Der Briefwechsel zwischen Aleksandr I. Turgenev und Vasilij A. Žukovskij 1830-1845 [1 ed.] 9783412500382, 9783412500368

137 81 4MB

German Pages [549] Year 2018

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD FILE

Polecaj historie

Der Briefwechsel zwischen Aleksandr I. Turgenev und Vasilij A. Žukovskij 1830-1845 [1 ed.]
 9783412500382, 9783412500368

Citation preview

Holger Holger Holger Siegel Siegel Siegel (Hg.) (Hg.) (Hg.)

Der Der Der Briefwechsel Briefwechsel Briefwechsel zwischen zwischen zwischen Aleksandr Aleksandr Aleksandr I. I. I. Turgenev Turgenev Turgenev und und und Vasilij Vasilij Vasilij A. A. A. Žukovskij Žukovskij Žukovskij 1830–1845 1830–1845 1830–1845

BAUSTEINE ZUR SLAVISCHEN PHILOLOGIE UND KULTURGESCHICHTE NEUE FOLGE Begründet von HANS-BERND HARDER (†) und HANS ROTHE Herausgegeben von DANIEL BUNČIĆ, ROLAND MARTI, PETER THIERGEN, LUDGER UDOLPH und BODO ZELINSKY

Reihe B: EDITIONEN Band 33

Der Briefwechsel zwischen Aleksandr I. Turgenev und Vasilij A. Žukovskij 1830 – 1845

Herausgegeben, kommentiert und eingeleitet von Holger Siegel unter Mitarbeit von Angelika Lauhus

Böhlau Verlag Wien Köln Weimar

Holger Siegel hat sich an der Universität Gießen für Slavische Philologie habilitiert und arbeitet als Sprachlehrer in Bonn.

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar. © 2019 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Lindenstraße 14, D-50674 Köln Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Satz: Angelika Lauhus, Köln

Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com

ISBN 978-3-412-50038-2

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1

Danksagung

31

Zur Edition

32

1. „Entlassen oder beurlaubt“ Existenzunsicherheit der Brüder Turgenev. Paris, London Januar 1830 – Mai 1831

35

2. „In einem Jahr oder früher wäre alles verloren gegangen.“ Rückkehr nach Rußland Juli 1831 – Februar 1832

48

3. „Friedliche Tätigkeit zum Nutzen anderer und Dienst an Rußland“ Aufbruch nach Italien und Frankreich mit den ersten Stationen München und Ems August 1832

97

4. „Ohne bürgerliche Aufklärung erreicht man keine bürgerlichen Ziele.“ Reisestationen Mailand, Florenz, Rom, Neapel. Archivarbeit im Vatikan. Römisches Leben, Lektüre und Bekanntschaften September 1832 – Februar 1833

114

5. „Der Wohlstand der fast gleichen Klassen beweist das Glück der ganzen Gesellschaft.“ In der Schweiz. Rückkehr nach Rom März 1833 – Januar 1834

157

6. „Ich werde Samen aussähen … und er wird Frucht bringen, in seiner Zeit“ Ordnung der Besitzverhältnisse. Russische Zustände. In Moskau und Simbirsk Juni 1834 – Januar 1835

215

7. „Schon lange habe ich nicht mehr derart belebende politische Dispute gehört.“ Über Wien und Rom zu neuen Archivarbeiten nach Paris. Moskau Februar 1835 – April 1837

249

VI

Inhaltsverzeichnis

8. „Ich habe wahrlich keine Schuld, daß ich kein Stubenhocker bin.“ Europäische Reisen: Frankreich, Deutschland, Rußland März 1838 – November 1843

294

9. „Ich bin schon allzu sehr zum Stubenhocker geworden.“ Von Büchern und Menschen in Frankreich und Deutschland. Krankheit und Kurbäder Januar 1844 – August 1845

403

10. Undatiert

514

Namensregister

515

Einleitung Die vorliegende Veröffentlichung enthält den Briefwechsel zwischen Aleksandr Ivanovič Turgenev (1784–1845) und Vasilij Andreevič Žukovskij (1783–1852) in den Jahren 1830 bis 1845. Sie bildet damit die Fortsetzung und den Abschluß der mit dem ersten Band vorgelegten Publikation ihres Briefwechsels aus den Jahren 1802 bis 1829. Der Zeitraum vom Jahrhundertbeginn bis zum Ende des ersten Drittels war in Hinblick auf Turgenev im wesentlichen durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Jugend- und Studienjahre in Moskau und Göttingen, frühe geistige Prägung durch deutsche, schweizerische und englische Aufklärungsströmungen und literarische Empfindsamkeit. Früh wird Turgenevs historisches Interesse durch das Studium bei August Ludwig von Schlözer und Arnold Herrmann Ludwig Heeren in Göttingen geweckt und bleibt sein Leben lang lebendig. Mehr als das: Es wird zum Schwerpunkt seines Lebens in den letzten fünfzehn Jahren. Den Studienjahren folgen nach 1805 zwei Jahrzehnte der Dienstjahre im Bildungsministerium in Petersburg. Aus dem Staatsdienst scheidet er im Rang eines Staatssekretärs wegen Differenzen mit Mitgliedern der Regierung und des Senats aus. Die bis dahin klaren Lebenslinien Turgenevs werden durch die Ereignisse der Jahre 1825 bis 1826 gewaltig erschüttert. Der unerwartete Tod Aleksandrs I. im November 1825 scheint ein Vakuum, zumindest jedoch Unsicherheit in der Herrschaftsfrage anzudeuten, da der legitime Nachfolger Konstantin von der Thronfolge zurückgetreten war, ohne daß dies schon frühzeitig öffentlich bekannt gemacht worden war. In dieser Phase der Unsicherheit erfolgt der Versuch eines Staatsstreichs am 14. Dezember 1825, der freilich schnell niedergeschlagen wird und durch die Herrschaftssicherung Nikolajs I. ein baldiges Ende findet. Der Umsturzversuch bedeutet für die Familie Turgenev eine Katastrophe. Nikolaj Turgenev (1789–1871), einer der führenden geistigen Köpfe der Adelsopposition, befand sich zur Zeit des Staatsstreichs im Ausland und Anfang Januar 1826 in London. Die englische Regierung lehnte ein russisches Auslieferungsbegehren ab. Nikolaj Turgenev verbrachte die nächsten Jahre in London, bis er sich auch auf dem europäischen Kontinent bewegen konnte. Der jüngste Bruder Sergej (1792– 1827), der sich zu dieser Zeit in Neapel aufhielt, geriet ebenfalls in Verdacht, seine Papiere wurden von russischen Regierungsvertretern konfisziert. Für ihn bedeuteten die politischen Ereignisse die größte Erschütterung. Er erkrankte psychisch und starb, als er sich zusammen mit Aleksandr Turgenev in Paris aufhielt, am 1. Juni 1827 im Wahnsinn. Über die Todesursache hat Aleksandr den Bruder Nikolaj nicht in Kenntnis gesetzt.1 Nikolaj Turgenev erfuhr erst im Herbst 1840 durch Zufall von 1

Декабрист Н. И. Тургенев. Письма к брату С. И. Тургеневу. М.–L. 1936, 477ff. Der Herausgeber der Ausgabe ist A. N. Šebunin.

2

Einleitung

der wahren Todesursache Sergejs.2 Erst jetzt ändert er seine distanzierte Haltung gegenüber Žukovskij, den er bis dahin als einen Parteigänger Dmitrij Nikolaevič Bludovs angesehen hatte, der, obwohl enger Freund Aleksandr Turgenevs und Mitglied des Arzamas, 1826 als Mitglied der Untersuchungskommission dafür gestimmt hatte, Nikolaj Turgenev als am Aufstand Beteiligten schuldig zu sprechen. Nikolaj Turgenev stand die längste Zeit im Schatten seines Bruders Nikolaj, des wohl maßgeblichen Verfechters der Bauernbefreiung über Jahrzehnte hinweg, dem in sowjetischer Zeit die größte Aufmerksamkeit zukam. Dessen monolithisches Denken, das sich fast ausschließlich auf die Beseitigung der Leibeigenschaft in Rußland richtete, differierte erheblich gegenüber den breiter gefaßten Interessen seines älteren Bruders. Nikolaj Turgenev hatte in Göttingen eine vorwiegend ökonomische und juristische Ausbildung und Prägung erhalten, der alle anderen Interessen untergeordnet waren. Wohl war der Ältere Parteigänger seines Bruders in ökonomischen Fragen und Bestrebungen, aber der Schwerpunkt seiner Interessen lag auf dem Gebiet der (gesamt)slavischen Geschichte, der Theologie und Literatur. In den verschiedenen Interessensbereichen scheint auch die Distanz zwischen Nikolaj Turgenev und Žukovskij begründet zu sein. Dieser begegnete jenem voll Hochachtung und versuchte, alle seine höfischen und gesellschaftlichen Verbindungen zu Nikolaj Turgenevs Vorteil einzusetzen, aber privat ist die Distanz nicht zu übersehen. Im Gegensatz zu Aleksandr Turgenev, der eine Universitätsausbildung erhielt und anschließend in der Hauptstadt lebte, bildete sich Žukovskij autodidaktisch fern den russischen Zentren. Sein Ratgeber in geistigen Dingen ist der Freund gewesen, wie aus dem Briefwechsel der beiden im ersten Jahrzehnt nach der Jahrhundertwende ersichtlich ist. Früh errang er als Dichter und Übersetzer Reputation, mit der Berufung als Russischlehrer für Prinzessin Friederike-Luise-Charlotte-Wilhelmine von Preußen, die spätere Großfürstin Aleksandra Fedorovna und Gattin des Zaren Nikolaj I., avanciert er aber entscheidend.3 Seine Stellung am Hofe ist spätestens seit der Reise nach Preußen in der Suite der Großfürstin vom Oktober 1820 bis Februar 1821 gefestigt, 1834 wird er zum Geschichtslehrer des Thronfolgers Aleksandr Nikolaevič, des späteren Zaren Aleksandr II., ernannt, den er sowohl auf dessen großer Reise durch Rußland von Mai bis Dezember 1837 als auch auf der Europareise Mai 1838 bis Juni 1839 begleitet. 1841 legt der Thronfolger in Anwesenheit der kaiserlichen Familie sein Examen in Geschichte vor Žukovskij ab. In diesem Jahr scheidet Žukovskij aus dem offiziellen Dienst am

2

Vgl. Brief 124 vom 6. 10. 1840 an Žukovskij. Vf., Aleksandr Ivanovič Turgenev 1784–1845. Ein russischer Aufklärer. Köln, Weimar, Wien 2001 (Bausteine zur slavischen Philologie und Kulturgeschichte. Neue Folge. Reihe A: Slavistische Forschungen. Bd. 36), 230. 3

Einleitung

3

Zarenhof aus, er siedelt nach Deutschland über, die Verbindungen mit der kaiserlichen Familie bleiben weiterhin eng. Der Lebensweg ist jetzt sehr genau erfaßt in Даты жизни и творчества. In. V. A. Žukovskij, ПССиП, T. XIV, 331–412. Auszüge aus seiner Korrespondenz wurden in Русская старина und Русский Архив im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts veröffentlicht, bis der Bibliothekar Ivan Afanas’evič Byčkov 1895 eine erste Sammlung der Korrespondenz zwischen Žukovskij und Turgenev vorlegte. Spätestens aber seit Aleksandr Veselovskijs 1904 erschienener (erneut 1999 aufgelegter) fundamentaler Arbeit В. А. Жуковский. Поэзия чувства и „сердечного воображения“ (die Wendung сердечное воображение stammt von Turgenev, der sie gegenüber Vjazemskij im Brief vom 12. 11. 1819 prägt. Vgl. OA I, 351) sind seine romantische Ästhetik und Poetik Gegenstand einer bis heute nur noch schwer überschaubaren Literatur. Kaum einem russischen Dichter vor Puškin ist eine derart kontinuierliche Aufmerksamkeit zuteil geworden, von der nicht nur die immer wieder aufgelegten Ausgaben seiner Werke im 19. und 20. Jahrhundert zeugen, sondern auch das wissenschaftliche Interesse, das gerade in den beiden letzten Jahrzehnten einen enormen Aufschwung erfahren hat. An der Universität Tomsk wird seit 1999 an einer 20 Bände umfassenden Ausgabe seiner Werke gearbeitet (Полное собрание сочинений и писем). Die Veröffentlichung seiner Werke und Übersetzungen sowie der Schriften und Tagebücher in vorzüglicher Kommentierung läßt erst den ganzen Umfang seines Œuvres erkennen. Die Edition des Briefnachlasses in fünf Bänden wird zur Zeit vorbereitet. Wie intensiv sich die Bemühungen um die Erschließung des gesamten Werkes Žukovskijs gestaltet haben, ist schon aus der dreibändigen Ausgabe Библиотека В. А. Жуковского в Томске (Tomsk 1978, 1984, 1988) zu ersehen, die seine umfangreiche Privatbibliothek in ihren wechselseitigen Bezügen zu den westeuropäischen Literaturen unter literarischen, philosophischen, pädagogischen und historischen Aspekten erschließt. Solche editorisch-philologischen Bemühungen reichen bis in die unmittelbare Gegenwart. Hier ist N. E. Nikonovas Untersuchung В. А. Жуковский и немецкий мир (2015) zu nennen.4 Für Aleksandr Turgenev beginnt mit dem Jahr 1826 eine lange Zeit der Ruhelosigkeit. Seine wirtschaftlichen Verhältnisse sind keineswegs gesichert, gezwungenermaßen verkauft er große Teile der sibirischen Güter, um den eigenen und Nikolajs Lebensunterhalt zu sichern. Žukovskijs Lebensunterhalt dürfte durch die langen Jahre im Dienste der Zarenfamilie dauerhaft auskömmlich gewesen sein. Eine zweite Divergenz ihrer Lebensläufe: Während das Reisen für Žukovskij Dienstverpflichtung war, wird es für Turgenev zur Existenzform. Was im Sommer 4

Vgl. dazu: Vf. (Rez.): Nikonova, Natal’ja Egorovna, V A. Žukovskij i nemeckij mir. M.–SPb. 2015. In: Kritikon Litterarum. Bd. 44, 2017, Heft 1/2, 110–115.

4

Einleitung

1825 als ein Ausbruch aus einer unglücklichen Liebesbeziehung zu Aleksandra Andreevna Voejkova und aus bedrückenden Dienstverhältnissen in Petersburg zusammen mit Sergej Turgenev mit einer Reise über Königsberg nach Berlin und Paris begonnen hatte, entwickelte sich schnell zur ständigen Lebensweise. In dem Jahrfünft zwischen 1825 und 1830 bereist er Preußen, Frankreich, die Schweiz, England, Schottland und hält sich kurz im späteren Belgien (1829) und in den Niederlanden (ebenfalls 1829) auf. Die Korrespondenz des Jahres 1830 zwischen Turgenev und Žukovskij steht noch ganz im Zeichen der Sorge und Bemühungen, Nikolaj Turgenev von den Beschuldigungen des Jahres 1826 zu entlasten und dessen Fall möglicherweise direkt vor den Zaren zu bringen. Im folgenden Jahr aber treten daneben neue Motive und Themen, die eine gewisse Beruhigung in der causa Nikolaj Turgenev erkennen lassen. Noch in England, berichtet Turgenev am 10. Mai 1831 vom antiquarischen Fund der Tagebücher des schottischen Generals Patrick Gordon, der von 1661 bis 1699 in russischen Diensten gestanden hatte und über die Jahre von 1684 bis zu seinem Tode Tagebuch führte – Anlaß für Turgenev, diese historische Quelle mit einer pädagogischen Absicht zu verknüpfen, wenn er dem Freund anrät, sie „для составленія историческаго руководства“ (1831–1837, Z. 785ff.) zu nutzen. Das dritte Thema wird ebenfalls in diesem Brief aufgenommen: Er berichtet über westeuropäische literarische Neuerscheinungen, in diesem Fall über Thomas Moores Biographie Byrons. Ganz im Sinne des Aufklärungsideals spricht er dann davon, er wolle „мирною дѣятельностію на пользу другихъ“ wirken.5 Zwischen diese beiden Eckpunkte Frühjahr 1831 und Winter 1832 fällt Turgenevs erster Aufenthalt in Rußland nach sechs Jahren. Im Juli 1831 ist er in Moskau, wo er versucht, die ökonomischen und finanziellen Verhältnisse der Familie zu regeln und sich zugleich über seine eigene gesellschaftliche Position und eine mögliche berufliche Stellung in Rußland Klarheit zu verschaffen. Entsetzt erfährt er, daß ein alter früherer Vertrauter aus der Zeit des Arzamas, Stepan Petrovič Žicharev, den Turgenev zum Sachwalter seiner sibirischen Güter eingesetzt hatte, ihn in den Jahren seiner Abwesenheit systematisch betrogen und die Gewinne aus den Gütern großenteils auf die Seite gebracht hatte. Ein langwieriger Rechtsstreit um die Rückgabe setzt ein, der am Ende zu keiner restlosen Entschädigung Turgenevs geführt hat. Seine Verluste müssen bedeutend gewesen sein. Die materielle Grundlage für sein eigenes Leben im Ausland, aber auch für das Leben Nikolajs scheint erheblich angegriffen gewesen zu sein: „Мои дѣла въ величайшемъ разстройствѣ, я былъ на краѣ бездны“, bekennt er im Juli 1831. In dieser Situation waren Bemühungen um eine neue dienstliche Stellung von größter Dringlichkeit. Es scheint, daß Žukovskij großen Anteil daran gehabt hat, wenn Turgenevs ent5

Brief 197 vom 13. (25.) 6. 1845.

Einleitung

5

sprechende Vorstellungen sowohl bei dem Außenminister Karl Vasil’evič Nessel’rode als auch bei dem Bildungsminister Aleksandr Nikolaevič Golicyn einigermaßen freundlich aufgenommen wurden, die die Angelegenheit dem Zaren vortrugen, der seinerseits seine Zustimmung erteilte. Mitte Juni 1832 war über Turgenevs Gesuch entschieden, er erhielt den von der russischen Regierung finanzierten Auftrag, in den Vatikanischen Museen, in Paris und in London Archivmaterial zu suchen und zu sammeln, das über die Geschichte der diplomatischen Beziehungen Rußlands mit Westeuropa seit der Regierung Peters des Großen Aufschluß gab. Bereits im August 1832 befindet sich Turgenev in München, wo er in einem langen Brief von seiner bisherigen Reise berichtet. Sein Bericht ist zunächst eine Reise in die Vergangenheit. Einer der ersten Orte, die er aufsuchte, war Göttingen, wo er zwischen 1802 und 1805 studiert hatte. Er berichtet von alten und neuen Professoren, vergleicht die gegenwärtige Universität mit der um die Jahrhundertwende und beschreibt dem Freund ein langes Gespräch, das er mit dem alten Historiker Arnold Herrmann Ludwig Heeren geführt hat. Um dieses Gespräch hatte Žukovskij den Freund wahrscheinlich ersucht. Turgenev lenkte die Unterhaltung nämlich sogleich auf die Frage der Fürstenerziehung, der besten Lehrmethode und des besten Unterrichtsmaterials, um in dem künftigen russischen Herrscher sittliche Prinzipien durch politische Bildung zu begründen. Damit war das alte Thema der Fürstenerziehung berührt, und Turgenev führte als politische Exempla die Βίοι παράλληλοι von Plutarch und die Werke des preußischen Königs Friedrich der Große an, an denen der russische Thronnachfolger gebildet werden sollte. Turgenev ließ bei seinen Fragen an Heeren eine erstaunliche Kurzsichtigkeit erkennen. Nicht nur, daß die Zeit wohl über das Erziehungsideal Fénelons im Zeitalter des Absolutismus hinweggegangen war – Heeren war wohl wenig für solche Fragen prädestiniert, da er als Historiker die entscheidenden Entwicklungsmomente der Staatensysteme in der Geschichte in Wirtschaft, Handel und Kolonialsystemen erblickte. Mehr als Literaturempfehlungen vermochte ihm der alte Historiker dann auch nicht zu geben. Der Aufenthalt in München im August 1832 war für Turgenev nur Zwischenstation, wenngleich die erneute Begegnung mit Friedrich Wilhelm Joseph Schelling ihn tief berührt hat. Zuerst waren beide einander im Sommer 1825 in Karlsbad begegnet, und es scheint von Anfang an eine starke Sympathie zwischen ihnen geherrscht zu haben. Im Tagebuch des Jahres 1825 wird kaum so ausführlich über eine der Begegnungen dieses Jahres gesprochen wie über die mit Schelling6. Die Anziehungskraft wirkte über die Jahre fort, so daß Schelling ihn 1832 aufforderte, in München zu bleiben. Im Brief vom 2. 8. 1832 an Nikolaj teilte er folgende Äußerung des deutschen Philosophen über ihn mit: „Ich habe keinen hier, der so 6

1964, 293–298.

6

Einleitung

wie Sie mich verstehen konnte.“7 Geradezu überschwenglich schreibt Schelling am 21. September 1833 an Turgenev aus München. „Gehet es so fort, so werden wir bald eine kleine Colonie Franzosen unter uns haben. Doch dies Alles würde ich gerne vermissen, wenn die Hoffnung, die Sie, edler Gönner und Freund, mir halb und halb gegeben, wirklich in Erfüllung gienge, daß Sie nehmlich den Winter bei uns zubrächten. Es ist schön, seine Gedanken in jugendliche Geister und Gemüther hinüber zu leiten, aber dem Manne genügt nur der Mann. Wir stehen uns näher, wie an Jahren, so an Erfahrung, an Reife der Einsichten und Gedanken, die wir an denselben Gegenständen geübt, und Wenige (ich gestehe es ihnen gerne) haben mir das Vertrauen einzuflößen gewußt, das ich in Ihr Urtheil und in Ihren Charakter setze.“8 Der Grund hierfür dürfte in der für Schellings Denken konstitutiven Verbindung von Philosophie und Religion, genauer Christentum, liegen. Über keinen anderen Philosophen hat Turgenev so ausführlich berichtet wie über ihn. 1832 hat er in München Mitschriften aus dessen Vorlesung über die Philosophie der Offenbarung (erste Fassung) angefertigt und an die russischen Freunde und Bekannten vermittelt. München mußte Zwischenstation bleiben, da die Archivstudien ihn nach Italien verpflichteten. Am 1. September ist er in Mailand, zwei Monate später erreicht er Florenz, Anfang Dezember Rom. Bereits in Florenz beginnt er Italienisch zu lernen, um Dante und Tasso im Original lesen zu können. Beide Autoren bilden in den nächsten Monaten eine vorrangige Lektüre. Das Interesse für Tasso ist offenkundig auch biographisch bedingt. Als er in Rom das Kloster San Onofrio besucht, in dem der italienische Dichter seine letzte Lebenszeit verbracht hatte, stellen sich Gedanken an den früh verstorbenen Bruder Andrej und vor allem an Konstantin Batjuškov ein, der Anfang der zwanziger Jahre in geistige Umnachtung gefallen war. Fast zehn Jahre später (1841) kommt Turgenev erneut auf Batjuškov zu sprechen und zitiert aus einem bis heute unveröffentlichten Brief des Dichters vom 10. Januar 1820 an ihn nach Petersburg, als er in Neapel lebte. Darin heißt es: „Одни письма друзей могутъ оживлять мое существованіе въ Италіи“.9 Im Brief vom 7. Februar 1833 aus Rom an Žukovskij bezieht Turgenev sich aber genau auf diesen Zusammenhang, wenn er von seinem „Trübsinn“ („хандра“) spricht und nach dem Eintreffen von Briefen Žukovskijs und Nikolaj Turgenevs Batjuškovs Formulierung aufnimmt: „Я точно ожилъ вами.“ In dieser Feststellung reflektiert sich erstens Turgenevs eigene Situation und zweitens der literarische Charakter seiner Briefe. Den gesamten Briefwechsel durchzieht die Klage über das Ausbleiben von 7

Zit. nach Тютчев в дневнике А. И. Тургенева (1832–1844). Vstupitel’naja stat’ja, publikacija i kommentarii K. M. Azadovskogo i A. L. Ospovata. In: Федор Иванович Тютчев (Литературное наследство 97, кн. 2). М. 1989, 71. 8 АБТ VI, 349. 9 1964, 222.

Einleitung

7

Briefen der engsten Freunde in Rußland. Klagen über Einsamkeit konnte er freilich nicht. Gerade während der Monate in Rom hat er eine Fülle von Bekanntschaften geschlossen und nach eigenen Worten ein erschöpfendes Leben geführt. Die Liste der Bekannten ist Legion. Angefangen von der russischen und deutschen Malerkolonie in Rom über den italienischen und russischen Adel sowie das diplomatische Corps bis zu europäischen Berühmtheiten wie Stendhal lesen sich seine Briefe wie ein Katalog der geistigen crème de la crème Europas. So buntscheckig wie der Bekanntenkreis sind die Briefe der Monate aus Italien, die schon allein wegen ihres Umfangs die Form und Eigenart des Freundesbriefes überschreiten. Sie sind vielmehr als Briefberichte anzusehen, in denen versucht wird, die Grenzen zwischen journalistischer Berichterstattung und persönlichem Ausdruck aufzuheben. Exemplarisch für diese Themen-, Stil- und Genrevielfalt sind zum Beispiel die Briefe vom 21. Dezember 1832 und 10. Januar 1833 aus Rom. Der erste Brief beginnt gerade mit einer solchen Gattungsbestimmung, wenn er das Nachfolgende als „Rechenschaftsbericht“ („отчетъ“) bezeichnet. Die Bezeichnung spielt an auf die ältere Tradition der Epistolographie und der Tagebuchliteratur bei den russischen Freimaurern. Nicht zufällig beginnt Turgenev mit einem persönlichen Bekenntnis: Seine Vorstellungskraft werde von Natureindrücken weitaus stärker in Bewegung gesetzt als vom Anblick der Reste antiker Bauten. Von solchen Reflexionen geht er unmittelbar über zum Bericht über geschlossene Bekanntschaften. Schon in den ersten Tagen lernt er den preußischen Botschafter Christian Karl Josias von Bunsen kennen, dessen kunsthistorische Schriften er sogleich liest: „Я ее читалъ въ редкія минуты отдохновенія“: Die Abende verbringt er u. a. mit dem preußischen Prinzen August oder bei Fürstin Zinaida Volkonskaja, wo er den Direktor der Vatikanischen Kunstsammlungen Visconti kennenlernt. Dieser führt ihn durch die unterirdischen Kapellen der Peterskirche, er verbringt drei Vormittage mit Stendhal, der als sein Cicerone fungiert. Häufig ist er mit dem russischen Botschafter Graf Gur’ev zusammen, wird bekannt mit dem Maler Horace Vernet und dem Bildhauer Bertel Thorvaldsen, nimmt Italienischunterricht, merkt Kritisches zum italienischen Katholizismus an, der mit dem deutschen oder französischen nicht zu vergleichen sei, und fügt eine Anekdote über seinen Kammerdiener an, der der katholischen Propaganda in die Hände gefallen sei und die ihm verspreche, ihn innerhalb kürzester Zeit zum Priester zu machen, obwohl er in keiner Sprache kaum zwei zusammenhängende Wörter sprechen könne. Die scheinbare Zusammenhanglosigkeit der aufeinander folgenden Mitteilungen täuscht: Was er zu Beginn des Briefes über seine starke Empfänglichkeit für Natureindrücke vermerkt hat, wird am Schluß aufgenommen, wenn er berichtet, in einem Park hoch über Rom und dem Tiber Rosen gepflückt und einen Zweig von einem Pfefferbaum gebrochen zu haben.

8

Einleitung

Der zweite Brief beginnt ebenfalls mit einer kritischen Reflexion über das eigene Vermögen, die empfangenen Eindrücke und Gedanken eines jeden lebendigen Moments berichten zu können: Es sei schwierig, sich in der Vielzahl der Eindrücke und Erinnerungen (sic!) zurechtzufinden, womit die Frage der Komposition des Briefmaterials angesprochen ist. Er beginnt mit dem Bericht über das Grabmal für Aleksandra Andreevna Voejkova in Livorno, von da geht er über zu seiner Bitte an den russischen Maler Gabercetel’, ein Porträt der Totenmaske Tassos für ihn anzufertigen, sodann zum Bericht über das Grabmal Tassos im Kloster San Onofrio, dessen Grabinschrift er abschreibt und wo er unter den Zypressen, wo Tasso zu sitzen liebte, trockene Blätter für Žukovskij sammelt. Dreimal wird also das Motiv des Grabes variiert; der Zusammenhang mit der elegischen empfindsamen Dichtung und der romantischen Verehrung des Dichtergenies ist evident, gerade für Žukovskij, der mit der Übersetzung der Elegy, written on a country churchyard von Thomas Gray einen Höhepunkt der Grabdichtung nach Rußland gebracht hatte. Zu denken ist auch an Karamzins Nachruf auf den Freund A. Petrov Цвѣтокъ на гробъ моего Агаѳона (1793). Turgenev selbst läßt keinen Zweifel an der literarhistorischen Reminiszenz, wenn er im Anschluß an die Zypressen des Tasso zwei Verse aus der Элегія seines Bruders Andrej aus dem Jahre 1802 anführt. Während der Besichtigung der Klosterräume bemerkt er einen Bücherschrank mit „libri prohibiti“, den er natürlich (von außen?) sogleich inspiziert und darin Bossuets Discours sur l’histoire universelle aus dem Jahre 1681 entdeckt. Das Werk hatte Bossuet als Lehrbuch für den Dauphin Louis verfaßt. Die Mitteilung ist unter zwei Gesichtspunkten bemerkenswert: zum einen in Hinblick auf den Prinzenerzieher Žukovskij, zum anderen in Hinblick auf die im Brief zuvor getroffene Feststellung, der Katholizismus sei in Italien von ganz anderer Qualität als in Frankreich oder Deutschland: Was in Frankreich höchste Würdigung durch den Thron erfährt, wird in Italien der Öffentlichkeit entzogen und im Giftschrank eingesperrt. Auch hier ist die Komposition der einzelnen Motive und Themen im weiteren Verlauf des Briefs alles andere als willkürlich, auch wenn es den Anschein erweckt. Im Anschluß an diese Bücherreminiszenz berichtet Turgenev von der Einkleidung eines jungen Mädchens als Nonne und hebt gerade den lebensfeindlichen Aspekt dieser religiösen Handlung hervor. Gleich darauf folgt der Bericht von einer Christusprozession, bei der eine Jesuspuppe („Il Bambino“) durch die Straßen getragen wird, wobei die Prozessionsteilnehmer Anekdoten von der wundertätigen Kraft der Puppe erzählen. Fanatismus und Aberglaube treten somit als beherrschende Züge des Katholizismus in Italien hervor. Diese These wird bekräftigt im anschließenden Bericht über einen Besuch bei Bunsen, in dessen Verlauf Turgenev von der „gläubigen und aufgeklärten Ehefrau“ des preußischen Diplomaten spricht.

Einleitung

9

Mit der Kritik des Katholizismus hat es damit nicht sein Bewenden. Den letzten Teil des Briefs widmet Turgenev einer kunstphilosophischen Schrift des Hannoverschen Diplomaten Georg Christian August Kestner mit dem Titel Abhandlung über die Frage. Wem gehört die Kunst? (Berlin 1830). Kestner vertritt hierin die Auffassung, die wahre Kunst sei Andacht vor dem göttlichen Ursprung der Welt. Diese These setzt Turgenev in Gegensatz zu seiner Betrachtungsweise des italienischen Katholizismus, den er als ein auf der Lüge errichtetes Gebäude verwirft. Kestners Auffassung von Kunst verurteilt er als ästhetisiertes Heidentum, das die Kunst zur weltlichen Prachtentfaltung mißbrauche und als Deckmantel handfester materieller Interessen instrumentalisiere (Peterspfennig). (František Palacký hat wenige Jahre später auf denselben Sachverhalt hingewiesen. Aus Rom schreibt er unter dem 4. Mai 1837 an seine Frau über das päpstliche Hochamt zu Christi Himmelfahrt: „Freilich wird es schwer, Demjenigen, der die grandiosen Umgebungen und Örtlichkeiten nicht gesehen, eine Idee des Ganzen beizubringen; denn hier hat Reichtum, Macht, Kunst und Geschmack Alles vereinigt, um das an sich erhebende religiöse Fest noch zu erhöhen.“10) Von solchen Betrachtungen zum Zusammenhang zwischen Ästhetik und Religion und zu einem äußerlichen Christentum bis zur scharfen Kritik des Gesellschaftszustandes in den italienischen Staaten war es nur ein Schritt. Im Brief vom 7. Februar 1833 gibt Turgenev seiner Kritik an italienischen Verhältnissen unmißverständlichen Ausdruck und greift zugleich auf Gedanken aus früheren Jahren zurück. Die Anhänglichkeit des Volkes an den Papst ist für ihn eine „komische“ Erscheinung, sie sei unvereinbar mit bürgerlichen Verbesserungen, alle Klassen lebten in einem Zustand der politischen, bürgerlichen und sittlichen Demoralisierung, bürgerliche Aufklärung fehle völlig. Der gänzliche Mangel an Infrastruktur und das Darniederliegen der Landwirtschaft verhindern, daß die Voraussetzungen für eine geistige Aufklärung entstehen. Diesen Schritt habe Deutschland in historischer Perspektive getan (ohne daß Deutschland genannt würde). Die etwas abbreviative Formel Turgenevs für den Gang der Aufklärung lautet: Die Kommentare zu Homer in der Renaissance seien die Voraussetzung für die historische Bibelkritik in der Aufklärung gewesen, und daraus sei endlich die Freiheit Amerikas erwachsen. Ähnlich hatte er schon im Tagebuch am 14. Juli 1825 (sic!) nach der Ausreise aus Rußland und der Ankunft in Wittenberg argumentiert.11 So verwundert auch nicht, daß er mit sichtlichem Abscheu die jährliche Zeremonie des Treueids der römischen Juden gegenüber dem Senat beschreibt, der auf erniedrigende Weise geleistet werden müsse. Als Schlußfolgerung bleibt: 10

František Palacký, Briefe an Therese. Korrespondenz von František Palacký mit seiner Braut und späteren Frau aus den Jahren 1826–1860. Mit einem Geleitwort von Jiří Gruša herausgegeben und eingeleitet von Jiří Kořalka. Dresden 2003, 192. 11 1964, 283; Vf., Aleksandr Ivanovič Turgenev 1784–1845 (wie Anm. 3), 342.

10

Einleitung

„Папство, въ наше время, никакъ не согласишь съ гражданскою властiю.“ So ist nicht verwunderlich, daß er die Schweiz folgendermaßen rühmt: „благосостояніе равныхъ почти классовъ доказываетъ щастіе всего общества, въ цѣломъ и въ индивидуумахъ.“12 Die langen Briefberichte spiegeln freilich nicht nur die Erlebnisse und Erfahrungen in Westeuropa wider; immer wieder reflektiert Turgenev auch seine eigene Situation und die weiteren Perspektiven. So resümiert er im Brief vom 10. Januar 1833 die augenblickliche Lage: Wegen der Hitze könne er es nur zeitweise in Italien aushalten, nach Frankreich zum Bruder ohne Regierungserlaubnis zu fahren, verbiete ihm sein Gewissen, Dresden, einst der Ort des glücklichen Zusammenseins mit Sergej und Žukovskij, sei ihm durch die Polen und den russischen Botschafter Šreder verleidet. Die Rückkehr nach Rußland sei ihm ebenfalls verwehrt, dort sei er von früheren Freunden ausgeplündert worden und werde von Spionen überwacht. Angesichts dieser Situation scheint Žukovskij mit Regierungsmitgliedern Überlegungen angestellt zu haben, wie Turgenev wieder in Rußland zu einer seinen Vorstellungen entsprechenden Tätigkeit zu verhelfen sei. Dabei hat er dessen oberste Maxime, gesellschaftlichen Nutzen zu stiften, gewissermaßen als Köder ausgeworfen. Im November 1833 mahnt Žukovskij ihn, sein „Nomadenleben“ im Ausland aufzugeben und sich in Moskau niederzulassen; darüber habe er schon mit A. N. Golicyn gesprochen. Offensichtlich stehe von Regierungsseite aus einer Berufung Turgenevs auf einen Senatorenplatz im Justizministerium nichts im Wege. Turgenev antwortete umgehend: Žukovskij habe an seinen „Ehrgeiz“ („честолюбiе“) appelliert, allein dieser gehe in eine andere Richtung. Beruflicher Ehrgeiz sei ihm längst fremd, Nutzen zu stiften könne er sich nur außerhalb des Staatsdienstes vorstellen, ein Amt im Verwaltungsdienst oder Gerichtswesen wies er mit dem Verweis auf das russische Justizwesen vehement zurück: Er träume davon, als Privatperson eine Schule oder Universität zu leiten oder zu verbessern, ein Gefängnis, Krankenhaus oder Armenhaus einzurichten. Öffentliche Tätigkeit sei für ihn gleichbedeutend mit dem Verlust der eigenen Würde (достоинство), womit er sich deutlich auf Karamzin bezog, der ebenfalls öffentliche Ämter als unvereinbar mit seiner Würde und seinem Gewissen abgelehnt hatte. Am 2. Januar 1834 kam er im Brief aus Rom erneut auf diese Frage zu sprechen, scharf zwischen staatlichem und privatem Wirken unterscheidend: „…я не буду учреждать Университетовъ … но буду снабжать Профессоровъ хорошими книгами … брошу сѣмя, которое … позрѣетъ и принесетъ плодъ, во время свое…“. Mitte Mai 1834 kehrt Turgenev nach Rußland zurück. Vier Wochen später teilt er Žukovskij im Brief vom 14. Juni seine Eindrücke von Rußland in dieser Zeit mit 12

Brief 64 vom 9. 8. 1833 aus Vevey.

Einleitung

11

und zieht eine vernichtende Bilanz. Nie sei ihm der Gedanke, in Rußland zu dienen, ferner gewesen. Den Moskauer Salons habe er sich völlig entfremdet, das gelte sogar für den Salon der Fürstin Vera Fedorovna Vjazemskaja. Was in Moskau interessiere, lasse ihn gleichgültig. Zudem begegne er überall Verleumdungen und Zuträgereien. So steht der Entschluß fest, nicht länger in Rußland zu bleiben, zumal der Generalgouverneur von Sibirien ihn habe wissen lassen, von Regierungsseite aus beständen keine Bedenken gegen die Erteilung eines Auslandspasses. Ungeklärt sei bis jetzt allein die Frage seiner Berichte an Golicyn über die Archivarbeiten; inzwischen sei die Zahl der Handschriften auf 163 angewachsen, zu denen er auch die Meinung des Archäographen und Historikers Pavel Michajlovič Stroev erbeten habe. (Soweit zu sehen, liegen Stroevs Kommentare bisher nicht in gedruckter Form vor.) Diese Handschriften herauszugeben, sei „цѣль жизни въ Парижѣ и въ Римѣ“. Auch von dieser Seite her ist sein Entschluß, Rußland zu verlassen, begründet: Außer dem alten Historiker Filipp Ivanovič Krug in Petersburg gebe es niemanden in Rußland, mit dem er über seine Arbeiten sprechen könnte. Damit stimmt zusammen, daß er bitter darüber klagt, auf seine Büchersendungen nach Rußland erfolge nie eine Reaktion von Regierungsstellen. Diese Feststellungen sind freilich von nicht zu unterschätzender Tragweite. Rußland ist für Turgenev ein Land ohne tieferes Geschichtsbewußtsein und ohne Geschichtswissenschaft. Unausgesprochen steht dahinter der Gedanke, Karamzins historisches Werk habe keine Früchte getragen. Es war das Werk eines Einzelgängers, der keine Nachfolger gefunden hat. Für einen Mann wie Turgenev, der in Westeuropa die historische Literatur aufmerksam verfolgte, mußte dies ein weiterer schwerwiegender Grund für seine Entscheidung gegen Rußland sein. Die Summe seiner Überlegungen zieht er in dem Satz „Въ Парижѣ и люди и книги.“ Zu regeln sei nur noch die finanzielle Seite in Hinblick auf die sibirischen Besitzungen der Turgenevs in und um Simbirsk. Am 24. Juli 1834 teilt er dem Freund seine ersten Erlebnisse und Beobachtungen aus Simbirsk mit. Dort habe er – „…рѣдкимъ въ нашихъ краяхъ явленіемъ“ – den zehn Jahre älteren Aleksandr Il’ič Tatarinov, getroffen. Dieser paßt genau in die eigene Bildungstradition: Tatarinov habe zum Kreis der Freimaurer um Johann Georg Schwarz gehört, habe u. a. Marmontel übersetzt und sei von Karamzin gefördert worden. Beide verstehen einander glänzend. Mit der Fahrt nach Simbirsk kommt Turgenev zum ersten Mal im Leben mit den Familienbesitzungen in Berührung. Er besichtigt das dazugehörige Dorf Semiključevka und setzt alle Hoffnungen bei dessen und anderer Dörfer Verwaltung auf seinen Vetter Ivan Semenovič Arževitinov: „Но теперь долженъ бѣжать (…) отъ дѣла, къ коему чувствуюсь себя неспособнымъ…“.13 Angesichts des prakti13

Brief 75 vom 24. 7. 1834 aus Simbirsk.

12

Einleitung

schen Verständnisses seines Vetters bei der Verwaltung der Güter beklagt er sein eigenes Unvermögen in dieser Hinsicht: Er habe sein Leben in theoretischer Lektüre, in der Fürsorge für irgendwelche fremden Glaubensbekenntnisse – eine Anspielung auf seine Tätigkeit in der Bibelgesellschaft – und in der Arbeit für die Gesetzgebung in Rußland verbracht, wobei nichts herausgekommen sei. Die Maxime des eigenen Lebens, Nutzen zu stiften, wird damit fragwürdig: Er habe versäumt, den Seinigen (свои) Nutzen zu bringen. Den will er im Sommer desselben Jahres auf anderem Wege bewirken: Bitter klagt er über die Rückständigkeit des Schulwesens in Simbirsk, der Heimatstadt der Turgenevs und Karamzins. Der dortige Adel plane, diesem ein Denkmal zu errichten, ein Vorhaben, das Turgenev als sinnlos empfindet. Viel eher solle daran gedacht werden, ein Gouvernementsgymnasium zu errichten und auszustatten. Das Baumaterial könne von einer der nie ganz fertiggestellten Domkirchen genommen werden. Die Sammlung unter der Bevölkerung solle dazu dienen, das Gymnasium mit Lehrmitteln und einer Bibliothek auszustatten. In Gebrauch seien in der Gouvernementsschule Lehrmaterialien, die seit 1807 für den Schulgebrauch verboten waren, in der ganzen Stadt gebe es keine einzige Buchhandlung. „Въ ряду, гдѣ продается старая обувь, старое железо и свѣжій лукъ – продаются и нѣсколько старыхъ книгъ и новыхъ гаднихъ романовъ“ (Brief an Žukovskij und Vjazemskij vom 10. 8. 1834), in keiner Schule in Simbirsk stehe schließlich ein Exemplar des Karamzinschen Geschichtswerks. Mit der Aufsicht über das Vorhaben wollte er den aus Simbirsk stammenden Dichter Nikolaj Michajlovič Jazykov und dessen beide Brüder betrauen. Was er im Juni in Moskau konstatiert hatte, gilt im August in ungleich stärkerem Maße für seine Geburtsstadt. „Злоупотребленія ужасны! Сердце содрогется отъ нихъ… Чиновники и дворяне ужасные. Народъ терпитъ, въ судахъ правосудіе невозможно. Кто дастъ его? По всѣмъ частямъ кромѣ мерзостей – я еще ничего не замѣтилъ.“14 Unter diesen Umständen drängt er auf die Reise ins Ausland und bittet Žukovskij zunächst um Klärung der Frage, welchen dienstlichen Status er zur Zeit besitze („…въ отставкѣ ли я долженъ щитать себя или только въ отпуск...“).15 Erst aus einem Brief sieben Jahre später gewinnt man Klarheit, daß Turgenev weiterhin in einem Dienstverhältnis mit der Regierung gestanden hat. Auf die Nachricht, daß A. N. Golicyn allmählich erblinde, schreibt Turgenev: „Это должно измѣенить и мои отношенія по службѣ, ибо, вѣроятно он не сохранитъ мѣста свои, а я при другомъ я не останусь, кто бы онъ и не былъ.“16 1834 stand Turgenev also in einem Dienstverhältnis; gegen Ende des Jahres konnte Žukovskij ihm mitteilen, daß auf seine Nachfrage bei Fürst A. N. Golicyn 14

Brief 76 vom 10. 8. 1834 an Žukovskij. Brief 80 vom 9. 9. 1834. 16 Brief 135 vom 21. 8. 1841 an Žukovskij. 15

Einleitung

13

und dem Polizeiminister Benkendorf, der seinerseits mit dem Zaren gesprochen habe, Turgenev der Aufenthalt in Italien bewilligt sei, daß er unmittelbar Golicyn über seine Arbeiten zu rapportieren habe, daß aber der Zar die Zustimmung zu einem Aufenthalt in Frankreich verweigert habe. Er sei seinerseits zuversichtlich, daß der Zar diese Verweigerung nicht dauerhaft aufrechterhalten werde. Žukovskij sollte mit seiner Einschätzung recht behalten. Eine Äußerung gegenüber Turgenev zu einer anderen Entscheidung des Zaren liegt nicht vor, aber schon im April 1835 kann Turgenev, gegen Ende seines Aufenthalts in Rom und damit zugleich kurz vor Abschluß seiner Archivarbeiten, dem Freund mitteilen, er werde nach Paris fahren, um dort die Abschriften der bearbeiteten historischen Dokumente mit den Archivalien in der Bibliothek Richelieu zu überprüfen. Im Mai 1835 erklärt er weiter, er werde auch nach London fahren, um dort seine Studien fortzusetzen. Auch hierfür hatte er offensichtlich die Erlaubnis. In all den Jahren zwischen 1834 und 1842 wird seine dienstliche Stellung aber nie völlig klar. Erst am 19. Januar 1842, als A. N. Golicyn schriftlich von ihm Abschied nimmt und wegen fortschreitender Erblindung von seinem Amt zurücktritt, teilt Turgenev mit, daß er eine Pension erhalten werde und ebenfalls in den Ruhestand gehe: „Симъ превращается и служба и вся русская жизнь моя.“ Und etwas später schreibt er: „Я совсѣмъ въ отставкѣ.“ Ende Januar 1835 hat Turgenev Rußland verlassen, hielt sich im Februar in Wien auf, wo er im Gesellschaftsleben aufging, und begab sich dann nach Italien, zunächst nach Florenz, wo er am 25. März 1835 eintraf. Vier Tage später war er in Rom, blieb dort bis Anfang Mai und brach dann über Ancona und Ravenna nach Paris auf. Schon zu Beginn seiner Rückkehr nach Rom berichtete Turgenev über seine höchst erfolgreiche Arbeit. Er hatte sich Marino Marini, dem Präfekten des Vatikanischen Archivs vorgestellt, offensichtlich dessen Vertrauen gewonnen und im Verlauf seiner gesamten Tätigkeit in Rom mehr als 120 Akten gesammelt. Nicht ohne Genugtuung erwähnt er seine Vorzugsstellung: Italienischen Gelehrten wie Sebastiano Ciampi, Historiker und Slavist, der vor allem zur polnischen und russischen Geschichte gearbeitet hat, werde der Zutritt verwehrt, während er inzwischen sogleich die Erlaubnis habe, die Bibliothek des Vatikans zu benutzen, was ihm Giuseppe Gasparo Mezzofanti, der berühmte Polyglott und seit 1833 Kustos der Bibliothek, gestattet habe. Nach Paris zurückgekehrt, erfüllte sich indes seine Hoffnung, dort mit dem berühmten Orientalisten Julius Heinrich von Klaproth zusammenzukommen, nicht, da dieser im Sterben lag. So setzte er sich mit dem Chefkonservator der Königlichen Bibliothek, dem deutschen Gräzisten Karl Benedikt Hase, in Verbindung. Von ihm erwartete er sich Aufschlüsse über das historische Material, das auf Befehl Napoléons 1810 aus Rom nach Paris zurückgeführt und von Ludwig XVIII. nach Italien zurückgegeben worden war. Während des Rücktransports von Paris

14

Einleitung

nach Rom 1815 waren große Verluste erfolgt. Im Verlauf der Gespräche mit Hase haben sich für Turgenev offensichtlich neue historische Ausblicke ergeben. Bis dahin hatte er sich vor allem mit Quelleneditionen zur neueren russischen Geschichte seit Peter dem Großen beschäftigt. Durch Hase kam er nun auf Leon Diakonus aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts, der nach 992 als einziger zeitgenössischer Schriftsteller ein Geschichtswerk über die Zeit 959–976 geschrieben hatte, das zahlreiche wertvolle Nachrichten für die Geschichte der Bulgaren und Russen enthielt. Hase hatte den Text 1828 im Corpus Scriptorum Historiae Byzantinae (CSHB) veröffentlicht, das seit diesem Jahr in Bonn unter der Leitung von B. G. Niebuhr, dem Lehrer Christian Bunsens, herausgegeben wurde.17 Mitte 1835 beginnen Turgenevs Beziehungen zur Regierung in Petersburg sich zu entspannen, wohl nicht zuletzt infolge der Fürsprache seines Gönners Fürst Golicyn, der wohl auch andere Regierungsmitglieder für ihn einzunehmen wußte. Überdies gestalten sich die Archivarbeiten in der Königlichen Bibliothek in Paris äußerst erfolgreich. Turgenev werden zwei Abschreiber zur Seite gestellt, er erhält sogar die Erlaubnis, Archivmaterial mit zu sich nach Hause zu nehmen! Der Unterrichtsminister Guizot gibt Anweisung, ihm den Zugang zu drei weiteren Archiven zu gewähren. Anders hingegen ist es im Archiv des Außenministeriums, wo er weder ein Arbeitszimmer erhält noch einen Abschreiber mitbringen darf. Wenig später nur reagiert Žukovskij auf diese Mitteilungen. Offensichtlich hat er Golicyn über Turgenevs erfolgreiche Arbeiten Bericht erstattet, und dieser scheint Turgenevs Angelegenheit vor höchste Stelle gebracht zu haben, denn im selben Brief kann er dem Freund mitteilen, ihm sei gestattet, in Paris zu bleiben. Der in politischen Dingen erfahrene Žukovskij läßt durchblicken, daß ihm durchaus die Reiseerlaubnis nach London erteilt werden könnte, damit er auch dort in den Archiven zur russischen Außenpolitik forschen könne. Tatsächlich erhält Turgenev im September 1835 eine Verlängerung seines Aufenthalts in Paris. In dieser Zeit nimmt er auch wieder seine Berichte über das politische, wissenschaftliche, künstlerische und religiöse Leben in der französischen Hauptstadt auf, die teilweise im Московскій наблюдатель des Jahres 1835 erscheinen.18 Žukovskij rät Ende des Jahres, nach Ablauf der Verlängerung des Auslandsaufenthalts nach Petersburg zu kommen und sich dort um eine Rückkehr nach Frankreich zu bemühen. Im Sommer 1836 reist Turgenev nach Rußland. Diesmal hält er sich aber nicht nur in den Hauptstädten auf, sondern verbringt mehrere Monate auf den Familienbesitzungen in und um Simbirsk. Erneut stellt sich ihm die Frage nach deren wenigstens teilweisen Verkauf, wenngleich er immer wieder zögert. 17

Vgl. Tusculum-Lexikon griechischer und lateinischer Autoren des Altertums und des Mittelalters. Völlig neu bearbeitet von Wolfgang Buchwald, Armin Hohlweg, Otto Prinz. München 1963, 299. 18 Erneut in 1964.

Einleitung

15

So unschlüssig er in dieser Angelegenheit ist, so beharrlich verfolgt er nun auch in Moskau Pläne für Quellenstudien. Im September 1835 hatte er bereits vor, Golicyn für ein weiteres Vorhaben zu gewinnen. Er beabsichtigt, in Paris Archivmaterial zur Geschichte der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Rußland im 18. Jahrhundert ausfindig zu machen und dieses dann mit den entsprechenden Archivalien in Moskau zusammenzuführen. Offenkundig ist er recht erfolgreich, denn unter dem 2. (14.) Oktober 1835 berichtet er, daß andere Archivquellen „…ничто передъ моими Депешами и Комеражами дипломитическими“. Im April 1837 berichtet er Žukovskij: „…продолжаю работать въ Архивѣ и Малин. кажется начинаетъ образумливаться.“ Ähnlich schreibt er an Vjazemskij, aber konkreter: Malinovskij weigere sich immer noch, ihm alles erbetene Material herauszugeben, „…хотя и образумился нѣсколько“.19 Mit dem Jahre 1838 kommt ein neues Thema in die Korrespondenz: Krankheit und Sorge um die Gesundheit hatten bei Turgenev bisher kaum eine Rolle gespielt, allenfalls in den Nachfragen nach der Gesundheit des Freundes. Erstmals wird im Frühjahr 1838 ein Kuraufenthalt in Kissingen erwähnt und in Aussicht genommen. Anlaß dafür ist die Augenschwäche, die auf fortgesetzte Arbeit an unveröffentlichtem Quellenmaterial und extensive Lektüre hindeutet; für den ersten Punkt bilden beiläufige Hinweise auf neue Archivstudien den Beleg. So heißt es im Brief vom 7. (19.) Juli 1838: „Я обремененъ сокровищами о Екатеринѣ II.“ Die Handschriften führt er auf Reisen in Deutschland und von Frankreich in andere Länder offenbar immer mit sich, wie er am 2. August 1838 und am 7. Mai 1839 aus Paris mitteilt. Hier erwähnt er Pläne, nach Rußland zu fahren und für den Druck seiner Handschriften aus der Zeit Katharinas II. und Pavels I. zu sorgen, nachdem er schon 1838 enttäuscht festgestellt hatte, in Rußland sei mit seinen Materialien noch nichts geschehen. In den folgenden Jahren steht es damit nicht besser. Enttäuscht registriert er auch jetzt immer wieder, daß die offensichtlich sehr umfangreichen häufigen Büchersendungen an die Regierung ohne Reaktion bleiben; nicht anders sind die Reaktionen auf das Archivmaterial, das er nach Petersburg und Moskau schickt.20 Einiges von dem, was er nach Rußland sendet, wird dort aber an gewichtiger Stelle gedruckt. Im amtlichen Organ Журналъ Министерства Народнаго Просвѣщенія erscheinen unter dem Haupttitel Обозрѣніе извѣстій о Россіи umfangreichere Teile aus der Regierungszeit Peters des Großen und Katharinas I.21 19

Aleksej Fedorovič Malinovskij, 1762–1840, Historiker, Übersetzer und seit 1814 Leiter des Moskauer Archivs des Außenministeriums. OA IV, 5. Vgl. auch den folgenden Brief an Vjazemskij vom 16. 4. 1837. A. a. O., 5–6. Dort ist von einem Brief Diderots an seine Frau über Katharina II. die Rede. 20 Briefe 141 vom 19. 1. 1842 und 142 vom 6. 3. 1842. 21 ЖМНП 1842, ч. XXXVII, отд. II, 1–29; 145–183; 1844, ч. XLI, отд. II, 17–38. Die Nach-

16

Einleitung

In Hinblick auf den zweiten Punkt, die eigene Gesundheit, erwähnt er immer wieder seine Pläne für eine Kur in Kissingen regelmäßig nach 1838. Freilich hat sich seine Gesundheit anscheinend noch nicht allzu sehr verschlechtert, denn 1837–1839 entwirft er mannigfache Reisepläne: zur Krönung der Königin Victoria nach London, ferner nach Schottland, wo er schon 1828 gewesen war, und nach Irland. Pläne, nach Dänemark, Schweden und Finnland zu reisen, fallen in das Jahr 1839. Nach Weimar will er sodann und nach Berlin. Dänemark und Schweden besucht er im Juli und August 1839, nicht auszuschließen sei dann die Weiterfahrt nach Rußland. Freilich folgt sogleich die ernüchterte Selbstbefragung: „зачѣмъ? – самъ не знаю.“ Die Dinge scheinen sich dort nach dem Verkauf der ersten Güter für ihn zwar schmerzhaft geregelt, jedoch in gewissem Sinne erledigt zu haben. Aber auch Paris zieht ihn nicht mehr wie früher an: „И Парижъ не имѣетъ для меня прежнихъ прелестей“ bekennt er im Frühjahr 1838. Man wird solche resignativen Bekenntnisse zunächst cum grano salis und als momentane Anwandlungen nehmen müssen. Auch gegen Ende der dreißiger Jahre ist die historische und wissenschaftliche Neugier ungebrochen. Davon zeugt die Rhein- und Moselfahrt im Juni/Juli 1838, deren Höhepunkt offensichtlich der Besuch Triers, seiner antiken Überreste und der Stadtbibliothek ist. Der Bericht darüber an Žukovskij ist fern aller Romantik. Turgenev interessiert sich für die späte römische Literatur über die Rhein- und Moselgegend in der Darstellung bei Ausonius und Venantius Fortunatus. Und das wiederum weckt Erinnerungen an die Göttinger Studienzeit und den europäischen Ruhm dieser Universität. Die Erinnerungen können wohl gelegentlich melancholischer Natur sein, wie die anläßlich des Todes Ivan I. Dmitrievs 1837; der wissenschaftliche Eifer erlahmt darüber indes nicht. Im Brief vom 2. (15.) Juli 1838 wird im Gegenteil das bis dahin selten angesprochene Thema der Kirchengeschichte, in diesem Fall der Verbindung zwischen protestantischer und orthodoxer Kirche in Württemberg angedeutet. Die Äußerungen während des Aufenthalts in Rom hatten sich in erster Linie auf sein Verständnis des Katholizismus als Gegenbewegung zur Aufklärung vollzogen. Die Abneigung gegenüber dem Katholizismus verstärkt sich im Laufe des Jahres 1841. Im Brief vom 21. August des Jahres verleiht er dieser Haltung deutlichen Ausdruck. Die Ablehnung richtet sich gegen die katholische Kirche und scheint generell alle Formen religiöser Dogmatik zu umgreifen. Schon ein Jahr zuvor hatte er von den Präferenzen seiner Lektüre berichtet. Am 25. August 1840 schreibt er aus Kissingen, vorherrschend sei die Lektüre religiöser sowie historischer Werke, besonders zur Kirchengeschichte. Die entsprechenden Äußerungen belegen dies. Den Freund mahnt er, sich allmählich aus den Verpflichrichten über die Regierungszeit Peters I. erschienen als Einzelausgabe unter dem Titel Обозрѣніе извѣстій о Россіи. O. O. und o. J. (Petersburg 1843), 39 S.

Einleitung

17

tungen und Zwängen des Hoflebens zu lösen und sich dem Bereich seiner eigensten Fähigkeiten zuzuwenden – der Dichtung und der Malerei. Hierin solle er sich vervollkommnen. Turgenevs Argumentation ist religiöser, nicht ästhetischer Provenienz. Er bezieht sich auf eine Predigt des Theologen Tholuck, den er in Kissingen gehört hatte und der dem abgeschiedenen Leben mit folgender Begründung den Vorrang gegeben hatte. Zustimmend zitiert Turgenev: „Je mehr mit Menschen, desto seltener mit Gott.“22 Im Juli 1841 schreibt er dem Freund von seiner eigenen zurückgezogenen Lebensweise, in die Akademie in Paris gehe er nur noch selten. Schon Anfang Januar 1841 bekennt er: „Я уже слишкомъ сдѣлался домосѣдомъ, хотя иногда заглядываюсь въ свѣтъю.“ In der folgenden Zeit ist die Rede von seiner Vorliebe für Kirchengeschichte. Er liest insbesondere kirchenhistorische Werke wie Ignaz Heinrich von Wessenbergs Geschichte der großen Kirchenversammlungen in der Zeit der Reformation und Gegenreformation. Sofern es um religiös-philosophische Literatur geht, ist der Bogen weit gespannt. Von Schelling war schon die Rede. Überdies beschäftigt sich Turgenev mit dem katholischen Philosophen Franz von Baader. Aufschlußreich ist seine Bemerkung, Louis Claude de Saint-Martin liege immer auf seinem Tisch. Gemeint ist wohl dessen Hauptwerk Des erreurs et de la vérité (1773). Außerdem hängt Saint-Martins Porträt in seinem Arbeitszimmer an der Wand. Damit stimmt auch zusammen, daß Turgenev gegenüber dem Naturphilosophen Gotthilf Heinrich von Schubert nicht ganz gleichgültig geblieben ist, der Saint-Martin übersetzt hatte.23 All dies zeigt die Kontinuität und die Verbindung seines Denkens mit der vom Vater Ivan Petrovič Turgenev und von Novikov24 ausgehenden Tradition der Rosenkreuzer, zu denen auch Saint-Martin starke Affinitäten besaß. Auch andere mystische Literatur gerät in den folgenden Jahren immer mehr in Turgenevs Blickfeld. Kennzeichnend ist eine beiläufige Bemerkung. Während eines Aufenthalts in Straßburg übernimmt er die Rolle eines Cicerone für die örtliche Geistlichkeit und berichtet darüber folgendermaßen: „…нашъ Таулеръ, коего памятникъ или только надпись указалъ я въ Страсбургѣ – попамъ Соборнимъ, не знавшимъ что имъ ввѣренъ прахъ великаго мыслителя-христіянина, пере22

Turgenev zitiert ungenau. Der genaue Wortlaut „Seltener mit Menschen und öfter zusammen mit Gott“ findet sich in der Predigt „Die Zerstreuungen im Lichte des Evangeliums betrachtet“, die Friedrich August Gottreu Tholuck, 1799–1877, protestantischer Theologe, Professor in Halle, 1840 in Kissingen gehalten hat. Vgl. A. Tholuck, Zwei Predigten in Stuttgart und Kissingen gehalten. Stuttgart 1840, 34. 23 Saint-Martin, De l’esprit des choses. Paris 1799. Im Deutschen Leipzig 1812 in der Übersetzung Schuberts unter dem Titel Vom Geist der Dinge erschienen. 24 Nikolaj Ivanovič Novikov, 1744–1818, Schriftsteller, Historiker, Verleger, Herausgeber von Zeitschriften. Er war die führende Gestalt der Aufklärung in Rußland im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts und in der Geschichte der russischen Rosenkreuzer. Auf Befehl Katharinas II. 1792 verhaftet und zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt. Zu Regierungsbeginn Pavels I. entlassen.

18

Einleitung

веденнаго по крайней мѣрѣ въ рукописи и на русскій…“.25 Turgenev wußte also über die in Rußland in der Handschriftenliteratur zirkulierenden Übersetzungen aus dem deutschen Mystiker während der Zeit der Rosenkreuzer recht genau Bescheid. Das wirft auch ein Licht auf sein Verständnis des Christentums. Der russischen Orthodoxie stand er offensichtlich gleichgültig gegenüber. Allenfalls durch den nationalrussischen, den patriotischen Gesichtspunkt fand sie Gnade vor seinen Augen, wurde aber kaum erwähnt. Dem Katholizismus stand er sehr ablehnend gegenüber. Zweifellos war sein Verhältnis in dieser Hinsicht stark durch die Tätigkeit der Jesuiten geprägt, an deren Ausweisung aus Rußland durch Dekret vom 25. März 1820 er bestimmenden Anteil gehabt hatte. Katholizismus verband sich in seinen Augen stets mit zwei Begriffen: mit Fanatismus und Dogmatismus. Darüber hat er in den Briefen aus Italien ausführlich gesprochen. Die Kritik der Ästhetik des Katholizismus in ihnen wurde oben angedeutet. Turgenevs Verständnis des Christentums war anderer Natur. Christentum war für ihn wohl in erster Linie Antikatholizismus – sowohl in Dogmatik wie in Geschichte. Er neigte in dogmatischer Hinsicht einem pietistisch gefärbten Religionsverständnis, einer wohl auch vom Mystischen geprägten Gefühlsreligion, zu. Zwei Strömungen treffen hier also wohl bei ihm zusammen: die weit vor dem Protestantismus entstandene Mystik, die er als geheime Opposition gegen die katholische Dogmatik verstand, und der Protestantismus, den er als Luthertum und Voraussetzung der rationalistischen Aufklärung auffaßte. (Erasmus26, Zwingli27, Calvin28 werden nie genannt.) Darüber hinaus war Turgenev offenbar gegenüber allen mystischen Offenbarungsbewegungen des unmittelbaren Gotteserlebnisses recht aufgeschlossen. So ist es nicht verwunderlich, daß er Lamennais’29 Aufgliederung des Protestantismus in die drei Richtungen des Rationalismus, des Mystizismus und der Anhänger einer hierarchischen Ordnung innerhalb des Staates mit großer Aufmerksamkeit folgte.30 25

Brief 147 vom 9. 6. 1842. Erasmus von Rotterdam, 1466/1467 oder 1469–1536, niederländischer Philologe und Theologe. 1516 veröffentlichte er die erste vollständige Ausgabe des Neuen Testaments in griechischer Sprache, die neue Ausgabe 1519 diente den Übersetzern der englischen King-James Bibel und Luther als Grundlage der eigenen Übersetzungen. 27 Huldrych (Ulrich) Zwingli, 1454–1513, erster Zürcher Reformator, von großem Einfluß auf Calvin, 1524–1529 übersetzte er die komplette Bibel aus dem Griechischen und Hebräischen („Zürcher Bibel“). 28 Johannes Calvin, 1509–1564, französischer Humanist und Theologe. Schließt sich seit 1530 der reformatorischen Bewegung in der Schweiz an. Begründer des Calvinismus. Seit 1536 Geistlicher in Genf, wo er eine völlige Durchgestaltung des öffentlichen und privaten Lebens im Sinne seiner Lehre zu erreichen versuchte. 29 Félicité Robert de Lamennais, 1782–1854, katholischer Priester, Philosoph und Publizist, der u. a. für die Trennung von Kirche und Staat eintrat. 30 Brief 141 vom 19. 1. 1842. 26

Einleitung

19

Mit den Jahren verschärfte sich seine Ablehnung gegenüber dem Katholizismus immer mehr. Schon in den Briefen aus Italien, in denen er von der Einkleidung jugendlicher Nonnen berichtet hatte, hatte er gegenüber den jungen Mädchen seinem Mitleid, d. h. seiner Sympathie, somit einem Zentralbegriff der Empfindsamkeit, Ausdruck verliehen. Die Kritik am Katholizismus weitete sich aus zu einer Staatskritik am Vatikan und den italienischen Einzelstaaten, die laut Turgenev auf Grund ihres politischen Katholizismus jeden Ansatz aufklärerischer Bürgerlichkeit verhindern. Was er zu Beginn der dreißiger Jahre in Bezug auf Italien formuliert hatte, faßte er am individuellen Fall des Fürsten Ivan Sergeevič Gagarin, der 1842 zum Katholizismus konvertiert und ein Jahr später in das Jesuitenkolleg in Amiens eingetreten war,31 im April 1844 in Hinblick auf Rußland zusammen. Turgenev warf ihm in scharfen Worten, freilich nur gegenüber Žukovskij, vor, er habe sich seiner Verpflichtung entledigt: Statt sich um die stattliche Zahl seiner Bauern auf seinen Gütern zu kümmern, habe er sich in die Beschaulichkeit seiner Klosterzelle zurückgezogen. Darin sah Turgenev nun eine Verletzung der christlichen Verpflichtungen Gagarins und hielt ihm indirekt vor, sich der Aufforderung des Apostels Paulus zu entziehen, für seine Nächsten zu leben.32 Selbstkritik Turgenevs wird hier mitgeschwungen haben. Das alles bedeutet aber keinesfalls eine Abwendung von der anderen Seite seiner geistigen Prioritäten, dem Geschichtsstudium. Nicht nur durch seine Dienststellung war Turgenev verpflichtet, seinen Obliegenheiten, der Arbeit in Archiven, weiterhin nachzukommen. Sein Geschichtsinteresse bleibt bis in die letzten Lebensmonate ungebrochen. Mehrere Male spricht er im Laufe der Jahre 1841–1842 von seinen Archivfunden in Dänemark und Schweden.33 Im Juli 1841 weist er auf diplomatische Korrespondenzen aus der Zeit der polnischen Teilungen hin. Was sich dahinter verbirgt, kommt im Zusammenhang mit der Ordensverleihung durch Friedrich Wilhelm IV. anläßlich der Überreichung seiner Archivveröffentlichung, der zweibändigen Historica Russiae Monumenta ex antiquis exterarum archivis et bibliotecis deprompta ab A. J. Turgenevio. 1840 und 1842, zur Sprache. Turgenev gedenkt, dem preußischen König den Briefwechsel Friedrichs des Großen und seines Bruders Heinrich mit Katharina II. über die Aufteilung Polens vor dem Jahre 1772 zu übergeben. Beiläufig angedeutete Pläne einer Reise nach Berlin konkretisieren sich in der Absicht, dort in Archiven und an der Universität Forschungen zu betreiben. In Königsberg war er inzwischen fündig 31 Fürst Ivan Sergeevič Gagarin, 1814–1882, Diplomat, katholischer Priester, Schriftsteller. Am 19. 4. 1842 erfolgte der offizielle Übertritt zur katholischen Kirche, am 12. 8. 1843 trat er in den Jesuitenorden ein und nahm darauf den Namen Jean-Xavier Gagarin an. 32 Brief 158 vom 4. 4. 1844. 33 Brief 144 vom 22. 4. 1842.

20

Einleitung

geworden, aus Kissingen berichtet er über neue Funde zur Geschichte von Aleksej Petrovič, dem Sohn Peters des Großen, der auf der Folter gestorben war. Ferner verweist er auf Korrespondenzen Friedrichs des Großen mit Voltaire (105 Briefe) und Voltaires mit seiner Nichte (70 Briefe), die er aufgespürt habe.34 In den Juli des Jahres 1841 fällt ein folgenreiches persönliches Unglück. Bei einer Kutschfahrt wird er von der umgefallenen Kalesche eingequetscht, scheinbar ist die Verletzung geringfügig.35 Sie erweist sich jedoch in der Folge als verhängnisvoll. Nach diesem Ereignis nehmen die Klagen über gesundheitliche Probleme und Beeinträchtigungen in immer größerem Umfang zu. Anfangs konkretisieren diese sich in Kuraufenthalten, vor allem in Kissingen, und gelegentlichen Visiten bei französischen und deutschen Ärzten. 1841 bleibt das aber noch ein Nebenthema. Hauptthema sind die deutsche Philosophie, vor allem die Philosophie Schellings.36 Als seine Kräfte nachlassen und an längere Reisen immer weniger zu denken ist, bleibt wenigstens die Lektüre Schellings im Mittelpunkt seines Denkens.37 Über seine Eindrücke und Gedanken bei Vorlesungen und Vorträgen an Universitäten, Akademien und Kirchen in Paris hat er in allen Jahren regelmäßig Mitteilungen gemacht, häufig mit kritischer Distanz. Anders ist es im Falle Schellings. Als Turgenev Anfang August 1832 in München ist, besucht er dessen Vorlesungen und erklärt apodiktisch: „Шеллингъ все и всѣхъ превосходитъ.“ Er ist so beeindruckt, daß er Mitschriften aus Schellings Philosophie der Offenbarung macht. Das ist der einzige Fall im Verlauf seiner langjährigen Vorlesungsbesuche. Spätestens das Jahr 1842 bedeutet einen Umbruch in seinem Leben. Die Folgen des Unfalls aus dem Jahr zuvor lassen sich offensichtlich auch durch intensive Kuren in der Folge nicht mehr beseitigen. Die Klagen über Schmerzen und die zunehmende Unfähigkeit, sich über längere Zeit zu bewegen, nehmen immer größeren Raum in seinen Mitteilungen an den Freund ein.38 Dementsprechend widmet er auch Gedanken an Heilungsmöglichkeiten in deutschen oder französischen Kurbädern großen Platz. Sie werden zum ständigen Thema: Ärztliche Bulletins schreibt er für Žukovskij ab; der schlechte Gesundheitszustand läßt sich auch an der zunehmend zittriger werdenden Handschrift ablesen. Gleichwohl bleiben auch in dieser Zeit Forschungsdrang, Neugier auf neue Bekanntschaften, Fortsetzung und Wiederaufnahme alter Verbindungen ungebrochen. Ein charakteristisches Beispiel bietet sein Brief vom 9. Juni 1842 aus Heidel34

Brief Nr. 122 vom 25. 8. 1840. Brief 134 vom 3. 8. 1841. 36 Briefe 137 und 138 vom 23. 9. 1841 bzw. 8. 10. 1841 sowie Brief 143 vom 9. 4. 1842 und erneut Brief 148 vom 28. 6. 1842. 37 Brief 161 vom 19. 5. 1844. 38 Brief 144 vom 22. 4. 1842. 35

Einleitung

21

berg. Die Arbeit des preußischen Archivars Georg Wilhelm von Raumer vergleicht er mit seiner eigenen und gelangt zu dem Ergebnis, der habe nicht halb so viel gesammelt, wie er, Turgenev, zusammengetragen habe. Überblickt man die bedeutende Arbeitsleistung Raumers, so muß man davon ausgehen, daß Turgenevs archivalische Forschungen diese um ein Vielfaches überragt haben. (Freilich ist davon bis heute nur wenig ans Licht gebracht worden.) Turgenev ist bisher in der wissenschaftlichen Literatur vor allem unter dem Gesichtspunkt seiner Korrespondenzen und seiner Tagebücher sowie seiner zwischen 1827 und 1845 erschienenen Beiträge für russische Zeitschriften behandelt worden. Dagegen steht eine Würdigung seines Beitrags zur russischen Historiographie im 19. Jahrhundert weiterhin aus. Im Rahmen einer Briefedition ist eine solche nicht zu leisten. Möglich ist hier nur ein flüchtiger Überblick über Umfang und Zeitraum seiner Quellensammlungen sowie ein Blick auf die entstehungsgeschichtlichen Voraussetzungen dieser Sammlungen. Turgenevs Sammlungen sind in der Forschung bislang weitgehend unbeachtet geblieben. Sie lassen sich grundsätzlich in zwei Themenbereiche gliedern.Der erste umfaßt die kirchenpolitischen Beziehungen Rußlands zum Westen sei dem 11. Jahrhundert, der zweite die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Rußland seit der Zeit Peters des Großen. Sie sind veröffentlicht 1. in der zweibändigen lateinisch-russischen Ausgabe mit dem ausladenden lateinisch-russischen Titel Historica Russiae monumenta, ex antiquis exterarum gentium archivis et bibliothecis deprompta, ab A. J. Turgenevio, consiliar. st. act. et equ. Tomus 1. Scripta varia e secreto Archivo Vaticano et aliis archivis et bibliothecis Romanis excerpta, continens, inde ab anno MLXXV ad annum MDLXXXIV. Petropoli. Typis Eduardi Pratci 1841 (401 S.), 2. in den Historica Russiae monumenta, ex antiquis exterarum gentium archivis et bibliothecis deprompta, ab A. J. Turgenevio, consiliar. st. act. et equ. Tomus II. Scripta varia e secreto Archivo Vaticano et aliis archivis et bibliothecis Romanis excerpta, continens, inde ab anno MDLXXXIV ad annum MDCCXIX, quibus in hoc volumine accesserunt: Appendix, continens acta ad alias slavorum regiones pertinentia, inde ab anno MCCXXXI ad annum MCCCVIII, Historica Russia monumenta ex archivis et bibliothecis Angliae et Franciae deprompta, inde ab anno MDLVII ad annum MDCLXXIX. Petropoli. Typis Eduardi Pratci 1842 (451 S.). Beiden Bänden folgte sechs Jahre später eine posthume Ergänzung mit der Edition Supplementum ad Historica Russiae monumenta, ex archivis ac bibliothecis extraneis deprompta, et a Collegio Archaeographico edita. Petropoli. Typis Eduardi Pratci 1842 (543 S.). Die beiden ersten Bände hatte Aleksandr Christoforovič Vostokov, der Begründer der vergleichenden Sprachwissenschaft in Rußland, Lexikograph und Herausgeber des Ostromir-Evangeliums (1843) sowie zahlreicher Handschriften des Rumjancev-Museums, ediert; den posthum 1848 erschienenen Ergänzungsband

22

Einleitung

gaben der Geistliche, Historiker und Archäologe Ivan Ivanovič Grigorovič39 und der Staatsrat Vasilij Dmitrievič Komovskij40 im Auftrag der Archäographischen Kommission der Akademie der Wissenschaften heraus. Im Editionsbericht zum ersten Band wird die Entstehungsgeschichte der Sammlung kurz umrissen. Ihre Anfänge reichen in die Zeit zurück, als der gelehrte polnische Geistliche und Historiker Jan Chrzciciel Albertrandi vom letzten polnischen König Stanisław II. August41 in seine Dienste genommen und zu weiteren historischen Forschungen mit Archiv- und Bibliotheksarbeiten nach Italien entsendet wird. Von 1782 bis 1785 arbeitet Albertrandi u. a. in Rom. Die Ergebnisse seiner Forschungen stellt er auf königliches Geheiß dem polnischen Dichter, Gelehrten, Schriftstellers und hohen Geistlichen Adam Naruszewicz42 zur Verfügung, der als Hofdichter von Stanisław II. August an einer umfangreichen Historia narodu polskiego od początku chrześcijaństwa in sieben Bänden arbeitet (Warschau 1780–1786). Albertrandis Material hat dann der polnische König dem lange in Warschau wirkenden russischen Diplomaten Jakov Ivanovič Bulgakov43, dem Vater von Aleksandr und Konstantin Bulgakov, geschenkt. Beide Söhne waren enge Freunde Aleksandr Turgenevs seit Jugendtagen. Diese dem Vater Bulgakov überlassene historische Sammlung geht in den Besitz von Aleksandr Turgenev über. Da Jakov Ivanovič Bulgakov 1809 stirbt, fällt die Schenkung in die Jahre nach Turgenevs Rückkehr aus Göttingen nach Rußland 1805. Im Besitz dieser Sammlungen wird Turgenev schon früh zu einer wichtigen Instanz für Karamzin, dem er in den folgenden Jahren offensichtlich immer wieder Material für dessen Исторія Государства Россійскаго zur Verfügung gestellt hat. Im IX. Band dieses Werkes kündigt Karamzin Aleksandr Turgenev als Übersetzer und Herausgeber einer Reihe von Dokumenten aus dem Lateinischen, Italienischen und Polnischen an.44 Turgenev hat diese Bemerkungen offensichtlich als ein geistiges Vermächtnis an ihn verstanden und bei entsprechender Gelegenheit beherzigt. Der Zeitpunkt dazu war mit dem Abschied aus dem Staatsdienst und der ersten Auslandsreise 1825 gekommen. 39

Ivan Ivanovič Grigorovič, 1792–1852, Historiker, Geistlicher. Er edierte seit 1824 eine Vielzahl von Archivdokumenten zur Geschichte Weißrußlands, Litauens und der Ukraine. 40 Vasilij Dmitrievič Komovskij, 1803–1851, Beamter im Bildungsministerium, Zensor, Bibliothekar der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek. Er übersetzte u. a. Friedrich Schlegels Geschichte der alten und der neueren Literatur. Vorlesungen (1815). 41 Stanisław II. August, eig. Stanisław Antoni Poniatowski, 1732–1798; der letzte der polnischen Wahlkönige von 1764 bis zu seiner Abdankung 1795. 42 Adam Naruszewicz, 1733–1796, Geistlicher, klassizistischer Dichter und Historiograph. 43 Jakov Ivanovič Bulgakov, 1743–1809, Diplomat zunächst in Warschau, dann vor allem an der Pforte in Istanbul 1781–1783; von der türkischen Regierung 1787–1789 mit dem russischen Botschaftspersonal in Istanbul festgesetzt. 44 N. M. Karamzin, Исторія государства российcкаго. Т. IX. SPb. 1821, 146, Anm. 408.

Einleitung

23

Aus dieser polnisch-russischen Traditionslinie wird ersichtlich, daß Turgenevs Archivarbeiten nach 1830 keinen Versuch der Begründung eines neuen Lebensziels nach dem Ausscheiden aus dem Staatsdienst darstellen, sondern aus seiner geistigen Biographie seit seiner Bildung in Göttingen 1802–1804 und den Reisen durch west- und südslavische Gebiete im Jahre 1804 erwachsen sind. Wichtige Anregungen hat er schon während des Studiums bei August Ludwig Schlözer in Göttingen erhalten, der 1767 die Lebensbeschreibung Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweiten Kayserin von Rußland: aus authentischen Nachrichten beschrieben veröffentlichte und in der Verbindung von Geschichte und Politik Turgenevs Geschichtsverständnis geprägt hat. Ungeachtet aller Erschütterungen innerhalb seines persönlichen Lebens bleibt die seit Göttingen gewonnene Ausrichtung der eigenen Forschungsinteressen eine Konstante seines geistigen Lebens. Was er Schlözer und Karamzin verdankt hat, zeigt sich in der Anlage seiner Textsammlungen und -editionen. Der erste Band der Historica Russiae monumenta enthält 255 Geschichtsquellen der Jahre 1075 bis 1584, dem Todesjahr Ivans IV. Thematischer Schwerpunkt der Dokumentation sind die Anstrengungen der Päpste über Jahrhunderte hinweg, die römische Einflußsphäre auf Ost- und Nordeuropa zu erweitern, die sich in mehreren Etappen vollziehen, zunächst in Richtung Südrußland, dann in Richtung der baltischen Länder, weiter mit dem Ziel, die katholische Macht in Rußland in der Zeit des Großfürsten von Vladimir und Suzdal’, Georgij Vsevolodovič, 1188– 1238, zu stärken. Der zweite Band erfaßt in 192 Quellen die Zeit der Wirren um den russischen Thron zwischen 1598 und 1613 und der verstärkten Bemühungen des Papstes Urban VIII. um die Begründung einer katholischen Union zwischen Polen und Westrußland. Darüber hinaus enthält der Band eine Reihe von päpstlichen Schreiben zur Frage der Konsolidierung des Katholizismus in Ungarn, Slavonien und Dalmatien (1231), ferner Schreiben an die Fürsten Pommerns, Rutheniens, Preußens und Litauens von der Mitte des 13. bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts.45 Der Ergänzungsband aus dem Jahre 1848 geht auf Anregungen des damaligen Ministers für Volksbildung Semen S. Uvarov zurück, der sich 1844 in Rom aufhielt. Historisches Forschungsinteresse und aktuelle geistesgeschichtliche Erscheinungen berührten sich offenkundig bei dem Editionsvorhaben. Einen wesentlichen Teil der aufgenommenen historischen Dokumente bildeten die diplomatischen Berichte des Jesuiten Antonio Possevino(1533–1611), der sich 1581–1582 als Gesandter Gregors XIII. in Moskau aufgehalten hatte. Mit dem Vordringen des Katholizismus ins Zentrum der russischen Orthodoxie stimmte zusammen, daß die 45 Der erste Band ist ausführlich von N. Voričeskij in ЖМНП 1843, ч. XXXIX, отд. VI, 78– 107, der zweite von A. Starčevskij, a. a. O. 1844, ч. XLI, отд. V, 16–36, besprochen worden.

24

Einleitung

Katholisierungstendenzen unter dem russischen Adel nach der Mitte der dreißiger Jahre neuen Auftrieb erhalten hatten. Turgenevs Äußerungen aus den letzten Lebensjahren zum Übertritt des Fürsten Ivan Sergeevič Gagarin in den Jesuitenorden legen hiervon deutlich Zeugnis ab. Bekanntlich sind die Jahrzehnte um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert eine der Phasen gewesen, in denen die kirchenpolitischen Aktivitäten Roms im Kampf gegen die Orthodoxie einen Höhepunkt erreichten. Die von Turgenev zusammengestellten Dokumente der beiden ersten Bände dokumentieren diese Erscheinung eindrucksvoll. Diese sind zwar erst gegen Ende seines Lebens veröffentlicht worden, die geschichtlichen Tatsachen dieser Jahrzehnte haben aber spätestens in den ersten Jahren seiner Tätigkeit im Ministerium für Volksaufklärung bereits eine wichtige geistige Stellung eingenommen. Zum einen ist das sein Einsatz für die Gründung einer russischen protestantischen Bibelgesellschaft, an deren Entstehung 1812 er maßgeblichen Anteil hatte, zweitens sein entschiedenes Auftreten gegen die Bildungsaktivitäten der Jesuiten in Weißrußland, das durch die Ausweisung des Ordens aus Rußland 1820 gekrönt wurde. Auch in dieser Zeit kam es bereits zu einer größeren Katholisierungstendenz unter dem russischen Adel (Madame Svečina). Religionspolitische Kriterien waren aber wohl nur ein Motiv zur Anlage einer solchen Sammlung. Den Plan hierzu wird Turgenev wohl schon früher gefaßt haben. Bereits 1814 bemühte sich Freiherr vom und zum Stein bei deutschen Fürsten um Unterstützung seines Plans einer Edition von Dokumenten zur deutschen Geschichte. Turgenev wird über seinen Bruder Nikolaj Turgenev, der seit 1813 dem zentralen Verwaltungsdepartement unter Steins Vorsitz zugeordnet war, über solche Pläne informiert gewesen sein. Im Januar 1819 wurde im Hause Steins in Frankfurt die Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde gegründet. 1826 erschien der erste Band der Monumenta Germaniae Historica, dem Turgenev mit dem eigenen Vorhaben schon im Titel folgt. Daß er schon früh von dem Vorhaben gewußt und es vor 1826 verfolgt hat, läßt sich aus den zahlreichen Kontakten vermuten, die Aleksandr und Nikolaj Turgenev zu den Wissenschaftlern und Politikern unterhielten, die Steins Unternehmen unterstützten. Als Nikolaj Turgenev auf seiner Auslandsreise 1824 nach Berlin kommt, ist einer der ersten Kontakte, die er aufnimmt, der zu dem Rechtswissenschaftler Johann Albrecht Friedrich Eichhorn46, Verfasser einer vierbändigen Deutschen Staats- und Rechtsgeschichte (1808–1825).47 46 Johann Albrecht Friedrich Eichhorn, 1779–1856, Jurist und preußischer Staatsmann, 1811 Syndikus der Berliner Universität, 1813 Mitglied des Zentralverwaltungsdepartements für die besetzten französischen Gebiete unter der Leitung des Freiherrn vom Stein, 1840–1848 preußischer Kultusminister. Vgl. АБТ 3, 446. 47 АБТ 7, 8.

Einleitung

25

Für das folgende Jahr ist eine genauere Kenntnis der historischen Arbeiten Barthold Georg Niebuhrs, der ebenfalls dem Kreis um Stein angehört hat, seitens Aleksandr Turgenevs belegt. Unter dem 24./12. 8. 1825 notiert er im Tagebuch dessen Berufung an die Bonner Universität.48 1829 kommt es zur persönlichen Begegnung der beiden in Bonn.49 Auch wenn Turgenev hier das Corpus scriptorum historiae Byzantinae, seit 1828 unter Niebuhrs Ägide in Bonn erschienen, namentlich nicht erwähnt, wird er darüber genau informiert gewesen sein. Namentlich erwähnt er es erst 1833.50 Niebuhrs Römische Geschichte hat Turgenev gelesen und deren Tragweite für die philologisch-kritische Geschichtswissenschaft deutlich erkannt, wie aus dem Briefwechsel mit Vjazemskij zu ersehen ist. Anläßlich eines Ausflugs in Roms Umgebung schreibt er: „На пространствѣ, которое насъ раздѣлало отъ Рима, рѣшилась въ битвахъ участь его: здѣсь Римляне побѣждали своихъ сосѣдей, пока, наконецъ, слились съ ними въ одно всемірное владычество. На сихъ живыхъ урочищахъ Нибуръ отыскивалъ и находилъ Исторію Рима и основывалъ свои разрушительныя догадки“.51 Turgenev bezieht sich wohl auf den ersten Teil der Römischen Geschichte in der dritten Auflage (Berlin 1828). Über dessen herausragende Bedeutung für die Begründung der philologisch-kritischen Geschichtswissenschaft gibt es für ihn keinen Zweifel. 1837 notiert er zu dem französischen Historiker und Politiker Guizot: „Он не Нибур и по русски не выучился для узнания славянского севера“.52 Niebuhrs Bedeutung für die künftige Geschichtswissenschaft hatte er schon 1833 gegenüber Vjazemskij in einer bemerkenswerten Formulierung zusammengefaßt. Die jetzigen italienischen Historiker ständen weit zurück gegenüber „Бунсену, Отфриду Мюллеру … и Исполину въ геніальной учености, недавно умершему Нибуру.“53 Die zweite Gruppe der in den vierziger Jahren erschienenen historischen Sammlungen Turgenevs ist unter dem Titel Обозрѣніе извѣстій о Россіи въ царствованіе въ вѣкъ Петра Великаго, извлеченныхъ Тайн. Сов. А. И. Тургеневымъ изъ разныхъ актовъ и донесеній Французскихъ Посланниковъ и Агентовъ при Русскомъ Дворѣ. In: ЖМНП 1843, ч. XXXVII, отд. II, 1–29 und 145–183. Ein zweiter Teil erschien ein Jahr später unter dem Titel Обозрѣніе извѣстій о Россіи въ царствованіе Екатерины I, извлеченныхъ Тайн. Сов. А. И. Тургеневымъ изъ разныхъ актовъ и донесеній Французскихъ Посланниковъ и Агентовъ при Русскомъ Дворѣ. In: ЖМНП 1844, ч. XLI, отд. II, 17–39 und 85–130. Beide Quellenpublikationen erschienen unter dem Namen Boris Michajlovič Fedorovs (B. F.), 48

1964, 294. Vgl. Siegel 2012, 670. 50 АБТ 6, 283. 51 АБТ 6, 204. 52 1964, 143. 53 АБТ 6, 134. 49

26

Einleitung

Turgenevs früheren Sekretärs.54 Auswahl, Anordnung und Kommentierung gehen augenscheinlich nicht mehr auf Turgenev selbst zurück, so daß sein eigener Anteil an der Publikation ungeklärt ist. Entsprechend werden diese Publikationen hier auch nicht in die Betrachtung einbezogen. Diese Publikationen fallen in eine Zeit fortschreitender Krankheit, die sich immer stärker bemerkbar macht und die Fortführung der früheren Aktivitäten deutlich einschränkt. Die körperlichen Beschwerden halten Turgenev nicht davon ab, in Heidelberg den protestantischen Theologen Richard Rothe und den Historiker Friedrich Christoph Schlosser aufzusuchen; ebenso wenig verfehlt er, dem Germanisten Gervinus einen Besuch abzustatten.55 Kurze Zeit später besucht er eine Vorlesung des Juristen Mittermaier, zu dessen Strafgesetzbuch für das Königreich Sachsen aus dem Jahre 1826 er schon seine hohe Bewunderung geäußert hatte, und hört dann bei dem Theologen Ullmann eine Vorlesung über Kirchengeschichte. Recht und Geschichte – das scheinen die beiden Eckpfeiler seines Denkens und seiner Bestrebungen für Rußland zu sein. Zwischen den Bemerkungen zu dem Juristen Mittermaier und dem Kirchenhistoriker Ullmann steht aber bezeichnenderweise der Hinweis auf den deutschen Mystiker Tauler und dessen verdeckte Wirkungen auch in Rußland. Weltliche Historie, Kirchengeschichte und mystische Gotteserfahrung halten sich offensichtlich die Waage und sind gleichermaßen in Turgenevs Denken gegenwärtig.56 Im folgenden Jahr (1843) häufen sich die Klagen über die nachlassende Gesundheit, über Schmerzen und zunehmende Bewegungsunfähigkeit. Kaum ein Brief, in dem er nicht darüber spräche. Gleichwohl ist er, wo auch immer er sich aufhält, begierig darauf, dem geistigen Leben Westeuropas zu folgen. In Berlin zieht es ihn zum Theologen Neander57, durch Alexander von Humboldts Vermittlung erlangt er eine Audienz beim preußischen König, dem er über die Briefe Friedrichs des Großen berichtet, die er in Archiven ermittelt hat.58 Beides, bedrückende Krankheit und geistige Neugier, stehen im Gleichgewicht. Auch in dieser Hinsicht ist der Brief vom 4. April 1844 charakteristisch. Er klagt über fortwährenden Rheumatismus, und gleichzeitig bekundet er die Absicht, noch Altgriechisch zu lernen, um die Heilige Schrift lesen zu können59, und erzählt dem Freund, er lese von morgens bis abends Neander. Von den Medizinern scheint er 54

Über Fortleben und Wirkungen dieser beiden Publikation gibt 1964, 481 Auskunft. Brief 147 vom 9. 6. 1842. 56 Ja. A. Barskov, Переписка московскихъ масоновъ XVIII-го вѣка. 1780-1792 гг. Pg. 1915, 40, 296. 57 Brief 150 vom 8. 7. 1843. 58 Brief 150 vom 8. 7. 1843. 59 Brief 158 vom 4. 4. 1844. 55

Einleitung

27

sich in der Folge nur mehr wenig Hilfe versprochen zu haben. Kurz darauf, im Brief vom 19. Mai 1844, spricht er nicht mehr von Medizinern, die ihm körperliche Linderung verschaffen könnten, sondern nur noch von seinen Seelenärzten Neander, Twesten und wiederum – Schelling. Das Jahr 1844 bietet kaum ein anderes Bild. Das Interesse an der Kirchengeschichte, an dogmatischen Unterschieden zwischen Ost- und Westkirche, an Strömungen wie der Herrenhuter Brüdergemeine60 bleiben unverändert; das Interesse an der schönen Literatur der Gegenwart schwindet immer mehr. Die Berichte über Mickiewiczs Vorlesungen in Paris, die dieser dort seit Dezember 1840 hält und die ein gesellschaftliches Ereignis darstellen, haben eher politische Bezüge, von französischen und deutschen Autoren ist kaum noch die Rede, einmal wird Heinrich Heines Deutschland. Ein Wintermärchen erwähnt, aber nicht kommentiert. Mit Georg Herwegh und Arnold Ruge ist es ebenso. Ist von Literatur die Rede, dann von Augustinus, den Kirchenvätern und Fénelon. Allein der vom Tode gezeichnete Chateaubriand und seine Memoiren hält er noch der Erwähnung für würdig, wohl auch deshalb, weil die Vorlesungen daraus im Salon von Madame Récamier stattfinden, die ihm – Turgenev – ihr Portrait schenkt. Die wohl wechselseitige Zuneigung mündet in der Mitteilung, ihr Salon bilde seine Heimat.61 Wenn er ausführlich Interesse für die schöne Literatur bekundet, dann allein für die Dichtungsvorhaben Žukovskijs. Als dieser den Plan einer Übersetzung der Odyssee faßt und dem Freund in Paris dies mitteilt, beginnt dieser ihn reich mit Literaturhinweisen und Literatur zu versorgen.62 Das Alter macht Turgenev keineswegs milder. Ganz im Gegenteil. Seine Stellungnahmen zur Frage des politischen Zustandes Rußlands, des Verhältnisses zu Europa und auch zur Haltung des Freundes gegenüber der europäischen Situation in den beiden letzten Lebensjahren werden gelegentlich schroff. So, wie er schon den Fürsten Ivan Sergeevič Gagarin, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband, wegen dessen Übertritts zum Katholizismus und des Rückzugs in ein Jesuitenkloster in Amiens scharf angegriffen hatte, attackierte er den Jugendfreund, dieser betrachte Nikolaj Turgenev, den scharfen Analytiker der wirtschaftlichen Verhältnisse in Rußland, mit den Augen des Poeten.63 Den Zaren geißelt er als Verkörperung des Barbarentums, ein ebenso vernichtendes Urteil fällt er über Moskau. Die seit den ersten Briefen 1802 aus Göttingen immer wieder als Mittelpunkt Rußlands gerühmte Stadt („Авось это письмо найдетъ тебя въ Москвѣ бѣло60

Brief 176 vom 23. 8. 1844. Brief 193 vom 13. (25.) 3. 1845. 62 Vgl. Vf., Гомер в неопубликованной переписке Жуковского и А. И. Тургенева. In: Жуковский. Исследования и материалы. Выпуск 2. Сворник научных трудов. Тomsk 2013, 247– 262. 63 Brief 169 vom 22. 7. 1844. 61

28

Einleitung

камменой“)64 verfällt immer mehr dem Verdikt, Petersburg möge er zwar auch nicht, aber dort sei man wenigstens europäischer gebildet. Die Ablehnung der alten Hauptstadt ist mit seiner kritischen Distanz gegenüber den Slavophilen verbunden, deren Unduldsamkeit er in den beiden letzten Lebensjahren rügt.65 Über allem steht aber die Frage der Leibeigenschaft, in deren schärfster Verdammung wohl ebenso moralische wie aufklärerische und geschichtliche Gesichtspunkte zusammenfließen: „Гадко и стыдно оставаться Русскимъ съ рабствомъ, когда оно вездѣ уничтожается.“66 Wenige Monate vor seinem Tod am 3. Dezember 1845 in Moskau zieht er ein Resümee im oben zitierten Brief, er habe in Rußland für sich selbst nichts mehr zu besorgen, abgesehen von der Fürsorge für die verbliebenen Bauern und seine Papiere. Es bleibt ein Blick auf die Korrespondenz der beiden Freunde in ihrem quantitativen Verhältnis und ihrem Charakter zu werfen. Auf der einen Seite steht der geradezu graphomanische Aleksandr Turgenev, dessen Lebensleistung weniger in seinen historischen und publizistischen Arbeiten als in seinem gewaltigen Briefwerk besteht und der deutliche Worte nicht scheute. Auf der anderen Seite der unerschöpfliche Dichter und Übersetzer Vasilij Žukovskij, der noch in fortgeschrittenen Jahren sich an die Aufgabe machte, Homer und auch noch Dante zu übersetzen, nachdem er sich zuvor an den orientalischen Literaturen versucht hatte, der aber in seinen brieflichen Äußerungen eher zurückhaltend war. Was die Anzahl ihrer Briefe in den Jahren 1830 bis 1845 betrifft, besteht ein deutliches Mißverhältnis. Žukovskijs Briefe machen weniger als 20 % aus, genauer, von den hier veröffentlichten 200 Briefen entfallen nur 37 auf ihn. Wo sind die Gründe zu sehen, die einen Schriftsteller im Zeitalter einer Hochblüte der Korrespondenz veranlaßt haben, sich so wortkarg gegenüber einem Mann zu äußern und zu erklären, der wohl der festeste Jugendfreund war und geblieben ist? Žukovskij selbst gibt dafür eine immer wiederkehrende, scheinbar monotone Begründung. Schon 1831 nennt er als Grund seine „Schreibfaulheit“: „Не сердись, душа моя, и сноси меня такимъ, каковъ я есмъ.“67 Ein scherzhafter Anklang an das Bibelwort aus Mose 2, 3, 14 liegt auf der Hand.

64

Vgl. Siegel 2012, 67. Weiterführend zu der hier für die Jahre 1802–1829 gegebenen Darstellung der geistigen Entwicklung Turgenevs vgl. Vf., Aleksandr Turgenevs westeuropäische Korrespondenzen nach gedruckten und ungedruckten Quellen. In: G. Giesemann und H. Rothe (Hg.), Schulbildung und ihre Weiterentwicklung. Gedenkband zum 100. Geburtstag von Alfred Rammelmeyer. München, Berlin 2010 (Studies on Language and Culture in Central and Eastern Europe. Bd. 15), 269–291. 65 Briefe 181 vom 24. 10. 1844 und 191 vom 7. 2. 1845. 66 Brief 197 vom 13. (25.) 6. 1845. 67 Brief 12 vom 23. 8. 1831.

Einleitung

29

Immer wieder gibt er dies in der Folge als Begründung an.68 Er war aber, wie seine Korrespondenz mit Turgenev seit den Jugendjahren bis 1829 zeigt, keineswegs ein „von Natur aus“ fauler Briefschreiber. Soweit zu sehen ist, gestaltet sich die Korrespondenz mit dem Freund erst allmählich nach seiner Bindung an den Hof seit dem April 1817 anders. Diese ergab sich aus der Veränderung seiner Lebenssituation, sie schränkte den persönlichen Spielraum ein, ohne daß er in Carskoe Selo zum „Höfling“ geworden wäre, wie schon 1818 der Freundeskreis gelegentlich befürchtet hatte.69 Seit dem 1. Januar 1828 erteilt er Aleksandr Nikolaevič und der Großfürstin Marija Nikolaevna Russischunterricht.70 Die Spannung zwischen öffentlicher und privater Stellung wird sich vergrößern, als er seit 1831 der Suite des Thronfolgers angehört und offensichtlich seit 1832 als einer seiner geistigen Mentoren mit Blick auf die Thronnachfolge vor hohen Anforderungen als Prinzenerzieher steht71 (In dieser Eigenschaft wird er sich selbst in der Nachfolge der Prinzenerzieher Bossuet und Fénelon gesehen haben.) und Anfang 1833 an einer Art Memorandum über die gegenwärtige europäische Politik arbeitet, das für den Thronfolger bestimmt ist.72 Seit 1834 wirkt er als einer seiner Erzieher in einem Unterricht, der von Spannungen wohl nicht frei war. Den Abschied aus dem Hofdienst erhält er erst 1841. Als Bediensteter der kaiserlichen Familie und zugleich als Freund zahlreicher Personen, die der seit 1826 restaurativer werdenden russischen Politik Bedrängnissen und Verfolgungen ausgesetzt waren (I. Kireevskij, P. Čaadaev), befand er sich in einer überaus heiklen Situation. Einerseits war an seiner Loyalität gegenüber der Zarenfamilie nie zu zweifeln, andererseits stand er mit Kritikern Rußlands in guten oder engen Verbindungen. Diese Situation Žukovskijs verlangte einen enormen Balanceakt zwischen beiden Seiten. Seiner exzeptionellen Stellung und ihrer Gefährdung war er sich durchaus bewußt, und dieses Wissen legte ihm entsprechend Vorsicht auf. Nur einmal, Anfang Dezember 1827, gerät er in Empörung angesichts der offenkundigen Verletzung des Briefgeheimnisses durch russische Behörden. Seine Schlußfolgerung:„Я увѣренъ, что самый вѣрный хранитель общественнаго порядка есть не полиція, не шпіонство, а нравственность правительства.“73 Hinter dem Hinweis auf die eigene Faulheit darf man wohl also ein verdecktes Motiv vermuten. Wenigstens zweimal drückt Žukovskij seine Vorsicht bei privaten 68

Brief 31 vom 2. 1. 1832, Brief 63, vom 12./24. 11. 1833, Brief 73 vom 3. 6. 1834, Brief 155 vom 6./18. 1. 1844, Brief 164 vom 5./17. 7. 1844. 69 Vgl. Siegel 2012, 405. 70 A. a. O., 647. 71 A. a. O., 47f. 72 ПССиП XIV, 374 73 1895, 232f.

30

Einleitung

Mitteilungen direkt aus.74 In dem darauf folgenden Brief entschuldigt er sich erneut wegen seiner Säumigkeit, gibt ihr aber eine andere Begründung: Die Anforderungen des Hoflebens erlauben ihm nicht, seinen eigenen Wünschen nachzukommen.75 Nicht immer nennt er diese persönlichen Einschränkungen offen. Vielmehr greift er zu Periphrasen, um seine Situation zu verdeutlichen. Turgenev wird folgende Hinweise in verschiedenen Lebenssituationen Žukovskijs vollkommen verstanden haben, etwa wenn der Freund schreibt, er führe während seines Kuraufenthalts in Ems ein mechanisches Leben (механическая жизнь; ibid.), bald darauf aber während einer Ferienreise in der Schweiz von seinem umherschweifenden Leben (бродячая жизнь) spricht. Zwang und Freiheit sind hier als Antipoden seines Lebens angedeutet. Damit stimmt eine weitere Anmerkung aus dem Jahre 1833 zusammen, wenn er, sich erneut für Faulheit entschuldigend, mitteilt: „я гнезжусь въ своемъ верху“, womit er seine Wohnung im Petersburger Palais Šepelevskij meint, wo er seit 1827 eine Wohnung bezogen hatte.76 Der Wunsch nach der Zurückgezogenheit einer privaten Existenz (полное, свободное, беззаботное уединеніе; ibid.) und die Erfordernisse öffentlicher Repräsentation scheinen die Extreme seiner Biographie gewesen zu sein, von deren Spannung freilich nur Andeutungen nach außen dringen. Gelegenheiten der Meinungsäußerung ohne Furcht vor Perlustrierung der eigеnen Post ergaben sich in Zeiten einer von Dienstverpflichtungen freien Zeit nur selten, häufiger nach 1841, dem Jahr des Ausscheidens aus russischen Diensten. Offene Kritik am Thronfolger war natürlich nur in Briefen während eines privaten Auslandsaufenthalts möglich, so im Brief vom 15./22. Januar 1833 aus der Schweiz, wo er über den General Merder, ebenfalls ein Erzieher des Thronfolgers, sagt: „Такие люди, какъ онъ, сокровище при дѣтяхъ Царскихъ.“ Auch mit Äußerungen zur schönen Literatur hielt sich Žukovskij, seltsam genug für einen Schriftsteller, zurück; wenig erstaunlich ist, nach den Darlegungen zu seiner Stellung in der Öffentlichkeit, seine Zurückhaltung in den großen ideologischen Auseinandersetzungen der Jahre nach 1830 bzw. 1840; zu staatsrechtlichen Fragen äußerte er sich nur einmal, und dies wieder aus der Schweiz, anläßlich der Schrift Restauration der Staatswissenschaft des konservativen Nationalökonomen und Staatsrechtlers Karl Ludwig von Haller. A. S. Januškevič weist darauf hin, daß Žukovskijs hohes Lob des ersten Bandes dieses in sechs Teilen erschienenen Werks differenziert zu sehen ist: Nicht als hohes Lied eines naturgegebenen ewigen Verhältnisses zwischen Herrscher und Untertanen sei diese Lehre für ihn wichtig gewesen, sondern unter dem Gesichtspunkt der Erörterung der politischen Systeme im Verlauf der 74

Brief 81 vom 6. 1. 1834 und Brief 82 vom Ende Oktober/Anfang November 1834. Brief 37 vom 12. 11. 1834. 76 Brief 67 vom 19./31. 7. 1833. 75

Einleitung

31

Geschichte. Wie für Turgenev war der aufgeklärte Herrscher das politische Ideal, das auf Gerechtigkeit und dem „Geist der Herrschaft“ (дух правления) basierte.77 Aus diesem Gedanken leiteten sich sein erzieherisches Ideal und seine jahrzehntelange praktische Tätigkeit am Zarenhof ab. Und in diesem Vorstellungskreis und Idealstreben trafen die beiden Freunde immer wieder zusammen.

Danksagung Die Arbeit an der vorliegenden Edition hat sich über mehr als ein Jahrzehnt erstreckt. Besonderen Anteil an ihrem Zustandekommen haben Frau Dr. h. c. Doris Walser-Wilhelm und Herr Dr. h. c. Peter Walser-Wilhelm durch freundliche Auskünfte genommen. Frau Prof. Dr. Ol’ga Borisovna Lebedeva und ihr viel zu früh ums Leben gekommener Mann Prof. Dr. Aleksandr Sergeevič Januškevič haben mit Rat und Tat die Arbeit begleitet und gefördert. In dankbarer Erinnerung bleiben mir die Gespräche mit Herrn Prof. Dr. Konstantin Jur’evič Lappo-Danilevskij über Fragen der russischen Briefliteratur, denen ich mancherlei Anregungen verdanke. Frau Dr. des. Barbara Zelinsky gilt mein Dank für ihre Hilfe bei der Entschlüsselung mancher komplizierter französischer Textstellen in Turgenevs Briefen und Frau Dr. Dorothea Kollenbach für die Überprüfung seiner teilweise detaillierten Ausführungen zu gesundheitlichen Fragen. Frau Angelika Lauhus, M. A. danke ich nicht nur für die enormen redaktionellen Mühen bei der Erstellung der Druckvorlage, sondern gleichermaßen für ihre unermüdliche Hilfe bei der Erschließung zahlreicher Textstellen. Ohne sie hätte die Edition nicht in der jetzigen würdigen Form erscheinen können. Wie im Falle vieler anderer Arbeiten bin ich Herrn Prof. Dr. Hans Rothe für seine stetige Anteilnahme an dem Buch und seine tatkräftige Hilfe zutiefst dankbar. Gedankt sei auch dem Département de la Reproduction der Bibliothèque nationale de France für die zügige Digitalisierung der Zeitung Le National vom 1. Januar 1841, aus der Turgenev einen längeren Auszug kopiert hat (Brief 129). Dem Förderungsfonds Wissenschaft der VG Wort danke ich für die Bewilligung eines Druckkostenzuschusses. Mein Dank gilt schließlich den Herausgebern der „Bausteine zur Slavischen Philologie und Kulturgeschichte“ für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe.

77

Vgl. Библиотека В. А. Жуковского в Томске. Часть I. Tomsk 1978, 509ff.

Zur Edition Die vorliegende Ausgabe enthält die Korrespondenz zwischen Aleksandr Turgenev und Vasilij Žukovskij aus den Jahren 1830 bis 1845. Bei der Aufnahme des publizierten (Žukovskij) und unpublizierten (Turgenev) Materials überwiegt der Anteil der Briefe Turgenevs deutlich. Entsprechend ist die Beschreibung der Reisewege im Inhaltsverzeichnis an seinen Briefen orientiert. Die Editionsprinzipien aus dem ersten Band der Korrespondenz werden übernommen (vgl. Siegel 2012, 60ff.). In Turgenevs und Žukovskijs Briefen fehlt bei Anführungszeichen und Klammern gelegentlich das anführende oder schließende Element. Turgenevs französische Orthographie und Grammatik sind nicht einheitlich, z. T. auch fehlerhaft oder altertümlich. Dies gilt auch für das Russische sowie das Deutsche und Italienische. Der Wiedergabe der Briefe Turgenevs an Žukovskij liegen zugrunde: a) überwiegend die Bestände des Archivs der Familie Turgenev im Институт русской литературы (Пушкинский Дом) in Sankt Petersburg; die hier veröffentlichten Briefe werden aufbewahrt unter den Siglen Ф. 309, № 4714, д. а – д. д sowie № 4720–4721; b) der Abdruck einiger Briefe Turgenevs an Žukovskij in der Ausgabe N. P. Barsukov, Александръ Ивановичъ Тургеневъ въ его письмахъ. 1827–1845. In: Русская Старина XXXI (1881); c) der Abdruck einiger Briefe Turgenevs an S. P. Žicharev in der Ausgabe S. P. Žicharev, Записки совремменика. Дневник чиновника. Redakcija, kommentarii i vstupitel’naja stat’ja S. I. Štrajcha. Т. II. Воспоминания старого театрала. Письма. М.–L. 1934. Die Wiedergabe der Briefe Žukovskijs erfolgt nach den Ausgaben a) Письма В. А. Жуковскаго къ Александру Ивановичу Тургеневу. Изданіе „Русскаго Архива“ по подлинникамъ, хранящимся въ Императорской Публичной Библіотекѣ. М. 1895. Zitiert als 1895. b) N. Dubrovin, Василій Андреевичъ Жуковскій и его отношенія къ декабристамъ. In: Русская Старина. 1902. Апрѣль–Май–Июнь. Тридцать третій годъ изданія. Томъ сто десятій. Wo Bezug auf Briefeditionen, Werkausgaben und Reihenwerke genommen wird, werden sie unter folgenden Siglen angeführt:

Zur Edition

33

АБТ VI

Архивъ братьевъ Тургеневыхъ. Vypusk 6-j. Переписка Александра Ивановича Тургенева съ Петромъ Андреевичемъ Вяземскимъ. Томъ I. 1814-1833 годы. Pod redakciej i s primečanijami N. K. Kul’mana. Изданіе Отдѣленія Русскаго языка и словесности Россійской Академіи Наукъ. Petrograd 1921.

Bonstettiana

Bonstettiana. Historisch-kritische Ausgabe der Briefkorrespondenzen Karl Victor von Bonstettens und seines Kreises 1753– 1832. Hg. Doris und Peter Walser-Wilhelm. Vierzehnter Band. Teilband XIV/1. 1828–1830. Teilband XIV/2. 1832–1870. Herausgegeben und kommentiert von Doris und Peter WalserWilhelm unter Mitarbeit von Antje Kolde und Regula Walser. Göttingen 2011.

Čaadaev, ПССиИП

P. Ja. Čaadaev, Полное собрание сочинений и избранные письма. T. 1, T. 2. M. 1991.

ЖМНП

Журналъ Министерства Народнаго Просвѣщенія

ОА I

Остафьевскій архивъ князей Вяземскихъ. I. Переписка князя П. А. Вяземскаго съ А. И. Тургеневымъ. 1812-1819. Изданіе графа С. Д. Шереметева. Pod redakciej i s primečanijami V. I. Saitova. SPb. 1899.

.ОА II

Остафьевскій архивъ князей Вяземскихъ. I. Переписка князя П. А. Вяземскаго съ А. И. Тургеневымъ. 1820–1823. Изданіе графа С. Д. Шереметева. Pod redakciej i s primečanijami V. I. Saitova. SPb. 1899.

ОА III

Остафьевскій архивъ князей Вяземскихъ. I. Переписка князя П. А. Вяземскаго съ А. И. Тургеневымъ. 1824–1836. Изданіе графа С. Д. Шереметева. Pod redakciej i s primečanijami V. I. Saitova. SPb. 1899.

ОА IV

Остафьевскій архивъ князей Вяземскихъ. I. Переписка князя П. А. Вяземскаго съ А. И. Тургеневымъ. 1837–1845. Изданіе графа С. Д. Шереметева. Pod redakciej i s primečanijami V. I. Saitova. SPb. 1899.

РА

Русскій Архивъ

РС

Русская старина

Siegel 2012

Holger Siegel (Hg.), Der Briefwechsel zwischen Aleksandr I. Turgenev und Vasilij A. Žukovskij 1802–1829. Köln, Weimar, Wien 2012 (Bausteine zur slavischen Philologie und Kulturgeschichte. Neue Folge. Reihe B: Editionen. Bd. 26).

Žicharev 1934

S. P. Žicharev, Записки современника. Дневник чиновника. Redakcija, kommentarii i vstupitel’naja stat’ja S. I. Štrajcha. Т. II. Воспоминания старого театрала. Письма. M.–L. 1934.

34

Zur Edition

Žukovskij, ПССиП

V. А. Žukovskij, Полное собрание сочинений и писем в двадцати томах. M. 1999ff.

1895

Письма В. А. Жуковскаго к Александру Ивановичу Тургеневу. Изданіе „Русскаго Архива“ по подлинникамъ, хранящимся въ Императорской Публичной Библиотекѣ. М. 1895.

1939

Письма Александра Ивановича Тургенева Булгаковым. Podgotovka teksta pisem k pečati, vstupitel’naja stat’ja i kommentarii A. A. Saburova. Pod redakciej I. K. Luppol. М. 1939.

1964

A, I. Turgenev, Хроника русского. Дневники (1825–1826 гг.). Izdanie Podgotovil M. I. Gillel’son (Литературные памятники). М.–L. 1964.

1 „Entlassen oder beurlaubt“ Existenzunsicherheit der Brüder Turgenev Paris, London Januar 1830 – Mai 1831 1 Žukovskij an Turgenev

Вчера я получилъ письмо твое изъ Парижа съ письмомъ къ Бенкендорфу1 и съ выпискою изъ письма Николая2. И то, и другое отдамъ, но это будетъ безполезно. Рѣшительный отвѣтъ сдѣланъ, и ты уже объ этомъ увѣдомленъ мною и, можетъ быть, самымъ Бенкендорфомъ. Теперь увѣдомляю тебя о томъ, чтò случилось послѣ отправленія послѣдняго письма твоего; во-первыхъ, прочитай приложенную копію съ письма, которое написалъ я къ государю. Оно было написано, но еще не подано, когда я написалъ къ тебѣ – я не хотѣлъ пропустить курьера; а о моемъ намѣреніи не говорилъ потому, что не хотѣлъ напрасно тебя тревожить новою надеждою. На другой день по представленіи письма моего государю, получилъ я отъ него отвѣтъ и получилъ черезъ посредника, который въ этомъ случаѣ представляется мнѣ добрымъ Ангеломъ Хранителемъ – черезъ государынью.3 Вотъ чтò сказала она мнѣ именемъ Государя: L’Empereur ne peut rien faire pour A. Tourgueneff dans la cause de son frère, encore moins pour son frère. Mais si ce dernier se trouve innocent, qu’il vienne lui-même se livrer à la générosité de l’Empereur, il saura lui rendre justice. И она прибавила нѣчто весьма трогательное со стороны государя: mais il ne faut pas qu’il risque à présent le voyage, il pourrait être pris; qu’il vienne au printemps par mer; alors il lui sera possible de parvenir tout droit jusqu’à l’Empereur. Этотъ отвѣтъ рѣшительный. Онъ даетъ то, чего бы я не посмѣлъ требовать и не полагалъ уже возможнымъ. – Я принялъ его съ чувствомъ благодарности къ государю и передало его тебѣ слово въ слово. – Но совѣта не могу дать никакого. Я не могу дать совѣта, чтò дѣлать. Объяснимъ только положеніе твоего брата. 1-е. Онъ осужденъ въ отсутствія, неявки его принята за доказательство преступленія, письменное объясненіе его не было принято. Если бы онъ въ то время самъ явился и могъ на очной ставкѣ опровергнуть 1

Graf Aleksandr Christoforovič Benkendorf, 1783–1844, Chef der Polizei und der III. Abteilung. Nikolaj Ivanovič Turgenev, 1789–1871. 3 Aleksandra Fedorovna, 1798–1860, war seit 1817 mit Nikolaj I. verheiratet. 2

36

1. Paris, London 1830–1831

показанія обвинителей, то совершенно бы оправдался. – 2-е. Уже приговоренный верховнымъ судомъ, онъ прислалъ второе свое объясненіе, руководствуясь донесеніемъ слѣдственной коммиссіи. Самъ же явиться болѣе могъ, ибо не могъ надѣяться, чтобы его послѣ приговора стали судить, и явился бы только для приличія, для принятія опредѣленнаго наказанія. Но его новое объясненіе не было признано удовлетворительнымъ. – 3-е. Теперь снова государь даетъ ему надежду быть судимымъ и ставить его въ то положеніе, въ которомъ онъ находился до произнесенія приговора. Онъ можетъ надѣяться быть оправданнымъ, если, вѣрившись самому государю, представитъ достаточныя доказательства своей невинности. Не даю никакого совѣта. Но спрашиваю: можетъ ли братъ надѣяться представить своимъ будущимъ судьямъ сіи достаточныя доказательства своей невинности. – Обвинителей, выслушанныхъ на прежнемъ судѣ, на лицо не будетъ, очныхъ ставокъ дѣлать не съ кѣмъ; то же, что онъ представилъ въ послѣднемъ письменномъ объясненіи, было найдено неудовлетворительнымъ; будетъ ли удовлетворительнѣе это объясненіе, если оно сдѣлано будетъ словесно? Станемъ на мѣсто судей. Могутъ ли они смотрѣть на него нашими глазами? Мнѣ и тебѣ извѣстна вся прошедшая жизнь его, намъ извѣстны и его чувства, правила и характеръ: отъ сего совершеннаго знанія его такимъ, каковъ онъ есть, мы переходимъ къ его приговору и, сличая этотъ приговоръ (произнесенный въ отсутствіи по однимъ показаніямъ, не утвержденнымъ доказательствами) съ нашимъ понятіемъ о немъ и съ его словами (коимъ напередъ вѣримъ), мы оправдываемъ его совершенно. Я съ своей стороны никогда не потеряю вѣры въ его невинность. Но можно ли по справедливости того же ожидать отъ судей его. Они не только не знаютъ и не могутъ знать его такимъ, каковъ онъ есть, но, переходя къ нему отъ его приговора, отъ его неявки, отъ мнѣнія, противъ него говорящаго, должны быть напередъ убѣждены въ его винности, и нужна совершенная очевидность, чтобы поколебать и уничтожить сіе убѣжденіе; одни его сдова не произведутъ нужной очевидности. Ему не только надобно сказать за себя я не виненъ, но должно сказать и своимъ обвинителямъ: вы не правы; должно имъ это доказать, должно ихъ своими доказательствами принудить отказаться отъ словъ своихъ. Но гдѣ же эти обвинители? Онъ долженъ будетъ говорить одинъ, передъ нимъ не будетъ тѣхъ обвинителей, коихъ показанія подвергли его приговору и коихъ бы онъ своими опроверженіями могъ или убѣдить во лжи или заставить отречься отъ показаній ошибочных. Государь обѣщаетъ ему судъ и правосудіе. Ввѣрившись безусловно великодушію государя, онъ конечно произвелъ бы великое убѣжденіе въ свою пользу. Но государь не можетъ ему обѣщать помилованія, да и самому ему нельзя желать помилованія. Воспользовавшись великодушіемъ государя, онъ необходимо долженъ въ надеждѣ оправданія подвергнуть себя и опасности осужденія въ слу-

1. Paris, London 1830–1831

37

чаѣ неудовлетворительности его доказательствъ въ пользу своей невинности. И такъ прежде, нежели на что-нибудь рѣшиться, ему надобно непремѣнно быть напередъ увѣреннымъ, что онъ можетъ соотвѣтствовать сей готовности государя оказать ему правосудіе, что его доказательства будутъ достаточны, что онъ представитъ судьямъ своимъ нѣчто болѣе убѣдительное, нежели послѣднее его оправданіе. Опять повторяю: не могу дать никакого совѣта. Пускай Николай поступить, какъ скажетъ ему его добрый геній. Я съ своей стороны сохраню убѣжденіе въ его невинности и тогда, когда бы онъ нашелся принуждѣннымъ сказать государю, столь великодушно его призывающему: болѣе тѣхъ доказательствъ, кои мною представлены на бумагѣ, я не имѣю! Если они не достаточны, то не могу быть оправданъ, хотя и невиненъ! Но послѣ такого отзыва судьба его рѣшиться навсегда. Государю безъ суда оправдать его не возможно; въ отсутствіи же судить его не будутъ; этого нельзя ни ожидать, ни требовать. Напиши немедленно, на что вы рѣшитесь.4 N. Dubrovin, Василій Андреевичъ Жуковскій и его отношенія къ декабристамъ. In: РС 1902. Апрѣль – Май – Іюнь. Тридцать третій годъ изданія. Томъ сто десятый, 71–73.

2 Turgenev an Žukovskij

Я могъ только плакать и потомъ молиться, когда прочелъ письмо брата,5 молиться и благодарить Бога за такого брата. Страшусь, какъ и онъ, судей, но изъ записокъ его, на случай смерти писанныхъ, еще яснѣе вижу всю его невинность и надѣюсь. Полагаю упованіе на Бога. Не могу и самому себѣ дать отчета въ томъ, что теперь со мною. Надѣюсь, что современемъ буду спокойнѣе. Я бы не такъ страшился и Россіи, если бы не боялся, что пріѣздъ въ Россію разрушитъ всѣ мои старанія скрыть отъ него болѣзнь Сережи: онъ знаетъ о смерти, познакомился съ сею мыслью, но не подозрѣваетъ рода болѣзни. Опасаюсь, чтобъ, узнавъ о ней въ Петербургѣ, онъ не сталъ упрекать себя въ причинѣ сей болѣзни. Вынесетъ ли онъ такіе упреки? Онъ все легче перенесетъ, нежели мысль о сей болѣзни Сережи, а какъ скрыть отъ него то, что всѣ знаютъ: онъ уже не объ одномъ оправданіи будетъ думать. Я все надѣялся, что здѣсь, или въ Германіи, легче было бы мнѣ долѣе скрывать отъ него сію тайну, вотъ почему и я желаъ бы, чтобы онъ долѣе не былъ въ Россіи и могъ представить въ другомъ мѣстѣ объясненія свои, напр. въ Эмсѣ! 4 5

Möglicherweise fehlt der Schluß. Der Brief Nikolaj Turgenevs lag nicht vor.

38

1. Paris, London 1830–1831

Государь тамъ будетъ: пусть, выслушавъ его, скажетъ одно слово, и братъ свято исполнить повелѣеніе и самъ явится, куда укажутъ. Я имѣю довольно силы написать слова сіи и отвѣчаю, что братъ не измѣнитъ ни слову, ни чести. Чувство, его одушевляющее, исполнило и меня. Зная болѣзнь брата, которая не терпитъ сидячей жизни, я не могъ ожидать, чтобы братъ рѣшился явиться особливо теперь, когда лѣченіе ему необходимо. Онъ все бросаетъ, даже дѣло важнѣйшее въ жизни, послѣ оправданія. Я не вымаралъ и строкъ, гдѣ онъ говоритъ о семъ дѣлѣ, дабы и тѣни подозрѣнія не подать. Ввѣряю все государю и вашей тайнѣ, вашему уваженію къ фамильнымъ тайнамъ. Государь, именемъ его Ангела и нашего Ангела-хранителя обѣщаетъ брату доступъ. Онъ прочтетъ невинность въ глазахъ его, убѣдится въ ней, разсмортѣвъ бумаги, выслушавъ его объясненіе. Ноты (оправданіе) брата написаны на случай смерти. Онѣ яснѣе показываютъ все дѣло, ибо братъ многое узналъ и вспомнилъ, чего не могъ знать за три года, когда писалъ послѣднее оправданіе. Опасаюсь ареста для его физическихъ силъ; арестъ и тюрьма до рѣшенія дѣла, кажется, излишни и были бы для насъ тяжелымъ унизительнымъ бѣдствіемъ. Лишаютъ людей до суда свободы только за тѣмъ, чтобы воспрепятствовать имъ уйти; а онъ самъ свободно является, повинуясь данному слову государя и своей совѣсти. Будетъ время арестовать, но я не могу думать о семъ несчастіи, думая о государѣ. Нѣтъ причины лишать свободы брата во время суда. Онъ теперь рискуетъ всею жизнію, – и моею, для приговора суда, а не для производства суда. Какъ ни скоро отвѣчалъ братъ, какъ ни спѣшу я отправить его письмо къ тебѣ; но все оно придетъ, вѣроятно, уже по отъѣздѣ государя въ Варшаву или въ Эмсъ, не знаю еще куда. Если брату велятъ пріѣхать въ Петербургъ, то согласно изъявленному самымъ государемъ опасенію, брату безъ ареста на континентѣ нельзя пріѣхать въ Петербургъ прежде іюля или августа на пароходѣ, а мы не знаемъ, когда государь возвратится въ Петербургъ: и это обстоятельство заставляетъ меня желать, чтобы брату позволено было пріѣхать въ Эмсъ. Въ августѣ братъ еще можетъ пріѣхать на пароходѣ, позже нельзя и тогда, согласно же волѣ государя надобно будетъ отложить поѣздку до весны. Зимою былъ бы онъ арестсованъ вездѣ: этого и государь не хочетъ и потому-то и даетъ совѣтъ ѣхать весною. Надобно бы брату велѣть не ѣздить, иначе онъ поѣдетъ, какъ бы то ни было. Надобно бы также, чтобы братъ явился въ Петербургъ въ такое время, когда тамъ государь. Но я все надѣюсь, что не захотятъ отлагать актъ повиновенія безусловнаго моего брата и не найдутъ неудобства позволитъ ему пріѣхать и въ Эмсъ: характеръ государя не потеряетъ отъ сего въ глазахъ другихъ, когда увидятъ, съ какою довѣренностію на его судъ ему отдаются. – А для меня главное было бы: скрыть отъ брата болѣзнь другаго.

1. Paris, London 1830–1831

39

Что касается до новыхъ доказательствъ, то братъ ихъ не имѣетъ, но онъ чувствуетъ и знаетъ себя невиннымъ и, зная судей, полагаетъ однакожъ полную, не ограниченную довѣренность на правосудіе государя и увѣренъ, что, для спасенія репутаціи судей, онъ не захочетъ имъ пожертвовать, впрочемъ онъ исполняетъ обязанность и надѣется, что государь выше мелкостей его сенаторовъ. Въ этомъ мы увѣрены, и я спокойнѣе съ тѣхъ поръ, какъ раздѣляю сіе мнѣніе съ братомъ. Отъ 8-го апрѣля, братъ оканчиваетъ письмо свое слѣдующими строками: „Еще повторяю, въ отвѣтъ на слова Жуковскаго, что я совершенно увѣренъ, что я могу соотвѣствовать великодушной готовности государя оказать мнѣ правосудіе, что мои доказательства будутъ совершенно удовлетворительны для государя. Но для судей, какъ говоритъ Жуковскій, я въ томъ же не увѣренъ. ‚Нѣчто болѣе удовлетворительное’ – это нѣчто я не имѣю. Но увѣренъ, что съ моими фрацузскими нотами (на случай смерти написанными) я совершенно оправдаюсь передъ государемъ. Вотъ, что внушилъ мнѣ мой добрый геній. Отвѣтъ, на который намекаетъ Жуковскій, въ случаѣ еслибъ я не согласился явиться, былъ бы съ моей стороны не что иное, какъ une lâcheté“. Я не умѣю и не могу ничего прибавить къ словамъ брата, особливо теперь, когда сердце полно упованіемъ, а душа молитвою. Я слишкомъ встревоженъ. Думаю ѣхать навстрѣчу къ государю съ копіею письма брата, въ случаѣ, если письмо сіе не найдетъ уже государя въ Петербургѣ. Братъ, несущій предъ него всю судьбу брата – о моей бѣдной жизни я не горюю и, право, не думаю – не можетъ быть противенъ тому, коего слова были и обвиненному: „Je saurai lui rendre justice“ – Прости, мой милый другъ. Не знаю, съ курьеромъ ли или по почтѣ пошлю это письмо, разсчитавъ какъ лучше. Не узнаю ли отъ тебя, куда мнѣ лучше и когда ѣхать?“6 N. Dubrovin, Василій Андреевичъ Жуковскій и его отношенія къ декабристамъ. In: РС 1902. Апрѣль – Май – Іюнь. Тридцать третій годъ изданія. Томъ сто десятый, 86–88.

3 Turgenev an Žukovskij

Вчера отправилъ къ тебѣ оригинальное письмо брата о пріѣздѣ его туда, куда государь велитъ, съ моею копіею съ онаго и съ моимъ письмомъ къ тебѣ. Всѣ сіи письма посланы съ курьеромъ нашимъ, который вчера долженъ былъ отправиться. 6

Möglicherweise fehlt der Schluß.

40

1. Paris, London 1830–1831

Сейчасъ получаю новое письмо отъ брата и выписываю, что успѣю о главномъ: ты увидишь, съ какою рѣшительностью и съ какою довѣренностію онъ исполняетъ то, что почитаетъ своею обязанностію, даже и по полученіи перваго письма твоего послѣ втораго, нами полученнаго. Чельтенгамъ 9-го апрѣля. Я получилъ вашъ No 59, вы имѣете уже мой отвѣтъ на вашъ No 58. Чѣмъ больше думаю о моемъ положеніи, тѣмъ сильнѣе убѣждаюсь, что мнѣ не возможно было отказать такое предложеніе, какое мнѣ было сдѣлано, и если бы въ отвѣтъ государя не было намека не пріѣзжать зимою, а весною, то мнѣ надлежало бы ѣхать немедленно въ Петербургъ, дабы дать болѣе оффиціальности моему отвѣту и болѣе ясности моей готовности отвѣтствовать на отзывъ государя. Я хочу написать оффиціальное письмо къ Ливену7, сказавъ, чтобы онъ донесъ государю, что я готовъ явиться и только ожидаю приказанія, куда и когда. Болѣе отъ себя ничего не прибавляю; ибо вижу, что всѣ мои хлопоты только вредятъ брату: и онъ это знаетъ, и только изъ деликатности не упрѣкаетъ мнѣ въ томъ. Напримѣръ, я хлопоталъ о континентѣ, расположилъ противъ себя государя, а братъ никодга не думалъ о континентѣ, никогда не поручалъ мнѣ хлопотать о семъ. Я страшусь послѣдствій, кои сіи хлопоты произвели въ умѣ государя, и умоляю его забыть о нихъ. И ты знаешь и Богъ видитъ, что всѣ сіи хлопоты были безъ участія брата. Для моего успокоенія il me laissait faire (онъ не мѣшалъ мнѣ). Когда услышалъ слова государя – онъ увидѣлъ долгъ свой, обязанность невиннаго, обязанность подданнаго и русскаго и – является. Является, не смотря на мое безпокойство, на мои страданія за него, вопреки моимъ опасеніямъ. Все прежнее должно пасть на мою совѣсть. И тебя утомилъ я хлопотами за насъ. И на тебя, можетъ быть, навлекъ неудовольствіе. – Но вспомни о моемъ положеніи, вспомни, какою болѣзнію я потерялъ другаго брата, вспомни, что я былъ тогда и какія впечатленія болѣзнь и смерть его произвели на меня! И теперь еще главный страхъ мой за брата – отъ болѣзни сердца. Николай Тургеневъ не зналъ, что братъ его умеръ въ сумасшествіи и отчего произошло это сумасшествіе. Онъ узнаетъ о ней въ Россіи. Не смѣю просить о позволеніи ему пріѣхать въ Эмсъ, но это позволеніе спасло бы ему ужасную горесть. Да будетъ, – что Богу угодно. Братъ, сколько я вижу изъ его писемъ, готовитъ отвѣты свои на рапортъ коммиссіи, на немъ онъ все основываетъ. Кажется, что справедливость требовала бы по сему акту, по коему братъ обвиненъ былъ, и теперь судитъ его; но я ничего не хочу позволять себѣ, ни совѣтовать, ни просить, знаю, однакожъ, что определѣніе сего пункта весьма важно для насъ. Новаго слѣдствія сдѣ7

Fürst Christofor Andreevič Liven, 1774–1838, Botschafter in England 1812–1834.

1. Paris, London 1830–1831

41

лать не возможно, всѣ обвинѣнія можно основывать токмо на старомъ слѣдствіи. Чего не найдено слѣдственною кoммиссіею, того нельзя вновь искать. Остается судить и рѣшить, можно ли брата признать виновнымъ по тому, что о немъ сказано въ рапортѣ слѣдственной коммиссіи. Предубѣжденіе публики и судей, конечно, утишится, когда увидятъ его передъ судомъ, другаго въ могилѣ. Судьи будутъ знать, имѣя рапортъ предъ глазами, въ чемъ судить, братъ будетъ знать, въ чемъ защищаться, и это для него весьма важно.8 N. Dubrovin, Василій Андреевичъ Жуковскій и его отношенія къ декабристамъ. In: РС 1902. Апрѣль – Май – Іюнь. Тридцать третій годъ изданія. Томъ сто десятый, 88–90.

4 Turgenev an Žukovskij

Я не въ силахъ ничего прибавить9, долженъ только засвидетельствовать истину словъ его, что онъ, не смотря на мои убеждѣнія хотя заглядывать иногда въ общество для моего успокоенія – оставался всегда и вездѣ одинъ въ своей мрачней комнатѣ, отклонялъ всѣ приглашенія, но спокойый, какъ невинность. О континентѣ также никогда не думалъ и не воспользовался бы и позволеніемъ; ты это уже давно знаешь. Никакіе пріятели не хлопотали: одинъ я – одинъ я навлекъ на него и на себя и сіе можетъ быть неудовольствіе государя. Слышу, что въ Эмсѣ государь не будетъ: это еще болѣе усиливаетъ мое безпокойство. Я почти не пишу къ брату: что могу, что долженъ я говорить ему? Онъ дѣйствуетъ самъ собою, и мои хлопоты всегда и вездѣ только вредятъ ему. – Безъ всякихъ видовъ, только съ надеждою на справедливость государя, а не судей, отдается онъ въ руки его, подъ щитъ его. Что кромѣ чувства невинности и довѣренности къ государю – что могло рѣшить его на сей поступокъ, зная, что одно производство дѣла будетъ для меня и для него бѣдствіемъ? Онъ былъ такъ спокоенъ въ Англіи, въ уголку своемъ! Онъ ищетъ одного правосудія въ Россіи, отъ одного государя, его надѣется: все остальное для остальной жизни имѣетъ онъ въ Англіи. Я и самъ не замѣчалъ въ немъ всей силы его желанія, сего чувства и тяжести неоправданной невинности. – Перечитываю его письма, молюсь и надѣюсь. 8

Möglicherweise fehlt der Schluß. Dem Brief an Žukovskij liegt ein undatiertes Schreiben N. Turgenevs an den russischen Botschafter Liven bei. N. Dubrovin, Василій Андреевичъ Жуковскій и его отношенія къ декабристамъ. A. a. O., 90–91. 9

42

1. Paris, London 1830–1831

Пишу на почтѣ, она отходитъ. Прости, мой милый. N. Dubrovin, Василій Андреевичъ Жуковскій и его отношенія къ декабристамъ. In: РС 1902. Апрѣль – Май – Іюнь. Тридцать третій годъ изданія. Томъ сто десятый, 91–92.

5 Žukovskij an Turgenev

Спѣшу извѣстить тебя о томъ, что случилось. Все рѣшено для брата. Ты и онъ будете обвинять меня въ опрометчивости – винюсь съ сокрушеннымъ сердцемъ! Меня мучитъ мысль, что я произвелъ (въ) васъ новую надежду со всѣми ея волненіями. Я не понялъ словъ государя, переданныхъ мнѣ императрицею, и далъ имъ слишкомъ обширное значеніе. Въ нихъ не заключалось никакого вызова на судъ и на оправданіе, ибо въ этомъ отношеніи для брата все кончено, и онъ новаго суда ни ожидать, ни требовать не въ правѣ, и государь его ему не дастъ. Если бы братъ явился и безусловно предалъ себя великодушію государя, то его величество рѣшилъ бы тогда самъ, какое существованіе могло бы быть дано ему, осужденному въ Россіи безъ уничтоженія осудившаго его приговора. Таковъ былъ истинный смыслъ сказаннаго мнѣ совѣта. И такъ повторяю: ему обѣщанъ былъ не судъ, а одно только измѣненіе его участи безъ оправданія. Я виноватъ передъ братомъ, что своею поспѣшностію повлекъ его въ заблужденіе; виноватъ и передъ государемъ императоромъ, и страшусь, не навлекъ ли на себя неблаговоленіе его величества. Я поступилъ весьма опрометчиво и неосторожно, тѣмъ болѣе, что уже и самъ государь лично изъявилъ мнѣ за нѣсколько дней передъ симъ свое неудовольствіе за то, что я вмѣшиваюсь въ дѣло, до меня не принадлежащее. Могу быть извиненъ одною только чистотою намѣренія. Благодарю Бога, что Онъ избавилъ меня отъ горькаго раскаянія въ чемъ-нибудь бòльшемъ. Теперь вы все знаете. Остается мнѣ дать или, лучше сказать, повторить тебѣ особенно прежній совѣтъ свой: не тревожь Николая. Безъ тебя давно бы уже онъ смотрѣлъ на судьбу свою глазами твердыми и покорился бы ея могуществу. Ты долженъ быть ему помощникомъ и утѣшителемъ, а не обременителемъ его жребія. Теперешній случай долженъ рѣшительно объяснить для тебя твою должность. Прости. N. Dubrovin, Василій Андреевичъ Жуковскій и его отношенія къ декабристамъ. In: РС 1902. Апрѣль – Май – Іюнь. Тридцать третій годъ изданія. Томъ сто десятый, 93–94.

1. Paris, London 1830–1831

43

6 Žukovskij an Turgenev 24 Іюня с(тараго) с(тиля) (1830, Петергофъ) Очень мнѣ жаль, что Ободовскій10 не сказалъ мнѣ за нѣсколько дней о своемъ отъѣздѣ. Я бы успѣлъ и болѣе написать къ тебѣ, милой другъ, и послать тебѣ что-нибудь изъ нашихъ литературныхъ вздоровъ. Но онъ явился ко мнѣ въ Петергофъ въ самую почти минуту переѣзда моего изъ Царскаго Села. Нѣтъ времени даже и написать, ибо сейчасъ иду къ Великому Князю, ждать пріѣзда Государева изъ Варшавы. Могу только сказать въ немногих словахъ, что я получилъ два послѣднихъ письма твои въ отвѣтъ на мои. Они меня совершенно успокоили на твой счетъ: вижу, что ты, наконецъ, взглянулъ на судьбу брата съ настоящей точки зрѣнія. Еще болѣе, вижу, что и онъ самъ сталъ въ душѣ спокойнѣе, ибо теперь никакого упрека не лежитъ на немъ. Онъ все готовъ былъ сдѣлать, но обстоятельства непобѣдимы. Благослови Богъ успѣхомъ то, чтò теперь начато: тогда жизнъ его получила бы новый, прекрасный смыслъ; за оградою семейственнаго мирнаго счастія всѣ бы прошлыя бѣды остались ему чуждыми. Но ты напрасно въ письмѣ своемъ какъ будто отъ меня отказываешься: я не вижу никакой причины перемѣнить что-нибудь въ нашихъ сношеніяхъ. Напротивъ, пиши ко мнѣ, и пиши чаще; я буду писать, когда будетъ о чемъ; а тебѣ всегда есть о чемъ: у тебя вся Европа. У меня одна моя учебная комната. Увѣдомляй о братѣ. Но разумѣется обо всемъ, о чемъ до сихъ поръ мы хлопотали, ни слова: это не нужно и можетъ только повредить. Не знаю, когда получишь это письмо. Рекомендую тебѣ Ободовскаго, Кирѣевскій11 будетъ у тебя въ Парижѣ; застанетъ ли тебя, не знаю. Онъ родной племянникъ Александры Андреевны12, сынъ Елагиной13, которую знаешь по письмамъ. Прости. Обнимаю братски. Ж. 1895, 254–255 (Brief CLIII)

10

Wahrscheinlich Platon Grigor’evič Obodovskij, 1803–1864, Inspektor im EkaterinskijInstitut; er ist als Übersetzer und Schriftsteller hervorgetreten. 11 Ivan Vasil’evič Kireevskij. 1806–1856, religiöser Denker, Kritiker und Publizist. Einer der Begründer des Slavophilentums. 12 Aleksandra Andreevna Voejkova, 1795–1829, Ehefrau des Dichters Aleksandr Fedorovič Voejkov, 1778 oder 1779–1839, Verwandte Žukovskijs, eng vertraut mit ihm und Aleksandr Turgenev. 13 Avdot’ja Petrovna Elagina, 1789–1877, Schriftstellerin. Sie führte einen einflußreichen Salon in Moskau. Mutter der Brüder Ivan Vasil’evič Kireevskij, 1806–1856, und Petr Vasil’evič Kireevskij, 1808–1856.

44

1. Paris, London 1830–1831 7 Turgenev an Žukovskij

10 – Мая 1831 г. Лондонъ 9. Warwick-Street, pall-mall East. Эти строки пишу только для того, чтобы увѣдомить чрезъ тебя Конст. Степ. Сербиновича14 что я получилъ любезное письмо его отъ 2-го апрѣля, съ свидѣтельствами учителей о дѣтяхъ Кар. и что буду и ему я отвѣчать особо и писать къ Кар. Я и съ курьеромъ, и съ Криденеромъ15 много писалъ и послалъ къ вамъ недавно. Надѣюсь, что заставлю васъ и ко мнѣ написать нѣсколько строкъ. Теперь прощу тебя о покровительствѣ Сашѣ Татаринову16 и благодарю за то, что ты уже оказалъ ему; родители его пишутъ ко мнѣ, что онъ служитъ въ моемъ бывшемъ департаментѣ, но вмѣстѣ, что онъ былъ прикомандированъ и къ Нейману17. Я хотѣлъ писать къ Карташевскому18 и къ Нейману, но, не зная у кого именно онъ служитъ, прошу Конст. Степ.язь> Гагаринъ20 оставилъ здѣсь т: е: въ Минхенѣ дѣтей учиться, не посылая въ П.бургъ: тогда могъ бы и не жалѣть о Римѣ. Fol. 43v три раза навѣщалъ меня. Въ первое свиданіе я уже сказалъ ему о твоемъ порученіи. Онъ сказалъ: ich werde darüber nachdenken, и только наканунѣ моего отъѣзда пришелъ ко мнѣ говорить объ этомъ; но сколько я ни старался познакомить его съ существомъ моего запроса, съ легкостію ученика и наставителя, онъ, неудовлетворилъ моему ожижанію и я передамъ тебѣ то, что записалъ, немедлѣнно по его уходѣ, въ журналъ свой: изъ сихъ строкъ ты увидишь, что на него нельзя надѣяться для составленія полнаго плана по тѣмъ предметамъ, о коихъ ты говорилъ мнѣ. Онъ ничего и для себя не пишетъ, кромѣ краткихъ обозрѣній книгъ, о коихъ извѣстія помѣщаются въ Gött. gel. Anz. Онъ главный ихъ издатель; нѣсколько уже лѣтъ, какъ онъ кромѣ двухъ отвѣтовъ Шлегелю21 и Шлоссеру, кот. гнусно нападалъ на него22, ничего не писалъ, а издавалъ свои старые сочиненія. Слѣд. нельзя ожидать отъ него того, чего бы намъ хотѣлось: вотъ выписка изъ журнала отъ 21 іюня. „Геренъ самъ началъ 2)

in vierter Auflage 1824–1826 erschienen, sowie die Geschichte des Europäischen Staatensystems, zuerst 1809. Auch diese Arbeit erlebte zahlreiche Auflagen. 18 Heeren hat kein Werk mit einem solchen Titel veröffentlicht. Turgenev meint wahrscheinlich seine Ideen über die Politik, den Verkehr und den Handel der vornehmsten Völker der alten Welt. 19 Victor Aimé Huber, 1800–1869, Sohn des Schriftstellerehepaares Ludwig Ferdinand Huber, 1764–1894, und Therese Huber, geb. Heyne, 1764–1829, die in erster Ehe mit Georg Forster, 1754–1794, verheiratet war. V. A. Huber ist als Reiseschriftsteller, Literaturhistoriker und Sozialreformer hervorgetreten. 20 Fürst Grigorij Ivanovič Gagarin, 1782–1837, Diplomat und Dichter. 1832–1837 war er russischer Botschafter in München. 21 Etwas über meine Studien des alten Indiens von A. H. L. Heeren. Antwort an Herrn Prof. A. W. v. Schlegel auf dessen an mich gerichtete drei ersten Briefe in seiner Indischen Bibliothek. Göttingen 1827, 45 S. 22 Meine Antwort auf die Schmähungen des geheimen Hofraths und Professors in Heidelberg; in den Heidelberger Jahrbüchern im Mayheft dieses Jahres von A. H. L. Heeren. Göttingen 1831, 20 S.

100

3. München und Ems August 1832

говорить наконецъ о порученіи Жук.го. Но и здѣсь случилось тоже, на что ты часто негодовалъ въ Англіи, то есть насъ приняли за полу-варваровъ, коимъ неизвѣстны первые начала педагогики. Сколько я ни старался показать и Жук.го и метода его въ настоящемъ видѣ, Геренъ не скоро догадался, что ни одна изъ общихъ аксіомъ о воспитаніи и ученіи вообще не была у насъ чуждою и что ни одинъ авторъ, имъ переведенный, не былъ неизвѣстенъ ни Жук.у или мнѣ. Вотъ à peu près à quoi se réduisent ses conseils о предметѣ, о коемъ, какъ онъ мнѣ сказалъ: „er hat viel nachgedacht“, желая по возможности удовлетворить моему запросу. Я снова объяснилъ ему отношенія, въ коихъ находился наставникъ къ ученику и къ наукѣ, и поколику преподаваніе этихъ наук возможно въ Россіи. Геренъ полагаетъ, что основаніемъ преподаванія Исторіи должно сдѣлать географію, такъ что проходя на пр. Исторію Россіи всегда придерживаться ландкартъ, и между темъ, посредствомъ таблицъ, вкоренять въ юношу сколько можно болѣе фактовъ, главныхъ фактовъ, дабы положить основаніе историческимъ свѣденіямъ, сдѣлать запасъ для памяти, не обременяя оной, а зманивая ученика въ область Исторіи мало по малу. Я сказалъ Герену о твоихъ Таблицахъ, о мнѣніи Газа23 о нихъ, и о томъ, что онѣ всегда передъ глазами ученика. Геренъ продолжалъ: объясняя исторію геонрафіей kann man die principien, die man dem Knaben beybringen möchte, daran anknüpfen. Это было отвѣтомъ не разъ повторенное на мое замѣчаніе, что главное теперь не въ методѣ только преподаванія исторіи, которая уже избрана, но въ лучшихъ средствахъ – какъ приспособить, присоединить къ сей географически исторической методѣ, начала политическіе, правъ и проч., о чемъ я уже говорилъ ему. Геренъ, подумавъ, отвѣчалъ, что для внушенія ученику тѣхъ правилъ, кои, въ его положеніи, и въ его отношеніяхъ, ему могутъ быть полезны, должно преимущественно проходитъ съ нимъ біографію и примѣрами, изъ самой жизни почерпнутими дѣйствовать не только на сердце и на разумъ, но стараться образовать характеръ, соcтавить правила для сего образованія. Напр. взять сначала Исторію Петра великаго, хорошо написанную (но Пушкинъ24 еще не написалъ ее – подумалъ я) и стараться преимущественно знакомить съ русскими, пристращать его къ русскому, но однако жь не пристраFol. 44 щивая его къ тому, чего не должно любить ни въ Россіи, ни въ Русскихъ – ни въ комъ и нигдѣ и на пр. ставить Петра I. въ положеніи, въ коемъ онъ и Россія находились, но не смѣло увлекать умъ мальчика 3) исполинскими 23

Wohl Friedrich Christian August Hasse, 1773–1848, seit 1828 Professor für Historische Hilfswissenschaften in Leipzig. 24 Aleksandr Sergeevič Puškin.

3. München und Ems August 1832

101

подвигами Петра и его методою, извиняемою токмо обстоятельствами и временемъ, и его нетерпѣливою, можетъ быть необходимою тогда поспѣшностию творить, извиняемою предчувствіемъ души, страстной къ Россіи, и любящей благо ея и въ будущемъ. Для одушевленія Исторіи преподаваемой Наслѣднику и для введенія въ самый разсказъ, или въ самое объясненіе читаемаго, тѣхъ началъ, той теоріи политической и нравственной, кои показались бы, можетъ быть, вредными и опасными, естьлибы изложены были, во всей наготѣ своей, и методически, и въ особыхъ лекціяхъ, нужно читать наиболѣе біографіи Плутарха25 и въ характерахъ, имъ описываемыхъ указывать, наводить юношу на тѣ свойства, на тѣ нравственные явленія, коими хотѣлось бы зажечь искру и въ душѣ юноши, или создать ему душу, способную принимать подобные впечатленія, создать душу по образцамъ Плутарха, по образцамъ великаго и прекраснаго почти во всѣхъ родахъ. Отъ біографій Плутарха можно перейти къ примѣрамъ для насъ ближайшимъ, изъ коихъ можно уже было бы заимствовать не одни начала, или какъ бы не одну токмо теорію прекраснаго, но самые пріемы государственной дѣятельности, методу оной; а для сего ближе всего и по времени и по крови: Фридрихъ великій26. Надобно познакомить съ нимъ и съ его царственною мудростию правнука его чтеніемъ нѣкоторыхъ частей „Исторія его времени/Hist. de mon temps/ имъ самымъ написанной27 и прочесть съ нимъ особенно 4й томъ Дома. (Dohm’s Denkwürdigkeiten: у меня они были въ Москвѣ и теперь въ Унив. Библіотекѣ)28, гдѣ Фридр. II. представленъ, какъ Правитель Государства имъ почти создаемаго. Недавно Геренъ давалъ публичные лекціи сыну Короля Баварскаго /и отецъ былъ ученикомъ его, въ одно время со мною/29 и когда Принцъ пришелъ прощаться съ нимъ и возвратить 4й томъ Дома, то Геренъ подарилъ ему эту книгу, на память о его историчныхъ лекціяхъ и о совѣтѣ его данномъ искать примѣровъ и правилъ въ жизни Фридерика великаго. Я снова напомнилъ Герену, что нужно имѣть руко25

Plutarch, um 46 – um 120 n. Chr., griechischer Historiker und Schriftsteller. Er verfaßte die Βίοι παράλληλοι, in denen jeweils ein bedeutender Grieche und Römer gegenübergestellt wurden. Noch bis ins 19. Jahrhundert war er einer der meistgelesenen antiken Autoren. 26 Friedrich II., 1712–1786, seit 1740 König von Preußen. 27 Histoire de mons temps. In: Johann David Erdmann Preus (Hg.), Œuvres de Frédéric le Grand. Bd. 2. Berlin 1846 (zuerst erschienen 1788). 28 Denkwürdigkeiten meiner Zeit oder Beiträge zur Geschichte vom lezten Viertel des achtzehnten und vom Anfang des neunzehnten Jahrhunderts 1778 bis 1806 von Christian Wilhelm von Dohm. Lemgo und Hannover 1814–1819. Das Werk umfaßte fünf Bände. Band 4 erschien 1819. 29 Sowohl Ludwig I., 1786–1868, als auch sein Sohn Maximilian II., 1811–1864, hatten in Göttingen studiert. Jener 1803 bis 1804, dieser 1829 bis 1830, wo er Schüler Heerens gewesen war. Vgl. Hermann Thiersch, Ludwig I. von Bayern und die Georiga Augusta. Berlin 1927, Neudruck Hamburg 2013, 10ff.

102

3. München und Ems August 1832

водство, въ коемъ соединены были бы политика съ изученіемъ правъ съ теоріей права, которая, какъ наука общей нравственности въ университетахъ всего важнѣе для Государей нашихъ, важнѣе и полезнѣе самого изученія положительнаго права; ибо теорія на всегда и на всѣ случаи, позитивное, данное право какого нибудь государства, только на извѣстное время, или положительное право всегда изучить можно и по книгѣ и опытомъ, или справками, что надобно заложить въ умѣ ученика наслѣдника главные, коренные основанія правамъ, коренные политическіе и юридическіе истинны – l’ABC, des lieux communs, столь полезныхъ у насъ въ практикѣ, и въ нашемъ невѣжествѣ (напримѣръ безъ суда никто да не накажется, и пр.) что сіі начала должны быть согласны не съ теперешнимъ положеніемъ Россіи (по просвѣщенію во всѣхъ его отрасляхъ) но съ будущимъ которое неизбѣжно и для Россіи, должны быть согласны съ предчувствомъ лучшаго порядка вещей въ Россіи и съ вѣрою въ лучшее будущее для Россіи и русскихъ. Надобно чтобы Fol. 44v 4) это будущее Россіи не нашло Наслѣдника не приготовленнымъ, запоздалымъ, нужно чтобы онъ носилъ въ душѣ услажденіе, что не то хорошо, что теперь можетъ быть неизбѣжимо для Россіи, а то что всегда и вездѣ хорошо, чтобы онъ не имѣлъ отвращенія отъ сего хорошаго, хотя бы его и не было въ нашей (Татаркской) Исторіи, чтобы онъ по крайней мѣрѣ зналъ сіе хорошее, ибо съ знаніемъ будетъ и любовь. Гдѣ почерпнуть этого рода знаніе? Какъ пріобрести его въ теперешнихъ обстоятельствахъ ученика-наслѣдника? – На это или à peu près на это? Геренъ не могъ долго отвѣчать мнѣ, и наконецъ совѣтовалъ только взять въ основаніе книгу Пелица30, нашего Лейпцигскаго знакомца, новейшаго Полигистора, который все то знаетъ, что теперь знаютъ въ Европѣ, обо всемъ писалъ и всегда въ книгахъ своихъ à la hauteur du siècle, хотя никогда и не опередилъ вѣка; сперва писалъ о литературѣ и философіи, потомъ полный курсъ Исторіи, древней и новой, и нынѣ пишетъ о политикѣ и полит. Экономіи, идетъ съ вѣкомъ, судитъ о немъ здраво и не одностороннымъ образомъ, какъ нѣмец: профессоръ; а справляясь, что за Рейномъ и за моремъ дѣлается; ничто ему не чуждо – такъ точно и я всегда думалъ о Пелицѣ, но не ожидалъ, чтобы Геренъ подкрѣпилъ мое мнѣніе и привелъ именно его въ примѣръ. Геренъ указалъ еще на Истор. таблицы Ниссена: Synchronistische Tafeln der Universalgeschichte. Eine den Überblick erleichternde bildliche Darstellung der Geschichte aller Länder, Völker 30

Carl Heinrich Ludwig Pölitz, 1772–1838, seit 1804 Professor für Geschichte in Wittenberg, seit 1815 in Leipzig. Turgenev meint im folgenden wahrscheinlich sein Handbuch der Weltgeschichte, zuerst in drei Bänden in Leipzig erschienen, die sechste Auflage in vier Bänden erschien 1830.

3. München und Ems August 1832

103

u. Staaten, die während vier Jahrtausenden (von Anbeginn bis 1828) historisch merkwürdig geworden sind. XXI Tafeln nebst einem Schema in verjüngtem Maaßstabe und Erläuterungen von Nicolai Nissen31. Göttingen 1828. Bei Ruprecht въ большой in folio. Я нарочно ходилъ въ библіотеку смотрѣть эти таблицы и мнѣ онѣ очень понравились своей ясностію и выборкою происшествій и означеніемъ и эпохъ, по столбцамъ. Но твои – уже приняты вами и хороши. Впрочемъ Ниссенъ могъ бы быть полезенъ въ преподаваніи своимъ яснымъ синхронизмомъ и полнотою фактовъ. Въ столбцѣ о русской исторіи отнесены къ концу Ал. I. и къ началу царствов. Ник. I. „Aristokratische Umtriebe – угадалъ!!“ Вотъ все, чего могъ добиться отъ Герена. Не пеняй, естьли не значительна добыча; но писать онъ уже не можетъ – такого обширнаго плана, а отвѣчать на запроси – не приготовившись на бумагѣ, и для него трудно. Я бы могъ предложить ему заняться этимъ дѣломъ, но врядъ ли онъ согласится, а успѣхъ для насъ еще сомнительно. Впрочемъ – подумай. Я познакомился въ Гетингенѣ съ писателемъ Бар. Ребергомъ32 живущимъ тамъ на покоѣ, для изданія политико-историчныхъ сочиненій своихъ, написанныхъ во время его длительной службы въ Гановерѣ. Съ нимъ провелъ вечеръ у Блуменбаха и послѣ обѣда и утра у него; но всего наставительнѣе были для меня От. Мюллеръ и Якобъ Гримъ, славный Грамматикъ нѣмецкій и антикваръ нѣмецкій же. Онъ же и библіотекарь. Какая библіотека! И какая услуга: все даютъ и на дома. Но университетъ въ упадкѣ: нѣтъ прежней жизни. Професора робки, студентовъ мало: врядъ ли 800? Для разныхъ частей наукъ нѣтъ уже нѣсколько Профессоровъ;

нѣтъ прежней ученой роскоши. Дуэли часты, но студенты учтивы и для смирнаго безопасно. Fol. 45 5) Я обходилъ и не разъ три кладбища, поклонился праху Гейна, Бутервека – не нашелъ моего Шлецера; пилъ кофе у памятника твоего Бюргера33, словомъ проводилъ время на кладбищахъ обоего рода, въ библіотекѣ и у памятниковъ на могилахъ. Дома, гдѣ живалъ самъ, не узналъ; думалъ о братяхъ, объ Андреѣ Кайсаровѣ34 и о нашей потерѣ Андрея, о которой узналъ въ Гетингенѣ – 31

Hans Nicolai Nissen, 1755–1815, dänischer Richter. August Wilhelm Rehberg, 1757–1836; hannoveranischer Staatsmann, Philosoph und politischer Schriftsteller. 33 Žukovskij hatte Bürgers Ballade Lenore dreimal übersetzt. 34 Andrej Sergeevič Kajsarov, 1782–1805, Jugendfreund Andrej und Aleksandr Turgenevs, mit dem zusammen er in Göttingen studiert hat. Er verfaßte 1804 in Göttingen die Arbeit Versuch 32

104

3. München und Ems August 1832

in der Buchstraße35. Изъ Гетингена въ Кассель, гдѣ пробылъ 5 часовъ, осмотрѣлъ опять Вильгельмсгёгё, гдѣ живетъ повѣса-Принцъ и управляетъ царствомъ вмѣсто Негодяя – отца своего. Изъ Касселя въ Франкфортъ н/М, гдѣ прожилъ три дня, и получилъ письмо отъ брата: онъ поразилъ меня новою, неожиданною горестію. Mme Visconti36, сестра его невѣсти (бывшей) уговарила его проводить ее до Нанта, но взяла и маленькую дочь, хотя и вопреки его мнѣнію; возвращается въ Версаль, коляска опрокинута, они все – и Козловскаго сынъ37 – ушиблись, а дочь Висконти на 4й день умерла отъ ушибу: братъ не скрываетъ своего горя и въ 3хъ письмахъ говоритъ о немъ; вотъ что между проч.: „Я не знаю что на свѣтѣ, кромѣ вашей смерти, могло бы такъ сильно меня поразить, какъ поразило это происшествіе. Авось горе пройдетъ – такъ какъ все проходитъ въ сей жизни до нѣкоторой степени.“ – Въ другомъ письмѣ упрекаетъ онъ себѣ въ этомъ нещастій. Вчера я писалъ къ нему отсюда, онъ, кажется, очень желаетъ жить со мною вмѣстѣ, хотя не въ Парижѣ, а въ окрестностяхъ онаго; но какъ это устроить? – Получилъ ли ты письмо отъ К. Козл.? Сынь его у брата и утѣшаетъ его своимъ милымъ характеромъ. У Козл. и подагра. – Изъ Фр.фр. черезъ Вирцбургъ и по той дорогѣ, по которой ѣхалъ съ тобой и съ Сережей38, въ Аугсбургъ, гдѣ въ два часа осмотрѣлъ соборъ, и домъ Фуггеровъ и ратгаузъ съ Дюссельдорфскою картинною галлерею39; сюда, въ воскресенье ввечеру (сегодня пятница) слышалъ досердную оперу: Фиделіо40, на другой день былъ у Потемкина41, и вечеръ у него же, у Шелинга, и онъ у меня, госпитировалъ у него, у Шуберта42,

einer slavischen Mythologie in alphabetischer Reihenfolge und wurde mit der Schrift Dissertatio inauguralis philosophico-politica de manumittendis per Russiam servis (1806) promoviert. Professor für russische Literatur an der Universität Dorpat. 35 Die heutige Prinzenstraße. 36 Näheres nicht zu ermitteln. 37 Der Sohn Karl von Fürst Petr Borisovič Kozlovskij, 1783–1840, Diplomat und Schriftsteller. Er vertrat Rußland zwischen 1808 und 1820 als Gesandter u. a. in Rom, Sardinien und Turin sowie in Stuttgart und Karlsruhe (1818–1820). Seit 1821 ausgedehnte Reisen durch Europa. 38 Ende April bis Anfang Mai 1827. 39 Die Gemäldegalerie Düsseldorf wurde von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (Jan Wellem), 1658–1716, gegründet. Den Schwerpunkt der europäische Geltung besitzenden Kunstsammlung bildeten Werke italienischer, flämischer und niederländischer Renaissance- und Barockmaler. 40 Oper von Ludwig van Beethoven, die Uraufführung fand 1805 in Wien statt. 41 Graf Ivan Alekseevič Potemkin, 1778–1849, Diplomat; er war von 1828 bis Anfang April 1832 russischer Botschafter in München. 42 Gotthilf Heinrich von Schubert, 1780–1860, Arzt, Naturforscher, Naturphilosoph, von 1827 bis 1853 Professor für Allgemeine Naturgeschichte in München.

3. München und Ems August 1832

105

Герреса43, и какъ часто думалъ я о тебѣ и о Чадаевѣ! Какія лекціи Шелинга и Шуберта! Первый читаетъ: Die Philosophie der Offenbarung44: понятно и глубоко. Много бы хотѣлось передать тебѣ; я записываю, ибо свѣтъ глубокомыслія такъ и льется въ душу и оживляетъ ее! Онъ опятъ полюбилъ меня. По два часа и болѣе гуляетъ со мною, толкуя обо всемъ, и тебѣ наухо скажу (следов. безъ хвастовства) „Bleiben Sie doch hier. Ich habe sonst Niemanden, der mich so verstünde.“ Два раза повторилъ онъ мнѣ это. Я ему передаю иногда всю тоскующую мою душу. – Шубертъ, авторъ: die Nachtseite in der Natur45, психологіи, натур. Исторіи, Астрономіи популярной (которую подарилъ мнѣ)46 и двухъ путешествій въ Зальцбургъ и въ Италію47, кои купилъ я въ Фр.фр.ѣ, не зная что онъ же ихъ авторъ; Я слущалъ у него, какъ и у Блум.: о насѣкомыхъ и право не знаю, кому отдать преимущество? Блум. практическій полезнѣе; но его шутки 18емъ столѣтіемъ отзывающіеся какъ-то неприличны при созерцаніи природы вѣчной и человѣка въ 19мъ столѣтіи. Блум. смѣется надъ тѣми, кои вездѣ въ созданіи ищутъ цѣли творца, то есть надъ такъ называемой телеологіей.

И Баадеръ здѣсь, но не читаетъ (ибо нѣтъ слушателей) 48: молодой Мещерскій49 связался съ нимъ посредствомъ 50 Fol. 45v Шубертъ напротивъ читаетъ Натур. Исторію, а особливо Психологію avec onction. Онъ воспитывался у Гердера, отецъ готовилъ его богословомъ, но Гердеръ сказалъ ему: Sie sind zum Naturforscher geschaffen51, и 43

Joseph Görres, 1776–1848, zunächst liberaler Publizist, nach 1830 zunehmend konservativer religiöser Schriftsteller. 44 Die Vorlesung über Philosophie der Offenbarung hielt Schelling erstmals im Wintersemester 1831/1832 in München. Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, 1775–1854, deutscher Philosoph. 45 Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften. Dresden 1808. 46 Lehrbuch der Sternkunde für Schulen und zum Selbstunterricht. München 1831, ²1832. 47 Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardey. Erlangen 1823. 48 Textverlust. 49 Elim (Ėlim) Petrovič Meščerskij, 1808–1844, Dichter und Diplomat. 50 Textverlust. 51 Johann Gottfried Herder, 1744–1803, deutscher Dichter, Übersetzer und Theologe. Es gibt eine Reihe von Äußerungen Schuberts zu Herders Einwirkungen auf seine geistige Entwicklung. Vgl. Gotthilf Heinrich Schubert, Der Erwerb aus einem vergangenen und die Erwartungen von einem zukünftigen Leben. Eine Selbstbiographie. Erster Band. Erlangen 1854, 287: „Herder’s Theilnahme an dem Ganzen meiner geistigen Entwicklung blieb sich immer gleich. Er hatte mir es mehrmals vorausgesagt, daß mir die eigentliche Aufgabe meines Lebens im Gebiet der

106

3. München und Ems August 1832

онъ покорился сему приговору и учился минералогіи у славнаго Вернера52. Мнѣ бы хотѣлось выписать для тебя нѣсколько замѣчаній изъ его лекцій, но Шелингъ все и всѣхъ превосходитъ. Профессора на его лекціяхъ. Знаешь ли о чемъ онъ читаетъ уже третію лекцію? О сатанѣ; объясняя его въ Св. Писаніи и по другимъ народнымъ преданіямъ. Какая высокая философія и вся на христ. религіи основанная! Мильтонъ53 и Клопштокъ54 не такъ угадали чорта въ своей поэзіи какъ Шел. въ философіи Христіянской. Онъ возвелъ сатану въ первобытное его достоинство и запрещаетъ смѣяться надъ нимъ. Слово – Сатана значитъ противникъ: Widersacher. Der Satan erscheint als ein in der göttlichen Ökonomie nothwendiges Wesen! тоже что Немезида у древнихъ.55 Er ist ein geschichtliches Wesen. Er ist der Verkläger, der beständige Veruneiniger.56 Все это выведено ясно въ его лекціяхъ и въ связи съ его религіозной системой, но онъ такъ занятъ, что не успѣваетъ издать ее, хотя уже первая часть его системы давно уже напечатана въ Аугсбургѣ57, но никому не показывается. Увѣряютъ, что произведетъ большое впечатлѣніе въ Германій. – Герресъ, о которомъ ты вѣроятно слыхалъ, отсталъ отъ либерализма и сдѣлался обскурантистомъ и ревностнымъ католикомъ. Миѳологическіе лекціи его любопытны только для охотниковъ, а въ новейшей Исторіи наклоняетъ онъ все въ пользу католиковъ: такъ вчера въ Исторіи послѣдняго Стуарта. Вообрази себѣ ярыжнаго изъ Цареграднаго трактира, рыжаго, небритаго, и кажется косаго, безпрерывно поплевающаго во всѣ стороны: это Гересъ на каѳедрѣ. Я провелъ вечеръ и у Шуберта съ приятелемъ Епископа Зайлера58, друга Якоби59 и Штольбергихъ60 и пр. Я много читалъ о Зайлерѣ и почиталъ его скрытымъ Іезуитомъ, но здѣсь узналъ, что онъ былъ христіянинъ въ санѣ епископа и поступил не хуже Фенелона, когда фанатики лишили его сана и Naturwissenschaften werde gestellt sein, …“. Vielleicht handelt es sich hier aber auch um eine mündliche Äußerung Schuberts gegenüber Turgenev. 52 Abraham Gottlob Werner, 1749 oder 1750–1817, Mineraloge, Begründer des Neptunismus. 53 John Milton, 1608–1674, englischer Dichter. 54 Friedrich Gottlieb Klopstock, 1724–1803, deutscher Dichter. 55 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Urfasssung der Philosophie der Offenbarung. Hg. von Walter E. Ehrhardt. Hamburg 1992, 621: „… so erscheint er doch anderwärts als ein zur göttlichen Ökonomie, zur göttlichen Weltregierung gehöriges und insofern von Gott anerkanntes Prinzip.“ Zum antiken Nemesisbegriff a. a. O., 622. 56 Bei Schelling heißt es: „Satan ist also der beständige Ankläger und Veruneiniger des Menschen mit Gott.“ A. a. O., 623. 57 Wohl eine Verwechslung Turgenеvs. Er meint vielleicht Schellings System der gesamten Philosophie und der Naturphilosophie aus dem Jahre 1804, das aber aus dem Nachlaß veröffentlicht wurde. Die Philosophie der Offenbarung erschien erst 1841. 58 Johann Michael Sailer, 1751–1832, Theologe und Bischof von Regensburg 1829–1832. 59 Wohl Friedrich Heinrich Jacobi, 1743–1819, der Verfasser des Romans Woldemar. 60 Die Brüder Christian, 1748–1821, und Friedrich Leopold von Stolberg, 1750–1819.

3. München und Ems August 1832

107

мѣста и согнали въ ссылку; а ученикъ его, нынешній регенсбургскій Епископъ61, получающій 10/т. гульд. жалованіе и 9500 гульд. раздающий бѣднымъ, при пожарѣ недавно въ Ратисбонѣ бросился не свое спасать, и даже оставилъ огню свою конченную рукописъ – твореніе всей жизни – и побѣжалъ спасать больныхъ въ больницѣ. Никто бы и не узналъ, что онъ лишился рукописи и богатой библіотеки, естьли бы другіе не были свидѣтелями пожара въ его домѣ, имъ для больныхъ брошенномъ. Fol. 46 Шуберть водилъ меня къ Boisseree62 осмотрѣть новый способъ живописи на стеклѣ, здѣсь недавно изобретенный. Я былъ точно очарованъ! Живопись въ самомь стеклѣ; древніе умѣли только составлять живые, непроходящіе краски, а теперь даютъ этимъ краскамъ прозрачность и божій свѣтъ вводятъ въ составъ картины, такъ что Христосъ на Ѳаворѣ преобразовался, такъ изображенъ, что я не смотрѣлъ на него – а молился ему. И Король63 еще не видѣлъ трехъ картинъ, кои мнѣ показали вчера. Младенецъ въ ясляхъ проникнутъ свѣтомъ, и свѣтомъ естественнымъ, а краски живы какъ натуральные. Я давно не былъ въ такомъ безпрерывномъ восхищеніи отъ искусства, какъ въ тѣ минуты, когда созерцалъ Іісуса на горѣ и Іісуса младенца. Храмъ съ такими стеклами обратилъ бы невѣрнаго! а у насъ это и en grand сдѣлать можно и легко; но здѣсь только для ратисбонскаго Собора готовятъ большіе стекла съ сею живописью. Король расточается на искусства. Минихъ полонъ сокровищами, но вотъ уже 6й день какъ я здѣсь, а не видѣлъ еще ни Клиптотеки, ни другихъ собраний: все время провожу на лекціяхъ и съ профессорами. Какъ разстаться съ Шел. или съ Шубертомъ! Завтра первый звалъ на чай. Вчера обѣдалъ у Гр. Гиехъ, дочери Бар. Штейна64; здѣсь и другая Гр. Кельмансегъ65. Онѣ звали меня завтра на чтеніе биографіи отца66 но я уже отозванъ къ Шлегелю67. Здѣсь Тютчевъ68, однимъ изъ секре61

Georg Michael Wittmann, 1760–1833, seit 1830 Generalvikar des Bistums Regensburg; über den Brand von Regensburg verfaßte er die Schrift Nachricht vom Brand des erzbischöflichen Seminariums zu Regensburg, den 23. April 1809. O. O. (Regensburg) 1809. 62 Hier ist wohl Melchior Boisserée, 1786–1851, gemeint, auf den die Wiederbelebung der Glasmalerei zurückgeht. 63 Ludwig I. von Bayern. 64 Baron Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein, 1757–1831, preußischer Beamter, Staatsmann und Reformer. Seine Tochter Henriette vom Stein, 1796–1865, war seit 1825 verheiratet mit Friedrich Karl Hermann Graf von Giech, 1791–1846. 65 Therese Freiin vom und zum Stein, 1803–1863, seit 1827 verheiratet mit Ludwig Ferdinand Graf von Kielmannsegg. 66 Gemeint ist wahrscheinlich Georg Heinrich Pertz, 1795–1876, Aus Stein’s Leben. Berlin 1831. 67 August Wilhelm Schlegel, 1767–1845, Dichter und Übersetzer. 68 Fedor Ivanovič Tjutčev, 1803–1873, Dichter, Diplomat und Publizist.

108

3. München und Ems August 1832

тарей и очень не глупъ и съ европейскою образованностью; я два вечера провелъ у него. Онъ женатъ на вдовѣ Петерсона69; и Бар. Криденеръ70, другой секретарь, также женатъ. Я сбираюсь выѣхать отсюда въ Зальцбургъ, чрезъ 8 дней, т. е. въ воскресенье 12 или 13 авг. Не успѣешь ли ты написать ко мнѣ сюда хоть слова два о твоемъ здоровьѣ; а если нѣтъ, то пиши хотя въ Минхенъ, poste restante, куда чрезъ Инспруку поѣду, естьли не въ Верону или въ Венецію. Отовсюду близко. Изъ Франкфорта послалъ я Князю Голиц.71 много религіозныхъ книгъ, собственно для него и писалъ къ нему и Вяземскому, къ коему также послалъ Бонштетена Souvenirs72 и Мюллера о Гете73 и еще кое-что писалъ и о твоемъ здоровьѣ до Гановера, сказавъ что больно было разставаться съ тобою, что и правда. Въ часъ возвращенія изъ театра, величайшаго во всей Германіи, давали Шиллерову дѣву орлеан. актеры, музыка, костюмы, декораціи – все прекрасно и на Fol. 46v сценѣ слышна католическая обѣдня. – Я обошелъ сегодня библіотеки: университетскую и городскую; въ первой 200/ты., волюмовъ, въ второй 500/ты.! Болѣе Гетингенской, гдѣ уже до 400 ты.! и видѣлъ всѣхъ и каждаго. Собраніе гравюръ до 200 тыс., и всѣмъ показываются. Зданія Іезуитовъ пригодились: въ нихъ Академіи, университетъ, а въ церкви ихъ памятникъ Данекера74 Евгенію Богарне75. Не увезъ ли ты у меня своихъ балладъ, нов. изд. – не могу найти. Гагарина76 еще нѣтъ здѣсь, но не надеюсь найти его и въ Римѣ, куда прежде глубокой осени не пущусь. 69

Eleonore Gräfin von Bothmer, 1800–1838, war Tjutčevs erste Ehefrau; die heimliche Hochzeit fand 1826 statt. Sie war die Witwe des Münchener Botschaftssekretärs Aleksandr Karlovič Peterson, gest. 1825. 70 Aleksandr Sergeevič (Georg Alexander) Kridener, 1786–1852, von 1829 bis 1836 erster Sekretär an der russischen Botschaft in München. 71 Aleksandr Nikolaevič Golicyn. 72 Souvenirs de Ch. Victor de Bonstetten écrits en 1831. Paris 1832, ²1833. Karl Viktor von Bonstetten,1745–1832, schweizerischer Schriftsteller und Politiker, stand mit zahlreichen europäischen Berühmtheiten in reger brieflicher Verbindung und hat ein gewaltiges epistolarisches Erbe hinterlassen. 73 Unklar, welche Bücher Turgenev hier meint: entweder die beiden Schriften des Weimarer Kanzlers Friedrich von Müller, 1779–1849, Goethe in seiner ethischen Eigenthümlichkeit und Goethe in seiner practischen Eigenthümlichkeit (beide Weimar 1832) oder die Schrift Goethe’s letzte literarische Thätigkeit, Verhältnis zum Ausland und Scheiden nach den Mittheilungen seiner Freunde (Jena 1832) des Altphilologen Carl Wilhelm Müller, 1801–1874. 74 Nicht ermittelt. Johann Heinrich von Dannecker, 1758–1841, klassizistischer Bildhauer. 75 Eugène Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt, 1781–1824, Stiefsohn Napoléons. 76 Grigorij Ivanovič Gagarin, 1782–1837, Diplomat, Botschaftsrat in Rom 1822–1832, 1832– 1837 in München.

3. München und Ems August 1832

109

Заѣду и въ Гастейъ изъ Зальцбурга. 4 Августа. – Гейне (авторъ der Reisebilder) написалъ въ: Briefe aus Berlin отвѣтъ Пушкину въ стихахъ же, называя однакоже стихи его, ein Produkt wahrer Dichterbegeisterung77. – Ученіе Шелинга о Христѣ напоминало мнѣ это, что я и отъ Чадаева слыхалъ, т. е. главную его мысль: das Christenthum ist nicht eine Lehre, sondern eine Sache.78 Was Christus geschaffen hat – das ist der Inhalt des Christenthums79: въ этомъ различіе отъ Миѳологіи: тамъ вымыслъ, здѣсь историческій, достовѣрный factum. Christus ist eine authentische80 historische Person; das Werk Christi ist zugleich ein fortgehendes, denn noch ist nicht alles Christi unterthan. In Christo starb die ganze kosmische Religion, das Heydenthum fing an zu verwelken. Es besteht nur noch als caput mortuum.81 Примѣчательное, поразившее меня сближеніе сдѣлалъ Шел.: одного мѣста въ Плутархѣ о великомъ Панѣ82 и о дѣйствіи, которое произвело въ то время на язычниковъ извѣстіе о кончинѣ его. Многіе объясняли въ Плутархѣ это мѣсто слухомъ дошедший до нихъ о смерти Христа.“ Панъ сказалъ Ш. der große Pan ist nicht Christus, sondern das ganze Cosmische Princip83, welches durch Christus gestorben ist. – Какъ все ясно и основательно въ его догадкахъ, а я слышалъ только 4 лекціи и конецъ его системы, 5й уже тоже излагаемой. Никакой книги такъ бы не хотѣлось какъ его философію, Психологію и Нат. исторію Шуберта… для своего дѣла, особливо первую: въ первой всѣ важные вопросы о душѣ разрѣшены въ глубокомъ смыслѣ религіи; я уже 84

„Say what the use. were finer optics given, To inspect a mite, not comprehend the heaven?85 Сегодня суббота, а я выѣду въ воскресенье, черезъ 8 дней, слѣд. пиши сюда имотъ86; но пиши скорѣе. Прости, мой милый друг. Кланяйся П.бургскимъ.

An den Herrn Herrn von Joukoffsky Ruß. Kayserl. Wirklich. StaatsRathe, in Bad Ems In Nassau/Ems poste restante

37 Žukovskij an Turgenev 30 Іюля (11 Августа) 1832, Эмсъ. Благодарствую, мой милой, за твое длинное, обстоятельное и умное письмо, которое получено мною третьяго дня ввечеру. Спѣшу тебѣ отвѣчать въ нѣсколькихъ строкахъ: по утру нынче отходитъ почта, а мнѣ еще надобно идти пить воды. Сперва о себѣ. Кажется, что мнѣ лучше; лицо потеряло желтизну; чувстую себя какъ-то бодрѣе, но еще ноги не служатъ, одышка отъ ходьбы. За то ѣзжу на ослахъ по горамъ и по ровному пути. Здѣшняя жизнь очень можетъ понравиться ленивому: механическая забота о тѣлѣ и отдаленіе всякихъ другихъ заботъ есть обязанность. И я исполняю эту обязанность по совѣсти: шутка ли опять сюда пріѣзжать! По утру пью свои шесть стакановъ; между каждымъ ходьба. Потомъ хожу для завтрака. Послѣ завтрака отдыхъ; но не смѣй заснуть, и такъ опять надобно ходить или сидѣть гдѣ-нибудь, только не дома, чтобы не задремать; потомъ длинный обѣдъ, шумный и весьма худой, въ кургаузѣ. Послѣ обѣда опять ходьба или сидѣнье гдѣ-нибудь на воздухѣ, чтобы не заснуть дома. Это, признается, для меня самое трудное: сонъ страшно нападаетъ и часто беретъ верхъ, хотя и стараюсь защищаться противъ него сигарами. Около пяти часовъ послѣ обѣда сажусь на осла и ѣзжу часъ, два, иногда три, смотря по отдаленности мѣста, которое надобно осматривать. Возвратясь и еще походивъ въ толпѣ, иду въ ванну и послѣ тотчасъ въ постель, гдѣ сонъ всегда уже ждетъ меня на подушкѣ. Вотъ моя механическая жизнь. Читаю газеты, которыя мнѣ весьма надоѣдаютъ, и Записки Людвига XVIII87, которыя отмѣнно любопытны. Общества здѣсь нѣтъ, 86 87

Textverlust. Mémoires de Louis XVIII. Paris 1832.

3. München und Ems August 1832

111

а есть толпа въ маленькомъ саду, въ которомъ нѣтъ защиты ни отъ дождя, ни отъ зноя, и въ которомъ при солнцѣ воняетъ . . . . . . Не знаю отчего, но соединенія нѣтъ никакого; всѣ сходятся только на прогулькѣ. А было бы кому составить общество: со мною объ стѣну живетъ Потоцкая (Салтыкова)88, жена Болеслава89; здѣсь и другая Потоцкая90 жена Мечислава91, въ которую ты бы конечно влюбился, заслушавшись ея пѣнія; здѣсь семейство La Bourdonnaye92, извѣстнаго карлиста, умнаго и любезнаго человѣка, они ждутъ герцога Рогана93 съ женою и дѣтьми, но сами уѣзжаютъ; быть можетъ пріѣдетъ и герцогиня Динонъ94. Были другіе пріятные люди, но уже уѣхали. Изъ Русскихъ здѣсь князь Андрей Голицынъ95 съ женою96, жандармскій генералъ Полозовъ97, генералъ Габбе98, который знаетъ брата Сергѣя и былъ съ нимъ въ Мобёжѣ. Была герцогиня Лейхтенбергская99; теперь осталась герцогиня Ольденбургская100, при которой мой, и кажется твой, пріятель Реннекамфъ101: с нимъ-то мы и разъѣзжаемъ по окрестностямъ. Но мнѣ пора идти пить воду. Вотъ тебѣ мой маршрутъ à peu près. Отсюда уѣзжаю въ будущій Вторникъ 2 (14) Августа и остаюсь двѣ недѣли, то есть до 18 (30) Августа; какою дорогою поѣду изъ Швальбаха, не знаю еще, вѣроятно загляну и въ Минхенъ; но первое мѣсто, въ которомъ проведу нѣсколько времени, это Веве, на берегу Женевскаго озера, гдѣ буду лѣчиться виноградомъ и гдѣ пробуду отъ конца Сентрября вѣроятно до конца Октября. Потомъ въ Неаполь, гдѣ вѣроятно пробуду мѣсяца два, т. е. начала Декабря до начала Февраля, потомъ Февраль и Мартъ въ Римѣ. Въ Апрѣлѣ вѣроятно 88

Gräfin Marija Aleksandrovna Potockaja, geb. Saltykova-Golovkina, 1806–1845. Boleslav Stanislavovič Potockij, 1806–1875. 90 Del’fina Potockaja, 1807–1877. 91 Mečislav Stanislavovič Potockij, 1799–1876. 92 François Régis de la Bourdonnaye, comte de La Bretèche, 1767–1839, 1829 Innenminister im Ministerium Polignac, 1830 von Karl X. zum Staatsminister ernannt. 93 Wahrscheinlich Louis François Auguste de Rohan-Chabot, 1788–1833, oder sein Bruder Anne Louis Fernand de Rohan-Chabot, 1789–1869. 94 Wohl gemeint Dorothea von Biron, 1793–1862, seit 1817 Herzogin von Dino. 95 Andrej Michajlovič Golicyn, 1792–1863, Generalmajor, Generalgouverneur von Tula. 96 Sof’ja Petrovna Golicyna, geb. Balk-Poleva, 1815–1888. 97 Daniil Petrovič Polozov, 1794–1850, seit 1833 Chef des 1. Gendarmencorps. 98 Michail Andreevič Gabbe, 1794–1834, Generalmajor. 99 Prinzessin Auguste Amalia Ludovika von Bayern, 1788–1851, ab 1806 Auguste de Beauharnais, war durch Heirat Vizekönigin von Italien, ab 1817 Herzogin von Leuchtenberg und Fürstin zu Eichstätt. 100 Prinzessin Cäcilie von Schweden, 1807–1844, in dritter Ehe seit 1831 mit dem Großherzog von Oldenburg verheiratet. 101 Karl Jacob Alexander von Rennenkampff, 1783–1854, seit 1816 Oberkammerherr des Großherzogs Paul Friedrich August von Oldenburg, 1783–1853; zeitweilig in russischen Diensten, hervorgetreten als Kunsthistoriker, Reiseschriftsteller, Übersetzer Machiavellis. 89

112

3. München und Ems August 1832

опять въ Неаполь, дабы полѣчиться водами на островѣ Искіи, водами, которыя точно Эмскія. Въ Маѣ обратный путь, моремъ или землею – еще не знаю. И такъ можешь писать ко мнѣ на первый случай (если письмо мое застанетъ тебя въ Минхенѣ) въ Швальбахъ poste restante. Потомъ въ Веве poste restante. Только вездѣ назначай подробнѣе свой адресъ. Прости, надобно идти пить воду. Тѣмъ, чтó ты вымозжилъ изъ Герена, я доволенъ, ибо оно все критически справедливое и точно то, чтó я самъ думалъ. Но только ты чуть не попался въ просакъ: заставлялъ писать планъ ученія исторіи для Великаго Князя! Да изъ этого вышла бы печатная брошюра, въ которой на заглавномъ листѣ или въ предисловіі сказано бы было, на узнаніе всего свѣта, для кого и для чего; а на меня бы стали хмуриться. Прошу, если будешь съ кѣмъ говорить въ такомъ же смыслѣ, какъ съ Гереномъ, не упоминать, для кого говоришь; просто высасывай мысли. Прости. Твой Жуковскій. 1895, 263–264 (Brief CLIX)

38 Turgenev an Žukovskij Fol. 47 Минхенъ. 12 Августа.

К. Гагаринъ102 будетъ сюда не прежде весны, воскресенье вѣроятно прежде поѣдетъ въ П.бургъ съ дѣтьми. Я уже писалъ къ тебѣ отсюда 4хъ листовое письмо. Завтра въ 6 часъ утра уѣжжаю на Зальцбургъ, оттуда въ Гастейнъ, и послѣ чрезъ Инспругъ, въ Миланъ, куда можешь написать ко мнѣ. Здѣсь остался для Гр. Велеурской103, которая была проѣздомъ только въ Гастейнъ, но я познакомилъ ее съ здѣшнимъ славнымъ Докторомъ Рингсъ-Эйзеномъ104: онъ осмотрѣлъ ногу внизу, нашелъ что машинка давно испортилась. Другой геній – живописецъ Шлотгауеръ105 взялся сдѣлать новую и сейчасъ ѣду къ ней быть свидетелемъ какъ будто приготовлять ее къ ногѣ. Съ ней и воды лучше помогутъ. Она 102

Grigorij Ivanovič Gagarin. Wohl Luiza Karlovna Viel’gorskaja, geb. Biron, 1791–1853. Sie war Fräulein der Kaiserin Marija Fedorovna. Ihr ältester Sohn war Iosif Michajlovič Viel’gorskij. 104 Johann Nepomuk von Ringseis, 1785–1880, seit 1826 Professor der Medizin in München. 105 Joseph Schlotthauer, 1789–1869, Maler, Professor an der Münchener Akademie. 103

3. München und Ems August 1832

113

выѣдетъ, вѣроятно, послѣзавтра, и я 106 вѣроятно, съ ней опять увижусь. Напиши къ ней въ Гастейнъ; она желала бы съѣхаться съ тобою въ Минхенъ, ибо въ Пбургъ сбирается къ родинамъ Государя. Поѣдешь ли въ Италію? К. Козлов.107 будетъ совѣтовать тебѣ ѣхать во Фр.! Но я сейчасъ писалъ къ брату, что объ этомъ и думать не должно. Сегодня я ѣду на весъ день гулять съ Шелингомъ, вчера былъ у проѣжжающаго изъ Вина въ Парижъ Ламене108 и много болталъ. Не хочется выѣзжать отсюда, но и Зальцбургъ – прелестенъ. Напиши къ мнѣ въ Минхенъ. Вѣроятно здѣсь уже не получу писемъ отъ тебя, ибо завтра въ 6 утра на Зальцбургъ. Для Италіи запасся книгами, но, вѣроятно, отберутъ. Здѣсь Кн. Юрій Трубецкой109 изъ Маріенбада, ѣдетъ также въ Италію. Кто у васъ? Обнимаю тебя братски. Fol. 47v Шелингъ могъ бы написать то, чего ты желалъ отъ Герена: онъ выше его во всемъ, едва ли и не въ Исторіи, и долго занимался образованіемъ школъ и методами ученія для Баваріи. Естьли будешь здѣсь, то познакомься съ нимъ отъ моего имени – и поручи ему. – Но и онъ слишкомъ занятъ. – Мнѣ хочется сюда еще пріѣхать. Поставляю здѣсь въ миссію чемоданъ съ бумагами и вещами. An den Herrn Herrn Russ. Wirk. Staatsrath Joukoffsky in Bad Ems/Wiesbaden in Nassau/Ems Poste restante

106

Ein Wort Textverlust. Petr Borisovič Kozlovskij 108 Félicité Robert de Lamennais. 109 Jurij Ivanovič Trubeckoj, Staatsrat, gest. 1850. 107

4 „Ohne bürgerliche Aufklärung erreicht man keine bürgerlichen Ziele.“ Reisestationen Mailand, Florenz, Rom, Neapel Archivarbeit im Vatikan Römisches Leben, Lektüre und Bekanntschaften September 1832 – Februar 1833 39 Turgenev an Žukovskij Fol. 48 2й экз. письма къ тебѣ Миланъ, 1го Сентября 1832. Я пріѣхадъ сюда вчера, и нашелъ милое письмо твое изъ Эмса, но такъ какъ ты не акуратно написалъ въ Веве ли или въ Швальбахъ писать къ тебѣ, то я большое письмо посылаю на Швальбахъ; in Nassau / Ems, par poste restante. Выпиши его поскорѣе. Я описывалъ тебѣ несносную тоску моего одиночества. Не хочу повторять письма. J’ai oublié qu’il faut écrire en français. L’Italie m’a donné le spleen, ou plutôt je l’ai eu en y entrant: Je crois que c’est physique, mais vraiment j’en ai peur. Je brûle de me réunir à vous, ou même à quelqu’un. J’irai trouver Gagarine1 et sa famille à Balagtéa, près de Padoue, où il arrivera de Rome vers le 10 Sept. pour amener de là ses deux fils ainés à P.bourg De là je partirai vraisemblablement à Florence. Ecrivez moi là bas poste restante: Je ferai venir votre letre, si je n’y suis pas à tems. Je dois revoir des connaissances, si non des amis. Je ne serai pas allé seul si j’avais pu prévoir une tristesse pareille. J’admire la Nature, les beaux arts, mais les deux plutôt par devoir que par entrainement. Je regrette Munich et la société de la Csse W. et Schel., que j’ai quitté trop tôt. Les letres de mon frère me manquent enfin et Dieu sait où j’en aurai, 2 Fol. 48v moi et dites moi où je pourrais vous répondre le plutôt possible. Combien je compris aprésent l’état de mon pauvre Serge – seul accablé par leur grand malheur et par l’incertitude sur notre sort! Il ne sort pas de ma tête. Je dois faire tout au monde pour réjoindre le plutôt possible mon frère. Si non après avoir parcouru l’Italie, si j’en aurai la force, je retournerai à Moscou. Wias. ne me comprendra pas, 1 2

Grigorij Ivanovič Gagarin. Textverlust.

4. Italien 1832–1833

115

mais il n’a pas été malheureux et encore moins seul au monde, comme je le suis pour le moment. Adieu. Faites venir mon lettre de Schwalbach. Je vais admirer le dôme pour la 5me fois depuis hier et ne faire faire des bottes par Konketti, pour avoir le droit de Levi – въ какихъ явлюсь къ вамъ сапогахъ!! – Но явлюсь ли? – и когда уже не знаю. Je ne veux revenir à la tristesse à propos de bottes! Ecrivez moi. Вѣчно. Fol. 49 leer. A Monsieur Monsieur Joukoffsky Conseiller d’état au service de S. Maj. de Russie à Véve, en Suisse Véve Switzerland. Poste restante.

40 Žukovskij an Turgenev Le 5 Septembre (слѣдеутъ Octobre), n(ouveau) style, Vévay Hier, mon cher ami, je suis arrivé à Vevay, où j’ai trouvé votre lettre du 1 Septembre (quel style?), accompagné de l’excellent Reutern3, que vous conaissez, je crois, de Pétersbourg ou d’Ems et qui est venu exprès pour passer avec moi le temps ennuyeux de Weilbach et qui s’est décidé à me suivre jusqu’en Suisse. Grâce à lui cette maladie (qui vous est accable et que je comprends si fort), la maladie de l’isolement n’a pas pu m’atteindre. J’en aurais été saisi comme vous, si j’étais comme vous seul dans mon pèlerinage. Votre lettre m’a bien remué le coeur, et il est absolument nécessaire, que nous nous réunissions quelque part en Italie. Je ne saurais vous dire au juste quand je quitterai la Suisse; c’est qui est sûr, c’est que je ne reste pas plus de 3 semaines (à compter de demain) à Vevay. Au commencement de Novembre je passerai les Alpes; je me rendrai d’abord à Milan par le Simplon, de là à Gênes; de Gênes par Livourne à Florence, où propablement je serai vers la fin de Novembre. Je compte y faire un séjour de trois semaines pour me rendre après avec le bâteau à vapeur à Naples. Tel est mon plan, mon cher ami; ne pourriez vous pas d’après lui arranger le votre? Il aurait été heureux pour nous deux de faire ensemble notre séjour en Italie; nous partagerions Naples et Rome, et cela nous rappelerait Dresde. Si ma lettre vous trouve à Florence, restez y pour m’y 3

Gerhard Wilhelm von Reutern, 1794–1865, Maler, Žukovskijs Schwiegervater.

116

4. Italien 1832–1833

attendre. Il y a assez de choses curieuses pour vous occuper et pour remplir votre temps; étudiez l’italien. Répondez à cette lettre en peu de mots et envoyez les exemplaires de votre réponse a Vévay, Milan et Gênes, poste restante. Deux mots seulement: je vous attends á Florence, et cela sera assez. Ma santé va assez bien, Weilbach m’a beaucoup restauré. Depuis, la fatigue du voyage m’a tant soit peu affaiblie. Voyons ce que fera la cure de raisin. Adieu. Au revoir donc. Joukoffsky. 4 Je crois que Kiel viendra me rejoindre; il m’a écrit de Dresde. Mais cela ne fera rien pour notre entrevue. A Son Excellence monsieur de Tourgueneff. Conseiller d’état actuel au service de Sa Majesté l’Empereur de Russie. A Florence. Poste restante. 1895, 264–265 (Brief CLX)

41 Žukovskij an Turgenev 19 (31) Октября (1832, Vévay). Мое письмо огорчитъ тебя, мой милый другъ; но дѣлать нечего.5 Намъ не видаться съ тобою въ Италіи и мнѣ не видать Италіи. Стоило великой борьбы, чтобы отказаться отъ этого невозвратимаго наслажденія; осторожность однако превозмогла, и я остаюсь на зиму въ Веве. Вотъ въ чемъ дѣло: пароксизмы моей болѣзни начинаютъ возвращаться; при малѣйшей усталости возобновляется кровотеченіе. Вотъ уже нѣсколько дней какъ тоже дѣлается со мною, чтó было въ Петербургѣ. Еще худа нѣтъ; но можетъ быть худо. Главная необходимость для меня есть совершенный физическій покой, соединенный съ душевнымъ. Перваго нельзя имѣть въ путешестиіи, а послѣдній едва ли буду имѣть въ такой сторонѣ, гдѣ на всякомъ шагу новое привлекательное, не даюжщее покою: надобно будетъ бѣгать, смотрѣть, поминутно будешь увлеченъ какою-нибудь новою прелестію. Это не для меня: не больному наслаждаться путешествіемъ. Если бы еще можно было перескочить разомъ въ Неаполь, то я конечно бы здѣсь не остался; но надобно ѣхать, а между тѣмъ болѣзнь опять открывается. Чтó, если я себя совершенно разстрою? Нѣтъ! Думалъ, думалъ, и рѣшился остаться. Главное горе мое это ты и еще

4 5

Lev Ivanovič Kil’, 1793–1851, Maler, Direktor der russischen Künstlerkolonie in Rom. Unbekannt, auf welchen Brief Turgenevs er sich hier bezieht.

4. Italien 1832–1833

117

то, что я не увижу Ливурны, не взгляну на могилу Саши6. Это поручаю тебѣ; если письмо мое найдетъ тебя во Флоренціи, то, прежде нежели поѣдешь въ Римъ, заверни въ Ливурну. Сверхъ того возьми на себя заботу о памятникѣ; надобно положить на могилу простую мраморную доску съ надписью, высѣченною въ камнѣ (а не изъ бронзы, ибо все бронзовое крадуть). Надпись также, какая на гробѣ Маши). Вотъ она:

ЗДѢСЬ ПОГРЕБЕНА Александра Андреевна ВОЕЙКОВА, урожденная Протасова. _______ Да не смущается сердце ваше; вѣруйте въ Бога и въ Мя вѣруйте; въ дому Отца Моего обители многи суть: аще ли же ни, реклъ быхъ вамъ; иду уготовати мѣсто вамъ, и аще уготовлю мѣсто вамъ, паки пріиду и поиму вы къ себѣ: да, идѣже есмь Азъ, и вы будете.7 Пріидите ко мнѣ вси труждающіися и обремененніи, и Азъ упокою вы. Возмите иго Мое на себе и научитеся отъ Мене, яко кротокъ есмь и смиренъ сердцемъ обрящете покой душамъ вашимъ; иго бо Мое благо и бремя Мое легко есть.8

Надобно написать слова какъ можно явственнѣе, дабы не вышло безтолковщины. Закажи камень и увѣдомь меня о ценѣ, пришлю деньги изъ Петербурга; для этого можешь употребить князя Горчакова9, нашего chargé d’affaires во Флоренціи. Онъ меня знаетъ. Устрой все поаккуратнѣе. Саша погребена въ Ливурнѣ на Греческомъ кладбищѣ. Подлѣ нея гробъ князя Долгорукаго10, по которому легко ее отыщешь. О моемъ житьѣ-бытьѣ не безпокойся; я не 6

Aleksandra Andreevna Voejkova. Johannes 14, 1–3. 8 Matthäus 11, 28–30. 9 Aleksandr Michajlovič Gorčakov, 1798–1883, Diplomat, 1856–1882 Außenminister. 10 Michail-Rafail Ivanovič Dolgorukov (Dolgorukij), 1802–1826. Erster Sekretär der russischen Botschaft in Italien. 7

118

4. Italien 1832–1833

одинъ, со мною Рейтернъ11, который выписываетъ на зиму и свое семейство, такъ что я буду и въ совершенномъ уединеніи, и съ своимъ домомъ. Но Дрездена уже намъ не возвратить: никогда мнѣ не было такъ уютно, и покойно, и домовито, какъ въ Дрезденѣ; это время одно изъ самыхъ солнечныхъ въ жизни. Ты же спѣши въ Неаполь, тамъ Волконская12, тамъ Алина13; ты не будешь совершенно одинъ. Какъ мнѣ жаль нашего вмѣстѣ, какъ жаль Италіи, Колизея, Пантеона, Рафаэля, Везувія – не умѣю выразить; но дѣлать нечего; я здѣсь не для наслажденія, а просто для прозаическаго здоровья. Прости, братъ. Напишу къ тебѣ, когда устроюсь. Нашелъ прекрасный домъ между Клараномъ и Монтрё въ самомъ тепломъ углу Швейцаріи; тамъ проведу 6 мѣсяцевъ самыхъ уединенныхъ. Скучи не боюсь, ибо намѣренъ работать. Лишь бы только здоровье не свихнулось. Прости. Отвѣчай скорѣе на это письмо. А еще не имѣлъ отъ тебя отвѣта и на первое письмо мое, адресованное во Флоренцію въ отвѣтъ на твое Вейльбахское. Получилъ письма изъ Россіи отъ Великаго Князя, отъ Козлова14 и отъ старшіе Екатерины Аѳанасьевны15. Карамзины здоровы, и сыновья уже студенствуютъ. И Викулинъ16 пишетъ изъ Шотландіи; онъ едва было не утонулъ на переѣздѣ моремъ; теперь уже вблизи своей невѣсты, но еще не видалъ ея, и ничто не рѣшилось. Мой адресъ, какъ прежде: à Vevay. Poste restante. 1895, 266–268 (Brief CLXI)

42 Žukovskij an Turgenev 6 Ноября (новаго стиля 1832). Веве. Я писалъ къ тебѣ дважды во Флоренцію poste restante и ни на одно письмо не получилъ отвѣта. Въ первомъ письмѣ было условіе, какъ и гдѣ намъ съѣхаться. Я думалъ найти тебя во Флоренціи и просилъ, чтобы ты меня дождался. Во второмъ увѣдомлялъ тебя что я рѣшился не ѣхать въ Италію и прожить всю зиму спокойно подлѣ Веве, то-есть между Клараномъ и Монтрё въ самомъ тепломъ мѣстѣ Швейцаріи. На это рѣшило меня то, что мои пароксизмы, отъ которыхъ избавили меня Эмсъ и Вейльбахъ, начали возвращаться. 11

Gerhard Wilhelm von Reutern. Sof’ja Grigor’evna Volkonskaja, 1786–1869, Mutter von A. P. Volkonskaja, 1804–1859. 13 Aleksandra Petrovna Volkonskaja. 14 Ivan Ivanovič Kozlov. 15 Protasova. 16 Sergej Alekseevič Vikulin, 1800–1848. Er war mit einer Miss MacLean verlobt. 12

4. Italien 1832–1833

119

Всякое движеніе нѣсколько болѣе обыкновеннаго производитъ кровотеченіе, и бѣда, если старое возвратится; тогда все было напрасно, и начинай лѣченіе снова. Я подумалъ, что путешествіе само по себѣ будетъ уже сильнымъ движеніемъ и что въ Италіи мнѣ трудно будетъ сидѣть на мѣстѣ: надобно будетъ все осматривать. Если же не осматривать ничего, то не зачѣмъ въ Италію. Однимъ словомъ, я твердо увѣрился, что путешествіе въ Италію будетъ мнѣ физически вредно, и рѣшился остаться. Но оставаться одному такъ же почти вредно, ибо задохнешься отъ скуки. Со мною по сихъ поръ жилъ Рейтернъ, и онъ рѣшился выписать свою семью, дабы также остаться на зиму въ Швейцаріи вмѣстѣ со мною. Онъ получилъ сперва отъ жены письмо, что она будетъ: это положило конецъ нерѣшительности и для меня, и я написалъ къ тебѣ во Флоренцію, чтобы ты меня не ждалъ. Но вотъ пришло другое письмо отъ Рейтерновой жены, въ которомъ она увѣдомляетъ о случившихся препятствіяхъ въ путешествіи, и это опять произвело нерѣшимости для меня, и Рейтернъ долженъ будетъ уѣхать, если препятствія не устранятся. Такимъ образомъ все еще есть возможность, что я поѣду въ Италію. Если поѣду, то не далѣе Рима, и все путешествіе мое продолжится Декабрь, Генварь, Февраль и Мартъ. Въ Апрѣлѣ надобно будетъ поворотить оглобы и ѣхать прямо въ Вейльбахъ. Вѣроятнѣе же, что и останусь. Мнѣ не надобно нисколько рисковать здоровьемъ: если старое возвратится, то уже будетъ весьма, весьма плохо. Живучи здѣсь, проведу зиму самую спокойную, въ занятіи, наблюдая режимъ, дѣлая умѣренное движеніе и владѣя всѣмь своимъ временемъ: это всего нужнѣе для довершенія лѣченія, и этого нельзя надѣяться ни отъ путешествія, ни отъ житья въ Италіи. – Ты вѣрно въ свое время получилъ мои письма; позаботься о памятникѣ Сашѣ, увѣдомь меня о цѣнѣ и о томъ, кому поручишь исполненіе. Большое для меня горе, что я не буду въ Ливурнѣ. Прости, мой милой; подробностей о себѣ никакихъ сообщить не могу, ибо живу самымъ однообразнымъ образомъ; завтра или послѣзавтра отправлюсь въ Женеву на три или четыре дня, чтобы взглянуть на Андрюшу17, оттуда возвращусь въ Веве черезъ Лозану и погляжу на Лагарпа18; потомъ на всю зиму (если планъ жизни моей уладится) погребусь въ своемъ уединеніи: прекрасный домъ, на берегу озера, защищенный отъ сѣвернаго вѣтра, въ Верне (мѣстечко между Клараномъ и Монтрё). Если нѣтъ для меня Италіи, то по крайней мѣрѣ будетъ поэзія, и ея мечты возвратятъ мнѣ потерянную Италію. Обнимаю тебя. Мой адресъ: à Vevay, poste restante. Ж. 1895, 268–269 (Brief CLXII) 17

Andrej Voejkov. Frédéric César de La Harpe, 1754–1838, schweizerischer Politiker und Erzieher des Thronfolgers Aleksandr I. und seines Bruders Konstantin Pavlovič. 18

120

4. Italien 1832–1833 43 Turgenev an Žukovskij

Fol. 50 Флоренція. 8 Ноября. 1832. Сію минуту получилъ, милый другъ, письмо твое изъ Веве, отъ 31 октября, и спѣшу двумя словами только увѣдомить тебя, что я бы немедлѣнно къ тебѣ отправился, если бы не опасался нѣсколько огорчить тебя моимъ пріѣздомъ, вспоминая что тебѣ обо мнѣ было сказано. Я ожидалъ тебя сюда и для того медлилъ ѣхать въ Римъ; теперь одно меня здѣсь задержитъ. Приготовленіе доски и рѣзба на оной: Я самъ отвезу ее въ Ливорно, куда и безъ того сегодня же сбирался поклониться ея праху..... Будь увѣренъ, что исполню твое порученіе въ точности, отслужу панехиду, и помяну тебя и братьевъ – денегъ не нужно; раздай ихъ за ея ангельскую душу и за мои грѣхи бѣднымъ; но и этого не нужно; все наше будетъ принадлежать имъ: возвратясь изъ Ливорно поѣду тотчасъ въ Римъ, куда прошу тебя написать ко мнѣ нѣсколько строкъ poste restante. Но вотъ главная просьба: попроси Риттера19 написать ко мнѣ о тебѣ подробно и – не читай письмо его. Ради Бога исполни это въ точности, такъ какъ я буду всегда все твое исполнять въ точности, quand meme. --- Письмо твое какъ-то испугало меня; но я вѣрю сердцу своему и надѣюсь скоро увидѣть; облетаю Римъ, Неаполь и съ первою весною, а можетъ быть и прежде возвращусь къ тебѣ, гдѣ бы ты ни былъ, кромѣ Россіи. Пожалоста напишите гдѣ будешь, но главное: вели Риттеру написать мнѣ, куда и когда лучше мнѣ къ тебѣ пріѣхать: попроси его поспѣшить; слѣдов. не видать мнѣ съ тобой Италію! Не гулять въ окрестностяхъ исторической Флоренціи, не любоваться чудесами Рафаеля, МишельАнжа и не стоять у памятника Макіавеля и Данта – Но такъ и быть! Лишь бы ни жить еще съ тобою житьемъ Дрезденскимъ гдѣ бы то ни было. Никакое воспоминаніе, никакой Рафаель, не замѣнятъ ни тебя и наше святое вмѣстѣ. Я говорю это съ полнымъ чувствомъ сердца и съ душею воскрешенною отъ созерцанія тѣхъ же самыхъ памятниковъ, и отъ чтенія Данта и Тасса, отъ коихъ сердечно же готовъ для тебя и съ радостію отказаться. Fol. 50v Здѣсь ожидалъ тебя рѣзецъ перваго скулптора Флоренціи. Я уже почти условился съ нимъ – сдѣлать мраморный бюстъ твой, и увѣрился, судя по другимъ произведеніямъ, что естьлибы ты согласился дать tout au plus, а вѣроятно и менѣе 12 séances, по часу каждая, то ожилъ бы въ мраморѣ; но такъ и быть!.. Я получилъ твое письмо изъ Веве и послалъ отвѣтъ въ Миланъ и въ 19

Gemeint ist Gerhard Wilhelm von Reutern.

4. Italien 1832–1833

121

Генуу; но не въ Веве, ибо полагалъ, что 26го Сент. ты уже оттуда выѣхалъ, а я получилъ твое письмо здѣсь, въ Октябрѣ. Въ Неаполѣ ожидала тебя Кн. Соф. Волх., готовила намъ квартиру, и я обѣщалъ съ тобой проѣхать; вчера изъ Рима – Circourt-Хлюстина20 радовалась твоимъ пріѣздомъ туда; но так и быть. – облетаю ихъ – и буду скоро съ тобою. – Здѣсь я ожилъ душею: ежедневно беру у Пепе, (proscrit неапол. полковникъ) итал. уроки. Прочелъ Адъ Данте21, повѣряю его поэтическую Исторію въ самой Флоренціи; теперь читаю освожд. Іерус22. Понимаю все изрядно, но говорю очень дурно; впрочемъ я здѣсь живу съ рускими и англич. ежедневно въ галереѣ, на вечеринахъ, на обѣдахъ и время бѣжитъ – но из Россіи ни оттуда и по сію пору ни строки! ... съ самого отъезда изъ П.бурга. Богъ съ ними: но безпокоилъ за сестру Нефедьеву и за деревенскіе дѣла мои. К. Степ. Попова194 нѣсколько брошюръ. Возьми ихъ для прочтенія и возврати послѣ ему или Булгакову. Съ тѣхъ поръ вышло много стихотвореній порядочныхъ и портреты трехъ русскихъ дамъ дипломатовъ (Гр.и Киселевой195, Гр.и Бенкендорфа196 и Княг. Ливенъ197) въ N 1го Генв. du National, съ обѣщаніемъ заняться портретами и другихъ русскихъ дамъ-дипломатовъ въ Парижѣ, вѣроятно Гр. Несельр.198 et qu’elles ne perdraient rien d’avoir attendu.“ Злости и клеветы болѣе нежели остроты французской, особливо о Киселвой, которой приписываютъ шпіонство и пятидесятилѣтній возрастъ! – Я не могъ узнать имени автора, не вѣря подписи въ журналѣ. Гр. Кисел. смѣется надъ Княгинею. Не знаю какъ приняли ее двѣ другіе, ибо почти не вижу ихъ. Постараюсь переписать тебѣ статью въ 194

Gavriil Stepanovič Popov, 1799–1874, stellvertretender Staatssekretär im Bildungsministerium. Er stand in engen Beziehungen zum Minister A. N. Golicyn. Vgl. 1939, 339. 195 Gräfin Sof’ja Stanislavovna Kiseleva. 196 Gräfin Elizaveta Andreevna Benkendorf, in erster Ehe Bibikova, 1788–1857, die Ehefrau Aleksandr Christoforovič Benkendorfs. 197 Gräfin Marija Aleksandrovna Liven. 198 Gräfin Marija Dmitrievna Nessel’rode, geb. Gur’eva, 1786–1849, die Frau von Karl Vasil’evič Nessel’rode.

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

329

письмѣ, если упишется. – Вчера, испугавшись за брата, не былъ на 3ей лекціи Мицкевича; Он, сказываютъ, говорилъ уже о Поэзіи и о поэтахъ руссопольской богемской, но называлъ только еще однихъ Поляковъ. Первые двѣ лекціи я описалъ, сколько могъ, въ письмахъ къ Сверб.199 Благоволеніе слушателей, большою частію поляковъ, и его пріятелей, между коими и George Sand, продолжается къ его курсу; но французы мало понимаютъ славянщину и роли оной въ Европейскомъ быту. Враждебнаго Россіи по сію пору ничего не было, развѣ одно полустишіе изъ Данте, и то намекомъ однимъ; а не прямо въ глазъ. – Кстати о Данте. Послѣзавтра Ozanam200, ученый и религіозный коментаторъ его, начинаетъ курсъ Европейской Литературы въ Сорбонѣ, заступая мѣсто уволеннаго на годъ Форіэла201. – Жаль, что всѣ эти лекціи такъ далеко – а каминъ, и книги и Сашка подъ рукою! Ламене переселилъ уже на свою новую квартиру à St Pélagié. Здѣсь продавали за ничто въ разбивку библіотеку Бутурлина202; я перекупилъ нѣсколько рѣдкихъ фоліянтовъ Бодони, на пр. коментарій Оригена на Св. писаніе203 и Choriolani жизнь и писаніе Св. Августина204. – Жаль, что нѣтъ здѣсь оглядатая для книгъ въ пользу библіотекъ нашихъ: духовныхъ и гражданскихъ. Я уже слишкомъ сдѣлался домосѣдомъ, хотя иногда и заглядываю въ свѣтъ. – Ожидаю отъ тебя отвѣта на порученіе мое къ князю А. Ни.205 и Вяз. все съ ума нейдетъ: авось Богъ утѣшитъ его бѣдное сердце! Что глаза его?

199

Im Winter 1840 war am Collège de France ein Lehrstuhl für slavische Literatur eingerichtet worden. Mickiewicz hielt hier bis 1844 Vorlesungen, die bald auf deutsch erschienen: Vorlesungen über slawische Literatur und Zustände. 4 Bde. Leipzig, Paris 1842–1845. 200 Frédéric Ozanam, 1813–1853, Gelehrter und einer der Begründer der Caritasbruderschaften. Turgenev bezieht sich auf sein Buch Dante et la philosophie catolique au XIII. siècle. Paris 1839, ²1845, dt. Münster 1858. 201 Claude Charles Fauriel, 1772–1844, Philologe und Literaturhistoriker. Er wurde 1830 der erste Professor für ausländische Literatur an der Sorbonne und befaßte sich vor allem mit der europäischen Literatur des Mittelalters und mit Volksdichtung. 202 Graf Dmitrij Petrovič Buturlin, 1790–1849, Generalmajor, Flügeladjutant, Militärhistoriker und Bibliophiler. 1964, 47, 580. 203 Giambattista Bodoni, 1740–1813, Typograph und Verleger. Das Verzeichnis der Drucke Bodonis in Vita del cavaliere Giambattista Bodoni tipografo italiano e catalogo cronologico delle sue edizioni, Parma MLCCCXVI, enthält eine solche Ausgabe nicht. 204 Ambrosius de Cora (Ambrosius Coranus bzw. Coriolanus), 1476–1485 Ordensgeneral der Benediktiner. Turgenev meint wahrscheinlich seine in Straßburg bei Martin Schott 1490 erschienene Schrift Opus Canonum Aurelii Augustini, cum novâ interpretatione Ambrosii Choriolani oder seine Vita precellentissimi ecclesie doctoris divi Aurelii Augustini Iponensis antistitis. Rom 1481. 205 Golicyn.

330

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

Extrait du National du 1re Janvier 1841.206 – L’Etranger vient de tout son pouvoir au secours du ministère cosaque-anglais. La Russie surtout l’honore d’une protection extraordinaire. Ainsi, par example, la diplomatie Russe qui agit en Allemagne par les généraux, en Angleterre, par de nobles et puissans jockeys et des casse-cous titrés, qui hantent les clubs, chassent au renard, perdent en village et deux cents paysans dans une tournée de bouilotte, crèvent des chevaux, entretiennent des danseuses, et font de l’espionnage d’amateurs, chemin faisant. Cette diplomatie est representée à Paris par des femmes: il paraît que l’on juge le gouvernement français tombé tout à fait en quenouille. Mme Adélaïde207 a le droit de s’en fâcher!.... Nous possédons en ce moment une collection des diplomates femelles, Fol. 16 capable de défrayer un congrès politique et de meubler un cabinet d’antiquailles. № 1. –– Mme K...., femme d’un grand dignitaire russe, remplissant auprès de l’autocrate des fonctions à peu près analogues à celles de M. de Montalivet208 à la cour citoyenne. Nous ignorons si M. K.... doit son élévation aux connaissances profondes en économie forestière qui ont fait de M. le comte de Montalivet le maître Jacques des fagots citoyens. Mais Mme K.... doit à sa parenté avec les Czartoryski209, les Zamoriski210, les Potocki211 et une demi-douzaine d’autres nobles ki, d’ètre préposée à la haute surveillance de l’émigration polonaise. C’est une mission dont elle passe pour s’acquitter avec la finesse d’un diplomate et la persévérance d’un Arabe.

206

Bei Turgenevs Abschrift aus Le National handelt es sich um einen Auszug aus einem etwa doppelt so langen Artikel im „Feuilleton du 1er janvier 1841“, überschrieben „Chronique“ und unterzeichnet von Constant Bailly, an dessen Autorschaft Turgenev allerdings Zweifel hegt („Я не могъ узнать имени автора, не вѣря подписи въ журналѣ.“). Unter dem Motto „La vérité en riant“ blickt der Verfasser ironisch auf das zu Ende gegangene Jahr zurück, jedoch nur auf die letzten acht Tage, weil eine Gesamtrückschau „zwei Bände in 80“ füllen würde. Turgenev weicht in seiner Orthographie teilweise vom Original ab, die Gliederung in Absätze hat er überwiegend nicht übernommen, Kursive meist durch Unterstreichung wiedergegeben. 207 Adelaida Gavrilovna Paškova, 1803–1844; sie war seit 1824 mit dem Generalmajor Andrej Ivanovič Paškov, 1793–1850, verheiratet. 208 Gemeint ist vielleicht der französischer Staatsmann Marthe Camille Bachasson, comte de Montalivet (1801–1880). 209 Adam Jerzy Czartoryski, 1770–1861, polnischer Politiker, russischer Außenminister unter Aleksandr I. von 1804 bis 1807, Regierungschef der polnischen Revolutionsregierung von 1830. Er lebte seit 1830 im Pariser Hôtel Lambert, dem Zentrum der polnischen Exilpolitik und -kultur. 210 Seit dem Ende des 12. Jahrhunderts nachgewiesene polnische Magnatenfamilie. 211 Gemeint ist die polnische Magnatenfamilie, die ebenfalls nach 1830 im Hôtel Lambert lebte und wirkte.

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

331

Il y a chez Mme K.... du Talleyrand et de l’Abd...-el-Kader212. Signalement extrait de la biographie de Mme K...., qui a failli parâitre dans les belles femmes de Moscou: De 45 à 50 ans (la toilette peut cacher 5 ans, quand elle cache trois mêtres de circonférence), beauté carrée, taille idem, tentatives de moustaches légèrement suivies d’exécution. Signes particuliers: De très beaux cheveux, de très belles dents et de très beaux laquais. Renseignements intimes: On est toujours sûr de trouver dans son agenda des notes de Désirabode213 et des quittances de Millière(#). Elle a laissé à Baden des souvenirs qui feraient la fortune de M. Dumas214 s’il voulait les arranger en Impressions de voyage. № 2 –– Mme B......f, femme du Benjamin Delessert215 de S. M. Nicolas. M. B...f est le confident, l’intime, le Pylade, le Pollux, le Pythias, le saint Roch de l’autocrate. Mme B......f a été adressée par son mari et son empereur à M. Mauguin216, homme subtile et point hâbleur, qui l’a chaperonnée, présentée, promenée, faufilée, qui s’est fait son cicerone officieux, lui expliquant les curiosités de Paris, comme qui dirait, par exemple, L’Eglise St Roch, où l’on chante l’opéra-comique; L’Académie royale de Musique, où l’on joue des Requiem; Le Mont-de-Piété, où des usuriers patentés prétent à 20 pour 100 par an avec permission et privilège; Le Palais-deJustice, dans lequet un soufflet vaut indistinctement ou plutôt très distinctement, trois ans de prison ou 16 francs d’amende; Le Collège de France, où l’on peut entendre M. Michel Chevalier; L’Académie Française, dont les portes s’ouvrent à des Viennet, à des Molé et autres Flourens (##), et se ferment devant des Béranger, des Cormenin, des Hugo; Les jornaux du ministère cosaque qui parlent d’honneur national en déshonorant la nation; L’inépuisable bienfaisance d’une liste civile de 20 millions qui envoie 30 francs pour rebâtir un village incendié, etc., etc. La seule curiosité que M. Mauguin n’ait pas fait remarquer à Mme B.f, c’est la chambre des Députés, où l’on rencontre quelques orateurs connus par leurs paroles françaises, et leurs idées russes, par des périodes libérales et des penchans autocratiques, par des visites alternatives à Jacques Laffitte et à Nicolas Pawlowitch. Mais on ne peut pas tout montrer et tout expliquer; Paris est si grand et les hommes politiques à deux fins ont tant de besogne! Au reste, si l’on veut en croire Mme B..., ce ne sont pas les curiosités de Paris qui nous l’ont amenée; ce n’est même pas le désir de communiquer ses observations sur les mœurs et l’esprit français au gouvernement russe: c’est tout simplement 212

Haddschi Abd el-Kader, algerischer Freiheitskämpfer und Schriftsteller, 1808–1883. Malagou Antoine Désirabode, 1781–1851, Zahnarzt. Er verfaßte zahlreiche Schriften zur Zahnheilkunde. Sein Buch Nouveaux éléments complets de la science et de l’art du dentiste. Paris 1845 erschien bereits zwei Jahre später in zweiter Auflage in englischer Übersetzung in Baltimore (Complete elements of the Science and Art of the Dentist. By M. Desirabode). 214 Aleksandre Dumas père. 215 Jules Paul Benjamin Delessert, 1773–1847, Bankier, Fabrikant, Botaniker, Philanthrop. 216 Vermutlich der Anwalt und Politiker François Mauguin, 1785–1854. 213

332

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

l’amour maternel. Elle a marié sa fille au fils d’un diplomate autrichien, et elle ne vient à Paris que pour savoir si Mme d’A.... reste fidèle au précepte évangélique qui recommande aux époux, diplomates ou non, de s’opposer de tout leur pouvoir à l’extinction de l’espèce humaine. Mme B... ne reçoit pas, mais elle va beaucoup dans le monde, c’est plus commode et moins cher: Et puis, chez soi, il faut faire les honneurs, on n’est maître ni de son tems ni de ses oreilles, tandis que chez les autres, comme l’on n’a à s’occuper de personne, on peut s’occuper de tout le monde. Mme B... espère savoir de son Cicerone qu’elles sont encore les ressources que peut savoir encore le parti Napoléonien. ___________________________________________________________________

# Milliers чернитъ волосы. (##) Flourens217: Членъ Академіи наукъ принятый въ Фран. Ак. вмѣсто Гуго.

Fol. 16v 7 Генваря. Сію минуту получаю, чрезъ Лондонъ, три пакета съ письмами отъ Булгакова, два отъ 23 и 30 Ноября, отъ Кн. Алекс. Голицына отъ 18 Дек. съ приложеніемъ, отъ М. П. Путятиной218 съ приложеніемъ, отъ Свербеевыхъ, Елагиной219, Павловой220, Сушковыхъ, Чадаева221; – прошу тебя 1е переслать это письмо, по прочтеніи, Булгву для доставленія Сверб.вой, и потомъ А. И. Нефедьевой. 2е сказать Князю Ал. Ник.222 что письмо его получилъ и немедленно исполню порученіе; тоже дать знать М. П. Путятину (въ Итал. Слободкѣ, въ собствен. домѣ) а Булгакова прошу попѣнять Ө. И. Прянишникову223, что къ нему, а не прямо къ тебѣ и къ Свербеевой переслали мои письма, что онъ можетъ и долженъ читать мои письма къ другимъ и отъ того 217

Marie-Jean-Pierre Flourens, 1794–1867, französischer Physiologe. 1828 Mitglied der Académie des sciences; bei der Wahl zur Neubesetzung des 29. Sessels der Académie française 1840 konnte er sich gegen Victor Hugo durchsetzen, der ein Jahr später aufgenommen wurde. 218 Geb. 1782; Todesdatum unbekannt, Tochter des Offiziers und Landrichters Petr Ivanovič Putjatin, geb. 1755, Todesdatum unbekannt. 1939, 28. Putjatins Frau Varvara Semenova Putjatina, geb. Kačalova, war mütterlicherseits die Tante der Brüder Turgenev. 219 Avdot’ja Petrovna Elagina. 220 Wohl Anna Michajlovna Pavlova. 221 Nicht in Čaadaev, ПССиИП II. 222 Golicyn. 223 Fedor Ivanovic Prjanišnikov, 1793–1867, von 1835 bis 1845 Petersburger Postdirektor. 1939, 333.

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

333

не пишу къ нему, передать Свербеевой, что ихъ общее письмо (съ Елагин. и пр.) меня утѣшило въ горѣ и въ разлукѣ, что „Vera historia unionis non verae“224 /т: е: Флорентискаго Собора давно мнѣ извѣстна и продана мною Моск. Унив. вмѣстѣ съ библіотекой, что книгъ имъ пересылаю, сколько берутъ, хотя и крехтятъ курьеры, что смерть К. Козл. и меня поразила, но обо всемъ не распишешься (NB. для Чадаева), что я прошу и на слѣдующіе волюмы писемъ моихъ отвѣчать мнѣ общимъ письмомъ, хотя на каждую страницу по строкѣ. – Повторяю просьбу письма и брошюры пересылать немѣдленно по прочтеніи Булгакову для отпраленія къ Сверб. и потомъ для храненія у сестрицы. Естьли Павловъ въ П.бургѣ, то прикажите ему написать ко мнѣ. Вчера, у Ансело, коимъ представилъ Миньеа, познакомился покороче съ Phil. Charles225 и зазвалъ его на наши вторники. Мы много болтали о Ламене, но болѣзнь брата воротила меня рано домой съ многолюдой вечеринки. Поэтъ Milnes226 мѣшаетъ писать. Простите. Son Excellence Monsieur de Joukoffsky Conseiller d’État actuel et Chevalier attaché à la personne S. A. I. Le grand Duc Heritier à Stpetersbourg Его превосходительству Василію Андреевичу Жуковскому въ С. Петербургѣ recommandé aux joins obligeans de S. E. Mr le Directeur des Postes en Stpetersbourg. Mr Prianishnikoff

224

Zu ergänzen: inter Graecos et Latinos. Von Sylvester Syropoulos. Hagae Comitis. Vlacq. Adrianus 1660, herausgegeben von dem englischen Kirchenmann Robert Creighton (Crichton). 225 Wohl Charles Philibert de Lasteyrie du Saillant, 1759–1849, Agronom, Industrieller und Philanthrop. Verfasser zahlreicher Schriften zu Landwirtschaft und Viehzucht. 226 Richard Monckton Milnes, 1st Baron of Houghton, 1809–1885; Schriftsteller und Politiker.

334

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843 130 Turgenev an Žukovskij

Fol. 17 Paris 1 Апреля / Марта. 1841. Податель сего M Charles Duveryier227 авторъ класическаго водевиля228, вамъ болѣе нежели мнѣ извѣстнаго Michel Perrin, братъ другаго водевилиста, отправляется въ Россію. Онъ же Duveryier и Inspecteur Général des Pensions, желаетъ взглянуть на васъ и на Россію въ окно Петербургское. Mme Circourt229 поручила мнѣ рекомендовать его моимъ пріятелямъ хорошаго общества въ двухъ столицахъ. Надѣюсь, что далѣе онъ не поѣдетъ. Пріятель его Экс-Сенсимонистъ Michel Chevalier230, авторъ книги о политической экономіи и брошюръ объ укрѣпленіяхъ Парижа: вотъ вамъ достаточно матерьялъ для перваго разговора; познакомьте его и съ карамзинскимъ салономъ и съ будуаромъ милой Смирнушкой231. Я пишу къ вамъ и къ Князю Одоевскому232, гдѣ онъ встрѣтитъ всякаго рода знаменитоFol. 17v сти: отъ Китайца Іоакинфа233 до Европейца Соболевскаго234, коему также поручите угостить его въ его прядильнѣ. Не зная когда это письмо дойдетъ до васъ не сообщаю ничего литературнаго. – Надѣялся быть въ Москвѣ осенью или зимою, но получивъ на сихъ дняхъ столько копій съ отношеній Уварова235 съ Гр. Несельроде236, что охота прошла видѣть даже и тѣхъ, къ коимъ лежитъ сердце: угомоню его раз227

Richtig: Duveyrier, 1803–1866; er ist als politischer Schriftsteller und Ideologe des SaintSimonismus hervorgetreten, hat aber auch mit Giuseppe Verdi zusammengearbeitet und Libretti für diesen verfaßt. 228 Das im folgenden genannte Vaudeville Michel Perrin (1834) hat Charles Duveyrier zusammen mit seinem Halbbruder Anne-Honoré-Joseph Duveyrier, 1787–1865, der unter dem Ps. Mélesville zahlreiche Bühnenstücke verfaßt hat, geschrieben. Von beiden stammt auch die Komödie La jeunesse de Charles Quint. Paris 1841. Der Ältere war im Hauptberuf Jurist und kaiserlicher Generalprokurator. Žukovskij, ПССиП XIV, 620. 229 Anastasija Semenovna de Circourt. 230 1806 oder 1808–1879, Wirtschaftswissenschaftler. Er schrieb u. a. Histoire et description des voies de communication aux États Unis et des travaux d’art qui en dépendent. 2 Bde. Paris 1840–1841. 231 Aleksandra Osipovna Smirnova. 232 Näheres nicht ermittelt. 233 Oder Iakinf; im weltlichen Leben Nikita Jakovlevič Bičurin, 1777–1853, Missionar, Begründer der russischen Chinakunde. Von 1807 bis 1820 Leiter der russischen geistlichen Mission in Peking, wo er eine Vielzahl von Handschriften zusammentrug. 234 Sergej Aleksandrovič Sobolevskij, 1803–1870, Bibliograph und Bibliophiler. 235 Sergej Semenovič Uvarov. 236 Karl Vasil’evič Nessel’rode.

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

335

сказами Графа Солоугуба237: Несмотря на его дипломатическую скромность вывѣдалъ отъ него все что онъ могъ высказать о васъ и о вашихъ. Жуковскаго не нашелъ бы въ Россіи и на Рейнѣ онъ ко мнѣ ближе; Вяземскому не до меня, да и я ему не на радость, ибо сердце и у меня за него болѣть не перестало. Fol. 18 Mettez moi aux pieds de la Comtesse et priez la de me rapeller au souvenir du prince A. Golitzin: malgrès la nature de ses communications je lui porte toujours le même attachement, qui ne finira qu’avec ma vie. Простите. Весь вашъ на вѣку. 238

Monsieur Monsieur le Comte Michel Welkoursky Écuyer de la cour de S. M. I. de Russie, grande Croix de plusieurs ordres etc etc à St. Petersbourg

131 Turgenev an Žukovskij Fol. 19 Парижъ. 1841 Іюня 23. Канцлеръ Мюллеръ239 привезъ мнѣ письмо твое отъ 16/28 Мая и я немедленно заказалъ дюжину кожаныхъ и разноцвѣтныхъ башмаковъ для твоихъ ножекъ, (не для твоихъ лапокъ); для сдѣланія ботинокъ нужна другая мѣрка или ботинка, иначе не приш240 бы ни пуговицы, ни снурочки. Я заказалъ у первѣйшей башмачницы парижской, которая работаетъ на Императрицу и – на русскихъ дамъ. Отдѣлка класическая. – 6 паръ кожаныхъ черныхъ, glacés и золотаго цвѣта, и 6 паръ шелковыхъ. Посылаю и обращики другихъ цвѣтовъ и матерей, по коимъ можешь выбрать, и прислать сюда образчики; если эта дюжина понравится мѣрою и формою: объ отдѣлкѣ я 237 Vladimir Aleksandrovič Sologub, 1813–1882, war seit 1840 mit Sof’ja Michajlovna Viel’gorskaja verheiratet; er veröffentlichte seit 1839 Erzählungen. 238 Unterschrift unleserlich. 239 Kanzler Friedrich von Müller. 240 Fortsetzung unklar.

336

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

самъ судья. Не знаю еще какъ переслать прямо въ Дюссельдорфъ? Вѣроятно пошлю на Фр. а/M. чрезъ Радовица. Башмачки твоихъ ножекъ сохраню на случай возврата сюда и твоихъ новыхъ порученій, но я сбираюсь 2го Іюля н. с. въ Гавр, Руанъ, Дьепъ, Mont Michel на Луару и пр. и возвращусь сюда чрезъ двѣ недѣли, а можетъ быть и скорѣе, для того только, чтобы черезъ недѣлю и вѣроятно до 1го Августа уѣхать въ Гейдельбергъ, въ Кисингенъ, гдѣ проживу три или четыре недѣли и чрезъ Берлинъ или Краковъ и Варшаву прямо въ Москву, куда пріѣдетъ, вѣроятно, И. С. Аржевитиновъ, чтобы будущимъ лѣтомъ, хоть со мной въ Парижъ: вотъ предположенія; успѣхъ не отъ насъ зависитъ. Я задержанъ былъ здѣсь гоFol. 19v ремъ и хлопотами. За 1½ мѣсяца предъ симъ Клара опять выкинула и была при смерти: операція спасла ее, но выздоравливая – Сашку – обарили кипяткомъ: лицо и грудь: и Клара все еще слаба, хотя поживаетъ на дачѣ, но покашливаетъ. Сашкѣ лучше, хотя болячки еще на лицѣ и на грудѣ. Я не могъ оставить ихъ въ семъ положеніи. Успокоившись поѣду, – хотя глазамъ и лучше; но ѣду въ Кисингенъ, потому только, что до зимы или до осени нѣкуда дѣваться и въ Москвѣ также тошно какъ въ Парижѣ. Ты одинъ – щастливецъ! Да кому же и быть, если не тебѣ! Тебѣ одному я никогда не завидовалъ! хотя и прочимъ не былъ завистникомъ, но какой-то равнодушіе ко всѣмъ, кромѣ брата; къ тебѣ же таже почти любовь и шастіе о твоемъ щастіи. Обними свою подругу. Напиши ко мнѣ какъ поживаете: хоть сюда, если успѣешь, или въ Кисингенъ /poste restante241, en Bavière). Ты худо трактовалъ меня и въ Россіи и съ Рейна, въ послѣднее время и только Мюллеръ да Вяземскій кое-что разсказали мнѣ о тебѣ и о твоихъ обстоятельствахъ, коихъ хорошо все еще не знаю. Я принцеронствую здѣсь съ Мюллеромъ. Въ воскресенье услышитъ онъ у Рекамье чтеніе загробныхъ записокъ Шатобр.242 (Что и для друзей его – рѣдкое благо, да и то не для многихъ).243 Онъ здѣсь вездѣ какъ сыръ въ маслѣ отъ короля до протестантскихъ салоновъ. Досадно что не привезъ мнѣ новой книги о Гете! Fol. 20 Мои въ Champrosay; я одинъ въ комнатахъ опустѣлыхъ. Былъ въ Фонтенбло и описываю вояжъ свой. Обрыскаю Нормандію, а можетъ быть и часть Бретаніи, а потомъ и на Сѣверъ, но Москва будетъ опять для меня грустный, а въ 241

Das letzte Wort ist durchgestrichen. Chateaubriands Mémoires d’outre-tombe entstanden zwischen 1809 und 1841. 243 Anspielung auf Žukovskijs gleichnamige Gedichtbände. 242

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

337

П.бургъ не хочется. Развѣ принудятъ дѣла и болѣзнь К. Гол.а. – Везу много новыхъ любопытныхъ рукописей о Россіи, для подваловъ Архива въ П.Б. – 24 Іюня. Посылаю тебѣ и твою присланную пару башмаковъ; ибо башмачница увѣрила меня, что она можетъ и безъ нее сдѣлать другіе, по образцу сему. Напиши мнѣ: занимаешься ли ты чѣмъ либо кромѣ щастія? Не худо отъ поэзіи жизни обратиться и къ поэзіи пера. Пиши; а естьли будешь писать, то дай знать о чемъ? Безъ дѣла и съ щастіемъ трудно ужиться. 26 Іюня. Возвратился изъ Шанрозе. 29го сбираюсь въ Руанъ и далѣе и все еще не знаю какъ послать башмачки. Вѣроятно найду случай на Франкф. къ Радовицу, а письмо посылаю сегодня для того, чтобы ты успѣлъ откликнуться къ моему возврату изъ Нормандіи. Пожалоста скажи о себѣ подробнѣе: что сдѣлано и какъ въ П.б. и какъ поживаешь. Нѣжно цѣлую ручку у твоей щастливицы, и обнимаю Рейтерна. Твой на вѣки Т. Fol. 20v fehlt.

132 Žukovskij an Turgenev 21 Іюня (3 Іюля) (1841), Дюссельдорфъ. Я уже болѣе недѣли въ Дюссельдорфѣ, въ своемъ маленькомъ домикѣ, въ которомъ со мною пока одно только мое семейное счастіе, но гдѣ еще нѣтъ и долго не можетъ быть ни порядка, ни уютности, ибо нѣтъ никакихъ мебелей: все надобно заказывать, а пока бивуакировать. Я еще никому въ Россію не писалъ о себѣ, пишу къ тебѣ первому. Вотъ моя исторія: 3 (15) Мая отправился я изъ Петербурга, а 17-го встрѣтилъ невѣсту въ Боннѣ. Она со своими ѣхала въ Майнцъ, гдѣ мы условились съѣхаться, чтобы оттуда прямо въ Канштатъ для вѣнчанія. Сдѣлалось то, чтó рѣдко на свѣтѣ случается. Все, чтò дамы предположили, исполнилось въ точности. Я назначилъ день своего вѣнчанія 21 Мая, такъ и сдѣлалось. 21 Мая изъ Лудвигсбурга, гдѣ мы ночевали, пріѣхали мы рано поутру въ Канштатъ. Я тотчасъ отправился за Русскимъ священникомъ въ Штутгартѣ, а Рейтернъ все устроилъ для Лютеранскаго обряда, и въ 5 часовъ послѣ обѣда на высотѣ Ротенберга, въ уединенной надгробной церкви св. Екатерины, совершился мой бракъ тихо и смиренно; въ Канштатѣ былъ совершенный Лютеранскій обрядъ, а въ полночь, вмѣстѣ съ женою, отправился я въ Вильдбадъ, гдѣ блаженно провелъ

338

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

одинъ съ нею первыя двѣ недѣли моей семейной жизни и гдѣ на всю остальную жизнь увѣрился, съ глубокою благодарностью къ Богу, даровавшему мнѣ желанное счастіе, что при мнѣ есть чистый ангелъ, ободритель, освятитель, удовлетворитель души, и съ нимъ все, чѣмъ жизнь можетъ быть драгоцѣнна. Эти двѣ недѣли Вильдбадскаго уединенія были рѣшительны навсегда. Я знаю, какое счастіе Богъ даровалъ мнѣ, и вѣрю ему. Оно не перемѣнится, какъ бы ни были обстоятельства жизни радостны или печальны. Теперь я въ Дюссельдорфѣ. Когда приведу нѣсколько въ порядокъ мою матеріяльную жизнь, примусь за работу. За какую? Еще не знаю, ибо хотя я и не въ чаду счастія, но еще не думалъ и не могъ думать ни о чемъ, кромѣ его. 1895, 291–292 (Brief CLXXXII)

133 Turgenev an Žukovskij Fol. 21 Парижъ. 1841. Іюля 8: утро. Сейчасъ разбудили меня письмомъ твоимъ и другимъ, которое принялъ за твое же. Я какъ-то ожилъ твоимъ щастіемъ, по крайней мѣрѣ на минуту. Давно уже такъ не былъ полонъ дружбой къ тебѣ, и уныніе, грусть какъ-то затихли на время. Я поѣхалъ въ Нормандію и Бретанію одинъ, осмотрѣлъ Руанъ, Гавръ, Гонфлеръ, Канъ, но какое-то безпокойство опять владѣло мною, какъ года за три въ Лондонѣ. Изъ Кана, съ гробницы Вильгельма-Завоевателя, воротился я въ Парижъ, оставивъ отчизну Шатобріяна, Бретанію, до другаго времени. Отсюда въ тотъ же день въ Шанрозе: всѣ были, повидимому, здоровы; но на другой день узналъ, что Клара опять хворяетъ женскою болѣзнію, кашляетъ, и пр. ей сдѣлалось дурно, но обморокъ не продолжался; мы въ тотъ же день уже проѣзжались въ фаэтонѣ. Но тотъ страхъ – за будущее. Я пріѣхалъ сюда справляться о Докторахъ, но что-то такъ тяжело и страшно за бѣднаго брата! Думалъ ѣхать недѣли черезъ два въ Кисингенъ, но нѣтъ спокойствія въ душѣ: какъ оставить ихъ! и какъ не ѣхать въ Москву? Обѣщалъ Аржевитинову оттуда будущею весною съ нимъ сюда. Что сдѣлаю или сдѣлаетъ Провидѣніе – не знаю! Постараюсь, заглянуть въ твою свѣтлую щастіемъ хижину: и этому я радъ, чтобы изъ Дворца въ нее попалъ и со всемъ прежнимъ грузомъ прекрасной души твоей! Поживай себѣ. Я бы еще иначе былъ щастливъ, т: е: вполнѣ, естьли бы за Клару не страшился. Fol. 21v Здѣсь я совершенно одинъ. Не скучно, но очень тяжело и какъ-то страшно

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

339

оставить на годъ опять брата. Сегодня, прямо изъ Академіи, гдѣ услышу СенОлера и Roger,244 его пріемщики, опять въ Шанрозе, по железной дорогѣ, и пробуду до воскресенья, когда буду осѣдать въ деревнѣ у Дежерандо. Дни черезъ два ѣдетъ Тепляковъ245 въ Франкфуртъ. Я отдаю ему сегодня пакетъ съ башмаками, надписавъ на имя Радовица и, въ случаѣ его отсутствія, поручаю отдать Убри246 для отправленія къ тебѣ. Увѣдомь немедленно о полученіи и в пору ли? Или меня застанетъ письмо твое, на отлетѣ, или братъ увѣдомитъ меня, хотя онъ сюда и не заглядываетъ. Мнѣ очень хочется въ Дюсельдорфъ, но какъ уладить съ прямымъ путемъ въ Кисингенъ? Я выѣду не прежде конца Іюля или начала Августа, и мнѣ остается не полный курсъ для Кисингена, ибо въ Сент: тамъ уже холодно, а потомъ и путь въ Москву, чрезъ Берлинъ и Краковъ; если въ Берлинѣ Шелингъ, какъ полагаю, въ Авг. уже будетъ. Въ Москву желалъ бы пріѣхать къ зиму, но опасаюсь осенней дороги. Дѣлать мнѣ тамъ нечево, хотя въ Москву и тянетъ. Въ П.бургъ не поѣду, безъ необходимости. Князь А. Н.247 писалъ ко мнѣ, что въ день свадьбы, предлагалъ меня въ Сенаторы, что Гос. согласился, но велѣлъ снестись съ Гр. Пан.248, который отвѣчалъ, что теперь слишкомъ много Сенаторовъ и что нужно повременить. Я отвѣчалъ Князю, но далъ почувствовать, чтобы Fol. 22 онъ не унижалъ меня, что Сенаторство можетъ и задержать меня въ Россіи, а я хочу быть свободенъ. Почестей не желаю; но не хочу и оскорбленный отказать Сенаторства послѣ Жихар. и подлецомъ Панинымъ. Я готовъ дѣйствовать, пока живу въ Москвѣ, по уголовнымъ дѣламъ и мнѣ совѣстно отклонять такую дѣятельность; но хочу сохранить и достоинство человѣка. Сюда возвращусь непремѣнно въ будущемъ году или съ Аржев. или одинъ. Изъ Гавра249 писалъ къ Вязем.у. Я опять собралъ множество любопытныхъ рукописей о Россіи, особливо дипломатическихъ о раздѣлѣ Польшіи; везу все въ Россію, но къ чему? Чтеніе мое любимое по прежнему: церковно-духовное. Спроси Радовица: читалъ ли онъ Книжку Баадера,

244

Der Politiker und Diplomat Louis-Clair de Beaupoil, comte de Saint-Aulaire und der Dramatiker und Dichter Jean François Roger. Beide stimmten in der Sitzung der Académie Française am 8. 7. 1841 gegen die Aufnahme Victor Hugos. 245 Viktor Grigor’evič Tepljakov, 1804–1842; Dichter und Reisender, wegen seiner Weigerung, den Eid auf Nikolaj I. zu leisten, zunächst inhaftiert und dann nach Cherson verbannt. 246 Peter von Oubril (Petr Jakovlevič Ubri). 247 Golicyn. 248 Wahrscheinlich Graf Viktor Nikitič Panin, 1801–1874, von 1841 bis 1862 Justizminister. 249 Der Brief nicht in ОА IV.

340

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

передъ смертію его изданную: о восточной и западной церкви250, гдѣ и письмо Шевырева къ Баадеру251, за которое ему, вѣроятно, достанется отъ Правит., хотя оно и не безъ примѣси Профессорской подлости. J’accepte l’offre de l’épouse de Joukoffsky et je lui serai fidèle le reste de ma vie, comme je l’ai été à Joukoffsky lui-même. Je ne connais pas, parmi les vivants, une amitié aussi éprouvée et aussi complette que la nôtre. Le fonds en est resté toujours le même, malgrès le tems et tout ce qui s’en suit; même malgrès les opinions differentes et les affections étrangères. Je rajeunis en pensant à lui et en retrouvant en moi les mêmes sentimens pour lui depuis Moscou jusqu’au Rhin en passant par la Néva, la plus rude épreuve, которая не охладила, а закалила нашу дружбу. Faites vous traduire le mot soulignée par celui qui serait le meilleur traducteur, s’il n’était pas le meilleur original et surtout Fol. 22v le meilleur mari! N’est-ce pas? Metez amitiés à vos bons et respectables parents! Я напишу къ тебѣ, вѣроятно, до отъѣзда изъ Парижа. Обнимаю васъ всемъ сердцемъ и всею душею. Что Вяземскій? Жаль мнѣ его, хотя въ сильномъ горѣ, за извѣстное, менѣе душевнаго безпокойства, чѣмъ – за неизвѣстное, будущее. Я пишу къ Радовицу съ Тепляковымъ. Allemagne Monsieur Monsieur Joukoffsky Conseiller privé au service de S. M. I. de Russie à Dusseldorf

134 Turgenev an Žukovskij Fol. 23 Champrosay. Par Ris, Seine et Oise, par Paris. 3 Августа . Я располагался выѣхать 30 Іюля въ Кисингенъ и взглянуть даже и на тебя, но 23 Іюля, въ 9мъ часу вечера ѣхалъ въ коляскѣ съ братомъ и Кларою, повернули и коляску опрокинули. Я сидѣлъ съ кучеромъ и попался между лошадью и оглоблями; 250

Baaders Der morgenländische und der abendländische Katholizismus mehr in seinem inneren wesentlichen als in seinem äusseren Verhältnisse dargestellt. Stuttgart 1841. Franz von Baader, 1765–1841, Arzt, Bergbauingenieur und Philosoph. 251 ОА IV, 133.

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

341

къ щастію лошадь – впрочемъ самая пугливая – остановилась и я ее вытащилъ изъ оглобель; но она такъ жала меня къ оглобямъ, что на одной ногѣ четыре раночки, на самой кости; другая помята у проколотки. Клару и брата вытащили изъ коляски здравыхъ. Я побѣжалъ домой, но послѣ меня затащили. Приложили піявки, примочки, катапласмы; одной ногѣ лучше, другая въ супураціи и я страдаю иногда, но уже гораздо менѣе. Вотъ уже 11 дней въ постелѣ; пролежу еще здѣсь весь мѣсяцъ, какъ увѣряетъ докторъ, потомъ въ Парижъ и прежде половины Сент. врядъ ли совершенно оправится. Скучно и грустно. Къ щастію у своихъ и съ своими, но усталъ лежа; и опасаюсь пути въ Москву позднею осенью. Естьли выздоровлю, то поѣду прямою дорогою въ Москву. Слышу что Гр. Велг.252 тебя видѣла. Завтра она должна ѣхать въ Гавръ и я врядъ ли увижу ее въ Парижѣ, развѣ послѣ возвращенія изъ Дьепа. Очень досадно; но когда подумаю о Гр. Серг. Строг. у коего въ трехъ мѣстахъ ноги преломлены253, то благодарю Бога за спасеніе меня. Два шага лошади – изломали бы меня. Я получилъ два письма отъ Вяз.254 Онъ зналъ о тебѣ отъ Велеур.255 Напиши ко мнѣ въ утѣшеніе. Всѣ щастливы твоимъ щастіемъ и это меня за людей радуетъ и утѣшаетъ. – Тепляковъ отдалъ Радовицу книги, письмо и башмаки: получилъ ли? Обними твоего Ангела душевно. – Наша Клара все хила и насъ иногда очень тревожитъ. Не знаю от чего, а меня тяFol. 23v нетъ въ Москву, хотя разсудокъ и велитъ оставаться въ Парижѣ; но туда будетъ и Аржев., коего обѣщали привести сюда. Адресъ мой наверху письма, или по прежнему: a Paris, 14 Rue neuve de Luxembourg. – Естьли будетъ оказія, то пришли какую нибудь умную нѣм. книжку или Поэзію. Но напиши болѣе о себѣ. 3го дня Мюллеръ256 у насъ завтракалъ и вчера отправилъ въ Дьепъ. Онъ доволенъ Парижемъ и съ собою въ Парижѣ. Нѣтъ ли книги Архитектора (забылъ имя) о Гете?257 Говорятъ, что лучше всѣхъ другихъ, даже лучше Экермана.258 Хотѣлъ пожить въ Германіи мѣсяца два и – все не удалось; а Парижскаго запаса для Моск. досуга недостаточно. Я какъ-то лучше освѣжаюсь въ Германіи. Поклонись Радовицу: не знаетъ ли онъ чего о Шелингѣ? будетъ ли въ Берлинѣ и когда? 252

Luiza Karlovna Viel’gorskaja. Vgl. ОА IV, 139. 254 Vielleicht die Briefe vom 13. (25.) 6. 1841 und 26. 6. 1841. Vgl. ОА IV, 135–140. 255 Iosif Michajlovič Viel’gorskij. 256 Vielleicht Kanzler Friedrich von Müller. Vgl. ОА IV, 133. 257 Näheres nicht ermittelt. 258 Die beiden ersten Teile von Johann Peter Eckermann, 1792–1854, Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, erschienen 1836 in Leipzig. 253

342

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

Allemagne Monsieur Joukoffsky Conseiller privé de Russie Düsseldorf sur la Rhin Prusse

135 Turgenev an Žukovskij Fol. 24 Champrosay. Par Paris et Ris, Seine et Oise, 1841. 21 Авг. Я все еще пишу лежа и благодарю тебя за письмецо отъ 15го Авг. вчера полученное259. Ногамъ лучше, но раночки еще не зажили, черезъ часъ отнимутъ пластырь, который 3го дня къ одной приложили; другую промазывать канфорою, вставать и ступать на нихъ еще не могу, хотя и пробую. Больно и слабъ. Самъ я здоровъ, но скучно и грустно лежать на постели и на канапе. Послѣзавтра мѣсяцъ! Прежде двухъ недѣль не надѣюсь оправиться такъ чтобы ѣхать въ Парижъ, а совершенно и позже! Это разстроило всѣ планы мои. Въ Кисингенъ не поѣду, развѣ погода и Копе, къ коему заѣду, позволятъ. Гр. Велеур. писала мнѣ изъ Парижа, что у Князя Гол. не катарактъ, а темная вода, слѣдов. неизлѣчимъ. Отъ него скрываютъ. Это рѣшаетъ меня ѣхать къ нему, чтобы окружить его попеченіями, если ослѣпнетъ совершенно, читать ему и пр. Я предлагалъ это ему зимою, прося ничего не дѣлать для меня въ такомъ случаѣ. Потемкина260 отвѣчала мнѣ, что онъ даетъ знать мнѣ, когда будетъ въ семъ положеніи. Это должно измѣнить и мои отношенія по службѣ, ибо, вѣроятно, онъ не сохранитъ мѣста свои; а при другомъ я не останусь, кто бы онъ ни былъ. И Шелингъ приглашаетъ меня въ концѣ Сент. въ Берлинъ, полагая читать лекціи зимою261, но главная причина не ѣхать прямо на Москву – дорога Росс. губерніями въ Октябрѣ и Ноябрѣ, съ больными ногами и съ нѣмцемъкамердинеромъ на нѣм. губерніи вѣрнѣе и дороги и трактиры; ибо буду останавливаться: все это если въ силахъ буду выѣхать въ Сентябрѣ, хотя бы около 20го! Къ тебѣ заѣхать врядъ ли удается? Поздно! Очень жаль! впрочемъ, если совершенно оправлюсь, то можетъ быть и прямо на Москву. Очень не желаю ѣхать въ П.бургъ въ этотъ разъ и естьли бы не 259

Nicht in 1895. Tat’jana Borisovna Potemkina. Vgl. Žukovskij, ПССиП XIV, 690. 261 Schelling wurde zum Wintersemester 1841 nach Berlin berufen, wo er am 15. 11. seine Antrittsvorlesung hielt. 260

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

343

болѣзнь К. Гол. то и изъ Москвы бы не поѣхалъ. Справься у Радовица о пакетѣ съ башмаками, о письмѣ отъ Плетнева262 и Современникѣ, кои Тепляковъ отдалъ ему для тебя, получивъ отъ меня, и о книгѣ съ финской Поэзіей263. Fol. 24v Другое что меня также остановить можетъ въ Парижѣ: болѣзнь Клары. Теперь изрядно, но часто слаба, и зима страшитъ насъ. Слѣдствіе faussescouches и немедленнаго страданія и испуга за Сашку, которую обарили, но она выздоровѣла и цвѣтила какъ роза. Кларѣ – предписано болѣе лежать и морскіе ванны, но погода мѣшала по сію пору. По твоему порученію вотъ что я хочу сдѣлать по пріѣздѣ въ Парижѣ: Поѣду къ библіотекару Газу264 ученому издателю византійцевъ и пр. и спрошу его о Классикахъ Nizara265 и о другихъ же сводахъ, онъ вѣрно ихъ оцѣнилъ лучше меня. Съ St. Beuv266 посовѣтуюсь о франц. классикахъ, распрошу у Dentu267 о цѣнахъ и составлю записку, но какіе франц. классики тебѣ нужны? Нужны всѣ? Гдѣ же твоя библіотека? Древнія классики лучше переведены на нѣмецк. на пр. Цицеронъ Виланда268, недавно Эсхиллъ (позабылъ имя переводчика)269 Тацитъ270. И объ этомъ распрошу Газе. Не загромождай себя книгами, а выбирай и читай по порядку Іоан. Мюлера или Нибура: они во многомъ сходствуютъ въ планѣ чтенія и науки. 10й часъ утра. Докторъ очистилъ и перевязылъ рану и переложилъ пластыри. Боли большой не чувствовалъ, но сколько продолжится? Еще не знаю; ибо должно ожидать, чтобы скорлупы спали. Сегодня возьму ванну для облегченія другой ночи. Одна отрада – чтеніе, но глаза устаютъ. Знаешь ли что я 262

Petr Aleksandrovič Pletnev, 1792–1865, Kritiker und Dichter, lehrte seit 1832 Russische Literatur an der Universität Petersburg, deren Rektor er von 1840 bis 1861 war. 263 Turgenev meint folgende Arbeit: Ja. Grot, Современная шведская поэзія. Знакомство съ Рунебергомъ. Изъ путешествія по Финландіи въ 1838 году. In: Современникъ T. XIII. SPb. 1839, 5–58. 264 Karl Benedikt Hase. 265 Jean Marie Napoléon Désiré Nisard, 1806–1888, Autor und Kritiker, verfaßte u. a. Histoire de la la littérature française, 1844–1861, und Études d’historie et de littérature, 1859–1864. Turgenev bezieht sich auf seine Ausgabe Collection des auteurs latins, avec la traduction en français, die zwischen 1837 und 1858 in neun Bänden in Paris erschienen ist. 266 Charles Augustin de Sainte-Beuve, 1804–1869, Literaturkritiker und Historiker. 267 Gabriel-André Dentu, 1796–1848, Pariser Drucker und Buchhändler. Sein Vater Jean-Gabriel Dentu (geb. 1770) war 1840 gestorben. 268 Marcus Tullius Cicero’s saemmtliche Briefe übersetzt und erläutert von Cristoph Martin Wieland. 7 Bde. Zürich 1808–1821. 269 Gemeint ist die Übersetzung des Historikers Johann Gustav Droysen, 1808–1884, Des Aischylos Werke, die in zwei Teilen in Berlin 1832 erschienen war. 270 Vielleicht ist gemeint P. Cornelius Tacitus, Sämmtliche Werke. Annalen und Historien. Übersetzt von Dr. Wilhelm Boetticher. 4 Bde. Berlin 1831–1834.

344

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

перечитываю? Письма І. Мюллера къ Бонш. тотъ самъ экз. который былъ у тебя, потомъ у Сережи – и съ вашимъ именемъ и отмѣтками.271 Я перечиталъ и 5 частей писемъ Fol. 25 къ Мюллеру и Генца, Гейне, Виланда, Бетихера и пр.272 Теперь читаю жизнь и переписку Нибура273. Сен-Мартинъ274 не сходитъ со стола. Сверхъ того перечиталъ много; на пр. Вессенбергъ Исторію Соборовъ275. Читалъ ли ты Мицкевича, переведеннаго Островскимъ276? Ужасъ! Предисловіе Мицкевича или посвященіе друзьямъ въ Россіи не такъ дурно, но Островскій ихъ компромитируетъ; къ щастію ничего имени нѣтъ изъ друзей, кромѣ Пушкина; но Островскій не хорошо и неблагодарно говоритъ о Москвѣ и П. въ отношеніи къ Мицк. Новос. о Байковѣ277, о Государѣ въ Мицк. ужасы278; особливо 279 издано въ одномъ in 8. Прислалъ бы да не съ кѣмъ. Выпиши изъ Франкф. Надѣюсь видѣть Гр. Велгур.280 по ея возвращеніи чрезъ 1½ или двѣ недѣли изъ Гавра. (Вотъ названіе Мицк. книги: Oeuvres de Mitz., traduction nouvelle. F. I. Delloye. Editeur 1841)281. Я не большой энтузіастъ его Поэзіи. О содер271

Es handelt sich um die Ausgabe Johannes Müller’s Briefe an Carl Victor von Bonstetten. 3 Bde. Tübingen 1812. 272 Briefe an Johannes von Müller. Herausgegeben von Johann H. Maurer-Constant. 6 Bde. Schaffhausen 1839–1840. 273 Gemeint sind wohl folgende Werke: Lebensnachrichten über Barthold Georg Niebuhr aus Briefen desselben und aus Erinnerungen einiger seiner nächsten Freunde. 2 Bde. Hamburg 1838–1839 und B. G. Niebuhr, Briefe an einen jungen Philologen. Herausgegeben von Karl Georg Jacob. Leipzig 1839. 274 Louis Claude de Saint-Martin, 1743–1803, religiöser Denker und Freimaurer. 275 Ignaz Heinrich von Wessenberg, 1774–1860, ein aufgeklärter katholischer Theologe verfaßte u. a. Die großen Kirchenversammlungen des 15ten und 16ten Jahrhunderts in Beziehung auf Kirchenverbesserung geschichtlich und kritisch dargestellt mit einleitender Uebersicht der fruehern Kirchengeschichte. 4 Bde. Constanz 1840. 276 Christien/Kristien Ostrowski (Krystyn Piotr Celestyn Józef Ostrowski), 1811–1882, war der Sohn des Generals und Politikers Antoni Jan Ostrowski, 1782–1845. Beide flohen nach dem polnischen Aufstand von 1831 nach Frankreich. 277 Lev Sergeevič Bajkov, gest. 1829, Beamter. Kanzleileiter N. N. Novosil’cevs in Warschau. P. A. Vjazemskij gibt eine ausführliche Schilderung Bajkovs in Старая записная книжка. In: Полное собраніе сочинений. T. VIII, SPb 1880, 353f. Vgl. auch OA I, 579. Ostrowski erwähnt ihn im Vorwort der dritten Auflage 1849, S. IX, Novosil’cev erwähnt er S. VI, XVI. 278 Wahrscheinlich meint Turgenev die Äußerungen Ostrowskis über den „despotisme“ und „les pieds sanglants de Nicolas“. Im Vorwort zur zweiten Auflage, S. XX. 279 Ein Wort Textverlust. 280 Luiza Karlovna Viel’gorskaja. 281 Oeuvres poétiques complètes d’Adam Mickiewicz, professeur de littérature slave au Collège de France. Traduction nouvelle par Christien Ostrowski. Paris: H. L. Delloye 1841, XII + 552 S. Die zweite Auflage erschien 1845, die dritte 1849.

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

345

Fol. 25v жаніи говорить трудно. Жаль Новосильцова; онъ не былъ такъ дуренъ282; но – правды и о немъ много: какое дѣйствіе произведетъ эта книга въ П.бургѣ? Вяз. взбѣсится: многимъ и я не доволенъ. Мицк. строгій католикъ; но не понимаетъ христіянства. Нѣтъ, братъ, чѣмъ болѣе и безпристрастнѣе читаю, тѣмъ болѣе чуждаюсь и гнушаюсь римскою церковію. Нѣтъ: одна библія, одно евангеліе и писатели въ духѣ его. Человѣческіе надстройки (Echaffaudage) удаляютъ отъ него. Положеніе мое писать мѣшаетъ. Откликнись поскорѣе и поцѣлуй ручки у жены. Allemagne Monsieur Joukoffsky Conseiller privé de S. M. de Russie à Dusseldorf (en Prusse) о важнейшемъ современномъ подумаю и напишу. Лучшій журналъ на франц. Le Semeur, сѣятель. 1 разъ въ недѣлѣ.

136 Turgenev an Žukovskij Fol. 26 Champrosay. 6 Septembre. 1841. Я все еще здѣсь, милый другъ, ибо рана только теперь заживаетъ, и я пятый день какъ волочу ноги пòполу и пòсаду, но все еще перевязываю заживающіеся раночки и оживляю дỳшами другую ногу, которая долѣе прохвораетъ. Сбираюсь въ Парижъ не прежде 10го или 11го Сент. Прежде врядъ ли удается. Спѣшу туда для свиданія съ Гр. Велеурской283, которая вчера туда должна была возвратиться изъ Гавра, и пробыть только недѣли двѣ.

282

Nikolaj Nikolaevič Novosil’cev war zwischen 1824 und 1831 Kurator der Universität Wilna und verfolgte die geheimen Studentenbünde mit besonderer Härte, was ihm den Haß der Bevölkerung eintrug. 283 Luiza Karlovna Viel’gorskaja.

346

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

Какіе ужасные вѣсти изъ Россіи! Сердце изстыло: Лермонтовъ убитъ на дуэлѣ какимъ-то Мартыновымъ284, pour une affaire de gamins; ничего болѣе не знаю. Театръ сгорѣлъ – который и кто погибъ? – не знаю. Ланской съ ума сошелъ и въ бѣшенствѣ.285 Карамзинъ286 – который не знаю? опалилъ парохомъ лицо, шалостіи, и какіе слѣдствія? – не знаю. Ожидаю писемъ съ Барантомъ, котораго ожидаютъ въ Парижъ если уже не пріѣхалъ. Что ты слышалъ въ Россіи о Лунинѣ287? и о другихъ. Я безъ содроганія о первомъ и подумать не могу. Мур.а 288 была въ П.бургѣ. Знаешь ли зачѣмъ? Въ Парижѣ Помпей Батюшковъ289. Получилъ письма вчера отъ Булг. и Сверб. Напиши что знаешь о милостивомъ манифестѣ въ отношеніи Сибирскихъ.290 Что остановило изданіе онаго? Письма твои о сихъ сожгу если хочешь. Естьли надежда для нихъ при рожденіи наFol. 26v слѣдника наслѣднику? Я все еще пишу въ постелѣ, потому что ноги опускать не велятъ. Не знаю когда выѣду изъ Парижа и выѣду ли? Естьли выѣду, то постараюсь въ концѣ Сентября и придется прямо въ Берлинъ, заѣхать къ Копу, въ Берлинъ для Шелинга, и Доктора глазнаго. Постараюсь изъ Парижа послать рукописи, чтобы послѣ, зимою, не заживаться въ Пбургѣ; куда ѣду только для лучшей дороги, нежели прямо на Москву, и въ Берлинѣ подожду отвѣта. Хочется тамъ поработать въ Архивѣ и въ университетѣ. Король291 знаетъ меня и оказалъ мнѣ одолженіе, приказавъ выдать задержанные Архиваріусомъ рукописи, но постараюсь дослать къ нему отъ кого нибудь рекомендацію, чтобы пробыть и полезнѣе жить въ Берлинѣ. Правда ли, что я слышалъ о пріемѣ отвѣта въ Берлинѣ и о рескриптѣ его? Дай мнѣ рескриптъ къ Королю на случай моего туда пріѣзда. 284

Nikolaj Solomonovič Martynov, 1815–1875; Offizier und Dichter. Das Duell mit Lermontov fand am 13. 7. 1841 statt; vgl. dazu Дуėль Лермонтова и Мартынова. Подлинные материалы уголовного дела. M. 2012. 285 Näheres nicht ermittelt. 286 Näheres nicht ermittelt. 287 Der Dekabrist Michail Sergeevič Lunin, 1787–1845. 288 Vermutlich Ekaterina Fedorovna Murav’eva, 1771–1848, die Mutter des Dekabristen Nikita Michajlovič Murav’ev, 1795–1843. 289 Pompej Nikolaevič Batjuškov, 1811–1892, der jüngere Bruder Konstantin Batjuškovs; Historiker und Ethnograph. 290 Es ist die Amnestie weniger schwer belasteter Dekabristen anläßlich der Hochzeit des Thronfolgers am 16. 4. 1841 gemeint. 291 Friedrich Wilhelm VI.

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

347

Какъ я оживилъ голову и душу чтеніемъ во время болѣзни! Какъ страданія помогаютъ душѣ возвышиться, особливо когда – чтеніе по душѣ. Получилъ ли письмо мое въ отвѣтъ на твое второе? Возвратился ли ты въ Дюссельдорфъ? Получилъ ли письмо, книгу и посылку? Гр. Велеур. увѣряетъ, что у Кн. А. Н.292 темная вода и что его обманываютъ катарактомъ, а всѣ другіе и изъ Москвы и Fol. 27 изъ Пбурга пишутъ только о катарактѣ. Вотъ что Вязем. къ Булг. о дуэлѣ Лермонтова. „Онъ уже многое исполнилъ и еще болѣе обѣщалъ. Всю нашу Поэзію стреляютъ удачнѣе нежели въ Лудв. Филиппа293; второй разъ не даютъ промаха, на Пушкина цѣлила по крайней мѣрѣ французская рука, а русской рукѣ грѣшно было цѣлить въ Лермонтова.“ Гр. Александръ Строган.294 ѣдетъ въ чужіе края. Кандидатовъ много на его мѣсто: вѣроятнѣйшій безручный Кіевскій Бибиковъ295. Не возьметъ ли онъ Вязго въ Директоры? Но съ Канкринымъ296 лучше. Г. А. Бар. Розенъ297 наконецъ умеръ. Monsieur Monsieur de Joukoffsky Conseiller de Russe à Dusseldorf sur le Rhin

137 Turgenev an Žukovskij Fol. 28 Парижъ. 1841. 23. Сентября. Вотъ уже двѣ недѣли какъ я переѣхалъ сюда – сбираться въ путь! Ногамъ лучше, но еще не совсѣмъ окрѣпли и хожу мало и съ трудомъ. Скорлупа еще 292

Golicyn. Auf Louis Philippe wurden insgesamt (bis 1841) acht Anschläge verübt, davon fünf zwischen 1832 und 1840. 294 Aleksandr Grigor’evič Stroganov, 1795–1891, seit 1836 Gouverneur des Generalgouvernements Černigov, Char’kov und Poltava. 295 Dmitrij Gavrilovič Bibikov. 296 Egor Francevič Kankrin, 1774–1845, war Finanzminister 1823–1844. 297 Georg Andreas Baron von Rosen, geb. 1782, war am 6. (18.) 8. 1841 gestorben. Unter Aleksandr I. war er einer der Generaladjutanten gewesen, von 1831 bis 1837 kommandierte er die russische Armee in Georgien. 293

348

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

не свалилась. Полагалъ выѣхать 28 Сен. прямо на Фр.фуртъ и въ Ганау, железномъ до Берлина – и тамъ ожидать хоть Кн. Голицына отзыва на мое письмо, которое изъ Гавра пойдетъ къ нему, вмѣстѣ съ рукописями здѣсь и въ Голандіи и въ Германіи пріобретенными, 1го Окт. и дойдетъ 9го Окт. н. с. Но что-то трудно разставаться съ своими, Клара все не очень здорова, да и я – хилъ иногда бываю. – Все готово къ отъезду. Гр. Велгурская 3го дня уѣхала въ ночь и пробудетъ дней пять въ Фр.фуртѣ, но прежде 5 или 6 недѣль до П.бур. не доберется. – Какъ-то и страшно ѣхать въ Россію; въ П.бургѣ – холодно сердцу и опасно языку: въ Москвѣ – скучно и иногда грустно; ѣду для того, чтобы навѣстить сестрицу и привести сюда Аржев.а. Но врядъ ли доѣду? Въ Берлинѣ поживу съ Шелингомъ и на лекціяхъ подожду отвѣта отъ К. Голиц. Гр. Велегурскій298 писалъ, что онъ почти совсѣмъ ослепѣлъ, она увѣряетъ, по словамъ Доктора, что у него темная вода. Мнѣ нужды взять мѣFol. 28v ры для будущаго и обезпечать право мнѣ данное – жить, пріѣзжать и уѣзжать изъ Россіи куда и когда угодно. – Говорятъ, что многіе съ нетерпѣніемъ ждутъ наслѣдства послѣ Кн. Голиц299, и что Гр. Левашевъ300 и въ почтари просится какъ въ Мин. Фин.. Чего добраго? Естьли поѣду вовремя, то прямо въ Москву. Развѣ Кн. Голиц перемѣнитъ планъ мой или дурные дороги. Я ожидалъ писемъ съ Бар. Барантомъ301, но ничего не получилъ. Одинъ Булгаковъ вѣренъ и исправенъ въ письмахъ. Отвѣчай мнѣ на послѣднее письмо, чрезъ Радовица въ Фр.фуртъ. Онъ отдаетъ мнѣ его, или чрезъ Убри302 или секретаря его. Если не поѣду, то выпишу сюда письмо. Если поѣду то найду тамъ, и вѣсть бы будетъ отрадою на дорогу. Заѣхалъ бы къ тебѣ, но поздно! Здѣсь толпа русскихъ. Батюшковъ303 уѣхалъ въ Лондонъ, но скоро возвратится. Онъ привезъ мнѣ вѣсти о Муравьевѣ304, но не радостніе. Ек. Өед.305 о чемъ-то хлопотала въ П. Участь Лунина 298

Michail Jur’evič Viel’gorskij. Er war in den Jahren 1839–1841 Vorsitzender des Staatsrats. 300 Vasilij Vasil’evič Levašev, 1783–1848, seit 1839 Vorsitzender des Wirtschaftsdepartements, seit 1841 Vorsitzender des Staatsrats. 301 Prosper Brugière Barante, baron de. 302 Peter von Oubril (Petr Jakovlevič Ubri). 303 Pompej Nikolaevič Batjuškov. Zum Zusammenhang mit dem folgenden vgl. Žukovskij, ПССиП XIV, 238. 304 Nikita Michajlovič Murav’ev. 305 Vemutlich Ekaterina Fedorovna Murav’eva. 299

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

349

Fol. 29 подираетъ по кожѣ. Что же ты ни слова о слухахъ: все это какъ то отталкиваетъ меня отъ Россіи. Здѣсь рѣже и поздно узнались все и отъ того спокойнѣе. Если Копъ благословитъ, то можетъ быть попью водъ или покупаюсь въ нѣмецкихъ ваннахъ, но врядъ ли? Поздно. – Прусскій король, какъ сказывалъ мнѣ Гумбольдъ, прежде Ноября не будетъ въ Берлинѣ. Хотѣлъ съ Гум. посовѣтоваться о житьѣ въ Берлинѣ и о дворѣ его, но онъ какъ угорѣлый всѣмъ отвѣчаетъ наскоро и всѣ его обступаютъ, какъ всевѣдущаго, и онъ ничего не успѣлъ договорить мнѣ, но сказалъ только, что Король справлялся обо мнѣ. Какъ ты думаешь о Берлинскомъ Мейендорфѣ306, т: е: не о диплом. его способностяхъ, а о желаніи его выслуживаться и пр.? – (На чей щетъ бы то ни было). Я совѣтовался и съ Газе307 и съ Сейн Бевомъ объ изданіи Классиковъ Низара308; оба одобрили его и Газе предпочитаетъ его переводы Панкуковымъ309, и предлагаетъ мнѣ написать о другихъ переводахъ, не вошедшихъ еще въ составъ изданія Низара свое мнѣніе каждый разъ когда я спрошу его о новомъ или старомъ переводѣ какого бы то ни было классика. По объявленію я видѣлъ 300 фр., но не дорого ли это? Спрошу моего книгопродавца Dentu и увѣдомлю за какую цѣну онъ возьмется доставить всего Низара. Fol. 29v 24/12 Сент. Я видѣлъ вчера Баранта и распрашивалъ его о слухахъ о Лунинѣ. Онъ увѣряетъ, что вмѣстѣ съ нимъ называли и Муравьева, что точно говорили о двухъ сосланныхъ въ Нерчинскъ: Лун. и Мур. Сердце и умъ не вѣрятъ. Какъ бы Батюшкову310 не знать о семъ. Онъ видѣлъ мать наканунѣ отъѣзда въ П.Б.: видѣлъ и другихъ, кои бы могли знать о семъ. Пожалоста откликнись. Пожми нѣжно ручку у жены и поцѣлуй ее, т: е: ручку. Всѣмъ твоимъ – друзьямъ кланяюсь. Son Excellence Monsieur de Joukoffsky Conseiller privé de de S. M. Empereur en Russie. à Dusseldorff 306

Prusse

Petr Kazimirovič Mejendorf,1796–1865, von 1839 bis 1850 russischer Gesandter in Berlin. Karl Benedikt Hase. 308 Jean Marie Napoléon Désiré Nisard. 309 Charles Louis Fleury Panckoucke, 1780–1844, französischer Schriftsteller und Verleger. Turgenev bezieht sich wahrscheinlich auf das monumentale Werk Bibliothèque latine-française, das in 210 Bänden zwischen 1835 und 1843 unter Panckouckes Herausgeberschaft erschien. 310 Pompej Nikolaevič Batjuškov. 307

350

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

Въ Апрѣлѣ Foreign quarterly Review напечатаны выписки изъ Записокъ Чичагова311: не безъ досады прочтешь ихъ; одну Екатерину II хвалитъ. Поляковъ ставитъ выше Русскихъ и пр.312

138 Turgenev an Žukovskij Fol. 30 Парижъ. 1841. Октября 8. N. 14 Rue neuve Du Luxembourg. Я рѣшился остаться въ Парижѣ, если не на всю зиму, до весны то по крайней мѣрѣ до того, пока не получу отвѣта отъ Кн. Голиц. на мои письма. Отвѣтъ его просилъ я прислать ко мнѣ въ Берлинъ, гдѣ хотѣлъ ожидать его – и слушать лекціи Шелинга; но поѣздка зимой и въ Москву и въ П.Б. съ моими плохими ногами, и съ нерѣшеною обо мнѣ участію колебала меня. Другое обстоятельство о котор. на словахъ – рѣшилъ меня остаться. Все было уложено, коляска вымазана и я мучился нерѣшимостію какъ родами. Разрѣшившись или рѣшившись мнѣ стало легче. Пришли мнѣ письмо твое въ отвѣтъ на мои изъ Шанрозе. Ты вѣроятно отправилъ его въ Фр.Фуртъ, но не зная къ кому я не пишу туда. Дай знать, чтобы мнѣ немедленно прислали его. Да не отлагай! Ногамъ моимъ лучше, я хожу почти по прежнему, но еще пухнутъ. Въ началѣ лѣта укрѣплю ихъ купаньемъ, по совѣту Копа. Повидаюсь и съ тобою. Я справлялся у моего вѣрнаго книгопродавца Dentu о классикахъ Низара; вышло только II частей, вмѣсто 25. (Цицеронъ, Горацій и пр., другіе выдутъ въ теченіе года, если выдутъ. Вмѣсто 300 фр. за полное изданіе я могу тогда купить его фр. за 200. Можно и теперь купить II толстыхъ in 8o Но кто ручается за полное изданіе? Не повременить ли? Покупать книги гуртомъ не мое мнѣніе. Лучше опредѣлить Fol. 30v сумму на лучшее, старое и новое, чего нѣтъ и что читать нужно, необходимо. 311

Pavel Vasil’evič Čičagov, 1767–1849, Admiral, 1802 Marineminister, nach Zerwürfnissen mit der russischen Generalität über der Frage seiner Kriegsführung während der Verfolgung der französischen Armee auf dem Rückzug über die Berezina wird er Anfang 1813 seines Kommandos enthoben. 1814 erhält er die Erlaubnis, in England zu leben, wo er für den Rest seines Lebens bleibt. Gestorben in Paris. Seine Записки адмирала Чичагова erschienen erst lange nach seinem Tode in Русскій Архивъ, 1869–1870, und in Русская Старина, 1887–1888. 312 Inedited memoirs of Admiral Chichagoff, a Russian minister of state. In: Foreign Quarterley Review 1841 (Vol. 27), April, 38–56. Čičagov war 1834 britischer Staatsbürger geworden und lebte zu dieser Zeit in Brighton. Als Herausgeber der Memoiren wird der Geistliche und Schriftsteller Henry Acton, 1797–1843, vermutet.

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

351

Собирать библіотеки намъ уже поздно, а читать должно всегда, но читать лучшее, современное и прошедшее. Читай Нѣмцевъ – въ нихъ болѣе духа жизни и души; отъ Англичанъ ты, вѣроятно, отсталъ, но и въ нихъ болѣе прошедшаго, чѣмъ новаго живо-трепетущаго. Въ Генварѣ выдутъ двѣ части Жубера313, гдѣ будетъ много новаго и откуда выкинется много стараго. Я получилъ письмо отъ племянника издателя. Если ты въ перепискѣ иногда съ Канцлеромъ Мюллеромъ, то дай ему знать, что я въ этомъ году не увижу его. – Жалею за себя болѣе и для того, что не услышу Шелинга въ Берлинѣ, при открытіи курса и не освѣжусь германской литературой. У меня нѣтъ Реймера314 о Гете, нѣтъ кой-какихъ историковъ и богослововъ, коими живу въ здѣшнемъ католическомъ мирѣ. – Отъ Кн. Вяз. и вообще изъ П.б. ни отъ кого ни слова, они полагаютъ меня въ дорогѣ, хотя я писалъ къ нимъ за два мѣсяца, чтобы писали сюда. – Слышалъ ли о Кн. Барятин.?315 На сказкѣ съ Вел. Кн. и съ Лейхт.316 лощадь его упала и убилась и разшибла ему грудь и голову. Сначала полагали его въ опасности, но послѣ слышно было, что не такъ опасно. Здѣсь была Кн. Витгенш. – сестра его317; отъ нее скрывали; но болтунья Мейендорфъ испугала ее въ церквѣ извѣстіемъ, ее успокоили – увѣреніями, что братъ не въ опасности, и пр. Она уѣхала въ Италію. Fol. 31 Здѣсь множество русскихъ: корная племяница Кекъ318, урожд. Сушкова. Трубецкіе. Кня. Соф. Волх. и пр. Тимофеева319, и гр. Разумоя320 остается – веселить насъ. Кн. Илья 313

Joseph Joubert, 1754–1824, Essayist und Aphoristiker. Zu seinen Lebzeiten hat er nichts veröffentlicht. Sein Jugendfreund Chateaubriand veranstaltete 1838 eine Auswahl unter dem Titel Recueil des pensées de M. Joubert. 1842 gab Paul Chaudru de Raynal, 1797–1845, die Pensées, essais et maximes heraus. 314 Friedrich Wilhelm Riemer, 1774–1845, Altphilologe, Schriftsteller, Bibliothekar in Weimar, einer der engsten Berater Goethes in vielerlei Fragen u. a. der Philologie. Gemeint ist das Buch Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. 2 Bde. Berlin 1841. 315 Aleksandr Ivanovič Barjatinskij, 1815–1879, zu dieser Zeit Adjutant des Thronfolgers. 316 Näheres nicht ermittelt. 317 Ein Versehen Turgenevs. Die Fürstin Amalie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg, 1771–1853, war Barjatinskijs Schwiegermutter. 318 Näheres nicht ermittelt. Vgl. den Brief an A. Ja. Bulgakov u. a. vom 19./7. 1. 1842 aus Paris: „Обедал у К е К с пензенским Татищевым…“. 1939, 254. 319 Näheres nicht ermittelt. Vgl. Žukovskij, ПССиП XIV, 717. 320 Gräfin Marija Grigor’evna Razumovskaja, geb. Vjazemskaja, 1772–1865. Seit 1789 verheiratet mit Aleksandr Nikolaevič Golicyn, 1769–1817, 1789 Brigadier, wechselt in den Zivildienst über, seit 1798 Wirklicher Staatsrat. Beim Kartenspiel mit Golicyn hat Graf Lev Kirilovič Razumovskij, 1757–1818, diesem die Ehefrau „abgewonnen“ und 1802 geheiratet.

352

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

Долг. съ водяною женою321; вдовецъ Гр. Шуваловъ322. Ожидаютъ Графа Стр.г (Мин. вн. д)323. Кто же на его мѣсто?324 Отъ Клейнм.325 всѣ въ ужасѣ въ П.б. Ненавидятъ болѣе нежели Аракчеева326. Кромѣ записокъ Чичагова въ другой Review портретъ Им. Ник. и сравненіе съ Алекс.327. Отъ всего этого Полякамъ не легче, и – вмѣсто Tribunal de cassation – Сенатъ варшавскій въ П.б., коего члены въ ненависти у Поляковъ. Утѣшительнѣе и душеполезнѣе жить въ мірѣ духовномъ, когда гражданскому помочь нельзя. Сборами моими я опять отсталъ отъ перваго и мыслей собрать не могу, отъ того что долго сбирался, и все это для того, чтобы остаться! Не попалась ли тебѣ на глаза какая либо умная нѣм. книга, или по исторіи, или по филол. и религіи или даже и литературная? Увѣдомь или пришли, а я готовъ служить здѣшними. Ты вѣрно видѣлся съ Радовицемъ, а ему все извѣстно и мы, хотя съ разными мнѣніями, но съ одинaковымъ вкусомъ къ пищѣ духовной. На сихъ дняхъ Шатобріянъ встрѣтился въ тюрьмѣ у Ламене съ Поэтомъ Beranger328 и съ Quinet, переводчикомъ Гердера329 и пр. Онъ пересказывалъ намъ свои прѣнія съ Ламене о будущемъ Европѣ, для коего Ламене составилъ съ дюжину проэктовъ; но не на одномъ не сошлись Поэтыфилософы-утописты. Beranger признавался, что не понимаетъ системъ Ламене. Да и понимаетъ нечево! А талантъ удивительный! 321

Il’ja Andreevič Dolgorukov, 1797–1848, Generalleutnant. Er war verheiratet mit Ekaterina Aleksandrovna Dolgorukova, geb. Saltykova-Golovkina, 1803–1852. Turgenevs Bemerkung bezieht sich auf ihre Kränklichkeit. 322 Grigorij Petrovič Šuvalov, 1804–1861, seit 1825 verheiratet mit Sof’ja Aleksandrovna Saltykova, die 1841 gestorben war. Nach seiner Heirat nahm er den Abschied und lebte in Italien, beschäftigte sich mit Literatur. 1843 trat er zum Katholizismus über, 1856 wurde er Mönch in Mailand. 323 Graf Aleksandr Grigor’evič Stroganov, 1795–1891, leitete von 1839 bis 1841 das Innenministerium, ohne im Ministerrang zu sein. 324 Innenminister nach Stroganov war Lev Alekseevič Perovskij. 325 Graf Petr Andreevič Klejnmichel’, 1793–1869, Minister für Transport und öffentliche Gebäude 1842–1866. 326 Aleksej Andreevič Arakčeev, 1769–1834, General der Artillerie und Kriegsminister 1808– 1810. Einer der engsten Vertrauten der Zaren Pavel I. und Aleksandr I. Berüchtigt als Begründer der Militärsiedlungen. 327 Der Foreign Quarterley Review enthält keine Porträts der genannten Zaren, wohl aber einige Artikel, die sich mit der Außen- und Innenpolitik Rußlands nach 1815 befassen. Vgl. The Wellesley Index to Victorian Periodicals 1824–1890. Vol. II. Toronto 2006, FQR 510, 553, 626. 328 Pierre-Jean de Béranger, 1780–1857, Schriftsteller. 329 Idées sur la philosophie de l’histoire de l’humanité par Herder. Ouvrage tr. de l’allemand et précédé d’une introduction par Quinet. Paris 1827. Der Historiker, Übersetzer und Schriftsteller Edgar Quinet lebte von 1803 bis 1875.

8. Frankreich, Deutschland, Rußland 1838–1843

353

Fol. 31v Пожми за меня нѣжно ручку своихъ и особенно у своей. Да откликнись поскорѣе и побольше. Гдѣ и какъ проживешь зиму? Сочиняешь ли стихи или живешь въ фенелоновской прозѣ поэтическимъ щастіемъ? Вел. Княгиня отказала дочери Козловскаго330 и уже не беретъ ее къ себѣ, полагая, что ей лучше здѣсь, при ея Monsieur Prusse Monsieur de Joukoffsky Conseiller privé de Russie; etc. etc. à Dusseldorff теперешнемъ обезпеченномъ состояніи: такъ какъ я слышалъ отъ пріѣзжихъ изъ Бадена, но Козл