Goethe - Begegnungen und Gespräche: Band X 1815-1816 9783110340594, 9783110339666

The focus of the years 1815–1816 is on Goethe’s final journey to his home town of Frankfurt in 1815, his meeting with th

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Goethe - Begegnungen und Gespräche: Band X 1815-1816
 9783110340594, 9783110339666

Table of contents :
Text
1815
Rheinreise mit Freiher rn vom Stein Ende Juli 1815
Aufenthalte in Wiesbaden 1814/15
Aufenthalte in Frankfurt 1814/15
Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer auf der Gerbermühle
Aufenthalte in Heidelberg 1814/15
Aufenthalte an Rhein und Main 1814/15
Goethe und Boisserée August – Oktober 1815
Aus dem Leben mit Christiane 1788 bis 1816
Goethe irrtümlich zugeschriebene Gespräche und Zweifelhaftes
Siglen- und Abkürzungsverzeichnis
Konkordanz
Namen- und Werkregister
Register von Goethes Werken
Nachwort
Inhalt

Citation preview

G O E T H E · B E G E G N U N G E N U N D G E S P R ÄC H E

GOETHE B E G E G N U N G E N U N D G E S P R ÄC H E

BEGRÜNDET VON ERNST GRUMACH

UND

RENATE GRUMACH

IN VERBINDUNG MIT DER SÄCHSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU LEIPZIG, DER MAINZER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR UND

DER KLASSIK STIFTUNG WEIMAR GOETHE- UND SCHILLER-ARCHIV HERAUSGEGEBEN VON RENATE GRUMACH

UND

BASTIAN RÖTHER

GOETHE B E G E G N U N G E N U N D G E S P R ÄC H E

BAND X 1815-1816

BEARBEITET VON

ANGELIKA REIMANN

2018 DE GRUYTER

ISBN 978-3-11-033966-6 e-ISBN (PDF) 978-3-11-034059-4 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-038961-6 Library of Congress Control Number: 2018960463 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ” 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: Meta Systems Publishing & Printservices GmbH, Wustermark Druck: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen www.degruyter.com

1815 Weimar 1. 1.

Tagebuch 1. 1. 1815 (GT V 1, 239)

Glückwünschende … Bey Serenissima und weiter. Meyer.

Mittag Rabe

Abends

An G. Sartorius Mitte Jan. 1815 (WA IV 25, 153)

Durchl. Herzogin haben mir die besten Grüße an Sie aufgetragen. 2. 1.

Tagebuch 2. 1. 1815 (GT V 1, 239)

Mittag Rabe

Hofr Meyer. Mad Wolf Eberwein. Proserpina.

C. Eberwein, Goethes Proserpina (Weimarer Sonntagsblatt 2, 227)

B2 1665 B3 4114

Gegen Ende genannten Jahres [1814] begannen, in Hofrath Meyer’s Gegenwart, die Klavierproben der Proserpina in Goethe’s Saale, welchen die kolossalen Büsten Jupiters und der Minerva, sodann die Venus, in Oel gemalt, und geistreich erfundene Kopien Raphaelscher Kunstgebilde schmückten. In der geistreichen Madame Wolf hatte Proserpina eine würdige Repräsentantin gefunden. Diese liebenswürdige Künstlerin und ich waren Goethe’s Erscheinen gewärtig; sie vertraute mir, wie sie sich noch über die Ausführung ihrer Aufgabe im Unklaren befinde. „Sie wissen“, knüpfte sie an, „wie Goethe ist. Er wirft eine Idee hin, jedoch mehr andeutend als vollständig erklärend. Schließlich murmelt er noch etwas Bezügliches, das die Unsicherheit, in der man sich befindet, noch vergrößert. Er will, daß man durch eigenes Nachdenken seine Gedanken ergründe und individuell reproducire. Von der Größe und Originalität derselben in einen fieberhaften Zustand versetzt, flieht die Ruhe. Glücklich, wem es nach Anstrengung seiner geistigen Kräfte gelingt, sich Goethe’s Ideen zu bemeistern. Durch andauerndes Studium bei Tag und Nacht hoffe ich in Betreff der Proserpina seinem Wunsche entsprechen zu können, bin aber dessen nicht gewiß.“ Die Thür, an dessen Schwelle einem Jeden, der sich ihr nähert, das „Salve“ freundlich anspricht, öffnete sich, und Goethe mit Hofrath Meyer trat ein. Während der Probe ließen jene Meister die Künstlerin gewähren. Nach Beendigung derselben machte Meyer sie auf einige Stellungen aufmerksam, die wohl graziös wären, aber nicht antik. Er zeigte ihr, wie sie ihr Spiel zu verbessern habe. Goethe sprach sich im Allgemeinen über die Leistung der Wolf sehr befriedigt aus. Das Wenige, bemerkte er, was noch zu wünschen sei, werde sich finden, sobald sie auf das Theater käme; hier sei der Raum zu beschränkt. 1

1815

Weimar Der Wolf bange Sorge verwandelte sich nun in ausgelassene Freude und Lust. In dieser Stimmung wendete sie sich zu dem im Saale befindlichen Jupiter, und machte ihm mit übertriebenem Pathos Vorwürfe, daß er Proserpina’s Leiden und Klagen mit angehört, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Goethe und Meyer führten diesen Scherz in einer Weise fort, daß, wenn Jupiter in Person gegenwärtig gewesen wär, er uns sicher mit Donner und Blitz in die Flucht geschlagen hätte.

3. 1.

Tagebuch 3. 1. 1815 (GT V 1, 240)

Rabe mahlte am zweyten Bilde. 4. 1.

Mittag Rabe.

Tagebuch 4. 1. 1815 (GT V 1, 240)

Mittag bey Hofe. 3./4. 1.

An Friederike v. Franckenberg 25. 1. 1815 (WA IV 25, 170)

Hätten mir die Weimarischen Freunde, welche das Glück hatten, an dem frohen Tage persönlich in Gotha aufzuwarten, nicht schon die erwünschte Nachricht gebracht, daß vor dem edlen Jubelgreise [v. Franckenberg] meiner im Guten gedacht worden; so hätte ich doch nicht gezweifelt an der freundlichen Aufnahme meines treu gemeynten Opfers [Gedicht „Jubiläum am zweiten Januar 1815“]. 5. 1.

Tagebuch 5. 1. 1815 (GT V 1, 240)

Mittag Rabe 6. 1.

Abends Niebeckers

Epimenides gelesen.

Tagebuch 6. 1. 1815 (GT V 1, 240)

Mittag Rabe … Quartet Probe von Proserpina im Theaterzimmer. 7. 1.

Tagebuch 7. 1. 1815 (GT V 1, 240)

Mittags bey Hofe. dusi. Coran. 8. 1.

Abends Hofrath Meyer, Gedichte des Fer-

Tagebuch 8. 1. 1815 (GT V 1, 240)

Mittag Riemers 9. 1.

bey Riemers

Prof. Riemer Ferdusi.

Tagebuch 9. 1. 1815 (GT V 1, 241)

Spazierengefahren Doppelter Unfall [Christiane erleidet im Wagen einen Schlaganfall] Mittag gestört. Herstellung Besuche. Hofr. Meyer. Ferdusi. An Chr. G. v. Voigt Mitte Jan. 1815 (WA IV 25, 154)

Freylich war der Unfall erzeugende Unfall, den mir ein wunderlich Geschick Dienstag zwischen 1 und 2 Uhr zudachte, etwas derb, und nur die liebevolle 7. 1.

Fourierbuch, Herzoglicher Hof 7. 1. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Herzogl. Tafel … 13. Hr. Obrist v. Geismar 14. Hr. Geh. Rath v. Göthe. 14. Ps.

2

1815

Weimar Theilnahme würdiger Freunde und Freundinnen … konnte uns so schnell wieder aufrichten und herstellen.

10. 1.

Tagebuch 10. 1. 1815 (GT V 1, 241)

Mittag zu drey … August spaet vom Balle. vor 11. 1. An C. F. E. Frommann 11. 1. 1815 (WA IV 25, 142)

Mit vielem Dank sende das mir anvertraute Exemplar der großen Zenobia zurück, es ist mit den früheren, bey der Leseprobe, collationirt worden, wobey jedoch bemerklich war, daß die Schauspieler sich mehr gegen die erste Ausgabe neigten, welche zu sprechen ihnen bequemer schien. 11. 1.

Tagebuch 11. 1. 1815 (GT V 1, 241)

Mittag Rabe. 9./13. 1.

Riemer an C. F. E. Frommann 14. (?) 1. 1815 (Heitmüller S. 226)

B3 4115

Der Schlag oder eine Art von Schlag im Wagen hat seine Richtigkeit, wiewohl die Dame das selbst nicht weiß. Unterdeß ist alles wieder gut, und es sind schon Supplicationen angestellt worden, oder vielmehr herumgeschickt, VisitenCharten mit der Inschrift: „Für genommenen Antheil höchlich dankbar“. Das Gegentheil wäre für ihn vielleicht gut gewesen; für uns andre gewiß. 14. 1.

Maria Susanna Voigt an Christiane v. Goethe 17. 1. 1815 (GSA, 28/66, Bl. 38)

Wir sind lezten Sonnabend sehr glücklich wieder hier [Jena] angekommen und sagen Ihnen nochmals unsern herzlichen Dank für die, vergnügten Stunden die uns vergönnt waren in Ihrem Hauße zuverleben. Mit der Bitte meinen Mann und mich dem Herrn Geheimerath gehorsamst zu empfehlen. 17. 1.

Tagebuch 17. 1. 1815 (GT V 1, 242)

Herr Genast und Mad. Wolf. zu Tische. 18. 1.

Gegen Mittag Herr Molke.

Blieb derselbe

Tagebuch 18. 1. 1815 (GT V 1, 242)

Mittag Rabe. 19. 1.

Tagebuch 19. 1. 1815 (GT V 1, 242)

Mittag Rabe 20. 1.

Leseprobe von Zenobia.

Tagebuch 20. 1. 1815 (GT V 1, 242)

Mittag für uns

Hofr. Huschke.

Sommer H. Meyer an G. Hufeland 21. 1. 1815 (Hartung S. 15) 1814/ Goethe befindet sich recht wohl und ist sehr vor 21. 1.

B3 4117

thätig. Er verfertigte den vergangenen Sommer in Berka (wo eine Schwefelquelle entdeckt worden und jetz ein Bad angelegt ist) in sehr kurzer Zeit ein großes Allegorisches Drama für Berlin aus welchem das Lied deßen Sie erwehnung thun genommen ist, ich wünschte 3

1815

Weimar ihnen den schönen Genuß der mir zu theil geworden das Ganze vorlesen zu hören, einige Stanzen zu mal scheinen mir unübertrefflich gelungen Der Titel des Stücks heißt Epimenides. Der Dichter sieht die Weltbegebenheiten aus einem hohen Standpunkt an, das Partheywesen ist ihm daher fremde. Hieraus werden Sie auf den Inhalt einigermaßen schließen können. - Goethes Italienische Reise wird jetz von ihm zum Druck bearbeitet und nebenher entstehen kleine Gedichte in der that muß man sich über diese Thätigkeit verwundern und wohl mag sie allen seinen Freunden um so mehr erfreulich seyn da sie ein vollkommnes physisches Wohlbefinden anzeigt.

22. 1.

Tagebuch 22. 1. 1815 (GT V 1, 243)

Mittags Rabe … Madame Wolf Probe der Proserpina. des Cabus. 2./22. 1.

Hofrath Meyer. Buch

An Zelter 23. 1. 1815 (WA IV 25, 169)

Proserpina, von Eberwein … wird den 3. Februar gegeben; wir haben diesem Werklein noch wunderlich eingeheizt, daß es als Luftballon steigen und zuletzt noch als Feuerwerk zerplatzen kann. vor 23. 1. An Chr. G. v. Voigt 23. 1. 1815 (WA IV 25, 168)

Ich habe dem Doctor Vulpius die beyden Bände [des Stammbuchs Baron v. Burkanas] nebst Ew. Excellenz gefälligem Aufsatz übergeben, und zugleich ein nach dem Alphabet schon verfertigtes Namen-Register, woran nur wenige, leicht wiederherzustellende Bogen fehlen … Der Bibliothekar wird sich von allem näher unterrichten, und davon Vortrag zu thun die Freyheit nehmen. 23. 1.

Tagebuch 23. 1. 1815 (GT V 1, 243)

Mittag Rabe 24. 1.

Tagebuch 24. 1. 1815 (GT V 1, 243)

Ging Rabe ab. 24. 1. (?)

Nach Tische mit August wegen Berlin. Ordnung des Chromatischen Apparats.

Mittag für uns.

An Th. Seebeck 23. 2. 1815 (WA IV 25, 206)

… für den lehrreichen Brief … zu danken, darf ich nicht länger unterlassen; dadurch aufgeregt habe unsern, zwar braven, aber immer zaudernden Mechanikus [Körner] genöthigt, den schon seit einem Jahr vorgehabten Apparat aufzustellen, wodurch ich denn im Stande war, alles was Sie mir zugedacht vollständig zu nützen. 15. 11./ 24. 1.

An Zelter 23. 1. 1815 (WA IV 25, 169)

Unseren Freund Raabe, welcher nun bald ein Vierteljahr mit uns hauset, kann ich nicht abgehen lassen ohne dich durch ihn zu begrüßen; er wird erzählen wie es bey uns aussieht und daß wir uns ganz wohl befinden, ja fürtrefflich, wenn wir die Kleinigkeiten des Tags nicht abziehen wollten. 4

1815

Weimar An S. Boissere´e 7. 2. 1815 (WA IV 25, 188)

Dieser gute Freund und Künstler [Raabe] ist vor kurzer Zeit von hier abgereist, und hat mir das Blatt für Sie hinterlassen, nachdem er manches hübsche Porträt hier gefertiget, und sich eine freundliche Neigung erworben und erhalten. vor 25. 1. An Chr. G. v. Voigt 25. 1. 1815 (WA IV 51, 366; 52, 228)

Was die nächsten Arbeiten [auf der Bibliothek] betrifft, so bin ich mit Ew. Excellenz vollkommen einstimmig, daß die Zeitungen [Zeichnungen?], Kupfer und Kunstsachen zuerst vorzunehmen wären. Hofrath Meyer erbietet sich zu treulicher Assistenz. 25. 1.

Tagebuch 25. 1. 1815 (GT V 1, 243)

Mittag für uns. 27. 1.

Dlle Seidler.

Tagebuch 27. 1. 1815 (GT V 1, 244)

Zenobia Vorprobe. 28. 1.

Tagebuch 28. 1. 1815 (GT V 1, 244)

Mittag Dlle Seidler. Cammer H. v. Fritsch … Geh R. Einsiedel. bey Schopenhauer Strich durch die Rechnung. Mitte Dez./ 28. 1.

Verlosung

An J. Roux 29. 1. 1815 (WA IV 25, 181)

… danke zum schönsten, daß Sie mich so freundlich an das [am 10. 12. 1814] in Jena Besprochene erinnern; ich gebe hierüber folgende vorläufige Auskunft: so eben bin ich beschäftigt, die Papiere, welche sich auf meine italiänische Reise beziehen, … zu redigiren. Hierbey seh ich nun freylich, daß dieser wörtlichen Darstellung sehr zum Vortheil gereichen müßte, wenn, aus meinen eigenen Skizzen sowohl, als denen der Freunde und Kunstgenossen, was bedeutend ist …, in Kupfer gestochen, dem Werklein beygefügt würde. Es sollte mir angenehm seyn wenn Ew. Wohlgeb. diese Arbeit übernehmen wollten … Ich gestehe, daß ich darüber schon seit einiger Zeit mit meinem vieljährigen Freunde und damaligen Kunstgefährten [Meyer], zu Rathe gegangen, wie die Sache anzustellen sey, damit vergebliche Mühe und Kosten entfernt werden. Vor allen Dingen wäre ein Format festzusetzen … Klein Folio wäre hierzu das Schicklichste … Brächte man mehr Bilder auf Eine Platte, so müßte man solche Gegenstände wählen, welche der Zeit, der Nachbarschaft oder dem Interesse nach zusammengehören … Geht man nun so zu Werke, daß diese Abbildungen sich auf Buch, Buch sich auf sie bezieht, so ist höchst wahrscheinlich, daß der Verleger des Werkes auch den Verlag der Kupferplatten übernähme … Da aber die Einleitung sowohl als auch die Ausführung dieser Sache, auf das planmäßigste zu ordnen ist, und meine öftern Abwesenheiten von Weimar Irrungen oder Stockungen erzeugen könnten, so wird Herr Hofrath Meyer so lange ich gegenwärtig bin mitwirken, und wenn ich mich entfernen sollte meine Stelle mit Rath und That versehen. 5

1815 29. 1.

Weimar Tagebuch 29. 1. 1815 (GT V 1, 244)

Mittag Riemers. 30. 1.

Zenobia Hauptprobe.

Tagebuch 30. 1. 1815 (GT V 1, 244)

Bey Serenissima gratuliren.

Mittag für uns

Zenobia.

Charlotte v. Schiller an Cotta 3. 3. 1815 (Fehling S. 67)

Am 30. Januar wurde die Große Zenobia von Calderon, von Gries … übersetzt …, gegeben. Es ist vortrefflich übersetzt und hat einen sehr befriedigenden Eindruck gegeben … - Man soll in der Allgemeinen Zeitung gesagt haben, das Stück habe gar keine Wirkung getan usw. Es kann wohl sein, daß es auf den größern Teil des Publikums, das heißt leider diesen, der sich über Kotzebues Possen freut und Goethens Tasso versäumt, nicht so gewirkt hat; dies ist aber die Schuld des Geschmacks und nicht des Dichters noch Uebersetzers, der meisterhaft Sprache und Versmaß behandelt hat. - Goethe hat sich mit der Anordnung alle Mühe gegeben und die Schauspieler haben meisterhaft gespielt und gesprochen. Man kann auf keinem andern Theater die Stücke von Calderon so darstellen, weil Goethens Geist dazu gehört, die Menschen dafür zu bilden, durch Deklamation und Spiel. Aber es ist ein unbeschreiblicher Genuß. 19./30. 1. E. Genast, Aus dem Tagebuche eines alten Schauspielers (Genast 1, 228) B2 1666 B3 4116. 4118

Am 30. Januar 1815 kam als erste bedeutende Neuigkeit die „Zenobia“ von Calderon zur Aufführung. Da ich in dem Stück beschäftigt war, so wurde mir Gelegenheit, [am 19. 1.] zum ersten Mal einer Goethe’schen Leseprobe, die bei großen Werken stets in seinem Hause abgehalten wurde, beizuwohnen, und ich konnte mich persönlich von der Wahrheit dessen überzeugen, was ich bisher darüber gehört hatte. Ein langer, grünbehangener Tisch stand in der Mitte von Goethe’s Empfangszimmer. Obenan nahm er seinen Platz; ihm gegenüber, am Ende der Tafel, der Regisseur. Zur Rechten von Goethe saß die Wolff, zur Linken Oels; die Uebrigen reihten sich der Ordnung gemäß an; der junge Nachwuchs bildete den Schluß. Ich hatte die Ehre, neben meinem Papa zu sitzen. Vier Exemplare lagen auf dem Tisch, wovon eins Goethe, ein zweites mein Vater und die beiden andern die Wolff und Oels in Besitz nahmen. Mein Vater flüsterte mir zu: „Nimm Dich zusammen!“ Du lieber Gott! was brauchte ich mich denn da zusammen zu nehmen, ich hatte ja nur ein paar Worte zu sagen und diese wußte ich bereits auswendig. Goethe las nun die Namen der handelnden Personen, dann gab er mit einem Schlüssel, womit er auf den Tisch klopfte, das Zeichen zum Beginn und Oels fing an zu lesen; auf ein abermaliges Klopfen las Madame Wolff weiter und Oels gab sein Buch an seinen Nachbar; ein Gleiches that dann die Wolff. So gingen die Bücher von Hand zu Hand. Nun war mir klar, was der Herr Papa mit dem „Nimm Dich zusammen!“ gemeint hatte; nun sah ich erst, welch kitzliche Sache es ist, Calderon’sche Verse correct vom Blatt zu lesen und dabei einigen Ausdruck hineinzulegen. Zum Glück hatte ich das Stück auf meines 6

1815

Weimar Vaters Pult vorgefunden und bereits für mich gelesen; der Rhythmus und das Tempo wurden mir durch Oels und die Wolff trefflich angegeben, und so sah ich denn mit einiger Ruhe dem Zeitpunkt entgegen, wo das Klopfen des Schlüssels mich aufrufen würde. Solche Leseproben hatten das Gute, daß sie die Aufmerksamkeit aller Mitwirkenden verlangten und man auf diese Weise eine genaue Kenntniß des Ganzen erhielt, was auch Goethe dabei bezweckte … Bei der zweiten Leseprobe wurden die Rollen collationirt und bei der dritten im Charakter gelesen. Es wurde den Schauspielern Zeit genug zum Memoriren ihrer Rollen gewährt; darum verlangte aber auch Goethe, daß jeder bei der ersten Theaterprobe seiner Aufgabe mächtig sei; er konnte sehr heftig werden, wenn einer sich eine Nachlässigkeit darin zu Schulden kommen ließ. Bei der ersten Theaterprobe zur „Zenobia“ [27. 1.] sollte Unzelmann, welcher den Soldaten spielte, das Unglück treffen, Goethe’s Zorn zu erregen. Er war einer der fleißigsten Schauspieler und ein Liebling Goethe’s, aber er gehörte auch zu denen, die sich durch ein Zorneswort des Meisters nicht einschüchtern ließen. Bei jener Probe nun trat Unzelmann mit der Rolle in der Hand auf die Scene und las dieselbe ab. Sogleich ertönte mächtig Goethe’s Stimme aus seiner Loge, die sich im Hintergrund des Parterre befand: „Ich bin es nicht gewohnt, daß man seine Aufgabe abliest!“ Unzelmann entschuldigte sich mit dem Bemerken, daß seine Frau seit mehreren Tagen krank daniederliege und er deshalb nicht zum Lernen hätte kommen können. „Ei was!“ rief Goethe, „der Tag hat vierundzwanzig Stunden, die Nacht mit eingerechnet!“ Unzelmann trat bis in das Proscenium vor und sagte: „Ew. Excellenz haben vollkommen Recht! Der Tag hat vierundzwanzig Stunden, die Nacht mit eingerechnet; aber ebenso gut, wie der Staatsmann und Dichter der Nachtruhe bedarf, ebenso gut bedarf ihrer der arme Schauspieler, der öfters Possen reißen muß, wenn ihm das Herz blutet. Ew. Excellenz wissen, daß ich stets meiner Pflicht nachkomme; aber in solchem Falle bin ich wohl zu entschuldigen!“ Diese kühne Rede erregte allgemeines Erstaunen und jeder stand erwartungsvoll, was nun kommen würde. Nach einer Pause rief Goethe mit kräftiger Stimme: „Die Antwort paßt! Weiter!“ In dieser Probe sollte noch ein Unglücklicher an die Reihe kommen, und dieser Unglückliche war ich. Ich spielte den Hauptmann der Zenobia, der den Aurelianus gefangen zu nehmen und nur wenige Worte zu sprechen hat. Mit großer Sicherheit trat ich aus der vierten Coulisse heraus und schritt mit Würde über die Bühne, um die Heldenthat, die Gefangennahme des Aurelianus, zu vollbringen. Da ertönte es: „Schlecht! So nimmt man keinen Kaiser gefangen. Noch einmal!“ Ich kam also noch einmal, dann zum dritten, vierten und fünften Mal, und immer blieb der Ausspruch derselbe, nur daß er bei jeder Wiederholung markiger wurde. Ganz zerknirscht wagte ich endlich die bescheidene Frage: „Excellenz, wie soll ich’s denn nur machen?“ - „Anders!“ war die belehrende Antwort. Ja, das war leicht gesagt, aber wie? Mein Herr Papa, der seinen Sitz rechts im Proscenium hatte, warf mir schon längst ingrimmige Blicke zu; ja der hatte gut werfen, ich hätte 7

1815

Weimar mich lieber selbst hinauswerfen mögen, um der Qual und Schande zu entgehen. So trat ich denn den schauerlichen Gang zum sechsten Mal an, um dem Willen Goethe’s nachzukommen und es „anders“ zu machen, aber es blieb beim Alten. Da rief der Gewaltige: „Ich werde Dir es vormachen.“ Nach einer Weile betrat er in seinem langen blauen Radmantel, den Hut halb schräg auf seinem Jupiterhaupte, die Bühne. Er nahm mir das Schwert aus der Hand, stellte mich als Zuschauer in den Vordergrund der Bühne und kam nun mit einem martialischen Gesicht und - ich kann’s nicht anders bezeichnen - mit Hahnenschritten im raschesten Tempo auf den Aurelianus losgestürzt, das Schwert drohend über dessen Haupte schwingend. Das war allerdings ganz anders, wie ich es gemacht hatte, aber ich wußte nun, wie er es wollte, und ahmte ihm treu nach. Da kniff er mich mit dem Zeige- und Mittelfinger, wie seine Art war, wenn er seine Zufriedenheit zu erkennen geben wollte, in die Backe, daß ich hätte laut aufschreien mögen, und ging dann wieder hinab in seine Loge. Mein Vater wandte sich mit einem sarkastisch-freundlichen Lächeln gegen mich und flüsterte mir über die Achsel zu: „Ich breche Dir den Hals, wenn Du es so machst!“ Ich stand da, wie gewisse Thiere am Berge, der Papa aber fuhr fort: „Wenn wir nach Hause kommen, werde ich Dir schon erklären, wie es Goethe meint.“ Bei der Hauptprobe dieses Stücks [am 29. 1.] sollte Goethe nochmals in Harnisch gebracht werden. Sein Princip war, diese gleichsam als die erste Vorstellung zu betrachten; darum durfte kein Unberufener während der Handlung auf der Scene stehen oder auch nur den Kopf aus der Coulisse stecken. Letzteres Verbrechen ließ sich in dieser Probe ein ästhetischer Maschinist mit einem gewaltig dicken Schädel zu Schulden kommen. Sogleich donnerte Goethe herauf: „Herr G’nast! schaffen Sie mir den ungehörigen Kopf aus der ersten Coulisse rechts, der mit unanständiger Neugier sich in den Rahmen meines Bildes drängt.“ Ebenfalls war es ihm ein Greuel, wenn die Schauspieler ihre Stichworte nicht abwarteten und dem Mitspieler vor der Zeit in die Rede fielen; da rief er mit seiner Stentorstimme: „Man lasse den Andern ausreden! Gute Sitte verlangt dies in anständiger Gesellschaft, um wie viel mehr auf der Bühne. In Herbergen und bei Trinkgelagen kann solche Unsitte stattfinden, auf der Bühne aber darf sie nie vorkommen!“

31. 1.

B. R. Abeken an J. D. Gries Anf. Febr. 1815 (GSA, 1/155,2)

Nachmittags, meinem gegebnen Worte zufolge, ging ich zu Göthe, u. es hat mich nicht gereut; ich verdanke Ihrer Aufforderung eine höchst angenehme und in mancher Hinsicht lehrreiche Stunde. Er empfing mich äußerst freundlich, und natürlich lenkte sich die Unterhaltung bald zur Zenobia u. die gestrige Aufführung. Er pries Ihre Arbeit sehr, wie billig, und Sie sind ihm gewiß Anlaß zu einem großen Genuß gewesen. Ueber die Aufführung mochte ich mich nicht gern tief einlassen; denn, wiewohl die Schauspieler im ganzen viel leisteten, und besonders vortrefflich sprachen, so war doch gewiß auch vieles mangelhaft, u. es ist den guten Weimaranern unter diesen Umständen u. bei der Schwierigkeit des Sinnes dieses Stücks nicht so sehr zu verargen, daß der Beifall nicht lauter und nicht allgemeiner war. Was nun diesen Sinn betrifft, so hat mir Göthe über 8

1815

Weimar manches die Augen eröffnet; nur auf seine Weise. Sie wissen, er spricht oft sehr hieroglyphisch und abgerissen; viel fragen und um eine vollständige Darstellung des Ganzen bitten, das wage ich nicht. Indeß hat er mir Anregung genug zum weitern Nachdenken gegeben; und was ich habe und geben kann, sollen Sie heut über acht Tage lesen [in einer Kritik für die „Zeitung für die elegante Welt“] … Göthe schien viel Gewicht auf den schönen Humor zu legen, der in dem Verhältniß zwischen Zenobia und Decius liege. Ehre und Heldengröße sollen in ihnen die Triebfedern zu dem Großen seyn, das sie unternehmen, und doch spiele die Liebe, und am gewaltigsten, immer durch. Dies erklärt mir manches im letzten Act, denn die Liebe ist’s ja doch, die dem Decius den letzten Anstoß giebt, Aurelian zu stürzen, und das Ganze schließt mit einer Hochzeit. Sehr schön geht nun neben allem diesem menschlichen Treiben das Schicksal, oder die waltende Gerechtigkeit, ihren festen, sichren Gang. Ich mag Göthe’n in manchem falsch verstanden haben; doch scheint mir das Gesagte eine schöne Idee und eines Schauspiels wohl werth … Göthe war sehr lebendig und, wie er sagte, so wohl, wie er seit langer Zeit keinen Winter gewesen. Daß ich ihn gesehn, u. so gesehn, darum hätte ich allein gewis die Reise [von Rudolstadt] gemacht.

30./31. 1. B. R. Abeken, Tagebuch 31. 1. 1815 (Abeken2 S. 126)

B2 1667 B3 4119

Der selbe Dichter [Calderon] war es auch, der mich nach Weimar führte, wo „die große Zenobia“ nach der Übersetzung des Freundes [Gries] aufgeführt werden sollte, und zwar unter der Direction Goethes, der den spanischen Dichter sehr bewunderte. Dies geschah am 30. Januar 1815, zur Feier des Geburtstags der Großherzogin Luise, für den auch das Theater immer etwas Ausgezeichnetes in Bereitschaft hielt. Am Tage nach der Aufführung ging ich zu Goethe, welchem das Interesse, das ich an dem spanischen Dichter, und der Antheil, den ich an der Übersetzung nahm, bekannt war. Mein Tagebuch enthält über diesen Besuch Folgendes: „Goethe war sehr freundlich und gesprächig. Er legte besonders Gewicht auf den schönen Humor, worin Decius’ Verhältniß zu Zenobia durchgeführt sei. Calderon sei ein großer Dichter; nur eine gewisse freche Rhetorik müsse man ihm zugestehn. Es sei kein Wunder, daß die dramatische Kunst in Madrid so geblüht, da selbst der König für die Bühne gedichtet habe.“ Bei dieser Gelegenheit war es auch, daß er … äußerte: „Der Prinz Fernando sei der standhafte, nicht sowohl für den Glauben, als für Portugals Glanz und Macht.“ 2. 2.

Tagebuch 2. 2. 1815 (GT V 1, 244)

Beym Prinzen gratuliren … Mittag Fur uns. besuchte. 3. 2.

Tagebuch 3. 2. 1815 (GT V 1, 245)

Mittag für uns … Meyer Orient. serpina. 2. 2.

Abends Hofball den ich

Arabische Schrift

Hauptprobe Pro-

Fourierbuch, Erbherzoglicher Hof 2. 2. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4568) Um 10. Uhr Sind Samdl. Herren. Gobelier wie auch von den Milidäer, zur Gratlatson Zu den Hoen Geborts Fest. Ihro Durchl. Erbprinz gewesen.

9

1815 4. 2.

Weimar Tagebuch 4. 2. 1815 (GT V 1, 245)

Körner, Schleifmaschine

Mittag [bricht ab]

Charlotte v. Schiller an Knebel 8. 2. 1815 (Düntzer1 S. 177)

B3 4120

Der arme Geheimerath Goethe hat jetzt viel Noth. In der Nacht von Sonnabend [den 4.] auf den Sonntag war die Frau einige Stunden (fast) todt, und Huschke hat dem Sohn im Vertrauen eröffnet, sie könnte nicht leben; doch hat es sich gebessert, aber der Anfall von Krampf kann immer bei jeden Veranlassungen wiederkommen. Ich fürchte für ihn; er kann das widerliche Leiden des Lebens nicht ertragen, ohne angegriffen zu werden, und viel Kräfte hat er nicht mehr. Ein guter Schutzgeist walte über unserm Freund! 2. 1./ 4. 2.

6. 2.

Amalie v. Voigt an Eichstädt 7. 2. 1815 (Aukt.-Kat. Boerner 106/1911, 193)

Auf bitten der Wolff ließ sich Goethe bereden, die Proserpina, aus dem Triumph der Empfindsamkeiten auf die Bühne zu bringen. Er sagt selbst daß er nie daran gedacht, sie als ein für sich bestehendes ernsthaftes Ganze zu betrachten, wenn es aber doch dargestellt werden soll, müsse es ausgeschmückt werden, das ist nun auch geschehen, u. so hat es, was nicht zu erwarten stand sehr gefallen. Die Wolff gab gewissermaßen die Proserpina auf zwei Arten zugleich, einmal deklamierend, das andermal mimisch. Tagebuch 6. 2. 1815 (GT V 1, 245)

Proserpina wiederholt. 2. 1./ 6. 2.

Tag- und Jahres-Hefte 1814 (WA I 36, 89)

Das Monodram Proserpina, wurde, nach Eberweins Composition, mit Madame Wolff eingelernt, und eine kurze, aber höchst bedeutende Vorstellung vorbereitet, in welcher Recitation, Declamation, Mimik und edelbewegte plastische Darstellung wetteiferten, und zuletzt ein großes Tableau, Pluto’s Reich vorstellend und das Ganze krönend, einen sehr günstigen Eindruck hinterließ.

4. u. 6. 2. An Zelter 17. 5. 1815 (WA IV 25, 328)

Meine Proserpina … ward mit vielem Beyfall aufgenommen. 4. u. 6. 2. (?)

7. 2.

Amalie v. Voigt an F. Tieck 16. 6. 1812 [vielmehr 1815] (Matenko-Zeydel-Masche S. 28)

Habe ich Ihnen schon geschrieben, daß seine Proserpina als für sich bestehend würde. Die Wolf sprach sie sehr gut, machte mir aber gar zu viel Attitüden, es wurde fast zum Ballet. Die Schlußscene, wo Pluto’s Reich, als ein Gemälde v. lebenden Personen vorgestellt wurde, fand großen Beifall. Tagebuch 7. 2. 1815 (GT V 1, 245)

Mittag mit August. 10. 2.

Tagebuch 10. 2. 1815 (GT V 1, 245)

Bey Serenissima, Ferdusi. 10

1815 11. 2.

Weimar Tagebuch 11. 2. 1815 (GT V 1, 245)

Mit August. 12. 2.

Tagebuch 12. 2. 1815 (GT V 1, 246)

Mittag mit August 13. 2.

Meyer Riemer.

Tagebuch 13. 2. 1815 (GT V 1, 246)

Mittag mit August. 14. 2.

Tagebuch 14. 2. 1815 (GT V 1, 246)

Mittag mit August

Riemers Wolfs. Wiesbader Theater Spas.

A. v. Goethe an J. F. Blumenbach 20. 2. 1815 (Voit S. [3])

Der Vater, welcher sich zugleich bestens empfiehlt, bittet das in dem Kästchen befindliche Päcktchen dem Herrn Hofrath Sartorius baldmöglichst zu kommen zu laßen und hat mir auch aufgetragen Ew. Wohlgeboren zu unserem nächsten Herbst-Zwiebelmarkt, wo wir schon einmal das Vergnügen hatten, Sie bey uns zu sehen, einzuladen. 15. 2.

Tagebuch 15. 2. 1815 (GT V 1, 246)

Mittag August. Mitte Febr.

Wilhelmine Günther an Amalie Löffler 18. 2. 1815 (DLA Marbach, A: Thiersch, 64637)

Die Geh. Räthin Göthe war bey ihrem zweiten Rückfall in größerer Gefahr als bei den beiden ersten Anfällen. Übrigens möchte ich es der Frommann fast bestreiten, daß sich Göthe tüchtig er mannt habe; er soll in fast kindischer Angst dabey gewesen seyn, und nichts so sehr fürchten als ihren Verlust, der bey den nächsten Diätfehler, den sie begehn wird, menschlicher Berechnung nach, unvermeidlich ist. - Den letzten Zufall hat sie sich, wie Huschke versichert, durch drei ungemeßne Portionen Sauerkraut, die sie in 3 Mahlzeiten hinter einander zu sich genommen hat, zugezogen. Die Macht der Gewohnheit muß groß seyn, denn sonst könnte Göthe nicht so ängstlich seyn, seine Frau, die in keiner Rücksicht ist, was man verlangen könnte, zu verlieren. Selbst das Hauswesen soll sie schlecht und unordentlich besorgen. Göthe braucht jährlich gegen 6000 rh und dafür lebt er wirklich äußerst schlecht. Den größten Aufwand mögen sie wohl in Wein machen. An Chr. G. v. Voigt 17. 2. 1815 (WA IV 25, 195)

Die Abschrift des famosen Aufsatzes [von Sartorius über den bisherigen Verlauf des Wiener Kongresses]; ich habe ihn mit dem Abschreiber collationirt, welches um so nöthiger war, als die Abschrift stellenweis sehr unleserlich war. 10. 2. Herzogin Louise an Goethe 9. od. 20. 2. 1815 (GSA, 28/779, St. 28) (od. 21. 2.?) Wollten sie wohl die Gütigkeit haben uns, morgen Abend, etwas aus dem Ferdusi vorzulesen, wenn es ihnen nicht beschwerlich ist?

11

1815 16. 2.

Weimar Tagebuch 16. 2. 1815 (GT V 1, 246)

Dlle Seidler zu Tische … Md Herder, Uli, Dll Müller Genast. 17. 2.

Tagebuch 17. 2. 1815 (GT V 1, 246)

Mittag unter uns. 18. 2.

Tagebuch 18. 2. 1815 (GT V 1, 247)

Mittag Bergrath Voigt Meyer.

Jenensia Chromatica

vor 19. 2. Riemer an C. F. E. Frommann 19. 2. 1815 (Heitmüller S. 227)

Oberfmstr Fritsch.

Hofr.

B2 1671 B3 4122

Danz hat an mich wegen der sehr vortheilhaften Stelle in Rostock geschrieben. Mit der Wohnung über 1000 Thaler; im Vergleich mit meiner hiesigen Lage, selbst bey Gehaltszulage, doch sehr bedeutend. Ich habe mich nicht abgeneigt erklärt. Voigt und G. geben nun freylich nicht viel Trost; letztrer sogar räth mir an allen Strängen zu ziehen und zu sehen wo und wie ich etwas erhalte. Das macht mir nun eben keine Freude, u. ich bin beynahe entschlossen, ohne weiteres mich auf Rostock einzulassen … Von dem Lumpengelde kann ich hier nicht leben: Schulden habe ich über die Gebühr, u. Leben u. Gesundheit geht durch das Prickeln Tag und Nacht an einer mühsamen Arbeit hin, daß wenn ich meine Frau nicht hätte, ich es auf keinen Fall aushalten würde. Dazu noch eine so herzlose Antwort von G. der mich gleichwohl hier behalten will, und mir das Rostock ausreden möchte! 19. 2.

Tagebuch 19. 2. 1815 (GT V 1, 247)

Cotta und Laviere. v. Fritsch Reg.r v Müller. Peucer.

Mittag Mad Lorzing

Spazieren mit August.

Falk, Niederschrift 1815 (?) (GMD, Falk IV 7)

Göthe 1815 … Die Aufführung der beyden Gleichen von Kotzebue [am 17. 2.], durch Hofkavaliere, auf dem Theater des Erbprinzen im Schloß, setzte Göthe in die größte Wuth. So erzählten die beyden Regierungsräthe Müller und Peucer, die ihn bey dieser Gelegenheit, als sie ihm zufällig einen Besuch machten, also sprechen hörten: „Ich weiß es, schrie er mit der heftigsten Anstrengung der Stimme, daß dieser Kotzebue, seit 20 Jahren das Privilegium besitzt in alle ihm [sic] Hofvasen zu sch….ßen, und daß sie insgeheim alle 10 Finger darnach lecken! aber - und hier stampfte er mit der Faust zu verschiedenen Malen auf den Tisch - servieren sollen sie es nicht am Hof, so lange ich lebe, servieren sollen sie’s nicht oder ich lasse anspannen und fahre fort so weit der Himmel blau ist und sage nie, daß ich in Weimar gewesen bin!“ 18. 2. (?)

Erbprinzessin Caroline von Mecklenburg-Schwerin an H. Meyer 13. 2. 1815 (GSA, 64/77,8) Empfehlen Sie mich bestens dem Andenken Ihrer Frau; so auch Goethe, wenn ich bitten darf, von dem ich leider hören muß, daß seine Gesundheit diesen Winter über nicht recht gut war.

12

1815

Weimar Dieß Stück, das eine Parodie auf Göthens Stella seyn soll, ist in der That voll der abgenutztesten Späße und Zweideutigkeiten, die Damen wußten oft bey der Aufführung nicht, wo sie sich vor Erröthen hinwenden sollten. Es wurde von lauter verkleideten Herren gespielt.

17./19. 2. Charlotte v. Schiller an Knebel 22. 2. 1815 (Düntzer1 S. 178)

B3 4121

Am Freitag [dem 17. 2.], dem Geburtstag unsrer Großfürstin zu Ehren, hatte eine Gesellschaft den Erbprinzen beschwatzt, daß er das kleine Theater, welches die Kinder hatten dem Geburtstag der Prinzeß Marie zu Ehren, ihnen einräumte. Zuerst erschien ein Prolog von Regierungsrath Müller, dem Freund der Madame Schopenhauer. Es erschien Ruthenia, Adele Schopenhauer, und der Schutzgeist Thüringens, Ottilie Pogwisch, und declamirten mit vielem Pathos lauter Gemeinplätze her … Alsdann folgte die Parodie des Grafen Gleichen, von lauter Herren gespielt … Die Geschichte, die eine heilige Volkssage ist, herunterzusetzen, ist in meinen Augen schon ein Verbrechen des Dichters. „Stella“ zu travestiren ist auch ein eben so großes Verbrechen. Aber Kotzebue habe ich schon lange aufgegeben und traue ihm alles Schlechte zu. Doch daß die Herren von Poseck, Hopfgarten u. s. w. dieses Stück spielen konnten, und daß der Prinz, der diese Fe` te gab, dieses in seinen Augen gesellschaftliche Vergnügen zu einer solchen Plattheit herabwürdigen konnte, ist sehr traurig … Was der Dichter des Prologs denkt und seine Aspasia, weiß ich nicht … Wenn ein Mensch mit so etwas zufrieden sein kann und sein Product unter die plastischen Kunstwerke aufzustellen meint, der muß unendlichen Dünkel oder gar keinen Geschmack haben. Goethe hat sich darüber ereifert und mit Recht. J. D. Gries an B. R. Abeken 8. 3. 1815 (*Jb. Schopenhauer-Ges. 12, 76; SLUB Dresden, Ms e 96 Bd. 1, S. 141)

Am Geburtstage der Großfürstinn hat man in Weimar, in den Zimmern des Erbprinzen, einen Prolog von dem Schoppen-Müller aufgeführt, der sehr schlecht seyn soll; hernach ein erzdummes Ding von Kotzebue: Der Graf von Gleichen, eine Parodie von Goethe’s Stella, worin die Frauenrollen von Männern vorgestellt worden sind. Diese Vorstellung scheint in W. einige Gährung hervorgebracht zu haben. G. findet sich mit Recht beleidigt, u. es ist in der That unbegreiflich, wie der E. sich zu solchen Plattheiten hergeben kann. B. R. Abeken an J. D. Gries 24. 3. 1815 (GSA, 1/155,3)

Die Fr. v. Schiller schrieb über jene Aufführung in ihrer Naivetät, Göthe habe 3 Stunden gezankt. G. F. v. Gerstenbergk an Böttiger 19. 2. 1815 (Jb. Schopenhauer-Ges. 12, 75)

Zu der Großfürstin Geburtstag war kleines Schauspiel auf dem Schlosse selbst von Dilettantinnen. Zuerst ein kleines Duodram von mir zur Feier des Tages, dann ein kleines Kotzebue[sches] Stück: Mädchenfreundschaften … Doch daran hatte man nicht genug. Der Teufel plagt einige Herren den Grafen v[on] Glei13

1815

Weimar chen, Posse v[on] Kotzebue, hinzuzufügen. Nun wußten sie freilich nicht, daß Kotzebue darinnen Stella von Göthe parodirt …, aber Göthe, zum Glück nicht gegenwärtig, ist noch darüber wie ein angeschossener Eber. Böttiger an A. v. Kotzebue 30. 3. 1815 (Maurach1 S. 235)

Sie wissen ohnstreitig durch Briefe aus Weimar, was sich dort am Hofe selbst zutrug. Zu der Grossfürstin Geburtstag spielten einige Dilettantinnen im Schlosse selbst Ihre Mädchenfreundschaften. Dabei plagte nun der Teufel einige Herren, Ihrer Posse den Grafen von Gleichen hinzuzufügen. Die Narren ahndeten dabei gar nicht Ihre Parodie von Göthes Stella. Göthe herrischer als je, besonders in der langen Abwesenheit des Herzogs in Wien, schäumte u. wüthete darüber, wie ein angeschossener Eber. Mitte Jan./ An C. F. E. Frommann 11. 1. 1815 (WA IV 25, 142) 19. 2.

Mit vielem Dank sende das mir anvertraute Exemplar der großen Zenobia zurück, es ist mit den früheren, bey der Leseprobe, collationirt worden, wobey jedoch bemerklich war, daß die Schauspieler sich mehr gegen die erste Ausgabe [übers. von F. H. v. Einsiedel] neigten, welche zu sprechen ihnen bequemer schien. G. F. v. Gerstenbergk an Böttiger 19. 2. 1815 (Jb. Schopenhauer-Ges. 12, 71)

Ich wollte Ihnen … nicht eher Ihren freundlichen Brief beantworten, als bis ich Ihnen über die Zenobia u[nd] mein Stück [„Klorinde oder das Kreutz vor Jerusalem“] etwas Näheres sagen könnte. Nachdem mich der Groskofta [Goethe] einen Monat grandios warten lassen und ein ernsthaftes Gespräch mich nicht bestimmen konnte, das Stück zu verschneiden, höre ich, daß es ausgeschrieben wird. Ob es aber dem ungeachtet bald werde gegeben werden? Dafür stehe ich nicht. Hat doch Gries 18 Monate um Zenobien bitten müssen. J. D. Gries an B. R. Abeken 10. 4. 1815 (Jb. Schopenhauer-Ges. 12, 68)

Müller [v. Gerstenbergk] ist mir völlig so unerträglich, wie Ihnen, obwohl ihm eine gewisse Art von Witz u[nd] Unterhaltungsgabe nicht abzusprechen ist. Es mag ihm wohl nicht gefallen haben, daß die Z[enobia] aufgeführt worden, da doch Goethe sein eignes [Müllers] Trauerspiel zurückgelegt hat. M[üller] hat nemlich, ich glaube in Zeit von vier Wochen, ein Trauerspiel geschrieben, dessen Stoff er aus dem Tasso genommen. Er hat es G[oethe]’n zur Aufführung übergeben, u[nd] dieser hat es eben bei sich hingelegt. Daher ist denn nun der Haß gegen G[oethe] im Sch[openhauer]schen Hause ganz ungeheuer. vor 20. 2. An Cotta 20. 2. 1815 (WA IV 25, 196)

Da ich von Herrn Legationsrath Bertuch vernehme daß Ew. Wohlgeboren [vom Wiener Kongress] glücklich möchten zu Hause angekommen seyn … 20. 2.

Tagebuch 20. 2. 1815 (GT V 1, 247)

Mittags unter uns. 14

1815 21. 2.

Weimar Tagebuch 21. 2. 1815 (GT V 1, 247)

Fortgesetzt, Theater Relation [mit John und Kräuter] Serenissima. Schluss Ferdusi.

Mittag für uns

Charlotte v. Schiller an Knebel 22. 2. 1815 (Düntzer1 S. 181)

Bey B3 4123

Gestern habe ich einen großen Genuß gehabt. Wir waren bei der Herzogin mit Goethe, Frau von Schardt, meine Schwester und ich … Frau von Wedel schenkt immer Thee ein. Also ist die Gesellschaft ganz klein, aber recht gemüthlich. Goethe’s Umgang mit dem Orient ist uns recht erfreulich; denn er lehrt uns diese wunderliche Welt kennen. Die persische Poesie ist sehr merkwürdig; jetzt las er uns aus dem Gedicht des Ferdusi, welches 120,000 Verse hat, 60,000 Distichen. Sein Geist, der klar und reich die Verhältnisse durchblickt, weiß auch aus dieser Masse von Welt und von fremdartiger Phantasie zu sondern und Licht zu schaffen und es in ein Ganzes vor’s Auge zu bringen. Es ist äußerst merkwürdig. Die Reflexionen, die der Dichter immer hineinwebt und auf die Moral hindeutet, sind so ernst und schön. Wie eine große Reihe von Begebenheiten in des Ferdusi Geist vorübergegangen und der volle Glanz des Lebens sich ausspricht, sagt er: Du, der du dieses liesest, Bedenke, wie alt die Welt sei! Wir sollen auch aus dem Koran etwas hören. Die Herzogin freut sich dieser Lectüre sehr und wir Alle nicht weniger. 21. 2. Knebel an Goethe 3. 3. 1815 (GSA, 28/66, Bl. 109) (u. 10. 2.) Man sagt mir viel Trefliches von Deinen Vorlesungen 22. 2.

bei der Herzogin.

Tagebuch 22. 2. 1815 (GT V 1, 247)

Fortgesetzt, mit den zwey Schreibern. Mittag fur uns. Mit August das Theatralische Bergr. Voigt. Schoene Natur Betrachtungen. 23. 2.

Tagebuch 23. 2. 1815 (GT V 1, 247)

Mittag für uns 24. 2.

Tagebuch 24. 2. 1815 (GT V 1, 247)

Bey Serenissima 24. 2. (u. früher?)

21. 2. (?)

Hofr. Meyer. Mittag für uns.

An B. Hundeshagen 27. 2. 1815 (WA IV 25, 210)

Mit den übersendeten Exemplaren [des ersten Abdrucks von Hundeshagens „Topographisch-militärischem Plan der Stadt und Festung Mainz“] habe ich nach Ihrer Vorschrift gehandelt. Das für Durchl. Herzog bestimmte ist einstweilen Durchl. Herzogin übergeben … und das vierte dem vorzüglichen Geschäftsmanne, welcher auf jede Weise in dem Falle ist, ein Gesuch … zu befördern. Z. Werner an Sophie v. Schardt 10. 1. 1815 (Germ. Wrat. 15 (1971) S. 140) Empfehlen Sie mich ehrfurchtsvoll dem vortrefflichen Göthe!

15

1815 25. 2.

Weimar Tagebuch 25. 2. 1815 (GT V 1, 248)

Capellmstr Müller. Herzogs Ankunft zu feyern. Bachmann Abends Wolfs. Münzen. 26. 2.

Mittag für uns … Prof

Tagebuch 26. 2. 1815 (GT V 1, 248)

Wolf Hackerts Umrisse

Riemers zu Tische … Riemer Abends.

vor 27. 2. An D. G. Kieser 27. 2. 1815 (WA IV 25, 212)

Meine Frau wird in diesen Tagen nach Jena gehen, da ihr eine Ortsveränderung und Zerstreuung sehr nöthig thut … Herr Hofrath Stark ist von allem unterrichtet, es würde mir sehr erwünscht seyn, wenn Sie mit ihm über ihren Zustand conferiren möchten. 27. 2.

Tagebuch 27. 2. 1815 (GT V 1, 248)

Mittag für uns. Dlle Seidler. 28. 2.

Tagebuch 28. 2. 1815 (GT V 1, 248)

Mittag für uns … Abends bey Serenissima. Die Moallakats. Charlotte v. Schiller an Knebel 4. 3. 1815 (Düntzer1 S. 184)

B3 4124

Wir haben diese Woche wieder wunderschöne arabische Dichtungen vernommen. Goethe hat Alles zusammengetragen aus der Bibliothek, seiner Sammlung, daraus er uns nach der Zeitfolge die Dichtungen vorträgt, bald aus den „Fundgruben des Orients“, bald aus andern Werken, aus englischen Uebersetzungen u. s. w. 1. 3.

Tagebuch 1. 3. 1815 (GT V 1, 248)

Meine Fr. lies zur Ader vor 2. 3.

Mittag für uns … Mad Lorzing.

Johanna Schopenhauer an Ungenannt 2. 3. 1815 (Stargardt, Autographensammler 435, 180)

Göthe ist wohl, seine Frau aber nicht, sie hat zwei furchtbare Anfälle vom Schlage gehabt. 2. 3.

Tagebuch 2. 3. 1815 (GT V 1, 249)

Erbprinz M. Frau nach Jena Mittag mit August rung Prof Riemer Portraits. Erfindungen Stradans. 3. 3.

Uber Relig. Verände-

Tagebuch 3. 3. 1815 (GT V 1, 249)

Mittag Hofr. Meyer. 2. Hälfte Febr.

F. L. Seidel an Goethe 16. 2. 1815 (GSA, 28/66, Bl. 100) Verzeihen Sie, wenn ich so frei bin, Ihnen den jungen Baron von Buttlar zu empfehlen, welcher sich einige Zeit in Weimar aufhalten wird. Er hat hier [Berlin] die Universität benuzt und sich in andern Fächern gebildet. Er wünschte sehnlichst die Bekantschaft von Ew. Exellenz, da er Sie als unsren großen Dichter hochschäzt. Ich konnte ihm diesen Wunsch unmöglich versagen und gab ihm diesen Brief für Ew. Exellenz mit. Möchten Sie die Güte haben, ihm eins von Ihren dramatischen Werken sehen zu lassen, so würde er sich sehr glüklich fühlen.

16

1815 4. 3.

Weimar Tagebuch 4. 3. 1815 (GT V 1, 249)

Mittag mit August. 2./4. 3.

An Christiane v. Goethe 4. 3. 1815 (WA IV 25, 218)

… will ich melden daß es mir ganz wohl gehet, und ich meine Zeit theils allein, theils mit August, Riemer und Meyer zubringe. 5. 3.

Tagebuch 5. 3. 1815 (GT V 1, 249)

Mittag Riemers. vor 6. 3.

Hofr Meyer.

Das Wirzburger Theater Modell aufgestellt.

Riemer an C. F. E. Frommann 6. 3. 1815 (Heitmüller S. 229)

… so kann ich doch nicht umhin, mich über die Lauigkeit derer zu betrüben, denen es obläge meine Lage zu verbessern. Von beyden Geh. R. [Goethe u. Voigt] habe ich noch nicht einmal Hoffnung, daß mir etwas [an Gehaltserhöhung] werden könnte. 6. 3.

Tagebuch 6. 3. 1815 (GT V 1, 249)

Herzog von Gotha. Erbprinz von Haacke

Mittag mit August.

An Christiane v. Goethe 8. 3. 1815 (WA IV 25, 223)

Da ich nicht an Hof gehen konnte, als der Herzog von Gotha hier war, so hat er mir die Ehre erzeigt, mich zu besuchen. Er war sehr gnädig und in seinen Äußerungen mäßig und wohlwollend. Diesen Charakter hat er auch dießmal nicht überall behauptet. August steht mir in allen Dingen bey, Meyer und Riemer besuchen mich oft. 7. 3.

Tagebuch 7. 3. 1815 (GT V 1, 249)

Mittag mit August. 8. 3.

Riemer und Meyer.

Tagebuch 8. 3. 1815 (GT V 1, 250)

Mittag August. 9. 3.

Tagebuch 9. 3. 1815 (GT V 1, 250)

Mit August … Hofr. Meyer Cortegiano. 10. 3.

Tagebuch 10. 3. 1815 (GT V 1, 250)

Mittag mit August. 11. 3.

Tagebuch 11. 3. 1815 (GT V 1, 250)

Mittag mit August … Abend Riemer u. Meyer. 11. 3. (?)

F. Horny, Tagebuch 14. 3. 1815 (Fabritius S. 287)

Der Hofrath [Meyer] sagte mir das Göthe mit meinem Öel gemahlden diese er Ihm gewiesen hatte, sehr zufrieden gewesen war. 10. 3.

Christiane v. Goethe an Goethe 8./10. 3. 1815 (Gräf 4 2, 362) Soeben fällt mir bei, daß ich vergessen habe, Karln zu sagen, daß es nach meinen Öfen gesehen werden muß, weil es ein wenig rauchte. Dürfte ich Dich daher bitten, es ihm zu sagen.

17

1815 12. 3.

Weimar Tagebuch 12. 3. 1815 (GT V 1, 250)

Abend Riemer. 13. 3.

Tagebuch 13. 3. 1815 (GT V 1, 250)

Mittag mit August, nach Tisch die Mutter v. Jena. 14. 3.

Abend Riemer.

Tagebuch 14. 3. 1815 (GT V 1, 251)

Mittag zu drey. Nachricht der Entweichung N[apoleons]. GRR. v Müller nach Bramst[edt]. Abschied Abends Riemer. Alt Persischer Zustand. S. Boissere´e, Tagebuch 2. 8. 1815 (Weitz2 1, 227)

B2 1684 B3 4166

Geschichte von Goethes Ring mit dem Serapis-Kopf - unten INI - er hat ihm lange nachgestellt, konnte ihn lange nicht haben, im März ist er unwohl, ein Freund kömmt, »raten Sie ein Ungeheueres« - Der Jüngste Tag »Nein« - Napoleon ist entflohen - »Ja« - den anderen Tag kam der Ring: Felix omen: ›Napoleon interiit‹. 15. 3.

Tagebuch 15. 3. 1815 (GT V 1, 251)

Mittag unter Uns … Hofr. Meyer. Mitte März

16. 3.

G. Sartorius an Goethe 10. 3. 1815 (Monroy S. 153)

Grüßen Sie indeß herzlich Ihre fröhliche Freundinn [Christiane], ferner den Naturforscher [August] und das Nebelhühnchen mit dem Hahn [Caroline und Friedrich Riemer]. Tagebuch 16. 3. 1815 (GT V 1, 251)

Mittag unter uns. 17. 3.

Tagebuch 17. 3. 1815 (GT V 1, 251)

Mittag für uns 18. 3.

Hofr. Meyer.

Tagebuch 18. 3. 1815 (GT V 1, 251)

Mittag für uns.

HR. Meyer Buch Kabus.

F. Horny, Tagebuch 18. 3. 1815 (Fabritius S. 288)

Heute hohlte ich den schönen Hackert beym H v. Göthe. 21. 3.

Tagebuch 21. 3. 1815 (GT V 1, 252)

Mittag für uns drey

Hofr. Meyer

Charlotte v. Stein an Knebel 22. 3. 1815 (StG 8, 297)

B3 4126

Der garstige Husten, der meine guten Freunde peiniget, ist mir recht verhaßt. Gestern sah ich einen Augenblick Geh. R. Goethe, als ich vor seinem Garten 21. 3. (?)

Erbprinzessin Caroline von Mecklenburg-Schwerin an H. Meyer 15. 3. 1815 (GSA, 64/77, 8) Ich darf wohl bitten … in das Andenken von Goethe mich zurück zu rufen, wenn sich Gelegenheit dazu zeigt.

18

1815

Weimar vorbeiging, und fand ihn recht mager, aber ganz geduldig in seinem Leiden. Es war das erste Mal, da ich ihn in diesem Jahr wiedersah.

22. 3.

Tagebuch 22. 3. 1815 (GT V 1, 252)

Mittag für uns. 26. 3.

Carl Friedrich an Maria Pawlowna 26. 3. 1815 (LATh-HStA Weimar, HA A XXV Nr. S 52, Bl. 70)

Goethe est souffrant depuis plusieurs semaines; il a la toux qui l’empeche de dormir. Aujourd’hui je l’ai vu. Il avoit l’air assez de´figure´, cependant il va mieux, de meˆme que sa che` re femme. vor 27. 3. Chr. G. v. Voigt an Eichstädt 27. 3. 1815 (Ztschr. Ver. thür. Gesch. NF 27, 207)

B2 1671a B3 4125

Die Meinungen über Frankreichs Schicksal sind sehr schwankend. Z. E. Herr G. R. v. Goethe glaubt, daß eine neue Revolution in Paris sehr wahrscheinlich sey. B3 4127

Riemer an C. F. E. Frommann 27. 3. 1815 (Heitmüller S. 230)

Was mein Weggehen betrifft, so regt sich in Rostock nichts, u. hier auch nichts … Voigt verschiebt alles auf des Herzogs Ankunft … G. sagt gar nichts, der ohnehin zeither an Schnupfen und Husten gelitten hat u. noch leidet. 27. 3.

Tagebuch 27. 3. 1815 (GT V 1, 252)

Mittag unt. uns. 28. 3.

Tagebuch 28. 3. 1815 (GT V 1, 253)

Abends Hofrath Meyer.

Ueber die gegenwärt . polit. Lage der Dinge.

vor 29. 3. F. Hand an F. v. Diez 29. 3. 1815 (K. Mommsen S. 79)

H. Geheimrath von Göthe beschäftigt sich jetzt mit dem Studium der von Ew Hochwürdigen Gnaden übersezten morgenländischen Schriften, wie er sich überhaupt mit persischer Poesie jezt einzig beschäftigt. Er versichert Sie seiner ausgezeichneten Hochachtung. 29. 3.

Tagebuch 29. 3. 1815 (GT V 1, 253)

Abend Hofrath Meyer. Der Moniteur enthaltend Napol . Einzug in Paris ingl : alle Arten von Proclamationen. 30. 3.

Tagebuch 30. 3. 1815 (GT V 1, 253)

Mittag unter uns … Hofr. Meyer Kunstgeschichte 31. 3.

Riemer.

Tagebuch 31. 3. 1815 (GT V 1, 253)

Theater Haendel wegen Lorzings.

Mittag für uns

Hofr. Meyer.

An F. Kirms 31. 3. 1815 (WA IV 25, 244)

Auf die unangenehmste und eine in diesem Augenblick höchst fatal aufregende Weise, kommt mir die Nachricht, daß Lortzings aufgekündigt haben, und daß man ihnen hierauf in einem anonymen Briefe den Undank gegen mich sehr bitter vorgeworfen. Die guten, leidenschaftlich erregten Menschen, nicht wis19

1815

Weimar send welchem Heiligen sie sich widmen sollen, kommen gerannt und flehen um Leitung und Führung.

6. 3./ Ende März

Charlotte v. Stein an C. v. Stein Ende März 1815 (Düntzer9 S. 424)

Goethe soll auch recht krank sein.

9. 1./ An J. Willemer 3. 4. 1815 (WA IV 25, 250) Anf. Apr.

Ich habe viel gelitten, meine gute Frau war zwey Querfinger vom Tode. Jetzt ist sie wieder auf den Beinen.

Anf. Apr. (?)

1. 4.

Iffland war im Sept. 1814 gestorben. Goethe wünschte, ihm auf dem hiesigen Hoftheater, das er damals noch leitete, eine Gedächtnißfeyer zu veranstalten, und wählte hierzu die beyden letzten Acte der Hagestolzen, die für sich ein idyllisches Ganze bilden. Im April 1815 bat er mich, ein Nachspiel dazu zu dichten; wir wurden einig, daß darin die Hauptfiguren des Stücks, jedoch in poetischer Steigerung, fortspielen sollten: es mußte mithin in Versen geschrieben werden. Goethe übernahm, das Ganze zu ordnen und in Scene zu setzen. Tagebuch 1. 4. 1815 (GT V 1, 253)

Mittag für uns. 2. 4.

B2 1675 B3 4135

F. Peucer, Bericht (Peucer S. 609)

Hofr. Meyer Kunstgeschichte bis Apelles.

Tagebuch 2. 4. 1815 (GT V 1, 254)

Mittag Prof Riemer … Hofr. Meyer Kunstgeschichte Lysipp und Schüler. 3. 4.

Tagebuch 3. 4. 1815 (GT V 1, 254)

Mittag unter uns. 3. 4. Zeugnis für Ph. Gauby 3. 4. 1815 (WA IV 51, 368) (u. früher)

Herr Philipp Gauby, gebürtig aus Tarragona in Catalonien, gegenwärtig 23 Jahr alt, ward im März 1810 als Dollmetscher bey den Herzogl. Sächss. in Spanien kriegführenden Truppen angestellt, so wie im Februar 1811 zu Agde beym Weimar. Bataillon als Junker. Im Jahr 1812 wohnte er als Sergent dem Russischen Feldzuge bey, gelangte bis Danzig, von wo er im Februar 1814 zurückkam und sogleich wieder als Lieutenant nach Frankreich marschierte. Seit dem abgeschlossenen Frieden aber in Weimar in Garnison stand, und nunmehr zum zweytenmal, den Feldzug gegen Frankreich unternimmt. Dieser junge Mann hat sich durch sein Betragen die Gunst und das Zutrauen seiner Vorgesetzten, aller Derer die ihn näher kennen, und auch die meinige erworben.

Mitte Febr./ März (?)

An H. Meyer Febr./März (?) 1815 (WA IV 25, 217) … wollte bemercken dass im Laufe dieses Monats ein klein Folioblat mit gold Ranken, vielleicht, mit unterwobnem Silber wünsche. Worauf zu dencken bitte. Das Nähere besprechend.

20

1815 3. 4.

Weimar Widmung in „Hermann und Dorothea“ (Cotta 1814) für Philipp Gauby 3. 4. 1815 (Aukt.-Kat. Stargardt 650 II Nr. 360)

Herren Leutenant Gauby zu Unterhaltung und Andenken im Felde Weimar d. 3. Apr. 1815. 4. 4.

Goethe

Tagebuch 4. 4. 1815 (GT V 1, 254)

Facius wegen der Ringe Hauptm. Schaurott und Schlesier … Hofr Meyer Kunstg. Römer bis Marc. Aurel. Prof Riemer. vor 5. 4.

Charlotte v. Stein an Knebel 5. 4. 1815 (StG 8, 298)

Mit Goethen, höre ich, geht es wieder besser. 5. 4.

Tagebuch 5. 4. 1815 (GT V 1, 254)

Prüfung der Ringe … Mittag für uns … Hofr. Meyer. Kunstgeschichte. Letzte Heidnische Kayser. 4./5. 4.

An H. Meyer 5. 4. 1815 (WA IV 25, 252)

Ich melde Ihnen …, daß ich den mir immer noch problematischen Hercules mit dem Hirsche nochmals von Facius ernstlich probiren lassen, welcher mir so eben sagen läßt, daß er nicht dafür stehen könne, er sey härter als das gewöhnliche Glas, aber nicht so hart als Stein. 6. 4.

Tagebuch 6. 4. 1815 (GT V 1, 254)

Mittag für uns … Meyer, Riemer. 7. 4.

Tagebuch 7. 4. 1815 (GT V 1, 255)

Mittag für uns. Constantin an. 8. 4.

Nachher mit August … Hofr. Meyer Kunstgeschichte von

Tagebuch 8. 4. 1815 (GT V 1, 255)

Mittag für uns … Hofr. Meyer Kunstgesch. 9. 4.

Tagebuch 9. 4. 1815 (GT V 1, 255)

Decorateur [Beuther] Capitol. 10. 4.

Mittag für uns.

Tagebuch 10. 4. 1815 (GT V 1, 255)

Mittag zu zwey. 11. 4.

Tagebuch 11. 4. 1815 (GT V 1, 255)

Mit August … Von Müller Reisegeschichte [Gerstenbergkschen] Stücks. 12. 4.

Lesung bey Schopenhauer des

Tagebuch 12. 4. 1815 (GT V 1, 256)

Mittag mit August … Hofr. Meyer.

Müllers Stück Florentinische Schule. 21

1815 13. 4.

Weimar Tagebuch 13. 4. 1815 (GT V 1, 256)

Mittag mit August, der mit dem Prinzen [Carl Friedrich] spazieren gewesen. 14. 4.

Tagebuch 14. 4. 1815 (GT V 1, 256)

Mittag mit August. Nach Tische manches besprochen Florent. Schule fortgesetzt. Johanna Schopenhauer an G. Keil 15. 4. 1815 (Houben4 S. 228) vor Mitte Apr. Göthe ist fast den ganzen Winter recht ordentlich

Ab. Hofr. Meyer, B3 4128

krank gewesen, mancher häusliche Verdruß, Schreck über die fürchterlichen Zufälle seiner Frau die nun am Ende sich doch wieder erhohlt trotz aller gemachten Anstalten seelig abzufahren, hatten den doch ziemlich alten Herrn angegrifen, dazu kam ein Flusfieber und Katarrh der ihn Tag und Nacht mit Husten plagte diese brachten ihn sehr herunter, jetzt erhohlt er sich wieder, aber kein menschliches Auge darf seit drei Monaten in das Heiligthum blicken in welchem er hauset außer seine Hausgenossen und die beiden Auserwählten Riemer und Meyer. J. D. Gries an G. Hufeland 15. 4. 1815 (Diezmann1 S. 25)

B3 4129

Goethe hat sich seit langer Zeit keinen Winter so wohl befunden als den vergangnen; Wiesbaden scheint ihm besser zu bekommen als Karlsbad. Nur in den letzten vier Wochen litt er an einem heftigen Katarrh, der jetzt aber auf dem Abzuge ist. Sein unerschöpflicher, ewig jugendlicher Geist hat sich wieder ein neues Feld gewählt, nämlich die orientalische und namentlich die persische Poesie, in welche er jetzt ganz versunken ist. Er hat den Winter über unzählige Gedichte in diesem Style gemacht und viel davon vorgelesen. 15. 4.

Tagebuch 15. 4. 1815 (GT V 1, 256)

Mittag mit August.

Meyer u. Riemer. Catels Kirche.

11./15. 4. An Christiane v. Goethe 15. 4. 1815 (WA IV 25, 263)

Mein Tag geht sehr angenehm hin … Mittags leistet August Gesellschaft, die Köchin ist lobenswerth. Abends kommt Hofr. Meyer und so geht es früh wieder von vornen an. 16. 4.

Tagebuch 16. 4. 1815 (GT V 1, 256)

Erbprinz. H . Mendelsohn von Zelter gesandt. Meyer Ramayan.

Mit August … Hofr.

Carl Friedrich an Maria Pawlowna 16. 4. 1815 (LATh-HStA Weimar, HA A XXV Nr. S 52, Bl. 77)

Goethe va bien actuellement; mais refait pas encore. 17. 4.

Tagebuch 17. 4. 1815 (GT V 1, 257)

Mittag mit August … Genast wegen der Anweisung. gesch. Andrea del Sarto. 16. 4.

Hofr. Meyer. Kunst-

Zelter an Goethe 11. 4. 1815 (MA 20.1, 368) Der junge Herr Mendelssohn, ein studierender Mediziner bittet mich, ihm einen Brief an Dich mitzugeben, um Dein Angesicht sehn zu können. Er hat schon den vorigen Krieg mitgemacht und ist trotz seiner mäßigen Gesundheit entschlossen wieder zur Armee zu gehen.

22

1815 18. 4.

Weimar Tagebuch 18. 4. 1815 (GT V 1, 257)

Mittag mit August … Meyer. v. Müller. Zeichnungen der Graefin Egloffstein. F. v. Matthisson, Erinnerungen (Matthisson1 7, 35)

B2 1674 B3 4133

Göthe fand ich, seit dem Sommer 1799, wo er mir im Laubengange seines Gartens so freundlich entgegen kam, nur wenig verändert. Auch er schöpfte Jugend aus dem Borne der Musen. Selten schuf die Natur wol ein Auge von gediegenerm Feuerstoff, als das Auge Göthes, welches noch leuchtet und glänzt, wie vor dreyßig Jahren. „Wenn Sie mich nicht mehr so aufrecht einherschreiten sehen, wie bey Ihrer vorigen Erscheinung“, sagte er scherzend, „so müssen Sie das ganz in der Ordnung finden: denn es ging so viel seitdem über unsern Köpfen weg, daß wir uns natürlich haben bücken müssen.“ Die zwey letzten Theile von der Trilogie des Faust sind nur erst in der Anlage und in einzelnen Scenen vorhanden. Die theatralische Darstellung des ersten Theils ist wirklich im Werke. Das Kostum Gottvaters gilt für eine Aufgabe von gar seltsamer und schwieriger Natur. Das Ganze muß aber schon, auf den ersten Blick, sich als ein mißliches und abenteuerliches Beginnen ankündigen. Mephistopheles soll Herrn Wolf und Faust Herrn Oels zugetheilt werden. Aus welcher Zauberwolke wird aber eine Margarethe auf die Bretter treten? Der Dichter hat noch eine neue Scene eingelegt, die keiner der trefflichsten des großen Meisterwerks nachsteht. Mephistopheles entsteigt dem Schlunde der Hölle, gefolgt von einer Schar schwarzer Teufelchen, die ihn anfangs brutmäßig umwimmeln, sodann aber, einer nach dem andern, mündliche Verhaltungsregeln erhalten, und nun als Missionäre über den Erdball ausgesandt werden. Eintrag in F. v. Matthissons Stammbuch 18. 4. 1815 (Wege 1, Nr. 43.2)

Zu freundschaftlicher Erinnerung des 18. Apr. 1815. Weimar. Goethe. E. Schulze, Tagebuch (Egloffstein S. 64)

Caroline hat mein Jägerlied ganz reizend komponiert und Julie eine Reihe Zeichnungen aus dem Zauberring entworfen, die der Geheime Rat von Müller Goethen vorgelegt und worüber er einen sehr interessanten Bericht eingeschickt hatte, der Goethes und des Hofrats Meyer Urteile wörtlich enthielt. F. v. Müller an Julie v. Egloffstein 18. 4. 1815 (Grumach S. 16)

B2 1673 B3 4130

Geschehen Weimar, den 18ten April 1815. Als sich Unterzeichneter diesen Abend bey Herrn Geheimerrath v. Goethe eingefunden, um die ihm anvertrauten Zeichnungen der Prinzessin Julie Königl. Hoheit vorzulegen, so traf er daselbst auch den Herrn Hofrath Meier an und hielt für angemessen, mit Darlegung derjenigen Blätter, zu welchen der ZauberRing [von Fouque´] die Sujets geliefert hatte, den Anfang zu machen. Nach dem ersten sorgsamen Überblick äußerte sich sogleich das unverkennbarste Wohlgefallen beyder Kunstrichter. 23

1815

Weimar Geheime Rath v. Goethe: „Nun, das holde Kind soll höchlich gelobt seyn. So viel reine Intention, so liebliche Anordnung, so zierlich nette Ausführung und so viele Freyheit in der Bewegung verrathen ein herrliches Naturel, das auf dem Wege der vollständigsten Ausbildung schon weit genug vorgeschritten ist. Hofrath Meier : Ja, ja, es ist gar erfreulich ein so hübsches Talent sich aus sich selbst heraus entwickeln zu sehen. Nur Studium der Perspective wäre noch zu wünschen und einige theoretische Aufklärung über Beleuchtung und Schatten. Geheime Rath von Göthe: Das ist’s! aber kein Buch, und selbst keine Intuition der Meisterwerke kann diesem Mangel abhelfen; es wäre erforderlich sich mit dem schönen Kinde mündlich zu verständigen, zwey, drey ihr klar entwickelte Grundbegriffe würden Wunder thun, und ihr schnell das Verständniß öffnen, worauf es noch ankommt, um auch die lezte Stufe der künstlerischen Ausbildung noch erklimmen zu können. Doch solche Offenbarung muß der Zufall herbeyführen, er ist ja immer schönen Naturen günstig. Hofrath Meyer : Und so muß man auch bey einem so sinnigen Gemüth nicht viel hofmeistern wollen; ich möchte wohl sagen, der beste Rath für sie sey, sich ihrer innern Eingebung recht frey zu überlassen. Kenntniß der Anatomie und ganz probefeste Zeichnung von ihr zu fordern, wäre thöricht; aber wundern mag man sich wohl, daß demohnerachtet die Proportionen ihrer Figuren und Gruppen auch dem schärfern Blick so wenig Anstoß geben. Geheime Rath von Goethe: Sehen Sie nur, wie hübsch Bertha und Otto am Bache componirt sind! Dieß zierlich reine Mädchengesicht, diese allerliebste Wendung des Köpfchens und Oberleibs kann nur aus einer reinen Mädchenfantasie entsprungen seyn! Wie weit ist sie nicht vorgerückt, seit wir zum letztenmale Proben ihres Talents sahen! Die Stufe der Flaxmannischen Umrisse hat sie schon glücklich überschritten, und es richtig geahndet, wie jene bedeutsam leeren Räume auszuschütten wären. Sie darf zu jener niederen Stufe nicht wieder zurückkehren wollen, und sie kann es auch nicht, so wenig als ein Kind wieder in Mutterleib zurück kann. Auf dem Bilde, wo dem alten Ritter von ferne das holde Paar zueilt, hat sie zwar noch a` la Flaxmann die mittlern Räume ganz leer gelassen, aber man sieht deutlich, daß sie nur verschmähte, etwas minder Bedeutsames hinzu zu fügen und wohl richtig ahnden mochte, was eigentlich noch hingehöre. Es ist etwas so anmutig jungfräuliches in diesen Zeichnungen, so viel Einfachheit und Verachtung überflüssiger Zier Rath! Gerade so viel örtliche Unterlage als nöthig, um zu individualisiren; wie sauber ist hier z. B. das Gothische Fenster und die Blätter Ranken gezeichnet, wo Bertha (oder?) sich herausbiegt! Ich kenne den 24

1815

Weimar Zauber ring nicht, und werde ihn niemals lesen, denn: das ist mir verboten von meinen Ober n; aber dieses Bild hat Zauberreitz genug für mich, um es auch ganz isolirt zu verstehen, und zu lieben; sehen Sie den Brief hier unten, wie artig, arglos angebracht und das spähende Mädchen Auge verräth doch hinlänglich, was sie so sehnend suche. Welch kräftigen Drucker hat der Bleystift der Zeichnerin dem Auge des Otto gegeben, wie er vor Frau Minnetrost kniet; ey, ey, das schöne Kind muß doch auch wohl verliebte Augen schon in anmuthiger Nähe gesehen haben, weil sie dem Jüngling hier so glühenden Liebesblick einhauchen konnte! Wie rein ist die Seele, die sich auf Berthas betenden Antlitz spiegelt! Aber der Türke hinter ihr ist auch schon ein ganz zahmer Türke geworden!“ Ich hohlte nun auch die Landschaftszeichnungen herbey und es ist schwer auszusprechen, wie viel heitern Genuß sie den beyden Kunstfreu[n]den gewährten. Vorzüglich rühmten sie das ruhige, tiefe Gemüth und die innigste Anschauung des äußerlich Bedeutenden, welche sich hier aussprächen, sodann die freye Behandlung schwieriger Gegenstände und die Liebe und reinliche Sorgfalt, mit der auch das kleinste Detail behandelt sey; Geheime Rath von Göthe: Hier dieß kleine Blatt (das dritte von hinten herein) so scheinbar unvollendet, so herausgehoben nur aus einem grössern Ganzen, gleichsam nur Anklang, Probestückchen, - es ist fürwahr mir das erste und liebste. Macht es denn wohl Friedrich je besser? Hofrath Meier : Und noch dazu lange nicht so anmuthig. Geheime Rath von Göthe: Seht nur doch diesen Faltenwurf hier von der sitzend-lesenden weiblichen Figur, diese anmuthige Behandlung des Untertheils. Sollte man nicht glauben, unser holdes Kind habe den Andreas del Sarto studirt? Wahrlich, wenn hier nicht das glücklichste Naturell sich ankündet, so giebt es niemals eines! Und wie großartig sind diese Felsenpartieen behandelt, jene Linde wie durchsichtig und üppig! In dieser Müllerin mit dem Kinde ist die individuellste Natur erlauscht, und hier der isolirten ländlichen Hütte, die uns so stumm beredt in die freundlich kleine Thüre einzutreten ladet, fehlt nur noch rechts etwas mehr Freyheit des Blicks, etwas mehr Keckheit in der Begränzung, um g anz vortrefflich zu seyn. Sprecht nur alter Herr! (zu Meiern) ihr hocherleuchteten Kritiker! wo ist denn sonst noch etwas zu tadeln? Was möchte man denn im geringsten anders wünschen? Hofrath Meier : Es ist eben alles so recht, heiter und lieblich gedacht, und reinlich und zart ausgeführt, wie es einem wohlthun mag es anzuschauen. Man sieht, ihr Instinct 25

1815

Weimar leitet sie ganz richtig, und so soll sie ihm nur immer folgen, und sich mehr und mehr an mannichfaltigem versuchen, da sie des Einzelnen schon so Herrin ist. Geheime Rath von Göthe: Hat denn Scherer jemals so artige Figuren, so runde, nette Compositionen gemacht, als unser holdes Kind? Was von Rambergern Gutes ist, das sieht man in diesen ihren Zeichnungen wohl hier und da durchblitzen, aber von seinen Fehlern finde ich Nichts. Nun, mit einem Worte, schreiben Sie (zu mir) dem schönen lieben Kinde, es solle gar hoch gelobt seyn, und es sey nur dieß bitter und streng an ihr zu tadeln, daß sie uns so fern sey und so fern bleiben zu wollen, Miene mache. Aber sogleich gebe ich die freundlichen Zeichnungen nicht zurück; ihr müßt sie schon einige Tage unter meinem Dache lassen, daß ich sie sehe und wieder sehe und mich recht heimlich ihrer freue.“ Worauf ich denn auch keinen Anstand nahm, die mir anvertrauten werthen Pfänder so freundlicher vorsorglicher Obhuth getrost zurückzulaßen. Alles getreulich und ohne Gefährde niedergeschrieben und beurkundet wie oben von Müller

vor 19. 4. (?)

19. 4.

H. Franke, Aus der Goethezeit (Lewinsky 1, 280)

B3 4131

Ein andermal, ich glaube es war in der Probe zu Rudolph von Habsburg von Kotzebue, hatte Goethe sich schon längere Zeit der Einmischung enthalten und den Regisseur Genast allein walten lassen. Einmal nun wandte sich dieser nach der Parterreloge hin mit den Worten: „sind Excellenz mit dem Arrangement einverstanden?“ Keine Antwort, auch keine bei Wiederholung der Frage, worauf Genast mit einer Verbeugung gegen die Mitwirkenden sagte: „Excellenz geruhen zu schlafen.“ Tagebuch 19. 4. 1815 (GT V 1, 257)

Rom gesondert mit Carl … Mittag zu drey Portefeuille Venet. Bolog Meyer jenes Portef. Rudolph v. Habsburg.

Hofr.

An F. S. Voigt 22. 4. 1815 (WA IV 25, 279)

Meine Frau machte mir bey ihrer Rückkunft Hoffnung, daß wir bald angenehme Neuigkeiten [Geburt eines Sohnes] von Ihnen erfahren würden. 20. 4.

Tagebuch 20. 4. 1815 (GT V 1, 257)

Rom gesondert, mit Carl Mittag zu zwey. August Spät … Portefeuille wie gestern. Mit Meyer das Portefeuille. 21. 4.

Tagebuch 21. 4. 1815 (GT V 1, 257)

Bey Serenissima. Glückwünschen. Leg. R. Bertuch. Mittag zu drey. Willemerscher eilfer … Prof. Hand. Diez, türkisches Tulpenbuchlein. Bologn. Schule mit Meyer. 26

1815

Weimar An J. J. Willemer 24. 4. 1815 (WA IV 25, 282)

Eben … kommt Ihr gehaltreiches Packet an, und, durch eine ziemlich natürliche Ideen-Verbindung, tranken wir zu Mittag, an unserem Familientischlein, im köstlichsten Eilfer Ihre und der liebwerthen Kleinen erwünschte Gesundheit. 22. 4.

Tagebuch 22. 4. 1815 (GT V 1, 258)

Briefe an Carl dictirt. Müller. Nova Politica. 23. 4.

Mittag zu drey.

Hofr. Meyer. Römische Schule.

v.

Tagebuch 23. 4. 1815 (GT V 1, 258)

Rom. mit Krauter. Mittag. Riemers. Hand. Nienburger [gemeint Moritz v. Kotzebue] Bildende Kunst. Periodenbau Meyer. Römische Späse. B3 4132

Riemer, Tagebuch 23. 4. 1815 (JSK 3, 76)

Mittags mit meiner Frau, Kotzebue und Prof. Hand bei Goethe zu Tische. Liebers persische Goldblumenverzierung. 24. 4.

Tagebuch 24. 4. 1815 (GT V 1, 258)

Rom. Kr[äuter] dict. … Mittag zu drey Das Gedicht an Willemer [„Reicher Blumen goldne Ranken …“] an den Wagemeister. nach Frfurt am M. 21./24. 4. An J. J. Willemer 24. 4. 1815 (WA IV 25, 284)

Die Meinigen grüßen zum allerschönsten, das räthselhafte Gedicht will ich einem Meßfreunde anvertrauen. 25. 4.

Tagebuch 25. 4. 1815 (GT V 1, 259)

Bey dem. ErbGr. Herzog. Im Theater wegen der Baulichkeiten … Mittag unter uns … Wanderer Ar ndt. Hofr. Meyer. Falk, Niederschrift 1815 (GMD, Falk IV 8)

Antiquarius Arndt D. 27ten April 1815 lernte ich Hr Arndt den Mann der Edda … kennen … Von Göthen schien Hr. Arndt dießmal wenig erbaut. Er machte von Seiten seiner als eines großen Deutschmeisters - seine Ausdrücke - Ansprüche auf eine bessere Aufnahme, zudem er doch - nemlich er Arndt - in Hinsicht auf Kenntnisse, Geschmack, ein in Europa einziger Mann sey … An Göthen sey es gewesen … die Deutschen zum Deutschen, d.h. zur Edda zurückzuführen. 21. 4.

An Herzogin Louise 7. 4. 1815 (WA IV 25, 255) Möge ich bald des lange entbehrten Glücks genießen Ew. Durchl. mit einiger Unterhaltung aufwarten zu können. G. Sartorius an Goethe 10. 3. 1815 (Monroy S. 152) Meine Gesinnungen, die sich nie ändern werden, sind Ihnen bekannt. Zwar entspricht der Ausgang nicht immer unsern Wünschen und der aufgewendeten Kraft: allein man darf auch nie vergessen, daß nicht jeden Tag Feyerabend ist, und daß man auch in der Nacht thätig seyn kann … Sagen Sie dieß meiner großen und vortrefflichen Gönnerin [Herzogin Louise], sagen Sie Ihr, daß ich meine Ihr bekannten Ansichten unablässig verfolge.

27

1815

Weimar St. Schütze, Tagebuch 27. 4. 1815 (Starnes1 S. 119)

Besuch vom Scandinavier Ahrndt …, schilt auf Goethe, weil er ihn nicht gleich angenommen. 26. 4.

Tagebuch 26. 4. 1815 (GT V 1, 259)

Mittag für uns … Gille weg en Ar ndt 27. 4.

Hofr Meyer Romana.

Tagebuch 27. 4. 1815 (GT V 1, 259)

Mittag für uns … Hofr. Meyer. Romana, Neapolit. 28. 4.

Tagebuch 28. 4. 1815 (GT V 1, 259)

Mittag für uns. 29. 4.

Tagebuch 29. 4. 1815 (GT V 1, 259)

Mittag. Bade Inspector. 30. 4.

Em[anuel] Bachische Sonaten.

Tagebuch 30. 4. 1815 (GT V 1, 261)

Mittag Wolfs. Schauroth. Gross ler spät. April

Mit Wolf Kupfer und Landsch. … v. Mül-

J. N. v. Ringseis, Erinnerungen (Hist.-pol. Blätter f. d. kath. Deutschland 76 (1875), S. 596) B2 1552 B3 4134

So trat ich denn … im April 1815 meinen Rückweg in die Heimat an … Clemens Brentano hatte mich durch einen Brief an Göthe empfohlen; ich gab das Schreiben ab, er ließ im Gasthaus fragen, wie lang ich bliebe, und beschied mich für den folgenden Tag. Im Vorzimmer fand ich Dannecker’s kürzlich eingetroffene kolossale Schillerbüste, dann ward ich in das jeden Schmuckes, auch des künstlerischen, entbehrende Zimmer geführt, wo der in Erscheinung und Weise imponirende Dichter mich sehr freundlich empfing. Das etwa dreiviertelstündige Gespräch spann sich im gemeinsamen Auf- und Niedergehen ab. Eine der ersten Fragen Göthe’s war: „Was macht mein Freund Clemens?“ - „Er befindet sich in Gemüthsaufregung“ - „Wie das?“ - „Er beginnt an seinem Unglauben 30. 4.

Apr.

An die Hoftheater-Commission 29. 4. 1815 (WA IV 25, 288) Um die in manchem Sinne sehr wichtige Verbesserung unseres Theaters näher zu überlegen und besser zu übersehen, wünschte ich eine commissarische Session, morgen, Sonntag früh um 11 Uhr, wozu ich mich auf dem Hofamte einfinden würde. Herr Genast und Steiner, auch unser Decorateur wären einzuladen, auch die Theater-Meister zu beordern. Da uns die Ausführung der Sache wohl überlassen bleiben wird, so ist es nothwendig derselben alle Aufmerksamkeit zu schenken. C. Brentano an Goethe 11. 3. 1815 (SchrGG 14, 82) Herr von Arnim, der so eben mit der zum drittenmale eines Söhnleins genesenen Bettina, deßen Pathe der Ueberbringer Herr Dr Nepomuk Ringseis aus Baiern ist, aufs Land gereißt, übertrug mir, diesen unserer Aller Herzensfreund Ihrer freundlichen Aufnahme … zu empfehlen. C. Brentano an A. v. Arnim 11. 3. 1815 (FBA 33, 148) Ringseis ist heute früh … fort, ich habe ihn in Deinem Nahmen einen Zettel an Göthe mit gegeben, NB mit meiner Unterschrift.

28

1815

Weimar irre zu werden, er nähert sich wieder dem Christenthum.“ Ein unmuthiges Zurückwerfen des Hauptes und ein halb unterdrückter Laut der Ungeduld entfuhren dem Dichter; galten diese Zeichen der Umkehr Brentano’s an und für sich, oder entsprangen sie dem Zweifel am Meinungsernst in des ruhelosen Freundes Gemüth, das muß ich dahingestellt seyn lassen. Nachdem von den andern Berliner Freunden gesprochen, gerieth die Rede auf die in München lebenden Schelling und Baader, und er äußerte über Letzteren: „Ich fühle, daß an dem Manne Bedeutendes ist, aber ich verstehe ihn nicht.“ Von Görres und Arndt aber meinte er: „Diese Männer werden die Kluft zwischen dem nördlichen und südlichen Deutschland noch erweitern.“ Man wird sich erinnern, daß Görres damals den „Rheinischen Merkur“ herausgab und in der vorhergegangenen napoleonischen Epoche die bayerische Regierung ob ihres selbstsüchtig einseitigen Particularismus befehdet hatte.

14. 3./ Anf. Mai

1. 5.

An Knebel 10. 5. 1815 (WA IV 25, 320)

Die Gemme [des Serapis] … Wundersam ist es freylich, daß man in keiner Schwefelsammlung einen Abdruck, in keinem Werke eine Abbildung davon gesehen. Meyer selbst, bey seiner weitumfassenden Kenntniß, erinnert sich dessen nicht. Tagebuch 1. 5. 1815 (GT V 1, 261)

Auf dem Theater … Mittag unter uns … George de St George Schwieger Sohn v. Bethmann Holweg Med. R. Kieser Hofr. Meyer. Spätere Kaiser Zeiten. 2. 5.

Tagebuch 2. 5. 1815 (GT V 1, 261)

Mittag für uns … Zum Abendessen Meyer, Schütze und Frau. und Sohn.

Beuter Genast

St. Schütze, Tagebuch 2. 5. 1815 (Starnes1 S. 119)

Ab[en]d mit M[inna] bei Göthens zu Tisch. Genast und s[ein] Sohn. G[oethe] über Ahrndt. Wilhelmine Schütze, Tagebuch 2. 5. 1815 (GMD)

B3 4136

Wir waren bei Göthe’s gebeten. Es war ein genußreicher Abend. 3. 5.

Tagebuch 3. 5. 1815 (GT V 1, 261)

Im Theater. 4. 5.

Mittag für uns.

Tagebuch 4. 5. 1815 (GT V 1, 262)

Carlen dictirt. bezügl aufs Nachsp. zu den Hagestolzen, fürs Mbl . Im Theater. Md Lorzing Rolle Margrete Mittag für uns … Fr. v. Stein im Garten H . Meyer. Zeitungen. Rom uns gleichzeitige Künstler. Apr. (?)

S. Boissere´e an Goethe 30. 3. 1815 (Boissere´e 2, 57) Diese Zeilen überbringt Ihnen Hr. v. Eckardstein aus Berlin, ein angenehmer, munterer Gesellschafter und gereister Mann, der einige Monate bei uns verlebt hat und Ihnen von manchen Heidelberger Freunden erzählen kann; er denkt auf seiner Durchreise nach Haus eine Nacht in Weimar zuzubringen.

29

1815

Weimar An F. Peucer 5. 5. 1815 (WA IV 25, 314)

Zugleich vermelde, daß unser Nachspiel im Gange ist, und daß Mad. Lortzing Anfang und Ende gar artig spricht. B3 4137

Charlotte v. Stein an Knebel 6. 5. 1815 (StG 8, 298)

Goethen sah ich vorgestern in seinem Garten, aber noch ist er nicht ganz wohl. Doch höre ich von Meyern, daß er ins Theater gefahren, in die Probe vom „Achilles“. Charlotte v. Stein an Goethe 5. 5. 1815 (Fränkel1 2, 467)

Sie haben mir erlaubt lieber Geheimerath Ihnen beyliegende Rechnung zuzuschicken. In Hoffnung der gestrige Aufendhalt im Garten wozu ich Sie verleidet, werde Ihnen nichts geschadet haben. 5. 5.

Tagebuch 5. 5. 1815 (GT V 1, 262)

Mittag für uns … Pr. Riemer. Decorationen. 6. 5.

Tagebuch 6. 5. 1815 (GT V 1, 262)

Dictirt. Proserpina. 7. 5.

Mittag Bade insp. Bachische Sonaten.

Tagebuch 7. 5. 1815 (GT V 1, 262)

Zinzerling. | Gespräch mit. E G H. [Erbgroßherzog] Mittag Arch. Steiner. Moltke. v Müller Politica. Meyer. Romana. Tischbeiniana Zeichnungen. Scizzen. 9. 5.

Tagebuch 9. 5. 1815 (GT V 1, 263)

Probe des Nachsp. der Hagest. 9. 5. (?)

Mittag für uns

Probe der Glocke.

Riemer an F. v. Müller 9. 6. 1836 (QuZ 3, 389)

Hinzugedichtet hat Goethe [zu Schillers „Glocke“] außer seinem Epilog Nichts, oder nichts von Bedeutung. Nur soviel weiß ich: die Rollen oder Röllchen (oft nur von ein paar Worten) waren bereits alle vertheilt, als noch ein junges Dämchen, (war’s die Lorzing oder eine andre weiß ich nicht gleich …) nachgekleckt kam und doch gern auch ein paar Verschen zu sagen haben wollte. G., in solchen Fällen nachgiebig und willfährig, mag auf der Stelle, etwa nach dem Nachtisch, wenige Zeilen aufgesetzt haben die dann an einer schicklichen Stelle eingeschoben wurden. 10. 5.

Tagebuch 10. 5. 1815 (GT V 1, 263)

Aufführung zu Schillers u. Ifflands Andencken. Zu Schillers und Ifflands Andenken (WA I 40, 121)

Die Glocke schwebt so hoch, daß die Muse anständig unter ihr hervortreten kann, worauf denn der bekannte Epilog, revidirt und mit verändertem Schlusse, vorgetragen und dadurch auch dieser Vorstellung zu dem ewig werthen Verfasser eine unmittelbare Beziehung gegeben ward. Madame Wolff recitirte diese Schlußrede zur allgemeinsten Bewunderung, so wie Madame Lortzing in jenem Nachspiel sich den verdientesten Beifall erwarb. 30

1815 10. 5. (schon früher?) 11. 5.

Weimar G. Meyerbeer, Tagebuch 10. 7. 1815 (Becker 1, 278)

Ifflands „Hagestolzen“ sind ein sehr gutes Stück, ein so gutes Stück, daß Goethe gesagt haben soll, sie begründeten eine neue Gattung des deutschen Lustspiels. Tagebuch 11. 5. 1815 (GT V 1, 263)

Resident v. Mettingh und Frau zing Prof Riemer.

Hofr. Meyer

Mittag für uns.

Mad Lor-

vor 12. 5. An Chr. G. v. Voigt 12. 5. 1815 (WA IV 30, 187)

… wünschte [zu erfahren], wie weit das parallaktische Rohr gediehen; so wurde der Hofmechanikus Körner veranlaßt, hierüber nähere Auskunft zu geben. Seitdem er mit den Objectiv-Gläsern zu des Herrn von Münchow Zufriedenheit fertig geworden und also den obern Theil des genannten Rohres zu Stande gebracht, hat er sich mit dem untern Theile fleißig beschäftigt und an den vielfachen Okularen immerfort gearbeitet, welche er denn auch sämmtlich vorlegte. An denen man denn freylich eine sehr große Mühe und Accuratesse bewundern mußte. Es bestehen aber solche, in der Kunstsprache: astronomische Köpfe genannt, in folgenden: 1. Der Bradleysche Retikel, nebst astronomischem Kopf. 2. Der Kreismikrometer, mit dergl. 3. Der Kopf zu dem Schraubenmikrometer. 4. Der Kopf zu Zenithal-Beobachtungen. 5. Fünf Stück diverse astronomische Köpfe zu verschiedenen Vergrößerungen nebst zugehörigem Sonnenglas. Diese sämmtlichen Stücke wurden vorgezeigt, und so wohl die metallnen Köpfe selbst, als die darin befindlichen Gläser, auch die Zusammensetzung beyder der Vollendung nahe gefunden. Auf die Frage, was denn noch gegenwärtig an dem Instrumente fehle, gab der Künstler die Auskunft: a) Ein Schraubenmikrometer. b) Zwey Wasserwag en; weshalb er aber selbst auf die Glashütte gehen müsse, um die Röhren in seiner Gegenwart blasen zu lassen. c) Das Rohr, wozu zwar das Kupferblech bestellt sey, allein man habe doch noch einen Versuch gemacht, Messingblech vom Harz zu erhalten. d) Das Holzg estell, welches vom Tischer, nach der Vollendung der metallnen Theile des Instruments, unter der Zeit da sie zusammen gesetzt würden, gar leicht gefertigt werden könnte. Er wollte sich zwar nicht anheischig machen bis Johannis das Instrument nach Jena zu liefern, allein versprach doch bis dahin weit vorgerückt zu seyn. Hiebey fehlt es nicht an Klagen über den leidigen Krieg, der ihm die aus der Fremde verschriebenen Arbeiter geraubt habe, auch klagt er über die Einquartierung nicht allein als lästig und zerstreuend, sondern auch ihm darinne schädlich, weil seine Instrumente für wandernde Krieger besonders angreifische Waare seyen, und ihm so wie bey vorigen Durchzügen, also auch bey den gegenwärtigen schon manches zu fehlen anfange. Wogegen denn freylich nur leidiger Trost erwiedert werden konnte … 31

1815

Weimar Wie ich denn nicht verfehlen werde, Herrn Professor von Münchow die weitere Aufsicht über diese Angelegenheit bestens zu empfehlen, wie auch den Hofjunker und Cammer-Assessor von Goethe zu mannigmaligem Besuch der Körnerischen Werkstatt aufzufordern. An C. D. v. Münchow 13. 5. 1815 (WA IV 25, 325)

Hofmechanikus Körner versichert mir, daß er die Objectiven [des parallaktischen Instruments] zu Ihrer Zufriedenheit vollendet und nur die Ocularen unter Händen habe, die er mir dann auch vorgezeigt und mich mit diesen astronomischen Köpfen in Bekanntschaft gesetzt hat … Bis Johanni glaubt er zwar nicht das Instrument abliefern zu können, verspricht aber bis dahin weit vorzurücken. 12. 5.

Tagebuch 12. 5. 1815 (GT V 1, 263)

Leseprobe Rehbock Meyer.

Mittag Reg Rath Peucer

F. v. Müller, Unterhaltungen 12. 5. 1815 (Grumach S. 18)

Geh R. R. v Müller

Hofr.

B2 1677 B3 4138

Goethe d. 12. Mai 15 Ich kam Nachmittags 4½ Uhr zu ihm und traf Peucern. Nach einigen Mystificationen und humoristischen Ausfällen, über die tragische Kunde von seines Freundes Müffling Unfall in Lüttich, womit ich ihm vorgestern den Theater Spaß [Aufführung zu Schillers und Ifflands Andenken] versalzen hätte, lenkte sich bald das Gespräch auf die beckannte Wiener Achtserklärung {gegen Napoleon} vom 13. März d. J. G. äußerte, er hoffe Genz habe, als ein schlauer Fuchs, das Volk nur dadurch electrisiren wollen und den kecken Ausruf [sic] zum ReizMittel gebraucht, wohl wissend übrigens, daß es mit diesem Bann wie mit dem vom Vatican herabgeschleuderten sey. Die deutsche Hypochondrie müsse von Zeit zu Zeit durch solche Theater Coups aufgeregt werden und selbst falsche SiegesNachrichten seyen oft dazu sehr dienlich, indem sie über die momentane Gefahr den Schleyer der Hofnung würfen. Er nahm Gelegenheit von seinen in der Champagne 1792 und bey Mainz das Jahr darauf bestandnen Gefahren zu erzählen insbesondere von der Canonade bey Valmy, wie da die Pferde, gleich Sturm umwehten Föhr[?] Zweigen, schnaubend hin und her geschwankt hätten und wie Ihm insbesondere das zarte Gesichtchen des Standart Junkers v. Bechtolsheim, gar seltsam contrastierend erschienen. Rechts und links hätten die KanonenKugeln den Koth der Straße den Pferden zugespritzt. Doch das sey alles einerley und Nichtsbedeutend, wenn Man sich einmal der Gefahr geweyht habe. Die naive Erzählung einer Venetianischen Justiz-Verhandlung (ad laudes), veranlasst durch eine Excursion über die Fideicomisse, stach sehr lieblich gegen jene Kriegs Scenen ab. Goethe hat doch eine ganz eigne Art, zu beobachten und zu sehen, alles gruppirt sich ihm gleich wie von selbst und wird dramatisch. Auch sagte er in Selbst Gefühl: „Wenn ich meine Augen ordentlich aufthue, dann sehe ich auch was irgend zu sehen ist.“ 32

1815

Weimar Die Erinnerung an seine nahe Abreiße nach Wiesbaden entlockte Ihm manche hübsche Darstellung seines dortigen geologisirend-politischen Lebens. Nassaus Länder und Staaten wurden hoch gepriesen; von einem reitzenden jungen Mädchen [Philippine Lade], der Tochter eines Secretairs („aus irgend einem niederträchtig en Departement“) zu Wiesbaden erzählt, die die höchsten Anlagen zur Declamation und theatralischem Spiel habe. Sie habe den Wassertaucher [von Schiller] vordeclamirt, aber mit zu viel Mahlerey und Gesticulation; darauf habe Er sie gebeten, es noch einmal zu thun, aber hinter einem Stuhle stehend und dessen Lehne mit beyden Händen festhaltend. Das schöne Kind habe bald Absicht und Wohlthat dieser Bitte empfunden und lebhaft dafür gedankt. Verwechsle Man doch nicht Epische Darstellung mit Lyrischer oder Dramatischer. Wenn Maria Stuart sich dem bezaubernden Eindruck des Natur Genusses hingiebt, „laßt mich der neuen Freyheit genießen“, dann gebraucht eure Glieder und macht damit was ihr wollt, aber wenn ihr erzählt, oder blos beschreibt, dann müsse das Individuum verschwinden und nur starr und ruhig das Objective sprechen, wiewohl in die Stimme aller mögliche Wechsel und Gewalt gelegt werden mag. Solche Bilder brachten das Gespräch bald auf Julie E[gloffstein], die G. eine incalculable Größe nannte. Er habe ihr, - durch den heillosen Lavater in alle Mysterien eingeweiht, bald ang esehen, daß sie sehr schön lesen müsse, und daher gefürchtet, er werde verlesen seyn, wenn er sie höre.

13. 5.

Tagebuch 13. 5. 1815 (GT V 1, 263)

Mittag für uns. 14. 5.

Neue Sängerinn [Nitschke]. Schawl.

Tagebuch 14. 5. 1815 (GT V 1, 265)

Dll. Nitschku Decorationen

Erbgrosherzog Mad. Beuter Mittag General Metsch. v. Müller H. Meyer. empf. Summe.

Carl Friedrich an Maria Pawlowna 14. 5. 1815 (LATh-HStA Weimar, HA A XXV Nr. S 52, Bl. 85)

J’arrive de Goethe qui va incessament a Wisbaden pour y passer un Mois. 15. 5.

Tagebuch 15. 5. 1815 (GT V 1, 265)

Maj v. Seebach (Agamemnon

Mittag Kreuter.

vor Mitte An Carl August Mitte Mai 1815 (WA IV 25, 327) Mai Die allgemeine Stimme, ja ein gnädigstes

Geheiß Ihro Frau Gemahlin, Königl.

Hoheit, treibt mich nach Wiesbaden. 13. 5.

H. F. Schütz an Goethe 12. 5. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 263) Es thut mir in der Seele weh daß ich um den größten Genuß meines Lebens bei Ew: Excellenz zu Tische erscheinen und hoch Deroselben nebst hohen Familie Gesellschaft geniesen zu dürfen, für diesmal deswegen entbehren muß, weil Ihro Königl: Hoheit der Herr Gros Herzog an diesem Tage hier [Berka] eintreffen wollen … Ich habe mir aber um den herrlichen Genuß nicht zu versäumen vorgenommen, wenn Ihro Hoheiten abgereist sind, noch Nachmittags nach Weimar zu gehen, wo ich dann mir die Freiheit nehmen werde Ew: Excellenz gegen 5 Uhr meine unterthänige Aufwartung zu machen. Ew: Excellenz haben mir so viele Beweise von Hoch-dero Gnade gegeben, daß ich nicht im Stande bin Hochdenenselben genug dafür unterthänig danken zu können.

33

1815

Weimar An G. Sartorius 17. 5. 1815 (WA IV 25, 336)

Ärzte, Freunde, ja die fürstlichen Personen selbst treiben mich mit verehrungswerther Theilnahme fort. An A. v. Goethe 8. 6. 1815 (WA IV 26, 9)

Ihro Königl. Hoh. der Fr. Grosherzoginn … dancke … auf das angelegenste, daß Sie mich zu meinem Heil hierher [nach Wiesbaden] beordert [hat]. Mitte Mai An die Hoftheater-Commission 20. 5. 1815 (WA IV 25, 342)

… muß ich … bemerken daß ich Herrn Unzelmann keineswegs einen Urlaub zugestanden. Ich mag Herrn Genast, der mir von der Sache gesprochen, geantwortet haben: daß ich nicht dagegen sey, welches aber voraussetzt daß herzogliche Commission darin einstimme und die nöthigen schriftlichen Expeditionen mir allenfalls zur Mitunterschrift vorlege. 1. Hälfte Mai

An G. Sartorius 17. 5. 1815 (WA IV 25, 336)

Herr von Müller hat mich durch umständliche und fleißige Erzählung zu Ihnen nach Hannover versetzt.

An F. v. Diez 20. 5. 1815 (WA IV 25, 339) Mitte Jan./ Das Buch Kabus vereinigt mich und Mitte Mai

meine Freunde schon geraume Zeit in der angenehmsten Unterhaltung, indem darin die verschiedensten Schicksale, Beschäftigungen und Liebhabereyen auf die vernünftigste Weise geregelt werden, es sey nun von Zuständen die Rede, die uns nur historisch und analog interessiren, oder sich bis auf unsere Zeit wirklich fortsetzen.

16. 5.

Tagebuch 16. 5. 1815 (GT V 1, 265)

Mittag für uns … Mit Meyer nach Tiefurt. vor 17. 5. An Graf C. v. Brühl 1. 5. 1815 (WA IV 25, 293)

An Faust wird schon seit einigen Jahren probirt, es hat aber noch nicht gelingen wollen. 17. 5.

Tagebuch 17. 5. 1815 (GT V 1, 265)

… von Rumohr von Munchen Zeichenbuch daher Graiz Mittag Ob St. M. v. Seebach v. Müller ration Faust Monodram.

Reg. R. v Selber von Theater, neue Deco-

C. Eberwein, Die Musik zum Goetheschen Faust (Europa 1853, Nr. 43, Sp. 337) B2 1672 B3 4442 März/ um 17. 5. Wolf war es, welcher im Jahr 1816 [1815] zuerst den Gedanken anregte bei

Goethe, den Faust theilweise für die Bühne einzurichten. „Ich werde da17./18. 5. R. Langer an Goethe 8. 5. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 267) Die Reise meines Freundes des Herrn von Rumohr nach Sachssen benutze ich Ihnen verehrungswürdiger Mann als einen schwachen Beweiß meiner Hochachtung und Liebe ein Werk [„Sammlung von Zeichnungen zum Nachbilden“] welches unter meiner Aufsicht von den Schülern unserer Akademie auf Stein gezeichnet wird zu übersenden … Mein Freund wird über unser Kunstleben Ihnen umständlichen Bericht erstatten können.

34

1815

Weimar mit,“ sagte Goethe zu mir, „in der Weise verfahren, wie die Franzosen sich auszudrücken pflegen;“ - hier gebrauchte er ein französischen Wort, das er gleich hinterher so übersetzte: „Ich werde gleich einer Maus an dem Gedichte nagen und nach und nach ein Ganzes daraus fertigen.“ Die erste Abtheilung sollte vom Faust’schen Monolog bis zum Eintritte des Osterfestes reichen. Öls erhielt die Faustrolle, Graff sollte den Erdgeist spielen, Gretchen und Mephisto waren dem Künstlerpaare Wolf bestimmt. Der Famulus kam meines Wissens nicht zum Vorschein. Mir aber übertrug Goethe die Composition mit dem Wunsche, daß ich diese Abtheilung mit derselben Discretion und Umsicht melodramatisch behandeln möchte, wie das mir bei der Composition der Proserpina - „Monodram aus dem Triumphe der Empfindsamkeit von Goethe“ gelungen sei. In einem Garderobezimmer des Theatergebäudes hielt Goethe die erste Leseprobe ab. Er schloß dabei meistentheils die Augen, wie er’s zu thun pflegte, wann er einem Vortrage mit gespannter Aufmerksamkeit folgte. Ich meinerseits war glücklich durch den Auftrag meines von mir hochverehrten Meisters und Beschützers. Ich war eifrig bemüht, dem ehrenvollen Vertrauen würdig zu entsprechen. Indeß, so leicht mir die Musik zur Proserpina geworden war, so schwer wurde es mir jetzt, derselben zu Faust eine des Gedichtes würdige Gestalt zu geben, so daß der Eindruck jenes erhöht würde und der Laie durch’s Gefühl, welches die Musik erweckt, die hohe Bedeutung desselben ahnen könnte, die er mit dem Verstande zu erfassen nicht vermag. Elende Wortmalerei hätte dem Gedichte nur nachtheilig werden können, und solche Sünde wollte und konnte ich nicht auf mich laden. Dessenohngeachtet arbeitete ich mit Fleiß fort, um dem Gedichte eine der Musik günstige Seite abzugewinnen. Vergebens. Ich litt Tantalusqualen. Sie mußten abgeworfen werden. Ich begab mich zu Goethe. Er empfing mich in seinem Garten mit jener liebenswürdigen Freundlichkeit, die seinen Untergebenen gegenüber ihm eigen war und immer so wohlthätig auf diese wirkte. Auf- und abwandelnd mit ihm in den breiten Gartenwegen, meldete ich ihm daß ich wohl die Ostergesänge zu Faust beendigt hätte, daß aber die melodramatische Composition durchaus nicht gelingen wolle. Die Musik wirksam eintreten zu lassen, sie fortzuführen und zu schließen, dazu scheine mir das Gedicht nicht geeignet. Goethe frug: „Ist denn das für das Melodram kein günstiger Moment, wo Faust das Buch des Nostradamus aufschlägt?“ - Allein ich hatte mich nun einmal so sehr in dem Gedanken verbissen, daß es gerathener sei die Musik schweigen zu lassen; darum verharrte ich in vorgefaßter Meinung. Goethe entließ mich, doch habe ich weder damals, noch später bemerken können daß ihn meine Weigerung, seinem Willen mich zu fügen, verletzt hatte.

17. 5.

An Graf C. v. Brühl 1. 5. 1815 (WA IV 25, 293) … daß wir im Begriff stehn eine Probe [zu „Faust“] zu machen … Unserm Oels ist die Rolle des Faust zugedacht.

35

1815 18. 5.

Weimar Tagebuch 18. 5. 1815 (GT V 1, 266)

v Rumohr. Münzen besehen Zeichenbuch v Munchen … Mittag v. Rumohr, Hofr. Meyer. Mit letzterem Politica. Theater. Decoration. Dach Ausbau Beuter. 17./18. 5. C. v. Rumohr an R. Langer 22. 5. 1815 (Stock S. 128)

Göthe hat mich sehr artig aufgenommen … Vorgestern hat mir G. zu Essen gegeben, was ich ihm schenken wollte aber dahingegen mir wirklich schöne Sachen aus dem 15t und 16t Saec. vorzüg[lich] Italien. Medaillons gezeigt. H. Sieveking nach nicht genannter Quelle (Sieveking 1, 280)

Goethe schätzte Rumohr und nahm ihn im Mai 1815 sehr artig in Weimar auf. Er besah mit ihm Münzen, ein Zeichenbuch, italienische Medaillons. 19. 5.

Tagebuch 19. 5. 1815 (GT V 1, 266)

Mittag für uns. 20. 5.

Das Jubiläumsfest vom 30 May betr .

Tagebuch 20. 5. 1815 (GT V 1, 266)

Mittag Badeinspector Angelegenheiten der Wirthschaft in Bercka Meyer Politica. 21. 5.

Hofr.

Tagebuch 21. 5. 1815 (GT V 1, 266)

Junge Leute von Stuttgard Probe Rehbock … Mittag Riemers und Eleve v. Müller Silberwerk wird g eforder t. Meyer. Politica. Chr. Th. Schwab, Gustav Schwab’s Leben (Schwab S. 27)

B2 1678 B3 4139

Mit guten Empfehlungsschreiben versehen eilten sie [Schwab u. seine Begleiter Lempp u. E. Müller] zu Goethe. Er empfing sie freundlich; ganz schwarz gekleidet stand der schöne Greis nahe an der Schwelle, erkundigte sich nach ihrem Reiseplan, hieß sie sitzen und setzte sich so vertraulich zu ihnen, daß bald alle Scheue verschwand und sie ihm getrost in die dunkelglühenden Augen unter der sparsam weißgelockten Stirn blickten. Er sprach mit ihnen über das Reisen, über Deutschland und über das Theater. Er war selbst im Begriff, eine Reise anzutreten, lud aber die jungen Männer ein, wenn der Rückweg sie über Weimar führen sollte, ihn wieder zu besuchen. Der Eindruck, den Goethe auf Schwab machte, war der eines Königs, wie man sich einen solchen denkt. 21. 5.

J. H. v. Dannecker an Goethe 9. 5. 1814 [1815] (GJb 1909, 40) Euer Excellenz halten mir zu gut, daß ich es wage, durch Überbringer dieses, Herrn Magister Schwab (ein Neveu meines lieben Weibchens) mich wieder aufs neue in Dero werthes Gedächtniß einzudringen. Dieser junge Mann, ein gemüthlicher Dichter, hat eine ebenso große Sehnsucht, Sie, von Angesicht zu schauen, wie ich in Rom hatte, den Apollo di belvedere bei Fakelschein mit Ihnen zu sehen; gönnen Sie ihm einige Minuten, sie werden die schönste seines Lebens seyn: sein Begleiter und Freund Magister Lempp, Sohn eines Regierungs Rath (einer meiner Freunde) möge doch auch gütig von Ihnen aufgenommen werden; bitte, gefälligst mich Herrn Prof. Mayer aufs freundschaftlichste zu empfehlen.

36

1815

Weimar K. Klüpfel, Gustav Schwab (Klüpfel S. 61)

In Weimar war es sein erstes, Goethe zu besuchen, und er konnte es nicht wohl ablehnen, auch seine Reisebegleiter zu ihm mitzunehmen. Goethe empfing sie sehr freundlich, bedauerte aber, daß er ihnen nichts Angenehmes erweisen könne, da er im Begriff sei, eine Reise anzutreten; er lud sie ein, wenn sie wieder nach Weimar kämen, miteinander oder jeder einzeln, ihn gewiß nicht zu umgehen. Befriedigt verließ Schwab den verehrten Meister. 22. 5.

Tagebuch 22. 5. 1815 (GT V 1, 267)

Bey Serenissima. Hofm[arschall] Amt Riem[er]. Heygendorf … Mittag für uns. Hofr. Meyer Der Rehbock. 12./ 22. 5.

23. 5.

Christiane Kotzebue an A. v. Kotzebue 12. 7. 1815 (Kotzebue S. 71)

B2 1679 B3 4140

Der „Rehbock“ gefällt Goethe sehr, er hält ihn für eines Deiner besten Lustspiele. Bei den Proben ist er immer gegenwärtig gewesen, und hat sich bald todt gelacht. Er schob auch seine Reise in das Bad auf, um es erst spielen zu sehen. Da die Damen zum Theil die Nase gerümpft, so höre ich, hat er ihnen seine Meinung darüber gesagt. Tagebuch 23. 5. 1815 (GT V 1, 267)

Mittag für uns. v. Müller. Moltke. Meyer Peucer.

Geh R. v. Voigt

Prof. Riemer.

F. Hand an F. v. Diez 31. 7. 1815 (K. Mommsen S. 81)

H. Geheimrath von Göthe hat mir aufgetragen, Ew Hochwürdige Gnaden für das übersendete Buch vielfach zu danken und zu versichern, daß er Dero Schriften nicht blos gelesen, sondern wahrhaft studirt habe. Er war Willens ein Gegengeschenk abgehen zu lassen. Jezt befindet er sich eben im Bade zu Wisbaden. Er lebt und webt aber jezt im Studium persischer und arabischer Dichter. Cotta an Goethe 9. 5. 1815 (Kuhn 1, 275) Euer Excellenz versammeln gern, wie ich so oft selbst Zeuge war, das Talent um sich, daß ich es wol wagen darf, in der Person des Überbringer dieses, Herrn M. Schwab, es Hochdenselben vorzustellen. Hochdieselbe werden den angehenden Dichter in einigen Beiträgen zum Morgenblatt und Damencalender wahrscheinlich schon kennen und ich darf die Überzeugung hegen, daß, wenn er das Glück geniessen kan, Hochdenselben aufzuwarten, ich hinlänglich gerechtfertiget seyn werde, daß ich es wagte, ihn Hochdero gnädiger Aufname zu empfehlen. 23. 5.

An Chr. G. v. Voigt 10. 5. 1815 (WA IV 25, 322) Sodann ist es meine Pflicht anzuzeigen daß ich nächstens aufwarten werde um mich nach Wisbaden zu beurlauben … Gönnen Ew. Exzell. mir noch ein Stündchen Gehör und ertheilen mir alsdann einen freundschaftlichen Segen. Chr. G. v. Voigt an Goethe 23. 5. 1815 (SchrGG 56, 158) Ew. Exzellenz vergönnen mir, zwischen 5-6 Uhr vor Ihnen zu erscheinen. vor 24. 5. Erbprinzessin Caroline von Mecklenburg-Schwerin an Charlotte v. Schiller 20. 4. 1815 (Urlichs1 1, 710) Daß der Meister krank war, habe ich recht bedauert. Gucken Sie ja in seinen Garten, und in einem vertraulichen Stündchen sagen Sie ihm auch von mir, daß ich ihn recht lieb hätte. Sagen Sie das nur so crument, ich scheue mich nicht davor.

37

1815

Weimar H. Meyer an J. G. Quandt d. J. 16. 6. 1815 (Lager-Kat. Meyer & Ernst 64, S. 22 Nr. 213)

Goethe ist vor etwa 3 Wochen nach Wiesbaden gereist, weil er das dortige Heilwasser für sich außerordentlich zuträglich gefunden hat. vor 24. 5. (?)

24. 5.

J. D. Gries an B. R. Abeken 18. 7. 1815 (SLUB Dresden, Ms e 96 Bd 1, S. 185)

Wenn ich die Lampe [Aladins] hätte, wer weiß, ob ich mir dann nicht auch, wie Goethe sagte, die Verse von Andern machen ließe. Tagebuch 24. 5. 1815 (GT V 1, 267)

Um 5 Uhr aus Weimar [mit Stadelmann und Kutscher Barth]. A. v. Goethe an Goethe 20. 7. 1815 (Ulm Sanford 1, 165)

Bey Ihrer Abreise befahlen Sie mir, wenn ein Brief von Hrn. von Diez aus Berlin käme Ihnen denselben zu senden. Eisenach Tagebuch 24. 5. 1815 (GT V 1, 267)

3 [Uhr] in Eisenach … Commandant v. Egglofstein. C. Stadelmann, Tagebuch 24. 5. 1815 (JSK 2, 243)

B3 4141

Des Morgens fünf Uhr fuhren wir von Weimar ab. Das Wetter war zweifelhaft, doch wendete es sich zum Bessern. Es war etwas kalt und windig, der Weg trocken und gut, und so gelangten wir gegen acht Uhr bei Erfurt an, wo Alles mit großer Thätigkeit an den Werken der Festung arbeitete. Wir bekamen statt eines Pferdes, ein Maultier, welches immer zurück wollte. Sobald aber die Stadt zurückgelegt war, haben wir noch nie eine so schnelle Fahrt gehabt, als diese; denn gegen elf Uhr waren wir schon in Gotha. Wir bekamen schnell Pferde und um drei Uhr gelangten wir in Eisenach an. Der Brief, welcher unsere Ankunft melden sollte, war noch nicht angekommen, aber wir trafen Alles in guter Ordnung. Der Schloßvogt war sehr freundlich und hülfreich. Es wurde bald gegessen. Der Kommandant von E[gloffstein] machte seine Aufwartung. Eisenach - Fulda 25. 5.

Tagebuch 25. 5. 1815 (GT V 1, 268)

Von Eisenach ab 6 Uhr Von Bercka … 8¼ … [Von] Buttlar … 1½ Hatte gespeist … in Fulda angek. 6½ Im Posthause. Gespräch mit dem Postmstr. C. Stadelmann, Tagebuch 25. 5. 1815 (JSK 2, 244)

B3 4142

Den 25. Mai früh sechs Uhr fuhren wir [von Eisenach] ab. Es war regnerigt und hatte bereits schon geregnet, schien sich aber wieder zu bessern. Wir fuhren auf der schönen Basaltchaussee sehr schnell vorwärts … Wir gelangten sehr bald in 38

Eisenach - Fulda

1815

Berka an der Werra an … Der Herr von Th … [Thon?], Konsistorialdirektor von E … war hier, und sprach mit meinem Herrn. Die Pferde waren vorgelegt und wir fuhren sehr gut, trotz der Berge, bis Vach. Der Weg ist durchaus sandig, weßwegen man diese Station nicht so schnell wie die übrigen, zurücklegen kann … Gegen ein Uhr kamen wir in Buttlar an … Es war der Tag des Fronleichnamsfestes, wo Alles in Festkleidern ging und von den Wallfahrten zurückkam. Es war angesetzt, daß wir in Hünefeld zu Mittag essen sollten, als ich aber im Posthause in die Küche trat und nach dem Postmeister fragte, wurde ich Spargel gewahr, der soeben auf den Tisch spazieren sollte. Halt! dachte ich, das ist etwas für meinen Herrn! - geschwind am Wagen und die Nachricht gebracht! - Der Herr stieg aus und verzehrte dem Herrn Postmeister seinen Spargel, dann ging es weiter nach Hünefeld. Hier war Alles auch in Sonntagskleidern. Ich sah auch, daß vor der Thüre des Geistlichen der Boden mit Blumen bestreut war. Ich ließ daselbst die Schatulle öffnen, weil wir glaubten, daß der Schlüssel verloren gegangen sei. Von da ging es nach Fulda, wo wir des Abends sieben Uhr ankamen. Wir stiegen in der Post aus, wo der Postmeister eine große Freude hatte, uns wieder zu sehen. Wir bekamen unser altes Logis und da waren wir zu Hause. Fulda - Frankfur t 26. 5.

Tagebuch 26. 5. 1815 (GT V 1, 268)

Von Fuld … 5¼ Neuhof 7 … Saalmünster 11½ Gespeist. Hanau … 6 Franckf. … 8. C. Stadelmann, Tagebuch 26. 5. 1815 (JSK 2, 249)

Gelnhausen 1 B3 4143

Morgens 5 Uhr von Fulda nach Neuhof … Der … Weg … war gut. Wir langten bei guter Zeit an und fanden bald andere Pferde. Im vordern Magazin hatte sich etwas los gemacht, es kamen einige Papiere zwischen dem Deckel heraus, ich brachte es in Ordnung, bezahlte das Postgeld und vernahm von dem Postmeister die Furcht vor den Russen, welche schon angekündigt waren, und hier wie an andern Orten durch voreilige Reisende, die vermuthlich gern etwas erzählen wollten und nichts wußten, und so die Menschen anderthalb Monate vorher in Angst und Schrecken setzten. Ich sagte, was ich mit gutem Gewissen sagen konnte und beruhigte die Menschen einigermaßen. Wir reisten nach Schlüchtern ab … Unter der Zeit, daß wir da hielten, zeichnete mein Herr im Wagen, was es aber war, habe ich erst in Wiesbaden gesehen: er hatte alle Häuser nebst Brücke, Ecken und Straßen, so weit er sehen konnte, in einen artigen Umriß gebracht. In Wiesbaden hat er mit Tusche, Schatten und Licht dem Ganzen gegeben, und es ist nicht zu verkennen. Die Reise ging nach Saalmünster, welches Bairisch ist. Mein Herr unterhielt sich mit einem Dragoner von dem da sich befindenden Militär … Kurz vor Gellnhausen geht der Weg aufwärts an den Berg hin, bis zu einer ziemlichen Höhe, und es ist eine entsetzlich enge Passage. 39

1815

Fulda - Frankfur t [Auf der Höhe] … kam ein Fuhrmann, der eine ungeheuer breite Spur am Wagen hatte. Nun war just auf der Stelle der Weg etwas breiter, als an anderen, aber doch kaum so breit, daß zwei neben einander vorbeifahren konnten. Unser Wagen mußte so viel als möglich auf den Rand der Mauer fahren, und hing ganz schief zum Umfallen. Ich trat in den Tritt und hielt so viel als nur immer möglich für das Umfallen wieder. Der Wagen des Fuhrmanns ging sachte heran; das Fluchen von beiden Seiten hörte auf und die guten Worte des betrunkenen Fuhrmanns machten, daß wir halfen, allein es war nicht zu hindern, das eine Rad kam in das andere von unserm Wagen, und so war guter Rath theuer. Da kamen noch einige Karren mit Militär, halfen unsern Wagen noch ein wenig zurück heben, und so ging es dann wieder von statten … Wir fuhren nach Gellnhausen ein … Es wohnen viele Juden in der Stadt, welche aber fast Alle arm sind. Wir aßen bei einem Juden zu Mittag, dem wir in die Hände gerathen waren. Ich band an dem Wagen, was lose war, fest, und so fuhren wir wieder weiter bis Hanau, welches sieben Stunden von Gellnhausen liegt. Auf halbem Wege hielt der Postillion stille, um seinen Pferden ein wenig Brod zu geben. Der Herr, welcher uns schon den ganzen Tag immer gefolgt war, kam uns hier nach, stieg aus und kam an unsern Wagen und grüßte den Herrn freundlich. Wer war es? - Der Herr Nikolaus Schmidt von Frankfurt am Main. Die Freude war groß und die Postillione benutzten die Zeit zum Trinken und Essen sehr gut. Endlich fuhren wir nach Hanau, wo sich ebenfalls Bekannte am Wagen einfanden, die sich erboten, noch mehre zu holen. Aber der Herr bat, sie möchten es nicht thun, da er diesen Abend noch nach Frankfurt wolle. So ging es dann weiter. Ein kleines Stück vor Hanau wechselten die Pferde. Wir bekamen statt drei, zwei Pferde, aber noch nie sind wir so schnell gefahren als hier, und kamen bei guter Zeit in Frankfurt an. Wir fuhren, da wir am andern Morgen so früh als möglich nach Wiesbaden abreisen wollten, am Schwan an. Ich versuchte den Paß visirt zu bekommen, allein es war zu spät … und wir mußten warten bis andern Morgens halb neun Uhr, ehe ich den Zettel zum Auslassen bekam. Frankfur t - Hattersheim - Wiesbaden

27. 5.

Tagebuch 27. 5. 1815 (GT V 1, 268)

Von Franckf. 8¾ In Hadershein 11 In Wisbaden 1½ Im Bären eingekehrt … Bibliothekar Hundeshagen … Hundesh. zum zweyten male … NB. Le Bault de Nantes Preus. Ingenieur de Place. Philippine Lade´. 26. 5. 27. 5./ 5. 8.

Fremdenverzeichnis des Hotels „Weisser Schwan“ in Frankfurt 26. 5. 1815 (Richel [S. 28]) Herr Geheimrat von Goethe, von Weimar. B. Hundeshagen an Goethe 18. 3. 1815 (GSA, 28/66, Bl. 152) Für die schönen Tage des May’s ist eine achttägige Reise von Bingen bis Koblenz angesetzt, um eine von mir über die höchst interessante Rheinschlucht entworfene Situationskarte, welche alsdann gestochen wird, zu revidiren. Ich freue mich schon im voraus dieselbe Ihnen dann in Wiesbaden vorlegen zu können.

40

1815

Frankfur t - Hattersheim - Wiesbaden C. Stadelmann, Tagebuch 27. 5. 1815 (JSK 2, 255)

B3 4144

Den andern Morgen … ging ich mit dem Passe nach dem Bureau, mußte aber fünf Viertelstunden stehen, ehe ich ihn bekam. Während ich da lauerte, kam der Sohn und Kutscher von Franz Brentano, welche mich grüßten … Ich erschrack, weil mir verboten worden war, mich von Jemand erkennen zu lassen, weil sonst Alles gelaufen gekommen wäre und wir dadurch aufgehalten worden wären … Dann reisten wir ab. Auf dem Wege begegnete uns ein blinder Katholik, welcher auf einer Wallfahrt begriffen, von einer Frau geführt sein großes schweres Kreuz auf den Schultern trug und den hintern Theil desselben auf der Erde nach sich schleppte … Unsere Reise ging immer auf Wiesbaden los. Wir langten in Hattersheim an; der Postmeister, ein sehr höflicher und bescheidener Mann, sprach so lange mit dem Herrn am Wagen und wehrte die Bettler ab, bis die Pferde vorgelegt waren. Er urtheilte über die Verhältnisse der Einwohner sehr verständig, gab uns Nachricht von dem besten Gasthause in Hattersheim, wo man gut logire, allein so prächtig wie in Frankfurt nun freilich nicht, setzte er hinzu, dagegen ist es auch nur ein Dorf. Wir reisten ab und kamen auf der Chaussee an Stellen, wo die Bäume beinahe blattleer waren und besonders die Nußbäume. Wir konnten im Anfang die Ursache nicht errathen, hernach aber zeigte es sich, daß es Maikäfer waren, welche diesen Schaden verursachten, und die Nußbaumblätter beinahe gänzlich verzehrt hatten. Auf der Höhe der herrlichsten Chaussee, welche man nur sehen kann, stieg der Herr aus und ließ halten. Die Aussicht ist hier wirklich schön, angenehm und ausgebreitet … Wir stiegen, nachdem wir uns genugsam an der köstlichen Aussicht geweidet hatten, ein, und setzten die Reise ruhig fort bis Wiesbaden. Der Postillion wollte uns durchaus bereden, im Adler Logis zu nehmen, allein da wir die Wirthschaft vom vorigen Jahre zu gut kannten, so befahlen wir ihm, in Bären zu fahren. Den 27 Mai um 2 Uhr kamen wir glücklich in Wiesbaden an. Als ich in die Küche trat, schrie Alles: der Karl, der Karl! Ich fragte hierauf, ob wir noch Platz fänden und da wohnen könnten? worauf man erwiederte: wir hätten die Wahl der Zimmer! Wir fanden das Haus gänzlich verändert. Die Säle waren zu Zimmern umgewandelt, die Gänge weiter und bequemer; alles schön angestrichen und gemalt. Wir waren die Ersten im Vordergebäude. Alles leistete hülfreiche Hand. Das Essen wurde bestellt, es erschien sogleich. Ich holte Wein im Adler, auch da war Freude über unsere Ankunft. Wiesbaden 27. 5.

An F. Kirms 17. 6. 1815 (WA IV 26, 16)

Das hübsche Kind [Philippine Lade], hier am Orte, ist noch immer wie vor’m Jahr. 27. 5.

An B. Hundeshagen 27. 2. 1815 (WA IV 25, 211) Sagen Sie dem lieben Kinde, daß ich … mich freue, nächsten Sommer, nicht in den letzten, sondern in den ersten Tagen meines Wiesbader Aufenthalts, ihrer angenehmen Gegenwart zu genießen.

41

1815 28. 5.

Wiesbaden Tagebuch 28. 5. 1815 (GT V 1, 269)

[Abends] Bey Bergrath Kramer. B3 4145

C. Stadelmann, Tagebuch 28. 5. 1815 (JSK 2, 261)

Den andern Morgen (den 28 Mai) badete der Herr und aß auf dem Zimmer. Ich ging spazieren. 29. 5.

Tagebuch 29. 5. 1815 (GT V 1, 269)

[Stadelmann] Neapel dictirt … [Nach Tisch] Ob. Berg R. Cramer Major von Luck. von Maynz.

Dictirt …

C. Stadelmann, Tagebuch 29. 5. 1815 (JSK 2, 261)

B3 4146

Den 29sten hat der Herr gebadet. Ich besorgte was ich zur Wirthschaft brauchte an Kaffee, Zucker ec. Gegen Abend machten der Herr von Nauendorf, der Herr Major Luck aus Mainz und Herr Oberbergrath Kramer ihre Aufwartung. 30. 5.

Tagebuch 30. 5. 1815 (GT V 1, 269)

Dictirt Neapel … [Nachmittags] Bergr. Cramer. Geissberg. C. Stadelmann, Tagebuch 30. 5. 1815 (JSK 2, 261)

B3 4147

Den 30sten früh vier Uhr auf; von halb sieben Uhr geschrieben bis neun Uhr, dann hat der Herr gebadet … Des Mittags aßen der Herr auf dem Zimmer. Nach Tische habe ich einiges abgeschrieben … Des Abends kam Kramer und nahm den Herrn mit in den Adler, und ich besorgte einen Brief an den guten Major von Luck nach Mainz. 31. 5.

Tagebuch 31. 5. 1815 (GT V 1, 269)

Dictirt. Sizilien … Briefe dictirt. C. Stadelmann, Tagebuch 31. 5. 1815 (JSK 2, 262)

B3 4148

Den 31sten, fast wie gestern; des Morgens und Mittags. 1. 6.

Tagebuch 1. 6. 1815 (GT V 1, 270)

Dictirt … Fr. v. Marschall … [Nachmittags] Bergr. Cramer Geisberg herein. C. Stadelmann, Tagebuch 1. 6. 1815 (JSK 2, 262)

Spät B3 4149

Den 1 Juni. Früh halb fünf Uhr auf. Der Herr trank Schwefelwasser mit Milch, von dem schon früher erwähnten Weilbacher Brunnen; dann habe ich geschrieben bis neun Uhr. Der Herr ging spazieren … 28. 5.

L. W. Cramer an Goethe 30. 1. 1815 (GSA, 28/66, Bl. 61) Ich freue mich … recht sehr auf Ihre nächste Hieherkunft, und bitte inständigst, ob und wann ich meine besten Wünsche erfüllt zu sehen hoffen darf. Dann wollen wir einmal die niederrheinische und westerwäldische Gegenden recht durchstreifen, und ich bin gewis, daß Hochdieselben mit mancher reichen Ausbeute an interessanten Natur-Produkten zurückkehren werden.

42

1815

Wiesbaden [Eine zufällige Bekanntschaft Stadelmanns entpuppte sich als] die Frau Gemahlin des sich weit und breit berühmt glaubenden Herrn Stenz, Sufflör des Mainzer Nationaltheaters, welcher, als die Kaiser und die Könige in Mainz waren, ein Gedicht überreicht und auch der Frau Großfürstin ein Exemplar nach Weimar gesendet hatte, worauf keine Antwort erfolgt war. Der Dame Absicht war, durch den Geheimerath zu vermitteln, daß das Belobigungsschreiben noch an sie gelangen sollte und ihr Mann dadurch als Sufflör bei dem Theater in Weimar angestellt werden möchte … Nachmittag drei Uhr erschien sie wirklich … Sie fragte die eine der Töchter und erhielt zur Antwort: der Herr sei ausgegangen; und so ist sie dreimal abgewiesen worden. Dann belagerte ihr Herr Gemahl das Haus, fragte mich, erhielt aber die nämliche Antwort und mußte abgehen … Nachmittag kam er wieder und brachte ein großes Schreiben auf das herrlichste und feinste Papier gemalt, aber unversiegelt mit den Worten: Geben Sie es dem Herrn, dann werde ich wohl Gehör finden. - Aber es war nichts. Der Herr las es und sagte: wenn doch die Sufflörs nicht das Papier so muthwilliger Weise verdürben und überlegten, daß es theuer wäre! Gegen Abend besuchte den Herrn der Oberbergrath Kramer. Nachdem sie mit einander ausgegangen waren, kamen die Töchter vom Haus und fragten, ob der Herr Geheimerath Freude an Blumen hätte; als ich es bejahte, so brachten sie Blumen in schönen Gefäßen, womit sie das Zimmer schmückten. Das war aber noch nicht genug, sondern es wurden noch sehr schöne Stöcke im Garten ausgehoben und in Aesche gesetzt und auf die Gallerie gebracht, sehr geschmackvoll arrangirt, so daß die Gallerie ein schöner Blumengarten war und dem Herrn viel Freude machte als er nach Hause kam, und die Veränderung sah.

2. 6.

Tagebuch 2. 6. 1815 (GT V 1, 270)

Dictirt … [Nach Tisch] Hundeshagen. ObbR. Cramer. Min. besichtigt. Rheinbreitenbacher Producte. Phosphors. Kupfer. dergl . Bleye Blättriger Malachit. C. Stadelmann, Tagebuch 2. 6. 1815 (JSK 2, 267)

B3 4150

Den 2ten. Der Tag verging fast wie der gestrige, mit Schreiben, Milch- und Schwefelwassertrinken und Baden. Abends kam der Herr Oberbergrath Kramer wie gewöhnlich, um den Herrn zum Spazierengehen abzuholen. 3. 6.

Tagebuch 3. 6. 1815 (GT V 1, 270)

Dicktirt. Vesuv 1 … [Nachmittags] Bergr. Cramer. Gebirgsarten. Versteinerungen. 27. 5./ 3. 6.

An Christiane v. Goethe 3. 6. 1815 (WA IV 26, 4)

Oberbergrath Cramer und Bibliothekar Hundeshagen sind freundlich, theilnehmend, hülfreich, wie voriges Jahr. Major von Luck aus Maynz hat mich schon besucht [am 29. 5.]. 43

1815

Wiesbaden - Biebrich - Wiesbaden Wiesbaden - Biebrich - Wiesbaden

4. 6.

Tagebuch 4. 6. 1815 (GT V 1, 271)

Dicktirt Neapel. Maj. von Roth. Reuß . Gen. Stab. nach Fulda gewiesen. Berthies Tod. Mittag Biebrich [zur Hoftafel d. Herzogs u. d. Herzogin von Nassau] mit ObR. Carmer. von Nauendorf. Lepidokrokit. Chev. de L’or. Graf Kinigl und andre. Abends Schauspiel. Decorationen von Beuter. C. Stadelmann, Tagebuch 4. 6. 1815 (JSK 2, 268)

B3 4151

Den 4ten. Des Morgens gewöhnliche Verrichtungen. Gegen Mittag präsentirte sich der Herr Major von R., welcher dem Herzog durch die Vermittelung des Herrn Geheimenraths, von dem Guvernör zu Frankfurt, Herrn Fürsten Reuß, anempfohlen war, damit er in Weimarische Dienste aufgenommen werden möchte, da er Güter in dem Theile des Fulda’schen Landes besitzt, welches an den Herzog von Weimar nach dem Wiener Kongreß gefallen ist. Er wurde sogleich dem Herzog empfohlen. Mittags fuhr der Herr nach Biebrich zur Tafel. Indessen ging ich am Rhein spazieren und suchte Steine am Ufer. Unter andern fand ich ein Stück, welches ein Gang aus dem bei Wiesbaden vorkommenden grünen Talkstein zu seyn schien; doch wurde es im Wasser violett, wie der Amethist. Ich zeigte es dem Herrn bei seiner Zurückkunft, und er meinte, es wäre Flußspath. Der Herr sprach deshalb mit dem Oberbergrath Kramer, dieser erklärte es für amethistartig. Durch weitere Proben ergab es sich, daß es weder Amethist noch Flußspath sei, sondern ein im Wasser schön violett werdender gemischter Quarz. An Fürst Heinrich XIII. von Reuß-Greiz 18. 6. 1815 (WA IV 26, 21)

Wenn vor einiger Zeit Herr Major von Roth sich mir vorstellte, so entschied seine einnehmende Persönlichkeit und die näheren Verhältnisse zu Ew. Durchlaucht alsbald zu seinen Gunsten. An Carl August Mitte Juni 1815 (WA IV 26, 359)

Ich will … hier des Major von Roth gedenken, der nächst der Empfehlung des Fürsten Reuß eine angenehme Persönlichkeit mitbringt, und sich glücklich schätzen wird unter Ew. Königlichen Hoheit Befehlen seine Militairbahn fortzusetzen. An A. v. Goethe 8. 6. 1815 (WA IV 26, 9)

Ihro Königl. Hoh. der Fr. Grosherzoginn … richte theilnehmende Empfehlungen der Bibricher Herrschaften aus. A. Kestner, Tagebuch 30. 8. 1815 (*Hannoversche Geschichtsblätter Bd. 20 (1917), 2. u. 3. Heft, S. 182; StadtAH 3 NL 279 2930 II B 7 08)

Ein Wisbadener, der aber NB nicht von Göthens Begegnung zufriden war, erzählte mir, als er ihn gefragt habe, ob er schon in Bibrich gewesen sey? habe 44

1815

Wiesbaden - Biebrich - Wiesbaden er mit vieler Lebhaftigkeit geantwortet: „Es war natürlicher Weise nach meiner hiesigen Ankunft das Erste, dem Herzog die Befehle meines Herrn zu überbringen.“ B3 4151

4. 6. C. Stadelmann, Tagebuch 4. 6. 1815 (JSK 2, 268) (u. später) Ohnweit von Wiesbaden, nach Biebrich

zu, wird eine Art Sand und Kies gegraben, welcher zu den Gartenwegen benutzt wird. Dieser Sand besteht aus einem eisenschüssigen Sande und herrlichen weißen Kieseln, welche durch Rollen gesondert, einen sehr schönen Weg geben … Sind die Steine vom Regen noch naß, so findet man viele, welche halb durchsichtig sind und die Figuren wie Achat haben. Ich habe deren viele gesammelt und sie dem Herrn zugestellt. Dieser erklärte sie auch für weißen Achat und Amethist. Wiesbaden

An Christiane v. Goethe 4. 6. 1815 (WA IV 26, 6) 28. 5./ 4. 6. Bergrath Cramers bedeutendes Kabinett (u. später)

unterhält mich wie voriges Jahr, schon weiß ich mir die metallreichen Gegenden, bis nach der Grafschaft Mark hin, besser zu vergegenwärtigen und der Umgang mit diesem biedern, verständigen, unterrichteten Mann ist mir belehrend und erheiternd. Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 103)

Das Cabinet des Herrn Oberbergrath Cramer ist ein vorzüglicher Schmuck dieses Ortes. Es enthält eine vollständige systematische Folge der Mineralien, und außerdem belehrende Prachtstücke aus den wichtigen Bergwerken des Westerwaldes. Der gefällige, theoretisch und praktisch gebildete Besitzer, auch als Schriftsteller seines Faches geschätzt, widmet Curgästen und Durchreisenden jede freie Stunde zur Unterhaltung und Unterricht. 5. 6.

Tagebuch 5. 6. 1815 (GT V 1, 271)

Dictirt … [Nach Tisch] Hundeshagen Abtretungen u. Besitznehmungen. 6. 6.

Geisberg mit Cramer

Neuste

Tagebuch 6. 6. 1815 (GT V 1, 271)

Dictirt Sicilien … [Nachmittags] v. Almedingen. v. Pfeiffer. O. B. R. Cramer. Serviere gefunden. Brentanos. Im Theater wegen Decorationen Brentanos fuhren ab. An A. v. Goethe 8. 6. 1815 (WA IV 26, 8)

Brentanos haben mich, auf einen Augenblick, besucht. Georg und dessen Frau, auch Franz; dieser aber als Wittwer, alle in tiefer Trauer: denn die schöne Person, der du dich wohl erinnerst, starb in den Tagen meiner Reise nach Frankfurt. 6. 6.

Pauline Servie`re an Goethe 2. 6. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 281) … obschon ich viel sagen könnte über meine Freude Sie bald wiederzusehen.

45

1815

Wiesbaden An Christiane v. Goethe 7. 6. 1815 (WA IV 26, 6)

Brentanos haben mich freundlichst besucht, Wein zurückgelassen und mich liebevoll eingeladen. Antonia Brentano an Goethe 13. 6. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 301)

Erfreuliche Bestättigung Ihres vollkommenen Wohlseyns, und Ihres freundlichen Wohlwollens gegen unsre Ihnen herzlich ergebene Familie war mein beglückender Nachtgedanke, erheiternder Begleiter unsrer in 3 Stunden glücklich vollbrachten Rückfahrt. Möge ich Ihres Anblicks bald wieder in der Bären Constellation oder in hiesiger Reichsstadt theilhaftig werden, da ich der tröstenden Erscheinungen recht sehr bedarf, und wenig Worte wie die Ihrigen treu und schonend, versöhnend und befriedigend mich ansprechen. Antonia Brentano an Goethe 29. 6. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 314)

Auch ich empfinde die Nachwirkung meines lezten Besuches, und doppelt und innig seit Empfang Ihres lieben Schreibens. 4./6. 6.

An A. v. Goethe 8. 6. 1815 (WA IV 26, 9)

Nach Beuthers Arbeiten, der das hiesige Theater einrichtete, habe ich sogleich nachgefragt. Herr Geheimerath von Pfeiffer, dem die hiesigen Theatergeschäfte untergeben sind, hat die ganz besondere Gefälligkeit mir, an schicklichen Abenden, nach Beendigung des Schauspiels, wenn die Erleuchtung noch vollständig ist, mehrere Decorationen, oder wenigstens Hintergründe zu zeigen, wo ich denn das im Großen sehe, was wir im Kleinern schon kennen und was bey uns größer ausgeführt werden soll. An F. Kirms 17. 6. 1815 (WA IV 26, 15)

Hier in Wiesbaden hat er [Beuther] vierzehn Decorationen gemahlt; durch besondere Gefälligkeit sah ich sie alle, theils nach geendigtem Schauspiel, theils an freyen Abenden. An Christiane v. Goethe 7. 6. 1815 (WA IV 26, 6)

Beuters Dekorationen läßt mich Geh. R. Pfeifer nach und nach sehen, wenn das Schauspiel vorbey ist. 7. 6.

Tagebuch 7. 6. 1815 (GT V 1, 271)

[Vormittags] Dictirt. 6. 6.

4./6. 6.

Chr. F. Schlosser an Goethe 30. 5. 1815 (GSA 28/810, St. 10) Unter denen die Sie aufs wärmste begrüsen, ist unsere treffliche Toni [Brentano] oben an. Sie werden sie nicht zum heiteren verändert finden; sie hat viel gelitten, und trägt wie Sie wissen keine Ruhestäte in sich. Ein werther Gedanke ist ihr Sie einmal bereits im Baade noch zu besuchen. F. C. J. v. Pfeiffer an Goethe 6. 6. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 282) Wenn Euer Hochwohlgebohrn heute nach den Theaterstücken wieder einige Decorationen in Augenschein zu nehmen wünschen, so könnte ein und das andere Zimmer, sodann die ländliche Gegend, ein Garten und der Wald füglich gezeigt werden.

46

Wiesbaden - Biebrich - Wiesbaden

1815 8. 6.

Tagebuch 8. 6. 1815 (GT V 1, 272)

Dictirt … [Nachmittags] ObB R. Cramer 9. 6.

Major v. Luck.

Tagebuch 9. 6. 1815 (GT V 1, 272)

[Vormittags] Dictirt. 10. 6.

Tagebuch 10. 6. 1815 (GT V 1, 272)

[Nachmittags] O. BergR. Cramer.

Auf den Geisberg.

Biebrich - Wiesbaden 11. 6.

Tagebuch 11. 6. 1815 (GT V 1, 273)

Mittag Bibrich

Erzherzog Carls.

Zurück.

V. Nauendorf.

An H. Meyer 5. 7. 1815 (WA IV 26, 25)

Erzherzog Carl sprach ich in Biebrich, traf daselbst manche alte Bekannte. An Chr. G. v. Voigt 11. 7. 1815 (WA IV 26, 32)

… zu berichten: daß ich auch Erzherzog Carl in Biebrich gesehen. Derselbe sowohl als die dortigen Herrschaften [Herzog u. Herzogin von Nassau] erkundigten sich theilnehmend nach unserm Fürstenpaare und trugen mir viele Empfehlungen auf. Die wahrhaft gutwollende Herzoginn wünschte nichts mehr als die Nachricht von des Prinzen Bernhard Befinden so viele Meilen weiter im Augenblick zu spediren. 4. u. 11. 6. An Christiane v. Goethe 17. 6. 1815 (WA IV 26, 17)

Sähe ich Sonntags in Biebrich nicht Östreicher und Preußen; so wüßte ich gar nicht daß Krieg bevorsteht … In Biebrich habe ich den Erzherzog Carl gesprochen, der sich sehr freundlich und gnädig erwies. An F. Kirms 17. 6. 1815 (WA IV 26, 16)

Übrigens leben wir hier im tiefsten Frieden und hören von nichts als von hohen Verbindungen; des Erzherzogs Carl mit der Prinzeß von Weilburg, des Palatinus [Erzherzog Joseph] mit der Prinzeß von Schaumburg. Dieß giebt mancherley zu reden. Wiesbaden 12. 6.

Tagebuch 12. 6. 1815 (GT V 1, 273)

[Nach Tisch] Geh r. Loehr. 13. 6.

Tagebuch 13. 6. 1815 (GT V 1, 273)

[Nach Tisch] OBR. Cramer. Laendertausch. 47

1815 14. 6.

Wiesbaden Tagebuch 14. 6. 1815 (GT V 1, 273)

Briefe dictirt … [Nach Tisch] Bey Bergr. Cramer. Bleyerze. Decorationen. 15. 6.

Tagebuch 15. 6. 1815 (GT V 1, 274)

[Nach Tisch] Dr. Neefe von Francf. erste Hälfte Juni

erste Hälfte Juni (?)

Im Theater.

O Berg R. Cramer. Geisberg.

An Christiane v. Goethe 17. 6. 1815 (WA IV 26, 18)

Von Landsleuten hat mich Riese schon besucht und ein alter achtzigjähriger Forstmann … Von Zeit zu Zeit wird ein Spaziergang in die Steinbrüche und auf die Bauplätze unternommen, wo allerley Merkwürdiges zusammengepocht wird. Für Jena wird auch ein interessanter Kasten zusammengepackt. Herr Oberbergrath Cramer, als Gevatter von Lenz, wird sich dabey hervor thun. An Carl August Mitte Juni 1815 (WA IV 26, 359)

Ein Herr von Trümbach wünscht …, daß seine Familiengüter durch Ew. Hoheit Besitznahme aus einer zweideutigen Lage möchten gesetzt werden. Der Hessische Lehnherr hat sie in Anspruch genommen und sie haben in dieser provisorischen Zeit nirgend Hülfe gefunden. An Chr. G. v. Voigt 11. 7. 1815 (WA IV 26, 32)

Während des provisorischen Zustandes hat Hessen die von Trümbachischen Güter in der Nähe von Hünefeld vor seinen Lehnhof gezogen. Auch diese Familie hofft durch Weimar von jenen Banden erlöst zu werden. Mitte Juni An F. Kirms 17. 6. 1815 (WA IV 26, 16)

Nun brechen aber die Übel, denen zu entgehen ich die Reise hierher machte, sehr fatal auf mich los, die gichtischen Schmerzen nehmen zu, daß ich den linken Arm kaum bewegen kann, und ich soll das Douchebad brauchen, das mir ganz zuwider ist. Der Arzt versichert aber das sey alles ganz vortrefflich, man müsse nur aushalten. Ende An A. v. Goethe 17. 6. 1815 (WA IV 26, 20) Mai/ Carl macht seine Sachen sehr ordentlich, Mitte Juni

seine Schreibung hilft mir doch über

das Nothdürftige.

16. 6.

Tagebuch 16. 6. 1815 (GT V 1, 274)

Briefe dictirt … [Nach Tisch] Major v. Luck. Politica Militaria. 17. 6.

Tagebuch 17. 6. 1815 (GT V 1, 274)

[Nach Tisch] Bibl . Hundeshagen hendes Gewitter.

ObRR. Cramer. in die Steinbrüche dro48

1815

Wiesbaden - Biebrich - Wiesbaden Wiesbaden - Biebrich - Wiesbaden

18. 6.

Tagebuch 18. 6. 1815 (GT V 1, 274)

Dictirt. Palermo. Mittag Biebrich V. Natzmer. Nachricht des Aufbruchs der Garn. v. Maynz. Cramer. Steinbruch. Violetter Quarz Cursaal.

Wiesbaden 19. 6.

Tagebuch 19. 6. 1815 (GT V 1, 275)

Dictirt … [Nach Tisch] BergR. Cramer zu den Kalcksteinbr: Schwester verheirathete [Pfarrius]. 20. 6.

Tagebuch 20. 6. 1815 (GT V 1, 275)

Dictirt … [Nach Tisch] H . v. den Geisberg (Serviere). 21. 6.

Dem. Lade´ und

[Werner?] von Wetzlar.

Mit Cr. auf

Tagebuch 21. 6. 1815 (GT V 1, 275)

Dictirt … H . Serviere … [Nach Tisch] H Min. v. Marschall Nachricht des Siegs. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 101)

In Wiesbaden fand ich die preußische Garde; Freiwillige waren aufgerufen, und die friedlich beschäftigten, kaum zu Athem gekommenen Bürger fügten sich wieder einem Zustande, dem ihre physischen Kräfte nicht gewachsen und ihre sittlichen nicht einstimmig waren; die Schlacht von Waterloo, in Wiesbaden zu großem Schrecken als verloren gemeldet, sodann zu überraschender, ja betäubender Freude, als gewonnen angekündigt. 22. 6.

Tagebuch 22. 6. 1815 (GT V 1, 275)

Dictirt. Bericht von der Schlacht … Mittag bey Min. v. Marschall v. Luck. Kriegsnachrichten genauer. CH. v. Nauendorf.

Major

21./22. 6. An A. v. Goethe 5. 7. 1815 (WA IV 26, 23)

Über Prinz Bernhard war man auch hier schnell beruhigt. Gefällig kam ein Abgeordneter von Biebrich mir es anzuzeigen. An Chr. G. v. Voigt 11. 7. 1815 (WA IV 26, 31)

Aus der Sorge um Prinz Bernhard war ich hier gar bald gerissen, indem ein Brief an den Herzog von Nassau, welcher viel Freude erregte, von dem besten Befinden Nachricht gab. 23. 6.

Tagebuch 23. 6. 1815 (GT V 1, 275)

Dictirt … [Nach Tisch] Obbr. Cramer. Eisenminern. Verluste der Nassauer. Gedicht für die Kinder. 49

Nachricht von dem

1815

Wiesbaden Dorothea Stammer, Erinnerungen (Monatsschr. f. rheinisch-westf. Geschichtsforschung u. Alterthumskunde 1 (1875), S. 287) B2 1680 B3 4152

[Über de l’Aspe´es Elementarschule in Wiesbaden.] Um den Namenstag unseres hochverehrten und innig geliebten Lehrers [am 24. 6.] zu feiern, hatten wir [Dorothea Cramer und ihre Schwestern Susanna und Johannette sowie Caroline und Sophie Thilenius] einmal einige Zeilen aufgesetzt, in denen wir ihm unsere Glückwünsche darzubringen gedachten. Da taucht plötzlich in uns der Gedanke auf, daß Goethe sich vielleicht bewegen ließe, unsere Zeilen in Verse umzusetzen. Schüchtern naht sich die Kinderschaar dem großen Manne und trägt ihm ihr Anliegen vor, indem sie ihm die niedergeschriebenen Sätze übergibt. Darauf erwidert Goethe zuerst mit einem gelinden Verweise, daß wir ihm ein zu kleines Stück Papier gebracht hätten; man müsse, fügt er hinzu, stets auf einem großen Stück Papier beginnen, der kleine Raum beenge auch die Gedanken. Nachdem wir hierauf ein größeres Blatt herbeigebracht, schrieb Goethe, während wir ihm staunend zuschauten, in kurzer Zeit auf dasselbe einige Strophen, die den Inhalt unserer Worte genau wiedergaben. Noch heute sehe ich im Geiste den großen Mann, wie er erst einzelne Worte in angemessenen Zwischenräumen niederschrieb und dann, die Silben mit der Federspitze zählend, die Lücken allmählich ausfüllte. Zuletzt zeichnete er unter die Verse eine aufgehende Sonne und schrieb auf ihre Strahlen unsere Namen, die er sich von uns nennen ließ. Mit welcher Freude wir das Blatt unserm Lehrer überreichten, läßt sich denken. Leider! ist das Gedichtchen [„Gütiger Lehrer, Deine Kinder bringen …“] verloren gegangen, da es nach dem Tode des lange kränkelnden de Laspe´e unter dessen Papieren nicht aufgefunden wurde. 24. 6.

Tagebuch 24. 6. 1815 (GT V 1, 276)

Dictirt … [Nachmittags] Zu Bergr. Cramer. Ullmanns Franckenb[erg]. vor 25. 6. An Christiane v. Goethe 11. 7. 1815 (WA IV 26, 35)

Ehe Karl kranck wurde habe ich ihm viel dicktirt und das korrigirte abschreiben lassen. Wiesbaden - Biebrich - Wiesbaden 25. 6.

Tagebuch 25. 6. 1815 (GT V 1, 276)

Carls Krankheit verschlimmert … Mittag Bieberich. Bey H v. Nauendorf. Unsichre Nachrichten von dem Verluste der Nassauischen Truppen. Wiesbaden Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 101)

… wie denn Herr Kammerherr von Nauendorf seine ansehnliche und wohlgeordnete Mineraliensammlung dem Liebhaber mit Vergnügen belehrend vorweis’t. 50

1815 26. 6.

Wiesbaden Tagebuch 26. 6. 1815 (GT V 1, 276)

[Nach Tisch] Ob R. Cramer. Mineralien bezeichnet. 27. 6.

Tagebuch 27. 6. 1815 (GT V 1, 276)

[Nachmittags] Cramer. 28. 6.

Geisberg.

Tagebuch 28. 6. 1815 (GT V 1, 277)

[Nachmittags] Maj. v. Luck nahm Abschied. 29. 5./ 28. 6.

F. v. Luck an Goethe 8. 7. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 340)

Wie hier [in Edesheim] ein jeder Tag seine Plage hat, so hatte in Mainz ein jeder seine Freude und jede Woche brachte mir das Fest Sie in Wiesbaden wieder zu sehen. Vergeßen Sie nicht meine Bitte und Ihr Versprechen, die Mnemosyne für die Frau Großfürstin-Erbprinzessin abschreiben zu laßen, sobald Sie wieder zu Hause sind … Weiter weiß ich nichts zu schreiben, als Ihnen die Freude zu bezeigen die es mir gemacht hat an Ihnen ein lebendiges d. h. wachsendes und zunehmendes Wohlwollen gegen mich warzunehmen; ich erkenne mein Glück und behalte das Andenken an jede mit Ihnen verlebte Stunde in meinem dankbaren Herzen. An F. v. Luck 18. 3. 1831 (WA IV 48, 147)

Ew. Hochwohlgeboren sind mir von je als ein wohldenkender und wohlwollender, geistreicher Mann bekannt; deswegen bin ich überzeugt, Sie werden es freundlich aufnehmen, wenn ich Ihnen, in Erinnerung heitrer und ernster Stunden, zutraulich die Verlegenheit mittheile, in der ich mich befinde … Da … ich nicht verbergen kann, daß unsre so höchst ehrwürdige Rhein-Scenen mir vollkommen gegenwärtig sind. 29. 6.

Tagebuch 29. 6. 1815 (GT V 1, 277)

[Nach Tisch] mit Cramers auf der Papiermühle. 30. 6.

Tagebuch 30. 6. 1815 (GT V 1, 277)

v. Natzmer. Neu griechische Gedichte … [Nachmittags] V. Nauendorf. genauere Relation der grossen Schlacht. Gr. Henkel. von der Garde. B2 1680a B3 4154

Ende Juni J. Hasenclever (A. Hasenclever S. 45)

Auf der Rückreise [von Frankfurt] begleitete mich unsere teure … Freundin Sannchen Schlosser; wir machten Goethe einen Besuch in Wiesbaden, wo er sich zur Kur aufhielt; ich hatte Aufträge an ihn von Professor Leonhard in Hanau, und fand ich bei ihm die schon gewohnte freundliche Aufnahme. Juni/ Anf. Juli

An J. W. Döbereiner 11. 7. 1815 (WA IV 26, 33)

Ew. Wohlgeb. haben mir unterm 1. May gemeldet daß Sie die Absicht hätten Versuche über die Stahlbildung anzustellen, indem Sie Manganoxyd und gepülfertes Glas auf Eisen wirken zu lassen gedächten. Hievon habe ich, im Allg e51

1815

Wiesbaden meinen, mit einem Freunde [Cramer?] gesprochen, welcher mit den Stahlfabriken im Bergischen und der Grafschaft Mark in Verbindung steht. Er zweifelt nicht daß man dort wünschen werde von dem zu beobachtenden Verfahren unterrichtet zu werden und daß man solche Mittheilung zu honoriren geneigt sey.

Anf. Juli

Pauline Servie`re an Goethe 8. 7. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 295)

Als ich bey meiner Zurückkunft von Wiesbaden meinem Bruder [A. od. J. Servie`re] erzählte, daß Sie die Güte haben wollten, wegen seiner Angelegenheit des Torfgrabens [die Absicht war, die Torfwiesen von Klabach zu pachten], gelegentlich auch ein Wörtgen zu sprechen; so war er außer sich für Freude. 1. 7.

Tagebuch 1. 7. 1815 (GT V 1, 277)

Mad Crespel. GehR. Leonhards Schwager [C. L. Blum]. Farb. Tab[elle]. Brentanos Mit ihnen im Adler gegessen. Vorher. Delaspe Mit Cramer auf dem Geisberg. C. C. v. Leonhard an Goethe 6. 7. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 338)

Mein Schwager hat … die Farbentafeln richtig abgeliefert. An A. v. Goethe 5. 7. 1815 (WA IV 26, 22)

Brentanos haben mich abermals besucht. An Christiane v. Goethe 11. 7. 1815 (WA IV 26, 36)

Brentanos fahren fort sehr freundlich zu seyn, sie haben mir Wein und alles erfreuliche gesendet und gebracht. Georg hat seine schöne Frau verlohren. Er ist nach Ems und wollte mich auf ’s freundlichste mit sich. Franz und Frau waren schon zweymal [auch am 6. 6.] hier. An Antonia Brentano 6. 7. 1815 (WA IV 26, 28)

Kaum hatten Sie Sich … zu meinem Leidgefühl entfernt: so kam der Brief, der Sie anmelden sollte gar freundlich an und tröstete mich über Ihren Abschied aufs lieblichste. 2. 7.

Tagebuch 2. 7. 1815 (GT V 1, 277)

Major [v. Haxthausen-Abbenburg?]. 1. 7.

C. C. v. Leonhard an Goethe 25. 6. 1815 (LA II 8A, 395) Die Farbentafel zu der Einleitung und Vorbereitung zur Mineralogie [„Propaedeutik der Mineralogie“] … liegt … [jetzt] zu meiner Zufriedenheit ausgeführt vor mir und ich kann es mir nicht versagen ein Exemplar, welches ich mit Glas und Rahmen habe umgeben lassen, Hochdenselben darzubieten. Indessen wage ich nicht solches der Post anzuvertrauen, Euere Exzellenz werden es daher aus den Händen meines Schwagers erhalten, welcher, in dieser Woche noch, eine Reise nach Schwalbach machen wird.

52

1815 3. 7.

Wiesbaden Tagebuch 3. 7. 1815 (GT V 1, 278)

Major v. Haxthausen Griechische Volks Lieder. Willemer. Mittag mit Willemer im Cursaal Er fuhr weg nach Tische Mit Mad Bansa auf der Nonnenmühle [zur Familie des Müllers J. Reinhard]. An A. v. Goethe 5. 7. 1815 (WA IV 26, 22)

Willemer [besuchte mich] auch, der dich herzlich liebt. Er hat mir ganz von freyen Stücken, in Geldsachen seine Dienste freundschaftlichst angeboten. Da nun in Franckf. das Abzugsgeld aufgehoben wird, und wir die Caution loskriegen; so würde er, wenn wir die Capitale retiriren wollten, uns wahrhaft erspriesliche Hülfe, ohne Risiko und Schaden, leisten können. Ich rede vorläufig mit ihm ab. Wahrscheinlich werden in der jetzigen Lage auch die Cessionen erleichtert; diese 4000 fl. hätten wir also auch erharrt! An Antonia Brentano 6. 7. 1815 (WA IV 26, 28)

Freund Willemer brachte mir durch seine Gegenwart frohe und bedeutende Stunden, und ich fühlte weniger wie sehr mich die Lage drückt in die ich durch Carls Kranckheit versetzt bin. Dieser gute Mensch erholt sich nun wieder und ich will die vierzehn böse Tage gern verschmerzen, wenn ich ihn wieder herumkrabeln sehe. Mad. Bansa hat Wort gehalten und mir das Mädchen producirt, das allenfalls für Dorotheens jüngere Schwester gelten könnte … Die Umgebung des Mädchens ist auch schön und bedeutend. Mutter, Geschwister, Tante, Mühle und Feldgüter, enge reinliche Wohnung, wohlgeordnete Landwirthschaft im beschränckten Hofe. Es macht zusammen ein so hübsches Ganze als man nicht leicht findet. S. Boissere´e, Tagebuch 6. 9. 1815 (Weitz2 1, 262)

B2 1700 B3 4208

Frau Pansa [Bansa] … hat ihm [Goethe] in der Nähe von Wiesbaden auf der Nonnen-Mühle eine Dorothea bekannt gemacht. S. Boissere´e, Tagebuch 17. 9. 1815 (Weitz2 1, 270)

B2 1709 B3 4228

G. erzählt von der schönen Müllers-Tochter in der Nonnen-Mühle bei Wiesbad, mit der Frau Pansa [Bansa] ihn bekannt gemacht als einem Gegenstück zu seiner Dorothea. Reinlichkeit, Wohlhabenheit, Schönheit Derbheit. – Sie spielt Clavier. Die Brüder sind zugleich Fuhrleute, eine alte Mutter steht dem Haus vor – Eine alte Muhme ist der Apotheker aus ›Hermann und Dorothea‹ – und recht gut. Noch eine Zahl kleinere Geschwister. 3. 7.

J. J. Willemer an Goethe 1. 6. 1815 (Weitz1 S. 24) Erlauben Sie, daß, sowie der König durch Frankfurt oder an Frankfurt vorüber ist, dem ich danken muß, daß er meinem Sohn eine Kompanie gegeben, einen Abstecher nach Wiesbaden mache. Sie sollen dabei nur 10 Minuten verlieren, und ich werde bescheiden den günstigsten Augenblick erspähen.

53

1815

Wiesbaden Victorie Bansa an Goethe 11. 7. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 341)

Erst heute gelang es mir, durch die Güte einer Freundinn, das bei mir bestellte Reichard’sche accompagnement, zu ihrem schönen Lied zu erhalten, da es in allen Musikläden vergriffen war. Die brave Müllers Familie wird sich recht geehrt fühlen, Sie, mit einem so schönen Geschenk, wieder in ihrer Mitte zu sehn. 3. 7. (?)

An A. v. Goethe 5. 7. 1815 (WA IV 26, 23)

Mir haben aufmercksame Müller versichert: daß frische, kalte Wasser die Mühle stärcker treiben als laue oder warme. 4. 7.

Tagebuch 4. 7. 1815 (GT V 1, 278)

Cramer Geschichte mit dem Quasi Vetter Mittag im Cursaal. Metzler. Mad Seeligmann u. Tochter. Cramer Geisberg Geschichte mit dem Anmaslichen. vor 5. 7.

An A. v. Goethe 5. 7. 1815 (WA IV 26, 22)

Herr Hänlein bringt mir, bey Tisch im Cursaal, viele Grüße von dir, Geh. R. Leonhard sendet das Diplom. 5. 7.

Tagebuch 5. 7. 1815 (GT V 1, 278)

Cramer. Rochus Morgende Partie Major v. Haxthausen Griechische Volckslieder … [Nach Tisch] Mit Haxthausen. auf den Geisb. Symbolic der Sprach verhältnisse. Juni/5. 7. An H. Meyer 5. 7. 1815 (WA IV 26, 25)

Ihr Brief … kommt in einem Augenblick da Karl sich bessert. Durch sein Übel gingen mir vierzehn Tage aufs schmählichste verlohren und noch bin ich in einer Lage die nicht erfreulich ist; doch es bessert sich, das muß mir genug seyn, da ich zu fürchten hatte ihn in Wolzogens Nachbarschaft beyzusetzen … Einen Guten Wein verspricht man sich dieses Jahr und das ist das liebste Gespräch mit dem man allgemeiner als mit dem Wetter durchkommt … Lynckers Ankunft macht mir viel Freude, ich hoffe ihnen nützlich zu seyn. Von Franckf. habe manche Freunde schon hier gesehen. Diejenigen welche sich um neue Verfassung am wenigsten kümmern sind die glücklichsten. um 20. 6./ An A. v. Goethe 5. 7. 1815 (WA IV 26, 22) 5. 7.

Als ich eben eingerichtet und Cur und Thätigkeit recht im Zug war, wurde Carl sehr kranck, weshalb ich, mit großen Unstatten, von vorne anfangen mußte mich zu rücken und zu schicken. Das ist nun ziemlich vorbey, den Rest werden wir auch überstehen. Man muß nur dencken man wäre am achtzehnten [Juni in der Schlacht bei Belle-Alliance] leicht blessirt worden. Freude und Schmerz über

vor 5. 7.

C. C. v. Leonhard an Goethe 6. 7. 1815 (LA II 8A, 397) Euere Exzellenz werden durch Hundeshagen das Paket mit dem Diplome und dem neuesten Heft des Taschenbuches [„Taschenbuch für die gesammte Mineralogie“] erhalten haben.

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1815

Wiesbaden diesen Tag waren auch hier sehr groß. Der letzte lindert sich, die erste wächst, da man die Gefahr näher kennen lernt, in der man schwebte … Viele Versuchungen hab ich abweisen müssen, man lud mich nach vielen Seiten hin, wo es wohl ergötzlich gewesen wäre.

6. 7.

Tagebuch 6. 7. 1815 (GT V 1, 278)

Fahrt auf den Nürnberger Hof. Mittag auf dem Hofe Aussicht. Quarzfelsen. Ruckfahrt.

Im Freyen Schoene

Maria Belli-Gontard, Lebens-Erinnerungen (Belli-Gontard S. 87)

B2 1643 B3 4155

Auf einer Landpartie nach Jörgenborn bei Schlangenbad [vielmehr auf den Nürnberger Hof] mußte Fräulein Lade wieder neben ihm [Goethe] im Wagen sitzen, und da sie später eine Skizze nach der Natur machte, wünschte er diese zu sehen und fing an zu kritisiren. „Ach! Sie können Alles besser machen als ich!“ rief Fräulein Lade, nahm ihm das Blatt aus der Hand und zerriß es, wahrscheinlich ein wenig gereizt. „Aber Eins kann ich, was Sie nicht können!“ und damit lief sie rasch einen steilen Weinberg hinan, – Goethe ihr nach. Auf der Höhe aber stolperte er und fiel an dem steilen Abhang zu Boden. Mit beiden Händen klammerte er sich an, bis auf des jungen Mädchens Geschrei einige Herren von der Gesellschaft herbei eilten und ihn aus seiner gefährlichen Lage befreiten. Fräulein Lade zerfloß in Thränen, Goethe aber lachte und suchte sie zu beruhigen … Fräulein Lade hat Goethe nicht wieder gesehen. 2./6. 7.

An Antonia Brentano 6. 7. 1815 (WA IV 26, 28)

Die Erscheinung Ihres Herrn Schwagers [Georg Brentano?] führte mich dann abermals in Ihre Nähe. Seine dringende Einladung mit nach Ems zu gehen setzte in Versuchung, die ich überwand. 7. 7.

Tagebuch 7. 7. 1815 (GT V 1, 279)

v. Haxthausen. Neugr. Volcks L. … [Nach Tisch] Schlosser. auf dem Geisberg. 3./7. 7.

Mit Schlosser

Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 94)

… nahm ich großen Antheil an griechischen Liedern neuerer Zeit, die in Original und Übersetzung mitgetheilt wurden, und die ich bald gedruckt zu sehen wünschte. Die Herren von Natzmer und Haxthausen hatten diese schöne Arbeit übernommen. An A. v. Goethe 5. 7. 1815 (WA IV 26, 24)

Riemern sage: daß ein Freund der Neugriechen bey mir war, der (sogenannte) Volckslieder dieses Volcks mit sich führt, das köstlichste, in dem Sinne der 7. 7.

Chr. Schlosser an Goethe 9. 6. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 291) … hoffe ich doch wenigstens einige Stunden Sie in Wiesbaden zu besuchen.

55

1815

Wiesbaden lyrisch, dramatisch, Epischen Poesie was wir kennen (und doch also Volckslieder). Ich dencke mit ihm in Bund zu treten und mitzubringen. An H. Meyer 5. 7. 1815 (WA IV 26, 25)

… den Fund neugriechischer Balladen (so mögen sie genannt werden) … Das ist das beste was mir in diesen Wochen vorgekommen. Sie sollen dem vergangnen Jahrhundert angehören. An Therese v. Jakob 2. 8. 1824 (WA IV 38, 210)

Die griechischen Gedichte hat mir Herr v. Haxthausen im Jahre 1815 in Wiesbaden zum Theil vorgelesen, wo ich ihn denn zur Herausgabe sehr ermunterte und Theil zu nehmen versprach. Volksgesänge abermals empfohlen (WA I 41.2, 21)

Indem uns nun zu diesem Zweck [Veröffentlichung verschiedener Volksgesänge in KuA 1823] von allen Seiten Beiträge höchst willkommen sein werden, so ersuchen wir schließlich den Freund, der uns im Sommer 1815 zu Wiesbaden neugriechische Lieder im Original und glücklich übersetzt vorlegte, einen baldigen Abdruck … zusagend, sich mit uns hierüber zu verständigen. W. v. Haxthausen an Goethe 23. 7. 1823 (Mommsen 2, 163)

Die freundliche Erinnerung, welche Euer Excellenz mir und meiner kleiner Sammlung neugriechischer Volkslieder in Ihrem neuesten Hefte für Kunst und Alterthum geschenkt haben, giebt mir den Muth, das Unternehmen, welches Sie damals gebilligt, … von neuem dem Gedächtniß zurückzurufen, und Sie zu erinnern an unsre Gespräche und Beschäftigungen, an die Berge und Aussichten unsers damaligen Aufenthalts, und das dort gegebene freundliche Versprechen, mich Ihren Freunden vorzustellen, und meine Lieder welche ohne Ihren Schutz es nicht wagen möchten, auf dem Commers der deutschen Aesthetiker und Recensenten sich hören zu lassen, in den Kreis Ihrer Freunde und Verehrer einzuführen … Ich habe dieses Anerbiethen [Niebuhrs, Haxthausen die Herausgabe der neugriechischen Lieder abzunehmen] nicht angenommen, da Ihre Zugaben, Ihr Vorwort, welches Sie mir so freundlich versprochen, den Liedern, und meiner dürftigen Bearbeitung allein Eingang und Reiz verschaffen können. 8. 7.

Tagebuch 8. 7. 1815 (GT V 1, 279)

Spaziergang mit Schl

Mittag Schlosser.

Wiesbaden – Biebrich – Wiesbaden 9. 7.

Tagebuch 9. 7. 1815 (GT V 1, 279)

Schlosser weitumfassendes Gespraech Mittag Bieberich mit Lynckers. Min. v. Stein. Einladung Schlosser Fortsetzung der Unterhaltung. 56

1815

Wiesbaden – Biebrich – Wiesbaden An A. v. Goethe 11. 7. 1815 (WA IV 26, 30)

Frau von Lyncker hat mir gar manches gebracht und erzählt. An Christiane v. Goethe 11. 7. 1815 (WA IV 26, 35)

Durch diese [Frau v. Lincker] habe ich Briefe und Nachrichten von Weimar erhalten, auch ein sehr artiges Tässchen von Granit mit Stahlarbeit, von der Erbprinzess Hohheit. An Gräfin Constanze v. Fritsch 16. (?) 7. 1815 (WA IV 26, 41)

Frau von Lyncker ist mir niemals hübscher vorgekommen als da sie mir das köstliche Gefäß und die lang entbehrten holden Worte meiner lieben Freundinn übergab. An A. v. Goethe 11. 7. 1815 (WA IV 26, 30)

Vorgestern sah ich in Bieberich Herrn von Stein, der mich freundlichst behandelte und mich dringend zu sich einlud. An Chr. G. v. Voigt 11. 7. 1815 (WA IV 26, 31)

In Bieberich sah ich Herrn v. Stein, der mir sehr freundlich begegnete und mich dringend zu sich einlud, deswegen ich denn auch nächste Woche mich nach der Lahn hinzubegeben dencke. Wiesbaden 10. 7.

Tagebuch 10. 7. 1815 (GT V 1, 279)

Spazieren mit Schlosser Cramer.

Mittag mit Schlosser zu Hause

Bey Delaspe´

Bey

J. de l’Aspe´e an C. F. v. Schilling o. D. [Sommer 1815] (Annalen d. Vereins f. Nass. Alterthumskunde 27 (1895), S. 127) B3 4153

Die vielen Besuche unserer Schule von Gelehrten und hohen Personen, … die meistens noch meine ohnehin kurze freye Zeit des Tages oft bis in die Nacht aufzehren, waren Schuld, dass ich Ihnen nicht früher eine Nachricht … gab. Im Glauben, dass sie vielleicht einige Besuche unserer Schule genannt haben wollen, bin ich so frey Ihnen den Geh. Rath Goethe [zu nennen, er] war in unserer Schule 8 Stunden. vor 11. 7. An Chr. G. v. Voigt 11. 7. 1815 (WA IV 26, 31)

Herr von Hügel, welcher vergebens nach Fulda gezogen, um den einen Theil an Preußen zu übergeben, aber keine jenseitige Commissarien fand, hat mich 9. 7.

Caroline v. Lincker an Goethe etwa 7. 7. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 326) … und verspare uns alle auf getragene Empfehlungen, bis ich das Vergnügen Sie zu sehen haben werde.

57

1815

Wiesbaden auch besucht, und mir erzählt: die Phasanerie bey Fulda habe viele Liebhaber gefunden, auch sey man gar nicht abgeneigt gewesen sie zu verschencken; er aber habe sie, als dem künftigen Landesbesitzer zur Annehmlichkeit unentbehrlich, zu erstreiten gewußt.

11. 7.

Tagebuch 11. 7. 1815 (GT V 1, 279)

Mittag mit Schlosser. Cur Saal Geisberg.

Nach Tische spazieren

Mit Cr. u. Schl.

An A. v. Goethe 11. 7. 1815 (WA IV 26, 29)

Carl ist auf der Besserung und es wird noch einige Zeit brauchen bis er ganz hergestellt ist … Chr. Schloßer ist gegenwärtig hier und mir zur angenehmen Unterhaltung. Es ist merckwürdig zu betrachten in welchem Kreise der Thätigkeit er sich bewegt. um 25. 6./ An Chr. G. v. Voigt 11. 7. 1815 (WA IV 26, 30) 11. 7.

… ward mir mein treuer, sorgfältiger Diener kranck … Nun geht es wieder besser mit ihm. An Christiane v. Goethe 11. 7. 1815 (WA IV 26, 34)

Leider ist mir aber Carl kranck geworden … Da wir aber einen sehr geschickten Arzt [wohl F. A. Lehr] haben; so war die Sorge geringer … und nun geht alles wieder ganz leidlich und wird nächstens im alten Wege seyn. Besuche von Franckfurt hab ich mehrere gehabt. Jetzt ist Chr. Schlosser bey mir zu sehr angenehmer und nützlicher Unterhaltung … Einige schöne Tage habe auf dem Lande zugebracht. Sonntags fahre nach Biberich. Gestern war ich mit Frau von Lyncker dort … Eine große stille und laute Freude ist in dieser Gegend wegen des errungenen Siegs [bei Belle Alliance]. Wäre die Schlacht verlohren gegangen, so hätte man die unruhige, unglückliche Nachbarschaft schon wieder auf dem Halse. Unterdessen bedauert jede Familie einen todten, verwundeten, vermißten, verstummten. Und dies giebt bey so großem Glück dem Aufenthalt eine traurige Stimmung, auch blessirte kommen nach und nach. Charpie und Bandagen werden in Massen über den Rhein gesendet. Die vorjährigen Vereine sind wieder in voller Thätigkeit. Und doch ist alles froh weil man bedenckt daß diese Übel von dem allergrößten hätten verschlungen werden können. 12. 7.

Tagebuch 12. 7. 1815 (GT V 1, 280)

Mittag mit Schlosser Cursaal. 13. 7.

Tagebuch 13. 7. 1815 (GT V 1, 280)

Mit Schlosser zu Hause 14. 7.

Mit Schl . auf dem Geisberg.

Tagebuch 14. 7. 1815 (GT V 1, 280)

Mittag Cursaal mit Schl

Bey Cramer. 58

1815 7./14. 7.

Wiesbaden Chr. Schlosser an Goethe 17. (18.?) 7. 1815 (GSA, 28/810, St. 11)

Ich muß sogleich … Ihnen sagen wie herzlich ich der Güte und Liebe gedenke die ich in den leztverflossenen Tagen von Ihnen erfahren habe. Was auch von Göttingern und NichtGöttingern, kurz von den Vielen geschehe die die Sucht des Tages über die Wahrheit sezzen, und das Köstlichste nur als einen Trabanten dulden möchten, der sich um ihre Dürftigkeit zu bewegen hätte, so sollen Sie uns immer als ächte Kopernikaner erproben, die sich um die Sonne bewegen, und um die lautersten am liebsten, und am liebsten in den gemessensten Bahnen. Warum sollte ich nicht wiederholt gestehen, daß ich sehr viel und mit größter Freude von Ihnen lerne! Weiß ich doch daß unser Geist so gebildet, daß er im Wahren und nur in dem Wahren mit vollem Selbstgenusse ruhen kann! Die Anschauung jener grosen immer gleich lebendigen Würkungen, von welchen Sie die lezsten Abende sprachen, erfüllen mich fortdauernd mit Nachdenken und Bewunderung. Möchten sie Ihnen recht bald mittheilbar und sofort uns anwendbar werden. Es scheint mir als wenn der einmal zur Erkenntniß angeregte Geist, nur über diesem Gerüste des Gesezzes sich heiter und sicher bewegen könne; und mein Tichten und Trachten geht darauf, es mir zusammenzustellen. Auch der orientalische Sternhimmel bewegt sich noch vor meinen Augen, und stimmt, in den neun und neunzig und dem hundertsten Nahmen des Lebens, wunderbar herrlich zu sammen. Hafis soll mich meinem Bruder entgegenbegleiten, und mich heimischer auf jenen Ebenen und Höhen machen die uns Dichtung in Dichtung spiegelnd näher rükt … Ich fand bey meiner Rükkehr einen Boten des Grafen Stolberg, der heftig bekümmert um die junge Gräfin ist. Er bittet mich ihr alles freundliche zu erweisen. Wollen Sie Ihren gütigen Gedanken ausführen, und sie gelegentlich sehen, so wird ihr das Freude und Beruhigung geben … Für die Sendungen ist bereits die sichere Gelegenheit gefunden … 15. 7.

Tagebuch 15. 7. 1815 (GT V 1, 280)

Mit Cramer Geisberg. um 25. 6./ An Gräfin Constanze v. Fritsch 16. (?) 7. 1815 (WA IV 26, 42) 15. 7. … Carls Krankheit, worüber ich in Mismuth und Unthätigkeit

verfiel, indem ich zugleich einen Diener, Rechner und Schreiber vermißte. Nun scheint sich’s mit allem wieder in’s bessre zu schicken. Biebrich

16. 7.

Tagebuch 16. 7. 1815 (GT V 1, 280)

Mittag groses Diner in Bieberich Erzherzog Carl mit dem ganzen Genstab. v. Hügel Illumination. Cursaal. Soupe´ in der Loge. F. Otto nach archivalischen Quellen (Annalen d. Vereins f. Nass. Alterthumskunde 27 (1895), S. 104)

Sonntag den 16. Juli wurde ein allgemeines Dankfest wegen des von den verbündeten Heeren unter ausgezeichneter Mitwirkung der herzoglichen Truppen bei 59

1815

Biebrich Belle Alliance in den Niederlanden erfochtenen Sieges in allen Kirchen des Herzogtums mit den gewöhnlichen Feierlichkeiten gehalten … Zur Verherrlichung des Tages fand am Abend eine Illumination des Gesellschaftshauses, wie man das Kurhaus damals nannte, statt; es brannten 5100 Lämpchen, und ein Ball schloss sich an, bei welchem ein zweites Orchester mitwirkte. Der herzogliche Hof feierte den Tag durch eine grosse Mittagstafel, zu der Erzherzog Karl mit dem ganzen Generalstab und auch Goethe nebst dem Freiherrn v. Hügel geladen waren. Es waren zu dem Feste Kanonen nach Biebrich gebracht worden, welche den nötigen kriegerischen Lärm machen sollten. Nach seiner Rückkehr scheint unser Dichter auch die Illumination sich angesehen zu haben. Mit dem Feste war eine Geldsammlung verbunden, deren Ertrag verwundeten Kriegern aus Nassau und den nächsten Angehörigen der Gebliebenen zugute kommen sollte. An Gräfin Constanze v. Fritsch 17. 7. 1815 (WA IV 26, 42)

Ein Fest in Bibrich zu Mittage, abends hier im Cursaal, welches Erzherzog Carl durch seine Gegenwart verherrlichte, war, bey dem doppelten schönen Local, höchst erfreulich. Nur konnte man niemanden seine Freude über das allgemeine Glück mittheilen, der nicht einen Familien Verlust zu bedauren hatte. Aber am betrübtesten war der Herzog selbst, der sich auf die würdigste Weise darüber erklärte. An A. v. Goethe 20. 7. 1815 (WA IV 26, 45)

Sonntag d. 16ten. War in Bibrich großes Fest, welchem Erzherzog Karl, mit seinem Generalstab, auch dem Überrest von Preusen beywohnte. In Wiesbaden fortgesetzte Feyer bis Mitternacht. An F. v. Luck 18. 7. 1815 (GJb 2002, 189)

Sonntag war groses Fest in Bibrich und im Cursal … Carl ist wieder auf den Beinen und so werde ich der Quaal eines provisorischen Wärters los … An jenem Feste ward Ihrer mit wahrer Theilname gedacht.

Wiesbaden 17. 7.

Tagebuch 17. 7. 1815 (GT V 1, 281)

Mit Cramer eingepackt Spazieren. vor 18. 7. An Antonia Brentano 18. 7. 1815 (WA IV 26, 43)

Unser kleiner Freund [Georg Brentano] wird hoffentlich meine schönsten Grüße überbracht haben, ich muß ihm das beste Zeugniß geben. Er hat als ein ächt katholischer Christ, ohne sein Gewissen zu beschweeren, mit einem rein protestantischen Heiden, sich recht traulich benommen. Seine Gegenwart ist mir deshalb aufregend, unterhaltend und belehrend geworden. Carl ist wieder 60

1815

Wiesbaden auf den Beinen, aber schwach, indessen bin ich auch so schon glücklich einen provisorischen Aufwärter los zu seyn … Dann will der Arzt mir noch eine Anzahl Bäder zumuthen.

Mainz 18. 7.

Tagebuch 18. 7. 1815 (GT V 1, 281)

Nach Maynz Chevalier de L’Or. Mittag bey Kayserl Hoheit [Erzherzog Carl von Österreich] … Werk des Erzherzogs. An A. v. Goethe 20. 7. 1815 (WA IV 26, 46)

Dienstag d. 18ten Nach Maynz, bey Kayserl. Hoheit zu Tafel, höchst gnädig und freundlich aufgenommen. Kehrte mit dem Geschencke des Prachtwerckes: Grundsätze der Strategie zurück. Tags darauf sollte die Übergabe des Johannisberges an des Kaysers von Österreich Majestät geschehen. Wozu ich dringend eingeladen ward. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 98)

Besonderes Glück ereignete sich mir auch zu Bibrich [vielmehr: in Mainz], indem des Herrn Erzherzogs Karl K. H. die Gnade hatte, nach einem interessanten Gespräch, mir die Beschreibung Ihrer Feldzüge mit den höchst genau und sauber gestochenen Karten zu verehren. 16. u. 18. 7.

An Carl August 20. 7. 1815 (WA IV 26, 48)

Erzherzog Karls Kayserl. Hoheit ertheilten mir den freundlichsten Auftrag zu den allerbesten Empfehlungen als ich am 18ten in Maynz aufwartete. Das Gleiche war den 16ten am großen Feste zu Bibrich von den hiesigen Herrschaften geschehen.

Wiesbaden – Johannisberg 19. 7.

Tagebuch 19. 7. 1815 (GT V 1, 281)

Bar[on] v. Hügel Nachricht der Ordensertheilung Fahrt auf den Johannisberg Ubergabe Spaziergang um den Berg Uber Cultur desselben. Gratulation mir geschehen Tafel. Rückfahrt. Gr[af] Westphalen. Erzherzogs Werk. Gr S. der Strategie Gen. Strauch. Reg R. Henckel [richtig: Handel] … [Regierungsrat] Kleyle Gen. Adj. Bar[on] Guthenau. An A. v. Goethe 20. 7. 1815 (WA IV 26, 46)

Als ich nun Mittwoch d. 19ten mich früh abzufahren bereitete, trat Herr v. Hügel bey mir herein, mir gratulirend daß mir von Kayserl. Maj. die Würde 61

1815

Wiesbaden – Johannisberg eines Kommandeurs des Leopoldsorden ertheilt worden. Meine Verwunderung war groß. Nun fuhr ich mit Herrn v. Hügel auf den Johannisberg. Nach vollbrachter Übergabe, vor Tafel, wünschten mir die sämtlichen Beamten Glück, unter allerley Scherzen und Bezügen. Wie denn unter den Österreichern großes Wohlwollen gegen mich ist. Einige kannte ich schon von Böhmen her. … Auch hatte Carl diese Touren schon wieder mit gemacht. Officiel ist mir von jenem Ereigniß noch nichts zugekommen. Herr v. Hügel wußte es auch nur aus den Zeitungen. An Carl August 20. 7. 1815 (WA IV 26, 47)

Als ich gestern mich bereitete, auf den Johannisberg zur Übergabe an Ihro Kayserl. Maj. von Österreich zu fahren, trat Herr v. Hügel herein, mir Glückwünschend daß Allerhöchstdieselben mich zum Commandeur des Leopoldsorden zu ernennen geruht … Nach vollbrachter Übergabe, nach einem Umgang um Schloß und Berg, sodann einem heitern Mittagsmahl, die Gegend immerfort bewundernd, sah ich denn den Kayserl. Adler über den alten, in Eisen gegossnen Fuldischen Kreuzen schweben und also auch den Besitz dieses merckwürdigen Erdpuncktes entschieden. An Chr. G. v. Voigt 1. 8. 1815 (WA IV 26, 62) Wien. Se. k. k. Majestät haben vermittelst höchsten, aus Speyer vom 28. Jun. erlassenen Kabinet Schreibens, dem herzogl. Weimar’schen geheimen Rathe v. Göthe, das Commandeur-Kreuz des Oesterreichisch-Kaiserl. LeopoldiOrdens in Gnaden zu verleihen geruhet.

Was den Orden betrift habe weiter kein Document als obige Stelle aus der Wiener Hofzeitung, nach welchem, als einem untrüglichen, auf dem Johannisberg, am 9ten [vielmehr 19.] Julius mir von Herrn v. Hügel und sonstigen Gegenwärtigen, gar freundlich gratulirt worden. W. Nicolay, Goethe und das katholische Frankfurt (Nicolay S. 34)

Daß Goethe mit den Mitgliedern der Brentanoschen Familie über den Besuch sprach, den er am 19. Juli 1815 dem Johannesberg im Rheingau abstattete, erscheint selbstverständlich. Es handelt sich um die Besitznahme des ehemaligen kirchlichen Gutes durch den österreichischen Staat. Der bevollmächtigte Beamte, Geheimrat Paul Anton von Handel, nahm die Rechnungen des Paters Arnd O. S. B. über die Weine prüfend entgegen und bestätigte denselben in seinem Amt als Kellermeister; ein Spaziergang um den Berg schloß sich daran an, wobei Pater Arnd führte. Dann nahm man das Mittagsmahl ein, bei welchem außer den Genannten noch folgende Gäste anwesend waren: Gottfried Freiherr von Strauch, Vicegouverneur der Festung Mainz, Regierungsrat Joachim Kleyle aus dem Hofstaat des Erzherzogs Karl von Österreich, den Goethe am Hofe des Herzogs von Biebrich kennengelernt hatte, der Adjutant des Erzherzogs Oberst Karl Freiherr von Gudenau und Baron von Hügel, der die Nachricht von der Verleihung des Kommandeurkreuzes des Leopoldsordens durch den Kaiser Goethe übermittelte. 62

1815

Wiesbaden – Johannisberg F. Bucholtz an Marianne Bucholtz 20. 7. 1815 (Westfalen 8 (1916), S. 85)

Gestern wurde der Johannesberg Österreichische Domäne; Baron Hügel war hier; er hat Goethe dort in seiner Gesellschaft gehabt.

Wiesbaden 20. 7.

Tagebuch 20. 7. 1815 (GT V 1, 282)

Cramer

Mittag bey v Marschall

Orientalisches.

Fr. v Lyncker u. Tochter.

An Mathilde von Lincker (Göres S. 179)

Bist am Rhein und Main gewesen Auch am Hof zu Bieberich, Mögest Du im Bilde lesen Wie es heiter war um Dich. Goethe An Fraeulein Mathilde von Lyncker. Zum Andencken des 20 Juli 1815 den 20 Juli 1816 5./20. 7.

Christiane v. Goethe an Goethe 5. 9. 1815 (Gräf 4 2, 385)

… die Frau von Linker, welche sich mit sehr viel Feuer der schönen, angenehmen Stunden in Wiesbaden erinnerte.

Oberselters – Niederselters – Blessenbach 21. 7.

Tagebuch 21. 7. 1815 (GT V 1, 282)

[Mit Cramer nach] Plettenbach Uber die Platte. Idstein. Kirche. Schloss. Ober Selters bey Verw. Münz. Nieder Selters Br. Comm. Westermann. Nachts Plessenbach bey Pfarrer Mess. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 121; wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 58)

Jul. 21. Auf Idstein, Kirche und Schloß besehen. Oberselters zu Mittag bey Hüttenverwalter Münz. Nach Niederselters, den Brunnen sehr reinlich, die Wohnung des Brunnen-Commissairs Westermann sehr zierlich gefunden. Nachts in Plessenbach bey dem Landgeistlichen Pf[arrer] Meß.

21./24. 7. An A. v. Goethe 5. 7. 1815 (WA IV 26, 24) In jedem Sinne kenne ich nun die Landesart besser. Und werde sie noch besser kennen lernen wenn ich noch einige Touren mit BergR. Cramer mache. Und zwar auf geschäftlichen Wegen, denn hier lernt man die Menschen kennen welche die Dinge unter sich haben und ihr Leben damit zubrachten, welche der Reisende nicht trifft.

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1815

Langhecke – Limburg Langhecke – Limburg

22. 7.

Tagebuch 22. 7. 1815 (GT V 1, 282)

Lange Hecke. Eisen Hutte Huttenschreiber Epstein Bleygrube Dach Schiefer brüche Eisenguss Mittag Verw. Münz, Comm. Westermann. Pf. Mess. Eisensteingrube Limburg. Rother Ochse. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 122; wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 58)

22. In das Weinthal, wo nie Wein gewachsen, in die Lange Hecke, beyde Nahmen berüchtigt wegen Schinderhannes Fluchtwinkel. Lange Hecke ein enges Thal, durchaus unregelmäßige Dachschieferbrüche. Halden und Hölen, hölenartige Häuser. Oberwärts Bleygrube, unterwärts Eisenhütte. Zunächst Eisensteingrube. Zu Mittag sämmtliche gestern benannte Angestellte. Abends Limburg.

Holzappel – Nassau 23. 7.

Tagebuch 23. 7. 1815 (GT V 1, 282)

Preusisch Militaer. auf Holzappel Berg Commissair Schreiber [vielmehr: Schneider] Gang nach der Schmelze Mittag bey demselben Freundliche Bewirthung Verschieben der Gaenge Andres Geologisches. Durch die Lahn Schluchten. Nassau. Theorie des Gang-Verwerfens. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 122; wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 58)

23. Über Diez auf Holzappel. Wichtiger Bau auf Bley und Silber, sehr unterrichteter Bergcommissair, Schreiber. Freundliche belehrende Bewirtung. Modell des Verwerfens der Gänge. An der Lahn her. Beschwerliche aber interessante Wege. In Nassau.

Nassau 24. 7.

Tagebuch 24. 7. 1815 (GT V 1, 283)

Nassau. Verwerfen der Gaenge … Zu H v. Stein. Mineralien Landkarten. Polit. Gespräche … Zu Tafel Frl v. Walmoden. Im Garten Auf die Burg. Entschl nach Cöln zu fahren. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 122; wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 59)

24. Trennte ich mich von Oberbergrath Cramer, den ich auf dieser Geschäftsreise begleitet. Spaziergang … Auf Einladung des Herrn Minister von Stein, in das Schloß gezogen. Höchst willkommene und belehrende Unterhaltung. Spaziergang auf die Burgen, wohin leicht zu besteigende Gänge führen. Familien Tafel. Die Hausfrau fehlte, wegen Krankheit. Entschluß nach Cöln zu fahren. 64

1815

Nassau

23./24. 7. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 97)

Von Hövels Gebirge der Grafschaft Mark wurden, besonders mit Beihülfe dortiger Beamten, auch in der Ferne belehrend. In Holzapfel, bei Gelegenheit des dortigen höchst merkwürdigen Ganges, kam Werners Gang-Theorie (von 1791) zur Sprache, ingleichen des dort angestellten Schmidt Verschiebung der Gänge (von 1810). 21./24. 7. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 98)

Eine Fahrt in verschiedene Gegenden zu beiden Seiten der Lahn, mit Bergrath Cramer begonnen und mit ihm größtentheils durchgeführt, gab manche schöne Kenntniß und Einsicht. Ems – Ehrenbreitstein – Köln 25. 7.

Tagebuch 25. 7. 1815 (GT V 1, 283)

Mit H v. Stein zu Wagen bis Ems. Unterwegs Franz Brentano. Ferner berg an und berg ab bis Thal Ehrenbrst. Gefrühstückt in der Post. Im Nachen hinab wärts. Angelegt bey Andernach, Sodann bey Linz wegen des Zolles. Drachenfels, Siebengebirg, Bonn gegen Abend … Die Lahn Schiffer unsicher wegen des Landens. Ferne Feuer. An Coelln her, an vielen Schiffen hin. Heil . Geist. An S. Boissere´e 1. 8. 1815 (WA IV 26, 50)

Dienst. d. 25ten Jul. führte Herr Min. v. Stein mich im Wagen bis Thal E. im Nachen bis Cöln. 21./25. 7. S. Boissere´e, Tagebuch 29. 7. 1815 (Weitz2 1, 220)

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Ober-Berg-Rat Kramer, er war mit Goethe bis Ems – von da besuchte Goethe Herrn v. Stein in Nassau und fuhr am Dienstag mit diesem nach Köln. Köln 26. 7.

Tagebuch 26. 7. 1815 (GT V 1, 283)

In Coelln Prof. Fuchs. Pr. Wallraf. [Mit diesen u. Stein:] Dom von Aussen. Umher. Von Innen. Altes Gemälde. Chor. Aufwärts Mittlere Gallerie. Untere. Wasser Ausgüsse. Innen Kasten der drey Könige. Uberreste des Schatzes. Zu Tische für uns. Altdeutsche Gemälde. Gemalde Passion ähnlich der Francfurter. Luc. v. Leyden. Luc. Cranach Blondine Lieversberg Neumarckt [vielmehr: Heumarkt]. Perspective von Fuchs. Foveaux Familie Jappach Fonk. Mad. Schafhausen Bilder. Everdingen Rubens Scizze Gemahlte Capelle? Gesellschaftshaus. St. Geryon von aussen. Alter Rom. Thurn. Personen. De Noel. Grashof. Schuldir. Gen. Rauch. Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 71)

Nach einer glücklichen Rheinfahrt wurden wir in Cöln von Freunden und Bekannten, ja von Unbekannten mit dem frohen Gruße überrascht: daß jenes 65

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Köln von Rubens für seinen Geburtsort gemahlte, die Kreuzigung Petri vorstellende, der Kirche dieses Stadtpatrons gewidmete Bild von Paris zurückgebracht werde, und nächstens im Triumph zu seiner ehemaligen frommen Stelle wieder gelangen solle. Wir freuten uns, daß einer zahlreichen Bürgerschaft durch eine einfache große Handlung das herrliche Gefühl gegeben sei, nunmehr einem Fürsten anzugehören, der ihnen in so hohem Sinne Recht zu verschaffen, und ein schmählich vermißtes Eigenthum wieder zu erstatten, kräftig genug wäre. Nun durfte man mit desto froherer Theilnahme Kunstliebhaber besuchen, die sich durch ihren wiedererscheinenden Heiligen doppelt getröstet und erquickt fühlten, und den allgemeinen Gewinn als Unterpfand betrachteten, daß ihrer eigensten Neigung Sicherheit und Förderniß gelobt sei. Über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden, Anzeige im „Morgenblatt“ (WA I 49.1, 4)

Bei der Ankunft in Cöln begegnete dem Reisenden die frohe Nachricht, daß jenes große Bild von Rubens, als der Erstling der Wiedererstattung geraubter Schätze, auf dem Wege zurück nach seiner Heimath sei. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 122; fast wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 59)

26. Rheinaussicht bey Sonnenschein. Professor Walraf. Dom von Außen. Umher. Dom von Innen. Altes köstliches Gemälde. Chor. Äußere Galerien bestiegen. Inwendig Reliquienkasten. Überreste des Schatzes. Den Nachmittag Privat Sammlungen. Aus der Zerstörung und Zerstreuung gerettete altdeutsche Kirchen-Bilder. Schöne neuere Gemälde. Das Duplicat eines großen Jabachischen Familienbildes, von Le Brun. Geschmackvoll decorirte Hauskapelle. Architektonische Perspektive, in einem engen kurzen Hofe von sehr artiger Wirckung … Weitläufiges Gesellschafts- und Logenhaus. Kirche St. Gereon, Römischer Thurm. An S. Boissere´e 1. 8. 1815 (WA IV 26, 50)

Mittw. d. 26. Der Dom, in und auswendig, oben und unten, mit allem Zubehör. Privatsammlungen, Merckwürdiges. Kölnische Zeitung, Notiz 26. 7. 1815

Se. Excellenz der Minister von Stein und der berühmte Schriftsteller Geheimrath von Goethe sind hier angekommen und haben den ganzen Morgen mit Besichtigung des Doms zugebracht. F. Eichhorn an Amalia Eichhorn 15. 8. 1815 (Dt. Revue 43/1 (1918), S. 88)

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In Coelln war ich, wie Du schon weißt, mit Stein u. Goethe zusammen im Dom. Arndt hatte uns auch begleitet. Es war mir höchst interessant, Goethe kennen zu lernen. Wohl kann ich sagen, daß ich nicht leicht ein ausgezeichneteres Gesicht gesehen habe. Unter Tausenden würde er schon durch sein Aeußeres hervortreten. Als einen Dichter kündiget ihn dieses zwar nicht an; diese Nase, diese ausgeprägten, scharfen Züge, das tiefe und weite Schauen seines Auges sage aber jedem, daß in dem Manne ein Geist wohnt, der die Welt aufgenommen 66

1815

Köln u. durchdrungen hat u. über ihr steht. Sein Gespräch war nicht lebhaft, vermuthlich weil die unerschöpfliche Redseeligkeit unseres Führers, des Canonicus Wallrave, über jeden Stein, was er bedeutet, ist, und nicht ist, ihn zu einer unwillkührlichen Passivität des Hoerens zwang. Ein alter Geistlicher, der eben vom Dienste in der Kirche nach Hause gehen wollte, und uns im Vorbeygehen vor dem schoenen Bilde einer Anbetung der Maria stehen sah, trat an Stein u. Goethe heran und sprach: Wir Coellner koennen uns glücklich schätzen, die beyden ersten deutschen Männer, den größten Dichter und den größten Staatsmann in unsern Ringmauern zu sehen. Gegen den Angriff eines so herzhaften Compliments war es schwer, etwas zu erwiedern. Mit einer tiefen Beugung wendeten sich schnell beyde Männer seitwärts, u. als ein deus ex machina hatte Arndt Zeit dem Manne, den er oberflächlich kandte, zuzuflüstern, er moege ja in dem angefangenen Tone nicht weiter fortfahren, u. sich unter dem Hauffen der stummen Anbeter verlieren, weil er sonst die Größe der beyden Männer durch Grobheiten erfahren koenne. Den Abend bracht’ ich mit Arndt bei Stein zu. Goethe hatte sich in sein Zimmer nebenbey zurükgezogen u. schrieb, wie er nach Steins Versicherung jeden Abend ihrer gemeinschaftlichen Reise gethan, vermuthlich sammelnd zu einer Fortsetzung „Aus meinem Leben“ [vielmehr für „Kunst und Alterthum am Rhein und Mayn“]. Denn schon Stein mag der Phantasie des Dichters als eine Figur erschienen seyn, welche er durch schnelle Aufzeichnung festzuhalten habe. Stein war seinerseits bezaubert über Goethe. Ganz naiv äußerte er, was in seinem Munde viel sagen will: „Goethe ist doch wahrhaftig ein gescheuter Kerl.“ E. M. Arndt, Erinnerungen (Arndt1 S. 243)

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Es kamen aber auch die Bedeutendsten diesen Sommer nach Köln. Im Julius, als wir in der Siegeswonne über Waterloo und Belle Alliance schwelgten, erschienen einen guten Morgen Herr vom Stein und Herr von Goethe. Goethe war von Frankfurt nach Wetzlar [vielmehr über Limburg nach Nassau] und von da längs der Lahn abwärts gezogen, die alten rührenden Jugendpfade von Werthers Leiden und Freuden wieder nachlesend und das Liedlein bei sich summend, welches ihm weiland in der Kutsche zwischen Basedow und Lavater entklungen war: Prophete rechts, Prophete links, Das Weltkind in der Mitten. So war er in’s Städtchen Nassau gekommen und im Löwen abgestiegen. Herr vom Stein dies erfahrend konnte den großen Mann dort nicht sitzen lassen, sondern ging hin, und holte den Sichsträubenden auf sein Schloß, ließ den folgenden Tag anschirren, und setzte sich mit ihm in den Wagen. So kamen beide über Koblenz und Bonn nach Köln, wo sie mehrere Tage blieben, und den Dom und alle andre Denkmäler und Sehenswürdigkeiten musterten, uns Kleine aber bei den abendlichen Thees königlich erfreuten. Diese Reise verglich ich der fabelhaften Reise des eisernen und thönernen Topfes; nur lief sie viel glücklicher ab. Die beiden würdigsten alten Herren gingen mit der aufmerksamsten und vorsichtigsten Zärtlichkeit neben einander her, ohne gegen einander 67

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Köln zu stoßen. Dies ist das letzte Mal, wo ich Goethen gesehen habe. O wie war er viel glücklicher, heiterer und liebenswürdiger, als den Frühling vor zwei Jahren in Dresden! Ich sah aber hier wieder, was ich bei früheren Gelegenheiten schon an ihm bemerkt hatte, und was auch aus seinen Büchern hervorgeht, wie er, obgleich selbst nun ein Edelmann und eine Excellenz, und obenein welche Dichterexcellenz von Apollos und aller Neun Musen Gnaden! die bürgerliche Blödigkeit und Beklommenheit vor dem gebornen Edelmann nicht los werden konnte. Daß er vor Stein eine Art erstaunter Ehrfurcht gefühlt hätte, wäre auch dem seiner Größe bewußten Mann zu verzeihen gewesen; aber es erschienen sich ihm darzustellen ein paar Leutnante und Hauptleute, junge Adliche, deren Väter oder Oheime Goethe kannte – und siehe da! ich sah den Greis vor den Jünglingen in der Stellung wie des Aufwartenden. Er war übrigens äußerst liebenswürdig und freundlich mit allen und zu allen, und eroberte nicht bloß das Herz des alten wackern Wallraff, der für ihn sich gern zum Cicerone machte, sondern die Herzen aller Andern, die in seine Nähe kamen. Stein aber war ungewöhnlich sanft und mild, hielt den kühnen und geschwinden Athem seiner Natur an, und zügelte den Löwen, daß er nimmer herausguckte. B2 1682 B3 4160

E. M. Arndt, Wanderungen (Arndt S. 224)

Im Sommer des Jahrs 1815 kam Stein nicht lange vor seiner zweiten Fahrt nach Paris in Köln an, wo ich damals saß. Er schickte einen Bedienten, ich möge nach dem Dom kommen, wo ich ihn finden werde. Da kam auch sein Adjutant Eichhorn eben frisch aus Berlin auf einen Morgengruß zu mir, im Begriff nach Paris weiter zu gehen, wo er als des preußischen Ministers Freiherrn Altenstein Adjutant wirken sollte … Ich sagte ihm: Stein ist da, wir finden ihn im Dom – und wir gingen flugs dahin. Er begrüßte uns auf das allerfreundlichste – und wen erblickten wir nicht weit von ihm? Da stand der neben ihm größte Deutsche des neunzehnten Jahrhunderts Wolfgang Göthe, sich das Dombild betrachtend. Und Stein zu uns: „Lieben Kinder, still! still! nur nichts Politisches! das mag er nicht; wir können ihn da freilich nicht loben, aber er ist doch zu groß.“ Wunderbar gingen die beiden deutschen Großen hier neben einander her wie mit einer gegenseitigen Ehrfurcht; so war es auch im Gasthause am Theetisch, wo Göthe sich meistens sehr schweigsam hielt und sich früh auf sein Zimmer zurückzog. Wie waren die Beiden zusammengekommen? wie dann miteinander nach Köln gekommen? Göthe hatte seine Vaterstadt und einige alte Genossenschaft und Freundschaft einmal wieder besucht. Da hatte ihn sein Herz gefaßt, und er hatte sich wieder das Herz gefaßt, die Pfade, auf welchen seine lustige genialische Jugend sich ergangen und getummelt hatte, die Pfade, welche bei Wetzlar an der Lahn und durch ihre schönen Thäler nach Nassau Koblenz Ehrenbreitstein und Valendar hinlaufen noch einmal wieder zu durchwandeln. Da vernimmt Stein in seinem Schlosse [am 24. 7.] die Nachricht Göthe ist in Nassau im Löwen abg estieg en. Er flugs in den Löwen und holt und zwingt den Sträubigen in sein Schloß hinauf. Da nun Göthe einen Ausflug nach Köln vorhat, so läßt Stein seinen Wurstwagen vorspannen und sie rollen zusammen den Rhein bis nach Köln hinunter. Ich kann mir denken, wie die beiden Reisegefährten 68

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Köln jeden Zusammenstoß vermieden; es war gewiß die äsopische Reise des steinernen und irdenen Topfes. So gingen sie auch in Köln neben einander hin mit einem zarten Noli me tangere. Nimmer habe ich Steins Rede in Gesellschaft stiller tönen gehört. Hier konnte ich mir unsern Heros Göthe ein paar Tage recht ruhig betrachten, mich seines herrlichen Angesichts erfreuen: die stolze breite Stirn und die schönsten braunen Augen, die immer wie in einem Betrachten und Schauen begriffen offen und sicher feststanden und auf jeden Gegenstehenden und Gegenschauenden trafen; aber doch gewahrte ich, was mir in seiner Haltung früher schon aufgefallen war, ein kleines Misverhältniß in der Gestalt des schönen Greises: wann er stand, gewahrte, wer überhaupt Dergleichen sehen kann, daß sein Leib eine gewisse Steifheit und gleichsam Unbeholfenheit hatte: seine Beine waren um sechs sieben Zoll zu kurz. Ich habe mir das Wesen der Zukurzbeinigen im Leben genug betrachtet. Sie entbehren immer einer leichten natürlichen Beweglichkeit und Schwunghaftigkeit des Leibes, und ich glaube daher, daß der junge Göthe, von seinem achtzehnten bis fünfunddreißigsten Jahr gerechnet, als Reiter Fechter Tänzer Schlittschuhläufer nimmer ein Leichtfliegender hat sein gekonnt. Es gab ihm dieser leibliche Mangel wohl etwas von einer natürlichen Steifheit; Anderes mogte in Art und Gewohnheit liegen. Göthe war ja Minister und Excellenz und in Wahrheit eine der excellentesten Excellenzen des Vaterlandes; aber hier in Köln wie? wie? Es kamen von den jungen Officieren, die in Köln standen, einige sich vor ihm zu verneigen, solche, deren Väter oder Vettern er kannte, Thüringer und Andere, Ministersöhne Baronensöhne, unter ihnen Wilhelm Humboldt’s Erstgeborner, Jungen, vor welchen Stein, ja nicht einmal Unsereiner, nicht die Mütze abgezogen hätte – und Göthe stand vor ihnen in einer Stellung, als sei er der Untere. Eine solche Ungefügigkeit des Leibes, eine solche fast dienerliche Haltung einem Altadlichen gegenüber, vielleicht aus Jugendgewohnheit, womit eine gewisse Steifheit verknüpft war, ist dem sonst zwar stolzen aber sehr großmüthigen liebenswürdigen Manne von den Unkundigen wohl oft als Hoffahrt ausgelegt worden. Aus dem Gefühl eines gewissen körperlichen Mangels hat er in Beschreibungen und Schilderungen seiner sogenannten ritterlichen Männer (ein Jarno und Konsorten) auf jene körperliche Beweglichkeit und Gewandtheit, welche jeder Jagdjunker und Kammerjunker von Kindauf leicht und umsonst gewinnt, wie mir däucht, im Kleinen einen zu großen Werth gelegt. E. M. Arndt, Wanderungen (Arndt S. 61)

Hiebei sei ein für alle Mal gesagt …, daß die Beiden größten Deutschen des neunzehnten Jahrhunderts, Göthe und Stein, aus braunen Augen die Welt anschauten, mit dem Unterschiede, daß das g öthische Aug breit und offen meist im milden Glanze um sich und auf die Menschen herabschaute, das steinsche, kleiner und schärfer mehr funkelte als leuchtete und oft auch sehr blitzte. E. M. Arndt an Charlotte v. Kathen 28. 7. 1815 (Dühr 1, 463)

Dieser Tage war unser Stein mit Goethen hier beisammen und haben eine sehr lebendige Theilnahme erregt. 69

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Köln E. M. Arndt an G. Reimer 2. 8. 1815 (Dühr 1, 466)

Als Eichhorn hier war, kamen auch Göthe und unser Stein und machten es hier sehr lebendig. E. M. Arndt an Charlotte Pistorius 28. 7. 1815 (Dühr 1, 464)

Gestern waren ein paar Landsleute hier, Mühlenfels, Frank und Thamms aus Heidelberg, auch der alte Herr vom Stein und Göthe. G. K. Fochem an E. R. v. Groote 27. 7. 1815 (Düntzer12 2, 96)

Gestern war Goethe und der Minister von Stein hier. Wallraf, wie recht, in ihrer Gesellschaft. Er führte sie in den Dom und zu Lyversberg, und ging mich vorbei. C. Brentano an A. v. Arnim 14. 8. 1815 (FBA 33, 165)

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Hier [in Berlin] wird auf allen Judenthees erzählt Göthe sei mit dem Plan des Doms in Kölln, um ihn bauen zu lassen. Eichhorn hat Stein und Göthe im Dom getroffen. W. Langewiesche nach einem Bericht von Pastor Pieper (Langewiesche 1, 60)

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[Pastor Pieper war soeben von einem Kuraufenthalt in Bad Ems nach Rheydt zurückgekehrt.] Der Pastor schien zuerst zerstreut an anderes zu denken, dann aber begann er mit erhobener Stimme im Zusammenhang zu erzählen: er habe gestern in Köln etwas ganz Außerordentliches erlebt. Im Gasthof habe er gehört, daß der Reichsfreiherr vom Stein zusammen mit dem großen Dichter Goethe in Köln eingetroffen, wo ja auch Ernst Moritz Arndt jetzt ansässig sei. Und eine freundliche Fügung habe ihn alsbald die drei Männer finden lassen, wie sie in ernstem Gespräch miteinander am Domtorso gestanden, der ja nun, Gott sei Dank, nicht mehr französisches Militärmagazin sei. Sie seien aber alle drei viel kleiner gewesen, als er sich’s gedacht, und der große Heide von Weimar habe gar nicht apollinisch ausgesehen, sondern ganz ehrbar und fast strenge. Er, Pieper, habe sich unauffällig in ihrer Nähe gehalten, und als sie endlich weitergegangen, sei er ihnen gefolgt, die ganze lange Komödienstraße hinab. Als sie sich dann aber getrennt, und der teure Ernst Moritz allein zurückgegangen sei, habe er sich an diesen herangemacht … Auch daß Arndt gemeint, Goethe sei wohl auf seine Weise gar nicht fern vom Reiche Gottes, habe ihm zu denken gegeben. Item: die ganze Begegnung sei doch eine köstliche Erinnerung für sein Leben. 26. 7. E. M. Arndt, Ein paar Winke zu und über Goethe (Weimarer Sonntagsblatt 2, 301) (u. früher)

Ich habe Goethen in seinem kräftigsten Mannesalter, in den Jahren 1792 bis 1794, in Weimar und Jena unter den Menschen leben und wandeln gesehen, ich habe den Greis in den Jahren 1813 bis 1815 in Dresden und Köln im eigentlichen Gespräche und Umgange mit Menschen beobachtet, das letztemal drei, vier Tage in Köln mit dem Manne gesehen, oder vielmehr ganz in des Mannes 70

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Köln Gesellschaft, welchen man neben ihm den größten Deutschen jener Zeit nennen durfte, in der Gesellschaft des Ministers Freiherrn vom Stein. Man hat Goethen oft einer gewissen abstoßenden Unzugänglichkeit, eines gewissen vornehmen Stolzes beschuldigt. Ich glaube nichts ist ungerechter als diese Beschuldigung. Unzug änglichkeit, das mag hin und wieder gelten – wohin hätte der Herrliche vor allem Anlauf und Ueberlauf der oft müßigsten und auflauschigsten Menschen sich retten wollen, wenn er mit Person und Herz immer offene Thür gehalten hätte? – aber vornehmer Stolz? Nichts lag diesem Antlitz und dieser Haltung ferner als das was man gewöhnlich mit den Wörtern vor nehm und vor nehmes Wesen meint. Was der flachste Junker alten Adels und der unter Hofleuten Gebildete oft umsonst hat, von diesem Schein einer falschen Größe hatte Goethe nichts, und ich möchte behaupten alle wirklich große Menschen haben wohl selten etwas von diesem Firniß, womit ein nicht ganz gut gerathenes Gebild sich unwillkürlich und unbewußt überstreicht. Stolz, – ja ein stilles Bewußtseyn von Glück und Größe muß sich ja auch wohl unwillkürlich in jedem Großen ausdrücken; der Ausdruck von sogenannter Vornehmigkeit hängt sich mehr an die Kleinen und Mittelmäßigen. Friedrich der Große, Minister Stein, Goethe haben das Einfachste, Natürlichste ausgedrückt, was sie unmittelbar von Gott bekommen oder durch Streben und Arbeiten edler und großer Vorsätze gewonnen hatten. Ich wenigstens habe in Ausdruck und Wesen keine natürlichern und einfachern Köpfe gesehen als z. B. Goethens, Steins, Gneisenaus. Goethe drückte wie kein anderer Mensch in Gestalt und Wesen Wahrheit und Klarheit, kurz den ruhigsten, selbstbewußtesten Verstand aus – eine ernste, heitere, über das Leben hinschauende Besonnenheit, und wann er lächelte, liebenswürdigste Freundlichkeit. Herrlicheres Angesicht konnte kaum ein Sterblicher haben, aber in seiner Haltung, wenn er gieng oder vor einem stand, war allerdings ein gewisses Etwas, eine eigenthümliche Förmlichkeit und Steifigkeit, welche ungeübte oder falsche Betrachter und Beobachter wohl auch vor nehme Hoffar t gescholten haben … Wir lesen bei Tacitus und Svetonius und andern guten Beschreibern und Schilderern nicht umsonst Ausdrücke wie Vox justo gracilior, crura justo crassiora, proceritas enormis etc. In der herrlichen Goethe’schen Mannesgestalt war doch eine Unangemessenheit, nämlich crura justo breviora, seine Beine waren um 6 bis 7 Zoll zu kurz. Daher hatte er etwas von dem was Albrecht Dürer in seiner Beschreibung der vollkommenen Menschengestalt einen gebundenen Leib nennt: es fehlte ihm körperliche Gewandtheit und Leichtigkeit und ich darf wohl von vornweg behaupten, daß der herrliche Mann auch in seinen Jünglingsjahren als Tänzer, Reiter, Fechter, Schlittschuhläufer sich gewiß nicht besonders ausnehmen gekonnt hat. Diese seine Beinverkürzung gab ihm wirklich eine etwas unbewegliche Steifigkeit, welche ein Unkundiger und Unwissender leicht als absichtliche Förmlichkeit und angenommene Vornehmigkeit hat deuten können. Ich möchte ferner behaupten, daß Goethe, dem an ruhiger Wägung und Betrachtung aller äußeren und inneren Kräfte und Verhältnisse wenige gleichgekommen sind, dieses Naturmangels seiner Schenkel frühe inne geworden ist, daß daher auch das entsprungen ist, was in seinen Schriften öfters nicht angenehm auffällt; daß er in der Leichtigkeit und Beweg71

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Köln lichkeit der körperlichen Haltung, wie sie jeder Jagdjunker und Kammerjunker unter Lakaien, Rossen und Jägern von Jugend auf gewinnt, oft etwas zu männliches und idealisches gesehen und es als solches dargestellt zu haben scheint. In dem wirklichen Leben unter gewandten Weltleuten (Officieren, Hofleuten) stand der große Mann daher ohne jenen Stolz, der ihm da wohl doppelt erlaubt gewesen wäre, fast mehr einem Untergeordneten gleich. Ich habe ihn selbst mit Erstaunen vor jungen Leutnanten aus freiherrlichen und gräflichen Geschlechtern mit einer gewissen steifen Verlegenheit stehen gesehen. Er fühlte sich vor solcher Ungebundenheit und Leichtigkeit offenbar mit seinem Körper verlegen und gebunden. E. M. Arndt, Erinnerungen (Arndt1 S. 52)

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Ich weiß nicht, ob das viele und leichte Lachen ein niedriges Gemüth verräth …; aber das scheine ich zu wissen, daß ein erhabenes Gemüth in der Regel kaum lächelt, wo die meisten lachen. Ich habe Goethens Gesicht oft darauf angesehen: ich glaube, das hat auch nur lächeln können. Köln – Bonn 27. 7.

Tagebuch 27. 7. 1815 (GT V 1, 285)

Mit Goedeke und Fuchs um die Stadt. Winterhafen. St. Cunibert. Mittag Gen. v. Ende zu Tisch. Fr. v. Groote. Gemälde. Wallrafs Chaos. Des Schulrectors [Fochem]. Gemälde Mspte. Besonders das gemalte [Das Flämische Stundenbuch der Maria von Medici]. Abschied. Mit Fuchs auf Bonn. General Rauch. Neuste Ausgrabungen. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 123; fast wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 60)

27. Um die Stadt gefahren. Winterhafen. St. Cunibert. Mittag General v. Ende zu Tisch. Sammlung der Frau von Groote. General von Rauch. Der Befestigung der Stadt vorgesetzt. Manches interessante, bey dieser Gelegenheit ausgegraben, sammelt General Rauch zu künftiger öffentlicher Sammlung diese Einzelheiten bestimmend. Walrafs vielseitige noch zu ordnende Sammlung. Bey Schulrecktor. Gemälde, Manuscripte. Eins vorzüglich mit gemahlten Vorstellungen und Zierrathen versehen. Sodann auf Bonn gefahren. Mahler Fuchs geleitete. An S. Boissere´e 1. 8. 1815 (WA IV 26, 50)

Donnerst. d. 27. Um die Stadt gefahren, Besuche, Bilder. Walrafs angefüllte Wohnung. Gebäude. Schulrecktor. Auf Bonn. Fuchs begleitete. An F. v. Schuckmann 4. 11. 1815 (WA IV 26, 133)

Canonicus Wallraf … gehört nämlich zu den Personen, die bey einer gränzenlosen Neigung zum Besitz, ohne methodischen Geist, ohne Ordnungsliebe geboren sind, ja die eine Scheu anwandelt, wenn nur von weitem an Sonderung, schickliche Disposition und reinliche Aufbewahrung gerührt wird. Der chaoti72

1815

Köln – Bonn sche Zustand ist nicht denkbar, in welchem die kostbarsten Gegenstände der Natur, Kunst und des Alterthums über einander stehen, liegen, hängen und sich durcheinander umhertreiben. Wie ein Drache bewahrt er diese Schätze, ohne zu fühlen, daß Tag für Tag etwas Treffliches und Würdiges durch Staub und Moder, durch Schieben, Reiben und Stoßen einen großen Theil seines Werths verliert. G. K. Fochem an E. R. v. Groote 28. 7. 1815 (Düntzer12 2, 103)

B2 1683 B3 4162

Herr von Stein und Goethe sind vierundzwanzig Stunden länger geblieben und haben auch mir, begleitet von Wallraf und Maler Fuchs, einen anderthalbstündigen Besuch geschenkt. Goethe räsonnirte beständig und predigte dem Minister vor. Von den alten Bildern sagten beide, daß sie überaus schön und mein Manuskript [Das Flämische Stundenbuch der Maria von Medici] etwas Künstliches wäre. Bei nichts indessen verweilten sie so wie auf dem andern Zimmer bei einem Raphael. Sie nahmen Stühle, standen wieder auf, setzten sich wieder; Goethe schüttelte den Kopf und sagte endlich, dies wäre ein königliches Bild: und dies alles in Gegenwart von Wallraf und Fuchs. Beim Weggehen sprach Goethe viel vom Verdienste, das ich mir durch die Rettung dieser alten Werke gemacht hätte, und welches von oben belohnt werden müßte. Herr von Stein, der mich durch Görres schon kannte, fügte hinzu, dies wäre schon eingeleitet und hätte keinen Anstand mehr. Herr Goedecke, ein Kaufmann von hier, der sie in seinem Wagen herumfahren ließ und mein Nachbar ist, sagte mir nachher, daß Goethe sich geäußert hätte, die Sammlung des Herrn Boissere´e überträfe die meinige nur in der Menge, und ich hätte mit sehr großer Auswahl und Sachkenntniß gesammelt!!! Das wollen wir so liegen lassen; daß es mir aber Spaß und Freude macht, können Sie wohl denken, besonders in Hinsicht meines Manuskripts, wovon Wallraf sagen durfte, dergleichen hätten die Nonnen viele g eklatscht. Ich meinerseits ließ es auch nicht an Komplimenten fehlen. Ich äußerte sehr lebhaft, es sei mein Stolz und mein Glück, zwei Männer zu besitzen, von denen ich mit einem der berühmtesten Klassiker sagen dürfte: Unus sufficit orbi – ein Kompliment, welches Goethe fast außer sich brachte. Dieser letzte ist zwar ein schon alter, aber gesetzter, fester, sinniger, sublimer Mann. Von Stein hat hinten und vorn Argusaugen, ist ganz in die Hofränke und politischen Bocksprünge eingeweiht, aber kräftig von Ausdruck. Er sprach von der großen Freundschaft, die ich ihm durch die Erlaubniß, meinen Max [Herrscherporträt des deutschen Kaisers Maximilian I. oder Kurfürst Maximilians I. von Bayern] kopiren zu lassen, zeigen würde. Goethe lobte unser Bestreben in der Herausgabe des Taschenbuchs [„Taschenbuch für Freunde altdeutscher Zeit und Kunst auf das Jahr 1816“] und sagte: „Nun, das ist brav, das heißt doch etwas gethan! Es fängt an zu tagen, und Sie haben das Verdienst, die Nebel zu durchbrechen. Fahren Sie fort ec.“ Ich hätte mich beinahe erkühnt, Ihn um einen Beitrag zu bitten. Beim Abschiede versprachen sie, im Zurückkommen wieder bei mir anzusprechen. Nur ein Theil verarge ich Ihnen, Sie waren so unhöflich, mit Ihren beschmutzten Stiefeln auf meine seidenen Stühle zu steigen, um die Bilder, besonders die Gefangennehmung, in der Nähe zu betrachten. 73

1815

Köln – Bonn J. v. Groote u. G. K. Fochem an Goethe 6. 12. 1815 (GSA, 28/68, Bl. 506)

Wir halten es für unsere erste Pflicht, Euer Hochwohlgeborn … ein Werkchen [das „Taschenbuch“] zu überreichen, das reine Liebe zu vaterländischer Kunst und Dichtung heraus zugeben uns bestimmte, und das Euer Hochwohlgeborn um so gewisser gnädig annehmen werden, als Sie uns durch Ihre kurze Anwesenheit in unserer Vaterstadt überzeugten, wie sehr Sie die Schätze altdeutscher Kunst würdigen. 26./27. 7. An F. F. Wallraf 9. 8. 1815 (WA IV 26, 65)

Ew. Wohlgeboren bin ich bey meinem kurzen Aufenthalt in Cöln so viel schuldig geworden, daß ich diese Gegenden nicht verlassen darf, ohne meinen lebhaftesten Dank aufrichtig zu wiederholen. Ihre ausgebreiteten Kenntnisse, Ihr geistreicher Blick in die Kunsterfordernisse haben mir in wenigen Stunden so manche frohe und bedeutende Ansicht gegeben, daß ich nichts mehr bedauere, als Ihres heitern und mittheilenden Umgangs nicht länger genossen, besonders aber auch Dero eigene Kunstschätze nicht gründlicher durchschaut zu haben. An M. H. Fuchs 28. 9. 1816 (WA IV 27, 179)

… hab ich bey meiner Anwesenheit in Cöln ein Blumenstück von Segers, bey einem Kaufmanne gesehen, dessen Name mir entfallen ist. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 94)

Zunächst wäre sodann der älteren deutschen Baukunst zu gedenken, deren Begriff sich mir immer mehr und mehr erweiterte und reinigte. Eine Fahrt nach Köln in der ehrenden Gesellschaft des Herrn Staatsministers von Stein, drückte hierauf das Siegel. Ich sah mit vorbereitetem Erstaunen das schmerzvolle Denkmal der Unvollendung, und konnte doch mit Augen das Maß fassen, von dem was es hätte werden sollen, ob es gleich dem angestrengtesten Sinne noch immer unbegreiflich blieb. Auch von alterthümlicher Mahlerei fand sich in Professor Wallrafs Sammlung und anderer Privaten gar viel zu schauen, gar mancher Werth zu erkennen, und der Aufenthalt, so kurz er gewesen, ließ doch unvergängliche Wirkungen zurück. An F. v. Schuckmann 1. 11. 1815 (WA IV 26, 127)

Bey meinem Aufenthalte in Cöln fand ich unter den Einwohnern sehr viel Neigung und Freude an Kunst und Alterthum, bedeutende Reste älteren Besitzes, Lust zu sammlen, zu erhalten, zu benutzen und zu genießen, zugleich einen Durst nach Wissenschaft, das Gefühl des Bedürfnisses einer höheren Ausbildung. Wie diese schönen, aber zerstreut schwebenden Elemente zu vereinigen seyn möchten, darüber wurde vielfach verhandelt und man verlangte zuletzt daß ich aufzeichnen solle, was ich gesehen und erfahren, gehört und gedacht, damit man überblickte, was vorhanden, was erwartet, gewünscht und gehofft werde … Da es aber der Wunsch der Personen, die mich veranlaßt, und auch mein eigener ist, auf den Augenblick, wo so vieles sich zu gestalten strebt, nach Kräften mitzuwirken … 74

1815

Köln – Bonn Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 85)

Jedoch versäumte man nicht, den Herrn Domvicarius Hardy zu besuchen, einen merkwürdigen, achtzigjährigen [vielmehr fast neunzigjährigen], muntern Greis, der, bei angebornem entschiedenem Talent und Kunsttrieb, von Jugend auf sich selbst bildete, physikalische Instrumente künstlich ausarbeitete, sich mit Glasschleifen beschäftigte, vorzüglich aber von der bildenden Kunst angezogen Email zu mahlen unternahm, welches ihm auf ’s glücklichste gelang. Am meisten jedoch hat er sich dem Wachsbossiren ergeben … Später … bossirte [er] … halbe Figuren in Wachs …, wozu er die Jahreszeiten und sonst charakteristischgefällige Gegenstände wählte … Diese Gegenstände … sind mit buntem Wachs harmonisch, dem Charakter gemäß colorirt. Über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden, Anzeige im „Morgenblatt“ (WA I 49.1, 7)

Sodann wird Herr Dom-Vicarius Hardy besucht, ein merkwürdiger achtzigjähriger munterer Greis, der bei angebornem entschiedenen Talente und Kunsttrieb, von Jugend auf, in Gesellschaft eines Bruders, sich selbst bildete, physikalische Instrumente künstlich ausarbeitete, sich mit Glasschleifen beschäftigte, Emaille zu mahlen glücklich unternahm, sich jedoch vorzüglich dem Wachsbossiren ergab. Halbe Figuren in dieser Materie, beinahe rund, wozu er nachdenkenerregende, charakteristisch gefällige Gegenstände erwählte, gelangen ihm vorzüglich. Mit buntem Wachs sind sie harmonisch … colorirt. F. G. Welcker an Caroline v. Humboldt 30. 10. 1815 (Sander-Rindtorff S. 205)

In Köln hat er [Goethe] mehr Aufsehn erregt und Volk auf seinen Weg gezogen als ein Monarch.

Bonn 27. 7.

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 79)

So sehen wir schon gegenwärtig … das rühmliche Beispiel, wie Herr General von Rauch alles dasjenige, was bei Anlage der neuen Festungswerke ausgegraben wird, bei sich sammelt, um solches dereinst dem öffentlichen Gewahrsam zu übergeben. Über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden, Anzeige im „Morgenblatt“ (WA I, 49.1, 6)

Daß sich an einen solchen öffentlichen allgemeinen Vereinigungspunct gar bald manches Einzelne anschließen werde, zeigt sich schon gegenwärtig an den bedeutenden Antiquitäten, welche, bei Erweiterung der Festungswerke ausgegraben, von Herrn General von Rauch zu Gunsten eines künftigen Museums aufbewahrt und zusammengehalten werden. 75

1815

Bonn – Ander nach – Koblenz Bonn – Ander nach – Koblenz

28. 7.

Tagebuch 28. 7. 1815 (GT V 1, 285)

Sammlung des Canonicus Pick. mandant … Spät in Coblenz.

Mittag zu Andernach.

v. Succow Com-

An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 123; fast wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 60)

28. Merckwürdige heiter und geistreich aufgestellte Sammlung bey Canonicus Pick … Coblenz spät. An S. Boissere´e 1. 8. 1815 (WA IV 26, 50)

Freytag d. 28. Canonicus Pick. Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 90. 92. 93)

… unterhielt in Bonn die Durchreisenden eine Sammlung des Herrn Canonicus Pick. Dieser heitere geistreiche Mann hat alles und jedes was ihm als alterthümlich in die Hände kam, gewissenhaft gesammelt, welches schon ein großes Verdienst wäre; ein größeres aber hat er sich erworben, daß er mit Ernst und Scherz, gefühlvoll und geistreich, heiter und witzig, ein Chaos von Trümmern geordnet, belebt, nützlich und genießbar gemacht hat. Ohne sein Haus, mit welchem diese Schätze zusammengewachsen sind, durchwandert zu haben, kann man sich hievon keine Vorstellung machen. [Es folgt ein Bericht über die wahrscheinlich in Begleitung des Hausherrn besichtigte Porträt- und Münzsammlung, über Bilder aus Naturmaterialien, über eine „Scheincapelle“ mit alten farbigen Glasfenstern, über alte Drucke und Manuskripte sowie über eine Gartenterrasse mit alten „architektonische[n] Theile[n] …, Säulen und Gesimstrümmer[n]“.] H. Düntzer, Goethes Besuch bei F. Pick (nach Bericht eines Pick’schen Erben, Düntzer17 S. 107)

Besonders erfreulich war für Goethe der Besuch der Sammlungen des muntern und geistreichen Kanonikus Franz Pick … Pick hatte als geschmackvoller, heiterer und gern Heiterkeit um sich verbreitender Mann Haus und Garten mit seinen mannigfaltigen Schätzen in einer Weise ausgeschmückt, daß alles einzelne durch den angewiesenen Platz und seine Umgebung gehoben wurde und den Besucher auf das anmuthigste ansprach. Alle Ein- und Ausgänge waren mit sinnigen oder launigen Inschriften versehen, was zu manch heitern Scherzen Veranlassung gab … Als Goethe unter einer Thüre stand, las er über sich den Spruch Nullum grande ingenium Sine mixtura dementiae. Auf seine Frage, ob dies auch von ihm gelte, lautete Picks rasche Antwort: „Nulla regula sine exceptione.“ Goethe … nahm dies am wenigsten übel. Höchlich ergetzte es diesen, daß auch eine gewisse Bedürfnißanstalt ihres weisen Spruches nicht ermangelte. Den anziehendsten Anblick boten die Hauskapelle und die an den Weg stoßende Terrasse, in deren Nähe man den Extrapostwagen bestellt hatte, der die von dem guten Kanonikus Pick ganz erfüllten Reisenden 76

1815

Bonn – Ander nach – Koblenz nach Andernach entführte. Von Andernach kamen sie zu den Niedermendiger Steinbrüchen. F. v. Suckow an Goethe 30. 12. 1816 (GSA, 28/73, Bl. 41)

Die höchste Verehrung welche ich für Ew Excellenz fühlte, ward zur stillen Bewundrung als ich das Glück hatte Hochdieselben in Andernach zu sehen. Nie werde ich diesen schönen Tag vergessen, wo mir das Glück ward, den Mann bewundern zu dürfen, dessen Name von Volk zu Volk übergehen wird. Die Güte, mit welcher Ew. Excellenz mich behandelten, erwärmte mein Herz, doch trübe ward mein Blick, wenn ich den Gedanken fassen mußte, daß ich diese Güte nie vergelten könnte. Nehmen Ew Excellenz einliegende Gedichte als einen schwachen Beweis meiner hö[ch]sten Bewundrung und Dankbarkeit. Koblenz – Nassau 29. 7.

Tagebuch 29. 7. 1815 (GT V 1, 285)

Frühstuck auf der Carthause Uber die fliegende Brücke Rückweg über Ems auf Nassau. Mit der Fam. gespeist. Fr v. [Clausewitz] geb Gr. Brühl Schüz Gemälde. Abends Thee bey Fr. v. Stein. Personen Görres und Fam. Eichhorn, aus Trier Mitglied des Oberrevisions Collegii in Coblenz. Liebh. der Mineralogie v. Meisburg aus Thüringen President des gedachten Coll. (honigsteine.) Sack Reg. Rath. (Wölfe). An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 123; fast wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 60)

29. Frühstück auf der Charthause, veranstaltet durch Görres und Familie. Rückweg über Ems auf Nassau. Familientafel, Thee und Unterhaltung. An S. Boissere´e 1. 8. 1815 (WA IV 26, 50)

Sonnabend d. 29. Frühstück auf der Carthause, veranstaltet durch Görres und Familie. Zu Wagen ferner. Nach Nassau. L. Börne an Jeanette Wohl 20. 9. 1819 (Heuer-Schulz S. 31)

In Coblenz erzählte Görres bei Tische, Göthe habe gesagt: Gott hat dem Menschen Nüsse gegeben, aber er knackt sie nicht auf. K. Schwartz nach mündlicher Überlieferung (Annalen d. Vereins f. Nass. Alterthumskunde 22 (1890), S. 8)

Im Sommer 1815 trafen Goethe und Stein zusammen in Koblenz ein und folgten einer Einladung Meusebaches auf die Karthause; doch wurden die Hoffnungen, welche derselbe auf das Zusammensein mit den zwei bedeutenden und von 29. 7.

Frhr. vom Stein an J. J. Görres 25. 7. 1815 (Frhr.-vom-Stein-Ausg. 5, 403) B3 4156 Ich reise mit Herrn Geheimen Rat v. Goethe nach Köln, komme Donnerstag oder Freitag zurück und ersuche Ew. Wohlgeboren, sich so einzurichten, daß mein Reisegefährte und ich Sie treffen.

77

1815

Koblenz – Nassau ihm hochverehrten Männern gesetzt hatte, teils durch die Kürze der Zeit, teils durch den Umstand vereitelt, dass Goethe eine Art Famulus [Stadelmann] bei sich hatte, welcher die Gegend absuchte und die gefundenen Mineralien und Versteinerungen herbei brachte und vor ihn hinlegte; über sie sprach sich dann Goethe weitläufig aus. Dadurch wurde das Gespräch fast ausschliesslich dem naturwissenschaftlichen Gebiete, für welches Goethe damals sich vorzugsweise interessierte, zugewendet; Meusebach schied sehr unbefriedigt aus der Zusammenkunft, über welche er nichts aufgezeichnet hat, aber sich später seinem jungen Freunde A. v. Cohausen gegenüber in dem angedeuteten Sinne äusserte. A. H. E. Eichhorn an Goethe 29. 5. 1816 (LA II 8A, 427)

Eure Exzellenz bitte ich, mich zu entschuldigen, daß ich das Hochdenselben im vorigen Jahre auf der Karthause bei Koblenz gegebene Versprechen, zu Ihrer Mineraliensammlung einige Beiträge aus der hiesigen Gegend zu liefern, nicht früher erfüllte. Zelter an Goethe 19. 11. 1823 (MA 20.1, 777)

Medizinalrat Wegeler begleitete mich auf die Kartause und drückte mich oben auf einen Stein nieder: Hier, sagte er, hat der große Goethe gesessen und frische Milch genossen, wozu er sich so viele Zeit nahm als Penelope zu Ulisses Kleide. St. Schütze, Tagebuch 17. 10. 1815 (Starnes1 S. 119)

… auf den Klubb. Picnic für W[olffs] Abgang. Göthe habe es bei Görres und Ahrendt [am 26.] schön gefunden auf die Masse zu wirken. Nassau 30. 7.

Tagebuch 30. 7. 1815 (GT V 1, 286; 2, 797)

In Nassau Im Garten Mit H v Stein und den Damen. Gesprochen und Contradicirt. Mittag Familientafel. Spaziergang mit den Damen in ein Thal uber dem Wasser Thee und Essen bey Fr v Stein. Praes. v. Motz zu [vielmehr: aus] Diez. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 123; wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 60)

30. Desgleichen [wie 29. 7.]. Spaziergänge. K. v. Raumer u. Graf A. Kanitz nach Überlieferung in der Familie des Freiherrn vom Stein (Hist. Ztschr. 201 (1965), S. 38) B3 4164

Wollte man einer mündlichen überlieferten Familientradition glauben, so waren auf dem Nassauer Schloßhof Goethe und Stein nicht nur in lebhaftestem Wechselgespräch begriffen, sondern sie schrien sich dabei mit so lauter Stimme an, daß die Vorübergehenden schon das Schlimmste befürchteten. 31. 7.

Tagebuch 31. 7. 1815 (GT V 1, 286)

Mit H v. Stein und Motz im Garten. Dazu die Damen. Abschied. 78

1815

Rheinreise mit Freiher r n vom Stein Rheinreise mit Freiher r n vom Stein Ende Juli 1815

24./31. 7. An Frhr. vom Stein 10. 8. 1815 (WA IV 26, 66)

… eile schriftlich für die genußvollen und lehrreichen Tage gehorsamst zu danken, deren Sie mich mit soviel Güte theilhaft gemacht. Ich finde mir eine neue Ansicht des Lebens und der Erkenntniß eröffnet, indem ich durch Dero Vertrauen hellere Blicke in die uns zunächst umgebende moralische und politische Welt richten, so wie eine freyere Übersicht über Fluß und Landgegenden gewinnen konnte. An Antonia Brentano 16. 1. 1818 (WA IV 29, 8)

Empfehlen Sie mich ihm [Stein] dringend, er ist ein Stern den ich bey meinem Leben nicht möchte hinab gehen sehen. Sagen Sie mir auch etwas von seiner zweyten Tochter [Therese]! das ist ein wundersames Kindesbild, das ich nicht los werden kann. So verfolgen mich mitunter Gestalten und Wesen mit eigner Lieblichkeit und Kraft. Frhr. vom Stein an Goethe 17. 9. 1815 (Frhr.-vom-Stein-Ausg. 5, 425)

Daß es den Meinigen und mir gelungen, Ihnen den Aufenthalt in unserem Lahntal angenehm zu machen, freut uns herzlich, und wir rechnen mit Gewißheit auf die Rückkehr eines so hochverehrten Mannes in unsere Mitte und auf Unternehmung neuer Wanderungen in die benachbarten Gegenden von hier aus. J. J. Willemer an Goethe Anf. Dez. 1815 (Weitz1 S. 34)

Mit Wärme und Verehrung gedachte er [Stein] Ihrer. Frhr. vom Stein an Antonia Brentano 22. 1. 1818 (Frhr.-vom-Stein-Ausg. 5, 706)

Er [Goethe] versprach mir 1815 einen Besuch und von Nassau aus die Wanderung in das Land der roten Erde fortzusetzen. Frhr. vom Stein an Goethe 26. 6. 1816 (Frhr.-vom-Stein-Ausg. 5, 499)

Empfangen Ew. Hochwohlgeb. meinen herzlichen Dank für den Beweis, den Sie mir von der Fortdauer Ihres gütigen Andenkens gegeben. Ich sehe dem Augenblick mit Ungeduld entgegen, wo wir unsre Wanderungen in das Land zwischen Rhein und Ruhr beginnen. An die Centraldirection der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 5. 10. 1819 (WA IV 32, 45)

Als im Sommer 1815 des Herrn Staatsminister von Stein Excellenz in Nassau aufzuwarten und mit einem so würdigen Freunde und Gönner eine kurze Rheinreise zu vollbringen das Glück genoß, machte mich derselbe mit einem Plane bekannt, wonach zu Bearbeitung älterer deutscher Geschichtskunde eine Gesellschaft wohl zusammentreten würde. 79

1815

Rheinreise mit Freiher r n vom Stein

25./31. 7. An A. v. Goethe 1. 8. 1815 (WA IV 26, 51)

Du kannst dencken daß diese Tour so bedeutend als kurz war. Alle Beamten und Angestellte haben die größte Deferenz für Herrn v. Stein, und die Menschen-Masse den besten Willen gegen mich. Sie haben mich enthusiastisch, ja fanatisch aufgenommen, so daß man es kaum erzählen darf. Beynahe alles habe gesehen und bin aufgeregt worden über Erhaltung und Ordnen der Kunstschätze am Rhein mein Gutachten abzugeben. Das will ich denn auch wohl thun, denn es ist der Mühe werth, die besten Dinge stehn am Rande des Verderbens und der gute Wille der neuen Behörden ist groß, dabey herrscht Klarheit und so läßt sich etwas wircken. Daß ich mit Herrn v. Stein gerade in diesem Moment die Reise machte hat viel zu dencken gegeben; sonderbar genug ist es daß sie absichtslos, aus dem Stegreife geschah. An Chr. G. v. Voigt 1. 8. 1815 (WA IV 26, 62)

[Die] Reise … war sehr fruchtbar an Vergnügen und Belehrung. Daß mit Herrn v. Stein in so nahe Berührung gekommen, ist für mich, in vielfachem Sinne, höchst bedeutend und es ergeben sich aus diesem Anfange, für mich und für andre, gewiß erwünschte Folgen. An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 87)

Ich arbeite einen Aufsatz aus über meine Reise, Herr von Stein forderte mich auf. S. Boissere´e, Tagebuch 6. 8. 1815 (Weitz2 1, 236)

Stein sagte daß er Goethe veranlaßt eine Denkschrift an Hardenberg zu machen. An Cotta 13. 9. 1815 (WA IV 26, 81)

… vermelde zugleich daß ich dringend aufgefordert bin über manches was über Kunst und Alterthum auch Wissenschaft auf der Reise gesehen, bedacht und besprochen worden, einen Aufsatz bald möglichst ins Publicum zu senden. An C. C. v. Leonhard 20. 10. 1815 (WA IV 26, 103)

Ich bin aufgefordert meine Reisebemerkungen über Kunst und Alterthum, über Bemühungen um Natur und Wissenschaft in den Rhein- und Mayngegenden zusammenzustellen und baldigst zu publiciren. Man hofft hievon manches Gute in diesen sehr bewegten Zeiten. An Frhr. vom Stein 1. 7. 1816 (WA IV 27, 37)

Ew. Excellenz genehmigen die Sendung eines Heftes [KuA] das Ihnen seine Entstehung verdankt. 21./31. 7. An J. Delort 3. 8. 1815 (WA IV 26, 54)

Ferner darf ich nicht mit Stillschweigen übergehen, daß bey meiner dieser Tage ausgeführten Reise in die Lahngegend und sodann mit Herrn Minister von Stein 80

1815

Schwalbach – Wiesbaden nach Cöln, mir zum größten Vortheil gereichte, die erste Platte des mir gnädigst geschenkten Werkes [„Grundsätze der Strategie“] … fleißig [zu] studiren. Schwalbach

31. 7.

Tagebuch 31. 7. 1815 (GT V 1, 286)

Ueber Schwalbach. woselbst an Table d’Hote. Nach Tische abgefahren … Auf der Nonnen Mühle … H . Gontard und Fam. Gr[af] Hatzfeld v. Oppel aus Saxen. S. Boissere´e, Tagebuch 1. 8. 1815 (Weitz2 1, 223)

B3 4165

Schwalbach; im Posthaus höre ich, daß Goethe gestern Mittag dort gespeist … Fand Goethes Brief. Wiesbaden 1. 8.

Tagebuch 1. 8. 1815 (GT V 1, 287)

Mittag Cursaal. H . v. Hügel, zum Nachtisch den Orden … BR. Cramer. Geisberg Borussica pp. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 123; wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 61)

August 1. Herr von Hügel überreichte mir, im Cursaal, nach Tische den Orden. An A. v. Goethe 3. 8. 1815 (WA IV 26, 53)

Gestern erhielt ich durch Herrn von Hügel, nebst sehr ehrenvollem Schreiben des Fürsten Metternich, die Decoration eines Commandeurs des Leopoldsordens. An J. Delort 3. 8. 1815 (WA IV 26, 53)

Mit großem Vergnügen kann ich … vermelden, daß die Ordens-Decoration, wozu mir auf dem Johannisberg [am 19. 7.] so freundlich Glück gewünscht ward, mit einem verehrlichen Schreiben des Fürsten von Metternich Erlaucht gestern in meine Hände gekommen. An Fürst C. v. Metternich 4. 8. 1815 (WA IV 26, 54)

Das unschätzbare Zeichen allerhöchster Gnade, welches Ew. Durchlaucht, begleitet von so ehrenvollen Zeilen, durch eine theure Hand [v. Hügel] an mich gelangen lassen, verpflichtet mich zu dem gefühltesten Dancke. 31. 7.

Victorie Bansa an Goethe 11. 7. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 341) Die brave Müllers Familie [Reinhard] wird sich recht geehrt fühlen, Sie, mit einem so schönen Geschenk [von Reichardt vertontes Goethelied], wieder in ihrer Mitte zu sehn.

81

1815

Wiesbaden An Chr. G. v. Voigt 8. 8. 1815 (WA IV 26, 63)

… habe … hinzuzufügen, daß indeßen die Ordensdecoration, durch Herrn v. Hügels freundliche Hand erhalten … habe. An Frhr. vom Stein 10. 8. 1815 (WA IV 26, 66)

… Hierzu kommt noch daß die schönen Stunden, die mir in Ihrer Nähe gegönnt waren, Vorboten eines höchst bedeutenden Ereignisses geworden, da bey meiner Zurückkunft das Commandeur-Kreuz des Kaiserlichen Leopolds-Orden, nebst einem ehrenvollen Handschreiben des Fürsten von Metternich Erlaucht, durch die freundliche Hand des Herrn Baron von Hügel zu erhalten das Glück hatte. 2. 8.

Tagebuch 2. 8. 1815 (GT V 1, 287)

Dr. Bach Zu Hügel … Boissere´e. Zusammen gespeist. raun. Geschichten. Orden der verrückten Hofräthe.

Zwischen

An A. v. Goethe 3. 8. 1815 (WA IV 26, 53)

Boissere´e ist so eben angekommen. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 123; wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 61)

2. Sulpiz Boissere´e kam an. Wiederhohlung der Cöllner Merckwürdigkeiten. S. Boissere´e, Tagebuch 2. 8. 1815 (Weitz2 1, 223)

B2 1684 B3 4166

2. August Mittwoch … Mittags bei Goethe fröhlicher herzlicher Empfang. Stein hat ihn ersucht an Hardenberg ein Memoire zu schreiben über die Kunst und die antiquarische Angelegenheiten; darüber will er mich beraten. Er geht gleich darauf ein, daß es geradezu, ohne Steins Veranlassung zu erwähnen, geschehen müsse, um dem nächsten Parteiwesen zu entgehen. Ich erzähle ihm, wie er bei Hardenberg gut angeschrieben aus den Äußerungen von Jordan im Haupt-Quartier über sein politisches Benehmen. G. geht gleich weiter, meint er könne ja das Memoire zugleich an Metternich schicken, er sei ihm ohnehin noch den Dank für den Orden schuldig. Haupt-Grundsatz soll darin sein, daß die Kunstwerke und Altertümer vielverbreitet, jede Stadt die ihrigen behalte und bekomme, nur daß dabei geltend gemacht und ein Mittelpunkt gegeben würde, wovon aus über das Ganze gewacht würde. »Laßt Düsseldorf wieder etwas haben, wie es in seinen Sälen aufgestellt war, wozu alles in München? laßt Köln Bonn ja Andernach etwas haben! Das ist schön und ein großes Beispiel, daß die Preußen den Petrus nach Köln zurückgeben.« So stellt auch der Ingenieur-General Rauch alle römi2. 8.

An S. Boissere´e 21. 7. 1815 (WA IV 26, 49) Ohne Sie gesehen zu haben will ich nicht scheiden, ohne persönlich erneuerte Wechselversicherung des schönsten Verhältnisses. An S. Boissere´e 1. 8. 1815 (WA IV 26, 50) Uns zu besprechen ist höchst nöthig, wär es nur eine Stunde.

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1815

Wiesbaden sche Altertümer die bei Köln gefunden werden in seinem Hause auf, mit dem festen Willen, daß sie in Köln bleiben sollen. Vom Dom-Werk, von Cornelius, dessen ›Faust‹ sehr schön von Ruschweih [Ruscheweyh] gestochen er bekommen, soll gesprochen werden, von allem was einzelne getan und was nun zu erwarten, wenn die Unterstützung der Regierung zu Hülfe komme. »Gebt nur den Malern und Kunstbeflissenen zu leben und zu tun, so werden sich schon von selber Schüler bilden. - Mit allen Zeichen-Schulen ist es doch nichts, es läuft am Ende nur auf Handwerk und Fabrik hinaus; ich weiß ja, wie es uns in Weimar geht; Ich hüte mich wohl das jedem zu sagen, aber du lieber Gott, die Zeichen-Schule ist nur dazu da, daß die Leute die Kinder aus dem Hause kriegen, und für die Kinder ist sie nur da, daß sie daran vorbeigehen! Ich will sie auch wahrhaftig nicht daran hindern, ich weiß, was zu einer eigentlichen KunstAcademie gehört - aber das sind ganz andere Forderungen als man machen kann.« - Ich spreche von einer Deutschen Gesellschaft; wie für Altertum und Kunst, wo es aufs Sammeln ankomme und das Bedürfnis der Gemeinschaft am natürlichsten sei, am ehesten dergleichen Zusammenwirken zu Stande zu bringen wäre. Aber freilich müßte es geschehen ohne alle äußere Anstalt von Seiten der Regierung, nur Freiheit und Begünstigung bedürfe man, es müsse sich von selbst machen, dasein, ehe davon gesprochen würde. - G. ging auf alles ein, erinnert mich an das was er von der englischen Gesellschaft der Naturforscher in der ›Farbenlehre‹ erzählt hat usw. - Von der ›Farbenlehre‹ hatte ich ihm gesprochen, wir waren auf den Magnetismus gekommen, ich hatte ihm von Schelver erzählt, von Neeffs Bekanntschaft mit Major Meyer und den Papieren der Frau v. . Er haßt dies Treiben, weil die Menschen es zu weit führen und doch sicherlich nie dahinter kommen, darum bekümmere er sich auch gar nicht darum und wolle nichts davon wissen. Er ehre und erkenne die Erfahrung an, damit aber sei es auch abgetan. Es bedürfe, meinte er, 50 Jahre, ehe die ›Farbenlehre‹ anerkannt werden könne, sie sei nur für die jungen unbefangenen Menschen, mit den andern sei nichts anzufangen - die sitzen bis an den Hals in ihrem System und ist ihnen zu unbequem, sich einmal auch nur zum Versuch herauszubemühen. Darum sei er auch von Herzen grob gewesen; das gefalle doch wenigstens der Jugend, die dächte: ei, der Alte weiß doch sonst auch Bescheid und kennt seinen Vorteil, er wird doch nicht ins Blaue hinein schelten und verrückt sein; sondern er muß einen Hinterhalt - Grund und Boden haben, wir wollen das doch näher betrachten und beleuchten, »so kommen sie allmählich in die Sache hinein; hätte ich es aber gelinder gemacht, so würden mich die jungen Kerls ebensowenig gehört und gelten gelassen haben. - Ich habe mir meine Blockhäuser in die Physik hineingebaut - so ist die ›Farbenlehre‹, so die ›Metamorphose der Pflanzen‹. Da kann mir keiner vorbei, ohne daß ich darauf schieße - um das Übrige bekümmere ich mich nicht. Jene Lehren habe ich auf Urphänomene gegründet, da bin ich schon zu Hause. Was hätte und müßte man nicht alles herausfördern können, wenn man 40 oder 50 Jahre alles was von außen herkömmt, bei Seite lassen könnte - was möchte daraus geworden sein, wenn ich mit wenigen 83

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Wiesbaden Freunden vor 30 Jahren nach Amerika gegangen wäre und von Kant usw. nichts gehört hätte? - Was nicht der Winterl (in Pesth) in der Chemie geleistet, weil er 40 Jahre lang Lavoisier und alle neuen Entdeckungen und Fortschritte rein bei Seite gelassen. Erlebt hat er freilich die Anerkennung seines Verdienstes nicht, aber jetzt da er 8 (?) Jahre tot ist (aR: † 1809), kömmt es allgemein dazu. Große Entdeckung von ihm, daß es keine reine Säure keine Base gäbe, sondern daß man eins für das andere setzen könne. Die Chemie rückt jetzt mit großen gewaltigen Schritten nach. Berzelius, Strohmeier, Göt[t]ling, Döberrheiner [Döbereiner]. Letzterer, ein junger Mann in die 30 in Jena, hat Winterl in seinem Compendium große Ehre erwiesen; das will etwas sagen von einem jungen Mann in d. 30, der kann es durchsetzen.« Von verschiedener Begabung der Menschen; »wie viele Talente und Genies bleiben durch Verhältnisse unentwickelt und zurückgehalten, wie viel Dummköpfe dagegen durch Verhältnisse Erziehung und Künstelei in die Höhe - auf Catheder usw. gehoben.« Ich meine die menschlichen Gaben seien fast in allen Zeiten gleich, aber die Zeiten sind ungleich und die Menschen unter sich ungleich und die Verhältnisse. - Er: Ein alter Hofgärtner in Dresden [J. H. Seidel] hat von selbst die Metamorphose der Pflanzen gefunden, und habe ihm (Goethe) dann mit Freuden davon erzählt, wie er gemerkt, daß er auch etwas davon wisse. »Was würden nicht viele unserer Frauen sein, wenn sie unter Car[r]accis lebten, doch gewiß ebensoviel als die berühmten Malerinnen jener Zeit, womit sie sich jetzt nicht entfernt messen können; was würde die Imhof usw. sein.« Wunderliche Bedingtheit des Menschen auf seine Vorstellungs-Art - wie Kant sehr richtig mit ›Antinomie der Vorstellungs-Art‹ ausdruckt - »so muß es mir mit Gewalt abgenötigt werden, wenn ich etwas für vulkanisch halten soll, ich kann nicht aus meinem Neptunismus heraus - Das ist mir am auffallendsten gewesen am Laacher See und zu Mennig; sehen Sie das hat mich so ruhig gelassen, daß ich wie Abt Spangenberg hätte sagen mögen: ›Wir wünschen der lieben Gemeinde unsere Ruhe und unsern Frieden!‹ - Da ist mir nun alles so allmählich erschienen, das Loch mit seinen gelinden Hügeln und Buchenhainen, und warum sollte denn das Wasser nicht auch löcherige Steine machen können wie die Bimssteine und die Menniger Steine? Daß das Gewässer, ehe es sich gesetzt, zuletzt noch einmal große Bewegung gemacht, wie im ersten Anfang, warum das nicht? Es möchte dem Vulkanismus schwerer fallen, die Menniger Steine als Lava durchzuführen und zu erklären vollständig, wie sie geflossen und dahin gekommen. Ja, wenn von Vulkanen die Rede wie bei Nemi in Italien, da bin ich genötigt, überzeugt und überwältigt, da glaube ich; und wenn ich einmal einen Vulkan anerkenne und verteidige, dann will es auch was heißen; so in Böhmen, da habe ich bewiesen, wie ich mich eines Vulkans annehmen kann; aber hier hat Hamilton mehr gesehen als zu sehen war und dem hat dann der elende Deluc, der gar nichts davon verstand, nachgeschwatzt. Diese Antinomie der Vorstellungs-Art ist es nun, warum wir Menschen nie aufs Reine kommen können mit einem gewissen Maß von Wissen, sondern immer alte Wahrheiten und Irrtümer auf eine neue Weise aussprechen - warum wir 84

1815

Wiesbaden über viele Dinge uns nie ganz verständlich machen können - und ich daher oft zu mir sagen muß: darüber und darüber kann ich nur mit Gott reden. Wie das in der Natur ist und das; was geht es nun weiter die Welt an. Sie faßt entweder meine Vorstellungs-Art oder nicht, und im letztern Fall hilft mir alle Menschheit nichts. Darum über viele Dinge kann ich nur mit Gott reden.« - . Geschichte von Goethes Ring mit dem Serapis-Kopf - unten INI - er hat ihm lange nachgestellt, konnte ihn lange nicht haben, im März ist er unwohl, ein Freund kömmt, »raten Sie ein Ungeheueres« - Der Jüngste Tag »Nein« - Napoleon ist entflohen - »Ja« - den anderen Tag kam der Ring: Felix omen: ›Napoleon interiit‹. Ich erzähle von den ›verrückten Hofräten‹.

3. 8.

Tagebuch 3. 8. 1815 (GT V 1, 287)

Mittag im Cursaal mit Boissere´e Orientalisches mit demselben. rial Rath Horst. Bey und mit H . v. Hügel in den Promenaden. mer im Garten.

ConsistoBey Cra-

G. C. Horst an Goethe 12. 10. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 484)

Wenn ein Schriftsteller eine mit Sorgfalt und Liebe über das Christenthum verfertigte Schrift einem Manne zusendet, der in den Bekenntnissen einer schönen Seele das Tiefste und Zarteste gesagt hat, was vielleicht je über diese Religionsform gesagt worden ist; so scheint wenigstens nichts Ungeziemliches darin zu liegen. Dennoch würde ich es kaum gewagt haben, wenn ich nicht das Glück gehabt hätte, Ew. Excellenz vor ungefähr anderthalb Jahren zu Wiesbaden persönlich kennen zu lernen. Wenn ich zu den Ueberlästigen gehörte, welche große Menschen um so manche köstliche Stunde bringen, so würde ich mich selbst jetzt noch Ew. Excellenz nicht ohne einige Verlegenheit schriftlich nähern. Da mir aber Ew. Excellenz mit einer Güte, die ich kaum zu erwarten berechtigt war, zuvor kamen; so übersende ich Ihnen meine Mysteriosophie. S. Boissere´e, Tagebuch 3. 8. 1815 (Weitz2 1, 227)

B2 1685 B3 4167

August 3. Donnerstag. Spaziergang von ½ 11 Uhr bis Mittag mit Goethe vor dem Kursaal, Essen im Kursaal. Nach Tisch spazieren am Teich hinter dem Kursaal, lustige Leute segeln auf einem Boot. Es muß ein Schema entworfen werden über den Bericht. Die Gesellschaft kömmt wieder zur Sprache und daß ich ganz besonders seit vorigem Jahr meine Gedanken darauf gerichtet und ihn in meinem Sinn zum Präsidenten gemacht. - Gneisenau - warum ich mich immer zurückgehalten. Aus Mangel an Autorität und des wahren Augenblicks. Jetzt ist er da - die Sache macht sich ganz von selbst und natürliche Forderungen: - Übertreibungen einerseits, Arndt usw. - Armut anderseits. - Der ganze Rhein von Basel herunter muß ins Spiel gezogen werden, das Elsaß - das Münster mit seinem erhaltenen Werk und Dotation, dagegen der Dom von Köln verarmt. - Goethe will seine Werke neu herausgeben in 20 Bänden - 2 Bände Gedichte statt einem. - Seine Arbeiten. Die italienische Reise, Einseitigkeit - Haß gegen 85

1815

Wiesbaden das Deutsche, gegen die gotische Architectur, gegen das Clima usw. Vollständige Tagebücher hat er, und alle Briefe hat er von den Freunden zurückerhalten damit einen vollkommenen Kalender mit Rechnungen, Trinkgelder usw. zu Stande gebracht. Sizilien kurz vor ihm von Bartels und andern bereist, der es beschreiben wollte, Riedesels Buch führte er mit, da machte er nicht die geringste Bemerkung - Alles aus dem Leben und der Eindruck des Lebens, was er in seinen Briefen usw. niedergelegt hat; das macht sich nun einmal hübsch. Neapel ebenfalls unendlich heiter - Rom immer mühselig, ernsthaft - aber immer die Anleitung von Winckelmanns ›Geschichte‹ zur Richtschnur auf seinen Wegen. Die Reise ist meist ausgearbeitet, aber vorher muß noch der 4. Band von ›Dichtung und Wahrheit‹ ausgeführt werden, wozu auch viel daliegt - er geht, bis der Verfasser nach Weimar kömmt. - Neue Arbeit der Divan, Aneignung des Orientalismus - Napoleon, unsere Zeit bieten reichen Stoff dazu. Timur, Dsingiskan Natur-Kräften ähnlich in einem Menschen erscheinend. Freiheit der Form, abgerissen einzeln - und doch bringt er von den Alten mehr Bildung und Bildlichkeit mit. Das ist gerade das einzige, was den Orientalen abgeht, die Bilder -. In so weit sei er so eitel und übertrieben zu sagen, daß er darüberstehe, das Alte und Neue verbinde. Er liest mir eine sinnreiche Introduction - eine Exposition des ganzen Orientalismus und seines eigenen Verhaltens dazu - Dies letzte zuerst anfangend von dem Gegensatz der Zeit und Trost suchend im Orient. Talismane, Amulete Abraxas Siegel-Ring der Araber. Hafiz der Koran-Kundig e wurde zum Eigen-Name des Dichters: Goethes Gedicht an ihn - vergleicht sich mit ihm, weil er sich die Bibel angeeignet wie das göttliche Angesicht sich auf das Tuch abgedruckt. - An Diez, Orientalist in Berlin, Herausgeber des ›Buchs Kabus‹ - und einer Schrift über die Tulpen; rundum mit Gold beschrieben. An alle Orientalisten sollen solche Lobgedichte folgen. Diese Gedichte zum ›Divan‹ trefflich einfach, bedeutsam natürlich kräftig. Die Verse zum Teil wie im ›Faust‹. Ich erzähle von Palästina - vom Grab der Maria - Von der Verehrung der Mahomedaner dafür. Hadrian ließ die Statuen von Adonis und Venus auf die Geburts-Stätte Jesu stellen. G.: bei den Mahomedanern ist Maria die heilige Frau im höheren Paradies dort auch vier Tiere. Ich: wohl in Bezug auf die vier Flüsse? - Unredlichkeit der Schlegel und Tiecks - Lumpen-Streiche gegen Vermehren von Friedrich und Ritter. »Geldprellereien. - In den höchsten Dingen versieren und dann Absichten haben und gemein sein, das ist schändlich - nur ein Schacherer darf mich um Geld prellen, er hat seine Sache darauf gesetzt und hat des kein Hehl. - Aber anders ist jenes. Ach und wenn Ihr nur wüßtet, wie es zugegangen. Wenn ich mit der ›Italienischen Reise‹ fertig bin, werde ich es ihnen einmal recht klar und grell aufdecken; komme ich ja dann schon in die letzten 80er Jahre und in [den] Anfang der 90er, wo das ganze Treiben schon begann. Schiller ein ganz anderer, er war der letzte Edelmann, möchte man sagen, 86

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Wiesbaden unter den deutschen Schriftstellern: Sans tache et sans reproche. - Im Spinoza können wir es gleich nachschlagen was es ist bei diesen Herren, es ist der Neid - diesen und das Böse überhaupt nennt er die Traurigkeit und alles Liebe und Gute die Freude. - Man müßte nur sagen mit allem Gleichmut: ›wir sind betrübt über der Herren ihre Traurigkeit!‹ « - »Ich führe«, sagte G. weiter »die ›Ethik‹ von Spinoza immer bei mir; er hat die Mathematik in die Ethik gebracht, so ich in die Farbenlehre - d. h. da steht nichts im Hinter-Satz, was nicht im Vorder-Satz schon begründet ist.« »Zu den [dem] Menschen habe ich eine wahre Wut und Leidenschaft gehabt, im 3. Band findet sich davon schon der Anfang, aber im 4. wird es sich erst recht zeigen.« - Faust der 1. Teil geschlossen mit Gretchens Tode, »nun muß es par ricochet noch einmal anfangen« - das sei recht schwer, »dazu hat jetzt der Maler eine andere Hand, einen andern Pinsel - was er jetzt zu produzieren vermag würde nicht mit dem Früheren zusammengehen.« Ich erwidere: er dürfe sich keine Skrupel darüber machen, ein anderer vermöchte sich in einen andern zu versetzen, wie viel eher doch der Meister in seine frühern Werke. - G.: »Ich gebe es gerne zu - vieles ist auch schon fertig.« Ich frage nach dem Ende. G. : »Das sage ich nicht, darf es nicht sagen, aber es ist auch schon fertig und sehr gut und grandios geraten, aus der besten Zeit -« Ich denke mir, der Teufel behalte Unrecht. G.: »Faust macht im Anfang dem Teufel eine Bedingung woraus schon alles folgt.« Faust bringt mich dazu, wie ich von Napoleon denke und gedacht habe. - Der Mensch der Gewalt über sich selbst hat und behauptet, leistet das Schwerste und Größte. Das ist in den Geheimnissen so schön ausgesprochen. Es war dann die Rede von den vielen Irrtümern in der Welt - und wieder von den glücklichen Blicken in der Wissenschaft. - Er sei überzeugt, es lasse sich alles auf feste Prinzipien bringen wie die Mathematik! »Alles ist Metamorphose im Leben - bei den Pflanzen und bei den Tieren bis zum Menschen und bei diesem auch. Je vollkommener je weniger Fähigkeit aus einer Form in die andere überzugehen. Ach Gott, es ist alles so einfach und immer dasselbe, es ist wahrhaftig keine Kunst unser Herr Gott zu sein, es gehört nur ein einziger Gedanke dazu, wenn die Schöpfung da ist. Was vorher war, geht mich nichts an. - Aber so einfach und so leicht der Gedanke ist, so schwer lassen es sich - die Menschen werden, alles zu zerstückeln.« Ich meine - wie sollte das Zerstückelte auch anders als wieder selbst zerstückeln? Die Torheit der indischen Büßer, wie sie die Einheit suchen, ist nur ein Beweis, wie die Menschen immer wenn sie etwas von der Wahrheit gemerkt dann gleich wieder den irrigen Weg dahin einschlagen - das ist nun so die Welt. - Das Gespräch fing eigentlich mit der Mineralogie an, wovon er mir Leonhards nächsterscheinendes Werk empfohlen. Der allgemeine Habitus, Unterscheidung in der Anschauung - der spezielle Habitus, Formation Havys [Haüys] Christallographie - die Unterscheidung nach den chemischen Bestandteilen, dann die höhere Kenntnis der chemischen Bezüge unter einander - So sind jetzt 4 bis 5 Einteilungs-Arten da. 87

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Wiesbaden - Die Geheimnisse, sagte G., habe er zu groß angefangen, wie so vieles. Die 12 Ritter sollten die 12 Religionen (?) sein und alles sich nachher absichtlich durcheinanderwirren, das Würkliche als Märchen und dies umgekehrt als die Wirklichkeit erscheinen. Nachmittags: Von der Eitelkeit - Freude am Dasein - am Nichtigen - kein so großes Übel als gemeinhin daraus gemacht wird - nicht so ernst zu nehmen daß es erst wichtig wird, wie heutzutage geschieht. G. will als ›verrückter Hofrat‹ aufgenommen werden. Er meint der Spaß wäre allerliebst, das hätte Behrisch ganz ähnlich gesehen! Aber man müsse ihm ein gutes ›Ob‹ ins Diplom geben - ob varietatem etc. scientiarum? -

4. 8.

Tagebuch 4. 8. 1815 (GT V 1, 287)

Boissere´e Mittag Cursaal. v Burgsdorf Boisseree. bey H . v. Hügel.

Oriental . Gedichte …

An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 123)

Fürsten Metternich gedanckt. Durch Hügelische Staffete befördert. S. Boissere´e, Tagebuch 4. 8. 1815 (Weitz2 1, 231)

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An meinem 32. Geburts-Tag. Diesen mir heiligen Tag mit einem bedeutenden Vornehmen zu bezeichnen habe ich unter frommen Wünschen und Dank gegen den uns günstigen Himmel den Entwurf zu dem Bericht über Deutsche Altertümer Kunst und Wissenschaft am Rhein angefangen. Der Allgütige gebe sein Gedeihen zu dieser Arbeit! Goethe hat auch angefangen und, wie er sich ausdrückt, der Heilige Geist ihm offenbart, daß wir es (den Entwurf) hier fertig machen, darum noch acht Tag hier bleiben müssen; - in Frankfurt nähmen sie ihn in Anspruch - und dann, käme ich zu Wilmer [Willemer] - so gäbe es Wahlverwandtschaften - die Verhältnisse änderten ja immer wie ein Dritter oder Vierter hineintrete, das möge er nicht - darum, hätte Wilm. selbst gesagt ich sollte mit bei ihm sein, so würde er mich gebeten haben ich soll wegbleiben. Auch habe Schlosser ihm schon von dem Frankfurt. Vorhaben gesprochen - ich offenbarte ihm darauf was mir Thomas mitgeteilt was seit vorigem Jahr zwischen mir und Thomas und Guaita vorgefallen. D. Vorschlag die Städel zu heiraten usw. Das wurde ihm nun immer mehr und mehr recht. Stein sei uns sehr gewogen und geneigt; er Goethe habe die größte und Haupt-Teilnahme für uns in artistisch- moralischpolitisch- ökonomischen und allen Rücksichten - - Er wisse es und fühle es recht vollkommen was ich ihm sage: daß er durchaus von uns und unserer Sammlung reden müsse - weil er sie gesehen, sonst urteilten die Menschen, sein Schweigen sei ein Mißbilligen oder Nicht-Achten - Darum so gut daß sich alles mache - und sich zeige wie alles reif sei - Er las mir dann (dies alles wurde nach Tisch verhandelt) - die Fortsetzung des ›Divan‹ - das Rosen-Öl ›Behandelt die Weiber mit Nachsicht‹ - Spiel in den Locken - Hans Adams Geburt - Der Tulbend. - Freude der Freigebigkeit. - Versprechungen des 88

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Wiesbaden Liebhabers: alle Pracht des Orients und doch am Ende nichts Höheres wie die liebenden Herzen - Stolz der Armut des Liebenden. Und viele andere prächtige herrliche und anmutige Dinge - Ich sage ihm daß es mich an ›Faust‹ erinnert wegen der Großart der Kühnheit und doch wieder der Natürlichkeit und Einfachheit in der Sache und in der Form und Sprache. Was ihm dann ganz recht und lieb. Morg ens. Was er kennen möchte noch und etwas in der Nähe, wäre das Verhältnis und der Weg der neu katholisch gewordenen Protestanten. - Ich: die Philosophie der Geschichte der Menschheit (Herder Müller), die Zeit d. Gegenwart die welthistorische Richtung habe es getan. ich sage - Stolberg der Heros unter ihnen - ja, es sei die Fülle der Menschheit in ihm - das Gemüt das Große - das Naturell selbst das Kindermachen. - die eigentliche Fülle des Menschlichen (ein Poet sei er gerade deswegen nie gewesen). Aber nun von der andern Seite das Übel daß er keine Kritik habe, die Tradition stützen wolle durch Gelehrsamkeit und Histor.: »ei das ist gegen alle Überlieferung - diese nimmt man entweder an und dann gibt man von vornherein etwas zu oder man nimmt sie gar nicht an und ist ein rechter kritischer Philister. Auf jenem Mittelweg aber verdirbt man es mit allen; und ist ein Beweis daß er von dieser Seite doch noch nicht einmal mit sich fertig. Die Protestanten dagegen fühlen das Leere und wollen nun einen Mysticism. machen, da ja gerade der Mysticism. entstehen muß. Dummes absurdes Volk, verstehen ja nicht einmal wie dann die Messe geworden ist und da ist, gerade als könne man eine Messe machen! - So der Schubert der erbärmliche, mit seinem hübschen Talent hübschen ApercX us usw., - der spielt nun mit dem Tode, sucht sein Heil in der Verwesung - da er freilich selbst schon halb verwest ist das heißt buchstäblich die Schwindsucht hat. Da möchte man des Teufels werden; es ist aber gut, ich laß sie machen, es geht zu Grunde und das ist recht.« Ich: und es ist ihnen mit dem Christentum, wenn mans beim Licht betrachtet, doch nicht recht ernst, es läuft am Ende doch immer wieder auf Alles und Eins und Eins und Alles hinaus. Dagegen ich mir den Dualismus für unentbehrlich halte daß dem Geist und Leib sein Recht widerfahre und die Einheit als Ziel und Höchstes immer gefodert verlangt werde! Wovon hier auf der Erde nicht die Rede sein kann als wenn Gott selbst kömmt. Sie aber wollen dem Herrn Christus auf die Spur kommen und selbst Christus’chers machen - Er: »ja recht - das ist, sie selbst wollen ein kleiner Herr Christus sein; ließen sie den Leib als solchen gelten, würden ihn auch zu ehren wissen -- wenn sie bei den Weibern schliefen«. Dies alles kam zur Sprache bei Gelegenheit eines neuen dünnen Bücheleins über das Abendmahl, in Gießen erschienen, das ihm der hier badende Verfasser [G. C. Horst] gegeben. Mittags kam Burgsdorf - Gerücht es sei über der Abführung des Petrus von Rubens in Paris zu Aufruhr und Kartätschen gekommen. Ich schelte über ÜberEilung, Convention usw. usw. Viel Hin- und Herreden und Angst und Qual des Preußentums in dem Baron. 89

1815

Wiesbaden Er reist nach Köln in einiger Zeit, verspreche ihm Nachweisungen zu schicken - sein Name Wilhelm B., Herr zu Schandau (sein gewöhnlicher WohnOrt und Haupt-Gut). Nur dann und wann in Ziebingen … Goethe klagt daß er zur Groß-Fürstin von Oldenburg soll - »sie haben nichts von mir und ich nichts von ihnen, die Herrschaften«. Ich vergleiche die fürstlichen Leute und vornehme Welt mit Gewässer, welches um uns herum anschwillt - ein Strom ein See werden kann, worauf man schifft und segelt - sich aber auch wieder verlaufen kann. Man muß ihm nicht trauen, ist und bleibt Wasser. - Er : »nun, zu hypochondrisch muß man sie nicht nehmen aber so als Natur-Kräfte«.

5. 8.

Tagebuch 5. 8. 11815 (GT V 1, 288)

Bey Hundeshagen … Bey Hoheit Catharine zu Mittag Mit Cramer und Boisseree auf den Geisberg. Hanauer [Cramers Schwager Schönhals], Cramerische Tochter. An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 123; fast wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 61)

5. Grosf[ürstin] Katharine Hoheit zu Tafel. S. Boissere´e, Tagebuch 8. 10. 1815 (Weitz2 1, 284)

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[Goethe:] Die Catherina [von Oldenburg] … durchaus politisch in allem, sagt im Wiesbad noch - die Künste machten ihr keinen Eindruck hätten kein Interesse für sie - am meisten noch die Architectur, weil man da eine Menge Menschen beschäftigen und dem Staat Glanz und Würde geben könne. S. Boissere´e, Tagebuch 5. 8. 1815 (Weitz2 1, 233)

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Sonnabend am 5. August. … Goethe speist bei der Groß-Fürstin. Nachmittags Staatsrat Süvern von Berlin. Goethe veranlaßt mich zu ihm zu gehen … Abends mit Goethe auf dem Geisberg - schöne Ansicht auf diesem Hügel: Mainz und das ganze reiche Tal von sanften Abhängen durchschnitten - mit fließenden Berglinien begrenzt [?]. Ober-Bergrat Cramer war mit, es wurde eben gezecht in der Schenke. Der Wirt heißt Hastings. Schöner freundlicher blonder Aufwärter. Ein Schwager von Cramer von Hanau kam nach - ein Töchterchen des alten Ober-Bergrats - etwa 16jährig - führte ihn zu uns, ein ganz einfaches frisches Kind mit ihrer großen Pestalozzischen Rechen-Kunst. Goethe erzählte uns von der Schule hier und ließ dem Mädchen keine Ruhe bis sie sich selbst eine algebraische Aufgabe - aber in Zahlen - gab und die Auflösung machte. Es war eine verwickelte Aufgabe - 3 unbekannte Zahlen, von denen nur die Verhältnisse unter sich angegeben waren. Mir wurde ganz schwindelig bei der Auflösung - vorerst war es einmal nicht möglich zu folgen - dann aber die Bestimmtheit die Förmlichkeit womit das Kind die trockenen Dinge aussprach, die man sonst nur in den mathematischen Hörsälen zu hören kriegt - und wie sich dies arme Köpfchen was darauf zugut tat, mit den hohlen Zahlen und Verhältnissen herumzuwirtschaften, wie es gar selbst mit über diese Kunst sprach und vernünftelte - warum es Elementar-Unterricht genannt würde, da 90

1815

Wiesbaden es, wie Goethe bemerkte, doch ganz darüber hinausging’ - weil jeder alles selbst finde und erfinde - endlich über Buchstaben-Rechnung, Gleichungen usw. Das alles mit der festen schulmeisterlichen Haltung setzte mich wahrhaft in Schrecken. Gewitter am Himmel. Auf dem Rückweg orientalische Poesie, Hafiz ein anderer Voltaire so frech - ich kehr mich an euren Himmel nicht, kann ich mir ein paar Huris hineinstellen. Orientalen ohne Musik. keine Liebes-Musik - wie keine Bilder und bloße Schrift zur Verzierung so auch keine Musik, und die Bau-Kunst bloß zur Bedürfnis, elend Ding ohne eigentümlichen Kunst-Wert alle sinnlich: haben sie gleich real genommen - die Janitschar-Musik v. Türken, vom Oxus herüber gekommen. Als wir im Dunkel gegen 10 nach Hause kamen, klagte G. seinen Jammer über dies Pestalozzische Wesen. - Wie das ganz vortrefflich nach seinem ersten Zweck und Bestimmung, wo Pestaloz nur die geringe Volksklasse im Sinne gehabt, die armen Menschen, die in einzelnen Hütten in der Schweiz wohnten und die Kinder nicht in Schulen schicken können. Aber wie es das Verderblichste von der Welt werde sobald es aus den ersten Elementen hinausgehe, auf Sprache Kunst und alles Wissen und Können angewandt werde, welches notwendig ein Überliefer tes voraussetze, und wo man nicht mit unbekannten Größen, leeren Zahlen und Formen zu Werk gehen könne. - Und nur gar dazu der Dünkel den dieses verfluchte Erziehungswesen errege - da soll ich nur einmal die Dreistigkeit der kleinen Buben hier in der Schule sehen, die vor keinem Fremden erschrecken, sondern ihn in Schrecken setzen! Da falle aller Respect, alles weg was die Menschen unter einander zu Menschen macht, weg. »Was wäre denn aus mir geworden«, sagte er, »wenn ich nicht immer genötigt gewesen wäre, Respect vor anderen zu haben. Und diese Menschen mit ihrer Verrücktheit und Wut alles auf das einzelne Individuum zu reduzieren und lauter Götter der Selbständigkeit zu sein, diese wollen ein Volk bilden und den wilden Scharen widerstehen, wenn diese einmal sich der elementarischen Hand-Haben des Verstandes bemächtigt haben, welches nun gerade durch Pestaloz unendlich erleichtert ist - Wo sind da religiöse, wo moralische und philosophische Maximen, die allein schützen könnten!« Er fühlte recht eigentlich einen Drang mir über alles dies sein Herz auszuschütten, und ich selbst war von alle diesem voll, es sprach mich gleich an wie eine Meldung des Jüngsten Tages, und die Furcht vor den Russen war mir beim Namen Sievers - den Cramer als einen der schärfsten Prüfer und größten Rühmer der hiesigen Schule genannt hatte - in ihrer ganzen Macht aufgestiegen So führten wir uns wechselseitig in das Gespräch hinein - und Goethe bat mich wiederholt um Gottes willen nicht in die Schule zu gehen, ich würde zu sehr erschrecken. Cramer hatte mir schon vor seiner Rückkehr gesagt daß ihn das Pestaloz. Wesen außerordentlich interessiere und er immer davon spreche … Des Abends erzählte ich ihm bei Gelegenheit der Russen noch das Verhältnis von Alexander und der Krüdener in Heidelberg. J. W. Süvern an Goethe 1. 10. 1823 (GSA, 28/104, Bl. 338)

Väterlich wohlwollende Aufnahme findet bei Ihnen was nur einiger Aufmunterung nicht unwerth erscheint. Möge denn auch die Abhandlung [„Über den 91

1815

Biebrich - Wiesbaden Kunstcharakter des Tacitus“] … diese Aufnahme bei Ihnen finden - eine solche, wie die, deren Sie mich selbst vor acht Jahren in Wiesbaden würdigten. Biebrich - Wiesbaden

6. 8.

Tagebuch 6. 8. 1815 (GT V 1, 288)

Mittag Bibrich. Hof von Weilburg. Erzh. Carl. Dillenburg Dienersch. Kehr. BR. Cramer. Boissere´e. Letzterer allein.

Dr

An Carl August 8. 8. 1815 (Wahl1 2, 123; fast wortgleich an A. v. Goethe, WA IV 26, 61)

6. Bibrich zur Tafel. Großes Hoffest. Die Weilburgischen Herrschaften. Prinzess Braut. Erzherzog Carl und Gefolge. Die neue Dienerschaft von Dillenburg. Darmstädter und Franckfurter. Die Höchsten Personen Ew. Hoheit sich bestens und verbindlichst empfehlend. Erzherzog Carl, beyliegendes Schreiben einhändigend, und ich zum Schlusse mich beurlaubend. S. Boissere´e, Tagebuch 5. 8. 1815 (Weitz2 1, 235)

B2 1687 B3 4169

So hörte ich auch Sonntags - daß er (noch ganz voll von unserem Gespräch des vorigen Abends) in Bieberich bei Hof von dem Töchterchen [Dorothea Cramer] und dem ganzen Wesen gesprochen habe. S. Boissere´e, Tagebuch 6. 8. 1815 (Weitz2 1, 236)

B2 1688. 1689 B3 4171

Vormittags bei Goethe - er fragt nach Reinhard, da kommen wir auf das Reimarussche Theewesen und daß ich darin gewesen - erzähle ihm einen kurzen Abriß meiner Lebens-Geschichte - unser Verhältnis zur Familie - Melchior Mathematik - Ich und Bertram zuerst allein, dann bald Melchior mit uns, die Pariser Reise Haupt- Angel- und Vereinigungs-Punkt Schlegel - Vorlesungen unser Kriegs-Stand gegen die ganze Stadt und alle Welt. Das gefiel ihm sehr ich müsse es ihm einmal ausführlicher erzählen. Am meisten fiel ihm auf daß ich 2 Jahre in dem Hamburger Theewasser gelebt, »nun, da gehört doch eine gute Natur dazu das zu überleben« - Und noch mehr die Gnade Gottes, sagte ich - Er, Goethe, habe das auf alle interessante Menschen erpichte Reimarussche Wesen immer gemieden - an Jacobi genug gehabt, dafür hätten sie ihn auch schöne gehaßt - ihn einen scharfsinnigen Menschen genannt der dann und wann gute Einfälle habe … Nachmittags als Goethe von Bieberich zurückkam - erschien ein altes Männchen, in grünem Rock und grünseidner Weste mit schwarzem geschnittenen Samt - Forstmeister [Kehr] von Frankfurt, ein alter Schulcamerad von ihm er war unendlich freundlich gegen ihn, ließ ihm zu trinken bringen; nach einigen lustigen Reden und Fragen, auch über andere alte Bekannte und Schulcameraden - kam Cramer, und nun ging das Gespräch mit diesem und mit mir fort, das alte Männchen blieb immer ruhig sitzen, lange lange Zeit, und trank sein Gläs’chen und wir nahmen immer Rücksicht auf ihn ohne uns weiter um ihn 92

1815

Biebrich - Wiesbaden zu bekümmern. Seltsam war es, daß G. weder mir noch Cr. als wir verschiedentlich fragten wer der Mann sei - den Namen nannte, sondern jedesmal freundlich sagte: »ei es ist ein alter Schulcamerad von mir, der kömmt noch alle Jahr nach Wiesbad und ist schon 74 alt«. Nachher › Divan ‹ Entstehen der Perle. - Lob des Weins; Frechheit gegen das Gesetz. Unwillen über die Deutschen - ihre Neuerungs-Sucht und auflösende Zerstreuung - tüchtig [?] - usw. Anakoluth durch Sprünge verbundene Gedanken - Epigrammatische Dinge. [am Rande:] Goethe hat sich über alle politische Begebenheiten in Versen Luft gemacht, die er aber immer wieder zerschnitten und in Bücher gelegt - sie sind meist verloren - sein Sohn hat einiges davon gerettet - Er muß sich über alles was ihn bedrängt in Freud und im Leid, Luft machen indem er es ausspricht - . Gespräch über die bloße Kunst der Poesie - bei dem bloßen Talent der Sprache: wie weit es in dieser bloßen Phraseologie gebracht. Rühmt den Major Luck - ist auch ein diffuses Wesen in ihm, aber da tuet ihm das Sonett Gewalt an und zwingt ihn zur Einheit. Darum nicht leicht bessere Sonette als die seinigen - auch in Rücksicht der Gedanken. Ein Spottgedicht hat er gegen die Arndtsche Dreieinigkeit gemacht von Wellington Blücher und unserem Herrgott; aber das nicht als Sonett. Eine Strophe die er Goethe bloß in einem Brief mitgeteilt als geheimes Einschiebsel nur für Vertraute, sehr artig: GOTT ist nach Arndt der großen Schrift nicht wert Dieweil er nicht freiwilliger Jäger geworden, den Schießprügel auf die Schulter genommen und in dem Landsturm ausgezogen - so ungefähr. - - Die Einheit des Gedankens, die lebendige Gliederung durch den Gegensatz zur Identität, das ist was allen Kunstwerken zu Grund liegen muß. Das ist was die Franzosen mechanisch ergriffen haben in ihrem Schauspiel und was Shakespeare nicht hat und warum seine Stücke bei aller Poesie nichts taugen. Ich: wie seit einigen Jahren ich auf diese innere Gesetzmäßigkeit und poetische Gliederung gekommen und sehr bald dem Ding ansehe wo es fehle - sei eine fast instinctmäßige Forderung bei mir - und mir auch so gleichsam instinctmäßig entstanden auf dem Weg der Musik. So z. B. innere Notwendigkeit des Allegro Adagio und Rondo. mutig mächtige, sanfte weiche - dann das Freudige und Herrliche. - (Hätte eigentlich sagen sollen: das Mutige - Traurige und Freudige.) F. Bucholtz an Marianne Bucholtz 10. 8. 1815 (Westfalen 8 (1916), S. 87)

B3 4170

Ich sah in Wiesbaden Goethe. Er war recht gütig und freundlich, und hatte wie auch das vorige Jahr schon nichts mehr von diesem weggewendeten, scheuen, fremden, das das erste mahl als ich ihn sah [1812], in seinem schönen Gesichte anfangs oder abwechselnd spielte. - Er war mit Baron Stein in Cölln gewesen. - Er und Baron Hügel sehen sich oft und haben sich gern. Ausgezeichnete Menschen begegnen sich immer in vielfachem Betracht. Auch Hügel ist durchaus eigenthümlich, er gehört sich selbst völlig an, und es [ist] die eigne lebhafte Kraft seines Geistes wirksam bey jedem Gedanken, jeder Erzählung etc. Goethe hat sich sehr über die unveranlaßte Auszeichnung des Geistes gefreuet, deren Zeichen ihm Hügel [am 1. 8.] eingehändigt hat. 93

1815 6. (?) 8.

Biebrich - Wiesbaden E. F. L. Marschall von Bieberstein an Goethe 8. 8. 1815 (GSA, 28/68, Bl. 393)

Unter Beziehung auf meine mündlich vorgetragene Bitte bin ich so frey die Anlage [L. Harscher v. Almendingens „Öffentliche Erklärung“ für die JALZ] Euer Exellenz zur gütigen baldigen Beförderung und Empfelung an die Behörde zu über senden. Wiesbaden 7. 8.

Tagebuch 7. 8. 1815 (GT V 1, 288)

Bey v. Hügel Mittag Kursaal. v. Hugel Orient. Unterh. Von Hügel. S. Boissere´e, Tagebuch 7. 8. 1815 (Weitz2 1, 238)

Boisseree. und Cramer ersterer u B2 1689 B3 4172

Abends las mir G. wieder einen Teil aus seinem ›Divan‹, worunter das schönste Adam und Eva. Wie der Schöpfer sie macht und seine Freude an ihnen hat er legt dem schlafenden Adam die Eva an die Seite und möchte dabei stehen bleiben! - Ein Bildchen, eine Idylle von der schönsten reinsten Naivität und wieder der höchsten Größe. - machte mir einen Eindruck wie beste plastische Werke der Griechen. Dann las er Jesus, der das Evangelium gebracht und wieder mit gen [?] Himmel genommen. Aber was die Jünger auf ihre Art, jeder auf verschiedene Art, davon behalten - verstanden oder mißverstanden - ist so viel daß die Menschen genug daran haben für immer zu ihrem Bedarf. LiebesGedichte - Was ich verlange ist nur wenig - aber für die Geliebte alle Schätze; ein prachtvoll Stück, worin alle Herrlichkeit und der ganze Handel des Orients vorkömmt - alle Elemente alle Kräfte der Natur und Menschen in Bewegung gesetzt werden, um der Geliebten Geschenke zu bringen - die aber doch nichts sind gegen die Freude der Liebe. usw. Die Feuer-Anbeter der alten Parsen; ein solcher stirbt und spricht seine Lehre als Vermächtnis aus. Verehrung der Sonne - Ordnung und Reinlichkeit auf daß sie sich nicht betrübe den Schmutz die Wüstenei der Menschen und Erde zu sehen (Stiftungen eine Gasse zu reinigen damit die Sonne mit Freude hineinscheine!). In selbem Bezug Ackerbau - (auf ähnlich humane Weise erklärt Goethe sich die Verehrung der Kuh - als nützlichstes Haus-Tier - gold. Kalb - und sei also nicht gar so absurd und abgeschmackt als es aussehe! - .) - Verehrung des Feuers als irdisch Sonne - Funke, aus dem Stein geschlagen, Bild der Sonne und wieder [?] Funke d. Seel. [?] d. Gottheit. - Alles sehr schön entwickelt und dargestellt. - Ich erzähle wie die Symbolik des Lichts mit so großem Geist in den kristlichen Gottes-Dienst aufgenommen - am Char-Samstag Symbolik der ganzen Schöpfung, Wasser Licht usw. Später bei Hügel; erzählt das Künstler-Leben der italienischen Sängerin die den Wiener Banquier (Natorp) geheiratet. Wie sie noch immer zum Vergnügen selbst Blumen gemacht (Goethe hatte nämlich von den Weimarer künstlichen Blumen gesprochen, die Bertuch aufgebracht, nun aber nicht mehr im Schwang sind). 94

1815

Wiesbaden Hügel erlebte es vor einer Gasterei bei jenem Banquier daß sich die arme Dame fast die Finger abgeschlagen - großer Schreck und [?] Not, Furcht die Finger zu verlieren, waren ganz zerbrochen; wurde aber so geheilt daß sie vor wie nach Klavier spielen konnte. Banquier macht banquerott, Frau geht wieder aufs Theater, größter Triumph ihres Lebens der Beifall der ihr hier zum erstenmal wieder gezollt wurde - aller Reichtum und Pracht der Zwischen-Jahre ihr nichts dagegen. Nur der Sieg er erlebt ähnliche (und freilich größere) Freude des unmittelbar- und totalen durchaus lebendigen Beifalls alle andere Künstler alle andere Stände nicht. - Ihr Vater war Einnehmer von Monte pieta` in Rom gewesen, kam herunter, ihr groß Talent in einem Concert erkannt, dies entscheidet, um ihrem Vater und Familie zu helfen, sich gleich bei der Gesellschaft anzuwerben - in Florenz schenkt ihr ein Liebhaber für sein Billet statt 1 Scudo 100 Zecchinen! so entzückte sie, das ihr erstes Glück und so ging es fort immer brav gegen ihre Eltern. Schöne große majestätische Person. viel Liebhaber. Freude und Heiterkeit in zahlreicher Umgebung von Anbetern. Fräulein Hügel spricht von Eitelkeit - der Vater hat nichts gegen eine erlaubte Eitelkeit, wie er sie nennt. Nach ihrem 2. Wieder-Auftreten lebt sie nur wenig (5) Jahre - Bezaubernde Stimme.

8. 8.

Tagebuch 8. 8. 1815 (GT V 1, 288)

Im Cursaal. v. Hügel. Dame vom Johannisb. pp Hoheit. Boissere´e. Orientalia. S. Boissere´e, Tagebuch 8. 8. 1815 (Weitz2 1, 240)

Bey der Herz. v. Oldenb K. B2 1690 B3 4173

Abends. Wieder Stücke aus G.s ›Divan‹. Der Schenke. Kuß auf die Stirn. Eifersucht das Mädchen sei eine böse ermüdende Liebhaberei für den alten Freund. - Das Ganze als ein edeles freies pädagogisches Verhältnis, als Liebe und Ehrfurcht der Jugend gegen das Alter genommen. Vorzüglich schön ausgesprochen in einem Gedicht die kürzeste Nacht, wo Morgenröte und Abendröte zugleich am Himmel. Reminiscenzen darin von Heidelberg, wo ich auf der Brücke mit Goethe im vorigen Herbst die schönste Himmels-Klarheit in Westen sah und selbst der ganze Horizont durchsichtig und leuchtend schien. Astronomie - Ethik. Ein anderes bezieht sich auf den schönen freundlichen blonden, blauaugigen Kellner auf dem Geisberg (zu Wiesbaden) bei Herrn Hastings - Dann wieder eins auf den kleinen Paulus in Heidelberg mit seinem Schwänchen von Pfirsich und Kirschwasser Mandeln usw. Confession daß ihm die Gedichte auf einmal und ganz in den Sinn kämen, wenn sie recht wären; dann müßte er sie aber gleich aufschreiben, sonst finde er sie nie wieder; darum hüte er sich auf dem Spaziergang etwas auszudenken -, es sei ein Unglück, wenn er es nicht ganz im Gedächtnis behalte, sobald er sich besinnen müsse, würde es nicht wieder gut. Auch ändere er selten etwas. Ebenso 8. 8. u. 6. 8.

Carl August an Goethe 28. 7. 1815 (Wahl1 2, 121) Den Bibrichischen Herrschaften empfiehl mich bestens, auch der Gr[oß]f[ürstin] Catharine.

95

1815

Wiesbaden ein Unglück wenn er Gedichte träume, das sei meist wie verloren. Ein italienischer Poet (Petrarca s. Wilken) habe sich aus diesem Grund ein ledern Wams machen lassen, worauf er im Bett schreiben können. [am Rande:] Italien Reise Freude an der Architectur, rein persönliche Leidenschaft für Palladio - bis ins Crasseste nichts als Palladio und nichts als Palladio. Freilich lebt er in Vicenza und Venedig in seinen Werken und Würksamkeit noch im lebendigsten Andenken. Wut und Haß gegen die gotische Architectur. Läßt diese Stelle wegen mir weg, daß ich sehe welch ein braver Kerl er sei Die Menschen, wie sie aber wären, würden so etwas gleich mißverstehen. Am Ende mache es sich auch in der Composition besser wenn es wegbleibe, sonst freilich lasse er alles wie es sei, weil die Tagebücher so vollständig - Mein Vertrauen zu ihm und Freundschaft, nicht wohl junge Freunde die mir so viel Freude machten, auf die ich so zählen könne wie auf ihn -. Er führt das Gespräch weiter; was die Verhältnisse mit Fürsten teuer und wert mache, sei das Beständige und Beharrliche darin wenn einmal ein Vertrauen entstanden. So zwischen ihm und dem Herzog - durch allen Wechsel der Verhältnisse und Gesinnungen durch habe der Herzog ihn immer denselben gefunden, gesehen daß er einen braven ehrlichen Menschen an ihm habe, und so sei der Herzog noch jetzt wie in ihrem ersten Freundschafts-Verhältnis - hab ihm kürz[lich] einen Brief geschrieben - Resultat seiner Lectur während langer Unpäßlichkeit - ganz wie aus jener Zeit so herzlich usw. Geheimnis - Probe der Architectur in d. Mitte der Diagonal darf nichts treffen, sonst gibt es eine Leere, bei Palladio dies immer beobachtet. Die Mitte immer versteckt, nie bezeichnet - Daher auch in Italien in Mitte des Giebels gewöhnlich ein Bild, Basrelief oder Gemälde, worin die Mitte versteckt, oder das Zeichen des Hauses, - wegen dem warmen sonnreichen Klima immer die mittlere GiebelWand begünstigt - hier stehe gewöhnlich der Tisch - darum Benvenuto auch nach dem Zeichen der Sonne gezielt (von der Engelsburg), er war sicher dahinter müßten Menschen am Tisch sitzen. - Dies bei Gelegenheit der Architectur und des Dom. G. behauptet, es lägen die Gesetze nicht sowohl in den Zahlen als in den Formen. - Ich gebe es zum Teil zu, nur [?] in so weit als die Zahlen gleichsam das Wort für die Formen sind. Timurs Winter-Feldzug - Parallel-Stück zu Napoleons Moskowitischem Feldzug. - Kriegsrat. Der Winter tritt redend auf als Saturn gegen den Mars Fluch oder Verheißung - groß gewaltig. - Haß des Kreuzes. Schirin hat ein Kreuz von Bernstein gekauft ohne es zu kennen, ihr Liebhaber Chosru findet es an ihrer Brust, schilt gegen die westlich nordische Narrheit usw. Zu bitter hart und einseitig - ich rate es zu verwerfen. sei ein gutes ›Ob‹ zum ›verrückten Hofrat‹ - ob odium crucis. - Er wolle es seinem Sohn zum Aufheben geben, dem gebe er alle seine Gedichte die er verworfen, er habe eine Menge, besonders persönlich- und zeitliche, nicht leicht eine Begebenheit worüber er sich nicht in einem Gedicht ausgesprochen. So habe er seinen Ärger Kummer und Verdruß über die Angelegenheiten des Tages, Politik usw. gewöhnlich in einem Gedicht ausgelassen - sei eine Art Bedürfnis und Herzens-Erleichterung - Sedes poeticae. Er schaffe sich so die Dinge vom Halse, wenn er sie in Gedichte bringe 96

1815

Wiesbaden sonst habe er dergleichen immer verbrannt; aber sein Sohn verehre alles von ihm mit Pietät, da lasse er ihm den Spaß. Napoleon hat ihm imponiert der größte Verstand den je die Welt gesehen Daru habe ihn presentiert in demselben Saal der Statthalterei zu Erfurt, wo er in seiner Jugend mit Schiller, dem Herzog, Coadjutor Dalberg usw. soviel Späße getrieben und frohe Stunden verlebt. Da sei noch Berthier gewesen, Soult und andere, denen allen zugleich Audienz gegeben worden; habe mehr als eine Stunde, ja 2 gedauert; immer abwechselnd von Geschäften mit jenen, dann wieder mit ihm gesprochen- scheint nicht gemerkt zu haben, oder nicht bemerken zu wollen, daß dies alles angelegt gewesen, um ihm zu imponieren (wie ich mir es auslege). - Daru habe ihn presentiert mit Bemerken, er habe ›Mahomet‹ übersetzt - da Napoleon gesagt: »Mahomet est une mauvaise pie`ce«; dann habe er es entwickelt, und so richtig als nur zu verlangen, »ei er der ein anderer Mahomet war, mußte sich wohl darauf verstehen«. Ich sprach von Ostentation und wie er den armen Müller betört. - Die Ostentation warf er weg, und mit Müller, das war ein ander Verhältnis, weil er eben der arme Müller war. Napoleon habe sehr viel und trefflich über Tragödie mit ihm gesprochen; wo der Refrain immer gewesen: »Qu’en dit Mr. Goeth?« Napoleon habe ihn, was doch etwas sagen wolle - zum Lachen gebracht, so daß er sich darob entschuldigen zu müssen geglaubt; wisse nun aber nicht mehr zu sagen, was es dann eigentlich betroffen. - langer Abend von 6 bis 11 Uhr.

9. 8.

Tagebuch 9. 8. 1815 (GT V 1, 289)

H u. Fr Brentano. Dlle Serviere Promenaden. v. Hügel. Mittag im Adler mit Brentano Sie reisten ab. Abends Bey B. R. Cramer. Dessen Familie Dlle Lade´. S. Boissere´e, Tagebuch 9. 8. 1815 (Weitz2 1, 243)

B3 4174

Mittwoch am 9. … Abend bei Cramer Abschied-Schmaus bei Cramer. Farben-Lehre. Ich trinke mit den Mädchen Röders Gesundheit, der hier als Adjudant von Yorck gelegen und sich sehr beliebt gemacht. Yorck bei Cramer gewohnt nach der Leipziger Schlacht November ’13. Die dicke blonde frische freundliche Sophie, die mir den ersten Tag so naiv entgegengekommen und von Goethe erzählt. Die Sprache der Mädchen ähnlet der Coblenzer. In Kirchen hat der Ober-Bergrat fast 30 Jahr als Berg-Meister (Director) in Grafschaft Altkirchen gewohnt. - Punsch bis 1 Uhr. 10. 8.

Tagebuch 10. 8. 1815 (GT V 1, 289)

[Nach Tisch] Boissere´e

Cramer. Abschied

Bey v. Hügel.

S. Boissere´e, Tagebuch 11. 8. 1815 (Weitz2 1, 243)

B2 1691 B3 4175

Der Herr Butte (derselbe den die französischen Blätter zum Besten gehabt) war in Wiesbad am letzten Tag bei ihm gewesen und hatte ihm sein Welt-System 9. 8.

An Antonia Brentano 6. 8. 1815 (WA IV 26, 57) [Ich] wünsche nichts mehr als Sie auf Ihrer Durchreise nach Winckel zu sehen.

97

1815

Wiesbaden erklärt … - Die Durchführung ins einzelne gefiel ihm sehr - nur klagte er daß der Mann etwas Cynisches, daß er nicht einmal ein reinlich Manuscript und Karte, sondern beides verschmutzt und befleckt bei sich führe. An L. W. Cramer 6. 11. 1816 (WA IV 27, 218)

Ihr in Wiesbaden zurückgelassenes Kabinett liegt mir immer im Sinne; warum geht doch kein Fluß oder Canal vom Rhein und Mayn nach Thüringen. 2./10. 8.

S. Boissere´e an Goethe 27. 10. 1815 (Boissere´e 2, 71)

Ich habe vergessen Sie zu fragen, was Sie wegen jener Blätter zum Faust [von Cornelius] zu thun gesinnt sind? Sie sprachen in Wiesbaden, als wollten Sie ein Gedicht dazu schreiben. 2./10. 8. An Frhr. vom Stein 10. 8. 1815 (WA IV 26, 67) (u. später) Indessen verfehle ich nicht, die von Ew.

Excellenz angeregte Betrachtung fortzusetzen, und dasjenige was ich bey näherer Prüfung den Umständen gemäß zu finden glaube niederzuschreiben … Sulpiz Boissere´e, mit Zweck und Mitteln einverstanden, überliefert mir theilnehmend die genaueren Kenntniße zu einem solchen weitgreifenden Unternehmen. Aufenthalte in Wiesbaden 1814/15

1814/15

F. v. Müller, nach Diktat Julies v. Egloffstein 6. 3. 1818 (Grumach S. 22)

B2 1832 B3 4540

Von Wießbaden sagte er, daß das Leben dort zu leicht, zu heiter sey, als daß Man nicht verwöhnt würde fürs übrige Leben. Er möge daher nicht zu oft hinreißen. Dorothea Stammer, Erinnerungen (Monatsschr. f. rheinisch-westf. Geschichtsforschung u. Alterthumskunde 1 (1875), S. 286) B3 4052

Der Ruf des reichhaltigen Mineralienkabinetts meines Vaters [Cramer], welches schon manchen bedeutenden Fremden in unser Haus geführt hatte, bewog auch Goethe, während seines mehrwöchentlichen Aufenthaltes in Wiesbaden in den Jahren 1814 und 1815 meinen Vater aufzusuchen. Da nun einerseits Goethe sich bekanntlich für Mineralogie und Geognosie sehr interessirte, andererseits mein Vater ein Mann von hervorragenden Geistesgaben und ein in seinem Fache durchaus bewanderter Bergmann war, so brachte Goethe nicht nur manche Stunde mit der Durchsicht der erwähnten Mineraliensammlung zu, von welcher er selbst in seinen Reiseberichten erzählt, sondern es bildete sich auch bald zwischen den beiden Männern ein lebhafterer Verkehr, der noch viele Jahre hindurch fortdauerte und sich auch auf den Austausch von Mineralien erstreckte. Im Jahre 1814 erhielt mein Vater von Goethe zum Andenken dessen Porträt, einen Kupferstich von Moritz Steinle nach einem Gemälde von Ferdinand Jagemann 1806. Diesen Kupferstich hat Goethe selbst für sein bestes Bild erklärt. Ein zweites Porträt [von J. G. Schadow], welches Goethe 1815 meinem Vater schenkte, ist aus Gyps in halberhabener Arbeit gefertigt und trägt die Umschrift: 98

1815

Aufenthalte in Wiesbaden 1814/15 Johann Wolfgang de Göthe aetatis suae LXVI anno. Beide Bildnisse befinden sich noch heute im Besitze der Familie. Auf die gemeinschaftliche Beschäftigung Goethe’s und meines Vaters mit dem Mineralienkabinet, welche immer einige Stunden des Nachmittags in Anspruch nahm, folgte gewöhnlich ein gemeinsamer Spaziergang nach dem Geisberge, auf welchem Goethe mit besonderer Vorliebe verweilte. Abends brachte er häufig mehrere Stunden im Kreise meiner Eltern und ältern Schwestern zu, indem er in gewohnter fesselnder Weise von seinen italienischen Reisen erzählte. Mein jüngerer, damals fünf Jahre alter Bruder, ein frischer, lebendiger Knabe, an welchem Goethe Gefallen fand, mochte sich von dem den Kindern so freundlichen Manne nicht trennen und schlief dann gewöhnlich zu dessen Füßen ein. Nicht selten mußte ich vor Goethe ein Gedicht deklamiren, wobei er mich bald lobte, bald tadelte und nicht müde wurde, mich zu belehren. Die liebenswürdige Freundlichkeit, mit welcher er mich behandelte, verscheuchte sehr bald die nur zu erklärliche Scheu vor dem gefeierten Manne. An L. W. Cramer 6. 11. 1816 (WA IV 27, 217)

Möge es eine Art von Geisberg in der Nähe von Dillenburg geben, den Sie mit Freunden so froh besuchen, als wir zu jener guten Zeit. B. Hundeshagen an Herzog Wilhelm von Nassau 4. 12. 1817 (Götting-Leppla S. 45)

Ausgezeichnete Badegäste, als Göthe, Wolf etc. haben dieser schönen Baumgruppe [eine Pappelallee des ehemaligen Herrngartens am Mühldamm in Wiesbaden] nie ihre Bewunderung versagt, ja, meinen schwachen Kräften vielleicht zu viel trauend, mir das Versprechen abgefordert, so lange nicht höchster Befehl die Entfernung der Baumgruppe heische, nach meinen Kräften für deren Erhaltung zu sorgen. J. H. Kaufmann an Goethe 1. 5. 1821 (GSA, 28/93, Bl. 173)

Dem erhabenen Lehrer, der wie eine erwärmende Sonne mein Leben erleuchtet hat, wage ich heute nach pfälzischer Landes-Sitte einen Blumenstrauß zu reichen. Könnte ich es persönlich thun, so würde ich eben so kindlich-freundlich vor Ihnen stehen wie zu Wiesbaden wo ich den lange Ersehnten sah. Wiesbaden - Mainz - Zahlbach - Mainz 11. 8.

Tagebuch 11. 8. 1815 (GT V 1, 289)

Von Wiesb. abgefahren mit Boissere´e [und Stadelmann] Maynz drey Cronen Auf der Bibliothec. Prof. Lehne´ Min. Samml . Physicalisches. Bücher. Römische Grabmäler. Plan des alten Maynz. Kayser und Curfursten vom Kaufhaus. Graf Kesselstadt. Sammlung Gemälde, Curiosa. Plaz Guttenberg. Unvollendet. Mittag drey Cronen, Table d’Hote. Prof Lehne´. Telegraph. Vors Thor. Gegen Zahlbach. Promenade. Graeber. Zahlbach. Gasthof Rückweg. Aqueductruinen. Neuer Kirchhof. Bey Lehne´. Anticaglie. Arbeiter 99

1815

Wiesbaden - Mainz - Zahlbach - Mainz Gemälde Händler. Schneider (Caspar) Landsch.Mahler von Maynz circa 60 Jahr alt. An Christiane v. Goethe 30. 8. 1815 (WA IV 26, 70)

Am 11. Aug. Fuhr ich von Wiesb. ab, mit Boisseree nach Maynz. S. Boissere´e, Tagebuch 11. 8. 1815 (Weitz2 1, 243)

B2 1691 B3 4175

Freitag 11. morgens 6 Uhr nach Mainz gefahren. - Wir sehen auf der Höhe das Rheingau bis Bingen - »Was muß das eine Gewalt gewesen sein, was muß eine Zeit dazu gehört haben, ehe nur das Wasser da zum Durchbruch gekommen, das hat da gewiß lang als See gestanden - wie der Bodensee. Und nicht allein die Berge haben gehindert, sondern auch das Meer ehe seine Gewässer abgenommen.« Wir kamen nun so auf das Allgemeine: die italienischen Gebürg, die griechischen, die palästin. all Kalk-Gebürg, bis im Sinai wieder der Granit erscheint. Ich fragte nach einem Buch das eine Übersicht der Gebirg-Bildung auf der ganzen Erde gibt - und ob Ebel es gebe - ja gewissermaßen. auf jeden Fall lerne man viel und sei ein trefflich Buch, doch fehle etwas, welches auf eine seltsame Weise entstehe, und häufig vorkomme - der Mann suche nämlich etwas zu erklären, was sich nicht erklären lasse, was man zugeben müsse - Bis auf den Punkt sei er ganz charmant, aber durch dies falsche Bemühen verderbe er seine Sache. Es sei damit wie bei der Musik, wo man nie eine reine Octave kriege, sondern in der 2. immer ein neuer Ton sich bilde, ein 9. Teil, den man nicht als einen für sich stehenden annehmen könne, darum als Br uch in die ganze verteile. Dieser Bruch sei es der einem überall in der Geologie und in der ganzen Natur begegne. Wolle man ihn rein auflösen so gehe es nicht, so verwirre man das Ganze, man müsse wissen daß da noch etwas Unauflösbares sei und es als solches zugeben, dann komme man durch. Dann erzählte er mir von Buttes Zahlen-Lehre, der Herr Butte (derselbe den die französischen Blätter zum Besten gehabt) war in Wiesbad am letzten Tag bei ihm gewesen und hatte ihm sein Welt-System erklärt - wenn man einmal solch Spiel zugäbe, und zugeben müsse man es doch, so sei das äußerst scharfsinnig und hübsch - unter anderem besonders die Verrückung der Climate merkwürdig, sie folgt nicht den Zonen die unsere Mathematiker beschreiben, sondern biege sich ein usw. - Die Durchführung ins einzelne gefiel ihm sehr nur klagte er daß der Mann etwas Cynisches, daß er nicht einmal ein reinlich Manuscript und Karte, sondern beides verschmutzt und befleckt bei sich führe. Nach 8 Uhr in Mainz in den Drei Reichs-Kronen. - Prof. Lehne´ - GemäldeSammlung. Otto Venius. Großes Bild: Christus nackt mit Mantel erscheint in Wolken, um ihn knien der Verlorene Sohn und Magdalen, der gute Schächer und David. Ich mache auf die grünlichen Schatten aufmerksam, auf Correggios Einfluß - auf die Niederländische Schule. Schönes Marien-Bild, angeblich von 100

1815

Wiesbaden - Mainz - Zahlbach - Mainz Perugin, scheint mir Bellin. Venetianische Wärme des Colorits, Erinnerung an das Niederländische an d. Hemmelink bei Beddendorf etc. -. Römische Altertümer, schön und klar geordnet, großer innerer Zusammenhang - das meiste Grabsteine - von Kriegsleuten aus den verschiedensten Teilen von Europa - die römische Herrschaft würkte hier ganz auf dieselbe Weise wie die französische. G. Vorliebe für das Römische ausgesprochen er habe gewiß schon einmal unter Hadrian gelebt. Alles Römische ziehe ihn unwillkürlich an, dieser große Verstand, diese Ordnung in allen Dingen sage ihm zu, das griechische Wesen nicht so; die Liebe und Neigung dafür habe er sich nur angeeignet. Ich sei gewiß auch schon einmal dagewesen im 15. Jahrhundert. Ich lehne es ab und spaße über diesen Wahn, wenigstens müsse es noch früher gewesen sein. Doch der Gedanke mir nicht neu, habe schon Wallraf (1811 als die Helvig in Köln war) damit aufgezogen daß seine Verliebtheit in die Stadt und in die Agrippina die Folge einer alten Liebschaft zu dieser Kaiserin sein müsse, die jetzt nach der Seelenwanderung unbewußt in ihm wieder erwache. Endlich seie mir über mich selbst schon dergleichen Wahn durch den Kopf gefahren, als ich im vorigen Sommer die Geburts-Stadt von Eyck besucht und zugleich die meines Vaters, nur zwei Stunden davon. Der Groß-Onkel und die Groß-Mutter väterlicher Seit sei von Tongern - die Groß-Mutter mütterlicher Seit von Köln - wer weiß was da für Blutsverwandtschaft und Zusammenhang mit dem Meister Eyck und dem Dom-Meister sich denken ließe! Ich schäme mich aber dessen als närrischer abergläubischer Einbildungen und hätte es noch keinem erzählt, aber als eine Schwachheit gestehe ich es gern, und lasse es gelten. »Ja nun«, war die Antwort, »lobe ich Euch - Ihr seid gescheiter als Ihr wißt. So hat doch Eure Sache Fug und Schick, und durch Zuziehung der Ahnen kömmt es immer noch besser ins Klare!« Ich neckte ihn darüber und wir lachten fröhlich über dies geheime Gespräch, das wir am Tisch führten. Neben mir saß Eichhof[f], den ich gleich nicht kannte, er sprach mir von der Kölner Stapel-Angelegenheit nach der ich mich erkundigt und schickte mir nachher seine neuere Denkschrift darüber. Prof. Lehne´ holte uns ab zum Grafen Kesselstadt - Gemälde-Sammlung, Kaufmann Memminger, Rheinlandschaften von Caspar Schneider (ein heiterer breiterer wärmerer Schütz). In den Dom, derselbe halb noch mit Brettern verschlagen, Getreide darin. Zum Gemälde-Händler Arbeiter. Cardinal von Eyck oder Hemmelink zufällig gefunden. Der Samaritan wahrscheinlich spanischer Maler v. alte! Nach Zahlbach - Grabstätte der römischen Krieger, wo über 27 Grabsteine an einer Stelle gefunden, an einen Hügel gelehnt, hinter jedem die Krüge mit Asche. Nahe bei der Wasserleitung. - In Zahlbach in Weingarten eingekehrt. Prof. Lehne´ hält mir vor daß es nichts mit der gotischen Architectur, daß sie nur die Frucht der verfallenen römischen und griechischen - er spricht überlaut weil er taub ist, und gerade darum höre ich es geduldig und ruhig an. Preußische Offiziere sitzen in der nächsten Laube - Goethe hat seine Freude über den Spaß. Heimkehr, schlecht gebaute Kirche von Zahlbach, ganz neu im byzantinischen Geschmack von einem französischen Ingenieur, das machte sich nun gut 101

1815

Wiesbaden - Mainz - Zahlbach - Mainz neben der antiken Wasserleitung und zu dem Gespräche im Weingarten. G. neckte mich damit. Erinnerungen gehen in ihm auf von seinem Feldzug bei der Belagerung von Mainz, wie sich alles verändert, - wie sie toll und übermütig gewesen im Lager, er mit den übrigen durch die Lauf-Gräben g eritten bis ein preußischer General sie gewarnt er könne ihnen so für ihre Köpfe nicht stehen. Bei Prof. Lehne´ die Frauen - und einige von der Familie Jung, um G. zu sehen, Aschen-Krügel und allerlei kleine Altertümer Ringe Hefte usw. Spazier-Gang mit G. die Bleich herab am Rhein vorbei nach Haus - ich erzähle ihm von unserm ersten Bild, von der Großmutter, wie sie allein Freud daran gehabt, von Schlegel und von allen ersten Geschichten unserer Sammlung. Antworte auf seine Frag warum wir zuerst nach Heidelberg gegangen. Große Reise von 1808. - Von der Verbindung mit Aretin usw. usw. Abend leuchtendes Holz, G. hat es aus Wiesbaden mitgebracht. Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 98ff.)

So sind wir einem fleißigen und sorgfältigen Manne, Herrn Professor Lehne, vielen Dank schuldig, daß er manches bekannte Alterthümliche mehr bezeichnet und bestimmt, anderes aber neu aufgefunden, gesammelt und geordnet hat. Seine Karte, worauf die Lage des römischen Mainz und der sich darauf beziehenden Castelle, in Vergleichung mit der heutigen Stadt und deren Festungswerken, dargestellt ist, gibt einen freien Überblick über das Vergangene, welches, von dem Gegenwärtigen fast verschlungen, unseren Sinnen entzogen ist … Herr Graf Kesselstädt, Freund und Erhalter von Gemählden und Alterthümern, versäumt keine Gelegenheit seine bedeutende Sammlung zu bereichern. Die Gemählde des Landschaftsmahlers Caspar Schneider vergnügen mit Recht die Liebhaber. Ein Künstler und Gemähldehändler, Namens Arbeiter, besitzt schöne Sachen und läßt sich billig finden. F. Lehne an Goethe 18. 8. 1815 (von G. in einem der Geschenke, einer röm. Aschenurne, aufbewahrt; GSA, 28/559)

Um Herrn Geheimenrath von Goethe die persönliche Hochachtung zu bezeugen, die dem Unterzeichneten jederzeit die hohen Verdienste um die vaterländische Litteratur und kürzlich die wenigen in seiner Gesellschaft genossenen Stunden einflößten, bittet derselbe zum Andenken an den klassischen Boden des alten Magontiacums beifolgende antike Kleinigkeiten gütigst anzunehmen, und beim Anblik derselben eines freundlichen Andenkens zu würdigen. Über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden, Anzeige im „Morgenblatt“ (WA I 49.1, 8)

Mainz … die Bemühungen des Herrn Professor Lehne werden gerühmt, und die baldige Herausgabe seines Werks, den Plan des alten Castrums und der umherliegenden kleinen Castelle bezeichnend, nicht weniger die Abbildung vorgefundener Denkmale enthaltend, wird sehnlich erwartet. 102

1815

Mainz - Frankfur t - Gerber mühle Mainz - Frankfur t - Gerber mühle

12. 8.

Tagebuch 12. 8. 1815 (GT V 1, 290)

Von Maynz mit Boissere´e [und Stadelmann]. Am Schwanen gehalten … Gegen Mittag Gerber mühle. Unterhaltung. Tod des Enkels [Maria Andreae]. Gesang. Gespräch. S. Boissere´e, Tagebuch 12. 8. 1815 (Weitz2 1, 246)

B2 1692 B3 4176

Samstag 12. Morgens um 7 Uhr nach Frankfurt. Schön Wetter. Auf der Höhe von Höchst stillgehalten, schöne prächtige reiche Aussicht. - Meinen Wunsch nach Weimar zu kommen, lehnt G. ab. Da sei es zu nüchtern für uns - das Theater kein Ersatz - für das schaureiche mannigfaltig bewegte Leben welches wir in Köln gewohnt. Ich wende ein daß wir es auch in Heidelberg entbehren und erwähne wie uns die großen Kirch-Feste etc. an das erinnern was in K. zum Teil noch übrig geblieben von würdigen kirchlichen und volksmäßigen Einrichtungen usw. und schildere wie es ehmals gewesen. Wie leicht die Menschen noch zum Rechten zu führen durch das Beispiel, wie empfänglich sie sind, wie sehr der große Maßstab alter edeler Umgebungen noch würke. Hierauf komme alles an. Processionen, Altäre, Gottes-Tracht Geck Bärnchen Zünfte - Gemälde auf denselben - Rats-Haus-Bild in den Dom gebracht. Veränderung der Kirchen Zierat und Ausschmückung. Realität im Alten. Modern Wesen auf den Schein. Die Form allein entscheidet hier nicht. Wal[l]rafs Versuche. - Kirchen-Musik Messe. Liebhaber bemühen sich um Musik. Kreuz-Beleuchtung wie in Rom in der CharWoche etc. Vortrefflich Thema, Einheit darin und gibt doch zu den mannigfaltigsten Compositionen Anlaß. Er: Ja, einigemal im Jahr lasse man sich wohl eine Messe gefallen, aber das Immer-Einerlei leuchte ihm doch nicht ein usw. -. Mit unseren Dingen in Köln, dem DreiKönig-Fest und der Übertragung des Rat-Haus-Bildes in den Dom, dann dem Dom selber - das sei doch ein Leben, sie in Weimar müßten sich behelfen mit der Gelehrsamkeit. Stoppelten den Tempel von Ephesus mit aller Mühe auf dem Papier zusammen und den Wagen des Alexanders (?) und am Ende sei es nur für wenige einzelne. G. will sich nicht entscheiden nach Heidelberg die Denkschrift an den Minister auszuarbeiten und den Teil welcher unsere Sammlung betrifft einzeln zum Druck herauszuziehen. Bei der Ankunft an den Toren von Frankfurt der Marie gedacht, sie war gerade an dem Tage gestorben als G. von Weimar nach Frf. gekommen war. Ich stieg im ›Schwanen‹ ab, G. fuhr auf die Gerber-Mühle bis Montag wollte er wieder in die Stadt kommen. Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung vom 19. 8. 1815

Herr Geheimerath von Goethe, der Stolz und die Zierde der deutschen Literatur und Kunst, kam vor einigen Tagen von Wiesbaden hierher in seine Vaterstadt, und begibt sich nun nach Baden zu Sr. königl. Hoh. dem Großherzog von Sachsen Weimar. 103

1815

Mainz - Frankfur t - Gerber mühle An Christiane v. Goethe 30. 8. 1815 (WA IV 26, 70)

Am 12ten [fuhr ich] durch Franckfurt auf die Gerbermühle, wo ich freundlichst empfangen wurde. Gerber mühle 13. 8.

Tagebuch 13. 8. 1815 (GT V 1, 290)

Mittag die Familie. Gerber mühle - Frankfur t - Gerber mühle 14. 8.

Tagebuch 14. 8. 1815 (GT V 1, 290)

Mit Willemer und Fr Staedel in d. Stadt. Boisseree im Schwanen aufges. Zu Schlosser. Beyde Brüder Frau Melber u. Tochter Mit Boiss. auf die Mühle. 12. 8.

J. J. Willemer an Goethe 20. 3. 1815 (Weitz1 S. 17) Wie voriges Jahr hoffen meine Frau und ich, zur Badezeit Sie wieder zu sehen und den 18. Octobre mit Ihnen zu wiederholen. J. J. Willemer an Goethe 10. 4. 1815 (Weitz1 S. 20) Meine Frau und ich würden nie eine größere Freude empfunden haben wie die, Sie als Gastfreund bei uns zu sehen. Wenn Sie der Sonne müd sind, und der Arbeit, singt sie Ihnen von Ihren Liedern vor, und wenn Sie bald das fertig liegende Gedicht [„Reicher Blumen goldne Ranken“] abschicken, vielleicht auch dieses. Der Wink, wann Sie allein zu sein wünschen, entweder im Garten oder auf Ihren Zimmern, soll uns nie entgehen, denn wir wissen recht gut, daß die bessere Gesellschaft ein Mann wie Goethe sich selbst ist. J. J. Willemer an Goethe 1. 6. 1815 (Weitz1 S. 24) Verweilen Sie doch auf dem Rückweg bei uns, es ist gut hier wohnen, und es soll Ihnen weder im Kleinen noch im Großen etwas abgehen; das Kleine sind Zimmer, Bett und gutes Wasser, das Große - Sie selbst, daß Sie sich immer selbst gelassen sein sollen, sowie man merkt, daß Sie es wünschen. An A. v. Goethe 1. 8. 1815 (WA IV 26, 52) Bey Willemer auf der Gerbermühle dencke zu logiren. J. J. Willemer an Goethe 9. 8. 1815 (Weitz1 S. 25) … bringe Ew. Exzellenz mein Erbieten ins Gedächtnis, auf der Gerbermühle auszuruhen und noch einige Wochen sich, und mir zu leben. Sie können ja nur bringen und geben, nicht empfangen, darum kommen, bringen und verleihen Sie. Sooft Sie in die Stadt verlangen, bringt meine Kalesche Sie dahin und zurück, Sie sehen bei mir nur, wen Sie wünschen, wählen ein Zimmer nach Norden oder Süden und leben in allem nach eigenem Gefallen. Gefällt es Ihnen nach einigen Tagen besser in der Stadt und finden Sie es dort bequemer, so wählen Sie auch dort ein Zimmer für sich und Ihren Carl. An J. J. Willemer 7. 8. 1815 (WA IV 26, 57) Nächsten Sonnabend, d. 12ten hoffe bey Ihnen anzuklopfen … Lassen Sie mir die Freude mündlich auszusprechen wie sehr ich Ihnen verbunden bin. J. J. Willemer an Goethe 10. 8. 1815 (Weitz1 S. 26) Ich erwarte Sie, teurer Freund, nun jeden Tag, ohne Sie zu erwarten … Ihr Zimmer ist provisorisch eingerichtet - alles alles durchaus, wie es Ihnen bequem ist … Ihr Carl kommt mit und findet seine Stube, Ihr Wagen eine Stelle.

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1815

Gerber mühle - Frankfur t - Gerber mühle S. Boissere´e, Tagebuch 14. 8. 1815 (Weitz2 1, 247)

B2 1693 B3 4177

Am 14. Montag … häßlich Wetter. Goethe kommt um 8 Uhr mit Wilm. [Willemer] in den ›Schwan‹, als ich eben zu Guaita gehen will. … Bei Schlosser fahre ich mit G. ab nach der Gerber-Mühle. - Es war das zweitemal daß ich den Ort sah [?], zuerst war ich im vorigen September nachmittags mit der Tonie dahin gefahren Goethe zu sehen; ein wahrer goldener Tag -. Jetzt ein Schmutz-Tag. Bei Schlosser: schrecklich altdeutsch-neudeutsch Gepinsel von dem Bruder des Olivier, einem jungen Maler in Wien. G. rief mich zur Seite und hielt mir die Bildchen - eine Heilige Familie und eine Jäger-Geschichte - wahre Nürnberger oder Spaaer Kisterl-Malerei - vor - »Da freut Euch Eurer Früchte« - Ich: Gott bewahre uns vor solchen Freunden, dann mit unseren Feinden wollen wir schon fertig werden. - Diese Neckerei setzte uns in lustige Laune. Übergebe ihm den Entwurf - er solle womöglich Maximen und Prinzipien aussprechen für alles was gemacht werden soll usw., weil das vornehme Volk alles kurz und gedrängt haben will, was es lernen und annehmen ja selbst ausführen oder doch die Hand dazu reichen soll. Er gibt dem all Beifall, wir sind überhaupt einig nur wegen den Frankfurter Angelegenheiten, Bibliothek-Bau usw. scheut er sich ins einzelne gezogen zu werden, hat überhaupt ein groß Vorurteil gegen den freistädtischen Geist. Ehrmann schickt sein Diplom, ohne meinen näheren Bescheid zu erwarten. Furcht der Wilmerischen. Gespräch über Ehrmann. Streich den er der Marianne Wilm. mit einem Recept gespielt, das sich eine Somnambulistin selbst verschrieben? gegen Krämpfe? ungeheuer stark. Tollheit über die Maßen. Sie verderben [?] mir dadurch beinahe meine Schutzrede - doch Dank den Frauen. [am Rande:] Steinernes Heilig-Häus’chen, bei der Mühle. Goethe führte mich daran es zu verehren, weil es obwohl einfach so meisterhaft gemacht und von Basalt. Auf dem Wappen ein Ring, a` jour gefaßt. - Jahrzahl 1508?

Gerber mühle 15. 8.

Tagebuch 15. 8. 1815 (GT V 1, 290)

In die Stadt … Nic. Schmidt. Melber. Tochter. Schwiegert. Dlle Serviere. Gem. Samml im Dominicaner Kloster. Mit Boissere´e heraus. Christian Schlosser. Fr Stedel. Lebhafte Unterhaltung. Abends desgleichen. 12. 8./ 18. 9. 14. 8./ 15. 9.

An F. Schlosser 8. 8. 1815 (WA IV 26, 65) … da ich denn zu Ende dieser Woche glücklich auf der wohlgelegenen Mühle einzutreffen und von da meine theuren Franckfurter Freunde fleißig zu besuchen hoffe. Chr. Schlosser an Goethe 9. 6. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 290) Die Tage welche Sie, frühe oder spät uns schenken werden, sollen uns lehrreiche Festtage seyn. Unter anderem was Sie bey uns finden werden, sind auch einige schöne Beweise, des neuesten römischen Kunstfleises, vorzüglich der Anfang von Thorwaldsens Friese, den Triumphzug Alexanders nach Babilon vorstellend, von Overbek gezeichnet, und von Bettelini ebenso geistreich und sorgfältig gestochen.

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1815

Gerber mühle S. Boissere´e, Tagebuch 15. 8. 1815 (Weitz2 1, 248)

B3 4178

Am 15. Dienstag Maria Himmelfahr t … Gerber-Mühle. Bilder in der Verkaufung in d. Dominicaner sollen ein Eyck und Dürer sein! schlecht. Carove´ hat sie gerühmt und darauf aufmerksam gemacht. B3 4179

Th. Creizenach, Mitteilung (Creizenach S. 46)

Am Nachmittag des 15. August sandte das Paar [Herzog Ernst August von Cumberland und seine Frau Friederike] einen Kammerherrn nach der Gerbermühle, um Goethen eine Einladung zu bringen. Nach anderen war die abgesandte Persönlichkeit eine Dame, Frau von Otterstedt, Gemahlin des preußischen Geschäftsträgers. Goethe hörte die Botschaft ernst und verdrießlich an, gab eine unbedeutende, eher ablehnende Antwort und beklagte sich nachher, daß man ihn nicht in Ruhe lasse. Aber Abends gewahrte man, wie auf der holperigen Aepfel-Allee ein erleuchteter Wagen heranfuhr; in demselben saß das herzogliche Paar. Es trat über die äußere Treppe und Holzbalustrade in das Haus; Goethe empfing Beide auf dem Gang und die Herzogin unterhielt sich dann mit ihm auf seinem Zimmer, während der Herzog beim Hausherrn verweilte. Marianne erzählte später, sie habe den Dichter wegen seiner devoten Verbeugungen geneckt; die Neckerei war jedoch kaum gerechtfertigt und wird auch nicht sehr empfindlich gewesen sein. Gedicht für die Herzogin von Cumberland (WA I 4, 68)

Den 15. August 1815. Wohlerleuchtet, glühend-milde Zog der Fluß im Abendschein, Über Brück’ und Stadtgebilde Finsternisse sanken ein. Den 16. August. Doch am Morgen ward es klar, Neu begann’s umher zu grünen Nach der Nacht, wo jenes Paar Sternengleich uns angeschienen. Aufklärende Bemerkungen (WA I 4, 84)

Zu bemerken ist bei Nr. 91 [den beiden Vierzeilern „Den 15. August 1815.“ und „Den 16. August.“] daß Herzog und Herzogin von Cumberland, Hoheiten, in der Nacht zum 16. August die Einsiedler am Flusse unverhofft besuchten. An Herzogin Friederike von Cumberland 11. u. 18. 6. 1826 (WA IV 41, 66)

Der Durchlauchtigsten Fürstin und Frauen Frideriken Herzogin von Cumberland Königliche Hoheit; 106

1815

Gerber mühle zu daurendem Andenken des unerwartet beglückenden Nachtbesuchs. Weimar d. 11. Jun. 1826. Goethe. Zu Aufklärung beykommender Bilder [Kopien zweier Zeichnungen von Radl] sey bemerkt: daß das ländliche Gebäude die von Günderodische [vielmehr: Holtzhausensche] Mühle bey Oberrad am Mayn vorstellt, welche Geh. Rath von Willemer seit mehreren Jahren Sommers bewohnt. Durch die leichte Treppe gelangte der verehrte Besuch in die beschränckten Zimmer. Von diesem Altan aus sieht man die Stadt Franckfurt liegen am Flusse, mit der Brücke die darüber führt. An Herzogin Friederike von Cumberland 10. 9. 1815 (WA IV 26, 76)

Die kleine Hütte, welche Ihro Königliche Hoheit durch Höchst Ihro Gegenwart beglückten, kann ich nicht verlassen, ohne jener schönen Augenblicke feyerlichst zu gedenken, und damit dieses insofern es möglich, in Höchstderoselben Gegenwart geschehe, so ergreife dieses Blatt welches ein sonderbares Bekenntniß ablegen soll. Den andern Morgen zauderte ich nach der Stadt zu gehen, in Furcht Ew. Hoheit noch anzutreffen: denn ich war in Sorge, der Tag, der so manchen Traum verscheucht, möchte der schönen Wirklichkeit jenes überraschenden Abends doch einigen Abbruch thun … Wenn die verehrlichen Äußerungen Ihro Höchsten Herrn Gemahls auf eine so freye als reine Übersicht über Welt und Menschen deuteten, eignete ich mir diese Belehrungen mit freudiger Verehrung zu, wie ich denn auch mit Höchst Ihro Herrn Bruder, mit Frau von Berg und einigen wohldenkenden unterrichteten Männern unvergeßliche Stunden zubrachte … Möge … mir auch jenes Abends unverdientes Glück stets als der lichteste Punct meines hiesigen Aufenthalts vorleuchten. Katharina Stock an J. K. Moritz 2. Hälfte Okt. 1815 (Neue Heidelb. Jbb. N. F., 1927, S. 50)

Die Herz[ogin] v Cumberland mit ihrem Gemahl fuhr zu ihm [Goethe] aufs Land, war sehr artig u sprach noch viel zum Lobe der Frau Rath, welches denn Ihn u uns freute. An J. J. v. Willemer 6. 10. 1816 (WA IV 27, 194)

Da laß ich nun das hübsche Bildchen des Mayns [von Rosette Städel] zwischen den Aschen hundertmal wiederholen und meyne immer ich könnte dadurch auf den Altan gelangen; wie denn diese Tage eins dergleichen an die Herzogin von Cumberland abgehet, um ihr zu sagen, wie hübsch es da den andern Morgen war, wo sie sich zu Nachtzeit mit Laterne hin verirrte. An J. J. v. Willemer 4. 11. 1818 (WA IV 31, 3)

Die Herzogin von Cumberland erinnerte sich dieser Tage mit Vergnügen jenes Nachtbesuchs, und ich ward sogleich an Ort und Stelle versetzt wo uns allen so wohl war. 107

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Gerber mühle An Herzogin Friederike von Cumberland 16. 2. 1827 (WA IV 42, 61)

… Abgrund der Vergangenheit …, aus dem freylich auch manche schöne Stunden, wie jene durch die freundlichen [Radlschen] Bilder gefeyerten, gar lieblich hervorleuchten. An Caroline Friederike v. Berg 18. 6. 1826 (WA IV 41, 67)

Jenem unerwarteten, so lieb- als ehrenhaften Nachtbesuch wünscht ich lange ein freundliches Denkmal zu stiften. Eckermann an Königin Friederike von Hannover 8. 4. 1838 (Tewes2 1, 213)

Bey dem hohen Antheil welchen Eure Majestät Goethen zu schenken geruhten möchte es für Allerhöchstdieselben nicht ohne Interesse seyn, wenn ich ein Blatt seiner Handschrift [Entwurf zu „Den 15. August 1815.“] beylege, was sich auf einen Besuch bezieht, womit Eure Majestät ihn im Jahre 1815. beglückten und dessen sich Höchstdieselben vielleicht noch erinnern. Königin Friederike von Hannover an Eckermann 26. 8. 1838 (Tewes2 1, 214)

Das Mir aufgeopferte Blättchen von Göthe’s Hand ist Mir doppelt werth, da es Mich an die sehr genußreichen Abendstunden erinnert, die Ich, mit dem Könige Meinem Gemahl, dem verehrten Greise zu danken hatte, als bei eiliger Durchreise Wir ihn mit einem Besuche überraschten. 13./15. 8. An Christiane v. Goethe 30. 8. 1815 (WA IV 26, 71)

Die ersten Tage ungünstige Witterung, doch wurde die Stadt besucht, Freunde und Sammlungen. Am 16ten [vielmehr 15.] überraschten mich Abends Herzog und Herzoginn von Cumberland. 14./15. 8. An G. Melber 20. 8. 1819 (WA IV 31, 268)

Schon bey meinem Aufenthalt in Frankfurt erfreute ich mich zu sehen, wie Sie durch Talent und Thätigkeit sich in den erwünschten Zustand gesetzt, einer trefflichen Mutter ihr hohes Alter mit Bequemlichkeit und Vergnügen zu umgeben und sich selbst dadurch eine Empfindung zu bereiten, welche für einen dankbaren Sohn die erfreulichste von allen bleibt. 16. 8.

Tagebuch 16. 8. 1815 (GT V 1, 290)

Mittag Familie v. Otterstedt. Fr. Holweg. Quaita. Bietaz. R. Schlosser und Frau. Boissere´e Nachts [am 15. 8.] Herzog, Herzoginn Cumberland. Unterbrochnes Abendessen. An F. v. Otterstedt 6. 10. 1815 (WA IV 26, 93)

Ew. Hochwohlgeb. für so viele Theilnahme und Gefälligkeit zum allerbesten danckbar … 108

1815

Gerber mühle F. v. Otterstedt an Goethe 23. 5. 1816 (GSA, 28/70, Bl. 204)

Euer Excellenz haben mir während Ihrem lezten Auffenthalt in Frankfurt so viele Beweise Ihres gütigen Wohlwollens gegeben … S. Boissere´e, Tagebuch 16. 8. 1815 (Weitz2 1, 248)

B3 4180

Am 16. … Abends auf der Mühle bei Goethe. Die Meline. Hohlw. Claudine. Der alte Kuppler (Mincio [Micio]) sagt der M. etwas! Frankfur t 17. 8.

Tagebuch 17. 8. 1815 (GT V 1, 291)

In die Stadt. Schlosser. v. Berg.

Mittag bey ErbGr Herzog von Mecklenburg und Fr

An Christiane v. Goethe 30. 8. 1815 (WA IV 26, 71)

Am 17ten fand den Erbgrosherzog von M. Streliz und Frau von Berg noch im römischen Kayser. 17. 8. (?)

Großherzog Georg von Mecklenburg-Strelitz an Goethe 18. 7. 1828 (WA IV 44, 481)

B3 7491

[Der Großherzog hatte 1828 die Standuhr aus Goethes Elternhaus als Geburtstagsgeschenk für Goethe gekauft.] In einer unvergesslichen Stunde sagten Sie mir einst was Sie empfunden, als Sie, nach langer Abwesenheit von Frankfurth, und nachdem Ihr väterliches Haus schon lange verkauft war, vor dieses Haus in stiller Nacht [des 28. 8. 1814] hintraten, und dort plötzlich der wohlbekannte Ton von wohlbekanntem Flecke die eilfte Stunde Ihnen anzeigte. Gerber mühle 18. 8.

Tagebuch 18. 8. 1815 (GT V 1, 291)

Mittag. Riese.

Fahrt auf den Mühlberg.

Gerber mühle - Offenbach - Gerber mühle 19. 8.

Tagebuch 19. 8. 1815 (GT V 1, 291)

Medaille und Antiquitaeten durch Boisseree. Mittag. Dr. Ehrmann. Boissere´e M. Staedel. Im Garten. Metzlers Garten. Botanisches. Rückfahrt. Gewitter. Familie. 17. 8.

F. v. Otterstedt an Goethe 17. 8. 1815 (GSA, 28/68, Bl. 403) … bin ich beauftragt gehorsamst anzuzeigen, daß Ihre K. H. der Herr Herzog und Frau Herzogin von Cumberland diesen Morgen um 4 Uhr bestimmt abreisen, daß Se. Hoheit der ErbGroßherzog von Mecklenburg Strelitz aber, so wie Frau v. Berg erst diesen Mittag um 2 Uhr Ihre Reise antretten werden, und demnächst auf die Ehre und das Vergnügen rechnen Ew. Excellenz bey Sich zu sehn.

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1815

Gerber mühle - Offenbach - Gerber mühle S. Boissere´e, Tagebuch 19. 8. 1815 (Weitz2 1, 255)

B2 1694 B3 4182

Nach 10 Uhr in Frankfurt: ich fahre noch mit einer Schachtel voll Lampen und Töpfen in einem Nachen nach der Gerber-Mühle zu Tisch. Weil Ehrmann heut zuerst mit G. zusammenkommen soll. Es geht vortrefflich. Ehrmann hält sich anfangs ganz still, nachher wird er sehr belebt und geistreich. - Erzählt, wie er dem Markgrafen von Baden die Geschichte angehängt von dem Amtmann, der sich von dem Schulmeister den Arsch wischen lassen - der Amtmann war nämlich Schulmeister in eigener Person. Der Markgraf ließ ihn kommen, um ihn auszuschelten, und schenkt nachher Ehrmann einen Amethyst-Ring daß er schweigen soll. Der Herr, unpaß, hatte verlangt daß er ihm was vorlügen sollte. - Die Willmer voll Seligkeit daß er Goethe gefällt. G. hat meinen Entwurf 2, 3mal durchgelesen, will die Schrift jetzt gleich ausführen, doch schiebe es sich in die Länge; es mache sich aber, und [?] artig, müsse eine Composition werden, ein rhetorisches Kunststück. Gerber mühle - Nieder rad - Gerber mühle 20. 8.

Tagebuch 20. 8. 1815 (GT V 1, 291)

Mittag Fam. Tochter Schwiegersohn. Scharf übers Forsthaus.

Mit der Fam. durch den Wald

Rahel Varnhagen an Varnhagen 20. 8. 1815 (Feilchenfeldt V 2, 265)

B3 4184

Nein, August, welches Glück! Ich kann auch nicht zu Bette gehen, ohne es Dir zu melden: … Vallentin’s im Schwan, grade gegen meinem Schlafzimmer über: bei ihnen aß ich … und fuhr um 5 in dem Götterort, in der Anmuthsgegend, mit ihnen aus; als ich hinab kam, saß noch ein Herr im Wagen; ich glaube Weiland stellten sie ihn mir vor (nein: Ellisen heißt er); ein Klavierspieler, der alles liest, weiß, gereist ist; kurz, ein gebildeter, neumodischer Mensch, der so viel weiß, daß es leicht an Narre gränzen kann … Ein Jude; dem man’s nicht anmerkt. Er spricht sehr gut. Wir fahren zu einem herrlichen Thore hinaus, an einem herrlichen Kai am Main vorbei, an kultivirten Gärten in der wohlhabenden Gegend, durch Weingefilde, im köstlichsten g esündesten Wetter … nach einem Forsthause, wo man Kaffee nimmt; dort gehen wir im Walde spaziren; wir treten endlich aus dem Wald, sehen eine weite schöne Wiese, am Ende ein hellbeschienen Dorf. Der Herr fragt, ob wir das sehen wollen. Ich sage, die Sonne sei zu stark, lieber später; er sagt, es ist Niederrad, das Dorf, wovon Goethe so viel schreibt, wo er immer mit seinen jungen Freunden hinging. Dann wollen wir durch die Sonne, sag’ ich: und Schauder grieselt mir über die Backen. Getrost, fröhlich, ja zerstreut im Gespräch, gehen wir hin; es hat Straßen, wie die österreichischen Dörfer; … wenig Menschen gehen hin und wieder: ein 19. 8.

S. Boissere´e, Tagebuch 18. 8. 1815 (Weitz2 1, 254) B3 4181 Nachmittag von Lehne´ Krügelchen, Töpfe mit Knochen und Asche Lampen usw. für Goethe erbettelt.

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1815

Gerber mühle - Nieder rad - Gerber mühle niedriger halber Wagen mit einem Bedienten, fährt den langsamsten Schritt; ein Herr fährt vom Bock, drei Damen in Trauer sitzen drin, ich seh’ in den Wagen, und sehe Goethe’n. Der Schreck, die Freude machen mich zum Wilden: ich schrei mit der größten Kraft und Eile: „Da ist Goethe!“ Goethe lacht, die Damen lachen: ich aber packe die Vallentin, und wir rennen dem Wagen voraus, und kehren um, und sehen ihn noch Einmal; er lächelte sehr wohlgefällig, beschaute uns sehr, und hielt sich Kräuter vor der Nase, mit denen er das Gesicht fächelte, das Lächeln und das Wohlwollen uns, aber besonders seiner Gesellschaft, die eigentlich kikerte, zu verbergen. Der Wagen hält in seiner Langsamkeit endlich ganz, der Herr vom Bock wendet sich, und sagt: Das ist der Schwan! Nämlich, das Wirthshaus, von welchem Goethe schreibt, dort immer eingekehrt zu sein. Also auch Goethe ging heute in seine Jugend wallfahrten, und ich, Deine Rahel, trifft ihn, macht ihm eine Art Scene; greift ein in sein Leben! Dies ist mir ja lieber, als alles Vorstellen, alles Kennenlernen. Als ich ihn das zweitemal sehen wollte, sah ich ihn nicht: ich war so roth wie Scharlach, und auch blaß: ich hatte den Muth nicht. Und als er vorbei war, am Ende der Straße durch ein Fabrikgebäude und eine Pappelallee entlang aus dem Dorfe fuhr, zitterten mir Kniee und Glieder mehr als eine halbe Stunde. Und laut, und wie rasend, dankte ich Gott in seine Abendsonne laut hinein. Auch die Anderen konnten ihr Glück nicht fassen! sie hätten es gar nicht gewußt; Vallentin sagte, er sei der Büste ungeheuer ähnlich; sie ist ganz beglückt. Und noch Einmal müssen wir Gott danken und hoffen: er hat sich in den zwanzig Jahren [seit Juli 1795 in Karlsbad] gar nicht verändert, g anz wie ich ihn sah; und sehr vergnügt beobachtete er uns. Ich bin sehr tentirt, damit er nicht rathe, ihm morgen zu schreiben, ihm zu sagen, wer ihn anschrie, und wie so. Ich schrie so sehr, aus Eile, die Anderen sollten ihn auch sehen, und weil man’s g ar nicht erwarten konnte! Ein Wagen, und das ist er. Den Mainherrn nennen wir ihn: er ist Herr hier. Das erfand ich gleich. Gott, August! ich bin so agitirt: wärst Du hier! (jetzt wein’ ich!) … Wer gönnt es mir wie Du? Meine lieben Augen sahen ihn: ich liebe sie! … Geheimerath Willemer’s waren die, welche mit Goethe fuhren. Rahel Varnhagen an Varnhagen 22. 8. 1815 (Feilchenfeldt V 2, 270)

Goethe … Wie sonst sah er aus. Dies Glück! 21. 8.

Tagebuch 21. 8. 1815 (GT V 1, 291)

Mittag mit der Familie. Boissere´e Schlosser. Abgeholt durch Nic. Schmidt Aufs Forsthaus. Hochzeit des Baum[eisters] Hess und Dlle [Neuburg]. S. Boissere´e, Tagebuch 21. 8. 1815 (Weitz2 1, 256)

B3 4185

Montag 21. Mittag auf d. Mühle - Rückweg mit Christian … - erzählt mir die Geschichte der Marianne Wilmer. B3 4198

C. Jügel, Mitteilung (Jügel S. 200)

[Die Hochzeit von Friedrich Christian Heß und Johanna Neuburg, einer weitläufigen Verwandten Goethes, fand am 21. 8. im Forsthaus bei Niederrad statt. 111

1815

Gerber mühle - Nieder rad - Gerber mühle Jügel hatte dazu ein Gedicht „Poetischer Kling-Klang“ verfasst. S. Boissere´e notiert das Ereignis irrtümlich unter dem 26. 8.] Das Gedicht wurde gedruckt und von mir Tags zuvor der Frau Oberförsterin mit dem Ersuchen zugesandt, es im geeigneten Momente in einer verdeckten Schüssel auf die Tafel zu setzen. Der Verfasser war nicht genannt, sondern auf dem Titel die Errather desselben zur Erlegung von drei Batzen für die Armen condemnirt worden, die bei solchen Veranlassungen nie leer ausgingen. Erst im Hinausfahren wurde mir mitgetheilt, daß Göthe von seiner beendeten Badecour zurück sei und, als Verwandter der Braut und mit dem Bräutigam näher befreundet, an dem Feste theilnehmen würde. Das war nun freilich ein Zwischenfall, auf den ich mit meinen Versen nicht gerechnet hatte; indessen hätte sich Göthe ja selbst verläugnen müssen, wenn er sie anders als für einen, einem solchen Feste ganz angemessenen Scherz beurtheilt hätte, und in dieser Zuversicht ließ ich der Sache ihren Lauf. Göthe ließ nicht auf sich warten, und ich sah ihn hier zum ersten Male in der Nähe. Er war damals im sechsundsechzigsten Jahre und also bereits auf einer Lebensstufe, wo das gereifte Mannesalter jenen eigenthümlichen Ausdruck des sich selbst bewußten Verdienstes um so mehr und in einer Weise erhöht, der jedem Gebildeten Achtung einflößen muß. Seine Gegenwart wirkte übrigens durchaus nicht einschüchternd auf die Heiterkeit der Gesellschaft. Wir waren Alle lebenslustige Gemüther … Diese ungezwungene Heiterkeit wirkte auch sichtlich auf die Stimmung des hohen Gastes, unter deren Einfluß denn auch die verdeckte Schüssel auf der Tafel erschien. Jedermann war selbstverstanden auf deren Inhalt neugierig, der, als er zum Vorschein gekommen, sofort einen Teller zum Einsammeln der Dreibätzner in Bewegung setzte, da der Zuschnitt des beabsichtigten Scherzes den Verfasser alsbald errathen ließ. Auch Göthe langte nach einem Exemplar des Gedichts, blätterte darin und steckte es zu sich; nun aber erging von allen Seiten die Aufforderung an mich, den Inhalt vorzutragen, dem ich nur mit einiger Verlegenheit zu entsprechen vermochte, da ich mir die Gabe der öffentlichen Rede nicht beimessen kann. Die komischen Beziehungen des Gedichts auf das Brautpaar, die öftere Heiterkeit erregten, halfen mir indessen über die Schwierigkeiten hinaus. Göthe aber sagte, nachdem ich geendet, sich freundlich zu mir wendend: „das Gedicht ist viel besser, als Sie es uns vorgetragen; wir hätten uns noch weit länger daran erheitern können.“ - Ich dankte für den schmeichelhaften Tadel und fand nach aufgehobener Tafel Gelegenheit zu einer längeren, mir wohlwollenden Unterhaltung mit dem großen Dichter, der ich es beimesse, daß, als ich mich späterhin hier selbst etablirte, Göthe alsbald zu einem meiner ersten Kunden zählte, der mich öfters mit seinen Aufträgen auf ausländische Literatur u. s. w. beehrte. Johanna Melber an Goethe 24. 4. 1818 (GSA, 28/78, Bl. 245)

… H. Heeß, wo Sie auf der Hochzeit waren. 112

1815

Gerber mühle - Nieder rad - Gerber mühle

18./21. 8. An Christiane v. Goethe 30. 8. 1815 (WA IV 26, 71)

Von da [18. 8.] bis zum 21ten. Täglich Besuch, Mittagsgäste, Abendspazierfahrt. Nun hohlte Herr Nic. Schmidt mich ab aufs Forsthaus, zum Hochzeitfeste einer Enckelinn der T. Melbert. Frankfur t - Gerber mühle 22. 8.

Tagebuch 22. 8. 1815 (GT V 1, 291)

Zu Schlosser Zu Grambs. Blumenzeichnungen Rembrantische Sammlung Mittag Schöff Schlosser Söhne Schwiegertochter Graf Custine. Bey Stedel. Gemälde Um Sechs Uhr herausgefahren. Abendessen. An Christiane v. Goethe 30. 8. 1815 (WA IV 26, 71)

In der Stadt. Grambs Cabinet. Bey Schlossers zu Tische. Gemälde bey Stedel. A. de Custine an Louise Ele´onore Me´lanie de Custine 23. 8. 1815 (Revue bleue 49 (1911), S. 228) B3 4187

J’ai enfin vu Goethe. Jamais la seule pre´sence d’un homme ne m’a fait cette impression. Il a e´te´ silencieux avec moi, mais a parle´ avec d’autres, ce qui m’inte´ressait encore plus. 22. 8. A. de Custine an Louise Ele´onore Me´lanie de Custine 24. 8. 1815 (Revue bleue 49 (1911) (u. öfter?) S. 228) B3 4189

J’irai apre`s-demain chez Gœthe a` la campagne, il m’y a engage´. Je n’e´prouve pas devant lui le plus le´ger embarras. Je n’ai jamais vu un visage plus noblement tragique que le sien; c’est un he´ros antique opprime´ par la bassesse et la trivialite´ de notre sie`cle. On dirait, lorsqu’il le`ve les yeux, qu’il pleure sur les mise`res de l’humanite´. Il est impossible de peindre le charme d’une ironie douce et fine qu’il meˆle souvent meˆme a` ses compliments, mais qui ne saurait se rendre dans notre langue. Je ne lui ai parle´ qu’allemand, quoique je n’y sache encore dire qu’a` demi ce que je veux; mais je lui disais: « Notre langue meˆme n’exprime notre caracte`re que dans notre pays; de`s que nous en sommes dehors, il faut renoncer a` eˆtre entendu, quelque langue qu’on parle, et parler celle des autres tant bien que mal, car nous devons de´sirer alors non de nous communiquer ce qui est impossible, - mais que les autres se communiquent a` nous ». Il a re´pondu a` cela par quelques mots polis et ne s’est pas communique´. Mais, 22. 8.

Chr. Schlosser an Goethe vor 22. 8. 1815 (GSA, 28/68, Bl. 414) … füge ich zu, daß Dr. Grambs bittet, den Tag welchen Sie ihn schenken wollen, den vorhergehenden Tag zu erfahren. Er hat eine vortreffliche Reihe [von Gemälden] zusammen gestellt, und steht von 9 Uhr an zu Befehl. Chr. Schlosser an Goethe 17.(18.?) 7. 1815 (GSA, 28/810, St. 11) Meine Mutter empfiehlt sich aufs Beste, und freut sich Sie zu sehen. S. Boissere´e, Tagebuch 20. 8. 1815 (Weitz2 1, 255) B3 4183 Morgens bei Schlosser … Anstalten zu einem Gastmahl für Goethe am Dienstag.

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Frankfur t n’importe, je ne me rebute ni ne m’embarrasse jamais avec des gens vraiment supe´rieurs et d’une supe´riorite´ universelle, car je ne sais jamais que dire a` un simple savant, tandis qu’a` un homme comme Gœthe il n’y a rien dont on ne vouluˆt parler, parce qu’on voit au premier coup d’œil qu’il pe´ne`tre tout et sait le fond de tout. C’est le seul homme qui n’aime rien et qui cependant n’ait point de se´cheresse. Sa pense´e l’a conduit jusqu’au vide, et c’est un phe´nome`ne bien extraordinaire qu’a` cette hauteur il n’ait pas trouve´ la lumie`re. Aussi est-il malheureux, il l’avoue lui-meˆme, mais on lui pardonne tout en faveur de la sublime tristesse de son visage et du feu qui l’anime de`s qu’il parle. On y voit depuis Werther jusqu’a` Faust et la distance est grande. Il te plairait plus que personne et toi a` lui encore davantage, car il aime le naturel par dessus tout. Il a soixantequatre ans et rappelle e´tonnamment la teˆte d’Home`re. G. Maugras, Delphine de Sabran, Marquise de Custine (Maugras S. 501)

B3 4192

Astolphe eut la joie pendant son se´jour de se rencontrer a` plusieurs reprises avec Gœthe. Quand sa me`re apprend qu’il a e´te´ pre´sente´ au grand poe`te, elle exulte. La pense´e qu’il va voir intimement cet homme illustre entre tous, l’enthousiasme et elle e´crit naı¨vement a` Astolphe qu’il gagnera prodigieusement dans une semblable socie´te´. Il lui re´pond: « J’ai ri en voyant tout ce que tu te promets de Gœthe; tu ne sais donc pas que rien n’est plus difficile que d’approcher cet homme extraordinaire et de l’inte´resser. Il a e´te´ aimable pour moi; je pourrai aller le voir partout ou` je le rencontrerai, mais voila` tout, et c’est beaucoup. D’ailleurs, que voulais-tu qu’il de´couvrıˆt en moi? Je suis comme un lac agite´, on ne sait pas ce qui s’y refle`te. Schlosser, qui ne manque a` rien, ne m’a pas cependant preˆche´ de m’approcher plus pre`s de Gœthe. Tu aurais fait plus que moi aupre`s de lui, car il aime extreˆmement les belles dames et le naturel, malheureusement il ne reste pas a` Francfort. » A. de Custine an Rahel Varnhagen o. D. (Revue de Paris 47 (1837), S. 218)

B3 4188

Enfin j’ai vu votre Goe¨the! et, pour la premie`re fois de ma vie, j’ai senti qu’on peut s’arreˆter devant un homme comme devant un monument, sans lui parler. J’ai duˆ lui paraıˆtre bien ridicule: je le contemplais comme un phe´nome`ne de la nature. C’est votre faute; pourquoi m’avoir tant parle´ de lui? Dans le premier moment, son apparition m’a inspire´ le besoin de me´diter plus que celui de causer. Il ne m’embarrassait pas, sa sphe`re est au-dessus de ce qui intimide; je ne crois pas que jamais un homme ait e´te´ occupe´ de sa personne et de l’effet qu’elle peut produire devant le Jupiter du Vatican; je ne pouvais pas non plus penser a` moi devant Goe¨the. Cet homme, dont l’abord est diffe´rent de celui de tous les hommes que j’ai rencontre´s, me faisait l’effet d’une solitude; j’e´tais saisi de respect; j’e´prouvais du bien-eˆtre et de la frayeur, sans savoir pourquoi; il me semblait que je regardais au bord d’un abıˆme d’ou` montait la voix d’un oracle. Il y a long-temps que vous n’avez vu Goe¨the; il a soixante-quatre ans; son visage est encore superbe; c’est, comme vous le dites, la teˆte de Jupiter, ou plutoˆt d’Home`re. Quand sa physionomie n’est point anime´e, elle exprime une noble tristesse: on croit voir un he´ros de l’antiquite´ e´crase´ sous le poids de notre 114

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Frankfur t mise`re. Ce sie`cle, ou` le burlesque domine, lui pe`se; il a dans le front et dans le regard quelque chose de profonde´ment tragique. Quand il s’anime, il pe´tille d’esprit; et quand il se laisse aller a` sourire, il est plein de grace. Ce qui me frappe surtout dans ses traits, c’est l’harmonie de l’ensemble: je n’ai vu nulle part tant d’accord uni a` tant de varie´te´; tous les sentiments et toutes les pense´es humaines se peignent sur son visage; sa physionomie, pleine de vie, est le miroir du monde, et en meˆme temps l’expression d’un caracte`re: on y lit depuis Werther jusqu’a` Faust et au Traite´ sur l’Optique; c’est un esprit universel; la science et la poe´sie habitent ce front qui contient tout; il semble que c’est d’apre`s lui qu’on a dit: L’homme est l’abre´ge´ du monde. Ses manie`res sont froides; cependant on se sent attire´ vers lui comme vers un eˆtre surnaturel; mais on sent tout de suite qu’on n’est pas son semblable. Quand il le`ve les yeux, on dirait qu’il pleure sur l’humanite´; quand il les fixe sur vous, son regard vous pe´ne`tre. Mais cette perspicacite´ vous fait du bien. Ce qui rend un homme ordinaire fatigant, c’est qu’il ne comprend jamais tout-a`-fait un autre homme. Goe¨the comprend la nature; comment ne comprendrait-il pas un pauvre atome humain? J’aurais voulu m’approcher de lui, et lui dire: Apprenezmoi ce que je suis. Oracle, dictez-moi ce qui doit de´cider de ma vie, ce qui doit sortir de moi. Quoique sa dignite´ constante paraisse un peu raide, il a de la simplicite´, et on pourrait le croire naı¨f: il est pourtant a` une distance immense de la naı¨vete´: en lui, tout est volonte´ et conscience de sa volonte´. Si l’on disait a` Goe¨the: « Pourquoi eˆtes-vous comme vous eˆtes? » au lieu de re´pondre: « Parce que je suis moi, » il dirait: « Parce que je veux eˆtre moi. » Cette re´ponse met un espace infini entre lui et la naı¨vete´; mais son esprit lui rend le charme des hommes naı¨fs. Seulement on ne peut se fier au plaisir qu’on e´prouve en causant avec lui. Qu’on ne s’y trompe pas, il est plus qu’un homme. Rien de plus gracieux que sa manie`re de s’entretenir avec les personnes qui lui sont pre´sente´es: il a par moments une ironie si fine et si de´licate, qu’elle ne saurait blesser; il posse`de au supreˆme degre´ le talent, ou plutoˆt le don d’inte´resser a` ce qu’il dit; sa personne, sa seule pre´sence, son silence, portent a` la me´ditation, et font de´sirer ses paroles; il re´unit la chaleur au calme, il se contient comme s’il avait peu de vie, et cependant il sent comme un autre se passionne; c’est un homme supe´rieur au vulgaire et supe´rieur a` luimeˆme. Il est maıˆtre de lui; il est re´signe´ a` supporter les inconve´nients de sa destine´e; c’est le premier grand homme qui m’ait paru de´cide´ a` subir sans se plaindre les malheurs du ge´nie; il est malheureux, parce qu’il est seul; mais il veut eˆtre seul, parce qu’il a reconnu qu’il le faut. J’ai dit qu’on trouvait tout dans sa physionomie, il y manque pourtant une chose, et une chose ne´cessaire: l’amour. Je ne crois pas qu’il ait la faculte´ de vivre dans un autre; il a tout en lui, hors ce qui fait qu’on renonce a` tout. La richesse de sa nature le trompe, elle le confirme dans la personnalite´; il est seul en ce monde, et peut-eˆtre de´ja` se pre´pare-t-il a` rester seul dans l’autre: pousse´ a` ce point, l’e´goı¨sme est un exil. 115

1815

Frankfur t C’est un phe´nome`ne bien extraordinaire qu’un homme parvenu a` cette e´tendue, a` cette e´le´vation de pense´e, sans reconnaıˆtre le christianisme. C’est comme un naufrage´ qui ne croirait qu’a` la plage. C’est un malheur pour Goe¨the que la religion chre´tienne soit une re´ve´lation divine, il l’aurait peut-eˆtre invente´e; mais comme il la trouve arrive´e avant lui en ce monde, et avec elle quelques accessoires qu’il n’y aurait pas joints s’il l’avait faite; comme il voit dans ses preˆtres ce qu’il n’y voudrait pas voir, et qu’il n’y voit pas ce qu’il voudrait, il la rejette. Aussi le vide qu’elle laisse au dedans de lui l’accable; l’ennui le ronge, il s’attache aux moindres de´tails de l’existence, il s’impose l’e´tude et le gouˆt des petites choses, enfin il se traıˆne dans la nuit de ce monde comme s’il n’en e´tait pas une des lumie`res; et l’on est force´ de convenir que ce prodigieux ge´nie est aussi e´tonnant par ce qui lui manque que par ce qu’il a. Aussi mon ami Werner compare-t-il la teˆte de Goe¨the a` une immense coupole sans lanterne, ce qui fait que le jour y vient d’en bas. A. de Custine an Louise Ele´onore Me´lanie de Custine 26. 8. 1815 (Revue bleue 49 (1911), S. 229) B3 4190

Je te dirai en passant que j’ai une passion pour l’ironie allemande. Autant la masse plaisante lourdement, ou plutoˆt ne plaisante pas, autant les hommes vraiment supe´rieurs, comme Gœthe par exemple, ont une manie`re aimable et quelquefois profonde d’exciter a` rire. Ils vous font rire de vous-meˆme comme d’un tiers, et au lieu de vous aigrir comme nos persifleurs francX ais, ils vous rendent meilleurs en se moquant de vous. Il y a un mot ici qu’on ne connaıˆt pas en France et qui est la clef de l’existence des Allemands. Ce mot est Bildung … Encore un mot sur Gœthe: il a une expression de tristesse sublime. Jamais je n’ai vu une plus noble physionomie. C’est vraiment une douleur tragique qui se peint dans ses yeux et sur son front, et sa bouche est d’une douceur infinie. Il est de´vore´ d’ennui. Quelle lecX on que de voir un si grand esprit livre´ au monstre qui ronge les hommes les plus vulgaires! Cela prouve qu’on a beau tout penser et tout savoir, on est encore bien pauvre; quand on n’a rien de plus que tout on n’a rien. Heureux ceux qui arrivent plus loin sans avoir fait tant de chemin! … Malgre´ sa beaute´, tu ne le trouverais peut-eˆtre pas agre´able. La princesse de Stolberg me disait hier: « Il est bien laid, n’est-ce pas? » Il n’y a rien a` re´pondre a` cela; il faut donner raison a` qui vous le dit, car autrement ce serait parler he´breux a` un Iroquois. Le monde est plein de gens vides! A. de Custine an E´. L. de La Grange 7. 9. 1818 (Revue de litte´rature compare´e 23 (1949) S. 166)

Malgre´ la hauteur de ses vues, il n’est pas chre´tien. C’est un phe´nome`ne bien extraordinaire pour notre temps qu’un tel homme! C’est un dieu du paganisme, et, en l’e´coutant parler, je croyais entendre quelque sage de l’antiquite´ re´ve´ler aux initie´s les secrets de la nature … Est-ce crainte d’entendre de tels myste`res re´ve´le´s a` son fide´isme chre´tien, que notre diplomate ne fait point halte dans une ville que tant de FrancX ais n’avaient point de´daigne´ de connaıˆtre? 116

1815

Frankfur t Dans Weimar habitait Goethe, que j’avais tant admire´, et que j’admire beaucoup moins. Le chantre de la matie`re vivait, et sa vieille poussie`re se modelait encore autour de son ge´nie. A. de Custine, L’Espagne sous Ferdinand VII (Custine S. 83)

B3 4191

[Schilderung des Lebens frühchristlicher Eremiten bei Cordoba.] Tous ont un me´tier, mais leur but n’est pas de produire quelque chose, c’est d’eˆtre occupe´s; ils soignent l’instrument plus que l’œuvre. Ceci me rappelle un mot du grand poe¨te Goe¨the: il m’a dit plusieurs fois qu’en faisant ses ouvrages, il n’avait jamais pense´ a` son livre, mais que le seul but qui lui paraissait digne de tous ses efforts e´tait le perfectionnement de son intelligence. Goe¨the, ce sage de l’antiquite´, ce moderne Platon, me´connu quoique idolaˆtre´ par son sie`cle, e´tait un philosophe antique, mais bien digne d’eˆtre chre´tien. Il retrouvait en gravite´, en grandeur personnelle, ce que le manque de foi dans une religion re´ve´le´e lui oˆtait en charite´. Il n’e´tait point impie, mais il se trompait sur l’objet de son culte: a` l’instar des paı¨ens, il adorait la nature, et comme ce qu’il y avait de mieux, sans contredit, dans cette nature, c’e´tait luimeˆme, il avait fait un dieu de son esprit. 22. 8.

Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 96)

In Frankfurt konnte ich die Städelischen Schätze abermals bewundern, auch der patriotischen Absichten des Sammlers mich erfreuen; nur überfiel mich die Ungeduld so viel Kräfte ungenutzt zu sehen: denn meinem Sinne nach hätte man bei viel geringerem Vermögen die Anstalt gründen, errichten und die Künstler in’s Leben führen können. S. Boissere´e, Tagebuch 22. 8. 1815 (Weitz2 1, 256)

B3 4186

Nach Tisch bei Schlosser. Mit Goethe und Christian zum alten Städel. Auf dem Heimweg: »ich merke doch daß ich ein rechter Frankfurter bin, hättet mir ebenso ›ob naturam francofurtensem‹ mein Diplom geben können«. Kunst und Alterthum am Rhein und Main sowie Anzeige des Aufsatzes im „Morgenblatt“ (WA I 34.1, 107; WA I 49.1, 10)

Der Dekan aller hier lebenden echten Kunstfreunde, Herr Städel, genießt in seinem hohen Alter noch immer der lebenslänglich mit Einsicht und Beharrlichkeit gesammelten Kunstschätze, in dem wohlgelegensten Hause. Mehrere Zimmer sind mit ausgesuchten Gemählden aller Schulen geschmückt, in vielen Schränken sind Handzeichnungen und Kupferstiche aufbewahrt, deren unübersehbare Anzahl, so wie ihr unschätzbarer Werth, den öfters wiederkehrenden Kunstfreund in Erstaunen setzt. Man will wissen, daß dieser im Stillen unablässig vaterländisch denkende, treffliche Mann seine Kunstschätze sämmtlich, nebst geräumigem Local und ansehnlichen Capitalien, dem gemeinsamen Nutzen gewidmet habe, wodurch denn freilich Kunstfreunde und Kunstsinn hier für ewige Zeiten die gewisseste Anregung und die sicherste Bildung hoffen können. 117

1815

Gerber mühle Gerber mühle

23. 8.

Tagebuch 23. 8. 1815 (GT V 1, 292)

Mittags. Fam. S. Boissere´e, Tagebuch 23. 8. 1815 (Weitz2 1, 256)

B3 4193

Nachmittags bring ich G. die 2 Gemälde-Beschreibungen von der Veronica und Verkündigung. Finde den Bergrat Cramer draußen; mit der Familie von Wilmer. 2./23. 8.

S. Boissere´e an Graf K. F. v. Reinhard 23. 8. 1815 (DLA Marbach, A: Reinhard, 5282)

Der Zufall hatte ihn [Goethe] Ende des vorigen Monaths nach Köln geführt, ich traf gerade bey seiner Rückkehr in Wiesbaden mit ihm zusammen, verlebte dort 10 reichhaltige Tage ganz allein mit ihm, und bin nun auch schon 14 Tage hier [Frankfurt] in seiner Gesellschaft. - Die Anschauung der Alterthümer zu Köln hat seinen schon vorig Jahr bey Gelegenheit unserer Sammlung gefasten Entschluß, über unsere Bemühungen und ihr Verhältniß zu den vaterländischen Denkmahlen und der Kunstgeschichte im allgemeinen zu schreiben, nun vollends zur Reife gebracht; er fieng gleich in Wiesbaden an, sich damit zu beschäftigen, und da ich mit dem Material des ganzen antiquarischen Wesens in Deutschland - sowohl rücksichtlich der Sprache und Geschichte als der Kunst hin länglich genug bekannt bin, so mache ich den Handlanger … Ich bin sehr begierig zu hören, wie es Ihnen jetzt geht und wie Sie gestimmt sind; Goethe ist nicht minder theilnehmend, er würde es Ihnen selber sagen, aber die Menschen nehmen ihn hier zu sehr in Anspruch, er hat bey der fortlaufenden Arbeit alle Mühe sich durchzuwinden; von Weimar aus wird er Ihnen schreiben, einstweilen trägt er mir die freundlichsten Grüße und Wünsche für Sie auf. Wie lang er noch hier bleibt und ob er mit mir nach Heidelberg dann zum Herzog nach Baden geht, ist nicht bestimmt. Gerber mühle - Frankfur t - Gerber mühle 24. 8.

Tagebuch 24. 8. 1815 (GT V 1, 292)

Dr. Seebeck. Mit Seebeck hinein. Bey Schlossers angefahren. Bey Herrn v. Hügel Mittags. Fürstinn Reuss. V. Fries und Gemahlinn Dr. Schlosser. Oestr. Stadt Comm. Zu Brönner mit Schl . 24. 8./ 7. 9.

24. 8.

Th. Seebeck an Goethe 11. 8. 1815 (GSA, 28/68, Bl. 408) Ich wünsche und hoffe daß mein so sehnlicher Wunsch, Sie wiederzusehen, diesmahl erfüllt werden möge. Was ich Ihnen von wissenschaftlichen und andern Gegenständen mitzutheilen habe, verspare ich auf die mündliche Unterhaltung. A. Schopenhauer an Goethe 11. 11. 1815 (Hübscher4 S. 22) Da Sie den Dr. Seebeck begegnet sind, der sein Hauptgeschäft aus der Farbenlehre macht, so war wohl nichts natürlicher als daß Sie ihm meinen Versuch wenigstens mündlich bekannt machten oder auch ihm solchen zur Durchsicht gaben. Chr. Schlosser an Goethe 23. 8. 1815 (GSA, 28/68, Bl. 424) In diesem Augenblikke erhalte ich eine Einladung von Hr. und Fräulein [Anna?] von Hügel, zu einer Mittags-suppe, auf Morgen Mittag 3 Uhr, mit Bitte sie Ihnen aufs schnellste zu übersenden. In Hoffnung Sie zu morgen in der Stadt zu sehen.

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1815 24. 8.

Gerber mühle - Frankfur t - Gerber mühle An Christiane v. Goethe 30. 8. 1815 (WA IV 26, 71)

Kam Dr. Seebeck. Mit ihm nach der Stadt. Bey Herrn v. Hügel gespeist. Gerber mühle 25. 8.

Tagebuch 25. 8. 1815 (GT V 1, 292)

Seebeck. Doppelspat. Mittag. Seebeck. Savigny und Frau. Guaita u. Frau Schlosser. Boissere´e Abends. Moralia durchgesprochen. S. Boissere´e, Tagebuch 25. 8. 1815 (Weitz2 1, 256)

B2 1695 B3 4195

Freitag 25. Dr. Seebeck im ›Weidenbusch‹. - Wir sind zusammen auf der Mühle. - Goethe mit meinen Gemälde-Beschreibungen zufrieden. »Sie sind gut«, sagt er, »und was noch mehr ist, sie sind recht; denn was mir immer die Hauptsache, der Ton ist getroffen; dabei sind sie mit Neigung und frommem Sinn geschrieben, ich würde sie vielleicht nicht so gut machen, weil mir der letztre fehlt.« Meine Zweifel wegen der Weitläufigkeit benahm er mir, der Gegenstand verlangt sie; so sei auch die ausführliche Beschreibung des roten Brocad-Tuchs in der Verkündigung, worüber ich mich selbst beklaget, nur insofern ein Fehler, als es ein Fehler im Bild sei; es sei aber kein Fehler, dadurch allein komme ja die wahre Charakteristik in d. Darstellung. Doch wolle er die Dinge noch einmal lesen und noch näher darüber sprechen. Die Schrift will er mir in ein paar Tagen rasch in die Feder dictieren. Es sind Briefe vom Herzog aus Baden gekommen. Er denkt doch vielleicht nach Heidelberg zu gehen. G. ißt bei Hügel, ich und Seebeck fahren mit ihm in die Stadt. 26. 8.

S. Boissere´e, Tagebuch 26. 8. 1815 (Weitz2 1, 257)

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Samstag 26. Auf d. Mühle mit Seebeck. Goethe wird vom alten Herrn Nicolas Schmidt zur Hochzeit abgeholt auf d. Forst-Haus [Irrtum Boissere´es, die Hochzeit fand am 21. 8. statt.]. Baumeister Heß hält sie mit der Jungfer Melber [vielmehr Neuburg]. Seebeck soll draußen wohnen. F. Bucholtz an Gertrud v. Druffel 28. 8. 1815 (Westfalen 8 (1916), S. 87)

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Goethe besuchte ich vorgestern auf dem Landhaus des Herrn Ghm. Willemer, wo er wohnt. Einmahl hat er hier [in Frankfurt] gespeiset. Er sieht sehr wohl aus und ist recht liebenswürdig. Er achtet Baron Hügel sehr. Der Österreichische Orden hat ihm viel Freude gemacht. 27. 8.

Tagebuch 27. 8. 1815 (GT V 1, 292)

Mittag. Scharf u. Fr. auch Fr Stedel. Seebeck

Blätter Testa’s durch Ehrmann.

25./27. 8. An Christiane v. Goethe 30. 8. 1815 (WA IV 26, 71)

Bis zum 27ten Beschäftigung mit Seebeck, Boisseree, Schloßer. Ersterer zog auf die Mühle. Die andern gingen ab und zu. Wie mehrere Freunde. 119

1815 28. 8.

Gerber mühle Tagebuch 28. 8. 1815 (GT V 1, 292)

Frühe Music und Gaben. Mittag Familie Riese, Schlosser Sen. Boissere´e. Seebeck. Ab. Fam. Boisseree. Seeb. Divan. Anfang. - Ende. An Christiane v. Goethe 30. 8. 1815 (WA IV 26, 71)

Den 28ten Früh. Musick auf dem Wasser. Allerley artige und lustige Geschencke. Gesellschaft zu Tische. Wobey Riese und die obbenannten. Nach Tische Mehrere. Sehr schöner Tag. S. Boissere´e, Tagebuch 28. 8. 1815 (Weitz2 1, 257)

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Montag 28. … Morgens Vers an den G. fertig. Über Hals und Kopf hinausgeeilt. - Die Familie von Willmer ist da. Herr Scharf[f] und Frau. Fritz Schlosser. - Kasten-Schreiber Riese, alter Schulcamerad von G., Seebeck. Das Garten-Haus mit Schilf ausgeziert wie Palm-Bäum zwischen d. Fenster gebunden, oben an der Decke überhängend. - An der hinteren Wand, wo der von Laubkränzen, darin ein runder Alte saß, ein groß Spitzschild Kranz von Blumen, den FarbenKreis vorstellend. Willmer eröffnet den Tisch mit einer passenden Anrede, einer Anspielung auf Freimaurer-Sitte - bringt des Alten Gesundheit aus mit Wein von seinem Geburts-Jahr - (1749.) mit 1748er Rheinwein. - Durchgehend muntere Stimmung in der Gesellschaft. Brief vom Consistorium an Willmer mit Erlaubnisschein einen an diesem Tag geborenen unehelichen Sohn Wolfgang im Haus zu taufen. - Zweiter Brief in Knittel-Versen von einem Meister-Sänger Christian, kurze Wiederholung von Goethes Biographie, soweit sie jetzt gedruckt ist, alle Verse endigen mit den Eigennamen der Goethischen Liebschaften. - Riese merkt es gleich - beides von Ehrmann. [am Rande:] In Beziehung auf den Farben-Kranz erzählte G.: weil er immer seine angefangenen Arbeiten so gern liegen gelassen - hätten seine Freunde in Weimar ihm an einem Geburts-Tag einen Kranz gemacht, worin die AnfangsBuchstaben, die zerbrochenen, von allen seinen unvollführten Werken zusammengereiht gewesen. Auf solche Art hätten sie ihn oft geschoren an seinem Geburts-Tag. Er hatte früher schon einmal erzählt daß er die Einweihung der Rochus-Kapell im vorigen Jahr beschreiben wollen und schon vollkommen schematisiert gehabt, aber dann liegen lassen. -. Morgens hatte Frau Hohlweg [Hollweg] - in einem Boot Musik machen lassen, Harmonien - es war so eingerichtet daß sie anfingen als G. aus dem Bett aufstand. »Ei ei«, sagte er etwas ängstlich und bedenklich, »da kommen ja gar Musikanten« - doch fand er sich bald zurecht weil die Musik sehr gut war. Dann gabs ein Mißverständnis mit einem Ducaten den der Alte durch Carl an die Musikanten schickte - sie wollten und konnten natürlich nichts nehmen, war das Theater-Orchester, fand sich beleidigt. Die Frauen hatten einen Turban von dem feinsten indischen Muslin mit einer Lorbeer-Krone umkränzt auf zwei Körbe voll der schönsten Früchte - Ananas Melone Pfirsich Feig- und Trauben -, dann einen voll der schönsten Blumen gelegt. Dazu hatte die Städel die Aussicht aus Goethes Fenster auf die Stadt 120

1815

Gerber mühle Frankfurt artig gezeichnet, und die Wilmer ein schönes Kränzchen von feinen Feld-Blümchen aufgeklebt, zu beidem waren passende Verse aus dem Hafis geschrieben -. Ehrmann hatte allegorische Bilder, etwa die Jahres-Zeiten von Pietro v. Testa schreckliches Wesen von Composition - geschickt. Christian Schlosser KreuzAbnahme, glaub ich, von Daniel di Volterra oder Kreuzigung - und KreuzTragung von einem großen italienischen Meister. Ich suchte nach Tisch Eichen-Zweig und Klee und legte die Barbara von Eyck mit meinem darunter versteckten Verse in G. Schlafzimmer, zur Linken des Bildchens einen schönen Eich-Zweig, zur Rechten einen großen Lorbeer, unten wo beide sich kreuzten, einen dreischüssigen Klee-Zweig - Dies faßte das Ganze angenehm ein. Vor Tisch hatte ich ihm auf seinem Zimmer schon Glück gewünscht und gesagt daß ich ihm was mitgebracht. Ich fand ihn da gerade bei der Denkschrift beschäftigt wir umarmten uns herzlich, und als ich meine Freude zu erkennen gab, gerade an diesem Tag hier mit ihm zusammenzutreffen - sagte er: »ja, es ist recht schön und ominös«. Das kleine Geschenk mit dem Vers nahm er nun mit Rührung auf - es entfuhr mir die auf mich selbst störend-zurückwürkende Entschuldigung - es seien die ersten Verse die ich gemacht. - »Nun«, sagt’ er, »sie sind gut gedacht, das Übrige wird schon kommen«. - Dann las er mir seine Denkschrift vor von Köln. - es mutete mich an wie ein Kapitel aus seinem Leben. Ich soll nun diese Tage zu ihm herauskommen, da wolle er mir alles noch einmal rasch in die Feder sagen; man sehe da am besten wo es noch fehle an Zusammenhang usw. Er will nicht, daß ich weggehe. ich bleibe den Abend draußen; er liest von seinen orientalischen Gedichten - Heitere freundliche Stimmung des kleinen Kreises. Ich tappe mit einer großen Keule nach der Stadt. An Rosina Städel 21. 12. 1815 (WA IV 26, 196)

Der bunten und braunen Bilderchen [unter Mitwirkung von Lieber hergestellte Nachbildungen von Rosina Städels Zeichnung] folgen mehr … Dencken Sie dabey wie sehr das Original mich freute. S. Boissere´e, Tagebuch 28. 8. 1819 (Weitz2 1, 568)

Artig war es, daß ich beim Fest am Tisch gegenüber von Willemer und dem Kastenschreiber Riese, dem ältesten Freund und Schulcameraden von Goethe, saß, der auch 1815 als G. auf der Mühle war den Geburts-Tag mit uns gefeiert. Für Marianne v. Willemer (Übersetzung Knebels nach Abu Ismail Tograi; WA I 4, 126)

Zum Andenken des 28. August 1815. Als die Tage noch wuchsen, gefiel das Leben mir wenig, Nun abnehmend mit Eil’, könnten gefallen sie mir. W. Grimm an J. Grimm 20. 11. 1815 (Brüder-Grimm-Briefausgabe 1.1, 467)

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Als sein Geburtstag in Frankfurt war hat von den Hausleuten niemand etwas erwähnt, nur bei Tisch hat sich auf dem Main eine schöne Waldhorns Musik 121

1815

Gerber mühle hören laßen und als er gefragt: was ist das? hat blos sein Bedienter geantwortet [„] ei H. Geheimer Rath heut ist ja ihr Geburtstag.“ Während der Zeit haben sie ihm in sein Zimmer eine Schüßel mit köstl. Obst, wie Ananas u. s. w. schön geordnet aufgestellt, daneben ächt persisches Zeug (weil er gerade mit den oriental. Sachen beschäftigt ist) wo ich nicht irre, auch einen Dolch hingelegt, und wie er hinein getreten ist beobachtet. Anfangs, wie er es gesehen, ist er ganz ängstlich gewesen, hat hin und her geblickt und gemeint, es sey jemand versteckt, der nun glückwünschen werde, dann ins NebenZimmer gesehen, ob etwa da Leute sich dazu versammelt hätten, und als dann endlich alles leer und still gewesen, hat ihn diese Aufmerksamkeit bis zu Thränen gerührt. An S. Boissere´e 29. 8. 1816 (WA IV 27, 154)

An meinem gestrigen Geburtstage … [ich] mich an die Eyckische Heilige, die mousselinenen Tulbände, Mayn-Aussichten, Pfirschen und Ananas halb traurig erinnerte. Marianne u. J. J. v. Willemer u. Rosina Städel an Goethe 12. 10. 1816 (Weitz1 S. 46)

Jenen so wichtigen Tag … haben wir in Stille und Entbehrung gefeiert … Wir gingen alle in das kleine Haus am Main, wo auf Ihre Gesundheit und frohes Wiedersehen die Gläser erklangen; aber wie freudig überraschte uns ein Kranz, jenem nicht unähnlich, der vor einem Jahre an demselben Platze hing, und, von der Hand der Freundschaft gebunden, die wehmütigsten Gefühle im Herzen anregte, und uns den schönen Tag vergegenwärtigte, an dem wir so beglückt durch Ihre Nähe unsre kleinen Gaben dem gegenwärtigen Freunde bieten durften, wohl wissend, daß die Absicht nicht verkannt wird, wo der Wille gut ist. Marianne u. J. J. v. Willemer an Goethe Ende Aug. 1817 (Weitz1 S. 65)

Der 28. August ist nun zum zweitenmale wiedergekehrt und bringt uns wehmütige Erinnerungen an schöne Stunden, aber keine Entschädigung für ihren Verlust, wenn wir sie nicht in Dem Gedanken finden, daß es dem verehrten Freunde in dem Kreise, den Er jetzt durch seine Gegenwart verschönert, so wohl werden möge, als es uns ward, ihm unsre herzlichen Wünsche für sein Wohl und seine Zufriedenheit aussprechen zu können. Marianne v. Willemer an Goethe etwa 28. 8. 1819 (Weitz1 S. 88)

Als Erinnerung an jenes häusliche Fest, an dem sich das Rohr zur Palme emporschwang … An Marianne u. J. J. v. Willemer 2. 9. 1820 (WA IV 33, 190)

Und so kam der 28. heran, bey dessen frühstem Tagesgruß mir die liebliche Musik vom Mayn her wieder in die Ohren schallte und die sämmtlichen Freuden dem Gefühl und der Einbildungskraft wieder vorführte, wie sie Orient und Occident verbunden wohl selten einem Freudescirkel gewähren möchte. 122

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Gerber mühle Marianne v. Willemer an Goethe Aug. 1820 (Weitz1 S. 98)

So ist denn abermals ein Jahr verstrichen, jener Tag, uns allen so wert, kehrt wieder ohne den Freund. Mit freudiger und wehmütiger Stimmung gedenken wir seiner und jener frohen Stunden, die wir vereint durchlebten. Marianne v. Willemer an Goethe 26. 8. 1827 (Weitz1 S. 184)

… zum 28. August …, dessen Feier wir noch immer im Stillen begehen, und uns glücklich schätzen, diesen Tag mit Ihnen verlebt zu haben. Gerber mühle - Offenbach - Gerber mühle 29. 8.

Tagebuch 29. 8. 1815 (GT V 1, 292)

Seebeck. Physica. Optica. Mittag. Familie. Seebeck. In Offenbach bey Meyer Sammlung von Vögeln Gesang. Arioso. Lieder Bis in die Nacht Unterhaltung. S. Boissere´e, Tagebuch 29. 8. 1815 (Weitz2 1, 259)

B2 1698 B3 4202

Dienstag 29. … Mittag auf d. Mühle; der Alte setzt sich auf eine bessere Diät. Der viele 11er Rheinwein und die feuchte Luft hat ihm zugesetzt, jetzt trinkt er bloß Bacharacher. Goethe scheint entschieden das Memoire drucken zu lassen und so beides an Metternich und an Hardenberg mit besonderen Briefen zu schicken. Ich lege ihm auf seine gestrige Vorlesung diesen Wunsch vor. Er will von mir haben was wir besonders über unsere Sammlung gesagt haben. Ich beschließe zu bleiben, ein Quartier in der Stadt zu nehmen er damit sehr zufrieden. Über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden, Anzeige im „Morgenblatt“ (WA I 49.1, 11)

In Offenbach wird die Sammlung ausgestopfter Vögel des Herrn Hofrath Meyer mit großer Aufmerksamkeit beschaut. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 97)

Auf Naturgeschichte bezüglich sahen wir die Sammlung von Vögeln bei Hofrath Meyer, nicht ohne neue Belehrung über diesen herrlichen Zweig der Naturkunde. 30. 8.

Tagebuch 30. 8. 1815 (GT V 1, 293)

Mittag. Scharfs. Nic. Schmidt Dr. Melber. Gerber mühle 31. 8.

Tagebuch 31. 8. 1815 (GT V 1, 293)

Mittag Scharf u. Frau Nic. Schmidt. Dr. Melber. Andre und Frau … Dr Destner. G. S. Kestner von Hanover. Md. Savigny. Kinder Boissere´e. Gesang. 123

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Gerber mühle

31. 8. (schon 30. 8.?)

A. Kestner, Tagebuch 30. 8. 1815 (*Hannoversche Geschichtsblätter Bd. 20 (1917), 2. u. 3. Heft, S. 172; StadtAH 3 NL 279 2930 II B 7 08) B2 1699 B3 4203

Mittwochen 30 Aug. war einer meiner merkwürdigsten Tage. Von Theodorn hörte ich, daß Göthe wahrscheinlich noch in Frankfurt sey und auf der sogenannten Gerbermühle bey Oberrath auf dem Wege nach Offenbach bey einem Freunde, dem Dr. Wilmer wohne. Es blieb nur, da er so entfernt von der Stadt und sein Hereinkommen unbestimmt war, nichts übrig, als ihn zu besuchen. Ich richtete daher mein Augenmerk auf meinen Freund Christian Schlosser, den ich mich freute seit Rom wiederzusehen u hoffte bey ihm Hülfe zur Ausführung meines Plans zu finden. Ich traf ihn auf seiner Wohnstube mit einem gewissen Dr. Seebeck, einem Physiker u Opticus, welcher mit zwey schwarzen Spiegeln u einem Haufen viereckiger Stücken Spiegelglas Experimente machte, welche zeigten, daß auf einer Anzahl dieser 4 eckigen GlasStücken, zwischen die beyden Spiegel gehalten, u zwar so, daß der Himmel sich in dem untersten spiegelte, u die Glasstücken in den Zurückschein des Himmels in den oberen Spiegel fiel, folgende Figur (nur regulair) sichtbar wurde, u daß sich in den 4 dreyeckigen Winkeln derselben die Regenbogen Farben zeigten, und zwar je üppiger, je mehr von den 4 eckigen Stücken Glas auf einander gelegt wurden. Es war dieses eine neuerliche Entdeckung, welche auf den Dr. Seebeck, der bedeutend zu seyn schien, vielen Eindruck machte u die ich vorerst als ein Curiosum annahm, bis mir die Gründe des Frappanten darin vielleicht einst klar werden. Der Dr. Seebeck hielt sich nicht mehr lange auf. Bevor er schied, zeigte Schlosser eine Zeichnung von Overbek, einen todten Christus vorstellend, welche an den bekannten Raphael, von Morghen gestochen, aus dem Pallast Borghese erinnert, aber mir einen schönen Eindruck machte … Während ich fortfuhr diese Zeichnung zu betrachten, begleitete Schlosser den Abschied nehmenden Dr. Seebeck hinaus u sagte mir, als er zurückkehrte, daß er meinem Verlangen gemäß von ihm das Versprechen erhalten habe, bey Göthe, zu dem er nach Tische gehen werde auf die Zeit zwischen 4 u 5 Uhr meinen Besuch einleiten zu wollen, wofür ich sehr dankbar war. Wir setzten uns nun eine Stunde zusammen u erzählten uns in Kurzem unser Ergehen. Ich fand noch bey ihm die Alte Hochschätzung der inneren Vervollkommnung, aber viele Zufriedenheit mit sich selbst, nicht gar viel Interesse für die Nächsten u ein bischen viel Zwang in der Manier des Vortrags, woran, wie ich Nachmittags selbst ermessen konnte, Göthe nicht wenigen Antheil hatte … Um 4 Uhr war der Wagen da u wir fuhren nach Oberrath, wo wir an dem nach der Gerbermühle führenden Wege zur Linken ausstiegen und an dem Mayn heraus sehr bald bey der Gerbermühle ankamen. Der Bediente empfing uns an der Hausthür. Wir baten dem H Geheimen Rat aufwarten zu dürfen. Der Bediente kehrte zurück mit der Nachricht: „es wird Ihr Exzellenz viel Ehre seyn.“ Durch eine dunkle Treppe wurden wir in seine Wohnstube geführt, die für eine Gartenwohnung sehr groß u lang war. Er kam uns von der entgegengesetzten Seite entgegen u schien im Nebenzimmer sich angekleidet zu haben. Sein Anstand war würdig mit Absicht, aber sein Beneh124

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Gerber mühle men sehr freundlich, ja zuvorkommend. Er half selbst die Stühle zusammenholen, indem er uns zum Sitzen nöthigte. Vorher fragte er, wer von uns beyden der Doctor Kestner aus Frankfurt sey. Ich machte die Introduction damit daß ich eines Briefes erwähnte, der mir von Frau von Beaulieu an ihn mitgegeben sey, den ich aber unglücklicher Weise verloren habe. Sehr verbindlich erwiderte er darauf, daß ich auch ohne diesen mich eines freundlichen Empfangs habe versichert halten können. Dann richtete ich ihm eine Empfehlung meiner Mutter aus, indem ich mir Hoffnung gemacht, ihn in Wisbaden anzutreffen. Er fragte nach ihrem Befinden und ob meine Geschwister noch vollzählig wären, indem er freundlich hinzufügte, daß unser seliger Vater ihm unsere sämmtlichen Silhuetten geschickt habe, als wir noch böse Buben gewesen, und daß er uns daher schon alle kenne. Dann kam die Rede auf Silhuetten und er äusserte, es sey ihm nicht lieb, daß diese ehmals gangbare Art, sich ein Andenken zu geben, so ganz abgekommen sei; denn es wäre doch ein treuer Schatten des Freundes gewesen. Nach einem kurzen Gespräch verschiedenen Inhalts nöthigte er uns darauf in den Garten. Beym Hinabsteigen in den Garten wurde die Ältlichkeit seiner körperlichen Bewegungen sichtbar. Dieses schien ihm unangenehm, denn er nöthigte uns sehr angelegentlichst, als wir zu seinen beyden Seiten ihn aus der Stubenthür begleiteten, die Treppen hinabzugehen, indem er folgen werde. Der Garten bestand in einem Boskett an dem Mayn gelegen und hier kamen wir zuerst durch einen Schattengang an einen freyeren Platz nah am Flusse, wo wir den Kaufmann Nicol. Schmidt aus Frankfurt antrafen, den Göthe bewillkommte und Du nannte - er wird ein Jugenbekannter von ihm seyn. Hier blieb er einige Augenblicke stehen u wieß uns weiter zur Gesellschaft der Damen auf einen andern Platz, die zum Theil zur Wilmerschen Familie gehörten, zum Theil zum Besuche da waren. Nachdem wir hier vorgestellt waren kam Göthe uns nach und nahm sich so unserer Unterhaltung an, wie es dem gebührt, der Besuch bekommt, er war dabey körperlich in einer beständigen Beweglichkeit und Unruhe, aber ohne schnelle Bewegungen. Anfangs theilte dann u wann eine Dame das Gespräch; doch hörte dieses bald auf und Er ging zwischen uns auf dem von Bäumen umgebenen Platze, der nach dem Mayn zu eine freye Seite hatte, auf und ab, oder blieb er eine Weile stehen, so wiegte er doch den Körper auf den Füßen und lehnte sich zuweilen an. Die Hände hatte er meistens eingesteckt, entweder in die Tasche seines dunkelblauen Überrocks, der ihm wenigstens schon 9 bis 10 Monathe gedient hatte oder in den Busen. Während Theodor mit einem andern Herrn redend auf u nieder ging, wurde mir das Gespräch mit G. etwa ½ Stunde allein zu Theil. Es lenkte sich dieses auf Frau von Beaulieu u ihre Töchter, von denen er mit vielem Interesse sprach, aber stets mit voller Besonnenheit und einer gewissen Abgemessenheit. Er verbreitete sich mit gerechtem Lobe über das Talent der C. Julie Egl. und äusserte, sie leiste alles, was man ohne höhere Leitung eines solchen hübschen Talentes erwarten könne. Ich erwiederte, daß ich die Wohlthätigkeit der Einwirkung eines geschickten Lehrers nicht verkenne; aber daß uns die Höhe der Kunst im 125

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Gerber mühle Anfang des 15. Jahrhunderts u früher beweise, daß in den wesentlichsten Theilen der Darstellung schon etwas Großes geleistet werden könne, ohne völlige Korrectheit der Zeichnung u daß diese ohne die Kraft der Darstellung, die in jener Zeit geherrscht habe, für sich allein nach meinem Ermessen keinen großen Werth habe. Ich führte den Masaccio an. Er billigte meine Erhebung jener KunstEpoche aber wollte, den vorliegenden Fall betreffend, doch nicht davon abgehen, daß mehr Studium in der Zeichnung erforderlich sey, und hörte mit vieler Freundlichkeit, daß es schon länger unter ihre Lieblings Ideen gehört habe, in Weymar unter seiner Einwirkung sich in der Kunst zu üben. Ich erzählte, daß sie neuerlich manche Porträts mit großem Glück gemacht habe. Er fragte: alle mit Bleystift? Ich bejahte es u er rühmte ihre Geschicklichkeit, den Bleystift zu behandeln. Doch kam mir vor, als wenn er gewünscht hätte, sie möge auch in anderen Manieren Portraite machen. Als im Gespräch eine Stille eintrat, erwähnte ich Christian Schlosser und meine Freude ihn seit meinem Leben mit ihm in Rom zum ersten Male wiedergesehen zu haben. Er lobte ihn u seinen beharrlichen Eifer in seinen Wissenschaften u seiner Ausbildung. Ich erwähnte Overbecks schöne Zeichnung. Auch er lobte die Composition u die große Sauberkeit ihrer Ausführung; ich stimmte ein doch setzte ich hinzu, daß zwar eine Reminiszenz des Raphael in dem ähnlichen Bilde aus dem Pallast Borghese unverkennbar sey, aber dennoch in der Composition mehreres Eigenthümliches bleibe: „Kann man denn anders“, erwiederte er, als in den schönen Gedanken des Raphaels fallen?“ Er hörte dann mit Interesse von mir, daß ich Overbeck aus seiner früheren Zeit kenne und er mir persönlich den angenehmsten Eindruck gemacht habe. Dann fragte er nach seiner Ausbildung u hörte von mir, daß er von seinem Geburts Orte Lübeck, wo er bey der brennendsten Begierde zur Kunst eine sehr mittelmäßige Anweisung gehabt, nach Wien unter Fügers Leitung gekommen. Dann fragte er, ob nicht ein Verwandter des Overbeck Künstler gewesen; ich sagte ihm daß sein Vater der bekannte Dichter gewesen, welches ihm neu war. Als ich diesen an einigen kleinen Gedichten bezeichnete, schien er zu glauben, ich wolle ihn herabsetzen und erwähnte mit einem Lobe, welches nicht gar sehr erhebt, die Overbeckschen Gedichte. Er nannte sie gar brave Gedichte, welche eine lobenswethe, moralische Tendenz hätten u wieß dabey auf die Zeit hin, in welcher sie entstanden. Bey Gelegenheit Overbecks erzählte ich, daß dieser mir in seinen Briefen aus Wien einen gewissen Pforr als einen sehr talentvollen Freund erwähnt, der gleichfalls das historische Fach zu dem seinigen genommen. Göthe ergriff diesen Namen und lobte sehr einige Zeichnungen von ihm zum Götz von Berlichingen, die sehr originell u kräftig u von vieler Erfindung wären. Leider sey dieser junge Mann gestorben. Die Rede kam dann auf Cornelius, von welchem Schlosser eine Zeichnung hat. Auch diesen lobte G. aber mehr schien ihm doch Pforr am Herzen zu liegen. An allen diesen drey Künstlern lobte er das Studium der alten Meister und erhob die höhere Leitung, die an ihrer Ausbildung bemerkbar sey. Als hierauf die Rede auf Riepenhausens fiel, die ich als meine Freunde erwähnte, schien er sie gegen die andern herabsetzen zu wollen und sagte, es sey noch immer das 126

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Gerber mühle ungewöhnliche Talent, dem kein anderes vorgesetzt werden könne, an ihnen bemerkbar; aber ihre früheren Arbeiten hätten mehr versprochen, als sie nachher erfüllt; es fehle an der Ausbildung nach großen Meistern. Ich konnte leider nicht widersprechen u hob aus allen Kräften ihre öconomisch beschränkte Lage hervor, die sie stets gedrückt habe, weshalb sie ein großes Stück ihres Lebens schon hätten verlieren müssen. Blos ihrer Hände Arbeit hätte sie ernähren müssen u sie hätten während meines Dortseyns die elendesten Aufträge anzunehmen nicht ausschlagen können, da sie niemals so glücklich gewesen wären, eine Pension zu erhalten oder einen Mäcen zu finden. Er hörte mich, wie es schien, mit Theilnahme; aber doch nicht mit so lebhafter, daß er ihnen einen Mäcen verschaffen wird. Während dieses Gesprächs machte ich die Bemerkung, wie in unseren Zeiten ein Talent zur bildenden Kunst eine doppelte Hülfe bedürfe, da ein jedes mit der Zeit zu kämpfen habe, welche der Kunst ungünstig zu seyn scheine und berührte das Problem, daß in der guten Zeit, worin die Kunst geblüht habe, selbst mittelmäßige Talente etwas Gutes hervorgebracht hätten, sie mogten wollen oder nicht, als Lorenzo di Credi u selbst Perugino. „Ja“, antwortete er mit einem Lächeln der Zustimmung, die Fluth trägt das Schiff, aber wer wird es selbst tragen können? Es ist, dergleichen geschehen - die Argonauten haben es selbst getragen; aber nur gar Wenigen ist dieses gegeben.“ Er fragte nach Sartorius und seiner Frau und hörte mit Theilnahme, daß ihre Gesundheit leide und gebrauchte mehrere freundliche Ausdrücke bey ihnen. Ich bedauerte ihm nichts Specielles von ihren Leiden sagen zu können, weil ich erst in der Nacht in Göttingen angekommen u früh weiter gereist war, (Himlys aber in gar keiner Berührung mit ihnen stehen, welches an Sartorius zu liegen scheint.) Der Abschied war, wie andere Leute von Lebens Art sich dabey benehmen mit einigen verbindlichen Äusserungen über die gemachte Bekanntschaft, welchem er noch hinzufügte, daß er den Herrn Doctor noch bey sich zu sehen hoffe, um zu hören, daß ich in Wiesbaden wohl angekommen sey. Dieses war die merkwürdige Stunde, die schon viele Jahre vorher das Ziel meiner Wünsche gewesen, wo ich den ersten Dichter des Zeitalters von Angesicht zu Angesicht gesehen hatte, wo ich selbst in die Augen gesehen habe, die so vieles durchschauet, die Stirne, in der so mancher tiefer und großer Gedanke aufgestiegen, den Mund selbst reden gehört, von welchem so manches seelenvolle Wort gekommen war. Nicht ohne einen Grad von Befriedigung ging ich von hier, wo ich so glücklich war, diese Erscheinung genossen zu haben und nicht ganz ohne Dankbarkeit daß er mir anderthalb Stunden hatte schenken wollen. Jetzt fing ich an, die verflossenen Augenblicke zurückzurufen u in mir zu betrachten, was für Eindrücke meine Seele empfangen hatte und folgendes waren die Erscheinungen und meine Bemerkungen: Seine Gestalt ist eher groß als klein und so viel der zugeknöpfte Oberrock davon sehen ließ, von angenehmen Verhältnissen. Seine Stirn ist, wie die Abbildungen lehren, hoch, oben etwas zurückgehend u höchst bedeutend, die Nase 127

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Gerber mühle verhältnißmäßig mit dem Oval des Gesichts u den übrigen Zügen, u schön gebogen ohne Höcker, der Mund geschlungen, wie ich es noch bei allen Künstlern gefunden habe, voll Seele u Gemüth, aber sehr verfallen durch die fehlenden Oberzähne, von denen, ich glaube, vorn nur einer noch übrig war. Der Mund ist nicht ohne Milde, aber diese scheint mit einem Widerstrebenden zu streiten. Man würde sagen, es läge Stolz hier, wenn nicht ein Druck in seinen inneren Augenhöhlen andeutete, daß eine Last auf seiner Seele zu ruhen scheint. Von solchen Lippen quillt das tief Empfundene hervor, solche Lippen schwellen den LebensGenüssen entgegen; aber - kaum wage ich es auszusprechen nicht die Grazien scheinen dem Contur jener Lippen Gränzen gesetzt zu haben, oder um es stärker auszudrücken: seine Lippen dufteten nicht bloß, wie Anakreons, von Wein, sondern vielleicht auch von Bier u Tabaksrauch. Sein Merkwürdigstes sind die grossen schwarzen Augen, aus denen gleich die gewaltige Fähigkeit entgegenleuchtet, ohne Anstrengung zu durchschauen, was ein Sterblicher durchschauen mag. Vielleicht sind sie jetzt auf dem Erdboden einzig in ihrer Art. So spricht alles in seinen Zügen die Bestimmung zu großen Fähigkeiten aus, aber dennoch ist nirgends ein ungestörter ungetrübter Eindruck von dem Bewusstseyn so großer Fähigkeiten. Nahe bey diesem durchdringenden Blick ist in den Augenhölen, der Stirn nicht die Heiterkeit eines Menschen, der mit der Welt im Klaren ist. Sein Blick, der stets forschend von einem Gegenstande zum anderen sich bewegt, hat nicht die Ruhe und die Befriedigung eines solchen und verweilt dann am Wenigsten, wenn ein anderer Blick ihm begegnet. In seiner Miene u Betragen war eine beständige Beobachtung seiner selbst sichtbar, welche zu beweisen schien, wie ungleichgültig es ihm war, wie er erschien; hierdurch verschwand die Unbefangenheit des Betragens, welche nothwendig ist, den Umgang u das Gespräch behaglich zu machen. Doch sind seine inneren Bewegungen schnell im Gesichte zu lesen u sein Lächeln, wenn es auch mehr aus Theilnahme des Geistes, als des Herzens hervorging, stieg lebhaft u mit Schnelligkeit empor; es konnte daher, weil es meistens nur in einem Interesse für einen Gesprächsgegenstand oder einer Höflichkeit seinen Grund hatte, wenig das Gemüth berühren. Manche haben sich in seinem Betragen über den Minister beschwert ja sich darüber beleidigt fühlen wollen. Was mich angelangt, so konnte es mir für meine Person nicht schwerer fallen, ihn Excellenz zu nennen, weil man im Umgange einem Jeden die Ehrenbezeugungen schuldig ist, die seine bürgerliche Geltung mit sich bringen. Aber daß der grösste Mann seines Zeitalters auf bürgerliche Geltung einen so großen Werth legen kann, und dieses überall so kund giebt, ist freylich befremdend; als wenn seine Höhe als Dichter nicht weit mehr wäre, als die eines Ministers, die ihn ja so manchem Anderen gleich und unter noch viele Andere herabsetzt. Ausserdem aber steht er sich durch das Streben, in seinem Betragen den vornehmen Mann sehn zu lassen, in Rücksicht des Eindrucks seines äussern Erscheinens gar sehr im Lichte; denn durch das schon beym ersten Anblick hervorleuchtende Bestreben, mit Hoheit aufzutreten, ringt er nach einem Ziele, das er zu erreichen keine Fähigkeit hat. Wahre Würde äußert sich, 128

1815

Gerber mühle scheint mir, nicht in einem gewaltsamen Emportreiben des Hauptes und der Brust vielmehr pflegt man an diesen Merkmalen den zu erkennen, welcher das usurpiren will, was ihm nicht gehört; denn der welchem hoher Stand angebohren wurde, ist nur an der zwanglosen auserlesenen Haltung u Bewegung seiner Gliedmaßen zu erkennen, in welchen die Wirkungen der frühen Erziehung und des auserlesenen Umgangs, ähnlich den Spuren der Weisheit eines verstorbenen Lehrers, erschienen. Innere Würde der Seele aber will nicht pomphaft erscheinen, sondern ihre Demuth verlangt verborgen zu seyn; nur der scharfe Blick erspähet sie, der auch in kleinen Wellen die Tiefe des Meeres erkennt. So wie sich um eine Person von großer Bedeutung stets viele Anbeter und Nachbeter versammeln, welche durch Nachsprechung seiner Maximen und Nachbildung seines äussern Benehmens den gradsten Weg zu seiner Höhe zu gehen glauben, u in deren Äusserungen u Betragen Jener bruchstückweise sichtbar wird, so ist mir unter diesen vorzüglich aufgefallen, daß sie seinen Namen nie ohne sein adliges Prädicat nannten; ja, ich bemerkte deutlich, daß es den einen dieser Anbeter, bey welchem ich mich erkundigte, ob Göthe noch in Frankfurt sey, so aufregte, als wenn ich eine große Dreistigkeit hätte, als ich den Namen Göthe ohne von über die Lippen brachte. Ohngeachtet mancher hierin empfangener stillschweigender Vorwürfe habe ich es nicht über mich gewinnen können, in Goethes Abwesenheit ihn so zu nennen und mögte behaupten hierin bewiesen zu haben, daß ich ihn höher ehrte, als er sich selbst und die Andern. Einen unangenehmen Eindruck macht mir, von Göthes Nachsprechern gar zu vielen Dingen die Eigenschaft „curios“ beylegen zu hören. Wenn dieses Wort dann gebraucht wird, wenn bedeutendere Eigenschaften anzuerkennen u auszudrücken wären, so zeugt es von Gleichgültigkeit, wo man Hochachtung haben müßte; hilft man sich nur mit dem Urtheil, daß etwas curios sey, um ein Ausführlicheres oder Bestimmteres zu vermeiden, so erregt man den Verdacht der Feigheit; alles curios nennen, um alles gelten zu lassen, fließt aus Übermuth; indem man dann alles ausser Sich Selbst in eine Classe setzt. An G. Sartorius 20. 10. 1815 (WA IV 51, 372)

Sie sind überzeugt, daß die Nachricht von Ihrer Krankheit, die mir erst spät durch Reisende zugekommen, mich sehr ergriffen hat, und so sehr als sie in sehr schönen und heitern Tagen zu mir gelangte. A. Kestner an Amalie Ridel 17. 3. 1816 (Aukt.-Kat. Henrici 23, 82)

Wenn Sie den Herrn GR. von Göthe sehen, den ich das Glück hatte, in Frankfurt kennen zu lernen, haben Sie die Güte, ihm meinen Respect zu bezeugen. Frankfur t - Gerber mühle 1. 9.

Tagebuch 1. 9. 1815 (GT V 1, 293)

Mit Seebeck in die Stadt. Uber Akademien der Wissensch. Durch Straßen und Messe. Zu Schlosser. Uber disseninirte [disseminirte] Kunstschule. Zu 129

Frankfur t - Gerber mühle

1815

Becker. Sammlungen Gemälde, Münzen, Gemmen. Bey Schlossers zu Tisch … Zu Quaitas. Zu Schlossers. Herausgefahren mit Seebeck. 1. 9. (schon 31. 8.?)

1. 9.

A. Kestner, Tagebuch 31. 8. 1815 (*Jorns S. 93; StadtAH 3 NL 279 2930 II B 7 08)

Donnerstag den 31. Aug. Nachdem ich Morgens einige Briefe geschrieben hatte, besuchte [ich] Christian Schlosser, fand aber nur Friedrich Schlosser zu Hause, bey welchem das Interressanteste war, daß ich Göthe mit dem Doctor Seebeck u Chr: Schl. im Gärtchen hinterm Hofe auf u nieder gehn sah, indem er sich vorzüglich von dem Ersteren vordemonstriren ließ u während dieser Zeit Blätter von den Büschen pflückte, sie aufrollte u wegwarf. Ich sah, daß sein Gang noch kein Merkmal des Alters hatte. Aus Diskretion gegen Fr. Schlosser empfahl ich mich u als ich über den Hof ging, wollte der Zufall, daß gerade Göthe mir zur Rechten aus dem Garten kam um ins Haus zu gehen. Er bezeugte mir freundlich sein Befremden, daß ich noch in Frankfurt sey u seine natürliche Freundlichkeit wurde wieder von einer widerstrebenden Gewalt oder Verlegenheit zuweilen unterdrückt, als müßte er Hoheit in seinem Betragen annehmen, u als ob er sich nicht recht getraue es zu thun. Ich empfahl mich bald weil ich ihn in seinem Wege aufhielt. Er zog sich in den Garten zurück, obgleich ich sofort nach meinem Scheiden sah, daß er ins Haus gewollt hatte. Wozu daher dieser Zwang? Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 97)

Hofrath Becker in Offenbach zeigte bedeutende Gemählde, Münzen und Gemmen vor, nicht abgeneigt dem Liebhaber eins und das andere Wünschenswerthe zu überlassen. Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 109)

Herr Becker, als Medailleur höchst schätzenswerth, hat eine bedeutende Folge von Münzen aller Zeiten, zu Aufklärung der Geschichte seines Fachs, einsichtig geordnet. Man findet bei demselben Gemählde von Bedeutung, wohlerhaltene Bronzen und alterthümliche Kunstwerke mancher Art.

Gerber mühle 2. 9.

Tagebuch 2. 9. 1815 (GT V 1, 293)

Physica mit Seebeck

Mittag Ehrmann.

S. Boissere´e, Tagebuch 2. 9. 1815 (Weitz2 1, 260)

B3 4204

Samstag 2. auf d. Mühle mit Ehrmann. und Seebeck. Ehrmann pfeift jedesmal wenn er kommt, und dann muß Wilmer ihm antworten, eher tritt er nicht in den Garten. 130

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Gerber mühle Rosina Städel, Tagebuch 2. 9. 1815 (Goethe-Kalender 1931, 199)

B3 4205

Goethe verglich an diesem Abend seine Beschäftigung mit Mineralogie und den daran geknüpften Wissenschaften mit dem Ballast in einem Luftballon. Er sagte „Wenn man diesen zur Erde haltenden Ballast herauswirft, so gerät man in Gefahr, zu hoch in Lüften zu schweben, und muß am Ende gar, wenn man wieder herab will, ein Loch in den Ballon schneiden. Darum treibe ich solche ernste wissenschaftliche Dinge neben der Poesie. Triebe dies Ihr Vater auch neben seinem sonst lobenswürdigen Schreiben, so wäre er gerettet, so wäret ihr alle gerettet.“ 3. 9.

Tagebuch 3. 9. 1815 (GT V 1, 294)

Mittag Syndicus Schmidt.

Akuanoblebsie. In geringerem Grade.

S. Boissere´e, Tagebuch 3. 9. 1815 (Weitz2 1, 260)

B3 4207

Sonntag 3. … Nach Tisch – auf die Mühle zu Wasser … Morgens schreibe ich die Schrift über uns ab für Goethe. Ich fahre von dem Allerheiligen-Tor zu Wasser nach der Mühle … Überbring Goethe die Schrift. Syndicus Schmid[t] ist da, ein akyanoblep – Frau Städel hat ihn geladen – ein Schwabe, Schulcamerade von Reinhard und Paulus, erzählt sehr hübsche Geschichten von ihren Kloster-Schulen in Bebenhausen usw., wie sie Comoedie gespielt in ihren Betten, alle Vorhänge zusammengenäht und dann aufgezogen – Wie sie Pharao gespielt und vor den Probst und Rector citiert – der eine ein sehr strenger pedantischer Mann, und er und Paulus hätten schon gemeint es ging’ zu den härtesten Strafen, auch habe eben der Pedant schon seine Zornrede anstimmen wollen, da sei der andere ihm zuvorgekommen, habe gesagt: »es ist, Herr Colleg, das edele Spiel heißt Pharao habs in England oft gespielt«. – Sehr merkwürdig die Geschichte von Reinhard – wie er sich mit Schnurrer, der ein sehr despotischer Mann, in Tübingen überworfen beim Examen – da habe Rhd. sich auf die Bank der Doctores setzen wollen, was er streng genommen nicht eher gedurft bis er examiniert gewesen; Schnurrer wies ihn herunter, und Rhd. wird dadurch so disgustiert daß er ins Ausland geht, Hofmeister in der französischen Schweiz wird. Ein anderer Schulcamerad, ein oberflächlicher Mensch, wird Hofmeister in Montpellier, treibt nebenbei einen kleinen Handel mit grains d’abondance. An diesen wendet sich Magister Reinhard, als [er] seine Hofmeister-Stell verläßt, um eine neue, er bekömmt sie in der Nähe von Bordeaux bei dem Verfasser der ›Liaisons Dangereuses‹. Und jener grains d’abondance-Händler, ein gewandter Mensch, kömmt, glaub [ich], durch Reinhard nach Bordeaux, dort ist er in einem Kaufmanns-Haus – hält mit allen Parteien zum Schein, rettet dadurch seinen Herrn, wird Teilhaber des Geschäftes und sehr reich. 11. 8./ 3. 9.

An Carl August 3. 9. 1815 (Wahl1 2, 125)

Von Wiesbaden fuhr ich, mit Boissere´e d. 11. August nach Maynz, betrachtete daselbst die Merkwürdigkeiten, die man wohl empfehlen darf, unter Anleitung des Sammlers und Ordners Professor Lehne, und in Anwesenheit des höchsten 131

1815

Gerber mühle Bräutigams [Erzherzog Carl] verließ ich jenen Ort am 12ten, fuhr durch Frankfurt und traf hier ein. Mancherley Visiten, Bewirtung, Feste verzehrten eilig die Zeit. Ein Besuch des Herzogs und der Herzogin von Cumberland [am 15. 8.] und des Erbgroßherzogs [Georg] von Strelitz [am 17. 8.] überraschte mich. Frau von Berg sah ich noch Tags darauf, die ein kleiner Unfall länger in Frankfurt gehalten hatte. Kostbare und schätzenswerthe Sammlungen zu betrachten werde täglich veranlaßt. Es ist unglaublich, was Privatpersonen während so trauriger und drängender Zeiten, aufgehäuft und erhalten haben. Hierdurch werde ich denn veranlaßt, immer mehr genötigt jenem Aufsatz über Kunst und Alterthum dieser Gegenden nachzudenken … Eine klare Darstellung derselben kann, da alles im Gähren und Werden ist, vielleicht verhüten, daß, bey dem besten Willen, Mißgriffe geschehen. Schon glaube ich in Frankfurt, durch diensame Vorstellungen die Hauptpersonen auf manchen schädlichen Wahn, aufmerksam gemacht zu haben … Seit einigen Tagen ist Doctor Seebeck bey uns, und der Wunsch diesen vorzüglichen Mann für Ew. Hoheit zu gewinnen, wird aufs neue lebendig. Leider sind die Ursachen, die ihn von Jena entfernten noch immer dieselben: er bedarf zu Benützung seines Vermögens, einer handelsthätigen Umgebung. Die paar Jahre, daß ich ihn nicht gesehen, hat er auf ’s tätigste und ernstlichste seine früheren physisch-chemischen Arbeiten fortgesetzt und mir das, was er bisher durch Briefe angedeutet, ausgelegt und vorgezeigt. Es ist bewunderungswürdig, mit wie sicherem Schritt er, bey einer weiten und sicheren Umsicht in den gegenwärtigen Zustand der Wissenschaft den einmal eingeschlagenen Weg verfolgt und dabey sich und andere controllirt. Von manchem was er mir mitgetheilt, wünsche in Jena gute Anwendung machen zu können. Besonders freute mich auch die schöne Kenntnis die er von dem Verdienst des gegenwärtig Mitarbeitenden besitzt. Denn in der Wissenschaft wie überhaupt, ist denn doch immer die Persönlichkeit die Hauptsache. Von den Frankfurter Kunstliebhabern und Sammlern nochmals zu sprechen, muß ich zuerst Herrn Städels gedenken, der im hohen Alter, in einem wohlgelegenen, geräumigen Hause, noch immer der köstlichsten Werke genießt. Ausgesuchte Gemälde, Handzeichnungen und Kupferstiche. Man versichert, daß er alles, nebst Haus und einem ansehnlichen Kapital, zu gemeinem Nutzen stiften und zu Ausbildung von Künstlern und Kunstfreunden für ewige Zeiten beysammen halten will. Doktor Grambs besitzt gleichfalls die köstlichsten Werke jener Art. Er hat viele Jahre her, nach verschiedenen Zwecken gesammelt, und sich mit Holland und Brabant immer in Verbindung erhalten. Was ich zuletzt bey ihm sah waren farbige Blumenzeichnungen, von den besten Meistern, seit dem Ende des siebzehnten Jahrhunderts bis auf die neuste Zeit. Die Fortwirkung der Vorgänger auf die Nachfolger, das weitere plötzliche Hervortreten eines großen Talents und die Nachwirkung desselben gab zu lehrreichen Betrachtungen Anlaß. Wie denn bey einer Fülle von Kunstwerken die historische Ansicht, so erfreulich als förderlich wird. 132

1815 4. 9.

Frankfur t – Gerber mühle Tagebuch 4. 9. 1815 (GT V 1, 294)

Mittag Familie. Schlosser. Frankfur t – Gerber mühle 5. 9.

Tagebuch 5. 9. 1815 (GT V 1, 294)

Nach Francfurt … Ehrmann. Boisseree`. Serviere. Begegnung mit Schlosser. Brentano Cabinet. Frühstück im Schwanen Silberberg. Riese. LeseCabinet. Gespeist im Schwanen. Wilmans. Boisseree. Guaita. die Grimm, Gebrüder Zeichn. des jüngeren. S. Boissere´e, Tagebuch 5. 9. 1815 (Weitz2 1, 261)

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Dienstag 5. … Goethe besucht mich morgens um 8 Uhr schon mit Seebeck. – Findet die Steinmetz-Ordnung auf meinen Tisch, ich erzähle ihm davon … Nachmittags begegne ihn auf der Zeil an der Catherin-Kirch, spreche von Solms – Da sagt er: »ei das ist gut, so macht sich ja Euer Sach von selbst, und Ihr braucht mich nicht einmal – wenn Ihr mich aus dem Spiel lassen könnt, wäre mir lieb« – Ich wehre sehr dagegen – sag daß er selbst dem Graf S[olms] erst einen Anhalt geben, daß dieser mir gezeigt wie lieb es ihnen sei – und wie es nur erst der Wunsch von einigen wenigen … G. bei Guaita. Zeichnungen des jungen Ludwig Grimm: – die Savigny seine Beschützerin – widerwärtiges Loben – eines schönen Talents. G. sagt: »jeden Sommer wachsen Rosen. Die Talente sind immer da, wenn sie nur entwickelt würden« – Ich als ein guter Jesuiter-Provinzial würde dem jungen Mann aufgeben ein Jahr lang keiner Frau seine Zeichnungen zu zeigen. G. sagt mir daß er ein Quartier in der Stadt wünsche. Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 111)

Herr Silberberg ist im Besitz der trefflichsten alten und neuen Kupferstiche, die er durch Tausch und Handel dem Liebhaber zu überlassen geneigt ist. St. Schütze, Tagebuch 3. 10. 1815 (Starnes1 S. 119)

Br[ief] von Wilmans. Goethe hätte bei ihm Bilder beschaut. W. Grimm an J. Grimm 6. 9. 1815 (Brüder-Grimm-Briefausgabe 1.1, 451)

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Gestern Abend waren wir in Gesellschaft mit dem Göthe bei Guaitas wo Savigny nämlich wohnt, er war liebreich und gnädig, hat des Luis Zeichnungen u. radirte Blätter gesehen u. wohl gelobt, vom Malchen sagte er es sieht aus, wie Eva, die im Paradies geht. Boissere´e läßt dich vielmals grüßen … Voigt hat die Rheinsagen, die er gesammelt noch nicht drucken laßen, will es aber ehstens thun, gestern Abend aß er bei Guaitas mit. 5. (?) 9.

S. Boissere´e, Tagebuch 5. 9. 1815 (Weitz2 1, 262) Primavesi bei mir, soll Göth. wegen der Rhein-Quell-Landschaft interessieren.

133

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1815

Frankfur t – Gerber mühle W. Grimm an J. Görres 21. 11. 1815 (Görres 8, 479)

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Das ist ja recht schön, sagt Göthe, wenn er sonst nichts weiß. L. Grimm, Lebenserinnerungen (Boehncke – Sarkowicz S. 150)

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Von da war ich bald und frühzeitig im Brentanoschen Haus in der Sandgasse. Ich freute mich sehr, Wilhelm zu finden. Er sagte: „Heute mittag kömmt Goethe und Savignys hierher zu Tisch, da siehst du sie.“ Ich war sehr begierig auf Goethe, den ich noch nie gesehn hatte. Bei Tisch hatte er den obersten Platz zwischen Damen. Savigny stellte mich ihm vorher vor. Es war bei Tisch eine Art feierliche Munterkeit. Es war eine große Tafel, die Familie von Guaita und Senator Thomas waren noch dabei. Eine Stunde nach Tafel sagte der Wilhelm: „Der Goethe wünscht deine Skizzenbücher, und was du noch von Zeichnungen aus Kassel bei dir hast, nimm mit.“ Wir gingen zu ihm, und da sah ich dann von Kopf bis zu Fuß den berühmten Mann. Er war nicht groß, aber gut proportioniert, hatte einen kleinen Ministerbauch und war schwarz angezogen, reichte uns beiden die Hand und war sehr freundlich, sprach langsam. Wir setzten uns dann alle 3, und er sprach zuerst mit Wilhelm über gelehrte Sachen. Sein Gesicht war noch von Tisch, wo er dem Johannisberger Eilfer gehörig zugesprochen hatte, ganz rot. Wie er meine Bücher bemerkte, sagte er: „Ah! Da bekommen wir auch etwas von der Kunst zu sehn.“ Er betrachtete die Skizzen, Bildnisse und Landschaftsstudien alle und sehr langsam. Ich hatte das Gefühl, daß er bei den meisten seiner Äußerungen den Nagel auf den Kopf treffe. Bei manchen Skizzen riet er mir an, dazu ernste Studien zu machen, da würde er raten, ein Bild von zu malen usw. Aber ich muß gestehn, daß die meisten, die er als die gelungensten nannte, mir am wenigsten gefielen. Die Köpfe fand er nicht ausgeführt genug. „Freilich,“ setzte er hinzu, „Umstände und Zeit erlauben nicht immer eine größere Ausführung.“ Aber mit Stellungen und charakteristischer Auffassung war er zufrieden, gab auch an, zu welchem Bilde dieser oder jener Kopf sich eigne. Einen lebensgroß ausgeführten Kopf unserer schönen Kusine Amalie Burchardi lobte er sehr und sagte sehr ernst: „Ich wüßte zu einer Eva keinen schönern, passendern Kopf“ usw. Mit den Landschaftsstudien war er, was mich sehr wunderte, auch lobend; ich hatte wenig Übung und gar nicht, was die Landschaftsmaler eine Manier nennen. Ich habe Bäume, Baumstämme, Wurzeln, Blätter, Pflanzen ohne irgendeine Manier nachgezeichnet, aber man sah, es war Natur in den Zeichnungen, und das mochte er wohl lobend hervorheben. Auch mit der Auffassung ganzer Gegenden war er zufrieden. Er sprach noch lange über Kunst und kam so nach und nach in sein Lieblingsthema, die Mythologie, die mir von jeher zuwider war. Es war aber höchst interessant, ihm zuzuhören, und da konnte man den Glanz und Geist seiner Augen recht erkennen. Nach und nach kamen dann mehrere ins Zimmer, und das Gespräch wurde allgemeiner. L. Grimm an F. Grimm 29. 4. 1816 (Koolman 1, 21)

Abends um sieben Uhr kam ich wieder in Frankfurt bei Stein an. Wie ich ins Zimmer trat, saß auch der Wilhelm, der unter der Zeit aus Cassel gekommen 134

1815

Frankfur t – Gerber mühle war, am Tisch, worüber ich mich sehr freute. Auch war Savigny mit Frau und Kindern da, und ich habe auch den Goethe gesehen und gesprochen. Gerber mühle

6. 9.

Tagebuch 6. 9. 1815 (GT V 1, 294)

Glaskugel Versuch [mit Seebeck] … Mittag die ganze Familie. Schlosser. Bansa und Familie Boissere´e. wegen des Hineinziehens. O. Bansa nach Familienüberlieferung (Bansa S. 80)

Mad B3 4194

Übrigens … weilte [Goethe] in jenen denkwürdigen Herbsttagen des Jahres 1815 als Gast des Geheimrats v. Willemer und seiner Marianne auf der Gerbermühle, wo er sich außerordentlich wohl fühlte und von jugendlicher Frische und Produktivität war; damals entstand der so liederreiche Zyklus des „west-östlichen Divans“, in dem Goethe als „Hatem“ seine Marianne „Suleika“ besingt. Auch Sofie Bansa, die ja in ihrem Elternhaus [Streiber in Eisenach] Goethe bereits nahegestanden und der „Frau Rat“ jugendliche Freundin war, besuchte in diesen Tagen mit ihrer ganzen Familie die Gerbermühle, wo August [Bansa] so schöne Tage seiner Jugend verlebt hatte. Clefchen [Schmid, später verh. Bansa] erinnerte sich noch in spätesten Tagen des faszinierenden Eindrucks, den Goethe – zur stillen Eifersucht Augusts, der von Goethes gefährlichen Augen sprach! – auf ihr jugendlich schwärmerisches Herz machte; von einem Flor junger Mädchen und Frauen umgeben, gab er Rätsel auf und freute sich, wenn eines möglichst rasch die Lösung fand; das phantasiereiche Köpfchen Clefchens hatte keine Mühe, das Richtige zu erraten, und Goethe rief ihr erfreut zu: „sie hat’s!“ Auch August wußte ein heiteres Stückchen aus diesen Tagen zu berichten: als er einst nach alter Gewohnheit im Main bei der Gerbermühle ein Bad nahm, waren seine Kleider abhanden gekommen, und er sah sich genötigt, im Adamskostüm nach der Mühle zu gehen, als Goethe im Gespräch mit Marianne von der Terrasse aus seiner ansichtig wurde und höchst überrascht ausrief: „O, da kommt ja Adonis!“ Clefchen erhielt vom Dichterfürsten ein kleines Andenken in Gestalt eines Taschenbuchs, das „die natürliche Tochter“ enthielt, und fügte einen Gedenk- und Widmungsvers hinzu, in welchem er die Gelehrtentochter dem Kaufmannssohn gegenübergestellt, die sich lieben. S. Boissere´e, Tagebuch 6. 9. 1815 (Weitz2 1, 262)

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Mittwoch am 6. Se ptember … Nachmittags auf der Mühle, Frau Pansa [Bansa] draußen, diese hat ihm [Goethe] in der Nähe von Wiesbaden auf der Nonnen-Mühle eine Dorothea bekannt 6./7. 9.

P. F. d’Orville & Co. an Goethe 18. 8. 1815 (GSA, 28/68, Bl. 229) Wir nehmen uns die Freiheit, Ihnen anzuzeigen, daß unser Reisender Herr Phill. Jac. Schwalb, gegen den 6. o. 7. September die Ehre haben wird, Denenselben ergebenst aufzuwarten, um Sie in unserm Namen um Dero Aufträge in Rheinweinen so wie auch in ausländischen Weinen zu ersuchen.

135

1815

Gerber mühle gemacht. – Ich trage ihm die Sache wegen dem Quartier vor, und spreche mit Wilmer, daß ders ihm schaffe in seinem Haus. Eine weitläufige Unterhandlung. G. ganz gerührt freundlich. ich bleibe den Abend draußen. Quodlibets der Frauen. Orientalia. Ich sehe die Kreuze in den Gläsern bei Seebeck. geb dem Alten die Beschreibung des großen Hemmelink.

7. 9.

Tagebuch 7. 9. 1815 (GT V 1, 294)

Mittag Boisseree. Seebeck

Mit Boisseree. Kunstverhandl

S. Boissere´e, Tagebuch 7. 9. 1815 (Weitz2 1, 262)

Orientalisches. B3 4208. 4211

Donnerstag 7. Die Mandeln von Melchior sind gekommen. Ich fahre mit der Frau Städel hinaus zu Mittag … Seebeck reist am folgenden Tag ab. Merkwürdig Gespräch [mit Goethe] über die Selbständigkeit der Kunst. (Siehe den 15.) Meine Beschreibung des Hemmelinck gefällt ihm nicht, sie ist nicht recht – muß mit den 3 Königen auf den Bergen anfangen. S. Boissere´e, Tagebuch 15. 9. 1815 (Weitz2 1, 268)

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… die Selbständigkeit der Kunst – wo der Kunst der Gegenstand gleichgültig wird, sie rein absolut, der Gegenstand nur der Träger ist – das ist die höchste Höhe … Schon oft war dies Prinzip zwischen uns zur Sprache gekommen, zuerst und am auffallendsten am 7. draußen auf der Mühle nachmittags, als von der Beschreibung der Reise der 3 König von Hemmelinck die Rede war. Sie sei nicht recht, man müsse sie nicht von der Verkündigung, sondern von den 3 Königen anfangen, welche auf den Bergen den Stern beobachten, und die anderen Darstellungen episodisch mitnehmen. Rosina Städel, Tagebuch 7. 9. 1815 (Goethe-Kalender 1931, 200)

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Am 7ten September sagte Goethe: Die Liebe in der Ehe ist nicht beschränkt, sondern konzentriert, denn konzentriert heißt etwas, wo der Mittelpunkt das Äußere an sich zieht, beschränkt aber etwas, das von außen zusammengeengt wird. 24. 8./ 7. 9.

An A. Schopenhauer 23. 10. 1815 (WA IV 26, 111)

Auf meiner Reise hatte ich das Glück Herrn Dr. Seebeck zu begegnen. Dieser sorgfältige, denkende Beobachter hat jene Phänomene nie außer Augen gelassen und ist vollkommen als in seinem Hauptgeschäft darin bewandert … Auch er verhält sich ohngefähr wie Sie gegen meine Farbenlehre, er läßt sie bestehen als Grund und Anleitung, als Fachwerk und Andeutung, und sie hat nie etwas Weiters seyn sollen. Auch er hat verschiednes Vernachlässigte herangezogen, manches Leichtübergangene ausgeführt, Stellen berichtigt, andere bestätigt, manches Neue supplirt und besonders die Gegner nach ihren Stärken und Schwächen sehr schön beurtheilt. So sehr aber auch die Sache dadurch gewinnt …, so erforderte es doch in meiner gegenwärtigen Lage zu große Anstrengung …, mich wieder in die sonst 136

1815

Gerber mühle so geliebte … Region zu versetzen. Ja ich konnte meinem Freunde kaum, da er von mir einiges zu Förderung der Hauptpuncte begehrte, zu Willen seyn. An A. Schopenhauer 16. 11. 1815 (WA IV 26, 154)

Doctor Seebeck besuchte mich auf dem Lande … Weil uns nur kurze Zeit verliehen war, wollte ich Seebeck in seiner Darstellung der Phänomene und deren Erläuterung nicht unterbrechen, welche sämmtlich zu der Abtheilung der physischen Farben gehören. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 99)

Daß ich in Frankfurt Dr. Seebeck begegnet war, gerieth zu großem Gewinn, indem er, außer allgemeiner, in’s Ganze greifender Unterhaltung, besonders die Lehre des Doppelspaths, die er wohl durchdrungen hatte, und das Verhältniß der Achsen solcher doppelt refrangirender Körper Naturfreunden vor Augen zu bringen wußte. Knebel an Goethe 2. 12. 1815 (Guhrauer 2, 178)

Von unserm Seebeck erhalte ich auch einen Brief … Er erinnert sich mit Vergnügen und Dank der guten Tage, die er bei Dir in Frfurt zugebracht hat. Frankfur t 8. 9.

Tagebuch 8. 9. 1815 (GT V 1, 295)

In die Stadt. Zu Fr. v Varnhagen. v. Mettingh. v Hügel. Melbert. Holweg. tag bey Schlossers. Bey Bansa … Boissere´e Abends.

Mit-

Rahel Varnhagen an Auguste Brede 22. 9. 1815 (Monatshefte Wisconsin 92/2000 S. 350)

[Goethe] besuchte mich den 8. dieses, um ein Viertel auf 10 Morgens; auf acht Minuten. Ich war nicht angezogen, und in der Eil, betrug ich mich sehr schlecht.“ Rahel Varnhagen an Varnhagen 8. 9. 1815 (Feilchenfeldt V 2, 325)

B3 4218

Dies ist den Brief werth … Goethe war diesen Morgen um ein Viertel auf 10 bei mir. Dies ist mein Adelsdiplom. Aber ich nahm mich auch so schlecht, als Einer, dem sein geehrter, über alles verehrter, tapfrer, weiser König den Ritterschlag vor der ganzen Welt giebt. Ich benahm mich sehr schlecht. Ich ließ Goethe beinah nicht sprechen! O! wie weissagte meine Seele gestern, als ich Dir schrieb, ich hätte den größten Geschmack, und müßte mich immer so geschmacklos, so ungraziös betragen … Und ich kann wieder nicht dafür; zwanzig Umstände, Ereignisse, reichten sich die Hände, um mich dazu zu zwingen, mich durch Ueberwältigung hinein zu stürzen. Höre nur! Als vorgestern und gestern keine Antwort von Goethe kam, beschäftigte es mich immer unter allem Leben heimlich, wie eine chronische Krankheit … und ich dachte, der Brief sei ihm nicht abgegeben; oder, trotz der Unmöglichkeit! er käme lieber einen Moment zu mir, als daß er mir auch nur eine Zeile antwortete: oder, 137

1815

Frankfur t er habe schwer einen Boten: und so dacht’ ich mir denn sein Kommen, oder Schicken; und dabei, daß es gewiß geschähe zur Unzeit, und wenn ich’s gar nicht dächte; wie immer. Das aber konnte ich mir nicht denken: ein Viertel auf 10 ist zu arg. Ich hatte gestern ein erhitztes rothes Auge; und solche Beschwerden an den Augen, wie Du sie mir kennst … Als ich den Morgen erwachte, so war das Auge nicht mehr roth, aber beide thaten mir weh, als wäre Staub darin; und um nicht zu lesen, und sie zu ruhen, blieb ich im Bette … und stehe endlich um 9 auf. Grade im Zähneputzen, im rothen Pulver, mit meinen Flanellen angethan, kommt mein Wirth, und sagt Doren, ein Herr wolle mich sprechen. Ich denke ein Bote von Goethe. (Noch nie kam der Wirth, und nie in solcher Angst.) Ich lasse fragen, wer es ist, und schicke Dore hinunter; diese bringt mir Goethe’ns Karte; mit dem Bescheid, er wolle ein wenig warten. Ich lasse ihn eintreten und nur so lange warten, als man Zeit braucht, einen Ueberrock über zu knöpfen; es war ein schwarzer Wattenrock; und so trete ich vor ihn. Mich opfernd, um ihn nicht einen Moment warten zu lassen. Dies nur blieb mir von Besinnung. Auch entschuldige ich mich nicht, sondern danke ihm! „Ich dank’ Ihnen!“ sagte ich; und meinte, er müsse wissen wofür! daß er kam. Entschuldige mich nicht; denn ich meine, er muß wissen, daß ich g anz schwinde, und nur er berücksichtigt wird. Dies – leider!! – war die erste Bewegung meines Herzens. Nun denk’ ich in heftigster, ja komischer, quälender Reue anders! Er sagte mir, mit einer etwas sächsischen, sehr aise´en Sprache, er bedaure, nicht gewußt zu haben, daß ich bei ihm war. „Wir wollten nur wissen, ob Sie das Paket erhalten hätten. Wir hatten es einem Wiener Kaufmann gegeben, der es mit bis nach Leipzig nahm.“ Ich danke Ihrem Herrn Gemahl, sehr grüßen Sie ihn von mir; ich habe auch gleich antworten wollen, und legte es deshalb zurück, aber mit den interessantesten Sachen geht’s einem am meisten so, man kommt nicht dazu. Ich danke Ihnen sehr! „O! das glaub’ ich wohl, es geht mir ja sogar so. Ich wollte auch nur wissen, ob es in Ihren Händen sei.“ Er ließ Dich wieder grüßen, wohl dreimal, fragte, wo Du bist. Ich sagte ihm meinen Fall mit dem Nachkommen; wie der Kongreß auf mich gewirkt habe: dessen war er, g anz weise, und abgethan und zweihundert Jahr alt, einverstanden; und meinte auch, es sei nicht zum Nacherzählen, weil es keine Gestalt habe; ich sagte ihm, ich hätte erfahren, daß der Krieg umbringe, aber nicht zerstöre, und gestand ihm zu, daß man dies an Frankfurt sähe, dessen Umgebungen wir um die Wette lobten, und er meinte, es würde ja dort bald aus sein, und wir auch noch etwas Gutes davon erfahren. So glimpf! so hoffnungsreich auf die Natur; so gelassen, freundlich, und unsicher, so vague, und fest. Daß es mir eine Lust war! Er überredete mich, zu Biebrich, Wiesbaden, und dieser Reise; gestand, wo er wohne sei die bessere Seite von hier. Er lobte Heidelberg, und daß man noch sähe, daß es eine Residenz war. Und als ich von Lokal und seinem unbesiegbaren Einfluß sprach: bejahte er’s; „Darin müssen wir ja einmal leben, das thut sehr viel.“ Er fragte mich, wo wir immer wohnen. Im Ganzen war er wie der vornehmste Fürst: aber wie ein äußerst guter Mann; voller aisance; aber Persönlichkeiten ablehnend: auch vornehm. Auf Dich, ziemlich gespitzt; und äußerst verbindlich. Er ging sehr bald. Ich konnte ihm nicht von der Pereira, nicht von 138

1815

Frankfur t der Grotthuß, von nichts sprechen! Nur ganz zu Anfang sagte ich ihm: „Ich war es, die Ihnen [am 20. 8.] in Niederrad nachschrie; ich war mit Fremden dort, eben weil Sie davon gesprochen hatten; ich war zu überrascht.“ Er ließ dies ganz durch. Es war mir recht. Ich fühle, daß ich mich im Ganzen so betragen habe, wie damals [im Juli 1795] in Karlsbad. Mit der hastigen Thätigkeit: lange mein schönes stilles, bescheidenes Herz nicht gezeigt. Aber wenn man Einen nur einen Moment, nach so langjährig er Liebe, und Leben, und Beten, und Weben, und Beschäftigung, zu sehen bekommt, dann ist es so. Und mein Neglige´, mein Gefühl von Ungrazie brachte mich ganz darnieder; und sein schnelles Weggehen. Aber nun besuche ich ihn: Otterstedt’s wollen es so schon die ganze Zeit: ich aber wollte nicht. Im Ganzen ist es rasend viel, daß er kam. Er sieht keinen Menschen. Wollte Prinzessin Solms, des Königs Schwägerin, mit dem neuen englischen Gemahl durchaus nicht sehen. Kurz, ich fühle mich über die Maßen in meiner Erniedrigung geehrt. Nur ich weiß, wie elend ich war. Goethe hat mir für ewig den Ritterschlag gegeben. Beim Himmel! Er weiß es, der Himmel! Kein Olympier könnte mich mehr ehren, mir von meiner Ehre mehr bringen. Erst wollte ich Dir, meine Guste, die Karte schicken; aber ich traue sie keiner Post an. Nun höre g anz, wie lächerlich ich bin. Als er weg war, zog ich mich sehr schön an. Als wollt’ ich’s nachholen, redressiren! – Ein schönes weißes Kleid mit hohem schönen Kragen: eine Spitzenhaube, einen Kantenschleier, den Moskauer Schal: schrieb Frau von Busch ob sie mich sehen will, und wollte doch einem Anderen würdig erscheinen!!! … – Nun will ich Dir, wie Prinz Louis mir, sagen: „Nun bin ich Ihnen unter Br üder n zehntausend Thaler mehr werth; Goethe war bei mir!“ Varnhagen an Goethe 6. 12. 1815 (GSA, 28/931, St. 4)

Meine Frau war … so glücklich Ew. Excellenz einen Augenblick hier in Frankfurt bei sich zu sehn, und nach den gütigen Äußerungen, die sie mir von Ew. Excellenz aus diesem Besuche mitgetheilt, durfte ich sicher hoffen bei der nächstbevorstehenden Rückreise durch Weimar sowohl die Anwesenheit als die Geneigtheit Ew. Excellenz nicht zu verfehlen. Varnhagen an Cotta 6. 11. 1815 (Feilchenfeldt – Fischer – Pravida 1, 67)

Er [Goethe] hat hier meine Frau besucht, und bezeigte die günstigsten Gesinnungen. Varnhagen, Denkwürdigkeiten (Feilchenfeldt1 3, 10)

Ich konnte mich nicht zufrieden geben, Goethe’n selbst hier [in Frankfurt] versäumt zu haben; denn während ich in Paris war, hatte er eine Woche hier zugebracht und auch Rahel besucht, worüber so wie über andere Begegnisse mit ihm sie mir genau berichten mußte, nicht ohne das wiederholte Bedauern, die Gelegenheit eigentlich schlecht benutzt zu haben. S. Boissere´e, Tagebuch 8. 9. 1815 (Weitz2 1, 263)

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Freitag 8. … G. in d. Stadt. ich abends um 6 bei ihm. – Er steht am Fenster, bewundert die Pracht brasilianischer Trocken-Häute. »was das für ein Glanz und Farbe ist!« 139

1815

Frankfur t Über Farb-Lehre. Kochung der Farb bei den Tieren. Metall-Glanz bei Vögel. bei Indigo etc. höchste Concentration. – Überall irgendein Haken (?) – ein + und –, alles Expansion und Contraction – überall dasselbe – alles nur Metamorphose. Ja, in der Natur-Ansicht laß ich mir den Pantheismus schon gefallen; weiß wohl, daß man damit am weitesten ausreicht. Er: »Die Natur ist so, daß die Drei-Einigkeit sie nicht besser machen könnte. Es ist eine Orgel, auf der unser Herr-Gott spielt, und der Teufel tritt die Bälge dazu«. Pantheismus. Monotheismus.

9. 9.

Tagebuch 9. 9. 1815 (GT V 1, 295)

Bey Grambs. Mit Schl. u. Boissere´e spazieren. Mittag Schwanen. Fr. Stedel. v. Rühl begegnet. zu Schlossers Abrede. Mit Boissere´e Vielgespraech. S. Boissere´e, Tagebuch 9. 9. 1815 (Weitz2 1, 263)

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Samstag d. 9. … G. morgens bei Dr. Grambs gefunden mit Christian Schlosser. weist mich auf ein Viehstück von Berghem, das mir nicht gefallen will. Schöne Tage. Abends Mondschein. Finde ihn am Fenster – der Mondschein strahlt in dem Main wider; wird von einem großen Steuer-Ruder – unterbrochen. Herrlicher Fall. Kein Van der Neer könnte es künstlicher componieren. Die Kunstprinzipien so einfach. – Das große Geheimnis in der Beleuchtung ist, daß man das Licht leerhält, und die Gegenstände nur im Schatten ausführt; dadurch entsteht zugleich Klarheit und Schatten. In Anwendung auf Primavesi gesagt und Ruysdael angeführt. – 10. 9.

Tagebuch 10. 9. 1815 (GT V 1, 295)

Mittag bey Schlosser … Bey Neufville Gontard wiesner].

Bey Hochwieser [Hoh-

An Chr. G. v. Voigt 10. 9. 1815 (WA IV 26, 78)

Soeben erfahre von unserm Hofrath Schweizer den großen Verlußt, welchen Ew. Excellenz erduldet [Voigts Frau war am 23. 8. gestorben]. An Antonia Brentano 20. 7. 1818 (WA IV 29, 248)

Sie haben nämlich Ihro Hoheit [Carl August] aufmerksam gemacht auf den Nachlaß eines Handelsmannes, dessen Namen [Hohwiesner] mir gerade nicht einfällt, ob ich den Mann gleich vor einigen Jahren unter seinen Kunstschätzen lebend angetroffen. S. Boissere´e, Tagebuch 10. 9. 1815 (Weitz2 1, 263)

B2 1703 B3 4221

Sonntag den 10. … Abends bei G. Feuer-Werk in der Schwimm-Schule auf dem Main. Mondschein. Meine erste Kunstliebhaberei Rubens. Düsseldorfer Galerie. Aachen bei Scheins. – Lese den ›Ardinghello‹. Über Heinse – Zügellosigkeit des Genies. über Stil – Wieland gerühmt. Ich äußere zum zweitenmal meinen Wunsch den 140

1815

Frankfur t Winter nach Weimar zu kommen. Bei meinen schriftstellerischen Versuchen mir Rat zu holen etc. Ich erzähle von den Steinmetzen und meinen Arbeiten darüber. G. spricht » Riemer « – er lehnt und rät abermals ab seine Heiden machen es ihm, der doch selbst ein Heide, oft zu arg – das sei nichts für mich. ich würde bloß auf ihn reduziert sein, das sei zu wenig. weil er mich nicht oft genug in freier vertraulicher Ruhe sehen könne. Er zeigt mir das Werklein, es ist schon fingerdick angewachsen. – er hat dem Herzog schon davon geschrieben. Ich frage nach dem Titel, ob: ›Von Kunst und Bildung am Rhein‹; er meint: ›Von Kunst und Altertum im südwestlichen Deutschland‹! ich will gern den Rhein genannt haben, es ist bezeichnender, charakteristischer. – Ja, meint er, da müßte auch der Main nicht vergessen werden usw. Er wünscht noch Zusätze zu meinem Entwurf von Gelehrten in Köln usw. G. sagt, er habe sich oft gefragt warum er sich mit so vielerlei Dingen abgegeben: habe doch so entschiedene Anlage und Neigung zum Dichter, warum nicht allein dabei geblieben, warum er sich auch in die Wissenschaften gewagt und es ihm keine Ruhe gelassen, selbst in Italien nicht. Ich meinte, er habe seinem ZeitAlter die Schuld und Buße bezahlen müssen. er stimmt ein. –

vor 11. 9. J. F. Wenner an Goethe 21. 8. 1816 (GSA, 28/71, Bl. 367)

Ew. Excellenz nehme ich mir die Freiheit hiebei drey neue Blätter von Cornelius Bildern zum Faust vorzulegen, von denen ich, als Sie mich mit Ihrem Besuch beglückten, noch keine Abdrucke besaß. 11. 9.

Tagebuch 11. 9. 1815 (GT V 1, 295)

Senkenberg Stift. Zu Arbauer Früh Willemers … Mittag im Schwanen Zu Grambs. Schweizerlandsch. Zu Quaita Pfarrthurn Riss. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 97)

Das Senckenbergische Stift in Frankfurt fand man in den besten Händen; die Thätigkeit des Augenblicks ließ voraussehen, daß eine neue Epoche dieser schönen Anstalt unmittelbar zu erwarten sei. S. Boissere´e, Tagebuch 11. 9. 1815 (Weitz2 1, 264)

B2 1704 B3 4222

Montag am 11. … Mittags bei Thomas, auf dem Heimweg begegnet mir in der Fahrgasse G. maulaffend. nimmt mich mit, wir gehen in das Münster. ins Conclave usw. Der üble geringe Eindruck des Gebäudes in der Jugend wird ihm begreiflich. Wir wandern durch die Messe am Main – Alle Landschaften werden bedacht die ihre Producte und Waren hieher senden – Freude daß die Welt das Leben die Bedürfnisse immer sich gleich bleiben – Ein Trost für die Seelenwanderer … Wir kamen endlich zum Kranen. G. fragte nach allen Kisten und Fässern, was darin – wandte sich an einen jungen Schiffer – der war von Linz, sprach ganz kölnisch – wir wanderten unter die Bäume, wo der Wein gelagert zu werden pflegt. Und endlich nach Haus. – Es kömmt die Rede auf die Zeichnungen von Cornelius, Overbeck usw. bei Wenner die ich sehen soll. Da fehlt an allen etwas. 141

1815

Frankfur t Jetziger Zustand der Kunst – bei vielem Verdienst und Vorzug große Verkehrtheit – Maler Friedrich – seine Bilder können ebensogut auf dem Kopf gesehen werden. Goethes Wut gegen dergleichen – wie sie sich ehemals ausgelassen mit Zerschlagen der Bilder an der Tischecke – Zerschießen der Bücher usw. Da habe er sich nicht entbrechen können mit innerem Ingrimm zu rufen »das soll nicht aufkommen«, und so habe er irgend eine Handlung daran üben müssen, um seinen Mut zu kühlen. Ich erinnere an Jacobi ›Woldemar‹ usw. »Ja, deswegen haben die Hamburger, die Reimarus usw. mich nie leiden können, immer nur gesagt ich sei ein scharfsinniger Mensch, hab dann und wann gute Einfälle.« Der Reimarussche Theetisch sei im Privatisieren – ein Stichwort der Weimarer Heiden. – In Frankfurt viel Kunst-Sammlungen mehr als ich gedacht usw., viel Leben Handel Bewegung ließ’ sich da wohl eine schöne Würksamkeit für uns denken. G. meinte dagegen, wir müßten durchaus nach Köln. – auch ließ’ sich in solchen Dingen allein mit einer monarchischen Regierung was Rechtes ausrichten. – Seine Ansicht der alt deutschen Kunst und Behandlung derselben an einem Beispiel gezeigt: Die Darbringung im Tempel von Eyck – hier die Tradition Unterlage, würkt gleichsam als Folie in dem Gemütlichen Natürlichen Vernünftigen, welches alles mit der höchsten Fertigkeit und Talent in Nachahmung der Natur und Behandlung der Farbe verbunden. Das Bild befriedigt die Forderung des Natürlichen Gemütlichen Vernünftigen. Die Tradition tritt zurück, dient als bloße Folie. Th. Creizenach, Überlieferung nach Mitteilung J. J. v. Willemers an A. Kirchner (Creizenach S. 49) B3 4223

Damals las Goethe in der Allgemeinen Zeitung einen Artikel über das Reimarus’sche Haus in Hamburg, über den feinen literarischen Ton, der in demselben herrschte, und über das beständige Eintreffen interessanter Fremden. Die Mittheilung beschäftigte ihn sehr; er machte sich über das Theewesen lustig, obwohl seine Freunde Boissere´e und Graf Reinhard zu jenem Hause nahe Beziehungen hatten; er äußerte gegen Willemer, die Art, wie bei diesem Freunde die Künste mit dem Leben in Verbindung gesetzt würden, sei doch etwas ganz anderes. Th. Kestner an Goethe 27. 4. 1816 (LA II 10A, S. 164)

Euer Exzellenz geruheten bei Gelegenheit des Besuches, mit welchem Sie im verflossenen Jahre den botanischen Garten unserer Dr. Senckenbergischen Stiftung beehrten, bei der Bignonia radicans, die wir vorzeigen konnten, mit einigem Wohlgefallen zu verweilen. Hierauf gründete sich die Erlaubnis Euer Exzellenz in passender Jahrszeit mit einem Ableger dieser Pflanze aufwarten zu dürfen. Chr. Schlosser an Goethe 13. 11. 1815 (GSA, 25/W 2625, Bl. 56)

Gärtner im Stifte ist Bäumer; ein durch Alter und Krankheit ganz unbrauchbar gewordener Mann. Der junge Untergärtner, welchen Sie gesehen, heißt Isermann; wird aber wegen Trägheit gescholten, und soll geringe Kenntniss haben. 142

1815

Frankfur t Rahel Varnhagen an Varnhagen 12. 9. 1815 (Feilchenfeldt V 2, 334)

… als ich hinkomme [zu Otterstedts], finde ich nur Otterstedt’s und JacobiKlöst, und Goethe war eben weggegangen. Sie sagte mir ganz unschuldig, wie leid es ihr sei, er sei aber menschenscheu, denn allein sei er sehr freundlich gewesen, wie er aber gemerkt habe, es kommen Menschen, und vor JacobiKlöst, sei er schon geflohen. Sie habe ihm gesagt, wie leid es mir thun würde. Noch ärger! Aber es that mir g ar nicht leid … Nur hätte ich mich ihm gerne menschlich angezogen gezeigt … Die Schlosser und ich saßen den g anzen Abend allein bei einander: alle Anderen … spielten … Sie erzählte mir, Goethe besähe alle Sammlungen der Stadt, so klein sie auch seien: und spräche mit einer göttlichen Lebendigkeit davon. 12. 9.

Tagebuch 12. 9. 1815 (GT V 1, 296)

Major v. Roth. Dr. Grambs. W. Kobell. Radl. Rubenisches … Bey Holzhausen auf der Oede Cranach. Mater Dolorosa Comoedien Schreckniss … Frau v. Biel Neukräm. Haus v. Jassoy, neben Bernard. geb . Textor. Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 110. 116)

Einzelne wichtige Gemählde befinden sich hie und da im Privatbesitz. Bei Herrn von Holzhausen auf der Öde ein schätzenswerthes Bild von Lucas Cranach: Christus, der die Mütter und Kinder um sich her versammelt … Von Herrn Radl sind bei Grambs höchst schätzbare Aquarellzeichnungen zu sehen, Gegenden um Frankfurt so wie anmuthige Thäler des Taunusgebirges vorstellend, welche, obgleich nach der Natur gezeichnet, doch an geschmackvoller Wahl des Gegenstandes, an kunstmäßiger Austheilung von Licht und Schatten, so wie der Farbe nichts zu wünschen übrig lassen. 9./12. 9. u. 22. 8.

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 108)

Herr Dr. Grambs besitzt … eine Sammlung, die alle Erwartung übersteigt, an Gemählden, Kupferstichen und Handzeichnungen. Die entschiedene Kunstkenntniß des Besitzers hilft dem Besuchenden zu schneller Aufklärung und gründlicher Einsicht. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 97)

Dr. Grambs, der seine Kunstschätze den Städelischen anzuschließen bedacht war, ließ mehrmals seine trefflichen Besitzungen theilweise beschauen; wobei denn gar manche Betrachtung einer gründlicheren Kenntniß den Weg bahnte. Ende Aug./ 12. 9.

An Christiane v. Goethe 12. 9. 1815 (WA IV 26, 79)

Von Morgens bis Abends ists unter meinen Fenstern [in Willemers Wohnung] lebendig, Tags laufe in der Stadt herum, Menschen und Sammlungen zu sehen. Franckfurt stickt voll Merckwürdigkeiten. Seebeck war hier [24. 8./7. 9.] und wohnte mit auf der Mühle, Boisseree ist noch hier, Schlossers sind förderlich und liebreich … Mittags esse ich manchmal im Schwanen an Wirths Tafel, das ist auch in der Messe unterhaltend. Riese ist 143

1815

Frankfur t noch unverändert. Alle suche ich auch zu fördern und alle sind froh und freundlich. Das seiden Zeug ist gekauft, es gefällt jedermann … Hofr. Schweizer besucht ich. Szen grüßt Augusten vielmal.

vor 13. 9. J. Grimm an W. Grimm 13. 9. 1815 (Brüder-Grimm-Briefausgabe 1.1, 454)

Auch den Göthe hab ich im Blick noch zu Frankfurt gesehen. 13. 9.

Tagebuch 13. 9. 1815 (GT V 1, 296)

Schlosser. Boissere´e. Mit lezterem Abrede des Reisens. Mittag bey Andrae Fr. v. Sommer u. Knabe Mit W[illemer] in die Stadt. mit M[arianne] hin und wieder bis an s Sch[aumain] Thor … Rinds, nah am Aller heilgen Thore, lincks, das zweyte Haus. Hofmann Chaussee Insp[ektor] das Neufv[illesche] Haus auf dem Wall bauend. Seltsame Art Steil zu terassiren. S. Boissere´e, Tagebuch 13. 9. 1815 (Weitz2 1, 266)

B2 1705 B3 4224

Mittwoch 13. Morgens um 7 läßt mich G. wecken und zu sich rufen. »Ich muß Euch wecken aus Eurem Sünden-Schlaf, hab Euch was zu sagen. Wir gehen nach Heidelberg, der Herzog kömmt hin – er will am 20. in Carlsruhe, am 22. Freitags in Heidelberg sein, wir gehen Montags ab, bleiben Dienstag in Darmstadt, sind Mittwoch in Heidelberg.« 13. 9. (schon 11. 9.?)

Marianne v. Willemer an Goethe 2. 3. 1824 (Weitz1 S. 147)

… Denn sonst möchte ich lieber, Sie gedächten jenes Augenblicks, als Sie an derselben Stelle [Eingang zum Römer], mit Willemer sich durch das Meßgedränge windend, plötzlich vor mir standen, wiewohl ich mich, durch Ihre Stimme aufmerksam gemacht, schon lange vergebens umgesehen hatte; ich brachte damals den Mondesorden mit nach Haus, den mir der türkische Kaufmann für den großen Dichter gegeben hatte. Wie glücklich war ich über den gelungenen Scherz, er schien Ihnen Freude zu machen; das war eine schöne Zeit, gewiß meine glücklichste! Sie erinnern sich gewiß nicht mehr dieser Begegnung, und mir war sie so bedeutend; es tat mir so wohl, mitten im Gewühl fremder Leute zwei so befreundete Stimmen zu hören, die mir angehörten. An Marianne v. Willemer 9. 5. 1824 (WA IV 38, 138)

… Es wird ohngefähr seyn wie zu jener Zeit wo im Getümmel angehörige Stimmen erkannt, im Gewimmel verbundene Freunde gefunden wurden. Das war schön, sehr schön und gut. Auch schmückt der Sonnemond noch heute mein Schatzkästchen. 14. 9.

Tagebuch 14. 9. 1815 (GT V 1, 296)

Brentanos Gemälde.

Mittag bey Georg Brentano.

Bey Mad Jaquet.

An Antonia Brentano 15. 9. 1815 (WA IV 26, 82)

Und so wäre ich denn abermals in Ihrer Wohnung gewesen … Die herrlichen Gemälde die mich lange festhielten, erinnerten mich nur zu sehr daß die Besit144

1815

Frankfur t zerinn fehlte … Bey Georg haben wir einen ungezogen lustigen Mittag zugebracht. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 96)

Die Brentano’sche Sammlung an Gemählden und Kupferstichen und anderen Kunstwerken gab doppelten Genuß bei dem lebhaften Antheil der Besitzer und ihrer freundlichen Aufforderung so viel Gutes mit zu genießen. S. Boissere´e, Tagebuch 14. 9. 1815 (Weitz2 1, 267)

B3 4225

Donnerstag 14. Morgens mit G[oethe] in der Sammlung von BrentanoBirkenstock. Has von Weenix. Maria von Sassoferrato. Wouvermann. Dieser besonders von G. verehrt wegen kunstgerechter Composition. –. Mittags bei Georg Brentano. Die Savigny mit dem Berlinianismus gequält. Frauen-Verein Orden desselben. Chemische Erfindung dazu. Hosenband. Tolle Albernheiten. 15. 9.

Tagebuch 15. 9. 1815 (GT V 1, 298)

Schlosser varia. Bey dem Fr. Gemälde Händler [Serrand] Quaita. George Br. Boisseree. M. Savigny. Zu Gerning. S. Boissere´e, Tagebuch 15. 9. 1815 (Weitz2 1, 267)

Mittag bey B2 1706 B3 4226

Freitag 15. … Mittags bei Guaita mit Go. … Morgens noch mit G. bei Serrand. Vernet. Paul Veronese St. Sebastian vor dem römischen Kaiser. – Hobbema. Rubens Frau, ein Kniestück stehend. junge blühende Frau schwarz samt oder seiden Gewand in der Hand eine Rose vor d. Schoß haltend. Tintoretto, Portrait v. Aretino. sogenannter Leonardo. sogenannter Raphael Silence halb lebensgroß, Schul von Corregio von Niederland nicht sehr bedeutend. ja verhältnismäßig zu dem [?] Namen gering! – An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 88)

Sage August: Herr v. Gerning habe die berühmte Vase, aus Orientalischem Alabaster, welche im Kloster Eibingen, als Gefäß von Cana in Galiäa, aufbewahrt wurde, grosmüthig spendirt. J. I. v. Gerning, Tagebuch 24. 9. 1815 (FDH, Hs-4231)

Den 15t … Göthe’n begegnet, u: Er Nachm. bey mir, wo ich ihm endl. die Eubinger Vase gab. J. I. v. Gerning an Knebel 27. 11. 1815 (*Düntzer5 2, 150; FDH, Hs-3081)

Dank für Ihren wohlthuenden Beyfall zu meinem Ovid … Der gerechte Göthe und sonstige Kenner waren damit zufrieden … Könnten oder möchten Sie doch wie Göthe, unser Wiesbaden jährlich besuchen! … Göthe’s Erscheinung war mir wieder sehr wohlthätig, und warum sollt ich ihm nicht mit einer Urne Freude gemacht haben, die freyl. kein anderer so leicht von mir erhalten hätte … Ich [bin] diesen Winter mit einer neuen Rheinreise … musenhaft beschäftigt. – Göthe schreibt ebenfalls über die Rheingefilde, die so leicht dazu anreitzen, auf teutsch-classischem Boden. 145

1815

Frankfur t J. I. v. Gerning an Goethes Erben 10. 4. 1832 (FDH, Hs-131)

Während letzten Hierseyn des hochseel: Herrn Geheimen Rat von Göthe Excellenz – 兩: im Jahr 1815:兩ward ich von demselben um Ueberlassung des antiken (: oder dafür [gehaltenen]:) Weihbeckens aus dem Kloster Eubingen, im Rheing[au] angelegentlichst ersucht und endlich bewogen, geg[en] mir versprochene Sendung eines antiken Fauns („wegen schlüpfriger Art, die dort anstößig sey pp“) von Bronze dem hochverehrten Herrn und Freund zu willfahren, obwohl ich jenes Becken theuer bezahlt … Aber der schlüpfrige Faun kam nicht und ich wollte nicht unbescheiden mahnen mußte jedoch Seit. 102 meiner 1819 erschienenen Rheingegenden auch deshalb in einer Note öffentl: sagen, daß ich dieses Kunstwerk, dem edlen und grossen Kunstfreund „einstweilen übergab“. An Knebel 21. 10. 1815 (WA IV 26, 106)

Gerning bringt durch seine Art von Thätigkeit sich doch immer so durch und etwas weiter; weniger dünkelhaft würde er noch größere Vorschritte thun. Gegen mich hat er sich sehr gut betragen und es an einem dankeswerthen Gastgeschenk nicht fehlen lassen … Gerning schickt hier noch ein paar Ovide. Es ist nichts lustiger, als wenn er mit einem solchen Exemplar den jungen Prinzessinnen ein Geschenk macht, die eigentlich nicht wissen, was es heißen soll, wenn die älteren Damen es mit einer schicklichen Miene zu ignoriren suchen. An J. I. v. Gerning 3. 5. 1816 (WA IV 27, 9)

Das lustige Blättchen [Vervielfältigung von R. Städels Radierung „Ansicht Frankfurts von der Gerbermühle“ mit den Versen „Fluß und Ufer …“ und „Wasserfülle, Landesgröße …“], bey dem ich mich so gerne des Mayns erinnere, liegt bereit für Sie und die treffliche Toni, der ich mich tausendmal empfehle. Möge es, wenn es ankommt, an mich zu erinnern dienen. 8./15. 9.

An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 86)

Ich blieb in Frfurt bis den 15ten. Durchkroch die Stadt und habe viel gesehn und erfahren. 5./15. 9.

L. Grimm an Charlotte Grimm 16. 9. 1815 (Hünert-Hofmann S. 93)

Göthe habe ich hir mehremal bei Savigny’s gesehn u gesprochen. Gestern abend das letzte mal, heute ist er weggereißt. L. Grimm, Lebenserinnerungen (Boehncke – Sarkowicz S. 151)

B3 4210

Vergnügte Abende haben wir bei den liebenswürdigen und geistreichen Familien Brentano, Savigny und Senator Thomas, Goethe war meist auch da, zugebracht. Aufenthalte in Frankfur t 1814/15 14. 8./ 15. 9.

Riemer an C. F. E. Frommann 21. 9. 1815 (Heitmüller S. 233)

Von Goethe … weiß ich weiter nichts, als daß er sich wohl befindet in Frankfurt ist u. seine Tage in den Kunst Sammlungen und Museen dortiger Liebhaber der Kunst und Wissenschaften zubringt. 146

1815

Aufenthalte in Frankfur t 1814/15 Über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden, Anzeige im „Morgenblatt“ (WA I 49.1, 10)

An den Sammlungen der Herrn: Dr. Grambs [22. 8., 9. u. 11. 9.], Brentano [14. 9.], von Gerning [15. 9.], Becker [1. 9.] u. a. erfreut sich der Reisende … Auch die unter Herrn Dr. Grambs Aufsicht stehende Zeichenschule wird besucht. An Carl August 6. 10. 1815 (WA IV 26, 98)

Mahler Schütz (mit den Zunahmen der Vetter, eigentlich Neffe) ein braver Landschafts Zeichner, wird mit Vergnügen [in die Kunstgegenstände des Museums] einführen. Auch sind seiner Obhut übergeben die alten aus den Klöstern genommenen Bilder. Über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden, Anzeige im „Morgenblatt“ (WA I 49.1, 11)

Die Singschule des Herrn Düring verschafft einen fröhlichen Sonntagsmorgen. An Chr. Schlosser 6. 11. 1815 (WA IV 26, 140)

Dürfte ich Sie … um folgende Namen ersuchen: Wie heißt der Gärtner des Senckenbergischen Instituts [Bäumert od. Isermann], der Gartenbesitzer vor Sachsenhausen [Jassoy], links gegen den Mühlberg zu, der die schönen Pflanzen und die hübsche Tochter [Sophie Jassoy] hat, ferner Der Landschaftsmaler [Radl], von dem wir die schönen farbigen Zeichnungen von den Gegenden um Frankfurt bey Grambs sahen, ferner Der junge Maler [Wendelstadt], der genanntem Kunstfreunde assistirt? W. v. Humboldt an Caroline v. Humboldt 23. 2. 1816 (Sydow 5, 191)

Du hast vielleicht schon gehört, daß er ein Buch über die Rheingegenden schreibt, das sehr sonderbar sein muß. Es scheint eine Art Bericht, wie man diese Provinzen behandeln müsse, und soll tief in Manufaktur- und Fabrikverhältnisse in großem Detail eingehen. Ich bin sehr neugierig darauf. Manchmal kann Goethe so etwas sehr mißglücken und einförmig und lang werden. Indes sagen mir Schlossers doch so viel von der glücklichen und heiteren Stimmung, in der er hier gewesen sei, daß ich hoffe, sie ist ins Werk übergegangen. An F. Schlosser 3. 6. 1816 (WA IV 27, 47)

Nehmen Sie, mein Theuerster, beykommendes Heft [KuA] freundlich auf. Sie und der liebe Bruder kennen den Inhalt da er aus ernstlicher und wohlwollender Unterhaltung entsprungen ist … Auch Herrn von Hügel bitte eins zu überreichen, mit dem Wunsch daß er sich hiebey schöner zusammen verlebter Tage [in Wiesbaden u. Frankfurt] und meiner Dankbarkeit erinnern möge. W. v. Humboldt an Caroline v. Humboldt 25. 6. 1816 (Sydow 5, 273)

B3 4356

Schlossers, die Goethes Lage genau kennen, meinen, daß er in seinen Finanzen doch nie ohne Sorge ist. Er hat an festen Einkünften unglaublich wenig und muß nur immer schreiben und drucken lassen. 147

1815

Aufenthalte in Frankfur t 1814/15 Helene Jacobi an Ernestine Voß o. D. [1815] (Zoeppritz 2, 171)

Was Du mir von Göthe erzählst, sticht sehr gegen das ab, was die Fritz Schloßerischen von ihm behaupten, daß er so gar gut, liebend und hingebend geworden wäre, so unaussprechlich liebenswürdig! … Ganz neuerlich wollte man uns wieder versichern, er sey Catholisch geworden. Diesmal konnten wir den Gang, wie das alte Gerücht aufs neue bey vielen Glauben gefunden, ganz natürlich nachweisen, da er nicht nur den Schloßerschen Proselyten und Proselyten-Macher sich immer enger anschließt, sondern nun auch eine ganze Zeither bei Wilmer, der auch übergetreten ist, auf deßen Mühle bey Frankfurt sich aufhält, wo er ganz eingezogen lebt in strengster Arbeit an einem Buche von dem niemand wißen soll bis es gedruckt ist. An F. Schlosser 1. 11. 1815 (WA IV 26, 126)

Jedes Zeichen des Andenckens meiner lieben Landsleute und Verwandten erneuert immer die vergnügliche Erinnerung meines abermaligen glücklichen Aufenthalts. An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 88)

Getrocknetes Obst schickt Fr. Schöff Schlosser. Katharina Stock an J. K. Moritz 2. Hälfte Okt. 1815 (Neue Heidelb. Jbb. N. F., 1927, S. 50)

Göthe war hier, wohnte aber auf dem Land bei Willemer, er besuchte die Mut[ter], denn leider war ich nicht zu Haus. F. G. Welcker an Caroline v. Humboldt 30. 10. 1815 (Sander-Rindtorff S. 205)

Neulich war ich ein paar Tage in Frankfurt … Goethe war lang dort und hat gesagt, er würde sein Leben gern in seiner Vaterstadt beschließen, wenn es ihm besser dort gefallen könne. C. J. H. Windischmann an Goethe 30. 3. 1824 (Bratranek2 2, 386)

… erlaube ich mir, Euer Excellenz an das Wort zu erinnern, welches Sie im J. 1815, als ich das Glück hatte, Sie in Frankfurt zu sehen, so gütig aufnahmen, nämlich daß ich es als katholischer Philosoph für meine wesentliche Aufgabe hielte, die Probleme der Wissenschaft und Kunst auch von diesem Standpunkt aus aufzulösen zu suchen, und daß jeder so von dem Punkt aus, worauf er gestellt und berufen ist, mit Consequenz wirken und arbeiten soll, bis sich zuletzt das Resultat sämmtlicher Bemühungen als unverkennbare Wahrheit herausstellen wird. Marie de Flavigny d’Agoult, Mes souvenirs (Stern S. 70)

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Un dimanche du mois de septembre, comme je m’amusais au jardin avec de petites compagnes, nous vıˆmes venir vers nous, par une longue alle´e droite, un 14. 8./ 15. 9.

Christiane v. Goethe an Goethe 14. 9. 1815 (Gräf 4 2, 390) Da Du in Frankfurt so herumgehst, so wirst Du auch die Frau Stock sehen, grüße sie herzlich von mir … So ist im Ganzen meine Wirthschaft ziemlich gut bestellt. Nur fehlt bei uns das Obst; wenn Du nur Gelegenheit fändest, für etwas getrocknetes Obst zu sorgen.

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1815

Aufenthalte in Frankfur t 1814/15 vieillard auquel toute la famille faisait corte`ge, et a` qui l’on paraissait rendre de grands honneurs. Nous regardions de tous nos yeux: « C’est monsieur de Goethe, Es ist der herr von Goethe, » s’e´cria ma cousine Cathau; presque au meˆme moment, je m’entendais appeler. J’aurais voulu m’enfuir, mais il n’y avait plus moyen: on e´tait de´ja` trop pre`s de nous. Il fallait m’avancer vers ce corte`ge imposant. Comme j’approchais: « C’est ma petite nie`ce Flavigny, » dit l’oncle Bethmann a` monsieur de Goethe. – Le vieillard me sourit; il me prit par la main, me dit, tout en marchant, quelques mots que je n’entendis pas, et, s’e´tant assis sur un banc, il me retint a` ses co` te´s, interdite. Peu a` peu, pendant qu’il s’entretenait avec mes parents, je m’enhardis jusqu’a` lever sur lui les yeux. Tout aussito` t, comme s’il l’avait senti, il me regarda. Ses deux prunelles e´normes qui flamboyaient, son beau front ouvert et comme lumineux, me donne`rent une sorte d’e´blouissement. Lorsqu’il prit conge´ de mes parents, Goethe mit sa main sur ma teˆte et l’y laissa, caressant mes cheveux blonds: je n’osais pas respirer. Peu s’en fallut que je ne me misse a` genoux. Sentais-je donc qu’il y avait pour moi, dans cette main magne´tique, une be´ne´diction, une promesse tute´laire? Je ne sais. Tout ce que je puis dire, c’est que plus d’une fois, dans ma longue existence, je me suis incline´e en esprit sous cette main be´nissante, et qu’en me relevant je me suis toujours sentie plus forte et meilleure.

1814/ 1815

J. H. Voß d. J. an K. Solger 25. 7. 1816 (Aukt.-Kat. Stargardt 258, 22 Nr. 146)

Christian Schlossers knechtische Kammerdienerei gegen Göthe, den er ein paar mal als freiwilliger Schildknapp begleitet hat, ist mir in höchstem Grad zuwider geworden.

Gerber mühle 15. 9.

Tagebuch 15. 9. 1815 (GT V 1, 298)

Mit Boissere´e auf die Mühle. S. Boissere´e, Tagebuch 15. 9. 1815 (Weitz2 1, 267)

B2 1706 B3 4226

Freitag 15. … Nach Mittag auf die Mühle gefahren aus dem Roten Männchen. Heiterer angenehmer Eindruck des ländlichen Wesen … Im Herausfahren G. dankbar daß ich ihn zu Serrand geführt – so einzelne bedeutende Werke sind einem auf einmal mehr als sonst hunderte von anderen. war ihm das Liebste und Lehrreichste in Frankfurt –. Im Hobbema im Paul Veronese im Rubens erscheint die Selbständigkeit der Kunst – wo der Kunst der Gegenstand gleichgültig wird, sie rein absolut, der Gegenstand nur der Träger ist – das ist die höchste Höhe – das erscheint auch im Wouverman bei Brentano! – Schon oft war dies Prinzip zwischen uns zur Sprache gekommen, zuerst und am auffallendsten am 7. draußen auf der Mühle nachmittags, als von der 149

1815

Gerber mühle Beschreibung der Reise der 3 König von Hemmelinck die Rede war. Sie sei nicht recht, man müsse sie nicht von der Verkündigung, sondern von den 3 Königen anfangen, welche auf den Bergen den Stern beobachten, und die anderen Darstellungen episodisch mitnehmen. Sonst die ganze Art meiner Beschreibungen gut, nur würde er sie nicht so machen, weil er eine ganz andere Ansicht der Kunst habe; – Auf meine Frage worin diese Verschiedenheit bestehe, wollte er nicht heraus anfangs. Es sei eine Antinomie der Vorstellungs-Arten, da helfe alles nichts, sich darüber zu verstehen wäre vergebens. Wir hingen am Gegenstand und müßten daran hängen das sei recht das gehöre zur ganzen Ansicht, aber es sei nicht das Höchste. Der Spielmann sei noch irgend anders begraben. Ich erwiderte daß ich nicht begriffe was er meine – ich glaube sehr daß es einen Punkt gebe worin wir zusammenkämen. Und brauchte das Gleichnis von einem Spitz-Bogen – oder Parabel einerseits setzte ich den Gegenstand die Bedeutung, anderseits die Form die Regel das freie Spiel der Kunst mit dem Gegenstand. Ich finde das Höchste nur in der Vereinigung von beiden – im Raphael z. B. und in den schönsten antiken Werken. Er mußte sich damit wohl zufrieden stellen, wollte aber nicht recht zugeben, daß es mir Ernst sei. Wir kamen wieder auf den Pantheismus – ich brachte es darauf mit einiger Neckerei wegen dem Abstrahieren vom Gegenstand – und so waren wir bald im Allgemeinen. Er sagte mir in Beziehung auf meine Arbeiten – auf mein Treiben und Vorhaben: es gehe mir wie dem Seebeck – wir säßen im Fegfeuer und dächten nicht daß uns nur eine papierne Wand vom Himmel trenne. Hätten wir nur den Mut diese durchzuschlagen so wäre uns geholfen … Merkwürdige Erfahrung, sagt G., hab er gemacht an den Zeichnungen bei Wenner – keine behage ihm und da sei doch der Gegenstand nit schuld, denn sie seien aus allen Zeiten – er habe sich gefragt und gefunden der Grund liege darin, daß sie all nicht unmittelbar – aus erster Quelle – entstanden sind. Antiker Gegenstand Mittlerer Gegenstand: Alexander Eroberung von Babylon. Christlicher: Jesus erweckt die Tochter. romantischer: Romeo und Julie am Grabe. – Heiterer Abend; G. hatte der Wilmer ein Blatt des Ginkho biloba als Sinnbild der Freundschaft geschickt aus der Stadt. Man weiß nicht ob es eins, das sich in 2 teilt, oder zwei die sich in eins verbinden. So war der Inhalt des Verses. – Wir saßen in der schönen warmen Abend-Luft auf dem Balkon. Wilmer meint ich müßte mit der Schlafmütze schlafen; ich antwort daß ich kein Kölner Drikkes, und erzähle die Geschichte von dem Käppchen das mir der Müller Lauth zu Straßburg gegeben als ich mit Ehrmann bei ihm seines Vaters HochzitsWy gedrunken. An Rosina Städel 27. 9. 1815 (WA IV 26, 84)

Da jedoch jenes bekannte wunderliche [Ginkgo-]Blat, durch seine prosaische Auslegung einigen Antheil gewonnen … 150

1815 16. 9.

Gerber mühle Tagebuch 16. 9. 1815 (GT V 1, 298)

Mit Boissere´e. Uber das Rheinische Vorhaben. Mittag Ehrmann en belle humeur Boisseree. Herrliche Fahrt Nord Ostwärts Balladen nach Tische. S. Boissere´e, Tagebuch 16. 9. 1815 (Weitz2 1, 269)

B2 1707. 1708 B3 4227

Den 17. [16.] Samstag. Wilmer bringt mir den Kaffee ans Bett, munteres Gespräch aus dem Bett mit den im Neben-Zimmer frühstückenden Frauen. G. liest mir was er von den Steinmetzen geschrieben. Die Kölner Reise. Wallraf, die Kapelle von Fuchs – von uns. vom Dom. Ausbau desselben. Canonicus Pick. Von Frankfurt hat er ein dick Paket, will aber nichts lesen das müsse sich erst ordnen, liege noch zu wild durcheinander. Mittags Ehrmann – von der besten Laune. Erzählt viel aus seiner LebensGeschichte – Von dem Jäger-Purschen, der Ober-Förster wurde durch ihn nachdem er in Tübingen auf einer Jagd die Maitresse des Herzogs beim Sturz von ihrem Neapolitaner glücklich mit den Armen aufgefangen und sich so in Gunst gesetzt hatte. – Er besuchte und überraschte später den Ober-Förster. Dann Geschichte von dem Student Becker aus Bischweiler, der ihn hinter Gießen angehalten, als er mit einem großsprecherischen preußischen Husaren-Offizierchen nach Göttingen fuhr. Der Student, sein alter Universitäts-Bekannter, gab ihm das Freiwort, um durch die Räuber durchzukommen; und verspricht ihn zu Göttingen zu besuchen. – Das tuet er in der ›Krone‹ zu G., als nach Hamburg durchreisend; stiehlt dem Tiroler Mädchen etwas und schenkts Ehrmann zum Andenken an seine Kunst. Nachher lebte derselbe unter einem französischen Namen als ein ehrlicher Gutsbesitzer bei Befort [Belfort]. Geschichte mit der Ratte, die sich an einen Teller Einspritz-Materie gemacht, welcher bei einem Skelett im Glas-Kasten stand, als er um Mitternacht mit einem Freund die Haut eines ganz rauchhaarigen wilden Menschen gestohlen auf der Anatomie zu Straßburg. gedruckt in den ›Erheiterungen‹ von Zschokke. – Abends singt die Mariane Willmer mit ganz besonderem Affect und Rührung ›d. Gott und die Bajadere‹. Dann ›Kennst du das Land‹ usw. auch ausdrucksvoller als ich es noch gehört. Nach Tisch liest G. die ›Siebenschläfer‹ – den ›Toten-Tanz‹ – das Sonett ›Am Jüngsten Gericht [Tag] wenn die Posaunen schallen‹. Die kleine Frau bemerkt und G. bestätigt, daß die Zeit während der Musik unendlich langsam gehe – die größte Komposition drängt sich in kurze ZeitRaum zusammen – und scheine einem bei dem größten Interesse eine lange Zeit verflossen. 19. 8./ 16. 9.

An A. v. Rennenkampff 10. 4. 1820 (WA IV 32, 232)

Auf Ihre vertrauliche Anfrage erwidere …, daß Dr. Ehrmann zu Frankfurt a. M. sich mir jederzeit gefällig erwiesen und so manchen Dienst geleistet hat; ich kenne ihn aber auch als einen Sonderling und humoristischen Mann, dessen Launen ich wohl selbst erfahren. 151

1815

Gerber mühle Gedicht auf Chr. Ehrmann (WA I 4, 70)

Pfeifen hör’ ich fern im Busche! Das ist wohl der Vogelsteller? – Neben mir es pfeift noch greller; Schelme sind’s, es sind Cartouche! Diese geben sich ein Zeichen. – Keineswegs! Ein Vielgewandter Und uns allen Wohlbekannter Kommt zum Lustmahl ohne gleichen. Marianne v. Willemer an Goethe zweite Hälfte Dez. 1818 (Weitz1 S. 78)

Doktor Ehrmann … ist wieder ganz in seine Rechte getreten und unser samstäglicher Gast; wie oft wird jener Zeiten gedacht, die uns allen unvergeßlich sind. 17. 9.

Tagebuch 17. 9. 1815 (GT V 1, 298)

Mittag Familie. Fr. v. Sommer Riese.

Mieg

S. Boissere´e, Tagebuch 17. 9. 1815 (Weitz2 1, 270)

Spaetes Abend essen. B2 1709 B3 4228

Sonntag 18. [17.] … Mittags die Frauen. Frau Städel ist von Wiesbaden zurück. Frau Scharf, Frau Andre [Andreae] die Schwäger Herr Riese usw. kommen, ein großer Tisch im großen Saal. Die Savigny soll auch kommen. bleibt aus. regnerisch Wetter. G. erzählt von der schönen Müllers-Tochter in der Nonnen-Mühle bei Wiesbad, mit der Frau Pansa [Bansa] ihn bekannt gemacht als einem Gegenstück zu seiner Dorothea. Reinlichkeit, Wohlhabenheit, Schönheit Derbheit. – Sie spielt Clavier. Die Brüder sind zugleich Fuhrleute, eine alte Mutter steht dem Haus vor – Eine alte Muhme ist der Apotheker aus ›Hermann und Dorothea‹ – und recht gut. Noch eine Zahl kleinere Geschwister. Nachmittags kömmt Herr Mieg, jetzt Hofmeister beim Grafen Isenburg. G. Apprehension – Scheuheit als der Mann hereintrat und ihm als ein Freund des Hauses angekündigt wurde. [am Rande:] Die Mariane Wilmer: »ich lobe mir die Katholiken. alles was ich von Köln höre, paßt ganz auf Linz und Östereich, da ist ein unbedingtes Vertrauen auf die (unendliche) Barmherzigkeit Gottes!« Abends Gesang – ›Kennst du das Land‹, ›Der Gott und die Bajadere‹ – G. wollte dies anfangs nicht – es bezog sich dies auf ein Gespräch das ich kurz vorher mit ihm geführt – daß es fast ihre eigene Geschichte – so daß er gesagt sie soll es nimmer singen. ›Schlaf[e] was willst du mehr.‹ ›Wann du zu meim Schatzel kommst‹ – ›Don Juan‹: ›Gib mir die Hand, mein Leben‹: als Arie gesungen. G. nennt sie einen kleinen Don Juan; würklich war ihr Gesang so verführerisch gewesen daß wir alle in lautes Lachen ausbrachen und sie den Kopf in d. Noten versteckte und sich nicht erholen konnte. – 152

1815

Gerber mühle Die lustige Stimmung setzte sich auch am Tisch fort. Die Frauen brachten allerlei Privatisier-Sprüche vor, wozu die Gegenwart von Herrn Mieg Anlaß zu geben schien – es waren meist Erinnerungen der Italien-Reise. »It seems not to me very difficult« war alles Englisch – was überall zur Antwort dienen mußte, für alles ausreichte. – Dann auch »it is not proper«, welches lustigerweise mit propter verwechselt wurde. »Ein Minimum«, als lateinischer Brocken einzuflicken, wird oft mit Maximum verwechselt, allerwärts angewandt. Und als Antwort: »O si tacuisses philosophus mansisses«. Dann wurde viel Spaß getrieben mit der Anspielung auf die Müllerin – und auf den Müller-Knecht an dem nichts zu verderben (weil wir auf der Mühle waren). Endlich las G. noch Gedichte man bat ihn wegen Herrn Mieg darum, und die kleine Frau schmückte sich mit ihrem Turban, einem orientalischen farbigen Shawl den G. ihr geschenkt. – Es wurde viel gelesen, auch viel Liebes-Gedichte an Suleika, Jussuf und Suleika usw. Der ›Toten-Tanz‹ wurde gesagt usw. Willmer schlief ein, wird darum gefoppt wir bleiben deshalb desto länger zusammen, bis 1 Uhr. MondscheinNacht. Der Alte will mich in seinem Zimmer noch bei sich behalten – Wir schwatzen ihm fällt ein mir den Versuch mit farbigen Schatten zu zeigen, wir treten mit einem Wachslicht auf den Balkon – werden am Fenster von der kleinen Frau belauscht. – Marianne u. J. J. v. Willemer u. Rosina Städel an Goethe 12. 10. 1816 (Weitz1 S. 47)

So manches wiederholt sich dieses Jahr …, so ist auch jener Fremde, der aber für uns kein Fremder ist, auf dem Wege nach Frankfurt. Ich meine Mieg, wenn Sie sich seiner noch erinnern, wie er den letzten glücklichen Abend vor Ihrer Abreise nach Heidelberg mit uns war; was wird mir der Ton seiner Stimme nicht alles sagen! 18. 9.

Tagebuch 18. 9. 1815 (GT V 1, 299)

Allein Spazieren. Entdeckung. Mit der rückkehrenden Gesellschaft [Marianne, Rosina und Boissere´e] spazierend. Mittag Familie Mieg. Gerning. Schein fahrt. Abgefahren halb Fünf [mit Boissere´e und Stadelmann]. S. Boissere´e, Tagebuch 18. 9. 1815 (Weitz2 1, 271)

B2 1712 B3 4232

Montag 19. [18.] schön Wetter. Frühstück im Bett Partisane und Hellebarde kreuzweise in der offenen Tür des Neben-Zimmers wo die Frauen frühstücken. Fahrt mit beiden nach der Stadt … Mittags während dem Tisch kömmt Gerning. stört den Abschied – allen eine widerwärtige Erscheinung. J. I. v. Gerning, Tagebuch 24. 9. 1815 (FDH, Hs-4231)

Den 18t froh bey Willem Mahl vor Göthe’s Abschied, der brav war u: Rosette dabey. 153

1815

Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer auf der Gerber mühle

12. 8./ 18. 9.

Marianne v. Willemer an H. Grimm 11. 11. 1851 (Mey S. 75)

Ich … habe Goethe im Jahr 14 in Frankfurt zuerst gesehen, ihn bei seinem Aufenthalt vom 12. August bis 6. Oktober 1815 bei uns auf dem Lande kennen und lieben lernen. Emilie Kellner, Mitteilung (Kellner S. 22)

In dem nahen Dorfe Oberrad erzählen sich heute die alten Leute noch, wie die Gerbermühle zum Empfang Goethe’s festlich mit Grün und Blumenguirlanden geschmückt war. Wie prächtig sich am Abend die bunten Lampen ausgenommen, welche an dem Balkon nach dem Maine zu angebracht waren und in den alten mächtig hohen Bäumen prangten, welche die Gerbermühle von allen Seiten umgaben. Ein uraltes, steinernes Heiligenhäuschen dicht bei dem Hause, welches, eine Art Kuriosum, durch seinen meisterhaften Styl Goethe interessirt habe, sei ebenfalls mit Palmzweigen geschmückt worden, und Goethe habe voller Aufmerksamkeit das Wappen, woran ein a` jour gefaßter Ring mit der Jahreszahl 1508 gewesen, betrachtet und seine Freude über den schönen Basaltstein ausgesprochen, aus welchem das Häuschen erbaut ist. Bis spät in die Nacht hinein, erzählen die Oberräder, erklang zu jener Zeit aus den geöffneten Fenstern Musik, denn nach dem Nachtessen, welches gewöhnlich im Freien an einem lauschigen Plätzchen unter einem hohen Nußbaume dicht am Maine eingenommen wurde, sei die kleine Frau hinaufgegangen, um am Clavier den Empfindungen ihrer Seele im Gesange Ausdruck zu geben. Goethe und die Andern lehnten auf dem Balkon und lauschten ihrer weichen, seelenvollen Stimme, die Jedem zum Herzen gehen mußte, mit Entzücken. H. Düntzer, Mitteilung Marianne v. Willemers, nach einem Bericht von J. Classen (Westermanns Ill. Monatshefte 28, 646) B3 4214

Frau von Willemer berichtete über Goethe’s Verhalten auf der Gerbermühle Herrn Director Classen: „Den Morgen brachte er allein zu; den Mittag erschien er, auch wenn kein Besuch da war, im Frack; Nachmittags liebte er gemeinsame Spaziergänge, besonders in den Wald, wo er voll Lust und Leben und sehr mittheilend war. Er führte immer ein großes Taschenmesser bei sich, womit er Zweige abschnitt, oder aus dem Boden ausstach, was ihm auffiel. Auf Anziehendes im Thier- und Pflanzenreiche machte er gern aufmerksam, besonders auch auf Licht- und Farbenerscheinungen, den Lichtschein um Bäume, die blauen Schatten, die Farben beim Sonnenuntergang. Abends war er am liebenswürdigsten, besonders wenn er in seinem weißflanellenen Rock erschien und vorlas, meist aus seinem immer mehr heranwachsenden „Divan“. Von seinen ältern Sachen trug er weniger gern etwas vor. „Was wollt Ihr mit dem alten Zeug!“ rief er. Sehr schön las er, wie er auch schön sprach. Aus seinem Munde glaubte man Manches erst recht zu verstehen; leicht ward er selbst beim Lesen zu Thränen gerührt. Vor Tische ließ er sich gern Lieder von mir singen. Im Essen und 154

1815

Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer Trinken war er sehr einfach, hatte aber besondere Neigungen und Gewohnheiten. Salat und Artischocken liebte er vorzüglich … Er führte einen starken Wein mit sich, von dem er um 10 Uhr zum zweiten Frühstücke aus einem mitgebrachten silbernen Becher trank.“ Marianne v. Willemer an H. Grimm 12. 5. 1852 (Mey S. 110)

Goethe! ja, wer ihn kannte! Wärst du mir gegenüber, ich könnte dir wohl von ihm erzählen, was nicht alle wissen; wenn sich die Strahlen seines Geistes in seinem Herzen conzentrierten, das war eine Beleuchtung, die einen eignen Blick verlangte, es war wie Mondlicht und Sonnenlicht, eines nach dem andern, oder auch wohl zugleich, und daraus erklärte sich auch jenes Wundervolle seines Wesens, sein gewahr werden, sich klar machen und für andre zur wahren aber verklärten Erscheinung bringen. Marianne v. Willemer an H. Grimm 3. 6. 1855 (Mey S. 211)

Über allen [Menschen, die ihr je nahe standen] steht Goethe und gerade an der Stelle, wo ich die vollste Übereinstimmung aller Ansprüche fand. Malvine v. Humbracht, Suleika’s Eden (nach einem Bericht von Meline Scharff 1868; Gartenlaube 1877, 808)

Wandelte Goethe mit der schönen Marianne Abends im Garten umher, so pflegten sie oft lange an diesem Heiligenstock zu stehen und das Mondlicht zu betrachten. Von keiner andern Stelle des Gartens wirkt es so magisch und phantastisch in seinem Licht- und Schattenspiel, in jenen gebrochenen Reflexen, die durch das Baumgezweig zittern und spielend über den dunkeln Rasen hingleiten. Oberrader alte Leute, die mir von diesen Spaziergängen erzählten, die sie in ihrer Jugend beobachtet, setzten hinzu: „Aber geliebt – was unsereins Liebe nennt – das haben sie sich nicht, denn niemals küßten sie sich.“ F. K. Meyer (F. K. M.), Goethe und Marianne-Suleika (Beilage zur Allg. Zeitg. Nr. 325, 21. 11. 1877)

[Es war] im Herbst (September) 1860, wo ich bei einem … abendlichen Besuch auf dem Stift Frau v. Willemer wieder anwesend und eben im Begriffe fand mit Frau Schlosser einen kleinen Mondschein-Spaziergang anzutreten, zu dessen Begleitung, in der Richtung „der Brunnenstube“, ich aufgefordert wurde. Dieser die Weinberge entlang zu den nördlichen Waldhöhen emporführende Weg öffnet gegen Süden und Westen, auf Fluß, Stadt und Schloß, auf Neckarthal, Waldgebirg und Rheinebene einen reizenden Wechsel malerischer Rückblicke, deren bunten Widerstreit das Mondlicht jetzt in Nebelglanz aufgelöst hatte und die ganze Landschaft wie ein traumartiges Erinnerungsbild ihrer selbst vor unseren Blicken ausbreitete. Und so traumartig in ihrer Seele ausgebreitet mochte wohl Mariane ihr ganzes vergangenes Leben erblicken, und so mächtig durch den Nebelglanz herniederleuchtend das Bild ihres Dichters, als wir sie jetzt plötzlich in einen Strom von Thränen ausbrechen sahen, dessen Ursache die Freundin sofort ruhig begriff, und den auch ich, von ihr bedeutet, durch keine Frage zu unterbrechen wagte. Noch immer fortschluchzend, erzählte Mariane endlich wie sie einst – vor 45 Jahren – mit ihm eine wiederkehrende Vollmond-Gedächtniß155

1815

Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer feier verabredet, und dieser … Verabredung eben jetzt besonders lebhaft gedacht, zugleich aber in der Sehnsucht des Gedächtnisses ein plötzliches schauderndes Vorgefühl des nahen Wiedersehens empfunden habe, und wie deßhalb, versicherte sie, wenn sie weinen müsse, es nicht Schmerzensthränen seien, sondern Freudenthränen. Marianne v. Willemer an H. Grimm 16. 12. 1853 (Mey S. 166)

B3 4216

… was Goethe einst sagte, als er bei mir am Clavier saß und ich ihm Lieder aus des Knaben Wunderhorn vorsang, von Himmel componiert: unter anderm das nette Liedchen »Ich weiß mir ein Mädchen hübsch und fein etc«: er sagte: das sind Worte, wobei ein alter Poet vor Neid platzen möchte. Marianne v. Willemer an H. Grimm 5. 4. 1856 (Mey S. 230)

Im Divan hast du nichts auszuscheiden; außer dem Ost- und Westwinde habe ich nichts auf meinem Gewissen als allenfalls noch: »Hochbeglückt in deiner Liebe« und: »Sag du hast wohl viel gedichtet«; doch habe ich manches angeregt, veranlaßt und erlebt! An Marianne v. Willemer 9. 5. 1824 (WA IV 38, 137)

Als ich des guten Eckermanns Büchlein aufschlug fiel mir S. 279 [über Mariannes Gedicht „Ach, um deine feuchten Schwingen“] zuerst in die Augen; wie oft hab ich nicht das Lied singen hören, wie oft dessen Lob vernommen und in der Stille mir lächelnd angeeignet was denn auch wohl im schönsten Sinne mein eigen genannt werden durfte. Marianne v. Willemer an H. Grimm 21. 1. 1857 (Mey S. 240)

Um nun deine Erwartung nicht allzusehr getäuscht zu haben, schicke ich dir noch einige Blättchen mit, die damals den Hauptreiz unseres Briefwechsels bildeten, wo das Geheimnis, ein wesentlicher Bestandteil, nicht fehlen durfte. Die bezeichneten Stellen sind aus dem Divan von Hafis … Die Nummern, das heißt die bezeichneten Seiten, die ich dagegen sandte, müssen verlorengegangen sein … Wenn du nun im Divan das schöne Gedicht: Geheimschrift Laßt Euch o Diplomaten – – [liest], so ist es für dich keine Geheimschrift mehr, und ich habe dir wieder einiges aus der glücklichsten Zeit meines Lebens mitgeteilt. An J. J. Willemer 18. 12. 1815 (WA IV 26, 182)

Dem lieben kleinen Criticus, der seinen Autor so sorgfältig studirt und, emsiger als die größten Philologen, alle die Umstände zu entziffern sucht, die zum Verständniß der wunderlichen Werke dienen können, sagen Sie meinen herzlichsten … Gruß. Marianne u. J. J. v. Willemer an Goethe 15. 1. 1817 (Weitz1 S. 56)

Der kleine Kritiker, der sich, etwas beschämt, bewußt ist, diesen Titel durch sein vorlautes Wesen verdient zu haben … 156

1815

Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer An J. J. v. Willemer 4. 11. 1818 (WA IV 31, 3)

Mögen diese Blätter [Aushängebogen des „Divan“] Ihnen … jene schönen Tage zurückrufen, die mir unvergeßlich bleiben. Marianne v. Willemer an Goethe zweite Hälfte Dez. 1818 (Weitz1 S. 77)

Ihr freundlicher Brief und die ihn begleitenden Blätter haben mich wieder ganz in jene Zeit versetzt, in der ich so glücklich, ja ich darf wohl sagen, jugendlichheiter war. Wenn ich mir jetzt jenen Zustand vergegenwärtige, so möchte ich wohl nicht mit Unrecht mich einem Baum vergleichen, dem ein schöner Herbst neue Blüten entlockt; die alles belebende Sonne schmückte mich noch einmal mit dem Kranze der Jugend; es war mein letztes Glück! … Jener Froh- und Leichtsinn, den Sie so liebreich an mir entschuldigten, ja sogar notwendig fanden, kommt gewaltig ins Gedränge … Doch wem die Erinnerung so viel Herrliches bietet, darf mit der Gegenwart nicht rechten. Wie gerne hätte ich Ihnen gleich nach der gehaltreichen Sendung meine Freude und meinen Dank bezeugt …; veredelt durch Ihren Geist, tritt jedes noch so kleine Ereignis, jedes unwillkürlich ausgesprochene Wort in ein höheres Leben, ich staune über das Bekannte und freue mich doch innig, daß es mir angehörte, ja daß ich es in einem gewissen Sinne mir zueignen darf. Marianne v. Willemer an Goethe Okt. 1819 (Weitz1 S. 92)

Ich habe den Divan wieder und immer wieder gelesen; ich kann das Gefühl weder beschreiben noch auch mir selbst erklären, das mich bei jedem verwandten Ton [ergriff]; wenn Ihnen mein Wesen und mein Inneres so klar geworden ist, als ich hoffe und wünsche, ja sogar gewiß sein darf, denn mein Herz lag offen vor Ihren Blicken, so bedarf es keiner weitern ohnehin höchst mangelhaften Beschreibung. Sie fühlen und wissen genau, was in mir vorging, ich war mir selbst ein Rätsel; zugleich demütig und stolz, beschämt und entzückt, schien mir alles wie ein beseligender Traum, in dem man sein Bild verschönert, ja veredelt wieder erkennt, und sich alles gerne gefallen läßt, was man in diesem erhöhten Zustande Liebens- und Lobenswertes spricht und tut; ja sogar die unverkennbare Mitwirkung eines mächtigen höheren Wesens, insofern sie uns Vorzüge beilegt, die wir vielleicht gar nicht besitzen, und andere entdeckt, die wir nicht zu besitzen glaubten, ist in seiner Ursache so beglückend, daß man nichts tun kann, als es für eine Gabe des Himmels anzusehen, wenn das Leben solche Silberblicke hat. Marianne v. Willemer an Goethe etwa 18. 1. 1828 (Weitz1 S. 194)

B2 1711 B3 4217

Um wieder auf die netten Bildchen zu kommen, so wünschte ich nur, Sie hätten die Rührung und das Erstaunen des guten Kindes [Rosina Scharff] gesehen, wie ich sie ihr gab. ›Ist dies für mich?‹ fragte sie ganz verklärt, ›ach, dank ihm! dank ihm herzlich, liebe Großmutter, er war immer so gütig gegen mich. Wie er auf der Gerbermühle wohnte, gab er mir immer schöne Devisen oder Bonbons, und schlang seinen Arm um mich: ,Ich habe an dich gedacht, mein Kind!‘ sagte er sehr freundlich.‹ So weiß sie alles treu zu bewahren, was Sie ihr damals gesagt; 157

1815

Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer wie oft sprechen wir von jener Zeit; sie fragt auch wohl: ›Nicht wahr, Goethe hat dich recht lieb gehabt?‹ und ich antworte: Ich glaube, er war mir gut, und ist es noch. Marianne v. Willemer an H. Grimm 7. 4. 1853 (Mey S. 139)

B3 4206

Ich sprach einmal mit ihm [Goethe] von einem mir sehr nahestehenden Freund [Willemer], der viel schrieb und nur über philosophisch-religiöse Gegenstände. Da sagte er mir, »Weh ihm, er hat keinen Ballast geladen«. J. J. v. Willemer u. Marianne v. Willemer an Goethe 30. 12. 1822 (Weitz1 S. 131)

Da ich von der Mühle her weiß, daß Lord Byron an Verehrung eigentlich Ihre Freunde im Orient nachahmt, und, was Ihre Verehrer im Norden für Sie fühlen, nur ausspricht … B3 4215

Th. Creizenach, Mitteilung (Creizenach S. 22)

Willemer war Thierfreund; Hunde jeder Art fanden bei ihm Pflege; an Singvögeln, Tauben, daneben auch an Katzen fehlte es nicht … Die Hunde brachten Mariannen bei Goethe’s Besuchen in nicht geringe Verlegenheit; er konnte solche nicht leiden und sie mußten daher möglichst unsichtbar und unhörbar gemacht werden. Marianne v. Willemer an Goethe 17. 12. 1831 (Weitz1 S. 264)

… indessen wäre vielleicht in solchen [bei Willemer auftretenden] Fällen [von Schwäche] ein bewährtes Stärkungsmittel von gutem Erfolg. Ich erinnere mich, daß Sie bei uns auf der Mühle vor Tische etwas Ähnliches aus einem kleinen silbernen Becher tranken; wenn es kein Geheimnis ist, vielleicht nur ein edler alter Wein, so bitte ich Sie, mir doch zu sagen, von welcher Art, da alle bisher gemachten Versuche mit Madeira, Malaga usw. ihn nur erhitzten, ohne ihn zu stärken. Marianne v. Willemer an Goethe 7. 8. 1829 (Weitz1 S. 215)

… Bitte, zur Verbesserung der Gerbermühler Zimmerluft insofern gütig mitzuwirken, als Sie mir die Quelle des vortrefflichen Rauchpulvers angeben wollten, dessen Sie sich bei Ihrer Anwesenheit bedienten. Marianne v. Willemer an Ottilie v. Goethe 20. 3. 1833 (Aukt.-Kat. Henrici 80, 1922, 118 Nr. 857) B3 4233

[Sie bittet um Überlassung verschiedener Andenken von Goethe, wie die] beiden Landschaften mit unterschriebenen Worten aus dem Divan von Hafiz, auch die geschnittene Muschel mit dem Jupiterkopfe … Ich darf um so eher darum bitten als dieser Kopf eigentlich oder vielmehr halb und halb noch mein Eigenthum ist, Goethe nahm i[h]n damals aus Neckerey mit nach Weymar, und ich weiss das er einen Scherz damit beabsichtigte, der späterhin in Vergessenheit kam, es liegt mir sehr viel an dieser geschnittenen Muschel, an die sich manche heitere Erinnerung knüpft. 158

1815

Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer Marianne u. J. J. v. Willemer u. Rosina Städel an Goethe 12. 10. 1816 (Weitz1 S. 46)

Ich möchte fast sagen, daß jene liebevolle Prophezeiung, als würden Sie uns oft unter dem Baumschatten begegnen, jetzt erst recht in Erfüllung geht. An J. J. Willemer 5. 4. 1816 (WA IV 26, 324)

Indessen mag ich so gern meine Gedanken nach der Gegend richten, wo es mir so wohl gegangen. An J. J. Willemer 6. 10. 1815 (WA IV 26, 93)

Herzlichen Danck für alles Gute und Liebe. J. J. v. Willemer u. Marianne v. Willemer an Goethe 23. 7. 1817 (Weitz1 S. 64)

Wir lebten in den wenigen Stunden, die er [S. Boissere´e] bei uns war, jene schönen Tage durch, die wie helle Punkte in meinem Leben stehen und nie verlöschen werden. S. Boissere´e an Marianne v. Willemer 18. 1. 1831 (Firmenich-Richartz S. 226)

Ich denke immer mit der reinsten Freude an die sonnigen Morgen, Mittage und Abende, ja an die mondhellen Nächte, die ich mit Ihnen und Willemer, mit dem alten Herrn und mit den übrigen Freunden in mannichfaltigstem Wechsel vertraulicher Geselligkeit und schöner Gespräche zugebracht habe. So bewegt und sorgenvoll auch dann und wann mein Gemüth dabei war, so trostvoll und heilend war mir diese heitere geistreiche Umgebung der Freunde. Marianne v. Willemer an Goethe 16. 6. 1822 (Weitz1 S. 126)

Die erfreulichsten Beweise Ihres Andenkens und Wohlwollens erneuern das Glück gemeinsam verlebter Stunden; wenn ich die wohlbekannten Züge [Kupferstich von T. Wright nach G. Dawe] erblicke, so tritt die schönste vergangene Zeit unmittelbar vor mich hin, und es ist mir, als redeten Sie mich an, wie sonst, und so geht es mir auch mit Ihren Briefen: das Wort Marianne sieht noch gerade so aus, wie Sie es vor 7 Jahren schrieben, und die herzlichste Neigung klingt harmonisch in meine Seele nach. Marianne v. Willemer an Goethe 20. 10. 1822 (Weitz1 S. 127)

… so werden Sie sich [beim Besuch von J. Andreae] überzeugen, daß … die Zeit Ihres Aufenthaltes bei uns der Inhalt unserer liebsten Gespräche ist. Marianne v. Willemer an Goethe 6. 5. 1827 (Weitz1 S. 178)

Bei erneuerten Wiedersehen der im wesentlichen unveränderten Mühle scheint es uns unumgänglich nötig, ein Begrüßungswort dem verehrten Freunde zu senden, der so oft in diesen Schattengängen mit uns wandelte, und sie durch seine Gegenwart belebte. Marianne v. Willemer u. J. J. v. Willemer an Goethe Aug. 1831 (Weitz1 S. 259)

Sooft die stille, aber schöne Zeit des Spätsommers wiederkehrt, gedenken wir der Tage, die Sie mit uns verlebten, und jenes 28. Augusts, den wir vor 16 Jahren 159

1815

Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer so vergnüglich in dem kleinen Gartenhaus zubrachten. Ja gewiß, Sie selbst waren froh und heiter. An Marianne v. Willemer 13. 1. 1832 (WA IV 49, 201)

Gar zu gern denke ich mir Sie in den Augenblicken, in welchen Sie immer gleich heiter, liebenswürdig und wohlthuend die Gegenwart ergriffen. Für J. J. v. Willemer (WA I 4, 69)

Also lustig sah es aus Wo der Main vorüber floß, Als im schmucken Hain und Haus Festlich Eilfer überfloß. Ferner Freunde ward gedacht: Denn das heißt genießen, Wenn zu Fest- und Flusses Pracht Tausend Quellen fließen. Für Marianne v. Willemer. 1823 (WA I 4, 35)

Myrt’ und Lorbeer hatten sich verbunden; Mögen sie vielleicht getrennt erscheinen, Wollen sie, gedenkend sel’ger Stunden, Hoffnungsvoll sich abermals vereinen.

Dar mstadt 18. 9.

S. Boissere´e, Tagebuch 18. 9. 1815 (Weitz2 1, 271)

B2 1712 B3 4232

Montag 19. [18.] … Nachmittags durch den Wald nach Darmstadt. schöne Lichter im Wald. an den Stämmen auf dem Rasen. Gespräch über die Willemer – über Musik. Mozarts Concerte Würkung auf mich. Mozart nicht ohne seine großen Vorgänger möglich. G. rühmt Reichardt, Zelter. Besitzt wohl keiner höheres declamatorisches Verdienst als Z. – Er hat etwas componiert, das G. nicht für componierbar gehalten. – Eine Romanze von einem schwangeren Mädchen, das sich selbst bei Gericht verteidigt. etwas hart, ist aber durch die Musik weich und angenehm geworden. – 18. 9.

Trappformation bei Darmstadt (LA I 11, 169) Bei meinem kurzen Aufenthalt in Darmstadt untersuchte mein Begleiter [Stadelmann] flüchtig die Gegend und fand in einem verlassenen Steinbruch am Wege nach Roßdorf die Abänderung eines Gesteins, welches seine Aufmerksamkeit auf sich zog … Sie [die Gesteinsproben] deuten sämtlich auf die Trappformation, und man kann die Exemplare für Wacke ansprechen mit Blasenlöchern und sonstigen Zwischenräumen, deren Ausfüllung nicht weniger als sonstige Gangbildung man früher als Zeolith ansprach.

160

1815

Dar mstadt Lied eines Freiwilligen sehr hübsch naiv und ironisch zugleich durch eine gewisse Selbstgefälligkeit, kömmt in die neue Ausgabe hinter ›Vanitas Vanitatum‹ zu stehen. – In Langen abenteuerliche Erscheinung einer reisenden Schönen. Scheint mit ihrer Gesellschaft unzufrieden, wahrscheinlich wegen Zudringlichkeit derselben – kömmt mit 3 Herren von Frankfurt. Abends Spaß mit Hysterolithen – geflügelte F-tzchen, Müschelchen in der Grauwacke beim Ausfluß der Lahn in der Nähe von Coblenz gefunden.

19. 9.

Tagebuch 19. 9. 1815 (GT V 1, 299)

Museum. Mittag bey Hofe Beym Grosherzog [von Hessen-Darmstadt]. Visiten. Bey Moller. Primavesi Abends. Münzmeister Fehr Oberforstrath Becker Söhne des Geh. Cab. Sect. Schleyermacher. An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 86)

Nach zwey muntern Tagen [auf der Gerbermühle] zogen wir beyde auf Darmstadt, wo ich mich am Museum sehr ergötzte und meinen gnädigsten Herrschaften aufwartete, auch Künstler und gute Leute sah. S. Boissere´e, Tagebuch 19. 9. 1815 (Weitz2 1, 272)

B2 1713 B3 4234

Dienstag 20. [19.] in Darmstadt. Hell kalt. Museum 8 Uhr morgens. Gemälde. G. in Zwischen-Zeit bei den Naturalien. Statuen Museum Smeatons Leucht-Türme – dies alles bis halb 2 Uhr. Dann G. bei Hof … Gehe mit G. zu Moller. Entstehung des Lingham – erzählt er mir. Der Gott Schiwa in seiner Wut habe alles zu verbrennen und zu verheeren gedroht, da seien die Götter bei Brahma zu Rat gegangen und Wischnu hab sich in eine weibliche S. verwandelt welche überall herumgeschwebt; wie nun der Schiwa in seiner Wut und Grimm hin- und hergefahren im Universo, sei er immer in die F. geraten und so gebändigt worden. Unendlicher Geist und Weisheit in den indischen Sagen, und er verehre sie sehr hoch. aber nur müsse er ihre Bilder nicht dabei sehen, die verdürben ihm gleich die Phantasie bis zum Verfluchen! Bei M[oller] sehen wir Straßburger Freiburger Münster seine kleineren Werke – sein Theater – seine Kirche. An dieser entwickelt G. seine Grundsätze über Architectur. alles müsse in 3 Teile fallen – das Gesetz der Säulen-Ordnung auf das Ganze angewandt werden – Da kömmt es wesentlicher darauf an, daß das Ganze harmonisch, als daß das einzelne immer streng nach der hergebrachten Schnur und Regel sei. Beim Nacht-Essen Primavesi – spricht dummes Zeug – über Decorationen usw., rühmt seinen Mondschein mit künstlichem Mond – will auch eine künstliche Sonne aufs Theater bringen: eine Glas-Kugel mit altem Rheinwein. Weil keine gefärbte Flüssigkeit so prächtig, klar usw.! Ironie hilft nichts gegen ihn. G. erzählt von Mondschein in Rom ohne allen Mond, eine sehr schöne Decoration. Maurische Architectur mit krausem mannigfaltig gezinntem Umriß ganz dunkel auf d. Himmel abgeschnitten, davor eine Mauer und niedrige Gebäulichkeiten ganz hell wie vom Mondschein beleuchtet. 161

1815

Dar mstadt An Caroline v. Bode´ 15. 11. 1815 (WA IV 26, 150)

Mit der angenehmsten Erinnerung der schönen in Ew. Gnaden Nähe verlebten Stunden … G. Moller an Goethe 24. 10. 1815 (Ewald S. 331)

Euer Excellenz hatten die Gewogenheit zu erlauben, Ihnen die jezt erschienenen Hefte der Denkmähler deutscher Baukunst zuschicken zu dürfen … Das Interesse, welches Hochdieselben diesem kleinen Werke bezeigten, hat mir eine große Freude und Aufmunterung gegeben, wofür ich Ihnen sehr dankbar bin. G. Primavesi an Goethe 9. 4. 1816 (GSA, 28/70, Bl. 180)

Da Euer Exzellenz mir gütigst erlaubt haben, Abdrücke von den fertigen Platten [nach Primavesis Zeichnungen für „Der Rheinlauf“] demselben übersenden zu dörfen, so bin ich so frei, solches hierbei zu thun, mit der gehorsamsten Bitte, mir Dero gütiges, lehrreiches, und sehr werthes Urtheil darüber nicht entziehen zu wollen. Die mir von Eure Exzellenz mündlich mitgetheilten Bemerkungen, an jenem mir unvergesslichem Abend, den ich die Ehre hatte, bei Denselben zuzubringen, sind mir bei der Bearbeitung immer vorgeschwebt, und ich habe nun zu erwarten, von Eure Exzellenz zu vernehmen, in wie weit ich dieselben übertragen habe. G. Primavesi an E. Schleiermacher 1. 3. 1816 (HessSTA Darmstadt, D 12 Nr. 20/16)

Als Goethe hier war, widmete mir derselbe den ganzen Abend, um über dieses Werk zu sprechen, welches derselbe nicht nur allein sehr interressant, sondern auch sehr merkwürdig fand, so, daß derselbe bei der nächsten Gelegenheit öffentlich darüber sprechen wird. G. Primavesi an F. Wilmans 16. 8. 1817 (Kat. Kipp. 2, 60 Nr. 4467)

B3 4235

Werden wir [wegen Verlag seines Werkes „Der Rheinlauf“] einig, wie ich hoffe, so sende ich Ihnen einen offenen Brief an Goethe, woraus Sie sehen werden, welches Interesse dieser Mann für dieses Werk zeigte, als er mir seinen ganzen Abend schenkte. Heidelberg 20. 9.

Tagebuch 20. 9. 1815 (GT V 1, 299)

Um sechs Uhr [mit Boissere´e und Stadelmann] von Darmst[adt]. … Um Ein Uhr in Heidelberg Zu Tische die Gesellen, Restaurateur [Köster] Zu 19. 9.

G. Primavesi an Goethe 29. 7. 1815 (GSA, 28/67, Bl. 353) Ich war so frei, meine in der Schweiz gemachten Zeichnungen in Wissbaden zurück zu lassen, und im Vertrauen, daß diese Zeichnungen E: Exzellenz von einiger Bedeutung scheinen mögten, wage ich zu hoffen, daß E: Exzellenz mir Dero Beistand nicht versagen werden … Ungemein erfreulich würde es für mich sein, wenn E: Exzellenz die Zeichnungen Werth fänden, mit mir selbst darüber zu sprechen, in welchem Falle ich jede Stunde bereit wäre, nochmals nach Wissbaden zu kommen.

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1815

Heidelberg Reizenst. Thib. Voss. mit Paulus Gassatim. der Schenke. Bilder [der Boissere´eschen Sammlung].

Ein Blick auf die

An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 86)

Am 20ten trafen wir zu Mittag in Heidelberg ein. Die Bergstraße war über alle Begriffe schön und herrlich. Die Freunde wurden besucht, das Schloß bestiegen, allerley vorgenommen, bey Paulus arabisch geschrieben. S. Boissere´e, Tagebuch 20. 9. 1815 (Weitz2 1, 273)

B2 1714 B3 4236

Mittwoch 21. [20.] nach Heidelberg. Hell kalt. Von d. Antik. G. Wunsch in dem Statuen-Saal zu wohnen zu schlafen unter den Göttergestalten, unter ihnen zu erwachen. Ich äußere auch meine Verehrung. – Einheit. glückliches Maß-Halten in allen ihren Werken. – Ich habe zuerst die Büsten in physiognomischer Rücksicht angesehen. Die der Götter sowie die der Personen. Großheit der Natur-Ansichten. ich meine die Griechen hätten keine Anatomie getrieben in Beziehung auf Kunst – sondern bloß durch die Oberfläche mit ihrem glücklichen scharfen Auge den ganzen Bau durchgesehen. G. sagt ausdrücklich das Gegenteil – es wäre auch ohne Anatomie nicht möglich. – Ihr Theater, Calderon Shakespeare dagegen. Diesem letztern fehlt die Einheit – er war von seiner Zeit abhängig so gut wie jeder – die Schl[egel] mögen sagen was sie wollen. Sh. mehr episch (?) und philosophisch – als dramatisch. H[at] s[eine] ›Romeo und Julie‹ abgeändert. weitläufige Beschreibung der End-Scene – Theater-Effect – Lampen in der Gruft über der Leiche usw. (Cornelius’ Zeichnung hatte uns auf dies gebracht, die Handlung ganz verfehlt –) Faust. Fortsetzung desselben. – G. Werke. ›Meisters Wanderungen‹. Novellen. Bestimmte Zahl – der verschiedenen möglichen Liebes-Verwickelungen. Pilgernde Schöne; bei Anlaß der abenteuerlichen Erscheinung in Langen [18. 9.]. – Ich bring das Gespräch auf G. Natur-Ansicht, auf die versprochene Formenlehre. Die Metamorphose in allem, auch in den Tieren, der Kopf nichts andres wie ein Wirbelbein – den Gedanken hat ihm Ocken [Oken] gestohlen als er ihn abends bei Frommanns aussprach, und auf der Stelle in eine in der Druckerei befindliche Abhandlung oder Programm eingerückt. Zehe beim Krebs mit einem Händchen daran. Auch wie Amboß und Hammer zeigte er mir einst in Wiesbaden am Tisch. Jetzt da wir einmal auf dem Weg sind, sollten wir nur sofort nach München und nach Italien fahren. Wir kamen zu Mittag an. Heftige Kälte überfällt mich beim Umbiegen in das Tal. – Thibaut bekennt daß er Unrecht gehabt in Verteidigung des Görres vorig Jahr. G. erwidert uns darauf: »Ja, lehrt mich die Welt nicht kennen. ich habe 20. 9.

An A. W. Paulus (?) 17. 3. 1815 (WA IV 25, 236; 30, 278) Ich wünsche nichts mehr als daß ich diesen Sommer möge persönlich ein Zeuge deiner Fortschritte [im Mineralienreich] seyn … Möge mir das Glück werden, in einigen Monaten die Freunde gesund, fröhlich und wohlwollend wiederzufinden.

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1815

Heidelberg gleich als der Enthusiasmus losging den Fluch des Bischofs Arnulphus über alles deutsch-politische Gerede ausgesprochen und mir dadurch die Qual vom Halse gehalten. Wie sie mir nur davon anfingen, hub ich gleich an: ›Ich verfluche euch‹ usw. Da waren sie bald still und ließen mich ungeschoren«. – Ernestine Voß (Reichlin-Meldegg 2, 288)

Im folgenden Jahre [1815] kam er [Goethe] wieder nach Heidelberg, aber körperlich unwohl und dadurch verstimmt. Wir hatte nur ein freundliches Wiedersehen mit ihm auf ein halbes Stündchen. Er kam gleich den ersten Abend, und traf Voß in seinem kleinen Zimmer bei der Arbeit. Die Aussicht aus dem Fenster machte ihm so lebhafte Freude, daß er ankündigte, er wolle zu einer Stunde wieder kommen, wo ihn die Sonne nicht störe, und diese Aussicht zeichnen. Die Stunde kam bei seinem Uebelbefinden nicht. 21. 9.

Tagebuch 21. 9. 1815 (GT V 1, 299)

Thibaut, Paulus. Arabisch geschrieben. Voss jun. Schelver Magnetism. Mittag mit den Freunden Kreuzer, Daub. Nach. Tische v Reizenstein Fr. Amtmann [Sartorius]. Zu Paulus. Orientalisches Jones. Geschrieben. Ernestine Voß (Reichlin-Meldegg 2, 288)

Unser Sohn nahte ihm diesmal noch schüchterner, als das erstemal, und merkte bald, daß ein kurzer Besuch der angemessene war. J. H. Voß d. J. an B. R. Abeken 18. 4. 1816 (Gräf 1 S. 166)

B3 4238

Meine Recension des Blümner hat Göthen sehr gefallen; er nannte sie gegen mich selbst klar und geistreich abgefaßt. S. Boissere´e, Tagebuch 21. 9. 1815 (Weitz2 1, 274)

B2 1715 B3 4237

Donnerstag 22. [21.] Mittags Creuzer und Daub. G. erzählt von den neugriechischen Dichtungen v. etwa 50 Jahren her. Die Helden meist unabhängig – Familien – auf kleinen Inseln Seeräuber und in dem Gebirg Landräuber. – Dramatische Romanzen. Alle Element lyrisch dramatisch und episch in einer Form. – der Geist derselben d. nordisch-schottische mit dem südlichen und alt mythologischen verbunden. Gespräch eines Adlers mit dem abgeschlagenen Haupt eines Räuber-Anführeres, welches er auf die Felsen-Höhe getragen. – Charon ein Reuter – welcher die Seelen hinten an den Schweif des Rosses bindet, die der Kinder an den Sattel hängt. – Pferd welches seinen erschlagenen Herrn beklagt und mit dem Hufe scharrt. Bräutigam bleibt auf der Überfahrt zur Braut in einem siegreichen Gefecht mit den Türken – er wünscht sie sollen es der Braut verschweigen etc. 22. 9.

Tagebuch 22. 9. 1815 (GT V 1, 300)

Mittag bey v. Reizenstein. Fr. v. Pfenning. tism. Abend bey Paulus. Arabica. 164

Schelver Vegetativer Magne-

1815

Heidelberg S. Boissere´e, Tagebuch 22. 9. 1815 (Weitz2 1, 275)

B3 4239

Freitag 23. [22.] G. morgens früh auf d. Schloß. Bei Reitzenstein – Der Herzog läßt sich erwarten. 23. 9.

Tagebuch 23. 9. 1815 (GT V 1, 300)

Mittag Familie Kam Willemer Kamen die Frauenzimmer Erst uber die Brucke dann Zum Carlsthor. Den Neckar aufwärts [mit Willemers gefahren]. S. Boissere´e, Tagebuch 23. 9. 1815 (Weitz2 1, 275)

B2 1716 B3 4240

Samstag [23.] G. morgens früh auf d. Schloß dichtend. Mittags, als wir bei Tisch, kömmt Wilmer unerwartet, ich hatte ihn weil der Herzog immer erwartet wurde auf Montag zu kommen geschrieben. – Nachdem wir ein kurze Weile gesessen und uns von der ersten Überraschung erholt, springt G. plötzlich auf, ich folg ihm in sein Zimmer, er sagt: »wir können doch nicht essen, während die Frauen im Gasthof warten – das gibt ein precipizio von der ersten Sorte!« – Ich gehe zu den Frauen und erst als ich sie bringe, setzt sich G. wieder zu Tisch. 24. 9.

Tagebuch 24. 9. 1815 (GT V 1, 300)

Im Hecht [bei Willemers und Rosina Städel]. Hämmling. Freydhof. Schoreel. Bey Nägele Mittag Willemers … Bey Paulus. Pferdezeichnungen. 24. 9. (?)

F. A. Kehrer, F. A. May und die beiden Naegele (FS Universität Heidelberg 2, 128)

Naegele war ein großer Freund und Kenner der Kunst, besonders der Malerei … Er besaß eine kleine, aber gute Gemäldesammlung. Diese enthielt u. a. ein Ölbild Goethes, welches dieser [vermutlich] bei einem seiner öfteren Besuche in Heidelberg ihm geschenkt hatte. 25. 9.

Tagebuch 25. 9. 1815 (GT V 1, 300)

Auf dem Schlosse [mit Marianne] Der junge Russe [G. v. Reutern]. Der Schenke. Die Gesellschaft … Zu Creuzer u Daube Mittag Familie und Gesellsch. Bertrams Aristeia bey Reizenstein. Abend Music. Gespräch Abschied. Marianne v. Willemer an Goethe zweite Hälfte Dez. 1818 (Weitz1 S. 78)

Als ich diesen Sommer Heidelberg wiedersah, habe ich alle Orte besucht, die mir wert sind, und ihre Wirkung auf mich war unbeschreiblich wohltuend; sogar an einem Gefangenen im Brückentor fehlte es nicht; ich will zu seinem Heile nicht hoffen, daß es derselbe war. Nur jene Lettern, fein gezogen an des lustgen Brunnens Rand, hatte die Hand der Zeit verwischt. 165

1815

Heidelberg An des lust’gen Brunnens Rand (WA I 6, 177)

An des lust’gen Brunnens Rand Der in Wasserfäden spielt, Wußt’ ich nicht, was fest mich hielt; Doch da war von deiner Hand Meine Chiffer leis gezogen, Nieder blickt’ ich, dir gewogen. Emilie Kellner, Goethe und das Urbild seiner Suleika (Kellner S. 43. 47)

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[Gespräch mit Marianne v. Willemer im Herbst 1860 im Heidelberger Schloßpark.] Ich ging neben ihr, … an einem kleinen steinernen Pförtchen stehen bleibend, (etwa gegenüber dem Brunnen links am Eingang des großen Thores, welches in den sogenannten Stückgarten führt) sagte sie zu mir: „Kind lasse mich hier allein hineingehen. Hier feiere ich eine Erinnerung, wobei ich g anz alleine sein muß!“ Indem verschwand sie in dem Pförtchen … Es verging eine geraume Zeit. Da das Großmütterchen nicht mehr zum Vorschein kam … ging [ich] …, sie zu suchen … Da stand sie … in sich versunken, die herabhängenden Hände gefaltet und ihr Angesicht überströmt von Thränen! Ich faßte mir nach einer kleinen Weile ein Herz und fragte leise an sie herantretend, ob ihr etwas zugestoßen sei …? „Nein, nein Kind, mir fehlt nichts! … Ich feiere nur hier das Andenken an einen der schönsten Augenblicke meines Lebens. Sieh’, hier auf dieser Stelle, hat der große Dichter Göthe mich geküßt!“ Mit dem Finger auf ihre Stirn tippend, sagte sie träumerisch: „Ja, ja, dieses Plätzchen auf dieser Stirne haben die Lippen Goethe’s berührt! Hier saß ich lange ganz allein mit ihm in traulichem Gespräche! Hier schrieb er mit seinem Stock mir einen Vers in den Sand und dann wurden wir durch eine Horde jubilirender Studenten und Soldaten gestört.“ … Im Heraustreten aus dem Schloßhofe, wenn man sich rechts wendet, gleich vornen am Wege in der Anlage, steht der Baum Gingobiloba. Frau von Willemer blieb hier stehen, suchte mit ihrem Sonnenschirm einige Blätter desselben zu erhaschen und sagte dann leise zu mir … : „Dies ist der Baum, von welchem er mir damals ein Blatt brach und schenkte und mir dann das Gedicht machte und zuschickte, … es … fängt mit den Worten an: „Dieses Baums Blatt, der von Osten etc. etc.“ Und im Gehen nach der großen Terrasse, sagte sie mir das ganze Lied … her und erzählte mir …, daß sie die „Suleika“ in dem Divan sei und daß sie Goethe gar viel bei dieser Dichtung geholfen habe u. s. w. „Aber,“ sagte sie, „davon weiß die Welt nichts und es ist auch nicht nöthig, daß es alle Leute erfahren, wie hoch zu dieser Zeit Euer kleines, altes Großmütterchen geehrt wurde, Mitarbeiterin eines Goethe zu sein.“ Marianne v. Willemer, Das Heidelberger Schloß den 28. Juli [1824] abends 7 Uhr (Weitz1 S. 660)

… Auf der Terrasse hoch gewölbten Bogen War eine Zeit sein Kommen und sein Gehn, Die Chiffer von der lieben Hand gezogen Ich fand sie nicht, sie ist nicht mehr zu sehn. 166

1815

Heidelberg An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 87)

Die Russen gehen in drey Colonnen durch Francken, täglich ziehen sie hier eilig durch. Da sie so geschwind gehen, werden sie bald vorüber seyn … Erinnerst du dich des schönen Russen mit Einem Arm? Er begegnete mir gestern, auf dem Schloß, wir freuten uns beyderseits des Wiedersehns. Er wird durch Weimar kommen. B. v. Reutern, Gerhardt von Reutern (B. v. Reutern S. 26)

B3 4241

Bei der Durchreise durch Heidelberg begegnete er [G. v. Reutern] auf den Arkaden im Schlossgarten ganz unerwarteter Weise Goethe, einen Knaben an der Hand haltend. Ueber das Zusammentreffen mit dem grossen Dichter schreibt er: „Man denke sich meine freudige Ueberraschung! Nach freundlichen Umarmungen und theilnehmenden Fragen, die er mit wahrhaft väterlicher Herzlichkeit an mich that, waren wir mit einander an das Geländer der Arkaden getreten. Dort nun sich anlehnend, sprach in gemüthlicher Stimmung der liebe grosse Mann zu mir mit der liebenswürdigsten Vertraulichkeit. Ach, ich hatte ihn nie so gesehen und war ausser mir vor Entzücken! Der herrliche Morgen schien auf ihn kräftig zu wirken, dass sein weit umfassender Geist mächtig in ihm herrschte. Aus seinen Augen glänzte sein innerer Reichthum, während mild und einfach die grössten Wahrheiten über seine Lippen strömten. Ich wagte es, ihn um Mittheilung seiner Gedanken und Gefühle über die uns umgebende Natur zu bitten; er gewährte freundlich und nahm behaglich und ruhig das Wort. Was er da sagte, ich weiss es nicht mehr wörtlich, aber mir gingen erst jetzt Herz und Augen auf über Das, was ich sah! Wie Alles, was ich früher nur dunkel geträumt von Schönheit, Kraft, Maass, mir nun so deutlich wurde! Eine göttliche Regel, ein Gesetz, erkannte ich in der ganzen Schöpfung und ich sah, wie mit neuen Augen, in die himmlische Natur, in der mir nun Alles erklärt war. Unglücklicherweise für mich, näherte sich uns jetzt eine Familie, welche Goethe aus seinen Betrachtungen herausriss, und als er sie erkannte, mich derselben vorstellte. Ich hielt es für besser, mich zu entfernen, und beim Abschied nahm mir Goethe das Versprechen ab, bei meiner Durchreise nach Russland, ihn in Weimar zu besuchen, was ich denn von ganzem Herzen versprach.“ vor 26. 9. S. Boissere´e an Graf K. F. v. Reinhard 26. 9. 1815 (Sieveking 2, 183)

Alles stimmt zu der Vermutung zusammen, daß ich durch Sie erhalten soll: nicht nur einen zweiten Riß des köllnischen Domturms, wie der in Darmstadt wieder gefundene, sondern auch noch einen Grundriß und einen Seitenaufriß der Kirche, von welchen letzteren man nie etwas gewußt hat … Ich bitte … wiederholt, verschaffen Sie mir baldmöglichst den Anblick der Risse. Wenn Sie je von Ungeduld sind gekreuzigt worden, kann es nicht schlimmer gewesen sein, als mir jetzt geschieht. Goethe, der mich von Frankfurt hierher begleitet hat und noch einige Tage bei uns bleibt, stimmt in mein Flehen ein, aber ebenso sehr in mein freundliches Grüßen. 26. 9.

Tagebuch 26. 9. 1815 (GT V 1, 301)

Abreise der Freunde … Hfr. Creuzer, v. Bulow. Paulus Schelver. Grammatic. Mittags die Gesellen. Divan gelesen. 167

Arabische

1815

Heidelberg

23./26. 9. An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 86)

Am 22ten Kamen Willemers und Fr. Stedel. Voll Wohlwollen und Theilnahme. Sie blieben bis den 26ten früh, sahen und besahen sich alles. Die guten Frauen grüßen dich schönstens, auch Willemer den August. 23./26. 9. S. Boissere´e an Goethe 29. 6. 1818 (Boissere´e 2, 224) (u. 12. 8./ Die kleine Willemer und Frau Städel besuchten uns … 18. 9. ) wurden betrachtet, das Schloß bestiegen und bei Allem

[in Heidelberg]. Bilder wurde Ihrer und jener

heitern Tage des Jahrs 1815 gedacht. 26. 9.

S. Boissere´e, Tagebuch 26. 9. 1815 (Weitz2 1, 275)

Dienstag [26.] Wilhelm Grimm. – Prof. Creuzer von Marburg. W. Grimm an J. Grimm 14. 10. 1815 (Brüder-Grimm-Briefausgabe 1.1, 458)

B2 1727 B3 4256

Göthe war auch dahin [Heidelberg] gekommen wohnt bei B. u. schreibt über die Gemählde, außerdem gibt er sich mit persischen Sachen ab, hat ein Päckchen Gedichte in Hafiz Geschmack gemacht, liest u. erklärt den Haoh Kiöh Tschwen u. lernt bei Paulus Arabisch. Er war so gnädig ein paarmal dazuseyn als wir die Bilder besahen kam auch einmal zu mir und fragte nach unsern literar. Arbeiten. Ich sagte ihm dann verschiedenes unter andern auch, daß das mannichfache Leben der Sagen, ihr hin und herströmen, ihre Vereinigung und Trennung ein besonderes Augenmerk sey. Ja antwortete er, was kann die Critik anders seyn als, als die Beobachtung der verschiedenen Wirkungen der Zeit, was ganz meine Meinung auch ist. Creuzer hat mir gesagt, daß ihn (Göthe) besonders die ProsaÜbersetzung bei der Edda gefreut, er redet noch immer von einer ähnlichen Arbeit beim Homer. Ich mogte ihm nichts davon sagen, so wie überhaupt von nichts nahliegendem anfangen. W. Grimm an J. Grimm 20. 11. 1815 (Brüder-Grimm-Briefausgabe 1.1, 467) B2 1697. 1700a. 1728 B3 4258

Göthe habe ich [am 5. 9. in Frankfurt] weder den armen Heinrich gegeben noch von den Märchen etwas näheres gesagt. Da er sich wohl bewußt seyn mag, wie leicht er an etwas Theil nimmt, so hat er eine eigene, wunderliche Scheu, man kann sagen Ängstlichkeit, daß ihm ja nichts zu nahe rückt u. er weicht gewiß aus oder setzt sich eiskalt hin, wenn man von etwas mit Lebhaftigkeit und Eifer spricht, das er noch nicht kennt … Ich habe ihm daher kein Wort von der altdeutschen Poesie gesagt, bis er in Heidelberg von selbst zu mir kam u. mich fragte mit welcher literar. Arbeit wir uns ietzt beschäftigten, ich erzählte es ihm ganz einfach u. sagte da auch unter anderm, daß wir nach Art der Märchen die deutschen Sagen zusammen zu stellen dächten. Als die Rede auf ihre lebendige Verschiedenheit kam sagte er: „ja, was ist die Critik anderes als das Beobachten wie dasselbe in den verschiedenen Zeiten immer eigenthümlich auf den Menschen gewirkt und von ihm gefaßt worden.“ Was mir natürlich sehr willkommen war. Der Lui hat es aus natürlichem Gefühl ebenso gemacht und zu dem ist er auch gekommen, hat ihn über die Rheinreise gefragt u. dgl. recht liebreich. 168

1815

Heidelberg Was er über die Edda gesagt, weiß ich von Creuzer, der sich, weil er auch nordische Mythologie vorgetragen, das Buch gekauft hatte. Er schien die Einrichtung sehr zu billigen u. sagte mir auch, daß er deine Abhandlung über die Mordsühne mit viel Theilnahme gelesen, auch, wo ich nicht irre, er ein ähnliches Beispiel in den alten kenne; ich habe ihn dann noch aufmerksam gemacht auf deine Abhandlung über die Irmenstraße. Wenn du hier erst in Ruhe bist, mußt du sie ihm schicken u. ihm schreiben. W. Grimm an P. Wigand 21. 10. 1815 (Stengel 3, 183)

Zu Heidelberg war ich auch, wo ich dann jene überherrlichen altdeutschen Bilder von van Eyk u. Hämmling gesehen, vor denen Albrecht Dürer u. L. Cranach ganz zurücktreten … Göthe, der dort war, ist ganz entzückt, ja erstarrt davor u. wird etwas gewiß sehr herrliches darüber schreiben. W. Grimm an A. v. Arnim 31. 10. 1815 (Steig 3 S. 332)

B2 1649 B3 4257

Von den Bildern der Boissere´e hatte ich mir alles mögliche Gute vorgestellt … Eine solche Farbenpracht in solcher Wahrheit habe ich noch nie gesehen. Vor dem großen Bild Eycks [„Dreikönigsaltar“] hat Göthe lange schweigend gesessen, den ganzen Tag nichts darüber geredet, aber nachmittags beim Spaziergang gesagt: „Da habe ich nun in meinem Leben viele Verse gemacht, darunter sind ein paar gute und viele mittelmäßige, da macht der Eyck ein solches Bild, das mehr werth ist, als alles was ich gemacht habe.“ … Wir haben die drei Tage fast nur die Bilder gesehen, der alte Herr kam einmal und zeigte sich ganz gnädig. Er liest jetzt vor und erklärt mit Vergnügen den chinesischen Roman Haoh Kiöh Tschwen, hat ein Päckchen Gedichte in der Art des persischen Hafiz gemacht und lernt bei Paulus arabisch. An Rosina Städel 27. 9. 1815 (WA IV 26, 84)

Nachdem uns denn die Freunde verlassen hatten, fingen die bisher nur drohenden Übel an förmlich auszubrechen, es entstand ein Brustweh, das sich fast in Herzweh verwandelt hätte, natürliche Folge der Heidelberger Zugluft und veränderlichen Schloßtemperatur, worüber mir unberufen und ungefragt Herr Dr. Nägeli die genauste Auskunft gab … Aus dem Niedergeschriebnen aber ist ersichtlich daß ich mit grundgelehrten Leuten umgehe … Kaum als ich dieses geschrieben erfreute mich eine lange Unterredung mit Hofr. Kreuzer deren Resultat war: es sey am besten gethan etwas faßliches und begreifliches, gefälliges und angenehmes, ja verständiges und liebenswürdiges vorauszusetzen, weil man viel sicherer sey den rechten Sinn [des Gedichtes „Gingo biloba“] herauszufinden, oder hineinzulegen. 21./26. 9. F. Creuzer, Lebenserinnerungen (Creuzer S. 110)

Bei dem zweiten Aufenthalt Göthe’s in Heidelberg 1815 … lernten wir ihn durch Vermittelung der Herren Boissere´e und Bertram persönlich kennen. Eines Tages hatte ich ein Gespräche mit ihm, das sich zunächst an meine Abhandlung: 169

1815

Heidelberg „Idee und Probe alter Symbolik“, im zweiten Bande der Studien anknüpfte. Diess kann zum näheren Verständniss eines Gedichtes [„Gingo biloba“] dienen, welches er nachher in seinen West-östlichen Divan aufgenommen und das er mir im Spätherbst jenes Jahres, auf einem zierlich geränderten Bogen eigenhändig geschrieben, ohne Titel, aber mit dem Baumblatt selbst, zugesendet hat. – Adresse: Herrn Hofrath Creuzer in Heidelberg. … Zur Erinnerung glücklicher Septembertage 1815. Goethe. Ob nun jene Abhandlung oder eine mündliche Aeusserung damals des Dichters Beifall sich erworben, weiss ich nicht; denn die Symbolik überreichte ich ihm erst jetzt. G. Parthey, Jugenderinnerungen (Friedel 2, 362)

B2 1730 B3 4244

Eines Nachmittags [wohl 1819] begegneten wir Creuzern oben auf dem Schlosse, und begleiteten ihn durch ein paar Gänge. Er hielt ein Blatt des wunderbaren chinesischen oder japanischen Baumes Gingko biloba in der Hand, von dem ein Stämmchen im Schloßgarten steht. Dabei theilte er uns mit, er habe, als Göthe 1815 Heidelberg besuchte, mit diesem bei einem Spaziergange im Schlosse, ein langes und interessantes Gespräch über die symbolische Deutung und Sinnigkeit der hellenischen mythologischen Personen und Erzählungen geführt; er habe versucht Göthen auseinander zu setzen, wie jede hellenische Gestalt doppelt anzusehn sei, weil hinter der bloßen Realität ein höheres Symbol verborgen liege. Die einfachen Fälle seien bekannt genug: Ares als Kriegsgott bedeute auch den Krieg, Hebe als die Jugendgöttin auch die Jugend; es gebe aber entferntere Anwendungen davon: der Fluß, in dem die Jungfrauen baden, empfange gewissermaßen ihre Erstlinge: so habe es geschehn können, daß ein verwegener Liebhaber als Flußgott die Sache in buchstäbliche Erfüllung gebracht. Dies dürfe aber nicht bloß als eine Personifikation der Zustände oder Eigenschaften betrachtet werden, sondern dieser Doppelsinn sei allen antiken Mythen immanent, wenngleich nicht immer leicht herauszufinden. Den Glaubenden genügte das stricte Wortverständniß, den Wissenden ward der höhere Sinn in geheimen Weihen aufgeschlossen. Göthe ging auf diese Erörterungen mit dem regsten Eifer ein, als sie gerade bei dem Gingko biloba still standen; er pflückte ein Blatt und sagte: also ungefähr wie dieses Blatt, eins und doppelt! Creuzer fand den Vergleich sehr glücklich, und erhielt am andern Morgen das Blatt nebst dem … Gedicht von Göthe zugesendet. 20./26. 9. An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 87)

… besuchte mich ein … hübscher Junge, der auch schon auf Euch guten Eindruck machte: v. Bülow. Er kommt von Paris, erzählt die seltsamsten Verworrenheiten von dort. Er fragte theilnehmend nach dir, ich gab ihm Gelegenheit von 170

1815

Heidelberg Ulinen zu reden, welches ihm sehr wohl that. Kieser ist in Paris, hat die Aufsicht über alle preusische Hospitäler und noch andre! Bülow erzählte dies scherzend. Jener thue doch solche große Thaten nur aus Verzweiflung, meynte er. Bülow ist würcklich recht hübsch und angenehm. … Überall find ich nur Gutes und Liebes. Bin überall willkommen, weil ich die Menschen lasse wie sie sind, niemanden etwas nehme, sondern nur empfange und gebe.

27. 9.

Tagebuch 27. 9. 1815 (GT V 1, 301)

Mittag die Gesellen.

Divan gelesen u. Steinmetzen.

S. Boissere´e, Tagebuch 27. 9. 1815 (Weitz2 1, 275)

Die Savigny [im Beisein von Goethe?]. 28. 9.

Tagebuch 28. 9. 1815 (GT V 1, 301)

Luden Savigny Bey Paulus. Mittag für uns. Prinz Christian [von Hessen-Darmstadt].

Kam der Herzog. Und

S. Boissere´e, Tagebuch 28. 9. 1815 (Weitz2 1, 275)

Donnerstag 29. [28.] Savigny. Prof. Luden. R. M., Aus Bertram’s Unterhaltungen (Bayerische Zeitg., Morgenbl. Nr. 196/197, v. 20. 7. 1863) B2 1717 B3 4247

Als während des zweiten Goethischen Aufenthaltes in Heidelberg der Großherzog von Weimar dorthin kam und zum Besuch der Sammlung bei den Boissere´e’s sich melden ließ, sagte Goethe zu diesen: „Den überlassen Sie nur mir! Haben Sie nicht ein recht altes, aber merkwürdiges Bild?“ Es wurde eins aus der Rumpelkammer herbeigeholt. Das hing Goethe gerade über der Thür des Bildersaals auf. Als der Großherzog erschien, unterhielt sich Goethe mit ihm über die Sammlung, rühmte besonders die geschichtliche Folge und Uebersicht 28. 9.

An Carl August 3. 9. 1815 (Wahl1 2, 126) Durch Ew. Hoheit Gnade hoffe vom Oberrhein manches mir unbekannt gebliebene zu erfahren, wozu ich die dringende Bitte füge: die Boissere´esche Sammlung in Heidelberg nicht vorbey zu gehn. Carl August an Goethe 23. 9. 1815 (Wahl1 2, 128) … den 27. komme ich Abends nach Heidelberg, woselbst ich Ew. Liebden anzutreffen hoffe. Dorten wollen wir uns den 28. und den 29. begehn und den 30. nach Darmstadt reisen. Caroline v. Heygendorff an Goethe 23. 9. 1815 (Emde S. 803) In dießem Brief den ich dreist genug bin Ihrer Güte zur Besorgung zu empfehlen habe ich nicht ermangelt dem Grosherzog [ein Wort nicht lesbar] hier seyn und dieße meine Wünsche zum Herz zu legen, Unterstüzen Sie leztere Mein Gütiger Freund! An Caroline v. Heygendorff 24. 9. 1815 (WA IV 26, 83) Unsern theuren Fürsten erwarte stündlich, die Boisere´esche Sammlung hat sich brautmäßig geschmückt, bey der Freude des Wiedersehens des Verehrtesten soll mirs der wünschenswertheste Befehl seyn Ihn zu Ihnen zu begleiten.

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1815

Heidelberg und machte dann, um das mit Beispielen zu belegen, zunächst auf das alte Bild über der Thür aufmerksam. Aber während er noch darüber sprach, war der Großherzog mit einmal zur Thür hinaus, man wußte nicht wie. „Das Bild hat seine Wirkung gethan!“ sagte Goethe, der dem Fürsten nachgeeilt war, als er zu den Freunden wieder zurückkam. An Chr. G. v. Voigt 1. 10. 1815 (WA IV 26, 90)

Jetzt will ich nicht verfehlen zu vermelden: daß Serenissimus Donnerst. d. 28. gesund und glücklich, mit Prinz Christian angekommen. Welcher letztere, nach einem lustigen Abendessen, sogleich in der Nacht, weiter gereist. 29. 9.

Tagebuch 29. 9. 1815 (GT V 1, 301)

Sereniss. Sah die Bilder und Risse Vorher auf dem Schloss. Mittags bey Sereniss. Carlsberg … Aufs Schloss. Fr. v. Zillenhart. Anmuthiges Kind. An Chr. G. v. Voigt 1. 10. 1815 (WA IV 26, 90)

Freytag den 29. ward das Schloß bestiegen, dann die Sammlung der Gebrüder Boisseree betrachtet. Der Abend ward bey Fr. v. Zillenhardt geb. (oder vielmehr kunstgebohrene) v. Lichtenberg zugebracht. S. Boissere´e, Tagebuch 29. 9. 1815 (Weitz2 1, 275)

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Freitag 29. Der Herzog von Weimar. Prof. Luden von Jena. Die Turm-Risse in G. Zimmer aufgehängt. S. Boissere´e, Tagebuch 7. 10. 1815 (Weitz2 1, 282)

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Von dem Abend bei Zillenhard – wie dieser ein politisches Volksschriftchen auf den Tisch gebracht. 28./ 29. 9. (?)

Th. v. Kobbe, Erinnerungen (Kobbe 1, 31)

In demselben [Heidelberger] Hause worin Jean Paul [1817] wohnte, wohnte auch ein Student, den ich Meier nennen will, und der immer mit den größten Männern seiner Zeit zusammengewürfelt wurde. Meier hatte auch einmal Goethe besucht und den Platz neben dem Dichter im Sopha eingenommen. Plötzlich ging die Thür auf. Göthe, der alte Geheimerath von Göthe ging dem Freunde entgegen; der Bursch, welcher den Ankommling wie er sich nachher ausdrückte für einen Jenaer Philister gehalten hatte, blieb ruhig gegen alle Regeln der Lebensart auf dem Sopha sitzen. Der Fremde nahm Göthe’s Platz neben dem künftigen Doctor ein. Der Vater Faust’s und Mephistopheles aber sagte freundlich: „Ich muß die Herren doch mit einander bekannt machen: Der Herr Studiosus Meier, Seine königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar.“ Mannheim

30. 9.

Tagebuch 30. 9. 1815 (GT V 1, 302)

Mit Seren. nach Mannheim. Zu Artaria. v. Ginkel. v Luck Zu v. Stryck dort gespeist. Vorher Zweifel und Aufenthalt wegen der 14ten Person … Zu Admiral Ginckel. Angenehmer Abend. Ringepitheten. Smaragde. 172

1815

Mannheim S. Boissere´e, Tagebuch 30. 9. 1815 (Weitz2 1, 275)

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Samstag [30.] Goethe mit dem Herzog nach Mannheim. Elisabeth Staegemann an F. Staegemann 30. 9. 1815 (H. Abeken S. 387)

Goethe ist gestern vormittag erst mit dem Herzog von Weimar aus Heidelberg gefahren. An Chr. G. v. Voigt 1. 10. 1815 (WA IV 26, 90)

Sonnabend d. 30. ging es nach Mannheim, wo das Merckwürdigste besucht, der Mittag bey Fr. v. Stryck, der Abend bey Admiral Kinckel zugebracht wurde. Martha Riedesel, Elisabeth v. Arnim (Riedesel S. 4)

Es war in Mannheim, wo am 30. September 1815 der Dichterfürst Goethe auf einem Gartenfest die junge Elisabeth Strick kennen lernte. Das schöne und lebhafte Mädchen gefiel dem schon in reifen Jahren stehenden Mann und er tat ihr die große Ehre an, einige Verse für sie zu dichten … Soll ich von Schmaragden reden Die Dein Finger lieblich zeigt? Manchmal ist ein Wort von nöthen Oft ist’s besser, dass man schweigt. Also sag ich, daß die Farbe Grün und augerfreulich sey; Sage nicht, daß Schmerz und Narbe Zu befürchten nah dabey. Immerhin! Du magst es lesen, Warum übst Du solche Macht? So gefährlich ist Dein Wesen Als erqicklich der Schmaragd. Mannheim, den 30. Sept. 1815 …

Goethe

An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 88)

vor Ende Sept.

… habe noch gar hübsche Alter- und Neuthümer verehrt erhalten.

1. 10.

Tagebuch 1. 10. 1815 (GT V 1, 302)

Bey Fr. v. Heygendorf. halb 11 fuhr ich ab.

Gefrühstuckt.

Um halb 10 Serenissimus ab … Um

An Chr. G. v. Voigt 1. 10. 1815 (WA IV 26, 90)

Sonntag d. 1. Octobr. bey Zeiten, fuhren Serenissimus von Mannheim ab, in Willens Fr. v. Dalberg zu besuchen und Nachts in Darmstadt zu seyn. 1. 10.

Caroline v. Heygendorff an Goethe 23. 9. 1815 (Emde S. 803) Meinem Theuersten Gevatter und Freund heisse ich in dießen gesegneten Fluren … herzlichst Willkommen. Ich halte es für eine glückliche Vorbedeutung … daß das Geschick … meinen Fürsten und seinen würdigsten Freund mit mir zugleich [hierher] versezt. Nun würde ich noch einmal an vollkommene Freude glauben wenn ich Sie beyde hier … sehen könnte wäre es auch nur auf wenige Stundten. Es scheint mir unmöglich Sie so nahe zu wissen und nicht zu sehen.

173

1815

Heidelberg Heidelberg Tagebuch 1. 10. 1815 (GT V 1, 302)

Mit den Gesellen gespeist. Auf das Schloss. Fam. … Fr. v. Stegmann. und Familie.

Viele Menschen. Paulus und

S. Boissere´e, Tagebuch 1. 10. 1815 (Weitz2 1, 275)

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Sonntag 1. October. vor Tisch G. wieder zurück. Klagen über die englischen Vogel-Nest-Gewölbe in Henry VII Chapel und Salisbury Cathedral. – Engl. unsinniger Bücher-Luxus. Ein botanisches Werk bloß von Tannen handelnd 80 Guineas. – Elisabeth Staegemann an F. Staegemann 3. 10. 1815 (H. Abeken S. 388)

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In Heidelberg hatte ich das Vergnügen, bei den Boissere´es einen Augenblick Herrn v. Goethe zu sehen. Ich fand ihn ganz, wie ich ihn mir gedacht. Artig, aber vornehm, ein herrliches Auge, aber schon verfallene Züge. Ich stellte ihm August und Hedwig vor, die wie verzückt dastanden. Leider währte die Freude nicht lange, denn nachdem wir einige Worte über Paris, über meine Reise und die eben aufgestellten Gemälde gewechselt hatten, mußte ich fort, indem ich von den Boissere´es fortfuhr, und die Postpferde schon vor der Türe standen. Wir waren nun von unserem Besuch in Heidelberg vollkommen befriedigt, unstreitig ist dies der angenehmste Eindruck, der uns von der ganzen Reise geblieben. Elisabeth Staegemann an F. Staegemann 22. 11. 1815 (H. Abeken S. 397)

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Wir lesen jetzt den Stilling … Es hat uns amüsiert, zu finden, daß dieser ein vertrauter Freund Goethes war und diesen oft redend einführt. Auch finden wir, seitdem wir die Goetheschen großen, schönen Augen selbst gesehen, den Stillingschen Ausdruck ganz vortrefflich, daß jener „seine Augen an der Wirtstafel oft zu ihm hinüber gewälzt“, übrigens aber wenig gesprochen, denn sie trafen hier [in Straßburg 1770] zum erstenmal zusammen. Rahel Varnhagen an Varnhagen 3. 10. 1815 (Feilchenfeldt VI 1, 54)

Sie [Frau v. Arnstein] sah Frau von Stägemann dort [in Heidelberg], welche Goethe’ns Bekanntschaft gemacht hatte. Er ist mit dem Herzog nach Mannheim, und von dort nach Weimar, so sagt man. 28. 9./ 1. 10.

An Chr. G. v. Voigt 1. 10. 1815 (WA IV 26, 90)

Ich, nach Heidelberg zurückgekehrt, werde, auf höchsten Befehl, Carlsruh besuchen, alsdann in Franckf. mit unserm theuren Fürsten wieder zusammen treffen … Ew. Exzell. erwähnen [im Brief vom 15. 9.] eine Veränderung des Locals der Zeichenschule, Serenissimus gedachten im Vorbeygehen dieser Absicht und äußerten, daß sie Hofr. Meyern, damit er sein eigen Haus beziehe, ein Locarium geben wollten … 174

1815

Heidelberg Unsre Seelenangelegenheit [der am 22. 9. unterzeichnete Gebietsabtretungsvertrag zwischen Preußen und Sachsen-Weimar] geht wie Serenissimus sagten nach Wunsche. Ein Glück bey soviel unseligen Verhandlungen. Heidelberg – Rohrbach – Kirchheim – Heidelberg

2. 10.

Tagebuch 2. 10. 1815 (GT V 1, 302)

Bey Paulus. Mittag die Gesellen. Nach Rohrbach. Beym Pfarrer [Maurer] zu [Kirchheim]. Daub und Familie Mit Mad Daub zurück Mancherley besprochen. S. Boissere´e, Tagebuch 2. 10. 1815 (Weitz2 1, 275)

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Montag 2. October [Goethe] in Heidelberg – ausruhend. G. sagt mir: »an Eurem Dom-Riß ist mir ein Licht aufgegangen – ich hab ein ApercX u gehabt. Ich glaube jetzt das ganze Geheimnis der Architectur herauszuhaben«. Julie Mayer, Erinnerungen (Neues Archiv Heidelberg 11 (1924), 184)

B3 4075

… muß ich noch eines Ereignisses erwähnen, das sich zur Zeit des zweiten Aufenthalts in Kirchheim, als die Mutter ein junges Mädchen und ihre Schwester, als verwittwete Frau Dupre´, im Elternhause wohnte, dort abspielte. Es war nichts Geringeres als ein Besuch Göthes, der von den beiden Brüdern Boissere´e in das ländliche Pfarrhaus geführt wurde. Es muß im Jahre 1814 – 1815 gewesen sein, zur Zeit der Suleikalieder, wo er öfter zu den Boissere´es nach Heidelberg kam, die ihn durch ihre Sammlung altdeutscher und niederländischer Bilder für altdeutsche Kunst und für den Kölner Dom zu interessieren wußten. Boissere´es waren nebst ihrem originellen Freunde Bertram, sehr nahe Hausfreunde im Pfarrhause Maurer. Es waren auffallend schöne, liebenswürdige, feingebildete, junge Männer, für die viele Mädchen- und Frauenherzen schwärmten und die man damals nur die Himmelstürmer nannte. Diese hielten also das Kirchheimer Pfarrhaus eines Besuchs des Dichterfürsten würdig und verbrachten mit ihm daselbst einen Nachmittag. Die liebenswürdige, noch schöne Matrone mit den beiden Töchtern, der interessanten, schwärmerisch angelegten Frau Düpre´ und der heitern Luise mit ihrem wundervollen Gesang, mochten wohl Anziehungskraft genug ausüben. Ich hörte dann oft genug davon erzählen, wie Göthe an den Theetisch getreten sei, wo Mutter eben das Krähnchen der Theemaschine aufgedreht hatte und er mit der Verlegenen ein Gespräch anfing, bis man plötzlich entdeckte, daß die Theemaschine mit ihrem kochenden Wasser den ganzen Theetisch überschwemmt hatte, was Göthe ein heiteres Lächeln entlockte. Nachher mußte sie ihm viele seiner Lieder singen, nach den damals beliebten Reichardschen Melodien; er setzte sich ans untere Ende des Flügels und ließ seine dunkeln, durchbohrenden Augen auf ihr ruhen. Das „Auf Kieseln im Bache“ mußte sie ihm wiederholen. Im Übrigen unterhielt er sich aber nicht, wie erwartet wurde, über literarische und ästhätische Gegenstände, sondern hauptsächlich mit dem praktischen Großvater über Land und Leute, Sitten und 175

1815

Heidelberg – Rohrbach – Kirchheim – Heidelberg Gebräuche, über Landwirtschaft und dergleichen, wofür er ja immer ein großes Intresse gehabt hatte. Nach einer Weile war er verschwunden, denn „man hat so seine Gänge“; wie aber die Abwesenheit immer länger und länger dauerte, bemächtigte sich des kleinen Kreises eine ängstliche Sorge, es könne dem hochverehrten Gaste etwas zugestoßen sein, und man überlegte eben, ob man die Thüre sprengen, oder was sonst beginnen sollte, als er wieder erschien. Eine Menge alter Geschäftspapiere hatte ihn dort so lange intressirt und gefesselt, daß er fast das Wiederkommen vergaß. Immerhin mag dem alten Herrn im Kirchheimer Pfarrhause eine Erinnerung an längstvergangene Tage im Sesenheimer Pfarrhause aufgetaucht sein. Heidelberg

20. 9./ 2. 10.

An Knebel 21. 10. 1815 (WA IV 26, 106)

Bey Paulus habe ich 14 Tage arabisch geschrieben, welches zu manchen geselligen Scherzen Anlaß gab. Caroline Paulus an Hegel 12. 12. 1815 (Hoffmeister 2, 63)

B3 4254

Daß Goethe letzten Herbst wieder vierzehn Tage hier war, wissen Sie. Das waren doch auch einmal wieder herrliche Stunden! Er war fast alle Abend bei uns und entzückte uns aufs neue durch seine Liebenswürdigkeit und Geistesfülle. Sogar die in sich gekehrte Emmi hat ihn über alles liebgewonnen, und der Wilhelm bildet sich nicht wenig darauf ein, daß er sein Schenke sein und ihm alle Morgen ein sogenanntes Schwänchen zum Frühstück bringen durfte. Caroline Paulus an Ludovike Simanowiz 29. 1. 1816 (Ztschr. f. d. öster. Gymnasien 39 (1888), S. 677)

Desto angenehmer war für uns das Ende des Septembers und der Anfang des Octobers, wo Goethe beinahe drei Wochen hier war. Er kam fast jeden Abend um 7 – 8 Uhr zu uns, und blieb bis Nachts 10 – 11 Uhr, einmal, wo er vorzüglich heiter war, bis Mitternacht. Könnte ich Dir doch diesen merkwürdigen Mann genau so schildern, wie er ist, aber man muss ihn eben selbst sehen und hören, um sich davon zu überzeugen, wie einzig er ist. Seine Geistesjugend offenbart sich in mündlichem Gespräche weit mehr, als in seinen späteren Schriften, in welchen oft, wie mir scheint, der freie Geistesflug durch Kunst und Studium dominiert wird. 21. 9./ 2. 10. (u. 1814)

K. A. v. Reichlin-Meldegg, H. E. G. Paulus (Reichlin-Meldegg 2, 289)

So lange Göthe 1814 und 1815 in Heidelberg war, besuchte er jeden Abend das Paulus’sche Haus. Immer stand auf dem runden Tische des freundlichen Empfangszimmers eine Flasche guten alten Rheinweines, den der Dichter am liebsten trank. In traulichem Gespräche unterhielt sich Göthe mit seinem Freunde Paulus und der theuren Freundin, der er zuerst in einer schönen Zeit zu Jena die Reinschrift des Gedichtes „Alexis und Dora“ überreicht hatte. Auch in Heidelberg übergab er Paulus bei seiner wiederholten Ankunft ein Gedicht, welches er am 1. Januar 1815 nach einer fröhlich zugebrachten Neujahrsnacht 176

1815

Heidelberg eigenhändig niederschrieb. Das noch in dem Paulus’schen Nachlasse vorhandene Gedicht lautet: „Der gute Schenke spricht: Heute hast du gut gegessen, Doch weit besser noch getrunken. Was du bei dem Mahl vergessen, Ist in diesen Napf gesunken. Dieses nennen wir ein Schwänchen, Wie’s auch sattem Gast gelüstet, Und ich bring’ es meinem Schwane, Der sich auf den Wellen brüstet. Doch vom Singschwan will man wissen, Daß er sich zu Grabe läutet. Laß mich jedes Lied vermissen, Wenn es auf dein Ende deutet! (Nach dem Lateinischen.) Weimar, den 1. Januar 1815.

Göthe.“

Dieser überbrachte damals [vielmehr übersandte Anfang 1817] seinen Freunden auch eine meisterhaft ausgeführte, ungewöhnlich große Bronzedenkmünze, welche auf der Vorderseite das trefflich gelungene Brustbild Göthe’s mit lateinischer Umschrift: „Johann Wolfgang v. Göthe im 66. Lebensjahre“ und auf der Rückseite das im Auffliegen begriffenen Götterpferd mit der griechischen Unterschrift: „Auf! O mir theurer Flügel des Pegasus!“ darstellt. Die Verehrung der Familie Paulus für unsern Dichter war so groß, daß während eines Spazierganges zu den schönen Schloßruinen ein Blatt, das Göthe als merkwürdig auffiel, eines der Familienmitglieder zu sich nahm. Wohl verwahrt wurde es in Papier gelegt und aufgeheftet. Noch befindet es sich im Paulus’schen Nachlasse mit der Aufschrift: „Ein Blatt, auf welches Göthe aufmerksam machte.“ K. A. v. Reichlin-Meldegg, H. E. G. Paulus (Reichlin-Meldegg 1, 335)

B3 4255

Als Göthe später Heidelberg besuchte, war er jeden Abend regelmäßig bei Paulus, und unterhielt sich bei einem Glase Rheinwein, den der deutsche Dichter am meisten liebte, mit seinen Freunden von der alten klassischen Zeit in Jena und Weimar. Oft blieb er dann, wenn Paulus noch in der Studierstube saß, bei der vieljährigen, dichterisch ausgezeichneten Freundin, und verplauderte mit ihr manche Stunde über das frühere Leben. 20. 9./ 2. 10. (u. 1814)

F. v. Müller, Tagebuch 4. 11. 1827 (Grumach S. 171)

Bey Bertram … Erzählungen von Goethes Aufenthalt in Heidelberg und wie er dem alten Voß und Paulus öfters Esel gebohrt. „Da bildet er sich ein grose Thaten zu thun, wenn er Tag für Tag unserm Herr Gott ein Wunder mehr abknupert; die Dumriane, sehen sie denn nicht, daß alles Wunder ist?“ 177

1815

K arlsr uhe K arlsr uhe

3. 10.

Tagebuch 3. 10. 1815 (GT V 1, 303)

[Mit Sulpiz Boissere´e und Stadelmann] um sechs Uhr von Heidelberg … Historisch-theoretische Gespraeche. Gegen ein Uhr in Carlsruhe An Table d’Hote. Zu Hofrath Jung Weinbrennerische Gebaude Schauspiel Feuerprobe Hausdoctor. S. Boissere´e, Tagebuch 3. 10. 1815 (Weitz2 1, 275)

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Dienstag am 3. Morgens um 6 Uhr nach Carlsruhe. Hell kaltes Wetter. – G. fängt gleich damit an, er habe dem Domriß was abgesehen. [am Rande:] der Domriß habe ihm ganz neuen Aufschluß über die Architectur gegeben. Er habe nie mit dieser Kunst recht fertig werden können. Mit den Farben sei es ihm auch so gegangen, bis er sie in physiologische, physische und chemische geteilt, jetzt hoffe er mit der Architectur auch fertig zu werden, das Verhältnis zur Natur sei ihm noch nicht recht klar – ich spreche meine Meinung aus, daß Natur-Nachahmung zu Grunde liege, aber nicht gerade unmittelbare, daß alle größere Architectur von den Höhlen ausgegangen, daß zu unterscheiden zwischen häuslicher Architectur und heiliger Architectur, zwischen Architectur des Bedürfnisses und der einer höheren Bestimmung. – G.: er begreife jetzt erst recht warum ich den cölnischen Dom so vorgezogen. – (G.) er finde ein Prinzip darin und mit der größten Consequenz durchgeführt usw. ich frage vergebens, daß er es ausspreche – es sei noch nicht Zeit, ich würde es schon erfahren – ich äußere daß ich sehr begierig darauf und ob es mit dem zusammenstimme was ich denke – verschweige aber auch mein Geheimnis – so sehr ich mich auch gedrängt fühlte es zu offenbaren. Doch ein Schweigen gebärt das andere – Da sehe er wie alles andere dagegen verschwinde. – Auch hab er den Herzog in Mannheim schön damit geschoren bei den englischen Werken. ich sprach von des Herzogs Anlage des gotischen Orangerie-Hauses und was mir der Baumeister Stieler [Steiner] dabei von des Herzogs eigener Erfindung gesagt – so kamen wir auf den Herzog und zur Recapitulation der letzten Tage. Wir sprechen nun von den verlebten Tagen, wie sich alles gedrängt usw., vom Herzog daß er durchaus auf die Reise nach Karlsruhe bestanden. von den Willmers. – die Frauen gelobt Er bedauert, daß er [Willemer] mit seinem strebenden unruhigen Geist sich nicht auf ein bestimmtes Fach, auf eine Liebhaberei geworfen. Die Verhältnisse mit Frauen allein können doch das Leben nicht ausfüllen und führen zu gar zu vielen Verwickelungen Qualen und Leiden die uns aufreiben, oder zur vollkommenen Leere. Doch sehr zu rühmen und zu ehren die Macht des sittlichen Prinzips bei diesem Mann, diese allein hat ihn in der Höhe gehalten in der Verwirrung von Verhältnissen worein er sich gestürzt. So ist die Rettung der kleinen liebenswürdigen Frau ein großes sittliches Gut. – Seltsam heilsamer Einfluß des Hofmeister Mieg in diesem Haus. Wenn die Menschen bei so viel Verwirrung edel bleiben und gut so müssen wir uns schon Herbigkeit und Schroffheit gefallen lassen. – Ein Wunder daß W. nach allem was er getrie178

1815

K arlsr uhe ben und erlebt, noch ein solcher Mann ist und solch ein Haus hat. – Mangel in der ersten Erziehung, Widerstreit mit der Welt – weil er ihn in sich hat. – Gewöhnliche ja gemeine kaufmännische und Geld-Verhältnisse. unbezwingbares edeleres Wesen kämpft dagegen. Vergleichung mit unserem Bruder Wilhelm. – Erzählung von der Familie – ihr Charakter durchgehend fast auch solch ein Widerstreit. Einfluß der Ahnen. Verschiedenartige Mischung des Blutes Italiener Deutsche Franzosen – Verwandtschaft mit Brentano. Meline. Eröffnungen des Alten über sie – Was sie über die Religions-Veränderung der Schlosser gesagt. Eine schöne Seele. – Frankfurter Verhältnisse – alte Erinnerungen – wie oft er den Pfad durch die Gerber-Mühle gegangen nach Offenbach zur Schönemann. Liebes-Geschichte – seine Lieder an Lili – Braut und Bräutigam. – Musik-Compositeur und -Verleger Andre [Andre´]. Wie sie allmählich entfernt worden durch einen Dritten ohne es selbst zu wissen – Religions-Verhältnisse erster Anlaß, sie reformiert, er lutherisch. Unglücklich wie die Kinder die ein Leid haben und es sich wechselseitig klagen – und nicht wissen warum. D’Orville Ein Pfarrer ist im Spiel. – Sie hat ihm den größten Teil ihrer höheren Bildung zu danken – Vorher Gleichgültigkeit – gegen die Welt, wie es sich bei einem Mädchen in einem reichen Kaufmanns-Haus, die alle Tage von Gesellschaft umgeben sind von frühster Jugend her leicht einfinden muß wenn sie nicht selbst flach und leer sind. – Verlegenheit wegen dieser Geliebten die Lebens-Beschreibung fortzusetzen – ich suche sie ihm auszureden. Vor 40 Jahren reiste er auch nach Carlsruhe – wir werden da Jung Stilling wiedersehen, dem er seitdem nicht begegnet. Die Schönemann müßte auch da sein! – Lebens-Beschreibung Composition. – Ich erinnere an sein Gedicht von der Schöpfung das er dieser Tage gemacht und wo nur ein Gedanke verkehrt war und die ganze Composition gestört und verdorben hat. Er fands nachher und warf ihn heraus. Er hatte mir versprochen dies als ein merkwürdig Beispiel ausführlich vorzulegen – wie es bei der Composition oft [auf] ein einzeln Wort ankomme. Doch nun wollte er den falschen Vers nicht sagen sondern hielt sich im allgemeinen. Das Gedicht sehr dunkel und metaphysisch. Nach der Handlung, welche nur ein Augenblick der Schöpfung – fühlt sich Gott zum erstenmal einsam! – Dies gibt mir dann Anlaß von seiner Natur-Ansicht zu reden und seinem Vorhaben ein Natur-Gedicht zu schreiben. Er verwirft es jetzt. Man ist zu sehr gebunden. Besser einzelne abgerissene Gedanken wie die einzelnen Gedichte des ›Divan‹ – die man nachher in ein Ganzes ordnet. Ich muntere ihn dazu auf. Er geht darauf ein und sagt: »ja, einen Anlaß muß man doch zu allem haben, und so wollen wir von Heidelberg gleich 2 Buch Baseler Papier mitnehmen, darauf schreib ich so gern, die lassen wir in einzelne Blätter schneiden«. Ich bitte mir aus sie ihm schenken zu dürfen. – Er erzählt von seiner philosophischen Entwickelung Philosophisches Denken ohne eigentlich philosophisches System. Spinoza zuerst großer und immer bleibender Einfluß auf ihn. Dann Baco, kleines Tractätchen de Idolis – Eidolei, von den Trugbildern Gespenstern. – Aller Irrtum in der Welt komme von solchen Eidolei (ich glaube er nimmt deren 12 hauptsächliche an). – Diese Ansicht half G. sehr – sagte ihm ganz besonders 179

1815

K arlsr uhe zu. Überall suchte er nun nach dem Eidolon, wenn er irgend Widersprüche fand oder Verstockung der Menschen gegen die Wahrheit, und immer war ein Eidol da. – war ihm etwas widerwärtig, stieß er an gegen die allgemeine Meinung so dachte er bald: das wird wieder ein Eidol sein, und kümmerte sich nicht weiter. So reiste er nach Italien – da besonders wurde er immer von philosophischen Gedanken verfolgt und kam er auf die Idee der Metamorphose – Als er nachher Schiller in Jena sah teilte er ihm diese Ansicht der Dinge mit, da rief Schiller gleich: »ei das ist eine Idee«. G. mit seiner naiven Sinnlichkeit – sagte immer: »ich weiß nicht was eine Idee ist, ich sehe es würklich in allen Pflanzen« usw. – nun wollte er sich doch auch mit der Sprache und System dieser Männer bekannt machen, so kam er durch Schiller an die Kantische Philosophie, die er sich von Reinhold in Privat-Stunden vortragen ließ. – usw. Ich erzähle dagegen [?] von unserer philosophischen Bildung überhaupt, von unserer Bildung durch Schlegel – unsere Geschichte wieder von einer anderen Seite, von der literarischen – von der Architectur, meine Ansicht der Geschichte der christlichen Architectur. von den ältesten Zeiten – Mosaik – Liturgie – Kreuzigung etc. Gerüste zu der altdeutschen – dann breche ich ab oder bleibe stehen weil ich mein Geheimnis nicht verraten will sondern verspreche nur daß es sich schön und sehr einfach machen wird etc. So sind wir dann an den Wünschen für die Zukunft angelangt. G. meint, von Frankfurt aus müsse man immer den Rhein auf- und abwärts fahren und so sein Wesen treiben. Ich stelle den Wunsch eines solchen umfassenden antiquarisch-historischen Würkens auf und hülfreicher Schreiber zur Förderung der Arbeiten und Untersuchungen – die ein einzelner nicht machen kann ohne die Lebendigkeit, den Geist fürs Ganze zu verlieren. – Wir sind bei Carlsruhe, Erinnerung meines letzten Hierseins – Pässe nach Wien. Melchiors Not wegen der Ehrengarde. Französischer Gesandte Graf Nicolai – östreichischer Graf Appon[y]i – die Gräfin. – Mittags Essen auf dem Zimmer – Vertraulichkeiten unwillkürliche Eröffnung von einem Herzens-Verhältnis von meiner Seite. Zum alten Jung – wir werden von der Frau nicht erkannt. Von ihm kalt aufgenommen – muß morgen mit Elberfelder nach Baden fahren – Anstalten zum Thee sind gemacht, werden nur von der Frau eingeladen. Diese ist nun die Teilnehmendere. Er stichelt auf den Geheimerat. G. auf den Bischof; der Alte wirft sein schwarzes Käppchen weg. G. zwingts ihm wieder auf. Wir müssen in die Studier-Stube, wo noch alle Geburts-Tags-Kränze und -Geschenke – kleine schlechte Zeichnungen und Küpferchen: Minister Stein. Kaiser Alexander. Lavater usw. alles durcheinander. G., der so herzlich und jugendlich wie möglich, war tief gekränkt durch diesen Empfang – am meisten durch Jungs Äußerung: »ei die Vorsehung führt uns schon wieder einmal zusammen!« Lutherische Kirche – katholische Kirche – Theater. ›Die Feuer-Probe‹, Lustspiel von Kotzebue, spielt im Mittelalter. Gegenstand nicht ganz schlecht – gemein in der Ausführung und schlecht durch die Aufführung. ›Die heimliche Ehe ‹ (?), ein polternder Graf der immer seine Leute zum Besten hat hänselt, gemeiner östreichischer Spaß. Realismus. – (von Ziegler?) 180

1815 3. 10. (?)

K arlsr uhe S. Boissere´e an Goethe 15. 12. 1831 (Boissere´e 2, 585)

Den vierten Band Ihrer Biographie haben Sie also wieder aufgegeben? Oder ist er auch schon fertig? Da Sie mir schon im Jahr 1815 davon in einem Sinn sprachen als wäre das Meiste dazu niedergeschrieben, so ist es bei Ihrer Thätigkeit freilich möglich, daß Sie auch diese Arbeit zu Ende gebracht hätten. 3. 10.

J. H. Jung-Stilling an Goethe 7. 1. 1816 (Ausstell.-Kat. Karlsruhe 1990, S. 129)

Endlich komme ich denn doch einmal dazu, Ihnen, Mein alter, edler und bewährter Freund! schriftlich zu sagen, was ich gerne mündlich hätte sagen mög en, und auch gewiß gesagt hätte, wenn nicht ein widerwärtiges Geschicke im Herbst mir im Weg gestanden hätte, mich Ihnen ganz zu nähern. Ihre treue, mir so ganz unerfahrenen Naturmenschen in Strasburg und 1775 in Franckfurth erwiesene Freundschaft und Ihr ganzes Thun und Wesen, so wie ich Sie damals fand, stehen nicht im entfernten Hintergrund meines Lebens Gemäldes, sondern sie sind auf meiner rauhen Bahn mit fortgewandelt, daher ist noch nichts davon verwischt und veraltet. F. H. C. Schwarz, Nachwort zu Heinrich Stillings Alter (W. Schwarz S. 120)

In ihrer Richtung waren diese beyden Geister [Goethe und Jung-Stilling] sehr verschieden, aber sie blieben auch im Alter, und gewissermaßen im Stillen, Freunde. Göthe hat sich in dem Buche, das aus seinem Leben erzählt, auf eine Art über Jung erklärt, welche diesen ungemein erfreut hat; und gerührt hat er ihn durch den Besuch, welchen er dem alten Freund noch im Jahre 1815 in Karlsruhe abstattete. Leider mußte durch eine unglückliche Fügung kleiner äußerer Umstände unser Vater gerade an diesem Tage abwesend seyn, er sprach nach der langen Reihe von Jahren den Jugendfreund kaum eine halbe Stunde. Es war dem Vater und den Seinigen sehr schmerzlich, daß ein längeres Zusammenseyn, das er selbst so sehr gewünscht hatte, nun gänzlich vereitelt war. Nie haben wir ihn anders, als mit gerührtem Herzen und großer Hochachtung von diesem Freunde sprechen hören. S. Boissere´e an Goethe 31. 8. 1816 (Boissere´e 2, 134)

Der alte Jung ist hier. Zelter wünschte ihn kennen zu lernen, ich führte ihn hin. Der Alte fragte mich nach Ihnen, bedauerte sehr was voriges Jahr geschehen und als Z. die Beziehung nicht begriff, erzählte er diesem den ganzen Vorgang mit so viel Offenheit, daß ich mich vollkommen überzeugte, sein damaliges Betragen sey nur die Sache eines schwachen Augenblicks, nur die Folge einer Verlegenheit gewesen, worein die Ueberraschung ihn gesetzt. Zelter an Goethe 5. 9. 1816 (MA 20.1, 454)

Den alten Hofrat Jung habe ich besucht, er wohnt auf dem neuen Schlosse und es schien ihm innig wehe zu tun, Dich nach so vielen Jahren auf sonderbare Art verfehlt zu haben. Er fing selber an von einem Besuche zu reden, den Du ihm in Carlsruhe zugedacht hattest und Sulpiz B. der bei mir war konnte mir die Sache nur erklären, denn ich wußte von nichts. 181

1815

K arlsr uhe S. Boissere´e an M. Boissere´e 31. 8. 1816 (Boissere´e 1, 315)

Ich war mit Zelter beim alten Jung im Schloßgarten; er entschuldigte sein Benehmen bei dem Besuch von Goethe. 4. 10.

Tagebuch 4. 10. 1815 (GT V 1, 303)

Hofr. Gmelin Botanischer Garten Cabinet Mineralogie und Geologie. Muscheln. Voegel Versteinerungen Oeningen. Bolca. Mittag Table d’Hote Gmelin … Cabinet. Zu Gmelin. Hebel. S. Boissere´e, Tagebuch 4. 10. 1815 (Weitz2 1, 279)

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Am 4. October morgens mit G. Hofrat Gmelin in die Treibhäuser und Gärten bis Mittag. Mimosa Lophanta – 50-60 F[uß] hoher Baum Casuarina truncata 200 F. hoch equisedi [equiseti] fol. Treibh. Pandanus spiralis, der große gewaltige indische Baum, welcher die Äste als Wurzeln wieder herunterschickt, sehen beim ersten Herauswachsen an so kleinen Pflanzen als hier wie Füße aus. Blätter ananasartig. Musa cocynea [coccinea]. Amaryllis capensis, die schönste die ich gesehen. rot. im Garten Rosa moschata weiß sternenartig klein, daraus das Rosen-Öl. Tulpanen-Bäume große, ein ganzer Kreis im Wald beim Garten. Gynko [Ginkgo] biloba wohl 24⬘ hoch Robinia inermis reizend rundgestalt. Bei Tisch in der Post an Tafel d. Spaß mit den Affen vom König von Würtenberg. waren von Ettlingen über das Gebürg geführt und schickte das ExtraPost-Geld – das geht wohl für Courrier und wichtige Depeschen, aber solche Ausnahme nicht für die Affen zu gestatten. »was geh mich seine Affen an.« – Dann vom See-Wein, er zieht das Glocken-Seil; »d’ Leut brauch kei Nachtwächter!« – Nach Tisch die Mineralien – schöne Breccien aus dem Badischen Muscheln. Vögel. Papagei brasilian. bunter, kostete lebend 12 000 fs. Nautil. Venus-Schnecken. Gegen Abend bei Gmelin – die Valisneria spiralis, das merkwürdig gewissermaßen sich selbst bewegende Wasser-Pflänzchen grasartig, in allen Teilen aufgetrocknet von Montpellier mitgebracht. Im Treibhaus sahen wir sie im Leben, aber klein und blüht nicht bis jetzt. Hübsches Mädchen die Tochter klar-frisches Auge und Gesicht, etwas langer Hals. schlank – ähnlich der Ernestine Lerchenfeld. braun. Herr Sensburg kam, doch nicht lang – Dann eine Oberforsträtin Laurop und andere Frauen und Hebel: dieser wird von der Laurop – einer Niedersächsin – zum Hersagen seiner 182

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K arlsr uhe Gedichte genötigt. Der arme Mann muß endlich nachgeben und übersetzt jeden Vers in Hochdeutsch. G. grimmig darüber – man sollte dem Dichter doch die Ehre antun seine Sprach zu lernen. Die Niedersächsin wird, da sie noch widerbellt, schön mit ihrem Niedersächsisch und Nord geschoren, – G. lobt das Oberländische – sagt noch etwas sich auf ein Liebchen beziehendes Elsassische her. Nachher ich zur Schenkendorf … Als ich zu Goethe zurückkomme um halb 10, ist Musik vor seinen Fenstern. Er geht vergnügt im Dunkeln in seinem Zimmer spazieren.

3./4. 10.

An Knebel 21. 10. 1815 (WA IV 26, 106)

Den 6. [vielmehr 5.] dieses befand ich mich noch in Carlsruh an einem unglaublich schönen Tage. Hebel ist ein ganz trefflicher Mann. Jung ist leider in seinem Glauben an die Vorsehung zur Mumie geworden. Ernestine Voß (Herbst 2.2, 35)

Dies [Hebel] ist eine gar liebenswürdige Natur, wie Göthe spricht. 5. 10.

Tagebuch 5. 10. 1815 (GT V 1, 303)

Zu Oberbaudir Weinbrenner Restaurationen. Palais von Hochberg Museum. Copie nach Potter. Frühstück. Theater. Pr: Louis [von Baden]. Cabinet. Conchylien system. Gespeist. Markgraf Wilhelm von Baden, Denkwürdigkeiten (Obser 2 1, 421)

Am 5. Oktober meldete ein Bedienter meinem Bruder Leopold, es sei ein Herr da, der sich Goethe nenne; was er aber sei, wisse er nicht. Sogleich ließen wir ihn eintreten und freuten uns, in ihm den berühmten Dichter zu begrüßen, der mit Herrn Boissere´e unser Haus zu sehen wünschte. Das ungeschickte Benehmen des Bedienten setzte meinen Bruder in große Verlegenheit. S. Boissere´e, Tagebuch 5. 10. 1815 (Weitz2 1, 280)

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Am Donnerstag 5. Morgens früh bei Weinbrenner und bei Dümge ich. Dann G. bei W.: Plane der Stadt Carlsruhe. Antikes Theater das sich auf 2 Achsen dreht. Vogel-Haus des Plinius mit dem Entgeschnatter! Palais der Reichs-Gräfin Hochberg. Die Grafen Hochberg beide. Bunte DeckenGemälde über d. Treppe lauter Pfauen. – 4 große Landschaften Sonne Mondschein etc. von Kunz verzieren einen großen Saal. junge Gräfin – das ganze Haus durchwandert. Museum Bielefeld [Biedenfeld] mit einem Arm läßt sich sehen. Weinbrenner stellt ihn vor. Frühstück. Vorsteher Dank für die Musik. T heater. Kleider-Trödel ganzer hängt in der Sonne auf Leinen. Probe der ›Andacht zum Kreuz‹ (soll abends gespielt werden) – Gmelin zeigt nochmals die Muscheln nach dem Linneischen System. Ich werde von Dümge auf die Bibliothek genötigt, sehe oben den ›Titurel‹. 183

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K arlsr uhe Überall war Bielefeld [Biedenfeld] mit G. gefolgt. Schreckliche Hetze. Jungs lassen noch zum Abend einladen als wir eben fortwollen. Wir freuen uns im Wagen zu sein, recapitulieren. Rühmen die Muscheln – eine ganz neue Anschauung – und lachen mitunter auch – Dann wachen bei G. alte Erinnerungen wieder auf – vor 40 Jahren gerade ließ ihn der Herzog von Heidelberg durch Stafette nach Frankfurt holen. wenn er jetzt gerade von Minister Stein zurück in Frankfurt wär, es ihm einfiele: er wäre im Stand es zu wiederholen; da er ohnehin verlangt G. soll nach Frankfurt kommen. Vor Tisch schon rühmte G. daß er wohlgetan nach Karlsruhe zu gehen, sich von dem Herzog influenzieren zu lassen. – er lasse sich ohnehin leicht bestimmen; und vom Herzog gern. denn der bestimme ihn immer zu etwas Gutem und Glücklichen, aber Einige Personen sei[e]n, die einen ganz unheilbringenden Einfluß auf ihn hätten. Lange habe er es nicht gemerkt. Immer wenn sie ihm erschienen sei ihm auch ganz unabhängig von ihnen irgend etwas Unangenehmes Trauriges oder Unglückliches begegnet. Alle determinierte/entschiedene Naturen seien ihm glückbringend, so auch Napoleon. – Ich drang näher in ihn ob dergleichen Unglücks-Boten etwa in der Nähe wären; »nein«, sagte er, aber wenn es einmal der Fall sein würde versprach er mirs zu sagen. – Ich sprach von Aber-Glauben – wie man sich bei aller Anerkennung des Geheimnisvollen im Leben davor zu hüten. Und er war einig, daß man nur soviel darauf geben müsse, um Ehrfurcht vor der uns umgebenden geheimnisvollen Macht in allem zu haben und zu behalten – welches eine Haupt-Grundlage wahrer Weisheit. – F. v. Biedenfeld, Bilder aus Karlsruhe (Biedenfeld1 1, 245)

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Das Museum Ich habe einen alten Uhrschlüssel mit Karneol, worein vor vielen Jahrhunderten ein schöner Bacchuskopf geschnitten wurde. Dieser Uhrschlüssel erinnert mich stets an einen der schönsten Tage meines Lebens und an mein unvergeßliches Museum zu Karlsruhe. Mein Lehrer und Schutzpatron Hebel hatte den Uhrschlüssel von Weinbrenner erhalten, und mir solchen als ein Doppelandenken geschenkt an dem Tage, an welchem Göthe das Museum und das Naturalienkabinet besuchte. Göthe war unerschöpflich in Frohsinn und Herzenslust. Hebel schritt, eine Hand in der Hosentasche, die andre am Busen bergend, mit dem lächelnd gespitzten Mund voll Schalkheit und den in Wiesenthallust und HausfreundHumor abwechselnd blitzenden Augen stumm auf und nieder, blieb dann wieder stehen und betrachtete langen tiefen Blicks den großen Dichter. Eine Wolke des Trübsinns gleitete über seine Stirne, als fühlte er: Neben dem wird jede Größe zum gewöhnlichen Rekrutenmaaß! Die Hände falteten sich herabhängend in seinem Schoose, und sein Auge hob sich so froh und feierlich wieder zum Himmel, als dankte er in heißem Gebet für das endliche volle Bewußtsein seines Dichterberufs, an dem der Herrliche früher fast immer kindisch gezweifelt hatte. Göthe hatte ihm mit aller Herzlichkeit die Freude über seine Allemannischen 184

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K arlsr uhe Gedichte, über seinen Rheinischen Hausfreund und über seine persönliche Bekanntschaft zu erkennen gegeben! Dem trefflichen Gmelin war es lange nicht so wohl geworden, in seiner eigenthümlichen Welt mit solchem Geist sich zu bewegen. Er war aufgeregt, begeistert. Die tiefsten wissenschaftlichen Betrachtungen durchwebte er mit den herrlichsten Witzen, welchen die Trockenheit seines ganzen Wesens und die Kamäleonsnatur seines Gesichts neuen Reiz verlieh. Auch Weinbrenner war in seinem Elemente. Meine Hand ließ er nicht los, von Schrank zu Schrank mußte ich mit ihm wandeln. Ueberall fand er die ewigen Formen und Quellen der antiken Kunst in diesen schönen Naturerzeugnissen. Sein Scharfsinn und seine glühende Kunstliebe entdeckten, was tausend gewöhnlichen Gelehrten-Augen ewig ein Geheimniß bleibt. Die überschwenglich frohgelaunten Naturforscher kamen endlich an die Muscheln. Welche Beziehungen und Aehnlichkeiten sie in diesen Gestalten fanden, wie lebendig Manches sie anzog, kann ich jetzt nicht mehr beschreiben; sie sprachen plötzlich lateinisch mit einander; irre ich nicht, so war viel Ovidisches darunter. Ist es nicht eine schnurrige Sache um die sogenannte Decenz? Was selbst Gelehrte unter sich deutsch nicht heraussagen zu dürfen meinen, das sprechen sie unbefangen lateinisch. Weinbrenner ärgerte sich nicht wenig darüber; denn das Latein war ihm zuwider, er verstand davon keine Sylbe. Nie habe ich mich wieder so wohl und froh, so unendlich reich im Bewußtsein meiner Armuth befunden, wie an jenem Morgen. Göthe sprach so liebevoll und freundlich mit mir, lud mich ein, in Weimar ihn zu besuchen! Ich war das Hündchen bei’m Löwen. Ich fühlte Löwenkraft in mir in jenen vierundzwanzig Stunden und hätte Jeden zerrissen, der daran gezweifelt hätte. Göthe sprach viel über Poesie. Aufrichtig gestanden, ich entsinne mich des Wenigsten mehr und mag über Vieles ihn wohl nicht recht begriffen haben. Unter Andern sagte er: „Gewöhnen Sie sich, wenn Sie einmal dichten wollen und müssen … ohne Zagen und Wählen niederzuschreiben, was Ihnen zu Mund und Feder fließt. Entsagen Sie bei dem ersten Hinwerfen aller Kritik; denn man verliert dabei in der Jugend gar oft die schönste Verve, die fruchtbarsten Blüten, welche kein Nachdenken und keine kritische Beleuchtung wieder bringen können. Das alte „prematur in nonum annum“ wird von Vielen mißverstanden. Wenn der Dichter eigentlich fertig mit seiner Zeugung, so muß der Schriftsteller erst beginnen. Dabei gewinnt das Werk und sein Schöpfer, und dieser genießt die schönsten Freuden zwei Mal …“ Später fragte ich mich wohl zuweilen sehr bedenklich: mußt du denn wirklich dichten? Es antwortete: „ja!“ Aber jetzt glaube ich, daß es eigentlich hätte „nein!“ rufen sollen. Göthe’s äußeres Erscheinen hatte damals für mich etwas vornehm Gefälliges, plastisch Wohlthuendes, Imponirendes zugleich, etwas göttlich Gesundes. Elegant und geschmeidig, leutselig und gesprächig war er. Jetzt wie ein König, der, froh, die Bande der Etikette für Augenblicke abstreifen zu können, in seinem Sommergarten mit der Menschheit verkehrt, als wäre sie seines Gleichen, mit 185

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K arlsr uhe ihr lächelt und scherzt und lacht über die gewöhnlichsten menschlichen Dinge und Beziehungen, Blumen pflückt und sie galant einem Mädchen bietet, mit Knaben einen Schmetterling hascht, mit Spaziergängern plaudert über heiteres Wetter und schöne Gegend, Gewerbe und Kinder, und auch wohl, die angestammte Hoheit vergessend, anstößt mit einem Fremden und aus einem Glase mit ihm trinkt. Aber ein Wort, ein Laut – allen Anderen unvernehmlich – spricht zu ihm in der Sprache der Geister, und er ist plötzlich ein Anderer. Die Brauen wölben sich in höheren Bogen, das milde Frühlingslicht der Augen steigert sich zum eindringlichen Sonnenblick, alle Züge bilden sich zu sanftem Ernst, größer wird die raschere, vorwärts strebende Gestalt. Sie wird zu einem König, der incognito reist, alles in seinem Reich Interessante kennen lernen, über Alles sich belehren, dessen Individualität erforschen, jedes Detail durchschauen will. Alles muß ihm Rede stehen, Lebendiges und Todtes frägt er aus. Die Spinne muß ihm erzählen, wie nah, oder wie fern sie mit dem Elephanten verwandt sei. Die sieben Schwestern im Prisma müssen ihm verrathen, wer ihr Vater gewesen, und welche eigentlich ihre Muttersprache ist, und in welchen Verhältnissen sie mit einander leben. Die Sterne vertrauen ihm die Geheimnisse ihrer Reisen an, sprechen sich aus über die Constitution ihres unermeßlichen Collectiv-Reichs, über die ewige Renitenz der demagogischen Flüchtlinge eines zerstörten Polenreiches der Kometen. Der Orkan wird zugänglich und mild in seiner Nähe, er flüstert ihm in’s Ohr, von wannen er komme, wer ihm seine Kraft verliehen, nennt ihm die Etappen seiner Kourirfahrt, den Zweck der Sendung. Ein Ibis lüftet ihm den Vorhang zu Sais und die unermeßliche Aussicht in die Fernen vergangener Jahrtausende. Ein Gerstenkörnchen vom Himalaya berichtet treulich über alles Merkwürdige jener hohen Provinz und knüpft daran die schönen zauberreichen Kunden und Mythen von Indien und alle Metamorphosen ihres eigenen Mikrokosmus. Vom Himmel herabgefallene Steine, die Lava aus den Schlünden des Vesuves, die Krystalle aus den Alpen, die Bruchstücke aus den Polarländern zerbröckeln, zersetzen sich vor seinen Augen und geben ihm Antwort über Alles. Er frägt, wie ein Kind, Alles und Alle, die mit ihm in Berührung kommen; aber er frägt wie ein Sokrates. Plötzlich scheint er genug zu wissen, um sein Incognito abstreifen zu können. Der Reisemantel fällt von seiner Schulter, der König zeigt sich in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit, mit der ganzen Fülle seiner gottgebornen Kraft. Er spricht das Wort der Entscheidung, das Urtheil ohne Appelation. Er ordnet, er befiehlt, er herrscht und hat seines Gleichen nicht neben sich. Er lohnt und begnadigt mit einem Strahl aus der Sonne seines Auges, oder er straft und vernichtet mit dem Blitz seines Blickes. Achilles, der annahbare, Zeus Chronion steht vor dir. Betroffen sinkt dein Blick zur Erde. Tiefe Stille herrscht, Niemand wagt zu athmen. Noch ein Mal willst du es wagen, den Blick zu dem Göttlichen zu erheben. Er ist verschwunden, und vor dir steht wieder der vornehm gefällige, elegant geschmeidige, leutselig freundliche Mann, der kein Wort davon zu wissen scheint, daß er den Wer ther und den Meister, die Wahlverwandschaften 186

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K arlsr uhe und den Faust geschrieben hat. Du könntest ihn eher für einen Metter nich halten, der, ausruhend vom Lenken einer Welt, im Kreis von Dichtern und Künstlern, schönen Frauen und Mädchen sich fröhlich erholt, über seine Lenkung und seine Welt in geistvollen Scherzen sich heiter erlustigt, und mit derselben seligen Ruhe ein Petrarka’sches Sonnett, ein Couplet von Scribe oder die jugendliche Improvisation eines neuen Utopiens anhört. F. v. Biedenfeld, Ein paar Stunden mit Goethe in Karlsruhe (Morgenblatt 1859 Nr. 19, S. 443) B2 1722 B3 4265

Ich war nun Schriftsteller und schriftstellerte in allen … beim Landgerichte freien Stunden sehr eifrig … Das Ausfallen einiger Gerichtstermine verschaffte mir eines Morgens eine freie Stunde. Ich eilte in das Museum, holte mir Lecture und setzte mich damit einsam in die Rotunde, wo Hebel allabendlich conversirte … Aus meiner Versunkenheit in Herders Ideen weckte mich plötzlich Weinbrenners ausgiebige Stimme mit den Worten: „Da sitzt auch Einer, der ein neuer Goethe werden will.“ Ich blickte vom Buch auf und fuhr erschrocken empor: vor mir stand der Unverkennbare, Goethe in der vollen Majestät seiner göttlichen Kraft und Gesundheit, mit der Jupiterswürde auf seinem schönen Antlitz, mit der Magie seines mächtigen Auges und des Herrscherblickes. Hebel stellte mich ihm vor. Ein mildes Lächeln flog verklärend über seine Züge und nach einigen freundlichen Worten fragte er: „Nun, und was haben wir jetzt in der Mache?“ – „Ein Drama, ich habe es hier vollständig im Kopfe und doch will es nicht recht heraus.“ – „Das beruht wohl auf einer Selbsttäuschung: was vollständig im Kopfe liegt, das kommt auch vollständig und leicht heraus.“ – „Die ganze Intrigue, alle Situationen und Charaktere schweben klar vor meiner Phantasie, aber wenn ich sie zu Papier gebracht habe, erscheinen sie mir ganz anders, farbloser, bleicher, oft ganz entstellt.“ – „Das mag Manchem in seiner Jugend passiren; man strebt gern sogleich nach dem Höchsten, ohne sich erst ernsthaft zu fragen, ob man auch von der Natur das rechte Zeug dazu erhalten, und wenn man es besitzt, ob man hinlänglich zu dessen Verarbeitung sich vorbereitet und gerüstet habe. Nicht selten stürzt man sich auch mit Inbrunst und wahrer Verbissenheit auf Dinge, wofür man kein eigentliches Talent hat. Will das Drama nicht recht aus der Feder fließen, so legen Sie es getrost bei Seite und sehen Sie sich nach Anderem um; wahrscheinlich finden Sie auf solchen Versuchswegen, was Ihnen die Natur zugewiesen hat, und findet sich’s nicht am Ende der Lehrlingschaft, nun, in Gottes Namen, so hat man tüchtig gewollt und gestrebt, man geht getrost an seinen Beruf und genießt um so reiner und freudiger, was Andere hervorbringen.“ „Auch bei andern Versuchen will es nicht recht gehen und trotz des lebendigsten Dranges komme ich nur langsam vorwärts, mir schwebt immer vor: was gebietet dabei die Kritik? Dann gedenke ich des nonum prematur in annum, ich lege die Feder bei Seite, die Phantasie verstummt und das kritische Grübeln macht mich müde und ängstlich.“ – „Da sind Sie freilich auch einer von denen, welche das alte und treffliche nonum prematur in annum mißverstehen. Damit ist nicht 187

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K arlsr uhe gesagt, daß sich bei einer Arbeit die Phantasie und die Kritik Jahrelang beständig mit einander herumbalgen sollen; dabei ginge stets die beste verve des Dichters verloren. Das prematur bezieht sich auf die Arbeit vor und nach dem Dichten.“ – „Bekennen muß ich, daß mir dieses nicht völlig klar geworden.“ – „Und doch ist es so einfach als natürlich: die Prägnanz oder Unfruchtbarkeit eines oft plötzlich in uns entsprungenen Gedankens ergibt sich erst mit der Zeit. Man trägt ihn mit sich herum, betrachtet und prüft ihn nach allen Seiten, Phantasie und Kritik formen und meißeln daran nach Ziel und Maaß so lange herum, bis ein gewisses inneres Fertigseyn zur Arbeit drängt. Nun lasse man die Phantasie allein walten und schreibe, unbekümmert um alles übrige, was sie diktirt. Ist auch hiernach das Werk fertig, so lege man es bei Seite, nehme es nach einiger Zeit wieder zur Hand und lasse nun die eigene Kritik darüber zu Gericht sitzen. Damit wird man gewöhnlich Erträgliches zu Stande bringen.“ Hebel mahnte nun an den Besuch im Naturalienkabinet, Goethe lud mich freundlich zum Mitgehen ein, „indem man in allen Gebieten der Natur immer wieder Neues und Erbauendes und Förderndes erblicke.“ So wanderten wir denn dahin: Goethe, Hebel, Gmelin, Boeckmann, der Physiker, Weinbrenner und ich; unterwegs stießen noch Haldenwang und der Landschafter Hofmaler Kunz zu uns. Am Eingang zum Naturalienkabinet fand sich noch eine der merkwürdigen Karlsruher Gestalten ein, der Hofmaler Iwan, ein Kalmücke, der vom Kaiser von Rußland der Markgräfin Amalie als Leibeigener geschenkt worden, hier natürlich der Freiheit und seinem Hange gemäß der Erziehung zum Zeichner und Maler genossen, als solcher in Italien und Deutschland sich einen recht hübschen Namen erworben hatte, halb deutsch, halb kalmückisch sich kleidete, gewöhnlich gutmüthig und jovial, aber, wenn der Wein ihn belebte, was ihm häufig geschah, ein schroffer Geradeaus voll kaustischer Kritik und unsauberer Witze. Sein Auftreten verrieth einen solchen Zustand. Goethe, obgleich selbst nichts weniger als ein Feind von einem Glas edlen Weines, schien nicht sehr angenehm berührt durch dieses Zusammentreffen und erwiederte die überherzliche Begrüßung mit zugemessen majestätischer Höflichkeit. Wir Alle besorgten eine Störung unseres Genusses durch den Aufgeregten, da kam glücklicherweise ein Hoflakai außer Athem mit dem Bescheide, daß er augenblicklich zum Großherzog kommen solle. Mit ein paar gesunden Flüchen machte sich der Vierschrötige auf den Weg und versprach sein baldiges Eintreffen im Naturalienkabinet. „Ausgestopft müßte er sich dort gut ausnehmen,“ bemerkte Goethe lächelnd zu Gmelin. Gmelin war vorzugsweise Botaniker und Herbarienmann, aber dabei von umfassendem Wissen in allen Gebieten des Naturreiches und heute wie erleuchtet und durchwärmt von den Strahlen dieser Sonne Deutschlands in seiner Nähe, von der herrlichsten Laune, übersprudelnd von drolligen Einfällen, guten und schlechten Witzen, wissenschaftlichen und läppischen Bemerkungen beim Betrachten der einzelnen Naturgegenstände und in seinen Antworten auf Goethes Fragen, der mit ihm und Hebel umher ging, während Haldenwang mit Kurz und Boeckmann in ein physikalisches Gespräch über Farben sich vertieften und Weinbrenner mir mancherlei von Rom erzählte und mißbehaglich äußerte: 188

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K arlsr uhe „Mit Goethe allein seyn wollte er hundert Jahre, man genieße dabei den großen Geist des Mannes vollkommen und lerne in jeder Minute etwas Neues von ihm, aber so in Gesellschaft hinter ihm herzulaufen, erscheine ihm fast wie hofschranzig und langweilig.“ Gmelins schallendes Lachen unterbrauch ihn und lenkte unsere Aufmerksamkeit wieder auf die Hauptfigur. Sie standen vor der Gruppe der verfänglichsten Muscheln. Lachend hielt Gmelin eine davon hoch empor, nannte Goethe’n ihren Namen lateinisch, entwickelte lateinisch ihre Aehnlichkeit mit menschlichen Theilen und stellte darüber sehr erbauliche Betrachtungen an. Goethe hörte ihn behaglich an, lächelte wie Jupiter, wenn Frau Venus ihn streichelt, deutete auf eine andere Muschel und pries deren noch anschaulichere Aehnlichkeiten, ebenfalls lateinisch, mit heiterer Emphase, wobei er freilich hin und wieder den rechten Ausdruck erst suchen mußte. Hebel schmunzelte und zwinkerte mit den Augen, ob auch über jene Aehnlichkeiten oder darüber, daß diese beiden bejahrten und hochwürdigen Männer über einen solchen Anblick in solche Ekstase gerathen und so erotisch sich gehen lassen konnten, weiß ich nicht. Aber auf Weinbrenners unmuthige Bemerkung: „Was fällt denn den zwei Hausnarren ein, daß sie plötzlich lateinisch und nicht deutsch reden?“ antwortete er lakonisch: „Deutsch würde sich’s nicht gut ausnehmen.“ Die beiden kamen an andere Gegenstände, Gmelin war wieder rein wissenschaftlich geworden, Goethe hatte ein anderes Gesicht angezogen, beide sprachen unwillkürlich wieder deutsch. Die Beschauung und die Reflexionen dauerten noch ziemlich lange, endlich kam man zum Schluß. Goethe lud sehr freundlich zum Nachmittag in das physikalische Kabinet ein, wo Herr Hofrath Boeckmann einige interessante Experimente zu machen die Güte haben würde. Weinbrenner hatte offenbar übergenug an diesem Morgen, entschuldigte sich mürrisch: er bedaure, dieses Glück nicht genießen zu können, indem er nach dem Verluste des ganzen Vormittags nun Nachmittags einige Bauten besuchen müsse, und er doch das Vergnügen haben werde, Seine Excellenz sonst noch zu sehen. Mich hielt leider mein Beruf ab; der Chef war unpäßlich und ich mußte bei einer ländlichen Commission seine Stelle vertreten.

4./5. 10.

F. v. Biedenfeld an Goethe 3. 3. 1816 (GSA, 28/69, Bl. 106)

Angefeuert von dem langersehnten Glück, das mir endlich zu Theil wurde, Sie persönlich kennen zu lernen, – von Ihrer Güte, welche sich bey unserm ersten Zusammentreffen im Museum u Naturalien Cabinett aussprach, wage ich die Bitte, daß Euer Excellenz geruhen mögen, für mein im August 1816 zum erstenmahl bey G. Braun dahier, erscheinendes Taschenbuch für Allemannien einige Beiträge gnädigst zu liefern. F. v. Biedenfeld an Goethe 19. 5. 1821 (GSA, 28/93, Bl. 218)

Euer Excellenz haben während dero Anwesenheit in Carlsruhe in Gesellschaft meiner Lehrer Hebel und Gmelin mit so manchem gütigen Wort – ich darf es sagen – mich für alle Zeit meines Lebens erhoben –, daß ich bald Kraft genug gewann zu erkennen, daß mir die Natur mehr als ein gewöhnliches Dichter Talent zu geben, an meiner Wiege nicht gelaunt war. 189

1815

K arlsr uhe Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 97)

In Karlsruhe ward uns, durch Geneigtheit des Herrn Gmelin, eine zwar flüchtige aber hinreichende Übersicht des höchst bedeutenden Kabinetts. 3./5. 10.

F. Weinbrenner an F. v. Matthisson 26. 10. 1815 (Matthisson2 4, 184)

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Vor einigen Wochen hatte ich die Ehre vom Herrn von Goethe besucht zu werden. So wie es mir schien, haben ihm die hiesigen Gebäude, besonders aber der Bau des Theaters, sehr gefallen. Nach seiner Aeußerung gedenkt er im nächsten Sommer wieder hierher zu kommen und dann seine gewöhnliche jährliche Badekur in Baden-Baden zu nehmen. F. Weinbrenner an Goethe 13. 1. 1816 (Ewald S. 370)

… bin ich so frei, Euer Excellenz die versprochene Zeichnung über das in dem Rastatter Schloß sich befindliche Bild des Albrecht Dürers zu übersenden. Meinem Versprechen nach würde ich dieses schon längst gethan haben, allein ich hatte die Zeichnung und Erklärung in meinen Papieren verlegt gehabt, und solche erst kürzlich vorgefunden. K. L. Ring an Goethe 3. 9. 1817 (GSA, 28/75, Bl. 589)

Das Glük, die persönliche Bekanntschaft Eurer Hochwohlgebohrnen vor zwey Jahren in Carlsruhe, in Gesellschaft der Herrn Boissere´, Gmelin u. unsres lieben genialen Weinbrenners gemacht zu haben; kann allein diesen meinen kühnen Schritt [Übersendung seiner deutschen Übersetzung von A. L. Millins „Reise durch Savoyen und Piemont nach Nizza und Genua“] entschuldigen und mir zugleich Dero gütige Nachsicht auswürken, wenn ich es wage Eure Hochwohlgebohrnen um gelegentliche öffentliche Würdigung dieser kleinen literarischen Arbeit zu bitten … Möge die, von Eurer Hochwohlgebohrnen uns hier gegebene Hoffnung des Wiedersehens am Rhein, die uns im verfloßenen Sommer so schmerzlich getäuscht hat, recht bald in Erfüllung gehen. An Carl August 8. 10. 1815 (WA IV 26, 95)

… bin zum danckbarsten verpflichtet daß Höchstdieselben mich aus meinem Heidelberger Kunsttraum wecken und nach Carlsruhe hin dirigiren wollen. Geh. Hofr. Gmelin demonstrirte, den Linne´ in der Hand, wiederholt das Conchylien Kabinet, wobey sich mir der alte Spruch bewahrheitete: Um einsichtig zu werden müsse man das fürtreffliche betrachten. Und gewiß, ich fühle mich eingeführt in ein Feld, in welchem ich immer fremd geblieben. Die für Ew. Hoheit bestimmten Mineralien werden sorgfältig zusammen gelegt. Gm. lehnte ab als ich von Auslagen sprach. Die Fossilien sind bewundernswürdig. Jene Chalcedon Druse im Basalt höchst merckwürdig. Der Botanische Garten unterhielt uns einen ganzen Morgen, manches Neue ward gelernt, manches Alte aufgefrischt. Weinbrenner führte mich in seinen Wercken umher. Ich sah in dem Hochberger Palais die beyden Grafen, auch die junge Gräfinn. Das Theater, bey einer Vorstellung, auch bey Tage gesehen hat mir sehr wohl gefallen … 190

1815

Heidelberg Prinz Louis wollte aufwarten fand ihn aber nicht zu Hause, hinterlies jedoch Grüße von Ew. Hoheit. Freundliche Aufnahme habe überall gefunden, sogar die Museums-Gesellschaft brachte ein artiges Ständchen. Heidelberg

5. 10.

Tagebuch 5. 10. 1815 (GT V 1, 303)

Abgefahren halb zwey. Gute Unterhaltung. Starke genesen, rückkehrend. S. Boissere´e, Tagebuch 5. 10. 1815 (Weitz2 1, 281)

Gegen acht angelangt.

Dr.

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Unterweg kamen wir dann auf die ›Wahlverwandtschaften‹ zu sprechen – Er legte Gewicht darauf wie rasch und unaufhaltsam er die Catastrophe herbeigeführt – die Sterne waren aufgegangen – er sprach von seinem Verhältnis zur Ottilie, wie er sie lieb gehabt, und wie sie ihn unglücklich gemacht. Wurde zuletzt fast rätselhaft ahndungsvoll in seinen Reden. – Dazwischen sagte er dann wohl einen heiteren Vers. wie den auf den Wagen – ein Häus’chen welches fährt. – Ich erzählt meinen Fall mit der roten und weißen Rose auf dem Rhein als ich mit den Mädchen vom A[pollinaris]-Berg nach Bonn fuhr, als ein Motif zu einem Gedicht. – So kamen wir müde gereizt halb ahndungsvoll halb schläferig im schönsten Sternen-Licht bei scharfer Kälte nach Heidelberg. Wir fanden Briefe von Mannheim an den Goethe. S. Boissere´e, Tagebuch 11. 7. 1817 (Weitz2 1, 451)

Nun wie wir weiterreisten mußte ich oft an Goethe denken, der mir auf diesem Weg [von Karlsruhe nach Heidelberg] abends bei Sternen-Licht von seiner Liebes- und Leiden-Geschichte mit der Ottilie erzählt hatte. usw. 6. 10.

Tagebuch 6. 10. 1815 (GT V 1, 304)

Hptm Forster und Dr Meyer von Paris kommend … Gem[älde] von Mander. Sundflut. Mittag unter uns. S. Boissere´e, Tagebuch 6. 10. 1815 (Weitz2 1, 282)

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Freitag 6. … Morgens G. will plötzlich fort; sagt mir: »ich mache mein Testament«; wir bereden ihn mit großer Mühe noch einen Tag auszuruhen und übermorgen zu reisen. Die Jagemann hat ihn von Mannheim gedrängt – und die anderen Damen, er soll herüber kommen zu Tableaux und Attituden. – Er fürchtet den Herzog. Er ist sehr angegriffen, hat nicht gut geschlafen. Muß flüchten. Der General-Leutnant Murray mit seiner Frau kömmt und läßt sich nicht abweisen die Gemälde zu sehen. Die Sünd-Flut von Carl v. Mander von Rechberg 191

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Heidelberg kömmt an, schönes Bild. Der tote Mann im Vordergrund, über den schon Rechberg geklagt –, macht mir in diesem Augenblick einen besonderen peinlichen Eindruck. G. sieht das Bild nur halb an. Tadelt gleich den Mangel an Composition. Er befindet sich übel. Gibt mir einen Teil seiner Gedichte zum Lesen für Melchior und Bertram. F. Förster an Goethe 1. 9. 1819 (GSA, 28/85, Bl. 6)

Ich habe von Jugend auf mit großer Sehnsucht an Ihnen gehangen u bin öfter scheu in Jena u. Weimar Ihnen ausgewichen, dann hab ich Sie [27. 9. 1810] tief unter der Erde in Freiberg gesehen im Bergwerke „bescheert Glück“. Als ich im Jahre 13 in den Krieg zog, grüßt ich Sie in Meissen u sie waren mein Leitstern auf der wilden Fahrt u als ich nach drei Jahren nach dem Vaterlande zurückkehrte fand ich sie in Heidelberg. F. Förster, Göthes drei und achtzigster Geburtstag (Ost und West 1 (1837), Nr. 3, S. 20) B2 1726 B3 4267

Als ich im Jahre 1815 nach Beendigung des zweiten Feldzuges von Paris zurückkehrte, traf ich Göthe in Heidelberg, wo er damals bei den Brüdern Boissere´e wohnte und sich mit dem Studium der altdeutschen Kunst beschäftigte. Er empfing mich sehr heiter, scherzte darüber, daß sein Segen [19. 4. 1813] unsern Waffen so guten Fortgang zugewendet, und ließ sich viel von den Pariser Kunstsammlungen erzählen. Damals befand sich die Boissere´esche Bilder-Sammlung noch vollständig in Heidelberg, und Göthe war so freundlich, mich bei wiederholtem Besuche mit den Schätzen derselben bekannt zu machen. – Er bat mich, da ich nach Berlin ging, seinen Freund Zelter zu grüßen und von Zeit zu Zeit von mir etwas hören zu lassen, da er wußte, daß ich mich mit Poesie und dem Studium der Kunstgeschichte beschäftigte. F. Förster, Briefe eines Lebenden (F. Förster 1, 14)

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Die Boissere´esche Sammlung altdeutscher Gemälde … Diese Bilder gehörten zu meinen schönsten Erinnerungen, ich sah sie im Jahre 1815 auf dem Heimwege von Paris in Heidelberg, und Goethe, der damals in dem Hause des Herrn Boissere´e wohnte, war mein Führer. Damals hatten wir die größte Hoffnung, diese Bilder für Berlin zu erwerben, unsere Regierung hatte den Besitzern große Forderungen zugestanden, allein der Handel wurde abgebrochen. F. Förster, Goethes Leben und seine Werke (Hempelsche Ausg. v. Goethes Werken 1, S. CLXVIII)

Auch als ich auf der Rückkehr von Paris 1815 nach Heidelberg kam, traf es sich durch eine für mich glückliche Fügung, daß Goethe gerade dort war, und der 6. 10.

F. Förster an Goethe 6. 10. 1815 (GSA, 28/68, Bl. 443) Ew. Excellenz bitte ich um die gütige Erlaubniß Ihnen meine Aufwartung machen zu dürfen. Vor einigen Tagen erst hab’ ich Paris verlassen und wünsche sehr in Bezug auf die dortigen Museen Ihnen so manches mitzutheilen, was Ihnen wohl Freude machen könnte. Der Doctor Medic. Prof. Meyer aus Berlin, dessen Reisegefährte ich bin, wünscht in gleicher Absicht Ihnen aufzuwarten.

192

1815

Heidelberg mir stets freundlich Gesinnte hat später … diesen Begegnungen noch eine besondere Bedeutung dadurch verliehen, daß er in einem an mich gerichteten Gedichte auf sie Bezug nimmt. An Friedrich Förster. Jena, den 27. September 1820 (WA I 4, 257)

Als an der Elb’ ich die Waffen ihm segnete, Dem Bekreuzten am Neckar begegnete … 7. 10.

Tagebuch 7. 10. 1815 (GT V 1, 304)

Taub. Creuzer. Bei Amtmännin [Sartorius]. Schelver frühstückt. Mittag abgefahren mit Sulpiz [u. Stadelmann].

Schenke

Ge-

F. J. Schelver an Goethe 1. 6. 1817 (K.-D. Müller S. 169)

… übersende ich die geschlossene Abhandlung [„Von den sieben Formen des Lebens“], deren Anfang Sie in dem guten Jahre, welches uns durch Ihre Gegenwart beglückte, mitzunehmen die Gefälligkeit hatten. S. Boissere´e, Tagebuch 7. 10. 1815 (Weitz2 1, 282)

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Samstag 7. Regen-Wetter. Morgens ganz früh G. unruhig – fürchtet eine Krankheit will schon zu Mittag fort. Ich biete mich zur Begleitung an und bereite mich vor ihm nach Weimar zu folgen. trauriger schwerer Abschied. S. Boissere´e, Tagebuch 15. 9. 1817 (Weitz2 1, 462)

Die Zähne klipperten mir unwillkürlich, so schwach war ich … Auch erinnerte ich mich dergleichen Zähn-Klippern einmal an Goethe bemerkt zu haben, und seine seltsame Äußerung daß ihm gewisse Menschen unheilbringend wären und er mir ein Zeichen geben wollte, wenn ein solcher ihm begegne – kam mir dabei wieder in Erinnerung. An S. Boissere´e 23. 10. 1815 (WA IV 26, 109)

Die Gefälligkeit mir den Domriß mitzugeben, kann ich Ihnen nicht genug verdanken. An Rosina Städel 10. 10. 1815 (WA IV 26, 99)

Am 7ten reisten wir von Heidelberg ab. Boisseree, der sich überzeugt hatte daß mir einige Pflege nötig sey, begleitete mich. Aufenthalte in Heidelberg 1814/15 21. 9./ 7. 10.

Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 95)

In Heidelberg angelangt, fand ich die gastfreundlichste Aufnahme, und hatte die schönste Gelegenheit die unschätzbare Sammlung mehrere Tage zu betrachten, mich von ihrer charakteristischen Vortrefflichkeit im Einzelnen zu überzeugen, und in eben dem Maße historisch wie artistisch zu belehren … 193

1815

Aufenthalte in Heidelberg 1814/15 Hinsichtlich auf Baukunst, in Bezug auf meine Kölner Fahrt, ward gar manches, in Gegenwart von Grund- und Aufrissen älterer deutscher, niederländischer und französischer Gebäude, besprochen und verhandelt, wodurch man denn sich nach und nach fähig fühlte aus einer großen, oft wunderlichen und verwirrenden Masse das Reine und Schöne, wohin der menschliche Geist unter jeder Form strebt, herauszufinden und sich zuzueignen. An Graf K. F. v. Reinhard 26. 2. 1816 (WA IV 26, 274)

Die jungen Freunde [Brüder Boissere´e], die Sie mir früher zugewiesen, verdienen immerfort alles Lob, sie sind sich an Thätigkeit, Kunstliebe und klugem Betragen immer gleich geblieben, so daß man mit Vergnügen mitarbeitet um ihre Unternehmungen zu fördern. F. Creuzer an J. Görres 1. 11. 1815 (Görres 8, 476)

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Göthe (der auch Sie besucht hat [am 29. 7.]) war wieder drei Wochen hier. Sulpiz hat mit ihm noch einige kleine Reisen gemacht. F. Creuzer an Böttiger 4. 11. 1815 (Voss. Zeitg. 27. 11. 1910)

Im Sommer ziehen nicht blos Heidelbergs Umgebungen, sondern auch die vielen Fremden … gar sehr vom studiren ab. – Neuerlich hatten wir interessante Personen hier. Göthe verweilte selbst wieder mehrere Wochen um der Boissereeschen und Bertramschen Bildersammlung willen und im Hause dieser Herren. 21. 9./ 7. 10. (u. 1814)

R. M., Aus Bertram’s Unterhaltungen (Bayerische Zeitg., Morgenbl. Nr. 194 vom 17. 7. 1863)

Goethe war zwei Mal in Heidelberg, um die Sammlung zu sehen, das erste Mal vom 24. Sept. bis zum 9. Oct. 1814, das zweite Mal vom 21. Sept. bis zum 7. Okt. 1815, also jedes Mal vierzehn Tage lang. Der erste Aufenthalt war für die Ansichten und Ueberzeugungen Goethe’s entscheidend, der zweite, minder durch Stimmung und Wohlsein begünstigte, nur der Wiederholung und Prüfung des früher empfangenen Eindrucks gewidmet, das Ergebnis beider aber ein für ihn und die Freunde wie für die gesammte Kunstwissenschaft glänzendes. An F. v. Schuckmann 4. 11. 1815 (WA IV 26, 134)

Das Dritte betrifft die Gebrüder Boissere´e, deren Sammlung von alten niederrheinischen und brabantischen Mahlerwerken sich gegenwärtig in Heidelberg gereinigt, restaurirt und prächtig eingerahmt, befindet … Es sind den Besitzern schon mehrere [Kauf-]Anträge geschehen, allein es bleibt ihr fester Vorsatz, sich von diesen Bildern nicht zu trennen, sondern sich vielmehr mit ihnen zugleich an den Ort zu begeben, den höhere Hand und Wirkung bestimmte. 21. 9./ 7. 10. (schon 1814?)

F. Perthes an J. Speckter [Aug.?] 1816 (Perthes 2, 134)

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Mir wird Hemmlings heiliger Christoph [in der Boissere´eschen Sammlung] nie wieder aus dem Sinne kommen und ich kann mir sehr wohl eine Vorstellung von der Art des Eindrucks machen, der Goethe bei dem Anblicke des Bildes zu dem Ausrufe drängte: wäre ich nicht ein so alter Heide, das Bild würde mich bekehren. 194

1815

Aufenthalte in Heidelberg 1814/15 G. Parthey, Jugenderinnerungen (Friedel 2, 364)

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Ein andres Wort von Göthe aus derselben Zeit beweist recht deutlich seine gänzliche Entfernung von aller Philisterei und Engherzigkeit. Wenn er in Heidelberg durch die Straßen ging, so konnte es nicht fehlen, daß die Begegnenden, und zumal die Studenten stehn blieben, auch wohl in ehrerbietiger Entfernung ihm nachfolgten. Da wandte er sich ein Mal zu dem begleitenden Sulpiz Boissere´e und sagte: wie wär’s, wenn ich hier an der Ecke vor den Augen der Studenten ein paar Scheiben zerschlüge? Da würde morgen in der Zeitung zu lesen sein: der berühmte Dichter Göthe hat bei seiner Durchreise durch Heidelberg ein paar Scheiben eingeschlagen! und die Jungen hätten dann doch ein Vorbild, wenn sie’s auch einmal thäten. 2. 8./ 7. 10. (u. 1814)

An M. Boissere´e 4. 5. 1824 (WA IV 38, 131)

Haben Sie Dank … für den so freundlichen als ausführlichen Brief, besonders insofern er zurückblickend ist. Ich erinnere mich noch gar wohl der Zeit die Sie so treffend schildern … Die Welt gibt Ihren brüderlich vereinten Bemühungen den Beyfall den wir vorahneten. Aufenthalte an Rhein und Main 1814/15

27. 5./ 7. 10.

Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 93. 102)

Ein heilsamer Badeaufenthalt, ländliche Wohnung in bekannter von Jugend auf betretener Gegend, Theilnahme geistreicher liebender Freunde gedieh zur Belebung und Steigerung eines glücklichen Zustandes, der sich einem jeden Reinfühlenden aus dem Divan darbieten muß … Von Personen habe noch mit Ehrfurcht und Dankbarkeit zu nennen: Erzherzog Karl in Bibrich [4. 6./6. 8.], Großfürstin Katharina in Wiesbaden [5. u. 8. 8.], Herzog und Herzogin von Cumberland bei Frankfurt [15. 8.], den Erbgroßherzog von Mecklenburg [17. 8.], ebendaselbst; in Karlsruhe die Grafen von Hochberg, Herrn Weinbrenner und Hebel [3./5. 10.]. An Knebel 21. 10. 1815 (WA IV 26, 105)

Es ist doch wohl seltsam genug, wenn ich gestehen muß, daß ich mehr dem Willen anderer als dem meinigen gefolgt bin. Da mir aber dadurch planlos mehr Gutes zugegangen, als mir nach dem wohlüberlegtesten Plan hätte werden können, so habe ich alle Ursache zufrieden zu seyn … Ich bin veranlaßt worden, über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Mayngegenden dasjenige zu Papiere zu bringen, was zu wiederholten Malen theilnehmend, ja leidenschaftlich ausgesprochen worden. Ende Juli/ S. Boissere´e, Tagebuch 6. 8. 1815 (Weitz2 1, 236) 7. 10. Stein sagte daß er Goethe veranlaßt eine

Denkschrift an Hardenberg zu machen; ich, daß ich dazu Material beitrage, weil ich es seit Jahren im Kopfe habe; es sei immer noch nicht Zeit gewesen; ich hab auch keine Autorität gehabt, jetzt sei diese in Goethe aufs schönste gefunden. Das verdanken wir ihm, Stein. 195

1815

Aufenthalte an Rhein und Main 1814/15 An G. Sartorius 20. 10. 1815 (WA IV 51, 371)

Ich habe es nicht abschlagen können, aufzuschreiben, dasjenige, was dorten zu wiederholtenmalen theilnehmend ja leidenschaftlich ausgesprochen worden, über Kunst und Alterthum, ja über Natur und Wissenschaft. Auch dieses thu ich nur andern zu Liebe. Denn freylich in diesem Augenblick, wo so vieles in Bewegung ist, fürchten die Einsichtigen, manches möchte sich falsch fixiren, und da wünschen sie daß ich meine Meynung ausspreche, in welche sie einstimmen. S. Boissere´e an F. Schlegel 2. 12. 1815 (KFSA 29, 106)

Sie werden gehört haben, daß Goethe über deutsche Kunst und Alterthum am Rhein schreibt, und sich freuen, daß dieser so lange ungläubige Freund nun so ernsthaft Theil nimmt. 1814/15

Über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden, Ankündigung im „Morgenblatt“ (WA I 49.1, 3)

Bei einem zweimaligen Aufenthalte am Main und Rhein, in beiden vergangenen Sommern, war’s dem Verfasser angelegen … zu erfahren, was, nach so vielem Mißgeschick, sich daselbst bezüglich auf Kunst und Alterthum und die sich anschließende Wissenschaft befinde, wie man es zu erhalten, zu ordnen, zu vermehren, zu beleben und zu benutzen gedenke? Er besah die Gegenstände, vernahm die Wünsche, die Hoffnungen, die Vorsätze der Einzelnen, so wie ganzer Gesellschaften, und da er seine Gedanken dagegen eröffnete, forderte man ihn auf, das Besprochene nieder zu schreiben, um vielleicht öffentlich eine Übersicht des Ganzen zu geben, und zu Privat-Unterhandlungen einen Text zu liefern. An Zelter 29. 10. 1815 (WA IV 26, 122)

… meine Betrachtungen über Kunst und Alterthum, beyläufig über Wissenschaft, in den Rhein- und Mayngegenden. Es ist zwar meine Art nicht auf den Tag zu wirken, dießmal aber hat man mich so treulich und ernsthaft zu solcher Pflicht aufgefordert, daß ich mich nicht entziehen kann. Eigentlich spiele ich auch nur den Redacteur, indem ich die Gesinnungen, Wünsche und Hoffnungen verständiger und guter Menschen ausspreche … Von öffentlicher Musik habe ich auf meiner Reise nichts Erfreuliches gehört. Einzelne liebenswürdige Stimmen zu Clavier und Guitarre sind mir sehr anmuthig entgegen gekommen. Gott und die Bajadere hört ich [durch Marianne Willemer] vortragen, so schön und innig als nur denkbar … Am Mayn weiß man nichts von dir, und der Rhein kennt dich nicht; wir haben daher dein Evangelium in diesen Gegenden gepredigt. In Heidelberg dagegen stehst du im frischesten Andenken … Eine Gesellschaft Liebhaber versammelt sich unter kluger und geistreicher Anführung [Thibaut]. In Frankfurt hat ein wohlwollender junger Mann [Düring] eine Singschule angelegt … Fräulein Hügel trägt die Händel’schen und Bach’schen Sonaten ganz trefflich vor [21. 9. 1814, auch 1815?], und ist leider in diesem Fache wie in allen übrigen kein Mittelpunct. 196

1815

Aufenthalte an Rhein und Main 1814/15 An Zelter 7. 11. 1816 (WA IV 27, 219)

Leugnen will ich nicht, daß ich einsehe am Rhein und Mayn die paar Sommer gut gewirkt zu haben, denn ich habe ja nur das Testament Johannis gepredigt: Kindlein liebt euch, und wenn das nicht gehen will: laßt wenigstens einander g elten. Festliche Lebensepochen (WA I 4, 84)

Rhein und Main. Bei meinem Aufenthalt in jenen Gegenden wurden eine Menge kleinere Gedichte, theils in manches Album, meist unter landschaftliche Zeichnungen, ja manchmal als Besuch- und Abschiedskarten verteilt. Antonia Brentano an Goethe 17. 6. 1816 (GSA, 28/70, Bl. 244)

Zwey Sommer brachten Sie als schönste Blume in den Kranz der vaterländischen Freunde. Neckarelz 7. 10.

An Rosina Städel 10. 10. 1815 (WA IV 26, 99)

Wir übernachteten in Neckar Els, in einer Eisgrube. S. Boissere´e, Tagebuch 7. 10. 1815 (Weitz2 1, 282)

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Samstag 7. … Im Wagen erholt sich der Alte allmählich. Die Sicherheit nicht mehr vom Herzog oder der Jagemann erreicht zu werden, beruhigt ihn sichtbarlich – Gespräch von [stark korr.:] darüber [?] vom Herzog. Von dem Abend bei Zillenhard – wie dieser ein politisches Volksschriftchen auf den Tisch gebracht. – Deutsche politische Verhältnisse, Forderungen des Adels und der Bürger nicht gefährlich. Ständische Verfassung – keine Umwälzung zu fürchten wenn nur die Fürsten halbweg ihren Vorteil kennen und einigermaßen den gerechten Wünschen entgegenkommen wollten – Die heftigen Volksmänner nichts weniger wie beliebt. Meine Meinung über St[ein], er hat culminiert, sich von den Brause-Köpfen ab zum Adel gewandt. Aristocratismus: im eigentlichen Sinn das Einzige und Rechte. – Verwirrung. Freude daß ich mich in nichts verwickelt habe. trotz d. vielen Lockungen und Gelegenheiten. G. hat immer eine Scheu vor allen politischen Dingen gehabt. war auch einmal in einer Art Verschwörung durch seinen Herren. Damals als man die Übermacht Friedrich des Großen fürchtete. Geheime Verbindung bei dem alten Fürst von Dessau, der Kronprinz von Preußen war darin. Nachher wurde dies die Veranlassung zum Fürsten-Bund. Obwohl es anfangs gegen Preußen. Herr v. Dohm erhielt noch vor einiger Zeit zur Geschichte des Fürsten-Bundes Aufschlüsse hierüber von G. – Novelle von dem Anfang der Florenzer Händel. Neu-K atholiken. Spottgedicht auf sie. Kinder spielen Messe, Katholik und Protestant friedlich Durcheinander in einer Stadt. Auf dem Speicher hing ein 197

1815

Neckarelz Seil – das mußte statt der Klocke dienen, da zogen sie um die Wette und schrien Bim Bam. Und so wiederholten sie ohne Schonen die sämtlichen heiligen Functionen. Soll in die neue Ausgabe der Gedichte kommen, ich billigte es – er schien noch Zweifel zu haben. –. Abends in Neckar-Elz kaltes Zimmer. Er ist munter, vergißt die Kälte indem er mir von seinen orientalischen Liebes-Gedichten vorliest. Wir schlafen in einer Stube.

7. 10. (?)

S. Boissere´e an Goethe 17. 10. 1815 (Boissere´e 2, 66)

Zu Würzburg hatte ich Gelegenheit, große Bestätigung für das zu finden, was ich Ihnen über die deutschen Verhältnisse gesagt habe. Ich brachte die paar Tage mit einigen Personen von den ersten fränkischen Familien zu und überzeugte mich, daß der sämmtliche Adel in Franken seine Hoffnung auf den Sieg der Württemberger gesetzt hat. Hardheim – Würzburg 8. 10.

Tagebuch 8. 10. 1815 (GT V 1, 304)

Hardheim. 1. Mittag essen … Würzburg 1½ Bey Mondschein angekommen. Schweizer Paedagogen Familie [v. Türk] Bem. Dass man, mit Kindern im Wirthshause anlangend, in Deutschl . gut, in der Schweiz schlecht empfangen wird. An Rosina Städel 10. 10. 1815 (WA IV 26, 99)

Am 8ten ging es weiter, begünstigt vom schönsten Wetter, und so gelangten wir unter tausend Rückerinnerungen nach Würzburg. Kaum hatte ich die Ufer des Mayns erreicht als ich sogleich die zierlichsten Kuchen hinein warf. Möchten sie zur rechten Stunde, zwischen dem Rohr, zunächst der bekannten lieben Terasse, glücklich landen! S. Boissere´e, Tagebuch 8. 10. 1815 (Weitz2 1, 283)

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Sonntag 8. Heiteres Wetter. Morgens nach Würzburg … Von Neckar-Elz – die Höhe hinauf. Kalk-Gebürg – G. erkennt die fränkische Main-Region daran. Der Bediente [Stadelmann] findet Versteinerungen, Ammonshörner –. Geognosie. – Entstehung der Quellen durch Einsaugen der Luft von den Bergen. [am Rande:] Wir däumeln im ›Divan‹. Ich immer unglücklich – oder doch schlecht und verworren. G. meist verliebt. Wir begegnen – (zwischen Oberscheflenz und Buchen?) den Maler Jagemann der zu seiner Schwester nach Mannheim reist; er sagt der junge Bertuch sei krank und von den Ärzten aufgegeben. Erzählt von Oberthür, dieser Pfaff treibt sich viel in Weimar herum, spielt den Halb-Protestanten. Gemälde-Sammler 198

1815

Hardheim – Würzburg versteht nichts davon. Not die der Herzog mit der Familie Jagemann hat; die Schwester derselben, Frau v. Danckelmann, mit ihren Kindern ist ihm auch auf dem Hals. Den Danckelmann hat man nach Eisenach einsperren müssen. Nun hat der Herzog außer seinen eigenen Kindern zugleich noch für diese zu sorgen, im Ganzen für 5 oder 8. – Gutes Benehmen des herzoglichen Hauses gegen die Jagemann und diese Kinder. Der Erbprinz besucht sie und spielt mit diesen seinen kleinen Geschwistern. Doch die unvermeidliche Spannung eines solchen Verhältnisses fühlbar. Groß-Fürstin Marie, Lob derselben – edele Weise sich zu beschäftigen – G. sehr gut mit ihr – Meyer ihr Vertrauter; ihre Freude an der Kunst. Zart – unglücklich – Die Catherina [von Oldenburg, Großfürstin] ganz anders, durchaus politisch in allem, sagt im Wiesbad [5. 8.] noch – die Künste machten ihr keinen Eindruck hätten kein Interesse für sie – am meisten noch die Architectur, weil man da eine Menge Menschen beschäftigen und dem Staat Glanz und Würde geben könne. – etc. in Buchen – begegnen wir Herrn v. Türck von Ifferten mit Familie und mehreren Kindern, wahrscheinlich noch ein paar Zöglinge – ein ganzer Schweizer Postwagen voll 9 oder 10 Personen. war uns in Heidelberg von Colloredo empfohlen. – hatte in der Schweiz ein Erziehungs-Haus. – ist von Meinungen [Meiningen]. und wird nun von Preußen als Ober-Schulrat nach Frankfurt an der Oder berufen. G. Klaglieder über das heutige Erziehungs-Wesen. Versuchen Tasten und Wandern nach der wahren Erziehungs-Art! – Liebes-Geschichten wechselseitig – Deutsche mögen nur gern die naiven ruhigen, nicht die leidenschaftlichen Frauen. Gedicht von einem Reisenden dem der Nestel geknüpft – erinnert sich seiner Frau, das Mädchen schläft ein. Novellen. – von dem Abbate [Casti] welcher den Graf Fries auf seinen Kunst-Reisen in Italien begleitete. Diesen Grafen Fries ließen die Marchesinnen bei sich schlafen, um ihn mit Gemälden zu betrügen; er verdarb sich ganz durch seine unmäßige und wüste Liebschaften. – Novelle v. Pievan in Gallilea [?] … In Hardheim Mittag-Essen – junges frisches Mädchen nicht schön aber verliebte Augen. Der Alte kuckt sie immer an. Kuß. alter Mincio [Micio]. Abends im Dunkel nach Würzburg. Verwirrung mit der Türkischen Familie – Man sondert uns wieder von ihr. Große gewaltige Räume wie eine Abtei – der ›Pfälzische Hof‹. ist das Schönbornische Haus.

Würzburg 9. 10.

Tagebuch 9. 10. 1815 (GT V 1, 305)

Von Boissere´e geschiden. 199

1815

Würzburg S. Boissere´e, Tagebuch 9. 10. 1815 (Weitz2 1, 285)

B3 4271

Montag. 9. der Alte mit klarem kalten Herbstwetter nach Weimar. unter meinen frömmsten Wünschen. An Rosina Städel 10. 10. 1815 (WA IV 26, 99)

Am 9ten, früh, gings an ein Scheiden, wo ich denn ganz eigentlich die Trennung fühlte, denn bisher war es noch immer eine Fortsetzung des glücklichsten Zustands. Auch, wie es zu geschehen pflegt, waren die letzten Stunden die interessantesten. Eine gewisse Scheu verliert sich wenn man das unvermeidliche vor sich sieht und man sucht im offensten Vertrauen einen Ersatz für den drohenden Verlust. Nicht ohne Rührung war der Abschied und, wie man eine Hand umwendet, wäre Sulpiz mit nach Weimar gegangen … Zu Werneck nahm ich nochmals von dem geliebten Wasser Abschied, nachdem vorher die Weltgeschichte mich ereilt hatte. Auf den weiten Stoppelflächen hetzten donische Cosacken verschüchterte Hasen. Eine Meilenlange Colonne des russischen Trains retardirte meinen Eilweg. Goethe und Boissere´ e August – Oktober 1815 7./9. 10.

Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 99)

Auch meiner Rückreise werde ich mich immer mit vorzüglichem Antheil erinnern. Von Heidelberg auf Würzburg legte ich sie mit Sulpiz Boissere´e zurück. Da uns beiden der Abschied wehe that, so war es besser auf fremdem Grund und Boden zu scheiden, als auf dem heimischen. 2. 8./ 9. 10.

S. Boissere´e an U. J. H. Becker 7. 11. 1815 (Neues Archiv Heidelberg 11 (1924), 191)

B3 4273

Nachdem das Gedränge des Hauptquartiers und der Heere an uns vorübergezogen war, ging ich Ende July nach Schlangenbad bey Wiesbaden und traf gerade mit Goethe zusammen, als er eben von seiner ihm selbst unvorhergesehenen kurzen Reise nach Cöln zurück kam. Ich blieb von da an unausgesetzt bey dem alten Freunde, begleitete ihn nach Frankfurt, wo wir uns fast Sechs Wochen aufhielten, und kam dann zulezt mit ihm hieher [nach Heidelberg], von wo auß er nach vierzehn Tagen wieder gen Weimar zog; – ich brachte so drey volle Monathe mit ihm zu, daß uns diese Zeit sehr lehrreich und angenehm verfloßen, versteht sich von selbst, daß aber in derselben auch guter Rath gepflogen worden über deutsche Kunst und Alterthum vorzüglich in den Rhein- und Maingegenden, davon wirst Du hoffentlich bald die Zeichen schwarz und weis gedruckt sehen. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 95)

… unvergängliche Wirkungen [der altdeutschen Kunst] … Diese wurden gehegt und erhöht durch die gesellige Nähe von Sulpiz Boissere´e, mit dem ich von Wiesbaden über Mainz, Frankfurt, Darmstadt reisend fast nur solche Gespräche führte. 200

1815

Goethe und Boissere´ e August/Oktober 1815 S. Boissere´e an G. Reimer (?) 28. 11. 1815 (K. Wolff 2 S. 43)

Über unsere Sammlung und die Alterthümer am Rhein werden Sie nächstens eine Schrift von Goethe lesen. Ich habe in der Hinsicht diesen Sommer und Herbst 3 Monathe mit ihm zugebracht. S. Boissere´e an Graf K. F. v. Reinhard 13. 10. 1815 (DLA Marbach, A: Reinhard, 5283)

Ich kam gestern Abend von Würzburg zurück, bis wohin ich Goethe begleitet hatte … Die Schrift von Goethe über Kunst und Alterthum in den Rhein und MaynGegenden ist während den 3 Monathen unseres Zusammenseyns nur bis zur Hälfte fertig geworden; die meiste Zeit ging in Gesprächen Anschauungen – kleinen Reisen und gesellschaftlichen Zerstreuungen hin. Jetzt in Weimar soll gleich zum Druck geschritten und mit dem Druck verhältnißmäßig die Ausführung des Ganzen gefördert werden. Da haben wir nun verabredet, durch wöchentliche Briefe und Berichte dem Gang der Sache zu folgen. S. Boissere´e an L. Tieck 25. 11. 1815 (Holtei2 1, 78)

Ich würde gar nicht zu Ende kommen, wenn ich Ihnen eine Uebersicht und Beschreibung der ganzen Sammlung geben wollte, überdem werden Sie solche nächstens von Goethe lesen. In den drey Monathen, welche ich diesen Sommer und Herbst mit ihm zugebracht habe, ist eine kleine Schrift über Kunst und Alterthum in den Rhein und Mayn-Gegenden vorbereitet worden. An S. Boissere´e 21. 12. 1815 (WA IV 26, 193)

Ich bin so eben mit dem Druck [von KuA] nach Darmstadt, und mit dem Manuscript nach Heidelberg gelangt. Wie viel langsamer geht die Reise, als wir uns dachten! S. Boissere´e an Goethe 3. 7. 1819 (Boissere´e 2, 246)

Uebrigens muß ich nur gestehen, daß ich die Bogen zur Morphologie und Naturwissenschaft mir schon vor Ihrer Erlaubniß von Hrn. v. Cotta erbeten und dabei jenes lehr- und freudereichen Zusammenlebens gedacht, während dem Sie die meisten dieser Dinge ins Gespräch brachten. S. Boissere´e an Goethe 15. 1. 1816 (GSA, 28/206,1, St. 17)

Sie erhalten hier die Früchte unserer Versuche in der Gold-Schreibe-Kunst und Symbolik … Ob es mir gelungen, Ihren Gedanken von der Natur so zu sagen eine angenehme und wohlgefällige Wiege zu bereiten, möchte ich von Ihnen hören. Wenigstens habe ich mich dabey immer lebhaft der Gespräche und der Reise erinnert, welchen ich die Veranlaßung zu diesem Bilderspiel verdanke, ja ich habe dabei so ziemlich das Glück des ganzen mit Ihnen geführten Lebens wiederlebt. 201

1815 2. 8./ 9. 10. (schon 1814?)

Meining en – Gotha – Weimar S. Boissere´e, Tagebuch 9. 7. 1820 (Weitz2 1, 637)

… Jetzt verstehe ich warum der Alte (Goethe) gern tausend Jahr alt werden möchte! Meining en – Gotha

10. 10.

An Rosina Städel 10. 10. 1815 (WA IV 26, 101)

Schon ist der Wagen wieder hergestellt und Carl abermals mit aufpacken beschäftigt. Tagebuch 10. 10. 1815 (GT V 1, 305)

Bey Zigesars. Abgefahren halb eilfe … Mitternachts Gotha. Gefolge des Gr. F. Constantin.

Viel Russen.

Weimar 11. 10.

Tagebuch 11. 10. 1815 (GT V 1, 305)

Nach Tische in Weimar … Abends Professor Riemer, Hofrath Meyer. B3 4274

Riemer, Tagebuch 11. 10. 1815 (JSK 3, 76)

Kam Goethe zurück. Abends bei Goethe. C. v. Stein an F. v. Stein 16. 11. 1815 (FDH, Hs-30317)

In den Badenschen Zeitungen steht, der Geh. R. v. Göthe sey nach Weimar zurückgekommen, und habe neue Laune und Witz mitgebracht. 12. 10.

Tagebuch 12. 10. 1815 (GT V 1, 306)

Genast. Rath Conta. Nachricht von seiner Reise. Unzelmanns. Zu Ihro H.H. der Großherzogin und Erbgroß Herzog. Hofamt. Mittag für uns … Hofrath Meyer. In der Nacht Hr. von Alopäus aus Frankreich kommend. 13. 10.

Tagebuch 13. 10. 1815 (GT V 1, 306)

Wolffs. Bey Ihro Hoheit der Fr. Erbprinzeß Bey Hrn. Geh. Rath v Voigt. Geh. Regierungsrath v. Müller Mittag für uns … Abends Eberweins, Deny, Dlle Engels u Moltke. Gesang. ab 11.10. An Christiane v. Goethe 27. 9. 1815 (WA IV 26, 88) … freu ich mich sehr daß du mit Riemers gut stehst, ich wünsche diesen Winter mit ihm das nähere Verhältniß, denn ich bringe viel zu thun mit, bedarf seiner Hülfe und kann ihm helfen. Kreiter kriegt auch vollauf zu thun. 11. 10. An A. v. Goethe 1. 8. 1815 (WA IV 26, 51) (u. später) Die Schilderung dieses auserordentlichen Manns [vom Stein] wird auch für dich fruchtbar seyn. So wie mehrere Menschen bedeutend und schätzenswerth gefunden wurden, von denen du gern vernehmen wirst.

202

1815 12./ 13. 10.

Weimar St. Schütze, Tagebuch 15. 10. 1815 (*Starnes1 S. 119; GMD)

Gerstenbergk: Göthe habe sich nach s. Rückkehr für Wolffs Abgang entschieden, weil er gesagt, es sei keine Ehre, unter der Regie von Genast zu stehen. St. Schütze, Tagebuch 15. 11. 1815 (Starnes1 S. 119)

Meyer: Goethe sei an Wolffs Abgang unschuldig. 14. 10.

Tagebuch 14. 10. 1815 (GT V 1, 306)

Körner. Kupferst. Müller. Jagemans Quartier. Schauspiel Trauring. Beyde Blinde.

Mittag für uns … Hofr. Meyer

An C. D. v. Münchow 25. 10. 1815 (WA IV 26, 119)

Da nun zu Serenissimi bald zu hoffender glücklicher Ankunft über die Jenaischen wissenschaftlichen Institute ein ausführlicher Bericht zu erstatten ist, so veranlaßte den Hofmechanikus Körner über seine bisherigen Beschäftigungen nähere Auskunft zu geben und wie weit das parallaktische Instrument gediehen anzuzeigen. 11./ 14. 10.

15. 10.

Wilhelmine Günther an Amalie Löffler 14. 10. 1815 (DLA Marbach, A: Thiersch, 64637)

Göthe ist endlich, vor wenig Tagen zurückgekehrt. Er soll wohl und munter seyn. Tagebuch 15. 10. 1815 (GT V 1, 306)

Mittag Riemers … Hofrath Meyer, mit demselben über Kunst und Alterthum conferirt. An G. Sartorius 20. 10. 1815 (WA IV 51, 372)

Am Zwiebelmarkt welcher dies mal an vergangenem Sonntag den 15n fiel ward unserer Göttinger Freunde zum lebhaftesten gedacht. Mitte Okt. (wohl auch bereits Herbst 1814)

13. 10.

S. Boissere´e an Graf K. F. v. Reinhard 5. 10. 1817 (DLA Marbach, A: Reinhard, 5298)

Dieser Tage trat sein Famulus Hofrath Meyer bey uns ein und bethete sein Confiteor vor den Bildern. Dieser andere Wagner gestand, daß man sich keinen Begriff von den Dingen machen könne, und daß wir allerdings recht hätten, und eine ganz neue Ansicht der Kunstgeschichte begründen würden; – er habe es nur Goethe’n nicht glauben wollen! – ja er war dumm genug, zu wähnen, er habe es ihm nicht glauben können. Ich will ihm das alles zugeben, aber warum hat er dann wenigstens nicht das Maul gehalten, denn soviel war dann doch wohl das Urtheil von G. werth. An Chr. G. v. Voigt 10. 9. 1815 (WA IV 26, 78) Lassen Sie mir die Hoffnung, bey meiner Rückkehr etwas zu Ihrer Erholung und Zufriedenheit [nach dem Tod von Voigts Gattin am 23. 8.] beyzutragen, damit ich thätig beweise, wie durch die so vieljährige Wechselwirkung, ich Ihnen bis an’s Ende treu verbunden sey. Chr. G. v. Voigt an Goethe 15. 9. 1815 (SchrGG 56, 166) Ich freue mich ausnehmend darauf, Sie wiederzusehen; ich verspreche, daß ich mich recht ruhig will finden lassen.

203

1815

Weimar Man sieht hieraus, daß ein untergeordneter Mensch sich nur von Seiten des Gemüths zur wahren Würdigung eines Mannes von Genie erheben kann, fehlt es ihm hier oder will er es allein auf dem Weg des Geistes versuchen, so wird er sich immer wie ein Esel gegen denselben verhalten. S. Boissere´e an Graf K. F. v. Reinhard 7. 11. 1817 (DLA Marbach, A: Reinhard, 5300)

Ich erzählte Ihnen in meinem lezten Brief nicht, daß wir vor einigen Wochen die Befriedigung erlebt haben, den Hofrath Meyer von Weimar in unserer Sammlung eine Beichte ablegen zu hören. Er kam um nach Zürich zu reisen, wo er seiner Gesundheit halber den Winter zubringen will. Sein Erstaunen über die Vollkommenheit der ihm freilich meist kaum dem Namen nach bekannten alten Mahler war so groß, daß er ohne weiteres gestand – er habe – so viel Zutrauen er auch für Goethe hege, und so große Mäßigung auch dieser in seinem Lob ausgeübt, doch nie glauben können, was er ihm von unserer Sammlung erzählt, denn es vertrage sich keineswegs mit den bisherigen Ansichten der Kunstgeschichte, nun überzeuge er sich jedoch daß G. recht gehabt und daß durch unsere Bemühungen die Kunstgeschichte eine ganz andere Gestalt gewinne. 16. 10.

Tagebuch 16. 10. 1815 (GT V 1, 307)

Kunst und Alterthum Conferirt mit Riemer … Mittag bey Hofe Schauspiel: der Wanderer und die Pächterinn. Die Radicalcur. 17. 10.

Abends

Tagebuch 17. 10. 1815 (GT V 1, 307)

Bey Serenissima. Vorzeigung des Dom-Risses … Bey Graefin Henckel u. Fr. von Stein … Mittag mit August allein. Dr. Stolz von Toeplitz. Reg. R. Peucer. Hofr. Meyer. Pr. Riemer. An S. Boissere´e 23. 10. 1815 (WA IV 26, 109)

Die Gefälligkeit mir den Domriß mitzugeben, kann ich Ihnen nicht genug verdanken. Unserer Frau Großherzogin Hoheit, welche Sie schönstens grüßen läßt, hat das Werk viel Freude gemacht. 17. 10. (?) An G. Sartorius 20. 10. 1815 (WA IV 51, 372)

Für das Werkchen … ist unsre treffliche Fürstin … zum aller schönsten dankbar.

16. 10.

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 16. 10. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel … 16. Fr. Fürstin Repnin 17. Hr. Gen. v. Canikof. 18. Hr. Geh. Rath v. Göthe. 19. Hr. Hofrath Starke. 19. Ps. 17. 10. (?) G. Sartorius an Goethe 3. 9. 1815 (Monroy S. 156) … übersende ich es [Sartorius’ Schrift „Ueber die gleiche Besteuerung der verschiedenen Landestheile des Königreichs Hannover“] Ihnen dennoch, um … Sie zu bitten, es meiner hohen Gönnerin [Großherzogin Louise] etwa mitzutheilen.

204

1815 18. 10.

Weimar Tagebuch 18. 10. 1815 (GT V 1, 307)

Dr. Stolz von Toeplitz … Mittag bey Hof. Die Grossfürsten Nicolaus und Michael. Abends die Feuer des 18 Octbrs. An J. J. Willemer 26. 10. 1815 (WA IV 26, 121)

Am 18ten fuhr ich mit Freund Meyer auf unsre Hügel um die Feuer welche auf Thüringens Höhen, zwar nicht so reichlich und prächtig als am Mayn, aber doch ganz anständig und fröhlich brannten, im Ganzen zu überschauen. 17./ 18. 10.

19. 10.

Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 99)

Zu Hause erwähn’ ich zuerst den Besuch des Dr. Stolz, des wackern Arztes aus Teplitz, wobei mineralogische und geognostische Unterhaltung, die uns früher in Böhmen belehrt und ergötzt, mit Leidenschaft erneuert wurde. Tagebuch 19. 10. 1815 (GT V 1, 307)

Mittag zu zwey … Prof. Riemer, üb. K. u. Alterthum. 20. 10.

Tagebuch 20. 10. 1815 (GT V 1, 308)

Steiner wegen der Risse und der Domzeichnung. Mittag für uns. Bertuch und von Mettingh. Hofrath Meyer. – Schlossflügelbau. Zeichenschule. Blüchers Monument. Serbische Lieder. An A. C. v. Preen 23. 10. 1815 (WA IV 26, 114)

Durch den tiefgebeugten Vater [Bertuch] erhalte, bey meiner Rückkehr vom Rhein- und Maynstrom, das Modell der Blücher’schen Statue, vom Herrn Professor Schadow verfertigt, in gutem Stande. um 20. 10. An S. Boissere´e 23. 10. 1815 (WA IV 26, 109)

Mehrere Beschauer sind [beim Betrachten der Dom-Risse] von selbst darauf gekommen, auszusprechen, daß es ein Glück sey nunmehr ein Musterbild zu haben, wonach man ähnliche Arbeiten beurtheilen könne. Unser Architekt [Steiner] sagte ganz unbewunden, seine Herrn Collegen hätten diese Bauart bisher einzuführen gewünscht, weil sie die Willkür zu begünstigen scheine; er hoffe, daß der Anblick dieses Risses sie erschrecken, und von jener Thorheit heilen werde. 21. 10.

Tagebuch 21. 10. 1815 (GT V 1, 308)

Bey Ihro Hoh. der Erbgrh. Visiten. … Mit Meyer uber die Baulichkeiten.

18. 10.

Mittag Badeinspector

Gen. Sievers

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 18. 10. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel …16. 17. I. K. Hoheit die beyden Großfürsten … 24. Hr. Cheval. Lawrence. 25. Hr. Geh. Rath v. Göthe. 26. Hr. G. L. D. v. Ziegesar. 27. Hr. Geh. K. Rath v. Müller. 28. Hr. Oberstallm. v. Seebach. 29. H. Kammerrth. v. Fritsch … 30 Ps.

205

1815

Weimar An S. Boissere´e 23. 10. 1815 (WA IV 26, 109)

General Sivers besuchte mich gestern, er interessirt sich sehr für Sie und erwartet mit Schmerzen, was [in der Denkschrift] gesagt werden soll … Grüßen Sie Melchior und Balthasar, der letztere macht, wie mir General Sivers erzählt, schon guten Gebrauch von meinen Äußerungen bey seinen gallerieinspectorlichen Späßen. 11./ 21. 10.

St. Schütze, Tagebuch 21. 10. 1815 (Starnes1 S. 119)

Prof. Riemer schreibt wieder des Abends bei Goethe. Weimar – Berka –Weimar

22. 10.

Tagebuch 22. 10. 1815 (GT V 1, 308)

Mittag früh gegessen Mit Riemers. nach Bercka Hofr. Meyer. Zeichenschule.

Riemer das Mspt. B3 4275

Riemer, Tagebuch 22. 10. 1815 (JSK 3, 76)

Mit Goethes und meiner Frau nach Berka gefahren. Abends bei Goethe. Sein Manuskript über die altdeutsche Kunst durchgegangen. Riemer an J. C. Wesselhöft 25. 10. 1815 (Heitmüller S. 234)

B2 1734 B3 4276

… melde in Betreff der Anfragen des Herrn Frommanns, daß ich dieselben dem H. Gh. Rath von Goethe communicirt, und hierauf folgenden Bescheid erhalten. Die Zahl der Auflage, welche H. Frommann auf 1500 oder 2000 vorschlägt, legt er gänzlich in Ihr beyderseitiges Ermessen, und bemerkt nur, daß seine Absicht ist, diese Schrift so schnell und so weit als möglich in vielen Händen zu sehen, indem sie ihr Interesse einerseits aus der Neuheit und Allgemeinheit der Bekanntwerdung schöpft, und sich eigentlich zu einer zweyten Auflage nicht qualificirt. Hiernach würde denn wohl die letztre Zahl, also 2000, und vielleicht noch mehr zum Grunde gelegt werden müssen. Schon am Rhein, wo der Verf. jetzt das lebendigste persönliche Interesse erregt hat, würde eine Schrift zu Gunsten jener Gegenden unter ihren Bewohnern die hastigste Theilnahme erregen müssen; nun kommen noch die Liebhaber altdeutscher Kunst in andern Gegenden dazu; und so würde die Auflage wohl bedeutend seyn müssen; zugleich aber ihre Versendung und Umtrieb schnell und nachhaltig. 22. 10.

C. F. E. Frommann an Riemer 21. 10. 1815 (QuZ 4, 211) Sie bitte ich … unter den gehorsamsten Empfehlungen von mir dem Herrn GR. v. Goethe das nöthige mit zu theilen … Gesezt kann u. soll [KuA] künftige Woche werden in Schrift u. Einrichtung wie die Wahlverwandschaften pp gedruckt … Nehmen wir das Ganze zu 8 Bogen an so fragt sich: wieviel drucken wir. Ich dächte 1500 oder 2000. u. bitte daß G[oethe] mir seine Meinung darüber sage. Dann geben wir es roh oder geheftet aus? Auch darüber wünschte ich G. Entscheidung u. bitte Sie: mir dieselbe u. was Sie Beyde sonst noch zu errinnern hätten heut über 8 Tagen durch die Boten wißen zu laßen.

206

1815

Weimar – Berka –Weimar Der zweyte Punct, die Broschirung der Exemplare in einem artigen und angemessenen Umschlag, ist ebenfalls ganz und ohne Einschränkung Goethes Absicht und Meynung. Weimar

23. 10.

Tagebuch 23. 10. 1815 (GT V 1, 308)

Mittag für uns. 24. 10.

Abends Schausp. Getheiltes Herz. Offne Fehde.

Tagebuch 24. 10. 1815 (GT V 1, 309)

Mittag bey Hofe. Fürst Barclay Tolly. Im Theater wegen Decoration. Arzt des Hauptquartiers. Orientale.

Abends.

Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 102)

Von Personen habe noch mit Ehrfurcht und Dankbarkeit zu nennen … Graf Barclay de Tolly. 25. 10.

Tagebuch 25. 10. 1815 (GT V 1, 309)

Bey Hofr. Meyer und dem Trousseau. Bey der Großfürstin [Catharina], Hoheit. Mittag Hofr. Starke … Madame Lorzing. Abends d Erbgroßherzog. K. H. Abschied nehmend. 11./ 25. 10.

26. 10.

An S. Boissere´e 23. 10. 1815 (WA IV 26, 108)

Daß ich zurückgeeilt, reut mich nicht, denn ich habe manche Verwirrung angetroffen, wo theils zu lösen, theils zu durchschneiden ist. Auch geht der junge Hof nächstens über Berlin nach Petersburg und zwar auf einige Zeit, da gab es denn auch noch manches abzusprechen. Tagebuch 26. 10. 1815 (GT V 1, 309)

Mittag bey Hofe … Abends Prof. Riemern das Schema [zum Boissere´eschen Kabinett] vorgetragen. 11./ 26. 10.

24. 10.

26. 10.

An J. J. Willemer 26. 10. 1815 (WA IV 26, 120)

Wie ich voraussehen konnte, waren die Tage seit meiner Ankunft am 11ten bis heute den 26ten sehr unruhig. Das Theater fand ich erschüttert auf einen Grad daß der Philosoph am Mayn [Willemer] es doppelt und dreyfach verwünschen würde. Vor der Abreise des jungen Hofes gab es hunderterley Beredungen, Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 24. 10. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel! … 16. 17. Hr. u. Fr. Fürstin Barclai de Tolli … 25. Hr. Cornet Barclai de Tolli … 38. Hr. Geh. R. v. Göthe 38. Psen! in der Gallerie. Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 26. 10. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel! 1. Serma. 2. Hofdame v. Baumbach 3. Hr. Geh. R. v. Einsiedel 4. Hr. Reisemarschall v. Spiegel … 7. Hr. Geh. R. v. Göthe. 7. Psen. Heute früh gegen 9. Uhr reiste der ganze ErbGrosherzogl. Hof von hier nach Petersburg ab.

207

1815

Weimar Aufträge und Bestellungen, nicht weniger häufige Besuche russischer Magnaten und Schönheiten.

27. 10.

Tagebuch 27. 10. 1815 (GT V 1, 309)

Mittag zu zwey.

Riemer. Meyer.

Correctur. Divan.

Votum vom 27. 10. 1815 (FA I 27, 222)

Indem Unterzeichneter heute von des Herrn Geheimerath von Voigt, Excellenz, vernommen, daß die Wolfische Eheleute, ohngeachtet aller diensamen Vorstellungen, bey dem Entschluß geblieben Weimar zu verlassen; so möchte wohl weiter nicht zu säumen seyn, … die Entlassung zu bewirken. 28. 10.

Tagebuch 28. 10. 1815 (GT V 1, 310)

Probst [Jasnowski]. Architect Steiner 11./ 29. 10.

30. 10.

Mittag bey Hof … Hofrath Meyer.

H. Meyer an G. Hufeland 29. 10. 1815 (Hartung S. 15)

B3 4277

Zuerst v. Goethe. Dieser ist vor etwa 14 Tagen vom Rheine zurückgekommen so froh munter und wohl wie ich seith 10 und mehr Jahren ihn nicht gesehen – Er ist vielfach thätig welches eben ein guter Beweis seines völligen Wohlbefindens ist – eigentlich unter der Feder und zugleich unter der Presse hat er, Betrachtungen auf seiner Reise an den Rhein. Sie beziehen sich auf den Zustand der Künste, Wissenschaften, Samml. in den verschiedenen Städten wo er gewesen und werden wohl bald erscheinen. – Sodan, wenn er mich beglücken will ließt er manchmal, aber noch ganz im Geheim und ich glaube nicht daß andere viel davon erfahren haben, Gedichte in der Manier des Persischen Dichters Hafiz vor; es ist bereits eine sehr beträchtliche Sammlung, und, dürfte ich in Sachen der Poesie urtheilen, welches ich mir aber keineswegs anmaße, so würde ich sagen es wären Stücke darunter von der vortrefflichsten Art. Dieses alles unter uns. Die Bearbeitung seiner Reise nach Italien ist ein 3tes Werk woran Goethe arbeitet und bereits weit gediehen ist, ich glaube es werde die Fortsetzung – aus meinem Leben werden. Tagebuch 30. 10. 1815 (GT V 1, 310)

Mittag. Meyer, Riemers, Peucer. B3 4278

Riemer, Tagebuch 30. 10. 1815 (JSK 3, 77)

Ward Goethes Namenstag gefeiert. Sonett und Lorbeerkranz von uns. An S. Boissere´e 6. 11. 1815 (WA IV 26, 139)

Es war sehr freundlich, daß Sie das Fest des heiligen Wolfgang feyerten, die Meinigen haben es auch gethan, einigermaßen verdrießlich, daß ich den 28. Aug. immer auswärts zubringe. 28. 10.

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 28. 10. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel! … 7. Hr. geh. Rath v. Goethe. 7. Psn.

208

1815 11./ 30. 10.

31. 10.

Weimar Christiane v. Goethe an Chr. H. Ramann 30. 10. 1815 (StG 3, 144)

Wegen der Zahlung tragen Sie keine Sorge, mein Mann ist zwar angekommen, aber wegen Gelde, sagte er mir, müßten Sie noch etwas in Geduld stehen. Tagebuch 31. 10. 1815 (GT V 1, 310)

Mittag an Hofe. Ende Okt.(?)

B. v. Reutern, Gerhardt von Reutern (B. v. Reutern S. 29)

In Begleitung Helffreichs gingen die Brüder [Carl und Gerhardt v. Reutern] über … Weimar, an welchem Orte Reutern, der Einladung Goethes folgend, von demselben freundlichst empfangen wurde. Ueber diese Begegnung bemerkt er in seinen Tagebuchnotizen nur ganz kurz: „Er war wohl recht gemüthlich, doch nicht so, wie an jenem Morgen [des 25. 9.] in schöner Gegend unter Gottes freiem Himmel.“ B3 4470

2. Hälfte Okt.(?)

Goethe ehrt Pick und hat mir Interessantes von seinen Kunstschätzen erzählt.

Herbst

Louise Seidler, Erinnerungen (Uhde2 S. 125)

H. Meyer an C. Ruckstuhl 18. 5. 1817 (L. Hirzel S. 18)

Meine Gesundheit litt unter diesen drückenden Verhältnissen …; ich durchlebte ein trübes, trübes Jahr … Um so dankbarer erinnere ich mich der Fürsorge meines edlen Gönners Goethe, der mich im Herbste 1815 auf einige Tage zu sich nach Weimar einlud. Auch bei Frau v. Heygendorf-Jagemann machte ich dann und wann einen kurzen Besuch; Goethe hatte nichts dagegen einzuwenden, obschon die Künstlerin oft störend in seine Verfügungen bei’m Theater eingriff. Er achtete sie jedoch als schauspielerische Kraft so hoch, wie sie es verdiente, und ließ ihr neben seinen Lieblingen, Pius Alexander Wolff nebst dessen Gattin, volle Gerechtigkeit widerfahren. Anf. Nov. Charlotte v. Schiller an Knebel 5. 11. 1815 (Düntzer1 S. 227)

B3 4281

Ich habe mich recht gefreut, Goethe so wohl zu finden. Ich war bei ihm.

Berka 1. 11.

Tagebuch 1. 11. 1815 (GT V 1, 310)

Mittag Bercka beym Bade Inspector.

Mit Riemers. B3 4279

Riemer, Tagebuch 1. 11. 1815 (JSK 3, 77)

Mit Goethes nach Berka. Beim Badeinspektor. Meine Frau blieb bei Goethe.

31. 10.

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 31. 10. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel! … 7. H. geh. Rath v. Goethe 7. Psen.

209

1815

Weimar Weimar

2. 11.

Tagebuch 2. 11. 1815 (GT V 1, 311)

Hofrath Meyer über Gilde, Brüderschaft und Academien der Künste. 3. 11.

Tagebuch 3. 11. 1815 (GT V 1, 311)

Bei Geh. Rath von Voigt. Gersdorf u. Schardt Riemer. Kunst. u. Alterthum. Divan.

Mittag bey Hofe … Prof. B3 4280

Riemer, Tagebuch 3. 11. 1815 (JSK 3, 77)

Abends bei Goethe, der mir seine persischen Gedichte vorlas. Köstliche Sachen. 4. 11.

Tagebuch 4. 11. 1815 (GT V 1, 311)

Mittag fur uns. 5. 11.

Tagebuch 5. 11. 1815 (GT V 1, 311)

Mittag Kreiter 11. 10./ 5. 11.

August.

H. Meyer an J. G. Quandt 5. 11. 1815 (Schmitz - Strobel S. 14)

Goethe ist seith einigen Wochen wieder zurück, er hat in Cölln Frankfurt Darmstadt manches Schöne von Gemälden und andern Kunstwerken gesehen, lobt vornehmlich einige antike Bildhauerwerke die in Cöln bey Gelegenheit der anlage neuer Fortificationen gefunden worden, auch hat er selbst eine schöne Antike Vase von orientalischem Alabaster welche sonst in einem aufgehobenen Kloster der Rheingauer sich befand erstanden und mitgebracht. - Ihre mir zugesendeten Zeichnung[en] nach den Alten aufgefundenen Gemälden haben ihm großes Vergnügen gemacht und er läßt für den ihm bestimmten Antheil verbindlichst danken.

vor 6. 11. An S. Boissere´e 6. 11. 1815 (WA IV 26, 138)

Ausführlich schematisirt ist schon, was ich über Ihre Sammlung [in KuA] zu sagen gedenke. Riemer, dem ich es vortrug, war sehr damit zufrieden … Der Domriß hat noch einige Kunstfreunde erbaut. 3. 11.

11. 10./ 5. 11.

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 3. 11. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel! … 7. Hr. Rm. v. Tomson 8. Hr. geh. R. v. Goethe. 8. Psen. An Riemer 3. 11. 1815 (WA IV 26, 129) Möchten Sie mir, mein lieber Professor, Notiz geben, ob und wenn ich Sie etwa heute sehen werde, nun den 2. Bogen [KuA] zu revidiren. Auch etwas Manuscript so viel Sie zu Ausfüllung des 3. Bogen drüben brauchen zu ajustiren. Es ist grade noch bis an den Abschnitt Frankfurt so viel als nöthig vorhanden. H. Meyer an Goethe 25. 6. 1815 (SchrGG 34, 357) Von Leipzig hat Herr Quandt ein großes Packet Zeichnungen (Köpfe und halbe Figuren, theils durchgezeichnet, theils mit Weiß und Schwarz auf grau Papier ausgeführt) eingesendet. Nach diesen Zeichnungen zu urtheilen, sind die neu aufgefundenen Gemählde allerdings trefflich und höchst schätzenswerth. Ich habe bereits angefragt, ob es erlaubt sey, solche Zeichnungen bis zu Ihrer Wiederkunft nach Weimar hier zu behalten.

210

1815 6. 11.

Weimar Tagebuch 6. 11. 1815 (GT V 1, 311)

Bey Hofe. Ausbleiben der K[aiserin]. 7. 11.

Spaete Tafel.

Tagebuch 7. 11. 1815 (GT V 1, 312)

Mittag für uns … Theater Decoration des Bergsturzes. 8. 11.

Hofr. Meyer.

Tagebuch 8. 11. 1815 (GT V 1, 312)

Mittag Riemers. Jahrstag deren Heyrath

Divan.

Moltke Gesang. B3 4282

Riemer, Tagebuch 8. 11. 1815 (JSK 3, 77)

Mittags bei Goethe, unsern Hochzeitstag gefeiert. An H. Meyer 8. 11. 1815 (WA IV 26, 142)

Ein vacirender Bildhauer Friedrich Voigt von Stuttgard präsentirt das Gegenwärtige. Lassen Sie Sich seine Geschichte erzählen und schencken ihm etwas aus unsrer Casse daß er weiter reisen kann. vor 9. 11. P. A. Wolff an H. Blümner 9. 11. 1815 (LATh-HStA Weimar, Slg. Pasque´, Nr. 241, Bl. 75)

Neues kann ich Ihnen von hier nicht viel mehr sagen; Goethen seh ich nicht; obgleich wir nicht mit ihm zerfallen sind, ist doch eine Spannung zwischen uns, u. es müssen noch einige Wochen hingehen, ehe das frühere freundliche Verhältniß wieder eintreffen kann, ob auch an Geist ein Riese, bleibt er als Mensch ewig ein Zwerg. 9. 11.

Tagebuch 9. 11. 1815 (GT V 1, 312)

Geh. H R. Kirms. Theaterangel Recens. von Pitts Reden. 10. 11.

Tagebuch 10. 11. 1815 (GT V 1, 312)

Leg. R. Falck haltend. 6. 11.

10. 11.

Mittag für uns … Hofr. Meyer. Sartorius

Bey Mad Schopenhauer

Mittag für uns … Moltke Unter-

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 6. 11. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel, im grosen Saal Abends nach 6. Uhr! … 28. Hr. geh. Rath v. Goethe 29. Hr. geh. Rath v. Voigt 30. Hr. geh. Rath v. Schardt 31. Hr. geh. Rath v. Fritsch 32. Hr. geh. Rath v. Gersdorf 33. Hr. geh. Rath v. Wolfskeel. 34. Hr. geh. R. R. v. Müller 35. Hr. Gen. L. Dir. v. Ziegesar … 41. Psn! Nota! Diese große Tafel bezog sich auf die eben erwartete Ankunft Ihrer Majestaet der Kaiserin von Rußland, welche aber wegen eingetretener Unpäßlichkeit Allerhöchstderselben, in Eisenach, nicht erfolgte, wovon durch eine Estaffette von Eisenach aus Nachricht ertheilt wurde. Johanna Schopenhauer an Goethe 10. 11. 1815 (Houben4 S. 233) Wollten Sie wohl, lieber Herr Geheim-Rath, heute eine Tasse Thee bei mir trinken? Ich habe mit Fleiß nicht früher anfragen wollen um Sie nicht zu hindern anders über ihren Abend zu disponieren, wenn Sie dies aber nicht getan haben und mir ihn schenken wollen, so machen Sie mir eine große Freude, denn ich habe Sie seit einer Ewigkeit nicht gesehen. Sie finden den Erbprintzen bei mir, Frau von Wangenheim, Oberforstmeister von Fritsch, Freund Meyer, und weiter niemanden außer meinen Hausgenossen, Adelen und Reg. Rath Müller, doch Clementine Milkau hätte ich bald vergessen.

211

1815 11. 11.

Weimar Tagebuch 11. 11. 1815 (GT V 1, 313)

Bey Hofe. Ankunft der Kayserinn. 12. 11.

Tafel

Praesentation.

Tagebuch 12. 11. 1815 (GT V 1, 313)

Bey Serenissimo. Auspacken des Mitgebrachten. genia.

Mittag bey Hofe.

Iphi-

Riemer, Tagebuch 12. 11. 1815 (JSK 3, 77)

Im Theater in Goethes Loge: Iphigenie. F. Peucer an Ungenannt 24. 3. 1816 (Lager-Kat. Meyer & Ernst 104, 23)

Die zweyte Vorstellung von Göthes Iphigenia erregte hier abermals heftigen Applaus. Der alte Herr war selbst gegenwärtig. 11./ 12. 11.

Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 102)

Von Personen habe noch mit Ehrfurcht und Dankbarkeit zu nennen … Ihro der regierenden Kaiserin von Rußland Majestät sämmtliche Umgebung.

13. (?) 11. An die Hoftheater-Commission 14. 11. 1815 (WA IV 26, 148)

Im Namen und Auftrag des hiesigen löblichen Frauen-Vereins eröffnete Unterzeichnetem die Frau Geheime Räthin von Fritsch, Excellenz, daß bey denen häufigen ihrer Casse zugemutheten Hülfsausgaben, dieselbe gänzlich erschöpft sey, die Noth jedoch im Lande noch so groß und mannigfaltig, daß die vereinten Wohlgesinnten die Absicht der hohen Stifterin eben so wenig, als die Wünsche ihres eigenen guten Willens zu erfüllen von nun an im Stande seyen. Da Sie nun durch Einsammlen an der Kirche, als auch durch Anspruch an einzelne Personen alle Mittel erschöpft, woher sie einen Zugang hoffen könnten, so sey ihnen der Gedanke beygegangen und der Wunsch entstanden, daß Großherzogliches Hof-Theater zu ihren Gunsten eine Benefiz-Vorstellung zugestehen möge, welches Gesuch gedachte Dame mit verschiedenen Argumenten begleitete. Dagegen hatte ich denn freylich zu erwidern, daß gleiche Gesuche, sogar in größeren Nothfällen, an die Commission geschehen, aber wegen besorglicher 11. 11.

12. 11.

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 11. 11. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel! … 8. Ihre Kaiserl. Majestaet nebst Suite … 23. Hr. geh. Rath v. Goethe 24. Hr. geh. Rath v. Voigt 25. Hr. geh. Rath v. Schardt 26. Hr. geh. Rath v. Gersdorf 27. Hr. geh. Rath v. Wolfskeel 28. Hr. geh. R. R. v. Müller 29. Hr. G. L. Dir. v. Ziegesar 30. Hr. Oberstm. v. Seebach … 37. Psn. … Ihre Majestaet die Kaiserin von Ruhsland, nachdem Allerhöchstdieselben seit den 5n dieses in Eisenach gewesen, trafen heute Abends halb 9. Uhr hier ein. Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 12. 11. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel! 1 Ihre Maj. die Kaiserin … 17. Hr. Cjker v. Göthe … 43. Hr. Bn. v. Gersdorf. 44. Hr. geh. Rath. v. Göthe 45. Hr. geh. Rath v. Voigt 46. Hr. geh. Rath v. Schardt … 58. Psn im grosen Saal. … War Comödie! in welche der Hof nebst sämmtl. Fremden sich begab. Auf dem Weg dahin waren verschiedene Häuser erleuchtet. An Riemer 12. 11. 1815 (WA IV 26, 148) Vielleicht mögen Sie heute Abend in meine Loge kommen.

212

1815

Weimar Consequenz jederzeit abgelehnt worden, worauf denn freylich die immer noch andringende Noth mit starken Farben geschildert wurde.

14. 11.

Tagebuch 14. 11. 1815 (GT V 1, 313)

Mittag für uns. 15. 11.

Tagebuch 15. 11. 1815 (GT V 1, 313)

Mittag bey Hofe. Bergr Voigt. Serenissimus über Seefahrt. Bergr. Voigt. Mitte Okt./ Mitte Nov.

16. 11.

Hofr. Meyer.

An Caroline v. Bode´ 15. 11. 1815 (WA IV 26, 149)

[Betr. Bitte um Anstellung des italienischen Sprachlehrers der Großherzogin Louise von Hessen-Darmstadt und dessen Tochter am Weimarer Theater] Ich [hatte] erst die Zustände unseres Theaters, welchem einige Veränderungen bevorstanden, zu erforschen und diese Angelegenheit mit meinen Herrn Collegen durchzusprechen … Nach vielfachen Überlegungen und Berathungen ergiebt sich jedoch, daß jenes empfohlene Paar bey uns seine Rechnung nicht finden würde, indem die Stellung unseres Schauspiels und unserer Oper gegen einander die Aufnahme der beyden Talente zugleich nicht begünstigt. Tagebuch 16. 11. 1815 (GT V 1, 313)

Prof. Riemer. Kunst und Alterthum. 17. 11.

Tagebuch 17. 11. 1815 (GT V 1, 314)

Mittag bey Hofe. Gebr. v. Bock. 18. 11.

Probe vom Bergsturz.

Tagebuch 18. 11. 1815 (GT V 1, 314)

Mittag Bade Inspector Bachische Sonaten. Riemer Meyer Der Bergsturz.

Obr. v. Bock u Bruder

Prof

Jena 19. 11.

Tagebuch 19. 11. 1815 (GT V 1, 314)

Halb 9 nach Jena In den Museen. Umsicht Mittag mit den Frauenzimmer [Christiane v. G. u. Wilhelmina Kirscht] Zu Knebel. Zu Suckow. 15. 11.

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 15. 11. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel … 10. Hr. Geh. Rath v. Göthe. 11. Hr. Bergrath Voigt. 11. Ps.

16. 11.

C. F. E. Frommann an Riemer 14. 11. 1815 (QuZ 4, 214) Was das Goethe’sche Mscpt [KuA] anbelangt so sollte es mich freuen, wenn wir nun bald den ganzen Rest zusammen bekämen weil sich dann alles beßer übersehen und vollenden läßt. Von Cotta habe ich übrigens seitdem Nachricht und bin so bereit auch zur Versendung. Was den Umschlag anbetrifft, so denke ich, ich laße am besten es ganz einfach in Bunt Papier heften, da jeder Umschlag bedrukt Auffenthalt macht u. Kosten vermehrt. Bey Gelegenheit fragen Sie doch auch G[oethe] wann er den Druck des 4ten Theils [DuW] anfangen zu laßen denkt. Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 17. 11. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel! … 8. Hr. Obr. v. Book. 9. Hr. Maj. v. Book. 10. Hr. Geh. Rath v. Göthe. 10. Ps.

17. 11.

213

1815

Jena Knebel, Tagebuch 19. 11. 1815 (GSA, 54/391)

Göthe gegen Abend hier. Knebel an K. W. v. Knebel 20. 11. 1815 (GSA, 54/506,1, Bl. 53)

Göthe ist seit gestern hier, und hat uns auch sogleich besucht. Er sieht sehr gesund aus. Während seiner Abwesenheit hat er viel gearbeitet und gemacht wie er es immer thut - und das erhält ihn. Auch hat er viel Menschen gesehen, und Mineralien und Antiquitäten gesammelt. Er wird seine Reise sogleich im Druck herausgeben. Er bleibt nur ein paar Tage hier. 20. 11.

Tagebuch 20. 11. 1815 (GT V 1, 314)

Bey Koethe bey Münchow Mittags Mit den Frauenzimmern [Christiane v. G. u. Wilhelmina Kirscht] … Bey Frommann Bey Knebel Divan. F. A. Koethe an F. A. Brockhaus 20. 11. 1815 (Brockhaus 2, 217)

B2 1735 B3 4283

Es scheint Alles vortrefflich zu gehen. Sie sehen aus den Beilagen, daß ich fast nirgends ohne Erfolg eingeladen habe. Und tüchtige Männer sind dafür gewonnen. Knebel liefert auch eine Selbstbiographie, zu der ich mit Goethe vereint ihn bewogen habe. Und selbst Goethe hat mir seine eifrigste Theilnahme fast unaufgefordert zugesagt und mich aufs freundlichste eingeladen, mich in dem Fall, wo ich seiner bedarf, seines Raths, seiner Unterstützung, an ihn zu wenden und seiner größten Bereitwilligkeit versichert zu sein. Es ist sonst nicht seine Art, sehr zuvorkommend zu sein; aber sein besonderes Wohlwollen ehrt mich um so mehr. So hoffe ich, nun auch von ihm noch etwas zu den „Zeitgenossen“ zu erhalten, und rechne besonders auf eine einleitende Darstellung des französischen Theaters, wenn nur erst Beiträge dazu eingegangen sind. Ich bemerke gleich, daß Goethe mir für den Fall, daß sein Bild noch den ersten Band zieren soll (er meinte: „Ei, ei, in so vornehmer Gesellschaft!“), sehr empfohlen hat, ein kleines Bild, das im vorigen Jahr der Maler Rabe (in Berlin) in seinem Hause gemalt, zu dem Kupfer zu nehmen. Sie dürften sich nur mit Beziehung auf Goethe’s Empfehlung an Herrn Rabe wenden. C. F. E. Frommann an Cotta 21. 11. 1815 (QuZ 4, 214)

G. ist seit vorgestern hier, war gestern Abend sehr gemüthlich bey mir, sprach viel über das Ganze mit mir u. ich theile Ihnen hier so kurz als möglich das Resultat mit. 19./ 23. 11.

Knebel an Goethe 24. 10. 1815 (Guhrauer 2, 173) … davon [von Goethes Badereise] mußt Du mir noch selbst ausführliche Nachricht ertheilen, und solltest Du auch nur auf Einen Tag Dein Gespann hieher ermüden wollen. F. S. Voigt an Goethe 27. 2. 1815 (LA II 9B, 396) Ich bin auf alle Weise … beschenkt worden. Unter das naturhistorisch Merkwürdigste sind zu zählen, ein niedliches Herbarium alpinischer Pflanzen, wunderschöne Insekten … mehrere Mineralien, vor allem aber zwei schöne lebendig e Mur meltiere. … und da sich Ew. Exzellenz schon mehrmal mit Beschauung meiner kleinen Sammlungen haben beschäftigen mögen, so habe ich die angenehme Hoffnung, daß Sie auch diesen neuen Acquisitionen, bei Ihrer, sehnlich von uns erwarteten Hierherkunft, Ihre Teilnahme nicht versagen werden.

214

1815

Jena Nach seinem Ausdruck soll die Schrift [KuA] eine Congrevsche Rakete seyn, geworfen Regierungen, Künstler, Kunstfreunde den ganzen Rhein entlang von Düsseldorf bis Basel, den Main seitwärts auf und anzuregen. Sie umfaßt in leichten Andeutungen und nähern Bezeichnungen alte aber auch neue Kunst, Vergangenheit, Gegenwart u. zu hoffende wie zu begründende Zukunft, berührt mehr oder minder Düsseldorf, Cöln, Bonn, Coblenz, Mainz, Wisbaden, Biberich, Frankfurth, Hanau, Aschaffenburg, Heidelberg, Manheim, Schwetzingen, Darmstadt, Carlsruhe, Strasburg bis Basel, nennt Nahmen aller Art, hebt das bestehende Gute freundlich aus u. sucht so einen Kunstverein zu veranlassen … G. sagt es muß geheftet seyn, damit es gleich lesbar u. wünscht es schnell u. allgemein u. häufig verbreitet, besonders den ganzen Rhein entlang u. in Berlin, um wegen des Gr[oß]h[er]z[og]t[ums] [?] Niederrheins aufzuregen. Auch scheinen schon mehrere dafür interessirt zu seyn. Deshalb, meint er, sollen Sie gleich 15 a` 1000 auf einmahl in die Welt schicken. Es sey ein Versuch der gemacht werden müsse.

20. 11.

Knebel, Tagebuch 20. 11. 1815 (GSA, 54/391)

Göthe hier Abends u. sagt mir seine orientalischen Gedichte vor. Die Frau, Msll Seidler pp supiren hier. 21. 11.

Tagebuch 21. 11. 1815 (GT V 1, 314)

Döbereiner Stoechiometrie. Prof. v. Münchow. Anatom. Cabinet Fuchs. Mittag Dlle Seidler. Preusischer Oberarzt Graefe aus den Niederlanden kommend … H Fromman. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 99)

Bei dem nächsten Aufenthalte in Jena leitete mich Professor Döbereiner zuerst in die Geheimnisse der Stöchiometrie; auch machte er zu gleicher Zeit wiederholte Versuche mit dem Weißfeuer, welches von dem Landgrafen herunter das Jenaische Thal erhellend einen magisch überraschenden Anblick gewährte. 22. 11.

Tagebuch 22. 11. 1815 (GT V 1, 315)

Hofr Starke Bey Lorsbach. Arabische Gramm. Lenz … Bey Knebel Bergr. Voigt. 20. 11. 21. 11.

22. 11.

Mittag für uns.

Kam

An Cotta 13. 9. 1815 (WA IV 26, 81) Mit Herrn Fromann verhandle das Nötige und Schickliche [hinsichtlich des Druckes von KuA]. An J. W. Döbereiner 17. 5. 1815 (WA IV 25, 337) … Dank für die übersendeten Präparate. Ich sah mich dadurch in den Stand gesetzt, die schönen Phänomene zu bewundern, und ich hoffe um so mehr bey meiner Wiederkunft von Wiesbaden Gelegenheit zu finden, in Ihrem Laboratorium die Fülle solcher Erscheinungen in ihrem Zusammenhange zu schauen. An F. v. Diez 15. 11. 1815 (WA IV 26, 152) Sobald ich Herrn Lorsbach gesprochen, vermelde wie weit derselbe mit der Revision gekommen.

215

1815

Jena Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 92)

Lorsbach [war] höchst theilnehmend und hülfreich. Knebel, Tagebuch 22. 11. 1815 (GSA, 54/391)

Gegen Abend Göthe hier. 23. 11.

Tagebuch 23. 11. 1815 (GT V 1, 315)

Mittag für uns … Bey Hofr. Starcke. Thee. 19./ 23. 11.

Knebel an Goethe 2. 12. 1815 (*Guhrauer 2, 177; GSA, 28/511, St. 5)

Du hast mich durch Deine Gegenwart erwärmt und begeistert, und mir gleichsam eine neue Welt des geistigen Vermögens geschenkt. Du Unerschöpflicher! der Du weißt das Verborgene an’s Licht zu bringen, und Blüthen und Früchte daraus zu erschaffen. Dein Leben ist uns zehnfacher Genuß. Der Himmel erhalte es noch lange. Knebel an Böttiger 6. 12. 1815 (Knebel, Lit. Nachl. 3, 70)

B2 1792 B3 4285

Was meine von Ihnen über Verdienst belobten Gedichte selbst betrifft, so darf ich Ihnen sagen, daß mir hierüber auch der Beifall von mehrern achtungswerthen Stimmen zugekommen ist - obgleich noch auf keinem gedruckten Blatte, welches ich meinem braven Herrn Verleger zu Liebe wünschte. Weiter hat dieß nichts zu bedeuten, da ihnen von unserm Goethe, - der wahrlich nicht verschwenderisch in seinem Lobe gegen Dichter zu sein pflegt - das Zeugniß gegeben worden: „meine Gedichte würden bleiben, da sie ein allgemeines menschliches Interesse hätten.“ Ich kann nicht läugnen, daß dieß mein Wunsch und mein Bestreben war. Knebel an K. W. v. Knebel 3. 12. 1815 (GSA, 54/506,1, Bl. 57)

Kürzlich war Göthe auf ein paar Tage bei uns. Er ist sehr wohl. Es ist unbegreiflich was dieser Mann durch seinen Geist und seine Ordnung hervorbringt. Schon hat er wieder beinahe 2. Bände neue Gedichte verfertigt, und seine Reisebeschreibung u. Abhandlung über Teutsche Alterthümer ist hier unter dem Druck. Man erstaunt über ihn. Und doch lebt er dabei in Geschäften und mit Menschen. J. D. Gries an B. R. Abeken 27. 11. 1815 (SLUB Dresden, Ms e 96 Bd 1, S. 201)

Indessen habe ich es [das „Laute Geheimnis“] bereits meinen hiesigen Freunden u. Freundinnen vorgelesen, u. zwar mit großem Beifall; ja, man hat dieses Stück allgemein den beiden früher übersetzten [„Zenobia“ u. „Leben ein Traum“] vorgezogen. Die Lausegeschichte hat furore gemacht, wie die Italiäner sagen. Was mich aber am meisten freut, ist Goethe’s Beifall. Ich hatte ihm das Mscrpt durch Einsiedel mittheilen lassen. Nun war er vorige Woche hier, u. hat nicht allein mir selbst seine Zufriedenheit auf die freundlichste Weise zu erkennen gegeben, sondern auch gegen Einsiedel, Knebel u. Frommann das Stück u. die Uebersetzung ganz gewaltig gelobt. Indessen meinte er, zur Aufführung auf dem deutschen Theater sey das Stück zu fein; u. darin mag er wohl nicht unrecht haben. Das Haupthinderniß liegt aber ohne Zweifel in dem geringen Beifall, 216

1815

Jena den die Zenobia in Weimar gefunden hat. Goethe hat gleich damals bestimmt geäußert, er werde nun kein spanisches Stück weiter aufführen lassen. - Uebrigens war der alte Herr ausnehmend wohl u. heiter; er versicherte selbst, sich seit vielen Jahren nicht so wohl befunden zu haben. Jetzt lässt er eine Schrift über die altdeutsche Kunst drucken, wozu ihm wohl seine letzte Reise, der Aufenthalt in Kölln usw. die Veranlassung gegeben haben mag. J. D. Gries an B. R. Abeken 5. 6. 1816 (SLUB Dresden, Ms 96 e Bd 1, S. 231)

Goethe … (dem ich das Stück [„Das laute Geheimnis“] im Mscrpt. mittheilte) war der Meinung: „das deutsche Publicum würde sich dabei auf einen gar zu fremdartigen Boden verpflanzt finden, u. es dürfte demselben wohl die strenge, so zu sagen vorahnende Aufmerksamkeit, um jede Feinheit des Dialogs zu sentiren, nicht gegeben seyn.“ Der Hauptgrund war aber wohl, daß Goethe, über den geringen Beifall der Zenobia unwillig … damals laut erklärt hatte, er werde kein spanisches Stück wieder aufführen lassen. Weimar 24. 11.

Tagebuch 24. 11. 1815 (GT V 1, 315)

Nach 12 in Weimar Mittag bey Hofe [Kirms] wegen Düring. 25. 11.

Bey Serenissimo.

Geh. Hofr.

Tagebuch 25. 11. 1815 (GT V 1, 315)

Mittag. Bade Insp. Engels

Blanckenhain. Schnizbilder.

A. v. Goethe, Protokoll 25. 11. 1815 (GSA, 30/265, Bl. 1)

Bey Gelegenheit der Anwesenheit des Hrn. Badeinspectors und Organisten Schütz von Berka, bemerkte derselbe, daß sich in Blankenhayn mehrere alte Schnitzwerke und Heiligenbilder befänden welche theils in dem Herrschaftl. Schloß unter altem Wust lägen, theils in der Chatholischen Kirche aufgestellt wären. Bey seiner letzten Anwesenheit im Monat Nov. d. J. in Blankenhayn, habe er: 1.) Im großen Saal des Schlosses welcher früher zum Lazareth gebraucht worden, ein großes drey Figuren, stark vergoldet, enthaltentes Schnitzwerk, ohngefähr 8 Fuß hoch u. 6 Fuß breit vorgefunden. 2. Im Thurme des Schlosses wären ebenfalls ein altes Schnitzwerk befindlich, welches gleichsam in einem von zwey Thüren verschlossenen Kasten enthalten sey und viele geschnitzte Köpfe vorstelle. 3. In der Katholischen Kirche zu Blankenhayn wären noch fünf ähnliche Schnitzwerke vorhanden, welche sonst ebenfalls im Schlosse aufbewahrt worden. Uebrigens würde der Hr Kanzleyrath Herger die nöthige Auskunft über diese Angelegenheit geben können. 24. 11.

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 24. 11. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel! … 11. Hr. Capt. Verloren. 12. Hr. geh. R. v. Göthe. 12. Psn!

217

1815 25. 11. u. früher

26. 11.

Weimar An Chr. G. v. Voigt 27. 11. 1815 (WA IV 26, 160)

Unterzeichnetem war längst bekannt, daß in Blankenhayn sich alte Schnitzwerke befänden, Heiligenbilder und andere kirchliche Gegenstände vorstellend. Er war begierig, nach vollbrachter Besitznehmung der Grafschaft, das Nähere zu erfahren und gab daher dem Badeinspector Schütz zu Berka [am 1. oder 18. 11.] den Auftrag sich gelegentlich nach jenen Alterthümern zu erkundigen. Dieser bringt nunmehr die Nachricht, daß in dem herrschaftlichen Schlosse, in dem großen Saale, der nun als Stroh- und Heu-Magazin gebraucht wird, ein Flügelschrank sich vorfinde, worin drey große Figuren, an denen Verguldung und Farbe sich noch ziemlich erhalten, unter dem Geströhde im Wust auf der Erde liegen, wovon er durch Wegräumung gedachter Hindernisse Kenntniß genommen. Im Thurm des Schlosses sey abermals ein altes Schnitzwerk befindlich, welches in einem von zwey Thüren verschlossenen Kasten enthalten sey und viele geschnitzte Köpfe vorstelle. In der katholischen Kirche seyen ebenfalls ähnliche Schnitzwerke vorhanden, die sonst gleichfalls im Schloß aufbewahrt worden; andere seyen, wie er gehört habe, abhanden gekommen. Da nun die ersten in Kasten verwahrten, mehr als halberhobenen Bilder offenbar zu den ältesten Kunstwerken gehören, welche sich vielleicht in Thüringen befinden, so ist es Pflicht darauf aufmerksam zu machen. Sie müßten vor allen Dingen aus ihrem gegenwärtigen Zustande sorgfältig gezogen und ihre Beschaffenheit näher untersucht werden. Die eine Figur hat sich vom Grunde losgemacht, eine andere ist an der Hand beschädigt, die Kasten selbst nicht in dem besten Zustande, welches denn an Ort und Stelle zu erwägen wäre, so wie diese Dinge denn sorgfältig eingepackt hierher geschafft werden könnten. Mein Sohn, der Cammerjunker und Cammerassessor, erbietet sich zu diesem Geschäft; er würde nach erhaltenem Auftrag sich mit dem Badeinspector Schütz nach Blankenhayn begeben, die beyden ersten obgenannten Gegenstände untersuchen, ihre Erhaltung sichern und allenfalls solche sogleich hereintransportiren, welches gegenwärtig auf dem Schlitten gar leicht geschehen könnte. Tagebuch 26. 11. 1815 (GT V 1, 316)

Mittag für uns 27. 11.

Tagebuch 27. 11. 1815 (GT V 1, 316)

Bey Hofe 27. 11.

Mit August.

Prinz v. Mecklenburg … Meyer u m. Frau die Gesichte in England.

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 27. 11. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel … 11. Hr. Geh. Rath v. Göthe 12 Hr. Capt. Verlohren. 12. Ps. … Heute gegen Abend kamen Se. K. Hoheit der Hr. Erbgroßherzog von Meklenburg-Strelitz in Begleitung des Hn. Cammerhn. v. Schmalensee hier an. An H. Meyer 27. 11. 1815 (WA IV 26, 160) Mögen Sie, mein theuerster, beykommende Scizzen [Goethes Umschlagentwurf für KuA] beherzigen, Fromanns Brief lesen, die Sache überlegen und mir Ihre Gedancken sagen! Agenda 27. 11. 1815 (WA III 5, 308) Meyer … Zierrath des Heftes.

218

1815 28. 11.

Weimar Tagebuch 28. 11. 1815 (GT V 1, 316)

Berathung mit Gen[ast] uber Epimenides Riemer. 29. 11.

Mittag für uns … [Abends] Mit

Tagebuch 29. 11. 1815 (GT V 1, 316)

Mit Bauter Epimen. Geh R. v. Voigt. Mittag für uns. schule Riemer Mspt [KuA] Bogen 7. Der Westindier.

Remda Sing-

An Chr. G. v. Voigt 30. 11. 1815 (WA IV 26, 169)

In der reinsten Überzeugung daß bey dem neuen großen Vorhaben [Neuorganisation der Ministerien] auch für mich vollkommen gesorgt seyn würde, habe bisher zu allem was ich vernommen beruhigt geschwiegen und nur gestern, bey zufälligem Anlas, gegen Ew. Exzell. meine Ansichten und Hoffnungen ausgedrückt. Chr. G. v. Voigt an Goethe 30. 11. 1815 (SchrGG 56, 174)

Ew. Exzellenz gestrige Bemerkungen, die ich getreulich niedergeschrieben gehabt, sind heute von Sr. Königlichen Hoheit umständlich durchgesprochen und in dem Gefolg der Beschluß gefaßt worden, Ew. Exzellenz Namen und Würde in dem neuen Staatskalender vorausgehen zu lassen, dergestalt daß solcher mit den übrigen Exzellenzien sogleich nach den hohen Personen aufgeführt, alsdenn aber erst das Ministerium benannt würde. Auch soll bei den gelehrten und Kunst-Instituten ausdrücklich erwähnt werden, daß solche unter der unmittelbaren Direktion Sr. Königlichen Hoheit von Ew. Exzellenz als ein eigenes Departement dirigiert werden. J. Chr. Remde, Autobiographische Skizze (GJb 1915, 256)

Späterhin wurde ich von der Hoftheater-Intendanz veranlaßt, auch für erwachsene Jungfrauen zu sorgen, die im neu zu errichtenden stehenden Chor mit Erfolg angestellt werden konnten … Der Unterricht wurde nun vervielfältigt, so daß nach einiger Zeit diese meine Schüler sich in einer angeordneten Probe, im Götheschen Hause und im Beiseyn der hohen Intendanz, schon als brauchbare Choristen erwiesen. Als aber Göthe mich darauf zur Chordirector-Stelle in Vorschlag brachte, äußerten Höchstseeliger Großherzog: daß ihm ein gewißer Häser … sey empfohlen worden.

28. 11.

28./ 29. 11.

An A. Genast 28. 11. 1815 (WA IV 26, 164) … benachrichtige hierdurch daß die Partitur des Epimenides angelangt ist … Ich wünsche nun auch mit Ihnen diese wichtige Sache baldigst zu überlegen, besonders wegen der allenfallsigen Veränderung, welche die Aufführung dieses schwierigen Stücks auf unserem Theater erleichtern könnte. An F. Kirms 28. 11. 1815 (WA IV 26, 162) … verfehle nicht zu benachrichtigen daß Herr Capellmeister Weber die Partitur des Epimenides gesendet hat, ich … bespreche die Sache mit Herrn Genast und Beuther.

219

1815 30. 11.

Weimar Tagebuch 30. 11. 1815 (GT V 1, 316)

Leg. R. Zwirlein. 2. 12.

Tagebuch 2. 12. 1815 (GT V 1, 317)

Mittag Bade-Inspector. 3. 12.

Antiquitaeten von Blanckenh.

Tagebuch 3. 12. 1815 (GT V 1, 317)

Mittag bey Hofe. Vorstellung der Staende v. Neustadt. 4. 12.

Probe von Tell.

Tagebuch 4. 12. 1815 (GT V 1, 317)

Mittag für uns. dichte.

Coreff Dr. L. Arzt.

Wilh. Tell. Coreff in der Loge.

Ge-

D. F. Koreff an Goethe 4. 12. 1815 (Oppeln-Bronikowski S. 151)

Wir reisen leider schon morgen sehr früh, und ich kann nicht mehr das Glück haben, Sie zu sehen. Noch einmal Dank für Ihre holde Güte. Mit dankbarem Herzen fühle und erkenne ich die süße Wohltat, einen großen Mann gesehen zu haben - ein seltner Genuß in unserm Jahrhundert! F. Staegemann an Varnhagen 9. 12. 1815 (Assing5 S. 18)

B3 4287

Koreff … war in Weimar bei Goethe, der ihm viel vorgelesen, sagt er. Nov. (?)

F. S. Voigt an Goethe Nov. (?) 1815 (LA II 9B, 408) Ich nehme mir die Erlaubnis, Ew. Exzellenz den Überbringer dieser Zeilen, Mechanikus Geithner in so fern zu empfehlen, als es mir scheint, daß sein anatomisches künstliches Auge sehr verdient, gesehen zu werden. Er reist nach London und verfertigt dergleichen Apparat für Kabinetter … Ich gebe dem Herrn G. diese Zeilen vorzüglich in der Absicht damit Ew. Exzellenz sein Instrument sehen möchten. Ende An A. E. Müller 28. 11. 1815 (WA IV 26, 163) Nov./ … übersende sogleich die angelangte Partitur des Epimenides mit dem Ersuchen solche baldigst Anf. Dez. durchzugehen, damit das Geschäft überlegt, entschieden und arrangirt werden könne. Da ich ohnehin verschiedene Änderungen in dem Stück zu machen gedenke, die sich auf Erleichterung und größere Wirkung auf unserem Theater beziehen, so wünsche daß Ew. Wohlgeboren von Ihrer Seite auch daran gefällig denken mögen; auch wird eine gemeinsame Verabredung zu veranstalten in den nächsten Tagen wohlgethan seyn. 3. 12. Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 3. 12. 1815 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4567) Fürstl. Tafel, in der Gallerie … 34. Herr Cammerhr. v. Seckendorf 35. Hr. Capt. v. Metsch 36. Hr. Landjägermstr. v. Pflug 37. Hr. Cammerjkr. v. Zehmen 38. Hr. Lieutn. v. Taube 39. Hr. Dr. Aster. Dep. der Stadt Neustadt 40. H. Stadtrichter Dix, Dep. der Stadt Weide [34-40] Neustädt. Deputirte. 41. Hr. geh. R. v. Göthe 42. Hr. geh. R. v. Voigt 43. Hr. geh. R. v. Schardt 44. Hr. geh. R. v. Gersdorf 45. Hr. G. L. Dir. v. Ziegesar 46. Hr. geh. R. R. v. Müller … 71. Psn! Heute Nachmittag halb 3. Uhr war die Praesentation der … Herren Deputirten des Neustädter Creises. Selbige wurden … in das Audienz-Zimmer Sermae. geführt und daselbst erst an Sermus sodann aber an Sermam. zur Audienz praesentirt … Es waren dabei zugegen die Herren Geheimeräthe des Conceils … u. Cammerjkr. v. Göthe. Nachher wurden selbige zur Tafel gezogen. 4. 12. Chr. Schlosser an Goethe 1. 12. 1815 (GSA, 28/68, Bl. 502) Ein Zeichen des Lebens, nach langem Stillschweigen … sende ich durch Dr. Coref, einen lang gekannten vortrefflich erprobten Freund.

220

1815

Weimar F. Staegemann an Varnhagen 20. 4. 1816 (Assing5 S. 36)

Es thut mir leid, daß ich bei meiner Durchreise durch Weimar Goethen nicht kennen lernte. Wäre Koreff nicht sogleich zu ihm gegangen, würde ich vielleicht Gelegenheit gesucht haben. 5. 12.

Tagebuch 5. 12. 1815 (GT V 1, 317)

Abends Loge. Augusts Aufnahme. H. Wernekke nach Akten der Freimaurerloge Amalia (Wernekke S. 50)

Am 5. Dezember 1815 konnte den Brüdern v. Egloffstein, v. Linker und v. Wolfskeel, die aus ehrenvollem Kampfe für Deutschlands Freiheit zurückgekehrt waren, ein maurerisches Willkommen geboten werden. An demselben Abende wurde Julius August Walther v. Goethe, Kammerrat und Kammerjunker, unter der Bürgschaft seines Vaters in den Freimaurerbund aufgenommen. Es war die letzte ritualmäßige Arbeit, der Br. v. Goethe d. Ä. beigewohnt hat. Jena 7. 12.

Tagebuch 7. 12. 1815 (GT V 1, 318)

Halb eilf nach Jena … [Nach Tisch] Bergr. Voigt. Döbereiner … Bey Knebel. Knebel, Tagebuch 7. 12. 1815 (GSA, 54/391)

Göthe Abends hier. 8. 12.

Tagebuch 8. 12. 1815 (GT V 1, 318)

Auf Sereniss. gewartet. Cabinet. Unterhaltung. Zu Tafel Unterhaltung im Allgemeinen Unterhaltung mit Döbereiner und Münchow. 9. 12.

Tagebuch 9. 12. 1815 (GT V 1, 318)

Mittag bey Voigt. Dlle Seidler Im Schloss zur Tafel Feuer Mit Seren. u. Gr. Edling.

Doebereiner Weiss

F. S. Voigt an Bertuch 12. 12. 1815 (GSA, 6/2003, Nr. 21)

Die englischen Journale, welche ich von Ihnen mitnahm, hat Herr Geheimrath v. Göthe, als er sie auf meinem Zimmer sah, von mir zurückverlangt, und zu sich genommen. 7. u. 9. 12.

8. 12.

F. S. Voigt an Goethe 20. 12. 1815 (*LA II 9B, 409; GSA, 28/68, Bl. 510)

Da Ew. Excellenz mit so vieler Güte das Verlangen geäußert haben, meine Schrift über die Farben p. noch im Manuskript zu sehen, so bin ich so frei, Carl August an Goethe vor 8. 12. 1815 (Wahl1 2, 89) Ich gehe künftigen Freytag nach Jena bleibe den Sonnabend dorten, und reise Sontags nach Zwetzen, alwo wieder stationirt wird. Hast du etwa lusten dich auch Freytags zu Mittag nach Saal Athen zu begeben?

221

1815

Jena sie, nochmals eigenhändig abgeschrieben, Hochdenenselben hier zu übersenden. Unsrer Verabredung gemäs, habe ich die Einleitung und die Auszüge aus Ihrer Farbenlehre weggelaßen, und letztere nur gegen das Ende hin einmal namentlich citirt, um doch das Zeugniß, sie gelesen zu haben, unvermerkt abzulegen. Zu meinem Vergnügen hat mir der Verleger geäußert, daß er noch diesen Winter den Druck übernehmen wolle. Ich habe den Wunsch, beikommender Abhandlung nur zwei kleine anzuhängen, welche kurze praktische Bemerkungen an Naturkör[pern] enthalten, und dem Ganzen den Titel: naturhistorische Beobachtungen zu geben. Alles andre, wovon ich Ew. Excellenz letzthin sprach, will ich zurük - und für spätere Zeiten noch reifen laßen … Indem ich eben dieser Tage die Biographie Reil’s von Steffens las, erkenne ich wieder, was Ew. Excellenz mir kürzlich mit so vieler Freundschaft ans Herz legten. Diese, so manche guter Gedanken enthaltenden Blätter sind nicht das, was sie seyn könnten, sie sind ohne Stil und Haltung - weil sie ohne Zweifel noch naß in die Druckerey gewandert sind.

8./9. 12.

Museen zu Jena (WA I 53, 292)

Gleich nach dem Glück weissagenden Antritt Ihro Königl. Hoheit des Großherzogs kamen die mannichfaltigsten Landesanstalten zur Sprache, welche eben dadurch erleichtert wurden, daß eine die andere hervorrief, eine der anderen Platz machte und alle neben einander Raum und Leben gewinnen konnten. Jena - Zwätzen - Jena 10. 12.

Tagebuch 10. 12. 1815 (GT V 1, 318)

Auf dem Mineralogischen Museum. Seren. Abfahrt. zen Beamte. Tafel … Spiel Unterhaltung.

Folgte nach Zwe-

Zwätzen - Jena 11. 12.

Tagebuch 11. 12. 1815 (GT V 1, 319)

Sereniss. nach Zwätzen.

Ich folgte … Späte Tafel. Frauenprießnitz - Jena

12. 12.

Tagebuch 12. 12. 1815 (GT V 1, 319)

Nach Frauenpriesnitz In die Kirche haltung mit Gr[af Edling?]. 13. 12.

Späte Tafel

Tanz. Spiel.

Tagebuch 13. 12. 1815 (GT V 1, 319)

Mit Graf. Edling Abgefahren gegen 10 Uhr … Gegen 1 nach Jena Vulpius Mit dem Rentamtmann [Kühn] Bey Knebel. 12. 12.

Unter-

An Riemer 11. 12. 1815 (WA IV 51, 376) … und sagen, dass ich … vielleicht mit auf Frauenpriesnitz gehe.

222

Mit

1815

Jena Jena Stammbuchblatt für L. Petz 13. 12. 1815 (Deutsch-ungar. Heimatsblätter 4 (1932), H. 2/3, S. 116)

Vertrauen verdiene der Lehrer der Schüler hege es. Jena d. 13. Dec. 1815

Goethe

Knebel, Tagebuch 13. 12. 1815 (GSA, 54/391)

Göthe diesen Abend hier. Knebel an Charlotte v. Schiller 15. 12. 1815 (Urlichs1 3, 362)

Goethe war vorgestern den ganzen Abend noch hier. Federskizze „Grabstätte der Dynasten Schenk v. Tautenburg zu Frauen Prießnitz“ mit Widmung 13. 12. 1815 (Aukt.-Kat. Henrici 110, 1926, 43, Nr. 369)

Seinem lieben Zöglinge Carl v. Knebel Jena am Paradiese. Rückkehrend von Frauen-Priesnitz. 7./13. 12. Knebel an F. v. Müller 15. 12. 1815 (GSA, 68/231,1 Nr. 11)

Die Schrift des Hn Wieland ist zwar derb und gut, doch wird sie ihm unter den Umständen nicht überall Freunde erwe[r]ben. Ich habe seinetwegen mit Geh. Rath Göthe gesprochen; doch dieser scheint mir nicht geneigt, ein neues Personale unter den enggeschlossenen Zirkel seiner hiesigen Aufsicht anzunehmen. Weimar 14. 12.

Tagebuch 14. 12. 1815 (GT V 1, 319)

Gegen 1. in Weimar … Major Podewils ein Theaterstück sich erbittend. Meyer. Cölnisches Taschenbuch. 15. 12.

Tagebuch 15. 12. 1815 (GT V 1, 320)

Geheime Hofr. Kirms. Mitte Dez. (?)

16. 12.

Genast … Mittag für uns.

An Carl August 20. 12. 1815 (WA IV 26, 192)

Ein Arbeitszimmer für Herrn Professor Jagemann [im Jägerhaus] läßt sich, auf Abrede mit Architekt Steiner, nach dem Garten zu, gar wohl anbringen, wenn man eine Decke durchschlägt, um Oberlicht zu gewinnen. Tagebuch 16. 12. 1815 (GT V 1, 320)

Mittag für uns. 17. 12.

Hofr.

Riemer.

Hausfreund [von Hebel; mit Riemer?].

Tagebuch 17. 12. 1815 (GT V 1, 320)

[August v. Goethe] das Promemoria dictirt wegen Verbesserungen in honorifico et utili. Tümler. Zu Tische Riemers. Müller Jun. Engels. H. Meyer. Sicilien erste Hälfte. 223

1815 18. 12.

Weimar Tagebuch 18. 12. 1815 (GT V 1, 320)

Mittag für uns 19. 12.

Meyer.

Tagebuch 20. 12. 1815 (GT V 1, 321)

Mittag fur uns 21. 12.

Johnson.

Tagebuch 19. 12. 1815 (GT V 1, 320)

Mittag fur uns. 20. 12.

[August v. Goethe] dictirt das Pr[o] Mem[oria].

Bade Insp. Nachricht von Ehrenstein

Meyer Riemer.

Tagebuch 21. 12. 1815 (GT V 1, 321)

Mittag für uns … Abends Hofr. Meyer. 22. 12.

Tagebuch 22. 12. 1815 (GT V 1, 321)

Mittag für uns. 23. 12.

Tagebuch 23. 12. 1815 (GT V 1, 321)

Vicepräsident v. Schwendler u. G. R R von Müller. Hofr. Meyer. Abends die Wegelagerer. 24. 12.

Mittag für uns.

Abends

Tagebuch 24. 12. 1815 (GT V 1, 321)

Geh. Hofr. Kirms. Mittag Moltke. Mancherley Erzählungen, besonders v. Braunschweig Hofr. Meyer der zu Mettinghs ging. F. Kirms an Zelter 27. 12. 1815 (von J. W. Schottländer geprüfte Abschrift; GSA, 143/14,2)

Demoiselle Diring hat auf die ihr durch Euer Wohlgeboren eingehändigte Zuschrift bis jetzt nicht beantwortet. Se Excellenz der Herr geheime Rat von Goethe ersucht Sie hiermit durch mich, sich von Demoiselle Diring eine gefällige Antwort auszubitten. 25. 12.

Tagebuch 25. 12. 1815 (GT V 1, 322)

Mittags Riemers und Lorzings. Mit Riemer über Poetisches u. Rhetorisches … Canzler von Müller. Hofr. Meyer. 26. 12.

Tagebuch 26. 12. 1815 (GT V 1, 322)

Mittag Dlle Engels. Hofe kam. 27. 12.

Nach Tische Gesang … Gespräch mit August der von

Tagebuch 27. 12. 1815 (GT V 1, 322)

Mittag für uns. 28. 12.

Tagebuch 28. 12. 1815 (GT V 1, 322)

Mittag für uns. 31. 12.

Tagebuch 31. 12. 1815 (GT V 1, 322)

Mittag Moltke. 224

1815

Weimar

Ende Dez.

J. G. Cotta an Johanna Schopenhauer 26. 11. 1837 (Entwurf; DLA Marbach, Cotta: Briefe Schopenhauer)

Mit dem lebhaftesten Vergnügen erinnere ich mich jener Zeit, in der sich mir die Welt noch so schön gezeigt und in der ich glückliche Tage in dem herrlichen Weimar zugebracht und in vielen Häusern, deren Glanz und Ruhm unverwelklich [?], und worunter das Göthe’sche oben an steht, mit Wohlwollen aufgenommen zu werden. Cotta an Goethe 16. 1. 1816 (Kuhn 2, 7)

Mein Sohn hat es nicht genug zu rühmen gewußt, mit welcher Gnade Sie ihn aufnamen, wie ihn alles so geist und gemüthvoll in Ihrem Hause angesprochen und wie intressant die Stunden Ihrer Unterhaltung für ihn geworden seyen. A. Schäffle, Johann Georg Freiherr von Cotta (Beilage zur Allg. Zeitg. Nr. 97, 7. 4. 1863, S. 1602)

Der Glanzpunkt seiner Erinnerungen aus der Studienzeit war ein längerer Besuch in Weimar bei Goethe zu Weihnachten 1815. Aufs freundlichste von dem Altmeister aufgenommen, sprach er noch später mit Wärme von diesem Ferienaufenthalt. In den Tagebüchern gedenkt er desselben wiederholt mit Sehnsucht. J. G. v. Cotta an W. v. Goethe 15. 9. 1860 (Kopie; GSA, 37/XXXIX 3,7, zu Nr. 22)

… denn gewiss wird das Andenken an Ihren unvergesslichen Herrn Grossvater (der mich persönlich so freundlich und gnädig bei sich aufgenommen) … uns stets leiten. 2. Hälfte Dez.

C. W. Coudray an Veronica Coudray 28. 12. 1815 (Bosse S. 49)

Nach einer angenehmen Reise … bin ich wohl hier angekommen … Sowohl der Großherzog als auch seine Minister haben mich äußerst gnädig empfangen. Besonders lieb zeigte sich mir der große Goethe, der sonst wohl die Exzellenz zu spielen versteht.

Mai/Dez. Tag- und Jahres-Hefte 1815 (WA I 36, 101)

Ganz zur rechten Zeit gewannen wir an dem Decorateur Beuther einen vortrefflichen, in der Schule von Fuentes gebildeten Künstler, der durch perspectivische Mittel unsere kleinen Räume in’s Gränzenlose zu erweitern, durch charakteristische Architectur zu vermannichfaltigen, und durch Geschmack und Zierlichkeit höchst angenehm zu machen wußte. Jede Art von Stil unterwarf er seiner perspectivischen Fertigkeit, studirte auf der Weimarischen Bibliothek die ägyptische so wie die altdeutsche Bauart, und gab den sie fordernden Stücken dadurch neues Ansehn und eigenthümlichen Glanz. Dez.

An Chr. G. v. Voigt 30. 11. 1815 (WA IV 26, 170) Ew. Exzell. aber deshalb [Vertretung von Goethes Interessen bei der Neuorganisation der Ministerien] das Anmuthigste zu sagen werde Ihre Frau Gemahlinn bey nächster Aufwartung dringend ersuchen.

225

1815 1815

Weimar St. Schütze an F. Wilmans 29. 3. 1821 (GSA, 96/3669)

Auf Göthe ist nicht zu rechnen [als Beiträger zu Schützes Taschenbuch „Der Wintergarten“?]; verführt seine Feder etwas, so muß er es an Cotta übermachen; auch hat er mir eigene Beiträge gleich im Anfange meiner Redaction abgeschlagen. 1815 (od. J. D. Gries an J. G. Rist o. D. 1815 (Campe2 S. 112) früher?) Goethe … äußert bei jeder Gelegenheit die

B2 1669=1791 B3 4429

größte Achtung für Calderon. Ich erinnere mich eine sehr geistreiche Vergleichung des spanischen Dichters mit dem Sophokles von ihm gehört zu haben, infolge welcher er offenherzig gestand: wenn er und Schiller den Calderon früher gekannt hätten, so würden sie in ihren Stücken manche Fehler vermieden haben.

1811/15

An Chr. G. v. Voigt 18. 12. 1815 (WA IV 26, 186)

Auf ähnliche Weise hat man sich in dem bisherigen Zustand, welcher ohne eigentliche Form, auf einem reinen guten Willen beruhte, auf allerley Weise auszuhelfen gesucht, da wo eigentlich eine kleine Canzley nöthig gewesen wäre. Wir beyde bisherige Commissarien [Goethe und Voigt] haben Registraturen und Verordnungen zu entwerfen nicht verschmäht, das Gleiche hat mein Sohn seit mehrerer Zeit gethan, auch habe ich mit demselben wie mit dem BibliotheksAccessisten Kräuter dictando die nöthigen Expeditionen angefertigt, Abschriften sind sodann … gewöhnlich … durch Schreiber in meinem Solde gefertigt worden; deshalb ich denn bey vermehrtem Geschäft Sicherheit, Schnelligkeit und Consequenz zu behaupten, mir in der Person des genannten Kräuters einen Secretär, in der Person eines jetzt aus dem Felde zurückkehrenden John einen Copisten erbitte. Jener verdient eine solche Stelle wegen seiner seit zehn Jahren um einen kümmerlichen Lohn bey Großherzoglicher Bibliothek treulich geleisteten Dienste, wegen Fleißes, Genauigkeit und Zuverlässigkeit; der andere als ein brustkranker Mensch, der bey diesem Feldzuge noch ungesunder geworden, eine gute Hand schreibt und sich zu einem stillen Leben und anhaltenden Geschäft gar wohl qualificirt. Würde diese gebetene Einrichtung, welche eigentlich schon besteht und ohne gegenwärtige Veranlassung wohl noch eine Zeitlang im Stillen fortgeführt worden wäre, höchsten Orts sanctionirt, so wollte ich garantiren daß ein Ganzes gebildet würde, welches die Übersicht des Bestehenden jeden Augenblick möglich machte, das Nöthige mit fortgesetzter Thätigkeit behandelte und eine Repositur zu Sicherung der Einsicht für die Zukunft einrichtete. Aug. 1808/15

An F. Bury 1. 2. 1816 (WA IV 26, 245)

So oft ich mich nach Ihnen erkundigte, hörte ich mit Vergnügen, daß es Ihnen wohl gehe und daß Sie in bessern Zeiten der Gunst und des Glücks genießen, die Sie in den schlimmsten festzuhalten wußten.

226

1816 1. 1.

Tagebuch 1. 1. 1816 (GT V 1, 327)

Neujahrs Gratulation

Mittag fur Uns.

Gespräch mit August.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 1. 1. 1816 (Damm1 S. 26)

Früh 74 Neujahrsgratulanten. meistentheils gesehen und gesprochen. Mittags für uns. Wangemanns und der junge Schweizer [auch bei Goethe?]. Ernestine Engels, Tagebuch 1. 1. 1816 (JSK 1, 79)

B3 4288

Früh um 8 Uhr zu Kirms … Nachher zu Goethe, wohin sehr viel Gesellschaft [Durand]. kam, auch 2. 1.

Tagebuch 2. 1. 1816 (GT V 1, 327)

Von Fritsch, Coutray und Steiner wegen des neuen Schlossbaues. uns.

Mittag für

An Maria Pawlowna 23. 2. 1816 (WA IV 26, 269)

Der Oberbaudirector Coudray nämlich ist nach einem kurzen hiesigen Aufenthalte wieder nach Fulda zurück um seine häuslichen Angelegenheiten in Ordnung zu bringen und dürfte vor Ostern schwerlich zurückkehren. ab 1816

2. 1.

Carl August an Chr. G. v. Voigt 31. 12. 1815 (Bradish S. 277) Wegen Führung der Geschäfte, die dem Geh. Rath von Göthe und Ihnen nach meinen Wünschen künftig hin obliegen, zu welchen die Direcktion des Zeicheninstituts hier, in Eisenach und Jena, ferner die Bibliotheken hier und in Jena, das Münzcabinet in Weimar, die Samlungen aller Art in Jena gehören, wäre es mir lieb, wenn folgende Einrichtungen stattfinden. Geh. Rath Göthe und Sie besprechen sich ein oder zwey mahl des Monaths, um anzuordnen, was geschen solle und um Vorträge an mich zu resolviren, die von beiden unterschrieben an mich gelangen sollen … Der Cammerrath v. Göthe kan zum Protocolführen und zu speciellen practischen Aufträgen dabey gebraucht werden. Übrigens ist irgend noch ein Schreiber dabey zuzuziehen. C. C. v. Leonhard an Goethe 11. 12. 1815 (*Bosse S. 123; GSA, 28/69, Bl. 14) … wenn ich es wage, den dringenden Bitten des Überbringers dieser Zeilen nachzugeben, u ihn mit einigen Empfehlungsworten ausrüste. Herr Baurath Coudray aus Fulda, mein Freund, ein sehr gebildeter Architekt, von umfassender Kenntniß und einer sehr lebendigen Regsamkeit, reißt mit dem Wunsche nach Weimar, daselbst Dienste zu finden. Wie er mir schreibt, ist er durch einen Befehl S. K. H. des Großherzogs zu der Reise bestimmt worden. Weimar wird bei der Ausgleichung der Zentral-Lasten des Fürstenthums Fulda mehrere Staats-Diener übernehmen u in solchen Fällen eignet man sich doch am klügsten das Brauchbare zu. Für Hr. Coudray wäre es wahrlich schade, wenn er der Zentr.-Regierung bliebe. C. W. v. Fritsch an C. W. Coudray o. D. (LATh-HStA Weimar, B 9108, Bl. 1) Ew Wohlgebohren habe ich die Ehre zu vermelden, daß Sr. Excellenz der Herr Geheimerath von

227

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 2. 1. 1816 (Damm1 S. 28)

Mittags einen Gast … Der Cammer Assessor das Diplom als Cammerrath. 3. 1.

Tagebuch 3. 1. 1816 (GT V 1, 327)

Besuch des Hrn. Oberbaurath Coutray. Dessen Studienbuch. Minister von Voigt. Dlle Seidler u. Bade Inspector zu Mittag. Raphaelische Kupfer. Hofr. Meyer. Christiane v. Goethe, Tagebuch 3. 1. 1816 (Damm1 S. 32)

Demlle Seidler von Jena. Bade Inspector Schütz von Berka. Mit denselbigen zu mittag. 2./3. 1.

An C. C. v. Leonhard 2. 1. 1816 (WA IV 26, 208)

Ew. Hochwohlgeb. verdanke eine sehr angenehme und werthe Bekanntschaft in der Person des Herrn Ober-Baurath Coudray. Ich wünsche, daß dieser vorzügliche Mann nächstens zu den Unsrigen gehören möge. An Maria Pawlowna 8. 1. 1816 (WA IV 26, 211)

Der Ober-Baurath Coudray, welcher früher in Fuld-Oranischen Diensten gestanden und nachher die sämmtlichen interregna jenes Landes mit durchlebt hat, wird in hiesige Dienste treten und, soviel ich diesen Mann habe kennen lernen, gewiß nützliche Dienste leisten und Ew. Hoheit Vertrauen sich verdienen … Der Hauptpunct, vor welchem wir gegenwärtig stehen, ist die Nothwendigkeit, den Zimmern und Sälen, jedem eine seiner Breite und Länge angemessene Höhe zu geben, da wo es nöthig ist Decken einzuziehen und also das eigentliche Grundgerippe des Baues [Westflügel des Schlosses] zu vollenden … So wünschte [ich], daß gedachter Mann darin sein Probstück ablegte … So sind denn auch in der Gegenwart des Oberbauraths jene Bedenklichkeiten abermals zur Sprache gekommen, welche bisher der Fernstererhöhung im Wege gestanden. 4. 1.

Tagebuch 4. 1. 1816 (GT V 1, 328)

Mit dem jungen Genast Leichtsinn und gutes Herz durchgegangen. für uns. Nach Tische mit August.

Mittag

Christiane v. Goethe, Tagebuch 4. 1. 1816 (Damm1 S. 36)

Mittags für uns. 5. 1.

Tagebuch 5. 1. 1816 (GT V 1, 328)

Mittag für uns … Abends Hofr. Meyer u. Prof. Riemer.

3. 1.

Goethe morgen die Stunde 10. Uhr bestimt haben, um über den Schloßflügel die Besprechung zu halten. An Louise Seidler 28. 12. 1815 (WA IV 26, 205) Haben Sie Dank für die Besorgung; mündlich mehr.

228

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 5. 1. 1816 (Damm1 S. 40)

Mittags für uns. 6. 1.

Tagebuch 6. 1. 1816 (GT V 1, 328)

Hofgärtner Dietrich von Eisenach, welchen ich in 14 Jahren nicht gesehen. Mittag für uns. Badeinspector Schütz, der sich über die Berka Badeangelegenheiten erklärte. Christiane v. Goethe, Tagebuch 6. 1. 1816 (Damm1 S. 44)

Dlle Kämpfer u. Hofgärtner Dietrich aus Eisenach, seit 14 Jahren nicht gesehen. Mittags Bade Insp. Schütz v. Berka. 7. 1.

Tagebuch 7. 1. 1816 (GT V 1, 328)

Graf Edling wegen dem Raum für die Zeichenschule. Dlle Martin de Launnay. Hr. von Gerstenberg u. Palmer aus Rom. Mittag Major v. Beulwitz u. Riemers. Steiner. Architect. Christiane v. Goethe, Tagebuch 7. 1. 1816 (Damm1 S. 46)

Hrr. Deny. Dlle Martin de Launnay. Hrr. v. Gerstenberg. Hr. Palmer aus Rom Hr. Major von Germer. Hr. Prof. Riemer nebst Frau und Hr. Kotzebue. Major von Beulwitz, sämtl mittags zu Tische … Desgl Abends zu Tische. 8. 1.

Tagebuch 8. 1. 1816 (GT V 1, 329)

Graf Edling. ¸Ô Hofr. Meyer. ˝ wegen Localität der Zeichenschule. Archit. Steiner Ô˛ Mittag für uns … Brief von Aachen. Überleg. desselben. demselben über gleiche Materie.

Hofr. Meyer, mit

Christiane v. Goethe, Tagebuch 8. 1. 1816 (Damm1 S. 50)

Dlle. Engels … Mittags für uns. Ernestine Engels, Tagebuch 8. 1. 1816 (JSK 1, 81)

B3 4289

Vormittag … zur Goethen, wo ich frühstückte. Später kam Goethe herein, wir aßen Weinschaum mit ihm. Er sprach über die Rolle in Epimenides und ging bald wieder. 9. 1.

Tagebuch 9. 1. 1816 (GT V 1, 329)

Mittag für uns. 7. 1.

Kanzlar v. Müller.

Louise Martin an Goethe 7. 1. 1816 (GSA, 28/69, Bl. 21) Ich weiß nicht, mein Werther und geschätzter Freund, ob ich mich mehr, über Ihrer allerliebste Gabe, bedanken oder beklagen soll; Sie beehren mich mit einer Aufmerksamkeit, die mir, von Ihnen, unendlich theuer ist; und doch, müßen Sie mich nicht Ihrer eignen Productionen würdig halten, da Sie mich, mit denjenigen von andern beschenken. Dieses Problem will ich mündlich aufzulösen versuchen wenn Sie mir erlauben heute gegen Mittag, Ihnen lieber Herr Geheimrath und Ihrer Frau Gemahlinn aufwarten zu dürfen.

229

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 9. 1. 1816 (Damm1 S. 54)

Mittags für uns. 10. 1.

Tagebuch 10. 1. 1816 (GT V 1, 329)

Baumeister Steiner wegen des neuen Hauses. Hofr. Meyer ebendeshalb. Unzelmann wegen Epimenides Mittag für uns. Moltke. Hofr. Meyer. Prof. Riemer. Aufsatz üb. d. Boissere´esche Samml zusammen gelesen. Christiane v. Goethe, Tagebuch 10. 1. 1816 (Damm1 S. 56)

Hr. Unzelmann … Mittags für uns. Die Wagen Reparaturen besprochen. 11. 1.

Tagebuch 11. 1. 1816 (GT V 1, 329)

Dr. Schnauss wegen des Ludecuss Hauses.

Mittag für uns … Hofr. Meyer.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 11. 1. 1816 (Damm1 S. 58)

Dr. Schnauß. Mittags für uns. Mit dem G. R. Kupfer angesehen. 12. 1.

Tagebuch 12. 1. 1816 (GT V 1, 331)

Hofr. Meyer wegen der Hausveränderung. Meine Frau nach Jena. Mittags derselbe zu Tisch. Moltke u. Eduard Genast. Lieder und andere Gesänge. An Louise v. Knebel 12. 1. 1816 (WA IV 26, 218)

… überschicke ich … einige sehr seltsame Gedichte des wunderlichen Luck … Meine Frau wird sie gegenwärtig überbringen. 13. 1.

Tagebuch 13. 1. 1816 (GT V 1, 331)

Mittag Prof. Hand u. Hofr Meyer. ders über Diez.

Philologisches Gespraech, zuletzt beson-

F. Hand an Chr. G. Schütz 15. 1. 1816 (Schütz2 1, 168)

Unser Göthe ist jugendlich frisch, genießt seine poetische Muße und treibt jetzt - arabisch und persisch. Seine Rheinreise wird jetzt gedruckt erscheinen. F. Hand an F. v. Diez 3. 4. 1816 (*K. Mommsen S. 184; SBB-PK, Ms Diez C. Quart 125, Bl. 46)

Der neuentdeckte Cyclop [in Diez’ „Denkwürdigkeiten“ II] hat mir, wie gewiß jedem, große Freude gemacht … Auch war es mir ein Vergnügen, Ex. GhRath von Göthe, von der Darstellung begeistert, mehrere Stellen aus Ihrer Schrift gegen Hammer [„Unfug und Betrug“] vorlesen zu hören. Nach dem, was ich so kennen gelernt habe, möchte es Hammern schwer werden, wieder festen Fuß zu gewinnen. 14. 1.

Tagebuch 14. 1. 1816 (GT V 1, 331)

Abends Prof. Riemer. 15. 1.

Tagebuch 15. 1. 1816 (GT V 1, 331)

Adjutant Blüchers [v. Nostitz-Rieneck]. 230

Mittag mit August … [Später] Meyer.

1816 16. 1.

Weimar Tagebuch 16. 1. 1816 (GT V 1, 331)

Kamen die Frauenzimmer v. Jena Daginc.

Mittag für uns

Riemer. Alte Sculptur.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 16. 1. 1816 (Damm1 S. 68)

Nach Weimar zurück. Mittags für uns. 17. 1.

Tagebuch 17. 1. 1816 (GT V 1, 332)

Mittag für uns … Hofr. Meyer verstarb erst am 20. 1.].

Nachrich vom Todte der Pr. Caroline [sie

Christiane v. Goethe, Tagebuch 17. 1. 1816 (Damm1 S. 70)

Mittags für uns. 18. 1.

Tagebuch 18. 1. 1816 (GT V 1, 332)

Mittag Mylius und Schnaus. Christiane v. Goethe, Tagebuch 18. 1. 1816 (Damm1 S. 72)

Mittags Schnaußens zu Tisch und Myliussens. 19. 1.

Tagebuch 19. 1. 1816 (GT V 1, 332)

Mittag für uns … Prof. Riemer. Baukunst im Verfall [bei d’Agincourt]. Christiane v. Goethe, Tagebuch 19. 1. 1816 (Damm1 S. 74)

Mittags für uns. 20. 1.

Tagebuch 20. 1. 1816 (GT V 1, 332)

Mittag für uns … Hofrath Meyer.

Wasserträger.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 20. 1. 1816 (Damm1 S. 76)

Mittags für uns. Abends: m. d. G. R. in der Loge. Der Wasserträger. 20. od. 21. 1.(?)

21. 1.

Chr. G. v. Voigt an Goethe 24. 1. 1816 (SchrGG 56, 186)

Ew. Exzellenz erinnern sich gefälligst, daß ich neulich über die zu Jena mit dem Geheime Hofrat Eichstädt obwaltenden Streitigkeiten zu sprechen die Ehre gehabt, besonders in Beziehung auf die Allgemeine Literatur-Zeitung. Tagebuch 21. 1. 1816 (GT V 1, 333)

Dr. Froriep. Epimenides 1e Abth. Singprobe. Cammerrath Wittich v. Rudolstadt. Mittag Riemers u. Meyer … Prof. Riemer. d’Obsson l’Empire 20. od. 21. 1.(?)

Chr. G. v. Voigt an Eichstädt 17. 1. 1816 (G. Müller S. 607) Sie haben mir so gute VertheidingsGründe an die Hand gegeben, dass ich nunmehr ein schriftliches votum fassen und mich nach Pflicht über die Sache [Verteidigung Eichstädts gegen den Vorwurf des Amtsmissbrauchs von Seiten der Jenaer Professoren] espectiren will. Ich werde aber vorher noch mit dem Herrn von Göthe conferiren, der allein die wahre Politik der Akademie auffasst.

231

1816

Weimar Ottommanne. Kupfer, besonders Schrift Nach Indien verschlag Osmann Staatsmann u. Dichter in Diezens Merkwurdigkeiten [wohl mit Riemer?]. Christiane v. Goethe, Tagebuch 21. 1. 1816 (Damm1 S. 78)

Mittag Riemers. Ernestine Engels, Tagebuch 21. 1. 1816 (JSK 1, 85)

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Zur Goethen. Ich fuhr mit ihr spazieren, sie erzählte mir, daß die Deny dem Sprung eine Austheilung vor die Füße geworfen hätte. Der Geheimerath war sehr böse gewesen. Denys Geburtstag war heut, sie durfte nicht hin. - Nachtisch zu Wolff, dann mit ihm zum Geheimerath in die Probe von Epimenides. 22. 1.

Tagebuch 22. 1. 1816 (GT V 1, 333)

Bey Serenissimo. 23. 1.

Mittag Hofr. Meyer … Mit August spät.

Tagebuch 23. 1. 1816 (GT V 1, 333)

Mittag Geh. Reg. R. Peucer. hauptsächlich wegen der Vorschule zum Zeichnen im Gymnasio. Probe Epimenides Ir Act. Christiane v. Goethe, Tagebuch 23. 1. 1816 (Damm1 S. 82)

Direct. Peucer zu Tisch. Ernestine Engels, Tagebuch 23. 1. 1816 (JSK 1, 86)

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Früh kam Moltke und brachte mir das Lied „Alles kündet dich an“. Nachher brachte ich es Goethen. Kräuter war noch bei ihm; er war sehr gut und bat mich, bald wieder zu kommen … Nachmittag um 4 Probe von Epimenides auf dem Theater. Ich wollte mit mehreren im Proscenium zusehen; Goethe nahm es übel und war böse. 22./23. 1. An Carl August 25. 1. 1816 (WA IV 26, 229)

Ew. Königl. Hoheit Gedanken, unserer freyen Zeichenschule eine Vorschule auf dem Gymnasio, so wie auch andern hiesigen Schulanstalten zu geben, habe sogleich mit Meyer und Peucer besprochen. Ersterer wird darüber etwas aufsetzen, letzterer wird zur Ausführung sowohl als seine Collegen sehr gern die Hand bieten, um so mehr, als das Ober-Consistorium schon aus eigner Bewegung den Versuch gemacht hat in Buttstedt eine Zeichenschule zu gründen, der recht 22. 1.

An Carl August 17. 1. 1816 (WA IV 26, 226) Vielleicht befehlen Sie nächste Woche, daß ich einen Abend aufwarte und von den frisch ausgebrüteten asiatischen Paradiesvögeln [neue Divangedichte] einige vorzeige. Carl August an Goethe 21. 1. 1816 (Wahl1 2, 137) Komme morgen früh um 10 Uhr zu mir, und erleuchte mich in der Trübe.

232

1816

Weimar gut gelungen ist. Vorschläge zur Einrichtung des Ganzen werden, sobald sie einigermaßen reif sind, unterthänigst vorgelegt werden.

24. 1.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 24. 1. 1816 (Damm1 S. 84)

Mittag für uns. Decret für meinen Mann als Staatsminister. 25. 1.

Tagebuch 25. 1. 1816 (GT V 1, 333)

Probe vom Epimenides IIr Thl. Christiane v. Goethe, Tagebuch 25. 1. 1816 (Damm1 S. 88)

Mittags für uns … Abends mit dem Geh. Rath allein. 26. 1.

Tagebuch 26. 1. 1816 (GT V 1, 334)

Cap. Mr. Weber u. Dir. Schadow bey mir. vom Epimenides.

Mittags für uns.

Ganze Probe

Aktennotiz Jan. 1816 (Mommsen 1, 298)

Am 25n Jan. Abends kam Herr Director Schadow hier an welcher sodann des anderen Tages mir ein Modell zustellte und sich mit mir darüber besprach. Was weiter zu thun sey werden die nächsten Tage ausweisen.

26. 1./ 10. 2.

J. G. Schadow an Goethe 26. 12. 1815 (Mommsen 1, 296) Nun [nachdem das zweite Wachsmodell des Blücherdenkmals zerbrochen bei Goethe ankam] denck ich ein ähnlich Modellchen noch einmal zu machen - u dies dann selbst mitzubringen … Mein Zeug bring ich zu Ihnen, um allenfalls dort einen Entwurf zu machen, u auch dem Piedestal seine Bekleidung zu geben. Gestern war ich beim Capellmeister Weber, wo wir schon darüber einig geworden, zusammen zu reisen. Dies soll geschehen den 20 Januar k. J. … Läßt es sich machen … so bring ich auch in Holz geschnitztes mit, um die Kupferschmiede dort zu prüfen. J. G. Schadow an Goethe 26. 1. 1816 (GSA, 28/69, Bl. 33) Noch eine Scizze [zum Blücherdenkmal] in Wachs hab ich mitgebracht wärs nicht gut wenn ich die andern auch hieher erhielte? u das Postament. woran ich hier nach Ihrer Angabe die Reliefs scizziren könte. Vierzehn Tage hab ich Ihrem Dienste geweiht u heut gedenke ich zwischen 12 u 1 Uhr meine Aufwartung zu machen. An J. G. Schadow 17. 12. 1815 (WA IV 26, 181) Wir haben Hoffnung, Herrn Capellmeister Weber in der zweyten Hälfte des Januar bey uns zu sehen, vielleicht würden Ew. Wohlgeboren dadurch noch entschiedener zu einem Besuche bewogen, der uns sehr schätzbar seyn müßte. An J. G. Schadow 12. 11. 1815 (WA IV 26, 145) Könnten Ew. Wohlgeboren sich im Januar kurze Zeit abmüßigen, so würde es mich sehr glücklich machen, Sie bey uns zu sehen … Hiezu gäbe neuerdings das beste Motiv der Umstand, daß die [Blücher-]Statue aus Kupfer getrieben werden soll. Unser wackrer Pflug in Jena lebt noch, geschickte Söhne stehen ihm bey, auch haben sich, nach seinem Vorgange, an genanntem Orte, so wie auch hier in Weimar, noch zwey andere Meister gebildet, und es in dieser Art zu arbeiten sehr weit gebracht. Ew. Wohlgeboren würden sie sämmtlich prüfen und einen oder den andern vielleicht zu einer Probe veranlassen, und so jene wichtige Ausführung vorbereiten. Wie mancherley schlösse sich wohl noch an, was zum Nutzen und Vergnügen gereichen könnte. Ich würde mich z. B. gern mit Ihnen berathen, wie man die Stelle unseres voreilig abgeschiedenen Weißers wieder ersetzen könnte, da Ew. Wohlgeboren gewiß junge Männer kennen, die sich dazu qualificiren.

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1816

Weimar J. G. Schadow, Tagebuch 26. 1. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Freitag hatte ich bis 12 Uhr zu kommen, von H v. Goethe kam die Kiste mit den Transparents. auch meine erste WachsScizze Der Kammerrath Kermes kam als Wirth, uns andere Zimmer anzuweisen Nach 12 Uhr ging ich zu dem H . v. Goethe, da sah ich meine gantz verdorbene zweite WachsScizze. Die schönen Handzeichnungen Bronzen, antike Gefäßchen etc: von unsern Entwurfe zu Blüchers Denckmal wurde wenig geredet. J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 111)

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Unser Kapellmeister Anselm Weber hatte den „Epimenides“ in Musik gesetzt. Der Ruf davon veranlaßte in Weimar den Wunsch, die Musik dort zu hören. Herr v. Goethe hatte die Leitung des Fürst-Blücher-Denkmals in Rostock übernommen, und so wurde die Anwesenheit des Bildhauers und des Komponisten in Weimar für nötig erachtet. Dem Rufe gerne folgend, fuhren wir am 23. Januar von hier [Berlin] dahin ab. Herr v. Goethe zeigte Handzeichnungen, Bronzen, antike Gefäßchen, alte Münzen und Medaillen, letztere um so williger, da er wahrnahm, daß ich solche nur am Rande berührte. Seine ganze häusliche Einrichtung, die Art, wie Papiere und Bücher lagen, zeigten eine fast pedantische Ordnungsliebe. Zeichnungen, die ich dort entwarf zu den Basreliefs am Piedestal des Denkmals vom Fürsten Blücher und die ich ihm aufgerollt zuschickte, kamen zurück mit seinen Bemerkungen, flach gelegt in einem Blechkasten. Die Zeichnenschule - ein Institut, dessen Bertuch notwendig bedurfte, um die vielen Bilder zu seinen Zeitschriften zu liefern - dirigierte der mir schon von Rom bekannte Hofrat Meyer, unentbehrlicher Assistent des Herrn v. Goethe bei Herausgabe mehrer seiner Schriften. Ein Maler, der von sich selbst sagte, Gott habe in seinem Zorn ihn dazu gemacht. Christiane v. Goethe, Tagebuch 26. 1. 1816 (Damm1 S. 90)

Mittag für uns.

An A. v. Preen 14. 11. 1815 (WA IV 26, 382) Könnte man nun von Seiten der verehrten Unternehmer diesen trefflichen und wohlgesinnten Künstler veranlassen, daß er in der Hälfte Januars sich zu einer Reise nach Weimar entschlösse, so würde das Vorhaben sehr gefördert seyn … So ist noch ein anderer Umstand zu bemerken. Ich höre nämlich, daß man die Absicht hat die Statue aus Kupfer zu treiben, in welcher Kunst und Technik wir verschiedene Meister haben. Diese zu prüfen, ihre bisher gefertigten Arbeiten, wovon das Großherzogliche Schloß manches aufzuweisen hat, zu beurtheilen und ihnen vielleicht einiges zur Probe aufzugeben, dieses alles würde durch die Anwesenheit des Herrn Directors sehr erleichtert werden. An A. v. Preen 4. 1. 1816 (WA IV 26, 210) Um jedoch einer endlichen Entscheidung baldigst näher zu gelangen, hat sich Herr Director Schadow entschlossen, ein drittes Modell zu fertigen, und solches Ende Januars nach Weimar zu bringen, damit man sich schließlich darüber vernehmen könne.

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1816

Weimar Ernestine Engels, Tagebuch 26. 1. 1816 (JSK 1, 87)

Zusammen [mit Wolffs] in die Probe von Epimenides. Weber von Berlin war in der Probe. 27. 1.

Tagebuch 27. 1. 1816 (GT V 1, 334)

Berathungen mit Cap. Mr. Weber. In Pelzens Steinbruch. Mittag für uns. Prof. Schadow. Berathung mit demselben Hofr. Meyer. Prof. Riemer. Revision des 8n und 9n Bogens. B. A. Weber an Goethe 28. 1. 1816 (Mommsen 4, 96)

Ew: Excellenz danke ich mit reinem Herzen für so viele Liebe und Theilnahme, die mir Hochdieselben in jeder Hinsicht bewiesen. Das ganze, wie es Ew: Excellenz zusammen gezogen haben, ist vortrefflich, und für die Zuhörer im Konzert [konzertante Leipziger Aufführung des „Epimenides“ vom 16. 2. 1816] deutlich und verständlich. An Carl August 29. 1. 1816 (WA IV 26, 239)

Gestern als den 27. verfügte mich in den Pelzischen Steinbruch und belehrte mich genau über die mir wieder ganz aus dem Sinne gekommene Folge der Lagen und Schichten. Befragt über den Ort wo die problematischen Steine vorgekommen, bezeichnete der Mann an der Stirn eines freystehenden Felsens eine Stelle, wo ein ziemlich tiefes nicht gar fußweites Loch meist horizontal hereingegangen, welches man mit dem Schaufelstiel habe untersuchen können. Diese Vertiefung sey bey einem in der Nähe angelegten Schuß mit herunter gekommen und er habe diese Stufen darin entdeckt und sie selbst noch vom Felsen losgemacht. Christiane v. Goethe, Tagebuch 27. 1. 1816 (Damm1 S. 92)

Mittags für uns. J. G. Schadow, Tagebuch 27. 1. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Ich gleich nach Tische zu H . v. Goethe. wo die Modelle schon ausgepackt standen - - auch wurden Ridolfo u Wilhelm Zeichnungen besehen. wegen in Bronze giessen, einig mit ihm der Sohn zeigte mir Müntzen von alten Italiänern. opus, pisario pictora pandolfo Malatesta. J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 111)

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Am Nachmittage machte man Herrn v. Goethe die Aufwartung; meine Modelle und die Transparents standen ausgepackt und unter denselben Zeichnungen meiner beiden Söhne aus Italien. Herr v. Goethe, der Sohn, zeigte uns noch alte geprägte und gegossene Medaillen. 27. 1.

F. W. Gubitz, Korrespondenz-Nachrichten aus Berlin 23. 1. 1816 (Morgenblatt 21. 2. 1816) Hr. Direktor Schadow, welcher gestern in Geschäften nach Weimar reiste, überbringt an Goethe die vier Glas-Tafeln, welche zu dessen „Hans Sachsens Sendung“ für die Darstellung am Stiftungs-Feste des Künstler-Vereins gemahlt wurden. Sie sind, als ein Zeichen der Verehrung, dem Meisterdichter von den Künstlern [Kolbe, Dähling, Hampe und Herbig] geweiht.

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1816

Weimar

25./27. 1. An Knebel 27. 1. 1816 (WA IV 26, 234)

Director Schadow und Cappellmeister Weber sind hier. Die Proben vom Epimenides gehen rasch und gut, doch wird uns die Trauer um die höchstbedauerte Erbgroßherzogin [Caroline] von Mecklenburg wohl die Aufführung des Mittwochs verkümmern. 28. 1.

Tagebuch 28. 1. 1816 (GT V 1, 334)

Mittags Kraeuter zu Tisch. Christiane v. Goethe, Tagebuch 28. 1. 1816 (Damm1 S. 94)

Mittags. Kreutern zu Tisch. 25./28. 1. H. Meyer an G. Hufeland 28. 1. 1816 (Hartung S. 16)

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Übermorgen soll hier zur Feyer des Geburtstags der Frau Großherzogin Goethes Epimenides mit einigen von ihm eingerückten Abenderungen gegeben werden. Der Kapellmeister Weber v. Berlin ist selbst gekommen um seine dazu componirte Musik zu leiten. NS. Der Bildhauer Schadow ist auch seith ein Paar Tagen hier um mit Goethe das Denkmal oder Ehrenmal zu bereden, welches die Mecklenburgischen Stände dem Fürsten Blücher zu Rostock setzen wollen es besteht aus einer Statue zu Fuß über Lebensgröße und das Modell nach welchem sodan das Werk groß in Erz gearbeitet werden soll ist recht zierlich und Geistreich. 29. 1.

Tagebuch 29. 1. 1816 (GT V 1, 334)

Bey I. K. H. der Grossherzogin zum Vorglückwunsche. Bey I. K. H. dem Grossherzog. Auftrag wegen der Rede zur Ordensfeyer. Mittag die Berliner u. andere Freunde. Blieb Hofr. Meyer und wurde der Inhalt der Rede besprochen. Christiane v. Goethe, Tagebuch 29. 1. 1816 (Damm1 S. 96)

Mittags Gaeste: Direct. Schadow und Cap. Mr. Weber aus Berlin, Geh. Hofr Kirms, Cammerrath Kruse, Hofrath Meyer, Cap.Mr. Müller. Prof. Riemer, Hrr. Genast. J. G. Schadow, Tagebuch 29. 1. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Um 1 Uhr zum Mittagmal bei H. v. Goethe - H. Rath Kermes C. Mstr. Müller u Regisseur Genast. H. R. Meier. nach Tische Handzeichnungen besehen. J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 112)

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Am 29. Januar … Zu Mittag bei Herrn v. Goethe. Gäste waren: Hofrath Kirms, der Major domo, Kapellmeister Müller, Regisseur Genast, Hofrat Meyer. Nach Tische wurden Handzeichnungen besehen, worunter einige Landschaften vom Wirte selbst. Ernestine Engels, Tagebuch 29. 1. 1816 (JSK 1, 87)

[Mittags:] Ich ging zur Goethen; sie war nicht wohl. Sie hatten große Tischgesellschaft, den Berliner[n] Weber und Schadow zu ehren. 236

1816 30. 1.

Weimar Tagebuch 30. 1. 1816 (GT V 1, 335)

Ordensfeyer. Gegen 11 U. Austheilung auf dem Schlosse. Bey I. K. H. der Grossherzogin den Glückwunsch. Auf dem Stadthausse die Falkischen Zöglingen gesehen. Mittag die beyden Starke zum Besuch Director Schadow Raphael . Kupfer besehen. Canzlar v. Müller. u. Prof. Riemer. Abends grosse Gesellsch. bey Graf Edling. Chr. G. C. Vogel, Verleihung des Sachsen-Weimarischen Ordens der Wachsamkeit (Bradish S. 283)

Weimar, am 30. Januar 1816. Am heutigen hohen Geburtsfeste Ihro Königlichen Hoheit der Großherzogin zu Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Höchsten Orts gnädigst beschlossen, daß dieser festliche Tag zugleich bestimmt seyn solle, denen um den Staat sich verdient gemachten resp. hohen Staatsdienern den Großherzoglich Sachsen-Weimarischen Ritterorden vom weißen Falken zu ertheilen. Zu diesem Ende wurde das im Residenzschloß befindliche Sessionszimmer des Staatsministerii ausersehen, in welchem diese Handlung vor sich gehen sollte, daher um halb elf Uhr vormittags sich nachstehende Personen vom Militär- und Civilstand auf vorhergegangene von Seiten des Hofes angeordnete Einladung einfanden: der wirkliche Geheime Rath und Staatsminister von Goethe, der wirkliche Geheime Rath und Staatsminister Freyherr von Fritsch, der wirkliche Geheime Rath und Staatsminister Freyherr von Gersdorff, der Generalmajor Freyherr von und zu Egloffstein, der wirkliche Geheime Rath von Schardt, der Geheime Rath und Obercammerherr Freyherr Wolfskeel von Reichenberg, der Canzlar von Müller, der Präsident von Ziegesar, der Vicepräsident Weyland, der Geheime Cammerrath Ridel, der Geheime Hofrath Kirms, der Geheime Hofrath und Leibmedicus D. Huschke, der Geheime Hofrath, Leibmedicus und Professor D. Starke, der Landrath Obrister Freyherr von Lyncker, der Oberforstmeister Freyherr von Fritsch, der Oberconsistorialrath Günther, der Legationsrath Bertuch, der Legationsrath Falck, von dem Militär der Generalmajor und Oberstallmeister von Seebach, der Obriste von Germar, der Obristlieutenant Freyherr von Lincker, der Major von Beulwitz … Seine Königliche Hoheit der Großherzog geruheten hierauf, Sich in Begleitung Seiner Excellenz des Herrn Präsidenten des Staatsministerii von Voigt als Ordenscanzlar dahin zu begeben. Höchstsie dankten der Versammlung für die 237

1816

Weimar zu Tage gelegten Beweise ihrer Diensttreue und standhaften Ergebenheit und eröffneten die vorhabende Ritterordensertheilung, versicherten demnächst auch in huldvollen gnädigen Ausdrücken Höchstihro ferneres gnädiges Wohlwollen. Seine Excellenz der Präsident des Staatsministerii von Voigt als Ordenscanzlar ertheilte in Beziehung auf die Absicht der angeordneten Versammlung dem mitanwesenden Ordenssecretär den Befehl, die Ordensstatuten abzulesen. Nach Beendigung wurde von dem Herrn Ordenscanzlar in einer Anrede über die Erneuerung des Ordens, über die Wichtigkeit seines Zwecks hinsichtlich auf die obliegenden Ordenspflichten für das deutsche Vaterland und insonderheit für Seine Königliche Hoheit mit Würde gesprochen, wie die beyliegende Abschrift dieser kurzen Rede zeiget. Es wurde hierauf zur Austheilung der Orden selbst nach geschehener Vorlesung der Namen der Ordensritter geschritten. Ein jeder derer Herren Ritter empfing den für ihn bestimmten Orden aus den Höchsteigenen Händen Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs. Hierauf legten Seine Excellenz der wirkliche Herr Geheime Rath und Staatsminister von Goethe für Sich und im Namen derer sämtlich anwesenden Herren Ritter die Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog gebührende Danksagung in einer dem hohen Sinne und der gnädigsten Absicht des Durchlauchtigsten Ordensstifters Königlicher Hoheit entsprechenden Rede dar. Sämtliche Herren Ritter begaben sich alsdann nach dem Audienzzimmer Ihro Königlichen Hoheit der Frauen Großherzogin, um Höchstihroselben nicht nur ihre treuesten Glückwünsche zu dem heutigen hohen Geburtsfeste, sondern auch für die erhaltene Ordensbegnadigung den devotesten Dank abzustatten. Chr. G. v. Voigt an Goethe 31. 1. 1816 (SchrGG 56, 192)

Ich habe mich des Sinnreichtums und des Wohlbehagens erfreuet, womit Ew. Exzellenz in Ihrer kurzen Rede mich beschenkt haben. An Chr. G. v. Voigt 31. 1. 1816 (WA IV 26, 242)

Ew. Excellenz auch für meinen Theil für die gestrigen schönen und ehrenvollen Stunden höchlich dankbar, übersende die wenigen von mir gesprochenen Worte. Leider konnt ich sie, da mir die Veranlassung so spät gegeben wurde, vor der Feyerlichkeit nicht vorlegen. Gegenwärtig geschieht es auf Veranlassung des Canzlers Müller und Bertuchs; eine Relation der Feyerlichkeit sowie des Gesprochenen soll, wie sie sagen, gedruckt werden … Darf ich mir dagegen das von Ew. Excellenz Gesprochene und das Gedicht, von welchem wir nur den Schluß gehört, gehorsamst ausbitten. Chr. G. v. Voigt an Böttiger 8. 2. 1816 (Geiger 3 S. 289)

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Am 30. Januar mußte ich eine öffentliche zwar sehr kleine Rede halten. Der Großherzog eröffnete den Falkenorden öffentlich und theilte ihn an mehrere 30. 1.

Vgl. auch Goethes „Rede bei der Feierlichkeit der Stiftung des weißen Falkenordens. Am 30. Januar 1816“ (WA I 36, 373ff.)

238

1816

Weimar Herren aus. Sonntag mußte ich als Ordens-Canzler sprechen. Hr. v. Goethe hielt namens seiner und der Ritter eine kleine Danksagungsrede. Amalie Batsch an Maria Pawlowna 31. 1. 1816 (LATh-HStA Weimar, HA A XXV Nr. 1041, Bl. 15)

Es war gestern auch noch eine feierliche Handlung im Schloße, aber nicht öffentlich, sondern bloß im Seßions Zimmer des Geheimen Conseils. Dieß war die Austheilung des Falken Ordens. Gegen 30 sind ausgetheilt worden, der Geheimerath Goethe soll eine sehr schöne Rede dabei gehalten haben. Christiane v. Goethe, Tagebuch 30. 1. 1816 (Damm1 S. 100)

Mittags für uns. An Carl August 31. 1. 1816 (WA IV 26, 243)

Der Hofmedicus Stark … hat den Catalog der Präparate seines Vaters wieder eingereicht mit einer kurzen Übersicht des Inhaltes desselben. J. G. Schadow, Tagebuch 30. 1. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Um 4 Uhr zu H. v. Göthe. Kupferstiche besehen - ich erhielt den Auftrag zu den Anschlägen. Um 7 Uhr hingefahren zum OberMarschall v. Ettling, wo man den Adel die Fremden u Honoratioren von Weimar sah. - am Clavier wurde gesungen. Stromeier. Mad. Eberwein. 31. 1.

Tagebuch 31. 1. 1816 (GT V 1, 335)

Spazieren gefahren. nissimo.

Mittag für uns … Hofr. Meyer.

Um 7 Uhr bey Sere-

Christiane v. Goethe, Tagebuch 31. 1. 1816 (Damm1 S. 102)

Spazieren gefahren mit dem Geh. R. Mittags für uns. 31. 1. (oder etwas früher)

Jan.

Carl August an Maria Pawlowna 7. 2. 1816 (LATh-HStA Weimar, HA A XXV Nr. 547, Bl. 5)

Tout ce qui concerne la batisse de l’aile de chatau sera en Vos mains presentement, et le me´moire de l’Architecte Coudray. Göthe n’avoit pas examine´ la chose a fond lorsque Vous lui parlattes [am 25. 10. od. etwas früher] et comme il ne repond ordinairement qu’a demi mots il est tre`s difficile alors de lui prouver apres qu’il aye dit oui ou non. An F. v. Diez 1. 2. 1816 (WA IV 26, 246)

Ew. Hochwohlgeb. haben durch Ihr treffliches Werk [„Denkwürdigkeiten“] mir und meinen Freunden die Winterabende sehr verkürzt. Wir lasen es von Anfang bis zu Ende durch und sind jetzt daran, es theilweise zu wiederholen. Die daraus gewonnene Belehrung ist uns unschätzbar. Jan. (?)

Eichstädt an Goethe 9. 2. 1816 (GSA, 28/69, Bl. 76)

Es ist mir sehr lieb, diese Veranlassung zu einer Zuschrift an Ew. Excellenz erhalten zu haben; denn schon längst wünschte ich Ihnen sagen zu können, daß 239

1816

Weimar die gütige Theilnahme, mit welcher Sie mich neulich in Weimar erfreuten und beruhigten, mir lebenslang unvergeßlich bleiben wird.

1. 2.

Tagebuch 1. 2. 1816 (GT V 1, 335)

Capell Mr. Weber Abschied genommen. uns … Um 4 U. Probe des Epimenides.

Spazieren gefahren.

Mittag für

Christiane v. Goethe, Tagebuch 1. 2. 1816 (Damm1 S. 104)

Spazieren gefahren. Mittags für uns. 2. 2.

Tagebuch 2. 2. 1816 (GT V 1, 336)

Schwerdtgeburt. Zeichn. Veronica des. Tableaux bey Mettingh.

Mittag für uns … 4 Uhr Probe Epimeni-

Christiane v. Goethe, Tagebuch 2. 2. 1816 (Damm1 S. 106)

Mittag für uns. J. G. Schadow, Tagebuch 2. 2. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Freitag die beiden Zeichnungen u Anschläge beendet u um 2 Uhr zu H . von Goethe geschickt … Mittag bei mir Hofrath Meier … Um 7 Uhr zu H. v. Metting. une partie de la Cour. F. v. Schiller lebentige Tableaux. Sardanapal. u die Findung Mose. J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 112)

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Am 2. Februar waren die von mir gefertigten Zeichnungen und Anschläge beendigt und wurden zu Herrn v. Goethe gesendet. Mittags hatten wir den Hofrat Meyer bei Tisch, dessen Unterhaltung unterrichtend war, nachdem er im Dienst des Herrn v. Goethe viele Nachforschungen in Dingen der Kunst hatte machen müssen. An demselben Tage war bei Herrn v. Mettingh der festliche Abend, an welchem die Zelebritäten Weimars und das Personale des ganzen Hofes sich einfand. Ein kleines Theater war erbaut, und in den Tableaux vivants war es die schöne Frau vom Hause, welche am mehrsten Bewunderung erregte. Hofrat Meyer hatte die Kostüme mit Einsicht gewählt, und die Drapierung war so gut geraten, daß die zeichnenden Künstler es bedauerten, nicht sogleich Studien danach machen zu können. Dazwischen kamen vor die sechs Transparentbilder: Momente aus »Hans Sachs’ Sendung« vorstellend, während der Text deklamiert wurde. Der regierende Herzog sagte zu Herrn v. Goethe, wie er schämend bekennen müßte, grade dieses Gedicht ganz vergessen zu haben. 3. 2.

Tagebuch 3. 2. 1816 (GT V 1, 336)

Director Schadow wegen der Basreliefs. Gräfin Marschall. Mittag Bade Inspector von Berka. Ottomann . Staatsverfassung Hammers. Dieselbe mit Hofr. Meyer. Späterhin mit August Hof- u. Stadtgeschichten. J. G. Schadow, Tagebuch 3. 2. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Um 11 Uhr zu H : von Goethe. 240

1816

Weimar J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 112)

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Am 3. März [Februar] ging ich zu Herrn v. Goethe, mit dem ich noch manches zu besprechen hatte. Christiane v. Goethe, Tagebuch 3. 2. 1816 (Damm1 S. 108)

Graefin Marschall und D. Schadow. Mittag Bade Inspector. 4. 2.

Tagebuch 4. 2. 1816 (GT V 1, 336)

Spazieren gefahren. Mittags Dir. Schadow. Meyer u. Riemer. Abends Heereszüge und Chöre aus Epimenides. Mit August das neuste Finanzwesen betr . Christiane v. Goethe, Tagebuch 4. 2. 1816 (Damm1 S. 110)

Spazieren gefahren

Mittag Schadow, Meyer, Riemer.

J. G. Schadow, Tagebuch 4. 2. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Mittag bei H. v. Goethe. J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 113)

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Am Sonntag, den 4ten … Mittags gab Herr v. Goethe eine wohlbesetzte Tafel. Diesmal war seine Gattin zugegen, er selbst war guten Humors, und es wurde dabei viel an Meister Zelter gedacht. Dies war uns beiden so genugtuend, daß wir am Abend uns mit unserm Quartier begnügten. 5. 2.

Tagebuch 5. 2. 1816 (GT V 1, 336)

Baumeister Steiner wegen d. Jägerhauses. Risse d. Ludecuss . Hauses. für uns … Die Schachmaschine.

Mittag

Christiane v. Goethe, Tagebuch 5. 2. 1816 (Damm1 S. 112)

Prof. Sturm Mittags für uns. Abends im Theater, die Schachmaschine. J. G. Schadow, Tagebuch 5. 2. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Um 6 Uhr in die Comedie Schach Maschine. Unzelmann den Carl Ruf u Lorzing den Graf. Balken. 6. 2.

Tagebuch 6. 2. 1816 (GT V 1, 337)

Mittag für uns.

Riemer.

Hauptprobe auf d. Epimenides.

J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 113)

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Am 6ten hatte ich das eine der Basreliefs umzuzeichnen. Herr v. Goethe, der Sohn, kam zu mir mit dem Wunsche, seines Vaters Profil in Wachs zu modellie6. 2.

An Riemer 6. 2. 1816 (WA IV 26, 250) Da ich heute früh nach Hofe gerufen bin und nicht weiß wann ich entlassen werde, so wünsch ich … daß Sie zum Essen kommen oder doch wenigstens gleich nach Tische, weil Herr Director Schadow auch kommen wird.

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1816

Weimar ren. Zu Mittage war in unserer Gesellschaft der Bibliothekar Vulpius, Schwager des Herrn v. Goethe und Verfasser des „Rinaldo Rinaldini“. Dieser wurde überaus gesprächig, pries uns glücklich in Betracht unserer Weinprovision, sprach mit Geringschätzung vom Geschmacke seines Schwagers, der sich nachmittags mit einem roten Wein genügen lasse, den er mit seiner Zunge nicht berühren möge. Ernestine Engels, Tagebuch 6. 2. 1816 (JSK 1, 89)

B3 4301

Nach dem Essen zu Wolffs; mit ihnen in die Probe. Ich blieb drinnen und sah zu. Ging auch zu Goethe; er war freundlich. 1./6. 2.

E. Genast, Aus dem Tagebuche eines alten Schauspielers (Genast 1, 243. 246)

B2 1736 B3 4304

Bis zu Ende des Jahres 1815 kam nichts Neues von Bedeutung aufs Repertoire. „Epimenides’ Erwachen“, welche Dichtung Goethe für Berlin zur Jahresfeier der Völkerschlacht bei Leipzig geschrieben und am 30. März 1815 dort gegeben worden war, konnte nicht, wie er gewünscht, am 18. Oct. desselben Jahres auf der weimarschen Bühne zur Darstellung kommen und wurde erst am 30. Jan. [7. 2.] 1816 zur Aufführung gebracht. Für die Ausstattung hinsichtlich der Decoration, Maschinerie und Costüme war das Möglichste gethan. Neue Uniformen hatte man für die Armeen der Preußen, Russen und Engländer machen lassen; zum Glück trug das Militär damals noch keine Waffenröcke, sonst hätte die Theaterkasse sich bankrott erklären müssen. Goethe überwachte das Ganze mit unermüdlichem Eifer und war bei den Proben äußerst sorgsam, besonders was die Gruppirungen betraf. Alle Augenblicke donnerte er ein „Halt!“ den Darstellenden zu; dann hieß es „Madame Eberwein - gut!“ „Madame Unzelmann, mehr vor!“ - „Herr Wolff, den Kopf mehr lauernd nach rechts gebogen, sonst gut!“ - „Herr Oels - sehr gut!“ - „Der darauf Folgende - schlecht!“ und nun begann die Auseinandersetzung. Es war eine Eigenheit Goethe’s, den Schauspieler, mit dem er unzufrieden war, niemals bei seinem Namen zu nennen; man konnte dies nun nehmen, wie man wollte, als Rücksicht oder Kränkung. Mein Vater behauptete, es sei das Erstere … Der erste Act dieses Gelegenheitsspieles bewegt sich im Antiken und Allegorischen, erst im zweiten Act, wo der Jugendfürst erscheint, tritt die Handlung in die Gegenwart und verschwistert sich am Schluß wieder mit der frühern. Bei dem Siegerzug trat zuerst Blücher mit der preußischen Armee auf, dann Schwarzenberg an der Spitze der Oesterreicher, dann Wittgenstein mit den Russen und endlich kam Wellington mit den Engländern. Jede dieser Armeen bestand, außer den Feldmarschällen und einigen Adjutanten, aus zehn Mann Statisten … Das Ganze war nach unsern Verhältnissen würdig in Scene gesetzt und machte sich gut. Goethe’s Ausspruch über Comparserie war: „Die Wirklichkeit, die aus Hunderttausenden besteht, kann auf einem so engen Raume, wie die Bühne bietet, doch nicht verkörpert werden; ob man da 10 oder 100 Mann erscheinen läßt, bleibt sich gleich, man möge sich die Andern dazu denken.“ 7. 2.

Tagebuch 7. 2. 1816 (GT V 1, 337)

Direct Schadow. Cap. M. Weber. Leib Med. Froriep. Mittag Bergr. Voigt nebst Frau und. Bede Inspector von Berka. Dlle Seidler von Jena. Der Bade 242

1816

Weimar Insp. Clavier gespielt. Seidler.

Vorstellung des Epimenides.

Voigts und Dlle

J. G. Schadow, Tagebuch 7. 2. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Des Morgens die 2te Zeichnung von dem Relief: Blücher in detrimento fertig gemacht: um 11 Uhr zu H. v. Goethe Capell Mstr. Weber. … besehen Dom von Cölln. Kniep Landschafften, prison u. andere von H. v. Goethe selbst einige Experimente mit den gedeckten Glastafeln im Spiegel Buchhändler Frommann aus Jena war auch da. Es wurde 1 Uhr. J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 113)

B2 1738 B3 4302

Auch für das zweite Basrelief mußte ich eine andere Zeichnung machen und damit am Mittwoch zu Herrn v. Goethe gehen. Bei dieser Gelegenheit zeigte mir derselbe Landschaften von Kniep, Entwürfe zu Theaterdekorationen, auch stellte er den Apparat auf, durch welchen man die Farbenerscheinungen wahrnahm, die für mich neu waren und an die Experimente des Chladni erinnerten, welche Herr v. Goethe den Parallelismus seiner Farbenlehre nannte. Für mich hatte er sich gleichsam verwandelt, indem sein ganzes Benehmen immer mild und liebreich war. Hiebei war zugegen Herr Buchhändler Frommann aus Jena. Am Abend war die erste Vorstellung des »Epimenides«, für Anselm Weber das Ziel seiner Reise. Der Hof und das Publikum waren zugegen mit gespannter Erwartung; von den Musikfreunden und Kunstgenossen erhielt der Komponist die ehrendste Anerkennung und vom regierenden Herzog eine goldene Dose. Der Regisseur Genast besuchte mich und brachte seinen Theatermaler, Herrn Beuther, mit; ich sah dessen Entwürfe zu Theaterszenen, die reich genug waren, aber mehrenteils deshalb von der dortigen Kasse abgewiesen wurden. An demselben Morgen saß Herr v. Goethe zu dem Profil in Wachs, wozu ich nachher einen Pegasus modellierte. Diese bilden zusammen eine Medaille, welche ein dutzendmal in Metall gegossen ward und sich daher nur in wenigen Münzsammlungen befindet. Sein Gesicht wurde auch in diesen Tagen abgeformt; von dieser Maske wurde ein Abguß in Bronze gemacht, welchen der Maler Hildebrandt in Düsseldorf besitzt und nach welchem ich eine Büste in Marmor anfertigte. Christiane v. Goethe, Tagebuch 7. 2. 1816 (Damm1 S. 116)

Mittags Voigts von Jena BadeInspector v. Berka. Professorin Sturm von Jena. Abends im Epimenides der sehr gut ging. 7. 2.

An J. G. Schadow 5. 2. 1816 (WA IV 26, 249) Ew. Wohlgeboren erhalten hiebey ein Schreiben [an Preen], wie solches abzusenden gedenke. Ich habe nicht abgeschlossen um nachbringen zu können, was Ew. Wohlgeb. allenfalls zu bemerken hätten. In Hoffnung baldigen Wiedersehns und mündlicher Beredung. C. F. E. Frommann an Goethe 31. 1. 1816 (GSA, 28/69, Bl. 60) … so habe ich … meinen vorgehabten Besuch auch bis Sonnabend oder heute über 8 Tage ausgesezt und hoffe dann beßer mit Ew. Excellenz mündliche nähere Abrede über alles [Druck von KuA] zu nehmen.

243

1816

Weimar Ernestine Engels, Tagebuch 7. 2. 1816 (JSK 1, 89)

B3 4303

Heut kamen die neuen Schauspieler an … Nachdem ich mit meiner Rolle fertig war, ging ich zu Goethe in seine Loge; er war sehr zufrieden. Der Bergrath Voigt aus Jena mit seiner Frau und die Seidler waren drinnen, auch der Hofrath Meyer. Kirms und Weber kamen auch auf einen Augenblick. 25. 1./ 7. 2.

21. 1./ 7. 2.

An A. v. Preen 7. 2. 1816 (WA IV 26, 258)

Vermelde mit Vergnügen, daß Herr Director Schadow sich entschlossen, anher zu reisen. Dieser würdige Mann und treffliche Künstler langte den 25. Januar hier an, und wir haben die bis heute verstrichene Zeit dazu angewendet, ein mitgebrachtes wohlgerathenes Modell, das Piedestal nebst Basreliefs und Inschriften zu betrachten und zu besprechen. Über alles, was gethan werden soll, sind wir vollkommen einig. Die Vorarbeiten sind sorgfältig und gewissenhaft geschehen … Auf dreierley Weise ist die Ausführung denkbar. Das projectirte Standbild kann in Kupfer getrieben, aus Mar mor gehauen oder in Erz gegossen werden. Über alle drey Arten sind Anschläge beygefügt. Die g etriebene Arbeit hat die Wohlfeile vor sich, gegen sich aber, daß auf diesem Wege niemals ein Kunstwerk entstehen kann, welches das Auge befriedigt … Eine Mar morstatue hält den Mittelpreis und ist immer von edlem Ansehn. Bedenkt man aber die Schwierigkeiten, einen solchen Block, wenn er auch in Carrara rein gefunden würde, nach Berlin zu transportiren und von dort bearbeitet nach Rostock zu schaffen, bedenkt man ferner, daß, trotz aller Vorsorge, man niemals sicher ist, nicht auf einen Flecken oder Gebrechen des Steines, selbst bey der letzten Ausarbeitung, zu stoßen, daß ferner in jener Himmelsgegend eine Marmorstatue Winters zugedeckt werden muß, … in den übrigen Jahreszeiten, Regen und salzige Seeluft die zarte Oberhaut des Marmors färbt und entstellt; so wird freylich der Kunstfreund … [und] der Patriot … in Hoffnung leben, daß man das Vollkommenste, obgleich Theuerste wählen werde. Herr Director Schadow ist nun bereit einen Accord einzugehen … Da die bisherigen Unterhaltungen mit diesem vorzüglichen Manne mir sehr nützlich und ermunternd waren, auch meine frühern Verhältnisse zu demselben wieder thätig angeknüpft worden, so benutze gewiß auch in der Folge dieses Geschäft als eine angenehme Gelegenheit mit ihm in Verbindung zu bleiben … Das Modell sowohl als die Zeichnungen und Basreliefs hat Herr Director Schadow mit nach Berlin genommen, um bey weiter fortschreitendem Geschäft auch diese allenfalls vorlegen zu können. Nicht weniger hoffe einige schickliche Inschriften zu geneigter Prüfung vorlegen zu können. C. Eberwein, Das Personal der Weimarischen Bühne unter Goethe (Europa 1857, Nr. 22, Sp. 692) B3 4305

Endlich ging man so weit, von der Direction zu verlangen, daß dem Hofe jeden Sonnabend im Theater ein Verzeichniß der zu gebenden Stücke zur Auswahl vorgelegt werde. Es geschah; da aber dasselbe immer mit der Bemerkung, man 244

1816

Weimar möge geben was man wolle, zurückgeschickt wurde, so unterblieb es in der Folge. Bis zu den Proben von Epimenides’ Erwachen verbarg Goethe seinen Unmuth über diese Neuerungen. In jenen aber war eine gereizte Stimmung bei ihm unverkennbar. Zum Theil waltete ein Unstern über jener Vorstellung. Die Darstellerinnen der Liebe und des Glaubens befanden sich in gesegneten Umständen. Die Zufälligkeiten im Gefolge dieses Segens blieben nicht aus. Bald bat die Liebe wegen heftiger Zahnschmerzen um Dispensation von der Probe, bald der Glaube. Im höchsten Grade über diese Störungen aufgebracht, ließ Goethe sogleich die ganze Probe absagen. Anselm Webers Musik entsprach Goethe’s Erwartungen nicht durchaus. Graff (Epimenides) mußte sein erstes Auftreten wohl sechsmal wiederholen. Eine Schauspielerin, welche eine Ohnmächtige längere Zeit mit dem linken Arme zu halten hatte, bat um Erlaubniß, jene im rechten Arme halten zu dürfen, weil ihrem linken die Kraft dazu fehle. „Das ist die Folge Ihrer schlechten Erziehung,“ versetzte Goethe, „Ihre Eltern hätten darauf bedacht sein müssen, Ihre Arme gleichmäßig zu kräftigen!“ Selbst die Jagemann ließ er hart an, als sie nicht sogleich eine Stellung ausführte, die er befohlen. Epimenides wurde nicht wiederholt [Wiederholung 10. 2. u. 19. 10.]. Der aufgeregten Volksmasse jener Zeit war diese Dichtung zu subtil.

8. 2.

Tagebuch 8. 2. 1816 (GT V 1, 337)

Um 10 U. Cap. Mr. Weber, Plan der neuen Oper. Director Schadow. Portrait Kupferschmidt Hennigers Arbeiten. Obrist von Rühl, üb. Verhältniss am Rhein. Mittag für uns. Mad.me Wieland und Tochter. Hofr. Meyer. üb. d. Rostocker Statue u. deren Ausführung. J. G. Schadow, Tagebuch 8. 2. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Nach 11 Uhr zu H. v. Goethe. sein Profilchen in Wachs angefangen. - Major von Rüts aus Cöln hat viele altdeutsche Bilder - führt sie nach Berlin. Christiane v. Goethe, Tagebuch 8. 2. 1816 (Damm1 S. 118)

Mittag für uns. Mad. Wieland und Tochter. Herbst/ 8. 2.

8. 2.

An S. Boissere´e 8. 2. 1816 (WA IV 26, 250)

Das Heftlein [KuA] nahet seinem Ende und hat ein wunderliches Ansehn. Meine hiesigen Freunde sind damit zufrieden.

B. A. Weber an Goethe 13. 1. 1816 (Mommsen 6, 5) … Ich füge hier nur noch die einzige Bitte hinzu, daß es Euer Excellenz gefallen möge mit mir, während meiner Anwesenheit in Weimar, das Scenarium der für mich so gütig zu arbeitenden Oper durchzugehen, und das Ganze bestimmt zu besprechen. An B. A. Weber 30. 1. 1815 (WA IV 25, 185) Das Schema [zur neuen Oper] wird indessen ausführlich gefertiget, um bey der Unterhaltung darüber die Forderungen des Herrn Componisten auf ’s schnellste und leichteste zu erfüllen.

245

1816 9. 2.

Weimar Tagebuch 9. 2. 1816 (GT V 1, 337)

Mechanikus Körner. Direct. Schadow. Hr. Henniger. Obrist Rühl. Hofr. Voigt. Kirchenr. Gabler als Deputirte v. d. Academie Jena. Mittags für uns. Mit August verschiedene Verhaltnisse … Prof. Riemer Fortsetzung des Ramajan. Tableaus bey Metting August von daher. J. G. Schadow, Tagebuch 9. 2. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

VM. zu dem Kupferschmidt Heninger der auch nachher selbst bei H. v. Göthe hinkam, er hatte 2 acte Basreliefs gemacht für 236 rh ein H. v. Gurowski hatte sie gekauft. Bei H. v Göthe der etwas saß. Major v. Rüts kam wieder. J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 114)

B3 4306

Freitags, den 9. März [Februar], morgens bei Herrn v. Goethe. Der Kupferschmied Henniger hatte zwei getriebene Basreliefs aufgestellt, welche das selten gewordene Geschick im Treiben mit glücklichem Erfolge in zwei Figuren darlegten. Der Rat, nach Berlin zu gehen, wurde von ihm und seinem Bruder befolgt. An A. v. Preen 12. 2. 1816 (WA IV 26, 261)

So weit war dieses Schreiben gediehen, als der hiesige Kupferschmied Henniger ein paar nackte männliche Figuren ohngefähr 3 Fuß hoch, halb erhabene Arbeit, die er so eben zu Stande gebracht, producirte und dadurch die Überzeugung gab, daß auch etwas Getriebenes in der Nähe gefällig seyn könnte, so daß die frühere Abneigung des Herrn Directors gegen Arbeiten dieser Art gemildert wurde. Der Kupferschmied, ein junger Mann, ist nicht abgeneigt, mit seinem Bruder, zu Ausführung eines solchen Werks nach Berlin zu gehen. In eine vorläufige Forderung wollte er sich nicht einlassen. Herr Director Schadow hat die Absicht, ihm eine Büste in Arbeit zu geben, da man dann eher seine Kunst beurtheilen und er seine Mühe genauer zu schätzen im Stande seyn wird. Über alles dieß giebt Herr Director Schadow auf gefällige Anfrage weitere Auskunft. Christiane v. Goethe, Tagebuch 9. 2. 1816 (Damm1 S. 120)

Mittag für uns. 10. 2.

Tagebuch 10. 2. 1816 (GT V 1, 338)

Beym Gross Herzog. Im Palais bey Schadow u. Weber … Direct Schadow u. Weber. Gallische Maske, Kupfermünzen betrachtet. Abends in der 2n Vorstellung des Epimenides. J. G. Schadow, Tagebuch 10. 2. 1816 (SMB-ZA, NL Sw 21)

Besuche von unsren Landesleuten. Unzelmann. Lorzing Oels nachher der G. R. v. Goethe … NM. zu H. v. Goethe altitaliänsche Medaillen besehn, zu hause gepackt. in die Comödie - Epimenides. 246

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 10. 2. 1816 (Damm1 S. 124)

Mittag für uns … Abends im Epimenides. 26. 1./ 10. 2.

An Erbgroßherzog Friedrich Ludwig von Mecklenburg-Schwerin 28. 3. 1816 (WA IV 26, 319)

… Director Schadow, der bey seiner hiesigen Anwesenheit unser früheres gutes Verhältniß wieder erneuert hat. An Graf C. v. Brühl 10. 2. 1816 (WA IV 26, 253)

Herr Capell-Meister Weber wird von unsern hiesigen Zuständen und Exhibitionen Rechenschaft geben. Sowohl er als Director Schadow haben uns sehr angenehme und lehrreiche Stunden verschafft. An F. v. Stein 1. 11. 1816 (WA IV 27, 211)

Herr Director Schadow verfertigte drey Wachs-Modelle, brachte das dritte selbst hieher, worüber wir uns denn vereinigten und wobey es blieb. J. G. Schadow an Böttiger 28. 4. 1816 (GJb 1880, 341)

B2 1737 B3 4307

Es ist nicht lange her, dass ich in Weimar war, wegen dem in Rostock zu errichtenden Denkmale des Helden Blücher. - Hr. v. Goethe ist mir recht liebreich und milde vorgekommen, und behandelt Er Gegenstände der Kunst mit einer Aufmerksamkeit, wie sie mir auch noch nicht vorgekommen. Genug, ich und der Kapellmeister Weber haben da recht angenehme Tage verlebt. Blüchers Denkmal (WA I 49.2, 77)

Höchst geehrt durch ein so unerwartetes Vertrauen [der Mecklenburger] erneuete derselbe [Goethe] ein früheres Verhältniß mit Herrn Director Schadow in Berlin; verschiedene Modelle wurden gefertigt, und das letzte, bei persönlicher Anwesenheit gedachten Herrn Directors in Weimar, nochmals mit den dortigen Kunstfreunden bedacht und besprochen. J. G. Schadow, Ueber das Denkmal des Fürsten Blücher von Wahlstatt (Schadow1 S. 7. 11)

Der hier redende Künstler bekennt … freudig und gerne, daß dieser Beschluß der Mecklenburgischen Fürsten und Stände, ihn auf unsers großen Goethe Rath und Entscheidung hinzuweisen, für sein Werk besonders fördernd gewesen ist, und ihm, bey der Ausführung desselben, die belohnendsten Momente gewährt hat. Auch dieß muß hier der Künstler bemerken, daß bey der zu Weimar zwischen ihm und dem großen Freunde und Kenner der Kunst Statt gefundenen Bera10. 2.

J. G. Schadow an Goethe 10. 2. 1816 (*Mommsen 1, 301; GSA, 30/292, Bl. 46) Ew. Exellenz müssen wir [Schadow u. Weber] zuerst anzeigen, daß auf Morgen früh Sontag den 11ten unsere Abreise bestimmt ist … Heute NM. denck ich Ew. Exellenz noch meine Aufwartung zu machen u an dem Wachsprofilchen [für die Medaille mit Goethes Porträt] ein wenig zu arbeiten … - Das Eine von den Wachs Modellen der Statue Blüchers denck ich so wieder mitzunehmen, wie ich es gebracht habe, es komt auf diese Weise unbeschädigt zurück. Was Sie also an mündlichen Befehlen für mich noch hätten das erwarte ich heute.

247

1816

Weimar thung, - nachdem man über das Modell, das Piedestal, und die Basreliefs vollkommen einig geworden war, - auch die verschiedenen Ar ten der Ausführ ung nicht übersehen wurden! … Bey der … erwähnten Zusammenkunft des Künstlers mit dem Herrn Geheimen-Rath von Goethe (im Januar 1816) wurde auch über die … Basreliefs das Erforderliche verabredet, und in Zeichnungen entworfen. Nach Goethe’s Ansicht mußte der Held gezeigt werden in seiner g rößten Bedrängniß, und in seiner g rößten Kriegs-Glorie. Unstreitig ist der 16te Juny 1815 der merkwürdigste Tag … Da die wundergleiche Erhaltung des Helden ganz vorzüglich der muthigen Geistes-Gegenwart seines Adjutanten, des Herrn Grafen von Nostiz, zuzuschreiben ist; so gedachte der Künstler, die Scene g anz nach der Wirklichkeit abzubilden … Herr von Goethe sah jedoch richtig voraus, daß wir auf der ander n Tafel, welche sich auf den 18ten Juny 1815, (den Siegestag bey Belle-Alliance) bezieht, keine Darstellung der Wirklichkeit würden bilden können, und daß wir uns daher dor t nur in Sinnbildern auszudrücken hätten. Erste, den 16ten Juny 1815 bezeichnende Seiten-Tafel des Piedestals. Deshalb wurde auf dieser Tafel, (um nicht gegen das ausschließend Poetische der andern Tafel gar zu sehr abzustechen,) das rein und g anz Historische vermieden, und sinnbildliche und wirkliche Abbildung miteinander vermischt, - Wahrheit und Dichtung! J. G. Schadow an Goethe 24. 1. 1817 (Mommsen 1, 58)

Im andern Relief [Der Held als Sieger] denck ich aber poetisch zu arbeiten, wie Sie bereits es kennen, u zugestimt haben. J. G. Schadow an A. v. Preen 5. 3. 1816 (Hist. Taschenbuch 1862 S. 416)

Kürzlich waren zwei mecklenburgische Herren bei mir, denen ich blos das Modellchen der Statue zeigte. Es war die Rede davon, unsern Helden in der Husarenuniform abzubilden, wie er es selbst geäußert hatte. Dies würde aber wol den Anführer einer Art von Kriegsvolk, aber nicht den Heerführer von vielen Truppenarten bezeichnen; und das alles hab’ ich so mit Herrn von Goethe besprochen und überdacht, als daß wir könnten so leicht von dem abgebracht werden, was das Resultat nun geworden. Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 103)

… war auch ein Heldenbild … von Blüchers Persönlichkeit … zur Sprache gekommen … In hergebrachter Denkweise der Vorzeit, heroische Gestalt mit angenähertem Costüm der Neuwelt heranzubringen, war nach vorgängigem Schriftwechsel mit Herrn Director Schadow zuletzt die Aufgabe und Übereinkunft. Wegen Beschädigung des ersten Modells brachte der Künstler ein zweites, worüber man, nach 248

1816

Weimar lehrreichen Gesprächen, zuletzt bis auf Veränderungen, welche das Vollenden immer herbeiführt, sich treulich vereinigte. J. G. Schadow an A. v. Goethe 17. 12. 1816 (WA IV 27, 439)

Von dem unvergleichlich schönen Michelangeloprofil den Ihr Herr Vater in Metall besitzt … J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Eckardt S. 114)

B3 4306

Sonntag, den 11ten Februar, bei großer Kälte, fuhren wir ab von Weimar, zufrieden und in angenehmer Erinnerung der schönen Tage, die wir dort verlebt hatten. An Zelter 11. 3. 1816 (WA IV 26, 288)

Die Gegenwart der Herrn Schadow und Weber hat mich mit Berlin in nähern Rapport gesetzt, denn durch persönliche Mittheilung und freundliches Gespräch kann uns auch ein entfernter Zustand näher gebracht werden. C. Brentano an A. v. Arnim 3. 2. 1816 (FBA 33, 177)

Weber ist nach Weimar zu Göthe zitirt und schon ab mit Schadow, er holt sich eine Oper, Schadow bespricht Blüchers Rostocker Monument mit ihm, Rauch und Schinkel lachen in die Faust! Göthe schickt wöchentlich Aushängebogen über altteutsche Kunst an Schuckmann und Zelter. 11. 2.

Tagebuch 11. 2. 1816 (GT V 1, 338)

Schausp. Wolf … Mittag für uns … Madame Lorzing. 10r Bogen.

Kunst u. Alterthum

An F. Kirms 13. 2. 1816 (WA IV 26, 264)

Man fordert von Wolffs zwey Kleider, man giebt die Umstände an unter welchen Madam Wolff solche erhalten habe. Wolff behauptet: daß sie von dem T heater keines mehr in Händen habe. Christiane v. Goethe, Tagebuch 11. 2. 1816 (Damm1 S. 126)

Mittags für uns. 12. 2.

Tagebuch 12. 2. 1816 (GT V 1, 338)

Decorateur Beuther. blatt.

Mittag für uns … Mit August die Aufsätze im Morgen-

Christiane v. Goethe, Tagebuch 12. 2. 1816 (Damm1 S. 128)

Mittags für uns. 11. 2.

An Riemer 11. 2. 1816 (WA IV 26, 256) Mögen Sie wohl … diese Schlußblätter gefällig durchsehen und mir Ihre Gedanken darüber eröffnen. Einer Unterhaltung mit Herrn Frommann zu Folge möchte dieß gerade zum 12. Bogen hinreichen. Vielleicht kämen Sie gegen Abend, wo wir auch den 10. Bogen abthun könnten.

249

1816 13. 2.

Weimar Tagebuch 13. 2. 1816 (GT V 1, 339)

Mittag für uns Mit Schwerdgeburt und Müller Besorgung der Platten und Des Drucks [von KuA]. Prof. Riemer, Revision des 11n Bogens. Hofr. Meyer. Nachricht v. Vatican MsCte. Christiane v. Goethe, Tagebuch 13. 2. 1816 (Damm1 S. 130)

Mit dem Geh. Rath Schlitten gefahren. und die Blankenhaynl Schnitzwerke besehen. Mittag für uns. Riemer an C. F. E. Frommann 14. 2. 1816 (Heitmüller S. 235)

B3 4308

Beyliegend übersende ich Ihnen … in Auftrag u. Namen von Goethe, nächst der Revision auch den Haupt- und Schmuztitel des Werkchens zu Ihrer Beurtheilung, mit dem Bemerken uns Ihre Erinnerungen dagegen mitzutheilen. Außerdem habe ich Auftrag zu melden, daß wenn das Mscpt, dessen Schluß wir neulich hinüber gesendet haben, keinen Bogen füllte, wir noch allerley kleinere Notizen in Petto haben, womit wir beliebig abschließen können. Sie sind wohl so gefällig uns baldigst wissen zu lassen, wie viel das dortige Mscpt beträgt od. vielmehr austrägt. 14. 2.

Tagebuch 14. 2. 1816 (GT V 1, 339)

Spazieren gefahren tung Politica.

Mittag für uns … Hofr. Meyer.

Allgemeine Zei-

Christiane v. Goethe, Tagebuch 14. 2. 1816 (Damm1 S. 132)

Spazieren gefahren. Mittag für uns. 15. 2.

Tagebuch 15. 2. 1816 (GT V 1, 339)

Spazieren gefahren.

Mittag für uns.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 15. 2. 1816 (Damm1 S. 134)

Spazieren gefahren. Mittag für uns. Mitte Febr.

Riemer an F. A. Wolf 19. 2. 1816 (Euph. 31, 129)

Hofrath Meyer, sehr geehrt und bereit Ihrem Aufruf [zur Mitarbeit an den „Literarischen Analekten“] Gehör zu geben, bedauert nur, daß eben in seiner Casse eine solche Ebbe eingetreten ist, daß auch nicht das geringste vorräthig ist … Frist wäre auch sein Wunsch, um somehr, als er gerechtes Bedenken trägt, etwas Unreifes und Unvollendetes anzubieten. Ein gleiches Bedenken scheint auch bey Goethe obzuwalten, wie theils selbst, theils durch Meyern habe wahrnehmen können; und ich kann seine Besorgniß mit der Ueberzeugung unterstützen, daß, wie geistreich und artig auch dieser und jener Aufsatz werden möchte, er sich doch gerade nicht, neben andern mit allem Apparat der Critik und Gelehrsamkeit … ausgerüsteten, sehr vortheilhaft ausnehmen dürfte. Zu dem ist G. gegenwärtig theils mit der Herausgabe seiner Werke, vorzüglich aber mit Abschluß eines kleinen Werkchens über Kunst und Alterthum am Rhein und Mayn beschäftigt, das in vierzehn Tagen vollendet und 250

1816

Weimar versendet werden dürfte. Ein ganz neues orientalisch-occidentalisch Dichtwerk hat er selbst als bald erscheinend im Morgenblatte angekündigt, welche, denke ich, große Sensation machen und ihn von einer neuen Seite zeigen wird. Indessen, da G. die Art an sich hat oder vielmehr in sich, mehrere Dinge zu gleicher Zeit zu koncipiren, und sie eine nach der andern auszutragen und an das Tageslicht zu geben; so käme es wohl auch hier nur darauf an, erst diese Entbindung abzuwarten, und hierauf die früheren Vorsätze zu nähren und zu unterhalten.

16. 2.

Tagebuch 16. 2. 1816 (GT V 1, 340)

Mittags mit August. Redaction des Etats besprochen. Abends Hofrath Meyer. Festin [Goethe dabei?] bey Kanicoff, wegen Geburtstag der Erbgrossherzogin. 17. 2.

Tagebuch 17. 2. 1816 (GT V 1, 340)

Mit Dr. Schnauss wegen der Jena . Expedit: burt Veronika … Prof Meyer sodann Riemer.

Mittag für uns.

Schwerdge-

C. Schnauß, Aktennotiz (Kopie) 17. 2. 1816 (GSA, 31/II, 4, 4)

Am 17. Febr 1816 ließ mich Se. Excellenz der Herr Staats-Minister von Goethe zu sich kommen, mir ankündigend, daß das Hellfeldische Haus in Jena in den wöchentl. Jenaischen Anzeigen zum Verkauf auf den 19t Febr. d. J. ausgeboten werde, weshalb ich bemüht seyn solle, dieses Haus zu besichtigen, und den definitiven Abschluß des Kaufs an den fragl. Tage auf alle Art zu verhindern, damit überlegt werden könne, ob das fragl. Haus sich nicht zu einer anzulegenden chemischen physikalischen Anstalten eigene. Christiane v. Goethe, Tagebuch 17. 2. 1816 (Damm1 S. 138)

Mittag für uns. 18. 2.

Tagebuch 18. 2. 1816 (GT V 1, 340)

Canzleyrath Vogel wegen des Address Calenders u. Berliner Documents. Mittag Riemers. Nach Tische: entoptische Farben Hofr. Meyer: Alte Malerschule. 17. 2.

C. F. E. Frommann an Riemer 14. 2. 1816 (QuZ 4, 222) Mit dem zulezt gesandten Mscpt möchte das Ganze geben: 12 Bogen 2. Kol. „ 4 Kol. rechnen wir nun Haupt u. Schmuztitel so gäbe es 12½ Bogen von denen 2. Kol. weiß blieben, was, Grade bey einem Heft sehr gut ist. Käme aber noch einiges dazu so würden wir 13 Bogen erhalten, welches auch nicht übel wäre. C. F. E. Frommann an Riemer 16. 2. 1816 (QuZ 4, 222) Zwar habe ich mein werther Freund, schon vorgestern in die Druckerey zum Beyschluß an Sie eine kurze Notiz über Göthe Kunst abgegeben, will aber doch heute Sie, nach Empfang Ihres lezten, näher wiederhohlen. Das lezte Mscpt giebt wahrscheinlich fürs Ganze: 12 Bogen 2 Kol. „ 4. „ . deren 2. Titel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „ Bliebe bey 12½ Bogen ein weißes Blatt, welches grade bey einem Heft recht schicklich leer bleiben kann, wenn G[oethe] nicht vieleicht lieber noch etwas dazu giebt. Hätten Sie aber mehr Materialien in den Notizen so könnten wir auch recht schicklich statt 12½. Bogen 13. machen ohne deshalb den Preis zu erhöhen.

251

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 18. 2. 1816 (Damm1 S. 140)

Canzleyrath Vogel die Abtretungsacte welche nach Berlin geschickt werden soll vorgezeigt. Mittags Riemers zu Tisch. Nach Tische Transparents gesehn zu Hans Sachs. Ernestine Engels, Tagebuch 18. 2. 1816 (JSK 1, 91)

Dann zur Goethen … Bei der Goethen kam Unzelmann, Eduard [Genast] und die Bervisson mit einer Rolle zum Geheimrath. 7./18. 2.

An die Hoftheater-Commission 18. 2. 1816 (WA IV 26, 266)

Nun aber scheint sich diese Roheit im Orchester einzufinden, indem ich, von vielen Seiten, hören muß, daß Glieder der Capelle, im höchsten Grad der Unverschämtheit, gegen des Epimenides Erwachen und dessen Musik leidenschaftlich auftreten, so daß man nicht weiß, ob man über Gemeinheit oder Dünkel sich mehr verwundern solle. 19. 2.

Tagebuch 19. 2. 1816 (GT V 1, 340)

Für uns zu Mittag.

Doctor Schnauss wegen dem Hellfeld Hause.

C. Schnauß, Aktennotiz (Kopie) 19. 2. 1816 (GSA, 31/II, 4, 4)

D. 18. Febr. nach Jena gereist, und den 19t Febr. mündl. dem H . Geh. R. v. Goethe vom Erfolge Bericht abgestattet. Christiane v. Goethe, Tagebuch 19. 2. 1816 (Damm1 S. 144)

Mittags für uns. 20. 2.

Tagebuch 20. 2. 1816 (GT V 1, 341)

Dr. Schnauss wegen dem Hellfeld . Hause. Hr. Unzelmann, wegen der Gevatterschaft Geh. Hofr. Kirms, u. Hr. Genast courrente Theater Sachen. Mittag für uns … Abends bey der Grossherzogin. Vorlesung des Divans. Christiane v. Goethe, Tagebuch 20. 2. 1816 (Damm1 S. 146)

Mittags für uns. Was nun die zweite Notiz u. Anfrage wegen der Kosten beyder Platten von 46 Thlr Sachs. und 80 Thlr Crt. (so habe ich es doch richtig verstanden) für Abdruck u. Papier anbetrift, so muß mir diese wegen der Preis Bestimmung genügen. Uebrigens scheint es mir in mehrerer Hinsicht beßer ich mische nicht weiter dahinein, sondern G[oethe] berechnet am besten die Auslagen an Cotta Selbst … Die Titel will ich gleich als Probe absezzen laßen u. Ihnen bey der nächsten Korrektur zur Ansicht schicken. Ich hätte nur dabey zu erinnern daß die Notiz über das Kupfer (die nicht fehlen darf) eigentlich nicht auf den Schmutz- sondern auf den Haupt-Titel unter „Erstes Heft“ gehört; dem aber freilich entgegen steht, daß dann der Haupttitel etwas voll für das kleine Format würde; ich laße also Beyde nach Ihrem Mscpt absezzen.

252

1816

Weimar Charlotte v. Stein an Knebel 21. 2. 1816 (StG 9, 293)

B3 4309

Gestern las uns Goethe bei der Herzogin persische Gedichte vor. Es war lange, daß ich nichts von ihm gesehen hatte. Ich wünschte ihm in seinem Wesen Etwas von Ihrer Herzlichkeit: mit Ihnen ist so hübsch Gedanken und Gefühle auswechseln! Auf das Geringste, was man nicht ganz in seiner Vorstellung sagt, hat man einen Hieb weg. Ich frug ihn, ob diese Gedichte von Einem oder verschiedenen orientalischen Dichtern wären. [Da] erwiderte er: „Liebes Kind, Das wird mir Niemand erforschen.“ Als wenn ich ein Mädchen von zehn Jahren wäre! Ich weiß garnicht, wie man ohne Herzlichkeit eigentlich leben kann. Er braucht diesen Lebenspunkt garnicht. Charlotte v. Schiller an Knebel 24. 2. 1816 (Düntzer1 S. 255)

B3 4310

Am Dienstag hat uns Goethe bei der Großfürstin persische Gedichte vorgelesen, die persische Wendungen und Gegenstände haben, aber den Geist des einzigen Dichters wohl bezeichnen! vor 21. 2. An Chr. G. v. Voigt 21. 2. 1816 (WA IV 26, 268)

Heideloff wird sich mit einem wieder auferstandenen Heiligen melden, welchen anzuschauen bitte. Hiezu gehört noch eine fromme Dame, welche gleichfalls fertig ist und so ist auch der Grund, worauf sie zu stehen kommen, die eine Flügelthüre nämlich, restaurirt und in Ordnung. 21. 2.

Tagebuch 21. 2. 1816 (GT V 1, 341)

Spazieren gefahren. Mittag für uns. Aufrollung des Domrisses. Hofr. Meyer Abends im Rudolph v. Habsburg. Dlle Bervison als Agnes. Christiane v. Goethe, Tagebuch 21. 2. 1816 (Damm1 S. 148)

Spazieren gefahren. Mittag für uns … Abends Rudolph v. Habsburg worin Mlle. Bervison in der Agnes mit viel Beyfall zum erstenmal aufgetreten. 22. 2.

Tagebuch 22. 2. 1816 (GT V 1, 341)

Spazieren gefahren nach Belvedere zu. Mittags Riemers zu Tisch Mit Riemer Literarisches. Bey Staatsminister v. Voigt Frauenzimmer Gesellschaft zum Thee versammelt. Abends Riemer. Christiane v. Goethe, Tagebuch 22. 2. 1816 (Damm1 S. 150)

Spazieren gefahren. Riemers zu Tisch. Chr. G. v. Voigt an Goethe 23. 2. 1816 (SchrGG 56, 196)

Ew. Exzellenz hegten die sehr behufige Idee, für die - außer den Besoldungen bei den Museumsanstalten - vorkommenden nicht fixen Ausgaben ein Aversionalquantum auf künftige Berechnung vorzuschlagen. 22. 2.

An Chr. G. v. Voigt 21. 2. 1816 (SchrGG 56, 196) … mit der Bitte um Erlaubnis, morgen abend aufwarten zu dürfen, damit bei dem Vergnügen einer vertraulichen Unterhaltung auch einige Resolvenda kürzlich bedacht werden können.

253

1816

Weimar Charlotte v. Schiller an Knebel 24. 2. 1816 (*Düntzer1 S. 255; FDH, Hs-7040)

B3 4310

Uebrigens ist Goethe heiter und gesellig, u. Donnerstag war er bey Geheime rat von Voigt, dem Abend, von der besten Laune. Eine eigne Erscheinung beschäftigte uns. In einer Scheune, in Blankenhayn, wo einmahl eine reisende Schauspieler Gesellschaft spielte, standen Heiligen Bilder, sehr schön in Holz geschnitzt. Besonders einige; aber nach [?] der Zeit eines falschen Geschmacks, über mahlt mit bunten grellen Farben. Die Schauspieler Gesellschaft belustigte sich, die Nasen abzuschneiden. - Zuletzt kamen sie auf die Böden des Blankenhayner Schloßes. Man hat sie aufgefunden, u. erfahren, daß sie in die Kloster Kirche, des bey der Reformation zerstörten Klosters in Berka gehörten. Jezt sind sie hier, die Nasen ergänzt, die Farben angefrischt, und sie sollen nach der Wartburg gebracht werden. Der heilige Erasmus, u. die heilige Otilie, waren in das Voigtsche Haus zum Anschauen gebracht worden, u. darüber haben wir viel gesprochen wie die Elsäßische heilige Mutter nach Thüringen kommte ist doch ein Rätsel? - Doch führt der Himmel seine Heiligen wunderbar, nach dem Sprichwort. - Und diese Naturen gehören auch nicht einer Nation allein zu. 23. 2.

Tagebuch 23. 2. 1816 (GT V 1, 341)

Um 10. U. mit den neuen Coellner Domrissen zum Grossherzog, daselbst bis 12 U. war die Grossherzogin gegenwärtig. Mittag für uns. Schwerdgeburth mit den Abdrücken diese Dinge berathen und bedacht. Kpfrstecher Müller desgl . Christiane v. Goethe, Tagebuch 23. 2. 1816 (Damm1 S. 152)

Mittag für uns. 24. 2.

Tagebuch 24. 2. 1816 (GT V 1, 342)

Spazieren gefahren. und Bevorstehendes.

Mittag der Bade Inspector … Hofrath Meyer, Medaille

Christiane v. Goethe, Tagebuch 24. 2. 1816 (Damm1 S. 154)

Spazieren gefahren

Mittag der BadeInspector.

Ernestine Engels, Tagebuch 24. 2. 1816 (JSK 1, 92)

B3 4311

Später zur Goethen. Sie erzählte mir eine Geschichte von Eberwein und Moltke, worüber Goethe fürchterlich aufgebracht war, den Epimenides betreffend. 25. 2.

Tagebuch 25. 2. 1816 (GT V 1, 342)

Bey Frau von Stein. Mittags Riemers. Betrachtungen u. Entdeckungen über entoptische Farben … Abends mit Riemer italiän . Reise. 23. 2. 25. 2.

Carl August an Goethe 22. 2. 1816 (Wahl1 2, 143) Beehre mich morgen früh um 10 Uhr mit deiner Gegenwarth. An Riemer vor 25. 2. 1816 (WA IV 26, 280) Mögen Sie beykommendes [Ms. für „Italienische Reise“] gelegentlich lesen und mit mir besprechen; so können wir es wenn das 1te Heft von K. u. A. gedruckt ist hinüber senden.

254

1816

Weimar An Charlotte von Stein 26. 2. 1816 (WA IV 26, 275)

Unser gestriges Gespräch brachte mir das Verlangen der Gräfin Reden [betr. Gedenktafel für das Grab ihres Mannes] in’s Gedächtniß. Christiane v. Goethe, Tagebuch 25. 2. 1816 (Damm1 S. 156)

Mittag Riemers zu Tisch. Riemer an C. F. E. Frommann 26. 2. 1816 (Heitmüller S. 236)

B3 4312

… melde Ihnen daher zuvörderst in Auftrag und Namen Goethe’s was Ihnen vielleicht lieb seyn wird. Das Mscpt zur italienischen Reise, womit die neue Lieferung „Aus meinem Leben“ anfangen soll, ist außerordentlich weit vorgerückt. Von Carlsbad bis Rom; Von Neapel nach Sicilien liegt im Mscpt. Nur der Aufenthalt in Neapel u. Rom, d. h. der zweyte, ausführliche ist erst im Werden. Jenes beträgt gut und gern 12 Bogen, sauber u. klein geschrieben. Wenn Sie Lust hätten einen tüchtigen Anfang zu machen u. frisch weg setzen zu lassen; so würde es zuerst nicht an Mscpt fehlen, zum andern kriegte G. den nothwendigen Anstoß fortzuarbeiten; u. wenn es dann auch etwas langsamer ginge; so würde es doch nicht ganz an Mscpt fehlen. Vielleicht machten auch Sie dann eine kleine Pause. Da G. das Interesse hat an diesen Sachen fortzufahren, u. auch wohl innerlich u. äußerlich dazu genöthigt wird; so kann das Ganze niemals in ein gefährliches Stocken gerathen. Sie sind wohl so gut uns nächstens darüber vernehmen zu lassen was Ihrer Convenienz ist. 26. 2.

Tagebuch 26. 2. 1816 (GT V 1, 342)

Bey Hofr. Meyer wegen des Heil . Rochus. Mittag für uns … Abends Hofr. Meyer. Über die Abdrücke der Wiener Gemmen bey Bertuch. C. Schnauß, Aktennotiz (Kopie) 25./26. 2. 1816 (GSA, 31/II, 4, 4)

Am 25t Februar wieder mit dem H . Bau-Meister Steiner nach Jena gefahren und dort das [Hellfeldsche] Haus nochmals genau besichtigt … Den 26t Febr. mündlich davon dem H . StaatsMinister von Goethe Bericht erstattet. Christiane v. Goethe, Tagebuch 26. 2. 1816 (Damm1 S. 158)

Mittag für uns. 27. 2.

Tagebuch 27. 2. 1816 (GT V 1, 343)

Mittag für uns … Prof. Riemer. Abschluss des ersten Heftes v. Kunst u. Alterth. Beredung wegen des Bindens. Christiane v. Goethe, Tagebuch 27. 2. 1816 (Damm1 S. 160)

Mittags für uns. 28. 2.

Tagebuch 28. 2. 1816 (GT V 1, 343)

Spazieren gefahren. Mittag für uns. Rochus. Abends. Graf von Burgund. 255

Mit Hofr. Meyer wegen dem heil .

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 28. 2. 1816 (Damm1 S. 162)

Spazierengefahren in d. Staatskutsche. Mittags für uns. Abends im Grafen von Burgund. Dlle Bervisson sehr artig als Elsbeth. 29. 2.

Tagebuch 29. 2. 1816 (GT V 1, 343)

Bey Serenissimo. Gaedicke, neue Salzquelle. Mittag, Unzelmann, Krusens. v. Beilwitz, v. Boineburg. u. Peucer. Durchscheinende Bilder. Abends Riemer. An Chr. G. v. Voigt 1. 3. 1816 (WA IV 26, 280)

Erhalten anbey: 1) Einen mit Serenissimo besprochenen Aufsatz an Denon … Ferner sind Serenissimus geneigt, ein Briefchen zu unterschreiben, welches an gedachten Kunstvermittler mit einigem Dank gerichtet wäre. Christiane v. Goethe, Tagebuch 29. 2. 1816 (Damm1 S. 164)

Mittags die werthe Gevatterschaft zu Tisch, so auch v. Beilwitz … Dieselben zum Kaffee. An Gräfin Constanze v. Fritsch 2. 3. 1816 (WA IV 26, 282)

Diesen Winter blieb ich meist zu Hause und hätten nicht verschiedene theatralische Übungen mich aus meinem Winkel genöthigt, die Besuche einiger Fremden meine Einsamkeit belebt; so hätte ich für einen indischen Büßenden gar wohl gelten können … So eben verehrt mir Major von Beulwitz die Trümmer eines köstlich geschriebenen Korans, der sich wahrscheinlich seit Vertreibung der Mauren noch in Spanien verhalten hat, in dem letzten Kriege aber blätterweis in alle Welt zersteut worden. 1815/ Febr. 1816

1. 3.

Votum Ende Februar 1816 (FA I 27, 677)

Schon das ganze verflossene Jahr über, als der HofMechanicus Körner das paralattische Rohr verfertigte, oft mit Unstatten und Zeitverlust nach Jena wandern mußte um mit Professor von Münchow zu experimentiren und zu calculiren, kam öfters zur Sprache, daß es vortheilhafter seyn würde wenn Körner in Jena wohnhaft wäre, wo [er] nicht nur dem Astronomen, sondern auch dem Physiker und Chemiker zu Handen seyn, vielleicht auch der Studirenden in technischen Arbeiten Unterricht geben könne. Ein gleicher Wunsch war auch entstanden, daß man für Professor Döbereiner ein Haus außerhalb der Stadt fände, wo er seine chemischen Arbeiten im größeren und ungefährlich anzustellen im Falle wäre. Tagebuch 1. 3. 1816 (GT V 1, 343)

Spazieren gefahren. Mittag Hofr. Meyer … Hofmedicus Starke. Prinzess Auguste war krank geworden. Abends bey Serenissimo. Thronriss von Coudray. 256

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 1. 3. 1816 (Damm1 S. 166)

Spazieren gefahren. Zu Mittag Hofr. Meyer. 2. 3.

Tagebuch 2. 3. 1816 (GT V 1, 344)

Spazieren gefahren. Mittag für uns … Hofr. Meyer. Verschiedenes, die Zeichenschule und neue Wohnung betr . Abends: Joseph in Egypten. Christiane v. Goethe, Tagebuch 2. 3. 1816 (Damm1 S. 168)

Spazieren gefahren. Mittag für uns. Abends im Jacob u. sn. Söhnen. 3. 3.

Tagebuch 3. 3. 1816 (GT V 1, 344)

Spazieren gefahren Mittag Riemers u. Dlle Engels. Mit Riemer entoptische Farben. Dr. Schnauss. Prof. Riemer ital . Reise. Christiane v. Goethe, Tagebuch 3. 3. 1816 (Damm1 S. 170)

Spazieren gefahren

Mittags Riemers und Dlle. Engels.

Ernestine Engels, Tagebuch 3. 3. 1816 (JSK 1, 94)

B3 4313

Um 12 zur Riemer. Dann mit ihr zu Goethens, wo wir zu Tische gebeten waren. 4. 3.

Tagebuch 4. 3. 1816 (GT V 1, 344)

Mittag für uns … Abends 5 Uhr. Erbgrossherz. v. Mecklenburg.

Hofr. Meyer.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 4. 3. 1816 (Damm1 S. 172)

Mittags für uns. 5. 3.

Tagebuch 5. 3. 1816 (GT V 1, 344)

Dr. Schnauss wegen des Hauskaufs in Jena. Mittags für uns. Entoptische Farben mit August … Prof. Riemer. Ital . Reise. u. Sprachforschung. C. Schnauß, Aktennotiz (Kopie) 5. 3. 1816 (GSA, 31/II, 4, 4)

Den 4t März abermals auf hohen Befehl Großhz. Oberaufsicht nach Jena gefahren mid der Instruction auf das Hellfeldische Haus bis 2400 rh. zu bieten. Mündlich am 5t März H . Staatsminister v. Goethe u. Voigt von der Erklärung des H . Profeßer Luden Nachricht gegeben. Christiane v. Goethe, Tagebuch 5. 3. 1816 (Damm1 S. 174)

Mittag für uns. 6. 3.

Tagebuch 6. 3. 1816 (GT V 1, 345)

Mittag für uns. Kam der junge v. Knebel … Hofr. Meyer: Verhandlungen wegen des Throns. Der Vetter von Bremen u. die beiden Neffen. 257

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 6. 3. 1816 (Damm1 S. 176)

Mittag für uns. Abends: der Vetter aus Bremen und die beiden Neffen. 7. 3.

Tagebuch 7. 3. 1816 (GT V 1, 345)

Spazieren gegangen und gefahren. Mittags Hofr. Meyer … Prof. Riemer. Padua. Recens. d. Epimenides. Sprache, Etymologie, Henr. Stephanus pp. Christiane v. Goethe, Tagebuch 7. 3. 1816 (Damm1 S. 178)

Spazieren gefahren. Mittag Hofr. Meyer. Ernestine Engels, Tagebuch 7. 3. 1816 (JSK 1, 94)

Früh zur Goethen. Sie war gut und erzählte mir, daß drei Männer vom Theater bei Goethe gewesen wären, und bat mich zum Freitag hin. 8. 3.

Tagebuch 8. 3. 1816 (GT V 1, 345)

Mittag für uns … Dr. Schnauss mit der Nachricht der Acquisition des Hellfeld . Hauses in Jena. Prof. Riemer. Christiane v. Goethe, Tagebuch 8. 3. 1816 (Damm1 S. 180)

Mittag für uns. 9. 3.

Tagebuch 9. 3. 1816 (GT V 1, 346)

Bade Inspector Schütz. Clavier spielend. Hass den Frauen und die 3 Schulmeister.

Späterhin Moltke.

Abends

Christiane v. Goethe, Tagebuch 9. 3. 1816 (Damm1 S. 182)

Mittag BadeInspector Schütz. Abends, Haß den Frauen und der Vetter aus Bremen. 10. 3.

Tagebuch 10. 3. 1816 (GT V 1, 346)

Bote an Faerber wegen des Kampfhahns. Mittag. Riemers, Mdme Wieland u. Dlle Bervisson. Portefeuille der Röm Schule. Critik der Apogryphischen Raffael Motive. Christiane v. Goethe, Tagebuch 10. 3. 1816 (Damm1 S. 184)

Mittag Riemers, Mdme Wieland und Dlle Bervisson. 11. 3.

Tagebuch 11. 3. 1816 (GT V 1, 347)

Gegen Mittag zum Hrn. Staats M. v. Voigt. Mittag für uns. Costums … Abends, die Aussteuer, Mad. Wieland debutirte.

Theater

Christiane v. Goethe, Tagebuch 11. 3. 1816 (Damm1 S. 186)

Mittags für uns Theater Costums angesehen. Abends, die Aussteuer, Mad. Wieland Debutrolle. 258

1816 12. 3.

Weimar Tagebuch 12. 3. 1816 (GT V 1, 347)

Mittag für uns. Meyer.

Mit August wegen der Tableaux [bei Helldorff] … Hofrath

Christiane v. Goethe, Tagebuch 12. 3. 1816 (Damm1 S. 188)

Mittag für uns. 13. 3.

Tagebuch 13. 3. 1816 (GT V 1, 347)

Mittag für uns. Mit August die Helldorf Bilder Scenen Stanze [„Bilder-Scenen. Den 15. März 1816 bei Freiherrn von Helldorff“] dazu. Hofrath Meyer. Christiane v. Goethe, Tagebuch 13. 3. 1816 (Damm1 S. 190)

Mittag für uns. 14. 3.

Tagebuch 14. 3. 1816 (GT V 1, 348)

Mittag für uns … Nach Belvedere gefahren. haus besehen.

die warmen Häuser u. das Erd-

Christiane v. Goethe, Tagebuch 14. 3. 1816 (Damm1 S. 192)

Mittags für uns. Nach Belvedere gefahren mit der Riemern und andern Freundinnen. Weimar - Berka - Weimar 15. 3.

Tagebuch 15. 3. 1816 (GT V 1, 348)

Mittag für uns … Nach Berka gefahren.

Spät zurück.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 15. 3. 1816 (Damm1 S. 194)

Mittag für uns. Nach Berka gefahren. Abends spaet zurück. Weimar 16. 3.

Tagebuch 16. 3. 1816 (GT V 1, 348)

Im Garten. Fr. Major v. Knebel … Zu Mittag Fr. Major v. Knebel. Frau von Stein. Bade Inspector. Lieuten. von Knebel. Hatten die Cammer Musici ihren Dank abgestattet. Hofrath Meyer. Jungfrau von Orleans. Christiane v. Goethe, Tagebuch 16. 3. 1816 (Damm1 S. 196)

Mittags Frau Majorin von Knebel. Frau von Stein zum Caffee. Bade Inspector Schütz. Abends: Jungfrau von Orleans. 14. 3.

Christiane v. Goethe an Caroline Riemer 14. 3. 1816 (JSK 3, 77) Ich wünschte, den heutigen Tag [Carolines Geburtstag] recht froh begehen zu können … Ich schicke Dir hier ein kleines Andenken, welches Du nicht verschmähen wirst … N. S. Von meinem Mann wird es nachkommen.

259

1816 17. 3.

Weimar Tagebuch 17. 3. 1816 (GT V 1, 349)

Hauptm. Thommson. Geh. R. Schmidt von Hildburghausen. mers. Über die Odyssee und den Character des Ulysses Farben.

Mittag RieEntoptische

Christiane v. Goethe, Tagebuch 17. 3. 1816 (Damm1 S. 198)

Mittags Riemers. 18. 3.

Tagebuch 18. 3. 1816 (GT V 1, 349)

Mittag für uns … Hofrath Meyer.

Das Epigramm: Klingmann spielte.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 18. 3. 1816 (Damm1 S. 200)

Mittag für uns … Abends: Epigramm. Hr. Klingemann. 19. 3.

Tagebuch 19. 3. 1816 (GT V 1, 349)

Spazieren gefahren.

Mittag Hofr. Meyer. Über das Bild des heiligen Rochus.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 19. 3. 1816 (Damm1 S. 202)

Spazieren gefahren. Mittag für uns. 20. 3.

Tagebuch 20. 3. 1816 (GT V 1, 349)

Dlle Bervisson Bey Zeiten in Belvedere wo Serenissimus anlangten. Mittag die Bade Inspectorin. Nach Tische der Bade Inspector … Abends: Antenor und das zugemauerte Fenster. Christiane v. Goethe, Tagebuch 20. 3. 1816 (Damm1 S. 204)

Mittag Frau Bade Inspector Schütz. Abends die ital. Oper Antenor, worin Brizzi u. seine Tochter gespielt und das zugemauerte Fenster. 21. 3.

Tagebuch 21. 3. 1816 (GT V 1, 350)

Zu Serenissimo wegen der neuen Acquisition und Baue für die wissenschaftl Anstalten … Zu dem Erbgrossherzog v. Mecklenburg. Mittag für uns. An Chr. G. v. Voigt 5. 4. 1816 (WA IV 26, 331)

Serenissimo habe ich davon [Kauf und Nutzung des Hellfeldschen Hauses in Jena] umständlichen vorläufigen Vorschlag gethan und Höchstdieselben überlassen alles unserer Überzeugung. An Chr. G. v. Voigt 24. 3. 1816 (WA IV 26, 305)

Den Inhalt einer mit Ihro Königl. Hoheit vor einigen Tagen gehabten Unterredung habe in beyliegendem Blatte aufgezeichnet, und Höchstdenenselben zur 17./ 18. 3. (?) 20. 3.

Carl August an Goethe 17. 3. 1816 (Wahl1 2, 145) Brizzi ist mit seiner Tochter hier. G[raf] Edling wird das nöthige deßhalben mit dir besprechen. Carl August an Goethe 19. 3. 1816 (Wahl1 2, 145) Es ist von der höchsten Nothwendigkeit, daß du morgen um elf Uhr im Erdenhause zu Belvedere dich einfindest und solte es Keulen schneien.

260

1816

Weimar Approbation vorgelegt, da ich überzeugt war, daß Ew. Excellenz in dem Weg einer Akademie in herba stimmen würden. Beilage zum Brief an Carl August 23. 3. 1816 (Wahl1 2, 146)

Ihro Königl. Hoheit der GroßHerzog, als Höchstdenenselben verpflichteter Dank für die großen Begünstigungen der Institute für Wissenschaft dargebracht worden, gaben zu erkennen, Höchstdieselben erwarteten nunmehr daß jene Anstalten, sowohl für Ihro Lande insbesondere, als für das Vaterland und die wissenschaftliche Welt überhaupt sich entschieden nützlich beweisen würden. Es sey daher Ihro Absicht, daß alle Vierteljahre, unter dem Vorsitz der Oberaufsicht, eine Zusammenkunft gehalten werde, derer Männern, welchen die besondern Zweige der Wissenschaft anvertraut worden. Hier könnten theils kurzgefaßte Übersichten über einheimische und auswärtige Thätigkeiten, theils ausführlichere Darstellung wichtiger neuer Entdeckungen oder Fortschritte in dem Bekannten gegeben, Briefstellen und sonstiges Interessante mitgetheilt werden. Hieraus würde schon in Jahresfrist eine reiche wohlzuordnende Sammlung entstehen und Ihro Hoheit sey nicht abgeneigt, eine Auswahl des wichtigsten unter der Form eines Journals in zwanglosen Heften eigends zu begünstigen. Nach diesen höchsten Absichten könnte zu Pfingsten die Erste Versammlung seyn. Bis zu diesem Termin ließe sich alles vorbereiten, näher besprechen und eine gründliche Einleitung erwarten. Diese Sitzungen würden, wenigstens anfangs, nur privatim, unter den mitarbeitenden Personen vorgenommen, ein Protokoll geführt, worin nicht allein das Geschehene bemerkt, sondern auch das zunächst Vorzunehmende verabredet würde. An C. Chr. G. Sturm 24. 3. 1816 (WA IV 26, 306)

… ersehen aus beykommendem Schreiben … daß die K. K. Mährisch-Schlesische Gesellschaft zu Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde zu Brünn … mit den hiesigen gleichen und ähnlichen Anstalten in Verbindung zu treten wünscht … Ihro Königl. Hoheit haben daher auf unterthänigsten Vortrag mir zu befehlen geruht, Ew. Wohlgeb. zu veranlassen hierüber ein Gutachten zu verfassen, wie nämlich mit gedachter Gesellschaft ein Verhältniß anzuknüpfen seyn möchte und dasjenige, was Ihro Hoheit zu Beförderung des Ackerbaues, der Naturund Landeskunde gethan, jener Behörde am kürzesten und zweckmäßigsten mitgetheilt werde, ingleichen, was man allenfalls von derselben in Erwiderung sich ausbitten könnte. Christiane v. Goethe, Tagebuch 21. 3. 1816 (Damm1 S. 206)

Dlle Engels … Mittag für uns. Ernestine Engels, Tagebuch 21. 3. 1816 (JSK 1, 96)

B3 4315

Früh zur Goethen … Ich ging zu ihm hinter und bat ihn, mich in Achilles frei zu laßen; er bewilligte es gern. 261

1816 22. 3.

Weimar Tagebuch 22. 3. 1816 (GT V 1, 350)

Spazieren gefahren. Mittag für uns … Hofrath Meyer. Über die neuen Einrichtungen der Zeichenschule. Christiane v. Goethe, Tagebuch 22. 3. 1816 (Damm1 S. 208)

Spazieren gefahren. Mittags für uns. vor 23. 3. C. v. Stein an F. v. Stein 24. 3. 1816 (FDH, Hs-30317)

In Weimar führen sie jetzt alle Nasen lang Tableaux auf. Göthe macht Verse dazu wie ein Hofpoe¨t. Riemer, Tischreden u. Aphorismen (Pollmer1 S. 340)

B3 4462

Als Madame Wolff bemerkte, daß manche Schauspieler nach den Worten, die sie zu sagen haben, aufhören zu spielen, versetzte Goethe: Das rühre noch von den Marionetten her, die, wenn sie gesprochen haben, auch nicht weiter bewegt würden. 23. 3.

Tagebuch 23. 3. 1816 (GT V 1, 350)

Graf Edling, wegen der Huldigungsfeyerlichkeit. Mittag Hof Advocat Büttner … Abends Wolfs letztes Spiel: Romeo und Julia. An Chr. G. v. Voigt 23. 3. 1816 (WA IV 26, 304)

… überrascht mich Herr Graf Edling mit der Nachricht daß ich bey dem Huldigungs-Act zur rechten Seite am Trohne in Ew. Exzell. Gesellschaft stehen solle. Worauf ich denn nur meinen devotesten Danck abstatten konnte. Christiane v. Goethe, Tagebuch 23. 3. 1816 (Damm1 S. 210)

Mittags Hof Advoc. Büttner Abends Wolfs letztes Spiel in Romeo u. Julia. 1803/ 23. 3.

F. Förster, Göthes drei und achtzigster Geburtstag (Ost und West 1 (1837), Nr. 4, S. 26) B2 2992 B3 6890

Er erkundigte sich [1831] mit Theilnahme nach dem Schauspieler Wolff und dessen Gattin. „Sie sind mir zwar untreu geworden und nach Berlin gegangen“, sagte er, „allein ich habe sie doch recht lieb. Wolff hatte nie daran gedacht, Schauspieler zu werden; er kam [1803] zu mir auf mein Zimmer als junger Kaufmann, er hatte etwas Einschmeichelndes in seinem Wesen.“ Ich bemerkte, 23. 3.

Chr. G. v. Voigt an Goethe 22. 3. 1816 (SchrGG 56, 205) Ew. Exzellenz werden wahrscheinlich morgen einen Besuch des Herrn Grafen Edling erhalten, um über Dero Konkurrenz bei dem Huldigungsaktus zu sprechen. Man scheint in Verlegenheit zu sein, wie man Ew. Exzellenz plazieret. Daß Ihnen der erste persönliche Rang unter den Herren Ministern gebühret, kann keinem Zweifel unterworfen sein. Nur glaubt man, daß bei einer Offizialverhandlung des aktiven Staatsministerium dieses die Natur eines Kollegium annähme, das mit einem Präsidenten versehen sei, der in solchem immer den ersten Platz einnehmen müsse, wenn gleich Männer höhern persönlichen Ranges neben ihm existierten. Daß diese Idee nicht von mir herrühre, werden Ex. Exzellenz gewiß versichert sein, da es mit meinen langjährigen treuen und ehrsamen Gesinnungen gegen Sie in Widerspruch stünde.

262

1816

Weimar von Wolff selbst gehört zu haben, daß Wilhelm Meister auf sein Schicksal den größten Einfluß gehabt habe. - „Es ist mir sonderbar gegangen“, sagte Göthe, „wenn sich vordem ein melancholischer Liebhaber erschoß, mußte er durch Werther dazu verleitet worden sein, und wenn jetzt irgend ein junger Theolog, anstatt auf die Kanzel zu gehen, sich auf die Bühne verirrt, so hat ihn Wilhelm Meister auf dem Gewissen.“ Als bemerkt wurde, daß Wolffs beliebteste Rollen Tasso und der standhafte Prinz wären, fügte er scherzend hinzu: „Ich glaube, am besten spielt er die eifersüchtigen Ehemänner.“ An Zelter 23. 2. 1832 (WA IV 49, 249)

Soviel ich auch in’s Ganze gewirkt habe und so manches durch mich angeregt worden ist, so kann ich doch nur Einen Menschen, der sich ganz nach meinem Sinne von Grund auf gebildet hat, nennen; das war der Schauspieler Wolff. 24. 3.

Tagebuch 24. 3. 1816 (GT V 1, 351)

Spazieren gefahren. Mittags Hr. Passin und Kraeuter … Dr. Eisenstein aus Frankreich kommend. Christiane v. Goethe, Tagebuch 24. 3. 1816 (Damm1 S. 214)

Spazieren gefahren. Mittags: Bassin u. Kraeuter. 25. 3.

Tagebuch 25. 3. 1816 (GT V 1, 351)

Mittag für uns … Hofr. Meyer, vorläufig ub. d. Kunstschule. fante und. d. Grossmama.

Ettore triom-

Christiane v. Goethe, Tagebuch 25. 3. 1816 (Damm1 S. 216)

Mittags für uns. Abends im Ettore triomfante und die Großmama. 26. 3.

Tagebuch 26. 3. 1816 (GT V 1, 351)

Geh. Hofr. Kirms. für uns.

Hofr. Meyer neue Einrichtung d. Zeichenschule … Mittag

Christiane v. Goethe, Tagebuch 26. 3. 1816 (Damm1 S. 220)

Mittags für uns. 27. 3.

Tagebuch 27. 3. 1816 (GT V 1, 352)

Aufs Schloss. Prinzess [Marie] v. Mecklenburg Prinz Albert [von MecklenburgSchwerin]. Bey Ihre Hoheit der Grossherzogin blühende Musa coccinea. Blankenheiner Porzellan. Böhmische Chronik. Spazieren gefahren. Mittag für uns … Hofr. Meyer, Wiener Abdrücke in Ordnung … Abends: Mehr Glück als Verstand, u. d. Diener zweier Herrn. Christiane v. Goethe, Tagebuch 27. 3. 1816 (Damm1 S. 222)

Spazieren gefahren. Mittags für uns. Abends: mehr Glück als Verstandt. und der Diener zweier Herrn. 263

1816 28. 3.

Weimar Tagebuch 28. 3. 1816 (GT V 1, 352)

Herr Osann, Selectaner. Mittag Prof. Sturm. Oeconom . Gespraech. Hofr. Meyer. Das nächste beym Zeichen Institut. Tafeln für die untern Schulen. Boehm Chronik. Reglement wegen der Huldigungsfeyerlichkeit [mit Meyer?]. Christiane v. Goethe, Tagebuch 28. 3. 1816 (Damm1 S. 224)

Mittag … Professor Sturm. 29. 3.

Tagebuch 29. 3. 1816 (GT V 1, 354)

Genast: Betragen gegen die Schauspieler. Erbgrossherz [Friedrich Ludwig] von Mecklenburg. Mittag für uns … Abends Prof. Riemer. Venedig. Hofr. Meyer. Olymp . Jupiter u. Verhandlung darüber. Über Methode. Christiane v. Goethe, Tagebuch 29. 3. 1816 (Damm1 S. 226)

Großherzog [Friedrich Ludwig] v. Mecklenburg. Mittags für uns. 30. 3.

Tagebuch 30. 3. 1816 (GT V 1, 354)

Spazieren gefahren.

Mittag für uns.

Bade Inspector … Abends, Achill.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 30. 3. 1816 (Damm1 S. 228)

Spazieren gefahren. Mittags für uns. BadeInspector … Abends, Achill. 31. 3.

Tagebuch 31. 3. 1816 (GT V 1, 354)

Ritter Laurence. Spazieren gefahren. Mittags, Becks, Fr. Prof. Riemer u. Lieut: Gobi. Militarische Charten des Erzherzogs Carls. Christiane v. Goethe, Tagebuch 31. 3. 1816 (Damm1 S. 230)

Spazieren gefahren. Mittags Mdme Beck u. deren Kinder. Madme Riemer u. Lieut. Gobi. An J. I. v. Gerning 3. 5. 1816 (WA IV 27, 9)

In diesen Tagen wird sich mit einem Empfehlungsblatte Ritter Lawrence bey Ihnen melden … Es ist ein Engländer und sehr geistreicher Mann und wünscht in Frankfurt mit einigen Druckherrn bekannt zu werden, die vielleicht übernähmen etwas von ihm zu verlegen … Er war unter den Engländern die in Verdun gefangen zurückgehalten wurden und hat den dortigen Zustand in einem Drama geschildert. 28. 3.

An C. Chr. G. Sturm 24. 3. 1816 (WA IV 26, 307) Die nächste ganze Woche finden Ew. Wohlgeb. mich Mittags zu Hause, mögen Sie einen mäßigen Tisch mit uns theilen, so sind Sie freundlichst eingeladen. Ich wünschte alsdann über einige von Serenissimo gnädigst intentionirte neue Einrichtungen, zu Beförderung von Wissenschaft und Kunst aller Art, zu sprechen und Sie zur Theilnahme aufzufordern.

264

1816 März

Weimar Riemer an C. F. E. Frommann 1. 4. 1816 (Heitmüller S. 237)

B3 4316

Man macht näml. eine heimliche Cabale uns das Logis am Park vorzuenthalten u. Gott weiß wie u. womit uns abzufinden. Ich höre nur in der Stadt, daß Steinert nicht heraus will, aber die Sache hängt anders zusammen, u. es ist ein Stückchen, daß G. u. M[eye]r uns spielen möchten. Ich lasse mich aber auf nichts ein, und sie haben nicht das Herz mir das Propos zu thun … - Das wäre mir ein schöner Lohn für die viele Gefälligkeit und Bereitwilligkeit, die ich stets u. so auch diesen Winter für G. gehabt, daß ich meine eigenen Sachen öfters hintangesetzt habe. Ich weiß nicht der alte Herr gefällt mir nicht. Mitte Febr./ März

An Chr. L. F. Schultz 11. 3. 1816 (WA IV 26, 417)

Der Apparat kommt nicht von meinem Fenster weg, damit alle Freunde und Besuchende Kenntniß von dieser herrlichen Erscheinung nehmen. An Th. Seebeck 22. 3. 1816 (WA IV 26, 300)

Ihr werther unterrichtender Brief war mir höchst erfreulich, da schon seit mehreren Wochen der entoptische Apparat nicht von meinem Fenstertische kommt, auch alle Freunde und Fremde in die Spiegel sehen müssen, da denn mancherley Bemerkungen stattfinden. 1. 4.

Tagebuch 1. 4. 1816 (GT V 1, 355)

Staatsrath Struve

Mittag für uns

Hofr. Meyer.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 1. 4. 1816 (Damm1 S. 232)

Mittags für uns. 2. 4.

Tagebuch 2. 4. 1816 (GT V 1, 355)

Concepte durch August.

Mittag für uns.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 2. 4. 1816 (Damm1 S. 234)

B3 4317

Der Geheimerath unpaß, mit geschwollenen Backen … Mittag für uns. Nachmittags noch unpaß. 3. 4.

Tagebuch 3. 4. 1816 (GT V 1, 355)

Mit Hofrath Meyer verschiedenes sich auf die Zeichen Academie beziehendes. Christiane v. Goethe, Tagebuch 3. 4. 1816 (Damm1 S. 236)

B3 4318

Der G. R. noch krank … Der G. R. hat den ganzen Tag das Bett nicht verlassen. 1./2. 4.

Carl August an Goethe 1. 4. 1816 (Wahl1 2, 150) Voigten habe ich auf dich für ein Nachtquartier assignirt; der arme Teufel ist sehr matt; und morgen soll er sich selbst die Pflanzen in Belveder aussuchen. Steinerten schicke ich mit Voigten zu dir, um Abrede zu nehmen wegen eines kleinen Kellerhauses mit eisernen Fenstern, für den botanischen Garten, deßen er höchlich bedarf. Es betrift 6 Fenster nach Belvederschen Maas, welche praeterpropter 250 Thlr. kosten werden, vieleicht weniger. Laß sie machen, weil sie ohnumgänglich nöthig sind. Steiner kann die Sache sehr gut dirigiren und anlegen.

265

1816 4. 4.

Weimar Tagebuch 4. 4. 1816 (GT V 1, 355)

Mit Hofrath Meyer das an mich von Cammerherrn von Friese gebrachte Fragstück, wegen der Restauration alter Bilder. Christiane v. Goethe, Tagebuch 4. 4. 1816 (Damm1 S. 238)

Der Geheime Rath noch krank … Der Geheimerath den ganzen Tag zu Bette. vor 5. 4.

An J. J. Willemer 5. 4. 1816 (WA IV 26, 324)

Der Fuhrmann Weise von Apolda hat mir schon manches Gute gebracht, dießmal aber war er und die zwölf Apostel besonders willkommen. 5. 4.

Tagebuch 5. 4. 1816 (GT V 1, 355)

I. K. H. Prinz Bernhard … Sendung von Friesen mit Meyer durchgesprochen. Prinz Neuwid in Brasilien. Christiane v. Goethe, Tagebuch 5. 4. 1816 (Damm1 S. 240)

B3 4319

Der Geheimerath um vieles besser, er stand zu unserer aller Freude gegen 9 Uhr auf und ließ sich ankleiden. Dlle Bervisson. Der Gesandte Canicoff. Mittags für uns. 6. 4.

Tagebuch 6. 4. 1816 (GT V 1, 356)

Mittag der Bade Inspector. Lebensgeschichte von ..... Musik. Meyer. Restaurations wesen. Ableitung des Laecherlichen. Aegypten. sehr gute Vorstellung.

Hofrath Joseph in

Christiane v. Goethe, Tagebuch 6. 4. 1816 (Damm1 S. 242)

Mittag für uns. 4./6. 4.

An G. F. v. Friesen 8. 4. 1816 (WA IV 26, 333)

Die von Ew. Excellenz zutraulich an mich gelangte Anfrage [hinsichtlich der Restaurierung von Gemälden] ist sogleich mit Hofrath Meyer in ihrem ganzen Umfange durchgesprochen worden. Unsere Erwiderung dagegen konnte keine Schwierigkeit finden, da wir in das Gutachten des Herrn Professor Hartmann völlig einstimmen … Wir danken beyde für das geneigte ehrenvolle Andenken und stehen in ähnlichen Fällen immer bereit. 7. 4.

Tagebuch 7. 4. 1816 (GT V 1, 356)

Gegen 12 U. am Hof. Schlossflügelbau. 7. 4.

Huldigung … Um 3 Uhr zur Tafel … Hofrath Meyer.

An Chr. G. v. Voigt 7. 4. 1816 (WA IV 26, 332) Da ich heute zu dem Glück gelange, so bitte meinen Wunsch nach äußerer Conformität dadurch zu begünstigen, daß Sie mir auf Nachstehendes eine geneigte Auskunft ertheilen: Die beyden Sterne werden auf die Uniform geheftet, das Band des Falkenordens über der Uniform getragen, das Band des St. Annenordens hingegen unter derselben, so daß Schleife und Kreuz an der rechten Seite hervorsieht. Ist dieses so recht, so hoffe Ew. Excellenz in solcher Gestalt nach einigen Stunden zu begrüßen.

266

1816

Weimar F. Peucer, Kurze Nachricht von der feierlichen Erbhuldigung und der Eröffnung der ständischen Berathungs-Versammlung zu Weimar (Weimarisches officielles Wochenblatt Nr. 29, 9. 4. 1816)

Ein wichtiger Tag war der 7te April für unser Weimar und das ganze Grosherzogthum. Zwey feierliche Handlungen, jede wichtig für sich, bezeichneten den glücklichen Zeitpunkt, der uns Trost für die Leiden der Vergangenheit, Linderung der Gegenwart gewähren und Landesväterliche Erklärungen an ein treues Volk zum Unterpfand einer bessern Zukunft einsetzen sollte. Nach dem Vormittagsgottesdienst versammelten sich die Abgeordneten der neuen Landestheile auf dem Grosherzogl. Schlosse, um den Erbhuldigungs-Eid, der zugleich, um Kosten zu sparen, für die Vasallen statt der Lehnspflicht diente, vor den Augen ihres jetzigen Fürsten abzuleisten. Nachdem Sr. Königl. Hoheit der Grosherzog den im großen Saale errichteten Thron, umgeben von Ihrem Gefolge und der Staatsdienerschaft, eingenommen hatten, ward diese Handlung von dem Herrn Staatsminister des Ersten Departements, Freyh. von Fritsch, Exc., mit einer zweckmäßigen Rede eröffnet, welche, nach abgeleisteten Eide, von Seiten der Huldigenden durch den Domdechant Herrn Wurmb von Zink in einer gehaltreichen Gegenrede beantwortet wurde. Hierauf folgte die Eröffnung derjenigen Versammlung, welche von Sr. K. Hoheit zu dem großen Zwecke berufen war, sich über die Entwerfung einer Urkunde zu berathen, wodurch für das Land eine ständische Verfassung begründet, und für die Formen und Bedingungen einer Repräsentation der Gesammtheit der Staatsbürger eine Bestimmung ausgesprochen würde. Diese achtbare Versammlung nun, bestehend aus den seitherigen Ständen der alten, und aus Abgeordneten der Ritterschaft, der Städte und Landbezirke der neuen Lande, nahte sich, nach geendigtem Huldigungsakte dem Throne, und eine zweite Rede des genannten Herrn Ministers, in welcher der Zweck auf eine würdige, Ehrgefühl und Patriotismus der Deputirten in Anspruch nehmende Weise ausgesprochen wurde, machte am Schluß den Anwesenden die edle Entschließung Sr. Königl. Hoheit bekannt, die zu entwerfende Verfassungsurkunde unter die Garantie des deutschen Bundes zu stellen. Unter solchen Verhältnissen und erhaltenen neuen Beweisen Landesväterlicher Vorsorge, konnte die Gegenrede, die jetzt der Herr Obrist, Freyherr von Lynker, als vorsitzender Stand, sprach, nur ungeheuchelte Gefühle der Ehrfurcht und Dankbarkeit ausdrücken, und im Namen Aller die aufrichtige Zusage deutscher Treue mit den innigsten Wünschen für die Erhaltung eines solchen Fürsten und seines Hauses verbinden. Den Handlungen folgte eine Ceremoniell-Tafel, woran mit Sr. K. Hoheit, die Herren Staatsminister und Deputirten speißten, deren Gesundheit Höchstdiesel7. 4.

Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 7. 4. 1816 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4569) Ceremonial-Tafel bey der Huldigung Sr: K: H: des Großherzogs. in Großen Saal. 1. Serenissimo. 2. Hr. Minister von Göthe. 3. Hr. Minister von Voigt. 4. Hr. Minister von Fritsch. 5. Hr. Minister von Schardt. 6. Hr. Minister von Gersdorf. 7. Hr. Minister Graf Edling … Neue Stände sind folgende 20 Hr. Major von Boyneburg 21. Hr. Domdechand v. Wurmb. 22. Hr. Cammerherr von Sekendorf. 23. Hr. Baron von Werthern … Summa 40 Persn.

267

1816

Weimar ben im Anfange zu trinken geruhten, und die Höchst-Sie zuletzt mit Ausbringung des Toasts: Der deutsche Bund lebe! unter Trompeten- und Paukenschall beschlossen. Nach der Tafel wurden sämmtliche Abgeordneten Ihro K. Hoheit unserer verehrten Frau Grosherzogin und Landesmutter vorgestellt, und der feierliche Tag mit einer großen Cour beschlossen. An Zelter 14. 4. 1816 (WA IV 26, 339)

Vergangnen Sonntag hatten wir die große Feyerlichkeit der Huldigung. Die Würden, Ehren und Auszeichnungen, die uns da zu Theil wurden, sagten jedem Verständigen mit vernehmlicher Stimme, daß er sich in der ersten Zeit nicht selbst angehören werde. Mir wird indessen die heiterste Aufgabe zu Theil, mir liegt nichts ob als was ich gut verstehe, und ich fahre nur fort dasjenige zu thun, was ich seit 40 Jahren gethan habe, mit auslangenden Mitteln, großer Freyheit und ohne Qual und Hast. Christiane v. Goethe, Tagebuch 7. 4. 1816 (Damm1 S. 244)

Der G. R. zum Huldigungsfeste bey Hof. Mittags bey Riemers. Der G. R. von der Tafel am Hof kam bey Riemers und brachte uns den Nachtisch. Abends für uns. Ernestine Engels, Tagebuch 7. 4. 1816 (JSK 1, 100)

B3 4321

Zu Riemers. - Ich blieb mit der Goethen zu Tisch dort. - Nachmittag kam Goethe vom Hof und brachte uns allerlei Confitüren. Charlotte v. Stein an Knebel 9. 4. 1816 (StG 9, 298)

B3 4320

[Sie sei bettlägerig.] Es scheint, daß es zeither uns allen Zeitgefährten so geht, auch Goethen; doch hat er durch eine große Menge Blutigel, spanische Fliegen etc. erzwungen, bei der vorgestrigen Zeremonie als erster Geheimrat mit allen seinen Orden dicht neben dem Großherzog zu paradieren. C. v. Stein an F. v. Stein 8. 5. 1816 (*Rohmann S. 218; FDH, Hs-30317)

Daß auch gescheidte Leute in diese Mise`res einen Werth legen können wo sie keinen haben, beweißen Göthe und Vogt, welche sich um den ersten Platz am Throne des GrHerzogs v Weimar bey Eröffnung des Landtags gestritten haben. Vogt hat behauptet er führe das Staatsruder, aber Göthe hat ihn weggerudert durch die anciennetät, was übrigens da mehrere auf dieser Throntreppe mit ihnen standen und herumtrampelten, niemanden, der nicht den vorhergegangenen disput wuste, amusirt oder aufmerksam gemacht haben würde. Vogt führt deswegen doch nach wie vor die Staats Calesche, und Göthe flankirt auf dem Pegasus drum herum. 2./7. 4.

An Zelter 3. 5. 1816 (WA IV 27, 5)

Das Fest der Huldigung sollte am Sonntag Palmarum den 7. April vor sich gehen und so eigentlich der Schlußstein eines neuen Gewölbes nach vielen zer268

1816

Weimar störenden Leiden eingesetzt werden. Den 2. April wurde ich von einem wunderlichen, nicht gefährlichen, aber doch starken rheumatischen Übel befallen, daß ich mich zu Bette legen mußte, nach meiner Einsicht schien es beynahe unmöglich den 7. an meinem Platze zu seyn. Da fiel mir glücklicherweise ein Napoleontischer Spruch in’s Gedächtniß: l’Empereur ne connoit autre maladie que la mort, und ich sagte daher dem Arzte, daß ich, wenn ich nicht todt wäre, Sonntag Mittag um 12 bey Hof erscheinen würde. Es scheint daß der Arzt und die Natur sich diesen tyrannischen Spruch zu Gemüthe genommen haben, denn ich stand Sonntag zur rechten Stunde an meinem Platze, rechts, zunächst am Thron, zugleich auch konnt ich noch bey Tafel allen mir obliegenden Schuldigkeiten genug thun. Nachher aber zog ich mich wieder zurück und legte mich in’s Bette.

8. 4.

Tagebuch 8. 4. 1816 (GT V 1, 357)

Mittags Kraeuter.

Austheilung der Drillinge.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 8. 4. 1816 (Damm1 S. 248)

Mittag Kraeuter. 9. 4.

Tagebuch 9. 4. 1816 (GT V 1, 357)

Oberbaudirector Coudray. Mittag Riemers und Engels. zings. Prof. Riemer die Ruysdael Zeichnungen.

Nach Tische Lor-

Christiane v. Goethe, Tagebuch 9. 4. 1816 (Damm1 S. 250)

Mittag die Engel und Lorzings. Ernestine Engels, Tagebuch 9. 4. 1816 (JSK 1, 100)

B3 4322

Zur Goethen; sie bat mich zu Tische … Zur Riemer und mit ihr und ihm zu Goethes gefahren. Er war sehr gut. Nachher kamen Lortzings; wir fuhren spazieren. 10. 4.

Tagebuch 10. 4. 1816 (GT V 1, 357)

Mittag für uns … Besuch von Herrn Mendelsohn der nach Paris ging. Meyer. wegen der Zeichenschule.

Hofr.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 10. 4. 1816 (Damm1 S. 252)

Dlle Engels. Hr. Unzelmann. Hr. Deny. Mittags allein. Ernestine Engels, Tagebuch 10. 4. 1816 (JSK 1, 100)

B3 4323

Zur Goethen. Deny war dort, nachher auch Unzelmann. Goethe kam herein und frühstückte; er war freundlich. 9. 4.

An Maria Pawlowna 23. 2. 1816 (WA IV 26, 269) Ich werde … nicht ermangeln ihn [Coudray] gleich bey seiner Ankunft auf dieses wichtige Geschäft [Ausbau des Westflügels im Großherzoglichen Schloß] aufmerksam zu machen und mich zu demselben durch das mir gnädigst anvertraute Blatt gehörig legitimiren, auch von allem dem was mir sonst von Ew. Hoheit Willen und Absichten bekannt geworden, zweckdienlichen Gebrauch machen.

269

1816

Weimar An Zelter 14. 4. 1816 (WA IV 26, 337)

… kam Mendelssohn und da ich einmal im Zuge und er von dir empfohlen war; so sagte ich ihm was ich dir wohl gesagt haben würde, welches er wohl verdiente, da er sehr einsichtig sprach und manche Hauptpuncte der Wissenschaft, Kunst und des Lebens im Laufe des Gesprächs zur Rede brachte. 11. 4.

Tagebuch 11. 4. 1816 (GT V 1, 358)

Um 11 U. nach Belvedere. Mittag Kraeuter … Oberhofmeisterin Gräfin v. Schulenburg. Frau von Schiller, Dlle Martin u. Salomo Hofr. Meyer. Christiane v. Goethe, Tagebuch 11. 4. 1816 (Damm1 S. 254)

Spazieren gefahren. Mittag Kraeuter. Ernestine Engels, Tagebuch 11. 4. 1816 (JSK 1, 100)

Einen Augenblick zur Goethen, sie war aber mit ihm nach Belvedere gefahren. 12. 4.

Tagebuch 12. 4. 1816 (GT V 1, 358)

Spazieren ums Webicht. Mittag der kleine Deny. Nach Tische mit Hofr. Meyer nach Belvedere, in den Gewaechshaeusern. Späte am Gasthof. Cap. Mr. Müller. u. a. Zurück Mit Hofr. Meyer. die naechsten Verhandlungen. Christiane v. Goethe, Tagebuch 12. 4. 1816 (Damm1 S. 256)

Spazieren gefahren. Mittags für uns. In Belvedere. 13. 4.

Tagebuch 13. 4. 1816 (GT V 1, 358)

Mit August Ilmenauer Verhaeltnisse.

Mittag für uns … Dlle Bervisson.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 13. 4. 1816 (Damm1 S. 258)

Nicht gar wohl. Mittags für uns - Abends kränker. 14. 4.

Tagebuch 14. 4. 1816 (GT V 1, 359)

Mittags Riemers und Unzelmanns. mer, Ruysdael u. a. 10. 4.

Sonderung der Zeichnungen.

Mit Rie-

Zelter an Goethe 4. 4. 1816 (MA 20.1, 411) Der Banquier Abraham Mendelssohn ist es der Dir diesen Brief bringt. Er ist der zweite Sohn des Philosophen und von seinen ersten Jünglingsjahren an, nach dem Tode des Vaters hat er sich mein Haus mit dem was drinne war gefallen lassen. Er gehört zu den Braven und so wirst Du ihn aufnehmen. Er hat liebens würdige Kinder und sein ältestes Töchterchen könnte Dich etwas von Sebastian Bach hören lassen. Dies Kind war etwas verschniegelt wie sie es noch ist und alle sind die früh zum Leben reifen. Auch die Mutter ist es und doch zugleich eine höchst treffliche Mutter und Hausfrau, leider von etwas schwacher Gesundheit. Er, der Mann ist mir sehr gewogen und ich habe offne Kasse bei ihm. Zelter an Goethe 7. 4. 1816 (MA 20.1, 413) Diesen Brief gebe ich damit er fortkomme auch Mendelssohn mit der morgen abreiset und doch wohl eher nach Weimar kommt als die Post.

270

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 14. 4. 1816 (Damm1 S. 260)

Mittags, Unzelmanns, Riemers. 15. 4.

Tagebuch 15. 4. 1816 (GT V 1, 359)

Um 11 Uhr nach Belvedere. Mittags für uns … Canzler von Müller. General Kleist. Oberappellationsgericht. Das unterbrochene Opferfest. Christiane v. Goethe, Tagebuch 15. 4. 1816 (Damm1 S. 262)

Um 11 U. nach Belvedere. Mittags der kleine Deny … Abends mit dem G. R. im unterbrochenen Opfer. 16. 4.

Tagebuch 16. 4. 1816 (GT V 1, 359)

Um 11 U. Singschule. Mittag für uns … Hofrath Meyer. Oberbaudirector Coudray. Plan von Weimar. Baumeister Hesse in Frankfurth verschiedene architectonische Werke. Christiane v. Goethe, Tagebuch 16. 4. 1816 (Damm1 S. 264)

Um 11 U. die Rempt’sche Singschule Mittags allein.

Berka 17. 4.

Tagebuch 17. 4. 1816 (GT V 1, 359)

Um 10 U. nach Berka. Spazieren. Beym Bade Inspector gegessen. Nach Tische Seb. Bachische Sonaten. Am Badeplatz. Nach Hause. Der Tag war sehr schön. Christiane v. Goethe, Tagebuch 17. 4. 1816 (Damm1 S. 266)

Um 10 Uhr nach Berka. Mittags beym Bade Inspector. Auf dem Badeplatz. Zurück. Ein schöner Tag.

Weimar 18. 4.

Tagebuch 18. 4. 1816 (GT V 1, 360)

Praelat Muth. v. Erfurt. Cammerrath Herger. Mittags Coudray, Hofr. Meyer u. Schiller. Nach Tische Dr. Froriep. Abends … Hofr. Meyer. 18. 4.

An H. Meyer 18. 4. 1816 (WA IV 26, 342) Da mir … dran gelegen ist, daß Thomas bald in’s Jägerhaus ziehe, indem, wie ich höre, auf die dortigen Räume schon speculirt wird, und ich wegen Anstellung eines neuen Dieners schon erwähnter Ursachen halben Bedenken trage; so haben Sie die Güte dieß dem Manne zu eröffnen und was der Mann etwa darauf erwidert mir etwa heute Mittag mitzutheilen.

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1816

Weimar An B. G. Niebuhr 27. 4. 1816 (WA IV 26, 430)

Der Probst Muth zu Erfurt, mit dem ich von Ew. Wohlgeb. Ankunft sprach, erwartet Sie sehnlichst und hofft bey Ihrer Durchreise seine frommen Wünsche vorzulegen. Christiane v. Goethe, Tagebuch 18. 4. 1816 (Damm1 S. 268)

E. Genast mit der Nachricht von dem Tode von Hrn. Unzelmanns ältsten Knaben. Mittags. Coudray, Meyer u. v. Schiller jun. 19. 4.

Tagebuch 19. 4. 1816 (GT V 1, 360)

Berichtigung verschiedener Geschäfte mit Hr. Steinern u. a. Mittag für uns. Mit August. L’Hermite de la Chause´e d’Antin. Prof. Riemer. Christiane v. Goethe, Tagebuch 19. 4. 1816 (Damm1 S. 270)

Mittag für uns. 18. od. 19. 4. 20. 4.

An J. G. Lenz 19. 4. 1816 (WA IV 26, 342)

Ihre Frau Tochter habe gesprochen. Tagebuch 20. 4. 1816 (GT V 1, 360)

Genast, courrente Dinge. ½ 11 U. zu I. K. H. der Grossherzogin. Zu Hofrath Meyer, Zu Riemers. Mittags Dlle Seidler. Fr. von Stein. Abends. der Walt bey Herrmannstadt. Christiane v. Goethe, Tagebuch 20. 4. 1816 (Damm1 S. 272)

Dlle Seidler von Jena. Selbige zu mittag … Abends der Wald bey Hermannstadt. Weimar - Gelmeroda - Weimar 21. 4.

Tagebuch 21. 4. 1816 (GT V 1, 361)

Um 10 bey Serenissimo. Mittag Riemers. Nach Tische mit Riemer, August, Meyer in die Gelmeröder Schlucht. Abends Riemer, über Sprachverhältnisse und Pedanterie. 18. od. 19. 4.

J. G. Lenz an Goethe 18. 4. 1816 (GSA, 28/70, Bl. 152) Schließlich erlaube ich mir noch anzumerken, daß die Überbringerin dieses meine Stieftochter ist, welche mit ihrem Mann gerne Jena mit Weimar vertauschen will, und wird sich erkühnen, Ew. Excellenz ihr Anliegen devotest vorzutragen. nach 19. 4. An Chr. G. v. Voigt 19. 4. 1816 (GJb 1963, 328) Ew Exzell vergönnen daß ich mich in Ihrem verehrten Familienkreise, einen der nächsten Abende wegen meines heutigen Aussenbleibens entschuldige. Ich bin grösserer Gesellschaft so entwohnt daß ich mich erst nach und nach darin wieder finden muß. 20. 4. An Louise Seidler 30. 3. 1816 (WA IV 26, 320) … frage an, ob Sie die grundirte Leinwand von Dresden bald erwarten? Der Carton nimmt täglich zu, und es wäre zu wünschen, daß, sobald derselbe fertig ist, die zierlichen Finger gleich thätig seyn möchten. Ob wir den Heiligen [Rochus] hinüberbringen, oder ob wir Sie ersuchen, ihn abzuholen, das wird von gebietenden oder vergönnenden Umständen abhängen.

272

Weimar - Gelmeroda - Weimar

1816

Christiane v. Goethe, Tagebuch 21. 4. 1816 (Damm1 S. 274)

Mittag Riemers. B3 4324

Riemer, Tagebuch 21. 4. 1816 (JSK 3, 77)

Bei Goethes ward mein Geburtstag gefeiert, Meyer zu Tisch. Hernach mit Goethe und dem Kammerrat nach den Gelmeröder Steinbrüchen, Teile eines Elefantenkopfes ausgegraben. Charlotte v. Schiller an Knebel 24. 4. 1816 (Düntzer1 S. 274)

B3 4325

Goethe ist ziemlich wohl. Sein Sohn und Ernst haben wieder Spuren eines Elefanten gefunden. Darüber ist große Freude, und Goethe, Meyer und Riemer sind auf die Stelle gewallfahrtet und haben Nachsuchungen angestellt und auch versteinerte Knochen gefunden. Weimar 21.(?) 4.

H. Meyer an Böttiger 24. 4. 1816 (FDH, Hs-3151)

Besagtes Manuskript [von Böttigers Übersetzung des Hamilton-Memorandums zu Lord Elgins Erwerbungen in Griechenland] ist für mich von ganz außerordentl. Intereße und wohl kan ich sagen daß ich mich lange nicht so gut als durch diese Nachrichten unterhalten und ergötzt habe … Sie wünschten daß ich die Sache auch mit Goethe besprechen möchte. Solches ist geschehen, und mit seiner Einwilligung dürfte ich den allenfalls zu schreibenden Bemerkungen, wenn ich sie ihm erst vorgelegt, den Namen der Weimarischen Kunstfreude unter setzen, welches mir besser scheint als meinen eigenen zu brauchen. Allein er meint und ich theile seine Meinung, vollkommen v der Richtigkeit ders: überzeugt, daß das ganze wenn es von ernsten Anmerk: begleitet werden soll auch ungetheilt als ein für sich bestehendes Werk abgedruckt werden müßte. 22. 4.

Tagebuch 22. 4. 1816 (GT V 1, 361)

Geh. Rath von Plessen von Mecklenburg … Mittag für uns … Graf Orck. Christiane v. Goethe, Tagebuch 22. 4. 1816 (Damm1 S. 276)

Mittag für uns. 23. 4.

Tagebuch 23. 4. 1816 (GT V 1, 361)

Rath Vulpius von Jena retour … Bey Canicoff mit G. R. v. Plesse. von Gersdorf. Seebach, Fritsch, Linker, Riedesel, zu Tisch. 24. 4.

Tagebuch 24. 4. 1816 (GT V 1, 361)

Geh. Hofr. Kirms. Hr. Genast … Frau von Heygendorf u. von Danckelmann. G. R. von Plessen und L. R. Struve. Mittag für uns. Der kleine Seebach … Um 4. Uhr in der Menagerie. 23. 4.

Chr. A. Vulpius an Goethe 19. 4. 1816 (Meier 1, 190) … werde ich den Montag (d. 22sten) nach Weimar zurückkommen … Meinen unterthänigen Bericht werde ich abstatten.

273

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 24. 4. 1816 (Damm1 S. 280)

Frau von Heygendorff. Mittags für uns … Um 4 die Menagerie im Alexanderhof. Wilhelmine Schütze, Tagebuch 24. 4. 1816 (GMD)

B3 4326

Dann machte ich eine Visite bei der Göthe wo die Heygendorf mit ihrer Schwester war. Göthe schien übel gelaunt. Das unhöfliche Benehmen der Göthen gegen mich - Nun die ist mir zu klein u zu gemein. 25. 4.

Tagebuch 25. 4. 1816 (GT V 1, 362)

Genast courr. Sachen. Dr. Bernstein. Lieut. Klauer. Spazieren gefahren Mittag für uns. Frau von Stein … Hofrath Meyer. Beredung über die Ausg. der Werke des Jul. Romanus. Chr. G. v. Voigt an Eichstädt 1. 5. 1816 (Ztschr. Ver. thür. Gesch. NF 27, 193)

Allerdings war es ein Glückswurf mit Bernstein. Herr v. Goethe war durch eine lange Unterhaltung mit ihm in der Erwartung bestärkt, daß etwas mit ihm werden könnte. Christiane v. Goethe, Tagebuch 25. 4. 1816 (Damm1 S. 282)

Prof. Bachmann. Dlle Bervisson [auch bei Goethe?]. Spazieren gefahren. Frau von Stein, Mittags für uns. 26. 4.

Tagebuch 26. 4. 1816 (GT V 1, 362)

Traurige Nachricht von dem früh 1 Uhr. zu Berka ausgebrochenen schreckl . Feuers … Mittag für uns. Bote von Berka … Frau v. Niebecker u. Toechter: Hofr. Meyer. Mit August. Christiane v. Goethe, Tagebuch 26. 4. 1816 (Damm1 S. 284)

Schreckliche Nachricht von dem Berkal. Brande … Mittags für uns. Nachmittags Theegesellschaft. v. Niebeckers u. Hofr. Meyer. Weimar - Berka 27. 4.

Tagebuch 27. 4. 1816 (GT V 1, 362)

Im Garten. spät zurück.

Mittags für uns.

Nach Tisch nach Berka gefahren

Ernestine Engels, Tagebuch 27. 4. 1816 (JSK 1, 102)

Abends B3 4327

Ich sprach heut Goethen am Gartenfenster. 25. 4.

Chr. G. v. Voigt an Goethe ca. 23. 4. 1816 (SchrGG 56, 217) Bernstein wird aufwarten und sein arabisches Spezimen bringen. Ich ließ mich durch Conta nach ihm erkundigen; ich lege seine Nachricht bei. Was Eichstädt über den Orientalisten sagt, finden Ew. Exzellenz in fernerer Beilage.

274

Weimar - Berka

1816

Christiane v. Goethe, Tagebuch 27. 4. 1816 (Damm1 S. 286)

Im Garten. Mittags für uns. Nach Tisch nach Berka!!! Schreckl. Verheerungen des Brandes. Abends spät retour. 26./27. 4. An Zelter 3. 5. 1816 (WA IV 27, 6)

Das gute Berka an der Ilm … ist vom 25. auf den 26. April von der Erde weggebrannt. Mit ungeheurer Geistesgegenwart und mit Hülfe von Wohlwollenden ist das Clavier gerettet und noch manches vom [Schützschen] Haushalt, worüber man erstaunt, höchstens in 7 Minuten: denn ein gewaltsames bey einem Bäcker aufgetriebenes Feuer warf um halb zwölf in der Nacht die Flammen rings umher. Alle des Organisten alte von Kittel in Erfurt noch erworbene Bache und Händel sind verbrannt, und bloß durch einen närrischen Zufall oder Zurichtung, daß er sie aus der bisherigen Unordnung in Ordnung in eine etwas abgelegene Cammer gebracht. Weimar 28. 4.

Tagebuch 28. 4. 1816 (GT V 1, 363)

Im Garten. Frau von Stein. Mittag Schützens, Riemers, von Boyneburg von Mansbach. Nach Tische von Fritsch, Coudray, August. Abends Riemer. Christiane v. Goethe, Tagebuch 28. 4. 1816 (Damm1 S. 288)

Im Garten. Mittags: Dr. Schützens, Riemers, von Boyneburg, von Mansbach. St. Schütze, Tagebuch 28. 4. 1816 (Starnes1 S. 119)

Den Mittag mit M[inna] bei Goethen. Riemers, Boineburg. G[oethe] leichter und milder, in jedes Gespräch eingehend, ohne breite und große Ereiferung. Wilhelmine Schütze, Tagebuch 28. 4. 16 (GMD)

B3 4328

Zum Mittag bei Göthens wo außer uns noch Riemer u Boyneburg war nebst H. v. Mannlich. Goethe war sehr liebenswürdig u gesprächig; er zeigte uns eine Menge Selte[n]h[ei]ten sprach über die griechischen Schauspiele - - u machte mitunter seine Späßchen. Um 5 empfahlen wir uns. Die G. war auch heut wieder ganz besonders. - wie geistlos u abgeschmackt sind ihre u ihrer Consorten Unterhaltungen. 29. 4.

Tagebuch 29. 4. 1816 (GT V 1, 363)

Mit Riemers nach Tieffurth … Mittag für uns. Frau von Stein … Hr. von Mellisch. Abends Hofr. Meyer. Vorbereitung zur Zeichenschule. 28.(?) 4.

Riemer an C. F. E. Frommann 23. od. 24. 4. 1816 (GSA, 21/41, Nr. 27) Die Dedication [für die neue Auflage seines Wörterbuchs] ist auch geschrieben; ich muß sie aber wegen Titulatur und Inhalt erst an Goethe zeigen, damit kein Verstoß in Sache und Ausdruck darin vorkomme.

275

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 29. 4. 1816 (Damm1 S. 290)

Mittags allein … Frau von Stein. 29. 4. (?)

B2 3014

Th. v. Kobbe, Erinnerungen (Kobbe 2, 126)

Als Mellish’ nach einer vieljährigen Trennung von Weimar, wo er lange als Kammerherr gelebt hatte, Göthe besuchte, rief dieser beim Anblick seines Freundes, mit dem er mancher Flasche den Hals gebrochen hatte, und dessen Liebhaberei für den Wein er wohl kannte, nur das einzige Wort „Champagner“ aus. 30. 4.

Tagebuch 30. 4. 1816 (GT V 1, 363)

Buchhändler Campe [und/oder Schrag?] aus Nürnberg. Frau von Stein u. Fr. von Schiller.

Mittags für uns …

Christiane v. Goethe, Tagebuch 30. 4. 1816 (Damm1 S. 292)

Mittags für uns … Frau von Stein u. Fr. von Schiller. Ende Apr. An Knebel 1. 5. 1816 (WA IV 27, 1)

… habe … durch Freunde gehört, daß du wohl und munter bist. Anf. Mai (?)

1. 5.

C. F. A. Conta an Goethe 5. 6. 1816 (Kopie; GSA, 28/253, Nr. 3)

Ew. Excellenz hatten die Gnade mir, vor meiner Abreise nach Berlin, zu sagen, daß die Großherzgl. Oberaufsicht die Vergütung des von mir in das Ludecussische Haus gesetzten Ofens und Eckschranks, mit 14 rh. 19 gr. 9 ∏ leisten zu lassen beschlossen habe und daß dieselbe vorziehe, diese Entschädigung direct an mich auszahlen zu lassen. Tagebuch 1. 5. 1816 (GT V 1, 363)

Hofmedicus Rehbein. Mittag Bade Inspector. merrath Riedel und Sohn. Die Drillinge.

Mdme. Lorzing.

Geh. Cam-

Christiane v. Goethe, Tagebuch 1. 5. 1816 (Damm1 S. 294)

Mittags … BadeInspector. Mad. Lorzing. Frau von Stein u. Frau von Schiller. Abends die Drillinge. 30. 4.

Th. Seebeck an Goethe 5. 4. 1816 (GJb 1924, 187) Herr Buchhändler Schrag von hier wird nächstens durch Weimar reisen und wünscht, Ew. Exzellenz aufzuwarten. Er ist der Verleger des chemischen Journals.

An Th. Seebeck 9. 4. 1816 (WA IV 51, 388) Herrn Schrag werde freundlich empfangen. 2. Hälfte Graf K. F. v. Reinhard an Goethe 16. 4. 1816 (Heuschele - Gross S. 213) April (?) Dieser Freund ist Herr Hofrat Harnier, nun Arzt in Pyrmont, ehmals der meinige in Kassel, nachher der Bewahrer meiner zurückgelaßnen Habe, und durch einen glücklichen Zufall mein rücksichtloser Gesellschafter während meines vorjährigen Aufenthalts in Frankfurt. Ich ehre sein Herz und liebe seinen Geist; und so darf ich wohl hoffen, daß einige Unterhaltung mit ihm Ihnen nicht überlästig sein werde. 2. Hälfte An Riemer 12. 4. 1816 (WA IV 26, 336) April/Anf. Werfen Sie, mein Werthester, einen Blick auf diese Blätter, damit die Lücken des Tagebuchs [der Mai (?) „Italienischen Reise“] nach und nach ausgefüllt werden.

276

1816

Weimar An J. I. v. Gerning 3. 5. 1816 (WA IV 27, 10)

Sie erinnern Sich gewiß noch der artigen Frau [Beate Lortzing?], die nun eine Reise nach dem Rhein und Mayn zu machen gedenkt. Das gute und geschickte Ehepaar wünscht ich allen meinen Freunden empfohlen. 2. 5.

Tagebuch 2. 5. 1816 (GT V 1, 364)

Im Garten. Spazieren gefahren. Lieut. von Knebel zu Tisch. Mellisch. Frau von Stein Hofr. Meyer.

Hr. von

K. Meyer, Joseph Charles Mellish (Transactions Manchester 1894, S. 141)

To this young man, his godchild, Goethe gave, in 1816 (when father and son seem to have visited Goethe together …) a copy of Hermann und Dorothea … In it is written boldly and clearly in Latin characters: “Meinem theuren Pathen, Richard, Carl, Emil, Wolfgang, Gottlob v. Mellisch, dem der Vater der beste Dollmetsch des Gedichtes seyn kann, “Weimar, d. 2 May “treumeinend 1816. Goethe.” Christiane v. Goethe, Tagebuch 2. 5. 1816 (Damm1 S. 298)

Spazieren gefahren. Mittags Lieut. von Knebel. Frau von Stein. Knebel an Goethe 8. 5. 1816 (*Guhrauer 2, 188; GSA, 28/512, St. 3)

Für die gütige Aufnahme, die Du jüngst meinem Karl in Deinem Hause vergönnt, sind wir Dir sehr dankbar. Er hat sich dessen zu rühmen gewußt. Charlotte v. Stein an Knebel 4. 5. 1816 (StG 9, 301)

B3 4329

Es hat mir sehr leid getan, daß ich Ihren Karl nicht gesehen habe … Goethe hat mir ihn recht gelobt. 3. 5.

Tagebuch 3. 5. 1816 (GT V 1, 364)

In Belvedere.

Mittags für uns … Abends Prof. Riemer.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 3. 5. 1816 (Damm1 S. 300)

In Belvedere. Fr. Hofräthin Westermeyer [auch bei Goethe?]. 4. 5.

Tagebuch 4. 5. 1816 (GT V 1, 364)

Bey Staatsm. von Voigt. Mittag Prof. Sturm und Frau, u. Lieut. von sein Eleve. Verschiedenes zur Unterhaltung vorgezeigt. Hofr. Meyer. Über das Nächste bey der Zeichenschule. Tour nach Jena. Neuste Staatsereignisse. 277

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 4. 5. 1816 (Damm1 S. 302)

Mittags: Sturms und ihr Eleve Lieut. von

.

Ernestine Engels, Tagebuch 4. 5. 1816 (JSK 1, 103)

Nach der Probe zur Goethen; sie bat mich zu Tische, wo Sturms und ein interessanter junger Mensch aßen. Ich spielte und sang. Nach Tisch kam auch die Lortzing. 5. 5.

Tagebuch 5. 5. 1816 (GT V 1, 365)

Regierungsrath Schmidt … Mittag für uns. Prof. Riemer.

Prof. Riemer u. Mellisch.

Abends

Christiane v. Goethe, Tagebuch 5. 5. 1816 (Damm1 S. 304)

Mittags für uns. B3 4330

Riemer, Tagebuch 5. 5. 1816 (JSK 3, 77)

„Die Halsbandgeschichte ist eine Umkehrung der Welthistorie.“ Für Goethe das furchtbarste, medusenartige Symbol der neuern und neuesten Begebenheiten. Liederlichkeit im Ungeheuern. Ich bemerkte ein Gegenbild aus dem Altertum von Kleopatra und Antonius. 6. 5.

Tagebuch 6. 5. 1816 (GT V 1, 365)

Die Brüssler Fremden: Mr. de Hulste`re u. W. Craddock Bettridge. Fr. Hofräthin Westermeyer u. Riemers zu Tisch. Moltke … Rentamtmann Kühn wegen der Museumsrechnung Hofrath Meyer. Prof. Riemer mit ihm den Aufsatz über die Elginischen Marmore. Christiane v. Goethe, Tagebuch 6. 5. 1816 (Damm1 S. 306)

Mittags Hofräthin Westermeyer und Riemers. Über Tisch Anfall von Magenkrämpfen. 7. 5.

Tagebuch 7. 5. 1816 (GT V 1, 365)

Um ½ 10 U. beym Grossherzog … mittag für uns. Hildburghausen.

Director Sickler von

An Chr. G. v. Voigt 8. 5. 1816 (WA IV 27, 11)

Sonntag gedenken Serenissimus nach Jena zu gehen. 6. 5.

Graf H. v. Grünne an Goethe 9. 4. 1816 (GSA, 28/70, Bl. 176) … daß Überbringer dieses sowohl als ein sehr gebildeter Mann als in jeder anderen wesentlichen Hinsicht ohne Anstand bestens empfohlen werden kann, so ist mir auch … eine so günstige Gelegenheit mich E. E. geneigtem Andenken in Erinnerung zu bringen zu willkommen, um dessen Gesuch deshalb nicht doppelt gern zu befriedigen. Es ist Hr: v Hulstere, dem in den besten hiesigen Gesellschaften der Zutritt offen steht und der als Brabänter blos französisch spricht, welcher sich entschlossen hat seinen Freund Herrn Craddock-Battridge [W. C. Bettridge] gewesenen Englischen Platz-Major allhier nach Jena zu begleiten, wo sich letzterer unter anderen Studien vorzüglich der deutschen Sprache und Litteratur zu wiedmen willens ist.

278

1816

Weimar Christiane v. Goethe, Tagebuch 7. 5. 1816 (Damm1 S. 308)

Mittags für uns. 8. 5.

Tagebuch 8. 5. 1816 (GT V 1, 366)

Conducteur Kirchner u. M. Cörner wegen Bespiegelung … Schauspieler aus Darmstadt. Mittags Dlle Seidler. General Major von Seebach. Hr. von Mellisch. Hr. von Zehmen. Cammerjunker. Christiane v. Goethe, Tagebuch 8. 5. 1816 (Damm1 S. 310)

Mittags Dlle Seidler. vor 9. 5.

H. Meyer an Böttiger 9. 5. 1816 (GJb 1902, 85)

Ich habe nicht erfahren können, wann Cotta hier durch kömmt; Goethe sagte mirs nicht bestimmt. 9. 5.

Tagebuch 9. 5. 1816 (GT V 1, 366)

Genast.

Mittag für uns … Geh. Rath von Einsiedel.

Hofrath Meyer.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 9. 5. 1816 (Damm1 S. 312)

Mittag für uns. 10. 5.

Tagebuch 10. 5. 1816 (GT V 1, 366)

Geh. Hof. Kirms. in Theater Angelegenheiten. Rath Vulpius Antiquitäten in Heilsberg. Mittag für uns … Staats Minister von Voigt: Academica. Hofrath Meyer. Prof. Riemer. Stuttgart . Händel. Christiane v. Goethe, Tagebuch 10. 5. 1816 (Damm1 S. 314)

Der Shawl angekommen. Mittag für uns. vor 11. 5. An F. Schlosser 24. 5. 1816 (WA IV 27, 18)

Muß ich … melden daß der Shawl glücklich angekommen ist und große Freude verursacht hat, denn er war gerade wie man sich ihn wünschte und träumte. vor 11. 5. (?)

10. 5.

E. Genast, Aus dem Tagebuche eines alten Schauspielers (Genast 1, 240)

B2 1740 B3 4331

„König Lear“ sollte [am 25. 5.] gegeben werden, aber der Schauspieler, der gewöhnlich den Grafen Kent spielte, war krank geworden und ich mußte für ihn eintreten. Voll Erstaunen empfing ich die Rolle von meinem Vater, der dabei sagte: „Goethe will einen Versuch mit Dir machen; solch eine Aufgabe ist einem Burschen in Deinem Alter noch nicht geworden.“ Und nun kam wieder das beliebte: „Nimm Dich zusammen!“ Weder Goethe noch mein Vater nahmen sich beim Studium meiner an. Ei was! dachte ich, du willst den beiden Herren beweisen, daß du ebenfalls auf eigenen Füßen stehen kannst. Ich kam in die An Chr. G. v. Voigt 8. 5. 1816 (WA IV 27, 11) Bis dahin [Goethes Abreise nach Jena] erbitte mir die Erlaubniß nochmals mancherley vorzutragen.

279

1816

Weimar Probe, bei welcher der Meister gegenwärtig war, und hatte meine Rolle so gelernt, daß mir auch nicht ein Jota fehlte. Nach meiner Ansicht machte ich die Sache gut und erwartete ein „Nicht übel“ oder „Gut“ von des Meisters Lippen zu hören, aber weder ein: „Schlecht“ noch „Gut“ drang an mein Ohr. Ganz schlecht konnte meine Leistung nicht sein, das sagte mir die zufriedene Miene des Vaters. Ohne jegliche Bemerkung von Goethe über mein Spiel ging die Probe vorüber, worin nur, zur Belustigung aller, ein kleines Intermezzo vorkam. Der Schauspieler nämlich, welcher den Haushofmeister darstellte und eben kein Licht war, trat bei den Schmähungen, welche Kent ihm zuschleudert, ganz entrüstet vor und sagte: „Aber Ew. Excellenz! ich kann mir doch vor dem ganzen Publikum von einem so jungen Menschen nicht solche Dinge sagen lassen?“ Eine Pause entstand, in der sich alle lächelnd ansahen und die Goethe mit folgenden Worten unterbrach: „Dieser Einwurf hat allerdings, wenn man ihn vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, etwas für sich; wir wollen es überlegen. Einstweilen fahre man fort!“ Der Arme hatte wegen dieser Dummheit lange Zeit zu leiden. Den andern Tag wurde ich zu Sr. Excellenz beschieden. „Nun, siehst Du, mein Sohn“, sagte er, „gestern hast Du mir bewiesen, daß du Talent für das Charakterfach hast. Einen guten Liebhaber wirst Du in Deinem Leben nicht abgeben, denn Dein Organ entbehrt aller Weiche, die dazu gehört, aber Rollen wie Wallenstein und Götz möchten Dir, wenn Du in Deinem Fleiß und Eifer nicht ermüdest, in spätern Jahren gar nicht übel anstehen.“ Er entließ mich sehr wohlwollend und ich eilte freudig gehoben davon.

11. 5.

Christiane v. Goethe, Tagebuch 11. 5. 1816 (Damm1 S. 316)

Mittags für uns. Um 3 U. der G. R. nach Jena. Jena Tagebuch 11. 5. 1816 (GT V 1, 367)

Zu Knebel. Knebel, Tagebuch 11. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Göthe kommt gegen Abend. Knebel an Goethe 12. 5. 1816 (Guhrauer 2, 190)

Habe Dank, Lieber, für Deinen gestrigen gütigen und freundlichen Besuch. Er hat mich doppelt gerührt, da er Dir so mühsam wurde - doch hat er mein Herz erfreut und gestärkt. Es ist so selten, eine Stimme zu hören, die mit entscheidender Wahrheit über Dinge sprechen möge, die dem Geist und Sinn doch so nahe liegen. Alles schwankt oder ist verwirrt … Daß ich übrigens im Scherz unser Unwesen etwas zu vertheidigen suchte, wirst Du mir wohl verzeihen. Man muß nichts ganz umkommen lassen, und eine Parthei die Dich zum Beschützer hat, kann wohl den Widerspruch leiden. 280

1816 12. 5.

Jena Tagebuch 12. 5. 1816 (GT V 1, 367)

R. A. Accessist [Peters] wegen des Etats. Faerber. Voigt. v Münchow. Bibliothek. Lenz. Sämmtl . Museen … Mit Voigt in den Botan Garten. Mit Starke zu Wedel u. weitere Tour. 13. 5.

Tagebuch 13. 5. 1816 (GT V 1, 367)

Mit Färber Verabredung wegen der Repositorien … R. A. Küh wegen des Etats. Mit ihm in Döbereiners Haus. Durchs Paradies zu Knebel … Bey Bergr. Voigt … Unterhaltung mit Döbereiner. Serenissimus kamen spät Conversation bis nach 10 Uhr. Knebel, Tagebuch 13. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Göthe Morgens hier. 14. 5.

Tagebuch 14. 5. 1816 (GT V 1, 367)

Döbereiner richtete die Galvanische Saeule ein. Versuch mit Waid. Serenissimus besuchten das Krankenhaus. Wedels Garten. Sternwarte. Döbereiners Haus. Durchs Paradies zu Harras. War Serenissimus [vielmehr: Serenissima] angekommen … Mittag grosse Tafel. Sass neben Münchow. Mineralog Museum. Zu Knebel. Abends Gesellschaft bey Serenissimo.

12. 5.

13. 5.

F. S. Voigt an Goethe 8. 4. 1816 (GSA, 28/70, Bl. 132) Gern hätte ich auch schon unmaßgebliche Gedanken, die Wiederherstellung der naturforschenden Gesellschaft betreffend, ausgearbeitet, allein es finden sich hierbei so viele Schwierigkeiten, daß, falls wir die Hoffnung hätten, Ew. Excellenz bald einmal hier zu sehen, eine mündliche Unterredung vielleicht schneller zum Ziele führen würde. Carl August an Goethe 12. 5. 1816 (Wahl1 2, 154) Morgen Abend komme ich nach Jena, wo ich Ew. Lieben zu finden hoffe.

Knebel an Goethe 12. 5. 1816 (Guhrauer 2, 191) Wenn es möglich ist, so vergönne uns noch einige Minuten Deiner tröstlichen Gegenwart; auch möchte ich Dich gerne wegen einer Sache sprechen, die mir nahe am Herzen liegt. 13./15. 5. Carl August an Goethe 12. 5. 1816 (Wahl1 2, 154) Morgen Abend treffe ich in Jena ein und übernachte dorten; dann wollen wir auch die Versuche anstellen. Carl August an Goethe 7. od. 8. 5. 1816 (Wahl1 2, 153) Künftigen Sontag Abend will ich nach Jena gehn und dann etliche Tage dorten und in der Gegend bleiben. Dienstags kömmt Lindenau dahin. Hoffentlich sehe ich dich dorten. An Carl August 11. 5. 1816 (WA IV 27, 15) Beyliegende Dubia Voigts und Ottenys sind wohl am sichersten am Orte zu beseitigen. 13. 5. An Carl August 23. 12. 1815 (WA IV 26, 200) Der Versuch, nach Sömmerrings Vorschlag, geistige Getränke zu concentriren, soll zum Nächsten in Jena angestellt werden. 14. 5. Fourierbuch, Großherzoglicher Hof 14. 5. 1816 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4569) Früh 9 Uhr ging der H: Obermarschall Graf Edling nach Jena. Früh 10 Uhr gingen Ihro K Hoheit die Frau Großherz. in Begleitung der beyden Frauen Oberhofmeister v: Schulenburg. u. Gräfin Henkel. und des H: Oberhofmeistr. v Einsiedel. nach Jena.

281

1816 15. 5.

Jena Tagebuch 15. 5. 1816 (GT V 1, 367)

Hofr. Fuchs. Dr. Loebel … Bey Tafel neben Kieser. Nachher Versuche durch Voigt. Kam Fr. von Heygendorf. Bey Frommanns. Bey Seidlers. Abends über den Dornburger Weg verhandelt. Knebel, Tagebuch 15. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Morgens Göthe hier im Garten. Allwina Frommann an F. J. Frommann 16. 5. 1816 (*Dietsch3 S. 102; GSA, 21/111,1, Nr. 50)

Wir hatten gestern einen recht hübschen langweiligen Thee, er gieng aber noch ganz leidlich ab. Es waren da, Vogels, Schmidts u die Krausen, Sturms, die Hofräthin Voigt, Malchen Emminghaus, u Ottilie u Pauline … Dencke Dir mitten in diesen Damen Thee, kam Göthe, der schon Sonntag u Montag uns nicht zu Hause gefunden hatte, ich kam ihm grade mit der Wiege entgegen, die ich für ein kleines Mädchen gehohlt hatte, welches bei der Krausen ist, Du kannst denken daß er sehr unglücklich ankam, er blieb nicht sehr lange, ehe er weg gieng gieng er noch ein bißchen mit mir im Saal auf und ab, und fragte mich allerhand, es lässt sich sehr gut mit ihm sprechen das ist wahr, es war auch von Dir die Rede, und er meinte, wir müssten uns recht gut zusammen vertragen, wir wären ja ungefähr gleichen Alters u alle beide lebenslustig, es müsste so ganz hübsch unter uns gehn. Johanna Frommann an C. F. E. Frommann 16. 5. 1816 (GSA, 21/27,4, Nr. 250)

Göthe war gestern da, fragte sehr artig nach Dir; Sonntag u Montag war er da gewesen u hatte uns nicht gefunden. Dienstag früh wollten wir ihm darüber unser Betrübnis bezeugen lassen, ließen es aber sein, da die geh. H. Stark sich melden lies - so wie gestern wo sich Schmidts hatten melden laßen u wir Vogels zu baten. Und er kam doch u war ganz fidel; unterhielt sich viel mit der Krausen. Das ganze Hofwesen ist da, schwärmt herum u bei Luisen ist große Cour. Gestern war die Jagemann auch bei ihr … Es sind jezt schon über 400 Studenten da … Gestern fragte auch Göthe ob denn noch keine Studenten an uns adressirt wären. 16. 5.

Tagebuch 16. 5. 1816 (GT V 1, 368)

Mit Döbereiner ins neue Haus zu Knebel. Kam Fr. von Müffling … Hof M. Starck. Sass bey Tafel neben Danz. Orientalia besprochen. Staatsrath Hufeland speisste mit. Besuchte Fr. von Müffling, wohin Fraeulein von Münchow kam. Zur Donnerstags Gesellschaft auf die Rasenmüle. Sah unterwegs die Anlage des Turnplatzes. Staatsrath Hufeland war von der Gesellschaft … Ging herein mit Frommanns. Knebel, Tagebuch 16. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Morgens Göthe hier. it. Frau Generalin Müfling u. Fr. v. Boden. Erstere nimmt Abschied, nach Koblenz. 282

1816

Jena A. Schöll, Carl-August-Büchlein (Schöll1 S. 166)

B2 1786 B3 4436

Es handelte sich darum einen Orientalisten nach Jena zu rufen. Neue Besetzungen pflegte Goethe vorsichtig zu bedenken; auch nie ohne abwägenden Bericht an den Großherzog und aufmerksames Vernehmen seiner Absichten bestimmte Schritte zu thun. Hatte er sich aber einmal auf solche Befugniß gestützt, entschieden, dann gab er nachträglichen Einmischungen von anderer Seite her keinen Zoll breit nach. So hatte er denn, nach Rücksprache mit dem Fürsten, bereits von Jena aus, wo er sich gerade befand, die Berufung eines Orientalisten eingeleitet, als Carl August auch nach Jena kam und in einem Gespräch mit dem Geh. Hofrath Stark Eindrücke schöpfte, die ihm die Berufung eines Andern mehr zu empfehlen schienen. Der Großherzog speiste hierauf im Schlosse mit Goethe und einem Dritten. Nach Tische nahm er Goethen in ein Fenster und brachte die Unterhaltung leise auf die Berufungsfrage. Anfangs ging Goethe sehr diensam auf alles ein, indem er aber die Vorstellungen, die dem Großherzog mitgetheilt waren, hindurch merkte, wurden seine Entgegnungen immer bestimmter und schärfer. Endlich sagte der Großherzog: „Du bist ein närrischer Kerl, Du kannst keinen Widerspruch vertragen.“ O ja, mein Fürst, antwortete Goethe, aber er muß verständig sein. Carl August ging einmal das Zimmer entlang, dann trat er wieder an’s Fenster zu Goethe und führte das Gespräch ruhig zu Ende. Allwina Frommann an F. J. Frommann 17. 5. 1816 (GSA, 21/111,1, Nr. 51)

Der Thee war gestern bei uns auf der Rasenmühle, viele giengen spatzieren weil der Wind ein bischen zog, die Ältlichen auf die Kunststraße, die jungen auf die lichtenhainer Berge, wo Meline zur Erquickung Zucker und Zwieback mitnahm. Die Aeltlichen, setzten sich nachher in einen glänzenden Saal, Göthe kam auch, und war ganz köstlich. Beinahe hätten wir einen Besuch von der Prinzeß Marie die mit ihren Begleiterinnen u Hofrath Stark sich auf der Rasenemühle umsah; bekommen, doch wendete Letzterer es glücklich noch ab. Göthe aber, wie wir sie noch erwarteten, setzte alle Stühle zurecht, hieß uns die Stuhlkoeppen ordentlich machen, und hatte sich sehr komisch, auch die Bergräthin [Voigt] war allerliebst, so lustig und aufgeräumt - Göthe wollte durchaus einen Strohsack haben woraus man eine Ottomanne machen könne, Du kannst denken wie wir gelacht haben - Wir giengen erst halb 9, die andern um acht, und obgleich es eine gute Weile her war daß die andern fortwaren, holten wir Göthe doch noch in der Neugaße ein, nun mussten wir langsam gehn und wussten doch daß Weßelhoefts bei uns wären die den Abend noch einmal bei uns eßen sollten, weil Eduard heute fortgieng. 17. 5.

Tagebuch 17. 5. 1816 (GT V 1, 368)

Prof. Döbereiner: die Galvan . Saeule erneuend. Stud. Janson von Lübeck. G. H. Eichstädt. Zu Knebel. Fand die Prinzess Marie in Harras Garten … Staatsrath Hufeland v. B. kam. Über Turnen u. Academica Mit Hofr. Meyer Vinariensia … In Griesbachs Garten. Regenwetter. Scherz mit den Kindern [Prinzessinnen Maria u. Augusta] über Wetterveränderung. Abendessen [mit den Prinzessinnen?]. 283

1816

Jena Knebel, Tagebuch 17. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Gegen Mittag Göthe hier. Prinzessin Maria, Tagebuch 17. 5. 1816 (LATh-HStA Weimar, HA A XXIX (Marie) Nr. 3, Bl. 42)

… apre`s alle´es voir le Jardin arras, ou` il y a de beaux orangers, cypre`s et Ce`dres … Nous avons eu ce Soir Goethe qui nous a bien amuse´e, et Meyer aussi. 16./17. 5. An Zelter 21. 5. 1816 (WA IV 27, 17)

StaatsR. v. Hufland hat mich sehr freundlich nach Berlin eingeladen, auf künftigen Winter, im Nahmen des Fürsten Radzivils. 16./ 17. 5. (?)

Christiane v. Goethe an Goethe 18. 5. 1816 (Gräf 4 2, 396)

Die Bestätigung Deines Wohlbefindens aus dem Munde des Canzler Müller hat mich sehr vergnügt.

11./17. 5. Knebel an Charlotte v. Schiller 17. 5. 1816 (Urlichs1 3, 366)

Goethe ist noch hier und wird wohl, wie wir hoffen, noch ein paar Tage hier bleiben. Er besucht mich fleißig, und seine Gegenwart klärt mir das Gemüth auf. 18. 5.

Tagebuch 18. 5. 1816 (GT V 1, 368)

Zu Prinzess Auguste. Zu Dlle Seidler … Zu Knebel. Kam Meyer. Zusammen spazieren gegangen gegen Lichtenhahn. Ruckstuhls Abhandl. über deutsche Sprache. Knebel, Tagebuch 18. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Mittags Göthe hier. Hofr. Meier. H. Meyer an C. Ruckstuhl 9. 6. 1816 (L. Hirzel S. 16)

B2 1739 B3 4332

Nach Ihrem Verlangen habe ich den mir zugesendeten Aufsatz „Ueber die deutsche Sprache und deren Reinigung etc.“ dem Hrn. Prof. Luhden (dessen Bekanntschaft ich bey dieser Gelegenheit gemacht), mitgetheilt und von demselben das Versprechen erhalten, solchen in der Nemesis abdrucken zu lassen … Goethe war zu eben der Zeit, als ich mit Luhden verhandelte, in Jena und hat Ihre Schrift mit vielem Vergnügen und Lobeserhebungen gelesen; kämen Sie je wieder in unsere Gegend, so ist Ihnen gute Aufnahme von ihm sicher zu verheissen. Er sagte, der Beyfall, welchen er Ihrer Schrift gebe, sey freylich ein wenig partheyisch, indem er über deutsche Sprachverbesserung gerade eben so denke, wie Sie. 19. 5.

Tagebuch 19. 5. 1816 (GT V 1, 368)

Riemer, Genast und Beuther kamen wegen der Festlichkeit zu H. Bernhards Vermählung. Mit Riemer aufs Museum … Mit Meyer zu Loebel. In Griesbachs Garten. Die Prinzessinnen erwartet … Tafel. Hauptm. Germar u. Frau … Zu Knebel. Alte Geschichten. 284

1816

Jena B3 4333

Riemer, Tagebuch 19. 5. 1816 (JSK 3, 78)

Mit Genast und Beuther in Jena, bei Goethe wegen des Prologs auf die Vermählung des Prinzen Bernhard mit der Prinzessin Ida [von Sachsen-Meiningen]. Prinzessin Maria, Tagebuch 19. 5. 1816 (LATh-HStA Weimar, HA A XXIX (Marie) Nr. 3, Bl. 43)

… a` dıˆner nous avons eu Göthe qui etait bien gai. Amalie Batsch an Maria Pawlowna 22. 5. 1816 (LATh-HStA Weimar, HA A XXV Nr. 1041, Bl. 93)

Der Geheimerath Goethe ist auch schon eine Weile hier [Jena]. Am Sontag Mittag hat er sich selbst bei Prinzeß [Auguste] zu Tisch eingeladen und war recht heiterer Laune. Der gute Hofrath Meyer ist noch mit da, und unterhält die Prinzeßin oft recht artig mit Zeichnen und Erzählen. Knebel, Tagebuch 19. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Göthe ißt Abends mit uns. Cyrus Anabasis. 20. 5.

Tagebuch 20. 5. 1816 (GT V 1, 369)

Prof. Bachmann. Hr. von Spiegel. Anmeldung der Herrschaften. Mit Voigt auf das Museum. Zu Dlle Seidler … Mittags bey Knebel … Hofrath Voigt, spät, wegen den Experimenten für die Grosherzogin. Hofr. Meyer. Knebel, Tagebuch 20. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Göthe hier. 21. 5.

Tagebuch 21. 5. 1816 (GT V 1, 369)

Lenz Eisenstein. Huschke bessere Nachricht vom Hause. Kam die Grossherzogin dann der Grossherzog. Graf Edling sprach über den Schlossflügelbau. Vor Tafel die Wiener angekommnen Sachen vorgelegt. Der Grossherzog hatte Engl . Bücher mitgebracht. Tafel … Zu Hause mit Meyern … Beyde Voigts u. v. Münchow gegenwärtig. Abendunterhaltung. Tafel. Knebel, Tagebuch 21. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Göthe Morgens hier. Großherzogin Louise an Maria Pawlowna 22. 5. 1816 (LATh-HStA Weimar, HA A XXV Nr. S 74, Bl. 61)

Le Rouleau que je devais remettre de vo` tre part a Goethe, n’est point arrive´ … Je cru que Vous avies change´e d’avis, et que vous l’avies adresse´e a Goethe, mais aiant vu hier a Jena celui ci, il me dit n’avoir non plus recX u le Rouleau. 20. 5.

A. v. Goethe an Goethe 20. 5. 1816 (Ulm Sanford 1, 175) Durch H. v. Spiegel, welcher so eben nach Jena reißt sende ich diese wenigen Worte. Ich muß Ihnen melden daß die Mutter gestern nicht ganz wohl war und einen kleinen Anfall ihres alten Uebels hate Sie ist aber ganz wieder hergestellt.

285

1816 21. 5. (u. etwas früher)

22. 5.

Jena An C. v. Schreibers 25. 5. 1816 (WA IV 27, 25)

… vermelde mit Vergnügen, daß der sämmtliche Transport glücklich und unbeschädigt zur größten Zufriedenheit meines gnädigsten Herrn des Großherzogs angekommen und da Höchstdieselben so eben nach Meiningen zur Vermählung des Herzogs Bernhard abreisen, so erhalte ich den Auftrag Ew. Hochwohlgeb. den verbindlichsten Dank vorläufig abzustatten. Die Kisten mit Naturalien wurden sogleich nach Jena geschafft, wo bey dem Auspacken alles im besten Zustand befunden ward, so wie denn auch die verschiedenen Gegenstände in ihre Kabinetts-Abtheilungen gebracht wurden, welche dadurch eine seltene Zierde und Bereicherung erhielten. Tagebuch 22. 5. 1816 (GT V 1, 369)

Zu Serenissimo … Turnbuch Tafel. Abreise Serenissimi. Mit Meyer die Sendung von Weimar. Riemers Gedichte. Büschings Wöchentliche Nachrichten. 23. 5.

Tagebuch 23. 5. 1816 (GT V 1, 369)

Mit Doebereiner Plan des Laboratoriums … Mit Hofrath Meyer zu Knebel wohin Hofr. Luden kam. Es ward über academ . Vortrag, deutliche Rede, Kraft der Stimme u. s. w. gesprochen. Husar von Serenissimo mit Brief. Antwort durch den Husaren. Knebel, Tagebuch 23. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Abends Göthe, Meier hier. Auch Luden kommt. Carl August an Goethe 23. 5. 1816 (Wahl 1 2, 394)

Überbringer dieses kan diese Nacht in Jena bleiben, und durch ihn wirst du mir morgen wohl die Comission für England mittheilen. um 23.5.

Prinzessin Maria an Maria Pawlowna 23. 5. 1816 (LATh-HStA Weimar, HA A XXV Nr. S 78, Bl. 53)

Les heures que nous ne promenons pas W. nous occupons toujours avec ma bonne amie LM [L. Martin]. Meyer. qui nous donne des LecX ons et nous conte de jolies histoires, et Goe¨the aussi Je les aime beaucoup tous les deux. vor 24. 5. Johanna Frommann an C. F. E. Frommann 24. 5. 1816 (GSA, 21/27,4, Nr. 254)

Herzlich grüßt Dich der Hofrath Meyer, er verplauderte gestern ein Stündchen mit uns … Göthe, heißt es, bleibt den Sommer in Jena, ich hab ihn seit Donnerstag nicht wieder gesprochen. Seine Frau hat wieder einen heftigen Anfall gehabt. 24. 5.

Tagebuch 24. 5. 1816 (GT V 1, 370)

Bey Dlle Seidler Fortschritt des Rochusbildes. Bey Hofr. Meyer. Bildhauer u dessen Stelle … Husar von Weimar … Kam Kraeuter … In Griesbachs Garten. Den Prinzessinnen die indischen Mährchen erzählt. Blieb zu Tische. Mit Dlle. Martin: Weimar . Unterhaltungen besonders das Theater u. dessen Wechsel. Christiane v. Goethe, Tagebuch 24. 5. 1816 (Damm1 S. 346)

Kraeuter zum Geh. Rath nach Jena. 286

1816

Jena

vor 25. 5. An F. v. Schmidt 25. 5. 1816 (WA IV 27, 25)

Die Aufmerksamkeit Ew. Hochwohlgeb. … ist mir doppelt werth, da ich die hohe Achtung, welche Ihro Königliche Hoheit der Großherzog für Dieselben hegen, aus dieses vortrefflichen Fürsten eignem Munde vernommen. 25. 5.

Tagebuch 25. 5. 1816 (GT V 1, 370)

Güldenapfel, das Jena . litterar . Museum überreichend. von Münchow: Angelegenheiten der Sternwarte, Nach dem Abschlusse das Geschäft hinleitend … Mittag zu zwey. Canzler Müller. Hofr. Meyer. Oberbaudirector Coudray und Steiner. Abends in Griesbachs Garten. 13./25. 5. Aktenvermerk o. D. [13./25. 5. 1816] (FA I 27, 693)

Mit Rent-Amtm. Kühn zu besprechen 1) Innere Reparatur des Hauses 2. Der moderirte Anschlag wird demselben durch Verordnung übergeben; 3. Der Kaufbrief: 4. Der Pacht-Contract. ad -

1. ist mit ihm umständlich besprochen worden. 2. Ist  geschehen: 3 sind mir übergeben worden. 4.

Aktenvermerk 25. 5. 1816 (FA I 27, 691)

Das Hellfeldische Haus betr. Dieses Geschäft zu beendigen war die wichtigste Aufgabe meiner diesmaligen Anwesenheit. Der Kaufcontract ward entworfen und ausgefertigt, die Hellfeld. Schulden wurden bezahlt und das Übrigbleibende an Verkäufern abgeliefert. Derselbe hatte noch die Scheune und den kleinen Hof im Besitz, die Räumung ward betrieben und endlich durchgesetzt. Indessen hatte Tümmler die Grundmauern aufgeführt und die starke Bleiche ward untergezogen. Man konnte mit der Arbeit zufrieden seyn. Die übrigen Unterzüge zu Befestigung des Hauses wurden auch nach und nach bewirkt. Ich ging mit Prof. Döbereiner das Haus durch und besprach mit ihm die künftige Eintheilung des Quartiers, wo sich denn abermals zeigte, daß für zwey Haushaltungen kein Raum gewesen wäre, doch will er den Gehülfen [Goebel] 24. 5.

A. v. Goethe an Goethe 22. 5. 1816 (Ulm Sanford 1, 176) Der Secretair Kräuter wird den Freytag hinüber kommen und alles Gewünschte mitbringen. Er freut sich sehr auf diese Expedition. Louise Martin an Goethe 23. (?) 5. 1816 (GSA, 28/70, Bl. 201) Prinzeßin Marie grüßt Sie auf das freundlichste … Sie bittet … daß Sie einige kleine Märchen mit bringen und ich einige Wahrheiten.

287

1816

Jena mit hereinnehmen, welches diesem guten gesitteten jungen Menschen zu gönnen ist, auch der Sache selbst zum Vortheil gereicht. Bey dieser Gelegenheit erkannte ich genauer den schlimmen ja beynahe verwüsteten innern Zustand des Hauses auf dessen wohnbare Wiederherstellung Architect Steiner 36 Thlr ausgesetzt hatte, welches mir schon in der Ferne, da mir das Haus und dessen Zustand schon vor Jahren bekannt gewesen und solches sich seit der Zeit gewiß verschlimmert haben mußt[e], nicht hinreichend geschienen. Mstr. Tümmlern wurde daher aufgegeben mit den übrigen Gewerken die Wohnung durchzugehen … Die Gartenbefriedigung fand man in leidlichem Zustand und der Rentamtmann [Kühn] erhielt den Auftrag, im Herbste für den lebendigen Zaun Sorge zu tragen. Der Garten war durch den neuen Benutzer wohlbehandelt. Der Nebenraum und die Scheune ward auf 500 r. geschätzt. Der Pacht desselben auf 20 r. um welche Summe man das Grundstück Bergrath Döbereiner überließ. Der Contract deshalb ward aufgesetzt, unterzeichnet und zu den Akten genommen.

11./25. 5. An Riemer 25. 5. 1816 (WA IV 27, 20)

Ihr liederreiches Heft [„Blumen und Blätter“] … hat mir und Meyern recht angenehme Stunden verschafft. Diese Gedichte haben das Eigne, daß sie den Umstand unter welchem sie hervorgebracht worden genugsam enthüllen, ohne ihn zu verrathen. Ich hatte wohl den Schlüssel zu den meisten, aber auch bey Personen die ihn suchen müssen bringen sie gute Wirkung hervor. Ich habe es an Knebeln gesehen der für solche zarte Dinge das eigenste Gefühl hat. Diese vierzehn Tage her führte ich freylich ein beweglicher und geselliger Leben als die letzten Monate; auch sind mir schöne Aufschlüsse geworden über die Elemente der natürlichen Dinge, die jetzt mit mehr Reinheit als sonst in die Erfahrung hervortreten und sich in Zusammensetzungen darthun. Daß ich Döbereiner und somit der Chemie in Jena für ewig eine Burg erbauen kann, giebt mir eine behagliche Thätigkeit. Alle übrige Anstalten die Sie kennen sind in bester Zucht und Ordnung; alle lebendig wenn gleich nicht alle auf gleiche Weise sprossend und wachsend. 26. 5.

Tagebuch 26. 5. 1816 (GT V 1, 371)

Mit Döbereiner über chem . Angelegenheiten. zwey … Abends mit Voigts bey Dlle. Seidler.

Kieser. u. Voigt … mittags zu

An Louise Seidler 27. 5. 1816 (WA IV 27, 32)

Gestern Abend war es wirklich recht schön. 27. 5.

Tagebuch 27. 5. 1816 (GT V 1, 371)

Mit Lenz in den Museen. Austheilung der Wiener Sendung. Zu Dlle Seidler. Mit Bergrath Voigt um den Graben. Forderung der Studenten vom Professor das er die wissenschaftl . Terminologie deutsch geben soll. Seltsamer Einfluss dieser 288

1816

Jena Grille auf Wissenschaft und Praxis. Bey den Prinzessinnen gespeist, mit ihnen nach Drakendorf. Amalie Batsch an Maria Pawlowna 29. 5. 1816 (LATh-HStA Weimar, AA A XXV Nr. 1041, Bl. 96)

Den Montag machten wir doch noch unsern Besuch bei Frau von Ziegesar, der Geheimerath Rath Goethe war auch dahin unser Gesellschafter, und verkürzte den Prinzeßinnen durch Mährchen den Weg. Prinzeß Auguste erzählte ihm zur Belohnung gleich darauf ein selbsterfundenes, und verwebte alles wo von wir vorher gesprochen mit hinein, waß ihm außerordentlichen Spaß machte. In Drakendorf wo wir so freundlich aufgenommen wurden hat es den Prinzeßinnen sehr wohl gefallen … Der Geheimerath Goethe geht heut fort. 27./28. 5. Prinzessin Maria, Tagebuch 28. 5. 1816 (LATh-HStA Weimar, HA A XXIX (Marie) Nr. 3, Bl. 48)

… Ensuite Goe¨the est venu diner comme il avait de´ja fait hier et il etait aussi venu avec nous [a`] Drackendorf. Je l’aime beaucoup parcequil nous raconte toujours de si jolies histoires il nous a conte´ aujourd’hui - le Tailleur oriental Le Soir nous Sommes alle´es chez Mr. Vogt qui nous a encore montre´es de jolies expe´riences et ou` nous nous Sommes bien amuse´es avec sa petite Hanna, et d’autres Enfans. 28. 5.

Tagebuch 28. 5. 1816 (GT V 1, 371)

Geheime Hofrath Kirms. Mit Rentamtmann Kühn alles Currente abgesprochen. Kupferstecher Hess. Tischler Mr. Keck. Zu Dlle Seidler. Zu den Prinzessinnen gefahren. Nach Tafel zu Knebel. Kam Prof. v. Münchow Abends zu Hofr. Voigt. Gespräch besonders mit Andre und Schott. Nachr. dass Schott nach Heidelberg berufen sey. Amalie Batsch an Maria Pawlowna 29. 5. 1816 (LATh-HStA Weimar, HA A XXV Nr. 1041, Bl. 95)

Der Himmel will uns durchaus nicht wohl denn an dem gestrigen Tage hat es nicht aufgehört zu regnen. Doch ist er eines theils sehr angenehm zugebracht worden der Geheimerath Goethe speißte mit uns, und unterhielt sich nach Tisch auf eine allerliebste Art mit den Kindern. Knebel, Tagebuch 28. 5. 1816 (GSA, 54/392)

Göthe nimmt Abschied. Geht Morgen ab. Knebel an Goethe 5. 6. 1816 (Guhrauer 2, 191)

Ich habe mich diese Zeit über meist nur allein mit den englischen Schriften unterhalten, die Du uns hinterlassen hast. 28. 5.

An Louise Seidler 27. 5. 1816 (WA IV 27, 32) Ändern Sie, liebe Freundin, nichts an dem Bilde, bis wir die Sache nochmals besprechen. Am besten wäre es, Sie besorgten einen Streifen Papier, so groß als der Raum des Pflasters, und wir verabredeten einen genauen Carton. Die Sache ist schwieriger als man denkt.

289

1816 28. 5. (?)

Jena E. Dürre, Aufzeichnungen (Dürre S. 209)

Als … Professor v. Münchow - ich weiß das von ihm selbst - kurz nachdem Jahn’s Buch an Goethe gelangt war [22. 5.], Letzteren besuchte, war auch von Jahn die Rede. Goethe äußerte dabei, Jahn spreche verächtlich von Meindeutschen; er als Frankfurter sei ja auch ein Maindeutscher und rühme sich dessen, verstummte aber, als v. Münchow ihm die Analogie von Meineid vorhielt und brachte das Gespräch auf einen andern Gegenstand. 26./28. 5. Agenda 28. 5. 1816 (WA III 5, 313)

Naturforschende Gesellschaft selbst. Diese hat sehr lange geruht, doch ist immer noch Nachfrage darnach. Ob sie nicht wieder zu beleben. Zwar nicht mit der mineralogischen zu vereinigen aber doch unter eine Obhut zu setzen. Bergrath Voigt ist noch Secretär. Man könnte die alten Statuten erneuern, ihre Wirksamkeit aber bloß auf organische Gegenstände fixiren und das Anorganische der mineralogischen Gesellschaft überlassen. Botanik, im wissenschaftlichen und praktischen Sinne würde eine passende Rolle spielen, So wie comparirte Anatomie durch Frorieps Hinzutritt. Man ließe die noch lebenden Mitglieder die an der Sache halten wollen zur Meldung einladen. Der Secretär könnte das Publicandum unterzeichnen. Vorbereitung mit Voigt deshalb. Besonderer Besitz würde nicht mehr statuirt, sondern die verschiedenen Gegenstände in dem Hauptcabinet vereinigt und so müßte große Klarheit ins Ganze kommen. Úııı ııııııııııııÛııııııııııııı ııÙ Nach Überlegung und umständlicher Beredung mit Voigt ward eine Wiederbelebung unräthlich und unthulich geachtet 17./28. 5. H. Meyer an Maria Pawlowna o. Dat. (L. Preller S. 128)

B3 4334

Prinzessin Maria zeichnet alle Tage ein wenig, wir verfertigen Jenaische Gartenhäuser im Gothischen Geschmack, wie auf dem Wege nach Zwätzen gebaut sind. Auch auf der Cunitzburg sind wir gewesen und haben in Cunitz selbst den Studenten das Lied „Ein freies Leben führen wir“ abgelernt. Eines Abends empfahl sich Goethe dadurch daß er allerlei Merkwürdiges aus dem Orient berichtete und der Prinzessin Chinesisch und Arabisch vorschrieb, ein andermal ich mit gar sinn- und geistreichen Bettlergeschichten. Nächstens werden Ceylanische Märchen von Schlangen unsre Unterhaltung seyn, worauf Goethe schon seit ein Paar Tagen studirt und die gehörigen Quartanten nachgeschlagen hat. Prinzessin Auguste ist wie immer recht lieb und wohnt hier neben mir im Schloß. 29. 5.

Tagebuch 29. 5. 1816 (GT V 1, 372)

Bergr. Voigt. Doebereiner. Voigt Experiment: die Iris Germanica mit Saeure und Kali behandelt Insp. Bischoff. Rentamtm. Kühn. dem die Museums- u. 290

1816

Jena Bibliotheks Schlüssel übergeb. worden. Voigt mit Andre´ von Offenbach über die neue Entdeckung des Steindrucks. Um 9 Uhr abgereisst m. Kraeuter.

13./29. 5. Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 111)

… wie wir denn auch durch Döbereiner die Art, durch Druck verschiedene Stoffe zu extrahiren, kennen lernten. 11./29. 5. J. D. Gries an G. Hufeland 21. 6. 1816 (Diezmann1 S. 26)

B3 4352

Er [Goethe] war, kurz vor dem Tode seiner Frau, einige Wochen lang in Jena. Ich fand ihn sehr gealtert und obwohl er zwischendurch sehr heiter war, ließ sich doch aus manchen Aeußerungen wahrnehmen, daß er selbst sich kein langes Leben mehr verspricht. Indessen fährt er immer fort, den Menschen Freude zu machen. J. D. Gries an B. R. Abeken 22. 7. 1816 (*GJb 1918, 240; SLUB Dresden, Ms e 96 Bd. 1, S. 242) B3 4359

Goethe … war [bei seinem Aufenthalt in Jena 27. 6./3. 7.] … bei weitem kräftiger u. lebendiger, als bei seiner Anwesenheit im Mai, wo theils die langwierige Krankheit seiner Frau, theils das ewige Regenwetter ihn sehr danieder drückten. Damals fürchtete ich wirklich sehr für ihn, zumal da Knebel mir sagte, daß er in vertraulichen Gesprächen einen gewaltigen Lebensüberdruß geäußert habe.

Weimar 29. 5.

Tagebuch 29. 5. 1816 (WA III 5, 236)

11. ½ hier. Gefährl Zustand meiner Frau … Mittags mit August. Hofr. Meyer u. Coudray: Theater Vorhang. Petersburg . Zeichnungen. Abends Prof. Riemer u. Meyer. Christiane v. Goethe, Tagebuch 29. 5. 1816 (Damm1 S. 356)

In der Nacht von 1-4 Uhr die heftigsten Anfaelle von Krämpfen, von starken Ohnmachten begleitet. Hoechste Lebensgefahr. Ärztliche Hülfe. Aderlaß u. d. g. Sehr schwach u. erschoepft. Um 12 Uhr der Geh. Rath retour von Jena. H. Meyer an Maria Pawlowna 1. 6. 1816 (Kopie; GSA, 30/78, Bl. 22)

Kaum wird mein letzter Brief über die Hälfte Weges [nach Petersburg] gelangt seyn, so sehe ich mich schon vom Hrn Geh.R. v. Goethe veranlaßt Ew: Hoheit abermals zu schreiben um die wohlbehaltene Ankunft der an ihn übersendeten Architektur-Zeichnungen für den neuen Flügel des hiesigen Schlosses gehorsamst zu melden; auch hat Hr Geh: Rath v Goethe diese Zeichnungen schon dem Oberbau Director Coudray übergeben auf daß derselbe die gegenwartige Anlage damit vergleiche und sehe wie die von Ew Hoheit gewünschte Abenderungen am füglichsten können getroffen werden. 291

1816

Weimar Bey Hrn. v Goethe und mit demselben habe auch ich, wie Ew Hoheit es befohlen, die erwehnten Zeichnungen durchgesehen und wir urtheilten übereinstimmend, daß die Eintheilung des Raums im neuen Gebäude, das Verhältniß der Zimmer, ihr Zusammenhang u. s. w. viel vorzüglicher sey als solches alles nach dem frühern Plane geworden wäre. Gleiches Lob verdient wie wir glauben auch die Art wie nach der Zeichnung des Hrn. de Rossi das Licht von oben auf Treppen und Gänge einfallen soll.

30. 5.

Tagebuch 30. 5. 1816 (GT V 1, 372)

Um 11 Uhr zu Serenissima. Zu Frau von Stein. Mittag Hofr. Meyer. Meine Frau wieder ausser Bett. Professorin Riemer … Abends Riemer. 31. 5.

Tagebuch 31. 5. 1816 (GT V 1, 372)

Rückfall meiner Frau … Mittag Dlle Engels … Staats Minister von Voigt. Hofr. Meyer. Catalog der Justinian -Galerie, mit Zelters Brief. Prof. Riemer. Arabisches Gedicht, herausgeg. v. Bernstein. Gesetze der deutschen Gesellsch. in Berlin. Sprache. Nomina propria appellativa. Ernestine Engels, Tagebuch 31. 5. 1816 (JSK 1, 107)

B3 4336

[Vormittags] zur Goethen, die sehr krank war. Der Geheimerrath bat mich, da zu bleiben. Ich blieb den ganzen Tag dort. Die Riemer und Vulpius auch. An G. Schadow 2. 6. 1816 (WA IV 27, 41)

Zu der Giustinianischen Gallerie und andern guten Kunstwerken ist Berlin Glück zu wünschen. Der Catalog ist zu mir gekommen und frischt mir und Hofrath Meyern die alte Erinnerung an. An Zelter 8. 6. 1816 (WA IV 27, 50)

Deine Recension der Bilder, die dir in der Giustinianischen Gallerie am meisten Freude gemacht, war mir sehr lieb und werth. Ich ging auch mit Freund Meyer den Catalog durch und erinnerten uns mancher der darin angezeigten Bilder. Mehrere waren dem gedächtnißreichen Freunde unbekannt. Wahrscheinlich hingen sie nicht in der Gallerie, sondern in Zimmern. Ende Mai Johanna Schopenhauer an Böttiger 1. 6. 1816 (Jb. Schopenhauer-Ges. 11, 80)

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Hier ist alles in Erwartung des Prinzen Bernhard der den Donnerstag mit seiner jungen Gemahlin eintreffen soll, Ein Zug ihm entgegen, Teater, Illuminazion, 31. 5.

Chr. G. v. Voigt an Goethe 29. 5. 1816 (SchrGG 56, 223) Ich lege einen Brief bei, der eine neue Verlegenheit bringt [Berufung des Jenaer Theologen Schott nach Heidelberg]. Ich lasse ihn nicht eher für das Ministerium gelangen, als ich mich mit Ihnen beraten habe … Ich gedenke nur so viel, daß Herr Schott ein guter Theologe, aber in akademischer Beziehung ein schwacher, ja nuller [?] Mensch ist … Eine Sprachstunde wird mehr tun als ein Schreibtag. Besonders habe ich noch das Münzkabinett auf dem Herzen. An Chr. G. v. Voigt 30. 5. 1816 (WA IV 27, 35) Über die gestrige Sendung nächstens einige Worte so wie mündlich über gar manches zu verhandeln seyn wird.

292

1816

Weimar Hoff und Stadt Bälle werden vorbereitet. Unser Gros Kophta [Goethe] sizt bei alle dem wie ein Dachs in seinem Bau und kein sterbliches Auge wird seines Anschauens gewürdigt … Fr[au] v[on] Göthe ist kranck, sie hat förmlich die fallende Sucht.

Ende Mai (?)

F. Kirms, Randbemerkung auf Brief von J. Weidner an Goethe 14. 5. 1816 (Aukt.-Kat. Henrici 4, 1910, 57)

[Zur Bitte Weidners, Gastrollen in Weimar geben zu dürfen:] Ist mündlich nachher abgelehnt worden. 2. Hälfte An Zelter 8. 6. 1816 (WA IV 27, 51) Mai Eberwein wies mir deinen Brief (u. früher)

vor, auch der hat mir viele Freude gemacht. Des jungen Mannes Talent kennst du, es ist ein geerbtes, äußeres und mit nichts gefüttert, weder mit Charakter, noch Liebe, weder mit Gefühl noch Geschmack. Deswegen klebt’s mit Lust an der Erde und begreift nicht warum es sich nicht vom Boden heben kann. Er hat das allerletzte Elend von Prosa in einer kleinen Oper [„Das Liebhaber-Konzert“?] componirt, mit Behagen und Selbstgenügsamkeit. Was ich mit Faust vorhatte sollte er nicht begreifen, aber er sollte mir folgen und meinen Willen thun, dann hätte er gesehn was es heiße. Diese Menschenrace, die, bey so manchen Vorzügen, des eigentlichen Besten ermangelt, begreift nicht warum es mit ihr nicht rucken will; nun suchen sie es durch Intrigue zu erreichen und Augenblicks verletzen sie, durch Dünkel und Ungeschicklichkeit, den erworbenen Gönner und so zerstiebt das Mährchen, ja sie sind rückwärts statt vorwärts gegangen. Mit unserm Theater sieht’s wunderlich aus, es hat aber etwas zähes, und ein immer sich wieder zusammenfindendes Leben. Keine Einigkeit unter den Gliedern, wie sie aber auf ’s Theater kommen schwebt ihnen etwas Gemeinsames vor an das sie sich halten.

Mai

An Th. Seebeck 11. 5. 1816 (WA IV 51, 393)

Die Spiegel sind immer aufgestellt, und ich bin nach meiner Weise bemüht, mir die Elemente und Bedingungen möglichst zu entwickeln und zu simplificiren … Diese Phänomene dienen mir auch auf noch andere Weise zur Unterhaltung. Da nämlich der Apparat vor jedermanns Augen steht, so laß ich einen jeden Besuchenden das Hocus-Pocus betrachten, wobey denn freylich mit Betrübniß zu bemerken ist, wie wenig Organ die Menschen zu solchen Dingen haben. Die Schriftgelehrten rezitiren bey dieser Gelegenheit ihren alten Rosenkranz, die Autodidacten machen wunderliche Sprünge, die übrigen fragen gleich woher und wohin und es ist niemand der nicht glaubte, man könne mit solchen Dingen gleich fertig werden, sie wollen erklärt haben nur um die Sache los zu seyn. Mai (?)

An S. Boissere´e 10. 5. 1816 (WA IV 27, 12) Nun ist es aber … ein freundlicher Zufall, daß ich einige Augenblicke nach Empfang Ihres Briefs auch die miniirte Veronika erhielt. Das Bild ist wirklich allerliebst gemacht und wird mir dienen, die Kunstfreunde zu überzeugen, daß ich nicht zuviel vom Original gesagt.

293

1816 1. 6.

Weimar Tagebuch 1. 6. 1816 (GT V 1, 373)

Gefaehrliches Befinden meiner Frau während der Nacht … Mittag zu zwey … Hofr. Meyer, Nachr. von Canicoffs Poussains. Ernestine Engels, Tagebuch 1. 6. 1816 (JSK 1, 107)

Gleich nach Tisch holte ich die Unzelmann zur Goethen ab, und wir blieben bis zur Komödie dort. 26. 5./ 1. 6.

2. 6.

Charlotte v. Schiller an Knebel 1. 6. 1816 (Düntzer1 S. 280)

B3 4335

Ich hätte auch Goethe [in Jena] sehen mögen, um ihn auch in diesem Gefühl wieder kennen zu lernen; denn sein eignes Wesen hier hat sich durch die Bedingungen des äußern Verhältnisses anders gestaltet. Es ist, als habe der Rang, der Anstand hier leichter Eingang in sein freies poetisches Gefühl als in Jena. Hätte ich ihn, selbst mit Schiller, immer nur hier gesehen, so würde er lange nicht so klar und hell vor mir stehen im Geist, als er’s jetzt bleiben wird. Ich habe rechte Sorge um ihn; denn seine Frau ist zwei mal in dieser Woche bedeutend krank gewesen, und man könnte Schlag befürchten. Vor vierzehn Tagen hatte sie auch so einen Krampfanfall, den mir der Sohn recht ängstlich beschrieb. Das physische Leiden kann seine freie, reiche Natur nicht ertragen, und deswegen wünschte ich ihn von solchen Anblicken fern. Tagebuch 2. 6. 1816 (GT V 1, 373)

Verschlimmerter Zustand meiner Frau. Minchen ward krank: Mittag Dlle Engels u. Kraeuter zu Tisch … Hofr. Meyer. Hofmedic. Rehbein. Verschlimmerter Zustand meiner Frau. Ernestine Engels, Tagebuch 2. 6. 1816 (JSK 1, 107)

B3 4338

Früh mit meiner Arbeit zur Goethen; sie war sehr krank. Die Müller und John kamen hin, später die Riemer. Ich blieb bis zur Probe dort … Beim Nachhausegehn wieder ich zu Goethens; sie war bis zum Tode schlecht. Die Riemer und Vulpius blieben mit mir bis um 10 dort. Dann traurig nach Hause; ich hatte eine schlaflose Nacht. 3. 6.

Tagebuch 3. 6. 1816 (GT V 1, 374)

Die Köchin dieselben Anfälle, zu Bette. Frau von Heygendorf bey meiner Frau, die noch immer in der groessten Gefahr. Mittag zu zwey … Hofr. Meyer. Zeitungen u. Betrachtungen darüber [mit Meyer?]. Den ganzen Tag über Minchen leidlich. Ernestine Engels, Tagebuch 3. 6. 1816 (JSK 1, 107)

B3 4339

Früh zur Heygendorf. Dann mit ihr zu Goethens. Sie war um weniges besser. Die Lortzing kam auch hin. Wir waren alle in der Küche, weil die Köchin auch krank war. Dann ging ich mit der Lortzing nach Hause. 294

1816 4. 6.

Weimar Tagebuch 4. 6. 1816 (GT V 1, 374)

Meine Frau noch immer in aeusserster Gefahr. Kraeuter war die Nacht bey mir geblieben. Spazieren gefahren mit Hofr Meyer. Sehr kalte Luft. Zu zwey gegessen Nach Tische Canzler von Müller. 5. 6.

Tagebuch 5. 6. 1816 (GT V 1, 375)

Meine Frau in aeusserster Gefahr. Die Koechin und Mienchen leidlich. Mein Sohn Helfer, Rathgeber ja einziger haltbarer Punkt in dieser Verwirrung Kraeuter die vergangene Nacht bey mir. Th. Kräuter, Bulletin 5. 6. 1816 (Vulpius S. 101)

B3 4340

Die Frau Geheimeräthin befindet sich noch in demselben gefährlichen Zustande, ja noch matter als bisher. Der Herr Staats-Minister, gestern Abend von einem heftigen Fieber befallen, hat diese Nacht wohl geschlafen, und gut transpirirt. Dieselben sind hoffentlich bald wieder hergestellt. 6. 6.

Th. Kräuter, Bulletin vom 6. 6. 1816 (Vulpius S. 101)

B3 4341

Die Frau Geheimeräthin liegt noch immer äußerst schwach, besinnungslos, von fürchterlichen Krämpfen gefoltert darnieder, wahrscheinlich ist ihre Auflösung nicht mehr fern. Der Hr. Staats-Minister hat diese Nacht wohl geschlafen, der Kopf ist frey und leicht, wird aber dem ohngeachtet noch heute das Bett nicht verlassen. Tagebuch 6. 6. 1816 (GT V 1, 375)

Nahes Ende meiner Frau: Letzter fürchterlicher Kampf ihrer Natur. verschied gegen Mittag … Hofr. Meyer. Riemer. A. Stahr nach ungenannter Quelle (Stahr 2, 148)

Sie B3 4344

Und als der Tod kam und sie [Christiane] von seiner Seite riß, da ward in sein Dasein eine Lücke gebrochen, die er bis an das Ende seines eigenen Lebens tief empfunden und nie verschmerzt hat. Ein Freund des Hauses berichtete mir über die Katastrophe etwa Folgendes. Ihre Krankheit war kurzer Dauer, und der Zustand zeigte sich gleich anfangs als höchst gefährlich. Goethe, erst kürzlich von einer Reise zurückgekehrt, zog sich nach seiner Gewohnheit in sein Arbeitszimmer zurück, und ließ Niemanden zu sich. Nur wenn sein Arzt, der Hofrath Rehbein, der fast stündlich kam, fort war, ging er in das Krankenzimmer, wohin er auch fortwährend um Erkundigungen schickte, und überhaupt die zärtlichste Theilnahme bewies. Es war am 6. Juni 1816, als Rehbein zu ihm in sein Zimmer trat, um ihm zu sagen, daß es mit ihr zu Ende gehe. Goethe ging schweigend in dem Zimmer auf und ab, anscheinend ohne auf ihn zu hören. Da wiederholte der Arzt seine Nachricht mit dem Zusatze: „wenn Ew. Excellenz sie noch lebend sehen wollen, so ist es Zeit zu ihr zu gehen.“ Goethe fuhr lautlos zusammen; er trat ans Fenster, schaute in die Wolken, ihrem Zuge folgend, seufzte dann tief auf, und verließ, ohne ein Wort gesprochen zu haben, 295

1816

Weimar das Gemach. Als er an das Bett der Sterbenden kam, faßte er ihre Hand, und streichelte behutsam ihre Stirne: Sie wendete sich um, schlug das Auge auf und wollte sprechen. Aber sie konnte nur noch die Mienen freundlich verziehen, die Zunge versagte den Dienst und statt der Worte wurde ein kindisches Lallen vernehmbar. Als Goethe den Ton hörte, ließ er sie los, ein gewaltiger Schmerzensruf entrang sich seiner Brust, und verhüllten Angesichts verließ er das Zimmer. Wenige Augenblicke später hatte sein Weib zu leben aufgehört. B2 1741 B3 4345

Jenny v. Gustedt (Kretschman S. 81)

Nur beim Tode seiner Frau, so erzählte mir Huschke, war er weinend vor ihrem Bett in die Knie gesunken mit dem Ausruf: „Du sollst, du kannst mich nicht verlassen!“ St. Schütze, Tagebuch 3. 7. 1816 (Starnes1 S. 119)

Goethe im Zimmer s[eine]r Frau: willst du denn niemals wiederkehren? A. v. Sternberg nach ungenannter Quelle (Sternberg 1, 113)

Daß er sie [Christiane] wirklich geliebt, geht aus dem Umstande hervor, daß er - der sich stets zu fassen und zu bezähmen wußte - bei dem Sterbelager dieser Frau, ganz außer sich selbst gebracht, niederkniete, ihre Hände ergriff und ihr zurief: Du wirst mich nicht verlassen! Nein, nein, du darfst mich nicht verlassen! B3 4342

Riemer, Tagebuch 6. 6. 1816 (JSK 3, 78)

Starb die Geh. Rätin von Goethe. Th. Kräuter, Bulletin 7. 6. 1816 (Vulpius S. 101)

B3 4343

Gestern in der Mittagsstunde erschien der schmerzlich entscheidende Augenblick, der dem Leben der Frau Geheimeräthin von Goethe ein Ziel setzte. Die hierdurch erregte Bestürzung und daraus erfolgte Gemüthsbewegung verstattet nicht, die höchst Verehrlichen und dankbarlichst anzuerkennenden Beyleidsbezeigungen persönlich zu erwiedern, welches bessern Zeiten vorbehalten bleiben möge. B3 4346

Riemer, Mittheilungen 1, 359

G. schätzte und liebte wirklich seine Frau … Und so bewies er denn auch die zärtlichste, ja ängstlichste Theilnahme bei ihrer letzten tödtlichen Krankheit. Daß er nicht mehr Rühmens von ihr macht, und in seinen Schriften ihrer nicht öfter namentlich gedenkt, oder sogar Sonette und sonstige Trauergedichte auf sie verfertigte, liegt in der Zartheit seines Gefühls und seiner Gesinnung. Der Schmerz den er um ihren Verlust empfand, war ein viel zu gründlicher, in seine Existenz wesentlich eingreifender und bis an sein Ende dauernder, da er sie, nach dem Ableben seines einzigen Sohnes, der ihn bisher so treu und sorgsam beigestanden, in allen häuslichen und wirthschaftlichen Angelegenheiten von 296

1816

Weimar neuem vermissen sollte, als daß er ihn mit Worten aussprechen und entweihen mochte. So hielt er es immer mit allem was tief in sein Inneres schnitt; er sprach nicht davon, aus Scheu den Schmerz mit Worten zu berühren und wie von einer Frucht den zarten Duft zu verwischen. - Und wissen wir denn, ob er nicht dennoch seine Stimmung versteckterweise ausgesprochen? Vier Zeilen, von wenig Worten, deuten den Verlust und seine Trauer auf eine Weise an, die alle langen Epicedien übertrifft: „Du versuchst, o Sonne, vergebens Durch die düstern Wolken zu scheinen! Der ganze Gewinn meines Lebens Ist, Ihren Verlust zu beweinen!“ Er schrieb sie an ihrem Todestage, den 6ten Juni 1816. H. Franke, Aus der Goethezeit (Lewinsky 1, 273)

B2 1742 B3 4353

Ihr [Christianes] Bruder erzählte uns auch von dem lebhaften Schmerze Goethes nach dem Ableben seiner Frau und wiederholte uns die herzlichen Worte, die er ihm, dem Schwager, ausgesprochen. Johanna Schopenhauer an Elisa v. d. Recke 25. 6. 1816 (Hamburgischer Correspondent 6. 6. 1875, Nr. 130, S. 2) B2 1745 B3 4357

Der Tod der armen Göthe ist der furchtbarste, den ich je nennen hörte. Allein, unter den Händen fühlloser Krankenwärterinnen, ist sie, fast ohne Pflege, gestorben; keine freundliche Hand hat ihr die Augen zugedrückt, ihr eigner Sohn ist nicht zu bewegen gewesen, zu ihr zu gehn, auch Göthe selbst wagte es nicht. Die entsetzlichen Krämpfe, in denen sie acht Tage lang lag, waren so furchtbar anzusehen, daß ihre weibliche Bedienung, die zu Anfang um sie war, auch davon ergriffen ward, und fortgeschafft werden mußte. Dies verbreitete allgemeinen Schrecken, und niemand wagte, sich ihr zu nähern, man überließ sie fremden Weibern, reden konnte sie nicht, sie hatte sich die Zunge durchgebißen, ich mag das Schreckensbild nicht weiter ausmahlen, aber herzlich dankte ich Gott, da ich hörte ihr Leiden wäre geendigt. Ihre Unmäßigkeit in allen Genüßen, zu einer sehr bösen Periode für unser Geschlecht, hatte ihr das fürchterlichste aller Uebel, die fallende Sucht, zugezogen. Aber eben diese Unmäßigkeit war vielleicht nur eine Folge ihrer auffallend starken, heftigen Natur, und ihrer körperlichen Beschaffenheit. Auf allen Fall hat sie die kurze Freude furchtbar gebüßt, und es kränkt mich, daß niemand mit Mitleid ihres Todes gedenkt, daß alles das viele Gute, welches doch in ihr lag, vergessen ist, und nur ihre Fehler erwähnt werden, selbst von denen welchen sie wohl that und die ihr im Leben auf alle Weise schmeichelten. Caroline v. Humboldt an Charlotte v. Schiller 23. 7. 1816 (Urlichs1 2, 211)

B3 zu 4357

Der Tod von Goethes Frau, das endliche Aufhören ihrer Leiden hat mich beruhigt nach dem, was Du mir in Deinem Briefe sagst. Die Schopenhauer schreibt in die Welt allerlei Details herum, die es besser wäre, mit Stillschweigen zu übergehen, sie mögen nun wahr sein oder nicht. 297

1816

Weimar Chr. A. Vulpius an Knebel 8. 6. 1816 (Meier 1, 191)

B2 1741a B3 4347

Meiner Schwester irrdisches Schicksal hat der Tod mit allgewaltiger Hand geendet, u ihrer herrlichen Kraft u Gesundheit, ein langwieriges Spiel abgewonnen. Sie starb vorgestern, d. 6ten Mittag um 12 Uhr, eben an ihrem Geburtstage, 52 Jahre alt. - Wie es um uns aussieht, können Sie denken; das Haus scheint verwaist zu seyn, u der Mann ist sehr betrübt. Was soll ich Ihnen von seinen Schmerzen sagen? Chr. A. Vulpius an Clementine Schricker 11. 6. 1816 (gleichlautend an N. Meyer; Meier 1, 191) B3 4351

Ihre Freundin, meine Schwester, ist nicht mehr. Der Tod hat ihrer kraftvollen Gesundheit in einem schrecklichen Kampfe von 5 Tagen das Leben abgekämpft. Sie starb am 6ten (ihrem Geburtstage, in ihrer Geburtsstunde) Mittag 12 Uhr an Blutkrämpfen der schrecklichsten Art, für sie, und uns. Sie können sich vorstellen, wie zerstört alles bei uns ist und umhergeht. Alle weinen, und ihr Mann ist fast untröstlich. W. Grimm an A. v. Arnim 2./4. 7. 1816 (Steig 3 S. 349)

B2 1744 B3 4354

Riemer sagte mir und die Schopenhauer auch, daß er [der Tod Christiane v. Goethes] schrecklich gewesen; niemand hat die Krämpfe mit ansehen können und Mägde und Weiber haben nicht dabei bleiben können, weil sie, wie das geschieht, auch davon ergriffen worden. Geweint hat er laut über sie, und das wäre auch unnatürlich gewesen, wenn er es nicht gethan hätte. An S. Boissere´e 8. 6. 1816 (WA IV 27, 50; fast wortgleich an Th. Seebeck)

Füge ich hinzu: daß meine liebe, kleine Frau uns in diesen Tagen verlassen. An Zelter 8. 6. 1816 (WA IV 27, 52)

Wenn ich dir derber, geprüfter Erdensohn, vermelde daß meine liebe, kleine Frau uns in diesen Tagen verlassen; so weist du was es heissen will. An Cotta 26. 6. 1816 (WA IV 27, 67)

Ew. Wohlgeb. haben gewiß Antheil an meinem Zustande genommen, wenn Ihnen die Nachricht zukam, daß meine liebe kleine Frau, deren Anmuth Sie kannten, mich in diesen Tagen verlassen hat. J. Chr. Müller an N. Meyer 1816 (Stargardt, Autographensammler 435, 174)

Daß die F. G. Räthin v. Göthe gestorben, werden Sie schon wissen, es hat ihn sehr ergriffen. J. D. Gries an G. Hufeland 21. 6. 1816 (Diezmann1 S. 26) 6. 6. (u.danach) Daß Goethe vor Kurzem seine Frau verloren,

B3 4352

werden Sie schon gehört haben. Dieser unerwartete Todesfall hat, wie es scheint, einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen. Nicht als ob er die Verblichene eben sehr geliebt hätte, aber sie war doch die Mutter seines Sohnes und sollte, nach dem natürlichen Lauf der Dinge, die Pflegerin seines Alters sein. Ich fürchte, wir werden den Unersetzlichen nicht lange mehr behalten. 298

1788/1816

Aus dem Leben mit Christiane

Aus dem Leben mit Christiane 1788 bis 1816 1788/ 1816

Verse auf Christiane v. Goethe, gemäß einer Interpretation von H. G. Gräf (WA I 4, 295; Gräf 4 2, 398)

Ein rascher Sinn, der keinen Zweifel hegt, Stets denkt und thut und niemals überlegt, Ein treues Herz, das wie empfängt so gibt, Genießt und mittheilt, lebt indem es liebt. Froh glänzend Auge, Wange frisch und roth, Nie schön gepriesen, hübsch bis in den Tod. Da blickt’ ich ihn noch manchmal freundlich an Und habe leidend viel für ihn gethan. Indeß mein armes Herz im Stillen brach … 21./22. 10. W. Bode, Der letzte Bekannte Goethes (Deutschland. Allg. pol. Zeitg. 7. 5. 1905) 1806

Unser Stötzer hat den Enkel der Frau Ridel, den nachmaligen Major Ridel, der 1870/71 das Weimarische Bataillon an der Loire kommandierte, von seinem achten Jahre an unterrichtet … Wir dürfen uns also nicht wundern, daß er von Frau Ridel vielerlei hörte. Nach ihrer Darstellung war sie es auch, die Christiane Vulpius als Goethes Gattin zuerst gesellschaftlich anerkannte. Goethe sei zwei oder drei Tage nach der Plünderung Weimars zu Frau Ridel gekommen und habe gesagt: „Ich bringe heute meine Frau mit, nehmen Sie sich ihrer an!“ Bei Ridels habe sich damals gerade das „freie Kränzchen“ versammelt. Frau Ridel habe sich denn auch an jenem Abend auf das freundlichste mit Christiane beschäftigt und am anderen Tage habe sich Goethe dafür bedankt.

1806/ 1816

1806/ 1816

F. v. Müller, Tagebuch 27. 5. 1828 (Grumach S. 174)

B2 3110 B3 6146

… gegen Ein Uhr zum Grosherzog. Er ließ mich zu sich auf den Balcon setzen und sprach bis gegen 3 Uhr aufs gemüthlichste. Tausend Erinnerungen früher Tage in Bezug auf Goethe wachten in ihm auf … Die Vulpius habe alles verdorben, ihn der Gesellschaft entfremdet … mit Fr. v. Heigendorf sey G. bald, der Frau wegen, zerfallen. An Caroline v. Heygendorff o. D. (WA IV 30, 197) Wir wünschen … die Befreyung der fürtrefflichen Königinn von Schottland in unserm Hause gleichfalls zu feyern. Wäre es Ihnen recht; so könnte es Mittwochs nach dem Schauspiele geschehen. Diese Ihre Einwilligung wünschten wir heute zu haben um das Nöthige vorzubereiten … Danckbar für gestern, auf heut Abend voll Hoffnung!

299

1788/1816 1814/ 1816

1788/ 1816

Aus dem Leben mit Christiane

E. Genast, Aus dem Tagebuche eines alten Schauspielers (Genast 1, 219)

B2 1793 B3 4432

Eine neue Aera begann für mich. Da ich nun zu dem Rang eines wirklichen Hofschauspielers aufgerückt war, so wurde mir öfters die Ehre zu Theil, in die Abendcirkel der Frau Geheimräthin von Goethe eingeladen zu werden, bei denen sich die Unterhaltung zunächst um Tagesneuigkeiten drehte, dann Whist, Boston und Ragusa gespielt wurde und zuletzt ein gutes Abendessen folgte. Die Gesellschaft bestand, außer ihrer Pflegetochter, der Ullrich, spätern Geheimen Hofräthin Riemer, meist aus jungen Mitgliedern des Theaters. Selten erschien Goethe und dann nur auf Augenblicke. Er sprach dann mit diesem oder jenem, sah auch wohl dem Spiele, was auf seinen Befehl nicht unterbrochen werden durfte, eine Weile zu, und entfernte sich wieder. Einstmals trat er herein und zeigte seiner Frau ein kleines Etui mit den Worten: „Sieh, liebes Kind, was mir meine liebe Freundin, die Geheimräthin Willmers, für eine allerliebste Neuigkeit zum Andenken übersandt hat!“ Es war eine goldene Schnalle, woran seine Orden im kleinsten Format mit venetianischen Kettchen befestigt waren. Madame Lortzing, die neben der Geheimräthin saß und ein großer Liebling Goethe’s war, fragte ganz unbefangen, welcher ihm der liebste von all den Orden sei. Keinem Andern hätte ich solche Dreistigkeit rathen mögen, denn er liebte es gar nicht, um seine Gedanken befragt zu werden und noch dazu in solchem difficilen Fall, aber bei ihr machte er eine Ausnahme und erwiderte: „Kleine Neugier! Doch den Kindern muß man zuweilen den Willen thun“ - und wies auf die Ehrenlegion. C. F. u. Rudolphine v. Both, Ein Besuch bei Goethe und Knebel in Jena im August 1820 (Weimarer Sonntagsblatt 3 (1857) H. 24, S. 235) B2 1922 B3 4796

Sie [Louise v. Knebel] kam dann auf Goethe’s verstorbene Frau, die sie sehr lobte. Ich sagte ihr, daß ich früher kein so günstiges Urtheil über sie gehört hätte. „Die Frau ist sehr beneidet worden“, antwortete sie, „und deshalb viel angefeindet und verleumdet.“ Sie sagte mir nun, daß diese Frau einen vortrefflichen Charakter, das beste Herz gehabt habe, daß sie Alle der Ueberzeugung wären, daß Goethe nach seiner Eigenthümlichkeit nie eine passendere Frau für sich hätte finden können, wie ihr ganzes Leben nur ihm geweiht gewesen sei, wie sie ihm gegenüber nie an sich selbst gedacht hätte, sondern immer nur bemüht gewesen wäre, es ihm angenehm und behaglich zu machen. „Dabei hatte sie“, sagte Frau von Knebel, „eine sehr heitere Laune, verstand es ihn aufzumuntern und kannte ihn so genau, daß sie immer wußte, welchen Ton sie anschlagen mußte, um wohlthuend auf ihn einzuwirken. Sie war keine sehr ausgebildete Frau“, fügte sie hinzu, „aber sie hatte sehr viel natürlichen hellen Verstand; Goethe hat uns oft gesagt, daß, wenn er mit einer Sache in seinem Geiste beschäftigt wäre und die Ideen sich zu stark bei ihm drängten, er dann manchmal zu weit käme und sich selbst nicht mehr zurechtfinden könne, wie er dann zu ihr ginge, ihr einfach die Sache vorlege und oft erstaunen müßte, wie sie mit ihrem einfachen natürlichen Scharfblicke immer gleich das Richtige herauszufinden wisse, und er ihr in dieser Beziehung schon manches verdanke.“ Frau von Knebel sagte mir auch, wie tief er ihren Tod empfunden hätte und wie er auch jetzt noch immer ihren Verlust nicht verschmerzen könne. 300

1788/1816

Aus dem Leben mit Christiane

Louise v. Knebel, Erinnerungen (GSA, 54/491, Bl. 2)

Göthe war oft schreckbar gegen seine arme Mademoiselle Vulpius, nachmals seine Frau die ihr Los war nicht beneidenswerth - oft klagte die ärmste ihre Höchste Not mit Göthen hatte; und verwünschte oft ihr Unglückliches Dasein - sie war die Beste Frau für Göthe; denn keine in der Welt hätte sich das gefallen lassen was diese unglückliche sich muste gefallen lassen - wie oft hab ich den seeligen Herrn G. R. v. G. ums himmels willen gebeten nicht so mit seine Frau um zugehen - ach sagte er dann zu mir mein liebes [Frauchen gestrichen] vortrefliches Kindchen; sie wissen das noch nicht; die Weiber sind darum blos in die Welt gesetzt um denen Männern zu gehorchen u. so. w. Das übrige will ich bis auf weiteres verschweigen was der große Mann noch alles über u von unser Geschlecht sagte - freilich will ich glauben das Göthe mit verschiedne Weiber und Mädchen Umgang gehabt hat; wo nach er uns wohl nicht sehr viel besser hat beurtheilen können!! - und was schrecklich genug von unser Geschlecht gehandelt ist - aber darum alle im gleichen Teig zu werfen ist doch wohl grausam? Knebel an Goethe 10. 6. 1816 (Guhrauer 2, 194)

Du weißt, daß wir Deine liebe Gemalin wirklich geschätzt haben und daß uns ihr Verhältniß zu Dir jederzeit sehr achtungswürdig schien. Louise Seidler, Erinnerungen (Uhde2 S. 50)

Noch muß ich des Verhältnisses gedenken, in welchem Goethe zu seiner Frau stand. Auch hier bewährte sich des großen Dichters Neigung für das Natürliche, wenn dasselbe nur tüchtig war. Wie wenig passend das Benehmen der „Frau Geheimde-Rätin“ auch außerhalb des Hauses bisweilen sein mochte, welche derben Ausdrücke sie auch gegen die Dienstboten oft gebrauchte: im Grunde ihres Herzens war sie doch gutmütig, dem Dichter gegenüber stets aufmerksam, sorglich pflegend, Unangenehmes abwehrend. Ihre durch nichts zu erschütternde, unbefangene Heiterkeit und ihr neckisches Geplauder waren Goethe ganz recht. O. L. B. Wolff nach ungenannter Quelle (O. L. B. Wolff S. 34)

B2 1117 B3 2802

In ihrer Sprache, ihrem Wesen war sie [Christiane v. Goethe] ganz thüringisch und blieb es bis an ihr Ende; den Vater ihrer Kinder zu pflegen und ihm das körperliche Leben behaglich zu machen, ward die Hauptaufgabe ihres Daseyns, die sie mit Eifer zu lösen suchte. In allem Uebrigen ließ sie sich aber nichts anfechten, und verharrte unwandelbar bei ihrer Sitte und ihrem Treiben. „Sollte man wohl glauben,“ sagte Goethe einst mit seiner antiken Ruhe zu Freunden, „daß diese Person schon zwanzig Jahre mit mir gelebt hat? aber das gefällt mir eben an ihr, daß sie nichts von ihrem Wesen aufgiebt, und bleibt, wie sie war.“ H. Döring nach ungenannter Quelle (Döring2 S. 140)

Goethe’s Gattin hatte gar keinen Sinn für Poesie. „Es ist doch wunderlich,“ sagte er einst, „daß die Kleine durchaus kein Gedicht versteht! Desto mehr Werth legt sie auf Titel. Sie nennt mich immer Herr Geheimerrath, auch wenn sie mich im Gespräch mit Andern erwähnt.“ 301

1788/1816

Aus dem Leben mit Christiane

E. Zitelmann, Eine Goethe-Anekdote (GRM 14, 66)

Mein Vater erzählte mir … eine Goethe-Anekdote, gab an, daß er sie von der bekannten Schauspielerin Frau Händel-Schütz oder aus ihren Kreisen gehört habe. Ich kann nicht den Reiz des Wortlauts wiedergeben, in dem mein Vater erzählte, nur den Sinn. Goethe habe einmal zu Christiane gesagt, er wolle ihr ein Märchen erzählen. Es sei einmal ein mächtiger Zaubermeister gewesen, der habe eine wunderschöne weiße Katze mit ganz weichem Fell gehabt; diese Katze habe er so lieb gewonnen, daß er gar nicht mehr ohne sie habe leben wollen, und da habe er sie mit seiner Kunst in eine Prinzessin gewandelt und habe ihr schöne Kleider und Schmuck gegeben und eine schöne Wohnung und Hofgesinde, und sie so leben lassen ganz wie eine richtige Prinzessin, und alles sei gut gegangen und die Prinzessin habe sich auch ganz so benommen, wie wenn sie immer eine richtige Prinzessin gewesen wäre. Nur wenn eine Maus durch den Saal lief, dann warf sie sich, gleichgültig wer dabei war, trotz all ihrem Schmuck und Putz in ihrem schönsten seidenen Rock auf die Erde und der Maus nach unter Stühle und Sofas. „An diese Maus denke, Christiane!“ Weimar 7. 6.

Tagebuch 7. 6. 1816 (GT V 1, 375)

Hofr. Meyer. Mittags mit August. Frau Prof. Riemer. Farbenversuche. Gegen Abend Prof Riemer: die Versuche fortgesetzt Hofr. Meyer auf kurze Zeit. Riemer blieb. 8. 6.

Tagebuch 8. 6. 1816 (GT V 1, 377)

Rehbein, Huschke u. Kämpfer … Mittags mit August … Hofr. Meyer. Schlossflügelbau besonders. 6./8. 6.

Charlotte v. Schiller an Knebel 8. 6. 1816 (Düntzer1 S. 284)

B3 4348

Das dunkle Haus unsers Freundes Goethe gab mir auch einen dunkeln Platz im Gemüth … Er ist leidlich wieder und nur angegriffen, ließ er sagen. Die Frau dauert mich, denn sie hat unendlich gelitten. Die Großherzogin erzählte mir, daß sie alle Minuten einen Anfall in dem letzten Tage gehabt! … Wenn sein Körper nur Kraft behält, so wird er dies überstehen. Der Sohn ist nicht krank geworden, sondern nur matt war er. Das Uebrige soll auch im Gleichen sein und seine Umgebungen besser. 9. 6.

Tagebuch 9. 6. 1816 (GT V 1, 377)

Darmstedter Schauspieler Hoeckel. nahm Abschied. Staats Minister von Fritsch. Graf u. Graefin Marschall. Mittag mit August. Riemer. Farbenversuche. Hofr. Meyer. Calderons Magus. 9. 6.

G. Primavesi an Goethe 9. 4. 1816 (GSA, 28/70, Bl. 180) Da nun unser Hofschauspieler Hoelken von Frankfurt a/M gebürtig, bei den, nothgedrungen eingetrettenen Ferien bei unserm Theater, eine Reise nach Weimar macht, so habe ich diese Gelegenheit

302

1816 6./9. 6.

Weimar Riemer an C. F. E. Frommann 9. 6. 1816 (Heitmüller S. 239)

B2 1743 B3 4349

Sonach werden Sie unmittelbar unterrichtet worden seyn von dem Schicksal was unsern theuern Geheimrath betroffen hat. Der Tod gleicht alles aus, und so müssen wir mit Antheil und Bedauern gestehen, daß es ein hartes und schreckliches Ende war, welches die Frau genommen, ob man gleich voraussehen konnte, daß es über kurz oder lang so kommen müßte. Das Detail weiß G. selber schwerlich so wie wir, und zu seinem Glücke bleibe es ihm ferner verhüllt. Bey seiner Art zu seyn und zu leben wird er sie nur zu oft vermissen. Ob er gleich gefaßt erscheint und von allem andern spricht; so überfällt ihn doch mitten unter anderm der Schmerz, dessen Thränen er umsonst zurück zu drängen strebt. Die Einsamkeit wird immer größer werden, sobald der Sohn erst wieder seinen Geschäften und - Vergnügungen nachgeht. Denn außer Meyern und mir sieht er nur wenige und selten; und wir können gerade in den einsamsten Stunden am wenigsten um ihn seyn. Auch wird die öconomische Gesinnung des Sohns ziemlich alles von ihm entfernen, was ihn zerstreuen und aufheitern könnte. Ein Aufenthalt in Jena, und dann eine Reise nach Töplitz wird also wohl das beste und wirksamste seyn, um sein unschätzbares Leben uns länger zu fristen. 10. 6.

Tagebuch 10. 6. 1816 (GT V 1, 377)

Oberbaudirector Coudray. 6./10. 6.

Mittag mit August … Abends mit August.

Goethe unter dem Namen A. v. Goethes an F. Schlosser 10. 6. 1816 (WA IV 27, 380; wortgleich an J. J. Willemer, Antonia Brentano, Louise v. Niebecker; am 13. 6. wortgleich an Esther Stock, Johanna Melber) B3 4350

Wenn ich Ihnen, verehrte Freunde, das Absterben meiner lieben Mutter vermelde, so ist es schon hinreichend, Ihnen den Zustand zu vergegenwärtigen, in welchem wir uns befinden. Mein Vater sucht durch fortgesetzte Thätigkeit sich aufrecht zu erhalten und mich belebt der Gedanke, in häuslichen und geselligen Verhältnissen ihm nützlich und angenehm zu seyn. 6./10. 6. Chr. v. Truchseß an F. Rochlitz 6. 1. 1817 (Biedermann1 2, 247) (u. später) Unser Goethe soll über den Verlust seiner Vulpia

ganz zerknirscht und fast untröstlich gewesen sein. Ein Mann, der um jene Zeit in Weimar war, sagte mir: er habe alle Abende die Zimmer seiner Gattin erleuchten lassen, und unter erhabenen und sehnsüchtigen Ausrufungen wäre er immer geraume Zeit darinnen auf und ab geschritten. benutzt, die Abdrücke [zu Primavesis „Der Rheinlauf“] zu eignen Händen Eurer Exzellenz überreichen zu lassen.

10. 6.

A. v. Goethe an C. W. Coudray, 6. 6. 1816 (LATh-HStA Weimar, B 9108, Bl. 4) Ew Wohlgeboren vermelde im Namen meines Vaters, mit den besten Grüßen, daß S. K. H. der Grosherzog nach den Petersburger Rißen gefragt haben. Ew Wohlgeb . werden Gelegenheit suchen solche baldigst vorzulegen. Dabey ist zu bemerken daß in dem Briefe Ihro Kaiserl. Hoheit noch von andern Rißen die Rede ist welche nachkommen sollen.

303

1816 11. 6.

Weimar Tagebuch 11. 6. 1816 (GT V 1, 378)

Mittag mit August. Architect Steiner wegen des Angebaeudes. Serenissimus nach Tafel. Graf Edling Prof. Riemer u. Hofr. Meyer. Auszusuchende Zeichnungen durchgesehen [mit Meyer?]. 12. 6.

Tagebuch 12. 6. 1816 (GT V 1, 378)

Graf Edling nahm Abschied … Mittags mit August. Mit ihm nach Belvedere gefahren. Hofr. Meyer. Über Politica und Abgaben, scherzhaft. 13. 6.

Tagebuch 13. 6. 1816 (GT V 1, 379)

Prof Jagemann. Dr. Sievers v. Hamburg Kupferstecher Müller. Bertuch. General Egloffstein. Gesandter Canicoff. Mit August zu Mittag. Frau Prof. Riemer. Mit solcher nach Belvedere gefahren. Die Treibhaeuser und das Erdhaus besehen. Abends Hofr. Meyer u. Riemers. An Carl August 14. 6. 1816 (WA IV 27, 56)

Die Absicht den Bildhauer Peter Kaufmann aus Rom und Canova’s Werkstatt hieher zu ziehen, schien mir anfangs bedenklich … Doch hat sich meine Ansicht nach einer Unterhaltung mit Professor Jagemann um etwas geändert, so daß mir nunmehr die Sache thulicher erscheint. Gedachter Kaufmann nämlich, der mir auch sonst als ein wackerer und guter Künstler gerühmt worden, soll zugleich ein sehr gefälliger und vielseitiger Künstler seyn, der nicht nur in Marmorarbeiten geübt, sondern auch im Modelliren und andern Vorbereitungen geschickt ist. Ferner soll er kleinere und technische Arbeiten nicht verschmähen, so daß er sowohl in Abformen als Ausgießen, Bildschnitzen, Verfertigung kleiner Modelle für Gießer, Bearbeitung von Zierrathen und dergl. ein geübter und thätiger Mann sey, wie er denn durch dergl. Nebenarbeiten sich in Rom einen Zuschuß zu verdienen stets bemüht gewesen. In diesen Rücksichten möchte er nun freylich für Ew. Hoheit Residenz und Lande eine gute und brauchbare Acquisition seyn. 14. 6.

Tagebuch 14. 6. 1816 (GT V 1, 379)

Frorip. Bertuch. Günther. Mittag der Bade Inspector. spielte Sonaten von Ph. Emm. Bach … Bey Serenissimo. An Chr. G. v. Voigt 26. 6. 1816 (WA IV 27, 71) 14. 6. (od. etwas Ew. Excellenz finden anbey den von Architect Steiner gefertigten Anschlag zu später?) dem Angebäude auf der Esplanade … Ich habe mich persönlich überzeugt, daß

der Aufbau unerläßlich ist … Serenissimus sind bey mündlichem Vortrage hievon unterrichtet. 13. 6.

An Riemer 13. 6. 1816 (WA IV 27, 55) Mögen Sie … auch diesen Blättern Ihre Aufmerksamkeit schenken und mich bald mit dem Frauchen besuchen. C. F. E. Frommann an Riemer 12. 6. 1816 (QuZ 4, 234) Sprechen Sie ihn in diesen Tagen so sagen Sie ihm ich sey sehr bereit nur den Druck [der „Italienischen Reise“] anzufangen u. würde daher gern izt das Mscpt wieder erhalten.

304

1816 15. 6.

Weimar Tagebuch 15. 6. 1816 (GT V 1, 379)

Praesident Jacobi, ältester Sohn von Friedrich Heinrich. Hr. von Sinclair ein Schotte. Hr. Jacobi erzählte seine Geschaftsabentheuer von Aachen und Paris. War ich im Jägerhause und bey Frau von Stein. Mittag mit August: Gallica. Staatsminister von Voigt: naechste und Bisherige Geschaftsverhandlungen. Prof. Riemer. Knebel an Goethe 17. 6. 1816 (Guhrauer 2, 195)

Frau von Stein überbrachte mir gestern Deinen Gruß. An W. v. Humboldt 24. 6. 1816 (WA IV 27, 70) um Mitte Juni Die Ärzte und ein gewisser Trieb weisen

mich nach Böhmen.

W. v. Humboldt an Caroline v. Humboldt 25. 6. 1816 (Sydow 5, 273)

B3 4356

Hörst Du nichts von Goethe, und ob er nach Karlsbad kommt? Der Großherzog von Weimar, der jetzt hier [in Frankfurt] war und in Wiesbaden das Bad braucht, meinte, er sei noch nicht recht entschlossen gewesen. 16. 6.

Tagebuch 16. 6. 1816 (GT V 1, 380)

Mittag, Riemers, Dlle Engels, Kraeuter. Die Engels gesungen. Mit Riemer Streitigkeit zwischen Diez u. Hammer. Hofr. Meyer. über die Baulichkeiten im Schlosse. Mit Riemer. u. August. 29. 5./ 16. 6.

17. 6.

An A. Schopenhauer 16. 6. 1816 (WA IV 27, 58)

Die Krankheit meiner lieben Frau und ihr erfolgtes Ableben hat mich allem Wissenschaftlichen und namentlich der Farbenlehre entrissen. Tagebuch 17. 6. 1816 (GT V 1, 380)

Kupferstecher Müller. Architect Steiner, wegen dem Anbau an das Haus in der Esplanade. Ing. Geogr. Weise fossile Knochen bringend. Mittags zu 15. 6.

F. Jacobi an Goethe 15. 6. 1816 (GJb 1943, 66) Ew. Excellenz seine Verehrung, auf der Durchreise von Berlin nach Mainz, bezeugen zu dürfen, ist der lebhafteste Wunsch des nun schon grau gewordenen Knaben, dem die Güte unvergeßlich blieb, womit Ew. Exzellenz ihm das Herz stahlen, als er vor 40 Jahren [richtig: Anf. Sept. 1773] der Urgroßmutter und Großtante mit Meß Kaufleuten während der Oster Messe [nach Frankfurt] zum Besuch gesandt wurde. - Noch sieht er, im Geiste, Ew. Excellenz in dem reich mit goldenen Tressen besetzten scharlach Rock, so wie sich selbst, im braunen, durch der Tante Sorgfalt mit silber Bördchen gezierten Kleidchen, an Ihrer Hand in’s Schauspiel gehend und dort mit einer colossalen Dute Bonbons beschenkt. - Auch der Wolf im Gang und manch’ andere Scene aus jener schönen fernen Zeit sind im Reliquien Schrein der Reminiscenzen treu aufbewahrt. - Ob, und zu welcher Stunde des Vor- oder Nachmittages der altgewordene Knabe demnach kommen darf, wünscht er durch ein Wort an den Überbringer zu erfahren. An F. v. Müller 14. 6. 1816 (WA IV 27, 56) Den Herrn von Sinclair würde morgen früh um 11, wenn es seine Gelegenheit ist, mit Vergnügen sehen. Chr. G. v. Voigt an Goethe 14. 6. 1816 (SchrGG 56, 227) Morgen, wenn die hohen Herrschaften fort sind, werde ich um ein Stündchen bitten, wo ich Ew. Exzellenz wiedersehen darf.

305

1816

Weimar zwey … Frau von Stein u. Schiller. und Dlle Engels, Abends.

19. 6.

Spazieren gefahren mit August. Riemers

Tagebuch 19. 6. 1816 (GT V 1, 381)

Mittags allein mit August … Biblioth. Grimm, mit Nachricht von Arnims … Hofr. Meyer. W. Grimm an A. v. Arnim 2./4. 7. 1816 (Steig 3 S. 349)

B2 1744 B3 4354

Den Tod von Göthes Frau hatte ich in Kösen schon gehört … Er war noch nicht ausgegangen und hatte nur ein paar Freunde gesehen, indessen machte ich doch Nachmittags einen Versuch, da ein Fremder ihm gerade angenehm in einer solchen Stimmung kommen kann und ich mich erst melden ließ. Er nahm mich an und war sehr freundlich und heiter, er fragte mich nach Dir, Deiner Frau, Kindern, selbst dem Haus und der Gegend. Dann sprach er von mancherlei, woran man in der Zeit leicht denkt. Er rühmte so das herrliche an dem deutschen Volk, wie sie gern eins wären und doch auch ihre Eigenthümlichkeit nicht im geringsten darum wollten fahren lassen; dann wie so viel guter Wille gehemmt würde: „wunderbar,“ sagte er, „daß dabei doch alles so eben steht, es ist wie bei den Korkmännchen die unten Blei haben.“ Er kam dann auf das lebendige religiöse Gefühl, das in der Zeit erwacht sei, und weil es so recht als eine Nothwendigkeit gefühlt sei, als etwas, ohne das man nicht leben könne, werde es auch nicht können unterdrückt werden. „Der Herr Adam Müller und Friedrich Schlegel,“ sagte er, „mögen treiben was sie wollen, sie werden uns nicht nehmen, was wir einmal erworben haben, der Mensch geht nicht wieder zurück und ein rechter Katholik ist eigentlich ein Protestant, denn er will nichts anders. Nicht zahllos sind jene Bekehrer aber unzählbar, ich bin schon zu alt, um hierbei von Gefahr zu sprechen“. Dann erzählte er mit herzlichem Lachen, wie der Prinz Anton von Sachsen, der auch gern bekehre, jedem Reitknecht, der katholisch werde, noch über das gewöhnliche jährlich ein paar wildlederne Hosen schenke. Das habe schon manchen verführt, dem von seinem Cammeraden vorgestellt werde: „was willst Du Dich um die Hosen bringen, werd katholisch, so kriegst Du sie auch.“ Nach unsern wieder erworbenen und verlorenen Bildern erkundigte er sich genau und ich hätte ihm fast ins Gesicht gelacht, als er bei dieser Gelegenheit eines „wohlhäbigen“ Mannes gedachte. Auch von der altdeutschen Literatur fing er ausführlich an zu sprechen und schien manches zu billigen in der Art, wie wir sie behandeln oder behandeln wollen. Die ProsaUebersetzungen haben seinen Beifall und er sagte, sie wären mehr nach seiner Ansicht als ich wohl glaubte, es gäbe jetzt bei den Uebersetzern so verschiedene Parteien, die ihr Publikum hätten, daß man in jeder ohne Gefahr arbeiten könne; in den Prosa-Uebersetzungen komme das reinmenschliche ohne weitere Anmaßung zur Sprache. Er bat mich dann ihm unsere Sachen zuzuschicken, er habe ja immer seinen Antheil daran genommen. Ich habe ihn niemals so freundlich und wohlwollend gesehen. Er arbeitet, wie Riemer sagt, viel und auch an dem vierten Bande seines Lebens. 306

1816

Weimar W. Grimm an D. Suabedissen 3. 7. 1816 (Stengel 1, 153)

B3 4355

In Kösen hatte ich schon gehört, dasz vor kurzem Göthes Frau gestorben sey, ich wuszte also nicht, ob er jemand schon sehen wolle, indeszen konnte er mich ja abweisen u. ich machte den Versuch. Er nahm mich aber an und ich habe ihn nie so heiter, freundlich und wohlwollend gesehen. Er sprach über vieles u. wenn er in seinem Buche von der Kunst in den Rhein- u. Main Gegenden gegen den heil. Geist, den Herrn Christus u. die Heiligen eine gewisze kalte und humane Artigkeit äuszert, so sprach er hier recht schön u. warm über das neuerwachte religiöse Gefühl, das nicht wieder untergehen werde, weil man empfunden dasz man ohne das nicht leben könnte, und es war wohl zu sehen, dasz er in jenem Buche nur aus einer gewiszen Opposition so gesprochen. Gegen die neuen Bekehrer, den Hr. Adam Müller u. Fried. Schlegel sprach er sehr bestimmt, sie wollen uns nehmen, was wir uns erworben haben und ein rechter Katholik will nichts anders, als ein Protestant. Mit Vergnügen erzählte er vom Prinz Anton in Sachsen, dasz er durch ein paar wildlederne Hosen seine Reitknechte zu bekehren suche, die nur ein katholischer über das Gewöhnliche erhalte und die schon manchen verführt habe. W. Grimm an Goethe 1. 8. 1816 (GJb 1888, 27)

B2 1744a

Als ich vor kurzem die Ehre hatte, Ew. Excellenz meine Aufwartung zu machen, gaben wohlwollende Äußerungen mir die Erlaubniß, Ihnen das Wenige, was mein Bruder und ich bisher für die altdeutsche Literatur gearbeitet, zuzusenden. 19. 6. (u. 1809)

20. 6.

W. Grimm (Steig1 S. 227)

Ich war zweimal in Weimar, ich glaube jedesmal 8 bis 10 Tage, am Ende des Jahres 1809 … und 1816 im Herbst, bald nach dem Tode von Göthes Frau … Im Jahre 1816 gieng er mit mir im Zimmer auf und ab, die Hände auf dem Rücken und war freundlich und mittheilend. Er hatte den blanken Ueberrock an wie in Rauchs Statuette. Tagebuch 20. 6. 1816 (GT V 1, 381)

Mittags mit August. Fries in den Heidelberg . Jahrbüchern gegen die Juden … Hofr. Meyer. Riemer. Mit beyden über die Jüd . Angelegenheit. 21. 6.

Tagebuch 21. 6. 1816 (GT V 1, 382)

Genast. Geh. Hofr. Meyer. Frau von Heygendorf … Der junge Graf Kalkreuth v. Erfurt. Mittag mit August … Hofr. Meyer. Prof. Riemer. üb. d. Theaterjournale und deren improductive Urtheile. 22. 6.

Tagebuch 22. 6. 1816 (GT V 1, 382)

Mittag mit August. Fr. Prof. Riemer … Hofr. Meyer: nachricht das Dlle. Seidler mit dem Bilde fertig sey und uns erwartete. Vorstellung der Raeuber. Meldete sich Färber, von Meiningen kommend. 21. 6.

Graf F. v. Kalckreuth an Goethe 5. 3. 1816 (GSA, 28/69, Bl. 114) Mein künftiger Aufenthalt in Erfurth als Adjudant des dort commandirenden General von Jagow giebt mir die Hofnung Ew. Excellenz diejenige Verehrung persönlich zu bestätigen welche mein Herz seit es fühlen kann Ihnen zollet.

307

1816

Weimar J. Chalupka, Tagebuch 22. 6. 1816 (WZUJ 7. Jg., 1957/58, S. 451)

Ich war in Gesellschaft von Schaffarik, Labat (Ungarn) u. Schüllerus (e. Siebenbürger) in Weimar. Man gab an diesem Tage Schillers Räuber. Ueber 100 Studenten zogen theils zu Pferde u. auf Wägen; theils zu Fuss (trotz Regen u. Koth) nach der Stadt. Schon um 4. Uhr füllte sich das Theater, und einige sprangen, um nicht zahlen zu dürfen, durch’s Fenster hinein … - Die Mehrzahl d. Zuschauer im Parterre bestand aus Studenten, welche Praeponderanz wir auch fühlten. - Als die Räuber das Lied: Ein freies / Leben führen wir etc. anstimmten, sangen alle Studenten mit, und nachdem dieses zu Ende war, fieng man erst das: Gaudeamus igitur, juvenes dum sumus, an; und die Schauspieler mussten indessen pausiren. Es gieng alles ordentlich, und war recht herzerhebend, wenn man dabey dachte, dass Studenten sich diese Freyheit in einer Residenzstadt erlauben können, ohne etwas zu befürchten. - Nachdem zwey Strophen d. lat. Liedes abgesungen waren, rief einer der Studenten silentium! und alles war still. - Die Schauspieler setzten ihre Sache fort. Der Grossherzog war nicht gegenwärtig, und man pflegt gewöhnlich in seiner Abwesenheit das Stück zu geben, weil man weiss, dass sich die Studenten die Freyheit, mit in d. Gesang einzustimmen, nicht leicht versagen. Dieses könnte dem anwesenden Grossherzog missfallen, wenn man in seiner Gegenwart so wenig Achtung für seine Person äußerte … Göthe sass in seiner Loge, gleich hinter meinem Rücken; ich fasste ihn einigemal recht scharf in’s Auge. In seiner Loge war ein gedecktes Tischchen, und eine Flasche darauf, welche Göthe recht hergenommen hat; später trank er noch einen Punsch, nachdem ihn eine Frau daselbst besucht hat. - Während der drey ersten Acte, welche er mitangesehen hat, redete er in einem fort, und machte vermuthlich seine Bemerkungen. - Die Schauspieler machten ihre Sachen recht gut … Um halb eilf Uhr erst war d. Stück zu Ende, obgleich es schon um 6. Uhr angieng. An Chr. G. v. Voigt 24. 6. 1816 (WA IV 27, 66)

Färber ist denn auch von Meiningen glücklich zurück, der Thüringerwald wird in Musterstücken nun bald in Jena anlangen. 23. 6.

Tagebuch 23. 6. 1816 (GT V 1, 382)

Genast: Theater Angelegenheiten. Mit Riemer: die Proben aus dem Divan. Mittags: Vulpiussens und Riemers. Mit den letzteren nach Belvedere. Schrecklich durchwaesserter Zustand des Gartens. Hofr. Meyer: dessen Anmerkk. zur Ital . Reise. Prof. Riemer: die vorgefundenen Collectaneen über Sprache mit ihm durchgegangen. Riemer an C. F. E. Frommann 24. 6. 1816 (Heitmüller S. 241)

Vielleicht erhalten Sie diese Woche zu Ende den angenehmen Besuch von Goethe. Soviel ich gehört will er nach Jena. 24. 6.

Tagebuch 24. 6. 1816 (GT V 1, 383)

Mittags mit August … Dictirt verschiedene Briefe … Hofr. Meyer. Zeitungen und Welthändel. Mittheilung verschiedener Gedichte. 308

1816 25. 6.

Weimar Tagebuch 25. 6. 1816 (GT V 1, 383)

Tanz- und Fechtmeister Franke mit seinen Kindern. Zu Mdme Schopenhauer. u. Hofr. Meyer … Mittags mit August … Prof. Riemer. üb. d. Gebrech. d. Gymnasiums. der Lehrgegenstände, Lehrer und Schüler. 100,000 Menschen ohne Erziehung in London. Johanna Schopenhauer an Elisa v. d. Recke 25. 6. 1816 (Hamburgischer Correspondent 6. 6. 1875, Nr. 130, S. 2) B2 1745 B3 4357

Göthe, der eben bei mir war, hat mich in diesem Entschluß [eine Reise nach Hanau, Schwalbach und rheinabwärts bis Köln zu unternehmen] noch bestärkt; er will mich auch mit Empfehlungen versehen, damit ich auch Zugang zu den Kunstschätzen finde, die jene Gegenden aufbewahren. Seit dem Tode seiner Frau habe ich ihn heute zum erstenmahl gesehen, denn es ist seine Art, jeden Schmerz ganz in der Stille austoben zu lassen und sich seinen Freunden erst wieder in völliger Fassung zu zeigen. Ich fand ihn dennoch verändert; mir scheint er recht im innersten Gemüth niedergeschlagen. 26. 6.

Tagebuch 26. 6. 1816 (GT V 1, 384)

Geh. Hofr. Kirms. Mittag mit August. Mr. Krivtzoff. Revel. Ministre Vaudois. Dlle Maas. Hofr. Meyer. Im Theater: Hedwig. und d. Educationsrath. Franks Kinder tanzten. Letzte Vorstellung. M. O. Gerschenson nach N. I. Kriwzows Tagebuch (Durylin X S. 9)

Er [Kriwzow] sah auch Goethe; auf der Durchreise durch Weimar besuchte er den deutschen Dichter, wurde aber von ihm kühl empfangen. Kriwzow schrieb diese kühle Aufnahme nicht auf das eigene Konto: „einen anderen Empfang“ schreibt er, „konnte man von einem Höfling und Gelehrten auch gar nicht erwarten“. 27. 6.

Tagebuch 27. 6. 1816 (GT V 1, 384)

August das Haus übergeben. religiose Kunst.

Mit Hofr. Meyer nach Jena. Politisches. Neue

Johanna Schopenhauer an Goethe 24. 6. 1816 (Houben4 S. 245) Ich bitte um die Erlaubnis Ew. Excellenz heute Abend oder morgen, zu irgend einer von Ihnen zu bestimmenden Stunde, meine Aufwartung machen zu dürfen. Nicht nur der Wunsch, nach langer Zeit Ew. Excellenz wieder zu sehen, bestimmt mich zu dieser Ihnen vielleicht lästigen Bitte, ich bin im Begriff, so wie die Witterung besser wird, eine Reise an den Rhein zu unternehmen, und bedarf über manches dabei zu bedenkende Ew. Excellenz Rath. 25. 6./ An H. Meyer 25. 6. 1816 (WA IV 27, 67) 3. 7. Wäre es Ihnen aber angenehm so führen wir morgen früh bey Zeiten um 7 Uhr hier ab und wären Donnerstags Abends wieder da … Wir sehen uns ja wohl noch heute Abend. vor 27. 6. An Chr. G. v. Voigt 24. 6. 1816 (WA IV 27, 66) Etwa Sonnabend gedenke ich hinüber [nach Jena] zu gehen und warte vorher noch auf. Louise Martin an Goethe Juni 1816 (GSA, 28/71, Bl. 273) … wenn die Zeit mir es erlaubt würden Sie wohl es auch daß ich Ihren so gastfreundschen Garten besuchen dürfte? 25. 6.

309

1816

Jena Jena Tagebuch 27. 6. 1816 (GT V 1, 384)

Zu Dlle Seidler. Mad. Frommann. Minchen. Berathung über das Bild. Vetter. Zu Mittag mit Meyer. Kam B. R. Lenz. Schnauberts Geschichte und andere. Die Gewercken. Untere Galerie. Übereinkunft mit dem Tischer [Keck]. Cabinet. Zinn Stufen. Weller. Zu Dlle Seidler. Fortgesetzte Berathung. Zu Knebel. Unerfreulicher Zustand. Mit Meyer zurück. Besprochen den heutigen Tag. Knebel, Tagebuch 29. 6. 1816 (GSA, 54/392)

Göthe mit Hofr. Meier Nachm. hier. Anf. Jan./ Louise Seidler, Erinnerungen (Uhde2 S. 127. 129) 27. 6. In den ersten Tagen des Jahres 1816, erhielt

B2 1746 B3 4358

ich von Goethe eine Bestellung. Er hatte gelegentlich einer Rheinreise im Sommer des Jahres 1814 der Rochuskapelle bei Bingen, welche renovirt wurde, ein Altarbild gelobt; Hofrath Meyer machte den Entwurf, und ich wurde mit der Ausführung in Oelfarbe beauftragt. Mit innigem Vergnügen übernahm ich es, bei diesem Vorhaben mitzuwirken. Der Meyersche Carton sagte mir besonders zu … Nach einem ziemlich lebhaften Briefwechsel zwischen Goethe und mir … traf die Leinwand bei mir ein; ich eilte, dies Goethe zu melden, und sofort erhielt ich den inzwischen fertig gewordenen Carton, wegen dessen Ausführung ich mich mit dem Hofrath Meyer in Verbindung setzte. Allein jetzt ereignete sich ein trüber Vorfall, welcher die ganze Angelegenheit in’s Stocken zu bringen drohte. In den ersten Tagen des Junimondes 1816 nämlich erkrankte Goethes Lebensgefährtin Christiane geborene Vulpius. Das Uebel wurde bald tödlich; sie starb an einer Entzündung … Da ich dem Dichter in diesen trüben und schweren Tagen nicht lästig fallen mochte, so hatte ich ohne nochmalige Anfrage in Weimar das Bild bereits nach den Anweisungen des Hofraths Meyer fertig untermalt, wobei ich mir im Interesse der Composition mancherlei kleine Aenderungen erlaubt hatte. Dem in Aussicht gestellten Besuche sah ich deshalb mit nicht geringem Herzklopfen entgegen. Doppelte Freude empfand ich aber, als Goethe in seiner gewinnenden Art beifällig meinte, daß in solchen Sachen Frauengefühl stets das Richtige träfe. Einige Einwendungen, welche Hofrath Meyer machte, versprach Goethe zu überdenken, schickte mir aber gleich am nächsten Morgen folgendes eigenhändige Billet: „Aendern Sie, liebe Freundin, nichts an dem Bilde, bis wir die Sache

27. 6.

An Louise Seidler 12. 6. 1816 (WA IV 27, 53) Sagen Sie mir, meine Beste, wie sieht es mit Ihrem Bilde aus, wann sind Sie so weit, daß man darüber wieder einmahl berathen kann und soll, ich würde mit Hofrath Meyer, wenn auch nur auf kurze Zeit, hinüberkommen. An J. G. Lenz 23. 6. 1816 (WA IV 27, 62) Gegen Ende der Woche werde ich selbst bey Ihnen einsprechen um zu sehen, wie weit es mit dem Dielen des neuen Saals gekommen auch inwiefern an den Schränken gearbeitet ist.

310

1816

Jena nochmals besprechen. Die Sache ist schwieriger als man denkt. Gestern abend war es wirklich recht schön …“ Unterdessen vollendete ich das Oelgemälde des h. Rochus und war so glücklich, mir des Dichters ganze Zufriedenheit zu erwerben, so zwar, daß er des Bildes öffentlich ehrend gedachte.

28. 6.

Tagebuch 28. 6. 1816 (GT V 1, 384)

Bey Seidlers. Cabinet. Merkw. Stein von Valinco in Corsika. B R. Doebereiner. v. Münchow. Suiten Sammlung. Gespraech über die Sonnenflecken. Sauerstoff Gehalt der Atmosphäre. Zu Doebereiner. Dessen Einrichtung. Amanuensis Versorgung … Mittag mit Meyer. Stieglitz. Münzen Auswahl. B R. Voigt [über] Nees von Esenbeck. Karlsbader Pflanzen. Gautieri Schriften. Zu Fromanns. Ital . Reise. Meine Gedichte. 27./28. 6. An Chr. G. v. Voigt 13. 7. 1816 (WA IV 27, 87)

In beyliegendem Schreiben Nr. 137 wiederholt Lenz die fixe Idee, mit der er mich schon bisher geplagt, daß nämlich die Heimische Gebirgsfolge des Thüringer Waldes in Glasschränken aufgestellt werden möge … Will man aber das Kabinett wirklich benutzen, dann geht erst die Noth an, wie ich sie noch erst bey meinem neulichen Aufenthalte erfahren habe. Man muß eine Tafel aufstellen, die einzelnen Kästchen herausklauben, die Nummern zu reihen suchen, eine Operation, die immer schwerer wird, je tiefer unten grade die Mineralien liegen, nach denen man fragt. Der Gehülfe muß sich auf die Erde legen um die hintersten hervorzuziehen, und wie schwer ist es, ja unmöglich bey Wiedereinräumen die Ordnung der Nummern beyzubehalten. Ein paar Versuche das Kabinett in systematischer Reihe zu betrachten haben mich abgeschreckt, dergleichen je wieder vorzunehmen … Daß nun diese … Einrichtung auch in den neuen Zimmern rechter Hand beybehalten wurde, geschah nicht nach meiner Überzeugung, doch mochte es … hingehen, obgleich die daselbst aufgestellte Suitensammlung keineswegs augenfällig ist und bey Benutzung derselben nicht einzelne Stücke sondern ganze Reihen herausgehoben und betrachtet werden müssen. Wovon ich die abschreckende Unbequemlichkeit gleichfalls bey meinem letzten Aufenthalt erfahren habe. 29. 6.

Tagebuch 29. 6. 1816 (GT V 1, 385)

Bey Seidlers … Zu Harras. Durch die Stadt zu Voigt. Umbelliferen. Deren Character. Wegen Bot. Amanuensis. Mit Meyer zu Mittag … Kieser. Doebereiner. Koethe. Andreae. Frommann. Mit Meyer gegen Lichtenheyn. Durchs Wasser bis zur hohen Saale. Aussicht auf der Rasenmühle Zu Knebel. Ausgabe des Lucrez. Abends mit Meyer catholisirende Kunst. 28. 6.

An Cotta 26. 6. 1816 (WA IV 27, 69) Mit Herrn Frommann werde ich in diesen Tagen sprechen. Findet sich ein Corrector dem das Italiänische und die Kunstgeschichte nicht ganz fremd sind; so kann das Manuscript des 1. Bandes … nach und nach abgegeben werden.

311

1816

Jena Knebel, Tagebuch 29. 6. 1816 (GSA, 54/392)

Göthe u. Meier gegen Abend. 30. 6.

Tagebuch 30. 6. 1816 (GT V 1, 385)

Die Belege mit Kühn durchgegangen. Beliebte Ordnung der Capitel. G. H. Starke. M R. Kieser. B R. Doebereiner. Zu Dlle Seidler. Dr. Gries … Mittag mit Meyer. Blumen von Wagner. Nach Zwaetzen. Schöne Aussicht von Belvedere. Rentamtmann dortiges Gestein. Dr. Gries. Andreae. Danz. Zurück. Fr. v. Schiller zu Knebel. J. D. Gries an B. R. Abeken 22. 7. 1816 (*GJb 1918, 239; SLUB Dresden, Ms e 96 Bd 1, S. 241) B3 4359

Daß Goethes Frau zu Anfang des Junius gestorben ist, haben Sie vielleicht schon gehört. Sie hat zuletzt schrecklich gelitten (an epileptischen Zufällen) und die Krankheit hatte vielleicht noch mehr als der Tod auf G. eine sehr nachtheilige Wirkung. Er lag mehrere Tage zu Bette, u. man befürchtete eine sehr ernstliche Krankheit. Indessen hat er sich schnell genug wieder erholt; er kam bald wieder herüber, u. an einem der wenigen guten Tage dieses regenvollen Sommers traf ich ihn mit Meyer in Zwätzen, wo er sogar den ziemlich hohen Berg (auf dem das Häuschen steht) erstieg und sich lange an der Aussicht ergötzte. Sie wissen, daß ich nie zu ihm gehe, u. auch am dritten Ort mit ihm zu reden vermeide, weil ich einmal weiß, daß ihm das Lautsprechen beschwerlich ist. Hier aber rief er mich zu sich; ich mußte mich neben ihn setzen, und nun sprach er länger als eine halbe Stunde ohne Unterbrechung über den Calderon, u. besonders über den Magus. Nie aber in meinem Leben habe ich mein unseliges Gehör so verflucht, als an diesem Tage. Denn obwohl er beim Anfang einer Periode gewöhnlich die Stimme erhob, so vergaß er es doch bald wieder, u. das Ende ward mir unvernehmlich. Ich hatte genug aufzupassen, um die nöthigen Zwischenreden schicklich einzufügen u. seine Fragen leidlich zu beantworten. Ich wollte, Sie hätten neben ihm gesessen u. mir hernach alles wieder erzählt. Doch vernahm ich große Lobeserhebungen, die mich nicht wenig beschämten; auch wiederholte er ausdrücklich die Versicherung, daß er öffentlich etwas über meinen Calderon sagen wolle, was er hernach auch Knebeln wiederholt hat. Ich fürchte nur, daß seine Reise ihn daran verhindern wird; denn er reist in diesen Tagen (oder ist vielleicht schon abgereist) mit Meyer nach Baden in der Markgrafschaft, wodurch uns wenigstens die Hoffnung entsteht, daß wir nächstes Jahr etwas über Kunst und Alterthum am Oberrhein vernehmen werden. Uebrigens kann ich Ihnen noch zur Beruhigung sagen, daß Goethe sehr wohl u. heiter war, u. auch in seinem äußern Ansehn bei weitem kräftiger u. lebendiger, als bei seiner Anwesenheit im Mai … Vielleicht werden Sie in den Zeitungen gelesen haben, daß G. gesonnen sey, Weimar zu verlassen u. den Ueberrest seines Lebens in Frankfurt zuzubringen. Wie diese Nachricht in die Zeitungen gekommen ist, begreife ich nicht; aber wahr ist es, daß er das Drückende seiner Lage in Weimar u. am Hofe mehr als jemals empfindet, u. auch wohl gegen Knebel den Wunsch nach einer Veränderung geäußert hat … 312

1816

Jena Von der neuen Ausgabe der Goethischen Werke sind die beiden ersten Bände bereits erschienen. Sie enthalten die vermischten Gedichte … Vielleicht ist auch manches Unbedeutende darunter … Goethe sagte, er habe das alles mit aufgenommen, weil man das Zeug nach seinem Tode doch würde gedruckt haben. Und so ist’s besser, wir erfreuen uns noch bei seinem Leben daran. Von meiner Unterredung mit G. in Zwätzen muss ich noch nachholen, daß ich ihm, da ich ihn so guter Laune fand, unsers Heinrich [Voß] Spaß mit den pseudogerstenbergischen Decimea erzählte, worüber er sich sehr erfreute. Bei dieser Gelegenheit kam er auf Vossens Shakspeare zu reden, den er nach Würden lobte, zumal die lustigen Weiber. Aber auch er äußerte, ohne alle Veranlassung von meiner Seite, daß Abrahams Uebersetzungen bei weitem hinter denen des Bruders zurück ständen, u. daß zu wünschen sey, Heinrich hätte die Uebersetzung allein unternommen. Knebel, Tagebuch 30. 6. 1816 (GSA, 54/392)

Gegen Abend Göthe u. Meier hier. Juni

H. Franke, Aus der Goethezeit (Lewinsky 1, 272)

B2 1742 B3 4353

Der Wunsch meines Vaters, seinen und seiner Familie langjährigen Aufenthaltsort Bayreuth, woselbst ich 1800 geboren, mit seiner Geburtsstadt Weimar zu vertauschen, hatte sich im Juni 1816 realisirt, nicht ohne Zuthun seines alten Universitätsfreundes, des Großherzoglichen Bibliothekars Vulpius, des Schwagers von Goethe. Die Bekanntschaft mit der Familie Vulpius sowie mit einigen Weimarischen Schauspielern, ebenfalls Studiengenossen meines Vaters, ließ mich Verwirklichung meines Lieblingsgedankens hoffen: an der Weimarischen Bühne mich zum Schauspieler ausbilden zu dürfen, auszubilden unter der segensreichen Leitung eines Goethe. Wie hoch schlug das jugendliche Herz, als es sich seinen Wünschen nahe gerückt sah, nicht ahnend, daß kaum nach Jahresfrist der große Meister die Leitung des Theaters niederlegte. Wir fanden die Familie Vulpius in tiefer Trauer: Frau von Goethe war vor kurzer Zeit gestorben … Schon am dritten Tage meiner Anwesenheit in Weimar war es mir vergönnt, Goethe zu sehen, als ich mit meinem Vater im Parke ging. Eine imposante männliche Figur in langem Rocke, mit niedrigem Hute, die Hände auf dem Rücken, kam gemessenen Schrittes uns entgegen. Es hätte nicht des ehrfurchtsvollen Grüßens aller Begegnenden bedurft um uns zu belehren, daß es Goethe sei. Er sah damals sehr ernst aus, sodaß der Gedanke mir gar nicht angenehm war, diesem Manne einmal näher unter die Augen treten zu müssen. Augenblicklich imponirte mir die Erscheinung dermaßen, daß ich unwillkürlich bei Seite trat und meinen Hut mit tiefer Verbeugung abzog, was mir dann von meinem Vater eine Reprimande eintrug, indem man einen solchen Gruß nur einem Fürsten spende. 1. Hälfte 1816

M. de Wette an J. Fries Sommer 1816 (Henke S. 358)

Eichstädt will mir wohl, auch hat Goethe Recensionen von mir gelobt. 313

1816 1. 7.

Jena Tagebuch 1. 7. 1816 (GT V 1, 385)

Zu Frommann. Ital. Reise. Zu Voigt. Umbellen. Mit Meyer z. Mittag … Cabinet. Naturf. Gesellsch. Bibliothek. Caylus Antiq. Mit Meyer. ausgefahren. Hoehe über wenigen Jena. Um die Stadt. Rasenmühle. Zu Knebel. Geschichten und Mährchen. Zu Hause Gesch. d. neusten frommen Kunst. C. F. E. Frommann an Goethe 9. 7. 1816 (QuZ 4, 236)

Ewr. Excellenz habe ich die Ehre hierbey den ersten Bogen [„Italienische Reise“] nach unsrer Abrede, vor dem Abdruck zur Ansicht und Entscheidung zuzusenden. Es frägt sich izt zunächst ob die Einrichtung des Haupt- und ersten SchmutzTitels Ihren Beyfall hat und ob Sie sonst an dem ganzen etwas zu erinnern hätten. Der erste Brief S. 5. darf wohl nicht höher anfangen, bey dem 3t S. 16. wäre es allenfalls die Frage doch scheint es auch da mir schicklich wie es ist. Aber der 2te Seite 13 hätte nach Ihrer mündlichen Aeußerung wohl noch S. 12. angefangen werden sollen. Knebel, Tagebuch 1. 7. 1816 (GSA, 54/392)

Nachm[ittag] Göthe u. Meier. 27. 6./ 1. 7.

2. 7.

Knebel an Goethe 5. 7. 1816 (Guhrauer 2, 198)

Du bist uns, Lieber, so schnell entwischt, daß wir nicht einmal Abschied von Dir nehmen konnten. Indeß sagen wir Dir doch den herzlichsten Dank für Deine lieben Besuche, die uns so sehr erfreut haben. Wie man auch vom Teufel sagt, daß er Gestank hinter sich lasse, so kann man von den guten Geistern sagen, daß sie Wohlgeruch hinter sich lassen, der noch lange nachher gefällig ist und wohlthut. Wirklich hat mich Deine und des guten Meier Gegenwart sehr erheitert und gestärkt … Ich unterhalte mich fleißig mit den englischen Journalen, deren wir jetzt durch Deine Güte theilhaftig geworden sind … N. S. Welches war denn das dritte Versprechen, das sich der Dekan von dem Heiland geben ließ [in einer Geschichte, die Meyer nach einer altitalienischen Novelle erzählt hatte]? Ich wollte die Geschichte nacherzählen, vergaß aber dieses … Den einzigen Stein, den Du Dir vor allen hier ausgewählt hast, wirst Du mir wohl das nächste Mal zeigen? Tagebuch 2. 7. 1816 (GT V 1, 386)

Doebereiners wohlgelungenes Zinn Experiment. R. A. Kühn. Mit Meyern nach dem Paradiese. Mittags mit Meyer. Fränkischer Merkur. Im Schloss Gärtchen. Nach Zwaetzen. Zu Voigts. Fromanns. Kieser abstrus. Salamander. 27. 6./ 2. 7.

G. Wagner an Goethe 25. 2. 1817 (GSA, 28/73, Bl. 94)

Als Ihro Exzellenz im abgewichenen Jahre in Gesellschaft des Herrn Hofr. Meyer in der Blütenzeit der Rosen den botan. Garten besuchten, äußerten 314

1816

Jena Hochdieselben den Wunsch ein Exemplar von der Moosrose und der SchlangenOsterluzey zu besitzen. Aktenvermerk vom 5. 7. 1816 (FA I 27, 901)

Bei meinem Aufenthalte in Jena vom 27n Juni bis den 3n Juli habe folgendes besorgt und eingeleitet. 1) Die 7 Kisten mit den Heym. Mineralien waren angekommen und standen im Vorhause des Schlosses. 2) Der Catalog wurde mir eingehändigt, in welchem alles in schönster Ordnung aufgezeichnet steht, auch giebt eine Einleitung die Absicht des Verfassers zu erkennen. 3) Der HofEbenist Keck hatte nach löblicher Gewohnheit das Dielen des Saals unterlassen, so daß ich alles noch in dem Zustande fand, wie bey meiner Abreise vor vier Wochen. Auf geschehene Anregung ward sogleich das Estrich ausgehauen, die Lager gelegt, so daß vor meiner Abreise mit Dielen angefangen wurde. Keck hat versprochen in drey Tagen fertig zu seyn ferner 4) die nöthigen Acht Schränke mit den Schubladen bis den 20n Juli an Ort und Stelle zu schaffen, 5) worauf alsdann das Auspacken vor sich gehen kann, wobey ich selbst gegenwärtig zu sein gedenke, indem Herr Geheimerath von Heym die größte Gewissenhaftigkeit in Ordnung und Aufstellung zu Bedingung gemacht hat. 6) Im Döbereinischen Haus hatte sich Ordnung und Wohnlichkeit schon mehr eingefunden und wird alles nach und nach der Vorschrift gemäß eingerichtet. 7. So besuchte ich auch die Sternwarte und fand daselbst das von Serenissimo dem Hofrath Voigt abgenommene paralattische Instrument. An der Sternwarte selbst sind einige Verbesserungen nöthig, welche jedoch Herr von Münchow aus seinem Band [wohl richtig: Bestand] bestreiten will; nur wünschte er einen Vorschuß von 60 r. den er sich wieder will abziehen lassen. Rentamtmann Kühn wurde hiezu authorisirt. 8. Die übrigen in dem Schloßgebäude befindlichen Museen fand ich in herkömmlicher guter Ordnung. Färber wird nach und nach die von Wien gekommenen Fische einzeln in Brandwein bringen, welche bis jetzt in großen Gläsern zusammen aufbewahrt sind. 9. Der botanische Garten war gleichfalls in guter Ordnung und nichts dabei zu erinnern. 10. Mit Rentamtmann Kühn wurden die Zeddel des vergangenen Vierteljahrs durchgegangen und solche einstweilen in verschiedene Tecturen vertheilt, diese Rubricirt und geordnet, wornach der Rechnungführer sogleich den Quartal Extract fertigen wird. Die Grundlage zu einem ausführlichen Etat ist dadurch gelegt. 28. 6./ 2. 7.

An Carl August 19. 7. 1816 (WA IV 27, 112)

Döbereiner richtet sich ein. Seine große zielgemäße Thätigkeit macht Freude. Er spricht nicht ein Wort, das nicht belehrend wäre. Ew. Hoheit haben ihn gut gebettet, und er wird uns bleiben. 315

1816

Weimar Weimar

3. 7.

Tagebuch 3. 7. 1816 (GT V 1, 386)

Um 7 Uhr [mit Meyer] von Jena ausgefahren … Um 10 U. in Weimar … Mittag mit August. Abends Hofr. Meyer. Die vorjährigen Rheinreisen ins Andenken zurückgerufen zum Behuf des 2n Heftes von Rhein und Mayn. 4. 7.

Tagebuch 4. 7. 1816 (GT V 1, 386)

Mit August zu Mittag. 5. 7.

Tagebuch 5. 7. 1816 (GT V 1, 387)

Mittag mit August. Gegen Abend StaatsMinister von Voigt. an. Schilderung der Catalani und anderer.

Kam Zelter

Charlotte v. Stein an Knebel 6. 7. 1816 (GSA, 54/274,5, Bl. 70)

Gestern ging ich durch Goethens Garten zur Bernstorff rufte ihm in sein offnes Fenster einen guten Morgen ich fand ihm wie sonst, immer etwas fremd als wen er fürchte man könne zu viel Theil an ihn nehmen, aber übrigens ganz wohl, und von Ihrer Aufnahme sehr zufrieden. B3 7492

Zelter, Tagebuch 5. 7. 1816 (SchrGG 44, 264)

Früh halb fünf Uhr von hier [Halle] über Lauchstädt, Naumburg und Kösen nach Weimar … Im „Elephanten“ abgetreten. Zu Geh. Rat von Goethe. An Zelter etwa 27. 9. 1816 (WA IV 27, 169)

… fandest du mich in einem traurigen Zustande. 6. 7.

Tagebuch 6. 7. 1816 (GT V 1, 387)

Mit Zelter den Vormittag vollbracht. Berliner Verhältnisse u. d. g. Bade Inspector Schütz. der Bach . Compositionen [spielte] Zelter. Hofr. Meyer und Schütz zu Mittag. Mit Zelter nach Belvedere. Pflanzenbetrachtung Abends Meyer und August. Paralipomena. 5. 7.

Chr. G. v. Voigt an Goethe 5. 7. 1816 (SchrGG 56, 229) Ich hoffe, nach 4 Uhr meinen Besuch bei Ew. Exzellenz ablegen zu dürfen. An Zelter 14. 4. 1816 (WA IV 26, 339) Wenn du also nach dem Rhein gehst, so richte dich ein, einige Tage bey mir zu verweilen, damit wir unsere Zustände wechselseitig aufklären und einander nützlich und behülflich seyn mögen. Zelter an Goethe 16. 6. 1816 (MA 20.1, 437) Spätestens denke ich den 26. d. M. von hier ab über Halle und Jena nach Weimar zu kommen. Einige Tage dächte ich in Jena zu verharren und durch Weimar nur durch zu fahren, besonders wenn ich so glücklich wäre Dich in Jena anzutreffen. An S. Boissere´e 24. 6. 1816 (WA IV 27, 65) Zelter kommt in 8 Tagen und will mich mit nach Wiesbaden reißen.

316

1816

Weimar B3 7493

Zelter, Tagebuch 6. 7. 1816 (SchrGG 44, 264)

Morgens zu Goethe, mit demselben im Park. Caspari angetroffen. Mittags mit Meyer und dem Bademeister Organisten Schütz aus Berka bei Goethe zu Tisch. Dem letztern die 6 Fugen von Carl Philipp Emanuel Bach versprochen. Nachmittags mit Goethe nach Belvedere in die Orangerie und die Pflanzenhäuser besehn … Abends Kunst-Meyer bei Goethe zu Tische. Gedichte aus den Jahren 1803 und 1804. 5./6. 7.

An Knebel 6. 7. 1816 (WA IV 27, 75)

Zelter ist angekommen und wünscht gar sehr dich zu besuchen. 7. 7.

Tagebuch 7. 7. 1816 (GT V 1, 387)

Zeitig mit Zelter spazieren gefahren. Über die Aehnlichkeit der Compositionen der bildenden - u. musikalischen Kunst. Mittag Hofr. Meyer. u. Zelter. Sodann einige Zeichnungen durchgesehen. Frau von Stein. Nachricht von den angekommenen Roeder Erbschafts Stücken. Einige Lieder. Blieb eine zeitlang mit August allein. Abends die Freunde. B3 7494

Zelter, Tagebuch 7. 7. 1816 (SchrGG 44, 265)

Morgens zu Kapellmeister Müller; 15 Singstücke von diesem geliehen. Nachher zu Goethe. Mit diesem gefahren nach dem Schützenhause, und dann bei Goethe zu Mittag. 12 Stücke von den Müllerschen Musiken bei Goethe gelassen auf weitere Ordre. 8. 7.

Tagebuch 8. 7. 1816 (GT V 1, 387)

Zelter früh abgereisst … Mittag mit August … Hofr Meyer, mit demselben spazieren gefahren. Abends zusammen. Zelter, Tagebuch 8. 7. 1816 (SchrGG 44, 265)

Früh 6 Uhr von Weimar … 5./8. 7.

Zelter an Doris Zelter 12. 7. 1816 (GSA, 95/I,8,19, Nr. 1)

Geh. Rath v. Göthe war in Weimer zu finden, wo ich zwey Tage gerastet habe. An S. Boissere´e 10. 7. 1816 (WA IV 27, 79)

Der gleichstimmige Ruf entschied mich und ich werde [nach Baden] kommen, obgleich Zelter, der mich eben verließ, mich eben so dringend nach Wiesbaden, wohin er ging, eingeladen hatte. An Chr. L. F. Schultz 19. 7. 1816 (WA IV 27, 104)

Das Glück führte mir Zeltern auf zwey Tage hieher, was sehr wenig und sehr viel ist. Wir sind durch diese neue lebendige Anregung gewiß geworden unseres unzerstörlichen Gemeinseyns. vor 9. 7.

Adele Schopenhauer, Tagebuch 9. 7. 1816 (K. Wolff 1 1, 14)

Mittag Table d’ho` te [in Hanau], wir sahen viele Leute. - - Ich nenne einen Herrn Heß aus Berlin mit einer alternden, aber gescheiten Frau … Er kannte Dresden, Weimar und Goethe. 317

1816 9. 7.

Weimar Tagebuch 9. 7. 1816 (GT V 1, 388)

Spazierfahrt mit Meyer wegen dem Regen abgekürzt. Legationsrath Bertuch wegen Erfurt. Mittags mit August … Gedanken u. Beschäftigungen wegen der Reise. Abends mit Meyer ähnl Expeditionen. 10. 7.

Tagebuch 10. 7. 1816 (GT V 1, 388)

Mittags Coudrai und Hercher. 11. 7.

Nachmittags mit diesen.

Tagebuch 11. 7. 1816 (GT V 1, 388)

Mit dem Herrn Cammerrath. allerley Expeditionen in Ober Aufsichts Angelegenheiten … Mittag Geh. R. Schinckel von Berlin und Hofr. Meyer. Vorher mit Schinckel spazierengefahren. Verhandlung wegen Boissere´es. Mit beyden Männern nach Tische zusammen. Entoptische Farben vorgezeigt. 3 Geologische Engländer. An S. Boissere´e 12. 7. 1816 (WA IV 27, 82)

So eben verläßt mich Herr Geheimerath Schinkel … Er bringt Bedingungen [für den Verkauf der Boissere´eschen Sammlung nach Berlin], welchen kein Mädchen widerstünde, wahrscheinlich auch die Jünglinge nicht. 11. 7.

K. F. Schinkel an Goethe 10. 7. 1816 (GJb 1924, 107) Indem ich mich bei meiner Durchreise nach Heidelberg und in die preußischen Rheinprovinzen beehre, Eurer Exzellenz anliegenden Brief des Herrn Staatsrat Schultz zu überschicken, ersuche ich Eure Exzellenz zugleich um die Gunst, mich Ihnen persönlich vorstellen zu dürfen, und bitte ganz ergebenst, im Fall mir solche zuteil werden sollte, die Eurer Exzellenz gelegenste Zeit mir hochgefälligst bekannt machen zu wollen. Morgen nachmittag gedenke ich nach Rudolstadt zu gehn und werde höchst beglückt sein, bis dahin Eure Exzellenz gesehn zu haben. Chr. L. F. Schultz an Goethe 6. 7. 1816 (Düntzer16 S. 147) Ew. Excellenz überbringt diese Zeilen der Geh. Oberbaurath Schinkel, welcher in Höchsten Aufträgen, die Erwerbung der Boissere´e’schen Gemäldesammlung betreffend, nach Heidelberg reiset. Da ihm sehr daran gelegen sein muß, über diesen wichtigen Gegenstand von Ihnen eine geneigte Belehrung zu erhalten, so hofft er auf das Glück, Ihnen persönlich aufwarten zu dürfen. Chr. Schlosser an Goethe 24. 6. 1816 (LA II 8A, 430) Ich kann mich nicht enthalten, Ihnen … mit diesen Zeilen einen Mann vorzustellen, dessen Ernst und Wert ihn auf den ersten Augenblick selber empfiehlt. Es ist Hr. Greenough, Präsident der Geologischen Gesellschaft zu London, begleitet von zwei Meistern dieses Faches. Er wünscht kennen zu lernen was das Ausland Schätzbares in seiner Wissenschaft geleistet, außer dem Zwecke eigner Gebürgsbereisung. Er bringt die angekündigten Bogen [von Schlossers Übersetzung von Fieve´es „Ueber Staatsverfassung und Staatsverwaltung“] mit, die ich einer freundlichen Auslegung empfehle. G. B. Greenough an Goethe 11. 7. 1816 (*LA II 8A, 431; GSA, 28/71, Bl. 270) Dem Herrn Geheimerath von Göthe lasse sich der Herr Greenough empfehlen und lieferte ihm nach Befehl des Herrn Doctor Schlotter einen Brief und einen Pacquet ab, die er aus Frankfort mitgebracht hat. Will der Herr von Göthe dem Herrn Greenough und seinen mitreisenden Freunden, Herrn Buckland Professor von Mineralogie zu Oxford, und Herrn Conybeare die Ehre gonnen seinen Bekantschaft machen zu können, so bitten diese Herrn ergebenst schon heute Abend bey ihm eintreten zu durfen, indem sie sich nicht lang in Weimar aufhalten, sondern morgen vormittags ihre Reise werden vorsetzen müssen.

318

1816

Weimar An Chr. L. F. Schultz 19. 7. 1816 (WA IV 27, 104)

Auf dieser Stelle trifft mich Ihr theurer Brief durch Herrn Schinkel … Möge ich doch bald über Ew. Wohlgeb. Befinden beruhigt werden, worüber mich sowohl Zelter als Schinkel in Sorge gesetzt haben. Und nun muß des, leider allzukurzen, Besuchs des Herrn Geheimerath Schinkel gedenken, dessen schöne Einsicht und Thätigkeit mich sehr erfreut und belebt hat. Einem so reichen Talent ist ein so weiter Wirkungskreis zu gönnen. Manche bedeutende Puncte durchzusprechen verhinderte die Kürze der Zeit, doch vielleicht läßt sich’s nachholen, indem ich ihn am Rhein zu treffen hoffe. K. F. Schinkel an Chr. D. Rauch 14. 11. 1816 (F. u. K. Eggers 1, 174)

B2 1747 B3 4361

Einen ganzen schönen und lehrreichen Tag habe ich beim Göthe in Weimar verlebt, der mich höchst freundlich bei sich aufnahm. In seiner Nähe wird dem Menschen eine Binde von den Augen genommen, man versteht sich vollkommen mit ihm über die schwierigsten Dinge, welche man allein nicht getraut anzugreifen, und man hat selbst eine Fülle von Gedanken darüber, die sein Wesen unwillkürlich aus der Tiefe herauslockt. Ueber Boissere´e bekam ich durch Göthe die freundschaftlichen Notizen und mit diesen ging ich nach Heidelberg. K. F. Schinkel an K. v. Altenstein 6. 8. 1816 (A. v. Wolzogen 2, 179)

Dem hohen und ehrenvollen Auftrage Seiner Durchlaucht des Herrn Staatskanzlers [v. Hardenberg] … gemäß … verfügte ich mich nach Heidelberg, um mit den Herren Boissere´e das Geschäft des vom preußischen Staate beabsichtigten Besitzes ihrer Sammlung altdeutscher Gemälde abzuschließen … Alle Winke, welche ich in dieser Beziehung erhalten konnte, mußten mir willkommen sein; ich hielt es deshalb für zweckmäßig, bei meiner Durchreise durch Weimar den Herrn Geheimen Rath von Goethe um einige geneigte Worte in dieser Angelegenheit zu bitten, da das Verhältniß, in welchem derselbe mit den Herren Boissere´e steht, hinreichend bekannt ist. Herr von Goethe hatte die große Güte, während eines ganzen Tags, den ich bei ihm zubringen mußte, mir die willkommenste Auskunft über die Verhältnisse der Herren Boissere´e und Bertram, über ihren Charakter und den Zweck ihrer Thätigkeit und über den Werth ihrer Sammlung mitzutheilen. Tagebuch 12. 7. 1816 (GT V 1, 389)

Legationsrath Bertuch. Relation von den Erfurter Academ . Verhandlungen und Abschied da er nach Töplitz reisst … Mittags mit August. Geschichte der Boissere´es und Schlossers … Bey Herrn Staats M. von Voigt. Gemaelde von Carlsruh, Ursprung d. Stadt … Paq an. Pr. Zelter in Berlin. (Fraeulein v Pogwisch mitgegeben.) 12. (?) 7.

Ottilie v. Pogwisch an Adele Schopenhauer 25. 7. 1816 (SchrGG 27, 214)

Ich sah August nicht wieder, wohl aber den Vater, wie? erzähle ich Dir nächstens. 12. 7.

Chr. G. v. Voigt an Goethe 12. 7. 1816 (SchrGG 56, 230) Ich erfreue voraus mich der Ehre, Ew. Exzellenz heute in meinem Hause zu sehen.

319

1816

Weimar Ottilie v. Pogwisch an Adele Schopenhauer 8. 8. 1816 (SchrGG 27, 227)

B3 4360

Nur flüchtig berührte ich in meinem letzten Brief, daß ich den Geheimrath gesehen, - ja gesprochen habe; wenige Tage nach Deiner Abreise traf ich ihn in der Ackerwand, und da er hörte, daß ich auf einem Spatziergang begriffen, schlug er mir vor, in seinen Garten zu gehen. - Da trat ich wieder über die Schwelle, die ich in 3 Jahren nicht betreten hatte, war wieder in dem Raum eingeschloßen, - in dem mancher Kindertraum geträumt worden war, - mancher duftige glänzende Nebel mich getäuscht, und der mich sehr glücklich, aber auch manchmal manche kindische Thräne unterdrücken sah. - Der Geheimrath war freundlich und gütig, begleitete mich wieder zurück und schenkte mir Blumen; - wunderbar war es, - daß er mich immer nur auf dem einen Fleck herumführte und ich nicht einen der Plätze betrat, die mir theuer gewesen; - Gewaltsam hielt ich mich aufrecht, - und die Augen klar, die jeden Augenblick feucht werden wollten, - wenn die Vergänglichkeit von Allem mich mit so eisig kalter Hand berührte, - und alle die Erinnerungen der frohen und glücklichen Stunden lächelnd an mir vorüber zogen … Großer Gott, ich verging in dieser Stunde fast vor Glück und Wehmuth. 13. 7.

Tagebuch 13. 7. 1816 (GT V 1, 390)

Mittag mit August. Münzbelustigungen.

Früh Prof. Jagemann … Hofr. Meyer. Reise Vorsaetze.

H. Meyer an Charlotte v. Schiller 13. 7. 1816 (GSA, 83/1793, Nr. 10)

Zu Ende künftiger Woche verreise ich mit Goethe nach Baden Baden und werden wohl bis ende Augusts oder anfans Septbrs ausbleiben. 14. 7.

Tagebuch 14. 7. 1816 (GT V 1, 390)

Hofrath Meyer mit den Künstlern das Rochusbild zu besehen und einzupacken. Mit Johlern beschäftigt das Einpacken zu vollenden. Mittag Hof Medicus Rehbein. Mit August spazieren gefahren. Belvedere. Über Ober Weimar. Steinbruch am Kieferhölzchen. Hofr. Meyer. 19. 3./ 14. 7.

15. 7.

Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 104)

Im Nachklang der Rheinischen Eindrücke ward von den Weimarischen Kunstfreunden das Bild des heiligen Rochus, wie er als völlig ausgebeutelt von seinem Palast die Pilgerschaft antritt, erfunden und skizzirt, hierauf sorgfältig cartonirt, und zuletzt von zarter Frauenzimmerhand gemahlt, in der freundlichen Rochus-Capelle günstig aufgenommen. Tagebuch 15. 7. 1816 (GT V 1, 390)

Mittag für uns … Mit Geh. Cammerrath Riedel spazieren gefahren … Hofr. Meyer die naechsten Angelegenheiten. v. Mettingh, um Abschied zu nehmen. 16. 7.

Tagebuch 16. 7. 1816 (GT V 1, 391)

Geh. Hofr. Eichstaedt. Gesellsch. im Park ging.

Mittag für uns … Hofr. Meyer, welcher zu einer Staats Min. von Voigt. Hofr. Meyer war zurück. 320

1816

Weimar Eichstädt an Goethe 17. 7. 1816 (GSA, 28/71 Bl. 302)

… wiederhol ich meine Bitte an Ew. Excellenz, in der gestern besprochenen Sache vor Ihrer Abreise noch ein schriftliches Votum zurückzulassen. 17. 7.

Tagebuch 17. 7. 1816 (GT V 1, 391)

Herr von Laffert aus Hannover nach dem schwarzen Meere reisend. Mittags mit August. Nach Tisch mit Hofr. Meyer in die Kunstschulen … Abends mit Hofr. Meyer 66s Stück der Missionsberichte. 18. 7.

Tagebuch 18. 7. 1816 (GT V 1, 392)

Geh. H. Kirms. Prof. Jagemann … Mittag für uns … Ob. Baudirector Coudray. Bey Frau von Stein, welche ich krank fand Abends mit Hofr. Meyer Zeitungen und Politica. An Carl August 19. 7. 1816 (WA IV 27, 112)

Wegen des Bildhauer Kaufmann habe ich die Sache mit Jagemann beredet, und ist diesem ein kleiner Aufsatz gegeben, wornach er ihm den Antrag machen kann. Die Zeichnung zu dem großen Altarblatt [für Karlsruhe] ist von obenherein schon ausgeführt. Der Gedanke ist recht gut. Wir haben über die räumliche Einrichtung des Ganzen freundliche Rücksprache genommen. An S. Boissere´e 27. 9. 1816 (WA IV 27, 169)

Beyliegende Farbenmuster, welche mir Prof. Jagemann beym Abschied für Sie einhändigte … 19. 7.

Tagebuch 19. 7. 1816 (GT V 1, 392)

Lieber wegen des Frankfurter Bildchens … Mittag Herr von Laffert und Hofr. Meyer. Juni/ 19. 7.

Sophie v. Schardt an E. Mounier 16. 11. 1816 (GSA, 122/154,2)

Mr. de Göthe est depuis la mort de sa femme, entierement recluˆ, ce n’est pas ce que je voudrois critiquer. An Th. Seebeck 19. 7. 1816 (WA IV 27, 107)

Das hülfreiche Betragen meines Sohnes in der gegenwärtigen Epoche kann ich nicht genug rühmen. Haushaltung und Geschäfte laß ich in seinen und andern treuen Händen und kann von dieser Seite ganz beruhigt wandern. Hofrath Meyer begleitet mich und so kann man es denn wohl nicht besser wünschen. vor 20. 7. An Antonia Brentano 19. 7. 1816 (WA IV 27, 113)

Nothwendig war es meine gegenwärtige Lage zu verändern. Freunde die mich forttreiben versprechen das Beste. 17. 7.

G. Sartorius an Goethe 10. 7. 1816 (Monroy S. 160) Herr von Laffert, ein alter Bekannter, ich glaube auch von Ihnen, überbringt diese Zeilen.

321

1816

Weimar - Mönchenholzhausen -Weimar An Chr. G. v. Voigt 19. 7. 1816 (WA IV 51, 400)

Mein Sohn und der Secretär Kräuter sind von allen unterrichtet. Registrande, Akten, Tecturen p. in Ordnung, an der Repositur wird garbeitet. Weimar - Mönchenholzhausen -Weimar 20. 7.

Tagebuch 20. 7. 1816 (GT V 1, 393)

Früh um 7 U. mit Hofr. Meyer abgefahren. Um 9 U. kurz vor Münchenholzen umgeworfen. Hofr. Meyer an der Stirn beschädigt. Die hintere Achse des Wagens zerbrochen. Gegen 1 Uhr wieder in Weimar … Nach Tische Kaempfer und Rath Vulpius … Abends: Bey Hofrath Meyer. Dr. Chladny: Unterhaltung über Meteorsteine und Klangfiguren. Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 112)

Bei herannahender guter Witterung gedachte ich nach Wunsch und Neigung die schönen Tage des vorigen Jahrs im Mutterlande abermals zu genießen. Freund Meyer wollte mich begleiten; Natur und Kunst sollten uns mit ihren Schätzen überfüllen. Vorarbeiten waren gemacht, Plane entworfen wie alles zu genießen und zu nutzen wäre; und so saßen wir wohlgepackt und eingerichtet in einem bequemen Wagen; aber die Hälfte des Erfurter Weges war noch nicht erreicht, als wir umgeworfen wurden, die Achse brach, der Freund sich an der Stirne beschädigte und wir umzukehren genöthigt wurden. Aus Unmuth und Aberglaube ward die vorgesetzte Reise vielleicht übereilt aufgegeben. An Großherzogin Louise 22. 7. 1816 (WA IV 27, 117; wortgleich an Zelter; ähnlich an C. F. E. Frommann, Th. Seebeck, S. Boissere´e, Cotta, J. J. Willemer)

Am 20. dieses früh 7 Uhr fuhr ich von hier ab, um 9 Uhr, kurz vor Münchenholzen, warf der ungeschickteste aller Fuhrknechte den Wagen um, die Achse brach und der gute Meyer wurde an der Stirne beschädigt. Das heftige Bluten der Wunde schien mir bedenklich, wir rafften uns so gut wir konnten aus dem Wagen. Hier war nichts zu thun als Succurs von Weimar zu berufen, welcher denn auch nach einigen Stunden ankam, die wir glücklicher Weise bey heiterem Himmel im Freien zubrachten. B3 4362

Riemer, Tagebuch 20. 7. 1816 (JSK 3, 78)

Fuhr derselbe [Goethe] mit Meyern ab. Kam aber nach Tische wieder, da beim Spital der Wagen gebrochen. An Chr. G. v. Voigt 26. 8. 1816 (WA IV 27, 146)

Wenn Chladni für ein mäßiges in Jena zu fixiren ist; so wird er immer wohlthätig wircken. Er hat die Klanglehre und die Meteorsteine festgehalten und emsig durchgearbeitet, das ist immer ein gros Verdienst. Die Klangfiguren hat er jetzt auf einfachere Elemente zurückgeführt und dadurch der Naturlehre einen wahrhaften Dienst geleistet, indem dadurch analoge Erscheinungen andrer Regionen herangebracht und verglichen werden können. 322

1816

Weimar Knebel an Goethe 20. 8. 1816 (Guhrauer 2, 202)

Er [Chladni] freute sich, Dich noch getroffen zu haben. Weimar 21. 7.

Tagebuch 21. 7. 1816 (GT V 1, 393)

Dr. L. M. Rehbein … Famulus Goebel von Jena sich bedankend. Kam Hofr. Meyer. | Mittag mit August. | Entschluss nach Tennstedt zu gehen. | Nach Tisch von Rehbein bestärkt. … Mit Hofr. Meyer ums Webicht gefahren u. weiter. 22. 7.

Tagebuch 22. 7. 1816 (GT V 1, 394)

Frau von Stein, mit ihr spazieren … Mittag Hof Med. Rehbein. Über die Coblenzer Schulgesellen. | Andres Hiesiges. | Coudrai betreffend Briefe. Mit Hofr. Meyer spazieren gefahren. 20./22. 7. An Großherzogin Louise 22. 7. 1816 (WA IV 27, 117; wortgleich an Zelter)

Meyers Wunde hat nur die Haut gespalten und ist nicht gefährlich, doch unter vierzehn Tagen an keine vollendete Heilung zu denken … Ich habe mich daher, um den besten Monat nicht zu verlieren, ganz kurz entschlossen nach Tennstedt zu gehen. Hofmedicus Rehbein, der diese Wasser genau kennt, bestärkte mich darin und verspricht mir die beste Wirkung. Hatte man mir doch vor einigen Jahren ähnliche Quellen angerathen. Was mir den Gedanken sehr annehmlich machte war die Nähe von Weimar, sobald Hofrath Meyer geheilt ist folgt er nach. Mitte Juli/ An Zelter 22. 7. 1816 (WA IV 27, 119) 22. 7. Es ist mir diese Tage viel Gutes

und Liebes widerfahren. Ältergewordene, seit 25 Jahren nicht gesehene jüngere Freunde [Laffert und Chladni] kamen unversehens und freuten sich vieles an der alten Stelle und manches Vorgeschrittene vorschreitend zu finden. Am Abende des 20., da ich mit Protest zurückgewiesen wurde, fand ich Chladni, der, die Meteorsteine und die Klangfiguren hartnäckig durcharbeitend, sich ein großes Verdienst macht. Er arbeitet für eine Zeit, wo man sich wieder freuen wird von andern zu lernen und dankbar zu benutzen, was sie, durch Aufopferung ihres Lebens, mehr für andere als für sich gewonnen haben. Wenn man jetzt, sogar vorzüglichen Menschen, von etwas spricht was sie durch Überlieferung lernen sollten, so versichern sie, mit bescheidenem Ernst, sie hätten noch nicht Zeit gehabt es zu untersuchen … In meinem Hause sieht’s ganz freundlich aus. August, wie du ihn kennst, greift in alles ganz verständig ein, wir haben in wenigen Stunden Fundamente zu künftigen Winterunterhaltungen gelegt. Chemische und physische Fördernisse sind mir auch geworden.

23. 7.

Tagebuch 23. 7. 1816 (GT V 1, 394)

Mittags für uns … Abends mit Hofr. Meyer spazierengefahren. Rehbein. 323

Kam

1816

Tennstedt Tennstedt

24. 7.

Tagebuch 24. 7. 1816 (GT V 1, 396)

¼ Auf 7 Ausgefahren [mit Diener Ferdinand Schreiber] … vor sechs in Tenstedt bey Dr. Schmidt … Artige Leute. 25. 7.

Tagebuch 25. 7. 1816 (GT V 1, 396; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 124)

Zu Kreisamtm. Just. | Mit Dr. Schmidt an den Brunnen Gesellschaft. Hptm. v. Krug Frl . v. Rockenthiem | … [Nach Tisch] Schema diktirt. Mit Carl das Thal aufwärts. | Mühle Müllerinn | um die Stadt. 26. 7.

Tagebuch 26. 7. 1816 (GT V 1, 396; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 125)

Dr Schmidt. Gedicht von Camerarius auf Plombieres . Hptm. v. Krug . 27. 7.

Tagebuch 27. 7. 1816 (GT V 1, 397; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 125)

Zum Brunnen mit Dr Schmidt. … [Abends] bey den Wirthen. 28. 7.

Tagebuch 28. 7. 1816 (GT V 1, 397; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 126)

An die Quelle. Mit Bar. Oldersh. . Versuch die Untere Vorstadt zu durchwandern. Zurük … Hofr. Brandt. Nachricht von dem nächsten Conzert 24. 7.

25. 7.

C. A. Schmidt an W. Rehbein (?) 22. 7. 1816 (GSA, 28/71, Bl. 307) Gewiß ist es für uns und unser Bad sehr ehrenvoll daß es Herr Geheimerath von Göthe besuchen will. Wenn der Herr Geheimerath mit einer Wohnung in meinem Hause zufrieden seyn wird, so steht es zu seinen Diensten bereit, wir werden alles aufbieten ihm den Aufenthalt wo nicht freundlich, doch erträglich zu machen. Auf jeden Fall können Sie den Herrn Geh. R. versichern daß bei seiner Ankunft Wohnung und alles was dazu gehört bereit seyn wird. F. Krug von Nidda an Goethe [25. 7. 1816] (GSA, 28/71, Bl. 309) Sr. Exellenz dem Herrn Geheimderath von Goethe, wünscht - wo möglich noch diesen Nachmittag - zu ohnmasgeblich festzusetzender Stunde seine persönliche Aufwartung zu machen: Der Hauptmann Friedrich Krug v. Nidda.

324

1816

Tennstedt … Mit Dr Schmidt auf den Thurn. Allerliebste Aussicht. … Dicktirt an Carl. St. Roch. Tagebuch.

29. 7.

Tagebuch 29. 7. 1816 (GT V 1, 397; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 127)

H. D. Schmidt. … Mit Carlen um die Stadt

30. 7.

Tagebuch 30. 7. 1816 (GT V 1, 397)

Bey H. v Werther und Böhme.

Hermstedt Conzert.

Kam Hofr. Meyer.

An A. v. Goethe 30. 7. 1816 (WA IV 27, 128)

Um vier Uhr als ich ins Concert gehen wollte traf Hofr. Meyer glücklich ein … Carl macht seine Sachen Exellent, und nun, als Diener zweyer Herren, wird er erst recht glänzen. An Großherzogin Louise 7. 8. 1816 (WA IV 27, 136)

Hofrath Meyer hat sich freundlich zu mir gefunden. An Zelter 9. 8. 1816 (WA IV 27, 140)

Meyer ist beynahe geheilt und wieder bey mir. An A. v. Goethe 6. 8. 1816 (WA IV 27, 130)

Der Musikdirector Hermstedt, von Sondershausen, bläst die Klarinette sehr vorzüglich. Er hatte die sämmtliche Har monie, das heißt: über ein Dutzend blasende Künstler, mitgebracht, auf die der Fürst viel verwendet, sie machten ihre Sachen sehr gut. Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 114)

Ferner hab’ ich zu rühmen, welchen vorzüglichen Genuß mir ein Hermstädtisches Concert und Privat-Exhibition gegeben, da, von musikalischen Freunden lange Zeit entfernt, ich diesem herrlichen Kunst- und Naturelement beinahe entfremdet worden. 31. 7.

Tagebuch 31. 7. 1816 (GT V 1, 398; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 130)

Zu Hofr. Brandt . Gestriges Duo Flügel und Clarinet wiederholt … Zu zwey gespeist … Mit H. Meyer nach der Mühle … Des Tags über Beschaftigung mit den Petersburger Rissen.

Juni/Juli

Schelling an C. C. v. Leonhard 4. 8. 1816 (Aukt.-Kat. Henrici 73, 78)

Neue Berichte aus seiner [Goethes] Nähe machen mich einigermassen besorgt … Der Tod seiner Frau hat den alten Herrn doch ziemlich ergriffen. Nicht aber, daß er sie so ausserordentlich geliebt, aber sie sollte doch nach dem natürlichen Lauf der Dinge die Pflegerin seines Alters sein, und dann muss schon der Anblick des Todes in seiner Nähe ihn vielfach erschüttern. vor 1. 8.

C. A. Schmidt an G. 1. 8. 1816 (GSA, 25/W 2782, Bl. 8)

Um den mir von Ew. Excellenz ertheilten Befehl zu vollziehen, erwiedere ich in unterthäniger Antwort, daß wir den Theil des Hauses, welchen Ew. Excellenz bewohnen wöchentlich mit 4 r . … zu berechnen gedenken. 1. 8.

Tagebuch 1. 8. 1816 (GT V 1, 398; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 130)

Am Brunnen mit Meyer. Boissere´esche Samml . Unsere Vorsätze … Visiten … Mittag zu zwey. Neuer Schl. Flügel Bau. Thüringische Chronic. Um 5 Uhr mit Dr Schmidt und Meyer hinab nach den Tuffsteinbrüchen . Zu den Sandst[ein] Brüchen, auf den Hügel Aussicht

31. 7./ 1. 8.

An Chr. G. v. Voigt 1. 8. 1816 (WA IV 27, 128)

Ew. Excellenz ist die, auf Serenissimi gnädigsten Befehl, angetretne Unterhandlung mit dem Bildhauer Kaufmann in Rom bekannt … Da nun Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Erbgroßherzogin eine Rolle mit Zeichnungen gesendet wie Ihro neuen Zimmer verziert werden sollen; so ist die Nothwendigkeit der Anstellung eines solchen Mannes zwischen mir und Herrn Hofrath Meyern zur Sprache gekommen, da denn unser unmaaßgeblicher Vorschlag wäre: gedachtem Kaufmann die zugesagte Summe von 300 Thalern Reisegeld sogleich übermachen zu lassen, da dann derselbe Ende August seine Reise antreten und vor Winters hier seyn könnte, wo denn die Arbeit von halb erhobenen Zierrathen sogleich angefangen und alles vorbereitet würde was zur Auszierung gedachter Zimmer erforderlich seyn dürfte. An Maria Pawlowna 7. 8. 1816 (WA IV 27, 142)

Sehr erwünscht waren … mir und Hofr. Meyer die … angekommenen Zeichnungen. Hier giebt die große Bestimmtheit gefälliger Verzierungen - was auch 31. 7.

Maria Pawlowna an Goethe 22. 6./5. 7. 1816 (Suphan1 S. 60) Hofrath Meyer erhält jetzt eine Rolle, die innere Verzierung des neuen Gebäudes enthaltend, die ich ihn bitte, Ihnen selbst abzugeben … hoffentlich werden Sie mit diesen Zeichnungen zufrieden sein; wir sind es, einige Kleinigkeiten abgerechnet.

326

1816

Tennstedt im Einzelnen abzuändern beliebig seyn möchte - ein sicheres Anhalten, höchst nötig bey einem so wichtigen, und doch so manchem Schwancken und Zufälligkeiten ausgesetzten Geschäft … Schließlich bedarf es wohl keiner Betheurung daß auch Meyer, welcher in diesen schlimmen Tagen treulich bey mir gehalten, den Trost gegen die Remora die uns in Thüringen hält, mit mir einzig darin findet: daß wir in der Stellung, eine Ew. Hoheit so nahe betreffende Angelegenheit immer im Auge zu behalten.

2. 8.

Tagebuch 2. 8. 1816 (GT V 1, 398; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 131)

Getruncken, spazirt … Mittag zu zwey. … Zu den Tuffsteinbrüchen. Muscheln und Rohre. Thüringische Chronic. Bis zur Reg. Heinr. des 1ten. Chr. G. v. Voigt an Goethe 16. 8. 1816 (SchrGG 56, 243)

Kaum wußte ich, was ich Ew. Exzellenz über den Beweis der gütigen Teilnahme an meinen Familienerinnerungen antworten sollte … zu einer Geschlechtsurkunde wird die Abschrift aufbewahrt, die Ew. Exzellenz samt [?] Herrn Hofrat Meyer zertifiziert haben. Tennstedt - Weißensee 3. 8.

Tagebuch 3. 8. 1816 (GT V 1, 399; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 131)

Getruncken, spaziert, Otto von Jena . Mit Meyer … Mittag zu zwey Kreisamtmann Just . Erlebte philosophische Geschichte. Mit Dr Schmidt auf die Chaussee nach Weissensee. . Schöne Aussicht . Gut Wetter. über Kayser Heinr. 1. St Bonifacius.

Widmung in einem Exemplar „Hermann und Dorothea“ für Johanne Dorothee Rosine Schmidt 3. 8. 1816 (Göres S. 188)

Frau Doctor Schmidt Ú¿¿Û¿¿Ù für gastfreundliche Aufnahme Tennstedt d. 3. Aug 1816.

danckbar Goethe Tennstedt

4. 8.

Tagebuch 4. 8. 1816 (GT V 1, 399; ergänzt nach Reisetagebuch für A. v. Goethe WA IV 27, 132)

Getruncken, spaziert … Zusammen gespeist … Spazieren die Wenigen Tenstedter Flur hinauf. Sandstein Brüche ohnweit Urleben. Abends Geschichte der Mittelzeit. Anarchie. Absurda.

5. 8.

Tagebuch 5. 8. 1816 (GT V 1, 401)

Mittag für uns … Versuch spazieren zu gehen. Einfallender Regen … Burgemeister Wiegleb 86 Jahr alt, besuchte mich. 30. 7./ 5. 8.

6. 8.

An A. v. Goethe 5. 8. 1816 (WA IV 27, 132)

Die Cur bekommt uns beyden vortrefflich, wir sind jeden Tag beynahe 5 Stunden auf den Beinen. Tagebuch 6. 8. 1816 (GT V 1, 401)

Mittag für uns. Nach Bruchstedt. birg. Ammonshorner pp. 24. 7./ 6. 8.

7. 8.

8. 8.

… wenn er [Kräuter] hier wäre ging es freylich rascher mit meinen Expeditionen. Indessen lernt Carl etwas und ist beschäftigt. Tagebuch 7. 8. 1816 (GT V 1, 402)

Um die Süd Seite der Stadt.

An S. Boissere´e 7. 8. 1816 (WA IV 27, 137)

Wunderlich kommt es mir mannigmal vor wenn ich mit Meyern, mitten in Thüringen, in einem kleinen Land- und Badestädtchen auf- und abgehe und von den Vorzügen Ihrer Sammlung spreche … Meyer grüßt … Um nicht ungerecht ja unartig zu seyn muß ich hinzufügen: daß ich einige bedeutende, in- und auswärtige Männer hier gefunden habe. Tagebuch 8. 8. 1816 (GT V 1, 402)

Mittag für uns. 25. 7./ 8. 8.

Zuletzt Kalckge-

An A. v. Goethe 6. 8. 1816 (WA IV 27, 135)

Mittag zu zwey … Bote nach Erfurt 30. 7./ 7. 8.

Weiter Spaziergang

v. Krug … Kam der Bote mit Wein.

F. Krug von Nidda an F. de la Motte Fouque´ 8. 8. 1816 (Thür. Monatshefte 9 (1932), S. 1)

Göthe ist hier und läßt Sie recht herzlich und innig grüßen. Obschon er nicht alle Ihre Arbeiten kennt - was mich, entre-nous, ein wenig befremdet - spricht er mit vieler Herzlichkeit und Wärme von Ihrem trefflichen Genius und hat sowohl den Band Ihrer Gedichte als auch Sängerliebe, was ich ihm geliehen, mit dankbarer Äußerungen angenommen. Die hohe Bescheidenheit und stille Klarheit, die aus jeder seiner Unterredungen bleibt, war mir in diesem Grad fast unerwartet, und ich ehre nun Göthe den Menschen eben so hoch, als ich ihn als poetischen Bildner längst bewundert. Sein Freund, Hofrath Meyer aus Weimar, ist ebenfalls hier und beide trifft man oft auf Promenaden, doch von der übrigen Gesellschaft abgetrennt. 328

1816

Tennstedt F. Krug von Nidda an K. Krug von Nidda 14. 8. 1816 (Biedermann5 S. 292)

B3 4364

Unter allen Freunden [Fremden?] kann ich Dir nur Einen merkwürdigen, doch in diesem den würdigsten Repräsentanten der deutschen Poesie (wie ihn Madame Stae¨l nennt), ein ganzes Dichterrepositorium nennen. Ich habe nicht mehr nötig, Goethe’s Namen auszuschreiben und Du wirst Dich nicht wenig wundern, dass dieser sehr leuchtende Stern sich in die Tennstädter Wüste verirrte. Und doch ist es so! Goethe lebt nun bereits drei volle Wochen unter uns und keineswegs so hermetisch verschlossen, als es in Weimar der Fall sein soll. Ich habe ihm, wie sich’s versteht, den ersten Besuch gegeben [am 25. 7.] und ihm von Zeit zu Zeit Beweise meiner hohen Achtung an den Tag gelegt, doch auch die Befriedigung und den hohen Trost daraus gewonnen, dass ich trotz meiner namenlosen dichterischen Existenz ihm keineswegs ganz unbekannt war und mehrere meiner kleinen Bildungen von ihm mit Zufriedenheit betrachtet wurden. Ich übergab ihm z. B. die zwei ersten Gesänge des „Gonsalvo“ - der nun schon längst beendigt nur eines günstigen Verlegers harrt - zu prüfendem Urtheil, und er hat dies so günstig ausgesprochen, dass ich mich hoch dadurch erhoben fühle und keinen Tag der vielen Tage für verloren halte, die ich an dieser Arbeit zubrachte. F. Krug von Nidda, Niederschrift (Krug von Nidda S. 162)

B2 1748 B3 4365

Da trat ein Ereigniß für mich ein, das fast orakelartig auf mein Innres wirkte: Göthe ward als Brunnengast angesagt, und unverzüglich war mein Plan gemacht, von Ihm dem Hochgefeierten die Prüfung meiner Fähigkeit zu erbitten, und hiemit die Entscheidung meines Berufs für die mir noch übrige Hand voll Jahre, in seine starken Hände zu legen. Ein hoher Meerfels von der Sonne beglänzt, von Zeit und Stürmen ungebrochen, erschien er eines Tages in unsrer Versammlung, - und die Würde und Sicherheit seiner Haltung, die milde Klarheit seines Blicks die seine geistvolle Unterhaltung begleitete, ermuthigten mich ihm nah zu treten, um die Vergünstigung zu erlangen, ihn auch in seinem Hause zu sehn. Er empfing mich galant als ich ihm bald darauf meine Aufwartung machte, und leitete das Gespräch mit den Worten ein: daß es ihm lieb sey mich kennen zu lernen; Eine Phrase, die vielleicht mehr als dieses war, da meine Erschöpfung ihn unwillkührlich weich gestimmt, ja ihm gesagt haben mochte, daß ich wohl nicht zu Denen gehöre, die nur um ihn g esehn zu haben den Rubicon oder Kanal übersetzen, und dann diese Rubrique in ihrem Reisebuch austhun. Er rühmte die wohlthuende Stille des Badeorts wie den Gehalt seiner Quelle, kam von den physischen auf die geistigen Eigenthümlichkeiten des Lokals; wo dann die Unterhaltung vom Kreisamtmann Just, dem Brunnenarzt und andern Ausgezeichneten, zuletzt auch auf Novalis überging - der einst, um sich als practischer Jurist zu bilden, bei hiesigem JustizAmt hospitirte, und während dem das schöne Verhältniß mit Fräulein Sophie v. K[ühn] geschürzt, deren Bruder Georg, mit mir in einem Regimente dienend, ich einst zu meinen liebsten Freunden zählte. Auf meine Frage: Mit welcher poetischen Darstellung er während seiner Badekur sich zu beschäftigen denke? nannte er mir die Zusammenstellung seiner Werke, 329

1816

Tennstedt die bald darauf auch in zwanzig Bänden bei Cotta erschienen, und als ich ihm zu so viel Trefflichem Glück gewünscht womit er den deutschen Parnaß bereits beschenkt, versetzte er mit der Bescheidenheit des ächten Verdienstes: „Man ehrt mich zu hoch! Ich habe mit meiner Zeit gelebt und verkehrt, und Einer hat sich an dem Andern erhoben. Den Vorderen sind wir auf die Schultern gestiegen, sahn hiedurch vielleicht etwas weiter als sie, und so gestaltete sich manche neue Erscheinung.“ Jetzt fiel ihm ein, auch meine Namenschiffer schon unter poetischen Versuchen gesehn und Einiges nicht ohne Antheil gelesen zu haben, ja als ich ihm meine Liebe zur Kunst gestand, und meine damals neueste Arbeit (Florians Gonsalvo von Cordova in deutsche Octaven umzubilden) nannte, ließ er sich meine Kühnheit gern gefallen: Ihm einen Probegesang zur Durchsicht mitzutheilen, - verheißend, mir sein Endurtheil auf keinen Fall verhehlen zu wollen. Nach angehender Dichter Art, ihr Liebstes stets am Herzen zu tragen, überreicht’ ich ihm auch sofort mein Gedicht, empfahl mich jedoch schon in der nächsten Minute, nachdem mir noch die Erlaubniß zu Theil worden war, bald ungemeldet wieder zu kommen, - eine Vergünstigung die ich späterhin mit wahrem poetischen Heißhunger nützte. Ein ungemein artiger Gegenbesuch der mich nach wenig Tagen beglückte wie Göthe überhaupt, weit minder förmlich als in Weimar, fast jedem Gebildeten diese Ehre erwieß - gab mir noch mehr Gelegenheit als bei der ersten Unterredung den Dichterfürsten vom Weltmann zu trennen, und als er, mit nur zu schonendem Urtheil über meine Stanzen, zuletzt mit der erhebenden Aeußerung schloß: Sie haben Octaven darunter, um die man Sie beneiden könnte! - war, meiner Idee zu Folge mein Glück gemacht, und rasch entschied ich mich, Ihm meine Arbeit zuzueignen; was einige Monden später auch geschah und mir einen schriftlichen Dank des Gefeierten brachte … Es würde mir leicht seyn, aus meinem späteren Zusammenseyn mit Göthe noch manches Ansprechende auszuheben, wozu theils Erinnerungen seiner italienischen Reisen, Streiflichter seines geologischen und naturhistorischen Wissens, und Ansichten über die Literärgeschichte des Tags, mehr als genügenden Vorwurf boten, - so wie nicht minder manch beherzigenswerthes Wort über den weisen Gebrauch der Trope, zumahl in der schwierigen Stanzenform, mir Stoff zu weiterem Nachdenken lieh; doch um mich kurz zu fassen, sey nur das Resultat seines Wohlwollens in den einfachen Scheidegruß gefaßt, mich fernerhin den Musen zu widmen, die mich gewiß nicht verstoßen würden, sofern ich mich ihnen ganz hingeben wolle. An F. Krug von Nidda 17. 5. 1817 (WA IV 28, 93; 50, 231)

Ich danke zum allerbesten für die angenehme Unterhaltung, die Sie mir abermals … geben und welche mir doppelt erfreulich ist, da ich bey persönlicher Bekanntschaft auch in der Abwesenheit Ihr Talent und anhaltenden Fleiß desto theilnehmender bewundern kann … Rührend ist es zugleich … wenn ich bedenke, welchen traurigen Zustand Ihnen die Muse überstehen half. 330

1816

Tennstedt F. Krug von Nidda an Goethe 6. 1. 1826 (GSA, 28/117, Bl. 32)

… in froher Rückerinnerung an eine Zeit wo ich - im Sommer 1816 - so glücklich war mich Hochdero persönlichen Antheils, selbst einiges Wohlwollens, zu schmeicheln. 9. 8.

Tagebuch 9. 8. 1816 (GT V 1, 402)

Keil v. Blanckenh. … Mittag für uns … Abends gegen Herbschleben, in das Unstrut Thal geschaut. 10. 8.

Tagebuch 10. 8. 1816 (GT V 1, 403)

Mittag für uns. Champagner. 11. 8.

Kurzer Spaziergang.

Tagebuch 11. 8. 1816 (GT V 1, 403)

Bey Fr. Dr. Schmidt. Kunstler-humor. Für uns gespeist. Ballhausen. Anmuthiger Rückweg uber die Wiesen. 12. 8.

Abends nach Klein

Tagebuch 12. 8. 1816 (GT V 1, 403)

Mittag zu zwey. Uber Weimar-Jenaische Zustände Abends Vogelschiesen Kr. A. Just. Dr Schmidt. Frauenzimmer. Anmuthiger Lindenplatz. 13. 8.

Tagebuch 13. 8. 1816 (GT V 1, 403)

Brief[e] … durch rückkehrenden Kutscher … Uber Tennstedter Zustände. Einsichtige Wasservertheilung. Zierliche Zöpfe und andrer Kopfputz der Mädchen. Keine Koffe´e Mühlen; der Koffee wird im Moersel gestosen … Mittag fur uns. Vogelschiessen zweyter Tag Unterhaltung. Kam Frau Hofr. Meyer. 14. 8.

Tagebuch 14. 8. 1816 (GT V 1, 404)

Mittag fur uns … Spazieren zur Mühle. Begegneten Fr Hofr. Meyer. 15. 8.

Tagebuch 15. 8. 1816 (GT V 1, 404)

Mittag zusammen … Swain und Familie kamen von Langensalza … Mit Meyer aeltere Kunstgesch. 16. 8.

Tagebuch 16. 8. 1816 (GT V 1, 404)

Mittags zusammen … Abends die Höhe nach Bruchstedt. Conzert abgelaufen in Sondershausen. 13. 8.

Nachricht wie das

An A. v. Goethe 5. 8. 1816 (WA IV 27, 133) Frau Hofrath Meyer wird wohl auf einige Wochen hierher kommen. Suche mir ein halb Dutzend Bouteillen Burgunder mit her zu schicken, dieser löbliche Trank wird gar sehr vermißt … Sende mir mit Fr. Hofr. Meyer auch etwas beschnittenes Mittel- auch Briefpapier … Auch gieb der Frau Hofr. Meyer sechs Exemplare Herrmann und Dorothea mit … Man bindet hier gar artig, wohlfeil und geschwind. A. v. Goethe an Goethe 12. 8. 1816 (Ulm Sanford 1, 191) Ich beeile mich … Ihnen, so viel es thulich, das Gewünschte durch Frau Hofräthin Meyer zu senden. Ob dieselbe die gewünschten 6 Bouteillen mitnehmen kann, wird sich beym Einpacken zeigen.

331

1816 17. 8.

Tennstedt Tagebuch 17. 8. 1816 (GT V 1, 405)

Auf dem Weisberg … Mittag zu zwey … Um die Stadt. Garten und Gartenhäuschen des Quintus. 18. 8.

Tagebuch 18. 8. 1816 (GT V 1, 405)

H Dr Schmidt. Praes Motz von Erfurt. Mittag für uns. der aufzug. Predigt [von Pfarrer Weise] im Freyen. 19. 8.

Tagebuch 19. 8. 1816 (GT V 1, 405)

Im Gesellschafts Garten … Mittag zusammen. Freye Aussicht aufs Ried. 20. 8.

Brunnenfest. Kin-

Auf die südlichen Höhen.

Tagebuch 20. 8. 1816 (GT V 1, 405)

Mittag zu zwey … Abends vor’s obere Thor. 15./20. 8. An Th. Kräuter 20. 8. 1816 (WA IV 51, 401)

Das Rochus Fest von 1814 bringe in sauberer Abschrift mit. Carl hat sich gut gehalten. 21. 8.

Tagebuch 21. 8. 1816 (GT V 1, 406)

Vors obere Thor. 22. 8.

Tagebuch 22. 8. 1816 (GT V 1, 406)

Mittag zu zwey. 23. 8.

Gegen die obere Mühle.

Tagebuch 23. 8. 1816 (GT V 1, 406)

Spazieren Gesellsch. Garten. 24. 8.

Mittag für uns.

Tagebuch 24. 8. 1816 (GT V 1, 406)

Mittag für uns. Am Brunnen. Die Verbesserungs Vorschläge [für „Hermann und Dorothea“?] durchgesprochen. Abends. Erinnerung an alte Plane, epischer Form. Tennstedt - Kleinvargula 25. 8.

Tagebuch 25. 8. 1816 (GT V 1, 407)

Spazieren vors obere Thor. Bey Kreis. Amtm. Just. Reinhard Epitome Kantischer Lehre. Mittag fur uns. Gegend Abend nach Klein Vargula. Sandstein Bruch Prediger des Ortes [Notterott]. Begriff des Zustandes daselbst. Tennstedt 26. 8.

Tagebuch 26. 8. 1816 (GT V 1, 407)

Kam Geh. Rath Wolf. 332

1816 30. 7./ 26. 8.

27. 8.

Tennstedt An Chr. G. v. Voigt 26. 8. 1816 (WA IV 27, 147)

Gegenwärtiges bringt Hofr. Meyer der mir diese vier Wochen gar freundlich beygestanden. Tagebuch 27. 8. 1816 (GT V 1, 407)

Unterhaltung mit Geh R. Wolf. Zusammen Spazieren. Abends zu drey.

Mittag zu drey …

26./27. 8. An W. v. Humboldt 1. 9. 1816 (WA IV 27, 158)

Unser tüchtiger, talent- und geistvoller, aber im Widerspruch verwildernder Wolf, der einige Tage bey mir war, sprach das Beste von Ihrer sorgfältigen Arbeit [Agamemnon-Übersetzung]. B2 1748a B3 4367

Zelter an Goethe 20. 10. 1816 (MA 20.1, 462)

Seine [Wolfs] Vorrede zu den Analekten, die Du ihm gelobt hast, erscheint mir wie ein Tiradengewürfele … Er sagt er sei fünf Tage bei Dir gewesen und sehr vergnügt; Du habest ihm was Schönes über die Vorrede gesagt und Er habe gesagt oder gemeint oder zu verstehen gegeben: wenn Du sie erst ganz verstündest, dann würdest Du die Augen aufreißen - ohngefähr so ließ er sich vernehmen. An Zelter 7. 11. 1816 (WA IV 27, 220)

Wenn Isegrimm seine Absurdität gegen mich immer wieder erzählt, so deutet das auf ein böses Gewissen, er wird nicht referiren wie bestialisch ich dagegen mich geäußert habe. Glücklicher oder unglücklicherweise hatt’ ich so viel Gläser Burgunder mehr als billig getrunken und da hielt ich auch keine Maaße. Meyer saß dabey, der immer gefaßt ist, und ihm war nicht wohl bey der Sache. Es war der 27. August, Nachts, und ich hatte mir schon freundlich ausgedacht den 28. August meinen Geburtstag mit diesem unerwartet angekommenen Freunde zu feyern. Meyer mußte durch Zufälligkeiten am Morgen fort, und ich ließ, obgleich ungern, jenen vortrefflichen Unerträglichen dahin fahren und blieb den 28. vergnügt allein. Jener im Widerspruch Ersoffene hätte mir am Ende gar zur Feyer meines Fests behauptet, ich sey nie geboren worden. F. v. Müller, Unterhaltungen 5. 4. 1824 (Grumach S. 113)

B2 2247 B3 5447

** Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 113)

Unerwartet erschien Geheime Rath Wolf, die Unterhaltung war bedeutend und förderlich, und Meyer nahm daran eingreifenden künstlerischen Antheil. Zufällig jedoch verließen mich beide Freunde am 27. August. 28. 8.

Tagebuch 28. 8. 1816 (GT V 1, 407)

Ging Hofr. Meyer ab.

Auch Geh. R. Wolf … Angebinde … Music. 333

1816

Tennstedt An S. Boissere´e 29. 8. 1816 (WA IV 27, 154)

An meinem gestrigen Geburtstage ging Geheimerath Wolf und Hofrath Meyer zufällig Morgens ab, da ich denn den ganzen Tag meinen Grillen überlassen blieb … Doch müßte ich undankbar seyn wenn ich die schönen Epheubogen …, die reichen Blumenkränze, Torten, Bretzeln und Nachtmusiken nicht rühmen wollte. An J. J. v. Willemer 6. 10. 1816 (WA IV 27, 194)

Gerade an dem Tage verließen mich zwey Freunde, die, als gute Gesellen und Besuch, in dem mittelländischen Thüringen mit mir gehaust hatten. Nicht ohne freundliches Angebinde, Musik und dergleichen, verstrich Tag und Abend. 26./28. 8. F. A. Wolf an J. D. Gries 27. 8. 1816 (Reiter 2, 214)

B3 4366

Da Goethe … dies Jahr sich mit dem hiesigen nicht allzuberühmten Bade begnügt hat, und ich über meinen Heimweg nicht ganz so gewiß war, lenkte ich lieber auf einige Tage hieher zu ihm ab von der Strasse nach Göttingen. F. A. Wolf an Ungenannt 11. 9. 1816 (Reiter 2, 216)

Als ich Ihnen vor etlichen Wochen von B[erlin] aus schrieb, gedachte ich noch an den Rhein zu reisen. Das nachherige immer sich gleiche Wetter bestimmte mich auf dem Wege, einige Tage bei Göthe zu bleiben. F. A. Wolf an Böttiger 5. 9. 1816 (Reiter 2, 215)

Ich reisete … mit dem Plan aus, an den Rhein wieder zu gehen, wo ich endlich wärmere Luft, besseres Wetter zu finden hoffte - aber nach einem 3tägigen Besuche bei Göthe, bei Jacobs p wurde mir das Wetter zu toll, und ich beschloß eine Seitenbewegung nach Göttingen zu machen. 30. 7./ 28. 8.

28. 8.

An Zelter 28. 8. 1816 (WA IV 27, 148)

Hofrath Meyer, der vier Wochen bey mir verweilte, und Geheimerath Wolf, der auf anderthalb Tage einsprach, gingen heute früh weg … Beyde genannte Männer, jeder von großen Vorzügen, sind im Umgang die verschiedensten. Der erste, obgleich seiner Sache eben so gewiß wie der andere, wird niemals eine Gesellschaft verderben, weil er zu schweigen und zu lenken weiß; der zweyte dagegen hat sich, auf die seltsamste Weise, dem Widerspruch ergeben, daß er alles was man sagen kann, ja alles was da steht hartnäckig verneint und einen, ob man gleich darauf gefaßt ist, doch endlich zur Verzweiflung bringt. Eine solche Unart wächst von Jahr zu Jahr und macht seinen Umgang, der so belehrend und förderlich seyn könnte, unnütz und unerträglich, ja man wird zuletzt von gleicher Tollheit angesteckt, daß man ein Vergnügen findet das Umgekehrte zu sagen von dem was man denkt … F. E. K. Topf an Goethe 28. 8. 1816 (GSA, 28/71, Bl. 343) Wir wagen es Ew. Excellenz mit einer kurzen Abend Musik heute Abend 8. Uhr unterthänig aufwarten zu laßen.

334

1816

Tennstedt Der lange Bursche [Ferdinand Schreiber], den du kennst, hat sich in diesen sechs Wochen auch im Schreiben recht artig herangebildet. An Knebel 12. 9. 1816 (WA IV 27, 163)

Sieben Wochen verweilte ich im Ganzen daselbst, davon bracht ich vier mit Meyern zu. Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 113)

Wir besuchten Herbsleben an der Unstrut, Kleinballhausen und andere nahgelegene Orte, und so fanden wir in der Ebene ausgetrocknete Seen, Tuffsteinbrüche und Konchylien des süßen Wassers in Menge. Fast bei allen Excursionen hatten wir die Rückseite des Ettersbergs vor Augen und konnten uns leicht nach Hause denken. Die Menge versammelte sich bei einem Vogelschießen, nicht weniger bei einem Brunnenfest, welches durch einen Kinderaufzug recht gemüthlich wurde. 24. 7./ 28. 8.

29. 8.

H. Meyer an Goethe 9. 8. 1818 (SchrGG 34, 479)

Vom Herrn Regierungsrath Schmidt habe ich zufällig erfahren, daß in Tennstedt ein Hügel, welchen Sie während Ihres dortigen Aufenthalts als einen alten Grabhügel angesehen, jetz aufgegraben und würklich ein altes Grab befunden worden. Tagebuch 29. 8. 1816 (GT V 1, 408)

Burgem. Zapf. Cämmerer. 1. 9.

Tagebuch 1. 9. 1816 (GT V 1, 409)

v. Witzleben von Durrenberg. 1. 9. (u. 6. 9.)

3. 9.

G. H. v. Witzleben an Goethe 30. 10. 1816 (*LA II 2, 305; GSA, 28/72, Bl. 422)

Ew. Excellenz Italiänische Reiße wird für meine kleine Bücher-Sammlung in aller Hinsicht eine wahre Zierde seyn und sie soll mich und meinen Sohn oft an das unverdiente Wohlwollen errinnern, womit mich Dieselben nicht blos vorübergehend beehrten und erfreuten, und das dankbare Andenken auffrischen, das nahmentlich mich an den, auch durch Ew. Excellenz mir unvergeßlich gewordenen Aufenthalt in dem Bade zu Tennstädt - dessen Wirkungen ich rühmen muß stets begleiten wird … N. S. Ich würde es mit unterthänigem Dank verehren, wenn Ew. Excellenz, mir gelegentl. die Uebersetzung der Engl. Abhandlung ueber die Wolken nachweissen zu lassen, geruhen wollten. Tagebuch 3. 9. 1816 (GT V 1, 410)

v. Dohm. Just. Obristl v. 3. 9.

[Schierstädt].

Chr. W. v. Dohm an Goethe 3. 9. 1816 (GSA, 28/71, Bl. 352) Unterzeichenter wünscht des H. Geheime-Raths von Göthe Excellenz aufzuwarten und erbittet sich gefellige Anzeige der Stunde, wann sein Besuch heute am wenigsten ungelegen komme?

335

1816 4. 9.

Tennstedt Tagebuch 4. 9. 1816 (GT V 1, 410)

Zu Dohm. Dessen Schwiegers. von Erfurt. Reg. rath [Gronau] Spazieren. Die Familie und Cr. A. Just nochmals gefunden, im Herzog. Garten … Dr. Schmidt. 6. 9.

Tagebuch 6. 9. 1816 (GT V 1, 410)

Mittag bey dem Hauswirthe mit v. Witzleben und Just. 7. 9.

Tagebuch 7. 9. 1816 (GT V 1, 410)

Obr Ltnant Schierstedt. 9. 9.

Tagebuch 9. 9. 1816 (GT V 1, 411)

Besuche. 24. 7./ 9. 9.

W. v. Biedermann, Goethe und Dresden (Biedermann2 S. 46)

Noch ein drittes Mal trat aber der Name Reinhardt Goethen an einer Dresdnerin entgegen, und zwar 1816 im Bad zu Tennstädt, wo sich damals Frau von Reinhardt geborene von Nicklewicz gleichzeitig mit Goethe aufhielt. An ihr bestätigte sich die Aussage der Frau von der Recke über die Kurzweiligkeit seines Verkehrs mit weiblicher Jugend; denn obwol er die Genannte nur oberflächlich kennen gelernt hatte, so faßte er sie doch, als er ihr bei einem Spaziergange begegnete, zu ihrem Schrecken kecklich ans Kinn mit der Frage: „Nun wie geht’s, schöne Frau?“ P. v. Falkenstein, Erinnerungen (Petzholdt S. 15)

Goethe, welcher sich zum Gebrauche der Schwefelquellen in Tennstädt von c. 23. Juli bis zum 10. September 1816 aufgehalten hat, verkehrte häufig und gern im Just’schen Hause und bezeigte meiner Pflegemutter große Hochachtung. Da ich zu dieser Zeit gerade meine Sommerschulferien in Tennstädt zubrachte, so hatte ich Gelegenheit, Goethe bekannt zu werden, und zugleich das Vergnügen, denselben auf seinen Spaziergängen begleiten zu dürfen. W. v. Biedermann, Bericht nach J. J. Hof (Biedermann7 S. 180)

Goethe pflegte Morgen- und zuweilen Nachmittagsspaziergänge, gewöhnlich mit Heinrich Meyer, durch das Osthöfer Thor nach dem Badegarten und auf den Österberg, oder nach dem tiefen Steinbruche bei der Winkelmühle am Fußwege nach Kleinballhausen zu unternehmen … Bekleidet war er gewöhnlich mit einem dunkelgrünen Tuchüberrock; nur einmal erschien er in Frack mit Orden und zwar bei dem Concerte, das der Clarinettenvirtuos Hermstedt [am 30. 7.] im Rathhaussaale gab. Goethe unterhielt sich dabei besonders mit Frau Dr. Schmidt. J. J. Hof kam dadurch in nähere Beziehung zu Goethe, daß er diesem als Schreiber empfohlen worden war. Jener glaubte sich zu erinnern, daß er mehrere 336

1816

Tennstedt Schreiben an den preußischen Bundestaggesandten von der Goltz abzufertigen gehabt habe. Goethe freute sich über Hof ’s schöne Handschrift und streichelte ihm manchmal die Backe aus Wohlgefallen darüber. W. v. Biedermann nach einem Bericht von P. v. Falkenstein (Biedermann5 S. 286)

Weiteres über die damals dort [in Tennstedt] verkehrenden Personen theilt ein hochgestellter und durch vielseitiges Wirken ausgezeichneter Mann mit, der als fünfzehnjähriger Jüngling Goethe’s Umgang dort genoss und gegenwärtig wohl als einziger Zeuge jener Tage übrig ist: Johann Paul Freiherr von Falkenstein … Im Jahre 1816 gehörte von Falkenstein der Schule zu Rossleben an und verbrachte die Sommerferien im Hause des Kreis- und Rentamtmanns von Tennstädt, Cölestin August Just. Dieser am 11. November 1749 in Merseburg geborne Beamte erfreute sich in ganz Thüringen eines vorzüglichen, über seine Stellung weit hinausgehenden Ansehens und Vertrauens … Der geistreiche Mann sprach Goethe sehr an; letzterer war täglich in seiner Gesellschaft, speiste häufig bei ihm zu Mittag und weilte auch die Abende meist in seinem Hause. Die geschichtlichen Studien desselben waren vielleicht auch Ursache, dass Goethe die thüringische Chronik in Tenntädt las. Paul von Falkenstein aber begleitete Goethe’n gewöhnlich auf dessen Spaziergängen, wobei dieser nicht unterliess, ihn auf die Merkwürdigkeiten der Gegend aufmerksam zu machen. Namentlich beschäftigte den alten Herrn angelegentlich der unmittelbar vor Tennstädt liegende Bruchteich, ein kleiner See, der durch immer gleichmässig fliessende, stark Tuffstein absetzende Quellen gespeist und unverändert in derselben Höhe erhalten wird … Von auswärtigen Gästen, mit denen Goethe in Berührung kam, ist, ausser dem Legationsrath Johann Friedrich Justin Bertuch aus Weimar, noch zu nennen: Georg Anton von Hardenberg, der nächstälteste Bruder von Novalis. H. Gutbier, Die Tennstedter Badesaison im Jahre 1816 (Nordhäuser Courier 1894. Sonntagsbeilage „Aus der Heimath“ Nr. 33/34)

Wir nennen zunächst den Kreisamtmann Just. Goethe suchte täglich die Gesellschaft dieses geistreichen Mannes, speiste häufig bei ihm und war auch die Abende meist in seinem Hause. Die Vielseitigkeit Justs erregte Goethes Bewunderung, und mehr als einmal hat er es ausgesprochen, daß er solchen bedeutenden Mann nicht in dem kleinen Tennstedt vermutet habe … Auf seinen Spaziergängen, die meist die Steinbrüche oder den vor dem Wenigentennstedter-Tore gelegenen Bruchteich zum Ziele hatten, begleitete ihn häufig ein Knabe, näher dem Jüngling: Paul von Falkenstein, ein Pflegesohn Justs, Zögling der Klosterschule zu Roßleben, welcher seine Ferien in Tennstedt verbrachte … An der kleinen Kirchgassenecke lag als Prellstein ein Findling. Der wurde von Goethe angeschlagen, um Einblick in das Gefüge des Gemengsteins zu erlangen, wie der frühere Bürgermeister Jänisch - damals Apothekerlehrling - zu beobachten Gelegenheit gehabt hat. 337

1816

Tennstedt Als Goethe einstens in der Morgenstunde vom Östhöfer Tore den Weichberg hinanstieg, kam ihm von der Höhe das frische, rosenwangige Pfarrerstöchterlein mit den freundlichen Vergißmeinnichtaugen entgegen. Da konnte der alte Herr nicht anders: er übergab ihr seine im Knopfloch steckende Rose … Ein anderes Tennstedter Mädchen, in jenen Goethetagen eine sich erst erschließende Knospe, hatte die Freude, von Goethe mit einem Gürtel mit Silberschnalle beschenkt zu werden. R. Krieg, Das Tennstedter Brunnenlied von 1816 (Pflüger 3, 1926, S. 432)

Der Besitzer des Schwefelbades, F. Buddensieg, schrieb mir unter dem 17. Januar 1893 unter anderem: „Daß Goethe seinerzeit das Lied gedichtet hat, habe ich aus dem Munde des seit einigen Jahren verstorbenen, sehr zuverlässigen Rechnungsrats Hoff in Langensalza erfahren, indem er mir auf mein Befragen mitteilte, Goethe sei von den Badegästen ersucht worden, ein Gedicht zu liefern, der Regierungsrat Just habe es in vielen Exemplaren von ihm, seinem damaligen Schreiber Hoff, abschreiben und verteilen lassen. Leider sei ihm (Hoff) das Manuskript, das er sich lange Zeit aufbewahrt, verloren gegangen.“ Damit stimmt also das überein, was man in Tennstedt annimmt. An F. v. Diez 23. 10. 1816 (WA IV 27, 205)

Diesen Sommer bin ich mit mehrern Personen zusammen getroffen, welche das Glück Ihrer persönlichen Bekanntschaft genießen und alle von gleicher Verehrung und Hochschätzung erfüllt sind. Leider erfuhr ich aber auch durch diese, daß Ihre Thätigkeit nicht nach Verdienst durch Gesundheit begünstigt wird. 10. 9.

Tagebuch 10. 9. 1816 (GT V 1, 411)

Um 7½ von Tennstedt abgefahren [mit Ferdinand Schreiber].

Weimar Tagebuch 10. 9. 1816 (GT V 1, 411)

4½ in Weimar. mit August gegessen und die Vorfallenheiten und Geschäfte besprochen. Tagebuch 11. 9. 1816 (GT V 1, 411)

Zu Serenissimo um 9 Uhr. Zu Serenissima. Aufs Hofamt. Zu Staats Minister von Voigt. Mittag der Bade Inspector. Bey Serenissimo Session wegen des neuen Baues. Phaedra: Mad. Koehler die Heldin. Abends mit August. 11. 9.

Chr. G. v. Voigt an Goethe 11. 9. 1816 (SchrGG 56, 250) Ew. Exzellenz empfangen meinen treuen Glückwunsch zur gesunden Rückkehr. Erlauben Sie, daß ich nach 11 Uhr vor Ihnen erscheine und einiges expektoriere.

338

1816 11. 9. (?)

Weimar B3 4443

A. Sckell, Erinnerungen (Sckell S. 7)

Im Monat August [?] des Jahres 1816 kam der Großherzog Karl August nach dem eine Stunde von Weimar entfernten Lustschlosse Belvedere, wo mein Vater Gärtner war, und theilte diesem mit, daß Goethe soeben von einer weiten Reise zurückgekehrt sei und ihm zum Geschenk eine Pflanze mitgebrachte habe, welche sich zur Zeit noch in keiner Gärtnerei Deutschlands finde. Ich hörte diese Mittheilung mit an. Darauf gab der Großherzog meinem Vater den Auftrag: „Dein Sohn August kann das Gewächs morgen bei Goethe abholen,“ und wiederholte denselben, da ich in der Nähe stand, mir selbst noch einmal. Ich ging also am Morgen des darauf folgenden Tages nach Weimar und ließ mich gegen 11 Uhr bei Goethe melden. Sofort vorgelassen, entledigte ich mich meines Auftrags, und Goethe behändigte mir die Pflanze mit dem Bemerken, daß sie ein Cactus Melocactus sei. Hierauf fragte er mich, wie viel Geschwister ich habe, wie alt ich sei und welchen Beruf ich zu wählen gedenke. Ich erwiederte ihm, daß ich noch zwei Brüder habe, von denen der älteste, 19 Jahre alt, sich jetzt als Gärtner in Wien befinde, der andere, 17 Jahre alt, das Gymnasium in Weimar besuche, um später in Jena Cameralia zu studieren; ich selbst sei am letzten 4. Februar 15 Jahre geworden, und meine Mutter wünsche gar sehr, daß ich Theologie studire. Goethe entgegnete: warum ich nicht auch ein Naturkind, ein Gärtner, werden wolle? Er habe alle Achtung vor dem geistlichen Stande und wolle mir auch nicht davon abrathen, doch solle ich, falls ich Theolog würde, ja kein Pharisäer werden, denn Pharisäer und Schriftgelehrte seien seine Freunde nicht. Uebrigens wolle er mir offen sagen, daß der Großherzog mit ihm über mich gesprochen und geäußert habe, wie er mich leiden könne und es gern sähe, daß ich auch Gärtner würde. „Nun,“ fuhr Goethe fort, „ich will Ihnen, wie gesagt, nicht abrathen, Theologie zu studiren; nur will ich noch bemerken, daß Sie dann auch wirklich an die Gottheit glauben müssen, denn dies muß ein Hauptgrund mit sein, warum man sich der Theologie widmen will, daß Ihnen aber auch, wenn Sie ein Naturkind, ein Gärtner, werden, Gelegenheit genug geboten wird, zumal in Gottes freier Natur, das Walten einer höheren Macht zu erkennen.“ Ich antwortete, daß ich mich desfalls mit meinem Vater berathschlagen wolle. Darauf entließ er mich mit einem Gruße an meinen Vater und mit der Erlaubniß, so oft zu ihm kommen zu dürfen, als ich wolle. Nach Hause zurückgekehrt, setzte ich meinen Vater sofort von der Unterredung mit Goethe in Kenntniß und erhielt zur Antwort: ich wisse ja, daß mir überlassen bleibe, ein Fach zu wählen, zu welchem ich Lust habe; übrigens sei er auch damit zufrieden, wenn ich bei der Gärtnerei bleiben wolle, denn er habe dem Großherzog längst angemerkt, daß er es gern sehe, wenn ich Gärtner würde. Ich faßte mich kurz und entschloß mich zur Gärtnerei, zumal mir mein Vater mitgetheilt hatte, daß Karl August ihm gesagt hatte: „Ich kann Deinen August gut leiden.“ 12. 9.

Tagebuch 12. 9. 1816 (GT V 1, 411)

Genast: die bisherigen Theaterangelegenheiten. Coudrai. Steiner. Frau von Heygendorf, Prof. Jagemann. Mittag für uns. Geheimerath [Koels] von Berlin. Geheimerath von Einsiedel. Hofr. Meyer gegen Abend. 339

1816

Weimar Uber neuere Kunstgeschichte. Geheimerath mit Familie war.

Zu Frau von Heygendorf wo der Berlin .

Zelter an Goethe 25. 10. 1816 (MA 20.1, 464)

Geheime Rat Köls und seine Frau, die Dich in Weimar bei Frau von Heigendorf gesehen haben, sind so entzückt, als ob sie den Himmel hätten offen gesehn. 13. 9.

Tagebuch 13. 9. 1816 (GT V 1, 412)

Anatom . Aufsatz John zu mundiren gegeben … Nach Belvedere gefahren, die Prinzessinnen besucht. Mittag für uns. 14. 9.

Tagebuch 14. 9. 1816 (GT V 1, 412)

Mittags: Coudrai, Meyer, Jagemann, Rehbein und Steiner … Abends: Rosamunde. 15. 9.

Tagebuch 15. 9. 1816 (GT V 1, 412)

Bury und Hummel von Berlin. Doct. Rehbein Consultation … Mittag die Obgenannten auch Hofrath Meyer und Moltke welcher nach Tische sang … Coudrai. Wir blieben Abends zusammen. E. Hummel an Goethe 24. 12. 1816 (GSA, 28/73, Bl. 8)

Die Reiße mit Bury habe ich glücklich vollendet und bin d 30ten Nov. hier [in Berlin] wieder eingetroffen. Sehr oft fanden wir Gelegenheit uns an Ew Excellenz bey Beschauung der alten Kunstwerke zu erinnern und die für uns so angenehmen Stunden zurück zu rufen die wir in Ew Excellenz Gesellschaft die Ehre hatten zuzubringen. Den Schirm von Luc. Kranach in Gotha wovon Ew Excellenz sprachen haben wir mit Verwunderung gesehen. H. Meyer an Goethe 1. 4. 1817 (SchrGG 34, 381)

Unsere Architekten aber sind wenig von ihm [Weinbrenner] erbaut. Mir war sein Erscheinen wegen alten Erinnerungen sehr angenehm … aber die Urtheile und Äußerungen [waren] noch schroffer, verneinender und seltsamer, als wir vorigen Herbst an Bury und Hummel erfahren haben. Mitte Sept.

H. Franke, Aus der Goethezeit (Lewinsky 1, 277)

B2 1754 B3 4368

Bald nach Wiedereröffnung der Bühne war mir das Glück zu Theil geworden, Goethe durch Vulpius und zwar auf dem Theater vorgestellt zu werden. Nachdem er mich jungen, im 17. Lebensjahre stehenden Menschen einige Secunden stillschweigend betrachtet hatte, sagte er mit wohlwollender Miene: „Hm, hm, wir sind noch sehr jung und müssen noch viel lernen; es ist ein schwerer Beruf, den Sie sich wählen, das junge Volk begreift das aber nicht. Nun, wir wollen sehen, wie die Sache sich macht.“ 340

1816

Weimar Bald darauf theilte in seinem Auftrage der Regisseur Genast mir mit, Excellenz wünsche, daß ich neben meinen rhetorischen und mimischen Studien mich auch im Tanzen und Fechten fortbilden, den Proben und Vorstellungen aber zunächst nur als Zuschauer beiwohnen, die Bühne später erst als Statist, dann aber, wenn ich einigermaßen an das Lampenlicht gewöhnt sei, in kleineren Rollen betreten solle.

16. 9.

Tagebuch 16. 9. 1816 (GT V 1, 413)

Frau von Stein … Prof. Jagemann holte sein Bild ab. Mittag: die Berliner, Coudrai und Meyer. Vorgezeigte Zeichnungen … Hofr. Meyer kam späte Verabredung wegen morgen. 17. 9.

Tagebuch 17. 9. 1816 (GT V 1, 413)

Um 11 Uhr. Berathung mit Hofr. Meyer wegen der von den Schülern des Zeichen Instituts eingereichten Proben ihrer Fertigkeit. Translocanten und Aspiranten bestimmt. Mittag für uns … Hofr. Meyer. Spazierengefahren mit Meyer und meinem Sohne. Die Kinder im Gartenhaus besucht, Serenissimo begegnet. Abends zu drey. An H. Meyer 19. 9. 1816 (WA IV 27, 167)

Hiebey sende … das Protocoll unserer Zusammenkunft. 18. 9.

Tagebuch 18. 9. 1816 (GT V 1, 414)

Kam Prof. Sturm. Derselbe zu Tisch. Die chem . Pflanzenfarben mit ihm durchgegangen Abends: Cosi fan tutte. 19. 9.

Tagebuch 19. 9. 1816 (GT V 1, 414)

Mittag für uns. von Voigt. 26. 6./ 19. 9.

19. 9. (?)

19. 9.

Mit meinem Sohn Oeconomica.

Um 6 Uhr Hr. St. M.

St. Schütze, Tagebuch 19. 9. 1816 (*Starnes1 S. 120; GMD)

Zu Riemer. Er komme jetzt nicht zu Goethen. G. sei unerträglich, nehme eine andre Meinung übel, sei nicht aufrichtig, trage nach (Werner, Oken), beschäftige sich mit zu vielen Dingen, daher er nichts Großes anfangen solle pp.

Chr. G. v. Voigt an Goethe 15. 9. 1816 (SchrGG 56, 253) Anliegendes Curiosum [„Pacis annis 1814 et 1815 … monumentum“] hat der Buchhändler Barth Serenissimo übersendet. Es fragt sich, was Ihro K. Hoheit ihm erwidern wollen. Ich soll mit Ew. Exzellenz darüber konferieren. Ich dächte, man gäbe ihm eine kleine Dose, etwa für 50 Rtlr. Oder soll man nach dem Preise fragen? Chr. G. v. Voigt an Goethe 19. 9. 1816 (SchrGG 56, 254) Ew. Exzellenz werden gütigst erlauben, Ihnen heute einen kleinen Besuch zu machen. Vielleicht ist die Stunde von 5 - 6 Uhr die Ihnen die wenigere Störung veranlassende.

341

1816

Weimar Wilhelmine Schütze, Tagebuch 19. 9. 16 (GMD)

S. ging zu Riemer … S. erzählte mir daß R. nicht mehr viel zu Göthe käme es herrsche dort iezt ein schrecklicher Geiz u. s. w. 20. 9.

Tagebuch 20. 9. 1816 (GT V 1, 414)

Hofr. Meyer über Neapolitan . Aufenthalt. 21. 9.

Tagebuch 21. 9. 1816 (GT V 1, 414)

Einrichtung und Zustand des Kunst-Instituts zum Buchdrucker. Müller und Temmler wegen dieser Angelegenh. Visiten. Mittag für uns. Otteny wegen der Druckmachine. Niedammer von München: über die Lage der Evangel . Kirche. An C. C. v. Leonhard 28. 9. 1816 (WA IV 27, 178)

Herr Geheime Kirchenrath Niethammer, der mich vor kurzem besuchte, beruhigte mich auch wegen Ihrer dortigen Einrichtung: denn freylich war Ihre Hanauer Wohnung, deren ich mich noch immer mit Freuden erinnere, so schön und für Ihre ausgebreitete Thätigkeit dergestalt geeignet, daß wohl schwerlich eine dergleichen zu finden seyn möchte. Charlotte v. Stein an Knebel 21. 9. 1816 (StG 9, 305)

B3 4369

Eben trat Geh. [Rat] Goethe herein; ich sprach ihm über die kümmerliche Lage von Döbereiner, und er sagte beinahe vor gewiß, daß er es beim Großherzog zur Sprache bringen würde, und er würde wohl 200 Taler Zulage bekommen. 22. 9.

Tagebuch 22. 9. 1816 (GT V 1, 415)

In dem Orangesaal die Bier und Caffee-Versuche mit der Druckmachine angesehen. Versuche mit Serenissimo u. Hrn. von Ziegesar. Durch den Park. Die Baulichkeiten besehn. Zu mir in’s Haus: die Wiener Büsten angesehen. Mittag für uns. Nach Tische Cammerherr v. Fritsch. Canzler von Müller. Oberbaurath Coudrai welcher zum Abendessen blieb. 22. 9. An F. v. Müller 27.(?) 9. 1816 (WA IV 27, 407) (od. wenig Ew. Hochwohlgeb. haben uns zu schnell später?) 23. 9.

verlassen.

Tagebuch 23. 9. 1816 (GT V 1, 415)

Otteny von Jena. Geh. Hofr. Kirms. Nach Belvedere zu den Prinzessinnen Daselbst gespeisst … Abends mit Hofr. Meyer. um 22. 9. Carl August an Goethe Mitte September 1816 (Wahl1 2, 162) (od. etwas Deinen Esthetischen Sinne, Gothische Bauart betreffend unterwerfe ich die Entscheidung, ob nicht früher?) durchbrochene Endspitzen auf die obern Eckpfeiler dieses Thurmes gehören, welche die durchbrochene Gallerie einschließen. Die Zeichnung ist die der fodern Fronte des Thurmes am Sallon des Welschen Gartens, in welchen jezt auf die neue Art Caffe´e und Bier gepreßt wird. Sprich doch mit Steinern über den spitzen Article, den ich an dir gewiesen habe, wenn du ihn deßhalben rufen läßest.

342

1816 24. 9.

Weimar Tagebuch 24. 9. 1816 (GT V 1, 415)

Mittag für uns … Major von Verlohren Hofrath Meyer. Frau von Wolzogen, von Schiller, Fraeulein und Assessor von Schiller. Frau Major von Kalb. Charlotte v. Schiller an Knebel 25. 9. 1816 (Düntzer1 S. 301)

B2 1751a B3 4370

Gestern haben wir einen recht freundlichen Abend gehabt bei Goethe, der meine Schwester, Frau von Kalb und mich und meine zwei großen Kinder zu einem Thee eingeladen. Unser Meyer war natürlich auch dabei … Goethe war heiter und mittheilend und zeigte uns Kupferstiche aus „Faust“, die ein Maler Cornelius aus Rom gesendet. Die Scene, wo Valentin erstochen auf der Straße gefunden wird und Faust mit Mephistopheles entflieht, Gretchen mit einem tiefen Schmerz zurücksinkt in der Frau Marthe Arm, einzelne Gruppen auf der Straße entstehen und neugierig ohne Theilnahme stehen bleiben, dies Alles ist mit der alterthümlichen nationellen Umgebung ausgedrückt. 25. 9.

Tagebuch 25. 9. 1816 (GT V 1, 415)

Schauspieler Haide, wegen den Jägern … Mittag Riedels und Mme Kaestner von Hannover … Abends Fidelio. Clara Kestner an A. Kestner 29. 9. 1816 (GJb 1893, 285)

B2 1750 B3 4371

„Er [Onkel Ridel] fieng denn auch bald an von Goethe zu sprechen, dem er durch seinen Sohn, der sein College ist, hatte sagen lassen dass Mutter kommen würde, er hatte ihm antworten lassen dass er sich sehr dazu freue, welches Mutter ihm nicht so recht zugetraut hatte, doch der Onkel machte nach seiner liebenswürdigen Art, uns ein viel angenehmeres Bild von ihm als wir uns gemacht hatten, und versicherte dass er ihn schon öfter gerührt gesehen hätte, und glaubte dass er es bey diesem Wiedersehen auch seyn würde. Nachdem wir nun drey Tage hier waren, also am Mittewochen [25. Sept.], da Goethe durch den Onkel erfahren dass Mutter hier sey, liess er den Onkel par carte mit seiner sämmtlichen Familie, freundschaftlich zum Essen einladen, Mutter hätte ihn gern erst einmal allein gesehen, doch da dies für Goethe eine überaus grosse Artigkeit seyn sollte, so wurde zugesagt. Nun kannst du denken wie mir Unbedeutenden es zu Muthe war, vor diesem grossen Mann erscheinen zu sollen, und in seinem eignen Hause, welches doch noch viel schlimmer war, als wenn er zu uns gekommen wäre, doch was half es, das Herzklopfen musste überwunden werden. Mutter war auch nicht ganz a` son aise und wollte erst mit dem Onkel vorausgehen und wir dann nachkommen, doch hieraus wurde nichts, indem der grosse Mann uns seine Equipage schickte uns abzuholen. Wir fuhren 24. 9.

Charlotte v. Kalb an Goethe 22. 9. 1816 (GJb 1892, 69) Dass es mein innigster Wunsch - wieder einmahl die Ehre und Freude zu haben Persönlich Ihnen meine Verehrung zu bezeugen; werden dieselben wohl von mir versichert sein. Ich bitte daher mir wissen zu lassen wann ich in Ihre Wohnung kommen darf? - Wo die Gegenwarth mir so viel würdige Erinnerungen erneuert Charlotte v. Schiller an Karl v. Schiller 24. 9. 1816 (K. Schmidt S. 103) Heute trinken wir Thee bei Geheimrath von Goethe, mit Frau von Kalb.

343

1816

Weimar also hin, und wurden unten an der Treppe von dem Sohn empfangen, im Vorsaal kam er selbst uns entgegen, doch treuer dem Bilde was ich durch dich von ihm hatte, als dem was uns der gute Onkel gab, denn Rührung kam nicht in sein Herz, seine ersten Worte waren als ob er Mutter noch gestern gesehen: es ist doch artig von Ihnen dass Sie es mich nicht entgelten lassen dass ich nicht zuerst zu Ihnen kam. (er hat nämlich etwas Gicht im Arm) Dann sagte er, Sie sind eine recht reisende Frau, und dergl. gewöhnliche Dinge mehr. Mutter stellte mich ihm vor, worauf er mich einiges fragte unsre Reise betreffend und ob ich noch nie in dieser Gegend gewesen sey, welches ich doch ganz unerschrocken beantwortete. Darauf giengen wir zu Tisch, wohin er Mutter führte und auch natürlich bey ihr sass, ihm gegenüber der Onkel und ich daneben, so dass ich ihm ganz nahe war und mir kein Wort und kein Blick von ihm entgieng. Leider aber waren alle Gespräche die er führte so gewöhnlich, so oberflächlig (so!), dass es eine Anmassung für mich seyn würde zu sagen ich hörte ihn sprechen oder ich sprach ihn, denn aus seinem Innern oder auch nur aus seinem Geiste kam nichts von dem was er sagte. Beständig höflich war sein Betragen gegen Mutter, und gegen uns alle, wie das eines Cammerherrn, der Onkel entschuldigte ihn wie ich mich ziemlich freymüthig über ihn äusserte mit seiner Steifigkeit und selbst Blödigkeit, erstere hat er nun phisisch und freylich diesen Tag auch geistig im höchsten Grade, denn alle sagten er sey so liebenswürdig gewesen wie sie ihn beynahe nie gesehen. Nach Tisch fragte ich nach einer sehr schönen Zeichnung die immer meine Augen auf sich zog, er liess sie mir herunter nehmen und erzählte mir sehr artig die Geschichte davon, sie war von einer Dame, Julien dachte er mit grosser Auszeichnung und besonders ihres Talents. Darauf liess er eine Mappe holen, und zeigte Mutter, ihr und des seeligen Vaters und Eurer 5 ältesten Schattenrisse auf einem Blatt, du siehst aus allem diesen er wollte verbindlich seyn, doch alles hatte eine so wunderbare Teintüre von höfischem Wesen, so gar nichts herzliches dass es doch mein Innerstes oft beleidigte. Seine Zimmer sind düster und unwöhnlich eingerichtet, hier und da stehen Vasen, und die Wände sind mit Zeichnungen dekorirt, worunter jedoch meiner Ansicht nach, ausser der genannten nichts ausgezeichnetes war. Der Sohn, welcher die honneurs machte, scheint ein ziemlich unbedeutender Mensch zu seyn, er sieht seinem Vater in den Augen ähnlich, hat aber eine sehr flache Stirn übrigens ist er eher hübsch als hässlich. Dieser war ausgezeichnet artig gegen Mutter, führte sie in den Garten wohin wir folgten, er ist nicht von Bedeutung, der Eingang aber ist sehr hübsch, indem er durch eine Art Laube die schon an dem Hause anfängt den Garten mit einem Gartenzimmer vereinigt worin sehr viele Büsten der berühmtesten Schriftsteller unserer Zeit und die hiesige Herzogliche Familie aufgestellt sind. Auch Göthens und seiner Frauen Büste steht darin von der wir abscheuliche Dinge hören mit denen ich mein Papier nicht beflecken werde, Gottlob dass sie todt ist, und doch, sollte man es glauben, ehrt er ihr Andenken mit Rührung. Nachdem wir nun alles gesehen fuhren wir nach Haus, er entschuldigte sich dass er nicht ausgehen könne indem er auch bey Hof abgesagt habe. Wir werden ihn nun wohl nicht öftrer sehen, welches mir leid thun sollte, da ich ihn gern einmal sähe dass ich ihn mit seinen 344

1816

Weimar herrlichen Kindern reimen könnte, welches ich bisher noch nicht gekonnt, zuweilen fiel mir bey Tisch eine schöne Stelle aus seinen Gedichten ein, ich sah ihn darauf an, konnte aber keine Ähnlichkeit finden. Charlotte Kestner an A. Kestner 4. 10. 1816 (GJb 1893, 287)

B2 1751 B3 4372

Von dem Wiedersehen des grossen Mannes habe ich Euch selbst noch wohl nichts gesagt: Viel kan ich auch nicht darüber bemerken. Nur so viel, ich habe eine neue Bekantschaft von einem alten Mann gemacht, welcher, wen ich nicht wüsste, dass er Göthe wäre, u. auch denoch, hat er keinen angenehmen Eindruck auf mich gemacht. Du weisst wie wenig ich mir von diesem Wiedersehen, oder vielmehr dieser neuen Bekantschaft versprach, war daher sehr unbefangen: auch that er nach seiner steifen Art alles mögliche um verbindlich gegen mich zu sein. Er erinnerte sich deiner und Theodors mit Interesse, lies mir seinen Sohn eine Pflanze zeigen, die ihm Theodor geschickt hatte etc. u. was mich sehr freute, er sprach mit grossem Interesse von Stieglitz. So stehen die Sachen. Er ist nicht wohl und geth nicht aus, also eine Frage ob die Alten Neuen Bekanten ihre Bekantschaft fortsetzen, u. sich in ihren alten Tagen auch gefallen. Clara Kestner an A. Kestner 14. 10. 1816 (GJb 1893, 288)

B3 4378

Bey Göthe ass ausser uns niemand, welches recht freundlich ausgedacht von ihm war. Charlotte v. Stein an Knebel 9. 10. 1816 (StG 9, 306)

B3 4376

Kürzlich hat ihn auch die Lotte aus ,Werthers Leiden‘ besucht, Madame Kestner aus Hannover. Sie war auch schon ein paarmal mit Ridels, ihrem Schwager und [ihrer] Schwester, bei mir. Sie ist von angenehmer Unterhaltung, aber freilich würde sich kein Werther mehr um sie erschießen. Sie hat acht Söhne, alle gut geraten und versorgt, auch eine Tochter, die auch bei mir war. G. Kestner an Ungenannt 22. 2. 1863 (Die Gegenwart XV, 1879, S. 184)

Ihre [Charlotte Kestners] Reise nach Weimar 1816 bezweckte nicht sowohl eine Zusammenkunft mit Goethe, als zunächst nur einen Besuch ihrer Schwester, die in Weimar an den Kammerdirector Riedel verheirathet war und die sie seit vierzig Jahren nicht gesehen hatte. Daß sie bei dieser Gelegenheit mit Goethe zusammentraf, war ebenso natürlich, als daß solches Beiden erfreulich war. Allein die Werther-Beziehungen waren längst vorüber und ein Freundesverhältniß eingetreten, welches bis zu meiner Mutter Tode 1828 nie unterbrochen ist … Vielleicht glaubt meine Schwester, die sie auf der Reise nach Weimar begleitete, daß eben der ausgezeichnet freundliche Empfang, womit Goethe meiner Mutter entgegengekommen, den Neid irgend einer Weimarischen Dame erregt … haben könnte. 25. 9. (od. A. Kestner an Amalie Ridel 17. 3. 1816 (Aukt.-Kat. Henrici 23, 82) früher) Wenn Sie den Herrn GR. von Göthe sehen, den ich das Glück hatte, in Frankfurt kennen zu lernen, haben Sie die Güte, ihm meinen Respect zu bezeugen.

345

1816 25. 9. (?)

Weimar H. Franke, Aus der Goethezeit (Lewinsky 1, 276)

Das Theater wurde am 4. September 1816 mit einer Premie`re, Beethovens „Fidelio“, eröffnet. Goethe lauschte der herrlichen Musik [wohl zur 3. Aufführung am 25. 9.] mit großer Andacht. 26. 9.

Tagebuch 26. 9. 1816 (GT V 1, 416)

Mittag für uns. Hofrath Meyer … Mit dem Cammerboten Striegnitz der von allen Collegiis bestimt, quasi Courier, alle Huldigungsgedichte zu überreichen beauftragt, ist auch das meinige [„Herrn Staats-Minister von Voigt zur Feier des 27. Septembers 1816“] abgegangen. vor 27. 9. (?)

27. 9.

An Th. Seebeck 27. 9. 1816 (?) (WA IV 27, 177)

Herr Professor Heller hat mich besucht, er wird Ihnen meine Grüße gebracht haben. Tagebuch 27. 9. 1816 (GT V 1, 416)

Geh. Hofrat Kirms. Dr. von Riga. Geh. Legationsrath von Struve. Der Erbgrosherzog … Abends Ob. Baudirector Coudrai, politica von Paris. 28. 9.

Tagebuch 28. 9. 1816 (GT V 1, 416)

Kam Zelter und Wilken. Blieben zu Mittag bey uns … Mannigfaltige Unterhaltung. Mit diesen in Rosamunde. B3 7495

Zelter, Tagebuch 28. 9. 1816 (SchrGG 44, 281)

Mittags 12 Uhr in Weimar. Mittags mit Professor Wilken bei Goethe. Vorher bei Professor Riemer. Abends Schauspiel: „Rosamunde“ von Körner (sehr gut gegeben). Abends nach Hause im „Elephanten“. Zelter an Doris Zelter 29. 9. 1816 (GSA, 95/I,8,19, Nr. 6)

Gestern bin ich hier angekommen … gehe morgen nach Leipzig. F. Wilken an Caroline Wilken 29. 9. 1816 (Stoll1 S. 104)

B2 1752 B3 4373

Mein alter Reisegefährte [Zelter] hat mir die Reise [von Heidelberg nach Weimar] gar angenehm gemacht; ich weiß nicht, wie die 6 Tage, die wir bis hierher gebraucht haben, verflossen sind; seine Heiterkeit und gute Laune ist unverwüstlich. Goethe hat mich sehr freundlich aufgenommen; wir kamen gestern früh kurz vor 12 Uhr hier an und aßen gleich den Mittag oben bei ihm; er wurde selbst sehr bald vertraulich, und den Abend, den ich mit ihm in der Comödie 28. 9.

An Zelter 9. 8. 1816 (WA IV 27, 141) Wo möglich laß uns auf deiner Rückkehr zusammentreffen. An Zelter 28. 8. 1816 (WA IV 27, 150) … vermelde daß … ich den eilften September hoffe in Weimar zu seyn, wo du denn einkehren und nach Belieben verweilen könntest: denn das Leben wird immer kürzer und nimmt die Art an sibyllinischer Blätter.

346

1816

Weimar war, bin ich fast nicht aus dem Lachen gekommen über die Schwänke und Possen, die er vorbrachte. Leider hatte aber Goethe mir gleich eine gar traurige Nachricht für meinen guten alten Zelter mitzutheilen und ging mit mir zu Rath über die beste Weise, sie ihm beizubringen. Man hatte Goethe um diesen traurigen Dienst gebeten. Seine jüngste Tochter [Clara] nämlich, ein Mädchen von 17 Jahren, sein Liebling, ist vor wenigen Tagen gestorben; er hat nicht die leiseste Ahnung nur davon, daß sie krank war; er erzählte mir auf der Reise gar viel von dieser Tochter und von seiner Sehnsucht sie wieder zu sehen. Eben war er bey mir und sagte, daß er mir einen Brief an sie mitgeben wolle, um diesen in Leipzig auf die Post zu schicken. Ich reise heute noch weiter nach Leipzig; Goethe hat ihn fast mit Gewalt gezwungen, heute zu ihm zu ziehen, er will ihm dann die Trauerbotschaft auf die beste Weise beybringen und ihn so lange bey sich behalten als es nur irgend möglich ist. Wahrscheinlich werde ich also ohne ihn nach Berlin gehn. A. Stoll nach mündlichem Bericht F. Wilkens (Stoll1 S. 105)

B2 1753 B3 4374

Den Seinigen hat Wilken später dann erzählt, daß Goethes warme, herzliche Teilnahme für den unglücklichen Vater [Zelter] wahrhaft ergreifend gewesen sei. Einige Stunden war Wilken auch mit Goethe allein, und während derselben ward viel über orientalische Litteratur gesprochen; für diese interessierte sich Goethe damals um so mehr, als er von 1814-18 seinen „westöstlichen Divan“ dichtete. Am Abend habe Goethe, so erzählte Wilken weiter, in der Loge des Theaters, in dem Körners Trauerspiel „Rosamunde“ gegeben wurde, geistigen Getränken sehr lebhaft zugesprochen und sei sehr ausgelassen in seinen Reden geworden. 29. 9.

Tagebuch 29. 9. 1816 (GT V 1, 417)

Geh. Hofr. Kirms, wegen der neuen Theater Ereignisse. Secretair Otto. Wilken reisst ab. Zelter zog ins Haus. Mittag zu drei Spazierengefahren mit Zelter. Canzler von Müller. Oberbaudirector Coudrai. Hofrath Meyer. An Carl August 29. 9. 1816 (WA IV 27, 180)

… sehe mich gedrungen anzuzeigen daß beym Theater so bedeutende und verwickelte Ereignisse [Unzelmanns Gesuch um Gagenerhöhung zur Tilgung seiner Schulden oder vorzeitiger Entlassung aus dem Kontrakt] hervortreten, die durch schriftlichen Vortrag nicht zu erschöpfen sind … Möchten Höchstdieselben daher dem Geh. Hofr. Kirms … einen Vortritt erlauben um die Umstände auseinander zu setzen … Mit Kirms habe alles besprochen. B3 7496

Zelter, Tagebuch 29. 9. 1816 (SchrGG 44, 281)

Professor Wilken reiste nach 10 Uhr allein über Naumburg nach Leipzig voran. Ich zog aus dem „Elephanten“ gegen 11 Uhr in Goethes Haus. Eberweins Besuch. Lichtensteins Brief über den Tod meines Clärchen und des alten treuen 347

1816

Weimar Patzig. Mittags mit Goethe allein. Nachmittags Spazierfahrt nach Belvedere. Abends mit Goethe zu Hause. Professor Meyer und Oberbaudirektor Coudray blieben zum Abendessen. An Carl August 2. 10. 1816 (WA IV 27, 182)

Schon im Laufe des gegenwärtigen Jahres vernahm ich von Berlin daß man die Absicht habe von dorther die deutsche Nation anzuregen, daß sie gemeinsam für Geschichte und Literatur zweckmäßige Bemühungen unternehmen möge. Staatsrath von Niebuhr empfahl bey seiner Durchreise dieselbe Angelegenheit. Nun aber bringt Canzler von Müller einen weitläufigen Aufsatz, den Plan umständlicher vorlegend, aber auch eben dadurch die Schwierigkeit ja Unmöglichkeit desselben an den Tag bringend. Er erhielt ihn aus den Händen des Herrn Staatsministers von Stein. An Frhr. vom Stein 6. 11. 1816 (WA IV 27, 214)

… wie sehr ich dagegen unsern Canzler von Müller beneidet habe, der mehrere Tage in Ihrer Nähe zubrachte … Ein Aufsatz den er mittheilte, Vorschläge zu einer großen deutschen Societät enthaltend, giebt mir Gelegenheit zu dem Gegenwärtigen. Ende An die Centraldirection der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 5. 10. 1819 (WA IV Aug./ 32, 45) 29. 9. … auch erhielt ich nachher einen umständlichen Aufsatz hierüber, den ich mit (u. später)

älteren und jüngeren Freunden mündlich und schriftlich behandelte und, da ich mir in diesem Fache weder hinreichende Kenntniß noch Beurtheilung zutrauen darf, ihre Meinung vernahm, ihre Gesinnung erforschte.

30. 9.

Tagebuch 30. 9. 1816 (GT V 1, 417)

Mit Zelter spazieren gefahren selbigem im Theater.

Mittag zu drei.

Mit Zelter.

Abends mit

Zelter, Tagebuch 30. 9. 1816 (SchrGG 44, 281)

Vormittag Spazierfahrt. Mittags zu Hause. Abends Schauspiel; Madame Eberwein sehr vorteilhaft. Kapellmeister Müller gesprochen.

29. 9.

M. H. C. Lichtenstein an Goethe 19. 9. 1816 (WA IV 27, 405) Möge er noch nicht bei Ihnen durchgereist sein, damit er in Ihrer tröstenden Nähe den ersten Schmerz verwinde. Vielleicht gestatten es die Umstände, dass Sie selbst ihm seinen Verlust hinterbringen. Wessen Mund vermöchte eine solche Nachricht mehr zu mildern als der Ihrige und nun vollends für unsern unglücklichen Freund, der mit so unbegrenzter Liebe an Ihnen hängt. An Zelter etwa 27. od. 28. 9. 1816 (WA IV 27, 169) Das vorigemal fandest du mich in einem traurigen Zustande, jetzt muß ich dich darein versetzen. Beyliegender Brief [von Lichtenstein] enthält ein großes Unheil, wobey ich nur den Trost habe daß ich dich in meiner Nähe weis und deine Leiden mitzutragen mich bereite.

348

1816 Herbst

Weimar Charlotte v. Stein an Knebel 30. 10. 1816 (StG 9, 307)

B3 4386

Goethens ,italienische Reisen‘ höre ich von meinen auswärtigen Freunden loben; er hat mir sie aber nicht mitgeteilt. Er schickt mir manchmal von einem guten Gericht von seinem Tisch, aber von höherer Speise würdigt er mich nicht. Anf. Okt. Caroline (Line) v. Egloffstein an Henriette v. Beaulieu-Marconnay 3. 10. 1816 (Egloffstein S. 82)

Juliens Zeichnungen entzücken ganz Weimar, und alles will sie sehen … Wir haben Goethen [seit der Rückkehr nach Weimar] noch nicht gesehen, aber er hat sich mit Meyer vorgenommen, recht viel für Julien zu tun, und sie oft zu sehen; solche Aussichten sind nun nicht mehr für mich, denn alle Mittage und alle Abende gehören unvermeidlich dem Hof, und die andern geselligen Vereine sind für mich verloren. Weimar - Berka - Weimar 1. 10.

Tagebuch 1. 10. 1816 (GT V 1, 417)

Herr Müller in Zeicheninstituts Angelegenh. Um 10 Uhr mit Zelter nach Berka. Mittag zu drey Zelter trug von seinen Liedern vor. Blieben zusammen und besprachen unsere Angelegenheiten. Zelter, Tagebuch 1. 10. 1816 (SchrGG 44, 281)

Morgens 9 Uhr nach Berka. Badeinspektor Schütz. Kirche. Orgel. Mittags zu Hause. Abends mit Professor Meyer zu Hause. Weimar 2. 10.

Tagebuch 2. 10. 1816 (GT V 1, 417)

Zelter reisste ab … Mittag für uns … Abends: Welcher ist der Braeutigam. Zelter, Tagebuch 2. 10. 1816 (SchrGG 44, 281)

Von Weimar ab um halb 10 Uhr. 28. 9./ 2. 10.

An S. Boissere´e 13. 10. 1816 (WA IV 27, 197)

Indem ich Zeltern mit Verlangen erwarte kommt ein Brief von Berlin, der den Tod seiner jüngsten und liebsten Tochter ankündigt, die ihm als haushaltend so nothwendig war. Das muß ich ihm nun zum Empfang vermelden. Zwar, wie Sie ihn kennen, stand er auch bey diesem Schlag wie eine alte Eiche, der es auf einen Ast mehr oder weniger nicht ankommt. Ich von meiner Seite holte hervor was ich vermochte um irgend ein augenblickliches Interesse zu erregen, nach zwey Tagen eilte er Herrn Wilken nach. An Zelter 14.10 1816 (WA IV 27, 199)

Zu wenig waren die paar Tage, wie manches blieb noch zu besprechen und vorzuweisen. 349

1816

Weimar Zelter an Goethe 8. 10. 1816 (MA 20.1, 459)

Indem ich aber meine Papiere aus einander lege finde ich daß sich Deine Gedichte in das Buch, woraus ich Dir vorgesungen versteckt hatten. Heute ist es mir nicht möglich sie abzuschreiben Du erhältst sie demnach mit meinem nächsten Briefe zurück. 3. 10.

Tagebuch 3. 10. 1816 (GT V 1, 418)

Dr. Ulrich aus Jena, seine Disput. bringend und sich empfehlend … Abends Hofr. Meyer und Coudrai über die neuen Schlossbau Angelegenheiten. 4. 10.

Tagebuch 4. 10. 1816 (GT V 1, 418)

Hof Medicus Rehbein … Tyroler Teppichhändler … Hofr. Meyer. 5. 10.

Tagebuch 5. 10. 1816 (GT V 1, 418)

Concert Mr. Destouches. Frau von Bassewitz geb. v. Gerlach von Potsdam … Die heimliche Heirath. Oper. 6. 10.

Tagebuch 6. 10. 1816 (GT V 1, 419)

Mittag für uns … Bau Director Coudrai und Frau. und Coudrai. 7. 10.

Abends Hofr. Meyer

Tagebuch 7. 10. 1816 (GT V 1, 419)

Graf O’Donell. Prof. Thiersch. Spazieren gefahren. Die Prinzessinnen bey Belvedere gesprochen … Prof. v: Münchow … Bade Inspector Schütz in Berka. C. D. v. Münchow an Goethe 15. 11. 1816 (GSA, 31/II,4,2)

Bei dieser Gelegenheit darf ich mir ja auch wohl die Freiheit nehmen Ew. Excellenz an den 30ten November, den Termin zum Verkauf eines mir benachbarten Gartens zu erinnern, Wie ich höre hat der Garten schon mehrere Liebhaber und unter ihnen auch kauflustige gefunden, derentwegen ich mir Sorge machen 5. 10.

7. 10.

Adelheid v. Bassewitz an Goethe 5. 10. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 387) Wenn eine unbegrenzte Verehrung für Ew Excellenz, die Unbescheidenheit entschuldigen kann, Ihnen eine Viertelstunde Ihrer kostbaren Zeit rauben zu wollen, dann wage ich es bei meiner Durchreise durch Weimar, den lange und innig von mir gehegten Wunsch auszusprechen, die persönliche Bekanntschaft von Ew Excellenz zu machen. Nicht ohne Bangen, für eine blos Neugierige geachtet und als solche von Ew. Excellenz zurückgewiesen zu werden, schreibe ich diese Zeilen nieder. Wenn Sie aber in mir eine Verehrerinn erkennen sollten, die Ihren Werken, die größten und schönsten Genüsse Ihres Lebens verdankt und mich daher des Vorzugs den ich erbitte würdigen wollten, so hoffe ich, durch den Überbringer dieses, die Stunde zu erfahren, in welcher ich Ew Excellenz heute Vormittag meinen Besuch machen darf. Carl August an Goethe 3. 10. 1816 (Wahl1 2, 164) Ich habe Lusten, einen Versuch im großen, einer Straßenbeleuchtung, zu machen und wolte dazu den Jenaischen Schloßhof hergeben, weil dorten alles mehr beysammen ist, wie hier. Da aber bey dergleichen Versuchen, alles auf die Direcktion ankömt, so solte ich glauben, es wäre am besten, diese Herrn v. Münchow zu übertragen. Wenn du dieser Meinung wärest, so köntest du ihn hierauf instruieren.

350

1816

Weimar würde, wenn Ew. Excellenz sich über diese Angelegenheit nicht auf eine für unsere Sternwarte so erfreuliche Weise gegen mich bei meiner letzten Anwesenheit zu Weimar geäußert hätten.

C. D. v. Münchow an Goethe 3. 1. 1817 (LA II 2, 307) 7. 10. (u. früher) Ew. Exzellenz haben mehrmals eines Versuchs

zur Naturgeschichte der Wolken vom Engländer Lukas Howard unternommen … gegen mich günstig erwähnt, und mich zugleich hoffen lassen für unsere Sternwarte bildliche Entwürfe der Howardschen Klassifikation von Dero Hand zu erhalten … Wenn ich mich recht erinnere so bemerkten Ew. Exzellenz, als Sie dieser Sachen zuerst gegen mich erwähnten, daß Howard noch einiges zu vervollständigen übrig gelassen, und allerdings scheint es mir, wenn ich meine Beobachtungsregister durchlaufe, eben so.

7. 10. (?)

P. D. A. Atterbom, Aufzeichnungen … über berühmte deutsche Männer und Frauen (Atterbom S. 125) B3 4375

Eine Sammlung neugriechischer Volksgesänge, herausgegeben von einem Herrn von Haxthausen, kommt binnen Kurzem zutage. Goethe, der die Sammlung [am 3., 5. u. 7. 7. 1815] schon gesehen hat, sagte hierüber zu Thiersch, dass sie die schönsten Nationallieder enthielte, welche er je in seinem Leben gesehen habe. 8. 10.

Tagebuch 8. 10. 1816 (GT V 1, 419)

Mittag mit August. Ankündigung des Grafen und der Gräfin ODonell … Obgedachter Besuch. Vorlesung. Minerva. Der Gräfin Titinne Odonell 9. 10. 1816 (SchrGG 17, 337)

Gräfin Titinne Odonell, geborne Gräfin Clary, hatte in jugendlicher Heiterkeit und freundlicher Laune eine meiner Schreibfedern verlangt, die ich ihr mit solchen Zeilen [wohl „Als der Knabe nach der Schule …“] zuschickte. Charlotte v. Stein an Knebel 9. 10. 1816 (StG 9, 306)

B3 4376

Goethe ist … leidend, am Arm. Gestern ging ich auf einen Augenblick in seinen Garten, um ihm von der Herzogin einen Auftrag auszurichten. 8. 10. (?)

Charlotte v. Schiller an Knebel 9. 10. 1816 (Düntzer1 S. 310)

B2 1754a B3 4377

Goethe sagt auch von ihm [Graf O’Donell], daß er keinen liebenswürdigern Menschen kenne. vor 9. 10. Clara Kestner an A. Kestner 14. 10. 1816 (GJb 1893, 288)

B3 4378

Göthen sahen wir noch nicht wieder, er leidet noch immer an der Gicht am rechten Arm, vor 8 Tagen schrieb er Mutter ein sehr freundschaftliches Billet, mit Bedauern angefüllt, durch sein Krankseyn verhindert zu seyn sie öfter zu sehen, er bot ihr zugleich seine Loge im Theater und seinen Wagen zum Abholen an, dieses war durch den Kanzler Müller veranlasst, der durch Mutter erfahren, dass es ihr so schwer werde einen Platz im Theater zu finden, und es ihm erzählt hatte. 351

1816 9. 10.

Weimar Tagebuch 9. 10. 1816 (GT V 1, 420)

Temler. Genast … Mittag für uns … Abends Hofr. Meyer der nach Rohrbach zu [fahren] gedachte in seinen Guths-Angelegenheiten. 10. 10.

Tagebuch 10. 10. 1816 (GT V 1, 420)

Geh. Hofr. Kirms. Genast und Heldermann. Mittag für uns. Mit August um die Stadt gefahren, wegen der neuen Baulichkeiten; wegen welcher Hr. von Ziegesar früher bey mir gewesen. Abends Coudrai wegen derselben Angelegenheit. 11. 10.

Tagebuch 11. 10. 1816 (GT V 1, 421)

Mittag für uns. Graf und Gräfin O Donell. Voigt. Oberbaudirector Coudrai.

Staats Minister von

H. Franke, Aus der Goethezeit (Lewinsky 1, 279) B2 1757 B3 4401 vor 12. Okt. Mit besonderem Interesse leitete Goethe die Proben der Körner’schen Trauer(u. vor spiele „Rosamunde“, welches am 14. September und „Zriny“, welches am 12. 14. Sept.)

Oktober 1816 zum erstenmale gegeben wurde.

12. 10.

Tagebuch 12. 10. 1816 (GT V 1, 421)

Graf und Gräfin O Donell. Antrittsrolle. 13. 10.

Mittag für uns … Abends Zrini. Holdermanns

Tagebuch 13. 10. 1816 (GT V 1, 421)

Canzler von Müller und StaatsM. v. Gersdorf. dermann. 14. 10.

Mittag Genast und Hel-

Tagebuch 14. 10. 1816 (GT V 1, 422)

Abends bey Canzler von Müller: Egloffsteins, Kaestners, Riedels. Clara Kestner an A. Kestner 25. 10. 1816 (GJb 1893, 288)

B3 4381

Göthen sahen wir bey Müllers, wo er freylich etwas liebenswürdiger als zu Haus war, aber doch meinen Wünschen nicht entsprach, doch bin ich jetzt mehr mit ihm zufrieden, da er wenigstens unter 4 Augen gegen Mutter liebenswürdig ist, sie geht auf sein Verlangen immer in seine Loge wo er sehr freundlich seyn soll, ich gehe nicht hin da ich fürchte ihn zu geniren indem vorn nur 2 Plätze sind, 10. 10.

11. 10.

F. Thiersch, Dedikationsexemplar seines Buches „Ueber die Epochen der bildenden Kunst unter den Griechen“, 1. Bd. München 1816 mit hs. Widmung: „Dem Herrn Geheimen Rath pp von Göthe ehrfurchtsvoll überreicht vom Verf. Weimar d. 10. Octob.“ (Ruppert Nr. 2130) Chr. G. v. Voigt an Goethe 7. 10. 1816 (SchrGG 56, 256) Ich … gedenke morgen nachfragen zu lassen, ob ich Ew. Exzellenz etwas erzählen davon [!], daß es mir seit 14 Tagen recht wohl ging, besonders in Eisleben, wo ich einen Familienkongreß hielt, als Fries eben von Heidelberg angekommen war. An Carl August 2. 10. 1816 (WA IV 27, 183) Bey Rückkehr des Herrn Staats-Ministers von Voigt, der diesen Gegenstand [Errichtung einer deutschen Gesellschaft für Geschichte und Sprache] nach allen Seiten übersieht, würde sich das Weitere ergeben.

352

1816

Weimar auch bin ich längst zufrieden wenn er nur gegen Mutter freundlich ist, da ich keine Ansprüche auf ihn machen kann, und sein Wesen nicht verstehe.

14. 10.

B3 4379

Riemer, Tagebuch 14. 10. 1816 (JSK 3, 78)

Abends beim Kanzler Müller zum Tee. War Goethe dort, Werthers Lotte (Kestner aus Hannover), Riedels, die Gräfin Egloffstein. Wurden die Sonette von mir vorgelesen. Ich entfernte mich. Caroline (Line) v. Egloffstein an Henriette v. Beaulieu-Marconnay 18. 10. 1816 (Egloffstein S. 87) B3 4380

Müller hat letzthin das Wunder zuwege und Goethen bei sich zum Tee gebracht, und Werthers Lotte, wie sie hier heißt, - auch dazu. Goethe war sehr liebenswert und besah Julias Zeichnungen mit unbeschreiblichem Interesse. 16. 10.

Tagebuch 16. 10. 1816 (GT V 1, 422)

Um 11 Uhr bey der Grossfürstin

Dlle Seidler … [Abends] Dlle Seidler.

Johanna Frommann an C. F. E. Frommann 21. 10. 1816 (GSA, 21/27,4, Nr. 258)

Die Knebel … hatte Göthe am vorigen Mittwoch gesehn u wuste nicht genug zu sagen wie gesund u wie schön u wie herrlich er wäre. Knebel an Goethe 22. 10. 1816 (*Guhrauer 2, 205; GSA, 28/512, St. 12)

Die gute Seidlern, die uns gestern Abends besuchte, sagte uns von Deiner Unpäßlichkeit, und daß Du auch an gichtischen Beschwerden littest. So wenig dieses bei diesjähriger Witterung Wunder ist, so sehr thut es uns doch leid … Meine Frau, die sich jüngst die Ehre gab Dich in Weimar zu besuchen, erzählte mir von Deiner gütigen Teilnahme an uns, wegen der kleinen Verlegenheit [in Geldangelegenheiten], in der wir uns gegenwärtig befinden. Ich habe seitdem an den Minister Voigt geschrieben; er macht mir aber wenig Hofnung zu Erlangung meiner Bitte an den Gr. Herzog. Knebel an K. W. v. Knebel 27. 10. 1816 (GSA, 54/506,1, Bl. 101)

Dein lezter Brief … hat uns übrigens viel Vergnügen gemacht. Wir freuen uns Deiner Kommendantenschaft … Deine Mutter hat den Brief mit nach Weimar genommen und ihn der Frau v. Stein gezeigt … Auch Göthe hat sie davon gesagt. Dieser ist nun immer etwas unbaß, und leidet an der Gicht; doch hat er seine herrliche Reise nach Italien herausgegeben. Clara Kestner an A. Kestner 14. 10. 1816 (GJb 1893, 288) B3 4378 Vielleicht sehen wir ihn heute in einer kleinen Gesellschaft bey Müllers, der ihn persönlich einladen wollte, es würde mich natürlich sehr freuen, da ich ihn noch gar nicht kenne, und so gern ein angenehmes Bild von ihm hätte. 14. 10. (?) F. M. v. Klinger an Caroline (Line) v. Egloffstein 19. 8. 1816 (GSA, 13/164, Nr. 1) Ich bitte Sie die Freunde in Weimar zu grüßen, von denen wir uns so oft [in St. Petersburg] unterhalten haben … Und dann an Goethe! Das muß ich Ihnen überlaßen, da Sie mich gehört haben über ihn. 16. 10. Fourierbuch, Erbgroßherzoglicher Hof 16. 10. 1816 (LATh-HStA Weimar, Hofmarschallamt, Nr. 4570) Um 11. Uhr waren Bey Ihro Kayserl. Hoheit Herr Geheimer Rath von Göthe.

14. 10.

353

1816 17. 10.

Weimar Tagebuch 17. 10. 1816 (GT V 1, 422)

Bey I. K. H. der Grosherzogin. Mittag Hr. Probst Jasnowsky, Leg.R. Voelckel Hof Med. Schwabe. Rehbein, Coudrai. 18. 10.

Tagebuch 18. 10. 1816 (GT V 1, 422)

Spazieren gefahren Coudrai am Erfurter Thor. Hauptprobe des Epimenides von 10 - 1 Uhr. Nachts die Feuer auf den Höhen, umhergefahren zuletzt im Resourcengarten. 20. 10.

Tagebuch 20. 10. 1816 (GT V 1, 423)

Mit Genast über Epimenides … Mittag Dlle Engels und Cammer Asessor Schiller. Mit August verschiedenes abgehandelt. 21. 10.

Tagebuch 21. 10. 1816 (GT V 1, 423)

Der Bade Inspector. 22. 10.

Tagebuch 22. 10. 1816 (GT V 1, 423)

Herr. Vice Praesident Weiland. 23. 10.

Tagebuch 23. 10. 1816 (GT V 1, 424)

Facius wegen der Voigt Medaille. Zu Staats Minister von Voigt. für uns … Abends die Geschwister und Schauspiel im Schauspiel.

Mittag

An Eichstädt 24. 10. 1816 (WA IV 27, 207)

Unserm würdigen Freund [Voigt] ist die kleine Ausflucht zu seinen Verwandten und Angehörigen recht wohl bekommen. 24. 10.

Tagebuch 24. 10. 1816 (GT V 1, 424)

Baumeister Steiner … Mittag Concert Meister Destouches und Coudrai. 25. 10.

Tagebuch 25. 10. 1816 (GT V 1, 424)

Prof. Everett von Cambridge bey Boston. tag für uns. Abends: Agnese.

Herr Ticknor aus Boston.

Mit-

An F. A. Wolf 30. 10. 1816 (WA IV 27, 209)

Die Herren Everett und Ticknor sind bey mir angelangt und ich habe sie freundlich empfangen, auch nach Jena empfohlen und so werden sie denn ihren Zweck erreichen und Menschen und Gegenstände kennen lernen. 17. 10.

J. A. Völkel an Goethe 20. 8. 1816 (GSA, 28/71, Bl. 362) Unsre Heimreise [aus Rußland] ist nun endlich nahe, sie ist auf den 18/30. d. M. festgesezt, und ich hoffe, dannach bald das Glück zu haben, mündlich von dem gegebenen Auftrag Rechenschaft zu geben: ich werde das Ordens-Band selbst mitbringen, und von Ihrem Jugendfreund [Klinger] Ihnen zu erzählen die Ehre haben.

354

1816

Weimar G. Ticknor, Tagebuch 25. 10. 1816 (Long S. 27)

B2 1755 B3 4382

We sent our letters to Goethe this morning, and he returned for answer the message that he would be happy to see us at eleven o’clock. We went punctually, and he was ready to receive us. He is something above the middle size, large but not gross, with gray hair, a dark, ruddy complexion, and full, rich, black eyes, which, though dimmed by age, are still very expressive. His whole countenance is old; and though his features are quiet and composed they bear decided traces of the tumult of early feeling and passion. Taken together, his person is not only respectable, but imposing, and yet I saw little in it that indicated the character he ascribes to his youth - little of the lover of Margaret and Charlotte, and still less of the author of Tasso, Werther and Faust. In his manners he is simple. He received us without ceremony, but with care and elegance, and made us German compliments. The conversation, of course, rested in his hands and was various. He spoke naturally of Wolf, as one of our letters was from him, said, he was a very great man, had delivered thirty-six different courses of lectures on different subjects connected with the study of antiquity, possessed the most remarkable memory he had ever known, and in genius and critical skill surpassed all the scholars of his time. In alluding to his last publication he said he had written his Life of Bentley with uncommon talent, because in doing it he had exhibited and defended his own character, and in all he said showed that he had high admiration and regard for him. Of Lord Byron, he spoke with interest and discrimination, - said that his poetry showed great knowledge of human nature and great talent in description: Lara, he thought, bordered on the kingdom of spectres; and of his later separation from his wife, that, in its circumstances and the mystery in which it is involved, it is so poetical, that if Lord Byron had invented it he could hardly have had a more fortunate subject for his genius. All this he said in a quiet, simple manner, which would have surprised me much, if I had known him only through his books; and it made me feel how bitter must have been Jean Paul’s disappointment, who came to him expecting to find in his conversation the characteristics of Werther and Faust. Once his genius kindled, and in spite of himself he grew 25. 10.

F. A. Wolf an Goethe 12. 9. 1816 (Reiter 2, 217) Zwei gelehrte, angenehme, der deutschen Litteratur nicht unkundige Amerikaner, die mich hier oft besuchen, fordern mit ungestümen Bitten ein Empfehlungswort an den ersten der Musageten, den sie auf ihrer Reise nicht gesehen zu haben sich natürlich nicht verzeihen würden. Erlauben Sie mir, den jungen Männern - der eine, Everett, der größere, ist Prof. auf der Univ. Cambridge bei Boston - der andere, Ticknor, studiert ganz eigentlich hier - dieses Schreiben zu solchem Behuf mitzugeben. G. Sartorius an Goethe 10. 9. 1816 (Monroy S. 162) Ein Paar Nordamerikaner, Herr Ticknor und Professor Everett, die sich hier seit einiger Zeit aufhalten, und unserer Liebe und Freundschaft sich erfreuen, da sie solche in vollem Maße verdienen, bitten mich um ein Empfehlungsschreiben an Sie … Sie reden leidlich deutsch und kennen Ihre Schriften besser, als viele Deutsche. G. Ticknor an Goethe 25. 10. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 418) Die Überbringer dieser Briefe haben die Ehre sie an den Minister von Göthe zu schicken und bitten ihn eine Zeit zu bestimmen, wo sie ihre Aufwartung bey ihm machen dürfen.

355

1816

Weimar almost fervent as he deplored the want of extemporary eloquence in Germany, and said, what I never heard before, but which is eminently true, that the English is kept a much more living language by its influence. Here, he said, we have no eloquence, - our preaching is a monotonous, middling declamation, - public debate we have not at all, and if a little inspiration sometimes comes to us in our lecture-rooms, it is out of place, for eloquence does not teach. We remained with him nearly an hour, and when we came away he accompanied us as far as the parlor door with the same simplicity with which he received us, without any German congratulations. E. Everett an A. Everett 16. 11. 1816 (Long S. 68)

B3 4383

I hardly know whether to try to tell you any more of my experiences, as in the multitude of them, it is hard to choose. However, at Weimar we saw Goethe. As I gave Ma a high-flown account of the interview, I will state to you the facts as they were. We had letters to him from particular friends of his here, Mr. and Mrs. Sartorius, and one from Wolff. There was also a letter from Mrs. S. to one Professor Riemer, author of the best Manual Greek Lexicon, who had lived nine years in Goethe’s house, and who was to conduct us to him, in one of his mollissima tempora fandi. He informed us that he had used, indeed, to sacrifice much time to Mr. G., but was now obliged to live for himself and wife, and that this had produced a coldness between G. and him. This I thought was rather stumbling over the threshold. The next morning we sent our letters, and asked at what time we should wait upon him, and were told at eleven. At the appointed time we went. He was very stiff and cold, not to say gauche and awkward. His head was grey, some of his front teeth gone, and his eyes watery with age. He was oppressed at feeling that we were gazing at him, looked restlessly out of the window, at which he sat, and talked low and anxiously. He spoke of Byron, and admired “The Corsair,” he ascribed the English eloquence to the influence of parliamentary speaking, and asked a few questions about America. He spoke, however, with no interest, on anything. Then we went, he did not ask us to call again, but offered us some letters to Jena. These he did not send that day, nor the two next, though the day after our call he sent his servant with his card, by way of returning it, at half-past eight. This I suppose he thought was English manners, but he is mistaken. The evening of the third day we called on him again. His servant brought us down word that the Minister was sorry he could not see us, giving no reason and not saying when he should be disengaged. At Jena we found by the merest accident in the world, that he had written to the Professor of Mineralogy a note of recommendation telling him to present us each with a diploma of membership of the Jena Mineralogical Society, of which Goethe is president. As not one word had been said in our interview with him, and as I do not know a flint from a marble, till I see it in a tinder box, I thought it a very modest way of asking us to send them a box of American minerals. I forgot to say that the day after our call on G., George sent him Byron’s “Siege of Corinth,” which had been mentioned in the inter356

1816

Weimar view, of which he did not even acknowledge the receipt. And thus ended our introduction to Goethe. B3 4384

P. R. Frothingham, Edward Everett (Frothingham S. 62)

Goethe had said to him at Weimar, “Eloquence is out of place in the lectureroom - eloquence does not teach.” An J. G. Lenz 26. 10. 1816 (WA IV 27, 209)

Herrn Professor Everett und George Ticknor beyde aus Boston empfehle zum allerschönsten Empfang. Eichstädt an Goethe 3. 11. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 427)

Ohne Zweifel haben Ew. Excellenz neulich den Prof. Everton aus Cambridge b. Boston gesprochen, der so viel von Byron zu erzählen wußte. 26. 10.

Tagebuch 26. 10. 1816 (GT V 1, 424)

Mittags für uns. 27. 10.

Hofr. Meyer.

Dessen Abhandl . über Mystik der Kunst.

Tagebuch 27. 10. 1816 (GT V 1, 425)

Hof Musikus Wassermann von Meiningen. Canzler von Müller der von Jena kam. 28. 10.

Mittag für uns … Hofr. Meyer.

Tagebuch 28. 10. 1816 (GT V 1, 425)

Mittag Prof. Renner.

Comparirte Anatomie.

Der Hausfrieden.

Aktenvermerk nach 28. 10. 1816 (FA I 27, 765)

Am 28n Oktober. besuchte Unterzeichneten, auf Einladung, Professor Renner von Jena, und ich hatte Gelegenheit sowohl bey Tische, als vor und nachher, mich mit ihn über Gegenstände seines Fachs zu unterhalten, wobey ich denn 26. 10.

An Charlotte v. Schiller 13. 10. 1816 (WA IV 27, 199) Leider … kann ich die verlangten Zeichnungen nicht finden … Sobald Meyer von Rohrbach zurückkommt wollen wir sie zusammen suchen und wohlverwahrt nach Rudolstadt senden. 27. 10. F. A. v. Beulwitz an Goethe vor 27. 10. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 415) Ewr Excellenz gebe ich mir die Ehre in dem Ueberbringer dieses, einen sehr geschickten Virtuosen, den Herrn Wassermann Ersten Violinisten der hiesigen Herzogl. Capelle [in Meiningen] vorzustellen und resp. zu recomandiren, was er jedoch selbst am besten thun wird, sobald Ew. Excellenz sein Spiel hören wollen. Einen ihm von seiner Durchl. Herzogin bewilligten Urlaub will er dazu anwenden, sich etwas bekant zu machen, hauptsächl. aber das Urtheil von Männern zu hören, die wie Ew. Excellenz Meister in jeder Art von Kunst-Kenntniß sind. vor 28. 10. Carl August an Goethe 21. 10. 1816 (Wahl1 2, 172) Wie bekannt, ist der Professor Renner nach Jena für die Thier Arzney Wissenschaft berufen worden, und wird ausschließlich von hier besoldet ohne Concurrenz der Mitterhalter der Universität. Deßwegen gedencke ich ihn und sein Institut der Behörde der Unmittelbaren Anstalten zu untergeben … Die erste Frage, welche bey dieser neuen Anstalt vorkommen wird, ist die eines Locals, weswegen Geheimrath Starcke näher Auskunft geben wird. 28. 10. Charlotte Kestner an Goethe 27. 10. 1816 (GSA, 28/476, St. 2) Morgen Abend hoffe u wünsche ich Sie im Theater zu sehen.

357

1816

Weimar sehr bald beurtheilen konnte, daß wir an diesen schätzbaren Manne, eine sehr wünschenswerthe Acquisition gemacht. Die Hauptpuncte der nächsten Erfordernisse zu augenblicklicher Thätigkeit, wurden durchgesprochen und zwar kam 1.) Das für seine Einrichtung vorgeschlagene Local zur Sprache, und konnte darüber um desto sicherer Rath ge[p]flogen werden, als es mir selbst wohl bekannt ist, und erst vor wenigen Tagen durch den Cammerrath von Goethe besichtigt worden, auch das Gutachten eines Bauverständigen vorläufig bekannt war. Hieraus ergab sich nun, daß die Lage des Grundstückes zu diesem Zweck sehr schicklich, und die geforderte Summe mäßig genug sey. Dagegen aber befanden sich die Gebäude von solcher Art und in solchem Zustand, daß man nur mit größter Vorsicht die Acquisition dieser Besitzung unternehmen dürfe, auch ist es schon zu spät, als das irgend eine Einrichtung, weder zum wohnen noch zum operiren, noch zum dociren getroffen werden könnte. 2.) Daher kam man vorläufig überein, Professor Renner, welcher in dem Erschischen Hause eingemiethet solle in dem neuen im Schloß eingerich[te]ten Auditorium lesen, und theils seine Einleitung, theils die Knochenlehre vortragen, wozu hinreichende Präparate theils in Jena theils Weimar vorhanden seyn. Erst Weihnachten bedürfe er eines Ort[s] zum seciren, welcher denn auch wohl ohne große Umstände irgend wo möchte zu finden seyn, ohne daß man deswegen als Eigenthümer einen Platz zu besitzen braucht. Hiedurch hätte man Luft bis Ostern, um über die Acquisition mehr gedachten Locals nachzudenken, welches um so wünschenswerther ist als nach der Darstellung und Gutachten des Baurevisor Klein hiebey manches wichtige Bedenken obwaltet. An Knebel 7. 11. 1816 (WA IV 27, 225)

Ein ganz entgegengesetztes Interesse hat Professor Renner wieder bey mir aufgeweckt, die längst entschlafene comparirte Anatomie. Ich will meine Sammlung nach Jena hinüber schaffen, sie ist in manchem Sinne sehr schätzbar. Tagebuch 29. 10. 1816 (GT V 1, 425)

Die von Renner ausgesuchten Knochen numerirt und aufgezeichnet. Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 109)

Professor Renner begann seinen Cursus, und ich gab meine älteren zersägten und sonst präparirten Pferdeschädel zum didaktischen Anfang hinüber, da sie früher mir auch zum Anfang gedient hatten. 29. 10.

Tagebuch 29. 10. 1816 (GT V 1, 425)

Mittag Prof. Schweigger.

Über Englands Studien, Sitten und Wissenschaften.

An Th. Seebeck 8. 11. 1816 (WA IV 27, 229)

Professor Schweigger hat mir manches Gute und Erfreuliche mitgetheilt, leider nur vorübergehend … 29. 10.

J. S. Chr. Schweigger an Goethe 29. 10. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 421) Ewr. Excellenz wünsche ich bei meiner Durchreise durch Weimar meine Aufwartung zu machen und ich wage es daher um gnädige Bestimmung der Stunde zu bitten, in welcher ich hoffen darf, nicht in Geschäften zu stören.

358

1816

Weimar Kennen Sie A new elucidation of colours original prismatic and material by James Sowerby. Lond. 1809? Prof. Schweigger hat mir nur die 4. Tafel davon zurückgelassen, wo auf eine mühselige Weise sehr zierlich dargestellt wird, was bey mir auf reinerem Wege zu finden wäre.

30. 10.

Tagebuch 30. 10. 1816 (GT V 1, 425)

Baumeister Steiner … Die Feyer des hiesigen Gymnasien Jubilaeums. Riemer, Tagebuch 30. 10. 1816 (JSK 3, 78)

Feier des Jubiläums des Gymnasii. Lief alles gut ab. Schöner Tag. 31. 10.

Tagebuch 31. 10. 1816 (GT V 1, 426)

Herr von Froriep. Verschiedene Nachrichten von Halle, Leipzig u. s. w. überliefernd … Mittags Hofrath Meyer … Abends Hofr. Meyer Spaeter der Cammerrath von Jena zurück. Nachricht von den misslungenen Gasbeleuchtungs Versuchen bringend. vor St. Schütze, Tagebuch 31. 10. 1816 (Starnes1 S. 120) Ende Okt. Meyer ißt bei mir. Goethe sei jetzt thätiger Ende Okt.(?)

1. 11.

als jemals.

F. v. Müller an W. A. Shukowski 12. 8. 1848 (Dt. Rundschau 120 (1904), S. 287)

[Ihre] trefflichen Aufsätze über Faust … Dabei muß ich Ihnen doch auch mittheilen, daß Goethe die Retschischen Darstellungen denen von Cornelius vorzog. Tagebuch 1. 11. 1816 (GT V 1, 426)

Herr Professor Jagemann. Herr von Nicolai. Coudrai: Antiquit. di Pozzoli. 2. 11.

Mittag für uns.

Abends

Tagebuch 2. 11. 1816 (GT V 1, 427)

Mittag für uns … Wasserträger, H. Meining . Hof Musicus Wassermann im Zwischenact Geigen-Concert. 3. 11.

Tagebuch 3. 11. 1816 (GT V 1, 427)

Fürst Reuss. Zu Hofr. Meyer das neue Gebäude besehen. Mit demselben spazieren gefahren nach Neu-Wallendorf. Mittag für uns. Mit dem Cammerrath auf seinem Zimmer Domestica und anderes besprochen. Bote nach Jena wegen der Gasbeleuchtung. Hofr. Meyer alte ital Geschichten. 1. 11.

F. W. v. Bielke an Goethe 1. 11. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 437) Der Baron v Nicolai außerordentlicher Gesandter am Königl. Dänischen Hofe, der Se. K. H. dem Großfürsten Nicolas nach England begleitet, wünscht die Ehre zu haben die Bekanntschaft Ew: Excellenz zu machen; Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Erbgroßherzogin die Sich sehr dafür interessirt daß ihm dieser Vortheil zu Theil werde, hat mich aufgetragen bei Ew: Excellenz anzufragen ob und wann der Baron Ew: Excellenz aufwarten dürfte.

359

1816 4. 11.

Weimar Tagebuch 4. 11. 1816 (GT V 1, 427)

Mit August zu Mittag … Abends: das getheilte Herz und Adolph und Clara … [Briefe] durch meinen zum Gasbeleuchtungsversuch nach Jena reisenden Sohn mitgenommen. 5. 11.

Tagebuch 5. 11. 1816 (GT V 1, 428)

Mein Sohn ½ 9 Uhr wegen der Gasbeleuchtung nach Jena … Frau Hofräthin Schopenhauer … Bau Director Coudray. 5. 11. (?)

Johanna Schopenhauer an Marianne v. Danckelmann 19. 11. 1816 (Houben4 S. 255)

Hier sagt alle Welt Rebenstein sei engagirt, es ist aber nicht wahr, ist er noch in Mannheim, so grüßen Sie ihn … und sagen ihm er soll kommen. Bei Göthen habe ich ihn schon gemeldet. 6. 11.

Tagebuch 6. 11. 1816 (GT V 1, 428)

Herr Rath Völkel. Münzen bringend und einen Köhler . Aufsatz … Genast Theatralia. Schausp. Graff … Mittag für uns … Abends: die Jäger. An Johanna Schopenhauer 6. 11. 1816 (WA IV 27, 218)

Gleich heute früh hab ich mit meinem Sohn über die häusliche Angelegenheit gesprochen. Er ist mit mir einstimmig dem guten und hübschen Kinde Glück zu wünschen, daß sie eine so vortheilhafte in jedem Sinne günstige Anstellung gefunden hat. Sobald eine schon im Schwung seyende Wäsche wieder in den Schränken ist soll sie aufwarten, welches wahrscheinlich nächsten Montag geschehen kann. 7. 11.

Tagebuch 7. 11. 1816 (GT V 1, 429)

Mittag für uns. 8. 11.

Tagebuch 8. 11. 1816 (GT V 1, 429)

Mittags für uns … Hofr. Meyer. Luthers Monument. 9. 11.

Tagebuch 9. 11. 1816 (GT V 1, 429)

Rath Vulpius wegen Veronika. Bade Inspect. Schütz. Mendelsohn Banquier von Berlin. Holdermann wegen Zrini. Mittag der Bade Inspector. Musikal . Gespräche. Berka . Anekdoten … Abends: Fidelio. 10. 11.

Tagebuch 10. 11. 1816 (GT V 1, 430)

Major von Rennencamp in Oldenburg Diensten Madame Meyer und Tochter. Geh. Hofr. [Kirms] und Genast Mittag für uns. Mit August mancherli besprochen. Abends Hofr. Meyer Voigt . Medaille. 9. 11.

A. Mendelssohn an Goethe 9. 11. 1816 (JSK 4, 81) Ob Ew. Excellenz für mich Aufträge nach Berlin haben, wohin ich heute Abend nach dem Theater reise, und ob mir vergönnt sey, dieselben persönlich in Empfang zu nehmen, bitte ich gehorsamst mich wißen zu laßen, und die Versicherung meiner tiefsten Verehrung zu genehmigen.

360

1816 11. 11.

Weimar Tagebuch 11. 11. 1816 (GT V 1, 430)

Mittag für uns … Ober Baudirector Coudrai. Decoration der Dornburg . Lustgewölbe. Luthers Denkmal Jubilaeum des Ref.festes u. d. g. 12. 11.

Tagebuch 12. 11. 1816 (GT V 1, 430)

Hof Medicus Rehbein … Körner wiederholte Spiegelung. Major von Rennencampf. Mittag für uns … Abends: General von Blumenstein Prinz von Oldenburg Canzler von Müller. B2 1755b B3 4387

F. v. Müller, Tagebuch 12. 11. 1816 (Grumach S. 19)

Nach dem MittagsEssen eine Stunde bey Julie … dann bei Fritsch und Goethe, der etwas abgespannt war, den jedoch meine Vergleichung des Wangenheimischen Briefes mit Posas Rede an Philipp sehr electrisirte. Er war in seinem kleinen Studierzimmer und kam mir recht alt und verlassen vor. 13. 11.

Tagebuch 13. 11. 1816 (GT V 1, 431)

Genast, Theater Angelegenheiten … Mittag für uns … Mit Meyer und Coudrai in der Loge: die Ehmänner als Junggesellen und Toni. 14. 11.

Tagebuch 14. 11. 1816 (GT V 1, 431)

Den Expressen wegen Renner. Genast. Theater Angelegenheiten. Osann Mittags für uns … Hofr. Meyer.

Dr.

14. 11. (?) An Chr. G. v. Voigt o. D. [Nov./Dez. 1816] (WA IV 27, 300)

Den lieben jungen Mann [Osann] wünsche oft zu sehen. 15. 11.

Tagebuch 15. 11. 1816 (GT V 1, 431)

Dlle Meier und Genast wegen dem Debut. selda. 10. 11.

14. 11.

Mittag für uns. Probe von Gri-

W. v. Humboldt an Goethe 25. 10. 1816 (Geiger6 S. 245) Ein Liefländer, Alexander von Rennenkampf, ein Mann von Kenntnissen, Geist und Liebe zu allem, was Kunst und Wissenschaft berührt, der mit uns in Rom war und den wir sehr lieben, wird (mit dem Prinzen von Oldenburg, glaube ich) nach Weimar kommen. Er bittet durch mich um eine gütige Aufnahme bei Ihnen. A. v. Rennenkampff an Goethe 10.(?) 11. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 436) Euer Exzellenz bitte ich gehorsamst um die Erlaubniß Ihnen aufwarten zu dürfen; eine Ehre die ich nur ein einziges Mal, im Frühjahre 1810 in Jena, gehabt habe, u. der, wie einer flüchtigen Erscheinung die uns doch zuweilen ein gütiges Geschick zukommen läßt, die einzige Genugthuung einer längeren Dauer abging, was ich lange schmerzlich gefühlt habe. Wenn ich durch Ihre Güte u. Nachsicht, die ich in ihrem ganzen Umfange für mich in Anspruch nehme, für jenen Verlust entschädigt, u. zugleich die Ehre haben soll Ihnen die wärmsten Grüße von dem Geheimerath Wolff in Berlin u. von dem Staatsrath Ouvaroff in St. Petersburg, mündlich auszurichten, so erwarte ich, über die Zeit, Ihre Befehle. Chr. G. v. Voigt an Goethe 10. 11. 1816 (SchrGG 56, 257) Ich erbitte für ihn [Friedrich Osann] gehorsamst um Erlaubnis, Ew. Exzellenz sich darzustellen.

361

1816 16. 11.

Weimar Tagebuch 16. 11. 1816 (GT V 1, 431)

Capell Mr. von Destouches. Major von Rennencampf. Pietro Configliachi, Professore di Fisica in Pavia. Mittag Bade Inspector. P. Configliachi zeigte den Proteus Anguineus lebendig. Griselda. Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 110)

Aus dem Thierreiche wurde uns ein Wundergeschöpf, der Proteus anguineus, durch Herrn Professor Configliacchi vorgezeigt, der ihn, in einem Glase mit Wasser, auf der Reise höchst sorgfältig im Busen verwahrt, lebendig bis zu uns gebracht hatte. G. B. Brocchi, Goethe scienziato (Biblioteca italiana, T. LXIII, S. 247)

Viaggiando [P. Configliachi u. G. B. Brocchi] la Germania nel 1816 ci avvenne di visitare Weimar, l’Atene di quella contrada. Con molto nostro diletto abbiamo vedute e considerate le cose notabili della citta`, e fra l’altre l’insigne istituto topografico e calcografico di Bertuch, che tanto contribuisce alla diffusione delle utili cognizioni in tutta Germania; la Chiesa maggiore decorata di varj monumenti; la pubblica Biblioteca fregiata di bei dipinti, di busti, e dove si mostrano gli autografi di Lutero e Melantone. Ma cio` che in Weimar ci riempı` l’animo veramente di soddisfazione e di gioja, fu la vista e la conversazione di Goethe, di quell’uomo rarissimo i cui sommi talenti sono a tutti oggetto di meraviglia, ma a’ Tedeschi il sono inoltre di un tale entusiasmo che mal sapremmo descrivere. Ci accolse cortesemente, e quanto fu per noi dolce sentir dal suo labbro sonare armoniosa e piena di dignita` la favella italiana, quanto commovente l’udire da lui le lodi della nostra patria, e come in noi piu` vivo si accese il desiderio di rivederla, allorache` ci parlo` della dolcezza de’ suoi giorni vissuti sotto il bel cielo d’Italia. Aggiunse poi un altro singolar tratto di gentilezza, e fu di trattenerci a lungo intorno ad argomenti per noi gratissimi, come quelli che al subietto de’ nostri studj, cioe` alle scienze fisiche si riferivano. Ed eccolo infatti dar mano ad ottici congegni, e mostrarci nuovi fenomeni della polarizzazione della luce riflessa, non che quelli da Seebeck e da Brewster scoperti e prodotti col variar la pressione o la temperatura dei corpi, le quali dimostrazioni ne fece con mano sı` esperta, e con sı` nitido e accomodato discorso, che noi non potevamo in allora riaverci dalla maraviglia che’egli fosse quel desso, il cui amplissimo sapere e valor letterario fecero chiamar sufficiente a tutta rappresentar per intiero la tedesca letteratura. Ora dimero per qual motivo abbiamo qui fatta menzione della nostra visita al Goethe, e delle sue applicazioni all’ottica. [Übersetzung:] Auf unserer Reise durch Deutschland im Jahre 1816 ergab es sich, dass wir Weimar besuchten, das Athen dieser Gegend. Mit großem Vergnügen haben wir die bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt, darunter das berühmte topographisch-druckgraphische Institut von Bertuch, das viel zur Verbreitung nützlichen Wissens in ganz Deutschland beiträgt; die mit verschiedenen Grab- und Denkmälern geschmückte 362

1816

Weimar große Kirche; die mit schönen Gemälden und Büsten verzierte öffentliche Bibliothek, in der Autographen von Luther und Melanchthon ausgestellt werden. Wirklich mit Genugtuung und Freude erfüllte uns aber in Weimar der Besuch und die Unterhaltung mit Goethe, diesem höchst außergewöhnlichen Menschen, der die höchsten Talente auf so wundersame Weise in sich vereint und dem die Deutschen mit einer solchen Begeisterung ergeben sind, dass wir es kaum beschreiben können. Er empfing uns freundlich, und wie schön war es für uns, ihn so harmonisch und würdevoll Italienisch sprechen zu hören; und als er so lobend über unser Vaterland sprach und uns über die wundervollen Tage berichtete, die er unter dem schönen italienischen Himmel verlebt hatte, wuchs in uns selbst eine große Sehnsucht, Italien wiederzusehen. Ein anderer, besonderer Beweis seiner edlen Gesinnung war, dass er die für uns bedeutsamsten Gegenstände auf dem Gebiete der Physik in aller Ausführlichkeit mit uns besprach. Dabei kam er auf optische Werke zu sprechen und er demonstrierte uns die neu entdeckten Phänomene zur Polarisation des Lichts bei dessen Reflexion, die von Seebeck und Brewster entdeckt und durch eine Veränderung von Druck oder Temperatur der Körper erzeugt worden waren; diese Experimente hat er mit so gewandter, sachkundiger Hand vorgeführt und derart klar und geordnet kommentiert, dass wir das Wunder, das er war und wie er redete, kaum glauben konnten. Sein umfassendes Wissen und literarisches Können sind hinreichend, ihn als Repräsentanten für die gesamte deutsche Literatur gelten zu lassen. Aus diesem Grund haben unser Besuch bei Goethe und dessen Eifer auf dem Gebiet der Optik hier Erwähnung gefunden.

17. 11.

Tagebuch 17. 11. 1816 (GT V 1, 432)

Hauptmann von Schauroth. Consist. Assessor Zunkel, wegen seines Eleven. Mittag für uns … Hofr. Meyer. Berliner Ausstellung u. d. g . 18. 11.

Tagebuch 18. 11. 1816 (GT V 1, 432)

Hof Mechanikus Körner. Major Rennencampf. Mittag für uns. Über Rennencampfs Erfahrungen und Character. Hofr. Meyer. Abends: offne Fehde und der Verräther. 19. 11.

Tagebuch 19. 11. 1816 (GT V 1, 432)

Hofr. Meyer wegen des Aufsatzes in Rhein und Mayn. Schreiber ins Sieghaus [Siechhaus]. 20. 11.

Mittag für uns …

Tagebuch 20. 11. 1816 (GT V 1, 432)

Mittag für uns. Der Erbgrosherzog. Brennglas aus Bernstein. Hofr. Meyer. Rudolph von Habsburg, Debut der Dlle Meyer. In der Loge von Rennencampf, Coudrai und Rehbein. 363

1816

Weimar An Charlotte v. Stein 21. 11. 1816 (WA IV 27, 241)

Gestern Abend verehrte mir der Erb-Großherzog das famose Brennglas … Daß es Bernstein sey ist nun wohl außer Zweifel. 21. 11.

Tagebuch 21. 11. 1816 (GT V 1, 433)

Geh. Hofrath Kirms. Lage des Theaters. Besuch von Rebenstein. für uns. Hofrath Meyer wegen der Holzangelegenheit. 22. 11.

Mittag

Tagebuch 22. 11. 1816 (GT V 1, 433)

Mittags für uns … Hauptprobe von den Wegelagerern. 23. 11.

Tagebuch 23. 11. 1816 (GT V 1, 433)

Um 11 Uhr zur Erbgrossherzogin. bein in der Loge. 24. 11.

Mittag für uns … Die Wegelagerer. Reh-

Tagebuch 24. 11. 1816 (GT V 1, 434)

Um 10 Uhr zum Grossherzog. bis 12 … Mittag Hofr. Meyer. Die Graeber von Canosa von Millin Sonstige Alterthumer. Baudirector Coudrai bis spät. 25. 11.

Tagebuch 25. 11. 1816 (GT V 1, 434)

Maria Stuart. Rebenstein als Mortimer. Coudrai in der Loge. An Chr. G. v. Voigt 25. 11. 1816 (WA IV 51, 405)

[Empfiehlt] den jungen Eichmann zur gefälligen Prüfung und Theilnahme. Er ist der Ueberbringer des Gegenwärtigen, möge er einen guten Eindruck machen. 26. 11.

Tagebuch 26. 11. 1816 (GT V 1, 434)

Genast. Hof Medicus Schwabe … Hofr. Meyer. Entwicklung des Blumenstückes. vor 27. 11.

Charlotte v. Stein an Knebel 27. 11. 1816 (GSA, 54/274,5)

Ich habe die Tage den Goethe seine Briefe aus Italien gelesen worinn ich vieles aus die Briefe an mich geschrieben wieder gefunden habe, und haben mich wegen der alten Errinnrung intereßirt; ich bat ihm neulich drum sie mir zu borgen aber er schlug mirs ab, sie sind aber hier in der Lese Geselschaft wo her ich sie bekommen. G. v. Kügelgen an Zelter 27. 11. 1816 (Schöner S. 18)

Als ausgezeichnete Verehrer der wunderbarsten Kunst, der Musik, in welcher sie [zwei Vettern von Kügelgens Frau] selbst keine Stümper sind, dürfen sie 24. 11.

An Carl August 19. 11. 1816 (WA IV 27, 239) In Hoffnung in diesen Tagen Höchstderoselben Gegenwart mich erfreuen zu dürfen. Carl August an Goethe 20. 11. 1816 (Wahl1 2, 173) Hoffentlich sehe ich dich balde.

364

1816

Weimar Ihnen auch nicht unwillkommen sein, und ich bitte bei der Freundlichkeit, mit welcher Sie diese auch von Goethe sehr liebreich behandelten grimmigen Husaren begrüßen werden, sich recht lebendig der Liebe zu erinnern, mit welcher zeitlebens Ihnen ergeben bleibt Ihr Freund G. Kügelgen.

27. 11.

Tagebuch 27. 11. 1816 (GT V 1, 435)

Hofr. Meyer über Cicognara. Entschluss deßhalb an Niebuhr zu schreiben malion und die beschämte Eifersucht. Bey Frau von Heygendorf. 28. 11.

Pig-

Tagebuch 28. 11. 1816 (GT V 1, 435)

Graf von Oertzen … Facius wegen der Voigt Medaille … Hofr. Meyer und Coudrai. An Chr. G. v. Voigt 30. 11. 1816 (WA IV 27, 248)

… vermelde eine Verlegenheit worin sich die Künstler und Kunstfreunde befinden. Die auf den beygehenden Zeichnungen wegen der Größe gar schicklichen und anständigen Inschriften gehen des Raums wegen nicht auf die Medaille. Sie erhält die Größe der Wielandschen, welche beyliegt, und leider hat Facius kein Alphabet das um etwas weniges kleiner wäre, als das womit der Name Wieland ausgedruckt ist. Sollen die beyden Vornamen mit allen Lettern erscheinen, so gehen diese schon über die Mitte des Cirkels. Die untern beyden Zeilen ließen sich mit kleinerer Schrift allenfalls anbringen, auf der Rückseite aber müßte man, wie bey der Wielandschen Medaille, kleinere Schrift und zu dem post L annos noch kleinere nehmen. Für den Titel aber wäre kein Rath und das will mir doch auch nicht gefallen. Überdenken Ew. Excellenz die Sache nochmals und besprechen solche mit dem Künstler selbst den ich deshalb absende. 29. 11.

Tagebuch 29. 11. 1816 (GT V 1, 435)

Mittag für uns. Baudirector Coudrai mit den neuen Vorschlagen wegen der Ober Baubehörde. Probe von Johann von Paris. Coudrai zu Tische. C. W. Coudray an Goethe 30. 11. 1816 (Ewald S. 262)

Ew. Excellenz hatten gestern Abend zu äußern die Gnade, daß Sie mein längst eingereichtes und aller Wahrscheinlichkeit noch ad acta reponirt bleibendes Projekt zur Organisation einer Oberbaubehörde durchsehen wollten. 30. 11.

Tagebuch 30. 11. 1816 (GT V 1, 436)

Zu Hofrath Meyer … Mittag Bade Inspector Schütz Dänische und Schottische Ballad. Hofrath Meyer Canzler v. Müller Schauspiel: Johann von Paris. 27. 11.

Caroline v. Heygendorff an Goethe 27. 11. 1816 (*Emde S. 805; GSA, 28/72, Bl. 457) Bis Mittag hat sich der Rest von meinem Kopfweh ganz gegeben. Wie wär’ es wenn Euer Excellenz uns dießen Abend Ihre Gegenwart schenckten, Ich mögte Ihnen dann gern mündl: und herzl: für den Antheil dancken den Sie an meiner Unpäßlichkeit genommen haben, und unßer Fürst würde sich recht freuen Sie unvermuthet zu sehn!

365

1816

Weimar F. v. Müller, Tagebuch 30. 11. 1816 (Grumach S. 20)

B2 1756 B3 4388

Goethen traf ich sehr heiter, ruhig und gemüthlich. Eben waren die Monats Tabellen der ZeichenAkademie eingegangen, was Gelegenheit gab, über die Wichtigkeit regelmäßig periodisch wiederkehrender Übersichten zu sprechen. G. fand einen Knaben wegen Unarten ausgestrichen, Meyer erläuterte dieß, er selbst habe den Unterlehrern in Goethes Namen nachgelassen, ½ Dutzend todzuschlagen. Bey Anpreisung der Vortheile, die jedem gebildeten Menschen das Zeichnen gewähre, sagte G. das gewichtige, und doch so einfache Wort: „Es entwickelt und nöthigt zur Aufmerksamkeit und das ist ja doch die höchste aller Fertigkeiten und Tugenden.“ Wie tief traf mich diese Wahrheit. Er erzählte, daß er täglich schon um 7 Uhr aus dem Bette zu dictiren anfange, erst Briefe, dann, nach dem Aufstehen, aus seinem Leben. „So halte ich mich von der Welt zurückgezogen, um gesund zu bleiben und finde mich so meinen Obliegenheiten noch gewachsen. Der junge Goethe äußerte eine gemein-possierliche Furcht vor dem Schuldenmachen der Cammer. Er habe in Frankfurth erfahren, wie schmählich es sey zu borgen. Er würde sich sehr ängstigen, nur 200 Louisdor im Hause zu haben. Ende Nov.

Okt./ Nov.

1. 12.

Julie v. Egloffstein an Henriette v. Beaulieu-Marconnay 27. 11. 1816 (Egloffstein S. 93)

So viel wie ich zu profitieren gehofft habe in Hinsicht der Kunst – werde ich schwerlich – aber das liegt in den Umständen und kann nicht geändert werden; so z. B. habe ich Goethe erst ein einzigmal gesehen (seit acht Wochen siedet und kocht er an einem Mittagsmahl für uns – sein Sohn (sagt man) soll ihn sehr streng halten und nicht erlauben, Menschen bei sich zu sehen, weil es zu viel kostet. St. Schütze, Tagebuch 28. 11. 1816 (Starnes1 S. 120)

Zur Schopenhauer. Der junge Goethe hielte den alten ab, Gäste zu bitten, damit er desto mehr arbeite. Tagebuch 1. 12. 1816 (GT V 1, 436)

Vogtisch Medaille mit Facius. 2. 12.

Mittag Rebenstein, Kirms, Grusse, Genast.

Tagebuch 2. 12. 1816 (GT V 1, 436)

Dr. Beck aus Danzig, und Rebenstein Schauspieler aus Berlin, letzterer um Abschied zu nehmen. Mittag für uns Joseph in Egypten. 2. Hälfte Nov.

2. 12.

St. Schütze, Tagebuch 18. 11. 1816 (Starnes1 S. 120) Kind schickt s[einen] Van Dyk durch mich an Goethe. An Chr. G. v. Voigt 2. 12. 1816 (WA IV 27, 249) Ew. Excellenz Entschluß wegen der auszulassenden Inschriften trete völlig bey. Facius ist davon benachrichtigt. Johanna Schopenhauer an Goethe 1. 12. 1816 (Houben4 S. 256) Doctor Blech aus Danzig … wünscht sehr Ihre persönliche Bekanntschaft, lieber Herr GeheimRath … Sie werden in mancherlei Hinsicht Ansprache bei ihm finden, deshalb frage ich an wann er Ihnen aufwarten darf … er hat in Berlin Medizin studiert und kommt jetzt aus Wien.

366

1816 21. 11./ 2. 12.

3. 12.

Weimar Chr. G. Rebenstein, Selbstbiographie (Kat. Kipp. 2, S. 60 Nr. 4474)

Der große Göthe gewann mich lieb, und täglich hatte ich das Glük, von seiner Liebenswürdigkeit entzükt, bey ihm seyn zu müssen; da er noch die Leitung der Bühne nicht abgegeben hatte, so machte er mir die vortheilhaftesten Engagements Vorschläge. Tagebuch 3. 12. 1816 (GT V 1, 436)

Mittag Hofr. Meyer … Abends Hofr. Meyer. 4. 12.

Tagebuch 4. 12. 1816 (GT V 1, 436)

Hof Mechanikus Körner. Kpfrstchr. Schwerdgeburth. (wegen des Rochusbildes in Rhein u. Mayn 2s Hft.) Mittag für uns. Abends Hofr. Meyer: Schluss der neuern Kunstgeschichte und Anfang des St. Rochus. vor 5. 12. F. v. Müller an H. Chr. v. Gagern 5. 12. 1816 (HessSTA Darmstadt, O 11B Nr. 28)

Der Großherzog, Goethe und Gersdorf sagen Ihnen den schönsten Dank [für Gagerns „Anrede … bei der Eröffnung des Bundestags“]. 5. 12.

Tagebuch 5. 12. 1816 (GT V 1, 437)

Abends: Rehbein, Huschke, Meyer und Coudrai. 6. 12. An A. Genast 6. 12. 1816 (WA IV 27, 255) (od. wenig Herr Oels hat mir einen Vorschlag früher)

gethan wegen Zudeckung, nicht Wegschleppung der gemordeten Helene im morgenden Stück. Mir scheint dieser Ausweg sehr vortheilhaft eine unangenehme Stelle zu verbessern und es würde mir sehr angenehm seyn, wenn es auf diese Weise geschähe.

6. 12.

Tagebuch 6. 12. 1816 (GT V 1, 437)

Mittag für uns … Hof Med. Rehbein. Meyer. Geh. Rath von Einsiedel. vor 7. 12. An H. Meyer 7. 12. 1816 (WA IV 27, 258)

Die Zeichnungen für Gräfin Egloffstein folgen hiebey, mit dem Ersuchen, sie nach Abrede zu behandeln. 7. 12.

Tagebuch 7. 12. 1816 (GT V 1, 437)

Capell Mr. Kühnlen aus Pressburg … Mittag der Bade Inspector Schütz. Unterhaltung über wundersame Persönlichkeiten und Handlungen. Baudirector Coudrai Architecture Toscane Mit ihm und Mayer im Theater: Zrini.

7. 12.

An H. Meyer 7. 12. 1816 (WA IV 27, 258) Können Sie dem Rhein- und Maynbogen noch heute Ihre Aufmerksamkeit widmen und mir solchen heute Abend mitbringen, so würde es sehr erwünscht seyn.

367

1816

Weimar An Chr. Schlosser 7. 12. 1816 (WA IV 27, 256)

Der Überbringer des Gegenwärtigen ist Herr Kühnlen, vormals Capellmeister des Badner und Presburger Theaters … Da er ein sehr bescheidener und denkender Künstler ist, so getrau ich mir Ihnen denselben zu empfehlen, Sie werden als Kunstfreund einige Stunden mit ihm angenehm zubringen … Wegen seines Gesuchs am Frankfurter Theater würden Sie seine Schritte im Allgemeinen wohl gefällig dirigiren. 7. 12. An J. J. v. Willemer 7. 12. 1816 (WA IV 27, 257) (od. wenig Verzeihen Sie wenn ich Ihnen einen schmucken, früher)

jungen Menschen in’s Haus schicke … Es ist der junge Genast, hiesiger Hofschauspieler und Sohn unseres Regisseurs, auch einer meiner theatralischen Taufpathen. Es entwickelte sich in ihm eine sehr schöne Baßstimme, deshalb er nach München zu Herrn Häser gesendet worden, von wo er nunmehr zurück kommt und in Frankfurt ihm zugestandne Gastrollen spielen wird.

8. 12.

Tagebuch 8. 12. 1816 (GT V 1, 438)

Dlle Meyer. Mittag Rath Vulpius. und Hofrath Meyer. [Einweisung Friederike Meyers in die] Rolle [der Gertrude] im Zitterschläger. Mit meinem Sohn: über Festlichkeiten … Abends: Hofr. Meyer, Reise nach Neapel zusammengelesen.

7. 12.

Graf C. v. Brühl an Goethe 1. 9. 1816 (*Dingelstedt S. 126; GSA, 28/222, St. 2) Die Aufforderung eines braven Mannes, des Kapellmeister Kienlen aus Baden bei Wien, welcher Ihnen empfohlen sein will … Dieser junge talentvolle Mann macht eine Kunstreise, um Anstellung zu finden, welche ich ihm von ganzem Herzen wünsche, da er mir auch als Mensch achtungswerth geworden ist. Er hat Ihre Oper Claudina von Villa Bella recht artig componirt und ich habe sie für die hiesige Bühne behalten, da es mir jedesmal ein wahres Fest ist, etwas von Ihnen … auf die Bühne zu bringen. Bertuch an Goethe 5. 12. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 470) Eur. Excell. wünscht der H. Kapellmstr. Kienlen, der bisher Kapellmstr. bey dem Preßburger sehr guten, aber wegen überspannter Kosten eingegangnen, Theater war, ein braver Künstler und geistreicher Componist ist, und mir von Berlin u. Deßau sehr warm empfohlen, durch mich bekant und empfohlen zu werden, und den Zutritt zu Ihnen zu erhalten. Da er Ihre Claudine von Villa bella sehr geistreich komponirt hat, diese Oper auch bereits auf ein Paar ansehnlichen Teutschen Theatern, namentl. in Stuttgardt, mit Beyfalle gegeben worden ist, so wünscht er nichts mehr als sein Werk auch Eur. Excell. vorlegen, und auch auf hiesigem Theater, unter Ihrer gnäd. Protection, aufstellen zu dürfen. Henriette v. Pogwisch an A. v. Goethe 5. 12. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 469) Erlauben Ewr: Hochwohlgeb daß ich Sie bitte, dem Musikdirektor Kienlen, der heute Nachmittag zu Ihnen kommen wird, bey Ihrem Herren Vater eine gütige Aufnahme zu verschaffen. Er ist mir als ein achtungswerther bescheidner Künstler empfohlen worden u da innige Verehrung immer Vertrauen giebt, hofft er von Ihrem Herren Vater ein Fürwort zu erhalten welches seinen Wunsch in Frankfurth angestellt zu werden den Ausschlag geben würde; doch da er sich wohl bescheidet daß dies nur insofern geschehen kann als Ihr Hr. Vater ihn nicht ohne Talent finden würde ud ihn beruhigen wenn er ihm erlauben wollte ihm die Composition die er von Claudine verfaßt vortragen zu dürfen.

368

1816 9. 12.

Weimar Tagebuch 9. 12. 1816 (GT V 1, 438)

Dem. Meyer wegen des Zitterschlägers Mittag für uns. Ueberlegung wegen dem Beytrag für Gubitz. Conferenz darüber mit. Hofr. Meyer Abends der Zitterschläger. vor 10. 12.

An J. A. Darnstedt 10. 12. 1816 (WA IV 27, 267)

Hofrath Meyer empfiehlt sich Ihrem Andenken. An W. F. Gmelin 10. 12. 1816 (WA IV 27, 268)

Herr Hofrath Meyer, welcher mir immer treulich zur Seite steht, empfiehlt sich bestens Ihrem werthen Andenken. 10. 12.

Tagebuch 10. 12. 1816 (GT V 1, 439)

Genast wegen einiger Rollen. Mittags für uns. Über medicin Gegenstände Morphologie u. d. g. 11. 12.

Hof Medicus Rehbein.

Tagebuch 11. 12. 1816 (GT V 1, 439)

Geh. Hofr. Kirms … Mittag für uns … Hofr. Meyer. Rehbein. August. 12. 12.

Tagebuch 12. 12. 1816 (GT V 1, 439)

Hof. Med. Rehbein. Genast … Wegebau Inspector Goetz von Jena wegen dem Adjudications Schein bey dem erstandenen Pelzer . Grundstück. Mittag für uns. Abends: Meyer, Coudrai, Rehbein. 13. 12.

Tagebuch 13. 12. 1816 (GT V 1, 441)

Mittag für uns. 14. 12.

Tagebuch 14. 12. 1816 (GT V 1, 441)

Mittag für uns 15. 12.

Abends Hofr. Meyer.

Tagebuch 15. 12. 1816 (GT V 1, 441)

Mittag für uns … Coudrai und Rehbein. burghausen gehend. 1. Hälfte Dez.

11. 12.

15. 12.

Letzterer nahm Abschied nach Hild-

Chr. A. Vulpius an F. Schlosser 18. 12. 1816 (Meier 1, 194)

Ihr Cousin, der Cammer Rath von Goethe läßt Sie bestens grüßen. Sein Vater eben so wohl, und er befindet sich sehr leidlich, arbeitet fleißig an dem zweyten F. Kirms an Goethe 11. 12. 1816 (GSA, 28/72, Bl. 480) Die Meyer ist zu tragischen und zärtlichen Rollen engagirt. Die Beck sollte naive und zärtliche Rollen spielen, und so hätten wir Friede mit der Beck. Die komische Rolle, welche erstere am Montag spielen soll unterlies man, oder verschöbe sie wenigstens und suchte die kleine Zigeunerin, ihr Debut, welches man als eine Gewissens Sache betrachten muß, hervor zu bringen, und dann mit einigen tragischen Rollen einen Versuch zu machen. Verzeihen Ew. Excellenz meine Aeußerung: ich werde sie aber um 10 oder 12 Uhr, wenn Sie erlauben, weiter auseinandersetzen. Ich möchte auch über Manches mit Ew. Excellenz gerne sprechen. An Chr. A. Vulpius 14. 12. 1816 (WA IV 50, 40) Kann ich diesen Bogen [KuA] morgen vor Tisch zurückerhalten; so würde ich sehr gefördert seyn.

369

1816

Weimar Theile seiner Rheinreise, und an der neuen Ausgabe seiner sämtlichen Werke, welche zur Ostermesse erscheinen werden. Er ist, wie es seyn muß, sehr ruhig, ob er gleich den Tod seiner Frau … noch nicht vergessen kann.

16. 12.

Tagebuch 16. 12. 1816 (GT V 1, 441)

Mittag für uns … Hofr. Meyer. 6./16. 12. St. Schütze, Tagebuch 16. 12. 1816 (Starnes1 S. 120)

Meyer: Goethe sei seit 10 Tagen nicht aus dem Zimmer gekommen. 17. 12.

Tagebuch 17. 12. 1816 (GT V 1, 442)

Bergrath Voigt. Legationsr. Bertuch, wegen früherer Weimar . Zustände. Mittag B. R. Voigt: neuere Jena . Verhältnisse. Mit dem Cammerrath: über Haeusliches. O B. Director Coudrai: Autographa. F. S. Voigt an Goethe 18. 12. 1816 (*LA II 10A, 190; GSA, 28/72, Bl. 494)

Indem ich nochmals meinen ergebensten Dank für die gestrigen angenehmen Stunden wiederhole, bin ich so frei, den Aufsatz [„Von der Übereinstimmung des Stoffs mit dem Bau bei den Pflanzen“] aus Schweiggers Journal, und die Quittung beizulegen, welche Ew. Excellenz mir gütigst, auszustellen erlaubten. Was die Auszahlung auf der Cammer betrift, so bin ich durch einen kleinen Aufenthalt im Gasthofe verhindert worden, noch zur rechten Zeit auf die Cammer zu gehen, und werde daher nun wohl den gewöhnlichen Weg nehmen müßen. 18. 12.

Tagebuch 18. 12. 1816 (GT V 1, 442)

Genast: Nachr. v. Beuthers Expedition in Altenburg, wegen der Zauberflöte u. d. g. Mittag für uns. Hofr. Meyer. Zeichnung für Egloffsteins. 19. 12.

Tagebuch 19. 12. 1816 (GT V 1, 442)

Oels wegen dem Voigt . Geburtstagsgeschenk. Beuther, mit seinen Egypt Decorationen. Dlle Mayer: kleine Zigeuner. Mittag für uns … 6 Uhr Erbgrosherzog. Hofr. Meyer. Zeitungs Neuigkeiten. 20. 12.

Tagebuch 20. 12. 1816 (GT V 1, 443)

Dr. Osann. vor 21. 12.

21. 12.

Mittag für uns … Coudray Vorlesung des Divans.

An A. Tilly 21. 12. 1816 (WA IV 27, 281)

Herr Hofrath Küstner besuchte mich neulich und als auf die neue Einrichtung seines Theaters die Rede kam, wollt ich ihm eben Dlle Tilly empfehlen, von der ich so viel Gutes gehört hatte. Weil es aber immer bedenklich ist, sich in fremde Angelegenheiten zu mischen, so unterließ ich es. Tagebuch 21. 12. 1816 (GT V 1, 443)

Mittag der Bade Inspector. Demselben allerley Pretiosa gezeigt. Meyer. Uber die oriental . Zieraten … Die heiml . Heirath. 370

Hofr.

1816

Weimar H. Meyer an C. Ruckstuhl 18. 5. 1817 (L. Hirzel S. 17)

B2 1739 B3 4470

Ehe noch Luhden Ihren Aufsatz zum einrücken in die Nemesis von mir erhielte, habe ich solchen Goethe [am 18. 5.] mitgetheilt, der solchen mit vielem Vergnügen durchgelesen und seit derselben Zeit sich öfters nach Ihnen erkundigt, mit einem Worte von Ihren Einsichten die beste Meinung hegt und ganz mit Ihnen einverstanden ist. Er hat mir auch von den Exemplaren, welche die Redaction der Nemesis an mich gelangen liesse, etwa ein Dutzend abgefordert, um solche an Bekannte zu senden. 22. 12.

Tagebuch 22. 12. 1816 (GT V 1, 443)

Praesident von Motz. Vice Praesid: [Schwendler] Canzler von Müller. Doebereiner. Mittag mit Renner … Der Cammerrath. Hofr. Meyer. 23. 12.

Tagebuch 23. 12. 1816 (GT V 1, 443)

Hof Mechanik. Körner. Hr. Cammerrath mit der Geburtstagssendung an Hrn. Staats Minister von Voigt … Kupferstecher Müller … Mein Sohn spaet von der Cammer. 25. 12.

Tagebuch 25. 12. 1816 (GT V 1, 444)

Mittag für uns.

Um 4 Uhr Staatsminister v Voigt.

A. v. Goethe, Eintrag in Notizbuch (GSA, 37/XII, 3)

Gesandschaft aus dem Oriente Obgleich des Orientes reiche Sprache Sich gern in Blumen wandeln möchte So ist ein Bild obgleich im Koran streng verboten Zu dieser Zeit erfreulich und gerecht Mit Blumen sey es Steets durch Jahre hin umgeben Ja durch Jahrhunderte noch fort Dass alle Nachwelt sich am Bilde freue Und an den Blumen auch zugleich. Dieses Gedicht wurde dem Vater von mir am 25t Decb. 1816 zierlich auf orientalische Weise geschrieben übergeben, dabei die von dem von dem [sic] Prof. Schadow d. ä. gesendete große Bronzene Medail. mit seinem Bildniß. Ich hatte mich als Orientalischer Gesandter gekleidet, so wie Sectretair Kräuter als mein Begleiter ein Kind als Mohr trug die Geschenke. 22. 12.

An H. Meyer 22. 12. 1816 (WA IV 27, 280) Wollen Sie nun, theurer Freund, nach Maaßgabe der Birnsteinischen Zierrathen, innerhalb der vier Puncte proportionirte Züge einzeichnen lassen. Die Spitzentriangel in den Rähmchen wünscht ich in abgestumpfte verwandelt wie auch meine Skizze andeutet, damit etwas hineingeschrieben werden kann. Lassen Sie übrigens die Rähmchen ganz leer, bis wir weiter darüber gesprochen haben. Vielleicht seh ich Sie heute Abend bey mir.

371

1816

Weimar An J. G. Schadow 27. 12. 1816 (WA IV 27, 289)

Ew. Wohlgeb. erfreuliche Sendung kam genau zur rechten Zeit, so daß mein Sohn auf eine heitere Weise mir solche, mit andern Freundesgaben, zum Christgeschenk vorlegen konnte. Chr. G. v. Voigt an Eichstädt 25. 12. 1816 (Ztschr. Ver. thür. Gesch. NF 27, 214)

Herr v. Goethe hat noch viel mehr Gutes über Ihr Gedicht [zu Voigts Geburtstag] sagen können als ich es vermochte. Ich komme itzt eben von ihm. 26. 12.

Tagebuch 26. 12. 1816 (GT V 1, 445)

Genast … Mittag für uns. kleine Zigeunerin.

Canzler von Müller.

F. v. Müller, Tagebuch 26. 12. 1816 (Grumach S. 20)

Hofr Meyer.

Die

B2 1756a B3 4389

Goethe. Etwas schlaffer als sonst. Die Preßfreyheits Angelegenheit will er blos Policeylich behandelt haben. Mit meiner Erzählung der Yngurds Fabel machte ich es mir nicht zu Dank. 27. 12.

Tagebuch 27. 12. 1816 (GT V 1, 445)

St. Rochus durch Schwerdgeburth … Mittag für uns … Oberforstmeister von Fritsch. Hofr. Meyer. Der Cammerrath. vor 28. 12.

25. 12.

An J. A. Völkel 28. 12. 1816 (WA IV 27, 293)

… würde Ew. Wohlgeb. mir eine besondere Gefälligkeit erzeigen wenn Sie die Restitution jener [von Maria Pawlowna zugesicherter] 400 rh. [für ein von KörJ. G. Schadow an A. v. Goethe 17. 12. 1816 (Klauß 2, 90) Ew. Hochwohlgeboren haben den 5ten Februar d. J. hier zuerst den Wunsch geäußert, des Herrn Vater Profil in Wachs zu bossieren. Das hat nun bis Ende des Jahres gewähret … Weil Sie nun sagten: Er wolle einige verschenken - habe ich gleich mehrere Exemplare geschickt. Die griechische Umschrift hat der Hofrat Hirt noch ausgewählt - ich glaub aus Fragmenten des Euripides … Wenn die Kiste … geöffnet ist, [finden Sie] … zwei Wachsplatten … u. können Sie vielleicht damit Ihres Orts sich bessere Abgüsse in Metall verschaffen. In der größern Abteilung sind 10 Metallabgüsse. J. G. Schadow an A. v. Goethe 17. 12. 1816 (WA IV 27, 439) Zum 6ten Januar als am H. 3 König Tage wird unser Künstler Verein wieder ein Fest geben; wer darf es wagen Ihren Herrn Vater um einige Zeilen dazu anzusprechen? Marianne v. Willemer an A. v. Goethe 20. 12. 1816 (Weitz1 S. 53) Das Kistchen … bitte ich Dich zu öffnen und die bewußten Pantoffeln nebst einem kleinen Bildchen, welches noch beigepackt, Deinem Vater am Christabend bei einigen Lichtern (denn das Licht ist mein Element) in meinem Namen zu bescheren, und zugleich sind die Pfeffernüsse und Brenten für ihn bestimmt, denn ich weiß, daß er sie gerne ißt. An Chr. G. v. Voigt 23. 12. 1816 (WA IV 27, 282) Man schreibt mir … aus Frankfurt, daß man dort geneigt sey das Jenaische Ober-Appellationsgericht gleichfalls als höchste Instanz anzuerkennen. Man wünscht von mir zu hören, wie man diesen Gedanken hier ansehe. Ist Ew. Excellenz hievon etwas bekannt geworden und was antwortete man wohl? … Ich wünschte baldmöglichst zu antworten, weil in einer Sitzung am 28. dieses die Sache zur Sprache kommen wird.

372

1816

Weimar ner gebautes astronomisches Instrument] gefällig bewirken wollten … Ich nehme mir um so mehr diese Freyheit als Ihro Kaiserl. Hoheit dieser Angelegenheit neulich gnädigst gedacht und mich zu einer nähern Erörterung der Sache gleichsam aufgefordert haben.

28. 12.

Tagebuch 28. 12. 1816 (GT V 1, 445)

Baron von Gross … Mittag der Bade Inspector. Über die Thüring . Bibelgesellschaft zu Erfurt, durch Veranlassung der Engl . 29. 12.

Tagebuch 29. 12. 1816 (GT V 1, 446)

Genast. Geh. Hofr. Kirms … Mittag für uns … Coudrai, Rehbein, Meyer. Blieben zu Tische. 30. 12.

Tagebuch 30. 12. 1816 (GT V 1, 446)

Eduard Genast von seiner Reise rückkehrend … Mittag für uns. 31. 12.

Tagebuch 31. 12. 1816 (GT V 1, 446)

Oels das Neujarsgeschenk für den Grosherzog. Mittag für [uns] Gegen Abend Hofr. Meyer Frau von Pogwisch und Tochter. Verlobung von Ottilie v. Pogwisch mit meinem Sohn. Nachts bey Fr. von Heygendorff. An Zelter 1. 1. 1817 (WA IV 27, 302)

Die Neujahrsbilder sind am Sylvestertage glücklich angekommen und konnten daher am Abend, so wie am andern Morgen, dem geselligen Scherz hülfreiche Hand leisten … Eben mit dem Neuen-Jahr erklärt sich die Heyrath meines Sohnes mit der ältern Fräulein von Pogwisch; es ist der Wille der beiden jungen Leute, gegen den ich nichts einzuwenden habe. Hof und Stadt billigt die Verbindung, welche recht hübsche gesellige Verhältnisse begründet. An Knebel 2. 1. 1817 (WA IV 27, 303)

… daß mein Sohn die ältere Fräulein von Pogwisch heirathet … Es ist der Wille der beiden jungen Leute, die schon längst einander wohlwollten. Ich hatte mir 31. 12.

Adele Schopenhauer, Tagebuch 31. 12. 1816 (K. Wolff 1 1, 84) Ottilie ist seit drei Tagen seine [August v. Goethes] Braut! Jetzt eben fährt sie zum Vater. Caroline v. Heygendorff an Goethe 31. 12. 1816 (Emde S. 806) Mögte es Eurer Excellenz doch gefallen das alte Jahr bey uns verschwinden zu lassen, und uns durch Ihre Gegenwart für das Neue ein Fröhliches Vorgefühl zu geben! Bitte Bitte!! An Caroline v. Heygendorff 31. 12. 1816 (WA IV 51, 406) Erlauben Sie, schöne Freundinn, daß ich meine Zustände heut Abend befrage. Mein Wille und Wunsch ist immer in Ihrem Kreise; am meisten wenn es mir in dem Meinigen an Erheiterung mangelt. Möchte ich die Werthen heute recht wohl aufgeräumt antreffen. Der holden Versuchung schwerlich widerstehend.

373

1816

Weimar schon früher erwartet, daß es ernstlicher werden müßte, und jetzt ist es gerade die schicklichste Zeit. Gräfin Ottilie Henckel v. Donnersmarck an Goethe 3. 1. 1817 (WA IV 27, 442)

Ottilie hegt schon jezt die höchste Verehrung für Sie. Ende Dez.

Dez. (?)

St. Schütze, Tagebuch 29. 12. 1816 (*Starnes1 S. 120; GMD)

Gerstenbergk: es scheine, daß der junge Goethe die Pochwisch heiraten werde. Die Soliger [?] ist deshalb zu Goethe in die Loge gestürzt. A. v. Goethe, Eintrag in Notizbuch (GSA, 37/XII, 3)

Wahrlich ein Loos ein herrliches Solch einen Führer durch das Leben zu haben von früher Kindheit bis dahin … Dieses [18zeilige Gedicht] entstand als mir der Vater auf eine sehr freundliche Weise die Erlaubniß zu meiner Heyrath mit Ottilien von Pogwisch ertheilt hatte. Nov./ Dez.

C. Brentano an A. v. Arnim vor 9. 11. (?) 1816 (FBA 33, 227)

Gestern schreibt man mir von Jena, nach Göthens Äußerungen, und dem Allgemeinen Gerede, scheine seine zweite Heirath gewiß. Hier heist es mit Hufelands ältester Tochter, dort weiß man nichts. J. D. Gries an B. R. Abeken 13. 12. 1816 (SLUB Dresden, Ms e 96 Bd 1, S. 273)

Als ein, ohne Zweifel ganz leeres, aber sehr verbreitetes Stadtgerücht melde ich Ihnen noch die Nachricht von Goethes bevorstehender Vermählung mit Minchen Hufeland, der ältesten Tochter des Geh. Raths, die schon seit ihres Vaters zweiter Heurath in Weimar lebt. L. F. v. Froriep an Böttiger 25. 12. 1816 (SLUB Dresden, Ms h 37, 4, Bd. 52.8)

Man verheyrathet v Goethe nicht allein mit der von Ihnen genannten Dame, sondern auch noch mit der Gräfin Beust. Mehr als blosses Gerücht ist hier nicht bekannt und mögte es auch wohl kaum seyn. Goethe kränkelt und die Stadt sagte, sein Sohn werde nicht leiden daß er wieder heirathe! 2. Hälfte 1816

An Zelter 10. 12. 1816 (WA IV 27, 260)

… so denk ich an dich, wenn mancherley Haus- und Landkreuz mich drückt und bedrängt. Im Ganzen geht es jedoch gut und günstig. August hält sich sehr brav … Wir haben … jetzo ein allerliebstes Mädchen [Wilhelmine Bervisson] von Königsberg erhalten, der man nicht sogleich eine Rivalin gegenüberstellen darf. An C. L. H. v. Erffa 8. 1. 1817 (WA IV 27, 313)

… ein junger Mensch, Namens Ferdinand Schreiber, aus Weyda gebürtig, der vergangene Ostern sich mir zum Dienst anbot, in welchen ich ihn denn auch wegen seiner leidlichen Gestalt und guten Betragens aufnahm. Er zeigte sich sehr willig, geschickt und thätig und bildete sich sehr bald zu allem was bey der Aufwartung überhaupt besonders aber zum nähern Dienste meiner Person nöthig war. Wie er sich denn auch in dem Bade zu Tennstedt, wohin er mich 374

1816

Weimar begleitete, dergestalt erwies, daß ich mir keinen bessern Bedienten hätte wünschen mögen … Er ist … ein sehr gutartiger Mensch … Er hat gute Anlagen zum Schreiben und Rechnen, ist in allen Arten von Thätigkeiten gewandt.

Ende 1816 (?)

1816

J. H. Voß d. J. an Cotta 16. 1. 1817 (*Fehling S. 339; DLA Marbach, Cotta: Briefe)

Die günstige Aufnahme dieser Stücke [„Wintermärchen“, „Coriolan“, „Antonius u. Cleopatra“ i. d. Übers. von A. u. J. H. Voß; „Die lustigen Weiber“ i. d. Übers. von J. H. Voß], vorzüglich aber die Privaturtheile Göthe’s, J. P. F. Richters, und anderer Männer von gleichem Gewicht, begeisterten uns immer feuriger, dem höchsten Ziel, zu dem wir die Bahn gebrochen hatten, entgegenzustreben … … in den lustigen Weibern, die Göthe „ein Meisterstück voll dramatischen Lebens, wie sonst keine Shakspearübersetzung“ nennt, fühle ich mich jezt gar vielen noch lebensfroheren Verbesserungen gewachsen. Tag- und Jahres-Hefte 1816 (WA I 36, 114)

Von Besuchen bemerk’ ich folgende, sämmtlich Erinnerungen früher und frühster Zeiten erweckend: von Mellish [29. 4., 2. u. 5. 5.], Dr. Hufeland [16./17. 5.], Max [vielmehr: Friedrich] Jacobi [15. 6.], von Laffert [17. u. 19. 7.], Dr. Chladni [20. 7.], Zelter [5./8. 7. u. 28. 9./2. 10.], und Wilken [28. 9./2. 10.], Graf und Gräfin O’Donell [8., 11. u. 12. 10.], Hofräthin Kestner aus Hannover [25. 9. u. 14. 10.]. J. J. Schnerr an Goethe 5. 10. 1827 (GSA, 28/125, Bl. 497)

Ew. Excellenz hatten im Jahr 1816, bei meinem Aufenthalt in Weimar, die Gewogenheit, ein Manuscript, poetischen Inhalts, welches ich Hochdenenselben durch Herrn Bibliothek-Secretair Kräuter unterthänigst vorzulegen wagte, gütigen Anblicks zu würdigen und mir durch denselben ermunternde Worte sagen zu lassen. A. Zeune an Goethe 6. 9. 1823 (*Germania 9 (1950), 249; GSA, 28/103, Bl. 299)

Mit Freude denke ich noch an den Besuch im Jahre 1816, den Sie mir in Weimar Ihnen abzustatten erlaubten. Kann sein, dass einige Erinnerung aus jenem Gespräche [Gewerbefreiheit, Straßburger Münster und Kölner Dom, Luthers Wirken, Volkslieder] in dies Gedicht übergegangen ist. A. Zeune, Ueber Erdkundliches im Nibelungenliede (Germania 1 (1836), 100)

B2 1789 B3 4437

Ich gab nun 1814 in der Maurerschen Buchhandlung meine neudeutsche Uebertragung des Liedes in ungebundener Rede heraus, welcher Göthe die Ehre erwiesen hat, sie einem kleinen gewählten Kreise vorzulesen, wie ich überzeugt bin, nicht wegen ihrer Vorzüge vor andern Erneuerungen, sondern weil jener Dichter-Meister Uebertragungen in ungebundener Rede für treuer hielt, worüber er später 1816 in Weimar viel Lehrreiches mit mir sprach und auf meine Frage, ob wir vielleicht von ihm eine ähnliche dichterische Ueberarbeitung zu erwarten hätten, wie vom Reinike Fuchs, mir antwortete, man müsse nicht viel an solche alte Sachen rühren. 375

1816

Weimar

B2 1952 B3 7246 1816 (od. F. J. Frommann, Das Frommannsche Haus (Frommann S. 50) etwas In der Zeit nach 1815, als die vaterländische Begeisterung in politische Erregtspäter) heit überzugehn anfing, spielte auch ein Mann, dessen Stärke die Politik nicht

war und den Goethe ohnehin nicht liebte [Oken od. Fries?], eine gewisse Rolle und hatte großen Anhang unter der Jugend. Von dem äußerte Goethe, wenn der sich nun im Spiegel ansähe, müßte er doch zu sich selber sagen: „ei, du X., was bist du doch für ein großer Mann geworden.“ 1815/16

B3 4113

Susanna Voigt, Niederschrift (GJb 1886, 155)

Im Frühling 1815 kauften wir [F. S. u. Susanna Voigt] ein schönes Haus in der Schlossgasse gegenüber dem herzogl. Schlosse … Göthe war unser Nachbar und brachte den Abend gern bei uns zu, das waren glückliche Stunden, er sorgte mit väterlicher Liebe für mich. Als ich in Weimar war bezeugte er dies gar vielfältig … Göthe liess seine besten Theaterstücke aufführen, welche wir mit ihm in seiner Loge genossen. So war denn meine erste Zeit in Jena in vieler Hinsicht reich und schön. G. Ticknor, Tagebuch 28. 10. 1816 (Ticknor 1, 115) B2 1755a B3 4385 1815/ 1816 Prof. Riemer, who is second librarian of the Public Library, called on us [Ticknor (u. früher) u. Everett] and amused us above an hour, by describing Goethe’s mode of living,

peculiarities, etc., - facts one cannot get in books, or from any source but the knowledge of an intimate acquaintance. Prof. Riemer lived nine years in Goethe’s house, and knew him, of course, from the lowest note to the top of his compass. He said that Goethe is a much greater man than the world will ever know, because he always needs excitement and collision to rouse him to exertion, and this is a great misfortune that he is now without such influence and example as when Herder, Wieland, and Schiller were alive. I asked what had been his relations with those extraordinary men. He replied that, from holding similar views in philosophy, Goethe and Schiller were nearest to each other, and Herder and Wieland; but that after the deaths of Schiller and Herder, Goethe became intimate with Wieland. Schiller, he said, had profited much by his connexion with Goethe, and borrowed much from his genius, among other pieces, in his “William Tell,” which Goethe had earlier thought to have made the subject of an epic poem; but now they are all dead, and since 1813 Goethe has been alone in the world. He has much on paper which has never been published, and much in his memory which has not been put on paper, for he writes always by an amanuensis, to whom he dictates from memoranda on a card or scrap of paper, as he walks up and down his room. Of his views in physics and comparative anatomy, he has published little, but a programme by a medical professor at Jena (Oken) has lately made a great noise, in which the doctrine that the brain is formed from the medulla spinalis was, no doubt, from hints first given by Goethe. Among the many unpublished things he has on hand, are parts of a continuation of “Faust,” which Riemer had seen, in which the Devil brings Faust to court and makes him a great man; and some poems in the Persian style and taste which he wrote during the last war, to give a relief to his imagination and 376

1816

Weimar feelings by employing himself on something that had no connexion with Europe. He lives now, in his old age, in unconsoled solitude; sees almost nobody, and rarely goes out. His enjoyment of life seems gone, his inclination for exertion gone, and nothing remains to him, that I can see, but a very few years of cold and unsatisfied retirement.

377

GOETHE IRRTÜMLICH ZUGESCHRIEBENE GESPRÄCHE UND ZWEIFELHAFTES 9. 1. 1815

H. Döring nach ungenannter Quelle (Döring2 S. 140)

Erzählt wird, daß sie [Christiane] einst auf einer Spazierfahrt mit ihm, von einem schlagähnlichen Anfall getroffen, neben ihm im Wagen leblos hingestreckt worden sei. Da habe Goethe gelassen dem Kutscher befohlen umzukehren, und die Worte hinzugefügt: „Nun, die werden zu Hause einen guten Schreck bekommen, wenn wir halten und die Person hier sitzt todt im Wagen.“ Christiane v. Goethe erlitt tatsächlich am 9. 1. 1815 auf einer gemeinsamen Ausfahrt mit Goethe einen Schlaganfall. Goethe berichtete Chr. G. v. Voigt einige Tage später, dass ihm „die Nachempfindung [dieses Ereignisses] … noch in allen Gliedern“ läge (WA IV 25, 154). Die Betroffenheit, die aus Goethes Brief an Voigt spricht, lässt die von Döring kolportierte Äußerung gegenüber dem Kutscher zweifelhaft erscheinen. Döring galt schon seinen Zeitgenossen als nicht immer zuverlässig. Goedeke1 2. Abt., Bd. 9, 326 urteilt: „In späteren Jahren war er nicht immer gewissenhaft und schob den Autoren Schriften unter, von deren Unechtheit er unterrichtet sein mußte.“

E. Beneze´, Einleitung zu den Lebenserinnerungen der Karoline Schulze-Kummerfeld (Beneze´ 2, vor 20. 4. 1815 XXII)

Er [Goethe] hat ihr erlaubt, im Sommer Erholung in seinem Garten zu suchen. So berichtet 1865 auch W. v. Biedermann (Biedermann1 2, 58), spricht dabei allerdings vom Besuch seines „Gartenhauses, in welchem sie zur passenden Jahreszeit fast täglich eine Weile zubrachte“. Beneze´s weiterführende Mutmaßungen über das Verhältnis Goethes zur Kummerfeld, die ab 1785 in Weimar lebte, basieren u. a. auf Hermann Uhdes einleitenden Worten anlässlich der Erstedition der Kummerfeldschen Erinnerungen (vgl. Hist. Taschenbuch 5. Folge, 3. Jg. 1873, S. 365) sowie den Memoiren des Schauspielers F. L. Schröder (vgl. F. L. W. Meyer 2.1, 57 u. BuG III, 380). Karoline Kummerfeld, geborene Schulze, verstarb am 20. April 1815 in Weimar. Begegnungen mit Goethe sind nicht zu belegen, aber auch nicht auszuschließen, obgleich ihre Lebenserinnerungen zum größten Teil in Weimar entstanden - keine konkreten Kontakte zu Goethe erwähnen. 7. 5. 1815 (?)

Supplement zu Schillers Glocke (WA I 4, 239; 5.2, 329)

Supplement zu Schillers Glocke Aus dem Stegreife für eine Schauspielerin Reißt der schöne Wahn entzwei. Ach! Auf wiesenreichen Auen Wünschen wir die Pracht zu schauen, Die von gestern! - Sie ist hin! Vor der Sense fliehn die Träume, Abgemäht sind Blumenräume, Dürr und braun das holde Grün. 378

Ir r tümliches und Zweifelhaftes Und r uhet nimmer. Und nimmer zu ruhn Gewöhnt sie die Tochter. Ein wirthliches Thun Es kleidet wie Seide, Dem Jüngling gefällt sie Im häuslichen Kleide. Er verbirgt seinen Willen, Er wählt sie im Stillen. Die sie blühend ihm g ebar. Die sie an der treuen Brust Hielt und hegt’ mit Mutter Lust, Wenn die andern stufenweise Durch des Hofes weite Kreise Haschten, trieben, stritten, herzten Und das Wachsthum sich erscherzten. Denn das Aug e des Gesetzes wacht. Ja, so wenig als im Freien, Bergen, Thälern, Wüsteneien, Ist im Hause Ruh beschert Wo Gesetz nicht herrscht und wehrt. Wie die Überschrift besagt, ist das Gedicht aus dem Stegreif für eine Schauspielerin entstanden, die bei der Rollenverteilung für die szenische Aufführung von Schillers „Das Lied von der Glocke“ nicht bedacht worden war. WA I 4, 239 setzt das Gedicht ins Jahr 1810, „wahrscheinlich in der Annahme, dass die Gelegenheitsursache in die Zeit vor der Aufführung der Glocke am 9. Mai 1810 fällt“ (WA I 5.2, 144). Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da die Aufführung am Weimarer Hoftheater stattfand, Goethe sich jedoch vom 12. März bis 16. Mai 1810 ohne Unterbrechung in Jena aufhielt. Wahrscheinlicher ist, dass das Gedicht unmittelbar vor der Schillerehrung am 9. Mai 1815 entstanden ist, wo Goethe selbst die Proben zur szenischen Aufführung von Schillers „Glocke“ und seines „Epilogs zu Schillers Glocke“ leitete (vgl. Gräf 3 3.1, 489). Goethes Tagebuch vermerkt am 7. Mai 1815 „Glocke Supplement“. Riemer erinnert im Brief an F. v. Müller vom 9. 6. 1836 an diesen Vorgang, vermutet Beate Lortzing, kann sich jedoch der Person nicht genau erinnern (s. o. S. 30). Offen bleiben muss, ob eine Begegnung zwischen ihr und Goethe den Anlass zur Entstehung des Stegreifgedichtes gegeben hat. 24. 5. G. Parthey, Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe (Parthey S. 15) B3 4441 1815 Dabei fällt mir … unser Freund Eduard ein, der Goethen einmal eine Ehre (od. 25. 7. erwiesen hat, die ihm gewiß noch nie widerfahren ist. Eduard, der junge flinke 1814?)

geistreiche Bursch …, ein überschwänglicher Goethomane, stand nach dem Kriege als Landwehroffizier in Erfurt, und erfuhr, als er gerade eine Thorwache hatte, daß Goethe durch Erfurt passiren werde. Er ließ, sobald der Wagen am Thore angelangt war, die Wache ins Gewehr treten, präsentiren, und den ver379

Ir r tümliches und Zweifelhaftes wunderten Dichterfürsten unter Trommelschall und Pfeifenklang seinen Einzug in Erfurt halten. Sofern dem Bericht Glauben zu schenken ist, könnte sich der Vorfall am 24. 5. 1815 oder am 25. 7. 1814 auf der Reise von Weimar nach Wiesbaden ereignet haben. Am 24. 5. 1815 vermerkte Goethe in seinem Tagebuch: „7½ in Erfurt“ (vgl. GT V 1, 267). Am 25. 7. 1814 wird Erfurt ebenfalls passiert, aber ohne Vermerk im Tagebuch. Im Jahr 1816 gelangte Goethe nicht bis Erfurt. Sein Wagen erfuhr am 20. 7. 1816 einen Achsenbruch kurz vor Mönchenholzhausen, einem Dorf vor Erfurt (s. o. S. 322), worauf der Dichter nach Weimar zurückkehrte. 26. 7. 1815 H. Düntzer, Goethe in Köln (Düntzer17 S. 94)

Aber unter diesen fünf bedeutenden Männern [Goethe, Stein, Wallraf, Arndt und Eichhorn] sehe ich noch eine riesige, feierlich wie eine Säule der Kirche sich bewegende Gestalt schweben, den Domküster Emans … Dieser wird, wenn er auch die vornehmen Gäste nicht beim Eintritte empfing, ihnen doch den Dreikönigen-Kasten, dessen noch übrige zahlreiche Gemmen Goethe anziehen mußten, und die Kapellen geöffnet, auch den reichen Domschatz gezeigt haben. Die von Düntzer angenommene Begegnung Goethes mit Domküster Emans ist als wahrscheinlich anzusehen, es lässt sich jedoch kein Beleg dafür finden. 26./27. 7. F. v. Müller, Tagebuch 31. 8. 1844 (GSA, 68/609, Bl. 43) 1815 Zu [E. M.] Arndt, den ich noch eben so frisch

u. munter wie vor 3 u. 2 Jahren antraf … Als Göthe [so erzählt wohl Arndt] mit Carl August u. Stein in Cöln zusammen waren, sagte letzterer dem Herzog die derbsten, oft bittersten Sachen und dieser lachte nur dazu, ohne ihn abführen zu können. Die Generale wunderten sich darüber, daß er sich so viel gefallen ließ. Carl August wäre einflußreicher, größer u. bedeutsamer geworden, wenn er mehr Ernst u. Consequenz gehabt, weniger oft frivoler Spötter gewesen wäre, er hatte zuweilen etwas mephistophelisches! Ein Zusammentreffen Goethes, Carl Augusts und des Freiherrn vom Stein im Beisein von Ernst Moritz Arndt in Köln hat weder im Sommer 1815 noch zu einem anderen Zeitpunkt stattgefunden. 1815 nahm Carl August am Wiener Kongress teil; er traf erst am 28. 9. in Heidelberg mit Goethe zusammen.

27./28. 7. Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 94) 1815 Während man nun diese Zeit über mit aufgeklärten

und, im echten Sinne, freidenkenden Personen umging, so kam die Angelegenheit der ehemals hier vorhandenen Universität zur Sprache. Da man nämlich schon längst an der Wiederherstellung der veralteten hohen Schule in Cöln verzweifelt, habe man den Versuch gemacht, eine neue in Bonn zu gründen. Dieses Unternehmen sei deßhalb mißlungen, weil man, besonders in geistlichen Dingen, polemisch und nicht vermittelnd verfahren. Furcht und Parteigeist zwischen den verschiedenen Glaubensgenossen sei indessen beschwichtigt, und gegenwärtig die einzig mögliche und vernünftig herbeizuführende Vereinigung der Katholiken und Protestanten könne nicht auf dogmatischem und philosophischem, sondern allein auf historischem Wege gefunden werden, in allgemeiner Bildung durch gründliche Gelehrsamkeit. Eine bedeutende Universität am Niederrhein sei höchst wünschens380

Ir r tümliches und Zweifelhaftes werth, da es der katholischen Geistlichkeit und somit auch dem größten Theil der Gemeinde an einer vielseitigern Geistesbildung fehle. Die Abneigung, ja die Furcht vor der Gelehrsamkeit sei früher daher entstanden, daß die Trennung der Christenheit durch Philologie und Kritik geschehen, dadurch sei die alte Kirche in Schrecken gesetzt, Entfernung und Stillstand verursacht worden. Bei veränderten Umständen und Ansichten jedoch könne dasjenige, was die Kirche getrennt, sie nun wieder vereinigen, und vielleicht wäre eine so schwer scheinende Aufgabe bei gegenwärtiger Gelegenheit, im oben angedeuteten Sinne, am sichersten zu lösen. Wenn die Einwohner von Bonn ihre Stadt zum Sitz einer Universität empfehlen, ist es ihnen nicht zu verargen. Sie rühmen die Beschränktheit ihres Orts, die Ruhe desselben. Sie betheuern die Achtung, welche dem Studirenden hier zu Theil würde, als nothwendigem und nützlichem Mitbewohner; sie schildern die Freiheit, die der Jüngling genießen würde in der herrlichsten Gegend … Die Ursachen, warum der erste Versuch mißlungen, kenne man nunmehr, und dürfe nur die ähnlichen Fehler vermeiden, so habe man die völlige Gewißheit, dießmal zum Ziele zu gelangen. Diese und ähnliche Gespräche wurden auf der Terrasse des Schloßgartens geführt, und man mußte gestehen, daß die Aussicht von demselben entzückend sei. Die Frage einer Neugründung der Bonner Universität bewegte die Bewohner bereits seit längerer Zeit; Gespräche darüber wurden in Goethes Beisein ganz sicher geführt. Den Text entnahm Goethe zum Teil wörtlich der Zuarbeit von Sulpiz Boissere´e, der in Bonn nicht zugegen war. Schon WA I 34.2,38 bemerkt, dass Goethes eigener Gedanke dabei sei, „diese Auseinandersetzungen als Gespräch auf der Terrasse des Bonner Schlosses“ dargestellt zu haben. Juli 1815

A. v. Arnim an C. Brentano 21. 7. 1815 (Schultz1 S. 715)

Es war hier [in Wiepersdorf] seit einem Monat ein außerordentliches Gedränge von allerlei berühmten Männern, Göthe war hier um krausen Salatsamen zu bestellen, Jean Paul wollte das Beerwalder Bier kosten … Goethe war nie in Wiepersdorf. H. Schultz weist in seinem Kommentar daraufhin, dass es sich bei Arnims Äußerungen um „Fiktionen“ handelt, die möglicherweise auf „Fieberträume“ während dessen schwerer Erkrankung zurückzuführen seien (vgl. a. a. O. S. 937). 27. 5./ 5. 8. 1815

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 102)

Was neu in dieser Anstalt angeschafft wird, hat vorzüglich den Zweck, die Staatsdiener mit dem Laufenden der literarischen und politischen Welt bekannt zu machen. Sämmtliche Zeitungen und Journale werden deshalb vollständig und in bester Ordnung gehalten. Dieses geschieht unter der Aufsicht des Herrn Bibliothekar Hundeshagen, welcher dem Publicum schon durch die Bemühungen um den Palast Friedrichs I. zu Gelnhausen rühmlich bekannt ist … Der Plan der Festung Mainz, von jenem talentvollen Manne herausgegeben, zeigt nicht weniger von dessen Fleiß und Geschicklichkeit. Unter ihm arbeiten beständig mehrere junge Leute an ähnlichen Unternehmungen. 381

Ir r tümliches und Zweifelhaftes Es ist anzunehmen, aber nicht nachzuweisen, daß Goethes Bericht über die Tätigkeit des Bibliothekars Hundeshagen ein Extrakt der zahlreichen Gespräche ist, die er mit diesem zwischen dem 27. 5. und 5. 8. 1815 in Wiesbaden führte (s. o. S. 40-90). 27. 5./ Pauline Wiesel an Rahel Varnhagen 12. 8. 1816 (Hahn - Bosold S. 164) 10. 8. 1815 Die gute fromme Schwester Streckeisen ist bei Ihren Alte Anbeter dem Herr (schon 23./26. 8. von Stein auf Guht nah bei frankfort … Sie hat den Herzog von Weimar und 1814?) Göthe in Wistbaden lange genossen. 1816, wovon gemäß Briefdatum die Rede zu sein scheint, waren weder Goethe noch Carl August in Wiesbaden. 1815 sahen sie sich Ende September/Anfang Oktober in Heidelberg und Mannheim (s. o. S. 171ff.). Ob Frau Streckeisen Goethe und Carl August dort begegnete, muss offen bleiben. Beide hielten sich allerdings zwischen 23. und 26. August 1814 in Wiesbaden auf, wo Frau Streckeisen mit ihnen zusammengetroffen sein könnte (vgl. GT V1, 178f.). 17. 8. 1815

S. Boissere´e, Tagebuch 20. 8. 1815 (Weitz2 1, 255)

B3 4183

Christian [Schlosser] erzählt daß Cotta in Frankfurt gewesen und Goethe gesehen als dieser der Prinzeß Solms-Cumberland aufgewartet. Gemeint ist Herzogin Friederike von Cumberland, verw. Prinzessin von Solms-Braunfels; gemeinsam mit ihrem Mann besuchte diese Goethe am Abend des 15. 8. 1815 überraschend auf der Gerbermühle (s. o. S. 106ff.). Dort verbrachte Goethe den folgenden Tag. Am 17. 8. fuhr er nach Frankfurt, um der Einladung des Erbgroßherzogs Georg von Mecklenburg-Strelitz zu folgen (s. o. S. 109). Wie aus F. v. Otterstedts Brief an Goethe vom 17. 8. hervorgeht, sind die Herzogin und der Herzog von Cumberland am frühen Morgen dieses Tages abgereist, so dass es zu keiner nochmaligen Begegnung gekommen sein kann. Sowohl Goethe als auch die Herzogin von Cumberland haben der nächtlichen Begegnung in mehreren Zeugnissen gedacht; eine zweite Begegnung ist nirgends erwähnt und erscheint auch unter diesem Gesichtspunkt als unwahrscheinlich. Über eine Begegnung mit Cotta vgl. zum nachfolgenden Zeugnis.

12./20. 8. G. v. Cotta, Tagebuch zwischen 7./25. 8. 1815 (Familie von Gemmingen-Guttenberg, Schloß Gutten1815 berg)

Von Baaden nach Ettlingen. Bruchsal … Heidelberg … Darmstadt … Mayn Brüke bey Frankfurth, belebte Straßen dieser Stadt … Absteig Quartier im weißen Schwan. Gang um die Stadt mit Rauch … v. Oetterstedt. Goethe. Ein Zusammentreffen Goethes mit Cotta ist nicht nachweisbar, aber wahrscheinlich. Cotta begleitete seinen Sohn Georg in der Zeit vom 7. 8. bis 24. 8. auf einer Reise von Baden-Baden nach Göttingen, wobei sie - wie Georgs Tagebuch belegt - durch Frankfurt gekommen sind, wo das Stichwort „Goethe“ vermerkt ist. Dorothea Kuhn weist darauf hin, dass zwischen 12. und 20. 8. eine Begegnung zwischen Goethe und den beiden Cottas - vielleicht auch unabhängig voneinander - in Frankfurt stattgefunden haben könnte (vgl. Kuhn 3.1, 345) und zieht neben Georgs Tagebuch auch Goethes Brief an Cotta vom 13. 9. 1815 (Kuhn 1, 280) heran, in dem Goethe schreibt: „Ew Wohlgeboren sind nahe bey mir vorübergegangen, wie sehr hätte gewünscht noch einige Worte zu wechseln.“ Hinzugefügt werden kann, dass die Cottas wie Goethes ständiger Begleiter Sulpiz Boissere´e im „Weißen Schwan“ logierten. 29. 8. 1815

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 137)

[In Offenbach] verdient die Sammlung ausgestopfter Vögel des Herrn Hofrath Meyer alle Aufmerksamkeit, indem dieser verdienstvolle Mann … sich zugleich 382

Ir r tümliches und Zweifelhaftes als Jagdliebhaber und Naturforscher ausgebildet und eine vollständige Reihe inländischer Vögel aufgestellt hat. Er beschäftigt mehrere Künstler mit Abbildung dieser Geschöpfe … Die von ihm sowohl in seinem Hause als außerhalb beschäftigten Künstler sind namentlich die Herren Gabler und Hergenröder. Die Schwester des letztern wird als Pflanzenzeichnerin gerühmt. Demoiselle Stricker in Frankfurt, welche gleichfalls ein schönes Talent hierin besitzt, kann sich nicht so viel damit beschäftigen als zu wünschen wäre. Goethe besuchte den Arzt, Apotheker und Ornithologen Bernhard Meyer laut Tagebuch am 29. 8. 1815 (s. o. S. 123) und besichtigt dessen Sammlung ausgestopfter Vögel. Dass die jungen Künstler Ambrosius Gabler aus Nürnberg und Johann Matthias Hergenröder aus Offenbach in Meyers Auftrag Abbildungen der ausgestellten Vögel anfertigen, hat Goethe vermutlich an diesem Tag von B. Meyer erfahren, ebenso die Informationen über Hergenröders Schwester Henriette Katharine Hergenröder sowie die Frankfurter Pflanzenzeichnerin Christiane Friederike Stricker. Eine persönliche Begegnung mit den letztgenannten vier Personen lässt sich nicht nachweisen. 10. 9. 1815

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 110)

Vorzügliche Gemählde zieren auch die Wohnungen des Herrn Leers und Frau de Neufville. Goethes Text bestätigt den Besuch bei Sophie Franziska de Neufville, geb. Gontard, der im Tagebuch vom 10. 9. 1815 (s. o. S. 140) erwähnt wird. Leerse begegnete Goethe am 20. 9. 1814 (vgl. GT V 1, 196), für 1815 s. u. Kommentar zu 12. 8./18. 9. 1815.

11. 9. 1815

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 126)

Herr Dr. Neuburg, ärztlicher Pfleger dieser Anstalt [des Senckenbergschen Stifts] … welcher gegenwärtig das Ordnen der Naturaliensammlung eifrig betreibt, gedenkt, sobald man Besitz und Lücken übersieht, die Doubletten seiner Konchylien und Vögel hieher zu verehren … Gedenken wir nun der Pflanzenkunde … Herr Dr. Nefe wird, unter Assistenz der Gärtner Bäumer und Isermann, die zweckmäßige Vollständigkeit des Gartens so wie den Gebrauch desselben nächstes Frühjahr einzuleiten wissen. Goethe besuchte das Senckenbergsche Stift laut Tagebuch am 11. 9. 1815 (s. o. S. 141), die Informationen über das Stift sowie über die Ärzte Johann Georg Neuburg und Christian Ernst Neeff entnahm er überwiegend zwei Briefen Christian Schlossers, die wiederum zum Teil auf Mitteilungen Neuburgs zurückgehen (vgl. WA I, 34.2, 41ff.). Ob Goethe Neuburg und Neeff am 11. 9. 1815 begegnete, bleibt ungewiss. Laut Tagebuch (GT V 1, 194) traf er Neuburg am 14. 9. 1814. Mit Neeff traf Goethe laut Tagebuch am 15. 6. 1815 in Wiesbaden zusammen (s. o. S. 48). Zum Gärtner des Senckenbergischen Stifts s. o. S. 142.

11. 9. u. 31. 8. 1815

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 128)

Das unmittelbar an den Senckenbergischen Stiftsgarten anstoßende Laboratorium … steht nach aufgehobener medicinischer Schule herrenlos und unbenutzt, und es muß der allgemeine Wunsch sein, dasselbe dem Senckenbergischen Stifte einverleibt zu sehen … Herr Dr. Kästner erwartet sehnlichst diese höchste Entscheidung, und darf hoffen, daß ihm bei seinen Bemühungen jede Unterstützung nicht fehlen werde. 383

Ir r tümliches und Zweifelhaftes Der Chemiker Theodor Friedrich Arnold Kestner, fünfter Sohn Charlotte Kestners, geb. Buff, seit 1812 Professor an der medizinischen Schule in Frankfurt, besuchte Goethe laut Tagebuch am 31. 8. 1815 auf der Gerbermühle (s. o. S. 123). Wie Kestners Brief an Goethe vom 27. 4. 1816 belegt, trafen beide am 11. 9. 1815 noch einmal im Senckenbergschen Stift zusammen (s. o. S. 142), wo Goethe vermutlich die obenstehenden Informationen erhielt. 9./12. 9. u. 22. 8. 1815

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 108)

Herr Dr. Grambs besitzt gleichfalls eine Sammlung, die alle Erwartung übersteigt, an Gemählden, Kupferstichen und Handzeichnungen. Die entschiedene Kunstkenntniß des Besitzers hilft dem Besuchenden zu schneller Aufklärung und gründlicher Einsicht. Dieser unermüdliche Kunstfreund … beschäftigt und begünstigt mehrere sich entwickelnde Talente, unter welchen Herr Wendelstädt ihm unmittelbar an Handen geht, und sich durch Geschicklichkeit zum Lehrer, durch historische Kenntnisse aber zum künftigen Conservator qualificirt. Goethe besichtigte die Kunstsammlung Johann Georg Grambs laut Tagebuch am 22. 8., 9. und 11. 9. 1815 (s. o. S. 113, 140f. u. 143). Dabei kann er erfahren haben, daß Grambs junge Künstler beschäftigt. In seinem Brief vom 6. 11. 1815 fragte Goethe Christian Schlosser nach dem Namen des „junge[n] Maler[s], der genanntem Kunstfreunde [Grambs] assistirt“ (WA IV 26, 140). Nach Schlossers Aussage handelte es sich um Carl Friedrich Wendelstadt, einen Pflegesohn von Grambs (vgl. RA 6.1, 593). Ob Goethe Wendelstadt persönlich kennenlernte, ist der Formulierung nicht mit Sicherheit zu entnehmen. In Goethes Tagebuch erscheint der Name nicht.

14. 8./ 15. 9. (schon Sommer 1814?)

M. v. Weißenthurn, Bericht nach mündlicher Überlieferung (Die Presse Nr. 185 v. 8. 7. 1877)

So z. B. weiß ich, daß Goethe eines Tages Rosette Städel, welche damals die zweite Etage des Hauses in der Sandgasse bewohnte, besuchen wollte. - Er irrte sich in der Treppenzahl und läutete im ersten Stock, welche eine mit Rosette eng befreundete Frau Schmidt innehatte. Die Thür tat sich auf, doch auf seine Frage, ob Frau Städel zu Hause sei, erhielt er keinen Bescheid, sondern die Dame, welche ihm die Thüre geöffnet hatte, starrte ihn wortlos an. Ungeduldig wiederholte er die gestellte Frage und erhielt auch nach einigem Zögern Antwort, worauf er sich unverzüglich in die zweite Etage verfügte. Er erzählte den sonderbaren Vorfall Rosetten, die ihm keinerlei Auskunft zu ertheilen wußte. Kaum war Goethe fort, so stürzte Frau Schmidt zu Rosetten und theilte ihr mit, daß Goethe bei ihr angeläutet, sie ihm selbst aufgemacht und auf seine Fragen ihm so lange keine Antwort gegeben hatte, bis sie ihn, der ihr bis nun fremd gewesen, zur Genüge angestaunt habe. Rosette fand den Vorfall sehr komisch und berichtete ihn an Goethe, welchen er so sehr belustigte, daß er Frau Schmidt einen Besuch machte und von da an bisweilen mit ihr verkehrte. Ob sich diese Episode in der geschilderten Form während Goethes Aufenthalt in Frankfurt im Sommer 1814 oder 1815 ereignet hat, konnte nicht ermittelt werden. Den einzigen Anhaltspunkt für Datierung und Realitätsgehalt gibt Rosines damaliger Wohnort in der „Sandgasse“. Creizenach vermerkt jedoch S. 19, dass sich Rosine nach dem Tod ihres Mannes 1802 „wieder mehr an das väterliche Haus anschloß, ja demselben in gewissem Sinne vorstand“. Weitz formuliert explizit: „Oktober 29 [1802] stirbt der Schwiegersohn [Willemers] Joh. Martin Städel. Rosine kehrt ins väterliche Haus zurück“ (Weitz 1 S. 545). Eine Anfrage im Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt am Main konnte nicht weiterhelfen, da es vor 1868 keine Meldeunterlagen gab und allgemeine Adressbücher erst ab 1832 vorliegen. Auch in

384

Ir r tümliches und Zweifelhaftes Sterbe-, Heirats- u. a. Urkunden, die von Rosine und deren Umfeld überliefert sind, finden sich keine Hinweise auf deren Wohnort im infrage kommenden Zeitraum. 15. u. 18. 9. 1815

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 103f.)

Herr von Gerning, der das Taunusgebirg zum Gegenstand seiner Dichtungen und Betrachtungen vorzüglich gewählt, möchte wohl zu bewegen sein, seine reiche Sammlung hieher [Wiesbaden] zu versetzen. Ob sich Goethes Vermutung, Johann Isaak v. Gerning sei „wohl zu bewegen“, seine Kunstsammlung nach Wiesbaden zu verlegen, auf eine gesprächsweise Äußerung v. Gernings gründet, den er an den beiden angegebenen Tagen in Frankfurt traf, muß dahingestellt bleiben.

12. 8./6. 10. 1815

Kunst und Alterthum am Rhein und Main (WA I 34.1, 106-133 u. 187) In „Kunst und Alterthum am Rhein und Main“ erwähnt Goethe zahlreiche Personen, von denen keine gesicherten Informationen zu einer Begegnung mit Goethe im Jahr 1815 vorliegen. Dabei handelt es sich um Christian Georg Schütz d. J., genannt „der Vetter“ (a. a. O. S. 106 u. 115), Jacob Philipp Leerse-Sarrassin (S. 110, dort „Leers“), Johann Jacob Ettling (S. 110), Johann Ludwig Ernst Morgenstern (S. 111), Anton Boy (S. 111), Johann Andreas Benjamin Reges (S. 112), Johann Friedrich Wenner (S. 120), Carl Joseph Schmidt (S. 122), Peter Salzwedel, Ludwig Daniel Jassoy, Johann Caspar Conrad Löhrl, Johann Friedrich Metzler (S. 127), Dr. Johann Bernhard Jacob Behrends (S. 129), Dr. Samuel Christian Lucae (S. 130), Dr. Philipp Jacob Cretzschmar (S. 133), Dr. Johann Jacob Kasimir Buch (S. 133), Johann Caspar Stein (S. 134), Karl Ferdinand Becker (S. 135) und Christian Philipp Köster (S. 187).

2. 8./ 9. 10. 1815

Skizze: Metamorphose der Laubblätter (Femmel V B, S. 46, Nr. 139)

Goethes Skizze befindet sich in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Bonn unter den Blättern des Briefwechsels zwischen Goethe und Sulpiz Boissere´e. Die Bearbeiterin D. Kuhn (in Femmel, a. a. O. S. 47) vermutet, dass sie „vielleicht zur Demonstration während eines Gespräches gedient“ haben könnte. Sie trägt die Datierung: Sommer 1815. Botanisches wird in Goethes Tagebüchern am 19. 8. und 4./5. 10. (s. o. S. 109, 182f.) erwähnt, in Boissere´es Tagebuchaufzeichnungen darüber hinaus am 2./3. 8. 1815 (vgl. Weitz2 1, 225 ff.).

385

Ir r tümliches und Zweifelhaftes 29. 11. 1815

B2 1734a B3 4286

Riemer, Mittheilungen 2, 662

Von zwei Epigrammen welche Knebel dem Tischbein in dessen Buch mit Zeichnungen geschrieben, eins auf den Löwen, und das andere auf die Störche, welche ihrem Nest entfliehen, weil das Haus, worauf sie gebaut, in Flammen steht, von diesen beiden Stücken sagte Goethe: „sie wären wer th in der g riechischen Anthologie zu stehen.“ Zitat aus H. Meyers Brief an Knebel 29. 11. 1815 (Knebel, Lit. Nachl. 2, 413; Hervorhebung AR), worin sich Meyer an Gespräche mit Herder und Goethe an „längst vergangenen Tagen“ erinnert. Ein ausführliches Zitat aus dem Meyer-Brief ist unter dem Datum 28./30. 11. 1797 BuG IV 389 gedruckt.

vor 1. 2. 1816

Chr. G. v. Voigt an Eichstädt 1. 2. 1816 (B1 10, 77)

B2 1736a B3 4296

Herr GR. v. Goethe wird den Aufsatz schreiben über unsre Ordensfeierlichkeit und meinen Prolog nebst seiner Rede (die er „allerliebst“ nennt) zu einer Beilage gebrauchen. Zitat aus Goethes Brief an Chr. G. v. Voigt 31. 1. 1816 (WA IV 26, 242).

vor 10. 5. Riemer, Ältere Bemerkung etwa aus 1816, 1817 (Pollmer2 S. 78) 1816 Art Wollust, die in dem Undankbarsein liegt. Undankbarkeit

ist eine Treulosigkeit. Treulos zu sein macht beiden Geschlechtern Vergnügen. [Darunter:] Die Bemerkung ist wahrscheinlich aus Goethes Gesprächen notiert. Einen ähnlichen Gedanken habe ich auch in den Tagebüchern niedergeschrieben als von ihm. Wie Riemer selbst bemerkt, handelt es sich „wahrscheinlich“ um eine Bemerkung Goethes. Folgt man Riemers Datierung, muss beachtet werden, dass Riemer nach einem Streit mit August v. Goethe ab 26. 6. 1816 bis 7. 2. 1819 kaum Kontakt zu Goethe pflegte. Demzufolge kann das Gespräch 1817 wahrscheinlich nicht stattgefunden haben. In den Tagen von Christianes schwerer Erkrankung und nach Christianes Tod wohl auch nicht, so dass Goethes Abreise nach Jena am 11. 5. 1816 den zeitlichen Rahmen des Gespräches begrenzt.

vor 6. 6. 1816

H. Laube nach ungenannter Quelle (Laube, Reisenovellen 11)

22. 5. 1816

F. L. Jahn an Goethe 3. 5. 1816 (GJb 1936, 194) Euer Excellenz wage ich ergebenst ein Buch: „Die Deutsche Turnkunst“ darzubringen. Zwei meiner ältesten Turnschüler, die jetzt die hohe Schule von Jena besuchen, werden die Ehre haben, es zu überreichen. Goethes Tagebuch verzeichnet am 22. Mai 1816 den Vermerk „Turnbuch“ (s. o. S. 286). An diesem Tag könnte ihm Jahns Buch übergeben worden sein, zumindest hielt er es in Händen bzw. las darin. Die beiden avisierten Schüler waren Hans Ferdinand Maßmann und Christian Eduard Leopold Dürre, wie aus Jahns Brief an Luden vom 23. 3. 1816 hervorgeht: „Die Einhändiger dieser Zeilen: Dürre und Maßmann, beide aus Berlin gebürtig, gehören zu meinen ältesten und besten Turnschülern, die hauptsächlich Ihretwegen die hohe Schule von Jena besuchen wollen.“ (W. Meyer S. 73). Beide waren ab Ostern 1816 an der Jenaer Universität immatrikuliert. Dürre bemerkt in seinen autobiographischen Aufzeichnungen allerdings ausdrücklich: „Ich schloß mich [am 1. 7. 1817 Goethe und dem Studenten Scheidler, die in Frommanns Garten plaudernd spazierten] an, obschon ich früher die Gelegenheit, Goethe bei Überbringung des Turnbuches von Jahn kennen zu lernen, unbenutzt gelassen.“ (Dürre S. 208). Ob Maßmann Goethe das Buch übergeben hat muss offen bleiben. In der Literatur über Maßmann findet sich kein Hinweis darauf.

Prätensionen … Aus diesen heraus ist denn auch die beliebte Erzählung eines Vorfalls erwachsen, der übrigens nebenher auch wahr sein kann: Es habe ein

386

Ir r tümliches und Zweifelhaftes berühmter Mann bei Goethe gespeis’t, [und da] habe … die Frau Geheimderäthin die lebhaftesten Irrthümer an den Tag gelegt. Goethe, mit olympischer Ruhe sich an den Gast wendend, sei in folgenden Worten darüber vernehmlich gewesen: Sollte man nun wohl glauben, daß dies Frauenzimmer bereits einige zwanzig Jahre in meiner Gesellschaft lebt?! Die Anekdote „kann auch wahr sein“, wie Laube mit Recht vermerkt: Verwiesen sei auf Caroline v. Wolzogens Bericht BuG VI 590. 20. 7. F. Wege, Bericht nach unbekannter Quelle (Gesellschafter 21, 69. Bl., 1. 5. 1837, S. 343) 1816 (erst Der Minister von ** hatte einen jungen wissenschaftlich gebildeten Secretair, 15. 12. der gar gern einmal Goethe sehen und sprechen wollte. Als nun Jener eine Reise 1825?)

machte und sein Secretair ihn begleitete, dieser aber wußte, daß sie nach Weimar kommen würden, faßte er Muth, den Herrn Minister zu bitten, daß er einen Besuch bei Goethe machen und ihn mitnehmen möge. Se. Excellenz erwiederten nicht ohne Stirnfalten: „Sie kennen den Mann nicht, der ist hochfahrenden Sinnes“, und so weiter; denn genau will ich diese Entgegnung nicht angeben, obwohl ich’s könnte. Indeß wußte der Secretair seine Bitte doch bei so günstiger Gelegenheit zu wiederholen, daß der Minister endlich sagte: „Nun gut, es mag geschehen; denken Sie aber an mich, Sie werden keine Freude daran haben und ich mache mir gar nichts aus dem Besuch.“ - Man kam in Weimar an; der Minister verweilte dort, besuchte Manchen, Goethe nicht. Des Secretairs Sehnsucht erlaubte sich endlich eine Erinnerung und weil’s denn nicht anders war, ließ der Minister sich bei Goethe melden, nahm auch seinen Secretair mit. Sie wurden sehr kalt empfangen und es begann eine der langweiligsten und peinlichsten Unterhaltungen, indem der Dichter, der wahrscheinlich von den Ansichten, die der Herr Minister über ihn hegte, Kenntniß hatte, nichts that als daß er die an ihn gerichteten Fragen mit Ja und Nein, oder, der Abwechslung wegen, mit einem „zu dienen!“ und dergleichen in gemessener Haltung beantwortete. Der Minister saß wie auf Kohlen, sah indeß doch zuweilen triumphirend seinen Secretair an, der sich alle ersinnliche Mühe gab, dem Gespräch irgend einen Faden zu geben; jeder aber riß sogleich ab. Die Beiden mußten sich endlich empfehlen, und der Minister machte draußen seinem Verdruß sogleich Luft in etwas heftigen Redensarten, die der betroffene und selbst verletzte Secretair in

Ende Juni (?) 1816

F. v. Otterstedt an Goethe 23. 5. 1816 (GSA, 28/70, Bl. 204) Bringer dieses, der Schauspieler Weidner von hier [Frankfurt], ein gebohrner Preusse, also in dieser Beziehung auf meine Verwendung Anspruch habend, reißt von hier nach Berlin, wohin er vom Grafen Brühl, um einige Gastrollen zu spielen, berufen worden, und wünscht bei seiner Rückreise durch Weimar auch auf der dortigen Bühne aufzutreten. Ich glaube, ihn Euer Excellenz hoher Gewogenheit als den bedeutendsten Schauspieler des hiesigen Theaters gehorsamst empfehlen zu dürfen. Es würde mich unendlich beglücken, wenn Herr Weidner seinen Zweck erreichte, Ew. Excellenz eine angenehme Unterhaltung durch sein vortreffliches Spiel zu gewähren. Im LATh-HStA Weimar, Slg. Pasque´ befindet sich ein Bittschreiben Weidners an Goethe vom 14. 5. 1816 mit dem Gesuch, in Weimar spielen zu dürfen. Darauf die Marginalie: „Ist mündlich nachher abgelehnt worden K“. Diese Ablehnung erfolgte offenbar durch Kirms, was die Vermutung stützt, dass Weidner zwar in Weimar gewesen, Goethe aber nicht persönlich begegnet ist.

387

Ir r tümliches und Zweifelhaftes ziemender demüthiger Bescheidenheit hinnahm, und innerlich trauerte, daß ihm Goethe’s Bild, wie er es in der Phantasie hatte, von der Wirklichkeit so mißhandelt worden war. Nun befand sich zu jener Zeit der berühmte Naturforscher Chladni in Weimar und war viel mit Goethe zusammen. Am Mittage nach jenem Morgenbesuch Sr. Excellenz und des Secretairs trafen sie an der Wirthstafel mit Chladni zusammen, und dieser winkte von seinem Platz aus dem Secretair, der dies dem Herrn Minister bemerklich machte und um Erlaubniß bat, dem Winke folgen zu dürfen, die er erhielt. Chladni bot dem Herbeigewinkten einen Stuhl und flüsterte ihm dann in’s Ohr: „Sie möchten heut Abend zu Goethe kommen!“ Darüber verwundert, antwortete der Secretair: „Wir sind ja schon dort gewesen!“ und erzählte darauf, wie’s ihm ergangen. Chladni aber unterbrach ihn. „Ich weiß Alles“, sagte er; „dennoch aber sollen Sie heut Abend zu Goethe kommen.“ Etwas zagend trat der Secretair am Abend dieses Tages in Goethe’s Haus ein. Kaum aber gemeldet, waren ihm alle Thüren offen, Goethe kam ihm entgegen mit großer Heiterkeit, zeigte ihm von seinen Kunstsammlungen, was eben vorlag, unterhielt sich mit dem kenntnisvollen jungen Mann über die mannigfachsten Gegenstände und war in der liebenswürdigsten Redseligkeit, so daß der damalige Secretair noch heut jene Stunde eine der glücklichsten seines Lebens nennt. Von dem Besuch am Vormittag aber war durchaus nicht die Rede, und der Secretair erinnerte auch klüglich nicht daran, denn er begriff sehr bald, daß Goethe hier praktisch die Lehre gab: wer sich für mich nicht interessirt, für den hab’ ich nichts als die conventionelle Form; wo ich aber ein Interesse an meinem Streben wahrnehme, kommt es mir auf den Stand nicht an. Die Anonymität, in der die agierenden Personen verbleiben, und die „Lehre“, auf die F. Weges Bericht offensichtlich zugeschnitten ist, lassen wenig Vertrauen in die Glaubwürdigkeit aufkommen. Darüber hinaus lassen sich die angegebenen „Fakten“ nicht mit Goethes Tagebuch in Übereinklang bringen. Goethe begegnete Chladni am 26. 1. 1803 (vgl. BuG V 327), am 20. 7. 1816 (s. o. S. 322) und am 15. 12. 1825 (vgl. WA III 10, 135f.). Ein häufiger Verkehr zwischen Goethe und Chladni, wie die Quelle behauptet, lässt sich also nicht nachweisen. Auch verzeichnet Goethes Tagebuch an keinem der beiden in Frage kommenden Tage den Besuch eines auswärtigen Ministers. Goethes Begegnungen mit Chladni in den Jahren 1810 und 1812 finden in Teplitz bzw. Karlsbad statt. 20. 7. 1816

W. v. Biedermann nach J. J. Hof an Amtsrichter Brösel 8. 5. 1881 (Biedermann7 S. 179)

Mitte Juli 1816

G. Sartorius an Goethe 13. 7. 1816 (Monroy S. 160) Herr Professor Tydemann aus Leiden und einige andere seiner Reisegefährten, die sich eine kurze Zeit hier aufgehalten, wünschen gar sehr Deutschland nicht zu verlassen, ohne Sie gesehen zu haben: … ich habe ihnen diese Zeilen, welche ihnen dazu behülflich seyn können, nicht versagen wollen. Dass Prof. Hendrik Willem Tydeman, niederländischer Jurist und Staatswissenschaftler in Leyden, und dessen Reisegefährten Goethe getroffen haben, ist sehr unwahrscheinlich. Das Fremdenbuch der Herzoglichen Bibliothek in Weimar verzeichnet ihren Besuch am 12. 8. 1816. Goethe kehrte erst am 10. 9. aus Tennstedt nach Weimar zurück. Das Empfehlungsschreiben Sartorius’ befindet sich allerdings in Goethes Unterlagen.

Joseph Julius Hof … erzählt in einem Briefe an Amtsrichter Brösel zu Delitsch vom 8. Mai 1881 zunächst als Veranlassung zu Goethe’s Aufenthalt in Tennstädt, daß er nach dem Unfalle in Wieselbach anstatt nach dem näheren Erfurt nach

388

Ir r tümliches und Zweifelhaftes Tennstädt sich begeben habe, um sich dort vom Dr. med. Schmidt, Bruder des Geheimen Raths Schmidt zu Weimar wegen der beim Wagenumsturze erlittenen Verletzungen behandeln zu lassen, und daß er erst auf den Rath des Arztes die beabsichtigte Reise nach Pyrmont aufgegeben habe. Dieser Bericht Joseph Julius Hofs enthält mehrere falsche Angaben. So befand sich Goethe nicht auf dem Wege nach Pyrmont, sondern nach Baden-Baden, auch wurde beim Wagenunfall nicht Goethe selbst, sondern Heinrich Meyer verletzt. In Goethes eigenen Berichten an Großherzogin Louise und Zelter vom 22. 7. 1816 (s. o. S. 323) ist nachzulesen, dass beide Reisende am Unfallort im Freien auf Hilfe aus Weimar warteten, die einige Stunden später eintraf. vor 24. 7. Charlotte v. Schiller an Cotta 29. 7. 1816 (Fehling S. 71) 1816 Ich habe den Mut gefunden unsern ehmaligen

B3 4430

Garten [in Jena] zu besuchen. Das Observatorium ist dort angelegt, und es ist … mir tröstlich, daß da, wo Schillers Geist sich mit dem Höchsten der Poesie ehemals beschäftigte, daß man da auch unmittelbar der Sterne Wort vernehmen soll. Wie Goethe so schön sagt. Charlotte v. Schiller zitiert hier Vers 34 aus Goethes „Epilog zu Schillers Glocke“ (vgl. WA I 16, 166).

9. 8. 1816

B2 1749

Riemer, Mittheilungen 2, 719

Die lieben Deutschen kenn’ ich schon: erst schweigen sie, dann mäkeln sie, dann beseitigen sie, dann bestehlen und verschweigen sie. Zitat aus Goethes Brief an Zelter 9. 8. 1816 (WA IV 27, 141).

24. 7./ Ungenannt, Namenliste in Goethes Reiseakte Tennstedt 1816 (GSA, 25/W 2782, Bl. 12) 9. 9. 1816 Kreis-Amtmann Just zu Tennstedt

Kreis-Amts-Physicus Dr. Schmidt, das. Hofrrath Dr. Brandis; das. von Selchow in Vehra Postmeister Heidemann aus Weißensee Herr LandRath von Münchhausen in Straußfurth Ritter Gutsbesitzer Schmidt in Klein Ballhausen Herr von Rockenthien in Grüningen Forstmann Hertzog. Goethes Kontakte zu Dr. Schmidt, Just und Brandis werden in GT u. a. Zeugnissen bestätigt (s. o. S. 324-336). Es ist anzunehmen, aber nicht zu belegen, dass er auch den anderen Personen in Tennstedt begegnet ist. Heidemann und Rockenthien sind als Kurgäste in der Tennstedter „Bade Liste“ (Sommer 1816) genannt (a.a.O. Bl. 33f.). 25. 9. 1816

W. Bode, Der letzte Bekannte Goethes (Deutschland. Allg. pol. Zeitg. 7. 5. 1905)

In Weimar starb am Ostersonntage im fast vollendeten dreiundneunzigsten Lebensjahre der ehemalige Oberlehrer Julius Glorius Stötzer. Er war meines Wissens der letzte, der mit Goethe gesprochen hat, vielleicht auch der letzte, der ihn gesehen hat. Ich kannte den alten Herrn wohl und berichte hier, was er mir erzählte … 389

Ir r tümliches und Zweifelhaftes Von Frau Ridel hatte Stötzer auch die Geschichte von dem Besuche, den Lotte Buff-Kestner in alten Tagen bei Goethe machte … So erzählte Stötzer den Besuch der alten Frau Kestner. „Nu wollen wir Goethen mal besuchen!“ sagte sie zu ihrer Schwester, der Rideln, die damals in der Schloßgasse im alten Konsistorium wohnte. Die beiden gehen; in Goethes Hause tritt ihnen der Diener entgegen und fragt, wen er melden dürfe. „Gott bewahre!“ ruft Lotte und schreitet schnell die Treppe hinauf. Sie pochen an der Tür des Arbeitszimmers und machen auch gleich die Tür auf. Goethe, der vor seinem großen Tische saß, dreht sich langsam im Stuhle nach der Tür. „Ach Lotte!“ ruft er aus. „Aber sind Sie eine große Dame geworden!“ (Frau Kestner muß recht groß gewesen sein, während ihre Schwester nur klein war.) Und nun entwickelte sich ein Gespräch, das aber nur 10 oder 15 Minuten dauerte und nicht herzlich wurde. Als die Damen wieder aus dem Hause waren, rief Frau Kestner: „Nee! Geht mir mit Eurem Goethe! Der ist ja ganz Hofmann geworden!“ Aber kaum hatte sie sich zu Hause ausgeruht, so hält ein Wagen, und Goethe kommt herauf, um Lotte einzuladen. Sie war vier Wochen zu Besuch in Weimar, und in der Zeit ist sie nicht sehr viel im Ridelschen Hause gewesen. Sie war alle Augenblicke mit Goethe ausgefahren und lernte die Umgegend von Weimar gründlich kennen.“ Für die historische Richtigkeit dieser Darstellung verbürge ich mich natürlich auch nicht. Der Berichterstatter bezweifelt zurecht die Richtigkeit der Darstellung. Gegen die Behauptung, dass Charlotte Kestner „alle Augenblicke mit Goethe ausgefahren“ sei, sprechen nicht nur Goethes Tagebucheintragungen von Ende September und Oktober 1816, nach denen er Charlotte während ihres Aufenthaltes in Weimar lediglich am 25. 9. bei sich zu Mittag und am 14. 10. abends bei Kanzler v. Müller sah (s. o. S. 343 u. S. 352), sondern auch sein Billet an Charlotte vom 9. 10. 1816, in dem er ihr für den Abend seine Theaterloge anbietet und sich ausdrücklich dafür entschuldigt, dass er sich „nicht selbst einfinde“ und sich auch „bisher nicht [hat] sehen lassen“ (vgl. WA IV 27, 197). Allerdings berichtet Clara Kestner am 25. 10. ihrem Bruder, dass Goethe und die Mutter mehrmals zusammen im Theater in Goethes Loge gewesen seien (s. o. S. 352). Am 28. 10. besuchten beide nochmals das Theater (s. o. S. 357).

Ende Sept. 1816 (?)

Knebel, Tagebuch 25. 9. 1816 (GSA, 54/392) Mittags H. Dr. med. Brosse aus Liefland hier. Ihn an Göthe empfohlen. Es ist nicht nachzuweisen, dass eine Begegnung stattgefunden hat. Goethes Tagebuch verzeichnet den Besucher nicht.

Mitte Okt. 1816 (?)

Chr. Ehrmann an Goethe 6. 9. 1816 (GSA, 28/290, St. 11) Da ich allem Vermuthen nach in der Mitte des Octobers durch Weimar nach Dresden reise und es pfeift einer an Ihrer Hausthüre so bin ich es. Um Sie um Ihren Segen zu bitten. Ob der Pfeifer (vgl. o. S. 152) Ehrmann Goethe aufgesucht hat, läßt sich nicht feststellen. Goethes Tagebuch erwähnt keinen Besuch Ehrmanns um diese Zeit.

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SIGLEN- UND ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Quellen, die im Text mit * zitiert sind, wurden nach der Handschrift oder einem textkritischen Abdruck korrigiert und ergänzt. - Briefe, Tagebücher, Protokolle usw. ohne Verfasserangabe stammen von Goethe. Eintragungen der Fourierbücher werden ebenfalls ohne Verfasserangabe abgedruckt. - Runde Klammern stammen vom Verfasser, eckige Klammern markieren Ergänzungen des Bandbearbeiters bzw. der Herausgeber der Quellen. Auslassungen werden durch … kenntlich gemacht. Abeken2

B. R. Abeken, Goethe in meinem Leben. Erinnerungen u. Betrachtungen. Nebst weiteren Mittheilungen über Goethe, Schiller, Wieland u. ihre Zeit. Hrsg. von A. Heuermann. Weimar 1904 H. Abeken Hedwig von Olfers, geb. von Staegemann. 1799-1891. Ein Lebenslauf. Hrsg. von H. Abeken. Berlin 1908. 1914 Allg. Zeitg. Allgemeine Zeitung. U. a. Augsburg 1798-1925 Annalen d. Vereins f. Nass. Bis Band 42: Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Alterthumskunde Geschichtsforschung - Ab Band 43: Nassauische Annalen. Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Arndt E. M. Arndt, Meine Wanderungen und Wandelungen mit dem Reichsfreiherrn Heinrich Karl Friedrich vom Stein. Berlin 21858 Arndt1 E. M. Arndt, Erinnerungen aus dem äußeren Leben. Leipzig 1840 Assing5 Briefe von Stägemann, Metternich, Heine und Bettina von Arnim, nebst Briefen, Anmerkungen u. Notizen von Varnhagen von Ense. Hrsg. von L. Assing. Leipzig 1865 Atterbom P. D. A. Atterbom, Aufzeichnungen des schwedischen Dichters P. D. A. Atterbom über berühmte deutsche Männer und Frauen nebst Reiseerinnerungen aus Deutschland und Italien aus den Jahren 1817-1819. Aus d. Schwedischen übersetzt von F. Maurer. Berlin 1867 Aukt.-Kat. Auktionskatalog Ausstell.-Kat. Karlsruhe 1990 Jung-Stilling. Arzt - Kameralist - Schriftsteller zwischen Aufklärung und Erweckung. Eine Ausstellung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Stadt Siegen/Siegerlandmuseum und in Verbindung mit dem Generallandesarchiv Karlsruhe. Ausstellungskatalog. Hrsg. von der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe. Karlsruhe 1990 Goethes Gespräche. Hrsg. von W. Frhr. v. Biedermann. Leipzig 1889-1896 B1 Goethes Gespräche. Gesamtausgabe. Neu hrsg. von F. Frhr. v. Biedermann. LeipB2 zig 1909-1911 B3 Goethes Gespräche. Eine Sammlung zeitgenössischer Berichte aus seinem Umgang. Auf Grund der Ausgabe und des Nachlasses von F. Frhr. v. Biedermann erg. u. hrsg. von W. Herwig. Zürich u. Stuttgart 1965-1987 Bansa O. Bansa, Ein Lebensbild in Briefen aus der Biedermeierzeit. Zur Geschichte einer Altfrankfurter Familie (Frankfurter Lebensbilder 6). Frankfurt a. M. 1923 Bayerische Zeitg. Bayerische Zeitung. München 1862-1867 Becker Giacomo Meyerbeer. Briefwechsel und Tagebücher. Hrsg. u. komm. von H. Becker. Berlin 1960-2006 Belli-Gontard M. Belli-Gontard, Lebens-Erinnerungen. Frankfurt a. M. 1872 Beneze´ Lebenserinnerungen der Karoline Schulze-Kummerfeld. Hrsg. u. erl. von E. Beneze´ (Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte 23). Berlin 1915

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Siglen- und Abkürzungsverzeichnis Biblioteca italiana Biedenfeld1 Biedermann1 Biedermann2 Biedermann5 Biedermann7 Boehncke - Sarkowicz Boissere´e Bosse Bradish Bratranek2 Brockhaus Brüder-GrimmBriefausgabe BuG Campe2 Creizenach Creuzer Custine Damm1 Deutschland. Allg. pol. Zeitg. Deutsch-ungar. Heimatsblätter Dietsch3 Diezmann1 Dingelstedt DLA Döring2 Dt. Revue Dt. Rundschau Dühr Düntzer1 Düntzer5

Biblioteca italiana o sia giornale di letteratura, scienze ed arti. Milano 1816-1840 F. v. Biedenfeld, Novellen und bunte Blätter. Frankfurt a. M. 1836 Goethe und Leipzig. Zur hundertjährigen Wiederkehr des Tags von Goethe’s Aufnahme auf Leipzigs Hochschule. Von W. Frhr. v. Biedermann. Leipzig 1865 Goethe und Dresden. Von W. Frhr. v. Biedermann. Berlin 1875 Goethe-Forschungen. Von W. Frhr. v. Biedermann. Frankfurt a. M. 1879 Goethe-Forschungen. Neue Folge. Von W. Frhr. v. Biedermann. Frankfurt a. M. 1886 Lebenserinnerungen des Malerbruders Ludwig Emil Grimm. Ediert von H. Boehncke und H. Sarkowicz, begleitet von A. Schindehütte, Berlin 2015 Sulpiz Boissere´e. [Hrsg. M. Boissere´e]. Stuttgart 1862 H. Bosse, Clemens Wenzeslaus Coudray. Architekt und Stadtplaner des Klassizismus. Weimar 2007 J. A. v. Bradish, Goethes Beamtenlaufbahn (Veröffentlichung d. Verbandes deutscher Schriftsteller u. Literaturfreunde in New York, Wiss. Folge, H. 4). New York 1937 Neue Mittheilungen aus Johann Wolfgang von Goethe’s handschriftlichem Nachlasse. Theil 1-2: Goethe’s Naturwissenschaftliche Correspondenz (1812-1832). Hrsg. von F. Th. Bratranek. Leipzig 1874 H. E. Brockhaus, Friedrich Arnold Brockhaus. Sein Leben und Wirken nach Briefen und andern Aufzeichnungen. Leipzig 1872-1881 Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Kritische Ausgabe in Einzelbänden. Stuttgart 2001ff. Goethe. Begegnungen und Gespräche (vorliegende Ausgabe) Aus dem Leben von Johann Diederich Gries. Nach seinen eigenen und den Briefen seiner Zeitgenossen [von E. Campe]. Leipzig 1855 Briefwechsel zwischen Goethe und Marianne von Willemer (Suleika). Hrsg. mit Lebensnachrichten und Erläuterungen von Th. Creizenach. Stuttgart 21878 Friedrich Creuzer’s Deutsche Schriften. Dritte verbess. [Ausg.]. Leipzig u. Darmstadt 1848ff. A. de Custine, L’Espagne sous Ferdinand VII. Tome deuxie`me. Paris 1838 Christiane Goethe. Tagebuch 1816 und Briefe. In Verbindung mit dem GoetheNationalmuseum Weimar nach der Handschrift hrsg. von S. Damm (insel taschenbuch 2561). Frankfurt a. M. u. Leipzig 1999 Deutschland. Allgemeine politische Zeitung mit Tage- und Gemeindeblatt. Weimar 1849-1911 Deutsch-ungarische Heimatsblätter. Vierteljahresschrift für Kunde des Deutschtums in Ungarn u. f. deutsche u. ungarische Beziehungen. Budapest 1929-1935 I. Dietsch, Friedrich Johannes Frommann (1797-1886) und der deutsche Buchhandel. Beucha. Markkleeberg 2015 A. Diezmann, Aus Weimars Glanzzeit. Ungedruckte Briefe von und über Goethe und Schiller. Leipzig 1855 Johann Valentin Teichmanns literarischer Nachlaß. Hrsg. von F. Dingelstedt. Stuttgart 1863 Deutsches Literaturarchiv Marbach Schiller und Goethe. Reliquien, Characterzüge und Anecdoten. Ges. u. hrsg. von H. Döring. Leipzig 1852 Deutsche Revue. Eine Monatsschrift. Stuttgart u. Leipzig 1901-1922 Deutsche Rundschau. Berlin 1877-1941 Ernst Moritz Arndt. Briefe. Hrsg. von A. Dühr. Darmstadt 1972. 1973. 1975 Briefe von Schiller’s Gattin an einen vertrauten Freund. Hrsg. von H. Düntzer. Leipzig 1856 Zur deutschen Literatur und Geschichte. Ungedruckte Briefe aus Knebels Nachlaß. Hrsg. von H. Düntzer. Nürnberg 1858

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Siglen- und Abkürzungsverzeichnis Düntzer9 Düntzer12 Düntzer16 Düntzer17 Dürre Durylin Eckardt

F. u. K. Eggers Egloffstein Emde Euph. Europa Ewald FA Fabritius FBA FDH Fehling Feilchenfeldt Feilchenfeldt1 Feilchenfeldt - Fischer Pravida Femmel Firmenich-Richartz F. Förster Fourierbuch Fränkel1 Frhr.-vom-Stein-Ausg. Friedel Frommann Frothingham FS Universität Heidelberg

H. Düntzer, Charlotte von Stein, Goethe’s Freundin. Stuttgart 1874 H. Düntzer, Abhandlungen zu Goethes Leben und Werken. Leipzig 1885 Briefwechsel zwischen Goethe und Staatsrath Schultz. Hrsg. u. eingeleitet von H. Düntzer. Leipzig 1853 H. Düntzer, Goethes Beziehungen zu Köln. Leipzig 1885 Aufzeichnungen, Tagebücher und Briefe aus einem deutschen Turner- und Lehrerleben. Hrsg. von E. F. Dürre. Leipzig 1881 S. N. Durylin, Russische Schriftsteller bei Goethe in Weimar. Übersetzung aus dem Russischen von E. M. Arndt. Maschinenschrift 1959 (HAAB) Johann Gottfried Schadow. Kunstwerke und Kunstansichten. Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845. Kommentierte Neuausgabe der Veröffentlichung von 1849. Hrsg. v. G. Eckardt. Berlin 1987 F. u. K. Eggers, Christian Daniel Rauch. Berlin 1873. 1878. 1886 Alt-Weimars Abend. Briefe und Aufzeichnungen a. d. Nachlasse der Gräfinnen Egloffstein. Hrsg. von H. Frhr. v. Egloffstein. München 1923 Selbstinszenierungen im klassischen Weimar: Caroline Jagemann. Hrsg. u. untersucht von R. B. Emde, kommentiert in Zusammenarbeit mit A. v. Heygendorff. Göttingen 2004 Euphorion. [Heidelberg] 1894ff. Europa. Chronik der gebildeten Welt. Leipzig 1846-1885 R. Ewald, Goethes Architektur. Des Poeten Theorie und Praxis. Weimar 1999 Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. Frankfurter Ausgabe. Frankfurt a. M. 1985ff. H. Fabritius, Die italienischen Landschaftszeichnungen Franz Hornys. Eine Studie zum bildnerischen Denken um 1820. Berlin 2012 Clemens Brentano. Sämtliche Werke und Briefe. Frankfurter Brentano Ausgabe. Stuttgart [u. a.] 1975ff. Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt am Main Briefe an Cotta. Das Zeitalter Goethes und Napoleons 1794-1815. Hrsg. von M. Fehling. Stuttgart u. Berlin 1925. 1927 Rahel Varnhagen. Gesammelte Werke. Hrsg. von K. Feilchenfeldt, U. Schweikert u. R. E. Steiner. München 1983 Karl August Varnhagen von Ense. Werke in fünf Bänden. Hrsg. von K. Feilchenfeldt. München 1987. 1990. 1994 Varnhagen von Ense und Cotta. Briefwechsel 1810-1848. Hrsg. von K. Feilchenfeldt, B. Fischer u. D. Pravida. Stuttgart 2006 Corpus der Goethezeichnungen. Goethes Sammlungen zur Kunst, Literatur und Naturwissenschaft. Bearb. von G. Femmel. Leipzig 1958-1973 E. Firmenich-Richartz, Die Brüder Boissere´e. Bd. 1, Jena 1916 Briefe eines Lebenden. Hrsg. von F. Förster. Berlin 1831 Fourierbücher der Weimarer Höfe (LATh-HStA Weimar) Goethes Briefe an Charlotte von Stein. Hrsg. v. J. Fränkel. Berlin 1960-1962 Freiherr vom Stein, Briefe und amtliche Schriften. Bearb. von E. Botzenhart, neu hrsg. von W. Hubatsch. Stuttgart 1957-1974 Jugenderinnerungen von Gustav Parthey. Handschrift für Freunde. Neu hrsg. (getreu dem Original) u. mit einer Einleitung sowie Anmerkungen versehen von E. Friedel. Berlin 1907 J. F. Frommann, Das Frommannsche Haus und seine Freunde, 2. vermehrte Aufl. Jena 1872 P. R. Frothingham, Edward Everett. Orator and Statesman. Boston u. New York 1925 Heidelberger Professoren aus dem 19. Jahrhundert. Festschrift der Universität zur Zentenarfeier ihrer Erneuerung durch Karl Friedrich. Heidelberg 1903

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Siglen- und Abkürzungsverzeichnis Gartenlaube Die Gegenwart Geiger3 Geiger6 Genast Germania Germ. Wrat. Gesellschafter GJb

GMD Goedeke1

Göres Görres Goethe-Kalender Götting - Leppla

Gräf 1 Gräf 3 Gräf 4 GRM Grumach

GSA GT

Guhrauer

Die Gartenlaube. Erlangen 1853-1937 Die Gegenwart. Wochenschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben. Berlin 1872-1931 L. Geiger, Aus Alt-Weimar. Mittheilungen von Zeitgenossen nebst Skizzen und Ausführungen. Berlin 1897 Goethes Briefwechsel mit Alexander und Wilhelm v. Humboldt. Hrsg. von L. Geiger. Berlin 1909 E. Genast, Aus dem Tagebuche eines alten Schauspielers. Leipzig 1862. 1865. 1866 Germania. Neues Jahrbuch der Berlinischen Gesellschaft für Deutsche Sprache und Alterthumskunde. Berlin 1836-1853 Germanica Wratislaviensia. Wrocław 1957ff. Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz. Berlin 1817-1850 Goethe-Jahrbuch. - Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft. - Goethe. Vierteljahresschrift der Goethe-Gesellschaft. Neue Folge des Jahrbuchs. - Goethe. Viermonatsschrift der Goethe-Gesellschaft. Neue Folge des Jahrbuchs. - Goethe. Neue Folge des Jahrbuchs der Goethe-Gesellschaft. - Goethe-Jahrbuch Goethe-Museum Düsseldorf. Anton- und Katharina-Kippenberg-Stiftung Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung. Aus den Quellen von Karl Goedeke. Zweite, ganz neu bearbeitete Auflage. Nach dem Tode des Verfassers in Verbindung mit Fachgelehrten fortgeführt von Edmund Goetze. Dresden, Berlin 1884-1991. J. Göres, „Was ich dort gelebt, genossen …“ Goethes Badeaufenthalte 17851823. Königstein 1982 Joseph von Görres. Gesammelte Schriften. Hrsg. von M. Görres. München 1854-1874 Goethe-Kalender. Leipzig, Berlin u. a. 1899ff. Geschichte der Nassauischen Landesbibliothek zu Wiesbaden und der mit ihr verbundenen Anstalten 1813-1914. Festschrift zur 150-Jahrfeier der Bibliothek am 12. Oktober 1963 von F. Götting und R. Leppla (Veröffentlichungen der historischen Kommission für Nassau XV). Wiesbaden 1963 Goethe und Schiller in Briefen von Heinrich Voß dem jüngeren. Briefauszüge, in Tagebuchform zeitl. geordnet u. m. Erl. hrsg. von H. G. Gräf. Leipzig o. J. [1895] Goethe über seine Dichtungen. Versuch einer Sammlung aller Äußerungen des Dichters über seine poetischen Werke von H. G. Gräf. Frankfurt a. M. 19011914 Goethes Briefwechsel mit seiner Frau. Hrsg. von H. G. Gräf. Frankfurt a. M. 1916 Germanisch-romanische Monatsschrift. Heidelberg 1909-1943 Kanzler von Müller, Unterhaltungen mit Goethe. Kritische Ausgabe besorgt von E. Grumach. Weimar 1956 Vorliegende Edition folgt der ursprünglichen Fassung von Müllers Unterhaltungen mit Goethe (bei Grumach als Volltext bzw. linksspaltig gedruckt). Inhaltlich relevante Passagen in den späteren Zusätzen Müllers (bei Grumach rechtsspaltig) wurden aufgenommen und durch *< >* gekennzeichnet. Goethe- und Schiller-Archiv, Klassik Stiftung Weimar Johann Wolfgang Goethe. Tagebücher. Historisch-kritische Ausgabe. Im Auftr. der Klassik Stiftung Weimar hrsg. von J. Golz [u. a.]. Stuttgart [u. a.] 1998ff. Für Goethes Aufenthalt in Tennstedt im Juli/August 1816 liegen neben seinem Tagebuch (GT V 1) z. T. erweiterte Abschriften dieser Texte in Briefen an A. v. Goethe (WA IV 27) vor. Wir folgen dem Tagebuchtext und fügen inhaltlich relevante, zusätzliche Passagen aus den Briefen ein. Diese Zusätze sind in < > eingeschlossen. Briefwechsel zwischen Goethe und Knebel. Hrsg. von G. E. Guhrauer. Leipzig 1851

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Siglen- und Abkürzungsverzeichnis HAAB Hahn - Bosold Hamburgischer Correspondent Hannoversche Geschichtsblätter Hartung A. Hasenclever Heitmüller Hempelsche Ausg. v. Goethes Werken Henke Herbst HessSTA Darmstadt Heuer - Schulz Heuschele - Gross L. Hirzel Hist.-pol. Blätter f. d. kath. Deutschland Hist. Taschenbuch Hist. Ztschr. Hoffmeister Holtei2 Houben4 Hübscher4 Hünert-Hofmann Jb. Schopenhauer-Ges. Jorns JSK Jügel Kat. Kipp. Kellner KFSA Klauß Klüpfel Knebel, Lit. Nachl.

Herzogin Anna-Amalia-Bibliothek, Klassik Stiftung Weimar Rahel Levin Varnhagen. Briefwechsel mit Pauline Wiesel. Hrsg. v. B. Hahn unter Mitarbeit von B. Bosold. München 1997 Hamburgischer Correspondent. Morgen-Zeitung der Börsen-Halle. Hamburg 1869-1934 Hannoversche Geschichtsblätter. Hannover 1898ff. Zwischen Weimar und Jena. Zwanzig bisher unbekannte Briefe von Goethe und Justizrath Hufeland. Hrsg. von H. Hartung. Leipzig o. J. [1855] Josua Hasenclever aus Remscheid-Ehringhausen. Erinnerungen und Briefe. Im Auftrage der Familie Hasenclever hrsg. von A. Hasenclever. Halle 1922 Aus dem Goethehause. Briefe Friedrich Wilhelm Riemers an die Familie Frommann in Jena (1803-1824). Nach den Originalen hrsg. von F. Heitmüller. Stuttgart 1892 Goethe’s Werke. Hrsg. von F. Strehlke u. a. Im Verlag Gustav Hempel. Berlin 1868-1879 Jakob Friedrich Fries. Aus seinem handschriftlichen Nachlasse dargestellt v. E. L. Th. Henke. Leipzig 1867 W. Herbst, Johann Heinrich Voß. Leipzig 1872. 1874. 1876 Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Briefwechsel zwischen Ludwig Börne und Jeanette Wohl. (1818-1824) Hrsg. u. komm. von R. Heuer und A. Schulz. Berlin u. a. 2012 Goethe und Reinhard. Briefwechsel i. d. Jahren 1807-1832. Mit einer Vorrede des Kanzlers v. Müller. Hrsg. von O. Heuschele u. E. Gross. Wiesbaden 1957 L. Hirzel, Karl Ruckstuhl. Ein Beitrag zur Goethe-Litteratur (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Culturgeschichte der germanischen Völker Bd. XVII). Strassburg u. London 1876 Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland. München 18381923 Historisches Taschenbuch. Hrsg. von F. v. Raumer. Leipzig 1830-1892 Historische Zeitschrift. Berlin 1859ff. Hegel. Briefe von und an Hegel. Hrsg. von J. Hoffmeister. Dritte durchges. Aufl. Berlin 1970ff. K. v. Holtei, Briefe an Ludwig Tieck. Breslau 1864 Damals in Weimar. Erinnerungen und Briefe von und an Johanna Schopenhauer. Gesammelt u. hrsg. von H. H. Houben. Berlin 21929 Arthur Schopenhauer. Gesammelte Briefe. Hrsg. von A. Hübscher. Bonn 1978 Briefe an Lotte Grimm. Hrsg. u. komment. von E. Hünert-Hofmann (Jahresgabe 1970/72 der Brüder-Grimm-Gesellschaft). Kassel u. Basel 1972 Jahrbuch der Schopenhauergesellschaft. Heidelberg 1912-1944 August Kestner und seine Zeit. 1777-1853. Aus Briefen u. Tagebüchern zusammengest. von M. Jorns. Hannover 1964 Jahrbuch der Sammlung Kippenberg. Leipzig 1921-1935 Das Puppenhaus, ein Erbstück in der Gontard’schen Familie. Bruchstücke aus den Erinnerungen und Familien-Papieren eines Siebenzigers, zusammengest. von C. Jügel. Frankfurt a. M. 1857 Katalog der Sammlung Kippenberg. Zweite Ausgabe. Leipzig 1928 E. Kellner, Goethe und das Urbild seiner Suleika. Leipzig 1876 Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hrsg. v. E. Behler u. a. Paderborn, München u. a. 1958ff. Die Medaillensammlung Goethes. Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst u. Goethe-Nationalmuseum der Stiftung Weimarer Klassik. Bearb. von J. Klauß. Berlin 2000 Gustav Schwab. Sein Leben und Wirken. Geschildert von K. Klüpfel. Leipzig 1858 K. L. v. Knebel’s literarischer Nachlaß und Briefwechsel. Hrsg. v. K. A. Varnhagen v. Ense u. Th. Mundt. Leipzig 21840

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Siglen- und Abkürzungsverzeichnis Kobbe Kölnische Zeitung Koolman Kotzebue Kretschman Krug von Nidda KuA Kuhn LA Lager-Kat. Langewiesche LATh-HStA Weimar Laube, Reisenovellen Lewinsky Long MA Matenko - Zeydel Masche Matthisson1 Matthisson2 Maugras Maurach1 Meier Mey F. L. W. Meyer W. Meyer Mommsen K. Mommsen Monatshefte Wisconsin Monroy Morgenbl. Morgenblatt

Th. v. Kobbe, Humoristische Erinnerungen aus meinem academischen Leben in Heidelberg und Kiel i. d. Jahren 1817-1818. Bremen 1840 Kölnische Zeitung. Köln 1802-1945 Ludwig Emil Grimm, Briefe (Schriften der Brüder-Grimm-Gesellschaft 12). Hrsg. u. komm. von E. Koolman. Marburg 1985 A. v. Kotzebue. Urtheile d. Zeitgenossen u. d. Gegenwart. Zusammengestellt von W. v. Kotzebue. Dresden 1881 Aus Goethes Freundeskreis. Erinnerungen der Baronin Jenny von Gustedt. Hrsg. von L. v. Kretschman. Braunschweig 1892 F. Krug von Nidda, Gedenk-Büchlein oder Blicke durchs Leben. Leipzig 1829 Goethe. Über Kunst und Alterthum Goethe und Cotta. Briefwechsel 1797-1832. Textkrit. u. kommentierte Ausg. in 3 Bänden. Hrsg. von D. Kuhn. Stuttgart 1979. 1983 Goethe, Die Schriften zur Naturwissenschaft. Hrsg. im Auftrage der Deutschen Akademie d. Naturforscher Leopoldina. Weimar 1947ff. (Leopoldina-Ausgabe) Lagerkatalog W. Langewiesche, „Wolfs“. Geschichten um ein Bürgerhaus. München-Ebenhausen u. a. 1919 Landesarchiv Thüringen - Hauptstaatsarchiv Weimar H. Laube, Reisenovellen. 2. Aufl. Bd. 9. Mannheim 1847 Vor den Coulissen. Originalblätter von Celebritäten des deutschen Theaters. Hrsg. von J. Lewinsky. Berlin 1881 O. W. Long, Literary pioneers: Early American Explorers of European Culture. Cambridge, Mass. 1935 Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. München 1985-2014 Letters to and from Ludwig Tieck and his circle. Unpubl. letters from the period of German romanticism incl. the unpubl. correspondence of Sophie and Ludwig Tieck. Coll. and ed. by P. Matenko, E. H. Zeydel, B. M. Masche (Univ. of North Carolina Studies i. the Germ. languages and literatures 57). Chapel Hill 1967 Schriften von Friedrich von Matthisson. Zürich 1825-1829 Friedrich von Matthisson’s Literarischer Nachlaß nebst einer Auswahl von Briefen seiner Freunde. Berlin 1832 G. Maugras, P. de Croze-Lemercier, Delphine de Sabran Marquise de Custine. Paris 21912 Der Briefwechsel zwischen August von Kotzebue und Carl August Böttiger. Hrsg. von B. Maurach. Bern u. a. 1987 Christian August Vulpius. Eine Korrespondenz zur Kulturgeschichte der Goethezeit. Hrsg. von A. Meier. Berlin u. New York 2003 Im Namen Goethes. Der Briefwechsel Marianne von Willemer und Herman Grimm. Hrsg. u. eingeleit. von H. J. Mey. Frankfurt a. M. 1988 F. L. W. Meyer, Friedrich Ludwig Schröder. Beitrag zur Kunde des Menschen und des Künstlers. Hamburg 1819 Die Briefe Friedrich Ludwig Jahns. Gesammelt u. i. Auftrage des Ausschusses der Deutschen Turnerschaft hrsg. von W. Meyer. Leipzig 1913 M. Mommsen, unter Mitwirkung von K. Mommsen (ab Bd 3: Begründet von M. Mommsen. Fortgeführt und hrsg. von K. Mommsen), Die Entstehung von Goethes Werken in Dokumenten. Berlin 2006ff. K. Mommsen, Goethe und Diez. Quellenuntersuchungen zu Gedichten der Divan-Epoche. Bern, Berlin, Frankfurt a. M. u. a., 2. erg. Aufl. 1995 Monatshefte für deutschsprachige Literatur und Kultur. New York 1998ff. Goethes Briefwechsel mit Georg und Caroline Sartorius (von 1801-1825). Hrsg. u. bearb. von E. v. Monroy. Weimar 1931 Morgenblatt Morgenblatt für gebildete Stände (Jg. 32ff.: für gebildete Leser). Tübingen 1807ff.

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Siglen- und Abkürzungsverzeichnis G. Müller K.-D. Müller Neue Heidelb. Jbb. Neues Archiv Heidelberg Nicolay Obser 2 Oppeln-Bronikowski Ost und West Parthey Perthes Petzholdt Peucer Pflüger Pollmer1 Pollmer 2 L. Preller Die Presse QuZ RA Reichlin-Meldegg Reiter B. v. Reutern Revue bleue Revue de litte´rature compare´e Revue de Paris Richel Riedesel Riemer, Mittheilungen

G. Müller, Vom Regieren zum Gestalten. Goethe und die Universität Jena. Heidelberg 2006 K.-D. Müller, F. J. Schelver. 1778-1832. Romantischer Naturphilosoph, Botaniker und Magnetiseur im Zeitalter Goethes. Stuttgart 1992 Neue Heidelberger Jahrbücher. Heidelberg 1891ff. Neues Archiv f. d. Geschichte der Stadt Heidelberg u. d. Kurpfalz. Hrsg. im Auftrage des Stadtrates. Heidelberg 1890-1930 W. Nicolay, Goethe und das katholische Frankfurt. Frankfurt a. M. 1933 Denkwürdigkeiten des Markgrafen Wilhelm von Baden. Hrsg. von K. Obser. Heidelberg 1906 David Ferdinand Koreff. Serapionsbruder, Magnetisieur, Geheimrat und Dichter. Der Lebensroman eines Vergessenen. Aus Urkunden zusammengest. u. eingeleit. von F. v. Oppeln-Bronikowski. Berlin u. Leipzig 1928 Ost und West. Blätter für Kunst, Literatur und geselliges Leben. Prag 18371848 Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe 1819 und 1827 von G. Parthey. Berlin 21883 Friedrich Perthes Leben nach dessen schriftlichen und mündlichen Mittheilungen aufgez. von C. Th. Perthes. Gotha 41857 Dr. Johann Paul Freiherr von Falkenstein. Sein Leben und Wirken nach seinen eigenen Aufzeichnungen hrsg. von J. Petzholdt. Dresden 1882 F. Peucer, Weimarische Blätter. Leipzig 1834 Der Pflüger. Monatsschrift für die Heimat. Mühlhausen 1924-1928 F. W. Riemer, Mitteilungen über Goethe. Auf Grund der Ausgabe von 1841 und des handschriftlichen Nachlasses hrsg. von A. Pollmer. Leipzig 1921 A. Pollmer, Friedrich Wilhelm Riemer und seine „Mittheilungen über Goethe“. Leipzig 1922 (Probefahrten 30) Ein fürstliches Leben. Zur Erinnerung an die verewigte Großherzogin zu Sachsen-Weimar-Eisenach Maria Paulowna, Großfürstin von Rußland von L. Preller. Weimar 11859 Die Presse. Wien 1848-1896 Quellen und Zeugnisse zur Druckgeschichte von Goethes Werken. Bearb. von W. Hagen, I. Jensen, E. Nahler, H. Nahler. Berlin 1966-1986 Briefe an Goethe. Gesamtausgabe in Regestform. Hrsg. von K-H. Hahn, Redaktor I. Schmid. Weimar 1980ff. K. A. Frhr. v. Reichlin-Meldegg, Heinrich Eberhard Gottlob Paulus und seine Zeit. Stuttgart 1853 Friedrich August Wolf. Ein Leben in Briefen. Die Sammlung besorgt und erl. durch S. Reiter. Bd. 1-3. Stuttgart 1935; Erg. Bd. 1. Halle 1956 (hrsg. v. R. Sellheim); Erg. Bd. 2. Opladen 1990 (hrsg. v. R. Kassel) Gerhardt von Reutern. Ein Lebensbild, dargestellt von seinen Kindern u. als Manuskript gedruckt zur hundertjährigen Gedächtnisfeier seines Geburtstags. St. Petersburg 1894 Revue bleue. Revue politique et litte´raire. Paris 1886-1933 Revue de litte´rature compare´e. Paris 1921ff. Revue de Paris. Paris 1829-1845 Frankfurter Goetheerinnerungen zum Goethe-Jahr 1932, zusammengest. von A. Richel. Frankfurt a. M. 1932 Elisabeth v. Arnim (1800-1846). Ein Lebensbild nach Tagebüchern, Briefen und mündlicher Ueberlieferung, zusammengest. von ihrer Enkelin M. Riedesel. Prenzlau 1921 F. W. Riemer. Mittheilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Berlin 1841

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Siglen- und Abkürzungsverzeichnis Rohmann Ruppert Sander-Rindtorff Schadow1 SBB-PK K. Schmidt Schmitz - Strobel Schöll1 Schöner SchrGG Schütz2 Schultz1 Schwab W. Schwarz Sckell Sieveking SLUB Dresden SMB-ZA StadtAH Stahr Starnes1 Steig1 Steig3 Stengel

Stern Sternberg StG Stock Stoll1 Suphan1 Sydow

Briefe an Fritz von Stein. Hrsg. von L. Rohmann. Leipzig 1907 H. Ruppert, Goethes Bibliothek. Katalog. Weimar 1958 Karoline v. Humboldt und Friedrich Gottlieb Welcker. Briefwechsel 1807-1826. Hrsg. von E. Sander-Rindtorff. Bonn 1936 J. G. Schadow, Ueber das Denkmal des Fürsten Blücher von Wahlstatt als es am 26sten August 1819 zu Rostock feierlich aufgestellt wurde. o. O. 1819 Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Schillers Sohn Ernst. Eine Briefsammlung mit Einleitung von Dr. K. Schmidt. Paderborn 1893 Von den herrlichsten Kunstwerken umgeben … Der Briefwechsel zwischen Johann Wolfgang von Goethe und Johann Gottlob von Quandt. Nach d. Handschriften hrsg. u. komm. von W. Schmitz u. J. Strobel. Dresden 2001 Carl-August-Büchlein. Lebenszüge, Aussprüche, Briefe und Anekdoten von Carl August Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach. Zusammengest. v. A. Schöll. Weimar 1857 H. Schöner, Gerhard v. Kügelgen. Leben und Werk mit einem Bild- und Textanhang über den Zwillingsbruder Karl v. Kügelgen. Kiel 1982 Schriften der Goethe-Gesellschaft. Weimar, Leipzig und Göttingen 1885ff. Christian Gottfried Schütz. Darstellung seines Lebens, Charakters und Verdienstes. Hrsg. von F. K. J. Schütz. Halle 1834f. Achim von Arnim und Clemens Brentano. Freundschaftsbriefe. Hrsg. von H. Schultz. Frankfurt a. M. 1998 Chr. Th. Schwab, Gustav Schwab’s Leben. Freyburg 1883 Heinrich Stillings Alter. Eine wahre Geschichte. Oder Heinrich Stillings Lebensgeschichte Sechster Band. Hrsg. nebst einer Erzählung von Stillings Lebensende von dessen Enkel W. Schwarz. Heidelberg 1817 Goethe in Dornburg. Gesehenes, Gehörtes und Erlebtes von K. A. Chr. Sckell. Jena u. Leipzig 1864 H. Sieveking, Karl Sieveking. 1787-1847. Lebensbild eines Hamburgischen Diplomaten aus dem Zeitalter der Romantik. Hamburg 1923. 1926. 1928 Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden Staatliche Museen Berlin, Zentralarchiv Stadtarchiv Hannover A. Stahr, Weimar und Jena. 2. sehr vermehrte Aufl. Berlin 21871 Th. C. Starnes, Goethe und sein Haus. Aus zwei Weimarer Tagebüchern. In: JSK NF 4. Frankfurt a. M. 1983 R. Steig, Goethe und die Brüder Grimm. Berlin 1892 R. Steig, Achim v. Arnim u. Jacob u. Wilhelm Grimm. Stuttgart u. Berlin 1904 Private und amtliche Beziehungen der Brüder Grimm zu Hessen. Eine Sammlung von Briefen und Actenstücken als Festschrift zum hundertsten Geburtstag Wilhelm Grimms den 24. Februar 1886 zusammengest. u. erl. von E. Stengel. Marburg 21895. 1910 D. Stern [Pseudonym f. Marie de Flavigny d’Agoult], Mes souvenirs 1806-1833. Paris 1877 A. v. Sternberg [d. i. P. A. v. Ungern-Sternberg], Erinnerungsblätter. Berlin 1855-1860 Stunden mit Goethe. Hrsg. von W. Bode. Berlin 1905-1921 Briefe Rumohrs. Eine Auswahl. Zum 25. Juli 1943, dem 100. Todestag Rumohrs. Hrsg. von F. Stock (Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen. Beiheft zum 64. Band). Berlin 1943 A. Stoll, Der Geschichtschreiber Friedrich Wilken. Kassel 1896 Zum 24. Juni 1898. Goethe und Maria Paulowna. Urkunden hrsg. im Auftrage des Erbgroßherzogs Wilhelm Ernst von Sachsen. Weimar 1898 Wilhelm und Caroline von Humboldt in ihren Briefen. Hrsg. von A. v. Sydow. Berlin 1906-1916

398

Siglen- und Abkürzungsverzeichnis Tewes2 Thür. Monatshefte Ticknor Transactions Manchester Uhde2 Ulm Sanford Urlichs1 Voit

Voss. Zeitg. Vulpius WA WA IV 51-53 Wahl1 Wege

Weimarer Sonntagsblatt Weimarisches officielles Wochenblatt Weitz 1 Weitz 2 Wernekke Westermanns Ill. Monatshefte Westfalen

K. Wolff 1 K. Wolff 2 O. L. B. Wolff

A. v. Wolzogen

WZUJ

F. Tewes, Aus Goethes Lebenskreise. J. P. Eckermanns Nachlaß. Bd. 1. Berlin 1905 [mehr nicht erschienen] Thüringer Monatshefte. Mühlhausen 1929-1932 G. Ticknor, Life, Letters and Journals of George Ticknor. London 21876 Transactions of the Manchester Goethe Society. Warrington 1894 Erinnerungen der Malerin Louise Seidler. Hrsg. von H. Uhde. Neue Ausgabe. Berlin 1922 Goethes Briefwechsel mit seinem Sohn August. Hrsg. von G. Ulm Sanford. Weimar 2005 Charlotte von Schiller und ihre Freunde. Hrsg. von L. Urlichs. Stuttgart 1860. 1862. 1865 Ein Brief von Goethes Sohn August an J. F. Blumenbach. Zur 6jährigen Jahresfeier der Vereinigung Göttinger Bücherfreunde am 23. Juni 1928 dargebracht von M. Voit. Göttingen o. J. [1928] Vossische Zeitung. Berlin 1911-1934 (= Königlich privilegierte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen. Berlin 1785-1911) W. Vulpius, Christiane. Lebenskunst und Menschlichkeit in Goethes Ehe. Weimar 1949 Goethes Werke. Hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. Abt. I-IV. Weimar 1887-1919 (Weimarer Ausgabe) Goethes Werke. Weimarer Ausgabe. Nachträge und Register zur IV. Abteilung: Briefe. Hrsg. von P. Raabe. München 1990 Briefwechsel des Herzogs-Großherzogs Carl August mit Goethe. Hrsg. von H. Wahl. Berlin 1915. 1916. 1918 Das Stammbuch von Friedrich von Matthisson. Transkription und Kommentar zum Faksimile. Hrsg., komment. u. m. einem Nachwort versehen von E. Wege. Göttingen 2007 Weimarer Sonntagsblatt. Zeitschrift für Unterhaltung aus Literatur und Kunst. Weimar 1855-1857 Weimarisches officielles Wochenblatt auf das Jahr … Weimar 1801ff. Marianne und Johann Jacob Willemer. Briefwechsel mit Goethe. Dokumente. Lebens-Chronik. Erläuterungen. Hrsg. von H.-J. Weitz. Frankfurt am Main 1965 Sulpiz Boissere´e, Tagebücher 1808-1854. Im Auftr. d. Stadt Köln hrsg. von H.-J. Weitz, Register von M. Pültz. Darmstadt 1978-1995 H. Wernekke, Goethe und die königliche Kunst. Leipzig 1905. [Die zahlreichen Wortergänzungen dieser Edition werden übernommen.] Westermann’s Jahrbuch der Illustrierten Deutschen Monatshefte. Ein Familienbuch für das gesamte geistige Leben der Gegenwart. Braunschweig 1856/57ff. Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, des LWL-Landesmuseums für Kunst- und Kulturgeschichte, des LWL-Amtes fürs Landesmuseum der Provinz Westfalen u. des LWL-Museums für Archäologie. Münster 1909ff. Tagebücher der Adele Schopenhauer. Leipzig 1909 Briefe und Verse aus Goethes Zeit. Als Handschr. gedruckt i. A. von K. Wolff. Leipzig 1910 [O. L. B. Wolff], Das Büchlein von Goethe. Andeutungen zum besseren Verständniß seines Lebens und Wirkens. Hrsg. von Mehreren, die in seiner Nähe lebten. Penig 1832 Aus Schinkel’s Nachlaß. Reisetagebücher, Briefe und Aphorismen. Mitgetheilt und mit einem Verzeichniß sämmtlicher Werke Schinkel’s versehen von A. v. Wolzogen. Berlin 1862 Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Jena, Gesellschafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe. Jena 1951ff.

399

Siglen- und Abkürzungsverzeichnis Zoeppritz Ztschr. f. d. öster. Gymnasien Ztschr. Ver. thür. Gesch. < > *< >*

Aus F. H. Jacobi’s Nachlaß. Ungedruckte Briefe von und an Jacobi und Andere. Nebst ungedruckten Gedichten von Goethe und Lenz. Hrsg. von R. Zoeppritz. Leipzig 1869 Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien. Wien 1850-1920 Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte und Altertumskunde. Jena 1854-1943 s. unter GT s. unter Grumach

400

KONKORDANZ

1)

B2 Nr.

B3 Nr.

BuG 1 ) S.

1117 1665 1666 1667 1671 1671a 1673 1674 1552 1675 1677 1678 1679 -

2802 4052 4075 4113 4114 4115 4116 4117 4118 4119 4120 4121 4122 4123 4124 4125 4126 4127 4128 4129 4130 4131 4132 4133 4134 4135 4136 4137 4138 4139 4140 4141 4142 4143 4144 4145 4146 4147 4148

301 98 175 376 1 3 6 3 6 9 10 13 12 15 16 19 18 19 22 22 23 26 27 IV 524 X 23 28 20 29 30 III 451 X 32 36 37 38 38 39 41 42 42 42 42

Band X, wenn nicht anders angegeben

401

B2 Nr.

B3 Nr.

1680 1680a 1643 1681 1682 1683 1684 1685 1686. 1687 1687 1688. 1689 1689 1690 1691 1692 1693 1694 -

4149 4150 4151 4152 4153 4154 4155 4156 4157 4158 4159 4160 4161 4162 4163 4164 4165 4166 4167 4168 4169 4170 4171 4172 4173 4174 4175 4176 4177 4178 4179 4180 4181 4182 4183 4184 4185 4186 4187

BuG S. 42 43 44. 50 57 51 55 77 70 66 67 68 70 73 65 78 81 IV 90 85 88 90. 93 92 94 IV 548 97 IV 25 103 105 106 106 109 110 110 113. 110 111 117 113

45

X 18. 82 92

X 95 X 97. 100

382

Konkordanz B2 Nr.

B3 Nr.

BuG S.

B2 Nr.

B3 Nr.

1695 1696 1697 1698 1699 1700

4188 4189 4190 4191 4192 4193 4194 4195 4196 4197 4198 4199 4200 4201 4202 4203 4204 4205 4206 4207 4208

1711 1701 1702 1703 1704 1705 1706 1707. 1708 1709 1710 1712

4209 4210 4211 4212 4213 4214 4215 4216 4217 4218 4219 4220 4221 4222 4223 4224 4225 4226 4227 4228 4229 4230 4231 4232

114 113 116 117 114 118 135 119 119 119 111 - 2) 120 121 123 124 130 131 158 131 53. 133. 135. 136 133 134. 146 136 136 - 3) 154 158 156 157 137 139 140 140 141 142 144 145 136. 145. 149 151 53. 152 148 IX IX 153. 160

1713 1714 1715 1716 1730 1731 1717 1718 1719 1725 1727 1649 1697. 1700a. 1728 1720

4233 4234 4235 4236 4237 4238 4239 4240 4241 4242 4243 4244 4245 4246 4247 4248 4249 4250 4251 4252 4253 4254 4255 4256 4257 4258

158 161 162 VI 650 X 163 164 164 165 165 167 - 4) 166 170 195 172 171 173 174 174 174 175 194 176 177 168 169 168

4259 4260

1721 1723 1722 1724 1726 1732 1733 1734

4261 4262 4263 4264 4265 4266 4267 4268 4269 4270 4271 4272 4273 4274 4275 4276

134 I 370 IV 77. 86 X 178 182 183. 191 190 184 187 191 192 192 172. 193. 197 90. 198 200 194 200 202 206 206

2)

enthält keinen Hinweis auf eine Begegnung mit Goethe enthält keinen Hinweis auf eine konkrete Begegnung mit Goethe 4 ) enthält keinen Hinweis auf eine konkrete Begegnung mit Goethe 3)

402

BuG S.

Konkordanz B2 Nr.

B3 Nr.

1735 1792 1734a 1736a 1738 1736 1737 -

4277 4278 4279 4280 4281 4282 4283 4284 4285 4286 4287 4288 4289 4290 4291 4292 4293 4294 4295 4296 4297 4298 4299 4300 4301 4302 4303 4304 4305 4306 4307 4308 4309 4310 4311 4312 4313 4314 4315 4316 4317 4318 4319 4320 4321 4322

BuG S. 208 208 209 210 209 211 214 - 5) 216 IV 389 X 386 220 227 229 232 232 234. 235 236 236 238 386 240 241 241 241 242 243 244 242 244 246. 249 247 250 253 253. 254 254 255 257 - 6) 261 265 265 265 266 268 268 269

5)

enthält keinen Hinweis auf eine Begegnung mit Goethe enthält keinen Hinweis auf eine Begegnung mit Goethe 7 ) enthält keinen Hinweis auf eine Begegnung mit Goethe 6)

403

B2 Nr.

B3 Nr.

BuG S.

1740 1739 1741 1741a 1743 1742 1744 1744a 1745 1746 1747 1748 1748a

4323 4324 4325 4326 4327 4328 4329 4330 4331 4332 4333 4334 4335 4336 4337 4338 4339 4340 4341 4342 4343 4344 4345 4346 4347 4348 4349 4350 4351 4352 4353 4354 4355 4356 4357 4358 4359 4360 4361 4362 4363 4364 4365 4366 4367

269 273 273 274 274 275 277 278 279 284 285 290 294 292 292 294 294 295 295 296 296 295 296 296 298 302 303 303 298 291. 298 297. 313 298. 306 307 307 147. 305 297. 309 310 291. 312 320 319 322 - 7) 329 329 334 333

Konkordanz B2 Nr.

B3 Nr.

BuG S.

B2 Nr.

1749 1754 1751a 1750 1751 1752 1753 1754a 1755 1755a 1755b 1756 1756a 1757

4368 4369 4370 4371 4372 4373 4374 4375 4376 4377 4378 4379 4380 4381 4382 4383 4384 4385 4386 4387 4388 4389 4401

389 340 342 343 343 345 346 347 351 345. 351 351 345. 351. 353 353 353 352 355 356 357 376 349 361 366 372 352

1669 = 1791 4429 4430 1793 4432 1786 4436 1789 4437 4441 1672 4442 4443 4462 1739 4470 1832 4540 1922 4796 2247 5447 3110 6146 2992 6890 1952 7246 7308 7491 7492 7493 7494 7495 7496 3014 -

404

B3 Nr.

BuG S. 226 389 300 283 375 379 34 339 262 209. 98 300 X 333 III 45 262 X 376 72 109 316 317 317 346 347 276

371 XIV 383 X 299 XIV 234

NAMEN- UND WERKREGISTER (Register von Goethes Werken s. S. 447) Kursive Seitenzahlen verweisen auf Berichterstatter, Seitenzahlen mit * auf Briefempfänger. Summarische Nennungen von Personen in Goethes Tagebüchern wie „Mittag zu zwey“ oder „Mittag für uns“, die Mitglieder von Goethes Familie einschließlichen, werden nicht berücksichtigt. Abeken, Bernhard Rudolph 8f. 9. 13. *13. *14. *38. *164. *216. *217. *291. *312. *374 Ueber die große Zenobia, Schauspiel von Calderon … (Zeitung für die elegante Welt, Nr. 38 u. 40, 1815) 9 Abgeordneter von Biebrich s. M. Marschall v. Bieberstein Achilles (Achill) 186 Oper s. F. Paer; G. De Gamerra Adam 94 Adolph und Clara s. N. Dalayrac, F. C. Hiemer u. B. J. Marsollier des Vivetie`res Adonis 86. 135 Adress-Kalender s. Großherzoglich Sachsen-WeimarEisenachisches Hof- und Staats-Handbuch Äsop 69 Agamemnon 33 s. W. v. Humboldt Agincourt (Daginc) s. Se´roux d’Agincourt Agnese s. L. Buonavoglia; F. Paer Agrippina (eigentl. Julia Agrippina), auch Agrippina Minor 101 Ahrendt s. E. M. Arndt Ahrndt s. M. F. Arendt Aladin 38 Albrecht, Christian Friedrich Heinrich 342(?) Alexander s. Rußland Alexander III. (der Große), König von Makedonien 103. 105. 150 Alexander Eroberung von Babylon s. F. Overbeck Allgemeine Literatur-Zeitung s. Jenaische Allgemeine Litteratur-Zeitung Allgemeine Zeitung (Cotta) 6. 142. 250 Almendingen (Almedingen), Ludwig Harscher v. 45 Öffentliche Erklärung über die vor dem großherzoglich hessischen Oberappellationsgericht zu Darmstadt anhängige barkhausische Testa-

mentssache (Intelligenzblatt der JALZ, Nr. 4445, 1815) 94 Alopaeus (Alopäus), David Maximowitsch (Franz David) Graf v. 202 Altenstein s. K. v. Stein zum Altenstein Altes Gemälde (im Kölner Dom) s. S. Lochner Amanuensis (S. 311, Gehilfe J. W. Doebereiners) s. F. Goebel Anakreon 128 Andacht zum Kreuz s. P. Caldero´n Andre´ (Andrae, Andre), Johann Anton 123. 144(?). 179. 289. 291 Andre´ (Andre), Marie Juliane, geb. Hegar 123 Andreae (Andre), Caroline Eleonore Maximiliane, geb. Willemer 135(?). 152. 153 Andreae (Andre), Jean 135(?). 144(?). 152. 159 Andreae (Andre), Maria Magdalena 103 Andreae, Paul Christoph Gottlob 311. 312 Andrieu, Ber trand Jean Porträt Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (Medaille, 1814-1816) 254 Anelli, Angelo Die Wegelagerer (Libretto, Musik F. Paer) 224. 364 Griselda oder Die Tugend auf der Probe (Libretto, Musik F. Paer) 361. 362 Angermann, Christian Friedrich –, dessen Tochter 231 Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym, Hermine Prinzessin von, seit August 1815 Erzherzogin von Österreich 47 Anhalt-Dessau, Leopold III. Friedrich Franz Fürst von 197 Antenor s. G. Pilotti; N. v. Poißl Antiquit. di Pozzoli s. P. A. Paoli Antonius, Marcus 278 Apelles (Appeles) 20 Apollo von Belvedere (Apollo di belvedere) 36

405

Namen- und Werkregister Apollon 68 Apponyi von Nagy-Apponyi, Anton Graf 180 Apponyi von Nagy-Apponyi, Therese Gräfin, geb. Gräfin v. Nogarola 180 Arbauer (Modewarengeschäft in Frankfurt) 141 Arbeiter, Johann Christian 99. 101. 102 Architecture Toscane s. A. Grandjean de Montigny u. A. Famin Architektur-Zeichnungen s. Rossi Arendt (Ahrndt, Arndt), Martin Friedrich 27. 28. 29 Ares 170 Aretin, Johann Christoph Anton Maria Franz Xaver v. 102 Aretino, Pietro Porträt 145 Argonauten 127 Arnd (Pater) 62 Arndt (Ahrendt), Ernst Moritz 29. 66. 67. 67f. 68f. 69. 70. 70ff. 72. 78. 85. 93. 380 Arndt (Wanderer) s. M. F. Arendt Arnim, Anton Nepomuk Friedmund v. 28 (Söhnlein) Arnim, Carl Joachim (Achim) Friedrich Ludwig v. 28. *28. *70. *169. *249. *298. 306. *306. *374. 381. 381 Des Knaben Wunderhorn (Hrsg., zus. mit Clemens Brentano) 156 –, dessen Kinder 306 Arnim, Elisabet s. E. Strick van Linschoten Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena v., geb. Brentano 28. 306 –, deren Kinder 306 Arnstein, Franziska (Fanny) v., geb. Itzig 174 Arnulphus (Ernulphus, Bischof in Tristram Shandy) s. L. Sterne Artaria, Domenico 172 Arzt (in Wiesbaden) s. Lehr Aspasia s. J. Schopenhauer Aster, August Carl 220 Astolphe s. A. de Custine Atterbom, Per Daniel Amadeus 351 Aufsatz über die Elginischen Marmore s. W. R. Hamilton, C. A. Böttiger u. H. Meyer Aufsatz (umständlichen, weitläufigen) (S. 348) s. F. Eichhorn, C. v. Savigny, Berliner Plan Aurelianus (Aurelian), Lucius Domitius, röm. Kaiser 7. 8. 9

Bachmann, Carl Friedrich 16. 274. 285 Bacon, Francis, Baron Baco von Verulam 179 Novum organum scientiarum 179 Badeinspektor (in Berka) s. H. F. Schütz Badeinspektorin (in Berka) s. E. M. E. Schütz Baden, Amalie Friederike Markgräfin von, geb. Prinzessin von Hessen-Darmstadt 188 Baden (Großherzog u. Markgrafen von) s. a. Hochberg Baden, Karl Friedrich (Markgraf, 1803 Kurfürst, 1806 Großherzog) von 110 Baden, K arl Ludwig Friedrich Großherzog von 188 Baden, Ludwig (Louis) Wilhelm August Prinz (1818 Großherzog) von 183. 191 Baden, Wilhelm Ludwig August (bis 1818 Graf von Hochberg, 1818 Markgraf, 1830 Prinz) von 183 Bäumert (Bäumer), Johann Heinrich 142. 147. 383 Balthasar s. J. B. Bertram Bansa, Christian August 135. 135 (Kaufmannssohn). 135 Bansa, Maria Sophie 135. 137 Bansa (Pansa), Marie Sophia (Sophie), geb. Streiber 53. 135. 137. 152 Bansa, Otto 135 Bansa, Sophie Friederike Antonie 135. 137 Bansa, Victorie Maria Augusta 54. 81. 135. 137 Barclay de Tolly (Barclai de Tolli), Ernest Magnus August Prinz 207 (Cornet) Barclay de Tolly (Barclai de Tolli), Helene Auguste Eleonore Fürstin, geb. v. Smitten 207 Barclay de Tolly (Barclai de Tolli), Michael Andreas Fürst 207 Bartels, Johann Heinrich 86 Barth, Johann Ambrosius 341 Pacis annis 1814 et 1815 foederatis armis restitutae monumentum, orbis terrarum de fortuna reduce gaudia gentium linguis interpretans (Hrsg.) 341 Barth, Johann Georg 38. 331 (Kutscher) Basedow, Johann Bernhard 67 Bassewitz, Henriette Adelheid v., geb. v. Gerlach 350. 350 Bassin s. Passin Batsch, Sophie Karolina Amalie, geb. Pfündel 239. 283 (Begleiterinnen). 285. 289 Baumbach, Sophie v. 207 Bauter s. F. Beuther Bayern, Maximilian I. Kurfürst von 73(?) Beatus, Georg Böheimische Chronica 263. 264

Baader, Benedikt Franz Xaver v. 29 Bacchus 184 Bach, Carl Philipp Emanuel 275. 316. 317 Sonaten 28. 30(?). 304 Bach, Friedrich August 82 Bach, Johann Sebastian 270. 275 Sonaten 30(?). 196. 213. 271

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Namen- und Werkregister Beaulieu-Marconnay (Beaulieu), Henriette Sophie Franziska Friederike Albertine v., geb. von und zu Egloffstein, gesch. Gräfin von und zu Egloffstein 125. *349. *353. *366 –, deren Töchter s. Egloffstein auf Lamgarben und Arklitten Becherer, Johann Newe Thüringische Chronica 326. 327. 328 (Geschichte der Mittelzeit). 337 Bechtolsheim, v. s. E. v. Mauchenheim Beck (Dr.) s. E. Blech Beck, Christiane Henriette, geb. Zeitheim, verw. Wallenstein 264 –, deren Pflegekinder 264 Beck, Friederike Louise 264. 369 Beck, Heinrich Christian Die Schachmaschine 241 Becker (Student aus Buschweiler) 151 Becker, Carl Wilhelm 130. 147 Becker, Georg 161 Becker, Karl Ferdinand 385 Becker, Ulrich Justus Hermann *200 Beddendorf, Leopold 101 Bedienter (Goethes) s. J. W. Stadelmann Beethoven, Ludwig van Fidelio (Oper, Libretto J. Sonnleithner) 343. 346. 360 Behrends, Johann Bernhard Jacob 385 Behrisch, Ernst Wolfg ang 88 Beilwitz s. F. A. v. Beulwitz Belli-Gontard (Belli), Maria, geb. Gontard 55 Bellini (ital. Malerfamilie) 101 Gemälde Marien-Bild s. Lorenzo di Credi, Thronende Muttergottes Benda, Georg Anton Vertonung Pygmalion (Monodrama von Rousseau) 365 Beneze´, Emil 378 Bentley, Richard 355 Benvenuto s. Cellini Berchem (Berghem), Nicolaes (Claes) Pietersz. Gemälde od. Zeichnung Viehstück 140 Berg, Caroline Friederike v., geb. v. Haeseler 107. *108. 109. 132 Berghem s. N. Berchem Berliner (S. 341) s. F. Bury u. E. Hummel Bernard, Johann Daniel 143(?) Bernstein (Birnstein), Georg Heinrich 274. 283 (Orientalisten). 371 Szafieddini Hellensis ad svlthanvm Elmelik Eszszaleh Schemseddin Abvlmekarem Ortokidam carmen arabicvm 292

Bernstorff, Charitas Emilie Gräfin v., geb. v. Buchwald(t) 316 Bertati, Giovanni Die heimliche Heirat (Libretto, Musik D. Cimarosa) 350. 370 Berthier (Berthie), Louis Alexandre, Prince de Neuchaˆtel, Duc de Valangin, Prince de Wagram 44. 97 Bertram, Johann Baptist 92. 162 (? Gesellen). 164 (Freunden). 165. 169. 171. 174. 175. 177. 192. 194. 194. 206 (Balthasar). 319 Sammlung Boissere´e 73. 88. 102. 103. 118. 123. 163. 169. 171. 172. 175. 192. 193. 194. 201. 204. 207. 230. 318. 319. 326. 328 Bertuch, Carl 198 Bertuch, Friedrich Johann Justin 14. 26. 94. 205. 221. *221. 234. 237. 238. 255. 304. 318. 319. 337. 362. 368. 370 Bervisson (Bervison), Wilhelmine 245. 252. 253. 256. 258. 260. 266. 270. 274. 374 Berzelius, Jöns Jacob 84 Beschämte Eifersucht s. J. Franul von Weißenthurn Bethmann, Simon Moritz v. 149 –, dessen Familie 149 Bethmann-Hollweg (Bethmann-Holweg, Holweg), Johann Jacob 29. 137(?) Bethmann-Hollweg (Hohlweg, Hohlw., Holweg), Susanne Elisabeth, geb. Bethmann 108. 109. 120. 137(?). 149(?) Bettelini, Pietro Antonio Leone Kupferstiche Alexander des Großen Einzug in Babylon (nach Zeichnungen von F. Overbeck) 105 Bettridge (Craddock-Battridge), William Craddock 278 Beulwitz (Beilwitz), Heinrich Emil Friedrich August v. 229. 237. 256. 357 Beust, Friederike Caroline Gräfin v., geb. v. Reitzenstein 374 Beuther (Beuter), Anna Elisabeth, geb. Bachmann 33 Beuther (Bauter, Beuter), Friedrich Christian Philipp 21. 28 (Decorateur). 29. 36. 46. 219. 225. 243. 249. 284. 285. 370 Dekorationen 44. 45. 46. 48. 207 Capitol in der Oper Titus (Entwurf d. Bühnendekoration, 1815) 21 Der Bergsturz (J. A. Fr. Reil u. J. Weigl) 211 Bibel 69 (Noli me tangere). 86 Biedenfeld (Bielefeld), Ferdinand Leopold (Ludwig) Karl v. 183. 184. 184-187. 185. 187ff. 189 Drama (Vorhaben) 187 Taschenbuch für Allemannien (Hrsg.) 189

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Namen- und Werkregister Biedermann, Gustav Woldemar v. 336f. 337. 388f. Biehl (Biel), Auguste Caroline Wilhelmine v., geb. Textor 143 Bielefeld s. F. Biedenfeld Bielke, Friedrich Wilhelm v. 359 Bietaz s. C. Piautaz Bildhauer (S. 286) s. P. Kaufmann Birkenstock, Johann Melchior v. 145 Birnstein s. G. H. Bernstein Bischoff, Johann Christoph 290 Blech (Beck), Ernst Philipp Eduard 366 Blinde (Die zwei Blinden) s. E´. N. Me´hul; B. J. Marsollier des Vivetie`res Blondine s. L. Cranach, Weibliches Bildnis Blücher, Gebhard Leberecht v., (seit 1814) Fürst von Wahlstatt 93. 205. 230. 233. 234. 236. 242. 243. 245. 247. 248. 249 Blücher-Denkmal, Denkmal in Rostock, Statue s. J. G. Schadow Blümner, Heinrich *211 Hass den Frauen 258 Ueber die Idee des Schicksals in den Tragoedien des Aischylos 164 Blum, Carl Ludwig 52 Blumenbach, Johann Friedrich *11 Blumenstein, gen. Kayer, Wilhelm Johann v. (eigentl. Guillaume Jean Rochefleur) 361 Bock (Book), Georg Johann Karl Heinrich v. 213 Bock (Book), Timotheus Eberhard v. 213 Bode´, Caroline v. *162. *213 Bode, Wilhelm 299. 389f. Boden, v. (Besucherin bei Knebels) 282 Boeckmann, Karl Wilhelm 188. 189 Böhme, August Wilhelm v. 325 Böhmische Chronik s. G. Beatus u. V. Ha´jek z Libocan Börne, Carl Ludwig 77 Boethius, Anicius Manlius Severinus Trostbuch der Philosophie 153 Böttiger, Carl August *13. 14. *14. *194. *216. *238. *247. *273. *279. *292. *334. *374 Übersetzung W. R. Hamilton Denkschrift über Lord Elgin’s Erwerbungen in Griechenland. Nach der zweiten englischen Ausgabe bearbeitet. Mit einer Vorrede von C. A. Böttiger und Bemerkungen der Weimarischen Kunst-Freunde 273. 278 Boieldieu, FrancX ois Adrien Johann von Paris (Oper, Libretto Cl. de Godard d’Aucour) 365 Boineburg s. Boyneburgk

Boissere´e (Familie) 92. 101 (Ahnen). 179 Boissere´e, Johann Sulpiz Melchior Dominicus *5. 18. 29. 53. 65. *65. *66. *72. *76. *77. 80. 81. 82. 82-85. *82. 85. 85-88. 88. 88ff. 90. 90f. 92. 92f. 94. 94f. 95. 95ff. 97. 97f. 98. 98. 99. 100. 100ff. 103. 103. 104. 105. 105. 106. 108. 109. 109. 110. 111. 111. 112. 113. 117. 118. 119. 119. 120. 120f. 121. *122. 123. 123. 130. 131. 131. 133. 133. 135. 135. 136. 136. 137. 139. 140. 140f. 141f. 142. 143. 144. 144. 145. 145. 149. 149f. 151. 151. 152f. 153. 153. 159. 159. 160. 161. 161. 162. 162 (Gesellen). 163f. 164 (Freunden). 164. 165. 165. 167 (Gesellen). 167. 168. 168. 169. 171. 171 (Gesellen). 171. 172. 172. 173. 174. 174. 175. 175. 178. 178ff. 179. 181. 181. 182f. 183. 183f. 190. 191. 191f. 192. 193. 193. *193. 194. 195. 195. 196. 197f. 198f. 199. 200. 200. 201 (Bilderspiel). 201. *201. 202. 203. 203f. 204. *204. *205. 206. *206. *207. *208. *210. *245. *293. *298. *316. *317. *318. 319. *321. *322. *328. *334. *349. 381. 382 Ansichten, Risse und einzelne Teile des Doms zu Köln Vorarbeiten 83 Gedicht für Goethe 120. 121 Sammlung Boissere´e 73. 88. 102. 103. 118. 123. 163. 169. 171. 172. 175. 192. 193. 194. 201. 204. 207. 230. 318. 319. 326. 328 Urkundensammlung zur Geschichte der Steinmetzen 141 (Steinmetzen … meinen Arbeiten darüber) Zuarbeit für Goethe, Kunst und Alterthum am Rhein und Mayn 88. 98. 105. 110. 118. 119. 131. 136. 141. 150. 381 Boissere´e, Maria, geb. de Tongre 101 Boissere´e, Melchior Hermann Joseph Georg 88. 92. 136. 162 (Gesellen). 164 (Freunden). 165. 167 (Gesellen). 168. 169. 171 (Gesellen). 171. 172. 174. 175. 180. *182. 192. 194. 195. *195. 203. 204. 206. 319 Sammlung Boissere´e 73. 88. 102. 103. 118. 123. 163. 169. 171. 172. 175. 192. 193. 194. 201. 204. 207. 230. 318. 319. 326. 328 Boissere´e, Nicolas 101 Boissere´e, Wilhelm Johann 179 Bonifatius (St. Bonifacius, eigentl. Winfrid) 327 Bonin, Christian Friedrich Ferdinand Anselm v. Die Drillinge 269. 276 Bopp, Franz Übersetzungen s. Ramayana Einige Stellen aus dem Veda’s (Teilübers. des Ramayana, Druck in Franz Bopp über das Conjugationssystem der Sanskritsprache) 22

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Namen- und Werkregister Wiswamitra’s Büßungen (Teilübers. des Ramayana, Druck in Franz Bopp über das Conjugationssystem der Sanskritsprache) 22 Both, Carl Friedrich v. 300 Both, Rudolphine Hedwig Friederike v., geb. Brüning 300 Bouilly, Jean Nicolas Die zwei Tagewerke (Libretto, Musik L. Cherubini) 231. 359 Bourbon, Karl II. Herzog von 101 Bouts, Dieric Gemälde Der Heilige Christopherus trägt das Christuskind durch den Strom (Teil eines Flügelaltars, Perle von Brabant, rechter Flügel, Innenseite, Sammlung Boissere´e, heute Alte Pinakothek, München, von Boissere´e Hans Memling zugeschrieben) 194 Die Gefangennahme Christi (Teil eines Flügelaltars, linker Flügel, Innenseite, Sammlung Fochem, heute Alte Pinakothek, München) 73 Boy, Anton 385 Boyneburg (Boyneburgk, B. zu Lengsfeld), Albrecht (Alber t) Friedrich Wilhelm Carl v. 267(?) Boyneburgk (Boineburg), Friedrich August Wilhelm v. 256(?). 275(?) Boyneburgk (Boineburg), Wilhelm Carl Traugott v. 256(?). 275(?) Brabeck, Philippine Gräfin v. 59 (die junge Gräfin) Bradley, James 31 Brahma 161 Brandis (Brandt), Hans Georg 324. 325. 389 Brandt (Hofrat) s. Brandis Braun, Gottlieb 189 Brede, Auguste Henriette Elisabeth, geb. Eulner *137 Brentano (Familie) 46. 62. 134. 146. 179 Brentano, Clemens Wenzel (Wenzeslaus) Maria 28. 28. 29. 70. 249. 374. *381 Des Knaben Wunderhorn (Hrsg. zus. mit Achim v. Arnim) 156 Brentano, Franz Dominicus Maria Joseph 41. 45. 46. 52. 65. 97. 133. 144. 145. 147. 149 –, dessen Kutscher 41 Brentano, Georg Franz Melchior 41 (Sohn). 60 Brentano, Georg Michael Anton Joseph 45. 46. 52. 55(?). 144. 145 Brentano, Gertrude, geb. Mülhens 101 (GroßMutter). 102 (Großmutter) Brentano, Johanna Antonia (Toni) Josepha, geb. v. Birkenstock 45. 45 (dessen Frau). 46. 46. 52. *52. *53. *55. *60. *79. 97. *97. 105. *140. *144. 145. 146. 197. *303. *321

Brentano, Marie, geb. Schröder 45 (schöne Person). 52 (schöne Frau) Brewster, David 362. 363 Brief von Aachen s. Sack Brion, Johann Jacob 176 (Sesenheimer Pfarrhause) Brizzi, Antonio Giovanni Maria 260 Brizzi, Carolina 260 Brocchi, Giovanni Battista 362. 362f. Brockhaus, Friedrich Arnold *214 Brönner, Heinrich Carl Remigius 118 Brösel (Amtsrichter zu Delitzsch) 388. *388 Bronzedenkmünze (mit Goethes Porträt) s. Schadow Brosse (Dr. med. aus Liefland) 390 Bruce, Thomas, Earl of Elgin and Kincardine 273. 278 Brühl, Carl Friedrich Moritz Paul Graf v. *34. *35. *247. 368. 387 Buch des Cabus s. Kai-Ka¯’-u¯s; F. v. Diez Buch, Johann Jacob Kasimir 385 Buch, übersendetes s. F. v. Diez, Übersetzung Lale´zari; Lale´zari Buchdrucker (S. 342) s. Albrecht Bucholtz (Buchholz), Franz Bernard Joseph 63. 93. 119 Bucholtz (Buchholz), Marianne, geb. Detten *63. *93 Buckland, William 318 Buddensieg, Franz 338(?) Bülow (Bulow), Heinrich Ulrich Wilhelm v. 167. 170. 171 Büsching, Johann Gustav Gottlieb 286 s. a. Wöchentliche Nachrichten Büttner, Georg Friedrich Carl August 262 Bulow s. Bülow Buonavoglia, Leonardo G. Agnese (Libretto, Musik F. Paer) 354 Burchardi, Amalie Caroline Luise, verh. Keßler 133 (Malchen). 134 Burgsdorff (Burgsdorf), Wilhelm Friedrich Theodor Joachim v. 88. 89. 90 Burkana, Antonius v. Stammbuch 4 Bury, Johann Friedrich *226. 340. 341 Gemälde Die irdische Liebe (nach Tizian) 1 Busch, Emilie v., geb. v. Sydow 139 Butte, Wilhelm 97. 98. 100 Grundlinien der Arithmetik des menschlichen Lebens nebst Winken für deren Anwendung auf Geographie, Staats- und Naturwissenschaft 100 Buttlar, K arl Wilhelm Johann v. 16

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Namen- und Werkregister Byron, Anne Isabella Noel, geb. Milbanke, gen. Lady Byron 355 Byron, George Gordon Baron, gen. Lord Byron 158. 355. 356. 357 Lara, a tale 355 The Corsair, a tale 356 The siege of Corinth, a poem 356

Caylus, Anne Claude Philipe de Tubie`res, comte de 314 Recueil d’antiquite´s Egyptiennes, Etrusques, Greques, Romaines et Gauloises 314 Cellini, Benvenuto 96 Centraldirection der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde *79. *348 Ceylanische Märchen 290 Chalupka, Ja´n 308 Chanykow (Canicoff, Canikof, Kanicoff), Wassili Wassiljewitsch 204. 251. 266. 273. 294. 304 Charon 164 che`re femme s. Christiane v. Goethe Cherubini, Maria Luigi Carlo Zanobi Salvadore Die zwei Tagewerke oder Der Wasserträger (Oper, Libretto J. N. Bouilly, Bearbeitung H. G. Schmieder) 231. 359 Chladni (Chladny), Ernst Florens Friedrich 243. 322. 323. 375. 388 Chosroes II. (Chosru), auch Chosrau Parwe¯z 96 Christus 124 s. Jesus Christus Cicognara, Francesco Leopoldo conte di 365 Cimarosa, Domenico Die heimliche Heirat (Oper, Libretto G. Bertati) 350. 370 Classen, Johannes 154. 154 Claudine (S. 109) s. C. Piautaz Clausewitz, Marie Sophie v., geb. Gräfin Brühl 77 Cölnisches Taschenbuch s. Taschenbuch für Freunde altdeutscher Zeit Cörner s. F. Körner Cohausen, Carl August v. 78(?) Colalto, Antoine Martiazzi Les trois jumeaux ve´nitiens 269. 276 Colloredo-Mansfeld (Colloredo), Ferdinand Graf v. 199 Comödie s. Register der Werke Goethes, Iphigenie auf Tauris Configliachi, Pietro 362 Congreve, William 215 Constantin (Großfürst) s. Rußland Constantinus I. Maximus (Constantin), Flavius Valerius, röm. Kaiser 21 Conta, Carl Friedrich Anton 202. 274. 276 Conybeare, William Daniel 318 Coran s. Koran Coreff s. D. F. Koreff Cornelius, Peter Joseph 83. 126. 141. 343 Bilder zu Goethe’s Faust. Gestochen in Rom von F. Ruscheweyh 83. 98. 141. 343. 359 s. Ruscheweyh Zeichnungen 141 Der Abschied des Paulus von den Ephesern (1813) 126 (eine Zeichnung) Romeo und Julia 163 Romeo und Julie am Grabe 150

Caldero´n de la Barca, Pedro 6. 9. 163. 226. 312 s. Gries Andacht zum Kreuz 183 Das laute Geheimnis 216. 217 Das Leben ein Traum 216 Der standhafte Prinz 9. 263 Der wundertätige Magus 302. 312 Die große Zenobia 3. 5. 6. 7. 8. 9. 14. 216. 217 Camerarius, Joachim (eigentl. Kammermeister) Plumbaria cum aliis quibusdam, nunc primum editis (in Elegiae odoiporichai V. J. Camerarii) 324 Cammerrath s. A. v. Goethe Campe, August Friedrich Andreas 276 Canicoff (Canikof) s. Chanykow Canova, Antonio 304 Cardinal (Gemälde) s. Karl II. von Bourbon; J. Hey Carl (Carlen) (Diener Goethes) s. J. W. Stadelmann u. F. Schreiber Carl (Erzherzog) s. Österreich, Carl Erzherzog von Carmer s. Cramer Caroline (Prinzessin) s. Mecklenburg-Schwerin Carove´, Friedrich Wilhelm 106 Taschenbuch für Freunde altdeutscher Zeit und Kunst auf das Jahr 1816 s. dort Carracci, Annibale 84 Cartouche (eigentl. Louis Dominique Garthausen, frz. Räuber) 152 Caspary (Caspari), Eduard Karl August 317 Castelli, Ignaz Vincenz Franz Das Lotterielos (Libretto, Musik N. Isouard) 348 Die Ehmänner als Junggesellen 361 Casti, Giovanni Battista (Giambattista), Abbate 199 Novelle Galanti 199 Castiglione, Baldassare Il libro del cortegiano 17 Catalani s. A. Valabre`gue Catalog der Justinianischen Galerie s. G. H. Delaroche Catel, Ludwig Friedrich Grundzüge einer Theorie der Bauart Protestantischer Kirchen 22

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Namen- und Werkregister Correggio (Corregio), Antonio da (eigentl. Antonio Allegri) 100. 145 Cortegiano s. B. Castiglione Cosi fan tutte s. L. Da Ponte, W. A. Mozart, A. Vulpius Cotta, Johann Friedrich (seit 1817 Cotta von Cottendorf) *6. *14. 37. *80. *139. 201. 213. *214. *215. 225. 226. 252. 279. *298. *311. *322. 330. *375. 382. *389 Cotta, Johann Georg (seit 1817 Cotta von Cottendorf) 225. 225. 382. 382 Cotta, Johann Heinrich 12 Coudray (Coudrai), Anna Theresia Veronica, geb. Schild *225. 350 Coudray (Coudrai, Coutray), Clemens Wenzeslaus Franz Joseph 225. 227. *227. 228. 239. 269. 271. 272. 275. 287. 291. 303. *303. 318. 321. 323. 339. 340. 341. 342. 346. 347. 348. 350. 352. 354. 359. 360. 361. 363. 364. 365. 365. 367. 369. 370. 373 Studienbuch 228 Zeichnung Entwurf eines Thrones für die Huldigungsfeier des Großherzogs Carl August 256. 257 Cr. s. L. W. Cramer Craddock s. Bettridge Cramer, Adolph Elard Ludwig Leopold 97(?) Cramer (Carmer, Cr., Kramer), Christoph Ludwig Wilhelm 42. 42. 43. 44. 45. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 54. 55 (? Herren von der Gesellschaft). 57. 58. 59. 60. 63. 64. 65. 81. 85. 90. 91. 92. 93. 94. 97. 98. *98. 99. *99. 118 –, dessen Familie 51. 97. 99 –, dessen Töchter 97. 99 Cramer, Dorothea Caroline, später verh. Stammer 50. 50. 90 (Töchterchen, Kind). 92. 97. 98f. Cramer, Johannette Dorothea Louise 49 (Kinder). 50. 97(?) Cramer, K arl Konrad Heinrich 97(?). 99 (Bruder) Cramer, Maria Sophie, geb. Schönhals 51. 97. 99 Cramer, Susanna Albertine Caroline Eleonore 49 (Kinder). 50. 97 Cramer, Susanne Sophie Louise 97(?) Cranach (Kranach), Lucas, d. Ä. 65. 143. 169. 340 Gemälde Christus segnet die Kinder (auch Lasset die Kindlein zu mir kommen) (Sammlung Holzhausen, heute Städel Museum, Frankfurt a. M.) 143 Schirm (in Gotha) s. H. Füllmaurer Weibliches Bildnis (Sammlung Lyversberg, Verbleib unbekannt) 65 Creizenach, Theodor 106. 142. 158

Crespel, Maria Henriette, geb. Schmiedel 52 Cretzschmar, Philipp Jacob 385 Creuzer (Kreuzer), Georg Friedrich 164. 165. 167. 168. 169. 169f. 170. 193. 194 Idee und Probe alter Symbolik 170 Studien (Hrsg. zus. mit C. Daub) 170 Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen 170 Cumberland, Ernst August Herzog von 106. 107. 108. 109. 132. 139. 195. 382 Cumberland, Friederike Caroline Sophie Alexandrine Herzogin von, 1837 Königin von Hannover, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, verw. Prinzessin von Preußen, verw. Prinzessin von Solms-Braunfels 106. *106. 107. *107. 108. 108. *108. 109. 132. 139. 195. 382 –, deren Bruder s. G. Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz Cumberland, Richard Der Westindier 219 Custine, Astolphe Louis Le´onor Marquis de 113. 113f. 114. 114ff. 116f. 117 Custine, Louise Ele´onore Me´lanie Marquise de, geb. Comtesse de Sabran (Pseudonym Delphine de Sabran) *113. 114. *116 Cyrus s. Kyros Da Ponte, Lorenzo Cosi fan tutte o sia La scuola degli amanti (Libretto, Musik W. A. Mozart) 341 Dähling, Heinrich Anton 235 Gemälde Transparentgemälde auf Ölpapier zu Goethes ‚Erklärung eines alten Holzschnittes vorstellend Hans Sachsens poetische Sendung‘, 1815 234. 235. 240. 252. 256 Daginc s. J. B. Se´roux d’Agincourt Dalayrac (d’Alayrac), Nicolas Marie Adolph und Clara oder die beiden Gefangenen (Singspiel, Libretto Fr. C. Hiemer nach B. J. Marsollier des Vivetie`res) 360 Dalberg, Carl T heodor Anton Maria v. 97 Dalberg, Elisabeth Augusta v., geb. Ulner von Dieburg 173 Damencalender s. Taschenbuch für Damen Danckelmann, Adolph Albert (Albrecht) Friedrich Wilhelm v. 199 Danckelmann, Johanna Sophia Augusta Wilhelmina Marianne v., geb. Jagemann 199. 273. 274. *360 –, deren Kinder 199 Daniele da Volterra (eigentl. Daniele Ricciarelli) Gemälde Kreuz-Abnahme od. Kreuzigung 121 Dannecker, Heinrike Charlotte v., geb. Rapp 36

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Namen- und Werkregister Dannecker, Johann Heinrich v. 36 Porträts Friedrich v. Schiller (Büste) 28 Danz, Johann Traugott Leb(e)recht 12. 282. 312 Darnstedt, Johann Adolph *369 Daru, Pier re Antoine Noe¨l Mathieu Bruno Graf 97 Das Epigramm s. A. v. Kotzebue 207 Das getheilte Herz s. A. v. Kotzebue Das laute Geheimnis s. P. Caldero´n; D. Gries Das Leben ein Traum s. P. Caldero´n; D. Gries Das unterbrochene Opferfest s. Fr. X. Huber, P. v. Winter Das zugemauerte Fenster s. A. v. Kotzebue Daub (Daube, Taub), Carl 164. 165. 175. 193 Studien (Hrsg. zus. mit F. Creuzer) 170 –, dessen Kinder 175 Daub (Daube), Wilhelmina Charlotte Sophia, geb. Blum 175 David, König von Juda u. Israel 100 Dawe, George Porträt Johann Wolfgang v. Goethe (Öl auf Leinwand, 1819) 159 Decius 9 Decorateur s. Beuther De Gamerra, Giovanni Achille (Libretto, Musik F. Paer) 30. 261. 264 Delaroche, Gre´goire Hippolyte Die ehemalige Giustinianische Galerie 292 Delaspe s. J. de l’Aspe´e Delort (de L’or), Marie Jose ph 44. 61. *80. *81 Deluc (auch de Luc), Jean Andre´ 84 Lettres physique et morales sur l’histoire de la terre et de l’homme 84 Denon, Dominique Vivant 256. 306 („wohlhäbigen“ Mannes) Deny, Constantin Roderich Friedrich Wilhelm Emil 270(?). 271 Deny, Johann Friedrich Wilhelm 202. 229. 232. 269 Deny, Johanna Elisabetha Henrietta, geb. Lagnac 232 Deny, Wolfgang Wilhelm Adolf 270(?) Der Bergsturz s. J. A. Fr. Reil u. J. Weigl Der Bräutigam s. Franul von Weißenthurn, Welcher ist der Bräutigam Der Diener zweier Herrn s. F. L. Schröder; C. Goldoni Der Edukationsrat s. A. v. Kotzebue Der Fränkische Merkur 314(?) Der Graf von Burgund s. A. v. Kotzebue Der Hausdoctor s. F. W. Ziegler Der Rehbock s. A. v. Kotzebue Der standhafte Prinz s. P. Caldero´n

Der Strich durch die Rechnung s. J. F. Jünger Der Trauring s. J. W. Lembert Der Verräter s. F. I. Holbein Der Vetter aus Bremen s. Th. Körner Der Wald bei Hermannstadt s. J. Franul von Weißenthurn Der Wanderer s. F. Peucer Der Wasserträger s. J. N. Bouilly; L. Cherubini u. H. G. Schmieder Der Westindier s. R. Cumberland; A. v. Kotzebue Der Zitterschläger s. A. v. Kotzebue Destner s. T. Kestner Destouches, Franz Seraph 350. 354. 362 De Wette, Wilhelm Mar tin Leberecht 313 Rezensionen 313 Die Aussteuer s. A. W. Iffland Die beiden Neffen s. G. Römer Die drei Schulmeister s. Th. Körner Die Drillinge s. C. Bonin; A. M. Colalto Die Ehemänner als Junggesellen s. I. Fr. Castelli Die Feuerprobe s. A. v. Kotzebue Die Gefangennehmung (Gemälde) s. D. Bouts Die Geschwister s. Register der Werke Goethes Die Großmama s. A. v. Kotzebue Die Hagestolzen s. A. W. Iffland; F. Peucer u. Register von Goethes Werken Die heimliche Ehe s. F. Ziegler, Der Hausdoktor Die heimliche Heirat s. D. Cimarosa; G. Bertati; A. Vulpius Die Jäger s. A. W. Iffland Die kleine Zigeunerin s. A. v. Kotzebue Die Radicalcur s. J. Franul von Weißenthurn Die Schachmaschine s. H. Beck Die Sündfluth (Sintflut) (Gemälde) s. Ungenannt Die Wegelagerer s. A. Anelli, Chr. W. Franke, F. Paer Die zwei Blinden s. E´. N. Mehul; B. J. Marsollier des Vivetie`res Dienemann, Johann Heinrich 378 (Kutscher) Diener (Goethes) s. J. W. Stadelmann u. F. Schreiber Dietrich, Friedrich Gottlieb (eigentl. Johann Christian Gottfried) 229 Diez, Heinrich Friedrich v. 19. *19. *34. *37. 38. 86. *215. 230. *230. *239. 305. *338 Denkwürdigkeiten von Asien in Künsten und Wissenschaften, Sitten, Gebräuchen und Altertümern, Religion und Regierungsverfassung 230. 232. 239 Zweiter Teil 305 (Streitigkeiten) Übersetzungen 19 Kai-Ka¯’-u¯s Buch des Kabus 4. 18. 34. 86 Lale´zari Vom Tulpen- und Narcissen-Bau in der Türkey 26. 37. 86

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Namen- und Werkregister Unfug und Betrug in der morgenländischen Literatur 230 Diring s. A. Düring Dismas (der gute Schächer) 100 Dix, Christian Gottlob 220 Döbereiner (Döberrheiner, Doebereiner), Johann Wolfgang *51. 84. 215. *215. 221. 256. 281. 282. 283. 286. 287. 288. 290. 291. 311. 312. 314. 315. 342. 371 Lehrbuch für die allgemeine Chemie 84 (Compendium) Döring, Johann Michael Heinrich 301. 378 Dohm, Christian Conrad Wilhelm v. 197. 335. 335. 336 Ueber den deutschen Fürstenbund 197 Dombild (Köln) s. S. Lochner Dom-Meister s. Gerhard Domrisse, Domzeichnungen (Kölner Dom) s. Ungenannt Dore s. Dorothea Neuendorf Dorigny, Nicolas Radierungen nach Fresken Raffaels in der Villa Farnesina, Rom (heute Goethe-Nationalmuseum) 1 Dorothea s. Register von Goethes Werken, Hermann und Dorothea; C. E. Reinhard Druffel, Gertrud v., geb. Bucholtz *119 Dschingis-Khan (Dsingiskan) 86 Dümge, Karl Georg 183 Düntzer, Heinrich 76f. 154f. 380 Dürer, Albrecht 71. 169 Bildnis Dürers s. Ungenannt u. F. Weinbrenner Gemälde 106 Düring, Johann Georg Heinrich 147. 196 Düring (Diring), Sophie Auguste Friederike 217. 224 Dürre, Christian Eduard Leopold 290. 386 Duodram s. G. F. v. Gerstenbergk Dupre´, Franziska Wilhelmine, geb. Maurer 175 Durand (d. i. Aumann), Friedrich August 227 Durchscheinende Bilder s. H. Dähling; C. F. Hampe; W. Herbig; C. W. Kolbe Duval (eigentl. Pineux-Duval), Alexandre-Vincent Joseph (Libretto, Musik E´. N. Me´hul) 257. 266. 366

Vertonungen s. a. Register von Goethes Werken Faust (Goethe) 35 Proserpina (Goethe) 1. 2. 4. 9. 10. 30. 35 Eberwein, Regina Henriette, geb. Häßler 202. 239. 242. 245 (Darstellerin des Glaubens). 348 Eckardtstein (Eckardstein), Gottfried Bernhard v. 29 Eckermann, Johann Peter 108. *108. 156 Beyträge zur Poesie 156 Edda 27. 168. 169 Edling (Ettling), Albert Cajetan Graf v. 221. 222. 229. 237. 239. 260. 262. 267. 281. 285. 304 Eduard (Freund, Landwehroffizier in Erfurt) s. Humbert Egloffstein (Familie) 353. 370 Egloffstein, August Christoph Carl Friedrich Albrecht Ferdinand von und zu 221. 237 Egloffstein, Caroline Auguste Sophie, geb. von und zu Aufseß 352 Egloffstein (Eggloffstein, Eglofstein), Friedrich Gottfried Ernst von und zu 38. 221. 304 Egloffstein auf Lamgarben und Arklitten (Egloffstein), Auguste Gräfin von und zu 125 Egloffstein auf Lamgarben und Arklitten (Egloffstein), Caroline (Line) Henriette Gräfin von und zu 23. 125. 349. 352. 353. 353. *353 Vertonung Jägerlied (E. Schulze) 23 Egloffstein auf Lamgarben und Arklitten (Egloffstein), Julie Sophie Gräfin von und zu 23 (Prinzessin Julie). 23. *23. 24. 25. 26. 33. 98. 125. 126. 344. 349. 361. 366. 367 Landschaftszeichnungen 25 Porträts 126 Zeichnungen 26. 344. 349. 353 Der Zauberring (Fouque´) 23. 24. 25. 26 Ehrmann, Johann Christian, d. J. 105. 109. 110. 119. 120. 121. 130. 133. 150. 151. 152. *152. 390. 390 Zur Geschichte der Bauhütten, d. h. Urkunden der altdeutschen, freien Steinmetzen, gesammelt von Dr. Christian Ehrmann (Frankfurt) 133. 171(?) Eichhoff, Johann Joseph 101 Denkschrift 101 Eichhorn, Ambrosius Hubert Eduard 77. 78 Eichhorn, Eleonora Philippine Amalia, geb. Sack *66 Eichhorn, Johann Albrecht Friedrich 66f. 68. 70. 380 Berliner Plan für Deutsche Geschichte im Sommer 1816 (zus. mit C. v. Savigny) 292. 348 Eichmann, Paul Ernst Magnus 364

Ebel, Johann Gottfried 100 Ueber den Bau der Erde in dem AlpenGebirge 100 Eberwein, Franz Carl Adalbert 1. 1f. 34f. 202. 244f. 254. 293. 347 Das Liebhaber-Konzert 293

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Namen- und Werkregister Facius, Friedrich Wilhelm 21. 354. 365. 366 Porträts Christian Gottlob von Voigt (Gedenkmedaille auf das fünfzigjährige Dienstjubiläum, 1816-1817) 354. 360. 365. 366 Christoph Martin Wieland (Gedächtnismünze auf seinen Tod, 1813) 365 Christoph Martin Wieland (Gedenkmünze auf den achtzigsten Geburtstag, 1812) 365 Färber (Faerber), Johann Michael Christoph 258. 281. 307. 308. 311 (Gehülfe). 315 Fahlmer, J. s. J. Schlosser Fahlmer, Maria, geb. Starck 305 (Urgroßmutter) Falk (Falck), Johannes Daniel 12f. 27. 211. 237 Falkenstein, Johann Paul v. 336. 337. 337 Familie (S. 120) s. Willemer; Scharff; Andreae; Städel Famin, Auguste Pierre Sainte Marie Architecture toscane, ou palais, maisons, et autre e´difices de la Toscane, mesure´s et dessine´s A. Grandjean de Montigny et A. Famin 367 Faun 146 Fehr, Carl Wilhelm 161 Ferdusi s. Firdausi Fidelio (Oper) s. L. van Beethoven; J. Sonnleithner Fie´vee´, Joseph Ueber Staatsverfassung und Staatsverwaltung. Aus dem Französischen von Fieve´e übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Christian Friedrich Schlosser 318 Firdausi (Ferdusi), Abu I-Kasim Mansur 10. 15 Schah-Nameh 2. 10. 11. 15 Flavigny, Alexandre Victor FrancX ois Vicomte de 149 (mes parents) Flavigny, Maria Elisabeth Comtesse de, geb. Bethmann, verw. Bußmann 149 (mes parents) Flavigny d’Agoult, Marie Catherine Sophie Comtesse de 148. 148. 149 –, deren Cousine Cathau 149 Flaxman (Flaxmann), John 24 Umrisse 24 Florian, Jean Pierre Claris de Gonzalve de Cordoue, ou Grenade reconquise 324. 330 Fochem, Gerhard Kunibert 70. 72 (Schulrecktor). 72. 73. 74 Taschenbuch für Freunde altdeutscher Zeit und Kunst auf das Jahr 1816 s. dort Förster (Forster), Friedrich Christoph 191. 192f. *193. 262f. Fonck (Fonk), Peter Anton 65. 74 (? Kaufmanne) Forster s. Förster Forstmann s. I. Kehr 191

Eichstädt (Eichstaedt), Heinrich Carl Abraham *10. *19. 231. *231. 239f. 274. *274. 283. 313. 320. 321. *354. 357. *372. *386 Gedicht (auf Chr. G. v. Voigt) 372 Einsiedel (Einsiedel-Scharfenstein), Friedrich Hildebrand v. 5. 207. 216. 279. 281. 339. 367 Übersetzung Caldero´n Die große Zenobia 14 Eisenstein, Leopold Solon 263 Elberfelder 180 Elgin, Lord s. Th. Bruce Ellisen (Klavierspieler) 110 Emans, Matthias 380 Emminghaus, Amalia (Malchen), geb. Schorcht 282 Ende, Friedrich Albrecht Gotthilf v. 72 Engels, Er nestine Carolina Wilhelmina 202. 217. 223. 224. 227. 229. 229. 232. 235. 236. 242. 244. 252. 254. 257. 257. 258. 261. 261. 268. 269. 269. 270. 274. 278. 292. 292. 294. 294. 305. 306. 354 England, Heinrich VII. König von 174 Entwicklung des Blumenstückes s. H. Meyer und E. Steiner Epstein (oder Ebstein?) 64 Erasmus von Antiochia 254 (der heilige Erasmus) Erffa, Carl Lebrecht Hartmann v. *374 Erheiterungen. Eine Monatsschrift für gebildete Leser. Hrsg. v. H. Zschokke 151 Ersch, Johann Samuel 358 Ettling s. A. C. Graf v. Edling Ettling, Johann Jacob 385 Ettore triomfante s. F. Paer Eubinger Vase s. Ungenannt, Alabastergefäß Euripides 372 Eva 94. 133. 134 Everdingen, Allaert van 65 Everett, Alexander Hill *356 Everett (Everton), Edward 354. 355. 356f. 357. 376 Everett, Lucy, geb. Hill 356 (Ma) Everton s. E. Everett Ewald, Johann Ludwig 179 Eyck (Eyk), Jan van 101. 169 Gemälde 106 Cardinal s. J. Hey Die Darbringung im Tempel s. R. van der Weyden, Dreikönigsaltar Dreikönigsaltar s. R. van der Weyden Verkündigung (Mariens) s. R. van der Weyden, Dreikönigsaltar Radierung Die heilige Barbara s. C. van Noorde

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Namen- und Werkregister Fouque´ (Fouquee), Friedrich Heinrich Carl de la Motte- 325. 328. *328 Sängerliebe. Eine provinzialische Sage 328 Der Zauberring 23. 24. 25 s. a. Julie v. Egloffstein Gedichte. Erster Band. Gedichte aus dem Jünglings-Alter 325. 328 Foveaux, Heinrich Joseph 65 Fränkischer Merkur s. Der Fränkische Merkur Franck (Frank), Ernst Friedrich 70 Franckenb. s. J. C. Ullmann Franckenberg, Friederike Dorothea Caroline v., geb. v. Rüxleben *2 Franckenberg, Sylvius Friedrich Ludwig v. 2 Frank s. E. F. Franck Franke, Christian Carl August 309. 313 Franke, Christian Wilhelm Die Wegelagerer (Libretto nach A. Anelli, Musik F. Paer) 224. 364 Franke, Friederike 309 Franke, Heinrich 26. 297. 309. 313. 313. 340f. 346. 352 Franke, Jeanette 309 Franke, Katinka 309 Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung 103 Frankreich, Napoleon I. Bonaparte, Kaiser der Franzosen 18. 19. 29. 32. 85. 86. 87. 96. 97. 184. 269 Franul von Weißenthurn, Johanna Rahel Theresia (Veronika), geb. Grünberg, Pseudonym Johanna Weißenthurn Beschämte Eifersucht 365 Der Wald bei Hermannstadt 272 Die Radical-Kur 204 Welcher ist der Bräutigam 349 Frauenzimmer (S. 231) s. Angermann; L. Kämpfer Freidhoff (Freydhof), Johann Joseph 165(?) Freund (S. 18. 85) s. Friedrich v. Müller Friedrich, Caspar David 25. 142 Friedrich I. Barbarossa, römisch-deutscher Kaiser 381 Fries, Jacob Friedrich 307. *313. 352. 376 (? ein Mann) Rezensionen C. F. Rühs, Ueber die Ansprüche der Juden an das deutsche Bürgerrecht … Von Friedr. Rühs (Heidelb. Jbb. der Literatur, 9. Jg. 1816, Nr. 16 u. 17) 307 Deutschlands Forderungen an den deutschen Bund. Mainz, bey Florian Kupferberg. 1816 (Heidelb. Jbb. der Literatur, 9. Jg. 1816, Nr. 16 u. 17) 307 [G. Friederich], Die Juden und ihre Gegner (Heidelb. Jbb. der Literatur, 9. Jg. 1816, Nr. 17) 307

Fries, Jose ph Johann Graf v. 199 Fries, Maria Theresia von, geb. Prinzessin Hohenlohe-Waldendorf-Schillingsfürst 118(?) Fries, Moritz Christian Johann Graf v. 118(?) Friesen (Friese), Johann Georg Friedrich v. 266. *266 Fritsch, Carl Wilhelm Gerhard v. 12(?). 211. 227. 227. 237. 267. 273(?). 275(?). 302. 361 Fritsch, Constanze Gräfin v. 57 (meiner lieben Freundinn). *57. *59. *60. *256 Fritsch, Friedrich August v. 5. 12. 205. 211. 237. 273(?). 275(?). 342. 372 Fritsch, Henriette Albertine Antonie v., geb. Wolf(f)skeel v. Reichenberg 212 Frommann, Allwina (Albina) Sophia 282. 283 Frommann (Fromann), Carl Friedrich Ernst *3. *12. *14. *17. *19. *146. 163. 206. 206. 213. 213. 214. 214f. 215. 216. 218. 243. 243. 249. *250. 251f. *255. *265. *275. 282. *282. *286. *303. 304. *308. 311. 314. 314. *322. *353. 386 Frommann, Friedrich Johannes 282. *282. *283. 376 Frommann, Johanna Charlotte, geb. Wesselhöft 11. 163. 282. 282. 283. 286. 310. 311. 314. 353 Froriep (Frorip), Ludwig Friedrich v. 231. 242. 271. 290. 304. 359. 374 Frothingham, Paul Revere 357 Fuchs, Johann Friedrich 215. 282 Fuchs, Maximilian Heinrich 65. 72. 73. *74 Zeichnungen Architektonische Perspektive 65. 66 Kapelle 151 Füger, Heinrich Friedrich 126 Füllmaurer, Heinrich Gemälde Gothaer Tafelaltar (Anfang des 19. Jh. Lucas Cranach d. Ä. zugeschrieben, Herzogliches Museum, Schloss Friedenstein, Gotha) 340 Fuentes, Giorgio 225 Fundgruben des Orients s. J. v. Hammer Gabler, Ambrosius 383 Gabler, Johann Philipp 246 Gaedicke s. L. Gödecke Gärtner, Carl Ludwig Die Propaedeutik der Mineralogie (zus. mit C. C. v. Leonhard u. J. Kopp) 52. 87 Gagern, Hans Christoph Friedrich Carl Ernst v. *367 Anrede des Königlich Niederländischen Gesandten Freiherrn von Gagern bei der Eröffnung des Bundestages 367 Gall, Franz Joseph 246 Gauby (Gobi), Wilhelm Ludwig Philipp 20. *20. 21. *21. 264

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Namen- und Werkregister Gaudeamus igitur … (Studentenlied) 308 Gautieri, Guiseppe 311 Confutazione della opinione di alcuni mineraloghi sulla volcaneita de’ Monticelli 311 Della ruggine del frumento pensieri, diretti al Signor Gio. Battista Gagliardo 311 Dello influsso de’ Boschi sullo stato fisico de’ paesi e sulla prosperita` della nazione memoria 311 Nozioni elementari sui Boschi ad uso degl’impiegati de’ Boschi 311 Slancia sulla genealogia della terra e sulla costruzione dinamica della organizzazione 311 Gehülfe (von J. G. Lenz) s. M. Färber Geismar, Friedrich Caspar v. 2 Geithner 220 Genast (eigentl. Kynast), Anton 3. 6 (Regisseur). 6. 7. 8. 12. 22. 26. 28. 29. 34. 202. 203. 219. *219. 223. 236. 242. 243. 252. 264. 272. 273. 274. 279. 280. 284. 285. 307. 308. 339. 341. 352. 354. 360. 361. 364. 366. *367. 368. 369. 370. 372. 373 Genast, Franz Eduard 6ff. 29. 228. 230. 242. 252. 272. 279. 279f. 280. 300. 368. 373 Gentz (Genz), Friedrich v. 32 Ächtungserklärung gegen Napoleon 32 (Wiener Achtserklärung) Gerhard (Dombaumeister) 101 (Dom-Meister) Germar (Germer), Friedrich Ernst v. 229(?). 237 Germar, Friedrich Ludwig August v. 284 Germar, Julie, geb. Weber 284 Gerning, Johann Isaak v. 145. 145. 146. 146. *146. 147. 153. 153. *264. *277. 385 Die Heilquellen am Taunus. Ein didactisches Gedicht in vier Gesängen 385 Die Rheingegenden von Mainz bis Cölln 145. 146 Übersetzung Erotische Gedichte des Ovid 145. 146 Gerschenson, Michail Ossipowitsch 309 Gersdorff (Gersdorf), Er nst Christian August v. 210. 211. 212. 220. 237. 267. 273. 352. 367 Gerstenbergk (Gerstenberg), gen. Müller, Georg Friedrich Konrad Ludwig v. 12(?). 13. 13f. 14. 14. 203. 211. 229. 313. 374 Klorinde oder das Kreutz vor Jerusalem 14. 21 Prolog 13 Gesch. d. neuesten frommen Kunst s. H. Meyer u. Goethe, Neu-deutsche religios-patriotische Kunst Geschäftsmann s. Chr. G. v. Voigt Gesellen (in Heidelberg) s. S. u. M. Boissere´e u. J. B. Bertram Gesetze der deutschen Gesellschaft s. F. Eichhorn u. C. v. Savigny, Berliner Plan für Deutsche Geschichte

Gib mir die Hand, mein Leben s. W. A. Mozart, Don Giovanni Gilbert, Ludwig Wilhelm Übersetzung Versuch einer Naturgeschichte und Physik der Wolken, von Lukas Howard … (Annalen der Physik 51, 1815) 335 Gille, Johann Friedrich Christoph 28 Ginkel/Ginckel s. H. A. v. Kinkel Giulio Romano (Jul. Romanus, eigentl. Giulio di Pietro de’ Gianuzzi) 274 Giustiniani, Vincenzo, gen. Marchese Giustiniani 292 Gmelin, Carl Christian 182. 183. 185. 188. 189. 190 Gmelin, K aroline (Lina) Wilhelmine Petronella 182 Gmelin, Louise Friederike, geb. Maurer 175 (Mutter) Gmelin, Wilhelm Friedrich *369 Gneisenau, August Wilhelm Anton Graf Neidthardt v. 71. 85 Gobi s. Ph. Gauby Godard d’Aucour de Saint-Just, Claude de Johann von Paris (Libretto, Musik A. Boieldieu) 365 Goebel, Carl Christoph (Christian) Traugott Friedemann 287. 311 (? Amanuensis). 323 Gödecke (Gaedicke), Ludwig Christian (oder Christoph) 256 Goedecke (Goedeke), Johann Jacob 72. 73 Görres, Catharina, geb. v. Lassaulx 77 Görres, Guido Moritz 77 Görres (Goerres), Johann Jose ph 29. 73. 77. *77. 78. *134. 163. *194 Görres, Maria (Marie) Benedikta Luise Friederika Theresia 77 Görres, Sophie Christine 77 Göschen, Georg Joachim 216 (Verleger) Goethe, Catharina Elisabeth, geb. Textor 107 (Frau Rath). 135 (Frau Rat) Goethe, Johanna Christiana (Christiane) Sophia v., geb. Vulpius 2. 3. *3. 10. 11. 16. 17. *17. 18. 19 (che`re femme). 20. 22. *22. 26. 27. *43. *45. *46. *47. *48. *50. *52. *57. *58. 63. *80. *100. *104. *108. *109. *113. *119. *120. *143. *145. *146. 148. *148. *161. *163. *167. *168. 170. *170. *173. *202. 206. 208. 209. 209. 213. 214. 215 (Die Frau). 218. 227. 228. 229. 229. 230. 230. 231. 231. 232. 232. 233. 234. 235. 236. 236. 239. 240. 241. 241. 243. 245. 246. 247. 249. 250. 251. 252. 252. 253. 254. 254. 255. 256. 257. 257. 258. 258. 259. 260. 261. 261. 262. 263. 264. 265. 266. 268. 268. 269. 269. 270. 270. 271. 272. 273. 274. 274. 275. 275. 276. 277. 277. 278. 278. 279.

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Namen- und Werkregister 280. 284. 285. 286. 286. 291. 291. 292. 293. 294. 295. 296. 297. 298. 299. 300. 301. 302. 303. 305. 306. 307. 309. 310. 312. 313. 321. 326. 344. 370. 378. 386. 387 Goethe, Julius August Walther v. 3. 4. 10. 11. 11. 12. 15. 16. 17. 18. 21. 22. 23. 26. 32. *34. 38. *44. *45. *46. *48. *49. *52. *53. *54. *55. *57. *58. *60. *61. *63. *64. *66. *72. *76. *77. *78. *80. *81. *82. *90. *92. 93. 96. 97. *104. 144. 145. 168. *202. 204. 208. 210. 212. 217. 218. 220. 221. 223. 224. 226. 227. 228. 230. 232. 235. 240. 241. 246. 249. *249. 251. 257. 259. 265. 270. 272. 273. 274. 275. 285. 287. 291. 294. 295. 296. 297. 298. 302. 303. 303. 304. 305. 306. 307. 308. 309. 316. 317. 318. 319. 320. 321. 322. 323. *324. *325. *326. *327. *328. 331. *331. 338. 341. 343. 344. 345. 347. 348. 349 (zu drey). 351. 352. 354. 358. 359. 360. 366. 368. *368. 369. 370. 371. 371. 372. *372. 373. 374. 374. 386 Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette v., geb. v. Pogwisch *146 (Erben). *158 Goethe, Wolfgang Walther v. *225 Göttling, Johann Friedrich August 84 Goetze (Goetz), Johann Georg Paul 369 Goldoni, Carlo Der Diener zweier Herren 263. 325 Goltz, August Friedrich Ferdinand Graf v. d. 337 Gontard, Alexander 81(?) –, dessen Familie 81 Gontard, Maria Anne Cecilie, geb. du Bose oder Dubose 81(?) Gotha, Herzog von s. Sachsen-Gotha-Altenburg Gotter, Friedrich Wilhelm Übersetzung Pygmalion (J. J. Rousseau) 365 Gräfe (Graefe), Carl Ferdinand 215 Graff, Johann Jacob 35. 245. 360 Grambs, Johann Georg 113 113. 132. 140. 141. 143. 147. 384 Grandjean de Montigny, Auguste Henri Victor Architecture toscane, ou palais, maisons, et autre e´difices de la Toscane, mesure´s et dessine´s A. Grandjean de Montigny et A. Famin 367 Grashof, Carl Friedrich August 65 Greenough, George Bellas 318. 318 Gries, Johann Diederich 6. *8. 9. 13. *13. 14. 14. 22. 38. 216f. 217. 226. 291. 298. 312. 312f. *334. 374 Übersetzungen Caldero´n Das laute Geheimnis 216. 217 Das Leben ein Traum 216 Der wundertätige Magus 302. 312 Die große Zenobia 3. 5. 6. 7. 8. 9. 14. 216. 217

Griesbach, Johann Jacob Griesbachs Garten 283. 284. 286. 287 Grimm, Charlotte (Lotte) Amalie, verh. Hassenpflug *146 Grimm, Ferdinand Philipp *134 Grimm, Her man Friedrich *154. *155. *156. *158 Grimm, Jacob Ludwig Carl *121. *133. 144. 168. *168. 169. 307 Der arme Heinrich von Hartmann von der Aue (Hrsg. zus. mit W. Grimm) 168 Deutsche Sagen (Hrsg. zus. mit W. Grimm) 168 Irmenstraße und Irmensäule 169 Kinder- und Hausmärchen (Hrsg. zus. mit W. Grimm) 168 Lieder der alten Edda (Hrsg. zus. mit W. Grimm) 168. 169. 306 Ueber eine eigene altgermanische Weise der Mordsühne (Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft Bd. 1, 1815) 169 Grimm, Ludwig (Lui, Luis) Emil 133. 134. 134. 146. 168 Landschaftsstudien 134 Porträts 134 Radierungen 133 Skizzen 134 Zeichnungen 133. 134 Amalie Burchardi, verh. Keßler 133. 134 Grimm, Wilhelm Carl 121f. 133. 133. 134. 134. *144. 168. 168f. 169. 169. 298. 306. 306. 307 Der arme Heinrich von Hartmann von der Aue (Hrsg. zus. mit J. Grimm) 168 Deutsche Sagen (Hrsg. zus. mit J. Grimm) 168 Kinder- und Hausmärchen (Hrsg. zus. mit J. Grimm) 168 Lieder der alten Edda (Hrsg. zus. mit J. Grimm) 168. 169. 306 Griselda s. F. Paer u. A. Anelli Gronau, Wilhelm 336 Groote, Eberhard (Everhard) Anton Rudolph Hermann Joseph Melchior v. *70. *73 Taschenbuch für Freunde altdeutscher Zeit und Kunst auf das Jahr 1816 s. dort Groote, Jose ph Cornelius Alois Anton Balthasar v. 74 Groote, Maria Adelgunde v., geb. v. Herrestorff 72 Groß (Gross), Albrecht (Albert) Joseph Ludwig Gabriel v. 28. 374 Großfürstin s. Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar-Eisenach Großherzoglich Sachsen-Weimar-Eisenachisches Hof- und Staats-Handbuch 251

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Namen- und Werkregister Großtante (von F. Jacobi) s. J. Schlosser, geb. Fahlmer Grotthuß, Sophie Leopoldine Wilhelmine v., geb. Sara Meyer, gesch. Wulff 139 Grünne, Joseph Maria K arlomann (K arl) Graf Hemricourt v. 278 Grusse s. L. Kruse Guaita (Quaita), Georg Johann Friedrich v. 88. 105. 108. 119. 130. 133. 134. 141. 145 Guaita (Quaita), Maria Magdalena (Meline) Carolina Franziska v., geb. Brentano 109. 119. 130. 133. 134. 145. 179 Gubitz, Friedrich Wilhelm 235. 369 Gudenau (Guthenau), Carl Otto von der VorstLombeck und 61. 62 Güldenapfel, Georg (Johann) Gottlieb 287 Günderrode (Günderode) (Familie) 107 Günther, Auguste Wilhelmine Eleonore, geb. Löffler 11. 203 Günther, Wilhelm Christoph 237. 304 Gurowski 246 Gustedt, Jenny v., geb. Jerome´e Catharina Rabe von Pappenheim 296 Gutbier, Hermann 337f. Guthenau s. Gudenau

Hamilton, Sir William 84 Observations of Mount Vesuvius, Mount Etna and other volcanos 84 Hamilton, William Richard Memorandum on the subject of the Earl of Elgin’s pursuits in Greece 273. 278 s. a. Böttiger Hammer, Joseph v. 230. 305 Des osmanischen Reichs Staats-Verfassung und Staatsverwaltung 240 Fug und Wahrheit in der morgenländischen Literatur (Archiv für Geographie, Historie, Staatsund Kriegskunst, Jg. 7, 1816) 305 Fundgruben des Orients (Hrsg.) 16 Übersetzung Der Diwan von Mohammed SchemseddinHafis 121. 156. 158 Hampe, Carl Friedrich 235 Gemälde Transparentgemälde auf Ölpapier zu Goethes ‚Erklärung eines alten Holzschnittes vorstellend Hans Sachsens poetische Sendung‘, 1815 234. 235. 240. 252. 256 Hanauer s. C. G. A. Schönhals Hand, Ferdinand Gotthelf 19. 26. 27. 37. 230. 230 Handel (Henckel), Paul Anton v. 61. 62 Hannover, Ernst August König von s. Cumberland Hannover, Friedrike Königin von s. Cumberland Haoh Kiöh Tschwen s. Ungenannt, Haoqiu zhuan Hardenberg, Carl August Fürst von 80. 82. 103 (Minister). 123. 195. 319 Hardenberg, Georg Anton v. 337 Hardenberg, Georg Philipp Friedrich v. s. Novalis Hardy, Caspar Bernhard 75 Harnier, Richard Maria 276 Harras, Christian Joseph Carl 281. 283. 284. 311 Hartmann, Christian Ferdinand 266 Fragen, das Reinigen und Restaurieren schadhaft gewordener Bilder der Königlichen Galerie betreffend (1816) 266 Hartmann von Aue Der arme Heinrich (Hrsg. v. Jacob und Wilhelm Grimm) 168 Hasenclever, Josua 51 Hass den Frauen s. H. Blümner Hastings, G. 90. 95 Hatzfeld-Wildenburg-Schönstein, Hugo Franz Graf v. 81(?) Haüy (Havy), Rene´ Just Tableau comparatif des re´sultats de la cristallographie 87

Haacke, Friedrich Carl Ernst v. 17 Hackert, Jakob Philipp Gemälde Die Mündung des Carigliano und der Golf von Gaeta (heute Goethe-Museum, Frankfurt) 18 Umrisse Italienische Landschaften 16 Hadrian (eigentl. Publius Aelius Hadrianus) 86. 101 Hämmling s. Memling Händel, Georg Friedrich 275 Sonaten 196 Händel-Schütz s. Henriette Schütz Hänlein (Herr in Wiesbaden) 54 Häser, August Ferdinand 219 Häser, Christian Wilhelm 368 Hafis (Hafiz) (eigentl. Mohammed Schams ad-Din) 59. 86. 91. 168. 169. 208 Der Diwan von Mohammed Schemseddin-Hafis 121. 156. 158 Hagemann, Friedrich Gustav Lichtsinn und gutes Herz 228 Haide, Friedrich Johann Michael Jacob 343 Ha´jek z Libocan, Va´clav Wenceslai Hagecii von Libotschan Böhmische Chronik 263. 264 Haldenwang, Johann Christian Friedrich 188

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Namen- und Werkregister Hausfrieden s. A. W. Iffland Haxthausen (Haxthausen-Abbenburg), Wer ner Moritz Maria v. 52(?). 53. 54. 55 (Freund der Neugriechen). 55. 56. 56 (Freund). 56. 351 Sammlung u. Übersetzung Neugriechischer Volkslieder 53. 54. 55. 56. 164. 351 Hebe 170 Hebel, Johann Peter 182. 183. 184. 187. 188. 189. 195. 223 Allemannische Gedichte 185 Der Rheinländische Hausfreund oder Neuer Calender mit lehrreichen Nachrichten und lustigen Erzählungen 184. 185. 223 Gedichte 183 Hedwig s. Th. Körner Hegel, Georg Wilhelm Friedrich *176 Heidelberg. Jahrbücher der Literatur 307 Heideloff, Johann Friedrich Carl 253 Heidemann 389 Heim (Heym), Johann Ludwig 311. 315 Chronologischer Katalog der Heimschen Gesteinssammlung 315 Heinrich I., Herzog von Sachsen, deutscher König 327 Heinse, Johann Jacob Wilhelm 140 Ardinghello und die glückseligen Inseln 140 Heldermann s. C. Holdermann Helffreich, Karl Georg Gustav v. 209 Helldorff (Helldorf), Carl Heinrich Anton v. 259 Heller, Ludwig 346 Hellfeld, Christian August Friedrich v. 251. 252. 255. 257. 258. 260. 287 Helvig, Anna Amalia (Amalie) v., geb. v. Imhof 84. 101 Hemmelinck (Hemmelink, Hemmling) s. H. Memling Henckel (Regierungsrat) s. P. A. v. Handel Henckel v. Donnersmarck (Henckel, Henkel), Eleonore Maximiliane Ottilie Louise Gräfin, geb. Gräfin v. Lepel 204. 281. 374 Henckel v. Donnersmarck (Henkel), Wilhelm Ludwig Victor Graf 51 Henniger (Heninger), Georg Christoph 245(?). 246(?). 246 Henniger, Johann Gottlieb 233(?). 234(?) Henniger (Heninger), Johann Wilhelm 245(?). 246(?). 246 Herbig, Friedrich Wilhelm Heinrich 235 Gemälde Transparentgemälde auf Ölpapier zu Goethes ‚Erklärung eines alten Holzschnittes vorstellend Hans Sachsens poetische Sendung‘, 1815 234. 235. 240. 252. 256 Hercher (Herger), Christian Friedrich 217. 271. 318

Herder, Johann Gottfried v. 376. 386 Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit 89. 187 Herder, Susanne Sophie, geb. Hänel, verw. Berger 12(?) Hergenröder, Henriette Katharine 383 Hergenröder, Johann Matthias 383 Herger s. C. F. Hercher Herklots, Carl Alexander Jacob und seine Söhne in Egypten (Drama nach A. Duval, Musik E´. N. Mehul) 257 Herkules (Hercules) 21 Hermstedt (Hermstädt), Johann Simon 325. 336 Hertzog (Forstmann) 389 Herzlieb, Christiane Friederike Wilhelmine (Minchen, Minna) 191 (? Ottilie). 310 Herzog (S. 151) s. Württemberg Heß (Herr aus Berlin) 317 –, dessen Frau 317 Heß (Heeß, Hess, Hesse), Johann Friedrich Christian 111. 112. 119 Heß (Heeß, Hess, Hesse), Johann Georg Christian 271 Heß (Heeß, Hess, Hesse), Johanna Maria, geb. Neuburg 111. 112. 113. 119 Hess, Johann Christian Ludwig 289 Hessen-Darmstadt, Christian Ludwig, Prinz, seit 1806 Landgraf von 171. 172 Hessen-Darmstadt, Louise Caroline Henriette Großherzogin von, geb. Prinzessin von HessenDarmstadt 161. 213 Hessen-Darmstadt, Ludwig I. Großherzog von 161 Hessen-Kassel, Wilhelm I. Kurfürst von 48 (Lehnherr). 58 (Landesbesitzer) Hessen-Nassau s. Nassau-Usingen Hey, Jean (auch Meister von Moulins) Gemälde Karl II. von Bourbon (Sammlung Boissere´e, heute Alte Pinakothek, München, von Boissere´e J. van Eyck zugeschrieben) 101 Heygendorff, August Gottlieb Theodor v. 199 (eigenen Kindern, Geschwistern) Heygendorff, Carl Wolfgang v. 199 (eigenen Kindern, Geschwistern) Heygendorff, Caroline Augusta Marianna v. 199 (eigenen Kindern, Geschwistern) Heygendorff (Heygendorf, Heigendorf), Henriette Caroline Friederike v., geb. Jagemann 37. 171. *171. 173. 173. 184 (Unglücks-Boten). 191. 197. 198. 199. 209. 245. 273. 274. 282. 294. 299. *299. 307. 339. 340. 365. 365. 373. 373. *373 Heym s. J. L. Heim

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Namen- und Werkregister Hiemer, Franz Carl Adolph und Klara, oder die beiden Gefangenen (Libretto nach B. J. Marsollier des Vivetie`res, Musik N. d’Al(l)ayrac) 360 Hildebrandt, Ferdinand Theodor 243 Himly, K arl Gustav 127 Himly, Sophie Henriette, geb. Abich, verw. Roose 127 Himmel, Friedrich Heinrich 156 Ich weiß mir ein Mädchen hübsch und fein (Volkslied aus Des Knaben Wunderhorn) 156 Hirt (Hirth), Aloys Ludwig 372 Hobbema, Meindert 145. 149 Hochberg, Amalie Christine Caroline Reichsgräfin von 183 (junge Gräfin). 190 (junge Gräfinn) Hochberg, Leopold Graf von (1818 Erbprinz, 1830 Großherzog von Baden) 183. 190. 195 Hochberg, Louise Caroline Reichsgräfin von, geb. Geyer von Geyersberg 183 Hochberg, Wilhelm Ludwig August Graf von (1818 Markgraf, 1830 Prinz von Baden) 183. 190. 195 Hochwieser s. C. A. Hohwiesner Hoeckel s. L. Hölken Hölken (Hoelken, Hoeckel), Ludwig 279 (Schauspieler). 302 Höpfner, Johanna Christiana 22 (Köchin) Hövel, Friedrich Alexander v. Geognostische Bemerkungen über die Gebirge in der Grafschaft Mark 65 Hof (Hoff), Joseph Julius 336. 336. 337. 338. 388. 388. 389 Hoffmann (Hofmann), Philipp Jacob 144 Hofkavaliere (in Weimar) s. L. Hopffgarten; F. Poseck Hoftheater-Commission *28. *34. 212. *212. 219. *252 Hohenheim, Franziska Theresia Gräfin von, geb. v. Bernerdin, gesch. v. Leutrum 151 (? die Maitresse) Hohlweg, Hohlw., Holweg s. Bethmann-Hollweg Hohwiesner (Hochwieser), Clemens Aloys 140 Holbein, Franz Ignaz Der Verräter 363 Holdermann (Heldermann), Carl Wilhelm 352. 360 Holtzhausen (Familie) 107 Holzhausen, Johann Justinian Georg v. 143 Homer 114. 168 Odyssee 260 Hopffgarten (Hopfgarten), Ludwig Ernst v. 12(?). 13(?) Horatius (Horaz) Flaccus, Quintus Ars Poetica 185. 187

Horny, Franz Theobald 17. 18 Gemälde 17 Horst, Georg Conrad 85. 85. 89 Das Heilige Abendmahl. Eine dogmengeschichtliche Untersuchung 89 Mysteriosophie, oder über die Veredlung des protestantischen Gottesdienstes 85 Howard, Luke 351 Essay on the modifications of clouds (Philosophical Magazine 16/17, 1803) 335. 351 s. a. L. W. Gilbert Huber, Franz Xaver Das unterbrochene Opferfest (Libretto, Musik P. v. Winter) 271 Huber, Ludwig Ferdinand Offne Fehde 207. 363 Hügel, Anna, gen. Nanny, v. 95. 118(?). 196 Hügel (Hugel), Johann Alois Joseph v. 57. 59. 60. 61. 62. 63. 81. 82. 85. 88. 93. 94. 95. 97. 118. 119. 137. 147 Hufeland (Hufland), Christoph Wilhelm 282. 283. 284. 374. 375 Hufeland, Gottlieb *3. *22. *208. *236. *291. *298 Hufeland, Helene, geb. Troschel 374 (zweiter Heurath) Hufeland, Johanna Sophia Wilhelmine (Minchen) Juliana 374 Hufeland (Hufland), Victoria, geb. Müller 327 Hulstere, van (de Hulste`re) 278 Humbert, Eduard 379(?) Humboldt, Caroline Friederike v., geb. v. Dacheröden *75. *147. *148. 297. *305 Humboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand v. 69. 147. 305. *305. *333. 361 Übersetzungen Aeschylos Agamemnon, metrisch übersetzt 333 Humboldt-Dacheröden, Eduard Emil T heodor v. 69 Humbracht, Luise Ernestine Malvine v. 155 Hummel, Johann Erdmann 340. 340. 341 Hundeshagen, Helfrich Ber nhard *15. 40. 40. *41. 43. 45. 48. 54. 90. 99. 381. 382 Kaiser Friedrich I. Barbarossa, Palast in der Burg zu Gelnhausen 381 Topographische Karte der Rheinschlucht zwischen Bingen und Koblenz 40 Topographisch-militairischer Plan der Stadt und Festung Maynz mit ihren Umgebungen 15. 381 Huschke, Wilhelm Ernst Christian 3. 10. 11. 237. 269 (Arzte). 285. 296. 302. 367 Ich weiß mir ein Mädchen hübsch und fein (Volkslied aus Des Knaben Wunderhorn) s. F. H. Himmel, A. v. Arnim, C. Brentano

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Namen- und Werkregister Iffland, August Wilhelm 20. 30. 32 Die Aussteuer 258 Die Hagestolzen 20. 29. 30. 31 Die Jäger 343. 360 Hausfrieden 357 Imhof s. A. v. Helvig Indische Märchen 286 Isegrimm s. F. A. Wolf Isenburg-Birstein, Carl Friedrich Ludwig Moritz Fürst von 152 Isermann, Friedrich Karl 142. 147. 383 Isouard, Nicolo` Das Lotterielos (Oper, Libretto I. Fr. Castelli) 348 (Schauspiel) Iwanowitsch (Iwan), Feodor, gen. Kalmück 188

Jenaische Anzeigen s. Privilegirte Jenaische wöchentliche Anzeigen Jenaischer Universitäts-Almanach für das Jahr 1816 (Hrsg. v. G. G. Güldenapfel) 287 Jenaisches litterarisches Museum s. Jenaischer Universitäts-Almanach Jesus Christus (Jesus von Nazareth) 86. 89. 94. 100. 124. 143. 150. 307 Jesus erweckt die Tochter (Zeichnung) s. F. Overbeck Johann von Paris s. A. Boieldieu, C. de Godard d’Aucour u. J. v. Seyfried Johler, Johann Gottlob 320 John, Johann August Friedrich 15. 226. 294. 340 Johnson s. Tompson Johnsson (Janson), Georg August Ludwig 283(?) Jones, Sir William 164 Poeseos Asiaticae commentariorum libri sex 164 Jordan, Johann Ludwig v. 82 Joseph in Egypten s. E´. N. Me´hul u. A. Duval Journal, chemisches s. Journal für Chemie und Physik Journal für Chemie und Physik. Hrsg. v. J. S. C. Schweigger 276. 370 Jouy, Etienne de L’ Hermite de la Chause´e d’Antin 272 Jügel, Carl Christian 111f. 112 Gedicht Poetischer Kling-Klang 112 Jünger, Johann Friedrich Der Strich durch die Rechnung 5 Julie s. J. Egloffstein auf Lamgarben und Arklitten Julius Romanus s. Giulio Romano Jung, Elisabeth, geb. Coing 178. 180. 181. 184 Jung, Franz Wilhelm –, dessen Familie 102 Jung, Johann Heinrich, gen. Jung-Stilling 174. 178. 179. 180. 181. 181. 182. 183. 184 Heinrich Stillings Leben 174 Junge Leute (aus Stuttgart) s. E. Müller, E. F. Lempp, G. Schwab Jupiter 1. 2. 114. 158. 187. 189. 264 Just, Coelestin August 324. 327. 329. 331. 332. 335. 336. 337. 338. 389 Just, Rahel Dorothea Christiane, geb. Strauß 336 (Pflegemutter) Juvenal (Decimus Iunius Iuvenalis) Satiren 73

Jabach (Jappach), Eberhard 65. 66 Familiengemälde s. Ch. de Lebrun Jacobi, Friedrich (Fritz) Heinrich v. 92. 142. 305 Woldemar 142 Jacobi, Johann Friedrich 305. 305. 375 Jacobi, Susanna Helene (Lene) 148 Jacobi-Kloest (Jacobi-Klöst), Josephine v. (auch Kloest, geb. Jacobi) 143 Jacobs, Christian Friedrich Wilhelm 334 Jänisch (Bürgermeister von Tennstedt) 337 Jagemann (Familie) 199 Jagemann, Caroline s. C. Heygendorff Jagemann, Ferdinand Carl Christian 98. 198. 203. 223. 304. 320. 321. 339. 340. 341. 359 Gemälde Himmelfahrt Christi (Altarbild für die lutherische Kirche in Karlsruhe, ab 1815) 341 Porträt Johann Wolfgang v. Goethe (Gemälde, 1806) 98 Zeichnung Himmelfahrt Christi (Altarbild für die lutherische Kirche in Karlsruhe) 321 Jagow, Friedrich Wilhelm Christian Ludwig v. 307 Jahn, Johann Friedrich Ludwig Christoph 290. 386. 386 Die deutsche Turnkunst zur Einrichtung der Turnplätze 286. 290. 386 Jakob, T herese Albertine Luise (seit 1816 v.) *56 Janson s. G. A. L. Johnsson Jappach s. E. Jabach Jaquet, Francisca Jacobea, geb. Crespel 144 Jasnowski (Jasnowsky), Nikita 208. 354 Jassoy, Ludwig (Louis) Daniel 143. 147. 385 Jassoy, Marie Sophie Louise 147 Jean Paul s. J. P. F. Richter Jenaische Allgemeine Litteratur-Zeitung 94. 231

Kabisius, Friedrich August 272 Kabisius, Karoline Magdalene Wilhelmine Adolfine, geb. Schnepp 272 Kaempfer s. Kämpfer

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Namen- und Werkregister Kämpfer, Carolina Louisa Wilhelmina Ernestina 229(?). 231 (? Frauenzimmer) Kämpfer (Kaempfer), Johann Gottfried 302. 322 Kämpfer, Johanna Christiana Friederica 229(?). 231 (? Frauenzimmer) Kaestner (Madame) s. Charlotte Kestner Kai-Ka¯’-u¯s Buch des Kabus 4. 18. 34. 86 Kalb auf Kalbsrieth, Charlotte Sophie Juliane v., geb. Marschalk v. Ostheim 343. 343 Kalckreuth (Kalkreuth), Friedrich Ernst Adolph Carl Graf v. 307. 307 Kanicoff s. W. W. Chanykow Kanitz, Albrecht Graf v. 78 Kant, Immanuel 84. 180. 332 Karadzˇic´, Vuk Stefanovic´ Kleines slowenisch-serbisches Liederbuch 205 Karl (Erzherzog) s. Österreich Karl (Karln, Diener Goethes) s. J. W. Stadelmann Kasten der drey Könige (im Kölner Dom) s. Nicolaus von Verdun Katharina (Großfürstin) s. Oldenburg Kathen, Jeanne (Johanna) Henriette Charlotte v., geb. v. Mühlenfels *69 Kaufmann, Johann Heinrich 99 Kaufmann, Johann Peter 286 (Bildhauer). 304. 321. 326 Keck, Carl Gottfried Theodor 289. 310. 315 Kehr, Isaak 48 (Forstmann). 92 Kehrer, Ferdinand Adolf 165 Keil, Carl Wilhelm Leonhard (Bernhard) 331(?) Keil, Johann Georg *22 Kellner, Emilie, geb. Andreae 154. 166 Kermes s. F. Kirms Kesselstatt (Kesselstadt, Kesselstädt), Franz Ludwig Hyacinth Xaver Willibald Maria Reichsgraf v. 99. 101. 102 Kestner (Familie) Silhouette, 1783 (Werkstatt Bernsdorf in Hannover, heute Goethe-Nationalmuseum) 125. 344 Kestner (Kaestner), Charlotte Sophie Henriette, geb. Buff 125 (Mutter). 343. 344. 345. 345. 351. 352. 353. 357. 375. 384. 390 –, deren Söhne 345 Kestner (Kaestner), Clara Johanne Sophie Friederike 343. 343ff. 345. 345. 351. 352. 352f. 353. 390 Kestner, Georg August Christian 44. 123. 124129. 129. 130. *343. 344 (5 ältesten). 345. 345. *345. *351. *352. *353. 390 (Bruder) –, dessen Geschwister 125 Kestner, Georg Heinrich Friedrich Wilhelm 344 (5 ältesten). 345 Kestner, Johann (Georg) Christian 125 (Vater). 344

Kestner, Philipp Carl 344 (5 ältesten) Kestner (Destner, Kästner), T heodor Friedrich Arnold 123. 124. 125. 127. 142. 344 (5 ältesten). 345. 383. 384 Kestner, Wilhelm Georg Konrad Arnold 344 (5 ältesten) Kienlen (Kühnlen), Johann Christoph 367. 368 Vertonung Claudine von Villa Bella 368 s. Register der Werke Goethes Kieser, Dietrich Georg *16. 29. 171. 282. 288. 311. 312. 314 Kind, Johann Friedrich 366 Van Dyck’s Landleben 366 Kinder (im Weimarer Schloß) s. Sachsen-WeimarEisenach, Maria u. Augusta Kinigl s. H. P. Küngil Kinkel (Kinckel, Ginkel, Ginckel), Heinrich August v. 172. 173 Kirchner, Anton *142 Kirchner, Johann Andreas 279 Kirms, Carl 36 (Jubiläumsfest) Kirms (Kermes), Franz *19. *41. *46. *47. *48. 211. 217. *219. 223. 224. 224. 227. 234. 236. 237. 244. *249. 252. 263. 273. 279. 289. 293. 309. 321. 342. 346. 347. 352. 360. 364. 366. 369. 369. 373. 387 Kirscht, Wilhelmina (Minchen) Henrietta, geb. Burkhardt 213. 214. 294. 295 Kittel, Johann Christian 275 Klauer (Sohn von Martin Gottlieb Klauer?) 274 Klein, Carl Friedrich 358 Kleist, Friedrich Heinrich Ferdinand Emil v., seit 1814 Graf v. Nollendorf 271(?) Kleopatra VII., Königin von Ägypten 278 Klettenberg, Susanna Katharina v. 85 (Bekenntnisse einer schönen Seele) Kleyle, Franz Joachim v. 61. 62 Klinger, Friedrich Maximilian v. 353. 354 Klingmann (Klingemann), Ludwig 260 Klüpfel, K arl August 37 Knabe (im Heidelberger Schlossgarten) s. A. W. Paulus Knebel, K arl Ludwig v. *10. *13. 15. *15. *16. *18. *21. *29. *30. 137. *145. *146. *176. *183. *195. *209. 213. 214. 214. 215. 215. 216. 216. 221. 221. 222. 223. *236. *253. *254. *268. *273. *276. 277. *277. 280. 280. 281. 281. 282. 282. 283. 284. 284. 285. 285. 286. 286. 288. 289. 289. 291. *294. *298. 301. 301. *302. 305. 310. 310. 311. 312. 312. 313. 314. 314. *316. *317. 323. *335. *342. *343. *345. *349. *351. 353. *358. *364. *373. 386. 390. 390 Epigramme 386

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Namen- und Werkregister Gedicht Als die Tage noch wuchsen … (Übersetzung aus dem Lateinischen nach Tograi) 121 Sammlung kleiner Gedichte 216 Selbstbiographie (fragmentarisch) 214 Übersetzung Eines T. Lucretius Carus Schauergemälde der Kriegs-Pest in Attika 311 Knebel, K arl Wilhelm v. *214. *216. 223. 257. 259. 277. *353 Knebel, Louise Dorothea Ulrike Emilie v., geb. Rudorf (Rudorff) *230. 259. 300. 301. 301. 314. 353 Kniep, Christoph Heinrich Zeichnungen Landschaften 243 Kobbe, T heodor Christian August (Cay) v. 172. 276 Kobell, Wilhelm Alexander Wolfgang 143 Köchin (Goethes) 1805-1816 s. J. C. Höpfner 1816 s. Lincke Köhler (Koehler), Henriette, geb. Bisler 338(?) Köhler, Johann David Numismatischer Aufsatz 360 Köhler, Johann Tobias Numismatischer Aufsatz 360 Köhler (Koehler), Josephine 338(?) Kölnische Zeitung 66 Koels (Köls), Johann George Friedrich 339. 340 –, dessen Kinder 340 Koels (Köls), Johanna Sophie Dorothea, geb. Loos od. Lohse 340 Körner, Carl T heodor 352 Der Vetter aus Bremen (auch unter d. T. Die drei Schulmeister) 257. 258 Hedwig 309 Rosamunde 340. 346. 347. 352 Toni 361 Zriny 352. 360. 367 Körner (Cörner), Johann Christian Friedrich 4. 10. 31. 32. 203. 246. 256. 279. 361. 363. 367. 371. 373 Köster, Christian Philipp 162. 385 Koethe, Friedrich August 214. 214. 311 Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken (Hrsg.) s. dort Kolbe, Carl Wilhelm, d. J. 235 Gemälde Transparentgemälde auf Ölpapier zu Goethes ‚Erklärung eines alten Holzschnittes vorstellend Hans Sachsens poetische Sendung‘, 1815 234. 235. 240. 252. 59 Kopernikus, Nikolaus 59 Kopien Raphaelscher Kunstgebilde s. N. Dorigny

Kopp, Johann Heinrich Die Propaedeutik der Mineralogie (zus. mit Leonhard u. Gärtner) 52. 87 Koran (Coran) 2. 15. 86. 256. 371 Koreff (Coreff, Coref), David Ferdinand 220. 220. 221 Lyrische Gedichte 220 Kotzebue, Anna Christiane, geb. Krüger 37 Kotzebue, August Friedrich Ferdinand v. 6. 12. 13. 14. *14. *37. 180 Das Epigramm 260 Das getheilte Herz 207. 360 Das zugemauerte Fenster 260 Der Citherschläger und das Gaugericht 368. 369 Der Edukationsrat 309 Der Graf von Burgund 255. 256 Der Graf von Gleichen 12. 13. 14 Der Rehbock oder Die schuldlosen Schuldbewußten 32. 36. 37 Der Shawl 33 Der Westindier (nach Richard Cumberland) 219 Die Feuerprobe 178. 180. 190 Die Großmama 263 Die kleine Zigeunerin 369. 370. 372 Mädchenfreundschaft oder Der türkische Gesandte 13. 14 Rudolph von Habsburg und König Ottokar von Böhmen 26. 253. 363 Kotzebue, Carl Ludwig Anton 229(?) Kotzebue, Moritz August v. 27 Kräuter (Krauter, Kreuter, Kreiter), Friedrich T heodor David 15. 27. 33. 202. 210. 226. 232. 236. 263. 269. 270. 286. 287. 291. 294. 295. 295. 296. 305. 322. 328. *332. 371. 375 Kramer (Oberbergrat, Bergrat) s. L. W. Cramer Krause, Karolina Maria Wilhelmina, geb. Schmid 282(?) Kreuzer s. F. Creuzer Krieg, Reinhold 338 Krivtzoff s. N. I. Kriwzow Kriwzow (Krivtzoff), Nikolai Iwanowitsch 309. 309 Krüdener, Barbara Juliane v., geb. v. Vietinghoff, gen. Scheel 91 Krüger (Frau Amtmannin) 325 Krug von Nidda (Krug), Friedrich Ludwig Albrecht (Albert) Franz 324. 324. 325. 325. 328. 328. 329. 329f. *330. 331 Übersetzungen Gonsalvo von Cordova. Rittergedicht von Florian 324. 329. 330 Krug von Nidda (Krug), K arl Friedrich Ludwig *329

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Namen- und Werkregister Kruse (Grusse), Friedrich Leopold 236. 256. 366 Kruse, Johanna Christiane Caroline, geb. Plet(t)ner 256 Kügelgen, Franz Gerhard v. 364f. 365 Kügelgen, Marie Helene v., geb. Zoege von Manteuffel 364 –, deren Vettern 364 Kühn, Christiane Wilhelmine Sophie v. 329 Kühn (Küh), Gottlob Wilhelm Ernst 222. 278. 281. 287. 288. 289. 290. 312. 314. 315 Kühn, Just Heinrich Georg v. 329 Kühndorf, Johann Christian (auch Johann Christoph od. Johann Adolf) 28 (Theater-Meister). 207 (? Trousseau) Kühnlen s. J. C. Kienlen Küngil (Kinigl), Hermann Peter Graf 44 Küstner, Karl Theodor 370 Kummerfeld, K atharina Caroline Paulina Franciska, geb. Schulze 378 Kuntz (Kunz), Carl 183. 188 Gemälde Ausziehende Herde (Kopie nach Paulus Potter) 183 Landschaften 183 Kurz s. C. Kuntz Kutscher s. J. G. Barth Kyros (Cyrus, auch Kyros d. J.) 285

Lavoisier, Antoine Laurent de 84 Lawrence (Laurence), James Henry, Knight of Malta 205. 264 Der Engländer in Verdun oder der Friedensgefangene 264 Le Bauld de Nans et Lagny (Le Bault de Nantes), Claudius Franz Joseph 40 Le Moniteur Universel 19 Lebrun (Le Brun), Charles de Gemälde Familie Jabach (um 1660) 65. 66 Leers s. Leerse Leerse (Leers), gen. Sarassin, Jacob Philipp 383. 385 Lehne (Lehne´), Johann Friedrich Franz 99. 100. 101. 102. 102. 110. 131 Comparaison du plan de l’ancien Magontiacum 99. 102 –, dessen Familie 102 Lehr (Loehr), Friedrich August 47. 48 (? Arzt). 58(?). 61 (? Arzt) Leichtsinn und gutes Herz s. G. Hagemann Lembert, Johann Wilhelm (eigentl. Wenzel Tremler) Der Dichter und der Schauspieler, oder das Lustspiel im Lustspiel 354 Der Trauring 203 Lempp, Albrecht Friedrich 36 Lempp, Ernst Friedrich 36. 36 (Junge Leute). 36. 37 (Reisebegleiter) Lenz, Johann Georg 48. 215. 272. *272. 281. 285. 288. 310. *310. 311. 356 (the Professor of Mineralogy). *357 –, dessen Tochter bzw. Stieftochter s. W. Kabisius Leonardo da Vinci Gemälde 145 Leonhard, Carl Cäsar v. 51. 52. 52. 54. *54. *80. 87. 227. *228. *326. *342 Die Propaedeutik der Mineralogie (zus. mit C. L. Gärtner u. J. Kopp) 52. 87 Farbentabelle/Farbentafel 52 Taschenbuch für die gesammte Mineralogie s. dort Leoni, Leone, gen. Leone Aretino Porträt Medaille auf Michelangelo (Bleiguß 1561) 249 Lerchenfeld, Ernestine 182 Leutenberg, Johann Christoph 28 (Theater-Meister). 207 (? Trousseau) Leyden, Lucas Hughenszoon van 65 L’ Hermite de la Chause´e d’Antin s. E. de Jouy Liaisons Dangereus s. Ch. de Laclos Lichtenstein, Martin Hinrich Carl 347. 348. 348

L’Aspe´e (Delaspe, Laspe´e), Johann(es) de 50. 52. 57. 57 La Grange, E´douard Lelie`vre Marquis de *116 Laba´t, Josef Alexander 308 Laclos, Pierre Ambroise FrancX ois Choderlos de 131 Les Liaisons dangereuses 131 Lade, Christoph August 33 (Secretairs) Lade (Lade´), Philippine 33. 40. 41. 49. 55. 97 Laffert, Friedrich Johann v. 321. 323. 375 Lale´zari, Scheich Muhammed (1. Hälfte 18. Jh.) Waage der Blumen oder Anweisung zum Tulpen- und Narzissenbau 26. 37. 86 Langer, Joseph Rober t 34. *36 Sammlung von Zeichnungen zum Nachbilden in den Real- und Gymnasial-Schulen des Koenigreichs Baiern (Hrsg.) 34. 36 Langewiesche, Wilhelm 70 Laube, Heinrich 386f. Laurence (Ritter) s. J. H. Lawrence Laurop, Dorothea Jakobine, geb. Ben(e)dix 182. 183 Lauth (Müller zu Straßburg) 150 –, dessen Vater 150 Lavater, Johann Caspar 33. 67. 180 Lavie`re (auch La Vie`rre), Leonard Bernhard v. 12

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Namen- und Werkregister Gedichte 230 Blücher, Wellington und Gott 93 Mnemosyne (Gedichtsammlung) 51 Sonette 93 Lucretius (Lucrez) Carus, Titus 311 s. K. L. v. Knebel Ludecus, Johann Christian Ludwig 230. 241. 276 Luden (Luhden), Heinrich 171. 172. 257. 284. 286. 371. 386 Nemesis. Zeitschrift für Politik und Geschichte s. dort Luther, Martin 360. 361. 362. 363. 375 Lyncker (Lynker) s. Lincker und Lützenwick Lysippos (Lysipp) 20 Lyversberg (Lieversberg), Jacob Johann 65. 70. 74 (? Kaufmanne)

Lieber, Carl Wilhelm 121. 321 Persische Goldblumenverzierung 27 Zeichnung Der Kirchhof/Judenfriedhof (Kopie nach Ruisdael) 269 Lieversberg s. J. J. Lyversberg Lincke (Köchin Goethes, 1816) 294. 295 Lincker (Linker), Carl Wilhelm Friedrich v. 273(?) Lincker und Lützenwick (Lyncker), Agnes Mathilde v. 54. 56. 63. *63 Lincker und Lützenwick (Linker, Lyncker), Caroline (Lili) Christiane Eleonore v., geb. v. Schönberg 54. 56. 57. 57. 58. 63 Lincker und Lützenwick (Linker), Johann August Ludwig v. 221. 237 Lincker und Lützenwick (Lyncker, Lynker), Johann Friedrich Carl Alber t v. 54. 56. 237. 267 Lindenau, Ber nhard August v. 281 Linne´, Carl v. 183. 190 Litterarische Analekten, vorzüglich für alte Literatur und Kunst, deren Geschichte und Methodik (Hrsg. v. F. A. Wolf) 250. 333. 355 (his last publication) Lochner, Stephan Gemälde Dreikönigsaltar (auch Altar der Kölner Stadtpatrone od. Kölner Dombild), Anbetung der heiligen drei Könige und der Stadtpatrone 65. 66. 67. 68. 103 Loebel s. E. Löbenstein-Löbel Löbenstein-Löbel (Loebel), Eduard Leopold 282. 284 Löffler, Amalie, seit 1816 verh. Thiersch *11. *203 Loehr s. F. A. Lehr Löhrl, Johann Caspar Conrad 385 L’or, Chevalier de s. J. Delort Lorenzo di Credi (eigentl. Lorenzo di Andrea d’Oderigo) 127 Gemälde Thronende Muttergottes mit dem Christuskind vor Landschaft (um 1480/90, heute Landesmuseum Mainz) 100 Lorsbach, Georg Wilhelm 215. 216 Lortzing (Lorzing), Beate Auguste Emilie, geb. Elstermann 12. 16. 19. 29. 30. 31. 207. 224. 249. 269. 276. 277(?). 278. 294. 300. 379(?) Lortzing (Lorzing), Johann Friedrich 19. 224. 241. 246. 269. 277. 280 (Schauspieler) Lotte s. Charlotte Kestner, geb. Buff Louis (Prinz) s. Preußen Lucae (Lucä), Samuel Christian 385 Luck, Friedrich Ludwig Wilhelm v. 42. 43. 47. 48. 49. 51. 51. *51. *60. 93. 172. 230

M., R. 171f. 194 Maaß (Maas), Wilhelmine 309 Magdalen s. Maria Magdalena Mahomet s. Mohammed Maitresse (des Herzogs von Württemberg) s. Fr. v. Hohenheim Malatesta, Pandolfo 235 Malchen (Cousine der Brüder Grimm) s. A. Burchardi Mander, Carel (Carl) van 191 Gemälde Die Sintflut s. Ungenannt Mannlich s. E. F. v. u. zu Mansbach Mansbach, Ehrhardt Friedrich von und zu 275 Manuskript, vorzügliches (Sammlung Fochem) s. Meister der Davidszenen im Breviarium Grimani Marc Aurel (Marcus Aurelius) (eigentl. Antoninus, Marcus Annius Verus Arrius), röm. Kaiser 21 Maria (Mutter Jesu) 86 Maria Magdalena (Magdalen) 100 Maria Pawlowna s. Sachsen-Weimar-Eisenach Marie (S. 103) s. Maria Andreae Marien-Bild (Gemälde) s. Lorenzo di Credi, Thronende Muttergottes Mars 96 Marschall von Bieberstein (v. Marschall), Caroline v., geb. v. Veltheim 42 Marschall von Bieberstein (v. Marschall), Er nst Franz Ludwig v. 49. 49 (? Abgeordneter von Biebrich). 63. 94 Marschall von Burgholzhausen (Marschall), Antoinette Reichsgräfin, geb. v. Alten 240. 241. 302 Marschall von Burgholzhausen (Marschall), August Dietrich Reichsgraf 302 Marsollier des Vivetie`res, Benoıˆt Joseph Adolphe et Clara, ou les deux prisonniers (Libretto, Musik N. Dalayrac) 360

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Namen- und Werkregister Die zwei Blinden von Toledo (Libretto, Musik E´. N. Me´hul) 203 Martin, Susanne Marianne Louise 229. 229. 270. 283 (Begleiterinnen). 286. 287. 309 Masaccio (eigentl. Tommaso di Ser Giovanni di Mone Cassai) 126 Maßmann, Hans Ferdinand 386 Mater dolorosa (Gemälde) s. Ph. Uffenbach Matthisson, Friedrich v. 23. 23. *23. *190 Mauchenheim, gen. v. Bechtolsheim, Karl Emil v. 32 Maugras, Gaston 114 Maurer, Friedrich 375 Maurer, Johann Conrad 175 Maurer, Juliane Franziska, geb. Heiliger 175 Max s. Bayern und Maximilian I. Maximilian I., Römisch-deutscher Kaiser 73(?) Mayer, Luise Julie, geb. Gmelin 175f. –, deren Großvater s. C. Maurer Mbl. s. Morgenblatt für gebildete Stände Mecklenburg-Schwerin, Albrecht Prinz von 263 Mecklenburg-Schwerin, Caroline Louise Erbprinzessin (1815 Erbgroßherzogin) von 12. 18. 37. 231. 236 Mecklenburg-Schwerin, Friedrich Ludwig Erbprinz (1815 Erbgroßherzog) von 247 (Fürsten). *247. 257. 260. 264 Mecklenburg-Schwerin (Mecklenburg), Marie Louise Friederike Alexandrine Elisabeth Charlotte Catharine Prinzessin von 263 Mecklenburg-Strelitz (Mecklenburg), Georg Friedrich Carl Joseph Erbgroßherzog (1816 Großherzog) von 107. 109. 109. 132. 195. 218. 382 Medici, Maria von 72. 73 Mehr Glück als Verstand s. C. Schall Me´hul, E´tienne Nicolas Die zwei Blinden von Toledeo (Oper, Libretto B. J. Marsollier des Vivetie`res) 203 Joseph (Oper, Libretto A. Duval) 257. 266. 366 Meier (Tarnname für einen Studenten in Heidelberg) 172 Meisburg, v. s. C. H. G. v. Meusebach Meister (Kupferschmiede, S. 233) s. Otteny, Henniger Meister der Davidszenen im Breviarium Grimani Das Flämische Stundenbuch der Maria von Medici (Bilderhandschrift, 16. Jh., Sammlung Fochem) 72. 73 Meister der heiligen Veronika Gemälde Die Heilige Veronika mit dem Schweißtuch Christi (Sammlung Boissere´e, heute Alte Pinakothek, München) 118. 293

Meister der Lyversberg-Passion Gemälde Zwei Flügel eines Passionsaltars (sog. Lyversberg-Passion, Sammlung Lyversberg, heute Wallraf-Richartz-Museum, Köln) 65 Meister-Sänger Christian s. Ehrmann Melanchthon, Philipp 362. 363 Melber (Melbert), Johann Georg David *108. 123. 137 Melber (Melbert), Johanna Maria Jacobäa, geb. Textor 104. 105. 108. 112. 113. *303 Melber (Melbert), Johanna Maria Jacobäa (Jacquette) 104. 105 Melber (Melbert), Sabine Caroline, geb. Buck 105 Meline (im Haus Frommann) 283 (in Frankfurt) s. M. Guaita; M. Scherff Mellish (Mellish of Blyth, Mellisch), Charles Richard Emil Gottlob Wolfgang v. 277 Mellish (Mellish of Blyth, Mellisch), Joseph Charles 275. 276. 277. 278. 279. 375 Memling (Hämmling, Hemmelinck, Hemmelink, Hemmling), Hans 101. 136. 150. 165. 169. 194 Gemälde Cardinal s. J. Hey Die Sieben Freuden Mariae (Sammlung Boissere´e, heute Alte Pinakothek, München) 136. 150 Heiliger Christoph s. D. Bouts Memminger, Johann Friedrich 101 Mendelssohn (Mendelsohn), Georg Benjamin 22 Mendelssohn, Moses 270 Mendelssohn Bartholdy (Mendelsohn), Abraham Ernst 269. 270. 360. 360 Mendelssohn Bartholdy (Mendelsohn), Fanny Cäcilie 270. 270 (Kinder) Mendelssohn Bartholdy (Mendelsohn), Felizia Pauline Lea, geb. Salomon 270 Mendelssohn Bartholdy (Mendelsohn), Henriette (Rebekka) 270 (Kinder) Mendelssohn Bartholdy (Mendelsohn), Jakob Ludwig Felix 270 (Kinder) Mendelssohn Bartholdy (Mendelsohn), Paul 270 (Kinder) Meß (Mess), Johann Jacob 63. 64. 64 (Angestellte) Meßfreunde (aus Frankfurt a. M.) s. Ungenannt Metsch, Heinrich Ludwig Gottlieb v. 220 Metsch, Heinrich Wilhelm Traug ott v. 33 Metschke, Constantin 38 (Schloßvogt) Metternich-Winneburg (Metternich), Clemens Wenzel Nepomuk Lothar Fürst von 81. *81. 82. 88. 123. 187

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Namen- und Werkregister Mettingh, Emilie Henriette v., geb. v. Phull 31. 224. 240 Mettingh (Metting), Menco Heinrich v. 31. 137. 205. 224. 240. 246. 320 Metzler, Johann Friedrich 54(?). 109. 385 Meusebach (Meisburg), Carl Hartwig Gregor v. 77. 78 Meyer (Major) s. W. F. v. Meyern Meyer (Mayer, Meier), Amalia Carolina Friederika, geb. Kobe von Koppenfels 12. 331 Meyer, Bernhard 123. 382. 383 Meyer (Mayer, Meier), Friederike 360. 368. 369. 370 Meyer, Friedrich Adolph K arl (F. K. M.) 155f. Meyer, Johann Carl Heinrich 191. 192 Meyer (Mayer, Meier), Johann Heinrich 1. 2. 3f. 4. 5. 9. 11. 12. *12. 15. 16. 17. 18. *18. 19. 20. *20. 21. *21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 36. 37. 38. *47. *54. *56. 174. 199. 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 208. 209. 210. 210. 211. *211. 213. 218. *218. 223. 224. 228. 229. 230. 231. 232. 234. 235. 236. 236. 239. 240. 241. 244. 245. 250. 251. 253. 254. 255. 256. 257. 258. 259. 260. 262. 263. 264. 265. 266. 269. 270. 271. *271. 272. 273. 273. 274. 275. 277. 278. 279. 279. 283. 284. 284. 285. 286. 287. 288. 290. 291. 291f. 292. 294. 295. 302. 303. 304. 305. 306. 307. 308. 309. *309. 310. 311. 312. 313. 314. 316. 317. 318. 320. 320. 321. 322. 323. 325. 326. 327. 328. 331. 332. 333. 334. 335. 335. 336. 339. 340. 340. 341. *341. 342. 343. 346. 347. 348. 349. 350. 352. 357. 359. 360. 361. 363. 364. 365. 366. 367. *367. 368. 369. 370. 371. 371. *371. 372. 373. 386. 389 Entwicklung des Blumenstückes (Anzeige, KuA, Bd. 1, Zweites Heft, 1817) 364 Geschichte der Kunst 19. 20. 21. 22. 26. 27. 28. 29. 251. 331 Nachträge (in der Denkschrift über Lord Elgin’s Erwerbungen in Griechenland, W. R. Hamilton, übers. v. C. A. Böttiger) 273 Neu-deutsche religios-patriotische Kunst (zus. mit Goethe, KuA, Bd. 1, Zweites Heft, 1817) 309. 311. 314. 357. 363. 367 Zeichnung Der heilige Rochus (Karton, 1816, heute Goethe-Nationalmuseum) 255. 260. 272. 310. 320 Meyer (Mayer, Meier), Juliana 360 (Tochter). 361. 363 Meyer, Kuno 277 Meyer, Nicolaus *298 Meyerbeer, Giacomo (Jakob) (geb. Liebmann Meyer Beer) 31 Meyern (eigentl. Meyer), Wilhelm Friedrich v. 83

Michelangelo Buonarroti 249 Micio (Mincio), Neckname Goethes s. Terenz Mieg, Johann Elias 152. 153. 178 Milkau, Henriette Antoinette Sophie Cäcilie Clementine v. 211 Millin, Aubin Louis Description des tombeaux de Canosa 364 Reise durch Savoyen und Piemont nach Nizza und Genua 190 Minchen (in Jena) s. W. Herzlieb (in Weimar, im Haus am Frauenplan) s. W. Kirscht Minerva 1 Minerva. Ein Journal historischen und politischen Inhalts (begründet von J. W. v. Archenholz, seit 1810 hrsg. von Fr. A. Bran) 351 Missionsberichte s. Neuere Geschichte der Evangelischen Missions-Anstalten Moallakat s. Mu’allaqaˆt Mohammed (Mahomet), Abul Kasim Muhammad Ibn’ Abd Allah 97 Moller, Georg Adolf Hermann 161. 162 Denkmäler der deutschen Baukunst 161. 162 Kirche (nicht identifiziert) 161 Theater (Darmstadt) 161 Zeichnungen Freiburger Münster 161 Straßburger Münster 161 Moltke (Molke), Carl Melchior Jacob 3. 30. 37. 202. 211. 224. 230. 232. 254. 258. 278. 340 Moniteur s. Le Moniteur Universel Morgenblatt für gebildete Stände 29. 37. 249. 251 Morgenstern, Johann Ludwig Ernst 385 Morghen, Raffaello Kupferstich Grablegung Christi (nach Raffaello Santi) 124 Moritz, Johann Kaspar *107. *148 Motz, Philipp Wilhelm v. 78. 332. 371 Mounier, Claude Philibert (Philippe) Edouard *321 Mozart, Johannes Chrysostomus Wolfgang Gottlieb, gen. Wolfgang Amadeus 160 Cosi fan tutte o sia La scuola degli amanti (Oper, Libretto L. Da Ponte) 341 Die Zauberflöte (Oper, Libretto E. Schikaneder) 152. 370 Don Giovanni (Oper, Libretto L. Da Ponte) 152 Reich mir die Hand, mein Leben (Arie) 152 Mu’allaqaˆt (Moallakat, Arabische Gedichtanthologie, 8. Jh.) 16 Müffling (Müffling genannt Weiß), Philipp Friedrich Carl Ferdinand v. 32

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Namen- und Werkregister Müffling (Müffling genannt Weiß), Wilhelmine v., geb. v. Schele zu Schelenburg 282 Mühlenfels, Ludwig v. 70 Müller (Frau, in Weimar) 294 Müller (Regierungsrat) s. Gerstenbergk, gen. Müller Müller, Adam Heinrich 306. 307 Müller, August Eberhard 16. *220. 236. 270. 317. 348 Müller, Carl Friedrich 223(?) Müller, Eduard 36. 36 (Junge Leute). 37 (Reisebegleiter) Müller, Franz Heinrich 203(?) Müller, Friedrich Theodor Adam Heinrich v. 12(?). 18. 18 (Freund). 21. 23. 23-26. 26. 27. 28. 30. *30. 32. 32f. 33. 34. 36. 37. 85 (Freund). 98. 177. 202. 205. 211. 212. 220. *223. 224. 229. 237. 238. 271. 284. 287. 295. 299. *305. 333. 342. *342. 347. 348. 351. 352. 353. 357. 359. 361. 361. 365. 366. 367. 371. 372. 372. 379. 380. 390 Müller, J. C. (Gastwirt in Wiesbaden) –, dessen Töchter 43 Müller, Johann Christian Ernst 203(?). 250. 254. 298. 304. 305. 342. 349. 371 Müller, Johannes v. 89. 97 Müller, Louise (Tochter von A. E. Müller) 12 (? Dll Müller) Müller, Theodor Christian August Friedrich 223(?) Müller, Wilhelmine Christiane v., geb. Lüttich 352. 353 Müllner, Amandus Gottfried Adolph König Yngurd 372 Münchhausen, v. (Landrat) 389 Münchow, Carl Dietrich v. 31. 32. *32. *203. 214. 215. 221. 256. 281. 285. 287. 289. 290. 311. 315. 350. 350f. 351 Münchow, Dorothea Louise v. 282 Münz, Johann(es) 63. 64 (Angestellte). 64 Murray, John 191(?) –, dessen Frau 191 Musen 68. 330 Muth, Placidius 271. 272 Mylius, Heinrich 231 Mylius, Sophia Christiana Ernestina Friederica, geb. Schnauß 231

schaften). 47. 61. 95 (Bibrichischen Herrschaften) Nassau-Weilburg (Weilburg), Friedrich Wilhelm Fürst von 92 Nassau-Weilburg (Weilburg), Henriette Alexandrine Friederike Wilhelmine Prinzessin von, seit September 1815 Erzherzogin von Österreich 47. 92 (Braut) Nassau-Weilburg (Weilburg), Louise Isabelle Alexandrine Auguste Fürstin von, geb. Burggräfin von Kirchberg 92 Nassau-Weilburg (Nassau), Wilhelm Georg August Heinrich Belgicus Herzog von *99 Natorp, Franz Joseph v. 94. 95 Natorp (Natorp-Sessi), Maria Anna (Marianne) v., geb. Sessi 94 (Sängerin). 95 –, deren Familie 95 –, deren Vater 95 Natzmer, Wilhelm Dubislav v. 49. 51. 55 Sammlung u. Übersetzung Neugriechischer Volkslieder 51. 55. 56. 164 Nauendorf, Ludwig v. 42. 44. 47. 49. 50. 51 Neeff (Neefe, Nefe), Christian Ernst 48. 83. 383 Neer, Aert van der 140 Nees von Esenbeck, Christian Gottfried Daniel 311 Nemesis. Zeitschrift für Politik und Geschichte. Hrsg. v. H. Luden 284. 371 Neuburg s. Johanna Maria Heß Neuburg, Johann Georg 383 Neuendorf, Dorothea, gen. Dore 138 Neuere Geschichte der Evangelischen MissionsAnstalten zu Bekehrung der Heiden in Ostindien (St. 66, hrsg. v. G. Chr. Knapp, 1816) 321 Neufville, Jacob de 144 Neufville, Sophie Franziska de, geb. Gontard 140. 383 Neuwid s. M. Prinz von Wied-Neuwied Nicolai, Chre´tien Comte de 180 Nicolas (Großfürst) s. Rußland Nicolaus von Verdun Dreikönigsschrein (im Kölner Dom) 65. 66. 380 Nicolay (Nicolai), Paul v. 359 Nicolay, Wilhelm 62 Niebecker, Heinrich Ludwig Wilhelm v. 2 Niebecker, Henriette Louise Sophie v. 2. 274 Niebecker, Johanna Friederika Carolina v. 2. 274 Niebecker, Louise Friederike v., geb. v. Fritsch 2. 274. *303 Niebuhr, Barthold Georg 56. *272. 348. 365 Niethammer (Niedammer), Friedrich Immanuel 342 Nitschky (Nitschku, Nitschke), Elisabeth 33 Noe¨l (Noel), Matthias Joseph de 65

Nägele (Naegele, Nägeli), Franz Carl Joseph 165. 169 Napoleon s. Frankreich Nassau-Usingen, Friedrich August Herzog von 44 (Bibricher Herrschaften). 44. 45. 47. 49. 60. 61. 62. 95 (Bibrichischen Herrschaften) Nassau-Usingen, Louise Herzogin von, geb. Prinzessin von Waldeck 44. 44 (Bibricher Herr-

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Namen- und Werkregister nonum prematur in annum s. Q. Horatius Flaccus Noorde, Cornelis van Radierung Die heilige Barbara (nach einem Gemälde von J. van Eyck von 1437) 121. 122 Nostitz-Rieneck (Nostiz), August Ludwig Ferdinand Graf v. 230. 248 Nostradamus 35 Notterott, Wilhelm Friedrich 332 Novalis (eigentl. Hardenberg, Georg Philipp Friedrich v.) 329. 337 Nullum grande ingenium … s. L. A. Seneca

Gemälde Der Abend (1812/13, Sammlung F. Schlosser, Verbleib unbekannt) 105 Die Heilige Familie (Sammlung F. Schlosser, Verbleib unbekannt) 105 Olivier, Woldemar Friedrich 105(?) Oppell (Oppel), Hans-Adolph v. 81(?) Orck (Graf) 273 Ordenssekretär s. Chr. G. C. Vogel Orville & Co., Peter Friedrich d’ 135 Orville, Jean George d’ 179 Osann, Friedrich Gotthilf 361. 370 Osann, Wilhelm Gottfried 264 Osmanischer Staatsmann s. K. Rumi Oswald, Johann Baptist 38 (Postmeister). 39 (Postmeister) Otteny, Alexander Franz Joseph 233. 234. 281. 342 Otterstedt, Georg Ulrich Ludwig Joachim Friedrich v. 106. 108. *108. 109. 139. 143. 382. 387 Otterstedt, Laura Lorette v., geb. v. Zepelin 106(?). 139. 143 Ottilie s. Silvia v. Ziegesar, Wilhelmine Herzlieb Ottilie (Gast bei Frommanns) 282 Ottilie (Heilige) 254 Otto, Carl Jacob (seit 1816) v. 347 Otto, Friedrich 59 Otto, Johann Friedrich Gottlob 327 Ouvaroff s. S. S. Uwarow Overbeck, Christian Adolph 126 Gedichte 126 Overbeck (Overbek), Johann Friedrich 126 Zeichnungen 141 Auferweckung des Jairi Töchterchen (Bleistift, 1814) 150 Der Einzug Alexanders des Großen in Babylon (1814, nach Bertel Thorvaldsen) 105. 150 Die Grablegung Christi (1814, nach Raffael) 124. 126 Ovidius Naso (Ovid), Publius 145. 146. 185 s. a. J. I. v. Gerning

O si tacuisses philosophus … s. Boethius Oberthür, Franz 198 Obsson s. M. d’ Ohsson Ocken s. L. Oken O’Donell von Tyrconell (ODonell), Christine (Titine) Gräfin, geb. Prinzessin von Ligne 351. *351. 352. 375 O’Donell von Tyrconell, Moritz Graf 350. 351. 352. 375 Odysseus (Ulisses, Ulysses) 78. 260 Oels, Carl Ludwig 6. 7. 23. 35. 242. 246. 367. 370. 373 Oertzen, August Wilhelm Graf v. 365(?) Österreich, Carl Ludwig Johann Joseph Laurentius Erzherzog von 47. 59. 60. 61. 62. 92. 132. 195 Grundsätze der Strategie erläutert durch die Darstellung des Feldzugs von 1796 in Deutschland 61. 81. 264 Österreich, Franz I. Joseph Carl Kaiser von 61. 62 Österreich, Joseph Anton Johann Baptist Erzherzog von, Palatin von Ungarn 47 Offne Fehde s. L. F. Huber Ohsson (Obsson), Mouradja d’ Tableau ge´ne´ral de l’empire Ottoman, divise´ en deux parties, dont l’une comprend la le´gislation Mahome´tane; l’autre, l’histoire de l’empire Ottoman 232 Oken (Ocken), Lorenz (eigentl. Laurentius Ockenfuß) 163. 341. 376 (? ein Mann). 376 Über die Bedeutung der Schädelknochen. Ein Programm beim Antritt der Professur an der Gesamt-Universität zu Jena 163 Oldenburg, Catharina Pawlowna Prinzessin von, geb. Großfürstin von Rußland 90. 95. 195. 199. 207 Oldenburg (Oldenburg-Holstein), Paul Friedrich August Prinz von 361 Oldershausen, Carl Friedrich August v. 324 Olivier, Heinrich 105(?) Olivier, Johann Heinrich Ferdinand, d. J. 105 (Bruder)

Paer (Pae¨r), Ferdinando Achille (Oper, Libretto G. De Gamerra) 30. 261. 264 Agnese (Oper, Libretto L. Buonavoglia) 354 Die Wegelagerer (Oper, Libretto Chr. W. Franke nach A. Anelli) 224. 364 Griselda oder Die Tugend auf der Probe (Oper, Libretto A. Anelli) 361. 362 L’addio d’Ettore, o i suo ritorno trionfante (Oper, Libretto H. L. Ritter) 263 Palatinus (Palatin) s. Erzherzog Joseph von Österreich

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Namen- und Werkregister Palladio, Andrea (eigentl. Andrea di Pietro da Padova) 96 Palmer, Alexander 229(?) Pansa s. S. Bansa Paoli, Paolo Antonio Antichita` di Pozzuoli 359 Parodie des Grafen Gleichen s. A. v. Kotzebue Parthey, Gustav Friedrich Constantin 170. 195. 379f. Passin (Bassin) 263 Passion ähnlich der Francfurter s. Meister der Lyversberg-Passion Patzig, Johann August 348 Pauline (Gast bei Frommanns) 282 Paulus, August Wilhelm 95. 163 (der Schenke). *163. 165 (Der Schenke). 167 (Knaben). 174. 176. 177 (Schenke). 177. 193 (Schenke) Paulus, Elisabeth Friederike Caroline, geb. Paulus 174. 176. 176. 177 Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob 131. 163. 164. 165. 167. 168. 169. 171. 174. 175. 176. 177 Paulus, Sophie Karoline Eleutherie (Emmi) 174. 176. 177 Pegasus 177. 243. 268 Peltz (Pelz), Henriette (Erbin) 235 Pelzer, Carl Joseph 369 Penelope 78 Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) v., geb. (v.) Arnstein 138 Perthes, Friedrich Christoph 194f. Perugino (eigentl. Pietro di Cristoforo Vannucci) 101. 127 Gemälde Marien-Bild s. Lorenzo di Credi, Thronende Muttergottes Pestalozzi (Pestaloz), Johann Heinrich 90. 91 Peters, Friedrich August 281 Petersburger Zeichnungen s. K. I. Rossi Petrarca (Petrarka), Francesco 96. 187 Petz, Leopold *223 Peucer, Heinrich Carl Friedrich 12. 20. *30. 32. 37. 204. 208. 212. 232. 256. 267f. Nachspiel zu Die Hagestolzen (zus. mit Goethe) 20. 29. 30 s. A. W. Iffland Wandrer und Pächterin (Schauspiel nach Goethes gleichnamiger Ballade) 204 Pfarrer (in Offenbach) s. J. L. Ewald Pfarrius, Catharina Elisabeth, geb. Lade 49 Pfeiffer (Pfeifer), Franz Carl Joseph v. 45. 46. 46 Pfenning s. M. v. Venningen Pflug, Christian Karl Gottlieb 233 Pflug, Christoph Gottlieb 233. 234 Pflug, Ernst August v. 220 Pflug, Friedrich Christian Wilhelm 233

Pforr, Franz 126 Zeichnungen zu Götz von Berlichingen (Goethe) 126 Piautaz (Bietaz), Claudine 108. 109 Pick, Franz 76. 151. 209 –, dessen Erbe 76 Pieper (Pastor aus Rheydt) 70. 70 Pievan (?) 199 Pigmalion (Pygmalion) s. G. Benda; Fr. W. Gotter u. J. J. Rousseau Pilotti, Giuseppe Antenor, esposto al furore delle Baccanti (Oper) 260 Pistorius, Henriette Charlotte Helene, geb. Pritzbuer *70 Pitt, William, d. J. The Speeches of the Right Honourable William Pitt, in the House of Commons. 4 Bde. 211 Plan der neuen Oper s. Register der Werke Goethes, Feradeddin und Kolaila u. Der Löwenstuhl; B. A. Weber Platon 117 Plessen (Plesse), Leopold Engelke Hartwig v. 273 Plinius d. Ä., eigentl. Gaius Plinius Secundus 183 Pluto 10 Podewils, Peter Heinrich Carl Wilhelm v. 223 Pogwisch, Henriette Ottilie Ulrike v., geb. Gräfin Henckel v. Donnersmarck 368. 373 Pogwisch (Pochwisch), Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette v. 13. 282 (? Ottilie). 319. 319. 320. 373. 374 s. a. O. v. Goethe Poißl, Johann Ne pomuk Franz von Paula Faustinus Sebastian Johann von Gott v. Antenor verfolgt von den Bacchanten (Oper, Bearbeitung nach G. Pilotti) 260 Portugal, Ferdinand Prinz von 9 Poseck, Friedrich Karl Christian v. 12(?). 13 Postmeister (in Fulda) s. J. B. Oswald Potter, Paulus Gemälde Ausziehende Herde 183 Poussain s. Poussin Poussin (Poussain), eigentl. Gaspard Dughet 294(?) Poussin (Poussain), Nicolas 294(?) Preen (Prehn), August Claus v. *205. *234. 243. *244. *246. *248 prematur in nonum annum s. Horatius (Horaz) Preußen, Friedrich II. König von 71. 197 Preußen, Friedrich Ludwig Christian, gen. Louis Ferdinand, Prinz von 139 Preußen, Friedrich Wilhelm II. Kronprinz (1786 König) von 197

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Namen- und Werkregister Preußen, Friedrich Wilhelm III. König von 53 (König). 66 (Fürsten). 139 (Königs) Primavesi, Johann Georg 133. 140. 161. 162. 302 Der Rheinlauf 133. 162. 303 Prinz Fernando s. Portugal Privilegirte Jenaische wöchentliche Anzeigen 251 Promnitz (Eleve des landwirtschaftlichen Instituts in Tiefurt) 277. 278 (junger Mensch). 278 Proserpina s. C. Eberwein; Register von Goethes Werken

Rechberg und Rothenlöwen (Rechberg), Jose ph Maria Johann Nepomuk Hyazinth Franz Xaver Kasimir Franz de Paula Graf von 191. 192 Recke, Charlotte Elisabeth (Elisa) Constantia v. d., geb. Gräfin v. Medem *297. *309. 336 Rede bei der Feierlichkeit der Stiftung des weißen Falkenordens. Am 30. Januar 1816 386 Reden, Friedrich Wilhelm Graf v. 255 Reden, Johanne Karoline Friederike Gräfin v., geb. v. Riedesel zu Eisenbach 255 Reges, Johann Andreas Benjamin 385 Rehbein, Wilhelm 276. 294. 295. 302. 320. 323. *324. 340. 350. 354. 361. 363. 364. 367. 369. 373 Reichardt (Reichard), Johann Friedrich 160. 175 Vertonungen Gedichte (Goethe) 175 Goethelied 54. 81 Reichlin-Meldegg, Karl Alexander v. 176f. 177 Reil, Johann Adam Friedrich Der Bergsturz (zus. mit J. Weigl) 211. 213 Reil, Johann Christian 222 Reimarus, Christine Sophie Louise, geb. v. Hennings 92. 142 Reimarus, Johann Albert Heinrich 92. 142 Reimer, Georg Andreas *70. *201(?) Reinhard, Catharine Eleonore 53 (eine Dorothea, Mädchen, schöne Müllers-Tochter). 135 (eine Dorothea). 152 (schöne Müllers-Tochter, Dorothea) –, deren Brüder 53. 152 –, deren Geschwister 53. 152 –, deren Tante 53. 152 Reinhard, Franz Volkmar Kurze Vorstellung der Kantischen Philosophie 332 Reinhard, Johannes –, dessen Familie 53. 54. 81 Reinhard, K arl Friedrich v., 1815 Graf v. 92. *118. 131. 142. 167. *167. *194. *201. *203. *204. 276 Reinhard, Marie Margarete, geb. Erckel 53. 53 (alte Mutter). 152 Reinhardt, Maria Theresie Antonie v., geb. v. Nicklewicz 336 Reinhold, Carl Leonhard 180 Reitzenstein (Reizenstein), Sigismund Carl Johann v. 163. 164. 165 Reliquienkasten (im Kölner Dom) s. Nicolaus von Verdun Rembrandt (Rembrant), Harmenszoon van Rijn 113 Remde (Remda, Rempt), Johann Heinrich Christian 219. 219. 271 Rennenkampff (Rennencamp, Rennencampf), Carl Jacob Alexander v. *151. 360. 361. 361. 362. 363

Quaita s. Guaita Quandt, Johann Gottlob (seit 1820 v.) *38. 210. *210 Zeichnungen aufgefundener Gemälde 210 Quatreme`re de Quincy, Antoine Chrysostome Le Jupiter Olympien 264 Quintus s. Ratz R., Major v. s. J. v. Roth Raabe (Rabe), Carl Jose ph 1. 2. 3. 4. 5. 214 Porträts 5 Johann Wolfgang von Goethe (Ölgemälde, 1814) 214 Johann Wolfgang von Goethe (Ölgemälde, 1815) 2 Racine, Jean Baptiste Phädra 338 Radl, Anton 143. 147 Aquarellzeichnungen 143 Zeichnungen 107. 108 Ansicht Frankfurts von der Gerbermühle 158 Radziwill (Radzivil), Anton Heinrich Fürst 284 Raffaello Santi (Raphael) 1. 124. 126. 150. 258 Gemälde 73. 145 Grablegung Christi (Pala Baglioni, Villa Borghese, Rom) 124. 126 Kupfer nach Raphael 228. 237 Ramann, Christian Heinrich *209 Ramayana (Ramajan) (indisches Heldenepos) 22. 246 s. a. Fr. Bopp Ramberg, Johann Heinrich 26 Raphael s. Raffaello Santi Rat-Haus-Bild s. Lochner Ratz, Jeremias 332 Rauch, Christian Daniel 249. *319 Porträts Johann Wolfgang von Goethe (Statuette, 1828) 307 Rauch, Gustav Johann Georg v. 65. 72. 75. 82 Raumer, Kurt v. 78 Rebenstein, Christian Gottlob Leberecht 360. 364. 366. 367

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Namen- und Werkregister Renner, Theobald 357. 358. 361. 371 Rentamtmann (in Jena) s. G. Kühn Repnina-Wolkonskaja (Repnin), Warwara Alexejewna Fürstin, geb. Gräfin Rasumowskaja 204 Retzsch (Retsch), Friedrich August Moritz Umrisse zu Goethes Faust 359 Reuß-Greiz, Heinrich XIII. Fürst von 44. *44. 359(?) Reuß-Greiz (Reuss), Louise Fürstin von, geb. Prinzessin von Nassau-Weilburg 118 Reutern, Carl v. 209 Reutern, Gerhardt (Gerhard) Wilhelm v. 165. 167. 167 (des schönen Russen). 209 Reutern, Joseph Gerhard Wilhelm (Basil) v. 167. 209 Revel, Jean Daniel 309 Rheinischer Merkur. Hrsg. v. J. Görres 29 Richter, Johann Paul Friedrich, gen. Jean Paul 172. 355. 375. 381 Ridel (Riedel), Amalie Charlotte Angelika, geb. Buff *129. 299. 343. 345. *345. 352. 353. 390 Ridel (Riedel), Carl Heinrich Hermann Emil 276 Ridel (Riedel), Cornelius Johann Rudolph 237. 276. 299. 320. 343. 344. 345. 352. 353. 390 Ridel (Riedel), Johann Heinrich Rudolph 299 Riedel s. Ridel Riedesel, Martha 173 Riedesel zu Eisenbach, Johann Hermann v. Reise durch Sicilien und Großgriechenland 86 Riedesel zu Eisenbach (Riedesel), Georg (Carl) Ferdinand Friedrich Johann v. 273 Riemer, Caroline Wilhelmina Henrietta Johanna, geb. Ulrich (Uli, Uline) 2. 6. 11. 12. 16. 17. 18. 27. 36. 171. 202. 203. 206. 208. 209. 211. 223. 224. 229. 231. 232. 251. 252. 253. 254. 255. 257. 258. 259. *259. 260. 264. 268. 269. 270. 271. 272. 273. 275. 278. 292. 294. 300. 302. 304. 305. 306. 307. 308. 356 Riemer, Friedrich Wilhelm 2. 3. 6. 11. 12. 16. 17. 17. 18. 19. 19. 20. 21. 22. 27. 27. 30. 30. 31. 36. 37. 55. 141. 146. 202. 202. 203. 204. 205. 206. 206f. *206. 207. 208. 208. 209. 209. 210. 210. *210. 211. 211. 212. *212. 213. *213. 219. *222. 223. 224. 228. 229. 230. 231. 232. 235. 236. 237. 241. *241. 246. *249. 250. 250f. 251. *251. 252. 253. 254. *254. 255. 255. 256. 257. 258. 260. 262. 264. 265. 268. 269. 270. 271. 272. 273. 273. 275. 275. *276. 277. 278. 278. 279. 284. 285. *288. 291. 292. 295. 296f. 298. 302. 303. 303. 304. *304. 305. 306. 307. 308. 308. 309. 322. 341. 342. 346. 353. 356. 359. 376. 379. 386. 386. 389 Blumen und Blätter 286. 288 Gedichte Am Tage Wolfgang (Der Blumen zartgesinnten Liebespfande …) 208 Prolog, Hain der Musen (1816) 285 Sonette 353

Kleines Griechisch-Deutsches Hand-Wörterbuch 275. 356 Riepenhausen, Franz 126 Riepenhausen, Johannes 126 Riese, Johann Jacob 48. 109. 120. 121. 133. 143. 152 Rinds s. S. Rinz Ring, Karl Ludwig 190 Übersetzung A. L. Millin Reise durch Savoyen und Piemont nach Nizza und Genua 190 Ringseis, Johann Ne pomuk v. 28. 28f. Rinz (Rinds), Sebastian 144 Risse/Petersburger Risse s. Rossi Rist, Johann Georg *226 Ritter, Heinrich Ludwig L’addio d’Ettore, o i suo ritorno trionfante (Libretto, Musik F. Paer u. P. v. Winter) 263 Ritter, Johann Wilhelm 86 Rochlitz, Johann Friedrich *303 Rochus (frz. Heiliger) 54. 120. 255. 260. 272. 286. 310. 311. 320. 332. 367. 372 Rockenthien, v. 389 Rockenthien (Rockenthiem), Henriette Friederike Emilie Christine v. 324(?) Roeder s. C. E. R. v. Röder Röder (Roeder), Carl Eugen Reinhard v. 317 Röder, Friedrich Erhard Leopold v. 97 Römer, Georg Christian Die beiden Neffen (Lustspiel nach dem Französischen) 257. 258 Romanus s. Giulio Romano Romeo und Julie am Grabe (Zeichnung) s. P. Cornelius Rosamunde (Trauerspiel) s. Th. Körner Rossi, Karl Iwanowitsch (eigentl. Carlo di Giovanni Rossi) 292 (Bauzeichnungen für das Weimarer Schloß, 1816) 291. 292. 303. 326 Roth, Johann v. 44. 143 Rousseau, Jean Jacques Pygmalion (Monodrama, übers. von Fr. W. Gotter, vertont von G. Benda) 365 Roux, Jacob Wilhelm Christian *5 Rubens, Peter Paul 65. 66. 140. 143. 145. 149 Gemälde Die Kreuzigung Petri (St. Peter, Köln) 66. 82. 89 Junge Frau mit Rose 145 Ruckstuhl, Carl Joseph Heinrich *209. 284. *284. *371 Von der Ausbildung der Teutschen Sprache (Nemesis. Zeitschrift für Politik und Geschichte Bd. 8, 1816) 284. 371

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Namen- und Werkregister Rudolph von Habsburg s. A. v. Kotzebue Rühle von Lilienstern (Rühl, Rüts), Johann Jacob Otto August 140(?). 245. 246 Rüts (Major) s. O. A. Rühle von Lilienstern Ruisdael (Ruysdael), Jacob Izaakszoon van 270 Gemälde Judenfriedhof (Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden) s. C. Lieber Zeichnungen 269. 270 Einige Grabdenkmäler (Rotsteinzeichnung) 269 Rumi, Kjatibi (eigentl. Mir Sidi Aly) 232 (Osmanischer Staatsmann) Rumohr, Carl Friedrich Ludwig Felix v. 34. 36. 36 Ruscheweyh (Ruschweih), Johann Ferdinand Bilder zu Goethe’s Faust von P. Cornelius. Gestochen in Rom von F. Ruscheweyh 83. 98. 141. 343. 360 Russe, schöner s. G. v. Reutern Rußland, Alexander I. Pawlowitsch Zar von 91. 180 Rußland, Elisabeth Alexejewna Zarin von, geb. Prinzessin Louise Maria Augusta von Baden 211. 212 Rußland, Katharina II. Zarin von, geb. Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst 188 (Kaiser von Rußland) Rußland, Konstantin (Constantin) Pawlowitsch Großfürst von 202 Rußland, Michail (Michael) Pawlowitsch Großfürst von 205 Rußland, Nicolai (Nicolaus) Pawlowitsch Großfürst von 205. 359 Ruysdael, Salomon Jacobsz van 140

221. 221. 222. *223. 225. 227. 227. 232. 232. *232. *235. 236. 237. 238. 239. 239. *239. 240. 243. 246. 254. 254. 256. 260. 260. 261. *261. 262 (Huldigungsfeyerlichkeit, Huldigungs-Act). 264. 265. 267. 268. 272. 278. 281. 281. *281. 283. 285. 286. 286. 287. 299. 303. 304. *304. 305. 308. 315. *315. *321. 326. 338. 339. 341. 342. 342. *347. *348. 350. *352. 353. 357. 364. 364. *364. 365. 367. 373. 380. 382 Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl Ber nhard Prinz (1815 Herzog) von 47. 49. 266. 284. 285. 286. 292 Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl Friedrich Erbprinz (1815 Erbgroßherzog) von 9. 12. 13. 16. 17. 19. 22. 22. 27. 30. 33. 33. 199. 202. 207. 207 (der junge Hof). 207. 211. 326. 346. 363. 364. 370 Sachsen-Weimar-Eisenach, Ida Herzogin von, geb. Prinzessin von Sachsen-Meiningen 284. 285. 292 Sachsen-Weimar-Eisenach, Louise Augusta Herzogin (1815 Großherzogin) von, geb. Prinzessin von Hessen-Darmstadt 1. 6. 9. 10. 11. 15. 16. 26. 27. *27. 33. 33 (? Hoheiten). 34. 34 (fürstliche Personen). 37. 44. 47. 199 (herzogliche Haus). 202. 204. 220. 236. 237. 238. 252. 253 (Großfürstin). 253. 254. 263. 268. 272. 281. 282. 285. 285. 286. 292. 302. 305. *322. *323. *325. 338. 351. 354. 389 Sachsen-Weimar-Eisenach, Maria (Marie) Louise Alexandrine Prinzessin von 13. 146. 283. 284. 284. 285. 286. 286. 287. 289. 289 (Kindern). 289. 290. 340. 341 (Kinder). 342. 350 Sachsen-Weimar-Eisenach, Maria Louise Augusta Catharina Prinzessin von 13. 146. 256. 283. 284. 285. 286. 289. 289 (Kindern). 290. 340. 341 (Kinder). 342. 350 Sachsen-Weimar-Eisenach, Maria Pawlowna Erbprinzessin (1815 Erbgroßherzogin) von 13. 14. *19. *22. *33. 43. 51. 57. 199. 202. 205. 207. 207 (der junge Hof). 212 (der hohen Stifterin). *227. *228. *239. 251. *269. *285. *286. *289. *290. 291. *291. 292. 303 (Kaiserl. Hoheit). 326. 326. *326. 327. 353. 359. 364. 372. 373 Sack, Johann August 77. 229 (von Aachen) Sacy, Antoine Isaac Silvestre de Grammaire Arabe, a` l’usage des e´le`ves de l’E´cole spe´ciale des langues orientales vivantes 215 Saint George (St. George), Johann Georg Konrad v. 29 Salomon (Salomo), Andrienne Jeanne v. 270 Salvi, Giovanni Battista, gen. Sassoferrato Gemälde Maria, das Kind anbetend (Sammlung Brentano-Birkenstock, heute Frankfurt, Städelmuseum) 145

Sachs, Hans 235. 252 s. Register von Goethes Werken, Gedichte Sachsen, Anton Clemens Theodor Prinz von 306. 307 Sachsen-Gotha-Altenburg, Emil Leopold August Herzog von 17. 325 Sachsen-Meiningen, Ida von s. Sachsen-WeimarEisenach Sachsen-Meiningen, Louise Eleonore Herzogin von, geb. Prinzessin von Hohenlohe-Langenburg 357 Sachsen-Weimar-Eisenach (Großherzogtum, Herzogliche Familie) 344 Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl August Herzog (1815 Großherzog) von 14. 15. 16. 19. 33(?). *33. 44. *44. 45. 47. *48. *61. *62. *63. *64. *66. *72. *76. *77. *78. *81. *82. *88. *90. *92. 95. 96. 97. 103. 118. 119. *131. 140. 141. 144. *147. 165. 171. 171. *171. 172. 173. 174. 175. 178. 184. *190. 191. 197. 199. 203. 212. 213. 217. 219. 220.

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Namen- und Werkregister Porträts Gesichtsmaske Goethes (vermtl. Kopie der Maske Weissers, 1816) 243 Johann Wolfgang von Goethe (Büste, 1823) 243 Johann Wolfgang von Goethe (Medaillon, 1816) 98. 177. 241. 243. 245. 247. 371. 372 (Christgeschenk) Schächer s. Dismas Schaeffer, Carl Friedrich Gesamtausgabe der Werke von Giulio Romano (Plan) 274 Schäffle, Alber t Eberhard Friedrich 225 Schaffarik (Safarik), Paul Joseph 308 Schafhausen s. Th. Schaaffhausen Schall, Carl Leopold Anton Mehr Glück als Verstand 263. 348 (Schauspiel) Schardt (Schard), Ernst Carl Constantin v. 36 (Jubiläumsfest). 210. 211. 212. 220. 237. 267 Schardt, Friederike Sophie Eleonore v., geb. v. Bernstorff 15. *15. 321 Scharff (Scharf), Amalie (Meline) Henriette, geb. Willemer 110. 111. 119. 120. 123. 125. 135. 152. 153 Scharff (Scharf), Friedrich 110. 111. 119. 120. 123. 135. 152 Scharff, Rosina (Röschen) 157 Schaumburg, Prinzeß von s. Hermine von AnhaltBernburg-Schaumburg-Hoym Schauroth (Schaurott), Friedrich Carl v. 21. 28. 363 Schauspiel im Schauspiel s. J. W. Lembert, Der Dichter und der Schauspieler Schauspieler (aus Darmstadt) s. L. Hölken (in Weimar, Haushofmeister in König Lear) s. F. Lortzing Scheidler, Johann Konrad K arl Her mann 386 Scheins (Familie) 140 Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph v. 29. 326 Schelver, Franz Joseph 83. 164. 167. 193. 193 Von den sieben Formen des Lebens 193 Schenk v. Tautenburg (Familie) 223 Schenke, der s. W. Paulus Schenkendorf, Elisabeth Barckley, geb. Dittrich 183 Scherer, Johann 26 Schierstädt (Schierstedt), August Wilhelm v. 335. 336 Schikaneder, Emanuel (eigentl. Johann Joseph Schickeneder) Die Zauberflöte (Libretto, Musik W. A. Mozart) 370 Schiller, Caroline Henriette Louise v. 343

Salzwedel, Peter 385 Samaritan s. Ungenannt, Kunstwerke Sarto, Andrea del 22. 25 Sartorius, geb. Schmuck 164. 193 Sartorius, Caroline Dorothee, geb. v. Voigt 127. 203 (Freunde). 356 Sartorius, Georg Friedrich Christoph *1. 11. 18. 27. *34. 127. *129. *196. 203 (Freunde). *203. 204. *204. 321. 355. 356. 388. 388 Aufsatz über den Wiener Kongress 11 Rezension The Speeches of the Right Honourable William Pitt, in the House of Commons (Göttingische gelehrte Anzeigen 1815, Nr. 176) 211 Ueber die gleiche Besteuerung der verschiedenen Landestheile des Königreichs Hannover 204 Sassoferrato s. G. B. Salvi Saturn 96 Savigny (Familie) 146 Savigny, Bettina v. 123. 135 Savigny, Carl Friedrich v. 123(?). 135(?) Savigny, Franz Carl Georg v. 123. 135 Savigny, Friedrich Carl v. 119. 133. 134. 135. 146. 169. 171 Berliner Plan für Deutsche Geschichte im Sommer 1816 (zus. mit F. Eichhorn) 292. 348 –, dessen Familie 134 Savigny, Maria Kunigunde (Gunda) Ludovica Catharina v., geb. Brentano 119. 123. 133. 134. 135. 145. 146. 152. 171 Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Ludwig Adolph Peter Graf zu 242 Schaaffhausen (Schafhausen), Maria T herese Lucie, geb. de Maes 65 Schadow, Carl Zeno Rudolph (Ridolfo) Zeichnungen 235 Schadow, Friedrich Wilhelm Zeichnungen 235 Schadow, Johann Gottfried 205. 233. 233. *233. 234. 234. 235. 235. 236. 236. 237. 239. 240. 240. 241. 241f. 242. 243. *243. 244. 245. 245. 246. 246. 247. 247f. 248. 248. 249. 249. *292. 371. 372. *372 Blücher-Denkmal, Rostock 205. 233. 234. 236. 244. 245. 247. 249 Entwürfe 234 Modelle 233. 234. 235. 236. 244. 247. 248 Piedestal 233. 234. 244. 248 Reliefs 234. 240. 241. 243. 244. 248 Zeichnungen, Skizzen 233. 234. 240. 244 Luther-Denkmal, Wittenberg 360. 361

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Namen- und Werkregister Schiller, Er nst Friedrich Wilhelm v. 271. 272. 273. 343. 354 Schiller, Johann Christoph Friedrich v. 28. 30. 30 (werthen Verfasser). 32. 86. 87. 97. 180. 226. 240 (? Tableaux). 294. 376. 389 Dramen Die Jungfrau von Orleans 259 Die Räuber 290 (Ein freies Leben). 307. 308 Don Carlos 361 Maria Stuart 33. 299. 364 Wallenstein 280 Wilhelm Tell 220. 376 Gedichte Das Lied von der Glocke 30. 378. 379 Der Taucher 33 Übersetzung Phädra (nach J. Racine) 338 Schiller, K arl Friedrich Ludwig v. *343 Schiller, Louise Antoinette Charlotte v., geb. v. Lengefeld 6. 10. 13. 13. 15. 16. *37. 209. *223. 240 (? Tableaux). 253 (Frauenzimmer). 253. 254. 270. 273. 276. *284. 294. *297. 302. 306. 312. *320. 343. 343. 351. *357. 389. 389 Schilling von Canstatt (Schilling), Carl Friedrich v. *57 Schinderhannes (eigentl. Johannes Bückler) 64 Schinkel (Schinckel), Karl Friedrich 249. 318. 318. 319. 319 Schirin 96 Schiwa s. Shiva Schl. s. Chr. Schlosser Schlegel, August Wilhelm (seit 1815 v.) 86. 163 Übersetzung Shakespeare Romeo und Julia 262 Schlegel, Carl Wilhelm Friedrich (seit 1815 v.) 86. 92. 102. 163. 180. *196. 306. 307 Schleiermacher (Schleyermacher), Andreas August Ernst 161 Schleiermacher (Schleyermacher), Er nst Christian Friedrich Adam 161. *162 Schleiermacher (Schleyermacher), Ludwig 161 Schlosser (Schlotter), Christian Friedrich 46. 55. 55. 56. 57. 58. 59. 88(?). 104. 105. 105(?). 105. 109. 111. 113. 113. 114. 117. 118(?). 118. 119(?). 121. 124. 126. 130. 133(?). 135(?). 140. 142. 144(?). 145(?). 147. *147. 149. 179. 220. 318. 318. 319. *368. 382. 383. 384 Übersetzung s. J. Fieve´e –, dessen Familie 137. 143 Schlosser, Johann Friedrich (Fritz) Heinrich 59. 88(?). 104. 105(?). 105. *105. 108. 109. 113. 118. 118(?). 118. 119(?). 119. 120. 129(?). 130. 133(?).

135(?). 147. *147. 148. *148. 179. *279. *303. 319. *369 –, dessen Familie 137. 143 Schlosser, Johanna Katharina Sibylla, geb. Fahlmer 305 (Tante, Großtante) Schlosser, Marg arethe Rebekka Elisabeth, geb. Steitz, von Goethe gen. Frau Schöff 59. 113. 118. 130. 140. 143. 148 Schlosser, Maria Susanna 51. 130. 140 Schlosser, Sophie Johanna, geb. du Fay 108. 113. 130(?). 140. 143. 148. 155 Schloßvogt (in Eisenach) s. C. Metschke Schlotter s. Chr. Schlosser Schmalensee, Friedrich Albert v. 218 Schmid (Schmidt), Bernhardina Sophia Friederika, geb. Schmid 282(?) –, deren Schwestern 282 Schmid (Schmidt), Carl Ernst 260 Schmid (Schmidt), Carl Friedrich Wilhelm 131 Schmid, Gottlieb 135 (Gelehrter) Schmid, Maria Cleophea (Clefchen), verh. Bansa 135. 135 (Gelehrtentochter). 135 Schmidt s. C. J. Schmitt Schmidt (Frau in Frankfurt, Freundin von Rosette Städel) 384 Schmidt (Rittergutsbesitzer in Kleinballhausen) 389 Schmidt (Syndicus) s. C. F. W. Schmid Schmidt, Carl August 324. 324 (Wirthen). 324. 325. 326. 326. 327. 329 (Brunnenarzt). 331. 332. 336. 389 Schmidt, Christian Friedrich 278. 335 389 Schmidt, Johann Christian Leberecht Theorie der Verschiebungen älterer Gänge mit Anwendung auf den Bergbau 64. 65 Schmidt, Johann Gottlieb Friedrich v. *287 Schmidt, Johanne Dorothee Rosine, geb. Schmidt 324 (Wirthen). 324. 326. 327. *327. 331. 336 Schmidt, Philipp Nicolaus 40. 105. 111. 113. 119. 123. 125 Schmieder, Heinrich Gottlieb Der Wasserträger (Libretto nach J. N. Bouilly, Musik L. Cherubini) 231. 359 Schmitt (Schmidt), Carl Jose ph 385 Schnaubert, Andreas Joseph 310 Schnauß (Schnaus, Schnauss), Carl August Constantin 230. 231. 251. 251. 252. 252. 255. 257. 257. 258 Schnauß (Schnaus, Schnauss), Friederike Johanna Antonie, geb. Werlich 231 Schneider (Schreiber), Heinrich Carl Ludwig 64 Schneider, Johann Caspar 100 Gemälde 102 Rheinlandschaften 101

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Namen- und Werkregister Schnerr, Johann Jacob 375 Manuskript poetischen Inhalts 375 Schnurrer, Christian Friedrich v. 131 Schöff s. Margarethe Schlosser Schöll, Gustav Adolf 283 Schönborn, Friedrich Carl Graf v. 199 (Schönbornische Haus) Schönemann, Anna Elisabeth (Lili), später verh. v. Türckheim 179 Schönemann, Johann Wolfgang 179 Schönhals (Hanauer), Carl Georg August 90 Schopenhauer, Arthur 118. *136. *137. *305 Ueber das Sehn und die Farben 118 Schopenhauer, Johanna Henriette, geb. Trosiener 5. 13. 13 (Aspasia). 14. 16. 21. 22. 211. 211. *225. 292f. 297. 297. 298. 309. 309. 360. 360. *360. 366. 366 Schopenhauer, Louise Adelaide (Adele) Lavinia 13. 211. 317. 319. *320. 373 Schoppen-Müller s. G. Fr. Gerstenbergk, gen. Müller Schoreel s. J. van Scorel Schott, Heinrich August 289. 292 Schrag, Johann Leonhard 276 Schreiber (Bergkommissar) s. L. Schneider Schreiber, Ferdinand, gen. Carl 324. 325. 328. 332. 335. 338. 356 (servant). 363. 374. 390 (Diener) Schreibers, Carl Franz Anton v. *286 Schricker, Clementine *298 Schröder, Friedrich Ludwig 378 Der Diener zweier Herrn 263. 325 Schubert, Gotthilf Heinrich 89 Schuckmann, Caspar Friedrich v. *72. *74. *194. 249 Schütz (Schüz), Christian Georg, d. Ä. 101 Gemälde 77 Schütz, Christian Georg, d. J., gen. der Vetter 147. 385 Schütz, Christian Gottfried *230 Schütz, Eva Maria Eleonora, geb. Gottschalg 260 Schütz, Johann Heinrich Friedrich 28 (Bade Inspector). 30 (Bade insp.). 33. 36 (Badeinspector). 205. 209. 213. 217. 218. 220. 224. 228. 229. 240. 241. 242. 243. 254. 258. 259. 260. 264. 266. 271. 275. 276. 304. 316. 317. 338. 349. 350. 354. 360. 362. 365. 367. 370. 373 Schütz (Händel-Schütz), Johanne Henriette Rosine, geb. Schüler, gesch. Euni(c)ke, gesch. Meyer, verw. Hendel 302 Schütze, Johann Ste phan 28. 29. 29. 78. 133. 203. 206. 226. 275. 275. 296. 341. 342. 359. 366. 370. 374 Der Wintergarten (Hrsg.) 226 Schütze, Wilhelmine (Minna), geb. Henning, verw. Schäler 29. 29. 274. 275. 275. 342

Schulenburg, Caroline Jacobine Sophie Gräfin von der, geb. v. Friesen 270. 281 Schullerus (Schüllerus), Johann Andreas 308 Schultz, Christoph Ludwig Friedrich *265. *317. 318. 318. *319 Schulze, Er nst Conrad Friedrich 23 Jägerlied 23 s. a. Caroline v. Egloffstein Schulze-Kummerfeld s. Kummerfeld Schwab, Christoph Theodor 36 Schwab, Gustav Benjamin 36. 36 (Junge Leute). 37 Schwabe, Friedrich Wilhelm 354. 364 Schwalb, Philipp Jacob 135 Schwartz, Karl 77f. Schwarz, Friedrich Heinrich Christian 181 Schwarzburg-Sondershausen, Günther Friedrich Carl I. Fürst von 325 Schwarzenberg, K arl Philipp Johann Nepomuk Joseph Fürst zu 242 Schweigger, Johann Salomo Christoph 358. 358. 359. 370 Journal für Chemie und Physik s. dort Schweitzer (Schweizer), Christian Wilhelm 140. 144 Schweitzer (Schweizer), Lorenz Wilhelm 227 Schweizer s. L. W. Schweitzer Schwendler, Friedrich Christian August 224. 371 Schwerdgeburth (Schwerdtgeburt), Carl August 240. 250. 251. 254. 367. 372 Kupferstich Heiliger Rochus (1816, nach Louise Seidler) 367. 372 Zeichnung Heilige Veronika (1816) 240. 251 Sckell, Carl August Christian 339. 339 Sckell, Friedrich Anton Louis 339 Sckell, Georg Wilhelm Friedrich Christian 339 Sckell, Johann Conrad 339 (Vater) Sckell, Philippine Louise Dorothea, geb. Saal (Sahl) 339 Scorel (Schoreel), Jan van 165 Scribe, Augustin Eug e` ne 187 Seckendorf (Sekendorf), Ferdinand Alexander v. 220. 267 Seebach, Carl Friedrich Emil August v. 273 Seebach, Friedrich Johann Christoph Heinrich v. 34. 205. 212. 237. 273. 279 Seebach, Ludwig Ernst Rudolph Gustav v. 33 Seebeck, T homas Johann *4. 118. 118. 119. 120. 123. 124. 129. 130. 132. 133. 135. 136. 137. 143. 150. *265. 276. *276. *293. *298. *321. *322. *346. *358. 362. 363

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Namen- und Werkregister Seelig (Seeligmann, Madame) 54 –, deren Tochter 54 Seghers (Segers), Daniel Gemälde Blumenstück 74 Seidel, Friedrich Ludwig 16 Seidel, Johann Heinrich 84 (Hofgärtner in Dresden) Seidler, August Gottfried Ludwig 282. 311 Seidler, Caroline Sophie Louise 5. 12. 16. 209. 215. 221. 228. *228. 242. 243. 244. 272. *272. 279. 282. 284. 285. 286. 288. *288. 289. *289. 301. 307. 310. 310. *310. 311. 312. 353 Gemälde Der heilige Rochus (1816, Bingen, Rochuskapelle) 260. 272. 286. 289. 307. 310. 311. 320. 367. 372 Selber s. H. Selpert Selchow, v. 389 Selpert (Selber), Heinrich Gottlieb Christoph v. 34 Senckenberg (Senkenberg), Johann Christian 141. 142. 147. 383. 384 Seneca, Lucius Annaeus De tranquillitate animi 76 Sensburg, Ernst Philipp v. 182 Serapis 18. 29. 85 Serbische Lieder s. V. St. Karadzˇic´ Se´roux d’Agincourt (Daginc), Jean Baptiste Louis Georges Histoire de l’art par les monumens depuis sa de´cadence au IVe` sie`cle jusqu’a` son renouvellement au XVIe` 231 Serrand-Lasalle (Serrand) 145. 149 Servie`re (Serviere), Anton 49(?). 52(?). 133(?) Servie`re (Serviere), Johann Jose ph 49(?). 52(?). 133(?) Servie`re (Serviere), Pauline (Paula) Maria Walburgis 45. 45. 52. 97. 105 Seyfried, Joseph v. Johann von Paris (Libretto nach Cl. de Godard d’Aucour, Musik A. Boieldieu) 365 Shakespeare (Sh., Shakspeare), William 93. 163. 313. 375 Antonius und Cleopatra 375 Coriolan 375 Die lustigen Weiber von Windsor 313. 375 Ein Wintermärchen 375 König Lear 279 Romeo und Julia 163. 262 Shiva (Schiwa) 161 Shukowski, Wassili Andrejewitsch *359 ( T. 1, 1849) 359 Sickler, Friedrich Carl Ludwig 278

Sieveking, Heinrich 36 Sievers (Dr., aus Hamburg) 304 Sievers (Sivers), Johann Joachim Georg Alexander Graf v. 91. 205. 206 Silberberg, Carl Wilhelm 133 Simanowiz, Kunigunde Sophie Ludovike, geb. Reichenbach *176 Sinclair, George 305 Smeaton, John 161 Soemmerring (Sömmerring), Samuel Thomas v. 281 Sokrates 186 Solger, K arl Wilhelm Ferdinand *149 Soliger (?) 374 Solms (Prinzessin) s. Friederike von Cumberland Solms (Solms-Laubach), Friedrich Ludwig Christian Graf zu 133 Sommer, v. (Frau) 144. 152 –, deren Sohn 144 Sonnleithner, Jose ph Ferdinand Fidelio (Libretto, Musik L. van Beethoven) 343. 346. 360 Sophokles 226 Soult, Nicolas Jean de Dieu, Herzog von Dalmatien 97 Sowerby, James A new elucidation of colours, original prismatic, and material 359 Spangenberg, August Gottlieb 84(?) Spanien, Philipp IV. König von 9 (König) Speckter, Johann Michael *194 Spiegel von und zu Pickelsheim (Spiegel), Carl Emil 207. 285 Spinoza, Baruch (Benedictus) de 87. 179 Ethik 87 Sprung, Johann Carl Christoph 232 Stadelmann, Johann Wilhelm, gen. K arl (Carl), eigentl. Carl Wilhelm Bindnagel 17. 26. 27. 29 (Carlen). 30 (dictirt). 38. 38f. 39f. 41 (Karl). 41. 42 (dictirt). 42. 42. 43. 43 (dictirt). 43. 44. 44. 45 (dictirt). 45. 46 (dictirt). 47 (dictirt). 48 (dictirt). 48. 49 (dictirt). 50. 50 (dictirt). 53. 54. 58. 59. 60. 62. 78. 99. 103. 104. 120. 122. 124. 153. 160. 162. 178. 193. 198. 202 Staedel s. Städel Städel (Staedel, Stedel), Anna Rosina (Rosette) Magdalene, geb. Willemer 88. 104. 105. 109. 110. 111. 119. 120. *121. 122. 131. 131. 135. 136. 136. 140. *150. 151. 152. 153. 153. 159. 165. 167. 168. 169. *169. 178. *193. *197. *198. *200. *202. 384. 385 Zeichnungen Ansicht der Gerbermühle 372 Frankfurt am Main von der Gerbermühle aus (Radierung nach A. Radl) 107. 121. 122. 146. 158. 321

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Namen- und Werkregister Städel (Stedel), Johann Friedrich 113. 117. 132. 143 Städel, Johann Martin 384 Staegemann (Stägemann, Stegmann), August v. 174 Staegemann (Stägemann, Stegmann), Christian Friedrich August (seit 1816 v.) *173. *174. 220. 221 Staegemann (Stägemann, Stegmann), Hedwig v. 174 Staegemann (Stägemann, Stegmann), Johanna Elisabeth (seit 1816 v.), geb. Fischer, gesch. Graun 173. 174. 174 Stae¨l-Holstein (Stae¨l), Anne Louise Ger maine de, geb. Necker 329 Stahr, Adolf Wilhelm Theodor 295f. Stammer s. Dorothea Cramer Stark (Starck, Starke), Carl Wilhelm 191. 237. 239. 256. 281. 282 Stark, Johann Christian, d. Ä. 239 Sammlung anatomischer Präparate 239 Stark (Starcke, Starke), Johann Christian, d. J. 16. 204. 207. 215. 216. 237. 283. 312. 357 Stark, Juliane Elisabeth Carolina, geb. Thierbach 282 Stedel s. Städel Steffens, Henrik Johann Christian Reil. Eine Denkschrift 222 Stegmann s. Staegemann Stein, Charlotte Ernestine Bernhardine Albertine v., geb. v. Schardt 18. 20. 21. 29. 30. 204. 253. 253. 254. *255. 259. 268. 272. 274. 275. 276. 277. 277. 292. 305. 306. 316. 317. 321. 323. 341. 342. 345. 349. 351. 353. 364. *364 Stein, Gottlob Carl Wilhelm Friedrich v. *20. 202. 262. 268 Stein, Gottlob Friedrich (Fritz) Constantin v. *202. *247. *262. *268 Stein, Heinrich Friedrich Carl vom und zum 56. 57. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 73. 74. 77. 77. 78. 79. 79. *79. 80. *80. 82. *82. 88. 93. *98. 180. 184. 195. 197. 202. 348. *348. 380. 382 –, dessen Familie 64. 77. 78. 79 Stein, Henriette Louise vom und zum 77 (Fam.). 78. 79 Stein, Johann Caspar 385 Stein, Leopold 134 Stein, T herese Marianne Magdalene vom und zum 77 (Fam.). 78. 79 Stein, Wilhelmine Friederike vom und zum, geb. Gräfin v. Wallmoden-Gimborn 64 (Hausfrau). 77 (Familientafel). 77. 77 (Fam.). 78. 79 Stein zum Altenstein, K arl Siegmund Franz vom 68. *319

Steiner (Steinert, Stieler), Carl Friedrich Christian 28. 30. 178. 205. 208. 223. 227. 229. 230. 241. 255. 265. 272. 287. 288. 304. 305. 339. 340. 342. 354. 359 Steiner, Emanuel Zeichnung Blumenstilleben in antiker Vase mit Schmetterling und Käfer (1816, heute Graphische Sammlung, HAAB Weimar) 364 Steinla (Steinle, bis 1817 Müller), Franz Anton Erich Moritz 98 Porträt Johann Wolfgang v. Goethe (Kupferstich nach einem Gemälde von F. Jagemann) 98 Steinmetz-Ordnung s. Chr. Ehrmann; S. Boissere´e Stenz, K arl Alexander August 43 Gedicht, gewidmet zur Ankunft … 43 Stenz, Rosine (Rosalie), geb. Lebrun 43 Stephanus, Henri Estienne, d. J. 258 Sternberg (Ungern-Sternberg), Peter Alexander v. 296 Sterne, Laurence The Life and opinions of Tristram Shandy 164 (Arnulphus) Stieglitz, Christian Ludwig 311 Stieglitz, Johann 345 Stieler s. Steiner Stilling s. Jung Stock, Esther Maria Margarethe, geb. Moritz 148. *303 Stock, Katharina (K äthe) 107. 148 Stötzer, Julius Glorius 299. 389. 390 Stolberg-Stolberg, Friedrich (Fritz) Leopold Graf zu 59. 89 Stolberg-Stolberg, Sophie Charlotte Eleonore Gräfin zu, geb. Gräfin v. Redern 116(?) Stoll, Adolf 347 Stolz, Johann Anton 204. 205 Stradan s. J. van der Straet Straet, Jan van der, gen. Stradan(us) 16 Strauch, Gottfried v. 61(?). 62(?) Streckeisen, Charlotte Dorothee Elisabeth Eleonore, geb. Cesar 382 Streiber, Johann Lorenz 135 Streiber, Maria Sophia, geb. Schmidt 135 Strelitz s. Mecklenburg-Strelitz Strick van Linschoten und Hellendorp (Stryck), Charlotte Ernestine Wilhelmine, geb. v. Hoffstedt 172. 173 Strick van Linschoten und Hellendorp (Stryck), Elisabet (Betty), spätere v. Arnim 172. 173 Strick van Linschoten und Hellendorp (Stryck), Paulus Hubert Adriaan Jan v. 172 Stricker, Christiane Friederike 383

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Namen- und Werkregister Striegnitz, Johann Wilhelm 346 Stromeyer (Strohmeier), Friedrich 84. 239 Struve, Johann Georg v. 265. 273. 346 Stryck s. Strick Sturm, Amalia 282(?) Sturm, Ber ta Caroline 282(?) Sturm, Carl Christian Gottlob (oder Christoph Gottlieb) 241. 261. *261. 264. *264. 277. 278. 341 Sturm, Caroline Auguste, geb. Slevo(i)gt 282(?) Sturm, Johanna Juliana (oder Christiana), geb. Vo(i)gt 243. 277. 278 Suabedissen, David Theodor August *307 Suckow (Succow), Friedrich Joachim Philipp v. 76. 77. 213 Gedichte 77 Suetonius Tranquillus (Sueton), Gaius 71 Süvern, Johann Wilhelm 90. 91f. Über den Kunstcharacter des Tacitus 91 Swaine (Swain), Carolina Christiane, geb. Schmidt 331 Swaine (Swain), Edward Joseph 331 –, dessen Familie 331 Sze´n (Szen), Anton Michael Emanuel 144(?) Sze´n (Szen), Carl Jacob August 144(?)

Thibaut, Anton Friedrich Justus 163. 164. 196 Thiersch, Friedrich Wilhelm 350. 351. 352 Ueber die Epochen der bildenden Kunst unter den Griechen 352 Thilenius, Caroline Friederike Wilhelmine Henriette 49 (Kinder). 50 Thilenius, Elise Sophie Auguste 49 (Kinder). 50 Thomas, Johann 271 Thomas, Johann Gerhard Christian 88. 134. 141. 146 Thommson s. L. Tompson Thon, Johann Carl Salomo 39(?) Thorvaldsen (Thorwaldsen), Bertel 105 Der Triumphzug Alexander des Großen in Babylon 105 Thüringische Chronic s. J. Becherer Ticknor, George 354. 355. 355. 356. 357. 376. 376f. Tieck, Christian Friedrich *10 Porträt Johann Wolfgang von Goethe (Büste, 1801) 111 Tieck, Johann Ludwig 86. *201 Tilly, Carolina Auguste Juliana Wilhelmina 370 Tilly, Johann August *370 Timler (Tümler, Tümmler), Christian Lorenz Moritz 223. 287. 288 Timur 86. 96 Tintoretto, Jacopo (eigentl. Jacopo Robusti) 145 Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm 30. 386 Zeichnungen Löwe, Störche 386 Zeichnungen, Skizzen 30 Titurel s. Wolfram von Eschenbach Töchter vom Haus (Gasthaus Schwarzer Bär in Wiesbaden) s. J. C. Müller Tograi, Abu Ismail Als die Tage noch wuchsen … (Gedicht in Knebels Übersetzung nach dem Lateinischen) 121 Tompson (Johnson, Thommsen, Tomson), Ludwig (v.) 210. 224(?). 260 Tongre, Nicolas de 101 Toni (Drama) s. Th. Körner Tonie s. Antonia Brentano Topf, Friedrich Ernst Konstanz 334 Transparentbilder, Transparents s. Dähling; Hampe; Herbig; Kolbe Trousseau (Theaterausstatter in Weimar) s. J. Chr. Kühndorf od. J. Chr. Leutenberg Truchseß von Wetzhausen (Truchseß), Christian v. 303 Trümbach, Carl Ludwig Friedrich v. 48 Tümler, Tümmler s. L. Timler Türckheim, Anna Elisabeth v., geb. Schönemann s. E. Schönemann

Tacitus, Publius Cornelius 71 Tamms (Thamms), Carl Heinrich 70 Tantalus 35 Tante (von F. Jacobi) s. J. Schlosser, geb. Fahlmer Taschenbuch (S. 135) s. Taschenbuch auf das Jahr 1804, Register von Goethes Werken, Die natürliche Tochter Taschenbuch auf das Jahr 1804 135 Taschenbuch für Damen 37 Taschenbuch für die gesammte Mineralogie (Hrsg. v. C. C. v. Leonhard) 54 Taschenbuch für Freunde altdeutscher Zeit und Kunst auf das Jahr 1816 (Hrsg. von W. Carove´, E. R. v. Groote u. G. Fochem) 73. 74. 223 Taub s. C. Daub Taube, Ludewig Adolph v. 220 Temler (Temmler), Adolph Friedrich Rudolph 342. 352 Terenz (Publius Terentius Afer) Die Brüder 109. 199 Testa, Pietro Allegorische Bilder der Jahreszeiten 119. 121 Testament Johannis (Quelle für Goethes Zitat aus apokrypher Überlieferung ,Kindlein liebt euch‘) 197 Textor s. A. C. W. v. Biehl, geb. Textor Thamms s. C. H. Tamms Theatermeister (in Weimar) s. J. Chr. Kühndorf; J. Chr. Leutenberg

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Namen- und Werkregister Türk (Türck), Karl Christian Wilhelm v. 198. 199 –, dessen Familie 198. 199 –, dessen Kinder 199 Türk (Türck), Wilhelmine Amalie, geb. v. Buch 199 Tulpenbuchlein s. Fr. v. Diez; Lale´zari Tydeman (Tydemann), Hendrik Willem 388

155 (Oberrader alte Leute). 161 (3 Herren, aus Frankfurt, reisende Schöne, Künstler und gute Leute). 163 (Pilgernde Schöne). 165 (Gefangenen im Brückentor, in Heidelberg). 167 (Russen). 183 (Vorsteher). 189 (Chef von F. v. Biedenfeld). 191 (Mädchen vom Apollinaris-Berg). 195 (Studenten in Heidelberg). 200 (donische Cosacken). 207 (Arzt … des Hauptquartiers, Orientale). *212. 213 (italienischer Sprachlehrer und Tochter). 235 (Mann, im Pelzischen Steinbruch). 237 (Falkischen Zöglingen). 239 (Freunden Goethes). 244 (neue Schauspieler, in Weimar). 248 (zwei mecklenburgische Herren). 252 (Glieder der Capelle). 254 (Schauspieler Gesellschaft). 258 (drei Männer vom Theater in Weimar). 259 (Cammer Musici, in Weimar, Freundinnen Chr. von Goethes). 264 (Druckherrn). 286 (Husar, aus Weimar). 288 (Studenten in Jena). 295 (Freund des Hauses). 297 (Krankenwärterinnen von Chr. v. Goethe, weibliche Bedienung, in Goethes Haus, fremden Weibern, in Goethes Haus). 305 (Meß Kaufleuten). 308 (Frau, Theaterbesucherin, Gast in Goethes Loge). 313 (Weimarischen Schauspielern). 320 (Künstlern). 322 (Fuhrknecht). 324 (Müllerin in Tennstedt). 328 (Bote, in Tennstedt). *334. 338 (Pfarrerstöchterlein, Tennstedter Mädchen). 341 (Schülern des Zeichen Instituts). *345. 346 (Dr., aus Riga). 350 (Tyroler Teppichhändler). 359 (Bote nach Jena). 360 (guten und hübschen Kinde). 363 (Eleve von J. G. Zunkel). 366 (Unterlehrer der Zeichenschule, Knabe, Zögling der Zeichenschule). 371 (Kind als Mohr). 387 (ein berühmter Mann). 388 (Reisegefährten Tydemans). 389 Kunstwerke Alabastergefäß (Canaa-Schale, aus dem Kloster Eibingen) 145. 146. 210 Domrisse, Domzeichnungen (Kölner Dom) 167. 172. 175. 178. 193. 204. 205. 210. 253. 254 Gemälde 65. 141. 210 Die Sintflut (Sammlung Boissere´e, heute Alte Pinakothek, München, von Boissere´e C. van Mander zugeschrieben) 191 italienischer Meister Kreuz-Tragung 121 Kaiser Maximilian I. 73 Kurfürst Maximilian I. von Bayern 73 Schule von A. Correggio Silence 145 spanischer Maler (?) Samaritan 101 Porträts Albrecht Dürer (im Rastatter Schloß) 190 TSW (?) Johann Wolfgang v. Goethe (nach J. Raabe) 165

Uffenbach, Philipp Gemälde Maria mit Frauen und Jüngern während der Kreuzigung Christi (Mater dolorosa) (Sammlung Holzhausen, heute Städel Museum, Frankfurt a. M.) 143 Uli, Uline s. C. Riemer Ulisses, Ulysses s. Odysseus Ullmann, Johann Christoph Mineralogische Beschreibung des Frauenberges im Ober-Fürstenthum Hessen (Hessische Denkwürdigkeiten. Zweiter Theil, 1800) 50 Ulrich, August Leopold 350 Annotationes quaedam de sensu ac significatione ossium capitis speciatim de capite testudinis 350 Ungenannt 8 (Maschinist). *16. 20 (Schüler des Lysipp). 21 (Schlesier). 27 (Wagemeister/Meßfreunde). 29 (Berliner Freunde von Ringseis, Rom uns gleichzeitige Künstler). 31 (Tischer). 34 (Schülern unserer Akademie). 36 (Eleve, wohl von F. W. Riemer). 39 (Dragoner, Postmeister, Postmeister in Hünefeld). 40 (Bekannte Goethes in Hanau, Fuhrmann, Jude in Gelnhausen, Postillione). 41 (blinder Katholik, Frau, Begleiterin eines blinden Katholiken, Postillione, Postmeister in Hattersheim). 44 (Wisbadener). 47 (alte Bekannte, in Biebrich). 54 (Freunde aus Frankfurt, Freundin der Victorie Bansa). 59 (Boten des Grafen Stolberg). 60 (Wärter, Aufwärter). 61 (Wärter, Aufwärter). 62 (Beamten). 65 (Beamten, Lahn Schiffer). 67 (alter Geistlicher, in Köln). 74 (Privaten, Sammler in Köln). 83 (Frau v.). 84 (Malerinnen jener Zeit). 90 (Aufwärter, Kellner). 95 (Aufwärter, Kellner, Dame vom Johannisberg). 101 (französischer Ingenieur). 102 (ein preußischer General, vor Mainz 1793). 110 (junge Freunde Goethes, in den 1760er Jahren). 112 (Oberförsterin). 118 (Österreichischer Stadtkommandant). 120 (Musikanten, an Goethes Geburtstag). 131 (Probst und Rector, Klosterschule Bebenhausen, Schulcamerad von K. v. Reinhard, Kaufmann, in Bordeaux). 132 (Mitarbeitenden, von Seebeck). 138 (Wirth, Wiener Kaufmann). 141 (Schiffer aus Linz am Rhein). 144 (türkische Kaufmann). 151 (Ober-Förster).

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Namen- und Werkregister Literarische Werke Haoqiu zhuan (,Geschichte einer glücklichen Gattenwahl‘, chin. Roman) 168. 169 Johann Albrecht Heinrich Reimarus (Allgemeine Zeitung, Beilage, Nr. 78, 1814) 142 Unus sufficit orbi s. Juvenal Unzelmann, Antonie Louise Christiane, geb. Naumann, legit. Genast 7 (Frau). 202. 242. 245 (Darstellerin der Liebe). 270. 271. 294 Unzelmann, Carl August Friedrich Wilhelm Wolfgang 7. 34. 202. 230. 241. 246. 252. 256. 269. 270. 271. 272. 347 Unzelmann, Friedrich Ludwig Wolfgang 252. 272 Urgroßmutter (von F. Jacobi) s. M. Fahlmer Uwarow (Ouvaroff), Sergej Semjonowitsch Graf 361

Vishnu (Wischnu) 161 Völkel (Voelckel), Julius Adolph 354. 354. 360. *372 Vogel, Christian Georg Carl 237f. 238 (Ordenssecretär). 251. 252 Vogel, Dorothea Friederica Charlotta, geb. Cuno 282(?) –, deren Töchter 282(?) Vogel, Louise Henriette 282(?) Vogt (Voigt), Johannes Nicolaus 133 Rheinische Geschichten und Sagen 133 Voigt, Amalie Caroline Friederike v., geb. Hufeland, verw. Osann 225 Voigt, Amalie Henriette Caroline v., geb. Ludecus 10 Voigt (Vogt), Christian Gottlob v., d. Ä. *2. *4. *5. *11. 12. 15 (Geschäftsmanne). 17. 19. 19. *31. 37. 37. *37. *47. *48. *49. *57. *58. *62. *80. *82. *140. *172. *173. *174. 202. 203. *203. 208. 210. 211. 212. *218. 219. 219. *219. 220. *225. 226. *226. *227. 228. 231. 237. 238. 238f. *238. 239. 253. 253. *253. 254. *256. 257. 258. *260. 262. *262. *266. 267. 268. *272. 274. 277. *278. 279. *279. 292. 292. *292. *304. 305. 305. *308. *309. *311. 316. 316. 319. 319. 320. *322. *326. 327. *333. 338. 338. 341. 341. 352. 352. 353. 354. 360. 361. *361. *364. 365. *365. 366. *366. 370. 371. 372. *372. 378. 386. 386 Aufsatz 4 Prolog bei Austeilung des Falkenordens 238. 386 Rede zur Verleihung des Falken-Ordens 238 –, dessen Familie 272. 352. 354 Voigt, Friedrich 211 Voigt, Friedrich Siegmund 3 (Mann). 3. 12. 15. *26. 213. 214. 215. 220. 221. 221f. 242. 243. 244. 265. 281. 281. 282. 285. 288. 290. 291. 311. 314. 370. 370. 376 Die Farben der organischen Körper 221. 222 Von der Übereinstimmung des Stoffs mit dem Bau bei den Pflanzen (Journal für Chemie und Physik Bd. 17, 1816) 370 Voigt, Johann Heinrich 246. 281 (? Dubia). 285. 289. 315 Voigt, Johann Karl Friedrich 26 (Sohnes) Voigt, Johanna Elisabeth Henriette, geb. Eckardt, verw. Eber, verw. Vermehren 282 Voigt, Johanna Victoria v., geb. Hufeland, verw. Michaelis 140. 203 Voigt, Johanne (Hanna) Charlotte Henriette 289 Voigt, Maria Susanna (Susette), geb. v. Loevenich 3. 242. 243. 244. 283. 288. 314. 376. 376 Voltaire (eigentl. FrancX ois Marie Arouet) 91 Mahomet 97

Valabre`gue (Catalani), Angelica, geb. Catalani 316 Vallentin, Nannette, geb. Dellerie 110. 111. 139 (Fremden) Vallentin, Simon 110. 111. 139 (Fremden) Varnhagen von Ense, Antonie Friederike (Rahel), geb. Rahel Levin 110. 110f. 111. 111. *114. 137. 137ff. 138. 139. 143. 174. *382 Varnhagen von Ense, Carl August Ludwig Philipp 110. *110. 111. *111. *137. 138. 139. 139. *143. *174. *220. *221 Vase (aus dem Kloster Eibingen) s. Ungenannt, Alabastergefäß Veen, Otto van, auch genannt Vaenius (Venius) 100 Gemälde Christus mit den reuigen Sündern (Mittelteil des Altares der Antwerpener Kaufmannszunft in der Antwerpener Kathedrale, heute Landesmuseum Mainz) 100 Venius, Otto s. O. van Veen Venningen (Pfenning), Maria Anna (Marianne) v., geb. v. Dalberg 164 Venus 1. 86. 189 Gemälde in Oel gemalt s. F. Bury Verleger s. Chr. H. Walz u. G. J. Göschen Verlohren (Verloren), Heinrich Ludwig 217. 218. 343 Vermehren, Johann Ber nhard 86 Vernet, Horace 145 Veronese, Paolo (eigentl. Paolo Cagliari) 145. 149 Gemälde St. Sebastian vor dem römischen Kaiser 145 Veronika (Heilige) 360 s. a. Meister der heiligen Veronika Verschieben der Gänge s. J. Chr. L. Schmidt Vetter 310

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Namen- und Werkregister Voß (Voss), Abraham Sophus 313 Übersetzungen Shakespeare Antonius und Cleopatra (zus. mit J. H. Voß) 375 Coriolan (zus. mit J. H. Voß) 375 Ein Wintermärchen (zus. mit J. H. Voß) 375 Schauspiele. William Shakespeare (zus. mit J. H. Voß) 313 Voß (Voss), Johann Heinrich, d. Ä. 163. 164. 177 Voß (Voss), Johann Heinrich, d. J. 149. 164. 164. 313. 375 Rezension Ueber die Idee des Schicksals in den Tragödien des Aeschylos, von Heinrich Blümner. Leipzig, bey Karl Tauchnitz. 1814 (Heidelb. Jbb. der Literatur, 7. Jg. 1814, Nr. 77) 164 Übersetzungen Shakespeare Antonius und Cleopatra (zus. mit A. Voß) 375 Coriolan (zus. mit A. Voß) 375 Die lustigen Weiber von Windsor 313. 375 Ein Wintermärchen (zus. mit A. Voß) 375 Schauspiele. William Shakespeare (zus. mit A. Voß) 313 Voß (Voss), Marie Christine Henriette Er nestine, geb. Boie *148. 164. 164. 183 Vulpius, Christian August 4 (Bibliothekar). 4. 222. 242. 273. 273. 279. 297. 298. 308. 313. 322. 340. 360. 368. 369f. *369 Bearbeitung Die Zauberflöte. Eine Oper in drei Aufzügen, neubearbeitet von C. A. Vulpius. Die Musik ist von Mozart 370 Gesänge aus der Oper, Die heimliche Heurath. Nach Il Matrimonio Segreto (G. Bertati, Musik D. Cimarosa) 350. 370 Gesänge aus der Oper, So sind sie alle! (Libretto nach L. Da Ponte, Cosi fan tutte, Musik W. A. Mozart) 341. 313 Eine sehr alte Steinschrift (Curiositäten der physisch-literarisch-artistisch-historischen Vor- und Mitwelt, Bd. 5, 1816) 279 Rinaldo Rinaldini 242 –, dessen Familie 313 Vulpius, Christiane s. Christiane v. Goethe Vulpius, Sophie (Josephine) Helene Christiane, geb. Deahna 292. 294. 308

Wallmoden-Gimborn (Walmoden), Louise Henriette Gräfin v. 64 Wallraf (Walraf, Wallrave), Ferdinand Franz 65. 66. 67. 68. 70. 72. 73. 74. *74. 101. 103. 151. 380 Walz, Christian Heinrich 222 (? Verleger) Wanderer und Pächterin s. Register der Werke Goethes, Gedichte u. Fr. Peucer Wangemann, Carolina Friederika Christiana, geb. Schumann 227 Wangemann, Christian Gottlob Salomon 227 Wangenheim, Carl August v. Angeblicher Bericht des … Freiherrn von Wangenheim, an seine Majestät den König von Württemberg über den Tugendbund 361 Wangenheim, Eleonore Karoline Sophie v., geb. v. Becker 211 Wann du zu meim Schatzel kommst (Volkslied) 152 Wassermann, Heinrich Joseph 357. 359 Wassertaucher s. F. Schiller, Der Taucher Wasserträger s. J. N. Bouilly; L. Cherubini; H. G. Schmieder Weber, Bernhard Anselm 219. 233. 234. 235. 235. 236. 240. 241. 242. 243. 244. 245. 245. *245. 246. 247. 249 Der Löwenstuhl (Opernentwurf) 245. 249 Feradeddin und Kolaila (Opernentwurf) 245. 249 Vertonung Des Epimenides Erwachen (Goethe) 219. 220. 231. 232. 233. 234. 235. 236. 240. 241. 242. 243. 245. 246. 247. 252. 354 Wedel, Georg Wolfg ang 281 Wedel, Johanna Marianne Henriette v., geb. v. Woellwarth-Essingen 15 Weenix, Jan Gemälde Hase 145 Wege, F. 387. 388 Wegeler, Franz Gerhard 78 Weidner, Julius (eigentl. Johann Georg Gottlieb) 293. 387 Weigl, Joseph Der Bergsturz (zus. mit J. A. Fr. Reil) 211. 213 Weihbecken aus dem Kloster Eubingen s. Ungenannt, Alabastergefäß Weiland s. Ph. Chr. Weyland Weilburg, Prinzeß von s. Henriette von NassauWeilburg Weimarische Kunstfreunde s. Meyer u. Goethe Weinbrenner, Johann Jacob Friedrich 178. 183. 184. 185. 187. 188. 189. 190. 190. 195. 340 Zeichnung Albrecht Dürer (nach einem Bildnis im Rastatter Schloß) 190

Wagemeister (aus Frankfurt a. M.) s. Ungenannt Wagner, Johann Gottlieb Daniel 312. 314f.

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Namen- und Werkregister Weise (Fuhrmann in Apolda) 266 Weise, Carl Friedrich 332 Weise, Johann Christoph Gottlob 305 Weißenthurn, Johanna s. J. Franul von Weißenthurn Weißenthurn, Maximiliane v. (eigentl. M. Franul von Weißenthurn) 384 Weisser (Weißer), Carl Gottlob (Gottlieb) 233 Porträt Gesichtsmaske Goethes (1807) 243. 246 Welcher ist der Bräutigan s. J. Franul von Weißenthurn Welcker, Friedrich Gottlieb 75. 148 Weller, Christian Er nst Friedrich 310 Wellesley, Arthur, seit 1814 Duke of Wellington 93. 242 Wellington s. Wellesley Wendelstadt (Wendelstädt), Carl Friedrich 147. 384 Wenner, Johann Friedrich 141. 141. 150. 385 Wernekke, Hugo 221 Werner, Abraham Gottlob Neue Theorie von der Entstehung der Gänge mit Anwendung auf den Bergbau 64. 65 Werner, Franz Albert Constantin 49(?) Werner, Friedrich Ludwig Zacharias 15. 116. 341 Werthern-Wiehe (Werthern, Werther), Hans Carl Leopold v. 267. 325 Wesselhöft (Weßelhoeft), Caroline Dorothea Friederike, geb. Heitmann 283 Wesselhöft (Weßelhoeft), Eduard 283 Wesselhöft (Weßelhoeft), Johann Carl *206. 283 Westermann, Alexander 63. 64. 64 (Angestellte) Westermayr (Westermeyer), Christiane Henriette Dorothee, geb. Stötzer 277. 278 Westphalen, Clemens August Graf 61(?) Wette s. M. De Wette Weyden, Rogier van der Gemälde Dreikönigsaltar (auch Columba-Altar, Sammlung Boissere´e, heute Alte Pinakothek, München, von Boissere´e J. van Eyck zugeschrieben) Anbetung der Könige (Mitteltafel) 169 Darbringung im Tempel (rechter Flügel) 142 Verkündigung an Maria (linker Flügel) 118. 119 Weyland (Weiland), Philipp Christian 237. 354 Wied-Neuwied (Neuwid), Maximilian Prinz von 266 Wiegleb, Hans Ernst 328 Wieland, Christoph Mar tin 140. 365. 376

Wieland, Elise 245. 258 Tochter (Pflegetochter) s. W. Bervisson Wieland, Ludwig Ueber die Vorzüge der gesetzlichen Monarchie vor jeder andern Regierungsform 223 Wiener Hofzeitung (evtl. Oesterreichischer Beobachter) 62 Wiesel, Pauline 382 Wigand, Paul *169 Wilken, Caroline, geb. Tischbein *346 Wilken, Friedrich Wilhelm 96. 346. 346f. 347. 347. 349. 375 –, dessen Familie 347 Willemer, Abraham (Brami) Ludwig Heinrich Jakob (seit 26. Sept. 1816 v.) 53 Willemer (Willmer, Wilmer, Villemer), Johann Jacob (seit 26. Sept. 1816 v.) *20. 26. 27. *27. 53. 53. 79. 88. 104. 104. *104. 105. 106. 107. *107. 108. 109. 110. 111 (Herr vom Bock). 111. 118. 119. 120. 121. 122. *122. 123. 124. 125. 130. 131 (Vater). 133. 135. 136. 141. 142. 142. 143. 144. 148. 150. 151. 152. 153. 153. 154. 156. *156. *157. 158. 158. 159. 159. *159. *160. 165. 167. 168. 169. 178. 179. *205. 207. *207. *266. *303. *322. *334. *368 –, dessen Familie 104. 108. 109. 110. 111. 118. 120. 123. 125. 152. 165. 167 Willemer (Willmer, Wilmer), Maria Anna (Marianne) Catharina Therese (seit 26. Sept. 1816 v.), geb. Pirngruber, gen. Jung 27 (liebwerthe Kleine). 104. 105. 106. 110. 111. 118. 120. 121. *121. 122. *122. 123. 123 (Gesang). 123. 125. 133. 135. 136. 141. 144. 144. *144. 150. 151. 152. 152. 153. 153. 154. 154. 155. 155. 156. 156. *156. 157. 157f. 158. 158. 159. 159f. *159. 160. *160. 165. 165. 166. 166. 167. 168. 169. 178. 196. 300. 372 Gedichte Ach, um deine feuchten Schwingen … (West-östlicher Divan) 156 Das Heidelberger Schloß den 28. Juli abends 7 Uhr (Euch grüß ich weite lichtumfloßne Räume …) 166 Hochbeglückt in deiner Liebe … (West-östlicher Divan) 156 Sag du hast wohl viel gedichtet … (West-östlicher Divan) 156 Was bedeutet die Bewegung? (West-östlicher Divan) 156 Wilmans (Wilmanns), Gerhard Friedrich 133. *162. *226 Winckelmann, Johann Joachim Geschichte der Kunst des Alterthums 86 Windischmann, Carl Joseph Hieronymus 148

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Namen- und Werkregister Winter, Peter v. Das unterbrochene Opferfest (Oper, Libretto Fr. X. Huber) 271 L’addio d’Ettore, o i suo ritorno trionfante (Oper, Bearbeitung nach F. Paer) 263 Winterl, Jacob Joseph 84 Wischnu s. Vishnu Wittgenstein s. Sayn-Wittgenstein-Berleburg Wittich, Gustav Leopold Constantin 231 Witzleben, Georg Har tmann v. 335. 335. 336 Witzleben, Har tmann Erasmus v. 335 Wöchentliche Nachrichten für Freunde der Geschichte, Kunst und Gelehrtheit des Mittelalters (Hrsg. v. J. G. Büsching) 286 Wohl, Jeanette *77 wohlhäbigen Mannes s. V. Denon Wolf (Wolff), Christian Wilhelm Friedrich August 99. *250. 332. 333. 334. 334. *354. 355. 355. 356. 361 last publication s. Litterarische Analekten Litterarische Analekten s. dort Richard Bentley (Litterarische Analekten, Bd. 1, 1816) 355 Wolff (Wolf), Anna Amalia (Amalie) Christiane, geb. Malcolmi, verw. Miller, gesch. Becker 1. 2. 3. 4. 6. 7. 10. 11. 16. 28. 30. 35. 78(?). 202. 208. 209. 211. 235. 242. 249. 262 Wolff, Oskar Ludwig Ber nhard 301 Wolff (Wolf), Pius Joseph Alexander Alois Xaver a Santa Cruce Ignaz 11. 16. 23. 28. 34. 35. 78. 202. 203. 208. 209. 211. 211. 232. 235. 242. 249. 262. 263 Wolf(f)skeel von Reichenberg (Wolfskeel), Christian Friedrich Carl v. 211. 212. 237 Wolf(f)skeel von Reichenberg (Wolfskeel), Ferdinand Johann Albrecht v. 221 Wolfram von Eschenbach Titurel 183 Wolzogen, Friederike Sophie Caroline Augusta v., geb. v. Lengefeld, gesch. v. Beulwitz 15 (Schwester). 343. 387 Wolzogen, Wilhelm Ernst Friedrich v. 54 Wouwerman (Wouverman), Philips 145. 149 Wright, Thomas 159 Porträt Johann Wolfgang v. Goethe (Kupferstich nach dem Gemälde von George Dawe) 159 Württemberg, Carl Eugen Herzog von 151 (? Herzogs) Württemberg (Würtenberg), Friedrich I. Wilhelm Carl König von 182 Wurmb von Zink (Wurmb), Wolf Heinrich 267

Yngurds Fabel s. A. Müllner Yorck von Wartenburg, Hans David Ludwig Graf 97 Zapf (Bürgermeister in Tennstedt ?) 335 Zauberflöte s. W. A. Mozart, E. Schikaneder u. A. Vulpius Zauberring s. Fouque´ Zehmen, Friedrich v. 220. 279 Zeichenbuch s. R. Langer Zeichnung zu dem großen Altarblatt s. F. Jagemann Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken. Hrsg. v. F. A. Koethe 214 Zeitung für die elegante Welt 9 Zeitungen, badische 202 Zelter, Carl Friedrich *4. *10. 22. 22. 78. 160. 181. 181. 182. 192. 196. *196. *197. *224. 241. 249. *249. *263. *268. 270. *270. *275. *284. 292. *292. *293. *298. 316. 316. *316. 317. 317. 319. *322. *323. *325. 333. *333. *334. 340. 346. 346. *346. 347. 347f. 348. 348. *348. 349. 349. *349. 350. *364. *373. *374. 375. 389 Lieder 349 Sämmtliche Lieder, Balladen und Romanzen für das Piano-Forte 161 Vertonungen Kriegsglück (Goethe) 161 Vanitas Vanitatum (Goethe) 161 Vor Gericht (Goethe) 160 Zelter, Clara Antigone 347. 349 Zelter, Dorothea (Doris) Auguste Cäcilie *317. *346 Zenobia s. P. Caldero´n; Fr. H. v. Einsiedel; D. Gries Zeune, Johann August 375 Das Nibelungenlied ins Neudeutsche übertragen 375 Gedicht Dem Deutschen Meistersänger Johann Wolfgang von Goethe zu dessen 75ten Wiegenfeste 375 Zeus Chronion 186 Ziegesar, Agnes Silvia (Sylvie) Dorothea v., seit 1814 verh. Koethe 191 (? Ottilie) Ziegesar, Anton v. 205. 211. 212. 220. 237. 342. 352 Ziegesar (Zigesar), Franz (Friedrich) Ludwig Ernst Carl v. 202 –, dessen Familie 202 Ziegesar, Louise Amalie Friederike Auguste v., geb. v. Stein-Nordheim 289 Ziegler, Friedrich Julius Wilhelm 180(?) Der Hausdoktor 178. 180. 190 Zillenhart s. Zyllnhardt

Xenophon Anabasis 285

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Namen- und Werkregister Zinserling (Zinzerling), August Ernst 30 Zitelmann, Ernst 302 Zitelmann, Otto Konrad 302 Zrini (Trauerspiel) s. Körner Zschokke, Johannes Heinrich Daniel 151 Erheiterungen. Eine Monatsschrift für gebildete Leser (Hrsg.) 151 Zunkel, Johann Gottfried 363

Zwierlein (Zwirlein), Carl Julius Wilhelm (eigentl. Carl Wilhelm Caspar Xaverius) 220 Zyllnhardt (Zillenhart, Zillenhardt, Zillenhard), Carl Philipp August Otto Ludwig v. 172. 197 Zyllnhardt (Zillenhart, Zillenhardt), Caroline Louise Amalie Christiane Charlotte Sophie v., geb. v. Lichtenberg 172

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REGISTER VON GOETHES WERKEN Allegorisches Drama s. Des Epimenides Erwachen Aufsatz (Promemoria an Denon) 256 Aufsatz über die Feierlichkeiten anlässlich der Verleihungen des Falkenordens (nicht ausgeführt) 386 Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit 67. 86. 87. 120. 179. 181. 208. 213. 255. 306. 366 Beiträge zur Optik 115 Claudine von Villa Bella 368 s. a. J. C. Kienlen Der Groß-Cophta 14 Der Kammerberg bei Eger 84 (so in Böhmen) Der Löwenstuhl (Opernentwurf) 245(?). 245 (? Plan der neuen Oper). 249 (? Oper) Der Triumph der Empfindsamkeit 10. 35 Des Epimenides Erwachen 2. 3. 4. 219. 220. 229. 230. 231. 232. 233. 234. 235. 236. 240. 241. 242. 243. 245. 246. 247. 252. 254. 258. 354 s. a. B. A. Weber Dichtung und Wahrheit s. Aus meinem Leben Die Geheimnisse 87. 88 Die Geschwister 354 Die Leiden des jungen Werthers 67. 114. 115. 186. 263. 345. 353. 355 (Charlotte) Die natürliche Tochter (in Taschenbuch auf das Jahr 1804) 135 Die Wahlverwandtschaften 88. 186. 191. 206 Divan s. West-östlicher Divan Dramen 16 Epilog zu Schillers Glocke 30. 379. 389 Epimenides s. Des Epimenides Erwachen Erinnerung, freundliche s. Volksgesänge abermals empfohlen Erster Entwurf einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie 340 Farbenlehre s. Zur Farbenlehre Faust 23. 83. 87. 89. 98. 114. 115. 141. 163. 172. 187. 203 (Wagner). 293. 343. 355. 355 (Margaret). 355. 359. 376 Erster Teil 23. 34. 35. 86. 87 Zweiter Teil 87. 163 Feradeddin und Kolaila (Opernentwurf) 245 (? Plan der neuen Oper). 245(?). 249 (? Oper)

Formenlehre (Plan) 163 Gedichte 4. 22. 54 (Lied). 81 (Goethelied). 85. 86. 88 (orientalische Gedichte). 93. 94 (LiebesGedichte). 95. 96. 104 (Lieder). 121 (orientalische Gedichte). 151 (Balladen). 153. 153 (LiebesGedichte). 166 (Vers in den Sand). 168 (ein Päckchen Gedichte in Hafiz Geschmack). 169. 175 (Lieder, Suleikalieder). 179. 192. 195. 197. 198 (orientalische Liebes-Gedichte). 198. 208. 210 (persische). 216. 232. 253 (persische). 262. 308(?). 311. 313. 317. 345. 350. 376 Ach! Auf wiesenreichen Auen … s. Supplement zu Schillers Glocke Ach, um deine feuchten Schwingen … (Verf. M. v. Willemer) (West-östlicher Divan) 156 Adam und Eva s. Es ist gut Alexis und Dora (Ach! unaufhaltsam strebet das Schiff …) 176 Alles kündet dich an! s. Gegenwart Als der Knabe nach der Schule … 351 Als wenn das auf Namen ruhte … (West-östlicher Divan) 93 Also lustig sah es aus … 160 Am jüngsten Gericht … s. Warnung An des lust’gen Brunnens Rand … (West-östlicher Divan) 165. 166 An Diez s. Wie man mit Vorsicht auf der Erde wandelt … An Friedrich Förster. Jena, den 27. September 1820 (Als an der Elb’ …) 193 An Geheimerath von Willemer (Reicher Blumen goldne Ranken …) 27. 104 An Suleika (Dir mit Wohlgeruch zu kosen …) (West-östlicher Divan) 88 Auf Kieseln im Bache … s. Wechsel Bedenklich (Soll ich von Smaragden reden …) (West-östlicher Divan) 172. 173 Behandelt die Frauen mit Nachsicht! (West-östlicher Divan) 88 Behandelt die Weiber mit Nachsicht s. Behandelt die Frauen mit Nachsicht! Beiname (Mohamed Schemseddin sage …) (West-östlicher Divan) 86 Bilder-Scenen. Den 15. März 1816 bei Freiherrn von Helldorff (Ihr kommt Gebildetes …) 259. 262

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Register von Goethes Werken Bist am Rhein und Main gewesen … s. Du bist auch am Rhein gewesen … Da wird nicht mehr nachgefragt! (West-östlicher Divan) 93 Das Tagebuch (Wir hören’s oft …) 199 Den 15. August 1815 (Wohlerleuchtet, glühendmilde …) 106. 108 Der Edelknabe und die Müllerin (Wohin? Wohin?) 153 (Anspielung auf die Müllerin) Der Gott und die Bajadere. Indische Legende (Mahadö, der Herr der Erde …) 151. 152. 196 Der gute Schenke spricht … s. Schenke (Heute hast du gut gegessen …) Der Jungesell und der Mühlbach (Wo willst du klares Bächlein hin …) 153 (Anspielung auf die Müllerin) Der Müllerin Verrat (Woher der Freund so früh …) 153 (Anspielung auf die Müllerin) Der neue Copernikus (Art’ges Häuschen hab’ ich klein …) 191 Der Schenke s. Du, mit deinen braunen Lokken … Der Todtentanz (Der Thürmer der schaut …) 151. 153 Der Tulbend s. Komm Liebchen, komm! Der Winter und Timur (So umgab sie nun der Winter …) (West-östlicher Divan) 96 Die Feuer-Anbeter der alten Parsen s. Vermächtniß altpersischen Glaubens die kürzeste Nacht s. Sommernacht Die Perle die der Muschel entrann … (West-östlicher Divan) 93 Dine´ zu Coblenz, im Sommer 1774 (Zwischen Lavater und Basedow …) 67 Du bist auch am Rhein gewesen … 63 Du, mit deinen braunen Locken … (West-östlicher Divan) 95 Du versuchst, o Sonne, vergebens … 297 Du zierlicher Knabe … (West-östlicher Divan) 95 ein Häus’chen welches fährt … s. Der neue Copernikus Ein rascher Sinn … 299 Entstehen der Perle s. Die Perle die der Muschel entrann … Erklärung eines alten Holzschnittes, vorstellend Hans Sachsens poetische Sendung (In seiner Werkstatt …) 235. 240. 252 Erschaffen und Beleben (Hans Adam war ein Erdenklos …) (West-östlicher Divan) 88 Es ist gut (Bei Mondschein im Paradeis …) (West-östlicher Divan) 94 Fluß und Ufer … 146 Frechheit gegen das Gesetz s. Da wird nicht mehr nachgefragt!

Freude der Freigebigkeit s. Nur wenig ist’s was ich verlange … Gedicht an ihn s. Beiname Gedicht auf Cornelius’ Bilder zu Faust (Plan) 98 Gedicht für die Kinder s. Gütiger Lehrer, Deine Kinder bringen … Gedicht von der Schöpfung s. Wiederfinden Gedicht von einem Reisenden s. Das Tagebuch Gegenwart (Alles kündet dich an!) 232 Geheimschrift (Laßt euch, o Diplomaten …) (West-östlicher Divan) 156 Gingo biloba (Dieses Baums Blatt …) (Westöstlicher Divan) 150. 166. 169. 170 Gütiger Lehrer, Deine Kinder bringen … 49. 50 Hätt’ ich irgend wohl Bedenken … (West-östlicher Divan) 89 Hans Adams Geburt s. Erschaffen und Beleben Haß des Kreuzes s. Süßes Kind, die Perlenreihen … Herrn Staats-Minister von Voigt zur Feier des 27. Septembers 1816 (Von Berges Luft …) 346 Heute hast du gut gegessen … s. Schenke Hochbeglückt in deiner Liebe … (Verf. M. v. Willemer) (West-östlicher Divan) 156 Jesus, der das Evangelium gebracht s. Vom Himmel steigend Jesus bracht’ … Jubiläum am zweiten Januar 1815 (Hat der Tag sich kaum erneuet …) 2 Kellner auf dem Geisberg s. Du zierlicher Knabe … Kennst Du das Land … s. Mignon Komm Liebchen, komm! (West-östlicher Divan) 88 Kriegsglück (Verwünschter weiß ich nichts …) 161 Lied eines Freiwilligen s. Kriegsglück Lieder an Lili 179 Liedlein s. Dine´ zu Coblenz Lob des Weins s. Trunken müssen wir alle sein! Mignon (Kennst Du das Land …) 151. 152 Myrt’ und Lorbeer hatten sich verbunden … 160 Nachtgesang (O gib, vom weichen Pfühle …) 152 Nur wenig ist’s was ich verlange … (West-östlicher Divan) 88. 94 Ostwinde s. Was bedeutet die Bewegung? (Verf. M. v. Willemer) Parabel (In einer Stadt, wo Parität …) 197

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Register von Goethes Werken Paulus in Heidelberg s. Schenke (Heute hast du gut gegessen …) Pfeifen hör’ ich fern im Busche! … 152 Prophete rechts, Prophete links s. Dine´ zu Coblenz Reicher Blumen goldne Ranken s. An Geheimerath von Willemer Rosen-Öl s. An Suleika Sag du hast wohl viel gedichtet … (Verf. M. v. Willemer) (West-östlicher Divan) 156 Schenke (Heute hast du gut gegessen …) (Westöstlicher Divan) 95. 176. 177 Schlaf was willst du mehr … s. Nachtgesang Siebenschläfer (Sechs Begünstigte des Hofes …) (West-östlicher Divan) 151 Soll ich von Schmaragden reden … s. Bedenklich Sommernacht (Niedergegangen ist die Sonne …) (West-östlicher Divan) 95 Sonette 353 Spiel in den Locken s. Versunken Spottgedicht s. Parabel Stolz der Armut des Liebenden s. Hätt’ ich irgend wohl Bedenken … Süßes Kind, die Perlenreihen … (West-östlicher Divan) 96 Supplement zu Schillers Glocke 378. 379 Tennstedter Brunnenlied (nicht überliefert, Echtheit vielfach bezweifelt) 338 Timurs Winter-Feldzug s. Der Winter und Timur Trunken müssen wir alle sein! (West-östlicher Divan) 93 Unwillen über die Deutschen s. Als wenn das auf Namen ruhte … Vanitas! vanitatum vanitas! (Ich hab’ mein Sach auf nichts gestellt …) 161 Vermächtniß altpersischen Glaubens (Welch Vermächtniß, Brüder …) (West-östlicher Divan) 94 Versunken (Voll Locken kraus ein Haupt so rund!) (West-östlicher Divan) 88 Vom Himmel steigend Jesus bracht’ … (Westöstlicher Divan) 94 Vor Gericht (Von wem ich es habe …) 160 Wandrer und Pächterin (Kannst du, schöne Pächtrin …) 204 Warnung (Am jüngsten Tag, wenn die Posaunen schallen …) 151 Was bedeutet die Bewegung? (Verf. M. v. Willemer) (West-östlicher Divan) 156 Was ich verlange … s. Nur wenig ist’s was ich verlange … Wasserfülle, Landesgröße … 146 Wechsel (Auf Kieseln im Bache …) 175

Westwinde s. Ach, um deine feuchten Schwingen … (Verf. M. v. Willemer) Widmungsvers für Cleophea Schmid 135 Wie man mit Vorsicht auf der Erde wandelt … (West-östlicher Divan) 86 Wiederfinden (Ist es möglich! Stern der Sterne …) 179 179 Zum Andenken des 28. August 1815 (Als die Tage noch wuchsen …, Übersetzung Knebels nach Tograi) 121 Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand 126. 280 Hans Sachs (Hans Sachsens Sendung) s. Gedichte, Erklärung eines alten Holzschnittes; s. a. C. W. Kolbe, H. Dähling, C. F. Hampe u. W. Herbig Heiliger Rochus (Skizze) 320 Hermann und Dorothea 21. 53. 135 (eine Dorothea). 152. 277. 327. 331. 332(?) Iphigenie auf Tauris 212 Italienische Reise 4. 5. 26 (Rom). 27 (Rom). 28 (Romana, Neapolit., Romana). 30 (Romana). 42 (Sizilien, Neapel). 43 (Vesuv). 44 (Neapel). 45 (Sicilien). 49 (Palermo). 85. 86. 96 (Tagebücher). 208. 223 (Sicilien erste Hälfte). 254. 255. 257. 258 (Padua). 264 (Venedig). 276. 304. 308. 311. 311 (Manuscript). 314. 335. 342 (Neapolitanischer Aufenthalt). 349. 353. 364. 368 (Reise nach Neapel) Skizzen 5 Jarno s. Wilhelm Meisters Lehrjahre, Wilhelm Meisters Wanderjahre Kunst und Alterthum am Rhein und Mayn (KuA, Bd. 1, Erstes Heft, 1816) 67. 80 (Aufsatz, Denkschrift, Gutachten, Heft, Reisebemerkungen). 82 (Memoire). 85 (Bericht). 88 (Bericht, Entwurf). 98 (Betrachtungen, Reiseberichten). 103 (Denkschrift). 105 (Entwurf). 110 (Schrift). 118. 119 (Schrift). 121 (Denkschrift). 123 (Memoire). 132 (Aufsatz). 141 (Werklein). 145. 147 (Buch über die Rheingegenden, Heft). 148 (Buche). 151 (Vorhaben, Steinmetzen). 168 (schreibt). 169 (herrliches darüber schreiben). 171 (Steinmetzen). 195. 195 (Denkschrift). 196. 200. 201. 203. 204. 205. 206. 206 (das Mspt., Denkschrift, Manuskript über die altdeutsche Kunst, Schrift). 207 (Schema). 208 (Betrachtungen). 210. 210 (2. Bogen). 213. 214 (Reise im Druck). 215. 216. 217. 218 (Scizzen, Zierrath des Heftes). 219. 230 (Aufsatz üb. d. Boissere´esche Sammlung). 230 (Rheinreise). 235 (8n und 9n Bogens). 243. 245. 249 (Aushängebogen, Schlußblätter). 249. 250. 250 (Werkchens). 251 (Mscpt). 251. 252 (Haupt-Titel, Titel). 254. 255. 307. 312. 316

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Register von Goethes Werken Lieder s. Gedichte Mahomet (nach Voltaire) 97 Metamorphose der Pflanzen s. Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären Nachspiel zu Die Hagestolzen (zus. mit F. Peucer) 20. 29. 30 s. A. W. Iffland Natur-Gedicht (Vorhaben) 179 Neu-deutsche religios-patriotische Kunst (zus. mit H. Meyer, KuA, Bd. 1, Zweites Heft, 1817) 309. 311. 314. 357. 363. 367 Novellen 163 Pilgernde Schöne s. Wilhelm Meisters Wanderjahre, Die pilgernde Törin Proserpina 1. 2. 4. 9. 10. 35 s. a. C. Eberwein Proserpina. Melodram von Goethe. Musik von Eberwein (Selbstanzeige) (Morgenblatt für gebildete Stände, Nr. 136, 1815) 30 Rede bei der Feierlichkeit der Stiftung des weißen Falkenordens. Am 30. Januar 1816 236. 238. 239. 386 Reineke Fuchs 375 Reinigen und Restaurieren schadhafter Gemälde (1816) 266 (Erwiderung) Romeo und Julia (Bühnenbearbeitung, nach Shakespeare u. Schlegel) 163. 262 Sanct Rochus-Fest zu Bingen. Am 16. August 1814 (KuA, Bd. 1, Zweites Heft, 1817) 120. 324 (Schema). 325. 332. 367. 370 (zweyten Theile seiner Rheinreise) Stella 13. 14 Tag- und Jahreshefte 311 (L. Seidler öffentlich ehrend). 312 (öffentlich über Caldero´n von Gries) Tasso s. Torquato Tasso Tell (Plan) s. Wilhelm Tell Torquato Tasso 6. 14. 263. 355 Traite´ sur l’Optique s. Beiträge zur Optik Ueber die Entstehung des Festspiels zu Ifflands Andenken (Morgenblatt für gebildete Stände, Nr. 67, 1816) 29 (dictirt). 249 (Aufsätze) Ueber Kunst und Alterthum in den Rhein- und Maingegenden von Goethe (Selbstanzeige)

(Morgenblatt für gebildete Stände, Nr. 60-62, 1816) 249 (Aufsätze) Ueber Kunst und Alterthum in den Rhein und Mayn Gegenden (KuA) 56. 80 (Heft). 196. 316 (Behuf des 2n Heftes). 363. 367 (2s Hft, Rheinund Maynbogen). 369 (Bogen) s. a. Kunst und Alterthum am Rhein und Mayn Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären 83. 163 (Metamorphose in allem). 180 (Idee der Metamorphose) Volksgesänge abermals empfohlen (KuA, Bd. 4, Erstes Heft, 1823) 56 (freundliche Erinnerung) Werke 163. 234. 250. 350. 355 (Schriften) Cotta 1815-1819 85. 198. 313. 329. 330. 370 Werther s. Die Leiden des jungen Werthers West-östlicher Divan 22. 86. 88. 88 (orientalische Gedichte). 93. 94. 94 (Liebes-Gedichte). 95. 120. 121 (orientalische Gedichte). 135. 153 (LiebesGedichte). 154. 156. 157. 158 (Freunde im Orient). 166. 167. 168 (ein Päckchen Gedichte in Hafiz Geschmack). 169 (ein Päckchen Gedichte). 170. 171. 172 (Ringepitheten). 175 (Suleikalieder). 179. 195. 198. 198 (orientalische Liebes-Gedichte). 208. 210. 211. 214. 215 (orientalische Gedichte). 216 (2. Bände neue Gedichte). 232. 251 (Dichtwerk). 252. 253. 308. 347. 370. 376 (poems in the Persian style) Einzelgedichtnachweise s. Gedichte West-Östlicher Divan oder Versammlung deutscher Gedichte in stetem Bezug auf den Orient (Morgenblatt für gebildete Stände, Nr. 48, 1816) 251 Wilhelm Meisters Lehrjahre 69 (Jarno). 186. 263 Bekenntnisse einer schönen Seele 85. 179 Wilhelm Meisters Wanderjahre 69 (Jarno). 163 (Meisters Wanderungen) Die pilgernde Törin 163 Wilhelm Tell (Plan) 376 (epic poem) Zeichnungen 30. 39 Landschaftszeichnungen 197. 236 Zur Farbenlehre 83. 87. 97. 120 (Farben-Kreis). 136. 153 (Versuch mit farbigen Schatten). 222 Zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie 201 (Bogen)

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NACHWORT Band X der „Begegnungen und Gespräche“ folgt den Grundsätzen, die von Ernst Grumach im Vorwort zum I. Band (S. XV-XVII) und Renate Grumach im Nachwort zum III. Band (S. 579) dargelegt wurden. Dass in vorliegendem Band dem italienischsprachigen Text S. 362 eine Übersetzung beigegeben wurde, wird der Benutzer begrüßen. Bei der Namensschreibung folgen wir wie bisher den Varianten, die die Quellen bieten und verzeichnen die historisch übliche Orthographie der Namen im Register. In den Tagebuchtexten Sulpiz Boissere´es übernehmen wir jedoch bei den Personennamen die Korrekturen oder Ergänzungen in eckigen Klammern, wie sie der Text von Weitz bietet. Als Ergebnis seiner Reise an Rhein und Main im Sommer 1815 entstand Goethes Aufsatz „Kunst und Altertum am Rhein und Main“, der eine Fülle von Begegnungen und Gesprächen widerspiegelt. Der objektivierende Stil des Aufsatzes lässt das zugrundeliegende Material z. T. nur vermuten. Deshalb verbot es sich in einigen Fällen, die Texte in den Hauptteil des vorliegenden Gesprächsbandes aufzunehmen. Wir haben uns entschlossen, in die Abteilung „Goethe irrtümlich zugeschriebene Gespräche und Zweifelhaftes“ (o. S. 378) Namen und gegebenenfalls Zitate aufzunehmen, die auf potentielle Begegnungen hinweisen; man vergleiche die Gespräche mit Bernhard Hundeshagen und Bernhard Meyer (o. S. 381f.). Meine Arbeit am X. Band wurde in großzügiger Weise unterstützt vom Goethe- und Schiller-Archiv der Klassik Stiftung Weimar, dem Landesarchiv Thüringen - Hauptstaatsarchiv Weimar sowie von der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek Jena; ihren Leitern und Mitarbeitern gilt mein besonderer Dank. Für freundliche Förderung meiner Arbeit danke ich darüber hinaus folgenden Archiven, Bibliotheken und Museen: dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Freien Deutschen Hochstift Frankfurt a. M., dem Goethe-Museum Düsseldorf, der Herzogin Anna Amalia Bibliothek der Klassik Stiftung Weimar, dem Hessischen Staatsarchiv Darmstadt, der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, der Staatsbibliothek Berlin - Preußischer Kulturbesitz, dem Stadtarchiv Hannover und dem Zentralarchiv der Staatlichen Museen Berlin. Die Transkription der Briefe Carl Friedrichs und Maria Pawlownas, der Tagebuchtexte von Prinzessin Maria und anderer französischsprachiger Quellen wurden von Evelin Siebert ausgeführt. Sie und Jörg Siebert (Jena) unterstützten mich darüber hinaus bei der Prüfung italienisch- und lateinsprachiger Quellen. Ich danke beiden für ihre zuverlässige und engagierte Mitarbeit. Für Ermittlungen, Auskünfte, Hinweise und anderweitige Unterstützung danke ich Dr. Maren Ballerstedt (Magdeburg), Karin und Michael Braun-Huster (Sindelfingen), Betty Brux-Pinkwart (Weimar), Julia Buchholz (Weimar), Marie Dalichow (Berlin), Jan Dittrich (Berlin), Marie-Odile Eck (Montbe´liard), Vera Engels (Berlin), Dr. Bernhard Fischer (Wei451

Nachwor t mar), Dr. Margrit Glaser (Weimar), Dr. Christian Hain (Weimar), Dr. Silke Henke (Weimar), Dr. Jochen Klauß (Weimar), Kerstin und Rudolf Köhn (Chemnitz), Dr. Michael Matthäus und Volker Harms-Ziegler (Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a. M.), Dr. Annette Mönnich (Weimar), Dr. Alexander Rosenbaum (Weimar), Sabine Schäfer (Weimar), Gerd und Renate Schneider (Chemnitz), Frauke Stange-Methfessel (Weimar), Claudia Häfner (Weimar), Dr. Regine Vettermann (Jena) und Ellen Zschörnig (Großpösna). Für die Abschrift großer Teile des Manuskripts habe ich Dr. Martina Gühne (Leipzig) zu danken; für Unterstützung in allen computertechnischen Fragen danke ich Martin Dittrich (Stadtroda). Mein besonderer Dank gilt Dr. Bastian Röther (Weimar) für die Unterstützung bei der Erschließung archivalischen Quellenmaterials, für seine engagierte Mitarbeit bei der Fertigstellung des Manuskripts sowie für die Erarbeitung der Register. Sehr herzlich danke ich der Herausgeberin der Edition, Dr. Renate Grumach, die die Entstehung des vorliegenden Bandes in jeder Arbeitsphase mit Sachkenntnis, großer Erfahrung und unermüdlichem Engagement kritisch und hilfreich begleitete. Schließlich gilt mein Dank dem Verlag de Gruyter, insbesondere Dr. Manuela Gerlof und Susanne Rade sowie den Herstellerinnen Katja Brockmann und Kerstin Protz. Ang elika Reimann

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INHALT Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Rheinreise mit Freiherrn vom Stein Ende Juli 1815 . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Aufenthalte in Wiesbaden 1814/15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

98

Aufenthalte in Frankfurt 1814/15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 Aufenthalte bei Jakob und Marianne Willemer auf der Gerbermühle . . . . . .

154

Aufenthalte in Heidelberg 1814/15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Aufenthalte an Rhein und Main 1814/15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 Goethe und Boissere´e August - Oktober 1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 Aus dem Leben mit Christiane 1788 bis 1816 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299 Goethe irrtümlich zugeschriebene Gespräche und Zweifelhaftes . . . . . . . . . 378 Siglen- und Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 391 Konkordanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 401 Namen- und Werkregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405 Register von Goethes Werken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 447 Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451

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