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German Pages 176 Year 1915
Table of contents :
(alter. F.. Graf. Das Wort %> &$ 116—118
Ermcm, A. Die Bedeutung der Adjektiva auf -j 107—108 — Saitische Kopien aus Derel bahri 90—95
Grapotc, IL Zwei Fragmente einer Handschrift des Nilhyniiitis in Turin 103— 10(3
Hoehne, (!. Drei koptisch-saidische Texte aus der Königlichen Bibliothek zu Berlin 119—128
Kees, II. Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs (mit 3 Abbildungen und Tafel VII u. V1I1) (il —72
Klebs, L. Die Tiefendimension in der Zeichnung des alten Reichs (mit 14 Abbildungen) 10—34
Murrt, A. Serdab et maison du Ka 88—89
Natrille, E. Le grand reservoir d'Abydos et la tombe d'Osiris (mit Tafel IX—XI) .">0— .">.")
Peet, T.E. Cau —^ be used to negative sdmtf? 109—111
Reimer, G. A. Excavations at Kerma (Dongola-Province) I. A report on the Egyptian Expedition
of Hanard University and the Boston Museum of Fine Arts 1913 (mit Tafel I—VI) . . . 34—39
— Excavations at Kerma II (mit Tafel XII— XIX) 40—49
Schäfer, II. Die Vokallosigkeit des »phönizischen« Alphabets. Gedanken zur Geschichte des
Alphabets 9.")—98
— Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst 1—18
— König Huni 98—100
— Kunstwerke aus der Zeit Antenophis' IV. (mit 20 Abbildungen) 73—87
— Zwei Heldentaten des Ahlnase, des Sohnes des Ebene aus Elkab 100 — 103
Seihe, K. Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen und Koptischen 112— 110
— Zur Erklärung einiger Denkmäler aus der Frühzeit der ägyptischen Kultur (mit 3 Abbildungen) 5.") — 00
Smith, G. E. Note on the Skull of Kerma 1065A 39
Mis/.ellen:
('(dicr, F., Graf. Das Wort für Bett im Neuägyptischen 130
Sethe, K. B('o; anpöcxofiot; 128— 129
— Zur Datierung der Grabinschriften des Gaufürsten Intf von Hennonthis aus der Zeil der
11. Dynastie in Eondon, Kopenhagen und Berlin 128
Wiesmann, II. Adobe 130
— Verbindung von pe^- mit dem Qualitativ 130
Nachruf. Friedrich Rösch 131
Erschienene Schriften 132 1
ZEITSCHRIFT FUN
ÄGYPTISCHE SPRACHE UNI)
ALTERTUMSKUNDE MIT UNTERSTÜTZUNG DER DEUTSCHEN MORGENLÄNDISCHEN GESELLSCHAFT HERAUSGEGEBEN VON
GEORG STEINDORFF
ZWEIUNDFUNFZIGSTER BAND MIT
46
ABBILDUNGEN IM TEXT
UNI)
19
TAFELN
V LEIPZIG J. C.
HINRICHS'schk
BUCHHANDLUNG
1915
Die «Zeitschrift für
Ägyptische Sprache und Altertumskunde«
wurde begründet 1863 von Heinrich Brugsch und herausgegeben von: C. R. Lefsius mit H.
Brugsch 1864
C. R. Lepsius mit H. Brugsch, A.
H. Brugsch und L. Stern
1885—1888,
H. Brugsch und A.
Erman 1889
H. Brugsch und A.
Erman
A.
Erman und
— 1893,
mit G. Steindorff 1894,
G. Steindorff 1895
G. Steindorff seit 1907.
— 1880,
Erwan, L. Stern 1881
— 1906,
— 1884,
Inhalt des 52. Bandes. Seite
(alter.
Saitische Kopien aus
Kees,
(!.
Murrt, A.
Serdab
E.
Natrille,
Cau
Reimer, G. A.
of
—
—
Nilhyniiitis
in
Turin
Hanard
in
d'Abydos
reservoir
^
be used at
et
to negative
University and the Boston
Kerma
II
la
tombe
u.
V1I1)
(mit Tafel
des
IX
109—111 I.
A
report on the Egyptian Expedition
of Fine Arts 1913 (mit Tafel
I— VI)
.
.
.
Alphabets.
Gedanken
zur
Geschichte
9.")— 98
Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst
— 18
1
98—100
König Huni
73 — 87
Kunstwerke aus der Zeit Antenophis' IV. (mit 20 Abbildungen) Zwei Heldentaten des Ahlnase, des Sohnes des Ebene aus Elkab
Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen und Koptischen Zur Erklärung einiger Denkmäler aus der Frühzeit der ägyptischen Kultur Smith, G. E. Note on the Skull of Kerma 1065 A Seihe,
34—39 40—49
des
Alphabets
— — — —
—72
.">0— .">.")
XII— XIX)
»phönizischen«
(il
88— 89
— XI)
sdmtf?
Museum
— 10(3 — 128
10—34
Reichs (mit 14 Abbildungen)
d'Osiris (mit Tafel
Kerma (Dongola-Province)
Die Vokallosigkeit
II.
der Zeichnung des alten
119
103
maison du Ka
Excavations
Excavations at
Schäfer,
et
Le grand
T.E.
Peet,
90—95
Drei koptisch-saidische Texte aus der Königlichen Bibliothek zu Berlin
Die Tiefendimension
L.
— 108
107
-j
Derel bahri
Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs (mit 3 Abbildungen und Tafel VII
II.
Klebs,
116—118
Zwei Fragmente einer Handschrift des
Grapotc, IL
Hoehne,
%>
Die Bedeutung der Adjektiva auf
Ermcm, A.
—
Das Wort
Graf.
F..
&$
K.
—
(mit 3
Abbildungen)
100
—
112
— 110
5.")
103
— 00 39
Mis/.ellen: ('(dicr,
F.,
Sethe, K.
—
Nachruf.
Das Wort
II.
130
für Bett im Neuägyptischen
128
anpöcxofiot;
Zur Datierung der Grabinschriften des Gaufürsten Intf von Hennonthis aus der 11. Dynastie in Eondon, Kopenhagen und Berlin
Wiesmann,
—
Graf. B('o;
Adobe
Verbindung von pe^ - mit dem Qualitativ Friedrich Rösch
Erschienene Schriften
Zeil
— 129
der
128 130 130 131 132
1'»'
H.Schäfer: Einiges über Entstehung und
Ari
der ägyptischen
Kunst.
[52.
Band.
1914.]
1
Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst
Von
1
Heinrich Schafer.
/amit der Leser die im folgenden dargelegten Tatsachen und Ansichten besser
würdigen könne,
ist es nötig,
sale der ägyptischen
zu führen.
Kunst
Dabei vergesse
einem ganz flüchtigen Überblick ihm die
in
in
.Schick-
ihrem vollständigen zeitlichen Verlauf vor Augen
man
nicht,
daß wir hier nur die großen Züge der Ent-
wicklung geben wollen, also nur eine Skizze, die natürlich vieles verwischen, vergröbern und einseitig darstellen muß, noch dazu, da
stimmten Zweck entworfen
diesem be-
sie ja zu
ist.
Die Entwicklung der ägyptischen Kunst
fließt als ein stattlicher,
unendlich
Aber wie der gewaltige Strom des Landes, der zu den
langer Fluß dahin.
längsten der Erde gehört, in gewissen Abständen durch Katarakte unterbrochen wird, die den Fluß ins Stocken bringen
und
Wasser
sein
kleine
in
Rinnsale
auflösen, bis er es wieder zu ruhiger stolzer Fülle sammelt, so sind auch die
viertausend Jahre der ägyptischen Kunstgeschichte mehrmals durch Zeiten der
Auflösung und Verwirrung in deutliche Abschnitte
geteilt.
In anderen Ländern sind die Abschnitte in der Kunstgeschichte selten so
scharf geschieden.
gehen meist allmählich ineinander über.
Sie
aber treten die Einschnitte
um
so schärfer hervor, als sie fast
Gange der politischen Geschichte sich decken. der Kunst ein,
wenn
und das Land
in
Fast stets
tritt
der leitenden Macht die Zügel aus den
kleine
selbständige
Teile
zerspalten
In
Ägypten
immer mit dem hier ein Verfall
Händen
gleiten
Erhebt sieh dann
ist.
wieder ein Herrschergeschlecht, das die sich unfruchtbar zersplitternden Kräfte sammelt, so folgt auch bald wieder ein Erstarken der künstlerischen Leistungen. Überall auf der Welt ist eine gewisse Fülle der Lebensführung und der dadurch ermöglichte fröhliche Lebensgenuß, eine der
eine
Ansammlung von Gütern und Macht Aber
Bedingungen zur Entfaltung der Kunst.
in
anderen Ländern
diese Bedingung nicht so abhängig von der politischen Lage;
')
Dieser Aufsatz
ist
ein zweites
Stück aus der Reihe, aus der
LEi»sius-Hefte unserer Zeitschrift (48, S. 134
und Eduard Meyer gemeinsam zu ihren die Zeit hat
das
seit
ff.)
60. Geburtstagen eine
nahezu zehn Jahren
fast fertig daliegt.
ist
haben gerade
eins vor vier Jahren
im
Adolf Ekmah Gruppe aus der Reihe zu widmen, aber
gegeben habe.
mir den Sinn zum Abschluß genommen.
icli
sie
Ich hatte die Absicht,
ich denn wenigstens wieder ein Stück, auch die ganze Arbeil Pur weitere Kreise
So gehe
Wenn
weiß ich doch aus manchen Gesprächen und finde es in der Fachliteratur bestätigt, daß die Ausführungen auch unseren Lesern wohl etwas zu sagen haben. Von der Beigabe belegender Anmerkungen glauhe ich in diesem Abdruck so gut wie ganz absehen zu können, auch
gedacht
ist,
von den soDSt sehr nötigen Abbildungen. Zeitschr.
f.
Ägypt. Spr.,
52.
Band.
1914.
^
2
Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.
Schäfer:
II.
Kunst
in Zeiten arger politischer Zersplitterung Blüten ihrer
nur an
und Deutschland zu denken.
Italien
In einein
Band.
[52.
wir brauchen
erlebt,
Lande wie Ägypten, das
bei seiner bandartig schmalen Gestalt nur eine große Verkehrsstraße hat, seinen
Fluß,
verkommt
so
auf,
Löst sich das Reich
so etwas unmöglich.
ist
sein Wohlstand,
und auch
die
hadernde Kleinstaaten
in
Dem
Kunst hat mitzubüßen.
widerspricht nicht, daß oft gerade in diesen Zeiten des Verfalls und der Lockerung
Spuren der
die ersten in
frei
werdenden neuen Gedanken aufzuweisen
kommen.
der nächstfolgenden Blüteperiode zur Entfaltung
die
sind,
Es bleibt dabei,
daß die Perioden der ägyptischen Kunstgeschichte mit denen der politischen zuSo werden wir denn gewiß auch die Entstehung der nationalen
sammenfallen.
ägyptischen Kunst
gewissem Sinne
in
als eine
Frucht der Tat des Menes ansehen
können, der die vorher selbständigen Reiche Ober- und Unterägypten endgültig zu einem Reiche und einem Volke
Wir haben uns gewöhnt,
zusammenschmiedete. Geschichte
ägyptische
die
mehren' große,
in
Zeiten oder Reiche genannte Teile zu teilen, deren
Benennungen im einzelnen
kaum
eine andere Einteilung, die
Daneben her geht
einer Erklärung bedürfen.
uns aus
dem Altertum überkommen
Sie reicht von
Menes
bis
ist
:
die in Dynastien oder Herrscherhäuser.
Alexander und gliedert die Geschichte
in
)}0
Dynastien.
So fremdartig diese Einteilungen auf den ersten Blick anmuten, so wird sich doch auch der Laie wegen ihrer Zweckmäßigkeil schnell an
Nennung der
Zeiten oder Reiche gestattet
perioden und die Einteilung
Nennen von klar
genug
in
Kennzeichnung der llaupt-
schnelle
durchgezählte Dynastien erspart uns das lästige
Köm
ihrer Art
In
ist
in
Stein und Elfenbein.
wie die Stiertafel
eine gewisse Vollkommenheit, ja sogar,
zu bemerken,
daß diese
letzte Zeit,
Die
II.
die
Züge
(Bis
fällt.
Frühseit.
sich
zu
in
zum Beginn der
Sehr bald nach der Einigung i\w beiden
zeigen,
die
Kunst
der ägyptischen
Diese
Paris,
in
des Nar-mer, der Grabstein des Königs Zet und die
III.
Medüm
Das
alte
(Zeit
Reich.
aus der Zeit
des
der
1.
ihren
die 1.
Grenzen guter historischer
Dynastie, bis 34O0 v.Chr.)
Reiche unter Menes
Charakter gehen.
immer mehr
und
2.
Dynastie.
Der Anfang dieser Periode. Snofru
vertreten
ist,
zeigt
beginnen
Die Schiefertafel
künstlerisch durchgebildeten In-
in
In
der Plastik bilden die Statue
in
Paris und die des Ra-hotp und der Nofret
Leiden, die in
Etwa 3400
bis
3000
v.
Zeugen Chr.)
dvv durch die Gräber Von Ahusir und
zwar noch
Herbheit und Konzentrierung auf das imbedingt Nötige, aber doch geprägt.
ge-
Stils.
schriften der 2. Dynastie, andrerseits die Statuen des Cha-secheni sind die charakteristischen
der Entwicklung.
Werke
eine
von der wir nur das Ende chronologisch angeben
können, für die alten Ägypter^ aber Doch nicht für uns. schon Überlieferung
eines
das Ende der Zeit ge-
besprechenden Schiefertafeln mit Reliefs und die Reliefdar-
wisse Manieriertheit, aber doch noch keine greifbare Spur des ägyptischen
Es
Wänden
Malereien auf tönernen Töpfen und auf den
el-ahmar sowie rohen Tier- und Menschenfigürchen.
stellungen auf einigen Steingefäßen, feiner plastische Figuren in
Die
Jahreszalllen, gibt dabei aber doch die Zeitordnung der Ereignisse
hören jene im folgenden genauer zu
/einen
gewöhnen.
an.
Dir vorgeschichtliche Zeit mit
I.
Grabes von
sie
eine altertümliche, geschlossene ist
die ägyptische Art voll aus-
Statuen des Sepa und
der Nes-inekes
Kairo die Marksteine des Reiches der ihrer seihst
bewußt gewordenen ägyptischen Kunst. Reicher werden die Ausdruckslönnen schon unter dw Dynastie, den Königen Chcops, Chephren und Mykerinos, den Erbauern der Pyramiden
4.
914.]
II.
Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Knust.
Die Statuen des Chephren und die Bilder der Beamtengräber von Gise sowie die ge-
von Gise.
waltige schlichte Architektur des Totentempels des Chephren charakterisieren diese Zeit der ener-
gischen Zusammenfassung der Kräfte des Landes.
Die harmonische Entfaltung zu
reifer,
reicher
Dynastie hei Sakkara und Gräbern und Tempeln der Bei Fidle der Motive, Reichtum der Komposition und Schönheit der Linien zeigen die Abusir. Werke eine gesunde Kraft und Frische. Fast alle wichtigeren Typen der ägyptischen Kunstformen
Schönheit aber zeigt sich
haben
in
dieser Zeit ihre
Am Ende
erst
in
den
•">.
hochgeschätzte und vorbildlich gebliebene
stets
des alten Reiches,
in
der
(Zeit
bereits gefunden.
der
3. bis
Etwa 3000
Dynastie.
6.
bis
2500
v.
Chr.)
Werke
der
Dynastie anzulehnen scheint, folgt die Höhe, die für uns heute durch die Darstellungen
der
Das
IV. 4.
Form
Dynastie, beginnt ein allmählicher Verfall.
G.
mittlen'
Der Erhebung unter dvv
Reich.
Gräber von Beni-Hasan und el-Bersche vertreten wird. Zeit recht unvollständig, da
ihre
Tempel
11. Dynastie,
Doch
an die
bleibt das kunstgeschichtliche Bild der
auf geringe Bruchstücke
bis
die sich
fiir
uns verloren sind.
sehen die alten Motive reicher ausgebildet, auch wohl durch neue erweitert, auch
wird wieder Bedeutendes erreicht.
Werken
geleistet,
in
Wir
der Technik
im ganzen aber scheint doch nicht die Höhe des alten Reiches
Eine gewisse spröde Kühle wird nicht überwunden.
Wohl
aber finden wir
in
einigen
der statuarischen Bildniskunst dieser Zeit Leistungen, die von den Ägyptern nie wieder
übertroffen
worden
durch einen Blick
sind.
Wir
glauben hier öfter zum ersten Male durch die äußere Maske hin-
die Seele der Dargestellten tun zu können.
in
Die ersten nachhaltigen Berührungen mit den griechischen Inseln, der Kunst der ägäiscben (Zeit der 11.
Völker, fallen hierher. V. 18.
Die Zeit des neuen Reiches:
12. Dynastie,
Tempels von Der
etwa von 2100 bis 1800
Der Vertreibung der Hyksos durch
gebundenere Periode, die Ihre Vollendung findet die Kunst dieser Zeit
Dynastie folgt eine
anlehnt.
und
erste,
el-babri unter Thutinosis III.
und
in
sich anfangs in
die
stark
ersten
v. Chi'.)
Könige der
an das mittlere Reich
den reichen schönen Darstellungen des
Gräbern wie das des Rech-mi-re
in
Theben.
Amenophis IL und 111. sowie Thutinosis IV., deren Künstler wohl ihr Bestes ebenfalls in einigen der berühmten thebanischen Gräber geschaffen Indien. Die durch Thutinosis III. errungene Weltmachtstellung Ägyptens leuchtet aus dem Inhalt der Darstellungen hervor und rein Blütezeit unter
was ganz anders geartet ist als die Werke gehört, was den Ägyptern zu leisten vergönnt war. Hier liegt vom zeichnerischen Gesichtspunkt aus der Höhepunkt der ägyptischen Kunst. Dem alten Reiche gegenüber zeigt sich eine mit der Steigerung des Reichtums, der Macht und der ganzen Kultur zusammenhängende Verfeinerung, die sich auf Statuen, Reliefs und Malerei, selbst auf die Geräte des täglichen Lebens erstreckt und noch lange eine köstliche Frische bewahrt. Im Bildnis bildet sich ein Idealtypus heraus, dessen charakteristischer Zug im Gegensatz künstlerisch haben
die Meister hier etwas geschaffen,
des alten Reiches, aber neben diesen zu
zu
dem Ernst der
dem Höchsten
Statuen des mittleren Reiches eine anziehende sinnende Heiterkeit
ist,
oft
mit
Daneben aber finden sich Werke desselben unerbittlichen Realismus wie aus dem alten und mittleren Reiche. Zu allen Zeiten gehen ja idealisierte und realistische Bildnisse in der ägyptischen Kunst nebeneinander her. Die Frische der Werke hält noch vor unter Amenophis III. und auch noch im Anfange der Zeit des Eiferers Amenophis IV., unter dessen Regierung die Kunst schließlich zu fast krankeinem leichten Hauch von Schwermut.
haft
haltloser Manieriertheit
entartet.
Die besten Arbeiten dieser nervösen »Kunst von Teil
el-
Amarna« haben jedoch durch die Mischung von frischer, ja naiver Naturbeobachtung und Raffiniertheit und durch das Wegwerfen jeder Pose einen schwer zu beschreibenden Reiz, wenn auch mancher doch gern von ihrer Betrachtung zu den strengeren, kernigeren Werken der kurz vorherliegenden und der älteren Zeit zurückkehren mag. Der Sturz des Königs macht den Auswüchsen dieser Richtung ein Ende. Die 30 Jahre Amenophis' IV. und seiner Anhänger sollten ausgelöscht sein in der Erinnerung. Bei diesem Ruin ist auch sehr vieles mitgerissen worden, was Erhaltung verdient hätte, aber leise Nachwirkungen der Kunst von Teil el-Amarna sind in vielen Werken der folgenden Zeit bis in die 20. Dynastie z.
B.
hinein
zu
spüren.
wäre, was den Ausdruck
Ein
Relief
wie
das Berliner Trauerrelief aus der
der Gesichter und die Zeichnung anbetrifft,
1!».
Dynastie
undenkbar ohne das 1*
H.Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.
4
Wirken jenes Ketzers; man denkt an das rührend
leine Bild,
dem der König
in
[52.
Band.
seine Gemahlin
an die Leiche des Tochterchens führt
Die Zeiten des Haremhab, der Sethos und Ranises bedeuten
Anfänge schon
eines Typus, dessen
was diese
der Kunst
Zeit
weitere
Die
nur eine anständige [Mittelmäßigkeit.
wie der großen Halle von karuak und dein
Auch
immer unaufhaltsamer das Absterben
Bald alier setzt
Libysche Soldnerffirsten nehmen
Die Zeit
Die Spätzeit.
VI.
am Ende der der
(Zeit
Werken
Lohn in sich. auf Wildochsen wäre
III.
Herkunft
libyscher
im
Beginn
daß am
es.
ist
Denkmäler immer mehr verschwinden.
Zeit den Königsthron ein.
etwa von 1580
bis 22. Dynastie,
18.
750
bis
v.
Chr.)
dem Bestreben, die goldene Zeit der Kunst Merkbare Anfänge sind schon unter den Herrschern vorhanden, der im übrigen eng an das neue Reich
beherrscht von
ist
des alten Reiches wieder aufleben zu lassen. dieser
Zeit
anschließt; sie treten deutlicher hervor unter den äthiopischen Ronigen, die Ägypten bis 663
Chr. beherrschen,
sind
Die Schrift
26. Dynastie.
weit
das einzige,
trägt seinen
Nicht bloß Zufall
ein.
Zeit die weltlichen Motive aus den Reliefs der
Kode dieser
v.
von Abu-siinhel
Felseiiteinjiel
fast
gigantische Wollen in
kaum möglich gewesen.
vorher
sich
Doch das
hat.
Jagdbild wie die prächtige schwungvolle Jagd Ramses
ein
Ausnahmen doch
mächtigen Schlachtenbilder,
Thutmosis IV. zurückgehen, bedeutet
bis auf
Zuwachs gebracht
als
trotz einzelner
der
Ausbildung
wie möglich, denen
aber voll
entfaltet
des alten Reiches
uns also durch einen (lichten Schleier
darunter
Quellen,
vor
allem
die
Wir glauben
wiedererwacht.
gerecht
gegenüber.
werken
einige
Werk
der großen
Eindruck
In
ein
ganz verhüllt, wenn nicht hier gerade die auswärtigen
fast
Auch
einsetzten.
zustande kommt. Zeiten
dieser
der Bildnisskulptur hat
führen
Spätzeit
merkwürdige Leistungen aufzuweisen.
Richtung im ganzen
auf das alte
Motiven sogar das
Reich
neue
als
wirklich
nicht
ist
sehen,
so dient
Daß
Musler.
doch
ihr
die
Höhe derer des
diese archaisierende
auch
nicht
Zeit
Durchschnitts-
süßlichen
Denn wenn auch
oh durch griechische Eindrücke befruchtet oder nicht, unter anderm auch
in
und
unbefangen
nicht
vielleicht
Sic erheben sich fast zur
zurückgreift,
Reich
zu
neben den glatten
sie
mittleren Reiches, die ihnen offensichtlich als Vorbild dienen.
gewissen
Kunst
die
wenn auch manch Doch stehen wir unter dem noch unver-
bloßes Scheinlchen
älteren
Beamten werden, so wahre Lehen dieser Zeit wäre
Titulaturen der
Das
nachgebildet.
griechischen,
sie
feines zierliches archaisierendes
arbeiteten
dem Geschlechte der Psammetiche, der
unter
erst
und Sprache der Denkmäler, die
das
tot
ist,
mittlere,
beweist
in sie.
der phantasiereichen
und geschmackvollen Ausbildung malerischer Säulenkapitelle gegen Ende «1er Periode. Zu dieser Zeit lernen die Griechen Ägypten genauer kennen und studieren es. (Zeit
Die
VII.
Ptolemäer-
mul
der 23. bis 31. Dynastie, etwa von 750
Während
Römerzeit.
die
Werke
schwer von denen des vorhergehenden Abschnittes zu scheiden Stilgefühls im
Einzelnen sehr schnell ah.
Die Reliefs
bekommen
Anfanges
des
sind, ein
332 v.Chr.)
bis
Die Mischung mit griechischem
ist.
Daß aber
seihst
in
sischen Welt einen
Wesen
treffend als
»gedunsen« be-
wirkt auf die ägyptische Kunst
merkbaren Einfluß gehabt zu haben n.
Chr.)
hier nur angedeutet.
(Etwa von 332 v.Chr.
Noch vor kaum zwanzig Jahren begann Dynastie, also
mälern so gut wie zuspringen.
scheint, sei
etwa das Ende der selbständigen ägyptischen
dürfte
Kunst bedeuten.
3.
um so unangekaum fördernd.
dieser Zeit der Entartung der (ieisl des Ägyptertums auf die Kunst der klas-
Die Zeit des Decius (um 250
mit der
nur
die Feinheit des
zeichnetes Aussehen, das gerade bei der Kleinflächigkeit der sonstigen Behandlung
nehmer
Zeit
dieser
nimmt dann
fertig,
um
bis
250
n. Chr.)
für uns die ägyptische Kunstgeschichte
das Jahr IJOOO
v.
Chr.
Schon
in
schien die ägyptische Kunst aus
den ältesten Denk-
dem
Nichts hervor-
Weiter in das Dunkel der Vergangenheit anders als mit Vermutungen
hin einzudringen, schien unmöglich.
Man wagte
schließlich
gar nicht
das Glück zu glauben, daß uns Denkmäler aus der älteren Zeit
mehr an
erhalten
sein
5
H. Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.
1914.]
könnten, und so blieben die wenigen, in den
Sammlungen schon vorhandenen,
unerkannt, und die geringe geschichtliche Kunde,
die
uns vorlag, konnte für
geschichtlich aufgeputzte Sage erklärt werden.
Die beiden letzten Jahrzehnte haben uns zahlreiche Überreste aus der Frühzeit,
den beiden ersten, nun
als historisch
gebracht und noch weit für
ältere,
erkannten Dynastien (von 8400
— 8000
v. Chr.)
aus vorgeschichtlichen Zeiten, die chronologisch
uns noch nicht faßbar sind und in deren Anfängen die Ägypter noch auf der
Funde haben uns die Möglichkeit gegeben, uns ein Bild davon zu machen, wie die ägyptische Kunst zu dem geworden ist, als was sie uns in den Bildwerken vom Anfange des 3. Jahrtausends
Stufe der heutigen Naturvölker standen.
vor Augen
Erst diese
tritt.
Überblicken wir nun aber die ganze Reihe, wie sich uns die
merkwürdige Tatsache
auf,
sie
uns jetzt vorliegt, so drängt
daß uns der Zufall bisher doch nicht gar
Zwar sehen wir jetzt eine lange Entwicklung vor dem bisherigen Anfange, aber die im eigentlichsten Sinne ägyptische Kunst gibt es so sehr getäuscht hatte.
von einem Punkte der geschichtlich bekannten Zeit an, der nicht weit von 3000 entfernt ist. Was vor diesem, noch näher zu bestimmenden doch wirklich Zeitpunkt
erst
liegt,
denen sich die
ihm
ihm kommt, desto mehr Keime auf, aus Kunst hat entwickeln können, doch fehlt spätere ägyptische
weist
näher
ja, je
es
man zwar mit Worten die Werke selbst um so
ein gewisses Etwas, das
aber bei der Vertiefung in
nicht leicht beschreiben, sicherer empfinden
kann.
Der folgende Versuch kann dazu helfen, seine Existenz zu beweisen.
tafel
1
Man nehme eins der älteren Reliefs, etwa die berühmte Pariser Schiefermit dem Stier, die aus der Zeit kurz vor 3400, vor dem Beginn der ersten
stammen dürfte. Das Relief an sich ist eine ganz Nähme Leistung, und zwar nicht nur im technischen Sinne. ihm einmal alles hinweg, was an Abzeichen, Geräten usw. auf weist, so könnte man wohl gespannt darauf sein, wer es wagen Dynastie,
Werk
mit Sicherheit
als
Denn
die Schicksale,
schrieb
man,
trotzdem
in
sie
Ägypten
irgendwelchen fremden Völkern zu, ägyptischen Kunst verband. als
hin-
zum Glück ist,
zeigen
ihm verwandte, nach
seiner
als
selbst
gefunden worden sind,
daß man
Für die damalige
sie in
Zeit
lieber
gerader Linie mit der
waren
die
Abweichungen
ägyptische Kunst kannte, so stark, daß sogar Männer,
deren Lebensarbeit in der Beschäftigung mit Ägypten besteht
zum Opfer
Ägypten
würde, dieses
Die ersten dieser Schiefertafeln, die bekannt wurden,
hat.
von dem, was man
aus
Avie berechtigt diese Skepsis
die gerade dies Relief, wie einige
Entdeckung gehabt
man nun
Hier brauchen wir
ägyptisch anzusprechen.
nicht mit Hypothesen zu arbeiten.
hervorragende
gefallen sind.
Es
ist
2 ,
der Täuschung
lehrreich, zu sehen, welche Mühe sich
der,
der zuerst diese Reliefs die Vorläufer der späteren ägyptischen zu nennen wagte, ')
bei
Unter anderm
('apart,
Kunst
14, 2.
bei
Primitive art in
—
2 )
den Aegyptiaca für G. Ebers (W. Engelmann 1897) S. 129; Egypt, 1905, S. 242 n. 243; bei Seemann (Schäfer), Ägyptische
Steindorff
in
Unter anderm Masfero.
Hist, anc., 1897, Bd. II S. 767.
H. Schaff.«
Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.
:
um
[52.
Band.
These zu beweisen, die nachher so glänzend beSein Beweis muß sich eigentlich gerade an jene Äußerlichstätigt worden ist. auf Ägypten hinweisen, und die wir eben bei unserer die klammern, keiten hat geben müssen,
seine
Betrachtung ausgeschaltet haben
1 .
2 Der Schiefertafel des Königs Nar-mer
Dynastie (um 8400)
entstanden
Gedanke an
Entdeckung
Ihre
Mancherlei hat dazu beigetragen.
Beginn der
den
solche Schicksale
sind
ist.
um
die
.
geblieben.
erspart
in eine
fiel
als
der
Vor allem
war, und die Fundumstände schlössen so gut wie jeden Zweifel aus.
Motiven durchsetzt, die uns
wo
Zeit,
Kunstdenkmäler uns schon vertrauter
die Existenz solcher uralter
aber sind ihre Darstellungen schon viel
ersten
mehr
die Reliefs der Stiertafel mit
als
ägyptisch geläufig sind.
Es wird hier schon
Bemühen
gelingt es aber doch,
Bei einigem
schwerer, von diesen abzusehen.
und man wird zugeben müssen, daß auch diese Reliefs an sich, unter weniger günstigen Umständen, das Schicksal der Stiertafel hätten teilen können. Denkt man
sich
nun anderseits irgend
ein ägyptisches Bildwerk aus irgend-
einer Zeit nach der 3. Dynastie (also nach
Erschwerung des Versuches äußerers Abzeichen,
ein sein,
des
an,
das sie
daß
8000
v. Chr.)
nur Ausländer
es
ohne irgend-
mit Ägypten verbände, so kann
man
getrost
daß trotzdem jeder nur einigermaßen Bewanderte den ägyptischen Ursprung
Werkes erkennen wird, und wenn
gefunden würde.
Natürlich
wichtigste die wäre,
und
bei allen
müssen gewisse Bedingungen
Völkern
in
hinein,
3.
Das heißt also nichts weniger,
ist
als
(8400)
und der
8.
durchaus eigentümliche Kunst entstanden
sie
von den Werken
aller
Zeit.
daß der »ägyptische« Charakter den ist.
sondern daß zwischen
Dynastie (8000) die
neue.
Ägypten
ist.
Aber zwischen diesen beiden Grenzen Jahrtausend, nicht viel in
es in allen
uns hier das wichtigste, auch
der Ägypter nicht von Urzeit her angeboren 1.
allen
Dynastie bis in die Ptolemäer-
etwas Gemeinsames gibt, was
von den ägyptischen Arbeiten der vorhergehenden
Anfange der
deren
sein,
sich ja zu
zum Bewußtsein, daß
andern Völker deutlich scheidet, aber, und das
Werken
Babylonien auf-
erfüllt
Denn Stümpereien sehen
der rein ägyptischen Kunst, von der
und Römerzeit
in
gewisser Weise gleich.
Diese Überlegungen bringen uns deutlich
Werken
etwa mitten
es selbst
daß dieses Werk mindestens auf der Durchschnittshöhe
der Leistungen seiner Zeit stände. Zeiten
«lern
und nimmt man zur
darstellte,
dem langen Leben
liegt
noch
immer
fast
ein
halbes
des ägyptischen Volkes, aber doch
In der Erinnerung ist es mir immer eine große Freude, daß ich damals, als diese Reliefs ') noch wirkliche Probleme waren, die Arbeit Steindorffs (in den Aegyptiaca für Ebers), die im Entwurf auf eine unentschiedene Gabelung in ein »entweder oder« auslief, durch einen jugendlich
—
einem Wurfe hingeschriebenen Brief zu der entschiedenen Stellung drängen konnte, die sie jetzt im Druck zeigt. Ich stellte damals schärfer als es Steindorff tut, die Erkenntnis in das Zentrum meiner Ausführungen, daß es sich um Königsdenkmäler handeln müsse. 2 Unter andern bei Capart, Primitive art, 1905, S. 244 u. 245: v. Bissing-Bruckmann, Denk) ungestümen,
in
mäler Taf. 2; .Seemann (Schafer), Ägyptische Kunst 14,5.
1914.]
Scrapkr:
II.
Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen
Es wird das Bestreben der späteren Forscliung
noch ein allzulanger Spielraum. müssen, wenn Denn mit dem bis
sein
vorliegenden
wird,
ihn
schon einen deutlichen Schritt vorwärts auf
dem Wege
zur neuen Kunst.
Sprung scheint gleich unter den ersten Königen der worden zu sein. Ein bezeichnender Beleg dafür ist ja die
kräftiger tan
Veränderung im Typus des heiligen
1.
damals, offenbar nur aus
künstlerischen (Gründen,
zu
der
Haltung aufgerichtet, die er dann später immer behalten
hat.
rein
der
der Zeit des Königs,
aus
weil wir keine durchgearbeiteten
scheidung aber scheint
im Beginn der unser
Fragen
Material
ist,
der vor
2.
fällige
daß mit der
Veränderung
2.
3
Dynastie gefallen
und
man
daraus,
eine
Antwort zu finden.
in
noch für solche
jetzt
um
Dynastie
eintritt
,
Ent-
auch
dürftig
ist
Die endgültige
besitzen.
daß wir
Bände mit Denkmälern aus den ersten Dynastien durch, auffallen,
2
von
Reliefs
Wie
sein.
stolzen
Zeichnungen
schon eines geschulten Auges,
sieht
zurückgreifen müssen,
Schrift
es
unter den Königen der
erst
vollendet zu
3.
dahin
l>is
edlen,
dem Namen Den bekannt
unter
neuen Kunst zu scheiden, dazu bedarf allem,
besprochene'
l't
Während der Vogel
Falken.
Ein
Dynastie ge-
übrigens recht gut beobachtete Haltung /einte wurde er
eine geduckte,
stets
verringern.
zu
kommt man aber Vermutungen
Material
Die Reliefs der Tafel des Nar-mer bedeuten gegen die Stiertafe]
hinaus.
nicht
von neuen Funden unterstützt
sie
jetzt
7
Kiuist.
hier
auf die
sogar
man
Blättert
die
wird einem jeden
so
der äußeren Gestalt der Schrift eine auf-
Erst von da ab zeigen die Inschriften in der Form
.
der einzelnen Zeichen in der Art ihrer Gruppierung und den Proportionen einen
»modernen«
entschieden
der Natur der ägyptischen
Bei
Charakter.
stilreinen
die ja aus Bildern besteht, also enger als jede andere Schriftart mit der
Schrift,
großen Kunst verbunden
ist,
haben war Grund zu der Annahme, daß diesem Um-
schwünge auf dem Gebiete der sprochen hat.
Was
haben wir vor uns
Kunst
ent-
wir für das Relief nur aus ungenügendem Material vermuten,
Denn an
in der statuarischen Plastik.
dieser Stelle steht die
deren Errichter wir kennen, die des Königs Cha-sechem aus
erste Porträtstatue,
Hierakonpolis, ein
Schrift ein gleicher in der übrigen
Werk von
so verblüffender
Beherrschung des Materials und
dazu so ausgesprochen »ägyptischen« Charakters, daß es ein Glück zu nennen
daß hier jeder Zweifel an der Herkunft aus dieser alten Zeit ausgeschlossen
ist.
Wir Zeit
der
worden es
dürfen also die Tatsache als gesichert betrachten, 2.
und
3.
ist.
den
sie
Dynastie
der
in
der ägyptischen Kunst der Stempel aufgedrückt
dann Jahrtausende hindurch getragen
hat.
Seitdem gibt
eigentlich erst die ägyptische Kunst.
Es
ist
die allerschwerste Aufgabe,
kann, den Charakter einer Kunst, ')
—
daß etwa
ist.
3 )
z.B. Sethe, Unters,
Ich sehe,
daß
z.
Gesch. usw.
W. Max Müller
obachtung ausgesprochen
hat.
in
Worte zu III
(Oriental.
was man eigentlich nur fühlen
etwas,
fassen,
8.27 unten.
—
2 )
also in
unserem
Falle zu
z.B. hei SriEGELBERG, A.Z.
Literaturzeitung 1898, 344, Anm.)
dir
.'55,8.
gleiche
Be-
8
H.Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.
sagen, was denn jenes
Wandel
Band.
und das unter allem ein Band helfen folgende tastende Andeutungen dazu, daß es
Neue
Vielleicht
das damals geboren
ist,
Formen
der Empfindungen und
zusammenhält.
[52.
ist
ägyptischen
alle
Werke wie
wenigstens in einigen Beziehungen leichter gefunden wird.
den Werken aus
In
der
Zeit
dem Beginn
vor
der
historischen
ersten
Dynastie, für die als Beispiel wieder die Stiertafel diene, liegen nebeneinander
Keime, die der verschiedenartigsten Entwicklung fähig waren.
Es besteht, das
hat Heuzey, der auf diese Reliefs zuerst aufmerksam gemacht hat, empfunden,
und gar nicht auf einem wirklichen Zusammenhang beruhen muß mit der babylonischen Kunst, und ein Blick auf deren Werke zeigt, welches Ergebnis bei der Pflege der so gearteten Keime eine unleugbare Ähnlichkeit, die aber ganz 1
,
zu erwarten war.
Allmählich während der
gültig durch die Schöpfer der neuen Kunst, sind diese
dafür
gepflegt
die
Kunst erkennen.
worum bei
worden,
energisch und end-
Dynastie,
1.
deren Früchte wir
in
Keime abgestoßen und
der
ägyptischen
späteren
Versuchen wir an einigen Beispielen uns klar zu machen,
Es braucht dabei kaum betont zu werden, daß
es sich handelt.
den Vergleichen zwischen ägyptisch und vorderasiatisch nicht
setzung von Wertunterschieden handelt, sondern einfach
um
um
es sich
die Fest-
die Unterschiede
selbst.
Aus der vorgeschichtlichen Kunst Ägyptens haben wir
Darstellung
die
Wir sehen das Schlachtfeld. Die wilden Tiere sind über die Leichen gekommen, die Löwen schleppen Verwundete weg, Geier und Raben eines Kampfes.
den Augen und Gliedern der
schweren Fluges herbei und hacken an
eilen
Leichen.
Alles ganz wie auf der altbabylonischen Geierstele
schen Darstellungen.
wir fast die mächtigen
an
— Auf den
assyrisch-babylonischen Reliefs glauben
Wagen dröhnen und
die
Hufe donnern zu hören, wir
Auf den
den Menschen die harte Arbeit des Kriegshandwerks.
ägyptischen Darstellungen
fliegt
der leichte
großer schwungvoller Bewegung
wie
die
Wagen
die Poesie des Krieges dargestellt
ist.
—
Im
des
Göttersolmes,
vor dem Raubvogel Man möchte sagen, daß
Stier sieht der
gemeinen das gut gepflegte Haustier, die »glatten Rinder«, wie in dem übrigens vortrefflichen
Jagd auf Wildstiere handelt.
dem
Werk
Selten nur
ist
der in
Sperlinge
die
fliehenden Feinde niederwirft, über das Schlachtfeld.
schen Stiere steckt,
assyri-
Nichts von diesen grausigen Dingen auf den späteren
ägyptischen Kriegsbildern.
fühlen
und den
aus
Ägypter im
selbst
der Zeit Ramses*
wenn
ägyptischen anzusehen.
— Im Löwen
um
III.
die gespannte Kraft, die stellt
all-
es sich
im
eine
assyri-
der Assyrer
das majestätische, aber blutgierige Raubtier dar. der Ägypter die geschmeidige,
aber
immer noch königliche Katze.
—
Ebenso kann der Assyrer wohl
die
federnde Sprungkraft des Steinbocks prächtig empfinden, aber nicht so wie der
Ägypter die Eleganz und Harmonie der Gazelle und anderer Antilopen. ')
Man
sieht übrigens,
daß das Relief der Stierplatte
gleichzeitigen altbabylonischen Reliefs.
viel
weiter vorgeschritten
— Der
ist
als die
H. Schäfer:
1914.]
Einiges Über Entstehung und Art der Ägyptischen
Kunst
9
Ägypter hat der Welt das Pflanzenornamenl entdeckt und wohl zuerst den A.del im Bau der menschlichen Figur in dem Kontrast der lastenden Linie der Schultern
und der aufstrebenden des übrigen Körpers bewußt ästhetisch empfunden. stark
Wie
der Entstehung der »ägyptischen«
Kunst ästhetische Motive gewirkt hahen. wird recht deutlich, wenn man von den vorgeschichtlichen Frauenfiguren bei
betonten
ihren stark
mit
hängenden Brüsten zu den Frauendarstellungen des wo man durchweg, mit wenigen beabsichtigten
Ägyptens kommt,
klassischen
Ausnahmen, nur jugendlich
wohlgeformte Brüste
feste,
—
sieht.
der älteren Stiertafel mit der jüngeren des Nar-mer zeigt auch
lung des Reliefs einen bemerkenswerten Unterschied.
wie der
des klassischen Reliefs mit
Stil
oberfläche
und senkrechten,
leicht
gerundeter Figurenoberfläche folgt
.
der Behand-
in
seilen hier vor
Äugen,
ebener, nur leicht modellierter Figuren-
abgerundeten Bändern 1
Ägypten das fortgeschrittenere.
in
last
Wir
Der Vergleich
Auch
hier also
Und wer
sich
auf einen mit mehr
erst
ist
das scheinbar primitivere
in
den Grundgedanken der
ägyptischen Zeichenkunst mit ihrer flächigen Ausbreitung der Figuren eingelebt hat.
wird auch
empfinden und
diesen Dingen ein
in
noch
die in der 3. Dynastie
fast fingerstark
Zusammenklingen
künstlerisches
feines
würdigen können, daß auch
es
die Dicke der Relieffläche seihst.
ist.
in
der
5.
oft
zu
fast
Papier-
dünne vermindert wird.
Man könnte zur Zeit der
2.
sagen, daß die ägyptische Kunst
und
3.
in
ihrem Läuterungsprozeß
Dynastie gewonnen und verloren hat.
Verloren hat
sie
offenbar, im ganzen genommen, an Fähigkeit und Neigung zum Ausdruck der animalischen Kraft an Menschen und Tieren, die uns an den Denkmälern
der
mesopotamischen Reiche so
oft
imponiert,
wenn
Düsteres und Aufdringliches bekommt,
die
aber
es sich nicht
dort
leicht
um Werke
etwas
allerersten
Ranges, wie das Relief der Naramsinstele und einzelne Siegelzylinder handelt.
Gewonnen aber hat
die ägyptische
Kunst ebenso sicher an Ebenmaß, Humanität.
Ausdrucksfähigkeit für innere Größe und, besonders im Relief, an einer gewissen
Da
Anmut.
dieser Charakter
getreu geblieben
dem
ist,
den besseren ägyptischen Kunstwerken
aller Zeiten
so sehen wir, daß damals etwas geschaffen worden
ist.
Charakter des ägyptischen Volkes, wie er sich unter den verschiedensten Ein-
flüssen gestaltet hatte, entsprach.
Was
Kunstwerke empfinden, das finden wir
wir beim Vertiefen
in der
Tat ja auch
in in
gute ägyptische
der Literatur und
allem anderen wieder, was uns sonst von den Ägyptern aus den Zeiten,
allem Gefühl für
doch
sich nicht
Würde
wo
ist. Es und naturfreudige Menschlichgewisse Glätte und Zerfahrenheit, die
noch frisches Leben das Volk beseelte, erhalten
keit,
was
herrscht
überall bei
eine liebenswürdige freie
verfällt diese nicht selten in eine
immer zwingen kann, einen Gedanken
wirklich zu
Ende zu führen.
Dazu kommt eine außerordentliche Zähigkeit im Festhalten des einmal ErworDer Unterschied zwischen den Reliefarten ist derselbe wie zwischen dem babylonischen ) und dem assyrischen Reliefs des 1. Jahrtausends, auf den ich in der Klio VI (19CM>) S. 395 Anin. hingewiesen hahe. Siehe jetzt auch Küldewey, Das wiedererstehende Babylon, 1913. S. '29. !
1
Zeitschr.
f.
Agypt. Spr.,
52.
Band.
1914.
10
Schäker: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.
II.
dem
benen. neben
[52.
Band.
Neues schwer durchzuringen hat. Auch in der Kunst Aber in den wirklichen Meisterwerken
sieh
zeigen sich diese Fehler unendlich häufig. sind sie
abgestreift
und geben
Kaum.
heit
jedem Künstler
In griffe
leben,
Sie sind entstanden als
1 .
seit seiner
ihm bewußt oder unbewußt, gewisse Formbeein Niederschlag alles dessen, was seine Augen
Geburt getroffen hat. und dessen, was er von dem allgemeinen Geistes-
leben seiner menschlichen ist
großen sachlichen Geschlossen-
einer straffen,
Umgebung
in
aufgenommen
sich
hat.
All das aber
hindurchgegangen, verarbeitet und gesteigert durch das läuternde und schaf-
fende Feuer, das im Innern des Künstlers glüht, gehütet und gelenkt von dem,
was vor der Geburt schon
in
ihm war. uns aber
als
der schöpferische Kern
Soweit
der Einzelpersönlichkeit stets geheimnisvoll unerforschlich bleuten wird.
liegt lers
um
Wiedergabe oder Verwertung der ErscheinungSAvelt handelt, das Wesen jeder Kunstschöpfung in dem Ringen dieser im Innern des Künst-
es sich also
die
dem Kampfe Verarbeitung zum Aufbau
lebenden Formbegriffe mit den Erscheinungen, grob gesagt in
zwischen der Nachahmung der Natureindrücke und ihrer einer »neuen Schöpfung«. tritt
dazu noch
als
Das Material,
in
dem
das Kunstwerk ausgeführt wird,
Welche Rolle
eine dritte Größe.
Teilen der Ornamentik und der Architektur
am
diese spielt, wird in den
deutlichsten, die keine Natur-
Doch darf man die Bedeutung des Materials für die FormSchöne und wichtige Kunstformen haben oft bildung auch nicht übertreiben.
forinen verwenden.
einem Material Dauer bekommen, für das
erst in
worden sind So
ist
also die
Schöpfung des Kunstwerks
nachahmung durch Erreichung älteren.
Nur
deutlicher hervor als in
ein
fruchtbarer Kampf, der nie
werden
tritt er in
Werken
spielt in
Siegte die Natur-
darf.
so wäre der Begriff
einer wirklichen Identität,
Kunst aufgehoben. Dieser Widerstreit
dem
ursprünglich nicht gedacht
.
völlig zugunsten des einen Teiles entschieden
wie in
sie
2
dem modernsten Kunstwerk
raffiniertester Technik.
Die Sicherheit und Schärfe der Naturbeobaclitung in vielen tischen Kunst
ist
so überraschend groß,
daß gerade durch
Kunst zuerst wirklich aufmerksam geworden ist. Wie werk gegenüber nach dem Gesagten an sich unsinnig ist, diese
Naturtreue zu sehen, so
muß man
ebenso
den älteren Werken aus begreiflichen Gründen
sie
Werken
es aber
einem Kunst-
einseitig
sich gerade bei ägyptischen
der ägyp-
wohl mancher auf nur auf die
Bildwerken von An-
fang an daran gewöhnen und darin üben, zuerst einmal ohne Rücksicht auf die Der Inhalt dieses Absatzes, der im Kern schon in meinen ersten Aufzeichnungen entgewesen ist, hat seine jetzige Formulierung unter dem Einflüsse der bekannten RiEGLSchen Anschauungen erhalten, die mir erst später bekannt geworden sind. Überhaupt habe ich mich *)
halten
von theoretischen Betrachtungen anderer solange bewußt möglichst ferngehalten, eigenen Gedanken genügend gefestigt zu haben glaubte. 2 )
Es lohnte wohl dies
in einer
besonderen Arbeit zu verfolgen.
bis
ich
meine
1914.]
II.
SchIfer:
Einiges aber Entstehung and
Art
der Igyptischen Kunst
II
Natur den Blick auf den Aufhau der Werke in sich, den Gang der Linien und die Verteilung und den Aufbau der ."Massen und Flächen zu richten, als.» etwa
Äußerungen derjenigen
auf die
im
Kräfte
am
der Architektur und der Ornamentik
Kunstschaffen,
klarsten
die
in
den Werken
hervortreten, aber
in
jedem
andern Kunstwerk ebenso wirken.
Zur Entscheidung der sehr wichtigen Frage, ob sich ägyptische Künstler bewußt vom Kopieren der Natur ferngehalten haben, also zur Frage des Stilisierens in der ägyptischen Kunst, haben uns die Funde der Grabungen der Deutschen
Orient-Gesellschaft in
des Thutmosis
ateliers
Teil
el-Amarna durch den
bedeutendste Material
das
des
Inhalt
Bildhauer-
1
Trotzdem Amenophis IV.
gebracht
Material zu beweisen scheint, daß wenigstens die Künstler
.
dies
1
sich
der Natur bewußt selbständig gegenüberstellten, so würde doch gewiß jeder ägyptische Künstler die Zumutung von sich gewiesen haben, daß er nicht die Natur
Er würde
wiedergebe.
vielleicht
2 geantwortet haben
nicht durch Zufälligkeiten getrübte, erstehen lasse.
mag
auf das hübsche
wie es gelungen
In
diesem Zusammenhang
Wort hingewiesen werden, mit dem
die Bildhauer bezeichnet.
Auch unser
daß er eben die wahre,
,
Es nennt
secenech,
sie
das ägyptische Volk
d. h. eigentlich
»Beieber«.
Kunstwerke beruht zu einem gewissen Teile darauf. beiden so eng miteinander verschlungenen und doch ein-
Urteil über
ist,
die
ander widerstreitenden Aufgaben, die der nachahmende Trieb und der schöpferische zu einer Lösung zu bringen.
stellen,
Kein Künstler, keine Zeit kann endgültige
Lösungen bringen, die für andere und spätere ebenso
aufnahme
älterer
Lösungen, älterer
doch immer etwas Neues auch
schafft
Auf fast
ganz
und
in
nie das Alte reproduzieren, sondern
Reproduktion.
in der
gegenüber
frei
Ganz zu schweigen von der Baukunst, steht,
haben
sie in
die ja der Natur
ihren besten Statuen und Tierfiguren
der Ornamentik im weitesten Sinne, besonders aber im Pflanzenornament,
ewig Dauerndes geschaffen. vielleicht
handelt.
am
Gerade
worum
soll natürlich eine
des Motivs, sondern natürlich
Form, niemals
dem Pflanzenornament kann
es sich bei diesen
Nachahmung
im geringsten
die künstlerische Tat liegt nicht
dem Kopieren in dieser
ein Beispiel aus
besten veranschaulichen,
Das Papyrusornament
Aber
sein.
so,
kann
Selbst die Wieder-
einigen Gebieten scheint auch jedem von uns den Ägyptern auf ihre Weise
Lösung gelungen.
eine
Stile,
gelten.
erst darin,
in der Pflanze rein
Betrachtungen
der Papyruspflanze in
der
Wahl und
daß man diese Linien,
vorhanden
die
sind, aus ihr zu ent-
wickeln verstanden hat.
Auf anderen
Gebieten, vor allem,
wenn
von uns. die wir auf dem erwachsen sind, so reine Gebilde nicht immer zustande gekommen zu Hier sind für uns die Ägypter oft bis nahe an die Lösung des Problems
15
sein.
XXW
Vgl. meinen Aufsatz in den Amtl. Berichten ans den Kgl. Preuß. Kunstsammlungen (Wiederabgedruckt in diesen Hände S. 73ff.) -- ») Vgl. meinen ersten Aufsatz: ScheinIm Sinne meines vorigen Aufsatzes. oder Wirklichkeitsbild (ÄZ. 48, 134 ff.). ) ')
S. 143. bild
die Vermittlerin
Boden der griechischen
sein sollte, scheinen den meisten
Kunst
die Zeichenkunst
—
:i
.
H. Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.
12
[52.
Band.
gedrungen, haben die Mittel dazu teilweise schon gefunden, dann aber, so scheint
haben
es uns,
und
sie versagt,
den Griechen war
erst
vorläufig wieder einmal endgültige
eine,
Solch ein Urteil
ist
Lösung zu
es vorbehalten,
auch hier
finden.
Summe von
nicht ganz gerecht, denn welche
frucht-
barer künstlerischer Arbeit auch in diesem Teile der ägyptischen Hinterlassenschaft
steckt,
in
dem
der Widerspruch mit der Natur oft allzugroß scheint,
wird keinem aufmerksamen und empfänglichen Beobachter entgehen.
Wer von
der frühen deutschen, oder italienischen oder von der archaischen griechischen
Kunst herkommt, dem wird ja eine solche Betrachtungsweise nicht fremd
Er weiß, daß recht
sein.
was man obenhin primitiv verzeichnet und naiv
oft etwas,
Form gerade erst das Ergebnis künstlerischer Arbeit ist. Wir brauchen so etwas nicht immer als Vollkommenes und für uns Vorbildliches anzustaunen, aber sollen anerkennen und verstehen, was damit genennen möchte,
leistet
in der vorliegenden
ist.
Nimmt man
alles
zusammen, so
ist
es
wohl nicht
zuviel
gesagt,
wenn
wir behaupten, daß es im ganzen Altertum außer den Griechen kein Volk ge-
geben
hat,
das so den
Namen
eines Künstlervolkes verdiente,
das so reichen
und reinen künstlerischen Instinkt besessen hat wie die Ägypter, selbst die Euphratländer sind davon nicht ausgenommen. Und dazu ist bei den Ägyptern auf den Höhepunkten der Entwicklung, ich denke dabei besonders an die 18. Dynastie,
wo
wir das vielseitigste Material haben, die Kunst so sehr ein Lebens-
daß
prinzip des ganzen Volkes,
den Händen der Ägypter eine künstlerische
alles,
Scli wiegervaters
illustrierten
bis auf die Geräte des täglichen
Form annimmt.
Totenbücher der 18. Dynastie
Amenophis'
in
IV.,
das ganze Schaffen durchdringt und unter
sie
Man braucht z. B. nur eins Hand zu nehmen, etwa
die
um
Lebens herab,
der wundervollen das des Juje, des
zu empfinden, daß hier an Ausstattung eines
Buches etwas absolut Vollkommenes erreicht
ist,
dem
anderes wohl
Wir würden auch schon
gleiehkommen, aber nicht den Rang ablaufen kann.
Form einiger Möbelstücke, wenn uns nichts weiter erhalten wäre, eine Ahnung bekommen, welche Höhe der Formkultur damals erreicht worden ist. Nur aus der
im späteren Griechenland und etwa zur Zeit der italienischen Renaissance können wir Ähnliches beobachten.
Wir haben gesehen, daß Kunst unter der
2.
und
3.
die Grundlinien
Dynastie
gezogen
im Charakter der ägyptischen sind,
und müssen nun noch Bewegung
einen Augenblick bei der Frage nach den schaffenden Kräften dieser verweilen. die
Hätten wir es mit der Kunst eines anderen Volkes zu tun, so läge
Beantwortung auf der Hand.
Bei Ägypten aber
ist
man
so lange
gewöhnt
gewesen, nicht einfache, überall gültige Vorgänge anzunehmen, sondern irgend-
welche geheimnisvollen Mächte ins Spiel zu bringen, daß wir auch hier noch einige Vorurteile aus
dem Wege räumen müssen.
1911.]
II.
Schäfer:
Einiges über Entstehung und Art der igyptischen
Kunst.
\'.\
Blicken wir Qoch einmal auf die Pariser Schiefertafel mir
dem Stier, und zwar besonders auf die Behandlung der Muskulatur an Kopf und Beinen, so scIkmi wir klar, daß diese archaische Kunst stark nur dem Wege war, in Manier
Wir sehen deren letzten Ausläufer in den Reliefs am Throne der Chephrenstatuen, die man in ihrer seltsamen Unnatur früher, als man die archaische Kunst nicht kannte, nicht in den Zusammenhang einordnen konnte Die zu erstarren.
1
.
Entstehung der neuen Kunst bedeutet also eine Rückkehr zur Natur und Vereinfachung, und es ist verständlieh, daß die ersten Werke ruhiger und beinahe
Auch
kühler wirken als die alten. für
den Vorgang.
Gerade
hier
mag
der Zeit der
in
die Architektur ein Heispiel liefern
Dynastie
ii.
Architekturfbrni der glatten vierseitigen Pyramide
man
und
diese für die primitivste
Form
eines Steinhaufens
sie
Wie
lange hat
nicht die einfache A.nlehung an die
sondern erst durch die bewußte Arbeit von Jahr-
ist.
hunderten über verschiedene Zvvischenformen gewonnen
Daß
erhaben einfache
weil theoretisch einfachste, er-
natürlichste,
klärt; und doch wissen wir heute, daß
die
ist
entstanden.
ist.
neuen Werke alles andre ist als eine ErSammlung und die nötige Vorbedingung zum Schaffen des klar. Man braucht nur einen Blick auf den Reichtum zu werfen,
die Verhaltenheit der ersten
starrung, sondern nur
neuen Lebens, mit
dem
ist
und der im geschichtlichen Ahlauf
dieses in der nächsten Folgezeit quillt
seiner Ausdrucksformen Differenzen umfaßt, die relativ nicht geringer sind als die
Wir können
innerhalb der Geschichte der griechischen Kunst.
die diese angebliche Erstarrung zur Zeit der H.Dynastie in
ruhig
alle
Rechnung
Theorien,
ziehen, bei-
seiteschieben: die auch historisch ganz unmögliche, neuerdings aufgestellte, die mit
demEindrülgen
eines
fremden Volkes rechnet und eine Parallele mit dem Absterben
der ägyptischen Kunst beim Eindringen der griechischen zieht"; aber auch die alte
von strenger harter Priestermaclit,
die der
Der Einfluß der Priesterschaft auf
habe.
die
Kunst einengende Gesetze gegeben in Ägypten
Entwicklung der Kunst
scheint
im allgemeinen bedeutend überschätzt zu werden.
heiten,
wo
er auf den ersten Blick evident scheint,
Bruch mit der Kunst AmenoplnY IV.
Vorgang
ist
Aber das
wie
Auch z.
B.
bei
bei
einzige Sichere
Gelegen-
dem jähen an
diesem
eben nur das Zusammentreffen eines Vorganges auf religiösem
Gewiß, wenn dort die Reaktion in der Kunst zugleich einsetzt mit der im Kultus, so liegt das daran, daß die letzte Phase der Kunstentwicklung unter Amenophis IV. untrennbar mit der \),
der an
Er hat den Moment ab-
alle
dem Beschauer
allen
Moment, wo
vier
Männern
die einen unter
den andern durchkriechen müssen.
Moment
I
Höhe und werden im
Vordergrunde von
nächste
jene durchzulassen.
Die Stangen stehen dann
senkrecht in die
gehalten, im
um
Erg. T. X X
sehr gut gegeben.
ist,
Männer
die vier
II
AU«.
Der
6.
Sackpresse.
I.D.
II
Erg.
T. XXI.
der Handlung würde eine Tiefendimension fordern, die zu geben
dieser Künstler vermeidet.
Die zweite Szene dagegen (Abb.
Tuches
darstellt, fordert die
die das Strecken des fest
7),
Darstellung der Tiefendimension, und
gewrungenen
sie ist
durch eine
Verkennung der Gesetze, welche die Darstellung der Tiefendimension beherrschen, bisher durchweg mißverstanden worden Das gewrungene Tuch, das nun eine sehr starke Drehkraft besitzt, kann nur mit wagerechten Stangen von den vier 1
.
Männern über dem irdenen Bottich in die Länge gezogen werden. Ihre Kraft reicht
kommt
nicht aus,
es
Mann
ihnen ein fünfter
zu Hilfe, der die beiden Stangen
auf einer, und zwar der hinteren
Wie
auseinander drückt.
Seite,
nun
sich
hilft
ägyptische
der
Zeichner bei diesem sclnvierigen
Problem? Genau
so,
wie er sich
den Ziegen und dem gefällten
bei
Baum sich
geholfen hat. einen Vorder-,
Er macht und
Mittel-
Hintergrund und bringt so seine Sackpresse.
senkrecht in
wagerechte,
eine
LD.
II
13b.
Stangen
gezeichneten in
die
Vordergrund und fassen
die
Tiefe
gehende
Stangen an,
Lage.
um
sie
Zwei Männer stehen
im
gegeneinander zu drücken.
\ufs:it, der vorliegende Aufsatz auf der Redaktion der ÄZ. lag, kam mir der Verständnis der das für er in dem von Montet, Recueil des trav. Bd. 35 S. 120 f., zu Gesicht, ')
Während
Sackpresse zu
dem
gleichen Resultat
gekommen
ist.
4 Zeitschr.
f.
Ägypt. Spr.,
52.
Band.
1914.
26
Die Tiefendimension in der Zeichnung des alten Reiches.
L. Klebs:
Die beiden andern
Gewicht zurück.
Boden
(nicht
stellen
[52.
im Mittelgrund und legen sich mit ihrem ganzen
Im Hintergrunde
etwa auf dem Sack),
Mann mit einem Fuß am
steht der fünfte
mit dem andern hinter sich gegen die
tritt
Stange und faßt mit beiden Händen die gegenüber gehaltene,
eine
seinem ganzen Gewicht die beiden Stangen auseinander zu drücken.
wird gestreckt, und der
letzte
Traubensaft
den Bottich.
fließt in
wir an moderne Perspektivlinien gewöhnt sind,
durch das Auseinanderdrücken der Stangen
es eine
ist
in der
Tiefe
sammenzulaufen, auseinanderstreben.
und
einzuzeichnen,
eine erhaltene
dum
T.
XXV,
eine entgegengesetzte in der Tiefe zu-
Der Beschauer hat nur die Basis für jeden
die Sache ist sofort klar.
Mann anscheinend ebenso einer Umrißzeichnung,
mit
Für uns, die
Ich vermute, die Basis
Bei Steindorff, Ti T. 130 (Photographie),
ursprünglich aufgemalt.
um
Der Sack
Erschwerung, daß
Linienwirkung zustande kommt, daß die Stangenlinien, anstatt
Mann
Band.
in der Luft
der
wir,
da
war
hängt der
wie auch bei Petrie, Mesie
als
Korrektur für die
Veröffentlichung Mariettes gezeichnet wurde, vollen Glauben schenken dürfen.
So wurde sie
zum
in der IV.
Dynastie die Szene festgelegt.
Ob
spätere Künstler
Teil mißverstanden, weil sie vielleicht einem Einzelfall ihr Dasein ver-
Mann beim Auspressen des Sackes nicht durchaus nötig war, oder ob die Zeichnungen LD. II 49b und 53 b (Abb. 8 und 9) unzuverlässig sind, weil dem Kopisten unklar war, warum die Männer in der Luft schweben, lasse dankte,
und der
ich dahingestellt.
rektur
— nur
fünfte
Jedenfalls wird bei LD.
II
49 b durch eine ganz kleine Kor-
durch Aufstellen der Fußsohlen
—
den Männern im Mittelgrund
dem Boden, auf dem Rücken ihrer Vordermänner geschaffen. Sie schweben nun nicht mehr in der Luft, sondern stehen für einen naiven Beschauer auf dem Rücken der andern. Eine größere Korrektur nach eine Basis,
anstatt auf
dieser Seite zeigt LD. legte
dafür verantwortlich
II
wo aber Ob man die
53b,
II
Dinge vorkommen
1 .
machen
soll?
auch
in
den Nebenszenen sehr unüber-
Künstler oder den modernen Kopisten
l-*i
I--
1
Die Tiefendimenaion
K-i-Küs:
-
in
Leider hat nun Erman, Ägypten
und abgebildet.
machen
läßt,
beugen,
schwieriger:
der Sack
S.
27
278, gerade diese Szene übernommen
folgendermaßen:
sie
Auswringen des Sackes)
(das
beit
Er beschreibt
äer Zeichnung des alten Reiches.
bei jeder
»Natürlich
Umdrehung,
wird diese Ar-
man den Sack
die
zuletzt ist es nicht möglich, die Stangen
weiter /u
auf das äußerste zusammengedreht und würde bei dem Nachgeben geringsten der Arbeiter sich von selbst wieder aufwickeln. In diesem ist
Moment entfalten die Leute ihre ganze Geschicklichkeit. Zwei halten Stangen am unteren Ende fest, zwei andere springen ihnen auf den Rücken.
kritischen die
fassen die Stangen
am
oberen Ende und ziehen
sie nach hinten; ein fünfter schwingt sich sogar oben zwischen beide Stangen und stemmt sie mit Händen
Und dieses Kunststück bleibt nicht ohne Erfolg; in Wein in den unten stehenden irdenen Bottich. Das
und Füßen auseinander. dunklem Strom im
ist
a.
fließt
R. allgemein das übliche Verfahren.«
Man
überlege einmal, was bei dieser Auffassung einem einzigen
Kraft zugetraut wird. in
der
Er
Mann an
einem zerbrechlichen Bottich eine Stange Händen, die eine so starke Drehkraft nach der einen Seite hat, daß sie den auf hält frei über
seinem Rücken auf einem Fuße stehenden Mann, der dieselbe Stange fort
des
Mann und noch das Gewicht frei ausgestreckten Armen und muß Stange nach vorwärts drücken, also dem Gewicht des auf ihm
herunterschnellen fünften,
so-
faßt,
müßte;
diesen
trägt
er
wenigstens zur Hälfte, mit
dabei noch die
stehenden Mannes und der ganzen Energie des fünften Mannes entgegenarbeit
Man wird zugeben, daß
das
kaum
.
.
1914.]
A.
Rkisnkr:
forma (Dongola-Provlnce)
Kxcav.-itions at
37
I.
The other stone enclosure examined,
no. XI, was rectangular and proved of mud-brick and faced outßide with masonn built of small well-dressed sandstone blocks. Inside, the stuoeoed walla w< sre to contain a small temple(?) built
painted with figures of animals, boats, and various scenes
The animals
mentary condition.
The
verv frag-
a
in
and dornest
ic
days a short examination was made of the Kastern Defüfa vrhich was obvious was different in structure and probably in character firom the
Western outside
of
all
girafie,
(cows and bulls).
cattle
it
include hippopotamus,
last
This proved
DefVifa.
the
is,
Cemetery X.
Just
rtl
33
in the
year
Western Defüfa are
all
carved legs (see
Temple XI and in same archaeological
in the
of the
Nubian group of the Hyksos-Period. with
(angareebs)
in character.
about 1816 B.C.).
in the graves of
the burned out rooms of the
— the
be similar to the temple
door was found an inscribed stone dated
front
Amenemhet III (that The objects found
group,
to
addition
In
the bronze daggers
fig. 9),
tortoise shell handles (see fig. 8), the ostrich feather fans (see
to
with
fig. 11),
the
bedfl
ivory and
the
wooden
head-rests mentioned above, the following objects of interest were found: (1)
Two
(2)
Twelve
gold cases for bed legs. seals,
of which nine were scarabs,
those found in the
mud
impressions (see
of the same types as
all
fig.
10).
(3)
Beads of carnelian, blue-glazed quartz, beryl, amethyst, and blue fayence.
(4)
Three razors of bronze — in one case with a bone handle
(5)
Two
(6)
bronze
tlies
Mica Ornaments
were found (7)
Bone
(in
at the
figures
with eyelets for Suspension
(large)
one case sewed on a
(see fig. 8).
(see fig. 8).
Blocks of natural mica
cap).
Western Defüfa.
of animals,
birds
and
originally inlaid in
insects,
wood
(chair-backs?). (8)
Hörn
protectors of bone, ivory or wood.
in position (9)
Pieces of
on the
woven
tips
In
two
of the horns of the ram
In
hair (possibly girafie hair).
cases, these
in the
two
were found
grave (see cases,
fig.
12).
these were
handle Covers. (10)
Bone awls and
threaders.
These were
were found with most of the
in
sets of three to seven
and
subsidiary burials.
hard stone palettes with small rubbed lumps of black lead apparently for preparing a black cosmetic. Kohl was also found in small
(11) Small
alabaster pots of Egyptian form (see (12)
A
few
small alabaster vessels,
of
fig. 8).
known Egyptian forms
containing kohl
or a thick viscous liquid. (13)
Fragments of leather garments, woven thong, and
(14) In three cases only, traces of
wooden
cloth.
coffins.
Nubian black-topped red-polished wäre. These presented onlj a few forms but many were of a beautifully polished thin brittle materiaL
(15) Pottery of
38
G. A. Reisner:
Excavations at
Kerma (Dongola-Province)
Band.
[52.
I.
Most of these were found broken or cracked by the pressure of the earth or by the rougli handling of tlie plunderers, but some perfect examples
were found together with a large number which could be pieced
Not
gether.
all
strip just
Some had
the examples were equally fine.
and a brown color instead of below the black
to-
thick walls
Almost all had the secondary black The same wäre with incised decoration
red.
top.
on the rim was represented in a very few examples in the cemetery
and
some fragments of
A
Western Defufa.
in a multitude of potsherds at the
wäre were
true white-filled black-incised
bowl and also found.
(16) There were examples of other wares in almost every grave but the Proportion was small compared to the black-topped wäre. These other
wares showed a few examples of Egyptian drab-green material (Keneh wäre), Egyptian red and red-polished wares
;
but the rest were of local
manufacture in some cases imitating Egyptian forms. It
is
some of the
clear that
scarabs, a
few of the pots, most of the
show
baster vessels, and the coffins were Egyptian products and
The bulk of
nection with Egypt.
the material
ala-
a direct con-
not Egyptian, although traces
is
of the thin black-topped wäre have been found in Egypt in placed dated to the
intermediate period between
not
as
a
XII
the
trained anatomist but as
one
th
who
different Nile Valley races pointed out to
handled the material for years,
A
those of Negroes. case
the
of a
woman
I
may
and XVIII th dynasties. has had the
him by
Speaking
and has
Prof. Elliot Smith
venture to add that the bones are not
few cases of prognathous skulls occur and even,
in grave
Kerma 1053,
tightly curled black negro
in the
wool on
head; but most of the men, especially the principal skeletons, had
heads with
straight
black
In
hair.
view of the
rarity of
the graves and the un-Egyptian character of the burials that
lieve
these people
of
characteristics
were Egyptians.
Yet the one
Egyptian objects in
1 ,
fine
it
skull
is
difficult to be-
of which
Prof.
Elliot Smith has examined photographs, presents Egyptian traits (see note by Prof. Elliot Smith below).
the available skulls,
but
it
is
Until he has had an opportunity of examining
would be
it
futile to theorise
on the race of these soldiers
clear that a series of historical questions of
are suggested
by the
One other
facts
all
more than usual
interest
exposed above.
object requires special mention
—a
small
high with a minute inscription of Sesostris on the side
frit
cup only 23
(see fig. 10).
found among a mass of burned brick-bats (accidentally bumed)
at the
mm
This was
NE
corner
of the Western Defüfa. ')
in
In regard to the burial under the lade, Sir
Sinuhe (see Maspero's edition
p. 16
1.
10)
where
Gaston Maspero reniindcd it
is
nie of the passage
foretold to Sinuhe that he shall die in
Egypt and be bnried properly and "your grave shall not be in the hide of the ram". The Palestinian Bedonin evidently bnried in a ram skin and this cnstoin was also seen in the burials of the Nubian B- and C-groups, not to mention the Egyptian Predynastic Period. The present case is burial under an ox-hide.
A.
Reisner:
thus
shown
(i.
I«)l 1.
Kerma
is
Excavations
Kerma (Dongola-Province)
b!
have been
to
tlie site
39
I.
of a considerable and wealthy
town during the Middle Empire (about 2200 to 1700 B.C.) and ( liave been inhabited as far back as the VI" dynasty (about 2(>00 B.C.). It was perhapa even the capital of Dongola. The earliest site, yet opened in the Sudan, it promises to be the most important for the history of the northern Sudan and 1
relations to Egypt.
its
cannot close this short report without acknowledging the unfailing courtesy and quick assistance which the expedition inet froin all the Finally,
Sudan
officials
work.
the
I
I
with
am
whom we came
in
during the
contaet
indebted to C. R. Gurney,
especially
p]sq.,
fcrip
and during
Inspector in the
Irrigation Department.
Note on the Skull of Kerma 1065 A.
By
Ihis
is
man with
the skull of a
There
(see fig. 13).
in every respect to the
powerfully developed muscles, the ridges
neck and jaw muscles being partieularly well devel-
for the attachments of the
oped
G. Elliot Smith.
is
no sign of any Negro
more
traits.
The
skull confonns
refined type found in Egyptian tombs, especially
of the wealthier classes, throughout the greater part of the historic period. It
presents a very close resemblance to certain skulls obtained from great Theban
tombs of the
New
Empire.
In form the cranium
brow nose
is
ridges are moderately well developed. is
times onward. seen in
dible,
broad, but
relatively
of these features
may
more
As
in
most Egyptian
skulls the
has a well-developed bridge and spine.
All
But the great development of the ascending ramus of the manthis skull, rarely occurred in Egypt before the Pyramid Age
wealthier classes.
may
it
occur in Egyptian skulls from the Earliest Predynastic
and never became common
it
a well-filled and relatively broad ellipsoid and the
aristocratic
Upper Egypt or
Occurring in
therefore be
support this view.
in
farther south, except
among
a typical Egyptian skull from the Upper
looked upon as evidence suggesting relationship
type of Egyptians;
and
t
Im-
Nile,
to
the
all the other features of this skull
40
Excavations at
G. A. Reisner:
Excavations at
A
Kerma
Kerma
[52.
II.
Band.
II.
report on the Harvard-Boston Excavations 1913-1914.
By George With 10
A. Reisner.
figures (Tafel
XII— XIX).
JL he Harvard-Boston Expedition resnmed work at Kerma on November 28, 1913. The advance party of 45 Egyptians was in charge of Mr. L. C. West. I arrived th bringing with me four more Egyptians. The work continued on December 27 th when the expedition left for Egypt. until April 12 ,
,
The work of of the Eastern
first
(or
importance was the excavation of the low mounds east
upper) Defüfa.
Some of
these,
it
was known from
mound
year, contained mud-brick walls as in the case of
X
where the graves
of last year were intrusive in the debris of an older structure.
of the
mounds showed
that they were
low grave tumuli,
character, with a ring of black stones
quartzite pebbles over the top.
Long
(a)
corridor with burial
all
The excavation
of the same general
marking the edge and a layer of white
But there were three types
Chamber on the southern
side
and structural
walls of mud-brick for containing the debris forming the tumulus.
IV, X, and XII a.
last
Mounds
III,
All these had subsidiary or secondary burials in or under
the debris of the tumulus.
Two
(b)
or
more large Chambers dug
lus of loose dirt.
Some
in the sub-soil with a covering
through the tumulus around the central Chambers.
One Chamber dug
(c)
XIV, XVII, XXI
subsidiary burials,
but
in the sub-soil,
to I
Mounds XVIII, XVI.
Others
Mounds XIX, XX.
lack the subsidiary burials.
to IX,
tumu-
of these have subsidiary or secondary burials dug
covered with a dirt tumulus. Mounds
XL. One mound (No.
am
inclined to
XIII) of this type
V
had a few
think that they are accidentally in-
trusive.
The smaller graves
to the north of this
group of tumuli may be grouped
as a fourth type: (d)
A
small Single Chamber, rather more narrow,
with a small covering
tumulus of the same character as the above types.
1.
The size,
three
mounds
their construction
III (pl.
Tumuli type
XIV—XVI),
a.
V, and
and the character of
X
were marked out by their
their burials.
A.
—
.5 ;5 'S
oa
—
S
S
US
>
to
a o
fco
M
Tafel XVI.
9.
Type
a.
Kerma
III
(Tomb
of Hepzefa), sectiou of sacrificial
corridor with burials, looking east,
10.
Kerma 414,
December
sacrificial buriai in eastern
grave, lookiug east.
eud
15,
1913.
of subsidiär?
i'
$
Tafel
15.
IC).
Kerma
Kerma
II,
showiag
II,
Eastern Dafufa, front, looking north, January 16,
Eastern Dafufa, rooni floor of first
The bases
A aud
entrance, looking
and second occupatiou, January
down 16,
1914.
to
l'.>14.
of columns have been underniined bv treasurc bunter-.
louth,
\i\
G. A. Kkisnkk:
1914.]
hereditary
the
the owner of tomb No. members of the local subject
eompleted his investigation
of the
skeletons
race.
but
The
Assiut.
Professor
officials.
|1)
the
BacrificiaJ
The Bubsidiary Smith
Elliol
results
bo
for
mvea
haa
not
obtained
the above view.
coii firm
The mixture
formed by the contents of the graves is a remarkable and local origin. Many of the potfl of local
arclneological group
of objects of Egyptian manifest
are
origin
or
soldiers
II.
at
1
of Egyptian
those
Kertna
at
Priiice,
burials are Nubians,
are
Excavations
"
The types of graves and
of Egyptian wares.
imitations
customs are not Egyptian.
het burial
In general, (he archaeological group up of Egyptian and Nubian elements in a Community formed of Nubians dominated by a body of Egyptian officials and
appears
new one
be a
to
built
The degeneration of
soldiers.
the black-topped pottery sliows that the archaeo-
group covered a period of some lcngth,
logical
two centuries prescribed by the dated
At
present,
Kcrma
crafts represented at
equal to the
the producta of the handi-
all
one country or the other.
to
1
Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs.
Von Hermann Kees. Mit 2 Tafeln (VII und VIII) und 3 Abbildungen.
meinem Aufenthalt
Ägypten im Winter 1912/13 konnte ich auch meine Ausführungen über den Opfertanz einer Nachprüfung an den Monumenten unterziehen und dabei noch einiges feststellen, was mir früher aus Mangel an Publikationen nicht bekannt war Wenn es auch keine Sachen sind, die die J3ei
in
1
.
entwickelten Grundanschauungen über den Opfertanz berühren, sie
doch hier gesammelt wiedergeben, weil
I.
Zum Typus von Thutmosis
Karnak ein
(S'
sie einige interessante
und zur Entwicklung der Typen
vervollständigen
der 18.
III.
direktes Pendant findet
Raumes
Einzelpunkte
ein weiteres
Beispiel
nachtragen, aus einem der Nebenräume des Festtempels von
Bastet gegenübergestellt,
des
ich
teilweise wertvoll sind.
Dynastie kann man zunächst
des Planes bei LD. Text
seine gabelförmige
wand
möchte
Vogellauf.
Der König
III HO).
Bündel von vier Stäben, deren Köpfe zerstört
durch
so
Endung
als
sich
sind, deren letzter sich aber
das Zepter
nicht dazu;
]
Als Gottheit
erweist.
^^ ~«w«|
die Beischrift lautet:
den Vogel und
trägt
vielmehr
ist
ist
c
^A T
"
'"'"
gegenüber an der Süd-
eine große Darstellung des Vogelfanges im Netz, ausgeführt
durch den König und zwei Götter im Laufschritt, übrigens interessant durch die Äußerlichkeit
der Ideenverbindung mit
Dann aber fanden
dem
Vogellauf.
nun auch einige Beispiele cius der Ramessidenzeit, so daß Masperos Zweifel an meiner Vermutung, daß der Vogellauf damals in 2 Vergessenheit geraten sei sich als vollkommen zutreffend erweist. Zunächst ist ein Einzelvogellauf Ramses' II. zu nennen an der West-(Pylon-) wand der hypostylen Halle von Karnak, 4. Reihe 3. Bild von links. Der König sich
,
!
mit Atef trägt nur drei Stäbe, Vögel darauf konnte ich nicht erkennen
Lauf
gilt
Der
hier ebenfalls noch einer Göttin, der löwenköpfigen Wrt-IjkJw »Herrin
des Palastes. W). ')
.
Ich
Beischrift:
^ ^^52^^ Af TE
'
möchte hier Hrn. Prüf. Sethe meinen verbindlichsten Dank aussprechen, der
die
Freundlichkeit hatte, mir eine ganze Reihe Verbesserungen zu den Texten vorzuschlagen. 2 )
3 )
Revue critique 1912 S. 301. Das scheint also eine Besonderheit der Darstellung
denn an der von Sethe, Urk. IV 579, genannten Darstellung ich ehenfalls keine
Vögel auf den Stabköpfen
aufgenommen
Opfertanz
(vgl.
S.
(>).
feststellen.
in
Kumme
zu
Tliiitmosis' III.
sein in
(I.D.
IM 574), konnte
Karnak
Erst in der Ptoleinäerzeif wird es wieder
02
H. Kees:
Hier
ist
Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs.
unter Ramses IL noch einmal eine durchaus
dem
alten
[52.
Band.
Typ
ent-
sprechende Darstellung geschaffen, die folgenden zeigen nun bereits den Verfall der Tradition
Ramses
Im großen Tempel von Abydos
an:
sich
der von
in
angelegten Vorhalle zwei Pendantdarstellungen des Vogellaufes, als
II.
erstes Bild
Im linken Bild läuft der Hand den Vogel ^,
der oberen Reihe der beiden Seitenwände.
der König mit modernisiertem weiten Untergewand, in
an
finden
der Schulter
drei
Stäbe (Köpfe
zerstört).
Er hat die kurze Haartracht (weiteres zerstört, hin-
ten sind die Bänder des
Diadems
Als
erhalten).
Gottheit
tritt
nun
ein
männlicher
zerstörter
thronender Gott, wohl
Amon,
dem
ein, hinter
eine löwenköpfige Göt-
Nunmehr
tin steht.
ist
auch die Figur der Göt-
tinMrt
1 ,
auf einem F^l
stehend, mit der ober-
ägyptischen Pflanze auf
dem Kopf,
den
dabei,
König empfangend:
X
I
(j|
n,
Die rechte Paralleldarstellung zerstört,
ist fast
ganz
die Reste des
Vogels in der Hand sind deutlich,
die
Gottheit
war wohl Horus.
Als
Beischrift findet sich die
des Ruderlaufes s^r3 r Abb.
1.
Vogellauf der Spätzeit (Medinet. Halm).
^O
.
A/WWS
diese Ungenauigkeit beginnt also nicht erst in der Ptolemäerzeit. liche
Bedeutung war sicher
in der Ramessidenzeit schon verblaßt,
O
n
--
Af
;
Die eigentdas beweist
das sinnwidrige Eintreten männlicher Gottheiten. ')
Daß
die beiden
denkmal des SaJhn-rc^
wer
bringt, es
Mrt-Götthmen schon im
IT S.
kommt wer
alten
Reich vorkommen, hat soeben Sethe, Grab-
102, gezeigt. Dort erklärt er ihre
bringt«.
Rede auch
sicher richtiger:
»es
kommt,
H. Kees:
1914.]
mm
Nachlese
Opfertanz des Bgyptischcn
Darin folgt die Spätzeit naturgemäß nach:
Königs.
63
Medinet Habu ist an der letzten der Säulenschranken des Vorhofes des alten Tempelfi [D des Planes LI). Text III .">) «außen eine Vogellaufdarstellung von Schabako, dann von Nektaneboa II. usurIn
1
angebracht,
piert, ist.
Der Typus
vorhanden,
J\™~™
hier
der
Abb.
in
\\
schließt
-
sich
der
Aus der Ptolemäerzeit
Stellung an.
nach
1
der Seitentür im
ist
obersten Register)
3.
Text
die Beischriftform
in
° r
\>~ß n
ramessidischen Dar-
Hand den Vogel
der
Der König
nennen.
zu
der symbolischen Form \H\
in
s=p
noch eine durch einen längeren Text in Edfu (Vorhof, Ostkolonnade; aber
vor Upuaut
gewöhnlich die kurze Frisur,
aber die Zepterstäbe
Aufnahme wiedergegeben
eben besprochenen
wichtige Darstellung eines Einzelvogellaufs
trägt wie
eigner
auch hier sind keine Vögel auf den Stabköpfen
alte,
Anwesenheit des Amon-Re und
die
'
die
ist
'SL
und nun
Der ziemlich zerstörte
.
lautet:
j^ ö ™^,
Beim König:
V ^f
. Eine derartige Darstellung gibt es weder in der Ramessidenzeü noch jemals später; ebenso ist Opfertanz S. 35 die angebliche Umgestaltung des Ruders in einen 3
glatten Stab
nach dem Bericht Champ., Not.
zu streichen; wie ich mich überzeugte, *)
Opfertanz S. 85f. und Abh.
Abydos, Le temple de Seti
I.,
1
kommen 8.
—
:
')
in Abu Simbel aus der Reihe der Abnormitäten im dortigen Tempel nur die gewöhnlichen Typen vor.
59
Das Relief
ist
jetzt
in
dem Album von Cafabt,
abgebildet.
9*
68
Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs.
H. Kees:
»Du hast den Sokar auf seinem festgesetzt,
Auch
in
Haus,
großes
dein
.
.
.
Band.
du läßt
Schlitten herbeigezogen,
du hast das (nämlich) ,Onnophris im Triumph'«
eingehen
ihn
[52.
Würde
seiner
1
.
weiht der König kein Abbild der Barke, sondern führt den
hier
am
Gott, die Barke wie ein Matrose
Strick ziehend, eilends zu seinem Tempel,
gewonnene Erklärung, den Zusammenhang des Ruderlaufs mit gut bestätigt. Der Typ scheint zur Zeit den festlichen Ausfahrten der Götter Ramses' II. besonders beliebt gewesen, und bislang allein in ihr nachzuweisen was
die früher
-2
,
zu sein.
Für die Verworrenheit und Hilflosigkeit sonders
der
klar
nicht
bisher
Taf. 46ö, einer Zwitterbildung aus Ruder-
Er kennt
in der Ptolemäerzeit spricht be-
Text zu
veröffentlichte
die Hebsedlaufbeischrift
und Hebsedlauf
Rochemonteix, (Attribute: f\
nach alten Quellen, erklärt
sie
Edfou
und
).
aber nach
der irrigen Meinung der Zeit als
sTi
p'irr
4"
»Das Gefilde durcheilen«
und fährt
fort
m-iiiHM i^i^^xy Q
l\'.
Dir Szene
ist
ein reisende« Bild
Gegensatz zwischen dem ungemit
Humor und Geschick ^
faßt
Stück genannt, das man wohl eher dem Kunstgewerbe als der großen sei
ein
Kunst zuzahlen durfte. Abb. 13 ist nämlich ein Teil Fußhodens aus einem Paläste der neuen Re-
eines
sidenz. uns im Jahre 1900
vom
ägyptischen Service
Der Ägypter lichte es, benso wie er die Decken als Sternenhimmel verzierte, den Fußboden so zu bemalen, daß ein Teich mit Fischen. Enten und Wasserrosen die Mitte einantiquites geschenkt.
lies
nahm.
Am
Rande des Teiches standen dann
die
dichten Gebüsche von Papyrus und anderen Grasarten. mit allem,
aus
was darin
lebt.
Einen Ausschnitt
dem Randgebüsch haben wir
hier vor uns, links
einen Busch von Cyperusgras, rechts einen solchen
von Papyrus. Darübcrhin
flattern die
aus dem Teiche
aufgeschreckten Wildenten. Besonders an
ken Busch kann
man
die
Pinselführung nicht genug bewundern. ist
dem
lin-
geniale Sicherheit der
Das Ganze
mit bunten Wasserfarben auf den Estrich gemalt.
Man
darf also eigentlich nur den Maßstab einer
auf kurzen Bestand berechneten flüchtigen Dekorationsarbeit daran legen.
Wir
lassen, so interessant es sein
mag,
alles
im eigentlichsten Sinne kunstgewerbliche, die Fayence- und Glasarbeiten und anderes, hier beiseite,
Abb.
und ebenso Stücke, die zum
11.
Totenkult gehören, wie eine
kleine abgestumpfte Alabasterpyramide (Inv. 1 1123) mit der Darstellung des Totenopfers, sowie einen sogenannten 1
Herzskarabäus(Inv. 15099), und erwähnen nur noch den Kopf in Abb. 14, der 1900
technisch sehr merkwürdigen
Geschenk des Herrn Professor G. Stkihoorff in unsere Sammlung gekommen ist. Es ist der Kopf einer KönigS-
als
statue mit der bekannten »Kriegshelm« genannten Baube.
Die Stelle des Gesichts Abb.
10.
ist
weggemeißelt und offenbar zum
Einschiehen eines besonders gearbeiteten Gesichts eingeDer Kopf stammt von einer der Figuren neben richtet.
J Zapfenloche gestanden bat, wissen wir nicht ) Was im Altertum auf diesem Stumpf in dem vorhandenen Heute ist, gewiß modern, dasGanze durch ein lose aufgesetztes Stück Kalkstein zu einer vollständigen I'yraiiiideergänzt.
H. Schäker:
Kunstwerke aus der
Zeit
Amenophis
1
[52.
IV.
Band.
den Grenzsteinen der alten Stadt und ist aus einem schlechten,
von vielen Löchern durchsetzten Alabaster. So mag man ein Gesicht aus
besserem Material
ein-
gesetzt haben.
Als der König starb, wird er geglaubt
Schöpfung
haben,
Bestand
daß
seine
habe.
In
Wirklichkeit war ihr nur eine kurze Dauer noch beschieden. Einige wenige ephemere Nachfolger herrschten
noch
in Teil
el-Amarna, dann wurde die Stadt verlassen, und es brach eine grausame Reaktion gegen das Werk des Ketzers herein, genau so schonungslos
wie sein Haß
gegen den Gott
Amon gewesen
war.
Es lassen sich
Gründe
leicht viele
für das völlige Gelingen
dieser Reaktion anführen. Nicht
der geringsten einer war der, den einer der Wiederhersteller der alten Ordnung ausdrücklich nennt, daß nämlich das politische
Ansehen des Staates unter
dem Träumer
sehr stark zurück-
gegangen war. Wir können also Abb.
12.
Abb.
13.
1!)1
H. Schafer:
I.
Kunstwerke aus der
Zeit
Imenophis'
IV.
auch die Berechtigung der Reaktion wohl verstehen. Audi in der Kunst mochten wir denen nicht widersprechen,
Werke von Teil el-Amarnn doch immer wie der gern zu den strafferen und gesünderen friiheren Werken wenden. Aber wir brauchen uns dir sieh trotz aller Reize der
darum dem harten
Mann und
Urteil, das die
Wir möchten
schließen.
Ägypter selbst über den
seine Tat gefallt haben, heul nichl
mehr anzu-
der Geschichte des Geistes-
in
lebens und der Kunst dieses halbe Jahrhundert nicht missen.
Es gehört doch
zu
Und dem
Volkes.
den Ruhmestiteln des ägyptischen sorgfältigen Beobachter
daß den folgenden Jahrhunderten
zeigt
sich,
wider ihren Willen
Spuren des Wirkens dieses Geistes eingedrückt sind. Ein Relief, wie das berühmte Trauerrelief unserer Sammlung (luv. Nr. 1241 1)
und Bilder wie manche der Kriegs- und
Jagddarstellungen der Könige der 19. und 20. Dynastie
wären ohne ihn nicht denkbar. Eine bittere Ironie sieh
Handhaben
als
der
es.
ist
daß unter denen,
Gegenreformation
die
hergaben,
Leute waren, die hei Lebzeiten des Königs seine eifrigen
Auch von ihnen besitzt Anhänger gewesen waren. Sammlung Denkmäler (Inv. 14197 Denkstein des U>b. Tuet-anch-aton Tuct-anch-amon; 2073 u. a. Stück vom Sarge des Königs Eye; 2074 Grabstein aus der Zeit des Eye), so daß die ganze Bewegung vom Beginn bis zum Absterben lurch ihtreff liehe Denkmäler sich veranschaulichen läßt. unsere
1
=
\
(
Funde aus der Bildhauerwerkstatt des Thutmosis
II.
Als der König die
alte
Residenz der ägyptischen Könige verließ und sieh
einer Stelle erbaute, die bis dahin höchstens
mußten Scharen
Gründung zu
von Baumeistern
fördern,
el-Amarna
in Teil
('in
paar elende Dörfer getragen
und auch von Bildhauern
fieberhaft
und jahrelang war dann gewiß noch an
ihrer
tätig
1
.
eine
zu
haben
sein,
um
nein
.in
scheint,
die
Ausschmückung zu
neue
tun.
So
wird es denn auch an sich nicht überraschen, daß bei der planmäßigen Auldeckung der Stadt ruinen durch die Deutsche )rienl(
Gesellschaft trotz der Kürze der bisher erst darauf verwendeten Zeit schon mindestens zwei Bildhauerateliers freigelegl sind.
Was
aber aufs höchste überrascht
hat,
die gute Erhaltung der in diesen Werkstätten
kommenen Kunstwerke.
ist
worden
die fidle
und
noch auf uns ge-
Als die Stadt nach dein Einsetzen der
Gegenreformation wieder verlassen wurde, war eben den beuten das, was uns das Wertvollste
ist,
die
Kunstwerke, das Unnützeste.
den Stempel der Persönlichkeit und der Zeitspanne, von denen es geschaffen war. daß es spätere Besitzer nur hätte kompromittieren können. Und wasche vortreffliche
Es trug ja auch
Erhaltung
alles so sehr
anbetrifft, so braucht
man
sich
daß ägyptische Wohnhäuser und Paläste
nur daran zu erinnern,
nicht aus Stein oder ge-
brannten Ziegeln gebaut zu sein pflegten, umzusehen, daß die
Unl-
änder Sonne getrockneten Ziegel beim Zusa in inenbruch mein- ein«' schützende Hülle denn Werkzeuge der Zerstörung liefern konnten. Wir haben durch gelegentliche Funde schon früher
manchen Blick
Abi». 15.
in die
Entstehungsweise ägyptischer Bildhauer-
Museums ») Geschrieben als Führer durch die Sonderausstellung im Sänlenhofe des berliner Ägyptischen vervollständigt war. im Winter 1913/14, die durch einige andere Funde und Stücke aus älterem Uesitv. Zeitschr.
f.
Ägypt.
S[>r.. 52.
Band.
1914.
82
II.
Schäfer:
Kunstwerke aus der
Zeit Amenophis' IV.
[52.
dem Schüler
arbeiten tun können; ich erinnere nur an die Reihen von Modellen, die
alle
Band
Stadien
—
Aber so lebhaft haben wir doch 44). der Arbeit vor Augen führen sollen (Amtl. Ber. XXX, 39 teilnehmen Künstlers können wie bei dem Blick in die im eines Schaffen dem nie an bisher noch Winter 1912 ausgehobene Werkstatt des Obcrbildhauers
Wir
Tlmtmosis.
Wohnräume
sehen seine
inmitten der
seinerMitarbeiter, wir finden AVerkzeuge, Materialproben,
Farben und fälle,
Palette,
überall
sehen seine angefangenen
Kammer
den Arbeitsstellen Ab-
an
Werke
1
säuberlich in einer
zusammengestellt, samt Gipsabgüssen verschie-
dener Art.
Wir wußten
ja
schon
seit
Jahren aus einem Funde
Flinders Petries, ebenfalls aus Teil el-Amarna, daß man in dieser Zeit
schon Gipsabgüsse zu nehmen verstand,
daß
Nachricht
also
die
Bruder des Lysipp, habe
bei
Plinius,
es erfunden,
Lysistratus,
»de signis
der
effigies
Aber man dem Umfange,
exprimere«, so nicht richtig sein konnte. glaubte doch nicht,
wie wir es
jetzt
daß diese Kunst
sehen,
in
von Künstlern geübt und
bis
daß man sogar Köpfe
zu
dem Grade
in
mindestens drei- bis vierteiligen Ringformen gießen
konnte.
ausgebildet war,
Das weist doch wohl darauf
hin,
daß die Er-
findung des Gipsgießens nicht erst kurz vorher gemacht
worden war. Für die genauere Beschreibung des Inhalts der beiden Ateliers kann ich auf die anschaulichen Berichte Abb. 16. verweisen, die der Leiter der Grabung, L. Borchardt, in den Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft Nr. 50 und 52, gegeben hat. Ich beschränke mich darum hier darauf, einige charakteristische Dinge hervorzuheben, ohne dabei den Inhalt der beiden Ateliers zu sondern, aber auch ohne die bereits oben besprochenen Stücke wieder heranzu-
Um
ziehen.
der Veröffentlichung durch den glücklichen Finder nicht vorzugreifen, werde ich auch
nur Stücke abbilden, die schon
in
den vorläufigen
Berichten über die Grabung gegeben sind.
Ich
meine Worte nicht an den dürftigen Abbildungen zu messen, sondern an den Werken selbst,
bitte
die
Raummangel wieder magaziniert
aus
leider
werden müssen. Das Hauptstück ist ein 1912 gefundenes Bildnis des Königs Amenophis IV., ein als Büste geBildhauermodell
staltetes
Es
(Abb. 15).
ist
ein
aus
Kopf von
feinem fast
Kalkstein
noch knaben-
hafter Schönheit mit träumerisch blickenden Augen,
weichen, aber doch nicht ausdruckslosen
Wangen
und Kinn, etwas sinnlichen hochmütigen Lippen, zurückfiiehender Stirn und einem schlanken, vorgeneigten Halse.
Abb.
4
3,
und
Das Porträt
7 sehr nahe.
steht dem der Reliefs Wir haben dort ge-
wie sich aus diesem zarten Knabengesicht
sehen,
haben.
Züge der dortigen Abb. 9 entwickelt Das entsprechende haben wir in der Rund-
plastik,
wenn wir von der eben besprochenen
die häßlichen
Büste
zu einer der Gipsmasken treten (Abb. 16), die
Kunstwerk l
)
Es
vielleicht ist
der Büste den
Rang
als
streitig
bemerkenswert, daß kein einziges im ägyptischen Sinne fertiges
vbb 17
Werk
darunter
ist.
IUI
H. Schafer:
1.
Kunstwerke aus der
macht, was die Abbildung allerdings nicht ahnen des gesamten Altertums das geistige gestaltet
worden
Man
ist.
Wesen
Mir
läßt.
eines
Amenophis' IV.
Zeit
scheint, als
Menschen
so
oh nur
bei
B3
wenigen Bildnissen
sicher erfaßt, so wahrhaft ergreifend
vergißt über diesem Seherantlitz ganz, wie die frohere Schönheit sich ver-
noch mehr geflohen, das Kinn verlängert und die Augen vorgetreten zu sein scheinen. liäßlicht hat, dir Stirn
Hin
Werk
ersten
Ranges
ist
auch die wundervolle Kalk-
steinstatuette der Königin (Abb. IN).
rakteristischen
Gesielits
Die Modellierung des cha-
ebenso vollkommen
ist
Körperformen, die das dünne Gewand
kaum
wie die
der
verdeckt.
Die
Zartheil dieses Meisterwerks, das doch in. jeder Linie bestimm!
und
frei von Weichlichkeit ist. gibt keine Abbildung wieder. Das Schönheitsideal, das hier verkörpert ist, mit dem vortretenden Leihe, begegnet uns ähnlich auch in unserer Siteren deut-
schen Kunst.
Neben
diesem
schönen
Porträt
wir die Bilder der .Kinder des
Mutter
der
finden
Künigspaars, darunter zwei
ausgezeichnet modellierte nackte Körper (Abb. 17), bei denen
immer wieder überrascht, w
ie
dem
harten Sandstein die Weich-
scheint, und auch die Köpfe der Prinzessinnen mit ihren vornehmen, sehmalrückigen und feintlügligen Nasen und den schöngeschwungenen Lippen heit
des
Fleisches
Über
(Abb. 19).
kopfes habe
ich
verliehen
die
zu
sein
eigentümliche Deformation
des Hinter-
im obigen Aufsätze schon gesprochen.
dem 1912 gefundenen Statuenkopf
(Abb. 20)
ist
In
mit fabelhafter
anatomischer Treue die Struktur eines solchen Schädels wiedergegeben. Ich übergehe eine ganze Reihe erst angelegter Porträt-
Werke
köpfe des Königs und der Königin, obgleich darunter sind, die
uns zum Teil vor kurzem noch
außerordentliche
als
So sehr hat sich unser Maßstab Funde verschoben. Und kurz hinweisen
Schätze erschienen wären.
durch
die
neuen
ich auf die Kairo
möchte
gehörige,
in ihrer Naivität
köstliche
Gruppe (Abb.21)
des Königs, wie er eine
auf
Töchter
seiner
dem
und küßt, auf eine früher im Handel erworbene interessante Holz-
Schöße
hält
AMi
,
s
Statuette mit gut erhaltener
Bemalung ans dem
Privatbesitz des Herrn Dr. Simok sowie einen
Darkleinen Denkstein (Abi). 22), dessen eben ersl angelegte ihrem Geschenkt Königin die stellung durch ihren Inhalt
—
mahl Wein
ein
—
ebensosehr interessiert, wie
tiges Beispiel ägyptischer Kompositionskunst
sie
ein
präch-
ist.
Die ganze engere königliche Familie haben wir vereinig! auf
gehörigen, nicht ans der Werkstatt des Ihutkünststammenden, Denkstein, der an Erhaltung und
dem Kairo
mosis
aus Tellel-Amarna lerischem Reiz unter den Reliefdenkmälern ist auch hier wieder seinesgleichen sucht (Abb. 23). Dargestellt (vgl. S. 77): das Familienszenen eine jener hübschen, intimen Schmuckgoldenen mit Töchter seine Königspaar beschenkt
sachen.
Es sind
viel«'
Feinheiten
in
dem schönen Werk, von 11'
84
H. Schäfer
:
Kunstwerke aus der
Zeit Amenophis' IV.
[52.
Band.
denen hier nur die Haltung des rechten Annes des Königs, die Figur der Königin und das rundKinderkörperchen der auf dem Schöße der Mutter sitzenden Kleinen angemerkt seien. Die Relieflläche des Steines war durch hölzerne Türflügel zu verdecken, so daß man also hier die Form der späteren Flügelaltarbilder vorgebildet sieht. In der Tat vermutet L. Borchardt, daß solche kleinen Denksteine wirklich in den Häusern auf liche
Stufenaltären aufgestellt waren.
Der moderne Be-
schauer wird erinnert werden müssen, daß der Mittel-
punkt der Darstellung nur für uns die königliche Familie, für den Ägypter aber die
Sonne
ist,
die ihren
Lieblingen, der königlichen Familie, als Vertretern
der gesamtenMenschheit, ihre lebenspendenden Strahlen schickt.
Nehmen wir nun noch dazu
das oben (Abb. 2)
abgebildete berühmte Holzköpfchen von einer Statuette
der Teje, der Mutter des Königs, sowie einen antiken Gipsabguß aus der Werkstatt des Thutmosis,
Königskopf mit Zügen von strotzender Geübrigens ein Kunstwerk ersten Ranges, dem L. Borchardt mit gutem Grunde ein Bild-
einen
sundheit, in
HL, des Vaters Amenophis' IV. sieht, können wir sagen, daß man wohl kaum die Glieder
nis Ainenopliis'
so
A()b 20
einer Königsfamilie des Altertums in ähnlicher Vollzähligkeit
und
Aber
die
in
beisammen finden wird. beiden Bildhauerateliers im Bilde bewahrt haben, sind nicht
so vortrefflichen Bildnissen
Menschen, die uns die
auf die Mitglieder des Königshauses beschränkt.
Was
uns
in
ihrem Inhalt
fesselt,
ist
gerade die
Ausdruck und Typus so verschieden unter sich wie von dem, was derjenige als ägyptischen Typus kennt, der von ägyptischer Kunst nur Oberflächliches weiß. Da sind ein mürrisch blickender Mann, ein etwas gedunsenes, verblüffend lebendiges ältliches Frauengesicht, ein Fidle der Gesichter, an
Abb.
21.
Abb.
22.
1914.]
H. Sohafbr:
Kunstwerke aus der
Zeil
ImenopluV
IV.
BS
Kopf mit einer freien, hohen Stirn und offenem, Intelligentem Ausdruck, dann eins jener breiten wie verschleierten ägyptischen Gesichter mit einem leicht süffisanten Zug u en Mund (Abb 24)' und eins der besten der Reihe: ein knochiges, brutales Mannergesichl von einer Krall der Uns," lerischen Behandlung, die man so bald „ich. vergessen wird, and die an gewisse Bildnisse der Frührenaissance denken läßt, ünddoch, wendet man sich wieder tu dem Königskopf von \hl, 16 so und einem erst recht der Goethesche Ausdruck von der .höheren inneren Form, der doch an, Ende alles zu Gebote steht«, in den Sinn kommen. Es
ist
merkwürdig, daß diese Gesichter, die nicht der engeren Familie des Koni..-,, wenn in (ups vorhanden zu sein scheinen. Außer den Mitgliedern
auch gewiß Hofleuten, angehören, nur
Abb.
des Königshauses
ist
23.
eben erst angelegter Frauenkopf
ein einziger
das von denen der Zeit kurz vor Ainenopbis IV. sich
Von den Gipsabgüssen lich nicht wissen,
ob
sie
ist
eigne
kaum
in
Stein gefunden,
ein Teil offenbar nach Skulpturen gefertigt,
Werke
«'in
Werk.
unterscheidet.
von denen wir natür-
des Künstlers oder solche angesehener Kollegen
gewesen
daß man die Vermutung nicht los wird, es seien nur mehr oder weniger überarbeitete Abgüsse nach den Gesichtern von Lebenden oder von Toten. sind.
Andere aber sind wieder
Jedenfalls
finden
sich
derart,
daran Dinge, die wir sonst an ägyptischen Statuen
Diese Abgüsse machen übrigens zum Teil den Kindnick,
schon etwas ausgenutzten Korinen.
als
kämen
sie
nicht
niemals
beobachten.
aus frischen, sondern
86
H. Schäfer:
Nur
muß
Hinweis
ein kurzer
Ohren und Münder
in
Zum
v.
Band.
Besonders erwähnenswert
ist
darunter aber ein 1912 ge-
Zartheit aus hellbraunem Sandstein.
Schluß seien mir einige wenige Bemerkungen gestattet, die auf die Wichtigkeit der und die allgemeine Kunstgeschichte deuten sollen.
für die ägyptische
Unsere Sammlung 700
[52.
genügen für die angefangenen Statuenglieder, Arme, Füße,
liier
Gips oder Stein.
fundenes Ärmchen von höchster
Funde
Kunstwerke aus der Zeit Amenophis' IV.
Chr.)
besitzt aus der Spätzeit (nach
Hauptstück
vielbewundertes
ein
als
den
«grünen Kopf«, der sich durch eine unglaublich scheinende Naturwahrheit in der Wiedergabe des kahlen Schädels
Man
auszeichnet (Inv. Nr. 12500).
hat in dieser Arbeit
griechischen Einfluß sehen wollen, ohne doch sagen zu
Dagegen habe
können, worin der eigentlich sich zeige. ich stets behauptet, liche
daß
diesem Kopfe Eigentüm-
alles
ägyptischem Geiste entsprungen
oben
erwähnte
(Abb. 20)
Seit wir das
ist.
Prinzessinnenköpfchen
be-
wird man wohl an der Richtigkeit dieser AnDaß im übrigen der »grüne nicht mehr zweifeln
sitzen,
sicht
l
.
Kopf-
dem
in seiner
großen kühlen Sachlichkeit sich von
reizvollen Prinzessinnenkopf ebenso weit entfernt
wie eben der Geist der Spätzeit von dem der Zeit
Amenophis" IV. brauche
Für
ich
hauertechnik an diesen
kaum
zu sagen.
modernen Ansichten von
einen, der mit
Fund
herantritt,
daß sich keine Reste von Modellen ähnlichen Masse gefunden haben.
in
ist
BildAbb. 24.
auffällig,
Ton oder einer
Es scheint aber deren Fehlen ganz zu dem zu stimmen, was
wir uns bisher über das Verfahren der ägyptischen Künstler gedacht haben, daß der außerordentlichen in
dem
übrigens recht leicht
Amtl. Ber.
XXX,
Und Kunst
Höhe
Man
beobachtung entsprungen
')
ist
ist.
in
der antiken
26.
oder der mangelhaften Ausbildung der bildnerischen Natur-
Über subjektive Behauptungen
ist
man
dabei aber nicht hinausge-
der historischen Forschung, die sich scheuen muß, moderne Anschauungen
Die Frage
habe ganz kurz auf diesen Zusammenhang hingewiesen in
des »Stilisierens«
Abb.
Zeiten ohne Beweis hineinzulegen, wenig genützt. Ich
Wesen
25.
der Naturformen bewußt geschehen
kommen. Und damit
hat viel über das
der Hauptsache darüber, ob die damit geübte Vereinfachung und Urnbiegung
Abb.
Kunstgeschichte
nämlich, bei
44).
endlich das Wichtigste.
gestritten, d. h. in
in ältere
sie
und handwerklichen Vorbildung, gleich ZU behandelnden Kalksteinblock zu arbeiten wagen durften (Ranke,
ihrer technischen Fertigkeit
Bildern, Ägypt.
Kunst
S. 5.
dein
mag wohl
nicht durch ein ein-
knappen Text zu E. A. Seemanns
H. Schafbr:
1914.]
Kunstwerke uns der
Keil
A
s
unhis' IV.
,
Völker und alle Zeilen zutreffendes »Ja« oder .Nein beantwortet werden können. Abel mir scheint, daß durch unseren Fund für die ägyptische Kunst des 1. Jahrhunderts \. Chr. li« in der Tat entschiedenist. Denn wir sehen nun. daß der Ägyptische Künstler dieser Zeil es verstanden hat, ziges auf alle
1
sich
durch Abguß nach der Natur absolut naturalistische,
stillhaltende Modelle zu schallen.
Tech-
wäre er natürlich vollkommen imstande gewesen, diese genau zu kopieren. Wenn er da- nun in seinen Skulpturen evident nicht tut, so ist damit eben bewiesen, daß er sich mit Bewußtsein wieder von einem Kopieren der Natur entfernt Es ist eine der wichtigsten Fragen der antiken Kunst-
nisch
'.
geschichte,
um
die
Griechentum des
5.
wiedergeben 8
es
sieh
hier
nur zu vergleichen
handelt,
mii
der
Frage,
warum
vom
die
Jahrhunderts noch nicht beeinflußten Völker die perspektivischen Verkürzungen
Sollte sich schließlich erweisen, daß diese Gipse doch nicht nach der Natur, sondern nach Studienköpfen eines Bildhauers gegossen sind, so winde das ihre zwingeude Beweiskraft höchstens noch verstärken.
nicht
Auch
.
Problem innerhalb der ägyptischen Kunstgeschichte
helfen uns diese Gipsmasken, auch die ägyptischen Künstler nie sklavisch solche vermutlichen Naturabgüsse kopiert haben, so muß doch durch derartige technische Hilfs-
wenn
sie
ein
Naturabgüsse sind,
vielleicht
lösen.
Wenn
der Blick für die Natur selbst geschärft worden sein, und irgendwo wird sich
mittel
doch wieder
in
der Kunst bemerkbar machen.
mutandis denke
Mutatis
ich
als
das dann daran,
Beispiel
wie durch die Monientphotographie der Sinn für die Erfassung von Bewegungsmotiven geschärft worden ist. Oben habe ich schon angedeutet, daß die Kunst des Gipsgießens gewiß nicht erst in
der Zeit Amenophis' IV. erfunden
worden
ist.
Sollte
man nun
der früheren
in
ägyptischen
Kunst eine Spur der Wirkung einer solchen Erfindung entdecken können? Ich habe in älteren Aufsätzen (Amtl. Ber. XXIX, 76 und XXXIV, 133) auf den merkwürdigen Gegensatz zwischen den Porträtstatuen des Alten Reiches (um 2500 v. Chr.) und denen des Mittleren Reiches (um 1900
v.
Chr.)
aufmerksam gemacht.
So
vortrefflich
die
des
Bildnisse
Alten Reiches
au
sind,
Erst doch gegenüber vielen des Mittleren Reiches etwas Maskenhaftes. bei den letzteren haben wir öfter das Gefühl, daß das Menschen sind, die ein Leben hinter sich haben. Ist es nun zu kühn, diese beiden Beobachtungen zu verknüpfen und anzunehmen, daß man etwa
Gesichtern
ihren
haftet
im Mittleren Reiche zuerst Abformungen vorgenommen habe, wie wir Sehen?
Man könnte
guß
jener Zeit Fortschritte gemacht zu sein
in
dafür noch anführen, daß auch
in
sie
im Atelier des Thutmosis
der Herstellung von Formen
scheinen.
Wenn
ich
hier
zum Bronze-
zur Erläuterung
des
Gesagten eine der Gipsmasken aus der Werkstatt des Thutmosis (Abb. 25) neben einem statuarischen Porträt des Mittleren Reiches abbilde (Abb. 26 nach Petrie Abydos III Taf. XII, 5), so wird neben der Steigerung der Naturbeobachtung gegenüber irgendeinem
doch auch
klar,
wie weit selbst solch ein
Werk
Werk
des Alten Reiches
von einem Naturabklatsch entfernt
zugleich
ist.
von Kairo die antike Form zu einer Totenmaske (s. Qoibxix, mich der Gedanke an die Wichtigkeit dieses Fundes für die Beurteilung antiker statuarischer Bildnisse nicht losgelassen. Daher die Bemerkung in meinem Text zu F. A. Si k')
Excav.
at
Seit ich im Frühjahr 1912 im
Saqqara
III
MANK9 Kunstgeschichte -)
Taf. 55) sah,
in
Museum
hat
Bildern, Agypt. Kunst S. 5.
Vgl. nieinen Aufsatz in der Zeitschr. für Äg. Sprache und Altertumskunde Bd. 48 (1910)
Scheinhild oder Wirklichkeitsbild?
S.
KU
-
I
12
88
Mo ret:
A.
Serdab
Serdab
maison du Ka.
et
[52.
Band.
maison du Ka.
et
Par A. Moret.
.Lie
mastaba de Rt-wr, decouvert par M. H. Junker en 1913 dans
pole de la lV la
necro-
dynastie situee ä l'ouest des grandes p} ramides, semblait donner question controversee celle des rapports entre le Ki et les :
du serdab. Le tombeau de R?-wr presente un serdab avec une fenetre
orientee au
donnant
Nord
sur
;
et
titres
les
nord de cette cliambre
frise
la
nom du
defunt suivis du mot
l'inscription est actuellement en trois
vrai dire,
trouves non en place,
mais sur
sol
le
;
cependant
est gravee
»
designait
ici
serdab,
le
une fenetre ou soupirail avec
les
la
morceaux, qui ont ete il
muree,
cliambre
une inscription
«maison du Ä?».
J^J~L
re-
ne peut y avoir aucun
doute sur leur emplacenient primitif. M. Junker conclut que
du Ki
la
7
Solution d'une
statues
A
e
mot «maison
le
communiquait par
qui
chambres accessibles du tombeau,
et
oü l'on
deposait les statues du defunt. D'oü une confirmation precise de la theorie re-
cemment defendue par M. Maspero (Memnon, Bd. VII, S. 136 sq.), d'apres le Kl residerait dans les statues du serdab (H. Junker, Anzeiger der Phil-histor. Klasse Akad. Wien Nr. XIV. Sep.-Abdr. S. 12—13). 1913 J'ai examine cet hiver au Musee du Caire les pierres de l'inscription; le
laquelle
—
texte est grave en süperbes caracteres. J'ai eonstate qu'avant les titres et
de Rc-wr on pouvait
un groupe de signes que M. Junker
lire
r Avant
sommes donc
scription; nous
se divise en trois parties
au feminin version ä la
de Les
la
fin
de la
:
www
royaux
L'ensemble
V
O ^=? Ü3 ^
T
trait vertical
certains d'avoir
1° /wwva
;
=
^
indique rencadrement de
ici le
debut de
la formule.
substantif au duel feminin
et
reine Ipwt (VI. dyn.)
de'crets
Isi
nom du defunt formule, comme cela se
2° titres
;
I
premier groupe un
le
n'avait pas Signale:
W^vl^^Q u T
^s
nom
3°
ir-tj,
l'in-
Celle-ci
suivi de ~w^a
mention du hH-k>, mis par
in-
presente, par exemple, sur la stele
^^^\J^©^(]D^ y ^.^
(R-
Weiel,
pl. VII).
signifie
«
Les deux yeux du
hU-lti
de
R c -wr
»
.
On peut
faire
regard », mot ^a«, comme le mot francais fait communiquer le serdab avec les cliambres funeraires; dans ce cas on traduirait « le regard du tyt-ki » ce dernier serait le serdab; le premier mot designerait la partie, le second mot, le tout du serdab. ä ce sujet une hypothese. Le rait
designer la
«
fenetre
»
«
pour-
qui
;
J'ecarte,
pour
ma
part, cette explication.
Si =©«= designait specialement la fenetre
du serdab, non sur
enfin,
me
dans l'acception
ou
teile
traduirai
de ce mot
2° des le
:
du
irtj
de Rc-wr
liii-ki
»
le
1°
des l'ancien empire, sur
moyen empire, avec ou
saus
le
au Bens
et
mot
le
propre;
.
serdab entier
Reste
.
et
expliquer
a
applique au serdab. Rappeions que
irtj
apparaissent
«
D'autre part, pria
du tombeau 1
^s, comme designant
Je considere done je
proprement dite
designe l'ensemble du domaine
h>t-k>
partie speciale
teile
meme
«retard»,
semble pas douteux que
non
funeraire et
Ka.
«In
qui court sur toute la longueur du serdab.
pas connu
ne
il
maison
et
texte aurait ete gravi- autour de l'ouverture
le
la frise
n'est
*&&*
et
Morbt: Serdab
A.
1914.]
non
deux yeux
les
fenetre
la
signification
la
ou
• •
la f'ausse
porte des stelea fiineraires
dessin de
la f'ausse
gauche des cercueils ou sarcophages, juste ä
la
sur le vöte gauche (Lacau, Sarcophages-, fasc.
I,
hauteur de
figure
la
Dans
p. IL).
|
porte, sur la paroi
du mort couche
deux
les
cas,
semble
il
bien que *©«= designe Tendroit oü les yeux du mort, cense dans lautre monde, s'ouvrent pour regarder dans
y a la momie que le serdab, il
stele)
momie
;
le
monde
des vivants
en
;
du mort
derriere la stele fausse porte, la statue
;
chambre aux
la
et statue sont des
statues, «
dans
eilet,
le
(car
menagee precisement
soit
images Vivantes
»
cercueil il
derriere
endroit du tombeau oü
Que fice,
(Var.
^,
chambre ou
Ounas
1.
6; Pepi
Ombos,
p. 119),
2^
rflh^iL^
ou
(Naville,
Lefebure, Sphinx, VII, p. 26 sqq.),
chambre ou
des deux yeux»
la ville
qui
ce ;
Todtenbuch, signifie
s'agit
il
en
«
effet
a
I,
1.
II,
une partie d'edid'IIorus de Leto-
titre
Sethe, Pyramidentexte, Spr. 25 et 447), s'ecrit parfois
cf.
comme
par sa statue.
preuve des l'ancien empire. Le
la
^6§1«®=
d'Ombos
»
*&&* puisse s'appliquer a une
nous en avons
polis et
—
mot
le
mort regarde
le
la
ä qui les rites de Youp-ra
,
ont rendu lusage des yeux. J'interprete donc =®®= applique au serdab, «
arrive
104; Pepi
^% pl.
II,
834
1.
(De Morgan,
58,62,77
-
Horus residant dans
cf. la
d'un Horus momifie g\, ,
qui reside soit au sanctuaire, soit au cercueil.
Rappeions aussi I
J1
irtj
a
>C^'^
-c2V,
/www /www /www
o
m
/www AA/WW
\ tk
I
Breasted (Anc. Rec.
»One fought then I
I
II
in this
S. 7)
übersetzt:
Egypt, south of this city;
brought away a living captive, a man;
descended into the water;
behold, he was brought as a seizure upon the road of this city, (although) It
I
crossed with
was annonced
him over the
water.
to the royal herald.
Then one presented me with gold
in
double measure.«
H. Schäker: Zwei Heldentaten des tlhnase, des Sohnes des Ebene aus Elkab.
1914.]
Ich will nicht auf die Schwierigkeit des weiteren
ersten
Satze
da
liegt,
verführerischen
sie
mein Thema
nicht
Gedanken verfochten, daß mit
mittelbar vorher genannte Hawaris, lnase, in der sein
Grab mit dieser
eingehen,
»dieser
sondern Elkab,
Stadt«
nicht
Inschrift liegt, gemeint
Vielmehr halte
dem
wörtliche Übersetzung
aber auch
zweifelhaft sein:
die
sei,
»Man kämpfte
in
ich
»diese Stadt
der
dem
In
den
li.it
d;Ts
un-
Heimatstadt des Ah-
die
sei.
Es scheint
aber nicht angängig, anzunehmen, daß die Schilderung der Kämpfe hier unterbrochen werde.
die
Bkbasto
berührt.
KM
«
ersten
mir
um Hawaiis
für Hawaiis.
Zeile
kann
Wie nicht,
diesem südlich von dieser Stadt gelegenen
Ägypten.«
Der Kern der Schilderung
liegt offenbar in
dem
vierten
und fünften
Satze.
Aber man kann nicht behaupten, daß Breasteds Übersetzung eine klare Anschauung von dem Vorgang biete. Breasted weist zuerst eine andere unmögliche »There is no ground for the fanciful rendering, indicating that he Deutung ab lost his way!« und sieht sich dann genötigt, seiner Übersetzung eine Deutung beizufügen: »Ahmase means that, although obliged to descend to and cross over 1
:
the water
[of sonie canal] witli his prisoner,
upon the road of the und gewunden.
as one seized lich
city«.
he brought him away as
Die Deutung
In Wirklichkeit liegt die Sache viel einfacher.
deutung »Weg«, sondern auch »Seite«.
Kommentar zu den Klagen Setzt
man
für
^^
o
ist
aber recht künst-
"^^ hat nicht nur
a
sa('el\
die Be-
I
Dafür kann ich jetzt auf Vogelsangs
des beredten Bauern S. 40 c verweisen.
»Seite«
ein
und
streicht das irreführende although, das
I
Breasted glaubt einschieben zu müssen, so ergibt sich eine schlichte und anschauliche Erzählung: »Ich brachte einen lebenden Gefangenen ein, einen Mann. Ich stieg ins Wasser.
Er wurde (von mir) gefangengenommen auf der Ich setzte mit ihm übers Wasser (zurück).
Seite der Stadt.
Das wurde dem Sprecher des Königs gemeldet.« Die belagerte Stadt liegt also auf der einen Seite des Flusses, das ägyptische Heer entweder zu Lande auf der anderen oder zu Schill" auf dem Fluß.
Tollkühn schwimmt Ahmase auf das feindliche Ufer, greift sich aus den Feinden einen Krieger heraus und bringt den Gefangenen angesichts der Feinde übers Das geht offenbar auf Masveros wirklich reichlich romantische Paraphrase unserer Stelle, tomba dana »11 avait fait im prisonnicr: il a'egara en Le ramenant, tempa quelque chemina il une tranchee vaseuse, et lorsqu'il se fut desembourbe tant bien que mal, ..t.ud. tut cpiil trop avant erreur son par megarde dans la direction d'Avaris. II s'apercut de conduite.« .1«' belle sa recompense en d'or, peu vint au camp sain et sauf, et recut encore im verfahrt Piehls Spott über diese Ausdeutung (Proceed.. XV S. 257 f.) ist wohlberechtigt. Maspero Vgl. Klio, VI S. hier ganz ähnlich wie in seiner Behandlung der .Bannstele« aus Napata. *)
Histoire anc. 1897 II S. 87:
102
H. Schäfer: Zwei Heldentaten des Ahmase, des Sohnes des Ebene ans Elkab.
Wasser glücklich zum Ägypterheere.
Mit
dem Doppelten
belohnung erkennt sein König die tapfere Tat Später, in
Oberägypten,
der üblichen Gold-
an.
dem Flottenkampfe gegen den Rebellen ^^"^^^"^^^=^1
hat
Band.
[52.
Ahmase noch einmal ganz Ähnliches
geleistet.
^
hi
Z.
21
In
heißt es:
»Ich brachte zwei
dem
Mjgi
(eine gewisse
Art Krieger) gefangen aus
Schiffe des //#.«
Auch hier also holt er sich tollkühn seine Beute aus der Mitte der Feinde heraus, und die Belohnung ist wieder ungewöhnlich. So müssen wir also uns denken, daß solche draufgängerische Tollkühnheit dem Wesen des alten Recken besonders gelegen hat.
Diesen Bemerkungen zur Biographie des Ahmase möchte ich noch, wenn
auch mit einigem Zögern, eine andere hinzufügen, die vielleicht doch für die ägyptische Religionsgeschichte von einer gewissen Bedeutung sein könnte.
Der erzählende Teil der Biographie
Z.
4 beginnt mit den Worten: /WW\A Cx
Man
AAAAAA
A
(7\
CX
sehe einmal vorläufig von der genauen Bedeutung der Worte jr-n-j
hprw-j ab, dann wird man, wie mir scheint, ohne weiteres zugeben, daß
am
an dieser Stelle in
»Ich
»indem mein Vater ein
Offizier des
Königs Sekenjenre Namens N.N. war.«
So würde also der Ausdruck jr-n-j hprw-j der wörtlich heißt:
»ich
,
Gestalt an«
Wir
man
wurde geboren
Fast bewiesen wird das durch den sich unmittelbar anschließenden
Elkab«.
Satz
natürlichsten einen Satz erwartet wie:
1 ,
nichts sein als
ein gehobener Ausdruck
hätten also anzunehmen, daß ein
m
rmt
»als
für
»ich
Mensch«
nahm meine
wurde geboren«.
als
selbstverständ-
lich nicht ausdrücklich zugefügt wäre.
Nun wird man
daß genau derselbe Ausdruck sich
daran denken,
Überschriften der Totenbuchsprüche dort das jr-i hprw
damit gemeint ')
Oder:
sei,
»ich
)
durch
(Lepsius)
76
— 88
»sich verwandeln in«
findet.
und denkt
Man
in
den
übersetzt
sich dabei,
daß
die Seele des Gestorbenen könne jederzeit eine andere be-
machte mein Werden«, hprw
schrieben als Pluralis. 2
m
2
Vgl. Erman, Gr.
3
§
Infinitiv
mit substantivischer Bedeutung,
ge-
203 und 401.
Wir sollten uns endlich abgewöhnen die Abschnitte des Totenbuches als »Kapitel« zu Wir versperren vor allem nichtiigyptologischen Religions- und Literaturforschern das
bezeichnen.
richtige Verständnis des
immer nur »Spruch«.
Buches von vornherein.
.
heißt nie in
unserm Sinne Kapitel, sondern
l'-'l
II.
I.]
Schäker: Zwei Heldentaten des Unna».
.
des Sohnes dea Ebene
am
KIL-.I..
03
1
annehmen. Gewiß ist das an sich den Worten Dach möglich, und gewiß bedeutet, wie Beispiele zeigen, jr-t Jyprw m auch sich verwandeln in«. Aber wir müssen uns bewußt sein, daß der Begriff, der in dieser Über-
liebige Gestalt
setzung scharf gefaßt
den ägyptischen Worten durchaus nicht in jeder BeUnd wenn wir nun aus unserer [nschriftstelle schließen
ist,
ziehung gerecht wird.
dem Ausdruck jr-t /jpnr auch einfach den Sinn heraushören konnte, so werden wir auch die Spruchüberschriften etwas anders ansehen. Wir werden dann sie so auffassen kr >n, können, daß ein Ägypter aus »geboren werden«
daß die Sprüche dem Toten ermöglichen Gestalt, die
ihm genehm
ist,
sollen,
im künftigen Leben
einer
in
»wiedergeboren« zu werden.
Mir scheint, daß wir aus einer solchen Auffassung der Totenbuchsprüche leichter als aus der bisherigen einen
Herodot
(II
ak\
C,ujov
123): avS-pw-ov
Weg
finden zu der berühmten Stelle hei
4
Der Gedanke von dem dreitausendjährigen KreisGeschöpfe bliebe allerdings noch immer in Ägypten erst nach-
yivofxivcv
lauf durch alle
foüusToit.
zuweisen.
Zwei Fragmente
Nilhymnus
einer Handschrift des
in Turin.
Von Hermann Grapow.
-Tür seine Textausgabe des Nilhymnus
1
hat Maspebo außer einem Ostrakon der
ehemaligen Sammlung Golenischeff und den bekannten Handschriften
und Pap.
(Pap. Anast. VII schrift benutzt,
Sali. II)
in
London
auch das Bruchstück einer Turiner Hand-
das ich ihm aus den von Gardiner für das Wörterbuch ange-
fertigten Abschriften mitteilen konnte.
Seitdem habe ich noch
ment aus demselben Museum gefunden.
Es
ist
ein zweites Frag-
der auf Tafel G4 der bekannten
Turiner Papyruspublikation unter a veröffentlichte Text, den Pleyte auf
S.
82
des Textbandes als »im morceau de texte, qui parait contenir des prescriptions
pour des offrandes aux divers dieux pendant hatte,
und das neuerdings
für ein
Ich gebe zunächst beide
möglich ')
S. XII,
ist,
in der
G. Maspero,
XLV,
20.
—
)
Fragmente
in Transskription,
au Nil, Kairo 1912 (Band
V
n.
R.« galt.
und zwar
so gul es
so,
der Bibliothöque d'Etude ed. Ca \ssi\a
i
i
zwar schon in der Ausgabe Mabdaß man keine Vorstellung von dem Aussehen des Blatte-
Das ersterwähnte Textfragment
peros abgedruckt, leider aber
winnen kann.
grands fetes« charakterisiert
Zeilenanordnung der Originale:
Hymne 2
2
les
»Hymnenfragment aus dem
ist
104
11.
Grapow: Zwei Fragmente
PL
Pap. Turin
1.
einer Handschrift des
Nilhymnus
[52.
'
== Pap. Sali.
II
13, 10
— 14,7
'Alnnjali^
M,mr &
I
\m-(* m
I
d
so
4
•
u*'iiP.v«fiA?rr.ra
5
immü-Läppö*
••llflMll'-^ll 2.
Pap. Turin
PL u.R. 64a.
Nilhymnus
Letzte Seite einer Hs. des
=
=
Pap.
Sali. II
14,7 bis Ende
Pap. Anast. VII 11,7 bis Ende.
IlllllnTEZ^^'^'kGl----
S
>
I
I
I
AAA/WS
/WvAAA
I
Band.
10,7—11,7.
Pap. Anast. VII
11^'
1
Turin.
in
R. 154 b (Recto; unveröffentlicht).
u.
Vorletzte Seite einer Hs. des
=
Nilhymnus
I
I
_Ä^ JJÜ
(2l
I
I
AAWA
J%
L914.]
H. Gsapow:
8
Zwei Fragmente einer Handschrift dea Nilhymmia
in
Turin.
105
106
H. Grapow: Zwei Fragmente einer Handschrift des Nilhymnus
dem Zeichen ~rr
Erman, Die mit
m
Schreibung des
die
ist
liier
A %4>\
mit |\
statt
in Turin.
[52.
Band.
mit J|v] auffällig
(vgl.
geschriebenen Worte [ÄZ. 48 (1910) S. 31
ff.]
unter ms »herbeibringen«).
Z.4: Turin hat 1
1
@ fl *w_"v\^ !g^
^sl=_
*~
bieten; das Z. 7:
1
=
(I
wie beide Londoner Handschriften
ö &a^ ööl5a Qe > Q |
i
|
|
AAAAAA /VWW\
|
!•¥•
^
I
I
I
^—
1
~
m"^*
553—' «Wt
ffl
Turin bestätigt wiederum die Lesart von Anast. VII, nur daß Turin
Pf7' ^
statt
-^"^IIIJj
am Leben
»mit deinen Gaben des (Feldes)«?
— In
.
.
.
er-
Sali. II
dieser ganze Schluß wieder fortgelassen.
Ebenso wie schon oben
Z. 8:
deutlichem
J\
da
statt
in Z. 6 steht. "MK
^z^"v\
"Hh
ÖÄIU
|^z^"v\( QA)-^j mit
völlig
der Londoner Handschriften.
Die Turiner Schreibung macht zwar diesen Ausdruck nicht wesentlich verständzeigt aber doch,
licher,
fassen darf, wie es les
Masfero
(a. a.
^^^^^Q])
1
wohl kaum
als »ein«
0. S. 102) tut, der übersetzt:
»das ist«; wie
zu bringen Z. 9:
(von
dem
Wort
ist,
damit aber das J\Q der Turiner Handschrift weiß ich nicht.
Die Nachschrift könnte etwa zu:
»glücklich
auf-
»(prospere par)
Ich möchte glauben, daß die Partikel kl darin enthalten
appels«.
pw
daß man
in
ist
und
Einklang
zu Ende geschrieben
Schreiber N.N.) des Tempels Königs Ramses' IV.«
ergänzt werden.
Zumal nach dem Bekanntwerden des hier behandelten zweiten Bruchstückes wird man sich Masi-eros Worten nur anschließen können, der das erste Frag-
ment
so beurteilte:
»c'est pitie
que nous ne l'ayons pas plus complet, car on
rencontre des variantes curieuses dans S. XII).
Vielleicht
gelingt es
le
peu qui nous en
est
parvenu« (a.a.O.
den Herren vom Turiner Museum, noch mehr
Bruckstücke dieser verlorenen Handschrift zu entdecken; es wäre wert, danach zu suchen.
der
Mühe
Kumw:
A.
1914.]
Di6 Bedeutung der Adjektiva auf
107
-j.
Die Bedeutung der Adjektiva auf
-j.
Von Adolf Erman. Die
Adjektiva auf
von einer Präposition abgeleitet
die
-j,
das ja auch das Natürliche
wenn
findlich«
_|jj
bedeutet, so bedeutet
die wir uns
ist,
am
welcher an dem Fuß
der Fuß
ist«
tritt
8
an Stelle der normalen Bedeutung
dann
die andere
an welchem
»einer,
bekannte Ausdruek
der
ist
»Namensliste«, der natürlich »das, worin sein
übertragen »der, der in der Großen
Große
ist«
Name
gibt keinen Sinn,
gut den Ort bezeichnet,
ist«
in
Sonnengott und die Toten in Pmipfang nimmt. in
dem Titel--
"
dem
bedeutet.
ist«
sie
zu
»der,
in
Hh;
wogegen
die Göttin haust, die den
Ein drittes Beispiel glaube ich
sehen zu dürfen, den Schifl'skapitäne tragen; er wird »den,
der die Augen hat«, also die Aufsicht führt, bedeuten und nicht »den, der
den Augen
ist«.
anzureihen,
Und
diesem Titel einen andern, noch häufigeren
»Vorstehers«
^"^^ ¥^
den des
denken, dieses imj-ri
als
Bureaux kennen,
und warum
sollte
in
es liegt nahe,
wissen, daß er eine alte kurze Schreibung für
tische
1,
wenn wir das Ad-
Ebenso gehört gewiß hierher die Bezeichnung des Westens
die
230, Anin.
ist«.
/wvws
dem
§
be-
Bedeutung des Adjektivs
die
Das häufigste Beispiel dieser Sonderbarkeit
i
wie bei;
»am Fuß
'
besten veranschaulichen,
jektiv mit einem Relativsatz wiedergeben; »einer,
behalten,
f\
wie ich das schon Grammatik
es gibt,
kurz ausgesprochen habe, aucli Fälle, in denen eine andere
sind,
bekanntlich die Rektion der Präposition ~*
»am Fuß«
Aber
usw.
ist,
-|U
>
i
.
von dem ist.
wir
.i
a
Man könnte
J etzt
daran
»der im Tore weilt« zu fassen, aber soweit wir ägyp-
im Eingang nur der Pförtner und nicht der Chef, ältester Zeit anders gewesen sein? Also greifen wir
sitzt
dies in
HJ-^^ bietet und erdem es zustellt zu reden
zu der Auffassung, die sich uns durch die Analogie des klären wir das imj-ri als »der, der den
und zu
Mund
hat«,
befehlen.
Ein weiteres merkwürdiges Beispiel liefern die Pyramidentexte. heißt es
vom König,
er sei der
JL-&|q^ f D[=] JH g f Q ^
Windung der grünen Krone Übersetzung würde den König auf dem gewundenen Draht
Krone packt;
cieren lassen,
der, auf
während
dem er
die
doch mit ihm bekrönt
Pyr. 1459
"
der die weiße
ist«;
die wörtliche
der Krone balan-
ist.
14*
108
A.
Wenn
Erman: Die Bedeutung der Adjektiva auf
263
es weiter Pyr.
heißt,
dem schützend neben dem
sondern »zu seinem Throne, auf
und Schlange
komme n
der König
^g—
[52.
Band.
®
]£w
•
gewiß nicht »zu seinem Throne, der auf den beiden Göttinnen
so bedeutet das ist«,
-j.
sitzen
die beiden Göttinnen sind«;
Geier
Herrscher.
Große Gräber des alten Reiches hatten einen Speicherraum, der j^-jhT hieß (Grab des Mereruka. in
Zimmer
A 16
und Kairo 1308): das
der »Speicher,
ist
dem das Gute ist«, und nicht der »Speieher, der in dem Guten ist«. Auch eine Stelle aus dem »geheimen Amonsbuch«, das uns in el Chargen
erhalten
ist,
Kopie der
ist
Stelle
nommen habe Text
in
vielleicht so zu erklären.
J*
Brugsch,
Hier heißt es nach Herrn Roeders
Große Oase 15, 18, daß der Gott die Welt über-
^ X^^ÖOO^+^M"
Ordnung, so wird man das übersetzen müssen:
Ozean, in welchem der hohe Hügel war«, denn gemeint
** der
\^-
aufging im
er
»seit
doch der Schlamm-
ist
hügel, der im Urwasser auftauchte.
man von diesem
Sieht
gehören
letzten zweifelhaften Beispiele ab, so
alle
anderen der ältesten Sprache an, und ich möchte deshalb denken, daß dieser
Gebrauch der Adjektiva altertümlich
ist;
ihre
Verwendung
zunächst eine
ist
vage gewesen und hat sich erst allmählich auf den gewöhnlichen Gebrauch beschränkt.
Sehr ähnlich zu«, von der ich
die alte Verschiebung der
ist
Grammatik AAA/NAA
daß
sieht richtig,
3
§
%^Or?j
oder
Gewiß
235 gesprochen habe. AAAAAA
c\
Bedeutung von
*-s
y
feminine infinitive, the
(1
remaining because
(1
^
an attempt to write dmt
is
in
t
hieratic
the
j)
must have
a its
phonetic complement.
Blackman's attempt to
—"—
with the
ception.
He
Starts
ceding sentence.
but
Thus
it
with the sdndf form an exact analogv
"without"
is
based on a miscon-
from Erman's Statement that the form sdmtf
Now is
—"—
in the sense of
infinitive
of the infinitive where
this sort,
to see in
logical subject differs from
its it
is
used instead
the subject of the pre-
true that the sdmtf form can be used in cases of
is
not the whole truth, for
it is
also used in entirely difierent
Sinuhe there are several examples of Sdmtf used in a purely narrative sense where there is no change of subject and where cases.
in the story of
we should have expected sdmf these and
other uses
it
is
From
or rather, in this particular text, ühnnf.
clear that although the sdmtf form
may,
as
Sethe
we have no right to treat the suggests, be derived from feminine form as a mere variant for the infinitive to be used when there is a change of subject. The form, as will be clear to anyone who will study the examples infinitives,
given by Sethe,
behaves syntactically
than an infinite part of the verb.
when
I
far
more
after
the
manner of
cannot therefore agree with
he states that from the analogous use of the infinitive
expect to find
-^
with sdmtf instead of with the Absolute
meaning of 'without'."
finite
a
Blackhan
we "might Infinitive
in
well
the
112
K. Sethe: Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen
u.
Koptischen.
Band.
[52.
Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen und Koptischen.
Von Kurt In dem Elemente
Sethe.
das sich im Achmimischen in Relativsätzen wie €T-d
Erman *$
i
.
erblickte in
\^
aus dieser
Form hervorgegangenen ct-ccotm »welcher Bei dieser Erklärung, die auch die
2
sind aber zwei Punkte
,
dagegen sprechen, ja
sie
hört«, das
worden
sicher
das hr ver-
Zustimmung von Rösch gefunden
außer acht gelassen, die beide auf das stärkste
geradezu auszuschließen scheinen.
Einmal die ausgesprochen perfektische Bedeutung der mit Relativsätze, die schon
gebildeten
&.£-
von Stern bemerkt war und von Rösch wieder festge-
ist.
Das neuägypt-
ihm entstandene
kopt. ct-cootm
stellt
dem
n Ü hr sdm mit Erhaltung des hr im Unterschied zu
loren hat.
hat
des neuägypt.
T $$
\\
hat dagegen, ebenso wie das aus
und das diesem entsprechende »Präsens I«, stets präsentische Bedeutung bzw. die Bedeutung der Gleichzeitigkeit. Sodann würde die Erhaltung des hr in €t-^Oj-c(jütäT in unlösbarem WiderAAAAAA
überhaupt in den mit hr und
bum
finitum,
dem
Infinitiv gebildeten
m
j^v
spruch mit der Tatsache stehen, daß das hr des neuägypt.
f
*$
\^
•
w
*
e
Umschreibungen des Ver-
nach zahlreichen untrüglichen Anzeichen augenscheinlich bereits
im Neuägyptischen ebenso spurlos weggefallen war wie im Demotischen und im Koptischen, wenn es natürlich damals (im Neuägyptischen) auch oft noch 3 historisch geschrieben wurde Den Beweis dafür liefert nicht nur der Umstand, daß das hr in den betreffenden Formen sehr oft unbezeichnet gelassen wird, sondern daß es auch in vielen Fällen von den Schreibern irrtümlich da .
')
Möller, Totenpapyrus Rhind, Glossar Nr.
38.
—
2 )
Vorbemerkungen zu
einer
Grammatik
der achmimischen Mundart 8. 183. 3 )
dem
Wenn
tisehen
Text wie der Pap. Khind im präsentischen Nominalsatz das hr vor nur im Hieratischen noch in alter Weise bezeichnet, sondern auch im Demo-
ein religiöser
Infinitiv nicht
durch die
oben
erwähnte
unhistorische
Altertümelei vor, die vielleicht zeigt, daß
man
Schreibung ^j%
I
wiedergibt,
so
liegt
da
eine
sich in gelehrten Kreisen der Entstehung des Prä-
191
K.Sethk: Das perfektische Hilfsverbum
l.|
wo
geschrieben wird,
#t^i^^
II
§
zeit bereits
/.
^«
*»
>
'^ÄTI-ÄTÄ
570 Ainn.
Relativsätze
mit
muß
Es
sein.
bemerkte, eben jenes bald kr
,ich
perfektischer Bedeuist,
wie das auch Stern Reiner-
darin,
(so (.Kiiimi
|»3
;;
|
in
|;.
^
i
Hess und Spiegelberg) gelesene Element
(so
kann, wie
]
Für den. der mit dem Demotischen vertraut
wohl nicht zweifelhaft
es
sein
u. Koptisch«',,.
J e 2i rr,TT^r' "^ m»ge f*«
das *g- der achmimischen
ist
timg dann aber zu erklären?
kann
dagewesen
,i< ''"'""'
i
mein Verbum
siehe
Wie
m, "
•
'
^^^O^TV
schießen-, sitze«,
es niemals
im Demotischen
voih
und Thompson) bald
stecken, das
im
wtft
Demotischen
den perfektischen Tempusausdruck wih-f (bzw. hr-f) sdm «er hat gehört« (in den dreisprachigen Texten durch das griechische Perfektum wiedergegeben) bzw. »er hat schon gehört
1
bildet
«
verwendet erscheint.
und dabei wie
Hilfszeitwort
ein
der sdm-/-Form
in
Crum (ÄZ. 36, 140) und nach ihm Hess (Rosettana
haben dieses demotische Tempus
dem
in
altkopt. g^q-ctoTÄi
»er
S. 51)
gehört«
hat
wiedergefunden
Hess hat sich dabei für Natur des Elementes
.*
die
Lesung wlh ausgesprochen, da
wahrscheinlich
Suffixen gewiß (wie in £p*^j
und
ist
das
sich
h-f sdm anzusehen hat. Sie lautet «vq-o-yco eq-ccoTM
und bedeutet genau dasselbe wie das demot.
»er hat schon gehört
sdm. nämlich
2
«,
Peyron Lex. 1H9.
s.
Hier
volljrf
also ganz
ist
regelrecht, wie es auch sonst stets geschieht, das demot. sdm-f, das ja perfek-
Bedeutung
tische
durch ein koptisches Perfektum
hat,
Für das Verbum cyco, das
man
eine
liier
(«xq-ofio) ersetzt.
I
von einem Zustandssatze
Grundbedeutung wie etwa »zu Ende kommen«,
begleitet
»fertig
ist.
werden«,
wird »au f-
noch bewußt war und gegebenenfalls absichtlich die künstlich wiederhergestellte alte Form Tempus, wenigstens in der Schrift, noch anwandte. Für die lebende Sprache der griechischDurchaus rätselhaft isl übrigens römischen Zeit darf daraus aber kein Schluß gezogen werden.
sens
I
dieses
—
noch die wie sicher
position
aussehende Schreibung für
ih
normale Form
ihre
kr,
gi- hatte,
tritt
wie
in
doch auch
sie
in
Fällen auf,
oj-Toycoq ..nehen ihm«
mutlich soll sie gar nicht einen Lautwert tvg- wiedergeben, sondern
stellt
Rhind
WO I
diese 5(1 5.
Prä-
Ver-
nur eine der vielen un-
historischen Schreibungen des Demotischen dar, die auf Übertragung von einem anderen Worte »zu« fi&r e- des Zustandssatzes, r-hr-n beruhen, wie z.B. Cwj »die beiden Arme., für hi »Haus«, die Schreibung th etwa von der Interkönnte usw. So uns« »zu »gegen unser Gesicht« für epon /•
jektion
ih)
hergenommen
sein, die
man
vielleicht hi sprach.
h in Wahrheit auf das Zeichen für hrj »oben«
(gp*vi)
Denkbar wäre auch, daß das scheinbare Zu dem fsei auf die in griechisch-
zurückgehe.
romischer Zeit auch sonst beliebten Schreibungen mit bedeutungslosem "
°.
Anfang, wie h 8 § 10,
gesprochen
Q §
-^^
pj)
,
1SW
.
(besonders auch vorfl)
hat.
Diese- Bedeutungsnuance hat der Ausdruck
2
Wie
das Perfektum
1
^q-o-yu)
kommen
oft,
doch nicht immer.
natürlich auch die
vom
selben
Tempus
Formen e-^q-oyu>, irrepeq-o-yu) und voraussichtlich auch ÜT^q-o-yw ebenso gebrauchl Zcitschr.
f.
am
verwiesen, über die Junker. Grammatik der Denderatexte
')
)
i
Ägypt. Spr.,
52.
Band.
15 1914.
gebildeten vor.
114
K. Sethe: Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen
Und
hören« annehmen müssen.
Bedeutung
in dieser
u.
Koptischen.
Band.
[52.
findet es sich in der
und
selbständig (ohne Zustandssatz) in den Ausdrücken ^t-cyco »unaufhörlich«
^-cyco »ein Ende machen«,
angebundene Vieh), »erlösen«
»lösen« (z.B.
(z.
den Schuhriemen, das
die Fessel,
B.
Tat
jemand aus Qualen), »auflösen« (=
zerstören).
Eine ganz entsprechende Bedeutung hat nun auch im Demotischen selbständiges
verbum
Verbum
in w!h-f
Verbum
das
sdm äußerlich
wffr,
So heißt
unterscheidet.
nichts
in
als
das sich von jenem perfektischen Hilfs-
dem magischen Papyrus von London und Leiden
am
oft
es
z.
B. in
Schluß der Anweisung,
was der Zauberer zu tun habe; iw-ir-k (eu.-) wlh »wenn du (damit) fertig bzw. zu Ende bist« (so tue das und das), Mag. pap. 4, 20 u. o.; desgl. einmal in anderer Person: iw-w wJh »wenn sie (die herbeizitierten Götter) fertig sind« mit Essen und Trinken), ebd.
(seil,
3, 1.
In der Form o^co. die demnach mit dem demot. w^'h-f— altkopt. g&.q« und dem achmim. &.§-, von dem oben ausgegangen wurde, zusammenhängen wird, haben
wir eine Nebenform des W)h, mit Abfall des
dem Nomen
hinzu«) und in »Deposition«)
für die allgemeinere
spezielleren
Formen vorgenommen, indem Bedeutung »legen« usw.,
die
sie
die
um
vollere
gegeben.
in der allgemeinen
*metet (mhtc)
t
ältere
Form
wurde (schon
ausfiel
und
ist vielleicht
Form
Wort
»
ÄZ. 47, 37
das umgekehrt
*metret »Mitte«,
r
zu
geschrieben), in der speziellen »Mit-
altägypt, ]
*metret
bewahrte
o
I
_
und
$/w\J/
bis
I.
(ÄZ. 41, 50/51) kann
Liegt uns in d^j-o'yu) eq-ciOTM das Perfektum
verbums w?h
icli
ver-
auch dort später seiner-
bzw. zu Aleph wurde (Meepe). Auch die Unterscheidung zwischen als $iög
II
aber das
Bedeutung »Mitte« anscheinend sehr früh nach Ausfall des
tag« alter die vollere
I
etwa
das h gekürzte für die
Das beste
das
,
Bedeutungen »zu Ende kommen«, »aufhören« und »Meldung«
Mehrere Beispiele einer solchen Differenzierung habe
seits
wifr
wie es sooft geschieht, eine
wendet,
Pjöpej
1
»Meldung«, »Nachricht« (demot.
o«yco
alt
»und« (boh. o«yo^, eigentlich »füge
Ä.«yto
Die Sprache hat hier,
antreffen.
Differenzierung der
cyto^ »legen« (hinzufügen, niederlegen),
Infinitivs
die wir auch in
h,
zu
Ende kommen « und
dem
in
das perfektisch gebrauchte sdm-f desselben
I
mit
liier
angeführt werden.
dem
Infinitiv des Hilfs-
demot, wlh-f sdm
Verbums
vor, so
=
g^q-cuvrM
wird voraussicht-
auch in unserm eT-^g-cooTM der perfektische Sinn nicht nur durch die
lich
Bedeutung des Verbums wfh, sondern auch durch die Form des Satzes gegeben
Wir werden daher
sein.
stark verkürzter
dem
dem &.g- wohl und enttonter Form (Status
Qualitativ die
in
das Qualitativ des
in
construetus) vermuten dürfen, da
perfektische Bedeutung inhäriert,
Handlung resultierenden Zustand (»getan
Verbums wth
sein«,
indem
es
den aus einer
2 »geschehen sein«) bezeichnet
—
.
2 Griffith-Thompson, Mag. Pap. Glossar, Nr. 214. Über dieses Verhältnis dürfen ) wir, die wir diesen Zustand durch ein Präsens ausdrücken, uns nicht täuschen. Für den Ägypter und den Semiten ist »ich sterbe« oder »ich werde getötet« ein Imperfektum (Präsens), »ich bin l
)
tot«
=
»ich bin gestorben«
=
»ich bin getötet«
aber ein Perfektum.
K.Skthi.:: Das perfektuehe Hilfsverbum
1914.]
ct-^-cüjtm würde dann ist)
mit Hören«,
€T-^-ctoTÄi
kommende
würde
deuten, und das
^2-ciotm tatsächlich Der Vokal
in
in
*,
hat
in
ncs^q
des
Wegfall
To^oq
»gelegt sein« und
Hören«
mit
hat«,
In-
würde
s..
be-
die ct-
wie
in
des
statt
erwartenden
(ügypt.
*•
iTAttCq
r).
ist
dagegen auf jeden
Der Schwund des w
ist
dem
der
Fall
denen die Formen o^-ho
£*>.q-,
»ihn zufügen« {dj.twih-f) von
O'yiog^O'YO^ gegenü herstellen.
*•-
zu
Auch der Status eonstructus des Inhat im Achmimischen den *w -Vokal
Unregelmäßig
^§- sowohl
in
lü,
wird
fertig
Präposition
für die
a.-
Seitenstücke.
u. a.
»Befehl erteilen«).
(o«Yd.£-c^§ii€
dm
wäre, das «\o- für
besprochenen ovu),
constrnctns a^-
Status
der im Sahid. o-ye^- lautet,
0'yu>£.
finitivs
ist
der Praxis hat. keineswegs decken.
dem
»er sagte«
115
Koptischen.
mit der Bedeutung »welcher gehört
sich
den achmimischen Formen
für
Alternative
»welcher zu Ende kommt,
wörtlich
u.
(bzw. gekommen Nähme man dagegen, was ja
mit Hören«.
ist
für den Status construetus des oben
also
finitiv,
fertig
Betracht
in
im Demotischen
wörtlich bedeuten »welcher zu Ende
»welcher
die einzige noch
«-//
:
o-yfo
besser erhaltenen
nur ans der Abnutzung der
als Hilfsverbum oder Konjugationsmitte] dienenden Formen zu erklären. Fr hat. worauf schon Spiegelberg hinwies (ÄZ. 42.60). seine Parallele in dein Namen des Königs Wfh-ib-r c = 2nsn — 'A7rpivjc, der nach ÄZ. 41, 50 als Kurzform zu bewerten ist.
nun noch Fragen IZweizusammenhängen: wie bleiben
einander
ist
beantworten,
zu
die Bedeutung,
den oben besprochenen perfektischen Ausdrücken
=
das grammatische Verhältnis des von
will
mit-
engste
Ende kommen«,
hat, »zu
hören« aus der Grundbedeutung »legen« des Stammes ist
auf das
die
die das Hilfsverbum w>h in
wijf,
abhängigen
»auf-
und wie
abzuleiten,
tr>/i-f stim
Infinitivs in
2&.q-cu>TM und ct-a^-cüjtm zu denken?
Die Bedeutungsentwicklung von
wiJj,
»legen« zu »zu Ende
kommen«,
»auf-
hören« kann wohl nur über die sehr häufige Bedeutungsnuance »niederlegen« erfolgt
sein,
auch bei
die
dem sinnverwandten
den Bedeutungen »lassen«, »verlassen«, »unterlassen« geführt intakten will selbst 24. 7 in
=
cyto^.
in
zu
gleichfalls
oLvoLiravaig)
unserem cyco,
o^h^
»sich
niederlassen«,
intransitiver
»legen«
»werfen«,
hi c kco
Anwendung
hat
und
»wohnen« gelangt
Ihm
(z.
ZU
dem
B. Sir.
vorliegt
wie
£^cj--
&.£-.
Bereits das Neuägyptische weist Beispiele von wih auf, die der koptischen
Anwendung nahezukommen »ich
war König über Ägypten«
^ aXTA
|
^^T
^
mein Herz nicht niederlegte
^rr^
Gute für dein Hans zu suchen«. Harr. 45.1.
wurde mein Herz niedergelegt beim Suchen von Gutem und Wohltaten
für eure Heiligtümer«,
5.
Verbum hier durchaus schon mit »aufhören« bzw. »aufübersetzen, wenn nicht wih ib eine Verbindung wäre, die auch
Man könnte hören lassen«
Harr. 57,
das
15«
116
K. Sethe: Das perfektische Hilfsverbum
wo von
sonst vorkommt,
iclh
im Demotischen
u.
Koptischen.
[52.
Band.
»aufhören« nicht die Rede sein kann, sondern eher
»nachlässig sein« paßt.
Die obigen Beispiele könnten es nahelegen, den von &.g- und g&.q- ab-
hängigen
altem
Infinitiv aus
m
cum
I\
des koptischen Futurum eq-n^-ccoTM (neuägypt.
zugrunde des
m
liegt.
a
(3
Schuld tragen
nd».-
Form
=
Bei wjh-f sdm finitiv
ä.
(1(1
a
Verbum
in ^q-o'ycja
Form
Zustandssatzes.
eines
des Zustandssatzes. entstanden
g^q-cioTM wäre
^
ää.n ¥^>.
)
dem Schwunde
= neuägypt.
v\
ftr>
,
).
eq-ctoTM aus-
mehr
spricht
^
cum
j
für
eine
infinitivo,
sei.
es an sich denkbar, daß der einfache
In-
und das Objekt zu w>h dargestellt halte. Verbum noch nicht zu seiner intransitiven Bedeutung »aufhören«
schon ursprünglich gewesen
dieses
;ils
od.
Q
an
andere Erklärung, nämlich, daß der Infinitiv wie sooft aus altem einer beliebten
is
*
(vgl. indes £it- »in«
Die Art, wie das von wlh abhängige gedrückt wird, nämlich in
/ww\A
v\
(I
Hier dürfte aber doch wohl das n von
(kopt. R-) die
dem
zu erklären, wie es ja
infinitivo
sei
gelangt war; daß das deinot. iv>h-f sdm also ursprünglich bedeutet habe:
»er hat (das)
Hören niedergelegt«.
Qualitativ von wth
enthält,
Bei eT-d.g-cavTM, das ja wahrscheinlich das
eine solche Erklärung dagegen
ist
ausgeschlossen.
Dieser Ausdruck setzt sicher schon die intransitive Bedeutung »aufhören« od.
aus und sein Infinitiv kann daher nur
hr oder
?uis
m cum
infinitivo erklärt
ä.
vor-
werden.
Das Wort
Von Uas Wort
\\
^y,
wiedergegeben. sehr
F.
wurde bisher
Es mochte dabei
wenig geachtete war:
in der
auffallen,
im Felde geschildert, ja der v\
militärischen
Ich
und dafür »Fußsoldat«
*=$>
daß die Stellung desselben eine
Man
glaube,
in der
Kaserne und
wird zu den höheren Offizieren
(Brugsch übersetzt öfters:
man kann
»Truppe«.
fc|
ein
Max Müller
der Linieninfanterie des
»Leutnant
ruhig einen Schritt weitergehen
setzen.
Zunächst läßt sich diese Übersetzung sprachlich gut begründen. nämlich in v\
in einen
hat in ihm deshalb die unterste Stufe der
sehen wollen.
Hierarchie
oder Unteroffizier«.)
Regel mit »Offizier der Fußtruppen«
werden uns seine Leiden
es
deutlichen Gegensatz gebracht.
Graf Calice.
Nomen
unitatis
zu
dem bekannten Kollektivum 2^(j(jo
hat richtig gesehen (Asien 270 n.
R. von
dem
Ich sehe
2
),
2?
daß diese Bezeichnung
ihr verliehenen Grundbesitz
genommen
1914.]
Graf Calick:
F.
Das
Wort ^\ "
W
"°
117
.
nur daß es nicht gerade ein Erbacker sein muß, da der Stamm ^A'Sti
ist,
nicht nur »erben«
dann ein
sondern auch »beschenken« heißt.
»Beschenkter«
oder
impf. pass. 'ejw-'^ew zu vokalisieren sein,
Hiervon unterscheidet
sein wird.
Der einzelne Soldat
»Belehnter« '«^^K'ESa
sicli
1
muß
Dies
-
als
Part.
was etwa wie 'au&u* gesprochen worden unser
^^
~S
das die Amarnatafeln
,
mit ueu wiedergeben, nur durch den Verlust des Anlauts, der an dieser zwar ungewöhnlich, aber doch mehrfach belegbar ist (vgl. Kktiie, Verbum
Stelle
alter Zeit
etwa
:!
mitunter verlieren (Ermax Gr. 260).
Nimmt man
zieht
mit Prügeln traktiert.
Sieh,
.
Jung wird
.
.
wie er
Brot und Wasser trägt
wenn man
lautete
war.
%"
^f>
=
Fußsoldat
glaube
zur
ich,
ist.
er
schwebt zwischen Leben und Tod
er
ruft zu seinem Gott:
Dir das Los des Soldaten
in
erwähnten Schilderungen zur Hand, und übersetzt
nach Syrien ...
Soldat marschiert und
natürlicher als
gesichert
dies auch sachlich der Fall
die oben
man: Der Soldat
schon
[l
Das Kollektivum hingegen
Bei Durchsicht der Belegstellen wird man,
rechtfertigen.
sein
zu jenen, die ihr
nach dem Gesagten die Gleichung
ist
Überzeugung kommen, daß
der
^A
Schwund
so daß hier der Anlaut vor
jewcöjet,
Sprachlich zu
Übrigens gehört die Wurzel
ic&t).
ioott,
92c
§
1
moi,
ist
Komm,
er in die
Kaserne
gesteckt
nach Syrien zieht und über
auf der Schulter usw.
dies alles
vom
.
.
.
1
mich/' oder: Ich erzählt
rette
4
klingt dies zweifellos
so
,
... er wird
Berge marschiert;
die
Offizier gesagt
werden
Ebenso
läßt.
gewinnt der in der AZ. 1880, 96 veröffentlichte Text an Klarheit durch die Les-
Der Genera^
art:
Feldzeichenträger,
der
und aus
sie gelien ein
Esel
der Oberst der Fremdtruppen, der Skr, der vor ihnen Stellvertreter,
in den
Höfen
der HeerSchreiber,
während der Soldat dem beladenen
des Palastes,
gleicht.
An
einigen andern Stellen empfiehlt sich ferner die Übersetzung »Soldat
schon wegen der großen Anzahl der genannten Individuen: so Harr.
wo
^
der ägyptische Feldherr 500 Krüge, in denen 200 ^\
und Fesseln stecken, von weiteren 500 V>
kaum
anders übersetzen
als
Ebenso Pap. Turin
tat.
bei
der
steht,
der Fußtruppen,
der Oberst
dir,
III
nebst Stricken
»Soldaten«, wie es schon Maspero Etudes Kg. 1,61
6—7:
Siehe,
es
ist
große Anzahl von Leuten
eine
von 3 Abteilungen Soldaten, darin 600 Mann, jede zu 200
abgesehen
Auch LD.
4,
2. 4,
Hier kann man
tragen läßt,
*=g
V
")0
219? hat man 200
\^ ^
von den Abteilungen der
mit dem "iZZ *==? in Parallele gesetzt erscheint,
z.
Ich
B.:
war
Fischer.
^
daß der
Als Gegenargument wäre höchstens .anzuführen,
.
allein,
^ es
öfter
kam
m
IWJ\N\
i)
^
^\
mitteilte, ist es 2 ) r
")
Zum
ffj
als
»Beschenkter«
ist
bekannt,
vgl.
AZ. 46, 100.
im Sinne von »Lehensinann« nicht nachzuweisen. 3 Sali. 1 ) Vokal vgl. hphuj »Ausgebreitetes«. -
Vgl. ÄZ. 1910, 135.
-
7.
Wie mir Grapow -UV
')
freundlichst
An. IV
9,
UV.
118
F.
Graf Calice: Das Wort
w cw
mir kein Fürst, snn,
des Heeres
1
*4
^\
[52.
insofern der mama
,
»Offizier
als
.
Band.
der
A/WSAA
Wagentruppe « angesehen wird.
—— M
Der
Fußtruppen«.
Griechen, wie ihn
^
)
*aa/wv
auch Maspero, Manuel de
B.
z.
v
die
—
als
hier.
7rcipoußuTvig
der
Dieser Ein-
41, faßt.
e'g.
•**•>»
|Tj
Doch wurden
Vaters.
—
Leiheigenen.
.
.
.
Abteilungen
den oben
Man
v
sie
(TTpocrevojjievoi
2. 12):
macht den einen die
etwa
der Ptolemäerzeit.
Sie
^
Mi (An.
—
so Sali.
7, 1
I
An. IV
;
n
10, 1
dem
—
10,
meines
verzeichnet alle
5).
gewesen zu
so sagt der Stelle
Sie
sein
wurden
scheinen
und bilden offenbar das schwere
4, 7)
l@^A
Man
:
V
an
ji
S,
einen Falle LD.
nähere Bezeichnung in viel größerer Zahl erscheinen (5000 öfters einen
—
Stand zu bilden
nicht sehr groß
Fußvolk, neben welchem wenigstens in
*=$>
wo
sie
Ich wurde v\
zum
Pap. Turin
zitierten
Daß der \\
der späteren
Institution
auch aus Leibeigenen rekrutiert
vereinigt,
|
die
Teil, einen erblichen
von sich (Urk. IV
1
wohl ähnlich der
\\\\c\
Inhaber eines kleinen Grundstücks, von
zum
scheinen, wenigstens
Admiral
^s\
einberufen wurden
turnusweise
hat
i
vielmehr der Wagenkämpfer,
ist
sich
denken
,ua%/ uot
(vgl.
stützt sich
hält also nicht stand.
Man muß
in
Wortes
diese Auffassung des
wieder nur auf die Parallele mit dem vermeintlichen »Offizier der
eigentlich
wand
Aber
—
III
|P$
i
219r 1$ 200 v\
also einen Diener
ohne *&).
— neben
wohl nichts;
verschlägt
i
sich
auch der
griechische Hoplit hat ja seinen Knappen. Schließlich möchte ich noch auf eine Stelle hinweisen, die allerdings auf
den ersten Blick gegen die hier vorgeschlagene Übersetzung des Wortes v\ zu sprechen scheint.
Urk. IV 890, 6 beginnt nämlich
*=%
die Lebensbeschreibung
Amenmheb mit den Worten:
des
Der
"\\
Der
alte
'Imnmhöj der
&Y,
selige,
spricht:
.
.
.
Feldhauptmann wird am Schlüsse seiner Laufbahn gewiß diesen
Ausdruck nicht von
sich gebrauchen,
wenn
er sich
damit
Genau das gleiche Argument aber spricht gegen
y^
als
»Gemeinen« bezeichnet.
die alte
Anschauung, die
*4 als niedersten Grad der militärischen Laufbahn faßt.
nur die Annahme, daß unser Wort auch konnte, etwa wie bei uns das Ich
glaube also,
die
Wort
in
2 )
Sali. III 8, 6
allgemeinem Sinn gebraucht werden
Bedeutung des Wortes v\ als
Mj
,
die
ich
im vor-
gesichert gelten".
ähnlich 2, 2.
Nachträglich sehe
mit »soldier«
also
»Soldat«.
stehenden zu beweisen gesucht habe, kann ')
Es bleibt
überträgt.
ich,
daß auch Gardiner, ÄZ. 43, 31
ohne weitere Bemerkung
Hokhnk: Drei koptisch-saidische Texte
G.
1914.]
n. d.
Kgl. Bibliothek
su Berlin.
1
III
Drei koptisch-saidische Texte aus der Königlichen Bibliothek zu Berlin.
Von Gerhard Hoehne. Uie
Königliche Bibliothek zu Berlin besitzt unter Ms. Orient, fol. 1350 folgende drei kurze koptische Texte in saidiseheni Dialekt: 1. ein Bruchstück einer Lebens-
beschreibung des Pachom von Tabennese;
2. ein
Bruchstück einer Predigt; Bruchstück einer Ansprache Jesu an Maria, seine Mutter.
ü. ein
1.
Wenn bietet
das zuerst genannte Fragment auch inhaltlich nichts wesentlich Neues
— auf der
ersten Seite des Blattes wird die Geschichte von einem Krokodil
erzählt, das Pachom und seinen Bruder Johannes am Ufer des Nils überrascht, während auf der zweiten Seite von Kämpfen mit den Dämonen die Rede ist so ist es dennoch in doppelter Hinsicht von Interesse. 1. Es bestätigt, daß die saidische Lebensbeschreibung des Pachom langer und ausführlicher war als die boheirische, eine Tatsache, auf die Amelineau bereits ,
aufmerksam gemacht
hat.
In jener
weitschweifiger wiedergegeben als
werden Einzelheiten in
dieser.
Das
umständlicher und
viel
zeigt in
unserem Falle insbe-
sondere die zweite Seite der Handschrift, die über die Nachstellungen der Dä-
monen
handelt,
während
die
Erzählung von dem Krokodil im Vergleich mit
der entsprechenden Erzählung der boheirischen Rezension keine
Abweichungen
Damit
bietet.
ist
wesentlichen
jedoch schon zum Ausdruck gebracht worden,
daß die boheirische Lebensbeschreibung keineswegs eine bloße Übersetzung der saidischen ist, sondern vielmehr eine freie Bearbeitung, worauf wiederum Amelineau schon hingewiesen hat, -- Soviel über das Verhältnis der saidischen
Im einzelnen mag der beiden Texte zur Anschauung bringen zur
boheirischen Rezension.
GegenübersteUung
eine
dies
1
.
2.
Des weiteren zeigt unser Fragment, verglichen mit einem von Amelineau
herausgegebenen Bruchstück
in saidischem Dialekt
2 ,
daß die
erhaltenen Bruchstücke nicht die Reste einer einzigen
schreibung des
wohl
zwei
Pachom
saidische
sein können, sondern
Versionen
—
daß
in
diesem Dialekt
(saidischen)
Lebensbe-
es mehrere,
mindestens aber
des
Klostergründers
der Lebensbeschreibung
dem Krokodil Im Anschluß an die Erzählung wird nämlich über das Ende des Johannes, des Bruders des Pachom, berichtet Von diesem Ereignis handelt nun aber auch das erwähnte, von Amelineau er-
gegeben haben muß.
von
\
')
les
Vgl. Annales
membres de
la
du Musee Guimet, Bd. XVII,
S. 26, 27, 28.
*)
-
mission archeologique francaise au Caire, Bd. IV,
2.
Memoires publiea 539 ff.
Fase., S.
par
120
Hoehne: Drei
G.
koptisch-saidische Texte
a. d.
Kgl. Bibliothek zu Berlin.
[52.
Band.
anderem Zusammenhange, denn hier Bemerkung über den Tod des Johannes an die Erzählung von dem Streite der beiden Brüder bei dem Bau des »Klosters« an, den wir außerdem aus der griechischen Originalbiographie des Pachom kennen, die 2 die Bollandisten herausgegeben haben und unmittelbar darauf geht der Veröffentlichte saidisclie Bruchstück, jedoch in
schließt sicli die kurze
1
,
fasser dazu über, die
Anfänge der Klostergenieinschaft von Tabennese zu schildern.
In beiden Bruchstücken hat indes der kurze Bericht über den
durchaus denselben Wortlaut: muRcä.
muß nun
Sachverhalt
um
cvqiwofk
Tod
neqco«.
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des Johannes
— Aus diesem
aber der Schluß gezogen werden, daß die beiden saidi-
schen Fragmente nicht Reste einer und derselben Rezension der Lebensbeschreibung des Klostergründers, sondern Reste zweier verschiedener Werke sind. Vielleicht waren diese nicht voneinander unabhängig entstanden? Indes der in Rede stellende Satz ist so kurz und so trivial, daß die wörtliche Übereinstimmung wold auf Zufall beruhen könnte. Oder sollte unser Fragment -
—
Bruchstück einer ganzen Lebensbeschreibung des Pachom
vielleicht gar nicht das sein,
—
sondern von einer
vielleicht auf Grund der saidischen
Rezension ausgearbei-
— erbaulichen Betrachtung, von einer Festrede auf den Klostergründer geblieben sein? — Allerdings bisher von dem Vorhandensein solcher Festreden auf teten
übrig-
ist
Pachom von Tabennese
Zum
Schluß
noch erwähnt werden, daß auch Amelineau schon darauf
soll
aufmerksam gemacht auf verschiedene
(wie wir sie etwa über Sehenute haben) sonst nichts bekannt.
hat,
daß die von ihm herausgegebenen saidischen Fragmente
Werke zurückgehen, indem
er die inhaltliche
Übereinstimmung
hervorgehoben hat, die zum Teil zwischen diesen Bruchstücken besteht 3
geben
jetzt
den Wortlaut des Berliner Pachomfragments wieder.
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genommen kann
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freilich"
zu dieser Zeit von der Erbauung eines »Klosters« noch
Pachom und seinem Bruder überhaupt noch gar keine Mönche
Rede
sein,
sind.
Aber Pachom baut das Kloster bereits im Hinblick auf die Mengen, und über diesen Punkt geraten die beiden Brüder in Streit.
sollen,
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§10. Acta Sanctorum, Maii Bd.
III,
S.
25 ff.
—
8 )
die zu
Vgl.
Memo
ihm
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mission archtologique frangaise au Caire, Bd. IV, 2 Fase, S. 539ff. und S. 543ff. die Frag-
mente IV und V.
—
4 )
Es
ist
zu lesen mt
(vgl.
die folgende Seitenzahl).
G. Hoehnk:
1914.]
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Drei koptisch-saidische Texte
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a. d.
Kgl. Bibliothek tu Berlin.
12]
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