Zwei Vorträge über Proportionen [2. Aufl. Reprint 2019] 9783486768909, 9783486768893

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Zwei Vorträge über Proportionen [2. Aufl. Reprint 2019]
 9783486768909, 9783486768893

Table of contents :
Inhalt
GELEITWORT
1. Vortrag über Proportionen
2. Vortrag über Proportionen
Literatur

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THEODOR

FISCHER

Zwei V o r t r ä g e über PROPORTIONEN

mit 43 Abbildungen

R.OLDENBOURG MÜNCHEN

VERLAG 1956

Den Umschlag gestaltete Friederike Wetzel

2. Auflage 1956 Alle Rechte, einschließlich des Übersetzungsrechtes, vorbehalten. Copyright 1934 by R.Oldenbourg, München Printed in Germany 1/16/01 A 2846/55 855 A 2927

Inhalt Geleitwort.

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1. Vortrag über Proportionen

11

2. Vortrag über Proportionen

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Literatur

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GELEITWORT „Was Schönheit ist, das weiß ich nicht; aber wahrhaftig steckt die Schönheit in der Natur, wer sie heraus kann reißen, der hat sie." Albrecht

Dürer

D e r Sinn f ü r M a ß und Z a h l geht jeder rechnerischen Auswertung voraus. Ein so vielseitig schöpferischer Mensch wie T h e o d o r Fischer e m p f a n d - entgegen allen T e n d e n z e n seiner Zeit - den K l a n g und T a k t des im gültigen W e r k herrschenden Gesetzes. M i t gesundem Mißtrauen begegnet und entgegnet er d e m Schlagwort des „Freien Schaffens" und sucht, befruchtet durch seinen Lehrer August Thiersch, den W e g zu den Geheimnissen d e r alten Meister. E r erfaßte die Proportionen in ihrer transparenten Erscheinung als ein mitbestimmendes E l e m e n t d e r Architektur. Mit Stolz - so scheint es nennt sich T h e o d o r Fischer einen „gänzlich Ungelehrten", der zu allen D e u tungen eher eine gesunde, instinktiv gebildete Ansicht findet, als etwa einem scheinbar wissenschaftlichen Ergebnis zu huldigen. G e r a d e darin liegt der hohe W e r t der hier neuerdings veröffentlichten Vorträge. D i e undogmatische Ausdrucksweise kennzeichnet den großen Lehrer und ebenso die große K u n s t des Sich-Bescheidens. M a n findet eine fundierte, taktvoll formulierte Meinung, die sich aus allen Einzelbetrachtungen fast immer unpolemisch herauskristallisiert. W o h l t u e n d ist, überhaupt einer Meinung u n d nicht einer Tendenz zu begegnen. So liest man nach aufregenden, mit Zahlen und Wurzeln belegten Berichten voll Spannung die letzten Seiten, d i e schließlich darin gipfeln, d a ß eine gefühlsbedingte Regel der Baukunst nicht dogmatisch v e r w e n d e t werden darf, wie auch die Kunst des Lehrens eine souverän „angewandte" sein sollte und nicht in d e r Verteilung ausgegrabener o d e r aus E r f a h r u n g konzipierter Rezepte bestehen kann. So erklärt sich, d a ß T h e o d o r Fischer uns nicht ein vielbändiges W e r k über die L e h r e d e r Proportionen hinterlassen hat, sondern eine kurze Zusammenfassung in zwei Vorträgen. W a s uns ihr sachlicher Inhalt wert ist, läßt sich nur von einer grundsätzlichen Schau her entscheiden. W i r können viel daraus lernen, mehr noch, wenn wir zwischen den Zeilen zu lesen vermögen. D o r t zeichnet sich nicht das Wissen, sondern die Persönlichkeit T h e o d o r Fischers ab. E r begnügt sich nicht damit, in d e r E n t s t e h u n g d e r Proportionen den „technisch rationalen Werkvorgang" zu sehen; die Harmonie bedeutet ihm 5

etwas die Seele Berührendes. Mathematik sähe er lieber wie ein Musikinstrument gespielt, wobei ihn die Sehnsucht nach der Größe des Einfachen bewegt. Immer wieder, fast verschämt und in Furcht, vom eigentlichen Thema abzuschweifen, kommt sein H a n g zur „proportio divina" aller scheinbar nicht zur Sache gehörenden Dinge zum Ausdruck. Die kleinen eingestreuten kritischen Bemerkungen sind so aufschlußreich wie die sachlichen Berichte. Ihm liegt eine nicht angewandte Kunst so fern, daß er die zeitbedingte Erfindung der „angewandten" als sinnlosen Begriff empfindet. Das Erarbeitete anzuwenden erscheint ihm selbstverständlich. Auch aus dem A u f b a u der Vorträge spricht der ordnende Geist des Architekten. Theodor Fischer hat in vielen Städten Deutschlands gebaut. Hans Karlinger charakterisiert sein Werk vorzüglich mit den Worten: „Fischer baut nicht ,schön' (im Sinne von 1890) sondern ,richtig'" und bemerkt ferner, d a ß er ein Einsamer blieb. Die Isarbrücken in München, die Garnisonskirche in Ulm und nicht zuletzt die Stuttgarter Kunsthalle geben wohl das stärkste Zeugnis dafür ab. Es ist nicht zu vergessen, d a ß seine Zeit die des Jugendstils ist, in der er sich zwischen den Vertretern extremer Kunstrichtungen als ein erstaunlich Sachlicher behauptet. Sein tieferer Einblick in die Grundelemente der Architektur hat sein Werk demgegenüber zum Gültigeren erhoben. Wie sehen wir das Ergebnis als Heutige an? Können wir in Fischers Sätzen eine für uns gültige Wahrheit erblicken? Haben wir dem hier Ausgesagten nicht so viel Eigenes entgegenzusetzen, daß wir eines Blickes in die Werkstatt der Alten nicht nur nicht bedürfen, sondern vielmehr ihrem Einfluß zu entgehen trachten? Ist uns nicht die Zeit Theodor Fischers schon so ferngerückt, d a ß wir ihre Sprache nicht mehr ganz begreifen? Le Corbusier, Walter Gropius, Richard N e u t r a und viele andere haben uns längst neue Ausblicke eröffnet. Frank Lloyd Wright hat indessen das Spiel mit der Geometrie auf seine Weise getrieben, während Niemeyer die freien Formen in Linie und Fläche der angebotenen Praktik des Rasters gegenüberstellt. Wir haben in der „Moderne" eine Vielfalt des modischen Ausdrucks gefunden, die uns von der G e f a h r eines Proportionskorsetts längst freigemacht zu haben scheint. D e r Sturm und Drang einer neuen Epoche ist bereit, alles Vergangene hinwegzuspülen. Alle Äußerungen müssen aus ihrer Zeit heraus beurteilt werden. Wenn William Morris vor der Jahrhundertwende dazu aufrief, sich der damaligen Zivilisation „mit Gewalt und Zerstörung" zu entledigen, wenn Adolf Loos die Abkehr vom Ornament gepredigt hat, dann muß dies aus einer Zeit heraus verstanden werden, die weit hinter uns liegt. Müssen wir Dehios Streitschriften und Theodor Fischers Vorträge mit ebensolcher Skepsis betrachtet? Ich glaube nicht. Hier muß zwischen zeitbedingter Polemik und aus der Zeit heraus gereiften Erkenntnissen scharf unterschieden werden. 6

Theodor Fischers Ausführungen bleiben so aktuell wie zur Zeit ihrer Entstehung, ja sie werden sich - sofern sich dies aus den ersten Symptomen einer Abkehr vom absolut technischen Bauen ermessen läßt - gültiger als je zuvor erweisen. D e r W e g der Baukunst dieses Jahrhunderts war folgerichtig und so darf der nächste, wohl vorbereitete Schritt nicht in die Leere tendenziöser Programme gehen. Wenn sich das Bauhaus Dessau dem Gestalten von Innen nach Außen verschrieb, so zeigt die Entwicklung der größten Architekten dieses Teams, daß eine nächste schöpferische Generation den beginnenden Einklang zwischen innerer Raumkonzeption und äußerer Gestalt zu vollenden haben wird. Dem Verlag kann für die neue Auflage der Proportionen nicht genug gedankt werden. Vielleicht fällt das Gedankengut Theodor Fischers heute auf einen reiferen Boden als in den Jahren einer Scheinkonjunktur der Deutschen Baukunst. München, im Juli 1955 Reinhard,

Riemerschmid

THEODOR

ZWEI ÜBER

FISCHER

VORTRÄGE

PROPORTIONEN

Abb. 1. Münster zu Straßburg

1 Goethe vor dem Straßburger Münster! Das ist vielleicht eine gute Vorstellung, um uns ohne Umschweife zur Sache zu leiten. Sein jugendlich überschwengliches Prosagedicht „Von deutscher Baukunst" und noch mehr das IX. Buch von „Dichtung und Wahrheit" enthält die tiefsten Intuitionen über architektonische Verhältnisse. Da ist das Wort des Dreiundzwanzigjährigen: „Je mehr sich die Seele erhebt zu dem Gefühl der Verhältnisse, die allein schön und von Ewigkeit sind, deren Hauptakkorde man beweisen, deren Geheimnisse man nur fühlen kann, in denen sich allein das Leben des gottgleichen Genius in seligen Melodien herumwälzt; je mehr diese Schönheit in das Wesen eines Geistes eindringt, daß sie mit ihm entstanden zu sein scheint, daß ihm nichts genugtut als sie, daß er nichts aus sich wirkt als sie: desto glücklicher ist der Künstler, desto herrlicher ist e r . . . " Und der Greis, der wie keiner seiner Zeitgenossen Wesen und Einheit der Kunst aufgenommen hatte, wird noch einmal jung und warm am Straßburger Münster und sagt: „ . . . ein Kunstwerk, dessen Ganzes in großen, einfachen, harmonischen Teilen begriffen wird, macht wohl einen edlen und würdigen Eindruck, aber der eigentliche Genuß, den das Gefallen erzeugt, kann nur bei Übereinstimmung aller entwickelten Einzelheiten stattfinden." Ohne sonstige Vergleichung der Autoren sei dagegengesetzt, was Vitruv, der Kunsttheoretiker der römischen Kaiserzeit, sagt: „Wie beim menschlichen Körper müssen bei den Tempeln die einzelnen Glieder zur ganzen Größe bestimmte Maßverhältnisse haben, die sich einander in vollkommener Ubereinstimmung entsprechen." Und als Drittes nehme ich einen Satz aus einer spätmittelalterlichen Handschrift, der lautet: „Die eigentliche Baukunst beruht nicht darauf, daß man Steine nach dem Gesetz der Schwere und Spannung aufeinanderlegt, sondern auf arithmetischen und geometrischen Verhältnissen, in welchen alle einzelnen Teile zum Ganzen stehen." Da nun so die drei Grundpfeiler unserer Kultur, Altertum, Mittelalter und neuere Zeit in Worten fast übereinstimmende Gedanken und Empfindungen zur Frage der Proportionen aufweisen, wäre es absonderlich, wenn nicht auch unsere Zeit sich mit diesen Dingen abgäbe. Daß dies ganz vereinzelt und gleichsam unter Ausschluß der Öffentlichkeit geschieht, darf zunächst nicht auffallen; ist doch das ganze Gebiet dieses Könnens und Wissens an sich esoterischer Art und ist es auch in pythagoreischen Gell

meinden, in späteren Mysterien und in mittelalterlichen Hütten wohl immer gewesen. Bedenklich aber scheint, daß die heutigen Schatzgräber da und dort ohne Zusammenhang miteinander in dem verschütteten Bergwerk schürfen und sich gegenseitig, wie das dabei sich von selbst versteht, und soweit sie sich überhaupt kennen, nicht eben lieben; denn jeder ist davon überzeugt, den rechten Ring zu haben. D e r aber scheint wirklich verloren, und was wir besitzen, dank der gescheiten und emsigen Arbeit von einem halben Dutzend vortrefflicher Forscher, ist kaum mehr als Rekonstruktion mit geringerem oder höherem Grad von Wahrscheinlichkeit Schon von Vitruv nehmen die meisten an, daß er die tieferen Erkenntnisse der Vorzeit nur dem Hörensagen nach gekannt habe. Das mag vorläufig auf sich beruhen! Und jener unbekannte mittelalterliche Autor, den ich vorhin anführte, bekennt: Die Alten übertrafen unsere Zeit so sehr, daß man der Behauptung nicht widersprechen kann: D i e Gesetze der harmonischen Baukunst müssen ganz und gar verloren sein. Goethe aber wenn er auch möglicherweise die Vitruvstelle gekannt und wohl auch um die Bemühungen eines Boisseree gewußt hat - schuf jene unübertreffliche Formulierung des Proportionsproblems ganz aus sich, nicht etwa aus einer lebendigen Überlieferung. Wir sehen eine aus dem Dunkel der Zeiten herabsteigende Linie mit starken Anfängen, die uns durch den Mangel genauerer Kenntnisse noch verschleiert sind, und einem immer schwächer werdenden in unsere Zeit reichenden Ende. Noch das 18. Jahrhundert hat die Spuren der antiken Theorie gekannt und, wie sich jetzt herausstellt, im geheimen danach gearbeitet, und selbst in unseren Tagen baut der eine oder andere nicht nur mit der gepriesenen künstlerischen Freiheit, besser gesagt Willkür, sondern auch nach einem von ihm selbst aufgestellten Gesetz, das ihm Halt und rechte Freiheit gibt. Obgleich ich nun auch zu diesen gehöre, so leite ich daraus doch nicht das Recht, als Kundiger über das Thema zu sprechen. Vielmehr werde ich zunächst im wesentlichen mich darauf beschränken zu berichten, was bisher geschehen ist, um das Dämmer zu erhellen. D e n naheliegenden Einwand, man solle nicht, was offenbar immer die geheime Kenntnis weniger gewesen ist, vor die Leute bringen, übergehe ich aus dem Grund, weil man wissen muß, was man geheimhalten soll. E s ist aber die Spezialisierung der Wissenschaften, die verhindert, daß ein Zwischengebiet, wie unseres, als Einheit überhaupt angepackt wird. Und deshalb muß davon gesprochen werden. D i e Lehre von Verhältnissen und Proportionen in der Kunst ist in erster Linie mathematischer Art. D a sie sich aber ausschließlich mit Vorstellungen, mit Körpern, Flächen und Strecken beschäftigt, entbehrt sie der Teilnahme der modernen Mathematik, die sich vom Boden des Wirklichen in Regionen erhoben hat, die für andere Menschen unzugänglich sind. 12

Von der Überzeugung ausgehend, daß die antike Mathematik den Schlüssel liefern könnte, wendet man sich der mathematischen Geschichtswissenschaft zu; aber auch hier vermißt man die Hingabe an das Werkmäßige. Fast ausschließlich ist der abstrakte Vergleich der antiken mit der modernen Mathematik der Gegenstand des Eifers. Überdies ist die historische Mathematik eben auch durch das Spezialistentum behindert: Die Personalunion zwischen Naturwissenschaft und Philologie, w i e sie das Mittelalter kennzeichnete, wie sie noch Kepler und Leibniz schmückte, wird kaum mehr gefunden. Und gerade sie ist es, die wir für unseren Zweck brauchten - und dazu noch ein reichliches M a ß von Archäologie, von technischen Kenntnissen und von Musiktheorie. Die letztere Forderung darf nicht wunder nehmen; das alte Quadrivium mit der Mathematik als Kern, und mit den vier Strahlen der Arithmetik, der Geometrie, der Musikwissenschaft und der Astronomie ist der vom Altertum überkommene Leitstern. Die Astronomie mag wegbleiben, aber die übrigen Disziplinen sind notwendig, und zwar als gleichberechtigte. In diesem Umkreis steht nun hilflos der Architekt - der einzige, der den Zusammenschluß nötig hat und der doch nicht imstande ist, die Teile wissenschaftlich so zu erfassen, daß er ohne die Hilfe der andern ein System daraus bilden könnte. Soll er es nun bleibenlassen? Unbekümmert in „freiem Schaffen" wie bisher Halbheiten hervorbringen, oder sich an der Sachlichkeit in materiellem Sinn genügen lassen? Soll ich jetzt noch zurücktreten von dem Versuch, die Teilnahme derer, die es anginge, zu erwecken? Ich wäre dazu verpflichtet, wenn ich nicht in einem langen Arbeitsleben in immer zunehmendem Maße die Überzeugung in mir hätte sich festigen sehen, daß uns etwas, ein ganz Wichtiges in unserem Kunstschaffen fehlt, und daß dies Fehlende eben das ist, was die alte Kunst der unsrigen in jedem Fall überlegen macht. Dazu kommt, daß die Entwicklung der Baukunst vom äußerlich Dekorativen, vom historisch Stilistischen weg, die ich für eine sehr gesunde halte trotz der unvermeidlichen Krämpfe und Grimassen, daß diese entsagende Besinnung auf das Wesentliche den Raum freigemacht hat für die Wiedergeburt des eigentlich Architektonischen, der geistigen Formung des Körpers und Raumes in innerlichst verdeckter Harmonie nach göttlichen Gesetzen. W i e fange ich es nun an, die nebelhaft zerfließende, undurchsichtige und in ihrem Umfang beängstigende Materie so zu gestalten, daß wenigstens ein Teil zu klarer Anschauung kommt? W i e fange gerade ich es an, der ich weder Historiker, noch Mathematiker, noch Musiker, sondern eben nur Architekt bin? Dem Architekten in seiner nach den Vorstellungen dieser Zeit nicht wissenschaftlichen Einstellung wird es erlaubt sein, zunächst das Problem durch Beispiele zu umkreisen. Um das Jahr 1000 soll eine Kirche gebaut werden. Man bringt mit: die Vorstellung der Basilika, d. h. eines dreischiffigen Raumes mit über13

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höhtem Mittelschiff; dann die Erfahrung, daß bei entsprechender Länge eine lichte Breite von 60' richtig ist, das Raumbedürfnis zu erfüllen. Der Platz wird gewählt und nach Schrittmaßen ungefähr hergerichtet. Dann stellt man zur Mittagszeit eine Stange ins Lot da, wo man die Mitte der Front sich vorgestellt hat. Die Mittagssonne wirft den Schatten in der Nordrichtung; die Strecke von 30' wird nach beiden Seiten der Stange in dieser Richtung abgetragen und die Punkte mit Pflöcken gezeichnet, A und B. Mit dem Abstand der Pflöcke == 60' wird nach Osten ein gleichseitiges Dreieck mit gespannten Seilen gelegt, so daß A C = CB = AB ist. Die Verbindung der Dreieckspitze C mit dem Ausgangspunkt, wo die Stange steht, gibt die Achse der Kirche. Die Senkrechte darauf im Punkt C hat man vielleicht mit Hilfe des sogenannten Pythagoreischen Dreiecks gewonnen. Dessen Eigenschaft ist, daß seine Seiten im Verhältnis von 5:4:3 stehen, und daß die Seiten 4 und 3 einen rechten Winkel bilden, den 5 2 = 4 2 + 3 2 . (Daß Sie den alten Pythagoreer kennen, darf ich annehmen. Das Pythagoreische Dreieck aber wird uns noch beschäftigen.) Auf der so gewonnenen Senkrechten wurden mit 30' Abstand von der Mitte die Punkte D und E gesetzt. Über der Linie DE wird das gleichseitige Dreieck nach Osten wiederholt, wieder mit dem 60' langen Se