis Du Dich gleichberechtigt neben Paris und London stellen darfst. Daß Kirschner nun endlich als Oberbürgermeister bestät'.gt ist, ändert nichts an dieser Thatsache.

-

/

ins Hoch¬ Beschränktheit zurückgewiö ch ooch immer berluHch, und das gebirge hinein versteigen, sie genügt /nicht, um das Werden der Theaterstadt zu beschleunigen. erst die bildende Kunst! Kurz vor dem Thoresschluß des Und Jahrhunderts hast Du Dir srst eine Sezession angeschafft, liebe Ber> .lina. Das war zu spät, Du hast die Konjunktur verschlafen. Man muß früher aufstehen, wenn man eine Kunststadt werden will." Ich hatte mich in eine Art heiligen Eifers hineingeredet und hatte noch manches auf dem Herzen. Da wandte die SphinxBerolina ihr ehernes Haupt über die Schulter und sah mich an, lange und schmerzensstarr, als wollte sie fragen: „Ja, wer und

np

Eisyacht auf dem Müggelsee Und dann, liebe Berolina, eine Kunststadt bist Du auch nicht. Rehmen wir einmal die Litteratur! Mit Gerhard Hauptmann und Sudermann, mit Max Halbe und Otto Erich Hartleben, mit Arno Holz und Richard Dehinel hattest Du einen ganz hübschen Anlauf genommen. Aber dann ging Dir die Richtung verloren, Deine Protegss waren Dir unversehens ans der Bahn gebrochen. Hauptmann schrieb den Florian Geyer, Sudermann den Johannes, Max Halbe den Amerikafahrer; Hartleben veröffentlichte ein Goethebrevier, und Holzt und Dehmel gaben das Prinzip der gereimten Ungereimtheit auf/ Es ist ein harter Schlag, wenn eine angehende Litteraturstadt ihr) Richtung verliert! Was von der Litteratur gilt, Sigmund läßt sich inutatis Inutandis auch vom Theater sagen Lantenburg hatte «mit der Pflege der französische» Poss den kühnen Sprung in das^migewisse der Wcltlitteratur gewagt, »u: der Firma Blninciithal-KiDelburg sind wir wickler ängstlich in die lokale

--

was bin

be»

Berlin.

ich denn

eigentlich?"

Mitleid krampfte mir das Herz

zu¬

sammen, und ich sprach begütigende Worte. „Laß Dich nicht verblüffen, ehrsame Stadtjungfrau! Im Grunde genommen gast Du es gar nicht nötig, vor Ablauf des kommenden Jahrhunderts etwas anderes zu werden, als Du schon bist. Deine Mauerkrone hat sich innerhalb zweier Säkula mit

den Insignien der Kur-, der Königs- und der Kaiserwürde geschmückt. D as will schließlich auch etwas bedeuten, und der Titel der Reichs¬ hauptstadl muß eigentlich Deiner weiblichen Eitelkeit genügen. ein gut Teil Deiner märkischen Eigenart Dfenn Du Tu e nichts schaden. WaS Dich lieb hat, gar tc.v } wi^hr' so ktdame nicht vermissen und an Deiner soliden wird in Dir •'» >

f

.

Hamsbackenheu ;cn- berzliche Freude haben. Wirst Du dann im Lause oer Jäte in. orte zu einer würdigen Matrone, so laß Dich ntwickelung nicht gereuen. Mögen die alten. dies/,' narnrgeni,"

/

«

Paris und London, um die Gunst der ganzen Welt buhlen, Du bleibst das tugendsame Hausmütterchen, geehrt und

Koketten,

geliebt von seiner nächsten Umgebung. Und vor allem, liebe Berolina, werde um Himmels willen keine Kunststadt! Wir haben in Deutschland ein Elb-, ein Jlmund ein Isar-Athen, das ist reichlich genug! Bleibe vornehm zurück¬ haltend. Laß die Künstler zu Dir kommen und an der täglichen, bescheidenen Tafel Platz nehmen. Lade sie nicht ein zu einem üppigen Prunkmahl, um sie später hungern zu lassen. Ehe Du sie aber rufst, schaffe Dir ein kunstverständiges und kuustliebendes Publikum, das nicht aus Blaustrümpfen, Premierentigern und Aus¬

Wenn ich bisweilen mit Dir geschmollt habe, so geschol immer aus herzlicher Zuneigung, die ich unverändert in da! neue Jahrhundert hinüber nehme." Verschwunden war die eherne Sphinx. Vor mir stand ein, stattliche, nordische Jungfrau im Gretchenkostüm, etwa ähnlich de heiligen Gertraudt auf der Gertraudtenbrücke, die dem fahrende, Schüler den Willkommentrunk darbietet. Kosend hatte sie den Arm um mich geschlungen und drückte mir einen Kuß auf die Stirn. „Siehst Du, so habe ich Dich gern! Und nun wollen auch wir unser Säkularfest feiern. Komm mit mir, Du wirst «s nicht

warft. es

bereuen!"

Schlittschuhlaufen mit Randfegeln auf dem Müggelsee.

stellungsmardern besteht, sondern aus soliden Bürgern, die in der Kunst den rechten Lebensschmuck sehen und sie als solchen zu schätzen wissen."

Meine leisen Worte waren allmählich in ein leidenschaftliches Flüstern übergegangen: „Und dann, liebe Berolina, muß ich Dir noch ein persönliches Geständnis machen! Seit fast dreißig Jahren bin ich Dir treu geblieben und habe Dich lieb gehabt, wie Du

Augen leuchteten verheißungsvoll, und ich folgte ihr. Was weiter mit mir geschehen ist, weiß ich nicht. Als ich im Jahre 1900 erwachte, lag metallische Schwere über meiner Stirn, und es war mir unmöglich festzustellen, ob ich den Kops¬ schi.,erz dem ehernen Küß der Stadtjungfrau oder der gefährlichen Mischung von Porter und Sekt zu danken >,atte.

Ihre

Gc^rg MalkowSky.

um

Das moderne Leben in Paris und Berlin. Dort die Gegensatz zwischen Paris und Berlin! Hauptstadt eines niedergehenden, so stark zentralisierten Landes, daß die Departement ihre politische, gesellschaftliche und künstlerische Eigenart fast ganz eingebüßt haben, hier die Haupt¬ stadt eines politisch und wirtschaftlich mächtig aufstrebenden Staats¬ wesens, das der Gefahr einer zu starken Zentralisierung hoffentlich entgehen wird! Die Genesis und der Entwickelungsgang beider Städte, so verschiedenartig wie möglich, erklärt anch ihre große Verschiedenheit. Frankreich besitzt seit Jahrhunderten die politische Einheit, und Paris erfreut sich fast seit ebenso langer Zeit seiner Herrscherrolle' kein Wunder, daß sich diese Vorzüge auch in der äußeren Gestaltung der Stadt und aus der ganzen Lebensführung ihrer Einwohner offenbaren. Das Paris der zahlreichen Revo¬ lutionen, welche Frankreich, um nicht zu sagen die Welt, erschüttert haben, ist im Grunde genommen eine konservative Stadt. Es ist trotz aller Zerstörungslust der Schreckensmänner und der Kommu¬ narden reich an Denkmälern und Erinnerungen an eine glorreiche Vergangenheit, erfüllt mit Kunstschützen aller Art, mit prächtigen Kirchen und Tempeln der Wissenschaft, Katakomben und — Kloaken! Dabei fehlt es nicht an uralten Häusern und Stadtvierteln, an denen der Pariser ans lokalpatriotischem oder künstlerischem In¬ teresse hängt. Es kommt hinzu, daß das Baumaterial — präch¬ tiger Sandstein aus den Steinbrüchen der Pariser Umgegend — für die Ewigkeit gemacht zu sein scheint und der Hauseigentümer sich wohl hütet, ohne sehr triftige Gründe das Alte, ja Veraltete durch Neues zu ersetzen, auf die Gefahr hiu, daß die Wohnungen, die er vermietet, den modernen Ansprüchen an den Komfort und die Hygiene in keiner Weise mehr entsprechen. Paris ist alt geworden wie die französische Rasse, wie überhaupt die romanischen Völker. DaS neue Berlin dagegen, die Reichshauptstadt des erst vor dreißig Jahren geeinten Deutschland, ist im Vergleich zu Paris jung und strotzend vor Jugendkraft. Eine ähnlich schnelle Ent¬ wickelung einer Stadt findet man höchstens noch in Amerika. Das Alte wird leicht und ohne Bedauern der Spitzhacke überliefert, und ganze Stadtteile steigen wie unter der Berührung einer Zanbergertc empor, umgeben von einem Kranz von Privatgärten und Squares und Baumreihen. Das Baumaterial ist nicht allzu¬ viel wert, obgleich solider als in der sogenannten Gründerzeit, die Wände sind dünn, und entspricht das Gebäude nicht mehr ganz den modernsten Ansprüchen, so wird es eben geopfert und blitz¬ schnell durch ein neueres mit einem monumentalen Treppenhaus, Zentralheizung und elektrischer Beleuchtung ersetzt. Berlin bleibt ewig jung, wie Paris, so scheint es uns wenigstens, ewig alt, worin ich nicht ausschließlich einen Tadel erblicken möchte: der Greis hat manches vor dem jungen Manu voraus, wenn dieser auch nicht mit ihm tauschen möchte. Berlin, die alte Hauptstadt des verhältnismäßig kleinen .Preußen und des noch kleineren Kurfürstentums Brandenburg, ist arm an Denkmälern und noch viel ärmer an würdigen Denkmälern, es muß sich mit der Zukunft trösten, die es noch herrlicher schmücken wird, als eS die Gegenwart mit ihrer Siegessäule, ihrem Reichstagsgebüude und ihrem Dom elcher

gethan hat. Anch die Lebensführung ist in Paris, wie gesagt, das Er¬ gebnis seiner historischen Vergangenheit; sic ist einheitlich geregelt, die natürliche Folge einer vielhundertjährigen Gewohnheit, während man in Berlin noch unsicher tastet und experimentiert. Das zeigt Jede Familie hat in Berlin eine ver¬ sich schon rein äußerlich. schiedene Essenszeit, jeder Stand eine verschiedene Besuchszeit, ja selbst die gesellschaftlichen Formalitäten weichen allenthalben von einander ab. Das "macht in seiner Gesamtheit für das Auge eines unbefangenen Beobachters, eines unparteiisch urteilenden Fremden den Eindruck des Unfertigen. Bevor sich die Gesellschafts¬ formen und LcbenSgewohnheiten aus dem wirren Treiben der jungen Weltstadt kristallisieren, wird eine geraume Zeit vergehen;

denn diese Klärungsarveit ist eine schwierigere, als die rein stoff¬ liche des Ausbaus einer Riesenstadt, weil sie die harmonische

Fortentwickelung grundverschiedener Menschen nach einer bestimmten Richtung hin erfordert, weil sie an die geistigen und sittlichen

Kräfte im Menschen höhere Ansprüche stellt. Das geht eben minder schnell. Die lästige Pflicht der Höflichkeitsbesuche, Antrittsoisiten u. s. w. ist in Paris auf ihr Mindestmaß herabgedrückt, während den Berliner Gepflogenheiten noch etwas Kleinstädtisches anhaftet. Es wird der Pariserin im allgemeinen nicht einfallen, alle die, welche ihre Karte bei ihr abgeben und ihr empfohlen werden, nun auch einzeln zu empfangen. Sie sendet vielmehr denjenigen, mit welchen ihre Familie in Verkehr zu treten wünscht, eine Karte, ans der ihr jour suicht „jour fixe", beiläufig bemerkt) oder ihre jours ange¬ geben sind. An den übrigen Wochentagen empfängt sie, von in¬ timen Freunden und Verwandten abgesehen, überhaupt nicht. Auch in Berlin beginnt sich diese, bei der großen Ausdehnung der Welt¬ stadt dringend gebotene Sitte ebenfalls einzubürgern, aber das geht nur langsam. Man erscheint und geht au jenen Gesellschafts¬ tagen, wann man will, und kein Wirt verargt es seinen Güsten, wenn sie an demselben Abend noch einen andern Salon aufsuchen, um, wandelnden Anschlagsäulen vergleichbar, einer interessanten Tagesneuigkeit, einem liebenswürdigen oder meist boshaften Klatsch eine möglichst schnelle Verbreitung zu geben. Es giebt Herren, die an einem Tage vier oder fünf Salons absolvieren, in denen, je nachdem, die Canserie, die Galanterie, die Politik, die Kunst¬ heuchelei oder echter Kunstsinn vorherrscht, die bei keinem five o’clock tea, bei keinem Diner, keinem Empfang ihres weiten Bekanntschaftskreises fehlen. Sehr zahlreich sind in Paris die Salons, in denen die Wirte sich als Mücene aufspielen und mit einem berühmten Musiker oder Maler, Dichter oder schöngeistigem Uuiversitätsprofessor, Akademiker oder berühmtem Kanzclreduer Reklame für sich machen. ES wimmelt überhaupt in denjenigen Pariser Gesellschaftskreisen, in denen man sich für Kunst und Wissenschaft begeistert oder Begeisterung dafür heuchelt, von großen und kleinen Koterien, in denen mit fanatischem Eifer und wütender Unduldsamkeit für den kleinen Gott der Gemeinde Propaganda gemacht wird. In Berlin ist das alles — inutatis mutanckis — im raschen Werden begriffen; aber ich erinnere mich doch lebhaft der Zeit, wo es einen wirklichen Salon, wo der Geist mehr noch als der Magen zu seinem Rechte kommt, kaum noch gab.

Den Salon im höchsten Sinne des Wortes giebt es freilich anch in dem republikanischen Paris nicht mehr. Die Pflege des geistreichen Geplauders, der Kunst und Litteratur setzt die größte Muße, völlige seelische Unbefangenheit voraus, und wo sind die »och vorhanden in unserer fieberhaft exregten und arbeitenden Zeit! In Paris nicht mehr als in Berlin. Sie setzt ferner eine voll¬ kommene Gleichartigkeit der Gäste hinsichtlich ihrer Geschmacksneigungen, ihrer Bildung, ihrer gesellschaftlichen Stellung voraus. Auch daran ist nicht mehr zu denken in einem demokratischen Staat wie Frankreich, in einer Stadt wie Paris, auf dessen öffentlichen Gebäuden überall neben der libsrte und fraternite die egalite prangt, und dessen Elyseebälle zehnmal gemischter sind als die Berliner Hofgesellschaften. Immerhin haben die heutigen Pariser Salons noch etwas von der Ueberlieferung, ans der sie einiges Gute hinübergerettet haben in unsere alles nivellierende Zeit. Als einen dieser Vorzüge möchte ich den viel geringeren Aufwand bezeichnen, den man in den Pariser, als in den Ber¬ liner Häusern treibt, obgleich auch da der allmächtige Dollar und das amerikanische Protzentum ungünstig gewirkt haben. Sich satt essen und gut essen kann man schließlich anch zu Hause, und besser sogar, da in einer größeren Gesellschaft nicht auf die Lieblingsspeiseu des einzelnen und auf die ihm zusagende Zubereitung Rücksicht genommen werden kann. Der Salon und das Diner sollen also nicht in erster Linie materiellen, sondern

Frankreich nimmt man zwei große Mahlzeiten ein, das zweite Frühstück und das Diner, die man im Norden allerdings Diner und Souper nennt. Aber nicht auf die Namen, sondern ans die Sache kommt es an. Das Pariser Diner findet in den besseren Gesellschaftskreisen meist zwischen 7 und 9 Uhr abends, niemals vor 6 Uhr statt, also verhältnismäßig spät. Man legt dazu, wie übrigens auch in England, bessere Kleider an, und da die Ge¬ schäfte und die Arbeit des Tages beendet sind, so läßt man sich Muße zur Hauptmahlzeit. Durch diese sind die Ansprüche des Magens vollauf befriedigt, und nachher verlangt man eigentlich

höheren Interessen dienen und geistig anregend sein. Die Be¬ wirtung ist darum auch in Paris meist eine viel einfachere als in Berlin, was, beiläufig bemerkt, auch dem Geldbeutel der in lebenden Gastgeber sehr willkommen ist. Oft genügt eine Taste Thee mit ein paar trocknen Kuchen, ei» Likör oder etwas spanischer Wein mit Backwcrk oder sogenannten bescheidenere» Verhältnissen

Sandwiches, d. h. kleinen belegten Brötchen. Große Gastereien, wie sie in der.deutschen Rcichshanptstadt so oft stattfinden, zählen in Paris zu den Ausnahmen. Und niemand beklagt sich darüber, sondern verbringt die Zeit in lebhaftem Gespräch, indem sich kleine Kreise bilden, ohne daß die daran Beteiligten sich unter einander immer kennen. Die allgemeinen Vorstellungen nach Berliner Art sind nämlich in den französischen Salons wenig üblich, und wünscht einer der Gäste die Bekanntschaft eines anderen zu machen, so bittet er entweder den Hausherrn, vorausgesetzt nämlich, daß er diesen hinreichend kennt, oder einen gemeinsamen

zustellen.

Bei größeren Gesellschaften kommt

eS

sei es im Familienkreise, sei cs in der Eine Bewirtung im großen Stil wäre also ganz unangebracht und müßte zu einer dauernden Magenverstimmung aller derer führen, die viel ausgehen. Wird wirklich nach dem Schluß der Theater, der leider erst gegen Mitternacht oder später erfolgt, nach einer Spielsitzung im Club, nach einem Ball ein Souper eingenommen, so ist dies allzeit nur ein ganz leichtes. Auch bei den Diners sucht man nicht so sehr durch die Fülle des Gebotenen wie durch dessen Güte, durch die auserlesene Wahl und Zusammenstellung der Gerichte und Weine und — Gäste zu

nur

noch geistige Speise,

Gesellschaft.

Freund, ihn vor¬ sogar nicht selten

vor, daß man nicht einmal der zwischen ihren engeren Bekannten oder vornehmsten Gästen hinter drei oder vier Stuhlreihen am Kamin thronenden Hausfrau nahen kann und den Salon wieder verläßt, ohne ihn oder dem Wirte vorgestellt worden zu sein. In Berlin ist man in dieser Beziehung bekanntlich viel förmlicher,' aber in gewissen Kreisen, zumal in den diplomatischen und in denen der Hochfinanz, die alle ein etwas internationales Gepräge haben, geht es doch ungefähr schon ebenso wie in den größeren Pariser

wirken, und pantagrnelische Mahlzeiten, wie sie in Berlin so häufig sind, Gastereien, die in Gelage ausarten, die durch un¬ geheure Mengen von Sekt und Gänsepastcten und wild durch¬ einander gewürfelte Speisefolgen zu imponieren bestrebt sind, sind an der Seine nicht sehr beliebt. Freilich hat auch die Eigenart der französischen Küche unter dem Einfluß der Zeit und des Aus¬ landes gelitten. Immerhin kann Berlin in der Beziehung von Seine¬ babylon noch sehr, sehr viel lernen. In anderer Beziehung allerdings nur insofern, als cS sich ein abschreckendes Beispiel daran nimmt.

Gesellschaften zu.

Die vorerwähnten bescheidenen Ansprüche, die man in Paris an den Aufwand und die Bewirtung stellt, erklären sich zum großen Teil wieder ans der zweckmäßigeren Tageseinteilung. In ganz

Eugen v. Jagow.

Städte- und Landschastsbrlder. Dresden. i.

Jj^eit sich

dem

Jahre 1871 hat die Einwohnerzahl der Stadt Dresden

fast um das Doppelte zugenommen, ein Wachstum, wie es nur bei wenigen deutschen Städten nachweisen läßt. Aber

während

sich die

Physiognomie der anderen in Betracht kommenden

aber offenbar ist der alte Charakter doch vollkommen gewahrt, und gerade die Teile der Stadt, deren eigentümliches Bild dem Be¬ schauer zumeist sich einprägt, sind fast ganz unverändert geblieben. Wer also die prunkvolle Schönheit einer modernen Stadt, wie

Dresden von der Marirnbrnckre ans. Großstädte, entsprechend ihrer erhöhten Bedeutung als Weltstädte, mehr oder minder veränderte, hat Dresden in der Hauptsache sein altes Gesicht behalten. Berlin z. B., das freilich noch ungleich mehr gewachsen ist, macht den Eindruck einer jungen, rastlos sich erneuernden, noch in der Entwicklung begriffenen Stadt, und wer heute zum erstenmale nach 30 Jahren die Rcichshanptstadt aufsuchte, würde sie wohl kaum wiedererkennen, selbst wenn sie ihm damals durchaus vertraut gewesen ist. Bei Dresden dagegen hat man das Gefühl, daß cs sich dem Fremden noch genau so darstellt wie vor einem Menschcnalter und länger. Wohl sind auch hier neue Straßen entstanden, neue stolze Prachtbauten emporgewachsen, deutschen

Berlin mehr und mehr auszuzeichnen beginnt, in Dresden zu finden erwartet, würde enttäuscht werden. Bicrpaläste und mit verschwenderischer Pracht ausgestattete Warenhäuser finden sich bis aus ganz geringe Ausnahmen garnicht. Ant nmelnde Gemütlichkeit herrscht in dieser Hinsicht, wie in mancher anderen, durchaus vor; es ist noch ganz Herders altes „Deutsches Florenz", und erst in neuester Zeit hat der sicgrctch geführte Kampf um die Brühlsche sie

Terrasse, die zum Teil einem neuen Ständchens zum Opfer fallen sollte, gezeigt, daß die Dresdener Bevölkerung ihre alten Wahr¬ zeichen gegen Verfchönerungs- und Ausnutzpugswut zu schützen

bereit ist. —

Heute kann man die schön gelegene Hauptstadt Sachsens von der Reichshauptstadt bequem in etwa 3 Stunden erreichen. Wenn man den Wiener Schnellzug benutzt, der um 8 Uhr morgens, zu

einer Zeit also, wo cs auch dem übermüdeten Großstädter nicht allzuschwer wird, sich Morpheus' Armen zu entreißen, den Anhalter Bahnhof verläßt, so genießt man mit einem Billet III. Klasse alle

Askholischr Hofkirche.

die Annehmlichkeiten,

die der sogenannte Harmonikazug

bietet,

der Wermutstropfen der „Platzkarte" in den Freuden¬ becher fällt. An Gelegenheit, das hier ersparte Geld auf edlere Weise an den Mann zu bringen, fehlt cs freilich nicht. Man ohne chaß

begiebt

sich

seine Decke

in den Speisewagen.

mit — beim

Ist

Gewirr geschwärzter Balken, die der selbstbewußte Hamburger Bürger seinen „Berliner Bahnhof" zu nennen beliebt, der findet hier Trost in dem Gedanken, daß andere große Städte noch Schlimmeres — „Ungenierteres" möchte man sagen — aufzuweisen haben.

Aber der Zug fährt weiter, und schon entschädigt uns ein überwältigender Anblick. Wir fahren über die Elbe. Da schweift der Blick über den majestätischen Strom bis hin zu der ehr¬ würdigen, sechs Jahrhunderte alten Augustusbrücke, und über sie hinweg bis zu dem Prachtbau des Opernhauses, bis zu der monumentalen Kuppel der Frauen- und dem schlanken, feingegliederten Turm der katholischen Hofkirche, bis zu der Brühlschen Terrasse mit dem in der Morgensonne schimmernden, reichver¬ goldeten Kuppelbau der neuen Kunstakademie, bis zu den fernen, duftverschwommenen Höhen von Loschwitz. — Es ist ein ent¬ zückendes Bild, aber die Augen haben keine Zeit, es zu erfassen; längst ist es verschwunden, und der Zug braust in die gewaltige Halle des neuen, prächtigen Hauptbahnhofes, der in seiner Art eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges ist. In den Jahren 1892—98 ist der kolossale Bau mit einem Aufwand von 18 Millionen Mark nach dem preisgekrönten Entwurf der Bauräte Giese und Weidner aufgeführt worden. Außen wie innen ist der Bahnhof mit zahl¬ reichen Kunstwerken von hoher Vollendung geschmückt, und das Bauwerk mit seinem von der Saxonia bekrönten Hauptportal, seiner 25 Meter hohen Kuppel und seinen drei nebeneinander liegenden mächtigen, in gefälliger Eisenkonstruktion ausgeführten Einfahrtshalleu erscheint auch in der Gesamtheit als ein hohes Kunstwerk. Im einzelnen seien die zwanzig in der Meissener Porzellanmanufaktur ausgeführten Landschaften aus dem Elbthal¬ gebiete erivähnt, die die Wände der Warlesäle zieren. — In Dresden unterzukommen, ist trotz der zahlreichen Hotels, die übrigens auch Preise kennen, selbst nach der eigentlichen Reise¬ zeit nicht so ganz leicht. Ist man ganz fremd, so kann es einem passieren, daß man in sechs bis sieben größeren und kleineren Gasthöfen vergeblich Aufnahme zu finden sucht, und daß man schließlich am besten thut, seine Wut und seinen Hunger vorläufig in dem an der Elbe schön gelegenen Helbigschen Restaurant zu stillen, wo der freundliche Oberkellner gegen ein freundliches Trink¬

so nimmt man im Winter, geheizt —,

es Herbst,

noch ist nicht, wie

wickelt sich hinein, setzt sich ans Fenster und sieht draußen die Morgennebel emporsteigen, während man behaglich den „braunen Trank der Levante" schlürft. Vorläufig sind die wellenden Gebilde das Interessanteste, was vom Fenster aus zu beobachten ist, aber später wird auch die Gegend sehenswert. In bedeutendem Maße allerdings erst, wenn der Zng sich Dresden nähert. Hier wird die Landschaft überaus reizvoll' auf beiden Seiten ist die Aussicht durch langgestreckte grüne Höhenzüge begrenzt, Landhäuser und Ortschaften sind malerisch auf ihnen und zu ihren Füßen verstreut. Bei Kötzschenbroda erhebt sich Weinberg an Weinberg; sie machen einen guten, wohlgepflegten Eindruck. Möchte die Hoffnung der glücklichen Besitzer nie wieder zu Schanden werden, damit nicht aber¬ mals die Weise erklingt, die vor 11 Jahren der sonst so weinfrohe und verständnisvolle Sänger Johannes Trojan anstimmte:

Aber der Wein, der in Sachsen

In

diesem

Jahr

ist gewachsen

Und bei Naumburg im Thale Der rasch fließenden Saale, Der ist saurer noch viele Male Als der sauerste Moselwein. Wenn Du ihn schlürfst in Dich hinein, Ist Dir's, als ob ein Stachelschwein Dir kröche durch Deine Kehle, Das Deinen Magen als Höhle

Erkor, darin zu hausen. Angst ergreift Dich und Grausen. Jetzt tauchen in der blauen Ferne die Türme von Elbflorenz f, jetzt sind die ersten Hänser erreicht, jetzt halten wir auf dem ipziger Bahnhof. — Ach! Dieser erste Eindruck stimmt trübe. Indessen, wer die alte Scheune kennt, die Riesenbaracke mit dem

Irsurnkirchr. geld den Handkoffer solange in seine Obhut nimmt, bis man ein Logis gefunden, das der liebenswürdige Ganymed zudem bereit¬

willigst nachweist. Einen der wertvollsten Schätze und vielleicht den stärksten An¬ ziehungspunkt für Fremde aus allen Ländern bildet die berühmte Gemäldegalerie. Sie ist in dem den Zwingerhof nach Nordosten

7

abschließenden, nach Sempers Entwurf 1846—55 in reinstem Renaissancestil erbauten Museum untergebracht. Das Gebäude ist außen reich geschmückt mit prächtigen Skulpturen der großen Dres¬

dener Bildhauer Hähne! und Rietschel. Von dem letzteren stammen u. a. Holbcin, Dürer und Goethe, von ersterem Rasfael, Michel Angela, Dante und Cornelius. — Eine feierliche Stimmung muß

jeden überkommen, der den Raum betritt, in dem nichts untergebracht

ist als die wunderbare sixtinische Madonna; selten

ist

dieser

Auch sonst ist Dresden reich an wertvollen Kunstsammlungen, unter denen die großartige Sammlung von Gipsabgüssen moderner und antiker Bildwerke besondere Erwähnung verdient, die sich vereint mit dem Rietschelinusenm und den antiken Originalmerken, im sogenantcn Albertineum zu Seite der Kunstakademie, befindet. — Im Museum Johannen»! am Reumarkt wird die außerordentlich reichhaltige Gewehr¬ galerie, sowie eine große Sammlung wertvoller RüstungenundKostüme, aufbewahrt. DaS Ge¬

in dem sich Sammlungen be¬ finden, wurde unter Kurfürst Christian I. als Stallgcbäude auf¬ geführt, zu Anfang der siebziger Jahre dieses aber Jahrhunderts bäude,

ver¬

diese

hältnismäßig

Saal leer, im

kleine aber kaum

Flüstertöne

wird

die Unterhaltung

führt —

ge¬

es ist wie

in

einer Kirche. — Auf seiner italienischen Reise im Jahre 1711 sah der damalige Kurprinz, der spätere

König

durchweg umgebaut. Doch find noch Reste des

von

alten Baues, zu vor allem der

denen

Polen August III., im Kloster San Sisto in

.

höchstmalcrische „Stall-

Piacenza das von Raf¬ tz pf" gehört, vorhanden. Das Hofthratrr. In dem prächtigen, aus fael für den Hochaltar dcni Anfang des 16. Jahrhundert stammenden königlichen Schlosse daselbst gemalte Bild. Der Wunsch, cs zu erwerben, ward sofort in ihm befindet sich das berühmte „grüne Gewölbe", ein reicher Schatz von rege, aber erst 43 Jahre nachher gelang es, das Meisterwerk für 20000 Dukaten für die Dresdener Galerie anzukaufen. Die Ge¬ Gold-, Silber- und Elfcnbeinarbeiten, von Kristall und Edelgcstein. Die für Dresden charakteristischen monuinentalcn Banwerke mäldesammlung, die überhaupt wesentlich durch diesen Fürsten in sind allem der Zwinger, die katholische Hofkirche, die Frauen¬ Jahrhunderts mit tiefstem Verständnis und mit vor der Mitte des 18. kirche und die schon ermähnte uralte überaus malerische AugustusAufwand bedeutender Mittel zusammengebracht wurde, enthält brücke. Der Zwinger, ein von August des Starken Architekten mehr als 2000 Bilder, auch außer den Raffaelschen Gemälden Meisterwerke ersten Ranges.

Sie entstammen zum großen Teil

der 1745 angekauften Galerie des Herzogs Franz von Este und sind so bekannt, daß mau nur die Namen aufzuführen braucht, um sie jedem vor Augen zu führen: H. Holbeins Bildnis >

Daniel Pöppelmann

zu

Anfang des

18. Jahrhunderts

im

an¬

mutigsten und zierlichsten Barockstil aufgeführter Bau, der aus sieben, durch eine einstöckige Galerie verbundene Pavillons besteht, der That ist der macht einen etwas fragmentarischen Eindruck.

In

Dir LuiiUaUadrmic. Moretto und seine berühmte Madonna, Dürers Christus am viele Rembrandts, Rubens' Wildschweinsjagd und Ruisdaels Judeukirchhof, Landschaften von Claude Lorrain und Genrebilder von Tenniers, Correggios Heilige Nacht und Tizians des

Kreuz und

Zinsgroscheu und viele andere.

Plan seines genialen Schöpfers, der ihn als den Vorhof zu einem gewaltigen Schlosse gedacht hatte, unausgeführt geblieben. — Aber auch so, wie gesagt, gehört das Bauwerk z-> den schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Paul Waruckc. (Ei» zweiter Artikel folgt.)

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