Technische Thermodynamik: Die für den Maschinenbau wichtigsten Lehren nebst technischen Anwendungen [2. Aufl.] 978-3-662-37570-9;978-3-662-38349-0

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Technische Thermodynamik: Die für den Maschinenbau wichtigsten Lehren nebst technischen Anwendungen [2. Aufl.]
 978-3-662-37570-9;978-3-662-38349-0

Table of contents :
Front Matter ....Pages I-XII
Einleitung (W. Schüle)....Pages 1-10
Die Gase (W. Schüle)....Pages 11-179
Die Dämpfe (W. Schüle)....Pages 180-248
Strömende Bewegung der Gase und Dämpfe (W. Schüle)....Pages 249-393
Anwendungen aus der Lehre von den Dämpfen und der Strömungslehre (W. Schüle)....Pages 394-487
Allgemeine Grundlagen der mechanischen Wärmetheorie (W. Schüle)....Pages 488-541
Back Matter ....Pages 542-555

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Technische

Thermodynamik Von

Prof. i)i~L{5ng. W.

Schüle

Dritte, erweiterte Auflage der "Technischen Wärmemechanik"

Erster Band Die für den Maschinenbau wichtigsten Lehren nebst technischen Anwendungen

Mit 244 Textfiguren und 7 Tafeln

Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH

1917

ISBN 978-3-662-37570-9 ISBN 978-3-662-38349-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-38349-0 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1917 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Julius Springer in Berlin 1917. Softcoverreprint ofthe bardeover 3rd edition 1917

Aus dem Vorwort der ersten Auflage. (Technische Wärmemechanik.) In diesem Buche hat sich der Verfasser das Ziel gesetzt, die für den Maschinenbau wichtigsten Grundlagen aus der Mechanik der Gase und Dämpfe und der mechanischen Wärmetheorie in einfacher, leicht verständlicher Form und unter Wahrung eines engen Zusammenhanges mit der praktischen Wärmetechnik darzustellen. In der Benutzung mathematischer Hilfsmittel ist soweit wie möglich Beschränkung geübt worden, so daß auch Leser mit guter elementar- mathematischer Vorbildung kaum irgendwo Schwierigkeiten finden werden. Die Grundvorstellungen und Zeichen der Differential- und Integralrechnung mußten selbstverständlich in Anwendung kommen in einem Gebiete, in dem es sich auf Schritt und Tritt um die Darstellung von stetig veränderlichen Vorgängen handelt. Die formellen Methoden der höheren Analysis werden indessen nur wenig verwendet. Einfache geometrische Vorstellungen und Sätze führen fast überall leicht zum Ziele, ohne daß weitschweifige "elementare" Methoden nötig wären. Im übrigen wurde die sachliche Erklärung und die Verbildlichung der Vorgänge an Hand graphischer Darstellungen der rein mathematischen Zeichensprache und dem Formelmäßigen gegenüber bevorzugt . . . . Die meisten Figuren sindnicht nur schematisch, sondern auch maßstäblich richtig gezeichnet. Auf möglichst scharfe Wiedergabe der Diagramme wurde Gewicht gelegt. Viele der Textfiguren können als graphische Tabellen Verwendung finden. Die neueren Forschungsergebnisse sind soweit wie möglich verarbeitet worden. Die Dreiteilung des Stoffes in Gase, Dämpfe und allgemeine Grundlagen der mechanischen Wärmetheorie ist so durchgeführt, daß der erste und zweite Teil, ohne den dritten, für sich verständlich sind. Sie enthalten alles für die unmittelbare Anwendung Wichtige und alle zahlenmäßigen Unterlagen. Mit Absicht wurden die Sätze der mechanischen Wärmetheorie in ihrem allgemeinsten Ausdruck ans Ende, nicht an den Anfang des Buches gestellt. Der Sinn und Nutzen dieser Sätze wird dadurch, nach Ansicht des Verfassers, dem noch nicht kundigen Leser leichter verständlich als auf dem umgekehrten Wege. Der erste und der zweite Hauptsatz werden selbstverständlich, in dem Umfange als es die Anwendung erfordert, im ersten und zweiten Teile vorweggenommen. So wird auch der Entropiebegriff, der dem Verständnis die größten Schwierigkeiten bereitet, wenn er nur in der abstrakten mathematischen Form aus der Betrachtung der Kreisprozesse gewonnen wird, schon im ersten Teile aus den Gasgleichungen abgeleitet und zur Darstellung der Wärmemengen, sowie für die Entropietafel der Gase verwendet. Im zweiten Teile wird er für die Zustandsänderungen der Dämpfe verwertet, wobei sein Nutzep. ganz besonders ersichtlich wird, und im dritten Teile nach seiner allgemeinen

*

IV

Aus dem Vorwort der zweiten Auflage.

Gültigkeit und Bedeutung begründet. In ähnlicher Weise wird mit dem Begriffe der Energie der Körper verfahren. . . . Das Buch ist wesentlich zum Selbststudium für Ingenieure .und Studierende bestimmt. Die Teile des Inhaltes, die für den Unterricht an technischen Mittelschulen in Frage kommen, dürften in der Form, wie sie in dem Buche enthalten sind, verwertbar sein. An mehr als einer Stelle hätte der Inhalt eine Erweiterung erfahren können, die vielleicht von diesem und jenem Leser vermißt werden wird. Der Verfasser erblickte aber, wie erwähnt, seine Aufgabe in der Behandlung der wichtigsten Grundlagen, weniger in einer den Stoff völlig erschöpfenden Darstellung. Breslau, Februar 1909.

Aus dem Vorwort der zweiten Auflage. Der vorliegende I. Band enthält den Stoff der 1909 erschienenen "Technischen Wärmemechanik" des Verfassers. Der Aufbau und die Darstellungsweise sind im wesentlichen gleich geblieben, dagegen ist der Umfang erheblich größer geworden. Dies erklärt sich einmal aus der bedeutenden Erweiterung einiger Abschnitte, wie derjenigen über die Verbrennungsvorgänge, über die Spezifische Wärme, die Entropietafeln, und insbesondere der Abschnitte über die Strömungslehre, einschließlich des Luftwiderstandes. . . . Seinen größeren Umfang verdankt das Buch aber noch einem anderen Gesichtspunkte. Aus zahlreichen Außerungen über die 1. Auflage konnte Verfasser zwar entnehmen, daß mit seiner Darstellungsweise dem praktischen Bedürfnis entsprochen wurde. Daher war keine Veranlassung gegeben, am Grundaufbau Wesentliches zu ändern. Andererseits konnte Verfasser wahrnehmen, daß manches zu knapp gehalten war, sei es in der Darstellung oder im stofflichen Inhalt. Aus diesem Grunde sind an zahlreichen Stellen Zusätze und Erweiterungen angebracht und die Beispiele noch vermehrt worden. Auch in den augewandten Abschnitten über Kolbendampfmaschinen und Dampfturbinen ist manches hinzugekommen. . . . So sind viele Schranken, die der 1. Auflage gezogen waren, verschwunden, unbeschadet der früheren Einfachheit der Darstellung. Um das Buch auch für praktische Rechnungen möglichst verwendbar zu machen, sind drei Entropie t a feIn in größerem Maßstab beigegeben worden. Die zahlenmäßigen Grundlagen der beiden Dampftafeln sind die gleichen, wie in den vom Verfasser in der Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure 1911 veröffentlichten beiden Tafeln. Im Maßstab und in der Zahl der Kurven unterscheiden sie sich von jenen. In der Tafel für Luft ist das Volumen in gleicher Weise dargestellt, wie zum erstenmal in der TVS-Tafel des Verfassers am gleichen Orte. Die Zahlentafeln für Wasserdampf (Dampftabellen) sind der Bearbeitung des Verfassers an gleicher Stelle entnommen. Hinzugefügt sind zwei neue Tabellen für niedrige Dampfdrucke. Die Verhandlungen des "Ausschuß für Einheiten und Formzeichen" bewogen den Verfasser, an Stelle des in deutschen technischen Kreisen bisher allein üblichen WE für die Einheit der Wärmemenge die international verständliche Abkürzung Cal (Calorie) zu setzen.

Vorwort zur dritten Auflage.

V

Nachdem sich Verfasser entschlossen hatte, in der neuen Auflage eine vom Standpunkt des praktischen Ingenieurs vollständigere Darstellung des Gebietes zu geben - soweit eine solche in knapper Form heute noch möglich ist - ergab sich trotz der erheblichen Vergrößerung des I. Bandes gegenüber der 1. Auflage die Notwendigkeit, einen zweiten Band in Aussicht zu nehmen. Während der I. Band, wie früher die Technische Wärmemechanik, sozusagen dem laufenden Bedarf der technischen Praxis gerecht werderi will und auch die Grundlagen jedes technischen Unterrichts auf dem Gebiete enthält, soll der II. Band vorzugsweise solche Gegenstände behandeln, die in der Ingenieurtätigkeit seltener vorkommen, aber zur wissenschaftlichen Ausrüstung des Maschineningenieurs gehören. . . . Den II. Band gleichzeitig herauszubringen war mit Rücksicht auf die erhebliche Erweiterung des I. Bandes gegenüber der 1. Auflage nicht möglich. Um so größerer Wert wurde darauf gelegt, den I. Band als ein in sich geschlossenes Ganzes und durchaus unabhängig vom II. Band zu behandeln. . . Breslau, Mai 1912.

Vorwort zur dritten Auflage. In der Anordnung des Stoffes ist keine wesentliche Veränderung eingetreten. Auch die durchlaufende Numerierung der einzelnen Abschnitte ist trotz Einfügung neuer Abschnitte im ganzen unverändert geblieben. In Einzelheiten weist die neue Auflage viele kleinere Veränderungen und Verbesserungen auf. Weitergehende Änderungen haben die Abschnitte über die spezifische Wärme der mehratomigen Gase und technischen Feuergase erfahren, und im Zusammenhang damit ist auch die Texttafel I erneuert worden. Der Abschnitt über den Spannungsverlust in Rohrleitungen ist auf der Grundlage des hydrodynamischen Ähnlichkeitsgesetzes vollständig umgearbeitet und in zwei Abschnitte zerlegt worden. Folgende neue Abschnitte sind hinzugekommen: 15a, Verbrennungstemperatur; 15 b, Abgasverluste; 58, e, Überschallgeschwindigkeit bei einfachen Mündungen; 58a, Strahlablenkung und Überschallgeschwindigkeit bei einfachen, schief abgeschnittenen Mündungen; 62a, Graphische Düsenberechnung; 62b, Verdichtungsströmung mit Widerständen; 80, Die Energieverhältnisse der Flugmaschine; 81a, Kälteerzeugung durch Wasserdampf. Um für diese umfangreichen Zusätze Platz zu gewinnen, sind die früheren Abschnitte 9c, 29a und 60 weggefallen; sie werden später, soweit nötig, im zweiten Band berücksichtigt werden. Außerdem wurde bei sämtlichen an-

VI

Vorwort zur dritten Auflage.

gewandten Abschnitten der kleinere Druck verwendet. Durch diese Maßnahmen ist es gelungen, trotz des vermehrten Inhalts die Übersichtlichkeit zu erhöhen und den Zuwachs des Umfangs auf einen Bogen (16 Seiten) zu beschränken. Hinsichtlich der Benützung des II. Bandes, der im Frühjahr 1914 erschienen ist und von dem vorläufig eine Neuauflage nicht in Frage kommt, können keine Schwierigkeiten entstehen. Die neue Auflage des ersten Bandes ist vom zweiten Band ebenso unabhängig, wie die vorhergehende; nur konnte jetzt an manchen Stellen auf die weitergehenden Darlegungen in diesem Band hingewiesen werden. Breslau, im Sommer 1917.

W. Schüle.

Inhaltsverzeichnis. Einleitung.

Seite

1. Allgemeine Begriffsbestimmung der Gase, Dämpfe und Flüssigkeiten "2. Die Größen, die den Zustand der Gase und Dämpfe bestimmen, und ihre technisch gebräuchlichen Einheiten. Druckmessung. Temperaturmessung • . . . . . . .

1

3

I. Die Gase. 3. Die Gasgesetze von Boyle (Mariotte) und von Gay-Lussac, und das vereinigte Boyle~Gay-Lussacsche Gesetz . . . . . . . . . . . •. 4. Die allgemeine Zustandsgleichung der Gase . . . . . . . . . . . . 5. Zusammensetzung von Gasgemischen nach Gewichts- und Raumteilen. Spezifisches Gewicht aus der Zusammensetzung. Mittleres oder scheinbares Molekulargewicht . . . • . . . . • . . . . . . . . . . . . '6. Grundgesetze der chemischen Verbindung der Stoffe nach Gewicht und Raum. Gemeinsame Beziehungen für alle Gase . • 7. Zustandsgleichung der Gasmischungen (Daltonsches Gesetz) 7a. Feuchte Luft . . . . . . . . . . . . . . S. Die Brennstoffe und ihre Zusammensetzung . . . 9. Die technischen Verbrennungsprodukte . • . • . 9a. Die Raumverhältnisse beim Verbrennungsvorgang '9b. Zur Beurteilung des Luftüberschusses aus der Rauchgasanalyse 10. Wärmemenge und Temperatur, spezifische Wärme . • . . . 11. Abhängigkeit der spezifischen Wärme von der Temperatur. Wahre und mittlere spezifische Wärme . . . . . . . . . . . • 12. Spezifische Wärme der Gase. Beziehung zwischen Cp und c•. Verhältnis k = cpjc. . . . • . . . . . . . . . . • . . • . . . . • . l2a. Spezifische Wärmen mehratomiger Gase und des gasförmigen Wasserdampfes . . . . . . . . . . • • . . . . . . . 13. Spezifische Wärme des überhitzten Wasserdampfes . . . . . 14. Spezifische Wärme von Gasgemengen . . . . . . . • . • . 14a. Spezifische Wärme der Feuergase. Wärmeinhalt und Wärmetafel für Feuergase . . . . . . . . 15. Heizwert der Brennstoffe 15a. Verbrennungstemperatur . 15b. Abgasverluste . . . . . . 16. Vermischungsdruck und Vermischungstemperatur von Gasen 17. Die Ausdehnungs- und Verdichtungsarbeit (Raumarbeit) der Gase und Dämpfe. Die absolute Arbeit und die Betriebsarbeit (Nutzarheit) . .

11 16 18 20 25 29 33 36 39 47 51 54 57 62 66 68 71 78 83 86 87 91

VIII

Inhaltsverzeichnis.

18. Einfluß der Wärme auf den Gaszustand im allgemeinen. Die verschiedenen Zustandsänderungen . . . . . . . . . . . 19. Zustandsänderung bei unveränderlichem Rauminhalt . . . . . . . . 20. Zustandsänderung bei unveränderlichem Druck . . . . . . . . . . 21. Verwandlung von Wärme in Arbeit und von Arbeit in Wärme bei der Zustandsänderung mit unveränderlichem Druck. Mechanisches Wärmeäquivalent. Erster Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie . . . 22. Wirtschaftlicher Wirkungsgrad der Wärmekraftmaschinen . . . . . . 23. Die Wärmegleichung der Gase. Verhalten der Gase bei beliebigen Zustandsänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24. Zustandsänderung bei gleichbleibender Temperatur (Isothermische Zustandsänderung) . . . . . . . .. . . . . . . • . . . . . . . . . 25. Zustandsänderung ohne Wärmezufuhr und Wärmeentziehung (Adiabatische Zustandsänderung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26. Verlauf der Druckkurven im allgemeinen. Polytropische Zustand~­ änderung oder Zustandsänderung mit unveränderlicher spezifischer Wärme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • . . . . 27. Die adiabatische Zustandsänderung bei sehr großen Unterschieden von Temperatur, Druck und Volumen und bei sehr hohen Temperaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28. Das Wärmediagramm und die Entropie der Gase . . . . . . . 29. Entropiediagramme (T, S) der wichtigsten Zustandsänderungen . 30. D1e Entropietafel für Gase bei großen Temperaturänderungen 30a. Die TVJS-Tafel für Luft . . . . . . . . . . . . . . . .

Seite

97 9S. 100 101 104 10& 111 114 122 127 13S 138 143 145

Anwendungen zur Lehre von den Gasen. 31. Arbeitsaufwand zur Herstellung von Druckluft (Kompressoren) 32. Druckluft-Kraftübertragung . . . . . . . • . . . . . 33. Die Arbeitsweise der Verbrennungsmotoren nach dem Ottoschen Prinzip (Gas-, Benzin-, Spiritusmotoren). . . . . . . . . . . . . . 34. Die Arbeitsweise der Verbrennungsmotoren nach Diesel (Ölmotoren). 35. Die Vorgänge in den Verbrennungsmotoren mit Rücksicht auf die Zunahme der spezifischen Wärme Cv mit der Temperatur (Beispiele) . 36. Kälteerzeugung unter Anwendung von Gasen als Kälteträgern . . .

148 157 15!f 166 17(} 174

II. Die Dämpfe. Der Wasserdampf. 37. Der gesättigte Wasserdampf. Druck und Temperatur. Spezifisches Gewicht und Volumen. . . . . . . . . . . 37a. Wärmemengen bei der Dampfbildung und der Kondensation des Dampfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38. Feuchtigkeitsänderung des gesättigten Dampfes bei beliebigen Zustandsänderungen. Kurven gleicher. Feuchtigkeit (oder gleicher Dampfmenge). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39. Der überhitzte Wasserdampf. Entstehung. Wärmeinhalt. Wahre und mittlere spezifische Wärme bei konstantem Druck. Zustandsgleichung. Grenzkurve. . . . . . . . . 40. Entropie des Wasserdampfes . a) Sattdampf b) Überhitzter Dampf . . .

180 18519& 197 202 203 207

Inhaltsverzeichnis. 41. Ausdehnung und Verdichtung des Sattdampfes ohne Feuchtigkeitsänderung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42. Ausdehnung und Verdichtung des Dampfes im wärmedichten Gefäß. (Adiabatische Zustandsänderung) . a) Sattdampf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Heißdampf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43. Zustandsänderung des Dampfes bei der Ausdehnung und Verdichtung in den Dampfmaschinen. . . . . . . . a) Sattdampf. . . . . . . . . . . . . b) Heißdampf • . . . . 44. Zustandsänderung bei konstantem Volumen. a) Sattdampf. b) Heißdampf . · . · . . . 45. Dampftafeln . . . . . . . . I. Die TS-Tafel (Texttafel) 2. Die TVS-Tafel (Tafel lila, Anhang) 45a. Gesättigter Wasserdampf bei sehr hohen Drücken und Temperaturen.

IX Seite

208 210 210 212 215 215 217 218 218 220 223 223 223 226

Dämpfe von 00 2 , NH 3 und S0 2 • Allgemeines Verhalten der Dämpfe. Dämpfe und Gase. 46. Die Dämpfe der Kohlensäure, des Ammoniaks und der schwefligen Säure. Gemeinsame Eigenschaften aller Dämpfe. Kritische Temperatur. Verflüssigung der Gase . . . • . . . • • • • . . . . . • . 228 47. Die durch Drosselung hervorgebrachte Zustandsänderung. . • . . . 234 48. Die Thomson-J oulesche Abkühlung. Der ideale und der wirkliche Gaszustand. Abweichungen von der Zustandsgleichung. Gleichung 243 von van der Waals. Verflüssigung der Luft nach v. Linde .

lll, Strömende Bewegung der Gase und Dämpfe. 49. Allgemeine Zustandsverhältnisse in Flüssigkeits- und Gasströmen. Druckverhältnisse in Beziehung zu den Geschwindigkeiten. Statischer, dynamischer und Gesamtdruck. • • . • 50. Strömung mit kleinen Druckänderungen . . . . . . . . . . . . . 50a. Stromlinienbewegung . . . • • . . . . . . . . . . . . . • . . . 51. Strömung mit beliebig großen Druck- und Geschwindigkeitsänderungen. Umsetzung von Druck in Geschwindigkeit. Umsetzung vonGeschwindigkeit in Druck. Allgemeine Bedingungen für den Querschnittverlauf bei beschleunigter und bei verzögerter Strömung. Geschwindigkeit und Druck im engsten Querschnitt eingeschnürter Röhren bei der Expansions- und bei der Verdichtungsströmung, kritische Druckverhältnisse in beiden Fällen. Durchflußmengen eingeschnürter Düsen . 52. Ausströmung von Gasen und Dämpfen aus Mündungen. Sehr kleine Druckunterschiede. Ausströmung unter beliebig hohem Überdruck. Niederdruckgebiet. Kritisches Druckverhältnis. Näherungsgleichungen für das ganze Niederdruckgebiet. überkritische Verhältnisse bei einfachen Mündungen • . . . . • . . . . . • . . . . • . . . • . . 53. Expansionsdüsen (Lava 1sehe Düsen). Düsen bei erhöhtem Gegendruck. Dampfaufnahme der Düsen bei wechselndem Anfangsdruck. • • • . 54. Berechnung des Arbeitsgefälles und der Ausflußgeschwindigkeit von Dampf mittels des Wärmeinhalts . . . . . • • . . . • • . 55. Das Wärmegefälle der Dämpfe in den Entropiediagrammen . . • .

249 253 257

260

275 290 297 299

X

Inhaltsverzeichnis. Seite-

56. Das Wärmegefälle der Gase im Entropiediagramm. . . . . . 57. Die JS-Tafel für Wasserdampf • • • • • . • . . . . . . . 58. Die wirklichen Ausflußmengen und Ausflußgeschwindigkeiten . a) Allgemeine Verhältnisse. Geschwindigkeits-, Kontraktions-, Widerstands- und Ausflußkoeffizient . . . . . . . • . . . . . . . . b) Experimentelle Prüfung der Ausflußformeln . . . . . . . . . c) Mündungen in dünner Wand und scharfkantige, außen divergente Löcher . • . • . . . . . . . . . • . . . • . . . . . . . . d) Kurze Ansatzrohre einschl. Lava I düsen. Aktions- und Reaktionsmessung. . . . . . . . . . . . . . . . . • . . . e) Überschallgeschwindigkeit bei einfachen Mündungen f) Einige besondere Fälle. Drosselscheibe • • • • . • 58a. Strahlablenkung und Überschallgeschwindigkeit bei einfachen, schief abgeschnittenen Mündungen • . • . . • . . . • . • . . • . 59. Spannungsverlust in Rohrleitungen; Glatte Rohre . . . . . . 60. Rauhe Rohre und Rohrleitungen; Dampfleitungen. Untere Grenzen für l. Glatte und gewellte Ausgleichrohre. Einzelwiderstände. Berechnung von Luft- und Dampfleitungen. Sehr lange Leitungen . . 61. Der Arbeitsverlust durch Strömungswiderstände . . . . . • 62. Verhältnis von WiderstandRarbeit und Arbeitsverlust (Geschwindigkeitsverlust); wirkliche Zustandsänderung bei der Expansionsströmung mit Widerständen. Darstellung in den Entropiediagrammen 62a. Graphische Düsenberechnung. • . . . . • . . 62b. Verdichtungsströmung mit Widerständen . . . . . . . . . Der Luftwiderstand. 63. Ursachen des Luftwiderstandes. . . . . . . . 64. Gesetze des Luftwiderstandes . . . . . . . . a) Gesamtwiderstand in der Bewegungsrichtung. Einfluß der Geschwindigkeit, Körpergröße und Körperform . b) Der Oberflächenwiderstand (Reibungswiderstand) . . . 65. Versuchsergebnisse über den Luftwiderstand. . . . . . . . a) Ebene quadratische, rechteckige und kreisförmige Platten in der Richtung senkrecht zu ihrer Ebene bewegt · • . . . . . . b) Ebene quadratische und rechteckige Platten, gegen die Bewegungsrichtung geneigt. Verschiedenartige Widerstandskoeffizienten. . c) Gewölbte Platten. . . . • • . . . . . . . . . . . . . . . . 66. Der Auftrieb plattenförmiger Körper. Ebene Platten. Gewölbte Platten. Platten bei kleinen Anstellwinkeln . . . . . 67. Verteilung der Luftdrücke über die Oberfläche der Platten. Druckmittelpunkt . . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . • 68. Luftwiderstand verschiedener Körper. Kreiszylinder in der Richtung ihrer Achse bewegt. Kegel- und keilförmige Körper. Kugel und Halbkugel. Ellipsoide. Kreiszylinder senkrecht zu ihrer Achse bewegt. Drähte. Stromlinienförmige Körper (Ballonmodelle) . • . · .

301 302 305 305309 311 312' 316 319 322 32& 335345 347 355 358 363 368 368 369 371 371 3"2 375 376 384

387

IV. Anwendungen aus der Lehre von den Dämpfen und der Strömungslehre. 69. Die Arbeit des Dampfes in der Kolbendampfmaschine. 'Arbeit, Dampfverbrauch, thermischer Wirkungsgrad des Idealprozesses, Reduzierter Dampfverbrauch bei Heißdampfbetrieb . . . . • • . • . . . , • • 349

Inhaltsverzeichnis. '70. Entropiediagramme des idealen Dampfmaschinenprozesses für Sattdampf und Heißdampf. Unvollständige Expansion . • . . . . . . '71. Bestimmung der 'verlustfreit)n Nutzarbeit mit Hilfe der Entropietafeln a) Vollständige Expansion . . . . . • . . . . . . . . . b) Unvollständige Expansion. . . . . . . . . . . . . . . . . . 72. Einfluß des schädlichen Raumes und der Kompression auf den theoretisch möglichen Dampfverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . 72a. Ermittlung der theoretischem Dampfarbeit, ·des mittleren Druckes, des Dampfverbrauchs und thermischen Wirkungsgrads von Kolbenmaschinen mit schädlichem Raum und Kompression, mit Hilfe der Entropie- und Volumentafeln . . . . . . . . • . . . . . . . . . '73. Vergleich der Leistung wirklicher Dampfmaschinen mit der Arbeit der idealeil Maschinen. · Güteverhältnis. Wirkungsgrade . . . . . . . • 74. Über den Vorteil des Heißdampfbetriebs, der Verbundanordnung und des Gleichstroms bei den Dampfmaschinen. Änderung des Dampfverbrauchs mit der Überhitzung bei wirklichen Maschinen . . . . •

XI 402 405 407 408

411 417 423

Mechanische Wirkungen strömender Gase und Dämpfe. 75. Druck und Drehmoment abgelenkter freier Strahlen (Aktion) . . . . 75a. Schaufelung und Wirkungsgrad der reibungsfreien Druckturbinen . . '76. Reaktion und Reaktionsarbeit beschleunigter Gas- und Dampfströme; Reines Reaktionsrad; Vergleich mit dem Aktionsrad . . . • . . . • . '77. Gleichzeitiges Auftreten von Aktions- und Reaktionskräften. Reaktionsgrad. . • . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . • . • '77a. Die einstufige Überdruckturbine. Besondere Fälle. Turbinen mit halber Reaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . '78. Die Radgeschwindigkeit und der Gang der Berechnung für die einstufige reibungslose Überdruckturbine. . . . • . . . . . . • . '79. Wirkungsgrad der einstufigen reibungsfreien Überdruckturbine; Vergleich mit der Druckturbine . . . . . . . . . . . . . . . . • 79a. Stufenturbinen. Die mehrstufige Überdruckturbine. Turbinen mit beliebiger und mit halber Reaktion in den Einzelstufen

427 431 435 442 444 449 454 457

Luftwiderstand. SO. Die Energieverhältnisse der Flugmaschine. • . . . • • . . . . . . 465 Kälteerzeugung. SI. Kälteerzeugung mittels Dämpfen. Kälteleistung von 1 kg Kälteflüssigkeit. Vergleich von NHn S0 2 - und C0 2 -Maschinen 477 Sla. Kälteerzeugung durch Wasserdampf . . . . . . • . • . . . . • 484

V. Allgemeine Grundlagen der mechanischen Wärmetheorie. S2. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89.

Wärme und mechanische Arbeit. Erster Hauptsatz • . 488 Das zweite Hauptgesetz der Wärme (zweiter Hauptsatz) 490 Kreisprozesse (der motorische Prozeß). • • 493 Rückläufige Kreisprozesse (Kälteprozesse) . 496 Der Carnotsche Kreisprozeß . 498 Absolute Temperatur • . . . , . . . . . 505 Energie der Gase und Dämpfe . • . . . . 509 Beliebige Zustandsänderung eines Gases oder Dampfes. Erste Hauptgleichung • . . • • • • • . . • • • . . • . . • • . . • . • . . 513

XII

Inhaltsverzeichnis.

90. Andere Form der ersten Hauptgleichung. Wärmeinhalt bei konstantem Druck . . • • • . • . . . . . . . . . • . . • • . . • . . . 91. Der elementare Kreisprozeß • . . • . . . . . • . . . . • . . • • 92. Kürzester Ausdruck des zweiten Hauptsatzes für Kreisprozesse. Die Entropie • • . . • • . . . . • . . . . . . • • • . . • . . • . . 93. Die Entropie als Zustandsgröße. Bestimmung der Entropiefunktion für Gase und Dämpfe. . . . . . • . . • • . . . . . • • . • • • 94. Entropiediagramm der Kreisprozesse. Thermischer Wirkungsgrad. Pro· zesse der größten Wärmeverwandlung . . . . . . • . . . • . • . 95. Arbeitswert der unter konstantem Druck entwickelten Wärme. (Verbrennung auf Rosten und in Gleichdruck-Verbrennungsmotoren. Sattdampfmaschine und Dampfturbine) . . • . . . . • • . . . • • . • 96. Arbeitswert der unter konstantem Volumen entwickelten Wärme. (Verbrennung in Explosionsmotoren) . . • • . . • 97. Die Clapeyron-Clausiussche Gleichung . . . . • • . • . . . . 98. Umkehrbare und nicht umkehrbare Vorgänge • . . . . . . . . • • 99. Die Entropie und das Entropiediagramm bei den nicht umkehrbaren Zustandsänderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . • • . • • Anhang: Tabelle I. Gesättigter Wasserdampf von 0,02 bis 25 kgjqcm abs. II. " " " 0 ° bis 220 ° . . . " lii. " " " + 10 ° bis 50 ° . . " lila. " " " - 20 °bis 9 °. . . " IV. " " " 0,01 bis0,20kgjqcmabs. " V. Gesättigte Dämpfe von Ammoniak (NH 3 ) • • " VI. " " " Schwefligsäure (802) " VII. " " " Kohlensäure (00 2) Alphabetisches Sachverzeichnis Berichtigungen . . . • . • .

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Seite-

515 518 520 521 525 529 532 534 535 538

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544 545 546 546 547 547 548 549

554

Tafeln im Text. Tafel I. Wärmeinhalt von 1 cbm Luft und Feuergasen bei konst. Druck und konst. Volumen bis 25000 C, nebst Molekularwärmen und Verhältnissen k = Cp/ c. . . . . . . . . • . . . . . . . . . . 78 I I. Entropietafel für Gase für veränderliche spez. Wärme 144 "" III. Entropietemperaturtafel für gesättigten und überhitzten Wasserdampf (nach den Münchner Versuchen über cp)· 223 " IV. JS-Diagramm für Wasserdampf. • • • . . . • . • . . • • . 302

Tafeln im Anhang. (Die Seitenzahlen verweisen auf den Text dazu.)

Tafel Ha. Entropietafel für Luft zwischen- 50° und+ 250°, TV JS-Tafel 145 " lila. Temperatur-Volumen-Entropietafel (TVS-Tafel) für gesättigten und überhitzten Wasserdampf • • • . 223 " IVa. JS-Tafel für Wasserdampf • • • • . . . • . . • • . . . . 302

Einleitung. 1. Allgemeine Begriffsbestimmung der Gase, Dämpfe und Flüssigkeiten. Gase. Solche luftartige Stoffe, die auch durch starke Verdichtung bei den gewöhnlichen Temperaturen nicht ganz oder teilweise in den flüssigen Zustand übergeführt werden können, heißen Gase. In der freien Natur kommen sie im nebelförmigen oder flüssigen Zustande nicht vor. Einfache (zweiatomige) Gase sind: Sauerstoff 0 2 , Stickstoff N., Wasserstoff H 2 , Kohlenoxyd CO, Stickoxyd NO; mehrat~mige Gase: Methan oder Sumpfgas CH4 , Äthylen C2 H.p Azetylen C2 H 2 • Außer diesen noch zahlreiche andere, die z. Zt. nicht von technischer Bedeutung sind. Als Gase können auch angesehen werden: Kohlensäure (C02 ) bei hohen Temperaturen, bei Feuergastemperaturen oder sehr geringen Drücken auch der Wasserdampf (H2 0). Technisch wichtige Gasmischungen: die atmosphärische Luft, das Leuchtgas, das Generator- oder Kraftgas, das Hochofengas oder Gichtgas, das Koksofengas, die Verbrennungsprodukte in Feuerungen und Verbrennungskraftmaschinen im heißen Zustand. Gesättigte Dämpfe und Flüssigkeiten. Im Gegensatz zu den Gasen ist der Aggregatzustand der gesättigten Dämpfe durchaus unbeständig. Kleine Änderungen von Temperatur, Druck oder Rauminhalt können einen teilweisen Übergang aus dem luftförmigen in den flüssigen Zustand (Nebelbildung) oder umgekehrt zur Folge haben. Viele Dämpfe kommen gleichzeitig als Flüssigkeiten vor. Die technisch wichtigsten Dämpfe und Flüssigkeiten sind das Wasser (H 2 0), das Ammoniak (NH3 ), die Schwefligsäure (S0 2 ), die Kohlensäure (C0 2 ) bei gewöhnlichen Temperaturen (unter 32 °), das Chlor (C~). Ferner die in Verbrennungskraftmaschinen verwendeten Erdöldestillate (Gasolin, Benzin, Petroleum oder Leuchtöl, Gasöl), die aus Kohlenwasserstoffen verschiedener Zusammensetzung bestehen, sowie das rohe Erdöl (Naphtha, Rohöl) und die Rückstände (Residuen) der Erdöldestillation (Masut); der Spiritus (Alkohol C2 H 6 0 und Wasser). Sch ül e, Thermodynamik I. 3. Aufl.

1

Einleitung.

Eine immer größere Bedeutung erlangen ferner die aus der Destillation der Steinkohle (Kokerei) und der Braunkohle hervorgehenden Öle, die als Steinkohlenteeröle bezw. Braunkohlenteeröle bezeichnet werden. Zu den ersteren gehört z. B. das Benzol C6 H 6 , das als Handelsbenzol mit größeren oder kleineren Mengen von Toluol C7 H 8 und Xylol C8 H 10 vermengt ist, sowie die rohen Teeröle verschiedener Art. Die Braunkohlenteeröle heißen auch Paraffinöle (Paraffin-Rohöl und die daraus abgeleiteten Öle verschiedener Zusammensetzung) . .Bezeichnend für das Verhalten der Dämpfe im allgemeinen ist das des Wasserdampfs der Atmosphäre. Dieser geht fortwährend infolge von verhältnismäßig geringen Änderungen des Drucks und der Temperatur in den feuchten Zustand (Nebel, Wolken) oder in den flüssigen (Regen) über, und umgekehrt.

Feuchter und trockener Dampf. Stehen die Dämpfe in Verbindung mit einem Flüssigkeitsspiegel (z. B. in Dampfkesseln), so enthalten sie in Nebelform selbst Flüssigkeitströpfchen und werden dann feuchte oder nasse Dämpfe genannt. Dieser Zustand ist der gewöhnliche der gesättigten Dämpfe, er kann auch ohne Flüssigkeitsspiegel bestehen. Vollkommene Trockenheit ist ein Grenzzustand (zwischen feuchter Sättigung und Überhitzung), der leicht gestört wird. Der Zustand der trockenen Sättigung ist aber deshalb wichtig,. weil feuchter Dampf als Mischung von trockenem gesättigtem Dampf und flüssigem Wasser von gleicher Temperatur anzusehen ist. Überhitzte oder ungesättigte Dämpfe. Wie die Gase sind diese Stoffe bei .Änderungen von Temperatur, Druck oder Raum in Hinsicht ihres Aggregatzustandes beständig, aber nur innerhalb bestimmter, mäßig weiter Grenzen. Sie können im Gegensatz zu den Gasen schon durch mäßige .Änderungen von Druck oder Temperatur in den Zustand der gesättigten Dämpfe versetzt werden. Umgekehrt können auch alle gesättigten Dämpfe durch Wärmezufuhr überhitzt werden. Beim gleichen Körper, z. B. Wasser, müssen die Zustände der Sättigung und Überhitzung deshalb streng unterschieden werden, weil der Körper in beiden Zuständen verschiedenen Gesetzen folgt. Aus dem gleichen Grunde ist eine Unterscheidung zwischen Gasen und überhitzten Dämpfen erforderlich. Enthält ein Raum, etwa infolge von Verdunstung von Flüssigkeit, weniger Dampf, als er bei der augenblicklichen Temperatur aufnehmen kann (also keinenfalls "Nebel"), so ist dieser Dampf im überhitzten Zustand. In diesem Zusammenhang ist auch die Bezeichnung "ungesättigt", die für überhitzte Dämpfe verwendet wird, verständlich. Der Raum ist erst gesättigt mit Dampf, wenn er keinen weiteren Dampf mehr aufnehmen kann. Bezeichnend für das Verhalten überhitzter Dämpfe ist wieder das des atmosphärischen Wasserdampfs. Ein Niederschlag dieser (ungesättigten) Dämpfe erfolgt erst, nachdem die Temperatur um ein bestimmtes, vom Sättigungsgrad abhängiges Maß gefallen ist. - In Dampfleitungen schlägt sich überhitzter Dampf

2. Die Größen, welche den Zustand der Gase und Dämpfe bestimmen usw.

3

nicht nieder (solange er die Überhitzung nicht verloren hat), während gesättigter Dampf (Sattdampf) infolge der Wärmeentziehung durch die Rohrwände stets mehr oder weniger kondensiert.

Zusatz. Auch Gase können durch künstliche, sehr tiefe Abkühlung und gleichzeitige Verdichtung in den Zustand feuchter Dämpfe, bzw. in den flüssigen Zustand versetzt werden. Dabei durchschreiten sie das Gebiet der überhitzten Dämpfe. Umgekehrt können die gewöhnlich flüssigen und dampfförmigen Körper durch sehr bedeutende Erhitzung oder Druckverminderung in gasartigen Zustand gebracht werden. Je nach dem unter gewöhnlichen Temperatur- und Druckverhältnissen vorherrschenden Verhalten bezeichnet man daher einen Körper entweder als Gas oder als überhitzten Dampf, gesättigten Dampf, Flüssigkeit. Nicht immer ist die Überführung eines festen oder flüssigen Körpers in den Dampf- oder Gaszustand ohne gleichzeitige chemische Zersetzung (Disso· ziation) möglich: in zahlreichen Fällen ist sie überhaupt unmöglich.

2. Die Größen, welche den Zustand der Gase und Dämpfe bestimmen, und ihre technisch gebräuchlichen Einheiten. Druckmessung, Temperaturmessung. Der "Zustand" eines Gases oder Dampfes gilt in mechanischer Hinsicht als bestimmt, wenn die nachstehenden Größen bekannt sind. 1. Das Gewicht der Raumeinheit oder spezifische Gewicht (y). Gleichwertig hiermit ist die Angabe des Rauminhaltes der Gewichtseinheit oder des "spezifischen Volumens" (v). Es ist 1 V=--. y Anstatt v oder y kann auch das Gewicht G eines beliebigen Volumens V gegeben sein. Es ist dann G

y = V oder G = 1. V V v=- oder V=v·G. G Für spez. Gewicht wird gelegentlich auch Dichte gesetzt werden. Die Masse der Raumeinheit heißt spezifische Masse, g = yjg, (auch Massendichte). Im absoluten Maßsystem wird unter spez. Volumen das Volumen der Masseneinheit, also das Volumen von 1 g in ccm verstanden; mit Dichte oder spez. Dichte wird die Masse der Raumeinheit, also die Masse in Gramm von 1 ccm des Körpers bezeichnet. Das Verhältnis der Dichte eines Stoffes zur Dichte der Luft (oder bisweilen des Wasserstoffs) vom gleichen Zustand heißt spez. Dichte in bezug auf Luft, bzw. Wasserstoff, häufig auch Dichte schlechthin. Für spez. Dichte findet sich auch die Bezeichnung spez. Gewicht; besonders bei flüssigen und festen Körpern, wo sie auf flüssiges Wasser von 4° C bezogen wird. In physikalischen Lehr- und Schulbüchern wird das spez. Gewicht meist als Verhältnis des 1*

4

Einleitung.

Gewichtes eines Körpers zum Gewicht des gleichen Volumens Wasser, bzw. Luft definiert. In diesem Buch muß am technischen Maßsystem und den entsprechenden technischen Bezeichnungen festgehalten werd~!'l· Die hier angenommene Begriffsbestimmung des spez. Gewichtes ist in Ubereinstimmung mit Zeuner, Grashof, Lorenz, Stodola u. a. 1). Das Gewichtsverhältnis gleicher Rauminhalte bezeichnet Z e u n er als r e 1a t i v es Gewicht. In Anlehnung an den Sprachgebrauch der wissenschaftlichen Physik wird Verf. diesen Wert als relative Dichte (oder Dichteverhältnis) bezeichnen, und das Wort Dichte allein gleichbedeutend mit spez. Gewicht gebrauchen.

2. Der auf die (eben gedachte) Flächeneinheit des einschließenden Gefäßes vom Gase oder Dampfe ausgeübte Druck (p, spezifischer Druck oder einfach Druck, Spannung, Pressung). 3. Die Temperatur, in Celsiusgraden t, als absolute Temperatur T. Durch zwei dieser Größen ist bei Gasen und überhitzten Dämpfen immer die dritte mitbestimmt. Die Beziehung zwischen den drei Größen heißt die "Zustandsgleichung" des Gases oder überhitzten Dampfes. Bei trocken gesättigten Dämpfen bestimmt die Temperatur allein sowohl den Druck als das Volumen, jedes nach einem besonderen Gesetz. Hier bestehen also zwei Zustandsgleichungen, eine zwischen Temperatur und Druck (t, p), eine zweite zwischen Temperatur und Volumen (t, v); eine dritte, zwischen Druck und Volumen (p, v) folgt aus ihrer Verbindung oder kann eine der beiden anderen vertreten. Bei feuchten Dämpfen kommt hierzu noch der Feuchtigkeitsgehalt oder der Dampfgehalt der Gewichtseinheit mit seinem Einfluß auf das spezifische Gewicht und Volumen. Das Volumen tropfbarer Flüssigkeiten ist in erster Linie durch die Temperatur bestimmt, während der Druck im allgemeinen eine geringe Rolle spielt. Einheiten. Als Gewichtseinheit gilt das kg, als Raumeinheit das cbm. Das spezifische Gewicht ist also das Gewicht von 1 ebm in kg (y = kgfcbm); das spezifische Volumen ist der Rauminhalt von 1 kg in cbm (v = cbm/kg). Wegen des hiermit festgelegten qm als Fläeheneinheit ist daher der Druck in kg auf 1 qm anzugeben (p=kgfqm), bzw. jedenfalls in die Zustandsgleichung so einzuführen. Im praktisehen Gebrauch wird der Druek meist nicht in kgfqm. sondern in kgjqcm angegeben. Ein Druek von 1 kg auf die Fläehe von 1 qcm heißt "eine Atmosphäre" (at). Es ist also 1 kgfqcm = 1 at = 10000 kgfqm. Abweichend hiervon wird in der Physik mit "Atmosphäre" der Druck von 1,033 kg auf 1 qcm bezeichnet. Dies ist der durchschnittliche Druck der atmosphärischen Luft in Meereshöhe (760 mm am Quecksilber-Barometer). Sehr vielen Angaben über spezifisches Gewicht usw. liegt daher diese Druckeinheit zugrunde, was wohl zu beachten ist. Unzulässig ist es aber, wenn die technische 1 ) Vgl. auch 0. Linders, Physika!. Größen, S. 50-52. Ferner die Verhandlungen des Ausschusses für Einheiten und Formelgrößen ( AEF).

2. Die Größen, welche den Zustand der Gase und Dämpfe bestimmen usw.

5

Atmosphäre wegen ihrer angenäherten Übereinstimmung mit der physikalischen

als "rund 1 kgjqcm" bezeichnet wird. Die in der Technik ausschließlich gebräuchliche "Atmosphäre" ist genau 1,000 kgjqcm. In England und Amerika wird der Druck in "Pfund auf 1 Quadratzoll" (englisch) gemessen. Es ist 1 kgjqcm = 14,223 Pfund für den Quadratzoll (lb. per square inch). Man merke sich: 100 lbs. per sq. in.= rund 7 kgjqcm.

Überdruck, Unterdruck und absoluter Druck. Die gewöhnlichen technischen Instrumente für Druckmessung (Federmanometer, Vakuummeter, Manovakuummeter, Flüssigkeitssäulen) messen den Überdruck oder Unterdruck des Gases oder Dampfes über (bzw. unter) dem augenblicklich herrschenden Luftdruck, also einen Druckunterschied. Der wahre oder absolute Gasdruck wird hieraus bei Überdruck durch Addition zum äußeren Luftdruck, bei Unterdruck durch Subtraktion vom Luftdruck erhalten. Das Barometer mißt dagegen absoluten Druck. Überdruck und absoluter Druck werden deshalb gelegentlich als barometrischer und manometrischer Druck unterschieden. In den Zustandsgleichungen muß, wie leicht verständlich, stets mit dem absoluten Druck (p) gerechnet werden. Der gleiche absolute oder wahre Druck kann je nach dem Barometerstand (Witterung, Meeresbö h e) die verschiedensten manometrischen Anzeigen ergeben. Druckmessung durch Flüssigkeitssäulen. Wird das eine .Ende einer gebogenen Röhre, Fig. 1, die teilweise mit Flüssigkeit gefüllt ist, mit einem Raum verbunden, in dem Gas oder Dampf unter Überdruck steht, während das andere Ende offen bleibt, so steigt die Flüssigkeit im freien Schenkel, während sie im anderen fällt. Der Höhenunterschied h der Flüssigkeitsspie~l ist ein Maß für den Überdruck. Bei Unterdruck steigt die Säule im geschlossenen Schenkel. Gleichgültig ist hierbei die Form der Röhre, ob diese senkrecht gerade, schief gerade, beliebig gebogen, gleich oder ungleich weit ist. Nach einem bekannten Satz der Hydraulik ist der Gewichtsdruck einer Flüssigkeit in der Tiefe h unter dem Spiegel gleich dem Gewicht einer Flüssigkeitssäule von der Höhe h und der gedrückten Fläche als Grundfläche. Der Druck auf die Flächeneinheit (qm) im Querschnitt 1' ist daher y · h, sofern er vom Gewicht der Säule h herrührt. Der Oberflächendruck p' pflanzt sich bis I' fort, so daß in I' die absolute Pressung p' y h beträgt. - Die Säule I 1' hält sich selbst das Gleichgewicht, bewirkt also in 1' keinen Druck. Nur der Oberflächendruck p, der mit dem absoluten Gasdruck Fig. 1. identisch ist, gelangt von I aus nach I'. In I' herrscht also von oben der Druck p' y·h, von unten p, es ist somit

+

+

oder

p=p'+rh, p-p'=;v·h.

p und p' sind die absoluten Drücke von Gas und Luft, p- p' der Überdruck (Unterdruck), und dieser ist nach der Gleichung der Höhe h proportional·

6

Einleitung.

Für Wasser ist mit y=lOOO kgjcbm p-p'=lOOO·h; einem Überdruck von 1 kg(qcm = 10000 kg(qm = p -- p' entspricht also eine Säule 10000 h=--=10m. 1000

Wassersäulen werden besonders zur Messung sehr kleiner Überdrücke oder Unterdrücke (z. B. Kesselzug) verwendet. Es ist 1 1 mH2 0= 10 kg(qcm 1 mm

H 0 2

l

,

1

= 10000 kgjqcm = 10000 at.

Durch einen Druck von 1 mm H 9 0 wird eine Fläche von 1 qm = 10000 qcm mit 1 kg im ganzen belastet. Es ist also

1 mm H 2 0

=

1 kgjqm.

Für Quecksilber (Hg) ist mit y = 13,595 ·1000 kgfcbm (bei 0°) p-p'=13595·h (hin m). Einem Überdruck von 1 at = p - p' ~ 10 000 kg( qm entspricht also eine Säule von h=

10000

.

-1.3 595· -!= 0,. 7 356 m = .735,6 mm - (be1 0°).

Einem Überdruck von 1,0333 at = 10333 kg(qm (physikal. Atm.) entspricht eine Säule von 1,0333 · 735,6 = 760 mm Hg. Quecksilb·ersäulen werden im technischen Gebrauch meist in cm gemessen. Es ist also 1 at = 73,56 cm Hg und 1 cm Hg= 0,013 595 at und 1 cm Hg=0,13595 m H 2 0 = 13,595 cm H 2 0.

Fig. 2.

Zur Messung des absoluten Gasdrucks wird die Flüssigkeitssäule geeignet, wenn das rechte offene Ende der Röhre Fig. 1 geschlossen und über dem Flüssigkeitsspiegel an diesem Ende ein luftleerer Raum geschaffen wird, Fig. 2.

Voraussetzung ist dabei, daß die Flüssigkeit unter der herrschenden Temperatur einen verschwindend kleinen Dampfdruck besitzt. Wasser hat bei+ 10° einen Dampfdruck von 9,16 mm Hg gleich 124,5 mm H 2 0, ist also für kleine absolute Drücke unbrauchbar. Der Dampfdruck des Quecksilbers ist dagegen · bei dieser Temperatur kleiner als 10100 mm Hg.

Als Flüssigkeit für Barometer wird ausschließlich Quecksilber verwendet. Es ist also 1 k~?:iqcm abs. = 1 at ahs. = 735.6 mm Hg.

2. Die Größen, welche den Zustand der Gase und Dämpfe bestimmen usw. 7

Zur Messung kleiner absoluter Drücke (Vakuum in Kondensatoren u. ä.) können kurze Quecksilbersäulen, sog. abgekürzte Barometer oder Vakuummeter für absoluten Druck dienen, die, solange kein hinreichend tiefer Unterdruck herrscht, im geschlossenen Ende ganz mit Quecksilber gefüllt bleiben (Fig. 2). Fällt das Quecksilber im geschlossenen Ende, so gilt p (abs.)=r·h.

Der lotrechte Abstand der beiden Quecksilberspiegel ist der absolute Druck in cm Hg. Beispiele. 1. Das Manometer eines Dampfkessels zeige 5,0 kgfqcm. Wie groß ist die wahre (absolute) Dampfspannung p im Kessel, wenn der gleichzeitige Barometerstand 650 mm Hg beträgt? Da 735,6 mm Hg= 1 kgfqcm, so sind 650 650 mm = '73.), 6 = 0,884 kgfqcm. Daher ist p = 5 0,884 = 5,884 kgfqcm (also nicht 5 1 = 6). 2. Das Vakuummeter (gewöhnliches Röhrenfederinstrument) eines Dampfmaschinenkondensators zeige einen Unterdruck von 55 cm Hg. Wie groß ist die absolute Spannung im Kondensator, wenn das Barometer gleichzeitig· auf 710 mm steht? Der absolute Druck im Kondensator beträgt 71 - 55= 16 cm Hg, dies sind 16 p = 73,56 = 0,218 at abs. (vgl. Fig. 3).

+

+

utm ufm

abs Alu/linie

Fig. 4.

Fig. 3.

3. Wieviel mm unter der vom Indikatorstift geschriebenen "atmosphärischen Linie" ist in einem Indikatordi,agramm die "absolute Nullinie" einzutragen, wenn der Federmaßstab des Indikators 10 mmfat beträgt und zur Zeit der Entnahme des Diagramms das Barometer auf 700 mm stand? (Fig. 4.)

7 6

Die atmosphärische Spannung ist gleich ~~~ = 0,952 kg/qcm, also liegt die Linie des absoluten Nulldrucks um ro = 0,952 ·1 0 = 9,52 mm unterhalb der atmosphärischen Linie lnicht um 10 mm!). 4. Die Vakuummeter der Dampfmaschinen und Dampfturbinen zeigen unter sonst gleichen Umständen ein tieferes Vakuum bei hohem Barometerstand. Wie erklärt sich dies? Der absolute Druck im Kondensator ist unter gleichen Umständen (Belastung, Wassermenge, Wassertemperatur, Dichtheit) der gleiche; daher ist der Unterdruck, den das Vakuummeter angibt, um so größer, je größer der absolute Luftdruck ist, Fig. ß.

8

Einleitung.

Geht man von der absoluten Nullinie aus, so rückt die atmosphärische Linie höher, bzw. tiefer, wenn das Barometer steigt, bzw. fällt. Vakuummeter für absoluten Druck, wie man sie bei Turbinen häufiger findet (abgekürzte Barometer nach Fig. 2), sind unabhängig vom Luftdruck. 5. Ein Instrument nach Fig. 2 zeigt bei einer Dampfturbine einen Kondensatordruck von b cm abs. Wieviel Hundertteile vom augenblicklichen Luftdruck B beträgt der Unterdruck (das Vakuum) im Kondensator?

B-b

v. H. Vak. = ----y] ·100, z. B. b = 5 cm, B = 75,1 cm, v. H. Vak. =

~~:~ 100 =

93,3 v. H.

6. Das im Wasserstandsglas eines Dampfkessels befindliche Wasser kann infolge der äußeren Abkühlung und der schlechten Wärmeleitung des Wassers um eine Anzahl Grade kälter sein, als das Kesselwasser. Infolgedessen kann der Wasserstand im Glas tiefer stehen als im Kessel; Fig. 5. Den Unterschied h - h1 zu bestimmen. Auf beiden Spiegeln liegt der gleiche absolute Dampfdruck, sofern dieser vom Dampfgewicht un!1bhängig ist. In Wirklichkeit ist der Spiegel im Glas durch das Gewicht der Dampfsäule h- h1 stärker belastet. Mit Ys als spez. Dampfgewicht, y1 als spez. Wassergewicht im Glas, y als spez. Wassergewicht im Kessel gilt die Gleichgewichtsbedingung Ys (h- h1 ) y1 h1 = y h, woraus

+

h -h1 =h ]2_- r , also abhängig von der Höhe h des Wasserstands. ;'1 -rs Für Dampf von 10 at abs. wird z. B. mit Ys = 5,05, y1 - 890 y=1000: 1,1246=890kgfcbm, h-h 1 =h·-_ 50 5. Ist Y1

'

-L

nun z. B. im Glas die Temperatur um 20° niedriger als im Kessel, also statt 179° nur 159°, so wird y1 = 1000:

:~1

1,0989 = 911, h -h1 = : 3 . Bei h = 100 mm wäre der Spiegelunterschied nur 2,3 mm. Bei einer Wassertempe-

_ap I

,_'(_"-'=nt=

ratur im Glas von nur rd. 100° wäre h- h1 = 1h4 , also z. B. für h = 150 mm, h- h1 = rd. 11 mm. Beobachtungen über die möglichen Temperaturunterschiede im Glas und im Kessel fehlen.

I

_j

Fig. 5.

Zusatz. Reduktion des Barometerstandes auf 0°. Das spez. Gewicht des Quecksilbers ist bei Temperaturen über 0° kleiner als oben angenommen. Daher steht das Barometer bei höherer Temperatur höher, als es unter gleichem Luftdruck bei 0° stehen würde. Es sind für je 1000 mm Quecksilbersäule vom abgelesenen Barometerstand abzuziehen1): bei

0° 0,00

5° 0,87

10° 1,73

15° 2,59

20° 3,45

25° 4,31

30° C 5,17 mm Hg.

Bei Kältegraden sind ebensoviel mm zu addieren. Wird z. B. bei 20 am Barometer 7 55 mm abgelesen, so ist der Barometerstand für 0° um 0,755 · 3,45 = 2,6 mm kleinJr, also 7 55 - 2,6 = 752,4 mm.

+

1)

°

Landolt und Börnstein, 3. Aufl., S. 34

2. Die Größen, welche den Zustand der Gase und Dämpfe bestimmen usw.

9

Die Temperatur (t) wird in Celsiusgraden (° C) gemessen. Die Festpunkte des Celsiusthermometers liegen beim Schmelzpunkt des Eises (0° C) und beim Siedepunkt des Wassers unter dem Druck von 760 mm Hg (100° C). 1° C am Quecksilberthermometer ist der hundertste Teil des Abstandes dieser Festpunkte. In England und Amerika ist die Skala nach Fahrenheit (° F) gebräuchlich. Diese ist zwischen dem Schmelzpunkt des Eises und dem Siedepunkt des Wassers in 180 gleiche Teile geteilt. Ihr Nullpunkt liegt 32° F unter dem Eispunkt. Allgemein ist

0 0=.!._~(°F-32)· °F=32+~°C· 10 ' 18 '

0°F=-1780Q. OOC=32°F ' ' .

Als Normalskala (Urmaß) gilt die des Wasserstoffthermometers mit den gleichen Festpunkten. Gasthermometer mit Stickstoff- oder Kohlensäurefüllung stimmen nicht absolut überein mit dem Wasserstoffthermometer. Für praktische Messungen kommen Gasthermometer als zu umständlich nicht in Betracht. Vom Wasserstoffthermometer weicht die Angabe des Quecksilberthermometers etwas ab, je nach der Glassorte in verschiedener Weise, am meisten zwischen 40° und 60°. Bei geeignetem Glas übersteigt der Unterschied nicht 0,1 °, kommt also für die technischen Messungen nicht in Betracht. Viel wichtiger sind andere Fehlerquellen, die das gewöhnliche Thermometer zu einem ziemlich unsicheren Instrument machen. Hier seien nur erwähnt: Die Abweichung der Kapillare von der zylindrischen Form, der Einfluß der Temperaturänderungen auf den Rauminhalt der Gefäße (thermische Nachwirkmag, bleibende Formänderungen im Glas), das "Nachhinken" der Thermometeranzeige hinter der zu messenden Temperatur; Bestrahlung des Thermometers von einem in der Nähe befindlichen wärmeren Körper oder Ausstrahlung nach einem kälteren; in schnell strömenden Gasen und Dämpfen Erwärmung durch Gasverdichtung am Thermometergefäß. -Die Fehler, die hieraus folgen, sind oft von ungeahnter Größe und überschreiten häufig einen Teilstrich der jeweiligen Skala, besonders bei höheren Temperaturen. Heißdampfthermometer zeigen oft um eine ganze Anzahl von Graden unrichtig. Bezüglich des "Nachhinkens" stehen die sog. Graphitpyrometer in erster Reihe. Abweichungen bis 100° und mehr zwischen der Anzeige und der wahren Temperatur, wenn diese nicht sehr lange konstant bleibt, sind hier nicht selten. Unvergleichlich schneller zeigen die Quecksilberpyrometer mit Kohlensäurefüllung über dem Faden, die bis 550° verwendbar sind. Elektrische Widerstandsthermometer (Platindraht in Quarzglas) und Thermoelemente sind besonders als Fernthermometer in Gebrauch.

Fadenkorrektion. Der aus dem Meßraum herausragende Teil des Quecksilberfadens besitzt eine tiefere Temperatur (t1) als das Quecksilber im Behälter. Infolgedessen zeigen die Thermometer mit herausragendem Faden grundsätzlich zu niedrig, falls die Außentemperatur niedriger ist, dagegen zu hoch, falls die Außentemperatur höher ist als die zu messende. Temperatur. Allgemein gilt für die Korrektion

n·(t-t1) L1t= - fi~OO

10

Einleitung.

bei n herausragenden Graden. Schwierig ist die Bestimmung bzw. Schätzung der Fadentemperatur t,, zumal diese an verschiedenen Stellen des Fadens verschieden sein kann. Wenn man sie gleich der Außentemperatur in nächster Nähe der Quecksilbersäule setzt, wird man sie bei hoher Innentemperatur eher unterschätzen als überschätzen; umgekehrt bei Kältegraden 1 ). Beispiel. Das Thermometer einer Heißdampfmaschine zeige eine Erntritts-Dampftemperatur von 300°. Die Skala tritt bei 100° aus der Fassung. Die Außentemperatur am Thermometer beträgt 60° (infolge Strahlung vom Zylinder her). Die Fadenkorrektion wird daher, da n = 300- 100 = 200 Grade herausragen, LI t= 200 ·(300 - 60) 6300

7,6o, so daß die Dampftemperatur 300 +7,6=307,6° ist.

1 ) Mitteilungen des Kgl. Materialprüfungsamts in GroßlichterfeldeWest,l915, H. Schlüter, Über die Berechnung der Fadenberichtigungfür geeichte Thermometer, enthält eine sehr ausführliche Darlegung über die Berechnung der Fadenkorrektion unter verschiedensten Verhältnissen, insbesondere für Thermometer in chemischen Fabriken.

I. Die Gase. 3. Die Gasgel!letze von Boyle (Mariotte) und von Gay-Lussac, und das vereinigte Boyle-Gay-Lussacsche Gesetz. Das Gesetz von Boyle (Mariotte). Wird der Raum V0 einer beliebigen Gasmenge von der Temperatur t0 , dem absoluten Druck p 0 und dem spez. Volumen v0 auf V vergrößert oder verkleinert und zwar so, daß am Ende die Temperatur wieder t0 ist, so fällt (bzw. steigt) der absolute Gasdruck im umgekehrten Verhältnis der Räume. Es ist also p

t'o

Po

oder

V

Wird, wie hier, nur der Endzustand in Betracht gezogen, so ist es gleichgültig, ob auch in den Zwischenstufen der Raumänderung die Temperatur unverändert bleibt oder nicht, wenn nur die Endtemperatur der Anfangstemperatur gleich ist.

Mit Bezug auf das spezifische Gewicht der Gase besagt das Gesetz, daß sich bei gleicher Temperatur die spezifischen Gewichte Vo y .t h wie die absoluten Drücke verhalten. Denn wegen -= - 1s auc p

y

Po

Yo

v

Yo

Beispiele: 1. Atmosphärische Luft von 0,10 kgfqcm Unterdruck und 20° C wird auf 7 kgfqcm Überdruck verdichtet. Auf welchen Teil des anfänglichen Raumes muß ihr Raum verkleinert werden, wenn der Barometerstand 720 mm beträgt; gleiche Endtemperatur vorausgesetzt. Der abs. Anfangsdruck ist

720 Der abs. Enddruck 735,6

7{~6 - 0,10 =

0,98-0,10 = 0,88 at.

+ 7,00 = 7,98.

Daher ist das Raumverhältnis (" Verdichtungsverhältnis ")

_!'o = P_ = 7,98 = 9,07.

V Po 0,88 - Die Höhe der Temperatur spielt hierbei keine Rolle.

12

I. Die Gase.

2. Wie groß ist das spez. Gewicht der Luft von 0° bei 600 mm Barometerstand, wenn es bei 760 mm (und 0°) gleich 1,293 ist? Es ist y = 1 293 · 600 = 1,02 kgfcbm. ' 760 3. Eine beliebige Luftmenge von 1 kgfqcm Überdruck dehne sich bei unveränderlicher Temperatur auf das Dreifache ihres Raumes aus. Wie groß wird die manometrische Endspannung? Barometerstand 550 mm. Der abs. Anfangsdruck ist

7~~06 + 1 = '

1,747,

1 daher ist der abs. Enddruck p = 1,747. 3 = 0,582 at abs.,

also 0,747-0,582 = 0,165 at Unterdruck.

Das Gesetz von Gay-Lussac. Wird eine unter beliebigem unveränderlichem Druck stehende Gasmenge erwärmt (oder abgekühlt), so nimmt ihr Raum für jeden Grad Erwärmung (bzw. Abkühlung) um 1 / 273 des Raumes zu (bzw. ab), den sie bei 0° C und gleichem Drucke einnimmt. Dieses Gesetz gilt für alle Gase. 1. Form. Mit v0 als Volumen bei 0° ist demnach das Volumen v1 bei t1 °

v1 = 1Jo

+ Vo. 2t;3 =vo. ( 1 + 2i3).

Bei einer anderen Temperatur t2 V2=Vo

>t

1

wäre das Volumen

t2 + Vo·273.

Durch Subtraktion folgt t2- t1

v2-v1=Vo· 273--

(abs. Raumvergrößerung bei Erwärmung von t1 auf t2 ). 2. Form. Durch Division der Volumina v2 und v1 folgt die verhältnismäßige Raumänderung 1

+ 273 t2

v2

____

vl

1

oder

+_!L 273

273+t2 Vt =273+tt.

'V2

In dieser Gleichung sind t1 und t2 Celsiusgrade. Daher müssen auch die Zahlen 273 im Zähler und Nenner, die zu t1 und t2 addiert sind, Celsiusgrade vorstellen. Denkt man sich den Nullpunkt der Celsiusskala um 273 Celsiusgrade nach unten verlegt, so erhält man eine neue Skala, in der

3. Die Gasgesetze von Boyle (Mariotte) und von Gay-Lussac.

13

die gleiche Temperatur durch eine um 273 größere Gradzahl (T) ausgedrückt wird. Es ist also T1 =273 T2 = 273

-t-t -t-t

1

2•

Diese neue Skala wird als absolute Temperaturskala bezeichnet und T, T1 , T2 heißen "absolute Temperaturen". Nun ist auch 'V2

Tll

'Vt

Tt'

in Worten: Bei gleichem Druck verhalten sich die Rauminhalte gleicher Gewichtsmengen desselben Gases wie die absoluten Temperaturen. Die Bezeichnung "absolute Temperatur" erscheint zunächst willkürlich. Für die rechnerische Behandlung des Gay-Lussacschen Gesetzes ist diese Größe aber ähnlich zweckmäßig, wie der absolute Druck beim Boyleseheu Gesetz. - Es ist immerhin merkwürdig, daß die Zahl 273 für Stoffe der verschiedensten Art (H 2 , N2 , 0 2 , CO) Geltung hat, desgleichen für Gasmischungen, z. B. die atmosphärische Luft. Die tiefere Begründung des Begriffes der absoluten Temperatur folgt aus Abschn. 87. Daß übrigens das Gesetz von Gay-Lussac nicht bis zu beliebig tiefen Temperaturen gültig sein kann, geht daraus hervor, daß mit T2 = 0 (t2 = - 273°) das Volumen des Gases 11 2 = 0 sein, das Gas also keinen Raum mehr einnehmen würde, was nicht denkbar ist.

Für das spezifische Gewicht der Gase besagt das Gesetz: Bei verschiedener Temperatur, aber gleichem Drucke, verhalten sich die spezifischen Gewichte desselben Gases umgekehrt wie die absoluten Temperaturen. Weil v2 = y, ist, so ist auch v.

Y2

Yt T2. = r~ (P = konst.;. Y2 Tt Trägt man die Volumina als Abszissen, die Temperaturen (t oder T) als Ordinaten auf (Fig. 6), so erhält man als graphisches Bild des Gay-Lussacschen Gesetzes eine Gerade I-II, die durch den absoluten Nullpunkt geht. Bei irgendeinem anderen Druck nimmt auch die Gerade eine andere Richtung durch den Nullpunkt an, und zwar ver/ Luft sie bei niedrigerem Druck tiefer, weil zu solchem bei gleicher Temperatur größere Volumina gehören, bei höherem Druck höher. Das Gesetz in seinem ganzen Umfang wird also durch eine Schar von unendlich vielen Geraden aus dem absoluten Nullpunkt verbildlicht. Fig. 6 ist die einfachste Form einer Zustandstafel der Gase. Jeder Punkt der Tafelebene entspricht einem bestimmten Gaszustand. -

Beispiele: 1. Wievielmal kleiner ist unter gleichem Druck der Rauminhalt derselben Gasmenge bei -20° als bei +20°? Es ist .'1+2_0)_ = ~73 + 20 = 293 = 1,16. 1)(~~0) 273 - 20 253

14

I. Die Gase.

Das Volumen ist also 1,16 mal kleiner; oder: das spezifische Gewicht ist bei -zoo um 16 v. H. größer als bei +20°. 2. Wenn sich die Rauchgase einer Feuerung von 1200°C auf 250°C abkühlen, wievielmal weniger Raum nehmen sie am Ende der Feuerzüge ein als am Anfang? Es ist Vr12oo) _ 273 + 120~ _ 1473 = 2 82 v( 250) 273 + 250 - 523 ' · Das Endvolumen ist 2,82 mal kleiner. (Demgemäß können die Feuerzüge gegen den Schornstein hin enger werden.) 3. Wievielmal mehr Luft (dem Gewicht nach) faßt ein Luftbehälter, wenll die Luft 10°, als wenn sie 50° warm ist? Die spezifischen Gewichte bei 10 ° und bei 50 ° verhalten sich wie (273 +50): (273 10) = 1,14. Der Behälter faßt also bei 10° das 1,14fache Luftgewicht von 50°, oder um 14 v. H. mehr.

+

Jlolvmen,v c611f

Fig. 6.

Das vereinigte Boyle-Gay-Lussacsche Gesetz. Das spezifische Gewicht eines Gases ist nach dem Boyleseben Gesetz dem Druck direkt und nach dem Gay-Lussacschen Gesetz der absoluten Temperatur umgekehrt proportional. Ist also r1 das spez. Gewicht bei t1° und p1 at abs., so ist nach dem Boy l e sehen Gesetz das spez. Gewicht bei

t1 ° und p a.t a.bs. gleich

r1 • !!_, Pt

Nach dem Gay-Lussacschen Gesetz

ist es daher bei p at und t0 im Verhältnis (273 p größer a.ls r1 • - , daher pl

p T1 r=r1· PI -·----. T

+t

1 ):

(273

+ t)=T :T 1

3. Die Gasgesetze von Boyle (Mariotte) und von Gay-Lussac.

15

Diese Schlußfolgerung ist deshalb zulässig, weil das Boylesche Gesetz für jede Temperatur, das Gay-Lussacsche für jeden Druck gilt. . d auch 1 Wir 1 y =Ml•t y=-, vl I v P1

T Tt

V=Vl·----·-

un

d

vG'

wegen v =

v1 =

vl G

p

auch

Beispiele: 1. Das spez. Gew. trockener Luft ist bei 0° und 760 mm Hg 1.293 kgjcbm. Wie groß ist es bei + 20° und 710 mm? v

273+0 = 1,293· 710 760 · 273 + 20 =

' 1,126 kgjcbm.

2. In einem luftverdünnten Raum von 0,9 cbm Inhalt herrscht eine Luftleere von 60 cm Hg (Unterdruck), bei einem Barometerstand von 740 mm und Welches Luftgewicht ist in dem Raum einer (inneren) Temperatur von 17 enthalten?

°.

Mit

;v = ist

74-60

1,293-~-·

273 273 .fü =0,22u kgjcbm

G=;v· V= 0,225-0,9=0,202.5 kg.

3. Eine Gasmaschine verbraucht für die Nutzpferdestärke und Stunde 550 l Leuchtgas von 20°. Barometerstand 700 mm. Wieviel Liter Gas sind dies bei 0° und 760 mm? (Reduktion des Gasverbrauchs auf den Normalzustand.) Es ist

4. Von großer praktischer Bedeutung ist die Veränderung des Rauminhalts und der Dichte der Gase mit Druck und Temperatur für die BallonLuftschiffahrt, sowohl für Freiballons als für Lenkballons. Der Gasraum der Ballons muß mit dem freien Luftraum verbunden sein, damit der Gasdruck stets dem mit der Höhenlage, der Temperatur und Witterung veränderlichen Luftdruck gleich oder um ein sehr geringes Maß größer als dieser bleibt. Die Ballonhüllen können nennenswerte Überdrücke nicht aushalten. Bei jeder Ursache, die geeignet wäre, im geschlossen gedachten Ballon inneren Überdruck zu erzeugen, muß daher aus dem prallen Ballon Gas entweichen (Gasverlust). Solche Ursachen sind: Abnahme des äußeren Luftdrucks beim Steigen des Ballons oder aus anderen Gründen und Erwärmung des Ballon-Inhaltes durch Bestrahlung oder Eintritt in wärmere Luftschichten. Umgekehrt haben solche Ursachen, die einen Unterdruck im geschlossen gedachten Ballon herbeiführen würden, also Erhöhung des äußeren Luftdrucks beim Fallen des Ballons oder aus anderen Gründen und Abkühlung des Gasinhaltes durch Eintritt in kältere Luftschichten oder durch Ausstrahlung eine

16

I. Die Gase.

Verminderung des inneren Gasraumes (ohne Gasverlust) und Schlaffwerden der Ballonhülle zur Folge. Wieviel Kubikmeter Gas entweichen aus einem prallen Ballon von 1000 cbm Inhalt, wenn der äußere Luftdruck von 700 mm bis 500 mm abnimmt und die Gastemperatur von ursprünglich 10 °auf 20 °steigt? Das Gas müßte im Endzustand ein Volumen einnehmen

+

+

Po T V=V0 pT~' d. h.

700 293

V= 1 000 500 · 283 = 1450 cbm, während im Ballon nur 1 000 cbm Platz haben; also entweichen 450 cbm Gas Tom Endzustand. Von dem Füllgas im Anfangszustand sind dies 500 283 450 · 700 · 293 = 313 cbm.

4. Die allgemeine Zustandsgleichung der Gase. Die Beziehung zwischen Druck, Raum und Temperatur im vor. Abschnitt p Tl V =V·-··-

p1 T

1

kann man in der Form schreiben pv

Der Wert

p;

p1 v1

rr=~r-· 1

ist also, so verschieden auch p, v und T sein mögen,

für ein und dasselbe Gas von unveränderlicher Größe. Wird dieser Wert mit R bezeichnet, so ist

p; = R (=

oder

konst.),

pv=RT(p in kgfqm, v in cbmjkg).

Dies ist die allgemeine Zustandsgleichung der Gase. Sie setzt die Zt--I

Fig. 10.

zwischen 0° und t0 •

57

12. Spezifische Wärme der Gase.

Liegt die Anfangstemperatur nicht bei 0°, sondern bei t0 °, und findet Erwärmung bis t 0 statt, so ergibt sich die mittlere spez. Wärme für das Gebiet zwischen t 0°und t 0, wie leicht folgt, t 1 ( Cm) = a 2 b (t t 0) • to

+-

+

Zusammenhang der mittleren spez•.Wärmen cPm und c.m zwischen gleichen Temperaturgrenzen. Bei den Versuchen über die spez. Wärmen ergeben sich fast immer die Mittelwerte von Cp und c. zwischen zwei Temperaturen. Auch zwischen diesen Mittelwerten besteht ein Zusammenhang, so daß sich einer aus dem anderen herleiten läßt. Zwischen den wahren spez. Wärmen besteht nach Abschn. 12 bei gleiqher Temperatur die streng gültige Beziehung (im Gaszustand) Cp

=

Cv

+ _!,985 . m

Durch Multiplikation beider Seiten mit dt folgt Cp

1,985 m

dt= Cv dt+ - - dt.

Die Integration zwischen den Grenzen t0 und t liefert

f t

f t

Cp

dt =

Cv

dt

1,985 + ---:;;(t-t

0) •

Für die mittleren spez. Wärmen gilt t

t CPm

(t- t0)= Jcpdt, to

Damit erhält man Cp

oder

Cvm

m

(t- t0 ) = c. m (t - t0 )

(t- t0) = Jc.dt. to

1,985 + -· m (t- te),

12. Spezifische Wärme der Gase. Während die spez. Wärmen fester und flüssiger Körper von den äußeren Umständen bei der Erwärmung oder Abkühlung, insbesondere von Änderungen des Druckes und Volumens fast unabhängig sind, zeigen die spez. Wärmen gasartiger Körper eine sehr bedeutende Abhängigkeit von diesen Umständen. Zwei Fälle sind von grundsätzlicher Wichtigkeit, die Erwärmung bei konstantem Volumen und die Erwärmung bei konstantem Druck des Gases. Im ersten Falle wird das Gas in einem allseitig fest geschlossenen Gefäß, ohne die Möglichkeit einer Ausdehnung oder Zusammenziehung seines Raumes, erwärmt bzw. gekühlt, wobei die Wärmemenge cv für 1 kg und 1° gebraucht wird (spez. Wärme bei konstantem Volumen). Im zweiten Falle wird das Gas in einem offenen Gefäß oder in einem durch einen Kolben oder sonstigen

58

I. Die Gase.

beweglichen Verschluß abgesperrten Gefäß erwärmt, so daß es, ohne seinen Druck zu ändern, seinen Raum beliebig vergrößern oder verkleinern kann. Dabei wird für 1 kg und 1 die Wärmemenge cP gegebraucht (spez. Wärme bei konstantem Druck). Alle Messungen der spez. Wärme von Gasen beziehen sich auf diese zwei Fälle. Ist.cv oder cP bekannt, so lassen sich die spez. Wärmen für beliebige andere Fälle herleiten. Selbst cv und cP bestimmen sich gegenseitig (Abschn. 21 und unten). Mit der absoluten Höhe der Temperatur ändern sich, wie in Abschn. 11 allgemein erwähnt, auch die Werte von cv und cP. Die verschiedenen Gasarten lassen sich hinsichtlich des Verhaltens ihrer spez. Wärmen c., und c in drei scharf unterschiedene Gruppen einteilen. Die erste, technlsch bedeutungslose Gruppe bilden die einatomigen Gase (Argon, Helium u. a.), die zweite und technisch weitaus wichtigste die zweiatomigen oder einfachen Gase und ihre Mischungen (0 2 , H 2 , N 2 , CO usw.), die dritte. die mehratomigen Gase, unter denen CH4 , C2 H 4 , C2 H 2 die technisch wichtigsten sind. Auch S02 , NH3 , C0 2 und H 2 0 im gasartigen Zustand rechnen hierzu. Für die erste und zweite Gruppe läßt sich mit guter Annäherung ein allgemeines Gesetz aufstellen, das lautet: Zur Erwärmung gleicher Volumina verschiedener Gase von gleicher Atomzahl sind unter gleichen äußeren Umständen gleiche Wärmemengen nötig, Druck und Temperatur bei allen Gasen als gleich vorausgesetzt. Bezeichnet man also die auf die Masse von 1 cbm von 0° und 760 mm bezogenen spezifischen Wärmen bei konstantem Volumen und bei konstantem Druck mit [u bzw. [\1, so haben die zweiatomigen Gase gleiches [u und gleiches [\1; es i~t

°

[v(0 2 ) = [u(N2 ) = [u(CO) = [v(H2 )

=

[u (Luft)

ebenso für [\1. Für die einatomigen Gase gilt das gleiche Gesetz, aber mit einem im Verhältnis 3 : 5 kleineren Werte Q:v.

Die gewöhnliche auf 1 kg bezogene spez. Wärme ergibt sich daraus wie folgt. Die Gewichte gleicher Volumina verschiedener Gase verhalten sich wie ihre Molekulargewichte m1 , m2 usw. Zur Erwärmung von m1 , m2 , m3 ••• kg der Gase sind z. B. bei konstantem Druck m1 cp,, m2 Cp 2 , m3 Cp8 • • • Cal erforderlich. Alle diese Werte sind nach dem obigen Gesetz für die zweiatomigen Gase unter sich gleich, weil m1 , m~, m3 kg von jedem Gas das gleiche Volumen, nämlich 22,4 cbm bei 0° und 760 mm einnehmen (Abschn. 6), also m1 cp, =

m 2 Cp 2

=

m3 cp,.

Andererseits ist die spez. Wärme bezogen auf die Masse von 22,4 cbm von 0° und 76(.) mm gleich 22,4 [v. Man hat also

12. Spezifische Wärme der Ga.se.

59

Das Produkt mcP, d. h. die spez. Wärme bezogen auf die Menge von m kg eines Gases, bezeichnet man als Molekularwärme. Die zweiatomigen Gase haben also gleiche Molekularwärmen, ebenso die einatomigen unter sich. Für die zweiatomigen Gase 1) können als Mittelwerte bei 0° angenommen werden 6,86, mcv=4,88,

mc~=

daher

([p=0,306, ([u = 0,218 Calfcbm 0°, 760 mm.

Die hieraus mit den entsprechenden Molekulargewichten berechneten Werte, sowie die aus direkten Versuchen ennittelten Werte cP sind nebenan zusammengestellt. Luft CO N2 H2 02 28,95 28 28,08 2,016 m = 32 0,245 0,237 (berechnet) 0,244 0,214 3,40 cP = 2 0,242 0,241 2 ) (Versuch). cP = 0,218 3,40-3,41 0,249 ) Die nicht vollkommene Übereinstimmung kann sowohl den Versuchen als dem nicht absolut genauen Zutreffen des angenommenen Gesetzes entspringen. Für die technische Anwendung sind die Unterschiede wohl bedeutungslos, da schon die unvermeidlichen Verunreinigungen aller im technischen Gebrauch befindlichen Gase (z. B. die Feuchtigkeit) u. U. größere Abweichungen bedingen. Für cv erhält man Luft CO N'.l 0'.! 0,174 0,168 (berechnet) 0,174 c., = 0,152 2,42 0,171 0,172 (Versuch). c., = 0,156 2,415 0,178 Abhängigkeit von der Temperatur. Nach denneueren Versuchen ist es sicher, daß die spez. Wärmen c., und cP aller Gase, außer den 1 atomigen, mit wachsender Temperatur zunehmen, und zwar für 2 atomige Gase proportional mit der Temperatur. Man hat also cp=Cp0 Cv

-C.,0

+ bt

+ bt.

Der Faktor b ist für c und c., deswegen der gleiche, weil der Unterschied von c..P und cv Pbei allen Temperaturen gleich groß ist (s. u.). Für Stickstoff gilt nach Versuchen von Holborn und Henning bei Temperaturen zwischen 0° und 1400° 0,000038 t, Cp=Cp0

+

1) Mit Ausnahrue aer Gase mit hohem Molekulargewicht (Halogene) wie Chlor. Nachneueren Bestimmungen im Nernstschen Laboratorium ist für Chlorgas bei 16° und 1 at: mcv=6,39, mcp=8,49, Cp/c.= 1,33. 2 ) Eür 200, nach Scheel u. Heuse, Zeitschr. f. Instrumentenkunde 1912, Apr.

60

I. Die Gase.

und nach Versuchen von Langen

c., = c.,.

+ 0,000037 8 t.

Bezüglich des Wachstums mit der Temperatur stimmen die Versuchsreihen, trotz der großen Verschiedenheit der Methoden, fast vollkommen überein.

Das obenerwähnte Gesetz von der sehr angenäherten Gleichheit der Molekularwärmen der 2 atomigen Gase gilt, wie Langen durch Versuche mit den verschiedensten Mischungen dieser Gase bewiesen hat, auch für hohe Temperaturen. Es ist also mc., = 4,88 mcP =

6,86

+ 0,001 06 t

+ 0,001 06 t.

Nimmt man nun das Wachstum nach dieser Formel für richtig an, entsprechend dem Wert 0,000037 8 für Stickstoff, legt jedoch für c und c bei 0° die oben erwähnten unmittelbaren Versuchswerte z~grunde~ so ergeben sich folgende Beziehungen: Sauerstoff Stickstoff Wasserstoff Kohlenoxyd Luft

+ 0,000033 2 t; + 0,000037 8 t; cv = 2,415 + 0,000526 t; cv 0,171 + 0,000037 8 t; cv = 0,172 + 0,000036 6 t; cv =

0,156

cv =0,178 =

cP = 0,218 cP =

0,249 cP = 3,40 cP = 0,242 cP = 0,241

+ 0,000033 2 t + 0,000037 8 t + 0,000 526 t + 0,000037 8 t + 0,000036 6 t

Die mittleren spez. Wärmen folgen daraus, indem man den Faktor von t überall halbiert, also von dem Temperaturzuschlag nur die Hälfte nimmt.

Beziehung zwischen

Cp

und

Cv·

Vcrhältnis k

=

Cp: Cv·

In Abschn. 21 wird gezeigt, daß bei Gasen zwischen cP und c" die Beziehung besteht R cp- cv= 427' cP ist also stets größer als cv. Nun ist nach Abschn. 6 848 . R= somit

--;n-,

mc -mc p

"

=

848 = 1,985. 427

Der Unterschied der beiden Molekularwärmen ist für alle Gase gleich 1,985. Wenn für ein beliebiges Gas cP und das Molekulargewicht m bekannt ist, so läßt sich cv berechnen aus

1,985

Cv=Cp----.

m

12. Spezifische Wärme der Gase.

Mit

c =c P

v

61

+ 1,985 m

folgt ferner das Verhältnis der beiden spez. Wärmen

k = f2._ = 1

c"

oder k=

V mgekehrt ist

+ 1,9~-, mc"

mcp mcP -1,985

1,985 1 cv=-mk-1

c

P

1,985

k

m

k-1

=~---.

Ist daher von irgendeinem Gas der Wert von k bekannt (dieser Wert ist experimentell vielfach bestimmt worden), so läßt sich daraus cv und cP berechnen, und umgekehrt. Beispiel: Wie groß müßte naue Wert für k ist? mcP

=

Cp

für Stickstoff sein, wenn k=J,41 der ge-

1,985 ~:!~ = 6,824 (Molekularwärme),

6 • 8 ~ ~ 0 243. ~ 28,08 ~ -'--

Cp-

Nach dem Ausdruck für k müssen die 2atomigen Gase gleiches k besitzen, falls ihre Molekularwärme die gleiche ist. Wird diese, wie oben, mcv = 4,88 gesetzt, so erhält man I 1,985-1407 k -1-r' . 4,88 Nach den genauesten direkten Messungen ist für H 2 k = 1,408, N2 1,41, 0 2 1,398, Luft 1,401 bis 1,406, CO 1,403 (Mittel daraus 1,404). Die Molekularwärmen der 2atomigen Gase bei Temperaturen um 20° wären hiernach mindestens mc.=4,88 bis 4,9, mcp=4,88+1,985=6,87 zu setzen.

Einfluß der Temperatur auf k. Die Beziehung

k=1--f-~985 mcv

gilt für alle Temperaturen. Nun ist aber für die 2 atomigen Gase

mcv = 4,9 daher

k-1 -

+

+ 0,001 06 t,

4,9

1,985

+ 0,00106 (

Mit zunehmender Temperatur nimmt somit k ab. Innerhalb kleinerer Temperaturunterschiede ist allerdings die Veränderlichkeit gering.

ö2

I. Die Gase.

Z. B. ist noch für 100°, 200°, k = 1, 397, 1,388, während für 0° k = 1,40 6 ist. Man kann daher bei den gewöhnlichen Temperaturen unter 100° bis 200° mit dem Mittelwert k=1,40 rechnen. ""!--

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=

ca-::-:(~/.?orn tr. &nnt%}

1,1

I 0

200ov

0'00

7000

11100

?V

16'00

zzoo

I

2S00°

Fig. 11.

Bei sehr hohen Temperaturen (Feuergastemperaturen) wird jedoch lc erheblich kleiner. So hat man bei 1000°, 2000°, k = 1,333, 1,283. Fig. 11 zeigt den Verlauf von k mit wachsender Temperatur. Zwischen 500° und 2000° kann mit guter Annäherung gesetzt werden 0,572 k= 1,395- 10000 t (0 2 , N2 , H 2 , CO, Luft), oder mit t=T- 273 0,572 k=1,411- 10000 T.

Vgl.auch Taf.I.

12a. Spezifische Wärmen mehratomiger Gase. Kohlensäure, 002 • Als zuverlässigster Wert bei 0° kann gelten (für atmosph. Druck) Cp=0,202. nach Scheel und Heuse. 1 ) Für die mittlere spez. Wärme fanden Holborn und Henning 2 ) zwischen 20° und t0 folgende Werte t = 200° 440° 630° 800° 847° 1000° 1200° 1360°0 cPm = 0,2168 0,2306 0,2423 0,2493 0,2491 0,2602 0,2654 0,2678. Diese Werte wurden durch Abkühlung einer bestimmten, vorher elektrisch erhitzten Gasmenge im Olkalorimeter gewonnen. Versuche nach dem Explosionsverfahren (Verbrennung von CO zu 00 2 in der Bombe und Messung des Höchstdrucks) sind von A. Langen 3), Pier und Bjerrum 4) ausgeführt worden. 1) 2)

3) 4)

Jahresber. 1912 d. Physik.-Techn. Reichsanst. Annalen d. Physik, 1907, Bd. 23 (Physik.-Techn. Reichsanst). Z. Ver. deutsch. Ing. 1903, Nr. 18. Im N ernstachen Laboratorium.

12a. Spezifische Wärmen mehratomiger Gase.

63

Hierbei erhält man die mittlere spez. Wärme für konst. Volumen. Langens Versuche ergaben nach Sehreber zwischen 17° u. 1500° (mc.)m = 10,45, also (mcP)m = 12,43, cPm n 17° U. 1700° 11,20, " 13,18

=

0,283 0,300.

Nach Bjerrum (und Pier) ist der wahrscheinliche Wert zwischen 17° und 2714() (mc,.)111 = 10,9, also (mcP)m = 12,88, cPm = 0,293.

In Fig. 12 sind nun die Werte von c aufgetragen (unterste Pm Kurve), wobei sämtliche Versuche berücksichtigt sind. Ferner wurden aus den ursprünglichen Werten von c nach dem in Abschn. 11 anPm gegebenen Verfahren (aus der Kurve der Wärmemengen) die wahrscheinlichen Werte von cP ermittelt, die ebenfalls in Fig. 12 eingetragen sind, ebenso wie die Molekularwärmen mcp (Maßstab dafür rechts in Fig. 12). Mittlere und wahre spez. Wärme der Kohlensäure bei konstantem Druck. o i 100 200 [300 [400 1 500 600 I 0,2021 0,2091 0,217 0,225 0,232 0,2381 0,243

· 700 soo [900 11ooo 0,2481 0,253 0,2571 0,260 o,2o2 o,215 o,23o I o,244j o,257j o,268 o,275 o,283 o,289j o.293 : o,297 1

1

1

1

1

1

-~;----;

!

I

1200 . 1400 11600 11800 2000 . 2200 '12400 12600 2800 13000 ! 0,265 0,270 'i 0,2751 0,280 0,283 0,286 0,289 I 0,291 0,294 I 0,296 I 0,301 0,307 5 0,311 I 0,315 0,319 0,3221 0,325 ' 0,329 I 0,333 ! 0,3361

Für k ergaben unmittelbare Messungen bei Temperaturen von 10-20° nach verschiedenen Methoden k= 1,30.

Mit cP = 0,202 würde folgen

_r:p_=k= 44·0,202 cv

44. 0,202 -

1,985

=1,288,

vorausgesetzt, daß die Kohlensäure von 1 at und 0° noch hinreichend genau dem Gasgesetz folgt. Berücksichtigt man die kleine Abweichung davon, so wird nach Scheel k= 1,298

0

Die für höhere Temperaturen nach dem Gasgesetz aus c errechneten Werte von k sind in Fig. 11 eingetragen. Dagegen Pwurden aus Schallversuchen etwas andere Werte gewonnen/) wie Fig. 11 ebenfalls zeigt. 1) R. Fürst ena u, Verhältnis der spez. Wärme der Gase und seine Abhängigkeit von der Temperatur. Dissertat. 1908.

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