Allgemeine Militär-Zeitung [14]

Table of contents :
Front Cover
Napoleon und Washington, 9
Neapel Eingeführte Verbeſſeruugen in der Armee, 178 Große
Niederlande Nachrichten über die Urmee , 129 Qupoſung Preußiſc: Eylau, die Schladt von,
Difiziere Das gegenſeitige Begrüßen der Offiziere, 224
17 249 322 465 625 706 Das 793
gegen noch nicht einverleibte Recruten, Beurlaubte ac ,
wit Sturmleitern, 739 Toleranz in der preußiſden Armee,

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119 its Leipzig & Darmſt a dt. Druck und Berlag von Garl Wilhelm feste .

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R e g i ft e t über die

Allgemeine

Militärzeitung vom Jahre 1839. ( Die Zahlen deuten auf die Seiten. )

Uegypten

Legypten.. Soliman Paſcha ,, der Schöpfer der ägyptiſchen Landmacht. 287, 295. Verbeſſerungen im Artillerieweſen .649.

Američa.

Nordameritaniſme freiitaaten. ' Botſchaft

giers: Unterſtigungsfonds , 180. Serbſtübungen , 323. Beſtim : mung wegen der Verpflichtung zur Landwehr hinſichtlich der aus dem Militär entlaſſenen Offiziere, 369. Nichtberüdſichris

Gerek über die

gung des Rangverhältniſſes bei dvancements , 441. Zahl der

Bertheidigung der Vereinigten Staaten , 243. Das Soldaten:

Invaliden in den Invalidenhäuſern , 443. Verordnung über die Wahl der udjutanten ., 457. Denkmal des verſtorbenen Generallieutenants v. Lamotte, 593. Berittenmachung der Ur: tillerieoffiziere , 649. Bauarbeiten an der Feſtung Ingolſtadt, 665. Beſtimmung der Normalpenſionen der Generaloffiziere,

des Präſidenten über das Kriegsweſen , 34. weſen in Nordamerika , 467. 477. 485. Angriffe nåd tlide,. über , 263. Artillerie.

Baneru , 649. Frantreid , 1. 73. 372, 380. 388 .

396. 421. 427. 492, 501. 509. 517. 525. 533. Großbritannien, 41, 51. Hannover , 49. 153. Oroßherzogthum Seffen , 447. Preußen , 651. 771. Ein neues Urtheil aus franfreid über die Kriegsrateten und Startáſdgranaten, 161. 171. Avancements , Drdeusverleihungen und ſonſtige Uus: deich nungen , Penſionen , Todesfälle si. Baden ,. 17. Bayern ., 2. 97. 115. 201. 405. 442, 689. 730. Braun : ſchweig , 307. Dänemart , 177. 289. Frankreich , 105 , 155. 185. 339. 346. 353. 385. 453. 508. 525. 553. 597.

745.

760. 766. 787. Großbritannien , 73, 115, 201. 241. 305. 508 .

525. 555. 629. 661. 666. 745.825. Hannover, 35. 225. Groß:

737.

Beſtimmung über das Tragen der Uniforin der Dbriſt:

inhaber der Regimenter , 769.

Einführung von neuen Lager:

zelten , 785 .

Belgien . Benubung der Eiſenbahnen zu militäriſchen Zweden , 33. Gegenwärtiger Beſtand der Armee , 89. Geſeßentwurf

über die Dauer des Dienſtes der Nationalmiliz, 345. Verfü: gung hinſichtlich der fremden Offiziere in der belgiſchen Armee,

354. Neue Militärorganiſation , 443. .

Budget des Kriego!

miniſteriums, 465.

Braunſchweig. Militärbudget, 525.

herzogthum Defien , 3. 597. Kurfürſtenthum peffen , 241 , 446 . 737 . Niederlandé, 276. 446. 459. 482, 508, 793. Deſtreich,

Bremeit, freie Stadt . Einführung einer Conſcription , 137.

171. 185. 209. 242, 257, 258. 276. 337. 354. 426. 593. 601.

Cavalerie . Dånemart, 98. Frankreich , 73, 697. Rußland,

665. 692. 730. 771. Preußen , 50. 92. 137. 177. 242, 379. 533. 666. 698. 787. 809. Rußland , 92. 98. 105. 178. 307.

346. 354. 370. 405. 501, 564.634. 667. 723. 747. 803. Sach: ren , Königreich , 249. 610.

Schweden , 115. 203. 241, 721.

Sdweiz , 563.

Baden. Stiftung einer Felddienſtausjeichnung , 91. 145. Ber: ordnung über die Heirathocautionen der Offiziere, 273. Dis: cuſſion in der zweiten Kammer der Stände hinſichtlich der in der Landwehr ziigebrachten Dienſtjahre, 353. Desgleichen über die Einſtandscapitalien der Unteroffiziere und Soldatent., 361.

1

74. 515. Ein unbegreifliches Cavaleriegefecht, 248. zum formellen Theile der Reitertattit , 28l.

Beiträge

Sircarrier , die , 798 . Danemart. Die P. däniſche Cavalerie, 98. Truppenverſamm : lung , 276.

Deutider Bund.

Neue Einrichtung der Militärgebäude zu

Mainz, 257. Uebungen der öſtreichiſchen Artillerie bei Maing, 650 . Duellweren , 155. 329. Ein römiſches Duell , 144. Antwort auf eine Forderung zum Zweikampfe , 232.

508. Bajonnetfechtunterricht einer Infanterie mit Purjer Pras

fengjeit, 211 , 217. 228.

Bayern , Percuffionirung der Gewehre , 2. 17. 322. 465. 706. Denkmal des Fürſten von Wrede, 73. Modification der Ver: ordnung wegen des Kniebeugens der Landwehrmänner bei feier: liden Gelegenheiten , 97. dvancement in der Armee während

der Regierung des iepigen Köuigø , 137. Vermögen des Offi-

ranffurt, freie Stadt

Verein zur Unterſtübung der bei

Belle : Alliance invalid gewordenen deutſchen Krieger, 426.

Srautreich. Aufſtellung der Truppen an der belgirden Gränze,1. Artillerieanſtalteu , 1. Perſonalien der Marſchälle oon frants reid) , 17. Beſtehende Widerſprüche bei dem Einſteherweſen , 49. ' ' Buſtand und Stärke der franzöſiſchen Savalerie, 73.

Aufhebung der Küſten -Canoniercompagnieen in Afrika und Eina

Sruppen über Flüſſe zu rebent , 373.

Beſtimmung über Rang

richtung von rechs unbeſpannten Batterieen , 74. Stärfe der

und Gehalt der Oberften , 418. Kriegsbudget, 467. Errich's

Armee auf dem Friedens- und Kriegefuß, 74. Entſcheidung der Untlagekammer des pariſer Gerichtshofes hinſichtlich der Duelle, 155. Eine Unſicht über die franzöſiſche Urmee, 193. Ein ſelts

tung des Nelſou:Monuments, 501. Verſuche mit einem neuen

ner Zufall in der Conſcription , 227. Unzahl der Generale, 241. Ungeübtheit der Langiere, 257. Zahl der Mitglieder der ébreus legiou , 306. Regimentsgeſchid ten, 329. Beſtrafung von Duels

len , 329. Gerebentwurf des Generals Meunier , die Ehrens legion betreffend , 337. 362. 393. 401. 409. 425. 466. Urmees befehl in Betreff des Oberſten François , 338. General Kles ber , 271. Erörterungen in der Deputirtenfammer über die Befeſtigung von Paris , 369. Die verſchiedenen franzöſiſchen Artiüerieſyſteme ſeit der Entſtehung der Waffe in Franfreich bis auf die neueſte Beit , 372. 380. 388. 396. 420. 427. 492. 501 , 509. 511. 525. 533. Gerebentwurf über den Generalſtab der Urmee, 396. 443. 465. 492, 561, 569. 629. Discuſſion

des Geleges über die Aushebung aus der Klaſſe des Jahrs 1838 in der Deputirtenlammer , 404. Antrag auf Bezahlung

Wurfgeſchoß, 501. Das Military asylum , 553. Starfe Wers bung für die Urmee , 555. Schwieriger Dienſt der Truppen bei inneren Urruhen , 601 . Verbeſſerung der Verhältniſſe der

Land- und Secoffiziere, 628. 634. Beſtrafung eines Ausreißers vom Garderegiment, 629. Vertheilung der Land- und Sees macht, verminderte Luſt am Seedienſt 16., 689. Geſchenk von neuen Fahnen an das 38. Regiment, 691. Kauflichkeit der Difiziersſtellen , 697. Verfalt der Sculziicht in der Militárs

anſtalt zu Woolwid), 697. Ueberſicht der von den fremden Seemädten gegen die engliſche Marine eingebüßten Schiffe, 698. Verbot, an Offiziere Ehrengeſchenke zu machen , 729 . Lord Broughams Lobrede auf Lord Wellington , 771. Depes (den des Herzog8 von Wellington , 785. Verbot des Obers

befehlshabers der Urmee an die Difiziere, in politiſche Partheis vereine zu treten , 793.

rüdſtändigen Forderungen der Ehrenlegion, 404. Derhand. Hamburg, freie Stadt. Muſterung des Militārs , 433. der lungen in der Deputirtenkammer in Beziehung auf den Lud .

.

Einführung von Ehrenauszeichnungen im regulären Militär, 801. wigsorden , 405. Berwendung der Armee zu öffentlichen Urs , die Schlacht bei , im Jahr 1813 , 669. 677. 683. beiten , 405 . Einſchlag des Gewitters in ein marſchirendes Hanau Fortſchritte der Artillerie hinſidiilid des Urmees Bataillon , 413. Ueberſicht der Streitfräfte im Drient , 417, Hannover. materials , 49. 153. Errichtung eines Staatsraths mit einer Bewilligung einer Solderhöhung für die Subalternoffiziere, ubtheilung für die Militärangelegenheiten , 97. Nene Unifor: 457. Bewilligung der Koſten für die Errichtung eines Schüßena mirung . 306. Forttragen der rothen Uniformen , 385. Auss bataill0118 , 458. Uebungslager bei Fontainebleau , 459. 500. gaben für das Kriegsminiſterium , 426. Ehrengehen an den 659. 674. 781. Discuſſion des Kriegébudgets in der Deputir: engliſden Major Beamiſh , Verfaſſer einer Geſchichte der P. ten : und Pairskammer, 481. 546. Perſonalbeſtand der flottens deutſchen Legion, von Seiten hannoverſcher Offiziere, 641. offiziere , 500. Dennachtige Erſcheinung eines Militarſtraf: Herrell, Großherzogthum . Verordnung hinſichtlich des geresbudes , 508 . Abnahme der körperlichen Tüchtigkeit der Avancements der Subalternoffiziere, 2. Verorduung hinſicht: jungen Soldaten , 537. Deſertionsprozeß gegen einen Dichter: lich der Heirathécautionen der Secondlieutenante, 17. Erho : foldaten , 553. Furchtbare Strapazen einer Eruppenabtheilung hung der Penſionen der Unteradjutanten , Feldwebel 26. , 353. auf dem Marſch in Afrika , 561 , Beſtand der Invaliden voi Berechtigung der nid)titreitenden Militārperſonen zum Dienſta Paris, 562. Verſuche mit mehreren neuen Gewehren im Lager ehrenzeichen , 353. Beſtimmung hinſichtlich der Ehrenbezeiguns von Fontaineblean , 562. Vermehrung der Marineoffiziere, 562. gen vor Difizieren in Civilfleidern , 353. Die in der Ürtilles Lord Broughams Neußerungen über die franzöſiſche Ärmee, rie proviſoriíct, eingeführten Frictionschlagröhrchen zur Ent: 577. Gehalt der zu der Reſerve oder des Generalſtabs gehóa zündung der Geſchübladungen, 447. Bewilligung der Ehrena renden Generale , 578. La vie de regiment , 579. Zunahme legiouspenſion für die noch lebenden Beſiber des Ordens, 466. Drdres über die Uniform der der topographiſchen Studien in der Urmee, 609. Uddreſſe der Herren , Kurfürſtenthum . i Offiziere, Unteroffiziereund Soldaten der alten Urmee au den über die Unſtellung von Unteroffis Berorduung 533. , Difiziere 1838 zum 1791 General Bertrand , 642 . Unzahl der ſeit zieren , Soldaten und Spielleuten bei der Civil, und Militár: der Beſuch , 675. Soldaten gezogeneii Dienſt in der Armee verwaltung , 681. Eavalerieſchule zu Sauinur von jungen nordamerifaniſchen Dfo fizieren, 689. Ordonnanz wegen Eintheilung der Militärinten banten ", 697. Neue Drganiſation der Afrikauifden Chaſſeure, Infanterie. Neue Widerſtandsart der Infanterieplánffer ge 697. Anweſenheit des Herzog 8 von Orleans zu Drail, 705. geu Reiterangriffe, 222. Cavalerielager vou Lineville , 721 , Ueber dein Zuſtand der 1

franzöſiſchen Urmee in Afrika , 753, 777. 786. Beſſere Brod

Kirchenſtaat. Einrichtungen uud Beſtand res Militars, 177.

verpflegung der Truppen zu Ülgier , 757. General Bernard, 760. Bewaffnung der Uuteroffiziere mit gezogenen Gewehreni,

Koraden , über die, Unſichten verſ dyiedener frauzdo

766. Feierlidleiten währendder Unweſenheit des Herzogs von Drleans ju Ulgier, 769. Benuhung der Saoutchue für den Soldaten , 780. Einübung des Geſanges im Militár, 803. friedens : uud Kriegsubungen , 30+.

Krieg führing , über , mit einer dreijährigen Armee, 81. Kriego funſt über die , Avhorismei, 125. 131. 203. 270.

fiſcher Generale , 135. 303. 315, 331 , 339, 464 , 474, 483,

Kriegsſyſteme, der verliedenen , . Charakteriſtik, 139, 147, 157,

Gehorsam , der militarifde, 256. Geometrie deſcriptive, die , algunentbehrlides

Landsfulechte , 728.

Hilfsmittel eines gründlichen Studiums der for : tifitation 16. , 794. 803. 810. 817. 825 .

Blanero's, die , 752.

, 440. 704, Andländer , , neud.erfundenes Gewehr Ubgang ausgedienter* Griechenlan

313. 3us Manover. Frankreich, 459. 500. 659. 674. 721. 780. Deſt:

reid ), 602. 706. Preußen, 307. 370. 405. 569. 602, 609, 619. Urmee , 761.des Maßes der Recruten , 17. : 633. ſtand der griechiſden nien . Şerabießung Großbritan 651. 661. Sachſen , Königreich , 147, 657. n Unſtalten. Bayern , 180, Milde ung die Ueber 36 . , nung Recrute der wegen anwerb Verord Organiſation der engliſchen Artillerie , 47, 51. Bemer Pungen Militärſchulen . Deftreid , 314. Rußland , 33. Soweden, 364. Ueber die Errichtung gemeinſchaftlicher Striegsſchulen für über die engliſo : oſtindiſche Armee , 57, 65. Nadridten über Offizicre der kleineren deutſchen Bundesſtaaten , 420. 597. 738 . die Land- und Seemacht, 89. Erfindung eines neuen Zaumes Der mathematiſde Unterricht an den Militárbildungsanſtal: für die Cavalerie , 129. Stattgehabte .Peitidenſtrafen, 201 . n in teni , 547. 467. Verbeſſerungen in der Armee , 209, Verhandlunge Bevorſt hende Militarstrafgeſep gebung. Deſtreich , 137. Preußen , 329. rſteehende dem Unterhauſe über das Militárbudget , 225. Bevo 473. Rußland , 545. Einführung der Percuſſionsgewehre , 249, Verſuche mit der .

.

poltaiſchen Säule zu Spießpulvererploſionen , 305 , Perfude,

Monteciaro , Inſtructionslager vou , 635,

Hülføbedürftige Uvancirte in der 1, Artilleriebrigade, 761, Wi

oleon und Washington , 9. 19. Nap Neapel. Eingeführte Verbeſſeruugen in der Armee, 178. Große erlazunde ichten über die Urmee , 129. Qupoſung Nied . pel Nachr Parade Nea , 305.

derherſtellung des Denkmals des franzöfiſchen Generals poche, 809. Bevorſtehende Veränderungen in der Armee , 809.

Preußiſc :Eylau , die Schladt von, 191.

des Corps der Freiwilligen , 413. Generalordre des Prinzen von Oranien beiUebernahme des Oberbefehls über die Kriegsa Rateten. Ein neues Urtheil aus Frankreich über die Kriegs: macht a . , 482. Verabſchiedung der mobilen Smuttereicorps, raketen und Kartáſdgranaten , 16h 171, .

563. Neue Organiſation der Urmee , 675. Norwegen , T. Schweden .

Replifen , 323. Rußland. Neue Organiſation der Garde : SunPerícule, 35. Eröffnung einer Feldſcheerſchale ju Ujazdowo , 50. Denfmal .

bei Borodino , 51. 138. 460. 559. 617. 627. 643. 652.

Deſtreich. Egnitationsinſtitut zu Salzburg, 25. Ansarbeitung eines neuen Criminargeretzbuches , 137. Eine franzöſiſde An : ficht über die Disciplin in der öftreichiſchen Armee, 239. Ver: änderungen in der ungariſden adelichen Leibgarde, 289. Voll

endung der franzensfeite bei Briren, 289. Errichtung einer .

Cadettencompagnie zu Mailand, 314. Der General v . Finetti, 328. Sortbeſteijen der Landwehebataillone , 385. Verluſte in der öftreichiſchen Armee an Offizieren während einee Zeitraums von 50 Jahren , 396 . Herbſtübungen bei Wien, 602. Vers handlungen bei den ungariſchen Ständen über das Verftpegs. weren , 625. Herbſtmanőver in Italien , 706. Verbeſſerungen in der Militárverwaltung , 745. 801. Difiziere . Das gegenſeitige Begrüßen der Offiziere , 224. Ueber die Leiſtungen der Ärtillerie : und Infanterieoffiziere,

Vera

mehrung der Beſoldungen der Offiziere , 51. Lord Londonder ry's deußerungen über den Zuſtand der ruffiſchen Cavalerie, 74. Gehaltsverbeſſerung der Flottenoffiziere , 92. Die ruſſis ſche Kaiſerfamilie im preußiſchen Lager , 104. Verfügung we. gen der in die ruffiſche Armee tretenden jungen polniſchenEdel: leute , 201. Temporärer Uusmarſd der in Petersburg ſtehen ,

den Infanterie der Gardecorps , 202. Beſtiinmungen hinſicht fid, der Beförderungen der Civil : und Militärbeamten , 330. Ueberreſte der großen Armee Napoleous in Rußland, 433. Lager bei Krasnoje : Selo , 460. Organiſation des Dragoners

corps, 515. Eutheilung der Gouvernements in Bezug auf die

.

Recrutenaushebung , 540.

Belanntmachung des Slwodd der

Militärgelege , 545. Neue Statuten des Stanislaus : Ordeus, 571 .

Bericht des Verſorgungscomité der im Jahr 1812 vera

Drden und Ehrenzeichen , militariſche. Baden , 91 , 145 . Freie Stadt Hamburg, 801. Rußland, 571,

woundeten Krieger , 628. Ruſſiſche Disciplin zur See , 668. 745. Befreiung der Udelidben von körperlichen Strafen, 698. Ueber die ruſtiſde Urmee, 741. 747. Truppenſchau in Peters burg , 746. Ueber die Verím orung im Geismar'den Corps,

Percuſſionsgewehre , 2. 17. 249. 322. 465. 625.706. Das

793 .

265. 346 , 355 .

Percuſſionsgew ien ehr als Kriegswaffe in Indien gebraucht , 235 ,

zeid . Beurtheilung einer neuen Theorie und Monier Sacren, Sönigreich. Erfindung einer Rugetpreffe , 227. plan 245. al . des Pianzeichnens von Artillerielieutenant ron Rothſtein , 713.

Der l. rardiniſche Urtileriegener

Sobrero zu Dresden , 365.

Truppenübungen , 147. 657,

Sachſelte Weimar. Neue gefeßliche Beſtimmungen hinſichtlich des Sduldenmachen von Militärperſonen , 185. Anſchaffung

723.

Polen , ſ. Rußlaud .

Portugal. Geſetz über die Stärke der Armee, 418. Recruti:

rung der Armee , 626. Preußen . Sowering Fahne, 33.

ſandten um Offiziere zur Ausbildung der regulären Truppen, 105. 242. 459. 483. 489.

von Percuſſionsgewehren , 322.

Säbel. Unterſdied zwiſden der Wirkung des geraden und des Bitte des türkiſchen Ges

Die in der preußiſden Urmee gel :

tenden Beſtimmungen über die Naturalverpflegung der Truppen im Frieden, 106, 115. 121. Ueber das Conſcriptionsweſen , 233. Ueber das Uvancemeut in der Urmee , 219.

Cabinetsbefehl

wegen den Beförderungen in der Armee , 307. 698. Neiles Berfahren bei Entweidung von Offizieren , Unteroffizieren und

frummen Säbele beim Hauen , 730 .

Sardinien. Inſtructionslager der P. ſardiniſchen Truppen zit Cirie im Jahr 1838, 602, 610. 619. Schildi a ch ein. Das Entwaffnen derſelben , 168. Schlachtfeldern vor dell , Ú c tung , 664. Seemådte der , Europás, vergleidende Ueberſicht , 113.

Soldaten , 329. Beſud der Uebungen von Seiten türkiſcher

Soldaten de8 , Belleidung , 662. Livree des Soldaten , 736 . Spanien. Bewaffnung und Ausrüſtung im Karliſtirobeu Herr,

Difiziere, 339, 354. Beſchränkung der Befreiungen junger Theologen vom Militárdienſte, 345. Bevorſtehende Verände:

314. Organiſation des eeres des Don Karlos , 564. Sweden . Koſten für die Armee , 241 . Die ſchwediſde Ur:

rung in der Erziehung des chirurgiſden Perſonals , 362. Ues bermäßiger Andrang junger Leute zum Militārdieuſte , 379. Fertigung eines Feſtungsmodello für den türkiſchen Sultan, 459. Geſer wegen Erkennung der civilgerichtlichen Strafen gegen noch nicht einverleibte Recruten , Beurlaubte ac. , 473. Beſchreibung der zu Berlin aufgeſtellten fortificatoriſchen Mo: delle , 529. Beſtand des Difizierscorps der Urmee , 556. Ab:

mee , 250, 259. Ueberſicht der von der Armee ausgeführten Öffentlichen Arbeiten , 337. Neuer Organiſationsplan der nors wegiſchen Kriegsſchule zu Chriſtiania, 364. Verordnung über den Rang der Towediſchen und norwegiſchen Regimenter , 467. Aufwartung der Armeebevollmächtigten bei dem König . 668. Schweiz. Sißung der Militäraufiictobehörde, 321. Bericht derſelben über die Inſpection des Bündtner Contingents , 363.

gang preußiſcher Offiziere zur Revue bei Borodino , 556. 595.

Desgleichen über Verbeſſerungen im allgemeinen eidgenöitiſchen

Lager bei Potsdam , 569.602, 609. 619. 633. 651. Verfűs

Militárreglement, 370. Bericht über eine Zuſammenkunft ſowei zeriſcher Cavalerieoffiziere, 386. Gang und Ergebniſſe der Mis

gung des Staatsminiſteriums über die Civilverſorgungsberecha tigungen für gediente Militärperſonen , 585.Ueber die Vers hältniſſe der preußiſden Armee, 594. Einführung der Percuſ fionsgewehre, 625. Benennung des Ravelin Savel bei Danzig nach dem Major Horn , 650. 787. Transport der Garde: Ins fanterie auf der Eiſenbahn, 651, 674. Marſo einer Artilleries

Truppenübungen in Nidhteinführung ruſſiſcher Einhörner , 666.

batterie ins Rieſengebirge , 651, 771. Soleſien , 661 .

Zulaſſung von Uusländern zum preußiſchen Militärdienſt , 673. Ueberſicht der im Civil angeſtellten Militárs , 721. Uebung der preußiſden Armee, Toleranz wit mentin für 737. Sturmleitern Geſchärftes, 739. Prüfungsregle die bei den Militär: intendanturen Angeſtellten , 757. Prüfung der Premierlieutes tante vom Ingenieurcorps , 757, Unterſtüßungsverein für

.

litärſdule in Thun , 449, Entwurf zu einer gemeinſamen Mis

litárſchule, 451. Ueber die Uufhebung der eidgenöſſiſchen Ue: bungslager , 460. Berathung des Entwurfs der Drganiſation der eidgenöſſiſchen Militärbebörde bei der Militärauffictobe : hörde , 497, 505. 513. 521. 562. Einführung der Unterlieutes wantógrade bei dem Generalſtabe , 571 , Ueberſicht der Streita

Fräfte ſämmtlicher Bundesglieder der ſchweizeriſchen Eidgenoſ: ſenſchaft , 692,

Terrain.

Ueber die Widtigkeit ſpeciellter Terrainkenntniſſe

vom Kriegeſchauplase in Bezug auf einzelne Dperationen, 699, 707,

Themiſtolles und Eurybiades bei Salamis , 232.

Das Heerweren der Staaten des deutſchen Bundes , 183. 453, 462, 470 .

Prunfenheit, Mittel gegen dieſelbe , 744 .

Truppen der, Verwendung zu Urbeiten von Offents De Militaire Spectator etc., 332. 341. faber du four , Blätter aus meinem Portefeuille im Laufe

lidem Nußen , 289, 297, 308.

Xürfei. Berordnung wegen Beurlaubung von Difizieren und

des Feldzugs von 1812 in Rußland 1., 214.

:: Geſchichte des Kriegowe: thet für, Offiziere Soldaten , 98. Nachrichten über die Armee, 155. 169. 181. Sandbibiio 110. 118. Der Pleine Krieg in ſeinen rens , 3. Ubtheilung 186. Neue Einrichtungen in Bezug auf die Flotte, 419. Trau: .

.

riger Zuſtand des Kriegsweſens , 433.

Sdilderung des zu:

verſchiedenen Beziehungen, 6. Bandes 2. Abtheilung , 277.

standes der Landarmee , 523. Zuſtand der Dardanellen , 675.

Smartwig , Elementartaftil der engliſchen Armee , 317.

Ueber das Verhalten der Türken im Gefemte , 757. Neue

Lavainne, le sept sièges de Lille etc. , 325.

Militärverfaſſung , 788 .

Leonhardi , das Rückwärtsabſchneiden bei Menſalaufnahmen , 224. Müller , forſchungen auf dem Gebiete der neueren Geldidté, 568 . Meister , Theorie der. Zerlegung des Stußers , des Diſtanza (chåbens und des Shießend 1. , 733.

Uebuugen. Rritiſøe Epiſtel über Uebungen ,775. Unteroffiziere, aber die Stellung der, 195. 434 .

Waterloo , Rüdblid auf die Saladtvon, 781. Württemberg. Kriegsbudget , 138. Ergänzung der Armee,

v. Raeder , Tjeneſten i Garniſonen og i felten for Menigmand af Infanteriet , 694. Siegmann , Handbuch für die Unteroffiziere der f. ſächſiden Reiterei, 392. Spordil , die große Chronil oder Geſchichte des Weltfampfes

181. Verhandlungen in der zweiten Kammer der Stände über das Landjágercorps und andere Dilitärgegenſtände, 371. Re: viſion der Statuten des Milttardienſtehrenzeichens , 377. Er: innerungsfeſt einer Soaar Ercapitulanten , 387. Beroidigung

in den Jahren 1813 , 1814 und 1815 u., 223, Streit , Sammlung geometriſcher Aufgaben d ., 224 . Streit, die mathematiſche Geographie 16., 224.

von Rafernenbauten in Stuttgart, 453. Neue Beſtimmungen

Solimbach , die Artillerie auf wahre Grundfäße baſirt , 565 ,

über die Verſorgung der Unteroffiziere und Soldaten, 763.

573.

v. Sydom ,der Soldat im Krieg und Frieden, 696.

Verzeichniß der angezeigteu Schriften.

Saftie für Subalternoffiziere der Infanterie und Cavalerie, 13. 21. 28. 36. 45. 60. 68. 75. 83. 93. ballhoffer, theoretiſd : practiſche Anleitung zur Fedotkunſt à .

la contre pointe , 789.

Bibliographie , 198. 206. 406 , 413. 598. 606. 614. 623. 807 , 815.

de Brad , die Vorpoſten der leichten Cavalerie , 167 . .

Bürger, Nachrichten über die Blokade und Belagernng der Seſtung Drogau im Jahr 1813 , 541, 1. Biedefeld, Geſchichte und Verfaffung aller geiſtliden und weltlichen erloſdenen und blühenden Ritterorden ., 703.

v. Sajaur, Theorie und Berechnung der Wirkungen des Puls vers in Minen und Gerdüßen , 629. 637, 644. 653.

uhlig, militäriſche Erinneruugen von 1701 bis 1838 16., 190 . Ueber die Stellung, die PAlichten und das Benehmen der Militära vorgereßten der niederen Grade, 576 . Villeneuve, praktiſdes Sandbuch des Sappeurs , 582. 591. Verſuch einer Reitinſtruction für die eidgenöſſiſche Artillerie 16. 718.

v. 3 aſtrow , Gedichte der beſtändigen Befeſtigung oder Hands

buch der vorzüglichſten Syſteme uno Manieren der Beftigings Funſt, 766 .

?

1197101794

!

!

HIS.11 .

/

1

Mittwoch ,

Nr. 1 .

2. Jan. 1839.

Allgemeine Militar - Zeitung. Meß , Bouges , St. Chamans , Toulouſe, Angoulème,

Frantre i d.

Nad der Sentinelle de l'armée befinden ſich gegen: St. Medard, Pontde Buis ,le Bouchet und le Ripault; wärtig långs der belgiſchen Grånze folgende franzöſiſche 6 Salpeter :Raffinerieanſtalten , zu file, Nany, Dou . Zruppen . Infanterie: das 3. Pinien Inf. Regiment (ouſe, Marſeille, Bordeaur, Paris und 'le Ripault. zu fille, das 6. zu Avesne und Maubeuge, das 16. ju Meß , das 27. zu Valenciennes , cas 42. zu Rocroy, das 46. zu Givet, das 50. 3 ! Thionville, das 51. zn Mezieres und Sedan , das 60. zu fille , das 67. zu

Dünfirchen, das 8. leichte zu Thionville, das 11. leichte zu fille und das 14. leichte zu Mob. Jedes dieſer Res gimenter hat 2 Bataillone, deren jedes 1750 und folglich die ganze Infanterie 19,500 M. zählt. - Cavalerie: das 1. Karabinierregiment zu Toul, das 2. zu Nancy, das 2. Rúrajjierregiment zu Amiens , das 5. zu Pille,

Großherzogthu in Herren.

Am 24. December 1837 wurde verordnet, daß vom 1. Januar 1839 an das avancement der Subs

alternoffiziere der Infanterie durch die ganze Waffe gehen ſolle. Einer höchſten Entſdließung vom 20. December 1838 zufolge roll dieſe Verordnung erſt mit dem 1. Januar 1841 in Wirkſamfeit treten. 8 a y er 17.

das 6. zu Beauvais, das 7. , 8. u . 10. zu funeville, das 9. zu Givet , das 1. Dragonerregiment zu Valens

Múrden , 20. Decbr. 1838. Bermoge allerhöchſten Reſcripts erhielt die Zeughaus Hauptdirection den Bes

ciennes , das 2. zu longwy, das 3. 3u1 Arras, das 12.

febl , ungefäumt, binnen 4 Monaten und 14 Tagen ,

zu Givet, das 4. Jigerregiment zu Thionville, das 6. 30,000 Percuſſionsídlöſſer anfertigen zu laſſen. Es zu Saargemünd, das S. zu Maubeugeund das 1. Hus werden daher unverzüglich die Wohnbaracen "am Türs ſarenregiment zu Stenay. Jedes dieſer Regimenter hat fengraben zu dieſem Bebufe für die ndthigen Duvriers 3 Kriegsescadronen , deren jede 125 Mann ſtarf iſt, e8 zábien biernach die 51 Escadronen 6375 mann. -

hergeſtellt. Bamberg, 20. Decbr. 1838. Die f. Truppen der

Artillerie : 10 beſpannte Batterieen (60 Geſchůbe), hieſigen Garniſon veranſtalteten geſtern in der Stadte welche aus den zu Straßburg, Meß , Douai , la Fère, pfarrfirche zu St. Martin einen feierlichen Trauergots Beſançon und Vincennes garniſonirenden Artiferieregi.

tesdienſt für den Feldmarſchall Fürſten Wrede. Das

mentern entnommen ſind und etwa 2000 Mann zur

Bedienung haben ; in Douai wird außerdem eine Řes

Traueramt bielt der Domprobſt Frbr. 8. Perchenfeld ; die Trauermuſit wurde abwechſeind von den beiden

ſerve von 3 beſpannten Batterieen fein . – Die Truppen

Muſifcorps der Garniſon und dem hieſigen Ordeſter,

des Genie zåblen cwn etwa 1000 Mann. – Das Ganze in Verbindung mit dem liederfranze und vielen Dilets wird demnach nabe an 30,000 Mann betragen , welche tanten ausgeführt. Der Katafalt war auf friegeriſchen jedoch , wie die Sentinelle tadelnd bemerft, noch nidit Trophien in reichen Schmuce errichtet, und mit Waf.. in Brigaden und Diviſionen feſt eingetheilt feien, welche

fenpyramiden umgeben ; forbeerfrånze umwanden den Marſchallſtab, Gewinde von Immergrün zwiſchen Pors

Formation man bei den Armeen des Nordens finde. Frankreich bat 8 Artilleriearſenale, 311 Puronne, Douai, Meß, Straßburg, Grenoble, Toulouſe, Rennes ind Fère ; 2 militariſche Salpetermagazine, ju Chalons an der Marne und zu Avignon ; 3 Stücgießereien, zu Douai, Straßburg und Touloufe ( leştere gehört einem

beerbåumen bedeckten die Seiten. Auf Wappenſchilden waren die Namen von 31 Schladiten des ritterlichen Feldberrn verzeichnet, deren er im Ganzen 88 mitges macht hatte ; auf den großen Schildern las man die Namen : Iglau 1805 , Wagram 1809, Polokk, 1812 ,

Privatmarne - beide liefern jährlid ) von 450 bis 500

Hanau 1813, Brienne 1814, Bar fur Áube 1814, Arció

Feuerſblůnde verſchiedenen Kalibers ); 6 Eifengiefcreien, gu Mezières , Mek, Beſançon , Toulouſe , Rennes und Nevers ; 5 Gewehrfabriken , zu Chatellerault, Musis, Klingenthal, St. Etienne und Lul (im Gorrêje: Dep.); 11 Pulvermühlen, die jährlich von 1/2 bis 2 Millionen Kilogramme Pulver liefern, zu Esquerdes, St. Police,

1914 ; auf den kleineren Schilden theils von Unteroffizies ren mit Flambeaur getrager, theils an den militáriſden Emblemen angebradit F: riedrichsfeld , Wimpfen 1799, Mosfirch, Bieberach, Memmingen, Hobenlinden 1800, Steden 1805 , Pultusf 1807, Siegenburg, Abensberg, landšbut, Nenmarft, lofer, Wórgel, Innsbruck 1803,

5

3

Wileira, Slobodia, Miina 1812, Roſnay , Donemgrie , Troyes, Paris 1314 , Saargemünd 1815. Die vier sites

difft wurde ; und ſchon am 15. Dico ". Dosen Ja !, res wurde er wegen beſonderer Befübigur's 1:13 Aue .

ſten Kricoer biclien an den 4 Efen ces Kataſalfe die zeichnung zum Secondlieutenani in demiriben ervannt. Schilde mit den Handrichlachten, 2 Majore, 2 Rirtucis Wibreo : d der 3 Jahre , welche die Horien in America fier, 2 Hauptleate, 2 Obers und 2 Unterlicutenante Oi !. zub achtert , iveilte Schacfier de : Ruum vad dis Gelabs deten die Ehrenwache deſſelben. Die ganze Feier war reu feines Corps , obre es eine Silinde zu verlaſſen ; würdig des großen ruimvollen Zodien , von einem er wurde am 21. März 1730 zum Premierlicutenant

wabrhaft crgreifenden Eindruck am Schluſſe derſelben Befördert , war tångere Zeit Adjutant des aus 5 Coms das von beiden Militärmuſifen vorgetragene Vaier Unſer pagrieen und 1 Suwadron beſtehenden Jågercorps , von 6. M. v. Weber zu Rórners Tert. Abends von 6

und hatte ſich der Freundſchaft und des Woolwolens

bis 7 Ubr war der Katafalt reich beleuchtet, und milis

Peines berálmien Obefs , des bei dem Sturm voa Read.

tåriſche Trauermuſit in der Kirche.

ban : an ſeiner Seite geiódte:en Duriilen y. Donoy , ju erſreucri.. Es iſt uns nicht gerattet, die vieliaden Fade

anzuführen , wo der junge Swae fier ſeinen Musb und nefrolog.

ſeine Intelligenz zu betbåt.gen Sc!egenheit fad. Die Sedhichte des amerikaiidcir Krieges im Allgemeinen -

iſt September Am 7.befreiche des,, und v. S. farb der groß: reid an Seder participirte rad berzog': Generadicul 21or Sniaver enantzu, Wormis ces roid an .Dbateit Ibaten und jeder participirte daran daran nach

3. (Peib .)Infanterieregimenis ,Gioffreuzors grogo fciuen Kraften. Daß cs vem lieuterant Schaeffer ges berzoal. beſluiden faceno :gsordens, Kiitce destonigi. lungen war, ſich beſonders vortheilbare bemertido zu preußiſwen rotsen Ad!crordng und der fünigl. frangis. maden , beweißt, daß er ohne irgend eine andere Pros Chrenlegion, Hr. Georg Jobann frbr. Šd a cifer tection oder Empfehlung, als die ſeines eripo:benen

v . Bernſtein, in dem bopea aid ehrwürdigen Miter gutenRufes, ciner der wenigenOffiziere war, die, bei don beinabe 81 Jauren.

Der Name des Berſiorbenen schorte feit faſt einem

der nach der Heimfcbr ſtatgehabton Reduction des Já . gercorpo , in der allein beibehaltenen Prib . Fågercous pagnie Anſtellung fauder. - Der größte Tocil wurde

balben Jahrwundert auf die ebrcavoljie Weiſc der vatero

OCH finicnregimentern cinverleibt oder unit Penſion ect. làndiſden Siregsgewichte an , und will expillen nur lafen . Der, der militariſden Welt hinreichend befaiate, eine nicht, indein wir jeittein Andenion und ſeiner verdienſts und fenntnißreiche Ewa!) war Commandeur Erinnerung dieſe Zeilen widmen, welde einenUmriß des dieſes fleinen Gorps, und in demjelven befanden rich

thårigen Lebens dicſes, uin itſ und Laierland bodhs damals d.e usien Elemente des deutſoen leiditeu Trups Diejenigen ſeiner álieren Wafengejabrien , die noch unter und weilen, werden es uns gewig Dant wiſica , daß wir ihnen das Bild eines Manucs vorfütren , ceritvnen nur ſtets Picbe und adtung einzuloßen wußte, und unſere jüngeren Kameraden und das größere Publicum werden gerne aus den hier angefibrten Zügen ſeines růbmliden les Bend lernen , wiewahres Eir, und Pflichtgejúil, erngag verdienten Manncs geben ſollen.

.

pendientes , durch die reidſien Kriegserfabrungen Geo recit , vereinigt. Eine große Anzábl gleichzeitig lebelder, vorbeilhaft befannter Generale in verſchiedere at Diens fier , von denen wir nur die beiden Warinbs, Hinrichs, Ewald , Odos und unſeren Schaeffer nennen wollen, waren aus dieſer Sdule bervorgegangen. Ewald folgte bald einem portbeilbaften Rufe nach Dånemart, wurde dort Sodpfer einerDrganiſation und eines rcuen Sys

fortgeſebtes Belticbeu nad udberer Sciſlesbifouling uid items , und ſuchte von den vorzüglicheren ſeiner ameri. treue aufopierade Hingebung in allen Gerabren vid faniſden Waffengefährtea doribin nachzuziehen ; auch Múben unſeres Siandco fidi allein durch eigene Krait Schaeffer, unterm 11. März 1737 zum Stabscapitain und Verdienſt den Weg zu deit bodyſten Enſtufea zu befördert, war unter den, unter vortheilbaftea Bedin .

bahnen wußte und ricis des anerkennenden Daites as gungen Berufenen. lanograf Wilhelm aber, der ſeine rechter und gütiger firſten und des Vaterlandes big guten Offiziere wohl zu erinnen und zu fæåßen wußte, zum Grau : zu erfreuen gehabt vai. inai 40c8, um ſie sich zu erbalten, und auch Sdaeffer General v. Swa: fer war 1759 zu Rolfenburg all wurde auf jede Weiſe im Dienſte zu bleiben veranlaßt. A18 jedoch im Jahre 1790 der geiſtreide Erboring der Fulda im Kurfürſtenthum hefica geboren. Gúaſtige Umſtände verſchaften ibu das Gluda einer vcrieren und von Heilen . Darmſtadt ( der Bets unvergebliche, edle

l. ) zur Regierung gelangt war, forsid'tigereu Erziehung, als ſeine Geburtsverbalinijje Großherzog fudewig fudte derſelbe, ſelbſt ein fenntnißreicher und erfahrener

und die damalige Zeit åbe: baupt lie iom ionſt wol

bátion bieten idinen ; und giúdliche Naturgaorn unters fúgren ſeine Eier und ſeinen Gieß. Mirichtigent Kenntniſſen aus je uiſtet, ar feb und Seele iviſo und fråſtig , tiap der junge Schaefer ſcheit ich in das landgráfich beije:traſſe!'iche Militar , wozu ivi a !!cn ſein eigeaer Burich und innere Beſtimmu:1 , berieii Er faid als Uncroff ; er in dein ſchönen und ſo rúhms lit :faanten Feld , Jigcrcorps, als dieſes init bent

General, ſeinem Militår eine gute und zeitgemäße Ein . ridhrung zu geber. Er batte megrere der, aus Amerika zurůdgekehrten Offiziere perſönlich tennen gelernt und rich darunter diejenigen bemerft , welche iom bierbet nüblich werden fonnten, und bei ſeinem Regierungsan . tritt wurden dieſe nun in ſeine Dienſte gezogen. Aud Schaeffer trat als wirklicher Hauptmanu und Compag. niechef über und zwar in das, von dem ebenfalls and

Subſidieutruppen im Jahre 1716 naw Ameriia einges den befiiſden Jägern kommenden Major 4. Wrede neu

U

5

erridhtele, feidote Infanteriebataillon . Sein Aaſtellungss felbji war jederzeit zu werfedhen.. Raib und Belehrung parent tau ! et poin - 21 . Juli 1790 , crtheiſte ibu aber

bereit. Dis Dienſtinſtructionen , welche in jener Zeit,

die Uncieanetát vom Sabre 1737. Aud in dem neuen Dienſte batte fich Sdacffer ſchnell das verdiente Bertrauer zu erwerben gewusr. Nachdem

wo sic reglementaren Beſtimmung : !! nod in allen Zweis

er thárin zur Errichtung und Ausbildung des leidste! Infanteriebataillons gewirft baite, wurde er im Jaure

niß des Dieiſies , uns find in einer jadron i:nd bitns digen Sprache geſchrieber. Duerſt v. Sdaemür war

gin zinvol tommen waren , von ihm gegeben wurden ,

zeugen vo. ridingen Grundiáte! und umfaſſender Kennts

1793 mit Organiſasioa eines FeldsFågercorps and ge: urlaugbar in vielen Stücken reiner Zeit vorausgerilt, lernten Fagern des faudes beauftragt , führte daſſelbe

und er geborte samois gwijlt cu crien sería renſten

bald darauf nach der Pral; ( wo er bei Pandau zum

und ausgezeidnerjien Diizieren D : !! 1wlands ; er ſand

erſtens und einzigenmal durch eine Sdufwunde an der linten Braſt verwundet wurde) , gi! der Belagerung von

vil enger und Freundidaftlider Verbinduna init vielen der damals bera : iten beriecen Militáciarifiiieiier , bat

Mainz rod ſpåter nad den Niederlanden , und naþm ſich aber sie bewegea laſſen, felbſt zu ſar:ibin, obgleich mit denſelben Zbcil an viclen Gefechten, die den gurra

er die Feder nicht weniger gui, wie den Dejea zu fühs

Ruf auch dieſes Corus unfer ſeiner Peiring begründes

ren wußie und ſeine zuridelajinci Papiere vicle Bes

ten. Am 12. Mai 1793 war Schaeffer zum Major besi wiſe liceru, das er ſeine Soc:n vnd Erinnerungen mit fördert worden . Als geichicfter lid worriger Vorpo. fcichtigkeit und Elegasig ſcorijilid, nir : arzulegen verſtand. ſtencomviandant wurden viuefig größere und gemiſdite Das Bertralien feines Fürſten berief in in dieſer Zeit Zruppentbeile unter ſeine Befeble geredt und der Hers mehrmals zu brionderen Auftragen wid Brionen , die zog von York , ſowie die Generale der alliirten kirunee ibri oft låncer im Mus! a! di e: 1tjern ! Vielten !!nd deren lernten iba vortheilhaft fennen und ſcåsen. Den gans politiſde Zwecke nidyt nóber bekannt wurden. zen Winter von 17 % ),, bindurch befehligte Major von Ju I. 180 ! mude dne zur Beignasue 328 Herzog , Schaeffer einen ausgedeugten Borvoſtancordon an der fys im Angeridote der republifaniſdien Armee, und es

thuis Bepponen beri mute 6

von

Bala Uonen ,

1 Schwadro: 2:10 4 Gefa út;: n unter ſeine Befruie ges

gelang ſeiner unermidlichen Toitigtoit , Wadſamfeit Wachſamfeit fellt und es gelang ibai, dieren in manaich iadser Bezie . und feinen zwed måßigen Anordnungen , trok der viele bung ſchwierigen Suitrag mit Umſidst , Schonung aller fåltigen Verſuche des Feindes , ibm einen unbewadien Brrbåttviſe und Erfolg zu vous eben ; die bewaffnete Augenblick abzugewinnen , ſeine Sicung vatait zu ers

Macht in dieſer neu erworbenen pirevia ; blieb uäter

balten. Wenige Tage nach ſeiner Ablöſuig wurde dieſe ſeinen Befeálen und aus 31. Mai 150, wurde er zum Borpoſtenlinie von deu franzöſiſden General Daendels Brigadier der daſelbſi ftereiden Brinade ,, Erbprinz" überfallen und großren beils aufgerolli. Um 3. Decbr. 1794 wurde v. Sda iter zum Dberſtlieutenant ernannt,

erxannt. Sein Wiren in jener se i wai picliad und erfolgreid , und ſein Andenfen lebt col nod in allen

und febrte endlich im Sat. 1796 , in Folge der Kriegss

Stånden in guter und dasibarer Eirilerurn.

ereignifie mit dem Fagercorps, welches ſich unter einer

Bei dem Ausb. udhe des Krieges von 1806 führte

růbmliden Anführung To vielfach ausgezeidiet batre, nach dem Vaterla ide zurüd . Hier wurde er nadys dem die Jäger , nach einer ſchon bei isrer Aufſtellung erlaſſenen Bestimmung, aufgelóſt worden waren — - am 22. Juni 1796 zum Commandeur des erſten leib . Gre.

D. Schaeffer ſeine Brigade ins Feld und wurde am

-

14. November derjeiben Sagres zum Gineralinajor be.

fördert. Obgleidi pochii unzeru n di Re en ciner Arm : e fimpiend , we:cher er icit 30 Jare in zwei Welten feindlich begegnet war , gab er det iOdı., iach

dem dringenden Wunſche reines fieis gardiger Färjen, Oberſt ernannt; und wir ſeben iba ſouit, iaum 38 Fabre 'der ſeine Dienſie nidt entbebrei woli , die inw gebor alt, idon auf ciner der bóberen militäriſden Stufea ; tene Ausſid)t zu einer ehreiivouent Anjellurig cinem eine damals noch ſeltene Erſcheinung. großen diuiſcher Dienſte auf , und die Belagerungen Oberſt v. Schaeffer begleitere in dieſem Jahre mit von Graudet; und Stralſu: d gaben im neue Gelegens feinem Bataillon die Brigade , welche ſein Herr , der beit zur duszeichnung und zu miglidhen und erſprieälis fandgraf, damals in engliſche Subſidien gab , und den Dienſten . Sein Name war auch in den Reiben der weldoe die Beſtimmung baite, in Trickt eingeſdiift und frarzoſ. Armec bald vortyeiſhaſt befannt und das Kreuz nad Gibraltar übergeführt zu werden. Die Eiuſdife der Eprenlegion wurde ihm von dem faiſeilichen Chef fung fand nicht Ratt und längere Zeit ſtanden dieſe derſelben gleid im Arfange des Feldzuges verlieben. nadierbataillons und an 12. Juli deſſelben Jahres zum

Cruppen in Croatien, ohne an den Borfäden des Kries Aus Preußen zurildgefebrt, erbirli er aus der Hand ges einer thårigen Antheil nehmen zu fónnen . Zurůd berufen febrien lie im December 1797 in ibre Friedenss garniſonen zurück und Dberit D. Schaeffer benußte die langere Muße derſelbeit, um ſein Grenadierbataillon auf eine höhere Stufe von taftiſcher Ausbildung zu bringen , als man es damals im Augemeinen gewohnt war , und ging zugleich ſeinen Difizieren mit dem Beis ſpiel eines Fortwavreuden Studiums feines Fachs vor aus; Teine jablreide und wohlgeordnete Bibliother war

feines Souverains das Großfreuz 2r Klaſſe des große berzogl. Verdienſtordens .iud febete für kurze Zeit in feine Garnifon zurück, wurde aber fchon wieder in Jas nuar 1809 mit beſonderen Auftrage des Großherzogs und mit auøgedebnten Berugniſſen nach Spanien zur Uebernahme des Befebis über das dort befindliche Conte tingent geſendet. Auf der Durchreife negociirte General . Schaeffer in Paris und Madrid zu Gunſten der in Spanien befindlichen befiirien Truppen, übernahm dann

denſelben zuin beliebigen Gebrauche gedffnei, und er ſogleid nad ſeiner Ankunft bei der Armee am Lajo das

7

8

Commando einer Brigabe der dort vereinigten ſchonen Im November 1816 mit der dennådſtigen Drganir und ſtapferen Diviſion des Rheinbundes und führte dies ſation der Landesbewaffnung in den großberzogliden ſelbe ſchon in den erſten Tagen mit glänzendem Erfolg Beſißungen des linfen Rheinufers beauftragt und zum

gegen den Feind . Die Sdilachten und Gefechte von Generalcommandeur derſelben ernannt, wählte General Meſa de Ybor, Bal de Cannas, Medelin , Talaveyra . Schaeffer von da an ſeinen Aufenthalt in Worms, und Ocanna und viele kleinere, in jenem Striege faſt wo er denn auch - uschdem er unterm 18. Dec. 1819 täglich vorfommenden Affairen waren ebenſoviele Tage in Folge der damaligen Auflöſung der landesbewaffnung -

des Nuhis für General v . Schaeffer und die unter ihm im ganzen Großherzogthum von dieſem Generalcoms fedytenden Truppen , die ihm - dem in den Gefahren yorleuchtenden , gerechten und ſorglichen Führer – mit unendlicher Liebe, Bertrauen und Ergebenheit anbingen. Am Ende des Jahres 1810 – nach ehrenvoll und voll. ſtändig erfüllter Miſſion und nach einer zu Paris guns ftig beendigten Unterhandlung, die in Spanien zurúdgebliebenen großbrzgl. beſſiſchen Truppen betreffend Fehrte Gen. v. Schaeffer nach Deutſchland zurück, und -

mando, unter Bezeugung der Allerhöchſten Unerfennung und Zufriedenheit mit ſeinen vielfältigen Dienſtleiſtuns gen wieder entbunden worden war — fortwábrend vers blieb und nach einer mebrjábrigen, woblverdienten und ungetrübten Rube , gerdaßt und geadytet von ſeinem Fürſten und umgeben von der Verehrung und Liebe Aler , die ihn fannten , ſein langes und dónes Leben

beſchloſſen hat. Sowie es der grådige Wide ſeines gütigen Souve. liche Stellung im Herzogthum Weſtphalen ein , wo er rains war, daß ſein Name, troß ſeines boben Alters, von da an von dem activen Dienſte im Felde zurücks ſtets fortdauernd in derZahl der activen Generale vers gezogen lebte. zeidynet bleiben und er alle Vortheile dieſer Stellung Bei dem Einrücken der Alliirten im I. 1813 leiſtete ungeſchmålert genießen ſollte, ro wurde ihm auch node General v. Schaeffer die beſten und wichtigſten Dienſte, -- und zwar als einer der erſten Afte des Regierungos nahm nach ſeinen Wunſche wieder ſeine frúbere dienſts

-

indem er auf höchſten Befehl den Situngen der für

antritte Sr. R. Hobeit des jebigen Großherzoge -

das Herzogthum Weſtphalen beſtehenden Regierung beis eine bisher im Dienſte ungewöhnliche Gnade zu Theil. wohnte , und die perſönlichen Verhandlungen imit den General v . Schaeffer wurde nimlich am 11. April 1830 cinrüchenden Chefs der Adiirten fübrte.

Nad dem der Zien Inhaber des in Worms garniſonirenden Leibo Naddem der zum 2ten Giud , id von liebenden und beigetreten war, wurde er nach Darmſtadt berufen und Soldaten unſchåsbare rten und Kameraden bis ans Ende

Großherzog , ſein Herr , der großen deutſchen Allianz regiments ernannt, und genoß ſomit das dem wabren

mit Organiſirung eines freiwilligen Fågercorps und der ehrenden Waffengefäh allgemeinen Landesbewaffnung beauftragt. Mit gewobnts feiner Tage imgeben zu ſehen , und mit ihnen in dienſte tem Fleiß und mit Thätigkeit vollendete er dieſe Ges richer und näherer Beziehung zu bleiben . ſcaffte , und wurde unter beſonderer Zufriedenheit

Mit einem bellen richtigen Verſtande verband Genes

zum Generallieutenant rar v. Schaeffer ein edles, für alles Schöne und Gute bezeugung am 1. April 1814 mandeur der Landesbe.

Generalcom zum alen undWeſtph befördert beſtellt. Iin 3. 1815 abermalé empfängliches" Gemüth. Grundzüge feines Sharafters ung in waffn

waren eine große Güte des Herzend, die er jedoch , wo

es nöthig war,auf eine ſeltene Weiſe mit dem nótbi. nach Brüffel in das Syaupt: von dort berufen ,gingab,erum trag Subſidienver den dort Wellingtons quartier militäriſden Ernſt und mitStrenge zu verbinden mit England abzuſchließen. Dieſe Sendung war durds gen wußte, Gerechtigkeits- und Ordnungsliebe, gerade Offers beſondere Umſtånde verſpåret, und die Unterbandungen beit, Mildthåtigkeit nach allen ſeinen Kräften und, bet wurden unter nicht ſehr günſtigen Auſpicien eröffnet, Erfenntniß ſeines eigenen Werthes eine große Beſdheis

durch die Sdılacht von Waterloo unterbrochen und dem denbeit. In allen Gewohnheiten ſeines Lebens war er

Anſceine nach ganz aufgehoben . General v. Schaeffer böchſt einfach und behielt die von Jugend auf beobachs Lebensweiſe bis in ſein älter underåndert ,und ſeiner tete måßigeAnſtrengung aber folgte itdem Hauptquartiere nad Parisendlich en eines mühevollen febens , 17 dod), bei. Alle Geſchicklichfe und Ausdauer gelang es

Alter batten ſeine auch auf dem Felde der militäriſchen Diplomatie einen Feldzuge und ein ungewöhnlid hobesvermocht; genog völligen Succeß 311 erlangen. -- Das Großkreuz des .

fräftige Natur nicht zu erſcüttern

er

großherzogl. Ordens und der Dank ſeines Herrn begleis bis einige Monate vor ſeinem Tode einer guten , nur

bis zu im ſeltengeſtörtenGeſundheitund ſein Geiſt'war friſch tete von ihm in höchſtemAuftrageervollzogenenles I.1816 bergabe dieſer Provinz an die Krone Preußen verweilte. Der Königrothe von Adlerorden 1ter Klaſſe wurde ihm von dem

Sinne. Sein Ende war leicht und Td merzl08, und mit der

Preußen mit chrender Anerkennung ſeines ihn durch ſein ganzes Leben charakteriſirenden Rube fab dabei beobachteten Benehmens verliehen , und der Fürſt er, bei vódigem Bewußtſein bis zum lebtem Athemzuge, Blúder ſchrieb bei dieſer Verantaſang an General den von ihm nie gefürditeten Tod ſeinem lager naben.

v . Sdaeffer : ,, Ich habe mich gewiß berzlich gefreut zu

Wir ſchließen hiermit dieſe Sfizze aus dem Leben eines

ſeben , daß der König, mein Herr, die Verdienſte eines wahren Ehrenmannes , cines verdienten und tapferen Offiziers anerkennt, den ich ſeit ſo vielen Jabren ſchåbe Soldaten und eines böchſt liebenswürdigen Menſchen. und der die Achtung und die Liebe aller ſeiner Waffens Viele regnen ſein Andenfen ; er gehört zu den weni. geförtelt genieft. " gen Glüdlichen , die feinen Feind binterlaſſen ! Ridigirt unteč Berancivertlichkeit der Bergsyandlung : 6. 2 , Leste in Darmſtadt und in deſsen erişin gedrudi.

Samſtag, 5. Jan. 1839.

Nr . 2.

0

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sid .

van a 35 van 19 1939

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dydjur

Allgemeine Militár - Zeitung. entſprang, womit ſeine Gegner an den Förmlichkeiten Das Edinburg Review enthält eine Reihe von Sdile die Feldzuge unſeres Weuingtons würden, unter gleis derungen offentlider Charaftere aus der Regierungszeitchen Umſtänden und denſelben Feinden gegenüber, nad Georgs des Dritten und Vierten , aus der Feder des aller Wahrſcheinlichkeit ebenſo glanzend und entſdeidend darf urtheilenden lords Brougham. Die gegenwår: geweſen ſein. Aber. Wellington barte jederzeit Goldaten tige vergleichende Darſtellung beginnt er mit folgenden aus Napofeons Schule zu bekämpfen , tvåhrend Napos

Napoleon und Waſhington.

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der alten Saftit feſthielten, iſt nicht zu bezweifeln, und

Worten : „ laſſet uns, ebe wir dieſe Ueberſicht einer in leon in den meiſten Fällen ſich mit måtnern zu meſſen baltſchweren Zeit und der großen Männer unſeres Das hatte, deren eingewurzelte Vorliebe für die Regeln einer terlandes, die in ihr geblübt, abſchließen , unſer Auge beralteten Krieg.wiſſenſchaft das Beiſpiel Friebrichs

auf den Genius richten , welcher, unbeengt durch unſere felbſt nicht zu überwinden vermocht hatte, und die Dars

Partheiſpaltungen , mit aller concentrirten, Kraft des auf derrefien waren, zum zweitenmale die Opfer der Deſpotismus die Macht unſerer Feinde leitete. Während der ereignißvolften Periode, in welche ihre Blåtte fått, lenfte die Geſchice Franfreidys und des Stontinents Napoleon Bounparte gewiß der außerordentlichſte .

Mann der neuen Zeit, ja in einigen Beziebungen einzig

nämlichen Hartnådigen Blindheit zu werden , welche in Friedrich Tagen dem Genié, indem es dem gefunden Siniie widerſtrebende Regeln durchbrach, den Sieg über das nimeriſche Uebergewicht warenverlieben . Allein obgleich Betracht , einigermaßen erflårt, ſo

dieſe

geweſen aller Zeiten und Bólfer. Denn waren die Eroberungen

that fie feinein Robe dvd feinen Abbrud), als nur in ſo

Aleranders von Macedonien auch ausgedehnter , war fern, daß ſie dem von ihm Vollführten den Schein eines der unvergleichliche Ebarafter Cafars mit dem Sdmuchbaren Wunders nimit; denn es war ſein Rubm , einen

einer mannidsfaltigeren Bildung verfchönt, und vollführ frernden Fehler nie ungenúßt zu lafien , noch ſeinem ten die Beſieger von Merico' und Peru' ihr Werf mit Gegner je einen Vortheil einzuräumen , den er dieſem weit geringeren Mitteln, ſo ſtrahlt dennoch das Krieges nicht mit reichlichen Zinſen wieder entreißen konnte, ebe -

genie die großen Feldbauptmanns“ in einem Glanze, er davon einen für ihn verderblichen Gebrauch gemacht. der ihm ganz eigenthůmlich iſt, oder den er nur mit dem Auch faßt fich nicht läugnen, daß, als das Kriegeglid 7

einzigen Hannibal theilt, wenn wir bedenken, daß er nie, wie jene Eroberer, mit an Civiliſation und Kriegøzucht ihm untergeordneten Gegnern zu fåmpfen batte, fondern daß er alle ſeine Triumphe über folche Armeen errang,

Napoleon widerwärtig würde; die Hülføquellen feines Geiſtes nur in deſto reidjerer Fülle ſtromen. Nad der Schlacht von Aſpern entwickelte er mebr Geſchidlichfeit, mehr Beharrlichkeit, als in allen ſeinen früheren Felde

welde ebenſo woblgeordnet, regelmäßig angeführt und Jugen, und fein Widerſtand in Franfreid während des

böllig ausgerüſtet waren, wie ſeine eigenen . Dieſer be , fürchterlichen Kampfes, der feinem Sturze vorausging, růbmte Mann, aus einer guten Familie in Gorſifa itam wird von Vielen als das Meiſterſtuck ſeines Feldherrn. mend, feſſelte ſchon als Kinabe die Aufmerkſamkeit und lebens betrachtet. Vergeſſen wir ferner nicht, daß der erregte die Hoffnungen aller reiner Verwandten. In große Fehler feiner ganzen laufbahn, der gewaltige friiber Jugend brach fein Kriegsgenie leuchtend bervor ;

Kriegdzug nach Mosfáu, nur ein politiſcher Febler war.

bald erītieg .er die höchſte Stufe ſeines Berufs; in ſeis Die ungeheueren Rüstungen zu dieſer Campagne , die nem 25. Jahre befebrigte er eine militáriſde Bewegung Combinationen, womit er dieſe erftaunliche und verídies vermicelter und ſchwieriger Art in Paris ; unmittelbar Benartige Heeresmacht fammelte, daarte, und wie ein darauf führte er die franzdfiſchen Hecre rafd durdy, cine einzemes Corps , wie ein Haustbier, wie ein lebloſes

Reibe bis dahin beiſpieltofer Siege, zu denen, was die Werkzeug in ſeiner Hand, in Bewegung reßte, entfaltes Proßlichfeit, Vehemenz und Voaſtandigkeit der Opera. ten im höchſten Grade’das munderbare Talent für ans tionen betrifft, auch jobt noch nur ſeine eigenen ſpåtes ordnung und lebendiges Handeln, womit er begabt war, ren Ibaten eine Paralele darbieten. Daß ein großer und Teine rieſenhaften Anſtrengungen , den durch die Theil ſeines Erfolgs aus der mechaniſchen Anbånglichkeit Unfalle des Feldzuges ihm entriſſenen Boden wieder zu 7

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gewinnen, mißlangen nur darum , weil feine menſdliche ber Fähigkeit vódiger Abſtraction von allen unterbres Macht in einem Monat ein Reiterbeer ſchaffen, noch ein chenden Ideen, dem umfaſſendſten und augenblidlichſten

Befehlshaberwort Recruten die Mannszudt von Betes Ueberblic aller entweder zur Seite oder auch vorwärts

ranen konnte.der In der Kriegsgeſchichte es in der Ferne und Zukunft liegenden Schwierigkeiten, einer intuitiven Renntniß der Menſchen, und der Kraft gewiß mittheilen nur Hannibal, mit Napoleon verglichen iſt wers den fann; und in der Chat , wenn wir bedenken, wie des Geiſtes und der Zunge, ihrenEigenſchaften Willen nach ſeiner

noch viel ſchwieriger die Stellung des Cartbagers war, wie viel långer dieſer den ungleiden Kampf beſtand

Abſicht zu formen, - mit dieſen , die zus ſammen den Charakter bilden , welcher dem Urtheil der

noch mebr, wenn wir erwägen , daß Hannibals Ge didte nur ſeine Feinde geſchrieben haben , während Napoleon fein eigener Annaliſt geworden iſt, ſo ſcheint die Gerechtigkeit zu erheiſden, daß der Held der neuen Zeit dem des Altertbums zurüdítehe. Aber Napoleons Genie war nicht blos auf den Krieg beſchränkt, aud für die Civilangelegenbeiten beſaß er eine weitumfaſſende Geiſteskraft. Er war der Mann des flaren, learfen Blids , der raſden Entſoloſſenbeit, im Kabinet wie auf dem Schlachtfelde. Seine offentliden, Werfe, ſeine po.

Menge als der größte gilt, muß der Panegyricus Na. poleons enden. Er war ein Eroberer; - er war ein Eyrann. Um ſeinen Ehrgeiz zu befriedigen , um ſeinen Durſt nad Macht zu ſiden, um eine wolúdige Gier der Herrſdaft abzumatten , die feine Eroberung ſáttigen fonnte, trat er die Freibeit, die ſeine Hano auf den ſicheren Attar þåtte beben fonnen, mit Füßen, und búdte er die Welt in Flammen , die allein das Blut von Millionen löſchen konnte. Durch dieſe leiden daf. ten wurde ein urſprünglich nicht unfreundliches Gemüth

litiſchen Reformen , beſonders ſein Gefeßescoder ſind

verfehrt und entſtelt, bis menſchliches Elend es zu růb

ren aufborte , und Redlichfeit und Wabrbeit und das Denkmale ſeiner Weisheit und Energie , welche Zett bat es ſchon bewieſen , und er ſelbſt hat es ſtolz fromme Mitgefühl, die Pflichten, die wir Gott und dem vorausgeſagt unvergånglicher dauern als alle ſeine. Meuſchen (dulden, gewichen waren von einem Manne, .

Siege. Sein Civilmuth war glänzender als rein und der meiſten Anderen Kampfesmuth im Felde. Wie alle tåglid erſdeint ſeine Bravour bei fodi, wo er ſeinen wanfenden Colonnen unter den Todesblißen der óſtreis chiſchen Kanonen über die Brúce voranſtürmte, verglis chen mit dem unverzagten und erbabenen Mutbe , der

den ein einziges und ſelbſůchtiges Streben in ſeinen Strue del riß. „ Tantas animi virtutes ingentia vitia aequabant: inhumana crudelitas;*) perfidia plus quam Punica ; nihil veri, nibil sancti, pullus Deùm metus, nullum jusjuran dum , nulla religia” ( livius über Hannibal.) Der Zoo Enghiens , die grauſamen leiden Wright's, das geheim .

ihn mit einer Handvoll Soldaten von Cannes nach Paris , nißopule Ende Pichegru's, die Beſtrafung Palms, die führte, und ſeine Bruſt mit dem Crieb erfüllte und mit

Qualen Touſſaints :**) das hat man oft mit Nachdrud

der Zuverſicht ſtåblte, eine Dynaſtie umzuſtürzen und ein als die Fleden von Napoleons Rubu bervorgeboben , Reid , zu überwältigen mit dem Schreden ſeines Namens ! weil die Schiffale von Individuen dem Geiſt einen bes Und Napoleons Gaben waren nicht blod die des Staatss ſtimmteren Gegenſtand darbieten, unſere Phantaſie ent. mannes und des Kriegers. Wenn er nicht, wie Caſar, günden und unſer Gefühl tiefer erregen, als das nebr ein vollendeter Redner war, ſo fannte er doch die Mens verſchwimmende Bild des Jammers in größeren Maſſen. fden , beſonders die Franzoſen , die er am genaueſten Aber dem Auge rubiger Reflerion bietet die Erflärung ſtudirt batte , fo von Grund aus , daß er für ſie eine

eines nicht rechtfertigbaren Krieges oder die unnöthige

ibm ganz eigenthümlide Beredſamkeit von tiefſter Wir. Berlängerung eines Krieges um Einen Tag einen betrů. fung beſaß. Daß er der größte Soldat ift , welchen je

*) Die Freundlichkeit ſeines Naturell6 wird von Einigen ,

Frantreid bervorgebradt, iſt um nichts gemiffer, als es gewiß iſt , daß er , was Compoſition und Diction betrifft, einen boben Rang unter Franfreich größten Schriftſtellern einnimmt. Einige ſeiner Bulletins liud

die

Grauſamkeit von Underen geläugnet, aber mit beiden hat es volle Richtigkeit. Wir baben einen Brief von Napoleon geres

hen voll der zärtlichſten Neigung zu ſeinem Lieblingsbruder, an den er ibn , lange nado reinem Eintritt ins öffentlige leden ,

im Zugenblide der Irennung farieb. Er iſt theilweiſe von

wabre Muſter für den Zweck, dem ſie dienen ſollten ; ſeine Anrede an ſeine alte Garde zu Fontainebleau iſt ein Meiſterſtůd an würdevollem und pathetiſdem Auss brud ; feine Rede wåbrend der hundert Tage auf dem Marsfelde, die mit den Worten anbebt : „ General, Con gul, Empereur, je tiens tout du peuble , ” verdient den podtommenſten Beiſpielen einfader undmajeſtatiſcher Bes

Rapoleons Ihránen ausgelöſcht. Bas reine Grauſamkeit bes trifft, ſo können dieſe nur diejenigen läugnen wollen , die da meinen, es ſei grauſamer, wenn ein Men'dh die von ihm bes fohlenen Qualen ſelbſt mit anſebe oder Sdládtereien mit eige:

ner Hand verübe, als wenn er einen Befehl ertheile, der Sous Tende der Qual und dem Iode welbt. Bäre Napoleon aufges fordert worden, ſolghes Elend mit anzuſehen oder mit eigenes band zuzufügen, ſo würde er anfängiid in phyſiſchem Wider : ftreben gezaudert haben ; aber wie vieleMinuten Nachdenkens

redſamfeit an die Seite geſtellt zu werden. Dieſe Dinge And darum uicht weniger wahr, weil fie noch ſelten oder nie bemerft worden. Aber mit dieſen großen Eigenſchaf: ten des Willens : dem bódſten Mutbe , der leidoteſten

bätte es wohl bedurft, um dieſes Widerſtreben der Natur zu

értődten und ihn zum eigenen Bouftreder ſeiner Übſidten zu machen ?

( Unmerk. Broughams.) "

* ) Es ift ein grober Irrthum , Napoleon die Bergiftung ſeiner

Bildung ſeiner Entſchlüſſe, dem eiſernen Feſthalten an

Deftranten in Syrien zur Eaſt zu legen , und die Geſchichte

ſeinem Zined , der gånzlichen Goncentrirung aller ſeiner mit Kråfte auf das einmal ins Auge gefaßte Ziel ; den ebenſo glanzenden Verſtandesgaben , durch welde iener feſte wille wirfte: der klarſten und lebbafteſten Faſs fungsfraft, dem intenſivſten Permogen der Application ,

3. gon der Niedermegelung der Gefangenen zu Ioffa bat man Tehr entſtelt. Aber die Unekdote, daß er als junger Urtillerie:

C.

offizier, um die Neugierde ſeiner Geliebten zu befriedigen , einen Ungriff befahl, beruht, fürchten wir, auf unbeſtreitbarer Hus

.

torität's und wenn ſie gegründet iſt, dann gebört ſie zu ſeinen Tohlimmſten Bexbreden. (anmart. Broughams.)

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benderen Stoff der Betrachtung dar, deutet auf eine der Melt verderblidere Seelenſtimmung, und ruft zu einer

Gegen ben möglichen Borwurf: „ aus 7 Büdern ein 8tcs zuſammengeſchrieben zu baben", proteſtirt der Sr. Derf., indern er ſein Wert , das zwar ſeine Entſtehung der von ihm angenommenen Gewohnheit verdante, die vorzüglichſten militariſden Werke mit der Feder' in der

weit ſtrengeren Mißbilligung auf, als die Schuld der ( dluß folgt .)

Einzelthat.

Hand zu leſen , für meine Combination von Ideen" nicht Lit e r a t u r.

aber als eine Compilation von Grundſåpen" , aners

Zaftit für Subalternoffiziere der Infanterie

fannt wiſſen will. Es dürfte dieß als eineAnforderung

und Cavalerie. Verſuch eines Peitfadend zur tats

erſcheinen , welche ihm gewiß jeder Gebildete auf die

tiſchen Belebrung für Subalternoffiziere der Infan.

Berſicherung zugeteben wird, daß er , ſeiner berührten

terie und Cavalerie .

Es iſt nicht abſolut nothwendig, mehr zu wiſſen, als

Gewohnbeir gemåß, ,, iber das, was er beim leſen an Wiſſen gewonnen, ſich augenbliclid Rechenſchaft abges

Berbatiniffe man beurtheilt. Practiſche Erfabrung und

adhtung und Erfabrung in einigen Feldzugen , ſowie ein

derjenige , deſſen theoretiſche Feiſtungen åber practiſche legt, und daſſelbe mit dem vergliden , was die Beobs

der Kriegsgeſchichte ihngelebrt erfolgreie fortgefepics dieFåbigkeitdes , und insbeſondere Anſichten bei ſolcher Berfahrungsweiſe mußte, wie s in der bezüglichen babe ; dennStudium Spbåre ,deinen den Practiciren dinaleigenſchaft des Sonnens beruht der Erfolg des

er ſelbſt anfübrt, allerdings nach und nach eine Samms lung bandſchriftlicher Notizen und wiſſenſchaftlicher Aus.

Wiſſens.

arbeitungen entſtebeen , aus welchen ſpäter nidot wohl

zur Genůge dazu zu befähigen ; denn nur auf der Rare

Ünter Beziehung auf die in Nr. 76 ter A. M. 3. von mehr zu erſeben rein fonnte ., was fremde oder eigene 1838 erfolgte Ankündigung beginnen wir biermit das Ideen gweſen ſind. perſprochene Referat úber oben genanntes Werf, deffen Verfaffer , außer jenen der klaſſiſchen Autoritäten der

Wenn der Hr. Berfaſſer am Schluffe des Vorworts Tein Werf als eine ,, Dilettantenarbeit bezeichnet, deren

deutſchen Militårliteratur, auch die Pebren eines Dus Veröffentlidung der lebbafte Wunſch veranlafte, nada besme , Mathieus Dumas, Gouvion St. Cyr Kråfien einem Stande zu nůßen , der die Ehre und u. drgl. practifder Månner zur Baſis ſeiner Mittheis

Wohlfahrt Deutſchlands zu vertbeidigen berufen iſt “ , ſo

lungen gewählt, insbeſondere aber dadurch ſich ein Vers

muß dieß in Erwagung ſeines erſten Mottos, conſequent

dienſt erworben, daß er die reichhaltige Fundgrube des gefunden werden, und fann ibm ſolches im Uebrigen nur $. Clauſemib'ichen Nachlaffes, welder ſeitber aus mehrs

faden Gründen Bielen unzugänglich geblieben , alges ergiebig gemacht hat, indem er deren Ausbeute , mein Standpunct dem e des Subalternoffiziers entſprechend modificirt, in dem zur Sprade gebrachten Werfe zum Beſten gegeben.

Nachdem der Hr. zum Verfaſſer Mottos denkannft : Duselber Sangen in! und ,, Immerftrebe

als beſcheiden und verdienſtlich in Zurechnung tommen ;

wenn er aber bierbei zugleich , angeblich bier und da vorfommende Mangel des Style damit entſchuldigen

will, daß er den größten Theil der Zeit, welche Andere auf ihre wiſſenſchaftliche Verfeinerung anwenden , auf Mårſden , Bivouafs und in Feindes Pand zugebracht, ůberhaupt erſt ſpåter Gelegenbeit gefunden, ſich ein we.

teinnigin der Bücherwelt umzuſeben , lo füblen wir uns Beſcheidenheit umdebwillenzu t,dieſe auzugroße geneig Sanges werden, als dienendes Glied foblies an ein Ganges mif billigen , weil ſie Mißgünſtige veranlaſſen fonnte , Dich an !"

Guiller.

ſodann : ,, Die Theorie ſoll eine Betrachtung und teine poſitive Pehre ſein . “ General $ . v. Olaufew in.

darin eine geſuchte Provocation zum loben zu finden , wozu man obnebin durd nåberes Befanntwerden mit

dem gediegenen Inhalt des Werfes genótbigt wird.

Eine flüchtige Durchſicht ſchon fübrt zur Ueberzeugung, eine generelle Charakteriſtik ſeiner Tendenz gegeben , ſpricht er ſich fide über dieſe in einem beſonderen Vorworté daß der Styl des Hrn. Berfo. zu den gediegenſten der dahin aus, daß : „Von der Ueberzeugung geleitet, unſere

neueren Militårliteratur gebórt, es einer Entſchuldigung

anerfannteſten taftiſden Schriftſteller, wie der geniale Clauſewiß , der vielerfahrene Balentini, der gelehrte Ruble v. Pitienſtern , der geiſtreidhe Bismart, der

dieſerbalb alſo nicht bedurfte, und ſpeziell darauf auf. werkſam zu machen , daß die berúbrten eigentümlichen Verhältniſſe ihm zur beſonderen boben Ebre gereiden ,

gediegene Ganiß , der ſcharfſinnige Deder , der flaſ.. bat gewiß nicht in der Abſicht des Hrn. Vrfs . gelegen. firde gebildete Brandt u . A.m . båtten hauptſächlich nur die Begründung und Bereicherung der Zbeorie bes

Doch beeilen wir uns , das Wert ſelbſt nåber Fens die nen zu lernen , in welchem , unſeres Erachtens,

zwedt", babe er fidhi's zur beſonderen Aufgabe gemacht,

weſentlichſten Beziehungen der friegeriſchen Zbåtigkeit

das Bedürfniß der Subalternoffiziere im Auge zu bebals ten. Da dieſe nad den febren jener Scrifſteder aber ,

berührend, ing befondere aber alle taktiſche Beziebungen derſelben gründlich erſddpfend, - ein auf practiſde Er. C

dings nicht ſelten in dem Falle Fich befinden , nicht zu fahrung und gründliches Studium der Kriegsgeſchichte wiſſen, was ſie thun oder laſſen ſollen , weil jene lebren baſitter Scarfſinu , in gediegener Kürge ſeine klar ge: die Anwendung der Grundſåße mitunter gar zu ſebr ad dachten Ideen überzeugend ausſpridt. libitum ftellen , ſo To můffen wir das Unternehmen des Hrn. Erſtes Kapitel. Borange bende Betradtungen Berfrø. als Idlich und verdienſtlich anerkennen , zumal

als er der angekündigten Tendenz auf booſt gediegene Weiſe gewiſſenbaft entſproden bat.

über einige wiſſenswerthe Gegenſtande. In der 1. Abtbeilung dieſes Sapitel8

( S.3-13 ) überſchrieben : m Allgemeiner Begriff

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vom Striege und vor der friegeriſchen Ebåtigo individuelle Bedürfniß an ſtrategiſchen und Kaftiſdem feit " , welche S. 1 vom Einfluß der Zbeorie, Geſchichte, Elemente, ſowie auch an techniſcher Voufommenbeit,rebre practiſche Uebung und Erfabrung auf die friegeriſche relativ bedingt iſt; ferner nur das ridtige Ineinander . Ausbildung;; $. 2 von der Nothwendigfeit einer böheren greifen des im erforderlichen Grade vorbandenen Wiſſens Anſicht vom Kriege für das zweckmäßige Handeln im Kriege ſpridt; $. 3 Begriffe vom Zwecke und von den

und Kónnens, und das auf flarer Erfenntniß berubende Wollen und thatfråfriges Handeln den Erfolg der Ges ſammutbåtigfeiten beſtimmen kann, und endlich dieſer ,

verſchiedenen Arten des Krieges gibt; $. 4 die Urſache der unterbrechungen im Kriege erörtert; $. 5 einen Ue, je nach dem Grade der von der leitender Fordividualität berblid der Handlungen gemåhrt, welche die friegeriſche ausgebenden Einſicht, Geſchidlichkeit und Energie - ſich Lhårigkeit ausmaden und § . 6 Folgerungen in Betreff poſitiv oder negativ geſtalten wird. - Dod fehren wir der Anforderungen zieht, welche dieſerhalb an den Offis nach dieſer unfritiſchen Abſchweifung, durch welche wir ziersſtand gemacht werden müſſent, ſcheint uns dieſer legtere

weit mehr Ideen anregen , als ein Urtheil ausſprechen

wollten, zum Werfe ſelbſt zurůd, das mit mehr Scarf finn und Klarbeit ſich ausſpricht, als wir in Anwer. Unverfennbar bilden bobe Einſicht und Erfahrung die dung zu bringen vermogen. Baſis des darin erfolgten Raiſonnements, und fann fich In der Ili. Abtheilung des erſten Tapite16 - 32 ) . úberſchrieben : ,,„ Begriffe von den S. 20 delſen Autor eines un ro böheren Verdienſtes rühmen, ((S. 20-32 als nicht bloß das angedeutete Bruchſtúd , ſondern alle Streitkraften , ihrer Eintbeitung und Orgas S. To beberzigendwerthen Inhalts, daß wir uns nicht ents balten können, deſſen Durchleſung dringendzu empfehlen.

Raiſonnements Feines reichbaltigen voluminoſen Wertes niſation " , erörtert der Hr.Verf. in S. 12 das Weſen ſich gleicher Grundlage erfreuen.

der Streittfråfte als wichtigſtes Mittel zum Kriegführen ;

Die II. Abtheilung des erſte rt Kapitel 8 in $. 13 , warum die Truppen nicht immer leiſten , was ( S. 13 - 20) überſchrieben : ,,die Hauptthåtigfeiten

man von ihnen erwartet; in S. 14, was durch die Dr.

der Kriegführung insbeſondere" , handelt s . vom Einfluß der Politik auf die Kriegführung; gibt in der Ss. 8 u . 9 Begriffe von der ſtrategiſchen und taftis ſchen Cpåtigfeit, dem Zwede und den Mitteln derſelben; erörtert im $. 10 , worin deren Unterſchied beſteht, und im S. 11 das Verhältniß des Rundſchafts- und Sichers

ganiſation derfelben bauptſächlich bezweđt werden ſoll ; in S. 15 deren taftiſche Gliederung und friegeriſche Túc. tigkeit. - Alle Anführungen ſind flaſſiſch und verdienen fonach nicht bloß woblerwogen and tief beberzigt zu werden , ſondern man ſollte ſich es auch zur heiligſten Pflicht machen, ihnen überall gebührend zu entſprechen.

beitsdienſtes zur Strategie und Caftif.

Das Definire'n des Begriffs von Strategie und Tats

Die IV. Abtheilung des erſten Kapitel6 ( S. 32-36 ) überſchrieben : „ Einfluß der Subore

tif anlangend, ſo iſt es , feitdem man aufgehört bat, dieſe Hauptfategorieen der Kriegspraris durch Kriegsfunit und Kriegsbandmert zu bezeichnen, immer ein Zants apfel der Militär Theoretifer geweſen . Der Hr. Berf.

dinationund Diſciplin auf die Sprieg stbåtigo feit der Truppen , ſtelt in den SS . 16 u. 17 die Be. griffe von Subordination und Diſciplin feit, und zeigt wie ſie beide als Mittel dienen, eine vollſtändige Herre

indeſſen vermeidet den zwedloſen Streit, indem er in ben SS. 8 u. 9 auf die ihm eigenthümlich ſcharfſinnige und einleuchtende Weiſe blos die Functionen dieſer Haupts thätigkeiten inn feriege analyſirt. Er ſtellt hierdurch den Begriff ihres Deſeng weit ſicherer feſt, als ſolches ſeits ber durch meiſt vage, mitunter begriffverwirrende Wort.

ſchaft über die Truppen zu erlangen. Die Diſciplin an. langend, beißt es unter anderem nicht minder Beberzis genswerthen: ,, Ein wirkſameres Mittel die Diſciplin zu erhalten (als die Furcht vor Strafe), iſt das gute Bei. ſpiel der Vorgeſogten, die ſich nicht ſelbſt erlauben dürfen, wasſie den Untergebenen perbieten " 2c. Sodann : „ Die taktiſche Diſciplin

Haben wir wir ihn concentrirungen gedeben iſt. - Haben ihn nicht nicht

äußert ſich durchunerſchütterliche Dronung undpräciſe Uusführung

-

Bewegungen im Gefechte , bei der Infanterie insbeſondere mißverſtanden , ſo abſtrahirt ſich aus feinen gehaltvollen aler Sadurch, daß fie nur ſchießt , wenn es befohlen wird, und iſt für

Erörterungen folgende Grundidee. ,, Die Strategie dieIn Maſſe das , was die Tapferkeit dem Einzelnen iſt"' 26. der V.20theilung des ersten Stapite16 (S. 36–41)

Toll die Mittel erſinnen und durch entſprechende Movis rung der zu Gebot ſtehenden Kräfte, das Erforderliche

überſchrieben :

cinleiten , damit der Sieg errungen und benust oder der

werden in S. 18 die Begriffs von Geneingeiſt, Corp & geiſt und Kas ſtengeiſt, und in S. 19 das Beren und der hohe Werth der Kamos

.

der Corpsgeiſt und die Kameradidhafti,

Beſiegung und ihren Folgen möglichſt begegnet werde; ladichaft erörtert. Did in Beziehung auf legtere Geſagte iſt zu die ſpezieứe Verwendung der Streitfrifte den Abſichten gehaltvoll, als daß wir zu befürchten hätten, man werde es uns der Strategie gemiß und ihre Waffenthätigkeit dabei , nicht Dané wiſſen, hiermit ſpeziell darauf aufmerkſam gemacht zu iſt dann Sache der Tafiif, und die ſucceſſive Entwices haben. Dabrlich, es bedarf nur der Erinnerung an die Soenen des lung der Brauchbarfeit der Streitfråfte für die Zwede Wiederſehens unter Kameraden verſchiedener. Regimenter ?c. c im der Strategie und Zaftit bildet die Technif der ein,

zelnen Waffengattungen . "' Daß biernach das Wanit , Wo und

Bivouat am 25end einer beißen Solacht, um von der Wahrheit der empfoblenen Schilderung rich tief ergriffen zu fühlen ! Die Gründe erörternd, warum das erſte Kapitel nur mit eins

war am unſerer Unternehmungen in Bezie, hung auf den Feind 'der Strategie , das wie der Zafrif

leitenden Betrachtungen ſich befaffe, enthält zum Schluſſe noch det S. 20 eine ſebe gediegene Warnung vor Einfettigkeit. Die dafelbft

und die beziehungsweiſe Vorbereitung zu in ' erfolg ,

erfolgenden Unführungen bedürfen keines Commentarsi

denn die reichen Wie der Technik angehört, dürfte ebenſo Tebr Erfahrung bat bereits vielfältig beſtätigt, daß das Element des Viels geſchmeidige Krieges der Stereotypen erimangelt, indem nur denfelben ohne weitere Erörterung einleuchtend gefunden werden, feitigkeit zum Siegeführt , nichtaberftarre Einfeitigteit ( Fortſ. folgt. ) als daß, je nach dem Wirfungsfreiſe in der Armee, das zu ertrogen vermag. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. Les.ke in Darınſtadt und in defien Diizin gedrudt.

Mittwoch,

Nr . 3.

9. Jan. 1839.

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Allgemeine Militär - Zeitung. 31153

Großherzogthum Herreu.

von Gonegliano), der bereits vor 44 Jahren als Ober.

Nach einer höchſten Verordnung vom 13. Dec, 1838 befehlshaber der Welt. Pyrenåenarmee den glänzenden S

fon in Zukunft fein Secondlieutenant um die Heis ratbserlaubniß nachſuden , wenn er nicht nachzus weiſen bermag , daß er ein rentbares Vermogen von 12,000 fl. oder neben der Hälfte dieſes Vermögens eine jåbrliche Rente von 300 fl. mit ſeiner Verlobten in die

Sieg bei Villa : Nueva erkämpfte und nun aio sijábrts ger Greiß dem großartigen Aſyl ergrauter Helden und

Ebe bringe. ( Bisher mußte nur ein Vermogen von

voll bei der Krdnung in Pondon repreſentirte. Er trat

mit Wunden bededter Rrieger vorſtebt, -und Soult

( Herzog von Dalmatien ), der im Laufe dieſes Jahres, umſtrahlt von ſeinem Feldberrnrubm, Franfreich würde's

10,000 fl., außerdem aber das Vorhandenſein beſondes am 29. März ſein 70tes Jahr an. Der dritte der node lebenden Napoleonſchen Marſchålle, Victor ( Herzog

rer Umſtände, welche die Berbeirathung dem Wohl des

Nachſuchenden beſonders forderlich erſcheinen ließen , von Belluno ), wurde, nachdem er einige Monate vors her gefangen und gegen den damaligen Generallieutenant

nadgewieſen werden. )

. Blúcher ausgewechfelt worden war, am 11. Juli 1807

B ad en.

in Berlin zu dieſer Würde erhoben ; er záblt ießt 72

Durch höchſte Ordre vom 20. November 1838 iſt der Jahre und lebt zurückgezogen von den Geſchäfften, von Generalmajor und Gommandeur der Artilleriebrigade, der Politik und den Beziehungen zur jeßigen Regierung. » . faſollaye, auf ſein Anſudjen, von ſeiner bisheris Der vierte, Dudinot ( Herzog von Reggio) , ein Jahr

gen Berwendung als Mitglied des Kriegsminiſteriums jünger als ſein Waffengefåbrie Victor , bat feit dem Gouverneme

enthoben worden.

nt von Madrid ( 1823 ) ' feine Functionen mebr gebabt. Die wohlverdiente Rube am Abend ſeines

B a y er 11.

München , 29. Dec. 1838. Das Kriegsminiſterium

vielbewegten Lebens wurdeunterbrochen, als ſein Sohn

erhielt den allerhöchſten Auftrag, die noch im bieſigen por Algier in der Blüthe ſeiner Jahre das Leben vers Palais des verſtorbenen Feldmarſchals, Fürſten Wrede, lor; ganz Frankreich sollte dem betrübten Vater in Hoch. achtung ſeine Theilnahme. Marſchauſtab und Herzo befindlichen Militáraften hinwegräumen zu laſſen . würde erbielt er durch ſeinen Degen am beißen Tage der in auch nun werden Percuſſionsgewehre - Die Aspern ( ( 1809. ) In Jahreboben hatteWirs fiche Macdonald Larent ) dieſe Herzog von demſelben bayeriſchen Armee eingeführt, und zwar zur vorläufigen bei Erprobung auf die Weiſe, daß nach und nach von jedem den errungen , als er bei Wagram an der Spiße der

Regiment 2 Compagnieen damit ausgerüſtet werden.

vorrůcendent Colonnen mit dem Bajonnet das Centrum der Deſtreicher durchbrach. Schon lange zurücgetretent vom Schauplaße der Welt , iſt er ſoeben im Begriffe,

Großbritannien .

Dem „ Morning Herald" zufolge bålt es ro ſdswer, >

Recruten für die engliſden Linienregimenter zu finden, Frankreich zu verlaſſen und ſich auf die byeriſchen Ins daß man ſich genöthigt ſab , das erforderliche Körpers feln zu begeben ; auch ſein Haupt baben bereits 74 Jahre

maaß für dieſelben auf 5 Fuß 6 Zoll berabzuſeßen ; gebleicht. Der Techſte dieſer Marſchålle, Marmont, Herzog von Raguſa ( 1774 geboren ), erwarb rid den Marſdalsſtab ebenfalls 1809 in dem bißigen Treffen bei Znaym, das der Schlacht bei Wagram folgte . Der

aber auch ſo finden ſie ſich nur langſam ein. Frankreich

Der Tod des Marſchaus fobau gab franzöſiſchen lebte Regierungswedſel veranlaßte, daß er ſein Vaters Blåttern in Hinſicht auf die Marſdhålle Franfreichs zu land verlaffen mußte. Auf weiten Reiſen im Norden folgender Darſtellung Veranlaſſung: Von der Ernen . und im Orient hat dieſer berühmte General ſeitdem nung Napoleons leben gegenwärtig noch 6 Marſdålle reiche Materialien geſammelt zu den Werfen , die ihn von Franfreich . Zwei geboren noch zu den aditzehn neben dem längſt geſicherten Porbeerzweig aud den Feldherren , welche, wie der jeßtregierende König von Rubm eines denkenden und gewandten Schriftſtellers 1

Schweden, am 19. Mai 1804 mit der höchſten militaris

erworben erworben.. – Sebr merkwürdig iſt es , wie verſchieden

Ichen Würde geſchmidt wurden . — Moncey ( Herzog

die Wege waren, auf welchen das Sdidſat die übrigen

-

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von Napoleon mit dem Marſchalſtabe betſeideten Felds wie im Ratbe, war ſo vollfommen , als ſid, von dieſer reinen und ſtarken Seele erwarten ließ. Ein vollfoms

berren zum Ziele ihres irbiften Lebens fåtte. Pannes

( Montebello) und Beffières ( Iſtrien ) fielen ( 1809 u . men gerechter Mann mit dem grundfeſten Entſoluſſe , 1813) auf dem Felde , der Ehre; Murai ( 1815 ) durch ſich von Anderen ſo wenig mißleiten als ſchrecken, von ein Kriegsgericht; Ney ( Moskwa ) ( 1815 ) durdo den feinen eigenen Schwachen oder Selbſttäuſchungen ſich Spruch der Pairsfammer ; Bertbier ( Neuchatel)) ( 1815 ) ſo wenig , als durch die Kunſtgriffe anderer Meniden gab ſich in einem Anfade von Sawermuth , Brune verführen , betrågen oder dabinreißen ,, fo wenig durch (1815 ) um den Mißhandlungen eines wütheuden Volfs-

die vermiceliften Sdwierigkeiten ſich entmuthigen zu

baufens zu entgeben, ſelbſt den Tod. Mortier ( Tres Taſſen, als ibermüthig zu werden auf der ſchwindlichen viſo) fiel durch die Höllenmaſchine (1835); Perignon Höhe des Glůc8 : - ſo war dieſer große Mann , mogen ( 1818),, Serruriet (1829 ), Kellermann ( Valmy, mir ibn nun betrachten , wie er allein das ganze Ses 1820 und Befébre (Danzig , 1821 ) fraten im Silbers wicht von beinave verzweifelten Feldzügen aufreci bielt, baar des Greiſenaliers , Augereau ( Caſtiglione, 1816 ), - oder wie er einen gerechten - Krieg durch ſeines Geiſtes Maljena (Rivoli, 1817) , Davouſt (Auerſtådt, 1823) , Hülfequellen und ſeinen Mutb glorreich beendigte; wie Sudet ( Albufera , 1826 ) u . Gouvion St. Cyr ( 1830) er, gleich taub für die Stürme aller ertremen Meinun's zum Tbeil noch im fråftigen Mannesalter vom Scau. gen , über die rich widerſtreitenden Elemente ſeines polis plage des febens. Bon der Ernennung fudwig XVIII,. tiſden Rathes den Vorfik fübrte, oder wie er die Bils

ſind die Marſdalle Herzog' v. Coigny ( 1825 ) , Graf dung eines neuten Regierungsſyſteme für ein großes das erſtemal, taß ein fo ungeheueres

Beurnonville ( 1821 ) , Marquis Biomenil ( 1827 ? )

Bolf leitete.'

und Graf lauriſton (1828 ) geſtorben . Karl X. hatte

Erperiment von einem Manne verſudit wurde; oder

2 Maridålle, den Marquis Maiſon und den Grafen

endlid wie er von der Stufe bodiſter Macht , auf die

Bourmont, ernannt. Von dem König Ludwig Philippi ſeine Tugend ihn über die Ration erhoben , melde er erhielten der Orar Gérard , der Graf Clauzel, der geſchaffen und deren Geſchice er ,, ſolange ſeine Hilfe in dieſen Tagen verſtorbene Mouton ( Graf Pobau ),

erforderlich war, gelenft hatte , berabſtieg - mit der

der Marquis Groud y 'und der General Valée den Verehrung aller Partheien , aller Nationen, der ganzen Maridaujiab.

Menidbeit berabſtieg , auf daß die Menſdienrechte treu gewabrt blieben , und damit niemals an ſein Beiſpiel

· Napoleon und Waſhingtoni. ( Schl u 6. )

appellirt wurde von gemeinen Tyrannen. Dieß iſt die vollendete Glorie des großen Amerifaners : ein trium,

lo

1

Die angenehm fühlt der Freund der Menſchheit, der

pbirender Krieger, wo die Sanguiniſtiſchſten zu verzweis feln berechtigt waren ; ein glúdlider Herrſcher inmitten

Freund der Tugend rich erleichtert, wenn, der Betrad tung eines rolchen Charakters abgewendet , nun fein

aller Schwierigkeiten einer gånglid , unverſuchten Bahn ;

Auge auf dem größten Manne unſerer und aller Zeiten

fuhr , wenn das erſte Geſetz unſerer Natur es zieben

rubt – auf dem einzigen Manne, dem das Beiwort

bieß , und ein herrider , der , naddern er die bodiſte

aber ein Krieger, deſſen Schwert nur aus der Scheide

grog , das die Menſchen ſo leichtlinnig verſchwenden , Macht gefoſtet, mild und ohne Ditentation wünſchte, um die Verbrechen ihrer ſchlimmſten Feinde zu nåb. daß der Kelch von ihm genommen werden möchte , und ren, unſchuldig und geredt beigelegt werden mag ! In Waſbington erblicken wir einen wunderbaren Ges

der ſeine Pippen mit dem To Viele berauſchenden Tranfe

nicht weiter befeuchten ließ, als die feierlichſte und bets

genſatz zu faſt allen den Eigenſchaften und Fehlern, die ligſte Pflicht gegen Gott und Vaterland es geboten. wir oben an Napoleon betrachteten , und die ſo ganz geeignet ſind, eine gemiſchte Empfindung von Bewuns berung , Schmerz und Abideu zu erregen. Ganz ohne

Bis zu ſeinem letzten Athemzuge bebauptete dieſer große Patriot den Gbarafter eines Feldberrn, der ein Schirms

dabei mit geringeren Kenntniſſen ausgeſtattet, als man

Freiheitsfriege getragen , und befahl ihnen : ,,Ziehet ihn

vogt des Friedens , und eines Staatsmannes , der ein jenes glänzende Genie, das die Alltagsmenſchen blendet, Freund und Hort der Gerechtigkeit war. Sterbend ſelbit obne eine beſonders lebbafte Faſſungsgabe , und vermachte er ſeinen Erben den Degen , den er in dem fie gewöhnlich in den Mittelklaſſen der Geſellſchaft, ja nie aus der Scheide als zur Selbſtvertheidigung oder bei vielen wohlerzogenen Menſchen der unteren Stände zur Vertheidigung eueres Vaterlandes und ſeiner Freis findet, ſo ſtellt dieſer ausgezeichnete Mann ſich unſerer beit ; babt ihr ibn aber in dieſer Sache gezogen , dann Beobachtung dar in ſo beſcheidenen , ſo anſpruchsloſen Attributen, ſo völlig ohne alles das, was auf den erſten Blick auffallen und in Erſtaunen feben fann, als wäre

ſteckt ihn nicht wieder ein, nod gebt ihn aus der Hand,

ſondern ziebet es vor, mit ihm in der Hand zu falen “ ; Worte , deren einfach erhabene Beredſamfeit von den

er unbefannt durih irgend eine abgeſchiedene Region des Rednern Noms und Athens nicht übertroffen iſt. Die Pflicht der Hiſtorifer und der Weiſen aller Jabrbuns geſundes Urtheil, ein feſt in ſich beſchloſſenes Gemüth, derte wird es ſein , dieſes erlauchten Mannes bei jeder

Privatlebens gewandelt. Aber er beſaß ein ſicheres und das reine ruhige Klarbeit durch feine leidenſchaft , ja durch feine Empfindung trůben ließ ; einen fråftigen Vers

Gelegenheit feiernd zu gedenfen , und bis zum Ende aller Zeit wird der Fortſchritt, den unſer Geſchlecht an

ſtand, der durch alle Hinderniſſe vielmehr ſich bindurch. Weisheit und an Zugend macht, ſich an der Verehs rung proben , die man zollt dem unſterblichen Namen umging , als überſprang . Sein Muth, in der Solacht Waſhingtons. “ arbeitete, als bindurchörångte," ſie lieber wegräumte und

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ferner in S. 5 : ,,Wenn der Unterſchied blos in der Unis

Lite ra t u r. Tattit für Subalternoffiziere der Infanterie form beſtebt, babe die Trennung feinen Rußen (!-);

endlid in und Cavalerie.

( Fortlebung . )

zweites Kapitel. Die Truppen als Werfzeuge ! Der Taftit betra dytet. El beginnt mit dem Motto : Die Truppen for dem Unführer das, ivas die Waffe in dir Şand des fecero ift ; er muß allo inre ftarten und

Itwaden Seiten kennen , und ſie mit rid tiger Anwendung . Die I. Abtbeilung dieſes Rapitels ( S. 43 bis 46 ) überſchrieben : Råbere Bezeichnu'ng des Begriffs von Laftit , erörtert im s. 1,1 womit die ifter Stärke und Schwäche zu gebrauden verſtehen . "

6 ,,

jeder der ver:

ſchiedenen Infanteriearten Tei ro wichtig und ehrenvoll, daß feine ein Recht babe, ſich über die andere zu erbe: ben ; doch mufje jede dahin ſtreben , das zu werden , w as Tie ſein ſoll. "

Mit derſelben practiſchen Einſicht und evidenten Klarbeit als in dem weiteren Inbalt der angeführten

SS. die Eigentbůmlichfeiten dieſes verſchiedenen S0118 unter Andeutung aller Nuancirungen der , je nad den

Verbåltniffen relativen Beſtimmung der leichten und Finieninfanterie angeführt werden , folgt in deri nådh , ſten ss. cine ebenſo gediegene Schilderung in Beziehung

Zattit fich insbeſondere zu beſchafftigen hat, und in s. 2 auf die übrigen Waffengattungen. den , formellen und intellectuellen Theil derſelben, ſowie

Bei Erörterung der Eigentümlichfeiten der leids

and : aus welchem Geſichtspuncte diz Theorie des leßs ten Savalerie ( S. 8 ) außert ſich der Hr. Derf. über teren betrachtet werden muß. Man kann olitandige die Qualification dazu alſo : ,,Ihre vielſeitigen Dienſt: und Wabres nicht wohl bündiger und einleuchtender leiſtungen machen perſönlidie Ausdauer, Gewandtbeit

darſtellen, als es in der genannten Ss. geſdieben iſt. im Reiten und im Gebrauche aller Waffen, Verſchlaa. Der Andeutung des Eingange : Mottos: die Theorie Tout eine Betrachtung und feine poſitive Lehre ſein " entſprechend, wird in $. 2 ſebr conſequent und richtig angeführt : ,, die Theorie des intellectuellen Theils der Zaftit fann nur Fingerzeige geben , nur guten Rath

genheit und Kübnbeit, ſowie gånzliche Berachtung jeder Schwierigkeit zur Bedingung. Die Offiziereinsbeſondere müſſen intelligent und mit dem Kriege möglichſt vertraut ſein , denn das Beobachten feindlicher Handlungen, das Ausfundídaften feindlicher Abſichten ſept viel Befannt:

ertbeilen " 2.

(daft mit den Ereigniſſen im Kriege voraus und ver ,

Die Richtigkeit der hierbei angeſtellten

Folgerungen bedingt es quasi, daß jeder Subalternoffi: langt viel Taft im Urtheilen und Handeln " ?c. jier das Werf mit Aufmerkſamfeit ſtudire , indem nicht

Von der mittleren Cavalerie wird ( S. 9) ein hober

Veicht ein anderes ihm in so reichbältiger Fülle die Mit: Grad von Gleichmuth im feindlichen Feuer und Ents tel bieten durfte, die empfohlene, nothwendige Befannte ſchloſſenheit beim Angriffe verlangt ; insbeſondere aber (daft mit Erfolg zu madjen und ſomit zur Qualitåt fou lie viel Manovrirfábigkeit befißen , um ſdyneu bei eines Túdrigen in ſeiner Sphäre ſich zu erheben .

der Hand und der Infanterie und Artillerie doch nire

Die II. Abtheilung des zweiten Kapitel 8 gends hinderlich zu ſein uc. Eine Beziehung, deren ( S. 46-66 ) überſdırieben : rvon den verſchiedes Nichibeachtung nur alizuháufig ſchon großes Unbeil gee nen Truppengattungen, ihren Eigentbůmlichs ſtiftet. - In §. 10 wird den Subalternoffizieren der feiten und ihrer Beſtimmung “ , erörtert in $. 3 , Artillerie darauf hin , daß ſie rückſichtlich deſſen , was wie der zwecmåßige Gebrauch der Truppen fich baupt-

zur Erzielung der beabſichtigten Feuerwirfung gehört,

fåchlich auf die genaue Kenntniß ihrer Eigenſchaften grúndet ; bandelt im S. 4 von der Infanterie im auges meinen ; in den SS. 5 u . 6 von der leichten und finien. infanterie ; in s. 7 von der Savalerie im Allgemeinen ; in den Ss. 8 u . 9 von der leichten und linicncavalerie; in s. 10 von der Artillerie; in S. 11 von der Eintheis lung der Feldartillerie und der Beſtimmung ihrer bes

faſt immer nach eigenem Ermeſſen bandeln müſſen, ,, ein bóberer taftiſder Bildungsgrad" nothwendig craditet. Um ſie jedoch, wie es ſcheint, vor Selbſtüberſchåßung z11 warnen, wird ſogleich weiter erörtert , daß und warum eine Rangverſchiedenbeit unter den Subalternoffizieren der drei Hauptwaffen in der Natur ihrer friegeriſden leiſtungen nicht begründet ſcheine.

ſonderen Arten , und in $. 12 von den Genietruppen und deren Beſtimmung .

In der III . Abtheilung des zweiten stapitels (S. 66–79) úberſchrieben : ,, Von der Schnelligkeit der Bewegung der verſchiedenen Truppengat.

Es werden bier die Beſtimmung, die Tugenden und

Eigentbůmlichfeiten der verſchiedenen Truppengattungen tungen , handeln der S. 13 von den Entfernungen,

ſehr charakteriſtiſch und belebrend geſchildert, und er, auf welche die Schåßung der Schnelligfeit der Bewes ideint die Erläuterung der aus der Erfabrung abſtras gungen der verſchiedenen Truppengattungen am noth . birten Pebrjage durd factiſche Beiſpiele insbeſondere wendigſten iſt; die ss. 14 , 15 u . 16 von den möglichen Peiſtungen der Infanterie , Cavalerie und Artillerie in Das in $. 4 über die Infanterie Geſagte iſt insbes dieſer Beziebung auf günſtigen und ungünſtigen Boden

inſtructiv .

ſondere anſprechend und richtig. „ Die Haupteigenſchafo und der $. 17 als Solußraiſonnement , ron den Rück: ten einer guten Infanterie : Ausdauer iin Marſchiren und ſidsten, welche die Verläſſigkeit der mitgetheilten Anga: Sicherheit im Schießen , ſowie im Gebrauche des Ba, ionnets , meint der Hr. Verfaſſer, rollen zwar alle Ins

bent bedingt .

Die erfolgten Angaben über die Schnelligkeit der

fanteriearten mit einander gemein haben , doch ſei ibre Truppenbewegungen ſcheinen ficher, ja man wird ſogar Beſtimmung berſdieden , weßhalb eine jede ſich auch in der Regel eher mehr als weniger des relativ ange. durch beſondere Eigenthümlichkeit auszeichrien müſſe" ic.; deuteten Raumes zurůdlegen können , weßhalb es be:

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ſonders råthlich ſein dürfte, der im s. 17 enthaltenen richtig , die Kenntniß davon: durch welche Geſtaltung und Regel : „dem Feinde lieber zu viel als zu wenig Schnelligkeit zuzutrauen , damit man von ihm nicht ſo leicht überraſchtwerde' , ſtets eingebent zu ſein. Gleiche Beachtung verdient die weitere Anführung: ,,die Schnelligkeit der eigenen Truppen , namentlich der ers warteten Verſtårfungen, lieber zu niedrig als zu bodo in Anrechnung zu bringen, damit man die Widerſtandós mittel nicht zu früh erſchöpfe. " Ueberhaupt iſt die in dieſem s. erfolgte Erörterung der Einwirfungen in melius et pejus unverkennbar aus der Erfahrung abſtra . birt und daber vollauf beberzigenswerth . Die IV. Abtheilung des zweiten Kapitels ( S. 79- 110 ) überſchrieben: „ 3 eritdrungsfå hig, keit der verſchiedenen Baffengattungen ,

des Bodens die Sprunghöhen , Sprungweiten Einfallwinkel großer oder kleiner werden , und welche Zerſtörungsfähigkeit das Geſchoß auf die verſchiedenen

bandelt s. 18 von den Schwierigfeiten , die Waffenwirs

Cavaleriſten , der in den Fall fommen fann, Gerdüße

Entfernungen bat , damit ſie darnach ihre Aufſtellung und Bewegung einridten fonnen , die practilde

Seite der Artilleriewiſſenſdaft für Infante. riſten und Cavaleriſten genannt" , und am Schluß dieſes S. die bekannte Lebre dem Gedächtniſſe empfoblen : ,,daß die Wirkung der Kugelſchüſſe aus boch ſtebenden Geſchůßen bedeutend geringer und das raſirende Feuer das verbeerendſte iſt.“ – Entbålt auch §. 25 eben nichts -

Neues, ſo iſt doch darum ſein Inhalt nicht minder ins ſtructiv, zumal als alle Erörterungen febr einleuchtend gegeben ſind. Bemerkenswerth für den Infanteriſten und

kung auf den Feind genau zu beſtimmen ; in den ss. gebrauchen zu laſſen , iſt inebeſondere: „ daß aus Hau . 19-27 von den Feuerwaffen ; s. 19 von den Tref, bißen geſchoſſenen Kartåtſden eine bedeutende fürzere fertabellen beim Schießen ; S. 20 von der Wahrſdeins Schußweite und geringere Wirkung, die Haubißen ſelbſt lichkeit zu treffen und worauf ſie ſich gründet; $. 21 yon aber auf größere Entfernungen in ebenem Terrain un . der Zerſtörungsfåbigkeit der Geſchoſſe aus Handwaffen gefahr gleiche Wirkung mit dem Sedispfünder baben, im auf verſchiedene Enifernungen ; S. 22 von dem Einfluß, unebenen Terrain jedoch, wo Rolſchüſſe nicht anwend, welche beſondere Dertlichkeiten 2. auf die Wirkung des bar ſind, vor allen Kanonen den Vorzug verdienen .“ Geſchůßfeuers baben ; SS. 23 u. 24 von der wirkſamen Das s. 26 unter Umſtänden als leicht geſchilderte Er. Kugelſchußweite der Sechs ,. und zwölfpfünder und ihrer ſticken der Granaten, durch feſtes in die Erde drůden des Zerſtörungsfähigkeit; SS. 25 u. 26 von der Wirkung der Brandloches, durfte immerhin ein zu gefährliches Erpe. Kartåtſchen und der Haubißgranaten ; s. 27 - 30 von

riment bleiben , als daß nicht in der Regel die nådſte

den blanfen Waffen ; S. 27 von der Panze und dem Umgebung eines ſolch ungebetenen Gaſtes es vorzieben Bajonnetgewehr ; S. 28 vom Degen und Såbel; S. 29 route, durch momentanes zu Bodenwerfen der ſchädlichen

von den Vorzügen und Mängeln dieſer Waffen ; s. 30 Wirkung dieſes unfreundlichen Beſuche fich zu entziehen. von den Urſachen , we balb die Wirfung der Waffen

Mit der Benennung

Granatfartå trden " , wie

im Kriege mit ihrer Zerſtörungsfähigkeit in feinem Ver. man in neuerer Zeit die befannten Shrapnels getauft, båltniß ſtebt.

deren ſchließlich noch in dieſem S. Erwähnung geſchieht,

Obgleich die durch den Gebrauch der Waffen auf fönnen wir uus nicht recht befreunden .

Startåt de

den Gegner bervorgebrachte Wirfung noch weit weniger granate ſollte man unſeres Erachtens dieſes neue Ge. genau rich beſtimmen laſſe, als die Schnelligkeit der ichoß nennen, da es eine mit Rartåtſchen (kleinen Blei. Bewegung eigener oder feindlicher Truppen , weil die kugeln ) gefüllte Granate iſt, welche abgeſchoffen wird. den Erfolg beſtimmenden Einwirkungen ungleich zabl. Indeffen wie man die Kinder tauft , ſo heißen lie, und reicher ſeien , ſo glaubt doch der Hr. Verf. laut S. 18 , e8 bandelt ſich hier am Ende nur darum, den richtigen man dürfe ſich dadurch nicht abhalten laſſen , den Ges Begriff mit der Sache zu verbinden. Das zuleft wiro genſtand in Betracht zu ziehen ; der Krieger babe uns kende Geſchoß ſind allerdings Rartåtſden und in ſo fern ftreitig die triftigſten Gründe, mit ſeinen und des Feins würden die Benennungen " Eartåtro granate und des Waffen ſich befannt zu machen. In s. , 19, welcher Granatfartåtiden relativ , je nachdem man der actis insbeſondere die Unzuverlåffigfeit der bei Schießübungen ven oder paſſiven Parthei angebdrt ; indem man mit und verſuchen gewonnenen Treffertabellen , durch die gleicher Giltigfeit ragen könnte : wir haben Kartåtſch . Reſultate der Erfahrung, darthut, werden dieſe Labels granaten nach dem Feinde geworfen , und : wir ſind mit len, rebr paſſend, mit den roth gezeichneten Feuerlinien Branatfartåtiden beſchoffen worden. *) Uebrigens der Ingenieure bei Darſtellung ibrer Verſchanzungen ſcheint uns auch die Behauptung irrig , daß nach dem

verglichen, welche zwar die Zweckmäßigkeit der gewähls Springen der Eiſenbúde die bleiernen Kugeln nach allen ten Form , nicht aber den guten Erfolg der Vertheidis Richtungen berumfliegen; fie müſſen wohl, vermoge des gung beweiſen fónnten, der bekanntlich von moraliſden bekannten Gerebes der trägheit, hauptſächlich der Ridtung fol: Bedingungen abhångig ſei. – Die Erörterungen der gen , zu welcher fie durch den Flug der Granate den Impuls SS. 21 u. 22 úber die Bedingung der Feuerwirkung aus erhalten haben , und liegt hierin , Toviel uns bekannt, die Baupts dieſes neuen Geſchoſſes, deſſen Sửußweite und Zerſtös Sandwaffen der Eigentümlichfeit des ,Hrn. Vrfs. wirkung entſpredend ,ſind, búndig und , klar beſprochen enthalten tungsfähigkeit dadurd die feither erreidten bedeutend übertrifft.: ( Fortſegung folgt. ) aber meiſtens nur zur Genüge Befanntes. In der , S. 22 - 26 erfolgenden practiſchen Schildes

rung der Eigenthümlichkeiten der Geſchüße und ibrer algemeinen und beſonderen Wirkſamfeit, wird $. 24 ſehr

*) Wie wir ſeit dieſer Bemerkung ohntängſt aus Nr. 79 x . dieſer Blätter , Jahrgang 1838 , erſehen , wird Seitens der Techniker dieſe Diſtinction auch wirklich gemacht.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Diizin gedrudt.

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Samſtag,

Nr. 4.

12. Jan. 1839.

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TL

Allgemeine Militár - Zeitung . Hist

Das Equitationsinſtitut in Salzburg.

Die Pferde werden durch eigens dazu beſtimmte

ausgezeichnete Cavalerieeffiziere zugeritten, und bei die, In Deſtreich buldigt man durchweg dem Grundſaße: Ter Dreifur natürlich vor allem darauf hingearbeitet, Bon Allem ſidi beſtmöglidit unterrichten ,, Alles zu průsmöglidite Rube und . Siderbeit in dieſe Tbiere zu brins fen , das Beſte berauszuſuchen, das Erprobte einzufüb. gen . Die nun complet fertig gemachten Pferde werden ren,, und – nidt davon zu ſpreden. Daber fommt es, mit einem eleganten Ordonnanziattel und Zaum an den daß wir von ſo manden núßlichen Anſialien und Eins treffenden Siabsoffizier, der carum dienſlich muß eins ridtungen im oſtreichiſchen Heere nur ungolfommene gekommen ſein , abgeſendet, und ein vertrauter Huſar -

Kenntniß erlangen , oder nur ſpåt, oft zufällig, davon der in Salzburg ſtehenden Diviſion bringt das Pferd gleichfalls nid )t allgemein bekannt ſein dürfte, iſt das ſeine Uebernabme leicht zu bewerfſtelligen fommt. Er

unterrichtet werden . Eine ſolche núbliche Anſtalt, welde entweder bis in die Garniſon , oder doch To weit, daß

idon vor mehreren Jahren ins Leben getretche und in inſtruirt den Uebernehmer genau über die Art der Bes

Salzburg etablirte Equitationsinſtitut, von deſſen Zweck und Einrichtung wir aus den Cartons aus öer Reiſe mappe eines deutſchen Touriſten, geſammelt und bers ausgegeben von Rarl v. Hailbronner, Stuttgart

bandlung im Stall und im Reiten , und überbringt zugleich eine ſdriftliche Relation, worin die Gemüths, und Temperamentseigenſdaften , das Nationale , Bes

ſd lågsvorſchriften , furz die ganze Eigenthümlich feit und

und Tübingen, Verlag der J. G. Gotta'ſchen Buchs Erforderniß des Pferdes genau beſdiricben iſt. In der bandlung 1837, die nachfolgende nabere Beſdreibung Eingabe ſelbſt aber muß der Stabsoffizier zu ſeinem entlebnen.

eigenen Beſten die Anforderungen bezeichnen, welche er

,, Eine ſchöne Anſtalt, die ganz den menſchenfreunds an das Pferd macht, oder die man an ihn als Reiter lichen Sinn des gegenwärtigen Kaiſers beurfundet, reben

maden darf, und nade dieſen Angaben wird die Auss

wabl für ihn getroffen, je nachdem er corpulent, ſchwad , ångftlich oder" kráftig und entſchloſſen ſich ſchildert. Und der Preis für ein ſolches feblerfreies, edles, ganz fromin gerittenes Pferd iſt 160 Fl. C. M. Welche Woblthat die für den ungeübten Reiter, wie ſelbſt für den Dienſt iſt, der ro båufig bei der Infanterie wegen Brouillerie mit dem Pferde unverlaffig gemacht wird, mag . Jeder entſcheiden , der mit 50 Jabren zum erſtenmale im les ben auf's Pferd ſteigt, um ein Bataillon im Feuer zu avancirte das Recht, Tide ein Cavaleriepferd auszuwab. ererciren ." Die bier geſchilderten wohltbåtigen Einwirkungen len, womit aber bei der auf ganz andere Zwede gerichs

wir ſeit einem Jabre in Salzburg errichtet. Es iſt ans erfannt, daß bei dem ſtets langſamer vorſdreitenden Avancement der jebigen Friedensjabre, der meiſiens soon betagte Infanterieoffizier, melder in die Charge des Stabsoffiziers vorrúdt, mit manchen Schwierigkei, ten zu fåmpfen hat, da außer dem Roſtenpuncte der Pferdeanſchaffung, beſonders die gånzliche Ungewobns heit des Reitens ſeinen Functionen bemmend entgegen, tritt. Schon långere Zeit batte daher jeder zum Major

teten Dreſſur dieſer Pferde nidt viel gewonnen war. dieſes Inſtituts auf den Dienſt und die dfonomiſden Der Kaiſer befabl daber, in Salzburg ein Equitations, Berbåltniſſe der angebenden Stabsoffiziere ſind gewiß - Inſtitut zu errichten , welches die Beſtimmung bat, den ſo einleuchtend, daß fie wohl Niemanden im geringſten

neuen Infanteries Stabsoffizieren complet rittige, ihren jweifelhaft erſcheinen können; denn es fann immer nur Erforderniſſen anpaſſende Pferde zu bilden . Die fåmmt. alo ein glüdlider Zufall betrachtet werden , wenn ein lidhen Geſtüte des Reiches ſind angewieſen, ausgezeichs neu ernannter Stabsoffizier im Momente des Bedarfe

! Rete Remonten an dieſe Anſtalt abzuſenden, welche dort ein gut gerittenes braudbares Pferd um einen civilen ſcrupulds geprüft und nur dann angenommen werden, Preis erhalten fann. Dergleichen gut dreſſirte, und den wenn ſie ganz fehlerfrei gefunden werden . Allein audi perſonlichen wie den dienſtliden Anforderungen geeigs

in dem Falle , wenn ſolche Pferde im Verlaufe der Bes nete Pferde finden ſich nicht ſo håufig, und nichtſeltener handlung nicht allen Anforderungen entſprechen , bat weiß der Beriber und Verkaufer eines ſolchen Pferdes, die Anſtalt das Recht, ſie in ihre urſprüngliche Geſtüte die gedrångte fage des Offiziers wohl erfennend, den zurůdzuſenden.

grobimdglichſten Dortheil davon zu ziehen. Es iſt daber

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leicht erflårlich, wie ein zum Major avancirter unbes dig und folgert 3111cßt, daß die geſchilderten Eigen , Mebrzabl, weil ſelbit die von Hauſe aus Vermögenden, furdibaren Waffe maden. - S. 28, vom Degen ( pres

mittelter Infantericoffizier, und unbemittelt iſt die große thümlichkeiten daſſelbe bei geldigier Fübrung zu einer bis ſie zu dieſem Grabe gelangen, in Folge des gerins

dend , berúgt der Ør. Berf. die Peidrinteit des fran.

gen Soldes der unteren Grade, den großeren Theil ibres sofiſchen und ſagt bierbei ſebr ridtig : ,, 68 fommt nicht Vermögens oder das ganze werden zugereßt haben, nur blog darauf an , ſeinen Gegner tobtzuſtechen , ſondern ower wird vermeiden fónnen, eine Schuld zu contras man muß auch feindlide Bajonincipoße und Såbelbiebe

biren , die um ro drůdender wird , je ſithneller das Kas abwehren fónnen , was ſoon eine farfe Klinge erfor. I

pital ſich verbraucht, oder bei einem unglüdlichen Zus falle ganz zu Grunde gebt, und alsbald wieder erſcßt

dert." Sofort empfieblt er den Såbel aud als Bewaffo nung für Infanterie und Artillerieoffiziere und bemerft

werden muß.

bierbei, daß ſeit den blutigen Erfabrungen der Sdlacht

Gegen die allgemeine Einführung der Equitationes . inſtitute låßt ſich zwar einwenden, daß fie, aus Grins den , die weiter feiner Erörterung bedarfent, nur in großen Staaten, wie Deſtreid), julafig ſind ; allein unzweifels baft will es uns erſcheinen, daß auch in kleinen Staaten

von Jena die Offiziere der f. lachrijden Armee damit verleben ſeien . Die im Berlauf der weiteren Erdrterung úber den Såbel, an defſen Klinge geſtellte Bedingung: daß ſie ſtarke Hufnagel zerbaue " möchten übris gens nicht viele Jufanteries Offizierswaffen zu realiſirent

dieſelben wobltbltigen Zwede , die ein ſolches Institut vermogen. Ein Beweis , daß ſelbſt in wichtigen Bezies

gewahrt, auf andere Weiſe voukommen und mit wenigen Bungen der friegeriſden Ausrüſtung das Zwedmdßige Rojten ſollen erreicht werden fönnen . Das Inſtitut in nod nicht aulgenuein zu dominiren vermag.

Sebr

Salzburg diene nur als großartiges Vorbild und Mus richtig wird ibrigens ferner bemerft : ,,im Handgemenge ſter. Die Gelegenbeit zur Erreichung dieſer Zweđe dürfte fommt es auf tüchtige Hiebe und fidere Paraden, aber ſich überall då finden , wo Pandgeſtüte und Marſtåde nicht auf zierlide Finten an " 2. – Aus der erfolgten beſteben , und wo es in der Regel nicht an befoldeten Andeutung des Verfabreng beim eigentlichen Gebraude Stallmeiſtern und Bereitern feblt. Wird bei folden Aue

des Såbels, ergibt lid unverfrunbar, daß der Hr. Ber.

ftalten die Einrichtung getroffen , daß ſtets einige gutges faſſer practiſch erlebt, was er ſo lebendig ſchildert. Auf rittene, für den Infanteriedienſt eigens dreſſirie Pferde, dieſe Erfabrung bin geldiebt es aude wobl, daß er den je nad dem muthmaßliden Bedarf, in Bereitſaft ftes

trummen Sibel, als die tauglicite Waffe des leichter

ben, und ſind die offiziere, welche Pferde aus der An, Reiters bezeichnet, indem fich damit leidt bauen laffe, laſſe ſtalt bezieben,, gehalten, den Remontepreis zu bezablen, bei jedem Þiebe die Kraft fich immer da concentrire, mo ſo falen dem Staate nur die Unterhaltungskoſten für die Krüminung den Körper treffe, måbrend der gerade cine fleine Angab! Pferde zur faſt, cine Summe , welche Såbel Stoke oder Hiebe mit dem Ende der Älinge in Betracht der Nußlichfeit ibrer Verwendung , faum in bedinge , welche beide romierig feien . Wenn zuleßt noch die Bebauptungen einiger beo . Anſchlag zu bringen ſein dürfte. Für die Ausfübrbarkeit

einer ſolchen Einridrung Reben uns die idon vor lån. retifer über die zweđmabigſte Form des Såbels berúbrt · gerer Zeit vernommenen Peußerungen eines erfabrenen,

werden , ſo glauben wir, es verlobne nicht der Můbe,

in ſeinem Fache ausgezeidneten Stallmeiſters zur Seite, darauf einzugeben ; denn gerade dieſer Punct fdeint womit wir zugleich andeuten wollen , daß die Idee zur uns einer jener zu ſein , der in taftifcher Beziebung

Realiſirung einer ſolden Einridrung ſoon frůber bei minder durch die techniſde Lüchtigfeit der Waffe , alé ns

tander , und nicht erſt durch Kenntnißnahme jene des Waffenfábrers entſdeidend wird. Gleicviel

von dem in Deſtreich beſtebenden Equitationsinſtitut in daber, von welcher Form die Waffe rei, wenn nur fters die Qualitat ihrer Beſchaffenbeit dem angeführten Prár bicate im Allgemeinen , die des Waffenfábrers aber

uns gewedt worden iſt. Literatur.

Derſelben insbeſondere entſpridt. 418 wabrer Practicus bemerft ber hr. verf. s. 29 : Die Anſichten von dem Wertbe einer Waffe würden

Daftit für Subalternoffiziere der Infanterie weit ideniger verſchieden ſein , wenn man die eigentbomto e etwas und Cavalerie.

( #oriferung . )

Die blanfen Waffen werden in $. 27 . auf gleich intereſſante und erfoodpfende Weiſe abgebandelt. Nad

lichen Verhältniſſe der Kampfer im Handgemeng mebr vor Augen gebabt und das entfdbeidende Prinzip midt in der Zerſtörungsfåbigfeit der Waffe ausſdließ.

dem insbeſondere die Wirfung des Stoßes und des Hies lid geſucht bătte." So gewiß wabr diele Bebauptung deß verglichen und ihr gegenſeitiger Werth beſtimmt iſt, ebenſo ſebr liegt es aber aud in der Natur der

worden , erörtert der Hr. Derf. die Eigentbümlichkeiten Sache, daß ſolche Varietät der Anſichten beteben muß,, und den Wert der einzelnen Waffen , als : der Panze, denn ſolange in der großen Mebrzahl meiſt nur reine des Bajonnetgewehres , des Degens und des Såbeid . Theoretifer das Feld der Mifitårliteratur cultivirent,

Das über die Panze Geſagte iſt erſchöpfend und gut, wird feine allgemein practiſche Ernte zu erwarten fein . Sbr bober Rang : ,,als Rönigin der Waffen , wie ſie Nur was aus der Erfabrung ſelbſt gefchopft iſt , oder oft genannt worden , glaubt der Hr. Verf. bedinge die mit Beſtimmtheit aus derſelben abſtrabirt werden kann , Artigteit, ibr den Vortritt zu geſtatten. Ueber dad Ba. låßt ſich in unſerem Fade mit Nußen für Andere theo

febr Fachverſtins jounetgewehr außert ſich der Hr. Berf. Tehr

retiſch wieder geben ; rein Theoretiſches bagegen, d. b.

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Solcher, das auf bloße Phantaſiegebilde oder rein wir, ſendaftliche Abtractionen baſirt iſt, dient in der Regel nur dazu , geſunde Begriffe zu verwirren oder irre zu leiten . Mochten dode endlich die Herren Reintbeoretifer practiſder in ihren Forſchungen , gewiſſenbafter, und

ibnen getroffenen menfch en lo ziemlide fleidi " i . -. Der Artillerie macht der ør. Berfaffer einen geringeren Vorwurf und leitet er die Urſache ibres beſſeren Edießend aus dem Umſtande ab, ,,daß bei ihr meiſtens die Offiziere beſtimmen, wenn, wobin und wie -

vorfidriger in ibren Bebauptungen werden , Männer gelooſſen werden soll, wåbrend dieß bei der Infanterie aber von Gebalte des geebrien ørn. Verfaſſero, durd mehr der Widfübr. des Einzelnen überlaſſen bleibt " 26. Erfabrung und gediegene wiſſenidaftliche Bildung, in Es muß allerdings angenommen werden, daß die eigen . Praris und Theorie gereift, fich veranlaßt füblen, den tbůmliden Verhältniſſe, unter welchen ſie wirfen , Tebr

reidbaltigen Sdaß ibres practiſden Wiſſens ourd an. weſentlich auf den Erfolş der Waffen der verſdiedenen gemeſſene Veröffentlichung zu vervielfältigen ! - In dem Truppengattungen influiren, indeſſen dürfte dode der .

Weiter Geſagten , räumt der Hr. Berf., à la Souvarov, den fürzeren Waffen den Vorzug ein. Dbne reiner Ans ficher, welche evidenierweiſe auf die Verbåltniſſe des Cas valerie . Handgemenges bafirt iſt, ſpeziell entgegentreten zu wollen , fönnen wir uns nicht enthalten , einen Fall aus unſerer Erfabrung zu recitiren, wobei das Bedürf. niß långerer Waffen füblbar geworden , und woraus fide abftrabiren laſſen dürfte, daß der adoptirte Grund, ſag der Vielſeitigfeit aller Beziehungen im Kriege ſelbit in den lebten Details not fich nuancirt. 418 nämlich wåbrend der Saladt von Reipzig am 18. Oftober des Nadmittags die der Poſitionsartillerie vor Stotterit låſtig gewordenen ruffiſden Tirailleure vom franzöſiden 8. Huſarenregiment niedergeritten worden waren , oder

Hauptgrund des angedeuteten Mißverbåltniſſes in dem verſchiedenen Grade der techniſden Ausbildung liegen. leider verſteht es die Infanterie noch nid )t aügemein, mit dem Sdónen auch das Núbliche zu verbinden, und es fanu ibr nicht zur Entſchuldigung gereiden , wenn vielleicht bei Anderen das ungefebrte Derbåltniß ſtatt. findet ; denn, gelebt man fåbe den erſteren Punct ſogar bis zur unmilitariſchen Nonchalance verwahrloßt, ſo würde es doch immerhin eine unverzeibliche und ſebr folgenreide Berirrung bleiben , blos um ſich vor folde miffa digem Ertreme zu wabren, auf Unfoſten des Pracs tuſden , in das Entgegengeregte zu zerfallen. In Betreff der Wirkſamfeit der blanfen Waffert, erinnert der Hr. Verfaſſer : ,, 8 ſei dieſelbe im Gefecht

picimebr dicſe Lirailleure fide größtentbeils vor denſels

deßhalb nidot bodo anzurechnen , weil die Zruppen ſelten

ben zu Boden geworfen hatten , ſab man die Pferde

bolig bandgemein werden , und die eine Partbei ge .

robeu úber die Tirailleure wegforeiten und die Huſaren

rodbnlido rdon umfehrt, bevor es zum wirkſamen Wafs

Rich vergeblich bemůben , ibre liegenden Gegner zu ders fengebrauche fommt. Hier wirfe alſo die Furcht vor der wunden. Die kurzen Såbel derſelbeu erreidten faum Gefabr mebr, als Spiße und Soneide, wåbrend es beim die äußere Zorniſter and und die ſchöne Ultate wåre Schießen immer noch zweifelbaft bleibt , ob die Kugel gang erfolglos geblieben , båtte nicht nadfolgende Ins treffen werde. " Sebr richtig aber fügt er nod binzu : fanterie, durd überraldend plóblides Erſdeinen, aus ,,Es wäre jedoch gefábrlich, die Wirkung eines Infants dem nach dem Abreiten der Huſaren verfliegenden Staube teries oder Cavalericangriffo nur von dem entſchloſſenen mitten unter den aufſpringenden Ruſſen - die, ju ibrem Vorrúden erwarten zu wollen , man müſſe immer" dars Rubme ſey es geſagt, ſogleich wieder zu feuern Miene auf gefaßt ſein , daß der Gegner Stand balten werde, madoten - einen großen Tbeil derſelben decontenancirt und folglich nid)t uur mit guten Hiebe und Stoßmafo

und gefangen genommen. fangiere oder Reiter mit lån. geren Såbeln ,würden den zu Bodeu gelegenen Ruſſen åbel mitgeſpielt baben , und ung will, auf jene Wabr. nehmung bin, bedånfen : die Normallånge des Cavales rieſåbets mußte immerbin ſo beſtimmt werden, daß der

fen verleben , ſondern auch in ihrem nachdrůdliden Gebraude geübt ſein . " Regel iſt, was uns der Herr Berfaffer bier geſagt; indeſſen , ſelbſt in dem Falle deb völligen Handgemeinwerdens , glauben wir nicht, daß der gegenſeitige Berluſt an Todten und Verwundeten

Mann in gebúdter Haltung vom Pferde berab, mit der

Febr groß ſein dürfte. Das Handgemenge befoleunigt

Såbelſpiße ſebr nabe den Boden berübren fann, indem die Entſcheidung, erbóbt aber darum die Verluste nidir. ſonſt in dem Hinftreden auf das Geſicht, Zirailleuren

Zur gångliden Bernidhtung des Gegners gebórt ein bober

ein rebr einfaches und practiſdes Univerſalmittel fide Grað individueller Erbitterung oder Radſuchs, der ſelo feu vorbanden iſt. Der Erfolg der zuerſt aufeinander darbóre, der Waffenwirkung bis an ſie gelangter Reiter Stoßenden entdeidet daber in der Regel allgemein, und fide zu entzieben. In Beziebung auf das ſtattfindende Mifverbåltniß dieſe Entſcheidung erfolgt raſd , indem der Reſt fliebs, der Zeriidrungsfåbigkeit zur wirfliden Zerſtörung, auſs oder ſich ergibt. Die Dauer des Handgemenges iſt alſo

ſert ſich der Hr. Verfaffer, je nachdem der Philantrop nur furz, und im Verbältniß deffelben fteben die Verluſte. oder der Miſantrop darüber urtbeilt , glüdlicherweiſe

Groß aber iſt die durde das Handgemenge bervorgerus

oder leider nicht unwabr, in $. 30 wie folgt : ,, Die Infanterie dießt in der Regel auf zu große Entfers nungen , mit Uebereilung und obne zu zielen ; nur die Pranfler und Büdſenſduben maden davon bisweilen eine Ausnabmeal. Der Munitionsverbrauch war un.

fene Unordnung und es wichſt dieſelbe im Verbáitnih der Dauer des Rampfes. Nådſt der Realiſirung der vom Hrn. Derf. für das Handgemenge gestellten Bedingun. gen erfordert daber beſſen glüdlide Beendigung ins. Beſondere aud : einz durch erfolgte Einübung zur Ge.

gebeuer , und das Gewidot der og rrcorrenen

wobnbeit gewordene fpezielle Bekanntſdaft mit taftiſden

Flintenfugeln tam dem Gewidte der von Formen, welche die Möglichkeit gemåbreit, mit leidtig .

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keit zu allgemeinem Waffengebrauche überzugehen und rührte Abſicht in Beziehung auf jeden Militar der bé. ſofort wieder Herr feines Trupps zu werden , indem zeichneten Kategorie poltommen erreicht rei, der bei nur hierdurde zu erwarten ſteht, daß man aus der genügender Vorbildung die genannten Kapitel mit Ina C

gleidmäßigen Unorddung des Gegners den möglichſt fereſſe geleſen. - Beſonders ſcharfſinnig und intereſſant größten Bortbeil werde zieben fónnen .

erſdeinen uns ferner in $. 1 die Erörterungen über den

In der V. Abtbeilung des zweiten Kapitel ( S. 110-115 ) überſchrieben : „ Anza biverbåltniß der verſchiedenen Truppengattungen , Weiſet der Hr. Derf. im S. 31 mit der ihm eigenen darfſinnte gen Préciſion nade , daß ein abſolut beſtes Anzahlvers håltniß der verfdiedenen Truppengattungen fit nicht beſtimmen lafie, und führt er in s. 32 an, wie daſſelbe bei den Franzoſen zu ſein pflegt und im deutſchen Buns

Zwed und die Eigentbůmlidfeit der Commandomórter, ſowie jene über den Nachtbeil, welchen eine anhaltende Beſchafftigung mit fodten Formen und medaniſden Berridrungen erzeuge.

desbeere feſtgeſtellt iſt.

Drittes Kapitel. Formeller Theil der

Taftif.

Demſelben geht als Motto boran :

Die leider noch immer a Czubåufigen mechaniſchen

Spielereien der modernen Triūmeiſter růgend, äußert fich der Hr. Perf. endlich noch alſo : ,, Das Gebeimniß des Sieges darf weder in der Pråciſion der Gewehr. griffe , noch in der Eleganz der Bewegungen geſucht werden , und was darin zuviel geſchieht, iſt in jeßiger Zeit um ro mebr vom Uebel , da die furze Dienſtzeit fauin hinreicht , die Soldaten in dem zu unterrichten , was wabrhaft nothwendig iſt im Kriege , mitbin feine

ift tobt, nur der Seift macht lebendig. Bo Zeit zu Spielereien übrig bleibt , die man ebedem er. ,, Die Form iſt ſann , um die müffigen Stunden auszufüllen ." - Nichts weniger als ein Feind militáriſder Préciſion und Eles . ganz wünſchten wir dennoch dieſe Kardinaläußerung Die Folgerungen dieſes Mottos Find uns nicht ganz mit großen goldenen fettern oder wo möglic in pers der Geift lebendig ist, iſt tann die Form gefallen.. – Aber Drdaung und Uebereinſtimmung im Sandeln fichern den Erfolg . " Ota urew i6 .

flar. Wenn Ordnung und Uebereinſtimmung im Hans deln den Erfolg fichern , ſo ſcheint uns in taftiſcher Bes ziehung unter feinen Umſtänden die Form ovne Nadtheil zerfallen zu fónnen ; denn nur auf ihr beruben jene Ordnung und Uebereinſtimmung. Wo der Geiſt lebens dig iſt, kommt es allerdings nicht auf die Form an ;

manenter Flammenſchrift am Eingange zu jedem Ues bungsplabe prangen zu reben. Es iſt unbegreiflich), wie man tbeilweiſe die erhabene, wichtige Beſtimmung un. febr vergefien fann , daß man , ſtatt ſeres Standes ro rehr durch Einwirkungen auf ibr (Semůth, und die ſpeziellen Kampfverhältniſſe andeutende Waffenübungen, die Reute

aber formlos , d . b. obne fiare Verſtandigung über das

von innen beraus_zu muthigen , gewandten Streitern

Wie , in ſich ſelbſt, oder in Beziehung auf Mitwirfende, voll friegeriſchen Selbſtgefübis , zu bilden , fie, an der fann feine faftiſche Unternehmung erfolgreid gedacht werden. Der Geiſt belebt, gibt den Impuls , - die alſo belebte Form realiſirt , gleid der Maſchine im Fabrifweſen.

Außenſeite nur polirend , zu unpractiſchen Automaten berabwürdigt. Bebe den gewiſſentoren oder unfähiger Friedensfülern , die ſich etma mit rolch medaniſden

Žierpuppen einit in feridſe Kriegsverhältniſſe magen! Der Erfolg wird dann zeigen , daß leere Formen, gleid , feinen Widerſtand zu überwinden ,, ia Seifenblaſen Mechanismus : „ Vom ) überſchrieben 125 117(S. des Truppen gebrauch es im Allgemeinen " , nicht einmal in der practiſchen Kriegsſpbåre auszubaus bandelt $. 1 von der Widtigfeit des formellen Zbeilo ern vermogen , ſondern daß es hierzu des lebendigen Die I. Abtheilung des dritten Stapitel6 -

ber Zaftif , und gibt in s. 2 Begriffe vom Ererciren,

Geiſtes und taftiſder Capacitat in den todien Formen

Evolutioniren, Manovriren und Operiren . Die bierbei bedarf. - Nachdem ſofort nod im S. 2 die beſonderen angeſtellten Erörterungen bezeugen wiederholt bobe Eins Zbåtigfeiten des formellen Zheils des Truppengebraus -

Richt, practiſche Erfahrung und gründliches Studium. Nachdem der geehrte Hr. Verfaſſer in den vorderen

des nåber bezeichnet und auch ein genereller Begriff von Feldzug und Krieg gegeben worden , endigt die

Kapiteln den Zwed und das Weſen der friegeriſchen 1. Abibeilung mit einem Sdlufmorte , welches die, uns Zhátigfeit nach ihren verſchiedenen Abſtufungen , ſowie ſeres Erachtens, vollfommen erreichte Tendenz des Hrn.. die Hauptbedingungen für den planmäßigen Scbraud Berfaſſers nåber angibt. der Streitfräfte im udgemeinen angedeutet, und ferner In der II. Abtheilung der dritten Stapitels die Eigentbůmlichkeiten der verſchiedenen Truppengat. (S. 125-132 ) überſchrieben : „ Bon der Normal, tungen , ihre Beſtimmung und Wirkſamfeit zergliebertſtellung der Truppen " , bandelt der $ . 3 von der und einige Folgerungen baraus abgeleitet - glaubt er Nothwendigkeit und Beſchaffenbeit der Normalſtellung .

,, den angebenden Subalternoffizier auf einen Stand,

der Zruppen und wird in S. 4 nadgewieſen , daß eine

punct geſtellt zu baben , von welchem aus es ihm um ſolche nicht als unabånderliche Kampfſtellung angeſehen Vieles leichter werden dürfte, den Zweck und das Wes werden dürfe, indem dieſelbe blog eine Bereithaltung Ten ſeiner eigenen taftiſden båtigkeit zu begreifen und zum Gefecht ſei. Das über den Inhalt der I. Abtheis ſowohl die reglementariſchen Beſtimmungen , als die iung im Allgemeinen gefågte Urtheil gilt auch für den Grundråbe der Theorie richtig aufzufaſſen " 20. ir eben angedeuteten der II. Abtheilung. glauben, und gewiß ein jeder vom Fate, daß die bem

( Fortſegung folgt. )

Redigirt unter Berantworttidseit der Verlagsbandlung : E. W { effe in Darınſtadt und in deſſen Offizin gedrudt .

Mittwoch,

Nr. 5.

16. Jan. 1839.

1

yil 1

2013

ES

Allgemeine

Militar - Zeitung.

Belgien.

len , die , nadidem Rußland ſo viele neuere Trophäent

Brüſſel, 27. Dechr. 1838. Unſer Eiſenbahnſyſtem erfåmpft hatte, dort faſt in Vergeſſenheit gefommen war. gewinnt bei den jebigen Umſtånden und der Möglid,feit Sic fand ſid endlich, und ſo iſt ſie vor einigen Woden ausgedehnterer militariſder Operationen in der nåds hier angefommen und unſerem König im Namen des ſten Folgezeit eine Wichtigkeit und eine Bedeutung, an

Raiſers überreicht worden. Bei nåberer Unterſuchung

die das größere Publicum wenigſtens früher faum ges

derſelben drångten ſich indeſſen hier einige Zweifel an

dacht hatte. Die Eiſenbahnlinie befindet ſich nåmlich im Rüden der zur Bertheidigung gegen Deutſchland und

der Identität der Standarte mit der glorreichen Fabne Schwering auf. Es fand ſich nåmlich an einer zerſplits Holland bin nöthigen Operationsbaſis ; in ihrer ganzen terten Stelle eine ſilberne Platte mit unleſerlid gemors

Ausdehnung von Lüttich bis Antwerpen kann jeder Punct dener Inſchrift , die auf des Königs Befebl gereinigt wurde und nunmehr zwar richtig Datum und Fabres, der Eiſenbabn und dadurch mit Brüſſel, Gent, Brugge, zahl der Schlacht von Prag, ſowie die Bezeichnung des Oſtende und allen den Orten, wo die reichſten Vorråthe Schwerin (den Regiments angab , jedoch war des Hels und Hülfsmittel des Landes fich befinden , in Verbindung den und ſeines Lodes nicht dabei gedacht und nur der gelegt werden. Erfordern es die Umſtande, lo fann eine Name des Fahnenjunfers genannt, der die Standarte auf der ganzen Vertheidigungslinie in fürzeſter Zeit mit

Brigade, ſelbſt eine Diviſion Infanterie in einem Vors

in der Schladt getragen hatte. Jegt galt es, der biſto .

mitrage von Antwerpen, Brüſſel oder Gent mit Bagage

riſchen Gewiſſenhaftigkeit genug zu thun und, wie man und allem Zubebór nach Lüttich und ſo an die Maas bernimmt,, iſt es einem Dffizier aus der fóniglichen Um. geſchafft werden , ohne daß es darum nótbig wäre, den gebung wirklich gelungen, nach Aftenſtúden über die gewöhnlichen Dienſt der Bahn zu unterbrechen . Seit Sdlacht von Prag, die zum Theil wieder der Profeſſor Kurzem iſt nichts båufiger als Wagenzüge von 1000 oder Preuß, der Archivar Friedricho II . par excellence, gelies 1200 Soldaten, die mit der Geſchwindigkeit der gemdhne fort, den unumftopliden Beweis berzuſtellen, daß zwar lichen Fahrten von Reiſenden, ihrer Beſtimmung auf der in den Händen des auf der Platte genannten Junkers Eiſenbahn entgegengehen und den Weg, zu dem ſie ſonſt V. Moorſtein die Standarte jenen Schuß , der ſie zer. 5-6 Tage eines můbſeligen Marſches gebraucht båts ſplitterte, erhalten, daß jedoch daſſelbe Feldzeichen den ten, jeßt in faum ebenſo viel Stunden zurúdlegen .

Seneral Sdwerin , der die Fahne ergriffen batte , bet ſeinem Tode bebedt bat.

P r e u B e 11.

Berlin , 26. Decbr. 1838. Unſer Konig hat fürzlich wieder ein recht angenehmes Sedent von ſeinem faiſerl.

Sowiegerſohn in Petersburg erhalten. In dem befanns ten Werke von Preuß über Friedrich den Großen war nämlich zuerſt darauf aufmerkſam gemacht worden , daß ſich die Fabne , unter welcher der Gen. Sowerin , der

Vereinigte Staaten von Nordamerika. Die Botſchaft des Präſidenten der Berein. Staaten

an den Kongreß enthålt in Beziehung auf das Ariegos weſen folgende Stelle :

Der begleitende Bericht des

Kriegsminiſters gibt eine genügende Darſtellung von dem Zuſtande des Heeres und der verſchiedenen Zweige

tapfere Feldberr Friedrichs, in der Schlacht bei Prag ( 1757) den Heldentod gefunden, in Petersburg befinde, wohin ſie wahrſcheinlich nach der Schlacht bei Runnerss dorf gekommen war. Die Grafen von Schwerin , Nachs kommen des Feldherrn , batten bereits vor mehreren Fabren den Wunsch ausgeſprochen, dieſe Fahne wieder

des öffentliches Dienſtes, welche der Oberaufſicht dieſes das Militärinſtitut der Vereinigten Staaten erweitert und organiſirt, iſt faſt ganz in Wirkſamkeit geſeßt, und die Armee während der verfloſſenen Jahreszeit auf aus, gedehnte und núbliche Weiſe beſchafftigt worden. Aber.

in Preußen zu reben ; aber erſt bei der leßten Anwes

mals möchte ich Ihrer Beadtung die mit der Militar.

Staatsbeamten anvertraut ſind. Das Gefeß , welches

ſenheit des Kaiſers Nifolaus in Deutſdland fand ſich vertheidigung des Landes verbundenen und weſentlichen Gelegenheit, dieſen damit bekannt zu machen . Raum

Gegenſtände derſelben , die Ihnen in der leßten Seſſion

nad ſeiner Hauptſtadt zurückgekehrt , gab der Monard vorgelegt wurden, aber, wie zu vermuthen, aus Mangel den Befehl, Nachforſchungen nach jener Fahne anzuſtel, an Zeit nicht zur Berathung famen , empfehlen. Der

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wichtigſte derſelben iſt die Organiſirung der Mili; an ftitut wird aus einer Escadron Junter får den Casas

den Meers und Binnengranjen . Dieſe Maßreget wird leries und einer Compagnie Unter. Fåbnride für iel für wichtig erachtet, da ſie ein fráftiges Freiwilligencorps Infanteriedienſt, in der Geſammtzahl aus 108 Zöglingen zur Unterſtübung des regelmäßigen Heeres liefern und beſteben, welche nur Kinder ses Adels ſein fónnen und die Grundlage eines allgemeinen Organiſationsſyſtems

bei der Annabme nidt jünger als 13 '

nicht alter als

für die Geſammtmilig der Vereinigten Staaten bilden 15 '/, Fabre ſein dúrfen.. Kandidaten des Pagencorps dürfte. Die Errichtung einer National.Sanonengießerei werden auf Kron . , und andere Kinder auf ihre eiges

und einer Schießpulverfabrit, rowie einer zur Verfertis gung von Kleingewebren an irgend einem Puncte weſts lid von dem Aüegbames, ſdreinen fåmmilich genügende Wichtigkeit zu beſißen , um ſie abermals Ihrer Aufmerfs

nen Koſten unterhalten. Peştere folågt man jábrlich für den Cavalerie dienſt auf 1254 , für den Infanteries dienſt auf 1204 Banfo:Rubelfür jedes Individuum an. Die Beaufſichtigung der Zöglinge leiten Stabs. und

ſamfeit dringend zu empfeblen . Der von dem Kriegs, Dberoffiziere, die wibrend ibres Dienſtes in der Anſtalt ſecretar vorgeſdlagene Pian zur Vertheilung der Streito rich zu den Regimentern und Commando's zu rechnen fråfte der Bereinigten Staaten in Friedenszeit iſt zur baben , aus welchen ſie berufen wurden. Der Klaſſen .

Beförderung der Regelmäßigkeit und Sparſamfeit in inſpeftor und ſein Gebülfe werden vorzugsweiſe aus der finanzverwaltung dieſes Dienſtes , zur Erhaltung

den Offizieren des Generalſtabs , des Ingenieurcorps

der Mannszudt unter den Truppen , und zur Nußbar, und der Urtillerie genommen. Der wiſſenſdaftliche fehre madung derſelben für die Aufrechtbaltung des Friedens

curſus ift auf 4 Sabre beſtimmt und bezieht Fid auf alle

und der Rube des landes gut beredynet. Aus dieſem diejenigen Diſciplinen, die im Pagencorps vorgetragen Grunde empfehle ich Ihnen gleidfalls die Annahme des werden. Der Annahme jedes Zöglings geht eine Prů. von dieſen Staatsbeamten vorgelegten Planes zur Bersfung vorber. Für die Gehalte der am Inſtitute fungi. theidigung der Weſtgrånze. Die Erbaltung des Pebens renden Profeſſoren und febrer ſind 50,000 Rubel, zum und Eigenlbums unſerer auf dieſem Grånglande anges Anfauf wiſſenſchaftlicher Hålfsmittel aller Art 10,400 ſiedelten Mitbürger ſowohl, als die Anweſenheit der indianiſchen Bevölkerung , die aus Mangel an Vorbe. reitungen unſererſeits rid verſucht füblen fonnte, in ihr

eigenes Verderben zu ſtürzen und die Niederlaſſung der

Rubel jábrlid beſtimmt.

Großbritannien. Ein an alle Werber der Armee geridoletes Circular

Weißen anzugreifen - Alles ſcheint zu fordern , dag dieſer Gegenſtand obne Aufidub in Berathung gezogen

verbietet denſelben , feute mittelft falider Verſprechun .

und das Kriegsdepartement' ermächtigt werde, jenes

in den Dienſt zu verloden . In dieſem Circulare wird

gen von Beförderung , Geldbelohnung 2c. zum Eintritt

Pand in vollkommenen Vertheidigungszuſtand wider jeg, auch erklärt , daß jede Perſon , welde in truntenem Zu. lichen Angriff von Seite der zahlreichen und friegeriſchen ftande oder ſonſt Ouro Fift verleitet worden ware, Rich Stamme zu reben, die an jener Grange angebauft ſind. şa#mover. Hannover , 2. Jan. Se. Maj. der Konig baben die Dberſten V. Rrottenfeldt, Gommandeur des Garderegiments , y.'Hattorf, Commandeur der tren

ernennen ger , zu Generalmajoren Cavalericbrigade nod verſchiedenezu Beförderungen Sodann haben rubt. in den unteren Graden ,

Obaratteriſirungen in dem

anwerben zu laffen ,; ſogleido,, wenn ſie es nadyber for ,

dere , wieder entlaſſen werden rolle.

Liter a t u r.

fattit für Subalternoffiziere der Infanterie unb Savalerie.

( fortfegung. )

Quartiermeiſterperſonale und Dienſtentlaſſungen ftatts gefunden. - Der Generalmajor v . Rrauchenberg

( S. 132-160 ) überſchrieben : ,, Von den Beweguns

bat die Erlaubniß erbalten, das ihm von Sr. Durdi.

sen oder Evolutionen der Truppen , enthalt in

Die Ill. Abteilung der dritten Rapitel8

dem Herzog von Braunſchweig verliebene Commandeurs š. 5 eine Claſſification der Bewegungen oder Evolutio. freuz des Ordens Heinrichs des fówen anzunehmen und

zu tragen ,

RUB I am 0.

Petersburg , 15. Dec. 1838. Die bier unter dem unmittelbaren Befehle des Großfürſten Michael, als

nen der Truppen; handelt in $.6 von der ſchlagfertigen

Ortsverånderung, dem Vormarſch in finie und Colonne ; S. 7 vom Flankenmarrd und Rúdmarſd ; erórtert im S. 8 , warum man ſich mit ſo einfaten Bewegungen

Dberbefeblohaber des ganzen Gardecorps , beſtebende Garde . Junterfdure , welcher die Aufgabe obliegt, für den Infanterie- und Cavaleriedienſt der faiſerliden Garden tüchtige Offiziere aus dem jungen Adel des

nicht begnügen fønne; $. 9 die Frontverånderungen ; $. 10 die Formationsveränderungen, Colonnenformatios nen und Aufmarſche; S. 11 das Abbreden bei Hinder, niſſen ;; $. 12 die Formation des Quarre's und der Bertheidigunscolonne; §.s 13 die Formation der Plånt.

Reiches zu bilden , bat durch einen faiſerl. Ufas vom

ferlinie.

Wir fönnen dem geehrten Förn. Verf. in der Erdr . die fünftig aufzunehmenden Eleven von einem jugend, terung der Motive zur Aufnahme dieſer Abtheilung nur licheren Alter, denn die früheren , erſtere auch eine um : volkommen beipflichten. Er rechtfertigt, unſeres Grade fangreichere und ſorgfältigere wiſſenſchaftliche Bildung tens , nicht nur das Volumen det quasi al8 überflüfig erhalten ſollen . Das Tonade neuorganiſīrte Militárius bezeichneten Anführungen durch die Sediegenheit ibres 27. Oktober eine neue Organiſation erbalten, nach der .

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Gebalts, ſondern gemåbrt Dadurch zugleid den Subals ternoffijieren , mitunter audi wobl ihren Oberen , eine Gattung von Aufklärung und Belehrung über dieſen Theil der taftiſden Thårigfeit, wie ſie ſolche nicht leidt anderwårts ebenſo gebalipoll und einleuchtend finden

beim Auflaufen der Rotten, angeordnete Gewehr zur Seite nehmen , weldes durch die dazu erforderlidie gro, Bere Trennung der Rotten c. unnöthigen Zeitverluſt veranlaßt. Ueberbaupt erachten wir aus dem angefübr. ten Orunde und der Gefábrlidfeit des Berbåltniſſes

dürften . Man erſtaunt unwilführlich über das Šnters

wegen , namentlich bei geladenen Gewebren , das Laufen auf kurze Streden mit dem Gewehre zur Seite, in ge . ſchloſſener Ordnung für unpractiſch . Die Beſtimmung: ,, wenn eine linie von mehreren Bataillonen oder Regimentern die fronte verandern

effante, welches der Hr. Verfaſſer in das, bei der me .

dianiſchen Ausfübrung in der Regel damit verbundene rođene dieſes Themas zu legen wußte,

, .

Für den Vertbeidiger rei die Aufſtellung, für

den angreifer die Bewegung eine nothwendige Bes fou, die entfernteren zuerſt geſchloſſene Colonnen formi. dingung des Rampfes , die geordnete Bewegung aber ren, auf dem fürzeſten Wege nach der neuen Frontlinie für Beide eine unentbehrliche Sache" - iſt die erſte, daß rúden und dort wieder aufmarſchiren zu laſſen '', fann ade aus den taftiſchen Mandvern entſpringenden Evos gewiß nicht anders , denn febr practiſch erachtet werden . lutionen nur eine Drts , Fronts oder Formationsver: Der in $. 10 , bei Erdrterung der Formationsverändes ånderung bezwedien “ die lebte Bebauptung des §. 5 , rungen aufgeſtellten Behauptung : „ daß eine offene Cos

deſſen zwiſdenliegender und nachfolgender Inhalt nábere lonne die Fronte nad allen 4 Seiten herſtellen könne, Erdrterungen bierüber , ſowie über den Mechanismus während ſolches eine geldloſſene Colonne nur nad der der Bewegung u . enthält. Bom Bormarſd in finie ( Frontmarid ) ſagt der Hr. Berfaffer 9. 6 ,, daß er die adereinfachſte, zugleich aber aud die ſchwierigſte Bewegung ſei, und daß dieſe

vorderen Seite vermoge " , widerſprechen wir ; indem ,

Schwierigfeit mit der Ausdebnung der Fronte und mit der Senelligkeit der Bewegung wadore. Hierin ſtim . men wir ihm bei, nicht aber darin , wenn er die Fůbs lung unter die weſentlichſten Bedingungen eines gut

Elementareinůbung aus feſter Stellung beginnt, aude in der Bewegung youžieben zu laſſen - man, durch und våbrend der entſprechenden Directionsånderungen , nad der rechten und linken Flanfe und ebenſo durch den

ausgeführten Vormarſches aufnimmt ; vorausgelebt, daß

Contremarſch , nach der Rüdſeite bin deployiren fann .

wenn man den, die Beweglichfeit der Truppen und ſos

mit die Schnelligfeit der Ausführung erbábenden Grund, fas adoprirt : alle Evolutionen , welche man bei der

unter Fühlung ein wirkliches permanentes Füblen der Die , laut §. 12 , bei der f. ſåchſiſchen Infanterie ein , Arme des Nebenmannes und nicht ein bloßes imaginas red Füblen verſtanden ſei, welches in dem Bewußtſein

geführte Bertbeidigungscolonne, welche ſich durd, Aufs fließen in Maffe der 4 vorderen Protons, Einſd wenfen

des Rabezuſammens und Geridotetſeins beſteht , obne

des 5ten und 6ten nad den Flanfen und Rebitmachen

darum die phyſiſche Empfindung der Berührung mit dem in Maſſe, das 7te und ste bildet, ſcheint und in jenen Nebenmanne zu baben. Das vermeintliche Hülfsmittel Dienſten nidt minder zwedmißig erſeßt, welche ſie aus der Füblung in erſterem Sinne, verwerfen wir als vóle der Diviſionscolonne formiren , indem die ite und 2te lig unpractiſd ganz und gar. *) Auch damit : ,, Daß der Bataillonscommandeur nur

den Zweck einer Evolution andeute, und die vollgies benden Commandomórter von den betreffendent offis

Diviſion in Mafie die Zete , die 3te durd redito und

linfs Einſowenfen mit Plotond die Flanten und die 4te durd Rebrt die Queue madt . Nicht um der Unordnung das Wort zu reden, fonts

zieren ausgeſproden werden " , wie folches " im . 8 für die meiſten Fälle als wünſchenswertb dargeſtellt wird,

dern zur Beberzigung für gedankenloſe Grercirpedanten, welche feinen Unterſchied unter Elementareiuúbung und

fdnnen wir uns nicht einverſtanden erklären . Das Bas taillon , als in fide geſchloſſener taftiſcher Korper, fann

practiſder Anwendung des Eingeübten machen , folge . bier noch nad tebende, zwar febr bekannte, leider aber

nur von Einem mit Erfolg geführt werden. Dieſer Eine, vielſeitig nod ebenſo unbeachtete Anführung des S. 13 . der taftiſche Hebel des genannten Kriegswerfzeugs, iſt „ Es iſt für den Zweck des Plånklergefechts ganz gleid ), der Bataillone commandeur ; nur er tarf vollziebende giltig, ob der eine Mann der Pranflerrotte beim Dor, Commandowórter ausſprechen , wenn nicht die directe oder Zurüdgeben ſeinen Beiſtand zur Rechten oder finfen Beziebung der Beſtandtheile des Bataillons zu feinein Commandeur durch Zheilung der Aufmerkſamkeit der Mannſchaft und ſomit foderung der erforderlichen Span . nung unterbrochen oder ganz paralyſirt werden ſoll.**)

lågt , bauptſache bleibt, daß jeder mit Siderbeit (dießt und ſich möglichſt decft. "

Die iv . Abtbeilung des Dritten Rapitels ( S. 161-190) überſdhrieben : „ Charakteriſtit der

Die im S. 9 der Infanterie empfohlene Rottenſchwens

seroloffenen uns der’aufgelöſten Rampfords

tung ſtatt der gewöhnlichen in zuſammenhängender Linie

nung " , erörtert in $. 14 die allgemeinen Vorteile und

muß aus Rudlicht auf die dadurch gewonnene Möglichs Nachtheile der geldloffenen Ordnung ; in $. 15 die fis keit der Waffenwirkung während der Scmenfung alb

nienſtellung , und daß ſie bei der Infanterie mehr zur

practiſd erkannt werden. Nicht alſo aber erſdeint das Vertheidigung, bei der Cavalerie mehr zum Angriffe Colonne, geeignet mehr fie der ;Inin. $. 16 diegewahre ſei ; im Cavalerie Vortbeile , alsundderdaß ) Der beſchränkte Raum diefes Blattes beſtimmt uns, auf eine fanterie nåbere Erörterung dieſes Gegenſtandes für jest nicht einzuges ben ; wir behalten uns jedoch eine ſolche für demnächſt vor.

*) Dieſe Beziehungen näher zu erörtern, müſſen wir uns auf dem angeführten Grunbe gleidfald für demnädoft vorbehalten .

S. 17 das Quarré und die Bertbeidigungscolonne ; in $. 18 die allgemeinen Vortheile und Nachtbeile der aufs

geldſten Ordnung ; in $. 19 die Verhältniffe der aufges

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40

refter finie ; in s. 20 die des plåntlerſdowarms, und unſeres Erachtens rebr dringend auf die Nothwendigkeit

ſchliegt in s. 21 mit allgemeinen Betrachtungen über bin, nach Möglichkeit für aüte vorfommenden Fåde, bes das Weſen der beutigen Zafrit und die Anforderungen ſonders die dwierigen , moraliſch und pbyfide , fic

an den Subalternoffizier, welde eine nothwendige Folge gebdrig vorzubereiten. deſſelben ſind.. - Alle dieſe wichtigen Beziehungen ſind mit taftiſchem Scharfſinne und practiſcher Würdigung der beſtehenden Verhåltniſſe und möglichen Einwirkuns gen umfaſſend erörtert und richtig feſtgeſtellt. Beinabe ſämmtliche Behauptungen ſind durd factiſche Beiſpiele

Nachdem die bereits allgemein anerfannten Vorzüge der geſchloffenen Bataillonscolonne, insbeſondere die erleichterte Möglichkeit , durch geſchichte Benußung der Unebenheiten des Bodens, die Wirfung des feindlichen Geſchůßfeuers zu vermindern, angedeutet und der wich.

aus der practiſchen Erfahrung der älteren, neueren und

tige Einfluß dieſer Formation auf die Gemüthobeſdafo

neueſten Zeiten belegt und erſcheinen daher nichts wenis fenheit des betreffenden Trupps berührt werden, beißt ger als gewagt. Wenn bin und wieder die Gediegenheit 8 ferner in s. 16 : ,, Die Verehrer der Linienſtellung des Geſagten , das großen Theils klaffiſd, genannt wero haben zwar durch Berechnungen zu beweiſen geſucht, den fann, bei Erörterung der Verhältniſſe der Cavalerie

daß ein in Golonne vorrúdendes Bataillon , bevor es

mehr practiſche Sicherheit verråth , als bei jener der zum Bajonnetangriffe fommt , von einem in linie ftes Infanterie, ſo möchten wir daraus folgern , daß der benden Bataillon unfehlbar zuſammengeſchoſſen werden Tebr geehrte Hr. Verf. ſeine Kriegserfabrung in jener

müſſe; die Beweisführung iſt aber bis jebt nur auf dem

Waffe geſammelt babe; feineswegs aber rol in dem Papier zu ſeben, und die Erfahrung eines ſehr anbal. 2118ſprechen dieſer Vermutung eine Andeutung dafür liegen, als ermangele das über die Infanterie Geſagte des practiſchen Gebalis. Wie irrig eine ſolche Voraus,

tenden Krieges bat ſie nicht beſtåtigt, vielmehr das Gegentheil gelehrt" 16. Was Erfahrung , - von jeber die beſte lehrmeiſterin, durch kategoriſche Thatſachen

retung wäre , werden die nachfolgenden Andeutungen und Brudoſtúce beweiſen , deren Realität durch unſere Bemerkungen feine weſentliche Schmiterung erleiden dürfte. Sebr einverſtanden z. B. dürfte ſich wohl jeder durch practiſche Erfahrung Sachverſtändige mit dem er. Flåren, was nach Anfüprung der Vorteile der finiens

faftiſd erwieſen, bedarf nicht theoretiſcher Erörterungen zur Beſtåtigung. – Die im Verlauf der weiteren Ers drterungen berügten Regimentos und Brigadecolonnen übrigens erachten wir nicht unbedingt verwerflich , ſo ſebr auch das dagegen Angeführte unter gewiffen Bor. ausſeßungen richtig ſteht. Zwei bis drei Bataillonscolons

ſtellung im Augemeinen über die geringere Wirkſamkeit . nen in angemeſſenen, fleinen Abſtanden hintereinander , der Fufanterie in derſelben geſagt iſt. Nidt alſo aber

ſcheinen uns , wenn die Vordere zum Bajonnettampfe

möchte es ſich mit der weiter angeführten Folgerung fide zu entwideln und darin zu wirken verſteht, eine ſebr verhalten : ,, Billiger Gleichmuth in der Nåbe drobender geeignete Formation , um auf die angedeutete Weiſe

Gefahren, gehört ſchon bei den Einzelnen zu den Selo erfolgreich zu ſein . Während die vordere entwickelt tenheiten, mehr aber noch bei ganzen Bataillonen. Bei fåmpft, ſchieben ſich dann die nacrúdenden Colonnen der Mehrzahl iſt es entweder die Kampfperiode oder die feilmäßig ein und zerſprengen vollende den attafirten Furchtſamfeit, welche ſich ihrer Seele bemachtigt. Beide Gegner. Das über die Cavaleriecolonne ? c. Geſagte iſt führen zur Uebereilung im Schießen " 26. - Unſeres flaiſird flaſſiſch. Nåbere Andeutungen darüber laſſen ſich jedoch Eraztens wird an einem Bataillon, daſſelbe als ein in des innigen Zuſammenbange wegen , in dem Alles ſteht,

fich geſdhloſſenes Ganzes betrachtet , der mangel vd die nicht wobl geben , obne in unſerem Referate noch weito gen Gleidmuths bei den Individuen deſſelben erſt dann wahrnehmbar, wenn die große Mehrzahl derſelben, indo beſondere darunter auch Obere oder gar der Anführer Telbſt damit bebaftet iſt. Mangel an Gleichmuth dürfte fich piernach wobi im umgefehrten Verhältniſſe marfiren , als nad obiger Neußerung präſumirt wirö ; d. b. bei Zruppenfdrpern viel ſeltener, als bei einzelnen ins dividuen.

låufiger zu werden ; wir verweiſen deßbalb auf das Werf ſelbſt, weldes einem Jeden, der Practiſches für ſein Fad zu leſen beabſichtigt, ſich alſo in dieſer Bezies bung auszubilden tradtet, eine ſichere und reichhaltige Ausbeute bietet. Das in s. 17 berührte Sprengen der Quarré'8 ans langend, ſo erſcheint und die erfolgte Andeutung zwar

Sodann dürfte , erfahrungsgemäß, nicht im Allgemeinen richtig, doch will es uns bedůnfen , daß

Kampfbegierde , welche nur ſelten vorhanden , ſondern

in dieſer Beziehung minder die Zahl als die Beſchaffeus

der individuelle Drang, der feindlichen Waffenwirfung beit der Truppen " in Anſchlag komme ; denn es dürfte zuvorzufommen , welcher allerdings mitunter nicht die idblidite Baſis hat, die berúgte Uebereilung veranlaſſen ; denn in der Regel iſt es nicht Rasipfbegierde, ſondern das glúcklicherweiſe gewöhnlich in der Maſſe dominis rende Pflichts und Ehrgefübl, insbeſondere das festere, welches, die Diſciplin erleichternd, die Mannſchaft bes ſtimmt, waffenthårig den Ermunterungen oder dem us

wohl möglich ſein , daß derſelben Cavalerie, welche ein Quarré von 4 Bataillonen geſprengt, es nicht möglich werde, ein anderes einzelnes Bataillonsquarré zu übers måltigen , und daß ,, was man beut zu Tage von einer gutenInfanterie erwarten darf, die intakten Seiten des Duarré's umfebrer, die geſprengten ſich maſſen und die

Cavalerie im Inneren ac. zuſammenſdießen oder ihr mit thigen Beiſpiele ihrer Oberen zu folgen. Dagegen ſind dem Bajonnet widerſtehen , ſtatt fortzulaufen , wie die wir wieder ſehr mit dem einverſtanden,, was. der Hr. Reiterqualität des Hrn . Verfaſſers nur allzugern prå . Derfaifer über die Unbeſtändigkeit des Nuthes und der ſumirt , der ſeitherigen Erfahrung gemåß , leider aber ( Foriſ. folgt. ) Kampfluſt ir großen Haufen außert, und deutet ſolches auch wohl ſchon erlebt haben mag. Redigirt unter Berau twortlichkeit der Verlagsbandlung: E. W. Leste in Tarinſtadt und in deſſen Ditijin georudi.

Samſtag,

Nr ***. 6.

19. Jan. 1839.in

logo

1a

Allgemeine Militar - Zeitung.. Ueber die Organiſation der engliſdien Artillerie. *)

Vor dem Kriege der franzöſ . Revolution im F. 1791 beſtand das Artilleriecorps aus vier activen Bataillonen

und aus einem Baraillon von Kanonieren und Inva. England, welches ſchon lange ber begriffen bat, daß liden , welche im Ganzen 3707 Mann und darunter 274 fein politiſcherund commercieler Einfluß weſentlich von Offiziere .jåhlten . Dieſer Stand wurde nach und nad ſeiner Seemacht abhångt, bat ſeine bauptſächlichſten permebrt, wie es die Bedürfniffe des Krieges erbeiſch Hülføquellen der Vermebrung ſeiner Kriegsflotten gesten , ſo daß er in I. 1814 die Stårfe von zehn activer

widmet. Die landarmee, uur als ein ſecundares Mittel Bataillonen Fußartillerie , einem Bataillon Invaliden, des Angriffs 11110 der Vertheidigung beachtet , bat in vierzehn Brigaden oder Compagnieen reitende Artillerie,

dieſem Bende niemals einer großen Popularitat genoſs von welchen zwei für den Dienſt der Rafeten verwendet

Ten , und man bat līdz rur in entfernten Zwiſchenräumen wurden , undzwölf Brigaden Train erreidite. Das ganze ernſthaft damit beſchåffrigt, wenn man das Bedürfniß einiger Diverſionen zur Unterſtützung von Unternehs mungen auf das feſte land fühlte. Die Verfaſſung der engliſchen Armee entſpricht dieſer nationalen Neigung, und insbeſondere iſt die Artillerie noch weit von dem Grade der Vollfommenbeit entfernt, welchen ſie bei den meiſten Großmachten des feften landes erreicht hat. Wenn es verſtattet wire, allgemein zu ſagen, daßein Engl ånder drei Franzoſen werth ſei, ** ) ſo

Corps zählte damals 26,023 Mann , einſchließlich von 727 Offizieren, worunter jedoch die fremde Artillerie und diejenige der deutſchen Region im Solde Englands nicht begriffen war, welche aus 2268 Offizieren und Soldaten beſtand. Die bei der Artillerie verwendeten Pferde betrugen etwa 11,600 . Rad dem Frieden vers minderte ſid, nach und nach dieſer Stand. Im J. 1817 betrug er noch ohngefähr 13,000 M. und 2500 Pferde, iſt aber ſeitdem noch betrådutlich berabgereßt worden .

Hinſichtlich der Zuſammenſeßung der Batterieert, wurde dieſes ſonderbare Ariom wenigſtens auf das Artilleriecorps keine Anwendung finden . der Zahl und Gattung der Geſchůße, der Munitions ,

) Nada den Observations de Mr. le capitaine Macé sur l'artillerie de campagne anglaise im Journal des armesspeciales. **) Man ſollte Baum glauben, daß eine ſo lächerlicheBehauptung, welche etma in den unteren Bolksklaſſen derzeihlich wäre, von

vorråtbe, der Zuſammenſeßung der Parfs und Reſerver , der Anzahl der Pferde 2c.; ſowohl auf dem Kriegs, wie auf dem Friedensfuß , war nie einer beſtimmten Regel unterworfen, ſondern alles iſt bei dieſer Waffe in Unges

den bedächtlichſten Männern Englands ernſtiid ausgeſprochen !

worden fei; gleichwohtfindet man ſie in der hiſtoriſch stoman: wißheit und der Willkühr des, eineErpedition commans haften Geſchidte Napoleons von Walter Scott; in der direnden Generals anheimgegeben . Ein folder Zuſtand der Dinge fónnte bei einer Continentalmacht die ſchlimms

Geſchichte des Krieges auf der Halbinſel , einer militäriſchen

Phantaſie des Marquis v . Bondondery ; in den Romanen

ſten Folgen haben, welche den plóbliden Angriffen eines

des Capitains Marryat und in vielen anderen Werten äußeren Feindes ausgeſeßt iſt und auf dieſeWeiſe übere wiederholt . ) ( Unmerk. des Verfs.) werden könnteanzt verhål ; anders dagege ſich in t es, wie 1*) E fteht geſchrieben : „Wer da fteht, fehe zu , daß er nicht raſcht in Engla nd. Derſch Inſel in ſeiner einern falle. "

Uud roll man ſich vor Sochmuth büten , der ges

köhnlid dem Falle sorangeht. Inkeinem Verhältniſſe ungeheueren beinahe unzugåuglicUnternebmun Feſtung,genkann es finden dieſe weilen Sprüche mehr Unwendung, a18 bei dem nach ſeiner Bequemlichkeit ſeine hen com . triegeriſchen Ruhme der Bötter. In Griechenland, ehedem biniren , ohne befürchten zu müſſen , durch die Nothwen, bas Band der Beiden, findet man heute faſt nur Buſcklep: digkeit der Bertheidigung gegen einen Angriff in ſeinen per ; im ſüdlichen Italien , deſſen Hauptſtadt des alte Rom

war,von welchem die Eroberung fan der ganzen,damale Vorbereitungen geſtört zu werden.*) — Da für dieZus -

betannten Welt ausging , ſind gegenwärtig die ſchlechteſten Goldaten ; England wurde von einer pandvou Franzoſen

es abhãngen , ob ſie als Krieger tûdhtig , ob ſie des Krieges

unterjocht und ein großer Theil Frankreichs von den Engs

rubmes würdig ſind oder nicht, wobei denn auch noch mande andere Nebenumſtände mit einwirken tönnen , wie z . B. das

ländern erobert und wieder verloren ; die franzöſ. Urmee, im 7jährigen Kriege ein Gegenſtand des Spottes und der Berachtung , erlebte eine ſpätere Periode , von Iriumphen überſättigt 26. Ulſo nicht von den Völkern an fidy, fondern

* ) Mit diefir Sicherheit iſt es eben nicht weit her. England iſt

von den Einrichtungen und der Erziehung derſelben wird

von den Römern , Sachſen , Franzoſen und unter den Stuarts

Uuſtauden außerordentlicher Männer in einem Volfc. ( Kamert. dis Ueberſ.)

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fammenfeßung des Materiels der fanbarmee fein Grunds

Die reitende Artillerie ergänzte ich aus Freiwilligen

ſaß beſteht, ſo fann man ſich auch nidt im Voraus mit der Organiſation dieſes Matericis beſchäfftigen , ſo daß in dem Augenblide des Bedürfniſſes faſt alles geſchafs fen werden muß. Es gebt bieraus bervor , daß es in dieſem lande einer betråchilicen Zeit bedarf, um ein Armercorps voufindig zu bilden und es in Stand zu ſeben , ins Feld zu růden. Die Artillerie recrutirt ſich , wie alle anderen Corps der engliſchen Armee , durch freiwillige Anmerbungen um Geld. Dieſe Weiſe iſt augenſcheinlich febr mangel, baft und fann nur Leute aus der Hefe des Volfs, Uns gebildete, Trunfenbolde und Faulenzer liefern. Denn

der Bataillone der Fußartillerie. Dieſe Bataillone ber mußten dieſe Gelegenbeit, ſich ihrer ſchlechteſten Subjecte zu entledigen , wodurch die reitenden Batterieen am ůbelſten wegfamen. Um dieſen Nadibeilen zu begegnen, welde febr lebhafte Beſchwerden veranlaßten , chargirte man nun einen Artillericoffizier, unter den in das Ge. neralquartier geſendeten Recruten diejenigen auszuwåb . len , welche er für die verſchiedenen Zweige der Waffe am geeignetſten bålt.

.

.

.

Die Soldaten werden auf Rebensdauer oder auf eine

Anzahl von Jahren engagirt, Sie, ſowie die Unteroffis zicre , erhalten den Sold der Cavalerie , welcher nad

kann es wohl cinen Menſchen geben , melder einiges ſieben und vierzehn Dienſtjabren erbóbt wird. Das Lalent beſigt und nur etwas Gefübl von Ebre und Kriegeburcau ſorgt für den Sold und die Befleidung

perſonlicher Würde bat, der ſeine Freibeit um die más der Iruppen der Ärtillerie, so daß die Oberſten in dies Bige Summe von 80 – 100 Franfen veräußern wollte, rer Beziebung feinen Profit maden können, wie dieſes obne irgend eine Hoffnung zu haben , einen achtbaren Rang in der Armre einzunehmen , welde Dienſte er

bei den anderen Gorps der Armee der Fall iſt. Ein beſonderes Conſeil verſammelt ſich von Zeit za

aud leiſten möge. Befledt von ciner ſolchen Erbſûnde fann der engliſche Soldat ſelbſt bei ſeinen Miibürgern feine große perſönliche Adtung genießen und man darf pobl glauben, daß dieſes eine der Urſachen iſt, welde dazu beigetragen baben, die Armee in Großbritannien unpopular zu machen. *) Die Recrurirung der Truppen der Artillerie war frůber den Adjutanten der Bataillone übertragen. Sie

Zeit auf Befehl des Großmeiſters der Artillerie (grand maitre d'ordonnance) zu Woolwich , um die Peure und ihre Dienſttauglidfeit zu prüfen , und folågt deren Ent, laſſung , oder deren Aufnahme in das Bataillon der Invaliden , oder endlich zu einem Reforms oder Rúd.

wurden hierbei von einer gewiſſen Anzahl von Unter,

der zu dieſem Zwed zu Woolwich beſtehenden Spezials

offizieren oder ſogar von Perſonen unterſtüpt, welche dem Dienſte nidt angebórten ; die Recruten wurden nach Woolwich geſendet und bier definitiv einverleibt. Die Anwerber engagirten nur für ibre Compagnie oder ihr Bataillon , wodurch es denn fam, daß, nach Maßgabe der Gewandobeit und des Glůđó , mit welder ſie ihr Geſchafft beſorgten , mande Bataillone übercomplet waren , während andere zu ihrem Effectivſtande nicht

ſcule aneignen fónnen. Allein die beſorånfte Intellis geng und das wenige Geſchick zur Arbeit der um wohl. feiten Preis geworbenen Soldaten erlaubt ihnen ſelten, zu dem Grade der Unteroffiziere zu gelangen; man iſt daber genótbigt, dieſe in einer durdy Kenntniſſe und Geſinnungen etwas ausgezeichneteren Klaſſe zu ſuchen. Man bewilligt ihnen einen bóberen Solo und einen ſtarten Růđzugsgehalt ; aber troß dieſer Vortheile ges

.

zugegebalt vor .

Die Soldaten fónnen Unteroffiziere werden , wenn

ſie die nöthige Ausbildung nad weiſen , welche ſie ride in

langt man nicht dahin, ſich eine genügende Anzahl für den Dienſt der Artillerie tauglicher Unteroffiziere zu vers ſchaffen. Man bedarf auch in der Tbat zur tud tiger von Rußland ausgehen könnte. ( Unmerl . d . Urberſ. ) Erfüllung dieſer Function einen Grad von Einſicht und *) Die Ergänzungotreiſe der engliſchen Armee iſt zwar mans von Kenntniſſen , mit welchen man in der Geſellſchaft

gelangen fonnten . , und auch erobert angegriffen aus obne von heuteBoland iſtes nidi Sorgenund tegen einesworden Unpriffe, welder

gelhaft, allein ſiemit wird wegenſich der auswärtigen Beligungen eine adtbarere und lucrativere Stelle erwarten darf, Großbritanniens, Conſcriptionsſyſtem wie als diejenige des Unteroffiziers auf lebensdaueriſt. In la denübrigen Staatenwelder Europa's,einnidtmobi dereinigen , läßt, ihrem Wefen nade fortbeftebenmüſſen. Uebrigens haber fich einem weſentlich induſtriellen lande , wo die aufgeklärte die Xusrichten auf Beförderung auch für die Individuen unter Intelligenz zu dem glånzendſten Glüc führen fann ,

demOffiziersgrabe ich gebeffert, indem in der neueren Brit findet ſich nicht leicht ein mit einigem Ehrgeiz begabter eine nicht unbedeutende Anzahl von Unteroffizieren zu Offigies Mann , welcher sine ro beſchrånfte und ſdon hierdurch ren ernannt worden iſt find . Sinſichtlich derdieIndividualität der Ergänzungsmannſdaft inbellen alle Armeen, beiwels

jedes Anſebens beraubte laufbahn betreten würde. Inc

chin Si uvertretung ftattfindet, nicht viel beſſer daran als die dem die engliſche Regierung in keinem Fall den Unters engliſche, da auch bei ihnen nur der ärmere , ungebildetere offizieren geſtattet, zum Grade des Offiziers zu gelangen , Sheil des Boits zutritt. Die geringe Udtung, welche den darf es nicht auf das freiwillige Beſtreben jener edlen .

engliſchen Soldaten von ihren Mitblirgern zu Theil wird, liegt wohl theits in dem Raufmanasgeiſt des englifden Boiks, theils in, welde der Eiferſucht der bewaffneten Madt apa genüber in den daſſelben inneren Wirren der legtvergangenen Zahrhunderte von allenPartheien dazu mißbraucht wurde, is

Seelen rechnen , die, welcher Riaffe ſie audy angehören , immer von dem edlen Ebrgeiz, emporzufommen , durds drungeut jind ; ſte bat fide des måchtigen Hebels der Hoffnung beraubt und das beilige Feuer erſtickt, das

ſeiner politiſchen Freiheiten zu berauben und auf jede Beiſe

ſo ndihig iſt, um mit Standhaftigkeit die Entbebrungen

zu bedrüden .

Zugleid muß aber anerkannt werden , daß zu ertragen , welche manche Verhältniſſe des Krieges

die Engländer die Dienſte der Armee zu belohnen wiſſen, und daß man bei ihnen eine Atnauſerei nidt fennt, welche man in

anderen Staaten Europa's nur zu häufig findet. ( anmert, des Ueberſ.)

(Sdluß folgt. ) *) Der engliſche Soldat zeigt in der Gefahr den Moth und das

mit ſid führen. *)

tatte Blut, welche ſeine Nation charakteriſiren , aber Entbeys

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Li te ra t u r.

als Geſchidlidfeit im Schießen beſikt, aber aud in jedem

Cattit får Subalternoffiziere der Infanterie Lerrain , weldes das Borråden in geſchloſſener Drbo und Cavalerie.

( Fortregung. )

nung durdaus nicht geſtattet.“ Nachdem er auch die Eigenthümlich feit des Reiter .

Das Eigenthümliche und die Wirkſamfeit der aufge. ſchwarms ſebr einleuchtend geldildert und deſſen Wirts løſten Fechtart Tebr gediegen erörternd und dabei auf ſamfert durch Beiſpiele aus der practiſden Erfabrung

die wichtigfeit einer gründlichen Ausbildung für dies nadgewieſen, (d ließt der Hr. Derf. Den S. mit der febr ſelbe , welde noch vielſeitig vernadıláſſigt wird , aufs richrigen Bemerkung : daß, wenn nicht die Macht der merkſam madend , außert ſich der Hr. Perf. in $. 18 Gewohnbeit die Urtbeilsfraft gefeſſelt biclte , des bes

wie folgt: ,, Von der aufgelöſten Kampfordnung darf fannten Abd.cf. Raders ſinnvolle deußerung gegen die man ſich nur dann erbebliden Nußen verſprechen , wenn Franzoſen : 1,8 werde ihnen ebenſo wenig gelingen, leder Einzelne ein túdriger Kämpfer in der weiteren die Araber in der Wüſte zu überwinden , als man im Bedeutung des Wortes iſt . " Stande ſei, mit den Händen einen Fild im Waſſer zu in $. 19 febr fangen " " " - uns zur Genüge über den wahren Werb Bom Plånfeln der Cavalerie wird . ridtig bemerkt: daß es mehr fårın als Verluſt verurs mancher taktiſcher Ueberfünſtelungen aufklaren mußte. lade und nur dann, wenn ſich der Gegner in geldloſs Der Inbalt des Solußparagraphen (21) endlich, iſt ſener Ordnung befinde, von einiger Wirffamfeit rein zu charakteriſtiſch für den Gebalt der ganzen Abtheilung

fónne zc. Des pranflerrch w arms ſo ſich, laut 8.20, und insbeſondere angebenden Offizieren zu empfeblens, die Infanterie bedienen : ,, wenn ſie auf ſchnelle Entſcheis wertb, als daß wir es verſäumen dürften , ſpeziell dars

dung eines Plånflergefechts ausgebt, und mehr Bravour auf aufmerfam zu machen. Es wird darin der Vorzug rungen erträgt er nicht mit derſelben Standhaftigteit , wie die Soldaten anderer Mädte. Eine folecht gekleidete, falcat genährte und der geiftigen Getränte gånglid beraubte engiifdhe Armee würde ſchnell desorgantſirt fein . unter anderen Beiſpiãs len tann man die Borgänge des von Sir John Mooreim

der beutigen Taftit im Vergleiche zur früheren crortert und dabei nadgewieſen ,daß durd die Vervielfältigung der Angriffos und Vertbeidigungemittel das Talent mebr Gelegenbeit erbalten babe , lidtbåtig zu zeigen. Na. mentiid in den unteren Befehlsbabergraden ſei dieß der

Jahr 1808 in Galizien ausgeführten übereiltin Hülfdiegion Rüdzuge und ganz neuerdings das Benehmen der engiiſden in

Fall ;die Bravour, ,,oft das Kind der faune und des Spanien anführen, wo zu derſelben Zeit die von den ſpaniſchen Augenblids". entſdeide nicht mehr alleindie Gefechte, Iruppen so ſchlecht unterſtüßte franzöſiſde Fremdenlegion mit und man müſſe jeßt - ſchon vom Subalternoffizier C

To vieler Tapferkeit für eine undantbareRegierung fodt, welche (Unm. d. Werfs . ) 1 ) Standhaftigkeit in Biberwärtigkeiten iſt eine der ſelteneren , aber auch um 1o töſtlicheren militäriſchen Tugenden , weildie

fie in Elend umłommen ließ. ' )

ltniſſe mehr in die eine ges anzuwendens der und der Wirkſamkeit von Gefechtsverhä Kenntniß nauereEinſicht" den Rampfmittel fordern , als man ſonſt vom Stabs. offizier zu fordern hatte ic.

wohl thrilweiſe in dem Gharatter eines Boites begründet

ſein kann, aber auf dem Wege der Erziehung ( Diſciplin ) auf das ſorgfältigſte gepflegt werden muß, um ſie in ifrem gangen Umfange auszubilden, was jedoch immer nur unter ſehr günſtigen Conjuncturen gelingen dürfte. Es gibt daber auch nicht leicht eine Urmee, welche in dieſer Bezirbung

Biertes Kapitel. Intellectueller beil der Laftit.

An der Spiße deſſelben befindet ſich folgendes Motto :

nicht ihre rawachen Jugenblide gehabt hätte. Namentlich follten ſich aber die Franzoren hüten, einen Stein aufzubes

Wer mit richtigen Grundſägen eigene Beurtheilung vers bindet , dem wird die Anwendung in beſonderen Fällen nicht ſchwer. Aber Dem , der cine Cade im Ganzen faiſch

ben ; denn , ohne ihren ſonſtigen kriegeriſchen Jugenden zu

anſieht, mind alle im Einzelnen berirſene Runft nichts

gabe zu treten, tann mit Wahrheit geſagt werden, daß tein

fructen . “

Göthe,

Soldat mehr geneigt iſt, vom böchſten Selbſtvertrauen zur

Die I. Abtheilung dieſes Kapitel (S. 191 bis

die Geſchichte von den Zeiten Julius Gäſärs an bis auf den Rođzug von Gonftantine (pricht für dieſe Bihauptung .

über das Gefedt" , erörtert im $. 1 die Bedingunt .

Winn die Engländer auf ihrem Rüdjuge in Galizien im 3. 180 */, nicht die ihnen fonk eigene Standhaftigkeit zeigten, To lag dicres mobl darin , daß fie, von einer überlegenen feindlichen Madt bedroht, ihren Rüdzug übereiten mußten,

gen , unter welchen ein Gefecht liegreich durchgefübrt werden kann, und daß dieſe Bedingungen nicht ſo ein. fach ſind , als es ſcheint; in §. 2 die allgemeinen und beſonderen Zwede des Gefechis ; in $. 3 die Wedſels.

größten Kleinmüthigteit überzugehen , als der franzöſilde: 221 ) überſchrieben : ,, Allgemeine Betrachtungen

ihre Stiffe, zu erreis wirfung zwiſchen den Zweden und Mitteln im Gefect; um ,denundeinzig ſonſt eine regetmåßigeBerpflegung fie, die Zufluchtsort, daß übrigen dhen

gewohnt find, mehrere Tage lang faſt aller Lebensmittel beraubt waren, und dabei raftios Tag und Nadi in einer naßkalten Wintermitterung marichiren mußten ; aleichwob! wat die Moral derUrmee alsbald wieder ſo befeſtigt, daß

gibt in S. 4 cine Charafteriſtik des Angriffs und der Bertheidigung; und erörtert ſofort wieder in s. 5 den Plan und die Führung des Gefech 18 ; im S. 6 die Ein . leitung; im s. 7 die Entſdeidung und das Abbreden

fie, die am 24. December den Rückzug antiat . am 16. Jas nuar 1809 die Schlacht bei Gorunna fiegreid rdlagen und deſſelben und im . 8 die Urſachen und den relativen

Wertb des Sieges. Der Scarfſinnt und die practiſche Intelligenz des Bürgertriege in Spanien jäßi'rio noch nicht mit Beſtimmts Hrn. Verfaſſers treten von nun an noch dårfer and beit abfprecher ; jedenfalls baste aber die franzöſiſcheden licht als ſeither. Man erkennt unzweiteutig, daß er ſide

ihre Einſdiffung bewerkſtelligen konnte. - Ueber cas Ver:

balten der engliſchen Sülfslegion in dem noch dauernden

Bortheil langeundberStrapagen ein sanzesgewöhnt gebits bet hattefür undfidin, daß afritafie andonKrieg

worden , während dieſes alles bei der engliſchen nicht der Fall was.

( anm . d . Uebo : ;-)

nuomebr gang in ſeinem Elementebefindet und , To recht con amore in einer Spbåre fid bewegt , in welder er

4. Clauſewißens und ähnlicher Autoritäten böbere Ans

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deutungen popular ſyſtematiſīrend, wie der Anſiedler der

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ſtåtigen .

Auf die im S. 4 erfolgte, umſichtige und

neuen Welt in den chartiſchen Räumen ſeiner vaſten Begemiffenbafte Wigung der Vorteile und Nachtheile des .

fißungen , ergiebige Ordnung , Zuſammenhang und bes Angreifers und Verteidigers und den daraus gezogenen ſtimmte Grangen ſchafft.. - Klare Erkenntniß der nuans Sdlup, balten wir uns verpflichtet, beſonders aufmert. cirteſten taftiſchen Gonjuncturen von Zweck und Mittel, ſam zu machen . Urſache und Wirfung , ſowie der bei ibrer Wedſelwirs

Plan und Führung des Gefechts in S. 5 erdre

tenden Thårigfeit bemmend und fördernd eingreifenden ternd, wird als das Criterium derſelben bezeichnet: daß Potenzen, und insbeſondere die hieraus reſultirende zu erſterem alle Beſtimmungen anbeimfallen , „die nothwens verſicht im Urtheilen und Handeln , ſind der Gewinn , welden das Studium der neu begonnenen geiſtreiden

dig vorbergegeben werden müſſen sind ſide vorhergeben laſſen " , während legtere rich nur mit foldem befaſſe,

Erörterungen des Hrn . Vrfs. bietet. Einige nåbere Andeus

,, die der Augenblick erzeugt. “ Ebenſo begründet, als

fungen und Brudſtúde, inſoweit der innige Zuſammens dieſe Unterſcheidung des Weſeng von Plan und Fübrung, bang jie geſtattet, mógen unſere Bebauptung rechtfertigen. dürften auch die übrigen , auf deren Tendenz und Eis Einverſtanden mit dem Hrn. Verfaſſer, das eine Uee genthümlichkeit ſich beziehenden Unführungen charaktes berſicht der Gefechiszwecke , respect. die Renntniß des riſch und beberzigenswertb gefunden werden . Ocfech rozwcde8 ,,die erhaltenen Befeble und Inſtructios Bei den Erdrterungen über die Einleitung, Ente nen richtiger auffaſſen und den Uuſtanden gemå mo .

wicelung und Entſoeidung oder das Abbreder

dificiren lernt" , verweiſen wir biermit auf die in S. 2 des Gefechts ( S. 6 u . 7 ) ſind mit gleich umſichtiger gegebene, und fónnen und bierbei des Wunſches nicht er. Gewiſſenbafrigfeit undSachfenntniß die Verbåltniſſe und wehren, daß es unſeren jüngeren Waffenbrüdern, welche das Verfahren des' Angreifers und Bertheidigers berůd . fie leſen werden, gefallen moge, unter beſtimmten Sup.

Richtigt und angedeutet. Erfolgreiches Studium und prac.

poſitionen, ſich recht lebhaft in die angedeuteten Bezies

tiſche Erfahrung beurfunden ihr Vorhandenſein faſt in

bungen hineinzudenfen und durch Abſiraction das ihren

jeder Zeile und einzelne Stellen tragen in der lebendig.

Verbältniſſen entſprechende Verfahren ideell zu realiſiren. Feit ihrer Schilderung unverfennbar das Gepräge aus Sebr einleuchtenden Andeutungen über die möglichen eigener Erfahrung angeſtellter Reminiscenzen. Dieß gilt Einwirfungen und deren Folgen im Gefecht, ſowie über insbeſondere von der Schilderung eines mehrſtündigen die Mittel zur Erreichung des Gefechtszwedes , denſelben Feuergefechte. Wenn dieſe treffende Schilderung alſo angemeſſen entgegenzuwirfen , folgt in $. 3 cine febridhließt: ,, Auch das urſprünglide Gefühl des Mutbes

gediegene Würdigung der Schwierigkeiten der Leitung iſt abgeftumpft, die Sacipfluſt befriediat; die Mehrzahl in Gefechte. „ Wer den Gang des Gefechts zu leiteit bat" , beißt es daſelbſt ſchließlich,,,muß ſeinen Blick vors

glaubt für dieſen Tag genug getban zu baben " - ſo gerathen wir in Verſuchung beizufügen : „ Mand unwid. -

zugeweiſe auch auf das Ganze, 0. b. auf die allgemeinen fübrliches Gáhnen und mancher verſtohlene Blick nach dem gen Truppentheilen nicht jeden Augenblick neue Verhals und beurfundet die tiefe Menſchenfenntniß Sbafespeares fungsbefeble zuſdiden. " Eine fachgemiße , gründliche in Fallſtaffs unverboblener deußerung: ,, Ich wolltes Vorbildung, d. h. eine ſolde, welche die Selbſtåndigkeit wire Solafenszeit und Alles war vorüber." Daß, wie im Verlaufe der gepflogenen Erörterung aller beim Gefechte Betbeiligten entwickelt, erſcheint bier nad als die Grundbedingung zur Erreichung des Ges behauptet wird das ganze Berfabren bei der Einleitung fechtszwedes, und ſofort dürfte, unſeres Erachtens, nåchſt des Gefechts den Gbarafter der rubigen Beſonnenheit und klarer und beſtimmter Audeutung dieſes Zw6cf8, die Beobachtung tragen müſſe" ; - daß der Vertheidiger in Hauptaufgabe für den das Gefecht Peitendent, beffen dieſer erſten Gefechtsperiode bauptſächlich dabin zu trady Derbåltniſſe richten, und fann den einzelnen ſelbſtändis Stand der Sonne, verråtb die Sehnſucht nach dem Abend

Aufgabe im Allgemeinen allerdings im Verhältniß der

ten babe, daß ſein Gegner ſolange als möglid ůber das

Große des Wirkungsfreiſes an Sdwierigkeit zunimmt, in Ungewißheit bleibe, was ihin zu wiſſen nothwendig darin beſtehen : daß er jeden Unterbefehlsbaber unge. ift" ; - daß ,, jemebr Streitfråfte gleich Änfangs in Thà bemmt ſeinem Wirkungsfreiſe entſprechend verfahren läffe tigkeit gereßt werden , deſtomebr auch die Freibeit des und ferner veranlaire , daß jeder demſelben auch wirts Handelns beſchränkt werde" ; daß ferner , die Ents lid entſprechend verfahre. Es iſt dieb, vorausgeſest, ſcheidung nabet, wenn durd'die immer größer werden. daß der angeführten Grundbedingung entſprochen wors den Anſtrengungen endlid das Gleichgewicht der Kräfte auf einer Seite verloren iſt" den , weniger ſchwierig , als es den Änſdein hat , und auf iſt“ ; - und daß endlich der ſtets erfolgreicher, als das entgegengereizte Verfahren. Entſchluß zum Wbbrechen des Sefects gefaßt werden müſſe , menn nochhaben über –einen Theilwerden. der Referde zu beſtritten Ein Chef, der Alles ſelbſt leiſten will ,bei der geringſten man verfügen wirdhinreidend wohl nichtſtarten C

.

-

Zögerung die Geduld , beim Eintritt bedenflicher Bers

Sehr intereſſant ift die in s. 8 motivirte Diſtinction zwiſchen

båltniſſe ſogleich die Rube verliert, d. b. flarer Beſon einem widrigen und einem glänzenden Siege. ueberhaupt nenheit und energiſder Faſſung ermangelt , zeigt , daß ſind die hier gepflogenen Erörterungen über das Thema Sieg , Streben darnad , ſeine Veranlaſſung und Folgen, böcft in. er reincm Poſten nicht gewadſen iſt, indem er in der das ſtructiv und ſchließen dieſelben mit der betannten Suppoſition ,

Regel nur dazu taugt, durd ſein Verfahren unddeſſen baf : ,,wer im Beſige der ſtäreſten Referden fri, dieſe zur rechten

Erfolg die Folgerichtigkeit des ominoſen Calambours:

Zeit und am recten Orte wirtſam werden laſſe, in den meiſten

, . Ordre , Contreordre, Désordre! ” thatſächlich zu bes

Fällen auch Sieger bleibe."

( Forti. folgt . )

Redigirt unter Gerantwortlidkeit der Berlagsbandlung : E. W. Scdke in Darmſtadt und in deſen Offijin gedendt.

Mittwody,

Nr. 17

23. Jan. 1839 . ៥

Allgemeine Militar - Zeitung. s

F rantre i c.

weil ein Gewicht von 1100 Pfund Eiſen Hiße gegeben

Es gehört zu den ſonderbaren Widerſprüchen in der nnd bearbeitet werden mußte. Es iſt feſtzu erwarten , franzöſiſden Armee, daß ein Soldat, welcher für einen daß der Erfinder in einem boben Grabe ſich die Gunſt anderen eingeſtanden iſt, nicht zur Gendarmerie in und Gnade Sr. M. des Königs durch ſeinen gezeigten Vorſchlag gebracht werden darf und daß er ſogar bei Fleiß und Kunſt erworben haben wird. Uebertragung von Civilſtellen beanſtandet wird, obgleich Pole A. eine Menge Offiziere vorhanden ſind , welde als uns teroffiziere Stellvertreter waren. þ a nuove r .

Bei dem Ober- Militárhoſpital in Ujazdowo wird

eine Felofd eerſchule für angehende Schüler eröffnet werden , worin dieſelben nach einem von der Regies

Der Hamburger Correſpondent enthält aus Hannos rungscommiſſion des Inneren beſtåtigten Plane in den ver folgenden Artikel: Die hieſige f. Artillerie hat ſeit nöthigen Wiſſenſchaften, ſowie in der Praris unterrich einigen Jahren hinſichtlich des Armeematerial 8 auss

tet, und zu bem königl. Civildienſte in den Spitälern ,

gezeichnete Fortſchritte gemacht: 1) Mit der Erfindung als auch für die Privatpflege derKranken vorbereitet einer Kugelpreſſe, vermoge derſelben die bleiernen Kus geln für Gewehre, Bůdſen , Karabiner und Piſtolen

werden . Die unmittelbare Aufſicht dieſer Schule iſt dem Oberarzt des militäriſden Hoſpitals übertragen worden ,

ridtig und compact gepreßt werden , und liefert eine

an welchen ſich alle diejenigen , die dieſes Inſtitut bes

Maſchine in 5 Minuten 800 Rugeln. 2) Ein Ranonen , ſchloß, das ſo gearbeitet, daß feine Nåffe das Zundlodh

nufen wollen , zu wenden baben. Es werden in dems ſelben Schüler von 16 - 20 Jahren angenommen ; altere erreichen kann. Die Abfeuerung des Geſchüßes geſchieht hingegen können nur aufgenommen werden, wenn ſie durch Ziehung eines Riemens , der an einer Feber des vor Errichtung dieſer Scule den Grad eines Chirurgen

Shlofſes befeſtigt iſt: die dadurch entſtehende Reibung gehabt haben , oder wenigſtens der Gebüffe eines folchen gibt Feuer, und man bedarf jeßt der brennenden Zúns

waren; ober auch in Sptiålern beſchäftigt geweſen ſind.

der zum abfeuern eines Geſchůbes nicht mehr. 3) Iſt Der, welcher als Schüler aufgenommen wird, muß gut eine eiſerne 6 Pfünder Ranone gefchmiedet worden, eine polniſch Tefen und dreiben fónnen und mit den vier Kunſt, worauf bislang die größten Artilleriſten"in allen erſten Species der Arithmetit bekannt ſein . Außerdem Staaten vergeblich gegrübelt und alle deßhalb angeſtel , muß derſelbe die Erlaubniß ſeiner Eltern oder Vor ten Verſuche ohne

Erfolg geblieben ſind ; ſelbſt iſtnoch ohnlangſt ein Verſuch dieſer Art am Harz, jedod gleich falls obne Erfolg, gemacht worden ; bis es endlich hier gelungen , eine Ranone von Harz - Stabeiſen zu werfers

můnder nachweiſen können.

Pre u B e n .

Am 24. Decmbr. v. I. feierte in friſcher Lebenskraft

rigen . Der Erfinder dieſerdrei für die Armeeſo wich: der der Gen. Lieutenant im Ingenieurcorps und Inſpecteur Feſtungen in Brandenbur , Pommern

tigen Zheile iſt ein Dorfſchmieds Sohn aus Amt Riſo

g

, Dit , und

ſendorf, zeitiger Modellmeiſter der hieſigen Artilleries Weſtpreußen , Hr. v . Reiche, ſein 50jähriges Jubiläum .

werkſtatt, Nämens Gieſemann. Aus ſeiner Idee Derſelbe ist ein geborener Sannoverane

Mit der

groß, r. allein ſind gedachte Erfindungen ins Leben getreten. ten Auszeichnung hat der nunmehrige Jubilar die Felos Dieſer Künſtler wohntzu finden bei dem Bauermeiſter züge von 1813-1815 theils als Generalſtabsoffizier, Niemeyer, hat daſelbſt für ſich ſeine eigene Schmiedes theils als Chef des Generalſtabs bei einem der" coms werfſtatt, aud die Conceſſion, außer den Dienſtſtunden mandirenden Feldherren mitgemacht und ſein Antheil an den Dispoſitionen , wie bei der Ausführung , iſt bei für fich zu arbeiten. In dieſer Bauernſchmiede bat ders

ſelbe, nachdem ihm zuvor you Seiten des F. f Kriegsmi, mehreren Gelegenheiten auf das Glänzendſte bervorges niſteriums dazu Urlaub bewilligt, mit den Gehülfen auf treten , und ihm iſt vonvielen Seiten Anerkennung durch eigene Gefahr und Koſten dieſe Ranone geſchmiebet, Verleihung zahlreicher Berdienſtorden geworden . Sebr abgedreht, gebohrt, ausgeglüht und lafirt. Wie famies bald wird derſelbe aud das 25jährige Jubiläum als rig die Anfertigung geweſen , iſt daran abzunehmen , in effectivem Dienſte ſtehender General feiern .

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- Von dem erſt fürzlid aus dem activen Dienſte

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Die Capitaine ſind für die Diſciplin und die pracs

getretenen, zuleßt in Poren eine Diviſion commandiren. tiſdhe Ausbildung ihrer Compagnieen verantwortlid ; den Generalieutenant u . Hoffmann find intereſſante

da aber in dieſer Beziehung nidots geregelt iſt, ſo find 3

Beiträge zur Geſchichte der lebten Feldzüge erſchienen , ſie ihren eigenen Anſichten überlaſſen , ſo daß feine die zum Theil ganz neue Thatſaden und Einzelnbeiten Gleidförmigteit in dieſem Dienſtzweige ſtattfindet, welde ans licht zieben und in dieſem Augenblide in mander um ro widriger iſt, da die Compagnieen ſebr båufig von Beziehung ein doppeltes Intereſſe baben dürften. ihrem Bataillon detardirt werden , und folglid ihrem Rußland. An den Manóvers, die bei Borodino auf Berantaſ.

eigenen Antrieb überlaſſen ſind , obne burd irgend ein

Reglement geleitet zu werden.

Capitaine ,haben ferner eſen Entſdeidungen fung der Einweibung des baſelbſt , zum Andenken an ihrerDieCompagnieen weldes denRechnungsw naddas die Schlachtvom 7. Septbr. 1812 , errichteten Monus des Bureau der Artillerie oder nach den Tagsbefehlen mente im nådſten Sommer ausgeführt werden ſollen , del Regiments geregelt iſt. Dieſeſide oft widerſprechen .

werden außer dem 2ten, 3ten und 6ten Infanteriecorps , den Entſcheidungen ſind den Offizieren, weldefide dar. auch noch von jedem Garde: Infanterieregiment ein Ba.

taidon , Todann eine Cavaleriediviſion der Garde,ein nad ridten fouen, wenig oder gar nicht bekannt ,und ed ereignet bäufig ſeiner , daß ein Offizier einen erſt mebrere combinirtes Cavaleriecorpo, endlid alle Offiziereund Sabre Ablegung Rednungen nad ſich Tadel

Soldaten, dienſtthuende wie beurlaubte, Tbeil nehment, erfåbrt, gewiſſe Borſdriften nicht befolgt zu baben , die jener rubinvollen Sdlagt beigewohnt baben. von welden er niemals bat ſpreden boren und welde - Se. Mai. der Kaiſer baben befohlen , daß vom Togar erſt nach Stedung ſeiner Rednungen gegebent

Jahr 1839 ab, die Beſoldungen der Generalitat, der worden ſind. % ) Wenn man nun die Weiſe berückſichtigt, in welcher ſollen. Von demſelben Zeitraume ab rollen auch die Stabss und Oberoffiziere der Randmadt erhöht werden

Gebalte der Direktoren der Militårlebranſtalten , Tomie derbei denſelbenangeſtellten Stabs: und Oberoffizie: ren, nast denneuen Etats, zur Hälfte undum das Doppelte erhöht werden , je nachdem ſie tángere oder

dieArtillerieoffiziere mit Rüdſichtauf den Sold, das Avancement Vorredote bebandelt ſo gelangt man und zuderdieUeberzeugung ſebr id, wer , daß es werden iſt,daß beiden Offizieren die Ausbildung und der Eifer für das Wohl des Dienſtes ſich auf derjenigen Stufe

fårzere Zeit bei dieſen Anſtalten fungiren .

erhalte, welche ſich für eine ro wichtige Waffe geziemt.

Ueber die Organiſation der engl. Artillerie. (Schl u 5. )

Die Offiziere der Artilleriebataillone erhalten nur den Sold der Infanterie , diejenigen der reitenden Ars tillerie den Sold der Cavalerie , man vergútet ihnen

alſo nichts für die größeren Koſten , welche ſie auf ihre

Die Offiziere der Artillerie erhalten auf der fånigla Ausbildung verwenden mußten, und für die umfångs Militárakademie zu Woolwich den nöthigen theoretiſchen lideren theoretiſchen und practiſden Kenntniſſe, welche Unterricht. Sie werden darin als adeliché Radetten die verſchiedenen Dienſtzweige der Waffe erfordern. ** ) (cadets gentilshommes) in dem Alter von 14 – 16 Jab , ren aufgenommen , und bleiben darin in der Regel dret,

zuweilen auch fünf Sabre, ebe ſie zu Dffizieren ernannt (commissiones ) werden . Ihre Beförderung während ibres Aufenthalts in der Schule bångt einnig von ihrer

Geſchicklichkeit in den verſchiedenen Zweigen ibrer Stus

*) Wenn ſich die Sache wirktida ro verhält, wie hter geſagt iſt, ſo wäre es allerdings ein arger Mißſtand und doppelt auffala

lend in einem Bandeteftaate, worin man das Rechnungsweſen wenigſtens verſtehen ſollte. Der Berfaſſer lagt in einer Note : Cet inconvenient n'est pas particulier à l'Angleterre. ( Unmert. d. ueberſ. )

dien ab. Die Kosten der Sdule beliefen ſich im Jahr *) Benn jeder Offizier ben nödften Grad der Brauchbarteit zu 1817 auf etwa 400,000 Fr. erreichen ſtrebt, fo werden alle Offiziere aller Waffen ihr Ees

Nachdem die Zöglinge den Offiziersrang eingenom . men haben, bleiben fie modbrend eines Fabre oder aud

långer dem Generalſtab zu Woolwich attaſchirt, um einige practiſche Renntniſſe zu erwerben , bevor ſie ſich zu den Compagnieen begeben , zu melden fie beſtimmt ſind. Alsdann ſind aber dieſe jungen Offiziere , welde

bei dem Beginne ibrer laufbahn der Ueberwadung und des Rathes ſo nothig båtten , ſide gånzlich ſelbſt über.

Taſſen . Kein Offizierfümmert ſich um ihre Ausbildung,

bentang zu lernen haben , nur treiben ſich die Einin mehr in der Theorie einer nicht felten unfruchtbaren Gelehrſamkeit berum, während ſich die Underen mebr der Praris zuwenden.

Wenn die erſteren ( worunter die Generalſtabs ., Urtilleries und Genieoffiziere zu rechnen find ) für ihre erworbene Ges lehrfamkeit einen größeren Gehalt in Unſpruch nehmen , ſo follten ſie nicht überſehen, daß ihre Beſchäfftigungen , mit den jenigen der Infanterie und Cavalerie verglichen, weniger ane ſtrengend und mitunter ſehr angenehm find, indem ſie in das Gebiet der Speculation ſtreifen, während die Dienſtleiſtungen

flachlich iſt , und von ibrem foließlichen Aufenthalt in

der lepleren öfters höchſt mühſelig und trivial find. Eine Birichiedenbeit der Gehalte möchte baher nur da gerechtfertigt erſcheinen , wo es fich um einen größeren Aufwand für den Dienſt handelt; findet ſie aber gleichwohl irgendwo ſtatt , ſo

Woolrich bringen ſie in ihre Compagnie weiter nichts

gleich begründete anſprüche, da die Unforderungen, welche man

mit, als einen Geiſt der Unabbảngigfeit und Tragbeit, welcher auf ihre ganze militariſde laufbahn einen nada

in ihrer militärisilienſchaftlichen Ausbiloung an fie mad , niladeſtens nidt von geringerem Belange find.

noch iſt er für ihre Fortſchritte perantwortlid ), weßbalb

denn auch ihre practiſche Ausbildung durchaus ober,

theiligen Einfluß übt.

hätte die Artillerie gexdiß mit den anderen gelehrten Waffen

( Anmert, d, Ueberſ .)

3

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54

Das Avancement unter den Offizieren bat nur nach Krieges im I. 1814 , in einer Periode, wo das Avan, cement (dneller ging , als man es in jedem anderen Berbåltniß erwarten fann , fand man nun aber, indem man die fünf jüngſten Offiziere eines jeden Grades zur Baſts pabm, daß die Zeit, welche erforderlich iſt, um zu den verſchiedenen Graden zu gelangen, folgendewar : zum Capitain 2r Klaſſe 11 , zum Capitain 1r Klaſſe 17, zum Major 23 , zum Oberſtlieutenant 24 , zum Überſt

in der Armee einzunehmen , zu welchem die offiziere

der Anciennetát im ganzen Corps ſtatt. 3u Ende des

anderer Waffen gelangen. Um dieſe auffallende Unges

rechtigkeit ein wenig zu mildern , bewilligt man von Zeit zu Zeit einigen Offizieren als Belohnung für gute Dienſte einen böheren Grad in der Armee , als derjenige iſt, welden ſie in ihrer Waffe einnehmen. So erbålt 3. B. ein Artilleriecapitain das Brevet des Bataillonschefe oder Oberſtlieutenants der Infanterie, und kann ſogar die Ermádtigung erlangen, dieſen Grad, welchen man einen Ebrengrad nennen könnte , zu verkaufen . Dieſes

2r Klaſſe 36 , zum Oberft 1r Riaffe 46 Jahre, aus wels

iſt , man muß es befennen , ein äußerſt ſonderbares

der Berechnung bervorgebt, daß die Offiziere uur in einem ſchon ſebr vorgerůdten Alter und nach bedeutend geſchwådhten pbyfiſchen und moraliſden Kräften zu den bóberen Graden gelangen fönnen . - Dieſe übermåßige Langſamfeit im Avancement muß natürlich allen Sinn

Mittel, um einem in der Organiſation der Artillerie anerfannten Febler abzubelfen . In allen dieſen Bezies bungen befinden ſich daber die Artillerieoffiziere in einer weit ungünſtigeren fage als die Offiziere der Infantes rie und Cavalerie , da dieſe wenigſtens für Geld fide

für Wetts und Dienſteifer vernidten . Die Offiziere fons

den Bortbeil verſchaffen fdnnen , zu dem Grade des

nen ſich nicht viel Mühe geben, ſich die ihnen fehlenden Oberſten vor Eintritt des gebrechlichen Alters zu gelan. Kenntniffe für einen Grad anzueignen , welchen nur erſt gen und folglich einige Hoffnung zu bewabren , den am Ende ihrer kaufbahn zu erreichen ſie die ſichere Grad des Generals zu erreichen, welder in Folge der Ausfidt haben. Zu was núßen auch übrigens Zalente, beſtebenden Reglements bei der Artillerie nur in gerins Geſchidlichkeit und Fåbigkeit , wenn tros des perfdnlié ger Anzahl vorhanden iſt und an Widtigkeit außeror: chen Verdienſtes der Offiziere nur dic Anciennetåt zu

dentlid verloren bat.

Die Artillerieoffiziere werden weder aber die Gattung Nadtbeil dieſer Avancementsweiſe beſteht darin , daß der Geſdůße, nod über die Menge der Munition uno die Peitung der Artillerie in der Routine ergrauten Borråthe zu Rathe gezogen, welche bei den Parfs und den verſchiedenen Graden fübren fann.

Ein anderer

Månnern überlaſſen iſt, welche beßbalb unfähig ſind,

Batterieen ſein ſollen . Wenn fie nicht durd Zufall

das Intereſſe für die Fortſdritte dieſer Waffe zu beleben, einige Nachrichten über dieſen Gegenſtand erhalten , ſo Denn es liegt in der Natur des Menſden , die Verans bleiben ſie in dieſer Beziebung in einer vollſtändigen derungen mit Mißvergnügen zu betradten , welche alte Unwiſſenbeit. Die Pferde werden unter der Leitung der Gewohnbeiten abſchaffen und zu neuen Studien nothigen . Trainoffiziere embarquirt, ohne daß die Artillerie daran Wenn wir nun die in England hinſichtlich der Bes : Theil nimmt. Der die Artillerie der Armee commandis feblebaberſtellen der Artillerie angenommenen Gebrauc rende Offizier iſt daber , naddem er die Inſtructionen prüfen , ro werden wir finden , daß ſie nicht von der des die Erpedition commandirenden Generaloffiziers

Beſchaffenheit ſind, die Eigenliebe der Offiziere ſebr zu empfangen bat , genótbigt, nach Maßgabe des Debars reizen. Die böchſte Stellung, zu welcher ein Artillerie. quemenis ſowohl hinſichtlich des Perſonnels , als der offizier gelangen fann , iſt die des Commandanten der

Kaliber und Munition die Brigaden und Reſerven zu

Artillerie eines Armcecorps in Kriegszeiten . Dieſe Stele formiren. *). Da aber dieſer Artillertecommandant von lung iſt allerdings achtbar und von großer Wichtigkeit, der Inſtruction der Compagnieen , von der guten oder

allein in Folgeriner unbegreiflichen Bizarreriewaren idlechten Befebaffenbeit der Beſpannung über die die zu dieſer widtigen Function berufenen Offiziere ſels Zuſtand des Materiel und der Munition ,, welde den ten von einem bóberen Grade als dem des Oberſtlieus

Offiziere auf guten Glauben und obne vorgängige Pris

tenants. Es iſt Jedermann bekannt, daß in unſerer Zeit fung empfangen, feine genügende Angaben befißt, ſo iſt die einem Militárcommando beigelegte Wichtigfeitim es ſchwer , daß ein foldes in der Eile und unter rols Allgemeinen nach dem mehr oder weniger boben Grade chen Umſtänden entſtebendes Amalgama zu einer guten desjenigen bemefſen wird, welcher damit befleidet iſt. Nun iſt aber die numeriſche Stårfe an Menſchen und

Zuſammenſetung der Artillerie der Armee führen könne.

an Pferden , unabhängig von dem Materiel und der

*) Bolte man es anders machen, ſo dürfte es unter Umſtänden fehterbaft fein , trenn man die Unſiderheit drs Sertransports Erpedit man häufig ionenl wird berüdfi Bei, überſee Materie ie zu Perſonnifden der Urtiller el und Fall ſein in dem dtigt. verwenden, wie es der Uugenblic barbietet ; eine Zutheilung

Munition, bei Armeediviſion , Lieutenant als von Chefs von

der Artillerie beträchtlicher als bei einer welcher man doch immer einen General. Chef gibt. Dieſes Nichtvorhandenſein einem genügend erbabenen Grade in der

Armee gereicht der Artillerie augenſcheinlich ganz zum Radtheil. Die unverånderliche Regel des Avancements nach der Ancienneråt låßt nur Månner zu dem Grade des Oberſten oder Generals gelangen, welche zu alt ſind, um mit Nußen in Functionen verwendet zu werden , die eine große Thätigkeit erfordern , und beeinträchtigt die Intereſſen des Dienſtee, indem ſie die Artillerieoffiziere VOX Ausgezeid netem Berdienſt verbindert, einen Rang

an Mannichaft und Pferden zu den Geldügen von vorn hers ein dürfte daber unpractiſch ſein und dem zu erreichenden Bwrd förend entgegentreten. In wie weit die noue Ginrich Beziehu Drain beſſere ift, tung erft ch inung ng auf den in Frankrei entſchei wird des Krieges die Erfahr ift, den.die Sicher

daß die artillerieoffisiere durch die ueberwadung der Pferde und Geſchirre einen bedeutenden Zurradh an Urbeit erhalten haben , auf welchen ſie rine Zeit bermerden müſſen , die ſie bei

der früheren Einrichtung, wo der Irain für fich beftand, auf ftigung verwendd.enueberſ. ſtiſchen ihre reinUebeifl konnten - artilleri Anderer nichtBeſchaf zu gedenke ände n. en (Anm. ) .

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Es kann ſonderbar erſcheinen , daß ſich die Artilleries eine practiſche Kenntniß der Details in der Behandlung offiziere weder mit dem Materiel , deſſen ſie ſich bedies nen , nod ) mit der Munition, welche ſie verbrauchen , zu beſchäfftigen haben. Um ſie in dieſer Beziebung aller Sorge und Verantwortlichkeit zu entladen, bat man ein Artiüeriecommiſſariat beſtellt. Dieſes aus Commiſſåren, Adjoints und Conducteuren zuſammengeſepte Corps bei aufſichtigt die Geſchůße, die Munition und die Vorråthe.

der Geſchůße, in deren Beſitz nur dicjenigen ſein köns nen, welche einen tåglichen Gebrauch von dieſer Waffe machen. Die Artillerieoffiziere müſſen daber eine übers wiegende Stimme hinſichtlich der zahl und der Poſition der Batterieen haben und deßhalb mit dem Bau und der Bewaffnung derſelben beauftragt werden. Wenn man in England anders verfährt, ſo kann dieſes nur

Es iſt für die Erhaltung dieſer Gegenſtande verantworts dem Mangel an Erfahrung der Englander im Belages lich und mit dem Transport derſelben chargirt. Dieſe rungsfriege zugeſchrieben werden. Functionen ſind, wie man ſieht, nicht ohne Wichtigkeit; Die von uns bezeichneten Unvollkommen beiten in der

gleichwohl verlangtman bei den jungen Leuten , welche Einrichtung der engliſchen Artillerie iſt von dem große dieſe Laufbahn betreten , keine vorausgegangene Unters ten Theil der Offiziere derſelben anerkannt; alleines ridhtung, ſo daß ſie während des größten Theils der beſteht feine Behörde, an welche ſie ihre Beobachtungen Zeit ihrer Leiſtungen nur eine ſehr oberflächliche Rennte im Intereſſe des Dienſtes richten könnten . Es werden niß von den Gegenſtånden beſißen , welche ihrer Sorgs

von Zeit zu Zeit zu Woolwich beſondere Commiſſionen

falt anvertraut ſind. Die baſtardartige, balb bürgerliche, ernannt, um ſid, über den Werth der Erfindungen auss halb militariſche Einrichtung des Commiſſariats iſt auszuſprechen , welche von , der Waffe nicht angehörigen genſcheinlich, ſehr nachtheilig, indem ſie ſehr unpaſſend Perſonen dargeboten werden ; zuweilen bezeid net ſogar die Verantwortlichkeit und Sorge, welche ganz auf den

der Großmeiſter eine beſondere Commiſſion für die Vors

Offizieren und Unteroffizieren der Artillerie laſten ſollte,

folåge von einer ſehr hohen Wichtigkeit; aber alle dieſe nur zeitweiſe Commiſſionen , deren Functionen mit Eins und Renntniffe zu dieſer Gattung von Dienſt nothwens. ſendung ihres Berichis aufhóren, haben feinen Auftrag,

theilt. Regtere ſind vermoge ihrer practiſden Studien

dig geſchichter, wie alle anderen Angeſtellten. Jene Eins ſich mit den Berbeſſerungen zu beſchafftigen, welche der richtung hat überdieß den Nachtheil, daß dadurch eine

Artilleriedienſt erheiſt. Das Bureau der Ordonnanz

unndthige Zwiſchenbehörde geſchaffen und den Artille,. befaßt ſich nur mit dem Rechnungsweſen; die militaris rieoffizieren die Gelegenheit benommen iſt, ſich in den ſehe Parthie wird eigentlich von Niemand geleitet. Es Details des Materiels und der Borråthe, welche einen gibt weder ein permanentes Comité, noch Generalinſpefs

integrirenden Theil ihres Dienſtes bilden, zu unterrich, toren, weldje als Mittelsperſon zwiſchen den Offizieren ten . Der Mangel an Ausbildung und die directe Nidt. und dem Miniſter dienen motivirte und

Berichte über

verantwortlichkeit der Offiziere bei einem ſo wichtigen die durch Erfahrung oder erweiterte Einſichten bedingten und ſie ſo nabe berührenden Gegenſtande fann den Eifer Verbeſſerungen zu erſtatten. Die practiſche Ausbildung und guten Willen derſelben gånzlich låbmen , was nas der Offiziere und Kanoniere, in ſo weit ſie die Manos türlich einen nachtheiligen Einfluß auf die Reſultate ver und das Schießen mit den Geſchůben betrifft, iſt baben muß , welde man von einer beſſeren Organiſas auf's deußerſte vernachläffigt, weil Niemand ein direcs tion zu erwarten berechtigt wåre.

tes Intereſſe habe, ſich damit auf eine ernſthafte Weiſe

Die Functionen der Artillerie bei dem Angriffe der Feſtungen ſind noch ſehr uugewdhnlichen Hinderniſſen unterworfen. Die Poſition der Batterieen , deren Ers, bauung und Bewaffnung geſchieht ohne Tbeilnahme der Offiziere des Corps. Die kanoniere werden ſogar in Friebenszeit nichtin den auf den Bau der Belagerunge. batterieen bezüglichen Arbeiten geübt; es iſt ſchwer, rich von einer ſolchen Anomalie Rechenſchaft zu geben . Die

zu beſchafftigen. Hier endigen unſere Bemerkungen über die gegette wårtige Organiſation des Artilleriecorps von England. Die Ünvollkommenheiten ., welche wir bezeichnet haben , find aus den ſehr intereſſanten Betrachtungen in dem Werk des Generals 3. Miller, welches 1818 zu London erſchienen iſt, entnommen . Wir glaubten ſie hier wies dergeben zu müſſen , weil trop der Autoritat des Ger

Artillerie, welche dazu berufen iſt, über das Schießen mit Geſchůben nadzubenfen , fennt durch ihre practiſden

nerals und der Richtigfeit ſeiner Beobachtungen , bis auf den heutigen Tag Alles in demſelben Zuſtande ges blieben iſt, wie zu der Zeit, wo ſein Wert erſchien. )

Uebungen die Wahrſcheinlichkeit des Treffens und die durch die verſchiedenen Geſchůze hervorgebradote Wirs kung. Sie allein kann mitSicherheit die Schwierigkeis ten würdigen , welche die Bewaffnung und Approviſios nirung der Batterieen nach Maßgabe der Placirung

* ) Sollten nicht in vorſtehender Darftellung die unvollkommen : heiten der engliſchen Urtillerie im Intereſſe artilleriſtiſcher

Beſtrebungen mit zu grellen Farben ausgemalt ſein ? Bäre

Die Ranonen , Mörſer,

die Sache wirklich ſo arg , To hätten die Folgen auf dem Schlachtfelde ſichtbar werden müſſen ; und doch hat man now

Haubigen wirken auf verſchiedene Weiſe; ſind ſie nicht

nicht gehört, daß die engliſche Artillerie unter ſonſt gleidgen

auf die für ihre Schußweiſe günſtigſte Árt poſtirt, ro bringen ſie auch die Wirkungen nicht bervor, weiche man

Umſtänden einer anderen das Feld zu räumen genöthigt ges weſen wäre. Vielleicht ließe ſich hierauß ein anderer Salus

von ihnen erwarten fann .

ziehen, daß 8 nämlich mit dem Nimbus der Gelehrſamkeit, in welche ſich manche Urtilerieen und namentlich die franzöſische

und den Kalibers darbietet.

Alle dieſe Rückſichten üben

einen großen Einfluß auf die Stellung der Batterieen , fomie auf die Gattung der Geld übe, mit welchen dies Felben bewaffnet werden müſſen . Alles dieſes unterſtellt

gern ballen , eben nicht ſoviel auf fich hat, und daßauch bei dieſer Waffe, wie bei jeder anderen, der practiſche Theil der Ideſentlichſte iſt.

(anmerk. d. ueberſ.)

Redigirt unter Verantwortlichfeit der Berlagshandlung : E. W. Les fe in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrndt.

Samſtag, 26. Jan. 1839.

Per 9450

Nr.MIN8. .

Het

at

7 Ob 2012

1935

Allgemeine Rilitar - Zeitung. Abweſenbeit von ſeinem fieutenant vertreten. Die Sube alternoffiziere waren nur Einbeimiſde, welche in der oſtindiſde Armee. *) von Hauptleuten ( Subabdars ), lieutenanten Dicemadars ge råber derZeitpunct heranrådt, wo die Engländer (Charge ) undSerſcanten ( Havildars, Raido) in jenem fernen lande einen neuen Kampf um ihre Herr, den niederen Dienſtverſaben .Hierbeibattenbeide Zheile

Einige Bemerkungen über die engliſch 2

daft zu fåmpfen haben werden, um ſo größere Wich eine ehrenwerthe Stellung,unddie engliſchen Capitaine tigkeit erhält alles, was auch nur einigen Auffdluß über übten nicht nur eine ſehr große Gewalt über ihr Bas die Armee gebenfann , welche die bauptſächlichfte , in failon aus, ſondern waren auch hinſichtlich der Bezahs faſt die einzige Ståbe jenerHerrſchaft iſt. Es iſtfürg: lung und der Emolumente ſo gut geſtellt , daß ſie nad lid in dieſen Blättern ein Auszug aus dem Schreiben einem 15 bis 20 jábrigen Dienſte fide in England mit eines Offiziers jenerArmee mitgetheilt worden , der eine genügendem Auskommen zur Rube feßen konnten. Nur für England ſehr niederſchlagende Zukunft in Ausſicht Ginen Nachtheil hatte dieſe Stellung . Solange die eine Ausſicht, die får denjenigen, welcher die oſtindiſche Compagnie wirklich eine Handelécompagnie

ſtellt

allmåbliche Entwidelung der Kriegemacht in Indien mit aufmerffamem Auge verfolgt hat, ſchon lange kein Ges beimniß mehr geweſen iſt. Der größte Vorwurf trifft den von den Offizieren der anglo . indiſchen Armee ges

war , und ihre Truppen nur zur Beſchüßung ibrer Face toreien , und bier und da als ůnterfügung eines freunde lid geſinnten einheimiſchen Fürſten brauchte, ging alles gut; als ſich aber Frankreich und England in Indien

baften , ja verabſcheuten ford William Bentind , von dem der Herzog von Wellington, ein competenter Rids. ter in allen militäriſchen Angelegenheiten Indiens, zum voraus geſagt hatte, er werde Alles umfebren und dess

Betämpften , und gegen Heiber Ali und ſeine franzöſ. Verbündeten große Armeen geſendet werden mußten, famen europäiſdhe Truppen aus England, und wo nun europäiſche und indiſde Truppen miteinander agtrten,

organiſiren. Indeſſen båtte der Einfluß dieſes Mannes mußten die Compagnieoffiziere immer nadſteben. Ihrer nie ſo verderblich wirken fónnen, wenn nid)t die Stel. Organiſation zufolge gab c8 faſt gar feine hoberen Offis lung der anglosindiſchen Armee von vornberein verfehlt ziere, und der Compagniecapitain , obgleich Bataillones geweſen wäre. Der Geiſt der engliſchen Regierung und Verwaltung iſt zu wenig militariſd , um ſolchen Uebeln,

commandant und vielleicht 20 Jahre im Dienſte, mufte jedem Selbſonabel nachſtehen , der vielleicht wenige Mos

die aus einer falſchen Militärorganiſationentſpringen, nate zuvor ſein Hauptmannspatent erfauft hatte, nd Dieſe von vornherein entgegenzuwirken, und die Stimme alter jedenfalls vom Kriege in Indien nichts verſtand. u erprobter Offiziere wird überhört, da man ſie als aus ungünſtige Stellung fonnte unmöglid dauern, die Com Selbſtſucht und Standesvorurtheil hervorgegangen bes pagnieoffiziere beklagten ſich bei dem Rath der Direts trachtet. Jest endlich , wo man die Armee braucht, toren , und als dieſe Kaufleute nicht hören wollten, drångt ſich die Wahrheit der Klagen und Beſchuldiguns traten die offiziere zuſammen, wåhlten Abgeordnete, die

gen gewaltſam auf , und der angſtliche Ruf aus Indien mit dem Rath in Unterhandlung traten und ſo fam im um Zuſendung von europäiſchen Truppen beweiſt bins S. 1795 eine Vereinbarung zu Stande, deren Haupts långlich, daßman ſich auf die indiſchen nicht hinreichend grundlage, von Nebendingen abgeſehen, darin beſtand, verlaſſen zukönnen glaubt , ſei es , daß man geradezu daß die indiſchen Regimenter von nun an in gleider ibrer Treue mißtraut, oder – in Folge des geloferten Weiſe mit Offizieren verſehen werden ſollten , wie die Bandes zwiſchen Befehlshabern und Soldaten - - ihre europäiſchen Truppen, d. 6.b jede Compagnie mit einem .

Lůchtigkeit in der Stunde der Gefabr in Zweifel zieht. Hauptmann, einem oder zwei ficutenanten und einem In der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden zuerſt fåbndrid. Dieſe Eiuridiung dien alle Wünſche der Sipahitruppen errichtet, und zwar in lauter einzelnen Compagnicoffiziere zu erfüllen, und da vom Jabr 1795 Bataillonen , die von einem engliſchen Capitain und bis 1818, und nach kurzer Unterbredung vom J. 1823 einem fieutenant befehligt wurden. Dieſer. Capitain bis 1826 fortipåbrend Årieg geführt wurde , oder zum war alſo eigentlich Bataillons chef, und wurde nur in mindeſten militåriſche Bewegungen ſtattfanden, ſo borte man in dieſer langen Zeit wenig von Klagen, obwohl, > Aus dit ungemeinen Zeitung entnommen.

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was nid)t zu vergeſſen , die ganze Einrichtung einen die Regierung anboten. Das Anerbieten wurde zu : weſentliden Nadtbeil batte, den nämlid), daß mit der rådgewieſen, denn die Offiziere fühlten zu gut, daß es

Ginſebung von europäiſchen Compagniecapitainen , kieu. Wahnſinn wäre , ſich von ihrem Muttertande Tosſager tenanten und Fåbnbriden die einbeiniſchen Offiziere, Subabdars und pſdemadaro, bem Wefen nad pldblid zu Unteroffizieren beruntergelegt wurden, ganz abgeſes hen von dem allgemeinen Mißſtande, daß im engliſden Dienſte fein Eingebornet fich zu einer hoberen Einnabme, als zu årmlichen 20 Pagoden (84 fl.) monatlich empor, rowingen fonnte, während Militare im Dienſte einbeis miſder Fürfen ſich oft zum Fürſtenſtande emporſchwan. gen , und für Tehr geringe Chargen ein obne allen Ber, gleid böheres Einkommen bezogen . Iudeſſen fam aud die Zeit, wo die europäiſchen Offiziere ſich der Einrichs tung vom 3. 1795 nicht mehr ſonderlich erfreuen sollten. Die Kriege und Unruben in Indien , welche bis zum 9. 1826 mit kurzen Unterbredungen fortgedauert batten,

zu wollen ; aber nichtsdeſtoweniger iſt es wahr, daß die Herrſoaft der Compagnie von ihrem Willen abbing , und daß man eg den Offizieren zum Verdienſt anrechnen muß, daß ſie das Unerbieten ihrer Soldaten zurüdwies ren , da dieß fie feineswegs in der Achtung derſelben bob, ſondern berunterfekte. Die Eingeborenen waren von jeber gewohnt, daß die bewaffnete Macht den Regie. rungen gegenüber günſtige Bedingungen erlangte, und eine folche freiwillige Unterwerfung unter eine unbillige und ungerechte Anordnung der Regierung mußte ihnen als reine Feigbeit erſcheinen. Nach dieſen Angaben wird man folgende Stelle eines Artifels , welcher im J. 1834 in einem indijden Blatte ( the Meerut Universal Maga zine ) erſchien , volfommen verſteben : ,, Wåbrend Lord

führten zu einer immer größeren Vermehrung der Armee,

William Bentind in ſeinen eigenen Stoffern eine Summe

welche in der lektgenannten Zeit nahe an 300,000 bes von 100,000 Pf. St. aufbåufte, bat er die von denen trug. So bedeutend diefe Zahl aud flingt, fo erſcheint die Bebauptung und Vertheidigung des indiſden Reichs fle doch keineswegs als übertrieben, ſobald man erwagt, abbångt, der Hoffnung ciner Rudfehr in ihre Heimath

bap England dafelbitnidtnurein eigenesGebietvon beraubt, siezu Bettlern gemacht an Geſundheit und Geld; es Einwohnern zu beſchůßen ,ſondern audy noch aber, troß Sr. Herrlichkeit, baben qe ihren Ruf unges ierMio. v80 einheimiſche Staaten mit 60 Millionen zu bewas (dymålert erhalten ; er verließ ſie, und ſie beklagen den den hat. Jadeffen fanden die Staufleute in leadenball, Dag , wo lord William Bentind in Indien antam ; er ſtreet dieſen Militäretat viel zu groß , und ford William verließ fie arm , wenn aud voll Haß, und annod haſ Bentinæ , der ſich duro allerlei nicht febr ebrenvolle fen fie ihn . “ (Sdluß folgt) Mittel auch den Rang und die Gewalt eines Oberbe,

febisbabers in Indien zu verſchaffen gewußt batte, bes gann nun zu rebuciren und reducirte foviel, bis endlich die Zruppenjahl unter 200,000 fanf, und man von Eng

Liter a t il r .

fand aus, wie es ſcheint von Seite der Regierung durch Tattit für Subalternoffiziere der Infanterie und Cavalerie.

den Board of Control, ibm Einbalt that. Die natúr,

lide und unausbleibliche Folge dieſer Reductionen war ein faſt gånzliches Stoffen des 'Avancements ,, das får

( Fortſegung . )

Die II. Abtheilung des vierten Kapitels ( S. 221-232 ) úberſchrieben : ,, Ueber den Einfluß

die Difiziere der anglo indiſcheu Armee außer der Ents des Terrains auf das Gefecht" , entbått in s. 9 muthigung, welche eine ſolche Stodung auf den ganzen Kriego ſtand wirft, auch noch den beſonderen Nächtbeil batte, 99 Hunderttbeile aller Offiziere jeder Hoffnung zu berauben, nach langem můbſeligen Dienſte in jedem für europäiſche Conſtitutionen ro nadtbeiligen Klima den Abend ihres Lebens mit einer ausreichenden Penſion in England oder wenigſtens in Europa zubringen zu fönnen, so daß ſie alſo zu emiger Verbannung verur, tbeitt waren . Wenn ſchon dieſes Unzufriedenheit genug

eine Claſſification der verſchiedenen Terrainarten, ban , delt in S. 10 vom Einfluß derſelben auf das Leiſtungs . vermogen der verſchiedenen Truppengattungen , und in S. 11 von der Benußung des Terrains bei Angriff und Bertbeidigung. - Die bier erörterten, auf den Erfolg der Gefechte mådhtig einwirfenden , leider aber nicht immer gebórig beachteten Beziehungen , erfdeinen als eine, mit Rudjidht auf die Eigenthúmlichkeiten der vers chiedenen Truppengattungen , die Nußanwendung für

erzeugte, indem es die Zukunft verdúſterte, ſo griff eine Offenſivs und Defenſivverbáltniſſe docirende Terrain . zweite Einrichtung Tohmerzlich in die Gegenwart. Man tbeilte die Garniſonen (in Indien Stationen genannt) in ſolche ein , welche die ganze , und ſolche , welche die barbe Feldzulage (Batta ) erbielten. Wenn man erwagt, baß in Indien jedes. Regiment in jedem Augenblide Befehl zum Aufbruch erhalten fann , und jeder Offizer

lebre in nuce. Was unter Terrain im Allgemeinen, ſo wie was unter Terraintbeil , Terraingegenſtand und Terrainabrchnitt zu verſteben ſei, und wie die verſchiedenen Terrainarten ſich claſſificiren , iſt unter Anführung ihrer charakteriſtiſchen Kennzeichen im S. 9 ſebr bůndig und einleuditend enthalten ; welde Eigens

deßhalb mit den nöthigen Feldrequiſiten , Zelten, Pfer. idaften die verſchiedenen Terrainarten in Bezug auf den u. drgl. berſeben ſein muß , ſo liegt ſchon in der Ungleidbeit der Maßregel eine bittere Ungerechtigkeit, abgeſeben davon , daß der Verluſt bei der Theuerung aller europäiſchen Bedürfniſſe für jeden Einzelnen bócit empfindlich war, und die Unbilligkeit der Maßregel wurde

die taftiſde Verwendung der Infanterie, Cavalerie und Artillerie baben, beſagi ſebr erſchöpfend der $. 10 und find dabei insbeſondere die beziehungsweiſen Eigenthům. lidheiten der mannichfaltigen Terraingeſtaltungen mit vieler Umidt und Sachfenntniß in Betrachtung gezogen

aud von den indiſchen Soldaten ſo rebr gefůblt, dag worden. Der S. 11 endlid erörtert auf dieſelbe Weiſe

ſie mehrfad den engliſchen Offizieren ihre Dienſte gegen die Eigenthümlichkeit des Berbergens und des

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So úßens gegen feindlide Gerdhoffe , und der wenn er mit ſeinem Gegner plößlich die Rollen wedsfelt Erſchwerung oder Verbinderung der Annå bes und ſelbſt zum Angreifer wird d ., dürfte ſich jeder rung des Feind88, welche dem Terrain eigenthümlic practiſde Militár Durchdrungen fühlen. find, mit beſonderer Hinſicht auf Angriff und Bers Uber die zu måblende Angriff&form ſollten wir meio ibeidigung , und ſind bierbei: die Verſtärkung der nen , müßten nåchſt Mutb und Kampfgeſchidlichfeit Fronte und die Flaufendedung , als die weſentlichſten der Zruppent des Angreifers " wohl auch die Formas Beziehungen am ausfübrlichſten behandelt. tion des Vertheidigers und das, bis in feine Stellung

Die Îll. Abtheilung des vierten Kapitel 8 zu durchfchreitende Terrain weſentliche Entſcheidunges

Besondere Ges ( S. 232 — 309) überſdrieben : fechtsverbältniſſe der verſchiedenen Trups pengattungen in offenem Terrain" , ſdeidet ſich in 3 Unterabtheilungen : Infanterie gegen Infans terie , Cavalerie gegen Cavalerie, Artillerie

gründe abgeben. Angemeſſener , als das Verdichten der Mitte der Ptånflerlinie und deren Bajonnetangriff vor der Tete per Colonne, erachten wir das Demasfiren dieſer im lebten Momente , und ein fortgeſettes , weblgezieltes

gegen Artillerie ( S. 232— 270) ; Infanterie nabes Feuer bis dahin nach dem zu durchbrechenden Cavalerieund Cavalerie) gegen ; Infanteri Artillese Puncte und ſofort nach den von dem Bajonnetang gegen Artillerie die gegen Artillerie und Cavalerie gegen Artilles intact gebliebenen Flügeln. Wir theilen hiernad riff Pie ( S. 301 - 309.) Die erſte dieſer Unterabteilungen erörtert in S. 12 u. 13 das Verhältniß von Infanterie gegen Infanterie und ihren Bertheidigungs, und un. griffsarten , in S. 14 das Berbalten beim wirklichen

Anfidt des Hrn . Verfaſſers ,, daß ein Bajonnetangriff in aufgelöſter Ordnung gegen geſchloſſene Abtheilungen im Augemeinen unſatibaft rei, obgleich zuweilen Vers båltniſſe eintreten , wodurch Ausnahmen von der Regel

Bajonnetgefecht, in S. 15 das Verbåltniß der Cavalerie

" DieEigenthümlichkeit des wirk, e führen." daß die Benußung des günſtigen umSieg rie, und Cavale gegen lichen Bajonnetgefechts unſeres Erachtens darin, nt, ng begin r Ordnu Moments zuri zum Angriff wichtiger ſei, als die Form , in daß der Angriff in beſteht geld loſſene

$. 16 das Verhalten verſchiedener Cavaleriearien gegen Kampf aber ein die aufgeldſte , mithin beim einander und wasvom Schießen der Cavalerie zu bal. der Beginne Uebergang bedingt Kampford. deſſelben aus einer ten ſei, imund s. 17 für Verfolger und nung in die andere ſtattfinden muß, weßhalb die Reas Verfolgte in Verbaltungsregeln s. 18 das Derbåttniß derArtillerie liſirung im Ernſtfalle , gleich allen übrigen taftiſden gegen Artillerie .

Ausführungen, einer vorbereitenden Einübung. bedarf.

Mit jeder Abtheilung wächſt das Intereſſe am vor . Sebr beberzigenswerth erſcheint ung folgende Stelle: liegenden Werte, und wir würden daſſelbe am Ende ,, „ 3m Im entſcheidenden Momente bångt Alles von der Ents

gang copiren müſſen , wollten wir Ades referiren, was idloffenheit der Partbeien ab. Wer einmal zum Angriff

und beſonders intereſſant (deint. Wir werden und deß. entid loffen iſt, muß nidht auf halbem Wege eben bleit balb von nun an möglichſt nur auf Andeutungen und etwaige Beanſtandungen beſdrånfen , da erſtere nuns

ben , denn vom Stebenbleiben, bis zum Ümfebren und

Genüge bezeichnet ſein dürften .

nicht vorw & rts geht, gebt zurüd " ſtets eingebenf zu bleiben , und rönnte er daſſelbe füglich als Deviſe an . ſeinem Banner

, iſt nur ein fleiner Schritt." Der Angrei. mehr , für das was der Leſer zu erwarten bat , zur Davonlaufen Fer bat biernade des befanuten Sprüchworts :; ' ,, Mer

Hinſichtlich des in den ss. 12 u . 13 im Angemeinert ſebr practiſch geſchilderten Vertheidigungs- und Ans griffsverfabrens zweier Bataillone gegeneinander ſcheint die Angrifféform des Gegners ein gewichtigeres uns Motiv für Formation in derſoll, man alsdendieAngriff ans nebmen unddieihm gegenwirfen in Bieler

tragen .

Der in S. 14 berührte Abſtand zwiſden den Zügen

der Angriffscolonne könnte unſeres Erachtensvon3-4

füglich bis zu 6 und & Søritten vergrößert werden ; unſeres Erachtens nur dannBerůdſichtigung verdient, Erbaltung der Ordnung in der Colonne weſentlich ges wenn ſie der Tendenz des Anführers nichtentgegenſtrebt. fördertwurde, abgeſeben von derAnnebmlichkeit, welche Statt die Mitte der Plånfler zum Demasfiren der Fronte dieſe Formation bei Staub und Hiße der Mannſchaft

dieſer indem bierdurch obne die Impulſivkraftzu mindern , die Beziebung angeführte Meinungder Truppen, melde ,

des Bertheidigers. durch eine Deffnung in die Mitte des gewährt.. Bataillons zurückzuziehen, würden wir zu dieſem Bebuf,

Auch deint uns eine auf die Mitte formirte gefups

und um teine. Kräfte der Gegenwirkung zu entzieben, die råmmtliden. Pianfter von der Mitte aus auf den Flügeln concentriren und ſie bier in Schwarmen die Flanten des Bataillons decken laſſen , deſſen Feuermir,

pelte Colonne, auch dann nod , wenn man von der

Möglidfeit ihrer ſchnelleren Formation und Entwicker lung abſtrahirt, zum Angriffe nicht nur nicht minder, ſondern ſogar beſſer geeignet,, als eine gemdbnlide Dis

kung dann auch früber von der Mitte aus beginnen viſionscolonne. Das Zuſammenbleiben im Allgemeinen tónnte. Das Entgegengeben mit Angriffsgeſdret.unmits und die Widerſtandsfåbigkeit der Flanten insbeſondere,

telbar nach der Saive erachten wir für ſehr practiſch; ſeinen ung in der getuppelten angriffe colonne, durd wir würden aber die ſchußmäßige Annåberung des Geg. ners nicht im „ Anrchlag" , ſondern in der Stellung: Fertig! erwarten. Von der Richtigfeit der Anführung : ,, Sollte der Angreifer Mangel an Entſchloffenheit zeis gets gen , ſo fann der Bertheidiger des Sieges geriß ſein,

das Einrahmen der Aufſenfeite durch Offiziere geſicherter und die Impulſivkraft, durch die leichtere Ueberwachung zweier zuſammengeboriger Protons in Maffe , als in

linie und die Ambition der nebeneinander befindliden Abtheilungen, von welchen teine der anderen wird

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nad teben wollen böber , als bei jeder anderen oder Aufmarſdiren der geöffneten Schwabronscolonnen Colonnenformation. zur gewünſditen Melee führt, in welcher die fürzere

Mit Rúdſicht auf die faſt allgemein erfolgte Eine führung des Bajonnetfedhtens und die unpractiſche Weiſe, in der es meiſt gelebrt und angewendet wird , finden wir das über den Bajonnetangriff Geſagte ſehr zeitges máß, wichtig und richtig. Mdge es die practiſche Wür-

Waffe und das gewandtere Pferd unfeblbar ſiegen werden, wenn Waffenfübrer und Reiter hierzu gehörig vorgeübt werden, und der Qualitåt des tapferen Solo daten nicht ermangeln. Sehr practiſd wird in $. 17 dem Verfolger empfoh .

digung finden , die es im böchſten Grade verdient !

len , die Fliebenden auf die Fronte ſeiner Aufnahme. Den Eingang des S. 15, der von den Eigentümlich truppen zu werfen, um deren Wirkſamkeit zu paralyſiren feiten des Reitergefedts bandelt und ſofort Folgeruns und ſie vielleidet mit in die Flucht zu reißen ; Deßgleis

gen auf die dem Reiteroffizier erforderlichen pbyliſchen, den : die Vorderſten keine Gefangene machen zu laſſen sc. moraliſchen und intellectuellen Capacitåten zieht, em .. Dagegen ſoll der Fliehende, wo möglich , an der Fronte pfehlen wir unſeren Standesgenoſſen dieſerWaffe beſons feiner Unterſtüßungstruppen ſich vorbeiziehen, umdierent ders, ohne ihm darum die Qualität des Intereſſanten die Möglichkeit eines Flanfenangriffe zu gewähren 2c., und Belehrenden für jeden Offizier abzuſprechen.

und werden demſelben bewohnte Orte als guter 3u .

Jeder Practicus dürfte ferner dem Hrn. Derf. in dem fluchtsort zur Wiederverſammlung 2. bezeichnet. Die beipflichten , was er , die Methode des pedantiſch ſuc: bierfür entwidelten Gründe deinen uns die Gegen. ceffiven Uebergangs zur Carrière verwerfend , über die anſicht zu überwiegen. Eigenthümlichfeiten des Cavaleriegefechts äußert, und Durch Erdrterungen des S. 18dem wirdHrndem Infan . Cavalerieoffizier insbeſondere, wenn er mit dem Rardinalrathe (@ ließt: terie, unddie auf die .Verfaſſer

den Chof in einem Augenblice auszufübren ,wo der eigenthümliche, practiſch búndige und einleutende Weiſe Gegner ihm nidt mit voller Kraft begegnen fónne. "

7.Mit den Spornenbat man geſiegt“ , ſagt der Hr. Verf. S. 16 ,wenn der Gegner das wirkliche Zuſammen . treffen nicht abwartet, ſondern umfehrt ? . Ein Fall,

angedeutet : was vom feindlichenvom Geſchůßfeuer zit Befreundeten Fürütenund welcheerUnterſtübunger erwarten zu hat . Es dürften fich übrigens wohl nur jelten Stellungen für die Artillerie finden, wie ſie als

der" påufig eintritt, aber nicht erwartet werden darf; denn webe dem, der ins Handgemenge gerath und den Waffengebrauch vernacláſſigt bar! Die aus derBer: und Berittenſeins (leicht, id wer ) (entſpringenden Gefechts verbåltniſſe werden ſehr richtig geſchildert und erſcheint. auddas über das Schießen der Cavalerie Geſagte, daſſelbe Prádicat zu verdienen. Insbeſondere ſind wir mit der gegenlanziere abzugebendenSalve ,um ihre

derſelben zuſagend, geſchildert worden ; und wenn ſie auch zahlreicher zu finden wåren , ſo bezweifeln wir, daß die Verhältniſſe " es ohne Nachtheilgeſtatten wür,

den, fie mit derzeitraubenden Sorgfaltzuwählen oder erbeijdt. Wir begegnen hierin der Antidot des Hrn. Verfaffers, welcher den s. alſo ſchließt: ,, Die Artiúerie fann nicht immer ſo bandeln, wie es ihre Theorie fors dert, ſie wird vielmebroft genothigt ſein ,unter ziemlid

Drdnungzu brechen , und mit der vorgeſdlagenenPia ungünſtigen Terrainverbáliniſſen zum Angriffevorzus ſtole à quatre balles einverſtanden. Mebrfade Beiſpiele, geben over in der Bertheidigung auszubarren , und das Geſagre practiſch erlåuternd, beſtätigen zugleich daſs muß ſichdann durd Entfoloſſenheit und Hingebung ſelbe unzweifelhaft. In Berückſichtigung, daß ,,iſt man auszeichnen . "

nur einmal irgendwo durdgebrodien , die fanze aufges bört bat, zu imponiren " - und daß die leichte Reiterei

Die zweite Unterabtheilung der III. Abtheir

nur im Einzelgefechte die ſchwere zu überwåltigen ver: ľung des vierten Kapitels (S. 270-301) erdrtert mag, deren geſchloſſenem Chof fie aus pbyfiſden Grüns

in $. 19 die Gefechtsverbältniſſe der Infanterie gegen

den nid)t widerſtehen kann – ließe ſich der Angriff der Cavalerie, beleuchtet in $. 20 einige Widerſtandsarten leidoten Savalerie gegen were und gegen Panziere im

der Infanterie, zeigt in s. 21 , in welchen Fåden die

Allgemeinen , vielleicht auch alſo beſtimmen : Såmårm . Infanterie angriffsweiſe verfahren und in s. 22, unter attafe der Plånfler gegen die Fronte; Abfeuern des welchen Bedingungen die Cavalerie über die Infanterie Piſtols in dieſelbe; Raidement vorwärts nad den ſiegen fann ; beleuchtet in . 23 einige Angriffsarten

Sowadronsintervaden des Gegners und Durchbrud der Cavalerie und gibt in den ss. 24 u. 25 Beiſpiele, bier, welchem die nachrüdenden einzelnen Schwadronen

um zu zeigen, was die Infanterie und was die Gava .

in Zugscolonnen entſprechend folgen ; oder : Erwarten

lerie zu leiſten vermag , wenn ſie wil.

des Angriffs in Fronte, wenn der Gegner bis auf etwa

Sehr ridtig werden in S. 19. bei Erörterung der gegenſeitigen Gefechtsverhältniſſe der Infanterie und Cavalerie, geſchichte Terrainbenubung den Kúnſteleien

200 Soritte berangefommen , in entſprechende Zugscos lonnen abfallend, nad den Schwadronsintervallen defs ſelben entgegengeſprengt 2c. Durch ſolches Verfahren ideint ung , im Intereſſe der mit Såbel bewaffneten

der Technifer und Laftifer zur Erhöhung der Widers ftandsfåbigfeit der Infanterie gegen Cavalerie vorge.

leidten Reiterei, die Ordnung ihrer Gegner ſich brechen zogen , und das , erfahrungsgemäß , bei beiden Waffen zu müſſen und bierdurde ein Verbåltniß bervorgerufen wedſelnde Uebergewicht vorzugsweiſe in ibren moralis ( Fortf. folg '.) zu werden , welches durch entſprechendes Eiuſdwenfen fden Kräften geſucht. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung: ©.

. Le $ te in Darinftadt und in deſſen Offlin gedrudi.

1

Mittwoch ,

Nr. 9 .

30. Jan. 1839.

er

Allgemeine Militår - Zeitung. Einige Bemerkungen über die engliſch-

durften eine friegsgerichtliche Entſcheidung beſtåtigen

oftindiſche Armce.

und ausfúbren laſſen , ſondern fie mußten and Haupt,

(Schluc. )

quartier berichten , wo Monate darüber vergingen , ebe eine oft erſt noch bócſt launenbafte Entſdeidung ers

2

Håtte fich ford William Bentindo Wirfen darauf folgte ; denn ſelbſt, wenn ihnen, ſtreng genommen, das beſdrånft, die Armee zu reduciren und die Emolumente Recht der Entſcheidung zugeſtanden wäre , wagten ſie

der Offiziere einzuſchránfen , ſo wäre nur ein vorüber, nicht dieſe Entſcheidung auszuſprechen , aus Furdt, von gebendes Uebel und eine nur allzubiufige ungerechtig. feit gegen die Armee und deren Offiziere verübt worden ; allein Lord W. Bentind8 Anordnungen griffen viel ties fer , und gefährdeten das Lebensprinzip . der anglos indis den Armee : die Achtung der eingeborenen Soldaten

dem Generalgouverneur und Oberbefehlshaber geradelt zu werden. Es wåre ganz überflüſſig , bier Beiſpiele anzufübren, und wir begnügen uns" mit nachfolgender Erflårung eines Beteranen der oſtindiſden Armee über das Verfahren lord Benrinds : ,, Das ganze Syſtem

por dem europäiſchen Offizier. Wenn 8 dhon bei eu.

unſerer Verwaltung iſt im Sinfen ; die indiſde Armee

ropåiſchen Truppen nachtheilig iſt, wenn dem Offizier, iſt faſt desorganiſirt durch die unſinnigen Neuerungen

und namentlich dem Oberſten des Regiments , eine zu geringe Gewalt über ſeine Untergebenen zuſtebt, ſo iſt dieß bei einer ſolchen Armee, die durch keine Vorfsges finnung in Saranfen gebalten wird, ſondern rein cine für ſich beſtehende Corporation iſt, welche durch perſón.

des leßten Generalgouverneurs, die Autorität der Offi, ziere iſt vernichtet , und man bat die Sipabis gelehrt, Abbülfe ihrer Beſdwerden allein vom Oberbefebisbaber zu eriparten, jede Handlung der Offiziere als unbefugt und tyranniſd zu betrachten, und ford Bentinds ganze

lichen Vortheil, Ehrgeiz und Furcht vor Strafen zuſams men und in Ordnung gebalten werden muß, entſchieden

Politif beſtand darin, die Mannſdaft und die Offiziere einander zu entfremden. Die Armee beſtebt icßt nicht

verderblich . ford W. Bentind bandelte fleinlich gegen

mehr aus ordentlichen , unterwürfiigen Soldaten , fone

die Armee und gewiſſenlos gegen ſeine Regierung. Wouldern aus einer Rotte unzufriedener, zanffüd tiger Ra. füblend, daß er ſich feinen Dank bei den Offizieren vero buliſten. Hier müſſen wir noch hinzuſeßen , daß lord dient habe, ſuchte er ſich dieſen bei den Soldaten zu Bentinck, ſteis von der Furcht vor einem Aufitande der erwerben , daffte die Peitſchenſtrafe bei den Sipahis Offiziere geplagt , med er ſelbſt in einem Brief an die ab, tåbrend die europäiſchen Soldaten ihr noch unter.

Direftoren ausſpricht ,

worfen blieben , und begünſtigte Klagen ſelbſt der Ges ringiten auf eine bis ins lächerliche gehende Weiſe. Es flingt recht ſchön , wenn man ſagt, daß der Niederſte gegen den Höchſten klagend auftreten fann ; allein man ermåge, ivas es in einem ſo von Kaſtengeist durchbruns

ſeinem Offizier toezureißen bemüht war , ſondern auch Uneinigkeiten unter den Offizieren ſelbſt auslåete. Dieß gibt ibm wenigſtens der oben ſchon angeführte Artikel und wenn es erwieſen iſt, daß måbrend der 18 Monate,

genen lande, wie Indien , auf die meiſt zur Braminen,

wo ford W. Bentind den Oberbefebl über die Armee

nicht nur den Soldaten von

in dem Meerut Univerſal Magazine geradezu Schuld,

und sechatryabfaſte gebörigen Soldaten der bengaliſchen führte, mehr Oberſtlieutenante vor Kriegsgerichte geſtellt Armee für einen Eindruck machen mußte , wenn ein wurden (aus zum Theil veralteten Urſachen ) als in den Menſch, aus dem den Regimentern gewöhnlich folgenden vorbergebenden 30 Jahren , und daß überhaupt Kriegs, Zroß - ein Menſch , den der Bramine im Vergleiche gerichte wegen Unbormåßigkeit von Offizieren gegen Vors mit ſich ſchon als ein ganz untergeordnetes Weſen bes geſetzte in unglaublider Zahl vortamen , ſo bat dieſe trachtet, einen europäiſchen Offizier anklagen fann, daß Beſchuldigung rchon von vornherein etwas Glaubliches. dieſer ſich ihm gegenüber vertheidigen muß. Die Sol . Aber nidit zufrieden , Uneinigkeit unter den Offizieren daten ſelbſt fonnten ſich jede Inſolenz , wenn ſie nur der Arince zu ſåen und den Soldat dem Offizier Feinds nicht gerade bis zur Inſubordination (mutiny ) ſtieg, lich gegenüberzuſtellen, bat lord W. Bentind auch durch gegen ihre Offiziere erlauben , ohne daß dieſe eine einige Verordnungen, freilich bier, wie es deint , blos dere Strafe über ſie verhången durften , als – eine aus Unverſtand, die Beſtandteile der Armee verſchlechs -

-

Ertrawache. Nicht einmal die Oberſten des Regimento tert, indem er aus einer ziemlich futilen Urſache den

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Zahlmeiſtern der Armee befahl, alle noch dienſtfähigen Control allmählich immer unnůßer gewordene Mittel. Penſionåre zu den Regimentern zurúczuſoiden. ( Es glied , und die jebigen Compagnieoffiziere werden fünfs waren nåmlich einige Sipabis segen ibren Willen penſios tig, wie billig, ebenſo gebalten werden, als die fdnigl. nitt worden und hatten deßbalb Klage bei ihm geführt.) in Indien flebenden Difiziere, während ſie jeßt vielfa. In Indien, namentlich in Bengalen , wo nur Leute aus den Grund zur Klage baben, namentlid) den, daß fie den bóberen Kaſten , und zum Theil familienweiſe indoci allen bedeutenden Vorrichtungen übergangen werden,

Militår treten, ſind die Sipahis in 9 Fållen unter 10 kleine landbeſiger, die nad 21 Dienſtjahren , wo das engliſche Reglement Penſion für geleitete troue Dienſte geſtattet, rich in ihr heimathliches Dorf zurúdzieben ;

was ſeinen Grund nicht ſowohl in der Nichtachtung der Compagnieoffiziere, ſondern in dem Umſtande hat, daß fie alt und gebredilich geworden , bis ſie in die bóberen Stellen gelangen, und darum den dienſt fábigeren königl.

und vom Ertrag ibres Pandeigenthums, unterſtübt von Offizieren von gleichem Range nachſtehen müſſen. . Da

ihrer fleinen Penſion , leben; nur bei weitem der min . bei den legteren das Avancement durch den Kauf und der zablreiche und auch nicht der beſſere Tbeil dient fort,

Verfauf der Stellen rader gebt , ſo ſind die Compags

blos um ſich von den : Solo einige Rupien zu erſparen. nieoffiziere zuſammengetreten , um aus einem gemeinſam Das Verfabren ford Bensinds mußte die lepiere, ſdhled

zu bildenden Fonds álteren Offizieren ihre Stellen abs

tere, jedenfalls unzuverläſſigere Slefie nothwendig vers zukaufen , ſo daß ſie mit Penſion nach England zus mebren . Der Befeb! Ford 2. Bentinds , aud Parias rúdffebren fónnen , die Zurück bleibenden aber um deſto anzuwerben , mag wobl auf libcralen Wind berechnet raſcher vorrüchen . Daraus modite ride indeſſen mit der geweſen fein, und fam mov! gar nicht in Ausfúbrung, Zeit eine Gemeinſd aftlichfeit der Intereſſen bilden, die

wenigitens in Bengalen nicht , wo die Leute aus den der Regierung gefährlicher werden könnte, als die „pos bóberen Kaſten , die einen ſtarfen Eſprit de Corps bas sibility of unmilitary and insubordinate language" *) , ben , und eine gute Diſciplin unter ſich ſelbſt ausüben,

welde dem ,,kurzſichtigen und engberzigen " Pord Will.

ſie gar nicht dulden wurden. Die Mannſdaften der Benting ſolchen Sdrecen einjagie, daß er ſie durd die Bombay, und Madrasarmee waren obnebin, namentlich niedrigſten und verderblichſten Mittel befåmpfte. die der letteren , nie ſo gut , mit Ausnahme der Mos

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bammedaner ; denn es famen febr viele Leute aus nie. +

deren Kaſten binein, ſo daß in den Jahren 1803 – 1805 Lite r a t u r. die der Deſerteure groß war, die Geſammts zablZahl der Armee ; in der soſpäteren Zeit als bat id die durd Taftit für Subalternoffiziere der Infanterie und Cavalerie. ( Foriresung . ) beſſere Anordnungen vermindert, doch iſt ſie immer noch obne Vergleich ſtårfer, als in Bengalen, wo ſie beinahe Der 9. 20 beginnt, unſeres Erachtens, ebenſo richtig

Nun iſt ." Was in den leßten Jahren geſchab , um die mit der Behauptung : ,,daß die Infanterie im Kampfe ungeheueren Fehler ford W. Bentinds gutzu machen, iſt uns nicht genau befannt: in einzelnen Puncten iſt allerdings der Sipabi, und namentlich der einbeimiſde Offizierstwas vortheilbafter geſtellt worden . Daß ins deſſen die verderblichen Einflülje ford Bentinds noch

gegen Cavalerie, ſeltene Fille abgerechnet, ſich ſtets auf jedenfalls mehr im Feuer als im Gebrauche des Bajons niets ſuchen müſſe“ , erortert jedod ſofort, womit wir gleid falle einverſtanden, daß , da der Kampf in letzter

die Vertheidigung beſchrånfen und ibre Widerſtandekraft

feineswegs verwiſcht find, iſt augenſcheinlich ; in ſolchen Inſtanz durch die blanke Waffe entſchieden werde, man Dingen iſt bald viel verſchlimmer einmal ers

mit dem Gebrauche derſelben und dem Gedanken daran

ſchuiterten oder zerriſſenen Bande des Vertrauens und der Achtung ſind nicht ſo ſchnell wieder gefnúpft. Wir müßten uns indeſſen ſeur tåuſchen , oder es zeigt sich von Seite der engliſchen Militårbebórden eine Neigung

ſich vertraut gemacht haben müſſe, und daß, nådſt Waf, fenwirkung, nur der plyſiiche Widerſtand der Maſſe dem Eindringen der Cavalerie Grånzen zu ſehen vermoge. Mit der vorgeſchlagenen Vertbeidigungscolonne,

t, aber die

zu der ehemaligen Form von Sipabiregimentern zurüds welche unſerer bei S. 12 des dritten Kapitels berührten zufebren , nåmlich an die Spiße eines Bataillons nur Einen oder böchſtens zwei engliſche Offiziere zu ſtellen. Die Mannſchaft der ſogenannten lofalcorps ( Infantes rie und Cavalerie ) war ſchon vor einigen Jahren auf

entſpricht, ſind wir vollfommen einverſtanden ; deßgleis chen mit der ihr angedeuteten Verfahrungsweiſe, welche früber, unter der Benennung : ,, Gliederfeuer aus der Mafier., in der franzöſiſchen Armee eingeführt war. -

24,000 geſtiegen , und iſt nicht blos in Folge des gegen

dues Uebrige ſehr practiſch erachtend , vermogen wir

wärtigen Kriegslårms, ſondern loon vorber nod ver, mebrt worden , und die Beiſpiele båufen ſich , wo ein einziger Offizier die Stelle eines Steuereinnebmers und eines Ober :Polizeibeamten , d . h . eine wahre Paſchas gewalt in lit vereinigt. Dieß ſind die Vorzeichen einer Äd nähernden Militårregierung in Indien, da das mit Krieg bedrohte, von Seichen und Hunger beimgeſuchte fand eine ſo foſſpielige Civilregierung nicht lange mehr ertragen wird. Mit dieſer Givilregierung jedoch, und

doch nichte, das am Schluſſe des S. empfohleneUnivers falmittel : ,,mit dem Gewehr im Anſchlag ganz ruhig, ſtehen zu bleiben und gar nicht zu ſchießen " als ein ſolches anzuerkennen , da , bei verbullendem Staub und Pulverdampf, welche in dem fupponirten Berbålte niſſe Telten feblen, die einzig mögliche, inoraliſce Wirkung des empfoblenen Berfabrens nicht ſtattfinden wird. Ein wirkliches Univerſalmittel dagegen bietet fid unſeres Erachtens dar : wenn man eine der befannten ,

wahrſcheinlich noch vor ihr fålt aber aud der Rath der Direfroren , dieſes feit der Errichtung des Board of

* ) So drückte er ſich in einem Sdreiben vom 6. Septbr. 1830 an den Rath der Direttoren aus.

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einfachen und gediegenen Maſſeformationen und die

Die dritte Unterabtheilung der III . Abthei,

Bertheidigung daraus gebörig einůbt , damit , vorfum. Cung des vierten Kapitels (S. 301-309) erörtert menden Ernjifaus, ein jeder wife, wo er zu Hauſe in den SS. 26 u. 27 die Gefechtsverhältniſſe der Infan. iſt , und was er zu ibun bat.

Sehr lebrreib und beberzigenswerth insbeſondere iſt

terie und Savalerie gegen Artillerie und insbeſondere: daß die geringe Feuerwirfung der Infanterie durch ge.

noch , was der S. 21 úber das offenſive Verfahren der ſchicte Terrainbenußung und gezielie Sdüſſe ausgegli. chen werden fann , und daß die größere Schnelligkeit

Infanterie gegen Cavalerie enthålt.

febrreich und practiſt, gleich allen anderen, iſt auch

der Savalerie die Ueberraſdung begünſtige und die

der s. 22. Auf die Eigentbůmlich feiten des menſchliden Gemüthes und die Madt der Gewohnbeit baſirend,

Feuerwirfung vermindere. Das in dieſen Ss. Geſagte iſt vollkommen einleuchtend und die Richtigfeit deſſelben

werden darin Betrachtungen über die individuellen Eins durch die angeführten Beiſpiele ſo unzweifelhaft erwies drůde und Anregungen angeſtellt, welde der Infantes

fen , daß nur zu wünſden bleibt , co moge das darin

riſt und Cavaleriſt im gegenſeitigen Gefechisverhåltuiß

angedeutete Verfahren erforderlichen Falls ſtets gebörig

erfabren , und daraus taftiſde Folgerungen gezogen , befulgt werden. In der IV. Abtheilung des vierten Stapitels wobei Scharfſinn und practiſche Jutelligeuz des Hro. Berfaſſers ſich gleid mitig vortheilbaft beurfunden. Die (S. 309-326 ) überſchrieben : ,, Gegenſeitige Unter.

Beſorgniß , niedergeritten oder niedergeſchoſſen zu wers

tu Bung der verſchiedenen Truppengattungen

den , ſind bezichungsweiſe auf der einen und anderen

im wechſelnden Terrain

, werden in dieſer Bezies

Seite als der Raifonnanzboden bezeichnet, auf welchembung folgende Verbåltniſſe erörtert : S. 28 das der In , die Saiten des Gemütbs vibriren , und woraus, je nad fanterie und Artillerie, und daß und warum es den dem Grade des moraliſden Anſdlago , cine relative bodſlen Grad der Feuerwirfung bei geringer Schnellig. Nuancirung von tbatſádlichen deußerungen entſpringt, feit der Bewegung gewibre; . 29 das der Infanterie welde den wedſelnden Erfolg beſtimmt. In dieſer Bes

und Cavalerie, und daß und warum es die bóchſte Uns

ziehung wird ein Angriff der Cavalerie gegen Infans abhängigieit im wechſeluden Terrain und zugleich bes serie , rebr richtig der Probirſtein für die Tüdirigkeit fondere Fåbigkeit zum Kampfe in der Nabe verleibe; beider Waffengattungen “ genannt.

S. 30 das der Cavalerie und reitenden Artillerie , dan

Der Inbali des §. 23 iſt von der höchſten Wichtigs teit für das gegenſeitige Verhalten der Infanterie und Gavalerie, festerer insbeſondere werden , unſeres Ers actens, die allerpractiſchſten Verhaltungsregeln gegeben, woraus zugleid dem Infanteriſten die Schwierigfeit ſeines Berbiltniſſes, eniſdiloſſener und beharrlicher Cas

und warum damit die größtmöglichſte Schnelligfeit mit betråchtlicher Feuerwirfung in offener Ebene verbunden ſei; s. 31 daß und warum alle orei Waffen vereint die meiſte Selbſtåndigkeit gewähren und daß und warum je großer die Truppenmaſſe Tei, deſto wichtiger auch die Unterſtübung der Artillerie werde.

valerie gegenüber , recht febr evident wird. Erſpåben

Auch binſidiilid, dieſer Abhandlungen , deren Reiz

und Benußen des richtigen Moments und der ſiaffels und Werth durch die Einſdaltung friegegeſchichtlicher weiſe Angriff einer einzigen Seite mit Abtheilungen von Reminiscenzen , welche die ſucceſſive Entwicelung der

gleicher Breite , werden unter naberer Andeutung des tatriſden Fortſchritte der verſchiedenen Waffengattungen erforderlichen Verfahrens gegen Infanteriemaſſen oder

berühren , erbóbt ist, und weld)e insbeſondere auf die

Duarré's beſonders empfohlen, und es ſcheint auch uns,

cherafteriſirenden Eigenthúmlichkeiten der verſchiedenen

nach reifiicher Erwågung des erörterten pro et contra, Waffengattungen bafirte, böchſt practiſche Andeutungen daß die bezeichnete Angriffsdirection 1., jener nach den für das Verbalten im Gebraude derſelben enthalten , Eden obiger Formationen vorzuziehen ſei. - Wie in

fónnen wir nur den Wunſch wiederbolen , daß ihnen ,

Ermangelung vorhandener oder gegebener Biogen, deren uns betbeiligter Seite, erforderliden Fals gebörig ent. bei der Infanterie veranlaßt werden fónnen und ſollen ,

iſt gleidfaus ſebr ſachverſtåndig angedeutet. Der Bes bauptung übrigens, ,, daß jedes Viereck überwunden iſt

ſprochen werden möge. Die V. Abtheilung des vierten Kapitel8 ( S. 326 — 468 ) überſchrieben : „ Grundzüge des

robald nur eine einzige Seite deſſelben durchbroden " , .

Verbaltend im Gefecht, um den Beris einzels

bat die Erfahrung icon mehrfältig widerſprochen , und

ner Terraintbeile u .; Verwendung der einzel,

?

beſtätigt der Hr. Prf. ſelbſt die Richtigkeit dieſes Widere

nen Waffengattungen dabei" , zerfaut wieder in

(pruds im folgenden s. durch das Beiſpiel von Schulens burgo Infanterie bei Janit , ,,welde die in das Innere des Vierecks gedrungene Reiter faſt alle tódtete oder vers

mebrere (4) Unterabtbeilungen. Die erſte derſelben (S. 326 – 392 ) erörtert : im S. 32 ( im Terte irrig 23 ) die Nothwendigfeit folder Studien ; in S . 33-36 das

wundete und die übrigen Regimenter ebenfalls abſchlug.“ Die in den Ss . 24 u . 25 enthaltenen Beiſpiele aus

taftiſch Wiſſenónothige über Gebolze , die Merímale einer guten Verteidigung derſelben und deren Angriff ;

gezeichneter Leiſtungen bezweden : durch ſtete Erinnerung an dieſelben , Selbſtvertrauen zu weden oder zu fördern, die eigene und des Gegners Kraft richtig würdigen und

in den ss. 36 - 38 Debgleichen über Gebofte , deren Widerſtandsfåbigkeit, Vertheidigung und Ungriff ; im S. 39 die Vertbeidigung und den Angriff des Padibofes

den Irrſebren jener Theoretifer miftrauen zu lernen ,

La Haye sainte;.in den ss . 40-43 wieder das taftiſch

welche matbematiſd zu beweiſen ſuchen , daß die eine

Wiſſensnöthige über Dorfer , deren Angriff und Ver .

oder die andere Waffengattung ſtets fiegreidh bleiben müſſe, wenn ſie nach ihren Grundligen bandele.

theidigung, und in den ss. 43 und 44 och gleiden über

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einzelne Feldichartzen, deren Vertheidigung nadı alter wenigſtens iſt noch feines vorgekommen, das,, nådiſt bet und neuer Methode und deren Angriff.

Qualität der Gebiegenbeit im Allgemeinen , zugleich in

Die Tendenz dieſer und der nachfolgenden reichhals tigen und böchit inſtructiven Abhandlungen abſtrahirt rido am deutlichſten aus des Hrn. Verfaſſers' eigenen Worten , welcher in $. 32 ſich alſo ausſpricht: Ein seits und zwedgemäßes Zuſammenwirfen der ſelbſtändig bandelnden Offiziere iſt nur dann zu erwarten , wenn jeder Einzelne mit den allgemeinen Grundſåßen für die Verwendung der verſchiedenen Waffengattungen ,

ſolchem Grade dem Subalternoffizier die erforderliche Einſicht in ſeine eigenen Verhåltniſſe gewahrt båtte. — Besondere Beberzigung und Erwägung dürften folgende zwei Hauptregeln verdienen : ( s . 34 ) ,,daß die örtliche

Bertheidigung nur dann gut organiſirt iſt, wenn ſie eine mehrmalige Steigerung des Widerſtandes zulaft

und ( S. 35 ) nad Eroberung eines Gebolzes ſich erſt zu ſammeln und zu ordnen , bevor man in das Freie

mit der Zerrainbenubung im verteidigenden und ang tritt." - Dem in s. 35 gemachten Vorſchlag ,,in zwei, -

greifenden Berbåltniß, mit der Anordnung und Peitung größerer Pofalgefedire, furz mit dem vertraut iſt, was in den vorſtehenden Abídınitten bereits angedeutet wurde, und in den folgenden weiter in Betract genoms

mit 20 Sdritte Abſtand, ſich abwedſelnd durchſdreitens den Pranflerlinicn anzugreifen, welche, auf 100 Sdritte vom Walde endlich in eine vereinigt , ihr Feuer gegen

den Saum deſſelben ſteigern " , fönnen wir nicht beis pflid ten ; indem , während hierbei die ganze Plånkler. Die ſpeziellen Erörterungen bieten die practiſdé maffe maſle langſam im feindlichen Feuer fich bewegt, nur

men werden ſoll " 20.

Quinteſſenz der taftiſchen Militårliteratur auf die dem

die Hälfte derſelben und ſelbſt dieſe nur mit Unter.

Hrn . Verf. eigentümlide, bündige und einleuchtende brechungen einer, der Zurúdlegung eines Raumes von Weiſe dargeſtellt. Rådſt vielſeitigſter Belebrung, reſuls 20 Shritten gleider Zeitdauer, wirfſau ſein kann. Im

tirt daraus, insbeſondeee aud lebr dringend, die Mab. geringſten Falle mußte auf 200 Schritte vom Walde nung : an entſpredende Ein übung der Truppen,

ſchon die Vereinigung in eine linie erfolgt ſein , weil

um nicht mittelſt blutig tbeueren Pebrgeldes einſt im auf dieſe Entfernung das Pianflerfeuer ſdon Tebr ſehr wirf,

Ernſtfalle erſt eine nur mangelhafte Geldidlidfeit acquis riren zu müſſen. „Uebung , nur u ebung madt . " Dieſes Sprůhwort fann in unſerem den Meiſter. Stande nie zu tief und vielſeitig beherzigt werden, und

ſam iſt ; am beſten aber dürfte man fiets in einer dichten Tirailleurlinie; deren Pulverdampf dem Feinde die Direction der nachrůcend witwirkenden geſchloſſenen Trupps verbúut, ſich dem Walde entgegenmålzen und,

ſollte daher wenigſtens einer gewöhnlichen Beherziging zulebt bis auf etwa 100 Schritte demſelben nabe geo nie ermangeln. - Wer ſpezielle Einübungen unterlået, kommen , das Handgemenge ſuchen, indem man zum weil vielleidt mit demſelben Erfolg andere Verfahrunge: Tbeil Truppweiſe rich auf den Gegner ſtürzt.. Einver. arten, als die eingeúbten ,, den beabſichtigten Zwed errei, ſtanden damit , daß die angreifenden Pranfler bei Er ,

dhen, oder weil Verhältniffe fupponirt werden können, reichung des Waldſaumes ſogleich Deckung zu gewinnen in welden, der Wahrſcheinlichfeit gemäß, dieſelben gar ſuchen , würden wir , um dieß möglichſt zu verhindern , nicht zur Anwendung fommen werden, der iſt auf dem die Bertheidiger , für welche wir eine in der Nå be beſten Wege, aller practiſden Uebung zu entſagen, d. b. gede di ſtehende zweite finie angemeſſen

gånzlich unpractiſch zu werden . Unſeres Eraditens mål er achten, denſelben auf eine furze Strecke vor den fen für alle wichtigen taftiſden Beziehungen , zweifelos Wald entgegentreten und gleichzeitig die zweite finie obne alſo für den Angriff und die Vertheidigung von den Saum belegen laſſen , was, außer der erhöhten Gehölzen, Gebóften , Dörfern , Scanzen u2c. einzelne Vers Widerſtandsfähigkeit, nicht ohne moraliſde Wirkung

fabrungsarten ſicher eingeübt werden; denn es ſpringt in die Augen, daß die Modification derſelben , den eins tretenden Umſtinden entſprechend, - hat man anders, bei der Einúbung im Allgemeinen , auf Förderung der Selbſtändigfeit jedes einzelnen Wirkungskreiſes gehörig Bedad genommen , - rich leider und mit beſſerem Erfolg effectuiren laſſen wird , als eine neue , ſeitber gånzlich unbekannte Verfahrungsart. Das richtige Er.

bleiben dürfte. Wie ſehr in den erfolgten Andeutungen alle prac: tiſche Beziehungen bedad)t worden , wolle aus der Schlußiteile des . 38 entnommen werden.

greifen des Moments , und die bódíte Intelligenz des

ſten des am jenſeitigen Hange gelegenen Dorfes ilt

Was der S. 40 hinſidiilid, der durdy ihre lage erhöh .

ten Bertheidigungsfähigkeit von Dörfern beſagt, deint uns , wenn man einmal Herr der Anböhe iſt , in der örtlichen Vertheidigung feinen Unterſdied mehr zu Gun .

Chefs nüßen oft wenig , wenn das Reiſtungsvermogen begründen . Der Abzug aus einem ſolden Dorfe und der Truppen nicht durch entſprechende Uebungen zu die Verſtärkung ſeiner Berapung iſt durch die ununter,

jenem Grade taftiſcher Selbſtåndigkeit geſteigert wors brochene Communication init etwa dahinter aufgeſtellten den , welcher die Möglichkeit gewahrt , ohne Mühe und Reſerven ſicherer 11: d leichter, die örtliche Bertheidi. mit Erfolg , in die durch die böheren Conceptionen ben jungsfábigfeit aber dürfte nidt großer ſein, als in dingte Form ſich zu ſchmiegen .

entgegengeregten Falle , da in dein einen wie in dem

Für das in den ss. 34 u. 35 Erörterte finden wir andern Falle der Ängreifer von der Höhe aus dominirt. Hinſichtlich der im S. 41 mit vieler Umſicht und

feine paſſendere Bezeichnung als : flaſſiſch, und bzzweis

feln wir, daß irgend ein taftiſches Wert über den bes practiſcher Sachkenntniß angedeuteten Dorfverthei. ſprochenen Gegenſtand ( Verteidigung und Angriff von digung machen wir insbeſondere auf die dafür aufge. Sebolzen) Gehaltvolleres und Inſtructiveres biete; und

ſtellten allgemeinen Regeln aufmerkſam .

( Foriſ. folgt.)

Redigirt unter Berartirertlidicit der Berlagshandlungi e . W. £ oste In Daripadt und in deſſen Duijin gedrudt.

CENSE

Samſtag,

Nr. 10 .

2. Febr. 1839.

We

Allgemeine Militár - Zeitung . immer ein unvollſtåndiges Anſehen baben. Die Anſicht B a y er n. München , 15. Jan. Se. Maj. der Ronig baben ausgezeichneter Offiziere dieſer Waffe iſt , daß es vor.

durch das f. Kriegøminiſterium an das dritte Armees theilhafter ſein würde, mit 4 Escadronen , wenn auch Diviſionscommando ergeben laſſen , daß Ullerhöchſtdies

ſelben

nur 100 oder ſelbſt 90 Pferde ſtart, als mit 3 zu mars

,das Anerbieten des Chevaurlegersregimento diren und dadurch 2 zu desorganiſiren . Dieſe Maß ,

Herzog von leuchtenberg, einen eintågigen Sorð durch regel wäre auch nicht dem Reglement entgegen , nadı alle Grade dem fortlebenden Andenfen des berſtorbenen

welchem eine Escadron mit 3 Plotons manovriren fann.

Feldmarſchaus Fürſten von Wrede, nach darüber nåber Die zurückbleibende Escadron würde als Depot zu bes zu gebenden allerhöchſten Beſtimmungen darzubringen ", traditen und dazu beſtimit ſein , die anderen während .

nicht anzunebmen gerubt haben. Se. Majeſtåt baben der Dauer des Krieges zu ergänzen 2c. " don ſeit Jahren vor, Allerhöchſt Ihrem rubmbefrónten Durd f. Ordonnanz vom 22. Novbr. v . I. find -

Feldmarſchall Fürſten von Wrede eininal ein Denkmal die Küſten: Kanoniercompagnicen von Afrifa aufgehoben zu ſeßen und gewünſcht, daß er die Ausfübrung erlebt

und dagegen in jedem der rechs erſten Artillerieregimens

båtte .

ter eine unbeſpannte Batterie errichtet worden , welche die Nr. 13 erbålt. Jede dieſer Batterieen zábit 2 Gas

Großbritanni e 1 .

Der General Sir S. hamfer , der 1792 mit der

pitaine und 2 Lieutenante, welche beritten ſind, ſodann

Armee des Herzogs v. Yorf nach dem Continent ging, 1 Marechal , des ,logis - chef, 8 Marechaur , des , logis, und ſpäter 1808 — 1811 in dem ſpaniſchen Kriege rich 1 Fourier, 12 Brigadiere, 6 Feuerwerfer, 4 andwerfer auszeichnete, iſt nach 60jährigen Dienſten geſtorben. in Holz und Eiſen, 44 bedienende Kanoniere ir Klaſſe, $

Frantrei d

5

66 Ranoniere 2r Klaſſe, 2 Trompeter ; im Ganzen 148 Mann und 2 enfans de troupe. Dieſe Compagnieen

Nachfolgender, der Sentinelle de l'armée entnommes ſind ſpeziell für den Feſtungo : und Küſtendienſt in den ner Artifel tann zur Benrtheilung des gegenwärtigen Zuſtandes und der Stårfe der franzoſ. Cavalerie dienen : ,, Wir haben ſchon mehrmals auf die großen Nachtheile aufmerkſam gemacht, welche aus der fehlerbaften Orga. niſation der Cavalerieregimenter hervorgeben, die ihnen aus den 5 Escadronen, aus denen ſie zuſammengeſeßt ſind , nur 3 ſogenannte Feldescadronen zu bilden erlaubt. Es ſind uns in dieſer Beziehung von mehreren , gegen

franzöſiichen Beſißungen im Norden von Afrika beſtimmt, können jedoch auch im Falle des Bedürfniſſes zum Dienſte der Felbartillerie verwendet werden. Die erſte Forma. tion dieſer Batterieen geſchieht theils aus den aufgelds ſten Rúſten - Ranoniercompaguieen , theils durch neue Ernennungen. - Das Journal l'armée madt den Seneraletat der

franzdfirden Truppen auf dem Friedens, und auf dem

unſere öſtlichen Grånzen dirigirten Regimentern neue Kriegsfuß nach offiziellen Urkunden bekannt. Darnado Klagen zugefommen . Der Kriegsminiſter bat den Befehl wäre der Friedensfuß 211,489 Mann , 62,142 Pferde; ertheilt, auß jedem dieſer Regimenter 3 Escadronen zu der Kriegsfuß betrüge 420,265 Mann u. 121,892 Pferde. bilden , deren jede aus 124 berittenen und 20 unberits

lenen feuten , alſo im Ganzen aus 144 Mann beſteht. Um aber dieſen Stand zu erreichen, muß man 2 Esca .

Ru B r a n d . ford fondonderry , welcher im Jahr 1837 einer

dronen desorganiſiren , welche ihre beſten Reiter der Revue des Gardecorps beiwohnte, åußert ſich über den zweiten Klaſſe und einen großen Theil derjenigen der Zuſtand der Cavalerie auf folgende Weiſe : Die anwes erſten verlieren , woraus ſich für den vierten marſchis ſende Cavalerie beſtand aus etwa 8000 Mann. Der

renden Capitain die traurige Ausſicht ergibr, ſeine Ess cadron aus Recruten und jungen Pferden wieder zu formiren , wenn er bei långerer Dauer der Feindſelig. feiten zur Armee berufen wird. Abgeſeben von dem Unbeilvollen dieſer desorganiſirenden Maßregel , wird ein Cavalerieregiment von weniger als 4 Escadronen -

Kaiſer, rich ſelbſt im Centrum aufſtellend, ließ die zwei Pinien in Parabeordnung defiliren . Dann ritten ſie in Escadronscolonnen im Trab , und ſpåter im Galopp vorüber. Ein wildes Vorüberſtürmen der Sirfafier und Roſacen folgte. Nach geendigter Revue ritt der Kaiſer zu den verſammelten Generalen und Stabsoffizieren,

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und entlieb ſie mit den Worten : Adieu Messieurs !

Ich hatte dieſe Reiterei ſeit 1815 nicht geſeben. Die Månner waren immer ſchón , aber ich war überraſcht, eine ſo große Veränderung in den Pferden zu erbligen. Es müſſen erſtaunliche Anſtrengungen in den verſchiedes nen Cavaleriedepots ſtattgefunden haben , um die Race

fern hergebende Plånkler ihr Feuer nach den gegenüber liegenden Fenſtern richten", vermogen wir nicht unbes dingt, ſondern nur inſofern beizupflichten , als derglei, chen Plånkler anfänglich für ſich allein ſucceſſiv möglichſt weit in die zu durchſchreitende breite Gaſſe ſich einſenken, die Colonne ſofort erſt zwiſchen ihnen eindringt, und

ſo ſehr zu verbeſſern. Jedes Roß ſchien von arabiſchem dann während des weiterenVormarſches das Feuer der oder Tartarblut, und ich nebme feinen Anſtand zu erflås Plånfler nur an Tete- und Queue, nicht aber über den ren , daß die ruſſiſche Gardecavalerie nicht übertroffen Köpfen der Colonne fich freuzend, ſtattfindet. Das ems Häuſer voraus , als ſie werden kann. Da ich 15 oder 20 Jahre lang als Cas pfohlene Verfahren ſeßtnadbóbere ), fidh finden, und ſchüßt nur in Dörfern, der Regel beſcheiden zu ſein , meine entſchiedene Anerfennung der inſofern gegen das Feuer aus den unteren Geſchoſſen, ganzen Voúformenheit von Roß und Reiter ausdrúden, als die Flügelrotten der Colonne úber die Köpfe der an wovon ich bei dieſer Heerſchau Zeuge war. Der Kaiſer die Häuſer angeklemmten Plånfler weg nach den uns ſelbſt iſt ein trefflicher Erercirmeiſter und Taftifer. Er teren Fenſtern Feuern , was aber hód)ſi gefábrlid, und bat die größte leidenſchaft für das Waffenbandwerf, Unordnung provocirend, gefunden werden dürfte. Pehrte und übt ſehr oft die Truppen , beſonders die Garden, man die geſchloſſenen Colonnen regelmatig während des valerieoffizier commandirte, ſo darf id mobl, obne uns

ſelbſt ein. Zwar mag man fragen , wie co möglich ſei,

Marſdes, nothigenfalls ihre Peripberie feuerthätig ſein

daß der Souverain eines ſolchen Reiches ſeine Zeit ſelbſt zu laſſen , ſo würde das angeregte Verfahren beim Eins auf die kleinſten Details ſeiner Armee verwenden könne; dringen in Dörfern von ſelbſt ſich ſehr weſentlid, decoms man übrigens einmal die Umfriedigung aber daß Nifolans es tout, iſt außer Zweifel. In ſeis pliciren. Hatgewonnen, die barrikadirten Eingånge auf, nen Gommandoworten iſt er klar , laut, beſtimmt , und

ſteht allein , ohne die Beibülfe eines Generals oder Stabsoffiziers. Die Generale der Linie und die befes ligenden Offiziere wiederholen nur ſeine Commando's. So I glaube nicht, daß Napoleon oder irgend ein Feld . berrlich je ſo mit dem Detail und der unmittelbaren 418 Einůbung ſeiner Truppen befaßte wie Nifolaus. Als ich dieſe Bemerfung machte, und dem Gen. Benfendorf, des Raiſers vertrautem Adjutanten , mein Erſtaunen

eines Dorfes geräumt, und iſt man bereits mit Plånklern ins Innere eingedrungen , wo der chaotiſche Zuſtand des Attrupi, rend der abziehenden Vertheidiger in der Regel die gleich , baldige Wirfſamfeit der aufgeſtellten Reſerven behindert, dann dürften wohl zuweilen Momente eintreten, in weli. cent, vorausgeſebt daß , wie es ſich båufig findet, die Straße breit und nicht tief iſt, vorſprengende Cavalerie, insbeſondere kúraſſiere, als das practiſchſte Mittel ers .

über die Thätigfeit ausdrúdte, die ſich durch alle dieſe deinen fónnte , den nadrůdenden Infanteriecolonnen Kleinigkeiten durdfinde, antwortete er : „ Il est le même die Beißnahme des Ortes weſentlich zu erleichtern und der dabinter aufgeſtellten feindliden Reſerve, durch uns en tout, le professeur en tout."

erwartetes Erſcheinen, eine eben nicht allzu angenehme Ueberraſchung zu bereiten.

Sehr einverſtanden mit des Hrn. Verfaſſers Anſicht (S. 43 ) ,,daß auch bei der Schanzenvertheidigung, Zaftif für Subalternoffiziere der Infanterie wie überall, die Reſerve entſcheidet , und daß man ibr & it e t đ t t t.

und Cavalerie.

( Fortreßung . )

deßhalb volle Wirkſamkeit ſicheru můſle " , ſind wir es

Der S. 42, den Angriff erörternd , beginnt, der doch nicht damit: ,, die Pranfler dann ſchon von der Militårs Philantropie buldigend, alſo: „Itt man im Bruſtwehr abzurufen, wenn der Angreifer haufenweiſe iri den Graben ſpringt '.“ Wenn gleid auch wir die Stande das Dorf mit Granaten in Brand zu ſtecen , in und wird man davon nicht durch andere Rückrichten eigentliche Grabenvertheidigung nur auf Hinabrollen abgehalten, ſo fange man gleich damit an. Dieſe Maße oder Werfen von Granaten beſdrånfen würden , ſo regel iſt zwar bart für die Bewobner, aber die Solda,

würden wir dod), während des Anfülleno des Grabens

ten ſind auch Menſchen und unſtreitig inehr wertb, als Strohdacher und Scheunen , und die Eroberung gut vertbeidigter Dorfer iſt immer mit großem Menſchen verluſt verknúpft " 20. und ſchließt: ,,Höchſt fehlerhaft wäre es, dem Gegner in der Ordnungsloſigkeit, die von

mit Stürmern , ſolange und noch welche von unſerer gedeckten Stellung aus ſichtbar bleiben , das Pranflers Feuer auf dieſelben und die ihnen nadrückenden Trupps lebhaft fortſezen laſſen, bis endlich einzelne Stürmer auf der Bruſtmehr erſcheinen und es nicht mehr gelingen will,

Dorfgefedyten unzertrennlich iſt , auf das freie Feld zu mit Schieß- und Stoßraffe ihre Vermehrung zu verhins folgen , auch wenn er nicht mehr in dem Beſitze eines Reduits ſein route ; denn man lauft hierbei nicht blos Gefabr, mit Verluſt in das Dorf zur ú cf , ſondern aud in einem Zuge bindurch und aus demſelben getrieben

zu werden .

dern. Nun dürfte es noch immer Zeit ſein , die Reſerve (etwa auf ein Signal) raſch zu demasfiren und in volle Wirkſamkeit treten zu laſſen . Die nun beginnende ló. ung ihrer Aufgabe iſt aber nicht ſo leicht für die Reſerve,

Die zwiſchenliegenden Andeutungen für

als ſie zum Theil nach des Hrn. Verfaſſers Schilderung

das zu beobachtende Verfahren ſind , gleich allen andes

priſumirt werden könnte. Es ſcheint i118 dabei insbes

ren , mit Umſicht und practiſcher Sachfenntniß entwor : ſondere außer Acht gelaſen zu ſein , daß , wie es die

fen . Nur dem beſonders empfohlenen Eindringen mit gegenſeitigen Verhältniſſe bedingen, der Angreifer ſuc. Golonnen, auf deren beiden Seiten dicht an den Häu : ceſſive viel ſtårfer auf dem Piage erſcheint, als der

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Bertheidiger und daß , wartet dieſer das Attruppiren des Gegners auf der Krone der Bruſtwebr ab, er nidot

Das in S. 44 für den Fall, daß man Zeit hat, ans gedeutete ſucceſſive Borrůden nur einzelner Plånkler

nur dieſes ſtårfere Erſcheinen begünſtigt, ſondern auch pianflerfeuer auszuhalten hat , dem er nidt ſogleich mit einer Generaldecharge entgegentreten darf, um nidht ſofort gegen den, den Einzelnen folgenden großes

oder Plånklerrotten gegen den Umfang der Schanze, gedeckte Annaherung nur Einzelner , nicht aber einer ganzen Pranflerlinie möglich iſt. Anderenfalls geben wir immer einer ſolchen den Vorzug, weil ſie ſtets eine

inzwiſchen ein, in der Råbe befanntlid , Tehr wirkſames erſcheint und nur dann empfehlenswertb , wenn eine

ren Haufen der Feuerwirkung zu entbehren . Aber auch concentriſche Feuerwirkung aus der Schanze vereiteln dann , wenn der Angreifer nicht eingeln auf der Krone wird, welche in dem unterſtellten Falle ſtattfinden und der Bruſtwebr erſcheint, verringert ſich die Schwierigkeit die einzeln Annähernden unfeblbar vernichten würde. der Aufgabe nicht. Beobachtet derſelbe z. B. , bevor er , Die Bajonnetfechter werden ſowohl bei der Vertheidis ſie erſteigen lågt , woran ibn nad dem angedeuteten gung als beim Angriff von Schanzen auf die Gelegens 2

Vertheidigungsverfabren Niemand behindert, dicht davor heit verwieſen, welche ihnen die bier, wie überhauri bei die Mannſchaft erſt möglid ſt ſich maſſen und ausſchnaus jedem Handgemenge, obwaltenden Verhåltniſſe bieten, fen zu laſſen und ordnet er das Erſcheinen darauf (etwa auf ein beſonderes Signal) gleichzeitig und möglichſt

aus ihrer Waffenfertigkeit Nußen zu ziehen , und wird ihnen zugleich , gewiß mit Recht, ein weſentlicher Vorzug

zahlreich, und ein ſogleich beginnendes Feuern auf die vor Jenen eingeräumt, welche dieſer Fertigkeit ermans adliche Reſerve an, dann fann hódítens geln . - Die ſchließlich erfolgte Recapitulation enthalt erwartete die erſte Salve derſelben und die pöyriſche Kraft ihrer noch unermüdeten Mannſchaft entſcheidend werden ; denn,

ſebr beberzigenswerthe Grundſåße. Die zweite unterabteilung der V. Abtheis

lung des vierten Kapitels (S. 393 - 438 ) erörtert auf die angedeutete Weiſe in den ss. 45 u. 46 ſteile Håben , die Bertheidigung und den Angriff derſelben und die eigenthümlichen Verhåltniſſe bei legteren ; in auf deſſen Ueberzahl, die Verfaſſung in der er nunmehr den ss. 47 u . 48 Ravins, die Berſtårfungsmittel zu ankommt und die feinerſeits bis dahin ſtattfindende Feus ihrer Vertheidigung, deren Angriff und die beſonderen

um zum Handgemenge zu gelangen , muß ſie sofort ſelbſt Banfet und Bruſtwebr erſteigen und bierdurch gleichfalls ihre Ordnung brechen, oder ſie muß den Gegner im Jus neren der Schanze erwarten , was aber , mit Rückſicht

ermirkung, nicht mehr ſebr råthlich erſcheint. Aus dieſer Rückſichten, welde dabei zu beobachten ſind ; in den Rückſicht bürfte es am angemeſſenſten gefunden werden SS. 49 u . 50 Damm wege , daß das Eingraben in können , ſogleich nach dem Abzug der Plånfler in ges . Diume für die Vertheidiger erſprießlider fei, als die Erridhtung von Bruſtwebren, ſodann deren Angriff; und bieraus die Stürmer abzuwehren, wobei der Vertheidis in den ss. 51 – 55 Brüden und Furtben . Insbeſona ger in offenbarem Vortheil iſt, da er nun fein feindlis dere enthalten der S. 51 allgemeine Bemerkungen dars des Feuer mehr vom Grabenrande aus zu befürchten über ; die ss. 52 u . 53 Erörterungen über die Vertbeis bat. Die railirten Plånfler und noch weiter vorban digung, wenn die Brücke zerſtórt werden kann, wenn ſie dloffener Ordnung das Banket zu beſteigen und von

dene geſchloſſene Trupps bilden nun die Reſerve und

unverſehrt bleiben muß, und die Furthenvertheidigung ;

ſchreiten ein , wo es etwa dem Angreifer gelingen roate, der s. 54 dergleichen über den Angriff auf Brüden und das Innere der Schanze zu erreichen.

den Úcbergang obne Brüde auf anderen Puncten, ſowie

Wo , wie in vorliegendem Falle, ſogar bei Uebers die Hülfsmittel dabei, und der S. 55 Beiſpiele von einſtimmung im Prinzip , das beſte Verfahren in der ' fühnen Uebergången mit und ohne Brúce. Theorie ſchon verſchiedenen Anſidten unterliegt, da ſind die Schwierigkeiten der Anwendung deſſelben in Prari

Unter Wiederholung unſeres der Hauptabtheilung vorangeſchickten allgemeinen Urtbeils bemerken wir nur,

ficher unermeßlich, und es dürfte daber, in Erwågung daß der Gehalt der eben- angedeuteten Erdrterungen des Angeführten wohl im Allgemeinen behauptet werden

ganz der Wichtigkeit der Beziehungen entſpricht, über

können , daß das beim Angriff und der Vertheidigung welche ſie ſid, verbreiten, und daß auch hierbei, wie in von Schanzen , insbeſondere mit dem Moment des Rams den früheren ss. nichts taftiſch Wiſſensnótbiges von pfes um die Bruſtwehr eintretende Verhältniß ein ro Belang außer Adt gelaſſen iſt. dwieriges für beide Zheile rei , daß hierbei nåchſt ge :

Wenn gleich im Allgemeinen mit dem im S. 45 aus,

ſchidter Führung , d. b. einer ſolchen , welche mit den geſprochenen Grundlage ,, der Nichtverteidigung des vorhandenen Kampfmitteln in den entſcheidenden Mos Ábhanges , außer durch Herabrollen gewichtiger feſter menten richtig einzuwirfen verſteht , nur Mutb , Ents

Körper

ídloſſenheit , und durch entſprechende Vorúbung entwickelte Gewandtheit, Ausdauer und Kampfgeſchics lichkeit über den Erfolg entſcheide. Sind dieſe auf beis den Seiten gleich , und iſt die Ueberzahl des Angreifers nicht allzugroß, nur dann dürfte weiter behauptet wer: den können, daß der Vertheidiger reuſiren werde, weil

der angedeuteten Verfabrungsweiſe beim Anlangen des Gegners auf dem Kamm der Hobe, aud wåbrend ſeines Aufſteigens vollzogene, durch das Terrain begünſtigte, überraſchende Unfälle in ſeinen Flanfen, namentlich wenn wie fie durcis Cavalerie ausgeführt werden fónnen , j. B. bei um den Berg führenden Terraſſen , 2011

einverſtanden, ſo glauben wir doch , daß, nådſt

er factiſch die Ueberlegenheit an pbyfiſchen Widerſtandes guten Erfolg ſein, mitunter auch wohl veranlaſſen dúrfs mitteln und außerdem nod ), problematiſd , in ſeinem ien , onß der Stamm gar nicht erreicht wird. /

geordneten Erſcheinen unmittelbar vor der Entſdeidung eine moraliſche Gegenwirkung auf ſeiner Seite bat.

Daß der in S. 46 erórterte Angriff auf ſteile Hös ben gewandte fråftige Leute fordert und insbeſondere

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Pranffer ausgeführt werden muß , liegt in der zu den Unmöglichkeiten gehören dürften, und daber teis burd Plånkler nen Grund abgeben fönnen , ein Verfahren zu verwerfen,

Ratur des Verhältniſſes. Mit Rücfidot auf dieſes, find

wir hier ſehr dafür, mebrere Plånklerlinien nabe bin, deſſen Anwendung,, wie geſagt, ein perpetuelles Feuer tereinander zu etabliren , damit ihr ſucceſſives öfteres Abwechſeln in erſter linie es verhindere, daß das durch das Steigen und Klettern unvermeidliche Ermúden und

an der Lete der Solonne zu unterhalten vermag. Mandy ſcheinbar veraltetes iſt darum noch nicht unpractiid , Idenn es nur in der rechten Art , am redten Ort und

außer Atbem fommen nicht bis zur Kampfunfähigkeit zur rechten Zeit angewendet wird. *) Fich ſteigere. Wenn der Hr. Derf. in dieſer Beziehung Dem über die taktiſchen Beziehungen der Brüden und Fute ferner anfübrt: ,, Da bierbei viel auf die Gewandtheit then und deren Wertheidigung und Ungriff in den SS. 51-55 der einzelnen plånflerrotten ankommt, ſollte die Sache Geſagten, wiſſen wir eigentlich nichts beizufügen . Nächſt träftiger redt oft practiſd geübt werden ; denn die verſt å n.

Gegenwehr an der Uusmündung iſt , worauf wir einen hohen Werth leger, gleich bei der erſten Bertheidigungsanordnung rohoni gehörige

digſten Ungriffodis poſitionen können nicht niajídt auf ein drages Beſchießen bet Brüde genommen wors zum 3wede fuhren , wenn die bandelnden den , damit, wenn es auch einer feindlichen Golonne gelungen, weit Perſonen ſich dabei ungeidiďt beneb ment " , auf der Brüce porzudringen , derfetben hierburd ein weiteres Mos ſo find wir, wie unſere frůberen bierber bezüglichen Aeufs tiv zum Umkehren gegeben werde , als durch bloßes Gewehrfeuer Rü ſicht

an der Uusmündung, welches, nur auf die feindliche Tete ſich ers

ferungen bezeugen, gewiß der uderleşte, der ihm hierin freckend, mindere Beachtung und unordnung erzeugt, als wenn widerſpricht. Sehr practiſch erſcheint fernerdie empfob gleichzeitig im Inneren der Colonne und felbft an deron Queue, Tene Verleitung des Bertheidigers - zur Verfolgung und Berluſteſtattfinden. Uus der angedeuteten Urſache würden wie das ſofortige Vorbrechen aus der vorher errungenen übrigens auch , der durchgreifenden Wirtung wegen, im legten möglichſt geheim und ſtart befekten gedeckten Stedung, Momente , d. h. wenn die feindligt Colonnenſpiße das lebte 1/3

um dann gleichzeitig mit ihm auf dem Ramm anzulans oder1/4 der Brüde erreidt, möglichenfaus bis dahin maskirte rein laſſen , während Geich übe, und zwar mit Volkugeln, wirtſam

wirdhierdurch, wennman ſich dabei geborig die daneben gebedt ftehende Infanterie ihr Pläntterfeuer zu vers gen.denEs fidyert und einentüchtigen Nachſchub bat boppeinfucht. Bei einer vorbereiteten Brüdenvertheidigung, wo Flanfen in (von Guggenberger'ſche Steigcolonnen * ) in angemeſſes von hier die Rede iſt , ſcheint uns die Realiſirung eines ſolchen ner Entfernung) die Gegenwirkung der feindlichen Res Verfahrens keiner beſonderen Schwierigkeit zu unterliegen, da es nur darauf ankommt, die bereits empfohlene Grabenanlage anges ſerve lebrreichen Erörterungen über Vers meſſen zu modificiren . Ob niet auch eine Sperrung der Brüde überausparalyfirt. dengånzlich Ausfaſt durch eine Retten oder Balkenbarriere, wodurch die Feuerwirkung theidigung und Angriff von Ravins ( in den SS. 47 nicht behindert wird , in ſolchen Fällen ſtattfinden foute, wo an: ut. 48 ) abftrabiren sich unſeres Erachtens ſo practiſche ſonſten ein Gerüberſprengen feindlider Cavalerie möglid wäre,

Regeln , daß ſie zugleich auch eine generelle Gefechts . geben mir zu bedenten, Die moraliſche Wirkung des Eingegra. routine begründen. In dieſe Kategorie zählen wir z. B. benſtehens der Mannſchaft auf ihre Ausdauer im Gefechte,ſcheint uns ſehr practiſch erwogen ;

deßgleichen : das Gefährliche einer

folgende Andeutung : ,,Der Punct, wo man mit der

Bertheidigungsſtellung jenſeits der Brüđe , wenn nicht ganz be:

Hauptmacht durchdringen will, muß nicht nur den ues

iſſe

fonders günſtige Terrainverhältn fie redtfertigen, und endlids: bergang erleidotern , ſondern auch das weitere Vordrin, was über gehörige Präliminarinſtruction der bei der Vertheidigung gen. Man recognoſcire deßhalb mit mit Sorgfalt Sorgfalt und und Betheiligten geſagt ift. Nicht mindere Beachtung verdient der Ins übereile nichts " ? c.

Warum iſt bei dem im Uebrigen ſehr practiſch ans gedeuteten Verfabren für die Bertheidigung und den Ängriff von Damm wegen in den SS . 49 u. 50 das bekannte Damın -, Brückens oder Defileefeuer der Hols lånder nicht erwähnt worden ? Wir erachten daffelbe,

halt des S. 54, den wir als kardinalpractiſch anerkennen müſſen . Wenn wir übrigens in Beziehung auf denſelben ſchließlich anfühs ren , daß Schwimmen mit ganzen Maſſen vor der Hand noch ſo lange als eine Ubſurdität erſcheint, als nicht auch deren Iroß,

insbeſondere ihre Geſchüße und Munitionswagen mitſchwimmen, ſo iſt dieſe Bemertung nicht gegen den ørn . Verfaſſer gerichtet, deffen hierher bezügliche Anforderungen dielmehr jeber Practicus

wo man auf die Dammbreite beſchránft iſt und es ſich biligen wird. Nut Ienen iſt ſie zu Gehör geſagt, die da aus Mangel an 'Erfahrung und Ueberfluß an Phantaſie , das Gute

um Jufanteriefeuerwirkung handelt,für denAngreifer überfaágend ,wähnen,wennnurerſteinmal alleSoldaten ſchwims ſtets und für den Verteidiger in allen den Fåden mit men und tiettern könnten , dann bedürfte es feiner Brüden und gutem Erfolg anwendbar, in welchen er ſich nicht in den Damm bat einſchneiden können , z. B. bei Arrieregardes

fonftigen uebergangsmittel mehr , um mit einer Armee die gange Welt , nada Seliebigen Richtungen hin zu durchſchreiten.

Die in S. 55 enthaltenen Beiſpiele bieten theils gediegenen gefechten, die über Dåmme führen u . dgl. Unter obigen Vorausſeßungen ſcheint uns das, ein perpetuelles Feuer Stoff zu lehrreidem Seibfiftudium , theils zur Nachahmung an an der Lete der Colonne zu leiſten fåbige Damufeuer feuernde Züge entſchloſſenen , kühnen pandelns. Des ørn . Verfs .

um ſo mehr practſd , als es nicht blos auf der Stelle, Eingangs ausgeſprochene Tendenz in dieſer Hinſicht sinfict empfehlen wit ( Fortſ. folgt . ) Wirðigung. e nungen ge n

nors im Marſd beliebirbarEntfer auch ſonder rtsaufausfüh Ausführung iſt , und deſſen und růdwå (das Salvegeben an der Tete , das raíche Demastiren

der folgenden Abtheilung und das Wiederladen an der

h uptallerdings taftiſch Queue inirteobgleic en wandteder und Colon diſciplne) , überhaſie zugerlaffige Truppges n t erunge g beding , nur Anford ſtellt, deren leiſtun bei den beutigen Mitteln zur militariſchen Erziehung, wohl nicht

*) Wir fanden ſpäter ( S. 57 ) , daß auch der Hr. Berfaſſer unſere Anſicht theilt , indem er in ſeinen Erörterungen über das Bers

fahren in Defileen dieſe Bertheidigungsart empfiehlt. Barum nicht auch hier ? Dieſe Art zu feuern , ſcheint uns aud noch den moraliſden Bortheil zu bieten, die Uusdauer der Mann : fchaft nicht auf eine allzubarte Probe zu ſtellen . Ein erſchöpf: ter oder allzubart mitgenommener Trupp ſtraudelt endlid und weicht; den Moment zu einer Salde aber , nach der er

fide relbft wieder binten faldirt , dürfte nur ein ganz feiges Irupp nicht erwarten . *) Siehe udgem. Militärzeitung Nr. 15 von 1838. g Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlun : 6. W. Ceste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 11.

6. Febr. 1839.

109596

Allgemeine Militár - Zeitung.. mit

ueber Kriegführung mit einer dreijährigen Ärmee .

1

" 2) Dem Führer einer nicht frieggeübten Armee wirb, auch wenn ſie aus Soldaten beſteht, welche mehr als

drei Dienſtjabre zåhlen, bei Eröffnung

des Krieges Pors Unter dieſer Aufſchrift find in der Zeitſchrift für und Umſicht ſtets zu empfehlen ſein, damit ſeine Armee Runſt, Wiſſenſchaft und Geſchichte des Krieges folgende nicht durch Unfade verblüfft werde; immer wird er aber Anſichten ausgeſprochen : ,,Soviel auch die neueren mit Rührbeit auftreten und die Vernichtung des Feins

Strategen anempfehlen mögen , immer die Schlacht und des im Auge behalten müſſen,wennerſeineArmee nicht Dernidrung des Feindes als Hauptobjekt des Krieges zagbaft und mutblos maden will.- Der Vergleicheines zu betrachten, ſo glaube ich doo , daß es mit einer jun. Anfübrers einer jungen Armee mit einem Feſtungscoms gen Armee nicht anzurathen ſein dürfte. Meiner Anſicht mandanten dürfte nicht treffend erſdeinen , da lekterer nach befindet ſich der Führer einer ſolchen Armee in

in ſeiner Feſtung immer einen richeren Rudbalt bat,

dem Fall eines Feſtungscommandanten , der erſt durch

während erſterer gewöhnlich nicht in demſelben Fall iſt,

partielle Gefechte ſeine Truppen an den Feind gewób , nen muß, und erſt dann zu entſcheidenden Schritten ſich entſchließen darf, wenn ſie ganz ſchlagfertig ſind. Segen alte Truppen die Schlacht aufſuchen, beißt mit Sicherheit einer Niederlage entgegeneilen. Gegen eben . fals neue heißt Lotterie ſpielen. - Talente der An , führer und Kriegserfabrung von ihrer Seite fann ein

wenn er nicht gerade in einem verſchanzten lager oder in einer ſonſt unangreifbaren Poſition Reht. Ein Fes

Uebergewicht geben. Aber dann legt ſich um ſo nach .

drücklicher bei jungen Truppen beiderſeits ihre nationelle Kriegstüchtigfeit in die Wage. So fuchte Napoleon die Schlachten , ſolange er Uebergewicht an Streitfraften batte, im 3. 1812 ; 1813 fand er ſchon an dem Nationals charakter Widerſtand , 1814 ſuchte er ſie mit der jungen Armee nicht mehr ſo ; 1815 ſuchte er ſie und unterlag.“ . Dieſen Anſichten gegenüber ließen rich folgende .

aufſtellen :

1 ) Eine breijährige Armee, namentlich wenn ſie år.. tere, ſorgfältig ausgebildete Cadres bat, iſt wohl feine

ſtungecommandant aber wird ſich auch nur dann zu der

bezeichneten Berfahrungsweiſe veranlaßt finden , wenn er gang junge Soldaten bat ; mit dreijährigen , wenn fie ſonſt zuverläſſig ſind, wird er bei der günſtigen Page, in welcher er ſich befindet , Alles wagen fónnen. 3) Segen alte Truppen, wenn ſie Friesgeübt ſind, wird eine dreijährige Armee, wenn ſie dieß nicht iſt, allerdings in einigem Nachtbeil ſtehen ; allein biermit iſt die Nothwendigkeit einer Niederlage für leßtere node nicht erwieſen, wenn der Anführer derſelben ein Mann von Ropf sind iſt. - Im Jabr 1806 beſtand die und Herz ift. preußiſde Armee im allgemeinen wohl aus långer dies nenden und auch der Kriegfůbrung nicht ganz fremden Soldaten, als die franzöſiſche, welche freilidh frieggeúb . ter war, und dennod iſt ſie von der leßteren geſchlagen -

worden. Daſſelbe låßt ſich wohl auch von der öſtreichis

junge zu nennen. Nad den bedeutenden Verluſten , in den Armee in verſchiedenen Epochen behaupten ; wobei ben Feldzügen von 1805 – 1807 beſtand die franzöſiſche jedoch nicht in Abrede geſtellt werden ſoll , daß nod Armee in dem Feldzuge von 1809 wohl der Mebrzahl

andere Umſtånde mit eingewirft baben. - Håtte úbri.

nach aus Soldaten unter drei Dienſtjahren und viel. gens Friedrid der Große, deſſen Armee, vermoge der leicht in noch größerem Berhåltuiſſe fand dieß im Jahr 1812 bei der nad Rußland marſchirten Armee ſtatt ;

erlittenen bedeutenden Verluſte, wåbrend eines großen Theils des 7jåbrigen Krieges meiſtens wohl nur aus

gleichwohl batte die franzöſiſde Armee in dieſer Zeit vielleicht ihren Culminationspunct erreicht. Eber ließe ſich etwa behaupten , daß eine dreijährige, zwedmaßig und conſequent eingeübte Armee mit älteren Cadres das su glänzenden Striegserfolgen 'túdrigſte Inſtrument ſein

Soldaten beſtand, welde nicht dreijährig waren, in dem oben ausgeſprochenen Sinne verfabren wollen, ſo würde er großen Theils auf die Defenſive beforånft geweſen ſein und gewiß nicht die Erfolge gebabe baben , welde er ſich durch ſeine fübne Zhátigkeit zu verſdaffen wußte.

dürfte , da die Soldaten , aus welchen ſie beſteht, im

4 ) Wenn ſich junge Truppen gegenüber ſtehen , ſo

Alter der fråftigen Jugend, mit dem ihr eigenthümlichen iſt das Verhåltniß gleich , in ſo fern es die übrigen Feuer und leichten Sinne, am geeignetſten ſein möchten,

Umſtände find. Derjenige Theil , welcher die Offenſive

die Anſtrengungen und Gefahren des Krieges zu ertragen. ergreift, möchte daher wohl im Portbeil ſtehen. Die

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Die biet zur Sprade gebrachten Beziehungen bebin . Behauptung des Potterieſpielens wird aber bezüglide auf alte und junge Truppen gleiche Geltung baben , gen in ihrer Ausführung abwechſelnd die practiſche ſolange Fortuna ihre Bauner bat. Anwendung det bei den bereits berührten fofalgefechten

5) Ob eine Kriegstadhtigkeit nationell fein möge, Dorfommenden verſdiebenen Berfabreng und außerdem iſt eine Frage. DieGedichte lebrt , das Bolfer, welche auch noch ein beſonderes, eigentbümliches, weldors, wie fråber der Spreden anderer waren, får lebtere ſpåters zu erwarten, som bra, Derf. mit boben Scharfſinn und bin ein Gegenſtand der Berad tang wurden , und daß practiſder Intelligenz erörtert wird , zugleid aber auch

dieſe Berbåltniſſe mehrfad gebedfelt haben . 68 låße burd die Bielſeitigkeit ſeiner Anforderungen , den Uebers

fidbieraus der Sdlugsieben,daßdie Kriegstüchtigkeit gangMitzu vollem großerenRecht als wird lofalgefedes bildet. nicht ſowohl auf Nationalität, ſondern vielmehr auf den Einleitung n ( S. 56 ) in der verbältniſſe Inftitutionen berubt, unter welchen die Pólfer leben. die Inconſequenz, berúgt, ,, in der Auffaſſung tattijder Dieſeo ſollte man darf im Auge behalten , um ſich gegen Auftrage nach einem höheren Geſichtspuncte, Seitens Abwege zu ſchůßen und den friegeriſchen Geiſt aufwar, des Subalternoffiziere ein Streben zu erblichen , fido dige Weiſe zu beben , Hatt ibn burd Armſeligkeiten zu über ſeinen Standpunct zu erheben , und dod hinter.

Dagegen können Fanatismus , Hag und åbulide Grmátbsbewegungen dazu beitragen, die Kriegstüchtigkeit eines Volfeß fu erhoben , 6 ) Napofeon ſuchte von ſeinem erſten Auftreten als commandirender General bis zu ſeinem Abtreten von ſeiner politiſch militäriſden Baufbabe die Entſcheidung in den Schladten , er mochte das Uebergewidt an Streitträften haben oder nicht. Dhne die Ereigniffe verfümmern .

drein bei feiner Entſendung mit folchen Auftragen, ihn in der Regel nur mit der lafoniſden Inſtruction zu enti affen : nad 3we und Umſt å rden zu bandeln .“ So ſehr wir aud), wie angedeutet, mit der Tendenz dieſer Anführung: „ jeden Öffizier anzuhalten , feiner Beziebung zum Gangen ſtets zu gedenten " , einverſtan , den Rind undferner die Ueberzeugung begen , daß um das, bei an und für ſido gutem Führen , in Bezug auf

früherer Jahre zu berúdfichtigen , findet man bei náberer den allgemeinenZwed, noch bäufig vorkommende feb. Betrachtung derjenigen des oben zur Sprade gebrach. Verbafte Verwenden der Lruppen zu vermeiden , ten Zeitraumes, daß er zwar im Anfange der Eröffnung man jene Beziebung kennen, d. b. burde Erfahrung oder des Feldzuges son 1812 ein Uebergewicht an Streite theoretiſche Vorbildung die erforderliche Einricht in den fråften batte, daß dieſelben aber in der Schlacht bet Stand und Gang der Geſammtverbåltniffe gewonnen Borodino mit den ruffiſden völlig gleid waren ; daß baben muſe; ebenſo rebr glauben wir, der Anſicht des .

er im Jahr 1813,obgleich an Streitfräften nidt überle. gerbrten Hrn. Berfafiero nidt entgegenzutreten , wenn gen , fortwährend die Dffenſive ſuchte, und daß er ſogar wir dem Subalternoffizier bier in Erinnerung bringen : noch die Ghlacht von Leipzig wagte , obne welche er, daß wer bei dem Streben nad jener Einſicht den Ges wenn er fie båtie vermeiden wollen , um Dieles ſtårker ſomad an den Functionen ſeines beſdrånfteren Wirs

nach Frantreich båtte zurüdfebrea tónnen und vielleicht fungskreiſes verliert, einem roſtigen Glied im Inneren noch darin berrſchen würde ; daß er im Jabr 1814 die eines eiſernen Medanismus gleidt, das zwar ſolid und Schlachten eifrig ſuchte, obgleid mit in Verbåltniß febr dauerhaft deinen fann, aber dennod nidots taugt, weil

geringen Streitkräften, ſobald er dieſe nur einigermaßen es nidt fordert, ſondern nur bemmt. – Der Verein organiſirt und die inneren politiſchen Angelegenheiten von Einſicht und con amore realiſitter practiſder Ca. feines Reiches geordnet batte; endlich daßer war im pacitát iſt, unſeres Erachtens ,die Rardinaleigenſchaft, Jahr 1815 unterlag, aber gegen eine bedeutende Ueber , welche dem Subalternoffizier Brauchbarfeit und Werth

macht. Seine Armee beſtand übrigens damals nicht aus verleiht. Gut, wenn man viel weiß, rahlimm jungen Soldaten , ſondern aus erprobten friegern ,die aber, ja webe ! wenn man nicht fann und leiſtet, noch ourd saß und Ehrgeiz angeftadelt waren : die was der jeweilige Wirkungsfreis auferlegt. Sebeine, welche auf den Saladtfeldern von figny Mit der in S. 57 angedeuteten Berfahrungsweiſe P.

-

und Waterloo ruben, ſpreden für die Richtigkeit dieſer zur Verteidigung, ſind wir vodfommen einverſtan ben , nur bezweifeln wir die Richtigkeit des am Soluſſe über die Wirkſamkeit der von der Hobe berabgeworfenen

Behauptung 197!!

Rartåtſdgranaten Geſagten. Diefelbe ſcheint uns aus

Li te mira tu r.

dem früber angedeuteten Grunde bier , nicht nur nicht

gemdhnlicher Granaten Partit für Subalternoffiziere der Infanterie größer Kopfen der Gegner, ſondern eclatirenim, Falle, bab fie als überdieden fogar und Cavalerie,

.

( Fortſetung. )

geringer, da dann faum eine großere Wirkung zu erwars Die dritte Unterabtbeilung der V. Abt beie ten ſtebt, als hätte man die Bleifugeln aus freier Hand lung des vierten Kapitel 6 (S. 438 – 455) handelt binabgeworfen. Unter den fupponirten Verhältniſſen von größeren Defileen und engen 26 ålern. ( aus einem an einem Ueberbange des Lbalrandes ans

Der $ 56 erörtert in einer allgemeinen Bemerkung das darüber taftiſd Wiſſensndthige im Augemeinen ; der S. 57 deren Bertheidigung, und insbeſondere den Mes thodismus dabei und die Mittel, das Handgemenge in

gelegten Berſteđe) dürften wohl aud Rafeten ein ganz practiſches Geſchoßſein, da ſie leichter, als jedes andere grobe Geldof an Ort und Stelle zu bringen ſind. Die einfachſten Mittel ſind übrigens bekanntlich in der Regel

Inneren zu vermeiden ; der $. 58 den Angriff insbeſona die allerpractifdſten , und ideint uns hiernach das erſt dere und mas bierbet gewoonlid den Ausſchlag gibt. empfoblene Serabrollen von Felsſtúden , Baumſtruns

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fen u. órgl., natürlich falls die Gegend fie bietet, und Einſicht und practiſcher Sachkenntniß erörtert. Enthal. ein überraſchendes tůdtiges Plånfletfeuer für den beſpro. ten auch die verſchiedenen Felddienſreglements bereits denen Fall das wirkſamſte Gegenmittel zu bezeichnen. die meiſten der erfolgten Andeutungen auf bindende

Auch mit den , die Schwierigkeit der Berhåltniſſe und die Nothwendigkeit energiſcher Ausdauer gebdrig bes růd richtigenden Andeutungen für das Verhalten beim angriff ($. 58 ) müſſen wir uns vollfommen einvers

Weiſe, ſo erſcheint doch die art, wie ſie bier recapitu . lirt worden, ſowohl durch die einleuchtende Darſtellung der Hauptbeziehungen und ihres Einfluſſes auf das Ganze, als wie anch insbeſondere durch die erfolgtex

ftanden ertlåren . Die practiſche Weihe des Hrn. Drfs. Andeutungen über die Wichtigfeit des Verhaltens der beurfundet fid hier wieder aufs Neue. Die Grundråbe, Subalternoffiziere in den erörterten Berháttniffen , ſo welche er in Anwendung gebracht wiſſen will, find uns booſt intereſſant und lehrreich , daß wir es aufrichtig verkennbar aus der Erfahrung abftrabirt und verſpre. bedauern , dürd die Beſdrånftheit des Raumes dieſes

den den beſten Erfolg , inſofern durch Erziehung und Blattes , uns in dem Falle zu befinden , Necitirungen angemeſſene Uebung darauf Borbedacht genommen wors unterlaffen zu müſſen , welche den gebiegenſten Stoff zu den, in der Möglichkeit einer zahlreichen Verwendung Abſtractionen bieten wurden . ſadverſtåndiger Offiziere: der zuverläſſigen Mitwirfung Die II. Abtbeilung des fünften Kapitel 8 der detafdirten Truppen, und in ausdauerndem Muthe ( S. 499–535 ) überſchrieben : ,, Das Nachrichten. und überwiegender Kampfgeſdidlid feit : der Mittel zurweſen und der Kundſchaftsdienſt" , ſpricht ſide directen Ueberwåltigung fich zu verſichern .

in S. 9 über die Unzuverläſſigkeit der Nachrichten im

Die vierte Unterabibeilung der V. Abtbeie Kriege und die Notwendigkeit geheimer Rundſdaftar lung des vierten Kapitel 8 (S.455 – 468 ) erörtert aus; erörtert in S. 10 die Vortheile, welche die Ents und ſchildert in den ss. 59 u. 60 die Verbåttniffe des ſendung ſtarter Kunbſd aftsparteien vor gewöhnlichen

Subalternoffiziers in der Schlacht, den gewöhnlichen Patrouillen gemåbrt ; gibt in s. 11 Verhaltungsregeln Gang einer Saladt und desSubalternoffiziers Antheil fürſolche Kundſdaftspartheien ; in den Ss.12 u . 13 am ſiegreichen Erfolge. Der Inhalt dieſer ss. bildet Beiſpiele zur Erläuterung über dieſe Dienftrategorie ; einen brillant ſtrahlenden Glanzpunct des Werkes, aus und in den Sø. 14-16 augemeine Verhaltungsregeln weldem lebhafte Phantaſie und tiefes Gefühl, gepaart für Rundſchaftspatrouillen. mit practiſcher Erfahrung und hoher Einſicht, ſonnens

Unter Wiederholung unſeres zur I. Abtheilung dies

klar bervorleuchten. Ein faftiſdheres Phantaſiegemårde ſes Kapitels ausgeſprochenen Urtbeils fönnen wir nur

iſt uns noch nicht vorgekommen . Ebenſo ergreifend als wünſchen, daß die fürdie beſprochene, böchſt wichtige

wahrund lebrreich, bebt es durd Erweđung großartiger Dienſtlategorie ertheilten lebren von den Subaltern Reminiscenjen das Selbſtgefühl des erfabrenen Offiziers offizieren gebdrig erfaßt und tief beherzigt werden mo. und gewåþrt dem friegøunmündigen , deſſen Begriffe gen. Insbeſondere empfeblen wir ihnen in dieſer Bezte. practiſch gelåutert werden , in den erfolgten Andeutuno bung den Inbalt des S. 14,obgleich wir demſelben nur bedingungsweiſe ganz beipflidten , nåmlid : wenn außer. gen Haltpuncte für ſein einſtiges Benehmen . “ ) dem der betheiligte Offizier zu den in Parallele gebrados Fünftes lapitel. Der Kundroh Rundfd afts- und ten Bravourſtåden aud wirflich fåbig und geneigt iſt.

Giderbeitsdienſt in ſeinen Beziebungen zur Strategie und Zaftil.

Der Inhalt der docirten ss. beurfundet auf's Nene

eine Vielſeitigfeit militariſsen Wifiens, welde auf bobe

Befähigung foließen läßt. Nichts von der practiſche Dieſes Kapitel, das leßte des Werkes, beginnt alſo : großen Maſſe deſſen , was die reichhaltige Erfahrung ,, liegen Berge aud im Wege , Bemmen @tröme euern Fuß, Klimmt hinan auf tühnem Stege , Und durchſchwimmt nur dreift den Fluß. "

älterer und neuerer Ariege in der zur Sprache gebrad . ten Spbåre als practiſch erwieſen , iſt in den erfolgten

Erörterungen und Raiſonnements unberübrt geblieben,

Die I. Abtheilung ( S. 470-499 ) überſchrieben : und doch dabei jedes minutidſe Detait vermieden wors

„ allgemeine Betrachtungen über Mårſde , Pager und über die Mittel zur Erbaltung der Streitfråfte " , enthalt in s. 1 einleitende Bemerkuns gen ; s. 2 allgemeine Anordnungen auf Mårſden, fern

den. In bündiger, fråfriger Sprade erfolgen blos An. deutungen , welche dem intelligenten Offizier, genügende baltpuncte für ein richtiges und energiſches Berfahren bieten . %)

vom Feinde ; $ . 3 einige Verbaltungsregeln auf Mårs

Nachdem er die Nothwendigkeit gebeimer Rundſchafs

iden und in Nachtquartieren ; S. 4. etwas über die ter mit vieler Umſicht deduciri bat, bezeichnet der Hr. Geſundheitepflege ; s. 5. allgemeine Anordnungen auf Perf. deren Qualitäten im S. 9 mit vieler Einſicht ſebr Mår den in der Nähe des Feindes ; $S. 6 Einiges über charakteriſtiſd ).. - Einverſtanden mit dem,, was er über

Marfdhlager ; s. 7 Erörterungen über die Verpflegung dieſelben ſagt , und auch damit, ,, daß unter gewiſſen der Iruppen auf Mårſden und im fager ; S. 8 das Vero Vorauslegungen der Kundidafterdienft vor dem Rich

balten bei Fouragirungen in Dórfern und auf Feldern. terſtuhle der bóberen Moral ſich recht gut entſchuldigen Wie ſeither die rein taftiſden , werden von nun an låßt", glauben wir dod, daß im entgegengeſeßten Ins auch die Berbáliniſſe der angedeuteten Sphäre mit hoher tereſſe, nach wie vor, es ebenſo entſchuldbar gefunder ) Die algem . Militárzeitung Nr. 85 von 1838 bat bereits daß beſprochene Gemälde dem militäriſden Publicum dor Hugen geſtellt.

*) Derſelben Methode, und wie uns ſcheint , mit nicht minderen Erfolge, buidigt auch eins der neueren Felddienſtreglemento :

das 1834 für die großherz. heffiſchen Truppen erſdienene.

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werben dürfe : Månner bången zu laſſent , welde , wie

weiſe taktiſcher Natur ſei, und hauptſádlich dabitt zu

der Hr. Verfaſſer bemerft, der Sprachgebrauch mit dem

trachten babe , die Abſichten des Gegners durd ange .

entebrenden Namen ,,Spione " bezeichnet.

meſſenen Widerſtand zu vereiteln " , iſt, unſeres Er.

Die Ueberzeugung der Nußlichkeithäufigerer Anwens achtens, vollkommen richtig. dung größerer Sundſchaftspartheien, in der vom Hrn. Ueber die Tendenz der angeſtellten Erdrterungen ents

Verf. angedeuteten Weiſe theilend, erklären wir uns in bålt der S. 17 böchſt beberzigenswerthe Andeutungen. dieſer Beziehung vollkommen mit ihm einverſtanden ,

In S. 18 vergleicht der Hr. Verf. ſebr charakteriſtiſc

nicht zweifelnd, daß diepractiſche Würdigung dieſer Ans die Form der Marſdordaung einer Avantgarde einem deutungen demnächſt nicht blos einzelne partielle Bors geſpannten Bogen mit aufgelegtem Pfeile" und gibt zur tbeile gewahren , ſondern vielmehr einen entſcheidenden Beranſdaulidung der arithmetiſchen Theilungsverbålts Einfluß auf die gegenſeitigen Operationen außern wird. niſſe 3 Beiſpielsformen für eine Avantgarde von 3 Ba. Wiederholt bebauern müſſen wir es, aus dem bereits

taillonen , 4 Somadronen und 8 Geldúben , welde, je

angeführten Grunde, nicht " einige Bruchſtúde aus der gegebenen Patrouidenlehre mittheilen zu können, welche nicht blos zur Andeutung des practiſchen Gehaltes ders ſelben gedient, ſondern auch in Folge bereits gepfloges ner Befanntſchaft mit derſelben um ſo mehr an Intereſſe gewonnen und zu angemeſſener Realiſirung befånigt

nach dem Terraiu (offenes, we dielndes und bebedtes ) entſprechend modificirt und, unſeres Er, adotens , ſehr practiſdi angeordnet ſind. Die weiteren Erdrterungen über die Gefechtsverhält. niſſe der Avantgarde verläugnen nicht die bereits vielfach documentirten Eigenſdaften des Hrn. Verfaſſers : bobe

båtten, als dieſe bekanntlich mehrfältigen Beziehungen Einſicht und practiſchen Scharfſinn. Das über zwed, Verhältniſſe 116 Verfahren der

unterliegt.

Auf den Rath aufmerkſam zu maden , welchen der Hr. Berf. am Soluſie dieſer Abtheilung jungen Offi, zieren ertheilt, balten wir uns beſonders um deßwiden verpflichtet, weil er , über die Beſchafftigungen ſolcher Offiziere, die Anſichten eines vielerfahrenen , einlitos vollen Mannes vom Fade ausſpricht, welcher der ges

Arrieregarde in $. 19 Geſagte, verdient beſonders ſpeziell gewürdigt zu werden , und dürfte man ſich hiers bei unſwer von der Richtigkeit der Behauptung des Hrn. Verfaſſers überzeugen, wenn er die Dedung eines Rudzugs den Probirſtein taktiſcher Geldicflid )feit (und Diſciplin ?) für Offiziere und Mannſdaft " nennt. .

lebeten Vielwiſſerei und wiſſenſdaftlichen Ueberbildung

Der, die an und für ſich ſchwierige fage einer gedrångs

durchaus abbold iſt und das Maas der theoretiſchen

ten Arrieregarde verſchlimmernde Umſtand, ,, daß fie fel

Senntniſſe in unſerem Stande'auf ein Minimum bersten Unterſtůßung zu erwarten bat und daß die Schwers abgeſeßt zu reben wünſcht.

ti

In der III. Abtheilung des fünften Rapitels ( S. 499-535 ) überſdrieben: „ Der Sicherheit 8 : dienſt auf Mårrdhen und im Stillſtande " , werden folgende Thema's erörtert, $. 17 die Avantgarde; S. 18 die Eintheilung, Marſdordnung und Gefechtss

verwundeten faſt inmer in feindliche Gefangenſchaft

gerathen, was entmuthigend auf die Truppen wirkt", dürfte ines beſondere ſchon genügen , die Richtigt :ittaktiſche des berübrien erforderlice Diſciplin auf die Gleidniſſe allein in Beziehung außer Zweifel zu legen. Die angeführten Beiſpiele erfolgter Selbſts

aufopferung zur Rettung des Ganzen, bilden großartige Ehrens dent male für die dabei Betheiligten.

Wenn in S. 20 Erzählungen , als ein erprobtee Mittel die Sol: verbåltniffe derſelben ; $. 19 die Arrieregarde und die daten munter zu erhaiten , empfohlen werden , und dem Offizier Mittel der Verfolgung Einbalt zu thun ; S. 20 die bemerkt wird, ,,daß er ſeiner Würde Peinen Ubbruch thut, wenn Sicherheitsmaßregeln am Ende jedes Lagemarſches er bei ſolchen Gelegenheiten reibſt das Wort führt " , ro ſind wir

( Marſdvorpoſten ) ; $. 21 Borpoſten auf längere Zeit ; ſehr von der Müßlichkeit eines Berfahrens durddrungen, deſſen oeffen S. 22 das Beobachtungs , und Bertheidigungsinitem der Wirkungen, unſeres Eradtens , fets in dem Berhältniß fico ftei: gern werden, tameradſchaftlicher , aiß auch außerdem teine Gelegenheit zu anges Borpoſten ;ss. 23 u . 24. Verhaltungsregeln für Feld. ehefrente Berührung mit den untergebenen

made. Commandanten ; S. 25 Beobadtungspoſten an verſäumt wird. Wir ſind nämlich der Unſicht , daß des genialen

Ichiffbaren Flüſſen ; SS. 26 u. 27 kleine Recognoſciruns 0. Behrenhorſt's recitirter ausſpruch : der offizier müſſe mit Würde ſich gemein zu machen ſuchen auf alle Gelegenheiten Was wir bei den vorderen Abtheilungen dieſes Ra . ausjudehnen rei, welche dazu führen können, die Wufklärung und

gen feindlicher Parteien .

pitel im Allgemeinen bemerft , gilt bier insbeſondere.

Belehrung der Untergebenen zu fördern , oder deren individuelle

Auch nicht das Geringſte deſſen, was dazu dienen fann

Zuneigung gegen die Oberen dauernd zu begründen oder zu fteigern . Die weiter erfolgten Undeutungen dem Einſdólafen der Mannſchaft zu begegnen, insbeſondere aude das ferner erwähnte Soleriren irats

dem Subalternoffizier ſeine Beziehung zum Ganzen und ſo überaus wichtigen ſein practiſches Wirfen auf dieſem ro Thåtigkeitsfelde fennen zu lernen, iſt unerórtertgeblieben und die erfolgten Andeutungen find ſo practiſ , daß fie ſelbſt dem erfabrenſten und einrichtsvollſten Militår Faum etwas zu win den übrig laſſen dürften. Die Anſicht, welche denſelben zu Grunde liegt, daß nåmlidy der dem Sicherheitsdienſte connere Rundſchaften

mer unde auf Feldwaden und bei den Bibetten, erſcheinen fetr

practic).. Deßgleichen ſind wirmit dem þrn . Berfafier febr ein berſtanden , wenn er die irrige Meinung bekämpft : man erponire Vedetten allzuſehr, wenn man ſie Nacht ganz nabe vor ein did :

tes Gehölz piacire. Es leuchtet ein, daß jede Unnäherung durch .

das Dididt unvermeidliches Geräuſch verurſacht und folalidi leita

wo die eigeneBewegung ter oors als in demſelben gehört wird, wir hiermit dieſes Berfahren dergleichen erzeugt. Indeſſen wollen

dienſt ,, im weiteren und engeren Sinne ſich vorzugsweiſe nicht als Regel empfehlen. Bei Wind undWetter dürfte allerdings ein Beſchleichen der nabe vordemDicicht ſichtbarer alb in dema im Gebiete der Strategie bewege und hauptſächlich die Telben ftebenden Vedetten erleichtert rein. Zweck und Umſtände ſtrategiſchen Abſichten des Feindes zu enthüllen ſuchen

müſſen baber ftets das Berfahren motiviren,diefes, jenen entſpre:

múſie, während jener , der Sicherheitsdienſt, vorzugse

dhend, bleibt ſonade ftets relativ.

( Sdluke folgt . )

Redigirt unter Gerantwortlichkeit der Berlagsbandlung: E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudi.

Samſtag, 9. Febr. 1839.

Nr. 12. insidaitian

Allgemeine Militár - Zeitung. Belgie u . 5 in Weſtindien, 4 in Nordamerika, 2 an der Nordküſte Brüffel , 27 Jan. Von unſerer Armee von 110,000 von Spanien und 3 zu Rüftenaufnehmen . u. drgl. ver. Mann find bis ießt 70,000 Mann einberufen. Die active wendet ſind. Die übrigen , 29 an der Zahl , liegen int

Armee beſteht in 16 Infanterieregimentern zu 56 Bas den verſchiedenen Hafen Englands. Bon den übrigen taillonen oder 36,000 Mann ; aus 7 Regimentern Ca. Schiffen ſind 27, alſo mehr als der 6te Theil, im Mits

valerie mit 2 Schwadronen Gendarmen zu 7000 Mann ; telmeer, darunter 9 finienſchiffe yon 74-104 Ranonen, aus 3 Regimentern Artillerie mit 20 Batterieen ; wor. 2 Fregatten von 36 u. 50 2c.; zuſammen 1066 Kanonen. unter 4 leichte; aus 1 Bataillon Sappeuren zu 8 Com . Ferner befinden ſich in den oſtindiſchen Meeren 12 Schiffe, pagnieen , und 1 Compagnie Pontonniere , zuſammen worunter 1 linienſchiff, der Wellesley , mit 74 K., der 7000 Mann. Dieß macht etwa 50,000 Mann. Die Re. Reſt Corvetten und Briggs von 16 - 28 Ranonen. Dieſe

ſerve beſteht aus 9 Regimtrn. Infanterie, 1 Compagnie lektere Gattung Schiffe berrſchen auch bei Südamerika, Artillerie und einigen Schwadronen Cavalerie, jurams Weſtindien und Nordamerika vor. In den Meeren um men etwa 20,000Mann. Die Reſerve fann übrigens Südamerifa ſind 16 Sdiffe, worunter nur 1 Fregatte in wenigen Wochen um 40,000 Mann verſtårft werden.

von 46 R. , der Reſt lauter Schiffe von 4, 6 , 8 , 16 , 18 u. 28 R .; der leßteren ſind vier, der von 16 u. 18 K. R. .

Die Infanterie der activen Armee zerfå at in 3 Divifio , nen zu 2 Brigaden und 1 Brigade Avantgarde , deren jede 1 bis 3 Batterieen hat . Die Cavalerie beſtehtaus 2 Brigaden leichter und 1 Brigade ſchwerer Cavalerie, deren jede eine leichte Batterie bat. Die Armee wird en chef vom König befehligt. Unter ihm ſteht General Hurel an der Spiße des Generalſtabs, Gen. Goblet

fünf. In Weſtindien befinden ſich 20 Fabrzeuge, darun. ter 2 finienſchiffe, Cornwallis und Edinburg zu 74 R.; 1i ſchwere Fregatte, Seringapatam , zu 46 8.;9 Schiffc von 16 – 28 R., der Reſt Fabrzeuge von 3-5 R. Bei Nordamerika befinden ſich 10 Fabrzeuge, darunter 2 Fres gatten , Madagascar 46 , und Pique 36 R .; 6 Sdiffe

an der des Genies ; General lelien befehligt die Ars

von 16 - 28 K., und 2 kleinere. An der Weſtküſte vort

tillerie; Fr. v . Barrompierre iſt Generalintendant. Afrika liegen, wie gewohnlich, nur kleine Schiffe von Die Brigade der Avantgarde unter General Magnan 3 - 18 S., ihre Zahl beträgt 14. Am Cap befindet ride ſteht im Lager von Beverloo und beobachtet die bollån 1 linienſchiff , Melville , 74 R., und 3 andere Schiffe Do. diſche Grinze und die Straße von Herzogenbuſch nach von 10-18 K. Vor Liſſabon liegen 1 finienſchiff, . In ac. Die erſte Diviſion unter General negal 78 , und 4 kleinere Fabrzeuge von 10-24 R. Haſſelt, Dieſt 2. Brias hat ihr Hauptquartier in komen. lawen Die zweite Portsmouth , Plymouth, Obatham und Sheerneß liegen

unter General Soetbaldſteht mitihr in Verbindung i2 linienſchiffe, worunter jedod 2ziemlid alte, die übris und dedt Antwerpen , fierre und die Campine. Die gen aber fónnten in wenig Tagen die Anfer lichten. dritte unter General Polivier beobachtet das lurems

burgiſde und fantonnirt von Namur bis Arlon. Großbritannien .

Der Streit über die Seemacht England

im Ver.

gleich mit der von Franfreich und Rußland wird theile weiſe immer noch fortgeſett; es deint fide aber mehr und mehr herauszuſtellen , daß England, troß den Be.

Unter der Aufſchrift: ,,Engliſche Militárs und Marinenadrichten " theilt die Allgemeine Zeitung Folgendes mit: Die Bertheilung der engliſden Flotte iſt gegenwärtig, einfacher, als früber, denn ſie gruppirt ſich mehr in einzelnen Maſſen. Im Ganzen ſind 209 Fabrzeuge in Activitåt oder in reefertigem Zuſtande ; darunter befinden ſide indeſſen mehrere Transports und

fürchtungen mancher Einzelnen, immer noch im laufe weniger Wochen mehr finienſdiffe ausſenden fónnte, als Rußland und Frankreich zuſammengenommen, wobei jedoch nidt unbemerft bleiben darf, daß die Engländer ſelbſt mit rebr ſchelen Blicen auf die franzöſiſche Flotte ſehen . Das Morning Chronicle vom 18. Decbr. 2. F. gibt über den Stand der engliſden Flotte Folgendes Aufnabmsſdiffe (surveying ships ), die man im Grunde an . Gegenwärtig reefertige Schiffe in commission) 21 . nicht zur activen Marine zählen kann , deren 3abl fich Polfåndig bergeſtellt, ſo daß ſie jeden Augenblick ſees Dadurch auf 197 vermindert. Unter dieſen ſind nicht fertig gemacht werden können, 23. finienſchiffe, die in

weniger als 50 Dampfſchiffe, von denen 7 im Mittelmeer, wenig Wochen reefertig gemacht werden fónnten , 36 .

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Unter dieſen 70 Linienſchiffen befinden ſich 11 von 120 st., des badiſchen Armeecorps im Felde für alle diejenigen, 2 von 110 , 3 von 104 , 1 von 92, 10 von 84,. 4 von 80,

welche bisher in dem Armtecorps, in der Linie oder in

4 von 78 , 2 von 76 , und der Reſt von 74 Kanonen. Außerdem ſind noch 10 finienſchiffe von 70-120 R.

der Landwebr, Feldzüge tadellos mitgemacht haben , eine Felddienſt auszeichnung geſtiftet. Diefelbe beſiebs befieht

auf den Werften .

für alle Grade in einer Medaille von Geſcúbgut, welde

Die Vertheilung der landarmee war am Anfange auf der Vorderſeite einen ſtreitfertigen Greifen barſtedt, dieſes

Jahres folgende: die 2 Regimenter feibgarden einen Schild mit dem badiſchen Schråobalfen in der liegen in Regentspark und Hydepart , die Reitergarde linken, und ein Schwert in der rechten Pranfe baltend, in Windſor, dagegen ſind von den 7 Regimentern Dra. mit der Umſdrift: „ Für Badens Ebre." Auf der Kehr,

gonergarde die 3 erſten in Canada ; von den 17 übris ſeite umfaßt ein Eichenzweigfranz die Inſchrift : ,, leo . gen Reiterregimentern ſteht auch eins in Canada und 4 , pold für treuen Dienſt im Kriege." Die Medaille wird wie gewdhnlich, in Indien . Von den 7 Gardebataillo: an einem orangefarbenen Bande mit roth und weißer nen zu Fuß ſtehen gleichfalls 2 in Canada . Bon den Sahlleiſte auf der linfen Bruſt vor der Dienſtauszeich ,

99 finienregimentern, welde 101 Bataillone bilden .

nung getragen. Dine Medaille darf das Band niemals

das 1te und 60te baben je 2 Bataillone – ſteben 16 allein getragen werden . Auf dieſe Feldbienſtauszeich , in Canada, 12 in Weſtindien , 21 in Oſtindien, 6 auf nung erlangt Jeder Anſpruch, der bisher in dem badi. Ceylon * ), 3 auf Mauritius, 3 auf dem Cap , 4 in Aue (den Armeecorps, in der finte oder in der Landwehr gut

ſtralien , 1 auf St. Helena, auf Gibraltar, Malta und gedient und einem Feldzuge tadellos beigewohnt bat. den joniſchen Inſeln 13, ſo daß für England und Irs land nur 22 Batailloné úbrig bleiben , wåbrend ſonſt 33-35 dort ſtanden. Auch aus Weſtindien ſind gegen

Pre u Be it. Berlin , 18. Jan. Heute erlitt die Armee einen

den ſonſtigen Stand 2 Regimenter europäiſcher Drups ſehr ſchmerzlichen Verluſt durch den Tod eines der vers pen weggezogen worden , weßhalb die Einübung der dienſtvolften Offiziere derſelben, des Generallieutenants ſchwarzen Truppen, namentlich auf Barbados, mit Eifer v. Bloc, interimiſtiſch commandirenden Generals des

betrieben wurde. Die Naval and Military Gazette vom zweiten Armeecorps, der nach långerem feiden dieſen 12. Januar ertheilt in dieſer Beziehung den Bemühun. Morgen verſdied. gen des dortigen Commandanten, Str Samford White C

- Bei dem am 29. Januar ſtattgebabten Kronungs .

tingham , das größte lob. - Man ſcheint von allen Seiten anzuerkennen, daß die jebige Zahl der engliſchen Zruppen zu gering iſt, und bedeutend vermehrt werden müſſe. Die genannte Naval and Military Gazette ente

und Ordensfeſt ergaben ſich folgende Drdensverleihun gen: der ſchwarze Adlerorden : an den General der Infanterie und Commandeur des 5. Armeecorps von Grolman ; der rothe Adlerorden 1r Klaſſe mit Eichens

bålt ein Schreiben von einem alten Offizier an lord

Taub : an den Generallieutenant und Commandeur der

Hill, den Oberbefehlshaber der engliſchen Armee , der 16. Diviſion Graf zu Dobna , an den Gen.lieutenant

geradezu die Errichtung von 8 oder 10 neuen Regimens und Gouverneur von Danzig v. Rů chel Kleiſt; der tern vorſchlägt, und ſeine Anſichten mit den Worten Stern zum rothen Adlerorden er Klaſſe mit Eichenlaub : eröffnet: ,, Die Rebellion in Canada, das Mißvergnús an den Generalmajor und Commandeur der 15. Diviſion gen in Irland , ſowie in manden Theilen Englands , B. Colomb , an den Generalmajor und Commandeur und die drohende lage der Dinge in faſt allen Kolonien, der 1. Artillerieinſpection v. Dieſt; den rothen Adler, muß jeden , von welcher Parthei er auch ſei , überzeus orden 2r Klaſſe mit Eichenlaub : an den Generalmajor

gen, daß die Militärmacht dieſes großen landes ießt und Commandeur der 1. Infanteriebrigade v. Brunneck, zu klein iſt, und zur Vertheidigung und Behauptung uns an den Generalmajor und Commandant von Jülid

ſerer zahlreichen Kolonien in der gegenwårtigen Kriſis

. Kinsky und Lettau , an den Generalmajor und

nidht binreicht, ja es iſt anerkannt, daß wir nicht nur Commandant von Kolberg u. fedebur , an den Genes feine Truppen haben, die wir unſerer Armee in Indien ralmajor und Direftor der Ober -Militár: Eraminationes 3

zu Hülfe ſiden fonnten , welde von allen Seiten bes commiſſion v. Selaſinsfy; außer dieſen fand nod broht iſt, ſondern daß wir nicht einmal einige Regie eine Reihe von Ordensverleihungen an Offiziere vom menter ablöſen fönnen, welche durch einen mehr als

zwanzigjährigen Dienſt in jenem entnervenden Klima erſdópft ſind ." Der Schreiber des Berichte folågt

Oberſt abwårts und an Militärbeamten ſtatt. Ru B I and.

unter Anderem vor, den Recruten ein Handgeld von Petersburg , 16. Jan. Ein bodyſter Tagsbefehl von dieſem Lage befördert den zur Armee ſich rechnenden nicht weniger als 8 Pfd. Sterl. zu geben.

Generalmajor Martinow III. zum Range des Genes

. Nach einer Ordre8Sr.4 6S.+ Hoheit des Großherzoge rallieutenants und 15 bei verſdjiedenen Militärabthei,,

vom 27. Januar wird zu bleibendem Gedächtnig er lungen attaſchirte Oberſten zu Generalmajoren . Zwei böchſte , an den Fürſten December erlaſſen , enthalten am 18.Ufaſen ſtets betyktigtentreuen Dienſtleiſtung und Aufopferung mentſdikow v. I.Seeminiſter

*) 3 mei davon ſind nad Hauſe beordert, werden aber unter den nachſtehende Beſtimmungen. Ju dem erſten heißt es in gegenwärtigen umſtänden wohl nach Indien gegangen ſein . Dieſer Beziehung : „ Einen lang gehegten Wunſch , die Den neueſten Nachrichten aus jenem Lande sufolge befinden Gehaltsverbeſſerung der in der Flotte dienenden Gene :

fidh nur noch 2 europäiſche Regimenter aufCeylon, wonach ralität,Stabs, und Oberoffiziere ausfübrend, und jeßt

weitere 2 bereits nach Indien gezogen wären ,

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die Möglichkeit vorausſehend, Ihnen dieſe Zulage zum ſonders einleuchtende, foarfſinnige Darſtellungsweiſe To Etat zu bewilligen , der im Jahr 1834 beſtimmt wurde, inſtructiv, daß deſſen lecture als eine ſehr nůbliche Ers babe Jo in Meinem an den Finanzminiſter erlaſſenen gånzung der als faktiſch anzunehmenden Reglements. ufas zu den jährlich für dieſen Gegenſtand abgelaſſenen fenntniß erachtet werden muß. Dieſes Urtheil gilt auch Gummen eine beſondere zu verabfolgen beſtimmt." Die

für alle folgende ss. , welchen, gleich den beſprochenen ,

bier beigefügte Zabelle des Gehalifetats får die Genes die auf das angedeutete Berfahren hin angeſtellten Be. rale, Stabss und Oberoffiziere des Seeweſens beſtåtis

trachtungen und Folgerungen einen beſonderen Werth

gend, befehle Id Ihnen, denſelben mit dem 1. Januar verleihen . des beginnenden Jahres 1839 in Vollziehung zu ſeben , Der Entſendung von Kundſchaftspartheien, „, deren dabei aber den Etat aufzubeben , nach dem ſie bisher Dienſt für den edhren Sohn des Krieges etwas unges dieſe Gehalte bezogen . “ Dieſe neue Gehaltszulage ero mein Anziehendes habe" , mit Recht ein ſehr großes Predt ſich vom Generaladmiral und Admiral bis auf Gewicht beilegend, råth der Hr. Verf. gegen Ende des ben unterſten Offiziersgrad in der Marine. Demzufolge S. 22 im Frieden ja alle Maßregeln zu ergreifen , um tezieht jetzt der Generalatmiral einen Jahrgebalt von die jo ſebr wichtige Befähigung dazu gehörig auszubil, 12,000, der Admiral von 5000, der Viceadmiral ( Genes den ; denn ſagt er :: ,,Webe einem Vorpoſtencomman. rallieutenant ) von 4000, der Contreadmiral (General danten , der , bei Mangel an Cavalerie , unter den

major ), von 3000 Rubel; von der Gardeequipage: ein Subalternoffizieren dieſer Waffe nicht viel intelligente Capitain erſten Ranges 2300 , ein Capitain zweiten Patrouidenführer bar!“ Unter den , die Behaltungsregeln für Feldwadecom .

Ranges 1800 , din Capitainlieutenant 1500 , ein lieu.

tenant 1400 und ein Midſhipman 1250 Rubel ; yon mandanten erdrternden Anführungen des S. 23 befinden dir Artilleriecompagnie der Gardeequipage : ein Oberſt

fich einige ſehr beherzigenswertbe, die um ſo mehr Ber

2300, ein Oberſtlieutenant 1800, ein Capitain 1500 , ein achtung verdienen , als nicht alle Felddienſtreglements Stabscapitain 1400, ein lieutenant 1350 , ein Unter, dieſelben genugſam hervorheben. Dem am Schluſſe des S. 24 empfohlenen ,, Demass lieutenant 1200 und ein Fåhndrid 1050 Rubel ; von

der faſtcompagnie der Gardeequipage: ein Oberſtlieus firen der Vedetten, um dem Feinde zu zeigen ,daß man tenant 1200 , ein Major 1100, ein Capitain 950 , ein wachſam fei", vermogen wir nur in ſo fern beizuſtints Stabscapitain 900 , ein Lieutenant 850, ein Unterlieus men, als es, wie es auch gemeint zu ſein ſcheint, nicht

tonant 750 und ein Fåbndridh 650 Rubel; von den auf der ganzen Chaine, ſondern nur an den bedrobten Flottes und lebrequipagen der Marine und des Marines Puncten derſelben ſtattfindet. Kadettencorps und von den fich zur Flotte záblenden :

Für Vorpoſten an Flüſſen , wird in

. 25 als

ein Capitain erſten Ranges 1800, ein Capitain zweiten beſtes Mittel zur Handhabung desVerbots: den Fluß Ranges 1500, ein Capitainlieutenant 1200 , ein lieute

zu pafſiren, eine gute Büchſenkugel angegeben, welche

nant 1100 und ein Midſhipman 850 Rubel. So erfreuen der urbertreter nod, mitten auf dem Fluß erreiche und ſich alle Grade verhältnißmäßig einer bedeutenden Ges beſtrafe.“ Dieſer s. verdient überhaupt eine beſondere baltserhöhung im Vergleiche zu den bisher bezogenen. Beachtung, da die darin erfolgten umſichtigen Andeus Der zweite Ukas lautet: „ Wünſchend, bei Unſerer Flotte tungen minder bekannt ſein dürften , als der größere

diejenigen Commandeure von Fahrzeugen zu belohnen, Theil des Inhalts der übrigen ss. Daſſelbe gilt indef. die ſich durch beſondere Fürſorge auszeichnen , die ihnen ſen auch von den ss. 26 u. 27 , welche das Verfahren anvertrauten Fahrzeuge långer für den Dienſt fåbig zu bei kleinen Recognoscirungen lehren. - Die allgemein

erhalten , haben wir eine beſondere Summe zur Ges baltsverdoppelung für diejenigen beſimmt, deren Fabr. zeuge nach 10jährigem Dienſte feine bedeutendeReparas tur erbeiſchen , und zur Verdreifadung, wenn Fahrzeuge

anerfannte höhere Vorzüglichkeit der Cavalerie zum Res cognosciren wird in s. 26 alſo motivirt: „ Erſtens bat der Reiter vom Sattel aus mehr Ueberſicht; zweitens fann er ſich ungleich ſchneller bewegen, mithin in wenig

nad 15jährigem Dienſte, vom Momente ihrer Erbauung Minuten auf erhöhte Puncte gelangen , von wo es ihm

an gerednet, folce nicht nöthig baben. Dieſe Belobs vielleicht möglich wird, die feindlichen Unterſtüßungss nungen ſind nach der Grundlage eines beſonderen Reg. poſten wahrzunehmen "?. Nad Andeutung jener Wahrs lements zu verabfolgen , das Sie unſerer Beſtätigung nehmungen , aus welchen Folgerungen in Bézichung auf vorzulegen nidt unterlaſſen werden .

Lite r a tu r. Subalterno ffiziere der Infanterie Taftit für und Cavalerie.

(S1u . )

die Abſichten und Vornehmungen des Gegners zu zie. ben ſind, hinſichtlich welcher vielleicht ergänzend bemerkt werden darf , daß man unter Umſtånden durch Aufſtels lung von Reitern zu Fuß, die Tauſchung des Gegners nod eine zeitlang hinhalten kann , wird in s. 27 als ein probates iNittel, ſofortweitvordringen und Einſicht der feindlichen Aufſtellung gewinnen zu können, empfohlen :

Der Inhalt der ss. 21-23, das Beobachtungs. und durch iſolirt vorgeſchobene ſchwache Patrouillen einzelne Vertheidigungsſyſtem auf långere Zeit aufgeſtellter Vor, Feldwachecommandanteu dabei zu verleiten , Jagd auf

poſlen erörternd, enthält zwar nur Andeutungen, welche die zu machen, und dann , aus dem gelegtenVerſtedt, meiſtens die beſtebenden Felddienſtreglements,1 nament, über ſie berzufallen 2c. lich das bei der II. Abtheilung dieſes Kapitels berührte Es wird dieſes Mittel insbeſondere um defwillen

and geben, iſt aber durch ſeine eigenthümlide und bes angerathen , ,, weil dieſer Hauptfebrer eines Feld :

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wadecommandanten , von jungen Offizieren, insbeſonts zuweilen ein Mann oder ein Pferb zu Grund geven dere Reiteroffizieren , die zum erſtenmale dem Feinde

können .“ – Ein rauhes Handwerf,, wie das des Fries

gegenüber ſteben , nur allzu leidt und gerne begangen ges , fann nicht à la petit maitre betriebenwerden , und wird." - Bortreffliche, practiſche Erläuterungen bieten felbſt den zierlichſten fünſtlern in dieſem Fache geziemt ſofort noch die angeführten Beiſpiele des Erfolge einis es : ſtatt der glacées den rauhen Febdebandſchuh zu

ger ſpeziell bezeichneter fleinen Recognoscirung gefechte, tragen ; wenn auch nicht immer, doch nicht: über jener womit die Abtheilung ſchließt. Die IV . Abteilung des fünften Kapitel 8 ( 5.558-605 ) überſprieben : „ Verhalten bei ue . berfållen " , erörtert in den Ss. 28 u. 31 das Uebers

dieſen ganz zu vergeſſen.

Die Andeutungen des S. 31 für das Ueberfallen mars ( chirender Parteien, wie z. B. das Schießen möglichit 1

vermeiden, "um entferntefeindliche Abtheilungen berbeizuloden vornherein darnach fallen ſtehender Poſter und marſchirender Partheien , zu ; -nichtgleich zu trách, entſprechende Beiſpiele feindlichen Anführer Gewalt ten, den gibt in den SS. 30 und 32 ſeine 29 , in zu bringen , ss

und endigt ſofort das Wert mit einem angemeſſenen , weil ein Rörper obne Hauptleicht zu beſiegen ſei“ 2., der Tendenz deſſelben relativen und, gleich jenem ſelbſt, dürften mobl gleichfalls feinen Widerſpruch erfahren . gediegenen Schlußworte. Wie nad dem Vorangegangenen zu erwarten , iſt Die Urſache des ſeitherigen Erfolgs von Reiterangriffen Wagenzüge dagegen , deſſen ferner Erwähnung geldiebt, aud derInhalt dieſer leßten ss. gebiegen und practiſch . gegen geſchieht finden wir vielmehr in dem,aus Mangel an

Er befaßt ſich nicht mit detailirten Verhaltungsregeln , entſprechender Einübung begründeten Umſtande der Uns ſondern beidrånft ſich blos auf allgemeine Andeutungen befanntſchaft der Escorte mit den ihr zu Gebot ſtehens und Beiſpiele, welche für die beſprochenen Beziehungen , den Bortheilen , als in einem taftiſchen Uebergewichte nádoit der Wirklichkeit, allerdings die practiſdite Belen eines Ueberfalls,: ,, Der Erfolg vonderGeheim rung gemåbren bångt hauptſächlich in s. 28,dürften. heißtes

haltung der Abſicht, von der Stonelligkeit undKühnheit der Ausführung und vom Glück ab, weßhalb die Theo. rie darüber nicht viel zu ſagen hat." Einverſtanden

von Seiten des Angreifers ; denn die dieſem werdenden

günſtigenReſultate,verdankter inderRegelnurder Erſcheinend. Einwirkung moraliſchen gewählt, Das den . ſprichtange. es auch führte Beiſpiel, ro paffendſeines

noch für unſereAnſicht. Wire die Bedeđungsmannſchaft, ſtatt Webrlos Rich zwiſchen die Wagen zu verkriechert,

biermit, glauben wir, dag wenn der erhalte oder vors bereitete Moment getroffen wird, zu jeder Lages und

baſelbit, darunter oderdarauf, mit Geſchid zu ernſter Bertheidigung geſchritten , ſo dürfte ein ganz anderes Nadtzeit Ueberfåde gelingen werden und namentlich jene Reſultat ſich ergeben machtig indeſſen haben les . Wie die meiſte Wahrſcheinlichkeit des Gelingens für ſich bas berraſdung wirft , zeigt und der Erfolg ber referirtert bent, welche man zu Zeiten unternimmt, in welden, den

bierüber verbreiteten Anſichten zufolge, feine unternom

men zu werden pflegen . Die am Soluß des s. auss

glänzenden Waffenthat des Wachtmeiſters Sauerborit . vom 2. Huſarenregiment der ruſſiſch -deutſchen Region ; wie Ehre und Peben durch Sorgloſigkeit in wichtigen

geſprochene Bebauptung: „,, daß auf Wagen befindlidhe Berhältniſſen aufs Spiel gereßt werden : das tragiſche

Infanterie, wenn ſie von feindlicher Cavalerie eingebolt Ende des däniſchen Hauptmanns Schneider. Und mit mird , fido ſichviel weniger in Gefahr befindet, als zu Fuß Recht empfiehltder Hr.Verfaſſer dem jungen Offizier in freier Ebene" , vermogen wir aus eigener Erfahrung Beiſpielen núbliche Rehren zu zieben ; ein Rath folden ältere wohl beherzigen mögen. , den auch zu beſtätigen , indem wir einſt mit 2. Mann uns beige. •aus

gebener Bededung in dieſem Verhältniß einem bedeus ,,Ende gut, alles gut“ – ſagt das Sprůchwort. In tend überlegenen Trupp Storacen zu widerſteben ver. mochten, wåbrend auf planer Erde unſer Kleeblått en wie fern daſſelbe auch auf das beſprochene Werf ans wendbar , möge der Leſer ſelbſt entſcheiden, indem wir wabrldeinlich unterlegen båtte. Wenn in s. 29 die Nothwendigkeit gut diſciplinirter ihm des Verfaſſers Schlußwort recitiren . Mannſchaft für Ueberfals -Erpeditionen angeregt und Prüfet mit Scarfſina 2111b , doch nur das Beſte behaltet ; bierbei wiederholt die Diſciplin als ein Pañadium im afterweisheit , fie rei immer vor allem Euch fremd. Olúc und Unglüd " bezeichnet wird, ſo bedarf es wohl Defter gelang ja roon , was ſie für unmöglich gehalten, -

feines allzugroßen Scarfinns und eben nicht einer Ve ,

teranenerfahrung, um das Gewicht dieſer Aeußerung zu dagen . Wer etwa eines Commentars in dieſer Bezie. bung bedürfen ſollte, leſe das zur Erörterung derſelben

* 18 der gewöhnliche Meurde weder befürchtet noch baffc. Nicht in der Klugheit allein ſucht das Seheimniß des Sieges ; Uud die Stühnheit, fie wirbt mit um die Ehre 028 Tags ! Iſt aber beides vereint , dann ſchreitet mit ſicherem Eritre

angeführte hodit beberzigenswerthe Beiſpiel des Uebers

Nach dem Ziele , das Euc Mars und Bellona geſtedt. Iraget bab . M Bjelohid mit chrung gebietender Würde ,

falls auf fehl im Jahr 1796 .

Nimmer, wär's nur ein Sbritt, weidhet oom Prade der Ehr'! Baget nicht, droht Eub Gefahr, umrinzen Eudy mådhtige Feinde,

Soldatenverbåtſdlern noch folgende Stelle aus 8.30

Denn aus dem Tode mit Rub', blidt ins Uuge der Bild. ad notam : ,, Durd glüdliche Üeberwindung großer Schwierigkeiten lernt der Menſd ſeine Strafte tennent, Indem wir , mit höchſter Achtung für ihn erfüllt, und fühlt ſich zu immer größeren Wagſtúden aufgefors hiermit von dem Hrn. Verfaſſer ſcheiden , glauben wir dert. Dieſer Erfahrungsſaß hat für den Soldaten gros durch alles Borſtebende das in Nr. 76 der A. M. 3. Ben Werth, und es iſt eine unzeitige Humanitát, wenn yon 1839 über rein Wert im Ganzen ausgeſprochene

man im Frieden alle Uebungen unterläßt, bei welchen Urtheil hinreidend begründet zu baben . Redigirt unter Verantwortlidfeit der Gerlagsbandlung: E. W. £este in Darinſtadt und in deſſen Oifijin gedrudt.

Mittwody,

001

Nr. 13.

13. Febr. 1839. st

ME Samo

931

NA od

73

Allgemeine Militår - Zeitung. 2

1937

mans eg ge ; Generalmajor v. Baring , der vortra. 8 g 5 & 6 t. Münden , 26. Jan. Nach bieſigen Blättern iſt die gende General, der Generalmajor Prott , die Oberſto Berordnung binſichtlich des Kniebeugens der lande lieutenante v. Benningſen und Jacobi. wehrmänner bei firdliden Feierlichkeiten auf folgende

Weiſe modificirt worden. In Städten und Drten, wo .

zwiſchen den Ratholifen und Proteſtanten

Ru Bland. Der Generalmajor Moroſoff , Mitglied des Ins

gleiches Berhåltniß in der Einwohnerzahl ſtatt hat,einbaben , bet genieurdepartements im Kriegsminiſterium , iſt mit Code

boben Feierlichkeiten der Katholifen die proteſtantiſchen abgegangen. Zů rte i .

landmebrregimenter fernerhin nicht mehr auszurúden ,

ſondern dieß geſchiebt nur von fatholiſden . Iſt aber Den neueſten Verfügungen des Kriegsminiſteriums die Mehrzahl der Einwohner einer Stadt entſdieden zufolge, iſt es den Offizieren und Soldaten jeder Wafe fatholiſch ,

To findet eine Ausrúdung proteſtantiſcher fengattung unverwehrt, Urlaub zu nehmen und dabei

Wehrmånner ſtatt, und auch da noch fönnen ſie ſich ihren vollen Sold zu beziehen. Die ,, Lakwimi:Wafaji" vor der fatholiſchen Kirde mit ihren reſpectiven prof theilt, mit Bezug hierauf eine Verordnung des Sultang teſtantiſchen Offizieren entfernen .

mit , fraft welcher jedes militariſche Individuum jeden

Månden, 1. Febr. Heute Morgen nach 5 Uhr Grades, das ſeinen Urlaub wiatürlich überſdreitet, für ſtarb bier, tief und allgemein betrauert, an den Folgen die ganze långere oder fürzere Zeit, welde über den .

einer Schlundverengerung, der Generalmajor und Flüs Termin binausliegt, keine Gage beziehen ſoll. geladjutant Sr. Maj. des Königs , proviſoriſcher Bers weſer des Kriegsminiſteriums, Albredt Freiherr

v. Befrerer zu Talfingen , geb. den 8. Oftbr. 1787.

Die königl. Dåniſdje Savalerie.

Der Berewigte, feit 1803 Militår, war viele Jahre hins durch Adjutant des Feldmarſdals Fürſten v. Wrede, und rechtfertigte durdy ſtrenge Punctlich feit im Dienſte, durch ſcharfen Blick und ſchnelle Beſonnenheit bei Aus,

Die Recrutirung der däniſchen Armee geldieht allein aus dem Bauernſtande. Die Cavalerie bat dadurch den

1. Recrutírung und Remontirung.

führung ſchwieriger und gefahrvoller Auftrage das Vers weſentlichen Vortheil, daß ihre Recruten , ehe ſie bei den trauen des Feldherrn in dem Maße, als er ſich in allen Regimentern eintreffen , rdon an das Reiten gewdhnt Solachten und Gefechten durch perſdnlichen Muth , Find und die Wartung der Pferde kennen. durch Entſchloſſenheit und Todesverachtung auszeichnete. Die Mannſchaft deriſtLeibgarde Pferde un, ferneren Wie ſehr ſein "König und andere Monarchen ſein Ber unterbrochen dann aberzuvon allerdient 6 Jahre, .

dienſt anerfannten , beweiſen die vielen Abzeichen fries Wehrpflicht befreit. Sie wirb jährlich mit 1/6 ihrer geriſcher Ehre, die ſeine Bruſt romůdten. Vor wenigen Monaten zur Leitung des Kriegsminiſteriums berufen, öffnete fidh dem thátigen , fenntniß- und erfahrungsreis

Starte" recrutirt. Bei den anderen Cavalerieregimentern hingegen dient

Jahre.) den Mann ein weiterKreis desSchaffensundWir, dieMannſchaft 8 Jahre (vom 22ten bis 30tenfortwåbs feng, dem leider der Tod nur zu bald das Ziel repte. ' H anno

Sie iſt jedoch nur in den zwei erſten Jahren rend im Dienſte, wird in den darauf folgenden vier

e r.

Jahren nur jährlich. 28 Tage zu den Waffenübungen Durch zwei fönigliche Verordnungen iſt der bisher einberufen und wird in den letzten zwei Jahren nur aufgeboben und dagegen ein bei den Regimenterit geführt, ohne ferner zu den Wafo beſtandene Gebeimerath Staatsrath errichtet worden. Dieſer beſteht aus vier fenübungen einberufen zu werden . Nach Berlauf dieſer Abtheilungen , worunter eine für die Militárangelegens 8 Jahre wird der ausgediente Cavaleriſt in den Liſtent

beiten. Indie Militárabtheilungfind ernannt:Generale derVerſtärkungsbataidone der Infanterie aufgeführt,

Felbzeugmeiſter Graf v .d. Dedert, Generalieutenant ſoll jedoch auch zum ferneren Cavaleriedienſte verwende Róttiger , Generalieutenant Graf Ferd. V. Riele

bar Tein .

100

99

?

hef, 1 Oberſtlieutenant , Escadronschefs , 1 ma Die Pferbe der Savalerie find theile Remontes mentsc jor ; der Mittelſtab: 1 Regimentsquartiermeiſter und

oder Stammprerde , theils Diſtricts, oder Natios nalpferde. Erſtere werden durch die Remontecom . miſion, welche aus mehreren Cavalerieoffizieren und einem Chierarzte beſteht, aus dem Fonds der Armee angeſchafft und erlegt. Sie dürfen nicht über 6 , und

Auditeur, 1 Regimentschirurg , 1 Regimentsthierarzt , 4 Escadronschirurgen ; derUnterſtab: 4 Sattler, 1 De: pot. und Krankenhaus, Wachtmeiſter, 1 Bůchſenfomieb, 1 Stabstrompeter, 1 Profos ; die Escadron : 1 Esca .

nidt unter 4 Fahre alt fein . Die Diſtrictss oder Nas dronschef, 1 Secondrittmeiſter , 1 Premierlieutenant,

tionalpferde werden von gewiſſen Candbeſīßern gegen 2 Secondlieutenante, 1 Wachtmeiſter, 1 Quartiermeiſter, eine jährliche Vergütung gehalten und müſſen , wenn 9 Corporale , 2 Trompeter, 144 Mann ; mithin iſt die Köpfe. ſie von den Regimentern requirirt werden, ſogleich zum ganze Stårke eines Cavalerieregiments : Dienſte geſtellt werden . Sie dürfen , wenn ſie das erſtes

Oberſtab , wovon 2 Escadronschefs ſind

3

mal geſtellt werden , nicht unter 4 Jahre und nicht über 8 Sabre alt fein . Es iſt den Eigenthümern dieſer Pferde

Rittmeiſter , welche Escadronschefs ſind Uebrige Difiziere

16

erlaubt, ſie zu ihrem Gebrauche zu benußen , wenn ſie nur immer im dienſttůchtigen Stande gehalten werden . Stirbt ein Pferd , oder verkauft es der Eigenthümer,

Mittelſtab . Unterſtab

7 8 628

4 Escadronen , jede 157 Kópfe

ſo muß er es ſogleich durch ein andereê erſehen. Die sia stessa zu den jährliden Seſſionen commandirte Cavalerie ,

2

Zuſammen

664

offiziere und Chierärzte find beauftragt, dien neu geſtel. Die Escabronen werden inder Erercirzeit in 3 , im ten Pferde zu beſichtigen und ſie, den Umſtåndennad), Kriege aber in 5 Züge eingetheilt. Die reſpect. 3ten und 5ten Züge beißen SchůBenzüge, und find im erſten

entweder anzunehmen oder abzuweiſen.

Die königl. dånifdhe Cavalerie beſteht aus :

Falle 18 , im Teşteren 30 Mann ſtarf. Die 4 Schüßenzüge eines Cavalerieregiments werden in der Erercirzeitin 2, im Kriege aber in 4 Züge ein : getheilt und von einem Secondrittmeiſter commandirt,

1311

der wieder 2 lieutenante und 8 Unteroffiziere unter fidy

II. Organiſation der Cavalerie auf Friedensfuß. 1

2

2 Escadronenleibgarbe zu ſchwere only bat,diejåmmtlich vonden Escadronen abgegeben wer: Pferde ( Růraſſiere ), Cavalerie.jpt Schüßen den. Sit ,einRegiment en parade formirt, ſo halten die 2 Regimentern Küraſſtere, als eine 5te Escadron , auf deffen finfem

in 2 art

fanziere ,

Dragoner ,

leichte Savalerie.

and

Huſaren.

Flügel ; mandvrirt das Regiment, fo placiren fid die

Shůßen in zwei Abtheilungen 40 Schritte hinter jedem

SES 18 .de Zuſammen 2 Escabronen leibgarde zu Pferde und Flügel des Regiments Zwei Cavalerieregimenter ( Prinz Ferdinands Dra . 9 Cavalerieregimentern , jedes Regiment zu 4 Escadr.

Die Namen derſelben ſind: Leibgarde zu Pferde, gonerregiment und das Huſarenregiment) haben lauter

Leibregiment Küraffiere, Schleswigſches Kůraffierregis Stammpferde, nåmlich : 417 Pferde für die Mannſdaft ment, Seeländiſches lanzierregiment , Holſteiniſches der Escadronen , 40 Pferde für die Erercirſchule, und Lanzierregiment , Leibregiment leichter Dragoner , Jút. 16 Offizierspferde, zuſammen 473 Pferde, welche dem

geborenn.werden ides Regiment leichter Dragoner , Fühnſches Regiment Rónig Im Friede

144 Pferde vacant geführt, weil,

ertion heit Dragon PrinziſtFriedridFerR.Hound ,Sr.ner ters Orga Jahre dienende leidDie wiefichonerwähnt, 7tenundSten im en die eruf nregim daserHuſare leichte dinand ſchaft nicht einb wird. Beim f. General. ende :ent. Mann ment folg niſaDrago der ,Regi a ) leibgarde zu pferde : Oberſtab : 1 Comman

Commiſſariatscollegium ift Geld deponirt , um dieſe

deur, 1 Major , & scadronschefs ; Mittelſtab : 1 Es. Pferde erforderlichenfalls gleich anfaufen zu können. : Jedes der anderen 7 Cavalerieregimenter bat 301

rzt ; Escadron cadronschirurg 1 Thiera Unterſtab : 11 Éscadrono, Paufer , 5 Stammpferde und 288 Nationalpferde ;zuſammen 589 Trompeter, 1 ,Sattler. Eine

chef , 1 Seconbrittmeiſter , 1 Premierlieutenant, 2 Se. Pferde. Da aber der Regimentschef ſich mit 6 Pferden, condlieutenant, 1 Wachtmeiſter, 4 Corporale, 60 Gar. derOberſtlieutenant und Majorieder mit 3 Pferden,

diſten. Die ganze Stårfe der Leibgarde zuPferdeiſt jeder Escabronschef rich mit 2 Pferden, und jeder Secondrittmeiſter und Premierlieutenant mit 1 Pferde mithin fopfe. Die 150 Garde bat

für ihre Mannſchaft 136 Stamms remontiren müſſen, fo ſteigt die Zahl der Pferde bei pferde; hierzu foumen noch 24 Pferde der Offiziere, einem Regiment mit den Stammpferden auf 633 (incl. nämlich der Commandeur mit 4, und jederder 10 ans der 144 vacanten ), bei einem Regiment mit National,

deren Offizieremit 2 Pferden ; zufammen alſo 160 Pferde. pferden auf 605 . Die Offiziere ſtellen ſich die Pferde auf eigene Koſten. b ) finiencavalerie : Die Regimenter, deren jedes

kt ift Bezien ſind , in ausges zuſammengere Escad aus bung4auf dieronen Mannſdaft, alle gleich organiſirt, nommen das Huſarenregiment , welches in dem Perſonale des Mittelſtabs eine fleine Abweidung bat. Es gåbit

hiernad bei jedem Regiment der Oberſtab : 1 Regi.

Die Stärke der Cavalerie im Frieben iſt alſo : Pferde. Köpfe, 150

160

und 1 a 666 Kopfe; 2 Regimenter å 633 Pferde und 77 à 605 Pferde 5978 Zuſammen 6128

5501

Die Peibgarbe zu Pferde .

8 Cavalerieregimenter à 664 Köpfe 5661

102

101

Hiervon befinden ſide permanent zu Dienſt: Farmte

1. Das Huſarenregiment: hellblaue Dollmanns mit 5

lide Offiziere, ' die Regimentoſtábe, die Unteroffiziere Reiben weißer Knöpfe und weißer Schnüre, rothe Pelze und Spielleute, die Mannſqaft der erſten 2 Jahre, oder mit weißem Befat, hellblaue Hoſen mit Lederbeſaß, 144 Mann per Regiment; im Ganzen 232 bei 8 Regt. Szako’s mit weißen Federn , Såbeltaſchen , weißes fes mentern , und 234 bei einem Regiment, Köpfe.

Die Leibgarde zu Pferde

150

160

derzeug und dunkelblaue Mäntel. Bei der Leibgarde zu Pferde und bei den Kůraffier. regimentern ſind die Offiziere, Unteroffiziere und Mann,

Zuſammen

2240

3357

fdaft mit einem geraden Palafd), 2 Piſtolen , Helm

alſo im Ganzen



Prerbe. 2090 3197

In der Erercirzeit ſind zu Dienſt: die oben anges führten Offiziere, Ståbe, Unteroffiziere und Spielleute, und die Mannſdaft der erſten 6 Jabre, oder bei jedem Regiment 432 Mann ; im Ganzen 520 Rdpfe bei 8 Res gimentern und 522 bei einem Regiment, Kopfe. Pferde. alſo im Ganzen 4682 4900 Die Leibgarde zu Pferde 150 160 Zuſammen 4832 5060 •

IN. Organiſation der Cavalerie auf dem

und Kůraß bewaffnet. Die Schüben führen ſtatt des einen Piſtols , einen Karabiner . Die Mannſchaft der Panzierregimenter und diejenis

gen Unteroffiziere, welche in den Gliedern reiten , ſind mit einer Panze, einem frummen Sabel und 2 Piſtolen bewaffnet; die offiziere mit einem Såbel und 2 Piſto, len. Die Schüßen und diejenigen Unteroffiziere, welche nicht in den Gliedern reiten, führen einen Säbel, eine Piſtole und einen Karabiner.

Die Mannſchaft der Dragonerregimenter und des Huſarenregiments iſt mit einem Såbel, einem Rarabis

Rriegsfuß. ner und einem Piſtol bewaffnet, die Offiziere und Un, Dieſe iſt, was die Mannſchaft betrifft, ganz dieſelbe, teroffiziere mit einem Sábel unb 2 Piſtolen. wie im Frieden. Die Anzahl der Pferde aber wird V. Ausbildung der Cavalerie. ;0428 verſtärft , da die Stabs . und Subalternoffiziere mehr Pferde erhalten , das Perſonal des Mittel, und Unter , itabs beritten gemadt wird ? c .

Die Offiziere der Cavalerie werden bei den Regis mentern angeſtellt, nachdem ſie das befohlene Offizier,

futider , 6480 Reitpferde und 361 Zrainpferbe. IV. Uniformirung und Bewaffnung.

Inſtitut durchgemacht haben . Hierauf werden ſie in der Erercirſchule ihres Regiments dreſfirt, und verbleiben

haben ; demie beſtanden eramen bei der Land - Kadettenafa vorher müſſenſie der Infanterie die Erercitſchule Die Savalerie auf dem Kriegsfußiſt mitfolgender doch Stårte reglementirt: 6128 Cavaleriſten , 569 Trains und einen Curſus bei dem königl. militår gymnaſtiſden

Die Leibgardezu Pferde trågt gelbe Collets, mit in derſelben nad beendigtem Curſus noch ein halbes als Lehrer,und geben dann erſt zum Dienſte bei rotben Kragen und aufídlågen , befeßt mit filbernen JahrEscadronen ab. Treffen , weiße Knopfe , enganliegende gelbe lederne den Das Avancement der Offiziere geht nach ihrer Ans

ciennetát

Stabsoffizier

den Regimenterit

in die ganze Armee, Beintteider eln , ſchwarzes ,Sas, dannaberbißzum , Stolpenſtief Beſchlag keberzeug nad der Anciennetät durch beltafde und Schuppen mit gelbem , Helm ,

gelbe Kůraſſe und rothe Mäntei. Spielleute e und und Die Unteroffizier angeworben nagbemvonfie'ten miffen ,werden feibregiment Kůraffiere : kurze, weiße Uniformsråde Regimentern in

mit rothenKragen und Auffd lågen , weiße Knopfe, der Grercirfchule" dreſſirt worden , die Unterweifungos beAblaue Reithoſen mit Pederbeſaß , dunfelblaue Mån .

iel , weiße Helme und Růraffe, weißes Lederzeug.

anſtalten für die Unteroffiziere frequentiren. Bei jedem

des etablirt; Sculebenund ſolche Schleswigſdes Rüraſſierregiment: wie feibregiment Regiment Regiments iſtifteine Vorſteb er derfel hateinOffizier einen zweiren

Küraffiere , nur bat es " ſtatt rotbe, belblaue Kragen Dfizier zum Gebülfen . Die Eleven werden in folgenden und Aufſchlåge. Seeländiſd es fanzierregiment: bellblaue Uniformen Diſciplinen unterrichtet: im Redonen undSchreiben , in

Sprad , in det unde,Felddienſte in mit rotben Kragen und Aufſohlågen, weiße Knopfe, und Geographie, im Garniſonsbellblaue Reithoſen mit Pederbeſaß , rothe dunfelblaue Måntel und weißes Pederzeug.

Ojaplas , Waffenlebre,im Abfaffen von liſten und Rapporten ;

Holſteiniſdes fanzierregiment : wie dasSeeländiſde, fernerwird den Eleven foviel vom Kartenzeidnen bei:

nur bat es um Kragen und Auffdlåge weiße Ranten .

Die Dragonerreg

gebracht, daß fie fide mad einer Rarte auf dem Zerrain

baben alle rothe Unifor, zu orientiren verſteben.

imenter eine ſtårtbige BeiErerciríobule jedem Cavaleriereg Secondrittme iſterSava etablirt.iment oder. Ein iſt men , Reibregiment Dragoner mit ſdwarzen , Fühnſde ferie. duns Dragoner felgrünen, und PrinzFerdinands Dragoner mit ſchwar. Lieutenant iſt Vorſteber und bat3 Subaltern .and 8 e als Lehrer unter ſich. zen Kragen ,,Rabattenund Aufſdlågen ; weiße Sendpfe, Unteroffizier Ein Cavalerieregiment wird mit 1/8 feiner Erdrfe belblaue Hoſen mit federbeſaß , Gasquets mit gelbem Beidhlag und Shuppen , weißes Lederjeug und dunkels teilungen einberufen,ſodaß dieZahl der jedesmaligent blaue Mantel.

Recruten eines Cavalerieregiments 36 fft, die in einem

Die ? Regimenter, welche Nationalpferde haben, rufen zur Zeitraume son 6 Monaten in der Erercirſmule dref. .

Grercirzeit per Regiment 144 Stammpferde ein .

firt werden

103

104

Feber Shurcurſus wird in drei Klaſſent getheilt. In Beim Eramen ſind die vier ålreſten Offiziere des der erſten Riaffe, Klaſſe in welcher die Recruten 66 - 7 Wochen Regiments und die vier Schuloffiziere Richter. Jeder verbleiben, wird gelehrt : Alles, was zur Dronung und Recrut wird einzeln in den verſchiedenen Diſciplinen Reinlichkeit gehört ; die Aufbewahrung der Equipage im präſentirt. Beſteht er , ſo geht er zum Dienſte bei der

Quartier; die Wartung und Pflege des Pferdes, úber , Escadron ab ; im entgegengeſeßten Falle muß er nodo haupt Ades, was zum Stalldienſte gehört ; Militarans einen Sculcurſus durdmachen . Diejenigen, welche bei ſtand; die Kriegsartifel ; die Vorbereitungsübungen in dem Eramen am beſten beſtehen , erhalten Geldprämien . der Gymnaſtif; das Auseinandernehmert, Reinigen und Pußen der Waffen und Pferdeequipage ; vom Voltigis ren die Seitenſprunge; die Vorbereitungsübungen zu Miſce le n . den Cavaleriehieben ; von dem Fußerercitium der Marſch [Die rusſiſche im , preußiſchen magdeburg. Karabiner Handgriffe ... » Nadmittage oder Sábel; bei' j Faiſerfamilie mit dem To gegen 3 uhrlager und die , tief

das Satteln und Žáumen ; vom Reiten (auf der Dece) plöglich eine freudige*) Bewegung durch das ganze bager.

Schritt und Trab rechts und links, das Sammeln des

Pferdes, es rechts undlinks zu ſtellen und zu changis

des drängte ſich nach der Gegend , wo das Zelt des Prinzen Ulbrecht

. Soheit aufgeſchlagen war, und die Offiziere des Stabs fich

rent, die Wendungen auf der Stelle und im Maríde.

aufgielten . Es hieß , der Konig kommt mit dem Staiſer!

In der zweiten Klaſſe , worin die Recrutent ungefähr 8 Wochen verbleiben, wird gelehrt : vom Voltigiren alle

Wie der Wind war ich in die şöhe und wadelte dahin , wo die Blicke Da und ſtandscindeslindern. der König in Neben ueberrod umgebenXller allenbinrichteten. ſeinen Kindern vonſide ihm,

Sprünge ; das Uebrige vom Fußerercitium ; das Zuſams der Kaiſer und rings berum al die hohen Berrſchaften im traus menlegen des Gepäcës ; Rationen und Sattelbunde zu lichten Familienkreiſe unter den růſtigen , trätig beſchäfftigten binden ; der Gebrauch des Sibel , der fange und des Soloaten. – Ih wünſchte mir Glüd, dieſen Anblick ſo recht nach Se . genießen zu können und that esandenn auch . Piſtols' zu Fuß ; die Schlangengänge und die Bravirung Herzenbluft Majeſtät gingen freundlich und ,herablaſſend die Rodfeuer. Die -

zu Fuß ; vom Felddienſte die allgemeinen Hauptpflichten ;

Raiſerin unterrichtete ſich von den Inhalt der Robgeſchirre ; der

die Pflichten auf der Feldma be, Pflichten als Vedette ,

Kaiſer unterſuchte die Gewebre, zeigte ſelbſt das ruſſiſche Erercis

Pflichten auf dem Marſche in der geſchloſſenen A6t6cis tium mit rechtmilitäriſchem Griff und Schlag, ſo daß die Burſche

lung und als Flanqueur ; von den TrompetſignaTra alle gro Augen handhaben machten , zubeaſehen, mättigwieen mancher Kaffer von ßeGewehr ec and befl len ver alte Rusl Soldat. Wie Erercirſignale ; vom Reiten : das Verſtren und s das eine Feder flog das Grwehr in der Bund des Asiſers auf und ſiren und alles , was zum Voltereiten gehört, zuerſt auf nieder , und wenn die Ruſſen alle ſo damit Beſchrid wiſſen , wie .

dem Sattel mit Prenſe, darauf mit Sandare, erſt obne, dann mit Waffen . - In Melaſſe verbleiben In der der dritten dritten Klaſſe verbleiben die Recruten ungefähr 6 Wochen ; es wird ihnen gelehrt :

ich es ſelbſt mit eigenen Augen vom Kaiſer rah, lo verwundere ich

mich nicht mehr über die mancherlei vortheilhaften Berichte, die man in neuerer Zeit über die Einübung der ruſſiſchen Soldaten

die Evolutionen des Fußerercitium ; das Padenohile hat, getefenitärehat.meinId, moute,dasGewehr,mit dem dauerndes dar sailerUndenken erercire das ivücde idy mie als ein

Commando ; vom Fouragiren die Sattelbunde auf das an dieſen Uugenblick aufheben . Indeſſen , was ſage ich ? Im Ris Pferdzu bringen und mit ihnen zu reiten ; der Gebrauch giment wird es doch wohl noch beſſer" aufgehoben ſein , und mehr des Såbels zu Pferde ; die Vorbereitungsübungen zum Menſden mit der Erinnerung erfreuen, als es in meinem Stubs Contrabauen , ſowie auch der Gebrauch des Såbels gegent den der Fau ſein würde. Ich sin aber mit Erzählen noch lange

Lanze und Bajonnet; der Gebrauch der lange zu Pferde; nichtfertig. Wie ich mich unſehe, tateen die jungen ruſſischen neben einem Robfeuer, haben ſich Meſſer von den die allgemeinen Regeln für das Verhalten des lanziers Großfürſtinnen Bitſtgen geben laſſen und helfen Ihnen Kartoffeln ſchälen , Rügen Mittagseſſen ordnen . Die Seiferin im Rampfe zu Pferde, der Gebrauch der Piſtole zu Pferde, pigen und die Zuthat zum

das Speibenſchießen mit Piſtol und Karabiner; vom

batte es den Jöttern erlaubt , und in liebensívürdiger Unbefan :

Reiten das Springen über Gråben und Barriereit, das genheit und jugendlicher Fröhlichkeit halfen ſie den erſtaunten und Reiten in der Carrière, die Schlangengånge, die Bravis vor Reſpekt verblüſſten Burſchen Bochen. So was war mir note rah alles Se. Maj. König in Wahl: viters Freude lächelndDabei rung; vom Felddienſte die Pflichten im Quartier, lager, nicht lider vorgekommen. hatte unſer ſein herzliches zu , und

Bivoual und im Gefecht, welches, ſoviel möglich, pracs gefallen an dem lieben Unblic. I wodte, ich wäre ein Maler tiſd geübt wird ; das Ueberbringen von ſelbſtgedachten geweſen, das Bild hätte ich mir nicht entgehen laſſen , und Zeitle: Meldungen aus dem Felddienſte; alle Trompetiignale ; bens würde ich eine angenehmeErinnerung vor Augen gehabt baben.

ich nachher Drängen übende und bei den wichtfeuera erzählen börté,, die ndthigen Hülfsmittel zur Conſervation des Pferdes ; iſt Wie ein ordentliches Reißen gemenea um die Meller

geſchloſſenes Erercitium zu Pferde. denen die jungen Gcoßfürſtingen die Kartoffeln geſchätt. Jeder Nachdem alle klaſſen durchgemacht ſind , werben 8 mit Offizier wollte eins haben, undein Gebot übertcaf das andere, bis 14 Tage zur allgemeinen Repetition angewandt, ehe Wien Reſpekt vor meinem Offizier, aber hätte ich ein folches

die Recruten zum Eramen vorgeſtellt werden . Ist dieren Miſſer gehabt, gutwilig Hitte ich es nicht herausgegeben , und 8bis14 Tagen ſollen die Recruten im marſbfertigen für Selb mal gar Hauſpiel nicht. -- Uut finddie beiden Biume, an Se.nun umgeben erhabenen Familie, Stande fein ; Alles muß ſo zuſammengelegt und gepackt denen beiMajetät dieſem der und Sriner der, unterdeffen S König ,geſtanden , von ſein , wie es in den Marichquartieren vorgeſchrieben iſt. Schatten der Kaiſer exercirt, von dem anideſenden Oberförſter auf Das Ausrücken, ſowohl am Tage als in der Nacht, Befehl gezeichnet worden , damit ſie auf ewige Zeiten von der wird öfter8 , obne weitere Borbereitung , geübt. Holzart verſchont bleiben , und für alle, die dieß mit angeſehen , Außer den bier angeführten Gegenſtånden ſoll den als frohe Erinnerung dienen ſollen. Recruten auch bas Schwimmen ,

Das Waſchen ihres

finnerzeugs und das Kochen gelehrt werden .

» • ) Aus einer Mittheilung im Abendliggen plauderfittbchen im

Quartier « des Soldaten : Freundes.

Redigirt unter Verantwortridseit der Berlagsbandrung: E. W.{ este in Darinſtadt und in deſſen Offijin gedruďt.

+

Samſtag,

80

Nr. 14 .

16. Febr. 1839.

BE 9 Casa

Pro SUBOTA

MILOJEN

Allgemeine Militar - Zeitung. wird , wo nad wie vor der fchon bei vielen Gelegens

F r a n fre i ch .

Generalieutenant Sémelé iſt am 24. Januar , im beiten durch Tbåtigkeit, Umſicht und zwedmåßige Maße Alter von 66 Jahren , zu Urville bei Meß geſtorben . Ru B l an d.

regeln fo rúbmlidſt befannte General v . Dumoulin Gommandant bleibt.

Petersburg , 12. Jan. Die hieſigen Zeitungen berichten : ,, Sc. Maj. der Kaiſer haben Sich, auf die

Zuſammenſtellung Armee geltenden Beſtimmungen preußiſchen in der aller Georgen. St. militáriſchen des Vorſtellung unterthånigſte ordenkapitels, am 1. ( 13 ) Decmbr. v. 9. , nach Ablauf über Naturalverpflegung der Truppen im Frieden. * ) 25jábrigen Militårdienſtes , die Inſignien des St. Geors Die Naturalverpflegung der preußiſchen Truppen iſt genordens 4r Klaſſe anzulegen geruht." zweierlei Art, und beſteht in Munds und Fouragevers

pflegung. Die erſtere richtet ſich wieder nach den vers Pre u Be n. Berlin , 29. Jan. Der außerordentlidie Geſandte diedenen Lagen, in welchen die Truppen oder einzelne

und bevollmächtigte Miniſter Sr. Hob. des Großherrn, Militárperſonen ſich befinden , nåmlich in der Garniſon,

Kiamil Paſcha, hat im Auftrage ſeiner Regierung aber mals um Offiziere zur Ausbildung der regularen Trup ,

auf Mårſden und in Kantonnements, pagern und Manóverbivouafs.

pen gebeten ; namentlich um drei Stabsoffiziere, zwei

In der Garniſon erbålt der Soldat vom Feldwebel

von der Infanterie und einen von der Cavalerie, welche und Wachtmeiſter einſchließlich abwärts die leichte Brod,

den ehrenvollen Auftrag erhalten ſollen, ein lehr oder portion,von 1'75 Pfund tåglid, und zwar auf 30 Tage per Monat, einerlei Muſterregiment für die Armee zu bilden , welches aus allen Truppentheilen zuſammengeſetzt werden , und in Beziebung der Ausbildung, des Waffengebrauches, der

ſo daß es

iſt, ob der Monat aus

28 , 29 , 30 oder 31 Tagen beſteht.

Die Brodportion

1

wird prånumerando von 5 zu 5 Tagen mit 1 Brod

Kleidung und der Dienſtinſtruction zum Maßitabe und geliefert, ſo daß monatlich 6 Štúc Brode auf den Em .

Vorbilde aller Theile des Heeree dienen rou. Den dazu pfänger fommen. Wird die leichte Brodportion auf die geneigten Stabsoffizieren iſt ein Reiſegeld von 800 preuß. ſchwere erbdht, d. b. auf 2 Pfund tåglich, ſo wird von Zbalern, ein jährlicher Gebalt von 4000 preuß. Ebalern

3 zu 3 Tagen geliefert, alſo monatlich 10 Stúd reche .

und anderiyeirige Vortheile, Ehrenbezeigungen und An: pfündige Brode. ude übrigen Bedürfniſſe für die Munds nehmlichkeiten verheißen. Wie wir aus ficherer Quelle verpflegung beſchafft ſich der Soldat aus ſeinem Solde wiſſen , hat ſich bis jeßt dennoch, in ſoweit vom Garde. und der Victualienzulage , und um dieß zu erleichtern ,

corps die Rede iſt, fein Stabsoffizier zu dieſem Goms ſind Speiſeanſtalten bei den Truppentheilen eingerichtet. Berechtigt ſind zu dieſer Verpflegung, außer den mando , das auf eine Zeit von 3 Jahren feſtgeſeßt iſt, gemeldet. Die meiſten, ja faſt alle, ſind ſchon den Jab. fchon genannten Perſonen, die Escadronó , und Com . ren entrúct, für die eine so lange Reiſe und die damit pagniechirurgen , die etatsmäßigen Kurſchmiede ber $

verfnüpften Verhältniſſe, ſelbſt Der Anſtrict des Aben . Urtillerie, die Militárfáſter , die bei den Zeugbåuſern theuerliden ſeinen Reiž bat. Vom 3ten Armeecorps bat angestellten Budſenmacher, die Scirrmeiſter der Trains

ſich der Oberſtlieutenant im Ublanenregiment Thronfol. depots , ſammtliche Feſtungs -Unterbediente, welche nad ger von Rußland, v. Eiſenbardt, einalter gedienter ihrem Gebalt in die Rategorie der Unteroffiziere gebo. und erfabrener Cavalerieoffizier, der ſich bei vielen Ges ren; hierbei iſt jedoch zu bemerfen , daß die einjährigen legenheiten ſehr ausgezeichnet hat , zu dieſem Commando Freiwilligen im udgemeinen fein Brod erhalten, nur

gemeldet. -Seit geſtern iſt davon die Rede, daßder ſolde,denen bei nachgewieſener DürftigkeitderFamilie Prinz Friedrid , Sohn der Königin von Hannover aus nachgegebenwordeniſt, mit voler Verpflegunginner, erſter Ebe und Nefie Sr. Majeſtát, neben ſeinen Func. balb der etatemáßigen Stårfe eines Truppentheils tionen als Inſpecteur des 5ten und 6ten Armeecorps einzutreten. Werden den Truppen ertraorbindre Ver, die Würde eines Gouverneurs von furemburg erhalten

*) Aus dem » Soldaten 8 Freund « entnommen ,

107

108

pflegungsbewilligungen zu Theil, ro rangiren die Come beſtritten. Es darf daher von Seiten des Truppentheils pagniei uud Escabronschirurgen jedesmal mit den Feldwebeln und Wachtmeiſtern , mit Ausnahme der Pictualienzulage von resp . 12 '/2 und 15 Sgr. Die Oberchirurgen bei den Invalidencompagnieen erhalten

für erfranfte Soldaten weder Brod noch Brodgeld liquis dirt werden. Da aber die Soldaten das Brod pranu . merando empfangen , ſo ſind ſie verpflichtet, die Brods reſte, welche ſie beim Eintritt in das Pazareth noch im

nur die gewöhnliche Brodportion.

Voraus beſigen , an daſſelbe abzuliefern.

Sind folde

Ueberzáblige Offiziere, die mit Ported'epée - Fåhns Soldaten alt und verbeirathet, ſo fann ihren Frauen richogebalt dienen , empfangen ſtatt der leichten Brod ,

nad Gutbefinden des Regiments oder Bataillonscom,

portion monatlich 15 Sgr. Soldie überzåbligen Offiziere aber, die aus den Kadettencorps zu den Truppen fom men, haben keinen Anſpruch auf dieſe Brodverpflegung, ebenſo wie alle anderen Offiziere. Die als Rechnungss

mandeurs måbrend der Dauer der Krankheit eine Brods unterſtüßung gewährt werden. Dieſe Unterſtützung darf aber 6 Stúc Brode monatlich nicht überſteigen , wird mit 2/2 Sgr. per Brod aus dem lazarethfonds dem

führer angeſtellten Wachtmeiſter und Feldwebel rangiren

Magazinfonds vergåtet und findet überhaupt nur an

hinſichtlich der Anſprüche auf. Brodverpflegung mit den folden Garniſonorten ſtatt, wo Mebl aus königlichen überzábligen Offizieren . Magazinbeſtånden verbaden , oder Brodunterſtåßung Alle Regimentsbandwerker , gleichviel ob ſie etats- gewährt wird. mäßig ſind oder nicht, ebenſo alle bei den verſchiedenen

Sit der Preis des Brodgetreides boch , was jedesmal

Militärinſtituten angeſtellten Handarbeiter haben keinen angenommen wird , wenn der Marftpreis in einer Pro.. Anſpruch auf Brodverpflegung. vinz einen mehrjährigen Durchſchnittspreis per Scheffel Die Landwehrmänner erhalten von dem Tage des überſteigt, ſo fann den verheiratbeten im acriven Dienſt Eintreffens an dem Sammelplaße bei einer 14tågigen befindlichen Soldaten nach erfolgter Genehmigung des Uebung 1 '/ Pfd. Brod täglich auf 15 Tage und ſofort Kriegsininiſteriums für die Frau 4 Stúc Brode und für ebenſo lange als ſie lohnung empfangen . Befindet ſich - jedes Kind unter 14 Jahren 2 Stück Brode, gegen Bes der Sammelplaß , wie z. B. bei 4wöchentlichen Uebuns zahlung von 2'/, Sgr. per Stứcf,, verabfolgt werden . gen , bei zuſammengezogenen Armcecorps außerhalb des Der Antrag zu einer ſolchen Bewilligung geſchieht von Bataillonsbezirks , ſo wird die ſchwere Brodportion den Genralcommando's, und die Bewilligung wird immer tåglich verabreicht. Dieß gilt für Landwehrinfanterie, nur auf eine beſtimmte Zeit ertheilt , wobei vorzüglich Cavalerie und Artillerie, nur die Garde :landwehrinfans darauf geſehen werden ſoll, daß aus' vorhandenen Ma. terie und Artillerie erbált auch für die Marſchtage zum gazinbeſtånden gebacken und nicht vermehrte Roggenan , und vom Uebungsplage Sold und Brodgeld. käufe erzeugt werden. Werden leute von der Artilleries Stråflinge vom ſtehenden Heere und den landwehr: Handwerkscompagnie nicht zur geſetzmäßiger Zeit zur ſtåmmen bei den Straffectionen erhalten tåglid 2 Pfo .

H

Reſerve entlaſſen , ſondern Bebufs dringender Arbeiten

Brod und zwar auf die wirfliche Tageszahl des Monats, in den Werfſtätten zurůdbehalten , lo fann die Brods

ebenſo wird den Sträflingen der beurlaubten Landwehr, verpflegung gegen Bezahlung von 2/2 Sgr. per 6 Pfo. tattfinden

der Reſerve und des Zraind die ſchwere Brodportion aus den Magazinen verabreicht, jedoch mit 2 '/, Sgr.

Brod . fil der Garniſon darf das Brod nur in Natura

für 6 Pfo. aus dem Feſtungsbaufonds vergütet. Sind die Straflinge von Civilgerichten verurtheilt und vers mögend, Tich ſelbſt zu verpflegen, ſo wird dieſe Preis : vergütung entweder aus ihren eigenen Mitteln oder aus dem Vermogen der zu ihrer Verpflegung geſeßlidi verpflichteten Verwandten eingezogen. Dieß gilt aber nur für diejenigen Provinzen, in denen das Augemeine

empfangen werden.

Geldvergütung dafür tritt nur unter ganz beſonderen Umſtänden und nach eingebolter

Genehmigung des Militár - Defonomiedepartements ein. Marſcirt die Garniſon oder ein Theil derſelben aus, ſo daß der Brodempfang unterbrochen wird, ſo hat das Commando des ausmarſchirenden Truppentheils dem Proviantamt oder dem Verpflegungsentrepreneur Nacy.

Landrecht in Rraft iſt. Wo dieß nicht der Fall iſt, wers richt zu geben, damit die Verbackung darnad eingerichs

den auch dieſe gleich den Unvermögenden auf Koſten tet werden kann. Sit der Naturalempfang willführlich unterblieben , ſo findet weder ein Nachempfang, noch

des oben erwähnten Fonds verpflegt.

Im gelinden oder Unterſuchungearreſt erhält der eine Geldvergütung dafür ſtatt. Wird indeſſen nachges Arreſtat die leichte, im mittleren und ſtrengen Arreſt aber die ſomere Brodportion. Unentgeltlich erhält der Arreſtat aber nur 17, Pfo. davon, % Pro. per Tag werden von dem Solde des Arreſtaten der Magazins taſſe vergütet und zu dieſem Zwecke von den Compag, nieſtraffaſſen, in welche der Sold deffelben wåhrend des

wieſen , daß der unterlaſſene Naturalempfang nicht dem Empfangsberechtigten beigemeſſen werden kann, ſo wird die Geldvergütung dafür aber nur bis zum Schluſſe des nåchſtfolgenden Monats gewahrt , welches über . baupt die langſte Friſt iſt , wåbrend welcher überhaupt Brodgeld gewährt werden kann.

Arreſted fließt, bezahlt. Compagniechirurgen werden im

Sind überhebungen vorgekommen , ſo ro fann eine

Arreſt wie Beamte bebandelt , erhalten alſo die Hälfte Ausgleichung durch Mindererhebung ſtattfinden , aber des Gehalts und der Emolumente , an Brod alſo mos nur in dem darauf folgenden Monate. Gewóbnlid natlich 7 '/, Silbergroſchen .

wird der Empfänger aufgefordert, den Mebrempfang

Mit dem Eintritt in das lazareth ſcheidet der Sols mit 2 ') Sgr. per Stück zu vergåten , oder wenn das

dat aus der Brodverpflegung ſeines Truppentheils aus Brod vom Entrepreneur direkt geliefert wird, den lies und das Bedürfniß wird für ihn aus den lazarethfonds

ferungspreis zu bezahlen. Kläßt ſich nachweiſen, daß die

1

109

110

Die auf eigenen Antrag von einem Truppentheil Ueberhebung wiſſentlich und abſichtlid ſtattgefunden , ſo werden die vorgefommenen Fälle den Truppenbefehlss {um anderen verſeßteu Unteroffiziere und Soldaten. babern zur weiteren Verfolgung und Beſtrafung anges

Die mit einem Poſtfreipaſſe reiſenden Unteroffiziere

zeigt. Zåhlbrode, zu deren Empfang hin und wieder und Soldaten. Dieſe baben nur auf das Brodgeld Fouriere berechtigt zu fein glauben , dürfen weder vers

von 6 Pf. per Tag auf ſo viel Tage, als der Marſo

langt noch verabfolgt werden . Ebenſo darf ein Verkauf zu Fuß gedauert haben würde , Anſpruch. der Brode in dem Bácereigebåude weder von den Ems pfängern noch von den Badbeamten ſtattfinden .

( Fortſegung folgt. )

Auf Mårſchen wird der Soldat vom Feldwebel und Wachtmeiſter abwärts , durch den Wirth beföſtigt, und

L i t e r a t u r.

des Kriego w efens; dritte Abtheis muß mit dem Tiſche reines Wirths zufrieden ſein . Um Geſchichte lung ( Handbibliotbef für Offiziere 2c. ), von Heinr.

jedoch ebenſowobl ſchlechter Befóſtigung von Seiten des Wirths, als übermäßigen Anforderungen von Seiten des Soldaten vorzubeugen, iſt feſtgelegt, daß jede dazu

berechtigte Militårperſon für jedes Nachts und Rubes quartier empfängt: 2 Pro. Roggenbrod , ' /2 ,

v. Brandt , f. preuß. Major. Verlag bei Herbig in Berlin , 1835.

Mit Vergnügen nimmt Referent die Feder zur Hand, um über den Inbalt eines Werfes zu berichten , das in

feiner allmåblichen Entwicelung fortſchreitet, viel Neues

Fleiſch ,

und Beberzigendes darbietet.

Zugemiſe und Salz, ſoviel zu einer Mittags .

Eine fortlaufende Geſchichte unſerer engverbrüderten Waffengenoſſenſdaft, die ſich unter den verſchiedenars

und Abendmahlzeit gehört ,

Frühſtück, Bier, Brantwein oder Kaffee fann nicht von dem Wirtbe verlangt werden , dagegen ſind die Orts , obrigkeiten verpflichtet , dafür zu ſorgen, dag überall binreichende Vorråthe zum Anfauf für den Soldaten vorhanden ſind und daß dieſer nicht übertheuert wird.

tigſten Verbáltniſſen und Einflüſſen durch alle Stadien bat, bis ſie endlich die gegenwärtige Verfaſſung und Ausbildung erhielt, muß für Gegenwart und Zukunft unendlich viel Belebrendes enthalten . Fr. Major v. B.

eines pielfad bewegten Völferlebens bindurchgearbeitet

erworben,Arbeit und ein ,großes dieſer ſchwierigen daß erVerdienſt zu bedauern es iſtſichnurdieſerhalb Auf Marſchverpflegung haben folgende Perſonen hat Anſprud :

1 ) Unter Gewährung der, weiter unten ermåhnten nicht ſeine ganzen Kräfte widmen fonnte. Die bier vorliegende dritte Abtheilung iſt 777 Seiten

beſtimmten Geldzuſchüſſe aus fönigl. Kaffe, die Solo

des 16. Jahr: bauptſächlicBeih demden Kriegeweſen ftark, undgewidmet. datenvom Feldwebel und Wachtmeiſter abwärts, die bunderts beídrånften und råumlis Compagnies und Escadronchirurgen. Die etatsmåfigen Kurſchmiede der Cavalerie und

Artillerie .

den Verbåltuiffeu fann auf eine Analyſe dieſer Geſchichte

nicht eingegangen werden , und Ref. muß ſich begnügen, anzudeuten einige Bemerkunge und einfliegen den über Hauptinhalt zu laſſen. n die Behandlung des Stoffs

Die zum Brodempfange berechtigten hůlfsbedürftis ludwig XI. , Abſchnitt . Die Franzoſen Schils einer kurzen XII. Nach unter und Ludwig Die überzähligen Offiziere mit Ported'epée: Fåhns fari1. viil. richsgehalt, wenn ſie nicht die Marſchzulage von 8 Sgr. in welchem ſich das franzöſiſche derung des Zuſtandes, tåglich beziehen,wie dieß bei der Cavalerie und reiten. Kriegsweſen bei des erſtgenannten Ludwigs Thronbe. den Artillerie der Fall iſt. Die aus dem Annaburger Knaben : Erziehungsinſtitut ſteigung befand, gibt Hr. v. B. die alimåbliden Bers

gen Freiwilligen.

geeignetitſein dürftenjebigenEin hohe, , die bobe Vortrefflichke mancher Meinung vonan ,derwelde mit der Poſt abgebenden Muſitſd üler für die Reiſetage beſſerungen men

in Geld per Tag mit 5 Sgr. Dieſe werden mit 1 Sgr. richtung etwas herabzuſtim . Bei Gelegenheit der 3 Pf. kohnung , 2 Sgr. 3Pf. Brodgelb und 2.Sgr. Kriege in Italien wird auch der Italianer und Deuts lieferungen

6 pf. in den Verpflegungs

der betreffenden den gedacht, mit denen die Franzoſen damals in taktis

Truppentheile berechnet.

ſche Berührung famen . Auf S. 50 wolle man nadoleſen ,

2) Gegen Entrichtung der beſtimmten Vergütung wie tief die ģtalianer damals geſunken waren. aus eigenen Mitteln.

Wie

beſchaint inůffen ſie dageſtanden baben , tvenn ſie die

Die offiziere in den Fåden , wo ſich feine andere blutigen Kampfſpiele der Gladiatoren mit ihren unblus Gelegenheit zur Speiſung gegen verhåltnißmåßige Baars tigen Gefechten verglichen ! jahlung vorfindet. II. Abſchnitt. Die Spanier zur Zeit Ferdinands Die Regiments. u. Bataillonsårzte in demſelben Falle. Des' Katholiſchen . Es wird von ihnen nur wenig geſagt, Die einjährigen Freiwilligen ,

Die Armeegendarmen .

Die Offizierbedienten auf den Etappenſtraßen .

weil die vortrefflichen Einrichtungen früherer Zeit im Weſentlichen unveråndert geblieben waren . III. Abd nitt. Die Deutſchen unter Marimiliar I.

3 ) Ausgeſchloſſen von der Berechtigung zur Marſchs und Karl V. Hier findet der leſer auf beinahe 300 Seis Verpflegung ſind: ten die intereſſanteſten Ueberlieferungen aus jener, für Die Büchſenmacher und alle übrigen Militárbands die Entwickelung des deutſchen Heerweſens ſo widtigen

werfer , welche durch Arbeitslohn oder Gebaltszahlung Periode. Marimilian war es insbeſondere, welcher durch angenommen find.

Errichtung der deutſchen landsknechte der Wilführ ſeiner

111

112

lehnstråger gebührende Schranfen reßte, und dem Heers weſen eine bis dahin vergeblich gewünſchte Feſtigkeit gab. Es iſt eine, von den Geſchichtſchreibern und Staats . månnern nicht immer genugſam beachtete Thatſache, daß

Fürſten herrſchten ſo ziemlich unumſdrånft in ihren fans den . Das Schwert batte der Politif tüchrig in die Hände gearbeitet, wurde aber nunmehr in einen Winkel geſtellt, wo es bald verroſtete.

die wichtigſten Veränderungen im Staatsleben febr oft

Da brach in Frankreich die Revolution aus , und

von den Reformen ausgehen , welche fluge und weitjes drohte das ganze fünſtlich aufgeführte Staatsgebäude bende Regenten mit ihrer bewaffneten Macht vornehmen. umzuſtürzen. Die Franken ſtreiften alle Feſſeln ab. Alles Das Lehnsweſen war die natürliche Folge der Erobes griff zu den Waffen. Eine ſolche Dolfserbebung machte rungszüge früherer Zeiten ; es entſprach dem Zwecke ſo einen Strich durch alle Berechnungen der Politik und lange, als die fråftige Hand der Fürſten die Lehnstrås Kriegskunſt. Die alten vielfach bewährten Kunſtgriffe ger im Gehorſam zu erbalten wußte. Mangel an Geld reichten daher nicht mehr aus , und man mußte nach

und ſchwade Nachgiebigkeit gegen die Forderungen blutigem Rampfe den Franzoſen das Feld überlaſſen. einiger nach Unabhängigkeit ſtrebender fehnstråger, gab Deutſchlands Kaiſer immer mehr ihrer Willführ preis.

Dieſe verbeſſerten nun die improviſirte Heerverfaſſung und führten die Conſcription ein, denn der Entbufias.

Marimilian warf ſich deßhalb in die Arme des Bürgers

mus war verraucht. Der Wehrſtand erhielt auf's Neue

und Bauernſtandes , bildete daraus ſein Heer, beſefte die Anführerſtellen mit den treueſten und beſten ſeiner Ritter und Lehnstråger, und legte dadurch den Grund zu einer Macht, welche dem übermüthig gewordenen Adel trobig die Stirn bieten durfte. Er wirfte alſo auf die Maſſe des Volfs, welche bis dahin von der vornebo men Ritterſchaft in Unterwürfigkeit gehalten worden war. Die neue Heerbildung wurde ronad das haupts

bedeutenden Glanz und Einfluß; aber der Mann, wel. cher mitten in dieſem Zuſtande der allgemeinen Verwir, rung und Aufregung an die Spitze der Nation geſtellt wurde, verſtand es meiſterbaft, den ebrgeizigen Reguns gen einer in den Waffen aufgewachſenen Generation einen Zummelplaß im Auslande anzuweiſen, der ſeine Macht nur noch mehr befeſtigte. Die zahlloſen Uebergriffe dieſes politiſd - militäriſchen mittel zu jener Reform im Staats- und Vólferleben . Herfules zogen ibm bald machtige Feinde zu, welche ſich Das Inſtitut der landsknechte verwandelte ſich im derſelben Mittel nun mit Erfolg bedienten , um deſſen

Laufe der Zeitin ein gemeines Soldnerweſen, wodurdi Macht zu brechen. In Frankreich haben jene Ereigniſſe die bewaffnete Macht abermals in die Hände Einzelner

andere Spuren hinterlaſſen , als in Deutſchland, und es

überging, die aber feinerCorporation angebórten, und ſcheint, daß die daraus bervorgegangene neue Heerver, eben deßhalb ibre ebrgeizigen und babſůchtigen Zwecke faſſung ſich mehr für einen Bundesſtaat eigene, als für deſto leidyter verfolgen fonnten. Die Mansfelde, Wals lenſteine und Conſorten wurden durd dieſes Mittel zu bochwichtigen und einflußreichen Perſonen. Sie warben Söldner aus eigenem Beutel oder mit geborgtem Geld, zogen dann in wohlhabende Gegenden , trieben große Geldſummen zuſammen , und vermehrten dadurch ihre

eine allein ſtehende Monarchie. Indeſſen Tåßt ſich vor der Hand darüber nod nicht abſpreden. Daß aber die allgemeine Verpflichtung zum Kriegsdienſte auf die in. neren Verhältniſſe der Staaten einen überaus großen Einfluß haben müſſe, ſpringt in die Augen. Nur låst ſich das Bedenfen nicht ganz unterdrůden , daß der Aufs

bewaffnete Macht, welche ſie entweder dem Raiſer oder ſeinen Gegnern um boben Preis vermietheten. Dieſer

wand für dieſes Webrſyſtem vielleicht zu groß iſt, nicht im Verhåltniß zu deſſen Nußen ſteht, und mithin über

Mißbrauch der im Drange der Umſtånde innen einges kurz oder lang einige Modificationen erleiden dürfte. råumten Befugniß , brachte Deutſchland an den Rand

Uud in Rußland wurden Schritte gethan , durch Süife neuer

militäriſcher Inſtitutionen, namentlich durd Begründung der Mi

des Verderbens.

fitärkolonien , den Zuſtand der Dinae almählich zu ändern,und durd Man legtenunmehr dieſem ungezügelten Söldner., Bildung eines im Gehorſam erzogenen , durch Wohithaten an die weſen einige Schranfen , indem man einen Theil der Perſon des Kaiſers getetteten Mittelſtanden , die drohende Macht

månnlichenBevolkerung zum Kriegsdienſte verpflichtete, den Häuptlingen der Sóldnerbanden bingegen weniger

einerUdelettaſſe zu brechen, deren Abſichten mitdem Boble desStaa: wie die Geſchichte lehrt nicht immer in Einklang ftanden .

tes

Macht und Spielraum geſtattete. Die conſequente Durch , Uus dieſen flüchtigen Andeutungen möchte vielleicht zu erleben ſein , daß die Gerdichte des Kriegs- und Beerweſens nicht blos für führung dieſes neuen Milizſyſtems fcheiterte jedoch an den Militär Intereſſe habe , ſondern zur Aufklärung der Völker: mancher verborgenen Klippe . Das land war gånzlich und Staatengeſchichte weſentlich beiträgt . Der Mitităr wolle aber verarmt, man mußte alſo zuvorderit auf Vermehrung der dabei ebenſo wenig überſehen , daß die inneren Verhältniſſe reines Einfünfte denken , die arbeitende und gewerbtreibende Standes mit den inneren Verhältniſſen des Volkes in der genauer Klaſſe mithin ſowenig als möglich belåſtigen . Die ver. ſten Beziehung ſtehen , durch dieſe theils bedingt ſind, tbeils aber

mehrte Production geſtattete dann deſto böhere Beſteues

auch für deren Fortbeſtehen oder Umwandlung zur Bedingung

rung, aus deren Ertrage wiederum Söldner geworben

werden können .

wurden, namentlich ſolche Individuen , welche nicht freiem Antriebe zum Broderwerb geneigt waren. Folge davon war, daß die Heere zum großen Theil Menſchen gebildet wurden , die eigentlich der Hefe

aus

Doch wir ſind in der Geſchichte weiter vorgegangen als der Hr. Berfaſſer, und müſſen und ſeinem Berke wieder zuwenden.

Die

Um Soluſie dieſes Ubſchnitte, aus welchem Ref. wegen MaR.

aus get an Raum keine weiteren Mittheilungen machen kann, wirft des $ 7.0. B. einen Blid auf die triegswiſſenſchaftliche Richtung jener

Bolts angehörten. Durde ſtrenge Zuchterbielt man jedoch Beit, wobei der Sdriften Macchiaveai's rühmlichſt gedacht wird. Der Uuszug aus deſſen regale generali iſt eine dankenswerthe Bus die Maſſe im Gehorſam . Ueberbaupt waren die Bande

gabe, und dürfte in manchem teſer den Bunſch erzeugen, ſich mit

des Gehorſams überall feiter gezogen worden , und die

dem ganzen Inhalt bekannt zu machen .

.

(Šoluß folgt.)

Redigirt unter Berantwortlidkeit der Berlagshandlung: C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Difizin gedrudt .

Mi ld

Mittwoch, 20. Febr. 1839.

Nr. 15. Dista ROC

ME 30

Allgemeine Militár - Zeitung. Großbritannien.

Beſchuldigung, man habe die Seemacht vernachlafſigt,

Der Secretår der engliſchen Admiralitat, Sir John Barron, der ſich namentlich auch durch die Beförderung der geographiſchen Entdeckungen ſeit mehreren Jahrzebnis ten große Verdienſte erworben hat, fügt der eben erſchies nenen Lebensgeſchichte des lords Anſon einen Anbang über den gegenmårtigen Zuſtand der britiſchen Seemacht bei, worin er vorzüglich über die Bemannung der Flotte und die Vorfehrungen zur Erbaltung der Geſundheit der

er, eilf verſchiedenen wbiggiſtiſchen und toryſtiſden Bers waltungen der Atmiralitat ſeine Dienſte gewidmet und in ſeinen amtlichen Verbåltniffer feiner politiſchen Par. thei, ſondern allein der Parthei des Seeweſens angebdrt ; er glaube daber berechtigt zu ſein, es zu verſuchen, die irrigen Anſichten zu widerlegen, welche man hinſichtlid eineộ angeblichen fortſchreitenden Verfalls der britiſden Seemadt nicht nur in dem Vaterlande, ſondern aud),

Seeleute ſpricht. Er ſagt, daß die in der neueſten Zeit ſo båufig in Partheiflugſdriften, Zeitungen und Tiſch .

wað noch viel mehr zu bedauern ſei, im Auslande vers breitet habe, da doch gerade das Gegentheil ſtattfinde.

durchaus ungegründet ſei. Er babe ſeit Jahren , ſagt

Werften.nl Aufd. abgesakelt. Dienft wirkl. 918 In.*+(

20:58 12 90 10 10 29 49 40 3 750 2 5 815

2

Uuf auswärtigen Stationen

13

13

Poſtpaketſchiffe

28

128

Holland .

3te Klaſſe: Von 36 bis 50 Kanonen

ON

2

1

61 3 14

8j 5

Angne alo

‫پمیارربند‬

ul

.

Sardinien ,

5

1

4

2

15 2) 3

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2

Fregaiten. 2te Klaff:: Bon 50 bis 52 Kanonen

1

1

31 1

101 4

Dänemart. 1 Schweden S . panien . Neapel.

1

51 3

9 10

8

8

31 31

8

1te Klaſſe : Von 60 Ranonen

7

2]

2

| 3 2 1

2 2 11 4 31 Dampffoiffe. Kriegsfahrzeuge... • Die in Frantreid alt Yachtſdiffe gebrauchten und mit 80 pfänder bewaffneten Dampfidhiffe find, als Kriegeſdiffe brauchbar,

hierunter begriffen.

maa

ite stlaſle : Von 100 Kanonen u. mehr

linien diffe. 2te Klaſſe: Bon 80 bis 100 Kanonen . 3te Klaſſe : Bon 70 bis 80 Kanonen ..

6 9 37

5 12 " 22

2 2 121 1 25 6/11/15/35

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5

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3] 2

‫ܐܠ‬ ‫ܒܐܒܨ‬ ‫ܨ‬

Kriegsfahrzeuge .

chiffe.

41 61 915 ! 331 7

7 571 8/72 | 61 71 5 18/201 9.74 10/93

Damp

5 ' 8l 9221 4

‫|م|ر‬ ‫ا‬

31e Klaſſe : Bon 36 bis 50 Ranonen

11

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12 10

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11 71 210 1 51 71 8/201

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Ite Klaſſe : Von 60 fanonen

Fregatten. 2te Riaſſe: Von 50 bis 52 Kanonen

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25

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|‫ا‬ |‫|ی|ہ‬

||||||||

‫بارأديمي‬

3

11 9

21 1

Ueberhaupt. Zuf.I.d Berften illi

20-

8 10 3

II

2

Jürkei . 20getaleit. In. wirti Dienſt

2 61

21

5 214118 16 2 5 23-

Ueberhaupt. Oriun

WerfAuf D.. ten

Werften Uufd. abgeratelt. wirkl In.. Dienſt Ueberhaupt.

ienichiffers

Legypten .

merita.

217

Ite Klaſſe : Von 100 Kanonen u . mehr 4 12 3/19 | 2 | 4 16 | 22| 5

linienſchiffe. 21e Klaſſe: Won 80 bis 100 fanonen . 4131 7124

Ubgelatelt. In. wirki Dienft all Ueberhaupt. Huf.d sila Werften

Rußland,

Ueber haupt.

Ueber. haupt

2bgetakelt.

Frankreid .

England.

abgetakeii.

reden ausgeſprodenen Vorwürfe gegen die Admiralitåt Barrow gibt eine aus den richerſten Quellen geſcópfte ibm die Pflicht auferlegt haben , zu zeigen , daß die vergleichende Ueberſicht der Schiffszabl der Seemachte.

116

115 Holland bat 104 Ranonenboote, von welchen 40 in

montecommando's, namentlich wenn viel junge Pferde

wirklidem Dienſte ſind . Danemark bat 67 stanonens dabei ſind, fönnen dfter Rubetag machen , was beſon . boote ; Schweden 242 Kanonenboote und 5 Bomben . ders beim Paſſiren des Auslandes in dem leßten dief ſchiffe; Norwegen 85 Kanonenboote u. 2 Bombenſchiffe; ſeitigen und erſten jenſeitigen Marſdquartier des Jao überdieß werden nod 30 Ranonenboote gebaut , von welchen jedes zwei 60 Pfünder führen ſoll.

landes der Fall iſt. Zu bemerfen iſt bierbei noc , daß

wenn Truppen oder einzeln marſcirende Soldaten, z. B. - Die obnebin ſehr verdúnnte Reibe der engliſchen bei Mandvern wieder in die nur auf furze Zeit verlaſ.

,, Waterloo.Helden " iſt neuerdingsdurchden Tod des rene Garniſon eintreffen, an dem Lage des Eintreffens Generalieutenants Sir J. Elley, Oberſten des 17ten nur die ſchwere Brodportion odet die Geldvergütung fanzierregimento, gelichtet worden. Er batte fich foon idon dafür mit 1 Sgr. 3 Pf. empfangen. Fåut der Zag des

früber in den Feldzugeu von 1793 - 1795 in Flandern, Eintreffens zufällig auf den ziten eines Monats, ſo und beſonders in dem Kriege auf der Halbinſel unter

gilt das eben Geſagte ebenfalls.

Wellington ausgezeichnet. In Walter Scotts befanntem

Anders iſt es , wenn Druppen eine neue Garniſon beziehen, dann erfolgt am Lage des Eintreffens dieſelbe

Briefe Pauls Briefe Buche über die Schlacht von Waterloo ,,Pauls

an ſeine Verwandten " , beißt es von Sir 3. Ellen , Befóſtigung durch die Wirtbe, wie auf dem Maríde. ,, man babe auf dem Schladtfelde mehr als einen von

Napoleons Rúrafieren gefunden , dem von dem fråftis gen Arme dieſes tapferen Offiziers der Kopf bis zum

Werden einzelne Leute von einem Truppentheile zum anderen abgegeben , und iſt derjenige , bei weldem fie eintreffen , fajernirt oder mit einer Speiſeanjalt verje.

Kinne geſpalten geweſen ." Indeſſen weiß man , daß hen , ſo fågt die Befdſtigung durch Wirthe wocg. Eine Sir Walter in dieſen Schlachtbulletins die patriotiſchen Ausnahme davon machen die zum Lebr. Infanterieba . Sir Johnt war

taillon commandirten leute. Dieſe erbalten am Lage

unter dem Peelichen Miniſterium eine Zeit lang. Mits glied für Windſor, wo er wenig ſprad, aber rebr cifrig mit der conſervativen Partbei votirre. Mit ſeinem Loő erliſcht wieder eine Sinecur, die Gouverneurſdaft von

des Eintreffens in Potsdam den bewilligten Geldzuſchuß von 2/2 Sgr. für die Marſchbeföſtigung. Wenn der marſchirende Soldat'mit dem dritten Maridhtage an dem Beſtimmungsorte eintrifft, und verbleibt dort långer als

Farben etwas ſtarf aufgetragen bat.

Galway , die er befleidet hatte.

einen Tag, To erbålt er nur für den Tag des Eintref.

fens die Marſchverpflegung; der Tag nach dem Ein . B a ý ér 1 .

Mů n chen , 5. Febr. Einer allerhöchſten Drbre zufolge iſt der Generalmajor Friedrich Freiberr

treffen wird in dieſem Falle nicht wie ein Ruhetag

betrachtet. Unter Beſtimmungsort wird übrigens nie

vorigen Kriegsminiſters,

der eigentlide Garniſonort verſtanden . Sind Máride Theile eines Manóvers, ſo tritt nicht

Gen.Lieutenants Baron F. 0. Hertling ), interimiſtiſch

die Marídiverpflegung, ſondern die weiter unten zu

mit der Leitung des Kriegsminiſteriums beauftragt.

beſprechende Manóververpflegung ein. Was nun die Geldvergütung ſelbſt betrifft, ſo ems pfangen die Quartiergeber ſowohl in Stådten wie auf

8. Heriling ( Bruder de

Sch to é o e 11.

Stocholm , 7. Febr. Se. Maj. der König haben dem lande für die ſchon erwähnte Befóſtigung der Sols den Generalmajor Adlercreu ß zum Generallieutenant,

daten per Mann den Tag 5 Sgr. Wird das Brod aber

und den Generaladjutanten des Kronprinzen, Guſtav

aus Magazinen empfangen , nur 3 Sgr. 9 Pf.

8. Arbin , zum Generalmajor der Artillerie ernannt.

5 Sgr, werden aufgebracht aus dem Abzuge von der lohnung des Verpflegten mit 1 Sgr. 3 Pf., aus dem zu liquidirenden Brodgelde init 1 Sgr. 3 Pf., und aus

Dieſe

Zuſammenſtellung dem zu liquidirenden Marſchs Befóſtigungszuſchuß 2 Sgr. aller in der preußiſchen Armee geltenden Beſtimmungen 6. Pf. Gibt der. Wirth das Brod niďt, ſo fått der über Naturalverpflegung der Truppen im Frieden.

Abzug aus dem Brodgelde weg. Dieſer Betrag wird im Inlande ſogleich beim Bers

( Fortregung. ) laſſen jedes Marſchquartiers bei Truppendetaſchements Nur in beſonders ſchleunigen und dringenden Fiden entweder von dem Commandeur oder Fübrer, oder bei fónnen die landratbe und Militärbefehlsbaber Marichs einzeln , marſchirenden Soldaten von dieſen entrichtet , routen ausſtellen , in welchen die Berechtigung zum Ems aber nur ait die Communalempfänger, Kammerei . und pfange dieſer Befóſtigung deutlich ausgeſprochen iſt, und Stadt , Staſſenrendanten oder Dorfſchulzen. Kann der

auf deren Vorzeigung der Jubaber die für ſämmtliche

Dorfſchulze nicht ſchreiben , ſo müſſen bei der Bezablung

darin angegebenen Marích- und Rubetage geltende Pers

Zeugen zugezogen werden , welche weder beim Empfange

pflegung gegen die geſeßliche Vergütung empfangen kann. noch bei der Bezahlung betheiligt ſind. Die Quittungen In gewóbnlichen Fillen ſtellen nur die Regierungen werden nach einem beſonderen Schema ausgeſtellt, und folde Marſdrouten aus. von den Detaſchementsführern ebenfalls Quittungen Daß ſich dieſ. Berechtigung nur auf die wirklichen über empfangene Marſchverpflegung gegeben . Marſch und vorherbeſtimmten und gehaltenen Rubetage Geht der Marſch Durch das Ausland , ro bezahlen erſtrecft , verſteht ſich von ſelbſt. Manóver und Lagers die Gommandoführer entweder unmittelbar an die fremds tage werden nicht mitgerechnet. Gewöhnlich wird ein herrlichen Grappenbebórden , oder quittiren einſtweilen

Ruhetag nach drei Marídtagen gehalten ; nur die Rei das Empfangene, ſo daß ſpáterhin eine Berechnung und

1

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117

Ausgleidung zwiſchen den gegenſeitigen Behörden fatts Anſpruch auf Verpflegung, wenn ſie von ihrem Wohns

finden fann . Beim Ausmarſde wird zu dieſem Zwede orte zum Bataillons:Stabsquartier marſciren. Ausge. jedem Commandofübrer mitgeteilt, welches Berfabren

nommen hiervon ſind die Gardeslandwebrmånner der

in dem zu paſſirenden Auslande ſtattfindet, und findet Infanterie und Artillerie. Dieſe erhalten auf dem Mars

er dieZablunges und liquidationsbedingungen genau [de tåglido 1 Sgr. 3 Pf. als Brodgeld; 3 Meilen wer. in der Inſtruction angegeben, welche er får den Marſch den bierbei als Marſdrag und der vierte Tag jedesmal empfångt.

als Ruberag berechnet. Dagegen záblen 1 '/, Meile gar

Findet es ſich, daß die Quartiergeber in beſonderen Fåden bereit ſind , die Verpflegung umſonſt und aus Gaſte freundſchaft zu übernehmen , ſo muß dieß in den gegen ſeitigen Empfangsbeſcheinigungen bemerkt werden. Ers

nicht, über 1'/, Meile aber wie ein voller Lag. Beträgt der Marſch 9 Meilen , ſo wird der Tag nad dem Eins treffen nicht al& Rubetag ( 4r Tag ) berechnet. Pafſiren die genannten Garde. fandwehrmänner das Ausland ,

ſtredt ſich dieß nun auf die ganze Verpflegung, ſo ſo erhalten ſie feine Mar (droute mit Marſo bekoſtigung, kommt der von Sold und Brodgeld erfolgende Zuſduß ſondern eine gewoonliche. von 2 ' /2 Sgr. nicht den Truppen , ſondern den fönigl. Jåger und Sdúben, Artilleriſten und Pionniere der

Kaffen zu Gute. Uebrigens iſt es unterſagt, daß die Provinziallandwehr erhalten ebenfalls auf dem Marſd fich auf dem Marſche befindenden Mannſchaften das zum Uebungsplab ibrer Waffe das Brodgeld tågs Geld , weldes den Quartiergebern von den Ortsbebóre lich . Dabei wird aber die Entfernung von ihrem Wobno den für die Verpflegung ausgezahlt wird, von den Bes orte bis zum landwehrbataillons S. tabsquartier nicht börden abbolen, denn es iſt vorgefommen, daß einzelne gerechnet, weil bis dahin ſid, jeder Landwehrmann ſelbſt Soldaten durch dieſen Bormand die Wirtbe zu einem

perpflegen muß , und die Zahlung des Brodgeldes bem .

Erlaß an der Vergütung, und zwar zu ihren eigenen ginnt erſt von den Stabsquartieren . Infanariſten und Gunſten bewogen haben . Ebenſo ſind die Orisbebörden Cavaleriſten der Provinziallandwehr haben auf dem angewieſen, die Marſchs Befóſtigungsgelder nur an die Marſche zu ihrem Batailloneſtabe feinerlei Verpflegung Quartiergeber , unter feinem Borwande aber an die zu verlangen . Betrågt indeſſen der Marſd mehr als marſchirenden Peute, gleidviel ob Unteroffiziere oder 6 Meilen , ſo können ihnen Marſdrouten auf freies Gemeine zu zablen.

In der Regel iſt die Selbſtbefóſtigung den Truppen

Quartier , jedoch obne Befóſtigung ertheilt werden . Das zuſammengezogene fandwehrbataillon bat

auf dem Marſche nicht geſtattet, deßhalb fann auch der bei Mårſchen innerhalb ſeines Bataillonsbezirks auf Marſch -Befdſtigungszuſchuß nicht gewährt werden. Nur dieſelbe Marſchbefóſtigung Anſpruch , wie die finiens wenn Soldaten einzeln marſchiren und durch Atteſte der

truppen. Hierbei iſt es gleich, ob das ganze Bataillon ,

Ortsbehörden nachweiſen , daß ſie fårfer marſdirt als vorgeſchrieben und dadurch Verpflegunngsorte úberſchias gen haben , ſo kann ibnen der Maríd - Befóſtigunge zuſchuß von 2/2 Sgr. per Tag belaſſen werden, doch bod ſtene nur auf 2 rolder Tage. Einzelne zur Reſerve

eine Compagnie oder nur ein Commando ſich auf dem Marſde befindet. Werden daber l'andwehrartilleriſten im Bataillons. Stabsquartier eingefleidet und marſchi. ren in ein Detaſdement formirt unter einem Fübrer

bis zum Artillerieubungsplate, so ſind ſie zur Marſch,

entlaſſene Mannſdaften ſind hier nicht mit inbegriffen. VerpflegungStammmannſdaften berechtigt. Freiwillige, die zu dreijährigem Dienſte eintreten , baben keinen Anſpruch an Marſd befóſtigung auf dem Marſche bis zu dem ſelbſtgemablten Truppentheile.

Soldie

der fandwehr , welche

zu Commando's benubt werden , erhalten die Marſch

befóſtigung. Bezirks · Feldwebel und die zu ihrer Hülfe Die Armeegendarmen bezahlen aus dem Verpfles commandirten Stammmannſdhaften erhalten auf den zur gungszuſchuſſe , den ſie neben ihrem Solde und der Ausübung ihres Dienſtes nothwendigen Mårſchen nur Bictualienzulage bezieben , 5 Sgr. tåglidh an den Wirth. die Garniſons . Brodverpflegung. Pharmaceuten und

Marſchiren ſie durch das Ausland , so erfolgt die Zus

Civilårzte, die in Reſerve, oder fandwehrverpflichtung

růcrechnung ſpåter.

ſteben , erbalten die Brodportion während der lands

Búdienmacher und Militárbandwerfer , welde, wie wehrübungen , zu denen ſie einbeordert werden. idon bemerft, fid aus eigenen Mitteln verpflegen muſs ſen , werden jedoch beim Marich durch das Ausland init

Reſervemannſchaften , welche bei großen Uebungen zur Verftártung der Truppen einbeordert werden, erhals

5 Sgr. verpflegt, und ibnen dieſer Betrag bei ihrem ten auf dem Marſche zu ihrem Truppentheile feinerlei Ginfommen in Abzug gebracht.

Verpflegungsvergütung.

( Schluß folgt.)

Haben Offiziere auf Mårſden durch das Ausland Privatdiener bei rics, ſo werden dieſe wie Trainſoldaten

verpflegt, der Betrag aber ſpäter von dem Offizierss Li te ra t ut r . zu können, Um dieß mit leichtigkeit gehalt eingezogen. in Kriego w efens ; dritte Abtheis des múffen die Diener der Marſdroute als Trainſoldas Geſchichte ten angegeben, der Offizier und der Truppentheil, bei welchem derſelbe dient , genannt und in jeder Duits

lung ( Handbibliotbef für Offiziere 2c.), von Heinr. v. Brandt , f. preuß. Major. Verlag bei Herbig

in Berlin , 1835. ( Sdlu $ .) tung, die unterwegs ausgeſtellt wird, alles dieß genau bemerft ſein . IV. Abſchnitt. Fernere Ausbildung der Kriegos Was die landwehr betrifft, ſo haben die einberus funſt unter Karl V. und Franz I. Dieſe beiden Res

fenen beurlaubten Mannſdaften in der Regel keinen genten båtten eigentlich in umgekehrter Ordnung ſtehen

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rollen , denn es iſt zuerſt von den Franzoſen die Rede, Soldaten auch ebenſo große faſter zur Seite. Die nie. drigſte Habſudt und ein ſchmadvoller Egoismus waren Das Feuer der Infanterie muß damals schon ziems die vornehmſten Triebfedern ibrer Tbåtigfeit geworden ,

von denen jedoch nur wenig geſagt wird.

lich lebbaft geweſen ſein, denn S. 403 wird geſagt,

aber auch die Klippe, an welcher ihre Feldherren fohet,

daß ein Schüße in derſelben Zeit ſein Gewehr wieder rerten. Die deutſchen Kriegerſchaaren " im Solde der laden fonnte , in welder 6 Mann nach und nach ihre Niederlander glichen den ſpaniſchen in allen Stúden. Gewebre abfeuerten. Die Führung des Gefechts war Doch waren ſie es eigentlich , welche überal vor der einfach, zweckmäßig und bar viel Wehnlichkeit mit der

Riß treten mußten , und nur binter ibrem ſchůßenden

Gefechtsführung unſerer Zeit;, aber freilich nur in Rúden wurde es möglid , im laufe der Zeit eine Hinſicht auf die formellen Verhältniſſe, denn von der Nationalmiliz zu bilden, dieim laufe dieſes langer jeßigen Regelmäßigkeit und Práciſion war man damals Krieges, und durch eigentbůmliche Bodenverhältniffe noch weit entfernt. Die Orgelgeschüße ,,Spielereien" zu nennen , würde

begünſtigt, Beranlaſſung und Gelegenheit in Menge fanden , ſich zu einer ſehr geregelten bewaffneten Macht

Ref. Bedenfent tragen . Bei dem jebigen Standpuncte

zu conſtituiren. Hr. V. B. hat dieſen Gegenſtand auf genügende

1

des Geldigweſens bird freilich nicht leicht Iemand auf

den Gedanken fommen , dergleichen Geſcúße wieder in Weiſe ins Auge gefaßt und dargeſtellt, ſich aber vor. das leben zu rufen . Das Streben , dem Feinde ploße zugsweiſe mit den Unternehmungen in dieſem Kriege lich eine betråchtliche Anzahl Kugeln entgegenzuſdicen, beſchafftigt, worin er jedoch im Allgemeinen feine gros muß aber Jeder natürlich finden , und es darf uns nichtfen Fortſdritte der Kriegsfunſt erblickt. in Verwunderung leben, daß man damals nicht ſogleich VI. Abſchnitt. Fernere Entwicelung der Kriegø.

das einfachſte Mittel ergriff, nämlid Kartåtſchenbüchſen Funſt von (?) Heinrich II. biß auf Heinrich IV. Auch in

anfertigen ließ. Sind doch die beweglichen lettern auch dieſem Zeitraume ſind feine erheblichen Reformen im

viel ſpäteren Urſprungs, als die Budidruderkunſt. S. Striegoweſen bemerkbar, obſchon die kleinen Feuerwaffen geht es mit allen Erfindungen und Verbeſſerungen. Der zahlreicher in Gebrauch genommen werden. Man hatte Gebrauch der Kriegsrafeten und Granatfartåtſchen bat

bereits einen binlänglichen Vorrath von alten bewähr.

unzähligen Verſuchen unterlegen , bevor inan es darin

ten Seriegspractifen , und bediente ſich derſelben bald

zu einiger Sicherheit brachte. Wer ſteht uns aber dafür, mit mehr, bald mit weniger Einſicht und Berůdſichti. daß nicht in dieſer Stunde ein Artilleriſt, Pbyſifer oder

der Verhältniſſe. Den durchgreifenderen politiſchen Verhältniſſenim Chemifer das Geheimniß entdedt, jene Geſchoſſe mit der gung 17. Jahrhundert war es vorbehalten,

größten Genauigkeit an das Ziel zu bringen ? Gibtwohl auch dem " Heerweſen eine andere Geſtaltung zu geben, Der Streuungsregel eines Partåtschenſchuſſes hinlängliche und wir hoffen nächſtens, in Bezugnahme auf die ro Sicherheit für die beabſidrigte Wirkung ? Darin iſt noch eben erſchienene vierte Abtbeilung dieſes Geſchichismerts, gar viel zu verbeſſern . Wir dürfen alſo von den erſten ein Mebreres darüber zu berichten. Einſtweilen wollen

Verſuchen nicht fordern, was erſt viel ſpåter erreicht wir aber gegen den Hrn. Verfaſſer unſeren Dank aus, wurde , gleichwohl aber noch febr mangelbaft iſt.

ſprechen , daß er durch Benußung vieler, dem großen Zur Charakteriſtik der Operationen , Schlachten und Publicum nur ſelten zugånglicher, zum Theil auch wer

Belagerungen jener Zeit führt Hr. v. 8. Frundsberg8 nig bekannter ålterer Schriften , über das Kriegeweſen Erpedition nach Italien , die Schlacht bei Ceriſolles, das der Vorzeit manch neues Licht verbreitet und Anſichten , Gefecht bei Renti, Schårtlins Erpediron nach Füßen , welche rebr leitht zu Vorurtheilen führen können, faftiſch die Ereigniſſe bei Nördlingen , die Schlacht bei Müble widerlegthat. berg sc. an, deren Daritellung meiſt gut zu nennen iſt, und ein ſorgfältiges Quellenſtudium vermuthen läßt.

Von den diſciplinariſchen Verhältniſſen dieſer Per riode entwirft hr. v. 8. fein freundliches Bild. Die Deutſchen und Franzoſen, nebſt den mit ihnen fåmpfens

Karte von dem Großherzogthum Hellen, in das trigonometrijde Neß der allgemeinen Landesvermeſſung aufgenommen von dem großherzogl. heltiſchen Generalſtabe. Maßſtab '/30000 Lithographirt von C. Kling.

ben Völfern , wetteiferten noch in Raub , Plünderung Von dieſem Werke ſind abermals zwei Blätter erſchienen, die Sectionen Großenlinden, von Capitain Roth, und Fauers gere Zeit aus, ſo waren aud Meutereien nicht ſelten, badh, don Secondlieutenaní Mcog gezeichnet.

und muthwilliger Brandſtiftung. Blieb der Sold låns movon S. 589 u.f. mehrere Beiſpiele angeführt werden. V. Abſchnitt. Der niederländiſche Befreiungsfrieg

Berichtigungen .

bis zum Anfange des 17. Jabrbunderts . Herzog Alba '

im Kriege abgebårtete und derhårtete Banden treten hier gegen eine improviſirte Volfsbewaffnung auf, und múffen nach langem und bartnådigem Rampfe unterlies

S. 15 3. 20. 0. l. practiſden ft. practiſde

gen. Man bat bierin den Beweis finden wollen , daß

S. 38 Z. 32 v. 0. l. des 7ten u. Sten ft. das 7te , u. Ste

fein ſtehendes Heer einer Bolføbewaffnung mit Erfolg

S. 23 3. 11 0. 0. 1. melior #

mclius

S. 24 3. 18 v. 0. l. geſchoſſene ft. geſchoſſenen S. 31 3. 23 v. 0. l. verfallen ft. zerfallen S. 40 3. 11 D. 0. I, worden ft. werden

S. S. S. S.

47 48 61 64

3. 3. 3. 3.

chaotiſden ft. chartiſden folchen ft. ſoldem bezeichnend ft . bezeichnes morden ft. werden Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt .

die Spiße bieten fónne ; aber nichts iſt , oberflächlich

betrachtet, ungereimter als dieſe Bebauptung. Im ſpas niſchen Heere ſtanden den friegeriſchen Tugenden der

2 10 36 5

v. 0. d. o . d. 0. 0. 0.

l. I. I, l.

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ES

Samſtag,

Nr . 16 .

24. Febr. 1839.

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i in 17 13:17

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Sito

2013

Allgemeine Militar - Zeitung. Zuſammenſtellung

aller in der preußiſchen Armee geltenden Beſtimmungen über Naturalverpflegung derTruppen im Frieden . (Si u . )

ertraordináren Ruhetage aber nicht ſtatthaft. Ift bet dem diefeFeite Abmarſche feine eines Rüdlicht Commando's Erſagmannſchaftent genommen auf , ſondern ein beſtimmter Lag des Eintreffens befohlen worden , ſo fallen die Feſttage ebenfalls weg. Was die Ratholifett

Für die Verpflegung marſcirender Erfaßmannſchaft betrifft , ſo wird nur dann wegen des Frohnleid nama ten ( Recruten) gelten folgende Beſtimmungen : Werden tages Rådſidt genommen , wenn der ganze Transport

die Erſaßmannſchaften , welche im Serbſt einberufen oder doch die entſchiedene Mehrzabl deſſelben aus Kaibos

worden ſind, nach ihrer Aushebung und Bereidigung fifen beſteht. Auf Mårſchen durch das Ausland wird auf kurze Zeit wieder entlaſſen , um ſpåter in größere überhaupt gar nicht auf außerordentliche Rubetage vereinigt abgeführt zuwerden, fo erhalten gerückſichtigt. Transporte t

fie bei der Wiedergeſtellung auf die Lage des Marſdes von dem Kreisverſammlungsorte, aus welchem ſie beur. laubt werden, bis einſchlieilid den Tag,068 Eintreffend am Sammelplaße, ſowie auch für jeden Tag des låns, geren Aufenthalts daſelbſt, das Brodgeld mit 1 Sgr. 3 Pf. täglich. Dieß gilt auch für den 31ten eines Mos nats. Zieben ſie dagegen den Empfang des Brodes in Natura an ſolchen Orten vor, wo Garniſonbådereiert

Für den Tag des Eintreffens bei ihrem Truppenthei

erhalten die Erfagmannſdaften nur dann Marſdefd ſtigung durch die Quartiergeber, wenn die Einquarties rung wirklich bei den Bürgern erfolgt. Stommen die Erſaßmannſchaften aber gleid in Kaſernen oder andere Militärgebäude und hat der Truppentheil, bei dem ſie eintreten , eigene Speiſeanſtalten , ſo werden ſie aus dieſen befóſtigt und für den Tag des Eintreffens dann

beſtehen, so ſteht es ihnen frei, ſich Brod geben zu laſı nur das Brodgeld gewährt. Für Garderecruten gilt fen. Werben die Erſaßmannſchaften aber vom Herbſte

dieß indeflen nidt. Dieſe erbalten aud am Lage des

bis zum nächſten Frühjahre vorläufig wieder entlaffert Éintreffens in Berlin noch Marſhbefdſtigung: der A6, und geben unvereidigt zu ihrem Wobnorte zurúd ," ro marſch von Berlin nad Potsdam und Spandau, wenn beginnt die Brodverpflegung erſt den nächſten Tag nach

die Eintbeilung geſchehen iſt, wird den Recruten als

neuer Marſo gerechnet. der im Frühjahre ſtattfindenben Bereidigung. Erſaß, ein Solche Recruten , welche nicht gleich bei der großen pflichtige, welche an die Geſtellungsorte zur Reſerve beordert werden, haben Anſpruch auf Brodverpflegung Erſabgeſtellung , ſondern erſt ſpåter eingeſtellt werden , vom Geſtellungsorte ab , in ſo fern ſie nämlid zur was häufig der Fall für reclamirte, alb untauglich bes Aushebung gelangen und zur Einſtellung auf den fundene und zurůdgeſtellte Individuen iſt, empfangett Transport gegeben werden . außer dem Brodgeld auch noch den Marſch befóſtigungos

Auf dem Marſche wird demRecruten für die Marſch . zuſchuß von 2 %, Sgr. , da ſie ohne eigenes Verſchulden Verpflegung 1 Sgr. 3 Pf. tåglich von der Lobnung und

mit einer Marſchroute unmittelbar an den betreffenden Truppentheil abgeſendet werden. Dieſe Verpflegung fångt Recrutentransporte fónnen , wenn ſie auf die beiden aber nicht eher an, bis ſie wirflich als dienſibrauchbar

Bictualienzulage abgezogen .

Tage der hohen Kirchenfeſte Weihnachten , Oſtern und von einer Militärbehörde übernommen worden ſind. Pfingſten, ſowie auf den Charfreitag, den Bußtag, den

Himmelfahrtstag, den Tag des Gedächtniſſes der Ver. ſtorbenen und für Katholifen auf den Frohnleichnams, tag treffen , zur Abhaltung des Gottesdienſtes liegen bleiben , und werden die dadurch entſtehenden ertraor.

Unſidere Rantonniſten und ſolche Recruten , welche den Truppen wegen Brodloſigkeit überwieſen werden, erhalten während der Zeit der Ueberweiſung nur die Brodportion, wie ſie der Truppentheil empfängt , dem ſie zugetheilt ſind. Auf dem Transport zu demſelbert

dinären Ruhetage als gewöhnliche gerechnet, alſo aud) werden ſie indeffen wie alle übrigen Erſaßmannſchaftert die Verpflegung fortgegeben; dieß gilt aber nur für den behandelt. Dieß gilt auch für diejenigen Eingeſtellten ,

Hinmarſd , beim Rickmarſch des Commando's ſind dieſe welche verdächtig ſind , fünſtliche Üebel an rich erzeugt

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zu haben, und daher einem Truppenthelle zur Beobachs ebenſo verpflegt, wie die auf Requiſition der Civilber tung und Heilung übergeben werden . Wird ein Recrut hörden abcommandirten Truppen. aber erſt bei dem Truppentheit als unbrauchbar erfannt,

Die zum Transport Bon Civilverbrechern comman .

in dem er dienen ſoll, ſo wird er bei der Entlaſſung bis dirten Militårs erhalten nur von den Civilfonds einen

in dieHeimathwie alle entlaſſenen Reſervemannſdyaften Zuſchuß von 5 Sgr. täglich, fonſt iſt nur die gewohns verpflegt. Auch die von den Straffectionen entlaſſenen Leute geboren in dieſe Rathegorie. Es kommen Fälle yor, wo Feldwebel, Unteroffiziere und Gemeine zur Probe bei Civilbehörden commandirt werden. Sie erhalten , wenn das Civileinkommen bei

liche militariſche Garniſonverpflegung geſtattet. Was die Offizierburſchen betrifft, ſo ſteht im Allges meinen ber Grundſaß feſt, daß jeder Offizier, der nicht mit einem Commando, ſondern nur für ſeine Perſon auswärts commandirt iſt , für das Fortfommen ſeines

einem Gemeinen 50 , bei einem Unteroffizier 72 , bei Burſchen ſelbſt ſorgen muß, ſo daß alſo kein Anſpruc einem Feldwebel, Wachtmeiſter oder Unterchirurgen auf Marſchverpflegung ſtattfindet. Indeſſen fann aus. aber die Summe von 100 Thlr. jährlich nicht erreicht, nahmsweiſe ſolchem Offizierburſden eine Marſdroute einen Zuſduß bis zur Höhe dieſer Summe aus dem mit Marſchbekoſtigung ertheilt werden, wenn der Offis offen behaltenen Trattament.

zier aus ökonomiſchen Gründen eß verlangt und

Die Verpflegung auf dem Hin, oder Rüdmarſche zu ein Atteſt feines Diviſionscommandeurs deßhalb bei. dieſem Probe - Civildienſtverhältniffe regulirt ſichnach bringt. Jedenfalls muß der ſo verpflegte Offizierburſche aber zur etatsmäßigen, fchon in Verpflegung ſtehenden folgenden Beſtimmungen : 3 3071 1) Auf der Hinreiſe empfangen die genannten Per Mannſchaft geboren. Offiziere, welche zur Kriegsſchule commandirt wers fonen , wenn mehr als 20 Meilen zurückzulegen ſind, neben der freien Poſt nur bie Garniſon Brodportion den , fónnen für ihre Burſchen auf eine Marſchronte

mit 6 Pf. täglich beträgt die Reife unter 20 Meilen, fo wird die freie Poſt nicht gemåbrt und die gewohny ein.So bila makao licheMarſdverpflegungtritt 2) Haben folche Perſonen die verſuchte Probe nicht beſtanden und werben ihren Truppen zurückgeſchickt, ſo

mit Beköſtigung,antragen , oder wenn ſie es vorziehen, die Burſchen bei ſich zu behalten , den balben Koſtene derordinaren Poſt vergütet erhalten .Daſſelbe betrag gilt für die Reiſen , welche dieſe Offiziere wåhrend der Ferien zu ihren Truppentheilen machen . Kehrt der

erhalten Feldwebel, Wachtmeiſter und Oberfeuerwerker. Burſche wegen ſeiner Entlaſſung zur Reſerve, aber frůs neben der freien Port, die ihnen ohne Rückſicht auf die ber zu ſeinem Truppentheile zurück, als das Commando Entfernung gewährt wird, ebenfalls nur die Garniſon , des Offiziers beendet iſt, ſotritt die Marſdbefóſtigung Poſkoſten fallen aber unbedingtweg . , Brodportion oberdie Bergütungdafür. Unter offiziere ein diebalben

. Die etatemáßigen Burdenaller einzelu cominans undGemeinemachen den Marfd zuFuß underhalten dirten Offiziere , welche das erwähnte Atteſt nicht bei,. Et pflegung.than Marſchver 91 3) Werden die Leute auf ihren eigenen Antrag zu: bringen ,erhalten aufdem Marſche nur die Garniſon , riţgeſchickt, ſo habenſie weder auf Reiſevergütung Brodportion , alſo 1 %,Pfundoder 6 Pf.Geld . Dieg noch auf Marſchverpflegung Anſpruch,Yondernerhalten geſchieht auch am Commandoorte ſelbſt. Dagegenerbal. nur 6 Pf. tåglich .

doo

ten die Burſchen der zu topographiſchen Vermeſſungen

6. Werden Truppencommando's auf Requiſition der commandirtenDfiziere wäbrend der Dauer des Com . Civilbehörden geſtellt , ſo erhaltensie ſowohl auf dem mando's außerhalb ihres Standquartiers 1 Sgr. 3 Pf. Brodgeld. der Burſchen beurlaubter für Hin , als auf dem Rücmarſche die Marſchverpflegung. dieDauer Abweſenheit Garniſonerhalten aus derOffiziere ,einſdließe Am fritt die gewöhnlichezuVerpflegung ein. Beſtimmungsorte Sind esallgemeine landeszwede, denen die lich derMarſchtage nur 6 Pf. tåglich. Siehen ſie es Commando's beſtimmt ſind, ſowerdendie Mehrføſten vor, das Brod in Natura zu empfangen , ſo fanndieg,

der Marſch undBrodverpflegung von Militárfonde nur geſchehen, wo fónigl. Båckereien vorhanden ſind. åbernoinmen . Sit es dagegen im Intereſſe einzelner Beurlaubte Mannſchaften vom Feldwebel abwärts Perſonen, Communen oder eines Civils Verwaltungs , baben, wenn ſie mit ganzem Gebalte beurlaubt werben , fondo , ſo baben dieſe die Koſten zu tragen .

weder auf Marſdverpflegung noch auf das Broogeld

Für das Commandozur Berſtårtung des Forſtſchußes gelten folgende Vorſgriften: Sind die Commando's nur zur Unterſtüßung der Forſtbeamten beſtimmt, ſo erbålt der Mann auf dem Marſche von der Garniſon bis zum Beſtimmungsorte und zurüc 10 Sgr . täglich, dagegen fåät Quartier und Marſoverpflegung fort. Am Orte

Anſprud , ſolange der úrlaub dauert. Tritt der Golbat die Beurlaubung nach dem Brodempfangstage an , ſo wird ihm das verabreichte Brod gelaſſen und die Erſpar rung beginnt erſt mit dem nådſlen Brodempfangstage. Die für die Wintermonate beurlaubten Mannſoaf

ten haben dieſelben Anſprüche mit den zur Reſerve

ſelbſt empfangen ſie ein Wohnlokal und eine Zulage entlaſſenen Soldaten. aus dem Civilfonds , dagegen aus dem Militárfonds Bereits verurtheilte Militararreſtaten ſind auf dem Transporte von der gewöhnlichen Marfa bekoſtigung nur die leichte Brodportion.

Bleiben die Truppen aber verſammelt und werden durch die Quartiergeber ganz ausgeſchloſſen und erbal. von dem Eruppenbefehlshaber nad militäriſchen Diss ten ein für allemal nur 2 '/, Sgr. tåglich , wovon ſie

pofitionen zur Aufrechthaltung der geſeblichen Ordnung ihr Brod an Orten, wo fonigl. Militärbådereien ſind, und Sicherheit einer Provinz verwendet, ſo werden ſie für 2 '/2 Sgr. faufen fönnen.

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Berden unbemittelte Pandwehrmänner unter Escorte vor allem nothig ; den erſteren muß man weniger Zuſas

alsmit Hoffnungen entgegenkommen ,der zur Erleidung einer Arreftſtrafe beim fandwehrbatailo gen machen, lettere muß man ſich auf das ausgedehntrſte bedienen .

lonsſtabe eingezogen , ſo erbalten ſie ebenfalls tåglid

2%, Sgr. Steden ſie ſich ſelbſt, ſo müſſen ſie ſich aus Noch in Unterſuchung begriffene Arreſtaten , zu tenenauch Deferteure und aufdemMarfche entſprun.

eigenen Mitteln verpflegen.

Waffenebre und Zuverſicht in die eigene Kraft, in die Gaben des Feldherrn, in die Berudſichtigung der Res

gierung ſind unerläßliche Hebel. Kann man den Rries nicht zum Intereſſedes Heeres machen, ſoiſt bir balbe

gene Recruten gehören, wenn ſie noch nicht verurtheilt Kraft deſſelben gëlåbmt. Die tömiſchen Heere, die untei find, erhalten , neben dem Soide die Dictualtenzulage den Konſuln immer ſiegten, wurden unier den Decems und 2 Pfb. Brod, oder das Brodgeld bon 1 Sgr. 3 Pf. viren immer gelolagen, weil ſie dört får das Dater, per Lag, dagegen findet feine Marfd befóſtigung ſtatt. länd, bier für Privatvortheile eines Einzelnen zu ſtreiten

Individuen , welche zur Ablegung eines Eramens glaubtén. - Gerechtigkeit, Strenge und Sparſamkeit in

bierzu von ihrem Truppentheile abweſend ſind, ebenſo die zum BelobnungfindebenTofiber wirkende Mittel, Unterrichte in der Forſtakademie commandirten leute Aufmerkſamkeit auf Verdienſt, güten willen und Lalent. des Garde - Jägerbataillons können nur 15 Sgr. monat. Id glaubenicht, daß man burde den Stoď Begeifterung erzeugt. Religion war zu allen Zeiten ein ungeheuerer

lid für Brod liquidiren.

InKantonnirungen erhält der Soldat nichts als Hebelgewefen ; in unſerett Tagen kann er noe von der ſomere Brodportion . Finden aber großemVortheil ſein , aber manmuß mitdeflenGer ſtatt leichtendie außerordentl ſelbſt iche Zuſammenziebungen außerhalb der Gar: braudvorſigtig umgeben, utmſeinerSade nidtfelbft zů Toaden .

niſon statt, ro fann ein Anfauf der bendibigten febens. mittel im Ganzen ſtattfinden , die, um Zbeuerung oder

Die wichtigſten Perſonen, ſobald es fid um Einwir.

Mangelzuverbåten , nad folgenden 2 Portionsſåpen fung auf die moraliſde Kraft der Truppen bandelt, gegen einen Goldabzugden Mannſdaften überlaffent find dieOberſten der verſdiebenen Rdrper; ihre Wabi iſt eine der wichtigſten und ſowierigſten Aufgaben . Sie Gewalt befleidet ſein , muffen 1 ) Bei geråumigen, weit auseinander liegenden Ran. denn ſiemitſindGlanz Truppen ammitnådſten den umgeben, ; das Ziel ihrer

werden können.

sonnirungen nebender Brodportion von 2 Pib.die kleine Hoffnung, die Vertreter derRegierungfelbſt; ſie ſtepen Victualienportion von / Pft. Fleiſd ( 8 °/4 fotb.) An zwiſchen dem gemeinen Manne und dem Staate; über Gemüſe6 fotb Reiß oder 8 Potb Graupen und Grüße dieſe Höhe reichtfein Bliddes erſteren mehr. Die Ges eder 16 foib Hülſenfrüchte oder %. Mege Kartoffeln, neraleFind den Truppen ſchon zu ferne; ihre Vorzüge 120 Duart Brantwein und 2 foth Salg. Detabzug wie ihre Edwichert wirfen winig auf ſie ein ; nicht ſo

cafür beträgt bod ſtens 1 Sgr. 10 Pf. ,wodie Dice der Oberſt. Das beſte Regiment wird durdeinen nad . qualienzulage 15 Sgr. beträgt, wo ſie aber nur 12° /2 jaftigen oder ungerechten Oberſt in furzer Zeit verdors Sgr. betrågt, 1 Sgr. 9 Pf.

2) Bei engeren Kantonirungen, in fagern und Bio vouafs, die größere oder ertraordináre Victualienportion bei 2 Pfd. Brod tåglich zu tem Eaße von '72 Pfo. ( 17 %, fotb ) Fleiſch . An Ocmiſe ' /4 Pro. Reis oder Pro . Graupen und Grüße oder '/, Pró. Hülſenfrüchte

ben , das ſchlechteſte duro einen tůchtigen Mann auf

dieſem Plaße in kurzer Zeit geboben. Der Feldberr , der Oberſt, die Capitaine. Tind , was die moraliſche Kraft des Heeres betrifft, die bedeutendſten Perſonen. Allen muß das Gefeß gemein ſein , ſich viel bei den Truppen ſeben zu laſſen, nię ohne Würde zu erſcheinen, die Heiz

oder ? ], Meßen Karteffeln, / 19 Quart Brantwein, 2 foth ligkeitdes Dienſtes auf der Stirne zu tragen , um eine Salz. Für dieſe Portion beträgt der Abzug 1 Sgr. 3 Pf. findliche Hingebung rid erwerben zu können. 16

per Mann und Zag.

Sid (dlagen als Mann , muß, fdrinbar wenigs Was die beſtebenden Vorſchriften für Verpflegung ftens , für das bódſte Verdienſt gelten , denn es iſt ein der Cavalerie betrifft, ſo werden wir in einem ſpåteren Allgemeines, pon Jedermann erwerbbares. Michts aber Auflage darauf zurücfommen. ſpannt mebr ab , erzeugt webr Reibung und Unwillen ,

Aphorismen über die Kriegskunſt. ( Bon Ritter Proteich u, Often . ) ucber die Mittel , Soldatent zu begeiſterti.

als fide , was man aud thue , ausgerdloffen zu ſeben , Pob und Ruhm zu erwerben . Die Anmaßung der Dffis ziere, welde fich über ihres Gleichen weit erbaben bún. ten , weil eines in der Begleitung mitreiten dürfen undſieTråger ſeiner Befehle ſind,Generals muß daber ſtreng

Das riderſte und fraftigſte Mittel, Soldaten mit beſeitigt werden, und es ſet eine der vorzüglidſten Fort Begeiſterung in Kampf und Schlacht zu führen und derungen an den Generalſtab , daß er beldeiden Tete über Beſchwerden und Entbehrungen triumphiren zu damit er nicht die Wirkung und Würde durch belets machen , iſt ohne Zweifel der Sieg und befſen Benußung. digende Eitelkeit verliere , und den guten Willen der

La man aber die Begeiſterung oft geradezu als wir. Mehrzahl durch anmaßenden Stolz erbrúde. Viele mis ſo iſt es vortheilhaft, die Nebenbebel anzuwenden, welche laritåt des Befehlsbabers bereiten die Begeiſterung vor, dieſe gewünſchte Spannung bervorbringen . Kenntniß die Nationalitåt des Krieges bringt ſie zum Ausbrude, ter Nationalwinſbe und Nationalvorurtheile iſt hierzu der Sieg zur Vollendung .

fende Kraft zu Erreichung eines erſten Sieges braudt, litáriſche Ferie, ausgezeichnete Bebandlung und Popúc

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Das sítreichilde Heer im J. 1819 , bas preußiide die Maft der Perſer brad , zihlte er eben 26 Jahre ; im F. 1813 , das franzöſiſce in I. 1814 haben eine als Athen den herrlichen Ulcibiades zu ſeinem Feldherrn bove Begeiſterung bewieſen . Der Erzherzog Karl mar ernannt, batte er 39 Jahre noch nicht erreicht; als der Minn, um ſie bei dem erſten bervorzubringen, und Leonidas bei Lhermopyle fiel, war er Jingling von

man fann ſagen , daß ſie nur von ihm ausging; rein ritterliches Benebanen , rein Ruf als Feldherr, ſeine Leuts. ſeligkeit, ſeine Muth, ſeine Geburt endlich mußten dieſe Begeiſterung hervorbringen, da es ihm gelungen war, den frieg als Volfsfrieg anſehen zu machen. Bei den Preußen war dieß derſelbe Fad ; lang gefühlte Staheln batten das Dole emporgeriſſen, es war ein Kampf der

21 Jabren. A18 Syla den großen Pompejus mit dem Titel Imperator begrüßte, war dieſer 23 Jahre. A18 Scipio Afrifanus, Hannibals Beſieger, als Profonſul in Spanien die Macht der Karthager brach , batte er noch kaum einige 20 Jahre. Theoderich, der Beſieger Dboafers, welcher ſeinerſeits Rom beſiegt und das abendlandiſfe Reich über den Haufen geworfen batte,

Rude bei dieſer, ein Kampf der Verzweiflung bei der

führte rchon vor ſeinem 20. Jahre das Heer ſeines Vas

Regierung. Bei den Franzoſen endlich mußte dem Felds berrn dieſer Geiſt der Verehrung entgegenkommen, der bundert Siege und großes Unglüd nothwendig erzeug. ten : das Heer hatte die Shinado entwohnter Nieder. lagen zu råden und den Beweis zu liefern , daß die . Natur , nicht das Swert ſie beſiegt; die Begeiſterung der Franzoſen war Folge militariſchen Ehrgefühls und der Unbånglichkeit für den Führer; ſie machte ihnen der Lob leidt; auf den Feldern von Waterloo nicht gefallen zu ſein , iſt ießt noch in den Herzen aller Stries ger, welche jette Schlacht mitfochten, der großte Shmerz.'

ters. Der ſchredliche Eroberer Aſiens, Dichingis :Chan, führte in ſeinem Lyten ſeine treuen Stamme zum Rampfe gegen diejenigen , die ihn verriethen . Der furætbare Mahomet zertrat das griechiſche Raiſerthum in ſeinem 24. Jahre. U18 Türenne den Marſhallsſtab zur Beloh, nung ſeiner Verdienſte erhielt, zählte er eben 33 Jahre. Prinz Eugen zählte in der Shaft von Mohacz 24 Jabre; als Guſtav Adolph, der Scdpfer der neuen Striegsfunſt , bei Lügen fiel, hatte er 39 Jahre. 118 Karl XlI. mit ſeinen 809 ) Shieden die 85,003 Ruſſen bei Narva ſchlug, war er Jüngling yon 18 Jahren ;

Bei allen dieſen Heereit war der gemeine Mann und

Friedrich II. erdifrete die Bahn ſeiner Siege am Lage

2

der untergeordnete Offizier am meiſten von der Begeis von Mollwiß mit dem 29. Jahre ; der Erzherzog Karl ſterung ergriffen ; die böheren Difigtere der Deſtreicher

zábíte 25 Sabre, da er die Heere Mureaus und Tours

blieben großentheils kalt, weil ihre Intereſſen verſchies dett; die boberen Offiziere der Franzoſen verhandelten idon mit dem fünftigen Herrſcher ; die höheren Offiziere der Preußen theilten meiſt die Begeiſterung der Mindern. Ueber die Sabre des Feldherrn.

dans aus Bayern über den Rhein warf.

Die Geſchichte zeigt uns beinahe keinBeiſpiel,daß, bei ſonſt åbnlidenVerhältniſſen, ein junger Feldherr von einem alten beſiegt worden ſei. Dieſergeſchichtliche Beleg iſt wichtig , und man rollte meinen , er verdiene Berudſichtigung;; die Lebren der Geſchichte baben jedoch ganz vorzüglich das Schidial, daß ſie umſonſt gegeben

Die Alten haben den Mars nicht als Greis barge .

ſtellt,ſondern in jugendlicher Kraft . Die Jugend fann leichter irren als das Alter, aber ſie rettet fich fanel ler, ſie findet, ſie geroinnt; im Kriege iſt Sihnheit und Wagniß beinahe immer glüdlider als Vorſicht; mar

mdhte " ragen : der Krieg muß errathen werden , nicht erlernt. Wer mit gemdhnlichen Mitteln auslangen wiu, meffe ſich fid nie mit der Jugend ; der wie Rom Serieg fühs ren will , muß , wie jenter Balerius Corvus , deit mant in ſeinem 23. Jabre zumRonſulernannte und andie SpißedesHeeres ſtellte, ſagen : das Konſulat iſtdem

ſind. Dagegen findet man beinabe immer, daß iunge Berdienſte gegeben , nicht den Jahren . Feldherrn Månner von Erfahrung und Jahren um ſich Sebr richtig iſt, was in dieſer Beziehung Machiavell der Erfolg der Erfahrung und des Wiffens , als viel, ſagt : ,, wählt man einen Jüngling, lo inuß er durch mehr einer Energie, welde nur der Fugend eigen. Da,. irgend etwas Ausgezeichnetes ſich dieſer Wahl wirdig gegen roll die Anlage eines Planes Erfahrung und gemadt baben " , alſo hat man auf jeden Fall, wenigs Wiſſen zu Ratbe ziehen . Zu allem , was berathen wers ſtens der Meinung nach, Ausgezeid neies an der Spiße ;

batten. Beides iſt erfrårlido ; der Sieg iſt weit feltener

dieſe Meinung aber gilt viel. Bei Alten führt die Ges

Sen fannt , wird daber bas Alter vorzuziehen ſeint; zu allem , was gethan werden muß ,die Jugend.Diegroße wohnheitzur Wahl, öder frühere Verdienſte, aufKråf: ten Feldberrn , welche die Geſchichte teant, Alerander, ten beruhend , die dann vielleicht liton erloſchen ſind.

Cafar, Napoleon, haben als Jünglinge ihre grdßten Die Umſicht des Alters iſt, wenn ſie viele Vortheile Zbaten getban. Álb der macedoniſche Beld zur Erobes gewährt, auch großer Nahtheile Matter. Sie erzeugt rung von Aſien audiog , zählte er 22 Jahre; als dem

jentes Aufmerken auf des Gegners Handlungeit , das ng ; ſie verwandelt bent

zur Unterordnu ausartet Rómer der Befehl über die Flotte gegeben wurde, wos bis Angriff der Coat nach in eine Bertheidigung, and aibt das faum er batte mit Mitylene belagert werden ſollte , den Vortheil des erſten Wirfens aus der Hand. DAS 21. Jahr erreicht; als Napoleon zum franzöſ. Oberfeld , berrn in Italien ernannt wurde und den außerordent: Glúc Glůæ folit der Jugend; Glück im Kriege aber iſt ein

lichen Feldzugvom Jahre 1795 tbat, zählte er gerade gewiſſes Ecrathea des Zeitpunctes für jede Handlung, 23.Fabre. Es iſt ſchwer gegen dieſes Triumvirat fits das in einer pfeilionellen Bewegung des geiſtigen Aus: mit Erfolg aufzulehnen ! AB Themiſtokles bei Salamis ges feinen Urſprung bat. Redigirt unter Berantir ortlichkeit der Verlagsbandlung : E. W. { este in Dariniadt und in deſſen Oifigin gedrudt

Mittwoch ,

Nr . 17 .

27. Febr. 1839.99

Allgemeine Militár - Zeitung. Fr Anfrei o.

verſeßt. Unter Jenem befehligt Generalmajor Hart an

Der Oberſtlieutenant Clerc vom 4. Huſarenregis der Stelle des 1837 verſtorbenen Generals Stoder

ment hat einen neuen Zaum für die Cavalerie entdeckt, die erſte, Generalmajor Ban limburg.Stirum an ber einfacher, dem Maule des Pferdes paßlicher und der Stelle des 1838 verſtorbenen General Sprenger wohlfeiler iſt, als der bis jeßt gebräuchliche. Die Cos ' die zweite Brigade. Die Reſervediviſion commandirt mité der Cavalerie bat die Erfindung einſtimmig gebils' Generalmajor Knoßer. Dieſe leßte Diviſion zählte ligt und entſchieden , daß derſelbe künftighin bei allen franzöſiſchen Cavalerieregimentern eingeführt werde.

1832 drei Brigaden, die beinabe auschließend aus Bürs gergarden beſtanden. Sie iſt ſeit Entlaſſung des erſten

(Worin dieſe Verbeſſerung des Gezäumes beſtehe , iſt Aufgebotes der Schuttereien in ihre Heimath nur nodi nicht nåber angegeben . )

auf dem Papiere vorhanden. Auch haben jüngſt einige

Verånderungen bei der Vertheilung der bolåndiſchen Holland.

Infanterie in Diviſionen ſtattgefunden .

Die Truppen

Die Emancipation theilt folgende Angaben über des Herzogs Bernhard haben den Namen eines Beob. die honåndiſche Armee mit : ,,Seit beinabe einem Jahre' achtungscorps angenommen ; doch iſt es wahrſcheinlich ,

ſind große Veränderungen in dem höchſten Perſonale daß die obige Organiſation von Neuem angenommen des bouảndiſchen Heeres vor ſich gegangen. Die Infans werden wird, wenn die bodåndiſche Armee auf denſels ferie zählt unter ihren Anführern nur zwei Generale, ben Fuß hergeſtellt wird wie 1832. – Die bodåndiſche -

welche ſie im Auguſt 1831 und während der Belagerung

Cavalerie iſt in zwei Brigaden getheilt. Die erſte ber

Antwerpens befehligten ; dieſe beiden Generale ſind der greift die ſchwere Savalerie und die der finie und wird Herzog Bernhard von Sachſen . Weimar und vom Generalmajor porron , einem Belgier von Geburt, Ban Seen. Die anderen Generale, welche zu jener befehligt. Seine Brigade beſteht aus drei Küraſierregis Zeit rich an der Spiße der Infanteriediviſionen und mentern, einem Lanzierregim im Ganzen 18 Schwa. Brigaden im Felde befunden haben, ſind geſtorben oder dronen . Die zweite Brigadeent,ſteht unter dem Befehle

baben ihre Entlaſſung genommen. Die gegenwårtigen des Generalmajors Boréel, der in Bruſſel vor 1830 Huſarenregi

Chefs der vier Infanteriediviſionen , welche zur activen

das dort liegende

ment befebligte. Er gilt

Armee gehören , ſind folgende : Die erſte Diviſion ben : für feinen Adler unter ſeinen Waffenbrüdern, aber er

fehligt Generadieutenant van Geen ;unter ihm como

ſteht gut bei Hofe, und dann begünſtigte ihn während

mandirt der älteſte Sohn des Prinzen von Oranien die des Feldzugo 1833 das Glud. Im Augenblice,wo die

erſte Brigade, welcher den zum Befehlshaber der in Maadarmee Haffelt råumte,wurde er von dem Prinzen Seeland ſtehenden Truppen ernannten Generalmajor, von Oranien beauftragt, mit zwei Regimentern leichter Sdurmanu erreßt; ihm iſt der Generalmajor Bar gelaar beigegeben . Die zweite Brigade commandirt Generalmajor Klerd , der noch vor einem Jahr Oberſt des Grenadierregiments war ; er hat im Commando den General Favauge erſeßt, ber jeßt an der Spiße der dritten Diviſion ſteht. Der Befehlshaber der zweiten Diviſion iſt der Herzog Bernbard von Sachſens Weimar. Unter ihm befehligt die erſte Brigade Gene

Dragoner und einer Batterie berittener Artillerie durdy dieſe Stadt zu bringen. Das Feuer dieſer Batterie brachte zuerſt die Arrièregarde der Maadarmee in Ver wirrung; aber die Niederlage der Belgier wäre noch viel enſcheidender geweſen , wenn General Boreel ride entſchloſſener zeigte und aus den errungenen Vortheilen Nußen gezogen båtte. Die Brigade des Generals Bor reel ſteht auf Vorpoſten ; die des Generals Poſſon nimmt

ralmajor v. Duynen , welder den zum Militargouvers die zweite linie ein und dient zur Reſerve. Die leichten neur Gelderns ernannten General Destombes erſeßt. An der Spige der zweiten Brigade ſteht Generalmajor V. Quadt, der den General Bagelaar erlebt hat. Die dritte Diviſion ſieht, wie ſchon erwähnt, den General. major Favauge an ihrer Spige; ihr früherer Commans dant, Generallieutenant Meyer , wurde in Ruheſtand

Dragoner ſtehen auf dem rechten Flügel der Hollander , die Huſaren auf dem linken. Im öſtlichen Theile Nord. brabants , der in ſeiner Ausdehnung mit der Maas gleidlauft, gibt es wenig Cayalerie; die Vorpoſten ſind dort im Allgemeinen durch Fußvolt belegt. "

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Aphorismen über die Kriegsfunft.

je großerer Feldherr er iſt, deſto unverſtandener wird er der Regel nade von ſeinen Untergeordneten bleiben .

( Bon Ritter Proteído 1. Dent. )

Wenn die Berhältniſſe to find , daß eine Vertbeidi gung möglich, fo ift obiedieß fein Zweifel, daß ſie zu

Ueber die Capitulationen ganzer Heeres abtbeilungen.

geldbeben habe. Wie aber , wenn fle den Fübrer wirf. Napoleon bringt bei Gelegenheit, da er über die lid unmöglichſcheint, wie dieß jedesmal dort der Fall Gefangengebung des Finf den Gorpe bei Maren ( 20. war, wo die Fübrer nidt als Derråber bandeltene C

Ditbr. 1759 ) ſpridt, die Frage zum Vorſchein : ,, Be. Wenn Hunger, Froſt, Mangel an Mitteln und Waffen,

redtigen die Geſeße und die Grundfäße Defjelben einen General, ſeinen Soldaten zu befeblen , die Waffen zu ſtreden und ſich gefangen zu geben ? " Sobald diere Frage auf die Befaßung einer Feitang angewendet wird, unterliegt ihre Beantwortung, To ſcheintes, feinem

Zuſtand der Truppen, Ueberzahl der Feinde den Kampf nur in ein unnůßes Würgen umwandeln würde? Wenn

endlich die Verbåltniſſe fo find, daß der Weg durch die Gefangengebung zur Auswedſelung ſicherer ſcheint, um die anvertrauten und verloren gegebenen Kräfte zu .

Zweifel.Richtig kann man eine Feſtung im Gangen rudzuführen,, als derjenige, welcher mit ungenügenden als eine Art von Artegemaſdineanſehen, die eine vor: geſchriebene, feſtgeſeßie und befannte Beſtimmung bat. Sind die Werke zerſtört, iſt der Vorrath an lebens . in und Kriegsmitteln aufgezehrt, ſo iſt die die Maſchine in Trümmern ; das Fortwirten der wenigen , durch Zufall noch brauchbaren Theile iſt unnük, sa ibre Räder uidt mehr zum Ganzen eingreifen. Der Befehlsbaber ift bee

Waffen über die feichen des Feindes geben Tolle Gott bewahre mid, daß ich eine Vertheidigung des Unverſtandes und der Feigbeit (driebe. Ich meiß wohl, daß unter fundert Fauen folder Gefangengebungen neunzigin , dem einen oder in dem anderen das Entſtes ben fanden . Aber ich meine nur, daß e$ dennod Fåke gebe , wo ſie zu binigen , ja zu betoben. rechtigt, ſobald die Unmöglichkeit der Bertheidigung dern So gewiß es thóricht wäre, zu bebaupten , Franz I. getban , auf die får ibn günſtigſte Weiſe mit dem Feinde babe fid durch ſeine Gefangengebung zu Pavia entert, abzuſdließen , und wenn feine andere Bedingung 24. ſo gewiß iſt mit den Baffen in der Fauſt und nacdem erbalten , ſich Tammt der Befaßung fu ergeben . Freilid man ſie nicht mehr gebrauden fann, eine ebrenvolte Art

bat man es feinem General zum Verbrechen gemadto gefangen zu werden. Aber wenn dieß bet jedem Eins der, wie Vilars wil , in dem Hugenblide, da ar feinc zelnen anerkannt iſt , mo bort , dieſe Anerkennung auf.

Bertheidigung mehr zu denken, mit den Waffen in der Warum fol ſię bei zebn, bunderten, tauſenden weniger Fauſt ausbrad und , wbrend die Refe ſeiner wille in

ehrenvoll ſein, wenn die Gegenfråfte in demſelben Der.

die Fuft flogen , ride ourd die Feinde feluga Indeffen

båltniſſe wasſen ? Jeder Führer ſtellt mit feinem Hau ,

man ift über Capitulationen der Feſtung unter aller fen ein einzelnes Weſen vor; er denkt, bandelt ; nur er gebildeten Bilfern gleichſam einig, und jeder Feldherr fann zum Voraus miffen , wie lange ihn ungefähr dieſer oder jener Plaß halten werde. Nur mire su wunden , daß man über das Waun einer ſolchen Capitulation flarere Saßungen båtte, und eben, weil eine folde Ca. pitulation eine gefährliche Begünſtigung ille mit eiſerner Strenge über der Aufrechtbaltung derſelben wachte. Welch ein Unterſdied zwiſden der Bertbeidigung von

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endlich kennt den Umfang der Berhältniſſe. Wie gefähr: lid daber auch immer ſei, dem Fübrer die Berechtigung zu einen ſolchen Berträgniß mit dem Feinde zu geben , Pie ibm 90rzuentbalten deint mir dennoch nicht gerect; defto nothwendiger aber die Abforderung der ſtrengſten Rechtfertigung nach gedehner Auswechſelung, ſowie eine genaue Auseinanderſebung der Gründe, welche allein zu einem fo traurigen Ergebniß berechtigen tranen.

Saragoſa im Jabr 1809 und in Jabr 1823 ? Weld Es fommt zulest alles wieder auf die Wahl der Füh. ein Unterſchied zwiſchen der Bertheidigung Magdeburg rer an und auf den Seiſt , der durdy das yeer weht. gegen Tilly unb gegen Ney ?. Die Schlachten von Hódsſtidt und Nördlingen, der

Was nun aber die Gefangengebung ganzer Bets regabtbeilungen auf offenem Felde betrifft, ſo glaubt Napoleon, daß hierzu frin Generalberechtigt fein fdnne. Die Gefeße des Krieges befehlen dem Untergeordneten nur in dem Gehorſam , was dem Bobl und der Ehre des Dienſtes angemeſſen iſt. Sie befeblen dem Vorge. ſepten, feine Zruppen zur Vertbeidigung zu verwenden ; Gefangengebung aber iſt nicht Bertheidigung.

Tag von Ulm und manche andere weniger wichtige in den lesten dreißig Jahren haben ſoredliche Beiſpiele diefer Art aufgeſtellt; Beiſpiele, die es begreiflich madten ,, wennt ein Fürſt, den Mißbrauc jener Berechtigung rcheuend, das Gefes ausſpråche: ,, wenn jedes Mittel der Rets tung vergeblich., To iſt noch der Lod das ſichere." Wer diefen mit den Waffen in der Hand erreichen will, iſt anch einem gebnfachen Feinde foredlich , und es iſt

Der erſte dieſer beiden Gründe iſt einer der gefábr. zehn gegen eins zu wetten, daß er das Viertheil feiner lidoſten , zweideutigſten und unbeſtimmteſten , welche das Kraft rettet. militäriſde Gereßbud fennt. Dieſes nur auf klare Fålle

Wenn ein Gefeß beſtünde, daß, im Fall das Kriegs,

berechnet, fann nur Ünvollkommenes geben , da die meis gericht die Gefangengebung nicht unausweidlich fånde, ſten der fich ereignenden Fåde eben unflar find.

Der

der General und fein Reiter des Generalſtabs, aus den

Truppe, der es zuſtebt, über die Zwecmåßigkeit einer Uebrigen aber jeder zehnte Mann erſchoſſen würde, foi Anordnung des Vorgeregten zu richten, wird ihm buns dürfte man vielleicht die obert erwähnte Beredstigung dertmal für einmal da den Geborſam aufſagen, wo er

den Generalen geben, um dadurch für die ſeltenen Fälle

ſich ihrer auf das Zwedtmåßigſte bedient båtte; und ein der wirklichen Nothwendigkeit Vorſorge zu treffen. Und

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fo ſcheint die geſtellte Frage dennoch einer föſung ems richten und den Staat den größten Unfaden auszulegen . Napoleon fdlágt für den verzweifeltſten Fall ein Mittel vor , was wirklich nur der Verzweiflung anges bort. Der Führer ſoll berechtigt ſein , um der Gefane gengebung zu entweichen , fein Heer gleichſam für den Nugenblick aufzulóſen , indem er jedim Einzelnen fein eigenes Heil anvertraut , und den Sammelpunct nabe oder weiter entfernt andeutet. Abgeſeben , daß dieß

tragen berechtigt bielt. Er lieferte den Konſul, welder denfelben mit dem Feinde abgeſchloſſen batte , dom Feinde aus, aber er erklärte ſich durd feine der Bedingungen gebunden , welche dieſer Feldberr eingegangen war. Der ganze Vertrag wurde gleichfam uur als perfónlid angefeben. Gs fragt ſich überhaupt, if de Oberfeldbyr gebals ten, einen Vertrag zu achten , den einer jener Unterfeld .

nur mit Truppen außerordentlicher Art ausführbar fein

berrn ganz zum Bortbeile des Feindes , mit offenbarer

dürfte, möchte wohl in den ſeltenften Fällen ein ſo zers ſtreuter Durchbrudh dem Durchbruch mit geſammter und geldlofſener Kraft vorzuzieben fein. Und wo iſt denn das Criterium , wenn ein folderEntſdluß zu ergreifen ? Was bürgt dafür, daß ihn der General nicht eben audy zu vereilig ergreifen könne, was die Gefahr des Ents

Bertennung der Verbältniſſe abſoließt ? Dieſe Frage dürfte faum aufzuwerfen ſein , ſo leidt Ideint die Ants wort darauf , und dennoch iſt hie in den lebten Zeiten bäufig gemacht und viel darüber geſproden worden. Man erråth, daß id des Falles vor Dresden gedenfe. Zuerſ kann man ſdon fagen , was wäre der Borbehalt

iglufes der Gefangengebung iſt ?

der Ratification , wenn dem Oberfeldberrn nidt mehr

pfänglich , ohne den militariſden Geiſt zu Grunde zu

Striege gegen die Samniter gab, iſt ein mettwurdiger Beleg, daß der Senat feine Feldherrn zu åbnliden Ders

Dieſe Frage führt noch zu einer anderen : „ Iſt ein erlaubt fein ſollte, feine Beiſtimmung aud zu verfagen. Untergeordneter , der fidh jedoch bereits i » Freibeit be. findet, durch einen Bertrag ſeines Vorgeſekien zurGes fangengebung zu verpflichten ? " Generat Wunfo dlug fiicts bei Anbruch des Tages mit der Reiterei aus dem

Die Ratification iſt offenbar die oberfte Controlle åber die Zwedmåßigkeitder Maßregel, und dadurd , daß fie befteht und jederzeit vorbehalten wird, ift offenbar dhe Meinung derjenigen widerlegt, die , auf die unum,

lager von Maren durch die Feinde ; Fink ging die {dråntre Botimadt, welche einem Unterfeldberrn gege:. Bedingung ein , daß er nad dem Bager zurůdlomme ben rrird, bauend, das Umſtolen eines folchen Vertrags und die Baffen ſtrede. Wunſd gebordute, und Napos nicht billigen. Dieſe nirgends ausgeſprochene und nur

leen nennt dieſes einen Mißverſtand des militäriſden durd. Mißbrauch in die Militårſprade eingeſowårzte Im Oktober 1905 fotoß Werned den und in der Ausführung beinahe immer mißrarbende una

Gchorſane.

Fürften Hobenzollern, der mit ſeiner Reiterei fide durd. umſdrånfte Volmadt, fann an fide foon feine folde

gerdlagen hatte, in die Capitulation von Heidenheim ſein, ſebald ein Dritter fich das Recht der Ratification ein ; Hobenzollern verweigerte zu geborden und rettete vorbehått. Es tann außerdem keine Dolmadt zu Mag: ſich mach Birmen ; Napoleon rannte dieß eine Verlegung regelir geben , die offenbar dem Zwede, um deflen willen der mifitáriſden Ehre und den Kriegsgefcben zuwider. man ſich verband, zuwider ſind. Es fann fowenig eine Offenbar war in dieſem zweiten Fall die Sprache nur Vollmacht zu einer gang den Terbáliniffen entgegenges 1 ad dom Bortheil beregnet und auf ein falſch verſtans resten fandlung im Kriege geben, als es deren eine denes Rechtlid,feitsgefühl des draden Gegners bered . zum Berraib und zur Feigbeit gibt. 216 Napoleon im

net. Sobald ein General zu capitulirer fich gezwungen November 1813 über den Rhein ging, jab er zu ſpår

glaubt, ſo fann er unmöglid Irurfen in den Vertrag ein, daß er von den Gedanken abgeben muffe, Deutfet . cur:ſoließen, über die er zwar den Befehl führte , aber land im nächſten Feldzuge wieder zu erobern; er lieg in dieſem Augenblicke nicht mehr führt, denn ſie haben daber an alle Befaßungen der Feftungen in dieſem fande ter That nad aufgehört unter ſeinem Befehle zu ftchen , Befehl ergeben, auf die Bedingung freter Rúdtjugo nad ſobald ſie auf eigene Fauft ihre Rettung volbrachten.

Frankreich mit dem Feinde zu vertragen . Der berbüns

War dieſe nicht im Einverſtårtuiffc mit dem Vorgeſells dete Oberfeldherr Fürſt Edwarzenberg errietb dieſe ten geſcheben, lo fann oder foli dieſer Umſtand zu einer Maßregel , ta er tes Gegners Armuth an Zruppen Unterſuchung des Untergeordneten führen, worin dieſer kannte , und wohl wußte , was ihm in der dormaligen berciſen muß , daß er ſeiner Ehre und Pflidt gemäß

Page 30,000 alte Soldaten waren. Er theilte den Bes

nichts mehr anders thun fonnte, ale fich von ſeinen Vergeſellten fosſagen, denn fonft würden Feldherrn bei jercm d wierigen Unternehmen foldie Trennungen zu befürchten þaben, und große Unternehmungen durch die

fehlshabern der verſchiedenen Einſdlicßungstruppen dieſe ſeine Vorausſetzung mit. - St. Cyr , in Dresden mit jener Zahl Truppen eingeſchloſſen, beeilt fich, unter der Bedingung des freien Rúdmarſdes nad Frankreich, die

Zagbaftigkeit oder den Ünverſtand Untergeordneter det.

Uebergabe jener Hauptſtadt anzutragen ; - der General,

fern . Der General , der mit dem Feinde um Uebergabe der ihn tarin umfangen bålt, ein Mann von geprüfter bandelt , alſo der That nach in der Feindes Hand iſt, Kriegserfabrung, die geringe Zahl ſeiner Zruppen, ibre bat nichts mehr über eine freie Truppe zu befehlen, verſchiedenartige Zuſammenfeßung und Neuheit, die Lage ,

und der Untergeordnete , der ihm , wie in jenem Falle des Platzes uc. bedenkend, beſorgt, durch eine verneinende General Wunſd , folgt, iſt nach allen Gefeßen der Ders Antwort den Gegner zu vermogen aus Dresten auszu . nunft und des Krieges ſtråflich. brechen und ſich dann über Magdeburg den Weg nach Tas Beiſpiel , welches das Foll , das den Inſtinct Frankreid ) zu babnen ; - er ſieht ein, daß es ibm un .

hon allem Großen hatte, und die Welt, wie Napoleon

möglich wäre, dieß zu bindern, da die Elbe des Feindes

ſagt, nicht ohne Grund eroberte, das romiſde in dem Berbündete ift. Er geht daber den Vertrag ein ; - die

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Franzoſent ziehen aus und find auf dem Maride ita .

General Morand äußert ſitt feinerseite , wo er über die fios

da langt von Frankfurt die Verweigeruni Befehl, den des Fürſten Shwarzenberg an - und und der der Befehl, deit

facken {pricht , dahin : » Doch dieſe Reitervõiker kennen nicht iine regelmäßige Eintheitung und Richtung,jene ſo geprieſene Steid :

dem Rheint

Maridal St. Gyr und ſeine Truppen in den Beſitz von

» förinigkeit; ſie ſind daran gewöhnt, mit den Knieen feſt zu ſchlies » Ben , ſie regen ihre Füße in breite Steigbügel, die ihnen dergeſtalt

Dresden ganz ſo einzuſeßen, wie er es übergebeit. Da nals Stuepuncte dienen, daß ſie ihre Körper zum Wuöfallen vorle die Verbåndeten jeßt jedod ganz in Kenntniß von den »gen, und um den sieben und Stichen des Gegners auszuweichen , Eigenheiten und Vertheidigungsmitteln dieſes Plages, wzucücarigen tönnen . Die an den Galopp von der Stelleund an glaubt der Marſdall für ihn unmöglich , ſich darin zu

» augenblidliches Piriren in dieſer Gangart gewöhnten Pferde uns

fargenen .

»leute fiad ohne Unterlas tahram , Tie bewegen ſich mit größter

ihreReiter in beren Gewandtheit, und erſcheinen nur balten ,und ergibt ſich rammt ſeinen Truppen zu Ges pieeftügen »als einmit legteren zu einem Ganzen verbundener Theil. Dieſe

ſie habenwenig Bedürfniſſe undes ſind nur allein Dieſe Verweigerung wurde nun vom Feinde als eine » Shnelligkeit, fic Verlegung aller vilkerrechte ausgeſchrieen , und von » kriegeriſche Gedanken , welche ihre Sinne in Jhätigkeit regen.

denen dadurch beleidigten Verbindetent für nicht minder erflårr. Beides iſt begreiflid ), und so rehr durch die

»Solche Reiter waren es, id eldge ſich in ſchredlichen , verheerenden » Schwärmen über die Welt ergolien , und die vielleicht in kurzer »Zeit das Geſchic& mehrerer vöiter umgeſtalten werden « 2c. Beis

menſchliche Eitelkeit allein ſchon erflårt, daß es nad

ter unten : )» Dec Marid der großen franzöſ. Urmee wurde burde und ſpäter: » Die Roſacken ſchnitten » die stolaiten derző zert « ,

Berufung auf das früher Geſagte feiner weiteren Er's frårung bebarf. - Es gibt keine utumſchrånfte Voll, ma bt für einen Untergeordneten , well ride in feinem

»derſetbenalleålréquellen ab und warfen ſich aufihre Flanken » wie zűrnende Bienen, die einen brüdenden Löwen mit ihren zahl » loren Stiden quälen und erſchöpfen .« und noch weiter unten: » Welch einen prächtigen Anblic bot nicht dieſe von Gold und Stahl, »im Glanze der Juniſonne ſtrahlende , yon tühner Kampfluft bes

Fale in der Kriegsmaſchine ein Glied ganz außer Vers bindung mit dem allgemeinen Reiter regen darf ;, - es gibt keine Bollmacht zu offenbaren und vermeidlichert » feette europäiſcheRriterei dar,, als ſie ihre linien an den ufera

Nabtheilent; – der Fürſt Shwarzenberg würdeſeine

des Niemen entfaltete! Doch wiebetrübend find dagegen aud die

Stellung entwürdigt , ſeine Pflicht verrathen u 10 das Weſen des Krieges mißverſtanden haben, wenn er, um ſchwacher Shonung Einzelner willen , dieſen Vertraje von Dresden ſein Ja beigelegt båtte.

» Erinnerungen an die erfolglosen Manöver, welche die Kräfte dies » fer Cavalerie erſchöpften, als ſie den bis dahin To ſehr verachteten » Rofacten gegenüber trat, die mehr füc Rußlands Erhaltung als

Mifce Ile n .

» die Armeen dieſel Reiches gethan haben . Mit jedem Tage lahen » wir eine zahlloſe Roſadenlinie am Horizont, während ihre flüch »tigen Pläntier herausfordernd bis in unſere Glieder eindrangen;

»man formirte fico, cüdte jener Linie entgegen, doch ſie verſchwand nim Uugenblicki, wo man ſie zu erreichen glaubte und der Horizont » ließ nur Birten und Sannen erbliden ; aber eine Stunde daraufi

[Unſichten peridiedener französischer Generale

»wenn unſere Pferde fraßen , wiederholten ſich die Unfälle und es

über die Roladen11 . ] Min findet in dem Werke 828 Ginerals de Brad : „ Die Borpoſten der leichten Cavalerie « , in dieſer Bes

numgab ang von Neuem eine Linie , worauf wir wieder zu dem

pfrüheren , jedoch von einem beſſeren Erfolge gekrönten Manöver.

Folgendes bemerkt ::.. » Iuhabe der stsraden erwähnt » Icheitten. So rieb ſich die ſchönſte und tapferſte Cavalerieim ziehung und dieſelben Ihnen als Muſter dargetedt; ide verwriſe wieders » sta npfe mit den von ihr veragteten Koſacken ſelbſt auf, die hier : Manche » nado zur Rettung Rußlands in ſo hohem Maße beitrugen, das wir holentlich auf das von mir in dieſer Biziehung Geſagte. oder niemais » ſie als beſſen wahre Stüben und Bifreier zu betrachten haben. Offiziere , die den Rciez entweder gar nicht kennen

))

bei den Borpoften Dienſte geleiſtet haben , laſſen es ſich lebe an:

» B 18 unſere Betrübniß auf den höchiten Grad ftrigert, iſt der Um: » ſtand , daß wir noch eingeſtehen müſſen , daß unſere Cavalerie den » Surađin an Zahl überlegen wir , daß dieſelbe oon einir Artillerie

gelegen rein , mit Birachtung über dieſe Reiterei zu ſprechen, docte eft ihnen tein Glauben zu ſchenken . Geringichafung 026 Fiindes iſt

immer ein schlechter und falſcher Grundrag, und die beſten Gilles »unterſtügtwurde, die an Beweglichkeit, Muth und Furchtbarkeit mittel für die Betämpfung des G ?gners gewährt nicht die Berachys

wiedz bisher geſehene übertraf; ja der von allen Iapferea bei uns

tung, ſonbera die gründliche Wirdigung deſſelben . Ziehen Sie daher lieber die Unſicht zu Rithe, welche unſere berühmten Militárs, die

» berte Führer unſerer Reiterſchaaren , ließ ſich selbſt bei jedem Ma » növer von der uneridro.fzaſten fiifanterie unterſtügen, und dens

Lalemand, Colbert , Corbineau, Lamarque , Preval; unfere uners Sorodenen U afůg der, die Generale d'Hu neonil, Farine, ſowie X.m., und endlicy ale wahren Dfiziere über die Storacen begen. Dieſe

fruchtbaren ufer des Don heimgekehrt , während die beichen und » Waffen unſerer ro tapferen, unerſchrodenen , fűc Rubin und Va:

Marſchale Soutt, Sérard,Clauſet,Maiſon, die GeneraleMorano, unode ſind dieſe Koraden ,mitBeute und Ruhm bedeckt , an werden Ihnen ſagen , daß leidyte Cavaleriſten , welche wie die Ros

faden, die Armee mit einem undurchdringlichen Schirme umgeben, bea fiind beſtindig necten , faſt inner S hläge austheilen , und ſelbſt deren nur ſehr wenige erhalten , vollkominen den 3.000€ er: füllen , nach dem jebe leichte Rriterei ſtreben roll. Sie finden in den Denkwürdigkeiten von de la Balette die Stelle : » Die stos

die

nterland begeiſterten Streiter Ruslants Ecde bedo & ten. Dieß iſt »die Macht der Organiſation, dieß das G :heimniß der Eroberun : » zen Dichingis - Chanse 20. Können wir , nadidem wir dieſe beredte , treue und in ihrer

Wahrheit tief ergreifende Shilderung geleſen haben , nun wohl noch länger anſtehea , die storácken nicht als Vorbilder anzuerkena nen? und berechtigt uns diereibe nicht zit der soffauns, daß das » ſadra bildeten eine Waffe, welche den Krieg überhaupt , und ins: Verfahren bei der Uusbildung unſerar leichten Cavalerie in ſeinen n beſondere für die mit Nicognoscirungen beauftragten Offizier rebe Grundlagen wiederum geprüft u 10 in den Details vervouſtändigt » gefährlich machte. Piele der lebteren und vorzugsweiſe vom Ses werden dürfte ? Möchte die Regierung aus dem fünfzehnjährigen » neralſtabe, die durch den Majorgeneral zu ricognoscirungen bes Schlummer erwachen , dieſe Waffe in Bezug auf ihre Bildungs : uſtimmt wurden , gogen es vor, nada denen von den Bauern erhals erforderniſſe der Urtiứerie und den Genietčuppen gleichſtellen, und

» tenen Nachrichten ihre Berichte abzufaffen, anſtatt ſich ſelbst writer auserwählte Offizierezu Rritervölkeen entſenden , um bei dieſen alle

»vorzubegebenund ben Unfällen der rofa&en ficoauszulegen.Der Verbesſerungen kennenzulernen, die wirihrerunsRüciehe anzueignenvermő: » Kaiſer Founte daber nicht inebr die Wahrheit erfahren . Tuch gab gen. Dieſe Offiziere würden dann nach ihren Corps »es Offiziere, die es ſogar in Fcaniceide nicht wasten, ſich in dieſe die werthvollen Ergebniſſe ihrer Forſchungen mittheilen und legtere »Gefahr zu begeben . Sowurde mithin felbft 818 Genie des Kaiſers dieſe nicht bloß zur Wirbeſſerung des Materials , ſondern auch als »durch die unermüdlidhe Shätigkeit der Koſacken in ſeiner Wirfiam: Lebren für das B :rhalten beim Ingriff und bei der Vertheidigung » Leit beſchräntt! Iſt dieſe Thatſache nicht von einigem Gewicht ? « benußen.

Redigirt unter Berantwortligkeit der Berlagsbandlung : 0 W. leste in Darmstadt und in deljen Oifiqin gedruds .

Samſtag,

Nr. 18 .

2. März 1839.

W

Allgemeine Militár - Zeitung. 2

Bayern.

ſowie ſeiner boben Würde ſchuldige Verebrung von Seis

München , 5. Febr. Baron v. Berſerer iſt der ten des Militår. und Civilſtandes in bobem Grabe neunundſechzigſte bayeriſche General , der ſeit dem Res genoß, iſt bcute aus dem activen Militárdienſte zurúd. gierungsantritt unſeres Rónigs

( 13. Oktober 1826 )

getreten . Se. Maj. der König baben nåmlich gerunt,

geſtorben iſt. Es verſteht ſidh , daß darunter auch die den erfahrenen Feldberrn und tapferen Helden, welcher penſionirten und charafteriſirten , ſowie die Generale ſchon während der Kriegsepoche ein Armeecorps coms à la suite der Armee begriffen ſind. Binnen derſelben

mandirte, auf deſſen wiederboltes Anſuden in den Rus

Zeit ſind 53 Oberſten zu Generalmajoren ernannt wors beſtand treten zu laſſen, und ibm zugleich den Obarafter den. So dürfte auch in militår s ſtatiſtiſcher Hinſicht die eines Feldmarſd ;aus der preußiſchen Armee buldreichſt Angabe nid )t unintereſſant ſein , das in den legten zen

zu ertbeilen. Se. Ercellenz nabm beute von der vers

Jahren in der bayeriſden Armee 586 Junfer ernannt fammelten hieſigen Garniſon Abſchied. - Mit der wurden , darunter 217. Zöglinge des Kadettencorps, einſtweiligen Dienſtfübrung des Generalcommando's iſt 25 Pagen , 329 Regimentskadetten und Unteroffiziere, Se. Erc. der Commandeur der 11. Diviſion, Generals lieutenant 2. Graf von Brandenburg , beauftragt. und 15 Individuen aus dem Givilſtande. Freie Stadt Brement. Bremen , 13. Febr. Der Senat bat in der lebten Verſammlung abermals auf Einführung der Gonſcrips tion angetragen, wozu die Bürgerſchaft noch immer ihre Zuſtimmung nidt geben will. Anſtatt dem Beiſpiel von

RuB I and.

Petersburg , 9. Febr. In dieſem Jabre ſteht uns eine erbebende, für jeden erfreuliche Feier bevor. Se. Maj. der Kaiſer werden ein, auf den am 24. und 26. Auguſt 1812 mit dem Blute der dem Kaiſer und Ba.

Hamburg und Púbeđ zu folgen und die Wehrpflicht ein: terlande getreuen Sóbne Rußlands getrånften Gefilden den Kriegstba. zuführen , wid die Bürgerſchaft lieber bedeutende Gelds Borodino's, dem Rubme, der Ebre undenthüllen . Dort opfer bringen und den Freiwilligen beſſere Bedingungen ten Rußlands neuerridotetes Denfmal

wird, 27 Jahre nach der großen und unſterblichen Welts

gewåbren . De ſt r e ich .

begebenheit, welche das ruffiſche Reich verberrlicht, be, Wien , 4. Febr. Einige Blåtter Bes Auslandes feſtigt und erhoben bat , ſeinen gefallenen Sobnen die

theilten unlångit mit , daß die Stodſtrafe im öſtreis gebührende Ehre erwieſen werden ; dort werden ſich die diſchen Militår abgeſchafft ſei. Dieß iſt zur Zeit nicht noch lebenden Helden des emig unvergeblichen Jahres der Fall , doch iſt idon ſeit einigen Jahren die inildernde

1812 , mit Rúbrung und innigem Entzüden , der Thas

Beſtimmung in Wirkſamkeit, daß über eine Bemeſſung ten , Gefahren, Drangſale und des Rubmes ihrer Jus von mehr als zehn Stockſtreiden nur ein Kriegsgericht gendjabre erinnern; dort werden ihre jungen Nacheiferer,

entſcheiden fånne. Auch die Ausarbeitung eines" Gris die jebigen Vertheidiger des Vaterlandes , in der gerech: minal gefe Bbudes für das ditreid iſdie Militär iſt ten Erfenntlichkeit des Kaiſers gegen die Verdienſte ibrer

angeordnet. Dieſe Maßregel, welche die Aufhebung des Påter, ein Unterpfand der Belobnung und Beachtung Thereſianiſden Coder herbeiführt, bilft einem weſentlis ihres eigenen Dienſtes erbliden und in ihrem Herzen den und ganz zeitgemäßen Bedürfniſſe ab . Wer dem den beiligen Sowur wiederholen, für Raiſer und Das Geſchafftsgang unſere Adminiſtration beobachtend folgt, terland zu leben und zu ſterben. ( Ruſ . Bl. ) wird bemerken , daß namentlich im Geſebgebungsfache

Wů rttemberg.

viele Zhårigkeit berrſot. Nach einer im ,, Schwäbiſchen Merkur" entbaltenen Preußen. Darſtellung des Staatshausbalts von 18 °/36 38 ſtellt ſich Breslau , 10. Febr. Se. Erc. der commandirende der Giat des Departements des Kriegsweſens General des 6. Armeecorps, General der Cavalerie 2c ., gegen die vorige Periode um jährliche 88,141 ft. 42 fr.

Graf von Zieten , welder rett 20 Jahren das Senes bóber, was großentheils von Erbóbung der Naturaliens Zeit die ſeinem ausgezeichneten perſönlichen Charakter für die Hauptleute zweiter Klaſſe und mehrere ſogen . talcommando in Soleſien führte , und während dieſer Preiſe berrúbrt und dann auch in Gehaltsverbeſſerungen

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Mittelſtabsperſonen: Auditeure, Regimentsquartiermeis Regel zu groß, als daß ein Feldherr der urſprünglichen ſter, Aerzte 2c., ſowie in einer durch Erlaſſung des bis. berigen Invalidenabzuges eintretenden Verbeſſerung der lohnung für Unteroffiziere und Soldaten, und in Ver, mehrung der bisherigen, gar ſpårlich zugemeſſenen Ins validengebalte reinen Grund bat. Uebrigens ſind als außerordentliche Ausgaben aus der Reſtverwaltung angetragen: für Paſernenbauten 500,000 fl., zu einem Militårſpital in Ulm 80,000 fl., zu Errichtung eines

Zweck auch dann noch bebarrlich verfolgen route , wenn die glüdliche Erreidung deſſelben aller Wabrſcheinlidkeit entbehrt, oder nur durch den Wanfelmuth des Gegners möglich wird. Nur gefrónte Feldherren dürfen ſich ſo . etwas erlauben . Aber es muß noch eines vierten Fehlers Erwåbnung gedeben , der zwar weniger durgreifend in ſeinen Folgen iſt, aber gleichwohl ſehr oft begangen wird. Es

Nebengebaudes für die Militärſtrafanſtalt 9000 fl. , im Ganzen 589,000 fl.

ist das nämlich die momentane Abweichung vom geraden

Wege zum Ziele, um zufällig ſich darbietende Vortheile zu benußen , die zwar an lid einigen Wertb baben, in

den zu erreichenden Hauptzwed aber faum Charakteriſtik der verſchiedenen Kriegsſyſteme. Bezug Beachtung einige auf verdienen. Derfritiſche Scharfſinn Es gemåbrt in vielfacher Hinſicht große Vortheile, fann ſich in der That nicht glanzender beurfunden , als wenn man die verſchiedenen Zweige der menſchlichen in der richtigen Würdigung friegeriſcher Verbältniſſe in

Zhårigkeit von einein möglichſt hohen Standpuncte bes allen Graden, und man muß dieſe Jagd auf Neben. trachtet, weil man auf dieſe Weiſe eine viel umfaſſens zwede , deren Beſchaffenheit oder Merfmale ſpåter ges dere und deutlichere Vorſtellung von ihren gegenſeitigen nauer angegeben werden ſollen, dein Mangel an fritis Beziebungen erhålt. Ganz beſonders iſt das aber der Fai bei der friegeriſchen Thåtigfeit, die mehr als irgend

ſchem Scharfſinne hauptſächlich zuſchreiben . Haben wir der ſyſtematiſchen Zhitigfeit im Ariege

eine andere Thätigkeit fait immer nur beziehungsweiſe bisher das Wort geredet, ſo wird es nicht überflüßig gut und zwemißig genannt werden fann. Aus dieſem ſein , auch der Syſtem ſucht zu gebenfen , die jedoch Grunde iſt es nicht ganz ohne Nußen , den Krieg ges glüdlicherweiſe mehr in Büchern als in der Wirklichkeit wiſſermaßen zu fyítematiſiren , nur würde man einen angetroffen wird. Sie beſteht im Weſentlichen darin , großen Fehler begeben , wenn man ihn zugleich ſches daß ſie unbedingt Alles in beſtimmte Formen des Dens Formen des Handelns einzwången wollte.

matiſiren, d. h. in gewiſſe, von vorn herein beſtimmte

fens und Handelns bringen , und Nichts dulden will, was in dieſe Formen nicht paßt. Dieſer Anſchein großer

Unter Kriegsſyſtem , in der hier angenommenen Bedeutung des Wortes, iſt nur die Aufſtellung einer Grundidee über die Führung des Krieges , und das bes

Conſequenz, weldie wir als ſehr wichtig bezeichnet ha. ben , bat ſchon viele Kópfe irre geführt ; die Syſtematis fer gefielen ſich in ſchulgerechten Folgerungen, und ihre

barrliche, allſeitige Streben nach Erreichung des durch

Anbånger erblickten darin die Merfmale tiefer Gelebre

dieſe Joee klar ausgeſprocenen Hauptzweches zu verſtes ſamfeit, die gleichwohl nicht ſehr tief in die Materie hen, nicht aber eine geometriſche Conſtruction des Hans eingedruugen war, weil ſie ſonſt zu anderen Reſultaten deins, wie z. B. das Operiren auf inneren oder Äußeren, gelangt ſein würde. Die ſyſtematiſche Form des Dens convergirenden oder divergirenden Linien, oder eine ans Eens und Handelns ſteht nämlidi der Freibeit im Denfen dere formelle Verfabrungsart. Die Grundidee oder das

und Handeln , mithin auch den augenblicklichen Einges

leitende Prinzip , fol nur die Natur der friegeriſchen Zhårigkeitsweiſe bezeichnen, nicht aber ihre Formen ,

bungen des Genies, feindſelig gegenüber. Da nun die freie Geiſtesthårigkeit durch die Feſtſtellung von Formen

denn die Wahl ' und Anwendung derſelben wird immer ſehr beſchránft wird, ſo folgt daraus, daß dieſe Formen

den eintretenden Verhältniſſen untergeordnet bleiben eben nur da zulåſſig ſind , wo ſie ſich als ein bequemes müſſen. Das iſt jedoch nicht der Fall mit der Grunds Hilfsmittel erweiſen, den Gedanfen ein beſtimmtes Ge.

idee ; dieſe muß man unter allen Umſtånden feſthalten, präge zu geben. Das wird vorzugsweiſe in dem durch und ſie nur dann aufgeben, wenn die allgemeinen Vers Zeiten und Räume eng begränzten Gebiete der Taftif,

håltniſie ſich dergeſtali geändert baben , das die Erreis ſeltener in dem umfaſſenderen Gebiete der Strategie, chung des durch ſie bezeidineten Hauptzwecks einen hohen hódíſt ſeiten aber in dem faſt unbegrånzten Gebiete der Grad von Unwahrſcheinlichkeit erbått. Ein zufrůbes ganzen Kriegfúbrung der Fall ſein , weil darin ſo ver, Aufgeben der Grundidee fann ebenſowohl aus Mangel (diedenartige Elemente wirken, daß fein Sterblicher fie an Ginſidit in die Berhåltniffe, als aus Mangel an jemals in Formen einzwången können wird. Charakterfeſtigkeit entſpringen . Ein zu ſtarrſinniges Feſts

Wenn wir aber hier die Freiheit im Denken und

balten daran fann leicht in das Verderben , aber audy Handeln als etwas ſebr Weſentliches im Kriege bezeich zum erwünſchten Reſultate führen , ſobald der Gegner net haben , ſo darf man ſie dod nicht zu weit ausdeh.

fich dadurch irre machen läßt, und ſelbſt ſeinen Opes nen , denn das würde ſehr leicht auch zur Planloſigkeit tationsplan åndert, alſo unwillführlich in unſere Idee führen. Wir nehmen dieſe Freiheit nur in Betreff der eingeht.

Der Mangel eines leitenden Prinzips muß

Wall und Anwendung der Mittel in Anſpruch , und

aber nothwendig Planloſigkeit im Handeln erzeugen , erklären uns nur deßhalb gegen die ſyſtematiſche Form , und die Früchte unſerer Anſtrengungen nurlos machen. weil ſie dieſe Freiheit allzuſehr beſchrånfen , zum Theil

Von den hier genannten drei Fehlern iſt der erſte ganz aufheben wirde. Wir ſagen daher auch mit Claus am båufigſten, der zweite am ſeltenſten begangen wors jewis : ,, Die Form iſt todt, nur der Geiſt macht den , denn die Scheu vor Berantwortlichkeit iſt in der lebendig ; wo der Geiſt lebendig iſt, faun die Form zer ,

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fallen “, und regen binzu: „,aber Ordnung und Uebers tenden Uebergewichte an Kräften bewußt iſt, denn die einſtimmung im Handeln ſidern den Erfolg."

Anwendung deſſelben madt den Sieg nicht nur ſicherer

Obne uns bier auf eine kunſtgerechte Syſtematiſirung und wohlfeiler , sondern ſchůdyrert auch die Nachbarn der verſdiedenen Kriegfúbrungsarten einzulaſſen , wollen

ein , und verbindert ſie dem angegriffenen Staate Beis

wir ſie bei den bekannteren Namen nennen , die Begriffe

ſtand zu leiſten, ſolange nicht eine dringende Veranlaſ.

zu erklären und das Weſen ihrer Zbåtigkeit zu analys Man unterſcheidet befanntlich großen und kleinen Krieg, Shlachtens und Feſtungsfrieg, Poſitionss und Mandverfrieg ''; in politiſder Beziehung ſpricht man

ſuug dazu vorhanden iſt. Nicht minder einflußreich iſt die Kriegstúchtigkeit der Truppen und die Geſchicklichkeit der hóberen Befehls. baber. Wenn hierin nid)t viel zu wünſden übrig bleibt ,

aud vom ,, Volfs , " und von einem ,, Fürſtenfriege", über welde wir am Schluſſe ebenfalls eine furze Be.

gründet, welche das Operiren in mebreren ſelbſtåndigen Corps geſtattet , womit unter fold en Umſtånden mans

Firen ſuden.

.

wird daduro don eine moraliſche Ueberlegenbeit bes

tradhtung amſtellen werden, um zu ſehen, welche von den derlei Vortheile verbunden ſind, vorausgeſeßt, daß dieſe vorgenannten Kriegführungsarten ſich vorzugsweiſe für Gorps einander nahe genug ſind, um bei einer Haupts den Volfsfrieg oder für den Fürſtenfrieg eignen dürften . ſchlacht ſich gegenſeitig unterſtüßen zu fónnen. Se uns

Durd dieſe verſchiedenen Kriegsſyſteme ſollen fols zuverläſſiger aber die Truppen und ihre Anführer ſind, deſto mehr iſt man genótbigt in großen Maſſen beiſams 1) Die Vernichtung der feindlichen Armee , d. b. ibre men zu bleiben, was zu vielen Beſchwerlichfeiten Anlaß

gende Hauptzwecke erreicht werden:

Berſetung in einen ſolchen Zuſtand, daß der feinds

gibt, und feineswegs unter allen Umſtänden vortbeils

liche Feldberr nicht mehr wagen darf, eine Schlacht baft ſein dürfte. Man wolle jedodh hierbei nicht übers anzunebmen, folglich das Feld råumen muß, ſobald ſeben , daß es zwiſchen einer Zerſplitterung und einer er ſich durch eine Sclachi bedroht richt. 2 ) Die Eroberung eines großen Theil des feindlichen

Ueberhåufung der Streitfräfte auf einem Puncte , eine ſehr breite Mittelſtraße gibt, auf welcher auch Napoleon

Landes. Sie erfolgt zwar ſchon von ſelbſt, ſobald zu operiren pflegte, und nur im Feldzuge 1812 gegen die feindliche Armee vernichtet iſt, fann aber auch auf andere Weiſe bewirkt werden.

dieſe Gewobnbeit bandelte , wodurch er den Untergang ſeiner großen Armee ſelbſt beſchleunigte. Wenn das Zus

3) Die Wegnahme oder Zerſtörung von allerlei Krieges ſammenhalten der Kräfte an ſido ſchon den Erfolg ſicherte, bedürfniſſen, überbaupt die Zufügung von Schaden ro wäre die Feldberrnkunſt eine ſebr einfache Runſt, es und Nachtheil jeder Art.

genügte ja der bloße Befehl: daß alle Truppen dicht

In dieſen drei Hauptzweden iſt zugleich auch die Idee bintereinander auf einer Straße marídiren ſollen . Die oder das leitende Prinzip enthalten, welches der ganzen Feldberrufunſt beſteht bauptſächlich darin , daß man die

Rriegführungsweiſe bauptſächlich zum Grunde gelegt Truppen zur schren Zeit und am rechten Ort in anges werden fou. Aber es bildet dieſe Grundidee gleichſam meffene Tbåtigkeit reßt, bis dahin aber ihre Kräfte mögs nur den Kern des Syſtems , und es muß ſich daſſelbe lichſt zu ſchonen trachtet. Es ist jedoch ſchwer , genaue

durch einen natürliden Kriſtaliſationsprozeß, in wel Grånzlinien zu bezeidinen und zu sagen , wo eine Ues chem die Formen und Arten der friegeriſchen Thätigkeit berbå ufung oder eine Zerſplitterung der Präfte ſtattge.

nicht ganz gleichgiltig ſind, erſt zu einem ſyſtematiſchen funden habe , denn es fommendabei nicht 5108 Zeiten, Ganzen geſtalten, deſſen einzelne Theile ſici wedſelſeis Räume und das Anzahloerhåltniß der Truppex in Be's tig bedingen. tradht, ſondern auch die Operations;wede, der Tüchtig

Hierbei würde vorerſt zu erwagen ſein , wieviel keitsgrad der Truppen , die practiſche Intelligens ihrer Zeit ( Monate oder Jahre ) auf die Erreidung des Anführer, die Volfsſtimmung auf dem Kriegsſchauplate Hauptzwecks , d. b. auf die Beendigung des Krieges, und dergleichen mehr. verwendet werden dürfe ; rodann , wieviel Krafte

Wenden wir uns nunmehr zu den verſchiedenen

uns bierzu augenblicflid zu Gebote ſtehen, oder in Kriegsſyſtemen, um zu ſehen , unter welchen Umſtånden , einem beſtimmten Zeitraume uns zuwachſenfónnen. Welden Einfluß die Zeit auf das zu wiblende

Verhältniſſen und Bedingungen ſie anwendbar ſind. Der große methodiſde Krieg. Er wird nach

Kriegsſyſtem habe, müſſen wir durch ein Beiſpiel an einem großen Maßſtabe und mit ſo beträchtlichen Streits Ichaulich maden. Ein Staat ſieht ſich genöthigt, einem fråften geführt , daß man ſich Hoffnung machen darf, anderen Staate den Krieg zii erflåren . fäßt ſich mit den Zweck des Krieges in einem oder böchſtens zweien einiger Gemifbeit vorberreben , daß der feindliche Staat Feldzugen zu erreichen . Von der Ausdehnung und Bes

feine fremde Unterſtüßung zu erwarten habe, und das man über furz oder lang in feinen anderweiten Krieg verwickelt werde, ſo kommt nur das beiderſeitige Madits verhältniß in Anſchlag, und man fann dasjenige Kriegos

ſchaffenbeit des Kriegsſchauplages bångt es ab, ob alle disponiblen Truppen in eine Armee vereinigt werden fönnen, oder ob es nöthig iſt, in zwei beſonderen Armeen zu agiren , wovon jede ihre beſondere Aufgabe erhålt. .

ſyſtem befolgen , welches möglichſt ſicher und ohne zu wird ein Staat von mehreren Seiten bedroht, ſo muß große Opfer, wenn auch etwas langſamer, zum Ziele er auch mehrere Armeen aufſtellen, und es hat Zeiten führt. Sit aber das Gegentheil der obigen Vorausſetzuns gegeben, in welchen Franfreidis Beherrſcher gleichzeitig

gen zu befürchten, ſo müſſen alle Kräfte aufgeboten wers in Spanien, Italien , in der Schweiz, am Mittelrhein, Ben , den Krieg möglichſt bald zu beendigen. Derſelbe an der Maas und in Holland Armeen baben mußten. Grundas gilt aber auch, wenn man ſich eines bedeu : Da aber nicht jeder Kriegsidauplaß von gleid großer

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Wichtigkeit iſt, die Streitkräfte auch niemals hinreichend Endlich muß der Kriegsſchauplaş ſehr wegſam ſein und ſein werden, von allen Puncten aus offenſiv zu verfahs den Unterhalt der Truppen möglichſt erleichtern . ( Fortfeßung folgt. ) ren, ſo werden auch die Armeen von verſchiedener Stårke ſein , und mitunter auch nur untergeordnete Zwede zu verfolgen haben . Es läßt ſich alſo der Fall denfen , daß Mifcelle n . jede der Armeen ein anderes Kriegsſyſtem befolgt. [ Ein römiſches Duell. ] Im Jahr 700 der Stabt, oder Der große Krieg wird hauptſächlich durch das Stre, 53 vor Chriſto, verlegte Säiar ſeine Begionen Gallien in Bins ben nad vollſtändiger Entſcheidung charakteri. terquartiere. Die Legion unter 2. Cicero tamin in das Land der ſirt. Man will ſich nicht init einer gewonnenen Schlacht, Nerdier , welches zu Belgien gehörte , und eine andere Legion in mit einer eroberten Feſtung, oder mit anderen unbedeu . das Land der Eburonen , zwiſden Rhein und Morel, welches von wurde Catipolcus und dieſer . Umbiorir des befeſtigten tenden Gebietseroberungen begnügen , ſondern den Geg. 2mbiorir größten Theil Regionbeherrſcht lager,loďte vernichs aus ihrem

ner völlig überwältigen, um ihm nachher deſto bårtere tete ihn *) und reizte ſodann die Nervier zu einem ueberfalle der Friedensbedingungen vorſchreiben zu fonnten. Jit man in ihrem Lande ftationirten Legion auf. fidh feiner betrådtliden Ueberlegenbeit im Felde bewußt, Die Unführer der Nervier nahten ſich nun mit ihren Schaaren ſo wird man wahrſcheinlich Bedenfen tragen , ohne Weis unter dem Mantel der Freundſchaft dem befeſtigten lager des Ci teres auf entſcheidende Sihlachten auszugeben , ihnen cero und gaben ſich das Unſehen , nachdem ſie alle Communication

vielmehr ſolange auszuweichen ſuchen , bis man ſich durdy zeichneten abgeſchnitten, als obes ihnen nur um die Rittung dieſes aubges Mannes und ſeiner Legion zu thun ſei. Sie ſagten, geſchifte Manöver ein Uebergericht verſchafft bat. Es Sag ganz Gallien unter den Waffen ſtehe, die Sermanen den Rhein wird daher notbwendig ſein , in mehreren getrennten

überſchritten hätten und alle lager Cäfars bereits erobert, daß fie

Corps, von verhältnišmißiger Stärke und mit anges ftar ſelbſt weit entfernt feien , der Legion etwas Böſes an haben meſſenen Zwiſchenräumen , auf einer etwas breiten Dpes nicht dieſe wohlunter den bewandten umſtänden zu wollen , ferner daß aber an ein Behaupten ihrer Winterquartiere denken rationsfronte vorzugeben , und bald den einen , bald könne ,mehr während es den Soldaten dieſer Legion frei ſtehen ſollte, den anderen Flügel zu verſagen. Dieſe einzelnen Corps überaú hinzugehen, wo es ihnen belieben würde. Cicero antwortete, werden entweder auf convergirenden oder auf parallel

daß es nidt Sitte des römiſchen Volkes lei , von einem bewaffnes

laufenden Straßen marſdiren, unter ſich in möglichſter ten Feinde Bedingungen anzunehmen , wollten ſie aber dieWaffen Verbindung bleiben und in großer Uebereinſtimmung niedrilegeneso würde es gern ihr Fürſprecher ſein, wenn ſie Ges

ſchicken wollten , von deſſen Gerechtigkeit er er: fandte , andaßSafar handeln müſſen. Sollten ſie feindliche Feſtungen auf warte ihren Bitten wilfahrt werde.

ihrem Wege finden , ſo müſen dieſe erobert, oder wes nigſtens eng eingeſchloſſen und ihre Beſagungen uns wirkſam gennacht werden . Dic Operationen des großen Krieges berleben alſo in

Die Nervier unternehmen nun mit viel Energie den Angriff auf das derſchanzte lager und es glückt ihnen , daſſelbe in Brand zu ſteden , da die Dächer der Soldaten hütten mit Stroh gedeckt

waren. Die Römer aber , ſtatt zu löſchen und ihr Eigenthum zu

auf den Bällen aus und treiben endlid, ſtandhaft barrenangreif sittenlebhaft cinem langſamen und methodiſchen Vorſchreiten, wobei die enden Feinde zurück.

das zu durchſchreitende land volig unterworfen wird .

Hierbei fiel folgende Waffenthat vor, welche Gäſar im fünften Kann man den Feind anter günſtigen Verhältniſſen zu Buche feines galliichen Krieges erzählt, indem er dadurch einſchös einer Schlacht nöthigen , oder iſt derſelbe überhaupt dazu nes Beiſpiel aufſtellen wollte, wie Privatſtreitigkeiten beiMännern geneigt, fo bart ihr nicht ausgewichen werden. Im ale von währem Muthe zu folidten ſeien : » In der Legion befanden gemeinen durfte aber eine große Stampfbegierdemehr inichgleicher die tapferen Pulfio, zuundhöheren Varenus , welcheBeide Stellen zu gelans Weiſe Centurionen die Unſicht hatten

nachtheilig als förderlich ſein , denn ſolange man ſich gen. Darum ftritten ſiezeigte Vorzugs. und ihr wegen des Jahre Feindſchaft 218 nun Neidund Berhalten viele nur feines Uebergewichts bewußt iſt, bleiben die Sdilachten gegenſeitiges immer ein gefabrlides Ausfunftsmittel, weil man zuviel auf einmal wagt. Man muß unter ſolchen Umſtänden

ber Rampf an den Wiridanzungen am heißeiten war, rief Pulfio: » Was zögerſt Du, Barenus, oder auf welche Gelegenheitwarteſt Du,

mehr darauf ausgeben , in vielen einzelnen Gefechten

Deine Tapferkeit zu beweiſen ? Dieſer Tag enerheide über unſeren

die Beeldbangunge er ſich; vorWarenus türzte dieſen Worten Mitdichteſten (der einzelnen Corps ) Sieger zu bleiben, was durd Streit. folgtedieihmſichn. dir Feinde HaufenWurfſpiebe aufdurden einender Feinde, hbohrt mit ſeinem Puifio momentane Verſtärfung der einzelnen Corps bewirft und werden fann. Die Größe des Verluſtes an land und Streitfriften , welchen man dem Feinde auf dieſe Weiſe

nun alle gegen ihn wenden

kein Rückzug möglich war

, ſo daß ; dabei durchorang ein Wurfſpieß sein Behrgebänge , wodurch ſein

zufügt, wirft zwar nicht ſo ploßlich wie die Niederlage Degen verrüđt wurde, den er im Augenblide nichtzu ziehen vers nach einer verlorenen Hauptſbladt, ſtórt aber doch das

mochte. Da erſcheint Warenus als Waffengefährte ſeines w : brlos

ihn menden rib jellt die Geldhoile, da urſprüngliche Gleichgewicht der Kräfte, und führt deſto ren Nebenbuhlers und gegenWurfſpieße durchbohrt wähnt; er aber jenen die Menge von dem ſicherer - wenn auch langſamer - zum Ziele. greift zum Schwerte , tödtet einen der Feinde, drängt die anderen Bedingungen Die i, unter welchen ein ſolches Kriegss etwas zurü & , fält jedoch , indem er ſeinen Sieg verfolgen will ,

ſyſtem anzuwenden ſein dürfte, ſind mannichfaltig. Oben über eine Bertiefung . Jom kam jeßt Pulfio zu Hülfe und Beide an ſteht die Geſchidlichkeit der Gorpsbefehlshaber und die Mandvrirfábigfeit der Truppen im ausgedehnteſten Sinne des Wortes ; denn die einzelnen Corps werden oft in den Fall fommert , auch einem überlegenen Geg . ner das Terrain Schritt vor Schritt ſtreitig machen, und ihre Schwache geſchickt verbergen zu müſſen . Fers ter iſt ein gutes Nachrichtenweſen ganz unerläßlich .

kehren endlich, nachdem ſie mehrere Feinde getödter, unverſehrt in in das Lager zurück. So hat alſo das Schidial bei dieſem Streite gewollt , daß die Feinde gegenſeitig zu Rettera werden mußten mehr entſchieden werden konnte , wer von Beiben daß nicht ſei.ee und der Sapferſte

*) Hierbei tonnte ein adlerträger, von vielen Feinden gedrängt, mehrunddiefiel Verſchanzung nicht erreichen Udier warf er ſeinen ; daaußerhalb in dieſe Kampfe in muthigem derſelben .

Redigirt unter Verantwortlickeit der Verlagsbandlung : C. W. Lesfe in Darinſtadt und in deſſen Dittjin gedrudt .

Mittwoch ,

Nr . 19 .

6. März 1839.

nia

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Allgemeine Militar - Zeitung . Bade 11 . Offizier des Kriegsminiſteriums und drei weitereni, von In Beziehung auf die Stiftung einer Felddienſt. demſelben Miniſterium zu beſtimmenden activen oder a uszeichnung, welcher in dieſen Blåttern bereits penſionirten Offizieren oder früberen Offizieren der lands

gedacht worden iſt, iſt folgende Ordre Sr. S. H. des wehr. - S. 7. Die Anſprüde der Kriegsbeamten und Grobberzogs erſdienen : zu bleibendem Gedådtnis der Militárdiener, welde bei den Kriegsverwaltungszweigen ſtets bethätigten treuen Dienſtleiitung und Aufopferung Meines Armeccorps im Felde, finde d Mid bewogen , für alle diejenigen , welche bisher in dem Armeecorps,

angeſtellt und feinem Truppenkörper einverleibt waren, ſind durch eine Commiſſion zu erbeben, welche aus einem Mitglied des Kriegsminiſteriums, einem Offizier, der in

in der Linie oder der fandwehr, Feldzüge tadellos mit

der Kriegsverwaltung geſtanden hat, und einem Bes

gemacht baben , eine Felddienſt auszeichnung zu ſtiften , und hierüber beifolgende Vorſchriften feſtzuſetzen. Karlsrube, 17. Jan. 1839. Peopold. v . Freydorfe Vorſdriften über die Felddienſt a u ozeichs nung : S. 1. Die Felddienſt auszeichnung beſteht für alle Grabe in einer Medaille von Geldhúzgür, die auf ihrer

S. 8. Dieſe Gommiſſionen haben bauptſächlich zu erheben und zu unterſuchen : a ) wann und auf welche Weiſe der, welcher auf die Felddienſtauszeichnung Aufprudy macht, im Armeecorps zugegangen iſt, wie lange und in wels cher Eigenſchaft derſelbe darin gedient hat; b ) obrund

Vorderſeite einen ſtreitfertigen Greifen darſtellt , einen

welche Feldzüge derſelbe mitgemacht hat, in welcher Eis

amten der Verwaltungezweige zuſammenzuſeben ift. -

Schild mit dem badiſchen Schrägballen in der linfen " genſchaft und wie er ſich in denſelben benommen ; c ) in und ein Sdwert in der rechten Pranke haltend, mit der welchen Dienſt oder bürgerlichen Verhältniffen er bis

Umſchrift: ,, Får Badens é bre" , und auf ibrer Rehrfeite, von einem Eichengweigfranze umfaßt, die Inſchrift führt: ,, feopold für treuen Dienſt im

daber geſtanden iſt und noch ſteht; d ) wie Beffen Auf führung im Armeccorps und in ' reinen búrgerlichen Berbåltniffen bisher geweſen iſt, und ob er nicht und

Kriege. " -

wefhalb eine peinliche Strafe erlitten bat. Alle dieſe

S. 2. Dieſelbe wird an einem orange,.

farbenen Band mit roth und weißer Sahlleiſte auf der Verbáliniffe find, ſoweit tbunlich , durd) Zeugniſſe zu linfen Bruſt vor der Dienſtauszeichnung getragen. Ohne belegen , zu welchem Zweck die Commiſſionen nach Ers die Medaille darf das Band niemals allein getragen , fordern mit den betreffenden Behörden, ſowie mit der werden. - $ . 3. Auf dieſe Felddienſtauszeichnung er, aus den Regimentern ausgetretenen Offizieren , von wele werden fanu , rico zu' benehmer langt.Jeder Anſpruch, der bisher in dem großherz. Arschen Auskunft erwartet S. 9. Sind die Anſprüche von den vorbes meecorps, in der finie oder der landwehr, gut gedient haben. und einem Feldzuge tadellos beigewohnt, oder ein frů , naiinten Commiſſionen erhoben , ſo werden ſolche von den beres Vergeben durch ſpåtere vorzüglithe Dienſtleiſtung Truppenkörpern auf dem Dienſtwege an das Armeecorps, -

4. Zur Zur Ermittelung Ermittelung , in commando und von dieſem an das Kriegsminiſterium S. 4. wieder gut gemadit bat. - S. wie fern ein Feldzug als mitgemadt angenommen und eingereicht, welches dieſe Eingaben einer Centralcom , ein Anſpruch auf die Felddienſtauszeidnung bierdurch miſſion zuweiſt, beſtehend aus : einem General als Vors begründet werden fann, gelten dieſelben Berlimmungen, ſtand, einem Offizier des Kriegsminiſteriums, dem Chef welche für die Anrechnung der Feldzüge bei einer Pens des Generalſtabs und drei Srabsoffizieren, je einer von fionirung gegeben ſind. " $. 5. Um dieſe Anſprüche der jeder Waffe. Die landwebrcommiſſion , ſowie die Gom , in der Linie liebenden oder geſtandenen Individuen zu " miſſion für Armeebeamte, bat ibre Borlagen unmittelbar erheben und zu unterſuchen, wird in jedem abgeſchloffer an das Kriegøminiſterium zu richten. - S. 10. Von der nen Truppenfórper eine Commiſſion niedergelebt, beſte. Ceutralcommiſſion ſind die Anſprüche genau zu prüfen bend aus dem Gommandeur , aus den übrigen Stabs.. und dann die Anträge auf Verleibung oder Zurücweis offizieren und aus den zwei älteſten Hauptmånnern ſung zu ſtellen , welche Anträge das Kriegsminiſterium (Rittmeiſtern .) – $. 6. Zur Unterſuchung der Anſprüche Sr. K. H. dem Großberzog vorzulegen hat. Anſtånde und Zweifel roll die Centralcommiſſion durd Commus der in der fandwehr geſtandenen Individuen wird eine und beſondere Gommiſſion ernannt, beſtehend aus einem nication mit den Commiſſionen der Truppenkörper, der -

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gegenſeitige Derhältniß der pbyfiſden, moraliſchen und zeich intellectuellen Kräfte vielfad potenzirt. Wir nebmen ſie . der Verleibung Filddienſtaus 11. jeweilige Die $. $

Candwehr und der Armeebeamten zu beben fuden .

nung wird durch Drdré Sr. K. h . des Großberzog8

dem Armcecorps befannt gegeben und bierauf den Bes treffenden über die Ermáchrigung , dieſe Auszeichnung zu fragen , von dem Kriegsminiſterium eine Urfunde aus, geſtellt.. Den im Dienſte Rebenden Individuen roll die

hier als factiſch begründet an , obne uns auf weitere Unterſcheidungen einzulaſſen , und betradten die Wir ., fungen derſelben nur in ihrer Totalitåt. Das Bewußtſein der Ueberlegenbeit erhöht das

Selbſtvertrauen , und vermindert die Zahl der kleinen

Felodienſtaufzeidnung vor dem ausgerådten Truppen. Beſorgniſſe , welche dem ſchnellen Fortgange der Operas törper durch den Commandeur unter geeigneter Anrede tionen ſo oft bemmend in den Weg treten ; es begrún. bebåndigt werden ; den Beurlaubten iſt dieſelbe durch det alſo eine größere Sicherheit im Handeln , die wieder die betreffenden Behörden zuſtellen zu laſſen , und ebenſo

den Vortbeil der Initiative gewährt, welche man fick unter folden Umſtänden nicht ſo leidt entreißen fåßt. Individuen der fandwebr. - $. 12. Durd unwürdiges Da es bei dieſem Kriegsſyſteme bauptſächlich auf der bereits aus dem Militár Ausgetretenen , ſowie den

Betragen und enterende Vergeben gebt die Vergünſtis ſchnelle Entſcheidung abgeſehen iſt, muß man mit mdg. gunng, dieſe Felddienſtauszeichnung zu tragen, verloren, lidſt vereinter Madt auf dem fürzeſten Wege vorgeben, die Sentralcommiſſion, wie bei der Berleibung, die feindliche Armee aufſuchen , zur Salaot norbigen, worüber ibren Antrag zu ſtellen bat , welcher der böchſten Ents den Sieg durch Aufbietung aller Kråfte zu erringen, fdheidung Sr. R. H. des Großberzogs gleichfalls wieder durd raſtloſe Berfolgung der geldlagenen Armee ihn

und entſcheidend zu machen ſuchen. Es leuch. zu unterlegen iſt.– S. 13. In dem Fall des Verluſtes youſtändig , daß Zeit und Kräfte bei dieſem großartigen

der Bergünſtigung muß die Medaille und Urfunde zu . in S. 14. Rad dem Zote cines im Tüdgegeben werden .

tet ein Streben zu foſtbar find , als daß man gleichzeitig aud

die Erreichung von Nebengweđen ausgehenkonute

auf wird alſo von den fleineren feindliden Poften. , perbleibt Man dzeichnung der Felodienſtau BeißMedaile, die dem Eigenthum nadStebenden , der Familie. und Detaſchements zur Rechten oder linken wenig Notiz dnigreich Dresden , 9 21. februar. Sadren. Die geſammte Dresdener nebmen , ſie nur im Auge bebalten , ihr unſchädliches Garniſon batte geitern vor Sr. Burdl. dem Herzog Creiben aber nicht weiter zu bindern ſuchen . Iſt max von Coburg Revue und Manover . Es beſtanden die Rider, des Feindes Hauptmacht zu ídlagen, lo ro fann es Truppen aus der Gardediviſion , 1 Bataillon vom Leib, uidt feblen , daß dieſer Schlag elektrild auf alle geo trennte Tbeile derſelben zurückwirft, es iſt alſo unnöthig, giment Infanteriere Pinien 2. und voment 2 Bataillonen und dem , . Mit 8 ,Kanonen Reiterregim dem Gardes

Herzog waren der König , der geſammte Hof und die meiſten Herrſdaften anweſend. In der Suite befanden fich fremde Offiziere aus Deftreid , Bayern , Preußen. Der durdl. Prinz, Sobn des Herzogs , madhte im Rei,

rich insbeſondere mit ihnen zu beróåffrigen . Nur wenn der Sieg bereits errungen iſt, darf man ſich gegen die getrennten Tbeile der feindliden Armee wenden , um ibuen ebenfalls den Lodesítoß zu verſeßen . Aber man muß bierbei die Kräfte ſorgfältig abmeſſen , damit die

terregimens das Manóver mit.

gefchlagene Hauptmacht furtwährend zum Rúdzuge ge. zwungen werden fónne ; ein unzeitiges Ablaffen bon derſelben wurde die Wirfungen des Sieges bedeutend

.

verminderit.

Charakteriſtit der verſchiedenen Kriegsſyſteme. (fortle Bung.)

Daß man ſich bei einem ſo entſchiedenen Vorgeben manchen Gefabren in Flanfen und Rücken bloßſtellt ,

Der Schladtenfrieg iſt zwar nur čine beſondere Art des großen Krieges, bildet aber dennoch ein eigenes Kriegsſyſtem . Er beſteht darin, daß man die feindliche Hauptwacht durch einige fanell auf einander folgende und gründlich durdygefochtene Saladten zu zertrům . mern fucht , und wird alfo durch das Streben nach

ſelbſt wirkliche Nachtheile erleidet , iſt allerdings wabr und nicht immer zu vermeiden. Hierbei wolle man aber des Sprüchworis cingedenk ſein : ,,daß man das fleinere Uebel ertragen muſſe, um das großere Gute zu erlans gen . " Wenn wir des Feindes Hauptmacht geſchlagen , und ſeiner Parfé ; Depots und Magazine bemächtige

fdweller Entfdheidung charafteriſirt. Dieſes Kriegs, baben , fommt wenig darauf an , ob eines ſeiner Sei. fyftem iſt von Friedrid d. Großen nur in dem einzigen tencorps anderwärts einige kleinere Vortbeile über uns Feldzuge 1757 , von Napoleon aber faſt immer und davongetragen habe, die es ſelten benußeu fónnen wird, áberali befolgt worden , und verdient deßhalb das ohne fich der Gefahr der Bernichtung auszuſebent. Napoleon'robe Syſtem " genannt zu werden.

Wer den Krieg durch einige Sdladten beendigen will, muß ſeinem Gegner überlegen ſein . Dieſe Ueber's legenbeit fann jedoch ebenſo gut in der Qualitat, ale in der Quantitåt der Truppen beſtehen, und ſie iſt nicht minder vorbanden , wenn man pelbſt bei gleicher Anzahl und Sute der Truppen – einen größeren Felds

Was die feindlichen Feſtungen betrifft, ſo wird man

davon ſo wenig als moglidh Notiz nehmen, nur dieje . uigen beobadyten oder blofiren laffen, welche durch ibre råbe und durch die Stärfe ibrer Beſagungen gefábrlich werden tönnten. Auf förmliche Belagerungen darf man ſich aber nicht eber einlaſſen, als bis die feindliche Haupts macht aus dem Felde geſchlagen iſt. berrn und tüdtigere Generale an törer Spiße bat, ale Eine der erſten Bedingungen für die erfolgreiche der Gegner. Die Ueberlegenheit wird alſo durd; das Anweudung dieſes Kriegoſyſtems iſt eine vollfomnie 13 -

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felagfábige und fampfbegierige Armee, deren bdbere dach gehalten werden müffen, je entfernter deſto befo Befehlsbaber tüchtige Sdladtenienfer und Männer von ſer. Solange man derſelben gemadſen bleibt, fann der

erprobter Zuverlåffigfeit ſein müſſen ; ſogenannte Ma. Feſtungekrieg obne Nachtbeil fortgeſcßt werden . Befom . nóverbelden und Poſitionsjåger saugen nid)t daju. Faſt alle Marſchålle Napoleons beſaßen die hierzu erfors derliden Eigenſchaften in bobem Grade ; der Kaiſer brauchte ibnen nur die Zwede anzudeuten , welde fie an der Spiße ibrer Corps am Saladtage erreichen ſollten , und durfte ſich in Betreff der anzuwendenden

men aber die feindliden Streitfräfte im freien Felde beträchtlichen Zuwados , dann muß man dieſes Kriegs,. ſyſtem verlaffen und zum Edladildwerte greifen ; der Sieg über die feindlidze Armee wird die Bezwingung der feindlider Feſtungen (påter febr erleidtern . Aus dieſem Grunde Follte man aud ſteis damit anfangen,

Mittel auf ihre Einſidt verlaſſen . So muß es aber aud

die feindlide Armee zu dlagen , und erſt dann zu den

fein , wenn man Armeen von mebr als hunderttauſend Belagerungen ſchreiten, uidi nicht aber die Saden in um. Mann zu einer Vernidrungoſdlacht verwenden will. gefebrter Ordnung betreiben , wie co die Verbündetes Eine zweite Bedingung iſt ein wohlgeordnetes Ber. im franzöſiſden Revolutionefriege machten . Wir babes pflegsſyſtem , wobei das, was durd Requiſitionen nidot aber bier den Fall angenommen, daß es ſich baupiſaobs zu erlangen iſt , durd fieferung gegen baare Zahlung lid um den Berg der Feſtungen bandele, und daß der berbeigeſchafft werden muß. Das war die Schattenſeite Gegner nur wenig Truppen ins Feld zu ftellen veimag, Erbfolgefriege, der Napoleon'ſdheu Kriegfůbrung, weßhalb ihm die Con . ein Fall , der namentlich im ſpaniſdenmebrmals vorge. nothwendig , daß der Gegner ebenfalls nad Toneller

in Jialien , Spanien und Flandern kommen ift ift,, und ein eigenes Kriegoſyſtem begründet. Wie dem aber auch ſein möge, ſo muß der angreie '

ſolange als möglich zu verbergen ſuchen.

geldmádyt bat. Hierbei iſt alſo die bódrie Dcfonomie

centrirung ſeiner ungebeueren Streitmaſſen nicht immer die gewünſchten Vortbeile bradte.

Endlich iſt es auc

Entſdeidung ſtrebe, zu dieſer Kriegführung alſo gleid . fende Theil doch immer darauf bedadit ſein , dag er ſam die Hand biete und den entſcheidenden Solågen, nicht die Herrſ aft im freien Felde verliere, was leidt die ſeine Macht zertrümmern ſollen , nicht gefliſſentlich eintreten fanu, wenn er bereits mehrere Fortungen in fido entziebe. Man muß daber die eigene Ueberlegenheit ſeine Gewalt gebracht, und fide durch deren Belegung

der Kräfte nothig . Aud muß man får iůdrigeu Rach . (dub an Ergänzungen ſorgen , und auf den Zumads feindliden Streitfräfte - den man möglichſt zu man ſich mebrerer feindlicher Feſtungen zu bemachtigen der bemmen wird ein ſehr wadrames Auge haben . fucht, um dadurch zum geſiderten Bembe eines großen Wer dieß(uden unterlaßt oder zu wenig beachtet , darf ſich Der Feſtungsfrieg iſt ebenfalls nur eine befons

dere Art des großen Arieges , und beſteht darin , daß

Zbeiis des feindliden landes und ſeiner militäriſden nicht verwundern , wenn es ihm gebt, wie 1673 des Húlfequellen zu gelangen . Natürlich kann ein ſolches Rriegsſyftem nur in einem Franzoſen in Holland . Kriegsløs dieſemrieoffi Bedingung bei Artille Einefindunerläßlide ziere, eure und fande befolgt werden , welches mehr durch ſeine Feftun . fteme tüdrige Ingeni gen, als durch Armeen vertheidigt wird. Das charaf,. jablreiche und gut eingeübte Genietruppen. Zur erfien teriſtiſche Mermal deſſelben wird zwar idon durch das angedeutete Streben nach dauerndem Beſige des fandes bezeichnet , dod unterſcheidet es ſich von den anderen Kriegsſyſtemen noch dadurch, daß die Solados ten und Gefecte, welche darin überbaupt ſeltener por, fomment, in der Regel nur den einſeitigen zwrd baber, die begonnenen Belagerungen entweder zu decken oder zu hören. Da man im laufe eines Feldzuges nicht

Belagerung muß man mit Geldús und Munition reide , lich verſeben ſein , und die Belagerungsarbeiten, wie die Bediefung mit großem Eifer betreiben . Ein bober

Grad von Kampfbegierde ift bei dieſer Kriegfübrung

leidt mehr als drei bis vier gut vertbeidigte Feſtungen

nicht erforderlid , die Intelligenz entſdeidet mehr als die Bravour der Soldaten , die nur beim Sturme in Anſprud genommen wird. Die Verpflegung der Krupa pen wird aus Magazinen erfolgen fórnen und mufen ,

trobern kann, der Krieg damit aber wahrſcheinlido noch

barin , daß man das fand durch gut gewählte , ftarfe

nidt beendigt ſein dürfte , ſo verſteht ſich von ſelbit,

daß diepolitiſden Berbåliniſſe feine größere Beſchleus

Der Poſitionsfrieg beſteht

im Weſentliden

vertheidigen ) zuAngriff und verſchanzte BermeidetStellungen ſudt. der Gegner( Poſitionen den direkten , ſucht

nigung des Krieges gebieten dürfen .

er dieſe Stellungen zu umgeben, oder durd ernfte Bes

Bon großem Einfluffe auf den glüdlichen Fortgang eines folchen Krieges iſt die Wahl derjenigen Feftung,,

drobung anderer Puncte des fandes das Berlaffen der Stellungen zu bewirken , ſo entſtebt daraus ein ſogen. Mandvertrieg, weßhalb beide Kriegführungsarten

welche zuerſt belagert werden foll, worüber fowobt deren { age, als die Widtigteit derfelben entſcheidet. Mit iſo , lirten Feſtungen würde man nur dann den Anfang zu

einem Syſteme angeboren und vereint betragtet wers den múffen .

maden baben , wenn deren Beſtb von bervorſtedender

Der Poſitionss and Mandverkrieg iſt ein Krieg mit

Widytigkeit fein ſollte. Während man zur Belagerung der einen Feftung

balber Neigung , der weder zum großen noch zum klei. nen Kriege gerechnet werden kann , und überhaupt ſelo ten zu einer Entſcheidung fübrt, wenn beide Parteien

Foreitet, múffen die beiden naditen Feſtungen , wenn

fie nicht wenigſtens 10 Meiten davor entfernt liegen , blofirt oder beobachtet werden . Sollte aber der feino tine Armee im Felde baben , ſo wird aud dieſe im

ihrem Syſteme treu bleiben. Dft artet er in einen Be. geriſche Feuer allmåblid ganz verlifdt, und nur vo*

obadtungos oder Sdeinkrieg aus, in weldom tas fries

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Zeit zu Zeit in matten Flåmnden brennt. Er verbått beregt hat, oder nur durch wenig gesbte Milizen ver. fich dann zum Schlach :entriege wie der Galanteriedegen 'theidigen laßt, lift ſo wåre das eine Aufgabe für einen fogenannten Partheigånger , welder ebenſo ploßlich zum Ritterforerte.

Wer ein ſcharf ausgeprägtes Syſtem dieſes Krieges

erſcheinen als verſchwinden , und während der furzen

"fennen lernen will, der ſtudiere die Feldzüge des Prinzen Dauer feines Aufenthalts dem Feinde durch ungeſtüme Heinrich , als er Sachſen gegen die Einfälle der Deſt. Ueberfålle , durit Wegnahme von Kaffengeldern , Bor. reicher und Reichstruppen zu beden batte. Auch der råthen von Lebensmitteln , Befleidungs- und Ausri.

Herzog Ferdinand von Braunſchweig 'beobachtete im

ftungsgegenſtånden , Waffen und Munition ic. möglichſt

jiebenjährigen Ariege ein abnliches Verfahren gegen die

viel Schaden zufügen muß.

Gilt es aber die Vertheia

Franzoſen . Sein Neffe , der Herzog Karl , wollte es digung einer Proving, ſo muß man dem Feinde das 1793 am Mittelrhein abermals gegen die Franzoſen Feſtreben darin auf jede Weiſe zu erſchweren ſuchen , anwenden , und es gelang ihm auch wirklich,die deut , und mart“ wird ſich dabci derſelben Mittel mit Erfolg ſchen Provinzen eine Zeit lang zu decken . Doch wurden bedienen tonnen. Man fann zuweilen aber auch darauf ausgeben, den

die Franzoſent durch die Gondentecommiſſariert zu ener,

Gegner volig aufzüreiben , wenn dieſer nåmlich auf

girderer Thitigkeit angetrieben , und durchlöcherten die

andere Weiſe nicht zum Verlaßen der eroberten Provinz les veralteteKriegsſyitem ." DerFeldzeugmeiſter Graf zu bewegen iſt. Hierzu iſt vor allem ein bober Grad

Wartensteben und der franzol. Obergeneral Jourdan

baben im Feldzuge 1796 ebenfalls in dieſem Sinne opes

von Erbitterung und die Mitwirfung der fandesbewoh,

rirt; Erſterer wurde von derLahnbis hinter die Naab ner erforderlicy. Regtere bewachen alleSchrittedes getrieben , und lebterer ſpåter von dabisbinter den gent Feindes Argusaugen, theilenjede . andanteit Niederrhein , ohne der mit daß eine der beiden Truppencomm Armeen auf die, mit , feiner bindernHandlun die Bes ſem langen Hins und Herzuge' vernichtet worden måre. wegungen und dienſtlichen Mittheilungen des Feindes, 1

Diefes Kriegsſyſtem trågt den Charafter der b & ch

durch Verderbung der Wege und Brücken , durch Ents

ten Borſicht, und das Streben nach Entſcheidung fübrung der der Stouriere, ier ;Ordonnanze bmung durch Gefangenne n 2c., und fus wabrzunehmen . In Verbindung mit dem oder TodtungTransportmit

iſt nirgend

Feſtungsfriege befommt es jedoch etwas mehr innere then ihn ſelbſt durch falſche Nachrichten irre zu leiten. Bei Ueberfallen und Gefechten idyließen ſie ſich den

Haltbarkeit.

.

An die Truppen und ihre Anführer werden im Po. Truppen an.

fitiones und Mandverfriege febr geringe Forderungen 2 Bei dieſer Kriegführung gilt als Hauptregel, dat überlegenenAngriffedee Feindesgeldige Nichistbun söerMarſcis Stillitehen unddie gemacht wird manjedem fraftige Handeln das und Hauptſache, iſt ,diedenn ren ausweicht; daß man ibn fortwährend zur Vereinigung des Terrains Benutzung Doch ſpieit Nebenſabe. zur eine Hauptrolle darin. Die borfommenden Manóver und dam mieber zur Vereinzelung ſeiner Streitfräfte, alfo zu nublofen Anſtrengungen nótbigt; daß man thin

fühit noodkunſtvoll weder , wenn in der findauch ſie gernRegel dafür ausgeben möchte.

man die nächtliche Rube unddie nötigen Unterbaltemittel raubt , und durch unausgeſetzte kleine, aber energiſche Deritkleine Krieg, oderafter befferbergefagt allmählich aufzu verſdiedenen ſich ſelbit dabeiStreitkräfte Puncrénobnefeine vermindern ſucht, en Thái Anfälle hochſtderSeries bar und Eri tigke F

I

,

momentane Bejitnahme oder

. Er

n

sendenze

haben ; z. B.

langſamen Veruichtung mit conſequenter Bebarrlichfeit

vinz, Zufügungvon allerlei Schaden,nicht minder aber durchgefábrt, peritebt man dem Feinde den långeren " Y

, zur auch Bernidung odervielmehr Aufreibung der feind. Der Erfolg nicht zweifelhaft ſein. Spanien bat den liden Streitfråfte... Beweis geliefert, nicht minder auch Tyrol.

el wird geführt, håltni eg mit der RegZruppen In wenig Kriſich der fleinedie måßig aberver eben deßßs.

Die Forderungen , welche der Freine Krieg an die

balb DurchgroßereSchnelligkeit und Rübnbeit gleidram Trappen und ihre Anfábrermacht, ſind groß und mans vervielfältigen, mithin auch in mehreren kleinen ſelbitans nichfaltig, laſſen ſich aber aus Vorſtehendem leicht ents digen Parteien operiren müflent. Er verhält Fit zum nebmen . Vor allem inüffen ſie von einem echt frieges

großen Ariege ungefähr,wie das Gefecht in aufgelöſter riſchen Geiſte beſeelt ſein, und die einzelnen Partheien f n inſtimmung ſtets in Uebere

bandel . Darau beziebt ſich

Ordnung geſchloſſener Ordnung. nkt, iſt gemdhn. " bauptſächlich der Ausſpruch Clauſewißens : ,, Woder sérieg beſchrä Wer ſichzuaufdendeninfleinen zerfallen ; b . , die lich der Schwichere; fart dennode baber füglich nicht glid. nad Jeder tebendig aber eine ſtreben, Entſcheidung er ſchneller nach Vernichtung des Gegners ſtrebt, und alle , wenn die die Bes Be: nurdieſen Zwed verfolgent, kommt auf Ordnung und liche Entſcheidung zu erſtreben hoffen nheit des landés, ung, wenn ſobaffe die Stimm der Bewohner Methode , alſo auf die Form , in welcher es geſchiebt,

ſebr wenig an, wenn nur die einzelnen Haufen in les bereinſtimmung bandeln. Einige geſicherte Waffenplage Beabſichtigt man nur die momentane Belībnahme die burd wenig Zruppen verteidigt werden können, (Sdlus folgt .) einer feindlichen Provinz, die der Gegner ſehr ſchwad módhten faſt unentbehrlich ſein .

g iſt, erforde en und rer die zum ihm günſti die Trupp ibrehaften Anfiihbabent. rlichen n Kriege Eigenſc fleine

Redigirt unter Verantwortlicceit der Verlagsbandlung : C. W. Lesfe in

armadi und in deſſen Offizin gedruift .

Samſtag, Nr . 20 .

9. März 1839



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Allgemeine Militår - Zeitung. 2

durd, den Modellmeiſter durchaus nidit weiter die Rede

H anno V e r.

Bon einem bannoverſchen Artillericoffizier erhalten ſein , als wie es vorhin fchon angedeutet wurde, Ucbris Hamburgijde gens unterliegen die Verbåltniffe dicſes Sdloffes im wir nachſteheide Berichtigung : ,, Der Der e Correſponde nt enthalt unpartheiiſd in Hamburgiſde ſeiner Nr. 3 icbigen Augenblice noch immer einer commifforiſden

vom 4. Januard. I. unter den vermiſchten Nachrichten Unterſudung , ſo daß deſſen Vorzüge vor den früheren einen aus Hannover datirten Artifel über die in der Abfeuerungsarten wenigſtens, noch keineswegs ſo feſts

dortigen Artillerie ſeit einigen Jahren eingetretenen

geſtellt ſind, um von einem wichtigen Fortſchritte in

Fortſchritte und Verbeſſerungen in mehreren techniſden dieſer Beziehung zu ſpreden. Beziehungen des Armeemateriels .) Da dieſer Artifel,

Was cuidlich die in dem erwähnten Artikel bezeichs

neben halben Wahrbeiten , Mandzes ungenau und vots nete geſchmiedete eiſerne Ranone betrifft, ſo fam der

lig einſeitig darſtellt, ſo würde derſelbe (don långer eine Berichtigung gefunden haben , wenn man nicht den Ausgang der Probe mit dem daſelbſt unter Nr. 3 erwähnten geſchmiedeten eiſernen Sedepfüuder båtte

Modellmeiſter ( don vor längerer Zeit auf die Idee , ein ſechépfündiges Rohr von denſelben Dimenſionen zu ſchmieten, wie ſie der engliſde bronzene leidste Seds. pfünder der f. bannoverſchen Artillerie beſīßt. Aus der

abwarten wollen .

Art, wie er dieß zu bewerkſtelligent gedagte, machte er

Es hat ſeine Richtigkeit, daß der in jenem Artifel ein Geheimniß; feine Gehülfen , Fandwerker in der

ſo ſehr lobpreiſend genannte Modellmeiſter in der Fönigt. tedniſden compagnie des Corps, ließ er auf dieſes

Artilerie,bei großem Fleiße manchetechniſche Fertige Geheimniß beeidigen. Ein Theil der Koſten , namentlich feit mit ſpeculativem Geiſte verbindet ; er hataber an

der Arbeitslohn , wurde ihm auf allerhöchſte Genebuni,

den ſogenannten Erfindungen der daſelbſt zuerſt erwähne ten Kugelpreſſe und des Kanonenſchlofjes nicht mehr Ans tbeil als jeder denfende und rüchtige Handwerfemeiſter an der Ausführung der Entwürfe ſeines Baumeiſters. Die Kugelpreſje iſt urſprünglich durchdieGewo,

gung,bewilligt, und ſo führte er, mit allerdings Tebr ſeine Arbeit mit einem boben Grade von dußerer Nettigkeit, aber aud mit ebenſo vielem Selbſtvertrauen aus . Er vernachlafs ſigte deßhalb es gånzlich, diejenigen Schriften nadizules dürftigen techniſchen Hülfsmitteln ,

genheit eines ſehr" verdienſtvollen F. råchſischen Offiziers ſen , welche über frühere Bemühungen und miflungene hier bekannt geworden , und hat unter der Leitung Verſuche ihm hatten Auskunft ertheilen fónnen , indem des Herrn Direktors des Armeematerials nad er von der Unfehlbarkeit ſeiner Methode allzuſehr übera und nad verſchiedene wichtige Aenderungen erfahren, zeugt war. Er führte die ſchwierige Arbeit im Anfange wodurch ihre Wirkſamfeit ausgedebuter,

ſicherer und

brauchbarer für die Munitiondes fleinen Gewebres

dieſes Winters aus, und auf ſeinen Antrag wurde die

gewöhnlicheBeſchießungsprobe vor einigenWochen , ohne

Waſſerprobe, damit vorgenommen. Der iſt. man nads vorhergegangene f. hannoverſchen der Das KanonenſchloßArmee bedecktgeworden nicht - wie erſte Schuß gerdab mit gewoblider % kugelſchwerer -

jenem Zeitungsartikel glauben ſollte – das Zündlod und fann es daher auch nicht gegenNåfie ſich úsen ,fon. doru es iſt ein ſeitwårts angebradotes faſtenartiges, ſebr Tehr geſdüttes Federſchloß, deſſen Einrichtung bereits mehr: fach bekannt gemacht iſt."Es bewirkt die Erplodirung durch Abziehen an einem Riemen vermittelſt eines Ham : mers, welcher ein mit chlorſauerem Kali gefülltes Sei. tenröhrchen der Salagróbre zum Detonniren bringt. Die Ausführung dieſes Schloſſes iſt ebenfalls nach den Angaben des Hrn. Direktors des Armeemateriels godses

ladung und einer Kugel; ſdon jeßt zeigte ſich an der Verſtärkung des Bodenſtúdeseine Fuge in der Zufam . menſepuug der Theile. Nach dem zweiten Schuſſe Schulle mit derſelben Padung aber zwei Kugeln , entſtanden meh. rere bedeutende Riſe oder Fugen ringformig um Bodene und Mittelſtück des Rohres ; man bemerkte deutlich die Spuren des durch dieſe Riffe gedrungenen Pulverdam , pfes. Beim dritten Schuſſe mit balbfugelſchwerer la dung und einer Kugel wurde das Rohr zertrümmert, indem mehrere Theile des Bodenſtuds auf bedeutende

Entfernungen Die daßdies Art der ungfortgeſchleudert ben und kann dabei von einer ſelbſt eigenen Erfindung Zertrümmer an den Tag, legte es deutlichwurden. *) S. Nr. 7 der X, M. 3 .

fes Rohr weder Waſſerprobe noch ein gewöhnliches

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mäßiges Beſdießen bis zu 20 oder 30 Scuß ausgebals per wieder zu ſtårken. Hier fågt es mir gar nicht ein ,

ten haben würde, und nod weit ungünſtiger würde eine aus dem ſehr einfaden Grunde, weil Branıwein ſelten Bergleidung mit den dußerſt beftigen Proben ausfallen , und ſebr theuer iſt, ſo daß , wenn ich zufällig mit an. denen man jebt gut gegoffene eiſerne Geſchůße unterwirft. deren Inſtructoren einmal einen Schluc trinfe, mir der Die Trimmer des Robres ließen die Art der Auss Schweiß gleich über den ganzen Körper ausbricht. Der

führung des Werfes ziemlich genau erfennen ; da jedoch tůrfiſche Soldat iſt glüglich und zufrieden, wenn er im der Verfertiger bis ießt ſein Gebeimniß nicht aufgegeben Stande iſt,ſeinen fürdhterlich idledten Tabat in größte bat, ſondern vielleicht noch einen anderweitigen Berſuch mögliciter Rube zu rauden. Siebenmal in der Mode

beabſichtigt, ſo muß man billig anſtehen , ein Weiteres iße er ſeinen gefochten Reis, und denft gar nicht daran, daß es wobi noch eine andere Speiſe geben fónnte, darüber zu veröffentliden ." framfre i do

außer Hammelfleild , das ihm auch eben nicht in übers

Durch eine t. Ordonnanz vom 10. Februar ift der iſt Prinz von Joinvilleernan und zum ncapit ain amtlic Ritter der Ehrenl worde egion zumntFlotte n . Das he Blatt enthalt außerdem eine Menge von Beförderungen

mårig großen Portionen zugemeſſen wird. Es gibt gar fein , die , ein großer Vorteil, wenn die Armee einſt berufen wera den wird, das wäre Erlernte Feinde gegenüber anzu. wenden für einem .Dieß Armeeum den Zuſtan d der lo

und Ordensverleihungen für diejenigen Perſonen , die

dieälterenTürfen und ſelbſtdie

ſich eberzuwünſchen,als bei der Einnahme von San Juan de 'udoa und bei dem bódſten Offiziere immer nod) zweifeln, ob denn aude ausgezeichne auf Veracruz beſonders Handſtreiche t baben. 40es das, was ſie jeßt lernen müſſen, wirklich vor dem Die Anflagefammer des pariſer Gerichtshofshat ſich der von dem Gafſationsbof aufgeſtellten Doctrin , daß das Feinde ibnen von Nußen ſein wird. Sie ſagen , das

Duellanten und ihre Zeugen als des vorbedad ten fråber,, als ſie noch in ihrer eigentbümlichen ärt Krieg Mordes rouldig zu verfolgen ſeien , angeſd loſſen .

fübrten , ganz Europa vor ibnen gezittert babe, wsbrend

ſie ſeit Einführung der europåiſden Tafrik immer ser Der ,, Soldaten - Freund" theilt folgende Nachrichten lich nicht viel antworten, als daß man dreiſt darauf los über die tůrfiſde Armee mit, welde von einem ebes bebauptet , ſie ſollten nur erſt das Neue ordentlich malig preußiſchen Militar berrühren,, der in jener Armee maden , ſo würde das auch don fommen. Indefien eine Anſtellung als Inſtructor gefunden bat. ,, Je lån. muß is geſtebeu , daß ich die Beſorgniß dieſer Herren Dů r fe i.

dlagen worden wåren ; darauf läßt ſich denn nun frei

ger id in der Túrfet bin , je mehr überzeuge ich mich ,

tbeile. Es fragt ſich ſebr, ob das durchaus neugebildete

daß es nicht leicht ein Volt gibt, welches in der Hand Heerweſen der Lürfei ſoviel inneren Halt in ſich ſelber 1ůdy tiger Bildner in derbåltnißm&fig kurzer Zeit ſo viel

bat, als es einem Feinde,, wie Rußland oder Deſtreich

in militåriſcher Beziehung leiſteu fonnte , als das tůrs gegenüber, bedarf. Gegen die Aegypter oder gegen die fiſde. Die leute , welche jeßt noch bei der Aushebung Brieden bat es ießt roon don eine bedeutende Ueberlegens zum Militárdienſte oft gebunden und mit der Kette um beit, und es bandelt ſich nur um einen tüchtigen Feld . den Hals dem Inſtructor zugeführt werden , fügen ſich berrn, der den türkiſchen Waffen nur einmal den Sieg foned in das fode der Diſciplin und finden , einmal verleibt, ſo bin ich überzeugt,"bat das neue Syſtem für eingekleidet, in dem Glauben an die unvermeidliche immer bier Wurzel geſchlagen . Hat dagegen die Armee Vorherbeſtimmung Troſt für alle die Entbebrungen und das Unglúd, die erſte Saladt zu verlieren , ro denfe ich Raſten , welche der Soldatenſtand ihnen auferlegt. Da ,

mit Schaudern an die gånzliche Auflöſung aller Bande,

bei ſind ſie ſtets nüchtern, denn das faſter der Trunfens die das Seer jeßt zuſammenhalten. Blind glaubt der beit, oder überhaupt des Trinkens ſpirituóſer Getränke, Túrke an das, was er ſiebt,, und bewåbrt ſich das neue

writies in ſo mancher europäiſchen Armee eine Beſorg. Syſtem nidht gleich im Anfange eines möglichen Aries

niß erregende Hobe erreicht, iſtihnen fremd. Sie trin, gee, ſo ſtellt ſich von ſelbſt das alte undiſciplinirte Un. fen Wafer und find wahrlich nicht weniger angeſtrengt, weſen wieder ber. Undiſciplinirt fann man nun zwar als europäiſche Recruten. Früber, wenn fenntnißreiche die frühere Heeresverfaſſung auch nicht wohl nennent, und erfahrene Peute mir erklärten , daß der Brantwein

denn was man jo darüber von álteren Leuten bort, bat

bódít werderblich auf den menſchlichen Körper wirfe, mir dod eine ganz andere Idee von derſelben gegeben , und feineswego Rraft, ſondern nur eine ſcheinbare aus als id früber batte. Mein Yuz . Baldi iſt der Sohn genblidliche Anſpannung gebe, wollte ich nie recht daran eines Janitſaren und entging damals durch eine Sen ,

glauben , und war ſo an den Genuß des Brantweing dung nach Salonichi dem fürchterlichen Blutbad , wel. gewohnt, daß ich nicht begreifen fonnte, was der Sols dhes das ganze Corps vernichtete. Er war ſchon als dat wobl ftatt beffen deſſen bei ſeinen geringen Geldmitteln Janitídar in der 5. Drta aufgenommen, was vor dem trinfen folle. Wie anders denfe ich jest darin , feit ich verſammelten Regimente durch eine Ohrfeige und ein

die türkiſchen Soltaten fenne.. Bei ihnen fommt nie Zwicken in das Öhrlåppdien zu geſcheben #flegte, und ein Diſciplinarvergeben vor , das ſeinen Grund in der

bat die ganze innere Organiſation jenes ſo bocht merk

Trunfenheit båtte, und wie ertragen ſie Strapazen aller würdigen Corps im Stopfe. Oft erzählt er mir von dem, Art, Wenn ich nur ein einzigesmal in folcher brennens was er in ſeiner Jugend geſehen , und geſteht gern ein , den Hiße,, wie vergangenen Sommer bier, mit deuts daß unter den jebigen Verhältniſſen das Beſtehen eines

iden Soldaten crerciren müßte, ſo wäre das erſte beim folchen Corps, wie die Janitſdaren waren , nicht mehr * Rührt Euch !" ein Schnaps, um den erſalafften Kórs möglich ſei; dagegen ſagt er oft, feble es auc bei einem

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1

Kriege, wenn er ausbricht, ganz an einem Corps, das, den die Erleuchteſten , Machtigſten und Einflußreichſten wie jenes geweſen , eine gewiffe Kriegserfabrung , ers im Bolfe daran baben fónnen , denn die Maſſe des probie Lapferkeit und blinde Hingebung beſåße. Son Volts iſt von Hauſe aus in der ganzen Sade neutral. derbar genug iſt der Name Janitſaren (Sen Yiſchleri) Aber dieſer Antheil fannallerdings ſehr verſchiedene jeßt einſchneidender Gegenſaß zu der Bedeutung deſſelo baben der Rrieg auch einenGrade vers , wodurch

ben geworden , denn wörtlich beißt er : neue Soldaten, ichiedenen Charakter erhåit, der auf die Wahl des und die jeßigen neuen Soldaten brauden dod , ſeit der Kriegoſyſtems nicht ohne Einfluß ſein dürfte. Sultan und der Mufti den Namen Janitſdar mit dem

Hat ein Staat eine republifaniíde, oder auch nur

das Wort als Schimpfwort. Es klingt daher ganz ſonderbar, wenn ein nach neueſter Art gefleideter und einerercirter Soldat ſeinen Ramera's den im Zorn einen Janitſdaren nennt, und ihn damit zu ſchimpfen glaubt. Mein Yuz .Baſdi Flagt oft, daß mit den Janitſdiaren auch die ſtrengeDiſciplin und das Fluche belegt haben

eine conſtitutionelle Verfaſſung , To findet der Volfsmile mehrals bei einer unumſdrånften Monarchie Gelegens beit und Anlaß ſido auszuſprechen ; die Intereſſen res Volfes werden dard den glúdlichen oder unglüdlichen Ausgang des Krieges auch mehr und ſtårfer berührt. eigentliche militariſche Ehrgefühl verſdwunden ſei. Von Wenn nun ein ſolcher Slaat den Krieg für nothwendig der Dronung, Reinlichkeit unddem blinden Geborfam , erachtet, ſo laßt ſich vorausſeßen, daß er auch alle

aufbieten werde, den Zweck des Krieges zu er. der früber in den Janitſcharenorta’s geberrſcht,hat man krafte reichen , und wir glauben , daß ibu berbåltnifmåBig Begriff, und es ießt nach gibt fein ſeiner Corps Meinung mehr , öasgarauffeinen ſeinenNamen ,, ſeine mebr Kriegsfråfte 31: Gebote fteben werden , als einem Thaten , ſeine Geſchichte und ſeine Borrechte ftols Tein

rein monarchiſchen Staate. Indeſſen fann aud die Ver.

fónnte.

faſſung des Pepteren von der Art ſein , daß das Bolf ebenfalls mit in das Intereſſe des Krieges verfluchten

( Fortf. folgt.)

werde, ſei es durch ein Pandwehrſyſtem , wie das preu .

ein unbegrånztes Vertrauen in die Weiss Biſche, durch Monarchen

Charakteriſtil der verſchiedenen Kriegsſyſteme. beit bes (Scht u 1. )

, durd beleidigten Nationalſtols,

beeinträchtigte Handelsintereſſen , oder durch ſonſt eine

Bevor wir die Anwendbarkeit dieſer Rriegsſyſteme Urſache. Es wird alſo immer ſehr ſchwierig ſein , zwis in weitere Betrachtung ziehen , müſſen wir den Krieg feben dem Volfsfriege und dem Fürjtentriege heutzutage eine ſtrenge Scheidewand zu ziehen , und es drebt ſich nod von der politiſden Seite anſeben. Zu Ende des vorigen Jahrhunderts (prada ſprach man viel die ganze Streitfrage blos un die größere oder gering von einem Bolf & Friege, und bezeichnete damit einen

gere Zuſtimmung und Theilnahme des Volfes, fie möge

Gegenſas vom Fürſtenfriege. Dieſe Begriffe find

fich nun ausſprechen oder außern wie ſie wolle.

febr unflar, und müſſen erſt erläutert werden , da man

Soviel iſt aber gewiß , daß der Krieg einen viel

ſie auch in neuerer Zeit wieder hervorgerufen hat, obne ernſteren Charafter anzunehmer droht, wenn er gang im Sinne des Volfes iſt und wichtige Intereſſen auf derſelben beſtimmter

anzudenten . das Weſen Welches auch die Verfaſſung eines Bolfes ſein mag,

dem Spiele ſteben, und eg fann ein ſolcher Krieg allers

so wird es doch immer eine Regierung haben . Dieſe dinge ein , Volfsfrieg " genannt werden.. Findet daſſelbe Verbältniß auch bei dem Gegner ſtatt , To würde nur berdhlieft den Krieg und bezeichnet die Prinzipien , nach

welchen er geführt werden ſoll . Ob nun die Regierung das Machtverbåltniß und die Vertheidigungsfåbigkeit aus einer oder mehreren Perſonen beſtebe, iſt in fo fern

degjenigen landes , welches zuerſt mit einem Angriffe

gleichgiltig , weil dod immer nur die Regierung und bedrobt wird, zu berüd richtigen ſein , um das zu måbs nicht das Dolf den Krieg zu beſchließen baben würde . lende Kriegsſyftem zu beſtimmen ; denn der Krieg fann Wollte man alſo annehmen , daß ein Bolfsfrieg nur nid)t eher als beendigt angefeben werden, bis der eine

vom Polfe beſchloſſen, und durch Hülfe einer allgemeis Gegner völlig überwunden iſt. Das Machtverhältniß ſeinen verſchiedenen und weiter oben angedeuteten nen Volfebewaffnung geführt werde, ſo würde es gar

in

feinen Volfsfrieg geben, oder es mußte vorber die Re: Schattirungen würde daber entſcheiden , ob man den großen methodiſchen Krieg , oder den Schlachtenkrieg gierung abgeſeßt, werden und das Bolt ſich in einem anzuwenden babe, denn unter fo ernften Umſtånden bat völlig revolutionåren Zuſtande befinden . Meit eber iſt der Fall annehmbar , daß ein unums ſcrånft herrſchender Monarch , ohne Jemand zu fragen, einen Krieg beſchließt, und durch die aus ſeinen Schaße beſoldeten Truppen ausführen lågt, was allerdings ein Fürſtenfrieg im engſten Sinne des Wortes ſein würde. '

man nur zwiſchen dieſen beiden Syſtemen die Wabl.

Sollten zwei unumſchrånfte Monarchen einander den Krieg erflåren, fo mochte es in den meiſten Fällen mehr auf Eroberung oder Zufügung mancherlei Schadens , als auf die politiſche Beruidiung des einen Gegners

Die Begriffe Vorfos und Fürſtenfrieg bezeichnen alſo abgeſeben ſein . Es iſt alſo im ,, Fürſtenfriege " , wenn zwei Ertreme in Betreff der Staatsverfa Tung, die wes man dieſen Krieg To mennen will , fein ſo nadibaltiges

nigſtens in Europa nicht angetroffen werden möchte, da Streben nad voüſiảndiger Entſcheidung vorauszuſeßen. jelbſt der Raiſer von Rußland Bedenfen tragen dürfte, Es müſſen jedoch die Kriege Napoleons hier als Auss einen Krieg auf dieſe Weiſe zu conſtituiren .

nahme von der Regel angeſehen werden , weil er ſtets

Der Krieg iſt und bleibt mithin ftets Sache der nach vollſtåndiger Entſcheidung zu ſtreben nidyt blos Regierung , und es bandelt id nur um den Antheil, Urſados, ſondern aud den Willen und die Madt dazu

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hatte. In einem gewdhnlichen Fürſtenfriege, wie ſie im theibiger nebenbei noch den fleinen Krieg zu Hülfe vorigen Jahrhundert ſo oft um dynaſtiſde Intereſſen nebmen ; der Erſtere, um die gegenſeitige Unterſtùßung geführt wurden, módten alſo die anderen drei Krieger der feindlichen Feſtungen zu verhindern,, der lektere,, um ſyſteme, welche ſehr gut gleichzeitig und in Uebereine die Herbeifchaffung der Belagerungsbedürfniſſe und der ſtimmung angewendet werden fónnen, 'vorzugsweiſe an unterbaltsmittel zu erſchweren . die Reihe fommen . In Bezug auf die Erreidung der im Eingange ges

Ungleich ſchwieriger inóchte zu beſtimmen ſein, welche nannten drei Hauptzwede des Krieges laſſen ſich die Kriegsſyſteme den Vorzug verdienen , wenn ein unun. idrånfter Monarch, der auf die Theilnahme feines Vols tes am Kriege nur innerhalb der gewöhnlichen Gränzen zählen fann , mit einem conſtitutionellen Staate in Krieg verwickelt wird; vorausgereßt, daß es ſich nicht um pos litiſde Kleinigfeiten handle, und daß der conſtitutionelle

verſchiedenen Kriegsſyſteme folgendermaßen claſſificiren : 1 ) Zur Vernichtung der feindlichen Armee tragen am

meiſten bei a) der Schlachtenfrieg ; b) der fleine Krieg,, wenn er mit Erbitterung geführt wird ; c) der große methodiſche Krieg nur dann , wenn mehr gefochten, als manovrirt und belagert wird. Der Feſtungsfrieg hat

Staat nicht bloß eine ebenſo gute Heerverfaſſung babe, zwar ein großes materielles Vernichtungsprinzip , dodo ſondern die Kriegserklärung auch ganz im Sinne des möchte der Angreifer in der Regel größere Verluſte er, Bolfes ſei. Man fónnte ſich hierbei auf den Ausgang leiden, als der Vertheidiger. Dem Poſitions, und Mas des Stampfes zwiſchen der Republit Franfreich und den növerfriege iſt das Bernidtungsprinzip vóllig fremd. verbündeten Monarden Europa's berufen , aber die wurde der noch feine Beweisfraft baben.

2) Die theilweiſe Eroberung des feindlichen Pandes, obne gleichzeitige Vernichtung der feindliden Streits

Faſſen wir die Verhältniſſe beider Partheien zuſam , madt , wird am ſicherſten erreicht a ) durch den metho, diſden Krieg ; b) durch den Feſtungsfrieg. Der Manó,. Staat bat großere und nachhaltigere Mittel zur Füh. verfrieg führt zwar am woblfeilſten und ohnellſten zum rung des Krieges ; der unumſdrånfte Monarch kann Ziele, fichert aber die gemachten Eroberungen nidt ;. bingegen über die reinigen mit größerer Machtvollfoms denn robald es nur auf ein gegenſeitiges Derdrången .

men , ſo ließe ich allenfalls ſagen : ber conſtitutionelle

menheit und Energie verfügen, was ſich am Ende, wenn

ohne allgemeines Gefecht abgeſehen iſt , fann der Wei , I

ergreifen. Streit, dende die Offenſive jeden Augenblick wieder man gleide Geſchicklichkeit in Verwendung derMonarch 3) Wenn man nur den Zived bat, dem Feinde alls frifte anniinmt, ausgleichen dürfte. Aber der bat noch den Vorzug der Geheimhaltung ſeiner Abſichten gemeinen Sdaden zuzufügen , wie die Störung ſeines und Plane, während in conſtitutionellen Staaten Alles offenilich verhandelt, oder wenigſtens eine zu große An . zabi Perſonen mit Zweck und Mitteln befannt wird, ein zahl Nadtbeil, den man feineswegs gering anſchlagen darf. Wir überlaffen es dem Leſer, dieſe flüchtigen Andeus

Handels, feiner Induſtrie, die Wegnahme von Vorrás then ac., To fann der gegenſeitige Feindſchaftsgrad nicht ſehr erheblich ſein . Unter ſolchen Umſtänden wird der kleine Krieg als das beſte Mittel angeſehen werden dúrfen , und man kann ihn allenfalls mit einigen Blos

tungen nach Belieben weiter zu verfolgen, und wollenfaden oder Belagerungen verbinden. idhließlich nur noch bemerfen , wie die verſchiedenen Striegs:

Wer zu Anfange eines Krieges den Vortheil über.

ſyſteme - ganz abgefehen von den politiſchen Verbålts regener Kräfte und einen wichtigen Zweck vor Augen

bat, muß entweder denSchladtenkrieg oder den großen niſſen – ſich gegenſeitig zu einander verhalten dürften. entsmethodiſchen Krieg anwenden ; den Feſtungefrieg nur

Dein Schlachtenfriege à la Napoléon, als der cheidendſten Kriegführungsart, låßt ſich zwar der große dann , wenn er im freien Felde fein wichtigeres An. methodiſche Krieg entgegenſeßen , dieſer muß aber noch griffs object findet. Wer zu Anfange eines Krieges der Schwächere iſt, mit dem fleinen Kriege in Verbindung gebracht werden,

theils um ein ſtärferes Vernichtungsprinzip in die fries aber einen Zuwachs an Streitfråften zu erwarten bat, geriſche Handlung zu bringen, theils aber aud), um den muß ſich auf den Poſitions- und FleinenKrieg beſchráni Streitmaſſen des Gegners größere Sowies fen , unter gewiſſen Umſtänden ſeine Zuflucht auch zu vereinigten rigkeiten des Unterbalts zu bereiten .

Angriffsmanövern nehmen , damit der Gegner nicht allzu

Sollte der kleine Krieg, aus irgend welchen Urſas dreiſt "wird. den , mit dem erforderliden Nachdrucke nicht geführt Dieſe verſdiedenen Kriegsſyſteine kommen zwar höchft ſelten werden fónnen , ſo wird man ſein Heil ſelbſt in den in ihrer Reinheit zur Anwendung, ſondern immer nur theilweiſe großen Vernichtungsſchlachten fuden , oder ſich hinter die und gemiſcht . Ek dürfte aber doch aus ſehr vielen Gründen von Feſtungen des Landes zurückziehen mufen . Das lettere

practiſchem Nußen ſein, namentlid mehr Beſtimmtheit in die

Sandlungen zu bringen ,wenn von Şauſe aus Mittel dürfte dem ſein , denn es iſt einzelnen kriegeriſchen das ſicherere; aber erſteren man batvorzuziehen die Feſtungen nidit immer, feftgefest

würde: nach welchem leitenden Prinzip der Krieg auf große Feldherren haben die Thätigteitsweiſe ihrer verſchiede kann. Ing haft Vortheil ibrer mit würde wo man ridig derſelben nen Urmeen immer in gewiſſe Syſteme gebracht, und damit nade den Poſitionsfrie manbedienen Ermangelun dieſem oder jenem Kriegsſchauplaße geführt werden ſolle. Wahrs

adoptiren , und mit dem kleinen Kriege in Verbindung Befinden der Umſtände gemoedſelt, je nachdem die Entſcheidung auf

des großen Kriegsidauplages beſchleunigt oder einzelnen Theiten bringen müſſen , damit der Gegner gendthigt werde, verzögert, Terrain gewonnen oder blog behauptet merden ſollte . Wir haben alſo hier teine neue Unſicht aufgeſtellt, ſondern aux und in den Poſitionen anzugreifen . Führen die Verhältniſſe einen förmlichen Feſtungs. das Betannte zur leichteren Ueberſicht in ſyſtematiſche Ordnung frieg berbei, ſo muß der Ängreifer ſowohl als der Vere zu bringen geſucht..

Redigirt unter Berantwortlicfeit der Berlagshandlung: E. W.Leste in Darmſtadt und in deſſen Diftsin gedrudi.

Mittwoch ,

Nr . 21.

13. März 1839.

ca

Allgemeine Militár - Zeitung. Ein neueres Urtheil aus Frankreich über die wurden einige Häuſer verbrannt; allein ſowohl der moraliſche wie der materielle Effect der Rafeten ents Kriegsraketen und die Kartátſdygranaten . *) ſprachen bei weitem nicht den Anſtrengungen und Ers Rriego rakete . Alle Verſuche, welche zu verſchiedenen'malen wihrend bes 19. Jahrhunderts in Europa gemacht worden ſind, um den Rafeten auf? 8 Neute eine Stelle unter den Kriegswaffen einzuräumen , baben wenig Erfolg gehabt.

wartungen des Erfinders. Beim Bombardement von Kopenhagen, im J. 1807, wurden die Rafeten zum zweitenmale angewendet und trugen dort, in Gemein daft mit den anderen Hohlge. ( choſſen, zur Verbreitung der Feuersbrunſt bei. Bis icet

Unterdeſſen gelang es dem Oberſten William Congreve,

fehlt es an amtlichen Nachrichten über den Antheil, der

welder ſich im J. 1804 bemüht hatte, die Abmeſſungen

bei dieſem unerwarteten Angriff der däniſchen Haupt,

und die Tragweite der Rafeten zu vergrößern , die Ans

ſtadt auf Rechnung der Bomben oder der Rafeten fommt.

nahme derſelben in England im 3. 1805 zu bewirfen ,

Man bebauptet nur, es babe ſich eine, zur Gonfiatirung

nachdem in Woolwich zu einem Angriff der franzöſiſchen des Effects ernannte Commiſſion von Artillericoffizieren Flotille vor Boulogne vorbereitenbe Verſuche gemacht dahin ausgeſprochen , daß die Brandrafeten als eine worden waren. gute Hülfeleiſtung für die Artillerie angeſehen wers Zehn Schaluppen wurden ausgerüſtet und zur Vers den konnten. Dieſes Gutachten , deſſen Abgabe unter fügung des Oberſt Congreve für den Raketendienſt ges den noch ganz friſd; en Eindrücken der Rafetenwirkung ſtellt; allein im Augenblice, wo dieſer vorridte , um ſein Feuer zu beginnen, erhob ſich der Wind in großer

erfolgte, ſcheint darzuthun , daß die durch das neue Ger ſchoß bewerfſtelligten Verwüſtungen nicht so betrådtlich

Stårke. Admiral Sidney -Smith, welder die engliſche waren , wie man ſie wohl hat darſtellen wollen. Die Escadre commandirte, fab ſich gendthigt, die Sdalups Rafeten wurden dann noch bei einigen anderen Kriego, pen zurückzurufen , ehe noch eine einzige Rafete abges vorfallen angewendet. Im Jahre 1809 ( chleuderte man dhoſjen werden fonnte. Fünf Schaluppen wurden an

deren eine große Anzahl auf der bastiſden Rhede gegen

die Küſte geworfen , und man hielt es für angemeſſen, die franzöſiſchen Schiffe , und bei der Unternehmung die Unternehmung auf einen günſtigeren Zeitpunct zu gegen Walderen wurde eine bedeutende Menge gegen verſchieben . Bliefſingen verbraucht. Im folgenden Jahre unternahme der Oberſt Con

Bis dahin batte man ſich darauf beſchränkt, die Corts

greve, Rafeten von ſehr ſtarkem Raliber verfertigen zu grevſchen Rafeten bei Seeunternehmungen als Brande laſſen. Er nabın blecherne Hülſen an , verringerte die geſchoß zu gebrauchen. Spåterhin ſuchten ſie die Enge frühere fånge der Rutben von 7,60 Meter auf 4,50 ånder auch bei den landbeeren zu benußen, indem an Meter und erhielt mit Rafeten von 14,50 Kilogrammen den Kopf der Rafete ein Hoblgeſdooß befeſtigt wurde. Gewicht 2700 Meter Tragweite. Ein in Gegenwart des Neuerung hatte keine großen Folgen , und Urtileriedirektors und des erſten fords der Admiralitat manDieſe hat ſich ihrer wenig in dem Feriege auf der Halbs unternommener Verſuch erweckte , binſichtlich des durch inſet bedient. Unterdeſſen brachte es Oberſt Congreve, dieſe Verbeſſerungen zu erzielenden Effects, große Hoff- zuin General avancirt, bahin , daß eine Compagnie Ras nungen und veranlaßte eine andere Unternchmung gegen Fetirer organiſert wurde , welche 1813 an der Schladit Boulogne. bei Leipzig Theil nahm , wo man jedoch ihre Gegers Den 8. Ditbr. 1806 erſchienen achtzehn, mit Rafes wart wenig gewahr wurde. ten und deren Zubehör ausgerüſtete Schaluppen , und Im Jahre 1815 wurden die Raketen ebenfais obre ſchoſſen in einer balben Stunde mehr als 200 Rafeten Erfolg gegen die Milizen von Neus Orleans und mehs ab. "Da man keinerlei Maßregeln zum Schuß gegen die

Wirfungen dieſes neuen Projectils- ergriffen hatte , ſo ) Journal des armes speciales 1838 ,1 Nr. 5 u . 6. Bemerkuns

gen des Capitains Mazé über die engliſche Feldartillerie,

rere amerifaniſche Stådte verwendet. Heutzutage ſcheinen die Engländer, fo viel foſtbarer und wenig entſcheidender Verſuche müde und geneigt zu

ſein, die Raketen aufs Neue in die Pergeſſenheit ſinken

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zu laſſen, aus der fie der General Congreve mit ſoviel Witterung glüdliche Reſultate erhalten ; aber die kleinſte Mübe gezogen hatte. Mebrere europäiſche Großmådte Berånderung im Zuſtandeder Atmoſphäre reicht hin , maden jedoch neue Verſuche und ſtellen , in der Hoffs nung, aus einem von vielen Sdriftſtellern für Tebr widtig gebaltenen Zerſtörungsmittel Nußen zu ziehen , neue pyrotechniſche Ünterſuchungen an. Da die, in den

um den Gebrauch gånzlich illuſoriſch zu machen , wie dieß bei der erſten Erpedition gegen Boulogne der Fall war. Es wäre unflug, ſich einer Waffe anzuvertrauen, welche im geltenden Moment unnig werden kann. verſchiedenen Feuerwerfswerfſtåtten ausgeführten Arbeis Man hat in neuerer Zeit die Compoſition und Fa : ten, um die Compoſition zu verbeſſern und die Richtigsbrication der Rafeten viel verbeſſert; man hat die

feit der Flugbahn der Rafeten zu vermehren, das größte Gebeimniß bedeckt, ſo iſt man geneigt, nach den , für die Siderung des alleinigen Gebrauches gemadten Vor. fichtsmaßregeln, über das Verdienſt der Waffe zuurs

Transportmittel und die Zurüſtungen zu ibrer Abſchie . Bung vervollfommnet: gleichwohl hat ſich bis jetzt die Wahrſcheinlichkeit, ein beſtimmtes Ziel zu erreichen , nicht dergeſtalt vermehrt , daß die unregelmåBigfeiten Daber růbren denn auch die Berichte , welche der Flugbahn in angemeſſene Grånzen eingeſchloſſen

theilen. ſich über die wunderbaren Wirkungen verbreiten, die in worden waren . Man muß ſelbſt glauben , daß man

Zukunft von den vervollfommneten Rafeten zu erwarten dieß nicht vermogen werde, weil die Abweichungen von wåren. Was uns anlangt, ro ſo ſind wir wenig geneigt, der Form des Projectile und von der Urſadhe ſeines

daran zu glauben , und wir übergeben unſeren leſern Steigend abbängig ſind. bier einige Betrachtungen , welche das zu ſebr verbreis

Damit nåmlich die Bewegung der Rakete in gerader

tete , in die Anwendung der Rafeten zu regende Zus finie erfolge,, iſt es nöthig , daß die Richtung der Trieb: trauen ſchmålern dürften.

fraft mit der Achſe der Rafete zuſammenfalle, daß der

Wenn man nur einigermaßen aufmerkſam der Ge, Mittelpunct der Schwere und der Mittelpunct des

idhichte der Raketen , als Kriegowaffen folgt, ſo bemerft Korpers der Rafete fid ebenfalls auf dieſer Achſe und, man leicht, daß ſie oft bei denjenigen Nationen, weldie ſoviel als möglich, in demſelben Punct befinde, daß die in der Feuerwerferei erfahren waren , vor der Erfindung umgebende luft vollkommen rubig rei und aus Schich, der Geſchübe iu in Anwendung famen, aber ſobald leßtere ten von gleicher Dichte beſtebe. Ueberdieß wird die befannt wurden , berloren die Rafeten viel von ibremt Kraft der Schwere, da ſie in einer Richtung wirft,, die Einfluß. Sie verſchwanden Anfangs gånzlid , als das von dericnigen der Rafete abweicht, eine bleibende ur, Schießen aus Feuergeſchüßen,, bei allmåblicher Vervolle ſade der Abweichung ſein.

fommnung, eine genugſame Genauigkeit und Geſchwins

Man hat mehrere Mittel vorgeſchlagen , um dieſen

digfeit erlangt batte. Die Sache obne Tauſdung an .

Inconvenienzen abzuhelfen. Man bat die Rafetenſtåbe,

ergibt ſich, daß die Rafeten nicht debbalo

da ſie einfach ſind , und beim Transport am wenigſten

aufgegeben wurden, weil ſie nicht binreichend verbeſſert

gefeben ,

geweſen wären, ſondern weil andere Waffen, ihnen an

binderlich fallen , angenommen . Dieſe Rafetentábe , deren Långe und Schwere dergeſtalt beregnet iſt , daß

Rraft und Richtigkeit des Scuffes überlegen , an ibre Stede traten. Dergeblich wird man durch die wunders

findet, reguliren die Bewegung, indem ſie bie Rotation

der Mittelpunct der Schwere ſich hinter der Rafete bes

baren Wirfungen , welche man durd Rafeten bervorbrin. Verhindern , da ohne dieſes die Raketen eine ſolangens gen fónne, auf die Einbildungsfraft zu wirken ſuchen.. förmige Bewegung annehmen würden , und verringern Die mit dieſen Geldofſen bewaffneten Indier wurden

durch die mit Geſchůben verſehenen Europäer beſiegt. Es iſt wahr, daß die Rafeten jener im Allgemeinen von

die Seitenabweichungen . Aber ſie vermogen nicht, die unvermeidlichen Unregelmäßigfeiten aufzubeben , welche

von der Radung der Rakete und dem Zuſtande der Ats geringen Dimenſionen ſind, aber ſie werden mit aller moſphäre ausgehen . Wenn man die Wirkung der Rafes nur mögliden Genauigfeit geſchleudert, welche man

ten mit der Wirfung der Hoblgeſchoſſe vergleicht, deren

von einer Waffe erwarten fann, die in ſich ſelbſt ſoviel fich die Artillerie beðient und welche durch die Geſchůze fortgetrieben werden , ſo erlangt man bald die Uebers Urſachen zur Abweichung trågt. Ade diejenigen , welche ſid mit Rriegørafeten bes zeugung, daß aller Vortheil aufSeite der leßteren iſt. Ichafftigten und im Stande waren, ihre Wirfungen zu

Was die Richtigkeit des Schuſſes betrifft, ſo haben

beobachten, baben am Fluge derſelben eine große line die fugelförmigen Projectile einen außerordentlichen regelmäßigkeit bemerft. Ein Projectil von ſo großer Vorzug; ſie gewähren überdieß den Vortheil einer gros fånge iſt viel zu ſebr ein Spiel des Windes. Da reine Ben Anzahl Ricodete , während die Rafeten , vermoge

Anfangsgeld windigkeit ſo wad iſt, ſo wird ſeine Rich

ihrer Form und ihrer Ståbe, nur in völlig ebenem Ter.

tung leicht durch atmoſphärifdhe Einflüſſe und durch die rain Ricodjete neben fónnen . Wenn der Stab bridit, ungleiche Dichtigkeit der fuftſchichten, welche es durchs ſo verliert die Rafete alle Richtung. Idoneidet, verändert. Ungeachtet aller angegebenen Vers Man ſchien viel auf den Feuerſtrahl zu ziblen , wels

beſſerungen , hauptſächlidi um der Wirkung der Windes der von der Verbrennung der in der Rafete enthaltenen zu widerſtehen , iſt es beinahe unmioglich , eine Rafete Stoffe berrührt, und auf das Geräuſd), welches von in der gegebenen Ridtung zu balten , und es fann ſich der Erploſion des Gaſes verurſacht wird. fange Zeit felbſt ereignen , daß fie än den Ort ihrer Abſendung glaubte man , daß dieſe Flamme und dieſes Geräuſch zurücfommt, wenn ſie unter Dober Elevation abgeſchoſs Ünordnung und Schreden in den Reihen der Cavalerie 1

fen wurde. Man kann bei einer vollfommen rubigen verbreiten und ſie dergeſtalt zerſtreuen müſſe, daß das

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Wiederſammein ſehr ſchwierig werde. Dieß fann in der nen in gewiſſen Fällen machtige Wirkungen als Brands That ftatifinden , aber nur auf eine ſehr kurze Entfers geſchoſſe bervorbringen. Ihr Transport iſt viel leidhter, nung von der Batterie. Die Flamme und das Geräuſch als die Bewegung der großen Mörſer , welche man

verlieren ſich beinahe gånzlich auf die Weite des ges anwenden müßte, um eine ähnliche Wirfung bervorzu , wóbnlichen Schießens.

bringen. Man kann ſie mit Dortbeil bei einem Boms

Um der Wirkung der Flamme noch diejenige des bardement anwenden, weil alsdann die bedeutende Kartåtſdſcuſſes hinzuzufügen , bringt man am Kopfe Ausdebnung des Ziels, welches man erreichen will, die der Rafcte eine mit Bleifugeln gefüllte Hohlkugel an. große Unrichtigkeit des Souſſes compenſirt. Bei gewiſs Wenn aber dieſe Rugeln mit einer gewiſſen Gewalt

ſent, zur Bertheidigung eingerichteten Poſitionen und in

wirfen ſollen , ſo iſt es nöthig , daß die Erploſion der Gebirgsgegenden , wo man keine Gerdüße mit ride füba Hobifugel genau im günſtigen Moment ſtattfindet, d. b. ren fann, werden die Rafeten ebenfalls noch gute Dienſte

mithin , die Tragweite und die Geſchwindigkeit der Ra. leiſten fónnen. Rüdlichtlich der Unrichtigkeit dieſer Ges fete, im Augenblice des Zerſpringens der Hohlkugel , müſſen fo combinirt ſein , daß man das erwunſdte Refultat erhåll. Aber wie will man eine ſolde Uebers einſtimmung bei einer Schußart erhalten, die ſo vielen

borſe, wird es vorzuziehen ſein , dieſelben beim Se . brauche faldenweiſe abzufeuern . Dieß ſchiågt auch ſchon Gen. Congreve ſelbſt vor , indem er nicht viel auf die individuelle Wirkung der Rafeten zu zahlen ſcheint, und

Unregelmäßigkeiten unterworfen iſt ? Dieß iſt beinahe unmöglich. Die Erfahrung lebrt , daß die Kugeln im augemeinen ohne Gewalt auf die Erde niederfallen und daß nur der Zufall einige auf ein Ziel von gleicher Ausdehnung, wie z. B. eine Escadronsfronte iſt, führt. Es iit leicht, ſich zu überzeugen, daß in Betreff der Ans

deßbalb wohl auch råtb , daß man ſie in großen Maſſen anwenden rolle. Die Rafeten haben überdieß eine bez ſondere Eigenſdaft, welche dieſelber zu Seeerpeditionen febr taulid madt. Sie erzeugen nåmlich feinerlei Art von Rufwirkung auf den zum Abſchießen dienenden Apa parat. Man fann ſich der fleinſten Barfen bedienen, fchleudern und dieſe erſeben dann Boms

zahl der geworfenen Kugeln, der Richtigfeit des Sduro

um ſie zu

,

die

fes und der erhaltenen Reſultate, die Kafeten merflich welche bengalioten oder andere umſtändlichere Vorrichtungen, die Mörſer erfordern und die es nicht erlauben, dem gewöhnlichen Schuß der Haubißen nachſtehen .

Wenn die Rafeten zum Schuſſe zubereitet ſind , ſo auf eine ſo ſichere und ro unvermuthete Weiſe zu opes fann man zwar eine große Schnelligkeit des Feuers riren. Die Eigenſchaft , ſicherer und auf gró ere Ents

bewirfen , aber man muß vorber die Ståbe anfügen , fernungen zu zünden, rdheint der Hauptvorzug der Ras eine Operation, welche Zeit, Beſonnenheit und Einſicht erfordert. Es ſteht zu befürchten, daß dieſe Bornehmung,

feten zu ſein . Hierbei wird man nicht unbeachter laſſen dürfen ;

ſo einfach ſie aud; erſcheint,in Gegenwart und unter daß der Brand einiger Häuſer zur Uebergabe eines dem Feuer des Feindes , Schwierigfeiten darbietet. Durch feſten Plates eben Nichts beitragen wird, ſolange nidst Febler in der Fabrication oder in Folge von Unordnun. die Mittel der Vertheidigung zerſtört worden ſind.Die gen , die etwa beim Transport vorgefallen ſind , fann C8 fich ereignen, daß die Anbringung der Ståbe den Vers luit einer roſtbaren Zeit nach lid ziebt und den Schuß im fritiſchen Moment verzögert. Sollte es nicht an Ino

Rafeten aber werden unvermogend ſein , eine ſolde Zers tórung zu bewerkſtelligen. Ueberdieß wird man , durd gewiſſe Borſichtsmaßregeln , dem Brande leicht zuvors fommen fdunen ; und was den moraliſden Effect betrifft,

convenienzen der Art gelegen haben , daß den Englån. fo bångt dieſer nicht von der Anzahl, ſondern von der dern eine Rafetenbatterie zum Gefecht unfähig gemacht wurde , welche nur darum einen Augenblick auf dem

Ridrigfeit der Sdüſſe ab.

ſtórt zu werden ?

Dieſe Vergleichung baſirt ſich aber im Allgemeinen nur

Man hat auch geſagt, daß die Rafeten viel größere Tragweiten , als die Geſdüße, gewährten. Dieß iſt wahr; aber um ſolche Eragweiten zu erhalten, muß man die Rafeten unter einem viel größeren Winkel als 45 °

auf die Menge der Projectile, die man in einer gegen benen Zeit ſchleudern fann. Der Verfaſſer ermåbnt nir: gends der Wabrſcheintichkeit des Treffens der einen oder der anderen Geldolle . Es iſt klar, daß die leichtigkeit,

Gencral Congreve veröffentlichte im I. 1827 eine Schlachtfelde von Waterloo erſchienen war, um, ehe ſie kleine, rebr fonderbare und ſehr intereſſante Abhandlung faſt noch von ihren Rafeten Gebraud machen fonnte, über Anwendung und Kraft der Rafeten, im Vergleids von dem Feuer einer franzöſiſden Batterie alsbald zers mit anderen bei der Artillerie gebräuchliden Projectilen.

abſchi: ßen , wodurch aber die Wahrſdeinlichkeit des Tref, mit der man die Rafeten auf einem einfachen ' Gerújí Zu was nußt nun oder ſelbſt ohne dieſes abſchießt, es geſtattet, eine ſehr die Möglichkeit, ein Projectil auf ſehr weite Entfernune große Anzahl in einem ſehr kurzen Zeitraume fortzus

fens beinabe auf Nul berabſinft.

gen zu ſchleudern, wenn man feine Hoffnung hat, das Ziel zu treffen ? Die gewöhnliche Tragweite des Geſchů Bes reicht für alle Kriegsoperationen bin ; man fönnte indeſſen aud größere Entfernungen erhalten , aber dieſe überſchreiten ſchon die Grånze, über welche hinaus das

fleudern. Man fónnte alſo vielleicht durch die Anzab! die Richtigfeit der Schüſſe erſeßen . Aber welchen Bor, theil würde man darin finden. Die Koſten würden aus, ſerordentlich werden , obne daß man beſſere Reſultate

erhielte. So jablrcic aud die Vorråthe wåren, ſo wür,

ſein , und ihr Erſaß würde den ſie doch bald erſdopft Nachdem Auge nicht mehr mit hinreichender Genauige beinabe gewöhnliche feit trånt. inan auf gutes unmöglich fallen. Indeſſen gibt es allerdings beſondere Umſtånde, wo

Slúd Wolfen von Rafeten abgeſchleudert bätte, würde

die Rafeten von großem Nugen ſein können. Sie köns. man ſehr froh ſein, zur Bertheidigung die ſo unkluges,

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weife aufgegebenen Kanonen und Haubigen wieber bere Druck erſdeinen ließ und die nun hier in der Ueber, vorholen zu können . Das neue Projectil würde alſo , unnußerweiſe, die ſchon obnebin complicirten Vorräthe der Artillerie vermehren , ohne daß man es ſich båtte erlauben dürfen , irgend eine Verminderung bei demi gebråuchlidhen Material vorzunehmen. In dem Vorbericht ſeiner Abhandlung ſcheint der

rebung vor uns liegen, mit Ausnahme zweier Abſnitte, welche von den Geſdůßen und deren Bedienung, und von der Befeſtigungskunſt handeln , die der Ueberſeker für nicht ſehr weſentlid gebalten bat. Die Menge ber vorfommenden Gegenſtande und die

eigenthümliche Behandlung des Stoffes in der Darſtels

General Congreve einen Augenblick zu fürchten, daßling macht eine Analyſe des Werfes ebenſo ſchwierig , die Veröffentlichung ſeiner Schrift mit den Intereſſer als " ſie zu weit führen würde. Wir verweiſen daber Englands nicht vereinbar wäre. Doch beruhigt er ſich den Peſer auf das Buch ſelbſt und beſchránfen uns, wieder, indem er denft , daß ſeine Arbeit für die ans unſere Anſicht darüber im Augemeinen dabin auszuſpres

deren Mächte von keinem Nuben ſein könne , weil er chen , daß es eine reiche Sammlung von Erfahrungen nirgende das Verfahren angebe, welches man bei der und Anleitungen enthalt , in welcher der Offizier der Conſtruction der neuen Waffe, welcher er die Oberberts

leichten Cavalerie, deſſen Dienſt im Felde mit To gros

ſoaft begründen módyte, anzuwenden hatte. In dieſem Ben Schwierigkeiten verbunden iſt , vielfache Belehrung Betracht tauſcht ſich der ehrbare General vollkommen . Nan fennt in Frankreich genau und in allen Details die Fabrication der engliſchen Rafeten. Dieſe Fabricas

Finden dürfte , und daß es daber empfehlenswerth ſei.

tion bat ſelbſt vor Kurzem große Vervollkommnung in ter Feuerwerfsidule zu Metz erlitten , und wir haben Miſce il e n . auen Grund zu glaubeit, daß eine vergleichende Probe, zwiſchen den Rafeten nach Congreve und den in Frant, [ Das Entwaffnen der Schild w a dhen.) Nade dem reich bereiteteten, den Vorzug der leßteren außer Zweis allgemeinen Gebrauche darf eine Schildwache ihr Gewehr , wenn

fel ſtellen würde. Es handelt ſich hier nicht um eine ihr daſſeibe, von wem es auch ſei, abgefordert wird, nicht herges

übel verſtandene Nationaleigenliebe. Wir glauben, daß ben. Da nichts Neues unter der Sonne, so hat auch dieſe Sache alle Midhte, welche ſich ernſtlid) mit den Rafeten ben ihren hiſtoriſchen Grund. 218 nämlich der Bruder des Tyrannes Dyoniſius dieſem eine lokalität näher bezeichnen wollte, und 30 múffen . Allein wir hielten die Bemerkung für nothwene dein Ende von einer Schildwache ſich eine lange geben ließ , so

Idåffrigt haben , zu åbnliden Reſultaten haben komment

dig , daß unſere Meinung über die Wirfung der Frage

lichen Geſchoiſe auf Rafetenverſuche gegründet iſt, die feinen anderen derartigen Verſuchen nachſtehen , weder binliditlich der guten Verfertigung der angewendeten Raketen, noch hinſichtlich der Umſicht, mit der ſie anges tellt worden ſind.

( Soluß folgt .)

wurde dieſe, weil ſie ihre Waffe abgegeben , auf Befehl des Iy : Was nun aber jene militäriſche Sitte rannen hingerichtet. Betrifft, ſo ſind wir der Unſicht, daß man ihr in der angeführten

Ausdehnung nicht huidigen foute , indem z. B. der Commantant der Wache nicht nur unbedingt über die Mannſchaft, ſondern auch über deren Waffe müßte verfügen können. Er kann ja , wenn er Berrätherei üben wil, die ganze Wache dem Feinde in die Hände ſpielen , wie ſollte er mit der Entwaffnung eines Poſtens zu bro

Liter a tur. Die Vorpoſten der leichten Cavalerie. Erinnes ginnen brauchen ? Der Commandant einer Feldwide kann diefs rungen von Fr. de Brad , Zögling der Militår. !oit den Feind ungeſtört beobachten und anſtatt der Schildwache ſchule von Fontainebleau , Vorpoſicnoffizier unter Puften ſtehen wollen; die Toilette könnte zwar nur bei Nacht ges 1

den Generalen kaſalle, Montbrun, Pajol, Colbert, macht werden , aber nach sen gegenwärtigen Begriffen würde die Maiſon, und ehemaliger Offizier der Kaiſergarde. Sache unmöglich ſein. Ein Commandant der Feldwache kann vers Aus dem Franzöſiſden überſegt von W. Z. Glogau muthen , daß eine Schildwache defertiren trolle, und könnte eine 1838. Verlag von Flemming. 8º.

derartige Metamorphoſe nur zum Schein anwenden wollen , die

Der Fr. Berfaffer, ein, wie ichon aus dem Titel des treuloſe Schildwache wird aber nicht zu vermögen ſein , ihre Bars

Werkes bervorgeht, während der glänzendſten Periode fen dem Commandanten auszuliefern. Nehmen wir an , daß eia ſteht und des der franzöſiſchen Armee vielfach verſuchter und verwens Soldat an einem wichtigen Puncte auf Schild deter Offizier, fam unter der Reſtauration in Vergeſ, Wadjecommandant fürduet, daß ihn der Schlaf übermannen möge,

fenheit und trat im Jahre 1830 wieder in den Dienſt. und will darum einen Unteroffizier, unter irgend einem Bormande, Da fand er zwar widrige Verbeſſerungen vor , aber anſtatt des müten oder kranken Mannes Poften ſtehen laſſen , fo die Cavalerie nicht für den Krieg vorbereitet, und vers würde dieſes ebenfalls nicht machbar ſein. Da es nun übers -

mißte insbeſondere die ro nårlichen Ueberlieferungen haupt nicht denkbar iſt, daß eine Schilbroache ihre Waffe einem einer an Thaten ſo reichen Vergangenheit. Dieß ver, unberufenen ausliefere , da ferner jedem Befehle des Borgeregten anlagte ihn nun zu Vorträgen an die Offiziere und

gleidſam auf mechaniſche Weiſe muß entſprochen werden , ſo wil

Unteroffiziere des 8. Chaſſeurregiments, dem er damals es uns bedünken, als ob die beſprochene Sitte zu denjenigen Pure angehörte (er iſt inzwiſchen zum General befördert wor. rilitäten gehöre , von welchen ſicy der hebre Stand des Soldaten den ) , welche er alsdann in Form des Geſpräches im

immer mehr 108machen follte.

Redigirt unter Verantwortlichteit der Berlagsbandlung : E. W. Lesic in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Samſtag,

Nr . 22.

16. März 1839. છે, p ] Di

flood Onts to 42

SO

T

Tout 33

Allgemeine Militar - Zeitung. 2

Lů rfiei.

aber nie angeben bören. Wenn es boch fommt, ſo beſte,

( Fortſetzung de ’ in Nr. 19 avgcorodenen Artifels.)

ben ungefähr 6000 Mann regulárer Cavalerie, freilidi

Hinſichtlich der Cavalerie muß id geſtehen , ſo ſehr eine ſehr unbedeutende Zahl , wenn man jene zahlloſen ich glaube, daß das neue Syſtem in nicht mehr ferner Schwarmne von Reitereibedenft, aus denen früher ein Zeit eine gute Infanterie bervorbringen wird, To ſdcint türkiſches Heer beſtand ; 80 bis 100,000 Mann warent unir dod, die Cavalerie feineswegs dem 311 entſprechen, nidjio Seltenes. Und jeßt 6000 Mann! Siſt freis was man bei uns von ihr verlangt und was man lie lich wenig ! Es iſt gegenwärtig im Werke , den ( zafo får bert leiſten zu ſeben gewohnt iſt. Der Túrfe reitet zwar gern

und viel, alle ſeine Reiſen matht er zu Pferde, und ſchon Jafanteriſten cinzufübren , aber das Projekt ſcheint große

wurde,'augemein der aus Bequemlichkeit ſitzt er gern zu Pferde, aber was Widerſamer zu haben. Bis jetzt bis zu dem gemeinen FeB getragen : vom Sultan berab

früher von der türfiſden Cavalerie galt, ihre Unwiders ſtehlichfeit, wenn ſie auf aſiatiſd wilde Weiſe angriff, die Ueberlegenbeit durch Gewandtheit der Reiter im Eins gelngefecht, dieſe Vortheile verſchwinden in dem geregels ' ien Dienſte der Savalerie nach europäiſcher Art. Die

Soldaten. Dieſe Kopfbedeckung beſteht aus einer rothen, ungefähr 37. Fuß haben Kappe aus dünnem Filz , der aber doch Fertigkeit genug in ſid) bat, um aufrecht zit ſtehen. Auf dem Kopfe licht der Feb faſt 'wie cin um .

auffallend geringe Zahl von Cavalerierregimentern gibt

gefehrter odtopf aus. Oben an der Spitze' bångt eine

ůberdem den Beweis , daß der Sultan bei einem aus:

blaue Troddel, die ro lang iſt, daß ſie ausgebreitet fare

brechenden Kriege ſich auf die frühere regulire Cavalerie

den ganzeni 'hinteren Theil des Feb bedeckt und voll

zu verlaſſen gedenft. Eigentlid ) fann inan nur die hier

denen , die gern den Eleganteu ſpielen, mit Sorgfalt did

in Konſtantinopel ſtehenden Garde Cavalerieregimenter als wirflich regulare Cavalerie bezeichnen , dennwas in

ausgebreitet getragen werden. Ein Sdirm befindet ſich an dieſer Kappe nicht, denn das Tragen eines Schirms

Provinzen und ſelbit bei der Armee in Klein Aſien iſt den Vorſchriften des Korang entgegen, weil er beim den ſich befindet , ſol ganz wie früher organiſirt ſein , das Gebete den frommen Muſelmanu bindern würde , gert Himmel oder in die Sonne zu ſehen .

Dieſer Umſtand

beißt , jeder reitet wie er ill auf den Feind los , und reitet auch wieder von ibun weg , wie er es für gut und zweckmäßig bålt. Der Inſtructor der Gardecavalerie , ein ehemaliger Major der franzöſ. Armee in Italien , bat wirflich das unglaubliche getban, indem er einige Regimenter nach franzöſiſchem Reglement cinerercirt.

die Sonne manøvriren zu laſſen , wobei die Soldaten gewöhnlich geblendet die Augen ganz zu machen , ſcheint den Wunſch veranlaßt zu baben , den Czafo und zwar, wie ich höre; nach ruſſichem Muſter einzuführen . Der wie ich

Die Aufmerfde, Sd wenkungen und Deployements, ges ideben alle in langſamer Bewegung, 1110 mer, wie ich , lids die türkiſche Savalerie als ons Schinellſte und Wile deſte dachte, was es geben fann, der erſtaunt gewaltig ,

gleichen Neuerungen laſſen ſich hier nid)t jo raid durch Feben , als bei uns. Hier haben allerlei Leute dabei mitzureden. Nun wollen die Ulemas nid ) t zugeben , daß der Soldat einen Schirm vor den Augen trägt , und

wenn er jetzt bei Burjufdere (dem großen Felde) ein Garde : Cavalerieregiment manovriren ſieht. Dagegen

den Kopf wihrend des Gebets ganz zu eniblófen, wire auch gegen die Gefetze der Religion . Nun hat man ſchon

bat das aufgelöſte Gefecht der Plånfler wieder ganz den

alles Ernſtes vorgeſchlagen , daß der Soldat, wenn er

nun und die Unmöglich ) feit, ein Bataillon gerade gegeit

fónne, so daß orientaliſchen Charakter. Hier ſieht man die Geſchicklichi. beten wolle, den Szafo ſo lange umfebren Hintertheil ſich über

feit der einzelnen Reiter und die Leichtigkeit, mit der ſie der Schirm im Nacen ſitzt und der die Feuerwaffe zu Pferde handhaben. In dieſer Hinſicht den Augen befinder, und es fragt ſich nur , ob dieſes übertrifft der tůrkiſche Gavaleriſt gewiß jeden europäie Ausfunftsmittel Gnade vor den Augen der Ülemas fin. Ichen , dagegen ſteht er ihm gewiß in jedem geordneten den wird. Gefdieht es , To, dürfte der Feb bald ganz Angriff nad). Niemand weiß hier eigentlich recht, oder abgeſchafft ſein, denn es gibt gewiß feine Kopfbedeckung, wid wiſſen , wie viele Cavalerieregimenter die türfiſche die weniger Fleidſam wäre, als der Feb. Schon die Art, Armee hat. Einige ſagen 4 , andere 9 , mehr habe ich wie er getragen wird, nimlich bis über die Dhren bers .

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untergezogen und vorn die Augenbrauen berührend, ift Bleifugeln geladen batte. Da dieſe Verſuche nicht das für das Auge verlopend , denn man glaubt, ebe eine gewünſdhte Reſultat gegeben batten , fo gab man die Schlafmuse vor ſich zu ſehen , als eine militáriſche Kopfs

Sache gånglich auf. Mebrere Urſacen fonnten zu dies

bedeckung. Daß der Fell fich übrigens ganz vortrefflich fem dledyren Erfolge beigetragen baben. Der Zuſtand, zur Schlafmúße eignet, weiß ich ſelbſt am Beſten , denn in dem ſich damals die Pyrotechnie befand, erlaubte es

ich gebrande ibu dazu, und babe nie eine beſſereSdilaf. nicht, den Zündern alle nöthige Vollkommenheit zu ges müße gehabt. Ed iit übrigens walirfcheinlid , daß der ben . Es mangelie an balliſtiſden Kenntniſſen, die norbs Sultan, wenn er einmal den feſten Eniſdluß gefaßt bat, den Czafo einzuführen , ſeinen Willen auch durchſett, wenigitens vertraute mir kürzlich der Art unſeres Tas burs , daß er den Befehl erbalten habe, alle Krankbeiten

' wendig dazu geboren , um mit einiger Genauigkeit die Sdúffe der Versifalfeuer zu regeln . Die Berſuche und die pracriſchen Erfabrungen waren nicht mit hinreichens der Sorgfalt und Umſicht geſammelt worden , daß man

der Soldaten für den ſogenannten Sonnenſtich oder die

darnach Schußrafein båtte anfertigen können , aus denen

Wirkung der Sonne aufdie unbedecien Augen zu er, das zwiſchen dem Scuệwiufel, der ladung , der Trag: flåren. Mit ſolchen Berichten von den Bataillonsårzten weite, der fånge des Zunders und dem Moment der bewaffnet, wird dann der Seriasfer das geiſtliche Con . Grploſion des Projectils flattbabende Derbåliniß zu ents

filium wobl zur Nadgiebigkeit zwingen . Wenn es dann nehmen geweſen wäre. Entlich hatte man die Wirfung, nur mit den Veränderungen in der Form und Bergies

welche die in den Hoblgeidhoffen enthaltenen Kugeln ber.

rung des Ezato's nicht so geht, wie fait mit Allem, was vorbringen ſollen, aus einem falfden Geſichtspuncte bier nads europäiſdem Muiter eingeführt wird. Bald beiradier. Man glaubre nåmlich , daß die Erploſion fol alles Ruffiſd , bald alles. Franzöſiſch ſein . Auch

des Projectils den Kugeln eine Kraft gebe , die derjes

preußiſche Anwandlungen bekommen die Herren bin und

nigen, welche die einzelnen Stücke des Projecrils ſelbſt

wieder, je nach dein die Herren Geſandten, Berichte aus den verſchiedenen fåndern dicen oder ſelbit die Trups pen anderer Herrſcher ſeben ,, Seiten ſind2. zwei Zalimd, Talimd, fchis - fo beißen wir Inſtructoren in Hinſicht auf

baben, gleichfomme. Bald bemerfie man , daß dem niche ſo ſei. Wenn das Projectil auf der Erde zerſpringt, jo

bleiben die Kugeln obne Kraft gerade an der Stelle liegen , wo die Erploſion ſtartgefunden bat, oder wenn

das Erercitium úberrinſtimmend und eine beſtimmte feite auf einige von der Verbrennung des Pulvers, welche ſtehende Vorſdrift gibt es in dieſer Beziehung faſt gar

das Zerſpringen bewirft, eine dwade Triebfraft erhal. ten , ſo reid)t dieß faum bin, ſie um den Fallpunct heruur fich wohl denfen, indeſſen bin ich durch meinen Aufente . auseinander zu ſtreuen , ohne daß ſie dabei eine ſehr

nicht. Daß 8 mandmal bunt genug zugebt, kann man

balt bci Don Carlos und in Algier ro flug geworden, merfbare Geſchwindigfeit erhielten. Die Hinzufügung. daß ich meine bóbéren Fbeen von militäriſcher Eleganz und der Paradeſeite der Truppen , wie ich ſie frůber gewobnt war, aufgegeben , und mich mebr an das balte , was da iſt, als was da fein konnte. Wer freilich biers

der Kugeln vermebre alſo in dem Falle , wo die Er, ploſion nach dem Aufſchlage ſtart bai und wo die Ges ſchwindigfeit, welde das Projectil batte, gånzlich auf: geboben ijt, feineswegs die Wirfung der Hohlkugeln . :

ber kommt und alles To finden will, wie im Vaterlande, Fuſofern die Frage aus dieſem einzigen Geſichtspuncie der bat manderlei Enttauſchungen zu erwarten. angeſehen worden war, mußte man ſie als gånzlich ento ſtieden betrachten und auf die Hinzufügung der Kugelit ( Fortfeßung fokt. ) Wien , 1. Mirz. Der Generalmajor und Brigadier

Verzicht leiſten , welche nachtbeiligerweiſe verbinderten, die innere l'adung der Hobifugeln zu vermehren. zu Anfange des jeßigen Jahrbunderis, im J. 1803,

Graf Tige iſt nidhi penſioniri, wie in meinem letzten

ließ der General Shrapnel neue Verſuche mit den Kars

De ft reich .

Sdreiben irrig angefübrt wurde, ſondern zum Feldmars tårſdgranaten anſtellen. Zwei Jahre darauf wurden fchall- lieutenant und Diviſionår in Lemberg ernannt. dieſelben in großerer Ausdehnung31 Woolwich wieder. Dagegen wurde nebſt dem Generalmajor ø. Franz bolt. Man fand die Reſultate ſo vortbeilhaft, daß man aud derGenerálmajor Abele yon filienberg in der ſich Artillerie dazu entſchied, die Kartátídgranaten der Munition zuzufügen. In dem Gefecht von Vimicro Penſionsſtand verſeft.

in Portugal, gebrauchte man ſie zum erſtenmate , und The follen dort zu dieſem erſten Siege des Sir Arthur

; aber das große numeris

Wellesley beigetragen baben Ein neueres Urtheil aus Frankreid, über die fithe Uebergewicht der engliſchen Armee und die intellia

Kriegsraketen und die Kartåtſchgranateni.

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( S diu . )

Startitſdgranaten .

gente Weiſe, mit der ſie ihr Infanteriefeuer anzubringen verſtand, ſowie andere Urſachen , welche bier nicht aus ,

einander gelegt werden konnen , baben einen ſo großen Einfluß bei dieſein Erfolge gebabt , daß es febr ſchwer

zu verfchiedenen ſchon langit. verfloſsenen Zeiten iſt , den Antheil zu würdigen , der davon auf die Ans batte man mebrere Perfuche gemacht, um die Wirkung wendung der Sbrapnelgranaten kommt, des Zerſpringen der hoblgeſdoffe zu vermebren. Man

Wie dem nun auch ſci, feit dieſer Zeit machten die

füllte den inneren Raum der Bomben mir Granaten ; Kartitſgranaten fortwåbrend einen Theil der Verpro:

man ſchoß mit Haubingranaten und Hobifugeln , nach viantirung der engliſchen Feldbatterieen aus , ſelbit in dem man ſie vorber mit eiſernen Kartatſdkugeln und einem weit größeren Verhåltuiß, als die gewdhulicheu

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Kartátiden. Obgleich nun dieſe Projectile in den Rries gen von 1808 bis 1815 in großer Anzahl angewendet wurden , ſo war es doch bis jeßt nicht möglich geweſen, ibre Wirkungen zu conſtatiren . Die widerſprechendſten Meinungen baben ſich bierüber verbreitet. Einige geben

daß ſie nicht während des Transporte vorderben . Ohne dieſes wurde man ſich großen Irrthümern ausleben , und die während eines Krieges erbaltenen Wirfungen werden feincowegs mit denen übereinſtimmen , melde man im Frieden auf dem Uebungeplase gebabt båtte.

den Kariáildgranaten cin großes Ucbergewidyt über die

Die Anwendung der Kartátogranaten wird aud

gewobulichen Granaten ; Andere behaupten , daß die ' eine viel genauere Schåßung der Diſtanzen , als bei Reſultate bei beiden beiläufig die nämlid )en ſeien. Die jeder anderen Scußart , nothwendig machen. Einen und die Anderen fornen nat Umſtånden Redyt wenn das Projectil vor dem Zerſpringen den Boden

baben , wovon man jich leicht überzeugen kann , wenn berúbrt , ſo reducirt fich feine Wirkung auf diejenige man die Urſachen betraciet , welche auf dieſe Scußs einer gewóbnlichen Granate. Bei der Granate oder der Kugel fann man den Soubwinkel durd Beobad,tung art influiren . General Shrapnel fab die Würfe mit den Kartåtſdhs des Aufſchlago rectificiren. Die Erfabrung zeigt , dag

granaten aus einem ganz neuen Geſichtspuncte an. Er für einen guten Ediüßen 3 Souſſe genügen , um ſein betrachtete die nobifugein als ein Mittel , den Wirs

Projectil auf eine verlangte Diſtanz vom GeldůB zu

kungsfreis des Kartáticſchuſſes zu vermehren , intem man den Kugeln die Geſchwindigfeit mittbeilt, die jene baben. Um dieſes Reſultat zu erhalten , iſt es ndihig, daß die Hobigeſchoſſe in dem Augenblice zerſpringen fonnen, wo ſie nod" ſoviel Geldbroindigfeir beſiken, daß die Kugeln , vermoge diefer das Ziel mit hinreichender Kraft treffen fónnen. Wenn die ſphäriſche Umbúllung, welche die Kugeln enthålt, zu frúb zerſpringt, fo crreis eben dieſe das Ziel nicht; geldiebt dieß zu ſpår, ſo were

bringen . Aber wenn das Projectil, bevor es das Ziel erreidt, ſeine Erploſion in der l'uft machen ſoll, fo wird eg rebr (dywierig, die Schüſſe zu beurtheilen. Man bat mehrere Inſtrumente vorgeſchlagen , um eine genaue oder annábernde Kenntniß der Diſtanzen zu erbalten. Dieſe Hülfemittel, welde unter gewiſſen Umſtänden diens lich ſein fónnen , werden febr felten auf dein Sdladt felde genügen . Die Nothwendigfeit, mit großer Sdnel, ligkeit zu bandeln, die von Kriegovorfållen unzertrenne

den die Rugeln unnús und vermehren nicht die Wirkung

lichen Aufregungen und Bewegungen ſind beinahe immer

der Granaien. Dieß iſt die Aufgabe, deren foſung Gen. ein unüberſteiglidies Hinderniß für die Anwendung ſelbſt Shrapnel geſucht bat. Er beint der Erſte geweſen zu

der einfadſten Mardinen , ſei es um die Richtung zu recs

fein , der die Idee batte, die Hobifugeln wie fugelförs tificiren oder die Diſtanzen beſſer zu beurtheilen . Dieſe mige Kartåtſdbúdſen anzuwenden ; er bat aber mebr Schwierigfeiten fónnen nur bei großer Praris, vereinigt getban , indem er practuld und mit Erfolg dieſe nelle Schußart in Anwendung bradite, als deren wahrer

mit binreidender Intelligeuz, binnegger kumt werden .

Das eben Gesagte zeigt, wie powierig po iſt, die

Erfinder er angeſeben werden muß.

Aufgabe in Betreff des Zünders auf eine zutragfide Die Kartaiſchgranaten baben lange Zeit , wegen der Weiſe zu löſen. Die in England in der Hinſidit geinach . Unſicherbeit ibrer Wirkung und weil man fick über ibre ten Erfabrungen beſtårigen dief. Dort , wo die Anwens Wirkungsweiſe nicht binreicbend Rechenſchaft geben dung der Kugeln in den Hohlgeſchoſſen , durch den bes tonnte , viele Gegner gebabt. Jest baben wiederbolte ſtåndigen Gebrauch wäbrend 20 Jabren, ſowobl in dem

Berſuche eine große Auftlårung über dieſe neue Schuß, Kriege als in dem Frieden , gewiſſermaßen einheimiſch art verſchafft, und man beſchafftigt ſich überall damit, geworden iſt, bat man tennod niot die Frage in Bes die Unvoufommenbeiten zu verbeſſern . In dieſer Hin

treff des Zünders auf eine vollfemmen genügende Weiſe

ficht wird man indeſſen große Schwierigkeiten zu übers zu erledigen vermodit. Zum Voraus gebobrie Zünder, winden baben .

die ſich nur um 710 Zoll von einander unterſd)riten,

Zuerſt muß ein Mittel gefunden werden, die Dauer. würden ſoon einen betrachtlichen Vorrath erfordern, zeit des Zunders genau nadi derjenigen zu regeln, welde um immer mit Sicherbeit auf eine binreidende Anzabr das Projectil braucht, um ſeine Bahn in der Puft zu von Zündern von einer beſtimmten fånge gåblen zu fons durdlaufen.

Dieſe Zeit iſt nun mit der Padung , mit

nen , und dieß würde zu einer unnórbigen Beladung der

dem Schußwingel und mit der Tragweite veranderlich. Angenommen , ſelbſt dieſe Puncte wåren voufommen beſtimmt, ſo bleibt doch noch eine möglichſt gleichartige Compoſition für die Ladung des Zündero zu finden übrig , damit man verſichert ſein fann, daß eine gegebene Pånge immer die nämliche Zeit zu ihrer Verbrennung brauden

Munitionswagen mit einer Menge von Zündern führen, für deren Anwendung wibrend der Dauer eines ganzen Feldzuge man vielleicht nid )t einmal Gelegenheit fånde.

deberdieß fönnen Zünder , deren fånge um Weniges differirt, leidt miteinander verwechſelt werden, und Irr : thümer dieſer Art , welche in der Praris nicht feblen,

wird. Alsdann erſt fann man , init möglidiſter Annähes würden cine große Irregularitat berbeifübren. Wenn rung, die finge des Zúnders nach der Entfernung vom man rid å uferlid graduirier , und nicht zum Voraus Ziel beſtimmen . Die Feuerwerferei bat binreidende Forts gebobrrer Zunter bedient, ſo muß man, nad Maßgabe (dritte gomodit, daß man bofien fann , Zunder zu vera

des Bedürfniſſes , anf dem Sdladtfelte felt

fertigen , weldie die gestellten Bedingungen vereinigen. Aber es iſt wahrſcheinlich, daß dieſe Zünder nidyt den

boitimmteu Tbeil des Sabes berausbobren. Das In ſtrument zum Graduiren der Zunder erlaubt dieß gewiß

einen

Grad der Einfachbeit beſigen werden, welche die jetzigen mit aurr nur mögtiden Genauigfeit in Friedenszeit, barbieten , weil man Magregeln treffen muß, um ſie vor

aber in Gegenwart des Feindes werden oft ſelbſt die

der Feuchtigkeit zu bewahren und um zu verhindern , einfauften medaniſden Berridtungen mangelhaft oder

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gar nicht vollzogen. Anſtatt fich des faufer8 mit der gemacht. Dieſe Projectile enthalten eine größere Menge Druckſchraube zu bedienen , um in den Zünder auf ents Kugeln und fónnen ohne Spiegel abgeſchoſſen werden ; ſprechende Långe einzubringen, werden die Ranoniere im Drange, fich zu verteidigen und Feuer mit Feuer zu erwiedern , auf gut Glück einen Theil der Füllung berandnehmen, und der Schuß mit den Kartåtſchgranas ten wird ſeine ganze Wirfjamfeit verlieren. Jeder, der Kriegserfahrung bat, wird wohl (don Zeuge ähnlicher Vorfälle geweſen ſein. So wird z. B. die ſo einfadye Vorſicht, die Kappe des Granatzünders aufzuſchneiden,

aber bis jetzt hat die Kugelform jene, in Betradyt der Richtigfeit des Sdufſes, immer übertroffen. Welche Sd wierigkeiten indeffen aud ) zu beliegen ſind ,

um die Anwendung der Kartatſdgranaten zu erleichtern, ſo muß man mit Bebarrlid)feit dabin trachten, dieſelben zu überwinden , wegen der Vortheile , weldie dieſe Ge's ſdoſſe denen gew &bren werden , die ſich ihrer mit der meiſten Einſicht zu bedienen wiſſen. Es iſt befannt, daß

oft von den Kanonieren vergelien, und man nuß dieſe die gewöhnlichen Büdiſenfartåtſden viel zu wünſchen Unaufmerkſamfeit zu den Urſachen zählen , welche das übrig laſſen. Die Buchſen zerbrechen im Moment der

Wirfuns Erploſion dergeſtalt, daß die Kugeln, nachdem ſie die Zerſpringen der Granaten verhindern und die gen aufheben, weldie von dieſen Geſchoſſen zu erwarten erſte Triebfraft vom Spiegel erhalten haben , mit ver, waren . Höchit wahrſcheinlich můſen auch bei den Eig. ſchiedenen Geſchwindigfeiten fortgeſchleudert werden. låndern ſich ähnlıdje Irrthümer gezeigt baben , weil der

Die Kugelii ricochetiren in der Scele des Gefdůßes und

bäufige Gebrauch, den ſie von den fugeln in den Hohls nehmen, nachdem ſie dieſelbe verlaſſen haben, ſehr vere geſchoſſen machten, ſo wenig Eindruck auf ihre Gegner ſchiedene Directionen an. Einige fallen nabe bei dem hervorgebracht hat, daß man in Franfreich lange Zeit Geſchübe nieder; cine ſehr fleine Anzahl trifft ons Ziel in pollem Fluge; beinahe der größte Theil foinmt erſt an den Vortbeilen dieſer neuen Erfindung zweifelte. Der Gebraud der Rougeln in den Hohlgeſchoſſen muß nad) einer gewiſſen Anzahl Ricochete auf die gewünſchte auch zu einigen Veränderungen in der Verfertigung dies Diſtanz. Der gewöhnlidhe Kartatſchſchuß fann nur bei ſer Projectile führen. Sie inůßten offenbar zwei , dem geringen Entfernungen, und unter Begünſtigung eines Auſchein nach ſich widerſprechende Bedingungen in ſich ſehr gleidförmigen Terrains, von großer Wirkung ſein ; vereinigen , nämlich eine größere Widerſtandsfåhigfeit die geringſte Zufälligkeit des Bodens vermag die Wire der Umbúllung und einen größeren inneren Raum . Die fung des Ricochets aufzuheben . Außerdem zeigt es ſich erſte Bedingung erſcheint als nothwendige Folge des

leicht, wenn nach einem Schiefen mit Kartatſchen das

fchwereren Projectils. Denn die Gewichtsvermebrung verurſadyt einen großeren Wideritand gegen die Beweo gung und , in deffen Folge, eine größere Einwirkung der Pulverfraft gegen das Projectil. Es fann fann ſich ſich daber daher éreignen, daß daſſeibe durch die Erploſion der ladung gerſpringt, bevor 28 noch die Seele des Geſchůzes vers iaſjen hat, wenn nicht die Umhüllung einen hinreichenden Widerſtand darbietet. Dieß wird hauptſächlich , wenn

Innere des Geſchůbes unterſucht wird , daß daſſelbe itarfe Abnutzungen erlitten hat. Der Eindruck der Kus geln iſt an den Wänden bemerkbar, und nan ſieht auch oft ſehr tiefe Niſſe, welche vom Spiegel berfommen. Die Anwendung der Kartaiſchgranaten bebt alle dieſe Inconvenienzen auf und vermehrt beträchtlich die Wirs fungsipbåre des Startåtſchſchuſſes. Es iſt bekannt, daß,

Sugellager oder Rugelanſchläge vorbanden ſind, bei ſehr

init Ausnahme einiger Terrainbildungen , welche man ſebr ſelten auf einem Schladtfelde finden wird , die

tarfen ladungen und großen Shufwinfeln ſtattfinden,

Ørånze des gewöhnlichen Kartátichſdiuſſes lid, nicht über

Die Erfahrung bat gelehrt, das Hohlgeſchoſſe, beſonders

400 Meter erſtreckt. Mit den Hohlgeſchoſſen fónnte dieſe

Tolche von großem Durchmeſſer , oft unter dieſen Ums, Grinze wenigſtens auf das Doppelte dieſer Diſtanz ges ſtänden zerſpringen. Man weiß , daß die zehnzólligen brachtwerden . Man muß aber auch nicht glauben , daß

Bomben ( 0 * 27) großere Tragweiten geben und ſtirs die Kartåtſchgranaten den gewöhnlidhen Kartatſchſchuß fere ladungen aushalten als die zwolfzotligen (0m 325 ),

unnút machen würden ; im Gegentheil , beide múſjen ſich

weil legtere bei einein weit beträchtlicheren Gewicht nicht gegenſeitig ergingers . Die Kartåtſchgranaten fónnen nur binreichende Widerſtandsfäbigfeit haben und durch die

auf eine gewiſſe Diſtanz vom Geſchút núblich werden,

Wirkung der ladung zerſpringen , welche man notwens

wegen der Sowierigfeiten , welche får nähere Entfers

dig anwenden mußte, um die äußerſten Tragweiten der nungen in der Anordnung der Zünder liegen. Man zehnzólligen Bomben zu erhalten. Dieß erläutert, warum fanu daber ſagen , daß die Wirkung der Kartåtſchgras Granaten , welche bei dem gewöhnlichen Situß widers naten da anfingt, wo der gewöhnliche Gartitſchſchus derſteber, durch die Vermehrung des Gewichts , welche

aufbórt, wirfiam zu ſein . Wenn man ſich an die kleine

durch Hinzufágung einer gewiſſen Unzahl Kugeln ents Anzahl der bis jetzt conſtatirten thatſådlichen Erfahrun. ſteht , zerſpringen,

gent balt , ſo wird man geneigt , zu glauben , daß die

Der anderen Bedingung, von der wir oben geſpros Wirkung der ſartåtſchgranaten , wenn ſie mit aller er's dhen baben und welche darin beſteht, den inneren Raumforderlidhen Genauigkeit abgeſchoſſen werden, viel größer der Kartåtſchgranaten , ſoviel wie möglid ) , zu vergrds íit, als diejenige ver gewóbnlichen Büchſenfartåtiden. Berni, fann nicht auf Koſten der Dicke der Winde ents

Ein foldes Reſultat, ſelbit auf Diſtanze11, wo die Wir.

ſprochen werden ; fie fann nur, bei gloidjem Kaliber , kung der Dollfugeln ungewiß iſt , muß die ernſte Auf erfüllt werden , wenn man die kugelförmige Form vers merkiamfeit aller Kriegsleute auf ſich ziehen , wegen der laßt. Til verſchiedenen Ländern hat man ſchon mehrere Folgen , welche daraiis für den Angriff und die Vers Perſuche mit Projectilen von der Form der Elipſoide heidigung militäriſcher Poſitionen entſtehen können. Nesigirt unter Berørtivodlitbeit der Verlagsbandlung : C. ll. leote in Darmstadi und in deſſen Offizin gedrudt .

Nr . 23.

AK

Mittwoch , 20. März 1839.

Do Sal

२ शाक

ाहा

Allgemeine Militár - Zeitung. Dånemar P.

Unterm 3. Februar iſt dem Generalmajor F. B. von

aus der Familie Fyffer in luzern ſein muß. Truppen

in Activitåt: Infanterie påpſtliche 7200, fremde

Moltke, Commandeur des Danebrogs, Chef des 3ten 4248 = 11,448 Mann; pipſtlicheCavalerie 1050 M.; jůtſden Infanterieregiments und Plafcommandanten Artillerie påpſtliche 1000 , fremde 250 = 1250 m.; in Riel, auf Anſuchen der Abſchied in Gnaden als Ges Karabiniere 2500 M .; Berſaglieri 1000 M.; Guardia aterallieutenant mit Penſion, unter der Benennung von di Finanza 1500, im Ganzen (alle påpſtlich ) 3000 M. Zotalſumme 18,748 Mann . Bariegeld ertheilt worden . P r e u B e n. Berlin , im Februar. Nad dem austritte des Ses

nerals der Cavalerie , Grafen Zietben , und dem Lode des Generals der Infanterie, landgrafen von Heſſen

Ruland.

Ein höchſter Tagsbefehl vom 16. Februar beſtimmt nachſtebende Veränderungen in der Armee : Der Gene. rallieutenant Manderſtern , bisberiger Obef der Commandantur erſten Infanteriediviſion in , bat I.die

Homburg, zählt die preußiſche Armee nur noch zehn Riga erbalten , wobei er bei der Armee bleiben wird ; offiziere von dieſem boben Range im wirklichen Dienſt,

ſeine Stelle als Obef gedachter erſten Infanteriediviſion

nämlich den Prinzen Wilhelm ( Bruder Sr. Majeſtát),

nimmt der Generalmajor Rennenfampf ein , wobei

den Prinzen Auguſt, den General der Cavalerie, Baron v. Borítel , die Generale der Jufanterie , 0. d. Kneſes

er bei der Suite des Kaiſers bleibt. Der bei der Armee

Malinowefy.l. iſt zum vierten Infanteriediviſion ernannt. Chef der Generallieutenant beck , Grafen you fortum ( Staatsminiſter ) , v. Rauch ſtehende ( Kriegsminiſter) , v. Müffling ( Gouerneur von Berlin ), denſelben Tagsbefebi werden aus KriegsdienſenDurd bere Kronprinz von Preußen , Krauſenec ( Shef des Genes abſdiedet: Der bisherige Chef der vierten Infanteries ralſtabs. In Nidtactivitát ſind die Generale der In . diviſion, Generallieutenant Majewsfy , der Generals -

fanterie: Rurfürſt von Heſſen ,v. Jagow , . Scholer , major Simisdin und Krankheit wegen der bei der B. Bolzogen und v. Schöler II. , und der General der Cavalerie, Rönig von Hannover. Außerdem iſt noch der Generalfeldmarſchall, Herzog von Wellington , in der Eigenſchaft eines Shefs des 28. Infanterieregiments

Artillerie ſtebende Generalmajor sdufowsfy.

2.11 bemerfen .

dem Spectateur militaire binſidhtlich der neapolitaniſchen

Neapel .

Der franzöſ. Generalieutenant Dudinot theilt in

- Bor Kurzem_ſtarb der Gen. 1. Robr , der zuleßt

Artillerie Folgendes mit : Die erſte ernſtliche Organiſa .

bei der General . Ordenscommiſſion angeſtellt war. Der Fürſt zu Wied . Neuwied , das gegenwårtige

tion dieſes Gorps datirt ſich vom Jahr 1787 ; ſie wurde von der General Pommereul ausgeführt, einem der

haupt dieſes fürſtlichen Hauſes , iſt von Sr. Majeſtät

Eraminatoren Napoleon Bonaparte's zu Brienne und ehemaligem Secretar des Generals Gribeauval, deffer Prinzipien und Syſtein er zu Neapel in Anwendung

zum Major in der Armee befordert worden. stirchent ft a at.

brachte. Auch General Eblé leiſtete der neapolitani.

Die Preſidenza delle Armi ( Kriegsminiſterium ) den Artillerie ausgezeichnete Dienſte und von ihm führt beſteht aus einem praſidirenden Prälaten und drei Ges nodh gegenwärtig die rdóne Batterie von Caſtellamare Hauptcommando Namen

neralen . Das iſt in Rom ; der ganze Kirchenſtaat zerfågt in drei militariſche Diviſionen , in

den

.

N18 fich die Franzoſen im Jahr 1806 Neapels beo

denen Rom , Ancona und Bologna die Hauptorte bilo mådtigten, fübrien ſie das franzör. Artillerieſyſtem des den. Alle Provinzen dieffeite des Apennin kommen Jahres xi. ein, welches eine zebnjábrige Dauer hatte ; unter die erſtgenannte, der Apennin und die Strece Dom Tronto bis Cattolica unter die zweite und der

Bezirf von Rimini bis zum Po unter die dritte Stadt. Die Leibgarde beſteht aus der zu Pferde und aus den

bei der Reſtauration der alten Monarchie aber gabent

die ſicilianiſden Regimenter der engliſchen Bewaffnung den Vorzug, wåbrend man dieſſeite des Pharus das

franzöſiſche Syſtem mit Vorliebe bebandelte: dieß war

Edweizern zu Fuß, deren Chef ſchon ſeit Jahrhunderten der Urſprung des gemiſchten Materiels , welches ſeit

179

180

1

dem Jahr 1818 gefertigt und verwendet wurde. König eingerichteter Brüdenzug von 25 Schiffen nebſt den Ferdinand II. erkannte bei dem Antritt ſeiner Regierung Transportfahrzeugen iſt in neuerer Zeit erbaut worden , das Mangelhafte dieſes Zwitterſyſtems und repte, um und die Berſudie, welche man damit angeſtellt hat, dem Dienſte der beſonderen Waffen mehr Einbeit zu waren von vollſtåndigem Erfolg begleitet. geben , einen Generaloffizier an ihre Spiße, weldjer Die bier bezeichneten Verbefferungen verdankt man ſeine militáriſdie faufbabn in der franzöſiſden Armee großen Theils dem Generallieutenant Prinzen von

begann und darin ehrenvolle Rücerinnerungen zurücks Satriano, Oberbefehlshaber der beſonderen Waffen ließ. Bald wurde der Capitain von Agoſtino, ein

und ſchon lange her mit allen Geheimniſſen der Kriegs.

Offizier von erprobter Einſicht, nach Paris , geſendet , wifſenſchaft vertraut. Dieſer General wurde beſonders um ſich von den im Jahr 1827 bei der franzdi. Artille, von dem verſtorbenen Oberſtlieutenant l'audi und von rie eingeführten Neuerungen zu unterridten. Nach der dem dieſem unterrichteten Offizier in der Direction des

Rúdfebr deſſelben fanden zabireiche Verſude ſtatt und Arſenals zu Neapel nadgefolgten Oberſtlieutenant erlitt das neapolitaniſche Materiel wichtige Modificatios nen . Hierůber bat ſich der Oberſtlieutenant laudi in

Ruilo unterſtüt. Die Infanterie und Cavalorie ,

ſowobl von der

einem eigenen Werke ausgeſprochen, welches den Titel Garde, wie von der finie, baben ſich in ihrem Aeuße. führt: Sül sistema de campagna adottato dall'artigleriaren und in ihrer Inſtruction gleichfaüs verbeſſert. Seit napolitana nel 1835.

Obgleid, das angenommene

dem Jahr 1831 werden dieſe Truppen , in Verbindung

Syſtem vorzugsweiſe dem franzöſiſchen nadgebildet iſt, mit den beſonderen Corpo, jedes Jabr in fagern vers

To bat man ſich doch nicht ſtrenge an eine Nachahmung einigt, um unter den Augen des Königs große Mand. gebunden , ſondern das neapolitaniſche Comité bat an vers auszuführen. den franzöſiſden Muſtern mande Aenderungen eintreten laſſen , deren Vortheile ſelbſt erfabrene Artilleriſten ans

Die Regierung bemüht ſich fortwährend, die Zufam ,

Ergänzung zu verbeſſern, erfennen . Jedenfalls muß aber anerkannt werden , daß menſeßung Hinſichtder Erreichung allein lie iſt und vonArmee ihres Bes in dieſer

die neapolitaniſche Artilleriehinſichtlich der Einfachbeit ſtrebens noch weit entfernt. Die feit der franzöſiſchen und Solidität der Arbeit, ter Woblfeilheit der Fabrio Occupation in Neapel eingeführte Gonſcription bat auf cation und der Geſchwindigkeit der Bewegungen feiner nachſteht. Machtliſſeme einerrieetab anderen nts baben die Artille Auch irgend

der Inſel Sicilien noch feinen Eingang gefunden, deffers

bemerfens's Regimenterſich durch freiwillig Engagirteergången,

zu. denEs dem iſt einleuchtend, daß, ſolange dieſe werthe Ausdehnungen erfahren ; ein neuer Waffenſaal, duengeboren welcher 180,000 Gewehre faſen fann, iſt im Arſenal zu Verſchiedenheit beſtebt, man auf jede Homogenitat in Neapel gebaut worden, welches schon einen mit 50,000 der Armee verzichten müſſe. Gewehren jeder Art gefügten Saal en bålt ; und da es gefabrlich ſein würde, in einer ſo bevolferien und der

Der Zuſtand der Gendarmerie låßt nichts zu wün .

Orånze ſo nahe liegenden Hauptſtadt das ganze Mates ſchen übrig ; ſie iſt der Strecken der Taugenichtſe ges riel aufzubewahren , ro bat man zu demſelben Zwedin worden und bat die Sicherbeit der Verbindungen her. den Feſtungen Capua und Gaëta große Etabliſſements geſtellt und die Rube'in Gegenden geſichert, welche bergeridytet. Die Fabrication dieſer Waffen iſt weſente lange Zeit der Unordnung und dem Raube preisgege, ben waren. lid verbeſſert worden . Die größte Thåtigkeit berrſcht in Auch die Nationalgarde ſchreitet in ihrer Entwides den fónigi. Gießereien . Koblengruben , welche in der

Umgegend von Gerace ayfgefunden worden ſind, werden lung vorwärts und trägt beſonders zur allgemeinen

im Intereſſe des See und Militärieſens ausgebeutet. Sidherbeit bei. Generalieutenant Dudinot ſchließt ſeinen Bericht Kurz, die 14 Directionen der neapolitaniſchen Artillerie rivaliſiren in ihrem Eifer, den Dienſt auf eine ſchnelle auf folgende Weiſe: ,,So haben ſeit der Zeit, wo wir und ſichere Weiſe zu fördern, und man fann behaupten, über die Streitkräfte Italiens berichtet haben , *) die daß es gegenwärtig in dem Königreid, feine Feſtung, Neapolitaniſchen Truppen nicht aufgebórt, Fortſchritte

teine befeſtigte Poſition, feine Batterie gibt, welche nicht zu machen, und man fann deren auch fernerbin erwar, des bewaffnet und nicht im beſten Zuſtande måre.

Die eingeführten Veränderungen machten eine Reor

ten, da der Impuls von Oben fommt. Ade Zweige Militárdienſtes erfreuen ſich der thårigen Sorgfalt eines

ganiſation der verſchiedenen Gorps der Artillerie nöthig, Monarchen, welcher ſich den Grundſäß Montecuculo welche gegenwårtig auf dem Friedensfuß wie folgt zus li's zur Regel genommen zu baben ſcheint: ,,Wenn die ſammengefeßt iſt: Regiment des Königs 1637 Mann , Waffen blühen, ſo blúben die Künſte,, der Handel und Regiment der Königin 1512 M., Handwerferbataidon der ganze Staat unter ihrem Schatten ; wenn ſie dage. 403 M. , reitende Ärtillerie 186 M. , Train 591 M. , gen fraftlos werden , ſo gibt es weder Sicherheit nod Ruſtenartillerie 3298 M.; zuſammen 7627 Mann. Die Macht, weder Ruhm noc Tapferkeit."“ für den Ruſtendienſt beſtimmte Rüftenartillerie macht eigentlich feinen Theil der activen Armee aus , fie iſt aber gut commandirt, wird an Feiertagen erercirt und zeichnet ſich durd den ſie befelenden guten Geiſt aus . Auch das Pontonnierweſen bat in der neapolitanis

iden Armee Fortſchritte gemacht. Ein ſehr ſinnreic

B ay é r na

Der Offiziers · Unterſtüßungsfonds, welcher ſich ſeit $

dem vorigen Sabre um beinabe 31,000 fl. vermebrt bat, *) Man ſebe hierüber die Nr. 16 u. 17 der 2. m. 3. des Jatryango 1835.

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beſitt gegenwårtig ein Vermogen von nabe einer halben haben, daß eigentlich nirgends weniger geſtraft wird, Milion . An Geidunterſtüßungen ohne Rüderſaß, und als bier. Freilich ſd lågt der Türfe den Kopf ab , wo

an ſonſtigen Spenden wurden 18 " /18 beinabe 24,000 fl. man in Deutſchland lebenslånglich ins Zuchtbaud fchict; 38

und mebr als 22,000 fl. Anlebensſummen daraus ges wollte man aber dem Türfen auch zwiſchen beiden Strafo wåbrt. Der Unterſtüßungsfonds für Unteroffiziere und

arten die Wahl laſſen , ſo wurde er gewiß den Tod vors

Soldaten beſißt ein Bermogen von 67,000 fi. , woraus ziehen. Man glaube nur auch nicht, daß eine Hinrichtung im verfloffenen Sabre über 4000 fl. vertbeilt wurden.

jo obne Weiteres, blos auf den Befebl eines Einzelnen

Nach einer allerhöchſten Ordre ſind für das lau, ſatifinden kann. Dieß man frúber der Fall geweſen ſein, fende Jahr zur regelmåßigen Heeredergånzung 9000M. ießt fann es nur nach Urtbeil und Redt geſcheben. Alle einzureiben . Eine bemeffene Zabl aber wird wieder, wie Staatsverbrecher werden nach dem Urtheile des Cadi. im vorigen Fabre, im unbeſtimmten Urlaub belaffen,

fesfer oder hódften Richters des Serails , Religions,

um als Reſerveerſaß für den ſich effectiv ergebenden Abgang ſchånder nach dem Uribeile des Ulema . Divans oder zu dienen. Dabei bat zu ſteïen : Oberbayern 1255 , geiſtlid en Gerid)te, und überhaupt vornebme Perſonen

Niederbayern 1124 , Pfalz 1417 , Oberpfalz und Rei durd , ein ordentliches Gericht verurtbeilt. Freilich, wenn man ſieht, wie gleichgiltig , anſcheinend regellos und Unterfranken und Aſbaffenburg 1225 , und Sowaben ſchnell eine Hinrichtung geſchiebt, ſo denft man unwili.

gensburg 969 , Oberfranfen 922 , Mittelfranfen 1095 , und Neuburg 993 Soldaten. Wů rttemberg.

fürlich , daß die Gerichtsprozedur ebenſo bebandelt werden fónnte, aber das liegt mit im türfiſchen Volfscharakter, dergleichen Vorfålle mit Gleichgiltigkeit zu betrachten.

In der 13. Sißung der Rammer der Abgeordneten Sehr vornehme Perſonen werden im Gebeimen hinge,

am 28. Februar fam die jährliche Aushebung von 3500 Mann zur Sprace, auf deren Minderung einige Abge. ordnete antrugen ;die Bewilligung erfolgte indeſen mit großer Stimmenmebrbeit. Im Laufe der Discuſſion ſpricht

richtet, die gemeinen Verbrecher aber am erſten beſten Plaß in oder vor der Stadt, wenn die Kawabs, welde damit beauftragt ſind, glauben , daß zufällig eině bine reichende Anzabi Menſchen verſammelt ſind. Siebt man

fid der Abg. Kaiſer dagegen aus, daß die Unteroffis cinen ſolchen Zug naben, dem ein Kawabs mit aufge. ziere und Soldaten ſo gering bezahlt wurden, da in der bobenem Stabe voranſchreitet und einige Tüfenkirdis Regel nur der Aermere"in das Militår fritt. Er munſdt (Gendarmen) be leiten, ſo weiß man ſchon, was vorge , deßwegen, daß noch vor Berathung des Finanzetais das ben ſoll, aber beidemale, daß ich einer solden Hinrich, Kriegsminiſterium einen dießfälligen Antrag felle. Der tung zugeſeben, bemerkte ich, daß die Vorübergebenden Kriegsminiſter nahm dieſen Vorſchlag danfend und mit der Bemerkung an , daß es ſehr gut ſein würde, wenn in der vorliegenden Beziehung eine beſondere Petition an die Regierung fomme. Der Abg. ) . Werner stellte den Antrag, jedem präſenten Unteroffizier und Gemcis uen eine Zulage von 3 Kr. zu bewilligen, dieſelbe aber erit beim Austritt aus deut Militár auszuzahlen . Zů rte i.

faum ſteben blieben . Das erſtemal foigte id dem Zuge bis zum Praße Babis Humajun in der Nähe des Ses

rails. Dort ſtanden die Kamabs plóblid ſtill, ſchloſſen einen Kreis um den Verbrecher, der auch ohne viele Umſtånde niederfnieete, den Kopf etwas zur Seite gegen die redite Sculter neigte , und ſo den Todesſtreid ers wartete. Der eine der Kawabs 30g ein furpes , breites , zweiſchneidiges Meſſer und bieb damit zwcimal in den Hals des Anicenden , ſo daß der Kopf ſofort vom Rumpfe

getrennt wurde. Der Körper ſtürzte um und die Wade Was die Diſciplin betrifft, ſo macht man ſich im hielt ſich nur ſolange auf, bis die Zuckungen deſſelben Auslande bierin ganz andere Ideen , als ich es bier geender batten. Dann legten ſie den Kórper auf den wirklich gefunden habe. Wenn ich früber etwas aus der Rücen, ſtrecten ibn, bogen einen Arm frumm und leg . ( Fortſetzung des in voriger Numiner abgebrodienen Artitels.)

Túrfei las, namentlich in Zeitungen, ſo beſchránfte richten den Kopf, mit dem Geſicht nach oben , in die ents. ſtandene Hoblung. Dieß geſchieht aber nur bei Muhames auf eine Hinrichtung, ſehr ſelten las man aber, was der danern. Ein Sbriſt, oder wie wir hier genannt werden,

Alles, was man von dortber berichten zu fönnen glaubie,

Hingeridiete für ein Berbrechen begangen. Allerdings berrſcht bier die unumſchrånfteſte Despotie, und erſtrect lid vom Sultan berab bis in die untergeordnetſten Vero båleniſſe; ja ſelbſt in dem båuslichen leben der Túrfen, in ihren Verbältniſſen als Gatten und Båter, blickt ůberall Despotie dürde , aber dafür geſchehen auch in

Rajah, befommt den Kopf zwiſchen die Beine. Ehe die Wache obne weitere Ceremonie davon ging , legte der Kawabs noch ein Stůd Pergament auf die Bruſt des leichname , welches das Verbrechen und das Urtheil ento, bielt, und nun ging alles davon, ale ob nichts vorge. fallen wire. Der Ropf blieb liegen , und nur die Hunde,

der Türkei viel weniger Verbreden , als irgendwo ans

deren es bier in Konſtantinopel eine Unzahl gibt, die

ders . Mord, Raub, Diebſtahl ſind hier faſt unbefannte Dinge. Ebebruch und Trunfenbeit fommt ſehr ſelten vor, und wenn es gedieht , immer nur bei Chriſten; die Muſelmanner bliden deßwegen auch mit entſchiedener Beradhtung auf die Morallebre der chriſtlichen Religion, die nach ihrer Meinung nicht Kraft genug bat , ſolche

berrenlos herumlaufen , ſchnupperten daran berum . Drei Lage dauert das , dann fommt wieder ein Kawabs , ſchleift den leidnam an einem Strick zum Meere, und wirft ibn ins Waſſer. Sehr selten , und nur wenn die Verwandte eine bedeutende Summe für dieſe Vergúns ştigung zablen, wird es erlaubt, den Körper auf einem

Pater und Verbrechen zu verbindern. Ich bin nun lange offentlichen Begråbnißplaße zu beerdigen . genug bier in Konſtantinopel, um mich überzeugt zu ( Schius folgt. )

183

Li te r a t it r.

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terlande, Biclleicht dürfte die Militarcommiſſion der Bundesverſammlung das geeignete Medium ſein ,

Dad beer , Weren der Staaten des deutſchen durch welches die gegenſeitigen Mütheilungen der Res Bundes. Darſtellung der allgemeinen militäriſden Berhåltniffe Aller , und die Formation, Bekleidung,

gierungen ſtattfinden fonnten .

beleuchten , genaue vorliegende Werf fritild eine findet außer Stand, weil ibmzu bierzu Referent Bewaffnung, Beſoidung, Penſionirung, Bildunges fich Das

anſtalten, Ergånzung , Dienſtzeit, des Sanitáte , und

Kenntniß der militáriſden n ſåmmtlider er nicht iſt. inderen Beſit nöthig ware, Einrichtunge GuſtizweſensBundeeconti , der Feſtungen und Militáretabliſſes Bundesfiaaten

ments , des

ngents, der Militärbudgets ,

der Ordens und Ehrenzeichen 2c. der meiſten und

Gr beforånft ſich daher auf folgende furze Andeutungen.

Er

Den Eingang bildet allgemeine des. bedeutendern dieſer Staaten. Von einem ſuds deutſchen Staatenbund es .eine Hierauf folgenUeberſicht die allgemei

deutſden Offizier. Augsburg 1838. Verlag von Rarl Rollmann . Daſdenformat. 541 Seiten .

nen Beſtimmungen der Kriegsverfaſſung des deutſchen

, ſodann die nåberen Beſtimmungen unter fol. Eine Armee iſt ein ſo complicirtes Weſen , daß ein Bundes genden Rubrifen : Stårfe des Bundesbeeres ; Verhältniß gebeibliches Wirfen derſelben nur dann denkbar erſcheint, der Waffengattungen ; Eintbeilung des Bundesheeres;

wenn alle Individuen , beſonders aber die höheren Bes Bereithaltung im Frieden ; Mobilmachung des Bundess feblebaber, mit den innern Einrichtungen derſelben genau ' beeres ; Oberfeldherr ; Corpscommandanten ; Bildung befannt ſind. Tritt nun ſchon die Nothwendigkeit einer des Hauptquartiers; Verpflegung ; Gerichtsbarfcit; zu : folchen Kenntniß bei der Armee Eines Staates bervor, leßt wird der Bundesfeſtungen gedacht. wie viel mehr iſt dieß der Fall bei dem Heercomplerus Es folgt nun die Erörterung der militäriſchen Eing eines Staatenbundes, wo bei der Verſdiedenheit der bes richtungen der verſchiedenen Bundesſtaaten. Voran ſteht

tebenden Einrichtungen, ſelbſt bei dem beſten Willen der sſtreidiſche Raiſerſtaat, welchem furz ge. die Befehlshaber, leicht Reibungen ſtattfinden fónnen , weldie der Gegenſtånte andeuten Sprache wollen bei zur wir , welche

auf die Wirkſamteit des Ganzen einen bódít nad theiligen bradt wordenſind , umdamit zugleich auch einen ohn. Einfluß äußern müſſen , und welche wohl unterblieben gefähren Maßſtab hinſichtlich der übrigen Bundesſtaaten jein würden , wenn die Kenntniß der Einrichtungen aller zu liefern . Es findet ſich Folgendes : 1) Aerarialgroße Contingente binreichend verbreitet geweſen wåre.

des Kaiſerſtaates, Zahl der Bevólferung, Angabe der

dem zum deutſchen Bunde gebörigen landestheile mit der Dað ſchon ausdieſes iſt, wie vorliegendeein Werf hervorgebt, Titel Verſuch zurauchErreichung Einwohnerza undZahl hl, Angabe Zwedes , welcher auch ſdon als ſolcher Dant verdient. Aerarialgroß einkünfte unde der Pferdeder oberſte der vorbandenen ; 2)Staats. ;

Zur Vervollſtändigung des Buches wäre aber in bobem Militärbehörde (Hoffriegsrath ) ſammt ihren Zweigen ;

Grade wünſchenswertb, wenn Offiziere aus den verfdies 3) Generalcommando's rammt dem ihnen untergeord . denen Contingenten des Bundesheeres, oder noch beſſer, neten Verwaltungsperſonal; 4) Peibgarden ( Arcierens, , wenn die an der Spiße derſelben ſtehenden Militárbe: ungariſche adeliche und Erabantenleibgarde) ;; 5 ) liniens Hörben das Buch einer genauen Prüfung unterwerfen infanterie ; 6 ) Militárgrånge; 7) Cavalerie ; 8 ) Artilles ) wollten, um das Fehlende zu ergänzen und das Fehler., rie; 9) beſondere Corps und Branchen , worunter die

bafte zu verbeſſern. Durch Mittheilung an den Ferrn Ingenieur , und Sappeurcorps ; 10) Generalquartiers Verfaſſer würde derſelbe dann in den Stand geſebt gereßt wer: meiſterſtab und unter dieſem das Pionniercorps ;; 11) das

den , in einer zweiten Auflageeinevollſtändige , pon Pontonnierbataillon ; 12) Gendarmerieregiment der fom . allen Jrrthümern freie Darſtelung der militäriſchenEin. bardei; 13) Militárgrångfordon; 14 ) Militárfuhrw eſen ; richtungen der deutſchen Bundesſtaate zu liefern, deren

n 15 ) Gradauszeichnungen 16); Siårfe des Bedürfniß in den früheren Kriegen gewiß båufig fühl. Heere Kriegéfub s auf dem Friebeng,derundOffiziere; 17) Beſols

bar geweſen iſt und ſicher wieder fühlbar werden wird, fobald Ereigniſſe die Zuſammenzichung des Bundeshees res nothivendig machen . Ueberhaupt glaubt Referent, nicht aus einerwohl verzeiblichen Neus und Wifbegierde, ſondern im allges

Sungen der offiziere und Militärbeamten ; 18 ) Penſio. nirung, Invaliden ; 19) Militärbildungsanſtalten , les buigen der Truppen ) Avancement ) Ergånzung ; 21Medizinalm e: Dienſtzeit; , 20Remontirung des Heeres, ; 22) Kirchenweſe Juſtizweſen Feſtungen n 23) Ten 24) ; ;25) ; ; ſen

meinen , wohlverſtandenen Intereſſe des Bundesbeeres, 26 ) Militäretabliſſements ( Stůdgießereien , Gewehrfa . DerWunſch ausſprechen zu dürfen, daß es den Regies brifen 2c.); 27) Militårkoſten ; 28 ) Bundescontingent ;

rungen der Bundesſtaaten gefallen moge, alle neue Militareinrichtungen , welche ſie treffen , alle neue Ers 29) Orden und Ehrenzeiden ; 30) Feldzeiden. wir hiermit die Anzeige del Berkes foließen, erlauben findungen , welche in Beziebung auf das Militarweſen wir Indem uns den Wunſch auszuſprechen , daß es dem ørn. Verf. gefallen

gemacht werden ? c., befannt werden zu laſſen . Nur auf mõje , bei einer demnätſtigen zweiten Uuflage die reſpect, Branden der Ortſchiedenen Bundescontingente in gleichmäßigem Detail zu deſſelben gründliche Kenntniß der beſtehenden Einrich, bibandeln, wozu er bis dahin durch erhaltene Nagrichten vielleicht tungen berbeigeführt und neue Erfindungen und Ers in den Stand gerent ſein wird , bei Darſtellung fämmtlicher Bees

dieſem Wege wird in den Bundesbeceren cine zum Nußen

fahrungen gemeinnúbig werden , welche durch die ſtets restheile gleiches Syſtem zu befolgen , ein umfänglicheres Regiſter gegenwärtig nicht ſehr hohen ) auflauernden Geſandten fremder Staaten oft . eber im beizufügen , und den ( fiar aud Auslande befannt werden , als im lieben deutſchen Vas Preis möglichſt niedrig zit regen, um dem Buch wegen ſeiner nicht zu bezweifelnden Nüblichkit die größte Birbreitung zu ſichern , Redigtrt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 8. W. Lesbe in Dariuſtadt und in deffen Dnizin gedrudi.

Samſtag,

Nr . 24.

23. März 1839.

Base

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n f rę i ch . tår in dieſem Bezuge allen übrigen Staatsunterthanen General l'allemand , Pair von Frankreich, iſt am gleidgeſest, wie es ſchon längſt in anderen Staaten, 10. März verſchieden. Er hatte ein Alter von 65 Jah. Ž. B. im Königreich Sadſen, Württemberg 11. ſ. w. der ren erreicht. Im I. 1815 war er zum Tode verurtheilt Fall iſt.“ worden und nur durch eine wunderbare Flucht dem 2ů r fei. loos , das ihn erwartete, entgangen. ( Saluß des in voriger Numiner abgebrochenen Artifels.) Deſt rei d. Beim Militår fommen jest Todesſtrafen außerſt

Der penſionirte Generalmajor Mayer 0. Hele denfeld iſt mit Tod abgegangen.

Saden

Weimar.

ſelten vor, weil wirklid, keine Verbrechen geſchehen , die eine ſolde Strafe nothwendig machten . Man beſorgt alles Diſciplinariſche ſo recht en famille mit Stodprů . geln auf die Fußroblen (Baſtonade.) Diebſtahl, Betrug,

Der Bericht über die Reſultate der fandtagsvers handlungen enthält hinſichtlid der ſeither beſtandenen geſeblichen Beſchränkungen wegen Schulden machens von Seiten der Militärperſonen Folgendes : Die für die Altweimarſden lande in demi Circulars befehle vom 4. September 1773 und dem Reſcript vom 5. Mai 1778, für die ebemaligen f. ſächſiſchen Gebietss theile in dem Mandate vom 5. April 1783 , und was die vormals f. preußiſchen landestheile anlangt, in dem

Trunkenheit, Schuldenmaden fommt faſt gar nicht vor, und kleine Dienſtvergeben werden mit Arreſt und Stocs ſchlagen beſtraft. Der Yuz- Baſchi hat das Strafrecht in den Compagnieen , und der Bimbaſci über die Offi. ziere und das ganze Regiment in allen Graden. Eine Baſtonadeerecution iſt ungemein raſch abgemacht. Ents weder wird der Sünder niedergeworfen, und 2 Soldas ten halten ſeine Füße in die Höhe, ſo daß ein dritter mit Bequemlichkeit auf die Fußſohlen ſchlagen kann,

allgemeinen fandrechte Theil 1 , Tit. 11 , S. 678 bis mit

oder man wirft ihn auf den Baud), einer reßt ſich auf

703 enthaltenen und in der Verordnung vom 14. Aus

den Hals , ein anderer auf die Penden , ſo daß das guſt 1822 zum Theil erneuerten gerekliden Beſtimin uns ,,Sikinſtrument“ zwiſchen beiden liegt, und die Sißen , gen über das Schuldenwirken der Militärperſonen und den ſich einander anfeben. Nun paufen dieſe beiden in beren Dispoſitionsbefugniß, ſind für dieſen Stand ſo großer Rube auf den Gegenſtand der Schmerzen los, böchſt drücfend und låſtig, und beſchrånken deſſen Credit und gewöhnlich ſolange, bis der dabeiſtehende Offizier ſo ſehr, daß die hohe Staatsbehörde nach eingeboltem

,, Genug " ſagt. Ueberſdreitet die Zahl der Hiebe buns

gutachtlichem Bericht der Landesregierung ſich zu einem,, dert , so iſt der Sprud eines Standrechts erforderlich, die Aufhebung dieſer Beſchränkungen ausſprechenden um die Erecution zu verbången . Id bin fein großer Gefeßentwurfe veranlaßt fah. Der fandtag ging bei Freund von Stockprügeln, aber ihre gute Wirkung hier ſeiner Berathung von der ſehr ridtigen Anſicht aus, daß in Bezug auf das Schuldenmachen zwiſchen den

bei dem türkiſchen Soldaten módte ich doch nicht ab .

ſtreiten. Die Türken ſind kein Freund von langen Ce. Militárs und Civildienern ein Unterſchied nicht aufzus remonien , alle Weitläuftigkeit bei einer ſo einfaden .

finden ſei , und daß das Militår durch jene bis jeßt Sache, als Züchtigung für begangene Febrer , ſind ihm geltenden geſeblichen Vorſchriften mit minderjährigen und nicht dispoſitionsfähigen Individuen auf cine linie geſtellt , dadurch aber in der öffentlichen Meinung her., abgeſetzt werde , und jeder vorkommende Fall eines durch das beſtehende gerekliche Verbot berbeigeführten Verlus ftes einer Forderung, deren Sduldner eine Militárpers ſon iſt ,, dazu beitragen müſſe, die Achtung , deren der Soldatenſtand bei dem Publicum genießen ſoll, unters

vollſtändig unbegreiflich , und die Ueberzeugung des gemeinen Mannes , daß eine Strafe, welche von ſeinem Offizier kommt , unmittelbar von der göttlichen Vorje, bung über ihn verhångt worden iſt — madt das ganze Geldhafft zu etwas To Rubigem , Gewöhnlidem und Einfadem , daß man wirklich bald mit dem Gedanken vertraut wird , das müſſe Ades ſo ſein . Bei einigen Zaburs der Garde iſt ſtillſchweigend die Baſtonade auf

, grabe. Einſtimmig wurde der Entwurf vom fandtage Rüden und Hintern eingeführt, obgleich die feine all. angenommen. Damit wird nun das weimarſche Milis gemeine Sitte in der Zürkei iſt, und nur der Grund,,

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daß eine ordentliche Baſtonade der Gezüchtigten Das

Eine Anſicht über die Sftreichiſche Armee . *)

Marſdiren auf einige Zeit unmöglich macht, veranlaßte

In Europa beſteht gegenwärtig feine Armee, die ſo

s jener Commandeur Taburs allenundanderen . InSitte befins mobil gebalten wird, wie die dſtreichiſde. Dieſe fort, túrkiſche alte dazu die gute man conſervirt det ſich febr wohl dabei. Wir Zalimfois baben durd , wahrende Beweglichkeit, dieſes militariſche Nomadens

aus fein Strafreds über die Mannſchaften , ſondern leben, dieſe Heimathloſigkeit gibt den dſtreichiſchen Sol. müſſen die vorfallenden Fehler dem Yuz- Bardhi angeis daten Selbſtändigkeit und wahres à plomb. Man fann gen ; dagegen bat auch kein Offizier bis zum General feine martialiſdere Soldatesta jeben , als dieſe alten das Strafrecht über uns, und die Strafe, welche einen von allen Klimaten und Fatiguen gebräunten Geſichter,

Talimdíci trifft, beſchrånet fich gewöhnlich auf ſofortige dieſe feſten ſtarfen Körper, dieſe in die Augen fallende Entlaſſung. Da uns die türkiſchen Offiziere eigentlich alle nicht leiden fónnen , und gewiß feelenfrob måren, wenn ſie uns je eber je lieber los wurden , ſo würde es auch mandimal bunt über unſere Fußfoblen bergeben , wenn wir ihnen unterworfen waren . Leider tragen viele der europäiſchen Inſtructoren aber auch durd ihr Bes tragen dazu bei, dieſe Abneigung der Túrfen gegen und

Ausdauer und Abhärtung. Wenn man ſich die antife unerſchütterliche Phalanr vorſtellen will, muß man dieſe Maffen und Golonnen der ungariſden und böhmiſchen Grenadiere betrachten, wie ſie mit wahrer militäriſder Treue und mit einer unübertrefflichen Rube und Si, cherheit ſich überall bewegen, und durch ihre Erſdeinung ſchon imponiren. Mit Erſtaunen fragt man ſich, ob dies

nod ſtårfer zu machen. Ben der Türke nur einmal dieſelbe Armee iſt, die einſt den Franzoſen gegenüber ſo

betrunken Riebt, bat auf immer ſeine Achtung verloren, als ſich Muſelmann der ſeiner denn nichts verabſdheut berauben. Sinneſozuſehr, übermäßigen Genuß durch Ein zweiter Grund ihres Hafies iſt die leichtfertigkeit, mit welcher Chriſten ſich in fiebesverſtåndriffemit Zürs

alles Selbſtvertrauen verloren batie, daß ſie meiſtens mehr Ja, es iſt dieſelbe Armee, es ſind dieſelben Nationett, aber ſie baben ihre Studien mit theueren Erfahrungen bezabit , und was ſie in dieſer großen Schule gelernt, auf das Rúdwärtsgeben, als auf den Angriff bedacht war.

.

dankbar vergeten. Es finnen einlaſſen . Leider findet er bei der Abgeſchloſſen . werden ſie ihren Pebrern einſt Þeit , in welcher die Türfen ihre Frauen halten , ſchon iſt wabr, der echt ſoldatiſdie Geiſt entwidelte ſich lang.

in der Sebnſucht der Türkinnen nach Freibeit eine große

ſam unter den Einfluſſen des beinabe allein durchge.

Erleichterung für ſeine Abſichten , aber die Türfen ſind und wen, gerade in dieſem Puncte auch am figlichften,empfangene

fochtenen europáiſden Rieſenfampfes;

wer aber den -

Standpunct des oſtreid iſden Heeres mit dem vor 30

den alles Mögtide an , um ſich für eine

Jabren vergleicht , wird leicht erfennen , daß es nun

råchen .im Allgemeinen einen ArtdiezuStrafen dieſer Beleidigung Gegen früber haben

auf einer der böchſten Stufen militarider Ausbildung

milden Charakter angenommen . Bei den Sanitſcharen

wurde ein Verbrecher, der den Tod erleiden ſollte, erſt aus den Liſten des Corps geſtriden , weil daſſelbe das Privilegium beſaß , daß kein Janitſchar als ſolcher hin, gerichtet werden dürfte. Gewöhnlich geldab dieß mit großer Feierlichfeit, um das Ehrgefühl der Sanitidaren

ſtebt. Damals folgte man dem irrigen Grundſaße, daß die Anfúbrerſtellen aus der dynaſtiſden Familie oder aus der mådytigen Oligarchie genommen werden muß . ten , und da ſelten weder empiriſde noch Capacitåtser, forbernijie mit dieſen boben Perſonen verbunden waren,

ſo mußte das Vertrauen der Armee in allen Kriegen von vorn berein erlabmen. Die neue raſche Art, Krieg

anzuſpornen. Die Hinrichtung ſelbſt aber geſchab bei zu führen , die Wunder der Napoleoniſchen Strategie Nacht durch Erdroffelung im Gefängniß , worauf der verblüfften die alten Generale , und zeigten die Noth , leichnam in einen Sad geſtedt und ins Meer geworfen wendigkeit gründlicher Reformen. Die furchtbar ſide wurde. Ein Ranonenſchuß von der Spiße des Serails drångenten Ereigniſſe ließen feine Rubemomente zur verfündigte dann , daß ein Janitſdar mit dem Tode , Kleinere Strafen waren der Arreſt beſtraft worden ſei.

Das blutige Drama ausgeſpielt, fonnten die mit Nar.

in der Rüche, wo die Sünder dem Keſſel gegenüber, der

ben bedeckten tapferen Veteranen fragen , ob ſie durd

burdgreifenden Organiſation finden , und erſt nachdem

befanntlich bei den Janitſcharen ebenſo beilig gehalten zwanzigjähriges blutiges Kampfſpiel ein Recht erwors wurde, als bei uns die Fahne, in einem Haideifen ſtes ben, von Intelligenz und Geiſt in Zukunft zu Sieg und ben mußte. Sollte er die Baſtonade erhalten , ſo kam Ehre gefübrt zu werden. Mit unbeſchreiblicher Zbåtigs der Bebif -Rares oder Janitſcharenprofos mit einem feit ging man an die neue Schöpfung, und wenn wir brennenden Licht und ließ ihm vierzig aufzáblen ; dann

nichts davon erfabren , ſo liegt dieß nur in der übergro.

wurde eingehalten , und am anderen Tage wieder bei Ben Zurůdhaltung und Beſcheidenheit des dſtreidbilden brennendem licht mit vierzig fortgefahren, bis die Zahl Syſtems, das fern von aller Dſtentation,wohlprüfend , entgegengeht. Man be's der beſtimmten Hiebe voll war. Nur Nur am am Donnerſtag Donnerſtag aber fråftig einem großen Ziel Baſtos gann damit, die Befehlshaber aus wahrhaft geiſtig ges durfte Feine Baſtonade geſcheben, und jeder nach nade hielt der Behif - Rares eine ſalbungsreiche Ermabs

bildeten Shefs der Armee aufzuſuchen , und die langen

nuing , die gewiß ein viel offeneres Ohr fand , als bei

Kriege batten bervorragende Zalente in hinlänglider

ungeprügelten Fußioblen.

Mein Yuz.: Baſchi pflegt Zahl gezeigt, um ſie nur herausbeben zu dürfen . Die

immer zu ſagen, wenn von der Baſtonade die Rede iſt :

Purification unter den Offizieren wurde beſonnen , ge .

„ Ich habe viele befommen, habe viele ausgetheilt, und befand mich immer ſehr wohl dabei. “" Der Geſchmad iſt verſchieden .

*) aus den „ Cartons aus der Reiſemappe eines deutſchen Jous riften , Gefammelt und herausgegeben von 6. v. pailbronner entnommen.

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recht, allein mit unerbittlicher Strenge vorgenommen , welche hier und dort bervortreten könnten , zu bededen Die Moralität und Fåbigkeit bin, den ich auf Reiſen in den meiſten europäiſchen Ars der offiziere wird von den Vorgeſetten ſtreng bewacht, meen gefunden , ſo muß ich doch geſteben , daß diefes die dagegen, zu vermeidung jeder Partheilidhteit, unter berzliche Entgegenkommen , dieſe perſönliche Theilnahme, ſich ſelbſt in Controle gereßt ſind, und dem Hoffriegss dieſe ſoldatiſcheGaſtfreundſchaft, welde mir in dem dit rath verantwortlich bleiben . Die Offiziere werden ſehr reichiſden Offigiercorps zu Tbeil geworden, den ſchönſten felten geſtraft, ſondern fie werden gewarnt. Bei oftes Raum in meiner Erfahrung einnimunt. Einen mächtigen sen Rådfållen müſſen ſie Reverſe über dieſe Warnung Einfluß auf die hoſpitabein Geſinnungen dieſer Armee unterſchreiben , und verbarren ſie in übler Conduite, bat gewiß ihr unſtátes leben, und die Ungewißheit, in ſo werden ſie' pråterirt, oder nach Umſtånden entlaſs der ſie fich ſtets befinden, einen Ort wieder verlaſſen zu ſen. Hieraus entſpringen vielerlei Vortbeile. Der müſſen , den ſie faum fennen gelernt haben. Der Sſtrets

und die Art, wie man noch bis įeßtdarin verfährt, iſt bemübt find. So dankbar ich für den ſchönen Empfang ſehr nadabmungewürdig.

Borgeſepte hat nicht noibig, die für ihn ro peinlichen dhiſche Offizier bat ſelten Zeit, ſich mit den bürgerlichen Beabndungen bei ſeinen Offizieren zu håufen, und dieſe Elementen einer Garniſon zu affimiliren, und obgleich finden in glimpflicher Behandlung den Sporn zur bóch das Verbättniß zwiſchen beiden Standen rebr vertraut ten Aufmerkſamfeit auf ihr Benehmen. Die geiſtige iſt, fo beſteht doch entſchieden eine gewiſſe, wenn auch

Ausbildung der jungen Offiziere wird , wie nun in den iticht ſichtbare Kluft, die feiner von beiden überſchreiten meiſtes europåiſdhen Heeren , auf's ſorgfältigſte geleitet, darf, ohne dem inneren Organism des Heeres zu nahe obue daß eine daraus entſpringende ſcientifiſche Supes zu treten. Auch ſteht dieſes im Rang allen anderen rioritåt irgend auf die Stellung gegen höhere Offiziere Branchen des Kaiſerreiches vor, und die Auszeichnung, reflectiren 'bürfte. Nichts wird in der dſtreichiſchen Ars welche ihm vom Hofe ſelbſt bei allen Gelegenbeiten er : mee ungünſtiger geſehen, als der vorlaute Ton junger, theilt wird, iſt ſeiner Stellung würdig, und dient als unerfahrener Menſchen, die eine zufällig ausgedehntere Richtſchnur für das fand. Es ſcheint Grundſak det wiſſenſdaftliche Bildung gegenüber dem blos empiriſch bóberen Verwaltung, die Regimenter ſelten in den Pro. gebildeten Vorgeregten geltend machen wollen . Dagegen vinzen zu laſſen , wo ſie ſich recrutiren ; allein wir jaben pflegt und unterſtützt man höheres Streben auf das

in der leßten Zeit der Knabenconſpirationen und Rin,

gewiſſenhafteſte; allein der Grundſat iſt vorherrſchend, deremeuten, daß die Öſtreichiſchen Truppen aller fånder daß jeder ſich geiſtig bocht möglich ſtellen ſoll, daß aber aguérirt genug ſind, um ſelbſt gegen irre geleitete fande auch jeder in der Spbåre reiner Dienſtverbåltniffe aus, leute nach Soldatenpflicht energiſch einzuſchreiten . Aus barren und gehorchen muß, bis die Reihe an ibn fommt, einer großen Stadt Ober : Italiens ſollte ein aus Eins ſein beſſeres Wiſſen ins Leben zu rufen. Hierdurch iſt geborenen beſtehendes Regiment verlegt werden , weil ber in ſtehenden Heeren ſo verderbliche Raiſonnirs und man Unruben beſorgte. Der Oberſt erbat ſich die ſeis Auflehnungsgeiſt im Entſtehen erſtickt, und die etſerne ner Ehre würdige Genugthuung , dieſer Maßregel feine Hand des Geborſams ruht über Aden mit gleich un . Folge zu geben , und ſein Regiment trug am meiſten zur 3

erbittlider Strenge . Humanitát iſt die vorherrſchende Wiederherſtellung und Aufrechthaltung der Ordnung bei. Bebandlung aller Borgeregten , und man fann nichts Wir faben in den leßten Jahren, wie entſchieden ungas Cordialeres reben , als das Verhältniß zwiſchen ihnen riſche Truppenabthéilungen gegen Aufrührer in ihrem

und den untergebenen Offizieren . Adein man fenntVaterlande ein dritten , und ich bin überzeugt, wenn

auch genau die Scheidewand , die beide trennt, und ſo das óſtreichiſche Gouvernement einſt genótbigt wird, freundlich das Zuſammenleben im bürgerlichen Leben iſt, die bis ießt, vorberrſchenden Conceſſionen inſein Strenge ſo blickt doch die ſtets feſtgeſtellte Gränzlinie ſelbſt im gegen dieſe Nation zu verwandeln , daß man hierin am Umgangsconflicte hervor. Dieſe tief eingeprägte Ach beſten mit den eingeborenen Regimentern zum Ziel foms tung vor dem Höherſtebenden macht es den Stabsoffis men wird . Auszeichnung und Vertrauen trågt nirgends zieren dieſes moblgeordneten Heeres leicht, ſich im Kreiſe goldnere Früchte, als bei dem ganz auf den Ehrenpunct ibrer Offiziere angenehm zu bewegen, måbrend die An angewieſenen Soldaten, und die Folge wird lebren , ob

weſenheit des Höheren für den Untergebenen nie fühls

es gut getban iſt, manche Armeen To itef in der Achtung

bar, geſchweige denn tåſtig wird . Der Stabsoffizier des Landes und ihrer landsleute ſinken zu laſſen . darf nie beſorgen , daß Unverſtand, Robbeit oder Eigen. dünfel eineu ſeiner Untergeordneten dieſer Vereinigung ferne bålt, da die Difiziercorps in ſich ſelbſt ſehr mådh . tig ſind , und der nicht genug zu crhaltende Esprit de

corps, dieſe Garantie wahrer Ehre , unausgelegt und angſtlich auf Anſtand und Sitte wacht. Es ist eine Freude, ſich unter einer Verſammlung óſtreichiſcher Dffis ziere zu befinden, die das Band wahrer Kameradſdaft

Li te r a t u r. Militárifde Erinnerungen vom Jahre 1701 bis 1838 mit beſonderer Berůdſichtigung des aus den Diviſionen des 35. , 36. und 42. linien - Infanteries

regiments beſtehenden Grenadierbataillons Fobn ,

gleich einer Familie umſchließt, und wo die verſchiedes

zuſammengeſtellt von Gottfried uhlig , Oberlieus

den Abſtufungen bdberer und niederer Bildung, feinerer oder minder feiner Erziehung , in ein Ganzes zu bers ichroimmen ſcheinen , in welchem die Gutmilthigkeit der

tenant im

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Hoberſtehenden die Mångel an Sitte und Intelligenz,

36. ( f. t. dftreichiſchen ) finien . Infanteries

regiment Baron Palombinti. Prag 1839. 8º. 109 S. Der Eingang des Werkdhend entbålt eine furze ges

fdichtliche Nachweiſung hinſichtlich der Entſtehung der

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Grenabiere. Dannt folgt ein Blid ( freilich ein ſehr flúdtiger ) auf den Zeitraum vom 30jährigen Kriege

Erbarmen einander niederſtießen. Uuf Kaufen von Leidgen miſdten

der durcheinander gemiſchten Tauſende von Tapferen, welose ohar

ſich neue Leichen,zu Hunderten fielen die Menſchen nach einanbet bis zu dem Zeitpuncte, wodie Erinnerungen beginnen , nieder, fic ſo daß dieſer ganze Theil des Schlachtfeides in kurzer Zeit

hinſichtlich der damaligen Kriegsfunſt und Verfaſſung einem boben Walle plöglich errichteter Verſchanzungen glide, und Der Heere. Die hierauf folgenden geſchichtlichen Nads

dieſer Wal beſtand aus Beichen. Endlich gewannen die Unſes

weiſungen berühren indeſſen nicht blos das Bataillon Tigen die Oberhand! Das Corps von Uugereau wurde zurüds John , ſondern ſie umfaſſen auch , beſonders in den geworfen und von unſerer Infanterie und dem mit der Cavalerie des Centrums zur Unterſtügung der Infanterie herbeiſprengenden Rriegen der neueren Zeit, die Ereigniſſe im Allgemei. beftig verfolgt. Die Erbitterung und drangin der Eifer gränzten Galliğin nen ,und liefern mitunter nicht unintereſſante Spezias Fürſten . einesunſererBataillone an das unglaubliche litáten , wie unter anderen nachſtebenden Abſchied des

der sige des Verfolgens ſogar bis hinter die feindliche Poſition vor

unvergeblichen Kaiſers Joſeph il. , welden derſelbe bei und erfdien plößlich bet der Kirde, nur etwa 100 Schritte von ſeinem Hinſcheiden von der Armee nabm: , Soldat Napoleon,

zu was ſelbſt die Franzoſen in allen ihren Beſchreibun. gen von jener Solacht erwähnen . Der Augenblic war kritiſa . ſein , war von jeher meine vorzüglichſte Neigung, ſowie Napoleon Entſchloſenheit deſſen an der zunehmenden Gefahr mit Beffietes den Befeht, Murat undmit die innere Kraft und die außere Achtung des Heereg wudhe,, gab ,ſogleich

der Gegenſtand meiner größten Sorgfalt geweſen . Ich den drei Diviſionen Bautpoult, klein und Groud y auf uns babe ſtets getrachtet in Ungemac und Gefahr der bea reitwilige Genoſle jedes Kriegers und der Vater der

fere Iruppen einzubauen , welche Hugereau mit lautem þurrays

gefchrei drängten.

Dieſe Bewegung aber war zur Rettung der

Ueberbleibſet Corps, ſowie zur Übwehrung allgemeinen eines Benningſen hätte, geachtet darauf den Fall,daß fürjenes Krantenund Berwundeten zu ſein. Ichnehmedietroſts Ungriffs

volle Beruhigung mit ins Grab, daß der legte Feldzug unumgänglich nöthig. Mehr als 60 Escadronen ſprengten jego vor den Augen von ganz Europa die Ehre der Waffen

rechts um das fliehende Corps und ſtürzten mit entblößten Schwers

gefront babe, und Deſtreid 8 Krieger gemiß das Bes

tern auf uns 108. Der harte Boden und der von 12,000 Reitern

ſtreben in ſich fühlen , dieſen hohen Ruhm unverbrůch , der aufgemühtte Schnee unter denſelben und erhobMurat ſich wie, Wirbelwind vor erdröhnte der Donnerwolke. Der glänzende lid zu erhalten. " in ſeinem theatraliſchen Koſtume, umgeben von einer zahlreichen Suite, brauſte dem Sturme voraus und flog mit geſchwungenem

Säbel wie zum Feſtgelage mitten in das Blutbad hinein. Weber

Miſce ile n .

Kanonen : noch Gewehrfeuer, noch die vorgeſtreďten Bajonnetſpigen

[ Eine Epiſode aus der S dotadt von Preußiſch : Eylau * ) zur Bekehrung der Gegner des Bajonnet: fechten 6.] Nachdem die Nachricht von dem baldigen Eintreffen

unſerer Infanterie, hielten den verderblichen Strom auf. Die fran: göſiſche Savalerie ritt des nieder , durchbrach das erſte Treffen unſerer Armee und gelangte im heftigen Drange ſogar bis zum zweiten Treffen und zu der Referde. Hier zerſchellten jedoch die

des Corps von Davouſt eingegangen war – welches den Befehl erhalten hatte, ſich der Urmee zu nähern und, auf der Straße von Hiilsberg kommend, ſich rechts von dem Bartenfteinſchen Wege zu

Wogen ihres Shots wie an einem Felſen. unerſchütterlich blieben das zweite Ireffen und die Reſerve ſtehen und wieſen die anſtür mende Maſſe durdu beftiges Geſchüpa und Gewehrfeuer zurück .

befahl Napoleon der ganzen Hauptarmee, ſich ebens

Die franzöſ. Savalerie aber wurde jegt ihrerſeits von der unſeri

falls rechts zu ziehen, um ſich mit der Bewegung von Davouſt in Berbindung zu ſeben. Die Urinee regte fich auch ſogleid in Bes wegung, doch in demſelben Augenblice fiel ein ſo ſtarkes Sdnees

gen durch die Reihen des erſten Infanterietreffens verfolgt, welde ſie vorher niedergeritten hatte, das aber jegt wieder auf den Bei nen ſtand und hinter ihr her (choß, hierauf aber fogar bis zu der

geſtöber, daß man nicht zwei Stritte um fidh ſehen konnte. Das

Linie vordrang, welche der Feind beim Unfange des Gefechts inne

Corps von Hugereau verlor die Direction und kam dadurch von der Diviſion Si. Hilafre und der ganzen Cavalerie ſo weit ab, daß es , für daſſelbe ebenſo unerwartet als für uns, in dem Aus

gehabt hatte. Die verfolgenden Uttaken der Cavalerie wurden vers wegen, mit Heftigkeit und was inan ſagt, à fond ausgeführt. Die in jener linie zurückgebliebenen feindlichen Batterieen wurden von

genblice, wo ſich das Wetter wieder aufhellte, dicht vor der Bats

einigen unſerer Escadronen , die bis zu denſelben vorgedrungen

balten

terie in unſerem Sentrum ſtand. Siebenzig Feuerſchlünde (pieen waren , genommen , die Sanoniere von den Cavalériſten niederge bier die Hölle aus und ſchleuderten die Kartäiſdhe klingend gegen hauen , die Räder von mehreren Geſchüßen zerbrochen , die Geſchise die blanden Baffen , indem ſie Fleiſch und Bein der lebendigen ſelbſt aber mußten aus Mangel an Progen und Beſpannung ſtehen Maſſe zerſchmetterten. In dem Uugenblice ſtürzte auch das Mos- bleiben , da legtere aus Furcht das Weite geſucht hatten. In dem Kauiiche Grenadier- und Schlüſſelburgiſche Infanterieregiment nebſt vorerwähnten Handgemenge, ſowie in dem Cavaleriegefedjie blier der Infanteriebrigabe des Generals Somoff mit gefältem Bajonnet ben die Diviſionsgenerale sautpoult von der Cavalerie, Dahls beftig auf den Feind. Die Franzoſen schwankten, doch ſich ermans mann von der Garde und Desjardins von der Infanterie ; der nend resten ſie das Bajonnet dem Bajonnet entgegen und hielten Marſchau Uugereau , der Diviſionsgeneral neudelet und der Stidy. Es entſtand ein Sandgemenge, wie man es bisher nie ges Brigadegeneral lodhet wurden verwundet; mehrere andere Bris

reben hatte. Mehr als 20,000 Mann wütheten mit den dreifachen Spigen auf einander 106. Şaufenweiſe ſtürzten die Menſchen nies

gadegenerale und eine große Menge Stabs- und Oberoffiziere ers iitten ein gleiches Sdhidſal. Zwei Escadronen Grenadiers à cheval,

der. Ich bin Uugenzeuge dieſes entſeglidhen Blutbades geweſen und

welche fich an der Queue der zurücgehenden feindlichen Cavalerie

kann in Wahrheit geſtehen, daß ich in den vierzehn Feldzügen wäh. rend meiner Dienſtzeit, in der ganzen Epoche der Napoleon'ſchen Striege, welche man mit vollem Nechte die Epopõe unſeres Fahrs hunderts nennt, nie ein ähnliches Schlachten geſehen habe. Wähs

befanden , wurden von unſerer Reiterei eingeholt und zwiſchen dem erſten und zweiten Treffen völlig niedergemacht. Das 14. finien Infanterierëgiment hatte alle reine Offiziere verloren, und im 24. Linien : Infanteriecegiment blieben nur fünf am Leben . Von dem

rend einer halben Stunde hörte man im Centrum weder sanonens

ganzen Uugereau'ſchen Corps (etwa 11,000 Mann ſtart ), ſowie von den drei Cavaleriediviſionen und der Gardecavalerie waren nur noch die Trümmer übrig geblieben. Sechs Udler hatten unſere

noch Gewehrfeuer um ſich her ; man hörte anr das dumpfe Getöſe

* ) Uus einer Beſchreibung dieſer Schlacht in der Zeitſchrift für Iruppen erobert. ( Zur Vollſtändigkeit und beſſeren Beurtheilung Kunſt, Wiſſenſchaft und Geſchichte des Krieges, von dem ruſſi- wäre auch eine genaue Angabe der ruſſiſchen Verluſte wünſchenes iden General Denis -Davidoff herrührend, entnommen. werth geweſen , welche aber fehlt.) Redigirt unter Berantwortlidkett der Berlagshandlung : 6. m, £ este in Dariuſtadt und in deffen Diftin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 25.

27. März 1839

Allgemeine Militär - Zeitung. Eine Anſicht über die franzöſiſche Armee. *) . digkeit fatt hat, während ſie nebenbei das Budget für eine große Armee bezahlen muß. Wenn die franzdiiſden Regionen ein Intereſſe zu berathen oder die Braven zu bezeichnen batten, die den

Die gegenwärtige Militarorganiſation in Franfreich iſt troſlos, und es läßt ſich für ein geübtes Auge nid)ts

Offiziers Segen oder das Kreuz der Ehre durch ihren Unvollkommeneres denten , als der Anblich dieſer milis Raiſer erhalten ſollten , dann traten ſie zuſammen , und

tåriſchen Ausgeburten der Juliusrevolution , welche man

es wurden Reden gebalten ; gewaltige Debatten erſchüts terten båufig dieſe martialiſchen Kreiſe , und es fam nicht ſelten zu růden Chofs , bis eine überwiegende Mehrzahl den Ausſchlag gab ; dieß war eine der Ue. berlieferungen der Revolution , welche Napoleon beilig hielt, weil ſie ihm diente , und weil er durch dieſen måchtigen , aber gefährlichen Hebel , Herr des Geiſtes ſeiner Armeen blieb . Der große Capitain iſt dahin ges gangen , die Veteranen von den Pyramiden ſind ihm lebensſatt gefolgt , eine neue Generation , eine neue Armee iſt aufgeſtanden , aber der Raiſonnirgeiſt der

in ihren horriblen Roden böchſtens mit der Föniglich dåniſchen Armee vergleichen könnte. Dieſe Fantaſſins mit ihren fårglichen , kaum gegen die Knöchel binabreis denden Krapp - Pantalons , den båßlichen Ezako's und måderåbnlichen Mänteln ; dieſe Huſaren mit Mame. ludenboren ; diefe Muſifbanden mit Kůraffierbelmen ;

Revolution iſt geblieben . Unter dem Imperator hatte

dieſes Reiten der Cavaleriſten - das bei den Franzoſen -

ſtets ſalecht war, ießt aber unter aller Kritik geworden iſt, ſo daß man Angſt hat, einen der Dragoner oder 1

Canziere, die fortwábrend zur Beobachtung der Straßen , in Bewegung ſein müffen , vorübergrengen zu ſeben , da dieſe Unternehmung,obne lichttide Sulfe Gottes fein

dieſer Geiſt ſtets Nahrung, und die Sdilige, welche gutres Ende nehmen fann ; - und endlich dieſer Anzug, Europa erbeben machten , dienten als fróbliches Runds dieſe Haltung, diefes: Durcheinander der Colonnen, die . geſpräch an den Bivouaffeuern der Gåſarsgarden ; wos regi Schwaben und fadyen Umſeben und Anſtoßen der von foi Ohne Rubm , Soldaten während des Marſdirene ! 30 móchte wiſſen , ſoll aber die Juliusarmre ſpreden ? Ootte ohne Geld , ohne Kleidung, obne Achtung, obne Fübres , was einem Soldaten in Berlin geſchåbe , wenn er in

ohne Schuß, eingeſperrt wie die wilden Thiere, conſiga nirt bei jedem falſchen Allarme , den Mißhandlungen der Gaffenjungen ſtuuden , tagelange ausgeſeßt , wo ſie auftreten , um Ordnung berzuſtellen - fónnen die franzöſiſchen Soldaten ſo ihren Stand lieben ? Ich habe alte Offiziere geſprochen , die zåbnefnirſchend erzählten,

ſolchem Anzuge auf der Parade erſchiene, wie ſie hier tåglid die Wachen vor dem Palais bezieben. Zwar bin. id weit entfernt zu glauben , daß der Geiſt einer Armee blog in ihrer Toilette beſtebe, aber der Soldat muß Werih auf ſeinen Anzug . legen, wenn die liniform nicht, zur verächtlichen Piøree berabſinken ſoll. Dieß ging aber

melden Inſulten ſie von betrunfenen Proletariern aus geſetzt waren. Der Stolz des Soldaten , das Selbſta

alles noch , wenn die Bande der Diſciplin nicht beinahe gånzlich geldit waren , und wenn die Offiziere nicht eine

.

vertrauen, ohne weldoe man niemals etwas aus ihm Stellung" in Franfreich einnåbmen , die einem noch ſo machen kann , vor allem aber die moraliſche Kraft, der paffionirten Soldaten die Luſt zu ſeinem Stande nehe Kredit des ſtehenden Heeres, hat ſich in Franfreich beim men muß. Ohne Achtung bei der Nation, ohne Gebors nabe jeßt ſoon ganz verloren.

Die Nationalgarden ,

ſam beim Untergebenen, obne Unterſtübung beim Vors

welche aus alten geübten Soldaten beſtehen, treten mit gefepten , iſt die Chance eines franzöſiſchen Offiziers faſt weit inehr Aſſurance auf, weil ſie ſich auf die offent: liche Meinung ſtúßen , und ich balte es für einen Haupt grund, daß man anfängt, ſparſamer mit Revuen zu . werden , weil die ſtehenden Truppen neben der Natios

nur , beim geringſten Vorfalle fich oder einen Anderen niederzuſtechen , um den ſo oft verleßten Anſichten der Delicateſe Genugthuung zu geben , und eben darin , daß fie zu dieſen deſperaten Alternativen nicht mehr

ebre Eriſtenz zu retten , der die für dieſe nachgerade das ewige Soldatenſpielen ohne Nothwen , und ihre r

nalgarde nicht mehr anzuſeben ſind,, und dieſe überdieß greifen, Eienn Brucurhſiſtüteckn aus den Cartons der Reiſemappe eines deuts d To .

Offiziere noch unter der Reſtauration, fannten und ſie jeßt wieder ſiebt, iwas ſie ſich alles müſſen , gefallen

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laffen , der ſicht es wohl flar , daß cine Armee , deren

offizier eflaffe zu hoch geſtellt ſei, und daß fie demohn ,

unzufriedener werde, ihren Grundpfeiler, Diſciplin und Ehre, morſch geworden, geachtet mit ihrer lage ſtets freudigen Willen verrichte, Dienſt nicht mehr mit dem

Mühe haben wird , die Trophåen nicht wieder zu vere

lieren , die ihre Våter mit ſo bober Tapferfeit errungen den man früher an ihr gewohnt geweſen ſei, und daß

batten ; und wer ſiebt, wie der Soldat mit ſeinem Uns ſie jede Gelegenheit ergreife, fich zu Civildienſten vor, teroffizier und dieſer mit dem Offizier beinahe von jeder jubereiten und in dieſelben úberzutreter Die nachfolgenden Bemerfungen dienen vielleicht gegebenen Ordre abzubandeln , oder ſie zu motiviren judit, der fann der franzöſiſchen Armee fein gutes Progs noſtifon ſtellen , denn nichts iſt dem Weſen militäriſcher

dazu , einige Aufſchlüſſe bierúber zu geben. Es fann nicht in Abrede geſtellt werden , daß man

Drdnung fremder, als das Geltendmachen jeder indis in der neueren Zeit zur Verbeſſerung des Einkommens

viduellen Anſicht gegenüber dem einmal ausgeſprochenen der Unteroffiziere viei gethan hai, und daß namentlich Befeble. Durch die beſtåndigen Miniſterweciſel wird die die hoberen Grade in eine lage verſekt worden ſind, um Armee in ewiger Spannung erhalten, da der Nepotis , welche ſie rückſichtlich der Möglidifeit des Auskommens mus úberal freie Hand erhålt und jeder neue Krieges von den Subalternoffizieren beneidet werden können.

miniſter entichiedene, ſeiner Verwaltung gắnſtige Ors Dieſe Gebaltsverbeſſerungen, welche in conſtitutionellen gane an die Spißen der Armeebranchen zu bringen ſucht,

Staaten von der Bewilligung der Landſtånde abhängig

wodurd das Heer ſelbſt immer mebr zur Tbeilnabme

ſind, gaben in den Rammern Veranlaſſung zu manchers

an Partheibåndeln verführt wird . Wie kann ſich in der lei Discuſſionen, wobei es Redner, welche ein Intereſſe Armee unter dieſem Sorgen, Plåße zu erhalten oder darin fanden, ſich die Unteroffiziere gencigt zu machen , Prabe zu verlieren , eine unbedingte Hingebung und An nicht an ſchmeichelhaften Auferungen über die Mids hånglidhkeit an die Juliusdynaſtie ſelbſt erbatten ? Daß tigfeit der Unteroffiziersklaſſe fehlen ließen. Solche Neu . aber in einem fande , wo gewaltſame Regierungsver's Berungen verfeblen aber in der Regel ibre Wirkung da ånderungen bald ſo båufig ſein werden, wie im Driente, nicht, wo ſie an Individuen geridtet ſind, welche vers eine Tendenz der Einmiſchung bei den bóberen Militárs moge ibres Bildungsgrades nicht die Fähigkeit beſigen, beamten Gewohnbeit werden muß , und daß jede wil. Tie gebörig zu würdigen , oder nicht im Stande lind , führliche Einmiſdung der bewaffneten Gewalt in die ſich einen richtigen Begriff von der Stellung zu bilden , inneren Partbeifámpfe ſtets zum Ruin wabrer Freibeit welche ſie in dem Heeresfórper einzunehmen baben . Es 1

führen muß, iſt aus allen Erfahrungen der Geſchichte

wäre daber nicht unwahrſcheinlich, daß biermit der erſte

zu entnebmen. Eine Regierung, welche feine Mittel bes: Grund zu dem Wahne gelegt worden , in welchem die

ſißt, die Meureret, den Ungehorſam , ja die vollſtändig. Unteroffiziersflaſje ſich gefiel, eine hébere Wichtigkeit ausgebrochene Rebellion in ihrer Armee zu beſtrafen , und

ſich beizulegen, welche durtt, die darauf folgenden Zeit,

rogar genótbigt iſt, ganze Regimenter , Offiziers, und ereigniſſe nicht geſchmälert werden fonnte. " Eine ſolche Unteroffiziercorps , welche die Fabnet des Aufrubro auf Strüung von einer gewiſſermaßen politiſchen Widriga feit der Unteroffizieroflaffe, welche bier und da ibre zu bebalten, und wo die Armee in ihren einzelnen Theis Vertheidiger gefunden baben mag, weil man ſie als ein

die Zinnen ihrer Raſernen gepflanzt, im activen Dienſte

len bereits für uiid gegen: Parthei ergreifen, alſo deliber: Mittel glaube, den Militarſtand zu heben, iſt aber mit am den Prinzipien einen gut organiſirieu Heeresfórpers Regierung iſtiſt am ſolche Regierung eine ſolche rirend auftreten darf - eine Rande der Anarchie. Wilt man dieſe Anomalie in der unverträglich , und es war leicht vorauszuſeben, daß

Stellung des franzoſ. Heeres wegbeben , ſo gebe man ihr man fråber oder ſpäter darauf aufmerkſam werden, ein feſtes Verhältniß zum Throne, wie wir dieß auch in und auf Abbülfe bedacht ſein muſſe. der britiſchen Armee klar ausgedrúdt finden. Wenn ein . " Die Beweggrunde zur Verbeſſerung des Soldes der Volf einen König 'baben will, ſo muß es ibm auch eine Unteroffiziersgrade lagen in den geſteigerten Bedürfniſs fönigliche Gewalt geben , und nicht 400,000 Sobne Desſen aller Stande , deren Wirfungen ſich mie natürlich fandes bewaffnet bilfellen, obne ihnen zu ſagen, was auch auf die Unteroffiziere erſtreden mußten , und eine fie fourtig ſind zu thun, und was man ibnen ſchuldig. Gleichſtellung erbeiſten , um dieſe Klaſſe wieder in ein

iſt. Diese falſche Stellung der ſtehenden Heere in cons, richtiges Verhältniß zu den übrigen Staatsangebörigen ſtitutionellen Staaten gehört zu den Mißgeburten unſerer

zu reben. Ein anderer Grund mag auch darin sefun .

Zeit ; und wohl den Staaten, die ſich bald mit der gros den werden fónnen , daß man hiermit den Zwecf zu

Pen Frage, wie dieſe Stellung der Armee ſich mit den erreichen hoffen durfte, die Unteroffiziere dem Dienſte Intereffen des Voltes und mit der ro ganz veränderten långer zu erbalten , um ſo dem immer mehr zunehmen . Natur der Verhåltniſſe in Einklang bringen laſſe , bes

den Mangel an tauglicben Subjecten zu Unteroffizieres

(dåffrigen werden! Für Fraufreich iſt jedes Deliberiren ſtellen abzubelfen. Die Erfahrung hat für dieſe Anſicht über dieſen Gegenſtand zu ſpät, und unaufbaltſam wird nicht geſprochen , und es dürfte daber auch nicht langer es fortgeriffen durch die feinen Widerſtand mebr finden weifelbart bleiben , daß , um dem füblbar gewordenen Mangel für die Zufunft wirkſam zu begegnen , ganz den Forderungen ſeiner gåbrenden Bevólferung. andere Mittel in Ausſicht zu nehmen ſind. Die Urſache, warum der beſſere Sold die Unteroffis

Ueber die Stellung der Unteroffiziere. ziere im Allgemeinen nicht mebr, wie früber , an ibren Einſender dieſes bat nicht ſelten die wie es ſcheint Stand zu feffeln vermag , erflårt ſich aus dem Streben nicht ungegründete Klaze gehört, daß die jebige Unters der ſelbſt ganz niederen Bolfsflaſſen nach Befriedigung 1

197

198

böherer Genüſſe, welches Streben , wie allbefannt, in

ein Fehler zu Gunſten des Könnend begangen, von we

einen wabren Purus anggearter iſt, und dem auch die niger nachtheiligem Einfluſſe zu ſein , als umgefert. Klaſſe der Unteroffiziere nicht fremd blieb, wodurch aber - nothwendigerweiſe die Mehrausgabe zu der Mehreins nahme in ein Mifverhältniß gebracht werden mußre. Den Beweis hierfür fónnten die Unteroffiziersbålle

Man würde ſehr irren, wenn maii hieraus ſchließen wollte , daß dieß dem Můbingange und der Unwiſſens beit das Wort geredet ſei; Verfaſſer disſes iſt vielmehr von der Nothwendigfcit einer geiſtigen Foribildung aller

liefern , auf welchen , wie verſichert wird, ein Aufwand Militárangeborigen lebhaft überzeugt, glaubt aber auch, ſtattfindet, wie man ihn frůber faum bei ſoldien Geles genbeiten der bóberen Stande zu ſeben gewohnt war. In wie weit zur Beförderung dieſes lurus von

daß Ucbertreibungen hierin, wie allerwåris, nicht zum gewünſditen Ziele fübren , und daß das 311 viel mehr Schaden als Nuben bringt , wenn es zu Rücſchritten

Seiten ihrer Offiziere durch Billigung oder gar Theil, notbigt, um die Sadie wieder von vornen anfangen zu

nabme daran beigetragen werde, fann hier um ſo mehr müſſen. Erwägt man überhaupt die furze Dienſtzeit, unerdrtert bleiben, als ſolche Fille in deutſchen Armeen die Ergänzung mit Stellvertretung, und die Beurlau. bungsſyſteme, ſo ſollte man annemen dürfen , daß es

wohl ſelten oder gar nicht vorfommen .

Zur Erforſdung der Gründe, aus welchen die Uns teroffiziere ſide ro febr geneigt füblen , Givildienſtſtellen zu ſuchen , muß auch das Unterrichtsweſen in Betradit gezogen werden , welches , wie es ſcheint, viel zu weit

ausgedebnt worden iſt.

nur zwedmåsig ſein fónne, das Unterrichteweſen auf das Nothwendige zu beſchránfen , und das es beffer fei ,

es bierin zu einem gewiſſen Grad der Voufomwenheit zu bringen, als vielerlei zu lebren , das in der Regel

Die Militår. Literaturblåtter ebenſo ſdnell wieder vergeſſen wird. 8

weiſen ganze Folianten für Unteroffiziere geſchrieben, nad), und die fleinen Handbücher , wie ſie dem Unters offizier von Nugen ſein können , ſind zu dicken Lebrbů.

Bibliographie.

dhern angewachſen. Die allzu großen Anforderungen ,

( Fortſegung von Nr. 104 der 2. R. 3. vom I. 1838. ) I. Rrieg 8 w istenichaften. 277. Unleitung zur Inſtruction für Unteroffiziere und Soldaten in der Plotonsídule im Feldwassedienſt und inneren Dienft. In Fragen und Untworten nach der für die Infanteries Šadeiten des Rontons Zürich feſtaeregten Inſtruction. Dritte Uuflage. 16º. Frauenfeld 1838. B.net ( 122 S. ) 4 Sur.

welde man in dieſer Beziehung an die Unteroffiziere ſtellt, baben aber zweierlei NadtBeile. Eine anſtrengend

geiſtige Beſchafftigung fållt den meiſten , welche nicht bon Jugend an daran gewöhnt ſind, ſebr zur Paſt, und

es iſt daber nicht zu verwundern , wenn ſie ſich dieſem geiſtigen Zwange zu entziehen ſuchen ; und diejenigen, welche an wiſſenſchaftlicher Beſchåffrigung Geſdhmad finden , beſchafftigen ſich gewöhnlich mehr damit, als ſie

278. Artillerie française 1838 ; Collections de dessins représen tant les atlûts de l'artillerie de terre , avec leurs tracés,

leurs objels de détails et les cotes de leurs dimensions et de leur poids, à l'usage du corps royal de l'artillerie en campagne et dans les places oii ne se trouvent pas de

follten, erwerben ſich Kenntniſſe , von welchen ſie in ibrer Stellung ſeiten oder gar nicht Gelegenheit haben , Anwendung zu machen , da nad den beſtehenden Ein: richtungen dem Unteroffizier die Ausſicht zu jedem wci. teren Ävancement verſchloſſen iſt, wenn er auch die

279. Gaza ur, l. F. G. 0. Theorie und Berednung der Wirs.

erforderlichen geiſtigen und moraliſchen Eigenſdaften

tungen des Pulders in Minen und Grd üben . 8º Diagde: burg 1839. Bühler ( IV , 121 u . 3 unpag. Seiten.) 12 Bari

dazu in bobem Grade beſigt. Daß unter ſolchen Ums ſtånden der Unteroffizier ſich in ſeiner Page unbehaglich

280. Essai sur les véritables principes de la défense de places

fübit , den medaniſden Dienſt für die Große ſeiner wiſſenſchaftlichen Ausbildung zu gering achtet, und ſein ganzes Streben nun darauf richtet, einen reinen Kennt: nifſen angemeſſenen und lucrativeren Wirkungsfreis zu

sprrieur de l'artillerie. 8 °. Paris 1838. Corróard . 2 Ir. 75 ct. 281. Essai de règlenient pour les manoeuvres de sape. 4º. ( Paris chez Lencveu .) 30 fr.

tables de construction. i5 planches coloriées. ( Paris chez Leneven .) 40 fr.

et l'application de ces principes; par un ancien officier

282. Extrait du règlement provisoire sur l'instruction à pied et à cheval dans les regimens d'artillerie. Partie 1re .

18º.

Metz 1839. Verronnais ( 4 Bogen .)

finden , iſt ſehr natürlich.

Sur l'art militaire et les fortifications données å Wenn zugegeben werden muß , daß die vermehrte 283. Fallot.militaire de Bruxelles. 8 °. ( Paris chez Leneveu ) iofr. l'ecole größere Jugendbildung erlaubt, größere Anforderungen 284. Şüifsbud zur Inſtruction ors preußiſchen Infanteriften . 8º. Berlin 1839. Mittler . 7 Sgr. zu ſtellen , wie früber, und daß jeßt der Soldat in ver, hältnißmåßig furzer Zeit ebenſo weit fommt, wie früber, 285. Instruction sur la fortification passagère, la défense et l'al wo er durch eine lange Reihe von Jabren die Theorie taque des postes retranchés ; précédie de potions sur le baraquement et suivie de la nomenclature des parties qui mechaniſch wie der gemeine Handwerker abſtrabiren

lernte , lo fann doch auch nicht in Abrede geſtellt wer,

composent un front bastionné. 8. Paris 1838, imprim . Je

Nadtbeil iſt , wenn die beorie auf Roſten der Praris

tiſde Darſtellung der pauptcombinationen der Strateare, der höheren Jatrit und der Militärpolitit. Nach der treten in dieſem Jahre in Paris erſchienenen Ausgabe überzogt von

Baudouin ( 7 Bogen ) den, daß der mechaniſde Dienſt auf mechaniſchem Wege 286. Instruction sur le service de l'artillerie de montagne, 320. Strasbourg 1839. Leyrault ( 1 Bogen .) erlernt werden muß , wozu Zeit gebórt , und daß es abſonderlich bei dem Militärſtande von dem groften 287. Jomini , v . Das Wifen der Seriegskunſt, oder neue onorys

gepflegt wird ; denn am Ende kommt es , hauptſächlich bei den Unteroffiziersgraden , nicht auf das Wiffen , ſondern auf das Ronnen an.

Bei der Ausbildung

das richtige Maß darin einbalten, ift dwer, doch deint

Gapitaine 0. Bilderling. 2 Bde. mit 4 littographirten 6. F. Naft'iden Schriften ( X. u. 11 - 332, 270 S. )

Karten und Planen . 8 °. Ludwigsburg 1838 , gedrudt mit

200

199 288. LALLEMAND. Traité théorique et pratique des opérations secondaires de la guerre , à l'usage des officiers de toutes

1708 et 1792. 89. Lille 1838. Vanackere. (Paris, Deracbe.) ( 496 pag.) 8 fr.

armes et de tous grades. 2 vols. 8º. avec atlas de 48 planches

306. Damit , A. 0. Napoleon als Belt , Staatsmann und Raiſer.

( Paris chez Leneveu .) 48 fr. 289. Marion. Recueil de bouches à fen et d'affûts curieux em

Eine Sammlung der merkwürdigſten Ereigniſſe aus der Zeit ( Köln 1839, Bauere. Leipzig, Polet. VI. u. 92 S. 8 Ggr. 307. Examen critique des quatre dernières campagnes de Tu

ployés tant en France qu'à l'Etranger depuis l'invention de la poudre jusqu'à ce jour 1838 , avec cotes des dimen

sions et poids.

l'ouvrage formera environ 48 livraisons ;

quatre sont en vente ( Paris chez Lencveu . )

290. Medem , N. W. Iakrik. Zweiter Sheii ( in ruſſiſcher Sprache.) St. Pitersburg 1838. 291. Meiſter , F. C. Theorie der Zerlegung des Stußers , des Diſtanzenſdagens und des Shießens. gr. 12º. Bern 1839. Walthard ( IV. u. 35 S. ) 5 G3r.

292. Modifications à faire au profil des remparts pour les rendre propres à recevoir la nouvelle artillerie , texte et 2 planches ( Paris chez Leneveu ) 12 fr. 293. Molken, J. J. vas. Velddienst voor de onde: officieren der infanterie bij het nederlandsehe leger. Opgedragen aan 2. E. den Luit. Gen Baron van Geen. 8º. Breda , Broese et Comp. ( 160 bldz .)

Rec. Nederl. milit. spectat. VII. deel p. 44. ( Der Rec. Lobt das Buch und fordert zugleich den Berfaſſer auf, eine

von ihn ausgearbeitete treffliche Abhandlung

,, über

den

Dienſt und die Wawendung der Iirailleure im Geifte der neueren Kriegführung " , baldigſt berauszugeben.)

294. PIOBERT. Cours d'artillerie à l'usage de l'école d'application de l'artillerie et du génie. Resumé de leçons sur le projet de bouches à feu. fol. ( Paris chez Leneveu.) 15 fr.

295. Possson, S. D. Mémoire sur le mouvement des projectiles en l'air , en ayant égard à leurs figures et leur rotation,

und dem Leben dieſes großen Mannes. 12°, Köln 1838. Dice .

renne par B **, ancien général. 8º. Paris 1838. 3 fr. 308. Dugemeine Geſchichte der Kriege der Franzosen und ihrer uuiirten. 426 und 438 Bảndchen . 38 und 46 Båndden des

Krieges auf der pyrenäiſchen Balbinſel , . mit 1 Plan. 16º. Darmſtadt 1838 u. 1839, Leste ( 308 u. 206 S.) à 6 Ggr. 309. Geſchichte der Kriege in Europa feit dem Jahre 1792 , als Folgen der Staatsveränderung unter Ludwig XVI . 9r Theil. 1r Bant. 8º. Berlin 1839. Mittler. Mit 4 planen ( XI u . 218 S. ) 2 Rthlr. 310. Die Jägerſchwadron des zweiten ( tönigl . preußiſchen ) beiba Huſarenregiments in den Feldzügen von 1813 u . i814. Zur 25jährigen Erinnerung vom Wachtmeiſter G**. Zum Beſten bedürftiger Kameraden. 8º. Berlin 1839. Mittler ( 135 S. ) Rec. Preuß. Staatézeitung 1839, Nr. 30 (0, 30. Jan. ) .

311. Die Kapitulation von Rottenmann (in Oberſteyermark) 1809 ; in I. 0. Hormayr's Saldenbuch für die vaterländiſche Ges ſchichte. XXVIII. Jahrgang 1839 ( Pl. 8º. Leipzig 1839, Reimer.) S. 21 – 27.

312. Eauren8, 2. 0. Mein Wufenthalt in Spanien während ore

Fabrs 1836 und die Drganiſation der Fremdencompagnieen im beere des Don Carlos , nebſt einer kurzen Schilderung , der Hin : und Rücreiſe u.ſ.m. . Berlin 1839, Heymann ( XII . u . 225 S. ) 1 Rthlr.

313. čaurent, P. M. Geſchichte des Raiſers Napoleon. Juu:

40.

ftrit von Wernet. Ite u . 2te Lieferung . gr. 8 °. Beipzig 1839,

296. Procédés de fabrication dans les forges appliqués ' parti-

Beber. á 4 Ggr. (Monatlich erſcheinen 2 bis 3 Lieferungen à 2 Bogen ; 30 bis 36 Lieferungen vollenden das Ganze.) 314. lebengbilder aus den Zeitgenoſſen und der Vergangenheit.

et à l'influence du mouvement diurne de la terre .

Paris 1839. ( 30 Bogen . ) 15 fr. culièrement au service de guerre. Extrait du cours sur le

service de officiers d'artillerie approuvé par le ministre de la guerre le 3. aout 1837 ; avec 9 planches. 8º. Paris 1838.

2) Johann, Iſerslaes Graf v. Iity ; in vormayr's Taſchens

Corréard (21 ° Bogen. ) 12 fr. 297. Projet de réglement sur les manoeuvres et les constructions concernant le service spécial des pontonniers. 8 °. ( Paris

315. Lissoni , A. Fatti storico - militari dell ' età nostra. vol. II . 16º. Milano 1838. 3 L. 50 c.

Leneveu.) nces sur le pétard faites à Metz, ay. pl. Expérie Roguet. 298. chez 8º. Paris 1838. Corréard ( 21 Bogen .) 2 fr. 75 ct.

buch für vaterländiſche Geſchichte. Jahrg. 1839. S. 81–194. 316. LÖBEN - Sels , E. var. Bydragen tot de Krygsgeschiedenis van Napoleon Bonaparte . Ite deel. 8º. s'Gravenhage 1838. Doormann .

317. Mazas , A. Vies des grands capitaines français du moyen

299. SERXES. Cours sur le service des officiers d'artillerie dans

âge, pour servir de complément à l'histoire générale de la

les fonderies . 8º. avec atlas de 42 pl . ( Paris chez Leneveu.)

France aux 12e, 13e , 14e et 15e siècles, 2me édit. 4 vols. 8º. Lyon 1839. ( 1254 Bogen .) 20 fr. 318. Necrologie. Le maréchal Lobau , commandant en chef des gardes nationales de la Seine . 8°. Paris 1838. impr. d'Everart ( 1 Bogen.)

300. SOLEIROL . Mémoire sur les marches relatifs au service du

génie. 4º. Metz 1838. ( Paris chez Leneven.) 20 fr.

301. SposziLLI, F. Lezioni di strategia. 80. Napoli 1837. 302. TURPINTER. Rapport sur le matériel de la marine. 8º. Paris 1838 , l'impr. royale (en vente chez Leneveu.) II. Kriegsgeſchichte, Krieg8 k u nſtgeſchichte ,

319. Nouvelle notice historique sur la vie et la mort du maré chal Cmte . de Lobau , toutes les campagnes de cet illustre guerrier sous l'empereur Napoléon. 12°. Paris 1838. impr. Briegergedichte. de Chassaignon ( Bogen.) 303. Das Breisgau im Bauernkriege vom Jahre 1525 ; in $. * 320. Recueil des principaux bulletins de la grande armée dans les divers campagnes du nord et du midi pendant les dix Schreibers Jaldenbuch für Geſchichte und Ulterthum in années qui ont précédé les évènemens de 1814. gº. Paris Süddeutſchland ( kl. 8°. Freiburg im Breisgau 1839 , Unis 1839. ( 8 } Bogen . ) andlung.) — 308. 233 S. verſitätsbuchh 304. Merkmürdige Briefe aus verſchiedenen Jahrhunderten . XV. 321. Recueil de docunens sur l'expédition et la prise de Con stantine, par les Français en 1837, pour servir à l'histoire Jahrhundert. Herzog Karl von Burgund , deſſen Verhältniß de cette campagne; avec un atlas. Só. Paris 1838. Corréard zu D’utſchland und deſſen Kriege. XVII . Jahrhundert. Ber: ( 300 p.) 15 fr. r literaturzeitung 1839. Nr. 4. S. 80 . zog Bernhard von Sachrex : Weimar, deſſen Schlachten bei Vergi. Berline Rheinfelden und die Uebergabe der Stadt Freiburg an den: felben ; in H. Schreibers Taſchenbuch für Geſchichte u.1. w . 322. Rousselon. Biographie de Mr. le général baron Sourd. 8º. S. 365 - 371 u. S. 380 - 392.

305. BRUN - LAVAisne et Eure Brux. Les sept siéges de Lille, con ténant les relations de ces siéges, appuyées des chartes,

traités, caqitulations et de tous les documens historiques,

Paris 1839. ( 1 { Bogen.) 323. Rouvai. Vie du maréchal Cmte. de Lobau . 8º. Paris 1838,

impr. d'Appert ( 4 ) Bogen . ) 324. Ferd. v. Schill, met afbeeld. 8°. Leyden 1839. l fr. 25 ct . ( Schluß folgt. )

qui s'y rattachent avec trois plans aux époques de 1667, Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt .

Samſtag, 30. März 1839.

Nr. 26.

ser

19

Allgemeine Militar · Zeitung. B a y d r 11. gen Freiwilligen vom polniſden Adel bei den in Polen Der Gencrallieutenant Freiherr v. 3oller hat zu ſtehenden ruſſiſchen Regiinentern angenommen werden ſeinen vielen ausländiſchen Decorationen vor kurzem ſollen, und namentlich : 1 ) Diejenigen , die ihren Curſus auch das Großkreuz des f. dåniſchen Danebrogsorden in den hieſigen Gymaſien beendigt und ein lobenemers

thes Zeugniß erhalten baben ; 2) Diejenigen, die ibren

erbalteit .

wiſſenſchaftliden Curſus auf den ruffiſchen Univerſitas

Großbritannien.

Am 4. März wurde zu Dover ein junger Soldat ten, Gymnaſien oder auch anderen Sdulen, die dieſel. vom 43. leidten Infanterieregiment, James Eddo, der

erſt ſeit 14 Monaten im Dienſte war, zu 900 Streiden mit der ,, eunſchwanzigen Rate " verurteilt, weil er einen Korporal geſdılagen hatte. Der Verurtheilte ers ſtand die Zichtigung muthig , endlich aber , gegen das Ende derſelben, als ſein Ricfen von Blutſtrömte, vers ließ ihn das Bewußtſein . Der Chirurg fühlte ihm den

ben Privilegien haben , zurückgelegt und ebenfalls ein lobenswerthes Zeugniß ihrerBittſchriften Kenntniſſe ſol. wie erbaltenhinſichtlich haben. Die ifres Verhalteno

cher jungen Edelleute müſſen , ſowie die der ruſſiſchen , Regimenter , bei welchen ſie angeſtellt ſein wollen , ge, richtet werden. In dieſen Bittſchreiben muß das Regi. an Se. Maj. den Kaiſer, mittels der Chefs derjenigen

Puſs und erflarte, er babe nod Kraft genug , um die ment oderCommando angemerkt ſtehen, zugleich aber tigung vollzogen . Nach Beendigung derſelben wurdezich der

Strafe vollends zu erſtehen. Demgemäß wurde die Züchs auch beigelegt werden: 1) das Zeugniß der Heraldie,

Soldat in das Spital gebracht, und die Offiziere bega: ben ſich zum Frühſtück . Freilich konnten Mehrere von ihnen feinen Biſſen anrühren . Fünf Soldaten mußten måhrend der Erecution ohnmächtig weggebracht werden.

zeugniß (die Proteſtanten haben audi den Confirmas tionsſchein beizulegen ); 3) die Schulzeugniſſe , und 4 ) eine ſdriftliche Declaration , daß dieſelben zu feinen geheimen Geſellſdaften gehört haben. Die , welche bei

– Der Viceadmiral Sir G. Eyre und der Sontres admiral Sir J. F. Ferris ſind mit Tod abgegangen.

niß von der Gouvernementsbeborde beibringen , daß fie

Griechenland.

Stellung auf eine entſpredjende Weiſe zu behaupten,

Athen , 28. Febr. Se. Maj. der Konig gab dem General Gordon auf deſſen Anſuchen nnter Bezeugung der allerhöchſten Zufriedenheit die Entlaſſung. Das biss her unter der Leitung des genannten Generals in Argos

daß ſie alles Dasienige haben , was für einen Cavales rieoffizier beſonders nöthig iſt,d. h. Reitpferde mitvol, ler Rüſtung. Wenn bei dem Eintritt ins Regiment die Anzahl der Junker bereits vollzählig iſt, ſo müſſen dieſe

der Gavalerie dienen wollen, müffen außerdem ein Zeug . bei einem Offizieravancement im Stande ſind , dieſe

beſtandene Generalcommando des Peloponneſes wurde Freiwilligen bis zum Completmachen derſelben ſich auf ganz aufgelöſt. - Die Aushebung der Recruten von -

1839 gebt in allen Theilen des Reiches ruhig vor ſich. —

eigene Koſten erhalten und uniformiren .

-

Aun 4. Mårz geht ein abermaliger ſtarfer Transport Ausgedienter anf auffahrteiſchiffen von bier nach Trieſt ab .

Ruß 1 an 0. Petersburg , 9. März. Seit einer Woche hat die

Ein folgender Transport dürfte die leßten Reite Infanterie des bier ſtehenden Gardecorps den feit drei

deutſcher Truppen vom griechiſden Boden entfernen .

Sabreit um dieſe Sabrezeit der Geſundheit und prac.

tiſcher Uebungen wegen eingeführten temporåren Aus. Po

1 e n.

marid nad verdiedenen Richtungen begonnen. Wåhs

Warſchau, 2. März. Von dem Regierungspråſte rend der Abweſenheit der Truppen werden die Kaſernen denten, Generaladjutant Scypom , iſt folgende Bes täglich gelüftet, damit die růcffehrenden Krieger fie fanntunadung erſchienen : „ Da viele junge Edelleute möglichſt gereinigt von den der Geſundheit ſo nachtheis aus dein Königreich Polen in die zur Zeit im gedachten ligen Dünſten , welche deren gedrängte Bewohnung in Königreid ſtehenden ruſſiſchen Regimenter einzutreten den Wintermonaten unumgänglich veranlaßt, wieder můnſdjen , ſo haben Se. Maj. der Kaiſer auf Vorſtels

betreten. Als am leßten Solinabend die erſte Diviſion

lung des fónigi. Statthalters bewilligt, daß dieſe juns des Corps ausmarſdirte und ſich für dieſen Zweck auf

203

204

der Newstiſchen Perſpective mit ihrer Artillerie in Pa. Widführ und Beſtechlichkeit Spielraum – er macht die rade aufgeſtellt "batte , hielten Ee. Majeſtát der Kaiſer allgemeine Pflicht ju einer nur theilweiſe drúcenden , Revue über ſie und bezeugten ſich mit ibrer treffliden ungebeueren , ja beinche unerträglichen faſt; er erzeugt dadurch Unglúd, Elend und Berbrechen aller Art. Um die wichtigſte und foſtbarſte aller Bürgerpflidten wúrs dig zu ebren und würdig erfüllen zu machen , um eine

Haltung vollkommen zufrieden . S do wo eden.

Stod holm , 1. Mårz. Der Generalmajor Refren Quelle unabſeblichen Elends zu verſtopfen, einen wahr . wurde am 14. Februar, anſtatt des neulich verſtorbenen baften Fluch, der des Armen einziges und jedes Men. Generals Melin , zum abef des Geniecorps, ſowie zum foen höchſtes Olůc muthwillig und mit Hobn zerſtört, Inſpektor des Pionniercorps ernannt. Herr fefren iſt aufzubeben, gibt es fein Mittel, als die Verpflichtung,

zugleich Gouverneur der Kriegsafademie von Karlsberg die Waffen obne jedeAusnahme, als die fórperliche 1

und Chef des Generalſtabs des Kronprinzen.

Aphorismen über die Kriegskunſt.

Unfibigkeit, über alle Jünglinge vom gewiſſen Alter zu verhången , und demnach bereits die geſammte Erzie . bungs- und Ausbildungszweige einzurichten. Muß Je. der Soldat werden, ſo frågt Jeder gern die Beſchwerden und die Gefahr , und die innere Ordnung des Heeres

( Bon Nitter Proteído 0, Dſten . )

Ueber die Gründung und Grgånzung des Heeres.

gewinnt überdieß auf tauſendfåttige Weiſe. Es gibt der Wege genug, um diejenigen auszuzeidyuen, die man um der Geburt und Verhältniſſen auszeichnen will ; welch

Die Nothwendigkeit einer Streitmacht anerkannt und fonderbare Auszeichnung des Adels , daß man ihn in die Vorzüglichkeit einer einbeimiſchen bewieſen, fragt es den meiſten Staaten von ſeiner ſchönſten Verpflichtung, ſich darum , wie man ſie daffe, wie auch den Bedarf die noch dazu einem ſeinem Wefen eigenthümlich anges ergånzt balte ? Werbung genügt beutzutage nicht eins mal für das leştere mehr; ſie iſt außerdem zu foſtbar;

börige, frei ſpridit ! Jedermann vom 18ten oder , wenn inan will, vom

man fauft die ſchlechteſten und freuloſeſten Soldaten 20. Jahre an , babe rich in den Waffen zu üben ; da aber

um das tbeuerſte Geld. Nur das unordentliche Gefin: das wirklicheHerr nur eine gemiffe, weit geringere Zahl del, das dee Arbeiteng müde, oder arme Betrogene fal, bedürfen wird, ſo werde die Ergånzung deffelben durch len in den Fiſchzug der Werber ; das erſte taugt nicht, das loos beſtimmt; wo úbrigens Vertretung oder freis weil es zu feig iſt, die zweiten ſind ebenfo weuig nube, willige Dienſtanerbietungen nach Gutdůnfen zugelaſſen weil ſie nicht wollen und gegen Betrug lich zu råchen baben ; beide laufen davon , ſobald ſie fónnen .

oder verboten werden fónnen . Ein Staat , der dieſem Wege folgt , wird eine unerſchopfliche Quelle trefflider .

: Zur Zeit Macciavels baben erſt wenige Regierun. gen begonnen gebabt , ihre Heere , auch wenn ſie aus Eingeborenen beſtanden , auf andere Weiſe zu erſchaffen. Macchiavell ſelbſt war einer der erſten, der denjenigen Grundſaß öffentlich ausſprad , und ihm auch in ſeinem

Soldaten haben, und um dieſer willen im Frieden" einen ſo ro geringen Stand des wirklichen Heeres annebmen fort. nen , daß er nie in die Nothwendigfeit fommt, ſein Volf zu Bettlern zu machen , damit es ſeine Sdůber bezahle.

Vaterlande leben gab, welchem beutzutage alle Staaten folgen, daß nåmlich die Regierung sich die Streiter aus den Eingeborenen wåble. Er folågt vor, alle Männer

Db Strenge oder Milde in Bezug des inneren Dienſte 8 vortheilhafter ? Bo es ſich darum bandelt , gewiſſe feiſtungen , die

von 17 bis 40 Jahren als fäbig , gemåblt zu merden, zu Setrachten , davon, wie natürlich , die wegen Gebres chen Untauglichen auszuſdiließen, aus den übrigen aber die nöthige Mannſchaft zu wählen. Als Richtſchnur für

in Zeit und Kraft auf das Genaueſte bemegbar ſein müſſen , durd) Menſchen zu erzielen, wo außerdem dicſe feijiung nur durch Wagniſſe und Opfer unerſegbarer und dem angeborenen Erhaltungstriebe entgegenſtebens dieſe Wahl gibt er nur an, daß die landbewohner vor, der Art erworben werden fønnen , muß der Wille des zugsweiſe für das Fußvoll, die Bewobrer der Städte,, Geborſams außer jeder Redynung gebracht und höchſtens

und zwar die Reicheren vorzugsweiſe für die Reiterei

als eine wünſchenswertbe Zugabe angeſeben werden .

zu wählen ſeien , daß beſonders die fraftigeren Handwers Milde aber ſiegt durch einen zum Theil noch freigeges ker genommen werden ſollen , deren Arbeiten bei einem benen Willen; ſo ſchön und vielverſprechend dieß in der Heere gebraucht werden fónnen, weil man dadurch dop , Joee iſt, ſo unſicher ſcheint es mir in der Ausfúbrung, pelten Gewinn aus ihnen ziebe. Sie ſollen in den freien

und ich balte rückſichtsloſe Strenge für das erſte , un ,

Tagen geübt werden , jedoch bei ihrem Handwerf bleis ausweichliche Geleg für die innere Ordnung. Die Ges ben und nur im Kriege fóbnung zieben ; dem Reiter ſchichte fordere id) zum Belege auf;ſie erzáblt,, daß alle můſte man von Staats wegen das Pferd bezablen und

großen Feldberren die Strenge der Milde vorzogen, und

auch im Frieden derfdſten. - Wäre einmal das Hcer Alle beinahe begannen ihre erſte Einwirkung auf ein -

gegründet, ſo würde die Ergårzung immer nur aus Jünglingen von 17 Jahren zu nehmen ſein . Dieſer Vorſchlag , damals ein rieſengroßer Vorſchritt, bat in der Ausfübrung Blófen, von denen jedod , wenn man die franzdſijde Conſcription ausnimmt, feine uns

Damit die. Strenge nicht in Tyrannei ausarte und den Feldberrn zum Segenſtande des Haſſes made, lind aber drei Dinge vor Allen nötbig : daß ſie weiſe, daß ſie ges

Er låst der

recht, daß ſie Alen gleich lei. Weiſe iſt ſie nur dann,

ſerer neueren Ausbebungsicſen frei ſind.

übernommenes oder eben geſchaffenes Heer durch den

gewaltigen Ernſt gegen Erſchlaffung und Mißbrauche.

205

206

wenn die Forderungen auf die genaueſte Renntnig bes

Bibliographie.

möglidherweiſe zu Fordernden gegründet ſind; ſie iſt

(Si u k.)

gerecht, wenn ſie jeder Auslegerei entfremdet und auf

unpartheiiſdem Wege geübt wird ; ſie iſt Auen gleich, 325. Srebach , E. o. Feldzüge des Großherzogt. Sadifen : Bets mar'ithen Sdarfſchübenbataillons im Jahre 1806 und des wenn weder Rang noch Stand zur Sduldloſigkeit bes Infanterieregiments der berzoge von Sachſen in den Jahs reditigen , wenn vor ihrem unbeſtochenen Blick feine ren 1807, 1808 , 1809 , 1810 u . 1811. Mit 4 Plapen. 8º. Empfehlung, feine Regung gilt, ſondern dieſelbe Strafe Weimar 1838 bei dem Verfaſſer ( Boigt in Commiſſion .) das erwieſene Verbrechen unausweichlid trifft, wer auch ( 511 S.) 2 Ribir. immer der Verbrecher ſei. Iſt die Strenge von dieſen 326. Ueber eine frühere Unternehmung der Franzoſen zur Grüns tung ihrer Herrſchaft in Ulgier. Nach ungedrudten Nachs Eigenſchaften begleitet , dann darf ſie unerbittlid ſein

ridten von Dr. Guhrauer ; in Brom’s Minerva 1838. wie die ewige Nothwendigkeit ; ſie wird dennoch nur III . Bd. ( Septemberheft.) S. 423 - 453. Achtung, nie Haß erzeugen. Jede biegſame, partbeiiſde militaire et politique du maréchał Cmte. anecdotique Strenge iſt ein Verbrechen, deſſen Saame üppig gedeibt, 327. deVieLobau ctc. 8º. Paris 1838. Guiboud ( 3 Bogen.) 1 fr.

Heere auflöſt und Staaten umwirft.

Es gibt dermalen fein Heer, wo man einer folchen beilſamen Strenge ſich befleiße; es iſt auch faum thun, lich, daß es geſchebe, obne nicht früber das ganze Wes •

328. Vie politique et militaire de Napoléon , racontée par lui même au tribunal de Cesar d'Alexandre et de Frédéric. 3 vols. 18 ° Bruxelles 1838 de Petit .

111. Militäride gulfswifendaften

. fen ' der Zuſammenſebung unſerer Heere umzugießen . 329. Anleitung bei Recognoscirungen die Gegend aufzunehmen ,

Die militariſchen Gefeße ſind großentheils unverſtånd. lid), zweideutig, unmenſchlid ; die Geridisordnung ſelbſt oberflächlid , gewaltſam . Die Quellen der Verbrechen find nicht vermindert, und auf eine Seelenſtårfe, deren fein einziger der militariſchen Geſebgeber fåbig iſt, Fors

übertreten werden müſſen.

derungen gebaut, die alſo oft Nur der Pedantism , der zulebt jede menſchliche Empfin. dung beſiegt und der wahre moraliſche Lod auf Erden iſt, kann zulebt noch Urtbeile mit ſeiner ſeelenloſen und

geiſtesarmen Rube ausſprechen, welche den Himmel um Rache anrufen , wenn man ſie mit gerechtem Auge be. Ich auet. Was núßen in einem lande, wo man die

Mendent, wie Räuber, im Bette überfällt, aus jeder unduldigen Freude reißt , nach dem Gutdůnfen der Beamteten fauft und verkauft, teine natürliche Rückſicht

für Unteroffiziere und Patrouidenführer . Uus dem Ochroe: diſden überſegt. 8º. Berlin 1839. Mittler, Mit 2bbildun : gen . 7. Sgr.

330. Clerc , A. Cours de la pratique des levers topographiques, à l'usage des élèves de l'école d'application de l'artillerie et du génie de Metz 4 cahiers in fol. avecc.. plan. ( Paris chez Leneveu.) l'administration de la justice militaire. 331. Compte général36de fr. 4º. Paris 1838, l'impr. royale (en vente chez Leneveu ) 332. Cours d'équitation-militaire, rédigé par les professeurs de l'école de cavalerie de Saumur , approuvé par S. Exc. le ministre de la guerre etc. 2 vols in 8º. avec atlas de 20 planch . ( Paris chez Leneveu.). 333. Durat -LASALLE, L. Le code de l'officier, contenant les lois et ordonnances constituyes des armées de terre et de mer

et de la légion d'honnenir, les divers tarifs de solde actuel . lement en vigeur. 8 °. Paris 1839. Delloye (26 ) Bog. ) 15 fr.

foont, um ſie zum Militár zu ſtellen 2c . , die vielen und 334. Poncelet. Cours de mécanique appliquée aux machines, professée à l'école de l'artillerie et du génie de Metz ; ſtrengen Strafen gegen das Entweichen? – Gerechtig. 3 cahiers in fol. lithogr. contenant près de 100 pl. ( Paris Vertheilung gleidmåfige

feit in der Ausbebung und

dieſer ebrenvollen Pflicht iſt das ſicherſte, edelſte und

chez Leneveu .) 100 fr.

335. Rieffel. Description et usage du télégoniomètre , instru-

ment proposé pour la mesure des angles et des distancesi dasjenige. Mittel , was zu ſtrenger Beſtrafung der Ue. à la guerre. 8 °. Paris 1838. Corréard. 2 fr. 75 ct. bertretung berechtigt. Was nüßen Gelege , die in ſo allgemeinen Ausdrůden abgefaßt ſind , daß jeder Vors iv. Zeitſchriften , vermildte militäriſche Cdriften , IV mititäriſche Karten und Plane. geſepte ſie anders erflärt und jeder Auditor ſie nach Wie empórend ſind die Strafen 336. Urdio für die Offiziere der k. preußiſchen Urtillerie und faune umdeutelt ? nicht, welche den Untergeordneten für Vergeben treffen , Ingenieurcorps. Sabry . 1839. Redaction : Plümide, From u . Hein. 8°. Berlin bei Mittier. ( Jährlid 6 Hefte. ) ob welchen der Vorgeregte belohnt wird ?

Eigentliche Milde iſt ein Phónir , den Jedermann 337. L'armée. Journal militaire et' naval: un nº. p. semainę. in fol. a . 1839. 6 Rthlr. Dom Hörenſagen und Niemand vom Geſebenbaben fennt. 338. petit Army List, f. 1839. 8 Rthlr. Was man gewohnlich Milde nennt , iſt Sowåde ; iſt 339. Bibliothèque liistorique et militaire, dédié à l'armée et à jene Trågbeit, die Fåden des Gewebes ſtraff ju balten, la garde nationale de France. Un cahier par mois , avec oder jene Feigbeit , welde , der eigenen Bidßen duns cartes plans etc. a. 1839. 8º. Paris. 4 Rthlr. 10 Ggr. tel rich bewußt , die fremden nicht zu abnden wagt. 340. Gazette des hôpitaux civils et militaires. 3 nos. p. semaine.

Schwache iſt der gefährlichſte Feind jeder inneren Dro .

a. 1839. 40. Paris. 15 Rthlr. 2 Ggri

bricht ſo ſchnell alle Federn und (åbmt jede Sdwung .

341. Gazette militaire , revue de l'armée, a . 1839. 80. Paris. 2. Rthlr . 5 Gr.

fraft bis in den unbedeutendſten Theil der Maſchine; nichts entadelt ſo bald den edelſten Adrper, als ſie.

343. Journal des armes spécialcs. tous les 2 mois.

nung; ſie iſt das Tchårfite Gift für jede Kraft. Nichts

Nichte verbreitet ſich endlid fo fanell bis in die ento

tous les 15 joum .

342. Naval and military Gazette and East - India and Colonial ! Chronicle f. 1839. 40. London printed by Thomas: avec cartes

pl. etc. a. 1839. 8 °. Paris chez Corréard. 4 Rthlr. 5 Gyr:

fernt liegendſten und gleidfam fremdartigen Theile des 344. Journal des sciences militaires des armes de terre et de mer, publié par J. Corréard. un cah. p. mois av. cartes etc: Weſens, als die verderblice Anſtedung der Scroache.. chez Corréard. Paris belge. . 1839. de8 °l'armée Miide kann nur auf dem Boden gedeiben , den früber 345. aJournal nois. 8aiGgr. un cah. 17 P: Rihlr. 1839; 8º. die Strenge bereitet. Bruxelles , librairie militaire.

207

208

346. United service Journal , and naval and military magazine

370. Plan der Schlacht bei Borodino am 26. Lug. 1812. Imp. Fol.

f. 1839. 8° London print. f. Colburn (monatlich 1 Heft.)

Petersburg (zu beg. d. Eggers u. Pelz.) 4 Rthlr. 22 Ogr.

18 Rthlr. 16 Ggr. 347. Revue des armées de terre et de mer. Journal militaire et

politique avec pl. a . 1839. 8º. Paris . 2 Rthlr . 10 Ggr.

343. La Sentinelle. Journal des intérêts de l'armée. 4 fois par mois. a . 1839. 4°. Paris. 5 Rthlr. 2 Ggr. 319. Dir Soldatenfreund, Zeitſchrift für faßliche Belehrung und

unterhaltung des preußiſchen Soldaten. Herausgegeben von 2. Schneider. I. 1839. Jährlich 52 Nummern. 4º. Brrlia bei Hayn . 350. Le Spectateur militaire , un cahier p. mois, avec carte et plan à 1939. 8º. Paris chez Noirot. 12 Rthlr. 10 Ggr.

V. Mifcellen. Unzeige von Fortſegungen und Recenſionen militäriſcher Bücher ; allgemeine militäriſch - literariſce No:

tigen , Todesfälle militäriſder Schriftſteller u . 371. Von Elener's Befreiungskampf (Nr. 216) iſt die 5te bis 8te Lieferung erſchienen . – Von Lübe's Militär : Converſations: Von Teriton (Nr. 81 ) die 3te Lieferung des VII . Bnds.

Golifoff's Thaten Peters des Großen, 2te Ausgabe ( Nr. 130) der 4të u. 5te Theil. Von Sporſdil's Chronit, die 5te und 6te Lieferung ( Nr. 237.) Von dem unter Nr. 260 -

angekündigten Marine-Perikon von Harboe iſt der 2te Iheil

351 , Militär:Wochenblatt. I. 1839. Ridaction : Der königl. Genes

( engliſd - däniſcher ) erſchienen ; das Ganze koſtet 2 Rbdir. 48 %.

ralſtab. 4º. Berlin . ( Jährl. 52 Nummern . ) 3 Rthlr. 8 Ggr. 352. Helvetildo-militäriſdhe Zeitſchrift. I. 1839. Redacteur : Sptm . Walthard . 49. Bern bei Walthard . ( Jährl . 12 Nummern . )

372. Rec. von d’Ayala’s, delle vicende dell artiglieria ( Nr. 202)

353. Zeitſchrift für Kunſt , Wiſſenſchaft und Seichichte des Fries ges . I. 1839, Redactoren : 0. Decker u . Bleſſon. 8º. Beclin

bei Mittler. ( Jährlich 9 Hefte.) 5 Rthlr. 8 Gzr. 354. Deſtreichiſch : militäriſche Zeitſchrift. I. 1839. Nidacteur : I. B. Sdele. 8°. Wien, gedr. bei Strauß. (Jährl. 12 Hefte.) 355. Militär : Literaturzeitung. I. 1839. Redactoren : 0. Decker, Maliszewski, Bleſſon. 4º. Berlin bei Mittler. ( I. 6 Hefte.) 356. Ulgemeine Militärzeitung . Jabrg. 1839. 4º. Darmſtadt bei

Liste (wöchentlich 2 Nummern . ) 357. Annuaire militaire , historique , topographique, statistique

im Spectateur militaire, T. XXVI , p. 484 ( Janv. 1839.) – R. v . Militäriſche Bitrachtungen ( Nr. 256 ) in Militärros chenblatt 1839, Nr. 2.

- R. 0. Choumara's Considérations

milit. (Nr. 124) im Journ . d . sc milit. T. XXIV. (Octobre 1838 ) p. 131 .

R. v. Chriſtmann's Unleitung des Haus

Stoßiechtens ( Nr. 243 ) in Gersdorf's Repertorium 1838, XVI ! I . S. 473 . R. v. Dammeyer's Taſchenbuch ( Nr.5) in der Preuß. Staatszeitung 1838, Nr. 347 v . 15. Decbr.

N. v . the Dispatches of the marg. Wellesley , in Literary Gazette , Octobre 1838. R. v. Sehe's leben Washington's ( Nr. 126 ) in Blättern für literatur und bild. Stunſt, Bril, -

et anecdotique par une société de militaires et de gens des

8. Abendztg. 1838 Nr. 61 und Jenaiſche Literaturzig. 1838 Nr. 204. --N . v. Geſchichte der Feldzuje in Italien und

Jettres sous la direction de Mr. le capit. Sicart. 8º. Paris 1839 , Anselin , Laguionie et Leneveu ( 31 Bogen.) 5 fr. 353. Churfitch en , M. Die baneriſde Brigade in Griechenland,

Deutſchland im I. 1800 (Nr. 22 ) in Blätter für literariſche R. v. Geſdichte des Felds Unterhaltung 1838, Nr. 341 , .

gugs von 1815, 2r Ih . ( Nr. 129) in Gerédorf's Rep. 1838, - R. 0. Hoffmann's zur Geſchichte d . Feld:

Ein hiſtoriſch : fragmentariſches Gemälde der merkwürdigſten Ereigniſſe währenó der Unweſenheit der königl. baneriſchen

XVII . S. 585.

Iruppen auf Hillas. 8º. Nürnberg 1838, Campe ( VIll. u .

Nr. 358 vom 27. Decor. und im Militār: Wochenblatt 1839, Nr. 2 . - R. v . Journal historique du siège de Turin (Nr.

zugs von 1813 ( Nr. 226 ) in Preuß. Staatszeitung 1838, -

195 S. ) 16 Ggr.

Rec. Gersdorf's Repert . 1838. XVII. Bd . S. 588.

359. Gilchichte und Organiſation des ägyptiſchen Heeres ; im Uusland 1838 , Nr. 162 - 166. 360. Deutſcher Militär - Ulmanach für die preußiſche Armee. Ein Jahrbudo ber militäriſch wichtigſten und intereſſanteſten Ers .

eigniſſe , herausgegeben von mehreren Offizieren der preuß.

133) im Spect, milit. 1838, vol. XXVI. (Novbr.) p . 235. N. 0. Hugem . Militärkalender (Nr. 80 ) in der U. M. 3 . R. v . Mebold's dreißigjähriger Krieg R. D. ( Nr. 231 ) in Gersdorf's Rep . 1839, XIX . S. 62. Napoleon dargeſtellt von * r ( Nr. 139) in Archiv f. Nat . A. u . W. 1838, Nr. 5. R. v. Rüji's Urithmetik (Nr. 248) 1838 , Nr. 104. .

-

1

Urmee. Zweiter Jahrg. 1839. kl. 8 ° . Glogau 1839 , Flems ming ( 189 S. nebſt i lithogr. Titelblatt u. 2 Pi . ) 10 Bar, 361. Kriegsbibliothee 2c. Herausgegeben unter der Leitung des

Generals Baron Medem und D. J. Sen kowski ( in ruffiſcher Sprache.) St. Petersburg 1838. 362. LA - BÉDOLLIÈRE , E. De . Beautés des victoires et conqoètes des Francais , fastes militaires de la France depuis 1792

jusqu'en 1815. 2 vols. 8°. Paris (663 Bogen .) 9 fr. 363. Maximnes de guerre de Napoléon. 18 ° Bruxelles 1838 ,7 de Petit.

364. Nipoleon auf der Inſel Elba. 4 Ihle. Zuſammengeſtellt aus den Werkvn von Las Gaſes, Gourgaud, Montholon , O'Meara und Untomarchi ( in ruſi. Sprache.) St. Petersburg 1838. 355. Notizblätter für Infanterie : Unteroffiziere. Berlin 1838. Mittler. 2 ; Sgr. .

365. Rumpf, J. D. F. Preußens bewaffnete Madt. Eine Dars ſtellung ihrer äußeren und inneren Verfaſſung ; 3te Ausgabe. 89. Berlin 1839, Kecht ( XIV , 530, 46 u.54 S. ) 1 Nthl. 8 Sr. 367. Schönberg, V. Blide auf die lente Eroberung , neuere Geſchichte und Goloniſation von Uigier. 8 °. Kopenhagen 1839 , Speer. 1 Rthlr. 8 Ggr. 363. Sarte des Kriegstheaters zwischen den Nuſſen und Perſern ; 2 Blätter. Imp. Folio. St. Petersburg ( ju beziehen durch Eggers und Pilz . ) 4 Rihlr. 22 Ggr.

369. Militäriſch : topographiſdeKarte der Halbinſel Krimm, nach den neueſten aſtronomiſchen Beſtimmungen, vom Generalma: jor Muchin ; 10 Blätter . Imp. Fol. St. Petersburg ( 3u bezienen durch Eggers und Pelz .) 17 Nihir, 8 Ogr.

in Berliner Lit.Ztg . 1839, Nr. 2, S.40 und Milit.Lit.3tg. R. 0. Skönings Leben Nagmer's 1838, Heft 6 , S. 579. R. D. (Nr. 30 ) in Gersdorf's Rep. 1838, XVII . S.585 .

0. Sydow's Planzeichnen (Nr. 45) in Milit. &it. 3tg . 1838 , Heft 6 , S. 574. R. 0. Taktik für Subalternoffiziere ( Nr. 117 ) in 2. M. 3. 1839, Nr. 2 - 12. R. V. Mend :

roth '! Unleitung zur Unterſuchung der Militärpflichtigen (Nr. 254 ) in Gersdorf's Rep. 1839 , XIX. S. 29–31. R. 0. Wichmann's Bilder aus dem ſpaniſchen Bürgerkriege

(Nr. 182) in den literariſchen und kritiſchen Blättern der Börſenballe 1838 , Rr. 1578. 373. Nach der Leipziger uug. Zeitung für Buchhandel und Bü cberkunde wird das Werk des Erzherzogs Karl „ Grundſäge der Strategie's ins Jürtilde überſeht . In der Kürge er: ſcheinen die Denkwürdigkeiten und das leben des am 15. Jan. 1838 zu Baden - Baden verſtorbenen großherz . badiſchen Ges In Paris iſt folgen : neralieutenants Frhr. v . Scäffer .

des für Militärs intereſſante Wert auf Koſten des Gouver nements herausgekommen :

Tableau de la situation des

etablissemens français dans l’Algerie , histoire , description des provinces, statistique , administration etc. 2 vols. gr. 4º. l'impr. royale, avec trois magnifiques cartes d'une grande dimension exécutées au dépôt général de la guerre, Alger , Bone, Constantinc et Oran ; en vente à la librairie de Lencveu à Paris . Decor. 1838 ftarb zu Chaillot in Frankreich , Bro : 374. Um

niedi , Brigadegeneral in der ledien polniſchen Revolution ,

Verfaſſer mehrerer Schriften über die Kriegswiſſenſaft. Redigirt unter Berantwortlichseit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Tarulladt und in deſſen Ofiqin gedrudt.

Mittwoch,

Nr . 27.

3. April 1839. SIS

1970

29579

sia 10 in sodio I 19 Ne 99 UN

LS

HIL

CE

Allgemeine

Militar - Zeitung. 1

b

TOS Großbritannie 11 .

Der Bajonnetfechtunterricht einer Infanterie

Die in England ſolange vernachläſſigte Armee fommt

mitöfters kurzer Präſenzzeit. ießt wieder zu Ehren , undman thutallesmöglicher ledos find fchon auch in dieſenBlåts , namentlich Der Oberbefeblebaber, ford Hill, iſt jcbt auf den långit tern, Fragen aufgeworfen worden , welche die Wichtig, vorgelegten Plan eingegangen , in allen Regimentern feit, die Ausdehnung , die Erfolge des Unterrichts im Jurnanſtalten zu gründen. Lord Howid , der Kriego. Bajonnerfecten, die Art der Verbindung derfelben mit ſecretár, ſou die Abſicht baben , die långſt gewundte Aenderung einzuführen , und eine fürzere Dienſtzeit zu

den übrigen Uebungen 2c. 311m Gegenſtande hatten, und eine möglidiſt allgemeine Feſtſtellung der Meinungen

geſtatten. Gewóbnlich war ſonſt die Anwerbung auf bierüber bezweden Yollten. Wenn auch nicht angenom Pebenszeit oder eigentlich auf 21 Jahre, weil der Sols

men werden kann , daß es noch einen Infanterieoffizier

dat nach ſo langem Dienſte zu ciner Penſion berechtigt gibt, welcher das Bajonnetiren gånzlid verbannt ſebent war . Jest fou es geſtattet werden, das auch Peute nur

will, ſo iſt doch nicht zu låugnen , daß die eben ers

für 10 Fabre angeworben werden . Die wichtigſte Aens wähnten und andere Fragen die allerverſchiedenartigſte derung aber iſt die , welche Lord J. Rufell, der Mis niſter des Juueren , beabſichtigt. Er will mit nåditem

Beantwortung gefunden baben und nodi finden : die Stimmen ſind ſehr getbeilt. Kein Wunder - die Ju. die Miliz auf einen ganz neuen Fuß organiſiren, aller fanterie hat die glänzendſten Erfolge in den zahlreiden Wahrſdeinlichfeit nad in der Art, daß die Milizen leicht in die linie übertreten fonuen . Eine åbulidie Eins ridtung fand (don wábrend des vorigen Krieges ftatt,

-

Schlachten der letzten Kriege errungen , ohne bajonne. tiren zu fónnen ; - das 068 Baionnetiren iſt ein Erzeugniß der Friedengjabre ; - der Unterricht darin fojiet Zeit,

Wo vom Jahre 1805 bis 1815 über 112,000 Mann als

und die Infanterie hat viel zu lernen, man braucht ſich

idon geübte Soldaten aus der Miliz in die linie traten.

nicht mebr den Kopf zu zerbrechen , wie man ſie binrei .

chend beſtåfftigen will; De ſtreich .

die Th& tigkeit der Gadres

iſt ſehr bedeutend in Anſpruch genommen;

die ſeite

Dien , 14. März. In der f. f. Armee haben ſich berigen Erfolge des Bajonnetirunterrichts waren viel, wieder einige Veränderungen ergeben. Der Präſident reicht oft ungenügend;; — wir wiederholen alſo , fein Des f. I. allgemeinen Militár- Appellationsgerichts, Feld, Wunder , wenn die Meinungen getbeilt ſind. zeugmeiſter Freiberr 2. W acquat Geozelles, iſt Wir finden aber die Haupturſache dieſer Meinungs. auf ſeine wiederholte Bitte wegen hohen Alters und verſchiedenbeit darin , daß nian die Fragen gewöhnlich Rrånflidhfeit in den verdienteit Rubeſtand verfest und ibm als Zeiden allerbódifter Auerfennung ſeiner vict.

von zu allgemeinem Geſichtspuncte auffaßt , und fidy

noch zu wenig damit beſchafftigt bat, die localen, vors

jábrigen muſterhaften Dienſtzeit neben einer Penſion

bergebenden und andere beſondere Verhältniſſe zu erwås

von 6000 fl. das Großkreuz des Peopoldordens verlies

gen, welche doch vom größten Einfluſſe auf die Erfolge

ben worden. Dagegen iſt der Feldmarſchall- lieutenant dieſes Unterrichts ſind, und ſomit aud,auf die Urrbcile und Diviſionår zu Troppail, Freiberr v. Trapp , zun

über ſeine Nothwendigkeit, ſeine Ausdebnung und ſeine

Präſidenten des allgem . Militar : Appellationsgerichts ernannt. Der Feldmarſchall - fieutenant und Militärs commandant zu Paibad , Freiherr v. Mengen , iſt in

Reſultate. Es erſcheint uns daber angemeſſen , unter

forgfältiger Erwägung der ſeitberigen Ergebniſſe dieſes Unterrichts und inebeſondere mit Berückſichtigung der

gleicher Eigenſdaft nach Croppau , der Feldmarſchalls Berbättniſſe einer Infanterie ,, welcher nur fürze Zeit Cieutenant und Diviſionár zu Prag, v. Gorczfouefy), zur Ausbildung ihrer wechſelnden Mannſd /aft gegeben als Militárcommandant nach laibach, der Feldmarſchalls iſt, im wahren Intereſſe unſirer Waffe diejenigen Fra. Lieutenant und Diviſionår zu Dedenburg, Graf Boyna gen zu ſtellen , deren Beantwortung vielleicht geeignet in gleicher Eigenſd)aft nad Prag verſetzt, und der Felds ſein dürfte, größere Einbelligkeitder Urtheile berbeizu . marſsall.Lieutenant Fürſt v. Auersperg zum Diviſio, fübren. Dieſe Fragen ſind: 1) Welchen Anforderungen når in Dedenburg' ernannt worden.

múffen die Reſultate des Bajonnetfechtunterrichts ents

fprechen ? 2) Welche Zeit fann auf dieſen Unterricht

212

211

ges

verwendet werten,, und wie iſt dieſe Zeit einzutheilen ? dürfen . Jedenfalls darf man der Methode nicht die 3) Auf welder Stufe der Ausbildung müſſen die Cadres Möglibfeit opfern, das nothwendige Ziel zu erreichen. und insbeſondere die Inſtructoren teben, und welde

Wenn aber förperliche Ausbildung nicht der Haupt . ,

Sorgfalt muß auf die Bildung neu zugebender Inſtrucs ſondern nur gelegentlich zu erreichende Zweck des Bas foren verwendet werden ?

4) Welchen Forderungen jonnctunterrichts iſt, ſo fragt es fic weiter, ob nur eine

muß demgemäß ein Bajonnetirreglement entſprechen ? perſonliche Ausbildung des Infanteriften zum Fechter 5) Welden Einfluß úbt die Einfübrung des Bajonnet. gefordert wird , und wann er für einen Fechter gelien

fechtens auf die Infanterietaftif überhaupt aus ?

fann .

Nur der, welder den Gebraud des Bajonnets

Welchen Anforderungen müſsen die Reſultate nicht durd) eigene Uebung fennt, wird, wie es bin und des Baion netfed tunterricht

entſpreden ?

wieder geliebt , bebaupten wollen : es reide bin , in

Erbobte førperliche Stärfe , Gewandtbeit und Auso dauer; erhobre Wirtſamfeit der Waffe und dadurch berbeigeführtes größeresVertrauen und großere Widers ſtanbøfåbigfeit des Einzelnen ; - endlich, großeres leis

wenigen Stunden die Stoße und ein Paar Paraden zu zeigen, alles Uebrige ſei unnöthig. Wir behaupten , wer dieß will, thut weniger wie nichts: denn der Sd’úler wird aus einer ſolchen Unterweiſung nur die Aengitliches

ſtungsvermogen der taftiſden Körper in offenſiven und defenſiven Bermåltniſſen : dieß ſind der Hauptſade mach

feit mitnehmen , eine Fertigfeit und Uebung nicht zu beſißen , deren Nothwendig feit er gerade dadurdy bat

.

I

die Vortheile, welche das Bajonnetiren berbeiführen ſoll. erfennen lernen . Statt deſſen dürfte es vielleicht noch Sie founen unmöglich geläugnet werden; aber welcher

beſſer ſein , den Peuten zu ſagen: das Bajonnetfesten

iſt der weſentlichſte, welder muß vor Allen im Auge zeige nur unpractiſche Fedterkunft, und ſei man dem bebalten werden , namentlich wenn man in der Zeit Feinde nabe genug, dann müſſe man mit dem Kolben dreinſdlagen. - Auf der anderen Seite fann nicht ges

beſdrånft iſt ?

Bei einer Infanterie, welde mehrere Jahre ununs låugnet werden ,. daß eine allzugroße Vervielfältigung terbrochen bei den Fabnen iſt, möge man auf den Tbeil der Ausfübrungen , ein auzufeſtes Kleben an einem lang des Bajonnetirunterridits, welcher mehr der Gymnaſtit dauernden, ſtufenweiſen Vorſchreiten ebenſo wenig zum angebórt , ebenſo viel Werth legen , als auf Pauf ,

gewünſchten Ziele fübrt, wenn die Zeit fnrz zugemeſſert

Spring . , Kletters und Schwimmůbungen ; ihr Nußen iſt nicht zu verfennen , und das Alter der Soldaten iſt der Möglichkeit eines guten Erfolge nicht entgegen. Wo aber die ganze Mappe der Inſtructionsgegenſtände in i bis 1 '/2 Jahren , vielleicht in nom) kürzerer Zeit ohne

iſt, und außerdem die Sträfte und Fåbigfeiten der Jils ſtructoren nicht außer Betrade bleiben dürfen. Gymna, ſtiſche Vorübungen ,Stodſhwingungen , Urbungen mit

Oberflådlichfeit beendigt werden ſoll, da muß man um

dem Gemebr obne Gegner und Balſtoßen müſſen als

Zwecmifig anerfannt werden , aber für die wechſelnde Mannſchaft auf das Minimum beſchränkt ſein , ia crfor ,

fo mebr auf eine ſoldie methodiſde gymnaſtiſche Auss derlidhen Faus ganz unterbleiben , um für das Contra: ein Mittel zum Zwed bleiben wirb . hat doch ſelbſt muß , mehr Zeit zu gewinnen. Wer Erfahrungen biers 0. Selmniß, obgleich er in ſeiner „ Bajonnetfechtfunſt " über gemacht bai, wird uns beiſtimmen , wenn wir bildung der Körperfräfte verzichten , als ſie doch nur fechten, zu dem ſobald wie möglich uibergegangen werden ,

diefer methodiſchen Ausbildung des Körpers ſo manche ſagen , wie wenigjene vorbereitenden Schulen auf die

Seite widmet, noch neuerlich in dieſen Blåttern (Nr. 65 Dauer das Filtereſſe von Pebrer und Scůler zu feſſeln vom I. 1836) ausdrücklich anerfannt, daß die Gymna, vermogen. Die Formen , welche der Einübung wegen ftit mit dem Bajonnetiren nicht auf gleiche Stufe geſtellt wie überall, und bei einer größeren Anzahl von feuten,

werden dürfe,wirfügen zu,rowenig wie mit anderen dabei ſtattfindenmüſſen , haben natürlich

ſoviel Willo Zbeilen der Inſtructionen des Infanteriſten, zu denen fübrliches , daß don des Gedächtniſſes wegen mande fórperliche Fåbigfeit gebórt ; aber ſie fann dieſe Förpers fonſt vermeidliche Wiederholung nötbig wird. Die ges lichen Fåhigkeiten allerdings erhöhen. Wollte man alſo boffte erbóbte Fertigkeit iſt ſomit durd, die nachtbeilige das Bajonnetiren nur in ſomeit betreiben, um es ledig . lid zu einer guten gymnaſtiſchen Uebung zu machen ,

Gleichgiltigkeit folder Repetitionen vielleicht ganz para. lyſirt. Anders Derbålt es ſich bei dem Contrafeteit.

dann wären damit noch nichts weniger als Fechter ge: bildet, denn mit Sideen und Paraden in die Luftiſt es nicht gethan. Der Vortheil erbóbier fórperlicher Aus: bildung wåre auf einem Umwege , mit Zeitverluſt und unvollſtändig erlangt worden. Gymnaſtiſche Fertigkeit fann ſomit feineswegs als Hauptreſultat des Bajonne.

Wir baben uns bundertfältig überzeugt , wie auch der minder begabte Schüler dieſen Uebungen mit ſtets els neutem , fteis erbobtem Eifer fich unicrgog , wenn die Inſtructoren und angemeſſenes Vorſchreiten nur einiget: maßen befriedigend waren . Die Reſultate liegen zu nabe, die Vortheile ſind zu bandgreiflich, um nidit von tirunterrichts angeſehen werden. Har man Zeit,aber jedem gemeinen Soldaten eingeſeben werden zu fónnen,.

viel Zeit, fo laſje man die Erlangung jener dem Be: Man wird zwar immer Leute finden , weldje"törperlid ginn des Fedotunterrichts vorangeben; nur verſpreche und geiſtig so ſchlechtbegabt ſind, daß der Unterricht man ſich deßwegen von dieſem nunmebr feine allzu faſt fein Reſultat für ſie bat. Wird man aber daraus

raiden Fortidritte. Uebrigens måſte man dann mit die Unmöglichfeit deducirenwollen , einſoldies für die demſelben Rechtevor dem Beginn don Schanzarbeiten, große Mebrzabt zu erhalten ? Gibt es doch auch Leute, die mehr förperliche Fertigfeir fordern , als Mander welde mit dem beſten Willen nicht zieten lernen fönnen,

glaubt, oder vor dem Beginn des Schwimmunterrichts und doch denkt deemegen Niemand daran , die Stief: bie abſolvirung eines gymnaſtiſchen Curſus verlangen übungen nach der Scheibe abzuſchaffen . Der ocuríde

214

213

Soldat, der in einem ſo günſtigrn Verbältniß die Solis und glauben auch , daß eine ſolche, wenn aud tur in . dität des Nordlandere mit der leichten geiſtigen Errege dividuelle Ausbildung der Mannſchaft , ſchon ein febr barfeit des Südeuropåers vereinigt, wird vorzugsweife bedeutender Gewinn iſt , mit dem man ſido zur Noth

mit gutem Erfolg im Contrafedren unterrichtet und in

don begnügen fónnte. Dem Einzelgefecht gebi ein ſols

verhåltnißmäßig furzer Zeit zum Aſſaut zugelaſſen wer:

cher Infanteriſt mit ſeiner vortreffliden Doppelwaffe im

deu fónnen. Man wird , einmal dabin gelangt , mit Bewußtſein ſeiner Kräfte und ſeiner wabrſdeinliden feichtigkeit fortarbeiten , repetiren und , ſoweit es die Ueberlegenheit mit großem Selbſtvertrauen entgegen.

Verhältniſſe geſtatien ,mebr und mehr mit der fanze und dem Såbel des Reiters fich beſdiáffrigen fónnen, Solche Ergebniſſe liegen aber bereits vor ; die Mógs fidfeit, fie zu erbalten , kann nicht geläugnet werden ;

Gelegenheit aber zu folder Thåtigkeit des Einzelnen oder Weniger bietet das Gefecht in zerſtreuter Ordnung, der Sicherungss, Patrouillir- und Escortirungsdienſt, die Bertheidigung natürlich oder fünftlich befeſtigter fo's

, die Verbältniſſe im inſurgirten Feindesland ic. es bleibt alſo nur noch übrig, Alles zu enifernen, was falitåten gewiß båufig dar. - Ein Trupp aber aus Fechtern

der Erlangung derſelben in den Weg treten fan .

: Ubgeſeben von den Forderungen an die Inſtructoren beſtehend, ſcheut den Angriff und die Bertheidigung mit und die Zeiteinibeilung, wovon wir unten reden werden, blanter Waffe nicht. Er ſudyt ſelbſt den Angriff, er muß gebdrt babin, wie ſchon erwähnt, moglidſte Berminder ibn ſuchen : er iſt für ihn das Ende eines Feuergefechis,

in ſeiner Dauer ſoblutig iſt, vielleicht dennoch rung allervorbereitenden Ausführungen , wenn ſie dem das unentdeidend , und weldes ſelbſt den ausdauerndſten

Contrafechten nicht ganz unmittelbar in die Hand ars

beiten . Fangen doch die beſten methodiſchen febrer des Mutb auf dwere Proben ſtellt. Der Commandeur eines Stoßc und Hiebfechtens mit ihren manderlei Sdůlern ſolchen Trupps bat dadurch ſchon viel gewonnen, aud alsbald ibre Contralectionen all , überzeugt , daß durch wenn man die Formen , unter welchen dieſe Thätigkeit den Unterricht selbit die dazu ndebige Fertigfeit und wirfen ſoll , nicht ſpeziell feſtgeſtellt und eingeübt bat. Fåbigfeit am erſten erreicht wird. Um ſo mehr alſo hier. Wir fommen bierdurch zu dem dritten Hauptvortbeil, Kaum brauchen wir zu erwähnen , daß unter den vors den das Bajonnetiren erreichen roll, nämlich das grd . ausgelegten Verbältniſſen von einer Stellung linfs nicht Bere Leiſtungovermogen der Maſſen in offenſiven und

die Rede fein fann.. "Man verlange in den lectionen defenſiven Verbättniſſen , und bebalten uns vor , die nicht zu vielerlei fünſtliche Zuſammenſebungen , aber berücfidtige aud , daß zu wenig ausfübrungen ohne

Frage zu beantworten , in wie weit dieſes erbóbte Pei. ſtungsvermogen von der Einů bung der dabei für

Abwechſelung endlid ermüden und unzulänglich ſind. gut erachieten Formen abhångig iſt. Man verlange nicht zu ångſtlich einen gewiſſen Grad von Bolfommenbeit in einer Pection , ebe man zur fols

( Fortſegung folgt. )

genden übergebt ; die Uebungen in der folgenden ver, poufommnen auch die früberen. Man unterlaſſe es nicht, öfters den Zweck der einzelnen Ausfúbrungen , ſowie der

Li te r a t u r.

Gegenmitici, mit Hinweiſung auf das Afaut ſelbſt, Blåtter aus meinem Portefeuille im Laufe des anzubeuten ; der gewöhnlich nidt unpractifde Blic des

Soldaten wird , wenn man bei dieſen Andeutungen in ben beſdrånfteren Kreis feines Faſſungsvermogens bers abzuſteigen berftebt , die Nothwendigfeit bald einſeben ,

und ſein Eifer verdoppelt werden. Im Einzelnen uns bier nody weiter zu verbreiten , dürfte zu weit führen ;

wir verweiſen deßbalb auf die Beſtimmungen guter Reglements , auf welche wir noch mit cinigen Worten zurücffommen werden. Iſt auf dieſe Weiſe der bei weitem großere Theil der Mannſchaft alsbald zum Ufo faut vorbereitet und, in aumåblidem llebergange durd tþeilweifes und endlich gånzlides Unterlaſſen der Soins mandowórter, Schüler gegen Lehrer und Schüler gegen Od úter mebrmals gegenübergeſtellt geweſen , ſo bat man gewonnenes Spiel. Die nun noch folgenden Repetis

Feldzuges 1812 in Rußland , an Ort und Stelle

gezeichnet von 6. W. 8. Faber du Faur, und mit erlauternden Anmerkungen begleitet. Ob. F. Autenrieth. Stuttgart. Pitbograpbirt von Emmins ger , Baumeiſter und Gnautb.

Wenn jemals der Verewigung eines Weltereigniſſes

die Künſte fich zugewendet haben , ſo war es bei Ber Kataſtrophe von 1812. Die Scópfer des vorliegenden Werfes , indem ſie dem allgemeinen Zuge folgten, baben ſich eine erbabene Aufgabe geſtellt und dieſelbe würdig geloſt. Wir haben vor und liegen die Nummern 9, 67, 87, 88 , 90, 29 , 39, 68 , 71 u . 100 , welche alle durdy Kunſtwertb und reiden Inhalt ausgezeichnet ſind. Nr. 9 ſtellt die Gegend von Jenolani am 12. Juli

dar. Man erblickt Württemberger, weldie einem Pad .

tionen und weiteren lectionen gegen Panze und Sábel

pferde lebensmittel aufladen und außerdem mit einem

des Reiters, gegen Naturaliſten baben cinen ſo raſdjen Fortgang, daß ſie nur noch wenig Zeit erfordern und auch mit mehr Unterbrechung tarifinden können .

Polniſden Juden wegen zweier Ziegen in Unterbandlung lidſt viel profiliren , aber dennod die Waare à tout prix

Zuerfennung von Geldprämien und angemeſſene Bes

looſchlagen will, und der mit ihm unterbandeinde Würts

ſteben ; dieſem ſiebt man es an, daß er zwar gern mogo

rüdlichtigung bei den Beförderungen zur Unteroffiziertemberger ſieht nidit darnach aus, als ob ibn die Hdbe müſſen den Eifer der tüchtigſten Fechter jeder Coinpage des Preiſes erſchrecte. Aber mit der Erreidang dr8 nie belohnen .

altruitiſchen Boden

wurde die große Armee von den

Wir erachten ein ſolches Ergebniß des Unterrichts betriebſamen Begleitern verlaſſen, durch weldie die får binreidend , für befriedigend in jeder Beziehung, Plünderungen mehr Regelmäßigkeit und ein etwas ebr.

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- 216

liches Gewand erhalten hatten . Auf dieſe Weiſe batte dem rechten Ney unb Dudinot mit 9000 Mann gegen wenigſtens die Habgier das Verdienſt, die Härte der 27,000 Mann unter Tiditſchakof; dieſe Bertheidigungen Erpreſſungen zu mildern , indem ſie die Vermittlerin ſind ein Zriymph der Runft in Benußung des Terrains, zwiſchen den Raubenden und den Beraubten wurde.

und gehören zu den dönſter Beiſpielen reſignirter Lao

Sit Nr. 67 iſt die Kirche der Altgläubigen in Moss pferfeit. Victor ging erſt um 9 Uhr Abends auf das

kau, den 3. Oktober, dargeſtellt. Der allgemeine Brand redite Ufer, indem er noch eine Arrieregarde zu Stüd. zurúdließ. Die ganze Nadi't fonnte noch zum batte ſie verſdont und, mit reiden Baumgruppen um . zianfa gianka zurücfließ.

geben , bietet ſie einen maleriſchen Anblic. Die Ruhe Núczuge benußt werden , aber der große Haufen, wel. der Soldaten im Vordergrunde drückt das Vertrauen cher noch auf dein linken aus, welches ſie , ungeachtet der Zerſtörung der erſebus Tageslicht alle Bewegung ten Stadt , in ihren Feldherrn feben . 29. in der Frübe fonnten Nr. 87 führt uns in das Bivouak mitten in das es den Ruſſen 1 ?) gelang, Dorf Studzianfa an der Berezina. In der Nacht vom

25/26. Novbr. brachen die Trümmer der großen Armee

Ufer weilie , Tchien mit dem verloren zu haben , und am unr Wenige ich retten , da um 8 '/, Uhr die Brüden in

Brand 31 ſtecken .

Auf Nr. 29 präſentirt ſich und der Uebergang des

aus dem Bivouaf von Nimanitidi gegen Boriſow auf 3. Gorps über den Boryſthenes deu 14. Auguſt. Dieſes

und zogen von da unter dem l'enchten der ruſſiſchen Corps fam in der Frübe, nad kurzem Maríde, Kho, Feuer des redyten Ufers der Berezina auf dem linfent mino gegenüber , wo eine Bockbrüde geſchlagen war , aufwärts bis Studzianfa , welches mit der Abendbåm, welche die Infanterie benußte , während die Cavalerie merung erreicht wurde. Unmittelbar unterhalb Studs

und die Artillerie durch eine Furtb den Strom paſſirten .

zianta hatte General Eblé am Morgen des 26ten eine Bodbrücke für Infanterie und Cavalerie und 100 Tois und Bagage ſen abwärts eine andere für Urtillerie Die Breite des

Die Unordnung dieſes Uebergangs war faſt ſo groß, als bei einer retirirenden Armee ; war ſolches bei den Soldaten Cilars der Fall, wie wird es erſt bei denen

Loiſen und ſeine Liefe gegen 6 Fuß. Das Holz zu den

am 19. auguſt. Am Morgen dieſes Tages war das

des Julius ſein ! angefangen und Nadmittags beendigt. Nr. 39 verlegt uns in das Gefedt an der Stabna Fluſſes, weldier theilweiſe ausgetreten war, betrug 54

Brüfen batte das Dorf geliefert und deſſen Hauſer ſind . 3. Corps and Smolensk gezogen und ſtieß eine fleine

werden ſie noch zur Feuerung Stunde von da im Thal der Stabna auf den Feind. daher theils zerſtört, theils Im Hintergründe ſieht man Trups Marſdal Ney ließ zwei franzójūſde Diviſionen und die

im Bivouaf demolirt. pen im Kampfe und im Vordergrunde liegen einige Württembergiſche gegen ibn anrucen ; der Widerſtand

um bald bei Valutina - Gora deſto war jedoch ſchwad), württembergiſche Offiziere an einem Bivouaffcuer. Jh . nachdrücklicher zu werden.

nen nabr cin franzóliſder Arzt, welcher durch die Kålte

des Verſtandes beraubt in der Attitude eines Spaßmas

In Nr. 68 erblicken wir bas Rloſter Soimortom in

im ſüdliden ders berantritt. Doch ſein Erſcheinen reizt nicht zum Mosfau am 7. Oktober. Daſſelbe liegt Lådeln und tiefes Mitgefühl ergreift die Seele bei dem Theile der heiligen Stadt und diente bei der Anweſen , Anblick eines Mannes, den das Uebermaaß der Leiden heit der Franzoſen als Depot des Reitzeuges ſåmmtlis der demontirten Savalerie. ſtumpjinnig gemacht hat. 91 Nr. 88 befinden wir uns auf dem rechten Ufer Nr. 71.gibt ein Bild der Gegend der Rofertowstajas

der Berezina am 27. November. An dieſem Tage tatten Sloboda in Moskau den 11. Oktober, welches tiefen die Garden und das 3. Corps mit der 25. Diviſion Frieden athmet und ſehr gegen den Jammer contraſtirt, ben Bivouaf von Studzianfa verlaſſen , um den Fluß der zu bald eintreten ſoll. zu paſſiren. Dieſe war aus 6 Regimentern Infanterie ,

Nr. 100 bietet und die Anſicht eines Mirthshauſes

4 Regimtrn. Cavalerie und 1000 Mann Artillerie auf zwiſden Braunsberg und Elbing den 21. December, in 150 bewaffnete Mann ohne Geſchú berabgeſchmolzen. welchem wir mehrere Schlitten - Transportmittel der Auf dem rechten Ufer wollte Alles ſogleid ſich lagern, Trúmmer der großen Armee – und Militårs erbliden , -

wo eben praz war, und ſon waren die Bivouaffeuer die den Sammelplåßen der einzelnen Corps zueilen.

angezündet, als Truppen des 9. Corps erſchienen und Einer dieſer Månner erzählt dem Wirthe und deſſen die Pageritátte für ſich in Anſpruch nahmen. Das Ers Frau von den Eisgefilden Rußland8 , wo die große ſcheinen der Truppen und das Vertriebenwerden der

Ármee Alles verloren babe, nur nicht ihren großen Nas

Rubebedürftigen , die wie Schatten der Unterwelt zurüds men ; er deutet auf die Schlachtfelder von Malojaros . weichert, ſtellt dieſes Blatt in ergreifender Weiſe dar.

laweß , Krasnoi , Nifulina , Boriſow und Studzianta ,

Nr. 90 zeigt uns den Uebergang über die Berezina als auf Glanzpuncte in einer allzutrůben Zeit, und ins

mit ſeinen Sdirecensícenen am 28. November. Am 27. dem er den auf dem nordiſchen Boden Zurůdgebliebenen eine Thråne jout, bereitet er ſich vor zu neuen Gefabe bergeſtellt worden . Am 28. brach die Brücke abermals, ren und Siegen . Doch die anderen Heimkehrenden nebs Sonnte jedoch nicht mebr in Stand gelegt werden . Da men an

war die untere Brücke zweimal gebroden und wieder

dem Geſpräche feinen Antbeil ; ſei es nun, daß ftürzte alles auf die andere Brüde und die Verwirrung ſie nicht glauben Worte finden zu fdnnen, um das Ues

erreicht deur byd.bſten Grat. Unterdeſſen vertheidigtVico berſtandene .gn ſchildern, oder daß ſie ſich die Erzählung for mit 6000 Mann gegen 40,000 Mann unter Witts für die Ihrigen aufſparen , wo ſie wiedertoncu ſoll im genſtein auf dem linken Ufer die Brüden und ebenſo auf Kreiſe ſpåter Enfel. Rüdigirt unter Beran tivercliteit der Worlagsbandlung : C. 2. Leste in Darınſtadt und in deſſen Diizin gedrudt.

Samſtag, Nr . 28.

6. April 1839.

Allgemeine Militar- Zeitung. . Der

Bajonnetfeditunterricht einer Infanterie fragen die Vorgeſepten ſelbſt, die rich im Wachedienſte mit kurzer Präſenzzeit. ( Fortſegung. )

befinden , ob ſie nicht mit Freuden jeden Ausweg ergreis fen , um ſich und ihren Untergebenen eine Nachläſſigkeit in cinem Dienſte hingeben zu laſſen , deſſen Nachtheile

ſeine Vortheile nach dem einſtimmigen Urtbeile ſo ſehr Wir kommen nun auf unſere zweite Frage : überwiegt; in einem Dienſte der widtigeren Beſchafftis Welde Zeit fann auf dieſen Unterricht vers gungen die jo fårglich zugemeſſene Zeit raubt; in einem

wendet werden , und wie iſt diese Zeit Dienſte, wo bei der unmöglichkeit der beſtåndigen Ues einzutheilen ?

Der Wahn , als ob die Ausbildung eines Infantes

berwachung durch bóbere Vorgeſeßte Nichtbefolgungen beſlebender Befehle undVorſchriften bundersfältig ſtrafs

riſten eine fleine Aufgabe von einigen Wochen rei, ijt

los bleiben ? Welchen Nachtheil ſolche Reſultate auf die

boffentlid långſt verſo wunden . Der Umfang der Uns Diſciplin haben, welchen Nachtheil insbeſondere auf den terrichtss und Uebungsgegenſtände hat ſich erweitern Felddienſt, zu dem ja doch der Garniſonsdienſt vors müffen, da man in allen Armeen mehr oder weniger bereiten soll , braucht nicht weiter erörtert zu werden. ſido bemüht hat, eine bóbere Stufe zu erreichen , da man

Uebrigens verwahren wir uns dagegen , daß unſere

ohne Nachtheil, obne die größte Gefahr nicht auf einer Worte eine ſolche Nachläſſigkeit namentlich der Offiziere niedrigeren ſtehen bleiben fonnte. Die Sorge, wie man

rechtfertigen ſollten. Wenn man aber bedenft, daß ein

der langeweile und dem Müßiggange des Garniſons, lieutenant vielleicht ein Vierteljahrhundert lang dem lebens begegnen fónne , beſteht nicht mehr. Die aners fannt nothwendigen Beſchäfftigungen nehmen Zeit und Kråfte vollkommen in Anſpruch. Um ſo unbegreiflicher

emigen Einerlei dieſes Dienſtes unterworfen iſt , wenn er zuſammenrechnet, daß er in dieſer Zeit zwei bis drei volle Jahre in der Wacheſtube zubringen wird, ſo iſt es

erſcheint es, wie eine úbel angebrachte Sparſamkeit und veraltete Anſichten immer noch und zwar ausſchließlich die Infanterie dazu zwingen , einen großen Theil ihrer Zeit unweſentlichen Dingen zu widmen ; und unweſents

wahrlich nicht zu verwundern, wenn bei einer ſo rdwes ren Probe der Offizier in einem Dienſte laſſer wird, bei deſſen Nothwendigkeit, bei deſſen gerühmten Vortheilen er fidi im Stillen mit einem Kopfſchütteln antworten muß.

lich nennen wir und müſſen wir Alles viennen, was die

Nidt minder ſtorend für die Ausbildung der Fas

.

friegeriſche Ausbildung verzögert und ihr ſo viel Zeit fanterie ſind die Commando's, welche von der noch nicht raubt, daß ſie nicht bis zum nothwendig befundenen vollſtändig ausgebildeten Mannſchaft öfters Monate Grade der Vollendung gedeiben fann. Während man

lang , ja mandmal ſtåndig gegeben iverden.

die anderen Waffen ſich lediglich mit der Bildung ihrer Mannſchaften beſchafftigen läßt und ihnen die Möglich, feit gibt , ihre Uebungen in jeder Hinſicht rachgemäß anzuordnen , iſt der Dienſtſtand der Infanterie noch båufig mehr oder weniger nach dem eingebildeten Bes dürfniß des Garniſonsdienſtes regulirt. Wir verkennen

unumgånglich nöthig, ſo laſe man ſie, auch wenn die erhöhte Ausgaben veranlaßt, von alteren Soldaten leis ſten , damit nicht vielleicht einmal die Zeit kommt, wo die Folgen einer mangelhaften Ausbildung der Infante, rie nicht mehr durch eine kleine Erhöhung einiger Auss gaberubriken beſeitigt werden können.

Sind ſie

nicht den guten Einfluß des anſtrengenden und ſtete

Möge man daber die furze Zeit von 12 bis 18 Mos

Aufmerkſamkeit fordernden Wachedienſtes auf junge naten , die der Infanterie zur Ausbildung ihrer wedo, Soldaten ; wo er aber zu drůdend wird, wo er neben ſelnden Mannſchaft gegeben iſt, möglicht unverkürzt ,

ununterbrochenen Uebungen den dritten oder vierten

laſſen ; den Garniſonsdienſt und Commando's auf das

Tag wiederkehrt, da wird er allgemein nur mit laßbeit Minimum beſdrånfen und erforderlichen Falls durch gethan ; oder wo wåre die Möglichkeit vorhanden, daß

ältere Mannſchaft leiſten laffen.

Befehle der Commandeure dicle faßheit verſchwinden machen könnten ? Wir fragen jeden , der dieſen Dienſt in der Nåbe fennt, ob er, wenn er jo fower laſtet, den reglementăren Vorſchriften gemäß gethan wird ;' wir

dann fåüt ein Hauptgrund weg, an einem guten Res fultate des Bajonnetfechtunterrichts zu zweifeln. Die Zeit wird ſich dann finden. - Wir wollen nun noch einige Worte über die Eintheilung dieſer Zeit zu fügen. -

Geſchieht dieß aber,

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Man hat gefragt, wann ſoll der Bajonnetfechtunters niſſe abgeben könnte. Jedenfalls iſt ein großer Spiel.

richt beginnen

mit dem Recrutenererciren, oder nach raum vorhanden , dieſen beſonderen Verbáliniſſen gemäß

ibm und wann nadher ? Unſere Anſicht hierüber, die durch vorliegende Erfahrungen beſtårigt zu werden ſcheint, iſt folgende. Der allgemeine Grundſaß, die Uebungszeit ſo einzutheilen, daß in den einzelnen Perioden audi ein. zelne Uebungszweige hauptſächlich, wenn auch nicht ganz ausfchließlich , vorgenommen werden , muß auch auf den Bajonnetirunterridt ausgedehnt werden . Erſte Ausbildung der Recruten, Compagnicererciren, Batails lonsererciren, linienevolutionen; Lirailliren, Felddienſt-

das Bajonnetiren früher oder ſpäter zu beginnen . Eben ſowenig fann man wohl den Zeitbedarf angeben , der zur Erreidung des geforderten Reſultats dieſes Unters richts nöthig iſt : die Zahl und die Fähigkeiten der In. ſtructoren , die Zahl der einzuübenden Mannſchaft haben natürlid ), da bei dem Contrafechten ein Inſtructor ſeine Schüler nur nacheinander einzeln vornehmen fann, gros Ben Einfluß darauf. Wir ſind hierdurch auf die Beants wortung der dritten Frage hingewieſen :

übungen , Zielſchießen ; die verſchiedenen Haupttheile Auf welcher Stufe der Ausbildung müſſen des theoretiſchen Unterrichts , endlich Sdanzarbeiten, Schwimmübungen , Munitionsanfertigungen : alle dieſe verſchiedenen Zweige der Uebung ſind, je nach den Um: ſtånden mehr oder weniger ausſchließend, einer beſtimm: ten Periode angewieſen, und zwar nicht defwegen, weil

die Cadres , und insbeſondere die inſtrucs

toren ſtehen , und welche Sorgfalt muß auf die Ausbildung neu zu gebender Inſtructos ren verwendet werden ?

So ſebr es Grundſaß bleiben muß ,

die jährlid

man dem Faſſungsvermogen und dem Gedächtniß der wechſelnden Ergånzungemaunſchaften nur in den aller. Leute nidhtmehreres zu gleicher Zeit zumutben könnte, nöthigſten Ausführungen zu unterrichten, ſo wenig gilt ſondern weil neben anderen naheliegenden Urſachen , es dieß von den Inſtructoren, von den Unteroffizieren und bei jeder Einúbung nöthig iſt, daß die Uebungsſtunden auch von den Subalternoffizieren. Die Natur des Fech. durd feine zu großen , vielleidyt mebrere Tage dauerns tend, als einer Fertigkeit , in der man es durch fortges den Zwiſchenräume getrennt ſind . Wenn dieſer Grund ſetzte Uebung zu ſtets höherer Volfоmmenheit bringen aber für irgend einen Uebungszweig gewichtig iſt, ſo iſt fann; die Nothwendigkeit , daß der Fecht !ebrer gewands er es für das Bajonnetiren . Jeder Fechtmeiſter weiß, ter und gründlicher ausgebildet ſein muß, als es der wie nothig bei einem Anfänger ununterbrochene lectio . Sdůler werden ſoll, macht für die Cadres einen andes nen ſind, wie 6 lectionen , wenn tåglich eine gegeben ren Uebungscurſus nôtbig . ' Er muß auch ſchwierigere wird, anfangs weiter bringen , als 12 lectionelt , zwi: zuſammengeſetztere Ausführungen mit leichtigkeit aus: ichen deren jeder eine mehrtägige Unterbrechung liegt, führen , er muß umfånglich die Mittel fennen, welche Die frampfbafte Ermüdung , welcher im Anfange jedes ben von ihm zu ertheilenden Unterricht fördern , er muß Fechtunterrichts die beſonders angeſtrengten Gliedmaßen in das Weſen der Sache eindringen. Die Möglichkeit, unterworfen ſind, tritt dann immer von neuem ein ; die dicß gut erreichen , findet er in fortgeſetter , aber mit Hand- und Fußgelenfe fönnen nur durch anhaltende allem Ernſte betriebener Uebung , deren Leitung den úebung geſchmeidig gemacht werden ic. Man verlege tüchtigſten Fechtern des Regiments, Offizieren oder Un. alſo die Einübung des Bajounetirens in eine Periode, teroffizieren , anvertraut iſt. Es müſsen ferner für welche, wenn auch nicht ausſchließlich, dod ) vorzugs. diejenigen , welche ſich zu Inſtructoren bilden wollen, weiſe dafür beſtimmt iſt, und eine in oben berührtem ſchriftliche, ſorgfältig ausgearbeitete Anweiſungen vor. Sinne ununterbrochene Ertheilung der Pectionen geſtats banden ſein , weldie nicht die práciſe reglementare Form tet. Deßhalb kann während der erſten Einúbung der haben , ſondern mehr den Charakter eines practiſchen Recruten im Ererciren und Marſchiren nur von einigen Pebrbuches an ſich tragen. Die Renntniß Teines Jubalts wenigen gymnaſtiſchen Ausführungen die Rede ſein , muß ebenſo ſtrenge verlangt werden , als jene böhere weldie unmittelbar gunſtig , auf jenes einwirken. – Ules Fechterůbung ; ohne hierüber vor einer competenten Bes bermúdung durch Einförmigkeit als einen Grund an . hörde vollgiltigen Beweis abgelegt zu haben , darf er zugeben , das Bajonnetiren ſchon in dieſer Periode zu nicht als Inſtructor zugelaſſen werden. In wie weit beginnen , fönnen wir don deßwegen nicht billigen , durch Berůcfſichtigung bei Beförderungen , durch Pres . weil jene, den faien ſo oft pedantiſch ſcheinende Strenge mien , durch fórmliche Ertbeilung des Prådifats eines und Einförmigkeit bei den Uebungen der erſten Wochen Vorfechters auf ein recht günſtiges Reſultat ſolcher Prů. von alleu practiſchen Offizieren als ein Hauptmittelfungen hingewirkt werden fann , gebórt nicht ſpeziell erfannt wird , in Gemütbe des jungen Soldaten jeßt hierber.

Aber man båte ſich zu glauben , daß bloßes

ſchon jene Ge w obnheit des unbedingten Gehorſams Befehlen, der Inſtructor müſſe dieſes und jenes wiſſen zu begründen , die als eine Hauptſtüße der Diſciplin und fönnen , hinreichend ſei,wenn man die Mittel dabin betrachtet werden muß. zu gelangen , nicht nåber beſtimmt, und die Befolgung Es fann nidie in unſerer Abſicht liegen , anzugeben , ſolcher Befehle durch angemeſſene, ernſtlich gemeinte wann dieſe dem Bajonnetiren zu widmende Periode Aufſicht und durch ſpezielle Prüfungen erzwingt. Wir beginnen ſoll; ob und welche Uebungsgegenſtände vor ſtrafen ein geringes Dienſtvergeben, einen Erercirfehler ber abſolvirt ſein müſſen .

Dazu wäre die Annahme eines ſubalternen Vorgeſeiten , weil wir die Notwens

beſtimmter Verhältniſſe und eine Inbetrachtnahme aller digfeit dazu einſehen ; warum überlaſſen wir aber die anderen Uebungszweige nöthig, was uns beides zu weit Ausbildung der Fechtinſtructoren noch ſo ſehr dem eige .

führen würde, und doch keinen feſten Anbaltpunct beinen guten Willen und dem Zufall ? Warum llind wir Beurtheilung der vielfältig anders geſtalteten Verhålts gegen Abweichungen von den als gut anerfannten Vor ,

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ſchriften oft ſo gleichgiltig, während gerade hier ſtrenge wohl unterlaſſen, die ſich hierdurch barbietende Pers Ueberwachung, Anerkennung und Tadel lo nothwendig ſpective nåber zu beleuchten. måre ? Die Phantaſiemandvers ſolcher ſich ſelbſt übers laſſener Unteroffiziere módten ihrer Verfebrtheit balber

( Sdluß folgt . )

Neue Widerſtandsart der Infanterieplånkler gegen Reiterangriffe.

oft lachen erregen, wenn ſie nicht das traurige Zeugniß ablegten, daß ein rowenig eifrig überwachter Unterricht ohne Erfolg bleiben wird, und unter ſolchen Umſtånden

Die Feuerwirkung einer Plånklerlinie, welche mit Rube und Ueberlegung ihre Schüſſe abgibt, iſt gegen dichte Haufen ſo bedeutend, daß der Gegner auf Mittel ſinnen muß, ſie redyt bald unſdådlich zu maden , oder wenigſtens zurückzuwerfen. Haben die Plånfler natúr. lidhe Dedung, ſo bleibt nichts übrig, als ſie durch eine ſtårfere Pläuflerlinie angreifen und mit dem Bajonnet vertreiben zu laſſen. In offeuer Ebene fann man ſich gegen ſehr dichte Plånklerlinien mit Erfolg der kleinen Kartåtſchen bedienen , wenn die Umſtände eine ſchråge Beſchießung auf höchſtens 500 Schritte zulaſſen. Das gewöhnlichſte und am ſchnellſten wirfende Mittel dürfte aber der Angriff durch einige, in kleine Trupps aufges Idie Reiterzuge ſein , und es fragt ſich nur , wie man dieſelben am Beſten abwehren könne ?

mehr oder weniger als eine unnúße zeitfoſtende Ber ſchåffrigung angeſehen werden muß. Soll aber dieſe angemeſſene Ausbildung der Inſtrucs toren möglich ſein , und die Unterweiſung der Manns Ichaft gehörig überwacht werden können, ſo iſt auch dem Offizier eine vollfommene Kenntniß des Bajonnetfechs tens nothig. Bloßes Zuſehen und leſen des Reglements iſt für die mit der ſpeziellen Ueberwachung Beauftrags ten , alſo für die Compagnieoffiziere nicht hinreichend; perſónlid erlangte Fertigkeit iſt ihm hierbei noch nöthis ger als bei dem Ererciren , und in dieſer Anſicht werden wir von denen , welche fechten können , gewißlich nicht widerlegt werden. Wer es aber nicht fann , möge es uns auf Treu und Glauben zugeſtehen , und wer durch ſein Alter abgehalten iſt, es zu lernen, der enthalte ſich

Befanntlich haben ſich die . Infanterieplanfler bei Reis

ſpezieller Einwirkung bei den Uebungen und ſorge in ſeinem Wirfungsfreiſe nur dafür, daß die oben erwähns ten Mittel, ſeine Untergebenen zu tüchtigen Inſtructoren zu bilden, in voller Kraft zur Anwendung kommen und

terangriffen gewöhnlich truppirt. Im letzten Kriege ges ſchab dieß inſtinftartig, ſeitdem iſt es faſt überau zur Regel erhoben worden. Wer den günſtigen Moment verſäumte, oder den Trupp nicht erreiden fonnte, wurde

Uebrigens muß die Ans eignung dieſer Fertigkeit dem Offizier bei ſeiner bóbes ren Intelligenz und ſeiner vorauszuſeßenden practiſchen Kenntniß des Hieb , und beſonders des Stoffechtens feine zu ſchwere Aufgabe ſein. Man könnte freilidh jas gen , daß die Anforderungen an die jüngeren Offiziere ſich immer ſteigern , daß die faſt ihres Berufs immer drůđender wird, der erhöhten Forderungen an ihre wiſs ſenſdaftliche Bildung nicht zu gedenfen, während die ungünſtigen Berhåltniſſe ibn zwingen , den größten Theil ſeines unter ſo anſtrengender Thåtigkeit zugebrachten lebens mit der Sorge für ſein Ausfommen zu fåmpfen , unter welder auch die bóchſte Liebe zu ſeinem Stande, das lebendigſte Ehrgefühl leiden muß. Es liegt nid)t in , unſerer Abſicht, hierauf umfånglich zu antworten; geben in Anwendung bleiben. -

.

gefangen, niedergeritten, oder vertheidigte ſid , ro gut er fonnte. Da aber die Bajonnetfechifunſt bamals noch gånzlich unbefannt war , und auch in Zukunft nicht ſo allgemein werden dürfte, um jedem iſolirten Infanteris ſten hinlängliden Schutz gegen Reiterangriffe zu gewähs ren , hat man geſehen und wird vorkommenden Faus wieder ſeben , daß die Plånkler ſich wiederwerfen , um der Gefahr niedergeritten oder durch Såbelbiebe vers wundet zu werden , zu entgehen . Da nun mehrmals bemerkt worden iſt, daß die Reiterſábel nicht lang genug ſind, um einen am Boden liegenden Gegner mit der Spiße zu verwunden , hat man geglaubt, daß die Reis terſåbel långer ſein mußten, weil die Infanterieplånfler ja nur ſid niederzuwerfen brauchten , uin völlig geſichert zu ſein. Indeſſen tragen wir großes Bedenken , ſowohl

wir uns jedod der Hoffnung hin, daß dieſem immer das Niederwerfen der Plånkler, als die Verlångerung der

allgeineiner bervortretenden Üebelſtande endlich anges meſſen abgeholfen werde. Aber nicht allein der Inſtruction wegen verlangen wir von den Cadres größere Fechtergewandtheit, ſons dern auch damit Offiziere und Unteroffiziere durch dieſe Fertigkeit und durch ihre höheren geiſtigen Fähigkeiten in den Stand geregt ſind, im Gefecht ſelbſt auch hierin

Reiterſåbel gut zu beißen. Das Erſtere deßhalb nicht, weil der Infanteriſt dadurdy ganz webrlos wird und in

Gefahr fommt, vom Reiter durch einen Piſtolenſchuß getódtet zu werden ; das lettere deßhalb nicht, weil der Reiter ja eben deßhalb Piſtolen führt , um der Unzus långſidyfeit der Hiebwaffen zu Hülfe zu kommen , die ſich bei der Verfolgung fliehender Reiter ebenfalls oft zu

alf tůdhtige leiter und Vorfechter auftreten zu können. furz erweiſen, ſobald man den Gegner nur vor ſich und Wir erachten es ſelbſt für unmöglich, daß eine vorbes

nicht zur Seite bat. Ueberhaupt würde es feblerhaft

reitende Einůbung der Formen , unter welchen ein Trupp ſein , die Andnabme – nåmlich das Niederlegen des den Bajonnetangriff beginnen , beendigen und zur Ord. Gegners – zur Baſis einer Regel für die lange der nung zurücffebren roll, von irgend einem Erfolg ſein Reiterſábel zu machen , deren Hauptbeſtimmung jeden , fann, wenn die Cadres nicht practiſch mit dem Fechten falls die Bekämpfung aufrecht ſiebender Gegner iſt. -

-

pertraut ſind. wenn ihr Antheil an der Leitung vielleidst

Wollte man aber dennod aus obigen Urſachen den

in Unfenntniß verrathenden Anordnungen beſteht, die ſelbſt dem Gemeinen das Unpractiſche derſelben ſchon auf dem Grercirplabe vor Augen führen . Solche Re . ſultate fónnen aber die Sache nicht fördern ; wir dürfen

Reiterſabeln eine größere fånge geben – wodurch ſie für das Handgemenge nur unbebůlflicher werden wür, den – ſo reicht folgendes Verfahren der Infanterie. plånfler vollkommen bin, ſich auch gegen långere Hieb .

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waffen, ja ſelbſt gegen lanzenſtöße zu ſchüßen. Sobald geſtellt werden. Wir vermogen zwar noch kein Urtheil nämlich der Infanteriſt ſiebt, daß er ſeinen Trupp nicht auszuſprechen , da wir nur die erſte lieferung vor uns

mehr erreichen kann , reßt er ſich nieder , ſdiebt die

liegen baben . Dieſelbe enthalt indeſſen die Einleitung,

Patronentaſche vor und nimmt das Gewehr dergeſtalt

welche uns in bobem Grade befriedigt bat , und drei

zwiſchen die Beine, daß der Kolben auf der Erde ruht, Stahlſtiche: 1) , Portrait Sr. Maj. des Königs von die Mündung mit dem Bajonnet aber gegen den Feind Preußen ;" 2) , Poniatowsky's Loo bei Leipzig und gerichtet iſt. Die Kniee werden etwas gekrümmt, um 3) ,, Fürſt Blücher in Gefahr bei ligny " , von welchen nöthigenfalls durch Hülfe der Ferſen die Fronte nach namentlich die beiden erſten ſehr gelungen zu nennen ſind. Bedürfniß veråndern zu fónnen , wobei das Gelap den

Drehpunct abgibt. In dieſer lage iſt der Infanteriſt Sammlung geometriſcher Aufgaben mit einem weder in Gefahr zu fallen , noch überritten zu werden, Anbange der nöthigſten Formeln . Für Gymnaſien und gegen Berwundungen ſchüßt er ſich dadurch , daß und Schulen , ſowie zum Selbſtunterricht und zur er das Pferd des ridh nåbernden Reiters mit dem Ges Borbereitung von Prüfungen bearbeitet - von Dr. wehre fråfrig an die Vorderſdenfel rdlågt, wozu gar Fr. W. Streit , f. preuß. Major a. D. , Mitglied feine beſondere Geſchidlichkeit erforderlich iſt. Wir begen

großen Zweifel, daß es einem Reiter gelingen möchte, ſein an die Schenkel geſchlagenes Pferd gleich wieder beranzureiten , und bevor er das Pferd wieder ſo weit im Gehorſam bat , dürfte der Infanteriſt die ladung ſeines Gewehres beendigt und den Reiter vom Pferde geſchoſſen haben. Mebrere Reiter wurde der Infante.

5er Afademie nůblicher Wiſſenſchaften zu Erfurt und der Geſellſchaft für Erdfunde in Berlin . Mit 17 Figurentafeln. Berlin 1838. Berlag von E. H. Gdyroder ( Konigsſtraße Nr. 37. ) Wer die Geometrie nur aus einem Fehrbuche gelernt bat , wird ſie in der Regel nicht anzuwenden wiſſen. Dieſes zu fónnen , gibt aber das vorliegende Werf ein

riſt auf dieſelbe einfache Weiſe abwehren können, dabei vorzügliches Mittel an die Hand.

Die Aufgaben find

aber ſich auf den Rüden legen müſſen, um zugleich zwecmåßig gewählt und die Auflöſungen ſo vollſtändig, binter ſich ſehen gu fónnen . daß die Elementargeometrie und einige Kenntniß der

Wir ſind von der Wirkſamkeit dieſer Vertheidigung8 Algebra binreiden , ſie alle aufzufaſſen. maßregel gegen Reiter fo feſt überzeugt , daß wir ſie theilweiſe auch nach erfolgtem Truppiren der Plånkler Die mathematiſche Geographie in Verbindung ( für die am Rande ſtehenden empfehlen würden , für mit dem Gebraude des Globus und der Entwerfung welde in den Reglements die Fedterſtellung vorgeſchries geographiſcher Neße bearbeitet von Dr. Fr. W. ben iſt. Die in der Mitte des Zruppo ſtebenden Prants

Streit, f. preuß.. Major a.. D. ,

ler würden dann am Zielen und Schießen viel weniger gehindert ſein . Berückſichtigt man , daß der Bajonnetfecha ter fehl ſtoßen , den gerollten Mantel oder die Piſtolens

Afademié nůßlider Wiſſenſchaften zu Erfurt und der

bolfter treffen fann, und daß er ſelbſt bei Verwundung

der ( Königsſtraße Nr. 37. ) Das vorliegende Werk iſt flar, gründlich und erſdoos

des Pferdes oder Reiters immer noch ſehr in Gefahr

Mitglied der

Gerell daft für Erofunde in Berlin. Mit 4 Figu.

rentafeln . Berlin 1837. Verlag von E. H. Sqrós

iſt, niedergeworfen zu werden, wenn er nicht ſeitwärts pfend und hat überdieß das Verdienſt, daß es auch ohne

ausweicht, was nach erfolgtem Truppiren nicht mehr böhere wiſſenſchaftliche Bildung verſtanden wird. geht , ſo leuchtet ein , daß die figende Stellung , mit

idråg gehaltenem Gewehr, deſſen Rolben auf dem Bos Das Růďre årt 8 -Aboneiden bei Menſalaufs den rubt, weniger Gefabr und mehr Vortheile darbietet.

nab men , bearbeitet vom Oberſtlieutenant leone

Wir wollen hiermit den Nußen der Bajonnetfechts

bardi. Mit 1 Figurentafel. Baußen , Weller'ſche

funſt feineswegs in Zweifel gezogen haben, glauben aber , daß minder geübte Soldaten in vorfommenden

Buchhandlung 1837.

Das vorliegendeSchriftchen gibt daß der Hr. Fåden mit der von uns empfohlenen Vertheidigungsart Berf. in die Materie eingedrungen Zeugniß, und den Gegenſtand gegen Reiter ausreichen dürften . Angriffe in geſchloſſes theoretiſch und practiſch richtig aufzufaſſen wußte. Nur ner Ordnung wird man aber auf die gewöhnliche Weiſe båtte der Hr.Derf. dieſes Schriftohen nicht berausgeben abwehren müſſen . folen , indem die Sache icon vor dem Jahr 1837 dem Publicum zur Genüge befannt war. Li te r a t u r. Die große Chronik , oder Geſchichte des Welts kampfes in den Jahren 1813 , 1814 u. 1815.

Miſcelle n . Von Job. Sporſchil. Mit 40 bis 50 Stahlſtichen Hannoverſden Dienſte iſt es hergebracht, daß Offiziere, welche fico [ Das gegenſeitige Begrüßen der Offiziere. ] Im

nad berühmten Gemälden , hiſtoriſch geographiſchen nicht vorgeſtellt ſind, einander nicht grüßen. Wirtönnen dieſe Sitte Ueberſichtsfarten und Planen. Peipzig 1838. Berlag midt billigen , ſondern ſind der Anſicht, daß vermöge des tamerad: von P. Reclam jun. Druck von E. Polz in Leipzig. Ichaftliden Bandes , welches alle Glieder des Ehrenſtandes um :

Dieſes Werf hat einen ſchönen vaterlåndiſden Zwec , fedlingt, fichgrüßen, nichtnur die Offiziere des gegen eigenenfremde Dienftes unter allen beob: Offiziere dieſes auch ſondern Umſtänden der nur dadurch zu erreichen iſt, daß bei der größten

achten müßten. In der Ihat weiß man auch die Sache in Defreich,

Unpartheilichfeit die eigenen Vorzüge nicht in Schatten

Preußen 2c. und in Frankreich nicht anderé.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Drijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr . 29 .

10. April 1839.

alpita 1405921 gibi on 3

tonia

SP

Allgemeine Militar - Zeitung. H a ninové r . mehrung der Truppen in Oſtindien, weldie unter jener Hannover , 20. März. Der geſtrige Tag war für mitbegriffen ſei, belajte übrigens das land nicht , da

die hannoverſde Armce ein Feſttag , indem es der Tag die oſtindiſche Compagnie die Truppen befolde. Pord

war, wo vor 50 Jabren einer ihrer tapferſten und ges Howick fügte eine Menge detaillirter Angaben über die achtetſten Offiziere in Dienſt trat.

Der Generalmajor Verbefferungen binzu , welche in einzelnen Zweigen der

Hans y. d. B urdhe, Brigadier und Inſpektor der Militárverwaltung getroffen worden , und beantragte leichten Brigade, feierte ſein Dienſtjubiläuin . Se. Maj. der König haben dem Jubilar in einem eigenhändig vollzogenen Handſchreiben in den allergnådigſten Auss drůchen die gerechteſte Anerkennung für die Ër. Majes

daun die Genehmigung der um 171,213 Pfo. erhöhten, Veranſchlagungen für das Hrer. nun der erſte Po. ſten der Veranſdlagungen zur Abſtimmung geſtellt wurde, erbob ſich Sir H. Hardinge, Kriegeſecretår unter

ſtåt, dem fonigl. Hauſe und dem Vaterlande in langen dem Miniſterium Wellington , um darzuthun , daß die Kriegsjahren geleiſteten, treuen und ausgezeichneten Veranſdlagungen für die gegenwärtigen Berbåltniffe Dienſte werden zu laſſen . In einem zweiten f. Schreis des Landes viel zu niedrig ſeien , und daß dadurch der, ben wurden dem General, als Andenfen des Tages, die Dienſt für die Truppen über die Maßen erſchwertwerde. Inſignien des commandeurfreuzes des Guelphenordens. Zunächſt meinte er , ſei die Ruhe im Inneren , wo die

in Brillanten verliehen. Mittags brachten der Krone Chartiſten drohend genug auftråten , feineswegs To gea fring , die Generalitat; der Generalſtab und die vers fichert, daß man mit 10,000 Mann weniger ausfommen ſchiedenen Offiziercorps der Garniſon ( iedes derſelben fónne, als in Großbritannien unter dem Miniſterium für ſich ) ihm ihre Glückwünſche dar, bei welcher Geles Grey ſtationirt geweſen. Ganz beſonders brobend aber

genbeit ibm durch abgeordnete Offiziere der leichten Inz erſchien ihm die Lage der Dinge in Oſtindien , wo ſich fanteriebrigade, eine geſchmacvole goldene Doſe über

die Unzufriedenheit der Eingeborenen mit der britiſchen

reicht wurde. Mittags gab der Konig zu Ehren des

Regierung ſtets deutlicher zeige. Dort babe man im

Tages ein großes militäriſches Diner. Se. Majeſtåt J. 1826 an europäiſchen Truppen 30,872, an eingebore 260,273 Mann gehabt, jenen 30,340,

brachten Allerhöchftfelbſt die Geſundheit des Generals

nen

jeßt von

nur

unter wiederbolter dankbarer Unerfennung ſeiner geleis von dieſen 150,000, nåmlich im Ganzen 110,000 Mann ſteten Dienſte in den gnädigſten Aeußerungen aus, wels weniger, und das zu einer Zeit, wo ſich die Berbåltniffe cher allerhöchſten Aufforderung von den anwefenden ficherlich nicht weniger drobend geſtaltet båtten, als

treuen Waffengefährten und vielen Freunden des Ges feierten auf das Dankbarſte entſprochen wurde. Abends 10 Uhr erhielt der General von den vereinigten Offiziers corps der Garniſon , mit dem Prinzen Bernhard von Solms, Braunfels und der ganzen Generalitat an der

damals während des Birmanenfrieges. In Kanada rei man noch feineswegs vor erneuerten Invaſionen aus den Vereinigten Staaten ſicher, und in Neu . Braunſchweig, das jeßt durch Maine, einen Staat, der 42,000 Mant Milizen beſitze, bedroht werde, babe der Gouverneur,

Spige , eine glänzende Facfelmuſik. Großbritannien . In der Sitzung des Unterbauſes am 22. März be ,

Sir J. Sarvey , nur ein einziges Bataillon regulärer Truppen zu ſeiner Dispoſition gebabt, zu dem erſt ganz

neuerdings 2 Bataillone aus Weſtindien hinzugefommen ſeien. Nur dieſem Umſtanbe babe man es zuzuſchreiben ,

To afftigte man ſich hauptſächlich mit den für die Armee daß der britiſche Gefandte in Waſbington, Hr. For, lich geforderten Geldbewilligungen. Ford How id motivirte genótbigt gefeben, durch ſeine Uebereinkunft mit Herrn zunächſt in einer ausführliden Rede die böheren Ver: Forſyth die Inſtructiunen gewiſſermaßen zu annuliren, anſchlagungen für dieſes Jabr , iwelche beſonders durch welche dem Gouverneur von Neu . Braunſchweig von die Verhältniſſe in Kanada hervorgerufen worden. Die Seiten der Regierung ertheilt worden , und die dahin Vermehrung der Truppenzahl im vorigen Jahre, durch gingen , die Jurisdiction auf dem ſtreitigen Gebiete S

Completirung der in Kanada ſtehenden Regimenter, nöthigenfalls mit Waffengewalt aufrecht zu erhalten. betrug 2461Mann , für dieſes Jahr werden nun noch Durch die Truppen, die man aus Weſtindien nad Rai

5618 Mann mehr ausgehoben werden müſſen. Die Ders nada gezogen , babe man jene Inſeln entblößt, und ist

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Bermuda, einer der wichtigſten Stationen an der ame. Erfindung ſein, ba bereits ſeit 1822 eine derartige Rus rikaniſchen Küſte, ſei ießt eine Beſaßung von nur 450 gelpreffe im hieſigen Artilleries laboratorium bei Fertis Mann. Wenn man das Heer ſo über die Maßen vers gung der Gewehrkugeln Anwendung findet, auch ſelbſt

mindere , buße das Land an ſeinem Kredit ein, und für den Feldgebrauch eine ſolde ( imar kleinere) Preſſe man müſſe bedenken, daß die britiſche Land- und Sees in den Vorråthen des Hauptzeugbauſes angeſdhafft ift. madt ein Zehntel des Erdkreiſes mit mehr als 150 Mill. Der Erfinder dieſer Kugelpreſſe aber iſt ein in Dresden Bewohnern zn ſchůßen habe. — ford Howick führte lebender ſehr geſchickter Mechanikus. Suum cuique ! gegen dieſe Auseinanderſebung an , daß, dem vom Mis niſterium als ridtig erfannten Prinzip nach , das Pand

im Frieden mit ſeinen Hülfsquellen ſparſam umgeben Der Bajonnetfechtunterricht einer Infanterie mit kurzer Präſenzzeit.

müſſe und daber im Frieden Tein Heer nicht auf dem

Kriegsfuße balten dürfe, und wies bann nady, daß die

(Slu . )

Vertbeilung der Truppen zwiſchen dem Inlande und

Aus dem Vorhergebenden ergibt ſich nunmehr leicht : den Kolonieen ganz in demſelben Verbåltniſſe ſtattfinde, wie unter der Verwaltung des Sir H. Hardinge ſelbſt. Welchen Forderungen ein gutes Bajonnets Was Kanada betreffe, ſo ſtånden dort jest 13,000 M.

regulärer Truppen , man babe aber eine Grånzſtrece

fechtreglement entſprechen muß.

Um Wiederholungen zu vermeiden fønnen wir uns

von 1500 engliſchen Meilen zu decken und würde daber furz faſſen . Die Inſtructoren müſſen in dem Reglement

eine ungebeuere Menge von Truppen dorthin ſenden müſſen, wenn man nicht die 38,000 Mann betragenden Freiwilligencorps, die ſehr gute Soldaten abgeben, mit in Anſdiag bringen dürfte. Dieſe Truppen in Kanada dienten nun zugleich zur Deckung der übrigen Kolonieen in Nord-Amerika, die überdieß , wie denn natürlich auch

beſtimmte Vorſchriften für die Formen des Unterrichts finden, obſchon dieſe Formen zum Theil willfübriid, und gleichgiltig ſind. Dieſer Charakter der Pråciſion in Des tailbeſtimmungen darf nirgends, ſo aud hier nicht, bei militåriſchen Uebungen fehlen. Damit aber daraus fein leeres Formenwert hervorgebe, ſo trage das Reglement

Neu -Braunſchweig, ihre Milizcorps båtten, die man mit mehr als jedes andere den Charakter eines Lebrbuches, in Anſolag bringen müſſe, wenn man die Milijen der dem ſpezielle Andeutungen und Hinweiſungen , Erflås

Vereinigten Staaten berúc ſichtigen wolle. Uebrigens rungen des Zweck der einzelnen Beſtimmungen nicht babe Sir H. Hardinge die Zahl der unter den unmit,

fehlen dürfen . Die Beiſpiele für die Ausführungen ſeien ,

telbaren Befehlen des Gouverneurs von Neu . Brauns damit man nid )t genöthigt iſt, eigene, vielleicht redt fdweig ſtehenden regulären Trupper viel zu niedrig unnatürliche Combinationen zu erfinden, recht zajlreich ; angegeben ; doch würde es der Slugheit nicht gemåß aber unter ihnen ſorgfältig die wichtigſten, die zur xus . ſein , den Frrthum amtlich zu berichtigen . Wenn die

fiihrung für die wechſelnde Mannſchaft beſtimmten, vor

Oppoſition die Veranſchlagungen erhöht ſeben wolle, ro

denen , welche zur Uebung der gewandteren leute und

1

(

moge fie geradezu darauf antragen . Die Regierung der Dorfechter dienen ſollen , deutlich geſchieden. Das werde nöthigenfalls gewiß nichts verjáumen, und daß Reglement faſſe überhaupt die Verhältniſſe des Dienſtes man ſchneit Truppen erbalten könne, dafür ſei Beweis, daß in den lebten 13 Monaten nicht weniger als 15,000

für den es beſtimmt iſt, binſichtlich der zur Ausbildung gegebenen Zeit ic. ins Auge, obne jedoch ſo zu bindert,

Mann recrutirt worden ſeien , darunter 4000 in 2 Mos daß dadurch angemeſſene Modificationen unmöglich wers naten. Nachdem unter Anderen noch Hr. Hume geſpro den. Troß der Schwierigfeit, die Infanteriſten im Gefecht den und gegen alle Vermehrung des Heeres proteſtirtinit Reitern practiſch zu üben, behandle das Reglement hatte, wurde eine Reihe der beantragten Veranſchlaguna die Schulen gegen den verſchiedenartig bewaffneten Rei: gen obne Abſtimmung genehmigt. Dann brachte ford ter mit gleider Sorgfalt, wie die Schule gegen den how i cf die Bill zur Erhaltung der Diſciplin in der Infanteriſten ; es gebe umfänglich die Mittel an , wie Ärmee und Hr. Wood die Bil zur Erhaltung der

man , auch ohne wirkliche Reiter auf den Uebungsplat

Diſciplin in der Marine ein , welde beide zum erſtens zu bringen , dieſen Unterricht anſchaulid und dadurch male verleſen wurden. Fran fre i dy. Eine der merfwürdigſten und ſicher auch der ſeltens

erfolgreich machen kann . Die Anweiſung zur Führung der Cavaleriewaffen muß der Inſtructor in einer anges

meſſenen Abtheilung des Reglements finden . Vorſchriften über Anzug, Beſtimmungen über die Art der Scuß

ften Zhatſachen bat bei der Militårziehung in Bergues, waffen und der Fechtgewehre und Geråthſchaften dürfen im Norddepartement, ſtattgefunden : drei Brüder haben ebenſo wenig fehlen . nacheinander eine Nummer gezogen ; zwei derſelben ſind Alles diefes leuchtet als nothwendiger Beſtandtheir Zwillinge und im Januar , der dritte iſt im December eines Reglements ein, welches zwar ſtets auf die alges deſſelben Jabres geboren. Tonigreich Sachſen.

meinen Grundſåbe der Fechtfunſt gebaut ſein wird, aber

doch in mehrfacher Hinſicht weſentliche Modificationen erleiden muß.

Dieſe Modificationen können zwar erſt

Dresden. In Nr. 7 der A. M. 3. von 1839 wird nad und nach durd ſorgfältig geſammelte Erfahrungen von Hannover aus der Erfindung einer Rugelprefie

feſtgeſtellt werden. Indeſfen bat man ſeither gewiß nicht

gedacht, die ein daſiger t.. Modellmeiſter Gieſelmann ohne guten Erfolg auf dem Originalwerk von Selmnig erfunden hat. Es dürfte dieß aber wohl feine neuere fortgebaut, daſſelbe den Verhältniſſen gemäß modificirt

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und vervollſtåndigt. - Es kann natürlich nicht unſere

Schwierigkeiten rich der taftiſchen Möglichfeit eines Bas

Aufgabe ſein , die bereits beſtehenden Bajonnetirregles jonnetfampfes entgegenſtellen ; es iſt aber zuuådiſt un , hſte Beweis ſere Pflicht, rolange nicht der unwiderleglic

ments einer Kritif unterwerfen zu wollen .

vorliegt, die Wirkſamfcit cines veuen Wir ſchließen daber dieſe Zeilen mit einigen Bes des Gegentheils s Infanterie nid )t durd vornehm abs Kampfmittel

der

tradtungen :

Urteil berabzuſeßen. In einer Zeit, wo ſprechendes Ueber den Einfluß , den die Einführung des man alle Waffen zu beben rudyt, wo man der Artillerie Bajonneiferten auf die Taftit und die namentlid, durch die ſo ſebr erhöhte Wirkſamkeit ibrer Leiſtungen der Infanterie úberbaupt Geſchoſſe , und die Beweglidfeit ibres Materials eine baben wird.

entſcheidendere Rolle in fünftigen Schladten zu Theil

Bon vielen Seiten hört man behaupten , daß die Einführung des Bajonnetfechtens auf die Tafrit ſelbſt keinen Einfluß üben werde ; die Geſdichte der lebten Kriege lebre, wie åußerſt ſelten es zu Bajonnettämpfen zwiſden Abtheilungen gekommen ſei, man inůſſe fie viels mehr zu vermeiden ſuchen, man dürfe den Trupp nicht aus der Hand geben , ohne die größte Gefahr zu lau

werden laſſen will, iſt es doch gewiß nid)t gerarben , die Wirkſamkeit des offenſiven Elements der Infanterie zu verdächtigen, das Dod das Hauptmittel ſein wird, der erböhten Wirkung eines lang dauernden Feuergefechts einen Damm entgegenzuſeßen. Hat ſeine Einführung Schwierigkeiten , ſo überwinde man ſie, und raube der Infanterie uidit die Möglichkeit, den geſteigerten N116

fen u. drgl. m . Wir wollen dieſe Anſicht etwas nåber forderungen zu entſprechen , die an ſie gemacht werden unterſuchen . Sicherlich iſt es doch unſtatthaft, allgemein müſſen. Solange freilich Abteilungen von Offizieren die Behauptung aufzuſtellen, eine Neuerung ſei defwes geführt werden ſollen, die den oben erwähnten Unſidsten gen unweſentlich und unausführbar, weil man frůber buldigen und dadurch zeigen , daß ſie dem Weſen ihrer ohne dieſelbe dennod befriedigende, ja vielleicht glåns Waffe ſo ſebr fremd geworden ſind, ſolange wird freis zende Reſultate erlangt habe. Friedrich d. Große erfochtlich die Renntniß des Bajonnetfectens feine Erfolge ſeine Siege über ſeine überlegenen Feinde , ohne das berbeiführen. Man wird hódítens, wenn man nicht 1

Colonnens und Lirailleurſyſtem zu fennen ; die Revos

dem feindliden Bajonnetangriff unterliegt , die Ehre

lutionsfriege fehrten aber, daß man mit der Taftit des baben, ſeine Soldaten unter einem Hagel ficherer als 7jährigen Krieges auch bei der größten Bravour nicht früher treffenden Geldofſe fallen zu ſeben , wiørend, Die Artillerie bat unter Napoleon vielleicht ein gut eingeleiteter und entſdiloſſener Bajon mehr ausreiche. ganz Europa durdzogen , und ſeine höchſten Gebirge netangriff das Gefedit weniger blutig und günſtig ents

ůberſchritten; baben ſich dadurch die europäiſchen Arrils ſchieten båtte. Ierieen abhalten laſſen, ſeit dem Frieden ibrem Material

Gab es doch Zeiten, wo die Cavalerie auf ihre blanfe

jene Leichtigkeit und Bervollkommnung, ihrem Inſtrucs Waffe wenig Gewicht legte, wo ſie in Reib' und Olied tionsverfahren in allen Zweigen jene Grundlichkeit und fouerte und ihre Bewegungen nur im Trab ausführte.

in Ausdehnung zu geben , welde nad immer einſtimmiger Solange ſie die ſcheinbare Unordnung einer Attafe ihre Erfolge gering. werdendem Urtheil dieſer Waffe in fünftigen Kriegen raſcherer Gangart fürchtete, waren fennen ; er fing dainit all,

eine weit widtigere, weit entſcheidendere Rolle zuzuweis Seidlitz lehrte ſie ihre Kräfte ſen droht ? Wie endlich verhält es ſich mit den umfaſs die Offiziere zu tüchtigen, ja verwegenen Reitern zu bii.

ſenden Verbeſſerungen im Dienſte, in der Inſtruction, den . Heutzutage iſt jeder Cavalericoffizier mit der Idee in Bewaffnung, Bekleidung und Verpflegung aller Wafs vertraut, im Handgemenge, als dem wahren Schauplatz fen , in der Topographie 16. , worüber ins Detail einzus ſeiner Friegeriſchen Thårigkeit, ſeinen Untergebenen als

unð Gewandt : geben, zu weit führen würde? Wird Jemand behaupten Beiſpiel des Mutbes, der Entſdloſſenheitſagen, ritterlide

wollen, daß dieß alles deßwegen kein Fortſdritt rei, weil in den legten Kriegen davon nichts zu ſeben war ? Wer ſtille ſteht, gebt zurúd . Húten wir uns vor einer Abgeſchloſſenheit in chineſiſcher Art ; freilich aber auch vor einer Neuerungsſucht, welche ohne lange Prüfung das beſtebende Gute durch etwas viellcicht nur ſcheinbar

beit vorzuleuchten . Dieſer, wir módoten Sinn muß unter den Offizieren der Infanterie alges

meiner werden ; er wird es werden , ſobald man die

Nothwendigkeit, in dieſer Richtung etwas leiſten zu müſs ſen, mehr einſiebt; er fann es werden, weil das ſchnell entſchiedene Gefecht mit blanker Waffe doch wahrlich

Beſſeres übereilt erſeßt. Dieß leßtere iſt aber bei dem weniger Muth erfordert, als ein ſtundenlanges paſſives Bajonnetfechten doch wohl nur dann zu befürdten , Ausbarren im verheerenden Kanonenfeuer. Wir wiederholen alſo, es liegt im bod ſten Intereffe wenn man verlangt, man folle nunmehr die Flintens patronen wegwerfen. Es iſt kein Zweifel, wie ſehr die Angriffsmittel und

unſerer Waffe , die Schwierigkeiten , die fid dem Ges brauche der Maſſe zum Gefecht mit blanker Waffe ents

die Widerſtandsfåbigfeit eines des Bajonnetirens funs digen Trupps durch das Bewußtſein höherer und überlegener Kräfte gewinnen müſſen. Denn nur der,

gegenſtellen , aus dem Wege zu råumen , und dicß wird gelingen, ſobald die Nothwendigkeit ſolcher Kämpfe all gemein anerkannt worden iſt. Iſt dieſe aber nid) t an :

welcher dem Fechten ganz entfremdet iſt, wird den gewichs

erfannt und es werden dennoch die taftiſd;en Formen

tigen Einfluß dieſer Uebungen auf ein Vertrautwerden

deſſelben eingeübt, ſo werden ſie entweder zu ciucm lees

mit naber Gefahr, auf Verbannung aller Aengſtlichfeit,

ren Formenſpiel, das aller belebenden Geiſtesibåtigkeit

auf Erregung und Erbaltung des Muthes verfennen. Es iſt vor der Hand ganz gleich giltig , ob und welche

ermangelt, oder ſie bieten in ibrer allenfallſigen Unvolls fommenboit den erwünſchten Stoff zu ſarfafiiſden Kris

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tifen bar , ber boppelt wilfommen iſt, um mit einem Werth legt. Wir haben aber ſchon oben geſagt, warum Shein von Recht die ganze faſt der unbehaglichen Neus wir eine Discuſſion , welche dieſe, vielleicht ſehr einfas erung abzuſchütteln. chen Formen feſtſtellen ſoll, dennoch jeßt für zu vors Es iſt anerkannt, daß die linke Hand des Infantes eilig balten. riſten bei dem Gefecht leicht einer Berleßung ausgelegt Unnöthige Shlachten vermeiden , die entſcheidende iſt, wenn man ſie nicht roweit zurůdſchieben will, daß unter den günſtigſten Verhåltniſſen berbeiführen, iſt wohl das Gewebr dadurch ſeine Lenfbarfeit verliert.

Wir

eine der Hauptaufgaben einer Armee, Aber nicht die

wiſſen recht gut , daß durch Tempoſtoße sc. treffliche

Große der Verluſte macht eine Schlacht entſpeidend,

Mittel gegeben ſind , ſolchen Berleßungen vorzubeugen . Nidotsdeſtoweniger dürfte es trob der allerdings dente

ſondern der Zuſtand des geſchlagenen Heeres . In Stas nonens und Musketenſchlachten bleibt man enifernter

baren Nachtbeile nicht unangemeſſen ſein, dem Soldaten von einander, man kann ſich in Zeiten dem Uebergewicht., einen ſtarfen linfen Handſchuh zu geben , deſſen er ſich , des Gegnere entziehen , und die Entſcheidung in der wenn ein Nabegefecht bevorſtehen fann, bedient . Dens nådſten Schlacht ſuchen . - Je nåber man aber dema noch nod zweifeln wir nicht daran , daß man einen ſolchen Feinde kommt, je mebr man den inneren Zuſammenhang Vorſchlag ießt noch vielfältig låcherlich oder doch uns ſeiner Ordnung zu ſtören fåbig iſt, deſto rowerer fann practiſch finden würde. Alles will reine Zeit haben , verlangen wir nicht auf einmal, was ſich doch erſt nad und nach als eine unwiderlegliche Nothwendigfeit dars stellen wird. Jahrelang eingewurzelte Vorurtheile, viels

er ſich den Folgen der bereits erlittenen Nad )tbeile ents zieben , deſto ficherer iſt ſeine völlige Auflöſung. Dieſe

Entſdeidung aber berbeizuführen iſt Sache der Infans ' terie, und von ihrer Fåbigfeit, dieſe Angriffe auszufübs

Veicht gepaart mit volliger Ünfenntniß der Sache, find ren oder zurückzuweiſen , bångt ſomit ſehr viel ab. nicht auf einmal auszurotten , um ro weniger , wenn

Wer gibt uns aber Sicherheit dafür , daß , wie es in

vielleicht Manches auf der anderen Seite fich geltend machen läßt. So ſind die Deductionen über das uns zmedmäßige und Nachtheilige der Kolbenſchlåge ( wenn beide Hände die obere Hälfte des laufs anfaſſen ) gewiß richtig . Aber gar mancher Offizier erinnert ſich aus ſeis nen Feldzigen gern und mit Stolz der Augenblice, wo es ſeinem Einfluſſe auf ſeine Untergebenen gelang, dieſe

früheren Schlachten wenigſtens theilweiſe der Fall war, unſere Gegner ſchon bei unſerem Anmarſche davonlaus fen , oder der angreifende Feind durch unſer Stebens Iſt es denn ro bleiben zum Umfebren bewogen wird ? Sit unwahrſcheinlich, daß die Ueberzeugung der Ueberlegens

ſo nabe an den Feind zu führen , daß fie mit dem sols bent drein ſchlagen fdlagen fonntent. Seine ſchönſten Erinnes

vorſeben ! Wir haben einen Vergleich der Wichtigkeit des Ges webres als Schußwaffe mit ſeiner Wichtigkeit ale Stoß ,

beit im Nabegefecht den einen Theil daſſelbe mit dem

zuverſichtlichſten Muthe ſuchen beißt ? Mogen wir uns

rungen fnüpfen ſich vielleicht an die Ergebniſſe ſolcher Kampftbåtigfeit. Und nun roll er auf einmal alles waffe unterlaſſen. Wir halten dieg für unnöthig , da dieſes für ichlecht erklåren.

wir nur dartbun wollten , daß die Stärke der Infanterie

Wir hoffen , daß das Bajonnetiren die Infanterie

durch ihre Ausbildung für das Nahegefecht erhobt

mit der Joee des Nabegefects allmählich vertrauter machen wird, daß das unbehagliche Gefühl, etwas im

werden würde, daß dieſe Ausbildung zwar bem Wes ſen nad individuell rei, - daß es aber eine wichtige

Gefecht unternehmen zu ſollen , deſſen Erfolg mar ro

Aufgabe für die Offiziere dieſer Waffe bleibe, die Vers ånderungen, die dadurch in der Taftif, in der Art der, ſchwinden muß , und damit zugleich die überall bers Einübung der Abteilungen nöthig werden , wohl zu wenig ießt noch glaubt beurtheilen zu können ,

vers

vorgebolten Scheingründe gegen die Hoffnung eines

erwagen , die dabei entgegentretenden Schwierigkeiten

günſtigen Einfluſſes des Bajonnetirens auf die Infans aus dem Wege zu råumen und endlich das anerfannt terietaftif überhaupt. Einer dieſer Steingründe beſteht Gute mit eit friegeriſcher Thåtigkeit ins Leben treten

1

namentlich in der Befürchtung , daß man durch einen

1

zu laſſen.

Bajonnetangriff „, die Truppen aus der Hand gebe.“

1

Wir fragen , gibt ein Cavalerieoffizier bei den Attafert

1

M iſ celle

n. ſeine Reiter nicht ebenſo viel aus der Hand ? Hat ein [ I hemitolles und Eurybiades bei Samos. ] Thea Zirailleuroffizier im langbauernden Feuergefecht in einem miſtolles route, ehe er bei Salamis kämpfte , erſt von dein ihm coupirten Terrain ſeine Tirailleure in der Hand ? In vorgelegten Generat geſchlagen werden . Eswar dieſes der Spars beiden Fillent erſeben Trompetens und Hornſignale die tanir Eurybiades , der es nidt vertragen konnte , daß ein iom Commandoworte; und wie die Erfahrung lehrt, mit dem untergeordneter Unführer ſeine Gründe wollte geltend machen. Da jener : » Schlage mich, aber höre mich, an « , worauf ſich Eury beſten Erfolg . Sind die Truppen brav, ſo iſt dieſe Reis rief biades ſeiner Uebereilung Ichämte und mit Hufmertſamkeit den tung im furzen Bajonnetfampfe leichter wie dort , find Quseinanderſebungen des athenienſiſchen Feldherrn bordte. Die fie nicht brav, dann werden ſie auch in Kanonenfeuer Folge war, daß er ſich freiwillig dicrem unterordnete , worauf und bei Gavalerieattafen nicht mit Erfolg geleitet wers Themiſtokles, nachdem er über ſido ſelbſt geſiegt, jenen glänzenden

den fönnen. Die Leitung im Bajonnetkampfe bedingt Sieg über die Perſer davontrug. aber Forment, namentlich in Bezug auf den Moment

[ Untwort auf eine Forderung zum 3weikampfe. ] des Übergangs zu perſonlider Kampfthåtigkeit, ebenſo Der Triumvir Untonius ließ ſeinen Kollegen Oktavian zum 3meis in Bezug auf Wiederverſaminlung nach beendigtem Ges kampfe Herausfordern , worauf dieſer antwortete : » Viel andere fedt, worauf man bei der Cavalerie mit Recht ſo viel

Bege ſteben Untonius zum Jode offen . «

Nedigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Dmizin gedrudt .

1

Samſtag, 13. April 1839.

Nr. 30.

Damla

DES

Allgemeine Militar - Zeitung. Pre le n .

feit , als bei den zu Soldaten beſtimmten Peuten , und

In der Leipziger Ang. Zeitung lieſt man folgenden Artifel aus Preußen : ,, Die Hoffrung, welche in einem der frůberen Blätter Ihrer Zeitung gemacht wurde, iſt nod nidt in Erfüllung gegangen, obgleich co hobe Zeit

eg werden daber auch verbåttuifmifig weniger als un. braudbar zurücgewieſen. Diejenigen aber ,bei welchen dieß nid)t der Fall iſt, und die das Glúc haben , dod zum Offizierdienſte fråfrig genug zu ſein , ſind dann

damit wåre : es iſt nämlich noch eine Verordnungers genótbigt, ganz aus ihren Verbålıniſſen auszuſeiden, ſchienen , wie es mit dem 3jährigen Milirårdienſte der jungen Peute aus den gebildeteren Stånden gebalten werden ſoll, damit dieſe Riaſſe nicht viel ſtårfer zur Mie litårverpflichtung berangezogen werde als alle anderen. Wenn die geſeblichen Beſtimmungen, ſowie ſie gegen , wärrig beſtehen , zur Ausführung kommen , ſo würde bei .

wenigitens fommen ihnen die Gebrechlichen, welche nicht militardienffábig ſind und für die ſie eigentlich habent zu Felde zieben müſſen, in der Civilbeförderung zuvor. Es mußte daber eine geſebliche Beſtimmung vorbanden

ſein , daß im Fall einer Mobilmadung nid)t gleid, aus drei Jahrgången alle fråfrige und gebildete Leute in das

einer etwaigen Mobilmachung der Armee oder cinco Militar freten mußten. Das wäre eine Verſd)wendung Theils derſelben das eigentbůmliche Reſultat daraus der geiſtigen Kräfte des Staates, was bei einer långe. bervorgeben, daß aus drei nadeinander folgenden Sabrs

ren Dauer des Krieges fowobl für die Givil . als ſelbſt

gången alle junge Leute aus den gebildeteren Stånden , für die Militárverhältniſſe nachtbeilig ſein würde. Nun alſo alle junge Kaufleute, Gewerbtreibende jeder Art, fann man zwar vorausſehen , daß im Fall einer Mobile in ſo fern ſie zum 3jábrigen Dienſte geeignet ſind, alle machung doch nicht alle drei Jahrgänge dieſer jungen

Referendarien , Studirende, junge Mediziner, Theolo. Leute würden genommen werden, weildieß obne gånz. gen 16. mit der mobil zu machenden Armee ausmarſdiis lide Auflöſung vieler bürgerlichen und amtlichen Der, ren müßten , wenn ſie nicht etwa zum Militardienſte båltniſſe ſich nicht würde ausfübren laſſen ; aber ohne ganz unbrauchbar oder bereits 3 abre im

ſtebenden

geleßliche Beſtimmungen wurde dieß nur der Wigfúbr

Heere, alſo i Jabr bei der Fahne und 2 Jahre bei der der Givil- und Militärbehörden anbeimfallen, was die Kriegsreſerve gedient båtten. Für eine Zeit von 3 Jabs fen ebenſo unangenehm ſein mußte , als es zugleid zu

ren würde dann alle wiſſenſchaftliche Ausbildung aufs den årgſten Mißbrauchen Veranlaſſung gåbe, welche viel bóren. Würden nur die Armeecorps einzelnerProvinzen nachtheiliger wirken als das Syſtem der Stellvertretung, mobil gemacht, ſo würde dieſes Verbåltniß nur bei den mit dem Franfreich doch ſeine großen Eroberungekriege jungen Leuten aus dieſen Provinzen eintreten, während führte. Obgleich nun das lebtere Syſtem nicht in ſeinem die in den anderen Provinzen in ihrer Ausbildung uns

ganzen Umfange ausfübrbar rein móchre, ſo würde ſido

geſtórt blieben und jenen daber hierin und in der Ers doch Manches davon auf deutſchen Boden übertragen langung eines Amtes zuvorfámen. Bor 1806 laſtete die

oder darnad modeln laſſen. Sowie die Sache jeßt ſteht,

Militárverpflichtung nur auf der unterſten, unbemittel, ten und ungebildeten Klaſſe der Staatsbürger , indem das damals geltende Kantonreglement aue vom Mili, tårdienſte ausnahm, die noch irgend eine andere Siels lung und Bedeutung im Staate hatten, und ſo unrecht dieß nac jebigen Anſichten würde genanntwerden müss ſen , ſo wenig fann es gebiligt werden , daß ießt alle

würde eine Familie, welche 4 Sóbne im militårpflidyti. gen Alter bat, nnd die zum Militårdienſte rauglid rind, ſie alle dazu ſtellen und equipiren müſſen, ſie auch wohl gar nicht oder als Krúppel zurüdkommen ſeben ; wire die Familie unbemitrelt , so würde ſie dadurch auch in pecuniårer Hinſicht ſehr unglüdlich. Eine andere Fami. lie, welche eine gleiche Anzahl Sóbne beſiße, die nicht

gebildeten jungen Leute dienen müſſen , während von zum Militár tauglich befunden werden, obgleidh ſie ſonſt allen übrigen jungen Mannſchaften etma nur ein Drit. gefund ſind und für jeden Givilberuf paſſen , würde theit durch das loob zum ſtehenden Heere verpflichtet dagegen alle Sdhne zu Hauſe behalten, und das Geld

ſind. Da nun überdieß erſtere eigentlichnur zu Offiziers ſtellen beſtimmtſind, im Fall ein langer dauernder Krieg eine Recrutirung derſelben nöthig machte, ſo ſieht man bei denſelben weniger auf Große und pbyfidie Tüchtig,

würde im Stande ſein , ſie in jeder Art zu befördern; ia fie fann dabei wohl überdieß vermogend fein und ſieht ſich daber im Berib alles irdiſchen Glúds, während die andere Familie durch den Militárdienſt ganz uns

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1

glüdlich geworden iſt, da ſie zu ben gebildeten Standen

dung auesebshit und mit dem Bußen aus Einem Stúd

gebórt und das Unglich hat, daß ihre Sohne alle einen Eiſen geſchmiedet. Dieſe Conſtructionsweiſe iſt vortheils

fråftigen Körper haben und daher auch fåmmtlich dies bafter, als diejenige, nach welcher man den Bußen zur Seite an den lauf (dmiedet oder anlótbet , * ) und

nen müſſen . "

erlaubt zugleid , den Zündfanal in einer ſolchen Rich

Das Percuſſionsgewehr als Kriegswaffe

tung durch die Sdywanzidraube zu bobren, daß derſelbe einen kleinen Winkel mit der Achſe des laufes madur

und nabe genug in der Mitte des Bodens des faufes

in Indien gebraucht. *)

ausmuudet. Um dem Piſton mehr Feſtigkeit zu geben, Der erſte und mit entſchiedenem Vortheil ſtattgefuns vor Allem aber um das Auflegen der Zundbürchen be .

bene Gebrauch des Percuſſionsgewehres im Kriege iſt ' quemer zu maden , gab der Major Bafe dem Piſter eine Chatſade, welche in der Geſchichte der militäriſchen viel großere Abmeſſungen, als die gewöhnlichen , ſo dag Wiſſenſchaften ſehr merkwürdig iſt; und alles , was

die für dieſe Gewebre beſtimmten Zündbütchen im Durch

man hinſichtlid des Antheils vernimmt, den der Ge . meſſer / und in der fånge /, niederl. Zoll hatient. brauch dieſer Waffe bei den glüdlichen Kriegsunternebs Ein paar fleine Veränderungen im Inneren des mungen auf der Weſtfúſte von Sumatra gehabt bat, Schloſſes dienten dazu , den Gebrauch bequemer zu mas gibt dieſer Abhandlung, beſonders für uns ( Niederlåns chen , und eine tiefe Ausbóhlung im Kopfe des Hahns der ) , ein großes Intereſſe.

mußte das Wegſpringen der Rupferſtůdchen bei dem

Im Herbſt 1824 und im Frühjahre 1825 beſchafftigte Zertrümmern der Zündbåtchen verbåten. **) ſich der Major der Artillerie Bafe ( ießt Oberſt und

Dieſe Gewebre famen nebſt einem genügenden Vors

Vorſteber der erſten Artilleriedirection ), auf Berantaſs ratb Zündbútchen 1827 auf Java an . Indeſſen verſprach fung des Oberſten Verveer vom Generalſtab ( vor dieſe erſte Probe Anfangs nicht viel Bortbeil. Beinabe Kurzem als Generalmajor geſtorben) , mit der Einrich alle , mit dergleichen Gewebren bewaffnet e Soldaten tung der Infanteriegewebre zu Percuſſionswaffen und

waren bald durch Lod und Krankheit außer Dienſt ges

mit Berſuchen , in wiefern dergleichen Feuerwaffen für fommen, und von den 160 in Gebrauch gegebenen Pers

die Soldaten brauchbar ſeien . Dieſe Verſuche , welche cuſſionsgewehren wurden 130 wieder eingeliefert. Der intereſſante Reſultate verſprachen , gerietben durch die ungünſtige Bericht, der hinſichtlich des Gebrauchs dieſer Abreiſe des Oberſten Verveer ( er ging damals in

Gewehre zu dieſer Zeit erſtattet wurde, ſcheint nicht gang

Folge einer Commiſſion nach Curaçao ) ing Stocfen. frei von oberflådlider Behandlung und von Vorurtbeil die fein Erſt gegen Ende des folgenden Jahres (1826 ), als ſich zu ſein ; die Gewehre wurden als eine Waffe, blieb eo, es die nad Java beſtimmte Erpedition zur Abreiſe rüſtete,, Bertrauen einfloße, bei Seite gelegt. Dabei machte der Major Bafe das Departement des Große bis zu Ende des Jahrs 1830 der Oberſtlieutenant (nun meiſters der Artillerie darauf aufmerkſam , ob es nicht Oberit) Glout, jest Commandant der Truppen in der núblid Tein fónne , einen Theil der Truppen , welche Reſidenzſchaft Rion , nach der Weſtküſte von Sumatra

dazu beſtimmt waren, in einem fande zu fämpfert, wo verſeßt wurde. Dieſer Stabsoffizier mußte ſich zuerſt

ſtarke und anhaltende Plaßregen fallen, mit Gewehren nach Batavia begeben , und während ſeines Aufenthalts zu bewaffnen , welche auch dann noch losgeben , wenn daſelbit bratte der damalige Oberſt deg allgemeinen fie ganz naß geworden ſind. Dieſe Vorſtellung gab Vers Stabs der indiſchen Armee, jest Generalmajor Rieb , anlaſſung , daß, unter der Direction des Majors Bake, in Erinnerung, wie wünſchenswerth und pflichtgemäß für vie nach Indien beſtimmten Truppen ' 300 Stück es ſei , eine neue und mehr beſonnene Prüfung dieſer

Percuſſionsgemebre angefertigt, und daß verſchiedene Gewehre vorzunehmen , welche vielleicht, ſeiner Anſicht Memoires und Vorſchriften hinſichtlid, der Couſtruction, nady, ctwas allzu voreilig verworfen worden waren. des Gebrauches und der Unterhaltung dieſer Waffen Der Oberſtlieutenant Elout nahm es auf ſich , eine verfaßt wurden.

aus auserleſenen Offizieren , Unteroffizieren und Sol ,

ſo daten gebildete Compagnie mit den fraglidhen Waffen Bei der Anfertigung dieſer Gewehre war man ro wenig , wie möglid , von der Form der gewöhnlichen zu verſében. Die Gompagnie ſollte nicht eher gegen dent Infanteriegewebre abgegangen ; nur der Lauf wurde Feind ins Feld geführt werden, bis man ſich verlīdert um 7 niederländiſche Zoll verfúrzt, wodurch dieſe Wafo babe, daß jeder Mann von der Tauglichkeit ſeiner Waffe fen in der Handhabung gewannen ; die Bajonnete das und dem großen Vortheil, den dieſelbe vor den gewibits gegen madote man um ſoviel långer.

liden Steinſdloßgewehren gewahre, überzeugt ſei. Bei

Das Gemebr war durch dieſe Veränderung ein wenig leichter geworden ; doch hatte man den binterſten Tbeil

*) Rei dem Unfchmieden des Bußeng an den Bauf kann die für

des laufes etwas dicker gemacht und an der Stelle des

don hinterſten Theil des Laufes ſein ; und doch iſt dieſe Sär:

jenen nothiendige Härtung von nachtheiligem Einfluß auf

birnförmigen Vorſtandes (peersgewyze nitsteeksel) oder

túng wegen des Einſchraubend des aus gegoſſenein Stahl

des Bußens, worauf der durdybobrte fleine Ambos oder

beſtebenden Piſtons und der Gonſervation der Schraubengänge des Buß :178 nothwendig.

der ſogenannte Piſton (aambeeldtje of schoorsteentje ), zur Seite des laufes befeſtigt wird, die Schwanzidraube ** ) Beffer möchte es fein, für dieſe Zünthütchen ein wenig dides

långer gemacht , zum Aufnehmen eines Theils der Pa .

res Kupfer zu nehmen und durch Seiteneinſchnitte die von oben nach unten geben , zu bewirtin , daß beim Verpuffen opt

*) aus dem holländiſden militaire spectator , Januarbeft 1839

Zündmaſſe dieſe Zündbüiden ſich öffnen , ſtatt in Stüde zu gerſpringen .

fotnommen.

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237

feiner Ankunft zu Padang ( 1831) war dieß die erſte Gebrauch geweſenen Bidſen ) nach Java. Bon dieſen Sorge des Oberſtlieutnanis Elout, und er befahl durch waren 400 zu Percuſſione budſen verändert worden. eine allgemeine Ordre, die tauglichſten feute bierzu auss

Auch er batte im Anjange mit dem Vorurtbeil gegen

zuwählen. Man begann mit der Formation der Cadres.

die Percuſſionswaffen zu fimpfen. Mit unermüderem

Die Offiziere, Unteroffiziere und Corporale wurden durch den Capitain de Qnay , der einen beſonderen Eifer für

Eifer beſchäffrigte ſich dieſer verdienſtvolle Stabsoffizier, während eines Aufenthalis zu Wel·lesVreden , mit

dieſe Sache an den Tag legte und einige fleine Veråns der Uebung eines Tboils der Manuſdaft des erſten Bas derungen in den gewöhnlidhen Handgriffen mit dieſer taillons der leichten Infanterie im Gebrauche der Pers Waffe" vorſchlug , in der Bebandlung des Percuſſionsscuſſionsbúdſen und mit der Widerlegung alles deſſen, gewebres unterwieſen . Nachdem die Cadres vollſtändig unterrichtet waren und man vielerlei Verſuche mit den

was man zum Nacorbeil dieſer Waffe geſagt bat. Man 309 vier beſondere ſchriftlide Gutachten von Offizieren

Gewebren vorgenommen batte, um den Unteroffizieren in Erwägung, unter deren fritung dieſe Uebungen ſtatts und auch der Mannſdaft, welche nach und nach anfam ,

gefunden batten ( der Major Meß , der lieutenant und

mehr und mebr Vertrauen zu ihrer Waffe zu geben , fing

Adjutant Perk van lith , der Premierlieutenant van

man an , die Mannſdaft ſelbſt im Gebrauche der Pers

Swieten und der Premierlieutenant v. lutow ) ; alle

cuſſionsgewebre zu unterweiſen. Unter den angeſtellten

fameu darin überein , daß dieſe Waffen für eine gere,

Berſuden verdient folgender einer nåberen Erwåbnung : gelte und bequeme Handhabung rebr geſchickt ſeien und Es wurden einige dieſer Gewehre geladen und mit Zünds bei dem Vorzuge, nicht zu verſagen, noch den Vortbeil bütden verſehen , ſodann, den Kolben nach unten gefehrt gewåbrten , in den Händen der Eingeborenen , wenn ſie in einen Waſſergraben geſtellt, ſo daß ſie bis auf eine Handbreite ganz unter Waſſer famen . Man ließ ſie ro dreimal 24 Stunden im Waſſer fteber , und deſſenuner.

in deren Gewalt fallen ſollten , aus Mangel der auf

den Piſton paſſenden Zündbürchen unbrauchbar zu ſein . Der Oberſt Krieger fam mit ſeinem , theilweiſe mit

aih tet gingen dieſe Gewehre, nachdem ſie aus dem Wars Percuſſionsbů liſen bewaffneten Bataillon nach Simana ſer genommen worden waren , ſehr gut 108 , ohne daß man nótbig gebabt båtte , dieſelben abzutrocknen. Sie

und ſchrieb am 16. Ofrober 1832 von da an Se. Erc.

nun alle geübt 110 mit der neuen Art des ladens und

Feuerns genügend befannt war ( womit man don bins

der Gebrauch der Percuſſionsgewebre, einem furdita, ,,ren , verwegenen und gut bewaffneten Feinde gegenis

nen 2 Monaten zu Stande fam ), wurde zu einem andes

růber , mit ſich bringe , und es fónne von einem uns

ren Verſuche übergegangen , um einen Vergleich zwiſchen

dåsbaren Nußen ſein , die ganze indiſche Armec mit

den Generalgouverneur einen Brief, worin unser Ans wurden unmittelbar wieder geladen und entzündeten deren geſagt wird: „ er habe zu wiederboltenmalen die zum zweitemale die ladung. Nachdem die Mannſchaft „,, Gelegenbeit gebabt, die Vortheile zu erfennen , welche

dieſen und den gewöhnlichen Steinſchloßgewehren hins , Percuſſionsgewehren zu verſehen . Nicht allein jeder Richtlich der Handhabung anzuſtellen. Es waren damals „ Unteroffizier und Soldat von ſeinem Corrs , ſondern nur 100 dieſer Percuſſionsgewehre zu Padang , wåbrend rnud ) die Compagnicen vom allgemeinen Depot dieſer man über eine viel größere Anzahl auserleſener Mann,

Küſte, die mit Infanteriegewebren bewaffnet frien ,

ſchaft verfügen konnte . Man ließ daber eine Abtheilung welche durch den Oberſlieutenant Bafe von der Ars alter Soldaten mit Percuſionsgewehren feuern , und

tillerie conſtruirt und nach Sidien gedicht worden

bewaffnete eine gleiche Abteilung ebenſo geübter Gols wären, fónnten daſſelbe Zeugniß geben .“ Man fann daten mit guten Steinſdyloßgewehren . Hierbei ergab es alſo annebmen , daß ſich der Gebrauch der Percuſſions: fich nun , daß durch die mit Percuſſionsgewehren bewaffnete gemebre im Kriege von dem Feldzuge auf Sumatra's Mannſchaft, in einem gegebenen Zeitraume von einer Viers Weſtfúſte datirt. Der Oberſt & loui, jest mit Urlaub telſtunde, bedeutend mehr Sdüfie gethan werden konnten, weil durch eine geringe Verånderung in den Handgriffen ein paar Tempo's gewonnen wurden . Der Oberſtlieu . tenant Glout ſuchte nun um die übrigen , zu Batavia

in Europa , rühmt ebenſo den Gebrauch der Percuſſions , gewebre und iſt gleichfalls der Meinung , daß dereit Einführung bei der indiſchen Armee wünſchenswerib rei , wenn man zu jeder Zeit Zündbürchen dafür haben fónne.

vorhandenen Percuſſionsgewebre nach , wodurch er in Er verlangi für dieſelben eine Form , die von derjenis Stand gelebt wurde, die ganze Compagnie biermit bes gen verſchieden iſt, welche die gewöhnlich im Handel waffnen zu fónnen . Das Commando derſelben wurde vorfommenden Hütchen haben, damit, wenn ein ſolches dem verdienſtvollen Capitain Veltin ann übertragen,

Percuſſione jewebr unglücklicherweiſe in die Hände des

der daſſelbe bis an ſeinen Tod behielt . Dem Capitain Feindes falle , derſelbe aus Mangel der paſſenden Zünds de añay war das Gommando mehrerer Truppen in bütchen von demſelben keinen Gebrauch machen fónne.

!

den alten Padang'ichen Oberlanden zu Tbeil geworden .

Oberſt Elout iſt ferner der Anfidt, daß die beab ,

Mittlerweile fam im I. 1829 der Oberſtlieutenant

richtigten Percuſſionsgewehre vollig dem Zweck entſpres

Bermeulen . Krieger *) ( ein Mann, welcher durch Berdienſte in Indien mit Recht gerühmt ſeine früheren

chen , und er billigt auch vornebmlich das Verfürzen des laufe , da es ſich gezeigt hat, daß dieſe Verfürzung beim

wird ) mit 800 alten ( das will heißen lange zuvor in *) Berfaſſer der Schrift: Oostindische Oorlogen in de jaren

Sdießen nach der Sdeibe feine geringere Tragweite veranlaßt. *) (Soluß folgt . )

1817--1820 ( 89. Breda 1829. Broese et Cº.), ircrüber Bullet. des sc . militaires T. IX , p . 102 verglichen werden kann.

( Anmert. d. Ueberſ. )

*) Die Patronen dieſer Gewehre haben 9 Wiatjes Pulver , on: ſtatt 13 ( 1 Pond niederl. (Kilogramme) = 10 Onces ( $ic:

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Eine franzöſiſche Anſicht über die Diſciplin in der'dſtreidhiſchen Armee.

die öffentliden ludienzen des Kaiſers zu Wien zu bes geben, welche jede Woche ſtattfinden , müſſen ſich erin.

,,Die Perſonen , welche in dem Fall waren , fick itt

Der Aufſatz mit der Ueberſdrift: ,, „ Ucberſicht der nern , daß es nid)t ſelten war,, gemeine Soldaten zu treffen. Dieſe leute immer ; ll Zweien , nie mehr nie

Verfaſſung der f. f. øſtreichiſchen Armee " , welder in dem letzten Jabrgang der A. M. 3. in den Nr. 61-65

weniger , wurden in das Kabinet des Sonverains in

enthalten iſt, bat in der Sentinelle einen Ueberſeker der Reibenfolge eingeführt , wie ſie in der Liſte des

gefunden , der , wie es ſcheint, mit den Einrichtungen Vorſaals eingetragen waren , welden Rang auch die 1

jener Armee ſehr befannt iſt. Zu der Stelle, worin von ihnen nachfolgenden Perſonen einnahmen. Wir zweifelit ber Diſciplin die Rede iſt und namentlich von den Bes nicht, daß der gegenwärtige Kaiſer dieſe alten Gebräude Hrafungen der Soldaten , Unteroffiziere und Offiziere beibebalten bat, denn unter der väterlichen Regierung

gebandelt wird , findet ſich folgende Bemerkung: Wir der Fürſten aus dem erbabenen dſtreid iſchen Hauſe fónuen nid)t recht begreifen, was in dieſen Formalitaten

werden gute Ueberlieferungen bewabrt.

( das nämlich ein in Arreit befindlicher Difizier durch zwei ſeiner Kameraden bei den Arreitgeber " fúrbitten

mehr půrctlid als ſtreng nennen ; die Strafen ſind nie

Man fann die Diſciplin in der öſtreichiſchen Armee

Taſſen und nad verbüßter Strafe ſich bedanken muß ) willführlich, ſondern werden immer nach Maßgabe der Demüthigendes liegen ſoll, von weldoen die leßtere in Reglements auferlegt, und können bei weitem nid )t mit den franzöſ. Reglements über den inneren Dienſt immer

den in anderen Armeen üblichen und namentlich nidyt

und neuerdings noch durch dasjenige vom 2. November mit denjenigen in der engliſden Armee verglichen wer. 1833 vorgeſdrieten worden iſt, in weldiem wortlich

dell. deil. Wir wollen feinen Robredner der Stoofſchläge

stebt: ,, Jeder Offizier muß ſidi, nadidem er den Arreſt machen und ſagen nur , das ſich Manche dafür ausge. verlaſſen bat, bei demjenigen anmelden , auf deſſen Bes ſprochen haben und wahrſcheinlich noch ſehr dafür aus, fehl er beſtraft worden iſt, und muß dieſes mit öer ents ſprechen werden , wie aus nachſtehenden Beweiſen bers ſprechenden Ghrerbietung (déférence) thun ." - Wat vorgeht, welde 1118 zu pifant geſdienen haben, um fic (

das Fürbitten von zwei ſeiner Kameraden anbelangt, nicht auzuführen. Ein alter ellaſiſder General, welcher

fo iſt dieſe Forinalitåt oder vielmehr dieſes Recht ( faculié)

von der Pife an gedient batie , ſagte, indem er von

nicht blos auf offiziere, ſondern auch auf Unteroffiziere den Stodſchlagen ſprach : 30 habe deren viele erbal. und Soldaten anwendbar und wird ſogar ſo weit ges ten , id) babe deren viele ausgetheilt, und mich immer trieben, daß , wenn ein Generaloffizier, ein General en

wohl dabei befunden. “ Der geiſtreiche Prinz von ligne

chef, ein Prinz der faiſerl. Familie, der Kaiſer ſelbſt Zruppen die Revue paſiren laſſen, jedes zu irgend einer Strafe verurtbeilte Individuum durch zwei ſeiner Kameraden um Gnade bitten laſſen faun. Wir führen blos das an, was viele Augenzeugen ſich erinnern fúns nen, mehr als einmal geſehen zu baben, wenn der Kai . fer während des Krieges zu den Armeen fam. Es mag ſich um die Begnadigung eines Kameraden oder um

þat in ſeinen préjuges militaires geſdiricben : ,, Da, mo die Meinung aufhört, fångt der Stock an. Er iſt nicht abzuſchaffen , aber man roü ihn anzuwenden verſtehen ; ich würde niemals Anſtand nehmen, die Trunfenbolde, die Raiſonneure, die Diebe an ihren Kameraden , die Unverbeſſerlichen unter den Stocf zu leben . “ Endlich bat Napoleon ſelbit , so ſebr er die als Strafe auf: erlegten Schläge mißbilligte , eines Tages im vollen

irgend eine andere Reclaination baudeln , zwei Leute Staatsrathe ( Sißung am 20. März 1806 ) geſagt: zeigen ihrem Corporal an, daß ſie eine Bitte vorzubrins gen haben, dieſer meldet es dem Offizier ſeines Plotong, dieſer dem Sapitain , und ſo geht dieſes bis zu dem Corpschef fort. Bei der Infanterie ſchultern dieſe beis den Leute das Gewehr, bei der Cavalerie ziehen ſie den

Id behaupte nicht, daß man im Dienſte und in der Nähe des Feindes die Seeleute und Soldaten durdu dieſes Mittel nicht ſtimuliren fónne: dieſes iſt ales dann nicht mehr die Anwendung einer Befugniß, es iſt Feuer und Eifer für den Dienſt.“

Såbel und ſtellen ſich etwas vor die Front ; man weiß Tchon , was dieß zu bedeuten bat. In wenig Augens

nadſuchen, und für ein Individuum fürbitten , das die ihn fuertannte Strafe bereits derbüßt hat, oder in deren Ber : büßung beariffen iſt, und welches die ihm hier aufgelegte

bliden gelangen ſie in die Nabe des Souverains , der

niemals verfehltſie anzubóren und, wenn es ſtatthaft, ihrem Anſuchen Redt widerfahren zu laſſen . * ) togr. ) = 100 Lood (Decagr. ) = 1000 Bigties (Grammet)}, welche man fonft für ein Infanteriegewehr nöthig zu haben hält. Bei der fächſiſchen Armee bat man für die Percuſſiones gewehre , welche von den 1827 nad Sava geſendeten wenig verſchieden ſind, die Ladung auf 8/10 Wigtjes beſtimmt. Die Ladung der Percuſſionsgewehre bei der engliſden Infanterie beſteht beinahe aus 7 Wigtjes .

*) Der Verfaſſer dieſer Bemerkung ſcheint die Verhältniſſe nicht gebörig aufgefaßt zu haben ; denn es liegt mobl ein unter: schied darin , für eine noch nicht dirbüßte Strafe Begnadigung

Bundlung nicht unterlaſſen darf , ohne ein weiteres uebel jue

erfahren . Dieses Fürbittenlasſen mag wohl den Zwed baben, den Geiſt der Widerſpenſtigkeit niederzuhalten und den untergebinen zu der Ueberzeugung hinzuleiten , daß der Vors

geregte, auch wenn er ſtrafend auftritt, nicht ungerecht handle. Bei der Berſdiedenheit der Anſichten , welche über ein und denſelben Gegenſtand befteben können , mag de allerdings zu : weiten peinlich werden , fide da beugen zu müſſen, wo man ſiche in vollem Rechte zu befinden glaubt ; allein in keiner Urmee

dürfte dieſes weniger fühlbar werden , als in der öftreichis (den , wo neben dem ftets gleidförmigen Ernſt im Dienſte eine Gemüthlichkeit vorwaltet , die auch das rowerſte Opfer, welches der Soldat bringen muß , die Selbſtverläugnung , rebr erleichtert.

" Kedigirt unter Verantwortlichkeit der Gerlagsbandlung : E. W. Leste in Darmstadt und in deffen Ditjin gedrudt.

i

Mittwoch , 17. April 1839.

Nr. 31.

Allgemeine Militär - Zeitung. F r a n k rei ch. abzufeuern , welche wahrſcheinlich bei der ganzen ( chwes Dem von dem Kriegsminiſterium berausgegebenen diſden Infanterie eingeführt werden wird. Bon mebs Annuaire militaire zufolge , befanden ſich in der Armee reren ſeiner anderen Arbeiten iſt zu bemerken, cine ſebr ausführliche ſtatiſtiſche Karte über Schweden und die am 1. Januar d. J. 320 Generale. Davon waren : Marechaur de camp. dortigen Kanalbauten, welche auch an mehreren Orten Gen.Lieutenante . 128 in Deutſchland nad gedruckt ſein ſoll. 97 Im activen Dienſte In Nidtactivitat ..

.

In dex Reſerve

.

31 6

43

134

86

15

Von den 225 im activen Dienſte befindlichen Genes ralen geboren 35 der Kaiſerzeit, 43 der Reſtauration an und 147 wurden ſeit der Julirevolution ernannt. Großbritannien.

Deſt reich . Wien , 3. April. Por einigen Tagen iſt hier der Feldmarſdau: Lieutenant und Oberlieutenant der erſten

arcieren -leibgarde, Graf v. Rothfirch 1. Pontben , und zu Belowar in Croatien der Generalmajor und Brigadier v. Seidel geſtorben . – Der Oberſt von König von Bayern , Dragoner, Frhr. v. Scharfen. -

ftein Pfeil , war, der wegen Subordinationsfehlers Penſionsſtand verſeßt worden.in Am 13. März ſtarb in Rom der Generalieutenant Unterſuchung iſt in eines Sir Herbert Taylor , einſt der vertraute Freund des

Herzogs von Yort und Secretár Georgs III.

P r e u B e 1.

Berlin , 25. Mårz. Die Offiziere, welche zur In.

Rurberi e n.

Karſel, 10.April.Einer der ausgezeichnetſten Offis fruction des türkiſchen Heeres nad Konſtantinopel geben

ziere des furbeſſiſdien Armeecorps, der penſionirte Ses

ſollen , ſind nunmehr ernannt. Es ſind ihrer acht. An

neralieutenant v. Cochenhauſen , Gommandeur 1ter

ihrer Spiße ſteht der Major Wittburg, von der

landwehr; vom Ingenieurcorps iſt der Capitain feng, Klaſſe des kurfürſtl.Hausordens vom goldenen fömen, von Artillerie der

Ritter des Militár s- Verdienſtordens und des Ordens

der Hauptmann Niepolo der Erpes

vom eiſernen Helm , iſt am 8. d. M. , nachdem er eine dition zugerelt. Alle übrigen Truppentheile ſind gleichs der ehrenvollſte Laufbahnenbeſchlo

n

ſſen , im 70. Jabre

falle vertreten..Dagegen hoffen unſere bis jeßt in der

durch den Tod abgerufen. Der Gen. Lieutenant v .Co. Türkei befindlichen Offiziere zum Herbſte hierher zurück, henhauſen batte in ſeiner langen militäriſchen Garriere zukehren. Zuverlaffig wird dieß wenigſtens mit dem

die wichtigſten Dienſte geleiſtet; Chef des Generalſtabe Hauptmann v. Molte der Fall ſein , der ſich jest

des furbeſſiſchen Armeecorps im Feldzuge von 1814, ſtand er ſpäter nach einander an der Spiße der Kriegse , r Studien . verwaltung , des Generalſtabs und der Milita commiſſion . Eine ſeltene wiſſenſchaftliche und literariſche Bildung vereinigte ſich bei ihm mit den Eigenſchaften des Kriegers und machten ihnzu einem der würdigſten

johon 4 Jahre (ſeitdem lager bei Kaliſch) in der Lür. koi befindet, nur zu ſeinem Vergnügen und zu ſeiner und mehr gehalten wurde. Sointereſſant es aber ſein mag, das orientaliſche Leben durch eine kurze Beſchauung fennen zu lernen , ſo Rimmen dod alle Berichte dieſerOffiziere

Repräſentanten ſeines achtbaren Standes.

barin überein , daß der geſellige Zuſtand noch ſo uncis viliſirt iſt wie der militariſche unorganiſirt, und mithin alle bisherigen Verſuche, europåiſche Kultur und Laf.

So we de 11.

Stodholm , 26. Mårz. Nach dem kürzlich erſchien tik an die Grånzen Aſiend zu verpflanzen , ſo gut wie nenen Etat für das Jahr 1836 betrugen die Roſten für fruchtlos ſein müſſen. Es gebdren noch derbere, gewalt. die Armee und die Vertheidigungsanſtalten zu lande 4,336,000 Röthlr. und für die Flotte 2,185,000 Rbthlr. - Ein febr fenntnißreicher Dffizier, Oberſt whites -

ramer vorbereitende Arbeiten für dieſen roben Boden

dazu, um ihn für edlere Saat empfänglich zu machen. -

Am 30. März fanden folgende Ernennungen und

lod , Adjutant des Königs , iſt vor Kurzem geſtorben. Beförderungen in der Armee ſtatt. Zu Generalieutenans

Er war Erfinder einer neuen Methode, die Flinten ten: die Generalmajore Prinz Georg von Heſſen,

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Commandeur der 5. Diviſion ; 4. Rinsfy , Gommans ausſchließende Gerichtsbarkeit über jenen Theil des Staa . dant von Jülid ; V. Colomb, Commandeur der 15. tes Maine , welcher zwiſden den Bereinigten Staaten Diviſion ; v. Weyrad , Commandeur der 3. Diviſion ;

und Großbritannien ſtreitig iſt, geltend zu machen , Wis

v . Pů Bono , Commandeur der 9. Diviſion ; du Moulin, derſtand zu leiſten und zu dieſem Zweck die fands und Commandant von furemburg; b. d. Gróben , Coms Seemacht der Vereinigten Staaten und einen ſolchen mandant von Koblenz ; v. Roder , Commandeur der

Theil der Miliz zu verwenden, den er in Dienſt zu be.

Garde - Infanterie. 31 Generalmajoren: die Oberſten v. Zbum , Flügeladjutant;.v. François, Command. der 16. Infanteriebrigade; v. Wolff, Command, der der 15. Cavaleriebrigade ; v. Simolin , Command. der 2. Cavaleriebrigade; v. Bockelmann , Command. der

rufen für råthlich erachtet. 2) Ferner beſchloſſen , daß die fraft dieſes Geſeßes oder fraft des Gerebes hinſichts lid des Aufrufs der Miliz zur Ausführung der Gelege der Union, zur Bezwingung von Aufſtånden , zum Zus růcftreiben von Einfäden und zum Widerrufe des jeßt

9. Infanteriebrigade; v. Pod bammer , Command. der

für dieſen Zweck in Rraft ſtebenden Gefeßeo, zum Dienſte

16. Pandwebrbrigade; . Rheinbaben , Command. der 12. Cavaleriebrigade ; v. Grabows fi, Command. der 13. Infanteriebrigade; 6. S d arnborſt, aggreg . ber 3. Artilleriebrigade; v. Reyber, Chef des Generalſtabs des Gardécorps; Fürſt Radziwill , Gommandeur der

berufene Miliz , wenn es nach der Meinung des Prås ſidenten der Vereinigten Staaten vom öffentlichen Ins tereſſe geboten wird , zum Dienſte für eine Zeit gezwun . gen werden ſoll, welcher jedoc von ihrer Anfunft auf dem Sammelplaße gerechnet, 6 Monate in jedem Jabre

6. landwebrbrigade . Zu Oberſten : 19 Oberſtlieutenante.

nicht überſchreiten darf, ſie werde denn früher aufgelöſt.

Zu Oberſtlieutenanten : 37 Majore. Die Inſpection der 1. Armeeabtheilung wurde übertragen dem Generallieu , tenant Prinz Friedrich K. S.; die der 2. ad interim dem Generallieutenant Prinz Karl St. F .; die der 3.

3) Ferner beſchloſſen , daß im Fall eines wirklichen Eins faus auf amerikaniſches Gebiet von Seiten irgend einer fremden Macht, oder bei der drobenden Gefahr eines ſolden Einfalls, die nach ſeiner Meinung vorhanden iſt,

dem Generallieutenant Prinz Wilbelm K. H .; die der bevor der Kongreß zuſammenfommen fann , um Beſchlüſſe

4. dem General der Infanterie. Kronprinz K. H. Das darüber zu faſſen , der Präſident ermächtigt wird und Commando des 2. Armeecorps erhielt ad int. der Genes iſt, wenn er es für ndthig findet, eine Anzahl Freiwilli, radieutenant Graf Dobna , Commandeur der 16. Dis

ger, die 50,000 Mann nicht überſdreiten darf, in Dienſt

viſion. Das Gouvernement von luremburg erhielt der Generallieutenant Prinz Friedrid) von Herren , Commandeur der 1. Diviſion. 3um Commandeur der 1. Diviſion wurde ernannt : ad int. Generalmajor Graf

zu nehmen, in der durch das Geſeß vom 23. Mai 1836 für ſolche Fåde vorgeſehenen Weiſe. 4) Ferner beſchloſs ſen, daß im Fall irgend welcher durch dieſes Geſek Gefeß vors geſebenen Ereigniſſe der Präſident der Vereinigten Staa:

Kaniß , Commandeur der 3. Landwehrbrigade , zum

ten ermächtigtwerden rou, die jest geſeßlich bewilligten

Commandeur der 16. Diviſion ad int. der Generalmajor Kriegsfahrzeuge zu vervollſtändigen , die ganze Sdiffs , v. Hyſer , Command. der 14. Infanteriebrigade. Das madit der Vereinigten Staaten zu bemannen und im Commando der 1. Infanteriebrigade erhielt Generalmas Dienſte zu verwenden, und auf den nördlichen Seen und jor v. Eſebed , Commandeur der 1. landwehrbrigade;

Stromen, deren Gewiffer die Berbindung zwiſchen den

das der 5. Oberſt v. Werder ; das der 14. Oberſt v. Uectrif ; das der 1. Landwehrbrig. Oberſt v. lis lienſtrom; das der 3. Oberſt v. Klaette; das der 15. Cavaleriebrigade Gen.Majorv . Wolff ; 15 Oberſts

Vereinigten Staaten und Großbritannien herſtellen , ſo viele Fabrzeuge und Dampfboote zu bauen , zu kaufen oder zu miethen, auszurüſten und zu bemannen, als er zum Schuße der Vereinigten Staaten gegen einen Eins

lieutenante und Majore der Infanterie und Cavalerie

fall von dieſer Seite für nothwendig bålt. 5) Ferner

I

wurden zu Regimentscommandeuren , und der Genes beſchloſſen , daß hierdurch die Summe von 10 Miuionen ralmajor und Commandeur der 1. Jufanteriebrigade v. Brune cf zum 1ten Commandant von Köln ernannt. Vereinigte Staaten von Nordamerika . Veranlaßt durch die zwiſchen Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika gegenwärtig beſtehenden Gränzſtreitigkeiten hat der Senat und das Haus der Repräſentanten der Testeren für eventuelle Kriegeereigniſſe folgende Bill angenommen: „Geſet

Dollars bewiúige und zu ſeiner Verfügung zur Volls ſtredung der in dieſem Gefeße enthaltenen Beſtimmuns gen geſtellt wird ; zur Aufbringung dieſer Summe wird der Staatsſecretár ermådytigt, Geld auf den Kredit der

Bereinigten Staaten zu borgen und für den Betrag der zu borgenden Summe oder für einen Theil derſelben die Ausgabe von Stococertificaten zu veranlaſſen und dieſelben unter den beſten Bedingungen , die nad offents licher Aufforderung zu Antrågen in dieſer Hinſicht ans

für die Vertheidigung der Vereinigten Staaten . Akte, geboten werden , zu verkaufen; feſtgelegt bleibt jedoch, wodurch dem Präſidenten der Vereinigten Staaten grós Bere Gewalt (additional powers) zur Bertheidigung der Vereinigten Staaten in gewiſſen Fåden gegen Einfälle und andere Vorhaben zuertheilt wird. 1) Beſchloſſen von dem im Kongreſſe verſammelten Senat und dem Hauſe der Repråſentanten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, daß der Präſident der Vereinigten Staas ten ermächtigt wird und iſt, jedem Verſuche von Seiten Großbritanniens, mit den Waffen ſeine Anſprüche auf

baß weder einé Berpflichtung eingegangen , noch ein Contract geſchloffen werden ſoll , wodurch den Verein. Staaten verboten wird, irgend eine ro geborgte Summe oder Summen nach Verlauf von 5 Jahren, vom 1. Ja . nuar 1840 an , einzulöſen, uud daß die Verzinſung nidt 5 % , in balbjährigen Raten zu zahlen, überſteigen darf. 6 ) Ferner beídloffen, daß die Summe von 8000 Doll. aus dem Staatsſchage bewidigt wird und iſt, und zwar zu nichts Anderem als zur Ueberfahrt und dem Gehalt

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eines beſonderen Geſandten am britiſchen Hof , in ſo geregelt unterhaltenes Feuer, verſchiedene beftige feinds fern der Präſident'es für dringlich bålt , einen ſolchen

lide Angriffe abzuwebren und dieſelben nicht durd die

zu ernennen. 7) Ferner beſchloſſen, daß im Fall irgend 1, Madht, wohl aber durd die boere Boltommenbeit der welcher Ereignifle , für die im erſten und dritten Artifel dieſes Geſebes Beſtimmungen getroffen ſind , der Prd,

Waffen abzuſchlagen . “" ,, Der Generalmajor Co chius, Commandirender

fident der Vereinigten Staaten ermächtigt wird , einen

der indiſchen Armee, bezeugt in ſeinem Rapport vom

Theil der durch dieſes Geles bewilligten Summe , der

9. Auguſt 1837, geſchrieben aus der finie von Bonjol,

eine Million Dollars nicht überſteigen darf, zur Aus. beſſerung und Ausrüſtung der Feſtungen långs der Seeküſte und der Grånzen zu verwenden. 8) Ferner beſchloſſen, daß, ſobald Miliz oder Freiwillige in Dienſt der Vereinigten Staaten gerufen werden, ſie die Drgas niſation der Armee der Vereinigten Staaten erhalten und denſelben Gold und dieſelben Bewilligungen erhals

daß er daſelbſt den Vortheil der Percuſſionswaffen babe wabrnehmen fönnen , indem die Truppen , welche zur Deckung der Arbeiter in den faufgråben dienten, in ſo weit ſie mit Percuſſionsgewebren verſehen waren , ihr Feuer, troß des Regens, unterhalten konnten , wåbrend die mit gewdhnlichen Gewehren Bewaffneten dazu eben fowenig , wie der Feind, im Stande waren.

ten ſollen . 9 ) Endlich beſchloſſen , daß die verſchiedenen Ferner ſagt der General in feinem Rapport vom Beſtimmungen dieſes Gefeßes bie nach Verlauf von 10. Februar 1838 : ,, Dieſer entſchiedene Bortbeil der

60 Tagen nach der erſten Sißung des Kongreſſes in Percuſſionsgewehre (beim Regen das Feuer unterbal , Kraft bleiben ſollen und nicht låuger. "

ten zu können ) zeigte ſich mir wiederum in den legten , Tagen der Belagerung bei febr ſchlechter Witterung.

,,Wäre mir dieß früber ſo bekannt geweſen , ſo wäre

Das Percuſſionsgewehr als Kriegswaffe

,, ich dadurch fürwabr beſtimmt worden, alle vor Bonjol mit Percuſſionsgewebren Bewaffnete zu vereinigen und

in Indien gebraucht.

van der Spiße dieſes Trupps mich in einem dichten

(Scht u 6.)

„ Regenguß zum Meiſter, der , ſelbſt noch nicht zur Hålfte

Bon den widytigen Dienſten, welde die Percuſſiongs invollendeten Breſche zu machen, indem ich feineswegs waffen in dieſem Kriege leiſteten , legen verſchiedene daran zweifle, daß dieſe Unternehmung mit gutem Sefedote Zeugniß ab. Unter anderen ſagt der Capitain ,,Erfolg gefront worden wäre. " * ) ». Pusom (in einem Bericht vom 23. Decmbr. 1837 ) „ daß man den Sieg, welcher im Javre 1832 in den

Das einigermaßen umſtåndliche Auffeßen der Zund , bútdyen hat bei vielen Zweifel entſteben laſſen , ob es

2,50 Korra's “) bei Kampong **) Fai errungen wurde, möglich ſein werde , ſich dieſer Percuſſionsgewehre als ganz dem Gebrauche der Percuſſionsgewebre verdankt. gewöhnliche Kriegswaffen zu bedienen,und es ſind deß ,, Gin Plaßregen im Augenblicke des Angriffs auf das

Balb vielerlei Hilfsmittel erdadt worden , um dieſes

,,befeſtigteKampong beraubte den Feind wirklich ſeines Hinderniß zu beſeitigen, „Gewehrfeuers, aber auch den größten Theil der Unſes Den Percuſſionsgewehren, welche unter der Leitung ,, rigen , die mit Steinſchloßgewehren bewaffnet waren. des Majors Bafe perfertigt wurden, gab man aus dice ,,Der Unterzeichnete ( der Capitain v. lugoro ) , deſſen

fer Urſache größere Zủndbútchen. Bei der fåchrijden

,, Compagnie Percuſſionsgewebre führte, vermochte allein Infanterie , welde mit Percuſſionsgewebren bewaffnet ein lebbaftes Feuer zu unterhalten. Das bereits mit

iſt , bat man die Zündbúrden nod) ein wenig großer

ſtürmender Hand genommene Sampong båtte wieder, gemacht; ſie baben im Durchmeſſer 6 finien und wers und wohl mit großem Verluſt, von den Unſerigen ger

den , obne ſonſt von fünſtlichen Mitteln Gebraud zu

,,råumt werden müſſen, wäre es mir nicht geglúdt, in maden , aufgeſeßt. demſelben eine günſtige Poſition zu nehmen . Bald Bei der würtembergiſchen Infanterie hat das Auf ,,mußte ſich das Detaſchement des lieutenants lange reßen der Zündbåtchen mit der Hand ebenſo wenig .. (ießt Capitain beim Generalftab ), weldes unſeren Schwierigteiten. linten Flügel bildete , auf mich zurůdzieben. Da es

Ein Übeil der engliſchen Infanterie , welche nad

durde das Nafwerden ſeiner Gewehre des Feuers be. Ranada abgeſchickt wurde, und die daſelbſt ſich befins ,,raubt war, fonnte es, beſonders in einer ungünſtigen dende engliſche Cavalerie ſind mit Percuſſionsgewehren Poſition , einem Feinde feinen Widerſtand mebr leiſten, und Percuſſionsfarabinern bewaffnet, und man feßt 11

welder ihm von allen Seiten zuſefte und, eben weil bier ohne Änſtand die Zindhůtchen mit der Hand auf er fab , daß das Feuer in Stoden gerathen war, auf

rich ſtůßend, mit blanker Waffe an , Bewegung mußte auch der rechte Anführung des Majors de Qnay, ro war es , wie don oben geſagt,

* ) Dverft Elout meint , daß dieſes gerichtvolle Zeugniß, hina ſichtlich des Gebrauches der Percuſſionswaffen , beſonders den , unter der Direction des Major Bake verfertigten Percuſſions:

vallein den Percuſſionswaffen vorbehalten , durch ein

richtet und ſo gut ſie ſonſt zu gebrauchen ſeien , bedürften als

Ein Diſtritt in den Padang'ichen Oberlanden auf der Inſel Kampong iſt ein malaiſches Wort und bedeutet einen mit

der Eroberung Bonjols nicht ſo viele Dienste leiſten können, als die neuen Percuſſionsgewehre , bei welchen der Dverft Elout , während eines. dreijährigen Gebraudes, viel weniger

Pfabiwert umgebenen , umzäunten Ort , Dorf 2c . ( Anmert, 0 , ueberf.)

Reparaturen für nöthig gefunden hat, als bei den gewöhnlis dhen Infanteriegewehren.

„ ſeine Uebermacht ugriff. Derſelben Flügel, unter der ,,bald folgen , und Sumatra.

( Unmerk. 0. Ueberſ.)

gewehren zukomme. Die zur Percuſſion veränderten Büchien des Oberften Krieger, to zwrdmäßig ſie auch ſonſt einge:

äitere Waffen fehr oft Reparaturen und hätten alſo zur Zeit

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den Piſton. In England iſt man anhaltend berbåfftigt, fionsgewehre bekannt geworden war , in dem bereits für die übrige Cavalerie eben ſolche Percuſſionskarabis

angeführten Bericht ( vom 23. Decmbr. 1837 ) binſichts

ner und für die Scarfidhůben Percuſſionsbüchſen bers

lich dieſes Gegenſtandes ſagt. Dieſer Offizier bålt alle

zurichten. Man iſt auch nicht allein völlig überzeugt, Hálfsmittel, um das Aufſeßen der Zündburden bei den daß es nußlos ſei,, rich beim Aufſeßen einigermaßen Percuſſionswaffen bequemer zu machen , für nußlos : größerer, uuten mit einein vorſtebenden Rande verſebes ,, Balo lernt der Soldat das Aufſeßen der Zundhůtchen nen Zündbútchen beſonderer fünſtlicher Mittel zu bedies bebend verrichten , und es wird ihm nach einiger Uebung nen, ſondern man bålt ſelbſt dafür, daß eine mechaniſche ,diel bequemer, ein Percuſſionsgewehr mit der Zündry Einrichtung für das Selbſtaufſeßen , wegen der complimu verſeben , als ein Steinſdloßgewebr. Wenn man cirten umſtåndlichen Conſtruction für eine Kriegsimaffe

beide Waffen obue Vorurtheil betrachtet, ſo findet man

nicht tauglich rei, wozu wohl noch folgende Gründe gerade in dieſem Punct einen der größten Vortheile fommen dürften. ,, des Percuſſionsgewebres über das Steinſdóloßgewebr." Das Aufſeßen der Zundhůtchen durch den Soldaten Ueber die geringe Sowierigkeit, welche das geroobne ſelbſt , gibt dieſem ein gewiſſes moraliſches Bertrauen,

lide Aufſeßen der Zündbütchen beim Percuſſionsgewehr

da er weiß , daß er dadurch ſein Gewehr ro fertig ges macht hat, um nad Belieben Feuer geben zu fónnen. Dieſes Vertrauen bat er nicht, wenn ein Medanismus, ohne ſein wirkliches Zutbun, dieſes Aufſeßen verrichtet, und ereignet es ſich einmal, daß ein roldes Gewehr nicht losgeht , ſo verliert er alles zutrauen auf eine Vorrichtung, welche er nicht fenat. Findet ein Verſagen

bat, erklären ſich auch die Hrn. Clariſſe und Stens ' del ( zwei Offiziere, welche mit dem Gebrauche der Pers

cuſſionsgewebre in Indien beſonders befannt zu ſein ſcheinen ) in ihren Rapporten vom 6. u. 9. Januar 1838, ganz in dem Sinne des Capitains v. lußo w , indem ſie zugleich alle fünſtliden Mittel zu dieſem Bebuf für unndthig balten.

bei dem von ihm auf den Piſton geleßten Zündbútchen

Aus dem Adem geht nun bervor : 1) daß die Percuſſionsgewehre als Kriegswaffen dem zůndhůtchen , und mit dem vollen Vertrauen auf bereits ſeit einem Zeitraume von 6 Jahren mit dem ſeine Waffe reßt er ein neues Zündbütchen auf. beſten Erfolge auf Sumatra’8 Weſtfüſte von unſeren

ſtatt, ſo gibt er dem Gewehr feine Sould , wohl aber

Oberſt" Rrieger meinte, daß es ſowohl zur Couſers vation der Zündbútden , als auch zum bequemen Ges

Truppen gebraucht werden ; 2) daß die Anwendung dieſer Gewehre daſelbſt keine

braude derſelben beitragen könne, wenn man ein jedes größere Umſtåndlichkeit gezeigt hat, als die der gewöhn. Hütchen in ein Stůdchen Kort von 1 '/ą niederl. 300 iidhen Steinſchloßgewehre, und daß ſich der Soldat die Dice ſteckte und zu dem Ende für die Aufnahme des Behendigkeit, welche zum Aufſetzen der etwas größeren Hütchens an der unteren Fläche des Korfs eine fleine Zůndbütchen mit der Hand erforderlich iſt, ſehr bald

Höhlung anbråchte . Dieß war ein ſehr einfaches Hülfe. nach einiger Uebung aneignet. mittel , indem die Soldaten mit dieſer Hülle von Kort das darin befindliche Zundhůtchen auf den Piſton ress ten. ,, Dod nachdem die Soldaten einmal grindlich mit der Bebandlung der Percuſſionsgewehre befannt was

Mifce Ilen . [ Ein unbegreiflices Gavaleriegefecht. ] Sa der

ren und gegen den Feind angeführt wurden, wünſch: „Eittit für Subalternoffiziere der Infanterie und Cavalerie« liefſt ,,ten ſie einſtimmig die 15 Zündbútchen, welche ſich bei

man folgende Ihatſache : » In dem Gefecht bei Moorlautern

niedemPacchen von 10 ſcharfen Patronen befanden, ( 1793) debou dzirten 3 franzöſiſche Bataillone aus dem Erlbacher ,,OhneUmbúlung von Kort zu empfangen Srunde, bedrohen und wollten auf aber der von Sochebene die Regimentern redte Flankestas der ,,in einem dazu eingeſchnittenen Sådchen und auf dieſelben der rechs Preußen , wurden den beiden rabiniers und Voß Dragoner in das Dorf Franzoſenin und ..ten Seite ibres Rods aufzubewahren , und die Erfah; Ertbadogeworfen. Hier fuctenſofort die angegriffen den Gärten einige

,,rung, welche ich hierüber während eines ganzen Jahres Quarré's zu formiren. Uber die Karabiniere liebennicht von ihnen ,,im Dienſte gegen den Feind machte, belehrte mich , daß ab; Einige ſtiegen von den Pferden, öffneten trok des Feuers die dieſe Art der Aufbewahrung ſowohl bei Tag als bei

Eingänge, riſſen den Gartenzaun an mehreren Stellen nieder,

,,Nicht vollfommen genügte und weder Verluſte von

und bahnten ſo den Uebrigen den Weg zum Siege. Das vorderſte

„Zůndhütchen zur Folge hatte, noch für ein ſchnelles Quarrewurde geſprengt und was dem Cówertentging, gefangen.« Daß die, iſt preußiſche Cavalerie Bataillonewurde, wer: begreiflich ,, laden binderlich war." Dieß ſind die eigenen Worte fen konnte ; nicht die aber franzöſiſchen , wie es ihr möglich 1

des Oberſt Krieger, welcher mit einer, ſeinen Charafter

in der Nähe jener Bataillone die umzäunung der Gärten nieders

bezeichnenden Offenherzigkeit hiermit das, von ihm auss zureißen und durch die Lüden den Angriff fortzuregen , man mußte. gedachte Hůlfsmittel unumwunden für unnöthig erklärt. benn annehmen, die Franzoſen wären in voller Flucht und in gänz Der Oberſt Elout ſagt zugleich, daß er in den drei lidher Wuflöſungoder ein Haufen feigen und jede Diſciplin entbens Geſinders geweſen . Bei dieſen Unterſtellungen kann aber onen teine Rede ſein, und ſomit wird denn von Quarréforinati Fahren , wåbrend welcher die mit Percuſſionsgewehren renden

bewaffneten Truppen unter ſeinen Befehlen ſtanden ,

auch der Werth dieſer That der Cavalerie herabgeregt, die nur in

nicht die geringſten Hinderniſſe beim Einůben der Manns ro fern den Charakter des Beldenmäßigen an fich tragen konnte, fchaft im Aufregen der Zündbútchen gefunden habe. Sebr a16 ein wirklicher Widerſtand von Seiten der Infanterie ſtattfand. Intereſſe geweſenauseinander , den näheren Hers bemerkenswerth iſtdasjenige, was Capitaine9. lußow , Es Gefechisvonlo hohem detailirt gangwäre des darum wie möglich gefest zu

der durch eigene Erfahrung und durch das Einůben der

ſehen , weil nur auf dieſem Wege foldie Erſcheinungen begreiflich

Soldaten vollfommen mit dem Gebrauche der Percuſs

und wahrhaft belehrend werden .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Diujin gedrudt.

Samſtag,

Nr . 32 ,

20. April 1839.

th

Allgemeine

Militar - Zeitung. 2

Ronigreich Sachren. Dresden , 7. April. Unſer Kriegsminiſter, Genes rallieutenant v. 3ezi dh wiz , welcher im Oftober v. S.

nigſtens theilweiſe die durchgreifende Reform ab, welde im Fall eines Krieges in der Armee erfolgen mußte. Eine 25jábrige Waffenrube, deren Nachtheile durd, die

lebensgefährlich ertranfte, iſt nun, wenn auch noch nicht zur Geſchäftsführung, dode aber ſoweit bergeſtellt, das er binnen Kurzem einen Urlaub jum Gebraudie eines füdlichen Seebades antreten wird. Se. Maj. der König ipraden den Wunſch , daß dieſer bochverdiente Staate . mann wieder zur Uebernabme des Portefeuille, welches

friedlichen Kriegsſpiele der Manóver und Puftlager nur ſehr undouſtåndig zu beſeitigen find , bat den größten Tbeil der frůberen Fübrer und trefflichen Offiziere un : fåbig zumn Felddienſte gemacht, Andere, weldie mit der Anciennetåt ſtiegen , blieben der gelehrten Kriegebils dung fremd , welche die Jugend in den Militårſchulen

inmittelit dem Staateminiſter v. findenau übertra,

empfängt , und dieſe, ausgerüſtet mit den beſten Kennts

gen wurde, alles zu ſeiner Wiederberſtellung aufbieten möchte, theils in einem buldvollen und gnådigen Hands Reſcript vom 25. 0. M. billet, tbeils in einem den und erſprieß ausgezeid,neten aus, daß bei bóditen dabin Sichen Dienſten , welche derſelbe dem Landegherrn und dem Vaterlande eine Reibe von Jahren bindurch in ges n geleiſtet mit sei, babe, nur n Verbältniſſe verſchiedene worden vernommen die Anzeige Bedauern rechtem wie es zu Wiederberſtellung ſeiner Geſundbeit eines lån geren úrlaubes zu einer Badereiſe bedürfe . Mit dem

niſſen, wird in den unteren Graden feſtgehalten, da bei der ſpårlichen Penſionſrung im Frieden , das Avances ment ſo langſam erfolgt, daß z. B. Garaierieregimenter noch lieutenante aus dem Jabre 1810 beſiben . Dieſem Uebelſtande abzuhelfen iſt ſchon júngſt der Grundſak angenommen worden , lieutenante über 35 und Capi. taine über 45 Jabren zu penſioniren , und nur die über.

große Menge der Penſionezablungen, zu welden der bedeutende Militáretat nicht genügt, bindert die volige Ausfübrung dieſer Maßregel. Im Fall eines Krieges

lebbaften Wunſche, daß ſolche mit dem günſtigſten Ers würde jedoch die Penſionirung in Maffe erfolgen müſs folge unternommen werde, um auch fünfiig dem Vatero ſen, und jede Annäherung zur Rüſtungmuß das Signal lande núßliche Dienſte erweiſen zu fónnen , wurde ihm fein , dieſe tbeilweiſe vorzubereiten . – Eine ſehr zwect.

bis Ende Juli d. J. ein Urlaub ertheilt , den er ledig, måßige Aenderung erfolgt zugreid) im Kriegsminiſterium , wo der größte Theil der Berwaltung unter die feitung zu verwens Wiederberſte lich Tage von practiſch gebildeten und mit dem Rechnungsweſen unter demſelben wurdeGeſundheit Armeeſeiner - Der llung babe." den zu

die Beurlaubung des Kriegsminiſters und die getroffene vertrauten Civilbeamien geſtellt iſt, denen nur Militare Allerbodite Anorduung wegen Fübrung der Geſchäffte zur Seite ſtehen. Die öfter vorkommenden Betrügereien des Kriegsdepartements durd Reſcript an den commans gewiſſenloſer Beamten , welche die geringe Geſchäffres

birenden Generallieutnant ». Cerrini befannt gemacht. fenntniß ibret militáriſden Vorgeſeßten zu Unterſchleifen benugter, batten långit diefe Aenderung wünſchen laſs ſen , und der leßte Fall dieſer Art , wo der Kriegsrath

Großbritannien .

Duro im laufe vieler Jahre, obne entdedt zu werden,

Der General Feldgengmeiſter bat die Einführung von Percuſſionsgewebren in der Arinee dringend ans empfohlen, weil nac angeſtellten Verſuchen unter 2800 Sdůffen mit ſolchen Gewehren nur 9, unter ebenſo viel

eber 139,000 Rthlr. ſich zueignen konnte, bewies die dringende Nothwendigfeit derſelben . Der General von Clauſewiß , der Oberſt Delius sc. find penſionirt wors

Scuffen mit gewöhnlichen Flinten aber 822 verſagren . den , und eine ſtrengere Controlle wird in Zukunft die .

Unterſchreife beſſer bewaden.

( Frånf. Merfur.)

Preuße 1.

Berlin , 4. April. Das große Avancement der Ars mee, welches geſtern befannt wurde, iſt bedeutender als ſeit vielen Jabren der Fall war. Viele Generallieutes nante Oberſtlieute nante, Generalmajore, Oberſten und perfe kt worde n.

ſind ernannt und andere in Rubeſtand

Eine ſolche Regeneration , wie unvollſtåndig ſie auch immer ſein mag , war dringend nothig , und fürzt wes

Die ſchwediſde Armee. *) Die Scandinavier nahmen zu allen Zeiten den erſten

Rang unter den Braven ein, und die Gefdichte fennt *) Uus den » Cartons aus der Meifemoppe eines deutſden Tous

riſten, Geſammelt und herausgegeben von 6. d. bailbronner «

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feine That, feine Epoche, die den Ruhm ihrer Waffen råſten und wildern, ohne Lebensmittel und ohne Hoffs beflect båtte. In den erſten Jahrhunderten unſerer Zeits nung auf Verſtärkung , adhtzehn Monate lang ciner rechaung entwickelte die Erſcheinung des rómiſchen Ads dreifaden Uebermacht die Spiße bieten würde, bis eine lers an den Ufern des baltiſchen Meeres das Genie der

Kataſtrophe gleich der bei Pultawa die vorzuſebende

Schifffahrt in dieſer friegeriſchen Nation. Nachdem ſie Dernichtung berbeiführte ? Nur ein großer Genius kann dieſe Angriffe zurückgewieſen , bereiteten ſie ſido durdo ſolche Wunder wirfen, und nur eine ſo vortreffliche Oro unaufodrliche Einfälle in Preußen und Eſtbland zu den großen Unternehmungen vor , welche den Glanz ihrer

ganiſation einer Armee fann den großen Feldberrn das Unmögliche verſuchen laſſen. Wie wir aber die idwes

Waffen in die entfernteſten Zonen trugen und lange diſde Armee noch jest ſeben , ſo wurde ſie bereits durch Zeit. Europa zittern madten . Jin aditen Jahrhundert Sarl XI. gebildet, und der fúbne Karl XII. dlug bes

ůberſchwemmten ſie England und Irland, im ncunten belagerten ſie Paris unð eroberten Franfreich, und von den Küſten Spaniens wurden ſie nur durch die Ans ſtrengungen der Sarazenen zurückgebalten. Die furchts

reits ſeine" Sdrachten mit den aus dieſer Sdule hers vorgegangenen Kriegern. In den mittelalterlichen Feus dalzeiten founten die Fürſten alle ihre Grundbeſitzer zu den Waffen rufen und eine auserwäblte Zahl Streiter

baren , faſt unbefannten Normånner triumpbirten über

zum Kampfe führen. In dieſen Zeiten , wo die blanfe

ganz Europa, fie ſchufen Reiche aus den beſiegten Pros Waffe allein das Schickſal der Sdladten entſchied, war vinzen und rebten ihre Macht und ihre Gereße dort feſt. es cine Auszeichnung, in der Reiterei zu dienen , und Sie gaben England und der Normandie Könige , bes

berrſchten Irland ein halbes Jahrhundert und errichteten ihren Chron in dem ſchönen Sicilien, das noch ſoviele

aus dieſer entſprang das Ritterthum . Die Ritter ers bielten Privilegien und wurden geadelt. In Sdyweden entſtanden bieraus zwei Stånde , die Edeln und die

Baudenkmale aus dieſer großen Zeit bewahrt. Sie ents landeigentbúmer, und beide batten ihren Siß im lands decten Joland und Grønland , bevólferten die Sbets

tage ſchon in den frůbeſten Zeiten. Die Eden folgten

lands, und Orkneyinſeln, und fanden Amerifa's Küſten frei jeder Aufforderung ihres Souveraing, und die Baus ein halbes Jahrtauſend zuvor , ebe Columbus über die

ern wurden durch eine Art Conſcription zum Dienſte

atlantiſche See diffte. ůnter allen den blutigen Nevos ausgehoben. In dieſem Zuſtande fand Karl XI. die lutionen, welche die Geſtaltder Welt umgeſtürzt, finden Verhältniſſe , obgleid bereits in den Kriegen Guſtav wir kein Beiſpiel von ſo fübnen Unternehmungen , die

Adolphs befoldete Regimenter den Fahnen folgten. Das

um ro mebr Staunen erregen , als die damalige Zeit

große, adminiſtrative Genie Karlo XI. erfannte bald,

aller geographiſchen Stenntniſſe und ſelbſt des compaſ,

daß die Hilføquellen Schwedens für die Unterbaltung

ſes entbebrte .

eines ſtehenden Heeres, das ſolche ausgedehnte Lånders Das Obriſtenthum milderte die Sitten dieſer wilden maffen bemachen mußte , nicht ausreidten , und er ſouf Eroberer. Erich vertilgte den Gögendienſt, und hieruit die berühmte Reduction von 1680, welcher die schwedis

beginnen die Jahrbücher des jebigen Schwedens. Im

fche Armee ihre jebige , von allem Beſtebenden abweis

dreizehnten Jahrhundert entſtand Stockholm und im chende Form verdankt , und die ro einzig in Europa vierzebnten die kalmariſde Union, welche die drei ſcan. daſteht, daß ſie wohl verdient genau gefannt zu werden. dinaviſden Kronen auf Einem Haupte vercinigte, unter Das (dywediſche Heer iſt aus drei Theilen zufamments Guſtav Waſa wieder aufgeloſt wurde, und deren Wies gereßt. Die Armee indelta beſteht aus Regimentern, derberſtellung vielleicht unſeren Tagen vorbehalten iſt.

deren Soldaten von den Grundeigenthümern erbalter

Die Großthaten , die toir von ſchwediſchen Heeren aud in neueren Zeiten vollfüpren ſaben, beweiſen, daß der Geiſtder tapferen Normånner nicht von ihren En, feln,gewichen und die Siege Guſtas Adolphs und des toufübnen Karl, weldie ſie mit ro fleinen Armeen im

werden und deren Offiziere von den ihnen angewieſenen Domånen leben. Die Vaerfvade ſchließt die ſtehenden und befoldeten Truppen in ſich, welchedurd freiwillige Werbung fich ergänzen . Die Bevearing iſt die land . mehr , die durch eine Couſcription entſteht, welche mit

Herzen weit entfernter Staaten erfochten , werden die der unſerigen nichts gemein hat. Schweden immer unter die Zahl der tapfeifen Soldas

Die Armee inbelta enthält 34,000 Mann, worunter

ten der Welt ſtellen . Ueber tauſend von Karls Braven

Cavaleriegimenter. Die in Daerfvade, Artillerie und Genie ſtarben an einem Lage Hungers in den Sümpfen Ruß. 6den, fid faßt, iſtwelde über die 8000Gars M. lands ander Seite ihres jungen Heldenfónigo, und tein ſtart ; beide vereint bilden den effectiven Stand des Murren der Unzufriedenheit wurde laut in einer Armee, ich wediſchen Heeree. Die Bewearing aber bietet auf den

die den gewiſſen Todvor Augen hatte. In dieſem dent. erſten Befehl zum Aufbruch 130,000 bewaffnete, erer, würdigen Feldzuge ſtrablten die erbabenen Eigenſdaften cirte und gekleidete Soldaten . Rechnet man hierzu noc

des ſchwediſden Soldaten in ihrem vollen Glanze, und 14,000 normegiſche Soldaten, nebſt 10,000 Mann nors wo wäre noch die Armee zu finden , die, tauſend Stunts megiſder fanówebr , die ſebr leicht auf das Dreifade

den vom Vaterlande entfernt, in unzugängliden Mos gebracht werden konnen , ſo kann man ſich einen Begriff entnommen. Wir haben zwar fchon mehrfach und namentlich inNachrichten den Nrn. 44, 45 und 46des Jahrgangs 1831 detailirte über die ſchwediſche Urmee gegeben; allein bei der geiſtreichen Weiſe, mit welcher der Gegenſtand in dem genannten Werke behandelt iſt, werden es unsdie geehrten

von den militariſden Reſſourcen und der Solagfertig , feit beider Reiche machen. Die Erbaltung der großen ſchwediſchen Armee von 170,000 Mann , mit Inbegriff des Unterhalts aller Feſtungen, foſtet aber denSiant nicht Gulden., mit gibt Es ſó in Europa Miu.åbnliden geringen Mits Beiſpielalsvon6einem Sefer Dant miſſen, denſelben hier wiederholt zur Sprache tein mehr

gebracht zu baben.

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teln erzeugten Reſultate, und da dieſes nur der ſo ganz Inſchrift des Regiments und der Compagnie, zu wel. abweidenöen Organiſation zugeſchrieben werden muß, cher der hier wobnende Suldat gehört. Der Indeltaſola ſo iſt es ndhig , bier einige Details über das innere dat dient, ſolange er fann , und man begünſtigt ſeine Beſen derſelben auseinanderzuſeßen .

Berbeirathung auf alle Weiſe , To zwar , daß woblbas

Die Armee indelta wird ganz durch Domånen , welche dem Staate in früheren Zeiten beimgefallen, und durch die Grundbeſißer erbalten. Es bedurfte des Zuſammens flufjes ſo außerordentlicher Ereigniſſe, welche der Nation proglid, eine Maſſe von Domånen zur Verfügung ſtells ten , beſonders aber eines ſo bellſebenden , adminiſtrativen Geiſtes, wie Karl XI. war, um eine ſolche merfwürdige Einrichtung ins Leben zu rufen, durch welche Schweden unausgefest eine Armee von 36,000 Mann disponibel bat, die ihm beinabe nichts foſtet. Man würde ſich ins defjen ſebr irren , wenn man dieſe Truppen nicht für binlänglich geübt bielte, um jeden Augenblick gegen den

bende Bauernſóbne, die aber dod die Bedingungen zur Eingebung der Ehe nicht erfüllen fónnen , in die Indeita treten, wo ihnen dann feine Schwierigkeit mehr im Wege ſteht, da für den Fall, daß ein Indeltaſoldat crſcßt wird oder firbt, der Note für ſeine Familie Sorge zu tragen bat, obſchon der Torp ganz auf ſeinen Nachfolger viber, gebt. Der Grundeigenthümer wählt ſeinen Soldaten ſelbſt mit einem fleinen Handgeld von 1-3 louisd'or, und da es ſein eigener Bortbeil iſt, einen ganz vers låſſigen Menſchen auf ſeinem Gute zu haben, ſo finden ſich ſelten Beiſpiele, daß dieſe Soldaten wieder gewechs ſelt wurden.

Feind zu marſiren. Wer dieſe Regimenter geſehen bat,

Der Rote fann ſeinen Soldaten nicht zu eigener

wird ſie mit den fdjönſten Truppen Europa's vergleichen Arbeit verwenden , das Gouvernement aber hat das müſſen, und ihre abwechſelnd landbauende und frieges Recht, ihn für beſondere Bezablung bei Arbeiten får riſche Lebensweiſe ſcheint weder ihrer Haltung, noch der Staatszwecke zu brauden. Im Kriege wird der Indelta Siderbeit der Evolutionen im mindeſten zu ſchaden.

ſoldat gleich den ſtebenden Truppen befoldet, und was

Der Sowode iſt geborner Soldat, und die Gelebrigkeit rend ſeiner Abweſenbeit låßt der Rote ſein Feld beſorgen im Unterricht und in der Elementardreſſur, die er beſitzt, und unterhält ſeine Familie. Im lager aber, wåhrend finden wir faum bei einem anderen Volfe. 3d fenne feine Armee , welde mit großerer Genauigfeit mands vrirte , und die Geſchichte aller Kriege zeigt uns , daß

der jährlid ſtattfindenden großen Uebungen , inuß der Rete ſeinen Soldaten erbalten. Der Commandeur des Indeltaregiments befindet ſich

ihre glänzende Tapferfeit nur mit der in ihr vorherrs chenden Diſciplin verglichen werden fann, eine Eigens ſchaft, obne welcheTapferfeit nur zum Verderben fübrt. Boſtell beißt Wohnort und iſt die Benennung der mehr oder minder beträchtlichen Domine , weldhë den Cadres der Armee indelta, vom Unteroffizier aufwärts

im Mittelpuncte aller dieſer über eine Provinz ausges breiteten Boſteus und Torps, wie die Hauptleute und Offiziere im Bereiche ihrer Compagnieen ihre Wohnorte baben. Die Regimenter führen ihren Namen von den Provinzen , in denen ſie liegen , und die unverändert dieſelben bleiben müſſen.

bis zum General , zu ibrem Aufenthalt und Unterhalt

Die Indeliareiterei iſt nad denſelben Grundraßen,

angewieſen iſt, und deren Nußnießung, von dem beſcheis nur mit wenigen Abånderungen organiſirt, und vereinis

denen Meierhofe des Wachtmeiſters bis zu dem idonen gen ſich mehrere Rotes unter der Benennung Ruſtholl Soloffe des Oberſten , ihnen als Sold dient. Die Er, zur Stellung und Equipirung eines Cavaleriſten . Dieſer trågniſſe dieſer Boſteus ſind geſchåßt und garantirt, und Raſthol beſorgt die vollſtändige Ausrüſtung, Bewaffs man rechnet das jährliche Einfommen eines Generals nnng, das Pferd und den Reiter ſelbſt, und wenn dies auf 5000, eines Oberſten auf 3000, eines Majors auf fer dienſtuntauglid oder todt iſt, ſo muß der Ruſthol

1500 Gulden. Alles dieß hat Bezug auf die Befehlss einen Erſaßmann ſtellen , oder ſelbſt zu Pferde steigen. haberſtellen, und dieſe foften durch die oben bezeichnete Daſielbe iſt der Fall mit dem Pferde, und auch die Reis Verwendung der Domånen weder dom Staate noch dem

ter müſſen dienen , ſolange ſie fónnen .

Die Ruſthous

lands. Für die Stellung der Soldaten der Indelta bringen die Remonten dem Rittmeiſter, der ſie ſtrenge beſteht aber eine andere Einrichtung: alle Provinzen des prüft, allein nur der Generalinſpection der Cavalerie Reides ſind in fleinere oder größere Parcellen abge: ſtebt es zu, Pferde zu verwerfen oder anzunehmen. Man tbeilt, die man Rote nennt und welche einen Theil des Bodens zu Bildung eines måßigen , für den Unterbalt eines gemeinen Soldaten mit ſeiner Familie binreichens

hat, wie mir alle Reiteroffiziere verſicherten , ſehr wenige Beiſpiele, daß Remonten båtten verworfen werden müſs fen , obſchon die mediſche Armee fich jest ganz mit

den Gütchens beſtimmen müſſen. Dieſe landestheile

Pferden aus ihrem eigenen Pande beritten macht.Dem

beifen Torp und dürfen durdaus nicht mit den Bos jebigen Rónig verdankt Schweden eine Verbeſſerung ſeis ſtells verwechſelt werden , obſchon fie dieſelbe Beſtim : ner Geſtüte, welche die Möglidhfeit der Remontirung im

mung haben. Der Torp beſteht aus einem Hausden , fande gibt, wåbrend frůber die Pferde in Dänemark

Garten, Holz, etwas Feld und den nöthigen Gerathen und Holſtein angefauft werden mußten. Dieß iſt in allgemeinen Umriſſen die Grundlage der zu ſeiner Bebauung. Der Rote muß dem Soldaten die alle 2 Jahre zu erneuernde kleine Uniform liefern, das Indeltaarmee , die mit dem innerſten Peben des Lands

Gouvernement ſorgt für Waffen und großere Kleidung. mannes verwebt iſt. Denn da es ſeine Pflicht iſt, einen Der Rote muß ſeinem Soldaten in Beſtellung ſeine anderen Soldaten zu ſtellen , ſobald der erſte wegen Felbes belfen und ibn bei Mißernten unterſtüßen. Zur üblen Leumund8 ausgeſtoßen wird , ſo liegt bierin die

Erleichterung der militariſchen Controle findet man durch beſte Bürgſdaft für die Moralitåt.

Der neu geſtellte

ganz Sdweden auf Garten- und Häuſermauern die Indeltaſoldat tritt bei ſeinem Regiment ein, das heißt

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er wird an den für die Recruteneinübung beſtimmten bdheren Staatszweden in Friedenszeit nůßlich zů vers plaß geſchickt, und gleich nach vollendeter Ábrichtung wenden , und wir ſeben in der fowediſchen Armee das rúdt er mit in das jeden Sommer ftatifindende fazer. Problem wieder ins Leben gerufen, durch deſſen föſung Der Savaleriſt erſcheint ſchon als Recrut mit dein Pferde,

die rómiſden Regionen ſolde Wunder verrichteten. Die

das bier durd) die Communiſſion ſtrenge geprüft und bei Feſtung Carlsburg, der Gøthafanal und faſt alle andes Auffindung des unſcheinbarſten Mafels unerbittlich vers ren Kanåle Schwedens wurden von den Indeltaſoldaten

worfen wird. Mann und Pferd ſind bereits vorſchriftsi måßig ausgerüſtet, und es ſcheint unglaublich, daß weder an Kleidung noch an Sattelequipage je cas Mindeſte auszugeben iſt. Die Cavalerie ſendet iure bierzu beſtimmten Offiziere und die ſogenannten Bereis ter, welches geübte Reiter der Schwadronen ſind, nach

gebaut, und die Infanterie dieſer Truppen wird ſeit 20 Jabren auf dieſe Art verwendet. Ein Corps bon 3-4000 Mann wird jährlich aus dieſer Armee gezogen und marſdirt in Arbeitsmontur unter Befebl ibrer Ofis ziere an die beſtimmten Plåse, wo fie zwar zur Verfüs gung der Jugenieure geſtellt werden, jedoch itets unter

dem Dreſſurplate do Regiments , wo Remonte und Recruten binnen neinzig Tagen complet aberercirt ſein müffen , um dann ſogleich das erſte lager in Heibe und Glied mitzumaden . Nad dem fager gebt jeder Indeltas foldat wieder auf ſein Gården und beſtellt Fein Feld. Im nå cyſten Jahre iſt er dann ſchon gedienter Soldat, und bat von nun an feine andere Dienſpflicht, als jåbrlid im lager mit ſeinem Regiment zu mondvriren. Auffallend iſt der frobe Mutb, die Mannezudt und

militariſder Ordnung bleiben . Ihre Bezahlung übers ſteigt die des Laglobnes , und was ſie noch darüber arbeiten , wird ihnen beſonders vergútet , ſo daß der fleißige ſich bis auf 20 Sdilinge tåglich ſieben fann. Die Soldaten , welche ſich auf dieſe Weiſe Einiges erſpas ren fónnen , drången lid zu dieſen Arbeiten, die auf die Verbeſſerung ihrer Eriſteng ebenſo wobltbåtg einwirfen, als auf die Moralitåt und liebe zur Beſchafftigung. Dieß iſt die Armee indelta, was ſoviel bedeutet, als

Erercirfertigkeit der Indeliafoldaten , neben den ſie in eine Armee, die auf dem Boden vertheilt iſt, und welche nichts übertreffenden ſtets beiſammen gebaltenen Gars in ihrer Organiſation nichts Aehnliches in Europa fius diſten , und idon dieſe Erſcheinung beweiſt die Vors det. Sie fotet dem Staate nichts , da die Boſtello für trefflichfeit cines Syſtems , das für ein armes Pand den Unterhalt der Offiziere ſorgen müſſen. Sbre Unis erfünden , wohl für jedes paſſen dürfte , das ſparen form iſt blau, und ihre Aufſchlåge åndern ſich nach den

will, und die nöthigen Mittel zur Dotirung auffinden verſchiedenen Provinzen. Mebrere ihrer Regimenter wetts fann. Die auf den Stationen lebenden Offiziere und

eifern ſelbſt mit den Garden an wahrer militäriſcher ( Soluß folgt.)

Unteroffiziere beſuden bäufig die Wohnungen dieſer zus Haltung. friedenen Soldats laboureurs, um ſich von dem Zuſtande

ibrer Waffen , Kleidung und Pferde zu überzeugen. Beinahe die ganze fchwediſche Armee iſt verheiratbet ,

Miſcelle n . [ Der militäriſche Gehorſam .] Gehorſam iſt der Cement,

ohne daß der Staat Penſionen an Wittwenund Vai. weldber die Wiridiedenen Iheile eines peeres zuſammenkittet ; ohne Ten zu bezahlen hatte. Der Inbeltaſoldat muß rid gegen ihn ift trin Truppencorps es mõneſo ,

groß oder ſo tlein fein, idte

eine kleine dem Ruſtholl zu reichende Entſchidigung auf es wollr, denkbar. Daruin route der Gehorſam bei jedem Soldaten deffen Koſten auf den Adarm oder lagerplaß verfügen , eine pingebung aus ueberzeugung, ein Enrenpunct ſein und nicht Hochachtung und Furdt vor der Strafe ihn dazu beſtimmen. und nur während der Dauer der Uebungen verpflegt iba Berehrung der Vorgelegten von Seiten der Untergebenen dient -

der Staat.

Welde heilſame Rudipirfung dieſe Selb,

nicht bloß als Mittel zur Erleidterung des Gehorſams, ſondern

ftändigkeit des cinzelnen Soldaten auf den ſittlichen es liegt darin auch eine Anerkennung der in der Regel höheren Charafter der ganzen Truppe ausübt', erbellt aus der Fähigkeiten des Borgefegten und ein Zeichen des Dankes gegen freiwilligen Diſciplin der ſchwediſchen Armee, wo Stras

diefen für die empfangene militäriſche Ausbildung und Erziehung

und Tatt: fen beinabe ohne Beiſpiel ſind, und wo die Humanitat zugleid eitperteiben ſie dem ganzen Stande eine Bürde n richtigt , welche ihm zur höchſten Zierde gereide und in teinem

der Offiziere den Soldaten ibren Dienſt ebenſo ſebr ers

anderen Stande gefunden werden .

leichtert , als die tadelloſe Aufpåbrung derſelben und ibre freudige hingebung den Vorgeſesten jede Gelegenbeit zur Unzufriedenheit benimmt. Wo dieſe Inſtitution to enge mit Sitten und Bedürfniſſen einer Nation verflochs

Vorgelegten , dieſe Tugenden auf eifriyfte zu cultiviren , jedoch mag er ſich, wie in allen Fällen der Erziehung, wobt in Xot neba men , ſich in den Mitteln zu vergreifen , sonſt wird er, fica ftato eines kräftigen Bebels nur ein morfdes Werkzeugerſchaffen, das

Es iſt Pflicht eines jeden

ihm in den Pritiſden Uugenbliden des Kriegerlebens , in welchen

ten iſt, da bórt ſie auf eine l'aſt zu ſein und wird ein integrirender Theil. Die Indeltaarmee iſt ein wahres Nationalbeer , indem ſie die Staatsófonomie fördert und

der Soldat und namentlich der Offizier hoch über den Ereignifien

dem Pande Nußen bringt. Die Arme , welche auf den erſten Ruf zur Vertheidigung des eigenen Herdes bereit

pochachtung und Berehrung auf eine ſolche Weiſe erzielt werden, daß bei der gänzlichen Unterordnung des eigenen Willene, det eigenen Unſichten unter diejenigen eines Andeten , die Würde des Mannis fortbeſtehen kann, fein Selbſtgefühl nicht tief verlegt wird.

ſind, zieben im Frieden die Furchen , welche ihnen und

Das kann aber da nicht der Fall ſein , wo der Vorgerrete auf eine

ben Ibrigen Brod geben , und dieſe Soldaten werden

egoiſti dhe Beiſe allen Wirth in ſeiner Perfon concentrirt und die

ſtehen muß , ein nubloles Ding wird.

Darum müſſen Gehorſam ,

Unterzebenen nur als Mullen betrachiet , denen er , vielleicht nach niemals durch den Mäßiggang und die faſter des Gars den Baunen des Hugenblids , beliebige Zähler vorſekt : da werden lebens vt . Allein nichtentner genug, nifond

daß dieſe Indeltaarmee die ofos aus ihnen Leute otne allen moraliſchen Wertb, Brudler und Zu: gendiener mit dem unzertrennlichen ſluchwürdigen Gefolge von

nomiſhite von allen ihren europäiſchen Schweſtern iſt, ro Stylechtigkeiten gemacht , die noch lange fühlbarbleiben, wenn iht þat man auch noch Mittel gefunden , ihre Soldaten zu

armſeliges Daſein hingeſchwunden iſt.

Redigirt unter Beruntwertlichkeit der Verlagsbaadlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Diljin gedrudi.

Mittwoch,

ga

Nr. 33 .

24. April 1839.

M TON

Allgemeine Militar - Zeitung. der f. preußiſche Generallieutenant und Vicegouverneur Franfre i dh. Die Sentinelle de l'armée behauptet, unter dem an dieſer Bundesfeſtung, Frhr. v. Müffling, welcher, faſt der belgiſchen Gränze aufgeſtellten Gorps båtten rida eine gleiche Anzahl Jabre in unſerer Mitte weilend, am deßwegen feine fanziere befunden, weil die 1836 getrofs beſten das umſichtige und dienſteifrige Benehmen des fenen Dorſchriften lid als unausführbar ermieſen båt. Plasoberſten Dubois zu würdigen weiß, erzeigte ihm

ten, die lanziere ſeit drei Jahren nicht wüßten, wie ſie die Ehre , rich an der Spiße ſeines Stabs und der F. ihre Waffen gebrauchen ſollten, und daber zum Dienſte preuß. mitgarniſonirenden Generale und Stabsoffiziere gar nicht verwendet werden könnten. zu ihm zu begeben, um ihm ſeinen Glüdwunſch zu dem Großherzogthum Herren.

erreichten ſo ſeltenen Tage abzuſtatten ; wie nicht minder der großherzogl. Territorialbevollmådytigte und Regie.

v. lichtenberg , denvon Mainz Mainz , 15. April. Dem neueſten Bauplane zufolge rungspräſident faus durch eineFrhr. faſt gleich lange Reihe Jahreneben: zu werden alle Militärgebåude, die in den Feſtungen ers beſigen das Glück bat , in Geſellſchaft unſeres derzcis

baut werden , ſo conſtruirt, daß ſie auch zur Vertbeis digung dienen können. Dieſes neue , ſehr zweckmäßige Verfabren, das ſchon bei Erbauung des Brüdenkopfes zu Kaſtel ind den Kaſernen in der Nähe von Weiſenau

tigen würdigen Bürgermeiſters Meß , um ſo mehr ein Gleiches zuthun fich bewogen fand , als der genannte

ebrenwerthe Jubilant in ſo langem Zeitraume und in den ſchwierigſten Momenten ſtets das beſte Einverneh,

mit Erfolg angewendet wurde, wird nunmehr, wie vers men mit allen bieſigen großherzgl. Behörden zu pflegen lautet, eine noch größere Ausdebnung erbalten , indem ſich beſtrebt batte.

Bei vollkommener Geſundheit und

nicht nur die große Kaſerne auf der Eisgrube, in deren ſteter Dienſtthåtigkeit erreichte derbrave Oberſt dieſen

Bau man dermalen begriffen iſt,auf dieſe Weiſe ein . Lag; moge er ebenſo noch viele Jahre wirfend unter gerichtet werden ſoll, ſondern auch eine andere am Münſtertbore zu erbauende große Raſerne und eine dritte am Neuthore. Mainz , 18. April. Heute erlebte der ſeit einer Reihe

und weilen !

De ſt r e i ch .

Ein Schreiben aus Wien gibt folgenden Commentar

von 25 Jahren hier dem f. f. óſtreichiſchen Plascom. zu dem unglücklichen Ende deg in Verona durch Selbſts inando vorſtehende Oberſt D ủ bois das ſeitene Ers mord aus dem Leben geſchiedenen dſtreichiſden Stabss eigniß einer hinterlegten 50jábrigen ununterbrochenen offiziers. Es war der Oberſt und Commandant des Dienſtleiſtung. Am 18. April 1789 als Radet in die Dragonerregiments König von Bayern , Frhr. Pfeil faiſerliche Armee eingetreten, hat er in dem Zeitraume 8. Scharfenſtein. Er gehörte zu den bei allen Geles von 50 Jahren alle Feldzüge gegen die Türkei und genheiten ſehr ausgezeichneten Offizieren der öſtreichis Franfreich mitgemacht, wurde mehrmals verwundet und

ichen Armee, und ſtand früber in dem ſchönen Huſarens

im J. 1815 hier als Plaßcommandant angeſtellt, wo er durch unermüdete Dienſtthårigfeit und Befliſſenheit in Erfüllung ſeiner Amtspflichten, ſowie durch ſein fluges und taftvolles Benehmen anderen boben Behörden ges genüber ſich die ſtete Zufriedenheit ſeiner nach einander

regiment Prinz- Regent von England, jeßt König Karl Albrecht von Sardinien. Beim Ausbruch des Feldzugs 1813 wurde er Adjutant des Feldmarſchau lieutenants Grafen Radesky , der Chef des Stabs vom Fürſten Schwarzenberg war. In dieſer Anſtellung erwarb rich

gefolgten Vorgeſetten zu erwerben wußte. — Am 17ten

der Frhr. y . Pfeil die ruffifden, preußiſden und bayeris

Abends wurde dem bochgeehrten Veteran von der f. t.

den Militärorden. Er war ſeit 1829 mit der Tochter

Militärmuſik eine Serenade gebracht , und heute früh begab ſich der f. f. dſtreichiſche Feſtungscommandant an der Spiße der Stabsoffiziere, der Chefs der Truppen abteilungen und Branchen und der Militárbeamten in die Wohnung des würdigen Oberſten, um ihm die berz. lichſten Glüwünſche darzubringen. Aber aud Se. Erc.

aue einem der erſten Häuſer Böhmens vermählt. Sein Vergeben, die Pflicht der Achtung und des Gehorſams verlebt zu haben , ſoll ſeine Beranlaſſung dem Umſtande verdanken, daß er wegen ſeiner vielfachen Connerionen ſich oft glaubte über ſeinen Standpunct erheben zu dúrfen.

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Die ſchwediſde Armee.

von Leber mit Roßhaaren überlegt, wie ſonſt die englis ſden waren. Die Einrichtung der Ambulancen iſt ganz

(Si u k.)

nach engliſdein Muſter, und ſie können auf dem Schlacht:

Die Vaerfuade, welche ſich durch Werbung recru : tirt , enthält die Regimenter der Garde und der Urrils lerie. Sie iſt die einzig ſtehende und beſoldete Truppe Schwedens und für den Garniſonsdienſt der Stådte und Feſtungen beſtimmt. Sie iſt 8000 Mann ſtarf, und ihre Offiziere rangiren und avanciren wechſelsweiſe mit denen der Indeltå. Die Gehalte der höheren Offiziere

felde bequem eine große Zabl Verwundeter aufnehmen. Das ſchoniſche Regiment hat blau mit gelben Aufſdlågen und gelbem lederwerf, dieſe den Soweden ro Theuere Nationalfarbe, die man in ihrem lande unter ſo vielen Geſtalten wiederholt findet, die in Flaggen auf den landhåuſern binweben, und welche die ſchönen Frauen lo ſinnig in ibrenº Put zu verflechten wiſſeni. ſind ſehr beträchtlich , allein auch die Subalternoffiziere Die Bevearing, früher Landwehr , " iſt die eigento können in einein ro wohlfeilen lande, wie Schweden, liche Conſcription Swedens und ganz unabhängig von recht gut auskommen , obſchon die Gage eines lieutes der Vaerfvade, wie von der Indelia. Es iſt die eigents nants nur 220 , die eines Sapitains nur 800 Gulden

liche permanente Nationalbewaffnung, und kann jeden

beträgt. Die Unteroffiziere ſind gleich Offizieren gebal. ten und beziehen ihren Sold monatlich . Alle dieſe bes foldeten Truppen werden mit Handgeld auf 6 Jahre geworben, wornadh ſie aber meiſtens fortdienen. Es iſt eine fchóne martialiſche Soldateska , dieſe Garderegimen . ter , mit ihren beſonderen Grenadiermůßen und Toråg darüberlaufenden Ropbaarfrempen , den dunkelblauen

Augenblick zu den Waffen gerufen werden . Im übrigen Europa dient die Conſcription zur Ergänzung der Heere durch die jährlich vom Loos beſtimmte Mannſchaft , in Schweden beſteht aber die Bevearing aus all Mån . nern vom 20. bis 25. febensjabre. Dieſe ſtets marſo, fåbige landwehr wird auf Koſten des Staates gefleidet

Måntein , die übergebångt ohne im Aermel zu ſtecen ,

und bewaffnet, doch nur im Kriege , oder ſobald ſie unter die Fahnen gerufen wird, befoldet. Sie wird jedes .

ſehr an die alte Kaiſergarde erinnern, welche Cauſdung Jabr 14 Tage zu militariſchen Uebungen im lager zu. durch die großen herrlichen Geſtalten und die prachtigen ſammengezogen , und Offiziere aus allen Infanterieres ſchwediſchen Soldatengeſichter erhöht wird. Solange gimentern dienen zu ihrem Unterricht. Die Bevearing dieſe Grenadiere nicht im Dienſte ſteben , fónnen lie

verſammelt ſich nur wenige Tage vor der übrigen Ar.

ſich Geld durch Arbeit verdienen , was den Huſaren der mce, und die jungen Soldaten fommen in ihrer gewohns Garde und der norwegiſchen Eliteſchwadron verboten lichen Tracht zum Rendezvous, wo ſie ſogleich ausgerüs iſt. Das Gardes Huſarenregiment iſt bellblau mit Sils ftet und gefleidet merden. Wie die Manóvers beendigt

bio

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ber, und eine der ſchönſten Reitertruppen, die ich fenne. rind, liefern ſie die Equipirung wieder ein und geben Allein die norwegiſche Chaſſeurſchwadron darf man als

nad Hauſe. Dieſe kandmebr ift 130,000 M. Infanterie

Muſter einer vollkommen ſchonen und untadelhaft bes ſtarf, und es bedarf der ganzen Empfänglichkeit des rittenen Cavalerie citiren , beſonders find ihre Pferde Schweden für militariſche Dreſſur, um in ro furzeu alle yon edlem Blute . Zeitfriſten ſo bedeutende Menſchenmaſſen für die zum Die drei Artillerirregimenter ſind in Stockholm , Gos

Manovriren unerläßlichen Kenntniſſe auszubilden .

thenburg und Karlskrona vertheilt und 3000 M. ſtarf. Wenn aber ſchon der ganze Organismus der ſowes Es iſt ein ausgezeichneter Schlag Menſchen, und das diſchen Armee einzig in ſeiner Artgenannt werden muß, Material auf der höchſten Stufe. Die Inſtruction iſt ſo verdient beſonders die raſche Art ihrer Vereinigung in dieſer Waffe vortrefflich, und die Artillerieſchule unter

unſere hódíte Bewunderung. Die Goncentrirungspuncte

dem geiſtreiden Baron Wrede in Marienberg vielleicht ſind jeder Compagnie, jeder Regiment unveränderlich eine der beſten jeßt zu findenden. Der Kronprinz ſteht

bezeichnet, und den Hauptcorps dienen Stocholm, Wents

an der Spiße der Artillerie, und der Geiſt und die This nersborg und Chriſtianſtadt als Centralpuncte. tigkeit dieſes fenntnißreichen Soldatenfreundes ſpricht

In

fünfunddreißig forcirten Marſchen fann die ganze Mis Ars

ſich in allen Anordnungen aus. Jedes Artillerieregiment mee in der Nähe der Hauptſtadt verſammelt ſein, und enthält fechs Batterieen za 8 Geſchůßen . 3ipei Battes die Hälfte dieſer Zeit genügt für die Hälfte der Armee. rieen ſind ſtets beſpannt, für die übrigen liefern die Äuf eine Stärke von 170,000 M. zählt die ſchwedis Bauern jährlich die Pferde auf 2 Monate Erercir- und ſde Armee nur 5000 M. Savalerie und 3000 M. Artils

Lagerzeit , und da dieß in die Zeit fält , wo fein Feld ferie, und dieß iſt ſelbx in einem größtentheils coupirten beſtellt wird, ſo fehlt es nie an Pferden , die frei vers

pflegt werden ,, und womit der Dienſt ſich leicht macht, da die Bauern in der Regel dieſelben Pferde wieder beibringen. Außer dieſen achtzehn reitenden Batterieen, welche durch Werbung beſtehen , gibt es noch Reſerves batterieen zu Fuß, die durch die Conſcription recrutirt perden , mit den Feldbatterieen aber bei allen Gelegens

lande außer allem Verhältniß zu der gegebenen Art

Krieg zu führen. Man ſcheint ſich gegenwärtig damit zu beſchafftigen, dieſen Uebelſtande abzuhelfen , und die

Errichtung eines vierten Artillerieregiments dürfte be : ſonders zur Belegung der feſten Plate dringend gebos ten ſein . Die ſchwediſchen Soldaten ſind berühmt durch ihre

beiten wetteifernd in die Soranten treten. Die binteren ſtrenge Diſciplin und durch ihre Subordination. Man und vorderen Råder find bei den Geſchůßen gleich hochrechnet in einem Jahre kaum 200 Individuen der gans

und durch ſtarke eiſerne Reibnågel und zwei Retten vers gen Armee, die vor die Militärgerid te gezogen werden, bundelt. Ebenſo auch die Munitionscaiſſons, welche in und die Strafen ſind daber ebenſo ſelten , als die Bers

zwei Wagen abgetheilt ſind. Die Artillerie trågt Helme geben. Jedes Regiment bat ein Tribunal, um die in

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ſeinem Inneren vorkommenden Verbrechen zu richten. vienſdiffe erſten Ranges, 8 Fregatten, cine verhältniß, Die Beifiber dieſes Gerid)ts werden vom Oberſt brors mißige Anzahl kleinerer Kriegsfahrzeuge und 25,000 M. dert, und der Auditor iſt ein Beamter des Civils mit vom Admiral abwärt3. Norwegen hat feine Schiffe von dem Grade eines lieutenants, der über die Regelmäßig : bohem Bord . Die Schweden vereinigen alle Eigenſchafs

keit der Verbandlung und die Anwendung des Gerepes ten guter Seeſoldaten , und die ſchwediſde Marine has zu wachen bat. Es iſt gewöhnlich ein junger Mann, ſich zu allen Zeiten mit Rubm bedeckt. Die Conſtruction der nach Vollendung ſeiner Redisſtudien ſich der Ges der Schiffe iſt in Schweden ſo vollendet , daß ſchon ridrocarrière widmet, und als Viceauditor, mit Ausſicht öfter engliſche Offiziere berůberfamen , um ſie zu ſtudiren. auf die erſte Vacatur, in ein Regiment tritt. Dieſe Die Flotteuſationen ſind Stockholm , Gothenburg und Auditore úben großen Einfluß auf die Beſchlüſſe der Karlsfrona , doch nur in legterem Hafen befinden ſich

Offizierstribunale, und dienen als Rechtserfahrene båufig in ſtreitigen Puncten als Schiedsrichter , oder werden gleich Advokaten im Regiment berathen. Sie baben übris gens feinen Anſpruch auf Avancement in der Armee und

Schiffe von hobem Bord. Viele Schiffe ſind bereits in Shantiers unter Dach, welde in Granit geſprengt ſind. Dieſe erſtaunlichen Docs, mit denen nichis in der Welt zu vergleichen iſt, werden in Karlskrona fortgefeßt, um

treten ofter in die Magiſtratur der Siviladminiſtration die ganze Flotte darin zu logiren . Schweden beſīßt eine Flotille, die ihm ebenfalls ganz über , wenn ſie ihr Corps verlaſſen wollen . In der ſchwediſchen Armee iſt Morgens und Abends eigentümlich iſt. Disſe beſtebt aus Kanonierſchaluppen, Gottesdienſt, ſowohl im Feld als in der Kaſerne, und deren Bau febr finnreid) erſcheint. Sie geben nid )t tief

jedes Regiment bat ſeinen eigenen Paſtor , nebſt dem språdicanten, einen jungen Geiſtlichen, der dem Predis ger in ſeinen Functionen beiſteht, oder ihn auch erſeßt. Auch bat jedes Regiment einen Schulmeiſter für den

im Waſſer, und ſind dadurch geſchickt für die Vertheis digung der von Inſeln , Felſen , Buchten und Paſſer umgebenen Küſten, wohin größere Schiffe, ohne große Gefahr zu laufen, ſich nicht wagen dürften. Durch cineu

Unterricht der Soldatenfinder.

Befehl des Großadmirals der Flotte, Prinzen Oscar, Datte id Gelegenbeit erhalten , dieſe ſogenannte Schås

Eine der eigentbůmlidhſten Inſtitutionen der ſchwedis

ſchen Armee iſt aber die Bildung ihres Penſionsfonds, renflotille zu beſid)tigen , welche ihren Namen von den der für viele andere Staaten eine ro peinliche Finanzs zadigen Einſchnitten und unzähligen Felſenriffen ( Schås laſt geworden iſt. Das Offiziercorps hatte durch freis ren) hat, in denen ſie ihren Dienſt maden muß . Die willige Abzüge, welche urſprünglich von der Armee und Kanonenboote, aus denen ſie beſteht, dienen ausídließs Marine deponirt wurden und ſpäter Bindungsfraft

fich zur Verteidigung und Bewadung der Suſten, und

erbiciten , eine Penſionskaſſe erridiet, aus welcher jeder zerfallen in fleinere und größere. Erſtere , die Kanons Offizier ſeinem Vorgånger bei jedem Avancement bis zum Grade des Oberſten , eine durch den Tarif feſtges ſtellte Abgabe entrichten muß. Die Penſion eines Obers

jollen, ſind flache Fabrzeuge mit Rudern ohne Kiel, die blog einen Zod úber Waſſer geben und einen 24 Pfunder auf der Spiße tragen. Sie haben Vorratb auf 6 2003

ſten erhebt ſich jeßt bis auf 1000 Gulden. In der engs den, ſind unbedeckt, und ſehen ſich ganz bedenklich an, liſchen Armee beſteht dieſelbe Einrichtnng, nur mit dem da ſie kaum über dem Meeresſpiegel berausſeber . Die Unterſdiede, daß dort das Avancement der Abgabe folgt, größeren , Kanonenflups genannt, ſind Boote größerer wåbrend es in Schweden ihr vorausgeht. Dieſe Abgabe ürt mit Segel und Rudern und 54 Mann beſeßt, wos 1

entſtand durch die Nothwendigfeit, den unzulänglichen Retraitegebalten nadzubelfen , und iſt begreiflic ſtets

von 32 rudern, die anderen die Geſdůfe bedienen . Sie tragen vorn eine Kanone, binten eine Haubite, baben,

eine laſt für die activen Offiziere.

wenn ſie auslaufen, Proviſion auf 2 Monate, und die

Der König , welcher alle Zweige der Verwaltung im

Hälfte der Mannſchaft iſt immer auf Verdeck, das man

Auge hålt, vereinigt in jedesmal beſtimmten Epoden mit Zelten úberſpannen fann , und wo ſich auch ein fleis eine Art Repräſentation der Armee , um ſeine Perſon,

nes Cabin für den Offizier befindet. Die neueſte Gons

um über alle dem Dienſe direct fremden Gegenſtande Rath zu balten. Hierzu wird bald der Oberſt, bald ein Hauptmann vom Regimeut, zuweilen beide , berufen, und dieſer Militarratt heißt Kriegsbefael. In den

ſtruction des Capitains Sydow iſt ebenſo ſchon als zwedmäßig, beſonders iſt der Kiel gut gearbeitet. Alle dieſe Kiſtenfahrzeuge, deren Schweden in ſeinen Häfen gegen 400 beſißt, ſind begreiflich nur auf die Defenſive

letzten Jahren beſchloß nun dieſe Berſammlung,

die

berechnet, und daber obne alle Bedeutung, ſolange

obenerwåbnte Penſionsabgabe nach und nach aufzube. ben , wozu man etwa 30 Jahre annahm. Die Kriegofaſte fand ſich in ſo blühendem Zuſtande, daß man die Pen . lionsgehalte ſchon jeßt höher ſtellen konnte, wodurch ohnebin die Offizierſteuer wegfällt. Das Reſultat dieſes Beſchluſſes iſt nun ein ſehr ermäßigtes Intereſſe, das der Offizier von dem Steuerquotum reiner Charge zu

Schweden nicht zur See angegriffen wird, was bei der Beſdaffenheit ſeiner Küſten und der llimoglidhfeit, die Waſſerpåſſe nach Stocholm zu nehmen , die leichter zu vertheidigen ſind als die Dardanellen , fanm je der Fall ſein dürfte. Ein ſolcher Zufall aber, daß der bothniſche Meerbuſen zufriert, wie im Jabr 1809, wo die ruſiſche Armee auf dem Eiſe über die Alandinſeln herzog ," und

bezahlen hat, und die factiſche Auflöſung der nur faſt

die Roſaden nur noch wenige Stunden von Stockholin

der Form nach beſtebenden origineller Penſionsſteuer.

entfernt waren , dürfte felten vorfommen und iſt nidit

Die ſchwediſche Marine iſt durch Karl Johann auf voraus zu berechnen. Wo wåren aber Sdußwehren zii einen Achtung gebietenden , durch die lage des Landes finden , wie das Fort der Inſel Warbolm , deſſen 150 bedungenen Fuß geſcßt worden. Sowedev beligt 11 lis Feuerſalůnde jede Flotte vernichten müßte, die es was

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gen wollte, burd Engpåffe der ſchmal ihre Mauern berſtändigen, mit den lokalitāten auf's Genauefte bekannten Bego umgebenden beiden Meerſtrömungen , nach der naben weiſern fehlen kann : dürfte es nicht schwer fallen,eine ihr gegen :

Hauptſtadt zu bringen, und jeden Angriff zur See auf überſtehende feindliche Armee auf drei, vier verſchiedenen Puncten Štodholm ins Reich der Chimåre reizen , und welde Flotte möchte es unternehmen , ſich dem ſtolzen Caſtell Kungsholm ju nåbern , das mit ſeinen 200 Kanonen vor dem prachtigen Starlskrona Wache hålt, ein Hafen , der durch ſeine hohen Strandbatterieen ſelbſt vom Meere aus unangreifbar und uneinnebmbar iſt? Die von allen

anzugreifen , wolegen ſie .es Denn am wenigſten erwartet , ohne gerade Mißlingen werdenviel auf's Spiel'zu die im Falle des

verſchiedenen Abtheilungen einen ficheren und ruhigen Rüdzug haben, da es der Feind nicht magen wird , ſie im Dunkel der Nacht auf ein ihmunbekanntes Terrain zu verfolgen. 1

Eine Sauptſchwierigkeit bei einem ſolchen Unternehmen möchte vielleicht in einer Unmöglichkeit der allgemeinen Leitung deſſelben

werden wollen , wodurch Uebereinſtimmung in die Dpera: anderen abweichende Militårorganiſation Sdwede118 gefunden tion gebracht werden könne. In einem Falle, wie der vorliegende, möchte indeſſen doch, ſo vortrefflich ſie ſich ſonſt überall möchte indeſſen legtere ziemlich gleichgiitig ſein ;es dürfte genü:

bewährt , in der Marine nicht ganz practiſch ſein , da gen , den Abtheilungscommandanten nur allgemeine Inſtructionen zu ertheilen und,wenn der Angriff einmal begonnen hat, für die

die Matroſen nur ein Jahr im Dienſte bleiben und dieß offenbar für Erlernung des Seedienſtes zu kurz iſt.

Bewegungen vorwärts und rückwärts und für das Stegenbleiben :

Feuerſignale ( Raketen und Kanonenſchüſſe ) zu verabreden, welche

Allein unangreifbar von der See ,' droht nur Gefahr bei der Stille und Dunkelheit der Nadi ohnfehlbar wahrgenom . für dieſes land durd Angriffe Rußlands zu fande ; und wie fonnte dieſe Macht auf ihren immenſen Stepá

men werden müſſen. Eine Hauptſache möchte es indeſſen ſein , die

Ingriffscolonnen , vorzugsweiſe aus Infanterie zuſammengeſept,

aüen Imprdimenten freizumachen ( alſo keine Urtillerie, und per unbemerft und raidh genug ein großes Heer zu don Cavalerie etwa nur ſoviel , als hinreichend ift , durch den Lärn,

einem Einfalle vorbereiten, bevor die rowediſde Armee ſie macht, den Schrecken des Feindes zu vergrößern) ; fers Zeit båtte , fich zu vereinigen und an die Grånzen zu welchen ner den Colonnencommandanten zu empfehlen, mit der höchſten marſdiren ? Soviel ſcheint ſicher, daß wenn Finnland Kühnheit und Entſchloſſenheit, und ohne sich auf's Feuern einzu:

nicht verloren wäre, es bei der jebigen Verfaſſung und laſſen, in die feindliche Aufſtellung einzubringen ; nur die in hinreis Stellung des ſchwediſchen Heeres faum mehr" verloren gender Menge vorbandenen Tirailleure feuern und die Tamboure ſchlagen, ja es dürfte fogar nüblich werden , der legteren mehr

geben könnte.

mitzunehmen , als die Iruppe gerade bedarf, weil der Lärm einis balben Dubind Iamboure bei Nacht leicht zu dem Glauben veran: laſſen kann ., daß wirklich ein Bataillon vorhanden wäre.

Miſce ile n . [ Ueber nächtliche ungriffe. ] Um übend des zweiten

Iſt es gelungen , Berwirrung in die Reiben bes Frindes zu

bringen, ſo müſſen die Colonnencommandanten ihr beſonderes Uu:

Tagcă dec Schlacht bei Wagram (6. Juli 1809 ) , in welcher die genmerk auf die Vernichtung des feindliden Materiels richten. franzoſen wohl Sieger waren , die Deſtreicher aber mit Uchtung Sodann dürfte es angemeſſen ſein , die rückwärts ſtebende urmee gebietender Haltung das Schlachtfeld verließen, erhob ſich in einer ſo vorrüden zu laſſen , daß fie init Unbruch des Tages ſich in der lagernden franzöſ . Diviſion auf einmal der Ruf : les Autrichiens,

Nähe der entſendeten Abtheilungen und der von dem Feinde inne

und bald befand ſich die Diviſion, vom paniſchen Schrecten ergrifs

gehabten Uufſtellung befindet. Eine alsbald von dem Commandi: renden vorzunehmende Recognoſcirung wird demſelben die uebers

fen , auf der Flucht, welcher aber durch die Nachricht Einhalt ges

Thah, daß es nicht Deftreicher geweſen, welche man geſehen , ſondern fächlich? Cavalerie (damals gleich den Oeſtreichern weiß gefieidet ), welche vom Tränben ihrer Pferde zurückkehrte. Man denke ſich nun den Fall, daß es wirklich Deſtreicher geweſen wären , und daß der Ungriff auf verſchiedenen Puncten und mit einer nidht unbedeuten : den Truppenzahl an Infanterie und Cavalerie ftattgefunden hätte. Was wirklich erfolgt wäre, läßt ſich natürlich nicht angeben ; was

aber hätte erfolgen können , dafür gibt das Verhalten der bemerks ten Diviſion einen Maßſtab: eine Zerſprengung der franzöſischen Urmee lag in dem Gebiete der Möglichkeit, welche, von den Diſt:

zeugung verſchaffen , in wie weit die Ordnung in dem feindlichen

Deere erſchüttert iſt, und welche Vortheile daraus zu ziehen ſind.

Jedoch muß rajd geſchehen , was man zu thun beabſichtigt, um den Gegner nicht zur Beſinnung tommen zu laſſen . Hätten die Deſtreicher in der Nacht vom 21. auf ben 22. Mai

1809 (Schlacht bei Uspern ) einen ſolchen Verſuch gewagt, so was ren Reſultate möglich geweſen, welche vielleicht eine Schlacht von Wagram nicht mehr nöryhig gemacht und eine ganz andere Ariegg: geſchichte zur Folge gehabt hätte. Die Franzoſen , duch die Donau in verſchiedene Theile getrennt, welche nur durch eine ſehr gebredo :

reidhern bei anbredendem Lage auf eine energi'de Brife benugt,

lidhe Brücke mit einander in Verbindung ſtanden , und mit dem

für erſtere leicht eine eine ſolche Kataſtrophe können . ; Man zähle Unſicht hätte nicht herbeiführen unter die Träumereien denn bekanntlich iſt eine Urmee nie schwächer als nach einem erruns genen Siege, und wenn der Gegner einen solchen ſchwachen Moment unter Umſtänden ergreift , wo man nichts wahrnehmen tann , 100 alſo eine ſichere obere Leitung kaum denkbar iſt; wo der durch die Mühen des Tages erſchöpfte, aus ſeiner Sicherheit aufgeſchreckte Soldat in ſeiner aufgeregten Phantaſie das ihn umgebende Treiben

Rüden an die Donau geklemmt , wären unrettbar verloren gewe:

" fen, wenn in der Dunleiheit der Nacht ein paniſcher Schrecken über ſie hätte gebracht werden können, und daß dieſer möglich war, dafür

liefert der in der folgenden Nacht ſtattgehabte unverfolate Rückzug über die Brücke des dem linten ufer der Donau zurächſt befind : lichen Urms derſelben , wo es mitunter ziemlich wiid berging. Ulein nicht bloß nach Schlachten , fondern auch nach zurüd: gelegten ſtarken Märlden könnten ſolche Unternehmungen mit

und die ihm drohendenden Gefahren nur in dem magiſchen Bilde

bedeutenden Reſultaten verbunden ſein , insbeſondere für den ſids

der Vergrößerung erblidt , und wo zuleht Selbſttäuſchungen und Verwechſelungen die Verwirrung auf die Spine treiben können : baren Beuten zu thun hat, wie die Franzoſen ſind. Und was hät:

zurüđziehenden Theil, welcher den Vortheil der Kenntniß des Ier: rains auf ſeiner Seite hat. Namentlich dürfte eine ſolche Kriegs: weiſe den Franzoſen gegenüber von Nugen ſein , welde durch ihren leichtſinn im Vorpoſtenweſen, durch ihre ſoledate Marſddiſciplin,

ten die Deſtreicher wohl durch eine ſolche Unternehmung riskirt ?

modurch das Trainiren an der Jagesordnung iſt , und durch die

Wahrlich nicht viel. Eine Urmee , welche ſich auf eigenem Grund und Boden befindet; welche, beſonders bei längerem Uufenthalt an einem Orte , wie es hier der Fall mar , mit dem ſie umgebenden Serrain auf's Genaueſte bekannt ſein und jeden Weg und Steg kennen muß ; welche auf die Treue und Ergebenheit der Landes

auf den Raub angewieſene Verpflegung der Truppen , wodurch nach jedem Einrücken ins kager eine Menge Beute abſorbirt wer: den, zu dergleichen Unternehmungen einladen. Die preuß. Urmee unter dem Commando des Feldmarſcals Blücher hot mehrmals ſolche günſtige Momente zu ergreifen und mit Erfolg zu benußen

bemobner bauen und welcher es daher nie an zuverläſſigen und

verſtanden .

da iſt jeder Erfolg denkbar, beſonders wenn man es mit ſo erreg.

Redigirt unter Verantwertlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in deffen Orijin gedrudt,

Samſtag ,

Nr. 34 .

27. April 1839.

Allgemeine Militar - Zeitung. nen , entſprechen , ſo bedürfen ihre Offiziere außer den Erwiederung. eigentliden Kriegswiſſenſchaften noch viele Renntniſſe Der franzöſiſche Capitain Mazé bat im Journal des in den ſogenanntenHälføtriegsmiſſenſchaften. es dieſe nun wohl nicht Abrede wiſſenschafts geſtellt werden armes speciales Bemerkungen über die engliſdeFeldar. fannDa, daß Offiziere einein höhere tillerie bekannt gemacht, welche und in den dießiábrigen lid practilde Bildung baben müſſen , weil ihrFad

Nummeru 6 und 7 dieſer Zeitung, nebſt Anmerkungen weit complicirter als das der übrigen Offiziere iſt , und ſen Anmerkunge enthal Urtbeil könnenwir un . daß ſie ſolche .

des Ueberſebers, mitgetbeilt wurden . Mehreren in die

nur duro größere Anſtrengung und zum tenen en n ſeren ungetheilten Beifall nicht verſagen; in anderen Theil auch durd großeren Aufwand pecuniårer Mittel

aber dürfte der Herr Ueberſeger von Uebertreibungen erwerben , ſo können wir es nur für billig und geredit balten ,wennibnen der Staat dieſes wieder auf irgend nicht freizuſprechen ſein, dennes iſt aus ihnenzur Geo eine andere Weiſe vergütet. Weiter geben aber nicht

någe er ſidotlich , daß bei ihrer Entwerfung nicht aus den Reſultaten einer vielſeitigen Erfahrung geſddpft wurde. die erworbenen Renntniſſe allein , ſondern aud die

Lepteres bat uns nun bewogen , den Angriffen aufdie Widtigfeit der Leiſtungen das Recht, böbere Anſprüche nies (f. A. M. 3. Nr. 7, S. 52 , zweite Anmerkung ) ſtungen dieſer Offizierewichtiger ſein müſſen, gebt (ſdon von allen , weil folgende Erwiederung entgegenzuſtellen . .

Diiziere des Generalſtabs, der Artillerie und des Ses zu machen. Daß abernun in gleichen Cbargen die lei, GradenFachs derſelben ſpeziellen Heutzutage verlangt man von dem gebildeten Offi. ibres bdberedens Maß auch, einaußer eigentlichen der Kenntniſſen zier feine eigentliche Gelebrſamfeit , welche die Kriegswiſſenſdaften verlangt. Wiſſenſchaften nur als Zweck um ihrer ſelbſt willen Wir wollen unſere Behauptung , wenigſtens bins treibt und die Ergebniſſe der Erfabrung nur zum Auf

bau abſtracter , ſpeculativer Theorieen benußt ;ebenſo richtlich deſſen, was die Artillerie betrifft, durch einige wenig aber wil man von ihm eine reine med anis Beiſpiele nåber erdrtern. NachAusrüſtung dem rühmlich Clauſewit *) ErhaltungGen. eines6.Infanteriebas und bekannten Foe Thatinteit, welche ebenſo gut wie jene überall iſt die

anſtoßt, ſondern manfordert eine wiſſenſdaftlide taillons und einer Batterie von 8 Sedepfůndern gleich

Praktik , deren Zwed Anwendung iſt. iche durchaus Der wiſſenſdaftl Practifer die , gleich weit entfernt loftſpielig. Daraus folgt abernun , daß die Chefs dies

von ſteriler Gelabrtheitund bandwerfømåßiger Routine, fung und wird nur dadurch allein auf denrichtigen Standpunct des nothigen Wiffens geboben, umin allen Verhältniſſen ſeines Berufs mit Einrichte bandeln

ſer beiden militariſdenKörper bezüglich der Koſten ein es wohl aus Gründen in Abrede ſtellen tónnen, aud in Bezug auf die Wichtigkeit ihrer feiſtungen . Denn wie das Bataillon , ebenſo erſdeint die Batterie als

zu fönnen .

taftiſche Einbeit in den militariſden Dperationen , und der Batteriechef ſteht in weit unmittelbarerer Beziehung

verbindet Tbeorie und Praris zur innigſten Wedſelwir

gleich wichtiges Commandobaben, und Niemandwird

Wenn alle Offiziere fich nun ernſtlichbeſtreben ,den zum Diviſiondgeneral,deffen Diviſion er zugetheiltiſt,

böchſten Grad von Brauchbarkeit zu erreichen , ſo fann als derBataidonschef; er empfångt von ihm unmittel, ibnen nicht entgeben , daß nur die wiſſenſchaftliche Pracs bar ſeineBefehle und wird von ihm bei dem Entwurf

tif ſie zum gewünſchten Ziele führt ,undſindſie ſich einerOperation beigezogen ; d dieg båufig ers Tage der Solachtſelbſt deſſen vollſtändig bewußt, ſo werden ſich weder die der Fall ſein müſſen. Am mindeſtenswir Einen mehr in derTheorie einer nicht ſelten unfrucht. Iredi fido fein Wirkungsfreie auf die Gefechtsverhalte

baren Gelebríamfeit berumtreiben , noch die Anderen niffe der ganzen Diviſion . Wie umſichtig muß er hier mebr der Praris zuwenden , ſondern Ade werden in nicht zu handeln verſteben , um jeden Augenblic den halten fuden Maß zugelebrien das die richtige beiden Sollen ſogenannten Waffen.

den For. Ausſdlag geben zu fónnen..Seine Stellung nimmt

berungen , weldoe' mit Redt an ſie gemagt werden kons

) Bom Kriege, 26 Sheil.

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taber gerciß eine höhere Stufe ein als die eines Bas dienſtes fann, da er einen ſehr weſentlichen Einfluß auf den Gebrauch der Waffen im Filde und auf die finan ,

taillonschefs , ſolange derſelbe aud nur mit der Divi. fion verbunden iſt.

ziellen Verbältniſſe des Staates bat, gewiß nicht für

Wird nicht der Diviſionsgeneral meiſtens lieber ein weniger wichtig angeſeben werden , als die mebr ins Bataillon entbebren , als ſeine Batterie ? Iſt die Mits . Auge fallenden und auch wohl angenehmeren rein mili. wirkung einer Batterie im Gefechte meiſtens nicht unents täriſchen Functionen. Wenn man nun dieſe Offiziere behrlicher und einflußreicher, als die eines Bataillons ?

nicht, nach der Widtigkeit ihrer leiſtungen , mit bóberen

Wir verfennen bierbei gewiß nicht, daß uuter vielen Ebargen der anderen Waffen in gleichen Rang fiellt, ſo Umſtånden wieder ein Bataillon nicht durch eine Bats mag dieß wobl ſeine Gründe baben ; wenn man ihnen terie erlegt werden kann. Aber biergus ſchließen zu aber fein beſſeres Avancement bewilligen fann, ſo ſind wollen, ſie wiege daſſelbe nid)t auf,, würde gewiß falſch ihre Anſprüche auf bóberen Gebalt , wie denn åbnliche ſein . Beide ſind weſentliche Elemente des Ganzen und

Verbältniſſe in allen Staatsamtern auf leßtere Weiſe

zugleich von der Art, daß ſie einander nicht zu erfeßen berückſichtigt werden , gewiß nicht unbillig , und das daß vermogen. Immer aber wird man nicht umbin fönnen, man ſie ſogar auch für gerecht bålt, dafür ſprechen die . der Batterie, allgemein geſprochen , den Vorzug zu geben. böberen Anſåse in den Zahlungeetats der Artillerie Der Battericchef als Capitain bat daber unſtreitig ein

vieler großen und fleineren Staaten.

Ein größerer Aufwand für den Dienſt rechtfertigt tains nicht in Parallele geſtellt werden kann. Im ruſſis allerdings eine Verſchiedenheit der Gehalte ; allein er ſoben Dienſte werden die Batterieen , wenn gleich etwas kann , wie dieß allgemein und alſo auch in Hinſicht der fchen Commando , das mit demjenigen eines Infanteriecapis-

ſtårfer , als in anderen Dienſten , von Stabsoffizieren

Artillerie anerkannt iſt , nicht die einzige wahre und

und zwar, ſoviel und befannt iſt, von Oberſtlieutenans

gerechte Norm abgeben.

ten commandirt.

Die Artillerieoffiziere múffen nun weiter nicht allein

Der Obef einer preußiſden Arrillericbrigade befehligt Anführer und Technifer ſein , ſondern ſie haben auch,, 15 Batterieen und iſt in der Regel Stabsoffizier. Er iſt gleich den Offizieren der anderen Waffen, die Obliegens der Commandant der ganzen Artillerie eines Armeecorpo,

beiten als Pebrer ihrer Truppe zu wirfen ; allein die

alſo eines ſebr wichtigen Beſtandtheils deſſelben. Spielt Ausbildung der Artilleriſten iſt viel mannichfaltiger,, er etwa in dem Armeecorps eine Rolle, die derjenigen eines Stabsoffiziers von gleidiem Range in der Infaus

als die der Infanterie und Cavalerie. *) Die Mannſchaften der Artillerie ſind mit kleinen

ferie oder Cavalerie gleich wåre ? Wie verbålt es ſich mit den Functionen eines Stabsoffiziers der Artillerie im Belagerungsfriege ? Auf dieſe Weiſe iſt ebenfalls , analog dieſen beiden Beiſpielen , das Commando eines Lieutenants, welcher

Feuergewehren – wenigſtens in manchen Staaten und mit blanfen Waffen ausgerüſter, ſowie aud zum

-

Theil beritten.

Die Offiziere werden alſo auch durch

den inneren Dienſt und durch die allgemeine militárifcbe

Ausbildung ihrer Peute, die nämlichen Beſdåffrigungen

mit zwei Geſcúben , Bebufs irgend einer Unternehmung,

baben und dieſelben Uebungen durdmaden, wenn gleid,

einer Truppenabtheilung beigegeben wird, wichtiger als

Leptores auch nicht ganz in demſelben ausgedehnten,

das eines fieutenants in dem Trupp ; denn auch jener

mebl aber nicht viel geringeren Maße gediebt , wie wohl

muß , åbnlich wie bei der Diviſion der Batteriechef,

ibré Kameraden der Infanterie und Cavalerie.

mit Einlicht in die Entwürfe des Fübrers eingeben und mit großerer Selbitandigkeit zu handeln verſteben , webs rend dieſer im Augemeinen mehr auf mechaniſche Thås

Auf die allgemeine Ausbildung folgt die Inſtruction

tigkeit angewieſen iſt und ſeiner Stellung nach dieſes

des Artilleriſten in allen Zweigen ſeines ſpeziellen Be. feitige, ſondern auch audi ſehr verſchiedenartige Gegenſtande.

aud nur ſein fann.

Es iſt aber in aller Welt befannt, daß bei allen vielſeis

rufe und dieſe umfaßt befanntlich nicht allein ſehr viels

Wir begen die Hoffnung, daß dieſe Beiſpiele, deren

tigen Unterrichtsgegenſtänden im Augemeinen und alſo

weitere Ausführung wir für überflüſſig erachten , binreis dend dartbun,, daß das Commando eines Artillerieoffis

aud für unſeren Fall insbeſondere der fernende nidit

feit iſt , als die ſeines Kameraden von gleidem Grade

Alles f beint der Hr. Ueberſeger bei ſeinem Nivelli :

allein mehr Zeit bedarf, um es zu einer gewiſſen noti , ziers jedes Grades im Allgemeinen nicht allein, ſondern wendigen Fertigkeit zu bringen , ſondern daß der Beruf größtentheils auch im Speziellen von großerer Wichtigs des Pebrero auch mitbevoller und anſtrengender iſt. Dies in der Infanterie.

rungory ſte me gånzlich überſeben zu habent. Håtten

Die Artillerieoffiziere beſorgen nun ferner die Anfer: tigung, Vervollfommnung 2. ihrer Geſchůße, Fuhrwerke und Maſchinen und ſind in der Regel auch noch weiter mit denſelben Gefd & iften binſichtlid des kleinen Feuers

Dergleichen Berücfſichtigungen , wie die im Vorberge . benden angedeuteten , ſein Urtheil geleitet, ſo würde er gefunden baben , daß die Beſchafftigungen der Articles rieoffiziere in dieſer Beziehung mindeſtens nicht weniger

gewebres und der blanfen Waffen chargirt. Als Vors ſteber und Reiter der Anſtalten zur Fabrikation und

*) Wir glauben eine detaillirte Angabe der Gegenſtände , in

Aufbewahrung des Materiels müſſen ſie außer den viel : fåltigen techniſchen Kenntniſſen , welche zum eigentlichen

welchen jeder Artilleriſt unterwieſen werden muß , unterlaſſen

Betrieb verlangt werden , aud noch eine vollſtändige Befanntſchaft mit vielen wichtigen Bedürfniſſen beſißen ,

zu dürfen . Wer ſich für die Sache intereſſirt , findet in den artilleriſtiſchen bebrs und Sandbüchern nähire Xustunft. So in dem 3ten Theil des faſſiſchen Werkes von Scharnborſt; dann im 2ten Theil der Organiſation und Lattik der Uitil:

welche der Krieg erfordert. Dieſer Zweig des Artilleries

ferie von Greveniß u. 26. m .

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múbſelig find als die der anderen Offiziere, *) und daß

Aphorismen über die Kriegskunft .

ſolche, wiewobl ihre Leitung und Beaufſichtigung man . cherlei techniſche und andere Renntniſſe erfordern, ibrer practiſden Natur wegen , ſelten ein Hinúberſtreifen in das Gebiet der Speculation zulaſſen möchten . In der leßten Anmerfung ( 1. S. 56 der A. M. 3.) ſpricht der Hr. Ueberſeber vom Nimbus der Gelehrſams

( Bon Ritter Proteid o. ften. )

Ueber die Gründe des Verfalls der Heere. Die Römer , die erſten Krieger der Welt , ſanfen unter den Kaiſern in ein paar Jahrhunderten ro tief, daß ein Haufen Barbaren , an Waffen, Uebung , Drd,

feit, in welchen ſich manche Artillerieen gern búüen und

nung weit unter ihnen, ihre zahlreichen Heere id lagen

bezeid net namentlich die franzöſiſche als eine ſolche. und ihr Reich über den Haufen werfen konnte. Die Wir wollen hier nicht unterſuchen, in wie weit dieſe Bes bauptung allgemein gegründet iſt, nur glauben wir im Intereſſe der Wahrbeit Folgendes erwiedern zu müſſen : Unter allen Artillerieen dürfte wohl die franzöſiſche die erſte geweſen ſein, welche ſich aus dem Zunfiweſen

Venetianer, Helden zur See, denen fein Volf größere, vielleidit feines ähnliche an die Seite ſtellt; fie, die noch in dem Kriege um Canada Wunder verübten und die türkiſche Madt in ihrer ganzen Kraft und Ruhnbeit und Kriegswiſſen båndigten ; ſie, vor denen Konſtantinopel

des alten Konſtabierthums berausarbeitete und rein milis tåriſd organiſirt ihrer Waffe den Rang ſicherte, der ihr

nod im Jahr 1657 zitterte, als einer ihrer Moncenigos

ſo ſebr gebührt. Sie gründete die erſte zweckmäßig eins

den vielfadı überlegenen Feind in den Dardanellen bes ſiegte und nur durch den Sturm wieder beſiegt werden

gerichtete Artillerieſdüſe **) und hat bekanntlich gegens fonnte : die Venetianer erbettelten ein Jabrhundert cars wärtig deren mehrere, welde in Europa wobl keiner

auf von alzieriſchen Booten den Frieden und konnten,

naditeben . In dieſen Sdulen wurden und werden alle

da es um ibr Beſtehen ging, faum einige Galeeren růs

Wiſſenſchaften gelebrt , welde dem Artillerieoffizier zur ften. Die Spanier , der Soređen Europa’s durch ihr Erfüllung ſeiner Berufspflichten ndtvig ſind. Mit dem

Fußvolk, durch ihre Zapferkeit, durch ihre nnjerſtorbare

tbeoretiſchen Unterricht ſchreitet aber aud Hand in Hand

Ordnung , was ſind ſie beut zu Lage ? Was ſind die

ein practiſcher Curſus vor. Wer dieſe tůchtige Einrichs tungen naber fennt , wird zugeben müſſen , daß hier Alles geſdjiebt , um die Offiziere zu wiſſennſchaftliden

Hollander , die einen balbhundertjábrigen Krieg gegen eben dieſe Spanier und Spaniens größte Feldherren führten ? Das ſind die Türfen , vor denen die eiſerne

Practifern zu bilden , und daß gerade bei dieſen der

Kraft der Ritterblúthe brad und deren Ungeſtum fein

gelebrte Hod muth der alten Bidfenmeiſter ſeit

drijilides Volf zu ſteben meinte ?

langer Zeit nicht mehr gefunden wird.

Wober nun dieſer Verfall ? Was iſt es , das die

Die Uebungspolygone dieſer Artillerie ſteben in jeder Beziebung, wir glauben dieß fühn bebaupten zu fónnen, unier allen oben an. Hier wird die practiſche Ausbil:

Kraft der Heere bricht ? Schlechte Zuſammenſetung, unzwe&måßige Bereitung, fehlerhafte Verwendung, un , billige Bebandlung.

dung dieſer Waffe , in ſo weit man dieß nämlich im

Sdiledite Zuſammenſeßung mnß dort ſein , wo nur

Frieden vermag, vollendet, und daß ſie eine zwcdmåßige der Auswurf des Volfes Soldat iſt, wo durch die Art iſt , dafür ſprechen ihre Leiſtungen iu mannidhfaden Pers der Aushebung die Wahl für den Soldatenſtand zur båltniſſen vieljábriger Kriege.

ſchredlichſten Strafe gemacht wird, wo die Unterbeam

Welchen Begriff möchte man wohl dem Ausdruck

ten , denen dieſes Geſchäfft obliegt, mit.Familienglúc

Gelehrſamkeit unterlegen , wenn man die Artilleries

und Menſchlichkeit den offenbarſten , ungeſtraften, dånd ,

offiziere, welche mit den nöthigen Kenntniſſen ausgerů. ſtet ſind, um ihren Wirkungsfreis ausfüden zu fonnen,

lichen handeltreiben , wo Feigheit mit frecher Stirne von dem Bollwerfe der Ausnabmogefeße böhniſch und mit

zu den Gelehrten ,

empórender Gemächlichkeit auf das Sdladtfeld berun .

in dem dort gebrauchen Sinne ,

rechnen wil ? Bon dieſem Begriff durfte wohl die Bes

teridaut, wo von den Ausrichtern der Regierung beros

urtbeilung abbängig ſein , was als in einen gelehrten Nimbus gebüllt dargeſtellt werden fann. Vielleicht aber

diſder Kindermord getrieben wird , mit einem Worte : wo dem Vaterlande zu dienen nur eine Paſt iſt und nicht

iſt es nicht jedermann befannt , daß in der Artillerie ein ehrenvolles theueres Recht. Die Ausnahmsgesetze ſelbit ſcheinbare Kleinigkeiten oft tiefe Renntniſſe man .

nehmen den gebildetſten Theil, alſo den nůßlichften , dem

derlei Art erfordern, daß es gerade dieſe Waffe unter Heere; ſie verſchlimmern den Geiſt der nicht ausgenoms Allen iſt , in welcher es recht viel damit auf ſich bat , und daß hier der practiſche Theil ohne gediegene Theorie am allerwenigſten ausreicht und gedeiht.

menen Stande ſo weit, daß aller Wille der Dienenden gelåhmt iſt ; fie laſſen endlich den Geiſt des Heeres im

Ganzen nie auf die geziemende , id módote ſagen , auf nöthige Samunghobe bringen. Ein Anzahl ausnahmlojes Conſcriptionsſyſtem gewiſſe Jabre BonGrevenit fagt im 2ten Theil 6. 39 ſeiner Organiſation die und eine *) und Satrit der Artillerie : » Umfaßt man vorurtheilsfrei

die Gegenſtände, welche der Kanonier zu erlernen, nothwendig Kriegsdienſt als unerlaßliche Vorbedingung jeder ande, ren Anſtellung, Begünſtigung oder Auszeichnung iſt das fen, daß 3 Jahre Dienſtzeit faſt zu wenig ſein möchten, einen einzige und ſichere Mittel, guten Grundſtoff des Heeres Ranonier ausaubilden , daß es wenigſtens die angeftrengs zu baben. zu ſeiner Ausbildung braucht, ro witd man eingeſtehen muſo

tefte unermüdetſte Thätigkeit der Offiziere und Unter: offiziere mehr als bei den anderen Waffen erfordirt. « ►) Cie wurde 1679 durch den Miniter louvoi 6 zu Douay

Nun foment es zunächſt auf deſſen Bildung an. Nur durch das oben Geſagte wird er bildbar. Die Verſdmels

errichtet. Die erſte Artilleriefchule in Deutſdland wurde faſt zung der verſchiedenen Stande in den einen bringt eine gewiſſe Gelenfigfeit, eine Fibigkeit der Bewegung bers bundert Jahre ſpäter, 1766 in Sachſen gegründet.

leidis er

271

272

vor, die ſich nicht erzeugt, ſobald die Grundfeſte nur aus

fidten ließ, Kleberg Rieſengeſtalt im dichteſten Sandgemenge ges

einein und demſelben, und zwar aus dem trågſten, ſchwers

feb... wurde, und ſeine Donnerſtimme die weichenden Stürmer

ften Theil der Nation iſt. Unzweckmäßige Bereitung dies

unaufhörlich zum neuen Kampfe anfeuerte. Sein Sieg bei Belio: polis, » der Sonnenſtadt“, war Klebers ligte That. Er wurde turz

jes Stoffed nenne ich, ſobald er eine Erziehung erhålt, Darauf, am 14. Juni 1806, durch einen fanatiſdenDürfenetbolchi. die ſeiner Beſtimmung nicht entſpricht. AdeParadetaftif Die Hülle des Belden wurde mit allem militäriſchen Tobtenfeier: 3. B. erfüllt nicht nur dieſe Bedingung nicht , ſie gebt gepränge zu Ulerandrien nach Frankreich eingeldifft; Hegypten noch weiter, ſie iſt ihr ſogar hinderlich. Wie der Soldat ging bald darauf für die franzöſiſche Berridhaft völlig verloren. auf das zwed måßigſte gefleidet, bewaffnet , für Bewe ,

Klebers Leiche wurde auf dem Felſen d'šff, unweit Marſeille, wels der durch eine gute Stride Meeres vom feſten Lande Europa's

gung und GebrauchderWaffen abgerichtet; wasan ſich getrennt ift, begraben. Es geschah bieg wahrſcheinlid , weil det die zmedmåßigſte Eintheilung des Heeres, ihre Stellung und Verhältniſſe gegeneinander, was die zwecmißigſten

Jodie aus einem Defttande kam . Auf jener einſamen. tahlen, fin: ftern Klippe , welche eine ewige Brandung umſchäumt, während

Manóver ſeien , gebórt in dieſe Klaſſe, über die wir an

die Raubmove und der Sturmvogel ihre Meerdämonenlaute dar :

mehreren Orten Gelegenheit haben werden zu ſprechen.

über fingen , batte Klebers leiche18 Jahre lang einen öden , faſt, vergeſſenen Ruhelik. Im I. 1818 bervilligte Ludwig XVIII., auf

Feblerhafte Verwendung bezieht ſich einzig auf die

den wiederholten Wunſch des Gemeinderaths der Stadt Strasburg,

feitung dieſer bereits abgerichteten Streitfraft, auf das daß die beidhe nach ſeinerWaterſtadt gebracht werde. Um 18. Auguſt geiſtige Prinzip , das ſie beſeelen ſoll.

Die Behandlung endlich umfaßt lohn und Strafe wåbrend und die Berückſichtigung nach geendigter laufs babn . Dieſer Hebel ist einer der mådhtigſten und einer am wenigſten bedachten, weil der Leichtſinn der Jugend

deſſelben Jahres begaben ſich die erſten Militäre , die Beamten, das proteſtantiſche das Meergeſtade,glaubte wo derdamals Sarg auðgeidhifft wurde. Confiftorium PfarreranMarion

Der – man noch, Kleberſei Proteſtant geweſen - ſprace bewegte Worte, ats der Sarlophag an dem ufer niedergelegt wurde. Unter Muſik und Musterenknau hielt die Leiche, die, vor 18 Jahren zum ewigen

eingeſenkt, Eingug den taut der Schlacht ſchwerlich je mehrnach zu fremder Erfahrungnicht glaubt und die Regierungen Frieder Sören dachte,ihren Reiſe in Marſeille,vonwofiedie

gemein genug ſind, dieſen in ihre Rednung zu ziehen.

Straſburg fortfeste. Dort wiederholte ſich am 7. September dals

Mißhandlung, Hohn, Widführ, Schwåde, Bevorrecs felbe Schauſpiel. Truppen und Nationaigarden , Irauettrommels tungen in Strafe und lohn vernichten eine Truppe ; fchlag und Flintenſalden, vereint mit der Stimme der Gloden dis Ausſichtsloſigkeit, Elend im Alter, Unbilligfeit in Pen: Münſters, begrüßten den kommenden . Ør. o. Stenginger , damals in daßKleber,denmaninMarſeile Straßburg, hatte, wie man verſichert,fürdurch Taufregiſter fionsvertheilung brechen den Willen und den Muth:. Maire proteftantifd bewieſen, ge , ,

Munden waren meiſt Ehrenmale der Wirflichkeit nad) ; halten , in der tatholiſchen Religion geboren worden . Der Sarg beut zu Tage gibt man ſich Mübe , ſie ebenfalls ſo zu

wurde alſo mit allen Seremonieen in der Gruft der Kathedrale

beigefeft: Straßburgs ehrwürdiger Münſter wäre aller: vori&ufig nennen, aber man glaubt nicht daran und ſie ſind meiſt dings für den Sieger von Heliopolis ein großartiges Grabmal

nur Brandmale des Unglüds.

Mirce'ile n .

geweſen. Uber vielleicht in der Beſorgniß, man tonne über der Größe dieſes für die Ewigkeit gebauten Monuments den winzigen Reſt des Sterblichen ganz vergeſſen , bem fie zum Wohnorte diene, zogen die Straßburger Bürger vor, ihrem berühmten landsmann ein für ihn eigens beſtimmtes, wenn auch weniger impoſantes

( General ileber. ) Gelegentlich der am 13. Decbr. 6. 3. Dentmal zu bauen. Dieſes iſt auf dem Paradeplage der Pollen: ftattgehabten Beiſeßung der Gebeine des Generals Kleber in der

dung nabe. Am 13. December wurde das vierte Leichenbegängniß

Gruft ſeines neuen monuments zu Straßburg, theilen öffentliche

eines Generals gefeiert, der vor 38 Jahren in einem anderen Erd :

Blätter über dieſen berühmten Krieger Folgendes mit : 3. B. Kleber

theile getödtet worden . Um 10 Uhr nahm die Geiſtlichkeit den Sarg.

warvon elfáfiſcher26kunft, der Sohn eines Gartenarb:iters ;Jahr in Empfang ; 1 €unteroffizierevon der Urtillerie und der Linie und Ort ſeinerGeburt find jedoch nicht genau nachgewieſen. Erftes

trugen denſelben nach dem Paradeplage, wo das neue Monument

ref roll zwiſchen 1745 u. 1754 fallen. um ſeinen Geburtsort ftrit: ten ſich, wie weiland um somer, verſchiedene Städte jenſeits des Rheins. Nad der verbreiteiſten Meinung wird Straßburg als ſeine

ſteht. Die Generale Seſſel, Frérion, Schäffer und Mangin hielten , die Enden dog leichentuches. Seine alten Waffengefährten mit ges bleichten Saaren , ſowie ſeine Verwandten waren die Nadſten am

Seimath angenoia men, während ganz neue Nachforſchungen in den

Sary. Un den vier Eden des ģimmels , der über dem Wagen an:

Jaufregiftern von Beſançon dorthin ſeine Siburt verlegen wollen.

gebracht war, webten vier dreifarbige Fahnen ; 8 Urtilleriepferde Fidenfaus war es ein Kind deutſchen Blutes, und unter den bes gogen den Wagen. Der Zudrang der Beddikerung in den Straßen , Tühmten etfaßiſchen Generalen , die während der glorreichſten Kriego: durde welche der Zug führte, war ungeheuer. 218 der Sarg um epoche Frankreichs glänzten, und von denen wir nur Kellermann, 1 Uhr in die Gruft geſentt wurde, ſpielten alle Militärmuſiłdhore Befèbore , Rapp erwäynen , iſt Kleber gewiß der berühmtefte ges Klebers Marld . Wäbrend des Gottesdienſtes im Münſter ertönte weſen. Wir wollen bier nicht auf die ganze thatenreiche Laufbaba Mozarts Sequiem. Der Deputirte Graf chauenburg, ein Bruder Selebers, die einen Sheit der Weltgeldidate bildet, zurüdtommen . des Generals, welcher türzlido geſtorben , bielt eine Rede , worin Er kam aus der Münchener Kriegsſchule in öftreichiſche Dienſte, folgende bemertenswerthe štelle vorkommt: » Indem wir uns bes machte den Jürtentrieg mit, tämpfte ſpåter unter den Fahnen der mühten , den Sohn Straßburgs, der ſich zu einem der Belden, der

franzöſiſchen Republit am Rhein und in der Bendée ,und endete

ausgezeichnetſten Bürger Frankreichs emporgeſchwungen , berzlich

in Wegypten durch Meudelmörderband. Bährend des fürchterlichen Bauernaufſtandes in der Vendée zeigte Kleber neben gewaltiger Energie doch auch menſchlichen Sinn, und war feiner von denen, die wider das fromme, einfache und unglüdliche Voit das Bluts

und nad Würden zu ebren , tonnten wir uns des Bundes nidai ermehren , es möchte Alles in der Uusführung dieſes Dentmals elläßiſch und ſtraßburgiſd ſein; unſer Wunſch iſt erfüllt worden. Ein elfäßer Künſtler, Sieger im Concurs , hat ſein Ialent daju

gereg des Wohlfahrtsausſchuſſes vouſtrectten. Aber der bei weitem verwandt ; die Züge von Elfäßern, Klebers Waffengefährten, roers glänzendſte, rubmreidfte Theil ſeiner Shaten fällt in den ägyptis den mit ſeinen eigenen Ihaten auf die Nadweit übergehen; der iden Feldzug. Seine Waffengefährten erzählen bewundernd, wie

Granit felbft , der die uiche Klebers bededen foul, iſt elfäbifdh.

bei dem Sturmangriff auf St. Jean d'acre, wo Didezar Parda, Das Ergallein werden, wie es ſein ſollte, die Feinde Frankreich oder Schlächter« , auf den Zinnen die blutigen Franzoſentöpfe auf:

geliefert haben. «

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung: C. W. ! e $ te in Duruuſtadt und in deſſen Ditzin gedrudt .

1

Mittwoch,

Nr . 35 .

1. Mai 1839.

Allgemeine Militar - Zeitung. V

Bad e 11.

Am 12. März d. I. iſt hinſichtlich der von den Offis

zieren zu leiſtenden Heirathécautionen folgende Verordnung erſchienen: S. 1. Zur Stellung der in der Verordnung vom

Gantionsſteller erfiårt , daß er die ſpeziell mit Betrag und Namen des Schuldners anzuführenden Pfandoblin gationen zur Caution nach Maßgabe der Verordnung voin 20. Decbr. 1803 und mit der Beſtimmung einlege,

daß dieſelben bei dem großberzogl. Kriegsminiſterium , 20. Dechr . 1803 vorgeſchriebenen Feirathscaution ſind ſolange die Vorſchrift es erfordere, deponirt werden ſols verbunden : a) ſåmmiliche active Offiziere des Armees len, und ohne deffen Genehmigung nicht abgetragen oder corps, b ) die' Offiziere von der Suite des Armeecorpe, verdußert werden dürfen . Sind dieſe Pfandobligationen wenn , ſie einen Militergehalt bezieben, c) die mit Warts auf den Cautionsſteller durch Ceſſion übergegangen , geld entlaſſenen Offiziere, ſolange ſie ein ſolches bezieben, ſo ro muß dieſe Ceffion, die Kundmachung derſelben an

d ) ſåmmtliche penſionirte Offiziere. - $. S. 2. Geſchab die Penſionirung wegen Dienſtuntauglichkeit in Folge von

den Schuldner, und die Eintragung im Interpfandebuch ,

in allen Fällen aber die gerichtlicheEröffnung an der Wunden und Gebrechen , ſo fann nach dem Ermeffen Schuldner , daß er obne Genebmigung des Kriegeminis des Falles und dringender Umſtånde Nachricht von der ſteriums das Kapital nicht abtragen dürfe , urfundlich Gautionsſtellung eintreten . - $. 3. Ade übrigen Mie nachgewieſen werden. – 9. S. 8. d) Mittelſt Einlegung litårperſonen haben keine Heiratbecaution zu ſtellen. - von Staatspapieren au porteur. Hier iſt gleichfalls eine S. 4. Die Heirathécaution beträgt in allen Fällen 6000 ft. . gerichtliche Cauttonsurfunde, wie im $. 7, zu fertigen , Neben dieſer rentabeln Gaution baben Secondlieutenante in welcher die Staatspapiere au porteur, die zur Caus und Oberlieutenante noch den Bezug einer Rente von tion eingelegt werden , mit Betrag und Nummer und 500 fl. und Capitaine 2r Klaſſe eine ſolde von 300 ft. Erwähnung der derſelben anliegenden Zinscoupons an, nachzuweiſen , für die Dauer der Zeit, bis ſie in die Zuführen , und die Beſtimmung auszudrücken iſt , daß hóbere und von der Rentennachweiſung befreite Charge dieſelben nach Maßgabe der Verordnung vom 20. Dec. -

-

einrůđen .

-

S. 5. Die Caution von 6000 fl. muß aus

1803 und ſolange die Vorſchrift es erfordere, bei dem

eigenem Vermogen des Offiziers oder feiner Braut ges Kriegsminiſterium binterlegt werden ſollen. Nur inlåns ſtellt werden . Ausnabmsweiſe und mit Genehmigung diſche und Staatspapiere der deutſden Bundes. des Großherzog8 fann auch die Stellung der Caution ſtaaten fónnen in ſolcher Weiſe als Caution eingelegt durch einen Dritten aus deſſen Vermogen zugelaſſen werden. Den inlånbifchen Staatspapieren ſind für dies werden. - $. 6. Die Cautionsſtellung mußmittelſt in einereiner der nad beſchriebenen Formen geldbeben : a) -

ſen Zweck auch auf Inbaber lautende Obligationen in . landiſder Gemeinden , und Actien inlandiſcher Geſell .

förmlichen gerichtlichen Pfandurfunde, durds Einſebung ſchaften für Induſtrieunternehmungen gleich zu achten, eigener Liegenſchaften des Offiziers oder ſeiner Braut ſofern das Kriegsminiſterium von der Solidität beider mit dem ausdrüdlichen Zweck, daß hierdurch die in der rich überzeugt bålt. - $. 9. In den Fällen der ss. 6, Verordnung vom 20. Decbr. 1803 auferlegten Verbind . in u. 8 wird die Cautionsurkunde nebſt den darin be. lichkeiten erfüllt werden ſollen . Dieſe Liegenſchaften müſo zeichneten Obligationen, beziehungsweiſe Staatspapieren , ſen von jeder früheren Unterpfandslaſt befreit, oder aber, bei dem Depot der Heirathécautionen hinterlegt , und .

neben der früheren Pfandlaſt, für die Caution noch bins reichende Sicherbeit gemåbren, und dieſe mindeſtens im

von dieſem ein Depoſitionsidein dem Hinterleger auss geſtellt. Die Coupons der Staatspapiere und Actien

einfachen Werth des Unterpfandsobjects gedeckt ſein ; werden mit hinterlegt und von der Verwaltung des Des b ) an die Stelle einer ſolchen förmlichen gerichtlichen Pots jedesmal zur Verfallzeit ausgefolgt. Umtauſchungen Pfandurfunde wird auch ein rechtsgiltig conftituirtes

der Beſtandtbeile der Heiratbecaution fónnen nur mit

ridterliches Unterpfand auf eigene Liegenſchaften des Genehmigung des Kriegsminiſteriums geſchehen , und es einen oder anderen beils zugelaſſen. - $. 7. c) Mito iſt dann jedesmal in der Cautionsurfunde die erforder. -

bierüber gerichtlich nadzutragen, und telſtEinlegung bypotbefariſcher Schuldurfunden. Hierbei lideNadweiſung iſt Folgendes zu beobachten : Es muß in gerichtlicher im Deportionsſchein die entſprechende Bemerfung zu mas Ausfertigung eine Urkunde verfaßt werden , worin der

den,.

s. 10. Wird die Gaution durd einen Dritten

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geſtellt, ſo muß dieß in einer öffentliden Urtunde und Stinder, auf bóch ſte Genebmigung des Großherzogs theils 15. Die S. i5. unter Beobachtung aller bier oben vorgeſdriebenen Förm weiſe abgeldit und verwendet werden. - $. lichkeiten geldbeben , und in der Cautionsurfunde aus. Hinterlegung dauert fort : a) nad dem Tode des Ebes drůdlich beſtimmt ſein , daß der Erırag der Caution von mannes oder der Ebefrau, wenn Kinder vorbanden ſind,

6000 fl. den Eheleuten, beziehungsweiſe der Wittwe und ſolange als dieſe nicht das alter der Vodjábrigteit

den Kindern, ausſdsließlich gebůbre, und der Heimfall erreicht haben ; b ) nad dem Tode der binterlaſſenen derſelben nur nach gånzlider Erfüllung der Verordnung Wittwe, wenn Kinder am Leben find, bis pie das eben

vom 20. Decbr. 1803 vorbehalten ſei. – S. 11. Die bezeichnete Alter erlangen. – S.§. 16. Die Caution wird -

bloße Nad weiſung eines Grundbeſißes vertritt die ausgefolgt: a) wenn nad dem Tode des einen oder Stelle der Cautionsleiſtung in dem Falle, wenn die anderen Ebetbeils feine Kinder vorbanden , oder dieſel. Grundſtücke Stamms oder Fideicommißgut , und ben volljährig find ; b) wenn ein der Vorſdrift entſprechender freier Ertragſind derſelben Eltern die überbleibenden nach dem Abſterben beidet ts Waiſen das Boljábrigkei ,

beurkundet , audy bierbei nachgewieſen wird, daß der Wittwe und den Kindern eine dem Ertrage der Heie rathscaution gleidkommende Subſijtenz geſichert iſt. S. 12. In den Fällen, wo neben der Stellung der Heis rathécaution noch eine Rente von 500 fl., beziebungos weiſe 300 fl. nadsuweiſen iſt, kann dieſe Nachweiſung geſdeben: a ) durch eine offentliche Beurkundung, daß der Offizier oder ſeine Braut, außer der geſtellten Heis rathécaution , noch ein anerfallenes liegenſchaftliches

alter erreichen. – S. 17. In den Fällen des S. 15 findet zu Gunſten der Kinder und der Wittwe bei erwieſener .

Nußlichkeit oder Nothwendigkeit mit Genehmigung der

Kriegsbehörde die theilweiſe oder gånzliche Verwendung der Caution ſtatt. - S. 18. Spreitet der Offizier zur zweiten Ebe, ſo iſt derſelbe, ſelbſt wenn Kinder aus der erſten Ebe vorbanden ſind, zur Hinterlegung einer zweis ten Caution dann nicht verbunden , wenn er die Caus tion erſter Ebe aus eigenem Vermogen geſtellt bat. Vermogen von 10,000 fl., beziehungsweiſe 6000 fl. bes War dieſe Caution aber aus dem Bermogen der ver, Tißt; b ) durch Borlage gerichtlicher Pfandurfunden in ſtorbenen Frau geleiſtet, ſo bleibt ſie für die Kinder gleichem Betrage, welche auf den Bräutigam oder die erſter Ebe deponirt, und es muß für die zweite Ehe Braut ausgeſtellt, oder an den einen oder anderen eine neue Caution geſtellt werden , in welche aber der rechteförmig cedirt ſind; c) durd Borlage von inlåns Offizier denjenigen Cheil der erſten Caution einredonen diſchen oder von einem deutſchen Bundesſtaate ausges darf, der ihm etwa in der Erbtheilung der Frau daran gebenen Staatspapieren oder inländiſchen Actien und zugefallen iſt. Ebenſo iſt für die zweite Ehe ein neuer Obligationen au porteur in gleichem , nach dem Curss Rentenbezug dann nadzureiſen , wenn die frühere Rente werth zu beregnenden Betrage, womit jedoch zugleich mit dem Tode der Frau aufgehört bat. eine glaubwürdige Beurkundung beizubringen iſt, daß dieſelben Eigentum des Offiziers oder der Braut ſind ; d) durch eine beglaubigte Rentenguſiderung in dieſem

1

8

E

Då ne mar f .

Ein allerhöchſter Parolebefehl ordnet eine Truppens

Betrage von Seiten eines Elterntheils , womit aber verſammlung in Redensburg und der Umgegend für zugleich zu beſcheinigen iſt: entweder, daß der ents. den Monat Juni an. Man bofft zuverſichtlid Se. ſpredende Kapitalbetrag dem einen oder anderen Theil Maj. den König alsdann dort zu ſeben. bereits angefallen , aber nod in der elterlichen Nugnies Bung begriffen ; oder, daß nach den fundbaren Vermo. gensverbåltniſſen der Eltern, dieſer Betrag als dereinſt

Holland. An die Stelle des verſtorbenen Generalieutenants

zu boffendes Erbtheil zu betrachten ; poer, daß die Eltern nach ihrem Einkommen kundbar im Stande find, die zugeſicherte Rente zu entrichten; e) durch eine Reas tenzuſicherung von Seiten eines Dritten , welche aber in Form eines offentlichen Schenkungsaktes errichtet

Baron Dibbets iſt Generalieutenant Baron von der Capelle zum Dberbefehlshaber der Feſtung Maſtricht, und an des legteren Stelle, Generalmajor Bagelaar zum Oberbefehlshaber der Feſtung Bergen op · Zoom ernannt worden .

werden muß. In den beiden leßten Fållen fann der tbeilweiſe oder gånglide Heimfad der Rente für den

De ft r e 1 d.

Zeitpunct bedungen werden, wenn der Offizier in eine

1

Wien , 11. April. In der Armee baben ſich wieder

Ibarge einrúdt, wo eine geminderte oder feine weitere folgende Deränderungen ergeben . Der Generalmajor Rente erfordert wird. - S. 13. Wenn bei Eingebung und Brigadier in Italien , Marquis Sommariva, der Ebe zwiſchen den Brautleuten ein Ebevertrag errichy: wurde in gleicher Eigenſdaft nad Szegedin perfeßt. tet wird, ſo iſt in demſelben die Stipulation , wornad Ebenſo wurden die Generalmajore und Brigadiere

für die Wittwe und Kinder eine Caution von 6000 fl. o . Dablen in Italien nad Petrinia in Croatien, Had Maßgabe der Verordnung vom 20. Decmbr. 1803

v. Bogovido von Gospich in Croatien nad Brescia,

niedergelegt und in welcher Weiſe dieſelbe geſtelltwird , Freiherr v. Hauer von Prag nach Bellovar, Freiherr ausdrüclic aufzunehmen. S. 14. Wåhrend der Dauer 9. Eld von Szegedin nad Prag, fandgraf Fürſtens der Ebe iſt die Caution unablöslich. Sie fann während berg von Eſſegg in Slavonien ebenfald nach Prag, der Ebe nur in dringenden Fällen, nach genauer Erbes und v. Laborovich von Petrinia nach Erregg verſcßt. bung der Nothwendigkeit, mit Einſtimmung beider Ebe.

Zu Generalmajoren rúdten vor die Oberſten v. Bolo

tbeile und eines für dieſen Aft zu beſtellenden Pflegers der Kinder , und nur zum nachgewieſenen Nußen der

Tard von Roibkirch . Infanterie (wurde Brigadier zu Gospid ) , 8. Zimmer beim Ingenieurcorps, d. Bies

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278

nefeld von Baillert de fatour. Infanterie ( wurde

ift, die aber aus vielen einzelnen, fleinen, ſich oft und

Brigadier zu Caranſebes ) und Graf Gaisrud von

in allen Ridtungen wiederholenden Stoßen und Schlås

Großherzog Toscana . Dragoner (wurde Brigadier zu gen zuſammengefeßt wird, vermittelſt welden man den

Stanislau ), der Oberſt der Gendarmerie Negroni di eingedrungenen Feind nach und nach zu überwältigen Elio wurde mit Generalmajorscharakter penſionirt.

ſudt. Die Operationen des großen Krieges bedürfen

einer geſicherten Baſis, deren Geſtalt und Beſchaffenbeit nicht ohne Einfluß auf die Operationen ſelbſt iſt. Die

Operationen des kleinen Krieges bedürfen nur einiger

Li te r a t u r. Stúppuncte , welde den Partheien zu Waffenplåben Der fleine Krieg in ſeinen verſchiedenen und Zufludtsortern dienen ; ſie bewegen ſich dieſerhalb Beziebungen ; bearbeitet vom f . preuß. Major v. Brandt , nebſt 3 Planen . Bertag von Herbig .

freier und Fübner. Der kleine Krieg fann aber auch in der ſtrategiſchen

in Berlin , 1837.

Offenſive vorkommen, und wird dann zum Mittel, dem Dieſes Werfden bildet des 6. Bandes . 2te Abtheit Feinde ' allen nur erdentlichen Schaden zuzufügen ; auf

lung der Handbibliothek für Offiziere" , und fügt Form und Weſen deffelben bat das aber keinen Einfluß, 586 Seiten in 12°. Derdurd mebrere gebaltvolle milis nur werden die Bewobner des Kriegøſchauplaßes ſtår. täriſche Schriften růbmlidſt bekannte Hr. Berfaſſer bat ter zur Mitleidenſchaft gezogen , zuweilen aud ſelbſt bebandelt bier rein lieblingsthema bearbeitet,und man muß geſtes feindlich Der Hr. Verf. rechnet , nie alle ſeine Vorgånger, ben, daß ihm die mehrjábrige Theilnahme am franzöſiſch,

ſpaniſchen Kriege zu Napoleons Zeiten , vielfache Ges auch den Vorpoſtendienſt mit allen ſeinen verſchiedenen

legenheit dargeboten bat, über diegeſchicte Führung Zweigen zum kleinen Kriege, obaus Ueberzeugung, oder des kleinen Krieges núßliche Betrachtungen anzuſtellen, um der Unſicht der Menge zu buldigen, ſei dahingeſtellt. welde dem Beſer in der bekannten anziehenden Weiſe Nach einigen Aeußerungen zu ſchließen, möchte man ins Der Vors deſſen glauben, daß er dieſe Anſicht nicht theilt.

mitgeteilt werden .

in einer eigentbümlic

Sphäre,

hen Referent darfwohlvorausſeßen , daß dieſes Bud poſtenfrieg bewegt ſich in den Hånden faſt aller älteren Offiziere iſt, und bart und dürfte als ein Appendir des großen ſowobl wie des es ſomit überflüſſig , den Inhalt ſpeziell zu bezeichnen.

kleinen Krieges zu betrachten ſein; denn alle Truppen,

Aud wird der ſchriftſtelleriſchen Berühmtheit des Hrn. Brfs. kein Abbrud geſchehen , wenn bier und da einige Bloßen feines Werkes aufgebedt werden ; ſind doch die Fritiſchen Blåtter bauptſächlich zu dem Zwede vorbans den , über die lidht , und Schattenſeiten der Literatur

abtheilungen, fie mogen den Krieg im Großen oder im Kleinen führen, bedürfen der Sicherheitsmaßregeln auf Mårſden und in lagern , ſowie ſie das Bedürfnië baben, die Abſichten des Feindes zu erforſchen, ſeine Schritte Hierin iſt Referent alſo ganz anderet zu belauſchen.

Meinung. ſich auszuſprechen . Die lakoniſde Polemit des Srn. Verfaſſers gibt im Was der Hr. Derf. über Bekleidung und Ausrüſtung

Eingange einige Urſaden an, aus welchen die Begriffs, der Truppen des fleinen Krieges ſagt, verdient Beber's erklärung vom kleinen Kriege bisher ro rowanfend ges zigung, wenn auch nicht jede ſeiner Anſichten gebilligt blieben iſt; das lieſt ſich mit Bergnügen. Warum 8 werden kann. Zu beflagen iſt aber , daß zuweilen auf

aber ,, faſt unmöglich ſein ſoll, eine genügende Definis Einrichtungen und Verſuche bei fremden Truppen hins tion davon zu geben , wil Ref. nidot einleuchten . Eben gewieſen wird , ohne dieſelben anzugeben. Alud dürften ſowenig fann man ſich damit einverſtanden erklären, die neueſten Erfahrungen, in Betreff der von Zumala ,

baß der kleine Krieg nach den Grundſåpen des großen

Carreguy gebildeten irregularen Cavalerie, weniger

Krieges geführt werde, denn es gibt bekanntlid mehrere Wertb für uns baben, da wir mit den Chriſtinos oder Arten des großen Krieges, aber nur eine Art des fleis Carliſten ſchwerlich gemeinſchaftliche Sache machen dürfs

nen . Der große Krieg wird mit großen, der kleine mit ten , und dieſe Cavalerie wohl nur für die dortigen kleinen Truppenmaſſen geführt. Im großen Kriege ſucht Berhåltniffe tauglich iſt. man den Gegner durd Gdladten und Belagerungen zu

Grunde zu richten , und ordnet die Dperationen der geſtalt an , daß dieſe Schlachten möglicht entſcheidend werden , die angegriffenen Feſtungen bald in unſere Hande fallen miffen, die blokirten Feſtungen und aber nicht ſchädlich werden können. Faſt alle wichtige Zwede ſucht man durch numeriſches uebergewicht, alfo duro offene Gewalt, zu erreichen. Dieſes Streben berrſcht im

Von Š. 69 an ift das Buch in Paragraphen abges theilt, warum nicht vom Anfange an ? Zuerſt wird das Nöthige über den Vorpoſtendienſt geſagt, dann folgen der Sicherbeitsdienſt im Allgemeinen , der Marſd feld , dienſt, oder die Sicherheitsmaßregeln auf Mårſden , Gefechte um örtliche Gegenſtånde. Größere Recognoscie rungspatrouillen, Beobachtungsdetaſchements, der Par. theigångerfrieg , die Führung von Convois und die

großen Kriege überall vor, man möge dabei auf gånz. Einſchließung feſter Piibe machen den Beſchluß. liche Unterjodung des Gegners , oder nur auf die tbeil.

Gegen dieſe logiſche Anordnung hat die Kritik viel

weiſe Eroberung ſeines Pandes ausgeben ; e8 macht einzuwenden , und ſind aus die in den einzelnen Abs

eigentlich ſein Weſen aus , und bedingt ſomit aud fchnitten mitgetheilten Verhaltungsregeln durchgångig 1

eigentbúmliche Formen.

ſebr practiſch , fo würde der Nußen dieſes Buches dodo

Ganz anders iſt's im fleinen Kriege, deffen Zendenz ungleid großer fein , wenn es dem rn. Derf. beliebt

dorzugsweiſe eine möglidſt active, fändesvertheidigung båtte, mebr Ordnung hineinzubringen. Der Vorpoſtens

279

280

dienſt z. B. iſt jedenfalls ein Zweig des Sicherheitsbiens ſtes im Augemeinen ,welcher – wie ſchon die Benennung anſagt – Alles in ſich faßt, was zur Sicherheit dienlich

andeutet , und dert lefer in Zweifel laßt, welche von ihnen nadabmungswerth reien oder nicht. Etwas auffällig iſt es, in dieſer 2ten Abtheilung des

eraftet wird. In wie fern die Ordnung der übrigen

6. Bandes die Gefechte um örtliche Gegenſtände wieder zu finden , nachdem ſie ſchon in der lten Abtheilung

-

Gegenſtände gerechtfertigt erſcheint, läßt ſich darnach leicht ermeſſen .

Ueber die fehlerhafte Betreibung des Feldwachediens

abgebandelt worden ſind. Sie machen zwar einen wes ſentlichen Beſtandtheil des fleinen Krieges aus , geboren

ſtes ſpricht lidh der Hr. Berf. ohne Zurüfbaltung aus.

aber ausſchließlich der Taftif an , bon welcher der fleine

In der Regel möchte man da die meiſten Berfebrtbeiten

Strieg nicht als untergeordneter Theil angeſehen werden

antreffen, wo die umfaſſendſten Vorſdriften vorhanden find. Man wolle daber Alles das dem geſunden Men , idenverſtande anheim tellen, wo dieſer nach der Sachlage vollfommen ausreicht, im Allgemeinen aber darauf hin ,

fann. Dieſer bat ebenſo gut ſeine Strategie und Taktik, wie der große Krieg , und der weſentlichſte Unterſchied beſteht weit mehr in den ſtrategiſchen , als in den tak. tiſchen Berbåltniffen. Rúdſidtlich der bier geſchilderten

arbeiten , daß der practiſche Sinn frühzeitig entwickelt werde, bei den Offizieren rowohl, als bei Unteroffizieren Bemerkung machen , daß, wie Hr. Berf. S. 85 ragt, bei Uebungen , die angeblich zur Inſtruction der Leute dies nen roden , die gróbſten Verſtoße vorkommen . Aber man wolle ja nicht glauben , daß die Sache vor dem Feinde um Bieles beſſer gemacht werde. Ein ſehr großer Theil der Difiziere, welche auf Feldwache ſind , nußt die Kråfte der Mannſchaft viel zu ſehr ab, und fann gerade in den gefahrvollſten Momenten mit Zuverſicht nicht

Gefechtsverhältniſſe båtte Ref. eine beſſere Claſification gerúndt, damit die Aebnlichkeiten und Berſbiedenbets ten der taftiſchen Anordnungen anſchaulicher gemacht werden konnten. So läßt z. B. der Hr. Verf. auf die Stadts, Dorfs, Häuſers und Reduitgefechte die Hedens vertheidigung folgen, dann kommt die Scanzenvertbeis digung , und hinter dieſer eine lange Abhandlung über Barrikadengefechte. Ref. iſt fein Freund von engbrúſtis gen Syſtemen , aber ein großer Berebrer ſyſtematiſcher Dronung der Gedanken , weil dadurch mebr Klarbeit und Folgerichtigkeit in die Sache fommt, und die Gei.

mehr auf ſie gåblen.

ſtesbildung, worauf doch jeder Schriftſteller hinarbeitet,

und Soldaten. Gewiß würde man alsdann ſeltener die

Der Hr. Berf. ſagt überall ,, Vedetten und Schild , weſentlid befördert wird. waden ' , weil inan in Preußen unter Erſteren die Reis

ters, unter Leßteren die Infanteriepoſten verſtebt. Ein

Unter ,, Convoi" bat Ref. immer nur die Bededung oder Sugbegleitung eines Wagenzuges c. verſtanden ;

Shriftſteller , welcher fein Bedenken trågt, Mißbrauche bier wird aber der Transport ſelbſt ſo genannt. Ueber. und Ungehåriges zu rügen , ſollte ſich auch die Verber, baupt macht aber der Hr. Verf. großen Aufmand mit

ſerung feblerhafter Spradgebräuche zur Pflicht machen. Fremdwörtern, wofür es ſehr gute und uralte deutſche 1.Schildwachen " nannte man urſprünglich die Wade bei den Schilden (die jebige Gewehrpoſt) ; ,,Vedetten“ wurden die Erſpiber des Feindes genannt, welche ges wöhnlich die Reiterei gab. Man fann und ſollte daber auch alle zur Bewachung der feindlichen Gegend aufs geſtellte Poſten Spåber nennen , gleichviel welcber

Wörter gibt, welche in ſolchen Fällen den Vorzug ver. dienen. Ein Schrifſteller von To boben Fähigkeiten, wie der Hr. Verfaſſer, route nach allen Richtungen bin Aufs flårung zu verbreiten bemůbt ſein , und die Sprachric . tigkeit iſt obne Zweifel ein wichtiges Beförderungsmittel. Die beigefügten Plane dienen zur Erläuterung der

Zruppengattung ſie angeboren .

Theorie über die Aufitellung der Vorpoſten , die For. Da : Ábſigen der Reitervedetten auf Puncten , welche mirung der Avant . und Arrieregarde ; file enſprechen eine weite Umſicht gewähren , findet Ref. gar nicht ſo vollkommen ihrem Zwed. tadelnswerth , nur darf es nicht gleichzeitig von beiden

Am Solufſe dieſes Berichts fann Ref. den Wunſch

Reitern geſcheben. Es iſt das ein gutes Mittel, die nicht unterdrücken, daß es dem Hrn. Verfaſſer gefallen Aufmerkſamfeit zu erhöhen , weil dem Reiter zu Fuß viel moge, bei einer zweiten Auflage ſeiner taftiſchen Schrifs daran liegt, den Feind frůbzeitig zu entdeden , damit ten ein beſtimmteres Urtbeil über die veridiedenen Der, er Zeit habe, wieder in den Sattel zu fommen. Zweifahrungsarten auszuſprechen, und daſſelbe durch Gründe neben einander zu Pferde baltende Reiter werden ſich zu unterſtüßen, nicht aber, wie man faſt auf jeder Seite ſelten des Plauderns oder Schlafens enthalten ; ſind ſie

lieſt, die Wandelbaren Verbåltniſſe" als Borwand zu

aber getrennt, iſt der eine zu Fuß und weiter vorgegan ,

benußen , ſich nur auf allgemeine Andeutungen einzus

gen, ſo wird der Dienſt gewiß ſorgfältiger betrieben. laſſen. Referent weiß zwar recht gut, daß es oft booſt Nachtdem trägt dieſes Verfabren viel zur Stonung der Pferde bei. Es darf jedoch nicht der Wiuführ überlaſs fen, ſondern muß bei Aufſtellung der Vedetten beſonders angeordnet werden. In der Ebene und zwiſden Ges treidefeldern iſt das Abrigen zu unterſagen.

ſowierig iſt, einer oder der anderen Verfahrungsart entſchieden den Vorzug zu geben , indem vielerlei Ne. benumſtånde darauf einwirken ; er weiß aber auch, daß man bei gründlicher Erwägung der Dinge , worauf es eigentlich anfommt, zu Reſultaten gelangt, die Beachtung

Die vielen eingeflochtenen Beiſpiele von den trauris verdienen ; und die große Mebrzabl der Peſer wird ges gen Folgen des vernachlaſigten oder ungeſchickt betries wiß kein Bedenfen tragen, das für richtig anzuerkennen, benen Vorpoſtendienſtes ſind eine ſehr dankenswerthe was der Hr. Verfaſſer dafür ausgibt, wibrend die Uns Zugabe. Dagegen darf nicht unermåbnt bleiben , daß ſolüſſigkeit durch ein ſolches ,, Dabingeſteutſeinlaſſen “ der Hr. Perf. zuweilen verſchiedene Verfahrungsarten noch vermebrt wird. Redigirt unter Berantwortlinkeit der Gerlagshandlung : 8. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Ditzin gebrudt.

Nr. 36.

Samſtag, 4. Mai 1839

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Allgemeine Militar - Zeitung . Beiträge zum formellen Theile der Reitertaktif . balb die Freiheit, hierzu einige Beiträge zu liefern, die der geltanite

-

oder vielmehr ungenannte-

Verfaffer

Ehebem ſprad man von ,, reiner“ und „ augewand ,

ter' , von „ niederer" und „ bóberer ". Tafrik, eine Eins Meinung bereitsfebr , vortheilbaft ausgeſprochen hat, theilung , die man der Mathematif entlehnt hatte , die

einer Berückſichtigung hoffentlich nicht unwerth halten

aber den Practifern niemals recht zuſagen wollte, weil wird, wollen aber vorläufig nur die Frontverändes ſie zuviel Unbeſtimmtheiten im Rúdſtande lået. Ueber, dieß hat die Bezeichnung ,, angewandte " Takrif in der Zbat etwas lächerliches , denn eine Taftif, welche nicht

rungen der Reiteret ins Auge faffen . Das Hauptprinzip bei Feſtſtellung der Evolutionen ift : möglichſte Vereinfadung der Bewegungen und

angewendet werden faun - und das müßte dod eigents Commandomórter. Das Gange muß wåbrend der Bes -

lich die ,, reine" ſein

iſt baarer Uujinn ! Man bat

wegung, wenigſtens in ſeinen organiſchen Beſtandtheilen ,

gfertig bleiben, oder darf, wenn der Feind.ſie nicht zwar als Unterſcheidungsmerkmal angegeben : Daß bei ichla direft ſtoren fann, durd, die Bodenbeſchaffenbeit ſowenig der reinen Takrit weder das Terrain , noch der Feind

in Berückſichtigung fomme" ; aber auch dieſe Definition alsmöglich in Ausführung der Evolution geſtort werden. iſt ein Berlioß gegen den geſunden Menſdenverſtand, Håtte man dieſe beiden Rückſid)ten nicht zu nehmen , ſo rung nach jeder Seite bin weil die Einwirkung des Terrains und des Feindes bei würde für die Frontverände rlich ion ſein. Aber gerade erforde die råumlichen Verbältniſſe ſind oft das größte Hinders niß bei der Bewegung . Will man alſo die Zahl der

jeder taftiſchen Handlung in Betract gezogen wers nur eine einzige Evolut

den muß.

Die in neueſter Zeit erfogte Trennung des - nur die Ausbildung der Mannſchaft in specie bezwedenden -

Evolutionen vermindern – was ohue Zweifel die taf. -

Techniſchen vom Taftiſchen iſt deßhalb ein weſentlicher tiſdhe Ausbildung der Truppe erleichtern würde – To Fortſdritt der Theorie , und die von einem neueren muß man ſolche Evolutionen in Wegfall bringen, welche Schrifſteller angenommene Eintheilung der Taftit in notoriſch entbehrlich ſind , und man wird deren gewiß -

lle und intellectuelle , * ) dürfte der Sache in Růcffic findenndowó . rter ReglemderentComma jedem htlich forme am vollſtändigſten entſpreden . Der formelle Theil der Taftif bat es lediglich mit Beſtimmung der Formen

múffen zwar feſte

Grundråbe gelten . Weſentlicher iſt es aber , daß ſie

31 möglichſt kurz und deutlich abgefaßt ſind. Es bleibt für Aufſtellung,Bewegung und Gefechtsthåtigkeit enten immer ein großer Uebelſtand , wenn die Commandowór . thun ; er enthält alſo die ſtehenden oder perman

Dispoſitionen . Das iſt an ſich ganz klar und feiner ter ebenſo viel oder wohl gar doppelt ſoviel Zeit in Mifdeutung unterworfen. Der Gebrauch dieſer Fors Anſprud) nebmen , als die Vollziebung berſelben ; und men und formellen Thátigkeiten muß ſich jederzeit nad

das iſt in manchen Armeen bei der Reiterei wirflid der

den Umſtänden und obwaltenden Verbältniſſen richten,

Fall. Die dem Uebel abzuhelfen rei , wollen wir geles

iſt alío Sade der. Intelligenz des betreffenden Augentlich Beiſpielweiſe andeuten, jeßt aber zu der oben führers , und fann mithin nicht vorher beſtimmt, uod

erwähnten Klaſſe von Evolutionen übergeben . Reine Truppengattung fommt ſo oft in den Fall, zu bedauern iſt aber, daß der Urheber dieſer gluds die Front verändern zu müſſen , als die Reiteret, und lidhen theoretiſchen Eintheilung der Taftit , in Betreff bei teiner iſt es ſo notwendig , ſchnell damit fertig zu

weniger reglementariſch vorgeſdyrieben werden.

des formellen Dheils , ſich nur auf flúdtigeAndeutun. gen beſchrånft hat. Dieſer Gegenſtand verdiente gang gewiß eine ſorgfältige und ausgefübrtere Behandlung, alb in ermüdende Details,die vielen les ohne daßdeßb Fern anderer Armeen meiſt unverſtändlich bleiben würden ,

werden, um gleich darauf dem Feinde ſolafertig entge: gengeben zu können . Wollte man ſich bierzu einer eins zigen Evolution bedienen , 3. B. der Achsſchwenkung, oder der Schwenkung auf einen Flügelzug , ſo wäre das in Wabrheitſebr bequem . Es könnte dann aber

engegangen zu werden braucht. Wir nehmen und deß . leicht geſchehen , daß man in nadtheilige Terrainvers *) Taktik für Subalternoffiziere der Infanterie und Cavalerie, båltniſſe gerietbe, oder – dem Feinde gar nicht gegen , über zu ſtehen fáme, folglich zu einer zweiten Evolution voo Pz. 1838 .

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gendthigtwäre, wozu es muthmaßlids an Zeit gebrechen dron, Schwenkung rechts ! " würde aber der Adjutant

dürfte. Man wird fich demzufolge verſdiedener Arten die übrigen Somadronen benacridtigen múffen , auf von Frontveränderungen bedienen muffen , die jedod welche Weiſe fie in die linie rúden ſollen , was auf alle aus ſo einfachen und bekannten Elementarbewes , Marſch !" geſchieht. gungen zuſammengeſeßt fein fönnen , daß der Comman.

5) Weit ſeltener möchte die Nothwendigkeit vorhans

deur nur die legteren zu befehlen braucht, obne den den ſein, auf den linten Flügelzug (halbe oder ganze Zmed derſelben vorher anzufündigen, während bei man . Schwadron ) die Front rechtě růdwårts zu verán. den Evolutionen gerade das umgefehrte Verfahren mehr dern , da die Frontverånderung Nr. 1 denſelben tafti. Zeiterſparniß bewirft. Das bier Geſagte roll nunmehr roen Zwed durch einfadere Bewegungen erreiden lågt. durch einige practiſche Beiſpiele erläutert werden. Es

6 ) Noch weniger nothwendig dúnkt es uns, Sower

wird dabei ein in finie ſtehendes Regiment zu vier Sdwadronen angenommen , die Frontverånderungen find alle nad rechts ; wir bezeichnen die verſchiedenen Arten durd Nummern , um leichter auf Aehnlichkeiten

kungen auf jeden beliebigen mittleren Zug einzuüben , da der Raum felten ſo beengt ſein dürfte, daß man nicht auf einen Flügelzug ſchwenken fönnte. In Betreff der Zeit iſt es aber wichtig, wirkliche Adord wers

im Verfahren bindeuten zu können.

fungen einzuüben, und wir balten die nachſtebend be.

1) Das Regiment madt Rechtsum , die 1te Schwa, ſchriebene, welche unſeres Wiſſens nirgends gebräuchlich dron nimmt ſogleich links vor , Ades geht ſoweit fort iſt, für die zwedmäßigſte. Auf das einfache Commando : als die Frontlånge des Regiments betragt, und ſtelt ,, Regiment, Achsſchwenkung red t8 , mit Scwadros bierauf durch fintsum die Front wieder ber. Es ges nen ! ** maden die ite und 2te Sowadron Rechtsumfehrt. nügen bierzu folgende Commandowórter: ,, Regiment, Auf „ Marſch !" rowenken die 2te und 3te Schwadron Rechtsum , Marſo ; - fints vor, im Zrabe, Marſ ! , die 1te und 4te Schwadron /'s rechts ; die beiden Halt! Front! " Der Zweck braucht mitbin nicht anges, erſtgenannten Schwadronen gehen bierauf im Schrág. C

fündigt zu werden , und es wäre Zeitverſdwendung,

maríde etwa 6 Sdritte fort, um die Sowadronsinters

wenn man z. B. vorher antündigen wollte : ,,Das Regio ment ſon fic růdwarts in die redte Flanfe Teßen . “ 2) Sollte es nöthig ſein , die Front frůber berzus ſtellen , weil der Feind ſich ſenkrecht gegen die Flante bewegt, oder růdwårts nidt Raum genug iſt, ſo bilft man ſich auf folgende Weiſe. Sobald die 1te und 2te

valle wieder herzuſtellen , die außerdem verloren gehen würde , die beiden Flügelſchwadronen růden durdy all.

mähliches Flügelvornehmen auf die neue finie, worauf die ite und 2te Sowadron wieder Front machen. Dieſe Frontveränderung iſt einfader, als es den Anſchein hat, und es fónnen um ſo weniger Mißverſtändniſſe oder

Schwadron in der Flante find, die Spiße der 3ten aber

Unordnungen dabei vorfommen , weil die Ausführung

auf dem Puncte angefommen iſt, wo früher die rechte Flügelrotte der 1ten Sowadron ſtand ( ber Sowent, puuct), ſo wird commandirt: Regiment, Halt! redter Flügel, Front ! linker Flügel , Aufmarſch ! “ Dieſe Åbånderung fann , wenn die Umſtånde ſie erbeiſden follten,' ebenſowohl früher als ſpåter eintreten, dod muß jedesmal eine volle Schwadron entweder auf der

unmittelbar durch die vier Schwadronscoumandanten beſorgt wird, welche dabei nur wenig Commandowórter auszuſprechen haben. dwenkung üblich , die aber durd zugweiſes Ausſchwens fen und Äufmarſdiren vollzogen wird. Wer nicht Ges legenheit batte, fie practiſch tennen zu lernen , findetſie

neuen oder auf der alten Standlinie fich befinden .

in Hartwigo Elementartaftit (BI. XII.) graphiſch

NB . In der preug. Cavalerie iſt eine åbnlide Uds.

3) Die beiden vorgenannten Frontverånderungen können auch durch den Abmarſch rechts růcwårto in offener Zugscolonne ausgeführt werden, und man kann damit ſelbſt während der Ausführung jede nothwen, dig erſcheinende neue Frontveränderung in Verbindung

dargeſtellt, mit Angabe der Commandow orter ,welde lo zabireid find, und von ſo vielerlei Abtheilungscommans danten ausgeſprochen werden, daß das von uns anges gebene Verfahren – ſeiner Einfachbeit wegen – wobl Ben Vorzug verdienen dürfte. 7 ) Soi das Regiment durch die Frontveränderung bringen . 4) Gebrauchlicher vielleicht iſt die Schwenkung auf zugleich zwei Treffen formiren, ſo iſt die Adsíchwenkung

den rechten Flügelzug. Wir halten hierzu folgendes Coms

ebenfalls das zwrcmagigſte Mittel. In dieſem Falle

mando am angemeſſenſten : ,, Regiment, auf die erſte wird es aber nöthig, die Commandowórter zu ändern balbe Schwadron ," Schwenkung rechts , Marſch !". wie folgt : ,, Erſte und dritte Sdwadron, Recisumfebrt, Die benannte balbe Schwadron ſchwenkt '/a , die übris Marid ! - Regiment, mit Sowadrons Sdwenkung -

gen /

lettere gehen dann gerade aus und růden rechts, Marſd ! - Halt! Front!" – Einer beſondes

Vurd eine zweite Actelordwenkung rechts in die linie. Sollte der Raum , welchen das Regiment zu dieſer Frontveränderung nothig bat, theilweiſe noch durch andere im Borrůden begriffene Truppenabtheilungen .

ren Ankündigung :: daß das Regiment bie Front rechts verändern und zwei Treffen formiren roll , bedarf es deßhalb nicht , weil das Regimentscommando alle ein , geine Bewegungen befiehlt. Der kleine Uebelſtand mit

beſeßt ſein , ſo würden wir die 1te Schwadron '/, rechts

den Schwadronsintervallen fann durch die Sdwadrons,

ſchwenken , die übrigen Rechtsum maden, und entweder im Zuſammenhange oder getrennt nach dem Puncte marſchiren laſſen , wo ſie durch den Rottenaufmarſd (oder Abtheilungsaufmarſch) in die finie růden . Nach

commandanten leicht beſeitigt werden. Wil man aber die Commandomórter analog mit denen zur einfaden Achsidhwenkung abfaffen , ſo würde es beißen müffen : udholdwentung rechts in zwei Treffen , ,,Regiment, Achsſchwenkung

.

erfolgtem Commando : ,,Regiment, auf die erſte Sowas mit Sowadrons ! (worauf die ite und 3te Stwadron

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. Da wir die Abwehr von ptoßlichen Flanferts und Kehrt maden) Marfd ! " Dieſes Commando wirb ebens fals ausreiden , ſobald das Regiment darauf eingeübt Ridangriffen hauptſächlich im Auge baben , wird es worden iſt, denn es betrifft ja eigentlich nur die Sowas vollkommen genügen , wenn hier nur die Frontverånde. rungen mit Aufmarſch einer geſchloſſenen Regiments ,

bronscommandanten .

8)) Die Frontveränderung mit Formirung zweier colonne durdugegangen werden . 1 ) Ade Frontveranderungen, die nur ' g des Kreiſes Zreffen fann aber auch bewirft werden a ) durd den Rediteabmarſch růdwårts in der Viertelwendung(ana . betragen , geſchehen durch aumähliges Bornehmen der log mit Nr. 1 ) ; b ) durd das Aus- und Einſd wenten betreffenden Flügel während der Bewegung. mit Zügen oder balben Sowadronen , nad der 1ten

2 ) Betrågt die Frontveränderung

des Kreiſes ,

und 5ten halben Sowadron aufmarſchirt wird (auglog ſo iſt es beſſer, die Colonne balten und ſowenten zu laffen , was åberhaupt nothwendig iſt , wenn gleid

mit Nr. 4.)

Hier båtten wir alſo die Auswahl unter einer grd. Beren Anzahl Frontverånderungen, als inirgendeinem Erercirreglement enthalten feindürften . Das widers ſpricht nun zwar dem Grundraßedermöglichſten Dere

nadberaufmarſdirt werden ſoll. EineColonnenſchwen, kung muß ,ſobaldman den Aufmarſd damitverbinden will, vorwärts und rückwärts eingeübt werden,weil ſonſt leicht derRaumzu leßteremfehlen möchte.

3 ) Eine nad redisformirte geſchloſſene Colonne B. minderung der Evolutionen. Wir erlauben uns aber die Front lints berſtellen kann ſol auf 3.drei . Das die Frage: Wozu nůßen die vielerlei Arten Golonnenformirungen ? Und wenn man von uns

verſchiedene Arten geſcheben. a ) Die Colonne wird ent:

die Antwort darauf fouidig bleiben ſollte – wärees wedervorwärts oderb) ridwarts gedffnet und Fotwenkt nicht beſſer , bei dieſer Klaſſe von Evolutionen die bieranf links ein. Das zweite Verfahren iſt aber , wes gen des zweimaligen Umfehrens , zeitraubend. c ) Die Die Colonne iſt für die Reiterei nur eine bequemere Pinfsum und verändert die Front durch vornehmen der Aufſtellunger und Bewegungsform ; man wird mithin rechten Flügel aller Colonnenzüge. Sobald die 1te balbe bei ihrer Formirung ſelten durch Zeit und Raum bes Schwadron (überhaupt der vorderſte Colonnenzug) auf gewünſte Beſdrånkung eintreten zu laſſen ?

Colonne Towenft linfo růdwårts , das beißt ſie madt

forånkt ſein . DieFormirung einer Colonne mit der derAufmarſchlinie angekommen iſt, macht fie Halt und Front růdwårts ideint ganz entbehrlid , weil man ja Front, die übrigen geben in derſelben Richtung ſolange in offener Golonne rådfråris abmarſdiren , und dann ,bisſie den ndihigen Raum zum Eiuriden gewon. die Colonne ſchließen laſſen kann ; routeaberein Mio fort nen haben . Das Sommaydo würde ſein : „ Regiment,

denangriff abzuwehren ſein , ſo würde man ſich gewiß Schwentung linfo und Aufmarſc ! linfoum , María ,

midt in Colonne formiren .

Rechts vor, im Trabe Marid ! "“ - Das Commando:

Von ungleidh größerer Wichtigkeit ſind die Fronte

Gradans, Halt, Front ! geben die Führer der Colone

yerånderungen der Golonne , verbunden mit dem

nenzüge , ſobald es an der Zeit iſt. 4 ) Dieſelbe Colonne fou die Front nad redits herſtellen . Wenn es vorwärts nicht an Raum feblt,

Uebergange in die finienſtellung.

Dieſe Klaſſe von

Evolutionen kommt vor dem Feinde am båufigſten in

Anwendung, und fordert ebendeßhalb die größte Prás kann man ſich nach ſtebender zwei Evolutionenbedienen. vorberſte

ciſion in der Ausfübrung. Man muß demnach bedauern ,

a) Der

Colonnenzug ſchwenkt rechts und geht

daß der Verfaſſer der ,, Zaftit für Subalternoffiziere ', ungefähr 12 Sdritte gerade vor, worauf er Halt macht. obſchon derſelbe immer die practiſche Seite einer Sache Die übrigen Züge reiten gleichzeitig an, geben hinter bervorzuheben verſtebt, dieſen wichtigen Evolutionen ſo dem vorderen weg , und růđen durch Rechtsſchwenken wenig Zeilen gewid met bat. Wir erlauben uns daberalmåblid in die neue kinie. Das Commando würde eine Ergänzung. ſein : ,, Regiment,Aufmarſd in die rechte Flanke,auf In der Regel bewegt ſich ein Reiterregiment in der die erſte balbe Sowadron , Marſd ! Das Weitere

geldloſſenen Colonne, welche entweder auf die beiden beſorgen die Fübrer der Colonnenzüge. b) Man fann mittleren halben Somadronen , oder auf einen Flügel aber auch die Colonne rechts ſomenten und aufmarſchie formirt iſt. Marſdiren zwei Regimentscolonnen nebens

ren laſſen . In dieſem Falle madt ſie finfsum , nimmt

einander, ſo würde die zur Redten links , die zur fin. fints vor, und die Colonnenzüge ſtellen allmählig die ten rechts , bei drei Colonnen aber die mittlereauf die Front ber. Das Commando iſt analog, wie sub c , Nr. 3. Mitte ju formiren ſein . Die Gründe dafür ſind eins 5 ) Soll dieſelbe Colonne mit der Front růdwårts leuchtend. Die Colonnen fónnen ferner auf Pferdelånge, aufmarſdiren, ſo verändert ſie vorher durd den Contres aber auch auf Zugsabſtand geldloſſen ſein . Die erſtere marſch Front und Flügel, und vollzieht dann den Auf Formation geſtattet nur Aufmårſche durch die Viertelsmarſch nach dem nunmebrigen vorderen Colonnenzuge, wendung , bei der leßteren ſind Aufmårſde durd die

auf die überal gleidförmige Weiſe.

Viertelſchwenkung mit Zügen zuläſſig, wodurd die Co. 6 ) Eine linfsformirte geſbloffene Colonne bedient ſich lonne ſelbſt während des Aufmarſchen einen ſtårferen in allen ähnlichen Fällen des entgegengeſekten Verfab, Grad von Schlagfertigkeit behålt. Einen weſentlichen rens, worüber mithin nichts geſagt zu werden braucht. Einfluß auf Frontveränderung und Aufmarſd bat das 7) Eine auf die Mitte formirte (doppelte) Colonne

aber nicht, und die Formation mit Zugsabſtand iſt iſt eigentlid vorzugsweiſe für den Aufmarſd nach vorn audy nidt ganz ohne Nachtheile, namentlich auf ſtaus geeignet, wobei ſie ſich des Verfahrens der rechts , und bigem Boden. linfóformirten Colonne bedient. Sollte aber eine eins

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zeine in dieſer Form fico bewegende Regimentscolonne ben rechten Poſten zu ſtellen wußte, SeineMarine auf dem herre Ion , lo fann das nur auf folgende Weiſe geſcheben. Derren v. Cerifi und Beſſon ( Boſſon Ben ), die Organiſation ſeiner

gendtbigt ſein, die Front X. B. nad rechts berzuſtel... lichen Urſenale und rrine foloſſalen Werkſtätten iſt das Wert der verdantt er den Berühungen eines anderen Auf das Commando: ,, Regiment, Aufmarſch in die regulären Franzofen ,Landmacht ørn . Seides aus lyon, in Aegypten Soliman Pada

rechte Flante ! “ (womit man ſich begnügen wolle, weil die einzelnen Bewegungen zu verſchiedenartig ſind , ) öffnet litt die rechte Hälfte der Colonne und dwenft

genannt, über deſſen Bebensſdiđale wir hier einige Notizen aus dem Reiſeberichte bes Marſdalls Marmont mittheilen.

Selvis, von der Natur mit einem gewiſſen kriegeriſden In:

dann gleichzeitig rechts ein ; die linfe Hälfte geht ſtinkt begabt , beſtimmte fich frühzeitig für das Kriegeweſen , et bei der Marine einzutreten und richtete feine Studien obne fich zu öffnen gerade aus , bis ſie den nothigen wünſchte auch ganz auf dieſes Fach. Zufällig war aber die Zahl der Aſpis Raum zum allmåbligen Einſdhwenfen gesponnen bat.

ranten in dieſem Zweige damals sehr groß und es mußten ſich

( Das Verfahren dieſer Hålfie iſt analog mit Nr. 4 ,

viete eine andere Beſtimmung gefallen laſſen ; ein Theil wurde bei

sub a. )

8) Wenn man weder durch den Raum noch durch

der Landarmee angeſtellt , andere kamen zur Marineartilerie. Zu den teşteren gehörte Selors. Er wär mehrere Jahre in dieſer Eis '

die Zeit beidrångtiſt, kann eine doppelte Colonne den

genſchaft zur See und machte unter anderen im J. 1804 an Bord

Escadre des admirats Villeneuve die Erpedition nach den Un Aufmarſch in die Flanfe auch dadurd bewirfen, daß ſie der tilen mit und wohnte dem Kampfe von Ortegal bei, wo Villeneuve

vorber almihlig die Front verandert, und dann wie

die Schande erlebte, ſich vor einer , an Zant geringeren engliſchen

gewohnlicy auf vie beiden vorderen Züge aufmarſchirt.. Flotte zurü & ziehen zu müſſen , nachdem er ihr zwei ſeiner Schiffe Im Allgemeinen dürfte es aber nicht rathrain feinl, rich preisgegeben hatte , die unter ſeinen Augen genommen wurden.

der auf die Mitte formirten Colonnen zu bedienen, Tor

Der junge Geldes,wurde eines Dienſtes baldüberdrüffig , der ro. wenig Auszeichnung verſprach, und wünſcht zur landarmee übers

bald Wahrſcheinlichkeit vorhanden iſt, daß man plóglid zugeben ; ein Duell , worin er reinen Gegner getödtet hatte , bes Front gegen eine Flante machen muſſc.. Trimmte ihn vollends dazu. Er ging nach Italien und verlangte Die offene Golonne bewirft ihre Frontveränderungen als gemeiner Soldat in das 6. bufarenregiment eingereiht zu rer: aülmiblig , und fann ſomit den Aufmarſch nad den den , das damals der Oberſt Pajol, einer der beſten Cavalerieoffi: verſøiedenen Seiten ebenſo leidit, nach der Seite ibrerziere der franzöſ. Urmee, commandirte. Selveo zeigte vielen Eifer und gewann dadurchZeit die unteroffizier. Liebe und Protection reines Oberſten er Colonnenlinie aber am Tonelliten bewirken . Unrichtig wurde nach kurzer Ein beſonderer umftand, be:

iſt es aber , wenn der Verfaſſer der ,, Taftif für Subs ſchleunigte' fein Borrücken ;Napoleon hatte damals die manier, alternoffiziere" ſagt( : ( S. 153 ) ,,eine eine geſchlosſene ſeine Reiterei auch in den Manövern der Infanterie unterrichten Golonne fónne die Front nur nach der vorderen zu laffen , nun kannte dieſe aber im 6. Şu'arenregiment Niemand Seite herſtellen . " Der Beweis vom Gegentheil iſt in al8 Selpes , der ſie bei der Marineartiderie gelernt battes man 1

Vorſtehendem zu leſen , und der Hr. Verfaſſer bat damit, wenn man feinen Schreibfehler vorausſetzen will, gewiß

machte ihn daher zum Inſtructor und Brigadier. In dem Striege von 1809 zeichnete er ſich aus , wurde Offizier, niadhte in dieſer

etwas anderes ſagen wollen .

Nückzuge Ordondan offizier des Marſchalls Ney . Im I. 1814 in

Zum Soluſie dieſer Mittheilung fönnen wir nicht

Eigenſaft ſpäter den Feldzug nach Rußland mit und war bei dem derſeiben Eigenſchaft bei General Piri angeſteut,hatte er Gele:

umbin , den Wunſch auszuſprechen, daß es dem Herrn

ginbeit, von Napoleon bemerkt zu werden, der ihn mit einigen.

V. Hartwig,gefallen moge, dem militáriſden Publicum

Sendungen beauftragte ; feine Zukunft wäre damals vielleicht gea fidert geweſen,wenn nidt dat Kaiſerreich umgeſtürzt wäre. Im

durch dieſe vielgeleſene Zeitung zu eröffnen , ob eine

I. 1815 machte er den Feldzug der hundert Sage im Generalſtab des Marſchalls Groudy mit . Bei der Bildung der königl. Garde wurde er ſpäter zur Stelle eines udjutantmajor mit Oberoffizierge rang im erſten Küraſſierregiment in Vorſchlag gebradt, aber nicht

Fortſeßung ſeiner graphiſchen Darſtellung der Elemens tartaf ik der fünf Hauptmådte Europa's - wovon nur

die preußiſche erſchienen iſt - zu erwarten rei oder nicht. Sollte Hr. v. Hartwig ſein Vorhaben aufgegeben baben , ſo fånde fich vielleicht ein anderer , der dieſe tafrijden

angenommen , weil er mit bei Waterloo geweſen war. So obne

Unſtellung und Beidhäfftigung, nahm er ein landhaus in Padt, bis er ſich im I. 1817 in einer Unwandlung ſeines unruhigen Sols

Zeichnungen woblfeiler berzuſtellen verſteht ;, denn ihr datengeiſtes entſchloß, Frankreich zu verlaſſen , und ſein Sidct al Nutzen iſt außer allem Zweifel, und wird noch volitan: Ubentheuerer in der Fremde zuſuchen. Er wollte nach Perfien digere Anerkennung finden , wenn die Arbeit beendigt gehen , wo ſchon mehrere Europäer gut angekommen waren , als iſt, und Vergleidungen angeſtellt werden könnent,

Mifce I le n .

er aber auf der Reiſe dahin aegypten berührte , fan er Mehemet Uli, der ihm den Borſlag machte, in ſeine Dienſte zu treten .

Selves nahm ibn an, wiewohl die gemachten Anerbirtungen eben nicht die vortheilhafteſten waren . Mebemet Uli ging damale gerade mit dem Gedanken um, regelmäßige Truppen zu errichten , was

[ Soliman Pardha , der Schöpfer der ägyptiſchen

jedenfalls ein ſehr ſchwieriges Unternehmen war, bei dem bekanns

fano macht. ] unter den vielen Wundern , welche das Benic

ten , faſt unbeſiegbaren Widerwillen der Orientalen gegen dieſen

Mehemet 2116 in Wegypten in ſo kurzer Zeit, und allen Hinder: niſſen zum Irok bervorzurufen verſtand, müffen ſeine Urmee und

war mißlungen. Selves war der Mann , dem das Bibliche Unter:

Flotte in die erſte Linie geſtellt werden . Reiſende von Fach Bonn:

nehmen anvertraut werden ſollte, ihn zu wiederholen. Er benahm

Dienſt: Mehemet hattefchon einmal den Verſuch gemacht under

ten beiden ihre Bewunderung nicht verſagen, und mande gingen fich dabei mit einer ſeltenen Gewandtheit und Geſchicklichkeit, und fogar ſoweit , ſie den europäiſchen an die Seite zu ſtellen. Man Teine Bemühungen wurden mit Erfolg gekrönt. Man kann bes fragt mit Recht, durch welchen Zauber ſind ſie aus dem Nichts geſchaffen worden ? Zu allererſt allerdinge, durch den überwiegen

haupten , daß er alle Erwartungen, die man billigerweiſe hegen durfte, übertroffen hat, und wenn der Paicha fortfährt, ihm wie

den , in allen Fremdartige und Neue init Raſchheit und Feuer eins

bisher ſein unbeſchränktes Vertrauen zu Tchenken , ſo wird er in

dringenden Geiſt des alien Mehemet ; dann aber gebührt die Ehre

einigen Jahren dit ägyptiſche Armee dahin bringen , daß ſie mit

funählt den trefflichen Männern , die er zur Verwirklidjung ſeiner

den beſten europäiſchen in eine Linie geſtellt werden darf. -

Piane aufzufinden und mit dem ihm eigenen richtigen Takt an

( Sdlus folgt. )

Redigirt un vér Verantivertiicofeit der Berlagsbandlung : 6. W. levke in Darmſtadt und in deſſen Offiğin georudt *

Mittwoch,

Nr . 37 .

8. Mai 1839

la

Allgemeine Militar - Zeitung. Dán e ma r f.

ſtems für ſchwierig , ſelbſt für gefährlich. Nach ihrer

Kiel, 14. April. Se. Durchlaucht der landgraf Friedrich von Hesſen , Feldmarſchall und Coms mandirender in den Herzogthümern iſt als Chef des ſaleswig'iden Infanierieregiments auf ſein Anſuchen allergnädigſt entlaſſen worden. Der Bataillonscom ,

Anſicht fónnen die Finanzen des Staates nur ſebr vers werfliche Vortheile daraus ziehen , während der milis tåriſche Unterricht , die Diſciplin und die Würde des Soldaten weſentlid darunter leide. Ohne Zweifel, ſagen ſie , baben die Gutebefiber und die Unternehmer mandeur Oberſt v. luşow iſt wieder zum Gommandeur von projectirten Straßenbauten ein Intereſſe dabei, unſere Soldaten in Erdarbeiter verwandelt zu ſehen,

des gedachten Regiments ernannt.

wodurch an manchen Orten der Taglobn gemindert De lt r e i d .

Wien , 21. April. In Bezug auf die ungariſche

werden wird. Soll man aber zum Dortheile einiger Speculanten das Volf beeintråchtigen ? Eiferſüchtig auf

adelide Peibgarde iſt geſtern eine Reſolution ergans gen , wornach die ſchon am 1. Mai d . J. eintretenden

die Privilegien des Militars und das Recrutirungsgeſes in der Hand , geben ſie ſoweit, der Staatsgewalt das

neuen Einridhtungen derſelben ſie dem urſprünglichen

Recht abzuſpreden, dem Soldaten andere Verpflich :

Zwede , nåmlich eine Pflanzſdule für junge, tüchtige tungen aufzulegen ,, als welche ſich auf die Kriegskunſt Offiziere zu ſein, wieder nåber bringen werden . Wabr, beziehen , dieſe" ſehr vernachläſſigte Kunſt, weldie eine Icheinlido bat der Umſtand, daß die nun auch bald ins

ausſchließlide and ununterbrodjene Ausübung erfordere.

Leben tretende italianiſche Garde. eine gleiche Verfaſſung In der Befürchtung eines Milbrauches endlich achten erbålt , den Entſchluß des Kaiſers beſdileunigt. Es wird fie einen Grundfas, eine vermehrte Anzahl von Profeſſoren aus allen milis

táriſchen und dabin Bezug habenden Wiſſenſchaften an. geſtellt und der Curſus der Garden auf fünf Jahre

deflen Vortbeile oder Nachtheile vou der verſtåndigen oder unzeitigen Anwendung ab. bảngig find , welche man damit machen kann. Zwiſden dieſen ertremen Anſichten beſtehen indcfſen

beſtimmt werden , ſo zwar, daß wer im erſten Jahre Regeln , welche ſich mit den Nationalintereffen und öen aus

nicht die erſprießlichen Fortſchritte madot,

dem

Corps auszutreten bat. Nach gut vollendetem Gurſus

Pflichten, Rechten und Bedürfniſſen des Militardienſtes gleidmåßig vertragen.

treten die Glieder der Garde mit entſprechenden Gras den in die Arinee.

Um begriffen zu werden, bedarf mein Gedanke einer Entwickelung; denn die Frage iſt verwickelt und ſcheint . - Die neue Franzensveſte bei Briren iſt nun keine abſolute fóſung zuzulaſſen. Die Nachforſchungen, vollendet; die bisher dabei verwendeten Pionnierabtbei, welde ich angeſtellt,, werden den leſern vorgelegt wers -

lungen ſind gegen Ende des vorigen Monats zum Theil den und dazu beitragen , ibner aufrichtige und unpars nach Wien zurückgekehrt, zum Theil nach linz inſtradirt theiiſche Ueberzeugungen abzugewinnen . worden . Die vorigen Jahres nad Ofen und Peſto bes

Erfennen wir zunächſt an, daß die Verwendung der

orderte Pionnierabtheilung iſt daſelbſt noch immer in Truppen zu Handarbeiten bei weitem mehr Verfechter voller Thåtigkeit , die Zerſtörungen der leßten resten großen als Gegner bat , denn båufig und unumwunden wird Ueberſchwemmung verſchwinden zu machen.

die Anſicht ausgeſprochen, daß die Arbeit den phyſiſchen Zuſtand des Soldaten fråftige und feinen natürlichen

Verſtand entwicele ; daß ſie ihn zu den Strapaßen des

Ueber die Verwendung der Truppen zu Arbei: Krieges vorbereite und zugleich ſeine Pageverbeſſere; daß die Armee , indem fie dem fande durch eine pro " , ten von Offentlichem Nußen .

ductive Arbeit doppelt diene, darin zugleich in Hinfidh t

Die abſoluten Gegner der Verwendung der Zruppen auf die kleinlichen Beſchafftigungen desGarniſonslebens zu öffentlichen Arbeiten halten die Annahme dieſes Sy, eine nůbliche Zerſtreuung finde. Die Sitten , die Ge.

*) Vus einer Abhandlung in dem Spectateur militaire cerit: ſundheit, das Wohlbehagen und die Diſciplin der Trup. nommen , deren Verfaſſer der Generalieutenant Marquis Oudinot iſt.

pen erſcheinen daber gleichmäßig dabei betbeiligt, einem Gebraude Eingang zu verſdaffen , welder burde die

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Ueberlieferungen der Geſchidte, insbeſondere derjenigen

Gleidimohl beſtehen hinſichtlid ber leidenſchaft der Rómer für den Rubm und die Nationalunabhängigkeit,

Romo , eine widrige Sanction erbielt.. An der Spiße

der Schriftſteller, deren gewichtiges Wort dazu beitragt, binſichtlich der Einführung ibrer Fundamentalgeſege in dieſelben zu beglaubigen , macht ſich der berühmte Ber: Frankreich Analogieen zwiſden ibnen und uns , welche

falſer des Esprit des lois bemerflich , welcher die rds nicht zu beſtreiten ſind. Sehen wir daber, ob lid Frank, miſden legionen unſeren Soldaten zur Nadabiung reid in dem vorliegenden ſpeziellen Falle die Militár , empfiehlt. Ihre Uebungen , die Straßen und Monus inſtitutionen Noms aneignen faun, und prüfen wir vor mente , welche er ibnen zuſchreibt, ſind für ihn der Allem, ob die legionſoldaten and, alle die Arbeiten aus , Gegenſtand einer beſonderen Bewunderung.

geführt haben , welche man ihnen zuídreibt. Ein furzer

Zu der Zeit, wo Montesquieu (drieb , batte die geſchichtlicher Ueberblick wird erfennen laſſen , ob und übermäßige Anſtrengung der zu Erdarbeiten verwendes in dieſer Beziehung die Wahrheit ungetrübt überliefert ten Truppen einen großen Verluſt derſelben berbeiges worden iſt.

führt, bei welcher Gelegenheit er bemerflich madite, daß Man weiß, daß unter den erſten Königen die Búrs die Rómer gerade durch eine ungebeuere Arbeit ihre ger nur dahin ſtrebten , die Grånzen des Staates zu Geſundheit bewahrt båtten . Der Grund dieſer Verſchie: denheit lag nad ſeiner Anſicht darin , daß die Strapaben der Regionsſoldaten ununterbrochen waren , wibrend

erweitern oder ibm das zu erhalten, was man mit Ges walt erobert hatte. Servius - Tullius legte den erſten Grund der Zuſammenſebung der Armeen ; das römiſche

unſere Soldaten von der anſtrengendſten Arbeit zu Bolf wurde von ihm in ſechs Klaſſen und jede derſelben einer gånzliden Unthätigkeit übergingen. in Centurien getheilt nach Maßgabe des Vermögens Guibert, welcher hinſichtlich der Größe und des Vers fals der Römer mit Montesquieu nicht immer einver,

der Bürger. Die legte , aus den årmſten Bürgern bes ſtebende Klaſſe wurde von dem Kriegsdienſte befreit,

fanden iſt, ſchließt ſido deſſen Anſicht über die Wichtigkeit weil diejenigen, welche dieſelben bildeten, außer Stand der von den Regionen ausgeführten Arbeiten an , und waren , rich Waffen anzuſchaffen und den Krieg auf ſagt in dieſer Beziehung : Folgen wir den rómiſden ' eigene Koſten zu führen. Die Dienſtleiſtungen waren

Legionen in die Rube des Friedens ; ihre Arme legten nur die Waffen nieder, um ſich mit großen Arbeiten zu beſchafftigen . Sie erbauten Waſſerleitungen , gruben Kanåle, errichteten Dämme zur Båndigung der Flüffe, durchzogen das Land mit nüblichen Straßen , und bes

temporår, nad jeder beendigten Unternehmung war der Bürger frei von Kriegerpflichten und widinete nur ſeine Mußeſtunden den Uebungen des Marsfeldes. Man begreift, daß ſich die Armee bei einer ſolchen Organiſa , tion feiner großen Arbeit von öffentlid)em Nußen bin,

ſchafftigten ſich ſelbſt mit jenen herrliden Denfmålern ,

geben konnte; die unter den Königen erridteten Denf,

î

von welchen die Gallier ſo große Merfmale aufbewahrt male , die Waſſerleitungen und die unter Tarquinius haben . "

deur Stolzen beendigten Kloafen wurden durch die Scla ,

Yud , einberühmter General unſerer Zeit (Roguiat), pen und das gemeine Volt ausgeführt, welche dieſe welcher die Rücerinnerungen an Nom wieder aufleben Arbeit mit Widerwillen verrichteten und auch nicht ver,

Idßt, ſagt in ſeinen Considérations sur l'artde la guerre: fehlten , dieſem Fürſten heftige Vorwürfe zu machen, als ,Abmen wir die Römer nach, welche ihre Regionen in der Augenblick ſeines Falles fam . den Augenblicken der Muße dazu verwendeten , Denfuale,

Die Appiſche Straße , die ſolídejte , breiteſte und

dem offentlichen Wohl gewidmet , zu erridhten . Mógé ſchönſte von allen römiſchen Straßen, iſt die erſte land der Bau unſerer Straßen , Kanåle, Brücken und Feſtuus ſtraße, welche die Republif beſaß ; fie datirt ſich von gen zum Zeitvertreib unſerer müſſigen legionſoldaten dem Jahre 441 yor Chriſti Geburt. Der Bau wurde dienen. Auf dieſe Weiſe werden wir ibren Bortheil mit durch Beamten geleitet, welde der Armee nicht ange. verbált es ſich mit den inciten anderen dem Wohl des Staates vereinigen : ihren Vortbeil, weil borten . Ebenſo die tåglichen Gratificationen , die Frucht ibrer Arbeiten, Communicationen Roms und Italiens, dereu Bau im: dazu dienen werden, ihnen eine reichlichere Nahrung zu mer der Civilverwaltung überlaſſe: war . Die Militärorganiſation des Servius Tullius erlitt verſchaffen und ihr loos zu verbeſſern ; das Wohl des

Staates, durch die Erſparniß, welde daraus hinſichtlich des Baues der öffentlichen Denfmale bervorgeben wird.““ Zur theilweiſen Widerlegung des bier Angeführten dürfte vielleicht genügen , den Unterſdied der Menſden, Zeiten und Orte bemerflid) zu machen . Wie fonnte

keine Veränderung bis zur Belagerung von Voji ( 393 Jahre vor ChriſtiGeburt.) Da die lange Dauer dieſes Krieges eine Art Permanenz der Armee nothwendig machte, ſo wurden von dieſem Zeitpuncte an die Trup, pen der Republik nicht blos für eine begrånzte Unters

3. B. unſere folitiſche l'age mit derjenigen eines Reiches ,

nehmung, ſondern für den ganzen Feldzug verbindlich

von welchem wir durch achtzehn fabrbunderte getrennt gemacht; hieraus ging die Nothwendigkeit bervor, ſie zu Find und weldes nicht weniger als 120 Millionen Bes perpflegen , und die armen Burger wurden , wie die wohner gåhite, auf eine linie geſtellt werden ? Welche anderen , nun aus der Kriegsdienſtpflicht. unterworfen. Die römiſchen Armeen , in eigentliden Sinne des Beziehungen ſind möglich zwiſchen unſerer Diſciplin und

derjenigen einer Armee, an deren Spige man Generale Wortes datiren fid) in Wirklichkeit erſt von dieſem Zeits ibré.Söhne zum Lode' verurtheilen fab,, weil ſie obne puncte, und es iſt in die Augen fallend, das bis dahin tbre ihren Befehl einen Sieg errungen batten ? Dhne Zweis die militåriſchen Arbeiten des Soldaten ſich auf die , auf den Krieg bezügliden Uebungen beſchränkten. fel tommt bei uns nidots Uebnliches vor..

li

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Die großen Arbeiten wurden ſpåterhin von den les bedurfte neuer Grundlagen ; Auguſt begriff dieß und gionen ausgeführt; allein dieſe Werfe, außerbalb des machte ſie permanent. Nur den unbemitteiten und robu , Gebietes unternommen , batten gewöhnlich die Sicherheitſten Männern war das Kriegsbandwerf vorbehalten und und die Erfolge der Armee zum Zwed. Der múbſeligſte,

die Maſſe des Volkes inufte für den Gold und die Uns

wie der wichtigſte Theil der Arbeiten der Regiouſoldaten der Republik und des Raiſerthums beſtand" in der Ers bauung ihrer Standlager, welche damals ihre einzigen Feſtungen waren. Die éruppen brachten den Winter, wie den Sommer in den feindlichen oder erſtneuerdings

terhaltung ihrer Vertheidiger eine Abgabe entrichten. In Folge dieſer Organiſation belief ich das Fußvolt auf 200,000 Mann, in 22 Legionen eingetheilt . Dieſe geringe Truppenzahl war bis zur Regierung Conſtantins auf fåmmtlichem Gebiete des Reichs zerſtreut, und hatte

eroberten fåndern darin zu. Gåſar bat mebrere fager

den Rhein , Afrifa , Aegypten , einen Zbeil von Aſien,

beſdrieben, welche er in Gallien vor belagerten Ståd, Pannonien , Móſien und Dalmatien zu vertheidigen. ten oder in Gegenwart feindlider Armeen befeſtigen

Auf dieſe Weiſe zerſtreut, führten ſie einige militariſde

ließ. Wir bezweifeln nicht, daß dieſe Einrichtungen das Irbeiten auf den Gränzen aus, allein ihre Mitwirkung Werf von Soldaten waren, welde bei der Ausführung

zu den zahlreiden Denkmalen, mit welchen Auguſt das

derſelben unmittelbar intereſſirt geweſen ſind, dages gen (@cint Alles anzudeuten , daß die Gardbrúce, die Rampfplitze von Nimes und Arles, ſowie die anderen Denkmale, von weldien Galien ſo bedeutende Merkmale aufbewahrt bat, von den unterjochten Vólfern unter der

Reich und beſonders die Hauptſtadt begabte , fonnte nicht von Bedeutung ſein, indem zu jener Zeit 12 Cos borten hinreichten, um die Ordnung in Italien aufredit zu erhalten, und der Kaiſer zu ſeiner Wache nicht mehr als 3 Cohorten Pråtorianer , jede zu 1000 Mann , zu

Rom batte . feitung von rómiſden Offizieren erbaut worden ſind. Als die rómiſchen Regionen an die Ufer des Rheins, Bald wurden die legionen, welche ſeit der Gründung

des Nil und des Euphrat zerſtreut wurden, ſah man ſie Roms nur aus Bürgern zuſaminengeſebt waren, in den Wůſten anbauen und ihre Pager in bewaffnete Stidte Provinzen ergänzt, in welden ſie ſich befanden , und umwandeln , wie es das gobicteriſdeſte aller Gefeße,

dieſe Verachtung des Kriegedienſtes und dieſe der Na,

die Nothwendigkeit, gebot. "Jede legion batte übrigens tionalitåt der Ärmee zugefügte tiefe Berlebung ließen die erforderlichen Handwerfer in ihrem Gefolge , wels ſeitdem vorausſeben , daß die entarteten Rómer das Jody chen der Bau der Hütten , Thürme, Wagen und die der Gothen, Heruler und Gallier tragen würden, welo Verfertigung der Waffen oblag. Außerdem waren zweichen ſie die Sorge für ihre Vertheidigung übertrugen. Gattungen von Dienern beigegeben , die eine 311m bes

Einige energiſche Raiſer, welche in der Diſciplin ong

fonderen Dienſte für die Soldaten , die andere für die Reinlidfeit im lager. Die einzigen Corvées der legions ſoldaten beſtanden darin , Holz , Futter und Stroh ins lager zu tragen. Was ohne Zweifel zu der Meinung Veranlaſſung

Palladium des Staates erfannten , widmeten indeſſen ihre ganze Sorgfalt der Armee und wußten für eine Zeitlang in den lagern die Gewohnheiten der Milige

geben hat, daß die rómiſchen Soldaten im Inneren zu

feit und Arbeit aufrecht zu erhalten . In dieſer Epode,

der Zeit des Deſpotismus , entſtanden mit Hülfe der

Soldtruppen die Hauptwerke der legionſoldaten . Die

öffentliden Arbeiten verwendet worden ſeien, iſt die Trajaniſche Säule liefert den Beweis, daß nad der Benennung Militarſtraßen , welche man allen Haupts Landſtraßen ſowohl im Inneren als im Auslande beis

Erpedition Trajans gegen die Dacier an den Ufern bedeutende Arbeiten ſtattfanden ; nber auch hier wurs

legte . In Italien gab es zweierlei Arten von Straßen ; den dieſe Arbeiten für eine Armee unumgånglid , die einen wurden Militärſtraßen genannt , weil ſie zu welche wahrend eines langwierigen Krieges für ibre den großen Bewegungen der Armeen dienten , und deren eigene Erhaltung und Berpflegung 311 ſorgen genos Bau und Unterhaltung beſonderen Beamten übertragen thigt war. war, welde alle dazu nobigen Stoften aus Staatsmits Wenn ſich ſpåterhin noch einiger Gla113 über das teln oder aus beſonderen Auflagen beſtritten ; die ander Kaiſerreich verbreitete , ſo geſchah dieß nur in langen ren bießen Gommunalwege , lagen den Gemeinden zur Zwiſdhenräumen . Die fid folgenden Militårrevolutionen faſt und wurden vermittelſt Weggelder unterhalten . machten aus der Armee einen Schlund, in weldem alle Da die Politik die Anweſenbeit der Armeen in der

Schåbe des Staates verfdwanden . Wie würden in

Nábe der Hauptſtadt nicht geſtattete, ſo lagen die Romeiner ſolchen lage die Soldaten , welche ſich das Recht zunächſt befindlichen Legionen in dem cisalpiniſchen Gals angemaßt hatten , Kaiſer zu machen , darin gewilligt lien , das beißt, vom Rubicon bis an die Alpen , und aus dieſer einzigen Chatſache fann man roließen , daß

baben , Arbeiten auszuführen , gegen welche ihre Vors gånger zu allen Zeiten Widerwillen gezeigt hatten, und

die anderen Straßen im Inneren Staliens von den welche ihnen oft als Strafe auferlegt worden waren ? Truppen nicht ausgeführt worden find.

Denn wåbrend des zweiten puniſchen Arieges wurdent

lange vor dem Eintritt der faiſerlichen Gewalt zu “ Rom waren die republifaniſchen Tugenden aus der Armee verbannt ; an Ehrgeizige verfauft, hatte der Soldat die moraliſoen Eigenſchaften und die Daters

wirflich 200 jungen Rittern ihre Pferde genommen, weil

landsliebe eingebüßt. Schon verfündigten die Ausdeh , nung, die Reichthümer und die faſter des Kaiſerreiches

diejenigen , welche ihre Hände nicht in das Blut der Feinde tauchen wollten , dieſelben mit dem Somuß der Ārbeiten beſubein ſollten ; aud Sylla legte ſeinen fer

einen unvermeidlichen Derderb. Die Militárverfaſſung

ſie ſich geweigert hatten, an für den Dienſt der Armee unumgänglich nöthigen Werfen zu arbeiten ; ſpåterhin

erklärte Scipio, unzufrieden mit ſeinen Soldaten, daß

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gionen můboſelige Arbeiten auf und ndihigte ſie, um tenntniß dereinigt, wie ſie in dem Grade bei teinem anderen ange: das Gefecht zu pleben , weldes ſie als das Endeibrer groffen werden . Mehemet Uli hat ihm auch immer das Vertrauen keiden anſaben . *) – Die an dem Rhein aufgeſtellten bemieſen , das er so ſehr verdient , obgleich er ſeine Talente node .

Regionen Auguſt's empórten ſich mehrmals gegen ibre Tribunen und beidwerten ſich bådlich, daß man ihnen

nicht nach ihrem rahren Werihe ſchägt. In Jbrahim, dem Sohne Mehemets, fand Soliman Palda einen Mann, der ibn zu begreis

fin fähig und für hohemilitäriſche Conceptionen empfänglich war,

die Natur und nid )t Menſchen zu bekämpfen gebe. Noch die alianz mit dieſem vergrößerte noch seine Macht und wurde

bedeutender wurden dieſe Revolten unter Tiberius ;

eine neue Garantie feines Erfolges. Soliman Pardha mar, als

Ungarn und der Oberrbein waren der Schauplaß von Aufſtånden , welche denſelben Bewegungsgrund batten. Probus , welcher ſeine Armee zu Urbarmadungen vers wenden wollte, reizte dieſelben zum Aufſtand und wurde

Marmont ihn fah, ein Mann in den fünfzigen , kraftocl und ges ſund, der Inpus eines Kriegsmannes, eines Offiziers der franzöſ. Urmee aus den Zeiten ihres Rubmes und Glanzes, dabei voll Munterteit und practiſcher Philoſophie. Er verlegte ſich node gern in die ſchönen militäriſchen Erinnerungen ſeiner Jugend zurüd und fein Arbeitszimmer war mit den Portraits ausgezeichneter

von ſeinen Soldaten ermordet.

,, Es gibt Dinge , welche alle Welt bebauptet, weil

ſie einmal ausgeſprochen worden ſind.“ Dieſe Betradis

franzöſiſcher Generale Napoleons, des pringen Eugen, Ney's und Underer gefchműđt.

und wenn

Intereſſant iſt es zu erfahren, wie Soliman Paída den erſten Grund zur ägyptiſchen Madyt legte und weiches Verfabren er dabei

die Autoritát dicſes Namens dazu beigetragen hat, die

befolgte . Es war ihm von vornherein tiar, daß der Unfang einen

tung Montesquieu's iſt hier anwendbar ;

Wichtigkeit der von der Regionſoldaten ausgeführten großen Einfluß auf den Erfolg feines Wentes haben werde; er Arbeiten zu übertreiben , und Ueberlieferungen und Alebnlich feiten , welde wenigſtens beſtritten werdeit fonts

Zum Kern der zu ſchaffenden Urmee beſtimmte er ein kleines Corps

nen , hervorzurufen , so hat es mir nůßlich geſchienen,

don 3-400 Mameluden , die Mehemet Uli um fich hatte . Dabei waren mehrere Vortheile . Einmal waren dieß muntere und intels

durch Thatſachen zu bewieſen , daß der rdmiſche Soldat,

dachte daher vor dem Beginnen reiflich über ſeine Wufgabe nad .

ligente junge Leute , dann waren die Mameluđen zu allen Seiten

Beſieger der Welt und ſtolz auf ſeinen Titel als Bür. von den Legyptiern geachtet und gefürchtet und endlich übten ſie ger, um den ſelbſt Könige buhlten , nur in außerordente auf die öffentliche Meinung einen großen Einfluß aus, und dieler

lichen Fåden ſich Arbeiten hinzugeben vermochte, welche durchTalent und Fähigkeit vermehrt, mußte unwiderſtehlich ſein. Es mußten dieſe Mamelucen nur überzeugt, unterrichtet und diſci er ſeinen Sclaven und denbeſiegten Völfern vorbehielt. plinirtwerden, darin lag die Bauptſchwierigkeit . Man fchiçte bies Wenn ich dieſe Erinnerungen von allen Uebertreis bungen zu befreien geſucht babe, ſo wollte ich nicht obne

res Corps nach Syene an den ſüdliden Brängen von Oberägypten und iſolirte es gänzlich , damit es nicht durd Intriguen irre ges

weitere Prüfung die Verwendung der Truppen zu Ar«

führt und den übſichten des Paſca't entfremdet wurde. Selves

beiten von allgemeiner Núßlichkeit verwerflich erflåren,

gab ſich alle Mühe, die perſönliche Freundſdaft dieſer jungen Leute

ſondern vielmehr die ldſungdieſer wichtigenFragedurch zugewinnen, was ihm aud bald gelang. Er war ſeibſt gewandt behendunterhaltungen und ein guter Theil, Reiter und ; er es nahm an ihren daß Bergnüguns Zhatſachen, welche unſeren Zeiten, Sitten und weſents und gen und die Mas iſt bekannt,

lichen Bedürfniſſen nåber liegen , verſuchen. ( Fortſegung folgt.)

meluden ihre Zeit mit militäriſchen Epielen zubringen . Selves wurde darin bald der geſchicreſté und flößte ihnen zugleich den Bunid ein , auch die kriegeriſchen Uebungen der Europäer kennen

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zu lernen ; bald entſtand ein heilſamer Wetteifer, jeder legte eine Ehre darein , nicht hinter ſeinen Kameraden zurüdzubleiben ; der

Miſce ile n . [Soliman parcha , der Schöpfer der å gyptiſchen bano macht. Schlub. ] Sowie Soliman Pardha erhoben , und der Kreis ſeiner Wirkjambeit und ſeines Unſebens erweitert wurde, dadate er fort und fort über die Löſung ſeiner Lufgabe nach ; er

hat viel geleſen, viel ſtudirt und hat die glüdlichſten Unwendungen von ſeinen Erfahrungen und ſeinem Nachdenken gemacht. Er iſt ein Mann von großen Werbienſten , man kann von ihm ſagen , er

ganze Unterricht wurde ſpielend ertheilt. Vis er aber über die

bloße Handhabung der Waffen hinausging , idien die Liebhaberei daran abzunehmen; die Verpflichrung zu ſchweigen und unbeweg : lich im Blied zu ſtehen, gefiel ihnen gar nicht, oft ließ ſich Murs ren hören, und manchmal drohte die Unzufriedenheit Hufftand auszubrechen, einmal wurde ſogar ein Mortverſuch gegen Seldes gemacht. Uber indem er ihren Streichen Irok bot, bewies er einer:

fetts,'daß er den Tod nicht fürchte, andererſeits zeigte er ſich gross müthig dadurch , daß er nade den Sduldigen keine weitere Nachs

habe das glücklich errathen , was die Umſtände ſeines Lebens ihm forſchungen anftellen ließ. Durch dieſes Betragen erwarb er ſide nicht zu lernen geitattet hatten; denn nachdem er in Frankreich vollends ihre Zuneigung. Der Unterricht wurde glücklich zu Ende nur in ſubalternen Graden gedient hatte , hat er demungeachtet

gebracht und die Mamelucken bildeten dann ein Muſterbataillon,

auch den großen Krieg in Legypten mit Erfolg geführt. Er ſpricht

das die Cadres zu den neuen Iruppen lieferte; in dieſe reihteman

ſehr gut darüber , und hat über alles , was die Organiſation der

brete, ihre Bewegungen und die Grundſäge, nach denen ſie geleis

Bauern ein, erercirte ſie und die ägyptiſche Urmee war gebildet. Biele Iihre hindurch wurden die Difizierftellen nur an Sűr

tet werden müſſen , betrifft, die richtigſten Ideen , kurz er iſt ein

ken und Mameluden gegeben , weil der Paſcha ſich nicht in die

gemachter General und würde jedem Generalſtab zur Ehre gereis

geliebt und gilt viel in der Öffintlichen Meinung. Kurz er iſt der

Hände der arabiſden Bevölkerung liefern und gänzlich von ihr abhängen wollte. Uber in dem Maße , wie ſich ſeine Zutorität befeſtigte und er mehr auf die Ergebenheit ſeiner Urmee zäblen konnte , ließ er auch die Uraber zu Unteroffizierſtellen zu . Dieſe Unteroffiziere bewieſen eine große Intelligenz, viel Thätigkeit, und

Schöpfer der ägyptiſchen Urmee und die Ungel, um die ſich alles

die offiziere, die man aus ihren Reihen nahm , wurden bald die

dreht , fein Underer dermöchte ſoviel zu leiſten wie er , weil er

beſten und verdienten den Sűrten vorgezogen zu werden. Şeut zu Jage fteht ihnen nichts mehr im Wege, mas ihr Vorrücken auf: hielte und ſie können ſelbſt zu höheren Stellen gelangen. In

den. Seine Ihätigkeit iſt außerordentlich, er ſpricht das Türkiſche

und Arabiſche mit leichtigkeit, und tennt poukommen den Charat ter des Boites, mit dem er es zu thun hat ; er iſt gefürchtet und

wahres Talent mit Erfahrung und einer Sad : und Menſchen : Wenn man *) Das waren Zeiten , wo man Helben erzog ! vergleichen möchte !!

dieſem ganzen Gang lag ebenſo viel Berſtand und Klugheit , al8

Geſchicklichkeit und Gewandtheit.

Redigirt unter Verantworttidheit der Werlagsbandlung. E. W. Lesfe in Darmſtadt und in deſſen Ditzin gedrudt .

1

Samſtag,

Nr . 38.

11. Mai 1839. PER !

Allgemeine Militar- Zeitun.g. Ueber die Verwendung der Truppen zu Arbei- durch Erdarbeiter båtte ausführen laſſen. Dieſes Reſul. tat lågt ſich daraus erklåren , daß dieſe Arbeiten den ten von Offentlichem Nußen. Soldaten peinlich und verbaft geworden waren ; eine ( Fortresung. ) Bor Adem fann uns unſere eigene Geſchichte Bes weisſtúde liefern , welche nicht obne Wertb ſind. Da

Ordonnanz zwang rie, rich denſelben hinzugeben, allein ſie ſaben lich durch ihre Gorpschefs in ibrem Widerſtre . ben unterſtütr, welche darauf eiferſüchtig waren , ihre

die Armeen der Franken und der Ritter beſtandig Bes Untergebenen an allen Orten und unter allen Umſtån. ichåfftigungen fremd geblieben ſind , in welden ſie ein

den zu überwachen .

Zeichen der Knechtſchaft erfannten , ſo haben wir nicht

Seit Einfúbrung der Gonſcription , welche alle Kla, ſen der Geſellſchaft zum Milivårdienſte verpflichtet, ges

nótbig , ibre . Annalen zu befragen.

Unſere Soldaten wurden zum erſtenmale bei der Belagerung von Amiens im Jahre 1597 zum Bau der

ſtatteten die immermåbrenden Kriege der Republik und des Raiſerreichs nur ſelten eine Mitwirkung der Trups

bei großen Arbeiten im Inneren ; nur wábrend der Tranſdeen verwendet, bis zu welcher Zeit dergleiden, pen Sabre 1803 u. 1804 wurden von unſeren Soldaten auf Belle - Ile- en - Mer beträchtliche Werfe ausgeführt, zu

obgleich militåriſdie Arbeiten blod den Bauern vorbes baiten waren. Nachdem ſich dieſes neue Syſtem ents wickelt hatte, verwendete man von 1605 bis 1610 bei

welcher Zeit dieſe Inſel gewiſſermaßen von .engliſchen

dem Bau des Kanals von Briare 6000 Soldaten unter

Schiffen blofirt war und zu ihrer Bertheidigung Arbeis

der feitung Erraro's von Bar - le -. Duc, des erſten In genieurs ſeiner Zeit. Wåbrend der Regierung Pudwigs XIV. wurde der

ten erforderte, zu welchen die Bevólferung nicht genů. gen fonnte. Zu derſelben Zeit führten die in dem Lager von Boulogne verſammelten Corp. ſowohl in Boulogne ſelbſt,, als zu Ambleteuſe bedeutende Werke aus . Indem

Gebrauch , die Soldaten arbeiten zu laſſen , allgemein. Im Jabr 1670 wurden in einem lager vor Dunfirden 30,000 Mann vereinigt , um die Feſtungswerfe dieſer Stadt zu erbauen ; eine gleide Anzahl wurde von 1684

ſie das Gewehr nur aus der Hand legten, um die Hade zu ergreifen , und dieſe niederlegten , um jenes wieder zur Hand zu nehmen , errichteten ſie wie durch einen

bis 1688 bei dem Bau der Waſſerleitung von Maintes Zauber Militárs und Sees Etabliſſements, deren Nußen non verwendet, und um dieſelbe Zeit Soldaten bei den das Ereigniß überlebt hat, welches ibnen das Daſein gab. Ranålen des Südens , von Orleans, von Bourgogne und ſelbſt bei dem Bau der Denkmale von Verſailles

Außerbalb des franzöſiſchen Gebietes baben unſere Soldaten gleichfalls bemerfenswertbe Arbeiten ausges

beſchäfftigt. Es muß indeffen bemerkt werden, daß dieſe führt. A18 Napoleon nad Mailand 209 , um ſich die Militars damals blod als Handlanger angeſtellt und

eiſerne Krone auf's Haupt zu regen, verwendete er die

von ihren Unteroffizieren faum überwacht wurden . Bon 1716 bis 1740 erbielten die Befeſtigungewerfe und der Hafen von Gravelines durch Soldatenbande bedeutende Berbeſſerungen , und wurden in den Feſtungen Douai, Met, Thionville, Bitſch, Belle, Fle, Dúnfirchen, Breſt Loulon und fandau wichtige militáriſde Arbeiten auss geführt. Es iſt zu bemerken, daß damals , wie zu allen Zeiten, die von den Soldaten ausgefübrten Befeſtigungos

im lager bei Marengo dereinigten Regimenter zu der Befeſtigung von Aferandria, welche Stadt er zur ſtarfs ften Feſtung von Europa und zum Schlüffel von Italien maden wollte; bier wurden die Truppen abwechſelnd in den großen Mandvern geübt und mit Handarbeiten beſchäftigt.

arbeiten ein vortheilhaftes Reſultat batten, weil ſie ibre Beibúlfe zu dieſen Arbeiten als zu ibrem Dienſte gebd.

wichtige fortificatoriſche Arbeiten aus. Befriedigt von den Reſultaten eines folden Berſuches, wünſchte dieſer

.

Nach dem Frieden von Lilfit führte die Diviſion des

Generals Morand zu Praga und Modlin in Polen

rig betrachten mußten. Von 1763 bis 1785 wurden General, einer unſerer ausgezeichnetſten Diviſionåre, drei Regimenter zum Bau des Ranals du Centre der,

daß derſelbe zur Zeit des Friedens wiederholt werden

wendet , um die Poire mit der Saone zu verbinden ; möge ; und gleichwohl bezweifelte er einen Erfolg. In allein die Koſten, welche ihre Verwendung veranlaßten, feinem Werfe: De l'armée selon la Charte , findet man waren doppelt ſo groß , als wenn man die Arbeiten folgende Anſicht: ,,Die Idee, die jungen Franzoſen in

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300

rómiſche Soldaten umzubilden und ihre Kräfte zur Zeit plóklich unterbrochen werden können, verlangen Arbeiter, des Friedens auf Handarbeiten zu verwenden , iſt nicht welche ſic ndthigenfalls zu ſchlagen im Stande ſind . neu , aber ſie bat bei den modernen Voffern Europa's

Dieſe Rüdſidten , ſodann der Bunſch , für den Staat

bis auf den beutigen Tag fein Glück gemacht, ſei es nun, zu ſparen , und noch mehr der Vortheil, leure durd) daß man die Mittel, dieſelbe zu entwideln, uidt fanute, Strapagen abzuhårten, brachten wohl die Idee pervor, oder daß in den Sitten dieſer Nationen ein ſdhwer zu Militärwerfitårten zu organiſiren. beſiegender Widerwillen liegt.“ Neuere Beiſpiele beweis Wenn die Wegeverbindungen vorzugsweiſe das Bert ren indeſſen, daß ſich ein ſolcher Widerwillen nid ) t fund der Truppen zu Fuß find, ſo war der gute Wille der gibt, wenn die Verwendung der Truppen mit den Îns Artillerie und, was noch merfwürdiger iſt, derjenige der tereſſen der Vertheidigung Hand in Hand gebt. So Cavalerie für die Arbeit nicht ohne Früchte geweſen. wurden von der großen Armee bedeurende Werke auf Die Artilleriſten haben Magazine, Ståle, Schoppen der Inſel fobau ausgeführt , ſowobl zur Beſchubung der gebaut, nnd zu Bouffarif und Bona ſab man die Car anf dieſer Inſel zurückgelaſſenen Corps , als zum Bau . valeriſten die Fourage für ihre Pferde einårnten . von vier Brüden , worunter eine Pfahlbrücke. Endlich Nachfolgende ſind die Hauptſtraßen in dem Gebiete wurde im Jahr 1812 die Garniſon von Corfu zu den

von Algier, welde bereits dem Brücken und Obauffees

Befeſtigungen und den zur Verteidigung dieſes Plage

dienſt angeboren oder demſelben ganz in der Kürze von

nöthigen Arbeiten verwendet.

dem Genie werden überwieſen werden : 1 ) Die Straße

Unter der Reſtauration und während 15 Jahren von Algier nach Belida; 2) die Straße von Algier nach wurden die Truppen auf dieſe Weiſe nicht nůßlich ges Bouffarit durch die Ebene; 3) die Straße von Algier macht; mehrere Miniſter und namentlich der Marquis an die Furih der Aratch ; 4 ) die Straße von Algier

von nad Boudouaon durd) die Raſfora; 5 ) die Straße 0. Clermont Tonnerre batten indeſſen die Abſicht gebabt, Algier an den Fondouf; 6 ) die Straße von Duledel,

Infantericlager zu bilden, um ſie zu einem allgemeinen

Vertheidigungsſyvieme des landes mitwirfen zu laſſen. Mendil an den Maſſafran ; 7) die Straße von Douera Dieſe Projecie famen nicht zur Ausfúbrung , als die nad Roleab durch Mabelma; 8) die Straße von Birs Eroberung von Afrifa bewies , daß unſere Soldaten fadem na h Douera ; 9) die Straße von Algier nach der unter allen Beziebungen die würdigen Nadeiferer ihrer Pointe Peſcade. In der Provinz Oran iſt eine Straße Vorgånger im lager von Boulogne und auf der Inſel von 6000 Metres zur Verbindung des Hafens von Pobau feien .

Moesel - Kebir mit Dran erbaut worden . Mehr als

Nach der Eroberung fam der Gedanke der Civiliſa. die Hälfte dieſes Weges iſt durch Felſen gebrochen. Die tion. Die ungleichartigen Bólterſchaften unter einander

Straßenarbeiten in der Provinz Bona waren bisber

zu verbinden ; ſie an den Vortheiten , welche Künſte,

bódít unbedeutend. Die Wegnabme von Conſtantine ſen ; unſere Niederlaſſung unter ihnen zu befeſtigen : neuen Verbindungsſtraßen Veranlaſſung geben. Handel und Juduſtrie gewåbren, Theil nehmen zu laſs

und die Belegung von Zwiſchenpuncten werden zu

dieß waren die Pflidten unſerer ſiegreichen Armee. Dieſe

U berall in den Provingen von Algier , Dran , Bona und Conſtantine iſt das Geniemeſen mit den dringend, ſten Arbeiten beſdjåffrigt, um die verſchiedenen befeſtige ten Plåse und Poſitionen in Bertbeidigungsſtand zu

Pflichten wurden begriffen und jeder Tag lichert immer mebr ihre Erfüllung.

Die Straßenbauten , Austrocnungen und andere in Algerien pouführte Arbeiten verdankt man der Hinge, feben. Jedem bei den Arbeiten des Genie verwendeten

bung der verſchiedenen Corps der Armee und wurden Soldaten ſind Ergänzungsrationen verwilligt, deren gewobnlich von den Offizieren des Genie, mit Beibúlfe Werth ſich für den Mann anf etwa 32 Gentimen bes Die Brúcens und Chauffeeverwaltung zabít jedem der Unteroffiziere und Soldaten dieſer Waffe geleitet. fauft. Die Verwaltung der Brüden und Gbauffeen batte einen Soldaten, welchen ſie verwendet,für ein Tagewerfvon bedeutenden Cheil an dieſer feitung, da die durd das Budget dem Senie bewilligten Mittel *) diefem nur

10 Stunden 40-45 Centimen . Die Militars , pelde ein Handwerf verſtehen , erbalten noch betråchtlideren

geſtatteten , die Straßen zu traciren und zu eröffnen ; Robn: aber ſowohl bei dieſen, wie bei den einfachen die Civilingenieure vollendeten den Bau derſelben mit Erdarbeiten fteht der lohn in Bergleidung mit dem der Hülfe der Truppen , zuweilen unterſtübt von den Go: Civilarbeiten , wie 1 zu 3. Wibrend einer gewiſſen Zeit loniſten und mitunter ſogar durch Eingeborene. Der

war die Anzahl der Kranfen in den in der Provinz

militariſche Impuls macht ſid immer bei denjenigen Ar: Algier ftationirten und zu Arbeiten nidyt verwendeten beiten bemerklid, welche durch den Generalgouverneur Regimentern ſo groß, dag die den Arbeitern bewilligten angeordnet und durch die Gorpschefs und die Generale Vergütungen geringer waren, als die durch den Aufents

überwacht werden . Arbeiten, welche von dem Feinde balt der erſteren im Spital verurſachtenkoſten. Die unter dieſen Umſtänden ausgeführten Arbeiten brachten alſo dem öffentlichen Shaz Vortheil, ſtatt ihn zu bela : liden F0108 betrugen 950,000 Fr., diejenigen der Urtillerie ſten. Dieſe Thatſache zeigt deutlich, daß die Arbeiten in

*) Die dem Senie für das Jahr 1838 bewilligten außerordents

50,000 Fr., undDerdiejenigen des Brudens und Ghauſſeedienſtes Algier der Geſundheit des Soldaten ſehr zuträglich ſind. ordentliche jährliche Kredit für 1839 brtrug

500,000 Fr.

für das Materiel des Genie, die Bifeſtigungen und für Militärs

Es iſt unbezweifelt , daß die Arbeiten der Armee bis

gebäude 1,801,000 Fr., für den Dienſt und das Materiel der ießt große Vortheile in Afrifa verſchafft haben, und die Brücken und Chaulfien 624,000 Fr. Dieſe Summen wurden Rube des Friedeno geſtattet, dieſe Arten von Unternch , jedoch großen Ihri18 zu 2 cbriten fùc das Seeweſen verwendet. mungen mit jedem Tage mehr auszudebnen .

301

Ermutbigt durch ſolche Reſultate, und in der Noth .

wendigfeit, Truppen im Weſten Franfreichs zu unters

302

beziehen. Die neuen Strafen in der Vendée werden zwar allerdings die Bewegungen einer Armee erleichtern ;

balten , fdlug die Regierung das Gefeß vom 27. Juni ſie werden unter dem Volt die Aufruhrideen (d wådchen ; 1833 vor . Dieſes (screß, welches zur Ausfübrung eines

gleichwohl ſind ſie in einer civiliſirenden und coumers

Syſtems von ſogenannten ſtrategiſden Straßen in

cielen Abſicht angelegt , auch werden ſie im Pande all.

den Departements des Weſtens einen beſonderen Kredit von 12 Mill. Franfen anweiſt, ſtieß von Anfang an auf

gemein ſo bezeichnet, und wohl nur des Prinzips wegen ſtrategiſche genannt.

perſdiedene Hinderniſſe, welche die Ausfúbrung deſſelben momentan låbmten . Erſt mit Anfange des Fabrs 1835

beiten nicht in der bat eine infamirente Strafe ?

wurden die Arbeiten mit einiger Raldbeit betricben uud

gewannen erit im Jabr 1936 eine bedeutende Ausdebs uuug. Zu Ende Dielce Jabr8 batten die Zruppen unter

git die erzwungene Mitwirkung zu öffentlichen Ar, Wenn die Strafcompagnieen und beſonders die crimis nellen Stråflinge zu gewiſſen Straßenbauten zugezogen werden , ſollte man nidt Vergleichungen zuvorfommen ?

80 St. Seit dieſer Zeit fanden feine anderey Straßen ,

Sollte man nicht der geredoten Empfindlichkeit der Armee entgegenfommen und ihre Arbeiten mit einem militårta ſchen Begriff in Verbindung bringen ? Gewiß , obue Zweifel; allein in dem vorliegenden Fall war der Bes griff unvollſtändig. Die Trupren baben noch jeßt nur ein fingirtes Intereſſe an den Straßen des Weſten; die

arbeiten ſtatt.

Direction der Arbeiten

der Direction der Civilingenieure 10,353,796 Metres

und 40 Sentimetres *) ( 338 '/2 lieues ) Planirarbeiten (terrassements) , und 1,333,960 Metres und 51 Centis metres * ) ( 283), fieues ) Chauſſeen ausgeführt. Der Aufwanb für dieſe Arbeiten betrug . 10,108,475 Frauken

Die Verwendung der Zruppen zum Bau der ſtrates

wurde der Civilverwaltung

übertragen, weldie ſich auf dieſe Weiſe in manchen Bes

giſden Straßen im Weſten waren daber liſtiger als ziebungen in das Mulitárcommando gerbeilt bat ; und wenn gleich

vortheilhaft für die Verwaltung der Brüden und Chauſs

feen , wobei noch nid)t die von dem Kriegsdepartement

die Truppen compagnies und ſelbſt batail, londweiſe in Werfſtårren organiſirt waren, ſo war todo

bezahlten Koſten für die lagerung, Bequar irung ic. in

die Chårigfeit der Offiziere und Unteroffiziere durch dies

Rechnung fommen. Der größere Koſtenaufwand růbru jenige der Civilingenieure gelåbmt. Dicle batteu indef

4

-

von der den Offizieren bewilligten Entſchådigung ; von der Unerfabrenbeit der Zruppeu , wodurch man ſich ge.

fen , durch dieſe Arbeiten ihren gewöhnlichen Beſchaff tigungen entfremdet , und öfters genótbigt , bei den

nótbigt fah, an die Spiße der Werfſtåtten eine größere Aujabl von Inſtrucoren und Conducteuren zu leben, als man bei Sivilarbeitern nótbig gebabt haben würde ;

båufigen Streitigfeiten zwiſden den Truppen und den Unternebmern als Schiedsrichter aufzutreten , wenig Neigung für dieſe Gattung Dienſt.

davon , daß , wie bei åbnlichen öffentlich verſteigerten

Die Corpschefs von ibrer Seite waren nicht geſtimmt,

Arbeiten geſchiebt, feine Abjúge ſtattgefunden baben ;

die Anwendung eines Syſtems zu fördern, welchem ſie

endlich daß die Arbeit des Soldaten faſt ebenſo boch

den Vorwurf machten , daß es den Unterricht und die

begablt wurde, als diejenige des freiwilligen Arbeiters: denn er erbielt , unabbảngig von ſeinen anderen mili, tåriſdeu Bezügen , 80 Gentimes , von welden 20 zur

Mandvers gånzlich unterbredie. Man könnte manden Jabren in den Departementen von Maine und Poire

Menage verwendet wurden. Die Höhe dieſes Preiſes hatte darin ſeinen Grund , daß die getrennten und in

und der Vendée mit dem Straßenbau beſchåffrigt war, und der P8 wåbrend dieſer ganzen Zeit nicht möglich

a

ſebr großen Abitanden vertbeilten Truppen gend !bigt waren, ihre Stellen zu wechſeln ; daß die Entfernung

machen konnte , ſcine Truppe zu vereinigen. Mehrere andere Oberſten beklagten eine Maßregel, welche Eins

0

von den Mårften ihnen die Rebensmittel vertbeuerten ;

griffe in ibr Commando herbeifübrte , außerten zugleich

0

1

Oberſt anfübren, deffen Regiment beinabe wahrend drei

und daß man zuweilen in der Nothwendigkeit war, die Beſorgniß , daß die Geſeßgebung nid) t ausreichen ſolde feute zu bezablen , welchen es durch verſchiedene dürfte, zu ſolchen Arbeiten diejenigen Soldaten zu zwin , Umſtå nde nicht möglich war , an den Arbeiten Theil gen , welde şid denſelben entjieben wollten, und ſchlus zu nehmen .

gen vor , die Mitwirfung derſelben von ibrem freien

1

1

Id, der ich weit weniger Erſparniſſe als das militás riſde Intereſſe im Auge babe, wil eine andere Urſache der Ungunit bezeichnen , welche über den ſogenannten

Willen abhängig zu machen , uin dadurch einer Widers ſpenſtigfeit zu begegnen. Die Offiziere, auf die Rolle der Auffeber reducirt, fúblten ſich in ihrer Eigenliebe gefrånft

1

ſtrategiſchen Straßen ſchwebt. Erſtens iſt dieſe Benens und beflagten ſich über ein monotones Leben , welches ſie

5

nung der Wabrbeit entſprechend ? Niemand meint dieße; die Worte baben nur dann Wertb, wenn ſie der wirts

1

jeder Zerſtreuung und der Mittel zu ibrer Ausbildung beraube, welche ihnen die Garniſonſtådte darboten. lide Ausdruck einer Sade find . Die Straßen , welche Die Regierung ſelbſt feste in Zweifel, ob ſie das unſere Soldaten in Afrika machen , ſind in Wahrheit Recht babe, den Truppen eine ſolche Verbindlidfeit ges ſtrategiſche Straßen, ob ſie gleich nicht ro benannt wers reßlich aufzulegen ; man begreift, daß ſolche Zweifel und den. Sie ſind ſtrategiſch, weil ſie verſchiedene militäris Anſtoße gewichtige Nachtheile batten : denn nicht obne riſche Poſten mit einander verbinden und ſich auf ein Gefahr fann man dem Soldaten den freien Willen laſs

combinirtes Syſtem der Eroberung oder Vertbeidigung

ſen , eine Arbeit anzunehmen oder zurückzumeiſen und endlid unter dem Einfluſſe eines Willens zu bandeln, Nichtigkeit ermangeln undder erſtepoſten nur1,353,796 welcher ſich an einem und demſelben Tage mehrmals

* ) Die hier angegebenen Unzahlen von Metres dürften der und der leßte 1,133,960 betragen .

åndern fann.

( Soluß folgt :)

303

304

1

Aphorismen über die Kriegskunft.

hervor, daß Alles barauf anfommt, ihrem erſten Anfall

(Bon Ritter Proteida 0. Oſten . )

zu ſtehen, und daß ſie nichts ſicherer und völliger beſiegt, als Ausbarren. Ebenſo folgt aus ihrem Cbarafter, daß

Ueber das Beſtandige in dem Wefen wers

der Feldherr fortmåbrend gegen ſie auf böchſter Hut fein

diedener Volfer.

muß , daß es ihm dienlich ſein wird , den Kampf im

Es iſt fein Zweifel und die ganze Geſchichte liefert

Einzelnen und fleinen Maſſen zu meiden, dagegen mit

hierzu den Beleg, daß wichtige, das ganze Weren eines großen Kräften zu wirken , denen ſie ebenfalls große Heered bezeichnende und beſtimmende Charafterzüge, troß entgegenſeßen müſſen , dieſe aber bedingen eine gewiſſe Der Wandelbarkeit alles Irdiſchen und dem Wechſel der Berſagung in der Beweglichfeit, die der Natur des Fran. Berhåltniſſe, rich treu berabren. Wer die Schilderung 30ſen zuwider iſt und ibn ermattet vor der Zeit, wie ein Caſard von den Galliern lieſt, wer die Franzoſen zur Pferd, das durch Unrube und Hißeſich zu Grunde richtet. Zeit ihrer Züge durch Stalien unter Karl Vill. u. ſ. w .

Dieſe eiſerne Rube, dieſes Feſthalten des einen und

betrachtet, wer dem fleinen Håuflein folgt , das unter ſelben Planes im Großen wie im Kleinen , dieſe flar Feuillard und anderen nach Candia 309, wer ſie unter berechnete Bewegung großer Mafen , welche gegen die Napoleon ſab und jeßt im Auge þált, findet eine ſolche Franzoſen notwendig, iſt es aud gegen die Italianer. Aebnlichkeit ihres ganzen Weſend, daß gewiſſe Züge als Die Wutb dieſer , da ſie obnmächtig und mebr in Eis

ganz beſtåndig angeſeben werden und in der Berechnung telfeit als in Ebre begründet , wird deſto ſneller zer der Kriegsbegebenheiten febr berůdlichtigt werden fons ſplittern; auch ſteht dem Italianer zu allen Zeiten das nen. Mutb bis zur Lollfühnheit, Kraft im erſten An- Heußerſte nåber als dem Franzoſen ; von der Schwelle griffe, Anmaßung im Urtbeil, gånzliche Mutbloſigkeit im

der Erfüllung wirft ibn ein einziges unvorbergeſebenes

Unglúd, búlfreichen Leichtſinn ſpricht ihnen Ciſar zu, dabei Hinderniß, ein mußglůcter Schritt in die Liefen der Schnelligkeit in der Bewegung und Sihnelligkeit im Ents Berzagtheit. roluß. Alle dieſe Eigenſchaften baben ſie in jeder Zeit

Sanz anders iſt der Rufle, des Deutſchen gefährlich

bis auf den beutigen Tag bewieſen. Das Hiuflein Rits ſter Feind, denn er úbertrifft dieſen an Feſtigkeit, an ter, welches mit Karl Vill. über die Alpen fam und Kraft, an Ordnung, an Ausdauer. Vor ſeinen Maſſen Italien durchritt, war völlig überzeugt, daß ibm feine werden die deutſchen Haufen zerſplittern und gegen iha Kraft widerſteben fónne ; dieſe Ueberzeugung machte ſie

gibt es fein Mittel, als durch Vorzüge in den Waffent

zum Sieger, ſolange die Betäubung derGegner, welche und ihrer Verwendung den Nachtheit der natürlichen eine Folge derſelben war, wibrte ; Feuillard mit ſeinen

500

Kraft aufzuwiegen und das ganze Gebiet der Wiſſens

fizieren begehrte am Tage nach ſeiner Ankunft in fchaft in das Weſen der Kriegführung zu tragen . Bei

Gandia die Ebre, die Werfe der Türken ſtürmen zu dürs

gleicher Zahl der Streiter und gleichen Talenten der

fen ; Moroſini, der große Krieger und lebte Benetianer, Fábrer wird das ruffirde Heer immer Sieger bleiben , welcher die Lürfen ſeit 20 und mehr Jabren befriegte

denn die Rider ihrer Maldine greifen ſicherer ineinan ,

und ſchlug, ſuchte dieſen unnußen Eifer zu überwinden ; vergeblich , man mußte ſie ſtürmen laſſen, dieſe hoffnungos vode Jugend obne allen Nußen fallen und den Ret nad Frankreich zurüdeilen reben. Im Jahre darauf famen abermals 4000 Franzoſen nad Gandia, dieſem Sdaus plaße des größten Hildenmutbes und der größten leie

der und die Kräfte derſelben wirfen vereinter zum Ziele. Für die Beſiegung der Ruſſen iſt daher von der Laftir wenig zu boffent, Alles dagegen von der Strategie, in dieſer allein fann Rettung rich finden. Ju bitratore die Jürten für nichts , wenn ich mir ruſſiſche Beece gegen ſie dente ; für die Deftreicher möchten ſie eine ſchwies

ſtungen in dem Fache des Angriffs und der Bertheidigung bige Zufgahe rein. Der angeborene Muth des Einzelnen , ihre ges wandte Fechtart, ihre beiſpielloſe Kühnheit derbieten dem Gegner poſten gefecht; leichter serieg tauut gearn ſie nicht, man feſter pribe ; ſie landen gegen Abend ; die Grenadiere jedes weigern ſich bei der Nacht in die Stadt zu zieben , ſie muß einen schweren führen. Wenn ich gegen Franzoſen und Sta : wollen die Ehre des ganzen feindlichen Feuers genießen. liánær die Inianterie für das Wichtigſte baite, und gegen die Dieſe wird ihnen. Sie begehren , faum angekommen, die Ehre des Sturmes ; Moroſini, in bódbiter Notb an Mannſthaft, thut alles Mögliche, fie von dieſen eitlen

Nulica den Generalitab, ſo glaube ich, daß die Hauptwaffe gegen die Zürten das Geſchüß ſei.

.

Gedanken abzubringen ; unmöglich : ſie ſtürmen , Iderden geſchlagen ; jest bålt ſie nichts mehr , fie flüchten bis Frankreich und reißen die Menge, die übrigen Verbản :

Miſce ile n .

von 600 ) Mann angegriffen und von allen Seiten offen

[Worin beſteht der unterſchied zwiſden Friedens und striege i vungen ?] In der Preuß. Staatszeitung las man vor Kurzem , daß bei einen benannten Iruppencorps alle Friedenss

Vertheidigung endlich aufgeben muß.

iſt die Friedenszeit nur eine Vorbereitung auf den Krieg.

deten mit fich , ſo daß Moroſini den Steinbaufen , der

iſt, mit 3990 Mann dertheidigen roll und die 20jährige Übungen eingeſtellt worden , und Scleggabungen an ihre Stelle getreten waren. Wie iſt das zu derſteben ? Für den Soldaten S

Utle

Alle Felojůge in unſeren Tagert ſind derfelben Chas uebungen im Frieden , felbft der Garniſonwachevient, müſſen alſo rafters voll. Sie beweiſen , daß die Franzoſen die vors durchaus eine triegeriſche Tendenz haben ; reibſt die unterrichts züglichten Truppen in der Handdes Siegers find, aber ftuaden dürfen darin teine 2usnahme maten. Ber dieſen Seſichts . webe dein welchern ſie Stúße im Unglúd ſein ſollen. Vsiker, welbe ſie befriezert, dürfent feſt auf das Daſein åbnlichen barafters reconen ; es geht hieraus die Regel

punct nicht feſthält, lauft Gefahr, daß die angeordneten Uebungen im Frieden fehr bald in Soldatenſpielerei ausarten . Und das theint überall da der Fall zu ſein , wo man gange Vormittage das

icone Flipp - Klapp der Gemebegriffe und den Borbeimarſd übt.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Gerlagshandlung : C. m. £ este in Darınſtadt und in deſsen Offijin gedrudt.

1

1

Mittwoch, 15. Mai 1839.

Nr . 39

itärr :- Zeitung. Allgemeine Mil Milità Großbritannien.

Die Ingenieure zu Chatham beſchafftigen ſich bereits

fdmeichelbafteſten Ausdrücken ſeine hohe Zufriedenheit.

Paisley mit Erperimenten , Schießpulvererplofio. nen mittelſt der volta iſden Såule zu bewirfen,

Morgen wird der Erzberzog die Artillerie muſtern ; auch die Forts und fåmmtlide Militåranſtalten werden von ibm beſucht. Augenzeugen verſi bern, wie der hobe Gaſt bei dieſen Beſichtigungen auf die genaueſten Details

und zwar großtentheils unter Waſſer. Nach vielen vers

eingebe.

ſeit mehreren Monaten , unter Anleitung des Oberſten

geblichen Verſuchen iſt das Verfabren bis zu dem Grade

F r a n fre i ch.

der Bolfоmmenheit , deſſen es fábig iſt , gedieben. Es wurde zu verſchiedenenmalen Pulver in einer Entfer.

Am 30. Juli 1837 betrug die Zahl der Mitglie. der der Ehrenregion 50,809 , nämlich 102 Großs

nung von 500 Fuß gelegt, während der leitende Drabt,

freuze , 215 Großoffiziere , 842 Commandeure , 4583

mit Ausnahme von wenigen Fuß, wo er mit der Bats

Offiziere, 45,097 Ritter. Zu derſelben Zeit betrug die

terie in Verbindung ſtand, unter der Erde oder unter

Geſammtzabl der Ernennungen ſeit der Stiftung des

dem Waſſer fortging. Das einemal war dae Pulver im Bette des Medway angebracht und ſprengte ein Boot, das gerade über der Stelle ſtand , in die luft. Das Reſultat dieſer Erperimente durfte für den defenſiven es möglich macht, mehrere Minen nicht blos augenblics

Ordens 94,377, die folgendermaßen unter die einzelnen Grade vertheilt waren : Großfreuze 286 , Großoffiziere 598 , Commandeure 2053, Offiziere 9071, Ritter 82,369. Die ſeit der Stiftung des Ordens eingetretenen Reductios nen ſtellen ſid folgendermaßen beraus : Promovirt wur. den zu höherem Grade: Großkreuze- , Großoffiziere 86 ,

lich , ſondern auch zugleich ſpringen zu laſſen .

Commandeure 488, Offiziere 1520 , Ritter 7861 ; geſtors

Krieg nicht unwichtig ſein, indem die voltaiſche Batterie Am 30. April hat der Herzog v. Wellington fein 70. Lebensjahr zurücgelegt. Ne a p e l.

Neapel , 6. April. Geſtern verſammelten ſich fåmmt,

liche bier anweſende Truppen, mehr als 26,000 Mann, Die vers Marsfelde. auf demdaſelbſt Paradewurden einer großen zu fbiedenen Regimenter in neun Pinien

ben ſind : Großfreuze 100, Großoffiziere 186 , Gommans deure 701 , Offiziere 2635 , Ritter 24,336 ; Ausländer

oder Auslånder geworden : Großfreuze 84, Großoffiziere 11 , Commandeure 32, Offiziere 363, Ritter 5025. Aus dieſen Details geht bervor, daß ſeit der Stiftung des

Ordens bis zum 1. Juli 1837 9945 Promotionen zu böheren Graden , und 28,008 Sterbefalle ſtattgefunden haben , daß ferner der Orden 5515 Ausländer zåbſt,

daß endlich die Sterbefälle in dieſen drei Kategos aufgeſtellt, beſtehend aus 6 Bataillonen leichter Jäger, und 2 Regimentern Garde, 1 Regimt. Marine, 2 ficiliſchen rieen ſich im Ganzen auf 43,568 belaufen. finienregimentern , 4 Schweizerregimentern, Gendarmerie 5 anno r.

zu Fuß , einbeimiſder Schweizerartillerie zu Fuß obne Ranonen, facultativen Gorps und Kadettenſmule, lans

Hannover , 24. April. Geſtern Morgen war große

ziers, Dragonern, Huſaren und Garde d'honneur. Dieſe Parade. Ein Theil des Militars trag die ganz nach ſeptere war aus allen Provinzen diefſeits des Faro preußiſchem Muſter angefertigte Uniform. Am 1. Mai eigend zuſammenberufen worden . Der Erzherzog Karl ritt mit dem König und deſſen Generalſtab langſam an

werden ſåmmtliche rothe Rode verſchwinden. Hannover , 2. Mai. Geſtern feierte der Generals

allen finien vorbei und muſterte die Truppen auf's lieutenant Hartmann, einer der tapferſten Veteranen genaneſte. Nach der Revue wurden Colonnen gebildet unſerer Armee, ſein 50jähriges Dienſtjubitåum . Mits und ſämmtlide Regimenter defilirten bei dem Erzberzog tags war der Jubilar,; der aber noch in rúſtigerjugends vorůber, an der Spiße der König ſelbſt mit ſeinem Ges

licher Kraft einberſbreitet, zur fönigl. Lafel geladen ;; neralſtab. Derſelbe ſtellte ſich mit lebterem , nachdem er Abend 8 brachten ihm die Offiziere Der Garniſon eine Se. Maj. der Konig baben vorbeidefilirt, neben dem Erzberzog auf. Die Truppen . Serenade bei Fadelſchein. maren in Haltung und Sauberfeit ausgezeidnet und dem Jubilar das Großkreuz des Guelphenordens zu der alte Feldherr bezeigte ſeinem Sdwiegerſohn in den

verleiben geruht.

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308

conſeil berufen. Der Generalmajor v. Drebuſd , Br a unſ do we i g. Braunſchweig, 26. April. Se. Durchlaucht der Chef vom 4ten Bezirk des Gendarmencorps, iſt zum Herzog baben gerubt , am 25. D. M. den bisberigen

Gebeimenrath und zum Senator ernannt.

Generalmajor v . Sdrader , Gommandanten der Res

ſidenzſtadt Braunſdweig ,

zum Generallieutenant zu

ernennen; denGeneralmajor_v. Dörnberg,bisheris Ueber die Verwendung der Truppen zu Arbei gen Commandeur erſter Klaſſe, zum Großfreuz , den Generalmajor y. Buttlar , Commandanten der Stadt

ten von offentlichem Nußen .

Wolfenbüttel, zum Commandeur ir Klaſſe Hóditibres

( S dl u 6. )

berzogliden Ordens Heinrichs des löwen zu ernennen.

Nachdem wir über den vorliegenden Gegenſtand die Thatſachen in unſerem eigenen lande geprüft baben, wol. len wir ſeben, was ſich bei den uns umgebenden Saupt.

Belgien.

Brúfrel , 26. April. Der Verwaltungsrath der . mådhten zugetragen bat. Beginnen wir mit England. Univerſitat bat beſchloſſen , daß jeder Sohn eines im

Der größte Tbeil der engliſchen Armee iſt gewohnt,

activen Dienſte ſtehenden oder in dieſem Dienſte ver : ſtorbenen Militårs unentgeldlich zu den Lehrcurſen dies ſer Univerſitåt zugelaſſen werden ſoll. P r é u Be n . Berlin , 24. April. Es iſt in offentlichen Blåttern

lich auf den britanniſchen Beligungen vertbeilt. Die Armee zibit etwa 109,000 Mann , welche in Indien, auf Ceylon , Ile de France , in Auſtralien , auf dem Vorgebirg der guten Hoffnung, auf St. Helena , auf Malta, Gibraltar, in Canada : . zerſtreut ſind, ſo daß der in den 3 Rönigreiden bleibende Reſt faum 40,000

mehrfältig einer Kabinetsordre Erwähnung geſchehen ,

Mann betrågt. Dieſer ſchwache Effectivſtand erlaubt

welche die letzten großen Beförderungen in der Armee begleitet, und den Grundſaß erneuert hat, daß in den bóberen Militarſtellungen die Anciennetåt nicht mehr

nidt , den engliſchen Soldaten mit Handarbeiten zu beſchäfftigen . Indeſſen iſt die Verwendung der englis fchen Truppen zu ſolchen Arbeiten nicht obne Beiſpiel.

die Norm ſein ſoll, nach weldoer die Beförderungen ſtattfinden . Dieſer Kabinetsbefehl an den Kriegsminis ſter General v . Raud lautet wie folgt: ,, Ich habe ſchon ſeit vielen Jahren den Grundſatz befolgt, bei der Belebung der höheren Stellen in der Armee Mich nicht

In der erſten Hälfte des 18. Jahrbunderts , nach der jafobitiſchen Inſurrection, welche mit dem Gefechte bei Glensíbiel endigte , hielt der mit der Pacification der

an die Anciennetåt zu binden , vielmehr dieſe Stellen

zu gelangen , darin beſtebe , einige bis dahin faum zu.

ſchottiſchen Hochlande beauftragte General Wade dafür, daß eines der wirkſamſten Mittel, um zu dieſem Zwed

Denjenigen verleiben , welche ich ſowobl nad ibrer gånglide Fußſteige in ſchöne Militarſtraßen zu ver , Qualification, als auch nach den obwaltenden Umſtån . wandlen, welche in das ganze l'and freie und bequeme den , und rich ferner daran Enúpfenden Abſichten am meiſten dazu geeignet balte. Fit) werde dieſen Grundlag,

Communicationen eröffneten .

Dieſe Straßen wurden

unter den Befehlen des Generals Wade durd die Solo

den Id) ſchon am 30. Novbr. 1808 der Armee befannt daten gebaut. Die eine derſelben tritt zu Crieff bei gemacht, und ſeitdem bei jeder vorkommenden Verans Stierling in die Gebirge , eine andere zu Dunfeld bei laſſung erneuert babe, auch für die Zukunft ſtets beobs Perth ; beide vereinigen ſich zu Dalnacardoch, wo zwei

achten, weil ich Ih ihn zum Beſten der Armee und der Straßenzweige auslaufen , und zwar der eine bis zum betreffenden Perſonen bewåbrt finde. Da die jährlichen Fort Auguſte, welches gleichfaus durch die Soldaten Beförderungen in der Armee båufig Vorſtellungen zur erbaut worden iſt, und der andere bis in die Kaſernen Folge haben , ſo ertbeile 3d Ibnen den Auftrag , der

von Ruthwen auf Lochaber und von da bis Juverne .

Årmee jenen Grundſatz von Neuem in Erinnerung zu Auf dieſe Weiſe wurden die Poſitionen zerſtört, welche bringen , wonach Mir ſolcbe Vorſtellungen in Beziebung der Tapferfeit und der Bebarrlichkeit der Romer Troß auf Meine deßfaligen Entſcheidungen überal nur uns geboten batten , und jene finſteren und wilden Gegen , erwartet fommen fónnen . " den, welche den Inſurgenten ſolange als Feſtungen und - Die Frůbiabroů bungen unſerer Truppen ſind Sammelpliße gedient batten , für die regulären Trup:

nunmehr auf den 21. bis 25. Mai feitgereßt. RUBIand.

pen der Regierung zugänglich. Die Bergbewobner wa, ren zwar Anfangs dieſer Neuerung entgegen , welche ſpåterbin ibrem Handel febr portbeilhaft wurde . Dieſe

Petersburg , 10. April. Ein faiſerl. Tagsbefehl Werfe gereichen der Ausdauer und Geſchidlich feit der dom 7ten diefes verfügt im Militår und Civilweſen regulären Truppen zur Ebre; ſie erhielten für dieſe mebrere Promotionen, Belohnungen und Verjeßungen, Arbeit nur eine geringe Soldverinebrung. Die von den Truppen der dſtreichiſden Monardie ausgeführten Arbeiten verdienen beſonders unſere Bes achtung. In Deſtreid iſt das Militárgenieveſen allein ralauditoriats ernannt. Der Generalieutenannt Donis damit beauftragt, die Arbeiten der Ärmee zu leiten.. loofy , Senator , und durch ſeine Darſtellung der Mit Ausnabme zweier, don vor fångerer Zeit von ihr worunter ſich nachſtehende befinden : Der Generalmajor

Eichen II. , bisberiger Commandant von Oranienbaum , iſt zum Generallieutenant und zum Mitglied des Genes

Feldzüge in den denkwürdigen Jabren 1812 bis 1815, gemachten Straßen , nämlich die eine in Croatien, die auch dem Auslande befannt, iſt, mit Verbleibung bei andere von Trieſt nach nad Fiume, bezieben ſich jene Arbeis

ſeinen bisherigen Chargen , zum Mitglied ins Krieges ten nur auf Befeſtigungsmerte. Unter Joſeph II. wur.

310

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ben Feſtungen in Böhmen durch beurlaubte Soldaten erbaut, welche in Verbindung mit den bürgerlichen Ars

beitern bei dieſen Arbeiten freiwillig mitwirften ; ſpåter, bei den Befeſtigungen von Gomorn und Wien, wurden

Ebenſo iſt es in Rußland, wo die Soldaten bewaffs net und geführt von ihren Chefs zur Arbeit geführt werden und ihre ganze militariſche Organiſation behal, ten . Im Jahr 1826 wurden drei Armeccorpe, jedes zu

die Truppen dazu verbindlich gemacht; daſſelbe geldab

30,000 Mann, zu offentlichen Arbeiten verwendet. Das

zu Perdhiera, Placenzia und zu Mantua , und vor vier Fabren waren 10,000 Mann mit der Befeſtigung von Berona und Brescia beſchafftigt, welche Stådte gegens wärtig in vollkommenein Vertheidigungsſtande ſind. Die

eine dieſer Corps grub den Kanal von Kurland , ein von Petersburg nad Mosfau .

beſonderen Waffen , welche bei dem schwierigen Theil der Arbeiten verwendet waren, lieferten die Conducteure

durch die Wege : Ingenieure geleitet, ein militáriſches Corps, welches in Nußland die Brücken- und Chauſſees

und Arbeitsmeiſter. Die Arbeiter wurden aus den lis

verwaltung erſeßt. Der Chef dieſes Corps war einer

anderes Corps war mit der Verbindung der Anga mit der Wolga beſchafftigt, und das dritte baute die Straße Dieſe Arbeiten waren

niens und Grånzregimentern, von den Jågers und ſelbſt unſerer landsleute, der verſtorbene General Bazaine, ein Zögling der polyted niſden Sdule. von den Grenadierbataillonen genommen . Es iſt Grundſat, daß, in ſo fern es die Bedürfniffe Zu der ſchwediſchen Armee übergebend, bemerkt der des Dienſtes geſtatten , ganze Corps oder regelmäßig Verfaſſer, daß ein Theil derſelben , Indelta ") ges organiſirte Detaſdeinents zum Aufbau und zur Unters

nannt, ſchon ſeit långer als 20 Jahre zu Arbeiten von

haltung der Feſtungswerfe in dem lanbestbeil, in welo allgemeinem Nußen verwendetwird. Detaſchements von dem die Truppen faſernirt oder fantonnirt ſind , com jedem Regiment werden bewaffnet und von ihren Offi mandirt werden; ſie bleiben fortwährend unter dem zieren auf die Arbeitsſtåtten gefübrt und von dieſen an übergeben ,, welde die Peitung der Genieoffiziere übergeben die Genieoffiziere Befehl ihrer Offiziere binſichtlich alles deſſen , was ſich die auf den Dienſt und die Aufrechthaltung der Diſciplin Arbeit haben . Dieſe Truppen haben die Befeſtigungs, bezieht , und werden von den Genietruppen , welche im

arbeiten von Garlsborg, den Gothafanal und faſt alle

Fall eines Krieges zur Vertheidigung der Feſtungen andere kanale des Königreichs ausgeführt. Der für dieſe Arbeiten bezahlt werdende lohn ſteht im Verhålts mitwirfen , bei den Arbeiten angeleitet. Die bei den Befeſtigungsarbeiten verwendeten Offis niß mit dem Preis der Früchte. Im Durchſchnitt erhålt ziere erbalten eine, zwei Drittheilen ihres Gehaltes der Mann tåglich 8 bis 12 Schilling ( 7 bis 11 Sous),

gleiche Zulage ; die bei den Erds oder ähnliden Ars beiten verwendeten Soldaten erhalten 5 Kreuzer, was ibren Sold auf dem Friedensfub verdoppelt. Diejenis

was er aber über ſein Tagewerk arbeitet, kommt ihm zum Vortheil , ſo daß er leidt tåglich 16 bis 20 Sdil ,

ling ( 14 bis 18 Sous ) verdienen fann. Wåbrend der

gen , welde das Maurer , Sdreiner . , Sd miedbands ganzen Dauer der Arbeiten bewabren die Truppen ihre werf ic. fennen und auf dieſen Profeſſionen verwendet militåriſche Organiſation, und bleiben allen Dienſte werden , empfangen 10 Kreuzer. Außerdem wird jedem Arbeiter fåglich 1 ' /, Kreuzer gut gethan , welche für Unterbaltung der Kleidungsſtücke beſtimmt ſind , die

pflichten und der Diſciplin ebenſo unterworfen, wie in der Garniſon oder in der Kantonnirung. Nachdem id die geſchichtliden Rücerinnerungen und

ſchneller, wie bei dem gewöhnlichen Dienſte , abgenußt die neueren Beiſpiele angeführt habe, welche in den werden . Dieß iſt die Regel , aber faſt immer werden Stand regen , die Vortbeile und Nachtheile der Vermoen , die Soldaten im Verbältniſſe zu ihrer Arbeit bezahlt, dung der Truppen zu Handarbeiten zu würdigen, bleibt modurch ſie zuweilen das Dreifade des reglementaren mir noch übrig , Sdilüffe daraus zu ziehen ; vorber muß Saßes gewinnen . Man forgt dafür , daß der Soldat ich jedoch Bebauptungen widerlegen , welche nidt eins eine im Vervåltniß zu ſeinen Strapaßen beſſere Nabs wurzeln zu laſſen von Widhtigkeit iſt. Man hat geſagt, rung erbilt ; reine Menageportion wird verdoppelt, und daß 300,000 Soldaten nichts zu thun båtten und dem Staate zur faſt ſeien . Man wird uns wohl ohne Zweis es iſt ihm auch vorgeſchrieben , id) Wein zu faufen . .

Man nimmt überall wahr, daß die Verwendung der

Zruppen zu den Handarbeiten einen wohltbåtigen Eins fluß auf ihre Geſundbeit bat ; unter den dſtreichiſchen Arbeitern iſt die Anzahl der Kranfen um ein großes Drittheil geringer geweſen, als bei der übrigen Armee. Obgleich die Corps dieſer Armee aus verſchiedenen Elementen und aus ſich fremden Vólferidaften zuſams

mengeſett ſind , und obgleich die Recrutirungsart nicht gleichmäßig iſt: ro betreiben doch alle, zum Vortbeil des

Sdaßes, die Arbeiten, melde ihnen aufgetragen wer , den, mit Eifer. Dieſes Reſultat fann zwei bauptſádli. dhen Urſachen zugeſchrieben werden , daß nämlich 1) die Arbeiten einen rein militäriſchen Zwed baben , und das

2) die Soldaten niemals ibren natürlichen Chefe ents fogen werden. *) *) Der Verfaſſer peint einen dritten und, wie uns oäntt ., den

vorzüglichſten Grund überſehen zu haben , nämlich den , daß

man in der Öſtreichiſchen Armee vom Gemeinen bis zum Feld: marſchall gewohnt iſt, die Anordnungen , welche von oben tom : men , in der feſten Ueberzeugung auszuführen , daß ſie das Beſte bezinedin ; daß man nicht lange darüber klügelt ; daß man , mit einem Wort, zu geborden Derfteht. Wenn in der

franzöſ. Urmer , wie dieß nach der Angabe des Verfaſſers der Fall war , die Oberſten mit ſich zu Raihe gingen , ob audi nach den vorliegenden Gefeßen den Soldaten die in Frage fti benden Urbeiten zugemuihet werden könnten , ſo iſt es kein Wunder, daß die Soldaten kein Virgnügen daran fanden ; ja

es iſt ſogar zu verwundern , daß legtore noch das gethan ha: ben , was wirklich geſchehen iſt. *) Wir übergeben bier, was der Verfaſſer über die Organiſation

der Schwediſchen Urmee geſagt hat, über welden Gegenftand vor Kurzem ein weitläuftiger Artikel in dieſen Blättern er : ſchienen iſt ; ebenſo iſt das unberührt geblieben, was hinſichtlich drr öſtreichiſchen Gränzregimenter und der ruſiirden Militärs tolonieen angeführt worden iſt, worüber fich in dieſen Blättern rayon früher auf eine erſchöpfendere Weiſe aufgeſprochen wurde.

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fel zugeſtebeit , daß die Cavalerie , die Artillerie und

fernerhin auf einen ewigen Frieden zu gåblen ; mehr

das Genie bifondere Berthiffrizungen , verſchiedene und

als ein Traum dieſer Art iſt don dabin geldwunden, und ich fann mich ſolchen Hoffnungen nicht anſchließen . Denn wenn ich den Grad von Reichthum und Glanz betrachte, zu welchem mein land gelangt iſt ; wenn id

vielfältige Pritten baben , welche dein Soldaten faum

einige Augenblicke der Ribe gonnen ; die Gendarmerie und die Beteranen fominen hier nicht zur Sprache, es bleibt Demiat nur noch die firfanterie übrig.

Die

die Milde ſeines Klima's, die Fruchtbarfeit ſeines Bo .

numeriſchen Virbiltniſſe dieſer Waffe im Anfange des

dens und ſeine Ueberlegenheit in allen Arten des Ruh.

Jabro 1839 waren folgende: Der Effectivſtand betrug Davon ſind : In Afrifa ...

mes in Betracht ziebe, lo gelange ich zu der Anſicht, daß wir nur mit Gewalt die Fortdauer einer lage

In der erſten Militárdiviſion An der Nordgrånze An den Pyrenåen . Im Weſten . Zu lyon und Grenoble Im Süden . .

Mann .

151,908

bebaupten fönnen , welche die Eiferſucht und den Neid minder begünſtigter Volfer erregen muß. Außerdem

Minn .

23,000

bereiten ſich an unſeren Thoren , im Norden wie im Súden, blutige .Colliſionen . Wenn alle Puncte des pos

20,000 , 25,000 12,000 13,500 10,500 7,500

litiſchen Horizonte ſich mit Gewitterworfen umzieben, iſt

es da nicht natürlich zu denfen , daß der Degen Frank reids, der ſo oft der Schiedsrichter der Geſchicke Euros pa's war, nicht lange mehr in der Scheide bleiben wird .“ 111,000

Dem Verfaſſer ſcheint es zu geben, wie es den meis ſten Franzoſen gebt ,

Verglichen , bleiben für den inneren Dienſt nicht mehr als etwa .. .

Nimmt man für dieſen Dienſt ... To bleiben in Wirklichkeit nicht mehr als

wenn ſie auf das Ausland zu

fprechen kommen; er iſt mit den Verbältniſſen deſſelben 40 , +03 20,000 20,408

verfügbar. Zieht man ferner hiervon für die Detail . inſtruction und für ftranfe ungefähr 4100 Mann ab, ſo bleiben nicht mehr als 16,000 Mann , welché nothigen Falls von einem Ort zum anderen verſekt werden könn . ten , um dringende Arbeiten außerhalb ihrer Stationen

durchaus unbekannt. Wo hat man z . B. in Deutſchland,

welches er wohl auch unter die minder begünſtigten lån der záblt, je gehört, daß man Franfreich wegen ſeinen

Glückſeligkeiten beneide oder dieſelben gar mit Gewalt zu ſtóren beabſichtige ? Der Deurſde bat Urſache, mit ſeiner lage zufrieden zu ſein nnd fann ſich vergleichungs, weiſe mit den Franzoſen für glüdlich balten , deren ins nere Zuſtånde gegen vårtig wahrlich nicht zu beneiden

auszuführen. Erwa aus dieſer Anzahl beſteht die jährs

ſind, ſondern der Achtung eines jeden rechtlid Geſinns

lich im Herbſt im fazer vereinigt werdende Infanterie,

ten entbehren. Wenn von Störungen des Dorferglúds

um die großen Manóvers auszuführen, und im Augens die Rede ſein ſoll, ſo geht dieſe von feinem anderen blice , wo ich dieſes (chreibe, empfangen dieſe dispo. fande als von Franfreich aus, das ſeinem Degen gern niblen Truppen Befehl, lite an die nordliche Grånze zu wieder Gewicht verſchaffen módyte. Allein es mag rid begeben. Man ſieht hieraus, daß unſere Soldaten einen båten. Noch nie war Deutſchland, ſolange es eine Ges

ſebr thårigen Dienſt verrichten, welchen ſie zu entziehen ſchichte gibt, so feſt in ſich geſchloſſen, ſo einverſtanden nicht leicht tbunlich ſein würde.

Der Verf. gelangt nach einer Abſchweifung, worin er die Thaten der franzöſ. Armee in der neueren Zeit

in ſeinen materiellen Intereſſen und ſo übereinſtimmend in ſeinen Geſinnungen, wie gegenwärtig. Die Zeiten der Schmach und der Schwäche, weldie unter ludwig XIV .,

( ſeit 1823 ) růbmt, ſich aber auch zu dem Befenntniß gemüſſigt ſieht, daß dieſelbe gegenwirtig nicht alle Ele, mente in lich vereinige, welche den Anforderungen einer

dem Verwůſter, den die Franzoſen den (Großen nennen ,

begannen und mit der Eroberung von Paris ihre Ende ſchaft erreidyten , werden ſich nicht wiederbolen , dafür ereignißvollen Zufunft entſpråchen , zu dem Reſultat, bůrgen die theueren Erfahrungen, welche die Deutſchen daß die Armre vorzugsweiſe in großen lagern vereinigt

durch die Franzoſen gemacht haben , wo dieſe fonít zers

und darin durch Goolutionen , forcirte Miride , gym naſtiſche Uebungen und fortificatoriſche Arbeiten für den Krieg abgehärtet werden möchte; dab, in Ermangelung dieſer großen Shulen , die in den Garniſonen befind:

ſplitterte fråfte fanden , mit denen ſie leichtes Spiel hatten , da werden ſie wohlgerüſtete Heere treffen , die den ibrigen wenigſtens gleich ſteben , wenn ſie es etwa verſuchen wollten, den Frieden und die Rube Deutſch

lidhen Truppen zur Unterhaltung der Bertheidigungss

lands zu ſtören , das ſie trok ibrem Reichthum und

Glang, trop der Milde ihres Klima's, der Fruchtbarfeit des Ruhmes nicht vergeſſen fónnen, gleich den Juden , nålen nie gebraucht und von den Behörden ſogar ents welchen die Fleiſchrópfe Aegyptens nie aus dem Ger gegengewirkt werden ſollte , wenn ſich Soldaten hierzu dåchtniß kommen wollten. Allein ro wenig dieſe den Ges freiwillig bergeben wollten , theils um den Verdienſt der genſtand ihrer Sehnſucht erreicht baben , ebenſo wenig

werke und beſonders zu den Erdarbeiten verwendet

werden fonnten ; daß ſie aber im Intereſſe von Privats unternehmungen zum Bau von Eiſenbabnen uiid Kas

ibres Bodens und ihrer Ueberlegenheit in allen Arten

gemónlichen Taglóbner nicht zu ſchmilern , theils um der Wirde der Armee nicht zu nahe zu treten .

werden die Deutſchen den Franzoſen je wieder tributbar werden ; ja erſtere fonnten ſich ſogar erinnern, daß legs

Wir ſchließen dieſe Abhandlung mit folgender Phraſe

tere noch in dem Beſitz von deuiiden Provinzen ſind,

des Verfz. und einigen darauf bezüglichert Bemerfun , gen. ,, MÍge ſi to die Philantropie die Filuſion machen ,

die ſie nicht auf dem Wege der Eroberung erwarben, ſondern durch offenbaren Raub angeeignet baben.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Gerlagsbandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſen Offizin gedrucft.

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Samſtag, 18 1839 18. Mai 1903

Nr. 40 .

37903 ZA

SH

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1912

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la tose 109di. 91670 Do 203

Allgemeine Militar - Zeitung. sriedenland. Ball befand . Er ruderte nun mit zwei fleinen Rudern Athen , 13. April. Am 30. März ging der leßte auf dem Flufſe berum , wobei er ſeine Beine beſtåndig Transport Ausgedienter von hier ab. Es befinden lid bewegte, und febrte dann unter dem Beifallrufen der nun unter der griechiſcher Armee von der Mundener Zuſchauer ans Ufer zurúd. Dieſe Erfindung bat den

Werbung keine Truppen mehr. Im ganzen griechiſchen Zweck, einen einzelnen Menſchen in den Stand zu regen , Corps ſind noch 500 Deurrche , die ſich wieder enga. einen Fluß zu überſchreiten, und zugleich ein Tau oder giren ließen und faſt ohne Ausnahme in Athen in Bes ſonſt etwas von einem Ufer auf's andere zu bringen. ſaßung liegen. – Die dieſjährige Recrutirung von

Deſtre i dh.

2000 Mann ging ungcſidrt vor fid); nur cinige Demar: Ge. Majeſtát der Kaiſer haben die Auflöſung des den verſdiebener Bezirfe wurden wegen unrechtlichen Verfahrens beim Zieben der looſe in ihren Gemeinden Militár : Erziebungs collegiums in Mailand an . in Unterſuchung gezogen und ihree Amtes entſeßt. Die geordnet und verfügt, daß an die Stelle deſſelben eine Regierung batie durch die zuvor erfolgte Beurlaubung Kadetten compagnie in Mailand (auf 150 Zóglinge

einer Anzahl der gut gefleideten undgut genåbrteri Sore berechnet, von denen 50 auf Staatsfoſten erzogen wer , daten das ungünſtige Vorurtheil über das Schickſal der

Ausgehobenen im ganzen fande großentheils beſeitigt. Großbritannien. Dieſer Tage wurden in Gegenwart des Herzogs von

den , die übrigen Penſionåre ſind ), ſowie zwei Militar, Erziebungsbåuſer , das eine in Bergamo für die lom : barbiſchen , das zweite in Cividale für die venetianiſden Provinzen , erriditet werden. Es follen dieſe Anſtalten noch im Laufe des gegenwärtigen Jahres . in das leben treten , und bei der Aufnahme in die Klaſſe der Penſion nåre vorzugsweiſe Dffiziersidhne und dann erſt Sobne

Wellington, des ford Hill, des lord Fißroy Somerſet und anderer ausgezeichneter Militárs auf dem Serpen , tineffuß Berſuche mit einer neuen Erfindung, Truppen über Flüſſe vermittelſt Pontons oder fliegender Brúden

von Beamten oder angeſehenen Bürgern , , immer wo

überzuſeßen , angeſtellt. Man ließ nåmlich zwei aus

nigreidis , berúcſichtigt werden.

möglid Angebdrige des venetianiſch lombardiſdyen Kos

elaſtiſchem Gummi angefertigte und mit Luft aufgeblas ſene Fahrzeuge, von der Größe und Geſtalt von Bören, nur nidt oben offen , ins Waſſer , legte dann Bretter

SP a nie n. Gin Schreiben eines deutſchen Offiziers im Rarliſtis

darüber und befeſtigte dieſelben mit Schrauben und

ſchen Heere gibt über die Bewaffnung und Ausrüſtung

Zauen. Hierauf beſtiegen 40 Mann von der ſdottiſchen der Truppen folgende Nachrichten : „ Was den Erfolgen füſiliergarde dieſes Fahrzeug, welches von einem Boote der Karliſtiſchen Truppen großen Vorſdub leiſtet, vas Da Seitengemebre

oen Fluß hinab bugfirt wurde. Die Soldaten mußten

iſt ihre zwecmåßige Bewaffnung.

auf das Commando des Herzog8 von Wellington ſich

nicht in dem Syſteme dieſer Bewaffnung bei den Drup,

niederlegen , niederlegen , wieder aufſtehen , und Ades

pen zu Fuß liegen, weil ſie nur im Marſchiren bindern,

1

ging ganz vortrefflich. Das Fahrzeug wurde fodann Karabiner aber wegen anderer dringenderer Arbeiten ans land gezogen und nach Wegnahme der Bretter die nod nicht haben verfertigt werden können , ſo ift der Luft berausgelaſſen , worauf jedes nur ſoviel mog , als größte Theil unſerer Artilleriſten obne Waffen. Uebers ein Pferd bequem zu tragen vermag. Es wurde hierauf baupt aber beſteht die Bewaffnung der Infanteriſten

noch folgender Verſuch gemacht: Ein Fahrzeug, ebens aus cinem leichten Schüßengewehr und einem 60 Pa .

faus aus elaſtiſchem Gummi, in der Form eines großen tronen faſſenden Gürtel, mit 20 Patronencylindern über Balls, der unten mit zwei Anhången verſehen , und deſs Ten oberer Theil abgeſchnitten war , wurde ins Waſſer gebracht, worauf ein Mann vermittelſt eines Bootes zu dieſem Gummifahrzeug hinfuhr, und in daſſelbe hinein. ſtieg, so daß ſeine Beine in den Gummianhången ſted .

der Bruſt und je 20 in beiden Seitentaſchen . Dieſer Patronengürtel ( canna) wird hinten zugeſchnallt und durch Adſelriemen über den Hüften ſchwebend erbalten ; auf der rechten Seite iſt eine Bajonnethülſe angebracht; Der Zorniſter iſt aus feinwand, von den Freiwilligen

ten , und der größte Theil ſeines Körpers rich in dem

ſelber gefertigt. Die Kleidung iſt ein grauer Mantel ;

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im Winter werden rothtudene, im Sommer weißleinert

daher Entwaffnung des Dorfes und Ritterdienſt. Später

Foren getragen. Dazu kommer für den Winter lederne begann man wieder unter dem Bolfe Einige herauszus Scube, ſo leicht wie Pantoffelat, und für den Sommer beben und ihm Waffen zu vertrauen für die Zeit des bånfene Sohlen (aspargatas ), welche durch Kreuzbånder Krieges ; ſo entſtand durch Werbung dns Fußvolt, wåb,

feſtgehalten werden . Von der Hüfte abwärts wird die rend der Adel mit ſeinen Knechten die Reiterci war. Ob Bewegung der Gliedmaßen durch nichts gebindert; das ber gebt der Karliſtifde Soldat mit weit mehr Auſtand und Würde einher und bat ein friegeriſcheres Ausſchen als derSoldat anderer Armeen, der durd Patrontalde

das angeworbene Dolf die Blüthe des Voltes war, wäre thdridt zu fragen ; der Sprachgebraud) bat aus den Spießbuben ( ſo nannte man den Fußmann) einen Spts. buben gemacht. Als die Vólfer ibrer moraliſchen Natur

und SÅbel mit ihrem Riemenwerfe von vorn und bins

endlich noch tiefer geſunfen und der Adel durch die Ros

tengleid ſam eingezwångtwird und ſo jener freien und ſten derWerbungen in ſeinem Theuerſten , dem Gelde, fråftigen Bewegung der Muskeln entbehrt , welde die angegriffen war, entſtanden die ſtehenden Heere, welde wahrhaft militäriſde Saltung bedingt. Daber erklåren beſſere und wohlfeilere Truppen geben ſouier. Unmerts ſich aber auch die bei ſo vielen Gelegenheiten von den

lich traten die Krieger unter die Fahnen des Monarden ;

Karliſien , ibrer Minderzahl ungeachtet, über die Chris

ſie wurden ein mådytiges Werkzeug in ſeiner Fand, das

ſtinos erfodotenen Siege, deren wobleingeübte Colonnen

bald zum Verderben, bald zum Moble der Menſd beit,

unterlagen , weil ſie , durch die faſt ibrer Bewaffnung nad Berſdriedenheit der Herrſcher ſelbſt, verwendet erbrúcft, meiſt ermüdet auf dem Solachtfelde anfament

wurde. Der Adel war nun ſelbſt entwaffnet, Niemand

und den erſten Sturm unſerer , ſo zu ſagen flicgens im ganzen Staate, außer dem Souverain, blieb bewaff

den Freiwilligen nicht auszuhalten vermochten , und net ; der Adel wurde Diener im Hecre. Die Werbung dann, rich rammelnd und zum Widerſtande crmannend, genügte nid )t mebr, es entſtand ein Zwangsdienſt, dem nid )t im Stande ſind , den in geflügelter Eile über die man den Namen Vaterlandspflidt gab. Für die Sólds hochſten Felſenriffc ihrem Stoße fid entziebenden Feind ner hatte es ſeit langer Zeit fein Vaterland mehr geges mit Naddrudt zu verfolgen . "

Aphorismen über die Kriegskunſt. ( Bon Ritter proteich 0. Often . )

ben, icht wurden ſie unwillkürlich wieder daranf geführt ;

der Soldat fam dem Bürger nåber, da er aus ſeinem Hauſe genommen wurde und meiſt dort wieder lag. Der Stand fam mehr und mehr zu Ehren , die franzöſiſde Conſcription brachte ihn auf die böchſte Stufe. Der Soldat batte ein Vaterland.

Ueber die Geſch idyte des Militar ſtandes im allgemeinen .

Kriegst oſt en. Heut zu Lage haben die Sieger und Beſiegte gemein, Rriegørann ; auf der Spige der Bildung und Feſtigkeit daß ihre Geldangelegenheiten rólecht geworden , ia bis wird wieder Jedermann Kriegsmann ſein. Die Ausnabs zum Berderben des Staates verwirrt ſind . In ' roben , werdenden Staaten iſt Jedermaun aud

men , Podzáhlungen , Postaufungen , Bevorrechtigungen ,

genügt båtte , ſie von dem Untergange zu retten. Uud doch hatten die früheren Zeiten der Kriege ſie ſo be. reidert , daß man Venedig für den Mittelpunct aller

Schåße der Welt hielt , und die Regierung verleiten founte, zu glauben, Geld genüge zu Ä dem . Der Krieg

tung in ihrem weiteſten Begriffe ſind daber die Grund, gegen Candia, ro rubmvol für die Seemadt der Re.

quellten dieſer Stårte. Solange nidst jeder Bürger von publik, batte ihr 126 Millionen Ducati gekoſtet und die gewiſſen Fabren bis zu gewiſſen ſtreitbereit ſein muß, Staatsídyuld um 46 Millionen vermehrt. fudwig XIV . Jolange man noch vom zweihundertſten oder bundertſten Mann der Bevsiferung ſpricht, wird man weder durd ihre Zahl hinreichende , noch durd ihre innere Güte zu glänzenden Erfolgen berechtigende Heere baben . Rom zahlte unter ſeinem ſechſten Rönig ſchon 80,000 Krieger.

hatte von allen ſeinen Siegen zulebe uur 160 Miâionen Franken Schulden. Deſtreich, England, Rußland tratent viegreich aus dem Stampfe, aber - England hatte ſeine Schuld um 400 Millionen vermehrt und Rußland bes zahlte die Siege mit 200 Millionen .

In jeder Republik wurde, wenn es galt, das geſammte

Wenn Napoleon eine Ausnahme midte und durd

Volb aufgeboten. Dieſe Einrichtung batte das gebildete ſeine Siege ſeine Finanzen nicht wenig bob, ſo liegt der Griedenland mit dem robeſten Barbarenland gemein, Grund zunächit bierin, daß er auch unter den Regenten

weil beider Selbſterhaltung eine gleich wichtige Pflicht

eine Ausnahme machte.

und einem jeden Bürger gemein . Das Feudalſyſtem

Die Römer hatten das Geheimniß gefunden , durch

warf die ſtaatsbürgerlichen Heere über den Haufen

den Krieg reich zu werden. Ihre Kriege waren fur;

und brachte die den Staatsbürger unterdrücenden in aber kräftig , und daß die Ausgaben gedeckt wurden , Aufſchwung.

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D

Die Venetianer konnten aus lauter Geldmangel feis

welde zur Vernachläſſigung der erſten und oberſten nen Krieg mehr führen, ja nicht einmal eine bewaffnete Pflidit des Bürgers ideinbar berechtigen , ſind ebenſo Macht mehr aufſtellen, wo dieſe Aufſtellung vielleicht viele Denfmale der Barbarei, die bereits die Impfung der Bildung empfangen , ohne in ihrer Reinigung zu Ende gefommen zu ſein. Die Anzahl und die Güte der Krieger macht die Stårfe der Streitkräfte aus. Bevölferung und Abrich,

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verſkumte fein Sieger zu bedingen ; feiner wagte zu

Die Eroberer, welche die ländereien unter 'ſit theil, triumpbiren , außer er brachte Schage des Auslandes

ten , batten ſich gegen Außen und Innen zu vertheidigen ; in den Staatsſchak.

il

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Beförderungsſyſtem . Die graphiſche Darſtellung ber Elementartaftit der Die zunächſt an dem Gemeinen ſtebenden Offiziere engliſden Armee fült zwar nur ſieben Blatt, iſt aber baben durch Beiſpiele auf ibn zu wirfen, die ſeiner nicht minder überſichtlich , als die der preußiſchen , und Handlungsweiſe nicht ſehr unåbnlich . Im Verhältniß bietet febr intereſſante Vergleichspuncte dar. Was aber als der Öffizier im Grade ſteigt, wird ſein Wirken in dem hier vorliegenden Werfe noch hoberen Werth gibt,

Fich dem Gemeinen freindarrig . Hieraus folgt, daß die das iſt der erläuternde Tert, welcher VIII u . 71 Seiten

niederen Offiziere den Gemeinen am åbnlich ſten , die

in gr. 4° fügt, und nidt nur ergånzt , was durch die

hoberen am undbnlidhten ſein ſollen . In der Wirklics Feit iſt die Sache umgekehrt; Knaben ſtehen dem Manne im Gliede zunådiſt und Toúen durch ihr Beiſpiel dieſen in Schlachten begeiſtern, leiten und über die Beſchwers den ſiegen machen . Greiſe führen die Heere und rollen

Zeichnung nicht ausgedrückt werden fonnte, ſondern auch noch andere ſebr ſåsbare Mittheilungen enthalt. Es liegt hier Stoff zu einem langen Berichie vor, doch wollen wir uns auf einige furze Bemerkungen beſchrån . fen , die dem Leſer andeuten werden, daß es rich wobl ,

einen jugendliden Arm in die Maſchine ſteden . Dieſer der Mübe verlohnt, genauere Bekanntſchaft mit dieſemni Unverſtand iſt Folge des Beförderungsſyſiems nach dem Werfe zu machen. Alter Es gibt Ungerec Infan einzige

ein . htigkeit terie. Es iſt befannt, daß die engliſche Ini s Mittel , dieſe gegen das Verdienſt zu beben , obne cine neue gegen fanterie nur in 2 Gliedern ſteht, und fide dieſer Kampfo

bas Dienſtalter zu begeben : dieſes Mittel heißt Carrière ouverte aux talents ! Man beſtimme den Umfang der

ordnung vorzugsweiſe bedient, die Evolutionen in linie ſind daher auch ſehr zabíreid), und haben mitunter viel

Kenntniſſe, welche in jedem Grad als nothwendig vors Eigenthůmlides. Die Reihe der ſchließenden Dffiziere, ausgeſetzt werden , und befehle vor der Beförderung Serſdanten , Rorporale ac. wird ſtets ſo fart wie mögs eine Prüfung hierüber , ſo wird das friegeriſche Genie durd die Grabe fliegen bis zu jenem , wo fein gebůbs

lich gemadt, weil dieſe die beiden vorderen Glieder bei Angriffen portreiben ſollen.

render Plaß iſt, und der unwiſſende Menſch wird in

Ein engliſches Bataillon beſteht entweder aus 6 , 8

dem unteren Grade bleiben , wo er mit ſeiner gemeinen Ausbildung erſt recht nůßlich für das Genie iſt. Unges redtigkeiten , die in dem Verfahren ſich ergeben würden, werfen die Regel nicht um ; wo begeben ſich deren nicht! Jedermann wird ſich in ſeinem niederen Grade beſcheis

oder 10 , gewdhnlich aber aus 8 Gempagnieen, woruna ter ſtets eine Grenadier, und eine leichte Compagnie ſich befindet. Die leichten Bataillone 'haben 10 oder 12 Compagnieen. Mit Ausnabme der Grenadiergarde , des 1. und 60. Pinienregiments und der Sdubenbrigade,

den , weil er nicht die faune als Weltregentin , ſondern

formirt jedes Bataillon zugleich ein Regiment. Die

.

das Verdienſt an dieſem Plaße liebt. Da der Adel,. gewöhnliche Stårfe deſſelben iſt nur etwa 800 Mann , vermoge ſeiner Verhältniſſe, eine weit vorzüglichere Er, weßhalb ein großer lurus mit Stabsoffizieren ſtatifindet. ziehung genießt, ſo wird er eben durch dieſe Regel auf

Die Marſcharten ſind : 1 ) Der langſame Schritt

: ) 75 in der Minute. 2) Der würdigere Weiſe ſeinen Weg machen; der Staat wird (Parades und Uebungsſchritt

nicht ſeinen Adelichen zu Gefallen Partheien zu vers Geſchwindſchritt, 108 in der Minute. Der Doublir. fieren baben und der ủntergeordnete wird die Bevor ichritt , 150 in der Minute. Der letztere fommt bei

rechtungen des Adels ertragen, weil er ſie durdy jedes Duarréformationen , bei Frontveränderungen in linie Individuum erworben ſieht.

und Colonne, und bei Bajonnetattafen in Anwendung, und es wird dabei nid)t Tritt gehalten. Die Flanfenbewegungen zu Dreien und Dieren find Li t e r a t r. ganz eigent Elementartaftif der engliſchen Armee , graphiſch empfeh len . hümlich , aber nicht zur Nachaymung zu Unter den Feuerarten verdient das „ Straßenfeuer dargeſtellt und mit erläuternden Lert , ' yon Eugen ( Street firing) Beachtung, ſowohl beim Vorrücken, als v. Hartwig. Berlin 1839. Berlag von Jonas.

Ueber den Nußen dieſes booſt verdienſtvollen lite, rariſchen Unternebmens haben wir uns ſchon bei dem Erſcheinen der preußiſchen Elementartaktit umſtändlich ausgeſprochen ( A. M. Z. 1837, Nr. 42.) leider iſt aber auch unſere Befürdyrung eingetroffen , daß die Forts ſebung dieſes ſchönen Werfes, wegen des geringen Abs

beim Zurückgeben , und es ſcheint nicht, dag die engli, ſchen Soldaten die Beſorgnig baben , von ihren Hinter, leuten durch den Kopf geſchoſſen zu werden. Zur Abwehr von Cavalerieangriffen werden 4glie. derige Quarré's formirt, am leichteſten aus der Colonne mit Bierteſdiſtanze, doch beſtehen die redite und linte

fabes , nicht hinlänglich geſichert ſei. Um ſo mehr fübfen Seite in dieſein Falle aus Sauter Hälften der 2ten, 3ten wir uns daber veranlaßt, dem Hrn. Berfaſſer unſeren und 4ten Compagnie. Die beiden vorderen Glicder fal , Dauf auszuſprechen , daß er weder Zeit noch Múbe len auf?s Anie, und regen ihr Gerebr , ohne den Hahn geſcheut hat, die graphiſche Darſtellung der Elementar zu ſpannen , mit dem Kolben auf die Erde , das

taftif der anderen Hauptmådte auf dfonomiſchere und Bajonnet nad vorwärts gerichtet. Sie behalten ihren Schuß für den Fall der Notbund geben denfels Geringeres erforderlich war, als die gånzliche Umars ben nur auf Commando ab. ( Aehnliches empfiehlt auch

mithin auch wohlfeilere Weiſe zu bewirfen, wozu nichts beitung der Zeidnungen .

Der Preis des Werkes iſt der Verf. der „ Zafrif für Subalternoffiziere

S. 278.)

daduro ſo ermäßigt worden, daß boffentlich feine Regis Zum Sduße von Transporten werden auch 2gliederige mentsbibliotbef unterlaſſen wird, daſſelbe anzuſchaffen . Duarré's formirt.

320

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$49 F : Betreff der übrigen Evolutionen bemerken wir Wenn die Sdwadron Rechte umfchrt gemad)t hat, übers nur noch , daß die Engländer eine große Vorliebe für nehmen die (diließenden Offiziere ibre Führung. Bei Bewegungen mit Echelons baben , und daß ihre Contres rottenweiſen Abiniriden maden alle Reiter ( mit Auss måride in finie und Golonne ſebr mannichfaltig find. nabme der Flügelrotte ) dic Achterwendung im Gliede. Was der Fr. Berfaſſer nicht durch Zeichnungen auszus Der Contremarſch geſchieht gliederweiſe. Nach der Ats prúden vermochte, bat er furz und deutlich beſdrieben . tafe marichiren die Sd)wadronen von beiden Flügeln

Der Elementartafrik der reichten Infanterie iſt zu Dreien rúdwirts ab , wozul es ihnen nach mifluns nicht nur ein beſonderes Blatt gewidmet, ſondern es

gener Attafe wohl an Zeit feblen dürfte. Für die Attafe

werden auch rebr intereſſante und zu beberzigende Auss mit Edelons hat man eine große Vorliebe. Es wird jugé aus ihren Dienſtinſtructionen mitgetheilt. Daß lieber geſchen, daß bei den Schwadronen die Mitte vere man die Mannſchaft für die leidten Compagnieen und prallt , als daß ſie zurückbleibt. Die Colonnenformar Aufmarſche ſind denen der Infanterie Febr Bataillone mit großer Sorgfalt auswählt , fann nur tionen und gelobt werden, denn man verlangt von ibr auch geſchic's åbnlid), ſo auch die Frontveränderungen. Zum Planteln tere Dienſtleiſtungert; ob es aber zweckmäßig rei , fie werden gewöhnlich diejenigen Reiter der Schwadron durchgebends mit gezogenen Gewehren zu bewaffnen, verwendet, welche bierzu am geciguetſten ſind , ſelten módoten mir bezweifeln.

( Die finieninfanterie wird

ganze Zige.

Artillerie . Der Hr. Verfaſſer gibt bierüber inters jedoch aud im Gefecht in aufgeloſter. Ordnung , ſowie Nadweiſungen . Auffällig iſt , daß von den zwei efjante enſte geübt.) in jedem anderen Sicherbeitsdi Das abwechſelnde Zurücgeben mit doppelten Plånt. Capitainen ciner Batterie ( gewöhnlich zu 6 Geſchůßen) Terlinien wird empfohlen, das methodiſche Vorgeben in der zweite gewöhnlidi ,, die Steme cines Majors oder åbnlicher Weiſe hingegen verworfen und als Grundfas Adjutanten bei einem Infanteriebataillon vertritt." aufgeſtellt, einen gebedt ſtehenden Feind, dem man ſich ( S. 58.) Wenn es nicht anders befohlen wird, werden

in unbedecter und reiner Ebene nåbern muß, ſtets laus alle Evolutionen einer Batterie iin Trabe ausgeführt. fend mit dem Bajon net anzugreifen. Auf genaue Ridos Sonderbarerweiſe enthält das Reglement mehrere Vor, tung der Plånklerlinie fod niemals , wohl aber auffdriften für Quarréformationen von Gerdúßen und 1

Dedung der einzelnen Rotten geſehen werden.

Wagen !

Die angehängten Inſtructionen für den Gebrauch Die Inſtructionen in Betreff der Sicherheitsmaßres geln auf Mårſchent enthalten viel Gutes, namentlich iſt der Artillerie im Felde ſind eine dankenswertbe Zugabe. der Grundlaß zu beberzigen , daß ſich die kleineren und or noch nicht langer Zeit wurden dergleichen Inſtruc: großeren Vortrupps einer Avantgarde nicht auf Angriffe . tionen möglichſt gebeim gebalten, und es wird auch jeßt vori Dörfern und Gebolzen einlaſſen ſollen , wenn dies nod) in vielen deutſchen Armeen , insbeſondere bei der gemacht. Dieſe ſelben auf einer oder beiden Seiten umgangen werden Artillerie, ein großes Gebeimniß daraus

fónnen. Der Feind wird rowerlich der Angriff darin Geheimnißfrimerei iſt in der That ſehr lächerlich , und

abwarten , ſobald er ſich von mehreren Seiten bedroht bat den Nadiheil , daß ſie die tedniſche und taftiſde ſiebt. Selbſt kleinen Patrouillen wird ein åbnlides Ausbildung der Truppe nid )t in dem Grade befördert,

Verfahren beim Abſuchen empfohlen, und die Spiße ſol als das bei volliger Deffentlid)feit möglich wåre. Manche nicht eber das Dorf betreten, bis die Plånfler zur Seite Truppe glaubt im Beſige der beſten Verfahrungsarten daſſelbe umgangen baben ; dann aber soll die Spiße zu ſein, fann aber oft ſchon vom nadſten Nachbar lers

zuerſt die Kirche ab {uchen ,' wo ſich der ſtårfjte feindlidie nen , daß man es anderwårts nodh beſſer verſteht. In Zrupp verborgen baben fann , bierauf den Zburm be .

Betreff der Elementartafrif fann dieſem Üebelſtande durch

ſteigen , um eine möglichſt weite Umſidst zu gewinnen.

vorliegendes Wert zum Theil abgeholfen werden , und

Was über die Anordnung der Vorpoſten mitgetheilt es verdient. daſſelbe um ro mehr die Unterſtüßung des wird , iſt von geringerem Wertbe. Das Verhalten der Publicums, da eine långit gefühlte fücke in der taftis

Feldwagen und Vedetten iſt bingegen ganz zweckmäßig ſchen Literatur hier auf eine Weiſe ausgefüdt wird, die feſtgeſtellt. Eigenthümlich , aber gewiß nicht zu verwer. faum etwas zu wünſchen übrig låßt. Die Zeichnungen ſind ſauber und correct. Die Gom

fen , iſt die Bezeichnung der Fronte jedes Dorpoſtens,

durch eine in horizontaler lage befeſtigte Stange, damit mandowoter ſind engliſch , aber zugleich ins Deutſche man auch bei nachtlicher Dunfelbeit immer genau weiß,

übertragen ; ihre Ritrze verdient Anerkennung, doch geht

wobin eigentlich die Front geridytet ſei. Ein mehrmali. ter Vortheil juin Theil wieder dadurch verloren , daß ges Anrufen der Bedetten ſcheint bei den Engländern die Commandowórter von den anderen Offizieren mebrs nicht üblich zu ſein .

mal wiederbolt werden.

Eine ſo fleine Schrift fönnte wohl ganz correct ſein ; Auf den Patrouillendienſt der Feldwachen wird gro, Der Werth gelegt ; zwiſchen jeder Abldſung , die des leider aber enthält das Druckfehlerverzeichniß noch lange Nachts ſtundlich erfolgt , ſou von jeder Feldwache eine nicht das ganze Sündenregiſter des Seßers und Cors Patrouille vorgeben ; das iſt zwar recht gut, aber außers rectors , was allerdings gerügt werden muß. Wir feber dem baldigen Erſcheinen der ruffiſchen , ordentlid ermúdend, und am Ende nicht obne Nadtbeile.

Cavalerie. Bei den Evolutionen dieſer Eruppens öſtreichiſchen und franzöſiſchen Elementartaftif erwars gattung iſt und bauptſächlich Folgendes aufgefallen. tungsvoll entgegen. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6 . W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt .

Mittwoch,

BE

Nr. 41.

i

22. Mai 1839.

All ! S1

Allgemeine

Militar: Zeitung.

Schweiz.

Organiſation dieſer Behörde einzig in ihrer Art , denn mit jedem Jahre åndert ſich die Mebrbeit der Mitglieder derſelben durch den Eintritt eines neuen Präſidenten

Die Militäraufſichtsbehörde war für ihre gewöhnliche Frůbjahrsſigung vom 4. März bis 17. April in der dießjährigen Bundesſtadt Zürich verſammelt, woſelbſt ſich auch der Verwaltungsrath der eidgen. Ariegsgelder, beſtehend aus Abgeordneten der Kantone Zürich , Uri, Glarus, Solothurn und Appenzell, eingefunden hatte. Die dieſem vorgelegte Rechnung für das Jahr 1837 wies mit Ende Jabres als Beſtand des Fonds aus die Summe von 3,945,678 Fr. 14 Rp. Im Š. 1838 wurde eingenommen 370,847 Fr. 46 Rp. Die Ausgaben betra . gen 227,895 Fr. 9 ; Rp. und der Stand des Kriegsfonds

eine Minderheit entgegen , die zwar auch unter dem Präſidenten der Cagſabung vier Mitglieder will, von denen jedoch jedes Jahr eines mit Nichtwiederwåhlbars feit für ein Jahr auszutreten båtte ; eines dieſer vier Mitglieder fonnte von der Lagſaßung frei aus allen Bürgern ( auch Civilperſonen ) gewåhlt werden. Die Inſtruction betreffend, wird der Tagſabung die Bil. dung einer Schule empfohlen , in welche alle Waffen ,

am 31. Dec. 1838 belauft ſich auf 4,087,296 Fr. 60 Rp.

gattungen berufen werden würden und deren Koſten

und zweier Mitglieder.

Dieſer Mehrheitsanſidht ſteht

Ohne außerordentliche Ereigniſſe wird dieſer Fonds mit auf jährliche 150,000 Fr. angeſdılagen ſind, die dann Ende 1840 ſeine normalmäßigeHöhe von 4,277,000 Fr. ebenſo gut auf 160,000 Fr. anſteigen können. Die bis,

erreichen und die Tagſaßung ſodann über den Fortbezug Einführung dieſer Grånzgebühren im 3. 1816,, gingen aus den Rantonen, welden der Bezug obliegt ein von

berigen fager würden aufgegeben . Dieſer leßtere Pors blicum idon abgewieſen, dagegen iſt der erſterefebr popular, weil

Zürich 812 Fr., Bern 55,583 Fr., Baſel 1,177,921 Fr. , Scaffhauſen 295,086 Fr. , Graubündten 169,904 r .,

Mannſchaften der demofratiſchen Rantone auf Koſten

der eidg. Grånzgebühren ſich auszuſprechen haben . Seit

ſchlag iſt zwar von der öffentlichen Meinung im Pus

doch wenigſtens erreicht wurde, daß die

der Eidgenoſſenſchaft und der vermöglicheren Rantone

St. Gallen 228,256 Fr., Aargau 103,589 Fr., Thurgau einigen Unterricht erhalten würden. Eine Minderheit 122,707 Fr., Teſſin 270,374 Fr., Waadi 79,884 Fr.,, beſorgt jedoch Schwierigkeiten für die Zuziehung der I

Walis 28,748 Fr., Neuenburg332,391 Fr., Genf der Infanterie und der Cavalerie, dabei Vernachläſſigung übrigen Waffen , mit einem Worte, daß zuviel oder

695,341 Fr. Lotal 3,560,603 Fr. Die eidgen. Militäraufſichtsbehörde hatte ſich diefmal zuwenig geſchebe. Sie wünſchte deßhalb Beibebaltung beſonders wichtigen Vorſchlagen zur Verbeſſerung der Schule von Thun ,blos für die Artillerie, das Genie mit des eidgen . Webrweſens zu beſchafftigen, da die projece und den eidgen . Generalſtab mit Erhöhung des Jabs

resfredits von20,000 auf 30,000 Fr. Für die übrigen

tirte neueOrganiſation desgeſammtenMilitärweſens der Eidgenoſſenſchaft nach mehrjábriger Berathung nicht Waffen (und zum Theil auch für dieſe) waren die lager die Zuſtimmung von der Mehrheit der Stånde erhalten mit zredmåßigerer Einrichtung beizubehalten . Was nun hat. Es betreffen dieſe Vorſchläge: die Organiſation die eigentliche Organiſation des Militarweſens der oberſten militarbeborde, die inſtruc: betrifft, ſo wird in der Weſenheit, das verworfene tionseinrichtungen und die Militärorganiſas Reglement wieder vorgeſchlagen. tion überhaupt; dieſelben ſind jedoch noch nicht an die Stånde zur Vorberatung für die Lagſabung gelangt

Sadren . Weimar.

Die Anfdaffung neuer Militärgewebre der Percuffionsgewehre und Art es ſind iſt beſchloſſen nad und man glaubt, es dürften dieſelben einer neuen Bes preuß. rathung in der Militäraufſichtsbehörde , zu welcher ſie dievon der Staatsregierung beantragten 20,000 Thlr. von dem Borort eigens einberufen werden ſoll, unterlies gen , indem die Anſichtenin derBehörde getheiltſeien von dem Landtage einſtimmig bewilligtworden . Ba y er n . und es ficherlich wünſchbar iſt, daß von dortber nicht foon der Stoff zu abermaligem weitläufigem Berfahren Månden , 27. April. Die Proben mit den Per. in die Lagraßung gebradot werde. Die Militaraufo cuſſions gewebren haben dieſer Tage begonnen ; die ſido tsbehörde Toit unter der Benennung „, riegs. vorzunehmenden Verbeſſerungen werden durch eine Mi.

rath " wie bisher organiſirt ſein . Bekanntlid iſt die litercommiſſion beratben und zur Borlage gebradt.

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- Die Herbſtübungen in der bayeriſchen Armee der Oberen hauptſächlich in leitung und Ueberwachung, werden dieſes Jahr in gewohnter Weiſe ausgeführt, und und practiſches Beiſpiel fich theilt , von welchen erſtere

dabei die Infanterieregimenter auf eine Stärfe von 100 den Offizieren , leßteres den Únteroffizieren obliegt. Feuergewebren per Compagnie gebracht werden.

Wir fónnen und biernad nicht davon überzeugen,

daß die zur Sprache gebrachte Beſtimmung, überbaupt die Betreibung des in Rede ſtebenden Uebungezweiges ,

die vermeintlich bedrohte wiſſenſdaftliche Ausbildung Replile n . der Offiziere wirklich gefährde ; vielmehr erfennen wir A. Ueber eine Ausſtellung am großherzoglich in dem controverſen ümſtande, daß , außer den ein . berfiſchen Bajonnetirreglement. richtsvollen älteren Practifern , vorzugsweiſe die wiſ. In einem generellen fritiſchen Referate úber obiges ſenſdaftlich gebildeten jungen Offiziere in der Linie die Reglement (Militárs literaturzeitung vom Jahr 1838, Förderung jenes Uebungszweiges ſich angelegen rein XIX. Band 68 Heft ) finden wir folgende Anführung : laſſen, eine ſichere Bürgſchaft der Núblidh feit deſſelben . ,, Wenn Referent ſich ſonſt in Alem mit den im Aber leider nicht in Abrede ſtellen kónnen wir dem Hrn. Reglement auegeſprochenen Anſichten und vorgeſdries benen Maßregeln einverſtanden erklärt, ro mochte er doch dieſen leßten Paſſus (nåmlich : daß alle Vorgeſer ten in dieſem Uebungszweige jene Sachkenntniß und Geſchicklichkeit beſiben ſollen , welche ſie in den Stand reßt, ihren Untergebenen den vorgeſchriebenen Unterricht

Referenten, daß, wie in vorliegendem Falle, oft unab . ſidstlich durch geſuchte Einwürfe einer anerfannt guten Sache geſmadet werden fann ; denn wer wollte es vers bürgen , daß – die wahrhaft unverzeibliche Abneigung bürgen, eines Theils von Infanterieoffizieren gegen das Mittel einer weſentlichen Steigerung der Kampfgeſchicklichkeit

ertheilen zu fónnen ) ſeine Zuſtimmung verſagen. Das Bajonnetiren, an und für ſich böchſt nůßlich), wird im mer nur in einzelnen Fällen , in welche freilich ieder soldat kommen kann , von Nutzen ſein , aber dieſerwegen verlangen , daß alle Offiziere einer

ihrer Waffe – durch ſein Naiſonnement, wenn audy nicht noch mehr gefördert, doch aufs Neue genåbrt worden ſei ? Den Vorſdlag anlangend, die Uebung im Bajonnetfediten blod auf dem Wege des Dilettantismus betreiben zu laſſen, ſo verweiſen wir auf die in Nr. 76

ſolden Vorausſeßung wegen ihre Zeit auf Erlangung

d. Bl. vom J. "1827 in dieſer Beziehung erörterte Ans

einer gewiſſen gymnaſtiſchen Virtuoſitåt verwenden ſols

ſidst, welche für dieſen Fall nicht das günſtigſte Prognos lén , ſcheint nicht ganz angemeſſen. Referent will es ſtifon ſtellt, da ſie nachweiſet, daß ſich als Endreſultat: dúnfen , als fónne der Offizier ſeine Zeit beſſer vers nur erfolgloſe Zeitverſchwendung ergeben würde. wenden 2c . “

Wie kommt es aber, fragen wir den Hrn. Referens

ten, daß gerade die wiſſenſdiaftiich gebildeten Offiziere, melde denn dod auch den Wertb der Zeit zu würdigen

wiſſen, vorzugsweiſe diejenigen ſind , welche id) mit der Aneignung der beanſtandeten Fähigkeit befaſſen , ohne daß darum ihre Ausbildung Noth litte ?genügend

B. Gegen eine Ausſtellung an dem – in den Andeutungen für den Angriff und die Vers

tbeidigung mit dem Baionnet in beſtimm ten taftiſden Verhältniſſen – zum Angriff vorgerd lagenen Verfahren .

Der Recenſent obigen opusculi ( Militars literatur

prac: jeitung von 1838, XIX. Bd. 68 Heft) wil den Impuls Es ſcheint hiernach, daß Mangel an des zum Bajonpetangriff nicht durch eingeſchaltete Feuer eigentlichenWeſen dem von tiſcher Sachkenntniß beſprochenen Uebungszweiges jene Auführungprovocirt wirkung beeinträchtigt wiſſen. Jeder Practikus wird babe, denn ſonſt hätte der Hr. Referent wiſſen müſſen, ibm bierin beipflichten ; allein auch der Verfaſſer des bag ein pbyſiſch gewandter, junger Mann , wie dod die angeführten Werfiens ſcheint feine derartige Unterbres

große Mebrzahl der Subalternoffiziere es iſt, zumal chung zu wollen, da, wie wir ihn verſtehen , er nurvor wenn er, was wohl angenommen werdendarf, bereits dem Uebergange zum Bajonnetangriff eine Salve geben , Hiebs oder Stoffediten kann, in höchſtens ein Duzend nach dieſer Salve - nicht wieder laden, ſondern ineinem lectionen die bezweifelte Fähigkeit erlangt und daß er dann feiner weiteren Fortbildung ſondern nur geles gentlicher Uebung bedarf, wie ſie die, gewöhnlicheDienſte

Zug weg die attafirende Mannſchaft ſich auf ihre Geg . ner ſtürzen lift. Es dürfte hiernadh wohl, Seitens des

praris zur Genüge bietet.

Irrthum unterlaufen ſein , daß er den Anmarſch von

ſo fern unrichtig aufgefaßt worden, als , wie es ſcheint,

C. Gegen die neue Widerſtandsart der Infants

Vorausgeſellt wird : es rolle jeder Offizier quasi als Fedtmeiſter functioniren . ,,Sachfenntniß uc. " heißt es

terieplåntler gegen Reiterangriffe. Ein, übrigens recht gehaltvolles Auffaschen in Nr. 28

Beurtbeilers jenes Angriffsverfabrens in der Art ein

Die angefochtene Beſtimmung iſt übrigens auch in ferne ber ſchon als Bajonnetattafe angeſehen .

in fraglicher Beſtimmung; und es möchte dieſe biernach d. Blåtter empfiehlt uns Infanteriſten als practiſchſtes wohl richtiger ſo zu verſtehen ſein , daß die geforderte

Defenſivverfahren gegen Reiter:

Sid mit erhobenen

Sachkenntniß und Geſchidlichkeit , wie hinſichtlich der Sinieen niederzuſetzen , die Ferſen gegen den Boden zu übrigent Manipulation des Gewebres auch, in der Art ftemmen, das Gewehr zwiſchen die Beine zu nehmen (pezielle Anforderungen ſeien , daß man die erſtere vor: und, während der ſofortigen Vertheidigung, das Gefäß zugsweiſe von den Offizieren , die regtere in derſelben Weiſe von den Unteroffizieren verlange ; indem auch

als Drehpunct functioniren zu laſſen . " Dem Hrn. Rathgeber, welchem wir gern darin bei.

bei der Inſtruction dieſes ucbungszweiges die Thätigkeit

Pflichten , daß das zur Erde Niederwerfen der Infante.

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rie vor der Cavalerie nur in ſpeziellen, ſeltenen Fåden günſtigen Page , baben ſich dieſes Streben zur Aufgabe applifabel ſei, und ſonach ſeine hieraus gezogenen Fols geſtellt und es zunadiít ibrer Vaterſtadt lide zugewens

gerungen richtig fteben, diene für den Fall, daß er es det. Sie geben die Erzåhlung von Rieben Belagerungen ernſtlich meint mit ſeinem Vorſchlage, zur Notiz: daß wir in dem lauernden Niederboden“, welches und beim Bajonnetfechten gelebrt wird , ein , für alle ſeinerſeits angedeuteten Beziehungen weit practiſderes Wehrmittel

derſelben in einem großen Oftavband von beinahe fünfs þundert Seiten , welcher, außer einer kurzen Einleitung, in ſieben Hauptabſchnitte, ein jeder die Geſchichte einer Belagerung entbaltend , in ein alphabetiſdes Namens,

bejiben , als das empfohlene, immobile Sdrauben auf

derzeichniß der Orte und Perſonen und ein chronolo :

dem Gefäße. Die fage , in welche ſich der Infanteriſt gildes Inbalisverzeichniß jerfåut. Der Erzählung der durch Realiſirung jenes Vorſchlages verſetzen würde, fünften , ſediſten und ſiebenten Belagerung ſind ſauber erinnert unwillführlich an die leßten Momente des fa : lithographirte Plane beigegeben . Am Ende jedes der natiſchen Túrfen, deſſen meuchleriſcher Dolch dem ruhms

Rieben Hauptabſdynitte , in welchen zugleich die politi,

vollen feben Klebers ein Ziel geſeßt, und fann daher (den Berbåltniſſe, welche dieſe Kriege veranlaßten, kurz nur, als aus Ironie empfohlen, erachtet werden .

erwähnt ſind, findet man die Urfunden , worauf ſich die

Wåre dem nicht alſo, und fånde der erfolgte Vorſchlag geſchichtlichen Darſtellungen ſtúpen, wortlid) abgedruckt; Anklang , ſo könnte es aus Rückſichten der Bequems ſie bilden den größeren und beſonders intereſſanten und Beweglichkeit, auch um, je nach der Bodenbeldiaf: fenheit, die Hoſen weder zu neßen , noch zu verlegen , angemeſſen erſcheinen : für die fünftige Ausrüſtung des

Theil des Werfes . Wenden wir uns nun zu den veridhiedenen Belage , rungen . Zum erſtenmale waren die Einwohner von

Infanteriſten audy noch ein Pflaſtererſt ủ b 1 ch en in

Lille im Jahre 1128 , unter Anführung des von ihnen zum Regent von Flandern gewäbiten Grafen Thierry

Ausſicht zu nehmen.

Doch Scherz bei Seite. Daß unter beſonderen Vers båltniffen allerdings ſelbſt der blant figende Infanteriſt

1

von Elſas , gendthigt, ihre Stadt gegen den vertriebes nen Grafen Wilbeln der Normann zu vertbeidigen . Sie

ben einzelnen Reiter nicht zu ſcheuen braucht, lehrt uns blieben unůberwunden , wenn ſchon ludwig Vi. von ein Ereigniß aus dem Feldzug 1813. Bon den an der Franfreich ihren Gegner mit Alem , was die damalige

Kaßbadi verſprengten Franzoſen nämlich fam einer ro Žeit an Heergeråthe zu geben vermochte, reichlid uit erſdi dpft in der Gegend von Heinau an , daß er unfern

terſüßt batte. Die hierauf bezüglide Stelle aus der

dieſes Drts , unter den Augen ausgeſtellter Schildwas

Chronique de Flandre , berausgegeben von Denis Sau .

chen , auf freiem Felde niederſanf. Ein Koſack, der den Iſolé wahrgenommen, nåberte ſich , anfänglid, (deu – in vorſichtigen Zickzacs, bis er endlich von der Hinfälligs keit ſeines Gegners rich überzeugt hatte. Dieſer wollte ſich aufrichten , um zu entflieben, konnte es aber , aus Kraftloſigkeit, nur nod) zum Sißen bringen. In dieſer

vage , iſt dieſem Kapitel als Urfunde beigefügt. Unter der Aufſchrift /,3weite Belagerung“ erfährt man die Geſchichte von zwei Belagerungen, welde lid, jedoch in ſo kurzem Zeitraume' folgren, daß die Verfaſſer ſie unter den gemeinſchaftliden Titel der zweiten bringen zu fónnen glaubten. Sie wurden beide von Kónig Phis

Attitude überraſchte ihn der grauſame Koſack, mit eins lipp Auguſt von Franfreid, im I. 1214 unternommen, gelegter fanze auf ihn zurennend, ſtürzte jedoch, faum und jede derſelben , nur drei Tage dauernd, endete ulis 2 Schritte vom Franzoſen , leblos zur Erde , da dieſer glücklich für die Einwohner, die lebte jogar mit gångli :

ſoviel Contenance behalter, mit ſichtbarer Anſirengung der Zerſtörung der Stadt. Urfunden, weldie über dieſe das Gewehr in Anſchlag zu bringen und durd, einen Ereigniſſe genaue Aufklärung geben , konnten nicht auf, glüdlichen Schuß fich zu retten . Faſt gleichzeitig fam

gefunden werden ; die Verfaſſer fügen nur die bezuigliche

von den Vorpoſten zur Rettung des Franzoſen berzu.

Stelle eines Heldengedid)is " , die Philippëiden von

eilende Mannſchaft an. Das Roſacenpferð wurde ges Guillaume le Breton , welder Augenzeugeder Begeben. fangen , der Franzoſe darauf gelegt und im Triumphe beiten war, bei. - Philirp der Schöne führte im Jabr nad Heinau gebracht .

Literatur .

1297 während elf Woden die dritte Belagerung, nach welder die Bürger auf eine chrenvolle Capitulation

ihre Stadt übergaben . Fünf wichtige Documente dienen

der Erzåhlung dieſer Ereigniſſe als Belege. - lleber siéges, appuyées des chartes, traités, capitulations lagerungen , deren Geſchichte wieder unter der gemeins et des tous les documens historiques qui s'y ratta- ſchaftlichen Aufſchrift der vierten Belagerung gegeben

Le sept siéges de Lille, contenant les relations de ces

die in den Jahren 1302 und 1304 ſtattgefundenen Bes

chent; avec trois plans aux époques de 1667, 1708

wird , bat man , nad Angabe der Verfaſſer , von den

et 1792, par BRUN LAVAINNE , archiviste de la ville Geſchichtsſchreibern jener Epoche ſehr wenig Details. de Lille et Elie Brun, premier employé aux archives

Lille wurde beidemale , nac febr kurzer Einſchließung ,

du departement du nord. 8º. Paris et Lille 1838 . Es iſt ein fobenswerthes und rúbmlides Streben,

an die Belagerer , das erſtemal die Flammander , das

zweitemal Philipp der Sdóne von Franfreid ), übers

wenn Månner von Einſicht und Fleiß die geſchichtlichen geben. Der Vertrag der Uebergabe von 1302 und die

Ereigniſſe durch emſiges Aufſuchen und gewiſſenhaftes Capitulation von 1304 , ſowie mehrere Ordonnanzen die Art, in Peröffentlichen der darauf bezüglichen Urkunden darzus und viele ſehr wenig bekannte Notizen über Feſtung orga ſtellen ſuchen. Die Verfaſſer vorliegender Arbeit, durch welcher der Vertheidigungsdienſt in der

ibre Anſtellung als Archivare in einer dazu beſonders

niſirt war , bilden die intereſſanten Anlagen zu dieſem

327

328

Kapitel. – Die nun folgende fünfte Belagerung hatte Drten ausführlich beſchriebene Ereigniß weitere Urkutts fille nad mehr als 300 Jahren, während welcher Zeit

den beizufügen und ſchließen ſomit das Werf.

es , wenn aud zuweilen zu Rüſtungen gendthigt, der Wenn man nun audy in vorliegendem Buche die Rube genoß , gegen Ludwig XIV . von Frankreich zu Details nicht findet, welche man vielleicht zur beſſeren

beſteben, welcher, nach dem Tode Philipps IV ., König Erkenntniß der Geſchichte des Kriegsweſens vergangener Zeiten wünſchen möchte, und wenn ſelbſt die der Er. Zeit der ſpaniſchen Krone gehörenden niederländiſchen zählung der fünften, Techſten und ſiebenten Belagerung

von Spanien , feine Anſprüche auf die ſchon längere

Provinzen geltend machte und in Perſon im Jahr 1667 beigefügten Plane ein genaues Verfolgen der vorges tragenen Geſchichte nicht zulaſſen , ſo verliert dadurdy deſſelben Jahres, nach ſchneller Unterwerfung mehrerer dieſe Arbeit doch durchaus Nichts an Intereſſe; die anderen Städte, vor fille an und ließ ſogleich die Bes Menge der wichtigen, hier zum eritenmale veröffentlichs

zu ihrer Eroberung auszog. Er fam den 10. Auguſt

lagerungsarbeiten beginnen . Die Bürger , nur ſchwach ten Ürfunden , ridern ihr einen bleibenden Werth , und unterſtüßt von den , vom Grafen Bruay, Gouverneur Geſchichtsforſcher und Militárperſonen werden ſie mit der Feſtung, befehligten Sóldnern , vertheidigten mit gleichem Nußen und Vergnügen leſen. großem Heldenmutbe ihre Stadt ; allein nach einigen, ohne beſonderen Erfolg gebliebenen Ausfållen, dem Vers luſte wichtiger Vorwerfe lc. , fchloſſen ſie eine vortheils

Miſcelle n . bafte Capitulation. Den 28. Auguſt, nach Abzug der ſpaniſchen Truppen , an deren Spige rich Graf Bruay [ General 6. Finetti.] Um 3. Upril ſtarb zu Lapogliano befand, bielt Ludwig XIV. ſeinen Einzug . Mehrere ſehr im Görger Kreiſe der Neſtor der öſtreichiſchen Armee, Beneralmajor

wichtige Aftenſtúde erläutern und beſtätigen auch hier wieder die Ergåhlung. - Die ſechſte Belagerung , uns

0. Finetti , in einem Alter von 96 Jahren und 27 Jagen, Er war zu Gradisca den 6. März 1743 geboren , verließ im J. 1760

die Ingenieurakademie, und begann bei der Belagerung von Glas

ſtreitig von höherem Intereſſe als die vorher erwähnten , ſeine militäriſche Laufbahn als conducteur im Geniecorps. Ja haben die Verfaſſer mit größerer Ausführlichkeit beſchries

Betracht ſeiner im Türkenkriege und bei der Belagerung von Bels

bent, auch ſtanden ibnen dazu mehrere und beſſere Quels

grad mit vieler Auszeichnung geleiſteten Dienſte wurde er von

len zu Gebote. Die Franzoſen batten nämlich im Verlauf Sr. Maj. dem Staifer mittelt Sandbillets vom 12.Oktober 1789 zum Major im Geniecorps ernannt ; 1796 wurde er Oberſtlieutes

des ſpaniſchen Erbfolgefrieges Gent genommen und der nant in demſelben ; 1797 bewährte er ſich bei der neunmonatlichen

engliſche General Marlborough, nach vergeblichen Ber

Bertheidigung der Feſtung Mantua als Geniedirektor, und führte

fuchen es denſelben wieder zu entreiſen , dagegen die Belagerung von fille, wohin ſich der franzol. Marſchall

mit Erfolg einen von ihm vorgeſchlagenen Ueberfall gegen die über den Mincio regenden Franzoſen aus ; 1814 wurde er auf ſein Uns

Boufflers geworfen hatte, berichloſſen. Den 12. Auguſt

ſuchen in Frieden ganſtellung überreßt, zum Feſtungscommandanten

1708 rohloß erſterer die Stadt ein, vor welcher den fol,

zu Pingighetone und wirklichen Oberſten ernannt, und 1823 den 25. Juli wurde ihm , nachdem er um Penſionirung angehalten , Generalmajorscharakter und Penſion verliehen. Er hat den fieben

1

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genden Tag Prinz Eugen von Savoyen, um das Dber,

commando der Belagerungsarmee zu übernehmen, anfam . jährigen und den Türkenkrieg , fowie die franzöſiſchen Kämpfe, Nun begann ein Kampf, in welchem Alles , was das überhaupt eilf Feldzüge mitgemacht, und wurde außerdem zu vers Talent der commandirenden Feldherrn und die Kriegos chiedenen militäriſchen Dienſtleiſtungen in Böhmen, Soleſien, in kunſt der damaligen Zeit zu leiſten vermodyte , in Ans

den Niederlanden , in Siebenbürgen und in Italien verwendet. Von Grag , wo er ſich nach ſeiner Penſionirung häuslich nieder:

worin mit der unerſchrocenſten Ta: gelaſſen hatte, zog er bormehreren Jahren , in Folge einer Erba fam,derund wendungund größten Aufopferung gefochten wurde. fchaft, nach Japogliano , wo er im Schooße ſeiner Familie ein ro pferfeit Endlich , nad dem ſeit 2 Monaten die Zranſcheen eröff,

bobes etter erreichte. In der rauheren Zahrszeit verließ er da

net und mehrere Breſchen gangbar, auch die Belagerten niedas Zimmer, und war dann aufeinen immer gleichen Wärmes

und um einige grad in demſelbenbedacht. SeineSemahlin , blind, durch Gefechte und Entbehrungen aller Art faſt völlig zwanzig Jahre jünger , ahnete in den legten Monden ſein nabes

Sieließ ſich daher jeden Morgen an ſein Bagerführen, erſchöpft waren , ſah ſich der Marſchall Boufflerszur Ende. um ihm die Hand zu geben , und ſich ſo zu überzeugen , daß er

Capitulation gendthigt , welche ihm auch unter ebreits

vollen Bedingungen gemåbrt wurde. Er zog ſich in die über Nacht nicht geſtorben ſei; und so that sie auch am Tage ſeis nes Todes trob den Vorſtellungen ihrer Kinder, die es ihr vers Vers beimlichen 41tågiger ruhmooler er nach Citadelle theidigung,zurůd, unterdiegleichen Bedingungen, den Verbändes wollten. Ul8 ſie nun ſeine Band zu faſſen betam, und dieſelbe erkaltet fand , fing fie bitterlich zu weinin

an , die arme ten übergab. Die råberen Umſtände dieſer merfwürdigen -blinde Frau vor der Leiche ihres Gemable,des faſt hundertjährigen

Belagerung möge manin dem Werke ſelbſt nachleſen, Kriegers! 3mei Compagnieen der Garniſon von Görz, die Geiſts ligkeit der umliegenden Dörfer, die Beamten von djedo und mehs

welches dieſelbe, ihrer Wichtigkeit angemeſſen , wie ſchon

Verwandte und Freunde bildeten ſein Leichenbegångniß. Er ermåbnt, ausführlicher, als alle vorbergebenden , abban. rere wurde auf dem kleinen Kirchhofe von Tapogliano begraben . Auf Die lebte, ſiebente Belagerungvon Lille, welche ſeinem Sarge lag ſein Ordenundfein Degen. In des testeren im Verlauf der Revolutionsfriege im Jahr 1792 ſtatts Spige befand ſich eine anſehnliche Scharte, welche dadurd ent: fand, war vielmebr nur ein Bombardement, welches die tanden ſein ſoll, daß vor ein paar Jahren der Blig im Hauſe Deſtreicher gegen die Stadt richteten , und ſich dann, des Generals einſchlug und an deſſen Degenſpige , nachdem er die nachdem ſie daſſelbe mehrere Tage fortgeſetzt batten, Scheide geſprengt und dieſe Sdarte gemacht, endigte,ohne irgend wieder zurüđzogen, obne weiter einen ernſtlichenBer's eine andere Spur von ſichzu laſſen , ja ohne das man audnur delt.

rudzu ihrer Einnabme unternommen zu baben.

Die

Verfaſſer finden es unnöthig , über dieſes , an anderen

im Geringſten båtte ſehen können , wie und wo er in den Sdrant,

in welchem dec Degen mit der uniform veridoloffen hing,

gefahren ſei.

Redigirt unter Berantwortlidfeit der Berlagsbandlung : € . * . £ cote in Darinſtadt und in deſſen Diftsin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 42.

25. Mai 1839.

!!

1

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୭ - Zeitung. Allgemeine Militar 2

ten Strafe , in den Amtsblåttern ſowohl desjenigen F r a n fre 1 d. Der Ronig hat einen Bericht des Kriegsminiſters, Regierungebezirfs, aus welchem der Berurtheilte ents

Gen. Cubières, genehmigt, nach welchem die Geſchichte jedes Regiments der Armee gedruckt und in einer ger wifſen Anzahl Ercmplaren an die Soldaten verrheilt werden rod. Es beſtebe zwar ſeit 1815 eine Beſtimmung über die Anfertigung hiſtoriſcher Regiſter dicſer Art,

wichen , als desjenigen, aus weldhem er er gebürtig iſt, durch das competente Militárgericht von Amtswegen bekannt gemadt werden ſoll. Dieſe Beſtimmung Foll auch auf die jeft bereits rechtsfråfrigen Contumacial. erfenntniſſe Anwendung finden , welche durch Anbeftung

aber jenſeit dieſes Zeitraumes fånden ſich fücken , melde der Bildniſſe oder Namen der Verurtheilten noch nicht

allein durch die Archive des Kriegsminiſteriums auszu vollſtreckt worden ſind, ſo daß auch in ſolchen Fällen füllen ſeien ; deßhalb hat der Miniſter Nachſuchungen an die Stelle der bisherigen Strafe die von dem com. darin anbefoblen , damit vom Jahre 1558 ab (es wird petenten Militärgericht von Amtswegen zu veranlaſſende 1

1

23

FL

3

V

für die Feſtſeßung dieſer Jahreszahl fein Grund anges geben ) eines jeden Regimento Urſprung, Zuſammen. jepung , Umídmelzung, Feldzüge, Schlachten , Waffens thaten jeder Art und die Namen aller wegen rubmvoller

öffentliche Befanntmachung des Contumacialerfenntniſſes ' treten ſoll. Dieſe Beſtimmung iſt durch die Geſekſamm : lung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Berlin, au 28. März 1839. Friedrich Wilhelm . "

Doaführungen bemerften Militårs aufgezeidnet werden. Der Impuls , den der Gaflationshof zu Paris

Bayern. Mů nden , 4. Mai. Gint alleryddtes Refcript

hat, erneuert die ſchon beſtehenden Beſtimmungen, bei Gefus zur möglic e gegebe hſten ſcheint nad undUnterd nacrückun , wenng der auch Duell allerdings nurn Febr langſam , ſich auf die franzdriſchen Gerichtebofe aus

den um Aufnahme als Regiments fa d'etten ſtreng

dehnen zu wollen. Es find in neueſter Zeit durch den auf dasrechtzeitige und kraftige Alter der Jünglinge zu Affiſenhof des Meuſedepartements und durch das Zuchte achten , ba bei der obnédieß ſo großen Anzahl der Kas polizeigericht in Boulogne sur mer , Duellanten zur

detten eine Vermehrung durch ausnahmsweiſe. Begúns

Rechenſchaft gezogen und als ſolche beſtraft worden . ſtigungen night wünſchenswerth iſt. In beiden Fällen hatten nur leichte Verwundungen ſtattgefunden , und die Strafe batte ſich demnach auf .

RUBI and. Um eine völlige Gleichförmigkeit der Civils und Mis

20 Tage Gefängniß beſchränkt. Es leidet feis litårbeamten in ihrer bisherigen Rangbeforderung nen Zweifel, daß, wenn der von Hrn. Dupinindeſſen aufgeſtellte Grundſag ſtreng feſtgehalten wird , dem in Franfreich feſtzuſtellen, enthält ein bodiſter Ufas" vom 23. März ſo ſehr überband genommenen , leichtſinnigen Duelliren in etwas Einhalt gethan werden dürfte. 1

P r e u Be.n.

nachſtehende Vorſchriften : ,, 1) Militäroberoffiziere, die unter dem Range des Titularraths in Givildienſte übers geben , ſind nicht eber zum Range des Collegienaſſeſſors zu avanciren, als bis ſie ſich in dieſem neuen Dienſtfache

Berlin , 10. Mai . Die Geſelſammlung publicirt ein volles Recht für dieſen Rang erworben haben und ,,Uuf den Bericht des bis ihre im Militardienſte nachgebliebenen Gefährten zu

nachſtebende Rabinetsordre :

Staatsminiſteriums vom 23. März 6. J. beſtimme Id,

Majoren befördert ſind. 2) Das weitere Avancement

daß die Arnheftung der Bildniſe entwichener Offiziere, vom Collegienafeſſor zum Staatsrath, iſt genau nadı ſowie das Anſchlagen der Namen entwidyerter Unter's

der für den Civildienſt beſtehenden Ordnung zu voll ,

offiziere und gemeiner Soldaten an den Galgen oder zichen . 3) Im Tivildienſte übergetretene Militars find Sdandpfahl nicht mehr ſtattfinden, ſondern ſtatt deſſen jedes rechtsfräftige Gontumacialerkenntniß gegen einen Déserteur unter Angabe 1 ) des Namens, des Geburts , orts und der Militárcharge des Berurteilten , imgleis chen des Truppentheils, bei welchem derſelbe geſtanden bat, 2) des begangenen Verbredens, und 3) der erfanns

nicht früber zum Range des wirklichen Staatsraths vor , zuſtellen , als bis fie dafür würdig befunden und ihre nachgebliebenen Militärgefährten zu Generalmajoren befördert worden . 4) Militárs, welche im Range des Dberſten drei Jahre gedient haben , erhalten bei ihrem Uebertritt in Civildienſt den Rang -des Staatsratbe ;

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331

ihre Beförderung zum wirflichen Staatsrath, hångt von ſelbſt, denn die Thaten der Slammvåter der übrigen der im vorbergehenden Paragrapben enthaltenen Bes

Hauſer bat das Volf über der Unbedeutenheit der ún .

ſtimmung ab. 5) Bei der Avancementsvorſtellung über. maßung der Nadkommen lange vergeſſen, und es debut getretener Militárs zum Range des Collegienaffeſſors ein Beiſpiel von unabrem robe und unverdientem und Staatsraths, ſind ibre Chefs zuvor gehalten ," bei kohne auf alle die Männer aus , die durc ihre Ber. dem Rriegsminiſterium anzufragen , ob die frůberen dienſte ſich auf deſſen Schultern gereßt baben. Dienſtgefährten der Erſteren zu Majoren, die der feßs

Je geringfügiger an ſich eine Belohnung iſt, deſto

teren zu Generalmajoren befördert worden. Die darüber hóberer Bedeutung iſt ſie fähig . Die Idee, welche den erhaltenen Ausfünfte find allemal den Avancementsvors Orden zu Grunde liegt, könnte in dieſer Beziehung eine glüdliche Erfindung genannt werden . An der Spars Nellungen beizufügen .“ ſamfeit und Gerechtigfeit der Bertheilung, ſowie an den

begleitenden Gebråuchen liegt Ades. Geld fann wohl ( Bon Ritter Proteid 0. Often . )

eine Entſchädigung, ein Erlaß, aber niemals loon ſein . Belohnung durch Erbebung zu bdheren Stellen fann nur in einigen Fällen zwemåßig ſein , denn es gibt

Wie man Feldherren belohne ?

eine Menge Handlungen , welche Belohnung verdienen

Aphorismen über die Kriegskunſt.

Es iſt billig , daß an dem Manne, der dem Staate und erhalten ſollten , und dennod nicht das Geeignetſein

åußere Ehre, Kraft und Ruhe im Inneren verſchafft, der ibn vielleicht vom politiſchen Tode rettete,die öffents liche Dankbarfeit lid beweiſe. Wer große Männer ehrt,, ebrt ſich ſelbſt; der Fleinliche Neid, der ſich in Kotb der Vergeſſenbeit zu búden verſudit, gleid)t einem Wahrs zeichen der Niederträchtigkeit und der bådſten inneren

für eine bóbere Stelle, für einen ausgedehnteren Wir. fungsfreis vorausſeßen. Dieſe Belohnungen haben fer. ner die ſchlimmen Folgen , daß die Verſeßungen aus böberen Stellen in niedere als Strafe angeſeben wird, wie dieß dermalen in ganz Europa der Fall , iſt, und was zunächſt beweiſet, daß man überal mehr eitel als

Armuth. Aber wie ſoll inan fie robnen ?

Vaterland liebend iſt, daß man überall mehr das Amt

In jedem Staate auf die ihm eigenthůmliche Weiſe, als die Dienſtleiſtung im Auge bat. Es gebórt unter durch die größte offentliche Auszeichnung..

Je weniger die glänzendſten Vorzüge des alten Roms, dieſe Krämpfe der Eitelkeit nidt gefannt zu haben. Richtig ſagt Mas gen Bürger anſtoßt oder auf ihnen laſtet, deſto ehren. chiavell, daß der Staat großeres Vertrauen in den Bür.. voller wird ſie für den Sieger ſein , denn deſto alge. ger reben fónne, welder aus einem hoberen Range in meiner und ungetheilter bleibt der Bewunderung Raum. den tieferen ſteigt, als umgekehrt in einen , der aus In Monarcieen iſt die Belohnung durch den Adel der tieferem Range zu höherem berufen wird. ſicherſte Weg, zumalen da die Stufen deſſelben Stufen

aber eine folche Auszeichnung gegen die Rechte der übris

im fobne an die Hand geben ; für einen auf der både ſten Stufe bereits Stebenden iſt jede offentliche Aus ,

L i te r a t u r .

zeichnung von Seiten des Monarcen durch Umgang, Vertrauen , Einfluß, binreidend. Es gibt der Wege ſo De militaire Spectator. Tijdschrift voor het nederland sche leger. Hoofd- Redacteur: J. C. van RIJNEVELD viele , um Menſchen von Ebre ebrenvoll zu belohnen ; ( Kapitein van de rijdende artillerie te Breda. ein Wort zur rechten Zeit geſprochen , entzücft denjenis VI. deel. Nº. 7 – 12 ( Januar - Julij 1838. ) 46. gen , dem es gilt , oft inebr , als irgend ein foſtbares Breda, Broese et Cº. Gut, deſſen er nicht bedarf. In Republiken ſind die Verhältniſſe ro geſtellt zwiſchen Bürger und Staat, daß A18 Fortſegung der unter Nr. 90 u. 91 der A. M. 3.

die Belohnungen viel größerer Natur und viel eblerer vom Jahr 1838 mitgetheilten Inbaltsanzeige der erſten zugleich ſein können. Der römiſche Triumph iſt der ſtol, rechs Hefte des ſechſten Bandes obiger Zeitſdrift, geben zeſte fobn, der je einem Feldberrn gegeben werden kann, wir bier Nachricht von den folgenden Nummern bis und dennod laſtet er nicht auf dem Bolfe durch eine zum Schluſſe des Fabrgangs. Berechtigung zu Ausnahmen, welche dem Verdienenden Nr. VII. enthalt 1) De 16. Januarij. Der 16. Januar wohl verzieben werden können , aber an dem vielleicht eines jeden Jahres iſt in den Niederlanden zur Stifs

ausgearteten Nachkommen unertråglich ſind.. Die Sta . tungsfeier des Militår Wilhelmsordens beſtimint. Die . tuen und Male, welche Griechenland und Venedig ihren ſer, vom Redacteur der Zeitſchrift verfaßte Auffaß regt Feldherrn repten , find berrliche begeiſternde Belohnuns zuerſt die Urſachen der Errichtung deſſelben auseinander, gen und file treten Niemanden zu nabe.. Sie haben welde ſowohl in den bei der Stiftung ( den 30. April

außerdem den Vortheil, daß ſie nur durch die Idee gel. 1815 ) obwaltenden Zeitumſtånden , als auch darin be. ten ,, alſo nur durch die öffentliche Meinung, nicht durch gründet waren, daß der König der Armee einen Beweis die Privatmeinung eines Hofes aufredt gebalten werden ber Anerkennung ihres Kriegšruhms und Kriegswerths können. Die öffentliche Meinung flagt daber die Res geben und ſie zu ferneren tapferen Thaten anſpornen gierung höchſtens eines Irrthums an , und die übrigen wollte. Im Weiteren wird dann furz der Nußen und Denkmale beben dieſen Irrthum durch richtige Wahl der Zwed ſolcher Jahresfeſte angedeutet, zugleich aber auf. Wurde aber für eine That, die nur der Monard aud bemerkt, das daß , ſoviel der Berichterſtatter wiſſe, groß findet, der Adel ertheilt, ro fiaft durch die Bes dieſes Feſt in den Niederlanden bisher gar nicht oder vorrectung des Adels dieſe Grundſäule der Monarchie ſehr in der Stille von dem Ordenskapitel gefeiert wor, .

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den ſei, was wohl in dem, der Regierung und der Na. wurden. Mit 2 Kupfertafeln . “). Gleichwie in früheren tion eigenthümlichen Sharaftor und in deren Abneigung Jahren , batten in den eben genanuten Monaten zwei gegen äußerlichen Sdein feinen Grund baben möge. niederländiſche Infanteriediviſionen nacheinander ein Bas

Bei den in Hollandnoch immer berrſ euden Vorurtheis ger auf der Heide bei Regen (an der Straße von Breda und bei der Stimmung der Vertreter des Volks , wovon Manóver aus, worunter auch zwei Feldmanover mit die Berſammlungen der Generalſtaaten die ſprechendſten combinirten Truppen begriffen waren, deren Einzelbeis len , die ſehr harte lebren nicht ganz verwiſcht båtten, nad Tilburg) bezogen . Beide fübrten mehrere große

Beweiſe trügen, ſei es jedoch bódít nothwendig, duro ten dieſer Artikel beſchreibt. Die eine Diviſion , unter 1

alle, nur einigermaßen mögliche Mittel die Aufmerkſam . den Befehlen des Generallieutenants Herzogs Bernhard keit und das allgemeine Intereſſe auf die Kriegsmacht von Sachſen - Weimar , beſtand aus 10 Bataillonen auf zu leufen. Verlange man in den Zeiten des Krieges 2 Brigaden formirt, denen eine Brigade Cavalerie (Ri, $

Mutb , Ausdauer , Tapferkeit und Selbſtaufopferung raſſiere und lanziere ) , die Feldbatterie Nr. 5 und die

vom Soldaten , ſo müſſe man denſelben auch nicht im reitende Batterie Nr. 3 zugetheilt waren . Der Haupts Frieden vernachläſſigen und bintenanſeßen. Die Haupts übung derſelben wohnte aud der Großfürſt Michael von woblfabrt des niederlåndiſchen Staates bånge von der Rußland bei. Die andere Diviſion , unter dem Como Blüthe und der Erhaltung der überſceiſchen Beſißungen mando des Gen.ſieutenants Baron van Seen, beſtand

ab , und troß der, in der Hinſicht bewieſenen größten aus 12 Bataillonen , ebenfalls auf 2 Brigaden formirt, Aufopferungen der oſtindiſden Armee , troß ihrer erſt

wozu noch eine Brigade Cavalerie ( 4 Escadronen Rüs

neuerdings wieder bei Bonjol errungenen forbeeren, raſſiere und 4 Escadronen fanziere), eine Feldbatterie babe dodj die Nation mit dem wohlverdienten lob ro farg zurückgehalten. Noch rei leßtere den Zoll der Er.

und eine reitende Batterie famen . Dieſer Beſchreibung folgen dann einige Bemerkuns

tenntlichkeit ſchuldig geblieben, den ſich die Armee durch gen, die ſich hauptſächlich mit der Erdrterung der Frage ihre Zbaten und ihre Ausdauer in jenen Gegenden ere beſchafftigen , welcher Nußen aus großen Truppenvere worben habe, und eine ſo pblegmatiſde Bergeſſenheit einigungen gezogen und von welcher lebrart der meiſte vermoge doch wahrlich nicht den Eifer für den Kriegs. Bortheil erbalten werden könne. Der Berichterſtatter dienſt aufzumuntern . Kriegsruhm wolle verbreitet , mit Lob gefront und geehrt werden 2c.

In einem der Artikel des Geleges über die Stiftung

deutet beſonders darauf hin , daß bei den Manóvers

mit combinirten Zruppen mannichfaltigere und vielfäl. tigere Unterſtellungen , lehrreichere Abwedſelungen von

des Ordens rei ferner ausgeſprochen, daß bei den jábr's

Gefechtszuſtånden und båufigere Veränderungen des

lichen Verſammlungen der Ordensritter einer derſelben

Terrains vorfommen mußten. Hierdurch würde Gele,

von den, bei dem Orben im verfloſſenen Jabre ſtattges genbeit zu practiſcher Beurtheilung der Gefechtsformen , fundenen Ereigniſſen Nachricht geben ſolle. And bei ſowie die Anleitung gegeben werden , die angewandte dieſer Gelegenbeit, meint der Verfaffer, fónne es nicht an Stoff, ſelbſt aus den neueſten Zeiten mangeln , um

aktif aus allen Geſichtspuncten zu überſeben , ſo daß ſich die Anführer jedes Grades dieſelbe vollkommen zu

den Kriegsrubm der niederländiſchen Armee zu verbreis

eigen machen könnten. Er macht auf Wichtigkeit der

ten. Er ſelbſt gibt dann eine, aus den Documens hi-

Uebung im Entwerfen , Anordnen und Ausführen von

storiques et réflexions sur le gouvernement de la Hol- Gefedoisdispoſitionen aufmerkſam uud theilt Vorſchläge lande entlehnte Aufzählung von ausgezeichneten Thaten in Bezug auf ſolche Anordnungen der Uebungen combi. der Holländer aus den Feldzügen zur Zeit des franzdi. nirter Truppentheile mit, die ein beſſeres Zuſammenwirs Kaiſerreides, in Deutſchland und Spanien. Dieſer fen der verſchiedenen Waffengattungen , eine vermebrte 1

folgen noch einige Schlußworte , welche zunächſt den

allgemeine Kriegsfenntniß und den böchſt widtigen Ges

Wunſch ausdrüden, daß die Nation die, der Befördes rung des ro nothwendigen Kriegsgeiſtes entgegenſteben , den Vorurtheile ablegen und daß alsdann das Feſt des 16. Januars eine Feier werden möge, an der die ganze Nation Theil nehmen fónne und ſo, nach Verlauf eines

genſtand bezweden, daß die höheren Offiziere ibre Subs alternen und die Reiſtungen jedes Einzelnen derſelben, in dieſer oder jener Hinſicht, beſſer fennen lernen. Im Weiteren wird darauf hingewieſen , daß der Einfluß, den die ſeit 25 Jahren veränderte algemeine Kriegss

jeden Jabres, daran erinnert werde, daß das Bollwert kunſt auf die Elementars und angewandte Zaftit auss des Staates feſt und ſtark beſtebe. geübt bat , aud mehr bei den großen Mandvern bere 2) Necrologie. Nach einer kurzen geſchidhtlichen Eins portreten mußte, und daß man auf die Ausführung

leitung über die Entſtehung der Reichenreden und Nes frologe bei den Alten, geht der Redacteur der Zeitſchrift in dieſem zweiten Auffas zu den lebensbeſchreibungen zweier im J. 1837 verſtorbener Generale über. Dieſe

folder Bewegungen Verzicht leiſten ſollte, die man vor dem Feinde ichlechterdings nicht anwenden dürfe, und woraus nur der Nachtheil hervorgebe , daß am Ende ſolche Sachen für practiſch gut gehalten würden.

ſind: Jobann Peter Sprenger , Generalmajor und

Der Artifel foließt mit einer Beſchreibung der Ue.

Commandeur der 2ten Brigade der 3ten Infanteriedis bungen der niederlandiſden Artillerie , welche dieſelbe, viſion, ſodann Friedrich Stoeder, Generalmajor und

unter feitung ihres Commandeurs, des Generalmajors

Commandeur der 1. Brigade der 3ten Infanteriediviſion. liſt, im Beiſein des Großfürſten Midael von Rußland, 3 ) Verslag der groote manoeuvres etc. ( Bericht über die großen Manöver , welche in den Monaten Juni und Auguſt 1837 von den Feldtruppen ausgeführt

* ) Dieſer Zuflag ift in der Nummer 8 fortgelegt und in der Nummer 9 beendigt; des Zuſammenhangs wegen wird auch die Fortſegung gleid bier im Auszuge mitgetheilt.

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auf derSemp'ſchen Heide ( zwiſchen Haren 'und Oirſdot) sann , nach vorausgegangenem allgemeinem Ueberblick in der Stärfe von 3 Batterieen ( i Felds und 2 reis der Kriegsgeldidyte , den Anfang zu dem wirklichen tende Batterieen ) ausführte ." Studium machen , und das Aeltere denjenigen überlaſ. Den Schluß des Heftes macht eine Recenſion der fen bleiben , die eine beſondere Neigung und Vorliebe Schrift von Geisweit van der Netten : Der Veteran dazu båtten. oder die Kriegsthaten der Holånder in Belgien. 8°. Delft , 1837.

Nr. VIII. enthalt: 1) Bedenkingen over enkele punten etc. ( Bemerkungen über einzelne Puncte des friegswiſſenſchaftlichen Unterrichts und vornåmlich der Kriegsgeſchichte, *) Seit einigen Jabren bat , wie der Eingang des Aufſages erwähnt, die Neigung zum Slus

Hierauf folgen einige Anbeutungen hinſichtlid der

Art und Weiſe, wie man die Feldzüge Friedrichs II. ſtudiren rolle; jodann wird eine, den größten Theil dies fes Aufſages ausmachende Charakteriſtiſche Ueberſicht der preußiſden Armee im 7jábrigen Kriege" gegeben . festere bezweckt eine beſſere Einſicht in das Weſen dies Tes Krieges und ſoll die Urſachen kennen lernen , welche

dium der Kriegswiſſenſchaften in den Niederlanden zu, Friedrich auf den boben Standpuner ſeiner Macht brach .

genommen. Das vor kurzem zu Breda ſtartgebabre ren. Sie iſt bauptſächlich aus den Denkwürdigkeiten zur Gramen der Premierlieutenante der Infanterie und Ca. Charakteriſtik der preußiſchen Armee ( 8 °. Glogau 1826 ),

valerie zeigte aber nicht allein die erfreulichen Früchte ſowie aus den Schriften Friedrichs und Lempelhofs dieſes Studiums , ſondern machte dabei auch auf die,

gezogen und zerfaut in mebrere Abtheilungen, als : das

noch beim friegswiſſenſchaftlichen Unterricht und beim Selbſtſtudium beſtehenden Mängel aufinierkſam . Dieß gab Veranlaſſung zu dieſem Artikel , der ſich beſonders zur Aufgabe macht, über eine zweckmäßige Art des

Recrutirungsweſen; die Kriegszucht, die übrichtung der Recruten , der Offiziersſtand ; Organiſation und Eins theilung der Armee (mit der Gintbeilung der preußiſchen und dſtreichiſchen Armee im Anfange des Jahres 1759 und

Studiums der Kriegsgeſchichte zu belebren .

einer tabellariſchen Ueberſicht der Stårfe der frieg führen ,

In dem nun Folgenden ſpridot ſich der Verfaſſer der Abhandlung über das Nußlore einer ſogenannten Gen lebrſamfeit für das Eramen bei dem Offizier aus, wenn derſelbe nicht in den Geiſt der Kriegführung eingedruits gen fei; er tadelt den unzweckmäßigen Vortrag der Kriegsgefchichte , der faſt nur in der Aufzåblurig biſtos

den Theile in den Feldſchlachten des 7jábrigen Krieges ); die Schlachtordnung; die Manóvertaftif; die Verwals tung und Verpflegung der Truppen ; die Gefechtsart. Hieran ſchließen ſich einige Bemerkungen über mehrere, die Feldzüge des 7jährigen Krieges betreffende Werfe und eine Analyſe der ſtrategiſchen Beleuchtung jener im

,

rifder Data beſtebe, alſo wie der Vortrag der gewohn .

10ten Bande der hinterlaſſenen Sdriften des Generals

lichen Geſchichte zu betrådten wäre , und berührt das Mangelhafte in dem Unterridt über die Erdbeſdyreibung, die ein Gegenſtand von ſo bohem Intereſſe hierbei ſei; ebenſo wird die Unterweiſung in den höchſt nöthigen

Clauſewiß. Eine kurze Aufgablung der entwickelten Anſichten führt dann der Verfaſſer zu nachſtehenden Schlußfolgerungen : 1 ) daß ein beſonderes und weit. låufiges Studiren der Hauptzweige der allgemeinen

Kenntniſſen über Einrichtung, Zuſammenſtellung und Kriegskenntniß zu feinen vouſtändigen Reſultaten führt; Unterhaltung der Armeen vermißt, mit welchen große 2) dag der Krieg ſelbſt, ſowie er uns durch die Kriegse Feldherrn aufgetreten find. Hauptzweck des Studiums geſchichte vorgefübrt wird , die natürliche und nothwens der Triegsgeſchichte ſei, wie bemerkt wird, die Kenntniß dige Verbindung dieſer Zweige zeigt; 3 ) daß dieſe

der Perſónlichkeit der Feldherrn, der Einrichtung und anſchauliche Verbindung die theoretiſchen Grundfäße

Organiſation ihrer Truppen , der Uinſtande, welche vor. berichtigt," je nadidemn der Kriegsſchauplatz oder andere berrichten , und des Terrains, auf welchem ſie handelten, Umſtände dergleichen Modificationen fordern ; 4 ) daß

wobei wechſelſeitige Vergleichung und Prüfung nicht die practiſchen Vorbilder der Kriegsgeſchichte die beſten Begriffe geben und daß man alſo , bei dem friegowiſ .

außer Augen gelaſſen werden dürfe.

Das Urtbeil des Verfaſſers über die meiſten, für die Fenſchaftlichen Unterricht und bei dem Selbſtſtudium , Kriegsgeſchichte beſtehenden Handbücher geht dahin, daß den natürlichen Zuſammenhang, der zwiſden Tbeorie am Ende in denſelben nichts mehr zu finden ſei, als und Praris beſteben bleiben muß, nicht trennen dürfe,

was ſchon die allgemeineGeſchichte enthalte. Die Werke you Hoyer, Carion Niſas und Rocquancourt bålt er zwar für einigermaßen befriedigend, doch mangle ihren noch viel an der gewünſchten Douftåndigkeit. Bor dem

vor Ålem nicht zum Vortheil der erſteren , und endlich 5) daß das Studium eines Feldzuges , in dem von ihin

ganz furz entwickelten Sinne, mehr gründliche Kenntniß von der weſentliden Art des Krieges und der Krieg .

eigentlichen Studium der Striegsgeſchichte erachtet ders fåbrung gebe, als ein vieljähriges Studium theoretiſcher gemeinen Anfangsgründe der Geographie, der Terrains " flådliche lecture der allgemeinen Kriegsgeſchichte. lebre und der Einrichtung, Organiſation reibe Kenntniß der Elemente der Kriegfährung , der all. Grundſätze der Kriegskunſt und eine lange und ober : , Verpflegung

Daſſelbe heft enthalt nod 2) einen aus dem Tour

und Eigenthümlichkeit der vornehmſten Armeen unſerer Zeit für nothwendig. Die Kriegführung im 7jährigen Kriege, als der Anfang einer neuen Aera, kdüne alds *) Diefer Zufiaß geht gleichfallo durch mehrere Nummern,

nal des armes spéciales entlehnten Artifel : Unterſus chungen hinſichtlich der Wahrſcheinlichkeit des Treffens verſchiedener Feuerwaffen; 3) die Fortſegung des Bes richts über die Hauptübungen zweier niederländiſchen

nämlich: Nc. 8 , 9'u. 10 des 6ten Bandesund Nr. 1 u . 3

Infanteriediviſiouen ; 4) Berſchiedenes , und 5) Bů . (Souf folgt. ) cherneuigkeiten .

des yten Bandes .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr . 43.

29. Mai 1839.

va

Allgemeine

Militar.Zeitung.

De ſt r e i ch . fei er Gemeingnt geworden ; man empfange ihn obne Wien, 11. Mai. Der f. t. Hoffriegsraihspräſident, Freude, gebe ihu obne Unterſcheidung. Jin Jabr 1912 Graf v. Hardegg, it aus Aniag ſeiner bujábrigen waren der Ritter 42,000, im I. J. 1838 mehr als 50,000. Dienſtfeier von Sr. Maj. dem Kaiſer mit einem febr Obne Jemand anzuflagen, obne in Erinnerung zu brin, fdmeichelbaften Handídreiben, welchem das Großfreuz gen , wie oft man verlebt worden ſei , das Kreuz an

des faiſerl. Peopoldordens beigelegt war , erfreut wors Icon widerlegen ſich alle jene Sagen, welde wiederbolt

ben. Durch dieſes Zeiden der allerb8chiten Gnade allein

der Bruft von Peuten zu ſehen , die nichts gethan , um es zu verdienen , wolle er nur, daß Anſtalten getroffen zu retten. werden werden ,, dieſe dieſe Inſtitution Inſtitution zu retten. Er verwahre ſich

in auståndiſchen Zeitungen cine Veränderung der ders gegen den Vorwurf des Eingriffes in die toniglichen Prårogative, und verlange vor Aucm, daß die Zahl der

maligen Stellung des Präſidenten andeuten wollten .

Wien , 13. Mai. Geſtern Nachmittag iſt hier zum Regionåre fetgelegt und beſdrånft werde ; bei der Stif. algemeinen leidweſen derFeldmarſdal : lieutenant und

tung ſei dieſe Zahl 5250 geweſen, heute ſei fie 45,000 .

Er ſchlage vor, ſie,der auf 15,000 feſtzuſtellen die Zahl der Oberſtbofmeiſter bei Sr. faiſerl.Hobeit demErzherzog Offizierauf1000 Commandeure auf; 300,Groß: Ludwig , Frhr. v. Reiſdach , mit Tod abgegangen. offiziere 100 , Großfreuze 50. Die Beweggründe der Ers - Die durch den ch Tod erledig des Feldmarſdal Lieutenants erwürde theilung des Ordens ſollten fünftig in der Föniglichen te zweite Inhab

Grafen v. Rothfir rzog von Toscana, Dragoner iſt von Gr. Ordonnan ;mit aufgeführt werden müffen. Seitdem Großbe von

init den freuzen ſo freigebig geworden , wage man Maj. dem Staiſer dem Feldmarſdall- lieutenant Frbrn. man nicht mehr , als rd amte man ſich ſeines Werkes , die 9. Bretfeld zu Eronenburg verlieben worden . Ordonnanzen im Moniteur erſcheinen zu laſſen. Der Schweo e n . geſammte von Mounier vorgeſchlagene Geſebentwurf

Der Oberſt und Obef der Erpedition des Generals ſtabs, v. Peyron , hat ein Tableau über die von der Armee Arbeiten in den leßten 20 Jahren bewerkſtelligten öffents liden berausgegeb mehreren intereſe en . Unter ſanten Angaben zeigt daſſelbe, daß wåbrend dieſerZeit 50,713 Soldaten zu dieſen Arbeiten verwendet worden, welche etwas über 5 Millionen Tage gearbeitet baben . Ohne die Hülfsmittel, welche die Eintheilung unſeres Heeres bietet ,hårten ſolche Rieſenwerke, wie der Odtba: fanal u.ſ. w . ſchwerlich mit verhältniệmåtig ſo geringen Koſten zu Stande gebracht werden fónnen. Die Unters nebmer des neuen Trollhättafanals, welcher To großen

beſteht aus 36 Artifeln. Die Kammer beſchließt die Erwägung deſſelben. Der Moniteur enthält folgenden Armeebefehl des Kriegsminiſters: ,, Der Oberſt François vom 21. Piniens regiment bebauptet, daß es von Paris nach Breſt für Infanteriſten zu weit ſei. Tas 65. Regiment, das von Breſt nad Paris unterwegs iſt, wird es über ſich neb, men , das Gegentheil zu beweiſen. Der Miniſter weiß ſeit lange , daß das 21. Regiment eins von denen iſt, die am beſten marſchiren ; daß es niemals Nachzugler unterwegs zurücklåßt, voller Energie ſowohl gegen Ans ſtrengungen als gegen Gefahren iſt, und es ſich zur -

merkantiliſchen Nußen bringen Tou , baben ebenfalls Ehre anrechnet, die Garniſon des erſten Kriegshafens Soldaten bei den vorjábrigen Arbeiten verwendet und

von Franfreich zu bilden, von deſſen waderen Bewohs

nern unſere Soldaten ſo gutThårigkeit aufgenommen werden Der werden auchwährend der fünftigen 3 bis 4 Arbeitgjahre OberſtFrançois geſeßt. Der. see: iſt außer Ros damit fortfahren . Franfrei d .

nig hat den Oberſtlieutenant Pelouterel an ſeine Stelle

dieſes Ordens. Zur Zeit ſeiner Stiftung babe die ges ſammte Nation einen hohen Werth an ibn geknüpft ,

zen des Soldaten find. " - Der Marſchall Herzog von Reggio (Dudinot)

ernannt. Wer im Namen der Truppen reden will, ohne In der Sißung der Pairsfauimer vom 10. Mai Beſorgniß , von ihnen verleugnet zu werden , der muß entwickelte Baron Mounier einen Gefeßentwurf in reine Sprache mit sem Eifer, der Ergebenheit und allen Betreff der Ehrenlegion. Er entwarf die Geſchichte Gefüblen für Ebre in Einklang reben , welche im Her , unter den Bourbons ſei er verſchwendet, ſeit dem Jüli - iſt zum Großtanzler des Ehrenlegionsordens ernannt

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worben. Die Stelle war erledigt, ſeit Maricat Gerard gezwungen , das heißt, bis ſie halbwegs ſchon darin ders das Commando der Nationalgarde des Seinedepartes loren ſind. Venedig iſt in unſeren Zeiten, ein Opfer ments übernommen batte. dieſer Schwäche, gefallen, die hinter dem Namen alter Der Generallieutenant Graf Merlin iſt mit angeerbter Weisheit und erprobter Staatsflugbeit fic vor dem eigenen Bewußtſein verfrod . Håtte es , wie Zod abgegangen. Fr. Peſaro und früber ſchon Antonio Capello, der Se. Pre u Be N.

Bei den tågliden Uebungen unſerer Garbeartillerie fandte der Republit inFrankreich, alsdort die Ums Bei den tågliden Uebungen unſerer Garbeartillerie wälzung begann, ſeine Kräfte aufgeboten , ſo würde es bemerkt man jebt auch einen tůrfiſden Offizier, der geſucht und nicht verachtet worden ſein ; båtte es , als

dieſer Waffe angebort,und der von unſerer Regierung die Franzoſen nach Italien brachen, ſich für Deftreid , die Erlaubniß erhalten bat, ben preußiſden Dienſt auf ſeineu natürlichen Feind,erklärt , ro båtte es den Feind practiſde Weiſe fennen zu lernen. ſeiner Grundſåtge, Frantreid), vie cicht ferne von Sta. lien gebalten , die Umwälzang in dieſem fande bindern

fónnen, oder es båste zum wenigſten ſich Anſprüche auf

Aphorismen über die Kriegskunſt.

Unterhandlung mit Franfreich, auf Rüdſicht von Seite

( Bon Ritter Proteid v. Often . )

Deſtreichs erworben ; båtte es ſich im anderen Falle får Franfreich erflårt, fo wäre es Tbeilnemer ſeiner Siege geworden , båtte das Wort in Italien führen können

Ob der Adel porzugsweiſe im Militar dienen ſoll ?

Sein Entſteben ſpricht dafür. In monarchiſchen und wurde die Frůdtegezogen haben ; båtte es endlich Staaten iſt es unerlåßlich, wenn er das Anſeben ers in den lebten Augenbliden ſeines Beſtehens den Muth

balten ſoll, was dem Staate ſelbſt zutråglich iſt. In sebabt, die wiederholter Antrage Bonapartes zubeo keinem Stande iſt die Entwicelung to mannidfaltiger nuben, oder ſelbſt dann nod, würdig gegen ihn aufzus Krafte möglich als im Militáritande , und in feinem

treten , fo würde es ſich in dem einen Falle gerettet, in dem anderen würde es wenigſtens würdig unterges

ſind die Thaten , ja ſelbſt die Vorbereitungen bierzu, von dem Glanze begleitet, welcher einen Theil des gangen ſein. Sdeines ausmadt , der um den Adel in den Augent bebauptet, daß Ueberfide leicht auszufüb, des Niederen fdweben ſoll. Der Gelebrte, der Beamte ren Folard ſie nur der Zeit nad genau zu manGeheimniß find , ſobald bearbeiten ihre Zweige, und ſind ſie nur mittelmäßig berechnen und das zu bewahren verſteht.

Vorbereitung iſt nöthig, den Feind ſicher zumachen, darin, lo fallen Tie auch weiter gar nidit indie Augen. A18 was fich auf vielerlei Weiſe bewerkſtelligen laßt. Ges

Der udelide, der nicht das Auge des Strategen beſißt,

iſt vielleicht perſönlich fühn, vielleichtin einem dervies růdste auszuſprengen wirkt zu wenig nad drücklich, man muß fie durd Thaten glaubwürdig maden. Man ver, einander ſtehen , und wenn er garnichts iſt, ſo iſt er abanze Ridh , man bewege lid nad anderer Richtung,

len Zweige braudbar, die in dieſem Staude bart neben

dod wenigſtens brav ; mit einem Worte, erfann ſich

oder man ziehelidh zurück .c. Die Shladtam Speier.

leichter mitirgend einem Verdienſte zieren , und die Res bach, welche der MarſchallTalard im J. 1703 gewann, gierung fann mit großerer Zuverſicht und mit Gerechs

war eigentlich nichts als ein Ucberfall, einem Ueberfall

tigkeitdieVortheile ihm zuſprechen,mit welchenſie den entgegengeſtellt; die Gegenmine warf die Mine, bevor bålt.in die ſie ſpielen fonnte, in die luft. nothwendig und außer flugfallen fürſte auszuzeidynen AbelMilitä riſche Verdien dem mehr Augen, als irgend andere, auch die uittelmlfigen wers

Wenn man die Ueberfalle betrachtet, welche flug ges

dacht und ausgeführt wurden , ſo muß man dabei fait den , oder man fannStånden ſie ſebenwohl und jenes achten, aber mas jederzeit chen ,geſeben während in anderen beklagen, daß die Feldberrn, muthig gegen übs nicht dieſes angeht. Der Staat führt den Adel außer. tbeilungen, muthloß gegen das ganze Heer waren . Der dem auf ſeine eigenthümliche Beſtiminung zurüd, und die Herzog von Alba ließ im Jabr 1572 den Prinzen vor

Regierung iſt durch den ritterlichen Charafter , den lie dadurch in ihm erhalten wird, ſeiner gewiſſer und sicherer. Endlich wird ſogar der Adel ſelbſt in rice beffer er. halten , da ihm , der meiſt großeren Berit bat, " nichts

Oranien bei Mons in dem Augenblide, da dieſer des Nachts das lager abbrechen und fido zurúdzieben wollte, überfallen . Der Ueberfad gelang auf das Volkommenſte , aber er wurdenur einer Schaar von 200 M. Fußvolt

gefábrlicher als Reichthum iſt, weil es ihm das Leben und 800 Reitern anvertraut; dea Schaden , den dieſe

verſplittern , jene Stellung als Menſch und Bürger Shaar ausführen fonnte, that fie; ware Alba mit der verkennen und die Jugend zum Greife macht, ohne Hälfte ſeines Heeres, wie er konnte, bei der Hand ges daß ſie je Mann geworden . ( ? ) Ueber die Entſchlüffe.

wefen , fo würde der Prinz aufgerieben worden fein . Folard gibt den Truppen, oordon in einen belas

Es geht Feldherrn wie Staaten ; die größte Runft gerten Plaß geðrångt, wieder den Rath, der ſo gewig beſteht am Ende darin , den Gegner von ſeinen Ents rettet, ato er ſelten ausführbar iſt, etwas außeror, Schlüſſen abhängig zu machen . Schwache Regenten und dentlichee zu thun. ,,Man muß fich an die Regeln der

ſchwade Feldherrn nåbern, ſich mit Unentſdiedenbeit , Klugheit nicht genau binden , ſondern vielmehr feinen borchen überall, nennen Nichtsthun Klugheit und wåbs Entfhluß über die Grånze der Rübnbeit treiben. Eine ten nicht früber einen entſchiedenen Weg, bis fie bierzu Doufühnbeitiſt in ſolchenFädenfeine geringe Weisheit.

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go will aber hieraus nicht folgern , daß man nicht einen Unterſchied zwiſchen dem Möglichen und Unmögliden maden rolle. Mit einem Wort ( denn man fann biers über nicht genug predigen), man muß dem Glúc Alles überlaſſen, lido ju allem , was nur entſtehen fann, ente Idließen, wenn es nicht beſſer zu machen, und zwiſden

zum Beweis dient, daß vicle fünftliche Mandvere, die man auf dem Erercirplaße übt, feinen Einfluß auf das Shidſal der Staaten baben , und ebenſo wenig das Heil des einen , als das Verderben des anderen Theile nad fich ziehen. Vielleicht iſt es nicht unintereſſant, die hier nachfols

dein Uebeln und dem dergeren nur ein Augenblic iſt.“ genden weiteren Betradtungen des Verfs. anzuführen.

- Appius Claudius tbat dieß durch einen Ausfall aus Er ſagt: ,, Beinahe Alles, was das Kriegsweſen betraf, Meſſina, da die Kartbaginienfer und Syrafuſer es bas wurde in Franfreich durch Napoleon umgeſchaffen ; aber Reglement får die Infauterie ließ er unveråndert.

angriffen.

Li te r a t il r.

Iſt dieß ein Beweis der Portrefflidfeit oder der gerins gen Widhtigfeit des Gegenſtandes ? Wir glaubeti das Leştere. Der große Feldberr wußte obne Zweifel, daß

De militaire Spectator. Tijdschrift voor het nederland- mehr als ein Drittheil des Reglements unausführbar sche leger. Hoofd- Redacteur: J. C.van RIJNEVELD Rijneveld in dem Kriegeund deßhalb nublos iſt; aber was im

( Kapitein van de rijdende artillerie te Breda.) Kriege ohne Nußen war, fonnte in Friedenszeit, und VI. deel. N". 7 - 12 ' ( Januar - Julij 1838. ) 4. entfernt vom Feinde (denn Friede fannte ſeine Zeit Breda, Broeee et Cº. nicht), in den langweiligen Garniſonen , abgelegenen ( Sqluß. ) nts und in den Uebungslagern von einigern Kantonneme Aufſabes 1) Nr. Nr. IX. enthalt : die Fortſeßung des im 8. Heft und den Schluß des Aufſages Nr. 3) im Vortheil ſein, um den Soldaten zu beſchafftigen, um ſo 7. Heft , ſowie Bemerkungen zu der , im 5. Heft ents mehr , als damals feine febrſchulen für den gemeinen baltenen Recenſion des Handbuces der Fortification Mann eriſtirten, auch feine gymnaſtiſche Uebungen ſtatto von Sadwis.

fanden . Selbſt aber dieſe fåglichen Erercitien waren

Nr. X. enthalt : Nefrolog des im J. 1838 verſtorbe, nicht immer genügend. General Marmont ließ im Pas nen fönigl. niederländiſchen Oberſten im Generalſtabe, gerplaße bei Zeyft einen großen Sandbügel aufwerfen ,

Hybo. Everdes de Boer, ſodann die Fortſeßung der gleidſam als ein Denkmal zur Ebre feines Kaiſers, um dem Soldat Zeitvertreib zu ver's charafteriſtiſchen Ueberſicht der preußiſchen Armee und aber in der That, ſeinem Widerwillen gegen das tägliche die Artikel Verſchiedenes und Bücherneuigkeiten .

ſchaffen und

Nr. XI. entbått : Inleiding tot het ontwerp etc. Eine Einerlei des Erercireng einen Ableiter zu geben , ihn leitung zum Entwurf eines Erercirreglements für die. vor Fangemeile zu bebåten und daraus entſtehende fitt: Infanterie, geſchrieben im F. 1827 vom Gencralmajor lide Nadtheile abzuwenden . Gewiß ſoll die Infanterie I. H. Resmann , folgenden weſentlichen Inbalts . Die in allen möglichen Kriegsbewegungen erfahren ſein und

Kriegsübungender Niederländer zurZeitdes Prinzen womoglidanhaltend barin geübt werden ; ſie fou im Moris von Oranien fonnten ,nachdem Zeugnis átterer vollſten Sinne dasſein ,was der Franzofemanoeuvrière franzöſiſcher Schriftſteller, etwa mit denenderGriechen (manovrirfähig)nennt :aber es iſt nicht nöthig , daß vergliden werden , wie ſie Melianus in ſeinem Werke alle Bewegungen der Art im Erereirreglement beſchrie,

beſchreibt. Selbſt in Frankreich ging man tange nicht ben ſind; das geſunde Urtheit und die Zufädigkeiten des mit ſolcher Genauigkeit zu Werte , und man vervode. Eerrains foreiben fre vor; auch brauchen alle diefe

fommnete ſich daſelbſt erſt nach dem Vorbilde der Hol. Bewegungennicht mitgeſpanntenMuskeln mit.aus, länder. Auch iſt es eine geldichtliche Zhatſache, daß geftredten Beinen,ReifenKnieen und nach dem Boden dieNiederlandedie Kriegsſchule Europa's waren , in geferten Fußſpigen verrichtetzu werden ; ſo geht man der fid der deutſche und franzöſiſche Adel übten. Das nicht auf das Schlachtfeld , und man braudt deshalb

alteſte bekannteReglement iſt von Wilhelm Hl. Rönig was aud diefe Sachen nidt auf demd Uebungsplaße.Alles, pedantif nennen , fleidet den die Deutſden

von England und Statthalter der Niederlande) und

yom 6. Septbr. 1688 datirt. *) Es enthielt jedoch nur, wie auch ſchon ſein Titel beſagt, Vorſchriften iber die

Arieger nidir.

Die Einübung einer Menge beſtimmter Evolutionen

Behandlung des Gewebro und die Handgriffe mit dems und keiner anderen , als der im Reglement enthaltenen ,

;die fogenannte Evolutionen beſtanden allein fann får nachtheitig gebalten werden. Es tß ebenſó

ſelben n die beſonderen Fåde und als unmöglich,alle unnötbig, vorauszulebe nur in den Wendungen, im Contremarfdiren , Deffnen Umſtånde n , in denent rid eine Brigade, und Schließen der Glieder und im Somenten . Es war allo noc udes in derſelben Ginfachbeit,wie zur Zeit ein Regiment oderein einzeines Bataillon befinden kann, die Bewegungen vorzuſchreiben , die in Folgejener der berühmten Schladt von Nieuwpoort ( den 2. Juti als und Umſtände ausgeführt werden müffen . Wenn Fåde nun fowobl dte Offiziere , als die Soldaten , mit feinen

1600 ) , was , wie der Verfaffer des Artifelé bemerkt, of exercitie van cen musquettier , grenadier en pikenir,

anderen Evolutionen bekannt find, als mit denjenigen , welde das Reglement porſdreibt, und niemals andere baben ausführen leben , fo wåbnen ſie beicht, daß feine

mitsgaders op het doen der evolutiën , volgens de woorden van commarlo en de bygevoegde expħicatiën, als mede het

anderen ausgeführt werden könnent; und wenn fie dann

reglement tot het formeeren der bataillons het observeren van de sceremoniën en eenige andere ordres.

tommen , und Bewegungen verridten ſollen, von denen

* ) Man findet es in dem alten Recueil militaire , wo ſein Titel

folgendermaßen lautet : Geredresseerde ordre op het manuaal

in Gegenwart des Feindes von diefem Irrthume zurüd,

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fie vorher Nidits gehört noch geſehen hatten , ſo geras then ſie leicht in Berwirrung, aus der Verwirrung folgt

wichtigen Aenderungen und Neuerungen , die der Ents

Er ermåbut und erläutert ſodann die befonders

Unordnung, und die Unordnung grånzt an die Nieders wurf in fich foließt. Dieſe ſind : 1) Das Vorurtbeil lage.

Dai bier feine Uebertreibung ſtattfindet, ſollten

gegen die inverſion roll wegfallen. 2) Die Grunda

die Vorfålle bei unſerer eigenen ürmee in den zwei iage des Rangirens iſt auf zwei Glieder . 3) Die erſten Feldzugen des franzófiſden Revolutionsfrieges beweiſen fónnen . “

Eine andere , vom 25. April 1701 datirte ordre en

Soldaten werden , von der Rechten zur finfen , nicht mehr nach ihrer Große , ſondern nach der Ordnung geſtellt, wie ſie in die Dienſt- und Muſterrollen einges

woorden van kommando etc. unterſchied fide faſt duro (drieben ſind. 4 ) Wenn in Front oder Colonne mars nichts von der von 1688 , und erſt im J. 1749 erſchien (dirt wird , müſſen die Glieder ſoweit von einander dann wieder ein neues Reglement. fepteres wurde durd

entfernt ſein , daß die Soldaten ihre Füße vorſeßen

eins vom I. 1771 verdrängt, zu dem noch im I. 1791, fónnen , obne die ihrer Vorderleute zu berühren ; und da unterdeffen die Elementartaktit bedeutende Forts wenn man aus der Flanke marſbirt, müſſen auch die chritte gemächt hatte, Zuſäße und Veränderungen , und Rotten ebenſo weit von einander entfernt ſein . im J. 1793 eine Marſdordnung famen. Ein vom nies

Hieran dließen fid, Bemerfungen und Erläuteruns

derlåndiſden Oberſtlieutenant Herbich ausgearbeitetes, gen über einzelne Tbeile und. Artifel des Entwurfs. und im J. 1796 berausgegebenes Erercirreglement für Sie betreffen namentlid Folgendes : Haltung, Richtung, Die Infanterie war nicht ohne Verdienſt; aud) dieſes Wendungen , Marchiren , Behandlung des Gewehres , erhielt 1802 einige Zuråke Zuſaße. Vermoge Bermoge eines Staatsbes das gewóbnliche Tragen deffelben an der linken Schul,

dluſes vom 23. Sepibr. 1805 , frät jedod aberin als

ter , Ehrenbezeigungen , Gewehr fållen , verdeden . ,

ein neues Reglement ins Leben, dem, auf Veranlaſſung

laden und Feuern , Verdoppelung der Glieder , 965

did iin lager bei Zeyit commandirendeu franzöſiſden und Aufmarid aus der Flanfe ; Marſd in Colonne Generals , das franzófifcbe Reglement zur Grundlage und damit in Verbindung itebende Bewegungen, rodann diente. Dieß iſt das lebte, urſprünglich iu holandiſder das Feuern. Zum Schluß wird das vouſảndige Ins Sprache berausgefommene Reglement ; denn das unter baltsverzeichniß des Entwurfs mitgetheilt. Cudwig Bonaparte ausgegebene iſt nur die wörtliche Daſelbe Heft enthält noch den, mon von mehreren

Ueberſetzung des franzöſiſchen. Jenes trat auch im franzófiiden Zeitſchriften mitgerbeilten und befannten f . 1814 wieder in Wirfiamfeit.

Artikel : Souvenirs du siège d'Anvers" , und Büchers

Nach dieſer Ueberſicht der niederländiſchen Infans neuigkeiten. teries Grercirreglements , wobei auch der Verfaſſer des

Nr. XII, enthält , außer dem Schluß des eben er.

Auffaßes Einiges über die Stärfe und Eintheilung einer wähnten Aufſages ,, Einleitung zum Entwurf" 26. noch: Compagnie niederländiſchen Fußvolts um die Jabre 1599 und 1688, ſomie gedichtliche Notizen über die Bewaffnung, namentlich der Grenadiere mittheilt, geht berſelbe zur Entwickelung und Darſtellung ſeines Ent.

Eenige proeven etc. Einige Verſuche über die Entzün. dung der Minenladungen oder anderer Pulverquantis fåten durch den elektriſchen Funfen, mit i Rupfertafel. Dieſer Auffas iſt ein weiterer, böchſt intereſſanter Beis

wurfs iber.

trag des Ingenieurlieutnants Merfes zu den, in Heft 3

Referent bebauert, keinen ausführlicheren Auszug u. 5 dieſer Zeiiſchrift enthaltenen Abbandlungen . Die

des nun Folgenden , das mandie Bemerkungen von Beſdrånfung des Raumes und der Umſtand, daß Vies .

Intereſſe enthalt , geben zu fónnen, da dieß bier wohlles aus Mangel der zugehörigen Kupfertafel unvers zu weit führen würde; er beſchränkt ſich daber auf das ſtändlich bleiben würde, geſtatten bier nur eine furze Anführung des Inhalts. Die erſte Abtheilung enthalt Nachſtebende. Der Entwurf enthält, wie der Verf. ſagt, ein Reg. eine Ueberſicht und allgemeine Betrachtungen . Sodann

der bei den Verſuchen benußten lement über Kriegsbewegungen, aber feine Vorſchrif. folgt die Beſchreibung ten über das Detail des Unterrichts , da er unmaß. Galvaniſchen oder Voltaiſden Batterie , welche nady geblich der Meinung iſt , daß ſolches zwei verſchiedene Wollaſton'ſcher Weiſe verfertigt war. Hierauf bandelt Sachen ſind , welche deßhalb nicht vermengt werden

der Aufſaß von der Kraft der Batterie und der anzum

müſſen , uud daß, roll ein Reglement von Dauer ſein, wendenden Såure, und erdrtert die Frage, welche Leiter daſſelbe feine Einzelbeiten enthalten dårfe, die nach ges die zweckmäßigſten ſind und wie ſolche am beſten zur

Es angebracht werden können.einer Entzündung der MinenVerſuche Zeitepochen und nach Umſtänden geändert wer: werden miljenmüſſen über Entzündung dann einige den

,

Nadh ſeinen Anſichten ſind dann noch zwei beſondere Quantität Pulver oder der Minenladungen aufgeführt. Voridriften, eine Anleitung zum Unterricht der Recrus Es ſind 19 an der Zabl und ſie wurden zu Herzogen . ten, bauptráchlich für Unteroffiziere, und eine, beſonders burd , vorgenommen . Endlich folgen verſchiedene Ans

für die Generale undStabsoffiziere beſtimmte Bors gaben, wie man die Pulverladungen der Minen bei ſchrift in Betreff der Kriegsübungen erforderlich, wobei icineller Einrichtung derſelben anbringen roll. Artikel Den Soluß des Heftes madt ein kurzer er ſich über dasjenige ausſpricht, was dieſelben enthals ten mußten , und wobei er auf einige beſondere Ums i, über die Uebungen der ſchweren Cavalerie “ von ftande binmeiſet.

einem Offizier der Rúraſſiere.

Redigirt' un er Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: E. w. leste in Darınſtadt und in deſſen Officin gedrudi.

Samſtag,

Led

Nr. 44 .

1. Juni 1839.

Allgemeine Militår : Zeitung. Belgien. willig zu melden baben. In Beziehung auf die Aſpi. Brúfrel , 18. Mai. Im Anfange der beutigen ranten der fatholiſchen Theologie bleibt das bisherige

Sigung der Repréſentantenfammer reichte der Kriegs. Verfabren beſteben , weil růdſidytlid ihrer das Cultus, miniſter einen Gefeßentwurf ein, welder die Dauer des bedürfniß fortdauert. “ Dienſtes in der Nationalmiliz auf acht Jahre feſtießt. Die beiden legten Jahre roden in dem Reſervecorps abgedient werden und die zu demſelben gehörigen Ins

dividuen Eben ohne vorgångige Genehmigung der Mis litårbehörden eingeben können. Der Entwurf wurde den Sectionen überwieſen. Franfrei do

Ueber die Leiſtungen der Artillerie- und

Infanterieoffiziere. Zou dem der zou gebührt !

In den Nrn. 6 und an der A. M. 3. findet ſich die Ueberſebung von Bemerkungen eines franzöſiſchen Artilles

General Tholoze, Commandant der polytechniſchen rieoffiziers über die engliſde Artillerie. Der Ueberſeßer, Scule, iſt ſeiner Stelle enthoben worden ; Oberſt wie es ſcheint ein Reiter oder Füßler (wenn nicht viel. Vaillant erfeßt ihn. Rußland .

leicht gar ein verkappter Artilleriſt ), bat jene Bemers fungen als Vehifel zu Randglofſen benußt , in deren

Petersburg, 16. Mai. Der früher des Dienſtes einer er mit verwegener Hand denVorhang lüpft, wels entlaſſeneGeneral der Infanterie, Fürſt Sdirder. der der militäriſchen Gelebrſamfeit ein gewiſſes miſte,

batoffiſt, als Ehef des Roſtromaiden Fågerregiments, ridſes Halbdunkel verleiht. Dafüriſtihm nuninNr.34 dieſer Biåtter fein Recht widerfahren . Hier hat, wie

wieder in den Militärdienſt eingetreten .

wohl nicht zu bezweifeln , ein Artilleriſt Teine Grunde P r e u B e n.

in Batterie geſeßt und damit zu beweiſen verſucht, daß

Roblenz, 23.Mai. Hier iſt folgende vom 26. April der Artillerieoffizier nicht in eigentlicher Gelehrs datirte Befanntmachung erſchienen : ,, In Folge der Bes ſamkeit , ſondern in einer wisſenſchaftlichen fanntmachung vom 22. März 1833 ſind ſeither die, der Practit befangen ſei. evangeliſchen Theologie ſich widmenden jungen Leute, Es iſt nicht unſere Abſicht, dieſen Streit hier zu wenn ſie mit dem Eintritt in das militårpflichtige Alter ſchlichten , da es über unſeren Horizont geht, zu beurs ihre theologiſchen Studien begonnen batten , bei den theilen, in wie fern man nicht blos die eigentlichen jährlichen Militár, Erſaßausbebungen zurückgeſtellt und Kriegswiſſenſchaften , ſondern auch das große Gebiet bei dem ſpåteren Eintritt in den geiſlichen Stand vom der militäriſchen Húlfswiſſenſchaften durchdringen müſſe, Militárdienſte ganz befreit worden , weil das Bedürfniß

uin eine Sanone richtig zu ſtellen , zu laden, zu richten

für den evangeliſchen Cultus dieſe Maßregel erforderte. Nachdem indeſſen ießt eine , das Bedürfniß der Kirche vódig befriedigende Anzahl von Kandidaten der evans geliſchen Theologie in hieſiger Provinz vorhanden iſt,

und abzufeuern , was doch der endliche Zwedi der Ges ſchůßwiſſenſchaft iſt; oder ob es genügen könnte, die Reſultate der leßteren Wiſſenſchaften får artilleriſtiſche Zwede practiſch zu benußen : wir laſſen dieſe Raſtanien

und ſomit der Grund ihrer Begünſtigung rúdſichtlich einen anderen aus dem Feuer bolen. " Es iſt etwas ganz des Militardienſtes aufgehört hat , ſo bringe ich hier. Anderes, was wir beabſichtigen, nämlid, den Verſuch burde zur öffentlichen Runde, daß dieſe Begúnſtigung einer Vertbeidigung des Werthes der Leiſtungen der nur noch für das laufende Jahr zugeſtanden wird. Bom Infanterieoffiziere, welcher in der erwähnten Nr. 34 ſo J. 1840 an werden demnach nur die bis dahin bereits zurüdgeſtellten evangeliſchen Theologen in ſeitheriger

ſchwer beeinträchtigt worden zu ſein ſcheint. In der berührten Randglofſe wird nåmlich folgende

Weiſe behandelt, während alle Neuhinzutretenden ihrer Anſidt ausgeſprochen : „ Wenn jeder Offizier den böchs Militardienſtpflicht in gewöhnlicher Weiſe zu genügen ſten Grad der Brauchbarkeit zu erreichen ſtrebt, ſo wers und fich, wenn ſie vom dreijährigen Dienſte befreit fein den alle Dffiziere aller Waffen ihr lebenlang zu lernen

wollen , zur redten Zeit zum einjährigen Dienſte freis baben , nur treiben ſich die Einen mehr in der Theorie

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einer nicht ſelten unfruchtbaren Gelebrſamkeit berum, eines Infanteriecapitains nicht in Parallele geſtellt måbrend ſich die Anderen mebr der Praris zuwenden. werden fónne, webbalb denn aud im ruſſiſchen Dienſte

Wenn die erſteren (worunter die Generalſtabs :, Artilles die Batterieen von Stabsoffizieren, Oberſtlieutenanten, rie- und Genieoffiziere zu redonen ſind für ibre erwors bene Gelehrſamfeit einen großeren Gebalt in Anſpruch

commandirt würden ; 6) der Obef einer preußiſchen Artilleriebrigade befebs

nebmen, ſo ſollten ſie nicht überſehen , daß ihre Beſchåffe lige 15 Batterieen und ſei in der Regel Stabsoffizier, tigungen, mit denjenigen der Infanterie und Cavalerie weßhalb er in dem Armeecorps eine großere Rolle ſpiele, verglichen, weniger anſtrengend und mitunter ſebr an, als ein Stabsoffizier der Infanterie oder Cavalerie ; genebm find, wibrend die Dienſtleiſtungen der fepteren 7) auf åbnlide Beife verhalte es ſich im Belages dfters höchſt můbſelig und trivial ſind. Eine Verſchies rungsfriege ; denbeit der Sebalte möchte daber nur da gerechtfertigt

8) nach der Analogie der gegebenen Beiſpiele Tei

erſcheinen , wo es ſich um einen größeren Aufwand für das Commando eines Lieutenants, welcher mit zwei den Dienſt bandelt.“

Gert úgen einer Truppenabtheilung beigegeben werde,

Gegen dieſe Anſicht tritt nun der Hr. Verfaſſer der wichtiger, als das eines lieutenants in dem Trupp ; Ermiederung in Nr. 34 auf und bebauptet, ein beſſerer derin audi jener müſſe mit Einſicht in die Entwürfe des Gebalt der Dffiziere der Artillerie erſdeine billig 1. weil dieſe Offiziere eine hóbere wiſſenſchaftlichs practiſche Bildung baben müften, da ihr Fach complis cirter als das der übrigen Offiziere rei;

Fübrers eingeben und mit großerer Selbſtåndigkeit zu bandeln verſieben , während dieſer im Allgemeinen mehr auf mechaniſche Tätigfeit angewieſen iſt und ſeiner Stellung nach dieſes auch nur ſein kann. Wir erwiedern auf vorſtehende Puncte Folgendes

II. weil ſie dieſe Bildung nur durch größere Ans ſtrengung und zum Theil auch durch größeren Aufwand an pecuniaren Mitteln erwerben ; Ill. weil nicht blos die erworbenen Renntniſſe, ſon dern auch die Wichtigfeit der Leiſtungen das Recht auf bóbere Anſprüche gåben , welche leiſtungen aber bei dem

und zwar zu I. Hinſichtlich derjenigen wiſſenſchaftlichen Ausbil. dung, welche der Dfiziersaſpirant in der Militärſchule empfängt, ſind die Anforderungen für alle Waffen gleichgeſtellt. Was die practiſde Bildung anbelangt, ſo

Artillerieoffizier wichtiger ſein mußten , da man von

ſind die Gegenſtände, melde dem Artillerieoffizier vor,

allen Graden derſelben, außer den ſpeziellen Kenntniſs. fommen, allerdings vielfältiger; allein bierzu bedarf er ſen ihres Fadó , auch ein bóberes Maß der eigentlichen weniger einer bóberen wiſſenſchaftliden Bils , Kriegswiſſenſchaften verlange. dung, ais vielmehr einer groberen techniſchen Zur Begründung dieſer Behauptungen wird ans Fertigkeit, welche ganz mechaniſcher Natur fein tann, geführt :

in ro fern man ſich mit den Reſultaten der Hilfs .

1) die Ausrüſtung und Erhaltung eines Infanteries wiſſenſchaften der Artillerie begnügen will und nicht bataillons und einer Batterie von 8 Sedopfündern rei

fets nach dein Warum fragt, wodurch es leicht fom :

gleich fortſpielig , woraus bervorgehe , daß die Chefs men fann, daß man in das Gebiet einer nicht ſelten dieſer beiden militariſchen Rorper bezüglich der Koſten unfrucibaren Gelebrſamfeit überſtreift, wie ſich der ein gleid) wichtiges Commando båtten; Verfaſſer der Randgloffen auszudrücken beliebt har. 2 ) die Wichtigfeit auch binſichtlich der feiſtungen Mit großerem Rechte könnte man vielleicht bebaupten, fónne wobl aus Gründen nicht beſtritten werden, weil dag der Jufanterieoffizier einer boberen militärwiſſens a) die Batterie , wie das Bataillon, als taftiſche Eins ſujaftlich practiſchen Ausbildung bedürfe, da er , ſowie

beit in den militariſchen Operationen erſcheine ; b ) weil der Cavalerieoffizier, in bóberen Rangverhältniſſen bes

der Batteriechef in urinittelbarer Beziebung zum Di : rufen iſt, Truppen von allen Waffen zu commandiren, viſionsgeneral, deſſen Diviſion -er zugetheilt ſei , Itebe, und deren Befehle er unmittelbar von ihm empfange ;

deren Natur und Einrichtungen er ziemlich genau fens nen muß , wenn er ſie richtig verwenden wiu. Freilich

c) weil er bei dem Entwurfe einer Operation von dem General beigezogen werde oder dieſes mindeſtens bäufig werde der Fall ſein müſſen; d) weil ſid) am Tage der Solacht ſein Wirfungsfreis auf das Gefechtsverbältniß der ganzen Diviſion erſtrecke, wo er mit der gróften Umſicht zu handeln verſtehen müſſe , um jeden Ungen :

wire zu wünſchen , daß das Streben in dieſer Hinſicht im Augemeinen reger wäre , dieß ſtoßt aber die Rid . tigfeit der Behauptung nicht im ; daß übrigens nicht mehr geſchieht, davon liegt die Schuld nicht blos an den jüngeren Offizieren , fondern auch an jenen Vor : gereizten , welchen die Ausbildung derſelben zur Pflidhi

blick den Ausidlag geben zu fónnent ; 3 ) die Stellung des Batteriechefs nehme daber gewiß

gemadt iſt.

zu Il. Es iſt ſchon bemerkt , daß die Anforderungen

eine bóbere Stufe ein , als die eines Bataillonschefs, ſo in den Militårſchulen an die Offiziersaſpiranten aller lange derſelbe auch nur mit der Diviſion verbunden ſei ; Waffen gleich groß ſind , weßhalb ſich denn auch die 4) der Diviſionsgeneral werde ineiſtens lieber ein

Anſtrengungen gleich ſein müſſen . Die practiſche Aus .

Bataillon als feine Batterie entbehren wollen , weil bildung empfangen ſie in den Regimentern. Es will dieſe im Gefechte meiſtens unentbebrlicher und einfluß , reicher ſei , als die eines Bataillons, man werde darum im Allgemeinen der Batterie den Vorzug geben ; 5 der Artilleriecapitain , als Batteriecbef , babe 5)

daber nicht einleuchten, wober der größere Aufwand an pecuniaren Mitteln kommen ſoll, um ſo weniger, da es

wohl fein Artillerieregiment gibt , das nicht eine reich, baltige Bibliothef båtte , in welcher ſich jeder Offizier

daber unſtreitig ein Commando , das mit demjenigen Raths erholen fann ; wodurch auch die etwaige Veran ,

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( aſſung zu Ausgaben durch den Ankauf von Büchern betrifft, ſo dürfte die Stimme des Batteriechefs nicht

beſeitigt iſt. Sirebt freilich der Artillerieoffizier nach von großem Belange ſein. Wenn wir uns in die lage einer wiſſenſd aftlichen Ausbildung, welche das Bedürf.

eines Diviſione generals verſeßen , ſo wiſſen wir uns

niß jeder zu erreichenden Stellung überſteigt, und vers wendet er in dieſer Beziebung beſondere. Koſten , ſo iſt

feine weſentliche Frage zu erdenfen, welche wir an den Batteriechef richten fónnten und die wir uns aus den

dieß ſeine Sache, und es bleibt ihm dafür der Genuß, Standesausweiſen nicht ſelbſt-zu beantworten imübrigens waren. Ein tüchtiger Diviſionsgeneral, der Stande zu III. Es wird die Behauptung aufgeſtellt, daß bei der Großartigkeit der gegenwärtigen Kriegführung

in ſeinen erworbenen Renntniſſen zu ſchwelgen.

nicht blos die erworbenen Kenntniſſe, ſondern auch die

nicht viel zu beratben bat, wird überhaupt nicht viel

Wichtigkeit der Leiſtungen ein Recht auf bóbere Ans Rath pflegen, ſondern nach den Bedürfniſſen des Aur ſprüche gåben . Wir wollen verſuchen, die dafür ange, genblicks aus ſich ſchöpfen ; denn im Kriege hångt meis führten Gründe nåber zu beleuchten , und bemerfen ju 1.) Nicht die Koſten der Ausrüſtung eines milis

ſtens Alles von Ereigniſſen ab , weldie außer aller Be. rechnung liegen. Der Wirkungsfreis des Batteriechefs

täriſchen Körpers, ſondern die Schwierigfeit der Erhals in der Schlacht erſcheint uns nicht ſo ſchwierig , wie tung nach Maßgabe der Verwendung deſſelben verleihen dem Commando eine großere oder geringere Wichtigkeit

angedeutet worden , ſondern ziemlich einfach. Wie wir und die Sache denfen , wird dem Batteriechef der Ort

Um nun in dieſer Beziehung ſogleich zu einem richtigen Maßſtabe der Vergleichung zu gelangen , wollen wir den Zuſtand einer Batterie und eines Bataillons nach einer thatenreichen Campagne betrachten. Die Batterie wird durch die feindlichen Geſchoſſe einigen Verluſt an

bezeichnet, wo er ſich aufſtellen, und der Punct ange. deutet , welchen er ſich vorzugsweiſe zum Gegenſtande ſeines Zieles machen roll. Natürlich bleibt ihm nun die Placirung und die Auswahl der zu verwendenden Ge. ſchoffe, auch wohl ſeiner Beurtbeilung überlaſſen , in

Mannſdaft , einen großeren an Pferden erlitten und einige zerſdofiene Paffeten und Rider haben , wenn nicht etna ein oder mehrere Munitionswagen in die Puft geflogen ſind. Sie iſt aber an Mannſchaft ſo reichlich ausgeſtattet, daß ſie bei der Bedienung der Geſchůße

wie weit er vermoge des Wedjel8 der Umſtånde von der empfangenen Inſtruction abzuweichen gemüſſigt ſein werde. Durch eine richtige und faltblütige Vers wendung wird die Batterie dem Feinde allerdings beträchtlichen daden zufügen , darum aber nicht von

jenen Berluſt faum empfindet ( und durch Strapazen

dem Batteriechef behauptet werden fönnen , daß er im

búßt ſie wenig ein , da ibr zur Erleichterung und Ers Stande wäre, jeden Augenblick den A usſchlag baltung der Leute große Mittel zn Gebote ftehen ); die Pferde erſetzt ſie leicht wieder auf dem Wege der Nes quiſītion , und die zerbrochenen oder ſonſt zu Grunde gangenen Stücke aus ihren Reſervevorråthen : ſie wird daher am Ende des Feldzuges faſt ebenſo ſchlagfertig

zu geben ; dieſer kommt von der Infanterie oder Sas valerie. Bei der gegenwårtigen Schnelligkeit der Be . wegungen der Infanterie vermoge ihrer Formation in Bataillonscolonnen mit zahlreichen Tirailleuren, Wos durch jede Terrainwelle zur Dedung der Truppen bes

daſteben , die bei dem Beginne deitelben . Wie ganz an ,

ders erſcheint dagegen der Zuſtand eines Batailions !

nubt werden fann, iſt die Wirkung der Geſchůße wohl überhaupt nicht mehr ſo bedeutend , wie bei der ſonſt

Bei den ebenſo enormen als vielſeitigen leiſtungen, welche man von der Infanterie verlangt, gehört es nicht zu den ſeltenen Erſcheinungen , daß ein Bataillon am Schluſſe eines Feldzuges durch die Verluſte vor dem Feinde und durch Strapaßen auf die Hälfte ſeiner pris mitiven Stärke zurückgebracht iſt, und es bedurfte viels leicht der ſcharfiten Umſicht im Gefechte und der uner, midlichen Thårigkeit und der gewiſſenbafteſten Sorgfalt

üblichen finearſtellung. Weniger die Schüſſe aus den Batterieen , als vielmehr die vollen lagen der Infan. ferielinien , auf nahe Entfernungen gegeben , ſind es, welche die heranſturmenden Colonnen ecraſiren und zus růckweiſen. Beiſpiele aus der neueren Kriegsgeſdichte ſprechen für dieſe Behauptung , insbeſondere aber die Erfahrungen , welche die Franzoſen den Englåndern gegenüber in. mehreren Schlachten gemacht haben.

auf dem Marſche und im lager , um auch nur dieſen

zu 3. ) Um den Wirfungsfreis eines Bataillonschefs

Reſt noch zu erhalten . Wir überlaſſen es nun der Bes und eines Batteriechefs vor dem Feinde in das gehörige urtheilung eines jeden billig Denkenden, wem das großte Licht zu ſtellen, dürfte es zweddienlich ſein , irgend ein Perdienſt zur Seite ſteht: ob dem Batteriechef bei der Gefechtsverbåltniß zum Grunde zu legen . Nebmen wir faſt ungeſtörten Erhaltung ſeines Ganzen ; ob dem Bas als ſoldes an , die Diviſion bilde die Avantgarde eines taillonschef bei den Trümmern ſeines Zruppenförpers.

Armeecorps und verfolge in einem coupirten Terrain zu 2.) Nicht darauf, daß die Batterie , gleich dem den ſich zurückziehenden Feind. In dieſem Falle wird Bataillon , eine taftiſche- Einbeit bildet , noch weniger mobl ein Infanteriebataillon die Beſtimmung erhalten,

aber , daß der Batteriechef in unmittelbarer Beziehung die eigentliche Avantgarde auszumaden , deſſen Chef zu dem Diviſionsgeneral ſteht, iſt ein großes Gewicht zu legen , denn unter den Befeblen irgend Eines muß er doch zuleßt ſteben . Gleichwobl dürfte es ſich ſogar er. eignen, daß er unter die Befehle eines Bataillonschefe

geſtellt würde, wenn låſtige Roſacen , Huſaren und den philoſophiſchen Marſch der Batterie zu ſtören. Was die Mitberathung der Entwürfe von Operationen

anderes leichtes Volf es etwa darauf abgeſehen båtten ,

nun die Aufgabe hat, den Marſch ſeines Bataillons ro einzurichten , daß er den Feind möglichſt im Auge behålt, ſich vor den Schlingen wahrt , die ihm gelegt werden

fónnen, für die Sicherheit der binter ibm marſcirenden

Colonne ſorgt und jede günſtige Gelegenheit ergreift, dem Feinde jeden möglichen Abbrud zu tun. Nachdem er die Marſch ſicherung geordnet, an die Fübrer der vers

ſchiedenen Abtheilungen derſelben die ndihigen Inſtrucs

351

tionen ertheilt hat, feßt er ſich raſch in Bewegung, um

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Der Diviſionsgeneral fommt nun ſelbſt an Ort und

den Feind einzuholen , der ſich ſchon vor Anbruch des Stelle, recognoſcirt die feindliche Poſition und beſpliegt Lages weggeſchlichen und dadurch einen Vorſprung den Angriff. Zur Erleichterung des Deboudhirens ſeiner

gewonnen hat, um ein rückwärts befindliches Defilée Colonne , die ſich inzwiſchen genåbert bat, ertheilt er ungeſtört paſſiren zu können.Während des Marſdes dem Chef der Avantgarde den Befehl, einen Angriff wird nun die größte Aufmerkſamkeit und Thätigkeit des auf die feindliche Batterie zu machen. Der Bataillons, Bataillonschefs in Anſpruch genommen . Es fommen commandeur låßt mehrere Compagnieen ſich in Tirail. ihm Meldungen von gemachten Wabrnehmungen und Teure aufloßen (denn feindlide Cavalerie iſt nicht vors

ſtattgefundenen Ereigniſſen von allen Seiten zu ; er prüft banden ) und, unterſtüßt von geſchloſſenen Compagnieen , fie genau ,findet vielleicht Widerſprüche und muß ſich auf die Batterie losgeben. Der Angriff bat zwar keinen Darüm perſónlich an die verſchiedenen Puncte begeben, directen Erfolg und wird von der Infanteriebededung von welchen die Meldungen an ihn gekommen ſind, um , der feindlichen Artillerie zurückgewieſen ; allein es ento jo meit er es für nöthig erachtet, das Sachverhältnis ſpinnt ſich ein heftiges Tirailleurgefecht, während deſſen

möglidſt richtig an den ihm zunächſt Borgeſepten mel. wenigſtens ein Theil der Colonne debouchirt und Stel. den zu laſſen. Nach mehrſtůndigem Marſch ſtoßt man lung nimmt. Der Feind , der inzwiſchen den Willen in der Nabe des Defilée auf den Feind. Auf deßfalſige und die Ueberlegenheit des Gegners zum Durchdringen Meldung begibt ſich der Bataillonschef ſchnell an die erfennt, hålt es für angemeſſen , den Rückzug zu nehmen . Spiße, um mit eigenen Augen zu reben und ſeine Maßs Er zieht ſeine Batterie zurück und tritt ſeinen Rücmarido regeln zu ergreifen. Er findet den Nachzug des Feindes an, während ſein Gegner theilweiſe noch im Defilée ift in einem Zerrainabſchnitt aufgeſtellt, aber eben im Bes und von ſeiner Ueberlegenheit feinen Gebrauch maden griff, denſelben zu verlaſſen. Sogleich gibt der Batail: fann ; vielleicht gelingt es der Artillerie des leßteren, tonschef der die Spiße bildenden Compagnie den Befehl, dem Feinde noch einige verlorene Kugeln nadzuſenden ,

dem Feinde raſch zu Leibe zu geben , um ibn feſtzubals der in einem günſtigen Terrain hinreichenden Scuß ten ; doch dieſer vermehrt die Geſchwindigfeit, ſobald er die Abſicht merft , um den freien Raum zwiſchen dem Zerrainabſchnitt und dem Defilée jurůdzulegen . Da ertheilt der Bataillonschef der unter ſeine Befehle ges ſtellten Reiterſchwadron den Befehl, dem Feinde nachzu.

findet. Auf wirkſamere Weiſe beſchoſſen dagegen den Feind die bei der Avantgarde befindlichen Geſchůße aus der ihnen von dem Bataillonschef angewieſenen ſehr günſtigen Aufſtellung, obnerachtet der feindlichen Uebers legenheit an Geſchůßen .

jagen, und den ihm untergeordneten beiden Gefchúßen,

Nach einer ſolchen Anſtrengung und um die immer

eine Seitenſtellung zu nehmen, um den zur Unterſtüßung noch debouchirenden Truppen gehörig zu ſammeln wird ſeines bedrängten Nadzuges aus dem Defilée etwa vors

es der Diviſionsgeneral vielleicht für angemeſſen balten ,

brechenden Gegner zu beſdhießen . Es gelingt der Sowas dron, den in Unordnung gerathenen Nachzug zu errei. den, zuſammenzubauen oder zu Gefangenen zu machen , unter welchen ſich ſogar ein Offizier des feindlichen Generalſtabs befindet, deſſen Pferd ſtürzte und welcher

reine Diviſion raſten zu laſſen . Er ertheilt daber ivobí dem Bataillonschef der Avantgarde den Befehl , die Marídlicherung zu bilden , dem Feinde zu folgen und ſich in einer gewiſſen Entfernung unter Beobachtung der nöthigen Sicherungsmaßregeln aufzuſtellen, zu wel. daber noch erreicht werden konnte. dem Ende der Bataillonschef das Terrain recognoſcirt, Nachdem der Bataillonschef über das Ereigniß Mels die nöthigen Poſten ausſtellt ., etwa nótbig ſcheinende dung erſtattet und die Marſchordnung und Sicherung Patrouilen anordnet ?c.; die Augenblice der Rube wieder hergeſtellt hat, reßt er ſich wieder in Bewegung. werden ihm nur ſehr ſpårlich zugemeſſen ſein . Bei dem Eintritt in das Defilée findet er daſſelbe ziems

Nad gehaltener Raſt wird wieder aufgebrochen , der

lich enge , lange und ſchwierig. Er befiehlt daber der Feind aber, der ſich ſchnell zurůdzieht, erſt am Abend bei rich babenden Reiterei, nicht in daſſelbe einzurüden, ſondern ſeitwårts am Eingange eine Aufſtellung zu neh. men , und ſtellt unter ihren Schuß die Munitionswagen der bei rich habenden Geſchůbe, wenn dergleichen vors handen ſein ſollten . In der Mitte des Defilée wird der Feind wieder erreicht,; es ſind jedoch nur noch einzelne Tirailleure , welche ſich feuernd zurůdziehen.

wieder erreicht und zwar in einer ſtarken Stellung, in welcher er zu übernachten beabſichtigt und welche bei der vorgerůcten Tagszeit anzugreifen nicht mehr råtblide erſcheint. Der Diviſionsgeneral ertheilt daber dem Bas taillonschef der Avantgarde den Auftrag, die Vorpoſten zu bilden. Dieſer wird nun , vielleicht in Gemeinſchaft mit dem Chef des Generalſtabs der Diviſion, das ihm

Am Ausgange des Defile's findet der Bataillonschef ganz unbefannte Terrain recognoſciren, von dieſem die den Feind, in angemeſſener Entfernung von demſelben in namhafter Stårke und mit Geſchůß verſehen , aufges ſtelt, vielleicht in der Abſicht, reinen gedrängten Nachzug aufzunehmen , vielleicht auc, um dem Gegner das Des

nöthigen Inſtructionen empfangen und rodann die er, forderlichen Maßregeln zur Sicherung der růdwårts lagernden Diviſion ergreifen. Hiermit iſt nun zwar ſein Tagewerf, nicht aber ſein Nachtwerf vollendet ; denn im

bouchiren zu erſchweren und ihm wenigſtens möglichſt

Bertrauen auf ſeine Wachſamfeit ruben die binter ihm

großen Schaden zuzufügen. Der Bataillonschef benußt befindlichen Kameraden von den Müben des Tages, und eine transverſale Terrainwelle, um ſein Bataidon und die bei lite lidh babenden Geſchüße nach Möglichfeit zu deden , und meldet die Sablage weiter rüdwårts.

jeder Unfall, der ihnen durch ſeine Schuld begegnete,, würde ihn nicht blos ſtrafbar machen, ſondern audi ſeine Ebre auf das bódíte compromittiren.

( Schluß folgt.)

Redigirt un er Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt .

Mittwoch , Nr. 45 .

5. Juni 1839.

Allgemeine

Militar -Zeitung.

8 4 6 1 n.

renden Ebrenbezeigungen ebenſo, als ob ſie in Uniform

In der Sißung der zweiten Rammer unſerer Ståndes wåren ; Waden aber treten auch vor böberen Offizies verſammlung vom 25. Mai führte die Tagesordnung ren, wenn dieſe in Civilfleidung find, nidt ins Gemebr." auf die Discuſſion über den Bericht des Abg. Rettig, die in der Landwehr zugebrachten Dienſtjabre bei der Penſionirung betreffend. Es wurde das

P r e u B e n.

Berlin , 23. Mai. Seit einigen Tagen ſind ſechs

Geren darüber in nadſtehender, von den Abg. Regen , junge tårfiſde Offiziere hier eingetroffen , welche auer und Bett vorgeſchlagenen Form angenommen : den Militárdienſt des preußiſchen Heeres ſtudiren ſollen. „ Bei Ermittelung der Dienſtjabre eines Dieners zum Sie find bei den verſchiedenen Waffengattungen des Zwed der Penſionsregulirung jou die Zeit , während Gardecorps vertheilt, und erregen nicht wenig Neugier , 1814 und 1815 bei der wenn ſie mit den Regimentern durch die Straßen mar. welcher derſelbe in den Jabren ſoll

Landwehr gedient hat, mit in Berednung gezogen were ſchiren. Ihre blauen Rdde mit rotben Kragen ſind den, und zwar in der Art, daß ſowohl die in das Jahr übrigens ganz nach europäiſchem Militårſchnitt und Jahr 1815 fallende Dienſte nur die rothe Pudelmúße mit blauer Quaſte gibt ihnen 1814 , als auch die in das Sabr geit gleich einem vollen Dienjtjahr in Betracht kommt. ein fremdartiges Anſeben. War derjenige, welcher in den Jahren 1814 u. 1815 die Rußland. Feldzüge mitmachte, don Staatsdiener, To fommt ihm Petersburg , 16. Mai. Generalmajor liprandi die gewöhnliche Dienſtzeit außerdem in Berednung.“ iſt zum Gommandeur des Grenadierregiments Sr. Maj. Frantrei o.

Paris , 22. Mai. Geſtern Abends ift bier General

des Königs von Preußen ernannt worden . - Der Commandeur des Grenadierregiments Sr.

Demarçay , eines der älteſten Mitglieder der Depu . Maj. des Königs von Preußen , Generalmajor Obras tirtenfammer, mit Lob abgeganger. Großherzogthum Herren.

dowitíd

iſt mit Lob abgegangen. De ft

e i ch .

Durd Verordnung vom 14. Januar d. 3. iſt die

Wiendes , 22. Mai. Der vor Rurzem aus dem Ganginvalidenpenſion der fünftig in den Penſionsſtand quartier Carlosbieberzurüßgefehrte Don Oberſt f. t.Haupt, tretenden Unteradiutanten ( vonderſelben 12 fl.) auf 20 Gule Gul. Fürſt Friedrich s. So warzenberg hat die öftreidi. den und die Halbinvalidenpenſion auf 10

den monatlid , - ferner die Ganginvalidenpenſion der de Militárdienſte quittirt. - Der fünftig in den Penſionsſtand tretenden Feldwebel, V. Wania iſt penſionirt worden. -

-

Dberwachtmeiſter und anderen Militårperſonen dieſes Ranges ( von 12 fl. ) auf 16 Gulden und die

F. t. Generalmajor

Belgien.

Brüſſel , 19. Mai.von Bekanntlich wurde die Regies Halbinvalidenpenſion derſelben auf 8 Gulden monatlich rung durch ein Gefeß 1831 nach denunglüdlichen erhöht worden.

Ereigniſſen

lowen

ermådtigt , bis zum Frieder in Am 24. April baben Se. K. H. der Großherzog fremde Offiziere in Dienſt zu nehmen. Ihre Zulaſſung zu befeblen geruht, daß von jeßt an auch die nichtſtreis bort ſonad ießt auf . Das Miniſterium bat den Rams tenden Militårs zur Erhaltung des Militárdienſte mern einen Gefeßesentwurf vorgelegt, wodurch jene ebrenzeichens berechtigt ſein ſollen . Zulaſſung definitiv gemacht wurde. Dieſer Entwurf -

- Da Zweifel darüber entſtanden ſind , ob und wurde in den Sectionen der stammer nicht gut aufge.

welche Ehrenbezeigungen Offiziere in Civiitleidern nommen ; die meiſten baben ſich dagegen ausgeſprochen. von Wachen und Schildwaden zu erhalten baben, ſo Die Centralſection ſou deſſen Verwerfung, dabei aber

iſt am 7. März Nachſtehendes verordnet worden : ,, Offis ein Ausfunftsmittel vorgeſdlagen baben , dem fide die ziere in Civilkleidern , wenn ſie darin erkannt werden, Regierung anſchließen wird. Danach würde die Beibe. erhalten von den Sdildwaden die ihrem Range gebůb. baltung der fremden Offiziere in den Reiben der Armee

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noch auf 2 Jahre feſtgelegt. Dieſer ausländiſchen Offio vorn der Bataillonschef , zu ſeinen Seiten Infanterie, ziere ſind 37, nåmlich 13 Polen, 1 Sachſe, 23 Franjo, abtheilungen , vielleicht von Lieutenanten commandirt, ſen, wovon nur 8 einen bóberen Grad einnehmen, als für ſeine Siderbeit wachen. fie in Franfreid hatten. Die Geſammtzahl der belgiſchen Mai fónnte vielleidt behaupten wollen , daß in der

Offiziere iſt 2737 ; 37 fremde wollten ſonadh in dieſer Maffe wenig ſagen, und überdieß baben dieſe Offiziere gut gedient und ſich ſehr núßlich gemacht. Wahrſchein , lich wird ihnen dieſe proviſoriſche Maßregel nicht ges

vorausgegangenen Darſtellung der günſtigſte Moment der feiſtungen des Bataillonschefs im Brillantfeuer dar, geſtellt ſei . Allein geben wir auch andere Thätigkeitss Derbåltniffe verhältniſſe deffelben vor dem Feinde durch und wir

fallen , und ſie werden wohl wieder in ihre Heimath werden ſtets finden, daß ſeine Leiſtungen ebenſo ſowie . rig ſind , als ſie vielſeitige Kenntniſſe und einen riditis ( Aug. Zeitg.) zurůckehren. gen Blick in die Kriegsverhältniſſe bedingen, zu welchen er freilich nicht immer auf dem Wege der wiſſenſchaft Ueber die Leiſtungen der Artillerie- und lichen Abſtraction , ſondern mehr auf dem Wege der

Erfahrung gelangen wird . A18 Beiſpiele führen wir

Infanterieoffiziere.

nur an : den Angriff eines Waldes , denjenigen eines

(Si u k . )

Dorfes, die Escortirung einer Batterie oder einer an. deren Fuhrweſenscolonne, die Entſendung auf Parthei 2c. einem Gefechtstage; ſeben wir nun, was dem Batteries Wiblen wir dagegen ſelbſt einen der glänzendſten Mos Dieß waren die Leiſtungen des Bataillonschefs an

chef zu thun obgelegen bat. Beim Antritt des Mariches

mente aus der Kriegsgeſchichte der Artillerie, nåmlich

am frühen Morgen hat ſich die Batterie wahrſcheinlich

denjenigen in der Schlacht bei Wagram, wo Napoleon

in Sectionscolonne gelebt, um die Reihe der Fahrzeuge

die Reſervebatterie von 100 Geldúben auffahren ließ,

zu vertürzen. Der Batteriechef reitet an der Spiße der

ſo werden wir finden , daß die Leiſtungen des jene Ar.

felben und durch einen Blick, den er zuweilen rückwärtstillerie befehligenden Generals höchſt einfacher, mechani,

wirft, fann er ſich überzeugen, daß Alles in der beiten ſcher Natur waren ; es bedurfte weder tiefer Kenntniſſe, Ordnung iſt. Rubig unð ſorglos zieht er der Heerſtraße noch einer Inſpiration , ſondern es handelte ſich einfac entlang und fann ſich , wenn er ſonſt dazu aufgelegt um den Vollzug eines Befehls , welchen der Seber iſt, den Betrachtungen der pittoresfen Soonbeiten der

Natur überlaſſen, oder ſich ſeinen inneren Berdauungen bingeben : denn , die Unbebülflichfeit der Waffe anterfens nend, bat ber Diviſionsgeneral angeordnet, daß Infans terieplotons, von lieutenanten geführt,, in angemeſſener Entfernung zu beiden Seiten der Batterie marſhiren,, um verwegene feindliche Strüßen , welche das coupirte Terrain vielleicht zum Hinterbalt benußt haben fónnten, abzubalten. Die einzige Störung, welche der Batteries

Napoleon im richtigen Augenblicke zu ertheilen rufte und deſſen Ausführung durch die in der Nähe befindli, dien Garden und anderen. Reſerven geſichert war, wels chen hier die fórung einer der ſchwierigſten Aufgaben des Soldaten geſtellt war , nämlich feſten Fußes den

feindlichen Batterieen zur Zielſcheibe zu dienen. Was eine Infanterie unter einem túdtigen Führer zu leiſten vermoge und wie groß demnac die Berdienſte des lecteren fein fónnen, båt Marſchal Ney auf ſei.

chef erfabren dürfte, módote etwa in der Meldung beſtes nem beldenmútbigen Ricfzuge aus Rußland bewieſen. ben, daß ein Rat gebrobent, ein Pferd labm geworden Zuleßt mit nicht viel mebr als einem Bataillon und ſei und dergleichen unbedeutende Dinge, welche bei der reichen Ausrüſtung der Batterie bald bereitigt ſind.

nachdem er ſich von der Artillerie und anderen Impeo

machen baben dürfte, wird bei dem Debouchiren aus dem Defilée ſtattfinden. Hier wird er auf der ihm etwa

tend feindliche Reiter und Geſchůze , und gelangte glúdlich zu ſeinem Herrn und Meiſter , der die Wieder,

-

dimenten lodgemachi, überſeßte er Bäche und Strome, Die einzige Anſtrengung , welche der Batteriechef zu durchzog er wáider, Wålder Wüſten und Abgründe, nicht ads

von dem Chef des Generalſtabs angewieſenen Stelle

erſcheinung des ſchon verloren gegebenen Helden bóber

ſeine Batterie auffahren und abproßen laſſen. Er låßt

anſchlus, als alle Soße, welche er in den Gewölben

bem bereits abziebenden Feind einige Kugeln nachfens der Tuilerien barg. Mit ungebrochenem Mutbe den den , aber als Mann von Fach erfennt er bald die Wirfungsloſigkeit und läßt das Feuer einſtellen . Abends im Bivouaf angefommen und nach dem er durch die eine

ferneren Ridzug der Trümmer der Armee dedend, ſtand er auf Rußlands Grinze faſt der lebte Bewaffnete mis der Musfete in der Hand , als der würdigſte Repréſens

gegangenen Meldungen, zuweilen aud durch eigene Ans ſdauung, von dem tüchtigen Zuſtande ſeiner Batterie

tant jämmtlicher Infanterieen Europa's und des Hels denmuthes der franzöſiſchen Armee. Der Waffengeiſt

berubigende Ueberzeugung gewonnen , überlaßt er ſich

fónnte verleiten, Nationalitäten zu verläugnen und ein

den Freuden eines, in Berüdlichtigung der Verhältniffe,

Monument zu beantragen ;; wenigſtens rollten die Frans

reichlichen Mahls (denn es lebt in uns noch dankbare

zofen nicht unterlaſſen , jenen Moment durch ein wür .

Ricerinnerung an genoffene artilleriſtiſche Gaſtfreund. diges Denkmal der Bergeſſenbeit zu entreißen und der daft), und ſchon lange wird er, in mirmende Teppiche

gehüllt , *) dem Morpheus im Arme liegen , wibrend * ) Dieſe Uzreniento find nicht Gebilde der Phantaſie, ſondern fie beſtehen weſentlich bei der Artillerie, welche ſich dieſelben durch

die ihe zu Gebot ſtehenden Iransportmittel zu verſchaffen im Stande iſt, auf die aber andere Waffen verzichten müſſen .

Nachwelt zu überliefern. zu 4.) Es fann möglich ſein , daß der Diviſionsgenes ral, im Augemeinen genommen , lieber ein Bataillon als

ſeine Batterie entbehren will, ob es gleich wieder Fåde gibt, wo er wünſchen dürfte, daß die Batterie über alle Berge wäre. Wir gehen ſogar nod weiter und geben

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zu, daß dem General unter Umſtänden zwei Geſchůße eines in jeder Beziehung ſo widtigen Truppenkörpers lieber ſein können, als zwei Infanterieregimenter, weil mit dem Rang eines Generals bekleidet wurde. er auf einem ſebr bedrånften Raume febr wirkſame

zu 7.) Was den Belagerungsfrieg anbelangt , fo

Streitmittel verwenden will . Man wird aber darum erſcheinen die Leiſtungen des Bataillonschefs und des nicht bebaupten wollen , daß der Artillerielieutenant, Batteriecommandanten von gleicher Wichtigkeit. Soviel welcher die zwei Geſchüße befebligt, einen größeren und bekannt iſt, ſind es die Genieoffiziere , welche die Wirfungsfreis babe, alſo mehr leiſte; wie der Brigades general , welcher die beiden Regimenter commandirt; man würde hierdurch die Sade mit der Perſon ver :

Belagerungsarbeiten leiten. Unter ihrer Direction ſteht die Infanterie, wie die Artillerie. Das Infanteriebas taillon bilft die Tranſcheen eröffnen , wie die Artillerie

wechſeln. Nicht der Lieutenant iſt es , auf den es hier ihre Batterieen baut, muß aber diefe noch gegen feind , ankommt, ſondern die Geſchüße ſind es, deren Bedies liche Ausfälle ſchůßen. Von dem Feuer aus der Feſtung

nung rein mechaniſcher Natur iſt, bei den beforånfteſten leidet ſie nicht weniger als die Artillerie, dagegen bat Geiſtesgaben ſehr richtig úberwacht werden fann und dieſe das Zuſehen , wenn es an den Sturm geht , wo die Thätigfeit des ſie commandirenden Offiziers. gewiß der Bataillonschef die höchſte Energie entwiđeln und ſehr wenig in Anſpruch nimmt. Was hier ſtattfinden für das Verhalten ſeines Bataillons einſtehen muß.

würde, ſcheint dem Hrn. Verfaſſer der Erwiederung in Nach der Einnahme der Feſtung iſt es allerdings dem Nr. 34 überhaupt begegnet zu ſein : er bat die wichtig. Artilleriedireftor überlaſſen , die genommenen Kanonen , feit der Batterie an ſich auf die Perſon des Batteries

forſtige Waffen 2c. zu regiſtriren , welches Geſchafft bei

chefs übergetragen, der wohl ebenſo wenig die Wirkung der noch nicht lange ſtatigehabten Einnabune von "Ron.. der Batterie als perſönliche Leiſtung in Anſprudy nebs ſtantine durch die Franzoſen auch ziemlich ins Breite men fann , als der einzelne Mann , der eine Dampf, betrieben worden iſt. Wir verfennen zwar nicht, daß .

maſdine zu dirigiren hat, welche die Kraft von hundert die Bereitung der Munition und ſonſtige Arbeiten für die Artillerie mit vieler Mühe verbunden iſt, aber von Pferden beſitzt.

zu 5.) Wir wollen zwar keineswegs in Abrede ſtel: bóberen Leiſtungen, namentlich in intellectueller Hinſicht, lex , daß das Commando einer Batterie wichtiger ſei, fann dabei feine Rede ſein , weil die Beſchafftigungen als ' dasjenige einer Infanteriecompagnie. Damit iſt

wohl große Aufmerkſamkeit erfordern , aber durchaus

aber noch nicht geſagt, daß es nicht Verhältniſſe gebe,

medaniſcher Natur ſind.

in welchen ein Infanteriecapitain größere Intelligenz

zu 8.) Da wir ſelbſt dem bochachtbaren Stande der

beſigen müſſe, als ein Batteriecommandant. Wenigſtens lieutenante angeboren , ſo will es ſich nicht geziemen,

können wir ohne Uebertreibung und mit Wahrheit vers unſer eigenes lob zu preiſen ; vielleicht läßt ſich aber fichern , daß wir Artilleriecapitaine gefannt haben , deren durch Abſtraction aus dem Vorausgegangenen , noch Leiſtungen als Batteriecommandanten vor dem Feinde Anerfennung fanden, weldie wir gleichwohl nicht fåbig gebalten båtten , unter ſchwierigen Umſtänden eine Lis railleurcompagnie richtig zu führen . - Wenn im ruſſis

leichter, aber aus den Reglements irgend einer Armee entnehmen, wie vielfältig die Dienſte ſind, zu welchem ein Infanterielieutenant verwendet wird, und wie viel. ſeitig auch ſein practiſdes Wiſſen und Ronnen

fden Dienſte die Batterieen durch Stabsoffiziere com ſein muß, um den an ihn geſtellten Anforderungen wür, mandirt werden, ſo mag dieß ſeine beſonderen Gründe dig zu genügen. Es wird und darum erlaubt ſein, ohne baben . Vielleicht will man dadurch den Sinn für wiſo dabei anmaßend zu erſcheinen, die Anſicht auszuſprechen, fenſchaftliche Ausbildung aufmuntern , oder auch lange daß der Infanterielieutenant, wenn auch der Gloriole gedienten Offizieren einen böheren Standpunct anwei, der Gelehrſamkeit entbehrend , in ſeiner practiſchen fen , da der Abgang in der Artillerie bei weitem nicht ſo ſtarf iſt , wie in den anderen Waffen , wodurch das

Avancement, langſamer gebt. Reineswegs liegt aber

Vollendung, ſich jedem Artillerielieutenant an die Seite ſtellen fann. Wir kommen nun auf folgende Stelle der Erwiedes

‘ darin die Anerkennung höherer Leiſtungen von Seiten rung in Nr. 34. ,, Die Artiüerieoffiziere beſorgen nun dieſer Offiziere, und noch weniger möge die Einrichtung ferner die Anfertigung, Vervollfommnung ac. ihrer Ges des ruſſiſchen Heeres zum Maßſtabe für andere Ars ſchůbe, Fuhrwerfe und Maſchinen, und ſind in der Re: meen dienen.

gel auch noch weiter mit denſelben Gefchafften binſichtlich

zu 6.) Es iſt, ſcheint uns, bem Hrn. Verfaſſer der des kleinen Feuergewehres nnd der blanfen Waffe char. Erwiederung bier ergangen, wie es in dem Sprüchworte girt. Als Vorſteber und Reiter der Anſtalten zur Fa: beißt: wer zuviel beweiſen will, beweiſet nichts, oder brikation und Aufbewahrung des Materials müſſen Fie vielleicht das Gegentheil von dem, was er bat beweiſen

außer den vielfältigen techniſchen Kenntniſſen , welde

wollen. Denn wenn in der preuß. Armee eine Artilles riebrigade, welche 15 Batterieen enthålt, in der Regel nur von einem Stabsoffizier commandirt wird, fo könnte daraus gefolgert werden , daß für die Batterie um ro mehr ein Capitain genüge. Die Rolle , welche dieſer Stabsoffizier in der Armee ſpielen wird, hångt indeſſen bauptſächlich davon ab , wie er ſie ausfüüt. Ohne die Gründe zu dieſer Einrichtung nåber zu kennen, bielten

zum eigentlichen Betrieb verlangt werden , auch noch eine vollſtåndige Befanntſchaft mit vielen wichtigen Bee dürfniſſen beſigen , welche der Krieg erfordert. Dieſer Zwang des Artilleriedienſtes fann , da er einen ſehr weſentlichen Einfluß auf den Gebrauch der Waffen im Felde und auf die finanziellen Verhältniſſe des Staates bat, gewiß nicht für weniger wichtig angeſehen werden, als die ins Auge fallenden und auch wohl angenehme.

wir es für billig und angemeſſen , daß der Befehlshaber ren rein 'militåriſchen Functionen 2c . “

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Wenn ein vimpler Infanterielieutenant dieſe Nomens bei weitem größere Schwierigkeiten darbietet , als dies clatur des dem Artillerieoffizier nöthigen Wiſſens und jenige des Artiüeriſten , mit Rúdſicht auf die Verwen.

Könnens durchgeht, ſo muß es ihm in den Haaren angſt dung Beider im Gefechte. Bald fordert man von dem Infanteriſten, wenn er in finie oder Colonne iſt, daß Kamerad in der Artillerie ſich Beſchafftigungen hinges er feſt ſtebe, ſich nicht rübre, ſelbſt wenn die feindlichen

werden, er fann úbrigens nur berzlich bedauern , daß ſein benfuuß, welche wobl eher in den Wirfungstreis eines tüchtigen Werfmeiſters des Schloſſer , Schreiners, Schmiedes, Wagner: ? c. Handwerks geboren , als in denjenigen eines Difiziers , deſſen Beruf es iſt , pro

Geldorle Tod und Verderben in reine Reihen bringen , ja es wird ihm ſogar eine Bewegung mit dem Ropfe verargt, wenn demſelben eine Rügel zu nahe fommt ; bald wird ihm wieder als Lirailleur zur Pflicht gemacht,

gloria et patria zu ſterben. In Anerkennung der Ueber, Rich mit der größten Beweglichkeit und Gewandtheit dem legenbeit des Artillerieoffiziers in dieſer Beziehung, ſtellt Terrain anzuſchmiegen und ſich auf jegliche Weiſe gegen ihm jedoch ſein einfader Verſtand die Frage, wie es das feindliche Feuer zu ſchüßen ; bald verlangt man möglich ſei, in allen jenen Zweigen ( von welchen ein wieder von ihm , der noch eben in ſtarrer Selbſtverger, einzelner ſchon binreichen durfte , die lebensthåtigkeit fenbeit in Colonne feſt ſtand , beim Sturm auf eine eines gewohnlichen Menſchen in Anſpruch zu nehmen Batterie oder gegen die feindliche finie die größte bat, und auszufüllen, wenn er es zu einem geriſſen Grade

fraft, den badſten Enthuſiasmus zu entwideln , lide aber

yon Vodkommenheit bringen wil ) die ausgeſprochene auch ſogleid wieder in den Rahmen der ſchweigenden und allerdings auch nothwendige Vollendung zu errei. Golonne einzwången zu laſſen , wenn der Zwed erreicht chen. Nach ſeinem Begriffsvermogen iſt ihm die Mog.

iſt, der beabſichtigt war : und daß dieß alles geſchebe,

lichkeit nicht einleuchtend , vielmehr beſchleicht ibn die dafür ſind die Difiziere, insbeſondere aber der an der Beſorgniß, daß in manchen Zweigen jenes Wiſſens und Kongens Oberflächlichkeit unvermeidlich ſei. Viel vors theilhafter erſcheinen ihm daber die in Enlgand beſte ,

Spiße der Abtheilung ſtehende Gommandeur perant.

wortlich . Es iſt begreiflich, wie ſchwer folche Gegenſåße zu erreichen find ; nur bei einer höchſt ſorgfältigen Er.

benden Einrichtungen , nad welden das ganze Artille, ziebung und Ausbildung und einer ebenſo einſichtsvollen riemateriel von Privatunternehmern geliefert wird. Die und fråftigen Führung wird dieß möglich werden. Tüchtigkeit dieſes Materiel iſt anerfannt; ed iſt in allen

Die ganz anders, wie viel einfacher erſcheint dage.

Zbeilen der Erde bewibrt gefunden und , ſoviel uns

gen die Erziehung des Artilleriſten, deren Zendenz wob!

befannt, noch in feiner anderen Armee übertroffen wors

nur babin geben muß, ihm eine unter allen Umſtänden

den. Was die Feuergewehre der Infanterie anbelangt, ſo würde dieſe Waffe mobl gern ihre eigenen Angeles genbeiten beſorgen und die Artillerie erleichtern , deren

unerſchütterliche Ruhe und Kaltblütigkeit anzueignen. nen Erziehung des Artilleriſten für das Gefecht ſei gelóſt,

Man könnte behaupten , die Aufgabe einer vollkommes

Ünſichten in dieſer Beziehung nicht immer den weſents wenn man ihn zur vollendeten Maſchine zu machen im lichſten Bedürfniſſen der Infanterie entſprechen, ſondern Stande Stande wäre. wäre. – In welch' günſtiger Page iſt außerdem der ſogar nicht ſelten bemmend entgegenwirfen , wie die Ers Artillerieoffizier und beſonders der Batteriecommandant ſcheinungen der neueren Zeit beurfundent.

im Gefechte !

Serdüşt von den anderen Waffen und

In einer anderen Stelle der Erwiederung beißt es dadurd faſt aller Verantwortlichkeit hinſichtlich des Per, ferner, die Artillerieoffiziere ſeien nicht allein Anführer luſtes und der Erbaltung ſeiner Batterie entboben, fann und Technifer, ſondern auch gleich den Offizieren der er ſeine ganze ungeſtörte Sorgfalt auf die zweđmaßige anderen Waffen, lehrer ihrer Truppe, deren Ausbildung Verwendung ſeiner Geſchüße richten. Hat ſeine Batterie

mannichfaltiger als die der Infanterie und Cavalerie einmal abgeproßt, ſo iſt ſie auch vodtommen in ſeiner ſei. Denn neben der beſonderen Ausbildung des Artils Gewalt; ein paniſcher Schreden, der ſeine Mannſchaft Teriſten in allen Zweigen ſeines ſpeziellen Berufes liege überfaat, kann ihm ſeine Geſchüße nicht entführen, und den Artillerieoffizieren die allgemeine Ausbildung ihrer ſelbſt bebeutende Verluſte an Mannſchaft bemmen ſeine Reute ob, durch welche ſie, ſowie durch den innern Dienſt, Wirkſamkeit nicht, denn immer werden ihm noch ſoviele in beinahe gleichem Maße die nämlichen Beſchafftigun:

Reute übrig bleiben, um das Feuer fråftig fortſeßen zu

gen båtten und dieſelben Uebungen durdmachten , wie

können. Bei der intenſiven Wirkſamkeit der Geſchüße ſelbſt auf große Entfernungen wird er, der Infanterie Hierauf läßt ſich nun Folgendes ermiedern. Was die gegenüber , ſein Ausbarren bis aufs Neußerſte treiben der Artillerie und Infanterie gemeinſchaftlichen Erer, können und dennoch Zeit genug haben, ſich der ihm dros

ibre Kameraden in der Infanterie und Cavalerie.

citien in Handhabung der Waffen , im Marſchiren und Mandvrirent aubelangt, ſo ſind die Anforderungen an

henden Gefahr zu entziehen , genommen zu werben.

Wir ſchließen dieſe etwas lange gewordene Abbands (ung mit der Bitte um geneigte Nachricht, uud unter Berichtigung eines kleinen hiſtoriſchen Irrthums , welcher

erſtere in dieſer Beziehung nicht hoch geſtellt, weil durchs aus fein Bedürfniß dazu vorliegt; tie wird aber auch, obne die linie der Beſcheidenheit zu überſchreiten , lidt nicht im entfernteſten mit der Infanterie vergleichen Dürfen , welche auf dieſe Uebungen vielleicht zebumal mehr Zeit verwendet. Dagegen dürfte man wohl bes

dem Hrn. Verfaſſer der Erwiederung begegnet iſt. Nicht die Franzoſen waren es, welche die erſte Artillerieídule

baupten, daß die eigentliche Erziebung des Infanteriſten

dein Beſige ſolcher Anſtalten waren.

.

errichteten , ſondern den Venetianern und Spaniern gebührt dieſe Ehre, da ſie ſchon im 16. Jahrhundert in

Redigirt unter Berantwortlidkeit der Berlagsbandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Orijin gedrudt.

Samſtag, 8i 3uni 1839.

Nr . 46. hét

Hemden உன்னை

mat

Allgemeine Militar - Zeitung. Bad e n .

und die Intereſſen des Militárbienſtes ; - gegen das

In der Sibung der 2ten Rammer der Stånde vom

Geſcß wurde geltend gemacht , daß daſſelbe, als im

14. Mai war an der Tagesordnung die Discuſſion des

Widerſpruche Itebend mit dem allgemeinen Redite, nad

Geſchentwurfs über die Einſtandsfapitalie'n der Unteroffiziere und Soldaten. Derſelbe lautet :

Willkůbr Bertrage zu ſchließen , unſtatthaft ſei, und daß

es feine Vortheile biete, die irgend im Verhältniß mit ,, Art. 1. Unteroffiziere, Spielleute und Soldaten fons dieſer Rechtsverlebung ſtůnden ; - es ſei das Gefeß

nen feine Verträge ſchließen, durch welche fie rich ihrer in ſeinem Grunde unbidig , in ſeinen Wirfungen ganz Anſprüche auf Einſtandsfapitalien , welche zufolge des

nußlos. F r a n fre i dh .

$. 49 des Conſcriptionsgeſeßes von 1825 und der Ar. tifel 1 bis 3 des Geſeßes vom 26. Mai 1835 bei der.

In der Sibung der Pairsfammer vom 23ten Mai

Amortiſationskaſſe anzulegen oder wirklich angelegtſind,

erſtattete Baron Mounier Beridt úber ſeinen eigenen

oder ihrer Anſprüche auf die noch nicht få digen Zinſen Antrag in Betreff der Ehrenregion. ) Die Com . aus folchen Rapitalien im Voraus begeben. Jeder dies miffion bat einmüthig für die Erwägung deſſelben ges ſer Beſtimmung zuwiderlaufende. Vertrag iſt ungiltig. ſtimmt, das Marimum pon 15,000 für die Zahl der

Art. 2. Auf Einſtandsfapitalien und Zinſen daraus, Pegionåre beibehalten und die Dienſtzeit der Militars melche, der Verfügung des voranſtebenden Artifels zus wie der Bürger auf 20 Jahre feſtgeſtellt. folge , nidt Gegenſtand eines von einem Einſteber zu

rohließenden Bertrags ſein können, kann wegen private rechtlicher Verbindlichkeiten der betreffenden Einſteber

P r e uß e n.

Berlin , 23. Mai. Nad einem Artikel der Peipziger

fein Beſchlag gelegt werden ." Einzelne Redner, wie Allgem . Zeitung dürfte das Gebäude der Pepinidre Welder, erklärten fich für Art. 1 , mit Modificationen ,, eine andree Beſtimmung erbalten und dadurch der erſte nicht aber für Art. 2 ; andere, wie Uſchbach und Dutts Sdritt zur Aufhebuug dieſes Inſtituts geſcheben . In

linger, beantragten folgenden beſchrånfenden Zuſaß zu

jenem Artikel wird in dieſer Beziehung bemerkt: „ Die

Art. 1 , am Soluſſe des erſten Abſabes : es ſei denn

ganz veranderte Militárverfaſſung , der båbere Stand ,

mit Ermachtigung des Ariegominiſterium

punct der Chirurgie, ſowie der Medizinalausbildung

( oder, wie Aſchbach zuerſt wollte, des Oberfricgeges richts ), welche bei nachgewieſener Núblidhfeit (Unſchäds zu verſagen iſt''; Sdaaffs fdlug eventuell fichfeit ) nicht vor, wonach gegenmårtige Geſein nicht auf einen Art. 3rträge Einſtandsve bezogen werden roüe, welche vor Vers

überbanpt hat daſſelbe entbehrlich gemacht. Es ſchreibt ſich aus der Zeit ber, als es noce compagnies Feldſcherer gab , deren Hauptbeſtimmung in Friedenszeiten darin

beſtand, den Soldaten der Bart fu puben, und die für den Krieg wenig mehr brauchbar waren , weßhalb dann

kündung deſſelben eingegangen wåren. Nach einer mebrs aus anderen gebildeten Chirurgen und Medizinern der ſtündigen Debatte wurde das Gefeß mit 30 Stimmen Bedarf für die Armee genommen werden mußte und

gegen 25.verworfen . Bei der Discuffion , an welcher außer dem Regierungscommiffårgeb. Rriegerath Vogel noch der Miniſter v. Blittersdorff und Präſident Jouy, die Abg. Schaaff, Litſchgi, Crefurt, Beff, Duttlinger und , mit Beſchränkung, Aſchbad und Welder , får, und die Abg. Weller, Zentner, v. Ibſtein , fauer, San . das Sefes gegen der und der Berichterſtatter (Merk)

dann nicht immer in hinreichender Zahl zu baben war . Die Carrière der mehrſten Civilchirurgen begann auch damals in der Barbierſtube, und in den meiſter großen und kleineren Städten durfte Niemand dieChirurgie ausüben, der nicht Eigenthümer einer Barbierſtube war. Sie wurde wie ein Handwerk betrachtet und ihre Aus, übung nur Denen verſtattet, welche dieſelbe zunftmäßig

in längeren Bortrågen Theil nahmen , wurden für das gelernt, 7 Jahre ſervirt, und conditionirt, oder während Gefes bauptſächlich diejenigenGründe geltend gemacht, dieſer Zeit bei der Armee als Feldſcherer gedienthatten. Nur wenn Militärchirurgen in etwa 20 der großen welche and don in den Motiven der Regierung und Commiſſionsbericht der 1ten Rammer enthalten sind; Stådte ſich als Chirurgen etabliren, Kreischirargen dem ſie reduciren ſich (wie Duttlinger beſonders ausführte ) werden wollten oder ſonſt nad böherer Unſtellung ſtrebs auf die Rechte des Einſtellers, die Rechte des Einſtebers

* ) S. Nr. 43 der 4. M. 3 .

363

364

ten , mußten ſie auf dem anatomiſden Theater einen Anſuden zu ſtellen , ſie möchte erflåren : ,, daß die im Cursus operationum madhen und wurden vom Obercols Spåtjábre 1838 abgebaltene Inſpection, indem keinerlei legium medicum eraminirt. Bei einem (olden Stands Art von Wehrbaftigkeit der Mannſchaft babe wahrges puncte der Chirurgie überhaupt war es für die Armee nommen werden fönnen, als als nicht geſchehen zu bes gewiß ein dringendes Bedürfniß , eine beſondere febr. trachten ſei, und beſchließe, der Kanton Graubündten

anſtalt zu errichten , um Militårchirurgen wiſſenſchaftlich ſet gehalten , in fürzeſter Zeitfriſt reine beiden Gontin, und practiſe zu bilden. Das war die Veranlaſſung zur gente in dienſtfähigen Zuſtand zu ſtellen." Errichtung der chirurgiſden Pepinière. Jebt" iſi dieß ganz anders , die Chirurgie iſt Kunſt und Wiffen daft

geworden und wird als ſolche geehrt. Die wobibabends

Neuer Drganiſationsplan

ſten und gebildetſten Leute wenden ſich derſelben zu, und der norwegiſchen Kriegsſdule zu Chriſtiania es wird dem Staate nicht an Milit& rchirurgen fehlen, vom 10. Juni 1837. *) e nur eröffnet, ihnen dafür Concur wenn hderſelb t zueine år renz er und dadurc Ausſich pecuni günſtig ebrenvoller Die Kriegsſchule zerfåut in zwei Hauptabtheilungen , Anſtellung gewährt . Die Koſten , welche ießt die Pepis welche zuſammen vier Klaſſen bilden. nière erfordert und die ſich ebenſo bodo belaufen als die Die Eleven dieſer Klaſſen, genannt Kadetten, bilden

Koſten der ganzen Berliner Univerſitåt, gåben hinreis ein Sorps, welches den Namen ,,Kónigl. norwegiſches dente Mittel dazu . Im Jahr 1808 wurde den bóberen rchiru rmagen Stellencherder Militä ſchon lonss ein einige en .rgen und Stabs. Die Batail verlieb Rang ſchidli

g, famen en zwar gen erhielt aud Offizi chirurhinter en lieute nantenersran nod den jủngſt zu ſehen, undaber die Compagniechirurgen ſtehen ießt ſogar noch hinter dem Feldwebel. Dieß und die fümmerliche Beſoldung derſel,

Randfadettencorps " führt. Zur Aufrechthaltung der Ordnung und zur Inſtrucs

tion im allgemeinen Militárdienſt, formiren die Kadetten gnie, unter dem Commando eines Capitains. eineCompa Die Compagnie Unteroffiziere werden unter den al, teren Kadetten gewählt, und bei der Compagnie wird dieſelbe militäriſde Ordnung wie bei garniſonirenden

n beobadtet. ben kann nunfreilich kein Reis für junge Feute aus den iſtTruppe Leren rangeon thebürfniß derArmeefoldhes erfordert, die Anzahl der Kadetten auf 72 beſtimmt. Von dies

enſte rgendi tennStand en nſein, gebilde rich das dem natürli Militärchiru ch auch rt zu widme , indeſſe würde geånde werden, wenn damit die nöthige Reform vorgenommen würde, wie dieß ſoon långſt bei der franzöſiſdien Armee der Fall war, wo auch alle Militárchirurgen Officiers de santé find und als roldhe eine würdige Stellung bei der Armee einnehmen , der Militárdiſciplin unbeſchadet,

ſen erbalten 15 freien Unterricht nebſt einem jábrlichen Stipendium von 60 norwegiſden Speziesthalern ; die übrigen genießen einen freien Unterricht oder geben dafür jährlid 40 Speziesthaler an die Kriegsídule ab. Von der leßteren Rathegorie rollen' zum wenigſten 10 Stadets ten vorbanden ſein . Sein Kadet fann ein Stipendium

ngs mit n fann, ns erhalten, wenn er nicht zum mindeſten die Kriegeſmule die es ,allerdi bringe ein comma r über er Offizie jungerdaß viel undſichAlter im Rang dirter einen hoher ſtehenden Militårarzt zu beſtimmen bat. "

ein Jabr beſucht und in dieſer Zeit Fleiß und gute Aufs führung gezeigt hat, ſodann Beweiſe beibringt, daß er nicht ſelbſt im Stande iſt , die Koſten des Aufenthalts

. me Militåraufſi Bern , 19. Mai.sd chtsbehörde in der Scule zu beſtreiten. Bei mehreren Aſpiranten Die eidgen. erſtattet der Tagſagung einen Bericht über die lebtjábs zum Stipendium wird beſonders Nudſicht auf diejenis rige Inſpection des Bundtner Contingents , gen genommen, deren Våter dem Fond der Kriegsſchule der Betrůbendes enthält. Die wichtigſten Zweige des einen Beitrag gegeben haben ; die nådſte Berückſichti. Búndtnerſden Militårweſens befinden ſich in einem gung trifft die Söhne von Vatern , die um den Staat

Zuſtande arger Vernadlafſigung, und die Mannſchaft Berdienſte baben , und unter dieſen geben zuerft die beſteht zu einem

großen Theile aus Stellvertretern , ſtatt elternloſen und dann diejenigen vor , deren Vater nicht der fråftigen Månner ſind es Anaben oder Greiſe. Der mehr am leben ift. Im übrigen baben alle Radetten

Bericht an die ſagt: , der ,, DieLaglagung eidgen . Militår, rdeTagſabung aufſichtsbehö bedauert innig einen gleiche Die Rechte. Kriegeſdule ſteht in Adem, was das Militaris ſo unerfreulichen , und das Herz eines jeden wahren ſche und Wiſſenſchaftliche angeht, unter der Oberleitung Soweizers tief betrübenden Bericht erſtatten zu müſſen, des im Neiche den höchſten Befehl führenden Generals ; und zwar um ſo mehr , da dieſer Kanton an einer die ófonomiſden Angelegenheiten geboren unter das Grånze liegt, und im Fall eintretender Gefahren von Armeedepartement der königlichen Regierung. Der Obef oder Vorſteber der Kriegsidbule iſt ein vom ſo großer von und SchweizGenf die ganze ber für Außen tigkeit iſt. Wenn die Kantone WaadtWichs ihre König dazu ernannter Stabsoffizier. Er hat als folder

eidgendſ]. Pflichten nicht beſſer zu erfüllen im Stande geweſen wären , welches 1008 möchte im abgewichenen Spåtjahre der Schweiz zu Theil geworden ſein? ' Die eibgen. Militáraufſichtsbehörde bålé dafür, daß es ihre Pflicht ſei, in Beziehung auf die auffallendſte gånzliche

fein anderes Commando in der Armee. Ibun ſteht , žu . gleich mit der militariſden Verwaltnng, über die ſeinen Befehlen untergeordneten Offiziere und Kadetten daſſelbe Correctionsrecht zu , wie ſolches die fönigl. Reglements für jeden anderen Corpschef in der Armee beſtimmen.

Vernadlåſſigung der dortigen Wehrſtandes die Dag .

*) aus den Abhandlungen der Königl. fchwediſchen Kriegswiſſens ſchaftsakademie Jahrgang 1838 entnommen .

faßung in vollſtändige Renntniß zu regen , und das

366

365

Aehnlid verhålt es ſich bei jedem an der Kriegsidule

c) Ueberſicht der allgemeinen Geſchichte.

anweſenden älteren Dffizier bezüglich zum júngeren.

d ) Geographie , ebenfalls im Allgemeinen.

e) Drtbographiſches Schreiben nad Dictaten im Zu den Dienſtverrichtungen unmittelbar unter dem Chef und als Inſpectionsoffiziere bei der Kriegsſchule, Norwegilden , mit Renntniß der Grammatit. f) Deutliche Handſchrift mit einiger Fertigkeit. werden von der Armee, nad dem darüber eingegebenen Vorſdlage des Obefs der Scule an den oben erwåbn .

Den verſchiedenen Unterrichtsfächern entſprechend,

ten commandirenden General ein Capitain und zwei wird die Kriegsídule, wie ſchon bemerft , in zwei

lientenante commandirt. Dieſe Dffiziere bebalten Num . Hauptabtheitungen und eine jede von dieſen wieder in mer und Gage der Waffenabtheilung, der ſie angehören, zwei Klaſſen eingetheilt. erbalten aber jabrlide Emolumente und Zulagen für

A. Die Wiſſenſdaften und Fertigkeiten, in welchen

ibre Dienſte an der Kriegsſchule. Sie bleiben gewohns die Kadetten unterrichtet und in Bezug, auf welde Tie lid 2 Jahre daſelbſt und ſind während dieſer Zeit von geprüft werden, ſind in der erſten Hauptabtheilung oder jedem anderen Dienſte in der Armee frei; dod konnen in der erſten und zweiten Klaſſe nadſlebenbe: Tie, nad Uebereinfunft mit dem Ober der Scule , und mit Einwilligung des Obergenerale , von Neuem auf ein Jabr und ſo weiter hin commandirt werden.

Außer den eben angeführten Inſpectionsoffizieren , fdnnen ferner, wenn ſolches nolbwendig, gefunden wird, nach abgehaltenem Difizierseramen, zwei von den geeig, netſten der neu ernannten Offiziere, auf ein Jahr, zur

Berrichtung des ſogenannten Repetentendienſtes an der Kriegsſchule commandirt werden.

Ihre weſentlidten

1) Religion und Moral.

22)) Theoretiſche Mathematif.

aa)) Arithmetik und

Algebra, bis einſchließlich der unreinen quadratiſden Gleidungen und der febre über die Reiben und foga. rithmon ; b ) Geometrie , nämlich Planimetrie , Stereo, metrie , plan , und ſphäriſde Trigonometrie und die febre von den Regelſchnitten ; c) Theorie der geomes

triſchen und militariſden fandmeßkunſt. 3) Vollſtåndige Ueberſicht der allgemeinen Welts

Functionen beſtehen in der nåberen Aufſicht über die gedichte in den verſchiedenen Epochen. Kadetten, ſowohl in als außerbalb der Unterrichtsſtun . 4 ) Geographie, nåmlid voufiandige Ueberſicht in den ; ſie ſind während dieſer Zeit von dem anderen der allgemeinen Geographie und ausführliche Kenntniß Dienſte bei der Waffenabtheilung , der ſie hinſichtlich der phyſiſchen und ſtatiſtiſden Geographie der vereinigs

der Nummer undGage zugetheilt ſind, frei und erhale ten Reiche. ten als Repetenten eine Ertrajulage.

5 ) Vollſtändige Kenntniß der Grammatif, Orthogra.

Die febrer der Kriegsídule werden, nadı dem Vore phie und Declamation in der norwegiſchen Sprache. rolage des Chefs , von dem oberen Generalcommando

6 ) Kenntniß der Grammatik der franzoſ. Sprache, angenommen und fónnen von ihren lebrſtellen nach Fertigkeit im Beren und Ueberſeßen leichter Proſaifer Omonatlicher Functionirung wieder abtreten. Nachdem und Schreiben nach Dictaten in dieſer Sprache. fie zum mindeſten 4 Fabre mit Eifer in ihrem Pehrberuf

7 ) Dieſelben Kenntniſſe in der deutſchen Sprache.

gewirkt haben , ſoll dieſe Dienſtzeit, wenn ſie um eine

8 ) Handarbeiten , nåmlin: Conſtructionen , Rartent.

Beförderung nachſuchen , zu der ſie qualificirt ſind, ist seidhnen und freies ' Handzeidinen , Kalligraphie und der Art berückſichtigt werden , als wenn ſie königliche Rartenſdrift. Staatsdiener von firer Anſtellung geweſen wären.

9 ) Peibesübungen, nåmlich allgemeine und Militar,

Solange nicht aus den Fondő ber Kriegeſcule die gymnaſtit, Schwimmen und Tanzen . gehörigen Kaſernen für die Kadetten erbaut werden 10 ) Anleitung oder der Staat richt dazu die nothigen Mittel anweiſet,

find ſåmmtliche Kadetten , auf eigene Koſten , in guten anſtändigen Privatquartieren der Stadt einlogirt . Es

zur Muſik. 11) Uebungen im practiſchen Rechnen . 12) Uebungen im Schreiben nad Dictaten.

B. In der anderen Hauptabtheilung oder in der iſt dem Chef und den ibm untergeordnetenOffizieren dritten und vierten Klaſſe : zur beſonderen Pflicht gemacht, über die Aufführung

1 ) Artillerie , namlid die febre vom Pulver , die der Kabetten und die Ordnung indieſen Quartieren 34 Einrichtung , die Wirkung und der Gebrauc der Artil. wachen , übereinſtimmend mit den darüber gegebenen lerie, ſowie die Einrichtung, der Gebraud und die reglementaren Vorſdriften.

Ein Jeder, der als Kadet aufgenommen wird, rou Behandlung des Infanteriegewebres.

confirmirt ſein , das 15. Jabr vollendet haben und nidt über 18 Sabre záblen.

2 ) Fortification, nämlich a) Feldfortification vodſtån, dig, ſodann b ) permanente Fortification , d. 5. Kenntniß

Die Vorfenntniſſe, welde erforderlich ſind, um Radet der allgemeinen Einrichtungen und Befeſtigungsmanie.

in der erſten Klaſſe zu werden, beſtehen in Folgendem : ren , ſammt einer Ueberſicht über den Angriff und die Vertheidigung der Feſtungen. a ) Religionsfenntniffe. 3) Daftit, Felddienſt und die königl. Reglements. im practiſden Rednen , d. h. die vier Spezies, Regel 4 ) Statik und Medamit. de Cri, lowohl in ganzen als gebrochenen Zahlen, und 5) Allgemeine logit. Decimalbrúde; – 2 ) Arithmetit , d . 6. die vier Reco . 6) Norwegilde Sprade und nordiſde Literatur mit nungsarten mit Budiftaben rammt der Cheorie im ad. Declamation . gemeinen und über die Decimalbrúde ; - 3 ) Geometrie 7) Ausführliche Kenntniß der Geſchichte der drei

b ) Cheoretiſche Mathematit , nåmlid 1 ) Fertigkeit

-

und Proportionslehre.

nordiſden Reiche, vornehmlich der norwegiſden.

367

8) Fortgereßte Uebung in der franzöſiſchen und deuts den Sprache,

368

Einem jeden Kadetten wird, wenn er das Offiziers. eramen beſtanden bat, vom Ober ein Zeugniß ausgefers

9 ) Uſtronomie, nåmlich ſyſtematiſche Ueberſicht über tigt, worin der dem Betreffenden im Eramen zugetheilte die Hauptſabe dieſer Wiſſenſchaft, und mathematiſde Geograpbie.

Hauptcharafter angeführt iſt. Dieſes Zeugniß gebt an den Ober der Waffenabtheilung, welcher der Stadet als

10 ) Naturlehre, nämlich allgemeine Kenntniß der Offizier angebört, und dieſer ſelbſt erhålt von demſelben Naturreiche, Electricitåtslehre, wobei eine kurze Uebers

Ficht der febre vom Galvanismus, Magnetismus, vom lidt und der Wärme.

eine vidimirte Abſchrift. Die Kadetten , welche foldergeſtalt polſtånbig ihr Dffizierseramen beſtanden haben, werden vom Ober der

11) Handarbeiten wie in der erſten Hauptabtheilung. Kriegeſchule zur Anſtellung als wirkliche oder 12) Peibesübungen deßgleiden, wozu noch das Reis ten fomint.

13) Repetition in der theoretiſden Mathematif. 14) Anleitung zur Muſik.

in ſo

fern feine Vacanz ſtattfindet - als überzählige Second, lieutenante der Infanterie und Cavalerie vorgeſchlagen. In beiden Fällen bat ein jeder, der als Radet die Sdule beſucht hat und von dieſer als Offizier entlaſſen wird, C

Die Bertheilung dieſer febrfacher in die verſchiedes das Recht, gleich nach ſeiner Ernennung in den Genuß der reglementsmäßigen, für den wirflichen oder überzåbs

nen Klaſſen beſtimmt das Reglement.

Außer dieſer Abeoretiſchen Ausbildung werden mit ligen Secondlieutenant, feftigereßten Gage zu treten. den Kadetten auch practiſche Uebungen vorgenommen .

Um die Offiziersanciennetåt der abgebenden Kadet.

In dieſer Hinſicht verſammeln ſich die Difiziere der ten zu beſtimmen , ſollen dieſelben in der Ordnung zum Rriegoſdule und die betreffenden febrer , ſowie alle Offizier in Vorſchlag gebracht werden, in welcber ſie im Kadetten jeden Sommer im Lager und üben in der Zeit Eramen beſtanden baben , und biernado unter eben ſo von 30 Tagen, die Marſotage abgerechnet, practiſch:

viclen, hintereinander folgenden Tagen ernannt werden.

1) Ererciren mit dem Gemebre, Evolutionen und 'Dadurch werden die ſonſt ſo oft entſtebenden Incondes nienzen vort gleichen Anſtellungsdatirungen vermieden .' Scheibenſchießen. 2 ) lagerdienſt nach den reglementăren Vorſchriften . Zu dem Offizierseramen können, außer den stadetten 3 ) Felddienſt, Abfaſſung militariſcher Rapporte und der Rricgsſchule, auch andere Perſonen mit föniglider Erlaubniß zugelaſſen werden , jedoch unter folgenden Hauptbedingungen : 1 ) Sie müſſen wenigſtens måhrend der Dauer eines 5) Militäriſdes Aufnemen , Groquirung , Rarten , zeichnen nach der Natur, Höhenmeſſen und Niveliren. Sabres . den Dienſt als Unteroffizier in einem Corps gethan , in dieſer Zeit der Recruten und Grercir's 6) Ausführung freiner Feldwerte. ſcule, ſowie den Verſammlungen der Obers und Un. 7 ) Militárgymnaſtik.

Beſchreibungen .

4 ) Geometriſdófonomiſches Aufnehmen .

4

C

Zum Unterricht der Padetten im Reiten werden bei teroffiziere, Bebufe des Erercirens (Befäls -Möte), und

der Kriegsſchule ſtets 4 Reitpferde unterbalten. gøſhule

dem Corpsererciren (Regiments - Möte) beigewobut ba.

ben,zugleichein vollſtändigesZeugniß von dem betrefa Aufenthalt eines Kadetten inderKrie e: oder Corpschef über ihreKenntniſſe im Augemeinen auf 4Jahre feſtgelegt; dodtann fenden Brigad iſt Der derſelbe, unter gewiſſen Bedingungen ,auf 6 Jahre und Brauchbarkeit in den practiſchen Zweigen des

verlängert werden , ſo daß 3 Fabre auf jede Haupts

Dienſtes beibringen . 2) Sie müſſen an einem Curſus, der für die Ras

abtheilung kommen. detten beſtimmten practiſchen Uebungen Theil genoms Am Soluſie jedes Jahres werden zwei Arten von men haben.

Prüfungen , nåmlich ein Entlaſſung8. oder Offiziers. 3 ) beſtimmten Sie müſſen Zeichnungen die für das und Eramen bei der enKriegos Conſtruction unter eramen und ein Verlegung oder Klaſſeneramen , abges fchule balten. Jedesmal, wenn das Offizierseramen ſtattfindet, ber nörbigen Aufſicht verfertigen und ausarbeiten . 4) Sie ſollen ein balbes Jabr, bevor das Offiziers , machen. Die Prüfungen geſchehen theils mündlich, theils føriftlid , nach den darüber geltenden reglementăren eramen abgebalten wird, bei den gemdhnlichen Prüfung

Beſtimmungen . Beim Offizierderamen werden die leis gen der Kriegsſchule zugegen ſein , um Anleitung zur ſtungen von einer Commiſſion beurtbeilt , welche aus inſtructiven Repetition zu erhalten , und damit der Chef

dret Mitgliedern beſteht, nämlich dem Behrer in jedem der Kriegeſbuíe und die febrer ibre Renntniſſe und Fach und zweianderen dazu geeigneten Perſonen , welche Braucbarkeit genauer fennen lernen. voin Chef der Scule dem oberen Generalcommando

5) Das Eramen derſelben bei der Kriegsídule wird

vorgeſchlagen werden. Beim Klaſſeneramen werden die gleichzeitig mit dem der Kadetten und nach denſelben mündlichen Antworten von den Lehrern und einem Dffis Regeln abgebalten ; bei gleichem Entlaſſungscharakter

zier der Kriegsſchule beurtheilt, die ſchriftlichen aber erhalten jedoch die Kadetten in der Offiziersanciennetét von den febrern allein. Kein Rabet fann als Offizier den Vorzug. aus der Kriegsſchule entlaſſen werden , wenn er nicht 6 ) Sie baben feine Rechte auf die Second lieute. im Gramen einen der drei feſtgelegten Hauptcharaktere : nantsgage, bevor ſie nicht, bei eintreffender Bacang, ausgezeichnet gut, mehr als gut und gut erbalten bat. als wirflide Secondlieutenante einrüden fönnen. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Lebte in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrucft.

1

Mittwoch , 12. Juni 1839.

Nr . 47.

Allgemeine Militár - Zeitung. Bay e ľn.

ſcheint, daß die Nothwendigkeit der Gebietsvertheidigung Alles überwiegen muß. Auf das Geld fann man dabei nicht feben ; was wollen 2 bis 300 Millionen Franken ſagen , wenn es ſich um die Bertheidigung des Pandes handelt." handelt.“ - Hr. Parabit wollte in der Bittſdrift nichts erbliden , als ein Mittel , um auf den Plan der deta. ſchirten Forts zurückzukommen, während, ſeiner Anſicht nach, route Paris befeſtigt werden, dieß nur durch eine fortlaufende Mauer geſcheben könne. Nachdem der Bes richterſtatter ausdrüdlich erklärt hatte, daß der Bittſteller Militárverbande und in den allgemeinen Rechten und nur eine ſolche Art der Befeſtigunganempfehle, und gegen Verpflichtungen des Offizierſtandes zu ſteben ; auf dieſe den Gebanfen von detaſdirten Forts proteſtire, wurde

Månden , 25. Mai. Ein . Kriegøminiſterialreſcript bringt zur Kenntniß , daß Offiziere , welche aus dem Militår entlaſſen wurden (ohne Unterſchied, ob mit oder ohne Penſion , resp. Unterſtübung ), von ſelbſt aufgehört haben, Offiziere zu ſein 2c. , und die Befreiung von der fandwehr, und beziebungsweiſe Res Tuitionspflicht auf den Grund ihrer frůberen Eigenſchaft nicht anſprechen können. Anders aber verbålt es ſich mit lediglich penſionirten, die feineswegs aufhören , im

kann ſich die Fandwehrpflichtigkeit nach s. 2u. 9. 7 der zur Abſtimmung geſchritten, und die beantragte doppelte fandwebrordnung nicht erſtreden.

Ein anderes Res Veberweiſung mit dwacher Majoritåt genehmigt. (

fcript ſpridot aud die Stempel . und Zarbefreiung der

ärztlichen Zeugniſſe in Conſcriptionsſachen aus.

Pre 11 Ben.

Berlin , 28. Mai. Das geſtern Vormittags unter

den Augen Sr. Majeftat abgebaltene Corpsmanover In der Sißung der Deputirtenfammer vom 25. Mai war eines der ſchönſten militariſchen Schauſpiele , das .

gab die Bittſchrift eines vormaligen Deputirten , des

man , bei allen den bereits vielfach abgelegten Beweiſen

Generals von Richemont, über einen Gegenſtand , der der Grercirfåbigfeit des ausgezeichneten Gardecorps , bier

früber die Kammer und die Hauptſtadt lebhaft berdåff. gereben bat. Das ſchöne Audreben, die edle Haltung, tigt batte , zu einigen Erdrterungen Anlaß. Der Bitte die Schnelligkeit und Preciſion in den Bewegungen der ſteder ſucht nämlich neuerdings auf die Nothwendigkeit, Truppen und das ſtets richtige Ineinandergreifen der

Paris zu befeſtigen , aufmerkſam zu machen , und leiſtungen der verſchiedenen Abtheilungen und Waffens die Commiſſion ,welche dieſe Bittſdriftmit der großten arten batalleAnweſende in Erſtaunen gereßt unddie volfommene Zufriedenheit des Monarchen erlangt. Ein Sorgfaltgeprüftbat , erklärtdieſelbe für wichtiggenug, berrlic hes mildesWetter begünſtigte dieſe großartigeUes.

an den tragen. Der Oberſt Pairbans machte darauf aufmerf. bung und keine Staubwolte entzog den Lauſenden von ſam , daß die angeregte Frage nicht allein militariid , Zuſchauern, von denen die aus den böberen Ständen hatten, fondern auch politiſch ſei, und daß deßhalb eine gleich die boben Baluſtraden von Tivolieingenommen zeitige Ueberweiſung an den Conſeilspråſidenten zmed . den Anblick der manovrirenden Truppen. Der Ronig mäßig erſdeine. Hr. F. Deleffert : ,, Die vorliegende erſchien gegen 9 Uhr auf dem Erercirplaße. - Am -

Garniſon ihrer beutigen Morge n bat die Potsdamer Frage iſt überaus wichtig. Wir dürfen nicht vergeſſen , Rúdmarſch angetreten. ( Hamb. Correſp .) daß die offentliche Meinung fich früber entſchieden gegen einen rolden Befeſtigungsplan ausgeſprochen hat , und id trage deßhalb auf die Tagesordnung an. Der Ge.

Rußland.

Petersburg , 23. Mai.

Der Generalieutenant

lebentwurf wurde früber nicht allein von der Oppoſition Krydanowery , Commandant der hieſigen Feſtung, betampft , ſondern alle Pariſer Deputirten und viele iſt am 18ten d. M. in bobem Alter verſtorben . meiner politiſchen Freunde, die das Miniſterium unter,

ſtůften , votirten gegen den Entwurf .“ – Der General Bugeaud: „ Sie können dieſe Frage nidt durch die La. -

Sd we i

.

Der Vorort bat nunmehr den dritten Bericht der

gesordnung beſeitigen , denn es iſt eine der wichtigſten, eidgen. Militäraufſichtsbehörde über Verbeſſerungen die angeregt werden könne. Sie iſt allerdings nicht allein im allgemeinen eidgen. Militårreglement militäriſcher, ſondern auch politiſder Natur ; aber mir von 1817 überſendet. (S. Nr. 41 der A. M. 3.) ES

371

372

umfaßt derſelbe die durd die Reviſion der Mannſchafts. ein Anſinnen von 1000 fl. . für Handgelder , auf deſſen ſcala und die bereits gefaßten Tagrabungsbeſchlüſſe Ablehnung aber die Commiſſion den Antrag ſtellt. Geb. unumgänglich nothwendig gewordene neue Einteilung Rath v .Sulayer weiſt die Nothwendigkeit dieſes Mittels,,

des Bundesbeeres und die innere Organiſation ſeiner um das Corpsvollzábligzumachen ,nad .v.Zwergern taftiſden Einheiten. Die fünftige Bundesarmee würde bålt dieſe Poſition für åberflüffig, da nun die Gehalte dieſen Antragen zufolge beſteben aus 1) Genietruppen : aufgebeſſert ſeien , und es ſei nur zu wünſchen, daß das 5 Compagnieen Sappeuren zu 100 Mann, 2 Compag.

Kriegøminiſterium den Uebertritt aus dem Finienmilitar

nieen Pontonnieren zu 100 M.; zuſammen 700 Mann. in das Corps weniger erſchwere. Geb.Rath v. Sølayer

2) Artillerie: 30 Compagnieen zur Bedienung fahrender låugnet eine ſolche Erſchwerung; wer jedoch nicht freis Batterieen, 3980 Mann; 10 Compagnieen zur Bedies widig úbertreten wolle, fdnne dazu nicht genöthigt wers nung des Poſitionsgeſchůßes und der Gebirgsbatterieen, den. Ueberdieß ſei dieſe Summe nur für den Fall des 810 Mann ; 5 Parfcompagnieen , 803 Mann ; zuſammen Bedürfniffes erigirt. Der Antrag der Commiſſion auf

6218 Mann ; Trainpferde 3492. 3) Cavalerie: 24.Coms Ablehnung wurde ſofort mit 54 gegen 31 Štimmen pagnieen reitende Jager zu 64 Mann , 1536 Mann. genehmigt. 4 ) Scharfſchüßen : 43 Compagnieen zu 100 Mann, 4300 Mann. 5) Infanterie : Bei den Bataillonsſtåben 1437

Mann ; 452 Compagnieen , 49,828 Mann ; zuſammen 51,265 Mann. Total 64,019 M. und 3492 Trainpferde. 23ů rttemberg.

Die verſchiedenen franzöſ. Artillerieſyſteme, ſeit Entſtehung der Waffe in Frankreich

bis auf die neueſte Zeit. Bei der Berathung der Ausgaberubriken des Haupts (Aus dem Werte: » Verſuch über die Theorie der Caffeten und finanzetats gelangte die 2te Rammer der Stande am Fuhrwerke der Artillerie >

von Migout und Bergery ,

25. Mai zu dem Voranſchlag für das landjå gers corps. Während hierfür in der lebten Periode jabrlich

137,022 fl. verwilligt waren, wird nun jährlich 32,614 fl.

Paris 1836 « , mit aus dem Dert deſſelben Wertes entnoma menen Bemerkungen über das Fuhrweſen und die Grundſäge der Urtillerieconſtructionen .)

40 fr. mehr erigirt. Dieſe Erbdbung rührt zum Theil

1. Syſtem von Balliere.

von der angeſonnenen Aufſtellung eines weiteren Sub ,

alternoffiziers her , wogegen fich aber die Gommiffion

Erſt vom Fabr 1769 an wurden in Frankreich die Fuhrwerke und faffeten der Artillerie auf gleichförmige

erflårt. Beh. Rath u. S oblayer weiſt das Bedürfniß

Weiſe conſtruirt. Zu dieſer Zeit führte namlid Gris

eines fünften Offiziers nach , ſowohl durch Hinweiſung beauval jenes Artillerieſyſtem ein , welches lange Zeit auf die frühere Organiſation dieſes Corps, wo daſſelbe das am meiſten auf Grundſåsen berubende Artilleries 13 Difiziere hatte, als durch Hinweiſung auf dieſe Uns ſtalten in Nachbarſtaaten. Im F. 1823 habe das Gorp8 nur 291 Mann betragen, ießt aber betrage es 150 Mann

ſyſtem in Europa war und mittelft deſſen unſere Waffe einen ſo großen Einfluß auf alle Kriegsoperationen ausgeübt bat.

weiter. Wenn daber nur Ein Offizier mehr angeſonnen werde, ſo zeuge dieß gemiß nicht von furus. Derſelbe habe die Stellvertretung des Commandeurs und der Bezirkecommandanten und die Verwaltungsgeſchaffte des Corps , wofür bei jedem Regiment ein beſonderer Verwaltungsrath beſtehe, zu übernehmen , damit der Bes

Die Verordnung von 1732 , welde man Balliere

verdankt, regulirte Art und Kaliber der für die fands beere beſtimmten Gefdúbe, regte die Formen derſelben feſt und ſchrieb ibre Abmeſſungen vor; ſie erwante jedoch mit feinem Wort der Conſtruction der kaffeten und Fuhrwerfe.

zirfécommandant, welchem dieſe Geſchäffte indeſſen übers

Zur Erleichterung des Dienſtes war damals France

tragen geweſen, ſeinem eigentlichen Berufe zurüdgegeben reich in Artilleriedepartements getheilt, in welden die werden könne. Nad dieſem Adem ſei die Erigenzwohl begründet. Da keine Stimme ſide für den Commiſſions. antrag erhob, ſo wurde die Erigenz von 1640 fl. für den fünften Offizier durd Zuruf bewilligt. – Die Mehrs erigenz bat ferner den Grund in dem Auſinnen , die C

Provinzialcommiffare, jeder nach ſeinen beſondern Rennts niffen und Einſichten , die Conſtructionen anordneten. Unter dieſen Departements zeichneten ſich das von Flanc dern und das von Deutſchland aus ; jenes lieferte das Materiel für die Armeen , welche im erſtgenannten Pande

fóbnung und Quartierentſdådigung der Mannſchaft zu operiren beſtimmt waren , diefes verſorgte diejenigen

gegen bisher um 27,331 fl. 54 fr. zu erhöhen , welchem Heere, welche im anderen lande auftreten ſollten. Da die Commiſſion beizuſtiminen beantragt. v. Zwergern nun dieſe beiden fånder unſer gewohnliches Kriegstheda bat biergegen bei den ausgezeichneten Dienſten , welche' ter waren, ſo mußten natürlicherweiſe die Artilleries das Corps fortwährend dem Pande leiſtet , nichts zu

conſtructionen in den an fie grånzenden Departement

erinnern . Ebenſo Camerer und Hörner. Die Poſition mebr Fortſchritte als in den übrigen machen. Indem Valliere die Abmeſſungeu der neuen Feuer. wird durch Zuruf bewilligt. - Auch genehmigt die Rams mer , der Mannſqaft den Invalidenabzug mit 264 fl. geſchüße feſtſepte, richtete er fein ganzes Augenmerk auf 36 fr. zu erlaſſen . - Der Voranſchlag für Commmandos den Belagerungsfrieg , in welchem ſich die Artillerie bis zulagen mit 1000 fl., Aufſtellung eines beſonderen Mons tirungsverwalters mit jåþrlichen 438 fl., und Zulagen

daher am meiſten núblid gemacht batte ; feineswegs aber befúmmerte er ſich um diejenigen Wirkungen der

für Militardienſtzeichen mit 1250 fl. werden ebenfalls Artillerie, welche' auf den Schlachtfeldern nöthig werden genehmigt. – Endlich gründet ſich die Mebrerigenz auf fonnten . Auch verwendete man damals in den Feldbats 1

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terieen die ſchwerſten Kaliber oder gab den etwa dabei Geſichtspuncte des Spießens ; die Beſpannungeweiſe zugelaſſenen kleineren Kalibern , zur Erreichung großer ſchien unveränderlich durch die des Karrens beſtimmt. Sdufweiten, eine ſehr lange Seele, ohne Rüdſicht auf

Eine lange Erfabrung führte auf eine ziemlich gute

die daraus entſtebende Gewichtsvermehrung zu nebmen. Conſtruction der Caffeten, die ſowobl bei Belagerungen Die Artillerieconſtructionen fönnen, wie alle medas als im Feldfriege dienten. Hinſichtlich der Dauer - er niſchen Künſte , feine Fortſchritte maden , wenn nicht langte man durch ihre Maffe und das Gewicht des Bermehrungen der Wirkungen und Dekonomie der Kräfte Geſchůbes ſelbſt *) dasjenige, was feitdem burde zwecf.

ibr ſtåndiges Ziel ſind. Die Artillerie batte damals måßigere Beſchläge und beffere Verbindungen erzielt worden iſt; allein die Widerſtandsfähigkeit der Wånde gedrungen , das Materiel derſelben unter dergleichen in vertikaler Richtung war rückwärts der Zapfenlager

wenig Wichtigkeit, und man fühlte ſich daber auch nicht

Geſichtspuncten zu ſtudiren ; båufig ſchlugen fide noch durd die Stoßbolzen gefährdet, welche die faffete gegen die Heere mit der blanfen Waffe ; der Gebrauch der die Einwirfung des Robrs verſtarfen ſollten . Geichůße auf den Schlachtfeldern aber reducirte ſich auf An anderen Stellen fand eine ſolche Schmådung

Poſitionsbatterieen , wie bei Belagerungen , und man durch die , für die Riegelverbindungen angebradten batte daber für zwei, beutzutage lo verſchiedene Dienſte Berzapfungen und durch den Bruch der Wand ſtatt, leiſtungen nur denſelben Bedingungen zu entſpreden ,

bei deſſen wenig offenem Winkel ' die Sjolzfaſern rebr

Für Fuhrwerke, die ſich nur langſam und auf guten unterbrochen wurden.. Wegen zu bewegen batten , war jedes Conſtructions

Padezeug und Ausrüſtungsgegenſtande des Geſchůbes

ſyſtem , welches Erſparniſſe darbot, und jede, feinerlei wurden damals nicht an der Caffete geführt; man brachte Geſchidlichkeit von Seite der Fahrer verlangende Bes ſie auf einem Munitionskarren unter. Endlich laſtete, ſpannungsweiſe angemeſſen . Die geſammte Artillerie eines Heeres bildete eine einzige Colonne, welcher Ar. beiter zur Zurichtung des Terrains vorausging, und die 4 Pfúnder bedurften feiner größeren Beweglichfeit,

in Folge der nothwendigen lage des Zapfeneinſchnitts , beinabe das ganze Robrgewicht auf der Hinteradiſe,

als die 24 Pfunder. Wohl war der Marſch einer ſol.

liber die Nothwendigkeit eines beſonderen Fuhrwerks,

wenn die Paffete mit der Proße verbunden war. Man

fábite jedoch bald für den Transport der foweren Ra.

chen Wagencolonne ſehr langſam , aber dennoch ſtaud

welches eine Bertheilung des Gewichts auf beide Adren

verſtattete. Dieſes Fuhrwert wurde Laſtwagen (chariot

1

er in Uebereinſtimmung mit der abgemeſſenen Bewegung der übrigen Armeecolonnen, die genauen Abſtand unter ſich hielten und ſelbſt nur nad Beſeitigung der vom Terrain dargebotenen Hinderniſſe weiter rúdten.

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einander vermengt, und diejenigen von fleinerem Rali.



ber båtten bei Bewegungen eine große Ueberlegenheit Mörſerlaffete , beſtimmt auf einer Beitung zu ruben , über die anderen baben können ; adein man war ſo rebr batte man bald darauf aus zwei bölzernen Wånden

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porte - corps) genannt. Es ſcheint, daß man ſido deffet, ben nur beim Belagerungeparf bediente, denn es kommt bei den Feldparfe nicht vor, obgleich dieſelben damals

Doch waren die Geſchüße in Batterie nicht mehr mit Sedozehn. ia Dierundzwanzigpfünder enthielten. Die Anfangs aus einem einzigen Holzblod beſtehende

daran gewohnt , die Artillerie nur als Nebenwaffe zu zuſammengefeßt, welche durch zwei Riegel und zwei

betrachten , daß gar nicht daran gedacht wurde, ihr Bee Niętbolzen verbunden waren. Später vertraten deren weglichkeit zu geben. Man ließ ſelbſt die Beſpannungen Stelle zwei Wände aus Roheiſen, verbunden durch eine hinter der Infanterielinie an einem gebedten Orte zus Maſſe von demſelben Stoff, wobei das Ganze aus Einem

růd , und um die Geſchüße zu laden bediente man ſich Gus" beſtand. Endlid wurde die eiſerne Maſſe zwiſchen beiläufig derſelben Mittel, die nod beutzutage in den den Wänden durch eine bölzerne erfeßt, und Nietbolzen Belagerungebatterieen angewendet werden ; Kugeln und ſicherten die Entfernung der Wånde. Die Form der Pfropfen lagen auf dem Schlachtfelde; geöffnete Få . chen hinter der Batterie aufgeſtellt enthielten das Pule ber , und dort bolten es die Bedienungsmannſdaften , um

*) Migout , und Bergery handeln in einem beſonderen Kapitel durch den Rückftoß auf die Baffete und deren bers

ed mittelft der fadeſchaufeln in die Seſdüße zu bringen .

zwei , je nach der Größe des Schußrinkels eintretende Fälle

Die laffeten , deren Abmeſſungen nach dem Kaliber

von den diedene Sheile entſtehenden Einwirkungen. Bierbei werden

unterſchieden , der Fall nämlid , mo die Räder in Berührung

verſchieben waren , und ein einziges Modell von zwei. rådrigem Fubrwerk, Karren (charette) genannt, macho

mit dem Boden bleiben und mit den Felgen einen Theil des , und der andere Fall, wo der Stoß die Stoßes aushalten Rider in die Höhe hebt und die Baffete um die linie drebt,

ten bauptſådlid die Belagerungs, und Feldtrains aus.

nady welcher ſich der Laffetenſowanz aufſtüßt. Die hiernach

Jener Karren von ſebr einfader Conſtruction , eignete

entwidelte Sheorie der Wirkung des Rückſtoßés führt unter anderen auf folgende reſultate: 1 ) Die auf die Baffete geben: den Stöße werden ſchwächer , wenn man dem Rohr ſoviel Ges

ſich für den Transport aller Gegenſtande, weil diejenis

gen Dinge, wel dhe gegen den Einfluß der Witterung ſchloffen waren ; dabei erlaubte ihm ſeine ſehr furze Wen ,

geſchüßt ſein mußten , in Fåßchen oder Kiſtchen einger dung den Durchgang in den Winfeln der Tranſdeen . Daber fam es denn, daß die Ideen derjenigen Offis

ziere, die ſich mit den Conſtructionen beſdåfftigten, allein auf die Paffete, als das einzige Fuhrwerf gerichtet war

ren, bei welchem Vervolfommnungen nothwendig erſchies nen . Man betrachtete die Caffete jedoch nur aus dem

wicht gibt, als es nur die Beweglichkeit des ganzen Syſtems erlaubt. Je leichter alſo das Rohr iſt , deſto haltbarer und deſto maſſiver muß , abgeſehen von anderen Verftártungsmits

teln , die Baffete Fein. 2) Bei gegebener Maſſe des Rohrs wzrden die von den Zapfen auf die taffete gehenden Stöße geſchwächt, wenn man , zur Begünſtigung des Rüdlaufs und Erhöhung der Geſchwindigkeit deſſelben, die Maſſe der Baffete ſoviel verringert, als es nur die durch die Natur der Be:

dienung geſtattete Größe des Rücklaufs und die Baltbarkeit geſtatten . 1

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resterett näherte fide übrigens ziemlich derjenigen , die hatten dann die Borberråder wenig Hobe, damit ſie wir noch beutzutage ſeben.

unter das Obergeſtell des Fubrwerks greifen fonnten.

Auch machte man håufig Gebrauch von Pfanndeckeln,

Die Vorderwagen waren außerdem mit einer Gabels

um die Zapfen in ihren lagern feſtzuhalten. Der Trans ,

deichſel verſehen, um bei den vierråderigen Fuhrwerfent

port der Mörſer und ihrer Caffeten geſchah auf faſtwagen. dieſelbe Beſpannungsweiſe, wie beim Karren, anwen. Die laffete, welche man in Feſtungen anwandte, den zu fónnen. Alle Adſen waren von Holz, und die foſtete um die Hälfte weniger , als die Belagerungss Råder hatten eiſerne Büchſen. Zu verſchiedenen Zeiten und Feldlaffete, obgleich ſie dieſelbe Form batte. Doch wurden zwar zur Erleichterung des Zugs, eiſerne Ads waren ihre Wände viel kürzer und bõber, und ſtatt der ſen ' und bronzene Búdſen in Antrag gebracht; allein Råder batterie Blodråber von bódoſtens 2 Fuß Durd.

der Defonomie wegen blieben dieſe Vorſchlage beſtåndig

meſſer. Die bintere Kante des Zapfenlagers lag vers

unbeachtet. Die Zuſammenfügungen der Caffeten und

tifal über der hinteren Rante der Adre, während bei

Fuhrwerke waren ſehr unvollkommen ; ebenſo aud die

den beiden anderen Laffeten jene ſich über der vorderen

Mittel , welche man zu anderer Verbindung der Holzs

Adſenfante befand.

ſtúde aneinander oder zur Befeſtigung der ſie berſtår . fenden Berdlåge anwandte. Dieſe Mittel beſtanden in

Die Ahle der Seele des Robre

batte bei der Feſtungs- und Belagerungslaffete etwa

dieſelbe Höhe ůber dem Boden. Daberipoffen denn

liegenden Bolzen , deren dem Kopf entgegengeſeptes

auch die Walgeſchüße durch Scießſcharten , womit große Unbequemlichkeiten verbunden waren. Was den Rúdts

Ende vernietet war , und in ſtebenben Bolzen , die an einem Ende ein Pode für einen Borſteder batten. Jene yernietete Bolzen hielten jedoch das Ganze nicht mehr

lauf anlangt, ſo mußte er beilåufig derſelbe ſein ; denn wenn auch die Wallaffete fürzere Wände und viel nies zuſammen , ſobald ſide das Holz durd's Eintrodnen zu. drigere Råder batte, ſo war ſie dagegen im Ganzen beis ſammenzog ; außerdem machten ſie das Auseinanderneb. nabe um die Hälfte leichter als die Belagerungslaffete.

men beim Erlaß eines Studes ſehr langwierig , weil

In den feſten Plåßen am Meere gebrauchte die man den vernieteten Theil abſohneiden und neu bilden Artillerie eine Laffete, welche Seelaffete (affat marin ) mußte. Ebenſo wenig entſpracen die ſtebenden Bolzen genannt wurde. Sie rubte auf 4 Blocrådern , ſtand ihrem Zwecf, indem die bei den Fuhrwerfen vorfom . auf einer Bettung nnd ſchoß durch eine SdieBidarte. Man begreift, daß eine ſolche Raffete ſebr ſchwer rower in der Richtung ſein mußte und daß ihr Geſchüß feinen gros Ben Winfel zu beſtreiden bermochte.

menden Stöße und die bei den Paffeten durch Schießen entſtehenden Erſchütterungen bald veranlaßten, daß die Vorſteder den erforderlichen Schluß verloren. Das Artilleriemateriel, von welchem wir hier eine

Zu jeder Zeit führten die Armeen Mittel zu Flußs

allgemeine Ueberſicht gegeben haben, fonnte indeſſen ,

ůbergången mit rid), und die Artillerie, die ſeit ihrer

ungeachtet ſeiner Mångel, immer ſolange befteben, als

der größte Theil der Infanterie die Pife beibehielt.

Entſtebung mit einem ſehr beträchtlichen Materiel zu thun batte, erhielt damals aud die Brúdenzüge zuges theilt. Das Brüdenmateriel vor Gribeauval beſtand aus fupfernen Pontons und aus Wagen , welche die Pontons, die Balfen, die Bohlen und das ſonſtige Zur gebor trugen. Der Pontonwagen batte 4 Räder und war mit Tragbaumen verſehen; oberhalb der Tragbäume , uf welchem der umges befand ſich eine Art Rahmen a ſtürzte Ponton rubte. Der Wendungen wegen hatte man Border , und Hinterwagen ſo nabe an einander gebracht, daß ſich die Hinterachſe beinahe in der Mitte des Obergeſtells befand, eine in Bezug auf das Zieben und die Feſtigkeit ſehr nachtheilige Einrichtung. Da die erſten Pontons nicht das hinlängliche Vo : lumen batten, um den Uebergang eines 24 Pfünders zu

Bajonnet erſeßt, und nun ordnete man die Infanterie . auf einer ſebr ausgedehnten finie mit geringer Liefe, damit jeder Soldat von ſeiner Waffe Gebrauch machen fonnte. Eine ſolche Ausdehnung der Fronte verlangte große Sonelligkeit in den Mandvern ; die Artillerie aber , zwar zum Angriffe feſter Plate geeignet, war weit entfernt, im Feldfriege Dienſte zu leiſten , verzo. gerte nur den Marſch der Heere und bemmte deren Bewegungen auf dem Schlachtfelde.

geſtatten , ſo mußte man , nach einem zweiten Modell,

fånge und Raliber der Geldhúße wurden nach den zu

Dieſe Waffe wurde jedod , lompie das vervolfommnete Gewehrſchloß die Lunte entbehrlich machte , durch das

Der König von Preußen , welcher zuerſt die alte

Laktif ånderte und ſeine Zruppen für ſchnelle Mano, vers bildete, verwarf auch zuerſt die ſchweren Kaliber.

långere und tiefere Pontons conſtruiren . Dieß verans erzielenden Wirkungen eingerichtet, und ſo konnte er lagte aber auch Beränderungen des Pontonwagens ; ſeine Infanterie durch eine zahlreiche und leichte Artides bald die Deſtreicher. er wurde ungefähr dein Wagen åbnlich , welchen Gris rie deden. Seinem Beiſpiel folgten verbarrten, verloren beauval ſpåter für ſeinen Brüdenfabn anordnete , und

erhielt febr niedrigere Rider. Der Pontonmagen des erſten Modello wog ; bei voller Belaſung , mehr als

3500 und der des zweiten Models mehr als 4000 Pfd.; dabei hatten aber dieſe Fubrwerfe immer noch eben ro

Die Franzoſen, welche beim Alten die Solacht von Roßbad und unterlagen in mehreren Feldzugen. Dergleichen Belehrungen aber flårten endlid auf. Gribeauval , der auf den Soladatfeldern die Artil.

ſerie der Preußen und Deutſchen ſtudirt batte, erhielt Vorzugsweiſe ſudyte man damals bei den Gonſtruc . der Kriegskunſt angemeſſenes Syſtem zu gründen.

viel Beweglichkeit, wie der 12 Pfünder , deſſen Ganzes 5000 Pfund mog ,

tionen eine ſehr furje Reibung zu erhalten , und daber

den Auftrag, in Frankreich ein, den neuen Fortſchritten ( Fortſegung folgt.)

Redigirt unter Berantwortligteit der Berlassbandtung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Samſtag,

Nr . 48 .

15. Juni 1839.

ago យ

ខ្លួនឯង

13

Allgemeine Militar - Zeitung. Württemberg.

Das Regierungsblatt Nr. 31 enthält nachſtehende Derordnung vom 27. Mai : „ Wilbelm , von Gottes

Dienſt zugebrachte Zeit gerechnet werden. - S. 5. Bei dem Anſpruch auf das Dienſtehrenzeichen 1ter Klaffe dürfen die Dienſtjahre, welche der Einzelne in einem

Gnaden Rönig von Württemberg. Nadidem Wir bes niederen als dem Offiziersgrade gedient bat , gezábit werden. Dagegen die in dem vormaligen las bem 9. Septbr. 1833 geſtiftete Militárdienftebrens detteninſtitut oder kommen in der Offiziersbildungsanſtalt oder seiden einer Reviſion zu unterwerfen, ſo verfügen und in auswärtigen Militardienſten zugebrachten Jahre nicht verordnen Wir, wie folgt : $. 1. Es beſtehen 2 Klaſſen in Berechnung. Deßgleiden darf bei denen , welde frůs für das Militárdienſtebrenzeichen : 1 ) fir Offiziere und ber Regimentsoffizierszöglinge waren , wenn ſie auch foloſſen haben , die Statuten für das von uns unter

folche, welche Offiziersrang Baben (Dienſtehrenzeichen 1ter ſchon vor dem 16ten lebensjahre eingetreten ſind , die Klaſſe ); 2) für Unteroffiziere und Soldaten oder ſoldie,

faſung, auf der linken Seite der Bruſt, und zwar ſo

Dienſtzeit erſt vom zurücgelegten 16ten lebensjahre an allen Regimentsoffizierszöglingen , 3 Jahre als Vorbes reitungezeit bei Berednung ibrer Dienſtzeit abzuzieben. Jedes Kriegojabr aber, d. b . ieder wirklich mitgemachte Feldzug ſoll überhaupt für 2 Dienſtjahre, und ſo auch bei den Regiments offizierszöglingen , záblen . - S. 6. Neben der erforderlichen Zahl von Dienſtjahren wird als Be.

welche in dieſe Klaſſe geboren ( Dienſtebrenzeichen 2ter

Klaſſe.) Das Dienſtehrenzeichen 1ter Klaſſe beſteht aus cinein gelben, das 2ter Klaſſe aus einem weißen éreuze, in deſſen Mitte ſich ein von einem forbeerfranz umge. benes w befindet. Das Kreuz beider Klaſſen wird an einem zwei Finger breiten Bande, rorb mit blauer Eins

gerechnet werden , und nådyſtdem find denſelben, wie

getragen , daß es auch bei umgebångtem Lederwerk noch

dingung zur Verleihung des Dienſtebrenzeichens treue,

richtbar iſt. Das Band obne das Kreuz zu tragen , iſt verboten. - $. ?. Das Dienſtehrenzeichen 1ter Ríaſſe fann nach 25jähriger, das 2ter Klaſſe nad 20jähriger Á8 Dienſtzeit im Militar berlieben werden. - $.S. 3.3. 18 im Militar dienend ſind in dieſer Beziehung nicht nur alle diejenigen zu betrachten , welche zu dem ſtreitbaren Stande geboren , ſondern auch diejenigen, welche zu den rid ,tftreitbaren Theilen Unſeres Armeecorps záblen. Zu dem ſtreitbaren Stande ſind in dieſer Beziehung auch die l'andjager, deren Ober- und Unteroffiziere zu rechnen ; und den nicht ſtreitbaren Theilen ſind in dieſer Bezies

vorwurfsfreie Dienſtleiſlung erfordert. Des Dienſtehrens zeidens fönnen nicht theilhaftig werden : 1) Offiziere und die ibres Ranges find, wenn ſie ſeit Unſerer Throns beſteigung zu einer Feſtungsarreftſtrafe verurtbeilt wor. den ; 2) Unteroffiziere und Soldaten, und ſolche, die in ibre Klaſſe gehören , wenn ſie Feſtungsarbeit oder förs perliche Strafe erſtanden haben , oder durch gerido tlidies Erfenntniß mit einer das Diſciplinarmaß überſteigenden Strafe belegt worden ſind; 3 ) diejenigen Soldaten und Unteroffiziere, welche wegen Dienſt. oder anderer Vers geben, namentlich wegen Inſubordination , in den leßten

bung ferner diejenigen gleich zu achten , welche bei dem

5 Sabren eine mehr als achtragige Arreftſtrafe zweiten

Kriegsminiſterium und den von demſelben reſſortirenden

Grades, oder überhaupt eine Reihe von Diſciplinarſtras

Verwaltungsbehörden angeſtellt ſind , oder ſonſt bet

fent erſtanden baben. - $. 7. Das Dienſtehrenzeichen .

irgend einem Zweige der Kriegsverwaltung Dienſte leis fann nur an ſolche verlieben werden , welche zur Zeit ſten. - S. 4. Die Dienſtzeit darf nicht durch Austritt aus dem Militárdienſte , und bei ſolden , die in die Klaſſe der Unteroffiziere und Soldaten geboren , über's -

dieß auch nicht durch einen mehr als einjährigen Urlaub unterbrochen worden ſein .

Bei einem ungerſduldeten

der Verleihung noch im Dienſte ſide befinden. - S. 8. Zu nåberer Prüfung der Anſprüche und Würdigkeit in zweis felbaften Fällen ſollen die Stabsoffiziere und die zwei

åſteſien Rittmeiſter oder Hauptleute eines Regimento, unter dem Vorſiße des Regimentscommandanten , zu

Nustritt von weniger als 6 Monaten geht der Anſprude ſammentreten und die geeigneten Anträge ſtellen. Die

auf das Dienſtebrenzeichen nicht verloren ; und wer Meldungen, porin die Verhältniſſe genau angegeben Feldzüge mitgemacht hat , darf, wenn er aud långer als 6 Monate aus dem Militárbienſte ausgetreten war, bei nachher erfolgtem Wiedereintritt die Feldzüge in Bes rechnung nehmen ; feines Faus darf aber die außer

und die Anträge motivirt ſein müſſen , werden im In. ſtanzenwege an den Kriegsminiſter gebracht. Ueber die Anſprüche und Würdigkeit der bet der Kriegsverwaltung Angeſtellten oder ſonſt bei einem Zweige der Kriegevers

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waltung Dienſte leiſtenden Perſonen hat der Kriegemis bedeutende Gelomittel bei der ſteigendent allgenteinen einzufordern. Die Entſcheidung auf den Vorſdslag des litårerziebungsbåuſern iſt ungeheuer groß , und Båter Lesteren bleibt uns vorbehalten. Die Vorſdlåge zur laffen daber ihre Kinder oft faft in der Wiege noch in Berlibung des Dienſtebrenzeiden dürfen viermal im die liſten eintragen , um deren reiferes Alter zu ſichern . Fabr, und zwar vor dem Neujahr, und Anfango April, Dieſe Ueberfüllung bat die Errichtung neuer Kadettens

niſter you der betreffenden Verwaltungsbehörde Bericht Bildung unwirkſam ſind. Das Zuſtrómen zu den Mis

Juli und September an uns eingereidt werden . S. 9. Mit dem Dienſte brengeidhen 2ter Klaſſe iſt für

båuſer in Soleſien und am Rhein bewirkt, und ſämmt . lidhe Anſtalten des Staates werden bald allein im

jolde Perſonen , welche in Verpflegung mit Brod und Stande ſein, überflüſſig den Bedarf von Offizieren für Pobnung ſtehen , eine Zulage von täglichen 4 Kreuzern das Heer zu liefern, To daß felbſt der größte beil des verbunden . Dieſe Zulage wird nur auf diejenige Zeit Adels feine Aufnahme mehr findet. gegeben, für welche die fóbnung fortlauft, bört demnad in allen denjenigen Fällen auf, wo die fühnung weg.

verliert auch die damit verbundeneZulage. - $. Der 10.Der §. 10.

Die verſchiedenen franzöſ. Artillerieſyſteme,, ſeit Entſtehung der Waffe in Frankreidi

Verluſt des Dienſtebrenzeidens tritt nad ridhterlidem

bis auf die neueſte Zeit.

fållt. Wer des Dienſtehrenzeichens verluſtig erklärt wird, Erfenntniß in allen den Fällen ein, wo die militari den

oder die allgemeinen Strafgereße den Verluſt von Drden und Ehrenzeichen feſtgelegt haben.

Ueberdieß verliert

jeder Offizier, deſſen Entlaſſung in Folge eines Ehren .

( fortfegung. ) 2. Syſtem Gribeauvall.

Die beiden Valliere, Vater und Sobn , bildeten

gerichts erfolgt, und ein bei der Kriegsverwaltung An. eine ſtarke Dppoſition gegen die Reformen Gribeau. geſtellter, deſſen Entlaſſung im Adminiſtrativwege, den

vals , wobei ſie von allen, unter ihren Befehlen ſiebens

Fall der Auffündigung ausgenommen , verfügt worden den Offizieren unterſtüßt wurden. Das nedle Syſtein iſt, das Dienſtebrenzeichen. - $. 11. Die Befißer des wurde zum erſtenmale im Jabr 1765 , eingeführt , aber Dienſtebrenzeichens Find ermächtigt, ſolches auch nach pon 1772 an wieder durdy das alte verdrängt. Zum erfolgtem Austritt aus dem Dienſte fortzutragen . Nad zweitenmale erbielt es den Beifall und die Genehmigung dem Tode des Beribers muß daſſelbe dem Kriegsminiſtes der zu einem Comité vereinigten Marſdåde von Frants rium zurüdgeſtellt werden. – 9. 12. Wenn ein Beſiber reich im Jabr 1774 ; allein gegen das Ende derſelben des Dienſtebrenzeichens 2ter klaffe zum Grade oder Jahres war das andere Syſtem immer noch vorherr, Range eines Offiziers vorrúdt, fo fann er das Dienſte Idend, und erſt 1776 , nach dem Tode des álteren Bals ehrenzeichen 1ter Klaſſe erſt dann erhalten , wenn die Tiere , nahm man entſchieden die gribeauvalſche Artillerie

in s. 2 zur Erwerbung dieſes Ehrenzeichens feſtgelegte an. Dieß Materiel zerfiel in vier Abteilungen . Die Dienſtzeit erfådt iſt, in welchem Falle er das Dienſts erſte war für den Angriff feſter Praße, die zweite für ehrenzeichen 2ter Relaffe gegen das der 1ten Klaſſe an deren Bertheidigung , die dritte für den Küſtendienſt, das Kriegsminiſterium abzugeben hat." Hannover.

die vierte für den Feldfrieg beſtimmt. Von den leßteren wird demnadiſt die Rede ſein ; die drei anderen wollen wir unter der Benennung Poſttions artillerie

Der Generalieutenant Graf Friedrich von Kiel, behandeln. man Begge iſt zum General der Infanterie befördert Poſitionsartillerie , worden. Die Belagerungsartillerie erlitt wenig Derånderuns P r é u B e n. gen. Sie behielt den 24 Pfinder , den 16durch Pfänder und Berlin , 2. Juni. Bei der UeberfúQung aller Fächer die 8zduige Haubiße bei, welche Geſchäße die Ver. und den Warnungen an Eltern und Vormůnder , ibre ordnung von 1732 eingeführt werden waren . Nur die Angebörigen nicht obne die wichtigſten Gründe ſtudiren Pulverfammer der Seele der Kanonen fiel weg. 311 faſſent , batte ſich don feit långerer Zeit der große

Auch die Conſtruction der alten kaffetenwinde blicb,

Žug dem Militárdienfte zugewendet, wo man auss bis auf Weniges ungeåndert; man nabm jedod, an den Fichi batte , bei Fleiß und Kenntniffen bald die ebrens Paffeten einige Nenderungen vor, welche ſie widerſtands . hafte Stellung des Offiziers zu erwerben ; durch dieſen fåbiger gegen die Wirkung des Souffes machten. Die Andrang find jedoch die Regimenter in Kurzem ſo über: doppelten Zapfen der Riegel verſchwanden ; die Stoß,

fügt worden , daß die meiſten auf lange Sabre hinaus bolzen wurden durd Schildzapfenpfannen erſeßt, welche, jeden Freiwilligen zurücweifen múffen . Alle baben ſo einfade auf den Wänden angebracht, deren Widerſtande:

viele # berzáblige Offiziere, daß diefe nur Fähnrichsge. f&bigkeit vermebrten, eine vollkommnere Verbindung von halt , die Fähnriche aber Unteroffiziersgage befommen.. Robr und faffete bewerkſtelligten und die Abnußung des Hierburd werden die Unteroffiziere ſelbſt vermindert , Holzes verbinderten . '

bedecten indeffen mur den,

dem Ruckſtoß ausgefesten Theil des fagers, weil man die alten Geldhúße gebrauchen wollte, deren Zapfen ſo febr verfdieden waren, daß ein genauer Einſdynitt für die einen, nicht für die anderen paſſend geweſen wäre. naſiums, fofortige Ablegung des Fähnrichseramens und Gribeauval 6 Abſicht war es aber immer, vollſtändige jeßt der Grade Sr. Maj. des Königs und gewichtiger Fürſprache , um einem jungen Manne den Eintritt in das Heer zu verſchaffen , da felbſt die anfänglichen Ers Ich werungen , Abgangszeugniſſe von Prima eines Gyms

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Zapfenpfannen anzuwenden, ſobald alle, unter Baliiere fung mit der Zugfraft zunahm und in ſchlechten Wegen gegoſſene Stüde unbrauchbar geworden ſein würden . febr groß , wurde. *) Dieſe erhöhte. Preſſung beeintrådstigte die feichtigkeit Die Probe behielt ihre Gabeldeidfel, ihre Beſpan .

nungsart, ſo mangelhaft ſie war, *) ſowie ihre nur 34"

des8 . Zugo um ſo mehr, als die Rider cinen kleinen

bobe Råder ; aud die Verbindungsſtelle von Hinters und Halbmeſſer hatt en und die Achſen von Holz waren Vorderwagen blicb rebr bodi iber der Vorderadſe , um Oribeauval that alſo nicht für die leichtere. Bes) wegung der Belagerungelaffeten. Auch war er , wie Då aber fein Reibideit da war, ſo ergab ſid) in Folge Bälliere genótbigt, einen beſonderen Paſtwagen für dieſer Zuſammenſeßung , daß die durch die Bewegung den Transport der Geſchůßrohre anzuwenden und To

dem Fubrwert eine große Reibung zu verfd affen . **)

von der zweiten auf die erſte Adſe übertragene Preſs für ein und daſſelbe Rohr zwei Fubrwerte zu baben . *) Dieſe Beſpannungsweiſe befteht darin , daß lämmtliche Pferde

in einer Reihe vintereinander geben. Das hinterfte Pferd

Die Karren batten den Dortheil der Einfachbeit und

Leichtigkeit, und ihre Form im Augemeinen machte das

Abladen leicht. Man bebielt ſie daber für den befindet ſich in der Gabeldeid fel, trägt den vorderen Iheit des Aufs und Fuhrwerts, Ichiebt das Ganze erforderlichen falls zuiod oder neuen Belagerungstrain bri ; ſie erbielten jedod mehr Bes hält es beim Bergabfahren auf und zieht zugleich mittelft weglidfeit, indem man ihnen, ſtatt der holzernen, eiſerne

zweier Zugſeile an einem Kummet. Die vor ihm gebenden Achien gab und die Naben mit bronzenen Bůdyſen verfah. Pferde gieben nur mittelſt Zugleiten an slummeten . Ihre Zugſeite waren früher an die Pummete der hinteren prerde

Es gab davon drei Arten :

Einen langen Karren

befeſtigt; doch änderte ſich dieß bald dahin ab , daß man fie für den Lrausport der Vorråthe , der Erſatzſtücke und mit den Zugſeilen der hinteren Pferde, ermas rudwärts des Bettungshölzer; einen weniger langen Karren für Aus. Kummets der legteren , in Berbindung brachte. Migout und geln und für die in Belagerungen den Batterieert zus Bergery bemirten über dieſe Beſpannungsweiſe Folgendes. Diefelbe verlängert ſehr die Colonne. Die Straft aller vors zuführenden Bedürfniſſe ; einen dritten Karren ( camion) deren Pferde geht auf die Zugſtränge des ligten , und dieſes

von derſelben fange wie der vorhergehende, weider für

hat nur auf guten Wegen undbeilangiamer Bewegung Mörſer und ihre Paffeten , ſowie für große Projectile Thier ſicheren unebenem Boden beſonders wenn beſtimmt war. Die letzteren wurden jedod bald durch einen

Gang . In

,

man ſich im Irabe bewegt , iſt es den heftigen Stößen der Gabelbäume ausgelegt, wird durch die anderen Pferde links

und rechts gezogen und ersäit fid nur mit Mühe aufrecht:

die Erfabrung veriporfen , und man brachte die Mörfer obgleich uuter,ſolche auf Kanonenwag en eine ihre faffetendiefer und Fuhrwerte für fait die Conſtruction

Daſſelbe zeigt ſich in grund :ofen Begen, und es kann hier das

nicht günſtig war. Das neue Belagerungemateriel übertraf daber das frühere nicht viel an Beweglidfeit; offenbar aber gab gehende Stöße , denen es mit Kraft zu triderſtehen hat und Gribeauval in dieſem minder wichtigen Puncte nach , rrobei es ſich durch die anderen Pferde fortid leppen läßt. Fährt man über Erhöhungen und durch Vertiefungen, ſo äußert ſich um deftomebr beim Feldmateriel gewinnen zu fónnen. eine bebeutende Kraft auf die Stränge des Gabelpferdes, die Die 16pfündigen , 12pfündigen und 8pfùndigen Kras es bald hebt bald niederdrüdt. Beim Bergabfahren muß das nonen ſollten , nad der Verordnung von 1732 , aus. Sabelpferd allein das Fuhrwert aufhalten und 18 leidet hier ſchließlich zur Vertheidigung der feften Plage verwendet um ro mehr , je ſteiler der sana , ja hoiperiger oder glätter werden . Indeflen licß man doch audy noch den 2iPfor. der Boden iſt. Bei ſchnellen Wendungen endlich wird das Gabelpferd gegen einen der Gabelbäume geworfen und ſtart dabei zu, um eine Reſerve für dnelle Erneuerung der Gabeldeichſelpferd unmöglich den lödern und Gleiſen ausmeis den . Beim Fahren über Furchen des Feldes wird dieſes Pferd beftig hin und hergedorfin , erleidet bald auf: bald abwärts

durch den auswendigen Zugftrang gedrückt. Die anderen Pferde eines ſolchen Zugs werden zwar nicht

Belagerungspart8 zu baben . Gribeauval batte 1749 eine neue Feſtungslafs

so ſehr angegriffen , aber mit Ausnahme des vorderen, fehlt fete geſchaffen , von welder bei der Bertheidigung von Schweidniß mit Vortheil Gebrauch gemacht worden war diefen Zuge der vorderen widerſtehen oder nachgebra muß; und die ſelbſt den Beifall Balliere's erhalten hatte .

ihnen dod virt an der freiheit der Bewegung, weil jedes dem

und eine ſolche Abhängigkeit muß dieſen Shieven , beſonders in fdhlechten Begen oder auf unebenem Boden , febr låſtig wers den . Hierzu kommt noch , daß die Pferde nidt wohl unteć

dem günſtigſten Winkel ziehen fönnen und daß alsdann der Widerſtand nicht auf ein Kleinſtes gebradyt wird. Sind die

*) Dieſe Folgerungen fließen aus den Formeln, weldge M. and B. in dem von der Ihrorie der Fuhrroerte handelnden Kapitet , ingbefondere bei den Fuhrwerten mit Reibicheit und bei den Untrrſudzungen über die Verbindung von inter : und Vor: derwagen entwichtin .

Borberpferde tleiner als das Gabelpferd und die Zugfränge des libreren gegen das Fuhrwert hin geneigt, ro bekommen die Stränge des vorderen Pferdes eine Neigung in entgegenges

**) Unter anderen Dingen hat beſonders die Einrichtung der Näder

regter Richtung , trodurch denn immer ein Kraftverluſt entſteht. Wenn es auch bei dieſem Zuge leicht iſt, ein Borderpfero

denen Berhältniſſen betrachtet und beſonders tommen hierbei

anzuſpannen , ein niedergeſtürztes oder getödtetes Borderpferd

die Uchreibung und die vom Terrain und deſſen Berdaffen beit firrührenden Widerſtände zur Sprache. Wenn ſich nun

wieder auf die Beine zu bringen oder zu erlegen , ſo werden

dieſe Berridhtungen doch beim Gabelpferde perwidilter und ſchwieriger. Kuch können ſolche Fälle bei dieſem Pferde noch das Zerbrechen eines der Gabelbäume yıranlaſſen . ** ) Der Reihungswinkel, deſſen Gränze durch das Unſtoßen des Vorderrades an das Obergeſtrư , bei Caffeten an die Wände bedingt wird, wächſt nämlich mit der Höhe dieſes Geſtell8 oder der Wände über dem Boder , unter ſonſt gleichen Umſtänden , indem alsdann ein größerer Iheil des Vorderrades unter das

Obergeſtell greift , wodurch ngthwendig der Bogen tes Reis bung&wintels größer werden muß.

and Achſen bei einem Fuhrwerk Eir fluß auf die leichtigkeit des Zugs . Dieſer Einfluß wird von W. und B. unter verſchics

auch aus den angeſtellten Unterſuchungen ergibt, daß die 1096s reibung bei eifernen Stinteln und bronzenin Büchſen, unter den gerröhnlichen Umſtänden und für höhere Räder, außer acht gelaffen werden kann ; fo ftellt fich die Sade doch fd on etwas

andere für die Reibung hölzerner Udſen bei niedrigeren Ras dern . Ganz beſonders aber geht in Bezug auf die durde das Serrain dargebotenen Hinderniſſe hervor, daß in allen Fällen die Radb8be ro groß angeordriet werden müfte , als >

Sdulter getragen , daß der Kolben nach unten , auf der

>>

linken Seite hinter dem Såbelgefäße bångt. **) Das

>>

Bajonnet ſtedfr in einer ledernen Scheide, welche an der linfen Seite des Såbelfuppels befeſtigt iſt. Soll der

Außer den 10 etatsmäßigen Escadronen jedes Dras

Dragoner zu Fuß agiren, To ro pflanzt er, naddem er ab,

gonerregiments war aber auch noch die, für gewohnlich geſeffen iſt und den Såbel aufgebakt bat, das Bajonnet Bei den foloniſirten Cavaleriecorps dislocirte Reſerve , auf und trågt das Gewehr hoch im rechten Arm , pie escadron zum Regiment eingezogen , und außerdem noch die Unteroffiziere der Infanterie. b) Bei den Pifenter , aus eingezogenen Beurlaubten eine 12te Escadron for, escadronen führen 4) die Gemeinen eine Piſtole im mirt worden, welche beide im Regiment zwiſchen Nr. 8 Halfter und die lange der Ublanen ; 16 Mann per

und 9 einrangirt wurden , ſo daß jedes Regiment 10

Gecadron aber, wie in allen Escadronen der ganzen

Cavalerie, gezogene Rarabiner. Die Unteroffiziere fùb. Dragoners und 2 Pikenierescadronen, in Summa alſo ren feine langen , tragen aber ein Piſtol im Gürtel,

12 Escadronen zábíte. Manndaft . Bei der im F. 1833 erfolgten Reor . ganiſation der ruffiſchen Cavalerie wurden die damals

unter dem linfen Arm.

beſtebenden Dragoners und reit. Jågers , ſowie mebrere

von Pferden , und zwar das 1te und 5te Braune, das

Pferde . Jedes Regiment batte eine beſtimmte Farbe

Huſarens und Ublanenregimenter aufgeldit , und aus 2te und 6te Schimmel, das 3te und 7te Füchſe, das 4te den beſten Peuten dieſer Regimenter die fraftigſten und und 8te Rappen. Die Pferde waren , nach ruffiſdem m der um ;den ausgeſucht, erregimenter gewand feblenn: *) Die Benennung Paßit entſtanden aus dem ſlaviſchen Worte noch jeßige am Etat die Stam zu bilden Dragonteſten aber wurden durch Recruten gebedt. Såmmts den *) Peute Die Sharge der Secondlieutenante exiſtirt bekanntlich in der ruſſirbo Savalerie nicht. n find ** ) Bei 2 Irompeter und 2 Tamboure, welche jedern Escadro Letteren die Trommel auch zu Pferde führen und ſchlagen ,

Pojass der Gürtel . **) Bet der ganzen Cavalerie haben ſtets 3 Mann ein kupfernes

Kochgeſchirr, welches auf der linken Seite des Mantelſats auf: geſteckt ift ; bei den Dragonerescadronen wird daſſelbe jedoch, der Flintentorbe wegen , auf der rechten Seite des Mantel: ſacs aufgeſtedt.

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Maßſtabe, faſt klein, nach dem unſerigen aber noch ime richt vortheilhaft, indem die für die alten Wände geeig, mer von ſtarkem Mittelſchlage, fråftig, gedrungen, jedoch neten Boblen ſebr ſelten geworden waren. Die Zapfenlager baben feine vollſtändigen Pfanns gut gebaut und leicht, dabei ſehr gut dreſſirt, auch de. durdgebends in gutem Futterzuſtan eiſen , da erfahrungsgemäß das von Gribeauval

Ausrüſtung und Befleidung. Zaums und Sats proviſoriſch angewandte balbe Pfanneiſen gegen die

telzeug, ſowie die übrige Bekleidung und Ausrüſtung Stöße des Souffes genügt. der Pferde, waren wie bei den Ublanenregimentern.

Die Richtung des Geſchüßes iſt leichter und ſicherer Die 3te reitende Artilleriediviſion , welche geworden , da man eine Richiſchraube, åbnlich derjeni.

dem Dragonercorps zugetheilt iſt, beſteht aus 2 ſchwer gen der Feldartillerie,an die Stelle des Reils der alten

ren und ž leichten Batterieen & Geſchůße, und zwar Paffeten geſeßt bat; dieſer Reil wird jedoch noch bei leichte aber zu 4Einhörnern à %, Pud, 4 Kanonen à 24pfündige Ranone iſt. fft die ſo were Batterie zu 8 Einbörnern à %, Pud,jede der Haubiße angewendet , die nicht ſo lang wie die

6 Pfund , und hatten die ſchweren Batterieen 19 , die Geſtaltung welches der Caffetenwand Manover,durch leichten Batterieen_16 Mann Bedienung per Geſchüß. febrDie dasobere die Ranone erleichtert aus dem

incl. Fabrer. Die Stårfe der Batterieen betrugdemnach Schuß, in das Marſchlager gebracht wird, für welden für eine ichwere 4 Offiziere, 16 Unteroffiziere, 4 Spiel. Zuſtand die faſt angemeſſen auf beide Achſen vertheilt

jeute, 140 Gemeine, 200 Pferde; für eine leichte 4 Offi: iſt. Das im Marſchlager befindlide Rohr ruht mit ſeis ziere, 16 Unteroffiziere, 4 Spielleute, 106 Gemeine, 154 nem Bodenſtůck auf einem Sattel, den zwei Bolzen mit Pferde. In Summa für alle 4 Batterieen nebſt Stab dem Pangbaume verbinden, und mit dem fangfeld auf

, der über der Hins 20 Offiziere 5 , 38 Kópfe , 662 Pferde. Mannſchaften, demjenigen Theil des langbaumes Hemmbolzen verhindern I

ein Pferde und Material waren vortrefflich. Die reitende terachſe " ift. Zwei aufrechte Pionierdiviſion beſtand aus 2 Escabronen. weiteres Vorwårtsgleiten der Zapfen , während ein Růd.

Die verſchiedenen franzöſ . Artillerieſyſteme,

wärtsgleiten durch den Hang der Laffetenwände unmögs lich wird. Die Wände verbindern auch , ohne daß fie das geringite Gewicht zu tragen batten , jede Rotation

ſeit Entſtehung der Waffe in Frankreich

des Robres um ſeine Adre.

bis auf die neueſte Zeit. Für beide Caffeten und für den Transportwagen

Die bölzerne Adſe iſt durch eine eiſerne erlebt wors den, der man ein bölzernes Futter gegeben hat, um das Robr angemeſſen zu erhoben . Die Nabendurchmeſſer fonn ,

dient Eine Art von Vorderwagen. Seine Zuſammen .

ten verfleinert werden , die Råder ſind leichter gewor,

( Fortſekurg. )

reßung iſt dieſelbe, wie beim Vordergeſell des Parts den , das Fubrwerf entſpricht allen Bedingungen eines Requiſitenwagens , welcher auch zum Belagerungstrain leichten Ganges, und man bedarf zum Transport der gåbit. Der Prognagel gebt durch die Gegenſtüße, was BelagerungsgeſchůBe feines beſonderen Paſtwagens mehr. Einfachbeit, möglichſte Größe des Reibungswinkels ") Die allgemeine Conſtruction der eigentlichen faffete und Bequemlich feit bei den mechaniſchen Mandvern zur iſt indeſſen in Uebereinſtimmung mit der Gribeauval'.

Folge bat , für welch leßtere ein Reibſdheit binderlich geworden wäre. Indeſſen iſt doch die Deid ſel durch die Gegenwirkung des Hintergeſtells nicht binlänglich ge. Küßt ; ſie würde obne Belaſtung des Fuhrwerks und noch mehr ' bei dem im Schußlager rubenden Rohr niederſins fen, wenn man nicht, da die beſtåndige Sicherung ibrer

ſchen geblieben , welde binſichtlich der Widerſtandsfähigs feit gegen die Einwirkung des Scuſſes Nichts zu wüns

idhen übrig ließ. Allerdings mußte der erleichterte Gang der Råder den Rücklauf vermehren, und man ermittelte daher durch Verſude , welche Lage den Robrzapfen bes züglich zum faffetenſchweif zu geben war, um den Růd.

Stabilität durch die Conſtruction untbunlich iſt,**) dem iauf auf die länge der alten Bettung zu beſdrånfen . Niedergeben des Proßnagels durch ein Hinderniß zuvor

Uebrigens beideundlaffeten gekommen wäre . Bei den faffeten wird nämlich der einerlei Rädern Ärt vonbaben Adiſen ;ſowie ebenſoihre ſindProße ade Proknagel durch die Form des Proßloches ſelbſt, wel. Beſchläge , die weder von den Abmeſſungen des Robres des nach vorn nicht ausgeweitet iſt, in vertikaler fagę nod von denen der Holztheile abbảngen , bei beiden erhalten ; beim Transportwagen bemmt dieſen Nagel Fubrwerfen dieſelben . ein Band oder Steg , Deichſeltråger genannt. Die Rein Artillerieſyſtem fannBaffeten Trans, Folge davon iſt indeſſen immer, daß mebrere Tbeile des portmittel liegenden Mörſer für die auf ibren ein beſonderes

Vordergeſtells, namentlich der Proßnagel, bisweilen entbehren , und dennoch eriſtirte ein ſolches nicht beim einen ſebr großen Druď zu erleiden baben.

Gribeauval'ſchen Materiel. Der im 3. 1825 anges Die Einführung der kurzen , durch einen langbaum nommene Paſtmagen erfüllte vollſtåndig die Bedingun .

verbundenen Wånde erſchien auch in dronomiſcher Hin. gen ſeines beſonderen Dienſtes ,bei einer Conſtruction , Siehe Unmerkung auf Seite 391 . die derjenigen der Paffeten analog war. Auch fonnte er **) Et tängt bei dieſem Fahrwert die Balancirung der Deidret den Vorderwagen, die Achſe und die Hinterråder dieſer einmal von der Entfernung des Proßnagels von der Vorders Fuhrwerfe erhalten , was ihm einen leichten Gang vers achie und rodann von der Entfernung des Schwerpunctes des ſchaffte. Er beſißt ferner eine große Haltbarfeit, und

interwag ng von der Pinterachſe ab ; auf beide habinaber, die 4 Zragbåume verſtårft eine angemeſſene Verbindung .

außir der Berücfidtigung der Page der Deidrel, noch andere nicht außer Udyt zu laſſende Umſtände Einfluß.

von eiſernen Båndern. Endlich wird durch einen hinten

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Es lag in der Natur der Sade, bei der Conſtruction angebrachten Wellbaum das Auf- und Abraben derge, ſtait erleichtert, daß wenige Menſchen bei dieſer Arbeit der neuen Paffete alle diejenigen Anordnungen zu coms binreichen . Auch darf nicht unerwähnt bleiben,, daß ſich biniren, welche man bei den beiden faffeten , die duro dieſer neue laſtwagen ſehr leicht zum Transport rowes die neue erſebt werden ſollten , erprobt befunden hatte.

rer Projectile und nöthigenfalls auch zum Transport

Die neue Paffete erhielt daber Råder, wie die alte Fes

von Ranonen und Haubißen einrichten (aßt.

Demnach bietet alſo der Haupttheil des Belages

ſtungslaffete , um ſie beweglich zu machen. Sie ſtebt auf einem Rahmen mit Rädern, wie ihn die ehemalige

rungsmateriels gegenwärtig viel Gleichförmigkeit und

Küſtenlaffete batte , um ein ausgedehntes Soußfeld zu

Einfachheit dar, verbunden mit einer Beweglidhfeit, die mebrere große Schwierigkeiten beim Angriff feſter Plåße beben wird. Der langbaum macht ſelbſt den Hinterwa : gen zur Bewegung durch Menſchen ſehr geeignet , eine Sache, die bei Ausrüſtung der Batterieen oft nothwens dig wird. *)

erlangen und die Seitenrichtung zu erleichtern. Die mit den Naben auf den Schwellen des Rabmens aufliegen, den Råder leiſten beim Schießen den Dienſt der ehema. ligen großen Walzen, und es wird dadurch der Rüdlauf ebenſo beldrånft, wie ehemals in den Küſtenbatterieen. Indeſſen war es von Wichtigfeit, die große , dem

Der Karren war durch den Dienſt der Laufgraben feindlichen Feuer dargebotene Flache zu vermindern , bedingt. Er iſt kurz, um bequem in den Ziczacfs wens

welche die volle Seitenmand der Gribeauv a l'iden

den zu fönnen, dabei leidt und von geringer Räumigs teit, damit 2 Pferde die faſt obne Anſtrengung zu ziehen vermogen. Dieſe Pferde ſind übrigens neben einander geſpannt, wegen derſelben Fuhrgeſchirre und derſelben

Paffete bildet. Zu dem Ende iſt jede der neuen Wände aus einer wenig geneigten aufrechten Bohle und aus einer anderen, gegen dieſe geneigten und geſtüßten Bohle zuſammengefest, so daß beide einen großen Zwiſden,

Art zu fahren , wie bei den anderen Fubrwerfen. **)

raum und gewiſſermaßen die Figur eines verfehrten V

Im Augemeinen weicht die neue Sonſtruction wenig bilden. Anfangs waren beide Winde durch Riegel und von der alten ab; die Form der einzelnen Stúde tſt durch eine hölzerne Achſe verbunden ; allein die Unzu.

überhaupt einfacher gehalten ; dieß iſt beſonders bei den Gabelbåumen, den Haupttheilen des Karrens der Fall. Die Seitenwände beſtehen immer noch aus Seiterbåus men und Sproffen , nur ſind legtere cylindriſch , ſtatt prismatiſd pieredig, wobei ſie an den Ranten leicht ausſprangen. Für die Dauer waren Bretter, wie beim Park ,Requiſitenwagen , beſſer geweſen , wahrſcheinlich fürchtete man aber , daß der Rarren daduro {dwerer .

långlichkeit dieſer Verbindung der einzelnen Stúde ergab rich bald durch die Erfahrung, und man rab ſich gends thigt,einen ſtarfen hölzernen Balfen von der Adſe bis zum Riegel der Strebeboblen anzubringen. Allerdings verlor dadurch die Caffete an ihrer erſten Einfachheit, ſie wurde zuſammengefester und Towerer zu conſtruiren als die abgeſchaffte Feſtungslaffete; allein ſie zeichnet fidh dagegen in jeder anderen Beziehung ro vortheilhaft

werden möchte. Rad und Adſe ſind übrigens dieſelben, aus , daß man ihr einen großen Vorzug zugeſteben mug. wie bei den Batteriefuhrwerfen .

Sie entſpricht in der That polkommen faſt allen den

Feſtung8. und Růſten artillerie. zablreichen an ſie geſtellten Forderungen ; ihr Schußfeld Das Feſtungss und Rüſtenmateriel, melde ebemals hat mehr Ausdehnung, als bei der alten Paffete; fie

verſchieden waren, madenjeßtnur ein Ganges aus. fábrt viel leichter ; lie iſt weniger dem Ricochetidub Die große Vereinfachung , welche hierin liegt, botrich preisgegeben; der Rahmen nimmt ſowohl in derLange von ſelbſt dar, indem die Forderungen, denen die Baffe. .

1

) C

als in der Breite, weniger Raum ein , und die mit dem

ten des beiderſeitigen Dienſtes in Bezugauf das Schie. Rohre beladene Caffete låßt, ſich viel leichter auf den Rahmen und von demſelben bringen. So viele Vortheile

Ben zu entſprechen baben , ganz einerlei find. ) find das Reſultat der Conſtruction , der feidhtigkeit, der *) Die Fuhrwerke , welche den Belagerungsbatterieen ihre Bes Anbringung einer eiſernen Achſe, ſtatt der ungeheuerent

dürfniſſeguführen , durch Menſchen bewegen zu laſſen , wirb hölzernen , und der Vereinfachung der Bettung. dann nothwendig , wenn man der Dedung wegen durch die ( Fortfeßung folgt. )

Eaufgraben und deren Windungen fahren muß. **) Es iſt bereits in Unmerkung auf Seite iſe der Mangel der ſogenannten franzöſiſchen Beſpannungswe381 gedacht worden ; einige liegen in der Urt der Placirung der Pferde , andere

tommen von der Conſtruction des Fuhrwerks her. Um legtere ganz nicht zu vermeiden hätte man Karren aufgeben müſſen ege nicht was thunlich ,iſt, da er Belagerungskri im den ents, behrt werden kann. Indeſſen hat man Unſtrengungen diehat Gabelpferdes bedeutend gemindert , man den Raum des für

die Belaſtuny verkleinert, d. h. die abmeſſungen des Farrens auf Dasjenige reducirt, was die ſehr kurzen Bendungen der Tranſcheen geſtatten . Man ſpannt die für den Karren beſtimm : ten beiden Pferde nebeneinander ; das eine befindet ſich zwis fchen den Gabelbäumen und dirigirt die Bewegung , das andere zur Wirlinten haben zieht bereitsnur. oben in Unmerkung auf S. 384 die an die

Küſtenlaffete zu ſtellenden Forderungen aufgeführt. Diejenigen,

welchen die Feſtungslaffite entſprechen ſoll, ſind nach M. und B. folgende. 1 ) Die Feſtungslaffete muß das Rohr in der Urt

erhöhen, daß es über Bant feuern kann, damit die Kanoniece, während der Bedienung vollkommen gebedt ſind. 2 ) Ihr Schußfeld muß auf das vorliegende Terrain die erforderliche Uusdehnung haben . 3) Sie muß beweglich genug Tein , um mit aufgeladenem Rohr die Wäde befahren zu können . 4 ) Sie muß ſchnell in Batterie aufzuſtellen ſein, in Fronte und Tiefe wenig Raum einnehmen , dem Ricochetiduß nicht viel ausje:

Teßt ſein und ſich ſehr leicht handhaben laſſen. 5) Die Hand: ſpeichen der Bedienungsmannſchaft müſſen die gehörigen los griffspuncte finden . 6 ) Der Nichtapparat muß ein ſehr raſches Richten erlauben , die ganze Conſtruction aber einfach und wohlfeil ſein , während ſie den Einflüſſen der Witterung zu widerſtehen derinag .

Redigirt unter Berartwortlickeit der Berlagshandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

it

Samſtag,

17. Auguſt 18°39.1

Nr . 66 .

1

Allgemeine Militar - Zeitung. S dive i 3 . ( Sdluß dos in voriger Nummer abgebr. Artikels.)

ſtruirung anberaumt und erſt alsdann die Inſpection angeordnet werden , es ſei alſo die Milit.Aufſichtsbehörde

Die Inſpection des graubündtner'ſchen Rontingents zu beauftragen, die Inſtruction der graubündtnerſchen fiel in der Situng der Lagſaßung vom 25. Juli in Miliz ſorgfältig zu inſpiciren , um ſodann, wenn man ſie Berathung. Der Geſandte von Graubündten bes

genugſam vorgerůdterachte, die Inſpection vorzunehmen .

merfte : c8 båtten die Bebórden von Graubündten die

Die Mehrheit der Geſandten ſprach mit lebhaftig.

Mingel ihrer Militärorganiſation von 1816 långſt ges feit über den Zuſtand des graubündtner Kontingents. fühlt ; allein eine durgreifende Veränderung babe rida Aargau rechtfertigte die vorörtliden Anträge. Neueno aus verſchiedenen Gründen bisher verſchoben . Erſtens , burg dringt auch auf Erfüllung der Bundespflichten,

müſſe man bedenken , daß ſie es mit einem Volk zu thun båtten , weldies gleich demjenigen anderer Rantone ſehr eiferſüchtig auf ſeine Souverainität ſei und bei welchen Beſtimmungen die ihm, bisher unbekannte, wegen dem ausgedehnten Kantonsgebiet ſehr låſtige und bedeutende

jedoch můſſe die Eidgenoſſenſchaft mit derjenigen Rüds eines Kantons und namentlich die Souverainitåt der Kantoneerheiſchen. Dieſe werde aber durch die vorort, lichen Anträge beeinträchtigt. Der Bund fónne nicht

ſicht dabei verfahren, welche die beſonderen Verhältniſſe

Verpflichtungen auferlegen würden, dwer Eingang fine weiter geben , als verlangen , daß die Kantone ibren den müſſen ; podann ſei aber nicht zu vergeſſen, daß die bundesmäßigen Pflichten in Bezug auf Stellung ihres mehrere Jahre lang gedauerten Berathungen liber eine Kontingents Genüge leiſten, feineswegs aber vorſchreis nere eidgen. Militárorganiſation nicht geſtattet haben, ben, wie dieß zu geſcheben habe : denn dieß ſei Sache eine neue Kantonalorganiſation vor dem Entſcheid über des einzelnen Rantons . Es ſei die vorgeſchlagene jahr, jene aufzuſtellen. Sobald nun das neue eidgen. Projeftliche Inſpection des Kontingents unzuläſſig. Zúrid im

vorigen Jahre aufgegeben worden , habe auch der

erwiederte : der Bund dürfe doch gewiß von den Stån .

große Rath von Bündien den kleinen Rath mit unvers den verlangen, daß ſie ihr Kontingent in Ordnung hal, ziglicher Bearbeitung der nenen Militarorganiſation,

in weſentlichen Theilen verbeſſerte Militir. Organiſas tionsgeſeß ſofort der Militäraufſichtsbehörix zur Prüs fung mitgetheilt werden, indem darin ritió den eidgen. Vorſchriften Widerſtreitendes enthalten iri. Was hinges gen die Feſtſeßung ciner neuen eidgen..,nſpection con auf das Jahr 1841 anlange, ſo erfordere die Aufgabe,

ten und , wenn dieſe Pflicht auf eine ſo grelle Weiſe, wie von Graubündten verlegt werde , die zur Abhülfe des Uebelſtandee dienlichen Maßregeln ergreifen. Selbſt die graubündtner’ſche Geſandtſchaft ſebe die Nothwens digfeit ſolcher Maßregeln zur Garantie für die Eidgenoſo ſenſchaft ein. Sein Äntrag ging : das neue Militárgeſek von Graubündten ſei der Auffiditsbehörde zuzuſtellen, um noch im Laufe der gegenwårtigen Tagſabung dar, über zu berichten. Solothurn freute ſich über die Bes reitwiligfeit Graubündtens, den auffallenden Mångeln

bis zu dieſem Zeitpuncte die neue Militärorganiſation

ſeines Militärweſens abzuhelfen und ſtimmte einerſeits

auf das alte eidgen . Reglement baſirt, beauftragt und

bas den Geſandiſchaften zugeſtellte Gerib rei das Res fultat dieſer Arbeit.

Es werde nun wevis dieſes neue,

podſtändig durchzuführen, und das Kontingent vollſtån. zum Antrage von Zürid), andererſeits aber dafür, daß dig in den vůnſchbaren Stand zu ſtellen , mehr als ſtatt der für 1841 vorgeſchlagenen allgemeinen Inſpecs Graubündten leiſten fónne. Man müſſe bedenfen , daß

tion von 1840 an jährlich theilweiſe Inſpectionen, je in

allervorderſt Inſtructoren aus dem Volfe ſelbſt gebildet werden müſſen, da von fremden Kriegsdienſten ber feine mehr foinmen und wegen den Spradverbåltniſſen aus anderen Kantonen auch feine fónnen gebolt werden .

peinem der verſdiedenen Kantonstheile ſtattfinden , die allgemeine Inſpection hingegen erſt dann angeordnet werden ſoll , ſobald der Erfolg jener theilweiſen Inſpecs tionen dargethan båtte, daß das graubündtner'ſche Rons

Dazu fomnie nod) die Schwierigkeit der unverhältniß.

tingent wirklich im Stande ſei, eine eidgen. Inſpection zu

mådig großen Gebietsausdehnung , da Einige bis 30 Stunden Weges_zum Hauptorte des Kantons zurückzus legen båtten . Daher ſtelle er den Antrag: es möchte dem Stand Graubündten die erforderlidie Zeit zur In

beſtehen. Baſel-Stadt fand, daß es ſich zwar nicht verfennen laſſe , daß in Betracht des conſtatirten bea dauerlichen Zuſtandes des Wehrweſens im fraglichen Kantone, die vorörtlichen Vorſchläge fich vollkommen

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rechtfertigen , ließen , und es fónnte ihnen beiſtiminen, dige Beſorgniſſe wegen Rubeſtórungen ein , wie die wenn nicht ſeit der Bildung derſelben verſchiedene neue Umſtånde hinzugefommen waren. Erſtens babe Graus bunden in einem Kreisſchreiben ſeine Beſchwerden gegen dieſe Antrage eröffnet und ſodann ſei dieſer Stand dem

ebemaligen Janitſdaren , allein ſie werden auch ebenſo wenig von dem religioſen Fanatismus und der feueris gen Anhånglichkeit an land und berfómmliche Formen beſeelt , welde jene, dein Auslande gegenüber, zu feie

einen Theil des Vorſchlags durch Aufſtellung einer neuen

neswegs veråchiliden Vertheidigern derſelben machten ..

Militärorganiſation zuvorgefommen. Es ſollten alſo die Einwendungen jenes Circulars fowobl, als die Beftim mungen dieſes Geſetzes noch gewürdigt und die Aufs ſichtsbehörde mit der Prüfung der Frage, ob lektered nichts dem Bunde oder dem eidgen . Militårreglement Zuwiderlaufendes enthalte, beauftragt werden. In eine Verſchiebung der für 1841 beantragten Inſpection fdnnte der Geſandie ebenfalls nur mit Beifeßung eines bes ſtimmten Lerming ſtimmen, um die Wiederholungen früs berer Verſchiebungsantrage zu vermeiden. St. Gallen erflårre die von Neuenburg geäußerten Anſichten über Ausdehrung der Kantonalſouverainitåt auf das Mili. tårwefen nicht theilen zu können, indem ein gutes Ichweis zeriſches Webrweſen dabei nicht beſteben könnte. Es wolle feine Bundesarmee à la Reichsarmee zur Zeit des Prinzen Soubiſe. Darauf wurde mit 13 Stimmen Ues berweiſung des neuen Militårreglements von Graubünds

Die Janitſcharen batten Privilegien, einträglide Stel. lung u . dgl. m. gemeinſdaftlid zu wahren , allein die neuen Truppen ſind obne alle innere Verknüpfung. Dffiziere und Gemeine ſind gleich elend und mißver, gnügt und dienen nur , weil ſie müſſen und weil die Gewalt oder die Nothwendigfrit, einen Unterhalt zu ſuchen , ſie dazu zwingt. Nun ließe fidh zwar das man. gelnde patriotiſche und religioſe Elcment, defien Belee bung in dieſer Armee vorläufig unmöglich iſt, durch gute Organiſation und Abrichtung erregen , worán es der alten gebrach ; auch iſt man offenbar damit umges gangen , hat aber einen ganz falſchen Weg dazu ein, geſchlagen . So wird den wenigen , zur Einůbung der Soldaten berufenen dyriſfliden Offizieren feine Autoris tåt über die zu bildende Mannſchaft zugeſtanden , und ſie erſcheinen nur als Erercirmeiſter, deren Bewegungen die türkiſchen Soldaten unter Anfübrung unwiſſender

ten an die Aufſichtsbebörde und Begebren von neuen

tůrfiſcher Offiziere nachahmen ſollen. Herriden auch in

Anträgen über Inſpection ſeines Contingents beſchloſſen . der Organiſation ſeit Halil , Paſca's Anweſenheit in In der Sißung der Tagſaßung vom 26. Juli wurde ein Bericht der Militäraufſichtsbeborde verleſen , worin angetragen wird : es módoten die beiden im Arriderieftab und beim Genie bereits beſtebenden Grade eines erſten und zweiten Unterlieutenants auch im eidgen. General.

Petersburg ruſſiſche Muſter vor , ro bindert das dod nicht, daß die aus derfchiedenen anderen europäiſden Heeren gezogenen und dabei tbåtigen Offiziere obue a &e Einigung , ein jeder nad ſeinen mitgebrachten guten oder falſchen Anſichten, handeln. Von den verſchiedenen

ſtab eingeführt und in Bezug auf die zweite Unterlieus Truppengattungen , welche die europäiſdje Krigskunſt tenantsſtelle beſtimmt werden , daß dieſer Grad auch für nöthig bålt, iſt bei dem türkiſchen Heere vollends erhåltlich ſei, ſelbſt wenn der Betreffende bisher noch gar keinen Offiziersgrad befleidet , ſondern nur einen

feine Rede , das aus Fußvolt, Reiterei und Artillerie beſteht, aber feine leidten Eruppen, feine Ingenieure,

vollſtåndigen lehrcurſus in Thun zur Zufriedenheit bes Mineure und Pontonniere, feine Feldlazarethe, Verpfles ſtanden båtte. Dieſer Antrag , ganz einfach in Form, gungsbeamte und fein geregeltes Fuhrweſen oder etwas aber böchſt wichtig in Weſen und Folgen, wurde an die dem Entſprechendes beſikt, einige findiſdie Anfänge 311

für andere Gegenſtande niedergeregte Militárcommiſſion dem Allen ausgenommen. Man braudt nur die Infaus terie anzuſehen, die überall den Rern der Armeen aus,

gewieſen.

macht, um ſich von der Schwade der türfiſchen zu über. 2ů r te i.

zeugen . Selbſt in den am beſten geübten Gorrs, welche

Der Verfaſſer von „La Turquie nourelle etc. " ( Pas ris 1839), der im nördlichen Deutſchland als Verwalter der bannoverſchen Domånen und nadheriger administrateur général der zum franzöſ. Kaiſerreiche geſchlagenen Gebiete wohl noch nicht vergeſſene d'Aubignosc, wurde 1836 nach Konſtantinopel berufen , um den türkiſchen Miniſtern bei der Organiſation mehrerer Verwaltungss zweige an die Hand zu geben. Seine Vorſchläge fanden indeiſen fein Gebór, und erveröffentlicht fie jest zugleid

in der Hauptſtadt liegen, und die Garden nicht auss genommen , beſteht ein Drittheil und gewiß das ganze meite Glied aus Knaten von 15-16 Fabren, welche die faſt ihrer Ausrüſtung beugt und die verbraucht wers den, bevor ſie ausgewachſen und zu Kräften gefommen ſind. Die leute erbalten nicht einmal hinreichende Les bensmittel und fónnen mit ihrem fårglidhen Solde das Mangelnde nicht erſetzen . Dazu kommt eine Bekleidung aus ſo wenig battbaren und dichten Stoffen , daß ſie Die

mit Berichten über den ſelbſt beobachteten Zuſtand des

weber gegen Nåfie nod Kalte Schuß gemåbrt.

türkiſchen Reiched. Die Sdilderung der Pandarmee begleitet er mit der Bemerfung, daß ſie weder zum Ann griffe noch zur Vertheidigung tauge und überhaupt nur in den Schmeichelfedern der Zeitungscorreſpondenten etwas werth ſei , was ſich unfeblbar ausweiſen werde,

Rieferanten, welche nur mittels großer Geſchenke an die Oberbefehlshaber zu den Lieferungsgeſchäften gelangen, entſdådigen ſich wie fie fónnen, und daber bekommt die Bekleidung rebr bald Pócher, oder die Nähle reißen aus. Beinabe noch jämmerlicher ſteht es mit dem Sdubwerf.

wenn dieſelbe den Taurus überſchreiten oder von den

Ulivodfommen nur ſind dieſe Soldaten im Gebrauche

Aegyptern angegriffen werden ſollte. Und dieſer Anſicht der Waffen geübt, die unſicheren Kenntniſſe der Offiziere dienen die jüngſten Ereigniſſe allerdings zur Beſtätigung.

aber reichen nicht über die Pelotonůbungen hinaus.

Die neuen tirtiſchen Truppen floßen zwar nicht beſtåns Nicht befriedigender iſt die Haltung der Reiteret , die

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ebenſo ſchlecht bekleidet war und bei der Anfangs 1838 die Stiefeln noch eine Seltenbeit waren . Ein elendes Schubwerf rollte dieſelben erleben, das die Knochel blog ließ, an denen die Leute den oder die Sporen trugen , denn nicht allen war ein paar beſchieden . Die fanze iſt ihre gewöhnliche Waffe, allein erſt vor Kurzem iſt es

terſcheiden ſich nur durch ihre Abmeſſungen . Sie baben denſelben Rabien , dieſelbe Adſe, die nämlichen Råder und einerlei Proße, welch lektere diejenige der Felds fubrwerke iſt. Solchermaßen bietet dieſer Theil des Materiels alle nur mögliche Einfachbeit und Gleichför, migfeit dar. nad anderthalbjåbrigen Vorſtellungen einem der Ins Ein einziger Schleppwagen gehört zum Feſtungs , ſtructoren gelungen, die Verkürzung des Sdafts von 17

und Küſtenmateriel.

Sein

Mechanismus

beſteht in

auf 14 Fuß durchzuſeßen . Die Pferde ſind zwar gut einem Wellbaum und iſt weder gefährlich, wie der Her und ſchon, allein die ſlechte Pflege, in welder ſie von

bel des ordináren Schleppwagens von Gribeauval,

den Neulingen gehalten werden, und das fårglide Futs noch nußt er ſich wåbrend des Marfdes ab , wie die ter machen , daß ſie ein erbärmliches Anſeben befommen. Schraube; auch die Nebenwiderſtände ſind geringer, Die Einfübrung europåiſder Såttel und Steigbügel bat

als bei der lekteren Maſchine, und die Hebebäume era

überdieß den Reiter um die gewohnte Haltung gebradit, lauben es , die Kraft nach Bedürfniß zu unterſtüßen . und es wird ihm dwer , rich immer im Gleichgewichte

Der Wellbaum iſt von Eiſen , um den Hebel der

zu balten. Mebr Sorgfalt iſt, was das Material an. Hauptlaſt möglichſt kurz zu mader ; die Zapfen werden langt , auf die Artillerie gewendet worden , allein mit

durch Pfanndecfel auf Unterlagen von Gufeiſen feſtges

der Wahl und Einübung der Mannſchaft ſieht es nicht beſſer. Die Hälfte von dem in den Raſernen von Lop : dana liegenden Haupt. Artilleriecorps beſteht aus Kins dern , welche zu feinem ernſten Dienſte brauchbar ſind. Der gewöhnliche Dienſt iſt nicht weniger ungeſtalt cin, gerichtet, und es wird z. B. feltfamerweiſe jede Sdyilds

balten , und lebtere ſind durch Bolzen an die boljerne Mittelachſe des Hinterwagens befeſtigt. Zwei Budſen für Hebebåume, neben den Zapfen angebracht, ſind um den Wellbaum beweglich und fønnen mittelft eiſerner Stifte befeſtigt werden , welche durch zwei , auf dem Wellbaum befindliche Scheiben von Gußeiſen geben .

wache wieder von einein Unteroffizier unter Gewehr

Ein Sperrrad mit Einfalbflinke verbindert die laſt

bewacht, daber immer ſoviel Unteroffiziere als Gemeine zurůdzugehen und zwei Kettent, deren Befeſtigungspuncte zu einem Wachepoſten geboren müſſen. Kommt bei einem ſid, an dem gezähnten Rade befinden, erfeßen das Seils

folchen ein Subalternoffizier vorüber , fo bat der Rors werk, deſſen man ſich ſonſt ſowobl zum Heben als zum poral die Ebrenbezeigung zu commandiren ; fommt ein befeſtigen der faſt bediente. Man konnte die Widerſtände der Bewegung beim boberer Offizier , ſo thut es der Serfdant; ein Ober,

offizier erſt bringt auch den die Wache befehligenden Fahren dadurch verringern , daß das Hintergeſtell des Offizier in Bewegung. ( leipz. aug. 31g.) Braund we i g.

Soleppwagens die eiſerne Achſe der Belagerungsfuhrs werfe erbielt ; da aber, um die Manipulationen abzus und weniger Menſchen nothwendig zu haben , die In dem Finanzetat für 1837 - 1839 iſt das Militárs fürzen angebrad)t werden mußte , lo ſab man Part unterhalb -

weſen mit 865,775 Thlr. und die Militårpenſionen mit ſich genöthigt, ein neues Rad anzunehmen und dieſem 101,826 Thlr . angeſeßt. Franfrei ch .

einen , der grögten Erhebung der oberen Fläche der Paſt

Die Generalieutenante Marquis Depans , Gus bieres und Marquis Faudoas ſind zu Commandans ten der beiden Diviſionendes lagers von Fontainebleau unter dem Oberbefehl des Herzog8 d. Nemours ernannt

Obergeſtell dieſes Fuhrwerke aus einem einfachen langs baume, welcher durd, zwei Deidſelarme mit dem bói. gernen Adisfutterverbunden iſt; die für die Anwendung erforderlichen Hebebåume ſind daran untergebrad)t.

entſprechenden Halbmeſſer zu geben . Sonſt beſteht das

Man batte einen beſonderen Vorderwagen nöthig, worden. Die Brigaden ſollen von den jüngſt ernannten um dem langbaume während des Transporis die horis Marecaurs de camp befebligt werden . zontale lage und dem Fuhrwerf, ungeachtet der grofen Großbritannien . Entfernung beider Adſen , die erforderliche Pentbarkeit Im Juli ftarb in Dublin der General Archdall , um die Straßeneden zu geben . Der Proßnagel befindet $

der ſich beſonders in den legten Kriegen der Engländer ſich hinter der Vorderade auf einem kleinen Sattel, gegen die Franzoſen vielfach auszeichnete und in der und ein eiſernes Stranzſtåck bildet das Reibſcheit; dieſe Schladt bei Alerandria , unter Sir Ralph Abercrombie, Theile werden von groet ſchiefen Arnreit getragen, welche einien Arm verlor. den Deidſefzapfen zwiſchen rich faſſen. ům jedoch das Kranzſtůd auf die erforderliche Höhe zu erbeben ,

mußte man ein Uchsfutter mit einem darauf liegenden

Die verſchiedenen franzöſ. Artillerieſyſteme,

zweiten Sattel anwenden. Daber liegt dann die alge.

meine Conſtruction dieſer Proße ganz außerhalb des neuen Syſtems und lauft ſogar auf diejenige hinaus, welche Gribeauval ſeinen Bordergeſtellen gegeben ( Fortretung. ) batte. Um indeſſen gegen den Grundſat der Gleichför. Der Feſtungs- und Rüſtendienſt erfordern dreierlet migfeit ſo wenig wie möglidh zu verſtoßen , verwendete faffeten , weil man 24 Pfunder, 16 Pfünder und 12Pfin. man bierbei die Achſe , das Rad , die Deidret und die

ſeit Entſtehung der Waffe in Frankreich bis auf die neueſte Zeit.

der in beiden verwendet. Allein dieſe drei faffeten un , Wage des Bordergeſtells am Park Requiſitenwagen.

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Wir glauben auch noch des Hebezeugs erwähnen zu ſtructionen aufzufinden. Dieſe Verſude wurden 1817 müffen , damit feiner der weſentlichen Theile des Mate. zu Toulouſe angeſtellt, und zwar mit den Gebirgsartils rielő überdangen werde. Die Gribeauval'ſche Artils lerieen verſchiedener Mächte. lerie faunte zwei Maſchinen dieſes Namens, von denen In Folge der gemachten Erfahrungen nahm man

die eine Feld ,, die andere Feſtungshebezeug hieß. Die erſtere ließ ſich leichter auseinander nehmen, alsdie andere, und fonnte deßhalb obne Umſtånde auf dem Part : Requiſitenwagen transportirt werden . Hierin bei stand hauptſächlich der Unterſchied beider, der ſich jedoch aud noch auf Beſchläge gründete , welche das Gewicht des Feldbebezeugs vermehrten.

als einziges Geſd út eine 12pfündige Haubiße von 100 Kilogr. Gewicht an, welches das Marinum der Belas ſtung eines Maulthieres iſt. Ebenſo durfte auch das Gewicht der Laffete dieſe Grånze nicht überſteigen. Man gab ihr åbnlide Form , wie der Feldlaffete , und die Conſtruction des Ganzen wurde ro eingerichtet, daß, ungeachtet der Leichtigkeit, bei kleinen Schußwinkein

in der neuen Artillerie gibt es nur Ein Hebezeug. durch die Rüdwirkung fein bis zum Ueberſchlagen ges Dieſes läßt ſich ohne Schwierigkeit zerlegen , gleicht aber hendes Heben erfolgen kann. Was die Munition ans

doch in ſeiner Zuſammenſeßung mehr dem Feſtungshebes langt , ſo mußte diefelbe in Kaſten von rolden Abmeſs zeug, als dem anderen. Es bat vor den älteren Hebes fungen untergebracht werden , daß je zwei ein Gewicht von höchſtens 100 Stilogr. abgabeli. Diedurchzweianeinander Gebirgslaffete wird durch einziges Holzſtück gefügteeinHolzſtücke gebildet. renlaſt, die Stůßepldßlich von den Schenkeln trennen , oder

zeugen den Vorzug , daß ſein Gebrauch ſicherer und leichter iſt. Sonſt fonnte ſich nämlid, bei einer ſowes

jetzt iſt eine ſolche Trennung unmöglich , indembei der Ihr vorderer Zheil, welcher angemeſſen ausgeſchnitten Anwendung derMaſchine die Stúße und der Kopfdes iſt, nimmt die Haubiße auf, dient den Zapfen als un. Hebezeugs durch einen ſtarfen eiſernen Bolzen vereinigt werden . Die Wellbaumzapfen der älteren Hebezeuge waren von Holz und mithin vonziemlich großemHalb. meſſer; die Zapfen der neuen Maſdineſind dagegen

terlage und erlaubt die Richtung unter allen erforders lidhen Elevationgs und Depreſſionswinkeln . Die einzige Paffetenwand iſtmit einerbölzernen Achſe verbunden ; die Räder haben nur 0,94 Meter ; das Geleiſe betragt,

von Eiſen und drehenſich inPfannen von demſelben wegen der engen und eingeſchnittenen Wegein denGe. belegt ſind. Ringen die mit Metall, g fupfernen en ein her birgelåndern bo uſtens die Hälftevon demder anderen in denSdul probirt man Gegenwärti

bezeug, welches nach den, bei der Conſtruction des Fuhrwerke; endlich gibt eine Hemmvorrichtung Mittel Hand , den Rúdlauf nod mehr , als es durch g geſcheh anken reibun en fann, Achſen zu beſdr . *) Shleppwagens in Anwendung gekommenen Grundsagen an die die gebaut iſt. Der Gebrand deſſelben iſt ſehr leicht, doch wird es allein ſeines Gewichts wegen nicht angenoins

Die lange, welche man der Gebirgslaffete geben

men werden ; übrigens dürften auch die Retten nicht ben muß, um allen Forderungen beim Schießen zu ents alen Umſtånden der Feſtungsausrüſtung zuſagen. *) Gebirgs artillerie.

ſprechen, wird beim Transport auf dem Laſtthiere bins derlich. Der langbaum ragt alsdann rúdfwärts weit über ben Padſattel hinaus und entbehrt der Unterſtús.

Die verſchiedene Art des Transports begründet eine zung, ſo daß ſeine Bewegungen endlich das Maulthier ſo große Verſchiedenheit zwiſchen dem Gebirgs , und beſdådigen fönnen. Man bat daher darauf gedacht,

Feldmateriel, daß beide nid)ts Gemeinſchaftliches haben den laffetenſdywanz in der Art bewegli “ zu machen , können ; **) und da ſich Gribe a uval in keiner Bes daß er ſido umlegen ließe ; indeſſen iſt dieſe Neuerung ziebung mit dem erſteren beſchafftigt batte , ſo mußten nicht angenommen worden. ( Sdluß folgt. ) Berſuche angeſtellt werden, um die zwedmäßigſten Cons parthieen von Wichtigkeit iſt. Die laffete bedarf keines Prog: *) M. und B. glauben übrigens, daß das Urtillerienebezeug for: genden Grundfäßen entſprechen ſollte. Der Mechanismus darf ipeder durch den Iransport auf Fuhrwerken , noch durd die beim Gebrauche unvermeidlichen Stöße leiden tönnen , meßs halb denn auch keinerlei Räderwerk zuläſſig erſcheint. Man muß ferner eher an der Zeit, alg an der bewegenden Kraft zu gewinnen ſuchen's dean es mangést niemals an Händen , wohl

wagens ; es iſt ihr aber eine Gabeldeichſel beigegeben , um folche nad Bedürfniß anbringen und eine Scarre bilden zu können. Die Laffete muß febr leicht ſein und doch wenig Rüd lauf haben, denn die Geſchüße befinden ſich oft an engen Stels len oder auf geneigten Serrainſtellen, welche nach der Richtung

des Schuſſes aufſteigen. Deßhalb müſſen auch hölzerne udſen

Steigen oder Sinken ber Laſt zu beſchleunigen. Endlich muß man ſich bemühen , die Nebenwiderſtände zu beſeitigen oder

angewendet werden. Die Munition muß in Kaſten transpor: tirt werden , und daſſelbe gilt von der nicht zu entbehrenden Somiede.Das Iragen geſchieht auf Padjätteln, die ein we ſentliches Stück des Gebirgsmateriels ausmachen. Sie müſſen dauerhaft, ſowie von einer der faſt angemeſſenen Form ſein, müſſen dem Shier all Freiheit der Bewegung geſtatten, und ihr Gewicht darf in Verbindung mit der laſt nichtDasjenige

diejenigen, welche undermeidlich ſind, zu vermindern, damit

überſteigen, was ſich auch dem ich wächſten Maulihiere fumus

aber dann die möglichſte Förderung der Arbeiten verlangt werden . Es iſt mithin nicht angemeſſen , dahin zu trachten ,

daß der þauptwiderſtand einen ſehr kleinen Bebelarm , erhalte's ja man fonte das Gegentheil herbeizuführen ſuchen , um das die Urbeit leicht und zugleich doch raſch von Statten gehe..

**) Das alte Artillerieſyſtem kannte keine Gebirgsartillerie ; ſie wat daher neu zu ſchaffen . Ihr Transport muß auf Laftthies ren geldehen und deßhalb iſt Leichtigkeit beſonders erforderlich. Man zieht für dieſen Dienſt das Maulthier dem Pferde vor, weil es einen fichereren Gang bat , ' idas in ſteilen Terrains

tben läßt.

*) Dieſe Semmvorrichtung beſteht wie bei der Seeartillerie in einem Tau , deſſen Unſpannung dem Rücklaufe entgegenwirkt und allmählich die bewegende Kraft des Ganzen aufhebt. Es

iſt ſo angebracht, daß bei ſeiner ſtufenweiſe erfolgenden Spans nung, zulegt eines der Räder gehemmt rrird .

Redigirt unter Berantivortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in deffen Offijin gedrudt.

Mittwoch , 21. Auguſt 1839.

Mr. 67 .

DA

1913

Allgemeine Militar - Zeitung. Pre u Be n.

modelle bewirfen zu fönnen. In den Rollateralwerfen

Die Preußiſche Staatszeitung theilt nadſtehende ſind die Vorfebrungen gegen den gewaltſamen Angriff, Beſchreibung der auf Befehl Sr. Mai. des Königs im in den Werken der Angriffsfronte die gegen den förmlis Zeughauſe zu Berlin aufgeſellten fortificatoriiden chen Angriff angebracht. Auch ſind die nöthigen Sriegos Modelle mit :

,, Dieſe Modelle ſind in den Jahren 1838 und 1839 auf der Haupt , Artilleriewerfitatte zu Berlin unter fpes

Pulbermagazine, Verbrauchsmagazine, Thore, Průden, Poternen , Barrieren und was ſonſt zur Subſtanz der Feſtung gehört, modelirt. Das umliegende Terrain

zieller Leitung des Premierlieutenants Sontbein vom iſt bis auf eine Entfernung von 800 Schritten theils Ingenieurcorps und unter tbåriger Mitwirkung des als fultivirter Boden, theils durchſchnitten , theils mit Borſtebers der Werkſtåtte, Hauptmann Blume der Ars Pflanzungen und abgeholzten Glacis flachen und mit

tillerie , gefertigt. Sie wurden nach ihrer Vollendung

niedergebrannten Ruinen der im Geſichtsfelde der Fe .

4 Wochen lang zur Anſicht des Publicums aufgeſtellt, uno ſtung gelegenen Dörfer und Fåuſer bedeckt, dargeſtellt. haben jetzt auf BefehlSr. Mai . des Königs einen Platz Auf der rechten Seite der angegriffenen Feſtung iſt das in den Sålen des f. Zeugbauſes zu Berlin erhalten .

Zerrain ticfer , eingeſenkter , terraſſenförmig und ro

,, 1. Das Modell des förmlichen Angriffs gehalten , daß auf demſelben die durch dergleichen Ters gegen eine Feſtung. Der Hauptzweck dieſes Models

rainbildungen bedingten abweidungen von den Nors

geht dabin , die bei einem förmlichen Feſtungsangriff malregeln des Angriffs und der Vertheidigung angegeben vorfommenden laufgråben und Batterieen , fowie" die werden fonnten. Die Angriffsarbeiten beginnen ihm entſprechenden Geſchůßaufſtellungen und Vertheidis mit der erſten Parallele in ciner Entfernung von 700 gungsanſtalten der angegriffenen Feſtung darzuſtellen . Schritten som Glacis der Feſtung; 400 Schritte von Die zu belagernde Feſtung iſt nach einem eins dieſem Glacis liegt die zweite Parallele des Angriffs fachen baſtionirten Tracé mit revetirten Wålen und

entfernt, 250 Schritte vom Glacis die balbe Parallele,

trockenen Gråben conſtruirt. Man ſieht auf dem Modell 125 Scritte von demſelben die dritte Paralele. Von 4 ganze Baſtione mit den anliegenden Courtinen , den der erſten Parallele růckwårts führen auf den 3 anges vorliegenden Gråben , Ravelinen ,1 Grabenſcheeren und griffenen Ravelin :Kapitallinien Communicationen nach .

gedeciom Wege; eins dieſer Baſtione enthält einen ſchon dem in der Mitte des Angriffsfelded angenommenen bei Erbauung der Feſtung angelegten permanenten, ein Depot. Zwiſden der erſten und zweiten Parallele liegen anderes einen während der Belagerung angelegten paſs auf den 4 Kapitallinien der einſpringenden Waffenplåge

ſageren Abſchnitt. Das Mauerwert des Hauptwalles 4 Communicationen. Von der zweiten zur dritten Pas und der Raveline iſt durch das vorliegende Glacis gegen

rallele ſind die Ziczads auf die 3 Kapitallinien der

die Einſicht von Außen gedect. Die in den Werfen Angriffsfront geführt und auf denſelben Linien ſind auch

erforderlichen Bertheidigungsmaßregeln ſind in ſolcher die Communicationen von der 3ten Parallele bis zur Verbindung angegeben , wie ſie nach und nach bis zum legten Aft der Bertheidigung aus der Reihenfolge der Angriffsarbeiten bervorgeben . Es ſind nämlich die ans gegriffenen Baſtione fortificatoriſch armirt und auf ihnen und den übrigen Werken befinden ſich die paſſenden Ges ſchůßgattungen , beſtehend aus 10 furzen 24pfündigen, 10 25 pfündigen Haubißen , 20 ſchweren 12 pfündigen,

Krónung der Glaciscrete fortgeſeßt. Auf dem linken Flügel der erſten Parallele liegt zur Dedung der gegen das bier durchſchnittene Terrain erponirten Flante eine

Flügelredoute, wåbrend auf dem rechten Flügel, wo das Terrain offen iſt, ein Cavalier.Epaulementetablirt if. Die Angriffsbatterieen liegen theils vor , theils binter, theils in den Parallelen, in der Kronung 4 Breſch, und

20 6pfündigen, 15 50pfogn. Mortieren , 30 Mortieren 2 Contrebatterieen ; in denſelben ſtehen 33 furze 24Pfine

mittleren und leichteren Kalibers, von denen 10 Kanos nen auf hohen Rahmlaffeten, um , nach Maßgabe, daß man ſich in eine der Hauptperioden der Veribeidigung verfekt, die nöthigen Geſchůßaufſtellungen mittelſt der

der, 18 25pfündige Haubißen, 10 lange 24Pfünder, 15 ſchwere 12Pſünder, 12 7pfoge. Haubißen , 15 50pfoge. Mortiere, 45 Mortiere mittleren und leichten Kalibers. Bon der Strdnung find Descenten mit unterirdiſchem

im verhältnißmäßigen Maßſtabe angefertigten Geſchůbs Galeriebau bis znr Grabenſohle geführt. Die von dem

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Angreifenden in die Feſtungswerfe gelegten Breſden zu einer Grabendescente gehörig , eine Neigung gegen ſinö in dem angegriffenen Baſtion rechts eben begonnell, den Feſtungsgraben . diger durch ſpaniſche Reiter und einen hinter denſelben

,,Ill. Modelle verdiedener Hobrbauten. a) Ein Thurmreduit. Daſſelbe hat einen bufeiſens

gemad ten faufgraben für den Augenblick unzugänglich gemacht, in dem Baſtion links völlig praftitabel. letztes res Baſtion iſtbereits erſiegen und oben ſind in einem logement Geſdůße zur Foriſeßung des Angriffs einges fahren. Der M a 8 ſta b des Modello betragt '/216

fórmigen Grundriß und einen Hofraum, der durch eine vertbeidigungsfähige Kehlmauer geſdyloſſen iſt. Die sußere Façade ijt von den Gewehrſcharten einer Sous teraingallerie durd)brochen . Ueber dieſen liegen die Sdarten der GeſdůBetage und über dieſer liegt die

der natürlichen Große oder 18 Fuß gleich 1 Duodecimals

Platteforme nebit Bruſtwebr. Der innere Ausbau nebſt

in dem Ravelin zmar erfolgt, jedoch von dem Bertbei ,

201l preußiſd ). Das Modell bat eine fånge von 30 Fuß allen Details der Gewölbe, Treppen, Thüren, Fenſter, und eine Breite von 15 Fuß. Um das Modell in

Scharten , Feuerungen u . iſt beim Auseinandernehmen

einzelne Tbeile beim

des Models riditbar. Ebenſo verhålt es ſich mit den

Transport zerlegen ; u

fónnen , beſteht daſſelbe aus 26 einzelnen Tafeln , Minengången , Abwåſſerungen der Gewölbe, Zugbrúf. welche nach den 7 ſichtbaren Kapitallinien der Feſtung

fen 2c. Der Maßſtab beträgt 7,2 der natürlichen Große

und 2 mit dem Polygon der Feſtung parallelen Theis oder 6 Fuß gleid) 1 Duodecimalzoll. b ) Kaſemattir, lungslinien abgetheilt ſind.

Das Geſtell des Modell &

ter Hauptwall mit freiſtehender Grabencapon.

beſtebt aus 12 eidhenen Såulenfüßen , 3 Fuß hoch, und niere. Der in der Mitte ſanft gebrochene Hauptwal 24 eiſernen Stůßen, welche mittelſt Schraubengewinden iſt 25 Fuß hoc revatirt und mit einer Gallerie en dé

zur horizontalen Regulirung der Modellfläche gebraucht charge verſeben, zu welcher durch die Mitte des Wals werden.

eine Poterne führt , und durch deren Ausritt in den

„ II. S appenmodelle. Bei dieſen Modellen war Hofraum der Caponniere des Inneren des plages mit die Abſicht, nicht nur alles Material und Utenſil, ſous dieſer in Verbindung tritt. Die äußere Flucht der Sa. dern auch die arbeitenden Sappeure in ihren verſiede ponniere ſteht auf beiden Seiten ſenfrecht gegen das

nen Arbeitsſtellungen darzuſtellen . Der Maßſtab beträgt Escarperevêtement. Das Gebåude , aus zwei Flügeln 'lz der natürliden Große oder 2 Fuß gleid 1 Duodes cimalzol. a ) Modell der einfachen volligen Sappe. Die 4 Oberſappeure ſind an der Lete in der Arbeit, Nr. 1 u. 2 knieend, Nr. 3 gebůct, Nr. 4 auf recht werfend. Vor Nr. 1 liegt der Wälzforb. Die Rorblúden werden nach Umſtånden mit Dedſdirmen, Sandlåden oder Sappenbündeln gedeckt. Die Unters ſappeure ſind mit Kronen der Sappenkörbe und die

beſtebend , welche ſich vorn in eine abgerundete Spiße vereinigen , iſt 18 Fuß von dem Escarperevêtement abs gerundet und durch zwei einfache crénelirte Mauern mit demſelben verbunden . Ringsum iſt die Caponniere an den Außenſeiten mit Geſchübſcharten und Blóden ber. feben . Die mit einer Parallelgallerie und einigen Mis nenbranden verſehene Gontreſcarpe des Grabens vor der Caponniere ſteht mit dem Hofe der Caponniere mits

Húlfsarbeiter der Infanterie mit Herantragen des Mas

telſt einer unter dem Graben durchgeführten Gallerie in

terials beſchafftigt. Die Utenſilien und Waffen der Sap, peure liegen resp. auf der Berme und dem Revers der Sappe nad Vorſchrift und im richtigen Maßſtabe mos dellirt. b) Modelle der Doppelten Würfelſappe.

Verbindung. Ueber der Contreſcarpe iſt der palliſatirte gedeckte Weg zu einem Waffenplaße erweitert. Auch dieſes Modell iſt zum Abheben eingerichtet. Der Maß. ftab iſt wie bei Lit, a. c ) das Modell eines bebeds

Die modellirte Würfelſappe liegt auf einer abgebolzten ten Rohrgeſd úgtandes , d) deßgl. eines bedecten Glacisflåde. Vor der Sappe liegen zwei, dicht an . Mórferſtanden , e) degl. eines Blodfbauſes für einanderſchließende Wälzförbe. Es wird dir moment Infanterie. Dieſe Modelle ſind in dem Maßſtabe dargeſtellt, wo auf beiden Seiten der doppelten Sappe von '/36 der natürlichen Große oder von 3 Fuß auf

gleichzeitig ein neuer Scanzforb geſeßt werden rou. 1 Duodecimalzoll ausgeführt. Sie enthalten vie Cono Die beiden Wålzkörbe werden ſo eben mittelſt der Saps ſtructionstheile, dieſem größeren Maßſtabe angemeſſen , pengabeln , Sappenhafen und des Wuchtbaumes vors in allen Details . ,, Dbige allgemeine Beſchreibung wird dem Kenner gebracht. Der in der Mitte ſtebende Dedſchirm wird vorgeſtoßen. Mehr rúdmårts iſt der Würfel auf der die Beſichtigung dieſer wichtigen und eigentbůmlichen einen Seite ganz vollendet, auf der anderen Seite aber Modelle erleichtern. Eine nábere Beſchreibung wird das iſt eine neue Sappcurbrigabe angeſeßt, um dieſelbe durch im Druck befindliche 1. Heft 9. Bandes des bier erſcheis Růdwårtsſappiren zu vollenden . c) Modell der bes

nenden ,, Archivs für die Offiziere der preuß. Artilleries

decten Sappe. Dieſe bricht aus der Krónung des und Ingenieurcorps" enthalten .“ Glacis dicht unterhalb einer Zraverſe aus und iſt bis

- Die Armee hat wieder einen ihrer geachtetſten

zu den Paliſaden des gedeckten Weges , die roeben uns Generale, den erſten Commandanten von Koblenz und tergraben werden ſollen, vorgeſchritten . Zur Anfertigung Ehrenbreitſtein , Generallieutenant und Ritter vieler der Decke find theils kurze, auf den beiden Bermen ſte:

Drden , v.d. Groben , verloren ; er ſtarb am 19. Juli

bende Böde, theils bewegliche, auf der Sohle der Sappe aufſtehende Blinden angewendet. Die Kronung iſt mit Sandſaccharten und mit Jägern beſeft. Um die Wålz, förbe an der Lete der Sappe ſind die Leinen zum Hers unterlaſſen umgeſchlagen ; die Sohle der Sappe bat, als

in Koblenz. Derſelbe batte früher ein Commando in Frankfurt a. d. O., ſpåter war er Inſpeftor der Bes aßungen in den Bundesfeſtungen und vor 2 Jabren wurde er erſter Commandant der gedachten Feſtungen am Rhein. Derſelbe iſt übrigens nidt mit dem jünges

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ren, ebenfalls am Rhein, zu Düſſeldorf commandiren , Schon eine Erhabenbeit von nur 6 300 Hobe würde eine den General, Grafen v. d. Gröben , der lange Zeit Zugkraft verlangen , die jenes wohl Gewidit úberſteigt.*) Aus dem Bericht auch erſter Adjutant des Kronprinzen war, zu verwechſeln .

dieſen Gründen findet man

in

des Gentralcomité's der Artillerie an den Kriegsminiſter, Rurberre n .

Kaffel, 1. Auguſt. Am 28. Juli, dem Geburtstage

worin fich daſſelbe im Jahre 1826 gutådtlich über die

Anwendung eines Karreng zum Munitionstransport

des Kurfürſten , iſt durch eine vom KurpringsRegenten außert, folgende Stelle : ,,mit Ausnabme der Paffete als oberſtom Militärchef erlaſſene Lagesordre den und ihres Geſchůbes, welde unter gewiſſen Umſtänden

mehr Vortheil gezogen als getragen werden, muß Offizieren jedes Ranges unterſagt worden , in den Soms mit man alles Material der Gebirgsartillerie auf dem Rüts

mermonaten wie bisher nad Belieben in militåriſchen

" der Maulthiere fortſchaffen laſſen. Ueberróden oder in Uniformfracs öffentlich zu erſcheisten Die auf dem Kriegs dauplaße gebräuchlichen Pad, nen ; nur leßrerer iſt ihnen während des Sommers zu

fönnen für die 311 transportirenden Kaſten ver's tragen geſtaitet,. - Durch einen anderen Lagsbefehl fåttel wendet werden , denn dieſe Belaſtung unterſcheidet ſich

wird zugleich verordnet, daß den Dffizieren blos an den

Wertragen fünftig geſtattet ſein ſoll, Múßen als Kopfs bededung zu tragen, an den Sonntagen ſollen ſie ent. weder den Szako oder einen Hut mit Federbuídy aufs feßen. Mit der Verzierung der Offizierepauletten nach Verſchiedenbeit der Grade ſind einige Veränderungen vorgenommen worden. Die Capitaine unterſchieden ſich

nicht weſentlid, von der dort bei den Maulthieren ges wöhnlichen. Für die Haubiße und ihre Paffete jedoch bedarf es eines beſonderen Sattels, deſſen Form und Abmeſſungen dieſen Gegenſtanden entſprechend find. Man bat Verſuche angeſtellt , um in der Hinſicht die zweckmäßigſte Einrichtung zu ermitteln , und in Folge

Oberlieutenanten , welche deren zwei führten, und dieſe

men worden , eine für den Padſattel in den Alpen, die

von den Unterlieutenanten , welche nur ein Sternchen

andere für denjenigen in den Pyrenåen . Die außere

bisher durd, drei Sternden auf den Epauletren von den derſelben ſind zwei Arten von Sattelbáumen argenom ,

auf ihren Epauletten batten. In Zufunft rollen festere Form iſt, da die Belaſtung dieſelbe bleibt, die nämliche; der Unterſchied liegt in der Conſtruction der unmittels

das Sternden verlieren , die Oberlieutenante allein ein

ſolches tragen, die Hauptleute aber zwei. Die Stabs . bar auf dem Maulthier liegenden Theile, indem dieſes offizierenants fouenundnach dems Rang Thier der einen Gegend nicht ſo beſchaffen iſt , wie Iteute Major durch eines drei ,Oberſt zwei en, undOberſt. derinandere einen in n. Stern auf den Epauletten ſich unterſcheiden , und es

Die Gebirgsfeldſchmiede dient aud) für die Cavale.

einige Verzierungen der Epauletten bei den Obers rieregimenter. Die verſchiedenen Theile der Schmiede, fallen Ras ſten weg, weil dieſelben von nun an blos den Generals ſowie das Handwerkszeug, ſind in zwei beſonderen durcb die innere Eintbei. offizieren zuſtehen ſollen .

( Leipz. Aug. 3tg.)

ſten untergebradt, die ſich nur

lung unterſcheiden. Beide Kaſten trägt ein und daſſelbe Maulthier ; zwiſchen ihnen befindet ſid , auf der Mitte

Die verſchiedenen franzöſ. Artillerieſyſteme,

des Sattels , eine lederne Tarde mit den vorråthigen

ſeit Entſtehung der Waffe in Frankreich

Koblen .

( Sci u 6. )

Brů den materiel. Der Brückenfahn von 1821 wurde beibehalten ; man bat ihm aber, um die Belaſtung des Brüdenwagens zu

Anfangs war man von dem Prinzip ausgegangen, daß auf Mårſchen die Haubiße und ihre laffete ſtets getrennt auf Maulthieren fortgeſchafft werden, für Bes wegungen im Gefecht aber zuſammen durch die Bedie, nungsmannſchaft gezogen werden ſollten . Spåterhin erkannte man jedoch die Nothwendigkeit eines Mittels, welches die Benußung des Maulthieres auch zum Zieben erlaube , und es wurde daber eine Gabeldeichſel con.

bilden , noch 7 Balfen beigegeben. Hieraus ergibt ſich ein Totalgewidt von 2180 Kilogrammen , welches nur wenig das in 2138 Kilogrammen beſtehende Gewicht des 12 Pfůnders ſammt faffete und Proße übertrifft. So gleicht denn heutzutage, was die Beweglichkeit anlangt, der Brúcenzug einer 12pfündigen Batterie , während er, nad den Anſichten von 1821, die Beweglid;feit einer 8pfündigen Batterie håtte baben müſſen.

ſtruirt, weldie ſich ſolid und auf einfache Weiſe an den

Die Boblen werden jett, 36 an der Zahl, auf den

bis auf die neueſte Zeit.

Paffetenſd wan ; befeſtigen låßt. Indeſſen erſcheint es Batteries Requiſitenwagen geladen, wodurch deſſen Ge, immer angemeſſen , die Gebirgslaffete nur auf ſolchem ſammtgewicht nur auf 1871 Kilogramme anſteigt. Die Boden als Karre zu gebrauchen, welcher nicht ſehr uns Zabl der Beſpannungen iſt daber um '), und die der 'l reducirr. Man mußte auch in eben und ſehr abhängig iſt, indem ſonſt der größte Theil Brúdenwagen um /, des ganzen Gewidis in entgegengeſetter Richtung mit der That die Verwendung dieſes Fuhrwerfs beforånfen , der bewegenden Kraft thårig ſein würde, ) und dieſes da ſoldes beſondere Vorſicht beim Fahren erfordert, Gewicht iſt das Doppelte der Zraglaſt des Maulthieres . ) Wenn nämlich das Fahrwert eine ſteite Ebene hinaufgeht, ſo zerlegt ſich das Gewicht des Fuhriderts und der faſt in einen auf den Boden rentrechten und in einen damit parallelen

indem ſich der Sdwerpunct feiner Ladung febr boch über dem Boden befindet ** ) und Vorder- und Hinters *) Folat aus der Theorie der Bewegung der Räder eines Fuhr: werk : über hervorſtehende Hinderniſſe des Begis.

Theil , welcher mit dem Gewicht der Räder der Bewegung **) Die Höhe des Schwerpuncis Bat zwar in horizontalen Terrain entgegenwirkt.

keinen Einfluß auf den Zug ; aber beim Bergauf- und Berga

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geſtell ſebr von einander entfernt find. *) Sollte man nen Vordergeſtells, obgleich dadurch die Einfachheit und glauben , daß dieſe Vereinfachung des Brudenzug auf Gleichförmigfeit des neuen Materiels beeinträchtigt wird. Koſten der nothwendigen Beweglichkeit erhalten worden Der Proßnagel befindet ſich über der Achſe, denn es

ſei , ſo bemerfen wir , daß ein ſolcher Febler unmöglich wäre unnöthig geweſen, denſelben rådwårts anzubrins war zu einer Zeit, wo man ſich vornehmlich damit be. gen , da die Räder unter die Tragbiume greifen fons ſchafftigte, die Artillerie zu fråftiger Unterſtúkung aller nen. Ein eiſerner Reibfranz ruht auf dem hinteren Theil Armceoperationen fábig zu machen .

der Deichſelarme. Die bölzerne Mitteladi ſe trågt einen

Nadidem man indeſſen die fait des Brückenwagens Sattel, und auf dieſen ſtützt ſich der Spannriegel. von 1821 vermehrt hatte, mußte dieſes Fuhrwerf in der

Im Allgemeinen iſt daber die Sonſtruction wie bei

Art modificirt werden , daß es entſprechend dauerhafter wurde und man im Stande war , die faſt zwecmåßig anzuordnen . Die Tragbäume ſind unten durch 3 Querbolzer vers bunden , vor und hinter der Hinterachſe, ſowie vor der Porderadiſe mit eiſernen Stůßen verſehen , und ſie ruben

den Vorderwagen Gribeauvals . Die große Hôbe der Tragbåume mußte auf eine ſolche Verbindung führen, wie dieß ſchon auf åbnliche Weiſe beim fangbaum des Schleppwagens geſchehen war. Doch bat das Vorders geſtell des Teşteren nicht die Einfadbeit des für den Brückenwagen beſtimmten Vordergeſteus.

, beim Geradeausfahren ein ,

auf 4 Säulen , deren je 2 durch ein paar Riegel bers

bunden ſind. Die vorderen dieſer Skulen ſtehen ſents wenig zur Seite vorſpringendes Reibſdeit zu haben , recht auf dem Spannriegel, die anderen auf einem ból,

måbrend zugleich für Wendungen die Deichſel wobl uns

gernen Achsfutter. Alle dieſe Anſtalten ſind hinſichtlich terſtůßt ſein mußte . Beiden Forderungen iſt dadurch der Soliditát feineswegs übertrieben , denn ein Fuhr: entſprochen worden , daß man dem Hinterwagen einen werf , deſſen Achſen ſehr weit von einander entfernt ſind, eiſernen Halbfranz gab, der an ſeinen Enden mit dem erleidet Erſchütterungen , welche die Verbindung der

Spannriegel verbunden iſt. Er wird durch zwei vertis

Theile bald gefährden und ſelbit ein Zerbrechen verans fale Stüde gehalten und dieſe ſind mit einem vierten , lajen fónnen .

unter den Tragbåumen gleich den drei anderen anges

Die auf die Querholzer der Tragbåume gelegten brachten Querholz verbunden. Dieſes vierte Querbolz Brückenbalfen bilden eine Art von Boden , auf welchem aber vollendet die ſolide Verbindung dieſer Haupttheile. der untere Theil des Brúcenfabns rubt und der beinahe Die erwähnten Anordnungen erhöhen die Ueberlegenheit

ro hoch iſt, wie die Hinterråder. Peştere können daber des neuen Brüdenwagens über den von 1821 , deſſen and die eiſernen Stußen nicht beſchadigen und bei

Rundfelge auf viel zuſammengeſeptere Weiſe gebalten

Bendungen ſtoßen die Vorderråder nicht vor Berüh . wurde. Beide Geſtelle des Brückenkabnwagens haben rung der Tragbaume an, wie dieß beim Brüdenwagen die Achſe der Feldfubrwerfe und die Rider des Parf. von 1821 dann der Fall war, wenn ſich die Råder einer Requiſitenwagens. Die Deichſel und die Wage des und derſelben Adſe nicht in einerlei Hobe befanden .

Der neue Brůchenwagen fonnte weder das Vorderges

stell des Batterie- Requiſitenwagens noch das Vorderge. tell der Feldſchmiede, die auch zum Brückenzuge gehört,

lepteren dienen auch für den Brüdenwagen , weil die Anſpannungsweiſe des einen auch beim anderen ange . .

wendet wird. Die Verbindungen ſind ſehr dauerhaft und die Sei .

erhalten , indem denjenigen Forderungen entſprochen ten aller Stúde eben. Gerundete Flåden, wie man ſie werden mußte , nach welchen ſich die Conſtruction des

an den Holztbeilen der furusfubrwerfe findet und die

Vordergeſtells am Schleppwagen richtet. Selbſt dieſes dieſes

man am Brüdenwagen von 1821 bäufig angebracht hatte, die aber feineswegs als ein Zeichen von Solidi, tåt gelten fönnen, haben den erbeblichen Nachtheil, daß ſie die Conſtructionen ſchwieriger maden und folglich die Koſten der Bearbeitung erhöhen ; auch führten dieſe

letztere Geſtell war nicht anwendbar; denn bei ihm iſt der Abſtand der Hinterwage von der Vorderadiſe nicht viel größer, als der Halbmeſſer des Vorderrades, **), um die ohnehin große Långe des Fuhrwerfs nicht unnöthis

gerweiſe zu vermehren ; beim Brückenwagen muß aber Einrichtungen eine Ungleichheit in den Conſtructionen dieſer Abſtand ſo angeordnet werden , daß der Stans des Brudens und des übrigen Artilleriemateriels herbei. genreiter genugſam vorrückt, um nicht vom Brückenkahn, Mit furzen Worten : der Bau des neuen Brüdens Der weit über den Spannriegel vorſteht, beläſtigt zu wagens iſt einfach und mit Umſicht angeordnet, gleich

werden. Der Brüdenwagen bedürfte daher eines eiges der Conſtruction der anderen Fuhrwerke des Materiels abfahren erleiden die Belaſtungen der Beſtelle deſto mehr

von 1827 ; man hat feine beſondere Vorrichtung zur

Veränderungen , je höher jener Punci liegt. Daher wird 18 Erleichterung des Auf- und Abladens angebracht; den

nothwendig denfilten ſovielerlangt wie möglich dem auch Boden zu bringen , , und vierdurch man dann nochnäher das *)

Brüdenkahn auf den Hinterwagen und von demſelben zu bringen , iſt feineswegs mehr

mit Sowierigkeiten weitwidtisereReſultat, daß das Fuhrmerk nicht leicht umwirft. verknüpft, wenn beide Theile des Wagens getrennt ſind ; Siehe Unmerkung auf Seite 511 .

ungeachtet des großen Gewichts der Padung aber låßt

Der Abſtand der Hinterwage von der Vorderachse muß immer ſich der Vorderwagen leicht genug vom Hinterwagen etwas größer , als der Halbeneſſer dp6 Borderrades ſein , damit Koth nicht an die Wage ſtreift und ein Hinderniß der Bewe:

trennen oder mit demſelben verbinden, wenn man unter das vordere Querholz einen Balken anbringt und an

gung abgibt .

demſelben 16 Mann anſtellt.

der in manchem Boden an den Radfelizen hängen bleibende

Redigirt unter Berantwortiidfeit der Verlagshandlung : E. W. Lesfe in Darınſtadt und in deſſen Ditzin gedrudt.

Samſtag ,

Nr. 68 .

24. Auguſt 1839 Indigo

Hmmu

r

Allgemeine Militar - Zeitung. Kenntniß ihrer Vortheile adoptirt iſt, welche aber, unter

Fran1fre i d .

einem plauſibeln Vorwande , nicht im Stande iſt , ein

Die Revue Britannique enthålt intereſſante Bemers anerkanntes Factum zu masfiren, die Degeneration der fungen über die Ausartung der menſchlichen menſchlichen Race bei unſeren Nachbarn . Race und über die Abnabme der førperlichen ,, Wir haben oben angegeben , welche Urſachen ein Zů do tig feit bei den jungen Soldaten in

bringen citirt ; es gibt babe bervorEinflüſſe Franfre idr. Unter Anderen wird darin Folgendes baben den Krieg, die politiſden , , ,, defecten Individuen, welche ihm icdcs noch andere, welche nicht weniger beachtungswerth find. erſtaunt über) die Sabr bei der Conſcription in Franfreich vorgeſtellt wurs den,, und hat dieſen zuerſt verſucht, Lage der Sache zu erklå. ren traurigendieſe Gegenſtandbefannt gemadst.

,, Jedermann weiß, welche merkwürdige Verbinduns gen die Antipathie gegen den Militárſtand in den leßten

Zeiten des Kaiſerreiches geheiligt bat. Da das Geſetz

Bürgern Sbin gebührt die Ehre, durch ſtatiſtiſde Notizen gezeigt gewiſſe befreite ,Klaſſen fo warvoudasverbeirarbeten Reſultat davon jungen die Dienſte , daßvom

zu haben , weich ernſthafte Aufmerkſamkeit die Erhaltung leute, in der Hoffnung,lidh eher den vom Staate aufo des inenſchlichen Geſchlechts erbeiſche. Durd Hülfe des

Maßſtabes, unter welden die jungen Leute bei der Zies erlegtenPflicten'zuentziehen,Frauen entweder von

Conſtitution oder von ſchon vorgerůcterem bung geſteut werden, und deſſen Ergebniſſe treu verzeich. ſchwader welche unter After beiratheten . Die Kinder, ſo unglücs net werden , bat er ganz zuverlårig den gewöhnlichen lichen Umſtånden erzeugt wurden , mußten mit unvoll . Wuchs der Race in Franfreich feſtſtellen fónnen . Durch Conſtitutionen erblichen ; der und unter den Individuen daß Tageslicht ar, das dieß iſt ſo unwiderlegb die Verhandlungen der Reviſionsconſeils und die Beob.' fommenen

achtungen der Äerzte, welche denſelben vorſtehen , hat er die wahre Urſache der Schwächlichfeiten ergründet, wo , mit die franzöſiſche Jugend bebaftet iſt.

biefer.Defonomiſt, dieſer

Conſcriptionen, welche ſich auf die Jahre 1812, 1813 u. 1814 beziehen , die Eremtionsfälle viel zahlreider find ;

Darauf bat geleitet von Chatſachen und Ziffern, dieſelbenReſultate batten ſich ſchonbei denKontingen: , welche mit den Zeiten der Revolution zuſammen .

Reſultate von der höchſten Wichtigkeit geſammelt, und ein Bild von der gegenwårtigen und zu erwartenden Generation in Frankreich aufgeſtellt. Es ergibt ſich dars aus , daß ſeit 40 Jahren der Wuchs der Soldaten be, deutend fleiner geworden iſt. Vor der Revolution nabm man in Frankreich feinen Grenadier unter 5 Zoll an ;

ten bingen , gezeigt. Außerdem haben Hungersnotbund Elend , die zerſtörendſten von allen Einfluſſen , auf die Erzeugniſſe dieſer Epoche eingewirft. Unter den Beweis ren , welche ſich für dieſe Behauptung aufſtellen laſſen ,

unter der Republik nahm man ihn zu 4 Zol ; unter dem

endlich

knüpft , und der nicht zu den unintereſſanteſten gebórt. A18 in Folge des Traftats von 1815 bei den franzöſ.

die ſpeziellen Waffengattungen mit Individuen von einem immer ſeltener werdenden Wuchs zu verſorgen , den Bes

brikanten , das von dem franzöſiſchen Kriegsminiſterium

Raiſerreid)

unter

Reſtauration

iſt einer, der ſich an die erſten Tage der Reſtauration

zu 3 ; der zu 21; Lieferanten ,für die engliſche Armee , glaubten die in Franfreich Ejako’s beitellt wurden, dieFas beider gegenwärtigen Tare **) hat die Nothwendigkeit, fantonnirte

Betragender'leutevie vorgeſdriebene Maß annehmenzu dürfen. Wiegroß dlug erzeugt,daß das gute war aber das Erſtaunen der Lieferanten, als die Kopfs jedenfalls zum Eintritt in die Elitecompagnieen befähis

geliefert und unterſucht wurden , und ſie erfannten , daß gen rolle, eine ohne Zweifel ſehr vernünftige Maßregel, bedeckungen enge zwei Drittheile der Lieferungzu

und welche von den verſtåndigen Anordnern nicht ohne war. Nur die kleinſten engliſchen Ropfe fonnten ſich der

*) Wir entlehnen dieſen Auszug aus Nr. 1681 der literariſchen großten unter unſeren Modellen bedienen, und der übrige und tritiſchen Blätter der Börſenhalle.

**) Man muß die Entwidelung der ſpeziellen Waffengattungen

Tbeil mußte unerbittlich verworfen werden. Und dens noch ſind die britiſden Druppen weit davon entfernt,

berückſichtigen, welche heutigen Tages zahlreider und ſtärter Rich, was den Wuchs anbetrifft, mit den Preußen , Sacs find, als vor der Revolution, und welde berkinieninfanterie len oder Ungarn zum Beiſpiel meſſen zu können. Dar, eine größere Unzahl von Elitemannfdaft tauben. aus mag man auf den førperlichen Unterſchied (dließen,

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:

der zwiſchen den franzöſiſden Soldaten und anderen der Nation wurde der Art, daß man veráchtlichen Sölds Nationen ſtattfindet!

lingen die Sorge anvertrauen mußte, das Baterland zu ,, Auf dem Lande ſind die Recruten im Allgemeinen vertheidigen und ſein leichenbegångniß vorzubereiten .

ſtårker gebaut als in den Stådten, dafür aber ſieht es

,, Unter den Urſachen , welche am meiſten zu der Un.

feſt, daß der Wuchsder Stådter bedeutend bóber iſt, voufommenheit des erzeugenden Elements beizutragen als der der landleute. Sie verlieren alſo an Kraft, was ſie an Wuchs gewinnen : To beſtåtigt ſich die von den Kriegsmånnern gefaßte Meinung über die reſpective Energie des Militárs im Felde. , Ihnen zufolge nämlich ertragen die fleinſten Sols

ſcheinen , müſſen wir vor allem die Unwiſſenheit des Volfee und ſeine Armuth rechnen , welche ſeiner lebengs weiſe und ſeiner Ernährung ſchaden ; die Vernachläſſis gung der gymnaſtiſchen Uebungen , und vor allem Die

übermäßige Arbeit für die Männer und die Zuſammen ,

daten eines Regiments, die Voltigeure unter anderem , båufung der Kinder in den Fabrifen. Dieſe leßteren,

die Strapazen und Krankheiten mit viel mehr Glück, von dem zarteſten Alter an , mitten unter erwachſene als die großer gewachſenen Leute; ſie haben ſogar einen und verderbte Menſchen geworfen, müſſen bier ſogleich ausdauernderen und feſteren Charakter , und ihre pbys fiſchen und moraliſchen Vorzüge müſſen aus einer gros Beren Goncentration des Organismus bervorgeben.

die für ſie perderblichſten Pajter fennen lernen und annehmen . Ueber ihre Krafte mit Arbeit beladen, vers brannt durch den Gebrauch bibiger Getrånfe, nur eine

„ Dem mag rein , wie ihmwolle, wenn auch die Höhe mit ſdådliden Miasmen geſchwångerte luft einathmend, des menſchlichen Wuchſes nichts binſidtlich der Stårfe beweiſet, ſo fann man daraus noch nicht ableiten , daß die Kleinbeit der Proportionen eine gleichgiltige Sache für den Krieg ſei. Die Sorgfalt , welche man darauf

fommen dieſe armen Kinder in den Regimentern mit ausgemergelter Conſtitution an. Und wenn noch in die. Ter Page neue Gewohnbeiten der Verbreitung des Uebels Soranfen reben fónnten , ſo wäre ihr Alter vielleidt

verwendet , die Elitemannſdaft unter gewiſſe Waffens noch einer Regeneration fåbig; aber da im Regiment gattungen zu vertheilen, beweiſet binreichend, daß dem der Sold des Soldaten ihm nur eine grobe und unges nicht ſo ſei; und außerdem müſſen wir wiederholen, funde Nabrung erlaubt, ſo gibt der Miebrauch der alios

daß wir im Allgemeinen viel weniger von einem boben bolhaltenden Getränke, verbunden mit dem Müßiggang Wuchſe reden , als von einer robuſten , muskelſtarfen

und der Berderbtheit des Garniſonslebens, dieſen traus

Conſtitution , und von edlem Blute. Rommt man z. B. rigen Anfänger eine noch größere Tbåtigfeit. yon fondon, Rußland oder Deutſchland, und ſieht dieſe Wir müſſen es unaufbórlich wiederholen, nachſt franzöſiſchen Soldaten, unterſucht dieſe winzige Infan,

Armuth und Glend verzehren am meiſten die Fabrifen

ferie, ſo müſſen uns unwillfübrlich dieſe ſchönen englis die Bevölkerung . Wäre das engliſche Parlament nicht Ichen Regimenter, dieſe ruſſiſchen und preußiſden Gars von dieſer traurigen Wahrheit überzeugt geweſen , ſo den einfallen , deren Statur und blúbendes Ausſehen würde es nicht zu wiederholtenmalen das Hereß der

gegen den franzöſiſchen Infanteriſten einen ſo flågliden Jugend zu Hülfe gerufen habem Darin bat fido das Kontraſt bilden. Wenn wir die Vorzüge ihrer militaris Parlament wahrhaft patriotiſch und menſchlich gezeigt; ſchen Organiſation und derjenigen moraliſden Hülføs aber es båtte Teine Intervention durch Verordnungen mittel, durd weldje der Soldat inſpirirt wird, bei Seite siber die Diſciplin in den Schulen , und die Nothwens

reßen , fo fönnen wir nur eine ſehr wenig günſtige Meis digfeit, dort die phyſiſche Erziehung weniger zu vernach, läſſigen , vervolfommnen ſollen. Wir wollen hoffen, daß uung von einer ſolchen Armee faſſen. ,, Ohne Zweifel fichern oft Mutb , gute Mannszucht,

die franzöſiſde legislatur dieſe Púce auszufüllen wiſſen

ſtrategiſche Wiſſenſchaft im Kriege den Erfolg ; aber man wird mir zugeben , daß, wenn man mit 100,000 Mann ins Feld růdt, und nach 1 oder 2 Monaten durch die Hinfådigkeit der Truppen genótbigt iſt, ein Drittheil derſelben im Hoſpital zurückzulaſſen, wie man dieß 1813

wird. Man ſpridt in Franfreich viel von Unabhängigs feit und Nationalwürde; welch beſſeres Mittel, um eins und das andere zu ſichern, als zu verbindern, daß die Franzoſen ein Volf von Cretins werde. "

Ru Bland. u. 1814 geſehen bat, und nod in Afrifa ſiebt, es eben ſo gut wåre , eine große Schlacht zu verlieren ; denn Petersburg , 1. Auguſt. Nach einem faiſerlichen nichts demoraliſirt mehr den feſteſten Charakter, als die Manifeſt wird die ſeit 1834 in Bezug auf die Recru, Furcht, ohne Unterſtübung zu bleiben . tena u shebung eingefübrre Eintbeilung ſämmtlicher

,, Zur Zeit, als die Römer dide Rúraſſe und ſchwere Waffen trugen, troßte ibre Armee , geſtählt durd taus ſend Strapazen , den Anſtrengungen der ganzen Welt ; aber als unter den Kaiſern die Prátorianer anfingen , aus Leinwand und Seide gewirfte Kleider zu tragen, und ihre Sdiwerter oder langen leichter machen ließen, da wurde Rom durch dieſelben Barbaren übermåltigt,

Gouvernements in zwei, der Bevölferung nach gleide Tbeile, in die nördliche und ſüdliche Hälfte aufgeboben und die in die weſtliche und dftliche eingeführt. Zur weitlichen Hälfte gehören folgende Gonvernements : Arcangelst , Diones, Petersburg , Nowgorod , Twer, Smolensk, Prfom, Eſthland, livland, Aurland, Wilna, die Provinz Bialyſtof, Grodno, Minsk, Witepsf, Mos

gegen welcbe es ſo lange fiegreich geweſen war.

bilem, Wolbynien, Kiew, Podolien , Oberſon , Laurien,

,, Die Große einer Nation beſtebt nicht einzig und Jefaterinoslam , Poltawa , Tidernigow , Orel, Kursf allein in ihren literariſden und induſtriellen Fortſchrits und Charfom ; zur Oſtlichen aber : Wologda, Roſtroma, ten . Bei den Griechen des Kaiſerthums gab es Redner

Jaroslam, wladimir, Moskwa, Raluga, Lula, Riaſan ,

und Ingenieure in großer Menge ; aber die Erſchlaffung Zambow , Woroneſb, das Don'de Heer , die Proving

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Kaukaſient, Aſrachan, Siaraton, Penſa, Niſbegorod, ben. Wer aber die Beſchreibung der Belagerung von Slimbirst, sialan, Wiatfa , Perm, Orenburg , Tobolsk, Torgau aus dem reins militariſdien Geſichtspuncte uns Irkutsf – Die theilweiſen Aus. ternimmt, darf dieſe Schrift nicht unbenditet laſſen , denn Zomst, Seniſeist und Frfutóf.

bebungen in dieſen hålften ſollen gemäß dem Manifeſt fie enthält die weſentlichſten Urſaden der Uebergabe der vom 1. Auguſt 1834 abwechſelnd geſchehen, und auf Feſtung die nicht immer techniſcher oder taftiſdier Natur dieſer Grundlage rou in dem laufenden Jahre 1839 die

ſind. Es ſei und deßhalb erlaubt , einige algemeine

dritte theitweile Aushebung in den Gouvernements der Betrachtungen darüber anzuſtellen. weſtlichen Hälfte bewerkſtelligt werden. Die ſchon im Herbſte 1810 verlangte Umſchaffung Zorgau's in eine Feſtung liefert einen neuen Beweis von Napoleons Vorausſicht bei dem insgeheim beſchloſs ſenen rieſenbaften Feldzuge gegen Rußland. In dem

Lite r a t u r. Nadrichten über die Blofade und Belagerung der

Grade als ſich der Zeitpunct zur Eröffnung dieſes Feld Feſtung Torgau im Jahre 1813. Ein Beitrag zur zuges nåberte , wurden auch die Befeſtigungsarbeiten Geſdichte des deutſden Feſtungekrieges. Aus jus beſdhleunigt, an welden 1811 nach und nad faſt alle verläſſigen Quellen geſchopft und geſchrieben von

fådfiſchen Infanterieregimenter Theilnehmen mußten .

3. Chr. Bürger , Diafonus zu Zorgau. 1838 . Man bat damals die Bemerfung gemadot, daß diejenis XIV. 163. Pr. 15 Sgr. gen Regimenter, welche am långſten zu den Schanzar: Referent will gern ſeine Schwachbeit befennen, daß

beiten verwendet wurden , im laufe des Feldzuges die .

er zu friegsgeſchiditlichen Arbeiten von Nichtmilitars in wenigſten Kranfen hatten , und den förperlichen Anſtren der Regel fein Vertrauen bat, und er würde wahrſcheins gungen nicht ſo ſchnell unterlagen. Im I. 1812 wurden lidh dieſe Schrift ungeleſen bei Seite gelegt haben , wåre keine Roſten geſcheut, den Feſtungsbau möglichſt zu be. nicht das Intereſſe an jenen Ereigniſſen ſtårker gewes ſchleunigen. Gleichwohl ſab lid Torgau den Gefahren

ren, als das erwähnte – wobl nicht ganz unbegrün , einer Belagerung ausgefelt, bevor die Wille das erfors C

I

Vorurtheil. Doch fand Referent ſich durch den freien und ſicheren Styl des Hrn. Verfaſſers bald anges

derliche Mauerwerf erhalten konnten, ja die Beragung

dete

war noch w&brend einer ernſtlichen Blokade zu Ausfáls

zogen , las mit Bergnügen immer weiter, und legt jeßt len genothigt, um ſich die noch fehlenden Paliſaden zu das Buch mit Befriedigung aus der Hand , um den geehrten leſern dieſer Biåtter einen furzen Bericht über

verſchaffen . Wenn man aber Napoleons Vorausſicht, in Bezug

.

beſſen Inhalt zu erſtatten, und über die Chatſaden ſelbſt einige Bemerfungen zu machen .

auf mögliche Wedſelfålle des Waffenglücs, die Bewuns 1

derung nicht verſagen fann , ſo muß es doch höchlichſt

Das Buch enthåst eigentlich eine Geſchidhte der Fes befremden , daß er im laufe des Feldzuges 1813 Maßs ſtung Torgau im I. 1813, theilt aber auch die weſents regeln traf oder duldete , welche mit der Behauptung lidſten Momente der Blofade und Belagerung mit, die den Militår befriedigen, wenn auch der Ingenieur und

dieſeè für ihn ſo wichtigen Plages Rich nicht vereinbas ren ließen. Torgau wurde nåmlich ſehr bald zu einem

Artilleriſt die Angaben ungenügend finden ſollten. Von größerer Wichtigkeit als die techniſchen Angriffs , und Bertheidigungsarbeiten ſind die inneren Verbåliniſſe der Befaßung, denn es wurde in Torgau eine Armee von vielleicht mehr als 30,000 Mann durch die verheerenden Folgen des Typbus vernichtet, und ein ſolches Reſultat iſt , in Bezug auf friegeriſche Erfolge , unſtreitig viel

Hauptlazareth für alle Kranke, und dadurch eine feind liche Madht im Inneren erzeugt , welche die Beſaßung ſchneller decimirte, als die Kugeln und das Sdwert der Belagerer. Man dente ſich eine Stadt von nur 557 Häuſern und etwas mehr als 5000 Einwohnern, in wel, cher es weder breite Gaſſen nod große freie Plage gab. Ein großer Theil dieſer Håuſer wurde niedergeriſſen, um

wichtiger, als die kunſtvollſten Angriffsarbeiten. Man Raum zu den Feſtungebauten zu gewinnen , ein noch führt ja nidt Krieg , um fortificatoriſche Erperimente großerer mußte der Beſaßung zu Kaſernen eingeräumt zu machen, ſondern um den Gegner womöglid zu Grunde zu richten , wodurch die politiſchen Zwede ſtets

werden . Dieſe kleine Stadt batte eine Beſatzung von beinabe 30,000 Mann, welche aber vor der Einſchließung

am ſicherſten erreicht werden .

durch Reconvalescenten und Verſprengte bis auf 36,000

Der Hr. Verfaſier hat ſeine Schrift in 7 Abſchnitte Mann anwuche, von denen jedoch mehr als die Hälfte getheilt. Im lten Abſchnitte wird der Zuſtand der Fer am Typbus franf darniederlag. Als eine zufällige Calamitåt fann man das Entſte.

ſtung und das Verfahren des Generals 0. Thielman !

bis zu deſſen Uebertritt in ruſſiſche Dienſte beſchrieben ; ben und Umridhgreifen dieſer verheerenden Krankheit nicht der 2te gebt bis zur Erklärung des Belagerungszuſtanú selten laſſen , ſie wurde duro die franzöſiſchen Bebörden des ; der 3te bis zur Beschießung des Plaged ; der 4te felbſt bervorgerufen. Nad Eröffnung des Feldzuges

bis zum Verluſte des Forts Zinna; der 5te bis zur Ue: famen Anfangs nur fſcine Transporte von Kranten bergabe der Feſtung an die Preußen; der 6te ſchildert und Berwundeten an ; nad den Sclachten bei Baußen, die Maßregeln zur Abſtellung der Calamitaten ; im 7ten Groß Beeren, Dennewiß, Dresden und Kulm , und den ſind die Verluſte angegeben , welche die Einwohner und damit in Verbindung ſtehenden Gewalımårſden, wurden

die Befaßung während der Belagerung erlitten baben. aber die Krankentransporte , namentlich von Dresden ab, Ein Anhang liefert mehrere daraufbezügliche Aftenſtúde. -liche immerGebäude ſtårfer und bald mußte man alle Rirden , öffent, und ſelbſt viele Privathäuſer den Kranfen

In tecniſcher Hinſicht bat das Buch , wie geſagt, mande Mångel, denn es iſt für Lednifer nicht geſchries" einräumen. Alles , was zur inneren Einrichtung dieſer

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improviſirten fazarethe erforderlich war, berlangte man Roth die Chüren faum dffnen , mußte in dieſem bis an von der armen Bürgerſchaft, welche ſelbſt bei dein beſten die Knöchel waden und über leichname wegſchreiten, um Willen eine ſo große Menge fagerſtatten , Bettzeug 2c. nicht berbeizuſchaffen vermochte. Nach eingetretener Blos

zu den noch lebenden zu fommen . Durch das Bombars dement. waren alle Fenſter zerſprengt worden, und dabei

fade (Anfangs November) fam bierzu noch ein Mangel

weder Holz vorhanden , noch die Defen gehörig im Stande,

an angemeſſenen Lebensmitteln und Arzneien für die

um die Kranfenzimmer zu beizen (wozu es überhaupt an

Pranfen, welche außerdem von der empfindlichſten Rålte Holz fehlte.) Die armen Unglüdlichen, noch obendrein zu leiden hatten. Bringt man bierzu die bekannte Saum

nur ſehr ſchlecht mit warmen Bedeckungen verſehen , las

ſeligkeit und Gewiſſenloſigkeit der franzöſ. Aerzte und Aranfenwärter - welde überdieß in verbåltnigmáßig zu kleiner Anzahl zur Stelle waren – ſo kann man ſich einen ungefähren Begriff von dem elenden Zuſtande dies jer Pazarethe maden . Der Hr. Verf. ſchildert denſelben mit ergreifenden Worten, und bezieht ſich dabei auf eine Schrift des preußiſchen Oberſtabsarztes Dr. Ridter,

gen bei der damals rebr ſtrengen Kålte wie auf offener Straße , ihnen erfroren båufig Hånde und Füße , und ibre Arzneien und Getränke wurden neben ihren Lagers ſtellen in Eis verwandelt.“ So ſchildert Dr. Richter den Zuſtand jener Höhlen des Inmmers , wie er ſie vermuthlid) im Januar gefuns der bat. Aber auch in den beiden vorangehenden Mos

welcher dein Belagerungscorps angehörte, und woraus

naten mag es nicht anders geweſen ſein , das beweiſt

wir einige Stellen mittbeilen .

am deutlichſten die ungebeuere Sterblichkeit. Die unbes

,, Man mußte die unglüdlichen Kranken ſo nabe zur Fannte und gewiß ſehr große Anzahl Derjenigen abges

ſammenlegen, daß ſie einander faſt berührten. Es feblte rechnet, welche noch Kraft genug hatten, die Pazarethe an lagerſtroh, lazarethutenſilien, Krankenwärtern , Nerz. zu verlaſſen ,aber bald darauf in entlegenen Winkeln ten , geſunden Nahrungsmitteln und ganz beſonders an der Privatbåuſer oder leerer Schuppen ſtarben , betrug Drdnung und gehöriger Aufſicht. Die meiſten bei dem die Bahl der geſtorbenen Militars im November 7982, fazareth angeſtellten Beamten, deren Anzahl ſehr groß im December 4159 Mann, und es wird die Zahl der in war, in den Zuſtand einer völligen Erſchlaffung verſuns den fazarethen Geſtorbenen vom 1. Septbr. bis 31. Ja. fen , nabmen fich , zu Tehr mit ihrem eigenen Elende be, Idafftigt, ihrer leidenden Mitbürger nicht mit demjeni. gen regen Eifer an , der hier allein etwas auszurichten

nuar, alſo in 5 Monaten, zu 20,483 Mann angegeben . Viele ſtarben in den Außenwerfen, hinter den Willen , auf offener Straße 2c. und wurden in die Elbe gemors

vermocht håtte. Umſonſt ſuchte der Commandant der fen. Ihre Zahl iſt nicht zu ermitteln geweſen. Rechnet Feſtung, der edle Graf v. Narbonne, für die Unglüc . man die deutſchen Truppen hinzu, welche bald nach dem

liden zu wirken ; ſelbſt ein wiederholtes , perſönliches, Růđzuge Napoleons an den Rhein aus der Feſtung ento ihm den Tod bringendes Beſuchen dieſer verpeſten Orte, laſſen wurden , ſowie die franzöſiſchen Ueberläufer , ſo fruchtete nichts. Das Charakteriſtiſche der Krankheit bes glauben wir der Wahrheit gewiß ſehr nahe gekommen zu ſtand in einem colliquativen, aashaft ſtinkenden Durch, fein , wenn wir die Zahl auer Militärperſonen, vor Ans fall. Bei dem gånzlichen Mangel an gehöriger Aufſicht fang der Blokade, weiter oben zu 36,000 M. angaben, nahm bierdurch die Unſauberfeit bald ſo überband, daß denn bei Uebergabe der Feſtung marſchirten ungefähr ſich die Kranfen in ihrem eigenen Unratbe målzten und 5000 Mann (incl. 342 Offiziere ) aus, und 55 Offiziere bei lebendigem Leibe verfaulten. Es soll in den Lazare. mit 3133 Mann verblieben frant darin. then zu den gewöhnlichen Ereigniſſen gehört haben , daß

Was båtte eine ſolche Truppenmaffe, die mit Geſchůs,

der von einem brennenden Durſt gequälte Kranke, aus Munition , Kriegsmaterial und Geld reichlich verſeben Mangel an Trinkwaſſer, den Urin ſeines Nachbars gies

war , unternehmen , und wie febr båtte ſie die Blokade

rig verſchlungen bat." Die Todten blieben häufig Tage und Belagerung erſchweren können , wenn ſie gerade lang bei ihren noch lebenden Kameraden , nicht ſelten ſogar in dem nämlidhen Bette liegen. Die nod etwas

nur ſo viele Kranfe gehabt båtte, als man bei beſſerer

den ihr fagerſtrob , ihre Decken und andere Gerätſchafs

ter rechnen ?

Ausſicht und Pflege der Kranfen gehabt haben würde? ſtårferen Stranten entriſſen den ſchwächeren und ſterben . Durfte man dann nicht auf wenigſtens 30,000 Streis

ten , um ſich ihre lage nur einigermaßen zu erleichtern . Uber ſo wurde durch die Rückſichtsloſigkeit und Sorgloſigkeit Die gierigen Hande teufliſcher Kranfenwärter durch . der franzöſiſchen Beerverwaltung in Torgau eine Armee begraben, wühlten, ſtatt ibnen beizuſteben , unaufhórlich die Fagers die groß genug geiveſenwäre, in Berbindung mit den in Dresden, ſtåtten der Kranten, und lange vorber , ebe ein gewiſſer Wittenberg und Magdeburg ftehenden Truppen , das Glüc der Tod die Augen des Unglüdliden chloß , war er auch

Shlachten noch einmal zu verſuchen .

Daß es in den übrigen

don beerbt.

Elbefiſtungen in dieſer Beziehung nicht viel beſſer_zuging , ift

,, Die lazarethe ſelbſt ſtellten in der That nichts ans beres als große Kloafe dar. Die meiſten Abtritte,, für deren Reinigung man durchaus feine Sorge getragen, und in die man ſelbſt bäufig die leidnamehinabgeſtürzt

Streitern verfügen können , welche 1813 in einem an þülf&quels len ro reiden tande, wie Deutſchland, wegen Mangel an unters baltsmitteln und vernachläſſigter Krantenpflege ſtarben ( was

und eine faule Fauche floß die Treppen und riefelte die

tung der Streitkräfte ein Hauptſtück der Feldherrnkunſt ſei ; aber

betannt. Hätte aber Napoleon 1814 über die vielen Jauſende von

vielleicht mehr als 100,000 Mann geweſen find ), ſo dürfte die

leidt andere Reſultate berbeigeführt Bertheidigung batte, waren bis an den Rand gefüllt, übergefloffen, haben Xenophon sagt : daß die Sorge für die Erbal: . SchonFrankreichs Månde berab. In mander Krankenſtube fonnte man vor wie sehr wird dagegen geſündigt ! Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : E. W. leste in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt,

.

Mittwoch , 28. Auguſt 1839.

8a

Nr. 69 .

1969

be

Allgemeine Militar - Zeitung. 2

nungen für aufgehoben angereben werden. 3) Bei dem Ru B r a n d. Die Petersburger Zeitung vom 2. Auguſt enthält das Gebrauche des Swod der Militárverordnungen rollen nadſtebende Allerhöchſte Manifeſt: „ Wir Nikolaus I. , genau die für den Gebrauch des Sſwod der Zivilgeſebe von Gottes Gnaden Kaiſer und Selbſtherrſcher aller

vorgeſchriebenen Regeln, die im Art. 346 im 1. Bande

Reußen , König von Polen 2c. Da wir die Erleichte

der Fortſeßung lepteren Siwod enthalten ſind, befolgt

rung der Mittel für álle und Jeden zur Renntniß der

werden. 4 ) ade nach dem 1. Mai 1838 im Militårreis

vaterländiſden (Heſeße zum Gegenſtande Unſerer beſons fort erlaſſenen und die noch in Zukunft zu erlaſſenden beren Fürſorge gemacht haben, befahlen Wir gleich im Anfange Unſerer Regierung, alle zu verſchiedenen Zeiten erlaſſenen Geſeße zu ſammeln und vodſtåndig heraus, zugeben , und darauf aus denſelben einen ſyſtematiſden Siwod nur der in Kraft befindlichen Gerege allein zu verfaſſen. Dieſe Arbeit wurde im Jahre 1832 für das

Verordnungen , ſollen geſammelt und jedes Jahr als Fortſetung des Sſwód , nach Art der Fortreßung des Civil .Sſmod und auf genauer Grundlage Unſerer bes fonderen , dem Kriegsminiſter in dieſer Sache ertheilten Befeble , herausgegeben werden. Dieſe Verordnungen ſollen , ſolange ſie nicht in die Fortſeßung des Sſmod

Civilreſſort beendigt ; zur Vollſtåndigfeit derſelben blieb

aufgenommen ſind , nach ihrem Datum und nach ihrer

noo übrig, einen Siwod der im Militárreffort und in Beziehung unmittelbar angefübrt werden. 5) Da der einigen anderen, in unſerem Manifeſte vom 31. Januar 1837 genannten Reſorts in Kraft ſtehenden Sereße bere

Sſwod der Militárverordnungen nichts in der Kraft und Wirkſamkeit dieſer Verordnungen abåndert, ſondern ſie

auszugeben . Davon iſt jeßt der Siwod der Mili.

nur zur Einbeit und in Ordnung bringt, ſo wird im

tárgereße vollendet. Alle im Militarweſen erlaffenen Gefeßesverordnungen vom Militár Uſtam des Raiſers Peters des Großen hodhſeligen Andenfens, o. b. vom Jahr 1716 anfangend bis zum 1. Mai 1838, ſind durch . geſehen , mit aller Strenge geordnet ; alle nicht mehr

Falle der Undeutlichkeit des Geſebes in ſeinem Weſen, ſowie auch im Falle des Mangels oder der Unvollſtåns digkeit deſſelben , das bisher beſtandene Verfahren der Erläuterung und Ergånzung deſſelben , beibehalten. Der dirigirende Senat wird nicht unterlaſſen, zur Vollziebung

,

geltenden und in Folge ſpäterer Gefeße abgeänderten dieſes alle ndthigen Verfügungen zu treffen . Gegeben in

Beſtimmungen ſind gånglich aus denſelben geſtrichen, Peterhof am 25. Juni im Jahre 1839 nad Chriſti Ges die nod in Wirkſamkeit befindlichen Gefeße aber in einen

burt, Unſerer Regierung im vierzebnten. Das Driginal

Beſtand zuſammengetragen und ihrem Gegenſtande nach

iſt von Sr. Maj. dem Kaiſer Höchſteigenhåndig alſo

in ſtrenger ſyſtematiſcher Ordnung bertheilt worden . unterzeichnet: Nikola us.“ Indem wir den Sſmod der Militärgereße dem dirigis F r a n t r e i dh. renden Senat überſenden, befehlen Wir: 1) Der Sſmod In der Sißung der Pairskammer vom 3. Auguft der Militárverordnungen roll vom 1. Januar 1840 an geſeßliche Kraft und Wirkſamkeit erhalten. 2) Die ge. wurde das Ausgabebudget für 1840 berathen. Graf ſebliche Kraft dieſes Siwod rod alsdann in der Anwen, Antbouard erklärte bei dem Budget über das Kriegs,

bung und Anführung der Artifel derſelben in Saden weſen , daß die Behauptung des Herrn Arago in der beſtehen, und auf dieſer Grundlage rollen in allen dens Kammer der Deputirten , *) als ob die franzöſiſchen jenigen Fåden, wo Gefeße angewendet und angeführt Soldaten ſehr ſchlecht ſchoſſen , weil die gemdhnlichen

werden , und wo entweder aus denſelben Auszüge geo Flinten nichts taugten; als obim Felde von 2000 Ru. macht , oder nur auf ihren Inhalt hingewieſen wird, geln kaum Eine treffe; und als ob das beſte Mittel ſtatt deſſen die Artikel dieſes Samod angeführt und der dagegen ſei, Gewebre mit Schraubenzügen und einges

Sache angemeſſene Hinweiſungen oder Derweiſungen ſchlagener Kugel anzuwenden ; daß alle dieſe Behaup, auf dieſelben gemacht werden . Demgemäß ſollen die tungen durchaus unrichtig wåren . Das ſeit 1771 von

Kriegsgerichtscommiſſionen und überhaupt alle Militär. der franzör. Armee angenommene Gewehr, das unter gerichtsinſtanzen bei der Anwendung der Militärs Krimi, der Revolution und unter Napoleon beibehalten wurde, nalgeſeße vom 1. Jan. 1840 an ſich nur dieſes Sfmod babe der preußiſche General Sdarnhorſt für das beſte bedienen, und von dann an ſollen alle übrigen Verords *) S. Nr. 58 der 2. M. 3.

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erflårt. Nad den Erfabrungen der lebten 25 Jahre nem ſpåteren Fachſtudium anwenden zu fónnen , muß ſeien noch einige Berbeſſerungen darin angebracht wor, die Methode bei dem mathematiſchen Unterricht von der den, und alle fremden Mächte, mit Ausnabme Englands, Art ſein, daß einestheils jede Dunfelbeit verſchwindet,

båtten dieſes Gewehr angenommen . Es ſei beſſer als anderentheils aber lediglich dem Nachdenfen alles das alle übrigen, ſelbſt als das Engliſde. Es ſei ungerecht,

überlaſſen bleibt, was ſich der Schüler ohne fremde Hülfe

Mißtrauen gegen daſſelbezu erregen. Ebenſo unrichtig klar machen fann. Die Lehrmethode muß den inneren ſei die Bebauptung , daß von 2000 Kugeln nur etwa Zuſammenbang, die natürliche Aufeinanderfolge, die Eine treffe. In der Schlacht bei der Moskwa båtren gleichförmige Herleitungsweiſe der verſựiedenen Såbe die Ruſſen 45,000 Mann verloren ; angenommen , daß

und Zbeorieen mit Sorgfalt zeigen und mit feichtigfeit

auch nur die Hälfte durch das Gewehr der Infanterie den lernenden finden laſſen. Er muß aldbald die Ues gefallen ſei, lo můßten die Franzoſen in dieſer einzigen berzeugung erlangen, daß jedes Wort ſeines Lebrbuches, Schlacht 45 Millionen Patronen verſchoſſen haben, oder ſeines Lebrers nothwendig , feines zuviel iſt. Wird ein

die ladung von 250 Pulverwagen! Was endlich das neues Element im Verlaufe des Unterrichts in die Bes gezogene Gewehr betreffe, ſo treibe unter übrigen gleis

trachtung bineingezogen , ſo muß – aber aud jeßt erſt,

den Verbåltniſſen ein gezogenes Gewehr zwar ſicherer,

nid )t früher - in dem febrbuche vollſtåndige Aufflå .

aber nicht ſo weit wie ein gewóbnliches; die Weite des Schuſſes rei aber in Schlachten von Wichtigkeit, und alle Renner ſtimmten darin úberein, daß die Weite der jebigen Gewehre beibehalten werden múiſe. Gerade weil der gewóbnliche Karabiner nicht ſo weit trage, wie das Gewebr, ſei er für die Armee nicht tauglich ; doch moge es immer zweďmißig ſein , fleinen Fågerabtheilungen gezogene Karabiner zu geben, wo dann die Weite des Schuſſes der größeren Sicherheit deſſelben aufgeopfert werde. - Der Marquis v. Gordoue wünſchte , daß die Wagen zum Fortbringen franfer Soldaten nicht nur bedect, ſondern auch in Federn hången ſollten. Es ſei dieß ſchon bei den Wagen für die Gefangenen der Fall. Der Kriegsminiſter, General Schneider: Wenn die Verwaltung neue Berträge abſchließe, werde ſie darauf

rung über deſſen Natur gefunden werden können . Gar viele mathematiſche Schriftſteller überheben ſich dieſer allerdings nicht leichten Mühe, welche die größte Ges wandtheit, die ſorgfältigſte Wahl im Ausdrud erfordert, damit bei dem Schüler jede Dunkelheit entfernt werde, deren Nachtheile durch den größten Fleiß und durch alles Auswendiglernen nicht beſeitigt werden fónnen. Ohne Klarheit iſt alles mathematiſdié Wiſſen ein Gedächtnißs werf , deſſen unnúße Paſt man je eber je lieber abzu.

Rüdlicht nehmen.

ſchütteln bemüht ſein wird.

Ein lehrbudy , an welches man ſich bei dem Unter,

richt möglidiſt genau bått, iſt bei unſeren Schulen , bei der furzen Dauer des Unterrichts, bei der Nothwendig . feit båuslichen Studiums unentbehrlich. Es muß für die perſdiedenen Klaſſen des Unterrichts daſſelbe ſein , oder 18 müßten wenigſtens die verſchiedenen Bücher dieſelbe Methode befolgen, und fid genau an einander anſchließen. Wer die Mathematik zu ſeinem Hauptſtudium macht, für den iſt es ziemlich eineriei, nach welchem Bude

Der mathematiſche Unterricht an Militar

er dieſen oder jenen Zweig zum erſtenmale ſtudirt ; er

bildungsanſtalten .

muß ſich vielfältig umſehen, und er wird zuleßt gerade

Der angebende Offizier ſoll ſich matbematiſches Wiſs durch Umwege um ſo vollſtändiger zu einem gründlichen ren aneignen : das unterliegt feinem Zweifel. In welcher flaren Wiſſen gelangen. Dieſen Weg einzuſdylagen bas Ausdehnung aber und zu welchem Zwec, darüber ſind ben wir keine Zeit : ein anerfannt gutes lehrbuch iſt die Gelebrten und Ungelehrten febr uneinig . Ein paar für den Unterricht an Kriegoſdulen ein weſentlides Hundert mathematiſche Såße und Formeln , dem Ges Bedürfniß. Es fehlt nicht, an Bemühungen , dieſem Bedürfniß dåchtniß durch Fortlernen můbſam erhalten , gemåbren .

einem linienoffizier im gewöhnlichen Bereich ſeiner Thao abzuhelfen ; aber es ſcheint,daß dieſe Bemühungen ſeit. tigkeit wenig Vortheil, vielleicht gar feinen. Der Fähige ber den gewünſchten Erfolg nicht gebabt haben. Die weiß ſich auch ohne dieß zu belfen , der Unfåhige wird deutſchen Mathematiker ſo gründlid , 10 vollſtändig in welche die Ele, in ſeiner lower erworbenen Weisheit vergebens nach ihrem Wiſſen , ſcheinen die Formen , in einem Auskunftmittel. ſuchen . Wenn aber dennoch der mente der Matbematif eingefleidet ſein müſſen , noch matbematiſche Unterricht allgemein für die Ausbildung nicht gehörig erfannt oder gewürdigt zu baben. Dieſe

eines Offiziers als nothwendig erfannt wird , ro muß Anfidit, deren nåbere.Begründung bier zu weit führen man denſelben unſerer Anſicht nach nicht als 3 med, fonts würde , iſt ſchon dfter ausgeſprochen worden. So ſagt dern vorzugsweiſe als Mittel zum Zwed betrachten. in Nr. 102 der . Aug. Militárzeitung vom F. 1837 der Wie weit man darin vorſchreitet, iſt für den zufünfs

Beurtbeiler eines

Reitfaden

für den mathema:

tigen Linienoffizier eine weit gleich giltigere Frage, ale tiiden Unterricht von dem königl. få chrischen Mathematit an welchen Weg , welche Metbode man dabei befolgt. Hauptmann und febrer der talt ", Fir ibn roll der matbematiſche Unterricht meſentlich ein

der Militårbildungsanſ

, v. Rouvroy

Mittel fein , um ſit im logiſchen Denken und im rich, welcher in dieſer Anzeige ein ausgezeichneter Matbema. tigen Ausdrúden ſeiner Gedanfen zu üben.. Dieſe Fer. tigkeit iſt ihin unentbehrlich, ſie iſt vom vortheilhaftes

iifer genannt wird : ,,Mochten doch endlich die deutſchen Mathematifer ſich nur dann für befähigt halten , ein

ſten Einfluß auf ſeine ganze Berufsthårigkeit. Um aber lehrbuch zu ſchreiben, wenn ſie erſt mebrere franzöſiiche dieſe Fertigkeit zn erlangen, um ſie mit Erfolg bei ſeis Lebrbåder wortlich und mit allen Charakteren in das

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Deutſche übertragen haben . Die Franzoſen ſind in der erprobt und empfohlen baben. Bei der Bergleidung Mode unſere Formlebrer, mögen ſie es auch in der dieſer Abbandlung mit den beſten Werfen wird man

Mathematif ſein! Mit dieſem Wunſche iſt dem mathes weder einen Mangel an Zuſammenbang, noch eine neue matiſden Wiſſen der Deutſchen nicht zu nabe getreten , denn in der Regel ſind es weder in Deutſchland noch

Sprache finden . ,, 5) Eine gleichförmige Methode muß in allen Theos

in Franfreich die böchſten Geiſter, welche die matbemas rieen erfenntlich ſein , ſo daß man ſie nicht allein ſämmt.

tiſden Theorieen für die Maſſe verarbeiten.“ – Indemlich verſtehen, ſondern auch ſelbſt áhnliche Fälle betrac . wir uns, wie geſagt, dieſer Anſicht anſchließen , müſſen ten fann. kann. Es ſcheint mir nicht hinreichend, daß der wir nur bemerken , daß aber doch in Frankreich die groß.. Schüler von der Wahrbeit der ausgeſprochenen Såße ten Mathematifer wiſſen , wie weſentlich die Darſtel, überzeugt ſei, er muß auch das Geheimniß der Erfinder

indem er ihre Entdedungen bewundert, kennen ,erund lungsweiſe, namentlich der Elemente iſt; daß nicht erkennt den Geiſt, der ſie leitete..

wenige von ihnen mehr oder weniger ihr Nachdenfen

dieſem Gegenſtande gewidmet und die Reſultate mit

,, Um den Zweck zu erreiden , welchen ich mir vor.

, habe ich mich vielfåttig Ratbø erholt. Poiſſon, allgemeinem Erfolge befannt gemacht haben. Gerade geſeßt Biot, Ampere waren mir darin ſehr nůßlich . Die Mathematit die Vorzüge verſchafft, um die wir unſere Schriften von faplace, Pagrange babe ich ſtets zu

dieſes Beſtreben bat den franzöſiſchen febrbúdern der Nachbarn mit Redt beneiden. Es iſt uns daber erfreulich zu erfahren , daß eines

Rathe gezogen . Dieſe ausgezeichneten Månner, die Neo benbubler der Newton und Euler , baben Franfreich

dieſer Lehrbücher, weldies ſeit 30 Jahren ſeinen Ruf die Herrſchaft der Mathematik verſchafft, welche Eng, behauptet, und in ſeinen neueſten Ausgaben die ſeithes

land und Deutſchland der Reihe nach beſeffen baben.

rigen Fortſchritte in der bóberen Mathematif auf das Vollſtåndigſte und Eleganteſte aufgenommen hat , dem

Trotz der Hobe , auf die ihr Genie ſie führte , baben dieſe Månner nidyt verſchmåbt, über Materien zu ſchrei.

deutſchen Publicum durch eine gute Ueberſegung zugång . ben, welche ihrer Aufmerkſamfeit am wenigſten würdig dienen. Aber die Bildung einer ſtudirenden Jugend ,

lich gemacht worden iſt. Wir meinen Francoeur's ( Bern , bur und

der Wunſch , Franfreich das Reich der Wiſſenſdaften zu erhalten , welchen unſer vorſorgendes Gouvernement

Reipzig bei Dalp 1839.) Es iſt nicht unſere Abſicht, eine umfaſſende Kritif dieſes Werfes in ſeiner Ueberſebung, von welcher bis jebt in getrennteit Abtheilungen die

der Mathematif durch das Licht aufzuflåren , welches ihr Rubm bereits über die anderen verbreitet batte : ſind

vollſtåndigen febrcuro der reinen Matbema . tit , úberfest von Dr. Růlp "

ſtets unterſtüßt; endlich die Abſicht , aud dieſen Theil

Arithmetit und Algebra erſdienen ſind, zu liefern. Es die Gründe , die ihnen gewichtig genug ſchienen. " %) * Francoeur geht nach dieſen allgemeinen Bemers unſeres Urtbeils über dieſes Werk, die Anſichten, welche fungen zur Begründung der Anſichten über, die ihn bei

erſcheint uns aber nicht überflüſſig, zur Begründung

den Verfaſſer bei ſeiner Abfaſſung geleitet haben , und welche er in ſeinen Vorreden , namentlich in der zur erſten Auflage ( 1809) niedergelegt bat, im Auszuge bier

anzuführen : um ſo mebr, als die Ueberſeßung nur die Vorrede zur vierten Auflage ( 1837) aufgenommen bat. , Mein Zwecf bei Abfaſſung dieſer Abhandlung war, jedem aufmerkſamen und verſtåndigen Peſer obne andere

der Abfaffung der einzelnen Theile der Mathematif ,

namentlich aber der Geometrie, leiteten. Wir tónnen uns nicht enthalten , das, was er über die leßtere ſagt, bier noch anzuführen. „Ich habe mich viel weniger an die Formen gehals ten, die in der Geometrie gebråuchlich ſind, als an die charakteriſtiſche Methode derſelben. In Folge deſſen babe

Kenntniſſe in der Mathematik die Möglichkeit zu vers ich die Anwendung der Gleichungen nicht vermieden, daffen, die afademiſden Vorleſungen mit Erfolg zu be .

ſuchen. Um dieſen Zweck zu erreichen, habe ich mich von der Nothwendigkeit weſentlicher Wahrheiten überzeugt. "

wenn ſie mir nöthig ſchien ; aber es geſchah dieß mit Vorſicht, indem ich in die 1, Anwendung der Alges bra auf die Geometrie" alles das verwies, wobei

1) Die Beweiſe inůffen vollfommen ſtreng ſein ,

um den mathematiſden Wiſſenſchaften den Charakter der Beſtimmtheit zu erhalten , welder ſie auszeidnet.

„ 2 ) Die Beweiſe dürfen nie fremde Elemente in Rich faſſen , ſo daß jede Theorie ſich nur auf die Såße gründet , die davon unzertrennlich ſind. „ 3 ) Man muß die verſchiedenen Såße und deren

Unterſudung in der natürlichſten Ordnung einander folgen laſſen , in derjenigen nåmlich , welche die Erfins der haben einbalten müſſen. Dieß bleibt aber immer dem Ganzen in ſo weit" untergeordnet , als es durch eine aus einer ſo großen Anzahl von Såßen beſtebende

Wiſſenſoaft verlangt wird.

1,4) Id habe den Geiſt der Werfe der berühmteſten Geometer Newton , Peibnit , Euler , lagrange , Paplace , der Bernoully ac. ftudirt, um feine Me . thoden anzuwenden , die ſich nidt durch den Gebrauc $

*) Zur Rechtfertigung ſeiner Methode führt Francoeur noch

folgende von Laplace herrührende Sielle im 4. Bande der ,, Ecoles normales " an , deren Schlußlaß er ſeinem Buche als Motto vorgefest bat : ,, La méthode des limites sert de base au calcul infivilésimal. Pour faciliter l'intelligence de ce calcul, il est utile d'en faire remarquer les germes dans les vérités élémentaires qu'il convient toujours de démontrer

suivant les méthodes les plus générales. On donde ainsi à la fois aux élèves des connaissances et la méthode d'en

acquérir de nouvelles. En continuant de s'instruire , ils ne font que suivre la route qui leur a été tracée , et dans la

quelle ils ont contracté l'habitude de marcher, et la car rière des sciences leur devient beaucoup moins pénible. D'ailleurs, le système des connaissances liées entre elles par une méthode uniforme , peut mieux se conserver et s'étendre .

Préférez donc , dans l'enseignement, les méthodes gene rales ; allachez

vous à les présenter de la manière la

plus simple, el vous verrez, en même tems, qu'elles soni

toujours les plus faciles. ” »

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552

eine ſchon weniger einfache Analyſe erforderlich war. Id

gemeſſene Ausdehnung zu geben, iſt des Lehrers Aufgabe.

ließ mich dabei von folgenden Betrachtungen leiten.

,, Es iſt klar, daß die Proportionen, welche man in

der Geometrie anwendet, nichts anders als Gleichungen ſind, welche ſich ſelbit bis zum zweiten und dritten Grad erbeben können ; daß das Addiren, Gliederverſeßen 2c . dabei zurůđzufübren iſt auf das Eliminiren einer unbe,

Um gut zu unterrichten , ſagt labarpe , muß man nidt

Alles ſagen, was man weiß, ſondern nur das, was für denjenigen paßt, welchen man unterrichtet. 1, Dem Publicum ſcheint dieſe Unterrichtsweiſe zuges ſagt zu baben.

Die den drei erſten Auflagen des vor,

fannten aus zwei Gleichungen. Es folgt hieraus , daß

liegenden Werfes zu Theil gewordene günſtige Aufnahme befeſtigte mich in meinen frůberen Anſichten, welche der

die bei der Geometrie gebräuchliden Formen durchaus nidot die Anwendung der Gleichungen ausídließen .

ter geweſen, die Anzahl der Bånde zu vermebren ; den

Aber es muß dieſe Anwendung möglichit beſchränkt ſein :

Aufwand , um jedes Einzelne auf den erforderliden

der weſentliche Gbarafter der Geometrie beſteht darin,

Grad von Ausdehnung zu bringen , werden diejenigen nicht verfennen, die über åbnliche Gegenſtånde geſdries

daß ſich die vollſtändigſte Evidenz ergibt aus der Klars beit der eingeführten Elemente, und aus der Art ſie zu

verbinden , indem man dabei den urſprünglichen Ge, genſtand nie aus dem Auge verlieren darf.

,, Ich glaube genau alle Bedingungen erfügt zu

Kürze den Vorzug gaben. Ohne Zweifel wäre es leid ,

ben baben .

„Ith gebe zu, daß nur wenige Sdůler dieſes Wert obne Hülfe eines Lebrers verſteben werden ; daß aber alle mathematiſchen Buch er ſich in demſelben

baben , obne mich den von E uflides angewendeten

Falle befinden , babe ich burde vieljåbrige Er.

Formen zu unterwerfen ; Formen , welche lediglich das

Fabrung im Unterricht erfannt. Die Vortheile,

Ergebniß der Art und Weiſe waren , wie man damals

welche für die geiſtige Ausbildung des Sdůlers die

die Wiſſenſchaften lehrte, und der geringen Ausdehnung, die man ihnen geben konnte. Ich habe geglaubt , daß der Gebrauch , die Såße auszuſprechen, ebe man ſie er, wieſen, die Arbeit dem Gedächtniß erſchwert, obne das

Bündigkeit im Styl hat, ſind unbeſtreitbar; die hiermit unzertrennlich verbundenen Schwierigkeiten zu beſeitigen , iſt Sache des Pebrers. "

Begreifen zu erleichtert, und daß er vom Seifte des

denen, die ſein Werk fennen, zur Genüge bekannt. Es

Erfinders entfernt. In der That enthalten alle dieſe Formen , welche von anderen Schriftſtellern gebraucht werden , feine Eigenthůmlichkeit der Geometrie ; wir ba, ben ganz analytiſche Herleitungen geſehen, welche durch

umfaßt daſſelbe das ganze Gebiet der reinen Mathema. tif in einer ungewöhnlichen Bonitändigkeit. Die meiſter, bafte Bebandlung des Stoffes gibt dem denfenden Leſer mebr Mittel zum leichten Verſteben an die Hand, als man bei dem verbåltnißmåßig geringen Umfange des

fie maskirt werden ſollten , während auf der anderen Seite dadurch die Belarbeit verſchwand , wie dieß bei

zuſammengeſepteren Elementen unvermeidlich iſt. “ Francoeur's Werf nimmt im Vergleich mit der Vollſtändigkeit der abgebandelten Gegenſtände wenig Raum ein . Der Verfaſſer widerlegt die mögliche Ans licht, er ſei zu kurz oder unvollſtändig geweſen , unter Anführung von Horažens Ausſpruch „ brevis esse laboro,

Daß Francoeur ſeine Aufgabe geldſt hat , ift

Budes erwarten follte. Man bat behauptet, daßdieſes

Buch nicht für Anfänger geſchrieben ſei. Wenn man unter Anfängern Kinder oder ſolche Erwachſene verſteht, welche durch eine völlig vernacláſſigte Geiſtesausbildung die Fábigfeit klar zu denfen nichi beſißen und ſich nicht erwerben wollen , ſo ſtimmen wir dem bei. Für Sdůler

aber , wie ſie ſich in Militårbildungsanſtalten finden,

obscuras fio ” , mit folgenden Worten , welche wir der

und bei welchen wir nur die auf gewohnliden Schulen

Vorrede zur vierten Auflage in der Stúlp'iden Ueber,

erworbenen Vorfenntniſſe vorausſeßen , iſt dieſes Budo,

feßung entnehmen .

wie wir aus mehrjábriger Erfahrung wiffen , ganz

„, Šeit längerer Zeit habe ich die Ueberzeugung ges geeignet, wenn man ſich die Mühe nimmt, bei ſeinen wonnen, daß nichts mehrdem Zweck, welchen dod jeder Einzelheiten ſolange zu verweilen, bis ſie oddig verar. erreichen soll, der über Wiſſenſchaften ſchreibt, binder, beitet ſind . lich ſein kann, als ſich bei jedem Gegenſtande in lange

Der Ueberſeker bat fide , wie aus den bis jest er .

ermúdende Entwidelungen einzulaſſen. Der Schriftſtels ſchienenen beiden Abtheilungen hervorgebt , mit gutem ler, der Alles ſagt, was er denft, bindert den Leſer Erfolge bemüht, die Vorzüge des franzoſiſchen Originals ſelbſt zu denken ; der Stúler wird unfibig der Hülfe

mit möglichſter Preciſion im Deutſchen wiederzugeben.

des febrers zu entſagen ; eine den Erfolg bemmende Wir hoffen die übrigen Abtheilungen bald nachfolgen Schwerfälligkeit und Breite wird zur Gewohnheit; den zu ſehen . Wir haben die Ueberzeugung , daß dieſes Lehrbuch Faben der weſentlichſten Joeen zu verfolgen hindert die Verwirrung der Einzelheiten ; das Ganze wird nur bei dem mathematiſchen Unterricht an der deutſden Tohlecht aufgefaßt; Nebenumſtånde treten im Geiſte an

die Stelle der Hauptſache.*) Den Entwidelungen jedes ,

mal die der geiſtigen Natur des einzelnen S důlers ans *) Bir erkennt nicht in dieſen Worten zugleidh eine Schilderung der Art und Wire, wie ſo häufig Fragen aus dem Gebiete der Militärwilſinſchaften abgehandelt werden ?

Man ſtreitet

mit gewaltigen Biffen um eine unbedeutende , gleidgiltige

Militárbildungsanſtalten großen Nußen ſtiften und Re ſultate des Unterridts berbeiführen würde , die dem von uns oben ausgeſprochenen Zwed deſſelben mehr

wie ſeither entſprechen dürften. Nebenſache und nennt es wiſſenſchaftliche Gründlichkeit, wenn man darüber vielleicht den Hauptzweck der Frage aus dem Huge verliert.

Redigtrt unter Berantwortiidseit der Verlagsbandlung : C. W. £ estc in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Samſtag, 31. Auguſt 1839.

Nr . 70 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Dieſe merkwürdige Anſtalt iſt von dem König Georg IV. fra nfrei ch. Vor dem zweiten Kriegsgericht in Paris ſtand am 1803 geſtiftet, und verdient ibres Zwecks und ihrer in, 8. Auguſt ein der Deſertion angeflagter Unteroffizier neren Einrichtung wegen eine nåbere Befanntmadung. des 65. finienregiments, welcher wegen eines merkwürs Sie iſt zur Erziehung und zum Unterridt von Soldatens

digen Dichtertalents unter ſeinen Kameraden großes Anſehen genoß. Er hatte eine unbedeutende Summe aus der Compagniekaſſe bei einem Gaſtmahl vergeudet und, eine barte Strafe fürchtend, ſein Corps verlaſſen. Fünf Jahre lang irrteunder wurde im Elend endlich Vertheidis ſtellte er rich freiwillig wieder von; ſeinem

findern beſtimmt, und zwar nach folgender Anordnung. 2 ) Anaben , deren Vater gefallen oder in ausmårrigen

Es werden nåmlich darin aufgenommen : 1) Waifen , Dienſten geſtorben iſt ; 3 ) Knaben, die ihre Mutter ver, loren haben, und deren Bater in auswårtigen Dienſten

( 8.b. in Aſien, Neubolland, Amerika u . ſ. w.) iſt. Das

ger den Ridtern als ein Dichtersoldat empfohlen, militariſche Verdienſt des Baters wird als vorzüglichſte welcher das Intereſſe und die Milde des Kriegsgerichts Empfehlung betrachtet. Nur eheliche Kinder von Sol, verdiene. Lamartine und Béranger hatten dem jungen Daten ausder regulåren Armee werden angenommen ; Krieger rebr ſchmeichelbafte Briefe geſchrieben und für ſie werden ganz koſtenfrei erhalten, bekommen ſogar nochi ſein Schidſal fic intereflirt. Der Defenſor glaubte, eine wenn ſie Korporale ſind, 3 bis 4 Pence ( 9 bis 12 kr.)

beſſere Wirkung als Rechtsgründe dürften auf das Ges wöchentlich. Jeder Knabe muß frei von geiſtigen und richt die Verſe ſeines Clienten machen ; er lasdaher fdrperlichen Fehlern oder Schwächen ſein . Die Kinder in offentlicher Sißung deſſen ſcherzhaftes Gedicht über müſſen bleiben , ſolange es den Commiſſionårs gefågt; den Wufenthalt im Militärgefängniß de l'Abbaye und einen pathetiſchen Geſang úber die Erſtůrmung von

dieſen kommt es auch zu, in dem gebörigen Alter über ſie zu verfügen : ob ſie eine Profeſſion treiben, oder Be.

Konſtantine vor. In der Zhat erreichte der Advofat

diente werden oder mit ihrer Zuſtimmung in die Armee

ſeinen Zwed , denn obwohl die Richter die gewöhnliche eintreten ſollen. Knaben von 5 biè 14 Jahren lernen Strafe für Deſertion , 5 Jahre Kugelſchleppen , auss in der Anſtalt leſen, ſchreiben, rechnen nad fancaſter's ſprachen , empfahlen ſie den poetiſchen Deſerteur doch Methode. Alle Kleidungsſtücke, die ſie tragen, werden ihnen ,ſelbſt gemacht, daber ſind ein Hemdenmacher einſtimmig, der Gnade desKönigs, damit ſeine Strafe von Sihneider LåglidSchuſter, baben 2c. Theil , Strider ihm vollſtåndig erlaſſen werde.

gymnaſtiſche Uebungen, immer in Mafen zuſammen. Gegenwärtig Paris , 13. Auguſt. Vierundzwanzig Oberſten ver: ſie ſind gegen 300 Knaben in 4 Compagnieen ſchiedener Corps ſind zu Generalmajoren befördert nebſtBewunderung einer großen, Muſifbande. Reştere erregte worden, worunter auch der Baron Feiſt b ammel, getheilt, meine ganze lauter wie gut ſie ſpielten;

Gommandant der Perifer Munizipalgarde. Såmmtliche kleine enaben . Sie ſtanden ale in Reihe und Glied, Beförderte zählen von 30 bis zu 41 Dienſtjahren . - Generalieutenant Baron Fririon , Commandant des Invalidenhotels , hat von dem König von Schweden

als wir famen ( wir waren angemeldet ) , und machten dann ihre Uebungen , marſchirten , erercirten , turnten 26. Dann wurden wir in alle lehrråle , Arbeitszimmer ,

das große Band des Schwertordens erhalten, als Bes lohnung für ſein ſchönes Benehmen im J. 1806 ( ? ), als er nach der Belagerung der Stadt Stralſund an der Spiße der franzöſiſchen Truppen in dieſe Stadt eins růcte, und ſie vor Plünderung und weiterem Kriegs. unglůc rettete.

Schlafſtuben Solafſtuben 2c. geführt. Es erinnerte mid febr an Schnepfenthal, zumal da die Jungen dieſelbe Kleidung trugen, nur nicht ſchwarze Sragen. In Kriegszeiten ſind ſchon 1100 bier geweſen , wodurch man einen Be. griff vom Umfange der Anſtalt befommt. Im Ganzen

-

Großbritannien .

ſind über 3000 Knaben hier erzogen worden. Die Sum. men, die nöthig ſind, werden jedesmal vom Parlament verwiligt , ſo daß die Zahl der Knaben nie von der

Der Nürnberger Correſpondent enthält nachſtehendes Große des Fonds abhångt. Der Commandant und Schreiben aus london vom 3. Juli d. I.: ,, Geſtern Kaplan waren ſehr freundlich und gefålig, ſo daß wir befuchte ich mit dem Prinzen £. das Military asylum . Alles ganz genau geſeben baben ; während wir die

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Sooneider, Sdufter sc . beſuchten, waren die anderen in ihre Klaſſen commandirt , wo wir ſie dann mit leſen ,

Pre u B e n .

Berlin , 10. Auguſt. Geſtern fam eine F. Rabinets, Schreiben , Rednen berdafftigt fanden . Jeden Freitag ordre zur Renntniß der verſchiedenen Offiziercorpo, machen die Knaben ihre Üebungen offentlid , To daß welde beſagt , daß ſich diejenigen Offiziere" zu melden

Jedermann zur Anſicht derſelben zugelaſſen wird. An haben, welche beabſichtigen , der großen Revue, welche der Spiße dieſer Anſtalt ſtebt: ein Commandant mit der Kaiſer von Rußland im nådiſten Monat bei Boros 400 Pf . Sterl. nebſt Steinfohlenbeizung und licht für dino abhalt, beizuwohnen. Es beißt ferner in jenem 3 Zimmer ; ein Zahlmeiſter mit 300 Pf. St. und freier f. Erlaß , daß die reſp. Abtheilungscommandeure nur

Station; ( ießt ſind beide Stellenvereint.) Ferner ſind angeſtellt: ein Staplan ( Oberaufleber der moraliſchen Erziebung) mit 280 Pf. St., Picht, Heizung für 2'/2 Zimmer ; ein Adjutant und Secretår mit 10 Shilling (6 fl. ) taglid , Picht und Heizung für 2 Zimmer; ein Quartiers und Hausbofmeiſter mit 180 PF, St.

Offiziere zu dieſer Bewilligung einzugeben haben, von denen zu erwarten iſt, daß eine ſolche Reiſe vortbeibaft für ihre weitere militariſche Ausbildung und den kónigi. Dienſt überhaupt rei. Berlin , 16. Auguſt. Nach der jeßt eben für das

laufende Jahr 1839 erſdienenen Rangs und Quar,

mit Licht und Heizung für 2 Zimmer ; ein Wundarzttierliſte der fåniglich preußiſchen Armee zählt

mit 15 Shilling (9 f . ) tåglich, mit 'licht und Heis dieſelbe úberbaupt 9733 Offiziere. Hiervon gehören dem zung für 2/2 Zimmer; ein Wundarztgebúlfe mit 7/2 ſtebenden Heere, incl. der beſolderen fandwehrſtämme, Shilling tåglich, licht und Heizung für 2 Zimmer ; 6335 Individuen an ; 114 gebdren zu den verſchiedenen ein Sergeantmajor zum Unterricht mit 3 Shill. tåglich, Inralidencorps und 3284 zu der Landwehr erſten und Kleidung, Nahrung wie die Kinder, licht und Heizung zweiten Aufgebote. Es befinden ſide bierunter 2 Feld. für ein Zimmer ; ein Quarter, Maſter .Sergeant mitmarſchålle, nåmlich der Herzog v. Wellington, Chef des 3 Shill. tåglid , Kleidung , Nabrung wie die Kinder, 28. Jufanterieregiments, und der Graf v . Zieten , früber flicht und Heizung für ein Zimmer ; Sergeant: Aſſiſtenten

commandirender General des 6. Armeecorps, als Chef

für je 50 Senaben einer, mit 1 Shia. 10 Pence tåglich, des 4. Huſarenregiments. Beide ſind nur honorår und Kleidung, Nabrung, licht und Feuerung nach der Jabs haben fein eigentliches Commando ; 12 Generale der reszeit ; Sergeant:affiftenten für den Unterricht, 2 Sh.

Jufanterie oder Cavalerie, nåmlich der Kronprinz, die

4 P .; ein Portier mit 1 Sh. 10 P. , Kleidung und 1 Sh. Prinzen Auguſt, Szeinrich und Wilhelm ( Bruder des für Nahrung, licht und Feuerung nach der Jahreszeit ;

Rónigs) von Preußen, der Kurfürſt von Heſſen Kaſſel,

zwei Pionierforporale mit 1 '/, Sb. und Kleidung und der Präſident des Staatsraths, Gouverneur von Berlin, 1 Sb. für Nabrung ; ein Trommelmeiſter mit Kleidung

Baron v. Müffling, der Kriegsminiſter v . Raudh, der

und Nahrung ; eine Haushålterin mit 60 Pf. St. , freier Station , lidt und Heizung ; eine Stridlebrerin mit 50 Pf. St. , Roſt, Seleidung, Picht und Feuerung; Wars terinnen für die Kranfen , 12 Pf. St., Roſt, Kleidung,

Generaladjutant Baron von dem Kneebed , der Buns destagsgeſandte v . Sddler, der Chef des Generalſtabs der geſammten Armee, Krauſened , und die commandis renden Generale des 8. und 5. Armeecorps, v. Borſtell

Licht und Heizung (fie find ganz roth gekleidet, wie die und v. Grolmann. Die Zahl der Generalieutenante Knaben ) ; ein Koch mit 20 Pf. St. und freier Station; zwei Gebülfen derſelben jeder mit 10 Pf. St. und freier Gtation ; eine Wälderin mit 20 Pf. Št. , freier Station und gemietbeten Gebúlfinnen . - Daraus Daraus kann fan man ſids einen Maßſtab machen , was die Unterhaltung der An. ſtalt foſtet, wenn man noch die Nabrung, Kleidung und Heizung 2c. der Knaben überſchlågt. -

beträgt 34. Hierunter befinden ſich die Prinzen Wilhelm (Sobn des Königs ), Rarl und Friedrich von Preußen, welche mit dem Kronprinzen die Generalinſpection der in dieſer Beziehung in 4 Abtheilungen getheilten Armee ausüben und hierin nach dem jedesmaligen Befehle des Königs abwechſeln, wovon in dieſem Jahre die erſte Abtheilung, die des Prinzen Friedrich , das 1. und 2.

- Nie iſt in Friedenszeiten – ſagt das Mornings Armeecorps in den Provinzen Preußen und Pommern ; geworben worden , als in dieſem Augenblice. Aud vorſteht, dag 3. und das von demſelben Prinzen coms Chronicle - mit folder Zbåtigkeit für die Armée die zweite Abtheilung, welcher ad interim der Prinz stari

der ganzen Umgegend , beſonders aus den Ackerbaube. mandirte 4. Armeecorps in den Provinzen Brandenburg

zirfen , kommen junge Leute nach London , um Dienſte und Sachſen ; die dritte Abtheilung, die des Prinzen zu nehmen. Diejenigen, die brauchbare Recruten liefern, Wilhelm , außer dem von demſelben commandirten Gardes erbalten eine Belohnung von 10 — 20 Shill., und die corps das 5. u . 6. Armeecorps in den Provinzen Poren von oſtindiſche Compagnie gibt 10 Sbil. für Recruten , für ſolde

5 Fuß 5 Zoll unter 30 Jahren, und 14 Shia.

und Sdleſien ; die vierte Abtheilung , die des Kronprins

zen, endlich das 7. und 8. Armeecorps in Weſtphalen und den Rheinlanden umfaßt. - Außerdem gibt es

die 5 Fuß 7 Zoll meſſen . nod eine eigene Generalinſpection der Artillerie, wels Am 5. Auguſt ſtarb in fondon der General Sir cher der Prinz Auguſt von Preußen vorſteht, eine der. James Stewart, der ,, Vater der Armee " , d. h. der gleichen für die Feſtungen ,, Ingenieure und Pionniere, álteſte Offizier im Heere. Am 17. März 1761 in den welche den Generallieutenant Aſter, und eine General, Dienſt getreten, wurde er 1766 zum Hauptmann befór: inſpection des Militarunterrichts und Bildungsweſens, dert, erbielt aber erſt im Jahr 1815 den Poſten eines welche den Generallieutenant v. lud zum Vorſtande bat. Oberſten bei dem 2ten Garbe . Dragonerregiment . Er Unter den Generalieutenanten befinden ſich ferner die

war ein tapferer , ausgezeichneter Offizier.

commandirenden Generale des 1. , 2. , 3. , 6. u . 7. Ars

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meecorps , 6. Naßmer , Graf zu Dohna , 6. Chilo II. ,

fiebe für den Militárdienſt, theils weil die Sabre des

Graf von Brandenburg und 8. Pfuel, welder Peştere Kriegsdienſtes in diejenige Zeit fielen , wo ſie ſonſt rid zugleich die Stelle eines Gouverneurs von Neufchatel für einen anderen Lebensberuf ausgebildet haben würs bekleidet. Die Grafen zu Dobra und von Brandenburg ben , und dieſe nunmehr verſtriden war , dem Heere führen dieſes Commando noce interimiſtiſch. Die übris verblieben. Sie ſind es , welche den Anciennetårsvers

jeßt in den Capitaineſtellen gen Generallieutenante find theils als Inſpecteure und båltniſſen nach ſich gerade Stabsoffiziere befinden, woraus Diviſionscommandeure, ibeils als Gouverneure und erſte und denen der jüngeren

Commandanten in den Reſidenzen und feſten Plaßen angeſtellt, theils auch in beſonderen Stellungen bei dem

ſich die überwiegende Zahl der Bürgerlichen in dieſen beiden Kategorien erflårt . Nad mals, als die Ausſicht

Rönig , dem Kriegsminiſterium und den verſchiedenen auf Avancement immer geringer wurde, baben die wobí. Armeeinſtitutionen placirt. Die unter der Geſammtzahl

babenden Bürgerliden und auch die bemittelten Adelis

der Generalieutenante inbegriffenen fürſtlichen Perſos chen es ihrem Intereſſe gemäßer gebalten , ihre Sobne nen , der Prinz Friedrich der Niederlande, Cbef des 15. anderweiten Bejiimmungen , welche für das fünftige Infanterieregiments , der regierende Großberzog von Pebensglück derſelben mehr Ausſicht boten , zu widmen,

Hecres meiſt nur der Medlenburg Schwerin , Chef des 24. Infantericregis und es iſt dem Offizierſtande des unbemittelte Adel verblieben, der es vorzog, den Milis

ments, und derChef des 2, landwehrregiments , Fürſt zu Putbus find bonorår und ohne Commando. Die Zahl

tårdienſt zu wåblen , in welchem er für die Rücflichten

der Generalmajore beträgt 81. Sie ſind in der Mehr, ſeines Standes noch mehr Nabrung zu finden glaubt,

dem zabl als Diviſions, und Brigadecommandeure, ſowie als als in der Ergreifung eines bürgerlichen Gewerbes, n ohne allen erſte und zweite Commandanten der feſten Pidge, ſowie ſich nunmehr die unbemittelten Bürgerliche eine ganz falſche

in beſonderen Functionen bei dem König, dem Krieggs Rudhalt zuwendeten. Es wurde daber , wenn man aus der unverhältnißmäßigen miniſterium und den verſchiedenen Armeebranchen anges Anſicht ſeinder Adelichen in den Subalternoffizierſtecen ſtellt. Unter ihnen befindet ſich auch der Prinz Albrecht Zunahme von Preußen als Commandeur der 2. Garde: Cavaleries auf deren beſondere Begünſtigung ſchließen wollte, da brigade und der Fürſt Wilhelm Radziwil als Gommans vielmehr die Beförderung in die hód ſien Stellen ohne

deur der 6. fandwehrbrigade; außerdem ſind à la suite alle Rüdlicht hierauf erfolgt ; denn nur bei dem iten Garderegiment zu Fuß und dem Regiment Garde du und von Braunſchweig angeſtellt. Die Armee záblt fers ' Corps werden ausídließend Adeliche zu Offizierſtellen

der Armee mitGeneralsrang noch die Herzoge von Lucca

ner 113 Oberſten , 7i Oberſlieutenante, 550 Majore, befördert, alle übrigen Regimenter der Garde und finie 1456 Capitaine und Rittuneiſter, 1322 Premierlieutes nante und 7102 Secondlieutenante.

ſteben allen Bürgerlichen offen , und wo etwa , wie bei dem 1ten Küraſjierregiment, die Zahl der Offiziere nur

In allen dieſen Kategorieen der verſchiedenen Chars aus Adelidhen beſteht, beruht dieß lediglich auf einem gen von den Generalen der Infanterie und den Genes Zufall obne allen weiteren seſeblichen Anbalt. Betrach, ralinſpecteuren abwårts bis zu den Secondlieutenanten fet man die verſchiedenen Waffengattungen , ſo findet befinden ſich Offiziere bürgerlichen Standes. Die Zahl man die Zahl der Offiziere bürgerlichen Standes die der der adeliden Offiziere überhaupt beträgt 5085 , die der

Adelichen in dem Artilleries und Ingenieurcorps bedeus

bürgerlichen 4648, wovon indeſſen die Mebrzahl auf tend überſteigend, wogegen bei der Infanterie , mit Ein. die Pandwehr fått. Denn unter den obgedachien 6335 ſchluß der Jäger und Schüßen , etwa nur der vierte oder Dffizieren des ſtehenden Heeres befinden ſich nur 2189 fünfte Theil aus Bürgerlichen beſteht, und bei der Cas Nichtadeliche. Dieſe leştere Zahl vertbeilt ſich indeſſen

valerie gar nur der adjte Theil. Auch nach Verſchieden ,

ſehr merkwürdig unter die verſchiedenen Cbargen, indem beit der Provinzen , in welden die Truppentheile gars die Zahl der Nichtadelichen in den Generalschargen ſehr niſoniren , ſcheint ſich dieſes Verhältniß verſchieden zu gering iſt, dann aber abwarts bis zu den Capitainen geſtalten, indem bei den in den Rheinprovinzen ſtebenden und Rittmeiſtern (in welcher Charge Åberbaupt die Zahl Truppentheilen eine größere Theilnahme der Nichiadelis der Bürgerlichen die der Adelichen bedeutend überſteigt, da die Erſteren 631 , die Regteren hingegen nur 504 bes

chen in den Subalternoffizierſtellen bemerkbar wird, als bei den in den öſtlichen Provinzen garniſonirenden Res

tragen ) verbåltniſmäßig wächſt, dann aber wieder in gimentern , wenigſtens iſt das 25. Infanterieregiment, der Rlaſſe der Premierlieutenante, wo die Zahl der Ades weldes in Köln und Roblenz ſtebt, das einzige Infans lidhen 559 , die der bürgerlichen aber nur 361 beträgt, terieregiment, wo die Zabl der Nichtadelidhen des Offis und noch bedeutender in der Klaſſe der Secondlieutes ziercorps der Zahl der Adelichen gleichfommt. Bei der Armee ſind 335 obere Aerzte, nåmlich Gene. nante abnimmt, wo nicht einmal das Drittheil derſelben ,

nämlid unter überhaupt 3490 nur 1024 , aus Bürgers ralſtabsårzte, Generalårzte bei den Ärmcecorps, Regi. lichen beſteht. Der Grund hiervon liegt einfach in den menisürzte, Bataillonsårzte, Stabsårzte und Oberarzte früheren und gegenwärtigen Verbältniſſen der Armee, angeſtellt. An ibrer Spiße Bebt als Chef des geſamms wonado in frůberer Zeit der Eintritt der Bürgerlichen ten Militar Medizinalweſens der Generalſtabsarzt Dr. als Offiziere in das ſtebende Heer, wenn nicht ganz unterſagt, doch ſehr beldrånft war. Erſt mit der Reors

v. Wibel , Peibarzi des Königs. Die Zahl des Juſtize perſonals beträgt 81 Auditeure ; an der Spige dieſes

ganiſation der Armee, insbeſondere vom Jabr 1812 und Perſonals ſtebt der Generalauditeur der Armee Friccius. 1813 ab, traten beim Beginne des Befreiungsfampfes Die Zahl der Givilmitglieder des Kriegsminiſteriums viele Bürgerliche in das Seer ein , welde theils aus für die Armeeverwaltung beſchränkt ſich auf 9 gebeime

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Kriegeråthe ; außerdem hat die Generalmilitårfaſſe noch vom Palais entfernt, beſteht in einem långliden Vieredt, ziellen Leitung der Verwaltungsgeſchäffte 1 Intendant ,

3 Dberbeamte. Bei jedem Armeecorps find zur provin.

2550 OFuß enthaltend. In der Mitte des genannten Marftes ſteht eine große franzöſiſche Reſtauration mit

3 Intendanturråthe und 1 Afeffor, zuſammen alſo 45

geräumigen , ſchon decorirten und möblirten Sålen.

Intendanturmitglieder bei den 9 Armeecorps, einſchließ .

Dieſen Bau umgeben in die Runde drei Reiben ſodn

lich des Gardecorps, angeſtellt. Das Subalternperſonal

decorirter Buden, worin man alles , was furus, Genus und Nothwendigfeit erfordern , faufen fann.. In der eſten Runde ſteben 24 , in der zweiten 60 , und in der dritten 108 Buden . Nach dieſem Maßſtab fann man die nicht geringe Entfernung der Reiben, wie auch den

dieſer Behörden iſt in der Rangliſte nicht mit aufgefübrt. Dagegen ſind darin noch 4+ Proviantmeiſter und Mas gazinrentanten genannt. Die Generale und Stabss

offiziere der Armee ſind mit vielen preußiſchen, ruſſiſchen

und anderen Orden geldimůct. Den ſchwarzen Adlers

großen Raum bemeſſen, beſonders wenn man in Erwas

orden beſigen aber außer den fönigl. Prinzen und den in der Armee vorhandenen fúrſtlichen Perſonen aus den

guug zieht, daß in jenem Zirfel, außer den Buden, ridy noch 8 ruſiſche Traiteurs , 8 Weinſdenken , 6 deutſche

regierenden Hiuſern und dem Herzog 0. Wellington und 3 ſranzöſiſche Speiſebåuſer befinden. In der Fronte nur 6 Generale. Die übrigen Generale baben ſämmtlich dei rothen Adlerorden entweder 1ter Klaſſe, oder 2ter Klaſe mit oder obre Stern , oder 3ter Klaſſe mit der S bleife. Auch iſt jest in der Armee ein perfiſcher Son ,

nabe dem Walde befindet ſich ein Theater für ruffiſde

Schauſpieler, neben jenem zwei große Künſtlerbuben ; die eine bat der renomirte Herfules Rappo, und die zweite ein Metamorphoſendirefror gemietbet ; dieſe ſind ſo groß,

nenorden mit Brillanten vorbanden , welchen der Flüs daß die rammtlichen Künſtler auch darin wohnen fons geladjutant des Königs, Oberſt d. Raud), hat und fünf nen . Im Hintergrunde erblidt man ein ſchön decorirtes túrfiſbe Niſchan Nildan : Ifteſchard. Daß außerdem alle übris

Gebäude, das zum Baurbal eingerichtet iſt, worin rid

gen europäiſchen Orden in der Rangliſte vorfommen,

Schaufeln, Carouſſels und allerband Spiele zur Unters

verſteht ſich von ſelbſt. Unter ihnen ſind die ruſſiſchen

baltung befinden . Des Abends wird es auf das Helfte

die zahlreichſten ; dagegen findet man nur wenig dſtreis erleuchtet, und Regimentsmuſik, Geſang und Tanz der chiſche bei der Armee.

( leipz. Alg. 3tg.)

Zigeuner werden die Unterhaltung erhoben. An jeder Seitenfronte ſteben , 500 Schritte vom Marfte entfernt,

Rußl and.

Aus Mosfan meldet ein Schreiben vom 11. Juni in

vier große Gebåude , von denen ein jedes 89 Zimmer enthält, beſtimmt für die auswärtigen Geſandten und

der Berliner Voßiſchen Zeitung: Die im Monat Auguſt beginnende Spezialrevue bei Mofa ist und Bo. rodino verurſacht jeßt roon in Moskau eine merkbare Theuerung an Lebensmitteln ſowohl, wie auch an Fouc

Generale. Hinter dieſen ſtehen fleine Häuſer für Dos meſtifen eingerichtet, Wagenremiſen und Ståle , aud eine Manege. Dieſen nabe ſteben zwei Comptoirgebåude, ein jedes von 20 Zimmern zur Wohnung der angeſtello

rage für die Pferde; Heu, Hafer und Strob ſind ſchon

ten Beamten , die verantwortlich ſind, daß den Anmes

zwei Drittel über den gewöhnlichen Preis geſtiegen, weil

renden alles Erforderliche punctlich abgeliefert werde.

Fich dort 250,000 Mann Savalerie, Infanterie und Ars

Die vierte Fronte enthalt mehrere fleine Gebåude zur

tillerie verſammeln werden, die ſchon bis zum 27. Juli Wohnung verſchiedener Handwerfer, Schuſter, Sdneis beiſammen ſein müſſen, um noch einen Monat vorher der , Sattler, Riemer, Schmiede und Barbiere ; zwei zu manovriren. Se. Maj. der Raiſer mit den geladenen große Bådereien für Schwarz- und Weisbrod , zwei Giſten werden am 27. Auguſt in Moskau und am 30. große Schlachthåuſer, wo 100 Ochſen, ohne die Rålber in Moſaisk eintreffen , um das Commando der Truppen und Schafe , geſchlachtet werden fönnen. Dem Walde zu übernehmen . Doch vor dem Beginnen der Revue nabe ſteht ein großes Pazareth, ein Poſtbaus nebſt Stals wird das von dem hochſeligen Raiſer Alerander errichs tete. Denkmal , das bis jet noch bedeckt ſteht , unter

Kanonendonner und Glodengeläute enthúūt und als . dann öffentlicher Gottesdienſt gehalten werden. Dieſes Denkmal , eine aus Eiſen gegoſſene, auf einem Såus lenpoitamente ſtehende Såule bat die Höhe - mit dem 6 Arſchinen boven Kreuze, das auf der runden Kuppel ſteht von 48 Arſchinen . Die Inſchrift, welche es bes

lung von 150 Pferden . Man hat die Einridtung ges troffen , den ſonſt wenig befabrenen Weg von Mostau nad Moſaist ( 90 Werſte) in drei Poftſtationen , jede zu

30 Werſte, einzutheilen und den Verſuch gemacht, dieſen Weg in 6 Stunden zurückzulegen. Ganz im Hintergrunde nabe dem Walde ſteben vier große Gebäude, Waidhåus ſer genannt; in jedem befinden ſich bundert růſtige Was (derinnen, ein großes Badebaus mit mehreren warmen fomment wird , iſt noch nicht befannt. In und um Badſtuben und zwei große Magazine. An allen 4 Eden Mojaist wird der größte Zoeil der Truppen bivouafiren . des Quadrats iſt ein bober Zburin mit mehreren Gals Nicht ſehr weit davon entfernt hat man ein großes Sommerpalais für die faiſerliche Familie und deren Giſte erbaut , welches aus 200 Zimmern beſteht. Mit

ſerien errichtet. Dieſe Tollen zur Abende und Nadtzeit auf's Helfte erleuchtet werden. Für die Reſtauration bat der Unternehmer con 1000 Sopbad und 12,000 Stühle

Bewilligung des Kaiſers hat der Kaufmann Leon Rop . von Moskau nach Moſaist geſandt. Obgleich toppen penſtein, zum Vergnügen fomohl, wie auch zur Bequem ſtein das Bauholz zwei Drittel billiger in Moſaisk ge. lichfeit der bobet Giſte, einen ungebeueren Bau ubers nommen, den man obne Uebertreibung eine kleine Stadt

fauft hat , als man es in Moskau bezahlt, ſo belauft ſein Bauandlag fide dennod auf mehr als 3 Millionen

nennen kann. Der dazu erwihlte Plaß, 1000 Scritte

Rubel .

Redigirt unter Verantwortlicbeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 71.

4. Sept. 1839.

KLE :

wild

Allgemeine

Militár - Zeitung.

Frantre i dh.

Grenadieren wurde wahnſinnig und biß ſeinen Capitain

Die Dollziehung des Gerebes über den Generalſtab

mit ſoldier Wuth in den Arm , daß man ihm die Kinns

der Armee wird in dem Cadre des Generalſtabs der Armee große Verånderungen hervorbringen. Bekanntlich ſtellt das neue Geſeß zwei lagen feſt, nämlich die Aftis vitåt und die Verfügbarfeit. Für die erſte Section ſind

baden aufbrechen mußte . Nachber ſtürzte er ſich in einen Sumpf und ertranf. Die meiſten Maulthiere, welche das Offiziersgepac trugen, famen um ; die Pferde das gegen blieben alle am Beben.

zur Friedenszeit 80 Generallieutenante , und für die

- Die Invaliden von Paris ſind in folgender -

zweite 180 Maréchaur, de camp beſtimit, die, mit einis Weiſe nach ihren Gebrechen eingetheilt: Blinde ( Eins 2

S

gen Ausnahmen bei den erſteren 65 , bei den zweiten

dugige ungerechnet) 154 ; an beiden Beinen Amputirte

62 Jahre erreicht haben. Wir haben jeßt94 General. 12; mit einem Beine 313 ; ohne Arme, die geſpeiſt lieutenante in Afrivitåt und 38 in Reſerve oder Ders werden müſſen , 9 ; Einarmige 226 ; Gidtbrüchige und Gelåhmte 237 ; Epileptiſche 12 ; Wabnſinnige 31 ; mit der Reſtaurarion und 52 von der Julirevolution. Von ſilberner Naſe oder Kinn 8 ; ſolche, die ohne Schenkel

fügbarfeit: 40 davon ſind von dem Raiſerreich , 38 von

den 40 Generallieutenanten des Kaiſerreiches befinden

ſind und umbergefahren werden müſſen , 16 ; Klumpfüße

fidh 26 in Nichtaftivitat; 6 derſelben genießen als früs 115 ; mit erfrorenen Füßen 28 ; an den Händen ver , ſich bere Obergcncrale die Vergünſtigung, auch über 65 Jabre ſtůmmelt 132; an verſchiedenen Wunden leidende 1027 ; in Aktivität zu bleiben. Dieß ſind die Generale Reille, Pfleglinge 178 ;Greiſe über 70 Jahre 516 ; Greiſe über Drouet d'Erlon , Sebaſtiani, Harispe, februn von Pias

cenza und Pajol. Die HH. Corbineau , Guilleminot, Ornano, Flahaut, Golbert und Dejean ſind die einzigen Diviſionsgenerale des Kaiſerreiches, die das 65. Jahr noch nicht errcich ! baben. Von den noch in dieſen Cadres befindlichen 38 der Reſtauration werden 20 von dem Gefeße betroffen. Von den 32 ſeit der Julirevolution

80 Jahre 37. Simmc 3051 .

- Die 4 Muſters Fågercompagnieen, welche in Din , cennes ſteben , werden mit der neuen Art von Büdſen (fusil de guerre à piston), mit denen ſie bewaffnet ſind, im lager von Fontainebleau zum erſtenmale Verſuche im Großen anſtellen . Auch die Flinte von Delvigne fou hier probirt werden. ernannten , oder in ihren Graden von 1815 anerfanns Der Moniteur enthält eine f. Ordonnanz, wonad -

ten , fallen 17 in dieſe Kategorie. Sonach ſind im Aftis in Anbetracht , daß die Zahl der disponiblen Marines vitátecadre 15 Plåße zu ertbeilen. Die Totalzahl der offiziere vom Capitain abwårto für die gegenwärtig beiden Cadres der Maréchaurs de camp beträgt gegen eintretenden Marinerůſtungen nicht ausreicht, die der wärtig nur 185 , und das Geſeß ermåchtigt zu einer Corvettencapitaine von 150 auf 160 , die der Sdriffes Zahl von 160 Maréchaur , descamp im Aktivitåršcadre. licutenante pon 450 auf 500 und die der Sdifféfåbn, - Die „ Sentinelle de l'Armée " enthält einen Bericht riche von 500 auf 600 vermehrt wird. -

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über furchtbare Strapazen , welche eine am 16. Juli,

Sch me i go In der Sißung vom 30. Juli legte die Militarauf. Tropfen Waſſer war unterwegs zu finden , fein Geſtråuch lichtsbehörde der Laglapung das Entlaſſungsgeſuch des foußte vor der Sonnenhiße bei einer Lemperatur, die ridgen. Oberſten v . Schmiel von Aarau vor, mit dem

um 4 Uhr Morgens, von Dran nad Moſtaganem aufs

gebrochene Truppenabtheilung zu erdulden hatte. Rein

um 9 Uhr auf 45° R. geſtiegen war. Mehrere Soldaten fielen plóblich um, wie vom Schlage getroffen. Einige wurden durch ſchnelle Aderlaſſe erleichtert, die anderen mußte man liegen laſſen . Um 11 Uhr, eine Stunde, ehe

Beifügen, daß ſie bereits vergeblich verſucht habe, ihn von ſeinem Entſchluſſe abzubringen. Ihrem Antrage zufolge wurde die definitive Entlaſſung einmithig nicht ausgeſprochen , ſondern Hr. Oberſt v . Schmiel unter

ſie zum Ruheplate an einer Quelle gelangten , waren wohlverdienter Anerkennung ſeiner geleiſteten guten und 200 Mann vor Ermattung niedergeſunfen ; 140 ſchlepp ,

treuen Dienſte und unter Belaſſung der mit dieſer Stelle

ten ſich nad einigem Ausruhen nach in das Bivouaf, verbundenen Ehrenrechte in den Rubeſtand verſeßt. die übrigen 60 wurden von Reitern auf die Groupe

In den Sißungen vom 7. und 9. Auguſt wurden

genommen ; 3 Mann ſtarben ; ein Serſchant von den die angefündigten Ernennungen und Beförderungen im

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eidgen. Stah rorgenommen . Zu eidgen. Oberſten der zweiten Brigade der dritten Flottendiviſion , zum wurden erwählt : i ) in den Oberſtquartiermeiſterſtab der eidgen. Oberſtlieutenant Budwalder von Deleberg ( Rantons Bern ) ; in den Artillerieſtab 2 ) die eidgen . Oberſtlieutenante I. Folz von Morice (Waadt ) und

Chef der dritten Diviſion ernanni. Spanien .

Ein in der dſtreithid), militariſdien Zeitſchrift ents

3 ) Dilandi von Genf ; in den Generalſtab: 4) Oberſt: baltenes Sdreiben aus Toloſa über die Ereigniſſe bei lieutenant Frey : Heroſe von Aarau , 5) Bontems dem Heere des Don Karlos Theilt über die Drga. von Villeneuve ( Waadt ), 6) Burfardt von Baſel, niſation deſſelben , insbeſondere der Operationsarmee 7 ) Gmůr von Sdnis ( St. Gallen ), ) 8) Steinbauer Folgendes mit: ,, Der Konig bat ſich das Commando von Bern , und als dieſer die Beförderung nicht ans

über dieſelbe vorbehalten und Morato zum erſten Chef

nahm und vorzog im Kantonaldienſte 311 bleiben, Nåts d'état major beſtiınınt. Graf Negri iſt zweiter Chef. timann von Puzern , 9) Zelger , eidg. Oberſtlieutenant Ferner besteht der Generalitab, der übrigens in ſeinen Obliegenbeiten ganz von dem dſtreid iſden abweicht, und fandeshauptmann in Nidmalden .

Zu eidger. Oberſtlieutenanten : In den Oberſts

aus ſogenannten General- , erſten, zweiten Adjutanten

quartiermeiſterſiab 1 ) der eingen . Major Panicca von

und Zugetheilten. Die erſten Adjutanten ( Brigadiere),

Heinzenberg (Graubündten ); in den Artillerieſtab: 2) der Grad zwiſchen Maréchal de camp und Colonel oder eidgen . Major Pictet ( von Genf) und 3 ) Oberſtlieus tenant o. Sinner von Bern ; in das Oberfriegøcoms miſſariat: 4) die eidgen. Majore Couta u von Genf und 5) 3 únd von Büren ( Puzern ) ; in den Generalſtab :

Oberſt, ſind entweder in dem großen Generalſtabe oder in den verſdiedenen Provinzen als Chefs dieſer Branche vertbeilt. Sowohl die erſten als zweiten Adjutanten übernehmen nach Umſtänden die Fübrung der Geſchäfte.

die eidgen . Majore 6 ) Müller von Zug , 7) Huber Artilleriedirektor iſt General Graf Juaquin Montenegro, von Genf, 8) A. Michel von Sewis ( Graubündten), ein außerſt wiſſenſchaftlich gebildcter Mann. Das Ges 9 ) Oberſtlieutenant Appentbal von Freiburg , 10) nieweſen wird von dem General Silvejire commandirt. Dberſtlicutenant Meier von Diten , 11) Oberſtlieute. Die Armee beſteht aus Peuten der Provinzen Navarra, nant anderegg von St. Gallen , 12) Oberſtlieutenant Guipuzcoa, Biscaya, Alava, Santander und Raſilien. Rasconi aus dem Kanton Teſſin , 13) Major von Sie iſt in Diviſionen zu 2 Brigaden , jede 2 Bataillone Salis.Soglio aus Chur. ſtarf, eingetheilt. Jedes dieſer gåhlt 8 Gompagnieen

Zu eidgen. Majoren : In den Oberſtquartiermeis ( zu 100 fopfen ), worunter eine Grenadiers und eine (terſtab die Stabshauptleute 1) Corredon von Iferten Sdúbencompagnie , ferner einen erſten und zweiten (Waadt) und 2 ) Gatſch et von Bern ; in der Genes Commandanten (Stabsoffizier ), nebſt einem Schreiber,

ralſtab: die Stabshauptleute 3 ) Monod von Morſee 3 Adjutanten und den zugetheilten Verpflegsoffizieren. (Waadt), 4) Pfanden von Bern, 5) Chriſt von Cbur,

In Anweſenbeit des erſten Commandanten ſchließt der

6) Dorer von Baden, 7 ) Hürlimann von Richteres zweite. Die Infanterie rangirt in zwei Gliedern . Jede wyl ( Zürich ), 8) Zernleder von Bern und 9) Relli aus dem Kanton St. Gallen .

Escadron bat einen erſten Commandanten , gewohnlich Oberſt , und mebrere zweite Commandanten , ebenfalls

Die Lagſabung beſtellte in ihrer Sißung vom 12ten Stabsoffiziere. Ferner zerfå ut ſie in 2 Compagnieen Auguſt die Militaraufſichtsbehörde für das Jahr 1840.

oder 4 Zige. Sowohl die Bataillone als Escadronen

Nach fünf erfolgloſen Scrutinien wurde der eidgenoſ . fónnen als vollkommen ſelbſtåndige Truppenfórper ans Oberſt 3 immerli von Bern und im zweiten Scrutis geleben werden. Regimenter eriſtiren dermalen feine. nium der eidgen. Oberſt r . Donats von Sils im Rans Die Cavalerie beſteht nur aus lanzieren mit etwa 8 Fuß ton Graubündten, zu einjährigen Mitgliedern gemåblt. 10 30u langen lanzen , die ſie mit Gewandtheit und Die Militarauflidtsbehörde wird demnad im 9. 1840 großer Bravour führen . Die chriſtiniſche Gavalerie iſt

beſtehen : aus dem Präſidenten der Tagſabung ( Búr, nun aud) bis auf die Grenadiere zu Pferde, mit dieſer germeiſter des Kantons Zürich ) und den eidg. Öberſten Waffe betheilt worden. Man ſieht ſchon berittene Schwas dronen, deren Pferde meiftens aus erbeuteten andaluſis Herzog , Hirzel, Zimmerli und 6. Donats. N

i ederland e .

ſchen Hengſten beſtehen. Nur dann wird man begreifen , wie ſich ein Fleckchen fand , wie jenes der Karliſten ,

Mittelft königlicher Verordnungen vom 4. Auguſt überall von Feinden umgeben , durch ſechs Jabre gegen ſind die mobilen Schuttereicorps und die dazu Spanien und die fremden legionen (48,000 M. ſtarf) gehörigen Artilleriecompagnieen verabſchiedet worden.

verteidigen und behaupten fonnte , wenn man dieſe

Rußland .

Braven dem Feinde gegenüber ſieht. Die Art Krieg zu fúbren , ſcheint inir von der unſerigen, die ich leider nur

Die „, Nordiſche Biene " meldet, daß der Admiral aus Búdern fenne, ganz verídieden. Der beſondere Rorbirew , Obercommandant und Militargouverneur von Kronſtadt , dort im Alter von 76 Jahren pldßlic

Charakter des Terrains und des Spaniers baben dies rem Kampfe auf leben und Tod einen eigenen Stempel

geſtorben ſei. - Durch einen allerbóciten Tagsbefehl vom 15. Juli haben Se. M. der Kaiſer den Viceadmiral Belling81) aufen , Chef der zweiten Flottendiviſion , zum Obercommandanten und Militárgouverneur von

aufgedruct. Noth und Mangel hat hier indeſſen auch wieder Intereſſantes erſcheinen laſſen . Die vielen ſebr ſteilen Berge machten den Transport des Gefdúßes unendlich ſchwer. Mart ſtellte Verſuche an , die es leichs

Kronſtadt, und den Contreadmiral Duraßow , Chef ter zu fertigen , und deute zu Errsidung dieſes Zweds

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feine Mühe und Arbeit. Go gelang es denn durch raſt. Långe haben, daß der mit der wachſenden Geſchwindig, loses Studium und Fleiß eine ſehr ſchöne, und wenn ſie feit der Kugel zunehmende Widerſtand der Puft mit dem

ſich wie bisher erhält, äußerſt widhtige Erfindung oder aus dem Pulver entwidelten, im lauf ſich ausbreiten , Derbeſſerung ( da man früber ſchon in England ſdhledyt den elaſtiſchen Gas im Gleichgewicht ſtebe, ſo wird bei ausgefallenc Verſuche anſtellte ) ing Peben treten zu laſs dieſer ladung jede größere fånge des Panfs die Ges

ſen. Man verfertigte Kanonen von geſchlagenem Eiſen , ſchwindigfeit der Kugel nidit mehr vergrößern , weil welche durd, die Beſchaffenheit und Behandlung ibres durch das Vorrücken der Kugel die Erpenfibilitåt der Metaus auferſt dúnn conſtruirt werden können. Ihr elaſtiſden Materie abnimmt , alſo das am Ende des

großes Verdienſt iſt die ungemeine leichtigkeit, ſo daß kaufe ſtatifindende Gleid;gewicht zwiſchen dem Luftwis eine 12pfündige Haubißfanone nicht 1'/, Gentner wiegt derſtande und der elaſtiſchen Materie aufgehoben wird. "

und leidst auf dem Rüden eines Maulthieres an den Hiernad), meint er, múſle ja bei einer ſolchen långe die in der Mündung angelangte Kugel, durch die entgegen . beſtehen aus kleinen Stüchen von Eiſen , weldie ſo gereizten Kräfte des luftwiderſtandes und des Pulverga.

betreffenden Ort gebracht werden kann. Dieſe Robre

lange an , und aufeinander geſchmiedet werden , bis

ſee, ſich im Gleichgewicht befinden und liegen bleiben (?)

endlid ein Gylinder entſteht , der den erwiinſdhten

Die neue Theorie über Entzündung und Verbrens

Durchmeſſer hat. Die Bohrung geſchieht, wie bei den nung des Pulvers, welche hierauf gegeben wird, ſdeint Gußgeſchůßen , ſpåter 2c. "

ſich , wie bereits erwåbnt, hauptſächlich dadurch zu chas rafteriſiren, daß ſie die ladung vor Bewegung der Kugel

größtentheils verbrannt annimmt, und wir haben auch Literatur. idon oben einige der Gründe angeführt, welche zur Die Artillerie , auf wahre GrundſåBe baſirt. Bears Unterſtüßung dienen ſollen. beitet von P. 6. S dlimmbad) , fieutenant in der

Der zweite Abſchnitt trägt die Ueberſchrift :

f. preufiſchen 3. Artilleriebrigade. ErſteAbtheilung. „ Fragment úber das Pulver."“ Es wird hier zuerſt die angebliche Behauptung der meiſten Artillerieſdriftſteller Mit 3 Tabellen u . 1 Steintafel. Magdeburg 1836. Nad der Vorrede des Verfaſſers zu dieſem Werfe

bejiritten , daß das Pulver früherer Zeiten bedeutend

ſind die Grundråbe, die man bei den verſchiedenen Artillerieen bei der Beſtimmung der lånze der Röhre, der Größe der Padung, der Metalſtårfe und der Wahrs deinlichkeit des Treffens 2. zum Grunde gelegt bat, weiter nichts , als ein Gemiſch von verfehrten und grund. falſchen Anſichten, die der Verf. durch wahre Prinzipien zu erſeßen ſuchen wird , um ein neues Gebäude auf

ſchwåder geweſen ſei , als das des 19. Jahrhunderts. Der Verf. ſtellt zu dem Ende das Verhältniß der Be . ſtandtheile des Schießpulvers verſdjiedener Jahrhunderte zuſammen , findet feine oder nur geringe Abweichung der Zuſammenſebungen , folgert daraus, daß die Wirkung die gefórnten Pulvers nidt verſchieden geweſen ſein fann , führt die von Gaſſendi angegebenen Wurfweiten feſten Grundlagen zu erridten . " des franzöſiſchen Probemórſers in den verſchiedenen In der Zbat cin ſchweres und zugleich viel vers Perioden an, in denen ſich das Pulver verbeſſert baben ſprechendes Wort ! Das Ganze zerfällt in fünf Abſchnitte , beren

rolle, citirt Angaben von Pombard und anderen , nach benen lang gelegenes und aufbewahrtes Pulver bedeu .

weſentlicher Juhalt im Folgenden furz dargelegt wer ,

tende Tragweiten im Probemórfer gab , ja mitunter mehr leiſtete als früber und ſucht dann die Urladen

den rou.

Der erſte Abſchnitt handelt von den verſchiedenen

der angeblich gewachſenen Wirkung des Pulvers in der

Theorieen der Entzündung und Verbrennung des Puls

zugenommenen Verengung des Spielraume . Er id) ließt

vers. Es geſchiebt zuerſt der verſdiedenen , bierber gebós rigen Anſichten Erwåhnung, namentlich der von Robins, Belidor und Borfenſtein , wobei der Verf. darzuthun ſucht, daß die Theorie des lezieren eigentlich ſchon die von Starnborſt ſei. Eine hierauf folgende Parallele

endlich mit der Behauptung, es gebe hieraus unumſtoß, lich bervor, daß diejenigen, nadi denen ſich das Pulver von Jabrhundert zu Jahrhundert ſo weſentlich verſtårft baben rolle, entweder von dem Zuſtande der beutigen Chemie , ohne Berúcſichtigung und Vergleidung des

zwiſchen der Belidor'ſchen und Borfenſtein'ſchen Theorie

Verbåltniffes der Beilandtbeile des Pulvers , auf den

führt den Berf. zu dem Reſultat, dgl. eigentlich feint der früheren Jahrhunderte seſdiloſſen , oder , was das weſentlicher Unterſchied zwiſchen beiden beſtehe und daß Wahrſcheinlichjie ſei , nur die Wurfweiten des Probe beide falſd ſeien . Er meint, daß nicht alcin , wie Bor . Mörſerø, obne Unterſuchung der veranlaſſenden Urſachen, fenſtein die Sade anſebe, die ganze ladung ſich ents vor Augen gebabt båtten . Nur durch die in der neueſten zünde , bevor die Kugel in Bewegung fomme, ſondern Zeit , bei einigen Mädten angewendeten Braunfobien, daß vielmehr dieſelbe vorber größtentheils verbrannt

meint er , werde das Pulver etwas ſiårfer. Es fdieint

ſein müſſe, weil ſonſt das Kugellager nur unbedeutend ſein werde, das Rohr bei ſtarker Ladung nicht am Bos den, ſondern mehr vorwåris zerſpringen müfe u . 1. w.

bei dieſen Schlüſſen und Zuſammen tellungen ein beſons deres Gewicht auf die Verhåltniſſe der Beſtandtheile des Pulvers gelegt zu werden.

Sollte aber aus den Borfenſtein'ichen Anſidten wirflich

Betradtet man , heißt es weiter, die Wirfungen ein

nur die bloße Entzündung vor Bewegung der Kugel und derſelben Pulverſorte bei irgend einem Geſchüt, entnommen werden fónnen ?

Der Verfaſſer citirt aus Borfenſteins Werf folgende

unter übrigens gleichen Umſtånden , ſo bemerkt man bedeutende Differenzen unter den Squß , und Wurfweis

Stelle : ,, Móze bei einer ladung der Lauf eine ſolde ten , welche gewöhnlich theilweiſe der ungleichförmigen

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Wirkung des Pulvers, dem ungleichen Luftwiderſtande 26. Bodens auf den das Fluid wirke ( ? ), der Stoß geringer

zugeſchrieben werden. Wenn die Urſache an der uns ausfalle, als bei dem anderen Geſcúbe. Hinſichtlich gleididrmigen Wirkung des Pulvers låge, meint der des Erſteren wird eine vergleidende Ueberſicht von Ges Verfaſſer, ſo müßte durch eine innigere Mengung und ſchwindigfeiten gegeben, die für verſchiedene Piecen aus folglich durch eine långere Bearbeitung abgebolfen wers

dem Rüditoß und aus den gegen das Pendel getroffes

ben können, allein nach Verſuchen ( Pelletier und Rifs nen Kugeln berechnet ſind. Bei verſchiedenen ladungen fault ) ſei es überhaupt gleichgiltig , ob das Pulver 2

úbertrifft hier die Pendelgeſchwindigfeit die Rückſtoß

oder 21 Stunden lang bearbeitet werde, die Erfahrung lehre , daß das Stampfen von 2 Stunden hinreiche; denn über 2 Stunden hinaus füge man Nichts (? ) binzu , als Verluſt an Materie und Zeit und Anbåus

geſchwindigkeit im Minimum um 1 , im Marimum um 376 Fuß ; wir geben anheim, ob dieſe Erſdeinung zur hinreichenden Unterſtůßung des Bebaupteten dienen könne. în Bezug auf das Pestere wird eine Tabelle über die Wurfweiten und den Recůl zweier 10pfogn. Haubißen, fung von Gefahren . GB iſt dann ferner von den Pulverproben die Rede. mit und ohne Kammer , aus Scharnborſt mitgetheilt. Zur Meſſung der Pulverfraft wird ein unveränderlicher Beide Geſchůze haben ungleiche Seelenlången und uns Widerſtand für nothwendig erkannt, ſowie, daß dieſelbe gleiches Gewicht; der Verfaſſer reducirt der Recủl des Quantitåt Pulver ſtets denſelben Raum und dieſelbe

einen Geſchůbes für gleiches Gewicht auf den des ans

Lage einnehme. Die ießige Art des Pulverprobirens deren und folgert dann weiter hieraus. (Schlug folgt.) mittelſt eines Probemórſers Tod dieſen Forderungen nicht auf dem Gebiete der neueren entſprechend ſein, indem die Ladung durch das loſe Eins Forschungen Gedichte. Herausgegeben von Karl Auguſt ſd útten in die Kammer des Mörſers nie denſelben Raum Múller. Zweite lieferung. Das Sold nerweſen und dieſelbe fage erhalte, auch der Widerſtand nie ders in den erſten Zeiten des dreißigjährigen Krieges, ſelbe ſei, da die Rugel mehr oder weniger durch das 3

überſtromende Gas, deſſen Quantitåt wohl von der lage der ladung abhänge, einen Drud erleide und dabei übers

haupt eine veranderliche Reibung erzeugt werde. Der Verfaſſer bålt die Pulverprobe von Dr. Hutton für die

aus bandſdriftlichen Quellen des Fönigl. rådhiirden Haupts Staatsarchivs . Dresden und Leipzig , bei Gerhard Fleiſcher. 8°. 62 Seiten. Dieſes Werfden, mit Sorgfalt und limſicht bearbeis

beſte. " Entſpricht ſolche aber wohl wirklich in ro hobem tet und wohl aus beſſeren Quellen geſcópft , als alle Grade den verſchiedenen Bedingungen und namentlich ſeither über das Sólönermeſen erſchienenen Schriften , auch den oben erwähnten Forderungen, und ſind legtere ſchildert die militåriſchen Zuſtånde der in Frage ſteben.

die einzigen , die an ein ſolches Probirinſtrument geſtellt werden müſſen ? Derſelbe AbſQnitt hat dann weiter nod die Urſa . dhen der Differenzen der Sduß weiten ſowie die Mittel, ſolche 311 beſeitigen, zum Gegenſtande. Den Urſachen dieſer Differenzen , als welche die verſchiedenen Spiels

den Periode in treuer Weiſe. Wenn hierbei die Farben etwas ſtart aufgetragen ſind und nicht gemildert durch Liebe für den Kriegerſtand, welchem der sr. Verfaſſer nicht angehört, ſo ſprechen doch die angeführten That,

fachen zu laut, um nicht zuleßt dem darliber gef& useu Urtheile beizupflichten . Bei der Verrückung der Verbålt.

råume und Gewichte der Kugeln , die Kugelanſdlåge niffe jener Zeit, wo ein Wallenſtein lidh über ſeinen

und die durch ſie verurſachten Beſdådigungen der Seele, Raiſer ſtellen konnte und wo der untere Anführer und fodann die verſchiedenen Abfabrwinfel der Geſchoſſe an. Soldat wieder nur ſo weit gehorchte , als es in ibrem gefübrt werden , ſoll durch eine möglichſt gleidförmige Intereſſe lag, in ſo fern nicht die ſtarke Hand des an

Munition , burd) Verengung des Spielraumes und Vers der Spitze Stebenden das Ganze zuſammenzubalten minderung der ladung und Seelenlänge, durch Anwens wußte, fonnte von einer militariſchen Diſciplin in dem Sinne der gegenwärtigen Zeit feine Rede ſein , ſondern Der dritte Abſchnitt handelt vom Recủl. Nad es mußte zuletzt eine Soldatesfa zum Vorſcheine foms der gewöhnlichen Theorie des Rúdſtoßes, fagt der Verf., men , die , entblößt von aller Ebre, ſich zuleßt in dem

dung eiſerner GeſchůBrohre 16. vorgebeugt werden.

wirft die Kraft des Pulvers nach allen Seiten gleid

Schlamme einer ſchåndliden Habſucht und aller niedris

ſtart_und äußert alſo einen ebenſo ſtarken Stoß gegen gen laſter wälzte und der Fluch ibrer Zeitgenoſſen wurde. den Boden des Rohrs, als gegen das Geſchoß. Stunde Warnend ſtehen die traurigen Bilder jener Vergangens dieß richtig, peint er , ſo müßte die Geſchwindigkeit der beit für alle fünftigen Zeiten da und fordern jeden reis Kanone großer als die der Kugel ſein , weil die Flache

nen Stand liebenden Militår auf, feſt an den Sabuns

des Bodens derſelben großer als die Durordnittefiache Der Kugel iſt, und es mußte ferner, bei zwei ſonſt gleis dhen Rohren , vou denen das eine eine Kammer båtte und das anderenicht, unter übrigens gleid ). ii limſtåna den der Rückſtoß rid) beim fiammergeſchüt fleiner, als bei anderen zeigen, indem die ladung des erſteren ſåna

gen zu halten , die ihm als Richiſchnur gegeben ſind, und nicht die eigene Willkühr unterzuſchieben ; denn bei dem eigenthümlichen innigen Zuſammenhange des Kries gerweſeno, wird auch ein fleines Theilchen , der ihm gebührenden. Stelle entrüft, das Ganze auflodern, das bana ſeiner Zeit in Irúmmern zuſammenfält.

ger rei , den Wänden mehr Oberflice darbiete , daber

Jeder , dem es darum zu thun iſt , ſich über die militäriſchen Zuſtände der Periode, auf welche ſich die

langſamer verbrenne und mehr Hitze verliere , ivabreab der Verbrennung mehr Fluid durch den Spielraum ver's

liere, und endlich auch, wegen der geringeren Fläche des

vorliegende Schrift bezieht , aufzuflåren , wird dieſelbe nicht unbefriedigt aus der Hand legen.

Redigirt unt'r Beruntivertlichkeit der Berlagshandlung: E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 72.

7. Sept. 1839. GOD

Allgemeine Militár - Zeitung. Pre u fe n . für die Zeit des Krieges auf zwölf gebradt werden. Berlin , 24. Auguſt. Am 14. September werden Wenn zur Zeit des Friedens die Zahl der Marſchålle unſere Gardetruppen zu einem lager bei Potsdam die beſtimmte Grånze überſchreitet, ſo wird die Reducs ausrúden und die Wachedienſte wåbrend dieſer Zeit tion auf dem Wege des Ausſterbeng bewirft ; indeſſen von 2 Bataillonen der in der Nåbe ſtebenden finiens

fann immer auf drei Erledigungen eine Beförderung

infanterieregimenter, welche zu dem Bebufe hierber ges ſtattfinden. Die Marſchallswürde fann nur an Genes zogen werden , verſeben werden. Dabei könnte zur Frage ralieutenante übertragen werden, welche 1 ) eine Armee kommen , ob die Truppen der hieſigen Garniſon nicht oder ein Armeecorps , beſtebend aus mehreren Diviſio. .

mittels der Eiſenbahn nach Potsdam zu ſchaffen ſein nen von verſchiedenen Waffen , 2) die Artilleries und würden. Der Koſtenpunct würde wenigſtens nicht ers Geniewaffen einer aus mebreren Armeecorpe zuſammen. beblid bóber zu ſteben fommen als die Marſchbefditis gereßten Armee en Chef commandirt baben. Art. 2.

gung und die Vorſpannfoſten ; indeſſen würde bierüber zunächſt vom inilitáriſden Geſichtspuncte die Nothwens Im Rriegs, digkeit des Marſches ſelbſt entſcheiden. - Im Kriego, miniſterium herrſcht große Chåtigkeit in der Bearbeitung der Inſtructionen für alle Ibeile der Armee. verwaltung. Nachdem eine Inſtruction über die Na,

böchſtens 80 Generalieutenanten und 160 Marechaurs

turalverpflegung der Truppen im Frieden , wovon die

de - camp beſtehen , die zweite alle die Generaloffiziere

-

Die Generalieutenante und Marechaur -de - camp bilden einen Cadre, welcher in zwei Abtheilungen zerfält. Die erſte derſelben enthalt die in Aktivitåt und Disponibis litåt befindlichen, die zweite die zur Reſerve gehörigen . S

3

Die erſte Abtheilung wird zur Zeit des Friedens aus

Militårzeitung unlängle einen Auszug ges enthalten , welche in Folge des Art. 5 aufhören , zur darmſtädter liefert bat, im Jahr 1837, und ſpåterhin ein Nadtrag erſten Abtheilung zu záblen . – Art. 3. In Friedenszeit dazu , ferner eine neue Inſtruction für die Arzneivers werden die Aftivſtellen ausſchließlich an diejenigen Ges pflegung, und fürzlich eine Inſtruction für das Geſchafft neraloffiziere übertragen , welche der erſten Abtheilung der Truppenmuſterungen erſchienen iſt, baben die Civil. angebdren. In Kriegozeiten fónnen and die General,

offiziere der zweiten Abtheilung angeſtellt werden. undMilitärbeborden ießt wieder eine Geſchäftsordnung Art. 4. In Friedenszeit fónnen in dem Cadre des Ges -

für das Garniſonbauweſen der Militárverwaltung er,

halten. Das von dem Rönig vollzogene Publications, neralſtabs nur dann Beförderungen ſtattfinden , wenn patent dieſer leßtgedachten Verordnung ſpricht die Ers in der erſten Abtheilung Erledigungen eintreten. wartung aus , daß von allen Seiten dabin gewirkt Art. 5. Die Generalieutenante , weide das 65. , und S

.

werden wird, die Bauausgaben auf das wahre und

die Marechaur de camp ,

welche das 62. lebensjahr

dringende Bedürfniß zu beſchránfen , weßhalb die Trup, zurůdgelegt haben , bören auf der erſten Abtheilung

pen und Behörden nicht überall unbedingte Dolfоmmens anzugeboren und geben in die zweite über. Gleichwobi beit fordern, ſondern ſich mit den beſtebenden Einrids fönnen diejenigen Generalieutenante, welche der Gegens

tungen , wo ſie dem Bedürfniß irgend genügen, bebelfen gen , ſowie Erwerbungen von Grundſtúden ſollen übers baupt nur in ſolchen Garniſonen ſtattfinden, wo die

ſtand einer beſonderen , im Miniſterconſeil berathenen und in das Geſeßbulletin aufgenommenen Ordonnanz find, bis zu dem Alter von 68 Jahren in der erſten Abtheilung beibehalten werden. Ferner werden diejeni.

Permanenz der Belegung nicht zweifelhaft iſt. ( Leipz. aug. Zeitg.)

gen Generallieutenante, welde, wie oben bemerkt, eine

ſolen . Mit bedeutenden Roſten verbundene Einrichtun,

Armee oder Armeecorps vor dem Feinde commandirt baben, ohne Rüdſidet auf ihr Alter, in der erſten Abs

F'r a'n fre i dh. theilung beibehalten werden. Die Beſtimmungen des Unterm 4. Auguſt d. J. iſt das neue Geſel , die Gefeßes vom 19. Mai 1834 bleiben auf die General.

Organiſation des Es Generalſt a b 6 folgt der: Armee offiziere der beiden Abteilungen anwendbar. - Art. 6 . betreffend, erſchienen. Art. 1. Wenn der Aktivcadre des Generalſtabs der Armee die Es lautet lautet ,, wie wie folgt: Art. 1. Die Zahl der Marſålle von Franfreich iſt für die Zeit im Art. 2 beſtimmten Orånzen überſdreitet, fo fann nur des Friedens auf höchſtens reco8 feſtgelegt und fann auf drei Erledigungen eine Beförderung ſtattfinden . .

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Art. 7. Für die Zukunft fönnen diejenigen Generaloffis deßwegen nichtganz klar, weil bis jeßt wenigſtens feine ziere, auf welche die in dem Geſeß vom 19. Mai 1834 eidgen . Militárídule beſtand, in welcher Aſpiranten auf enthaltenen Beſtimmungen in Gemåßbeit des Schlußs ſages des Art. 5 nid )t anzuwenden ſind , nur auf ihr Verlangen in Ruheſtand verlegt werden. - Art. 8. Die .

Offiziersſtellen im Generalſtab fid båtten bilden können. Die Centralſchule in Ihun fann für den Artillerieſtab und für den Quartiermeiſterſtab junge feute nachbilden ;

General offiziere der 2ten Abtheilung beziehen drei Fünfs andere Waffenarten finden dort nicht was ſie bedürfen . theile des Soldes ihres Grades , obne ibre Nebengebalte (accessoires.) – Art. 9. Die durch die Ordonnanz vom

von einem Offizier im Generalſtab darf man zum min.

ziere und diejenigen , welche dem durch die f. Ordonnanz

ein Stabólieutenant ſol dod allenfalls eine Compagnie

deſten auch fordern , daß er die Soldatens, Plotons, 28. Auguſt 1836 in Nichtaftivitát verſekten Generaloffis und Bataillonsídule als Elementarfenntniß inne babe ; -

vom 15. Novbr. 1830 geſdaffenen Reſervecadre angebos Flanqueure friſch und feſt führen fónnen . Dieß und ren , werden in die durch den Art. 2 des gegenwärtigen manch Anderes lernt man nid )t in Búdern , ſondern Gerebed gebildete zweite Abtheilung aufgenommen ; die,

nur im Dienſte ſelbſt, und darum erſcheint die bisherige

jenige von ihnen , welche das im Ärt. 5 beſtimmte Alter Porſchrift, daß nur ſolche, welche ſchon 2 Jahre Lieu. nicht überſchritten baben, fónnen auch in die Abtheilung -

tenante in fremben oder im Kantonaldienſte waren , zu

der Aftivitát übergeben . – Art. 10. Die Beſtimmungen

lieutenanten im eidgen. Stab brevetirt werden können ,

des gegenwårtigen Gerekes ſind auf die gegenwärtig

ſehr weiſe und geredt, zumal obnebin der eidgen. Dffis

in Reform befindlichen Generaloffiziere, deren Stellung zier den Borrang vor dem Kantonaloffizier gleichen Gra . nach dem Art. 22 des Geſekes vom 19. Mai 1834 uns des bat, ſelbſt wenn festerer viel größeres Dienſtalter båtte. Was den neuen Vorſchlag noch bedenklicher macht, verändert bleibt , nidt anwendbar 2c. iſt der Umſtand, daß unter Beibehaltung der bisherigen Ru Bland. Art , fieutenante für den eidgen. Stab zu brevetiren ( Se. Maj. der Kaiſer haben am 28. Mai ( 9. Juni ) (wo nåmlid, blos der Präſident der Tagſabung die Be.

d . I. neue Statuten des St. Stanisla usordens zu fugniß bierzu hat ), junge Leute, die in ihrem Kanton beſtätigen und durch einen an demſelben Tage an das noch nicht das milizpflichtige Alter erreicht haben , die Kapitel der ruſſiſchen faiſerlichen und föniglichen Orden alſo oft faum 20 Jahre alt ſind , ſchon in den eidgen . erlaſſenen Ufas unter anderen Folgendes zu verordnen gerubt : ,, Die bisherige vierte Klaſse des St. Stanis,

lausordens wird aufgeboben.

Stab treten fónnen .

Hat man bisher ſchon rich manchmal verwundern

Die vor Erlaſſung der müſſen, wie ſchnell und leidt, und obne einige Rudlicht

neuen Statuten zu Rittern der vierten Klaſſe ernannten

auf Wunſch oder Urtheil der betreffenden Rantonals

Perſonen werden zu Rittern der dritten selaſſe, die der Militärbebörde, einzelne junge Offiziere als lieutenante bisherigen dritten Klaſſe aber zu Rittern der zweiten

in den eidgenoll. Stab aufgenommen wurden, und bat

umbenannt. Die Perſonen , denen vor Erlaſſung der dieſe Art zu brevetiren, und das oft ſchnellere Avances neuen Statuten der St. Stanislausorden zweiter Klaſſe ment im eidgenoſ. Stab, manchen waderen Rantonal. verlieben worden iſt, ſollen die Inſignien deſſelben wie offizier, der ſpåterhin rid ſonſt in den eidgendſ. Stab bisher mit dem Stern tragen. “ So moe is.

båtte brauden laſſen, abgehalten, die Einladung anzu. nehmen, weil er à la queue pon Dffizieren båtte ſteben müſſen , die vor ihrem Eintritt in den eidgenöff. Stab

Aus der Schweiz, Ende Auguſte. Wenn je ein unter ihm geſtanden batten , ſo wird , falls der neue Vorſchlag der eidgenöſl. Militåraufſichtsbehörde, obne Dorídlag,, wider unſer Erwarten, angenommen werden einige Gefahr im Verzug, den Stånden ad instruendum aufs nådſte Sabr båtte überwieſen werden können,, lo

ſollte, der Uebelſtand noch etwas großer, ohne daß eins zuſeben wäre ,, wie der eidgenoſ . Stab tüdtiger bereßt

wåre es gewiß derjenige geweſen , die Grade des mürbe , wenn er ſich aus den

Radetten " recrutirt.

erſten und weiten unterlieutenants auch bei

Man bat in frúberen Jahren von einem Junferthume

dem eidgen. Generalſtab und bei dem Quartiermeiſters ſtab einzuführen. Wir wiſſen nicht, warum dieſer Ge. genſtand erſt jeßt und gerade in die Lagſaßung gebracht wurde, und warum man glaubte, es ſei beſſer, die Ino

geredet, das ſich im eidgen. Stab einniſte; in der Sade war etwas wahr, aber unter jenen ,, Junfern " beſaßen wir manden ausgezeichneten Stabsoffizier. Jedenfalls modre es, falls neue Junfer an die Stelle der alten

ſtructionsbehörden der Kantone dabei zu übergeben und

treten fouten , gut ſein , fie durch die nämlide Scule

die Voten von darüber nicht inſtruirten Geſandiſchaften laufen zu laſſen , wie jene und feinen Offizier vom Mas zu ſammeln . Die Bemerfung aber Tei vergönnt , daß jor abwarts , in den eidgen. Stab aufzunehmen , wenn die Kantonal , Militarbehörden bei der Vorberathung nicht die Militárbeborde feines Kantons über denſele

über einen ſolchen Trattandenartikel wabrſcheinlich den ben ein, direkt an die Wahlbebórde gebendes , gúnſtiges Umſtand nicht ſo leicht bingenommen haben würden, Dienſtzeugniß ausſtellte. Die Kantonal.Militárbehörden daß der Grad eines zweiten Unterlieutenants im eidgen. Fennen ihre Peute im Kanton, und dem Präſidenten der

Generalitab audh an folche junge leute roll ertheilt werden können , die denſelben noch nicht im Kantonals dienſte befleidet haben . Was man darunter verſteht, daß dieſelben ſich als Unteroffiziere oder Radetten ,, in der Militárid ule" ausgezeichnet haben ſollen , iſt

Zagraßung, ſowie der Tagfaßung ſelbſt, müßte es un . ſtreitig viele Berubigung gemåbren, wenn ſie bei ihrer Wahl ſich auf ſolche Zeugniſſe ſtůßen fónnten. Wir hoffen , die beſtellte Fünfercommiſſion werde anratben , den Gegenſtand, da er obnebin feine Eile bat , in den

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Abſchied fallen zu laſſen, ad instruendum für das Jabr 1840. Alsdann werden die Anſichten der Sadverſtåndis

gleichen Umſtånden , fortwåbrend mit der Große des

gen in den Kantonen ſich durch die Inſtructionen kund geben, und die eidgen. Armee wird nidot ſpåterhin die

Folgen einer Uebereilung fu bußen haben.

2. Die Geſchwindigkeiten wachſen , unter übrigens Kalibers. 3. Die Projectile der größeren Kaliber erreichen , bei gleicher abſoluter Seelenlänge und bei gleichem Spielraume, die Geſchwindigkeit von 1400-1600 ' mit

einer geringeren ladung in Tbeilen des Kugelwidts,

Li te r a t u r.

als die der fleineren Raliber.

Die Artillerie , auf wabre Grundfåge baſirt. Bears

beitet von P. C. Schlimmbad , lieutenant in der

4. Die Geſdwindigkeiten vermehren ſich , bei gleis

der Berengung des Spielraumes und übrigens gleichen F. preußiſchen 3. Artilleriebrigade. Erſte Abtheilung. Umſtånden mit der Grdße des Kalibers. , fortwährend Mit 3 Tabellen u. 1 Steintafel. Magdeburg 1836.

Im vierten Abſchnitt geht der Verfaſſer zu den

5. Die Geſchwindigkeit vermehrt ſich, unter übrigens gleichen Umſtånden , fortwåbrend mit der Berengung des Spielraumes , und in einem großeren im geraden

bekannten Hutton'ſden und zu den ſpäteren engliſchen Berſuchen mit dem balliſtiſden Pendel über.

Verhältniß, weil die Fläche des Spielraumes vid mit

(Schlu b . )

Er vers

breitet ſich über den Zweck der Verſuche, gibt die Bes

.

dem Quadrat des Durchmeſſers vermehrt. 6. Die Form des Bodens der Seele bat einen bedeus

nad Dupin , das

tenden Einfluß auf die Geſchwindigkeit des Projecti18

Verfabren beim Paden und abfeuern und bei der Puls

und den Recủl. Der ſpbåriſche Boden bringt unter ſonſt

ſchreibung des balliſtiſden Pendel

verprobe. Hierauf iſt von der Beſtimmung des Schwers gleichen Umſtånden, eine geringere Geſchwindigkeit und punctes des Pendel8 und des Mittelpunctes der Schwins einen großeren Recủl bervor, als der Boden, der eine

gungen die Rede, ſowie von der Formel zur Berechnung (enfrechte Fläche bildet, deſſen Eden nur oben abgeruns der Rugelgeſdwindigkeit und von den Umſtånden , welde det ſind. auf die Genauigfeit der Hutton'ſchen Formel Einfluß 7. Die Gefdwindigkeit der Rugel wächſt mit der außern fónnen . Es folgen ſodann mehrere, den lufts Ladung bis zu einer gewiſſen, bei jedem Stud eigenen

widerſtand gegen Projectile betreffende Tabellen nebſt Grånze , über die hinaus ſie ſtufenweiſe wieder ab. zugehörigen Auseinanderſebungen ; ferner die Art der Beſtimmung des Luftwiderſtandes gegen irgend ein Pros

nimmt, bis die Seele ganz mit Pulver gefüllt iſt. Das Marimum der ladung iſt um jo großer, je

jectil, die Beſtimmung der Endgedwindigkeit eines Ges

Tånger das Rohr iſt, und um ſo kleinerw je großer das

ſchoſſes und die Ermittelung der ladung, welche einer Kaliber und je kleiner der Spielraum iſt. Das Marimum der ladung bei horizontaler Ridh , gegebenen Kugel eine gewiſſe Geſchwindigkeit mittheilt ; Podann eine von Hutton gebildete Labelle, nach welcher tung, verändert ſich mit jeder Erbóbung, ſo daß dieſes man, wenn die Anfangsgeſchwindigfeit bekannt iſt, ans nåberungsweiſe den Erhöhungswinkel, der die größte Sdu weite gibt, und die Große dieſer Sdufweite fins

Marimum mit jeder ſteigenden Erhdbung bis zu einer gewiſſen Grånze wächſt. 8. Die Geldwindigkeit mådſt mit der fånge des

den fann. Den Schluß des Abſchnitts macht endlich die Robres , aber nicht in demſelben Verbáliniß . Die Ge. Aufgåhlung der aus den Hutton'den Verſuchen gefol. fowindigkeiten wachſen unter ſich mit der Große des gerten Reſultate. Ralibers und der Elevation , unter übrigens gleiden Dieſe Reſultate oder Folgerungen werden im fünfs Umſtånden, mit einem ſteigenden Wurzelerponenten aus ten und legten Abfonitt einer Kritik unterworfen, der fånge der Seele. wobei das Beſtreben des Verfaſſers dahin geht, auf die bei horizontaler 9. Die Gelowindigke Baſs der vorerwähnte Verſuche und anderer Angaben Richtung wachſeniten , die man Erbdhung

n mit jeder erhält, , weil das jene Folgerungen theils zu berichtigen und zu verbeſ aus der ladung entwidelte Fluid bei jener Richtung Tern , theils durd neue Theoreme zu erweitern. Wir

würden nicht ohne große Weitläufigkeit auf das Nabere dieſer Beſtrebungen eingeben fónnen, da ſolche ſich båufig auf tabellariſche Zuſammenſtellungen und mehr oder weniger ausgedehnte Rechnungen und Vergleidungen

Widerſtand zu überwinden feinen als; den, Geſchoſſes bat, welcheranderen entſteht aus der Trågbeit des bei der Erbóbung bingegen mådſt der Widerftand fortwåbs rend mit dem Erbóbungswinkel, indem das Projectil mit einem Zbeil ſeines Gewichts auf die ladung brudt

bafiren , und glauben und daber zum Soluſie damit und daber der Ausdebuung des elaſtiſdenFluids rinen begnügen zu müffen, diejenigen Såße dem Weſentlichen größeren undlängeren Widerſtand entgegenſegt. nach bier mitzutheilen, welde der Verf. am Ende ſeiner

Schußweiten Feldgeſchůße werdeneit Die großere bei Geſchwindigk Krititals „ die nunmebrgereinigten und vermehrten Theos durch10. eine , alsden 1400 – 1500'inn reme der Artillerie“ aufzufübren. Sie ſind folgende. ?I! teiten

1. DieGeſchwindig

der Kugeln vongleidem Folgeder verſdiedenen Abgangswinkel und der ver .

Gewidt, bei verſøiedenen Padungen, verhalten ſichbeis nabe wie die Quadratwurzeln aus den ladungen; dies LissGefeß iſt jedoch, bei übrigens gleichenUmſtänden, nur innerbalb gewiſſer Grånzen anwendbar , die ſich nad der Große des Ralibers und des Spielraumes modificiren .

ſobiedenen Rotationen der Projectile beidemjebigen Sdießennicht weſentlid vermehrt, und die Wabridein. lidheitoge reffensiſt daberbei der Geſchwindigteit von 1400' großer als bei 2000' u . 11. DieFlugzeiten berbalten ſich bei gleicher Ridtung,

unter übrigens gleiden Umſtånden , wie1. ,die Sousweiten. 10 . T

575 12. Weber die peränderte Schwere des Rohrs, node der Gebraud der Vorſchläge, noch die verſchiedene Stårte

des Anſegens, noch die drei verſchiedenen Stellungen des

576 Hauptmann im t. preuß. 22. Infanterieregiment. Zweite, vermehrte und vdlig umgearbeitete Auflage. Mit 61 iluminirten Figuren. Neiſſe und feipzig.

Zündlodhs (an den beiden Enden und auf der Mitte der

1839. 8°. 77 Seiten.

Cadung ) baben Einfluß auf die Geſchwindigkeiten .

Vorliegende Schrift, welche jedoch nur über den

13. Die größere Wirkung des feinkörnigen Pulvers,

dritten Abſchnitt des preußiſchen Erercirreglements ban.

die ſich nur bei geringen Quantitaten , bei den Kam. delt, in welchem von Aufſtellung einer Compagnie und

mergeſ båten und Feuergewebren , unter übrigens gleis eines Bataillons und von den Bewegungen mit dems den Umſtånden zeigt, liegt darin , daß das feinfórnige felben die Rede ift, bat bauptſådlid den Zwed , den Pulver einen geringeren abſoluten Raum einnimmt als jüngeren Offizieren diejenigen Formationen und Ents

das grobkörnige, und daber während der Entzündung und Verbrennung durch die geringere fånge der ladung weniger Fluid durch den Spielraum verloren gebt,ebe die Rugel ihr Beharrungsvermogen überwunden bat,

wicelungen eines Bataillons zu erklären und bildlicy darzuſteden, welche auf dem Erercirplaße am baufigſten vorkommen. Bei der unvollſtändigkeit des preußiſdea Erercirreglements und bei den daduro nothwendig ges

weßhalb dem Projectil durch die größere Quantität und

wordenen vielen Zuſaßen , iſt dieſes Werfchen nicht blos

Glaſticitåt des Fluids von Haus aus ein großerer Ims für den preußiſden Offizier eine ſehr núßliche Gabe,

puls , folglich auch eine großere Anfangsgeſchwindigkeit edförnigen Pulvers unter der ermåbnten Umſtänden etwas größer ſein , als die des rundfórnigen. 14. Eine geringe Vermehrung des Spielraumes vers urſacht einen rebr großen Verluſt an Geſchwindigkeit, mitgetheilt wird. Deßhalb muß auch die Wirkung des

der lich , unter übrigens gleichen Umſtånden , mit der Große des Kalibers vermehrt.

15. Bei Rugeln von gleichem Durdmeffer, aber von verſchiedenem Gewicht, verhalten ſich die anfänglichen Geſchwindigkeiten bei derſelben ladung umgefehrt wie die Quadraturzeln der Gerpicte.

16. Die Liefe des Eindringens bångt, bei übrigens gleichen Umſtänden von der Geſchwindigfeit und dem

Durchmeſſer der Geldorfe ab. Bei gleicher Geſchwin , digkeit verhält ſich die Tiefe des Eindringens beinahe wie die Durchmeſſer der Geſchoſſe. Bei verſchiedenen

ſondern es wird aud jeden der preußiſchen Armee nicht angebörigen Offizier , welder den taftiſden Uebungen derſelben ſeine Aufmerkſamfeit widmet, intereſſiren und ibm ſogar Bedürfniß ſein , um das in Handen babende

Reglement zu ergänzen . Die Deutlickeit der beigefüge ten Figuren ſind beſonders dazu geeignet, die Evolutios nen flar zu machen , auf welche ſie ſich bezieben , und

find um ſo ſchåbenswertber , als das Erercirreglement derſelben beinahe gånzlich entbehrt. Ueber die Stellung , die Pflichten und das

Benehmen der Militárvorgeregten der nie. deren Grade. Seinen Kameraden gewidmet pot einem beſtijden Offizier. Raffel und Peipzig. J. G. Krieger'ſche Budhandlung. Theodor Filder. 1838. 89. 245 Seiten.

Dieſes Werf zerfågt in eine Einleitung und zwei

Padungen gibt es für die Tiefe des Eindringens der Abſchnitte. Erſtere bandelt von dem Kriegerſtande, ſeis Kugeln kein allgemeines Gefeßi weil die Gerdowindig.

ner Beſtimmung und ſeinen Pflichten im Allgemeineu.

teit bauptſächlich von dem Spielraume abbangt.

In dem I. Abſdonitt werden die allgemeinen Pflidos

17. Bei jeder Geldwindigkeit gibt es ein Marimum

ten beſprochen und ſind darunter die die Diſciplin

von Dichtigkeit des Projectilo, weldes ein Marimum

begründende Subordination , Achtung gegen die Vors

der Schußroeite gibt.

gelegten und die allgemeinen Pflidten der Borgefesten

Ziet Seugeln von demſelben Durchmeſſer, aber von Begriffen . – Der II. Abſchnitt bandelt von den berons

verſchiedenem Gewicht, erleiden bei gleider anfänglicher deren Pflichten der Vorgeſepten und zerfällt in zwei Geſchwindigfeit, indem ſie gleiche Räume zurúdlegen, Abteilungen . In der erſteren derſelben ſind die dienſte

nicht denſeiben Verluſt an Geſchwindigkeit, die ſchwes lichenFunctionen der Unteroffiziere vom Gefreiten bis rere bebålt eine großere Quantitåt der Bewegung, und

zu dem Portépéfåbndrido einfdließlid feſtgeſtellt; in der

ifre Schußteite iſt daber , bei 1200 ' Geſchwindigkeit jmeiten , weldewieder in zwei Unterabtheilungen ſide und darüber , großer . 3 ideidet, wird zunaoft von den allgemeinen Pflice . 18. Der Widerſtand der Ruft, der ſich bei gleicherten der Oberoffiziere und bierunter von den Pflichten Geſchwindigkeit der Projectilen entgegenſeßt, wadlt in gegen andere Stände und gegen ſich ſelbſt, über Ebre, einem etwas größeren Verhältniß , als die Oberfläche Ehrgefühl und Mutb, über Menſolidfeit und Große derſelben oder als de Quadrate der Durchmeſſer.

mutb , über Rameradſchaft, über Zweifampf, ſodann über *

19. Der Widerſtand der Paft' nimmt außerordentlich einige beſondere Pflichten geſprochen , wobei die žut, wenn die Geſchwindigteit der Projectile gewiſſe dienſtlichen Berhåltniffe der Lieutenante und des Haupts Gränzen überſchreitet , daher iſt eit großer Tbeil der manng bervorgehoben werden . Die Bortrefflichkeit der Grundſåße und Anſichten, Geld windigkeit des Projectils verloren , wenn dieſes welde in dieſem Bude ausgeſprochen , find und deren turze Räume zurådgelegt hat. .

Beachtung nur von den regensreichſten Folgen begleitet

Evolütfonen der Infanterie, mit Bezug auf daß sein tann machen eine große Verbreitung deſſelben Erercirreglement und die neueſten Erläuterungen

bedſt münſchenswertb ; mir glauben daber es jedem

zu demſeiben , bildlich dargeſtellt von Starroft,

Offizier aus voller Ueberzeugung empfehlen zu dürfen.

Redigirt unter Berantwortlidkett der Berlagsbandlung: C. W. Leste in Darinſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch,

Nr . 73.

11. Sept. 1839. mind lid stribe

75

det !Vans

M. 1



)

Die

បង tireturns

bing

Allgemeine Militár - Zeitung. Frantre i d.

Die feipziger Allgem . Zeitung theilt einige Auszüge aus einer fürzlich erſchienenen Sdrift des alten Cord Brougham über den gegenwärtigen Zuſtand von Frant, reich mit, gegen deren Einbringen ſtrenge Maßregeln an allen franzöfiſchen Gränzen getroffen worden ſind. Ueber die franzoſisce Årmee düßert Brougham : ,, Weit entfernt, daß die Regierung auf die Armee zábs len fönnte zur Erdrůdung der Bolteſtimmung, ſo iſt ſie es gerade , welche ſie am meiſten fürchtet ; denn leidot kann ſie ſich in einer etwas dauernden Volfsbewegung auf die Seite der Gegner der Regierung ſchlagen , wenn ſie nicht von ſelbſt die Initiative dazu ergreift." um dieſe Stimmung der Armee zu begreifen, muß man wiſſen, daß in allen Regimentern ſich eine Menge junger Peute von guter Erziehung befinden, die, als gemeine Soldas

die Dynaſtie Orleans in Bezug auf die Armee erſchreckt, iſt das Erwagen bonapartiſtiſcher Geſinnungen, die in der Armee erloſchen dienen, und welche gewiſſe Ums ſtånde neuerdings wieder angefadot baben. Für unſeren Theil geſtehen wir gern , daß wir Mübe batten zu bes greifen, wie es nach dem Tode des Herzogevon Reid , ſtadt nodcine bonapartiſtiſde Parthei geben fónne, nichts. mußte und daber mehr überraſchen , als die Ans zeichen , auf die wir in dieſer Beziehung bei unſeren Forſchungen in Frankreid trafen. Gewiß Geming iſt, daß in dieſem Augenblid in Frankreich ſeltſame Gerüchte über die Stimmung der Armee im Umlaufe ſind und tåglich mehr wichtige Thatſadyen einen für die Gewalt aufers ordentlich bedroblichen Zuſtand erfennen laſſen . Man weiß überall, daß das Ändenfen Napoleons in der Ars mee Gegenſtand eines wahren Rultus geworden , und

ten eingetreten, ſeitdem faſt alle Unteroffiziere geworden dte-Ueberlieferungen des Kaiſerreidies in den Regimeus ſind . Ehrgeizig ſtrebend dem Soldaten Offiziergrade, Ginfluß übend auf den nach gemeinen , weil großen ſie mit ibm lebenverbinden und mit , dem Einfluß "Ranges den ihrer Bildung ſind ſie die ihres bauptfädilidhſten Bers. breiter von revolutionåren Ideen in der Armee , und

tern auf das lebendigſte erwachen ; was man aber nicht

weiß, iſt, daß in der Armee die Hoffnung lebt, Napos leons Adler wieder gegen den galliſden Hahn einzus

tauſden , der jeden jugenblic Gegenſtand des demů, thigendſten Sportes für Offiziere und Soldaten iſt ; was man nicht weiß, iſt , daß in dieſer Armee eine Parthei

unterhalten dieſelbe beſtandig in der Hoffnung auf eine neue Revolution . In Berbindung mit den revolutiona. eriſtirt, die in der Perſon eines ſeiner Verwandten ren Geſellſchaften würden ſie ebenſo viele Aufruhrinſtrus , einen Raiſer wieder einſeßen will,. und daß dieſe Pars mente und bereit fein, an jedem großen Ereigniß Antheil thei zahlreiche Anhänger nicht nur unter der Maſſe der zu nehmen, weil , wenn der Corpschef ſelbſt auc nidt. Truppen, ſondern unter den erſten Ohefs der militåri, revolutionår wire, es nicht an anderen Offizieren im ſchen Hierarchie hat. Der Verſuch in Strasburg ging

Regiment feblen würde, die ſich gegen die Regierung faſt unbemerft vor Europa vorüber ; aber die franzöſis ertårten, die Unteroffiziere und durch dieſe das ganze. Iche Regierung " chenfte ihm ihre ganze Aufmerkſamkeit.

Corps; mit fortriffen . Die ganze Armee iſt zudem miðs . Man bat uns beſtimmt verſichert , daß die Offiziere, vergnügt über die lage , in der ſie ſich befindet, über

Unteroffiziere und Soldaten der Artillerie, die nade

ihre Untbåtigfeit, über das elende leben, zu dem man

dieſer Geſchichte in andere Corps der Armee zerſtreut

ſie verurtheilt, da ihr Sold gering , das Avancement wurden,, überall dort mit den größten Sympathiebezei. ſparſam iſt, und beſonders darüber , daß man ſie zu gungen empfangen , und im Gegentheil die Dffiziere, nichts Anderem als zum Polizeidienſte in den Städten die ſich dieſem Berſuche entgegengeſetzt, von ihren Ras verwendet, und in feinem fande empört dieß mehr den meraden von Regiment zu Regiment troß der Stüßung, Elemente der Revolte in der franzóf. Armee gelábmt, und endlich nur eine Anſtellung in den afrikaniſchen

militåriſchen Geiſt. Das Einzige, was bis jest dieſe die ihnen die Regierung verlieh, vertrieben wurden,

iſt der Umſtand, daß die Armee nicht republifanifd ift. Regimentern zu finden im Stande geweſen ſind.“ Das franzöſiſche Offiziercorps hat eine auffallende Ans Durch Drbonnanz vom 13. Auguſt iſt der Gebalt tipathie gegen die Advokaten und Journaliſten , die derjenigen Generale,, welcbe den Reſervecadre des Ges Furcht, unter die Gewalt der Advofaten zu gerathen, iſt neralſtabs bilden , auf jährlich 9000 Franken für die das einzige Gefühl, das bis jegt die Armee in Gebors . Generalieutenante und auf 6000 Franfen für die Mas ſam erhielt; aber was in dieſem Augenblice beſonders rechaur - de - camp beſtimmt worden. .

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Beranderung vermehrt, bildet ein betrachtlides Rapital, La vie de régiment: *) wovon ein Theil zum Anfauf und zur Unterhaltung Bei allen Volfern fireben die Sitten, die Fortſchritte eines Lafelgerd irres mit dem verſchiedenen Zugehorbe.

in Kunſt und Wiſſenſchaft und die öffeuiliden Einrich, ſtimmt iſt, To glanzvoll, wie man es nur in den reich , tungen , rich inVerbindung mitden militäriſchenzu Iten Håuſern antrifft.DieKoſten desTifches werden reben. Was dieſe Anneigung vorbereitet, iſt einelang. Durch monatliche Beiträge aufgebracht. Die Diener;mit

reiden livree bekleidet, ſind unter ausſdließlich fame, ſtets fortwirfende kraft, die zwar für Augenblice einer dieſen Dienſt beſtimmten Soldaten , welche nicht den natürlichen oder fünſtlichen Hinderniſſen , weldie für bandmerfømåßige Mittelmäßigfeit und Kleinmuth ibr mehr in die Reiben eintreten, gewählt. Der Reihe nach entgegenſtedt, nadgibt,, aber dennod ſiegreich ihren Weg iſt jeder Offizier Präſident der Zafel und mit der feie .

verfolgt - und leicht, dieſe Kraft iſt die öffentliche Meinung. der gewöhnlichen Geſchäffte beauftragt. Man begreift daß eine ſtreng beſtimmte Grånz. tungDieſe Art zu leben bat gewiß den, übrigens wenig den verſchiedenen Klaſſen der Staatsbürger erheblichen Vortbeil einer reidlichen tafel, auf die uns linie zwiſchen eine Wirkung auf die verſchiedenen Glieder der

auch

fere Nachbarn viel zu balten deinen ; ſie hat aber aud

militäriſden Hierarchie ausüben müſſe ; und dieſes iſt

noch eine ernſthaftere Seite, etwas Würdiges, Achtung,.

beſonders in unumſdrånft monarchiſchen Staaten bes getietended. Die tåglichen Vereinigungen geben die Er. merfbar. In Rußland 3, B. ſind die verſchiedenen bårs ziebung , das Benebmen , die Kenntniſſe und den Bers gerlichen Verhältniſſe den militariſden Abſtufungen åbns ſtand jedes einzelnen Offiziers fund;" ſie tragen gang lico geſtaltet, und bei beiden iſt zwiſchen ihren äußerſten, beſonders dazu bei, den Geiſtder Freundſchaft und eine Grånzen ein Zwiſdenraum , ſo bedeutend , daß man ohne eine Umfebrung der Organiſation des Staates ihn nicht

geſellſchaftliche Kraft berzuſtellen .

Die Beſtimmungen vom 2. November hinſichtlich des

vermindern fann. Bei Dolfern, wo eine geſeßlide und gemeinſchaftlichen Zilches der Offiziere in Frankreich repräſentative Regierungsform aus Unterthanen Staats. trennen Stabsoffiziere, Capitaine, lieutenante und Unss bürger madte, wird die ſtrengeIrennungslinie zwiſden terlieutenante. Dieſe Trennung, welche ihre Wirkung den verſoiedenen Klaſſen weniger beſtimmt, und vers Towindet ſelbſt unter gewiſſen Umſt& nben durch die

bringt eine vollſtåndige und fortdauernde Spaltung ber,

Macht des unter Alle vertheilten Redre. In England

vor und bört nur für die Zeit eines Dienſtes auf. Bei

nur auf zwei Augenblide im Tage zu erftreden . deint,

beugt lid die Ariſtokratie mit Actung vor dem Geſeb Detaſdirungen fann der Subalternoffizier durdo be . und die Gerichte befeblen ebenſowohl dem edlen Sobn ſondere Begünſtigung mit der Liſdgenoſſenſchaft eines von Altengland, wie dem armen Jobn Bull. Die öffent, boberen Offiziers beehrt werden. Das Reglement iſt in lichen Rechte richten ſich nach dem Vermogen, und obne

dieſer Hinſicht durch die Sorgfalt einer großen Anzahl

die Titel aufzubebent, verwiſden ſie dieſelben für Aus von Chefs der Corpo, es in aller Strenge anzuwenden, genblide wåbrend der Ausübung des politiſden Rechts, jo tief in die Gemobnbeiten eingewurzelt, daß nun ein beimgefallen jedem Mitgliede der Geſellſchaft. In der unüberſdreitbarer Abgrund zwiſchen Öffizieren , welde

engliſchen Armee findet man Subalternoffiziere, ausge, zeiduet durch Geburt und vermogen und folglich audi mit politiſchen Rechten beſſer verſehen als Stabsoffiziere bürgerlicher Berfunft. Das Regiment verlaſſend, findet jener in dem erſten Rang der Geſellſchaft ſeine Stelle, während der Chef des Corps in das zwar bequeme, aber :

rich fennen und als Kameraden mit einander leben rolls zur Erbaltung ihrer Würde nöthig ſei , und daß jede Annåberung , welche gewiß einem bóberen Offizier Ge. legenbeit gåbe,eine Art Popularität zu erlangen, ibrem Einfluß Eintrag. thun fónne. Sei es nun aus Furot

unbedcutende leben des Mitt: lſtandes zurücftritt.

des Verdachts, nach ſolcher Uſurpasion zu ſtreben , oder

ten , beſteht. Einige glauben ſelbſt, daß die Iſolirung

Bei ſolcher fage der Dinge hat die engliſde Milisaus irgend einem anderen Grunde, ſo viel liegt offen

tårorganiſation, ohne im geringſten den Erforderniſſen der Diſciplin Eintrag zu thun, eine Modeangenommen, volfommen in Harmonie mit den Verhältniſſen der bůr, gerlichen Stellung und der Militárgrade; und noch außerdem auf wahrhaft liberale Ideen gegründet, iſt dieſelbe, ſo unbedeutend ſie auch Anfangs ſcheinen magi ?

vor Augeit, daß oft bóbere Offiziere, welche mit dem ganzen oder einem Theile des Bataillons allein şarniſos niren , ihre Untergebener mit einem falten Gruß abfers tigen und ihre angenebine Nadláſſigkeit und geiſtreiche unterbaltung für die Wirthébaugiafeln aufſparen. Wir maben uns nicht an , den reiſenden Handlungss .

durch ihren Einfluß auf dem Corpsgeiſt und die Bezies lebrlingen , den patentiſitten Beobachtern und jenen bungen der Offiziere unter ſich dennoch von der größten Schaaren von handwerfømaligen liebenswürdigen , .

Wichtigfeit. Das Offiziercorps eines engliſchen Regis ments ißt nåmlich gemeinichaftlich an derſelben Tafel und nur die verheiratheten Offiziere ſind von dieſer regleinentåren Beſtimmung ausgenommen. Bei ſeinem Eintritt in das Corps gibt jeder Offizier eine, je nach

weldie von Paris kommen und ſich über die Provinzen , ergießen , den Rubi des feinen Benehmens ſtreitig zu machen ; aber, das Reglement in Ehren , wir glauben dennoch, daß ein Offizier, jo bodogejtellt er auch immer ſein möge, lidh nirgends beſſer, als in der Mitte ſeiner

ſeinem Grad. Derſchiedene Summe zur Maile ;: dieſe

Offiziere befinden fann...

?

Gebt ein Offizier , Wåbler oder wabibar , in ſeine Maſe; mit Sorgfalt verwaltet und beſtandig bei jeder Heimaib, um Gebrauch von ſeinen Nedyten zu maden, e * ) Zur Charakteriſtik franzöſiſcher Militärzuſtänd obiger 1839, Aufs ſo iſt er geſucht, fat aus dem Journal de l'armée belge, Tom . iftAnnée gefeiert; die Klügſten und Beſtdenfens. p . 522 den Leſern der 2.M.3 . vielleidt nidt ohne Intereffe. den nebmen gern feine Einladung zum Mittageifen und

1

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ſeine Stimme an ; fommt er dagegen zu ſeinem Regi.

Li te r a t u r.

ment zurúd , lo findet er ſich von einem im Grade bd .

beren Offizier durde eine Kluft, wie der ſelige Doftor Practiſches Handbud des Sappeurs, für Inge . Francia von einem ſeiner Untertbanen, getrennt. Selbſt Práfekte, Generale, Unterpr& fefte und alle angerebene, von der Regierung abhängige Peute baben den wåblbas

ren Offizier freundlich empfangen ; er ſelbſt aber ſiebt feinen Oberſt nur ſelten , etwa wie ein übernatürliches

Weſen , deffen flug ausgedactes Erſcheinen einen guten

nieurtruppen von Villeneuve, Ingenieurhauptmann . Gedruckt auf Befebl des franzöſ. Kriegsminiſteriums,

zuvor geprüft durch das comité du génie. Deutſch von Belleroſo. Mit Figurentafelu. Bunzlau, 1839. Appun's Buchhandlung. In dem Belagerungsfriege und in fait dem , was ſich

Zbeatereffekt bervorbringen ſoll: und nun fragt man darauf beziebt, waren die Franzoſen einſt die febrer des nodo cinfältig genug, was aus dem Corpsgeiſt gewors übrigen Europa's ; es dürfte daher intereſſant ſein, den den iſt ? Deffne man nur die Augen und man wird feben , daß immer node ein wenig Einbeit , ein wenig Corpsgeiſt da zu finden iſt, wo die Chefs nicht Feinde ihrer Corps geworden , wo ſie der wichtigen Stellung, welde ibnen anvertraut iſt, gewad ſen find , und da,

Standpunct fennen zu lernen , auf welchem ſie ſich gegen , wärtig in dem wichtigſten Zweige dieſes Krieges befinden.

wo die måchtigſte Stübe ihres Anſehens Zuneigung

merkſam gefolgt war, und gab bierdurd demſelben eine practiſche Folie. Das erſte Rapitel bandelt von der Anfertigung der

und Adhtung iſi.

Hauptmann Villencuve verfaßte dieſes Werfcben 1822 ,

nachdem er zuvor den in dieſem Jahre durd das zweite Genieregiment ausgeführten Belagerungsarbeiten auf,

Dieſe Trennung in dem gewöhnlichen Leben iſt allem Corpss und Familiengeift zuwider. Was iſt eine Fa. Materialien. Faſchinen . 1 ) Die gewóbnliden 6 ' Tang milie, welche ſich nidt an derſelben Tafel unter Borlik g" did , 3mal gebunden ; die Reißer gi" -1" dick und

ibres Hauptesvereinigen darf, um die Geſeße der Subs 9' lang; Gewicht etwa 30 Pfund . Man bedarf oft nur ordination beſſer zu bewahren ? Und welde vortheils zweier Faſchinenbode; manchmal fann man ſie ganz

man zwei Reiben Pfåble 1' auseinans bafte Wirfungen baben wohl die Anordnungen eines entbehren , indem Damit ein Mann die Faſchine würgen Unbefaunten , welche anderen Unbekannten, die er nur der einſchlågt. in dem Zwiſdenraume zweier Bode man unbeweglich und ſtumm in Reib und Glied fiebt, zur fónne, (dlage Ausführung übertragen werden ? Uebrigens weiß man

einen die Faſchine berührenden Pfabl ein, in welche die

eine genaue und unmittelbare Kenntniß durch vorges Schleife des Wirgſtranges eingebångt wirt. 2) Tra . faßte Meinungen und dienſtfertige Hinterbringungen cirfaſsinen 4' lang 5 " did, 2mal gebunden. 3 ) Beklei. zu erleben .

Kommt unerwartet ein Ausmarſch , ein Garniſons .

dungøfaſchinen 6 ' lang 81 dic , 4 bis 5mal gebunden. 4) Krónungsfaſchinen 7 ' / ' lang 7" did, 4mat gebunden. 2

wedſel, daun muß man ſich wohl einander nåbern und 5) Halbe Kronungsfaſchinen, zum einſtweiligen Kronen ſich erinnern, daß man , obgleich in verſchiedenen Gras der vorderen Körbe der völligen Sappe, 2' lang 7 " did,

den, nichts deſtoweniger derſelben Raſte angebort. Die 2mal gebunden. 6 ) Würfte 12 - 18' lang 1 ' didt, 7 bis Macht der Berhåltniſſe gebietet dann, ſich zu ſolch zweis 11mal gebunden, 7) Sappenbündel 28" lang g" dic, deutiger Annaberung und zu einer Fameradſchaftlichen 2mal gebunden und 16 Pfund ritmer. Der Durch die Miene zu bequemen, welde ſide übrigens in dem Maße Mitte gebende zugeſpißte Pfahl iſt 3' lang. Körbe.

verliert, als man der neuen Garniſon nabe fommt, 1) Sappenförbe von 18 '' inncrem , 23" åuserem Durdos meſſer und 2 '/ ' Höhe. Der Pfåble, weldoe 3' lang ſind und 1" did , ſind 8 und dieſe gerade Zahl gewibrt den

und auf der lebten Etappe findet es fich , daß man kaum mit den berittenen Offizieren befannt iſt. Die Reglements baben die ſonderbare Anmaßung, Offiziere , welche man zu vereinigen ſuchen ſollte, zu entfernen und zu trennen. Offiziere im Dienſt, nehmen

Nachtheil, daß ſich die Reißer, welche doch ſtets mit dem diden Ende in das Innere des Korbes fommen , nid) t gehörig freugen . Drei Körbe nebeneinander geſtellt mers

an der Tafel ibrer Generale , zuweilen ſelbſt an der Pen etwa 6 '. Die Reißer find '/? - ?) " dicf, 9-12 ' lang des Königs Plaß,, obne daß Se. Majeſtát oder die Ser Geo und ein Korb, welcher 40 bis 50 Pfund wiegt, bedarf

nerale ihr Unſeben gefährdet glauben ; alle Offiziere obne Unterſchied des Grades werden zu den Bankets und Feſten des bóchſten Adels cingeladen , und doch bålt man die Anmaßung für zu groß , die auf dúnfil. bafte Vorurtbeile gefügte Trennung verſchwinden zu laſſen, und den Antrag für höchſt gefahrvoll: das Offis

deren etwa 75. 2) Wilzkörbe 7 ' lang und 4i dict, bei 16 Pfåhlen von 1'/.- 1'/." Durdmeſſer. Hurden 6 ' lang und 29" boch ; bei 66 Pfáblen von 3 ' Lange und 1 ". Dice. Pfáble zum Befeſtigen der Faſchinen , welche als Stufen dienen , und der Bekleidungsfaichinen resp. , 1 '/2 und 2/2 lang. Die letzteren Pfälle wird man

ziercorps eines Regiments ſei eine Familie , es nehme

nidt rund laſſen , ſondern ſie abſchårfern, damit die

an derſelben Tafel Plaß , den Degen in der Scheide. fübre es ein kameradidaftfides Leben und, während es fich beſſer kennen lernt, befolge es nichts deſtoweniger die Regeln des ſtrengſten Gehorſams und ſei mit Eifer

Wieden der Faſchine nicht bei dem Einſdlagen zerreißen. Sand ſåde leer 2 lang, 1' breit, mit Erde gefüllt 1 '/:! boch und 8-9" dicf. Sie enthalten etwa '/, Kubiffuß und wiegen gegen 40 Pfund. Wollfåde baben 1 , '/

der Erfüllung ſeiner Pflichten zugethan.

bis 2 ! Durchmeſſer und 2 /3-3' Hobe. Blinden aus

Man wird anfangen , einzuſeben , daß es bald Zeit 2 Proſten mit Zapfenlöchern und 2 Riegelui mit Zapfen, iſt, von Offizieren nicht mehr wie von Miethlingen zu oder auch durd, balbe Einſchnitte und Nägel verbunden. ſprechen , um ſich den Ruf eines guten Dieners zu ſichern.

Die Pfoſteit und Riegel baben, aus Eichenholz , 4" im

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Geviert. Jene'ſind an beiden Enden zugeſpißt und 7' 8" forbe, etwa 30 Sappenbündeln, ebenſo viel Sappenkörs lang und haben im lidten 2' 4 ", die Riegel dagegen 5.'. ben und krónungsfaſchinen , mit Balfen von 9-12 .

Das zweite Kapitel enthält die Ausführung der

laufgråben. Bei dem einfachen laufgraben tras ciren die Ingenieure mit einer Schnur , jeder Arbeiter

fånge und 3 '/ " im Geviert, ſowie mit Wuchtbäumen , Sands und Wollſacken verſehen ſein. Ausfůbrung der Sap pe. Alle Körbe der 1ten Halbbrigade , den

iſt mit einem Spaten, einer Hade, einer Tracirfaſchine vorderen, der gefüat wird, ausgenommen , werden mit und dem umgebảngten Gewehr verſehen . Die Arbeiter werden in einer Reihe von einem Ingenieur nach dem

balben Krónungsfaſchinen gedeckt. Die Sappenbündel verſchließen die Zwiſchenräume zweier Rórbe. Der Wålz.

Ende des zu bauenden laufgrabeng geführt, von wo file forb deckt den vorderen Scanzforb mindeſtens 1'. Der Mann vor Mann aufmarſciren. Die Zracirfafdine wird dem Ingenieur gereicht, welcher ſie niederlegt, das Gewehr wird 3 Scritte růchwärts gelegt. Haben die

eine Sappenbafen iſt auf der Berme, der andere auf

der Rüdſeite an einem eingeſchlagenen Pfable vermits telſt des Ringes befeſtigt, während die Spiße in einer

Arbeiter feine Iracirfaſchinen , ſo muß die Sonur von 4 zu 4 ! weiße Marfen baben . Flů dtige Sappe. Die Richtung derſelben wird ebenfalls durch eine Schnur

Hobe Hdhe von etwa 3'3 den Wilzforb gepackt hat; bei boris zontalem Boden iſt ein ſolches Feſthalten nicht nothig, bei ſteigendem blos auf der Rückſeite, bei fallendem bezeid net. Jeder Arbeiter hat einen Sappenforb, einen dagegen dürfte es auch nådſt nachſt der Berme ndthig ſein,

Spaten , eine Hade und cin Gewebr. Nach dem Aufs wenn ſchon das Einſchlagen eines Prables in die Berme marſche, der wie bei dem einfachen laufgraben gediebt , nicht practiſch erſcheinen dürfte. Am beſten wird als. ſtellt jeder Arbeiter ſeinen Rorb an die Sonur 2c. Bei dann ein Mann der 2ten Halbbrigade den Sappenhafen dem Eingraben verſteht es ſich von ſelbſt, daß ſich die an einer durch den Ring gebenden Reine feſthalten. Die

Arbeiter ſchadbrettartig ſteden müſſen . Iſt das Feuer 2te Halbbrigade erſeßt die balben Krónungsfaldinen des plates beftig , ſo wird eine Parthie Arbeiter die

Rórbe ſtellen und eine andere , halb ſo groß als jene, dieſelben füllen und ſich eingraben. Die volle Sappe

durd ganze. Jeder Mann einer Brigade iſt mit einem Gewehr bewaffnet, welches auf der Rückſeite des Gra . bend niedergelegt wird ; dieſe Beſtimmung dürfte uns practiſch und zeitraubend fein und zeugt von dem gånzo.

iſt entweder einfach oder doppelt, je nachdem das Feuer von einer oder zwei Seiten kommt. Die einfache wird lichen Verkennen der Thåtigkeit einer Sappeurbrigade, durch eine Brigade von 8 Sappeurs gebaut. Der vors ſowie auch der taftiſchen Verhältniſſe. Seßen eines dere Sappeur Nr. 1 arbeitet fnieend durch Helm und Panzer geſchüßt, regt und füllt zwei Rórbe, deren jeder

neuen Scanzforbes. Hat Nr. i cinen Rorb gefüllt und vermittelſt der Sappengabel mit zwei Faſchinen ges ro commandirt der Chef der Sappe: 1. Achtung. 4,23 Kubiffuß enthält, indem er 8,23 Rubiffuß ausbebt. frónt, lo Nr. 2 iſt wie Nr. 1 geldúzt und hebt fnicend 6,4 Ku, 2. Korb. 3. An die Hafen . 4. Vor. 5. Gut. 6. Saps

bitfuß aus. Nr. 3 arbeitet in gebúdter Stellung obne penbündel. 7. Arbeitet. Auf das 2te Commando em , Schußwaffen und bebt 7,4 Kubiffuß aus. Nr. 4 bebt pfångt Nr. 4 von der 2ten Halbbrigade den Korb , nads 9,63 Rubiffuß aus. Was die Maße des Aushebens bes dem ibn dieſelbe vorher geſtaucht hat. Auf das 4te fo gilt die practiſche Regel, daß Nr. 1 immer erit Gommando wird der Wilzforb durch Nr. 2 , 3 und 4 trifft, ſo cinen Korb fülle , ebe er einen weiteren reßt, und daß und durch einen Handlanger vermittelſt der Hafen vors .

ſich die anderen Nummern in dem Abſtande von je 2 '/,2

gerollt. Sobald dieſes hinlänglich geſchehen , ſcot Nr. 1

Korblången folgen und dabei nach Kräften Erde auss

einen Korb mit Hülfe der Gabel ; der Chef richtet den

graben , was ſchon um der eigenen Sicherheit willen mit dem möglichſten Fleiße geſchehen wird. Was die anderen Sappeurs betrifft, ſo ſind ſie Handlanger jener vier. Nothiges Handwerfszeug. Jeder der 8 Saps peurs hat i Spaten und 1 Hace und die ite Halbbris

Korb ein und ſpricht bierauf das 5te Commando aus. Sappiren bei ab hångigem Boden. Bei bedeuten. dem Abhange muß Nr. i dem Rorbe, welchen er reßt, fleine Strauchbündel, Sandfåde oder Raſen unterlegen. Die balbe vollige Sappe wird nur da angewens

gade 2 Sappenbafen – mit 2 eiſernen Spißen, wovon die eine in der Verlängerung des Stiels, die andere fenf.

det, wo nur Feuer von der Seite zu beſorgen iſt; der Wålzforb fehlt nåmlich bei ihr und Nr. 1 deckt id, burd

recht darauf Reht; der Stiel iſt 11' lang , der eiſerne

die Schanzkörbe. Ausführung der Doppelten

Hafen 11 " , hiervon 3 '/, " die Spige , wo rodann auch

Sappe. Die parallelen Rorbreiben find 12' voneinans

die andere ebenſo lange Spiße eininůndet, ſodann 31 bis zur Dille und dieſe 4 '],". An dem anderen Ende bat der Stiel einen Ring von 1-1'/]" Durdymeſſer im lidten ; ganzes Gewicht 12 Pfund - 3 Sappengabeln

der entfernt, die Tete wird durch 2 Wilzférbe gedeft, welche ain beſten durch übergreifende Faſchinen der Füls lungen verbunden ſind Ohne dieſe Verbindung můßte

mit 3 eiſernen Spiben , von denen zwei 397," ausein .

die Deffnung zwiſchen den beiden Wilzkörben durch einen Wollſad geblendet werden. Die balbe doppelte

ander ſtehen und 4 '/>" lang ſind, während die 3te, 3" Sappe wird da ausgeführt , wobei der Doppelten lang, renfrecht auf ihnen ſteht. Das Eiſen iſt 9" , der Sappe die eine Korbreihe über die andere Rüdenfeuer Stiel 5' lang ;; ganzes Gewicht 6 Pio.. - - 1 oder oder 2 Erds zu beſorgen bat. Die beiden Korbreiben werden daber ( barren - ſie haben die Geſtalt von gewöhnlichen Has

bis auf 5 ' einander genåbert ; die zunächſt am Plaße

cent, das Eiſen iſt 7" bod, an der Schneide 7" und an

wird wie gewöhnlich , die entferntere durch Sandſäde gefülts dieſe werden aud ftalt der halben Krönungsfaſchinen angewendet,

der Dille 1 ' /, " breit ; mit dieſer bildet der flache Theil einien Winkel von etwa 60 °; der Stiel iſt 3-6' lang. Sede Brigade muß mit 4 Helmen, 4 Panzern, 1 målz. 3

Bei der halben doppelten Sappe, deren Spiße durch einen Wäljs

torb gededt wird , iſt nur eine Brigade beſchäffligi.

( Schluß folgt. ) Redigirt unter Berantivortiidfeit der Berlagshandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in defien Diljin gedrudt.

Samſtag,

Nr . 74 .

14. Sept. 1839. :

2098 - TESTE 601716

Tag

bat da

TO dilno

Allgemeine Militar Milità - Zeitung. Pre u Be n .

Der Soldatenfreund theilt nachſtehende Verfügung des Staatsminiſteriums über die Givilverſorgungs, bere ditigungen für gediente Militårpero fonen mit: ,,Um den Behörden in Betreff der Verſorgung invas lider Militårs vom Feldwebel " und Wachtmeiſter abe wårto , ſowohl überhaupt, als insbeſondere hinſichtlich der mit Ausſchluß aller anderen Bewerber , nur dieſen Verſorgungsberechtigten zu verleibenden Stellen und

Kornmeſſer, Schließer, Zuchtmeiſter, Zuchtkniedyte úng åbnliche Unterbediente. 4) Für jeßt follen jedoch auch Freiwillige aus den letzten Feldzugen mit den verſorgungeberechtigten Milie tårínvaliden zur Goncurrenz gelangen fónnen . 5) Dieſe Grundfäße finden auf die in der Anlage

verzeichneten, nur bei gewiſſen Behörden, Verwaltungen und Anſtalten ſtehenden Unterbedienten, infoweit dabei nicht ein anderes bemerkt iſt, ebenfaus -Unwendung. 6 ) Die aueſchließliche Annahme von verſorgungss

Beſchafftigungen , einen ficheren Anhalt zu geben , ſind berechtigten Invaliden får ' die unter 3 und 5 angege: von dem Staatsminiſterium folgende Beſchlüſſe gefaßt benen Dienſtleiſtungen findet ſtatt ohne Unterſchied , ob worden :

dafür Stellen auf den Etats ſtehen und beziebungsweiſe

1) Die mit Civil ,Verſorgungsſcheinen vers ſebenen Invaliden ſind bei erwieſener Qualification

temporår creirt werden , oder ob die Enigeltung aus Remunerations ., Dispoſitionss und åbnlichen Fonds

zu allen Anſtellungen im Civildienſte berechtigt , in ſo

erfolge; auch iſt es gleich , ob der Unterbediente auf

fern lektere nicht beſtimmten Klaſſen verſorgungsberechis rigter Perſonen ausſdhließlich vorbehalten ſind, als : Die Forſtverſorgungen den verſorgung8. berechtigten gelernten fågern , die Anſtellun, gen bei der Gendarmerie den zwölf Fabre

Rebenszeit oder auf Kündigung angeſtellt, oder ob er nur, mit Vorbehalt beliebiger Entlaſſung , gegen lohn angenommen wird.. 7 ) Auch diejenigen Domänenpåchter und Rentbeams ten, Chauſſeepächter, Amtsvorſteber und andere fónigl.

gut gedienten Unteroffizieren.

Beamte, welche, aus der ihnen ausgeſepten Averſional,

2) In den Fällen , wo die verſorgungsbereditigten vergütung , für die Amtsverwaltungskoſten und resp. Invaliden mit anderen Militår:Verſorgungsberechtigten aus dem Dienſteinfommen die nöthigen Dienſtleiſtuns concurriren , z. B. bei den Stellen der Subalternbeam gen der Amtsbiener, Erecutoren 2c. ſelbſt zu beſchaffen ten zweiter Klaſſe, Kanzliſten , Hülførdhreiber ic. haben baben , dürfen dazu nur verſorgungsberechtigte die erſteren bei gleider Qualification ein Borzugerecht.. Militárinvaliden wåblen, und denſelben in feinem 3 ) Nadfolgende Stellen bei den Miniſterien, bei Fade weniger an Beſoldung gewåbren, als ihnen ſelbſt ben Gentrals und Provinzialbehörden , bei den fónigl. zu dem Bebuf aus Staatsfaſſen vergütet wird ; Tollten ſouten Kreis , und fofalbehörden oder Verwaltungen , endlich jedoch in einzelnen Fällen , mo zur Beſchaffning jener bei den auf Koſten des Staates beſtehenden firdlichen, Dienſtleiſtung den Domånen ., Paints und Rentbeams febre , Erziebungs ., Kranfensi Kunſts und anderen ten nur ganz geringe Beträge ausgefeßt ſind, oder von Anſtalten dürfen mit Ausídluß aller anderen Bewerber dicſen . Beamten aus den Äverſionalvergütungen und nur aus der Zahl der mit Civilverſorgungsſeis

resp.:: dem Dienſteinkommen , nur ganz geringe, dieſen

nen versehenen Militárinvaliden belegt werden . Bezügen entſprechende Betråge für jenen Zweck verwens Kaſtellane und Portiers in fónigl. Dienſtgebåuden , Botenmeiſter, Kanzleio, Raſſens, Amts ., Gerichts :, Polizei. 2. Diener, Stempler, Boten , Gewichtsſeberi Obers und Unteraufſeher, Aufſeher, Aufwårter , Nachts wådhter, Wachter und Pförtner, Hausdiener,, lampens verſorger , Ofenbeizer und Hausknechte, Gefangens, Kranten , Kaſernens und andere Warter, Pedelle ,

det werden fónnen, dafür zu den Verrichtungen als Amtsdiener aus der Klaſſe der verſorgungsberechtigten Militärinvaliden feine geeigneten Individuen zu erlans gen ſein , ſo iſt jedesmal von der beabſichtigten b , is dabin, daß ſich ein ſolches Individuum unter den Mili. tårinvaliden findet, erfolgenden Annahme einer in dies ſer Art nicht berechtigten Perſon zu jenen Verrichtungen

Ruſter und Organiſten ( in ro fern ſolche nicht zugleich

von den resp. Domånen , Pachts oder Rentbeamten 2c.

öffentliche Lehrer ſind), Kalfanten ( Balgentreter ), Tode der vorgeſepten Behörde (Regierung 2c.) Anzeige zu tengråber, Glódner und andere niedere Kirchendiener, machen , welche legtere alsdann vor Ertheilung der

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deßfaufigen Genehmigung jedesmal zuvorderſt zu prüfen

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Nachweiſung der im S. 5 des Berdluſſes des

teriums vom 12. Oktober 1837 gedad ten Staatsminiſungen bat, ob die Umſtåndewirklich eine ſolche Ausnahme von Unterbedien , welde nur bei gewiſſen Behörden,

der Regel rechtfertigen .

8) In dem Falle, wo verſorgungsberechtigte Inva.

Verwaltungen und Anſtalten vorfommen und , in ſo

liden mit Vorbebali beliebiger Entlaſſung gegen Lobn

fern die hinzugefügten Bemerkungen nicht ein Anderes

angenommen werden , bat aber der Militár- Penſionss fonds, wenn der Invalide entlaſſen wird , und deſſen

ergeben , ebenſo wie die im S. 3 des Beſchluſſes im fügemeinen bezeichneten Stellen , ausſchließlich an vers

Entgeltung aus einem Dispoſitionss, Remunerationes ſorgungsberechtigte Militarinvaliden zu verleihen ſind. 1 ) Bei der Kirden . , Unterridts , und Me oder åbnlichen Fonds erfolgte, das inzwiſchen etwa ein . gezogene Militargnadengehalt wieder zu übernebmen.

dizinalverwaltung. Der Rendant der Kirdens und

Ein gleiches findet ſtatt bei Entlaſſung der Invaliden Hoſpiralfaſſe zu Stettin ; der Rendant des Waiſeninftis tuts zu Zeiß ; der Rednungsführer bei dem LandsWai, aus temporår creirten Stellen.

9) Für alle Communen , in welche die Städteorde renbauſe zufangendorff; der Budhalter beim Stift St. Spiritus zu Eislebeben ; der Korn . , Hof , und Holz. ordnung vom 17. März 1831 in Kraft iſt, für die ſchreiber (audh Polizeiaufſeher) bei der Stiftsverwaltung

nung vom 19. Novbr. 1808 oder die' revidirte Stådte .

ſtåndiſden Inſtitute , ſowie für alle ſolche Inſtitute, zu Neuzelle ( in ſo fern die Invaliden für dieſe Stellen

welche ganz oder theilweiſe aus Staatsfonds oder den qualificirt ſind) ; die Defonomen bei den drei Gymnaſien Fonds jener Communen erhalten werden, gelten in -Ab , zu Breslau , der Wadtmeiſter und die Stallfnechte bei der licht auf die Invalidenverſorgung dieſelben Vorſchriften , Thierarzneiſchule zu Berlin , die Fdrſter und Waldvårter welche für die Staatsbehörden gegeben ſind, dergeſtalt, ( hinſichtlich welcher übrigens die, weiter unten sub Nr. 8 daß ſie ibre Unterbedienten nach Analogie der vorſte. bemerften allgemeinen Grundſåße Anwendung finden .) benden Beſtimmungen ebenfalls nur aus der Zahl der

2) Bei den f. beatern . Die Theaterdiener, die

mit dem Civilverſorgung81dein verfebenen

Theaterboten, die Kaſſenwächter, die Billet . Einnehmer

Invaliden wählen dürfen . In Anſehung derjenigen Communen , in welchen noch keine der beiden Städtes

( dieſe unter Concurrenz der dienſtunfähig gewordenen etatsmäßigen Mitglieder des Theatercorps ), die Zettel,

ordnungen gilt , bebålt es für jeßt bei der Verfügung des fónigl. Miniſteriums des Inneren dahin rein Bes wenden , daß die Regierungen, wo eineEinwirkung der Stadtbebörden auf die Anſtellung der Gommunalbeam

tråger, die Inſtrumententräger, die Orcheſterdiener, die Badetavertiſſeurs, die Illuminateurs (in ſo fern die Er. leuchtung nicht in Entrepriſe gegebeniſt ), die Garderobes aufſeber , die Ibeateraufleber, die Malerſalmádter.

ten eintreten möchte, nach der Auerbódſten Declaration vom 29. Mai 1820 zu verfabren baben.

Soloffe zu Engers, der Solo verwalter zu Brühl, der

3 ) Bei den f. S dl offern.

Der Raſtellan im

10 ) Bei der Annabme, Entlaſſung und Penſionirung Burgvoigt im Jågerbofe zu Düſſeldorf, der Fabrknecht der Unterbedienten ſtåndiſcher Inſtitute, fie mögen von daſelbſt, der Waſſerauffeber zu Benrath , der Schloß. ſtåndiſchen oder Staatsbeborden verwaltet werden , foms diener zu Benrath. men die für die Communen gegebenen Beſtimmungen 4) Bei der Verwaltung für Handel , Fabris der Rabinetsordre vom 25. Mai 1828 zur Anwendung . fation und Bauweren , deßgl. der Chauſſee n . 11) In allen vorerwähnten Fällen der Anſtellung

Die Soleuſens, feuchtfeuers und Blieſenwärter , die

oder Beſchafftigung verſorgungsberechtigter Invaliden Bagger und Ballaſtauffeber, die Plantagen . , Peinpfads . werden dieſelben binſichtlich der Einziehung oder Bes

und Burdwårter, ferner in ſo fern Invaliden zu finden

laſſung des Gnadengebarts ( Wartegeldes ) nach den ſind, welche die dazu erforderlichen techniſchen Kenntniſſe Siaato , Miniſterialbeſchlüffen vom 27. December 1826 befißen , die Strommeiſter , Schleuſenmeiſter, Stroms, Lit. B. und vom 9. März 1831 behandelt. Fluß. und Uferaufreber, die Brüfenwärter, die Bud, Wenn der Invalide aber in einer nicht auf den bes nen . , Kripps , Damm und Wallmeiſter , aud Ward .

treffenden Verwaltungsetat ſtehenden Stelle vorüberges auffeber. In Anſebung der Wegemårter bleibt es bei hend, oder zur einſtweiligen außerordentlichen Hilfslei, den Beſtimmungen des durch die Allerhöchſte Rabinets.

ſtung, ſei es gegen Remuneration, Diåten , oder eine ordre vom 5. Auguſt 1836 genehmigten, unterm 27ten andere Vergütung, moge ſie Namen haben , wie ſie

deſſelben Monats und Jahres vollzogenen Regulative.

wolle, beſchafftigt wird, ſo bleibt er måbrend der erſten 5 ) Bei der Verwaltung des Potsdamſchen 6 Monate oder, wenn die vorübergebende Beſchafftigung großen Militar , Waiſenbaufes und zwar : a ) bei nicht 6 Monate dauert , im unverfürzten Fortgenufe dieſem felbft: der Defonom , der Defonomiecontrolleur, ſeines Militárgnadengebalis ; dagegen kommt vom 1ten der Feldwebel und Polizeiinſpektor, der fazarethinſpektor, des 7ten Monats an der Staats . Miniſterialbeſchluß der Küchenauffeber; b) bei dem Madden Waiſenbauſe

vom 27. Decbr. 1826 Lit. B. obne alle Ausnabme zur zu Schloß Pretſch : der Hausinſpektor und Defonom . Anwendung .

6) Bei der Militárverwaltung. Der Commiſ.

Bon gegenwärtigem Beſchluſſe rol jedem der Herren farius bei der Allgemeinen Kriegsidule , der Pagen,

Verwaltungschefs eine Ausfertigung zugeſtellt werden, garderobier, der Commiſſarius und die Bedienten bei um darnado in ſeinem Reſſort bas ' weiter Ndthige zu den Kadettenanſtalten , die Feldwebel lieutenante und veranlaſſen. Berlin , den 12. Oktober 1837.

Das Staatsminiſterium .

die Serdanten bei den Radettenanſtalten , der Rent dant, der Controlleur, der Defonomieinſpektor und der

Utenſilieninſpektor bei dem Annaburger Militarfnaben .

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Erziehungsinſtitut, unter Concurrrenz der Unteroffiziere die Nachtwachtmeiſter in Berlin , die Unterbeamten nad 12jábriger Dienſtzeit. ( Feldwebel) bei der Straßen - Erleuchtungsinſpection 7) Bei der Domånenverwaltung. Die Amtes in Berlin. diener, die Frudytmeffer, die Amisvoigte, die Soließ. Die unteren Stellen der Polizei ( Polizeiſerſcanten ), voigte , die Müblenwagefeßer. dürfen nach Beſtimmung der Ullerböchſten Rabinetsordre 8 ) Bei der Forſtverwaltung. Die Unterförſter vom 20. März 1834 überall abwechſelnd mit verſor , (dieſe Stellen ſind blos für Fåger der Jagerabtheiluns gungsberechtigten noch braud,baren Invaliden und mit gen , welche nad 20 jähriger Dienſtzeit auf die Verſors Wachtmeiſtern , Feldwebeln und Unteroffizieren , welche /

gungsliſte kommen, oder für Feldwebel und Oberjager 12 Jahre gut gedient und ſich durch eine beſonders gute des Fågercorps, welche in Gemäßheit der Allerhöchſten Rabinetsordre vom 25. April 1837 durch eine 12jábrige Dienſtzeit, worunter mindeſtens eine 9jábrige Dienſtzeit als Oberjager oder Feldwebel enthalten ſein muß , die

Auffùbrung ausgezeichnet haben , belegt werden. Ebenſo fann nach der Allerhochſten Kabinetsordre vom 7. Nos vember 1835 auch ein Theil der in den Strafs und Correctionsanſtalten erledigten Aufſeherſtellen mit Uns

Berechtigung zur Anſtellung im Forſtfache erworben teroffizieren von 12jähriger Dienſtzeit bereißt werden . 11 ) Bei der Juſtizverwaltung. 1 ) Die Stels þaben), die Holzhofømårter, die Unter. Floßauffeber, in welche

jo fern invaliden zu finden ſind, welche die dazu erfors len der gerichtlichen Grecutoren oder der Boten , berlidhen Renntniffe beſigen. 416 Forſterecutoren ſind, zugleid Erecutoren ſind, der Erecutionsinſpektoren und

in ſo weit die deßfaufigen Verrichtungen nicht von den Botenmeiſter, ſowie der Auffeber in den geridhtlichen bei anderen Behörden angeſtellten Erecutoren mit der Gefangenanitalten, kdnnen alternirend mit verſorgungs. ſeben werden , nach der Circularverfügung des fónigl.

berechtigten Invaliden und Freiwilligen aus den Kriegss

Finanzminiſteriums vom 22. Novbr. 1830 vorzugsweiſe Militárinvaliden gegen die Erecutiondgebühren zu ges brauchen. Auch bei den geringeren Waldwårterſtellen , wo die Aufſicht über iſolirt gelegeneForſtparzellen einem

jabren 1813 bis von 12jåbrigem 2) Die in den vollzieher ( auf

Einwohner des nåchſten Drts auf Ründigung zu übers

Invaliden in ſo fern Anſpruch , als ſie ſich dazu nad

1815 einerſeits und mit Unteroffizieren Dienſtalter andererſeits befeßt werden. Rheinprovinzen angeſtellten Gerichtss die Gerichtsvollzieherſtellen baben die

tragen geſtartet iſt, müſſen, wenn daſelbſt verſorgungs: Vorſchrift des Reſcripts vom 4. September 1834 quas berechtigte Militarinvaliden vorhanden ſind, welche die lificirt baben. ) 12) Bei der Poſtverwaltung. *) Die Schirrs dazu erforderlichen techniſchen Kenntniſſe beſißen und die bedingte Beihilfe zum Unterhalt durch eigene Wobnung metſter (mit Ausnabme von 33 Stellen, welche hiervon und eine kleine Beibúlfe oder durch einen ſonſtigen laut Allerhöchſter Kabinetsordre vom 23. April 1830 ,

Nebenerwerb baben , ſolche vorzugsweiſe berückſichtigt auch mit Unteroffizieren nad 12jábriger Dienſtzeit beſest werden. Ingleichen bei der Beſeßung der anderen Wald. werden dürfen, haben die Militårinvaliden einen aus. wårter oder Húlfsauffeberſtellen , die für Militárinvalis ſchließliden Anſpruch auf die Schirrmeiſterſtellen ), die den mit dem Civilverſorgungsſchein in der Regel nicht Schnellpoſt- Conducteure ( wenngleich dieſe Stellen vors

zugsweiſe mit verſorgungsberechtigten Militárinvaliden bereßt werden , ſo dürfen dode råmmtliche Gonducteurs ſtellen der Schnellpoſten , in Gemaßbeit der Aderbödoften

geeignet ſind , iſt , ſoweit dieſe Stellen die Mittel zum Unterhalt verſorgungsberechtigter Fåger oder Jáger der Kriegsreſerve darbieten , auf dieſe vorzugsweiſe Růd. fidt zu nehmen. 9 ) Bei der Steuerverwaltung. Die Grånze Aufreberſtellen werden vorzugsweiſe mit Unteroffizieren

nach 12jáhriger Dienſtzeit verlieben werden), die Pads boten ( bierbet concurriren bloß noch die Freiwidigen

von 12jährigem Dienſtalter befeßt, neben werden auch

aus den leßten Feldzugen, ſo daß fünftig die Padbo.

Rabinetsordre vom 23. April 1830 auch Unteroffizieren

anſtellungsberechtigte Offiziere, Leute ausden Garniſons tenſtellen ausídließlich für Militårinvaliden mit dem compagnieen, Militárinvaliden, endlich auch Freiwillige Civilverſorgungsſhein beſtimmt bleiben), die Briefträger aus den Feldzugen von 18 " ), concurriren dürfen. Die und Wagenmeiſter. Caut Kabinetsordre vom 28. Mai Steuer. Aufleberſtellen werden überall, wo es zulaffig iſt, 1825 ſind die in der damals eingereichten Nachweiſung mit qualificirten Militárinvaliden oder Grånzauflebern verzeichneten 245 Stellen für Militárinvaliden ober

beſest, neben welchen aud Unteroffiziere von 12jährigem für ſonſt zur Civilverſorgung berechtigte Militárindis Dienſtalter, anſtellungeberechtigte Offiziere, Freiwillige vibuen und die übrigen 127 Stellen für Poſtillone

aus den Feldzügen von 18 " /18 und Civilſupernumeras und andere dazu beſonders geeignete , im Poſtdienſte rien concurriren dürfen . Alle übrigen Unterbedienten ftellen der Grånzs, Zolls und Steuerverwaltung werden vorzugsweiſe mit verſorgungsberechtigten Invaliden

beſchafftigte Individuen beſtimmt worden. Bei Bermeb . rung der Stellen ſollen zwei Drittel mit Militårs und ein Drittel mit Poſtilong beſeßt , die im Auslande oder bei Poſtwårtereien zu belebenden Stellen åbnlider

bereßt, neben welchen jedoch auch Freiwillige aus den Fabren 18'3 /15 und ſolide im Gränz . oder Steueraufs Art aber nicht ausſchließlid für Invaliden vorbehal. Richtsdienſte invalide gewordene Auffeber concurriren , deren Anſtellung in gebadtem Dienſte ſich auf geleiſtete Militárdienſte gründet. 10) Bei der Verwaltung der Polizei , der Strafa und Corrections anſtalten . Die Schirrs

meiſter bei der Straßen , Reinigungsanſtalt in Berlin,

ten ſein . *) Das herkömmliche Verhältniß des Privatdienftes wird , do es beſteht,. bei eintretenden Bacanzen nach und nach aufges derartige etatsmäßige Stellen für Militärs boben, um zumehr invaliden bilder.

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beide gemeinſdaftlich vor. Die Schwierigkeit des Borbringend des Wålzkorbes , wenn nach der neuen Practiſches Handbuch des Sappeurs , für In. Richtung gearbeitet werden ſoll, beſteht darin , daß ders L i te ra tú r .

genieurtruppen von Billeneuve.

( Soluf. )

Das dritte Kapitel iſt den Richtungsveränderungen

ſelbe nur gerollt, nicht aber in der Richtung ſeiner Adfe

vorgeſchoben werden fann, wenn nicht mechaniſche Mit,

der völligen Sappe gewidmet. Borgeben in foråger tet angewendet werden. Eines derſelben, ſowohl bei Richtung. Zu dem Ende wird der Wålzkorb durch dem Fortbau mit einfacher als mit doppelter Sappe einen 12' langen Hebel, welchem zwei Sappenbündel anwendbar, wäre die Anwendungeines långliden Rabs als Unterlage dienen, gewudytet, måbrend der die fúde mens , welcher auf Walzen bewegt wird und auf wel. des Wålzforbes blendende Sappenbündel durch einen dem der Wälzforb rubt. - Will man einen Målzforb , -

Woljad erſebt wird. Mit einfader oder doppelt welchen man zum Bebuf des Durd brechens liegen la

ter Sappe von dem Ende einer im Bau begrifs fenen Sappe durch brechen . Sind nur noch etwa 5 Rórbe bis zum Puncte der neuen Richtung zu ſeßen , ſo werden dieſe um 1' nach innen gefeßt, wodurch die Berme einen Abſaz “) erhålt. Nr. 1 fübrt rodann reis nen Graben långs des Wålzforbes, indem er eine 1/2

ſen müßte , bei dem Fortſdreiten der Sappe benußen, ſo wirft man gehörig Erde hinter denſelben und läßt ihr ſodann in den Graben rollen, worauf man 3 bis 4 Schanzförbe an ſeine Stelle reßt. Zwei gegen ein. einander gefů brte einfache Sappen in eine Doppelte vereinigen . Sind die Teten der Sappen

breite Berme läßt, und reßt in der balben völligen

noch etwa 12' auseinander, ſo wird fein weiterer Korb

Sappe in der Verlängerung des Wålzforbes 3 Rørbe, mehr geſeßt und jeder Wälzforb wird um 70-80° ges indem er ſeinen Graben bis zur Mitte des lebten der wuchtet. Hierauf wird långs eines jeden Wålzforbed ein

ſelben führt. Nr. 2 , 3 und 4 verbreitern den Graben Gråbchen gezogen, von wo die ite Halbbrigade denſel, bei den 8 zuleßt geſeßten Rörben und dem Witzkorbe, ben vollends vorſtoßt. Hierbei Ednnte ein Edforb im werfen aber hinter die 4 leßten jener 5 Körbe feine Wege ſein , welcher in den Graben gezogen, durch einen Erde, wohl aber hinter den Wälzforb und die anderen Bolſac erſeßt und ſpäter: neu geſeßt werden müßte. Rórbe. Unterdeſſen bringt die 2te Halbbrigade einen Mit einfacher oder doppelter Sappe mitten Målzforb bei , welchen ſie mit Faſchinen füüt.

Gleid ),

aus einer nod

nicht erweiterten Sappe

zeitig fommt er ſenfrecht auf die linie des anderen Waſzforbes und der drei zuleßt gelegten Körbe über den Graben, welcher dieſen zugehört, ſo daß er auf der Berme und Rückſeite deſſelben aufliegt , während eine 6' lange Boble über den den vorhergehenden 5 Körben zugeborigen Graben gelegt wird. Nr. 2 , 3 und 4, mit 2 Hafen und 2 Gabeln und einem Wolljac zum Deden ihrer niee verſehen , fauern ſich indeffen in dem Gras benende jenſeits des Wålzforbes zuſammen , wåbrend Nr. 1 , mit einem großen Hafen verſehen , ſich in die

durdbreden. Bon 4 oder 8 Scanzkörben werden die Krönungsfaſchinen mit Gabeln berabgenommen und 1 oder 2 Wålzförbe auf 2 oder 4 über den Graben reis dhende Boblen gelegt und mit Faſchinen gefůdt. Nr. 1 von 1 oder von 2 Brigaden arbeitet nun unter dem oder den Wälzférben in 1 oder 2 Graben vor bis unter die Schånzkörbe sworauf er dieſe, entweder 4 oder 8 , beſeitigt und die Erde der Bruitwebr, ſoweit ſie das Borbringen der Wålzfórbe . bindert , bereinzieht. Der oder die Wålzförbe werden nun immer in dem Maße

ede begibt, welche durch den erſten der ſchon mehrfach

vorgebradt, als Nr. 1 ſich vorarbeitet und die Schanz.

erwähnten 5. Rórbe und den ihm vorgebenden gebildet wird . Sobald nunmehr Nr. 1 , durch einen Handlanger unterſtüßt, die vier leßten der 5 Rórbe vermittelit des Hafens in den Graben gezogen, rollen Nr. 2, 3 und 4 den Walzkorb ſo an deren Stelle vor, daß er ſenkrecht

körbe reßt. Für den eien , 3ten und 4ten Scanzkorb múffen, wegen der Bruſtwebr, lager mit der Erdſdarre zugerichtet werden. Mit einfader. Sappe aus einem laufgraben von gew db nlider Breite durchbrechen. Ein Wålzforb wird in dem faufgraben

auf der neuen Richtung ſteht , in welcher vorgegangen werden ſoll. Der erſte Rorb fomut bierbei in die lude

und an deſſen Rüc feite mit Faſchinen gefüllt, die Kros nungsfaſchinen vor 4 Rórben werden nebſt dieſen in

der beiden Wälzförbe und die anderen werden regular den Graben gezogen und hierauf zwei 10 %, lange - Bals nach der völligen Sappe geſeßt. – Durchbrechert fen von der Grabonoble nad der Bruſtwehrgelegt, mit der doppelten Sappe unterſcheidet ſich nur

auf welden der Målzforb bermittelſt Hafen und Sas

dadurd von dem Vorhergebenden, daß ſtatt mit einem , mit 2 Wålzförben vorgegangen wird , wonach alſo nicht 4 , ſondern 8 Kórbe in den Graben gezogen werden. Für einen Wålzforb . iſt nur eine 6' lange Boble nothig, für den anderen aber zwei. Der Durchbruch geſchiebt mit den 2.Wålzkörben nicht gleichzeitig , ſondern erſt werden 4. Körbe in den Graben gezogen, ein Wälzforb

beln bis zur Krone der Bruſtwehr gerollt, während dem Herabgleiten hierbei durch an den Balfen angebrachte fågeförmige Einſchnitte begegnet wird. An zwei 30 bis 36' langen Tauen, welche vorber ,um den måtzforb ge. ſchlungen und mit dem einen Ende an eingeſlagenen Pfåhlen befeſtigt worden , wird der. Watzforb nunmehr berabgelaſſen. Das Durchbrechen mit doppelter Sappe

vorgebracht und ein Korb geſetzt, worauf ſich die eine Brigade zurückzieht ; hierauf verfährt die andere Brigade

geſchieht analog. Das 4te, 5te u. 6te Aapitel, welche von dem Bau der Srandees

ebenſo bis zum Seßen des Rorbes und endlich geben cavaliere, der Binabſteigung in den Graben und dem uebergange handeln , enthalten nichts beſonders Beachtenswerthes. * ) Je nach der Richtung des Feuers voin plage kann auch dieſer Ubſaß wegbleiben , wo alsdann die 5 Körbe in die linie der früberen gelegt würden.

215 eine

glückliche Neuerung erſcheint jedoch, überall wo eine künſtliche Erd: dede hergeſtellt wird , welche auf Faſchinen ruht , zwiſchen dieſe und jene eine lage friſcher Ochſenhäute zu bringen .

Redigirt unter Verantworttichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Diftsin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 75 .

18. Sept. 1839.

Allgemeine Militar - Zeitung. Bayer 1 .

Fúrſt Wilhelm von Bentheim Steinfurt, zum

In Nürnberg fand am 31. Auguſt auf dem Rochuss firchhofe in Gegenwart der Generalitat, der Offizier corps der finie und landwehr und der eingeladenen Civilbehörden die Enthüllung des Denfmals riatt, wel, dhes das Offiziercorps und Ädminiſtrationsperſonal der 3. Armeediviſion ſeinem vormaligen Chef Gen.ſieutenant Frhr. v . lamotte errichtet hat. Es iſt von dem dors tigen Bildhauer Hrn. Rottermundt aus Stein gebauen,

Nachfolger des (nach dem Obigen zum Capitain der neuen italianiſchen Garde ernannten) Feldmarſchall - Lieute. nants Frhr. v . Bertoletti beim hieſigen Generalcommando; ſodann der Feldmarſdal -lieutenant und Diviſionår'in Stalien, Rétſey von Retſé zum Corpscommandanten daſelbſt. Der ſeit einiger Zeit bei Sr. R. Hobeit dem Herzog von Modena zugetheilt geweſene Generalmajor Graf Caboga iſt wieder in die f. f. Armee zurüdges

und ſtellt einen Schildtråger in voller Rüſtung mit dem

treten , und der Generalmajor Prinz von Hohen .

3

5

Lappen des Verſtorbenen dar ; unter demſelben, ein 3011erns Hechingen hat den f. preußiſden rothen Kranz mit ſeinen Ordensdecorationen durchflochten . Am Adlerorden 1r Klaſſe erhalten. Sockel lieſt man die Inſchrift: „ Peter Freiherr von Lamotte , k. bayer. Generallieutenant , Commandant der

dritten Armeedivision, Inhaber des Infanterie - Regiments Nr. II .”” - Auf der Rückſeite : „ Dem Tapfern -

in 41 Schlachten und Belagerungen ; ihrem Führer zum Ruhme , die dritte Armeedivision .”

beiden Flanfen : ,, Geboren den 3. März 1765

Auf den -

Wien , 31. Auguſt. In Gemåßbeit einer nadtråglis

den allerhöchſten Entſchließung ſind die oben gemeldeten

Beförderungen nod weiter ausgedehnt und zum Theil neuerdings abgeändert worden . Der commandirende General in Måbren und Schleſien , Feldzeugmeiſter Graf Mazzuchelli, iſt nåmlich zum Gouverneur der Feſtung Mantua ernannt, und in Folge deſſen der zum

schlafen den 21. Nov. 1837.”

commandirenden General in InnersDeſtreich c. bezeichs net geweſene Feldzeugmeiſter Graf Nugent zum commandirenden General in Mahren und Schleſien , Se. Majeſtåt der Raiſer haben mit allerhochſtem dagegen der commandirende General in Galizien , Felds Rabinetsſchreiben vom 26. Auguſt dem f. f. Feldmar. marſchall fieutenant Frhr. v. langenau, zum com, ſchall- lieutenant und ad latus des commandirenden Ges mandirenden General in InnersDeſtreich 2c.; der como nerals in Nieder , und Ober - Deſtreich , Anton Frhrn. mandirende General in Siebenbürgen , Feldmarſchau. De ſt r e i ch .

.

v. Bertoletti , die Würde eines Capitaing der zu lieutenant Frhr. v . Wernhardt, zum commandirenden errichtenden, dermalen noch in der Organiſirung begrifs General in Galizien , und der Feldmarſdal : lieutenant fenen , königlich lombardiſd.venetianiſchen leibgarde und Diviſionår in Italien , Rétrey von Retre , zum allergnådigſt zu verleiben und zugleich den Oberſten des

commandirenden General in Siebenbürgen ernannt wor,

Infanterieregiments Graf Haugwiß, Paul v. Airoldi,

den. Der Feldmarſchall - Lieutenant Frhr. v. W atlet

zum Unterlieutenant der erwähnten leibgarde zu ernen. wurde zum Oberlieutenant, und der Feldmarſdall Lieu . nen geruht.

tenant und bisherige Feſtungecommandant gu Mantua, Wien , 30. Auguſt. Der Feldzeugmeiſter und coms Frbr. v. Fürſtenwartber, zum Unterlieutenant der mandirende General in Inner .Deſtreid 20., landgraf erſten Arcires Leibgarde ernannt. Philipp von HesſensHomburg , iſt zum Gouver, Preußen.

neur , und der Feldmarſdal lieutenant und Militar . commandant in Zyrol , Graf Peiningen von We. .

3

In der Allgemeinen Zeitung lieſt man nadoftebenden

ſterburg, zum Bicegouverneur der Bundesfeſtung Artitel: „ Berlin, 22. Auguſt. Wie verlautet, wird Mainz ernannt, und dagegen der bisher ad latus des fich eine Anzahl preußiſcher Offiziere, einer böberen Orts

commandirenden Generals in InnersDeſtreich 26. zuges ergangenen Aufforderung gemäß, nach den ruſsiſchen theilte Feldzeugmeiſter Graf Nugent, römiſcher Fürſt, Feldlagern begeben und den dort binnen Kurzem

zumcommandirenden General in Inner. Deſtreich ac. fattfindendenden uebungsmandvres beiwohnen. Der befördert worden. Ferner wurden ernannt : der Felds hierin irgendwie ein Zeiden von einer zwiſden den

marſchall -lieutenant und Corpscommandant in Italien, ruffiſchen und preußiſchen Heeren herrſbenden Sympas

595

596

thie erkennen wollte, der würde ſich ſehr tåuſchen; auch

junge Soldat feinen Anhalt für beimiſde Sitte findet,

nicht in der Politik iſt der wahre Grund davon zu und ſeinem ungebildeten Verſtande Manches als Vors

ſuchen, ſondern lediglic in Perſönlichfeiten. Einen ſolas urtheil erſcheinen muß, was ihm früber beilig war. In genden Beweis von der inneren Abneigung zwiſchen vollem Ernſt fann doch Niemand darin ein Mittel ſeben , Preußen und Ruſſen liefert der bei Gelegenbeit des

die Einbeit eines preußiſchen Volfes zu begründen ; denn

Luſtlagers zu Raliſch gemachte, aber gånzlich mißlungene ſolche beſteht nicht in der Uniform , in der gleichmäßigen Verbråderungsverſuch : das Beiſpiel der Herrſcher, die Fächerung des ganzen landes, worin die einzelnen Fas

großmuthige Gaſtfreundſchaft des Kaiſers Nifolaus, alle dem geliebten König zu Theil werdenden Ehrenbezei. gungen vermochten nicht, jenen Grundton zu überwins den , ja ihn nur immer vom lautwerden zurüdzubalten.

cher ſich nach mechaniſchen Gereken bewegen, wie die an dem Schranke eines großen Königs ; fie fann nicht durch Zerſtdrung der Fundamente alles Volkslebens, der pros vinziellen Eigenthümlichkeiten begründet werden , weil

Das ruſſiſche und deutſche Weſen iſt ſeiner eigenthúm lichen Natur nach ro verſchieden , daß beide rich noths

eben im Nichtsſein auch nichts iſt. - Man moge mich nicht mißverſtehen. Ich weiß ſehr wohl , daß die aftive

wendig abſtoßen müſſen, allen außern Höflichkeiten zum Dienſtzeit in Preußen ſo gering und meiſt noch geringer Troß, wo ſie ſich nur begegnen . Selbſt Berlin und was iſt, als die in anderen Staaten – in Frankreid , Deſts unter gleichen Einfluſſen ſteht, bildet davon vielleicht nur

reich, Rußland ; allein in dieſen Påndern iſt die ganze

ſcheinbar eine Ausnahme , und leicht iſt es zu erklären, Militårverfaſſung eine andere , und ſind die ſonſtigen

warum man hier gar viel vom ,,Kaiſer " ſpricht, wors Verhältniſſe verſchieden. In ihnen lebt der Soldat unter allemal der Selbſtherrſcher aller Reußen verſtans gleichſam in ſeinem Handwerk, die Soldaten dienen ben wird. Dieſer Umſtand iſt annoch von geringerer Bedeutung für die Provinzen , wie für die Armee . Die

ſånger , und daber fommen weit wenigere zum aftiven Dienſte, Stellvertreter dürfen geſtellt, und oftmals dazu

preußiſche Heerverfaſſung ſtůßt ſich ihrem Beſen nach ſogar ausgediente Soldaten genommen werden ; aus dies auf wahrhaft freiſinnige und volksthúmliche Grundråbe ; fen und anderen Gründen bleibt dort der größte Theil ihre Art und Natur , ihr auferer Apparat iſt monars

der jungen Peute zu Hauſe und in ihren Geſchäfften .

chiſch und auf Defonomie berechnet, das in ihr herrs ſchende Prinzip iſt åcht ariſtofratiſch , hat aber ſeine

Unſere Heerverfaſſung fann nicht von dem Grundſaße abgehen , auf den ſie weſentlid) geſtúgt iſt, daß jeder

Wurzeln im Boden der Demofratie, und ſaugt aus dem

Mann im Staate militárpflichtig iſt, und ſich militariſch

Polfe Nahrung und Sträfte; ſie iſt das beſte Erbtheil, das uns die unglücklichen wie die glorreichen Kriege mit Franfreich hinterlaſſen haben , ſie iſt die erſte , wo nicht die einzige Garantie für die Dauer und Unabhåns gigkeit unſerer Zuſtånde, die außer den allgemeinen , im deutſchen Geiſt und Weſen berubenden Garantien, durch Inſtitutionen gegeben iſt. Wo Mängel und Gebrechen an unſerem Heerweſen zum Vorſchein fommen , da iſt entweder von den Ideen Scharnhorſts und anderer reis ner Zeitgenoſen ganz abgegangen, oder das Bewahrte nicht in ihrem Geiite weiter entwickelt, Fremdes hinzus

ausbilden ſoll ; welcher Grundſat daher auch ihm eigens thůmlide Conſequenzen nad rich zieben muß , die bei allen anderen Dienſtbeſtimmungen zu berückſichtigen ſind. Die 2 %, bis 3jährige Dienſtzeit iſt zu lang, um nicht nachtheilig auf das alte fitiliche und bürgerliche Vero båltniß des jungen Soldaten einzuwirken, in das er zu. rúdtreten ſoul – und zu kurz , um ibn von jenem ganz abzufebren, und zu weiter nichts als einem Soldaten zu madjen. Unter Scharnhorſt wurden die Landesſohne innerhalb 6 Wochen für den Krieg ausgebildet, und ſie ſchlugen ſich troß den beſten und älteſten Soldaten.

gebracht worden. Ich habe bierbei nicht etwa das Pas

Auch war in jüngſter Zeit mehrmals die Rede von einer

1

radeweſen vor Augen – das iſt etwas zufälliges, nur Abkürzung der attiven Dienſtzeit. Das ganze land würde -

die militäriſche Ausbildung der Truppen Betreffendes, einer ſolchen Maßregel beifällig entgegenjauchzen, um ſo vielmehr hauptſächlich die lange Dienſtzeit im ſtes benden Heere, und die weite Berſendung , Zuſam . menb å ufung und Bermengung der aufgebotes nen Mannſchaften. Aus dieſen beiden Anordnungen erwachſen nicht blos dem Staatsſdhaße große Koſten, der ganzen Induſtrie des landes viele Nachtheile und

mehr , als in Folge davon die weite Verſendung und Bermengung der Mannſchaften zum großen Theil weg, fallen müßte . Aus einer ſolchen zweďgemäßen Fortents wickelung unſeres Landwehrſyſtems würden dem Staats . ſchatz reiche Früchte, dem Gewerbfleiß viele Hände und Kräfte, dem Wohlſtande neue Quellen erwachſen , die

Hemmung durch Entziehen der beſten productiven Kräfte, großte Wohlthat jedoch in Bezug auf die Sittlichkeit ſondern – was von ungleich bóberem Belange iſt -

des Landes hervorſprießen . Vom Geiſte der preußiſcent

ſie beeinträchtigen auch die Sittlichkeit des Volfes , bee ſonders des landvolfes, die zu erbalten vor Adem Noth thut; ſie zerſtören die beſten Seiten der landmanns ſchaftliden Eigenthümlichkeiten, ohne dafür irgend einen

Armee gelten übrigens im Auslande , ſogar ſelbſt in Deutſchland, manche irrige Vorſtellungen . Derſelbe fann fein ruſſiſcher ſein, weil er ein deutſcher iſt, und beiden alle Verknüpfungspuncte fehlen . Dem ruſſiſchen Heer.

-

anderen volfstbůmlichen und rittlichen Anhalt zurücksweſen iſt zwar ein europäiſches Gewand umgeworfen zugeben . Ueberal ber vernimmt man klagen über die worden , es bat europäiſche Waffen und Technik, der Abnahme der Moralitat auf dem fande. Wie kann es

ihm inwohnende Geiſt jedoch iſt balb orientaliſch , ruſiſch

anders ſein, wenn man ale junge Mannſchaft weit von mongoliſch geblieben, und die Aufldſung der Strelißens Haus und Hof, vom Familienbeerd mehrere Jahre lang entfernt hålt, ſie in großen Städten zuſammenbåuft, wo

corpš bat dieſen nicht getödtet. Die Furcht beberricht den Offizier wie den Soldaten, der als leibeigener Bauer

der Verderbniß Thür und Riegel offen ſtehen , wo der ſchon früber einem barten loos angewohnt war ; nas

598

597

türliche Baterlandsliebe, wie religidſer Fanatismus ſind ber Offiziereſtand überhaupt und der Dienſt insbeſons die anderen , mit jener gelegentlich zuſammenwirkenden dere gleid febr gefährdet werden. Dieſe Nadtbeile bas moraliſden Triebfedern im ruffiſden Heere, welche die

ben aber alle Kriegsſchulen , ſie ſeien groß oder klein ,

Willenloſigkeit deſſelben zu einem ſo gewaltigen Werf, in welche die Zöglinge vor ihrer Entwickelungsperiode

zeuge maden in der Hand eines machtigen Gebieters. und ohne geborige Vorkenntniſſe mitzubringen, aufge. Das iſt aber das preußiſche Heer nidot, in deſſen Reis

nommen werden . Geſchieht dagegen die Aufnahme nur

ben gleich berechtigt Bauers und Búrgerſohn neben

in einem gewiſſen Alter, in welchem die förperliche Auss

Grafens und Bürgermeiſtersſdbnen und nur freie Måns

bildung größtentheils vollendet iſt , und wird die Aufs nahme an den Beſis ſolcher Vorfenntniſſe bedingt, daß der Elementarunterricht aus dem Lebrplan verſchwindet,

ner ſtehen . “ fra nire i d

fo begen wir die Lebrerperſonale Ueberzeugung , daß auch aus fleinen, verſebenenKriegsſdus Unter den neuerlich zur Penſionirung zugelaſſenen mit dem nöthigen

Offizieren iſt der durch ſeinen Prozeß bekannter gewors len ein Offigiercorps bervorgeben fann, welches allen dene General Brosſard mit einer Penſion von Anforderungen genügt, die von Seiten der heutigen

4000 Franken.

Kriegführungsweiſe und vom Stande der allgemeinen Bildung aus an es gemacht werden können.

Großherzogthum Herſen. Se. K. Hobeit der Großherzog

ben am 25. Auguſt

Soute hiergegen immer noch die zu große Roſtſpies

den Generalmajor und Generaladjutanten, Commans ligkeit zur Berdaffung und Unterhaltung eines dem deur der 1. Infanteriebrigade und erſten Commandeur Bedürfniß einer bóberen Militårbildungsanſtalt entſpres

des Garderegiments Chevaurlegers , Prinzen Auguſt denden tüchtigen febrerperſonals eingewendet werden von Wittgenſtein Durchlaucht, zum Generallieutes wollen , ſo möchte der vorgeſepte Zweck, ohne eine bes ſondere febranſtalt zu gründen , vielleicht auch auf die

nant zu ernennen gerubt.

Weiſe erreicht werden fónnen, daß auf den beſtehenden

Ueber Kriegsſchulen oder höhere Militár bildungsanſtalten.

Univerſitåten febrſtüble für die reinen Militårwiſſen . ſchaften errichtet würden ( die für die Hůlfswiſſenſchaf

ten finden ſich ſchon da) , und daß die Offizierszöglinge gebalten ſeien , ihre Studien daſelbſt zu machen und nad Abfolvirung derſelben ein Eramen zu beſtehen , I

In Nr. 53 dieſer Zeitung wird für die freineren

deutſchen Bundesſtaaten die Errichtung einer gemeins bevor ſie zum Grade eines Offiziers gelangen fónnen. ſchaftlichen großen Kriegeſchule vorgeſchlagen , weil in Eine ſolche Einridtung wurde die leichte Ausführbarkeit fleinen Kriegsſoulen, wie ſie dieſe Staaten beſiben , die für ſich baben , was von der Errichtung einer gemein , Ausbildung der offizierszöglinge und resp. der Offiziere (daftlichen Kriegsídule nicht geſagt werden kann, weil nicht nach Maßgabe der geſteigerten Anforderungen der beutigen Zeit bewirft werden könne.

ſchon in der Gemeinſchaft Stoff zu manderlei Bedenko lichkeiten liegt ; ſie würde außerdemn die großen Vor,

Ef liegt nicht in der Abſicht, die Begründung dies theile gewähren : ſes Vorſchlags einer Kritik zu unterwerfen, es ſoll hier ,, die Bildung der offiziere vor Einſeitigkeit zu hauptſächlich nur auf einen Punct aufmerkſam gemacht werden , welcher dabei unerwåhnt geblieben iſt , der jedoch auf die Beurteilung über das, was eine fleine

bewahren und auf gleiche Stufe dr8 gebildetíten

Kriegsſchule, ſou ſie eine höhere Militärbildungsanſtalt

Eintritt in den Dienſt die ihrer Charge ſo nothwens

.

Theils des Civilſtandes zu regen ; ein gewifes Alter bedingen , in welchem die jungen Offiziere bei ihrem

ſein , leiſten fann , ſehr großen Einfluß baben muß.

dige Selbſtåndigkeit mitbringen ; und endlich immer

Dieſer Punct betrifft die Äufnahmsbeſtimmungen růd:

ſeltener werden laſen , Rinder , oder junge Leute,

richtlich des Alters und der Vorfenntniſſe, welche die

welche faum des Schreibens fundig ſind, Offiziers. ſtellen bekleiden zu reben. “

Zöglinge beſißen ſollen , um in eine ſolche Scule auf, genommen werden zu fönnen . Soviel bekannt, geſchieht in den meiſten Staaten die Aufnahmeder Offizierszág, linge rebr fråbe und daher auch meiſtens ohne gehos rige Vorbereitung derſelben zu hoberen wiſſenſchaftlichen Studien. Dadurch werden aber dieſe Bildungsanſtalten

in Erziebungsanſtalten umgewandelt, und es iſt natür,

Bibliographie. ( Fortregung. S. Nr. 52 der 1. M. 3. ) 1. Krieg stiffenide aften .

lich, daß unterſolchen Umſtänden in einem zwei: ſelbſt 468. Aanhangsel op de batteryschool ten dienste en beoefening dreijábrigen Lebrcurſus für die bobere militariſche Aus. bildung nicht viel gethan werden fann. Eine weitere nachtheilige Folge der frühen Aufnahme beſteht darin, daß nicht ſelten junge Leute , welche im Verlaufe ihrer Studienjahre in ihrer körperlichen und geiſtigen Ents

469. Do bajonetschernkunst iugerigt als praktische handleiding

eines Offiziers ſebr entgegengeſepte Richtung nebmen, oder in ihrem Wiſſen ganz zurůdbleiben, aus mancherlei

der k. k. Öſtreichiſchen Cavalerie ; 6r Band. Uuch unter dem

der batteryen te velde. Behoort bij circulaire van 2. Nov. 1836 , Nr. 1041. 12º. Breda 1838. Broese. 60 ct .

yoor officieren , onderofficieren en korporaals der neder landsche infanterie, met platen. 8º. Groningen 1838. Oom

1 fr. 50 ct . widelung eine den Anforderungen an die Qualification 470. kens. Bechtold , v.Militäriſche Sandbibliothek für die Offiziere .

Rúdſichten dennoch den Offiziersgrad erlangen, wodurd

Titel : Terrain : und Orientirungslehre; Bildung des Soldas tenauges; Terraindarſtellung ; militäriſche Aufnahme im Felde,

599

600

16°. Wien 1839. Geubner ( 8 S. ohne Pag. u. 455 S. nebſt

cabron . Zweiter Sheil : dir Evolutionen eines Regiments. 8 °. Elbing 1839 , in Commiſſ. bei Levin (259, 248 8.) 4 Rthlr.

3 Kupfertafeln. ) i Rthlr. 12 Ggr.

( Bd. 1–5 erſchien 1836 — 1838 ; f. die Rec. in Militárs Literaturzeitung 1838 , S. 305 u. 393 , ſowie aug. Milit. Zeitg . 1838 , Nr. 47.) 471. Provisionele bepalingen omtrent de oefeningen instructien en exercitien van den bataljons jagers. 8° Breda 1839. Broese .

472.

70 ct.

BRANDT , H. v.

De kleine oorlog in zijne verschillende

betrekkingen naar het hoogdnitsch door J. J. v. Mulken ; met drie plans. 8°. Breda 1839. Broese. 2 fr. 40 ct. 473.

CAOPART.

Essais sur les évolutions nayales suivies de

488. Oetzel , F. A. Terreinleer , uit het hoogduitsch vertaald naar de tweede uitgave door G. A. v . Kerkwijk ; met drie plans. 8º. Breda 1839. Broese. 2 fr. 25 ct. 489.

Ordonnance sur l'exercice et les evolutions de

cava

lerie du 6. dec. 1829. Ecole du cavalier à pied. 18º. Paris 1839. Lyautey et Lecointe (8 Bogen. )

490. Over de drukking van aarde tegen bekleedings - muren , benevens ontwikkeling der voornaamste formulen voor de afmetingen dezer muren. 12º. Breda 1838. Broese ( voor rekening van de kon. Militair - Akademie. ) 40 ct.

quelques tables destinées à en faciliter l'exécution et à en 491. Préval. Sur le projet de constituer les régimens de cara apprécier la durée 40 Paris 1839 , impr. royale. 474. Deder, 5. 0. Unſichten über den Gebrauch der Urtillerie bei den Feldmanövern der Linientruppen. Dritte Zuflage. 8 °. Berlin 1839. Mittler ( 8 S. ohne Pag. und 44 S.) 6 Sgr. 475. Dejean , Comte. Observations sur l'ordonnance sur l'exer-

cice et les évolutions de la cavalerie du 6. dec. 1829 ;

2me edit. revue , corr. augm . et suivie d'un projet de nouvelle redaction de ladite ordonnance. 8 °. Paris 1839 , impr. de Gaultier- Laguionie ( 123/4 Bogen.) 4 fr. 476. Dürer, 216r. Einiger unterricht von der Befeſtigung der Städte , Schlöſſer und Fleden . Mit einer Einleitung neu herausgegeben. Mit 13 lithogr. Jafeln (in Fol.) 8 °. Berlin, D. I. beymann ( LII. u. 80 S.) i Rihlr. 12 Ggr. 477.

Extrait de l'ordoonance concernant

service dans les

lerie à quatre escadrons mobiles et un escadron de dépôt. 8º. Paris 1839. Anselin et Gaultier - Laguionie ( extr. du spectateur militaire.) 492. " RocQuANCOURT , J. Cours élémentaire d'art et d'histoire militaire à l'usage des élèves de l'école royale spéciale mi

litaire. Tom . IV , partie 1re. 8 °. Paris 1839. Anselin et Gaultier - Laguionie (41 Bogen u. 3 Kupfer.) 9 fr. ( Bergl. über die früheren Bände : Bulletin des sc. milit. T. VIII, S. 280 und T. X. S. 78 , ſowie Mem. du dépôt gen. de la guerre. T. IV. S. 439.)

493. Siegmann , F. X. Sandbuch für die Unteroffiziere der k. ſächſiſchen Reiterei. Zweite vermehrte und verbeſſerte Aufs lage; nebſt 2 (lithogr.) Tafeln mit Abbildungen. 8 °. Leipzig 1839. Hinrichs ( XII. u . 363 S.) 1 Rthlr . Vergl . 3. M. 3. 1839 , Nr. 49.

places du 25 mars 1768. 32°. Paris 1839 , impr. de Boulé ('/2 Bogen .)

494. Staro ft. Evolutionen der Infanterie, mit Bezug auf das

478. Extrait du règlement provisoire sur l'instruction à pied et

Exercirreglement und die neueſten Erläuterungen zu demſelben bildlich dargeſtellt. Zweite vermehrte und völlig umgearbeitete

à cheval dans les régimens d'artillerie 2me partie. 18º. Metz 1839. Verronnais (7 Bogen. )

479. GASPARIN, A. de. Quelques mots sur l'armement de l'infanterie. 8 °. Paris 1839 , impr . d'Henry ( 1 Bogen .)

480. GRIVET. Aide -mémoire de l'ingenieur militaire ou recueil

Auflage. Mit 61 iluminirten Figuren. 8º. Neiſſe 1839. gens ning 8 ( X. u. 77 S. ) 1 Rthlr.

(Vergl. über die erſte Auflage Militär : liter. Zeitg. 1837 , S. 67 u . 312 und über die zweite 2. M. 3. 1839, Nr. 71. )

d'études et d'observations rassamblées et mises en ordre

495. Stiernſwärd , S. M. Hardbot uti Infanteri Ererfiss

Ire partie livre second : sciences auxiliaires. 8 °. Paris 1839. Corréard (26 Bogen u. 10 Kupfer.) 7 fr. 50 ct. 481. Huguenin , U. Description de la fabrication des bouches à feu en fonte de fer et des projectiles à la fonderie de Liège; traduit du hollandais par le capitaine d'artillerie Neuens. 8 °. Paris 1839. Leneveu ( 18 / Bogen u. 13 Kupfer.) 15 fr. 482. " Instruction sur la fortification passagère la defense et l'attaque des postes retsanchés précédée de notions sur le ba-

Reglement, jafttagande de, under den 11. Mars 1836 od

496. Tactica para infanteria de linea y lijera, precedida del manual de quias y seguida del orden cerrado. Por C. y V. 18 °. Marseille 1839 , impr. de Mossy. 497. THEBAY , A. Description des divers systèmes à percig. sion et des étoupilles à friction adoptés jusqu'a ce jour en

raquement etsuiviedela nomenclature des parties qui com-

France et à l'etranger; sachets en etoffe ininflammable. 8º.

posent un front bastionné.

Paris 1839. Corréard (1 '/ Bogen mit 3 pl.) .

Redigée pour les écoles regi-

13.Korit 1837. Nadigſt faftälde Förändringar och Tillägg. D. u. d. I. : 06. u. Inf. Er. Bataljons: Ererſie i Slutens och Blandad - Drdning. 24 ° . Stockholm 1839. 2 Rdr.

mentaires. 12º. Paris 1839. Gaultier - Laguionie (4 Bogen 498. (Valton) (Valton).. Cours d'artifice de guerre (lithographié). 4º. u. 12 KuPfer.) 1 fr. 50 ct. Besançon 1839, impr. lith. de Chalandre (234/, Bogen.) 483. Instruction sur le service de l'obusier de montagne et sur 499, Villeneuve. Praktiſches Sandbuch des Sappeurs , für Ins l'execution des mouvemens d'une batterie d’obusiers de montagne. 32°. Strasbourg 1839. Levrault ( 1'/,4 Bogen). 484. Instruction pour les tirailleurs , ordonnance du 4 mars 1831. 32°. Paris 1839. Gaultier- Laguionie ( 1 Bogen u .

genieurtruppen. Sedrudt auf Befehl des franzöſiſchen Striegs: miniſteriums und zuvor geprüft durch das comité du génie. Deutſch von Belleroſo. Mit 2 lithogr. Iafeln. 8 °. Bunds

6 Kupfer.) 30 ct. 485. Lavillette , C. D. Memoire sur une reconnaissance d'une

Driginal Bull. d . sc. milit. T. III. 8. 193. )

partie du cours du Danube , de l'Inn , de la Salza , et d'une communication entre ces deux rivieres. 8 °.

Paris 1839.

Corréard ( 11 / Bogen u. 1 Karte. ) 6 fr .

486. Longuet, A. Instruction pour les chasseurs du 2me escadron du 11me regiment par etc. 18º. Limoges 1839 , impr. de Darde (2 Bogen. ) 487. Melborn , f. 6. Ø. Syſtem der Evolutionen einer Esca: dron und eines Regiments nach dem Exercirreglement für die .

preußiſche Cavalerie und nad allgemeinen Grundſäten, erläus tert durch Zeichnungen ( 1 beft mit 61 lithogr. Iafein) und

verbunden mit einer vergleichenden Ueberſicht dieſer Evolutios Bayern , Frankreich, Bannover, Kurheſſen, Sachſen, Deftreid

nen und ihrer Ausführung nach den Reglements von Baden, und Württemberg. Erſter Iheil : die Evolutionen einer Ess

lau 1839. Uppun ( 42 S.) 15 Syr.

( Vergl. U. M. 3. Nr. 73 , 74 und über das franzöſiſche 500. Warnsdorff , 3. 0. Leitfaden für den Unterricht in den militäriſchen Wiſſenſchaften . 3 Sheile. Zweite Auflage. 80. Erfurt 1839. Wintler . 1 Riblr.

( Vergl. über die erſte im Jahr 1835 erſdienene Uuflage Gersdorf Kepert. 1836, Bd. X. S. 548.) 501. ZASTROW , A. V. Geschichte der beständigen Befestigung

oder Handbuch der vorzüglichsten Systeme und Manieren der Befestigungskunst. Nach den besten Quellen bearbeitet und durch 18 Pläne erläutert. Zweite durchaus umgearbei tete und um das fünffache vermehrte Auflage. 8 °. Leipzig 1839. Köhler (XXVII u. 391 S. ). 3 Rthlr. 12 gr. ( Recenſionen der erſten Auflage vom Jahr 1828 findet fich in Milit. lit. Zeitg. 1828, S. 429 und Beipziger Eiterat. ( Forti. folgt.) Zeitg. 1830 , Nr. 28.)

Redigirt unter Berantwortlidkeit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Samſtag,

SO

Nr. 76 .

21. Sept. 1839.

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ne more

TER

ndot 250

Allgemeine Militár - Zeitung. Großbritannien.

dall - lieutenant Rétſey von Rétre , das Generals

Es gebe feinen Dienſt, der ſo ſchwierig ſei und ſo viel Geduld und Selbſtverläugnung fordere, ſagt der

commando von Galizien erhalte. Dagegen iſt der bisher ad latus des commandirenden Generals von Croatien

Standard , als wenn die Truppen in England zur

beorderte Feldmarſdall Lieutenant Frhr. v. Geramb

Per út ung oder Unterdrückung eines Aufe zum Corpscommandanten in Italien , der Feldmarſchall, ſtandes und zum Beiſtande der Obrigkeit für die Ers Lieutenant und Feſtungecommandant in Prag, Ritter haltung der Rube aufgeboten würden , und in ganz

v. Fibgerald , zum Feſtunge commandanten in Königs

Europa gebe es Niemanden , der dieſe låſige Pflicht gråt und der Feldmarſchau lieutenant und Diviſionår mit mehr Schonung ausúbe , als es in England ſtets

in Italien , Frhr. v . Paumgarten , zum Feſtungss

geſdhehe. Jeder erfahrene Offizier werde es beſtåtigen, daß der Soldat lieber gegen einen Feind gehen , als

commandanten in Prag ernannt worden. Der Feldmars ſchall: fieutnant und Diviſionår in Italien, 0. Cometti,

zur Unterdrůdung eines Aufſtandes unter ſeinen uns

iſt geſtorben. Man erwartet noch weitere Beförderungen.

zufriedenen landsleuten dienen würde. Ein von dem

Mit dem 1. d. M. baben bier die jåbrliden milis

Standard angeführtes Beiſpiel von der Strenge, welche bürgerliche Beamte bei dem geringſten Vergeben von

tåriſchen Herbſtübungen begonnen, zu welchem Zwed einige in der Nachbarſchaft dislocirte Truppenabtbeis

Seiten einer Militärperſon ausüben , zeigt auffallend

lungen bier concentrirt wurden. Pre u Be n . " Schreiben aus Berlin , 10. Sept. Die dießjährigen

die eigentbúmliche Stellung des Soldaten der bürgers liden Obrigkeit gegenüber , und ſteht mit den feſtiáns

diſchen Gewobnheiten und Anſichten in einem ſcharfen

Gegenſaße. Ein junger lieutenant in Portsmouth ließ

Herbſtübungen des Gardecorps werden , ſtateam

neulich einen Polizeidiener, der ſich ungebührlich benom men batte, durch einen Sergeanten verbaften und bebielt ibn furze Zeit auf der Wadhe. Er wurde deßhalb in

16., Toon am 12. d. M. ihren Anfang nebmen , weil

der Magiſtrat von Potsdam bei Gr. Maj. dem Rónig bitrend eingekommen iſt, daß, wegen der am 23. d . M.

Anſpruch genommen und von der bürgerlichen Behörde

zu Potsdam beginnenden zahlreid, beſucht werdenden

ſchuldig befunden , und obgleich der Beamte ſagte, daß Verſammlung von landwirtben, die Stadt an dieſem den Offizier fein moraliſcher. Dadel wegen ſeines Bes

Tage von Einquartierung ſchon wieder frei ſein möchte.

nehmens treffe, ſo erflärte er es dod,für unumgånglid Se. Majeſtát haben demnach beſtimmt, daß die Trup, n8thig , ihn zur Haft in dem gewöhnlichen für- Verbres der beſtimmten Gefängniſſe zu verurtheilen , um das Anreben der bürgerlichen Übrigfeit aufrecht zu erhalten und fünftigen Verlegungen deffelben vorzubeugen . Der

pen der Berliner Garniſon den 12. 8. M. ing lager rúden, den 13. finden Vorübungen ſtatt, den 14. růden die zu den Uebungen berangezogenen fremden Truppen ins lager; den 15. ift Rubetag ; den 16. große Parabe ;

Offizier bitte die zuerfannte Strafe verbüßen müſſen, den 17. Corpsmandver; den 18. Corpåmanover im aus: wenn nicht ford Ruſſell auf erbaltene Anzeige Befehl gedehnten Sinne; den 19. Rubetag , und den 20. und 21. Feldmanóver gegen Brandenburg bin. Die lagern . gegeben båtte , ihn ſogleich zu entlaſſen. den Truppen bilden zwei lager; das der Infanterie ( leipz. Aug. Zeitg.) :

De ſt r e i dh .

Wien , 4. Sept. Wieder haben in der F. t. Armee

am weißen und Fahrmůnder See, das der Cavalerie an der ſogenannten Pirſchbeide. Das Erſtere wird bes

ftehen : aus dem 2. Garderegiment, dem Grenadierregis

einige Beränderungen ſich ergeben. Es wurde nåmlich ment Kaiſer Alerander, und dem Grenadierregiment nadträglich beſtimmt, daß der für Galizien bezeichnete Raiſer Franz und der Garde Fußartillerie mit 24 Ges commandirende General in Siebenbürgen , Feldmarſchals ſchüßen ; das Cavalerielager aber aus dem Garde. Růs

lieutenant Frhr. v. Bernhardt, auf ſeinem Poſten raffierregiment, dem 2. und 6. Rúraſſierregiment, dem verbleibe, und dagegen der als ſein Nachfolger bezeich Garde. Dragonerregiment, dem 2. "Sarde ,landwebro nete bisherige Corpécommandant in Italien , Felomar. Uhlanenregiment und 12 reitenden Geſdüßen . Es wers

602

603

den alſo im Ganzen lagern : 9 Bataillone Infanterie, 20 Escadronen Cavalerie, 24 Fuß . und 12 reitende Ges idúße. Die übrigen Truppen des Gardecorpo , wozu noch ein combinirtes Infanterieregiment vom 26. und 27. Infanterieregiment ſtogen wird , und ſomit aus 11

zwar auf jeder Façade zwei. Sie ſind nur durch ein bölzernes Gitter geldloffen, um die Circulation der fuft zu fördern. Die Barade iſt der fånge nach durch zwei Gånge von 2 Meter Breite, welche von einer Thüre zur anderen geben, geſchieden und in ihrer Mitte durch einen

Bataillonen und 13 Escadronen beriebend , werden zu

Durogang von nur 1 Meter. Die Barade iſt mit flas

Potsdam und Umgegend fantonniren. Das ganze Corps den Ziegeln gedect. Feldbetten ſind längs der langen wird aus 20 Bataiüonen, 33 Escadronen und 36 Ges Seiten der Barade aufgeſchlagen , außerdem befinden ſchůßen beſtehen , und eine Starfe von circa 16,000 fich deren zwei andere Reiben, die Kopftheile aneinan, Mann haben.

der ſtoßend, zwiſchen den beiden Gången. An dem Ende einer jeden Barade ijt linfo ein Rabinet für den offis zier vom Dienſte angebracht, welches nur mit einem .

Das Inſtructionslager der königl. ſardiniſchen Feldbette verreben iſt. Die Unteroffiziere und Soldaten Truppen zu Sirie im I. 1838. *) Das Inſtructionslager der ſardiniſchen Truppen ben

erhalten Deden, wenn es die Beſdaffenheit des Wetters nótbig madt.

Ausgange des Thals der Stura zwiſchen dem Valmag.

Die Patrontaſchen und Såbel find an hölzernen gebångt, welches welches unterhalb der långs der langen

Es wurde im I. 1833 auf den

Seiten ber Barade binlaufenden Definung angebradot

findet ſich etwa 10 Stunden nordweſtlich von Turin am Någeln unterhalb des Brodbretis (Kammbretis ) aufs giore und der Fisca.

Heiden von Cirie und St. Mauritius angelegt, welche iſt , und unterbalb desjenigen Brodbretts , welches ſid eine Ausdehnung von 1330 Hectaren baben uud im über dem Kopftheile der in der Mitte der Barade ftes Norden und Süden von jenen beiden Flüffen begränzt benden Feldbetten befindet. Sechezebut Gewebrſtelle, in find. Das Plateau, welches dieſe von einander ſcheidet, den beiden großen Gången ſymetriſch angebracht, tras iſt ſelbſt durd einen in gleicher Richtung laufenden Bach

gen die Gewehre in wagerechter lage. Man rednet,

durdonitten, welcher ſeinen Urſprung auf der Heide

Baß jede Barade 150 Mann faſſen fann.

von Girie bat, ſodann noch durch mebrere andere Bache und Quellen , welche nad ibrer Vereinigung den Namen

24 Meter růdwårts der Baraden der Unteroffiziere

und Soldaten ſind die Wohnungen des Unterſtabs (pe Valmour annetmen und ſich in den Malone ergießen. tit état -major ), 12 Meter weiter růdwårts ſind die Das Terrain iſt demnach abwechſelnd und an mehreren Baraden oer Capitaine und Subalternoffiziere und Stellen mit Sdiluchten durchſchnitten , bietet aber auch endlich 12 Meter von dieſen ſind diejenigen der Stabs. Ebenen dar , welche ſo ausgedehnt ſind, daß alle Waffen offiziere. Die Kochberde, von Baciteinen erbaut, befint.

darauf mandoriren können. Schón gewachſene Gebdlze

den ſich unter Schoppen inmitten des Zwiſchenraumes,

begränzen es gegen Nordweſten.

welcher die Baracen der Soldaten und diejenigen des

Das Lager, welches die Front gegen Norden bat, Unterſtabs von einander trennt. Dieſe Schoppen ſind wurde für zwei Infanteriediviſionen oder adrRegimen . 25 Meter lang und 5 Meter breit. Die Herde ſind

ter zu drei Bataillonen eingerichtet , von welchen ſechs Sparberde. in Baraden und zwei unter Zelten Ingern. Dieſe acht Regimentelager haben ihre Stellen auf den günſtigſten

Die auf gleichmäßige Weiſe erbauten Offiziersbaras den find jede für 2 Capitaine und 4 Subalternoffiziere

Puncten des Terrains und ſteben demnach nicht in der

beſtimmt. Die Stabsoffiziere befommen zuſammen eine

felben Richtung . Die recho erſten liegen beiſammen in Barade , welche in vier Abtheilungen getrennt iſt. Abſtånden von 300 - 400 Sdritten ; das ſiebente und

In jedem Regiment waren für die Werfitåtten und

achte ſteben etwa 1200 Meter nordweſtlich von jenen.

den kleinen Stab Baraden vorhanden, mit welchen auf

Die Zeltenlager befinden ſich auf den beiden Enden dies gleicher finie fich eine Bårade für die Wade und in ſer gebrochenen finie ; außerdein iſt noch zwiſchen dem Sieſer ein Rabinet für den Offizier und ein Arreſtzim . vierten und fünften Baracfenlager ein Zeltenlager für mer befand . ein Bataillon , deſſen Beſtimmung weiter unten angeges Die Baradenlager ſind mit einem Graben von 3 ben werden wird .

Meter Breite und 2 Meter Tiefe umgeben, deſſen Innes Jedes der redos Barađenlager enthält zwolf Baraden, res mit einer lebendigen Hece verſehen iſt; man fann deren jede, von Brettern erbaut, 24,64 Meter lang und in denſelben nur durch Deffnungen gelangen, welche in 12,32 Meter breit iſt und durch 1/2 Meter bobe und 1 Meter breite Fenſter erleuchtet wird, welche an jeder

der Fronte und den fdmalen Seiten des fagers anges

bracht ſind. Außer einem guten Brunnen und mehreren

Façade úber und zwiſchen den beiden Thüren angebracht Waſchpläßen für je zwei Regimenter iſt nod ein Kanal find. Unmittelbar unter dem Dad und ohngefábr 2 Mes fließenden Waſſers vorbanden, welcher aus der Stura

ter oberbalb des Bodens befindet ſich eine långs den abgeleitet wird. Er iſt etwa 1,30 Meter breit, 0,50 Mes langen Seiten fortlaufende Deffnung von 0,3 Meter ter tief und hat einen Fall von 100 Meter ; nachdem er Hóbe. Die Fenſter werden durch fåden von in Del ge . an den verſchiedenen lagern vorbeigefloſſen , ergießt er drångter und durchſichtiger leinwand geſchloſſen. Die fic in die Fisca. - Man ſieht hieraus, welde Sorgfalt Baracen haben vier ſymetriſch angebrachte Zbüren und man auf die Geſundheit des Soldaten verwendet bat. aus dem Spectateur militaire entnommen . Der Verfaſſer dieſes Zufias . ift General Ravidio v . Peretsdorf,

Die Zeltenlager find ihrer inneren und außeren Ein

richtung nad wie die franzöſiſden nach álterem Modell

605

606

berdaffen . Den Soldaten wird lagerſtroh aber keine Zelten , ebenſo die Diviſion zur Finken in dem ſogen. Deden geliefert.

Pager des Herzogs von Genua . Das Tirailleurbataillon

Bei dieſer Zruppenverſammlung im lager von Cirie lagerte im Centrum im Lager des Königs; es war zum iſt unterſtellt, daß ſich die Truppen während der Dauer Theil zu derReſerve beſtimmt, welche an jedem großen eines Waffenſtilſtandes in Erholungoquartieren befine Mandvertage aus, von den beiden Diviſionen momentan und welcher man den , und daß ſie nicht einen Augenblich verlieren dürs detaſchirten Truppen gebildet wurde, Verwaltung batte_in Fußbat

fen, ihre Inſtruction zu vervollſtåndigen , die Diſciplin

terie beigab.

die

Die

zu fråftigen und Kleidung und Waffen in den möglichſt Cirie und St. Mauritius ihren Siß ; in legterem Ort beſten Stand zu reßen. Hiernach wurde das Haupts war auch das Hauptquartier und ein fliegendes Hoſpis corps in Baraden oder in die umliegenden Dörfer in tal für 100 Rranfe ; in Caſella war das große Hoſpi. Rantonnirungen verlegt, welches ſeine Quartiere durch tal angelegt. (Fortſ, folgt.)

eine gewiſſe Anzabl Truppen von allen Waffen, welche unter Zelten lagern und die Vorpoſtenlinie bilden, bes

Bibliogr

wabren låft.

Das Armeecorps , von welchem bier die Rede iſt ,

aph i e . II. Kriegsgeſchichte , Striegelunftgerdidate ,

beſtand im Monat September 1838 aus zwei Diviſios Ariegergerdido te. nen, deren jede aus zwei Brigaden, jede zu 6 Batails 501. Alexander , J. E. The life of Field - Marshal Duke of Wellington. Part. 1 -III. 89. London 1839. lonen , 5 Escadronen Cavalerie und einer reitenden Batterie Artillerie zu 8 Geſchůßen , worunter 2 Haus Mona Journ tsheal, Rec(. Erſch in Unite ftenMay eint dinservi 12 ce Berg à 21839. sh . 6p.d. 123. ) l. die bißen , zuſammengereßt war. Außer dieſen Truppen 502. Uminoff , G. 2. Relation om f. d. Sooolaks Brigadens,

war noch ein Bataillon Zirailleure ( bersaglieri ), eine Escadron Cavalerie für den Ordonnanzdienſt, 2 Com .

af &. finska Urmeen , deltagande i 1808 och 1809 arens fälttag i Finnland och Weſterbotten jemte unberättelſer om

pagnieen Sappeure, eine Batterie Artillerie zu Fuß und deß upplöſning 1810 met Förteđningar pa de wid Brigaden under nämde Iid rjenſtạörande Officerare och Civil : Embet8s endlid, ein Detaſchement der f. Karabiniere ( Gendaro man . 8º. Götheborg 1839. 2 Rdr. 24 ſt. merie ) für die lagerpolizei vorhanden. 503. Augoyal. Notice historique sur le lieutenant - général Lapara Dieſes etwa 15-16,000 Mann ſtarfe Truppencorps de Fieux , et sur les siéges dont il a dirigé en chef les at wurde ſeit 1833, dem Jahre der Entſtebung des lagers, taques , et particulièrement sur celui de Barcelon en 1697, avec un plan des attaques. 8º. Paris 1839. Gaultier - Lac zum drittenmal durch den General Ritter Hannibal von ct. bei der Belagerung pl. ) wurde guionie Bog. u.de 1Fieur 2 fr. 251706 ( 7 '/,Popara Saluces , Generalquartiermeiſter der Armee , commans ( Ludwig Barcelo Genera getödtet na lſtabs Oberſt von ) welder . Chef den zum des dirt, Graf Franzini batte. Die 1. Diviſion wurde durch den 504. Précis des campagnes et des sièges d'Espagne et de

Generalieutenant Graf Pamanta, die 2te durd den Ge.

nerallieutenant Graf Maffei commandirt, deren jedem ein Oberſtlieutenant als Cbef des Generalſtabs beigege. ben war. - Dem Hauptquartier des Commandirenden ,

Portugal de 1807 à 1814 d'après l'ouvrage de Mr. Belmas intitulé : Journaux des siéges faits et soutenus par les Frap

çais dans la péninsule ; les depèches du duc de Wellington Accomp ouvrage d'uneu carte de agnéLeneve autres le. et péninsu Bogen eund 1839. 8 °. s.Paris la ( 22 '/.militair

Years in India; or a Soldiers Reminis , . )H. Thirty fowie denjenigen der Diviſionøgenerale war eine gewiſſe 505. 1Bevan Karle 12 fr .

Anzahl Offiziere aller Grade vom Corps des fónigl. Ges

neralſtabs beigegeben, welche die Leitung der Mandver und der verſchiedenen Dienſtzweige der Armee batten. *)

cences of Native and European life in the Presidencies from Richa 1808 1838.ary2 Gaz vols.. 1839 1839. 12". , Lond Rec.to Liter Mayon 1164. 290 . . p. rdson , Nr.

Die Bataillone beſtanden aus 4 Compagnieen, deren 506. British naval biography comprising the lives of the most iebe 140-150 Mann ſtarf war.

Bei der Anfunft der Truppen im fager wurde die Infanterie in Baraden und Zelten gelegt; die Savales

distinguished Admirals from Howard to Codrington . With ear. thengton navalnt histo nd, of Engla theprese an Outli Codri perione portr timery list d toofthe . offrom ; with 18 °. London 1839 , Scott , Webster and Geary. 5 sh.

rie , Artillerie , die Sappeure und Karabiniere bezogen 507. Bosscha, J. Neerlands heldendaden te land van de vroegste in Girie und St. Mauritius und in den benad barten

tijden af tot in onze dagen. 21ste

23ste aflevering. 8º.

Leeuwaarden 1838/39. Saringar. Dorfern Rantonnirungen. Liefe ( Erſch 1832.ed) s ſeitofdem Die Diviſion zur Rechten batte in dem ſogenannten 508. COOP Thenenhisto ER,eintJ. inF.einzel navy of nthebereit ry runge theI.Unit

lager des Herzogo, von Savoyen ein Regiment unter * ) Das Corps des piemonteſilden Generalſtabs , welcher gleich dem Öſtreidilden organiſirt iſt, beſigt Offiziere, welche in den

mathematiſchen Wiſſenſchaften ſehr bewandert ſind, und ſehr Ing Ueb

enieurgeographe . Während der ungslager geſchidte find ſie mit allen Zweigen desn Dienftes der darin verſammels ten Iruppen chargirt und dienen ſo zu ſagen als Rahmen Für gewöhnlich (encadrement) der verſchiedenen Waffen .

verwendet das Corps des k. Generalſtab8. Qußer den für das Inſtructionslager erforderlichen Offizieren , den vierten Iheit feiner Offiziere, theils um das trigonometriſche Neß des inne: ren bandes zu beendigen , theilsum die Aufnahme der Gräns zen des Staates mit der Bouſſole fortzuſegen.

States . 2 vols . 8 ° London 1839. Bentley. 30 sh.

Rec Literay Gaz . 1839 , Juni. Nr. 1170 , p. 389. (Nadha gedruckt in 8 °. Paris 1839, chez Galignani ei chez Baudry. 2 vols ens . 41 f. 10 frle.) maréch comt de Lobau , pro 509. Eloge historique de Mr. é al

noncFranc Segu1839. comtbre le lieut. é par de juin e Ph. r, pair de la seanc du 17. e àMr. e degenla . cham ' 8 °. Crape Boge Paris 1839. let n. ( ) 1 '/ 510. Falkenstein , C. Thadée Kosciuszko, dans sa vie politique et intime.

Traduit de l'allemand et accompagné de notes

par Ch. Forster. 8 °. Paris 1839, impr . de Didot ( 19 °/2 Bogen u. 1 Lithographic.) 7 fr. 50 ct. ( Bergl. über das deutſdhe Original, von dem bereits zwei

Auflagen erſchienen find , die Recenfionen in : Götting. gel.

608

607 Unz. 1829, St. 97 ; Gersdorf'& Repert. 1834 , BS . II . S. 664 ; literaturblatt d . Morgenztg . 1827, Nr. 104 und 1836 , Nr. 70 ; Blätter f. lit. Unterbalt. 1828, Nr. 77 ; Wegweiſer im Gebiete der Künſte u . Wiſſenſchaften 1827, Nr. 65 ; Jenaiſdge Lit. Ztg. 1834, Nr. 170 ; Foreign Review 1835 , vol . XV. p. 108. )

526. Norvin 8. Geſchichte Napoleons. Xus dem Franzöſiſchen

511. Fasti et anecdoti della vita militare e politica del mares ciallo conte di Lobau (Giorgio Mouton) aiutante di campo

( Ueber die erſte Uusgabe bergi, die Rec. in Blätter für lit. Unterhalt. 1828, Nr. 296, 1829, Nr. 66 u. 1830, Nr. 20 der Beilage ; Jenaiſche lit.Ztg . 1828 Nr. 213, 1829, Nr. 156. ) 527. RAGUENET. Histoire du vicomte de Turenne. 120. Lille 1839. Léfort ( 10 '/ Bogen .)

di Napoleone e comandante in capo della guardia nazionale di Parigi. Versione dal francese di L. Masieri .

18º. Mi-

lano 1839 , tipogr. e libr. Pirotta et Cº. (48 p .) 0. L. 65.

überlegt von F. S dott. Sechs Bände mit 18 lithographir: ten Schlachtplanen . Zweite wohlfeitere Ausgabe. 8º. Ceipzig 1839. Bebnbold ( XX. u. 227, 212, VI. u. 202 , 214 , 182, 238 S. ) 2 Rthlr. 18 Ggr.

512. Gans auge , $. 0. Das brandenburgiſch :preußiſche Kriegs.

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weſen um die Jahre 1440, 1640 u . 1740. 8°. Berlin 1839.

chall, nach ſeinem Beben und Wirten. Ein Beitrag zu den Lebensum riſſen berühmter Männeraus Bayern. Mit lithogr. Portr. 12º. ulm 1839. Ebner ( IV. u. S. 5–84 .) 12 Ggr. 529. Roux de Rochelle. Histoire du regiment de Champagne .

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Eine Sammlung militär: biographiſcher Skiggen. Erſtes beft: Feldmarſchau Fürſt Wrede. Zweites Heft : Raglovich , General

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augmentée des ordres, instructions et lettres de Louis XIII,

archeveque de Bordeaux, chef des conseils du roi en l'armée

navale, commandeur du St. Esprit, primat d'Aquitaine etc.

1836. Nr . 69. 70, 1838. Nr. 20. 21. 22 ; Gersdorf's Rep. 1836,

et du cardinal de Richelieu à Mr. de Sourdis concernant

Bd. IX . S 413, u. 1837 Bd . XII. S 98 ; Allg. Literat. Zeitg. 1836 , Nr. 226 ; Blätter für literar. Unterhaltung 1838 , Nr. 46

les opérations des flottes françaises de 1636 à 1642 et ac compagnée d'un texte historique, de notes et d'une intro

u . Nr. 76 ; Berliner liter. Zeitung 1836 , Nr. 17.) 521, Maxwell , W. H. Life of Duke of Wellington ; with 24 plates. Nr. I. 8°. London 1839. ( Erscheint in 12 Lieferun-

duction sur l'état de la marine en France sous le ministère

gen à 5 sh . )

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London 1839. Smith , Elder and Cº. (414 pag.) 14 sh. (Bergl. Lilerary Gaz. 1839, Juni, Nr. 1168 , p. 360.) 523. Napoleon dargeſtellt nach den beſten Quellen von *r (W.G. Beder.) Zweiter Band. 8°. Beipzig 1839. Rollmann (VI. u. 565 S.) Preis der beiden Bände 7 Rthlr. 16 Ggr . 524. Narrazione delle guerre di Cesare opera di Napoleone, da lui dettata a Marchand all ' isola di S. Elena. Seconda edi .

zione italiana con correzione ed aggiunti. 8º. Bologna 1838 pei tipi di Giov. Bortolotti (XX. u . 268 p.) 4 L. 30. Rec. Annali universali di statistica 1838. vol. 57. p. 244. 525. Necrologia del generale maggiore Carlo Balabio . 8º. Milano 1838, tipogr. Visaj (18 pag ) ( Dieſer Nikrolog findet ſich auch noch in der Gaceta di Milano vom 4. Jan. 1838. Balabio ſtarb den 8. Uug . 1837. )

7

du cardinal Richelieu. Par etc. 3 vols. 4º. Paris 1839 , impr.

de Crapelet (ensemble de 240/, f .) ( Gehört zur Collection de documens inédits sur l'histoire de France , publiés par ordre du roi et par les soins du ministre de l'instruction publique.)

537. Teuburg . Histoire de Napoléon le grand, augmentée d'une notice sur le duc de Reichstadt. 12º. Nancy 1839. Vin cenot ( 14 Bogen. ) 3 fr.

538. Thénot. Pelation de la campagne de Syrie, spécialement des sièges de Jaffa et de St. Jean d'Acre. Par un officier

d'artillerie de l'armée d'Orient, avec un atlas ( 4º. de '/ f. et 10 pl. ) 8 °. Paris 1839. Corréard (4 f.) 10 fr. 75 ct. 539. Toreno. Storia della Sollevazione, guerra e rivoluzione della Spagna ; prima versione dallo Spagnolo di Ercole Mare

nesi. Fasc. I – III. 8 °. à 2 col. Milano 1839 , presso la ditta Angelo Bonfanti tipografo libraio.

540. Beſt, Th. Friedrich der Große. Erfte und zweite Lieferung. Mit Stahlſtichen. Somal 40. Berlin 1839. Bade (S.1-64.) (Erſcheint in 12 Lieferungen à 6 Ggr.) ( Fortſegung folgt.) .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. Leste in Darunſtadt und in deſſen Ditzin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr . 77 .

25. Sept. 1839.

Allgemeine Militár - Zeitung.. P r e u B e n.

topographiſche Arbeiten ausführten ; deßgleichen

Potsdam , 13. Sept. Se. Maj. der König ließen im Jahr 1837 812 Offiziere und 475 Unteroffiziere beute Vormittag um 10 Uhr die bier aus Berlin ange. von 75 folchen Regimentern ; und im Fabr 1838 1101 langte Gardecavalerie und Artillerie, nåmlich: das 2te Offiziere und 659 Unteroffiziere von 94 Regimentern; Garde: Uhlanen landwebr Regiment . (

, das Gardes

)

eine gewiß erfreulide und nachahmenswertbe Erſcheis

Kůraſſierregiment, das Gardes Dragonerregiment und nung und Beeiferung. 3 reitende Batterieën der Garde , Artilleriebrigade im Hofe des Neuen Palais bei Sich vorbeidefiliren, wors auf alsdann in Gegenwart Sr. Majeſtát das Einråden

Ronigreich Sachſen. Dresden , 5. Sept. Se. Maj. der König haben

dieſer Truppen in das an der Pirſcheide aufgeſchlagene gerubt, den Staatsminiſter im Departement des Krie. zeitlager erfolgte.Von bier begaben Se. Majeſtåt ges, Generallieutenant Johann Adolph v. 3e3 dwig , Sid nad Nedliß, wo Allerhöchſtdiefelben die um 10 Uhr auf geſchehenes Anſuchen , unter Bezeugung beſonderer aus Berlin eingetroffene Infanterie und Artillerie, nám . Zufriedenheit mit deſſen vieljährigen treuen und ausge.

lich: das2te Garderegiment zu Fuß, das Raiſer Áleran. zeichneten Dienſtleiſtungen, der Verwaltung des Kriegs der: Grenadierregiment, das Kaiſer Franz- Grenadier.

miniſteriums zu entheben, und demſelben das Commando

regiment , 6 Fußbatterieen der Garde - Artilleriebrigade in das daſelbſt aufgeſchlagene Zeltlager einrücken ließen.

rium des Krieges dem ſeither in Penſion geſtandenen

der Feſtung Königſtein , dagegen das erledigte Miniſte:

Majeſtät waren von Sr. K. Hob..dem Großherzog Ernennung zum Staatsminiſter, ſowie zum Generallieus Se. von Mecklenburg Schwerin S

. , Sr. R. Hob. dem Krons prinzen und ſåmmtlichen anweſenden Prinzen und Prin, s

tenant der Infanterie, gnädigſt zu übertragen.

zeſſinnen des fönigl. Hauſes umgeben. Gegen 12 Uhr Mittags rúdte das Garde- Schußenbataillon und die

3teund 4te Escadron des Regiments Gardes du corps , Das Inſtructionslager der königl. fardiniſchen von Berlin und Charlottenburg fommend , in unſere Truppen zu Cirie im I. 1838. Stadt ein. Morgen werden auch das 2te Růraſjierregi. S

ment (genannt Königin ) und das 6te Rúraſierregiment (genannt Kaiſer von Rußland ) und eine reitende Bats

( Fortreßung. )

Nach der angenommenen Unterſtellung rollten die

terie der 3ten Artilleriebrigade das lager an der Pirid). Truppen von allen Waffen ihren Aufenbait in den Ers beide beziehen , und ein combinirtes Regiment der 7ten bolungsquartieren dazu benußen , ihre Ausbildung zu Infanteribrigade aus Magdeburg in Potsdam eintreffen . vervollſtändigen . Hiernach) wurde die erſte Periode der Die beute hier angelangten Truppen werden in Vereis Vereinigung zu Detailerercitien einer jeden Waffe ind,

nigung mit der bieſigen Garniſon morgen ein Corpos beſondere, die zweite zu Uebungen im Ganzen , und die Uebermorgen mandver ausführen. , als den 15ten , iſt Ruhetag , und am 16ten große Parade. vom 14. Heute iſt auch das 2te Bataillon des Gardes

dritte zu Manóvern der verſchiedenen combinirten Wafs fen verwendet. Klare und beſtimmte Inſtructionen hinſichtlich des

ReſerverInfanteries (fandmebr .) Regiments aus Spans

Dienſtes der Vorpoſten, der Runden, Patrouillen, Res

.

Sept.

dau bier eingetroffen , und morgen rúdtdie lebrescadron cognoſcirungen, über das Verhalten der Infanterie- und

von Berlin in die ihr angewieſenen Kantonnirungs. Cavalerie: Eclaireure, über die Gefechtsweiſe der Infan. quartiere Bornim , Eichow -und , Golm ein. F rain freich .

terie allein gegen Cavalerie allein oder von Artillerie unterſtützt, wurden litbograpbirt und fämmtlichen Corps.

chefs bei ihrem Eintreffen im lager bebåndigt, um dies Als einen Beweiß, wie die liebe zum Studium im ſelben zum Gegenſtande der Beſprechung mit ihren Offt, Heere immer allgemeiner wird ,,führt der „ Nouvelliſte " zieren zu machen. Beim Beginn der zweiten Periode übergab man an, daß im Jahr 1836 327 Offiziere und 96 Unteroffis ziere von 38 Infanterie- und Cavalerie - Regimentern ihnen eine Reihe von kleinen Cartons, welche die Más

612

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ndver , die jede Diviſion ausführen ſollte, andeuteten. halbe Diſtanz gebildete Diviſion marſdirt auf das Ite Dieſe Cartons waren mit einem Hefte erklårender lies Ploton des 2. Bataillons der zweiten finie Front růc. genden verſeben , aus welchen erſichtlich iſt, was jedes wårts in finie ; die Reſerve unterſtüßt dieſe Bewegung. Corps und jeder Theil deſſelben bei der Ausführung

- 21 ) Durchgang des Defilée vorwärts und ſucceſſive

des Mandvers thun ſoll. Der Tagsbefehl der Diviſion Formation rechts und in ſchiefer Ridtung von dem gibt die Nummer der Manóver an, welche am folgens

Defilée.

22) Schiefe Frontverånderung auf das legte

den Tage ausgeführt werden ſollen , so daß jeder Dberſt Ploton des 5. Bataillons, den rechten Flügel vorgezos und Bataillonschef ſich mit Muſe darauf vorbereiten gen. 23) Durchzug der linien im Retiriren. 24 )

kann. Gewöhnlid führte man in jeder Diviſion tåglich Durchgang des Defilée's im Retiriren rådwårts des dieſer Manóver in einer Uebungszeit von Centrums der Diviſion , unterſtügt von der Cavalerie

fünf bis ſech

7 bis 8 Stunden aus , wåbrend welcher drei Rubepaus und von einer halben Batterie reitender Artillerie. 25) Edellonsmarſch in Diviſiondcolonne in diefer Front

ſen von anderthalb Stunden ſtattfanden .

In Folgendem ſind die verſchiedenen Manóver an . nach der Rechten hin ; Cavalerieangriff, und Bildung

gegeben , welche während der zweiten Periode der Vers von Sechsecen (? ) ( hexagones) und långliden Biers eden. - 26) Marſch der Diviſion in Bataillonsedelo

ſammlung ausgeführt worden ſind : 1 ) Die Diviſion, in Schlachtordnung befindlich, lons mit 100 Schritten Abſtand und vom linken Flügel defilirt in Parade mit balber Diſtanz und macht lints beginnend mit den in Colonne formirten Bataillonen Front in einer oder inebreren linien. — 2 ) Die Diviſion und gefolgt von dem rechten Flügel , deffen Bataillone formirt ſich in geſchloſſene Solonne auf das 1. Ploron in Maſſe geſchloſſen ſind; Angriff auf den rechten feinde 27) Die in ihrer linken Flanke anges

des 3. Bataillons einer jeden linie und nimmt alsdann

lichen Flügel.

halbe Diſtanzen von der Tete der Colonne. – 3) Die Diviſion in Plotonscolonne auf balber Diſtanz formirt Sdlachtlinie fich vorwärts in Bataille.. - 44)) Die in Schlachtlinie ſtebende Diviſion vollzieht eine perpendiculare Frontvere ånderung auf den rechten Flügel des 1. Bataillons, den

griffene Diviſion macht Front, ployirt jede Brigade in zwei finien und nimmt, nachdem ſie den Feind abgewie. ſen bat, ihre primitive Schlachtordnung wieder an. 28) Sdachbrettförmiger Růdzug der Diviſion in Co.

linken Flügel vorwärts . 5) Marſch in finie der Di, viſion , wobei das 3. Bataillon die Direction gibt. -

der Cavalerie ; Formation von Quarré's und wieder.

-

.

.

lonne mit Abſtand von 100 Schritten, unterſtůßt von

berſtellung der finien auf die ungeraden Bataillone. -

6) Formation der Linien in Angriffscolonne mit Divis

29) Die Durch eine zahlreiche Cavalerie von allen Sei. teu bedrobte Diviſion macht Front gegen dieſelbe mit Rottenfeuer. - 7) Concentrirtes Feuer der Artillerie Tchadtrettartig aufgeſtellten Quarré's; Marſch der legs auf den rechten feindlichen Flügel ; Čavalerieangriff auf teren nach der rechten Flanfe bin und Angriff der Cas dieſen Flügel; oblique Bataillonsquarré's in jeder linie. valerie. – 30 ) Die im Marſd begriffene und in pro . 8) Marſch aus der linken Flanfe. - 9) Die der tondcolonne befindliche Diviſion åndert die Direction Die aus der fionen ; Bajonnetangriff , Deployement und ſucceſſives

linfen Flanfe marſchirenden Bataillone balten und fors miren ſich rechts in linie.

S

10 ) Marſch in Bataillons ,

nach der linken Flanke bin, bildet wieder Echelons von Centrum vorwärts, formirt die Quarre's und ſtellt die

edhellons mit 80 Schritten Abſtand vom rechten Flügel

Shlachtordnung wieder her. – 31) Angriff auf den

vormårts, und Wiederherſtellung der linie. – 11 ) Bas taillonsfeuer im Avanciren. - 12 ) Zirailleurs und Ars

linken feindlichen Flügel nach vorausgegangenen Deo monſtrationen auf den rechten . Bajornetangriff, Cava .

tilleriefeuer in der Front der erſten linie , und Beme

ſerieangriff; Wiederberſtellung der Sdlachtordnung .

gungen der zweiten und der Reſerve rechts gegen den linfen feindlichen Flügel. -13) Schiefe Centralfronts

Dieſelben Mittel werden bei den , måbrend der dritten periode des fagers ſtattfindenden Mandvers

-

veränderung auf den linken Flügel des 2. Bataillong angewendet. Die Generale und Corpscbefs erhalten der erſten Pinie , den rechten Flügel vorgezogen ; die das Programm der Manóver , welche ausgefübrt wer . zweite finie ſtellt die Schlachtordnung wieder ber. - den ſollen , nebſt bildlicher Darſtellung derſelben auf 14) Marſch vormårts der Bataillone der erſten finie, dem Terrain ,, auf welchem ſie ſtattfinden. Dieſe Opes wobei die ungeraden Bataillone in Golonne in den Zwis rationen waren folgende: 1) Die in linie ſtehende Diviſion formirt ſich regte (dhenråumen ployirt ſind ; Deployement, Feuer, Durch. zug der finien vormårts , unterſtübt von der Reſerves menterweiſe in plotonecolonne und marſhirt in Edels cavalerie. - 15) Centrale Frontverånderung auf den lons auf 300 Schritte den rechten Flügel voran. -

rechten Flügel des 3. Bataillons der erſten linie , den

2) Die Diviſion macht links Front. Ein Regiment der

linken Flügel vorgezogen . – 16) Feuer der Bataillone zweiten Brigade tritt links der erſten in die Tinie; ein im Netiriren. - 17) Regimenterweiſer Marſch mit Detaſchement wird nach der auf dem Wegenad St. Edellons im Retiriren, mit 150 Sdritten Abſtand und

Mauritius befindliden Brüde über die Fisca , ein an ,

yom linken Flügel anfangend , unterſtützt von der Res deres nach der Quelle des Baches Valle entſendet. ſervecavalerie und Artillerie. - 18) Regimenterweiſe 3 ) Frontveränderung auf das 3. Bataillon der erſten Doppelquarre's; Cavalerieangriff und defenſive Der finie den linfen Flügel zurück. Cavalerieangriff ; Rud .. wendung der Artillerie. - 19) Die Diviſion geht aus zug, oblique Quarre's und Rottenfeuer. - 4 ) Marſo -

-

der Linie in geſchloſſene Plotonscolonne úber und macht der Diviſion auf dem Růczuge: Directionsverånderung lints Front, abwechſelnd in Maſſe geſchloffen und des links in jeder Linie und Bereinigung auf dem linken ployirt. - 20) Die in eine Colonne rechts und auf ufer des Bades Balle; das auf den Weg nach St.

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Mauritius entſendete Detaſchement unterſtüßt die Be. 20 ) Die Diviſion , welche nach und nach långs der Moge wegung. - 5) Rúdzug der Diviſion mit Echellons in lia auf ihrem rechten Flügel, im Centrum, und auf dem Bataillonscotonne; Bewegung der Cavalerie und Artil. linken Flügel an dem Ufer des Baches Valle angegrifo lerie auf dem linken Ufer des Ritorto. Die erſte Bris

fen wird, weiſt dieſen Angriff fráftig zurüc.

gadé madt Front gegen Süden, die zweite nach Weſten,

Diviſion verfolgt den Feind lebhaft und nöthigt denſels

indem ſie in berſester Ordnung mit der erſten einen

ben , die Heiden zu verlaſſen und auf das rechte Ufer

21 ) Die

Winkel bildet. -6) Angriff der Cavalerie auf dem der Fieca zurückzukehren .. - 22) Eine Diviſion in defen . linken Ufer des Ritorto ; ſie zieht ſich hinter die zweite

River Aufſtellung zwiſchen dem Bach Spine und Ritorto

Brigade zurüd, welche, unterſtüßt von der 1. Brigade in

långg dem Wege nach Front, ergreift wieder die Offens

zweiter Linie, deployirt und Bataillonsfeuer ausführt. 7 ) Rückzug der finie gedeckt durch die Savalerie und Artillerie ; Defenſivſtellung růdwårts des Waldſaumes ;

five, indem ſie den Feind auf den Flügeln bedroht. 23) Die Diviſion, in der Front durch eine große Schlucht aufgebalten , greift den Feind darin auf der rechten

-

-

Maßregeln zur Sicherung des Rückzuge über Front und Flanfe an und verfolgt denſelben bis auf den Weg nach Ceretti Čeretti,. - 24) Die Diviſion vertreibt die feindliche Ar. Diviſion von Corio nach Turin zieht ſich bei dem Bes rieregarde, welche ſich an den Bad Barbania angelehnt gegnen einer feindlichen Diviſion , welche ſich auf dem bat , und marſchirt links , um die Stellung hinter dem Wege nach Front nach demſelben Puncte begab, lints Bach Gurgata im Rüden zu faſſen. – 250) Ein ſtarkes nad der Heide und nach Weſten zurůc ; Bewegungen Detaſchement der Diviſion wird von dem Feinde auf der Avantgarde auf den Wegen von St. Charles und dem rediten Flügel zurücgedrångt; ju gleicher Zeit wird der Straße von St. Jean. — 9) Erſtes Zuſammentrefs die Diviſion angegriffen und genöthigt, bis auf den Weg 8) Eine des Uebergangs über die Brüde des Malone. -8)

.

fen auf der Straße von St. Sean mit der feindlichen Avantgarde. Dereinigung mit dem Gentralcorps der Colonne, welches auf dem Wege von St. Charles ans

26 ) Eine Diviſion in nach Ceretti zurückzugehen. ſchiefer Stellung zwiſchen dem Ritorto und dem Bach Spine auf der Höhe der Meiérei Bonino wird von Oſten

langt ; die Infanterie nimat Poſition , die Cavalerie ber angegriffen und zieht ſich zurück , um eine beſſere verfolgt diejenige des Feindes. - 10) Die Cavalerie Stellung einzunehmen . - 27 ) Die Diviſion vertheidigt der Diviſion wirft die feindliche Avantgarde zurück und ſich långs der großen Schlucht; auf ihrem rechten Flů. -

greift die erſte linie ohne Erfolg an . Die Infanterie

gel zurückgedrångt, zieht ſie ſich zurück und nimmt Stels

rúdt zur Bedrohung des feindliden rechten Flügels vor. lung binter dem Bach Gurgata , die Arrieregarde an 11) Wiedervereinigung der Avantgarde auf den Heis dem Bad Barbania zurůdlaſſend. 28) Die auf dem den. Zirailleurfeuer, unterſtüßt von der Cavalerie, auf rechten Flügel bedrobte Diviſion verläßt die Stellung die neue feindliche Front; Angriff der 1. Brigade auf hinter dem Bad Gurgata, um ſich auf den boben Heis deffen Flanke, und Marích der 2. Brigade auf die Růcko den in Schlachtordnung zu ſtellen . - 29) Die Diviſion zugelinie des Feindes. - 12) Die Cavalerie der Divis profitirt von der Trennung der feindlichen Streitfråfte, fion wirft diejenige des Feindes zurúd . Die 2. Brigade greift den rechten Flügel des Gegners mit Uebermacht -

deployirt, 300 Sdritte von demſelben, in finie ; halbe Bataillonsfeuer; das 4. Bataillon der 1. Brigade geht in die zweite linie růcwårts des rechten Flügels der

an und verfolgt denſelben bis an den Bach Barbania.

erſten . -13) Die 2. Brigade formirt fid in Angriffs,

Bibliographie.

colonne zwiſchen der feindlichen finie, das 3. Bataidon der 1. Brigade wirft bierbei auf dem rechten Flügel mit ; Angriff der Cavalerie , Entwicelung der erſten Linie. -

( Schluß folgt. )

( Fortſegung. ) III. Militäriſche Külfswiſſenſchaften.

14) Uebergang über die Fisca ; Bedrohung des rechten 541. Caccia, M. Reflexions sur l'équitation militaire. 8º. Paris Flügels der feindliden Stellung; Angriff auf das Cens

1839 , impr. de le Normant ( 3/4 Bogen.)

trum , welches zurücfgeworfen wird . — 15)Angriffauf 542. preußiſc Firdehen : 2. e Samml der dasungen, Berpfle r Militär gsweſen betreffeung nden anordn Unleitudes und ng den äußerſten linken Flügel feindli der chen Steüung ; die Seitencolonnen wirfen gegen die linke Flanfe mit.

Vereinigung der Diviſion aufden Heiden. - 16) Marſd der Diviſion in Echellons den linken Flügel voran ; der

rechte Flügel marfchirt mit dem leßtenEchelon des Cen. trums in linie; Angriff auf das Centrum und den lins ten Flügel des Feindes.. -17 ) Rudzug der Diviſion

kürzeren , bequemen und ſicheren Berednung der zur Ur: zur meederp flegung in und außer den Garniſonen, auf Märſden, bei Manövern und in lagern und Bivouaks vorſchriftsmäßig erforderlichen Gegenſtände und Anfertigung der darüber zu ertheilenden Quittungen, zum Gebrauche für Reaiments , Bataillons:, Compagnie- und Escabronsredinungsführer und Quartiermeiſter , Magazinbeamte , Communaibebörden und Quartierträger. 4°. Magdeburg 1839. Büchler (74 S.) 18 Ør.

über die Seiden ;Anordnungen zumUebergange auf das 543. Gefeße für die Strafrechtspflege bei den eidgenöſl. Iruppen. rechte Ufer der Fisca, wo die 2. Brigade und die Re. ſerve Poſition nehmen . – 18 ) Eine am Ende der Heide von St. Mauritius aufgeſtellte Diviſion nimmt die erſten

Vertheidigungsmaßregeln långs der Fisca ; ſüdlich ans

Şervorgegangen aus den Berathungen der Tagſagung von 1836 und 1837. Originalausgabe. 8 °. Luzern 1838. Meyer ( 12 '/, Bogen.) 7 '/2 gr. ( Daſſelbe franzöſiſch eben daſelbſt.) 544. HAUTEFEUILLE , L. B. Législation criminelle maritime, ou

gegriffen , wirft ſie den Feind zurüd. – 19 ) Rudzug der

traité sur les lois pédales et d'instruction criminelle et sur

Diviſion binter den Bach Dale; Aufſtellung in ſchiefer

l'organisation des divers tribunaux de la marine militaire.

Ladrang Paris , 1839. ( 39 Bogen surveying . ) 8 fr. Front , den rechten Flügel binter der Moglia diMezzo, 545.8º.JACKSON ofemilitary B. A course . 8. London 1838.

der linke Flügel an den Gießbach Miana gelehnt.

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616

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handel. 40. München 1839. franz in Gommiſſion (XXVIII, S. 529 - 1167, XI. u. IX - XVI , Schluß.) 3 Rihlr. 19 Ggr.

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venhage en Amsterdam 1839 , v. Cleef. 1 fr. 80 ct.

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( Vergi. über die früheren Lieferungen die Recenſionen in Schneiders Soldatenfreund Nr. 181 u. 218 ;

Jinaiſche allg.

Literaturzeitung 1836 , Ergänzungsblatt Nr. 15. ) 558. Bibliothéque militai dedié à l'armée et à la garde natio

573. Roon, 2. 0. Die iberiſche Halbinſel, eine Monographie aus dem Geſichtspuncte des Militärs. Erfte Ubtheilung. Das Kriegstheater zwiſchen dem Ebro. und den Pyrenäen . 8º.

nale de France . Publiée par M.M. Ch. Liskenne et Sauvan . Tom 1er. 8°. de 59 feuilles; fin de la 3e année de la 13e à la 24e livr. , commencement du 3e vol . 8°. de 22 feuilles.

Berlin 1839. Reimer ( XLVI. u . 299 S. ) 1 Ribir, 14 Ggr. 574. Wien Militär : Schematismus . Gerold (462. 1839. Oltreidhidhen Kaiſerthums. 80.

impr. de Panckoucke à Paris; chaque livr. 50 ct. ( Das Werk wird aus 6 Bänden, jeder zu 15 Lieferungen beſtehen . Bergl. Öſtr. milit. Zeitſchr. 1839, Heft 4 , S. 88. )

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war etc. 8°. London 1839. 5 sh .

560. Döllinger , G. Sammlung der im Gebiete der inneren

Staatsverwaltung des Königreichs Bayern beſtehenden Vers V. Militärgegenſtände. Die Ubtheilung 2c. 100 Bt. ordnungen 20 – 77 Ubichnitt. Reſervebataillo ne . Landwehr. Militärcar: telle. Kriegstaften . Marſdo: und Vorſpanns: ( Etappen- ) We:

Bogen . ) 2 Rthlr.

8º. Dresden u. Leipzig 1839. Urnold . 15 Ogr. 576. Sydow , Fr. D. Der Soldat im Kriege und im Friedeň. Eine Darſtellung aller militäriſchen Dienſtyerhältniſſe vom

( XII, u. 371 S.) 1 Rthlr. 8 ggr .

Handleiding vooronderofficieren en korpo 577. Visser, D.E.verkrijgen der verréischte adininistrative kun . raals , tot het

ligheden voor de functien van Sergeant-major en fourier ; tweede druk , 80, Breda 1839. Broese. 50 civa

( Schlue folgt. ) nt

consta Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darinſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 78 .

28. Sept. 1839.

Allgemeine Militar - Zeitung. RUBIand.

artillerie, 2 Batterieen reitender Artillerie ; 13 Generale,

Der Ruffiſche Invalide enthält folgende Nachrichten 92 Stabsoffiziere, 859 Oberoffiziere, 3779 Unteroffiziere, aus Borodino : ,,Se , Maj. der Kaiſer wohnten am

1951 Muſifanten u. 37,848 Gemeine, zuſammen 44,512

29. Auguſt der lager:Wachtparade des Gardes und Gre. Mann. Se. Majeſtåt ritten um allie linien berum.

nadierdetaſchements bei ; nad) Beendigung der Parade Darauf gingen die Truppen im Ceremonialmarſde an begaben ſich Se. Majeftåt , begleitet von dem Ibrons folger Cafarewitſch und der Suite, nach den lagern der Infanterie und deren Artillerie, die ſich beim kird Dorf Borodino befinden. Die Beſichtigung begannmit dem

Sr. Majeſtát vorüber; das erſtemal die Infanterie di, viſionsweiſe, die Artillerie batterieweiſe, die Cavalerie aber escadronsweiſe, im Schritt; das zweitemal die In, fanterie in geſchloſſenen Regimentscolonnen, die Artille,

Pager der Gardes und Grenadier Reſervebrigade, wor,

ric in 2 Batteriern , die Cavalerie aber escadronsweiſe

auf die deo lagers der zuſammengezogenen Diviſion des im raſden Trapp, und endlich die Cavalerie mit der 2. Infanteriecorps und endlid die bes fagers des 2.

Artillerie , in der frúberen Ordnung , im Galopp. Da

und 6. Infantericcorps folgte. w & brend Se. Maicſtåt Se. M. der Kaiſer die Truppen des 2. Infanteriecorps um die lager berumritten,empfingen die Truppen den in allen Beziehungen in ausgezeichnetem Zuſtande und

Monarcheri allenthalben mit einem donnernden Hurrah! eremplariſder Ordnung fanden, gerubten Dieſelben Ihre Freude ſtrablte auf dem Antlige Auer; Uler man fåb , daß vollfommene Anerkennung und Danfbarfeit dem Ober, Jeden ein Gedanfe, ein Wunſch belebte - ſich bei der

befelsbaber der aftiven Ärmee, und das beſondere Ader,

Beſichtigung auszuzeichnen und dadurch der Aufmerk. bódſte Wohlwollen alen beſonderen Chefs zu bezeigen. unermüdlichen

ſamfeit und der

Fürſorge Sr. Maj. des

Kaiſers würdig zu werden. Der Kaiſer , volfommen zufrieden mit der Einrichtung des 15 Werſt weit ſich

ům 6 Ubr Nadmittags, an demſelben Tage, nabmen Se. Maj. der Kaiſer die Pofalitåt der Borodino'ſden Scladt in der Richtung , wo unſere Cavalerie einen

ausdehnenden lagers , ließ öem Oberbefehlshaber der Angriff auf die linke Flanke der franzóf. Armee machte,

aftiven Armee ſeine herzliche Erfenntlidhfeit, allen Gorpse in Äugenſchein. - Am 31. Auguſt muſterten Se. Maj. commandeurs aber und den übrigen Chefs dieſer Trups der Kaiſerdas 6. Infanteriecorps, aus 48 Bataillonen, pen rein beſonderes Wohlwollen bezeigen. Aus dem 32 Escadronen , 9 Batterieen zu Fuß und 2 Batterieen Lager begaben ſich Se. Majeſtåt nach dem Orte, wo das zu Pferde, zuſammen aus 41,228 Mann beſtebend. Der Denfmal zur Erinnerung der Borodino'ſchen Schladt Herzog von Leuchtenberg, als Chef des Riew'ſchen Hu . errichtet iſt; um 6 Uhr Nachmittags aber nahm Se. ſarenregiments, befand ſich an der Spiße Teines Regis Majeſtät die Pofalitåt, wo dieſe berühmte Schladt am mente. Die Muſterung fand in derſelben Weiſe, wie am

26. Auguſt (7. Septbr.) 1812 ſtattfand, in Augenſchein. Lage vorber die über das 2. Infanteriecorps , ſtatt. Am 30. Auguſt um 7'/, Uhr Morgens fam der Herzog von Leuchtenberg im lager an. Nachdem Se.Mai. der Kaiſer den Herzog geſehen , begaben Dieſelben fid nad 9 Uhr zur Beſichtigung des 2. Infanteriecorps. Die

Nachmittags fam der Großfürſt Michael in Borodino an und Abends um 7 Uhr nahm der Kaiſer in Beglei. tung des Großfürſten das Schlachtfeld und das Sieges, denkmal in Augenſchein. Auf dem Rüdwege ſtatteten

Truppen waren am linken Ufer der Mostwa in vier Se. Maj. dem kürzlich angekommenen Prinzen Eugen

Linien aufgeſtellt; in der erſten alle Jågerregimenter; von Württemberg einen Beſuch ab . Am 1. September, in der zweiten ade Infanterieregimenter ; in der dritten Morgens um 8 Ühr , wohnten der Kaiſer, der Großfürſt die leichte 2. Cavaleriediviſion , und in der vierten die Chronfolger, der Großfürſt Michael , der Herzog von

Artillerie zu Fuß und zu Pferde. Im Ganzen waren Leuchtenberg und Prinz Eugen von Württemberg dem

vom 2. Infanteriecorps, ohne die Reſerve deſſelbenmits Gottesdienſte in der Feldkirché des 2. Infanteriecorps bronen , eineaus denRegimentern der zuſammengezoge. dieRecruten dieſes Corps, die im I. 1838 ausgehoben

zurechnen , in Reih und Glied : 48 Bataillone, 32 Esca. bei. Nach Beendigung der Meſſe beſichtigte Se. Maj.

nen Linien-Koſacen , der transfaukaſiſchen Muſelmanner worden und die, wie dieß zur Schonung derſelben ge.

zuPferde und der kaukaſiſchen Gebirgsvolferzuſammens wöhnlich zu geſdeben pflegt, auf ein halbes Jahr in die

geſepte Soinia (Escadron); ferner io Batterieen Fuß. ihnen am nåčiſten ſtehenden Reſerven eingetreten waren ,

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um ſich hier an den aktiven Dienſt 311 gewdhnen. Nad ben Manches zu wünſchen übrig iſt, und daß man uns der Parade batten diejenigen Perſonen , welche an der ter die Hauptoperationen Mandvers aufgenommen hat, Solacht bei Borodino im Jahr 1812 Cheil genommen ,

welche vermoge ibrer verwickelten Beſchaffenbeit, beſſer

die Ehre, Sr. Maj. dem Kaiſer vorgeſtellt zu werden. in die Reihe der Operationen zweiten Ranges gepaßt Am 2. Septbr. fand die Muſterung der bei Borodino

båtten. Man findet ferner Manóver, welde in Kriege

verſammelten Reſervetruppen ſtatt , welche unter dem Commando des Großfürſten Michael, 29,958 Mann, 80 Kanonen und 14,790 Pferde zählten . Der Kaiſer war mit der Haltung dieſer Truppen, ebenſo wie mit

wenig anwendbar und mehr dazu geeignet ſind , die Ges ſmidlid)feit der Truppen im Inſtructionslager glänzen zu laſſen , als im Felde damit glúdlide Erfolge zu erlangen. Id würde einer von überlegener Cavalerie

der der übrigen Corps, úberaus zufrieden. Im Ganzen

bedrobten Jufanterie niemals rathen , die Angriffe in

waren bei den drei Beſichtigungen in Reib und Glied : ungleichſeitigen Vierecen oder Sechseđen zurücfweiſen 128 Bataillone, 167 Escadronen , 24 Batterieen zu Fuß zu wollen , wie dieſes in Berſu “ sform im lager von und 9 reitende Batterieen mit 264 Ranonen ; ferner 38 Cirie geſchehen iſt. Generale, 277 Stabss , 2619 Ober- und 11,173 Unters

Die Inſtruction der Truppen erſcheint sollfommen.

offiziere, 5241 Muſifanten und 98,250 Gemeine, zuſam .

Die Infanterieregimenter , ob ſie gleid) nur aus wenis

men 117,598 Mann, aufgeſtellt. Ungeachtet einige von

gen permanenten Soldaten , und der Mehrzahl nach aus

dieſen Truppen aus entfernten Gegenden des Reich zu Provinzialſoldaten beſtehen, welche für den Moment zu

dieſem Sammelplaße berfamen , ſo waren ſie doch bei šen Fahnen berufen ſind, mandvriren mit leichtigkeit der Revue in dem ausgezeid netſten Zuſtande in allen

und Gewandtbeit; die Fübrer (guides ) und Subalterns

Beziehungen. Abends um 6 Uhr ritt der Kaiſer mit dem offiziere verlaſſen' bei allen Evolutionen niemale den an demſelben Tage angekommenen Erzherzog Albrecht Platz , welcher ihnen durd die Reglements angewieſen von Deſtreich nach dem Siegesdenfmal.“ iſt ; die Commando's der Bataillonschefs werden mit Kraft und in dem entſprechenden Ton ausgeſprochen ;

r e B e 11. Potsdam , 16.P Sept. Geſtern fand in beiden las jeder weiß , was er unter allen Verhältniſſen zu thun

gern Gottesdienſt ſtatt. Se. Maj. der Königund alle bat. Jederbiszu demKronprinzen, Herzog v .Savoyen,

bier anweſenden Mitglieder der königl. Familie, Tomie weiß ſein Bataillon wie ein alter Major herumzuwerfen. Das neu errichtete Lirailleurbataillon iſt mit Búds

der Großherzog vonNiederlande, Medlenburgwobnten - Schwerin und der Prinz Friedrid der der Feier im ſen nad Delvigne bewaffnet und ſcheint dazu beſtimmt Infanterielager bei. Heute Dormittag balb 10 Uhr war zu ſein , eine große Rolle in dem Gebirgsfriege zu ſpies s

große Parade am Ruinenberge. se. Maj. der König, len, da dieſe Büchſen eine große Genauigkeit im Schies von einer zahlreichen Suite gefolgt, ritten die Treffen Ben baben. .

binunter und ließen hierauf die Truppen bei fich vors Die Cavalerie beſteht aus einer fdónen Auswahl beidefiliren . Se. Majeſtát haben gerubt, den Truppen von Leuten und iſt gut beritten ; ihre Pferde fommen

Aderbóch ſtihre Zufriedenheit zu erfennen geben zu laſſen.

aus Deutſchland. Die Inſtruction des Einzelnen iſt genügend, diejenige des Ganzen könnte weiter getrieben werden ; gleichwohl baben wir das von dein Prinzen von

Das Inſtructionslager der königl. fardiniſchen Savoyen,Carignan commandirte Regiment Picmonts Truppen zu Cirie im . 1838.

Royal ſehr ſchöne Charger ausführen rebell . Obgleich

das Terrain, auf welchem dieſelben ausgeführt wurden, ( S dh I u ß. )

febr uneben war , ſo ſtůrzte doch fein Mann ; feiner Wåhrend der beiden legten Uebungsperioden wohnen predte vor, feiner blieb zurüd. die Artillerie und Genietruppen den Manóvern im Die reitende Artillerie verſteht ihre Rolle, welche fie

freien Felde bei, wo ſie nöthig erſcheinen, und beſorgen auf dem Solachtfelde auszufüllen bat ; ſie hat die Bes die Arbeiten , welche ihnen in dem Angriff und der Vers wegungen der Cavalerie vollkommen unterſtüßt; ſie ents theidigung der Feſtungen eigenthümlich ſind. Sie wers wickelt ſich zur gehörigen Zeit, placirt die Geſchůße mit

den hierin von Leuten der Infanterie unterſtüßt, wels Einſicht und feuert mit großer Rebhaftigkeit. Das Ma. dhen dafür eine Gratification beriligt wird, welche dem

teriel läßt nichts zu wünſchen übrig. Es iſt gut bes

vierten Theil eines gewöhnlichen Laglobnes gleichfommt. ſpannt; die Pferde find gut eingefabren und baben Im Jahr 1838 bat man zwei Fronten eines Fünfecs leidyte, darum aber nicht weniger dauerhafte Geſchirre. ausgeführt, welche aus einer Baſtion und zwei hatben

Die Fabr , Kanoniere ſind ſehr gewandt. Die Offiziere

Baſtionen beſtehen und alle perioden einer Speinbelas find in dem theoretiſden Theil der Artillerie ebenſo bes gerung durdgangen.

wandert, wie in dem practiſen. Viele von ihnen baben

Die angeführten Details beweiſen , daß man nichts Europa durchreiſt, um die verſchiedenen Syſteme, welche verſäumt, um den Unterricht klar zu maden und zu feit 20 Jahren auftauchten, zu ſtudiren, und find heims beſchleunigen . Die Vertheilung von Programmen, eine gefehrt in ihr Vaterland reich an erworbenen Kennts

Nachabmung deutſcher Armeen , iſt ein vortreffliches niſſen.. Seit 8 Jahren iſt in der ſardiniſchen Armee eine Mittel, die Offiziere des Generalſtabs, die Corpschefs und die Generale über die Mandvers zu belehren . Ef große Veränderung vorgegangen. Die hoben Grade

iſt indeſſen unverkennbar, daß im Fortſdreiten derſels werden niøt mehr ausſchließlich an die alten Offiziere

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ohne Erfahrung vergeben ; nad und nach hat der ges den indeffen die Mandvers båufig geſort. Während genwårtige König reine alten Diener entfernt, um ſie dieſer Zeit fam der König adits oder zehnmal dabin. durd erfahrene Militårs oder burd junge, in den ſeit Er ließ jede der beiden Diviſionen die Revue paffiren, Tånger als 20 Jahren beſtehenden Militårſdulen gebils dieſelben dreis oder viermal mandvriren und wohnte dete Offiziere zu erſetzen.

am

18. Septbr. der Eröffnung der Tranchée gegen das

Die Generale , weldie wir in dem lager geſehen vor dem Mittelpuncte des fagers errichteten Forts bei ; baben, erſchienen und tüdytig. Es iſt befannt, daß der an einem anderen Lage beſuchte er das Spiral zu St. Chevalier Hannibal de Saluces mit Auszeichnung in Mauritius und Caſella , in welchem rich in Folge der der franzöſiſden Armee gedient hat; ſein Chef des Ges ungünſligen Witterung der Jahrzeit eine gewiſſe Anzahl neralſtabs, der Oberſt Franzini bat feine faufbahn in

Kranfer befand, welche jedoch niemals den fünfzehnten

der franzöſiſchen Artillerie begonnen und dem rufiiſden Theil der ganzen Truppenzahl überſtieg. Die Nähe des Feldzuge beigewohnt. Die Generalieutenante Grafen lagers bei der Hauptſtadt machte für ihn einen bleibens Pamanta uno Maffei ſind alte Militárs , welche im Kriege gut gedient haben ; der Generalmajor Chevalier Olivieri, Commandant der Reſerve , bat den franzdi. Dienſt als Capitain bei den Jägern zu Pferde verlaſſen , nachdem er den vier letzten Feldzügen des Kaiſerreiches beigewohnt hatte. Dieſe Offiziere und noch andere,

den Aufenthalt in demſelben nidyt nöthig ; aber die ganz beſondere Sorgfalt, welche er ſeit drei Jahren darauf verwendet hat, daſſelbe zu verſchönern, für die mit den Erforderniſſen des Dieuſtes verträglichen Bequeinlichkeis ten der darin befindliden Zruppen zu ſorgen, die Wahl des commandirenden Generals, die Richtung, welde er

deren Namen ich mich nicht inchr erinnere, baben durch das taftvolle Benehmen, weldies ſie wåbrend der Mas

dein Unterridite gegeben hat, die Zeit, welche die Trups pen darauf verwendeten , ſind Beweiſe, daß er begriffen

nover an den Tag legten, bewieſen, daß ſie in Gegens bat, er werde die Alpen nur mit einer gut unterridites wart des Feindes nicht in Berlegenheit ſein würden. ten und gut diſciplinirten Armee bewachen fónnen, und Sie geben eine ſehr vortheilhafte Idee von dem Stabe daß alle ſeine Gedanken auf dieſen Zwed gerichtet ſind. der ſardiniſchen Armee. Nach dem zu urtheilen, wovon ich Augenzeuge war, ba. Die Truppen und die Offiziere von allen Graden ben ſeine Bemühungen bereits ſchöne Reſultate erreidt. wurden während des Aufenthalts im lager Febr gut Die zwei Fünftheile der Brigaden von Savoyen und verpflegt.

Die Unteroffiziere und Soldaten empfingen

Savona , obgleidh nur aus Provinzialſoldaten zuſam ,

tåglid) eine Nation Lebensmittel, beſtehend aus 1 '/ Pf. mengeſcßt, welche ſich ſeit 1833 nicht unter den Fahnen Waizenbrod , 6 Unzen Fleiſch , 6 Unzen Suppenbrod , befanden , und eine gleiche Anzahl von den Brigaden abwechſelnd 5 Unzen Reiß oder Nudeln und / Pitre Acquí und Piemont, welche feit 1832 nicht bei denfelbert Wein. Dieſe Verpflegung wurde aus der Menagemaſſe anweſend waren, erſchienen auf den erſten Aufruf voll. beſtritten , wofür der Mann jedoch tåglich nicht mehr záblig bei ihren Ståmmen und fonnten ſich nad fünfs denn 20 Cent. zurückließ, so daß ihm noch 10 Gent. fågiger Detailůbung in jeder Beziehung mit den Leuten übrig blieben , um Salz, Fett und andere kleine Bedürfe des permanenten Dienſtes meſſen. niſſe für die Menage anzuſchaffen . Holz und lagerſtroh wurde ihnen auf Koſten der Verwaltung geliefert. Die

Der Schlag leute, aus welchem die Armee ergänzt wird , iſt friegeriſc , für Strapaßen abgehärtet und

Offiziere fonnten je nad, ihrem Grade fich für ihre Dies fchmiegt fid) leidt dem Zwang der Diſciplin an. Báb, ner eine oder zwei Portionen Lebensmittel liefern laſs

rend der kurzen Zeit , welche wir im lager zugebradt,

nach dem Marktpreiſe im nächſten haben wir Beweiſe davon erhalten. Obgleich der Dienſt ſen , deren Werth ſieerſtatteten. Vierteljabr wieder

mit all der Genauigkeit , wie bei den Deſtreichern vers

Die Offiziere aller Waffen ſpeiſten gradweiſe zuſams ſehen wird, ſo hatten gleichwohl die Lagerwachen faſt men und wurden von Reſtaurateuren verſorgt, welche feine Arreſtaten ; ein einziger Rieutenant, welcher ſich .

ſich im lager etablirt hatten. Der Preis der Mahlzeis ten war ſehr måßig und wurde durch den Generalſtab feſtgefeßt. Fürdie Erfriſchungen, welche in den Weins Tchenfen und Reſtaurationen gereicht wurden , waren

erlaubt hatte , ſeinen Capitain , der ihm wegen eines Perſtoßes gegen das Reglement Arreſt gegeben hatte, zum Zweifampfe zu fordern, war vor ein Kriegsgericht geſtellt und von dieſem zur Abſegung und einjähriger

gleichfalls entſprechende Preiſe gereßt.

Gefängnißftrafe verurtheilt worden. Das Urtheil wurde

Alle Offiziere vom Capitain abwårts , einſóließlich unter allgemeiner Billigung vollzogen. Freudenmädchen,

der Militárårzte und der Feldgeiſtlichen, erhielten von Både, Feſtlichkeiten , Corpseſſen waren firenge unterſagt. dem Tage des Abmarſches aus der Garniſon bis zur Auch gabes weder Zảnfereien, noch Streitigkeiten, noch Rückkehr dahin täglich i Franfen Zulage, der General. Duelle, welche die unvermeidlichen Folgen von jenen major erhielt deren 10 und der Generalieutenant 15. Dieſe Geld, und Naturalzulagen , ſo måßig fie auch waren , reichten für alle Bedürfniſſe bin , und in Hins ſicht auf dieſe Anordnung iſt feine Ärage laut geworden. Sämmtliche Stabsoffiziere baben außer der ihnen für die Friedenszeit bewilligten Fourageration noch eine in Natur erhalten.

find. In denStunden der Muſe laſen die Offiziere, die Soldaten arbeiteten an der Verſchönerung ihres lagers oder übten gymnaſtiſche Spiele. An Sonns und Feſte tagen wurde in jedem lager Meſſe und fodann Revue gebalten ; alle Wachen und ſogar die Polizeidache gins gen ab , um jene religioſe Pflicht zu erfüden . – Die Bewaffnung, Kleidung und Ausrüſtung der Truppen

Das lager hatte 6 Wochen , vom 20. Auguſt bis ließen nichts zu wünſchen übrig. 28. Septbr. gedauert; durch die übele Witterung wurs

-

623

624 BS. XX. S. 72 .

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580. Von der Bibliothek för Krigshistoria och Krigskonst utgif vet af H. Hamilton , Löjtnant vid kongl. topografiska corpsen ( ſ. Nr. 48 d. Bibliogr.) ſind uns 2 Bände, der 3te und 4te zugekommen . Soweit ausdieſen erſichtlich iſt, ſcheint der Bers

( Nc. 242 ) im Spectateur milit. vol. XXVIII . (Avril 1839)

ausgeber einen ganz ähnlichen Pian im Vuge zu haben , wie

R. V. Choumara , Considérations militaires

er bei der Bibliotheque militaire von liskenne und Sauvan befolgt wird. Der 3te Band ( 203 S.) enthält nach Shucys

p. 71 .

p. 405 .

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dides, Xenophon, Plutardo 2c. die Beſchreibung der Unternebs mungen der Uthener gegen Sicilien , beſonders gegen Syrakus (416 – 4140. Chr.), womit die zweite Sauptperiode des pelos ponneſiſchen Krieges beginnt, rodann die Foriſegung und den Soluß des legteren nach der, für die Utbener ſo unglüdliden

1839 , part. I. p .265, und London and Paris Observer 1838,

Seeſchlacht bei Hegos : Potamos . Dann folgt Sparta's Strieg mit Perſien , der Korinthiſche und nad ihm der thebaniſde

Nr. 708, p. 730 , aber ſämmtliche Bände in Monthly Review 1839, April, p. 579 — 588. R. O, Gnorowski , insurrection of Poland (Nr. 400 ) in Monthly Review 1839, May, R. 0. Hart , new army List ( Nr. 449 ) in United service journal 1839 , part. I. p. 403 und Monthly Review 1839 , March . p . 448 . R. v. Beer wefen der deutſden Staaten (Kr. 261 ) in 3.M.Z. 1839, Nr. 57. R. 8. $ û lf 6 6 ud f. Inſtruction des preuß. Infanteriſtın in Gersdorf's Rep. 1839, Bd. XX. S. 192. R. 0. Jacobi,

p. 20- 26 .

-

Eleiner Krieg (Rr. 382 ) in Gersdort's Rep. 1839, Bd. XX. S. 190 . N. 8. Jacobi , europ. Feldart. (Nr. 8) in öſtr. militar. Zeitſchrift 1839, 48 Beft , S. 77--88 . R. 0. die Få geri do wo adron 2c. (Nr. 310 ) in Gersdorf's Rep . 1839, BO . XX. S. 191 . R. 0. Jomini's Kriegskunſt, überlegt

von Bilderling (Nr. 287) in Gersdorf's Hep. 1839 , Bd.X.X. S. 187. – R. v. Journal d'Abdurrahman Gaburti (Nr. 227) in Blätter f. liter. Unterbalt. 1839, Nr. 99.

Krieg ; der Band foließt mit dem Untergange der griedilden freiheit nach der Schlacht von Chäronca und mit der Ober: herrſchaft Philipps von Macedonien über Griechenland. Beis gegeben ſind eine ſchön gravirte Karte von Unter: Italien und und die Plane der Schlachten von Mantinea und Beukera. Der 4te Band ( 185 6. ) enthält die ueberlegung der drei erſten Bücher von Urrian's Feldzug aleranders des Großen mit den Planen des Uebergangs über den Granicus , der

Schlachten bei Illus und Urbela , ſomie mit einer Tafel Abbil: duagen , welche die Angriffs- und Bertheitigungswaffen der Grieden darſtellen . Das Ganze iſt in einer fließenden

Schreibart und guten ueberſeßung gebalten und der Verleger ( E. Hjerta in Stockholm ) verdient wegen der ſchönen Zus: ftattung des Werks, beſonders mit gutem weißem Papier und nettem ſauberen Dru& , das größte bob.

- R. ). Jours 581. Um 15. März d. I. ſtarb zu Umſterdam der Profeſſor N. G. van Kampen , einer der geachtetſten und verdienteften Ses

nal historique du siège de Turin (Nr. 133) im Annotatore X. v. Juchereau St. Denys,

lehrten der Niederlande, als Schriftſteller durch mehrere hiſto:

Examen critique ( Nr. 228 ) in London and Paris Observer

riſche Werke belannt, von denen ſein „ Gedenkbock van Ne

piemontese , Juny 1838.

-

R. 0. Kausler's Leben des Prins

derlands Moed en Trouw gedurende de belgischen opstand ”

gen Eugen ( Nr. 229) in Gersdorf's Repert. 1839 , Bd. X.X.

( 8 °. Þarlem 1834, Bohn, mit Kupfertafeln und einer Karte

A. 0. Eauren 8 ,. Uufenthalt in Spanien

( Nr. 312 ) in Gersdorf's Rep . 1839, Bd. XX. S. 160 .

des Spriegsſchauplages, 8 Fr. 60 ct.) audh für Militärs nicht unintereſſant iſt. Um 24. März d . J. ſtarb zu Stockholm

&. v . the soldiers library (Nr. 173) in LiteraryGaz . 1838, N. 0. Magrath , art ofwar (Nr. 138) in United service journal 1838, vol. III. p. 410. R. D. Mitchell,

Verfaſſer einer vortrefflichen ſtatiſtiſchen Karte von Sweden

1838 , Nr. 687, p . 405. S. 91 – 94 , -

Nr. 1133.

Thougts on tactics (Nr. 110) in United service journ. 1838,

vol. I. p .262 und Berlin . lit. Ztg. 1839, Nr. 21, S. 389.

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der Oberſt wbiteloď , ein febr kenntnißreicher Offiziet ,

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d . I. ſtarb zu london, etwa 70 Jabre alt, Edward Pelham Brenton , Fregattencapitain in der engliſchen Marine und Ritter des Bathordens, Verfaffer der „ naval history ofGreat Britain from 1783 to 1822" ( 8º. 1823 , 5 Bde. mit Kpfen .) und der im I. 1838 erſchienenen „ biography and correspon dence of Admiral Earl St. Vincent ” ( 2 vols. 89. London. Rec. in London and Paris Observer 1838 , Nr. 674 , p. 193.)

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P. 659 .

R. 0. Rochefort - Scott , life of Wel

lington ( Nr. 413) in London and Paris Observer 1839, Nr. 734. R. d. Sparks , writings of George Washington (Nr. 270) in Literary Gaz. 1838, Nr. 1145 , p. 817, north american Review 1838, vol. 47, p. 318 und London and Paris Observer 1838, Nr. 705 , p . 687.

R. v . Strahlheim ,

Geſchichte Napoleons (Nr.414 ) in Sersdorf's Repert. 1839,

Um 18. Üpril 8. I. ſtarb zu Dresden Friedrich Guſtav o. Rouvroy , t. få tur. Oberſt der Artillerie a. D. , Ritter mehrerer Orden , ehemaliger Commandant der Milis tärakademie, als Schriftſteller durch ſeine » Vorleſungen über Urtilzcie« , » bandbuch des Batteriebaueš « 1, » Wörterbuch der techniſchen Urtillerie« u. U. m . in der militär : wiſſenichaftlichen Welt rühmlich bekannt, geb. zu Dresden den 26. Juni 1771 . )

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung: E. w . Leste in Darinſtadt und in deſſen Origin gedrudt.

1

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Mittwoch,

Nr. 79.

2. Oct. 1839.

7

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1918

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die dos

wason:

10

Y903

Allgemeine Militar - Zeitung. P r eu B e I.

zu laſſen , und neben Mittheilung derſelben auch von .

Berlin , 19. Sept. Vorgeſtern iſt eine f. Kabinets , Seiten des Militårs ſadverſtåndige Individuen zu ers orbre zur öffentlichen Renntniß gefommen , welche die nennen geruben, mit welchen eine zu entſendende Reichs, onsgewebre für die deputation fid, in Einverſtändniß ſeßen ſoll, damit biers Percuſſi Einführung Infanterie derderganzen Armee beſtimmt . Dieſe Maßregel über noch in dieſem Reichstage verfügt werden fónne; war bereits ſeit einer langen Reihe von Jahren ein wodurch auch für die Dislocirung des ungariſden Mis Gegenſtand der Beratbung und der Prüfung zahlreicher litårs in Friedenezeiten geſorgt würde. “ Commiſſionen. Durch dieſe neue Einridrung der Ges Por t u g a l. webre wird in mancher Beziehung auf ein neues Grer, fisſabon , 3. Sept. Die Recrutírungen für citium mit dein Feuergewebre einzuführen nótbig. Ein Bataillon des 1. Garderegiments war bereits ſeit 1834, die Armee baben noch immer einen blechten Forte verſuchsweiſe, mit ſolchen Gewebren verſehen . Auf jeden

Fall iſt es eine ſehr wichtige Verånderung, die in Be . ziehung auf ihre Zweckmäßigkeit von der ganzen Armee mit großer Freude aufgenommen wird. (Hamb. Corr.) De tre i ch .

Die ungariſden Stande haben die Alimentations, frage beendigt, und das dießfådige lange Nuntium aus rhentiſirt. Der Eingang deſſelben lautet: „ Die Stånde nehmen das Operat der durch den 11. Art. 1836 ans

geordneten Reichsdeputation , welches auch im zweiten Puncte der føniglichen Propoſition dem Reichstage als Gegenſtand der Verhandlung vorgezeidynet iſt , in Bes rathung , und ſind ſowohl in Folge des daſelbſt Ente baltenen als auch der allgemeinen Erfahrung überzeugt, daß die übliche Art der Militárverpflegung und Stas

gang, da fich Niemand freiwillig einſtellt. Früber wur. den die Recrutirungsterinine gebeim gehalien , man überraſchte die jungen Peute in ihren Betten , foppelte fie fammt und ſonders zuſammen , gleidviel, ob ſie mit Gebrechen bebaftet oder nicht , ob ſie die einzigen und unentbehrlichen Sóbne alter bülfloſer Eltern waren , oder ob ſie ein Dußend Brüder batten. Paar an Paar

an einem langen Strick , und diejenigen , deren man fic beſonders verſichern wollte , mit Daumenſchrauben die Hånde auf dem Rücken oder vor der Bruſt zuſammens

gefügt, wurden ſie unter ſtarfer Bedeckung nach dem nächſten Depot gebracht, wo man unter ihnen auslae. Wer Fürſprache oder Geld batte, fam dann wieder fret,

ſowie die Gebrechliden ; alle anderen behielt man , und auf dieſe Art fehlte es nie an Recruten.. Heut zu Tage

tionirung ungerecht, die mit ſelber verknüpften laſten

aber wird der Termin offentlich befannt gemast , an dem ſich jeder junge Mann von gewiſſen Jahren zu

großtenteils ungereßlich , das jebige Syſtem aber aus

ſtellen bat. Eine solche Befanntmachung iſt aber ebenſo

dieſen und anderen Gründen für die landesbewohner gut,, wie ein öffentliches Aufgebot, daß an dem und dem vielſeitig ſchädlich ſei. Sie wünſchten daher , daß für Lage alle jungen Peute flúdrig werden ſollen, um nicht

die Verproviantirung des Militars in jedem

Soldat zu werden , denn es erſcheint an den meiſten

Betracht das f. Aerar Sorge trage, die Contribuenten von der Ablieferung der Naturalien gånzlich befreit und nach Abſtellung der båuſerweiſen Einquartierung des

Orten aus nicht einer, und die Recrutirungscommiſſion geht oft underrichteter Dinge auseinander und begnügt

ſtationirenden Militårs , Raſernen erbaut werden.

Antwort befommt, daß man das Gefeß in Anwendung

rich , an die Oberbehörde zu berichten , worauf ſie die .

Zugleich erklären ſie ſich bereit, hinſichtlich der Abſtel. bringen, Eltern und Vormůnder verantwortlich machen lung dieſer Laſten, in ſo fern ſie auch bisher nicht mit folle, und dabei bleibt es. Denn, wo roll die Macht

demGeſetz inWiderſprud)waren, wegenEntſchådigung berkommen, um ſich an den Eltern und Vormůndern zu des Aerars in Unterhandlungen zu treten. Um jedoch erbolen, da der Unfolgſamen Tauſende ſind ? In Cintra

mit großerem Erfolge vorgeben zu können, glauben ſie war neulich verſchwunden nicht ein Mann bei der Aushebung da, Se. Majeſtát bitten zu müſſen,, daß . Sie hinſichtlid, der ſie waren alleauch , nach einigen Tagen aber zu erbauenden Berůdſichtigung Weſenheit bereits ſtebenden Gebäudemit derleiKaſernen, , über die Große, der

famendieſie Armee wieder volzåblig zum Vorſchein. , wiewenig man nun machenSo kannwenig , ebenſo

und Bertheilung derſelben im lande, Plane verfertigen iſt man im Stande, das Gendarmeriecorps oder das

627

628

Corps der offentlichenSiderheit (da segurança publica) Se. Majeſtåt baben ferner den nachſtehenden ufas zu organiſiren, obgleid das Gefeß ſeit 2 Jahren gemacht an den Kriegsminiſter erlaſſen: „ Bei Selegenbeit der iſt. Jeden Augenblid ergeht deßbalb eine Portaria an feierlichen Enthüllung des zur immerwåbrenden Erinnes dieſen und jenen fandvogt, worin ibm die Organiſation rung an die rubmwürdige Sdladt von Borodino errich . dieſes Corps empfoblen wird, namentlich, wenn er einen teten Denkmals und zur Bezeigung Unſerer beſonderen Bezirk bat, in welchem zufälligerweiſe wieder Mordtbas Erfenntlidfeit für die berühmten Großtbaten , welche ten und Räubereien vorfielen . Allein man erweiſt dies das tapfere ruſſiſche Kriegsbeer in dieſer Schlacht geleis ſen Adminiſtratoren zu viele Ebre, wenn man von ihrem ftet bat,, befehlen Wir : 1) Aden Generalen, Stabs , und Eifer und guten Widen etwas erwartet ; dod wåre ein Oberoffizieren und Militárs niederen Grades , die an tüdtiges Gendarmeriecorps von booſter Wichtigkeit. der Schlacht von Borodino Cheil genommen und ſich ( Aug. Zeitg.) ießt nod in Dienſten befinden , jährlich als Zulage zu 1

Rulant

dem Gehalte , welches ſie gegenwårtig bezieben , nod

.

die Gebalte zu ertbeilen, welche ſie zu jener Zeit ihrem

Der Ruſſiſche Invalide theilt folgende Nachrichten Range nadh genoſſen . Dieſes Zulagegebalt roll ibnen aus dem Pager bei Borodino bis zum 7. Sept. mit : Am 3. d. begaben ſich Se. Maj. der Kaiſer , begleitet

nur während ihres Militárdienſtes verabfolgt werden und durdsaus in feine Berechnung bei Beſtimmung der

von II. KR . HH . dem Thronfolger Gåſarewirſch, dem

ihnen nach den Gefeßen beim Abſchied aus dem Dienſte

Großfürſten Michael Pawlowitſd , dem Herzog Maris zufommenden Penſionen gezogen werden. 3 ) Die Geld.

milian y. feuchtenberg und der Suite in die Feltfirche fumme, welde nach der Beregnung dazu erforderlich iſt, der 5. Infanteriediviſion, um die Meſſe zu hören. Rings fou jábrlich nach den Budgets des Rriegøminiſteriums um die Kirche waren die Truppen dieſer Diviſion aufs geſtellt.. Nach der Meſſe wobnte der Kaiſer der Wachts

aus dem Reichsſchaße gefordert werden . – Zur Vollzie .

bung dieſes Unſered Alergnädigſten Willens beauftragen parade des Beloſerotiſchen Infanterieregiments bei , Wir Sie, die gehörigen Anordnungen zu treffen .“ nabm die Ordonnanzen von der ganzen bei Borodino Petersburg , 7. Sept. Das am 30. 1814 verſammelten Cavalerie an und bielt Revue über die bier organiſirle Comité zur Verſorgung derAuguſt im unver . aus dem 2. Infanteriecorps zur Completirung der Garde geblichen vaterländiſchen Rriege von 1812 verwundeten ausgewählten Militårs niederen Grades. An dieſem

und der Familien der gebliebenen Krieger, welchem fpås

Lage fam Se. S. Hob. der Prinz Alerander der Nieders lande in Borodino an. Am 4 d. , um 6 libr Morgens, begab ſich der Kaiſer zum Erercitium des 2. Infanteries corps. Die Truppen waren in der Nåbe des Dorfes Besſubowa aufgeſtellt. An dieſem Tage fam Se. R. H.

ter die gleiche Aufgabe für die Krieger aus den nad.

folgenden Kriegen wurde , beſteht jegt 25 Jahre, und Glud, dem Raifer einen Generalbericht batte jüngſt das Glůđ über fein 25jábriges Wirfen vorzulegen. Es bat våbs rend dieſer Friſt 26,509 Perſonen Hülfleiſtungen gemåbrt,

der Prinz Albert von Preußen in Borodino an. Am unter 20,865 von ihnen aus dem für dieſe Zwede bei

5. d . Morgens begab ſich der Kaiſer zum finienererci: ihm vorliegenden Fonds die Summe von 23,183,393 Ru. tium des 6. Infanteriecorpe. Die Truppen waren vor

bel verausgabt. Im Moment ſeiner Gründung belief fica

dem Dorfe Romanzowa aufgeſtellt. Nadımittags wurs ſein Fonds auf 395,000 Rubel ; während feines 25jáb.

den auf Befebl Sr. Mai. des Kaiſers dem Erzberzog rigen Beſtehens iſt derſelbe auf 40,768,496 Rubel anges Albert von Deſtreid das zuſammengezogene Ruraſſierres madſen ; darunter belaufen ſich die ihm von Privatpers giment und dem Prinzen Alerander der Niederlande das fonen zugewieſenen Beiträge auf 3,072,553 Rubel. Ein neuruſfiſche Dragonerregiment gezeigt. - Am 7. Sept. böchſter Befehl ſtellt unter die Jurisdiction dieſes Gos erließen Se. Majeſtát folgenden Tagsbefehl an das mité's das jeßt errichtete Monument, wie überbaupt alle

Heer : ,, Kinder ! Bor eud "ſtebt das Denkmal, welches Denkmåter , die fünftig in Beziebung auf die wåhrend von den rubmvollen Tbaten euerer Kameraden zeugt. des vaterländiſchen Krieges gelieferten Solachten errichs An dieſer Stelle bier wåbnte vor 27 Jahren der bocs

tet werden dürften . Zu dieſem durch ſeine bumane Lens

müthige Feind , das ruffifdhe Kriegsheer zu beſiegen , Deng To überaus mobitbåtig erwieſenen Inſtitut ging die weldes für Glaube , Ojaar und Vaterland da ſtand. erſte dee von einem noch iegt in unſerer Mitte lebens Gott itrafte den Unvernünftigen : von der Moskwa bis den Privatmaine aus, der im Jahre 1812 für dieſen .

zum Niemen wurden die Gebeine der frechen Eindrings edelmútbigen Zweck, urſprünglich aus eigenen Mitteln, linge zerſtreut – und wir zogen in Paris ein ! - Jest der Stifter eines neuen Blattes, des noch beſtehenden

nieder, ſpåterobnlångſt er dem die Zeit da , um dem Ruhme der großen Thatein Invaliden, wurde , deſſen Redaction iſt Denkmal zu feßen . So moge denn das Andenfen an legte,, die er aber ießt auf's neue,nach , den für uns unſterblichen Kaiſer Alerander I. ewig erfolgten Ableben des Staatsraths Wojeifom , übernoms dauern ; durch ſeinen feſten Willen wurde Rußland ges men bat. ( aug. Zeitg.) rettet. Eniger Rubm unſeren Kameraden, die den Hel. Großbritannien . at uns und der moge ihre , und chaft dentod fpåteſtenfarben Radfommenſ zuin Großth Beiſpiel dienen . Ibr London , 20. Auguſt. Man fiebt der naben Vers

aber werdet ſtets die Hoffnung und der Hort eueres offentlichung des Berichts der Unterfuchungscommiſſion Raiſers und unſerer gemeinſamen Mutter, Rußlande ,

über das heers und Marinemeſen entgegen , port

fein . - 3m lager bei Borodino, 26. Auguſt ( 7. Sept.) melder der Herzog v. Wellington, dte fors Hill, Hos .

1839. ( ged ) Nikola u 8. "

wid , Minto u. T. w. Mitglieder find. Ihre Vorſqlige

630

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zweden, wie es ſcheint, junådſt auf eine Verbeſſes menen Raume, die andere von der zweiten Wirfung rung Unter Rufe, Titel,

in der Page der Subalternoffiziere ab. deſſelben auf die im Gerdüße ſich fortbewegende Kugel Anderem ſou fünftig jeder Offizier von gutem bandelt. Dieſem fd ließt ſich dann der ſpåtere Nad wenn er aus dem Dienſte tritt, den Rang und trag an. Folgen wir dem Verfaſſer in den einzelnen Theilen den er in der Armee befleidete, beibebalten dür.

fen !, was bisher nicht immer der Fall war.

und deren Rapitel, um eine Ueberſicht des Inbalts und

fondon , 30. Auguſt. ford sowic bat die begehrte der Art der Darſtellung zu gewinnen. Entlaffung als Staatsſecretår für das Kriegsweſen Das erſte Kapitel des erſten Theils trägt die Ueber. erhalten .

(drift : ,, Ibeorie und Berechnung der erſten Wirkung

fondon , 4. Sept. Bor einigen Tagen wurde im Lower an einem Ausreißer vom Garderegiment das Urtheil des Kriegsgerichts vollzogen, das auf Brandmal und 3monatliches Gefängniß lautete. Zuerſt wurde auf

des Pulvers in Minen und Geſdůßen . Mehrere mit bleineren Pestern drun Tert singeſchobene Bemerkungen, welche das franzöſiſche Originalin einem beſonderen Anbange enthält, ſind von dem Verfaſſer gegen einige

dem Rücken des Verurteilten der Budhilabe D. (Deserter)

Erinnerungen Poiſſons gerichtet. Dieſem deint nåm.

mit Farbe gezeichnet, dann mit einem ſcharfen Inſtrus mente der Schriftzug mit finien , die der fånge nach liefen, eingeſchnitten , mit einer in ein Stud Kort befes ftigten Nadel vollends ausgearbeitet und endlich mit einem fårbenden Stoff unausidſolid eingerieben. 416 dieſe ſomerzliche Operation vollendet war , mußte der

lid), nad eben jenem Anhange, die Denfſchrift des Vere faſſers vom Comité der Artillerie im I. 1832 zur Bee urtheilung übergeben und hierauf deſſen Bericht durch

Soldat in das Spital gebracht werden.

Bemerfringen, bereits zu derſelben Zeit, ohne daß ihm

den Kriegsminiſter dom Oberſtlieutenant v. Cazaur mit

getbeilt worden zu ſein. Der leßtere beantwortete, ſeiner Angabe zufolge , die Einwürfe Poiſſons, im Sinne jener bierauf, wie er verſichert, eine fernere Entgegnung zu .

F r a n t re i do. en dem Artifel über den Cadre des General ,

gekommen wäre.

im Inneren einestels Idrpers, heißt es allgemein ſtabs der Armee , welcher ſich in Nr. 71 der A.M.3 . im Wenn Anfange unſeres Kapi , eine Kraft pldßlich die befindet, fommen einige Unrichtigkeiten vor, deren Be. richtigung aus dem in Nr. 72 aufgenommenen Tert des neuen Gefeßes über den Generalitab leicht entnommen werden kann.

Atome deffelben gleichmäßig nad allen Richtungen , mit gleider Cedwindigkeit, und ohne daß ein Hinderniß der Bewegung vorbanden wäre, auseinander treibt , ſo wird , indem ſich die Atome obne Eude entfernen , die underånderlige fraft immer durch ein Product aus der

Maſſe M des Adrpers in die Anfangsgeſchwindigkeit V Li te r a tu r. der heilden derfelben ausgedrúdt ſein . Critt nun, auf Theorie und Berechnung der Wirkungen des Pulvers in irgend eine Entfernung, eine materielle Kugelflådevom Minen und Geſchůben. Von f. F. G. v. Gazaur, halbmeſſer R, in deren Mittelpunct der Körper gedacht Oberſtlieutenant in der Artillerie, Offizier der Ebs wird , der Bewegung entgegen , ſo wird die Geſammt. renlegion. Magdeburg 1839. Berlag von E. Búbler. fraft MV gleichmäßig auf die materiellen Puncte dieſer Die vorſtehende Schrift iſt eine Ueberſeßung des 1835 3u Meß unter obigem Titelin franzdi.Sprache Fläche übertragen werden und

MV

( wo 4R ? n die 4 R’TT

erſchienenen Werfdens von v. Cazaur, zu welchem ein die Rugelfläche iſt) drůdt die auf jeden einzelnen Punct 1837 zu Toulon berausgefommener Nachtrag gehört.

gerichtete Kraft aus. legtere ſteht demnach im derkehrs

In der furzen Einleitung bemerft v. Cazaur, er beabſichtige durch ſeine Arbeit vorerſt darzuthun, daß der, bis ießt allein nur angenommenen Wirfungeines Drucs der Pulvergaſe gegen die Umſchließung und die

ten Derbåliniß der Quadrate der Entfernungen. Der Berf. deutet darauf bin , wie ſich das in dieſem Auss drud liegende Gefeß tei mehreren phyſikaliſchen Erſdeis nungen zeige ; und bierber gebort denn auch eine erſte

Poiſſons binſichtlich Entgegnung auf eine Bemerkung der Pulveratome auf die der zu bewegende Maße ein Stoßund Fortpflanzung des Sdaus durch die fuft. Der das Projectil vorauss Wånde des Padungsraumes gebe , welcher dem lopteren von ſeinem lager aus eine Verf. bedaueri , daß Poiſſons ſeine, hierauf bezügliche beſtimmte Geſchwindigkeit ertheile; er werde dann dieſe Bebauptungen weder durch Berſuche noch duro Calcůl Theorie auf die Wirkung des Pulvers in Minen und erhärte, und geht dann zur unmittelbaren Anwendung Geſchüßen anwenden, bierauf einen Ausdrud für die jenes Geſeges auf das Pulver über. Geſchwindigfeit des Geſchoſſes an jeder Stelle der Seele

Der kleinſte Funfen, ſagt er, theilt den Atomen eines

und an der Mündung des Geſchůßrohres geben , wie ſich jene aus der erſten Wirfung und der darauf fols

Pulverforns hinreidhende Wärme mit, um die Auseinans dertreibung derſelben in Gasform zu bewirfen . Nennt

genden Wirkung der Gaſe in der Seele zuſammenſeße;

man nun die Maffe eines Pulvertorns M, die mittlere

endlid rolle eine Vergleichung dieſer theoretiſchen Res Geſchwindigkeit der Atome V , ſo iſt MV die Quanti, ſultate mit den vorliegenden Erfahrungen ſtattfinden.

tåt der Bewegung oder die Triebfraft der Materie des

Demgemäß zerfå ut nun das Ganze in zwei Haupts Pulverforns. Die Zwiſchenråume der Pulverkörner ge. abtbeilungen , von denen die eine von der ermåbnten ratten der Materie jedes Korns, der Materie der ans

erſten Wirkung des Pulvers in dem von ihm eingenoms

deren Körner mit derſelben Gefdwindigkeit entgegen zu

631

632

geben, und daher miſien lide die Materien ſåmmtlicher

Körner , mit der Größe der Bewegung MV , in den

Hinſichtlich der Geſchůße wird Folgendes angeführt. Einmal babe die Erfahrung ſeit Anwendung der Ges

Nun iſt aber die Materie

(duke gelehrt, daß man der Padung, an der Stelle, die

Zwiſchenräumen begegnen.

n der Rórner voufommen elaſtiſch ; mithin geht bei dieſem ſie einnehme, ihr ſelbſt verbåltnißmißige Metallmaſſe Widerſtand

Zuſammentreffen feine Kraft verloren , vielmebr muß fidh die ganzë, bei dem Zuſammentreffen in den Zwis idenräumen vorhandene Triebfraft gegen die Oberfläche der Umſchließung riditen und ſich auf rule Puncte ders Telben gleichmäßig übertragen , indem jedes Korn eine gleiche Kraft entwidelt und die Materie aus jeden, ist jeder Beziehung , vollfominen und gleichmaßig rücmirs

entgegenſeßen muffe, um bier den gebórigen zu erhalten , daß alſo biernach die Kräfte, welche gleichs fugelſchwere Padungen im ladungsraume der Geſchůze verſchiedenen Kalibers ausúben, im Verbåltniß der las dungen anzunehmen feien. Ferner werde zwar in den gewöhnlichen Theoricen angenommen , daß die Wirkung des Pulvers auf die Kugel nur allein das Reſultat

fend iſt. Bei demſelben Raume und derſelben Pulver,

einer beſchleunigenden Kraft rei, und daß das Pulver

im Raume der l'adung immer ein nnd dieſelbe beſtimmte Kraft auf die Einbeit der Oberflåde jenes Raumes dußere , und zwar im kleineren , wie im großeren Ges ſchůß, ſowie auch bei verſchiedenen ladungen in einem und demſelben Robre ; wonach dann, unter den genanns ten verſchiedenen Umſtänden, auch immer nur die náms liche Metalſtårfe am Bodenſtück erforderlich måre, wenn flache ſteht, oder es iſt die Padung , dividirt durch die man von dem Einfluß abſtrabire, den weiter noch der Ümidließungsflåde ihres Raumes, der Ausdrud für verſchiedene Krümmungograd des Durdiſchnittsfreiſes der

menge, muß nun augenſcheintich mit der Große der Oberfläche der Umſihließung die Wirkung auf jeden eins zelnen punct derſelben in demſelben Verhältniß abnehs men , und umgekehrt. So entſteht eine erſte Wirkung des Pulvers oder ein Stoß der Pulverkraft, der im direkten Berhältniß zur Größe der ladung oder der Kraft und im indirekten Verhältniß zur Größe der Obers die Wirfung gegen die Einheit der Oberfläche in Aus

Róbre hicrbei geltend made. Die Erfahrung aber be ,

genblice der Erploſion , des Zuſammentreffens der Mas ſtreite dieſe Anſichten , indem ſie zeige , wie man die terie in den Zwiſchenraumen und der Uebertragung der Metalſtårten bei Geſchüßen von gleichkugelſdweren las Wirkung nad Außen. dungen den Rubifmurzeln der Padungen proportioniren Auf die vorſtehenden Betrachtungen folgt eine nåbere

Auseinanderſebung, daß der fragliche, von der Padung ausgebende Stoß einzig und allein von den Zwiſchens

múffe und die Metallſtárfe eines, für ſchwächere Padung beſtimmten Geſchüßes rowider ſchwacher balten fónne. Es rei weiter eine irrige Annahme, daß das Geſchoß allein

råumenherrührt, und daß obne ſie niot nur eine langs durch den Druck des in einen großeren Raum ſich auss famere Verwandlung in Gas, ſondern auch kein ſolcher debnenden Gaſes fortgetrieben werde , da folded viels Stoß , vielmehr nur ein Druct ſtattfinden würde.

Dieß iſt die Grundanſicht des Verfs. von der erſten

mehr mit einer beſtimmten , durch den Stoß der Gaſe

bervorgerufenen Geſchwindigkeit von ſeiner Stelle abgebe.

Wirkung einer vollkommen eingeſchloſſenen Pulvermenge, Eine Menge alter und neuer Erfabrungen beweiſe eine auf welcher die übrigen Folgerungen aufgebaut werden. Man ſiebt , daß ſolche hauptſächlich auf folgenden vier Puncten beruht : 1) Die durch das Pulver entwickelte Kraft ſteht mit der ladung in direftem Berhältniß.

ſebr bedeutende Triebfraft des Pulvergaſes gegen die Oberfläche des ladungsraumes durch die beim Schießen vorzugsweiſe in dieſem Raume entſtehenden Erweites rungen und Beſchädigungen der Seele.

2) Die Verwandlung der ladung in Gas iſt momentant

Eine der früber eripåbnten Anmerfungen, welche bier

oder erfolgt doch wenigſtens, bevor die Widerſtinde

beigefügt iſt, betrifft die Deußerung Poiſſons, daß man

merklich gewichen ſind. 3) Die Wirkung der ladung vertheilt ſich gleichmäßig auf alle Puncte der Umſchlies Bungefläche. 4) Bei gleider ladung wird dieWirkung im ladungsraume gegen jede Einheit der Oberfläche um ſo großer, je fleiner dieſe ganze Oberfläche iſt. Dieſe

aus der Nothwendigkeit, den verſchiedenen Gerdüşen dem Kaliber proportionirte Metalſtårfen zu geben, nicht mit Schärfe ſchießen fónne, es ſeien die Wirkungen des Pulvers in jedem Punct des Ladungsraumes beim gros Beren Geſchůtz auch großer, als beim Fleineren, indem

Puncte werden durch Folgendes noch näher zu begrüns der Widerſtand zwar der Stårfe des Robres proportio, geſudor. nirt angenommen werden fónne, zugleich aber auch von

ben

Den erſten derſelben glaubt der Verf. rowohl bei der Krümmung der inneren Flåde abhänge und cons Minen , als bei Geſchüßen durch die Erfahrung beſtås ſtant bleibe bei einem Zunehmen der Metallſtärfe und tigt zu finden.

des inneren Durchmeſſers in gleichem Verbåltniß. Der

Hinſichtlich der Minen bezieht er ſich auf die Ere fahrungen und Verſuche Vaubans, zufolge deren , für ſogenannte einfache Trichter, die ladungen im Verhälts niß zu den zu bebenden Erdmaſſen oder zu den Kubik.

Verf. entwickelt hierbei, auf mathematiſchem Wege, eine Theorie des Widerſtands bobler cylindriſcher und fugel. förmiger Räume undzeigt, wie bei einer gleichen Wirs Fung des Pulvers auf jeden Punct der inneren Fläche

zahlen der fürzeſten Widerſtandslinien ſtehen , während in verſchiedenen Kalibern, für gleichen Widerſtand, bet Tich, dieſe wie die Kubifzahlen der vom Mittelpuncte der weiteren Robre allerdings eine großere Stärfe, als

nach dem Trichterrande gehenden linien und legtere bei der engeren erforderlich rei , feineswego jedoch in wie die Wirkungsräume oder die Totalwirkungen der dem Maße, wie nach der Neußerung Poiſſons. 15 Ladungen verhalten.

( Fortſetung folgt.) Redigirt unter Berantwortliditeit der Verlagsbandlung : 6. W. Leote in Darinſtadt und in deſſen Difinin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 80 .

5. Oct. 1839.

ma

Allgemeine Militár - Zeitung. Dſt - Corps. Weſt - Corps. Reg. Garde du corps 4 Esc. Esc. Garde -Küraſſierreg. 4 Esc. 28 Müraſierregimt. 4 » baben bier große Corpsmanöver ſtattgefunden , mit 68 Kuraſſierregimt. 4 » Garde : Dragon.Reg. 4 » deren Ausführung Se. Maj. der König zufrieden gemes Gardes Huſarenregt. 4 » Preu Be it.

$

Potsdam , 21. Sept. Am 17., 19. und 20. d. M.

ſen ſind, welches den Truppen bei der Parole bekannt

12 Esc.

18 Garde - Uhlanens

( fandwebr ) Reg . 4 > gemacht worden iſt. Heute baben die Truppen Rube von Artilleries ade Garde -Geſch. 28 Garde .Ublanen , . . 12 -Fuß brigder und morgen marſdirt ein Theil derſelben auf das Zero

rain , wo die Feldman over ſtattfinden werden , um

dort enge Kantonnirungsquartiere zu beziehen. Dem Mandver liegt nachſtehende Generalidee zum Grunde : Ein Weit. Gorps bat nadh erlittenen Berluſten die Inſel Potsdam geräumt und ſich über Baumgartenbrúc bis hinter den Glindowſee zurüdgezogen. Es will gegen den verfolgenden Feind mo möglich das linke Havelufer

von d.3.deßgl . 4 reit. 16 Geldhúße. >

(landwebro) Reg. 4 » 20 ESC. von der Garde , Artilleries

brigade . . 12 Fuß : Geſd . deßgleichen . 12 reit.

S

24 Geſchůbe.

begriffene Verſtårfungen abzuwarten , weßhalb es den Uebergang bei Baumgartenbrúc und die dabinter lie. genden Paffe belebt bålt, mit ſeinem Gros aber weiter

Am 2ten Lage ſtoßt die 6. Diviſion zum Weſt: Corps. Am 24ten, nach beendigtem Feldmandver, treten die auswårtigen Truppen den Rådmarſch nach ihren Stand , quartieren an, wåbrend unſere Garniſon am nåmliden

růdwirts eine Stellung nimmt, auswelder es nad

Lage bierber zurückehrt.

behaupten , um von Brandenburg ber im Anmarſche

Morgen Vormittag werden Se. Maj. der König Befinden der Umſtånde den vorgeſchobenen Detaſches bem Gottesdienſte im Cavalerielager beiwohnen. ments zu Hülfe cilen fann . Ein Oſt . Corps hat das ſchwächere Weſt, Corps Großbritannien. genöthigt, ſich aus der Inſel Potsdam über Baumgars tenbrúd zurückzuziehen , und da der commandirende

Den Offizieren der landarmee und flotte

General des erſteren erfährt, daß der Feind daslinke ſind in leşterer Zeit einige lange gewünſchte Vergünſtis

Havelufer nur zu behaupten ſucht, um Verſtärkungen gungen zu Theil geworden. Einmal hat die Admiralitat abzuwarten und alsdann wieder die Offenſive zu ergreis bekannt gemacht,daß künftig ein zweijähriger Dienſt fen , ſo beſchließt er , dieſen Plan wo möglich zu vers als erſter Lieutenant oder als Schiffs -Artillerielieutenant eiteln und den Uebergang über die Havel zu erzwingen, auf einer Kriegeſloop Einem Jahre lieutenantsdienſt auf einem größeren Kriegsſchiff gleich gerechnet werden

um den Feind vor ſeiner Vereinigung zu ſchlagen. Eintbeilung der Truppen.

foll ; dann ſollen Offiziere nach 30jábrigem volbeſoldes

tem Dienſte ihren Rudzug mit dem volien Gehalt ihres

Weſt , Gorp 8 .

Dt . Corps.

Gen.lieut. v. Roder. Gen.Maj. v. Below. v . Zúmpling.

G.Maj. V. Braucitíd .

Oberſt v. Wulffen .

Oberſt v. fnobelsdorf. den Zhronfolger Cerarewitro ,

Ranges bet ibrem Regiment verlangen können.

S

>>

>>

v. Prittwiß . v. Frdlid.

Ru B r a n d.

Ein allerhöchſter Lagsbefehl vom 7. Sept. ernennt Großfürſten

18 Gardereg.3.Fuß61. Bat. 26 Gardereg. 3. Fuß 6f1. Bat. Alerander , zum Chef des Borodino'ichen Jagerregte Sarde . Ref. Inf. (Landwehr) Reg. 4

>>

Kaiſer Alerander Grenadierregmt. 6 Raiſer Franz

>>

Pehr Infant. Bat. 2

Gomb. 26. und 27.

Inf.Regimt... 6 Garde. Jågerbat. 2

>

Grenadierregmt. 6 >>

ments , den Großfürſten Michael zum Obef des Raſan'ſchen Fågerregiments, den Erzberzog Albredt von D eſtreich zum Chef des lithau'ſchen üblanenregi. ments und den Prinzen Alerander der Nieder ,

lande zum Chef des neuruſſiſchen Dragonerregiments. 1861. Bat. Garde:SchükenB. 2 Bezeichnete Regimenter haben von nun an die Namen 22f1. Bat. ibrer reſpectiven Chefs zu führen. Das Kijew'ide Hu.

635

636

ſarenregimentheißt yon nun an Huſarenregiment Sr. leibung aus Badſtein . Die Mauerwånde müßten durdy Raiſerl. Hobeit des Herzogs Marimilian von leuchtens 0,8 Meter von einander entfernte Schichten von zwei berg. Bekanntlich wurde der Herzog an ſeinem Verlos Reiben Badſteinen gehalten , das Ganze mit Mörtel,

bungstage im vergangenen Oriober zum Chef deſſelben aus Ralf und Sand beſtebend, gebunden und die Eins ernannt . Durch denſelben Tagsbefebl wird der Obers

dedung mit Hoblziegeln geſcheben , welche auf Zimmer.

befehlshaber der aftiven Armee, der Feldmarſchall Fürſt werk liegen, das unterhalb mit tannenen Brettern ver, Paerewitſch , dem Preobraſcensfiſchen Garderegiment ſalt iſt, welche auf der einen Seite übertůndt find. beigezählt , und ſein Sohn , Fåbnrich in dieſem Regis Dieſer Vorſchlag wurde genehmigt und im Frühling ment , zum Flügeladjutanten des Kaiſers ernannt. des Jahres 1806 die Arbeit begonnen. Die Stelle für das lager wurde redts der Poſtſtraße von Brescia nac Mantua, 10 Meilen von Brescia und

Das Inſtructionslager von Montechiaro.

faſt ebenſo weit von Caſtenedolo und Montechiaro ges wählt. Die Form des fagers ſtellte ein Vierec dar,

Ueber dieſes fager theilt ein Veteran der italiảnis deſſen eine Seite abgerundet war ; jede der drei anderen fden Armee im Spectateur militaire Folgendes mit :

entbielt das fager von 4 Bataillonen zu 9 ( ? ) Gom,

Die großen Theils unangebaute Ebene von Montes pagnieen ; die Seite, welche derjenigen gegenüberſtand, dhiaro bietet durch ihre Ausdehnung ein großes Manos die Front nach der Straße machte, war für das Quarı verfeld und durch die Menge der ſie umgebenden Fleden tier des Vicefónigs und des Generalſtabs beſtimmt. Im und Dörfer bequeme Kantonnirungen für die Truppen Inneren des lagers, parallel mit den Baracen der Offis dar ; Napoleon beſchloß daber, die Armee von Italien darauf verſammeln und manövriren zu laſſen . Wenige

ziere und mit einem Abſtande von 20 Metern , machte man eine Anpflanzung von ſechs Reiben Akazien und

Lage nad ſeiner Krónung zu Mailand als König von Platanen ; eine åbnliche Anpflanzung wurde in den der Italien im Monat Mai 1805 wurden 35,000 Mann Straße zugefchrten Winfeln und an den Hauptzugången Infanterie, 4500 Mann Cavalerie mit 8 oder 10 Battes gemacht. Auf der vierten Seite , růdwårts der Quars rieen auf jener Ebene vereinigt, welche 9 Jahre frůber fiere der Generale und um dasjenige des Prinzen herum , durch den Sieg der Franzoſen über die Kaiſerlichen bes ſollten engliſde Gårten angelegt werden. rühmt geworden war. Das Zelt des Souverains war Die Arbeiten wurden mit der größten Zhåtigkeit be. auf der Motta di Ghedi aufgeſchlagen, von wo austrieben . Man begann mit dem Bau der Seite , welde

man das ganze land überſchauen kann. Niemals war Front nach Montechiaro hin batte, und fubr auf der eine Zruppenvereinigung impoſanter : die Haltung war

Seite nach der Straße hin fort. In dem Herbſte des

volfommen , die Diſciplin eremplariſch und die Inſtrucs

Jahres 1807 waren 400 Baracen vollendet ; ebenſo die

tion ließ nichts zu wünſchen übrig. Die Manóver was Nivellirung der Gaſſen und rechszehn 22 Meter tiefe ren glänzend durch ihre Einfachbeit, denn damals vers

Brunnen. Das fager wurde 1808 und die fougenden

ſtand der Soldat wie der General ſein Metier und die Jahre, öfters zweimal des Jahres , bezogen. .

Armee war nicht mit jenen Kabinetsmanovrirern vers peſtet, welche in ihren abgezirfelten Evolutionen babin

Die Generale batten ihre Wohnungen in den dem tager zunächſt gelegenen Dörfern und fandhåuſern ,

traditen , zum Vergnügen Anderer aus den Soldaten

ebenſo die Artillerie und die Savalerie; der Vicekdnig

geometriſche Figuren zu maden. Als im folgenden Jahr

hatte ſelbſt den Plan ſeines Palaſtes, der für den Chef

der Vicefónig (Prinz Eugen) von dem Kaiſer den Bes

des Generalſtabs, für ſeine Adjutanten, für die Capi.

fehl erbalten hatte, zur Uebung der italiảniſchen Trups

taine ſeiner Ehrengarden und für die Diviſionss und

pen zwei lager zu errichten, bezeichnete er die Ebene Brigadegenerale beſtimmten Gebäude entworfen. Dieſe von Montechiaro und diejenige von Saint- Gotardo, in

würden Ståle und Remiſen für ſeinen Dienſt und den

der Nähe von Udine , als Sammelpuncte . Das lager von Montechiaro route nach den gewöhnlichen Regeln der lagerung eingerichtet werden, und man batte ſchon das Projeft , die Baracen aus Holzwånden mit Auss füllung von Badſteinen zu erbauen und ſie mit Hohlo ziegeln zu decken . Der Bataillonschef vom Genie Haro

ſeines Gei Iges enthalten haben. Er hatte ſelbſt die Ans jahl der Pieçen beſtimmt, aus welchen jedes Quartier beſtehen ſollte, ſowie die allgemeinen Dimenſionen des Umfanges und der Hobe derſelben ; die Ausführung ſollte beginnen , ſobald als die regten Baraden der Zruppen vollendet ſein würden.

machte aber darauf aufmerkſam , daß , da das fager jährlich ſtattfinden ſolle, es ſebr vortheilhaft ſein würde,

Bis dahin ſchlug man zur Zeit der großen Mandvers an der Spiße des lagers ein prachtiges , in mehrere große

die Form des rómiſchen lagers anzunehmen , daß die Gemåder eingetheiltes Zelt auf , welche mit geblümtem Truppen mehr beiſammen waren und daß, wenn man Perfal gefüttert waren. Dieſes Zelt foſtete 75,000 Fr. das lager mit einer Verſchanzung umgåbe, nur einige

Sede Soldatenbarade war für 24 Mann eingerichtet,

Ausgånge zu bewadyen wåren, um jene zu verhindern, ſich im Pande zu zerſtreuen . Er fügte bei, daß der bes antragte Bau der Baraden feine Dauer darbiete, welche mit den damit nothwendig verbundenen Koſten im Vere

ſie konnte aber auch zur Notb 32 faſſen. Es befanden ſich darin zwei Tiſche, Bretter für das Brod und die Bagage, rodann Waffenleiſten. Auf dieſe Weiſe war der Soldat in dieſem lager ebenſo bequem und geſun. båttniß ſtebe , und ſchlug vor , fie in Mauerwerf von der untergebracht, als in den Kaſernen großer Stådte.

Kieſelſteinen (cailloux), ait welchen die Ebene Ueberfluß

Die Brunnen lieferten gutes Waſſer in hinreichen

bat, auszufübren, mit Thůrs und Fenſtergeſtellen, nebſt Menge zum Kochen der Lebensmittel für die Reinigung

638

637

und zur Bewäſſerung der Anpflanzungen grub man zwio lich durch die Erſcheinung zu rechtfertigen , daß , wie ſchen den lebteren und den Baracen einen Ranal von bereits frůber erwåhnt wurde, die Erweiterung des Mes 1 Meter Breite auf der Soble, 2 Meter Breite in der taus in den Geſchüßen hinter dem Kugellager , nicht mittleren Hobe und von 1 Meter mittlerer Liefe. Kleine vor denſelben angetroffen werde, indem , wenn die Rus

Brüden von Mauerwert waren in der finie der vers gel ſdon merflich bewegt würde, nachdem erſt ein Theil fchiedenen Zugånge erbaut. Das Waſſer war in folcher der ladung ſich in Gas verwandelt båtte, alsdann auch

Menge vorbanden , daß es in gewöhnlichen Zeiten den jenſeits oder vor dem Rugellager eine Metallerweites Kanal über die Hälfte fülte und in der Regenzeit rung gefunden werden mußte , was ſich jedoch , nad fogar nótbig machte, einen Theil davon abzuleiten, um Verſuden und Erfahrungen , ſelbſt bei den ſtårfſten Probeladungen nicht zeige. ein Uebertreten zu verhüten. Um das Waſſer ganz im Beſit zu bebalten und von

Was den dritten Punct anlangt, ſo führt der Verf.

den Privatleuten nicht abzuhången , ließ das Gouvernes an, daß ſich der Zerſtdrungshalbmeſſer einer, in einem ment zu gleicher Zeit jenen Kanal verlängern, um das gieigartigen Mittel angelegten Mine nach allen Rich .

Waſſer aus dem Naviglio bei Dreponte aufzunehmen ; tungen gleich weit erſtrece. Aus dem Umſtande, daß von" leßterem Orte bis in das lager hatte der Kanal bei Geſchüben die Metallerweiterung im ladungsraume eine länge von 6-8 Kilometer; långo der verſchiedes nad der Kugelzu beträchtlicher und im Rugellager am nen Verbindungswege gab es 14 Brúden und 13 unter erheblichſten gefunden werde, laſje lich, meint er, nicht dem Ranal bergebende Róbrenleitungen , um die Be, das Gegentheil für die Wirfung im Geſchůße folgern ; wäſſerungs , und Abzugsfanåle der Privaten nicht zu denn einmal ſei durch die Hutton'ſchen Verſuche eine

unterbrechen. Kanåle von Mauerwerk gingen unter den gleiche Wirkung gegen Kugel und Boden, wo auch der Poſtſtraßen von Brescia nach Verona und von Brescia Ort der Zündung liege , bewieſen , ſodann finde aber nach Mantua. – Die regelmäßig bewåfferte und ge. auch jene Erſcheinung darin eine Erklärung, daß die

düngte Anpflanzung gedieb ſehr ſchnell und gewährte Kugel die Wände der Seele nicht gleich dem Stoß zur ſchon nach dem zweiten Jahre einen ſehr angenehmen ſammenhalte,, vielmehr ſelbſt, durch den vonoben erhals Scatten ; dem Unternehmer , weldier ſie gepflanzt hatte, tenen Stoß , die Vergrößerung des Kalibers vermehre . Tag die Unterbaltung derſelben ob. Als die Deſtreidher im Jahr 1814 das Rónigreich A18 Italien angriffen ,1 war das fager beinahe vollendet.

Hinſidtlich des vierten Punctes endlich wird ſich auf

Verſuche bezogen, welde von 1787 - 1789 zu Woolwid ſtattfanden und deren Gaſſendi erwåbnt. Nach dieſen

Es waren darin Baracen für 10 Bataillone, jedes zu Berſuden aber erſdienen , unter ſonſt gleichen Umſtån , 1000 Mann ; es fehlten dieſelben nur noch für 2 Bas den, von verſchiedenen Mörſerfammern gleichen Inbalts taillone, dagegen war feines der für den Stab beſtimm , die fugelförmigen Kammern in Betreff der Wirkung als ten Gebåude begonnen. Wir wiſſen nicht , was aus die vortbeilbafteſten . dieſem fager geworden iſt. Es ſcheint, daß es aus Haß Wir finden bei dieſen , die aufgeführten vier Puncte

gegen die franzöſiſche Herrſchaft zerſtört worden iſt. betreffenden Erörterungen bauptſädlich einiges Bedens Die Deſtreicher dürften es bedauern , denn es bat beifen hinſichtlich der raſden Verbrennung des Puivers den Berſammlungen der Truppen , welche jedes Jahr im ladungsraume. Gegen eine ſo ſchnelle Verwandlung

zwiſchen der Chieſa und Adda große Mandver ausführs des Pulvers in Gas ſcheinen zu viele ſonſtige Chatſa. den zu ſprechen , als daß man ſich durch die vom Verf. ten , vortreffliche Dienſte geleiſtet. Die Koſten für den Bau des fagers, welcher durch gegebenen Gründe überzeugt füblen könnte. Zu jenen Unternehmer ausgeführt wurde, berechnen ſich alſo : Franken .

Für 540 Baraden, jede zu 1000 Fr. ..... das Nivellement der Straßen

.

540,000

10,000

Chatſachen dürften, wie es uns ſcheint, unter anderen beſonders auch die Helwig'iden , von Borfenſtein er, wåbnten Verſuche hinſichtlid des unentzündet oder uns aufgelöſt bleibenden Pulvers zu 3åhlen ſein . Die Er,

den Bau von 20 Brunnen in Mauerwerf ic. 53,000 gebniſſe dieſer Verſuche möchten , obwobl feine Kugel >> >>

20,000 10,500

den Kanal und die Waſſerleitung .

40,000 gewiſſe , und zwar eine ſolche Zeit zur Auflöſung bedarf,



»

vor der Pulverladung ſaß , immer ſoviel dartbun, daß ein nicht unbedeutender Theil der Pulverförner eine

die Anpflanzung von 4064 Båumen 26. , die Verſchanzung der Hälfte des fagers . 26 laternen von Holzwerf .

2500

vermoge welcher eine völlige Verbrennung des Ganzen

por Bewegung des Geldhoffes nicht mohl wahrſcheinlich Im Ganzen 676,000 werden kann. Vielleicht ließe ſich auch die vom Verf. angeführte Erſcheinung der vorzugsweiſen Metallerwei, terung im Padungsraume noch auf andere Weiſe, ohne Li te r a t u r. . Annahme der völligen Gasentwicelung daſelbſt, erflås Theorie und Berechnung der Wirkungen des Pulvers in ren. Allerdings durfte nåmlich im Ladungsraume hinter

Minen und Geſchůben. Von f. F. G. v . Cazaur, der Kugel der größte Theil der Gasentwidelung vor Oberſtlieutenant in der Artillerie , Offizier der Ebs fich geben, ſo daß hier die Pulverfråfte eine vorzüglich ( Fortfellung. ) renlegion. Magdeburg 1839. Den zweiten der oben angeführten Puncte, die mos

und auffallend ſtarfe Einwirfung gegen die Umidlies

Bungen,, fowie, indem ſie durdy den Spielraum über der ſtromen , einen befrigen Druck unterwärts auf g betreffend, Kugel mentane Verwandlun der Ladung in Gas ſucht der Verfaſſer, unter anderen Gründen, bauptſachs dieſe äußern. Iſt aber der Widerſtand des Geſdosies

640

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einmal überwunden und dieſes in Bewegung geſeßt, ro den Verf. bergeleitet werden. Hinſichtlich der Art dieſer könnte wobl die bereits entbundene und, wie erwähnt,

Herleitung glaubt man noch das Nadſtebende anführen

bei weitem größere Menge des Gaſes , bei ihrer Auss zu müſſen. ftrömung aus dem Patungsraume hinter der Kugel ber, Bei den einfachen Minen der erwähnten Verſuche 2c.,

in Folge des in jenem Raume zur Seite , ſowie rúds wo nur fürzeſte Widerſtandblinie, ladung und Radius wåris gefundenen Widerſtandes, nunmehr hauptſächlich des Trichters gegeben ſind, erhalt der Verf. den , zur nur ein Bewegungsbeſtreben in der Richtung der Seele Vergleichung mit den Ergebniſſen ſeiner Formeln die, beſiben , in Folge deſſen ihre Einwirfung auf die Bånde

nenden Deſtructionsradius dieſer Minen , aus der bes

der Seele bedeutend geringer ausfåut, als ſolche frúber fannten füzeſten Widerſtandslinie oder dem Radius der Trichteröffnung mittelſt der Annabine, daß derſelbe das im Fadungsraume war. Wohl mag eine vollfommene Verbreinung der Puls Einundeinbalbfache dieſer Linie betrage. Er bezieht ſich fórner im Ladungsraume in gewiſſen Fåten ſtattfinden hierbei auf die Anführung von Gumperß und februn,

können, wo ein beſonders großer Widerſtand zu målti, nad weldher die Erfahrung die Ausdehnung der Wirs gen iſt, wie z. B. urter Uminden bei Minen oder bei fung des inneren Effefto folcher Minen auf mehr als febr ſchweren Projectilen der Wurfgeſchüße, unter Ans das Einface, und weniger als das Doppelte der ge , wendung fleinerer l'adungen ; allein für geipöhnlich wird nannten Linie firirt; er bemerft ſodann weiter , wie man Solches ſchwerlich zugeben dürfen, und es fdyeint erfahrungegenåß auch die Verdünnung ſolcher Minen uns daber in dieſer Annahme des Verfs. eine Haupts genau das Einundeinbalbfache des fürzeſten Widers bedenklid)feit zu liegen, die gegen ſeine Theorie erhoben ſtands ausmachen müſſe. Ferner glaubt der Verf. bei den überladenen Minen , deren horizontaler Wirfungos

werden möchte.

Nach Auseinanderſeßung der Theorie der erſten Wirs radius durd, den Verſuch ſelbſt nicht bekannt iſt, nado fung des Pulvers im Padungsraume, wie wir ſolch im Analogie der Reſultate der Verſudie zu Posdam und Vorbergebenden úberſidytlich darzulegen ſuchten , gibt Biſi, wo jener Radius wirklich gemeſſen wurde, annebs nun das zweite Kapitel der erſten Abtheilung die Ans men zu fónnen , daß derſelbe, gleich wie bei einfachen wendung hiervon, und zwar zuerſt die Anwendung auf Minen , ebenfalls das Einundeinbalbfache des Radius des Trichters betrage , ſolange die Minen , auf welche Minen , Todann diejenige auf Geſchůze.

für Minen ergibt ſich aus der allgemeinen Theo , man dieſen Saß anwendet, verbåltnißmåßig zur fürzeſten

rie die , auf die Einbeit des fubijden Cadungsraumes

Widerſtandelinie weniger überladenſind und gewiſſers maßen zwiſchen die Minen von Poßdam und Biſi und

irc

gehende Kraft zu wenn unter C die Maſſe der die ordinären Minen fallen . 6 Die Vergleichungen , welche biernad zwiſden den erwähn Pulverladung verſtanden wird. Dieſem Ausdrud måffen, Reſultaten den Ergebniffender der Formel und .

in einem gegebenen Mittel dic, verſchiedenen ladungen ten Verſuche und Erfahrungen angeſtellt werden, zeigen angebdrigen Zerſtörungshalbmeſſer proportional ſein , im Ganzen allerdings eine große Uebereinſtimmung. in Beziebung

3

unſere früheren

woraus fich die Gleidung r= Ryableitet, deren imErinnerungen überbie Saopertwan dlungbeidesMinen Pulvers , daß im Allgemeinen die r=

с

Uebereinſtimmung mit den Erfahrungsſåpen Vaubang, ladungen , im Verhältniß zu dem zu wältigenden Wi. nach welchen für zwei verſdiedene ladungen, R' : r ' = derſtande, gering erſcheinen. Eine der ſtårkeren ladun, /

C : c iſt , vadgewieſen wird.

gen , welite bei den hier aufgeführten Erfahrungen vor.

Nach Angabe derjenigen Werthe von C, welche Fommen , iſt unter anderen die von 2530 Pfuud, die erfahrungsgemåß in verſchiedenen Erdarten zur Hers bei Soweidnis für eine kürzeſte Widerſtandslinie von vorbringung gleicher Minenwirkungen erforderlich ſind, 20 Fuß , einen Trichter von 30 Fuß Radius bervor, und unter Zuziebung der, von Belidor und Refebre für

bradite. Der Kubifinbalt dieſes Trichters betrågt 18,840

ſchwere Erde mit Sand und Kies bei 3000 Pro. Pulver Fuß und deſſert Gewicht, den Kubiffuß nur zu 90 Pro. erhaltenen , horizontalen und vertifal abwårts geganges gerechnet 1,695,600 Pro. Mithin war die Padung , im nen Wirkungsausdehnung, entwickelt hierauf der Verf. Berbáltniß der zu bebenden Maſſe und abgeſehen von weiter aus ſeiner Grundformel, für jede der erwähnten verſchiedenen Erdarten , Ausdrücke des horizontalen ſo aller Cobåſion des Erdreiches , 2530 oder beilåufig 1695600

wie des bertifalen Wirkungsradius , um hiernach ſeine Theorie durch befannte , die Wirfung des Pulvers in

1

Eine ſchwachere ladung iſt die von 300 Pfund bei

Minen betreffende Zhatſachen zu prüfen . Zu den lebe 670 * teren geboren die, unter Vauban, von Megrigay anges den Verſuchen von Megrigny, welche bei 15 Fuß fürzes ſtellten Verſuche ,ſodann die Belidor'ſchen Verſuche und die Minen vor Soweidnis. Es findet ſich bierbei eine große Uebereinſtimmung zwiſchen den , nach des Verfs. Theorie berechneten Zerſtörungshalbmeſſern und den. jenigen , welche jene Verſuche und Erfahrungen theils

ſter Widerſtandslinie einen einfachen Tridhter erzeugte. Hier iſt der Inbalt des Trichters beilåufig 3530 Kubik, fuß und das Gewicht derſelben etwa 317,700 Pfund ; mithin beträgt die ladung im Verhältniß zur Erdmafie

unmittelbar geben , theils aus ibren Ergebniſſen durch

317700

300 ober

1 1059

( Fortſ. folgt.)

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gebrudt.

Mittwoch ,

Nr . 81 .

9. Oct. 1839.

a

Allgemeine Militar - Zeitung. H a n nove r. G

Bekanntlich hat der engliſche Major Beamish cine

ſchmeichelhaften Begleitungsſdreiben Ihrer Comité er, balten. Dieſes eben ſo prachtvolle wie foſtbare Ehrens

Geſchichte der fønigl. deutſchen Region goſbrieben und geſdent übertrifft jeden Anſpruch, den id möglicherweiſe

dadurch die ausgezeichneten Thaten derſelben der Mits und Nachwelt überliefert. In dankbarer Anerfennung beſchloſſen die noch lebenden Offiziere jenes tapferen Corps dem Verfaſſer ein werthvolles Ehrengerden f als Andenfen

auf Ihre gitige Berudſichtigung baben módyte ſo ſehr, daß ich es nur mit zögernder Ueberwindung mir und meinen Beſtrebungen anzueignen vermag : jedoch em , pfinde id tief gerührt die wohlwollenden und edlen Geſinnungen, welche mir eine fo glänzende Anerkennung

zu machen . Eine zu dieſem Zweck unter ſich veranſtaltete Sammlung brachte die Summe von

berlicben haben. Nehmen Sie daber meinen aufrichtig .

2512 Rthlr. 12 Ggr. hervor , fir welchen Betrag ein

ſten und berzlichſten Dank! Ihre prachtige Vaſe wird

ſilberner, mit entſprechenden Emblemen gezierterTafels wird für mich eineQuelleder intereſſanteſten und erhes aufſaß verfertigt und am 16. Mai d. J. von dem ben bendſten Betrachtunge ſein . Sie ſtellten Comité an den Major Beamiſh unter Begleitung nachfolgenden Schreibend abgeſendet wurde : Herr

Major ! Sie haben in Ihrer Geſchichte der f. deutſchen

n wird mid , erinnern an britiſche Siege – an deutſche Tapferfeit - an treue -

bündete — an loyale Unterthanen - an gütige, nur Ver Verbündete zu freigebige Freunde! Das Königreich Hannover bat -

Region den Thaten dieſer heimathloſen Krieger, die aufgehört ein Theil des britiſchen Reiches zu ſein, und unter britiſchen Fahnen auf fernein Rampfplaße für die die Beziehungenzwiſchen beiden Ländern haben einen gemeinſame Freiheit Europa's und ihres in Sdmach gefeſſelten Baterlandes fochten, ein bleibendes Denkmal

anderen Charakter angenommen ; aber alte freundſd afte liche Verbindungen werden nid )t ſo leicht vergeſſen, und

geſetzt, und einen großartigen Beweis Ihrer geiſtreichen

tapfere , treue Adiirte leben fiets in der Anerkennung

und lebendigen Theilnahme für jenes Corps gegeben, eines bravenund edelmútbigen Volfes fort. Nun leben deſſen Namen , wenn auch für die beutige Generation

Sie wohl ! Möge dieſelbe Vorſebung , welche über Sie -

faji verklungen, dennoch bei den immer mehr zuſam : wachte als Sie - vertrieben aus Ihrem Vaterlandemenſchmelzenden Mitgliedern und vor Aden bei uns, den Offizieren deſſelben, die ſtolzeſten und erhebendſten Erinnerungen jugendlicher Begeiſterung und Thatfraft

-

Shuß unter den verwandten britiſden Fahnen ſuchten und fanden , auch fernerhin über Ihr Schickſal maden und Ihre Sdiritte leiten ! Dieß iſt der aufrichtigſte und

ſtets erwecken wird. Wir fönnen uns daber die Ges innigſte Wunſd Ihres ergebenſten und dankbaren Dies nugthuung nicht verſagen , Sie um die Annahme des ners N. Ludlow Beamiſh . " beifommenden Tafelauffases, eines Erzeugniſſes der friedlichen Kunſt des Vaterlandes , als ein bleibendes

Andenken des Corps zu erſuchen , und bitten Sie, darin

F r a n fre i d.

Paris , 4. Sept. Die Offiziere, Unteroffiziere und

uuſere nerfennungund den Ausdrud der aufrichtigſten Soldaten der alten Armee haben an den General Bero Danfbarkeit zu erbliđen , während Sie den eigentlichen lohn für die Mühen und zahlreichen Opfer, welche die Ihrer (dwierigen Arbeit erheiſchie, nur in Ausführung der Gelungenheit Ihres Werfes ſelbſt empfangen fón: nen. Die unterzeichnete Courité ſchåst es ſich zur beſonte

trand, bei ſeiner Reiſe durch Bordeaur, folgende Adreſſe gerichtet: ,, General, die Offiziere , Unteroffiziere und Ihnen ihre Huldigung Soldaten der alten Armee bringen dar. A18 Sie, ein Opfer engliſcher Hinterliſt, mit uns ſerem großherzigen Chef nad) St. Helena ſchifften ; als

deren Ehre, im ausdrücklichen Auftrage der Offiziere der

Sie der erſtaunten Welt das erhabene Beiſpiel der Zreue

k. deutſchen legion Ihnen dieſes Ebrengeſchenk zu übers für den unglügliden Helden darboten , folgten Ihnen reichen , und dabei den eben ausgeſprochenen Gefühlen

unſere Herzen nach jenem fernen und glühenden Eilande,

ihrer Kameraden dieſe Worte ( eiben zu dürfert, um dem

und wir hegten beſtåndig Wůnde für die Rückfebr un.

Hrn. Major Beamiſh die Verſicherung ihrer höchſten Teres Kaiſers . Wie viele Tage ſind in Betrübniß und Achtung zu ertheilen . " – Die hierauf unterm 23. Juli Trauer verfloſſen ! Wie viele Thränen haben jene bets gegebene Erwiederung lautet wie folgt : ,, Meine Hers lige Büſte beneßt, die jeder von uns gewiſſenbaft für -

ren ! Ich habe Ihr werthvolles Gefdent nebſt dem beſſere Zeiten aufbewahrte! Aber weder unſereWünſcher

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noch unſere Seufzer, noch unſere Chrinen fonnten den Krieger den Aengſten eines langen und ſchmerzbaften Erilo entreißen. Er gab mitten unter Martern ſeinen Geiſt von lidh, und der Tod des erlauchten Heerführers.

guwohnert , das ſich von der ſtellen Hobe eines Berges berablico, darauf denſelben wieder erflimmte, endlich über die Mosfwa långs Balfen reste, die aufi boben Stúßen ohne alle Unterlagen errichtet waren. – Am 9.

erbåbte noch einen Rubm.

machte der Raiſer nach Beſichtigung der zur Completis

Großer Raiſer, erhabener

Menſc ! dem das friegeriſche Mom Antåre errichtet bas rung der Garde ausgewählten Militars, rowie der Jun, ben würde, du ſoláfjt jest unter dem leichenſteine von fer und Unterfåbnriche des 2. und 6. Infanteriecorps,

St. Helena und vielleicht wird Frankreich die irdiſden Reſte des großberzigſten ſeiner Sobne nie wieder ſeben ! Theuerer Schatten , empfange die aufrid) tige und reine Huldigung alter Soldaten . Wir legen in den Buſen deines Freundes, in den Buſen, welder deinen Rubm und dein Unglück theilte, die Thránen und die forbeers

die zu Offiziersſtellen vorgeſchlagen ſind, cinen Ausflug nach der Spaßfiſchen Einſiedelei und in das Dorp Ses menowífoje. Abends wohnte der Kaiſer dem großen Zapfenſtreiche bei dem Denfmale von Borodino bei. Um 10. fand ein großes Mandver auf dem Schladito felde von Borodino und zwar ganz in denſelben Stels

frånze nieder , womit du ſo lange dein faiſerliches Haupt

lungen ſtatt , welche die beiden Heere im Jahre 1812 eingenommen batten. Das Manóver, welches bis 4 Uhr Nachmittags dauerte , wurde mit ausgezeichneter Prás R UBI an 0 . Der Ruſſiſche Invalide gibt eine umſtåndlidbe Ben ciſion ausgeführt. -Am 11. wohnten fåmmtliche bobe ſchreibung von der am 7. Septbr. in Borodino ſtatt. Herrſchaften dem Gottesdienſte in der Feldkirche des 2.

umfrånzteſt. "

gebabten ſolennen Enthüllung des Monuments .' In Infanteriecorps bei. An dieſem Tage, dem Namenstage Folge höchſten Befehls umſleuten am Abend alle aus Sr. Raiſerl. Hobeit des Großfürſten Thronfolger, war der Nåbe zuſammengezogenen Truppencorps das Mos nument und verbrachten die Nacht um daſſelbe bivou.

zugleid großes Diner bei Sr. Majeſtát, zu welchem auch diejenigen verabſchiedeten Generale und Stabs.

afireud. Mit Sonnenaufgang des nidhſten Morgens offiziere eingeladen waren, die der Sqlacht von Boros

ordnete ſich Alles zur bevorſtehenden Feier. Kurz vor dino beigewohnt batten. ihrein Beginn wurde den Truppen der darauf Bezug babende faiſri. Tage befehl verleſen. Er wurde mit dem böchſten Enthuſiasmus vernommen, was ein anhaltendes

Li te r a t u r.

Hurrah bezeugte. Gegen 7 uhr rangirte ſich das vers Theorie und Berechnung der Wirkungen des Pulvers in ſammelte Heer in vorgeſchriebener Ordnung in 3 linien,

en face Borodino babend, um das Moument; die erſte finie wurde von der Infanterie, die zweite von der Cavalerie , die dritte von der Artillerie eingenommen.

Minen und Geld ügen. Bon f. F. G. v. Gazaur, Dberſtlieutenant in der Artillerie , Offizier der Eb renlegion . Magdeburg 1839. ( Fortfegung . ) Hierauf folgt in der zweiten Unterabtheilung disres

Man zabite an 120,000 Mann anweſender Truppen. Rapitels die Ánwendung auf die im ladungsraume der Geſchübe vor ich gebende erſte Einwirkung des Generale , Stabss und Oberoffiziere, angeführt von dem Geſchoß Gouvernements - Adelsmarſchau von Moskau , General Pulvers auf das Geldob. Der Verf. berechnet, unter der Vorausſegung, daß Grafen Gudowitſch, erbielten ihren Standpunct iuners ein Spiegel oder ein hinlänglich widerſtandsfäbiger Pros Alle in Borodino verſammelten verabſchiedeten Militárs,

balb des Gitters dicht am Monument . Um 8 Uhr erſchien pfen den Raum zwiſchen ladung und Projectil ausfide,

nen Se. M. der Kaiſer, begleitet von den Großfürſten die Geſamintoberfläche des ladungsraumes. Die Di. Alerander und Michael, dem Herzog von Leuchtenberg, viſion dieſes Ausbruds in die Maſſe der Ladung gibt

den fremden Prinzen und einem zahlreichen Gefolge ; bald darauf die von Sr. Majeſtåt feierlich empfangene Prozeſſion der Geiſtlid )feit, an ihrer Spiße den Metro. polii Philaret von Mookai, weldie auf der am Monu:

ihm , der im erſten Kapitel entwicfeiten Theorie zufolge, des Ladungsraumes gebende Kraft. Für zwei verſdies dene Padungen erhåit man natürlich zweiverſchiedene

einen Ausdrud für die, auf die Einbeit der Oberflade

ment angebrachten erhöhten Eſtrade ſich aufſtedte. Die Ausdrůde der Art , und dieſen werden die durd die Meſſe begann , darauf das Tedeum unter Kniebeugung ladungen der Kugeln mitgetheilten erſten Geſchwindig . aller Anweſenden , beide vom Metropoliten Philaret volls feiten , d. b. diejenigen Geſchwindigkeiten, mit denen ſie

zogen. Es wurde ein feierlich rührendes, alle Gemitther ibrlager verlaſſen , proportional geſetzt. Hierdurch erhält tief ergreifendes Lodrenamt für die Manen des Kaiſers

Alerander , wie für alle Krieger, die in jener denfwürs man zuleßt die Gleichung v = digen Sdladit ihr Leben fürs Vaterland opferten , abs

V8 0D + 2L34)(11.), с

с

D

21

gebalten, während welcher die Artillerie eine Salve aus worin D den Durchmeſſer der Seele eines und deſſelben 792 Geſchützen gab. Nach Vollziehung der religiöſen Geſchůbes bezeichnet, während v , c , und V, C , L die Ceremonie marſchirten alle Truppencorp perſon

s unter , zu einander gehörigen Geſchwindigkeiten, ladungen und licher Anfúbrung des Kaiſers , der ſeinen Standpunct Padungslangen darſtellen . vorn am Monument nahm , in Seremonialmarſd um Dieſe Gleidung beruht , wie des Verfs . vorentmi . das Monument, ibm die üblichen militariſchen Honneurs . delte Theorie überhaupt, auf der Vorausſeßung, daß begeigend. Am 8. d . Abends geruhte der Raiſer in dem ſich die Padung im Padungsraume ganz in Gas ver.

naben Dorfe Wosneffenst den gymnaſtiſden Uebungen wandle. Doch gibt der Verf. bier zu , es fonne ſich dieß eines zum 6. Jufanteriecorps gehörigen Bataillons bets für ladungen von gewiſſer Große und länge, da der

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Widerſtand der Kugel siót mit der ladung Verhältnißs måßig wadiſe , anders verbalten , worüber aber nur Erfahrungen entſcheiden fónnten , und wodurd, dann, im Falle eine ſolche Grånze wirklich ſtattfånde , eine

der Seele balbfugelförmig abzurunden , als auch den Kugelſpiegel hinten in derſelben Art auszurunden , die Padung aber aus einem cylindriſchen mittleren Theil und zwei balbfugelförmigen Enden beſtehen zu laſſen,

Modification der Formel nothwendig werde.

welche genau in die Ausrundung des Bodens der Seele

Es werden nun aus der obigen Formel, welche , wie und des Kugelſpiegels paſſen. Nach den , von ihm in wir beiläufig bemerken, die nåmliche iſt, die auch Gaſs der Hinſicht angeſtellten näheren Berednungen , könnte

fendi im Aide -memoire von 1819 aus des Verfaſſers durch dieſe Einrichtung bei den gewobnliden Gerd)ůßs erſtem , 1818 erſdienenen Werfe mittheilt, durch Dars ladungen von ein Drittheil des Projectilgewichts ein ſtellung derſelben unter anderen Formen einige weitere Drittheil des Pulvers erſpart werden. Hierauf folgen Folgerungen gezogen , namentlich die, daß die Wirkun, endlich noch Betrachtungen über die Erweiterung der

gen gleichfugelſd)werer Ladungen im Ladungsraume, bei Seele im ladungsraume und Kugellager, über die gleic Kanonen verſchiedenen Kalibers , dem Geſchůßfaliber chen Geſdwindigkeiten, mit welchen die Kugeln in åbns proportional ſind. Eine andere Veränderung derſelben lich proportionirten Geſchůben , bei gleichfugelſchweren Formel iſt nachſtebende .

Padungen ihre Stelle verlaſſen müfen , ſowie über die 1

Nennt man , neben den Bezeichnungen im Vorherges Zerſtörung der Seelenwåndeim vorderen Zheit der Rohre, benden , u diejenige Geſchwindigfeit, welche die mates in Folge der Kugellager und der Kugelanſdlåge. riellen Zbeilchen der ladung haben, p das Gewicht der Hiermit (dyließt die erſte Abtheilung des Werfes , UC

die

Rugel, d deren Diameter, ſo drúdt

und das erſte Rapitel des nun folgenden zweiten

beils

bandelt von der Theorie und Berechnung der zweiten

πD

1P/D + 21 2 rt, während dieſes den vorderen Theil der Geſchoßäuße von der ladung auf die Einheit der Oberfläche des Seele durcheilt. Wirkung, welche das Pulver im Geſchüßrohre auf das

ad?

ис

Ladungsraumes und

die auf den

X πD

4

( D + 21)) 7.DD

Dieſe zweite Wirkung des Pulvers unterſdeidet ſich , nach dem Verf., darin weſentlid von der erſten , daß

2 dieſe in einem , gegen die Umſchließung und folglid Kreis des Rugelſpiegels ausgebende Größe der Bewer auch gegen die Kugel gerichteten , in geradem Verbålts gung aus, welch lektere die Geſchwindigkeit v erzeugt. niß mit der Maſſe der Ladung und im verkehrten mit ос ad 2 der Umſdlicßungsflåde wad ſenden Stoß beſteht, wibs Man bat daher pv = und V = rend die zweite ein Druc iſt, womit das, nunmehr in πD 4 eine elaſtiſche Flüſſigkeit verwandelte Pulver gegen die (D + 21)

1772 + )

ucd ?

( II b.)

2 p D ( D + 21 )

Aus dieſer Gleichung ließe ſich, wenn für eine eins zige Kanone und eine einzige Padung derſelben die Geſchwindigkeit bekannt wåre , welche die Rugel durch den erſten Sroß.068 im Ladungsraume entwidelten Gas fes erhålt, der Werth von u oder die mittlere Geſchwinn digfeit der materiellen Theilden des Pulvergaſes in den Zwiſcenråumen der ladung ableiten ; und wüfte man u , ſo könnte dann dicſelbe Gleidung dazu dienen , für

jede fadung , in jedem Geſchůz , v zu berechnen. Wir werden ſpäter auf dieſen Gegenſtand zurücffommen.

Es findet ſich ſodann in dieſen Kapitel auch eine Auseinanderſeßung, daß, wenn weder ein Spiegel noch

Einheit der Umgebungen tätig iſt, und zwar unabhåns gig von der Größe der Ladung und der Uusdehnung der Umſchließungsfläche. Auf die , zur Unterſtüßung dieſer

Anſicht gegebenen Erörterungen folgt dann weiter eine Unterſuchung darüber, nach welchem Gefeß das im fa . dungsraume am meiſten zuſamuengepreßte Pulvergas ſeine Gewalt auf das Geſchoß äußert , welches in Folge der erſt erbaltenen Pulverwirkung die Seele durchiduft, dabei aber wegen ſeiner Schwere eine betráchirids gerins gere Geſchwindigkeit, als das Pulvergas ſelbſt, beſigt. In der Beziehung itun geſchieht zuerſt des Merriots tiſchen , durch manderlei Verſuche bis zu gewiffen Vers did tungen beſtätigten Gefeßes Erwähnung. Der Verf. ſucht a priori darzuthun, daß dieſes Gereß, welches bei gleichbleibender Temperatur den Druck des Gares auf

ein Propfen zwiſden ladung und Rugel iſt, lettere die Einheit der Umſchließungsfläche der Didste propors aber mit ibrer hinteren Hälfte in der' ladung felbſt ſtedt, die Wirkung des Pulvers auf die Kugel dieſelbe bleibt, wie auf die Kreisfläche des Spiegels ; daß aber, wenn beim Mangel eines Spiegels oder Propfes , die

tional annimmt, mathematiſch nothwendig ſtattfinden miffe. Dieſe Nothwendigkeit findet derſelbe in den bei. den Hauptelementen jedes Gaſes begründet, nämlich ilo den materiellen auf's Aeußerſte verdünnten Atomen , und

Rugel dievordere ſonſt auf derladung blos berührt, Aromen indem Wärmeſtoff, als derjenigen indemwelde diefen nur die Hälfte derKreisfläche den Spiegel gegangenen die Erpanſibilitår mittheilt,Kraft, ſich die auf Kraft zur Forttreibung des Projectils

verwendet wird . Hierbeiwird jedoch von der, den Raum zwiſchen Kugel und fadung ausfüllenden luft abftrabirt, welde allere dinge Modificationen erzeugt. Der Verfaſſer entwicfelt

die Einheit der Umſchließungsflåde gebende Gewalt wie das Product aus der Intenſitat des Wärmeſtoffes in die Menge der mit jener Einbeit in unmittelbare Berührung fommender Atome verhalte, dieſer Ausdruck aber , bet

ferner noch aus der aufgeſtellten Theorie die Folgerung, Unveranderlich feit des einen Faktors ( namlid der In, daß es, binſichtlich der eriten Wirkung des Pulvers auf tenſitåt des Wärmeſtoffes ) in demfelben Verbältniß die Kugel, vortheilhaft ſein würde, fomohl den Boden wachle oder abnehme, als der andere Faktor (die Menge

647

648

jener materiellen Theilchen ) bei einer Raumverengung

Theil der unter dem Wurzelzeichen ſtehenden Große,

oder Raumausdehnung nothwendig , wie dieſe , größer

deſſen einzelne Buchſtaben ihrer Bedeutung nach aus

oder fleiner werden müſſe.

dem Vorbergebenden befannt ſind, correſpondirt der von

Von hier wird aber dann zu der weſentlichen Be. der erſten Pulverwirkung berrührenden Geſd)windigkeit merkung übergegangen, daß bei Veränderungen in der des Geſchoſſes, der zweite Tbeil dieſer Große aber der Gefdwindigfeit deffciben in Folge der zweiten Pulver.

Didte der Gaſe nicht allein der eine Faktor des ers

wähnten Produkts, nåmlich die Menge der in der wirkung bis zu der, e' zufommenden Stelle; in dieſem Raumeinbeit enthaltenen Atome , ſich auf die bemerkte zweiten Theil drůct dann weiter g die Schwere, h die Weiſe åndere , ſondern auch , und zwar auf dieſelbe Höhe der Waſſerſäule, welcher die Luft im leeren Raume /

nende Intenſitåt der Wårme , was nicht allein in der

das Gleichgewicht bålt , T das Peripherieverhältniß , d den Durchmeſſer , p das Gewicht der Kugel und S

Natur der Sache gegründet zu rein ſcheine, ſondern auch durch die bei Gasverdichtungen zum Vorſdein kommens den Temperaturerhöhungen im Allgemeinen Beſtåtigung finde. Stelle man daher jenes Produft , welches die Rraft des Drugs auf die Einheit der Umſthließungos

die Dichte des Waſſers aus. Die Gleidung ( III.) nimmt, wenn A die Seelen, länge des Geld åßes bezeichnet, da e = A - 1, nachſtes bende Form für die Geſchwindigkeit der Kugel an der Mündung des Geſchůbes an.

Art, der andere Faftor oder die, die beilchen aus deb ,

fläche ausdrücke, durch ixm dar (unter i die Warmes

ucd

intenſitat, unter m die Menge der materiellen Atome V = verſtanden ), ſo müſſe man nothwendig bei zweis, dreis,

2

V. (?pb(0+ 21-)

-1)(v.) + xghdad?!(A 2pA )

D ) Wir glauben , durch das Vorſtehende den leſer in

vierfacher Raumverminderung und reſpective Raumaus,

dehnung 2ix 2m , 31x3m , 4ix 4m 2. und reſpective Allgemeinen in den Geiſt der Behandlungsart des frags 1

m

i

m

i

2

i

X Х

X

X

2' 3

3' 4

2c. oder 4im, 9 im , 16 im 26.

F:

und enthalten und deshalb aucs Náberen über Dasjes

4

nige, was nun weiter noch in dieſem Kapitel über Bes rechnung der Zeit, welche die Kugel zum Durchlaufen

im und

im im 9 ' 16 4 Ā'g

lichen Gegenſtandes durch den Verf. eingeführt zu haben,

m

20. für die Große jenes Druds . er:

einer gewiſſen fange der Seele bedarf , über die Wire

halten. Hiernach werde aber die Kraft des Druđe auf kung in ähnlich proportionirten Geſchützen, ſowie über die in der GeſchůBreele fich fortbewegende Kugel nicht, die Auffindung desjenigen Werthes von I geſagt wird, wie man gewöhnlich angenommen habe , im einfachen welcher dem größten Werth vou V für ein gegebenes perfebrten Berbåltniß der durch das Gas eingenominenen Raume, ſondern im quadratiſchen verfehrten Verbåltniß eben dieſer Räume ſtehen . Dieſe Anſichten , welche den

A entſpricht. Man vermißt übrigens in den vorſtehenden Glei.

dungen für die Kugelgeſchwindigkeit die Berückſichtigung

des Spielraums, des der Zündlochs, des Widerſtands der Abkühlungder ferneren Entwidelungen der zweiten Pulverwirkung auf luft gegen die Kugel, Gaſe beiweis durdeine merkwürdige Aeußerung lombards unterſtüßt, terer Raumausdehnuug ourd, dieUmgebung, endlich der Reibung der ſich ſo viel mit bierber gehörigen Forſchungen be.

des Projectils an den Wänden der Seele.

ſchäftigte. Sie findet ſich in den nouveaux principes d'ar Dieſe Einflüſſe hålt der Verf. theils für unwichtig im tillerie de B. Robins, commentés par Euler et annotés Vergleiche zur Größe der beiden Arten von Präften,

par Lombard , Dijon 1783 und lautet folgendermaßen: welche das Pulver gegen das Geſchoß entwidelt ; theils

Das Fluidum verliert in dem Maß an ſeiner Wärme, glaubter nie überſehen zu können wegen der außerſt als es weniger dicht wird ; alſo niat einfach nach um. gefehrtem Verhältniß der Näume muß die Kraft des

geringen Zeit, welde die Kugel im Rohr zubringt;

endlich dürfte aber auch in dieſen Beziehungen , wie er merkliche Einwirfung Gajes abnehmen , ſondern im umgekehrten Verhältniß meint, Grunde ſchon darin aus demfeine zu erwarten ſein ,auf weildieſie Endreſultate der Quadrate dieſer Raume."

Beadtung finden, daß man die Werthe der beiden , Der Verf. berechnet nun , nach obigem Gefeß , auß eine für jetzt noch unbeſtimmten Größen u und x aus wirf. dem Druck der Atmoſphåre auf die Rugel und dem xmal ſo groß angenommenen Drud des Pulvergaſes

diejenige Berdileunigung , welche die Kugel von Gas

lichen Erfahrungen , bei denen jene Verhältniſſe ihre

Ginflů je åußern Einflüſſe åußern,, herleitet. herleitet. Sollten aber nicht wohl ſolche Auslaſſungen , wenn gleich auch andere hierher

allgemein an irgend einer Stelle der Seele erhält, feit gebörige, mit der Erfahrung oft ziemlich übereinſtim . dieſes Ergebniß in die allgemeine Gleichung für verants mende Formeln von áhnlichen Unterſtellungen ausgeben, derliche Bewegung, unter Einführung des Gewichts der doch immer mehr oder weniger als unvollkommenbeitert Kugel , und findet ſo endlid durch Integrirung 2c. xghdad ? le ucd ? V ( III.) 2pD ( D + 21) 2p (1 +-e) In dieſer Gleichung iſt : V die Geſchwindigkeit des Geſchoſſes an irgend einer Stelle der Seele auf die Entfernung e von Anfange der Bewegung ; der erſte 2

ป (sp

5) +

erſcheinen, die nicht unter allen Umſtänden und für alle,

in wiſſenſchaftlicher Hinſicht intereſſante Probleme, nach den angeführten Gründen als beſeitigt und namentlich auch nicht immer dadurch als ausgeglichen gelten modis ten, daß die erwåbnten Größen x und u aus Verſuchen

bei wirklichen Geſtützen, mithin unter Einwirkung jener Einfluſſe, bergeleitet werden ?

( S diluß folgt. ) Redigirt unter Gerantwortliditeit der Berlagshandlung : E. 2 , Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Samſtag,

- 12. Oct. 1839.

Nr . 82.

AASTASTOR

00 Ostron

670379

3

ពៅ

12.1991

, បង

S

1909

2

199203ไปมา 2 เรือน “ สานรอรุน D56 290233525

Allgemeine Militår - Zeitung. Bayer 11.

lifden Artillerieweſens eingeht. Das Büchlein führt den

Mů nden , 24. Septbr. Eine aus Berchtesgaden Titel: „Examen critique des armes à feu françaises et datirte, geſtern befannt gewordene allerbochite Ents

anglaises." In dieſem Augenblick iſt Hr. Schlimmbach in Aleranbrien ; dort iſt er mit offenen Armen von Mo.

des der Einfübrung in Folgeerieſyſtem s råmmte (ſolicßung Zoller'ſchenverordnet, ) neuen daß Feldartill hammed. Ali aufgenommen und zum Artillerieoberſten liche Offiziere der Artillerieregimenter fich Pferde anzus

ſchaffen haben, zu deren Unterhalt ihnen die reglementos måßigen Mittel , wie ſchon früber den Offizieren der leichten Artillerie bewilligt worden ſind ; so treten auch

ernannt worden . "

Deutſcher Bund. Mainz , 23. Sept. Heute frůb führte die kaiſerl.

an die Stelle der bisherigen Uniformsfrado Collets , oftreichiſche Artillerie ihr alljährliches Bataillen. leichten Artillerie , ſo daß die Kleidung , Bewaffnung reren preußiſchen und naſſauiſchen Artillerieoffizieren

und die ganze Ajuſtirung der Offiziere der bisherigen feuer auf dem großen Sande aus, wobei außer mebs und Rüſtung fämmtlicher Offiziere des Artillericcorps noch eine große Angabl anderer Offiziere aller Waffen gegenwärtig waren. Es wurde auf die Entfernungen von nun an ebenmäßig ſind. von 1400, 1100 und 900 Schritt mit Kugeln und Gras. A egy p t e n.

naten und zulegt auf 600 und 400 Schritt mit Kartåts

In einem Artifel der Leipziger Allgem. Zeitung d.d. Paris , 16. Sept. lieſt man Folgendes : Der Paſcha von Aegypten lågt fortwåbrend von überal ber túdrige . europäiſche, beſonders Artillerieoffiziere fommen , und es

fchen gegen ein 6 Fuß hobes und 50 Schritt langes Ziel geſdoſjen. Nach der Angabe des , die Schüſſe auszeichs und Granaten die Scheibe und 76 fehlten dieſelbe . Ein

wird bald nicht der Sultan allein rein , der preußiſche

außerordentlid gunſtiges Reſultat, das dieſer Waffe,

nenden, dſtreichiſchen Artillerieoffiziers trafen 97 Kugeln

und deutſde Artillerieoffiziere ſeine Batterieen richten' biernach zu urtheilen , den erſten Plaß unter den euros

ſieht. Es iſt jetzt allgemein befannt, daß das europäiſde Artillerieweſen in neuerer Zeit durch eine von England herübergeholte und in Preußen weiter ausgebildete Ents' dedung in Bezug auf das ſicherere Schießen mit Haus bißen Tehr vervollfommuetwurde. Dieſe Entdeckung hat nachdenkende Månner auf noch größere Entdedungen in dieſer Beziehung geführt. Der Premierlieutenant Schlimmbach , früher in preußiſden Dienſten, reiſte,

påiſden Artillerieen anweiſt. Auffallend war es bierbei, daß außer auf der Entfernung von 900 Schritt auf der weiteſten von 1400 Sdritt die größte Wirkung rich zeigte. Wir ſaben auf dieſer Diſtauze 2. B. bei einer lage von 12 Schuß 7 derſelben ziemlid die Mitte der Scheibe trefo fen . Nach der Anſicht eines Sachverſtåndigen roll ibre vorzügliche Eiſenmunition weſentlich zu jenem ausges zeichneten Erfolge in Bezug der Wirkung ihres Geſchoſo

nachdem er ſeinen Abſchied erhalten , ſeit einiger Zeit im ſes beitragen. Morgen werden die preußiſchen Truppen Auslande umber , um ſeine Entdeckungen irgend einer ein gegenſeitiges Feldmanover abhalten , welches mit wird. Regierung anzubieten. Er fam auch nach Frankreid . dem Beziehen eines Bivouaks endigen ( Frankf. Journal.) Das hiejige Artilleriecomité vergånnte ihon Probeſchüſſe in Vincennes ; ſtatt aber durch die vortrefflich ausgefal. lenen Reſultate rich bewegen zu laſſen , dem Miniſterium

Pre u B e 1 ..

den Anfauf des von Hrn . Schlimmbach gefannten neuen Danzig , 19. Sept. Die Beſtimmung einer allers Verfahrens anzurathen , ſtellte man ſein Gelingen als höchſten Rabinetsordre, welche alſo lautet: ,,Ich mache

reinen Zufall dar. Der Abgewieſene, dem es noch fblime dem Generalcommando bekannt, daß Ich bei der Feſtung Danzig dem Ravelin Hagel, zur Verewigung der ſeiner Methode ihm bei den Verſuchen beimlich abges bei der glorreichen Vertbeidigung des Hagelsberges im mer in England gegangen war , wo man einen Zheil

lauſcht, bat darüber ein Budlein bier publicirt, in wels Jahr 1807 von dem damaligen Major v . Horn bevoies dem er mit Figuren die vor jenem Comité von ihm ſenen Zapferkeit , den Namen Horu beigelegt habe , erzielt Reſultate nahweiſt und zugleich in eine ſehr mornad) es fünftig genannt werden ſoll. Topliß , am darfe Kritik des Zuſtandes des franzöſiden und engs 8. Auguſt 1839. Friedrich Wilhelm. ' An das Generale

651 -

652

commando des 1. Armeecorps " , wurde geſtern auf eine feierliche Weiſe zur öffentlichen Runde gebracht. Die Truppen führten ein Feldmanóver aus, welches in

von 3 Brigaden zuſammengeſetten Artillerieabtheilung aus Berlin war, die Fahrbarfeit neu conſtruirter Ge. ſchůße Thúße auf Gebirgsmegen zu erproben.. Nachdem das

einem Angriff der funette Borſtel und der binterliegens den Fronte des Hagelsberges , namentlich des Ravelin

erwåbnte Commando am 6. Sept. in Geidorf angelangt war, unternahm daſſelbe am 7. den Marſch auf's Ges

Hagel, ießt ,„ Horn ' genannt, und der beiden Baſtionen birge und vollführte denſelben glüdlich Ranonendonner, bis zur Solin , gelbaude. erſtenmale drobnte

Jeruſalem und Schüß beſtand. Darauf ſprach der Gous verneur, Generalieutenant von Rüdel . Kleiit, an Drt

Zum dort in die Thaler Zhåler und Wålder unſerer alten Berge friedlid

und Stelle über den Zwec des Feſtes, und der Inges dringend.

Der Rúdmarſch geſdab über Brüdenberg

nieur des Plages , Major Mebes , theilt Nadrichten aus nad Krummbúbel. Am 9. Teste das Commando ſeinen dem Leben des Gefeierten mit. Ein jaudzendes jauchzendes lebes leben weiteren Marſch über den ſogenannten Paß nad lies boch unter dem Donner der Kanonen , Sr. Maj. dem bau ic. fort. Ronig gebracht, ſchloß die Feier.

RUB I and.

Potsdam , 22. Septbr. Zu den großartigen Ein. Petersburg , 21. Sept. Hieſige Zeitungen enthal, drůdendes lagers gehört die Vereinigung der ſåmmt. ten folgende Nachrichten aus Borodino : „ Am 12. Sept. liden Muſifd dre zu einer Abendmuſit vor der Retraite. nad 11 ii Ubr Vormittags begab ſich der Kaiſer zu der Vorgeſtern wohnten der König und ſåmmtliche Prinzen an dieſem Tage angeſeßten allgemeinen Revue ader bei und Prinzeſſinnen im Gavalerielager und geſtern im In , Borodino verſammelten Truppen , welche am linken Ufer fanterielager einer ſolchen Abendmuſit bei. Die Truppen der Moskwa, dem Dorfe Radmanowa gegenüber , in waren vor ihren Zeltgaſſen verſammelt, davor in einem fünf linien aufgeſtellt waren. In der erſten finie ſtans Viered die Muſik und die Dffiziercorps. Gleich nach der : die 4te u . 16te Infanteriediviſion, die Gardes und Grenadier Ankunft Sr. Majeſtát begann die Muſik, welche vero den und die zuſammengezogene , Reſervebrigade ſchiedene Piecen ausführte, und zuleßt einen Choral Sotnia ( Escadron) des zuſammengezogenen Linienfoſas blies, wonåchſt die Truppen ſich zum Gebet anſdicten, dens, des transfaufaſiſden muſelmånniſchen und des

und nach Verrichtung deſſelben fid zurückzogen. Das faufafiſchen Gebirgevdiferregiments ; in der zweiten die Erhebende der ganzen Handlung , die Práciſion der

5te und 17te Infanteriediviſion und die erſten 6 Ba.

Muſik, die ſchöne Beleuchtung des Lagers, welches die

taillone der Reſervediviſion des 2. Infanteriecorps ; in

ſcheidende Abendſonne mit ihren leßten Strahlen erbelte,

der dritten die 6te und 18te Infanteriediviſion und die

der weithin fchallende Donner des den Schluß des Tas lebten 6 Bataillone der Reſervediviſion des 2. Infan , ges anfúndigenden Retraiteſdhuſſes , die lautloſe Stille teriecorps ; in der vierten die ganze Cavalerie, und in der mit entóidſtem Haupte ibrë Andacht verridtenden

der fünften linie die Artillerie und die erſte reitende

Truppen, kurz Alles vereinigte ſich, um das Andenken Pionierescadron. Der Kaiſer hielt vor dem zur Revue an eine ſolche Scene tief ins Gedächtniß eines jeden für beſtimmten Orte, auf den das ſteile Ufer der Moskwa 1

erhebende Eindrüde empfänglichen Menſchen zu prågen. bildenden haben zwiſchen den Dörfern Rowalewa und Berlin , 28. Septbr. Ein ungemein intereſſantes Arijina. Hier empfingen Se. Majeſtåt den Rapport Schauſpiel gewährte es beute, eine ganze Armee auf vom Oberbefehlshaber der aftiven Ärmee. Um dieſelbe der Eiſenbahn von Potsdam in Berlin ankommen zu Zeit präſentirten , auf ein vom Generalfeldmarſchall ges ſeben . Der König bat nåmlich die Gardeinfanterie, um

gebenes Zeichen , alle zur Revue aufgeſtellten ( ruppen ihr nach dem beſchwerlichen Lagers und Mandverdienſte Das Gewehr und zugleich erſchallte ein donnerndes Hur. ben Rúdmarſch nach Berlin zu erleichtern, auf ſeine rab in der ganzen Šolachtordnung der 120,000 Mann Koſten durch Pocomotive bierber bringen laſſen . Etwa ſtarfen Armee. Demnächſt ritt der Raiſer alle finien

die Truppen im Ceremonialmarſch an 8000 Mann kamen auf dieſe Weiſe in zebn verſchiedes entlang, worauf Thronfolger Tåſa vorbeidefilir

. ten . Der An der Spiße jedes Regimento fubr Sr. Majeſtåt das Muſifcorps deſſelben , das auch mit klingendem remitſch, der Großfürſt Michael, der Herzog von leud, Spiel in den Bahnhof von Berlin einzog. Pon der tenberg und der Prinz Alerander der Niederlande, als Madt und dem Umfange des neuen Communications. Chefs der Regimenter ibres Namens, befanden ſich bei mittels bekommt man in der That erſt den rechten Bes denfelben. Die eremplariſche Ordnung und die ausges griff, wenn man auf dieſe Weiſe, wie durch Zauber ein zeichnete Organiſation aller bei der Revue befindlichen völlig bewaffnetes Armeecorps von einem Orte nach Zruppen befriedigten die Wünſche Sr. Majeftåt voll, dem anderen verſeßt ſieht. Die Eiſenbahndirection bat

kommen. Um 7 übr Abends mobnte der Kaiſer in der

für dieſe Beförderung der Truppen eine allgemeine Borodino’ſden Pfarrkirche dem znm Andenken des Rais Entſdådigung von 1000 Sbalern erbalten. .

Soleriſche Blåtter berichten aus Hirſchberg vom

fers Alerander gebaltenen Lodtenamte bei. -- Auf den

13. September war ein allgemeinee Mandver aller bet

12. Sept.: Unſer Rieſengebirge bat einen Beſuch erhal. Borodino zuſammengezogenen Truppen angeſeßt.

Am

ten, der wohl aufgezeichnet zu werden verdient, nåmlich eine halbe Batterie königl. Artillerie, nebſt vollſtåndiger

Morgen nahmen die Eruppen ihre Poſitionen in fols gender Ordnung ein : die zweite Brigade der zuſamments

Mannſchaft und Beſpannung. Die Geſchůtze beſtanden aus einem 6Pfünder, einem 12Pfünder und einer Haus biße, nebſt dazu geborigen Munitionswagen 2c., vouſtan, dig ausgerüſtet. Der zweck dieſer , aus Mannſchaften

gezogenen Cavaleriediviſion mit dem Dragonerregiment des Großfürſten Michael vor dem Dorfe Walujewa; die übrigen drei Regimenter der 2ten Dragonerdiviſion bei Doropina ; die Gardes und Grenadier - Reſervebrigade

653

654

und die erſte Brigade der zuſammengezogenen Cavales kadungen des 24 Pfunders, 16 Pfünders, 12Pfünders riediviſion bei Borodino; die zuſammengezogene Jufan und 8Pfunders enthalten. Ferner werden hierbei einige teriediviſion bei Alerin ; die 1te Dragonerdivifion hinter Refuliate der im I. 1835 zu Equerdes vorgenommenen Semenowsfoje; das 2. und 6. Infanteriecorps an dem Verſuche benußt. Bei dieſen Anwendungen ſucht der Verfaſſer zuerſt Ufer der Moskwa nabe bei Radmanowo. Der Kaiſer begab ſich um balb 11 Ubr nad dem Dorfe. Walujewa, aus zwei, für dieſen oder jenen Kaliber durch die Ver . wo ſogleich die Action begann . Das Manóver dauerte fuche gegebenen , zwei verſchiedenen ladungen zugehöris ůber 8 Stunden und wurde in ausgezeichneter Ørds gen Anfangsgeſchwindigkeiten , mit Hülfe der Formel nung , mit eremplariſcher Genauigkeit, Regelmäßigkeit (IV.) die Werthe von x und u , berechnet dann, indem und Schnelligkeit der Truppenbewegungen ausgeführt; er dieſe, die Stårfe der gebrauchten Pulverſorten chas dafür baben Se. M. der Kaiſer dem Oberbefehlshaber rafteriſirende Werthe in ſeine Formel einführt, die Ans der aktiven Armee und dem Großfürſten Michael, wels fangsgeſchwindigkeiten zu den übrigen ladungen , die der alle Reſervetruppen commandirte, ihre Anerkennung man bei den verwendeten Geſchůßen gebrauchte , und und allen beſonderen Chefs der Truppen ihr beſonderes ſtellt die Ergebniſſe der Rechnung mit den durch die Wohlwollen zu bezeigen geruht. " Erfahrung erhaltenen Anfangsgeſchwindigkeiten , zur

- Der 14. Septbr. war von Sr. Maj. dem Raiſer zum Aufbruch der bei Borodino berſammelten Zruppen beſtimmt worden. Demzufolge wurden am Morgen in jeder Diviſion Gebete verriditet, um den Segen des Allmächtigen auf den Marſch der Truppen herabzufles ben. Um 9 Uhr wohnte der Kaiſer dieſer Ceremonie in

Vergleichung, in mebreren Tabellen zuſammen . Hier ergibt ſich dann allerdings im Allgemeinen eine ziemlid genügende Uebereinſtimmung zwiſden dem Errechneten und dem durch die Verſuche Gefundenen . Bei den ſtår, feren ladungen ( beilåufig gegen die Hälfte des Rugels gewichts bin ) finden merklichere Abweichungen der thes,

der Gardes und Grenadierbrigade bei. Hierauf defilirs ten die Bataillone der Garde vor dem Kaiſer vorüber und brachen nach Mosfau auf. Um 11 Uhr durchritt Se. Majeſtät das lager der combinirten Diviſion des

retiſchen und der Verſuchsreſultate in der Ärt ſtatt, daß jene größere Anfangsgeſchwindigfeiten als dieſe geben, woraus dann der Berf. den Schluß zieben will , daß für dergleichen ſtårfere Padungen die ſeiner Formel zum

2. Infanteriecorps und das des 2. und 6. Gorps derſels

ben Waffengattung. Der Kaiſer hielt bei jeder Diviſion

usſebung der völligen Auflöſung Grunde liegende Vora des Pulvers im Ladungsraume nicht mehr in aller

an, und ſagte den Truppen reinen Dank für ibre gute Haltung bei der Revue , und ermahnte ſie, wenn ſie

Schärfe ſtattfinde. Den Beſchluß des Werfdens macht eine furze Wies

/

inihre gewöhnlichen Kantonnirungen zurúcgefehrt ſein derholung der vorgetragenen Hauptſåße über die Wir.

fung des Pulvers in Minen und Geſchüßen . Endlich enthält der dem Werfd en beigefügte, ſpåter beſuchte der Kaiſer das Kloſter Spaßfoe. Am 15. um bearbeitete Nachtrag eine Vergleichung der aufgeſtellten 8 Uhr Morgens wohnte der Kaiſer dem Aufbrude des Theorie mit zablreiden neueren Verſuchen. leßtere geben

würden, die Obliegenbeit ibres Dienſtes mit der größ. ten Gewiſſenbaftigkeit zu erfüllen . Um 7 Uhr Abends

combinirten Grenadierbataillons und der Depotbatail. die Anfangsgeſchwindigfeiten einer ſehr vollſtåndigen lone bei. Um 9 Uhr hórre Se. Majeſtåt die Meſſe in Reibe von Ladungen im 12 Pfünder, 16 Pfünder und der Parochialfirche von Borodino und begab ſich in Bes langen 12Pfünder und ſind im Aide-memoire von 1836 gleitung des Großfürſten Thronfolgers nach dem interi. mitgetheilt . In dieſem Nachtrage findet man nun noche miſtiſchen Militárboſpital zu Moſaisk, mo Se. Majeſtåt mals eine kurze Auseinanderſeßung der Theorie, wors

dem Kriegsminiſter, ſowie den dabei beſchäftigten Pers auf die erwähnte Vergleichung auf åbnliche Weiſe, wie ſonen ſeine Zufriedenheit mit der Einrichtung bezeigte. die frühere, im Werfe ſelbſt, angeſtellt iſt. Auch hier Um 11 Uhr reiſte der Kaiſer nach Moskau ab , wo er

um 4 Uhr Nachmittags anlangte. Li te r a tu r.

ergibt ſich im Ganzen eine ziemliche, ja mitunter aufs fallende Uebereinſtimmung der Formel mit den Verſuchs. reſultaten bis zu beiläufig '/ fugelſchwerer fadung. Für ſebr kleine ladungen erſcheinen die Unterſchiede jedoc erheblicher, was der Verfaſſer dem hier verbålt,

Zheorie und Berechnung der Wirkungen des Pulvers in niß Spimåß Pulilverder eutwei elrig endche aumbedent kradur Zün erende hrei ft chzuſc dlobt.ch Von und n n The fugelſchwerer fadungen , oder bald darauf , fangent Minen und Geſchůben. Von f. F. G. v . Gazaur, Oberſtlieutenant in der Artillerie, Offizier der Ebs die berechneten Geſchwindigkeiten an , die Verſuchsreſul. renlegion. Magdeburg 1839. tate merklicher zu überſteigen, wovon der Verf. auch hier ( 1 u 5. ) Im zweiten Kapitel dieſes Theils geht der Verfa ſſer wieder den Grund in der nicht vódig vor Bew egung

Hierzu dienen , ihm zuerſt die Reſultate der Verſuche,

der Rugel erfolgenden Auflöſung der Pulverladung zu finden glaubt.

welche zu Met durch die 1833 zur Feitſtellung der Prin . zipien des Schießend ernannte Commiſſion borgenom ,

Wie man geſehen bat, beruht das Weſen der Theorie des Verfs . bauptſächlich auf folgenden Såßen. 1 ) Das

zu Anwendungen der Leßt entwidelten Theorie über .

men wurden. Es ſind dieſe Reſultate den zwei lithos Pulver verwandelt ſich ſchon im ladungsraume ganz in graphirten , zu Met berausgefommenen Rapporten der Gas , ehe noch die Kugel merflich von ihrer Stelle bee gedachten Commiſſion entnommen, welche eine ziemliche wegt wird , und ſeine Wirkung in dieſem Raume gegen

Menge von Anfangsgeſchwindigkeiten für verſchiedene Wände und Kugel beſteht in einer Stoßwirkung , wos

656

655

durch don bier der leßteren eine beſtimmte Geſchwins , la supposition fausse de ceux, qui ont jusqu'ici donne

digkeit mitgetheilt wird. 2) Von hier an wirft das, la theorie de la poudre , dans les canons, est d'avoir

ganz als elaſtiſche Flüſſigkeit erſbeinende Pulver drucs admis que le boulet nepartde son logement qu'animé weife beſchleunigend auf das Geſchoß, ſolange dieſes d'une vitesse infiniment petite , par le seul fait de la das Rohr durchläuft. 3 ) Die leßterwähnten Wirkungen pression do gaz , tendant à occuper plus de place dans des Pulvers in dieſem zweiten Moment nehmen wie l'ame du canon , tandis qu'il etc.” möchte aber zu geben die Quadrate der Räume ab , in welche ſich das Gas ausdehnt.

ſein : Die falſche Vorausſegung, welche bis jest in allen Cheorieen über die Wirfung des Pulvers im Ge.

Wir haben ſchon früher unſere Bedenklichkeiteu gegen ſchůß gemadt worden iſt , liegt in der Annahme, daß die Annahme des Verfaſſers geåußert, daß ſchon im Pas

die Kugel ibr fager nur mit einer unendlich Fleinen

dungsraume alles Pulver rich in Gas verwandle. Ins Geſchwindigkeit verlaſſe, einzig und allein in Folge des deſſen deint es uns , das für ſeine Vorſtellung einer ſto Bweiſen Wirkung der in jenem Raume entbundenen

Druds. Der Gaſe , welche das Beſtreben haben , in der Seele des Robres einen großeren Raum einzunebmen ,

Gaſe, die er aus der Elaſticitet und wechſelſeitigen Eins wirfung derſelben berleitet , gar manche Betrachtungen

måbrend doch

und ſelbſt Erfabrungen ſprechen dürften, daß dieſe, von

unelaſtiſde nennt“ beißen : ,,welche man harte nennt"

20.

S. 27, leßter Abſat , muß es ſtatt ,, welche mant

den bisherigen Vorſtellungen über die Wirfungsart des (qu'on qualifie de durs.) S. 45, Nr. 4 wird entonnoir ordinaire durch rechto Pulvers im Geſchüß abweichende Anſicht alle Beachtung verdienen möchte und daß dabei vielleicht die Annabme

winflichter Trichter“ ausgedrücft, ſtatt daß es gemobar

eines jenſeite des Kugellagers ſich erſtreckenden , der. licher oder einfacher Trichter “ heißen ſollte. S. 48 , 3. 10. o. wird das Franzöſiſde: ,,Au po größten Dichte des Gaſes durch ſpätere Pulverauflóſung

entſprechenden Raumes, der freilich erſt durch Berſuche lygone, on a posé sur une table une gargousse etc."” überſeßt mit : ,,Man legte auf einen Tijd in Polygott eine Patrone" - Polygon beißt aber in der franzos. kung der Gaſe, die ſchon aus der ſpäteren Auflöſung zu Artillerieſprache Uebungsplas; daber will jene Stelle folgern wäre, den wahren Verhåltniſſen bei der Wirs ſagen : ,,Auf dem Uebungsplabe legte man eine pas

nåber ermittelt werden müßte , ſowie einer noch weiter über den ladungsraum ſtattfindenden ſtoßweiſen Wirs fung des Pulvers im Geſchüß nåher führen fönnte. Gminer aber möchte die vorliegende Schrift , die einen

trone auf einen Liſob .“ S. 56 , 3. 6 v. 0. wird der Ausbrud des Originals

To wichtigen Gegenſtand der Artilleriewiſſenſchaft beban

„ la quantité de mouvement ou force transmise sur la

delt und zum Theil von neuen Seiten betrachtet, der

surface du cercle de sabot au devant de la charge ,

Aufmerfſamfeit zu empfehlen ſein, wenn man ſich auc cercle supposé du même diamètre que le boulet" im mit deit aufgeſtellten Prinzipien nicht durchaus einvers Deutſchen gegeben durdo: ,, Die Quantität der Bewes gung oder Triebfraft, welden die Oberfläche des Kus

ſtanden zu erflåren permag.

Was nun endlich die Ueberſekung anlangt, ſo ſcheint gelſpiegels vor der ladung ( oder die Kugel ſelbſt ) ere, - Die Parantheſe gibt offenbar das Franzöſiſde es uns, als habe dieſelbe an manden Stellen treffender bålt." -

und ſchårfer ſein können . Auch finden ſich , ungeachtet nicht ganz treu. S. 58 , 3. 13 v. ll. iſt „, largeur infiniment petite de des bereits angefügten Drucfehlerverzeichniſſes , doch

immer noch Febler der Art vor , die dieſes Verzeichniß la circonference ayant y pour rayon" mit , unendlich nicht entbå

und welche, wenn auch gerade nicht erbebs

fleiner Theil dieſer Kreisflåde in der Entfernung y

lich , mehr oder weniger den lerer unangenehm berůb

vom Mittelpuncte " ausgedrückt, wo allo ,, dieſes Ums

ren . Wir begnügen uns hinſichtlich des Erſteren nur

fangs " ſtatt ,, dieſer Streisflåde " zu feßen wäre. S. 63 lieſt man im Eingange des s. 61 : ,,Aus der

1

auf Folgendes hinzuweiſen .

S. 12, 3. 18 d. o. wåre force impulsive infiniment lage der Kugeln gegen die Wirkung der ladung folgt,

petite mohl nicht als unendlid kleiner Drud ,

daß 26. " Das franzöſ. Original ſagt: „ Du logement

fondern als unendlich freiner Stoß zu geben.

du boulet , qu’occasionne l'action de la poudre au foyer de la charge , resultent etc.”” d . b. ,,bas Kugellager,

S. 17, 3. 23 u. 24 v . 0. findet man:; ,der Widers

ſtand ſteht im Verhältniß der Metallſtårte und folglich welches durch die im fadungsraume ſtattfindende Puls audzum Durchmeſſer der Seele. “

Wir würden das

verwirkung entſteht , veranlaßt 20.

Franzöſiſche: proportionelle à l'epaisseur du canon et , S. 50 , 3. 17 v. u. heißt es : ,, Denn außer daß par consequent, au diametre de l'ame überſeben : Der dieſe Umſtände zu unwichtig ſind in Vergleich zu der Widerſtano ſteht im Verhåltniß der Metalſtärke und Großartigkeit der vom Pulver entwicelten Kraft der folglich auch im Verhältniß des Durchmeſſers der Seele. Rugel, und da 2c." Der franzöſ. Dert : ,,Outre que les S. 23 , unterer Abſat, lieſt man : ,, Die falſche Vors circonstances sont peu importantes, comparativement ausſetung, welche bis jetzt in allen Zbeorieen über die Pulverfraft gemacht worden , iſt der Saß, daß die Rus

à la grandeur des deux natures des forces deployées par la poudre pour chasser le projectile " dürfte aber

gel aus ihrem lager mit einer unendlich fleinen Ges wohl zu übertragen ſein : ,, Denn außerdem, daß dieſe ſchwindigkeit gebe, indem der Druc des Gaſes allein Umſtånde zu unwichtig ſind im Vergleich zur Große der ſtrebe , dieſem einen großeren Raum sin der Seele zu beiden Arten von Kräften , welche das Pulver zur Forts. verſchaffen , während 2c." Der franz. Originalausbrud :

treibung der Kugel entwickelt. "

Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagshandlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch,

Nr. 83.

16. Oct. 1839.

Wer

Allgemeine Militar - Zeitung. Ronigreich Sachſen .

4 Stunden von Roßwein unweit der Didaß - Noffener

Dresden,, 30. Sept. Für die dießjährige viernode landſtraße auf einander. Generalmajor Bevilaqua,

dentliche Zuſammenziehung der Truppen zu den Serbſts

in deſſen Abſicht es nicht

übungen waren die Kantonnements ſo gewählt, daß liegen fonnte, ſich zu weit von der Mulde zu entfernen, , ſeine zum Beſchluß.derſelben mehrere Brigaden zu gemein . zog ſich,, nachdem er , den Gegner genothigt hattebei dem fchaftlichen Uebungen vereinigt werden konnten. Es Kräfte zu entwideln, allmäßlich zurüc ,, bis er Dorfe Meila ( wo die beiden Straßen von Didat und

fantonnirte daher

a) die aus 3 Regimentern beſtehende Reiterbrigade von Lommatſch nach Noſſen ſich vereinigen ), die ihm vom Gros nadgcrendete Unterſi uzung von 2 Bataillo ,

bei Didat ;

b) die zweite finien . Infanteriebrigade - 2 Regionen mit 1 Fußbatterie eingetroffent fand. Durch dieſe

an Infanterie bedeutend menter zu 3.Bataillonen - bei Döbeln und Roßwein, Verſtärkung ſeinem Gegnerdem ſeir coupirten Terrain -

úberlegen , beichloß er , in

und endlich

c) die leichte Halbbrigade, aus 3 ſelbſtändigen Bas von Meila Halt zu machen und bis auf Weiteres Stels taillonen Jäger und Schngen beſtehend, in der Gegend lung zu nebmen. dem or

zwiſchen Rieſa und dem Dorfe Zehren långs der Elbe.

Generalmaj

Senfft von Pilſad hingegen, die

Dieſe drei Brigaden, zuſammen 12 Schwadronen, Feinde zugekommene Unterſtüßung bemerfend,brach das

9 Bataillone , mit 1 reitenden und 2 Fußbatterieen zu

Gefecht ab, und zog ſide ebenfalls in eine beobachtende

zurück. 4 Geſchüßen, wurden in zwei Parthcien getheilt,weldie Stellung Die Truppen vom 24. Sept. an unter ſpezieller Leitung des commans

direnden Generallieutenants v. Gerrini hauptſächlich nach folgender Idee gegeneinander operirten.

bezogen gegen den Abend concentrirte

Marſchquartiere.

Der 25. Septbr. war ausſchließlich zur Uebung des Vorpoſtendienſtes beſtimmt.

Parteien nahmen Die eine Parthei, unter den Befehlen des Brigadier , hierzu frůb 177 Uhr ihre zulebtBeide gehabte Stellungen wie. Generalmajor Bevilaqua, beſtehend aus 4 Schwadronen ,

4 Bataillonen und 1 Fußbatterie , welchen ſpäter 2 Ba.

der ein .

In den Nachmittagſtunden erhielt der Generalmajor

taillone und 11 Fußbatterie als Unterſtüßung folgten, Senfft von Pilſach unerwartet den Befehl, den Gegner wurde als die Avantgarde eines über Chemniß gegen

wo möglich noch heute zum Rückzuge zu nöthigen , was

die Elbe marſdirenden Corps betrachtet , welche, da ihm gelingen werde, wenn er, durch Hülfe ſeiner les man Nachricht von der Abſicht eines bei Großenhaynı angekommenen feindlichen Gorps , die Elbe unterhalb

berlegenheit an Reiterei , demſelben Beſorgnis für den

Ridzug nach Roßwein einfloßen fónne . Meißen zu paſſirent, erhielt , befebligt wurde , ſich der Generalmajor Senfit von Pilſach ridotete, dieſem

Uebergånge über die Mulde bei Roßwein und Noſſen Befehle gemåg, den Angriff ſo ein , daß er den Gegner zu verſichern und gegen die Elbe zu recognoſciren .

in der Front ſeiner Stellung beſchafftigte , wäbrend er

Die andere Parthei hingegen, aus 8 Schwadronen, mit ſeiner Reiterei und reitenden Artillerie deſſen linte leichten Bataillonen und 1 reitenden Batterie, unter Flanfe anficl.

3 dem Befehle des Brigadier , Generalmajor Senfft von

Generalmajor Bevilaqua wice zwar, durch ſeine

Infanterie und vom Terrainbegünſtigt, die zahlreichere Pilfech, zuſammengeſtellt, war bereits in derNacht vom Angriffe des Generalmajors Senfft von Pilſach ab, 309

23. zum 24. Sept. in zwei Detajdements auf das linke Elbufer übergegangen, um ihrerſeits die Gegend zwiſchen der Elbe und Mulde zu recognoſciren , (dhwache feinds liche Streifcorps aber von der Elbe entfernt zu halten.

Petersberg zurück, bis wohin ihm der Peştere folgte.

In Derfolg der erſt am Abend vorher erhaltenen

Beide Partheien nahmen hier eine Aufſtellung und bes

fich aber in eine – ungefähr 1 Stunde weit růfmärts -

gelegene - ſehr febr vortheilhafte Stellung bei dem Dorfe

Auftråge trafen beide Partbeien den 24. Sept. gegen zogen erſt gegen den Abend ihre frühere Quartiere. Mittag - nach einem mehrſtůndigen Marſde und Für den 26. Sept. wurde angenommen , daß Genes ohne zu wiſſen, wo ſie ſich finden würden - ungefähr ralmajor Bevilaqua durd , den, Tages zuvor unternoms -

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menen Angriff feines Gegners Veranlaſſung gefunden einzelnen Bataillonen und Regimentern ; Mandver int

habe, ſich während der Nadtder Mulde und naments Brigaden und Diviſionen ; Uebungen im Feuern und lid, tem Uebergangspuncte Roßwein zu nähern , 2 Bas im Schießen nach der Sdjeibe; endlid große Kriegs . taillone mit 1 Fußbatterie aber nach Noſſen, zu Bebaups mandver. Die Mandver in Diviſionen und die großen

tung des dortigen Uebergangs, zu deialdiren. Dieſe Kriegsmandver , das iſt der wahre Zweck , die wahre Detaſchirung wurde indeſſen nur ſupponirt und die Ger Beſtimmung der Uebungslager. Es iſt zwar immer gut, genparthei erhielt ſelbige 2 Bataillone und 1 Batterie eine zablreiche und glänzende Armee, wie die unſerige, als Verſtärkung. auch im Frieden zu halten . Aber was iſt ihre Beſtims

Für die Parthei des Generalmajors Senfft von Pilo mung ? Der Krieg. Wenn wir unſere Grången nicht ſady galt dagegen die Annahme, daß ſie am 25. Abends mehr zu beſchůzen oder zu vertheidigen båtten ; wenn bie Nachricht vom Uebergange des Corps auf ons linfe der Frieden unſer lebtes Wort und unſere einzige Bes Elbufer, und zugleich Verſtårkung, ſowie den Befehl ers ſchåffrigung wire ; warum ſollten wir dann 300,000 balten habe, den Gegner über die Mulde zurückzutreiben.

Mann unter den Waffen halten ? Wozu dann dieſe

Dieſen Vorausſetzungen gemäß batte Generalmajor ſtarfen Cadres ? Wozu dieſer Generalſtab, welder ganz Bevilaqua am 26. früh 7 Uhr feine Stellung binter

Franfreich überzicht

Wozu ein Militárbudget, welches

dem Defilé von Offig genommen , die Vortruppen aber ein Drittbeil aller unſerer Einnahmen wegnimmt? Aud noch bis gegen Petersberg vorgeſchoben . auf die Gefabr, gelehrte Berechnungen und ſcone Hoffs Die Elbeparthei, welde der commandirende Gener nungen zu zerſtören, muß man ſagen, Europa ſteht auf rallieutenant v. Gerrini für dieſen Tag ſelbſt befehligte,

dem Kriegsfuße und Frankreid muß daber auch darauf

ſchritt nach vorheriger Recognoſcirung des Feindes zum bleiben . Die Politif ſeiner Regierung fann friedlich Angriff vor und drångte denſelben in mebreren inter- ſein ; aber die Bildung ſeiner Armeen muß friegeriſch effanten Gefechtsmomenten allmåblid nad Roßwein bleiben. Es bieße, die Rolle, die unſere Soldaten ries

zurüc , womit die Uebung , welche vom Terrain und len müſſen, fdlecht verſtehen, wenn man ſie zur Bewa. Wetter überaus begünſtigt wurde , ſpåt Nadmittags dung unſerer Stådte berabreken wollte. Es iſt ſoon, wenn die Bürger als Nationalgarden dieſen Dienſt uns

beendigt war.

JI. M.IN. der König und die Königin, ſowie ſämmts entgeltlich verfehen. Die Stådte ſind für die National, liche Prinzen und Prinzeſſinnen des königlichen Hauſes garden ; die Feſtungen, die Grånzfordone und das lager beehrten die Truppen durch Adlerbod ſtibre Gegenwart für die Soldaten ; für die Soldaten die Bivouafs und bei dieſen Uebungen.

die Solachtfelder auf fremdem Bodent. Aber das, was

Den 27. Sept. hatten die Truppen Raſttag in conte unſere jeßigen Soldaten und unſere jebigen Offiziere centrirten Marſdquartieren und paſſirten den 28. Sept. ( id rede von denen , welche die großen Kriege unter die Revue vor Sr. M. dem König . Nach dem Defiliren, denn Kaiſerreiche nicht mehr mitgemaďt baben ) am wes wobei Se. k. Hobeit der Prinz Jobann das 2te leichte nigften verſteben, das iſt der Kämpf auf dem Schlachts Reiterregiment, deſſen Chef Höchſtderſelbe iſt, vorführte, felde, und zwar einfad deßwegen, weil ſie darin feinen vollzogen die in eine Diviſion vereinigten Truppen uns Unterricht baben. Der Kampf auf dem Schlachtfelde ter dem Befeble des commandirenden Gen. Lieutenants lernt rich nicht auf dem grünen Teppid des Lefetiſches y. Cerrini einige tafrijdie Bewegungen nach untergelege einer Bibliothek, nicht in den Straßen einer Garniſon, ter Idee. nicht auf dem Glacis einer Feſtung. Ueberall, wo die

Hierauf entließ Se. Königl. Majeſtát die Truppen Truppen nicht in Brigaden zuſammengezogen werden buldreichſt und beglücten dieſelben durch nachſtehenden fónnen, d. h. in mehr als drei Viertheilen der franzoſ. Lagebefehl.

Garniſonen, erhält die Armee ihre Bildung nid) t ; lernt Tagsbefehr Choren , am 28. Sept. 1839.

Während der dießjábrigen Zuſammenziehung des grds Beren Tbeils Meiner Armee habe Ich bei allen Uebungen der Truppen mit erneuertem Wobigefallen ihre vorzüge lide tafriſche Ausbildung, ihren regen Eifer für den Dienſt

fie den Krieg nicht. Sie kann in den Sculübungen der

Bataillone vortrefflich ſein ; aber die Uebungen der Bar

taillone, ſo beſchränkt, verhalten ſich zum Kriege, wie die Rhetorif zur wirklichen Beredſamkeit; fie iſt nur die Grundlage davon . Der Krieg lernt ſich nur auf dem Boden ſelbſt. Zu dieſer Wiſſenſchaft hat man große

undden vortrefflichen Zuſtand alles Materials bemerkt. Råume , ernſthafte Anſtrengungen, bedeutende Maſſen Es iſt Mir angenehm, ſowohl dem commandirenden von Truppen, ſtarfe und ununterbrochene Mårſhe nós Generalieutenant v. Cerrini, als auch allen Truppen thig. Der Marſdall von Sachſen ſagte: ,,Die Schlach . deßhalb Meine vorzüglidſte Zufriedenheit zu bezeigen, ten gewinnt man mehr mit den Füßent, als mit den

und ſie der Fortdauer Meines beſonderen Königliden Händen ." Wohlwollens hierdurch zu verſichern.

(ges.) Friedrich Auguſt.

Darum laßt Euere Truppen marfdiren;

zieht ſie von einem Puncte Franfreichs auf den anderen zuſammen. Der beſte Unterricht für den Krieg iſt die

Vereinigung der verſchiedenen Waffengattungen, welche F r a n t re i d .

eine Armee bilder, ihre gleichzeitige Verwendung , ibre

Das Journal des Debats enthält eine Darſtellung übereinſtimmende Handlung, die Kunſt, ſie zuſammenzu. des Uebungslagers bei Fontainebleau , worin zieben und ſie wieder auszudehnen, die einen durch die es unter Anderem heißt : ,, Die Arbeiten des fagers anderen zu unterſtüßen, die Geſchidlichkeit, eine Diviſion

find von mebrerlei Art ; es ſind einfache Uebungen in Infanterie wie ein biegſames Werkzeug zu behandeln ,

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fie arbeiten zu laſſen wie eine wunderbare Maſchine, vol Kraft und Muth , voll Ergebung und Gehorſam ;

Bekleidung des Soldaten . Die Bekleidungsart des Soldaten iſt von ſo ernſter Wichtigkeitund ſollte auf ro feſten Prinzipienberuben

voll ſchueller Einſichtund geordnetemFeuer . Mit einem Morte, zur Erlernung des Krieges ſindimFriedengroße sal ſieden faunen der Mode ,eines ſpielenden ,auf, Kriegsmanøver erforderlich, d. b . große üebungslager. daß

Die Juliregierung ſchien dieſe Nothwendigkeit zu begreis fen ; aber ſie hat dieſelbe in 10 Jahren nurin den engen Grånzen befriedigt, welche das Budget ihr vorſdhreibt. Noch jestbat über die Hälfte der Regimenter, aus Armee beſteht, nicmals Kriegsmanöver aus. dener: dieund geführt; mehr als cin General bat nochniemals folche befebligt. Dieß iſt eine große Lüde in derBils dung der franzöſiſchen Soldaten. Denn wenn Krieg

fteten Wedſeln beruhenden Weſene, nicht unterworfen ſein könnte. Dennoch haben wirgeſeben, wie nach und nad faſt ſåmmtliche Kleidungsſtücke des Soldaten mo, diſche Form und Geſtalt angenommen haben, von denen Niemand wird behaupten wollen , daß ſie zu weſentli, shen Verbeſſerungen , oder zu Verbeſſerungen überhaupt beigetragen haben. Das Gegentheil davon ließe ſich fide wohl von manden beweiſen . Betrachten wir nur die

eingeführten neumodiſden, das ganzeKiun ausbridst, follen wir unter dem Feuer des Feindes uns bierundda einhüllenden Cravaten , im Vergleiche mit den früher meiſtenn. üblichen faum drei Finger breiten Halsbinden. Dieſe daß gefalle Franzoſen ſich in dieſer gefährliden ', Sdule ůnſere Armeen in der Revolution , die zur Vertheidis þalebinden, loſe um den Hals befefiigt, ſchüßten dodo fommen gegen Näſſe und Verfåltung , geſtatteten eine gung unſereingen , faſt s Gebietbefehligt und von es plóßlic h entſta ndenjest Emporkomml wurden , die alle freie Bewegung des Kopfes,úbten feinen Druc auf

berühmte Namen ſind, habenüber die geübteſten Trups Hals und trugen nichis zu einer beſonderen Erhibung Kriegekunſt geſchlagen . Der Kaiſer batte feine Zeit, lidfeit waren ſie mit einem Unterfutter oder Rrågelchen

pen der Welt geſiegt, haben ſie gegen "alle Regeln der deſſelben bei, so daß ſie auch nicht bemmend auf den Kreislauf des Blutes einwirkten. Růcfſichtlich der Reins Uebungslager zuſammenzuziehen. Das von Boulogne vonPeinwand Serfehen , welches leicht abgenommen und iſt mehr alseine große politiſche Demonſtration gegen nach geſchehener Reinigung wieder daran befeſtigt wers England , als eine wirfide Schule der Militärbildung den konnte. Alle dieſe Annehmlichfeiten und Vortheile berühmt geworden . Sollen wir aber den Krieg erwar: ten, um unſereSoldatenzubilden ? Der Krieg iſt ein entbebren die hohen Cravaten. Sie müſſen feſtzuges furchtbarer lehrmeiſter. Wir

baben Teinen unterridt ſchnallt werden, wenn ſie ſich hübſch um das Rinn an,

theuer bezahlt. Wir wollen lieber unſere Hülføquellen vermehren ,die , die dann vermehren dann derArmee dieſe großen großen undfried. der Armee dieſe friedo lichen Studien einer Kunſt geſtatten ,deren und Erlernung

legen ſollen . Der Druck, welchen ſie auf den Hals aus. ůben , durch den eng nodi KopfbewegunngRodkragen vermehrt jedeanſdließende , unterſagt ſienur , ſo daß ausges durch eine Bewegung des ganzen Oberförpers

dem Vaterlande feine Zhránen foſtet. " Pre u B e 11.

Berlin , 23. Sept. Die Eruppen des 6. Armeecorps

führt werden fann. Wegen Mangel eines Soweißtudes kann der eingedrungene Schweiß nicht beſeitigt werden ; er reßt Gravate ſich an zerſtört den Halsiſt.ab, båuftWitterungen ſich an, bis die warmer ganze ds Beioder

wurden auch in dieſem Jahre durch Se. kK.. Hobeit den

lich erhißt eine folche Gravate dermaßen , daß ſie unere

Prinzex Friedrich inſpicirt. Am 16. batte die 11. Dinte fion bei Bogenau Bogenau Parade und Diviſionsererciren .. Ein ſehr beftiger" Wind' verwehte nicht nur die Commando: ließ auch und das Geſchütz faum boren. Dennoch wurden alle Ma.

träglich wird. Von der Qual, die ſie dann dem Solda, tenverurſacht, namentlich dem jungen , der von Jugend auf an eine leichte Haldbekleidung gewöhnt iſt, kannſich einenzuBegriff nur derjenige maden, welcher imunter ftrengen nzuge Ordonnanza ſtundenlang einer Revue dem

nóvers mit Sicherheit , Rube und Pråciſion zur aus.

geſprochenen Zufriedenheit Sr.R. Hoheitauegeführt. Gewehregeſtanden, manóyrirt oder einen anhaltenden Tags darauf Fand, beiſchönem windſtillen Wetter,ein Marſch gemadthat. An eine Erleichterung durchlojen .

Feldmanóver bei Paſterwitz an der Rohe ſtatt. Der oder Cocermachen der Cravate iſt in foldea Fåden nicht zu denken . Generalmajor v. Gråvenit und der Oberſt Graf Hens fel manovrirten gegeneinander nach den allgemeinen

Es ſcheint daher keinem Zweifel zu unterliegen, daß

Anordnungen und unter der oberen Leitung des Genes dieneumodiſchen Cravaten uddiſt nachtbeilig auf die rallieutenants Grafen Brandenburg. Einfad und übers Geſundheit des Soldaten einwirfen , unddaß 'viele

ſidtlid ſtellten rich die verſchiedentlichſten Gefechtsvers håltniſſe, raſd nach einander, zu einem intereſſanten Bilde friegeriſcher Benutung des Zerrains für beſondere Zwecke zuſammen . Se. R. Hobeit ſprachen Hochſtibre ganz beſondere Zufriedenheit aus. Am 17. u . 18. Sept.

frankhafte Zufälle, welche die Soldaten treffen , nur in der Halsbefleidung ihre Entſtehung finden , und hier, aus erklärt werden können. Horen wir deßhalb , was ein Militårarzt, der f. preuß. Bataillonsarzt , Dr. Job. Chr . Heinr. Meßig, in ſeinem Werkchen betitelt: das

des Soldaten, vom årztlichen Standpuncte Bleid Armeediviſion in der Umgegend von Neiſje aus battedie12. betrachtet 2. S. 145 u. f. bierůber fagt. Parade und Feldmanover. Großbritannien .

„ Es wurde bei der Kopfbedeckung an die Nadtbeile

ciner theilweiſeit Unterbredung des Kreislaufes ( des

Macaulay iſt zum Staatsſecretår im Kriegøs Blutes ) zurüderinnert ; in einem viel höheren Grade

Hr. departement ernannt worden .

werden dieſe bedrohlid), wenn Beengung von Außen auf

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ben hals einwirkt, da hier fehr große Gefaßſtamme Rudſicht auf die Lebensweiſe des Soldaten und die liegen, und durch äußeren Druck zugleich der Athmungs . Anforderungen , welche an ſeine Thårigfeit gemacht prozeß beeintråchtigt wird. Ueberdieß beſigen die vom werden , als angemeſſen und zwecfgemåß erkannt ſind, fopfe kommenden Blutadern feine Klappen , wie die

zur Berbütung franfbafter Zufälle für den Augenblick

übrigen im Körper ; das Blut ſenft fid in ihnen faſt und der nadiheiligen Folgen für das ſpäiere leben . nur nach den Gereken der Schwere zum Herzen berab ;

Die Behauptung, daß eine hohe Cravate nothwendig

eben darum aber, weil ſie keine Klappen baben, pflans

ſei, um den Hals des Soldaten vor Mélte zu fdugen,

zen ſich in ihnen die Wirfungen der Stagnation weiter

wird dadurch entfråftet, daß biergegen durch den Kras

des Rocks oder des Mantels bintanglich geſorgt iſt. binaus und bis in die fernſten Verzweigungen im In: gent neren des Gehirns und in allen übrigen oberen Theilen Sollte aber demonngcadotet ein beſonderes Gewidyt hiers fort , während die inneren großen Schlagadern die ganze auf zu legen ſein, ſo dürfte wohl gefragt werden : Maſſe des Blutes, das ſie führen, und in die åußeren

Warum wird dem Soldaten nicht eine Halss

zuſammengedrůcten Zweige nicht abſeßen können , in

befleidung für die warme , und eine andere für die falte Witterung verabreicht, wie dieß mit den übrigen Streidung ſtů oken der

die inneren Theile treiben.

Es iſt bei den Iruppenübungen eine gewöhnlidse Erſcheinung , daß eine größere oder fleinere Babi von

Fall iſt ?

Soldaten proglich in den Reiben niedepſtürzt, und erſt wieder zu fich kommt, wenn alles den fórper Beengende

entfernt iſt. - Nur die ichnelle Hülfe, die ein der Art bedrohter Soldat findet , macht , daß plóglicher Lod

Miſce il e n . [ achtung vor den S dlachifeldern ! ] Man findet in

die Bes durch Schlagfluß nicht eine recht båufige Folge dieſes Bffentlichen Blättern , als einen Triumph der Induſtrie, ik chreibung einer großartigen Runke rübenzuckerfabr

Vorfalles wird . IIDer Umſtand ,

bei Biansko

in Mähren . Es kommt darin folgende Sirlle vor : » Zur Entfärs

daß wider Erwarten gerade die

bung des Syrups, der aus der Runesiride erzeugi wird, dient,

wie Ihnen vielleicht bekannt iſt, die Knochentovie. Zu dieſem Zreck Kraftigſten , am ſtärkſten Gebauten , Vollblütigſten und zwar ſchon bei Anſtrengungen , die zu ihrem Krafto find 3 große Knochenöfen und eine eigene Knochenmühie, eine Art

maße in gar feinem Verhåliniſſe ſtehen , gewöhnlich am leichteſten dieſem Unfalle ausgelegt ſind, und das ſchnelle Vorübergehen der Zufälle nach Deffnung des Kleides

von Balzwrrt, vorhandeil. Die Knochen liefern die Juden aus ganz Mähren . Das vier Stunden von bier en firnie Auſterliger Schladifend mußre reinen bedeutenden Tribut geben . Die armen

zur Genüge dar, daß und Abnahme des Gepäces , , ſondern nicht Erſchöpfung der Kräftethun die aümåblid) entſtandene Ueberfüllung der wichtigen Organe durd unregelmäßige Bertheilung der Blutmaſſe, die Urſache

nicht geglaubi, daß einſt noch über ihre verkohlten Gebeine der

dieſer Vorkommenbeiten iſt.

Es ſind Vorfälle der

Fronzosen , Oeſtreicher und Raſen väiten wohl vor 34 Jahren

Bucferſyrup tiefe ! Wir haben gonge Berge folcher vorräthigen

Anochen , und das bei der Berbrennung fich entwidelnde Gas erleuchtet die ganze Gegend« ac. Die Zeitungsſchreiber in ihrem induſtriellen Jaurel Tcheinen

Art bei den zu Pferde dienenden Truppen in demſelben dieſes ganz in der Ordnung zu finden; aber dem Sotdat dreht ſich

das Herz im fribe heculin , wenn er ſolche Dinge lieſt. Heiden

Maße ſelten , wie bei der Infanterie båufig .

,, Von wie bober , ernſter Bedeutung es ſomit für

und Türken , ſelbſt Wilde weiben din ſterblichen Reſten ihrer gefal :

Tenen Brüder cine religiöſe Verehrung ; nur das rich mit ſeiner

den Augenblick, wie für die Geſundheit des ſpäteren

boven Bitoung brüſtende chriftliche Europa Fennt dieſes

Lebens ſei , daß der Hald von jedem , ſelbſt dem

Tchen zierende Gefühl nicht. Jin Jagen nach materiellen Intereſſen

Mens

leiſeſten å ußeren Drude frei bieibe ,ergibt ſids drückt die zur Gottheit erhobene Induſtrie mit zermalmendem Ses

leicht, wenn man bedenkt, daß derſelbe um ſo gewiſſer wicht alles odle in menfchen nirder und fcibft der filc fein Va terland gefallene Riieger iſt fernerhin nicht mehr ſicher , ein Ges nachtheilige, ſelbſt lebensgefährliche

herbeiführen genſtand der Sabgier zu ſein. Der Enkel des auf dem Felde der werde, je mehr die Art, auf welche Folgen der Soldat in Tha. Ehre gefallenen Helden wird fich dieſer Ruheſtätte reines Borfahren tigkeit geſeßt wird, dazu geeignet iſt, den Kreislauf zu nicht mehr rahmen können, fondern er wird ſich mit Beſchämung

beſchleunigen -- ſo daß ſich die gegenſeitige Steigerung geu erinnern müſſen, daß die Gebeinedeſſelben vieleidt bazu beigetra haben, den Gaumen eines Gutſdimeckers zu fiţein . Wenn der -

von Urſache und Wirkung ihnell einſtellt, und das Uebel Krieger bisher mit Ehrfurcht die Schlach, felder betrat, welche das einer bedenklichen Hobe treibt - je ſicherer eine öfter ' Blut gefallener Belden geträntt und in deren Schooß die Gebeine zu wiederbolte üble Einwirkung der Art zu denjenigen derſelben tuben , To wird der Soldat fünftiger Generationen ben Krankheiten führt, oder zu ihrer Entſtehung im ſpäterent von webgierigen Händen durchwühlten Boden unſterblicher Thaten Leben den Grund legt , weidie aus verſterftem Biurs nur noch init dem ſchmerzlichen Gefühle betreten , daß der Undant der Welt , nicht ſelten der traurige Begleiter auf ſeiner dornens andrange nach dem Gehirn , den Augen , dem innereit vollen Laufbahn in leben , auch nicht eininal ſeinen ſterblichen Dhre ſo leicht hervorgeben . "

Eine ſo gewichtige Stimme, wie die eines practiſihen

Reſten die wohiverdiente Ruhe gönnen wordr. Empörend iſt ends

lidh der Gebante und der religiöſe Indifferentiemus auf die Spiße

Militårarztes , über einen auf die Geſundheit des Sols getrieben , daß man den Juden Schacher mit Chriſtengebeinen get, ſtartet. Wahrtido, foldie Erſcheinungen ſind nicht dazu geeigne baten ſo einflußreichen Gegenſand, Tollte nicht ungehört den kriegeriſchen Geiſt zu beleben , ſondern die Pietát bei den Börs verhallen, und auf die Nothwendigkeit aufmerfiam mas kern von Grund aus zu zerſtören . Die Regierungen dürften hierin den , die Halebefleidung des Soldaten auf Stoff und eine auſforderung findeii , Siätten , welche ſie durch Denkmale

Form zurůđzuführen, wie ſie dem Bau des menſolidiert ebien fouten , fernert in nicht dem Getriebeeines ſchändlichen Ei Körpers, zum Schuße gegen äußere Einwirkunger , mit genouges preiszugeben . Redigirt unter Berantwortliwfeit der Verlagshandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

1

Samſtag,

Nr. 84 .

19. Oct. 1839.

Allgemeine Militår - Zeitung. a

a y E Die r 11.Bauarbeiten an der Mů nchen , 30.BSeptbr. Feſtung Ingolſtadt ſind dieſes Jahr wieder ſehr weit ärtig gsthúr er gedieben , .und noch men gegen Arbeit ftigt beſchaf In gegenw den Feſtun ſind4500 bereits fünf Compagnieen Infanterie poſtirt. Auch die Mauern um die Stadt, ſowie das Detaſchementsfort ſind, die Erds bedungen abgerechnet, zur Hauptſache fertig. Auf das

Feldkirchners , Kreuz- und Hardertbor fommen paſſende

gadier in Podgorze , in gleicher Eigenſchaft nach Preß. burg, der Feldmarſchall -lieutenant Graf Woyna , Dis viſionår in Dedenburg und der Feldmarſchau lieutenant v. ' & reß , Diviſionår zu Großwardein , ebenfalls in

gleicher Eigenſchaft erſterer nach Italien , leßterer nach Prag verſeßt. Pre u 8 e 11.

Berlin , 28. Sept. Die Anwendung der von dem Raiſer von Rußland geſchenften Batterie ſogenannter

Monumente aus Stein, und zwar auf eines die Reiters ſtatue des Grafen Reinhard von Solms - Münzenberg, welcher zur ehemaligen Feſte im Jahre 1539 die erſte Umwalung anlegte , welche auch nach ihm benannt wurde. Auf ein anderes Thor fommt die Reiterſtatue des Deutſchen Spedel , der zwiſchen den Jahren 1571 and 1590 dieſes Wert durch den ſogenannten ,, umges worfenen " Mantel ergänzte, und auf ein drittes die beiden lebensgroßen Standfiguren der Direftoren des

Einhörner, oder ſchwerer Geſchůße für reitende Artilles rie, als Muſter für das preußiſche Heer, wird nicht zur Ausführung fommen, da man nach Reiben von Verſus den gefunden hat, daß die großen Koſten der Beſpans nung und Einrichtung nicht mit den wahren Vortheilen übereinſtimmen , beſonders auch die nöthige leichte Beo 'weglichkeit troß der 8 Zugpferde der Ranone ohne Proße

neuen Feſtungsbaues, des ehemaligen General8 v. Streis

Geleis der Råder des Vordergeſtells und der Paffete ; bei Verbeſſerung dieſes Fehlers bleiben jedoch ſo viele weitere Bedenken, daß die Einführung aufgegeben iſt. - Statt der bisherigen drei Artillerieinſpectionen

ter und des jebigen Chefs und Generals v. Becer. De ft rei d.

nicht zu erzielen iſt.

Die ruſſiſchen Geſchůße beweiſen

rich ganz beſonders unbrauchbar durch das verſchiedene

emäß vier beſtehen r, , undzur ſinddemg fünftig deren Generalmajo 30. Sept. In derf. k.Öſtreichiſchen Armee 8.rollen S darnborſt, Dienſtleiſtung

Wien, baben ſich folgende neue Verånderungen ergeben : Acht

Generalmajore ſind zu Feldmarſchall.Lieutenanten before beim Kriegsminiſterium , zum Inſpecteur der 1ten ør. Artilleriebri in Gråß ), Prinz zu Hohenzollerns und Artillerieinſpderection bisherigen iten,, V.zum Safft Inſpecteur der in Berlin , Oberſt Hedingen (wird Diviſionår in Wien ), Simm ( in 2ten Inſpecteur

dert worden, nåmlich: die HH . v. M. Mandl (bleibt tilerieinſpection in Stettin , V. Dieſt, Generalmajor gadier

ſeiner biếherigen Anſtellung),Flette v.Flettenthal und Inſpecteur der bisherigen 2ten, zum Inſpecteur der ( tritt in Penſion ), Freiherr v. Sivkovich (wird hal Dio 3ten Artilerieinſpection in Breslau , u. Bardeleben , enau viſionår in Italien ), Sunſt v . Schúßent Generalmajor und Inſpecteur der bisherigen 3ten ,zum (wird Diviſionår in Großwardein ), Freiherr v . Puch. Inſpecteur der 4ten Artillerieinſpection in Koblenz ers

ner (wird Diviſionår in Italien ) und Freiberr Piret de Bibain ( wird gleichfalls Diviſionar in Italien ) ; n neun Oberſten zu Generalmajoren vor, jobannh rúdte nåmlic : die Oberſten Boccalari ( wird Brigadier in

Stalien ), Prinz Alerander von Württemberg (wird Brigadier in Gråß ) , Graf EIB (in ſeiner Ans ſtellung bei dem Erzherzog Rarl ) , v. Treimi (wird Brigadier in Lemberg ) , Graf Wimpffen (wird Brie gadier in Trieſt) , Freiherr v. W uelt boff ( wird Bris gadier in Podgorze ), Rofler o. Norowende ( wird Brigadier in Panſowa), Vaccani( im Ingenieurcorps ),

nannt worden.

Großbritannien .

Pondon , 21. Sept. Admiral Sir Thomas Hardy, der Gouverneur des großes Oceboſpitals von Greenwich, iſt geſtorben. Er war der Commandant des ,, Victory in der Solacht bei Trafalgar. Damals bat er den forb Nelſon vergeblich, nicht auf dem Verdeđ in voller Unis form zu erſcheinen , denn die Maſtförbe der franzöſiſchen finienſ hiffe waren mit Scharfſchüßen bedeckt. Nelſon befolgte dieſen Rath nicht und fiel tödtlich getroffen in

v . Spanogbe (wird Brigadier in Bregenz.) Ferner Sir Z. Hardy’s Arme. Als Nelſon die Siegesnachricht wurden der Generalmajor Freiherr v. Stúrmer , Bris hörte , fragte er , wie viele feindliche Schiffe in den

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Grund gebohrt worden. „ Einunddreißig " , war die Ante und der zweite , Graf Kutaiſom . Von der oben anges wort ; da rief der ſterbende Seebeld : ,, fúffe mich Hardy " gebenen großen gegneriſchen Streitmacht retirirten ſich und verſchied. Sir T. Hardy war im 71. febensjahre. - Der Generallieutenant und Generalinſpektor der

Artillerie, Sir F. M'lean , iſt am 14. Sept. geſtorben.

nur 79,000 Mann aus Rußlands Gränzen.

Petersburg, 26. Sept. Se. M. der Kaiſer haben im lager von Borodino die Generalmajore Gurfo l. ,

Er war im J. 1799 Adjutant des Generals Farrington

Gladyſcheff, Tolmatſdeff I. , Dannenberg I.

während der Erpedition nach dem Helder, diente ſpåter

Nejel off I. , Montreſor , Mura wieff II. und

in gleicher Eigenſchaft unter dem Herzog von Yorf,

Mifulin I. zu Generalieutenanten ernannt; 21 Ober:

zeichnete ſich bei vielen Gelegenbeiten aus, wurde mers

ften ſind zu Generalmajoren befördert worden. Das Morning Chronicle erzåblt in einem Streis

malo verwundet und dafür durch Orden belohnt. Der

Sun nennt ihn einen der ausgezeichnetſten Offiziere der

ben aus Berlin vom 18. Septbr. Folgendes : ,, Das

legten Feldzuge.

Nachſtehende mag als Beiſpiel der ruſſiſchen Diſciplin zur See dienen : Im Laufe dieſes Sommers lag einige Zeit eine ruſſiſche Fregaire vor Swinemünde ; einer der

RuB

an 0.

Petersburg ,21. Sept. Se. Majeſtät derKaiſer Matroſen hatte am Pande zu viel getrunken uno fam bat an den Kriegsminiſter, Generaladjutanten Grafen w , nachſtebendes Dichernitdhe böchſte Reſcript am !15 Umd. zu erlaffen gerubt : ,,Graf Alerander Iwanowitſo

des Nachts nicht auf das Schiff; als er am ndien

Morgen daſelbſt eintraf, befahl der Capitain , ibu toot zu prügeln. Dem Befeble wurde Folge geleiſtet und der

beutigen Tage die Zruppen , 120,000 Mann ſtarf, ents laſſend, welche jetzt in Borodino der feierlichen Enthül. Spuldige blieb dem Anſcheine nad rodi liegen; wenige n

Minuten darauf gab er wieder Lebenszeiche

lung des Monuments wegen verſammelt waren , das

von ſich ,

worauf der Gapitain ſelbit das Strafinſtrument ergriff

dem Andenten terberoiſchen Thaten des ruffiſchen Hecs und ihn durch einen furchtbaren Sdlag auf den Kopf en Meine res im unvergeblicb vaterländiſch Ariege von 1812 vollig tódtete. Derſelbe Capitain erſchien auf einem gewidmet iſt, fonnteen Id nicht umbin, Aufmerto Bal " in Swinemünde in Begleitung eines in gewoons

famkeit auf die wirklich muſterhafte Accurateſſe zu rich liche Matroſentracht gekleideten Doumetſders , deffen ten, mit der Sie die Verſorgung und Zufriedenſtellung Benehmen jedocheine höhere Erziehung verrieth. Als der Truppen , Ihrer weſentlichen Fürſorge anvertraut, man ſich nach ihm erfundigte, erfubr inan, daß er frii, dabei zum erſtenmale in dieſem zahlreichen Umfange ber daſselbe Schiff al8 Capitain befehligte, wo er ics! die von Mir ſind gemuſtert worden , ausgefübrt haben.

als Gemeiner diente; er wurde degradirt, weil er das

des Vaterlandes, bezveden, Ihrem brennenden Dienſte Wohl Unglůc batte , daß zwei ſeiner Mannſchaft deſertirt eifer, Jbrer bebarrlich , regen båtigfeit, die bei Ihren

umfangreichen und wichtigen Beſchafftigungen nie ermis det, die volle Gerechtigfeit entgegnend , gewahrt es Mir

waren . "

( leipz . A. 3.)

Schwede n . Stocholm , 20. Sept. Am 17. Sept. batten die

in dieſem Fall ein beſonderes Vergnügen, Ihnen Meis Armeebevollmächtigten ( 42 Perſonen, darunter 2 Gene: nen lebhafteſten Dank für Ihren ſtets ro ausgezeichnetrale und ein Mitglied von jedem Corps ) Vortritt bei würdigen Dienſt , Thron und Vaterland geweiht , zu bezeugen. Ich verbleibe für immer unverändert Ihnen

Sr. Majeſtåt dem König, um Allerbócſtdemſelben ibre

Gefüble der unwandelbaren Anbånglichkeit, ſowie der

wohlgeneigt . Das Original iſt von bỏdſter Hand alſo

Erfenntlichkeit für Höchſtdeſſen Theilnabme an allen

gezeichnet: Nifolaus. " - Das neu errichtete Monument in Borodino ents

Angelegenheiten des Heeres auszudrůden, inebeſondere für die anſehnliche Beiſteuer , die der König aus eigenen

hålt mebrere Inſchriften , die geſchichtliches Intereffe nicht nur für die denkwürdige Schlacht vom 7. Septbr.

Mitteln hergeſchoffen, um die Obligationen für die Til, gung der Armeeaccorde emporzuhalien , welche ſonſt noch

1812 , ſondern auch überhaupt für jene wibrige Zeits

tiefer gefallen måren und den Mitgliedern des Heeres

epoce baben . So gehen aus einigen an ihm angebrach . Die empfindlichſten Verluſte zugefügt baben würden. Ino ten nachſtebende bemerfenswertbe Data hervor : rufirche dem nun der an der Spiße ſtebende Wortführende, der Streitfråfte befanden ſich auf dem Sdilachtfelde aufges Reidsmarſchall Graf Brabe, für dieſe und ſo vielface ſtellt : Infanterie 85,000 , Cavalerie 18,000 , Koſacken Opfer, die der König zum Beſten des Heeres gebracht, ommen, Danf abſtate en enn ;; dagege dagegenn ſeit er den Befehl deſſelb úbern Kanone 640 Kanon 7000, Pandmiliz 1000 Mann , - 640 rkeit gegen die Vors h Dankba ſeine 0 zugleic er ſprach räfte fete, m.; 554,00 ichen auf n Streitk feindl beliefe ſich die M von ibnen befanden ſich auf dem Solad,tfelde: Infans febung aus, die den Monarchen ſo fidhtlid beſchùßt und terie 145,000, Cavalerie 40,000 Mann, - 1000 Kano , im boben Alter ſolche Fülle der Geiſtess und Körper. nen . Unſere Truppenmacht bei Borodino wurde von fraft bewabrt. „ Nie , ſagte er , vermißte ich lebbafter

drei und von rale

Heerführern befeblişt: Kutuſom, Barclai de Lolly die Gabe der Beredſamfeit, als am heutigen Tage, wo Bagration. Die Zabl der auf dem Schlachtfelde ich das Organ des Heeres zu ſein die Ehre babe. Wer unſerer Seite Gebliebenen belief ſich auf 3 Genes ſollte nicht in folder Stunde ſich die Wärme und die und 15,000 Krieger anderer Grabe ; verwundet Energie wünſchen , womit Ew . Majeſtát die Gefüble

wurden 12 Generale und 30,000 andere Krieger. In

Jores Herzens zu äufern und alle Verbältniſſe wie in

Folge erbaltener Wunden farben unmittelbar nach der

einem fiaren Spiegel darzuſtellen wiſſen ? Dieſe Fåbig. feit iſt mir verſagt – aber ich ſuche meinen Troſt darin ,

Súlacht: die Heerführer Bagration, Tutídlow der erſte

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daß die Ergebenheit an den nordiſchen Heldenfürſten, bei Wirtheim , ' die eine der ſtårfften Poſitionen zur der vom Soldaten bis zum bódſten Befehlshaber über Bertheidigung darbietet. Es flogen die Offiziere d'Or, das Heer wacht, weniger Worte zur Aeußerung bedarf. donnance , Einer nach dem Anderen , voraus, und erſt Die wahre Sprache des Kriegers iſt Kraft , Eyre und

als General Ercelmans ibm berid ten ließ, daß er bei

Zreue im Handeln ; er iſt niemals der Gebote ſeiner Wirtheim die Kinzig úberſ ritten und das ſchon zwei pobiverſtandenen Pflichten uneingedenf , wenn er aud

Stunden weiter vorwärts gegen den Main gelegene

keinen binreidenden Dolmetſcher ſeiner Gefühle aufzus Stådden & elnbauſen bereßt habe, drehte er ſich zu weiſen vermag .“ Der König erwiederte biernuf: ,, Ich

ſeiner Umgebung mit den Worten: ,,Jeßt, meine Hers

weiß die Mir im Namen des Heeres geđußerten Ge . fühle zn dåben , ſie waren Mir långſt befannt. Wer

ren , iſt der Weg nach Franfreid wieber frei. " i [ Nach der, der Kriegsgedichte von Bayern unter

lid der Vertbeidigung und dem Ruhme des Vaterlandes König Marimilian Joſeph I. von freiberrn v. Vordern. geweibt, hat ſich ſelbſt verläugnet, um ſich nicht allein dorff und Warabein, Major im f. bayeriſchen Generals den von dem Waffenhandwerf unzertrennlichen Entbehs quartiermeiſterſtaberi beigefügten Karte von Hanau und

rungen zu unterzieben, ſondern auch Opfer zu bringen, ſeiner Umgebung, beißt jener Ort Wertheim und nicht die ibin einen Theil ſeiner Rechte und Freiheiten raus Wirtheim. Von der Wichtigfeit dieſer Stellung (deint ben, wibrend die übrigen Bürger deren in Rube genies Ben . Und dennoch haben dieſe Opfer ihren Reiz ; der

man indeſſen im bayeriſchen Hauptquartier feine Rennt. niß gehabt zu haben , wenigſtens wird derſelben in der

Hochgenuß, ſich den Vertheidiger ſeiner Mitbürger, den eben angezogenen Kriegsgeſchichte nicht erwähnt. Da

Beſchirmer der Unabhängigkeit des Vaterlandes zu nens nen , tröſtet für Alles — ſogar für Undanf. - Der Zus ſtand Ihrer Kaſſen iſt jcßt ein ganz anderer , als zur Zeit Jbrer lebten Verſammlung. Die Obligationen zur Tilgung der Accorde litten allerdings bei ihrer Emiſſion an bedeutender Entwerthung ; aber die Soliditåt, " auf

und, wie er in dem Vorwort zu ſeinem Werfe bemerft, aus den verſchiedenen Archiven , den amtlichen Berichten

der ſie beruben , und die Beharrlichkeit in der Erfüllung

Ueberlieferungen , unter welden er vorzugsweiſe dies

.

.

der Verfaſſer der leßteren vermoge ſeiner dienſtlichen

Stellung mit allen Verhältniſſen genau befannt war der verſchiedenen Heerfúbrer , insbeſondere der bayeris ſchen Heerführer und deren ſchriftlichen und mündlichen

Fürſten Wrede beraughebt,, eingegangener Verpflichtungen , baben ibren Kredit bers jenigen des Feldmarſdauswir eine Angaben mehrfady

geſtellt, der auf Treue und Glauben begründet war.

geid pft hat, fo werden

Dieſe Obligationen ſind über Pari geſtiegen , und das bendigen, um verſchiedene Bebauptungen in der vorlies Heer wird die von ihm eingegangenen Verpflichtungen genden Abhandlung zu beleuchten nnd zu berichtigen .] zu balten wiſſen. Es darf auf die unverbrüchliche Danf barfeit ſeines Oberhauptes und die der Nation zählen.“

Am 29. Oftober traf der Graf Sebaſtiani, der die

franzöſiſche Vorbut fúbrte , jenſeits Gelnbaufen auf die bayeriſche Diviſion Pa Motte und die Streichiſche Brigade des General. Volfmann , an die ſich der

Die Schladit bei Hanau im F. 1813. *)

ruſiſche General Railaroff thitig mitwirkend anſchloß.

Ge.. ein bißiges entſpann Mittag nach ſpåt Uhr bis Um 3, das wurde beftigſichfortgeführt abends Schon ſeit der erſten Stunde des Rådjuge der Frans fecht

joſen von Leipzig ber, batten zahlreide Streifcorps der Alliirten , vorzüglich jene der Generale Graf Orloff Dann ſtellten rich die Verbündeten beim Dorfe Rúlius dem Pomboy : Walde auf. 2 Deniſoff, Czernitſcheff, Raiſaroff, Scheibler und Mens, gen nachit 2 [ Volderndorff erwähnt dieſes Gefecht gar nicht. dorf, die franzöſ. Urmee wie in einem Neke umgarnt, .

und waren ibr ſpåter ſelbſt auf der großen Heerſtraße zuvorgefommen . Dieſes wichtige Ereigniß, weides alle Verbindungen der Armee mit Frankreich erſchwerte, ers flårt und die Urſache, wie es fommen fonnte, daß der franzol.Kaiſer erſt am 28.Oktober lidere undgenaue Renntniß von der größten Gefahr erhielt , welche ihm

Dagegen ſprichter von einem Hervorbreden von 4000 aus dem lamboy. Waide ( nicht Lomboy:Walde, Franzoſen wie oben ſteht ) obnweit Hanau am 29. Oftober- Mors geng 8 Ubr,welchevon der Brigade Deroy zurůdger aber nichtweiter, Manerfährt waren. gekommen worden worfen die Bayern und wie Franzoſen wohin Rulingen Aufſtelung , wie bei didingen ( nidt in die dieſe

damals drobte ; ich ſprechevon der Anrůdung der ver, oben ſtebt) , ſodann weiter vormårts nad Gelnhauſen bündeten oftreichiſch.bayeriſden Armee unter den Be. fehlen des Generals der Cavalerie Graf von Wrede

bin gelangt ſeien . ) Am 30. Oktober um adyt Ubr frúbe wurde General

gegen ihn . Von dieſem Augenblicke an richtete er ſeine

vom Marſdal Macdonal , der die leio la Motte ganze Aufmerkſamkeit auf die Stellung an der Kinzig tung aller Vortrupen bernommen batte,dmit Nachdrud ) aus dem Ruſſiſchen des Generalmajors o. lad mannin der angegriffen . Zwei Brigaden loiter fich in Planfer auf. Bitreichiſch- militäriſchen Zeitſdrift. Der Verfaſſer hält dieſe chlacht aus dem Grunde von beſonderer Wichtigkeit, weil Sie gewannen immer mebr Raum . Wo der Wald es fie das vorzüglidſte Beiſpiel darſtelle, wie man die vereinigten

nur immer erlaubte , hieben die Reiter des Generals

tiari cin. cin . Nach bartndigem und langem Waffen der Cavalerie und Urtillerie im großen anzuwenden Sebaſ Sebaſtian dabe. Er ftelt das Berhalten des die franzöſ. Cavalerie Gom: Widerſtande izogen ſich die Generale PA Motte und 3

mandirenden , des Generals N anroury , in dieſer Salamat

Dolfmann aus dem Walde in die allgemeine Stelo

demjenigen des Generals o. Seidlig bei Zorndorf zur Seite. (ung, die die Berbündeten eingenommen barten . * ( Die im Deft eingeſchalteten Bemerkungen rühren von einem Mitarbeiter der augem . Militärgeitung ber. )

3

( Nach der Angabe völderndorff's geſoab der An.

griff der Franzoſen nur mit etwa 2000 Reitern und

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2 Ranonen , was jedoch nicht wahrſcheinlich iſt, da man

Es war ſchon 2 Uhr nach Mittag, und das Gefecht

in einem ſolchen Terrain ohne Tirailleure nicht wohl fortfommen kann und ein Cavaleriegefecht nicht leicht die Dauer von 2 Stunden baben wird, wie es hier der

molte feinerſeits ein entſcheidendes Uebergewicht nehmen . Obwohl die Franzoſen ſich des ganzen Waldes bemåd. rigt batten, fonnten ſie doch keineswegs auf die Ebene

Fal geweſen ſein ſoll. Die Franzoſen griffenfrüh 8 Uhr beraus, indem ſie jedesmal durch das mörderiſme Feuer an und die Biyern wichen erſt um 10 Uhr , nachdem

aus der großen Centralbatterie , ſowie aus anderen

der Marſchall Macdonald 2 Infanteriediviſionen ( alſo Flankenbatterieen, zurüdgeſcheucht wurden. Es ſchien, nicht Brigaden ) und eine Reiterdiviſion mit einigem

als ſollte nicht anders gekåmpft werden, als mittelſt befi

Geſchüß ins Gefecht gebracht hatte. ]

tiger Kanonade und zahlreichen Schüßen. Graf Wrede mußte jede gewonnene Stunde als Erfolg anſehen, da

+ [ Es waren nidot die Diviſionen la Motte und Volfmann , welche das Gefecht im Walde führten ,

er auch mit jeder Stunde eine Diverſion von Seiten der

ſondern nur eine Brigade der erſteren Diviſion . Die

großen Alliirtenarmee oder von jener des Fahleſiſchen

Brigade Volfmann war von Aſchaffenburg aus uns

Heeres im Rúden des Feindes erwartete. Unterdeffen hatte der franzöſiſche Raiſer vom Saume

mittelbar nach Gelnhauſen bin entſendet worden, hatte

fich auch nicht weit von dieſem Ort aufgeſtellt, es aber nicht für råthlist gebalten, den Feind bei ſeiner Uebers macht anzugreifen ; ſie zog ſich vielmehr auf Seitenwes gen in die Stellung des Heeres bei Hanau , wo ſie in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober anlangte. ]

des Waldes aufmerkſam die feindlide Stellung über, chaut. Er rief die Marſchålle und Generale zu fidh

und ertheilte in furzen Worten folgende Anordnung zur Schlacht : ,, Wir dürfen nicht långer ſåumen. Ich werde

die Infanterie nidyt abwarten . Raguſa fommt erſt gegen

Graf Wrede batte reine Armee (beiläufig 40,000

Abend; Mortier bålt die Stellung bei Wirtheim , und

in einem Halbfreiſe vor dem Ausgange des

bat noch zwei Mårſche. Was ich unter der Hand babe,

Mann )

1

Waldes auf beiden Seiten der Hochſtraße aufgeſtellt; das muß genügen , den Feind zurüczuſchlagen . Seine den rechten Flügel, die Diviſion Bedere , auf beiden Ufern der Rinzig. An dieſelbe ſchloſſen ſich die Diviſio,

Stellung iſt nicht ſtarf. Sein linker Flügel, aus Reis terei, bat unſere Straße inne. Gegen dieſen Flügel muß

nen Bach und la Motte. Auf der Ebene am linken

der Anpral gemadt werden. Verſammeln Sie die ganze

Flügel nahm die geſaminte Reiterei unter den Befehlen des Feldmarſchall :Lieutenants Spleny ihre Stellung. Hinter ihrer rechten Flante ſtand ale Centralreſerve

Reiterei, Graf Nanſouty. Mit ihr ſprengen Sie das feindliche Centrum und werfen Alles linfs ins Waſſer. Jebt fångt erſt die Schlacht an , und vornehmlich mit die Grenadierbrigade des Grafen Renau . Mit ſeiner dem großen Ereigniſſe (evenement.* ) Drouot wird es erſten Grenadierbrigade, der des Generalmajors v. Ties vorbereiten. Friant wird den Weg aus dem Walde >

mar , batte Feldmarſall- Lieutenant Baron Trautents

offnen. Er wird die feſte Achſe ſein .

berg den Befehl erhalten , die inneren Plåße der Stadt koſtbar. zu beſeßen . Sechszig Geſchůbe, in eine Batterie aufges

.

Die Zeit iſt

Partez ! " **)

führt, unter der Leitung des óſtreichiſchen Generalmajors

Unð mit dieſen Woten gewann Alles ein neues les ben. General Surial mit einem Bataillon alter Grcs

Swrtnit, richteten ihre Schlünde gegen den Ausgang tant Czernitſch eff mit lins des feis zahlreichen Generaladju nen Waldes. Roladen bedeckte auf der außerſten ten Flanfe die Friedberger Straße. 6 (Pölderndorff gibt die Stårte deröſtreichiſch - bay. eriſchen Armee bei Hanau ,, nach nadAbzugder zu Würzburg

nadiere , mit einem anderenaus Fußiågern der alten Garde, brach im Sturmſchritte aus demWaldehervor und ſtellte ſich links von der Straße auf ; ibm nad zwei reitende Batterieen von der Garde, unter der Bederung der Gardedragoner und eines lanzierregiments. General Drouot führte dieRanonen in geſtrecktem Galopp auf

5

und Frankfurt befindlichen Detaſchements auf 30,000 die nächite Schußweite und eröffrete ſein Feuer. Raſch Mann anernd . ] orff gibt die Aufſtellung der Armee fols folgten ibm andere Batterieen nach und deployirten auf 8 [ Vold

gendermaßen an : der rechte Flügel,die bayeriſche Didi: beiden Seiten in eine finie ; in Adem fünfzig reitende 6

bemegte fion Beders , an die lamboybråde gelehnt, über welche das ditreichiſche Regiment Szetler : Infanterie gegen den Wald vorgeſchoben war ; hinter dieſer Diviſion ſtand das ditreichiſche Regiment fordis Infanterie. Die 3

Diviſion la Motte ſtand zwiſchen der Camboybrüde und der Hochſtraße nach Gelnhauſen auf dem rechten Ufer der Kinzig. Die Straße ſelbſt war mit dreißig ( alſo nicht ſechszig wie oben ſteht) Geich üben beſtrichen. Såmmt. liche anmeſende Savalerie bilocte den linken Flügel und das Regiment Sowarzenberg , ublanen einen Hafen, um des Feindes rechte Flanfe zu bedroben . Die verſchieden

auf dem linten Flügel immer vorwärts ſeine unzähligen Schwärme von Plånfern , unterſtüßt von Bataillonen der alten Garde. Die geſammte Reiterei deboudirte aus dem Walde und ſchwenkte ſich rechts. +)t (Fortſ. folgt. ) *) So pflegte er das Einbrechen mit der Garde und mit der Reſerve zu nennen.

**) Dieſe Details find dem Verfaſſer von einem Lugenzeugen mitgetheilt worden.

+) Es waren von den Franzoſen kaum 35,000 Mann am Tage der Schlacht gegenwärtig. Die Infanteriecorps von Marmont,

Nin , Bertrand , Mortier und zwei Rritercorps waren noch jurück . Uebrigens kam der Herzog von Raguſa nur mit 7000 Mann ; lo idioach waren die Beeresabtheilungen . Beim Ues ten es anfangs übernommen, von der Friedberger Straße ber zu beunruhigen und zu umgeben ,1 doch wurden ſie berjang über den Rhein zählte die franzöſ. Urmee 60,500 N. ( ünmerk. des Verfs.) auf dem S blachtfelde von Hanau nicht mehr geſehen .] nad zuverläſſigen Angaben . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſien Diftzin gedruct.

nen ruſſiſchen Streifcorps , etia 6000 Pferde ſtarf, bats

Mittwoch,

Nr. 85 .

23. Oct. 1839.

TES

Allgemeine Militar - Zeitung. långlich feit feſtſteht, und beſonders bei der wahrſcheinlis

Pre u Be n .

In der von dem General : Auditeur Dr. Friccius :

chen Nabe eines Krieges oder während deſſelben, können

enen Preußiſchen Militár : Geretſammlung die Truppenbefehlsbaber vornebmlich auf ſoldie junge berausgegeb findet ſich nadsſtehende Kabinetsordre, die Zulaſſung leute reflectiren , weldie bei angemeſſenen Bildungos , von A u slåndern zum preußiſch en Militår Vermogeno: und Standesverhältniſſen entſchiedene Neis dienſte betreffend: Ueber die Zulaſſung von Ausläns gung zum Offizierſtande baben. - 6) Da hierbei die -

dern zum diefſeitigen Militárdienſte beſtimme Idh zur näheren Beziehungen ſowohl der einzelnen. Nad,barſaa. Richtſchnur für die Armee folgendes : 1 ) Auslånder dürfen zum dieffeitigen Militárdienſte überhaupt nur

ten zur preußiden Monarchie , als der einzuſtellendent Individuen zu Truppenibeilen und Offizieren der Armee

angenommen werden, wenn ſie vóllig dienſttaugliche, in Betracht kommen müſſen , so roll jede Zulaſſung eines deutſche leute, von erwieſener guter Führung, weder jungen Ausländers zum Dienſt auf Beförderung Meis fremde, noch diefſeitige Deſerteure, nid )t über 30 Jahre ner Genehmigung vorbehalten bleiben . Dieſe iſt von alt und zu fünftigen Unteroffizieren geeignet ſind , ſich den Generalcommando's einzubolen und das Nationale mindeſtens auf 6 Jahre verpflichten und die Zulaſſung der vorgeſchlagenen jungen Peute einzureichen. Auf das qualificirter Inlånder zur Rapitulation nicht beeinträch's Gardecorps findet dieſe Beſtimmung keine Anwendung, tigen . 2) Bei ihrer Annabme muß auf die beſtehen, den Staatsverträge und Reciprocitátsverhåltniſſe geacha

tet und die Ueberzeugung erlangt werden , das aus dem früheren Unterthanenverhåltniſſe der Einzuſtellenden feine

da bei dieſem jede Annahme eines jeden jungen Mans neg zum Dienſt auf Beförderung Meiner Genehmigung bedarf. – 7 ) Jeder zum Dienſt auf Beförderung anzu. nehmende Ausländer muß übrigens nicht nur, wie jeder -

begründete Reclamation oder" Beſdhwerde zu erwarten Inländer, die zum Portepéefåhnricheramen erforderlichen ſteht. 3) Ueber ihre Verpflichtung iſt in ähnlicher Kenntniſſe belißen , ſondern auch die Mittel zur Equis Art, wie bei dem Kapitulationsabſchluffe mit Intåndern, eine furze geridytliche Verhandlung aufzunehmen , mos durch die Verpflichtung als wohl überlegt und frei von

pirung und eine verhältniſmäßige Privatzulage für die erſten Dienſtjahre nachweiſen , von welcher leßteren Bedingung indeſſen nach Maßgabe der norhandenen

dem Einfluſſe ungeſeglicher Verſprechungen documentirt Kenntniſſe und Eigenſchaften , der Zeitumſtånde und und dabin nåber feſtgeſtellt wird, daß der Ausländer, anderer gebörig begründeter Rückſichten , in einzelnen wenn ſeine Verpflichtungezeit beim Ausbrude oder måbs Fällen angemeſſene Dispenſation ertheilt werden fann. rend eines Krieges ablaufen ſollte, erſt nach Beendigung Ich trage dem Kriegsminiſterium auf, dieſe Beſtimmung

deſſelben ſeine Entlaſſung verlangen, dagegen aber ohne der Armee bekannt zu machen. Berlin, 18. Auguſt 1835. Friedrich Wilbelm.

Weiteres entlaffen werden fann, wenn er wegen Ver.

gehungen in die zweite Klaſſe des Soldatenſtandes vers urtheilt werden ſollte. 4 ) Auch ſolche Ausländer, welche in fremoherrlichen Truppen ſchon als Unteroffis

Bei Gelegenheit des vor einiger Zeit ſtattgefuas denen Transports der Truppen auf der Eiſenbahn von Potsdam nach Berlin geriethen die meiſten der dabei -

siere gedient haben , dürfen in den dieſſeitigen Dienſt in befindlichen Pferde durch das Geråuſch der Maſchinen der Regel nur als Semeine aufgenommen und erſt nach und durch das durchdringende Geheul der verwendet

vollſtändiggeeigneten bewieſener Qualification gleichen Schritte werdenden Pfeife in ſolche Angſt, daß viele nachber Infåndern Unteroffizieren mit den

zu

befór.

erfranften. Man kann daber annehmen , daß für Sa.

- 5) Was insbeſondere die Zulaſſung valerie der Transport mittelſt Eiſenbahnen nicht ohne dert werden . – junger Anslånder zum Dienſt auf Avantage betrifft, ro åußerſte Noth anwendbar ſei und auf längere Stređen

muß ſolche von der Unzulänglichkeit geeigneter Bewerber

manche Pferde aus Angſt zum Opfer würden, wie dieß

unter Meinen Unterthane: dergeſtalt abhängig bleiben, auf amerikaniſchen Bahnen ſchon oft vorgekommen iſt. Daß feinem mit den weſentlichen Erforderniſſen ausges

ſtatteten Inlånder der Eintritt zum Dienſt auf Beförs

F r a n tre i ch.

rung durch die Annahme von Auslandern verſdrånft

Paris , 4. Ditbr. Vorgeſtern führten fåmmtliche in

oder erſchwert werden darf. Soweit aber jene Unzus

dem lager von Fontainebleau verſammelten Truppen ,

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in Gegenwart des Königs, ein Feldmanóver aus. Der Offizier berrührende Darſtellung bier abermals zur Er. König war zu Pferde , und in ſeiner Suite bemerkte innerung zu bringen. Die Straße der Dardanellen iſt man den Marſhal Soult, den Kriegeminiſter , den Fis ungefähr 60 engliſche Meilen lang, und die ſie beſchå.

nanzminiſter, die Generalieutenante" Jacqueminot und Benden Feſtungswerte beginnen am Eingange in das Dariule. Nach beendigtem Manóver muſterte der König Mittelmeer und endigen bei Seſtos und Abydos, wo die Truppen und nabm dann, in Begleitung der Ronis fich der Kanal ſchon ſebr erweitert. Nod) außerhalb der

gin und der Prinzeſſinnen, das fager in Augenſchein. eigentlichen Dardanellen befindet ſich am Eingange des Als er bei einigen Bataillonen der leichten Infanterie Kanals auf europäiſcher Seite das Schloß Sitil-Babar, und der Zirailleure vorbeifam, fragte er den Marſdal auf aſiatiſcher Seite das Fort Kum Kale. Beide ſind Goult : „ Was denfen Sie von unſeren Tirailleuren ?" von der Seeſeite nach dem alten türkiſchen Syſteme ſtarf

- ,, Eine berrliche Idee" , erwiederte der alte Marſdal , befeſtigt, nach dem Lande bin aber faſt obne alle Bers ,,wir müßten 25 ſolcher Bataillone haben ! " - Der theidigung, und überdieß wird Sitil . Babar nod durd König nahm das Lager ro im Detail in Augenſchein, einen etwa einen halben Kanonenſchuß entfernten Hügel daß er in anderthalb Stunden nur die erſte Brigade

beberrſcht, von welchem aus es leicht berdhoffen werden

hatte beſichtigen können . Da es aber 5 Uhr Nachmittags fónnte. Eine Viertelſtunde weiter aufwärts befinden ſich geworden war, ſo verſprach der König , am fünftigen zwei Batterieen, welche gleichfalls von der fandſeite ber Freitag ſeinen Beſuch fortzuſetzen. Alle Schwadronse volig offen ſind, Esfi:Sarlet auf der europäiſchen Seite und Bataillonschefs wurden zur fónigl. Tafel gezogen . und etwas weiter binauf Rizzio - Boorum auf der aſias Paris, 6. Oftbr. Geſtern fand die leßte Revue im tiſchen Seite. Von hier an befinden ſich bis zu den tager von Fontainebleau ſtatt, nach deren Beendigung eigentlichen Dardanellenſchloffern, Killits Babar in Eus der Herzog v. Nemours eine ergreifende Anrede an die ropa und Sultanie . Staleffi in Aſien , feine Befeſtigungs , Dffiziere bielt , worin er ſeine volite Zufriedenheit mit werfe mehr. Kilit Babar wird ebenfalls von einem nabe den bei dieſer Gelegenheit bewieſenen Eifer zu erfennen gelegenen nicht befeſtigten Hügel beherrſcht, von welchem .

aus es ſelbſt mit Gemebrfeuer beſchoſſen werden kann , und auch Sultanie : Raleſſi fann von bier aus mit ſowes ten Don Franzisco de Paula und einem zahlreichen und rem GeſchůB erreicht werden , iſt aber übrigens durch glänzenden Gefolge. Se. Majeſtåt vertheilte bierauf ſeine fumpfigen Umgebungen mehr gedect. Don dieſent eigenbåndig 40 Kreuze der Ehrenregion und ließ darauf beiden Schloſſern batte im F. 1807 das engliſche Ges noch einmal ſåmmtliche Truppen an ſid, vorüber defilio ſchwader unter Admiral Duckworth vorzüglich zu leiden . ren , die unter dem Rufe : ,, Es lebe der König !'" ' in Die Entfernung von den Dardanelen bis nach Abydos bas lager zurúdfehrten . Abends war für die Generale, beträgt etwa 4 engliſdie Meilen ; långe der Küſte' be . Oberſten und Corpochefe der verſammelten Truppen finden ſich mehrere Batterieen, deren Artillerie fo gelegt iſt , daß fie im Kreuzfeuer chießen , wåbrend die von ein Abſchiedsdiner im Solofje. gab. Bald darauf erſchien der König , in Begleitung ber Rónigin, des Herzog 8 v. Montpenſier, des Infan ,

Die Zahl der zum Dienſte in der franzöſ. Armee Seſtos und Abydos aus in gerader Richtung den Kanal 13,692,000 ; nåmlich unter der Monarchie von 1791 -92 Ausnahme der von Ábydos , in gutem Verteidigungs. auf 1,270,000 ; unter den conſtituirenden Verſammluns zuſtande, und ihr Ruf gründet rid blos quf die Menge gen vom 8. März 1792 bis zum 22. Auguſt 1798 auf und das zum Theil ungeheuere Saliber ihres idledit 5,992,000 ; unter dem Directorium von 1798 - 1799 auf bedienten Geſdhůbes, welches folgendermaßen vertheilt 860,000 ; unter dem Konſulat vom 12. Novbr. 1799 bis iſt: auf dein europåiſchen Ufer liegen in Sfarni . Kalé 24.Mårz 1804 auf 443,000 ; unter dem Kaiſerreich vom 15 Kanonen , Sitil - Babar 70 Kanoneu und 4 Mörſer,

zugezogenen Soldaten von 1791 – 1838 belauft ſich auf berab ſchießen. Uebrigens iſt keine dieſer Batterieen , mit

5. Auguſt 1804 bis 1814 auf 3,865,000 ; unter der Reo Esti - Sarlet 12 Kanonen , Killits Babar 155 Kanonen, ftauration von 1814 bis zum 30. Juli 1830 auf622,000; Rianale. Bourmie 30 Ranonen, Bovallie Kaleffie oder unter der gegenwärtigen Regierung vom 11. Dec. 1830 Seſtos 50 Kanonen, oder im Ganzen 332 Kanonen und s

bis 1838 auf 640,000 Mann.

4 Mörſer ; auf dem aſiatiſden Ufer dagegen liegen in

Niederland e.

Stum . Ralé 80 Kanonen und 4 Morfer, Ruszis . Boorum 26 Kanonen , Sultanie. Kaleffie 196 Ranonen , auf einer

Haag, 18. Septbr. Man yernimmt , daß, zufolge einer von Sr. Majeſtit dem König genebmigten neuen Organiſation der Armee , dieſelbe auf dem Frie. densfuß aus 10,000 Mann Infanterie, 5000 Mann

nicht weit davon entfernten neuen Batterie 50 Kanonen, Kioſie , Boorum 46 Kanonen , Nagara . Booruin oder Abydo8 84 Kanonen , im Ganzen 482 Kanonen und 4 Mörſer. Folglich muß jedes Sdiff, welches durd die

Cavalerie 2c. beſteben roll , jedoch mit forden Einrichs

Dardanellen fabren will, nicht weniger als 822 Feuer,

tungen , daß ſie auf den erſten Aufruf bis zu 50,000 folünde paffiren ; und unter diefen befinden ſich zu Sul, Mann verſtårft werden fónnte. 2ůr fei.

tanie . Zaleſie 17 , welche fteinerne Kugeln von einers Durchmeſſer von 24 zou fleudern , und ein Geſchůß , welches Kugeln von 26 '/ 300 Durchineſfer bat ; in Rils

In dem Augenblick, wo ſich die Aufmertſamkeit son lit - Bahar Find 18 und in &um . Ralé 16 Kanonen vou ganz Europa auf die Dardanellen richtet, dürfte es åbnlidem Raliber. Um ſich der Dardanellen zu vero nicht obne Intereſſe ſein , die lesie über deren militari. fidern , fommt es baber vor allem darauf an , die zu .

den Zuſtand bekannt gemachte, vor einem engliſchen fubr zu den Dardanellenſolofern uud Batterieen von

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der fandfeite abzuſchneiden , was am beſten dadurch geſdeben fann , daß man am Cherſones, oberhalb Gale lipoli, wo die landenge ſid, bis auf 4-5 engl. Meilen zuſammenziebt, eine feſte Stellung einnimmt. - Die Feſtungswerke am Bosporus gleichen im Ganzen denen an den Dardanellen ; allein die Natur bat bier den

Reiteret entblößt war. Die Bayern und Deſtreider, wenn auch an Zahl und Waffe ſowåder , empfingen den gewaltigen Stoß ibrer Gegner nicht nur mit Feitig. feit , ſondern trieben dieſe Maſſen ſogar gegen Rüdins gen (wobl eigentlicher gegen den Ausgang des Waldes, da Rúdingen ungefähr 2 Stunden entfernt und der bier

Angriff ſdon an ſich weit ſdywieriger gemacht, denn die Rúſten ſind einer Pandung nidt günſtig , und Nord , winde, welche dort beſtandig weben, erſchweren die Ans nåberung an das land ungemein. Verſtärkungen können von Konſtantinopel aus in 24 Stunden nach dem Boss

wobl i Stunde lange lamboy : Wald zwiſden dem mos

mentanen Gefechtspuncte und dem Dorf liegt ) zurüd . Mitten im bißigſten Verfolgen des Feindes begrüßte ſie

aber das mörderiſce anbaltende Feuer jener 50 fran. zoſiſchen Feuerſdolůnde. Sie mußten ſich daber ebenſo

porus gebradot werden , und ſelbſt wenn Rußland 20 ſchnell zurückzieben, als ſie vorgegangen waren . bis 30,000 Mann dort an das fand ſeben wollte , ſo

Hier

iſt alſo von einem Handgemenge der franzöſ. Artileri,

würden ſie gegen das fanatiſirte Volf in der Hauptſtadt ſten mit den feindlichen Reitern feine Rete, da lettere doch nur wenig ausrichten . Der einzige Ort, wo in der durd, das Feuer der Geſcúße, alſo in bedeutender Ents Nåbe der Schlöſſer des Bosporus eine landnng mitfernung von denſelben aufgebalten wurden. Dieſer ganze Vortheil gewagt werden könnte , iſt bei Kilia - Kaleſſie, Moment iſt darum vielleicht auch nur eine Fiction des und zwiſchen dieſem Dorf und der Hauptſtadt befindet franzöſiſchen Schlachtenmalers. Der bayeriſche Geſchichte fidh ſich eine mit Wald bedeckte Hügelreibe, weldie ſehr leidt ſchreiber ſeint übrigens die beiden franzöſiden Cavales vertheidigt werden fann. Hier ſind die eigentliden Thore rieregimenter (Gardedragoner und Panziere ), welche zur von Ronſtantinopel von dieſer Seite ; mer rich ibrer Deckung des Aufmarſdes der franzoſiſchen Batterieen bemådytigt bat , fann ohne weiteren Aufenthalt ſeinen

triumpbirenden Einzug in dem Serail des Großberrn ( Leipz. A. 3.) balten.

Die Schlacht bei Hanau im I. 1813. ( Fortresung. )

beſtimmt waren , mit dein Gros der franzöſiſdien Savas lerie und überhaupt verſchiedene Momente der Schlacht miteinander verwechſelt zu haben. So, wie der ruſſiſche General den Hergang der Sache erzåhlt, erſcheint ders ſelbe den Gefechtsüblid)feiten entſprechender.]

Unterdeffen hatte ſich die franzöſiſche Reiterei, unge. achtet des morderiſchen gegen ſie gerichteten Kanonen.

Graf Wrede , Feldherr aus der großen Schule, ergreift raſch den günſtigen Augenblick , undgibt ſeiner Reiterei den Befehl, ſich der feindlichen Batterie zu bemachtigen. Dieſe brave Reiterei vollführte im größten Schwunge die Attafe ; fie überrennt die feindlichen Reis

feuers , mit ungewohnter Schnelligkeit in drei Treffen formirt. Sogleich wirft ſich das erſte Treffen , 4 Rú. raſſierregimenter in die Mitte der blutigen Arena. Feldmarſdal , fieutenant Baron Spleny gebt ihnen beherzt entgegen an der Spiße von Moriß Liechtenſtein Rúraſſieren , Kneſevid Dragonern und zwei bayerijden

terregimenter; ſie wirft ſich auf die Batterieen ; ſie bes

Chevaurlegersregimentern. Er muß aber weiden vor

$

, rührt die Kanonen mit der Hand. Aber die bartnäckige dem befrigen Andrange der zahlreichen,ſchweren, didto

Vertheidigung der Garde:Artilleriemannſchaft *) im wủs

geſchloſſenen Maſſen , welchen alle übrige Reiterei als

thenden Handgemenge und die Annåberung der geſamın. Reſerve nachfolgt. Jeßt ſchwenkt Graf Nanſouty die ten franzöſiſchen Reiterei bált ſie auf. Der Moment Regimenter von ſeiner linfen Flanke links, und des entſchlüpft. Die Verbündeten febrten um. Von einem Beiſpiele Sellermanns bei Marengo eingebent, wirft Kartatſchenregen begleitet , erlitten ſie einen betråchtlis dhen Verluſt.

1

?7 [ Volderndorff beſchreibt dieſen Moment der Sdlacht auf folgende Weiſe: ,,General Gurial , mit 2 Batail. lonen der alten faiſerlichen Garde , fing an , lid, mit

er ſie in die feindliche Infanterie. Raiſerliche und bayeriſche Reiterei fommt wieder im

rechten Augenblice hervor und ihrer Infanterie zu Hülfe. Erzberzog Joſeph Huſaren bauen in die Flanke ein . Aber mit verhångten Zügeln ſprengen aus dem zweiten

Uebermacht auf die Vortruppen der bayeriſch soſtreichis franzók. Treffen hinzu : die Gardegrenadiere zu Pferde, ſden Hecrmitte zu werfen , weldje bisber ſtandhaft deit

Saum des vorliegenden Waldes bebauptet batten. Er ůberivältigte und vertrieb ſie.

Dadurd , ſowie durdy

das Feuer von 15 Feuerſchlinden, deren Zahl Napoleon nad und nach bis auf 50 vermehrte, ward das Hervors

breden von 12,000 vorzüglicher, größtentheils ſchwerer

die Gardedragoner und alles , was zur Reiterei der Der Hauptmoment wird entſchieden . Garde gåblr. Ungeachtet der tapferſten Gegenwehr wurden mehrere Infanteriequarré's niedergeritten, ganze Bataillone in das Wafer der Rinzig hineingedrångt. & 8 [ Von dieſen Erfolgen lieſt man nun in der bayeris

Reiter begünſtigt, die an ihrer Spiße die tapferſten ſchen Kriegsgeſchidhte nichts, ſondern der Hiſtoriograph Kriegsmanner , einen Nanſouty, einen Sebaſtiani begnügt ſid), ſich darüber in nachſtehender Weiſe zu batten. Dieſe Reiterci mußte in dichten Maffen auf die

đubern : ,,Während deſſen batten die 30 Stück Gold's

ihr entgegengeeilte bayeriſch - oftreichiſche Leichte Reiterei in der Heermitte der Verbündeten ihren Schießbedarf bin ,, deren linke Flanfe durch den Abzug der ruſſiſden gånzlià verbraucht, wovon ſie ſchon während der leßten *) Diefen Moment hat Bernet zu dem hervorragenden Gegens Tage vor Würzburg und in einzelnen Gefechten , viel ftande feines berrlichen Gemäldes der Saladt bei Danau verwendet hatten. Dieſe Geſchůßmaffe mußte ſich alſo gewähit,

( Unmert, des Berfe .)

gånzlido und über die Kinzig zurůdziehen, nadidem fie

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ohnehin ſchon bedeutenden Verluſt an leuten und Pfers chere, jedenfalls dürfte eine nähere Erörterung dieſes den erlitten , ſelbſt einige beſchadigte Stúde batte. Um

Punctes für die Kriegsgeſchichte und insbeſondere in

in ſeiner Schladtlinie die dadurch entſtandene große Hinſidot auf die Cavalerietaftif von bobem Intereſſe fein.] w & brend dieſem batte Graf Wrede , um ſeinem fúce gegen den wachſenden Andrang der franzöſiſden Reiterei zu decken , ordnete der General Graf Wrede Sentrum und linfen Flügel luft zu machen, den linten

fort und fort neue Angriffe ſeiner Reiterei gegen den Flügel der Franzoſen durch faiſerliche Grenadiere ans Dieſer Tag inmer wieder heranſtürmenden Feind an. Nur der pers greifen laſſen. Es fam zum Bajonnet. ſönlichen Gegenwart des Oberfeldherrn mag es vor: ſdien aber dazu beſtimmt zu ſein, den letzten Triumph zúglich beigemeſſen werden, daß hier mande glänzende der alten Garde auf deutſdem Boden zu beleuchten. 10 Waffenthat volbracht, und bis zur einbredenden Nacht Sie war es , welche die Verbündeten auch auf dieſem

das Solachtfeld von der bayeriſch - oſtreichiſchen Reiterei 5

Puncte zurückwarf. Graf Wrede zog ſeine Armee über

gegen die ſchwere , weit zahlreichere des Feindes bebaup, die Kinzig. Die Nacht machte der Schlacht ein Ende. set wurde. Das Vordringen . Napoleons auf der großen Frübe am anderen Morgen ( 31. Oktober ) beſepte der Straße gegen Hanau war für dieſen Tag unmöglich Marſhall Herzog von Raguſa die Stadt Hanau mit

gemacht. Gleichwohl wurden die Berbündeten gends den 3 Armeecorps, die er befehligte (das Seinige, das Hanau zu verlaſſen, und bis den folgenden Tag Nachs verwundet worden, und das des Grafen Bertrand, in mittags 2 Uhr auf dem linken Ufer der Kinzig feſtge, Allem 7000 Mann.) Unter dem Schuße dieſer, Lags thigt noch in der Nacht vom 30. auf den 31. Oftober des Marſchals Ney , der in der Schlacht bei leipzig

balten, ſo daß die franzöſiſche Armee ihren Marſch nach zuvor nicht verwendeten Truppen marſcirte der Kaiſer Frankfurt ungehindert fortſeten fonnte . Als die Vers Napoleon nach Franffurt, indem er etwas rechts von bündeten um dieſe Zeit vorbrachen , wurde befanntlich

der großen Straße abbog. Graf Wrede , um den Rúds

bei der Erſtårmung Hanand der Commandirende ſchwer zug des Feindes möglichſt zu erſchweren , und deſſert verwundet, was auf die Operationen ſtorend einwirfte Arricregarde zu vernichten, entſchloß fich, die Stadt mit und die Urſache einer fraftloſen Verfolgung des Feins des in ſich trug.]

dem Bajonnet zu nehmen. An der Spitze der kaiſerlichen Grenadiere erſtieg er der Erſte den Bau und ſtürmte

Die franzöſiſchen Batterieen unterſtützteu muſterhaft das Núrnberger Thor. Aber beim Vordringen in das dieſen Reiterangriff. Sie gingen mit dein rechten Flügel

Rinziger Xbor wurde er dywer in den Unterleib vers

allmiblich immer vorwårts und verdoppelten ihr Feuer wundet, in demſelben Augenblice, wo dieſer bodyherzige in dieſer Richtung. Führer den ihm folgenden Grenadieren und Jägern auf

Unter dieſen Umſtinden hatte die große alliirte Bato dem Wege zur Kinziger Brücke vorausging. terie , die ſeit mehreren Stunden ſo wirfſam gewefent und daber ihre Munition früher verſchoß, als die frans

10 [ Nach Vörderndorff waren es niti oſtreidiſde

Grenadiere, welche zurúc geworfen wurden, ſondern das zdliſchen, eine růcfgångige Stellung nehmen müſſen. -- ditreichiſche Regiment Jordis. Eritere befanden lids Doch die Kúraſjierregimenter des Grafen St. Gers zur Zeit des Angriff auf dem linfen Ufer der Kinzig

main , indem ſie gerade darauf losgingen , gewannen in Reſerveſtellung und löſten erſt ſpäter die im Gefecht immer mehr Feld. Bard båtten ſie die aliirte Batterie

geweſenen Truppen ab. Der Glanz, welchen der ruſſis

eingeholt und die geſchwächten Diviſionen Beders und iche General über die alte Garde verbreiten will, wird La Motte in Rüden genommen , wenn nicht der Ges

neraladjutant Czernitiaeff ſie in dieſem Augenblicke

demnach etwas gemildert. ]

Marſdal Mortier , der mit 2 Diviſionen junger

angegriffen båtte. Er warf ſich mit ſeinen auserleſenen Garde und einem Reitercorps die åußerſte Nachhut der ſechs Roſadenregimentern den Kuraſſieren in die rechte franzöſiſchen Armee bildete, erhielt den Befehl, das blus Fianfe, während Liechteaſtein Kuraſſiere und Seneſevid tige Feld bei Hanau zu ſeiner finfen zu laſſen . Von Dragoner ſie wieder in der Fronte angriffen. Dieſes Gelnhauſen , wo er angehalten, madyte er einen Bogen plóbliche und raſche Eindringen der Koſaden in die rechts über Bergen und vereinigte ſich mit der Armee Flanten brachte die Růraffiere zum Weichen . Mit Nachs bei Hochſt. druck und Hibe verfolgt, verloren ſie viele Mannſchaft.

Graf Sebaſtiani, der mit ſeiner Reiterei jeft als

Die Franzoſen verloren auf dem Shlachtfelde ſelbſt an Gebliebenen 3000 Mann. * )

Der Verlujt der Vers

Reſerve folgte, eilte herbei und that den Verfolgernbündeten ſtieg auf10,000 Mann. " 9

Einbalt.

11 [ Vólderndorff gibt den Verluſt der Verbündetent

9 [ Nad Dörderndorff's Ariegsgeſchichte fann dieſe an Todten, Verwundeten und Vermißten auf 202 Offis Kojadenthat gar matigefunden

nicht

haben ; denn es ziere und 8990 Mann an; den Verluſt der Franzoſen

beißt darin ausdrůdlich, daß die Roſaden verſchwunden ſchåbt er auf 15,000 Todte und Verwundete und ůber geweſen ſeien , 11110 es vird ſogar dieſes Verſchwinden mit als Urſad )e Debelingen des franzöſiſchen Angriffs dargestellt. Hiernach wäre un anzunehmen , daß der

8000 Gefangene. ]

( Schluß folgt. )

*) Es wurden aber während der 3 Tage vom 29. bis 31. Oktbr .

68cbit misbrigen Mo ,

über 20,000 gefangene Franzosen , Verwundete, Kranke, Nag

ment der Solat avläistlich unrichtig dargeitellt habe, oder daß der ruſiſche Generní falich beriditet worden

zügler, ins þauptquartier des Grafen v. Wrede eingebracht.

bayeriſcoe Geſchichtreiber

:

Die früher genannten Partheigänger lieferten allein 15,000

Mann Gefangene unter Rezepiſſe an die bayeriſche Urmee . ſei. Von Beiden ſcheint das letztere das Wahridyeinlis ( Anm.rf. des Verfs . ) Redigirt unter Gerantwortligteit oor beringsvandiung : 5. W. Leste in Darmstadt und in deſſen Difijin gedrudt.

Eca

Samſtag ,

26.or Oct. 1839.

Nr. 86 . 1:13 1

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கார்

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•1141 070

TOTES

and 101 les

Allgemeine Militár - Zeitung. Rurbeiſen.

bauſe und im allgemeinen Militár: Befleidungsmagazin ,

Eine Verordnung des Kurprinzen .Mitregenten vom Lazarethverwalter, Uufſichter und Pförtner der fazare, 9. Oktober d. I. beſtimmt nachſtehendes über die An: the, Kranfenwärter,Kaſernenaufieber, Arreſt- und Baus ſtellung von Unteroffizieren , soldaten und auffeber, und Thorſdhließer in den Staatsgefängniſſen .

2

Spielleuten bei der Givil , und militårvers $. 3. Die im 1 gedachte Prüfung ter daſelbſt bezeichs neten Militárperſonen ſoll vorgenommen werden a ) zu waltung : $. 1. Das Kriegsminiſterim bat auf den Grund der vonden Regimentern und Corps einznziebens den Stellen eines Probators , Calculators oder Revis

den Berichte die fiſten derjenigen Unteroffiziere, Soli ſors , Magazinverwalters, 301. oder Steueramisafis daten und Spielleute aufzuſteden , welche nad ibrer ſtenten und zoll . oder Steuererbebers durch eine zu Dienſtzeit und bisherigen Aufführung, unter Voraus. Kaſſel beſtehende Prüfungecommiſſion für das Reds

ſeßung der durch eine Prüfung zu ermittelnden Befäbi. gung , geeignet ſind, in der Civils oder Militárverwals tung angeſtellt zu werden . – 9. Dem S. 6 des dem S. 2. Staatsdienſtgereße vom 8. März 1831 angebångten Res gulativs * ) gemäß werden als diejenigen Stellen der Civil, und Militárverwaltung , bei derenBereßung die im S. 1 erwähnteu Militårperſonen berückſichtigt werden ſollen, hiermit folgende bezeichnet: I. in allen Zweigen der Verwaltung: die Stellen der Probatoren, Talculas toren, Kanzliſten und Scribenten ; ſodann insbeſondere 11. in der Juſtizverwaltung: die Stellen der Gerichts, diener und Gefangenwärter ; III. in der inneren landed . verwaltung: die Stellen der Kreisbereiter, Polizeim achte

nungsfach, b ) zu Förſterſtellen durch das Forſt:Lebrilts verzeichneten Subalternſtellen, durd ) in der Reſidenzſtadt ftitut, wie bisher , c) zu anderen im vorſtehenden s. 2

Kaſſel, ſowie in den Provinzialhauptſtadten, in welchen

ſid, Garniſon befindet, beſtebende Prüfungscommiſſioner für Subalternſtellen. - $. 4. Die Prüfungscommiffio, nen für Probator- ic. Stellen (s. 3, a), foidie diejenigen für Subalternſtellen (S. 3, c), werden jede gebildet aus a) zweivon uns hierzu beſtimmt werdenden Mitgliedern bøberer Collegien, von denen einem die Geſchåfftéleitung obliegt, b) einem von Ung dazu commandirt werdenden Offizier , und.c ) aus weiteren Mitgliedern, welche zu erneunen wir uns vorbehalten, namentlich zu safel aus -

meiſter und Polizeiſerſchanten, Stod, und Zuchtmeiſter, einem Mitgliede der Militarverwaltung. Diefen Com ,

fowie ſonſtige Aufſeher in den Straf, und Beſſerungsa miſſionen,werden zur Beaufſiditigung der zu Prüfenden s

anſtalten , Arreſtauffeber, Univerſitätsmådhter und Car .

bei Ausarbeitung der ihnen geſtellten Aufgaben , ſowie

cerwårter, Warterbeidenverſchiedenen Univerſitársin . zur Beſorgung derfür ndebig erachteten Vorarbeiten , der ſtituten, Gymnaſialdiener, Bibliothekswårteru. Diener, Erpeditions. und Pedelengedaffte die geeigneten Sub. Straßens und Wegemårter,Uferwårter , Brunnenwärter, alternen beigegeben werden. - $. 5. Unſere Miniſterien

Sælachtaufſeher, Pferdewårter beim landgeſtüte, Forſte haben die gedachten Prüfungscommiſſionen, ſo weit es laufer, Rentereidiener und Wårterbei den landesboſpis nod nicht geſdieben , mit gehörigen Dienſtanweifungert tålern ;, 1V. in der Finanzverwaltung: die Stellen der Magazinverwalter, Förſter, Reviſoren bei der direkten und indireften Steuerparthie , Bolls und Steueramts , Affiftenten, zoll- und Steuererbeber, Steuerauffeber, fandbereiter , Rentereidiener, Erecutanten und unters

zu verſeben , bei welchen insbeſondere davon auszugebent iſt, daß a ) rúdfidhtlich der dazu geeigneten Stellen eine angemeſſene Zahl von Aufgaben zur (driftliden Beant, wortung vorbanden und durd, Verlooſung zu beſtimmen ſei, welche Aufgabe jeder zu Prüfende 31i ldſen habe,

végte, Brunnenwärter, Sdileuſenwärter, Holzmeſſer, b ) die mandlide Prüfung , in ſo fern eine ſolche für Wagen- und Schirrmeiſter, Briefträger , Waagefnechte, erforderlich erachtet wird , in Gegenwart ſåmmilider , Fruchtmeſſer und Wender, Heuwieger, Stempler, Chauſo nicht verhinderter, ſtimmführendež Mitglieder und des

feegelderheber , Forſts, Heeges , Deichs und Magazine protokollirenden Secretårs geſdoche, c) das Ergebniß der aufſeher und Forſtlaufer ; v ." in derMilitärverwaltung: die Stellen der Kaſſendiener, Pförtner und Aufmårter im Radettenhauſe, Zeugſchreiber , Saalwerter im Zeugs

Prüfung in den deßbarbigen Zeugniffen dem Forſte wh von lehrinſtitutenady den Pbisherigen ,n von der Prit. robatore Gradene fungscommiſſion für von denen, ausgezeich für Subalternſtellen e,

*) S. Nr. 27 der 3. M. 3. von 1831 , S. 210.

net", igut", oder „ungenügend" auszudrůden fei. Bes

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ſul werden hinſichtlich der ertheilten Prüfungszeugniffe Feldherr immer nur der erſte Unterthan feines Königs find von denjenigen Miniſterien zu eniſdeiden, zu deren Reſſort die Stelle gebort, für welche die Prüfung ſtatts

bleibt , ſo wird der Vorwurf hinjidilid der Citadele von Würzburg dadurdy beſeitigt, wenn man erfábrt,

gefunden bat. - S. 6. Nadi bewirkter Prüfung ist das Ergebniß derſelben von der betreffenden Prüfungscoms miſſion dem Kriegsminiſterium mitzutbeilen , weldes darnach, ſowie mit Berúcſidorigung der Dienſtzeit, des Dienſtgrads, und etwaiger beſonderen Auszeid)nung im Dienſte die befähigt befundeuen Militårperſonen in die

daß der Fürſt von ſeinem Monarden einen beſtimmten Befehl zur Einnahme von Würzburg empfangen batte. 12"? 12

derndorff's Kriegøgeſdiqte nichis, vielmehr ſdcint dem Gen. Wrede, nad dem Befehl des Fürſten So wars zenberg , in ſeinen Operatiouen über Würzburg rad

Verſorgungsliſte aufninimt. Dieſe lobtere wird verſchies

Fulta freie Hand gegeben geweſen zu ſein . Wie weit

[Von einem ſolchen Befehl licit man in Vote

dene, den Fåbigkeiten, welche zu den betreffenden Siels . ausgreifend die Plane des Senerals Wrede zur Zeit len erfordert werden , entſprechende Abibeilungen ents der Vereinigung der Bayern und Diſtreicher ( 15. Ditbr.) batten . Denjenigen Militárperſonen , welde die Prüfung nidt genügend beſtanden haben , iſt es geſtattet, rich ſpås ter zu einer nod maligen Prüfung zu melden. - $. 7.

war , iſt aus folgender Stelle der berúbrten Kriegos geſdidte erſichtlich : ,, Alſo ſchlug Wrede damals vor, entweder ſogleich gen Erfurt zu ziehen , um dort im

Aus der Verſorgungsliſte Abeilt das Kriegsminiſterium

Rúden Napoleons eine Stellung zu nehmen, aus wels

den übrigen Miniſterien wenigſtens balbjabrlich Auszüge, der der Untergang des franzöſ. Hecres, verlor es an von deu in ſolche aufgenommenen Militärperſonen , wie dieſe zu den , in dem Wirfungsfreiſe cines jeden Minis ſteriuins vorfommeuden , im S. 2 verzeichneten Stellen, von den Prüfungscommiſſionen befähigt gefunden ſind, mit, um dieſe an diejenigen Oberbehörden gelangen zu

den Ufern der Eibe eine Schladi und würde es mit Nad)drud verfolgt , nothwendig bewirft werden fónne; oder ſein Heer über Würzburg nad Fulda zu führen, um bier dem Geguer , babe er eine erite Sdiladt deri loren und den verfolgenden Feind binter ſich , eine zweite

laſſen, welche zu der Belegung folder Siellen Vorſchlage Saladt anzubieten . Freilich rolug Wrede aud die

zu erſtatten , beziehungsweiſe dieſe Belegung nach §. 58 ſchnelle Ausfübrung ſeines Lieblingsgetaufens vor , ſein des Staats . Dienſtgelebes ſelbſt zu beſorgen baben. S

Heer ronell ſchnell über Ausbad , Heilbronn und bei Mann ,

§. 8. Von jeder Erledigung einer im $. 2 bezeichneten beim über den Rhein zu führen ; vielleicht eine der noch Stelle, deren Bereßung piner Oberbebörde überlaſſen iſt, bat feßtere dem Pricgsminiſterium , mit Angabe des Dienſicinfommens der Stelle, Anzeige zu machen , und von dieſem wird jener Behörde diejenige Militárperſon bezeid net, welche nad der Reihenfolge in der betreffens den Abtheilung der Verſorgungsliſte zur Berůdſichtigung bei Biſebung der erledigten Stelle vorzugsweiſe geeig: net iſt, und die Uebertragung derſelben wundt. Würde die Oberbebórde cine andere auf die Verſorgungsliſte

ungewaffneten Vorfeſtungen Frankreichs, landau, oder Straßburg , oder Mainz zu überfallen , wenigſtens die bei Maiuz über den Rbein führende Brücke zu zerſtören , Soreden im Inneren Frankreichs zu verbreiten und den Rudzug Napoleons auf das linfe Rbeinufer, falls er gedlagen wåre, zu verbindern oder zu erſchweren . Ju Fal aber das franzoſ. Hauptbeer waprend deſſen feine Solacht geliefert oder verloren båtte, mußte es gewig ſeine Stellungen verlaſſen , um den franzdí. Provinzen

aufgenommenePerſon für geeigneter zur Berüdſid rigung Hülfe zu bringen. Dann blieb den verbundeten Herren balten oder die Uebertragung an die vom Kriegsmini. freie Hand , den Rückzug Napoleon8 in ſeinen Uns

fterium bezeichnete Militarperion aus Gründen, wodurch tergang zu verwandeln ." - Aus einer anderen Stelle die im s. 6 des dem Staatsdienſtgeſte vom 8. März

erfährt man die Gründe, weßbalb General Wrede bei

1831 angebångten Regulative angegebene Rúdſicht übers Würzburg ſteben geblieben iſt; fie lautet alio : ,,Wrede wogen würde, für nidt angemeſſen erachten , ſo hat ſie fühlte die Nothwendigkeit, ſeine Bewegungen zu beſchleu .

die Bereßung der Stelle auszuſeßen und darüber an das ibr vorgeſepte Miniſterium zu berichten. - $. 9. Die in dieſer Verordnung ontbaltenen Beſtimmungen fommer nicht allein bei Berebung der im S. 2 ermåbnten Stels len, ſondern auch bei der Beſtellung von Sepúlfen bei

nigen. Doch ſein Kriegsvolf , welches in 7 Tagen von den Ufern des Jnns an die des Mains gegangen war, batte eine kurze Rube nothig . Obneden barten die Höfe von Stuttgart und Karlsrube noch immer nicht ibren Beitritt zu dem Kunde gegen Franfreich erklärt. Darum

dieſen zur Anwendung.

war zwecmißig, den Punct Würzburg zum einſtweiligen

Sammels und Rubeplaß des bayrijd oſtreichiſden Heeres zu wählen, und einen Verſuch zu machen, ob nicht Gita.

Die Schlacht bei Hanau im I. 1813. (Sdh tu b. ) Betradtungen .

delle und Stadt, oder die leßtere wenigſtens raſd genom

men werden fénne, um einen feſten Punct eines Stromes zu erbalten , der als Grundlinie von Wrede's Unternebo

mungen angewieſen und fdon in frůberer Zeit durd Vers

mebrerer Heerſtraßen wichtig geweſen war." ] 1) Dem Feldmarſchall Fürft Wrede wurden dreier. einigung Was die Begegnung bei Gelubaufen betrifft, ſo muß lei Vorwürfe gemacht; von Seiten der Strategen : daß er fürs Erſte Fich mit der Einnahme von Würzburg man , che man zum Riderſprude ſchreitet, nur einige

abgegeben, und daß er zweitens der franzöſifchen Ärmee ckt, – von Seiten der bei Gelnhauſen, nidt entgegengerü Taftifer der Dritte, daß er bei Hanau eine fehlerhafte Steltung zur Schlacht gewählt habe. Da aud der größte

vorbergegangene Umitände in Erwägung uebmen. Nato lane, der nog vor dem augemeinen großen Operationsp , batte Für entworfen

der Sdlacht bei Peipzig

wurde

Wrede mit ſeiner Armee eine ganz andere und widtis

1

1

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685

gere Beſtimmung erbatten.

Er war im Begriff, nach ſich begnügt hatte, Würzburg dure ein bin riietend flar,

öer Einnahme von Würzburg auf das ihm vorgeſchries fes Corps zu beobachten und, nach dem ibm vergezeidos bene Objekt zu operiren , als er die Nachricht von der

neren Operationeplan, am 23. Ofrober, jul weldjer Zrit

Niederlage der Franzoſen bei Peipzig und zugleich auch

Napoleon bei Erfurt Rand, die Straße über nammel ,

den Befebl erpielt, den erſten Plan aufzugeben und ſich burg nach Fulda eingeſchlagen båtte , fo würde er den auf die Rudzugelinie der feindlichen Hauptmacht zu teßteren Punct früher als Napoleon erreicht und dies ftellen . ! . Dieſen Befehl bekam der Fürſt in der Nadtfen dadurd in die großte Verlegenbeit gefeßt baben. vom 22. auf den 23. Oktober . Nun war aber ſelbſt nad Wåre nun auch Napoleon bier mit einer überlegenen

Berechnung der Zeit unmöglich, in 5 Tagen, im Spåt. Madt erſchienen und hårre er den Gen. Wrede zum berbſt und,, da es feine große l'andſtraße von Aſchaffen. Rudzuge gendibigt, ſo war das rúdwirts liegende Ders burg nad Gelnbauſen gab , auf ſchlechten fandwegen,, rain, namentlich das Tbal der Kinzig , zu einer zåben Geldige Vertbeidigung vollkommen geeignet , und es würde der mit der ganzen Armce und einem zahlreichen Geſchüte ( 120 Kanonen ) , obne weldiem es nicht rathſam war, franzör. Ärmee vielleicht unmöglich geworden ſein, die dem franz. Kaiſer cutgegenzutreten, von Würzburg bis Stellung bei Wertheim gegen eine Armee von 30,000 bis nad dem Engpaſſe bei Wirtbeim zu gelangen . Daber blieb dem Graféu Wrede fein anderer Weg , als der über Hanau, wollte er im Sinne der ibm diberſdictin

40,000 Mann, welche Stärfe die verbündete wohl batte,

zu forciren, in so fern richtig ſteht, was der ruſſiſd;e General binſichtlich dieſer Stellung bebauptet. Jeden :

Vorſdriften , dem franzöſ. Kaiſer mit Gewißbeit begege falls båtte Napoleon eine foſtbare Zeit verloren, welche nen , den er übrigens Urſade - barre , viel befriger vers Die große verbündete Armee benußen konnte, ihn in dem folgt zu glauben. Aber die Diviſion la Motte und die Defilé zu erdracen , und ſelbſt für den Fall, daß die Brigade Dolfmann båtten vielleicht Zeit genug gebabt, oſtreichiſch.bayeriſche Armee bis nad, Hanau zurůdges um bis nad Gelnhauſen gelangen zu fónnen und den drångt worden wäre , båtte fie unter dem Eduße des Engraß bei Wirtheim zu bereken. Hier crinnert man ſich vorliegenden fambey : Waldes leidhter und mit geringe. unwiufübrlid an den 13. Oktober 1806 ,, wo das Defilé rem Verluſt das linfe Ufer der Kinzig gewinnen fönnen, fanterie und einer nach Verbåltniß gleichen Anzahl Ges

als nach der perforenen Schladt bei Hanau . - Nimmt man aber auch an , daß die Strafe über Hammelburg nad) Fulda bei ibrer damaligen Beſdaffen beit für eine

fdůße die Stellung bei Wirtheim durd, 24 Siunden gegen die zahlreichſte Armee behaupten fann , ohne bes fürchten zu müſſen , ſpåter bei der rúdgångigen Bewes

feinem Zweifel , daß die verbündete Armee , wenn ſie ſich am 23. Oficber in foreirten Mårſden fortbewegt båite,

bei Adſen nicht beſoßt wurde. Es bleibt eine unwiders fprechliche Wabrbeit, daß man mit 6-8000 Mann Ins

Armee nicht prafrifabel geweſen wäre, ſo unterliegt wobl

gung von einem zahlreicheren Feinde erdrúdt zu werden,

noch vor Eintreffen der franzól. Armee die Pofiiion von

1

da das fieile Ufer der Rinzig, die vielen Waldungen und

Wertbeim erreicht haben würde , weil die bayeriſde

A

båufigen Dörfer dem Gegner es nicht möglid maden, Diviſion fa Moite, welche am 26. Oftober aus derGe. eine ausgedchntere Fronte zu entwideln , oder durch

gend von Würzburg abmarſdirte, am 27. zu Ald'affairs

Seitenbewegungen die linke Flanfe des Bertbeidigers burg , am 28. zu Hanau und am 29. zu Gelnbauſen zu gefährden. Damit wåre den Herren Strategen zur eintraf und 2 Tage früber båtre cintreffen können ,, wenn Genüge geantwortet. " "13 [Nicht nach der Einnahme von Würzburg,, welche

der Aufentbalt bei Würzburg nicht ſtattgefunden båtte .

erſt am 26. Oftober ſtattfand , ſondern ſchon am 22ten

verbåndete Armee gebörig zuſammengebalien und nicht

Im Fall einer folden Operation båtte aber freilich die

Abends zu Ansbach erhielt General Wrede Nachricht durch die Entſendung der Diviſion Red:berg mit 2 Bats

vondeminderSchlacht bei leipzig über die Franzoſen tericen und 2 Schwadronen von Aſchaffenburgausauf der linken Mainſeite nach Franffurt geſowåcht werden

errungenen Siege. ] "14 [Wenn General Wrede , anſtatt ſich mit einer

dürfen. Hinſichtlich dieſer Entfenbung bemerkt Börtern ,

dorff Folgendes: ,, Dieſer Frankfurt ), blieb er außloſen Beſchiebung von Würzburg zu beſchafftigen, unbefest werden franzPunct , fonnte dem . Here( widtig , weil undierftfåniger Münition

to oburde er ſeine feute, feines ( es fielen an 3000 Schüſſe cdvon baand fich ſeiner wodurch da in die Stadt ) verſchwendete, deren Abgang er ſpåter in der Sdlacht bei Hanau ſo ſchmerzlid ) empfand , und Gepåde und Geſchůbes durch Rüclendung nad Mainz wodurd er eine Stadt beidådigte, welche in dem Vers zu entlebigen Gelegenbeit hatte, und damit zugleich die Beſabung dieſer Feſtung verſtårfen balf. Der brauchs trage von Ried reinem König bereits zugeſidert war, bare beil des Heeres aber fonnte eine Bewegung nad *) Siebe das meiſtertafte Bert des Generalieutenants Danies Freidelberg , långs der Bergſtraße über den Nocar gegen leffsky : Feldzug von 1813. » Ueber Regensburg nach Bams berg ju operiren, und die Mainlinie als Baſis, nach eigenem Straßburg und Pandau unternebmen . Aus dieſen und .

-

Ermeſſen ſaleuniaft befeftiarn zu laſſen . Fürſt Coworjens bergs Sorriben an Graf Brede aus Altenburg am 13. Dlibr. Das Corps des bayeriſchen Generals Graf Xrede dirigirt

den übrigen Feſtungen des Elíafjes aber fonnte nadber

das franz. Heer neue Mittel zur Foriferung des Kries ges bezieben und fich den Beſitz der Engpáfic der Sdweiz und unmittelbare Verbindung rit Italien artímpien. Meiſter von Würzburg zu machen, beregt die Marſchlinie und rede für rarbram geht auf den Burzog von Baimy, menn er ihm nidt frühir Dieß zu bindern , bate General rich in Eilmärrden nach Bamberg , wendes Illes an , um fide

2 Ugemeine Dib: gefunden, Franffurt bercben zu laſſen . “ Diefe Grür.de poſition des Fürſten Schwarzenberg aus dem Bauptquastier mangeln aber der Richtigkeit, wenn man erwägt : Ultenburg am 13. Oktober 1813. 1) daß re Napoleon nach einem ſo weiteå Růdjuge

entgegenkommt, bie Frankfurt am Main.

687

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uud bei dem demoraliſirten Zuſtande feiner Armee haupts

10,000 Pferdeu in die Mitte der feindlichen Stellung

ſådhlich darauf anfommen mußte , in der fürzeſten Zeit einzubrechen hat.

-

Von dem Augenblice an, als die

einen ſicheren Ruhepunct zu erreichen , um ſein Heer nur franzöſ. Batterieen fide abgewebrt batten, mußte der Ei . einigermaßen wiederherzuſtellen, welcher Punct obnſtreie folg von Seiten dieſer Reiterei unfehlbar ſein . Aber aud tig Mainz und wohl mit den erforderlichen Mitteln zur wie berrlich vollführte ſie dieß ihr aufgegebenes ( dowered

Befriedigung der Bedürfniſſe beſſer verſehen war , als Gebot : Aus einem Engwege berauszurůcen , Sümpfe am Oberrhein ; 2) daß die franz. Armce, und moraſtige Stellen zu umgeben, ſich rechts auszudeb . die Feſtungen ain

wenn ſie bei Frankfurt über den Main båtre geben wolo Acn und in Fronte einzuſchwenfen , und dann erſt ſich in

len , durch eine Diviſion doch nicht davon abgehalten den Feind zu ſtürzen . Alles dieſes vollführt unter einem werden konnte, dieſe vielmehr Gefahr lief , erdrückt zu mörderiſden Hagel aus 60 Feuerſclúnden , mit der groß werden , da ſie von ihrer Armee nur auf einem weiten ten Rube, geldloſſen , und doch ſchnell, wahrlid das -

Umwege über Aſchaffenburg unterſtuyt werden fonnte ; iſt der ſchönſte Triumph der angewandten Reitertaftif. daß endlich 3 ) Napoleon vorerſt ſich nicht mit den Das Uebrige war die bloße Folge des moraliſden Wer . weit ausgebenden Operationen nach Italien befaſſen

thes der Zruppen.

fonnte, ſondern vor allen Dingen ſein Beſtreben darauf

C. Das Gefedt der Koſaden. - Die geſchwächten Diviſionen

richten mußte, rich ſeiner nådſten Gegner zu erwehren . ]

Beders und ta Motte, die so zu ſagen die ganze Laſt der Schlacht

und der vorhergegangenen Gefechte auf rich genommen, waren im

Was das Laktiſche der Stellung bei Hanau betrifft, zurücgeben. Die große Batterie der uuiirten feuette nut theila ro ſpricht man das Andenken des verewigten boben Füb . weiſe, ſich en Echelong über dieBrüde ziebend. Die verbündete rers de: Bayern mit zwei Worten frei. Sollte er ſeine Reiterei war damit beſchäfftigt, ihre Batterien und Infanterie auf be: Berbindunge, und Rückzugelinie auf Aſchaffenburg nicht allen Puncten zu fdügen und zu deden. In dieſem Moment aufgeben , dann bietet das Feld von Hanau feine ans droben die Küraſſiere des Grafen St. Germain wieder den ganzen Flügel der I liirtea . Graf Ezernitſdefi reant mit dem größten üns dere Stellung dar. geſtüm in ihre rechte Flanke und rout ſie biß zur Mitte auf. Hier La critique est aisée , et l'art est difficile ! ſpricht das Factum lauter als alle lobſprüche. Gangen dicht ges

mit leichterReitereientgegen. formten Linien fiegreicher RűrafTiere 2 ) Das Cavaleriegefecht, an und für ſich ſelbſt ber zugehen, ſie zu brechen und dadurch den geſchlagenen und an ein

trachtet, war Eines der merkwürdigiten , und iſt überaus

belebrend. Zur beſſeren Ueberſidit wollen wir daſſelbe

Defilé angelehnten Truppen Luft zu machen,

einen weſentliches

ren Dienſt dermag keine Reiterei zu leiſten . 15

in drei Hauptmomente theilen.

15

[ Wenn nun aber richtig ſteht, was der bayeriſche Geſchichts

A. Das Anrennen der verbündeten Reiterei gegen freiber behauptet, daß die Rofađen gar nicht da, ſondern vom Dieſes Vordringen Schlachtfelde ganz verſchwunden waren : was soll man danndon die Batterieen der Franzoſen. auf diefe Weiſe wird die Krieg 8 : konnte der Augenblick der Entſcheidung werden und den folchen Redensarten halten ? Sieg unwiederruflic fefſeln . Dieſer Augenblick war von geſchidyte geſchrieben !) 3 ) Die hier vorgeſtellte Solacht umgibt den franzöſ. Feldherrn ſo großer Wichtigfeit, daß hier Alles aufgeboten werden

mußte,um mit Sicherheit das Reſultat zu erreichen . mit dem Glanze aus ſeinen erſten Feldzügen. Der Sieg konate Wenn Alles , was nur beritten war , dazu verwendet worden wäre ; wenn der Feldberr ſelbſt und dieß war ſeinem ritterlichen Welen eigentbůmlich - ſich an

ſeinem früheren Günſtlinge da nicht fehlen , wo er mit einem Blid alles zu überſehen , mit der Sand 2008 anzubeuten im Stande war. Hier erinnert man ſich unwiaćührlich an das Wort des er:

fahrenen Turenne : »Wer mit Wahrſcheinlichkeit des

das die Spige der geſaminten Reiterei geſtellt båtte; wenn ungewiſſe Spiel der Schlachten ſpielen will , muß nieErfolge wünſchen , die Treffen mehr geſchloſſen , dichter geweſen wären, in auf dem Schlachtfelde eine Urmee Band zu haben, die zahlreicher

halb geöffneten Colonnen zum Beiſpiel; *) wenn alle als 10,000 Mann wäre ! « Schlachten ſeine Reſervereiterei meiſterhaft vorzubereiten und Roſacenregimenter , - man fonnte ihrer adotzebit auf dem Schlachtfelde und auf einen Punct verſammelt bas

anzuwenden wußte. Doch war der Erfolg nicht immer glūd: lidh ; bei Jena und Dresden wohl ; nicht ſo bei Eylau, wo er

zur Zeit avertirt , wie eine Gewitterwolfe die

ihr Drittheil verlor ; oder bei U8pérn, wo er die Hälfte ſeiner

recte Flanfe des Feindes bededt båtten ; wenn zu gleis cher Zeit die ganze Infauterie mit klingendem Spiele vorgerůct wåre, ſo hårte dieſer Fräftige Stoß , dieſer allgemeine Schwung, dieſe hohe Begeiſterung, den Sieg

Eiſenmänner einbüßte. Bei leipzig hielt Murat ſogon das Geſtickt der Schlacht in feiner band . Unſere linien waren

durchbrochen , und der glorreichſte Sieg ſchien die zahlreichen

unwiderruflich nach ſich gezogen. B. Das Bordringen der franzöſiſchen Reiterei.

Grafen Orloff - Deniroff mit ſeiner Handvoll Gardekorađen begegnet. Er war es, der dieſe Berpitteripolke mit ſeinen Ban

Unter allen Zbaten der franzdi. Reiterei iſt dieſe That,

zen aufhielt. Feldmarſchall -lieutenant Graf Noftiß , an der Spige der kaiſerl. Süraſſierregimenter Ulbert von Sachſeas Selchen , Bothringen , Erzherzog Franz Mailand , Kronprinz Ferdinand, Sommariva und Sohenzollern , vollendete die Sade und entriß den Sieg.*) Dieſe beiden Namen, ſowie die Nas

ben ,

meiner Meinung nach , die vorzüglichſte. Sie iſt das wahre Vorbild ** ) deſſen , wie man mit einer Maſſe von *) Hier wil angedeutet werden , daß die verbündete Reiterei eine

und tiefen Reitercolonnen krönen zu wollen , hätten ſie auf ihrem Bege nicht den bis zur Verwegenheit unerſchredenen

zu ausgedehnte Stellung auf der Fläche genommen hattes

men der Regimenter ſind daher mit dem Undenken an die Böls

indem dieſe erſte Uttake im ftrengſten Sinne des Wortes nur

Lerſchlacht bei Leipzig auf ewige Seiten verſchwiſtert. (anmerk, des Verfs . )

von den beiden Regimentern Lichtenſtein Auraſſiere und Knes fevich Dragoner to glänzend vouführt wurde. Daber auch nur der halbe Erfolg .

Der Reſt der Gavalerie , in Echellons

aufgeſtellt, konnte den ſchnellen und nur zu bald entſchlüpfens den Moment nicht benußen.

( Anmerk. des Verfs .)

* ) Genn eine Handvod Kojaden jene zahlreichen und tiefen Xeitercolonnen hatte auflatten tönnen , fo wäre wahrlich nichi viel an ihnen geweſen ; auc war Nurst nicht der Mann , der fid) von ciner Handvol Kojaden einidüds fern ließ. Wabrdeinlicy iraren es aber die 6 oftreidiſchen Küraſſierregimen . ter linter den Rojaden , weldie die Franzoſen ſtubig magien und zumut tehren veranlaßteil, uus oviger Darſtellung gebyt nun bervor, das der Nusje wicht blide iſt und den Deutſden cine Sade nur eben vodenden , fich abst ( Anmert. Des Cinjendere. ) die Hauptrolle ſpielen läßt .

** ) Es iſt nichts Neues, wenn man dem franzoſiſchen Staiſer audi die Gerechtigkeit widerfahren läßt , daß er in allen Teinen Redigirt unger Berar swortiidfeit der Berlagsbandlung : E, M. leste in Darmſtadt und in deſſen Onijin extrudt,

Mittwoch,

Nr. 87.

30. Oct. 1839.

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n tre i o.

taillon formirt und bleiben in den Stationsorten. Nad

Angabe baben die 103 Bataillone 82,068 Mann In Saumur, an der unteren Loire, find drei junge dieſer an Unteroffizieren , Tambouren und Soldaten, und dieſe

Offiziere aus den Nord : Amerikaniſden Freiſtaaten ein ,

getroffen um daſelbſt die Art des Unterrichts in der

ſind nach folgendem Berbåltniß vertbeilt : mann.

Oſtindien 20 vollſtåndige Regimtr. von 800 dortigen königl. Cavalerieſchule fennen zu lernen . Frů. ein Oſtindien.. 20 vollſtändige Regimtr. von ber hatten ſich zu dieſem Zwedeſchon ein ſpaniſcher,

Wann .

polniſcher und ein tůrfilder Offizier dort aufgebalten. Belgien. Brúfrel , 15. Okt. Der bisherige Brigadegeneral

Clump iſt zum Diviſionsgeneral ernannt worden .

16,000

NeusSüd , Wales 5 vollſtändige Regis 796

menter von ...

-

556

2,224

556 auf 3 Regimenter von ... Cap der guten Hoffnung. Die aftiven

1,668

4 Regimenter von ...

Mauritius. Die aftiven Compagnieen .

Großbritannien .

Der ,, Soldatens Freund " entbått über die engliſde Armee folgenden Artifel: Das Mifverhältniß , welches

gegenwärtig und feit den lebten Kriegen in der Ber .

theilung der Armee zwiſchen den Kolonieen und dem

3,980

Ceylon. Die aftiven Compagnieen auf

Compagnicen auf 3 Regimenter von 556 St. Helena . Die aftiven Compagnieen

-

556

auf 1 Regiment von .

1,668 556

Weſtindien . Die afriven Compagnieen

Mutterlande berrſcht, bat ſo bå ufige klagen und Bes t

auf 14 Regimenter von . Die

ſich ſeit Rurzem ernftlich mit einer Regulirung in dieſer

Compagnipen auf 13 Regimntr. von 556

ſo werden berbeigeführ , daß der General Kriegsſecretår Mittellandiſches Meer.

556

-

7,784

aftiven

7,228

Hinſicht beſdåfftigt. Große Sd)wierigkeiten ſind hierbei Amerika. I aktiven Compagnieen auf zu überwinden , denn ein Gleichgewicht zwiſchen dem Kolonialdienſte und dem Dienſte in Großbritannien ſelbſt iſt nur dann möglich, wenn ein Mittel gefunden

556

8,896

24 vollſtåndige Regimenter von .. 796

19,194 – 12,960

16 Regimenter von ..

In England , Sdottland und Irland.

wird , die Ablöſung über ſo weite Meeresſtreden obne und 54 Depois oder Reſ.Bataillone zu 240

-

zu große Roſten und zu beſtimmten Zeiten eintreten zu

Hieraus ergibt ſich , dag in den Rolonieen, mit Alus.

laſſen. Um indeſſen Ihren Leſern einen deutlichen Be, griff von den Verbáltniſſen in der engliſchen Armee in dieſer Beziehung zu geben , muß ich etwas weit auss

nabme von Oſtindien, nur 2000 Mann mehr ſteben, als in England ſelbſt. Vor dem Ausbruche der Unruhen in Kanada war die Zahl der Truppen in der Heimath

bolen. Unſere Infanterie beſteht befanntlich aus 100 noch bedeutend großer. Wenn man nun annimmt, daß Regimentern , von denen nur 2 mehr als i Bataillon 24 in England ſtebende Regimenter 79 andere in den

baben, im Ganzen alſo aus 103 Bataillonen , wobei Solonieen ablöſen ſollen , ſo mußte jedes Regiment 13 indeſſen die eigentlichen Kolonialcorps nicht mitgerechnet Jahre auswärts dienen , um 3 '/, zu Hauſe dienen zu ſind, da dieſe ihrer Natur und Beſtimmung nach von Fonnen , weil 3/2 Jahr die außerſte Zeit iſt, welche ein jeder Ablöſung ausgeſchloſſen ſind. Jedes Regiment bat Regiment zu Hauſe ſelbſt dient. Bei einer Dienſtzeit

10 Compagnieen und folgenden Etat: 1 Oberſt, 1 Oberſte von 30Jahren bat alſo der Soldat nur Hoffnung, lieutenant, 2 Majore, 10 Capitaine, 12 lieutenante, böchſtens 7 Jahre in ſeinem Vaterlande zuzubringen, 8 Fähnriche, 1 Adjutanten , 1 Zahlmeiſter, 1 Quartiers und dieß iſt es vorzüglich, was den gemeinen Mann To meiſter , 1 Chirurgus, 1 Chirurgengebülfen , 36 Ser (manten , 14 Tamboure , 36 Rorporale und 740 Solda.

ſebr von dem Eintritt in die Armee abbålt. Es iſt vorgeſchlagen worden, die Regimenter in Oſte

ten. Die in Indien dienenden Regimenter haben noch indien ro beſtehen zu laſſen wie jeßt, dagegen die an , 1 Oberſtlieutenant, 10 lieutenante, 10 Serſchanten und deren Regimenter alle nur zu 8 Compagnicen, jede zu

1 Chirurgengehülfen mehr. Von dieſen 10 Compagnieen 75Mann , einzurichten ,so daß die Batai Ioneſtårte ſind aber immer nur 6 in den Kolonieen in eigentlich 600 Mann betrågr. Die Depots zu 4 Compagnieen , ſo aktiveen Dienſte , die 4 übrigen ſind in ein Reſervebas wie die ausfallenden 2 Compagnieen der übrigen Regis 1

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menter zu 15 neuen Regimentern vereinigt, würden 98 3. 1702 an hat das Regiment den ehrenvollſten Theil Regimenter zu 8 Compagnicen oder 66,344 Mann auss an allen Kriegen Englands genommen und ſtets den machen , alſo dann ein Gleichgewicht zwiſchen den Ko ,

alten Ruhm bewahrt. Dergleichen Förmlichkeiten baben

lonieen und dem Mutterlande ſtattfinden. Hierdurch etwas ungemein Ergreifendes und verfehlen ihre Wirs fåmen 49 Regimenter in die Kolonieen außer Oſtindien fung auf den Soldaten nie , darum wird jede ſorgſame und 49 Regimenter blieben in England , außer den 20 Regierung auch ſtets gern ſehen, daß der Soldatengeiſt in Oſtindien ſtehenden . Dann fónnien jedes Jahr aus durch dergleid en wach erbalten wird. Oſtindien 2 und aus den anderen Kolonieen 8 Regis De ſt r e i d . menter abgelóſt werden , ſo daß Verhältniß von 10 Fabre Dienſtzeit in Oſtindien , 6 das Jahre in den anderen Verona , 14. Dft. Ein unerwarteter Todesfall, der Rolonieen, und 5 Jabre in England berauskommen . vorgeſtern frůb zu Villafranca eintrat, trůbte die Freude

Dieſer Plan hat allerdings vieles für ſich , ſcheint mir indeſſen nur für den Frieden und eine ununterbros dene Rube berechnet, denn ein Krieg mag ausbreden , in welcher Weltgegend es auch ſei, ſo wird England dabei betheiligt ſein und eine Truppenanbåufung bier

der Truppen über die glückliche Beendigung der hieſigen großen Waffenübungen . Es wurde nämlich der Feldmar, idall Lieutenant Fürſt Bentheim , Commandant des 2. Armeecorps in Italien , vom Sdlage getroffen und verſchied nach wenigen Minuten . - Schon als Oberſt

chteZabl en. das Entwe ſo ſehr Gleidg dortnende zerſtör n Schiffe dergewünſ zu beman derewicht hat die

batte Fürſt Bentheim vor dem Feinde mehrmals ich ausgezeichnet, und auf den blutigen Feldern von Aspern

unverbåltnißmåßig zugenommen , oder die luſt, zur See und Wagramden ójtreichiſchen Thereſienorden ſich ers zu dienen, bedeutend abgenommen; ich glaube das leß. fåmpft; als General focht er mit Auszeichnung in den tere , denn wenn man die ungeheueren Andlagezettel Kriegen von 1813 - 1815. Im I. 1831 commandirte er lieſt, die in allen unſeren Seehafen die Mauern bedefs das 3te ſogenannte Reſervecorps der Armee von Italien, fen , To muß man geſtehen , das jebt andere Mittel ans mit welchem er zur Stilung der Unruben in der Ros gewendet werden als früber , um die Mannſchaften zu magna bei Ferrara über den Po ging und bis gegen -

completiren. Ein Schiff verſpricht große Priſengelder Ancona vordrang, bei welcher Gelegenheit ſich dieſes im Falle eines Krieges. “ Ein anderes behauptet, Corps durch beſondere Mannszucht und humanes Bes es ſei zwar ſchon vollſtändig bemannt , aber da es im tragen die allgemeine Achtung und liebe der Einwohner Falle eines Kriegesr zuverläſſig mehrerefeindliche erwarb. Später zum Commandanten des 2ten Corps Schiffe nebmen würde, ſo brauche es überzåblige Leute,

ernannt , zeichnete fid ) der Fürſt beſonders durch ſein

um dieſe Priſen zu bemannen , dabei bat es faum die erfolgreiches Bemůben zur Erhobung und Beförderung Hålfte der nöthigen Mannſchaft am Bord. Es iſt traus der militäriſchen Ausbildung , beſonders der jüngeren rig, daß ein Dienſt, der ſonſt der Ruhm und die Vors Offiziere und Unteroffiziere, im Sinne der vom Felds liebe aller Englånder war, gegenwärtig ſolcher locuns marſdal Grafen Radeßki hinausgegebenen Vorſchriften gen bedarf, um Mannſchaften zu werben. Ueberhaupt aus. Eben jeßt gerubte die Gnade des Kaiſers ibm die s von Stelle eines commandirenden Generals zu verleihen, iedeneStaa. viel Verſch ganzes Werbeſ bat unſer dem, was gegenwärtig inyſtem allen ſo übrigen civiliſīrten welchen ehrenvollen Poſten der Fürſt nach gånzlicher

ten eingeführt iſt, daß fremde Offiziere, welche England Beendigung der Manóvers anzutreten gedadite. Er beſuchen, über die ungeheueren Anſchlagezettel an jeder ſchrieb gerade an einer Abſchiedsrede an ſeine braven

Ede ſtaunen und lächelnd die Adſeln zucken . Da ſieht Truppen, als plóglid der Tod dazwiſden trat. man einen engliſchen Soldaten abgebildet, der in das

Wien , 15. Oft. Heute wurde der vorgeſtern bier

Innere der Wohnung eines oſtindiſchen Nabobs eins verſtorbene Feldzeugmeiſter Frhr. v. Klenau mit dem dringt und dort die reichſte Beute macht. Oder man gewöhnlichen Geprånge zur Erde beſtattet. Der Ber, ſieht einen Soldaten, der mit großen Geldfåden in den ſtorbene war 81 Jahre alt. Hånden in ſeine Heimath zurücfebrt, während ihm alle mögliche ſpaniſche und portugieſiſche Orden auf der Bruſt Ueberblick bången . Was an allen ſolchen Verſprechungen wahr iſt, liegt leider ſo flar vor Jedermanns Augen , daß nur die allerbeſdrántteſten Rópfe auf eine ſolde Podſpeiſe an , beißen. Durch dieſe Geld- und Beuteverſpredungen wird der Militårdienſt immer mehr entwurdigt, was

der Streitkräfte ſåmmtlider Bundesglieder

der ſchweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft. *) Die Streitfråfte der Eidgenoſſenſchaft zerfallen in

zwar jeder aufgeflärte Soldat einſiebt, aber dem Uebels

zwei Kategorieen :

jtande doch nicht abhelfen fann .

1) Die wirklich organiſirten Truppen . Aus ihnen ſtellen die stantone ibre Kontingente (Auszug und

Das 38te Regiment, welches in dieſem Jahre das 138. Jabr ſeines Beſtebens feiert, erbielt in Ennisfillen , ſeinem jebigen Stationsorte, neue Fahnen, die der Gen. Pigot, ebemals Dberit deſſelben , geſchenft. - Derſelbe Offizier , welcher bein Sturm des Baſtions Sant Vin,

cent in Badajoz die alte Fabne des Regiments auf der Breſche aufpflanzte, erhielt die neuen Fahnen aus den

Hånden des Predigers , der ſie eingeſegnet batte. Dom

*) Aus dem » Ubriß der Militärſtatiſtik der Soweiz , mit ges ſchichtlichen Nachweiſungen über die Entwicelung des eidgen. Kriegsweſens , und vergleichenden militär ſtatiſtiſchen Ueber: fichten einiger benachbarten Staaten. Von H. Leemann , Lieutenant. 2 Bde. Bern. l . R. Walibard. Im zweiten

Bande finden ſich die Milizorganiſationen aller Kantone, zum Shell beſtehend , zum Theil in Abänderung liegend.

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1

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Reſerve ) zum Bundesheere ; ferner gehört hierher ein als Poſitionsartillerie verwendet werden ; doch würde Tbeil der fandwehrtruppen , da in mehreren Rantonen es dabei an der erforderliden Zabl von Munitiongs dieſelben auf ebenſo gutem oder beſſerem dienſtfábigen wagen gebrechen. Der Reſt des GefdůBes iſt alt und

Fuße ſich befinden, als die Kontingentstruppen anderer unbrauchbar. Stånde. Dieſe Kategorie umfaßt ſomit alles , was die Schweiz an guten und zur Noth braud baren Truppen aufzuweiſen bat.

2) Die nicht vollſtåndig organiſirten

Streitfråfte , nåmlich jene alteren Mannſchaftsklaſ. fen , welche nach Matgabe der ſehr abweichenden Kan ,

tonalgeſeggebungen , zwar noch im dienſtpflichtigen Alter ſtehen , allein geböriger Formation und noch mehr der Inſtruction ermangeln ; ferner die junge milizpflichtige, aber noch nicht eingetheilte Mannſchaft. Unter dieſer Kategorie ſind viele Unbewaffnete begriffen , hingegen enthält ſie eine beträchtliche Anzahl alter , verſuchter Schúßen , welche bei der Landesvertheidigung nůbliche Dienſte leiſten können.

Die wirklich organiſirten Truppen záblen nad den verſchiedenen Waffengattungen : Mann .

Artillerie und Train Genietruppen .

Savalerie

Scharfſchützen .

10,050 1,050 1,900 8,600

L i t r a tu r . Tjeneſten i Garniſonen og i Felten for Menigmand af Infanteriet af I. v. Raeder, Caritain i Hans Majeſtaet Kongens eget Regiment ( Iſaer udarbeis det og trykt for egne Undergivne.) 8. Rjóbnbavn 1838. Forlagt af Univerſitets boghandler C. A. Reis Bel. Tryft i Bianco lunos Bogtryfferi. ( Dienſt in der Garniſon und im Felde für den gemeinen Mann der Infanterie von I. v. Raeder , Capitain im Beſonders

Regiment Sr. Majeſtát des Königs.

ausgearbeitet und gedrudt für die eigenen Unter. gebenen.

Faſt alle Armeen ſind in neuerer Zeit mit einer Menge von Handbüchern für den Unterricht des gemeis nen Mannes der verſchiedenen Waffengattungen bereis chert worden .

Viele Verfaſſer folcher Schriften find

jedoch bei deren Bearbeitung gewóbnlich in den Fehler verfallen , das Gedichtniß des Soldaten mit einer Maſſe von Begriffen und Dingen zu überfdwemmen, die nur dazu dienen fónnen , ihn zu ermúden und zu berwirren,

Infanterie 100,100 mann. Die nicht gehörig organiſirten Streits 121,700 fråfte entbalten annåbernd ( worunter nicht aber zu belebren . 4-5000 Schußen ) 64,000 Vorlicgende kleine, 60 Seiten ſarfe Schrift, iſt für den däniſchen Fuſantcriſton " ) beſtimmt und in einer Total der dienftpflichtigen Mann . einfachen flaren Sprache abgefaßt. Der geneigte leſer ſchaft aller Kantone . 185,70 Inba,ltsa nachſteb ſelbſ theis r ſſer Vermeeidu Hierunter iſt aber nicht die Geſammtzahl der wirt0, woll Verfa len,e in aus wie weit der ende mit ngab ngt beur der oben

lid webrbaren Mannſchaft zu verſteben , denn . da

in einigen Kantonen die Dauer der Dienſtverpflichtung

angedeuteten Klippe, die Aufgabe gelóſt haben möge.

ufende rnr aphen Haupfortla tabſchni in eParagr zerfått Das rGanz die unte tte, Numme in 3 und weit fürzer iſt, als in anderen, ſo tritt dort der Mann ſich wiede båufig ſchon in jenen Jabren aus dem Dienſte , wo er Eintbe Abſchntittfurz„ den ilungf und Begrif Bewafeilt fnungſind. Armeeerſte berühr der Der zur vollen Reife ſeiner Kräfte gelangt und alſo zum eingeth dann zu einer allgemeinen Ue. geeignet iſt. ZweďeinerArmee , geht Waffen Ertragen der Kriegøbeſchwerden noch ganz Einric gattungen dåniſden verſchiedenen

der htung berſicht der Solche Kantone wåren daber bei geeigneter im Stande, eine großere Mannſchäftsjahl aufzubringen. Armee und der einzelnen Beſtandtbeile derſelben über

Außer der in Hånden der Mannſchaft befindlichen Bewaffnung, ſei es, daß ſie dieſelbe auf eigene Kos ſten angeſchafft, oder vom Staate anvertraut, erhalten babe, belaufen lid die in den Zeugh å uſern enthal,

und ſchließt mit der Angabe der Waffen , die bei der Infanterie, Cavalerie, Artillerie und ihren Unterabtheis lungen in Gebraud ſind. Da jene furze Ueberſicht für die Poſer der A. M. 3. nid)t unintereſſant ſein dürfte,

tenen Waffenvorråthe in runden Summen auf:

Infanteriegewehre . . . . 60,000 Scharfſc

ſo geben wir dieſelbe im Nachſtehenden.

Die Infanterie wird in linieninfanterie ( Leibgarbis hüßenſtußen . 3,000 ften zu Fuß , Grenadiere und Musketiere ) und leichte Stúde Geldhús jeder Art 670 Infanter einge theil Friedens ie illo ( Fåge t. Erſte hatagni in een, Unter den Infanterieflinten find etwa 10,000 zeit Comp Gard Fuß 1 Bata e zu n r) in 4 re und, blos als Erercirgewehre brauchbar, 15,000 andere bes 13 Regimenter. Das Regiment zerfått in 2 Bataillone, dürfen der Ausbeſſerung, um felddienſttauglich zu ſein , die übrigen ſind entweder ganz gut oder doch brauchbar. Zu den neueren Edriften dieſer Urt in der däniſden Militárs Von den Stußen wåre ungefähr die Hälfte nod , mit Bajonneten oder der Vorrichtung zum Äufpflanzen der Waidmeſſer zu verſehen , um als vollfommen taug . liche Kriegswaffen betrachtet werden zu fónnen. Bei ſtarfer Anſtrengung fónnten von dem Geld ů B

etwa 200 Stück als Feldartillerie und 180-200 Stúd

liter grhör þaanqnift nod 8: °.Feitij atur en ter. dbog; Der n ; en unge for Feld Warheneſte teriſ ( junge ) Infan uus 1814 , Elm und Garnisonsdienſt aus dem Däniſchen überlegt. 8º. Ropens haarn 1819 , Seidelin ; Kort afhandling om Soldaten pligter

i Limindelighed , Taavetſond om Ijeneſten i Garniſonen og Garniſon Pflichten inen ,Ubhand Feidten im Allgeme als auch in des der Soldate lung über die Dienft über den ( Kurje und im Felde. 8º, Chriſtiania 1836.)

696

695

von denen das erſte 1 Grenadiers und 4 Musketiers der einzelnen Truppenabtheilungen des Sicherungsdiens ſtes und führt dann weitläufiger die verſchiedenen Arten 1 Jigercompagnie begreift. Die leichte Infanterie bes von Schildbaden oder Vedetten und das Verhalten ders compagnieen , das zweite 4 Musfetiercompagnieen und

ſtebt aus 5 Corps oder Bataillonen zu 4 Compagnieen .

ſelben auf ihren Poſten in einzelnen Fällen (das Era .

Die Cavalerie wird gleidfalls in liniencavalerie

miniren der Patrouillen, der Poſtenfette ſich nähernder

( leibgardiſten zu Pferde und Kuraſſiere ) und in leichte

Perſonen u. f. m. ) an. In åbnlicher Art beſpricht das

Cavalerie ( fanziere, Dragoner und Huſaren ) einges

andere Kapitel den Sicherungsdienſt und deſſen verſchies

theilt , und zerfå ut in 2 Escadronen Garde zu Pferde und 9 Regimenter. Sedes Regiment iſt aus 4 Escadros

dene Tbeile wåhrend des Marſches und das Verbalten der Plånfler, beſonders in Betreff der Unterſuchung des

nen znſammengefeßt ; ungefähr 'ls beſteht aus Süßen . Zerrains und auf demſelben befindlidher Gegenſtande. Die Artillerie, Belagerungs, und Feldartillerie (fab , Der Schluß des Abſchnitts bandelt über die verſchies rende und Fußartillerie) zerfåat in zwei Brigaden, die denen Arten von Patrouillen , ihre Beſtimmung und daniſde und die bolſteinifde; erſtere beſteht aus 12 ,

ihren Dienſt.

legtere aus 6 Felobatterieen . Außerdem gehört bierber nod 1 Sappeurs und Mineurcompagnie , und 1 Pons

bei aller Růrze , manche dem Soldaten nothwendige

Man ſieht übrigens hieraus, wie dieſes Búdelchen ,

in tonnier- und Pionniercompagnie , zugleich für beide Unterrichtsgegenſtände behandelt, über welche manchte Brigaden beſtimmt.

Der zweite Hauptabſchnitt ,,Dienſt in der Garniſon"

anderen Schriften der Art nicht immer die gewünſ

Auskunft für denſelben finden dürfte.

gibt zuerſt allgemeine Bemerfungen und Erklärungen, en, über on Der Soldat im frieg und Frieden . Eine die Begriff den onsdie Soldatnſt von Garniſ welde ebörden r- unde Wadeb die Militá und Garniſ Darſtellung aller militáriſden Dienſtverbåltniſſe in der Garniſon , über auf der Wade vorfommende vom Gemeinen bis zum General ; wie folche in Dienſtverrichtungen und über die Worte Oberer , Bors allen Beziehungen durch Subordination und Auc. gelegter , Subordination und Reſpeft belebren . Ihnen toritåt in einandergreifen , im Geiſte der Ordnung folgen Vorſdriften über das allgemeine Verhalten und auf einander wirfen und ein den Anforderungen der die Pflichten des Soldaten in der Garniſon , wie ſie dem Zeit entſprechendes Ganzes bitden. Nebſt Beleuds Weſentlichen nad , meiſt allgemein befannt ſind. Im tung der üblichen Militárjuſtiz , der vorfommenden Weiteren verbreitet ſich dann der Verfaſſer über das Arreſte , feibes ,, Ebren und anderen Srafen , der Benehmen des Soldaten auf der Wade und über die Verbore , Stand , und Kriegsrechte und Ehrenges verſdiebenen Dauptdienſtverrichtungen , zu denen der, geridote ; der Militárófonomie , des Verpflegungos, ſelbe gebraucht werden kann, wobei er einige allgemeine Bequartierungs-, Kaſernen und Pazarctbweſens , Inſtructionen in Betreff der letteren gibt. Ausfübrlicher ſowie der niederen und böheren militariſmen Bils bebandelt er zunächſt dann noch die allgemeinen Pflich dungsanſtalten . Mit vergleichenden Rückbliden in ten des Soldaten als Sdildwache und insbeſondere die vergangene Zeit.. - Ein treuer Wegweiſer für diejenigen der Sdilowachen vor dem Gewehr und an beſonderen Stellen (an Feſtungstboren , an öffentlichen alle Grade und Gattungen des Soldatenſtandes in Bauten, an und auf Feitungsmåden u.... ) innerhalb dienſtlichen und außerdienſtlichen Fällen, zur Bereis Der Garniſonsſtadt oder Feſtung. Der Schluß des tigung oft eintretender Zweifel und Errungent. Bes arbeitet von Friedrid von Sydow , foniglid A61dnitts redet von dem Dienſte der Runden und Patrouillen und insbeſondere von dem Benehmen der preußiſdem Major außer Dienſt, Verfaſſer des Húlfsbuch für Unteroffiziere und Soldaten , des bierbei. Sdildwade Buchs der Erfahrung für junge Offiziere, des Welts bſchnitt ,, Dienſt im Felde" beginnt Der dritten Haupta bürgers , des Freundes in der Noth und noch mebs mit der Erklärung verſchiedener, auf den Felddienſt Bee rerer gemeinnütiger und anderer Schriften .' Weis jug babender Kunſtausdrüde ( Detaſement , Reſerve, mar, 1839. Drud und Verlag von B. Fr. Doigt. Pitet, Rantonnement u.ſ.m.) und unterri btet den Sol. 8º. 371 Seiten. baten über die Drientirung nad den Himmelsgegenden Der Autor iſt bei Abfaſung dieſer Sdrift in der bei Tag und bei Nadt , über die Abſchåßung der Dis .

ſtanzen und dabei über die Erkennungszeichen der vers ' ihm eigenthümlichen Weiſe zu Werke gegangen. Belebs diedenen Waffengattungen und über die Beurtheilung rend obne anmaßend zu ſein , hat er die von ihm be. ihrer Stårfe. "Zunächſt folgt Einiges über das allges meine Verbalten und die Pflidten des Soldaten im

rúbrten Gegenſtande ins ridtige licht zu ſtellen gewußt. Wenn ſeine Darſtellung für den jüngeren Dffizier lehrs

Felde , ſowie über die Vertheidigung des Infanteriſten reich iſt, ro wird sie auch für den älteren gegen den einzelnen Infanteriſten und Cavaleriſten. Lecture ſein , indem die practiſchen Seiten Die beiden nåchſten Rapitel beſchafftigen ſich damit,den verhåltniſſe überall gehörig bervorgeboben Soldaten über die Art und Weiſe in Renntniß zu leben, in einer langen Friedenszeit, wo gern

eine růßlide der Militár. ſind , welde das Unfraut

wie fich größere oder fleinere Eruppenabteilungen gegen

unter dem Waizen wuchert, gewöhnlich in den Schatten

Ueberfaữ ſidern, ſowohl im Zuſtande der Ruhe, als in dem der Bewegung. Das erſtere erwähnt Anfangs furz

geſtellt werden . Wir glauben das Buch aus beſter Ues berzeugung als empfeblenswerth bezeichnen zu dürfen.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Offijin fibrudt.

Samſtag,

Nir . 88 .

2. Nov. 1839. 1

Allgemeine Militár - Zeitung. Frantrei ch .

rung von 15 Zöglingen empfahl. Der Feldzeugmeiſter,

Durch k. Ordonnanz vom 4. Oftbr. wird das Corpo Sir Huſey Vivian , hat dieſe Entſcheidung beſtåtigt. der Militår: Intendanten , ebenſo wie früber das

- Das United Service Journal gibt folgende Uebers -

der höheren Stabsoffiziere, in zwei Sectionen getbeilt, richt der Schiffe, welche die fremden Seemidhte durdy baben : von denen die leptere eine Art von Reſerve bilden wird, die engliſche Marine eingebúßt Kleinere Kanos Linien , zu der die gerechnet werden ſollen , welche man noch nicht ganz penſioniren will, obgleich ſie ſchon dazu bes Franfreich rechtigt wåren.

- Das Gerekbulletin entbålt eine f. Ordonnanz über Holan d. Spanien .

die Organiſation der regulären Cavalerie in Afrika , wonach ſolche unter dem Namen Afrikaniſche Gbaſ :

ſeurs aus 4 Regimentern leichter Reiter beſteben ſoll. Großbritannien . Pondon , 5. Okt. Die Anzeige der Beförderungen in der vorletzten Gazette gibt einen auffallenden Beweis, wie båufig die Råuflich feit der Offizierſtellen

ungeachtet der vom Herzog v. Wellington eingefübrten

Fregats

tchiffe.

ten .

88

217



29 24

.

Dånemarf Rufland .

24 1 1

40 30 24 2 ng

Fahrzeuge. 411 103

nen .

18,221

145

3,905 4,066

37

3,067

1 8

166

3

14

458 345

Im Ganzen 167 Die engliſde Marine

323

719

30,198

7

27

132

3,017

Zürfei . Amerifa

-

verlor dagegen nur

Mit Ausnabme von 7 bollándiſchen finienſdiffen

Beſcrånfungen noch immer iſt. Nach dieſen Beſdrans zu 54 , 7 franzöſiſchen u . 2 ſpaniſden zu 50 Kanonen , fungen fónnen Offizierſtellen nur bis zum Rang eines welche in der obigen Zahl der Linienſchiffe mit einges Dberſtlieutenants gekauft werden ; eg fann Niemand foloſſen ſind, beſtand der Reſt aus den ftarkiten finiens por zurüdgelegtem 16. Jahre eine Stelle erbalten , nad

fchiffen von 74 - 130 Kanonen ; die Fregatten gehörten

3 Dienſtjabren als Fåbnrich und lieutenant eine Haupts meiſtentbeils zu den ſchönſten , welche je gebaut worden mannsſtelle, nach 7 Dienſtjahren , unter welchen 3 Jahre ſind. Nie bat ein englisder Dreidecer vor einem feinds auf den Hauptmannsdienſt fallen, aber erſt den Oberſte lidhen Schiff die Flagge geſtrichen , weshalb bei den enge lieutenantsrang . Die angezeigten Beförderungen fanden

tiſchen Matroſen der Grundſas gilt, daß fein Dreideder

in 13 Regimentern ſtatt, und die Geſamintzahl der Be, die Flagge ſtreichen dürfe , ſo bedrångt er auch immer förderungen betrug 27 , unter welchen ſich nur 3 Offis ſein möchte, ſondern daß er mit ihr untergeben müſſe. ziere befanden , die ihre Fähnriches und lieutenantsſtellen Ru B

l and.

nicht gefauft batten. In einem jener Regimenter batte das Ausſcheiden eines Majors , der aus dem Dienſte

Ein böchſt beſtåtigter Doflad des Kriegsminiſters

trat und ſeine Stelle verfaufte , einen Verfauf in den

ordnet an : Im Kriegsdienſte ſtehende Freilaſſen , die,

unteren Graden bis zum Fåbnrich berab zur Folge , noch im Subalternrange ſtebend, ibren Adel beweiſen,

welcher ſeine Stelle an Jemand veräußerte , der noch: ſind von fórperlichen Strafen zu befreien . nicht gedient batte. Aehnliches geſchah in mehreren an deren Regimentern vom Hauptmann abwärts. Nach dem Standard iſt die Schulzucht in der -

Militårlehranitalt zu Woolmich in tiefem Verfall. Die jüngeren Zöglinge werden von den ålteren auf das grauſamſte behandelt. Vor Rurzem wurde einer derſels ben ſo ſchwer gemißhandelt, das ſein Leben in Gefahr

Preußen. Roblenz , 18. Oft. Se. Maj. der Konig baben den

bisherigen Dicegouverneur der Bundesfeſtung Mainz, Generalieutenant Frörn. 8. Müffling , zum Gouvers neur der Feſtung Koblenz und Ebrenbreithein , rodann den Generalmajor v. Quadt zum Commandanten der

war . Der Schuldige wurde weggeſdrift, aber nach einis Bundesfeſtung Mainz allergnädigſt zu ernennen gerubt. - Eine t. Rabinetsordre ergänzt und wiederholt die haben Beranlaſſung gegeben, eine Commiſſion zu ernen , wichtigen , bei Gelegenheit des lebten Avancements zur

ger Zeit wieder aufgenommen . Mehrere åbnliche Fälle

nen, welche nach angeſtellter Unterſuchung dieWegweis Deffentlidokeit gebrachten Beſtimmungen , nach welchen

699

700

namentlich bei den Capitainen und Premierlieutenanten thei Vortheile, der anderen Nachtheile, und legtere find nicht mebr das Dienſtalter , ſondern vorzüglich Fåbig . um ſo großer, je unerwarteter dergleichen Gegenſtånde feiten, Dienſteifer und tadelfreie Fúbrung bei weiterer erſcheinen. Beförderung berůdlidhtigt werden ſollen . Es geht daraus hervor, daß es ganz fehlerhaft wåre, wenn man den Kriegsſdauplaß für ein Schadbret ans ſeben wollte, auf welchem man nach Belieben ſich dahin

den Raum zu und nur , rliche oder dorthin Ueber die Wichtigkeit ſpezieller Terrainkennt- meſſen braude,wenden erforde um diekönne Zeit zur Bewegung niſſe vom Kriegsſchauplaße in Bezug auf einzelne Operationen . *)

zu beredinen. Angemeſſener iſt es, den Kriegs dauplaß mit einem Meere poller Klippen und Sandbånfe zu vers

Unter Kriegeſchauplaß verſteht man den ganzen gleichen , und webe Dem , der ohne footſen im raſden Flådenraum , auf welchem die Geſammttbåtigfeit einer Gluge dabin eilen wollte ! So theilt ſich das Feld für die kriegeriſche Zhårigkeit Ärmee rich wirkſam zeigen roll. Seine Gränzen werden

Flådenräume,in einzelne linien in größere und fleinere Gewinn durddie poliiiſden Verhältniſſe zu den Nachbars und Puncte ab, deren , Behauptung oder Vers

theils ſtaaten , theils durd das Meer oder durch andere las

türliche Annåberungsbinderniſſe gebildet , deren Wertb luit die einzelnen Vor- und Núcſdritte der operirenden als ſtrategiſche Schußwehren wir bereits ( in dem vors Armeen bezeichnet, welche durch ihre innere Verfnů. pfung entweder zum Siege oder zur Räumung des angegangenen Abſchnitte ) kennen gelernt baben.

Einzelne größere Abſchnitte des Kriegeſchauplateo, Rampfplaßes führen. die von der Armee nur für die Dauer einer Dperation

Aber es fommt dabei ein ſehr wichtiger Umſtand in

betreten werden , oder einem abgeſonderten Gorps zum

Betracht, nåmlich die Dauer des Widerſtandes ,

Lummelplate dienen , nennt man operationsfelder. Dieſe zerfallen wieder in fleinere Terrainabídnitte, welde unter fich -- wie die Operationsfelder - durch verſchiedene Terraintbeile , wie fließende Gemåffer, morartige Niederungen , ſchwer zu überſchreitende Thåler und Hóben , domaie Waldſtreden und andere drilidie

im Allgemeinen ſowohl als auf einzelnen Puncten . An dieſer verborgenen Klippe ſcheitern in der Regel alle Berechnungen der Kriegskünſtler, und es gebórt in der Ibat eine große Vertrautbeit mit allen darauf einmirs fenden Urſachen und viel Erfabrung dazu, um bei ders gleichen Schållungen der Wahrheit nur einigermaßen

zu fommen. Hinderniſſe der Umidt und Bewegung getrennt, ges nabe Die Dauer des Widerſtandes wird bedingt : 1 ) durch

wohnlich aber durch fünſtliche Anlagen , wie Brüden ,

erbóbte und eingeſchnittene Wege ic. mit einander vers bunden ſind.

das Anzahlverhåltniß der Streitfråfte ; 2) durch die ge's

Eine Ausnahme hiervon machen die

ſchichte Verwendung der Truppen ; 3 ) durd ihre Stand ,

waldigen und gebirgigen Terrainabſchnitte, deren Begrån zung da geſucht werden muß, wo dieſe Bodenbeſchaf, fenheit aufbórt; man fann jedoch die darin befindlichen fließenden Gewäſſer und durchführenden Hauptſtraßen

baftigkeit oder Todesverachtung ; 4 ) curd die Ge. ſtaltung, Beſchaffenbeit und umſichtige Benußung der örtlichen Berbåltniſſe in allen ihren Beziebungen zum Gefecht.

-

als innere Begrånzungslinien anjeben .

s

Wir baben es bier hauptſächlich mit der letztgenann .

Auf dieſen großeren und fleineren Flächenråumen ten Bedingung zu thun, weil dieſe wieder eine genaue erblickt man zablreiche Gegenſtände der Kultur, wie lokal- oder Terrainfenntniß vorausſeßt ; die übrigen

Feſtungen , Sdiloſſer, Stúdie, Dörfer, Häuſergruppen, Bedingungen ſind aber zum Tbeil mit barin enthalten. Bie febr die älteren Theoretifer von der Wichtigreit lide Umfaſſung. Es gibt Naturgegenſtande , wie Wils der Terrainbenußung und resp. Terrainfenntniß durd. einzelne Gebaude , mit und obne fünſtliche oder naturs

dur, Gebolze, Baumreiben , Hecent, einzelneErhöhungen drungen waren , geht daraus bervor, daß ſie darin und Vertiefungen des Erdbodens von verſchiedener Ses lange Zeit das ganze Geheimniß der Strategie und ftalt und Ausdehnung ; der Boden iſt bald mehr oder Taftik erblicien, und ihre ſogenannte ,, angewandte " weniger weglam , gang , reit oder fabrbar. Endlich

Strategie und Taftif iin Grunde nichts anderes war ,

trifft man landſeen , Zeiche, Ranåle , Flüſe , Biche, als eben dieſe Terrainbenuzung. Hierin gingen ſie aber Waſſergraben und andere dergleichen Gegenſtande an, offenbar zu weit, oder blieben vielmebr binter dem Ziel welche dem fande einen eigentbům lidhen barafter und zurúc ; denn ſchreiben auch die Grundfåge der Stra . eine beſondere militäriſche Brauchbarfeit geben fónnen . tegie und Taktik vor , die Truppen womöglich immer

Alle dieſe Gegenſtände bilden in gewiffer Beziehung dem Terrain gemäß zu verwenden, ſo würden ſie doch Stů 6puncte und Verteidigungslinien; ſie ſebr mangelhaft ſein, wenn ſie nicht zugleich lebren wolls fónnen zum Theil die Aufſtellungen und Bewegungen ten , wie man die Truppen in jedem Terrain , das der Truppen verbergen und verzögern , theils aberauch für ſie nur einigermaßen zugänglich iſt, zu gebrauden gegen feindliche Geſchoſſe und gegen Ängriffe mit blan, babe, und zwar mit Berůciichigung des jedesmaligen

ker Waffe Thügen . Sie gewähren alſo der einen Par: Zweds und aller Nebenumſtånde. Das Terrain iſt überhaupt nichts weiter als der *) Bruc ft üde aus einer unter der Preſſe befindlichen Schrift : welche den Iivel führt :

))

Practilde Anleitung zur Ricojno :

fcirung und Bildireibung dis Irrrains , aus dem taklifden Si ſittepuncte. Für Subalternoffiziere aller Waffen bearbei: tet und durđ Beiſpiele eräutrrt von Pz. a

Tummelplatz der Truppen, der Boden, auf welchen lie lagern , ſteben , marſchiren oder fåmpfen ſollen . Den Feind ídlagen und wo möglich vernichten, das iſt und bleibt die Hauptſade . Der Gewinn oder Verluſt des

702

701

- obſdon deſſen Benußung damit in genauer

Jeder, der einen entſcheidenden Angriff ausführen oder

Beziebung tebt - iſt dann die natürliche Folge davon , gleichſam das Merfmal dos Sieges, nicht aber der Sieg

Zerrains

Gegner an der Fortſeßung oder Wiederaufnahme des

abwebren will, auf dem widrigſten Puncte ein Ucbers gewidt an Kräften ſids zu verſchaffen ſuchen , oder wes nigſtens das Gleichgewicht berzuſtellen bemüht ſein wird, ſo entſteht bieraus ein beiterfeitiges Streben , dieſe Gone

Rampfes bindert.

centrirung der Kräfte ſo ſchnell als möglich, d. b. frůber

Wollte man ſich damit begnügen , den Gegner blos zu verdrången , ohne ihn vorber geſchlagen zu haben,

im Preiße und verlorene Zane oder Siunden fónnen

ſo würde das niemals zu befriedigenden Reſuliaren fühs ren ; denn ſotald' der Gegner nicht mehr geneigt iſt, ohne Kampf zu weichen , bat auch das ganze unblutige Manóver ein Ende, und das bisher gewonnene Terrain fann ebenſo ſchnell wieder verloren geben. Dergleichen

ůber das die Zeit Raum , Sind gebracht,

ſelbit, welder ſtets darin beſtanden bat, daß man den

als der Gegner zu bewirfen . Die Zeit ſteigt mithin rebr Schidſal ganzer finder entſcheiden . Wo aber ein ſo wichtiges Objeft iſt, da iſt es aud der folglich die Terrainbeſchaffenheit. die Truppen in Siádten und Dörfern unters ſo werden für die Brigaden , Diviſionen und

Mardverfriege baben viel Arbnlidkeit mit ſolchen par: Generale Corps gewöhnlid Sammelplåße beſtimmt. Einſichtsvolle laſſen die dabin fùbrenden Wege aufſuden , die

lamentariſchen Debatten, bei werden man ſich vorzugs, weiſe im Worte und Begriffe ſtreitet, nicht aber bündige

ſchadhaften Stellen auch ausbeſſern. Wenn man jedoch

Beweiſe für oder gegen die Sache vorzubringen verſteht. weiß , mit welcher Saumſeligkeit zuweilen die wichtigſten In der Dialektif des Krieges ſind aber die gewonnenen Angelegenbeiten betrieben werden, ſobald der faregoris Schlachten ſteis die bündigſten Beweisgründe geweſen,

(dhe Imperativ einmal nachgelaſſen hat, ſo darf man ride

gegen welche ſich nid )t weiter appelliren låft.

nicht verbeblen , daß auf dergleiden Vorfebrungen nicht

Anders iſt es mit der Bertheidigung eines landes

immer die ndrbige Ridſicht genommen wird. Friedrich

oder einer Provinz. Ta fommt es allerdings ſehr viel der Große und Napoleon legten großen Werth rarauf, auf Gewinn oder Behauptung des Bodens an , es iſt

und waren deßhalb auch immer frůber vereint als ihre

dieß die eigentliche Streitfrage. Wollte man aber nur dieſen Zwed im Auge bebalten und nicht darauf auss

Gegner.

Je größer die Entfernungen ſind, deſto wichtiger

geben, den Feind an der Fortſeßung oder Wiederholung wird es, alle die örtlichen Hinderniſſe zu fennen, welche ſeiner Angriffe zu bindern , ſo würde ein unglüdlicher der dinellen Vereinigung der Truppen entgegenſtehen, 1

Ausgang des Kampfes die unausbleiblide Folge das

und ſie möglid )ſt zu beſeitigen. Das iſt bauptſächlich

von ſein .

bei Eröffnung eines Feldzuges der Fall. Hat j . B. ein

Siegreiche Gefechte ſind alſo auch in der Vertheidi .

Feldherr ſeine Angriffs, oder Bertheidigungsdispoſitios

gung das wirfíamſte Mittel zur Erreichung des Zwecf8 ,

nen auf die Vorausſeßung begründet, daß die Vereinis und das hat Niemand beffer bewieſen, als Friedrich der gung jeder Diviſion in 24 Stunden , die Vereinigung Große im 7j i brigen Kriege, obſchon daraus ein Schluß der halben Armee in 2 , die der ganzen in 3 Tagen gezogen worden iſt , deſſen Richtigkeit wir nicht unters bewirft ſein fann , fo würde er in nicht geringe Berle,

idhreiben mogen , nåmlio : daß das angriffsweiſe Ver, genbeit fommen, wenn hierzu 1 oder 2 Lage mehr ers fahren unter allen Umſtänden vorzuzieben ſei. DaB forderlich ſein ſollten, wovon man genug Beiſpiele bat. Das 216warten des Angriffs in febr vielen ( namentlich Es iſt alſo dringend nothwendig, nicht nur die Richtung taftiſden) Berbåltniſſen weit beſſer iſt, bat dieſer große

und Gemeinſchaft aller vorhandenen Wege, ſondern aud

Meiſter ſelbit practiſch gelebrt ; auch Napoleon verðanft ibre dermalige Beſchaffenbeit genau zu fennen, und die Dieſer Marime manchen glänzenden Sieg; nur muß man verſchiedenen Sammelpuncte ſo zu måhlen , daß man mit dem Gegner zur rechten Zeit die Rollen wechſeln.

auf dem Maríde dabin die wenigſten Sdmierigkeiten

Nicht alle Terrainabſchnitte eines Operationsfeldes baben gleichen Wertb ; ebenſowenig ſind ſie von gleicher Ausdehnung und Beſchaffenheit. Die natürliche Folge daron iſt, daß die Streitfräfte im Raume ungleid vers

zu überwinden bat. Wir werden ſpårerbin Gelegenbeit baben genauer zu bezeichnen, worauf unter ſolchen Um , ſtånden hauptſächlich zu ſehen iſt, und begnügen uns deßbalb bier mit dieſer flüchtigen Andeutung. tbeilt werden müſſen, was zuweilen foon die Rúdſichten Haben ſich die Streitmaſſen zum offenſiven Vors

auf den Unterbalt der Truppen gebieten , namenilich während eines Stillfiandes der größeren Operationen.

ſchreiten in Bewegung gereßt ſind die Marſdilinien bezeichnet, auf welchen ſie vorrüden, die Gegenden, in

Da aber dieſe (oheinbare Unthårigfeit nur ein vorůbers welchen ſie in nåbere taftiſde Berührung treten , oder getender Zuſtand iſt , und oft ganz plößlich durch ents zum gemeinſchaftliden Schlage vereint wirfen ſollen, ſo fcheidende Bewegungen unterbrochen wird, ſo müſſen Vors iſt es wieder nöthig zu mifen, ob und welde örtliche

Februngen getroffen werden , die vereinzelten Streitfråfte Hinderniſſe den Abſichten des Feldherrn im Wege ſtehen dem drobenden Stoße gewaltiger Maffen zu entziehen. fónnen , weil außerdem das gleichzeitige Eintreffen der Die Zuſammenziebung der Streitfråfre auf getrennt marſchirenden Colonnen auf den bezoidneien

engem Raume fommt im Kriege am båufigſten vor, Puncten febr problematiſch ſein dürfte. Die Ungewifbeit in vieſer Beziesung wird nod gros wir müſſen ſie alſo juerſt ins Auge faſſen. Gewobnlich iſt es der Bertheidiger eines Kriegeſchau . Ber, wenn man Urſache bat zu glauben, daß der Feind plages, welder ſeine Streitfråfte am meiſten vereinzelt dem Vorſdreiten einzelner, oder der Vereinigung meb . bat. Oft wird aber auch der angreifer aus manderlei rerer Colonnen ſich zu widerſeßen ſuchen werde, und es Urſaden und Beweggründen hierzu veranlaßt. Da aber wird die genaueſte Terrainfenntniß dann um ſo wichtio

704 703

ger. Aber es handelt ſich unter ſolchen Umſtänden nicht mebr blos darum , zu wiſſen , wie Boden und Wege

mehr als nur mufiges Beſchauen funfelnder Sterne und Kreuzbilder, bunter Retten und Bånder, fofetter Trad,

berdaffen ſind , ſondern man muß auch zu erforſchen

ten ſei ; er rei Studium der Geſchichte der Menſchheit,

ſuden, wo der Feind uns mit Erfolg in den Weg tre : ten könne. Dieg wird gemdhnlich in ſolchen Gegenden , ſein , deren Derilichkeit dem Vertheidiger beſondere Vors

der Modificationen und Uebergånge, der ſocialen Pba .

fen ; eine rechtsfråftige Beurkundung des tróftenden Spruches : daß wir ſelbſt beſſer geworden ſind , mithin auch auf Beſſerung reduen dürfen .“ Auf die Vorrede folgt eine Einleitung , in welcher ſich eine gedrängte, mit Sad )fenntniß und Scharfſinn abgefagte gedichtliche Ueberſicht über die Entſtebung der Drden befindet, und die Einteilung des Buches ange . geben iſt. In letterer Beziebung bemerfen wir, daß das Buch in die zwei Hauptabtheilungen der erloſchenen und

( Schluß folt.)

theile gewảyrt.

Li te r a tu r. Geschichte und Verfassung aller geiſtliden und weltliden erlordenen und 61 åbenden Ritterorden . Nebit einer Ueberit fammilicher Militår , und. Civil: Ehrenzeiden , Medaillen 20. und

der blúbenden Ritterorden und jede derſelben wieder in

gen der Ordensinſignier , Binder und Retten. Von Freiberrn Ferdinand , Biedenfold. Zugleich als Fortſeßung von deffen Gerobichte der Mönchs ,

die der geiſtlichen und der weltliden Orden mit Unter , abtheilungen zerfädt. In einem dieſer Einleitung anges bångten Verzeichniſſe ſind die Werfe angegeben , aus welchen der Verfaſſer geſchöpft hat, deren es niớt wes

und Kloſterfrauen . Orden in Orient und Occident .

niger als 113 ſind .

einem Atlas mit beinahe 50 ) illumınirten Abbildun.

2 Bde. in 8 Lieferungen. Erite lieferung ( 4 Bogen Zert und Tafel 1-5 der Abbildungen . ) Subſcrip , tionspreis für jede Lieferung 2 Riblr. Natherizer Ladenpreis 2 Rthlr. 16 Ogr. Deimar, 1839. Drud, Lithographie und Berlag von B. Fr. Boigt. 4 '. In der Vorrede , welche theilweiſe aus dem Proſpect zu dieſem Werfe beſteht, bemerft der Berfaffer, dag ibn die günſtige Aufnahme der von ihm berausgegebenen Ueberſicht der Monacalorden ; ferner die offentlichen Aufforderungen : die Geſchichte der ſåmintlichen geiſtlis den und weltlichen Ritterorden folgen zu laſſen ; ſodann der Umitand, daß außer dein zu Prag erſdienenen W : rf über fámmtliche Ritterorden und dem franzöſiſchen von

Die nun folgende Geſchichte der Ritterorden beginnt mit den erloſchenen geiſtlichen und zwar mit denjenigen nach den Regeln des beil. Baſil. In dem vorliegenden Heft ſind deren drei beſchrieben , nåmlich der Orden der St. Ratharina vom Berg Sinai ; der Hoſpitalorden des heil. Pazarus zu Jeruſalem ; der Orden des St. Blaſius.

Am Ende jeder Beſdireibung ſind die Quellen angeführt, aus welchen der Verfaſſer geſchöpft bat. Die dem Heft beigefügten 5 Bildertafeln enthalten

die Abbildungen der Orden, Ehrenzeichen , Medaillen sc . der Herzogthümer Anbalt Cótben, Anbalt . Deſſau , Ans balt Bernburg, des Großberzogthums Baden, der Kos nigreidye Bayern und Belgien , deren Ausführung vors

Perrot, welch lekteres durch eingetretene Veränderungen

züglido genannt werden fann. -

aud fchon wieder ( ůdonbaft geworden, feine umfarende Ueberſiiht vorhanden ſei , und daß die neueſten Werte

werden alle 8 fieferungen erſchienen ſein.

ůber Ritterorden von dem f. preußiſchen Oberſtlieutes nant v. Gelbfe und von dem f. bayeriſchen Hauptmann

von dem Verfaſſer angedeuteten Sinne durchgeführt, ſo dürfte das Ganze in ſeiner Vollendung ebenſo anzies

0. Niedermayer , ſo werthvoll ſie auch ſeien , neben einem

bend als belebrend werden und dem Freunde folder Lecture mit Recht empfohlen werden können.

rebr boben Preis, rih doch nur auf die blühenden Ors den beſtrånften , die erloſchenen dagegen unberúch ibrigt ließen ; zur Vornahme der Arbeit befeuert bitte. Er h dem boft dadurc Gelebr der you Ge : ſein und , alsdem liebhaber demFreund zu ten nůzlich fchichte ebenſo Curiojitåten reichen Stoff zur Unterbaltung zu bieten

Wird , wie der Anfang verſpricht, das Werk in dem

-

Mirce ( 1 e n .

3

.

Bis Mihaelis 1840

[Neuerfundene Flinte. ] ør. Binry Williaron von Piu : Mit iſt der Erfinder einer neuen Flinte , welche er Patent

und ibn auf eine Menge intereſſanter Shriften auf,

Wheel Rifle nennt, und über die engliſche Bätter nicht genug Rúdmins erheben können . Das Mechanics Magazine , wildes in

merfiam zu maben , welche ihin bis ießt unbekannt ge . ſeien ; ſodann dem Freund des Droensweſens , blieben dem Ritter , Savalier und Hofmann ein Buch in die

reiner Nr. 822 gleichfalls über Proben berichtet , die in Gegenwart einer ausgezeichneten Berſammlung damit an xeſtellt wurden , ſagt : » Die Flinte iſt lehr einfach gebaut , und hat ein Nid , welches ſieben vollſtändige ladungen enthält, und ſich um ſeine Uchie dreht.

Hand zu geben, in welchem die erloſchenen Orden viel mehr beſprochen würden , als in irgend einem vorhart :

Dieſes Rad kann , winn es abgefeuert worden , rebr leicht durch ein anderes erſigt werden , indem man einen Vorrath folder Näder

denen anderen Werfe , und die noch blühenden Orden beſchrieben und abgebildet ebenſo diplomatiſch genauerfe des mrn. 0. Gelbfe. ſeien , wie in dein Prattw Durch die Beihreibung von 53 geistlichen und mer als 100 weltlichen erlorenen Orden ,

an dem Wehrgebänge mit ſiit führen tann .. Bc. Biitinſon ſchoß die ſieben badungen eines Radis in 15 secunden ab , wonach alſo 28 Kugela auf die Minute tamen.

Bon dielen trafen aus einer

Entfernung von 100 y 1008 alle die Stribe , und mehrere ſogat das Styro arze . Bei einem anderen Vrclube wurde die Flinte

ſowie der

105mal hintereinander abgefeuert , ohne auch nur einmal zu dets

tod blúbenden aller Staaten beabſichtigt der Verfaſſer :

fagen ; und es fichien, daß nochmal ſo viele S bülfte hätten gethan

einen Ueberblick des Ordensweſens in ſeinem Zulain :

werden können, ohne daß eine Reinigung der Flinte nöthig gewors

menbange na 6 Finneit und Außen zu geben , in welchem

den wäre .

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Lesbe in Darinſtadt und in deſſen Difizin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 89 .

6. Nov. 1839

MU

Allgemeine Militár - Zeitung.. 2

F r a n frei d.

Ein Correſpondenzartifel in der Sentinelle enthält

ndvrirende ; der toårige Tienſt, welchen es hier ununs terbrochen verrichtet, trägt dazu bei , den Reitern eine

über die Anweſenheit des Herzog 8 von Orleans

große Gewandtheit in Handhabung ihrer Pferde zu

in Dran folgende Details :

verleiben , deren Bebendigkeit durch die beſchwerlichen

„ Am 23. Septmbr. Abends 5 Uhr betrat Se. R. H.

Marſche, welche ſie machen müſſen , in fortwåbrender

der Herzog von Orleans den Boden von Dran. Noch

Uebung erbalten wird. Das Schießen zu Pferde im

an demſelben Abend empfing er die Civilbebórden und

Galopp , einige Voltigirůbungen haben die große Ges

die Offiziercorps der Garniſon. Unter anderen , meiſt

wandibeit der Reiter an den Tag gelegt ; der Prinz bat

unbedeutenden Gegenſtånden, welche zur Sprade tamen , deßbalb dem Oberſt Randon feine größte Zufriedenbeit madte man dem Prinzen bemerflich , daß ſeit 15 Tagen, wo er angekündigt geweſen wäre, die Lebensmittel vors

zu erfennen gegeben . , Die Araber wollten dem Herzog eine Idee ibrer

trefflids, vorher aber ganz erbårmlich geweſen ſeien. burlesfen Einfälle geben : in fleine Abtheilungen grups Der Prinz erwiederte hierauf: ,, Ich werde Befehle ers pirt, zerſtåuben ſie, wie eine Stauwolfe der Wüſte , vers theilen ; aber es iſt zu befürchten, daß, ſobald ich den einigen ſich wieder, verſchroinden auf's Neue, ſchießen Rücken gewendet, die Sachen wieder ihren gewöhnliden fortmåbrend, indem ſie ihr beiſeres Geldrei ausſtoßen , Gang geben werden .". Man ſiebt bieraus, wie richtig derfdwingen ihre Flinten um ihre Köpfe,, ſtürzen ſich mit Prinz die Unverbeſſerlichkeit unſerer Lieferanten beurtheilt. der Sdinelligfeit des Blißes auf die Perſon bin , wels „ Am 24. beſichtigte der Herzog das Militárlazareth der ſie die Ehrenbezeigungen erweiſen, halten plößlich und einige Kaſernen . Wenn er bei dem Dienſte in dem

auf einige Schritte , feuern ihre Gewehre ab ( ein ſelts

Lazareth einige Verbeſſerungen fand , so hatte er dages

ramer Sderz, welcher bei diesen Peuten gefährlich wers

gen unſere Ingenieure nidyt hinſichtlid der Stelle zu

den fann , die nicht immer darauf achten , ob ſie eine

i loben, wo daſſelbe eingerichtet worden iſt. In ganz Oran gab es nur einen Punct , welcher zu vermeiden war, und gerade dieſen hat man gewählt, jenen zuſammens geflicten, faum vollendeten, aber auch ſoon wieder zers fallenden Bau aufzuführen. Durch die Einzwingung

Patrone mit oder obne Kugel laden), fcbren um, ente fernen ſich im ſchnellſten laufe, indem ſie aus allen Kråften dreien , erſcheinen bald wieder , um auf den Chef, welchen ſie ebren , in grdeter Nåbe zu ſchießen , und reben dieſes Spiel fort , ſolange es jenem gefå ut.

deſſelben inmitten von Schuttbaufen , welde man nies

Auf dieſe Weiſe wurde der Prinz bis an die bore der

mals wird wegſchaffen fönnen , wird er während des

Stadt durch jenen Haufen von Wilden escortirt ?c.""

Sommers ein Schmelzofen und wibrend des Winters

eine Kloafe. -- Unſer Genie , deſſen rodne Sdópfun. -

gen wir zuweilen mit Wohlgefallen bewundern , tit in

B a y er n. Münden , 24. Okt. Se. Maj. der König hat die

dieſem lande übel beratben geweſen , ob es gleich die

Einfübrung der Zündbútchengewebre in der Armee

rieſenhaften Joeen des ſpaniſchen Genie båtte zum Mus fter nebmen fónner , an welden die Zeit ſpurlos vors ůbergegangen iſt.

zu genehmigen geruht. Die erſten Bataillone der bie . Figen Infanterieregimenter baben die zu großeren Vers ſuchen empfangenen Zündbúrchengemebre vor der Hand

,,Am 25. ließ der Prinz die Truppen die Revue pafſiren. Er hat die gute Haltung unſerer Regimenter

beizubebalien. Wegen der Bewaffnung der zweiten Bas tailone und der übrigen Infanterie wird noch beſondere

bewundert , welche in dieſem Paude an ibrem Glanze nichts verloren baben. Der Oberſt Randon vom 2ten

Anordnung getroffen werden , ſowie aud auf die Bes waffnung der Cavalerie mit Karabinern und Piſtolen

Regiment der Fåger zu Pferd von Afrifa bat ibm einige zu Zündbúrchenfeuer Bedadt genommen wird. Bewegungen ausfùbren laſſen , welche durch ihre Uebers einſtimmung , Pünctlichfeit und beſonders durch ibre

De tre i d .

große Lebhaftigkeit die Bewunderung Sr. R. Hobeit im Die großen Herbſtmanover eines Theils der in bodyſten Grade erregten. Dieſes Regiment, etwa 1100 Stalien ſtationirien f. f. Truppen fanden unter pers Mann ſtarf, iſt ohne Widerſpruch eines der ſchönſten Fonlider Leitung des Feldmarſchals Grafen Nadolfy Cavalerieregimenter der Armee und das am beſten ma. ſtatt. Sie begannen am 9. Oftober auf dem Gebiete,

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das rid zwiſden dem Chieſee und dem Mincio auss Nehmen wir den Fall an , daß unſere Avantgarde debnt, und endeten am 13ten mit einer großen Parade fide ploriid in gleider Hobe mit der feindlichen , auf

auf der Ebene von Prabiano , zwiſchen Valeggio und einer Parallelſtraße vorrůcfenden Avantgarde befindet, .

Villafranca , in der Provinz Verona. Die Truppen, was daß lektere jedod ſofort den Rückzug antritt und eine ren in zwei Gorps vertbeili, von denen das eine unterſchüßende Stellung binter einem Fluffe zu erreichen , bis dem Befehle des Generals der Cavalerie, Grafen Wal, dabin aber jedes allgemeine Gefedyt aus irgend weldem

moden , das andere aber unter dem Commando des Grunbe zu vermeiden ſucht. Bei ſolchen Operationen Feldmarſchalls fieutenants Fürſten Bentheim ſtand ; iſt es nun einleuchtend, daß der Gewinn von mehreren Nad zweitågigen Felderercitien überſchritten beide Zrups Stunden entſcheidend werden fann. Denn gelingt es

pencorps den Mincio , und lieferten sich ein lebhaftes unſerer Avantgarde nidit, dem Feinde ſtets zur Seite Gefecht auf den Hoben zwiſchen Valeggio und Caſtelo zu bleiben und ſeinen Rücfmarſch zu verzögern , während Nuovo. Dieſes großartige militåriſche Schauſpiel hatte unſere Hauptmadt auf fürzeren Wegen vorauseilt, ſo eine große Anzahl einheimiſcher und fremder Zuſchauer werden wir ſpåter genótbigt ſein , ibn in einer durd berbeigezogen, worunter ſid, Perſonen von hohem Rang, Natur und Kunſt verſtårften Stellung alſo unter wie der Herzog von Modena und die Herzoge von Bors ungünſtigen Verbältniſſen – anzugreifen , ſtatt daß wir deanr und Cambridge , befanden.

im erſteren Falle viel leichteres Spiel befommen. Wie anders låßt ſich aber ein ſolcher Zeitgewinn ermöglichen ,

als durch Hülfe der genaueſten Terrainfenntniß ?

Ueber die Wichtigkeit ſpezieller Terrainkennts Iſt man nun mit der Wegſamfeit des Operations, niſſe vom Kriegsſchauplaße in Bezug auf feldes hinlänglich vertraut , fennt man die linien und Puncte , deren Beſit dem Feinde oder auch uns übers einzelne Operationen . (Slu . )

wiegende Vortheile verſdaffen fann ; hat man für die

Ueber den Einfluß des Terrains auf den Gang eins Hauptmare die fürzeſten und beſten Wege dahin aus . man ſich allerdings Hoffnung machen ,, zelner Gefechte baben wir uns bereits an einem anderen gemittelt: früher ſo, darfals der Feind , wenigſtens gleichzeitig Orte umſtändlich ausgeſprochen . * ) Es bleibt folglich dieſelben mit ihm zu erreichen , wodurch ſchon viel gewonnen wird.

hier nur zu erwähnen, daßdie Verbindungewege der Jit man hingegen mitdem vorliegenden Terrain wenig .

angränzenden Terrainabídhnitte gewöhnlich mehr oder nicht befannt, dann man ZufalderabErfolg vombångt , und einer gar ſebr ſolchengarOperation weniger ſchwierige Uebergånge bilden ; daß aber auch oder Inneren

Abſchnitte beſondere Terrainpuncte

im dieſer angetroffen werden , deren Benußung bald mehr ,bald wird dieſe Unwiſſenbeit oft theuer bezahlen müſſen .

Kommt es darauf an, ſich in einer Gegend zu weniger Einfluß auf die Dauer des feindlichen Wider, bebaupten , ſo erbålt nicht bloß die Wegberdaffenheit, Eine genaue Befanntſchaft mit dem zu durdiſch reis ſondern auch die Widerſtandsfähigkeit des Terrains eine tenden Terrain lebrt uns alſo die finien und Puncte viel bóbere Bedeutung ; denn jeder Bertheidigungsplan ſtandes haben fann.

kennen, bei welchen ein Zuſammentreffen mit dem Feinde gründet ſich, wie ſchon geſagt, auf die Sdåßung der aler Anſtrengung vor ihm zu erreidyon , bisweilen audy linten und Puncten , deren Beſchaffenheit die Stårfe zu überſchreiten ſuchen muß, um ſich nußloſe Gefechte und Haltbarkeit der ganzen Stellung zum großen Theil ſebr nachtbeilig ſein fónnte, weſhalb man dieſelben mit muthmaßlichen Dauer des Widerſtandes auf einzelnen

und Zeitverluſte zu erſparen. Dieje Befanntſchaft zeigt bedingt. Die Vertheilung und Verwendung der Reſer, uns aber auch die Wege, auf welchen die wichtigſten ven , durch deren ort . und zeitgemäßes Eingreifen die Puncte im Fall der Feind fich ihrer ſchon bemachtigt meisten Sưlachten und Gefedie entſpieden werden, umgangen werden fónnen. Endlich deus erhält erſt durdy jene Würdigung des örtlichen Wider, tet die erlangte Terrainfenntniß die Gegenden ält, in ſtandes die nöthige Beſtimmtheit.

baben ſollte

-

Der Widerſtand auf der Front einer Vertheidigungs ten Ziel ohne weſentliche Störung fortzuſetzen , oder das ſtellung iſt jedoch nicht das einzige, worauf man bierbei Angriffsgefecht mit glüdlichem Erfolge zu führen ſein Ráckſicht zu nebmen bat, denn auch der Feind wird des

welchen die Bewegung des Ganzen nach dem vorgeſtecf . dürfte .

alten Sprichworts eingedenf fein : daß man den Stier

Hiermit ſoll jedoch keineswegs ausgeſprochen werden , nid) t bei den Hörnern angreifen müſſe. Es ſteht deins

daß man keinen Schritt vorwärts thun dürfe, ohne zuvor nach zu erwarten, daß der Feind, wenn er die Front das Terrain ſorgfältig recognoſcirt zu haben , denn es unſerer Stellung 31 ſtarf finden ſollte, fids bequemere treten Fälle ein , in denen dieß abſolut unmöglich iſt. Angriffopuncte in den Flanfen ſuchen , oder die ganze Wo aber die Umítånde eine vorangehende Recognoſcis Stellung umgeben werde. Hat man nun das Terrain rung des Terrains geſtatten , wolle man ſie niemals in den Flanfen , hinſichtlich ſeiner Wegſamkeit und Wis unterlaſſen . derſtandsfähigkeit, in angemeſſener Entfernung möglichst Bei den ſogenannten Parallelmårſden mit dem genau unterſucht, dann laßt fid die Wahrſcheinlich feit

Feinde iſt die genaue Bekanntſchaft mit dem Terrain oder Gefahr eines Flanfenangriffs oder einer Umgebung Gewißheit beurteilen . von noch größerer Widtigfcit.

* ) Verſuch eines Peitfadens zur taktiſchen Belehrung für Subats

mit großerer

Oft bält man eine ſolche Flanfenbewegung aus dem

sernoffizier ?. Biertes Kapitel. (Ucorf, Verlagsbureau, 1838.) Grunde faum für möglich, weil die örtlichen Hinderniſſe

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zu bedeutend erſcheinen. Bei genauerer Unterſuchung renen Rómer ſie nannten , gewöhnlich früber zurüdge , ergibt ſidh aber , daß die Truppen durd) Hülfe einiger ſchickt, als der Rückzug des Ganzen beginnt, und baben kleiner Dorfebrungen oder großer Anſtrengung , obne deßhalb einen Vorſprung. Aber dieſer iſt ſelten groß erheblichen Zeitverluſt dieſe Hinderniſſe devnoch übers genug , aud, dürfte ſich ſchwerlid) ein Chef des General, winden fónnen , und webe dem Bertheidiger , wenn er ftabs rúbmen fónnen, daß es feinen vorläufigen Anord, dieſe Entdeckung zu ſpåt machen ſollte ! – Aber Aber auch nungen jederzeit gelungen wåre, Ordnung in dieſe aus

der Angreifer irrt nicht ſelten in den entgegengeſebten ſo heterogenen Beſtandtbeilen zuſammengeſepte Marie Vermutbungen, und gerätb oft plößlich in ein Terrain, zu bringen, oder zu verhüten , daß ſie den Rücmarſch wo er ſich wie durch zauberåbnliche Gewalt an den der Truppen bindere. In folden Momenten ſind die Truppen dann oft daraus entſiebenden großen Zeitverluſt, oder durch das genothigt, die gebabnten Straßen zu verlaſſen und Seie nothwendige Zurücflaſſen ſeiner Geſchüße, bereitelt fiebt. ienwege einzuídlagen . Nun werden ſie zwar im Drange

Boden gefeſſelt, und ſein ganzes Vorhaben durch den

Die mit jeber Umgebung verbundene Zbeitung der Streits der Umſtände aus der Noth gern eine Tugend maden fråfte fann ihm dann doppelt gefährlich werden, wenn und Hinderniſſe überſchreiten , die ibnen vorber vielleicht

der Gegner daraus Nußen zu ziehen verliebt, weßhalb unüberwindlich ſdienen. Aber dabei werden auch viel mit dem zu durchſchreitenden Terrain moglid) ft genau und Geſchüte ſteden bleiben, umwerfen oder zerbrechen. man nie eine Umgebung wagen ſollte, ohne ſich vorber Menſchen und Pferde verloren geben , Munitionswagen befannt gemacht zu haben .

Endlich werden die obebin ſdon durd den Kampf

Wie außerordentlich wichtig die genaueſte Kenntniß ermatteten Truppen durch ſolche Nuſtrengungen ſo ſehr des růckwärtigen Terrains nach einer abgebrochenen oder erſchöpft, daß ſie zulent in eine Art geiſige Abſpannung verlorenen Sdilacht, alſo bei Rådjugen iſt, bedarf verſinfen, die ihrer Kampftüchtigkeit den Todesſtoß gibt. kaum einer Erwinnung. Doch fann nicht oft genug Der mit Deckung des Rückzugs beauftragte Irups

daran erinnert werden, daß die Verluſte an Streitfråfo ten und Ariegsmaterial in der Schlacht bei dem Sieger in der Regel nid)t viel geringer ſind, als auf Seite des Beſiegten , und daß die Verluſte des feßteren erſt mit Anfange der rådgångigen Bewegung bedeutend großer

pentheil iſt dann noch weit über daran. ' er roll dem Strome der Verfolgung einen ebernen Damm entgegen ſtellen, zugleich aber auch die riicfgebenden Maſſer gegen mögliche Flanfenangriffe ſchuben , demnach mit geringen Kräften einen unverhältniemabin großen Raum decken.

werden , zugleich aber mit der Dauer derſelben an Um: Wie anders iſt das möglich, als durch die umfaſſendſte fang zunehmen . Das iſt hauptſächlich der Fall, wenn Stenntniß und um ſicistigſteBenubung des Terrains ? der innere taftiſche Zuſammenbang der gefdlagenen

Aber es fennen, defien Wegſamfeit auch oder wiſſen, Gang . die Arriereçardemuß zu genügt nicht, Armee, fowie die gegenſeitige Unterſtüßung derverſdies barfeit

denen Waffengattungen eine weſenilide Störung erlits wo es ihr möglich iſt , dein Berfolger fiårferen Widers

ten haben .

Große Armeen werden zwar faſt immer auf demſels

ſtand zu leiften , und dennoch ohne große Gefahr den

ben Straßenzuge zurůdgeben, auf welchem ſie vorwärts eigenen Rúczug fortzuſetzen, wobei cinzelne Abtheiluns drangen. Kleine Armeen, abgeſonderte Corps und ents ſendete Partbeien finden es aber oft angemeſſener, eine

gen immer noch ſehr in das Gedränge kommen werden . Denn nur zubald wird an die Arrieregarde die Mabs

andere Riczugslinie zu wählen , oder werden wohl audy nung ergeben , den Feind um jeden Preis länger auf,

, weil die Truppen wegen der wiederholt ſtok. durch die eingetretenen Verbåltniffe dazu gendthigt. Hier zubalten fenden Wagenzüge nid ) t vorwirts können 2c.

iſt nun die genaueſte Befanntſchaft mit dem Zerrain ein

wichtiges Hülfemittel, rich gegen eine allzu lebbafte Vers

Se ofterer ein fo unfreiwilliger halt durch die unver's

folgung zu ſchüßen , und die Verluſte zu vermindern . meidlichen Stockungen der Marſi colonnen nothwendig ., Es iſt daber beffer, ſagt Hr. Oberit v . Deder in ſeis wird, deſto größer werden aud) die Berluſte fein, uns ner Generalſtabswiſſenſchaft (S.515 ), zehn Wegezuviel die Arrieregarde fann dadurch in einen Zuſtand der und umſonſt zu recognoſciren, als einen einzigen untuns

Schwäche und Auflöſung verfeht werden , der es ihr

terſucht zu laſſen , und auf dieſem ins Verderben zu unmöglich madit, ihrer widtigen Beſtimmung fernerbin rennen.“ leider wird dieſe Vorſicht nur ſelten gehörig zu genügen . Die unterlaſſene Necognoſcirung eines eins beadtet. /

Wer nur Gelegenheit hatte, Friedenemandvern beis

zigen Weges fann alſu Urſad :e werden , daß man zur Rettung des Ganzen einzeine Truppentbeile dem ficeren

zuwohnen , der fann ſich ſchwerlich eine deutlidie Dorn Untergange opfern muß. Die Geſdid te der Rickzuge ſtellung machen, wie es im Rücken einer Armee ausſieht, bat ein großes Regiſter ſolcher Unterlaſſungsſünden die ridi vor wenig Augenblicken den eiſernen Umarmuns aufzuweiſen. gen eines ſiegestrunfenen Gegners mit großter Anſtrens Bei der Verfolgung einer geſchlagenen Armee iſt gung entzogen bat. Unabjobbare Reiben von Wagen die Kenntniß des vorliegenden Terrains nicht minder mit Gepäck und Kranken, Brückenzüge, Munitionsparts, wichtig. Man darf es faſt immer als cinen Beweis von Marfetender , Trofbuben , Sthaaren von Verwundeten

Ungeſchidlicifcit des Verfolgers ( oder von ſehr großer

und Flüchtigen bedecen das Feld , füllen und ſtopfen

Geſchicklichfeit des Berfolgten) anſebeil, wenn der Feind

die Straßen , auf welchen die noch geordneten Truppen, ohne große Verluſte davorfommt. Der Gewinn von tbeile mit ihren Geſditen rdlanfertig marſdiren ſollen.

einigen Quadratmeilen land iſt ein idlechter Erſatz für

Zwar werden jene ,, Impedimenta " , wie die friegserfah , die blutigen Opfer, mit welchen man den Sieg erfauf te

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und oft von gar feinem erbeblichen Werthe. Man muß daber die Schlagfibigfeit des Gegners auf långere Zeit zu vernichten Iſuden , um reichere Frůdyte des Sieges

bezogen , dann überlågt ſich zwar Jeder gern der lang erſebuten Rube. Aber es iſt gleichwohl ein dringendes Bedürfniß vorbanden, mit dem nicht beſcßten Terrain,

erndten zu fónnen.

ſo weit als moglid ) , nach allen Richtungen ſich genau

Wo ſich die weidenden Maſſen auf eine für ſie ſehr nachtbeilige Weiſe didt zuſammendrången , da fann der

befannt zu madjen . Man ſollte in der Ibat zu einem Stillſtande der

vernichtende Stoß auf den Gegner am ſicherſten geführt Operationen nicht ſo bereitwillig die Hand bieten, werden . Wo wird das aber ſein ? Die Kenntniß von ſobald man nicht zugleich ſelbſt aus der einſtweiligen der Geſtalt und Beſdiaffenbeit der feindlichen Rudzugs's Emtellung der Feindſeligkeiten midtige Vortheile gieben linie gibt bierüber die nöthige Auskunft. Engwege aller fanii. Nur zu oft bat der den Waffenſtilſtand bean . Art, insbeſondere Brúden, ſind diejenigen Siellen, auf tragende Gegner feine andere Abſicht dabei, als neue

welchen ein einziger zerbrochener Wagen den Rüc;ug Tångere Zeit ſtoren fann. Starfe Krümmungen ftrümmungen der Straße geben zwar feinen Anlaß zu Stodungen, erleidis tern aber die Angriffe des Verfolgers, welcher die Top lonne zugleich in Flanfe und Queue berdießen kann.

Kräfte zum Widerſtande zu ſammeln, Berſtårfungen aus entfernten landestbeilen heranzuziehen, oder die Einleis tung zu erfolgreicheren Operationen mit etwas mehr Muße zu treffen , als ihm außerdem gelaſſen werden modhte. Wie dem aber auch ſein mag , ſo darf man

Dorthin muß man alſo die Schritte lenfen und mit

måbrend einer ſolchen Waffenrube ſich nicht bloß auf

vereinter Macht darauf losgeben.

Herſtellung des beſdådigten Materials beſchrånfen. Sind. dem Verfolger einige gute Rückzugsſtellungen Zuweilen tritt aber auch obne vorherige Uebereint. befannt , ſo wird er Sorge tragen , daß die feindliche ſtimmung eine faftiſche Waffenrube von mebreren Tagen Arrieregarde ſich darin nicht feſtlegen fann ; gelingt es ein, weil beide Partheien in mancherlei Vorausſegungen ihr aber dennoch, ſo muß er ſie darin feſtzubalten und ſich geirrt, oder Entdeckungen gemacht haben, die ſie zu abzuſchneiden ſuchen . Daß bierzu der bloße Wille nicht

Uenderung ibres Dperationsplanes veranlaſſen ,

mas

hinreicht, ſondern cine möglichſt genaue Befanntſchaft natürlich nicht ſo einfach zu bewirfen iſt, als die Alons mit dem vorliegenden Terrain erforderlich iſt, begreift derung der Marídrichtung eines Huſarenregiments. rido leicht. Unbegreiflich iſt es aber , wie wenig oft ges In ſolchen Momenten iſt dann bauptſådlich zweis than wird , an Ort und Stelle ſich ſolche Kenntniß zu erlei zu berückſichtigen : 1 ) Das Thun und laſſen des

verſchaffen , was ſelbſt im Laufe der Verfolgungsgefechte Gegners ;, 2) die ſpezielle Beſchaffenbeit des ganzen nidit ganz unmöglich iſt, wenn man Difiziere bat, die Dperationsfeldes. Das Erſiere zu erforſchen , liegt den ſich darauf verſtebent.

gebeimen Rundidaftern und den entſendeten Stundidaftss

Wer alſo glaubt, daß die Verfolgung nur ein leich .

partbeien ob. Was hingegen die Terrainrecognoſciruns

tes Spiel rei und faum einer Ueberlegung bedürfe, der

gen betrifft, ſo muß denſelben jest die größte Ausdehs

bat eine ſehr unflare Vorſtellung davon. Dem Feinde rung gegeben, und ganz beſondere Sorgfalt gewidmet nachfolgen , ihn gelegentlich die Spårfe des Sowers werden. Die Verbåltniſſe geſtatten aber nicht immer

tes fühlen laſſen , das verſteht allerdings ein Jeder. wirfliche Beſichtigung und Unterſuchungen des Terrains Dadurch wird man aber aud feine großen Erfolge erringen , es müßte dann der Feind das Gleicogewicht ganz und gar verloren haben , und viele Meilen weit fortlaufen, ohne ſich umzuſehen. Wer gut geführte Rucs

an jedem noſcenten gebindert Flucht zu

beliebigen Ort vorzunebmen, weil die Recogs durch die feindlichen Streifpartheien daran werden würden . Man muß dann ſeine Zus Erkundigungen bei reiſenden Geſchäftsleuten

juge erlebt, oder auch nur ſtudirt bat , wird mit uns

und anderen Perſonen nebmen , deren Wirfungsfreis

die Ueberzeugung tbeilen , daß bei einer gut geleiteten oder lebensweiſe ſie mit der Terrainbeſchaffenbeit in Derfolgung mancherlei zu berückſichtigen und zu übers der fraglichen Gegend vertraut macht. legen ſei, wenn man den Feind nicht entſdlüpfen laſs Im folgenden Abſchnitte werden wir uns über die Mittel zur Erlangung der nöthigen Lerrainfenntniſſe

ſen will.

Selbit Napoleon, deſſen Meiſterſchaft in der Berfols umſtändlicher ausſprechen . Durch vorſtehende Erórtes gung ro bereitwilig anerfannt wird , hat mehrmals die rungen, die Jeder nach Belieben auch auf andere Operas Erfahrung gemacht, daß eine wirkſame Verfolgung nicht tionen des großen und kleinen Krieges ausdehnen fann,

ſorgſam genug eingeleitet und durdgeführt werden könne. glauben wir aber zur Genüge bewieſen zu baben , wie Aber des Feldherrn Auge fann natürlich nicht überall ůberaus wichtig die genaue Befanntſchaft mit der Bes ſelbit reben , er muß ſich auf die Berichte ſeiner Unters ſchaffenheit des Kriegeſchauplaßes ſei, im Allgemeinert gebenen verlaſſen ; wenn dieſe aber weder im Sebent ſowohl als im Beronderen . aber mit der Erfenntniß was jedoch auf die

dieſer unumſtößlichen Wabrbeit iſt die Sade noch nicht

damalige franzól. Armee feine Anwendung erleidet -

abgethan, und jenes zu allen Zeiten ro febbaft gefühlte Bedürfniß iſt nod niemals vollſtändig befriedigt wors

noch im Berichten geübt ſind

dann wird er nie zur redten Zeit erfahren , was ihm

zur Ausführung ſeiner fübn entworfenen Plane zu wiſs dent, weil die Recognoſcenten zu wenig zahlreich ſind, ſen nöthig ist .

und die große Mebrbeit der übrigen Offiziere in dieſem

Fit der Kampf aus irgend einem Grunde vertagt Dienſtzweige weder practiſche Uebung noch Erfabrung woorden , haben die beiderſeitigen Armeen ſich in Erbos bat. Dieſem Mangel nach beſtem Wiſſen abzubelfen iſt lungsquartieren zerſtreut, oder wenigſtens Standlager

der Zweck dieſer Sdrift.

Redigut unter Verantwortlidfeit der Verlagshandlung : E. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Ditzin gedrudi.

Samſtag , 9. Nov. 1839. 15

an

SN

Nr. 90 . No sid

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336 anno usid ozada

Allgemeine Militar -:Zeitung Beurtheilung

dem bei der Annahme fenfrechter Beleuchtung willführs

einer neuen Theorieund Manier ces Planzeichnens" lid att des Coſinus des Neigungswiufeld der Neis gungswinfot relbſt, und bei dem halben rechten Winfel die volle Sowårze argenommen worden ſei; er fügt

yon Artillerielieutenant Rothſtein.

Im 4ten Heft der Zeitſdrift für Runſt, Wiſſenſchaft aber bei, daß es in der Zhat nicht darauf anfomme, ob und Gedichie des Krieges vom Jahr 1839 findet ſich

dieſe wiſſenſchaftliche Grundlage vorbanden ſei , wenn

ein Aufſaß , welcher uns mit einer neuen i beorie nur der Plan ein treues Bild des Terrains gebe. Mit und Manier des Planzeich nens befannt macht. dieſem Zuſaße iſt man wobl allgemein einverſtanden. Dem weſentlichen Inbalt nach findet ſich dieſe

neue

Wir wollen uns jedod .freuen , wenn des Verfaſſers

Manier " auch in dem von dem Berfaſſer im 3. 1837 Verfahren die wiſſenſdaftliche Grundlage in ihren gan. veroffentlichten Werkden ,, Anleitung zum militaris Jen Integrität erfennen läßt. fden aufnehmen als Mittel Xerrainfenntniß

Nachdem noch bemerkt wird , daß man ſich durch die

zu erlangen ( Magdeburg , Berlag der Rubach'den Busbandlung - E , Fabricing. *) In dem erwähnten Auflage, welcher fich lediglich mit der Darſtellung chiefer Fiåden und zwar durd Zuſchen mit dem

Manier der charafteriſtiſchen Stride *) zur Bezeichnung der Bordungen eiue weitere Widfábr erlaubt babe, werden die Nachtheile dieſer und der Rebmann'iden Me thode aufgezählt, auf welche wir ſpåter nod bei der

Pinſel bezieht, iſt nur noch eine theoretiſche Begründung dieſer neuen Manier zugefügt, von welcher der Sert

angeſtellten Vergleichung mit der Zuſd manier zurüc . fommen werden. Nur bemerfen wir bier , daß die Bes

Verfaſſer zu erwarten ſcheint, daß ſie die Manier in ein helleres licht ſeben und meinere Anwendung verſchaffen werde. nicht für überflüſſig; dieſen Gegenſtand

bauptung, die Schwierigkeit der Manter der charakteris tiſden Striche babe ihre Anwendung nur auf Preußen beſchränkt, nicht richtig iſt. Daß ſie auch außerhalb Preußen zur Anwendung gekommen iſt, kann man auf

Vorzüge ſeiner ihr eine auge. Wir balten es einer nåberen

Prüfung zu unterwerfen.

S. 104 der 4ten Auflage von Fyndere Anleitung zum

Das Zuſchen der Böſchungen iſt nichts Neues ; die Franzoſen haben früber viel getufcht, wenn auch nach anderen Grundſåßen , als den vom Verfaſſer aufgeſtells ten. Es fragt ſich, ob die Gründe, warum man gånzo tid davon abgekommen iſt, bei dieſer „ neuen Manier" entfernt ſind , und ob auf dieſe Weiſe die Wiedereins

Situationszeichnen nachleſen .

I

Der Verfaſſer gibt nun die pbyfifaliſche Grundlage

feiner Manier in dem bekannten Saß, daß die Intens ſitat des lid t8 im Quadrate der Entfernuns gen abnimmt. Wir legen, übereinſtimmend mit dem Berfaſſer, wenig Wertb auf die wiſſenſdhaftliche Grunds

führung des Pinſels ſtatt der Foder bei der Darſtellung lage bei dem Planzeidden ; der Zwed bleibt doch immer der Hoben möglich und vortheilhaft ſei. Wir wollen die Hauptſache. Wir wollen aber doch dieſe Grundlage obne das dem Berfaijer in ſeinen Entridelungen folgen .

etidas nåber prüfen . Wenn man dieſen Saß

Nachdem Eingangs' bemerkt wird , daßbis zu lehe Folgende in demAufíaße lieſt, ſo ſollte man denken, mann in r

de Darſtellungsweiſe des Cerrains fait nidis daß etwa die bódſten Theile des Zerrains am bellſten, Cebmann'ſchen Theorie, und wirft derſelben Mangel an fenfrechter Beleuchtung; man denft wobl aud an die

geleiſtet worden wäre, fpridt der Verfaſſer von der die tiefſten ain dunfelſten gebalten werden ſollten bei

wiſſenſdaftlicher und phyſifaliſcher Grundlage vor, in , cotirten und lavirten Piane bei dem Fortificationszeichs *) DieſesJahr Buch1837 hatcine in Ne , 102 u . 103 der adg. Milit. Zeitg . nen , oder an etwas der Art. Allein die Anwendung des rebr ungünſtige Beurteilung gefunden, * ) Der Verfaſſer nennt die manier mit charakteriſtiſchen Strichen Dom welcher wir nicht in allen Theilen beipflidten. Auch die Mititárs literatúrzeitung (68 Deft 1838 ) enthält n'eine Anzeige dieſes Buches, welche jedoch nur feinen Inhalt

die Müffling? rde. Die erſten Vorſáläge, die Bergböſchun

fcheint dieſer Unzeige nicht die Ubſicht unterlegen zu haben,

gen auf ſolche Weiſe auszudrüđen, rühren ſoweit uns bekannt ift von Schienert und Sonrider her. Man vergleiche: »die Situationszeichnung für Soldaten, von 8. Scienert, Lieutenant im t. preuß. Feld :Urrilleriecorps, Berlin 1806 «

das Buch einer wirklichen Kritik zu unterwerfen, indem dana doch wohl Manches auszuſtellen geweſen wäre.

Die bitannten von Müffling und Eynder angegebenen Charat: tere ſcheinen auf die Vorſchläge dieſer beiden gegründet zu ſein .

angibt, und den Nußen , den eG ftiften kann, hervorhebt. Es

8

f.fi

715

716

Sabes führt zu einem anderen Ziel ; es verwandelt ſich derſelbe nämlich alsbald in folgenden : ,, die obere Sante einer loth rechten Flåde iſt alſo weiß, die untere dowarz. “ Es iſt nicht unmöglich , mit Hülfe einiger wiaführlichen Annahmen dieſen Saß aus dem obigen berzuleiten ;; fahren wir daher fort. Drebt

fotite. Er ſagt ſelbſt, die Scala ſei eigentlich widführ, lid , wenn ſie nur die Gradatiouen gut marfire, und die ſeinige båtte ebenſo gut durch Verſuche gefunden werden können . Warum alſo dieſe Scala in eine Theorie eins zwången , deren Gehaltloſigkeit jeden denkenden Reſer gegen den Verfaſſer einnehmen muß ? Wir kommen nun zur Uusführung. Der Verfaſſer meint , Rebmann babe deßwegen die Anwendung des Pinſels für unmöglich gehalten , weil er feine Theorie dafür båtte aufſtellen und doch auch nicht die Beurtheis lung sem Auge überlaſſen können. Wir glauben , daß

fid die Flache um die obere Rante , lo vermindert ſich

der Abſtand der unteren Kante von der Horizontalebene der oberen ; die untere Kante muß beller werden ; der Sinus des Neigungswinfels gibt dieſen Abſtand , das Quadrat dieſes Sinus die lidt ſtårfe der unteren Rante an .

Nun iſt aber bei einem Neigungswinfel von 0. 5. 10. 15. 20. 25. 30. 35. 40. 45.

Lehmann ſeine Anſicht über die Unausführbarkeit des Luſoens durd andere Gründe erlangt bat , und daß der Verfaſſer troß ſeiner Scala, wåre ſie lebmann bes

Graden die lange dieſes Sinus oder der fragliche Abs fannt geweſen , dieſen doch wohl nicht auf eine andere stand durch. folgende Zahlen ausgedrůdt: 0. 0,08 0,17. 0,26 . 0,34. 0,42 0,50. 0,57. 0,64. 0,70.

Meinung gebracht baben würde. Das fraglide Verfab, ren iſt nun im Weſentliden folgendes. 1) Man entwirft

oder auc :

die Geſtalt eines Berges in Biei, mit den nothwendige ſten ( ?) ſchwach punctirten Horizontalen . 2) Man reibt . Das Verhältniß der Quadrate dieſer Zahlen iſt nad eine Zude an ,, deren Lon rido. merflich vom Papier 0. 8. 17. 26. 34. 42. 50. 57. 64. 70 .

unſerer Rechnung in folgender Reibe gegeben :

unterſcheidet. 3) Mit dieſem Grundton für 5° Bordung entwirft man die Scala auf einem Papierſtreifen, indem Der Verfaſſer aber findet, nachdem er vor dem Quas man den Ausdruck der ſteileren Bóſdungen nach Maß. 0. 1. 3. 7. 12. 18. 25. 32. 41. 49.

driren die Länge der.Sinus ein wenig (!) geändert hat : gabe der obigen Zahlenreibe durch wiederholtes Auftra. -0. 1. 4. 9. 16. 25. 36. 49. 64. 81 . gen, alſo, bei 20 ° Bordung z. B. durch 16maliges Aufo Ob die Unterſchiede beider Reiben als perſdwindend tragen erbålt. Dieſes Papier wird an einer Seite darf angenommen werden können, moge jeder ſelbſt entſcheis abgeſchnitten und die Grade beigeſchrieben. 4) Bei dem

***

den . Auch wollen wir dieſe Recnung auf großere Wins Zuſden des plans braudt man bis zu 15 oder 20°

fel als den balben Rechten, deßwegen nicht ausdehnen, die anfänglide Luſche , für die fleileren Parthicen eine damit der Verfaſſer nidt in den Fall fommt, ſeine Zab,

fowarzere ; die entworfene Scala dient zu Vergleiduns

lenrcibe trotz ſeiner licenzent nad cinem anderen Geſeke gell. Man tuſcht dann nicht den Raum zwiſden cinzel. fortgeben zu laſſen. Es wird uns aber nicht verdacht

nen Horizontalen , ſondern ganze Berge , in ſo weit es

werden , wenn wir in dieſer Reibe nicht die Quadrate die ftcileren Partbicen nicht betrifft, fügt jedem Plan der Sinus, fondern einfach die Quadrate der neun vers

ſelbſt eine Scala bei, und entwirft ſich bei dem Detail.

ſchiedenen Bildungswinkel felbſt, wie ſie fehmann duro ſtudium eines derartigen Plans eine ſolche auf einem Papierſtreifen. Da die Curde mit der Zeit bleidt, ro die Zableureibe >

0.

1. 2.

3.

4. 5.

6.

7.

8.9.

dajtellt, erfennen fónnen.

darf der Grundton nidyt zu blaß ſein , was jedodo der

Der Verfaſſer ſagt dann ferner wörtlich : ,, Durch

Beurtheilung jedes Zeichners überlaſſen bleibt , da es ja nur auf das Verbáliniß anfemint.

dieſe Betrachtung haben wir nur die lichtintenſitat der oberen und unteren Kante ermittelt , es wird aber die

gleich jest zu bedenken, wie bei den gewöhnlichen topos

der ganzen Flache verlangt, .d.b . der Totaleindruck, den ' die Beleuchtung der ganzen Fläche auf unſer Auge macht. Um diefen durd Zahlen auszudrücken, (deint es uns nicht unnatürlich : das arithmetiſche Mittel der

graphiſchen Maßítåben ſtarfe und flade Böſchungen auf verbättnismäßig fleinem Raume ſo oft wechſeln , wie ein inehr oder weniger voller Pinſel aud mehr oder weniger Zuſche abſetzt;;. -wie durch das id nede Vers

oberen und unteren Rante anzunehinen ; nun iſt aber

Punſten der angeriebenen Zurde der Grundton ſich ſchon

Wir geben bei Beurtheilung dieſes Verfahrens los

das Dunfel der oberen Kante = 0 ; daher das ariths in einer Viertelſtunde verandert. Dieſe und ábulidhe Bea metiſche Mittel für die Beleuchtung der ganzen Flächen denfen in diten das richtige Lurden als feine ſo leichte indireft durch das Dunfel ausgedrückt, bei 5° ic. " Wir geſteben , dieſes Reſultat batten wir nicht ers wartet. Der Verfaſſer ſagt zwar ſelbſt, daß dieſe reine

Theorie gegen eine fubtile Kritik ebenfalls nicht Stich balte. Wir glauben aber, daß eine Kritif dieſer Theorie nid)t ſubtil zu ſein braucht, vielmehr ganz unterbleiben fann, weil cine Herleitung der Art nid )t wohl Anſpruch auf den Namen einer Theorie machen fann. Die Sache

und ſchnelle Arbeit bezeichnen , als,es der Verfaſſer, auf ſeine Erfahrungen geltúzt , uns verſichert.

Es erſcheint demſelbeu, unbegreiflich , warum mart dieſes einfachſte Mittel der Terraindarſtellung bisher unbeachtet ließ, und es werden nun die Vorzinge dieſer manier im Vergleich mit der Lehmann'ſchen, 11. Müffling's fchen ſchon aufgezählt. Ehe wir hierauf eingeben, wollen wir die Sache zuvörderſt aus dem rein practiſchen Ges

iſt einfach dic. 3um Tuſchen ſchien das Berhåltniß, wie fichtspunete der Topographie,überbaupt betradten, von es Lehmann angibt, nicht ſehr brauchbar; alſo nahm

der Unſidit ausgehend, daß man das Planzeichnen nicht

der Verfaſſer ein anderes an , welches die Unterſchiede,

erlernt , um ein Plånchen copiren zu können , ſondern

namentlich in deil ſteileren Böſchungen deutlider zeigen um nothwendige und auch größere Arbeiten zu leiſten .

718

717

Dieſe Arbeiten ſind im Frieden die Originalaufnahmen lung" lo practiſch ausgeſprochen , daß wir lediglich großerer Landſtrice, und die Bearbeitung dieſer Origis

nalarbeiten für den lithograpben oder Kupferſteder ;

auf deſſen Inhalt verweiſen dürfen.

Geregt nun aber, es beſtånde dennoch die Möglid,

im Felde aber und bei Friedensübungen der Truppen feit größere Terrainaufnahmen mit getuſditen Böſchun, die Correctionen und Vervollſtändigungen vorbandener gen auszuführen , ſo iſt und der Verf. eine Erklärung Karten und Croquis verſchiedener Ärt, die oft bei Nacht darüber ſchuldig geblieben , wie man es anfangen roll , ausgezeichnet werden miſſen , und wohl ſtets unter ſols

den Grad der Böſchungen auch noch nad, dem Ein.

den Verbältniſſen bearbeitet werden, wo von einem ders

artigen Tuſchen der Böſchungen ſchlechterdings nidot die Rede ſein kann. Bei welcher von den genannten Arbeis

tragen der mannichfaltigſten Terraingegenſtände in den getuſchten Flächen deutlich zu erfennen. Wende man inamlich für die Bezeichnung von Wald verſchiedener

ten überhaupt iſt eine Manier anwendbar, welche dar.

Art, Wieſe, Weide, Haide, Wein und andere Gårten 2c.

auf baſirt, daß das Terrain duro zuſammenhangende Farben oder andere conventionelle Zeichen an, ſo wird Horizontalen bereits gegeben iſt, in welchen aber alle fich dadurch der Ausdruck der Schwårze der Hänge,, in anderen Signaturen noch nicht eingetragen ſein dürfen ? Bergleichung mit der Scala auf dem Papierſtreifen ſo Wir können und dieß nicht anders denfen, als daß eine

verwildt oder verandert baben, daß wir ſehr zweifeln ,

Gegend bereits vollſtändig aufgenommen iſt, und zwar in einem ſolchen Plane noch einigermaßen deutlich icfen das Terrain derſelbeit durch Horizontalen ; daß man dann copirt und mit dem Tuſchen des Gebirgs anfängt.

zu fönnen. Der Beranderliditeit, welde geturdyte Zeich nungen namentlid in Verbindung mit anderen Farben

Wie es ſich aber um die Aufnabme zuſammen båns

durch den Gebraud , durd Beſchaffenheit des Papiers,

gender Curven in einem ſchwierigen, namentlid wals

durch Abblaſſen oder Naddunfeln je nach Naterial

digen verhålt, weiß Jeder, der größere Arbeiten der Art und Aufbewahrungsort ausgelegt ſind, wollen wir nur ( Sdluß folgt.) unternommen hat. Wir wollen uns bierüber nicht weis nebenbei gedenten. ter verbreiten, da es uns von unſerem Gegenſtande zu weit abfuhren würde , und weil wir beſtimmt vorauss ſeben fónnen , daß die, welche voin Aufnehmen zuſam.

i

i tera tur.

menbångender Horizontalen ſprechen, unmöglich practis Berſuch einer Reitinſtruction für die eidge. de Aufnebmer sind. Wir madjen aber, und dürfen an

norfirde Artillerie.

jede Darſtellungsmanier des Terrains die Forderung machen , daß fie in allen Fållen , und nicht blos in der Soulſtube anwendbar fei, daß man die Berge mit dert

unterricht in der eidgenólf. Militárſchule bearbeitet, Mit 4 Steindructafeln ." Zůrid , bei Orell, Fügli

übrigen Terraingegenſtänden zu gleicher Zeit aufnehmen

Ueber den Zweck dieſer Schrift bier etwas zu ſagen,

Zunáchſt für den Reite

u. Compagnie .' 1836.

fertig und am Sdlufſe und Adedausdrůden bleibend kann.jedes DesArbeitstages Verfaſſers Manieriſt finden wir nicht für nöthig ; der Titel bezeichnet dens aber demnach für Originalarbeiten rein unausfübrbar; ſelben vollſtändig. und ſelbſt um ſolde bereits beendigte Arbeiten zu copis

In der Vorrede bemerft der Hr. Verf. febr richtig ,

ren , ſeßen ſie zuſammenhångende Horizontallinien vors daß ,,Gutes Reiten cine der Hauptbedingungen für die aus , die um ſo nothiger ſind, um so ſorgfältiger und große Mandvrirfähigkeit ſei , welche beur zu Tage von zahlreider beſtimmt ſein müſſen , als nur aus ihrer der Artillerie gefordertwird .“ Die zu Fahrern beſtimmte gegenſeitigen lage der Böſdungswinkel berechnet oder Manuſdaft der Artillerie muß , ebe sie zu ihren eigens ſonſt beſtimmt werden fann und muf. Wenn man hier thümlichen Uebungen übergebt, gehörig zu Pferde ligen einwerfen wollte, daß man aud ) bei Terrainaufnabmen

und das Pferd in allen Bewegungen führen lernell, ſo

nad Pehmanns Manier, oder der manier mit cbarnfs

wie auch einige leichte Auf- und Abmåríde maden four

teriſtiſchen Strichen der Horizontalen gleichfalls nicht nen . Bei den ſtebenden Herren, in welchen die Fahrer entbehren kann , ſo machen wir bier nur, onneund mein ebenſo lange im Dienſte bleiben wie die übrigen Artil. ter in dieſen Gegenſtand einzulaſſen, darauf aufmerfiam , feriſten , faun c8 an Zeit zum binlänglichen Unterricht daß bei der Strich manier zum volftindigiten Ausdruck in der Reitfunſt nicht fehlen. Anders verhält es ſich in

jedes Terrains es lediglich daraufankommt, an jeder der ſchweizeriſdru ' Artillerie , welcher, wie die Vorrede Stelle die Richtung der angſtriche, als der Nids weiter beſagt , die Zeit zu ihren Uebungen überhaupt fung des ſteifften Abfalls, find die folding siv infet ftets ſehr kurz zugemeſſen iſt. Zur Ausbildung der Trains felbſt in beſtimmteni, masebeniſo leicht als in jedem Terabrbeilungen im Reiren nimit der Herr Verfafier eine

rain gleich ausfiihrbar iſt. Auch den allerſthårfſtein For: Unterrichtszeicht von boditens 4 Wochen an. " Es folle derungen an topographiſche Aufnahmen wird auf dieſe während derſelben tåglid ) zweimal geritten werden ; eine

Weiſe unit Prichtigkeit ist erhåltnißmåßig rebir firrzer Stunde Vormittags und eineStunde Nachmittags. Dieſe Zeit ulid mit einer Richtigfeit im Altsdruck aus der ver Uebung wird alſo in 48 Stunden beendigt ſein. Unter folden Umſtänden war die Abfaſſung einer ivickéltſten Berghinge Gemige geleiſtet, wie man es vero

gebens auf anderem Wege zu erreiden hofft. Namente citſprechenden Reitinſtruction midit obre Schwierigkeit Lich gilt dieß für Originalaufnahmen bei der Anwendung und verlangte eine mit der gerauen Kenntniß des Ges der charakteriſtiſdien Striche.. Hierüber hat ſich der uns genſtaiides verbundene Uinſicht. An brauchbareni Ma . unbekannte Verfaſſer eines Aufſabes in Nr. 104 der fcrial fonnte es nicht fehlen. Es mußte ſich alſo haupts

A. M. 3. vom Jahr 1836- ,Weber Terraindårſtels fachlich darum handeln , aus dem Vorhandenen das

720

719

Weſentliche yon ben minder Widtigen zu ſcheiden, nur Die Vorſdriften über das záument, Auflegen der das ſtreng Nothwendige aufzunetmen und dieſes lep. Dede, Sattetn und Abſatteln geboren nicht zum eigent. tere endlich , mit gebóriger Růdſicht auf das almåbliche lichen Unterricht auf der Bahn und daher auch nicht in

Fortſdreiten vom leichten zum Schwereren, zuſammens die fectionen ſeibſt. Der Hr. Verf. båtte dieſe Gegen , meine Beſtimmungen und in fectionen für den

ſtande entweder bei den augemeinen Beſtimmungen uns terbringen oder ihnen, was noch beſſer wäre, als berons dere Anweiſungen einen eigenen Abſonitt geben ſollen.

Babnunterricht. Rebiere auf die Unterrichtszeit von 4

In der erſten fection, wo der Recrute nodo auf der

zuſtellen . Der vor uns liegende Verſuch zerfå at : in allges

Wochen beredinet theilen ſich wieder, wiewohl nicht ſehr Decke reitet, und in welcher er úberhaupt nur 4 Stun , ſchidlich , in Abſchnitte ein. Ein die Ueberſicht erleichs den arbeitet, fommt don die Anweiſung vor, das Pferd aus dem Drabe auf der Stelle anzubalten . Dieſe Urs terndes Inbaltsverzeidiniß dürfte nicht fehlen. Ueber die allgemeinen Beſtimmungen finden wir bung muß in eine ſpåtere lection verwieſen werden , Nichts zu bemerfen nöthig und geben daber zu den fechs Rectionen über.

beſonders wenn man , wie ſich doch bier wohl vorauss regen lågt , nid)t gut gerittene Pferde bat, weldie ſich

Anzug, und Waffen der Mannſchaft ſind für jede nur ungern auf die Hanfen reben laſſen. Ebenſo wenig fection befonders angegeben. Wann die Reiter die iſt in dieſer Pection der Aufmarſch rechter Hand in Sporn anlegen , iſt nicht geſagt, auch fehlt die Anweis finie an ſeinem Ort, Werden bierbei nicht die Pferde ſung zu ihrem Gebraube. Die Ausrüſtung des Fferdes

einander nachlaufen , ohne daß es die Reiter nur eini.

iſt ebenfalls Eingangs einer jeden Pection vorgeſchries germaßen zu verhindern im Stande ſein fónnen ? ben , in den drei erſten Pectionen bat es die Decke auf tiegen, in den übrigen iſt es geſattelt. Die Frage , ob

Um auffallenditen iſt es aber, daß don in der zweis ten fection , die noch immer auf der Decke ribenden Res

C6 zwemifig rei, die Recruten überhaupt auf der Dede cruteu Volten ( von 6 Fuß Durchmeſſer ) reiten ſollen. oder gleich Änfangs auf dem Sattel reiten zu laſſen, Wie in aller Welt iſt dieß bei Recruten und bei faſt iſt noch nicht allgemein entſchieden .

Bei Mangel an

roben Pferden nur ausführbar ? Dieſe Volten erfordern,

Zeit möchten wir wobl dagegen ſtimmen. Jedenfalls wenn ſie den Pferden nicht mehr ſcharen als nußen glauben wir aber tadeln zu müſſen , daß der Hr. Derf. ſollen , von Seiten der Reiter ein febr práciſes Zuſamn . die Hälfte der ganzen Unterrichtszeit für das Reiten menwirfen der Fauſt , und Schenfelhůlfen. Die bierzu auf der Decke beſtimmt. In den vier erſten Pectionen

nöthigen Eigenſchaften laſſen ſich aber nur bei längerer

wird das Pferd auf der Schultrenſe , in den beiden und gründlicherer Uebung erlangen , als bier vorausges ábrigen auf dem Stangenzaum geritten . Das Nöthige legt iſt. Bei náberer Würdigung der Sade wird ſich über Siß und Poſitur des Recruten im Sattel mit der Hr. Verfaſſer noohl eingeſteben müſſen, daß er ſelbſt gegen ſeinen eigenen Grundſaß (auf S. 61) ,, Mangel

Steigbügeln vermifien wir.

Für ſehr unweſentlich und unzwedmäßig halten wir an Zeit rechtfertigt nicht die Abweſenbeit aller fachges das oft vorfommende Zurücnchmen der Pferde, wenn migen Reibenfolge" ro rebr verſtoßen bat , als es cin die Reute zu Fuß ſind. Als eine gute Vorbereitung für ungeduldiger Inſtructor, welchem er dieſe ſebr någlide ſpåtere Uebungen Riebt man in der militäriſden Reits febre gibt, nur immerbin vermochte, Indeſſen müſſen funſt das Reiten auf dem Areiſe an .

Der Hr. Berf.

wir das Volte reiten , ſo nüßlich es auch ſonſt für Tag

hat jedoch dieſe für Reiter und Pferde rebre núbliche valerie und deren ausgearbeitete Pferde ſein mag , bier Uebung nidor in ſeinen Verſuch aufgenommen und das für ganz unndihig erflåren. Der Fahrer der Artillerie durd eine weſentliche Fúde offen gelaſſen .

fann , bei jonit zweckmäßiger Uebung , auch ohne die

Eingangs der ſechsten Pection, welche ſich blos mit Polte zu Hülfe zu nehmen , ſo ausgebildet werden, daß dem Salopp beſchaffrigt, finden wir beſchrieben , wie er ſelbſt den in neuerer Zeit geſteigerten Anforderungen das Pferd ſeine Füßc im Trabe und im Galopp bewegt in ſeinem Beruf vollfommen entſpricht. Dann haben

Beim Trabe, beißt es nämlich, ſteben immer ein Hinters aber auch die Zugpferde nicht immer die nöthigen Ei. und ein Vorderfuß übers Kreuz auf der Erde ; die beis

genſaften , um dieſe ihre Gliedmaßen febr angreifenden

den anderen ſtehen in der Luft, ſo daß alſo in jedem Bewegungen im Trabe maden zu fónnen. Augenblicke der Bewegung das Pferd. Tomohl auf dem

Die ebenfalls beim Reiten auf der Dede vorge .

Hintertheil als auf dem Vordertbeil ruht. Dieſe Beſchriebene ganze Wendung gehört auch für eine ſpätere ſchreibung bedarf einer Berichtigung. Beim Trabe drei. Pection. Sollen die Recruten , bei einer ſo furzen Heo

ten zwar immer ein Hinters und ein Vorderfuß des bungezeit , die Wendungen überhaupt, mit einigem Ers Pferdes übers Kreuz fort; allein bei jeder dieſer Bes folge úben, fo múffen ſie auf den Såtteln, miben und wegungen iſt ein Moment, in welchem die 4 Füße ſich wenigftens mit langgeid nalten Bügeln reitett . " in der luft befinden (nicht ſtehen. ) Hinſichtlich des Gas

Die eigentlichen Regeln der Reitfunit find nur fury

loppo finden åbnliche Unridrigkeiten ſtatt , welche wir angegeben , wie es auch der Zwed einer ſolchen The hier, der Kürze wegen, unerdrtert laſſen wollen , ſtruction erfordert. Weſentliches finden wir nicht daran

Uebrigend müſſen wir noch bemerken , daß nach auszuſtellen . Dieeingeſtreuten Winfe über den Gang Unterrichts und über unſerer Anſicht, ſolche Erklärungen , wie die eben cre des des Unterrichts über die 1Art der Unterweiſung

au , für eine ro furz gefaßie Reitinſtruction nicht ſelbſt ſind ſehr zweckmäßig und jedem Inſtructor wibnten ... k . geeignet ſind . empfeblen .

Diedigirt unter Berandivortlichfeit der Verlagshandlung : © W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Difinin gedrndt,

Mittwoch,

Nr . 91.

13. Nov. 1839 .

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n frei d. Verſorgungen von Militärperſonen burdh Anſtellung im funeville , 12. Oftbr. Das Savalerielager von Civildienſte, welche der Unteroffizier Bedſtein ( vom Luneville iſt am 10. Oktober aufgeloft worden . Das 3ten Bataillon 27ten landwehrregiments ) aus offiziellent 1. Rarabinierregiment iſt nad Toul, das 2. nad Nancy , Angaben zuſammengeſtellt, ergibt ſich folgendes Sableu. das 6. fanzierregiment nach Epinal und die 1. reitende

es rieregiments nadverbleiben Meß zurückg Artille des 1.8.und BatterieDas fehrt. 2. fanzierregiment zu Pus neville , wo ſie unter den Befehlen des Gen. Gusler in eine Brigade vereinigt ſind. Während der ganzen

verbåltniß : Im Reſort des k. Miniſteriums des Offiziere.

Inneren und der Polizei ...

4042

a) Generalverwaltung d. Steuern 336

3939

Im Reſort des Finanzminiſteriums, b) Außer der Steuerpartie

97 14

Im Neffort des Juſtizminiſterius

übrig. Die Mandvers ſollten mit einer großen Militárs

Jin Reſſort der geiſtlichen , Unters

Banf , und Staatsſecretariat

richts- u. Medizinalangelegenbeiten

nehmen und ſich in den Dörfern militariſch bewaden; bei der eingetretenen übein Witterung gab aber der Generallieutenant dieſes Project auf. Der Generalicus

Im Reſſort der Hauptverwaltung der Staatsidhulden

Im Reſort 068 Miniſteriums des f. Fauſes . Im Reffort der Generalverwaltung für Domainen und Forſten ... Im Reſſort der Kadettenanſtalten .

22 . 6

271 3

2

89

240

Il

vor der Truppenverſammlung angekündigt, daß General

1044

2324

-

demonſtration endigen , die Truppen eine Aufſtellung

Mehrere Journale und ſelbſt der Moniteur batten

u , Soldaten

212

Dauer der Verſammlung manøvrirte die Diviſion viers mal die Woche zu Pferde oder paſjirte die Revue. Das Aeußere und dic Inſtruction licben nichts zu wünſchen

tenant Graf Dejean , welcher die Truppen commans dirte, iſt den 10. nach Paris zuriidgefehrt. Eine große Anzahl Cavalerieoffiziere aus den Garniſonen des Els Taß und Lothringens haben dieſen Manóvern beigewohnt.

Unteroffizieee

3

Im Reſſort der Verwaltung für Han del und Bauweſen ..

279

Graf Dejean dabei Manóvers von ſeiner Erfindung vers

Im Reſort des Poſtdepartements .

Tuden laſſen würde ; cr bat ſich aber darauf beſdrånft , zuerſt das ganze Reglement und ſodann einige Anwens bungen deſſelben ausfübren zu laſsen , welche jedod tatte finden fónnen, ohne daß die Protonss , Diviſiones und ſelbit Regiment commandanten etwas anderes zu thun

Im Reſſort der Seehandlung . 103 Im Reſſort der Chauſſéeverwaltung Im Reſſort . Oberrechnungsfammer 5 14 Nach den Jahren ſtellt ſich dieſes Zahlenverhåltniß : 1823 16 Offiziere, 206 Unteroffiz. u . Sold.

båttent, als lid der Commandowórter des beſtebenden

Reglements zu bedienen.

(La Sentinelle.)

Schwede nt. Stod bolm , 18. Ott. Der Befebr& baber des Genie .

corps und Gouverneur der Kriegsakademie , General Lefren , hat um ſeine Entlaſſung vom lekteren Amte angeſucht und der Konig bat lie bewilligt, unter beſon .

derer Anerkennung der anhaltenden Mühe und der eif, rigen Fürſorge, womit er während ſo langer Zeit dieſes

widtige Amt verwaltet hatte . Sein Nachfolger iſt noch nicht ernannt. Pre u B e 11. Aus einer vor uns liegenden genauen Ueberſicht der Durch die f. Miniſterien in den Jabren 1823 bis 1837,

alſo in einem Zeitraume von 14 Jahren, ſtattgehabten

1824 1825

1826 1827

12

87

1829 1830 1831 1832

99 93 64 53 61 37 50 35

54

»

1037 1016

86

1828

1833 1834 1835 1836 1837

284 184

9 87

174

>>

n >>

1064 953 1028 1021 1090 1080 1019

1713 8

»

>

>> >>

>>

>>

>

>>

1055 1072

1183

3

>

Summa : 780 Offiziere, 14,202 Unteroffiz. H. Sold.

724

723

R 16 A 116. ſchwad punctirten Horizontalen durd das Zuſden ganz Der Generalmajor S dramm I. iſt zum Direktor verſchwinden müſſen ; daß man alſo, auch wenn der Bo. der Koſacfenſchule der Sibiriſden Gränzlinie ernannt ſdungswinkel richtig gefunden iſt, úber die Ridung

des ſteilſten Hangs, die zum genauen Erfonnen einer

worden .

- Der Generallieutenant der doniſchen Roſađen, Terrainbildung ſo weſentlich iſt, in vielen Fällen im

wird,

Silicicff, iſt mit Tode abgegangen .

:

liche Terrainfenntniß beſißt, welche dieſes Feblende aus anderen Daten manchmal zu ergången fåbig iſt. *) 2) Nach der lcbia nn' den manier vermebs

Beurtheilung

einer „ neuen Theorie und Manier ies Planzeichnens“ tena ſido dice Febler bei jeder neuen Copie, lo daß das Terrain oft einen ganz anderen von Artillerielieutenant Nothſtein.

6 b a rafter erbalte. Wir glauben , daß bei der Lufdymanier die Möglidfeit einer Febrerfum me bei

(Schiul. )

Betrachten wir jebt die Vortbeile, welche der Berf. wiederbolten Copieen eber eintritt , als bei der Rebe

für die Tuſdmanier in Bergleich mit den verſchiccenen mann'iden , was der Verf. freilich beitreitet. Indelien Stricmanieren geltend zu machen ſucht. Sie ſind : 1 ) Die richtige Ausfübrung der geruchten Boldungen ſei leichter als das S draffiren nad Rebmann 8 Manier , und ebenso leidt , wie bei der mit charafteriftifdeu Siriche 1. Was nun die leßtere betrifft, ſo iſt dabei von einer

dfteren

von

Copicen , ausgenommen bei Sdůlern etwa zu deren

Uebung , nicht ſo recht einfeudotend, weder bei größeren topograpbiſchen Arbeiten , nod bei Arbeiten im Felde. Bei jenen regen wir tüdrige Zeidner, bei dieſen pracs tifd gebildete Offiziere voraus, die in der Manier mit charakteriſtiſchen Striden die Mittel zu ciner ſehr anges

Schwierigfeit gar keine Rede, da man nur die Bodene meſſenen Zerraindarſtellung mit Leid )tigkeit fich erwors tung der 9 verſchiedenen Stridarten zu fennen braucht, ben babent . um den Bordungswinfel richtig austrůchen zu fónnen . 3) Das S dyraffiren rei weit zeitraubender Bei der Lehmann'iden Manier muß allerdings cas Vers als das Zuiden . Es fommt unſerer Anſidt nat) båltniß des ſchwarzen Strichs zum weißen Zwiſdienraume wenig darauf an, in welder Zeit man zu Hauſe, wenn im Voraus mit Sicherheit beurteilt werden können, um 210e8" Alles rdón präparirt iſt, etnen durd), Horizontallinien

Die den richtigen Ausdruck des Böſdungswinkels zu erbals gegebenen Berg fertig tuſchen oder foraffiren fann. zwar ten. Wir geben audy zu, daß eine größere Uebung dazu Aufgabe iſt , das Lerrain darzuſtellen, und

mit

n und unter Berhåliniſſen, wie ſie dem Offis gehört, um jeden einzelnen Sqraffirſtrich in ſeinerridos Húlfsmittel vorkommen wir bezieben uns daber lediglid auf ;

tigen Stårté zu zeichnen ; aber gerade dieß bat ja die zier

Einführung der cbarafteriſtiſchen Striche beibeigefübrt, das oben über die A118fábrbarfeit des Turceng bei welde bei Arbeiten für ſpezielle militárifdhe Zwecke und Originalarbeiten Erwåbnte. bei größeren Originalarbeiten ibrer unverfennbaren Vors 4) Der weitere Na dtbeil der Scraffir, werden . manier , daß fie io nadtbeilig für die Augen machenanerkann, ſich immer mebr wegen theile n undseltend ſo růbmlidſt die ausgedehnte Daß aber

,

so

durd

Tufde

vers

Fabrelang welcheJabre miéden. Zeid;ner, topograpbiſ fenuen viele Wir kennen Arbeiten in Franfreid), ten neueren eden. Wir lang er, welche erzogth.mi mberg, ch , Bayern, viele Zeidn Baden, Broeb Deſtrei Württeden Heffen ic. im Stich die Lebmann'ſche manier ausſchlie: mit topograpbiſden Arbeiten , bei denen die Berge nad Bend anwenden , zeigt, daß die erwåbnse Schwierigkeit der Lehmann'iden Manier init der größten Sorgfalt durch die vorbandenen Mittel leicht überwunden wird, ausgedrückt werden mußten , beſdåffrigt waren , und während die allgemeine Anwendung einer und derſelben deren Nugen nidt beſonders Norb gelirten baben. Die .

Arbeiten aber,mit denen Offiziere gewöhnlid in dieſem Methode cine ſebr wünſchenswerthe Gleidförmigkeit dies Fade berdåffrigt werden , ſind in der Regel nidt fo ſer Arbeiten berbeiführt.

anbaltend , und wenn dennod bierbei , namentlich ſo

Gefekt nun aber auch , der ridtige Ausdruck der lange die Einfübrung der charakteriitiſchen Strice noch

Böſchungen durd das Turhen wåre ſo leicht, wie es nidit allgemeingeworden iſt, now Einiges zu wünſden der Verf. nach ſeinen Erfahrungen behauptet, liegen ſo

übrig bleibt, ro iſt durch diefen Vorteil, welden der

doch dagegen die Schwierigkeiten, einen ſolden Plan zu Verfaffer für das Zurden in gewiß zu bobem Grade iu leſen Verfaſſers , zu gebrauchen, aufdie der Sowårze Fladen Hand. Da nach des Vorſchlag des Grundtons für 5° der Beurtheilung jedes Zeichners anbeimgegeben bleiben muß, ro fönnen und werden z. B. zwei an einans der anſtoßende, von zwei verſchiedenen Arbeitern gezeich , neten Plane einen ganz verſoiedenen Ausdruck babeii, der durch verſchiedene Farbetóne des Papiers 20. noch erbdbt werden fann ; und bier iſt nun für jeden Plan Der Papierſtreifen mit der für jeden einzelnen Plan ent,

worfenen Scala zur Beurtheilung der Bdſdungen nöthig . Es iſt aber noch weiter zuzufügen, daß die in Bleiſtift

*) In des Verfaſſers » Unleitung u. 1837« iſt hierüber als eines

vermeintliden Nattheils der Tuſtomanier mit folgenden Bor : ten geſprochen. » 3) Wer, um die Serraingeſtaltung beurtbeis

ten zu können , die Lage und den Schwung ( !) der Bergftride nöthig bat, wird die Sufomanier mangelbaft finden ; dimjes nigen iſt aber dadurde tricht zu bülfe zu tom mnen , daß man

die wichtigſten Horizonialen mit einer Juſte punctirt, rede dem Ubhange angem : fen iſt. « Wir luffen diefe und äbos lidhe Berſchiedenheiten der „ Unleitung 20 « und des auffaget, die » neue Manier« betreffend, unberaditsiigt, und balten uns

deßwegen lediglich an den legteren, weil er, als das Neueſte,

als des Berfs. litige Anſicht gelten muß.

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Anſpruch nimmt, der Ausführbarfeit ſeiner Manier kein nen Stein alle Gegenſtände mit Radirnadein eingegra. Vorſchub geleiſtet.

ben . Nach beendigter Arbeit wird der Stein mit fetier

Der Derf.macht nun noch eigentbúmlide Bortheile der Zuſdmanier geltend. Man babe weniger Uebung nóibig ; man brauche das Papier nidit zu drehen ; das Terrain erhalte ein natürlicheres Anſeben, auf welchem

Sdwarze oder mit feindl eingerieben , welche nur auf den von Gummi entblößten und gravirten Stellen hat, ten bleibt, wenn man nad dem Einreiben den Gummis überzug mit Waſſer abwardt. Das Verfahren bei dem

fich die anderen Terraingegenſtändedeutlicher ausdrüs

Drucken folcher Zeidnungen beſteht nad vorheriger

den ließen ; ein Unterbrechen der Bergſtriche durch Orte schaften , Sårren, Wege ſei rermieden; die Ucbergånge ließen ſich gårter ausdrücken und flaches Lerrain, ſowie der Fuß der Berge ridtiger darſtellen ; bei Manóvers plauen endlid ließe ſich der Kulturzuſtand durch Fars ben angeben (,,wie ein Zuborer in der wiſſenſdafiliden

Anfeuchtung des Steins mit Waſſer, in dem Einreiben deſſelben mit Druderſchwårze, die dann durd ) forgfaltis ges abwiſchen von allen nicht gravirten Stellen leicht entfernt wird, worauf die Preiſe den Abdruc liefert. Das Graviren geſtattet eine beſondere Sdårfe der Zeichs nung und gewährt auch ſonſt noc mancherlei teeniſde

Unterbaltung ridytig anscfúbrt babe. " )

Bortbeile, weßhalb ſich dieſe Manier gan ; beſonders zii

Wir würden zum Tbeil in Wiederholungen verfallen , topographiſchen Arbeiten, welche auf Preciſion Anſpruch wenn wir auf Aules diefes im Einzeluen eingeben wolls machen , eignet. Hierzu kommt nodb , und dieß iſt we . .

ten . Wir verweiſen auf das bereits Geſagie und ins

ſeutlich , daß cine gravirte Zeidnung 4 bis 5000 sure

beſondere auf den Jubalt des oben erwäbiten Aufſages Abdrúde erlaubt, während man bei der Federzeichnung ,,ůber Terraindarſtellung. “" Nur tagegen müſſen wir nur etwa auf die Hälfte, bei der Kircidegeid nung faum uns noch beſonders vermabren , daß es nitt möglich) auf den 4ten Theil dieſer Zabl mit Erfolg ridnen fanu.

ſei, mit charafieriſtiſchen Striden Oem Terrain ein nas

zu Federzeichnungen wird der Stein gleidfalls

türlides Anſeben zu geben , wenn , wie bei den befandts

polirt , aber von jedem Ueberzuge frei gebalten . Die

ten Signaturen derſelben es ja der Fall iſt, das ſteigende Edwårzeverbåltniß im Ganzen befolgt wird. 3um Der tailſtudium aber iſ und bleibt das Tonelle leſen des Boſdungswinfeld die Hauptrace . Wir baben bei febr umfangreiden topographiſden Arbeiten mit charakteri.

Zeichnung wird durch eine ſeifigs fettige Edwårze , lithograpbiſche Tinte genannt, mit Hülfe von guten Stahlfedern auf den Stein getragen, und mit ſchwader Salpeterſäuere die übrigen Theile des falfigen Steins ' von allen zufälligen Feittbeilen gereinigt. Die gezeids neten fettigen Siellen ucbmen dann , nachdem der Stein vorber gleid,falls mit Waſſer angefeudotet worden iſt , allein die Drucerſchwårze an , welde mit einer Walze aufgetragen wird; die Preſſe tþut dann das Uebrige.

ſtiſchen Strichen, weldie von verſchiedenen Aufnebmern ,

ſelbſt von Anfängern im Zeid;nen , geliefert worden was ren , dieſes natürliche Unſeben durchaus nicht vermißt. Bei lehmann'den Planen iſt davon natürlich noch viel

Aud dieſe Art der fitbograpbie iſt für topographiſche

weniger die Rede.

Die Einwürfe, die der Cuſhmanier nach des Verfs. Arbeiten angewendet worden ; namentlich ſind in Preus Anſicht gemad)t werden fónnen, find allein folgende : 1) Man múſic das Papier aufſpannen , aber doch nur bei größeren Planen, wo es bei den anderen Manieren audh gut ſei. Da man aber nid)t notvig babe, große

Fen mande" brauchbare Arbeiten auf dieſe Weiſe ente ftanden. Aber ſie entbehrt der Scarfe der ersten Art, weil die Foder nicht ſo darf arbeiten tann , wie die Radirnadel, und weil jede einzelne finie, je nachdem

Flåden auf eirmal anzulegen ( oben gibt der Verf. die

bei dem Einwalzen mehr oder weniger Sdmårze auf

Vorſorift dieß zu thun, als Mittel zur Zeiterſparniß), Wir To rei das Aufipannen nicht durdaus nótbig. finden dieſen etwaigen Nachtheil der Zuſdmanier gleich. faus ziemlich unerbeblid. 2) Vei dem Aufnehmen einer Gegend mit dem Meß.

den fetten Stellen baften bleibt, im Truck mehr oder weniger breit und darf wird. Die iſt das ſogenannte Dueilchen , weldes ſelbſt bei nicht ganz verficiiger Be.

C

bandlung bei einem und demſelben riborud in verſdies

denom Grade rid zeigen fann. Die Frderzeichrung ftebt

tiſde fónne man nicht ſogleich die Berge auf dem Felde daber dem Graviren in mebrfader Beziebung febrnad. mit Zuſde ano; eidnen . Der Verf. nennt dieſen Eins Zu den Freibezeidnungeu endlich wird der Stein wurf unbedeutend ; wir haben ſchon oben darüber zu geförnt, d . b. ſeine Oberflåde wird je nad dom Zweck reden Beranlaſſung gebabt.

mehr oder weniger raub bergeſtellt, ſo daß fie der cines

Endlich hat der Verfaſſer 3 ) die Frage aufgeworfen, ungeglåtreten Papiers åbnlich iſt , und die Zeichnung ob ſich die Tulomanier durdi Scattirungen auf die nun mit fetter Kreits bewerffteligt, welche jeden Grad

Lithographie ausdehnen laſſe ? Wir wollen dieſe Frage, der Spartirung, aber keinen ſcharfen Strich erlaubt. welche der Verf. unbeantwortet låßt, etwas nåber ins Sie iſt deßwegen zu finearzeichnungen, alſo namenilich

Auge faſſen ,da ſie practiſde Wichtigkeit bat; (diden zu topograpbifden Arbeiten völlig unbraudbar. aber einige Bemerkungen voraus , da wir eine auge.

Der Erfinder der Zuſd manier bofft nun , daß die

meine Bekanntſdaft mit dem Techniſden der fitbogras Anwendung derſelben auf die lirbegrapbie duro ent, pbie nicht vorausſeten fönnen.

Es beſtehen drei weſentlich verſchiedene Manierer

ſpredende Edattirungen auf den Stein ausfibrbar fei.

Mit Kreide iſt dieß unmöglich , da nur gefórnie Steine

der fitbograpbie : das Graviren, die Federzeidnung und Kreidezeidnungen erlauben und dieſe jebe fincarzeide . die Kreidezeichnung. Ueber Bunis und lieberdrud braus nung ausſchließen. Eine Anwendung zweier Sicine, den wir hier nicht zu reden. Bei dem Graviren werden eines für die fincars und eines zweiten gefórnten für in den polirten und mit einem Gummiůberzug verſebes fd attirte Bergzeichnung iſt zwar denkbar. Der Bunt.

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druck wird auf ähnliche Weiſe dargeſtellt. Der Aus, gebrückt und barnad von dem lithographen foraffire führungwerden ſich aber ſo viele Schwierigkeiten und Nadtheile entgegenſtellen , daß man nothwendig bald von dieſem Wege zurücfommen muß. Es bliebe alſo

werden.

Es iſt allerdings der Fall , daß gewöhnliche

landfarten , wie man ſie in einem jeden Sdulatlas findet, mit ihren ſogenannten Gebirgen auf dieſe Weiſe

nichts anderes übrig, als mit der Radirnadel oder mit behandelt werden ; wir würden in einem ſolchen Fatie der Feder die Schattirungen dadurch auszudrůden, daß und die Sache noch leichter machen, und erwa mit einem man jedes einzelne Punctchen gravirt oder zeichnet, und Rothſtift die Flußgebiete durch ſtärkere oder ſchwachere je nad der Bordung dicſe Pånctoen mehr oder weniger dicht belegt. Wenn man nun aber einem lithographen, dem vorzüglichſten in Europa im Ernſte die Aufgabe ſtellte, eine Terrainfarte auf dieſe Weiſe ſo zu punctis ren , daß die neun verſchiedenen Bórhungen , in ihrem

Stride trennen, und alsdann den Lithographen das Weitere ebenfalls wie ſeither nach ſeiner Phaniaſie auss fúbren laſſen. Unſeres Wiſſens bat aber aus folden Darſtellungen noch Niemand auch nur das Allerweſente lichſte einer Gebirgsbildung berausſtudiren fónnen.

tauſendfältigen Wechſel überall erfennbar bleiben , auch

So wünſchenswerth es iſt, durd fortgeſeptes Forſchen

nachdem Wieſen, Wald ic. in der Zeichnung gleichfalls ausgedrůdt find : er würde es nicht für möglich balten, daß man ſelbſt nur einen Verſuch der Art nöthig båtte, um ſich die Antwort ſelbſt geben zu können. Indeſſert finden ſich in des Verfaſſers , Anleitung 2c. 1837 " wirfs lich zwei Proben von ſogenannten Bergen , welche mit der Feder punctirt ſind. Abgeſehen davon, daß bei gewöhnlichen topographiſchen Maßſtåben folche einfade großartige Formen ridh nicht leicht finden , und bei fleis neren Formen die Schwierigkeit eines richtigen Ausdrucs

auf der Bahn der Verbeſſerung und Vervoufommnung fortzuſchreiten, ſo nothig erſcheint es aber auch, ehe man weiter geben will, zu wiſſen, wie weit man bereits ges kominen war. Ein mit der Topographic nidt vertrauter Leſer fönnte aus des Verfaſſers Slagen über die große Unzulänglichkeit der bisher gebräudlichen Manieren der Terrainbarſtellung mit Recht zu ſchließen verſucht ſein , daß da nod) wenig Einbeit der Anfidt und der Mittel zum Ziele zu gelangen zu finden ſei. Wer etwa ſich zlt dieſem Glauben båtte verleiten laſſen , den fónnen wir

so rebr zunimmt, wollen wir jeden fragen , ob ſelbſt in dieſen Formen auch nur einigermaßen das zu erfennen

nur auf die feitberigen Leiſtungen in der Topogra . phie verweiſen , welche auch wohl dem Verf. bei einer

iſt, was man in einer Terraindarſtellung erkennen fod ? náberen Bekanntſchaft die Uleberzeugung verſdaffen wer: Es gab ſeiner Zeit eine Inſtruction , die da lautete : den, daß ſeine Vorſdlåge nur dazu gedient baben, die ,, Wo ein Berg iſt , da macht man einen Kleds .c. “ ; Zwecmåfigkeit und die Vorzüge der ſeitherigen Methos den in ein belleres Licht zu regen. wollen wir dahin zurücffebren ? Wenn nun - und dieß iſt wohl feinem Zweifel unterworfen - die getuſchten Böſchungen auf die bes Miſce ile n . ſprochene Weiſe in die lithographie überzutragen una

möglich iſt, ſo meint doch der Verfaſſer, man könne die [ bandsk ned te. ] Was über dieſe Miliz einer der ausge : getuſchte Zeichnung durch den lithographen auf den zeichnetſten Şiftoriter, iNichaet Ignaz Schmidt, ſagt, dürfte für Stein in die Strichmanier übertragen laſſen. Mit dies die leſer dieſer Blätter nicht unintereſſant ſein : » unter dieſem ſem Borſdilage wird man , fürchten wir ," feinem lithos Kaiſer (Mafimilian I.) kamen jedoch die deutichen langkned te auf, die ſich bald so berühmt machten, daß ſelbſt Ludwig XII. duro lie

grapben eine Freude maden ; wir nennen dieß, ſtatt des die Tapferkeit Schweizer erreben zu können, underſtema auch Franz I. graden gutenWeges, einen rohlechten Umweg einſdla . glaubte Durch ihre bei Marignano das wirklich! die bis dahin gen .

Wenn nåmlich Originalaufnahmen ( die mit der

unüberwindlich geweſenen Schweiger beſiegte. Das Wunderlidfie

Luſchmanier nicht ausgeführt werden können ) dem lis iſt, daß inan ſelbſt in Deutſchlano gleich nach ihrem Entſteben niet thographen aus irgend einem Grunde, z. B. wegen des recht wußte, woher ſie ihren Namen bekommen . Uventin * ) ſagt: Maßſtabes, direft nicht genügen, ſo ſoll man nun alle

» Der deutſchen Soldaten, deren ſich die curopäiſchen Fürſten drus

Daten , die derſelbe zu ſeiner Arbeit direft nothig hat, nimlich Horizontallinien oder Hangſtriche durch die ges ruſchten Böſchungen erſehen, und es ihm dann überlaſ.

malen Vaterlanbe bedienen , ſind drei Gattungen , die erſten nennt man von ihrem Böhmen.Dieſe führen Sojilde, Musketen und große Schwerter, die man Saraf ( Sarissas ) nennt. um Lager, Gräben, Wälle und Berſchanzungen aufzuführen , ſind ſie unermus

Ten , das in der Originalarbeit deutlich Enthaltene aus

det, auch wegen der Wushaliung der Belagerungen ſind ſie unge

dieſer Ueberſegung wieder herauszuſtudiren , bei jedem mein berühmt. Die zweite Gattung iſt ein aus allen deutſdien Ländern verſammeltes Volk, das

ſich selbſt in ſeiner Mutterſpradze Bóidungswechſel den Papierſtreifen mit der Scala zur Landsknecht, das iſt, Knechte oder Diener des Landes (patriae forgfältigen Vergleichung in der Hand zu baben, wähs ministros) nennt. Ihr Vorzug beftehtin Treffen liefern und Städte

rend itatürlich die Monate lang im befind, liche Zeidnung durchaus nicht einerGebraude Veränderung ist

einnehmen. Die dritte wird von ihrem Eant Soweizes genennt, - Demungeachtet aber

iſt es viel wahrſcheinlider, daß ſie ihren

ihrer åußeren Unſeben unterworfen ſein darf! Wir Namen von ihren langen, oder großen Spießen, die iynen Maris milian gegeben , bekommen , die ſich nach und nach in Piken iind haben alle Achtung vor den ausgezeichneten Leiſtungent julegt in die heutigen Musketen mit Bajonneten verwandeltena

der lithographen im Kartenface, aber bei einem ſol. Mar war auch derjenige, der die Eintheitung to Regimenter und chen Verfahren werden ſie ihre Arbeiten wohl ſchwerlich Compagnieen madite, vieles an der Urtillerie und dem Fuhrweſen der Prüfung und Vergleichung mit den Originalarbeiten berbeſſerte und überhaupt das Striegewefen auf einen anderen unterworfen fónnen, die ſie ſeither nicht gefürchtet baben . Fuß feste.se Der Verf. weiſt zwar darauf hin, daß bei Entwür, fen von fandfarten die Gebirgszuge mit Duſche auss

*) Marimilian herrfdte von 1493 bis 1519, Kventin lebte pon 1477 bis 1534,

Redigirt unter Berantwortliqseit der Gerladebandung: C. W. leste in Darmade und in denen Pfizin gedrudi.

Samſtag,

Nr . 92.

16. Nov. 1839.

$

Allgemeine Militar - Zeitung.. Großbritannien.

v. Bonin. Nachdem die 3 Garde Infanterieregimenter

Die Serſchanten cincs in Halifar ſtebenden Re. giments batten unlangit einem Hauptmanne deſſelben einen Ehreudegen geſchenkt, ſich aber dadurd eine Rüge von dem General Sir I. Graig zugezogen , welcher die Sade zur Renntniß des Oberbefebisbabers, ford Hill,

vor dem Prinzen vorbeimarſdirt waren , paſirten nie,

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ihren Oberſten an der Spiße, die Sturmleitern. Jedes Bataillon brauchte 10 bis 12 Minuten zur Erſteigung des Walles mittelſt zweier Peitern. Dieſe Production wird ſich nådſtens vor Sr. Majeſlåt wiederbolen.

bradte . Dieſer bat nun einen Armeebefehl erlaſſen ,

worin er eine im J. 1810 gegebene Verordnung ſtreng

Bay e r n.

Månden , 1. Nov. Se, M. der Konig bat unterm

einſdårft , nach welcher es Offizieren , Unteroffizieren oder Gemeinen nicht erlaubt iſt, Oberoffizieren , unter

Heutigen das erſte Artillerieregiment mit der Gnade

welchen ſie dienen oder gedient baben, Ebrengeſchenfe

ausgezeichnet, ſeinen drittgeborenen Prinzen Puitpold,

zu machen. Es liegt dabei die Anſicht zum Grunde, daß K. Hobeit, zu deſen Oberſtinbaber zu ernennen, mit die Zuerkennung ſolcher Geſchenke die Befugniß eins der Befugniß , das Regiment coinuandiren zu dürfen. ſchließe, über das Benehmen der Vorgeſepien zu bes Sleidzritig bat Se. Majeſtát den Generalicutenant und

rathſchlagen, was den Grundſåpen der Subordination Chef des Artilleriecorpo, Karl Freiherrn v. 3011er, zum Inbaber des zweiten Artillerieregiments zu ernen.

widerſtreite. Ru B r a n 0. Petersburg , 26. Dir. Se. M. der Kaiſer baben

dem General der Cavalerie, commandirenden General

nen gerubt. Die Artillerie batte bisher noch keine Pros prietárs. De ftre i

.

des 3. Reſerve. Cavalerie . ( Dragoner . ) CorpsPatà:

31. Tod Oft. des Durd Allerhódíte Entſchließung iſt au lieutenants Feldmarſch Für. durd , den dasWien

poff in einem Schreiben aus dem lager bei Borodino gonercorps unter Ueberſendung einer Tabanière mit dem

ſten Bentheim - Steinfurt erledigte Infanterieregiment Nr. 9 dem Feldmarſchall:fieutenant Graf Hartmann, demſelben , welcher ſeiner Zeit mit leitung der militáris

faiſerl. Bildniß in Brillanten zu erkennen gegeben.

ſchen Ausbildung des Herzogs v. Reichſtadt beauftragt

$

Ihre Allerhöchſte Zufriedenheit mit dem glänzenden und in allen Bezichungen befriedigenden Zuſtande des Dras

Pre u Be n. Am 19. Oktbr. nahm der Prinz Wilhelm zum erſtens

war, und das Infanterieregiment Nr. 54 dem Feldmar, ſchal- lieutenant v. Grueber als zweitem Inhaber verlieben worden.

male wieder die Infanterie der Berliner Garniſon in

Augenſchein. Bei dieſer Gelegenheit fand cin intereſſan .

tes Erercitium mitden Sturmleitern ſtatt, die auf Unterſchied zwiſchen der Wirkung des geraden den Bericht des Generalinſpeftors der Feitungen , Gencrali lieutenants Aſter , bei unſerer Armee eingeführt werden ſollen. Sie ſind schon ſeit långeren Fabren in dem

und des frummen Säbels beim Hauen .

Uebung iſt in der Haaſenbeide ein Wert nad allen

hen Werfen über die Einrichtung der Waffen eine ge.

So ziemlich allgemein iſt man der Anſicht, daß der ruſſiſchen Heere üblich, und in den lebten Feldzugen krumme Såbel zum Hauen vortheilhafter rei, als der bereits mit Bortheil benußt worden. Zum Bebuf dieſer gerade; allein nidt leicht wird man in den gewdbnlis Regeln der Fortification erbaut worden. Dieſes wurde nügende Erflarung dieſer Erſcheinung, Faus ſie wirklich mit den gedachten Sturmleitern erſtiegen . Jede dieſer gegründet iſt, antreffen. Referent wenigſtens fann fich Sturmleitern iſt wieder aus drei einzelnen , durch eine

feiner Stelle aus jenen Sdriften erinnern , die über

leichte Vorrichtung zu verbindenden Peitern zuſammen . dieſen Gegenſtand geborige Auskunft ertheilte. Uebers gefeßt. Jede einzelne Leiter hat eine lange von 12 Fuß, baupt rollte es faſt ſcheinen , als würden die blanter das Ganze alſo 36 Fuß fånge. Zu jeder ſolchen Sturms Waffen oft etwas zu furz, und nicht durchaus befriedis

leiter waren 14 Mann, und einige Mann als Reſerve, gend nach Form und Einrichtung abgehandelt, während im Ganzen 60 61 Mann commandirt . Die ſåmmtlichen Bod aud ibre Conſtruction eine mathematiſche Grund. Commando's ſtanden unter dem Befehle des Majors lage haben und in der Beziehung einer wiſſenſdaftlides

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ren Behandlung fähig ſein dürfte. In einem neueren und folglich nach dem , in dieſer Richtung fico bildenden franzdilden Werfe von G. Piobert, Traité d'artillerie feilförmigen Querdurdſchnitt der Slinge eindringer.

theoretique et pratique, findet ſich dagegen eine , wie man glaubt, ſehr treffende Aufklärung über den berührs ten Gegenſtand , der wohl allgemeines Intereſſe genug baben dürfte, um die nachfolgenden nåberen Entwides lungen der Piobert'ſchen Anſichten zu einer nidt uns widtommenen lecture für die leſer der Militárzeitung

Dieſer feilförmige Querdurchſchnitt fåut nun, wenn die Form der Klinge der fånge nad gerade iſt, mit dem auf die lange renfrechten, durch die oten bemerkten Umſtånde in ſeiner Wirkſamkeit beſchránften Querdurchs ſanitts zuſammen. Iſt aber die Klinge ibrer fånge nad gekrümmt, ſo bildet der, von dem Hauptpuncte bis zur

zu maden.

Mitte des Griffe gebende Radius der Kreisbewegung

.

Die Wirkung der Hauwaffen , welche durch die Kraft einen ſpißen Winkei mit der Richtung des Elements der des Hiebes in einen Körper eindringen ſollen, iſt deſto Schneide" am Haupuncte nach dem Rúden bin , der

größer , je kleiner die Berührungsfläche der Waffe mit nach der Richtung der Langente des Bogens dieſes Ras jenem Gegenſtande wird, und daber hat man denn auch dius am Haupuncte ſich bildende Querdurchſchnitt des ( dieſe Fläche allmählich bis zu einer Rante vermindert. Eindringens erhålt eine diefe Lage zu dem daſelbſt

: Das Hauwerkzeug erbålt dadurch die Form eines Reils, ſenfrechten Querdurchſduitt, und zwar gegen die Spike und ſeine Wirkung gründet ſich hiernad auf die mathes der Klinge bin ; mithin wird der, jenom Querdurdonitt

matiſche Theorie der Wirkung dieſes , zu den einfachen augebörige Reil, bei unveränderter Diđe oder Stårfe Maſchinen zählenden Inſtruments, welches bekanntlich, der Ringe långer , aljo ſpißer und ſomit wirkſamer bei gleider bewegender Kraft, deſto leichter eindringt, werden . Dieß findet in dem Maß mehr ſtatt, je ſchiefer je kleiner die Dide ſeines Rudens gegen die Breite oder die Richtung des Eindringend oder je großer, wie man vielmebr gegen die Höhe des Reils iſt, oder mit ander leicht fiebt, die Krümmung des Såbels iſt. Bei einem ren Worten, je ſpißer der von des Reils Seitenflåden

und demſelben frummen Sibel von gewiſſer Geſtaltung

an der ſcharfen Rante eingeſchloſſene Winkel wird. Das aber wird die Bewegung der verſchiedenen Theile der bei iſt jedoch, wie leicht einleuchtet, eine betråchtlide Klinge , bezüglich zur Richtung des ſenfrechten Quers Widerſtandsfähigkeit des Inſtruments erforderlich, die ſchnitte , in dem erlauterten Sinne deſto (diefer , das nur durch die Anwendung der bårteſten Materialien

Eindringen daber deſto vortheilhafter ausfallen , je mehr

erlangt werden kann. Man wábite deßhalb bierzu , ſo der ſogenannte Haupunct vom Mittelpuncte der Bewe. wie ſich die Einrichtung der Waffen etwas mebr aus , zubilden begann, metalene Relingen von Eiſen oder Erz,

gung oder vom Griff abrůct. Uebrigens fann man ſich aber aud, wie leidt erbelo

ſpåter Eiſen und Stahl, welcher Stoff binreidende Hårte let, beim geraden Sibel, durch die Art des Gebrauds oder durd die Art der Führung, einen ſpitigeren und Šo groß aber aud die Widerſtandsfähigkeit dieſer mithin vortheilbafteren Keil des Eindriugens verſchaffen , Materie iſt, ſo bleibt man dabei dod immer genothigt, wenn man mit der Action des Hauens die des Sdnei, den daraus gefertigten Klingen, der Haltbarkeit wegen, dens, durch ein Wiederanziehen der auffabrenden Klinge

mit großer Elaſticitåt verbindet.

růdwårts der ſogenannten Sdårfe, eine immer nicht dergeſtalt verbindet, daß ſich alle Theile der Schneide

unbeträchtliche Dice zu geben. Durch lektere aber wird in ſdiefer Richtung auf die lange der Klinge bewegen das Eindringen der Waffe ftets um ſo mebr gebindert

und , in Folge deſſen , in dieſer diefen Richtung das

ſein , folglich die Wirkung verringert werden, je ſtumpfer dadurch der Winkel ausfaat, welchen die beiden Seitens flåchen der Klinge an der Schneide bilden. Die Wirts famfeit der ſcharfen Haumaffe beint in dieſem Umſtande

Eindringen der Schårfe vor ſich geht. Hier hat man alsdann eine Combination des eigentlichen Hauens und des fogenannten Schneidens, oder vicimebr, nachdein der Hieb erfolgt iſt, nur noch das vortheilbaftere Schneiden .

eine nicht zu beſeitigende Grånze zu finden , ſolange man lediglich die Beſchaffenbeit des gewöhnlichen , d. 6. des

Der Vortheil des letteren berubt aber nicht allein in der gedachten ſchiefen Bewegung und den bierburd ent.

auf die Schärfe am Haupuncte (Berührungspunct mit dem Gegenſtande, Punct des Aufftreffens ) oder , bei geraden Klingen d , es auf die fånge renfrechten Quers durchſchnitts der Klinge vor Augen hat. Anders geſtals

ſtebenden wirkſameren Reilen des Eindringend , ſondern die erwähnte ſchiefe Bewegung erleichtert zugleid aud die Durddringung jeder beſonderen Faſer des Gegen . ſtandes. Wirft nåmlid die Straft ſenkredit und nicht

tet ſich aber die Sache , wenn man zugleich die Form

ſchief auf die Schårfe des Inſtruments , fo findet icde

der Klinge nach der fånge oder die Geſtalt des Låns Faſer an der, unmittelbar unter ibr befindliden , auf genduroſchnitts in Bezug auf den Einfluß beruflichtigt,

welche die Soarfe nicht geradebin einwirft, gewiſſerma.

den folche auf den Keil, nach welchem das Eindringen Ben eine Unterſtüßung oder einen Anhalt. Iſt dagegen erfolgt, und folglich auf das Eindringungsvermogen die Bewegung (dief zu jener Schårfe, so ſind die Fas des Ganzen äußern fann , wie ſich aus nachſtehender fern ,welche in jenem Fall die angegriffenen unterſtů Betrachtung nåber ergeben wird.

ten, ſelbſt mehr oder weniger, je nach dem Grade der

Angenommen, daß beim Hauen lediglich eine Kreise

ſchiefen Direction, der Wirkung der Schårfe ausgeſeßt.

bewegung der Hauwaffe um einen feſten Drebpunct

Ja , die am vorderen Ende des Schuitts befindliden

ſtattfinde, ſo wird dieſelbe , beim Auftreffen mit dem Faſern baben ſelbſt gar keine Unterſtúbung und können Hauptpuncte , daſelbſt nach der Richtung des correſpons alſo in ihrem Widerſtande deſto leichter gewältigt werden . direnden Kreisbogens oder , was für einerlei gelten Ueberhaupt wird alſo , wie man ſieht, die Wirfung 1

kann, nach der Rigtung der Langente dieſes Bogens, jedes geraden Hall oder Sdneidwerfjelliged durch eine

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folche, auf die Shårfe ſchief gerichtete Bewegung deſo fein , die ihn über die Inſtandhaltung ſeiner Waffe in felben, oder durch das eigentlide Schneiden ungemein faßlicher Sprache belebrt. Das ganze Werfchen, 35 DF vermehrt. Jene ſchiefe Rid tung kann aber entweder das tavſciten füllend , zerfållt in ſieben Hauptabteilungen ,

durd hervorgerufen werden , daß man, wie bei geraden welche wir , den Raum dieſes Blatteo dabei berúdid . Gåbelklingen , neben dem Drud oder Solag mit der tigend, einzeln furz durchgehen wollen . S. 1. Erftårung der Beftandtbeile des Arm anzieht, wie oben ſchon erwähnt wurde, oder auch Stußers. Die Nomenclatur dieſes S. enthält mehrere ausſtoßt, oder daß man den Klingen, wie dieß bei man. Wórter, für weld;e man beſſere und allgemein befannte derlei Werfzeugen angetroffen wird, von Haus aus eine bat, wie z. B. abfeben , Múde , Ramin , Raminte

: Klinge gegen den zu verleßeuden Körper , zugleidh den

feſte ſchiefe Stellung zur Direction der Bewegung gibt.

fac sc. Nicht der vordere dünnere Theil des faufs ,

Wenn nun aber auch auf die angeführte Weiſe die fondern der vordere Kreis der Seele beißt Mündung. Wirkung des geraden Sábels bedeutend erhöht werden Auch pflegt man Seitengewebre mit geraden Klingen kann, ſo liegt dod dieſe Verſtärkung der Wirkung, obne nidt sábel zu nennen. Um die ſein ſollende lage

den erwähnten Vortbeil der Fübrung , beim frummen von Viſir und Rorn anzugeben, ſagt der Hr. Verfailer Såbel ſoon in der Conſtruction der Klinge , wie aus ,, Ableben und Můde múffen in vollfommenem Winter

den obigen Auseinanderſebungen folgt,oder es befindet fich , mit anderen Worten , der frumme Gabel gewiſſers magen im Fad derzulebt erwåbnten , urſprünglido adier geſtellten Klingen, indembei ihm eben die Krümmung dieſe Schrägſtellung zur Richtung der Bewegung ber.

und Senfel auf dem Laufe ſtehen . “ Wir balter dieſe Erklärungfår unverſtändlich . Für Scheibenbůchſen mag, unter Umſtånden , ein ſchwarzangelaufenes Rorn vors theilhaft ſein; bei Kriegsbůdren aber muß man mit der Diſirlinie das Ziel zu jeder Zeit, ſelbſt in der Dämme.

vorbringt. Wird dann obendrein der frumme Såbel rung, ficher faffen fdnnen, und bierzu wird man einem ebenfalls noch idneidend gebandhabt, ſo ergibt ſich das bellen Korn wohl den Vorzug einräumen . durd auch bei ihm eine weitere Begünſtigung des Eins

$. 2. Auseinanderlegen und zuſammen.

bringen , so daß er alſo fets , in dieſen Beziehungen , ſegung des Stußers. Die Borſdriften , welche dieſer eine Ueberlegenbeit über den geraden Såbel bebaupten S. enthátt, ſind practiſch. Wir vermiſſen aber, außer dürfte. Namentlich wird, wie Piobert meint, beim einigen anderen von geringerer Bedeutung, eine Bes /

frummen Sábel die ſchneidende Wirkung auchfehr vors foreibung der zur Zerlegung und zum Zuſammenfeber theilhaft durd's Ausſtoßen

oder dadurch bervorgebradot eines jeden Gewebres unentbehrlichen Geråtbidaften . werden fónnen , daß man die Klinge gegen den Rand Ganz befonders würde bier Etwas über den Gebraud

des Gegenſtandes dirigirt und nur deren Schårfe, in des Federbafens zu ſagen am rechten Orte geweſen ſein . der Ridhrung von der Spiße gegen den Griff, durd.

S. 3. Reinigung und fastandbaltung des

gleiten låbt. Die Musfelfraft des Arms wird auf dieſe Belde Stußers. Die bier gegebenen Anleitungen fino gut. Gattung von Del Einſchmiere

Weiſe, wie er glaubt , am beſten bei der Fúbrung der Baffe benußt, die Geſchwindigfelt, ſowie das Gewicht

oder Fett zum

n

genommen werden muß, ift nidt angegeben. Der kauf

des Körpers deffen, der ſie fübrt,kommen hierbei jener ſoll beim Abreiben – um das Berbiegen zu verhüten Kraft zur Hülfe, und die Bewegung der Sdårfe durch auf einen Tiſch oder auf eine Bank befeſtigt werden. den Sohnitt bin geht nicht geradezu dem Widerſtande Las Befeſtigen balten wir nicht für practiſch Selbit entgegen, ſo daß , bei einer Zunahme des leßteren , die das Auflegen des laufo feiner lange nach, wie man es

Spårfe eine ſdiefere Richtung annimmt und mit wenis für glatte Gewehrlaufevorſchreibt , kann beider Budſe, ger Schwierigfeit lid bewegt. Sie erhält demzufolge in Berůdſichtigung ihrer bedeutenden Eiſeuftårke, auber eine Richtung, welche dem Verbåltniß von Kraft und Acht gelaſſen werden . Widerſtand angemeſſen iſt und wobei erſtere nie durd

S. 4. Berdaffenheit einen guten Stußer.

die Reaction der Faſern aufgehoben wird, die ſie ſonſt laufe. Hier beißt es : 168 iſt zwar allerdings wahr, leidt ganz vernidten fönnte .

daß je mehr die Züge eines Laufs gewunden ſind, deſto großer auch die Sdufweite iſt. Indefien find and bier .

für gewiſſe Grånzen zu beobachten , weil jlart gewun. dene Peufe beſonders in der Rålte fchwer zu laden ſind , Lite r a t u r. wobei die Kugeln unrund geſtofen werden . " Wegen Rheorie der zerlegung des Stußers , des Mangel genügender Reſultate , aus wiſſenschaftliche Diſtanzenſch å Ben 8 und Schießen 8. Den angeſtellter Verſuchen berrſden zwar über die innere ſoweizeriſchen Scharfſchüßen gewidmet von F. f. Einrichtung der gezogenen Robre noch zum Tbeil ſebe

Meiſter, Scharfſchübenhauptmann in Zürich. Bern unſichere Unſidten , dock fónnnen wir dem unbedingten 1838. In der R. R. Waltbard'den Buchhandlung.

Ausſpruch des Herrn Verfaſſers über die Schugweire

Dieſe vor uns liegende fleine Sdrift roll, wie ihr nicht beipflichten . Zu ſtarf gewundene Zuge baben auſ. Borwort beſagt, dem ſoweizeriſden Scharffchigenoffis ferdem noch andere nicht minder wichtige Nadtbeile. zicr als ein Leitfaden dienen , in welchem er die noths Weiter ſagt der Hr. Verfaffer über dieſen Gegenſtand : wendigſten Regeln über die Beſeaffen beit eines guten

„ Der Stußerlauf erfordert eine größere Eifeuxårfe a18

Stußers, deſſen Unterhaltung und Bebandlung und über der fauf des Infanteriegewebres , weil in ſeine Wand das Sdießen und Diſtanzenſchåßen findet. In gleicher die Züge eingeſchnitter Find." Das zuweilex nöthig

Beiſe ſoll ſie auch dem Scharfſchüßen eine Anleitung werdende Auffriſsen, wodurd ſich der Kaliber vergro.

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Bert, und die ſtärfere Wirkung der entzinbeten Pulver, hervorgehen , etwas ſorgfältig behandelt werden. Wird ladung auf die Wände des Laufs ſind ebenfalls wichtige ſie bei anhaltender Gießen ro ſebr erbißt, daß das Blei Gründe, welche eine großere Eiſenſtarte verlangen . Die nur langſam in ibr erfaltet , ſo legt man ſie zur Ab, von dem Hrn. Verfaſſer als erprobt angegebene Eiſens fühlung bei Seite. Das Eintauchen in faltes Waſſer, ftárfe ( binten 14 " und vorne 10 " 10 " ) mochten aber

wie der Hr. Verfaſſer vorſdreibt, muß, wenn es ofters

får Kriegs- und Jagdbüchſen wobl zu groß ſein. Die

angewendet wird , nachtheilige Folgen für die richtige

asgefábrten zwei Haupterforderniſſe vollfom mene

Geſtalt der Kugeln baben. Dom Paden. Der Foloschübe roll immer mit

Cylinderform der Seele und gleich må Big vero

tbeilte Eiſenſt árfe ſind für ſich allein noch nicht

gleicher ladungſchießen und das Treffen , je nach der

binreichend, um den Stußerlauf gut nennen zu fórnen. S. 5. Angabe der Erfennung der Febler der Stuberi å ufe und ibrer Abbülfe. Die Mittel, welche in dieſem S. zur Erfennung der hauptſächlichen

Entfernung durch Erhoben oder Senten des Viſirs zu erreichen ſuchen .

Für die Pulvermenge ſoll man ſido

einfach an das Maß zweier Kugelmodelle (Kugelformen ) nou balten ; beiBüdſen aber, welche 18 und weniger

Febler der Stußerläufe vorgeſchlagen werden ,ſind ein, Kugeln auf das Pfund ſchießen , nur 1 '/, Modell you fab und dürften hinreichen , um wenigſtens das Bors nebmen. Obgleich man unter Umſtänden nad dieſer bandenſein grober Mangel zu erfennen . welche zu den zahlloſen empiriſchen Rún. Theorie des Diſtanzenſch Bens. Wie man Beſtimmung, fteleien beim Gebrauche der gezogenen Röhre gehört,

nid faltig die Uebung im Diſtanzenſchaßen Fein muß, zuweilen eine entſprechende ladung erfalten mag.ro wenn man es zu einiger Feſtigkeit darin bringen will, läßt rich doch, bei genauer Unterſuchung der Sade, iſt leicht einzuleben , indem ſo vielerlei Umſtände einen das Mangelhafte ſolcher feſten Bedingungen unmöglich bedeutenden Einfluß dabei haben. Der Hr. Verfaſſer verfennen . gibt nur einige Hauptregeln an. Wir vermiſſen mebrere

Noch glauben wir am Schluſſe dieſer Beurtheilung

andere entweder ganz oder finden ſie doch nur in zu bemerken zu müſſen, daß die in dem Werfchen viels allgemeinen Andeutungen gegeben .

fad vorfommenden Verſtoße gegen Rechtichreibung und

Ueber Ebenen bin ſcheint die Entfernung fleiuer Sprache den Sinn öfter entſtellen oder Ungereimtheiten als " im durchſchnittenen Terrain .“ Wir find bier der veranlaſſen ; ſo z. B. beißt es in S. 4 , eine Kugel lege 4 entgegengeſepten Anſicht, denn die Erfahrung lehrt, daß ihre 1200 Fuß iange Bahn in einer Stunde zurüd ; menn rid Soluchtert, Tbåler , überhaupt unſichtbares auf S. 24 iſt von einer bredernen Kugel die Rede it. Zerrain vor dem Gegenſtande befinden, die Entfernuns

A18

hierber paſſend

nicht finden wir die auf S. 20 gen leicht zu flein geſchätzt werden, was nun die Eins vorfommend e Vergleidung der fortſchreitenden Bewegung übung im Diſtanzenſchåßen ſelbſt betrifft, ſo ſind wir, der Kugelmit ihrer Achstrebung. Wenn wir nicht irren , nach dem , was uns eine tangiibrige Erfahrung darüber ſo iſt das gewählte Beiſpiel aus Glúnder's befanntem

gelebrt bat, mit dem Hrn. Verfaſſer nicht einverſtanden, Werk über die Einrichtung des kleinen Gewebres ent. Wir fónnen uns über dieſen Gegenſtand, welder etwas

nommen.

Die in dieſer Beurtbeilung nur zum Theil

Ausführlichfeit bedürfte, bier nicht weiter verbreiten , gerügten Unrichtigkeiten båtten bei beſſerer Benußung bemerfen jedoch nebenbei, daß die nach der Theoriedes derebengedachtenSchrift vermieden und die Unvollſtån . Hrn . Verfaffers angeordneten Uebungen dem Offizier, digkeiten der eigenen Beobachtungen und Erfahrungen welcher immer mit abſchreiten roll , ohne daß dadurch des Hrn . Verfaſſers aus derſelben vorzüglichen Quelle mehr Zuverläſſigkeit in Erforſchung der wahren Diſtan . ergänzt werden " fónnen, ... k, zen erzielt wurde, ſehr låſtig werden müſſen, Zbeorie des Scießens.

Dieſe Ueberſchrift iſt

übel gewählt, Pulver , Schmußlum plein , Rugelo Miſce ile n . futter, Kugelgießer 16. gehören nicht zur Theorie des Scießens, worunter man etwas ganz anderes verſtebt, [ livree der Soldaten. ) Einſender dieſes bat bei ſeinen Ueber das Pulver , ,, Die Haupteigenſchaften des Reifen durch Deutſchland in einigen kleinen Garniſonen bemerlen guten Pulvers ſind : daß es ſoon flein gefórnt, nicht müſſen, wie Offigiere die ſie bedienenden Soldaten in kidree fteden . Der Soldat den Rocktein ſeines Kriegsherrn tragen , oder ans weldes ſymbolid Kleid, eigenen,kannabernuraußerdem Gaubig und nicht troden ſei.“ Ein nur fein geförntes feinen und ſtaubfreies Pulver beſikt bei weitem noch nicht alle

beutet, daß er in Dienſten ſtehe. Ein ſolches Kleid gibt unbeſtritten

Haupteigenſdaften , um gut zu ſein ; wie aber nicht ein Eigenthumsrecht auf die Perſon und ſoll dieſet auch ausdrüden.

frođenes, alſo feuchtes oder naſſes Pulver etwas jenige Durch befehlen ein ſolches Kleidſpriát der Träger aus, daß ihm nur ders dürfe, der ihm daſſelbe gegeben und so wird dieſes gewiſſermaßen zum Panier. - Derſelbe Verſtoß würde von Offis Ueber das Rugelgießen. Der Hr. Verfaſſer zieren begangen werden, wenn ſie ihren Namenezugauf der Süße

taugen fónne , begreifen wir nicht,

verlangt , daß das Blei ,, redtfluffig " gemacht werde,

der ſie bedienenden Soldaten anbringen wollten . – Die ſoldatilde

Eine nåbere Erlåuterung, wie dieß zu verſtehen ſei, Ebre leidet nicht nur bei dergleichen Metamorphofen e ; s wird aud Toute nicht feblen , da der Hißegraddes flüſſigen Bleió gegen den Kriegeherrn gefehlt,indem dem von ihm gegebenen Mock befanntlich einen ſehr weſentlichen Einfluß auf die Bes buro unſchickliche Subſtitution die Weibe genommen wird. Idaffenheit der Rugeln ausübt,

Glüdlicherweiſe ſind aber alle deutſche Offizierscorps ſo peor don dem Gefühl der wahren Ehre beſeelt, daß es nur einer leiren Uns

Die Kugelform muß, damit ſie ihre Brauchbarfeit deutung bedarf, um dergleichen Mißbrauche in die Rüftlammer nicht bald verliert und keine verwerfliche Rugeln aud ihr

eines zu langen Friedens zurūdjuſtoßen ,

Redigirt unter Verantwortlicfeit der Verlagsbandlung : g, W. Leste in Darınſtadt und in deffen Offijin gsbrudt.

Mittwoch ,

ere,

Nr. 93 .

20. Nov. 1839.

bagi 59

Allgemeine Militår - Zeitung. Bayer 11.

leichnamstag filt , und entweder der ganze Transport

Durch fånigl. Beſtimmung vom 16. Oktober iſt die oder die eniſchiedene Mehrzahl aus Katholifen beſteht, Normalpenſion eines Generalmajors auf 3150 fl., ein außerordentlider Ruhetag bewilligt iſt. Sind die eines Generalieutenants auf 4500 fl. und eines Ses Katholifen in der Minderzahl, ſo müſſen ſie ſich freilich nerals der Infanterie, Cavalerie oder Artillerie auf denſelben Beſtimmungen unterwerfen , wie die Evanges 5850 fl. feſtgelegt worden . ſtur herren.

liſchen , wenn dieſe in der Minderzahl ſind. Dieſe wes

nigen Worte auf die anſduldigung der Intoleranz für den Leſer im Auslande. "

Raffel, 3. Nov. Se. Hob. der Kurprinz,Mitregent Die Nr. 320 des Soldaten ,, . Freundes " enthårt haben gnådigſt geruht: den Oberſt v . Altentodum : eine gedrängte, auch wohl dem Ausländer nid)t unin. Commandeur des Regiments Leibgarde , zum General, terefjante Ueberſicht des preufiſden Heeres nad ſeinen major zu ernennen. commandirenden Generalen, Inſpectionen , Diviſionss,

Pre u Bé n .

Brigades , Regimentos u. Bataillonecommando's, Vers

Aus Nr. 303 des „, Soldaten 3- Freundes " entnehmen waltungsbebórden, Standquartieren 2c. am 1. Aug. 1839. charakteriſirende Stelle : ,, Einige ſüddeutſche Blåtter

wir folgende , die Toleranz in der preußiſchen Armee

baben, bei Gelegenbeit der kirchlichen Streitigkeiten ,; Auch ein Wort über Offiziersbildungsanſtalten. gezwungen wurden, dem evangeliſchen Gottesdienſte beis zuwohnen. Daß dem nicht ſo iſt, braucht der Soldatens

Den großen Nußen einer tüchtigen Bildungsanſtalt für fünftige Offiziere erfennend , baben ſich in dieſen

freund wohl nicht erſt zu verſichern, denn die Mehrzahl

Blåttern fürzlich zwei Stimmen vernehmen laſſen, welche

ſeiner Peſer ſind Preußen und wiſſen , wie tolerant in

Beachtung verdienen , obſoon ihre Anſichten nicht die

dieſer Beziehung unſere Regierung iſt ; indeſſen fann es

unſerigen ſind.

vorfominen , daß fatboliſde Soldaten zu ciner Kirchens

In Nr. 53 ſtand ein Vorſólag zur Errichtung einer

parade commandirt werden , und dann der Ordnung gemeinſdaftlichen großen Kriegeſchule für die fleineren und militäriſden Zuſammengehdrigkeit wegen vor der deutſchen Bundesſtaaten, welchen angeblich die Mittel eigentlichen Parade den evangeliſchen Gottesdienſt beſu. fehlen ſollen , den geſteigerten Anfordrungen der Gegen , chen. Dieſe Fille ſind aber, wie Jeder weiß, rebr ſelten wart zu genügen , weßhalb ſie feine beſonderen febrer und kommen ſelbſt hier in Berlin böchſtens eins bis zwei bei den Militårſchulen anſtellen, und den Unterrid)t von mal im Jahre vor. Jedenfalls iſt zu beadten, daß bei

Offizieren ertheilen laſſen , bei denen das lebramt nur

dem Anboren des evangeliſchen Gottesdienſtes feine Art von Theilnahme von dem Kirchenbeſuder verlangt wird, welche gegen ſeine religiöſe Ueberzeugung ſein könnte, während dieß beim fatholifchen Gottesdienſt ein weſent. licher Theit der Gottesverehrung iſt, wohin wir das Kniebeugen , Befreuzigen 2c. rechnen. Man braucht nur

eine Nebenbeſchåffrigung iſt , wofür ſie ertra bonorirt werden. Das iſt nun allerdings ein große Uebelſtand , der ſich aber vielleicht eher beſeitigen ließe, als daß es gelingen möchte, eine gemeinſame Kriegsſchule ins Leben zu rufen, welche den Anforderungen der betheiligten Bundesſtaaten entſpräche.. Man verſuche es nur einmal,

einen Sonn- oder Feſttag die fatholiſche Kirche in Ber:

denjenigen Gontingenten , welche zuſammen ein Armees

Tin zu beſuchen , um zu ſehen, welche Freiheit den fatho , liſden Soldaten ater Truppengattungen gern gegeben , iſt. – Im Soldatenſtande iſt überhaupt die Grånze ſchwer zu beſtimmen , wo der Befehl aufhört und der Wille oder die Ueberzeugung des Einzelnen anfångt. Daß die Regierung die religiöſen Ueberzeugungen ihrer Unterthanen achtet, beweiſt ſchon die Beſtimmung, daß, wenn der Marſch von Erſaßmannſdaften auf den Frohns

corps bilden, einerlei Uniformen, Erercitien, Dienſtreg. lements C. geben zu wollen, was gewiß ſehr erſprießlich wäre , und man wird bald ſehen , wie außerordentlich ſchwierig es iſt, eine ſolche Gleichförmigkeit zu bewirfen.

-

Bei Begründung einer gemeinſamen Kriegeſchule

würde man auf viel größere Sdwierigkeiten ſtoßen , namentlich in Betreff der febrer, und es iſt eilfe große Frage, ob gerade die hierzu am meiſten befähigten

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Offiziere geneigt fein dürften , die vielerlei Bedingungen dinge ein gutes Reſultat erwarten . Aber an wie viele einzugeben , welche an ihre Anſtellung geknüpft werden Bedingungen knüpft ſich dieſer Erfolg ! möchten. Daß aber ein Offizier zum Pehramte - außer Die große Mehrheit der militariſchen Studenten zur Inſtruction ſeiner Truppe - nicht gezwungen wers würde wahrſcheinlid in einem Alter , in welchem mo , .

den fonne , iſt wohl eine ausgemadte Sade. Dieſe

raliſche Selbſtåndigkeit zu den Ausnahmen gehört , die

gemeinſamen Kriegsſchulen würden daher wohl febrer leidenſchaften in mander Geſtalt zum Durd;brud fom , bekommen, die beſſere Gebalte baben und von anderen

men , ihre Zeit mehr in fuftbarfeiten als mit ernſten

Dienſtleiſtungen verſdont bleiben ; ob aber der Unters

Studien zubringen , und nur etwa das leßte Halbjabr

ridot deßhalb beſſer ſein werde als bisher, das iſt immer nod Tebr die Frage,, anderer Uebelſtånde – namentlich

ſich den Búdern zuwenden, um das Eramen wenigſtens

nothdürftig zu beſtehen. Nun fonnte man jwar zur

eine ſebr mangelhafte Beaufſichtigung der militåriſden Beſdråntung dieſer Studentenfreibeit manderlei Eino Studenten - nicht einmal zu gebenten. ridtungen treffen , und Diejenigen , welche im Eramen In Nr. 75 nimmt ein anderer Offizier Anlaß , rich über dieſen Gegenſtand ebenfalls auszuſpreden . Er

nicht zur Zufriedenbeit beſteben , ohne Weiteres zurüc. weiſen. Man fónnte es , ſagen wir ; wer aber glauben

ſcheint mit der Gründung einer ſolchen Kriegsſchule foute, daß dem Uebel damit abgeholfen ſei, würde ſich zwar einverſtanden zu ſein , da ibm die anderen Mili. tårſdulen , welche ihre Zöglinge ſchon im Knabenalter

febr irren.

fit åten erhalten, zu welchem Zwed beſondere Profeſſuren

was ſie eigentlid erlernt haben ſollen , faum etwa die

Tritt z. B. Mangel an Offiziersſubjeften ein – und aufnehmen , noch weniger genügen . Aus dem Schluß. der Zudrang wurde bei ſo fortſpieliger Vorbildung und worte möchte man aber folgern , daß es ihm am vors erſchwerter Zutrittsfähigkeit gewiß ſehr gering rein - lo theilhafteſten zn zu ſein dünft , wenn die Offiziersſubjefte wurde die Prüfungscommiſſion fich doc genótbigt ſeben, ifre militåriſch - wiſſenſchaftliche Bildung auf – Univer . junge leute in Vortrag zu bringen , welche von dem ,

Daſelbſt gegründet werden ſollen. Der Verf. dieſes zwei, Hälfte wiſſen. Sobald man aber durch die Umſtände ten Aufſates fagt nåmlich am Schluſſe: ,, Eine ſolche gezwungen wird, vom Geſeße abzuweichen , dann muß Einrichtung wurde außerdem die großen Vortheile ges man aud gerårtig ſein , daß Familienverbindungen wåbren : die Bildung der Offiziere vor Einſeitigkeit zu

und andere perſönliche Rúdlichten entſcheidend einwir ,

bewahren und auf gleiche Stufe des gebildetſten Tbeils fen , daß fide alſo Mißbräuche aller Art einſd leiden . des Civilſtandes zu reben ; ein gewiſſes Alter bedingen , Aber gereßt aude, man hielt ſich ſtreng an die Prüs in welchem die jungen Offiziere bei ihrem Eintritt in

fungsvorſchriften und wiele jeden jungen Mann zurúd,

den Dienſt die ihrer Charge ro nothwendige Selbſtans der nicht die geforderte wiſſenſchaftliche Vorbildung babe. digfeit mitbringen , und endlich immer felicner werden

Welche Garantie gibt das für die Befábigung der ab ,

laffen, laſſen Rinder oder junge Leute, welche faum des Søreis

ſolvirten jungen Leute zu dem gewåblten Berufe ? Sol

bens fundig find , Driziersſtellen befleiden zu feben. "

denn das Wiſſen allein bierbei berückſichtigt wers den ? Ronnen überhaupt die Eigenſchaften , welche dom

Wir glauben die geſeblichen Bedingungen für das Aufrúden zum Offizier in allen deutſchen Bundesſtaaten Bildner und Anführer einer Zruppe unumgånglich nothig ziemlich genau zu kennen,, wiſſen aber feinen zu nennen, ſind, Gegenſtand einer wiſſenſdaftliden Prüfung ſein ? in welchem Kinder oder ganz unwiſſende junge Leute zum

Die Bildung für einen Beruf beſteht nicht blod im

Offiziersgrade befähigt wåren. Wo alſo dergleichen vors theoretiſchen Unterridt , ſondern auch in der entſpre . kommt , muß folglich ganz gegen das Gereg gebandelt chenden Erziebung für dieſen Beruf,bauptſächlich im worden ſein . . Daß aber die Gereßgebung ſolche Mißs Militárſtande. Hatten wir die Wahl zwiſden zwei juns. bråude nicht immer verbúten kann , iſt eine befannte

gen Leuten von gleiden Naturanlagen, wovon der Eine

Sade, und man muß ſich in folden Fållen lediglich an das vorgeſdriebene Maß wiſſenſchaftlicher Kenntniſſe, die Perſonen balten.

aber feine militäriſde Erziebung babe, der Andere bin.

Prüfen wir den Borſhlag etwas genauer, ſo möchte ſich leicht beweiſen laſſen , daß die Reſultate einer ſols den Univerſitätsbildung viel weniger befriedigend aus. fallen möchten , als die jeder anderen Bildungsanſtalt. Wenn ein 18 jähriger Jüngling , mit gediegenen Vors fenntniſſen, glüdlichen Naturanlagen, Feſtem Charakter und glůbender Neigung für den militäriſchen Beruf, eine Univerſität in der Abſicht bezieht , ſich bier militariſch wiffenſchaftlich auszubilden , um etwa nach 2 Jabren

gegen viel weniger Kenntniſſe beſige, aber frühzeitig zur Ordnung , Punctlidfeit, Zuverläſſigkeit und zum Geborſam angebalten worden ſei - wir würden uns feinen Augenblic bedenken und dem Reşteren den Vors zug geben. Die gründlichſte Gelehrſamkeit und vielſeitigſte Bits dung wird im Militárſtande durch eine einzige moraliſde Eigenſchaft aufgewogen , ſie beißt: 3 uveriáfligkeit ; dieſe Eigenſchaft kann zwar im Charafter begründet,

das Offizierseramen beſtehen zu fónnen ; - wenn er

mithin angeboren ſein , aber in den meiſten Fällen iſt

.

ferner das Olúc bat ,1 Profeſſoren zu finden, die nicht ſie die Frucht militåriſcher Erziehung. Ohne dieſe Ei.

nur befähigt ſtua aus der Maſſe wiſſenswerther Gegens genſchaft iſt alles Wiſſen nußloſer Plunder, wenigſtens ftånde das Weſentlicíte mit fritiſchem Scharfblice ber , auszufinden, mit practiſdem Geiſte zu verarbeiten, mit kriegeriſer lebendigkeit vorzutragen, ſondern aus die Mübe nicht beuen zu unterſuchen , ob und wie die Vorträge aufgefaßt worden ſind ; To läßt ſich allers

für den Dienſt. Man gebe alle Dienſtverbåltniffe durch, im Frieden wie im Kriege, und man wird nicht eines finden, in welchem der Mangel an Zuverläſſigkeit durch bóberes Wiſſen erreßt werden könne. Gleichwohl ſpridt fich der Hr. Verfaſſer tadelnd aus , daß militárifde

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Bildungsanſtalten zugleich Erziehungsanſtalter find; Hofverf@ wdrungen und zuweilen durch ſchnelle Bolts. der Zadel würde weit mehr begründet ſein , wenn ſie rebellionen, wie Pugatſcheffs Aufruhr war, umgeſtürzt das liestere nicht waren. zu werden. Es iſt dagegen unwahrſcheinlich, daß ſich

Es gab eine Zeit, in welder wir die Erziehung ſelbſt ein ſyſtematiſcher revolutionårer Geiſt auf die Art, wie für minder wichtig hielten; die Erfahrung hat uns aber in Frankreich , eines dieſer Elemente bemachtigen fonne, eines Beſſeren belebrt. Doch ſtimmen wir dem Herrn denn die Ruſſen ſind keine großen Grübler." (Mémoire Verfaſſer darin bei : daß militariſche Bildungsanſtalten Decbr. 1791.) Nodo beute ideint das Ausland groß. nicht zu fleinen Kinderſchulen berabſinfen dürfen . Eine ſtreng -militäriſche Erziebung iſt zwar ſchon im zarteſten Rnabenalter denkbar, und kann unter gewiſſen Umſtån, den - namentlich im Vaterhauſe — febr gute Früchte tragen. Aus vielen Gründen,, die zu erörtern hier nicht plan iſt,, möchte es aber vortheilhafter ſein , wenn der" Plaß C

tentheils Burke's Meinung zu teilen , und nur wenige eraltirte Weltverbeſſerer haben ſich eingebildet, in Rub. land einen guten empfängliden Boden für ihre zerſtd. renden Doctrinen zu finden . So thóricht es nun ſein würde, die leßtere Anſicht ernſthaft wider legen zu wol. len , um deſto nothwendiger erſcheint es, Burfe's nod

die rein .militäriſche Erziehung nicht vor dem 14. oder gegenwärtig für gültig angeſebenes Urtboil in nåbere Betrachtung zu ziebent. $

15. Altersjabre beginnt. Dieſe Erziebung muß aber nicht blos in einer auſ. ferlidhen Zudt beſteben , ſondern baupiſådlid das Mos

Offenbar abſtrabirte Burfe ſein augeſprochenes Ur. theil von einzelnen tbatſådliden Erſdeinungen in der

Taliſche im Menſchen zum Gegenſtande der Bildung früheren ruſſiſchen Geſchidte. Peters des Großen un. nehmen.. Bor Adem wurde auf Wabrbaftigkeit zu diſciplinirte Soldatesfa hatte ſich emport, und ſpåterbin feben ſein , denn aus der fågenbaftigkeit entſpringen hatten einzelne Regimenter die Tbronbeſteigungen der zahlloſe Febler. Die nächſte Bildungsſtufe würden wir Raiſerinnen Anna , Eli /abeth und Ratharina II. unter. durch die Verantwortlich feit bezeichnen, die An . ftúßt. Ebenſo befannt ſind Birons, Múnnicho, Peſtocas fango nur. individuell iſt, ſpäter aber auch auf Andere ſich erſtreden muß , wodurd man ſich im Gebrauche

und Anderer Handlungen , und daß Pugatſdeffs Auf . ſtand, ſeit den Wirren der falſchen Demetriuſſe, als eine

Der Autoritåt üben lernt. In Bezug auf das Indis ganz vereinzelte geldichtliche Zhatſade daſteht. Je Se viduum entſpringen bieraus zwei- Tebr ebrenwertbe Eis genauer und ſtrenger man aber dieſe Facta unterſucht, genſdaften , nämlich die moraliſche Selbſtåndigkeit deſto beſtimmter und zuverläſſiger ergibt ſich die Wabr. und barafterfeſtigteit , welche wiederum – in

beit , daß dieſelben feineswegs als die Ergebniſſe blei.

Verein mit obigen Eigenſchaften und auf dienſtliche bender ruffiſder Staatszuſtande, Tondern lediglich nur Verhältniſſe angewendet - die Zuverläsſigkeit als Abnormitäten angeſehen werden müſſen, wie ſie mehr begründen. Wie aber ſollen dieſe militariſchen Eigenſchaften,

oder weniger die Bildung jedes Staatsweſens darbietet. Der gemeine ruffiſde Soldat gebórte vor ſeiner

welche nådiſt der Ebrliebe und UneigennůBigfeit die Hauptſtüßen unſeres Standes ſind , ausgebildet und zur Kenntniß der fünftigen Borgeſeßten gebracht werden, wenn die Offiziersſubjefte bis zum Eintritt in die Res

Recrutirung in der Mehrzahl der Leibeigenſchaft oder wenigſtens ſolchen abhängigen perſonliden Derbåltuiſſent zu , welche ihm die freie Wadl eines eigenen Lebens. zweds nicht überließen. An förperliche, einförmige Ar .

gimenter ein burſdenbaftes Leben führen oder in Schus

beit gewohnt, obne Beſißtbum und größtenteils aud

len aufwachſen, wo nur auf. Bereicherung des Wiſſens ohne die Möglichkeit, ſich ſolches zu erwerben,, weil ohne geſeben , und die moraliſche Ausbildung dem Zufalle Freiheit, iſt er lediglid auf den Umgang mit ſeines ſoll endlich aus den Offiziers . Gleichen, das heißt wieder mit feibeigenen , beſchränkt. ůberlaſſen wird ? Was fod

ſubjeften werden , die zwar allen wiſſenſchaftlichen Fors derungen Genüge geleiſtet baben, aber die weſentlid ſten moraliſden Bedingungen faum zur Hälfte erfüllen ? Ein Mangel an wiſſenſchaftlichen Kenntniſſen , deren man in den erſten lieutenantsjahren nicht ſo überaus

ihm ſeine Unterthånigkeit und Geborſamspflichten deſto fühlbarer gegenwärtig. Unter dieſen einfaden und freis

viel bedarf, fann ſpåter leidt ergånzt werden. Aber in

nen lebensverhältniffen , in welden er , wie ſein Bater

Selbſt ſein Herr ſteht ihm weit entfernt. Defters ſieht er denſelben ſein Leben bindurch niemals. Aber deſſen Beamte, Verwalter (Defonomen) und Untervågte halten

dieſem Zeitraume eine verfehlte Erziehung verbeſſern und Großvater,, aufgezogen wurde, modte allerdings wollen, das möchte ungleich ſowieriger ſein, zumal in ſein Berſtand leer bleiben ,weil das Gedachtniß nidis unſeren Lagen , wo die jungen Offiziere weniger als zu faſſen befam, als was die Sinne vorher berdåfftigt jemals geneigt ſind, fich hofmeiſtern zu laffen , obſchon batte, aber es fonnte aud ſein Verſtand nicht ſchief und bas mitunter recht nothwendig ſein mödte.

irre geführt werden. Und jeder vorurtheilfreie Beob. achter, welcher nur einigemal mit einem ruffiſden feib,

Ueber die ruſſiſche Armee. *) eigenen in Berührung geſtanden, wird durch dieſen fla . Schon Burfe urtheilte einmal über Rußland : ,, Dieren , wenn aud) bedrånften Verſtand deſſelben überraſdt Ordnung und Rube dieſes Reichs iſt vor allen anderen

worden ſein. Noch in neueſter Zeit hat der legationes

am meiſten in Gefahr durch Empörung des Militars, rath Tieß darüber ein günſtiges Urtheil ausgeſprochen. * ) aus einem im Laufe dieses Jahres unter dem Iitel » Pens

Dieſer richtig auffaſſende Berſtand des Leibeigenen bat

erregt und aus welchem felbft Petersburger Zei: tungen gahtreide auszüge liefern,

als Höriger einer Herrſdaft und ihrem Willen un.

ererbten Ueberzeugun in der Gefühl, g, ſondern, innerſten tardie « erſdienenen Wette entnommen , welches allgemeines aber aud nidt daß er lebenslauglid in demaülein Aufſehen

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terworfen ſei, und ſich nie das Weſen ſeiner Unterthås bringt, beſtätigt ihn noch die ſinnliche Erfahrung, daß nigkeit, ſondern nur ſeine Herrſchaft rich åndern könne, er ſeine Oberen ( beſonders die ihm zunächſt ſtehenden eine Uhre, um welche er ſich ſicher bewegt. Dieſes Wir. ſen (denn er weiß es nicht anders und iſt fein großer Grübler " ) hat ihm die altågliche Erfahrung aus ſeis nem lebensfreis gegeben. Enthuſiaſten der franzöſiſchen

Subalternoffiziere ), obſchon dieſelben durch Geburt, Familie , Vermögen , Bildung in einem ſo großen abs ſtande von ihm ſich befinden , größtentheils denſelben Beſchwerden unterworfen ſieht. Auf ſolche Weiſe lebt

neuen Menſchenrechte mogen dieſen pbyliſchen und mos

er ſich bald ausſchließlich in das allgemeine Verbåliniß

raliſchen Zuſtand der ruſſiſchen Leibeigenen immerhin mit der ,,Sfiaverei" verwechſeln. Im allgemeinen mag aber die Bemerkung genügen , daß ihre Lage durchaus nicht ſchlimmer und gedrückter iſt , wie diejenige vieler

zu ſeinem Kaiſer hinein , und dieſe Richtung gibt ihm endlich ein Maß von Stolz, von dem er zuvor nichts ahnete, und welcher ihn auch unter den Strafen der militäriſchen Diſciplin nicht mebr verlift. Dieſer Stolz

Bauern in der lauſīt und in Schleſien noch zu Ende iſt ihm durch das Andenfen an die Siege Rußlands und

des vorigen und zu Anfange des gegenwärtigen Jahr. durch das bervorgerufene und feſtgeſtellte Vertrauen auf bunderts war, und wie ſie noch bis vor wenigen Jahren, die Ueberlegenbeit der ruffiſden Feldberren .und Gene. wenn aud nicht geſeßlich, ſo doch factiſch , der polniſche rale und auf die unwiderſtehlide Tapferfeit der ruſſis Bauer nicht anders fannte. Wird nun der junge feib. fchen Armee ſattſam gerechtfertigt. Dazu fommt endlich

eigere zuin Recruten ausgehoben, ſo haben ſich dadurd feine perſönlichen Verhaliniſſe nicht verſálechtert, wie es bei den Recruten in anderen Staaten der Fall iſt, fondern ſie haben im Gegentheil gewonnen , denn er hat damit eine eigene perſönliche Stellung in der Geſellſchaft erreicht. Begreift er dieſes vielleicht auch nicht eber, als bis er wenigilens um eine militariſche Stufe vorgerůdt

auch noch der åußere Glanz, mit dem er ſeine Offiziere und Generale geſchmückt ſieht, und die tiefe Verebrung, welche ihm gegen alle Ordensdecorationen von Jugend auf inwohnt. Die Diſciplin in der ruſſiſchen Armee iſt vielleicht, nach der engliſchen , die ſtrengite, weide es gibt. Allein fremdem Willen unbedingt zu gehorchen , an dieſe ſchwere Pflidt war der junge Recrut von Kind,

iſt, d. b. bis er reíbit Untergebene har, so ſind es doch beit an gewohnt , und ſo erſcheint ſie ihm alsdann weder andere Geſichtspuncte, welche er ins Auge faßt, und ſchwerer noch nru. Vielmebr muß er bald gewabr wers unter welchen ihm ſein neuer Stand immer als ein Ges den, daß ſie im Militardienſte mit Unparıbeilid )feit und winn erſcheint. Dabin gebórt vor allem das Gefübl, mit großerer Gerechtigfeit von ihm verlangt wird, als er

dag er durch ſein neues Derbåltniß dem Kaiſer nåber ſolches auf ſeinem Dienſthofe zu erfahren gewohnt war, getreten fei. Denn bat er vorber nur zwei Pebensvers båltniſſe gefannt, die ſeine Welt bildeten : fein perſons lides, als feibeigener zu ſeinem Hof und Herrn, und das allgemeine , als Ruſſe zu ſeinem Raiſer – 1o ſo baben ficb ibm nun als rufijcem Soldaten die Objekte

ſeiner Weltanſchauung berſchmolzen.

Und wie früher

( Saluß folgt. )

Miſce 11 e n . [ Mittel gegen die Iruntenheit. ] Der engliſche Genes

das allgemeine gegen ſein perſönliches in den Hintere calmajor Doyle ſchaffte in ſeinem Regiment die Prügelfirafe für Vergehen der Irunkenheit ab , und doch war in kurzer Zeit grund ſeiner Wunſie, Neigungen und Handlungen trat, das unter der ganzen Mannſchaft kein Irunkenbold mehr zu finden. io verſchwindet nun das letztere gegen eríteres von Jahr Das Mitter, welches er anwendete und wodurch er eine ſolche

zu Jahr. Dazu trägt freilid reine lange Dienſtzeit, die Radikalkur bewirkte, beſtand darin: er ließ dem Trunkenen ein weite Entfernung reines Kantonnements von ſeinem Ge. Blaſenpflaſter auf den Rüden legen und denſelben 8 Tage lang burisorte , die feltene Verbindung zwiſchen beiden und

eine ſtrenge Diät beobachten . Ein Offizier in Guernſey batte von dieſem Mittel gehört und beſchloß das Erperiment bei ſeinem

die 3wedloſigkeit eines Urlaubs , ſowie der öftere Wedo Regiment zu wiederholen . 218 das erſtemal ein Mannbetrunken fel der Standquartiere weſentlich bei, weßhalb er auch war, ging der Oberft in Begleitung eines Chirurgen auf die Bache ;

gewöhnlid) bei ſeiner Aushebung von den Seinigen einen diefer fühlte an den Puis des Betrunkenen und erklärte, wievor: Abfchied für dieſes Leben nimmt. Aber mehr

und itárfer her verabredet war, daß der Mann am Fieber leide. Bier Sol noch wie dieſes wirft die fataliſtiſche Geſinnung: ,, es baten mußren nun den Mann in eine wollene Dede widela und fónne nicht anders ſein, denn Gott und der Gzaar wolle in das Lazareth tragen . Dieſe aber, wie alle übrigen Soldaten

es alſo.. Große Philofopben mögen hierüber vielleicht lachten, und konnten ſich nicht genug verwundern, daß man ihrem große :

anders denken; allein der gemeineRufe gehört nicht zu tient im fazareth angelangt, to wurdeihm ein großes ſpaniſches innen und bålt ſeinen ihm genügenden Troſtgrund feſt, Fliegenpflafter gwiſchen die Soutteen gelegt; er erhielt 8 Tage und um so feſter , als er denſelben von ſeinen fimmt's lang eine Viertelportion und warde dann als geheilt entlaſſen. tichen Kameraden theilen ſieht. Es leuchtet nun ein. Bei der nädſten Parade gratulitte der Oberſt ihm ſehr ernſt zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit, und ſeine Kameraden -

lades

daß ihm durch dieſe Ueberzeugung alle Berdiperden und ten ihn tudotig aus. Uber Vielen von dieſen lachern erging es

Schnergen ſeines neuen Standes nicht ale befondere, jedoch bald ebenfo; denn ſie hatten keine Ahnung, daß es auf Beis

welchen entgangen wäre, wenn ſeinemſichHerrs er auf daß iung der Irunkenheitabgeſehen Der Spaß ſondernwarmeinten wirktid das ſchaftshofergeblieben , erſcheinen , ſondern ihm der Chirurg fich perſehen habe.war, vortrefflich für, die dieſelben vielmehr unter der Nothwendigkeit darſtellen, Brennen uraftehenden, bom empfanden die Patienten ibn bitter. Denn das Des Plaſters und die achträgige ſtrenge Diät, dann , das auch einen Antheil an den Geſammtleiden der Menſ 1),

ſie tein Mitleiten, ſondern Berſpottung fanden, bewirkte , daß in

beit nehmen zu müſſen . In dieſer Meinung, die ſich ihm

kurzer Zeit für ein ſolches Vorgehen im Negiment die Prügelſtrafe

mehr durch das Gefühl, als durd feinen Verſtand auf.

auch abgeſchafft war , denn Niemand betrank ſich mehr.

Redigirt unter Berantwortlidleit der Lerlagshandlung: 8. W. leste in Darmſtadt und in deffen ofisin gedrudt.

Samſtag, 23. Nov. 1839. អំ៖ ដំរី

Nr . 94 . ។

1993 and

Allgemeine Militar - Zeitung. Franfrei ch .

Matroſen hatte am fand zuviel getrunfen und fam des

Der vormalige Kriegsminiſter, General Bernard , Nachts nicht auf das Sdiff; als er am nächſten Mor. iſt am 5. November Abends einer langen und ſchmerzs gen daſelbſt eintraf, befall der Capitain , ibn todt zu baften Krankheit in ſeinem 60. Jahre unterlegen . ,, Die prügeln. Dem Befehl wurde Folge geleiſtet, und der Dienſte, ſagt das Journal des Débats , welche General Schufdige blieb dem Anſcheine nad todt liegen ; wenige I

Bernarð ſeinem lande in ſo vielfadser Beziebung geleis Minuten darauf gab er wieder lebenszeichen von rico, ſtet bat , ſeine ausgezeichnete Fähigkeit im Genieweſen , worauf der Capitain ſelbſt das Strafınſtrument ergriff ſein beſtandig ebrenwerther und reiner Charafterin und ihn durch einen furchtbaren Schlag auf den Ropf den ihm anvertrauten boben Verrichtungen machen den vollig tódtete. Derſelbe Capitain erſdien auf einem

Verluſt dieſes ausgezeichneten Mannes zu einem böchſt Ball in Swinemünde in Begleitung eines in gewohns beflagenswerthen . Der König hat ihn nod drei Tage lidhe Matroſentradht gefleideten Dolmetſcers , deſſen Benebmen jedoch eine bóbere Erziehung verrieth. A16 vor ſeinem Tode beſucht. " -

Der G.Lieutenantder Artillerie, Baron Boudhu, man ſich nad ibm erfundigte, erfuhr man , daß er frů.

iſt zu Antony , bei Paris , geſtorben .

ber daſſelbe Schiff als Capitain befehligre, wo er jeßt als Gemeiner diente ; er wurde degradirt, weil er das

-

Deputirter derDordogne, iſt nad kurzer),Krank. Unglúc batte, daß zwei ſeinerMannſchaft deſertirt was reni. " 11 maliger Soweit der obige Artifel. Beim Durchleſen geſtorben beit . -

Großbritannien

deſſelben haben wir herzlich über den Unſinn gelacht, der nur in dem Hirn eines Zeitungsſchreibers entſlebent

Am 2. November erſchoß ſich in Freſhfield , bei Bath, fonnte, welcher in Verlegenheit iſt, womit er die Spalo ten ſeines großen Blattes fållen ſoll. Es wäre zu wüns Er litt feit 40 Jahren an der Gidt, die ihm in lebtes ſehen, daß man auf allen Flotten ſomenſalid mit den der 84jährige penſionirte Admiral Sir H. Trollope.

rer Zeit den Kopf angegriffen hatte.

Gemeinen verfahren möchte, wie auf der ruſſiſchen; wie

gut, wie angemeſſen dieſe Behandlung auf der ruſſiſchen De ſt r e i dh. Flotte iſt, wiſſen die engliſchen und franzöſiſchen Flotten Wien , 5. Nov. Eine der beilſamſten Verbeſſerungen ſehr wohl , welche mit der unſerigen im Mittelmeere in unſerer Militárverfaſſung, nämlich die des Rech, waren, und die gewiß gern bezeugen werden, daß ders nung 8 w eſens, iſt nun beendigt. Dadurch erhalten gleichen Griuel bei uns gar nid)t vorfallen können .

die Hoffriegsbuchhaltung und die Kriegscommiſſariate Was das zweite Anekdotden betrifft, daß ein Capitain eine zwemäßigere, vereinfachte Einrichtung. Ein frů, dafür zum Gemeinen degradirt ſei, weil zwei von ſeiner

berer Oberfriegecommiſſir iſt wegen der vorzüglichen Mannſdaft davon gelaufen wåren, ſo beweiſt daſſelbe Verdienſte, die er bei dieſer Gelegenheit ſich durch ſeine eine ganzliche Unfunde Rußlands und der bei uns be.

Mitwirkung erworben hat, zum äußerordentlichen Hofo ſtebenden Geſebe,denn bei uns erfolgt die Degradation rath bei dem Hoffriegsrathe ernannt worden. Rußl a 11 d.

Petersburg , 2. Nov. In der Petersburger Zei.

zum Gemeinen nur für ſolche Vergeben, für welche man in England, Franfreich und Deutſbland mit dem Tode beſtraft wird.' -

Heute geruben Se. Maj. der Kaiſer, eine große

tung lieſt man : ,, Die Augsburger allgemeine Zeitung Truppenſchau auf dem Marsfelde , welche gemdhnlich enthårt in der Beilage zu Nr. 283 folgende Nadridit ůber Rufland, die wir unſeren Reſern wortlich mittheie len wollen . ,, , Die Morning Chronicle erzählt in einem Schreiben aus Berlin vom 18. Sept. Folgendes: Das Nachſtehende mag als Beiſpiel der ruffiſchen Diſciplin sur See dienen : Im laufe dieſes Sommers lag einige

jeden Herbſt wie Frühjahr ſtattfindet, abzuhalten. Das geſammte Gardecorps aller drei Waffenabtheilungen , einige 40,000 Mann ſtarf, wurde deßwegen einige Tage zuvor bier zuſammengezogen . Gleich nach derſelben beo ziehen die Garderegimenter , die nicht in der Reſidenz fantonnireit, die gewöhnlichen Winterquartiere in den

Zeit eine ruſſiſche Fregatte vor Swinemünde; einer der nahen Landumgebungen derſelben.

747 .

748

Der bei unſern bóberen militariſden lehranſtalten fern es von dem Subalternoffizier klar erfannt und mit atrachirte Generallieutenant Holtbeyer , Direftor am Humanitåt ausgeübt wurde, müßte unfeblbar ein Vers Zarsfoje. Seloſden lyceum, beging vor einigen Tagen trauen und eine anhångliche Liebe des Gemeinen bers

die Feier ſeines 50jábrigen Dienſtjubiläume. Se. Maj. vorrufen, durch welche der Subalternoffizier einen unbe. der Kaiſer liegen dem Jubilar an dieſem Tage in wür. rechenbaren Einfluß auf die Gemeinen erhielte. Jedoch digender Auerfennung ſeines ſtets ausgezeichneten und gerade der ruſſiſche Subalternoffizier findet ſich am woes unermüdeten Dienſteifers mit einem ſebr buldvollen Res nigſten berufen , den ſittlichen Erzieber ſeiner Gemeinen

ſcript das Großfreuz des St. Wladimirordens zweiter zu machen. Iſt diefen die Medhanif des Erercirens gut Klaſſe zufommen . och med en.

eingeübt, ro bat erſterer ſeiner Anſicht nach ſeiner Pflidt gegen leştere vollfommen Genüge geleiſtet. Außer die. fem reglementariſden Dienſtverbältniß tritt das frúbere,

Stod holm , 1. Nov. Die aus Soldaten und Offis zwiſchen beiden beſtandene , ſociale Standesverbättnig zieren von den verſchiedenen Infanterie ., Jåger . und anderen Regimenteru beſtebenden , ſogenannten Inſtrucs

des Adcliden und leibeigenen in ſeine uſuelle Kraft, und wo Vertrauen und liebe erzeugt werden fónnte , da

tionsbataillone, die im laufe des Sommers und Herb. pflanzt ſich Mißtrauen und Furdt aufs Neue fort. Eine ſtes ihre Uebungen bei dem f.f fuitfchloſſe Drottningholm To beſtehende Verbindung iſt nicht geeignet , den Gemeis gebabt , find icßt von da abmaridirt. Am Sonnabend

das Complot feiner Offiziere obne tengſtlid)feit voriger Woche wohnte der König den Erercitien dieſer nen und in Berdad t bineinzuziehen. Wie Teidit aber dieſe Eis von und nabm den übrigen Unterrichts. und Üebungsgegenſtänden . genſchaften zur Verráiberei führen ,, ehe das angeſpons

Der König bezeugle ſeine Zufriedenheit mit den Forts ſchritten der Bataillone, deren Befehlsbaber, ſowie meh: rere der Generale und übrigen Offiziere , welde als

nene Complot Ausbrud reif iſt, bewieſen. hat die Erfahrung andermåris neuerer Zeit webrfach In Ruß, in zum land bliebe daber dem conſpirirenden Offizier fein ans

derer Ausweg übrig , als für ſeine Empórungsplane den Abgeordnete der Armee hier verſammelt ſind, zu Mittag unbedingten militäriſden Geborſam der Gemeinen in eingeladen wurden.

Anſpruch zu nehmen, und dieſen ſeine Revolutionslogik wie ein neues Gommando einzuererciren, eine Art und

Weiſe, welde begreiflich keinen Enthuſiasmus mitzutheis len pflegt. Durch Geldvertheilungen bat man anders wärts eine erfünſtíte Revolutionsmanie auf Augenblide (Schlu 6.) mit gutem Erfolg geſchaffen . Dieſer Hebel fönnte aber Dieſe wenigen Bemerfungen über die durch die Auss bei ruffiſchen Soldaten nur dazu dienen, den beabſids

Ucber die ruſſiſche Armee.

bebung veränderte und verbeſſerte lage des Leibeigenen werden , obſchon ſie feineswegs erſchöpfend ſind, doch binreichen, um die Schwierigkeit des Berſuchó erfennen zu laſſen , aus einem ſolchen Soldaten einen Empórer gegen den Kaiſer, und was deur gleich bedeutendiſt, gegen Rußland 311- machen. Perſonen ohne Epaulettes,

tigten Zweck unfeblbar zu vereiteln . Er würde ſofort ſein plößliches Glúc berednen , und Rechenfópfe ſind noch nirgends todesdürſtige Revolutionåre geworden. Daber nicht mit Geld, aber wohl mit Branntwein ſind ſchon einzelne lokalrevolten , wie diejenigert von 1825 und in den Militárfolonieen, in Rußland zur Ausfüb,

und måren ſie die ſchlaueſten , werden bei dem gemeinen

rung gebracht worden . Es gab beraufte rebellirende

Soldaten ſtets vergeblic intriguiren, aus dem einfachen, Soldaten, allein nur ſolange, als der Rauſch ausdaus aber überwiegenden Grunde, weil lekterer ſie verachtet erte. Denn alsdann trat jedesmal, was vorauszuſeben oder wenigſtens nicht achtet. Ebenſo iſt zwiſchen dem war, die Mad )t der Gewohnheit in ihr ſtrenges Recht, höheren Offizier und dem ruſſiſchen Gemeinen eine zit und der viebilde Revolutionår von einigen Stunden große Kluft, als daß ſich dieſelben in einer gegenſeitig wurde wieder ein vernünftiger , das Gerbebene bereus ausgeſprochenen Verſchwörung je begegnen konnten . ender und dem Commando deſto folglamerer Soldat. Dod bemierfte Fr. Berryer in den franzdiſchen Ram , Dieſe Natur des ruſſiſchen Gemeinen iſt den Offizieren merdebatten über das Disjunctionsgeſel ſehr richtig : ſehr wohl befannt , und daber fónnen ſie feinen Muth ,,Man muß, um Militårrevolutionen machen zu fónnen, ſchöpfen, ihre Untergebenen mit revolutionären Specus einige Autoritåt baben und von militåriſchem Glanze lationen ausdauernd zu verleiten . Denn befanntlich umgeben ſein ." Der ruſſiſche Gemeine erblict in ſeinen

wird der Ruſſe ſelbſt im Rauſch zu blutigen Haudeln

Oberoffizieren überall und immer nur ſeine Obrigkeit, das ernſte , offene Auge, welches jeden Febler erblidt, und wenn es denſelben verzeibt, früheres Verdienſt bec lohnt, und wenn es ihn beſtraft, gerecht ſtraft. Solche

nur ſelteri fortgeriſſen. Vielmehr tritt bei ihm in einem ſolchen Zuſtande ein mehr gutmüthiger als zånfiſder Svarafter hervor, an welchem die aufrühreriſchen Vers führungen ſeiner Oberen ohne Zweifel jedesmal ſcheitern

perſönliche Wechſelverhältniſſe laſſen von oben berab

würden, wenn ſie einen Verſand nicht ſchon zuvor durch

keinen Verſuch zu einerverbrecheriſchen Berführung zu , Ueberredung für ſich gewonnen haben . Denn durch den obne bei dem anderen Theil ſofort Verdacht und Mißs

Branntwein wird dem ruſſiſchen Semeinen nur die eins

trauen zu erregen, d. b. obne denſelben in ſeinem Bes geborene unüberwindliche Furcht vor ſeinen Oberoffizies ginn ſcheitern zu machen. Dagegen ſteht der Subaltern- ren augenblicklich beſeitigt. Der Branntwein läßt ibn

offizier dem Gemeinen weniger als Obrigkeit wie als nur einen Entſchluß, welchen er zuvor wohl auch ges Erzieher gegenüber. Dieſes teßtere Berbåltniß , in ſo wollt, aber nicht gewagt hat, im trunkenen Muth auss

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führen . Demnach muß auch dem Branntwein immer Berſchwörer vom I. 1825 den gemeinen Soldaten der eine nüchterne Berführung vorausgeben , welde aber, Garde zur Tbeilnahme am Auftande nur dadurch zu unmittelbar, von den Obers oder von den Subalterns bewegen vermochten , daß ſie ihm erklärten , daß die offizieren bei den Gemeinen verſucht , feinen günſtigen ,, „ Conſtitution " Konſtantins rechtmäßige Gemahlin ſei!

Erfolg verſpricht. Es muß ſomit zwiſchen den conſpiris Mogen wir nun immerhin dieſe Unwiſſenbeit beladeln,, renden Offizieren und ihren Gemeinen Mittelsperſonen ſo müſſen wir doch andererſeits auch ebrend anerkennen,, geben, welche hier als der weſentliche, wahre Kern jeder daß ſelbſt in dieſer Verführung die Verführer nur einzig Militárverſchwörung angeſehen werden müßten , eben und allein dadurch zu ihrem Zweck gelangten, daß das

weil in ihrer Zuſtimmung und weiteren Verführung die Geheimniß, welches auf der Thronentſagung des erſtge. Bedingung der Möglichkeit zu einer wirklichen Verſdwós borenen Großfürſten rubte, den angeblichen Rechtsgrund rung liegt. Dieſe Mitteldperſonen und eigentlichen Ageni jenes Aufſtandes zufällig unterſtüßte. Ohne dieſes Zu. ten einer Militárverſchwörung in Rußland fónnen aber ſammentreffen ſo wichtiger Umſtände wåre jene Rebellion nur im Gorps der Unteroffiziere , Feldwebel 2c. geſuďt wahrſcheinlich ſchon im Complott gånzlich verunglüct. werden . Bei dieſen waltet allerdings ein weſentlicher

Indem man mir wahrſcheinlich alles angeführte bins

Unterſchied ob. Viele derſelben geboren durch ihren lan. Richtlich der ruſſiſchen Linienregimenter zuzugeben geneigt gen Dienſt zu denjenigen, welche die guten Cadres der Ärmee formiren. Auf die unerſchütterliche Treue ſolcher braven Altgedienten wird Rußland ſo gut wie andere Staaten redynen dürfen. Dagegen avanciren in allen

iſt, madt man vielleicht hinſidiilidh der Garde des Rais ſerreich eine Ausnahme. Denn ſchon långſt baben ſich ausländiſde Blåtter bemůbt, bemüht dieſelbe den alten romi. fden Pråtorianern oder , wenn ihnen ſolches noch zu

Armeen und ſo auch in der ruſſiſchen viele Individuen große Gunit für Rußland ſcien , den Janitſcharen gleich zu Unteroffizieren, die ſich mehr durch zufälliges Geſchic zuſtellen, auf deren Såbelſpiße das Sein oder Nichtſein als durch wirflides Verdienſt ihren Oberen empfebien,

der Herrſder balancire. Ernſthaft glauben ſelbſt jene

und in der Regel ſowohl ehrgeiziger als toll fübner Nas tur ſind. Dieſe Subjecte werden daber leicht verführt und zu Berführern werden, ſowie ſie fie nur einmal wåb. nen, der Schule des paſſiven Geborſams (don entwados ſen zu ſein und ſich militäriſche Tugenden aus gegen

Blåtter nicht an ibre Zuſammenſtellung . Es iſt ihnen auch nur daran gelegen , daß die rufſide Garde an ſolchen Behauptungen und angeblichen Aehnlich feiten endlich Geſchmack finde , auf daß einſt werde, was noch nicht iſt. Indeſſen tåuſchen ſich jene Blåtter and

die Diſciplin erwerben zu können. Daß jedoch dieſer

bierin zumeiſt über ihre eingebildete eigene Bedeutung. Die ruſſiſche Garde theilt dieſelben Vorzüge, welche

gefährliche. Wabn junger Peute ſich nie feſtzuſtellen vers

möge, dafür haben die ruſſiſchen Militärinſtitutionen jede Gardes du scorps in anderen Monarchieen beſitt. und Gefeße hinreichend fürgeſorgt. Denn dieſelben bes In einigen Beziehungen , beſonders im bóberen Offi lebt durch und durch der Geiſt des pinctlichſten und ziersrang, ſind dieſelben großer und ausgedehnter wie

ſtrengſten Geborſams, welchem ſich auch die Unteroffie gegenwärtig in anderen Staaten, jedoch keineswegs fo to ziere zu feiner Zeit durch långeren Urlaub oder durch bedeutend als ſie die alte franzöſiſche Garde , du corps nåbere Verbindung mit den Bürgern entziehen können. vor der Revolution beſaß. Und tros dieſer außerordent, Jeder wirt nun zugeben, daß die unausgeſepte ſtrenge lichen Privilegien, oder richtiger, wegen derſelben waren

üebung im Gehorchenmúffen ſehr bald dabin führen dieſe tapfere Gardes du corps der lebte zuverläſſige wird und fübrt, auch im Ehrgeizigſten das bochfahrende Wall der alten franzöſiſchen Monarchie ! Der Irrthum , Selbſtvertrauen zu brechen und ihm ſtatt deſſen Miß,. welcher im Auslande ofterer hinſichtlich der rufiden frauen gegen ſich einflóßen , ſobald er ſich nicht durch

Garde und ihrer politiſchen Stellung gebegt wird , be.

die gewohnten Regeln des Ganzen und die Befehle ſeis

ruht lediglich in der Verwechſelung von Urſache und

I

ner Oberen geführt ſiebt. Daber fommt es auch , daß Mittel bei frůberen Ereigniſſen der ruſſiſchen Regenten, der ruſſiſche Soldat ſich von allen anderen ( vielleicht geſchichte. Denn die Mitwirkung einzelner Garderegi. mit der alleinigen Ausnahme des engliſchen ) dadurdy menter bei einigen Thronbeſteigungen des vorigen Jahrs auszeidsnet, daß ſeine Individualität im Ganzen ſeines bunderts war , wie geſchichilidh nachgewieſen werden

Regiments voüig aufgelöſt iſt und dieſelbe nur einzig fann, durchaus nur ſecundárer Natur. Die eigentliche noch im Verhältniß zu dem Nichtmilitår bervortritt, wo er ſich in einer eigenen perſönlichen Stellung, als sui juris erblickt. Aus dieſem iſt wobl ſchon ſattſam zu ers fennen, welche Hinderniſſe ſich demjenigen entgegenſtel. len , welcher ein Complott gegen die Ordnung und gegen

Herrſcherfrage war jederzeit durch weit andere und vors züglich perſönliche Umſtånde långit ſchon entſchieden, ebe die Garde zur Rechisentſdeidung des Tages hinzutrat

die Autoritat des Reits in der rufilden Armee anſpins

Aufrechthaltung der Ruhe und offentlichen Ordnung bei,

und dieſelbe mit militäriſcher Macht ſchůbte. Daduro aber trug ſie in ſolchen Regierungefriſen weſentlich zur

nen wollte. Und doch iſt hierbei nicht einmal die relis obne ſich jemais der unverantwortlichen und verbrede. giöſe Ehrfurcht der Ruffen erwähnt, welche derſelbe vor riſchen Anmaßung gegen das Kaiſerreich ſchuldig gemacht dem Kaiſer , als dem Haupt der rechtglåubigen Kirche zu haben , den Thron eigenmächtig zu vergeben. Seit

in ſich wahrt. Auch iſt nicht der großen Schwierigkeit der Vernichtung der Strelzi iſt Þråtorianergewalt in gedacht, ſo verſtändige und populáre Vorwände zu fin Rußland nicht mehr möglid geworden. Und die Fort. den, die dem gemeinen Militår die Notbwendigkeit einer ſchritte, welche das Kriegsweſen in neuerer Zeit gemacht, Widerſeßlichkeit gegen ſeine Oberen anſprechend machen .

die beſondere Bedeutung, welche die ,, Armee" en masse

Man erinnere ſich nur an das einzige Factum , daß die zur aus wårtigen Politik der Staaten erhalten, und

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die nationale Grundlage , welche dieſelbe durd die Conſcription gewonnen, dieſe Reformen haben wahrlich

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status in statu, einen eigenen, auf die innere Staatens politif geridteten Einfluß und einen der Nationalitåt drobend entgegentretenden Standesunterſchied zu erhals

teten Tod herbeigeführte Thronfolge zu einer abentheus erliden Revolte zu benußen. Ju der That, bedürfte es, um Rußlands Thron zu ſtúßen , unaufhörlider Kriege, einer nimmer rubenden Beſchafftigung der Armee auſs ferhalb der Gränzen des ruſſiſchen Reichs, ſo muß man befennen, daß die ruſſiſchen Regenten, um jene angebs

ten und zu befeſtigen. Sie haben dazu nicht beigetras gen und konnten und ſollten es nicht. Die gerechte oder Billige Berückſid,tigung, welche perſónliches Verdienſt,

lichen Gefahren von ibrem Thron abzuwenden, ſower, lich ein widerſinnigeres Mittel båtten finden fónnen, als (wie nod 1831 gewiſſermaßen geſchab) ibre Armeen

nicht dazu beigetragen, den Garden , als ſolchen, einen

böhere Bildung (wenn auch ohne großere Intelligenz), an die Quelle revolutionärer Verführung zu ichigen alter Familienadel und Reidthrin in Anſpruch nehmen und dieſelben Jahrelang Revolutionsländer durdyzieben dürfen , beſonders in Rußland, dieſe Berückſichtigung iſt

zu laſſen.

den ruſſiſchen Garden jederzeit zu Theil geworden. Je. doch eine Selbſtändigfeit außer der Armee, welche ſogar Mirce Ile n . die alte Napoleoniſche Garde weder beſaß nod forderte, [ Die Elanero's. von denKriege koluinbiſchen Truppen zeichnete eine mittelbare Einwirkung auf die Regierungsmarimet fich in dem langen und ] blutigen Epanier gegen die teine

und Handlungen , und eine Verwandlung des militåris Waffe mehr aus, alsdie irregulāre Cavalerie , man könnte ſie die Idyin Geiſtes in einen civils ariſtofratiſden wird , wie

transatlantiſchen Koſaden nennen , deren Vaterland die große Ebene

nirgends, ſo auch nicht in Rußland den Garden geſtats

Impures ift. Durch ihren Muth , ihre Stätigkeit, ihre Gewandis

tet . Uebrigens beſeelt dieſelben ebenfalls der gute und

beit im Reiten und ihre Manövrirfähigkeit, wurden ſie, bei einer großen Leibestraft, der Schrecken ihrer Feinde. Diere llanero's *)

tapfere Geiſt, welcher der ruſiſchen Armee eigenthůmlich

Rennen wenige Bedürfniſſe, gewöhnen ſich früh an eine nomadiſche

iſt, und das Ausland bat hierin ſchlechterdings fein Recht

Lebensweiſe und ſind bei der Dufſicht über ihre Seerden , umbers

zwijden der finie und den Garben einen Unterſchied zu

Ichweifend in den großen Ebenen , faſt immer zu Pferde. Von

ziehen, welcher thatſächlich nicht eriſtirt. Ich ſtelle dabei

friſchem mit Salz, gekochtem Rindfleiſch, das der Elanero fich mit

zwar nicht in Abrede, daß es unter den Gardeoffizieren ſeinem Lufo **) jederzeit veridhaffenkann , lebt ir Monate lang ohne andere lebinsmittel zu beſigen . Geht ihm ein Pferd zu Grunde, verhältnißmißig mehr Individuen gibt, welche die polis ro toftet es ihm geringe ühe, ſich aus den wilden geerden in den

tiſchen Ideen des Wetens theils aus Schriften , theils you ihren Reiſen her fennen gelernt haben, als bei den finíentruppen , aber die bloße Kenntniß der Verfehrts beiten unſeres Jahrhunderts madt nod feine Adepten und Anhänger, zumal da , wo die tägliche Erfahrung

Savannen ein anderes cinzufangen, welches er bald meiſterlich zu

zähmen verſteht. Seine Rüſtung und Kleidungsſtüde beſteben in einer 12 Fuß langen Lanze und zuweilen einem ledernen Gürtel mit einer Piſtole , einem eiſernen Gebiſſe für das Pferd , das er

ohne Sattei reitet, einem dichten Strobbute, welder mit einer Stos karde und bunten Federn geſchmückt iſt, einer leichten Roana *** ) , weiten blauen Beintleidern , Sandalen aus Baumbaft, fäblernen

und das eigene perſönliche Intereſſe ihrer practiſchen Anwendung ſo entſcheidend widerſpricht , wie in Nußs

darfen Spornen und endlich des erwähnten Laſſo's,deſſen er ſide

land, und vorziiglich wie den Rang- und Standesvers

mit großer Geſchicklichkeit bedient.

Ein ſehr ſchönes ſpaniſches Regiment Quſaren , Ferdinand des biltniſten der Gardeoffiziere. Siebenten genannt, wurde von dieſen Koſađen der Ebene Umpures Wenn daher das Ausiand meint, daß von der ruſſis fajtgänzlich vernichtet, was indeffen wohl auch zum Theit der zu iden Armee , mit natürlichem Einſchluß der Garden , ſchweren Bewaffnung und Equipirung deſſelben , nämlich in einer

irgend eine Nothigung des Monarchen zu Eroberungs. Lange, einem Säbel, einem Karabiner, ein Paar Piſtoien undallen Friegen alegehe , To iſt dieſe Anſicht offenbar nur der erblichen Ignoranz zuzurechnen, welche leider noch jetzt im Auslande über die rufijchen inneren Zuſtände berrítot.. Denit tvatſächlich findet ſich hier nid )t der geringite

Lianero's mit Kopf und Beib und halten ihre langen bis auf den naden des Pferdea vorwärts

Grund , welcher jene Meinung irgendwie unterſtützte und jene Tiuſdung nur wahrſcheinlich machte. Man

ungefähr in der Böhe des Knie's in bortzontaler Richtung. Die Gujaren vom Regiment Ferdinand mußten ihren Pferden die

Kleidungsſtüden nebſt dem vollſtändigen Pferdegeſchirre eines uns gariſchen Buſaren beſtehend , und füreinen Feldzug in einem tro:

piſchen Slima ganz unzmecmäßig guguſdreiben fein dürfte. Beim Angriffe" biegen ſich die

erinnere ſich doch auch, daß Kaiſer Paul die ruſſiſche Ars Schweife abſchneiden und ließen bisweilen nur einen kleinen Stumpf ohne Saare ſtehen, denn die llanero's ftürzten oft plöglich aufihren

mee unter Suwarow nad Italien zu einer Zeit ſandte, Pferden herbei, ſprangen in einem Lugenblick ab, pacten die Pferde wo der revolutionåre Schwindel, als die neue Weltrelis Ser Spanier beim Schroeife und warfen die Reiter mit großer gion , Sdaaren treuglaubiger Befenner zählte und nichts

Gewalt zu Boden. Der General Paez war der Anführer dieſer

univerſucht ließ und fein Mittel deute, um die Völfer Shaaren und beim Angriff gewöhnlich der erſte in den feindlichen

ihren Souverainen abzuwenden. Ebenſo batre K'aiſer Reihen; er befaseine große Leibeskraft, war ſehr geübter Reiter, Alerander fein Bedenfen , ſeine Gardent nad Paris 31 führen und dieſelben an Ort und Stelle die Revolutions .

der mit der lange und dem Laſſo geſchickt umjugeben wußte, und wurde das Vorbild ſeiner Soldaten , die mit unbegränzter Erges

theorieen fennen lernen zu laſſen. Und demobnerachtet benheit an ihm hingen. *) Ebenenbewohner von dem ſpaniſchen Plano , die Ebene. berfließen, ſeitdem die ruffiſchen Truppen zum erſtenmale auf Revolutionsboden in Italien ſtanden , fechounds **) Der Baſſo oder Fangriemen , iſt ein Werkzeug , deſſen man ſich in Süd - Amerika zum Einfangen der Pferde, des Rind: zwanzig Jahre, welcher Zeitraum bei dieſer Gährung viehes 26. bedient. ohne irgend ein Merkmal von revolutio. ***) Die Roana iſt ein vicredigter Mantel, der in der Mitte mit Europa's ! nårer Anſtedung im ruſſiſden Heere , bis es endlich einer Deffnung zum sindurchſtecken des Kopfes verſehen iſt einigen Offizieren einfiel, die durch Aleranders unerwars und vorzüglich beim Reiten gebraucht wird. -

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagswandlung : C. W. Leste in Darinfladt und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch, 27. Nov. 1839.

Nr. 95 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Frantre i ch.

Furcht, einen Sdret des Sdredens in Frankreid zu

Der ,,Courrier français " enthält folgenden Artifel veranlaſſen . Es genüge , wenn wir verſichern , daß in über den 3 uſtand der franzöſiſchen Armee in weniger als 5 Monaten manches Bataillon , aus 600 Afrika : ,,Wir haben eine traurige Pflicht zu erfüllen, Mann beſtehend, 200 davon verloren bat und 300 Kranke

indem wir unſeren Mitbürgern den beklagenswertben záblt ; daß manche vereinzelte Compagnie zwei Drittel Zuſtand ſdildern , in welchem ſich die frangof. Armee ihrer Mannſchaft eingebůßt hat, und den Dienſt mit in Afrifa befindet. Welche Debatten auch durd unſere dem übriggebliebenen Drittel verſieht, wenn dieſes nicht Mittheilungen veranlaßt werden mögen , ſo werden wir gerade ſeinen Fiebertag bat ; und daß wir endlich Hos doch nöthigenfaus feinen Anſtand nehmen, dieſelben nod ſpitåler geſehen haben , wo man keine Getränke an die zu vervollſtändigen, in der Hoffnung, daß dieſer Klages Kranten vertbeilte, aus Mangel an Flaſchen ! Wir ſpre, ruf vernommen, und daß Frankreich vor Schmerz und

chen von Hoſpitålern , aber es gibt deren nur zwei in

Bewunderung beben wird, indem es bernimmt, welden ůbermenſchlichen Prüfungen tåglich in Afrifa 25 bis 30,000 ſeiner Kinder ausgeſeßt ſind. Das Uebel ſcheint uns ro ſehr ſeinen Gipfeipunct erreicht zu baben , daß

Afrifa , die dieſen Namen verdienen ; die übrigen find nichts als Baracen aus ſchlechtgefugien Brettern gezim . mert, wo die Hiße während des Tages und die Rålte bei Nacht eindringt. In dieſen traurigen Zufluchtsdrter !

es Feigheit ſein würde, noch darüber zu ſchweigen, wenn

baben die meiſten der franfen Soldaten feine Betten,

man es in der Nähe geſehen hat. Die Armee darf ſich allerdings nicht beflagen , ſelbſt wenn ſie leidet ; ihre

und an manchen anderen Orten liegen die Kranfen unter einem Zelt, Einige auf Strob, andere auf der bloßen

Geduld fann nicht, obne Nadtheil für ſie ſelbſt und

Erde. Wir boffen aufrichtig, daß fich feine Stimme ers

obne Gefahr für das land, von ihrem Muthe getrennt beben wird, um dieſen beklagensweriben Thaiſachen zu werden. Aber es iſt dagegen nothwendig, daß das land widerſprechen. Wenn man es wagen foute, dieſelben zu von Adem in Renntniß gereßt werde, was die Armee beſtreiten , ſo würden wir uns auf ſo furchtbare Docus interefjirt; denn Beide baben gegenſeitig Pflichten gegen einander zu erfüllen . Wohlan! Wir ſagen es obne zde

mente beziehen, daß man uns gern die Veröffentlichung

derſelben erlaſſen würde. Wir behaupten daber einfach,

gern , und in der vollen Ausübung unſerer bürgerlichen daß es der afrifaniſden Armee an den notwendigſten Unabbảngigfeit : Die afrifaniſche Armee befindet ſich gegen wårtig in einer der große Franto

Gegenſtånden zur lebenderbaltung des Soldaten fehlt. Wir behaupten, daß in den zu Hoſpitålern dienenden

reichs und der Siviliſation unſerer Zeit un .

Baraden , in Philippeville z. B. , 951 Kranfe auf einen

würdigen fage. Sie hat im Frieden bundertmal Raum zuſammengedrängt waren , der kaum für 300 fårchterlichere Uebel auszuſtehen, als in den Schredniſo geſunde Perſonen genågen würde. Man würde eine ten des Krieges ; und die Prüfungen, denen ſie nach ro folche Anbåufung nach einem Sturme begreifen ; aber bielen Siegen unterworfen wird , ſindweit hårter, als nad einer Eroberung von 2 Jahren auf einem , und die Leiden , die ſie nach einer Niederlage zu ertragen von 9.Jahren auf einem anderen Puncte, welche Ents baben würde. Der Soldat ſtirbt nicht mehr wie in der ſchuldigung fann man da vorbringen, um einen ro trau. dónen Tagen durch die Rugeln des Feindes ; ſondern rigen Zuſtand der Dinge zu rechifertigen ? Wir haben er verſchmachtet nach und nach peloton ,, compagnie , Dffiziere geſehen , die ſeit 5 Jahren in feinem Bette ges

bataillonsweiſe unter den tödtlichen Angriffen eines ſchlafen hatten , und die ihre Freude darüber ausdrůden, Fiebers, deſſen Eindringen man Einhalt thun könnte. endlich eine bölzerne Barade erlangt zu haben. Wer

Faſt ganze Regimenter verſchwinden , ohne einen Schuß einmal durch das lager der Dir , oder durch das von gethan zu haben ; die Leute verſchwinden , die Nummer Thoumiette, auf dem Wege von Stora nad Ron.

bleibt, und man route faſt glauben , daß Niemand ger ſtantine gefommen iſt, wird niemals jene mit faubwert ſtorben wåre, ſo bereit iſt die Recrutirung , die füden

gededten und aus Steinen gebildeten Hütten vergeſſen,

auszufüllen. Dieſe furchtbare Ernte des Todes iſt ber die man råumen laſſen mußte, weil alle Welt daſelbſt ſonders in dieſem Jahre ungeheuer geweſen .Wir wiffen farb! Und doch ſind dieſe Soldaten der afrifaniſchen

die Zahlen, aber wir wagen nicht, ſie mitzutheilen, aus Armee teine gewöhnliden Leute. Man kann ſid teinen

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Begriff von der Abhärtung derjenigen jener Tapferen maden, die bis jeßt das Glück gebabt haben, der Eins wirkung des Klima's und die Strapaßen und die Ents behrungen aller Art zu überleben. Manche derſelben ſchlafen von 4 Nächten faum cine. Am Morgen escors

vermocht haben . Sie allein thun Alles , genügen für Alles auf eine Weiſe, wovon fein Menſchenwort einen Begriff geben fann. Wir verlangen für jeden dieſer Meuſden einen Strohſack, wenn ſie geſund, eine Mas traße , wenn ſie frank ſind. Dieſes Geſchenk wird als

tiren ſie die Gorvoy's oder die Gorreſpondenz; im Laufe

eine Wobíthat angeſehen werden ; Franfreich duldet es

des Cages verſehen ſie ihren Dienſt im lager und Abends

als eine Gerechtigkeit. Wir verlangen, daß man Kaſers

patrouilliren ſie. Die Zeit fehlt ihnen, um ihre Kleider und ihre Waffen zu reinigen . Ein Bataillon von 600 Mann ichmolz in wenigen Monaten auf 82 dienſtfähige Soldaten zuſammen , und dieſe 82 Mann verſehen den Dienſt des ganzen Bataillons. Nichts iſt gewöhnlicher,

nen baue , wie die , welche in Koleah für die Zuaven aufgeridytet wird. Wir wünſchen , daß, wenn man den Bau der Straßen wieder aufnimmt, man ſie nicht mehr mit Menſchenknochen pflaſtere. Vielleicht werden die Kammern Mitleid haben , wenn man fåme und ihnen

als die afrifaniſchen reitenden Jåger 15 Stunden des

fagte : ,, Wir haben dieſes Jahr für 100,000 Thaler, für

Tages zu Pferde zu ſehen. Sogar die Trainſoldaten, 2 Mia ., für 2" ), Mia. Fr. Menſchen verloren."

Id

jene Schmerzenstråger des Friedens und des Krieges, bin gewiß, ſie würden etwas bewilligen, um in Zukunft die ebenſo núblich, als wenig gewürdigt ſind, unterlie, ſolden Verluſten aus dem Wege zu geben. Da ſich dieſe gen der laſt, und ſterben bei ihrem Geſpann ohne Murs Verluſte nidt auf Geldwerth bringen laſſen, ſo fommen ren und ohne Klage. Könnte doch ganz Franfreich jene ſie nicht auf's Budget ; ſtatt Zuſafcentimen zu fordern , Golonnen abgemagerter und ſchweigender Soldaten an fordert man unſere Kinder, und wir geben ſie , civilis

ſich vorüberziehen ſeben, wie ſie bei einer Hiße von 35° ſirtes Volt wie wir ſind , mit mehr Sorgloſigkeit, als mit offenem Hemde , den fleinen rothen jafo hinten waren es Thalerſtúde. “ überhångend , dennoch den Såbel ſchwingen, als ob feine

Auf vorſtebenden Artikel enthält der ,, Moniteur "

Macht der Welt im Stande wåre, ihren Muth zu beus folgende Erwiederung: ,, Die Sorglid,feit der Striegevers gen. Ale jene Månner von Stahl ſtarben indeſſen in

waltung, wie die des Landes iſt durch die ungewohnte

Afrifa auf eine furd)tbare Weiſe. Sie ſterben , weil man fie voreilin und ebe ſie acclimatiſirt ſind, zu Arbeiten an Straßen, Fagern oder Moråſten verwendet. Sie ſterben, weil ſie feinen Schuß gegen den Wechſel der Temperas

Anzahl von Kranfen, welche die afrifaniſche Armee ſeit wenigen Monaten gebatt hat, und über die Entbeh. rungen und Verluſte, die aus dieſer Anbåufung hervors gegangen ſein können , ſchon in einem ſo boben Grade

tur, d. b. auf einigen Puncten feine Zelte, auf anderen angeregt, als daß es nothig wäre, cas Urbel zu übers keine Betten, und auf manchen ſogar kein Stroh baben.

treiben, wie es mehrere Journale thun . Niemand zweis

Sie ſterben , weil ihnen , wenn ſie unter der dreifadyen

felt daran , daß der geſund gebliebene Theil der Regis

Einwirfung des Klima's, der übermißigen Arbeit und menter, die am meiſten von den Krankheiten beimgeſucht der Entbehrungen erfranken , entweder Medicamente aus worden ſind, aus Soldaten von athletiſder Natur und Mangel an Flaſchen, oder Luft aus Mangel an Raum , von eiſerner Organiſation beſteht; aber dem Himmel ſei oder ſogar trinfbares Waſſer, aus Mangel an Quellen Danf, die Zahl derſelben iſt groß , und das land hat und Brunnen fehlt. Sollte es möglich ſein, daß Frants reich , welches Algier behalten will, und welches 33 Mil.

nicht den Verluſt des fünften Theils der Armee wåbs rend eines Zeitraumes von 15 Monaten zu beflagen.

lionen Einwohner zählt, und 1200 Millionen an Steuern Wie ſehr auch die Zahl der Kranfen geſtiegen ſein mag, bezahlt , ſeinen Soldaten in einer Kolonie , wo ihnen

die Zahl der Betten mit Matrazen war immer noch

etwas úeberfluß Noth thåte, nicht einmal das Alernoth . bedeutender ; die Vorråthe an Lebensmitteln und Medis wendigſte geben fónnte ? Wie! In unſeren Garniſons camenten ſind in demſelben Verhåltniſſe in Afrifa vors ſtådten, wo das Klima mild und die Kaſerne bebaglidi

banden ;

iſt, verweigert man dem Soldaten nidis , und ſobald

Geſundheitsoffiziere und 700 Stranfenwärter, auf allen

ein bedeutendes Hoſpitalperſonal , úber 200

dieſer Soldat den Fuß auf afrifaniſden Boden rebt, wo

Puncten verteilt, widmen den Kranfen ibre Sorgfalt.

die Luft dem Feuer gleicht, entzieht man ihm Alles , wins Man muß indeſſen allerdings eingeſtehen , daß fich , troß rend man vielleicht alles verdoppeln ſollte ! Aber wir

aller dieſer Vorausſicht, neue Bedürfniſſe fund gegeben

haben fein Geld, ſagen die Adminiſtratoren. Wenn Ihr haben ; aber dieß lag augenſcheinlid an der Unzulänge kein Geld babı ! rufen wir ihnen zu , ſo verlangt es fübn lidyfeit der Gebiude, die man woder gleich im Augen . für ſo gebeiligte Bedürfniſſe. Waget es, dem fande und

blick errichten , noch auf einer großen Menge von Puncten

den Kammern die Wahrbeit zu ſagen . Behauptet nicht, vervielfältigen fann. Um den rubigen Beſitz der ums gebeugten hauptes, wie arme Sünder, daß man unſere afrikaniſchen Beizungen mit 40 Millionen und mit 40,000

fangreiden Provinz Konſtantine zu ſichern, mußten die Truppen båufig auf dem Marſde fein , und es mußten

Mann verwalten fann. Verlangt, was nothwendig iſt, zahlreiche temporåre Stationen aufgeſchlagen werden. um die Bedürfniſſe der Eroberung mit den gebeiligteit

Selbſt in Philippeville und Konſtantine fonnte man

Pflichten der Menſchlichkeit zu vereinen ." Das Fünftel nicht die hinreichende Anzahl wohlverwahrter Zufluchts . der Armee iſt in den Hoſpitaleru oder auf bloger Erde umgefominen ; von dem , was übrig geblieben, und zwei

drter erbauen : die Zeit, das Material und die Hände fehlten. Es iſt daber ungerecht , die Verwaltung der

Drittel frant; das Drittel beſteht aus 7–8000 Kthleten, laubeit und der Sorgloſīgfeit zu beſchuldigen , da ſie unbezihmbar, eiſernen Herzens, über die weder Elemente nod strankheiten , noch das Eiſen des Feindes etwas

A les gethan bat, was in ihren Kräften ſtand, um den Uebeln vorzubeugen , die man ihr beute zur laſt legt.

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Es könnte ihr im Gegentheil zu einigem Verdienſte an , gerechnet werden , daß ſie Maßregeln gegen ein ſolches Eindringen von Krankheiten ergriffen hatte, da am Ende des Monats Auguſt der Geſundheitszuſtand noch fo zus friedenſtellend als möglich war. Uebrigens wird nichts ſie bei ihrer ſchwierigen Aufgabe entmuthigen ; und ſo wie in Bona, wo die Unzulänglichkeit und die Unrein,

fen . Dieſes Factum ſcheint folgende Urſachen zu haben : a) Bei der bis ießt nod berrſchenden Regelloſigkeit des tůrfiſden Heeres iſt Ordnung und Geborſam nur ſo lange vorbanden , als die Haufen zuſammenſteben , bei der geringſten Bewegung löſt ſich das Syſtematiſche auf, und jede Bemübung, die Einheit der Maſſe wieder hers zuſtellen , iſt vergeblich; Jeder handelt nach Gutdůnken,

lichkeit der Pofale vormals ſo viel Beſdwerden vers

die Tapferſten greifen ihren Feind in front an , wiba

anlaßte , und wo ießt der Hoſpitaldienſt vollkommen rend die minder muthige Menge, um aus dem Bereiche organiſirt iſt, hofft ſie überall, wo es nothwendig iſt, der Artillerie zu entfommen , in die Flanke zu fallen Zufluchtsorter für die Geſunden, und hinreichende Etas bliſſements für die Kranken errichtendaß .“ in der Pro, er batzuverfügt, - Der Kriegøminiſt

ſucht; einige Startåtſdenfalven verdoppeln ſolche unord , nung; und entweder febren die Muſelmanner in ihre

vorige Poſition zurück , oder ſie bilden eine lange Plånt, vinz Algier für die Armee verſuchsweiſe Brod gebaden lerfette; febr ſchwer ſind ſie dann zu einem neuen Ans würde , wozu das Mehl bis zu 15 p6t. gebeutelt iſt. griffe zu bewegen, der aber, wenn er wirklich ſtattfindet,

Bisher wurde das Mehl für die Armee nur bis zu 10 mit derſelben Ordnungsloſigkeit ausgeführt wird; ergreift por. gebeutelt, wodurd daſſelbe noch grobe Kleie ent,

nur eine geringe Abtheilung die Flucht, ſo wird dieſelbe

bielt, weniger Nahrung gewåbrte und nicht ſo gut algemein, und nichts vermag die Fliehenden aufzubal,

ausſah. Der Miniſter bat ſids aber nach wiederholien ten . Es vertebt ſich, daß dieſe Mångel in den Feſtung Verſuchenüberzeugt, daß jenes beſſere Brod einen wohl, gen nicht ſtattfinden fónnen, und binter ſichern Mauern thätigen Einfluß auf die Geſundheit übe, und hat dieß wird der Türke ganze Tage und Nachte, ohne Waffen .

baber verſuchsweiſe in Algier bewilligt, mit dem Wuns oder Kleider abzulegen , zubringen ; hier geborcht er ſeis ſche, es in der ganzen franzöſiſchen Armee einfübren nen Vorgeſeßten blindlinge, und da er nidt zu Pferde zu können.

fåmpft , ſo kann ihn audy reine Heftigkeit nid)t fortreiſa ſen . Geſichert gegen das Feuer der Artillerie und gegen

P r e u B e 1. Dem Vernehmen nadı iſt jetzt Angriffe in Flanken und Rüden, iſt unter dem Scute Berlin , 10. Novbr.

von Feſtungswerfen jeder Türfe an Mutb dem anderen das Staatsminiſteriuin mit einer Prüfung und Reviſion

h . - b ) Jeder friegeriſche Aſiat wird ſo zu ſagen na der höheren Verwaltungs ,. gleic der Flinte in der Hand geboren , so daß dieſelben mit Staatserami über die ehen der ten gt, iſſi ngenPrüf den affti beameid, eine beſt Reor beſch womiont faſt obne Ausnahme geübte Schüßen ſind, aber in offe. on der comm ſatiimmu ungs ganiBeſt zugl

für den Geſchäftsfreis der Regierungen beabſichtigt wird.

ner Feldſchladit fónnen ſie dieſe ihre Kunftfertigkeit nur in folchen Fällen

anwenden, wo Berg, Wald oder Fels. Für die Militárverwaltung iſtimvorigenMonat einneues parthieen die Ausübung geſtatten ; dann wiſſen ſie jeden geſchårftes Prüfungsreglement erſchienen, wonach

für die Erlangung der böheren Stellen in dieſer Ver : Baum , jeden Stein rc. harınådig zu vertheidigen . Da

waltung ebenfaus die Referendariatscarrière eingeführt worden iſt, welche bei den Provinzialbebórden die fenden den Intendanturen der betreffür corps hlagen Armee von Aden eingeſc werden muß,'melde Militárókon,omie, Mitglieder dieſer Bebörde werden wollen. Audy im In: genieurcorps iſt růckſichtlid der Prüfungen eine Veråns Derung eingetreten , indem früher, um Capitain erſter .

es aber nur ſelten nothwendig wird, ſolche Siellungen in Front anzugreifen, fo fónnen ihre Gegner durch Ato tafen in Flanfe oder im Rücken leid)t einen ſo gefährs lidhen Pampf vermeiden ; vertheidigen die Zürfen hins gegen feſte Plaße, ſo iſt jeder Sdritt der Belagerer mit wachlender Gefahr verbunden. Auf Flintenſaufweite darf, ohne einem Hagelwohlgezielter iugeln ausgefeßt

zu ſein, feine Arbeit unternommen werden, ja zur Nachts Klaſſe muß zu werden , eine von Prüfung vorgeſchrieben war. zeit Dieſe jeßt ſchon den Premierlieutenanten fommen die Belagerten, auf dem Boden friedend, bis unter die Trancheen , und wiſſen ihr Feuergewehr

abgelegt werden , ebe ſie zu Capitainen zweiter Klaſſie wohl zu gebrauchen.. Aufden Breſdıbatierieen ſind vorrůcken können , wie dieß im Artilleriecorps bereits ſtattgefunden hat. Zu den bóberen Stellen wird feine

die Artilleriſten , während der Wirkung des Geſchůzes

Prüfung weiter außer verlangt. Bei der Infanterie feine und meio Cas valerie werden der fieutenantsprüfung

febr wirkſamen Gewehrfeuer der Belagerten ausgereßt,

teren Prüfungen für die bóberen Stellen erfordert.

fiſchen Schúßen beim Beginne des Sturms; fie begegnent dann den Sturmcolonnen mit ſo wohltreffendem Kugels

über der Bank und durch die Einſdynitte, dem meiſtens aber am entſchiedenſten zeigt ſich die Fertigkeit der tůr,

Ueber das Verhalten der Türken im Gefecht. In dieſer Beziehung macht der Oberſt uſdafoff in wåbrend der Jahre 1828 u . 1829" folgende Bemerfungen : In den Kriegen mit der Túrfei trångt ſich unwills führlich und die Frage auf, wefbalb die im offenen Felde ſo leicht zu beſiegenden Türfen ſich oft ro ſtands baft und kunſtgeredt in Feſtungen zu vertheidigen wiſo ſeiner „ Geſchichte der Feldzüge in der aſiatiſchen Tůrfei

regen , dag oft die tapferſten Truppen zurückzuweichen gezwungen werden. Gelang es den Belagerern durch die

Breſdbe zu dringen, ſo haben ſie aus allen nahegelegen nen Häuſern das Fruer der dort verborgenen Sdúcnt

auszubalten. Oft foon geſdab es, daß Belagcrer tårs fiſcher Feſtungen , kaum vor den Breſden angelangt , unverrichteter Sache wieder abziehen muften, und ano dere in das Innere der Feſtungen ſchon Eingedrungene nad blutigem Kampfe zurücgeworfen wurden. - c) Die

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magigkeit der Zúrfen iſt zu bewundern ; ſie fónnen, wie

Miſcellen . überhaupt alle Aſiaten, ſich im Falle der Roth mit der ] Sen. Bernard im I. 1779 in einer Bernar8. [ General allergeringſten Speiſe begnügen, ein balbes Pfund Brod, Bauernfamilie der Franche- Comté geboren , trat als Freiwilliger abges eine Handvol 3

oder wenn es an dieſem gebricht,

Geniecorpe, wo er ; 1796 kam er in imdasDienſt der Republik in die Beeregroßen auszeichnete. Gifer undPuncttideit fochten Reis oder Hirſe, iſt obne ihre Kräfte zu ſowa. fidadurdo

den, für 24 Stunden ihr binlänglicher lebensunterhalt. Demnac baben die Belagerer nicht allein den Muth, ſondern auch die Enthaltſamkeit der Vertheidiger aſiatis

fder Feſten zu befämpfen . Man bar oft geſehen , daß die Belagerer bei hinlänglider Roſt ſchon in den erſten

Perioden die Belagerung wegen Krankheiten aufgaben , wåbrend die in den Feſtungen Eingeſchloſſenen ſich bei

Da er aber lange Zeit in den feſten Plägen Staliens und Dalmas tiens zubrachte, lo rücte er nicht so lonell vor, als er es verdient båtte. Erſt 1809 machte ihn der Zufau Napoleon bekannt. Er war damals Bataillonschef, kam aus Dalmatien mit dem Corps des Marſchalls Marmont und wurde mit mehreren Offigieren ſeinet Waffe zum Bau der Brüden und Flöße zum Donauübergang vers wendet. Der Kaiſer hatte bei den zahlreichen Inſpectionen über dieſe Arbeiten Gelegenheit , ihn mehrmals zu ſprechen , und ſeine

ihrer Enthaltſamkeit vollkommen wohl befanden . Das große Thätigteit, ſeinen Eifer und ſeine Einſicht neben ſeinem eins Syſtem langwieriger Blofaden und des Aushungerns fathen , beſcheidenen und uneigennübigen Charatter zu erkennen. feſter Pråpe, wenn auch in Europa erfolgreich angewens

Männer von foldem Gepräge waren treffliche Werkzeuge in der

det, wird in Aſien rowerlich den erwünſchten Ausgang haben ; die blokirenden Truppen müßten ſich dann ſchon vorber wenigſtens mit zehnmal mehr Proviant verleben , als gewöhnlicheine belagerte Feſtung enthält, da man

Band des Kaiſers ; da ſie ſich aber nicht vordrängen, ſo konnte ihn nur der Zufall mit ihnen bekannt machen . Napoleon derwandte

ihn nach dem Feldzuge von 1809 bei den großen Geniearbeiten an

der belgilden süfte, und beſonders bei den großen Baffingin ant. werpen, wobei ihm der Kaiſer oor allen ihn umgebenden Generas

in Aſien , wie ſchon früber geſagt, auf lokalerzeugniſſe ten undOffizieren und einer ungeheueren Voltsmenge im 3.1811 laut das Zeugniß gab , daß er und die Offiziere des Seniecorps nidt rechnen darf.

Türfen und Perſer haben die Gewohnheit , in weis

dadurch dem franzöſ. Geniecorps neue unſterbliche Lorbeeren bereis tet hätten. Ihränen der Freude glänzten bei dieſen Worten in den

teſter Entfernung von ihrem Geſchůze Gebrauch zu mas Uugen desMajors Bernard. Im 3. 1813 erwählte ihn der Kaiſer chen, im Kriege mit ihnen ſind gewöhnlich die hinteren zu ſeinem Udjutanten . Er war damals Oberſt und wurde zu Ende Golonnen ibrer Gegner der Wirkung ihrer Kanonenfu. geln und Haubißgranaden , von denen legteren jedodo

nur die wenigſten zerſpringen , am meiſten ausgeſept. Dieſer Umſtand verringert die Gefahr für die Angreis

des Feldzug6 zum Brigadegeneral und Reichsbaron ernannt. Nach

bem Sturz der kaiſerlichen Regierung im 3. 1814 verlief Gen. Bernard Frankreich und begab ſich nach den Vereinigten Staaten. Die Regierung dieſer Republit hatte den glüdlichen Gedanken, ihm die Stede als Chef des militarmeſeng anzubieten. In den 16 Jabs

fenden , je mehr ſie ſich ficti einer von Drientalen beſeften rept, welche er in den Bereinigten Staaten zubrachte, führte er febr und nübliche Arbeiten aus , worunter die bedeutendſte die Poſition nåbern, ſo daß gewöhnliche Schußweite die große Artillerie der Ajaten faſtaufganz unſchädlich wird .Ohne bollſtändige Vollendung des Bertheidigungsſyſtems der Rüften und theoretiſde Kenntniſſe, ja , obne ſogar im Stande zu

der Gränzen der Union war. Nach der Revolution von 1830 ems

pfahl ihn Lafayette , der bei ſeiner legten transatlantirden Reiſe

ſein , die Entfernung durch einfache Uebung zu berech , beffen Betanntſchaft gemacht hatte, dem König ludwig Philipp ,, nen, ichießen Zúrfen und Perſer, Entfernung, Zeitmaß und friebihm , er möchte

unverzüglich nad Frankreich zurüdtehs und Kraftberechnung des Pulvers außer Acht laffend, ren . Gen. Bernard hatte bei ſeiner á breiſe von den Vereinigten

auf's Geratbewohl in einmal gefaßter Richtung.

Staaten die Großmuth jener Republikaner, denen er ſo große Dienſte

Die Unverhältniſmäßigkeit ihrer ladungen trägt auch

geleiſtet hatte, nidt beſonders zu rühmen. Bei einer Unkunft in

dazu bei, ihr Geſchüß unwirkſam zu machen , denn wenn

ſeinem udjutanten ernannte und ihm den Generalieutenantsgrad verlieh. Bernard diente in dieſem neuen Poſten mit demſelben Eifer

ſie auch Munitionsvorråthe für Feldartillerie mitführen, jo baben ihre Geſchůbpatronen doch alle einerlei Kalis Die tůrfilden Ranoniere verdoppeln nicht ſelten

Paris wurde er von dem König ſehr gut empfangen, der iba ihn zu

und derſelben Gingebung, die er als adjutant Napoleons bewieſen hatte. Dieſe zwei Eigenſchaften waren in der Ibat bezeichnend für

Charakter des Generals Bernard. Sie dermochten ihn, 1836 das nöthige Pulver, und ſteden oft 2 Patronen zugleich den einen Poſten zu übernehmen , der ſeine Kräfte bei weitem überſtieg in den Kanonenlauf. Selten wurde den Ruſſen das den eines Kriegsminiſters. 118 Mann der Ordnung und des Kartåtſchenfeuer auf nådſter Soufweite verderblich , Details , nur in einer einzigen Spezialität der Militärkunft gan und ihr Verluſt war meiſtens der Wirkung wohltreffen , zu bauſe , hatte Gen. Bernard nicht den umfaſſenden Ueberblic

der Gewehrſalven zuzuſchreiben. Wenn gegen europäiſche

aller Sheile einer großen adminiſtration , und ebenſo wenig den

Heere nur unaufhörliche Beweglichkeit der im Bereiche

Urbeit verkürzt. Er wollte Ulles Pelbſt feben , Telbft thun und pets

des Geldůßes ſtehenden Colonnen die Wirkung deſſels ben mindern kann , ſo würde dieß gegen Türken gerade

Geiſt der Unalyſe, der den Gang derſelben vereinfacht und die zehrte ſein Leben in Sag und Nacht ununterbrochenen Arbeiten für dié tleinſten Reſultate. Er war ſchon beinahe fterbend, als er das

nachtheilig ſein, da ihre ArtiQerie ſo obne alle Ordnung ſpielt, daß es faſt unmöglich wird, die wahre Richtung berſelben zu beſtimmen ; ihre Feſtungsartillerie iſt noch

Ariegsminiſterium im April verließ. Die Verzte didten ihn nad

weit mangelhafter. Es iſt zu vermuthen , daß bei der

vorwurfsfreies Undenten. Er war beſcheiden und uneigennüßig

Pau , wo ſich ſein Uebel nur verſchlimmerte. Bei der Rüdtebr nad Paris legte er ſich auf das Krankenbett, von dem er ſich niđt wies Uis Privatmann, hinterläßt General Bernard ein der erhob.

ro weſentlichen ineinemJahrhundert,, wo ades eitet,habfüdtig beſtedlichiſt. jebigen Regulirung des türkiſden Heeres ſo , und die

Uebelſtånden abgebolfen werde und dann , wenn nur

Seine Wittwe iſt eine Deutſche, Baronin v. Lerchenfeld

erfahrene und entſchloſſene Führer ſie befehligen, werden Schweſter des t. bayeriſchen Geſandten bei dem öſtreichiſchen Sofe. Er Bermögen , das bloß die Frucht der geringes nur einganzen er hinterläßtſeines bei dem ſeltenen Mutbe der Bertheidiger ibre Feftungen Erſparungen Lebens ift.

unüberwindlid ſein .

Redigirt unter Berantwortlimkeit der Verlagsbandlung : E. W. L'este in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedruct.

Samſtag,

Nr. 96.

30. Nov. 1839.

72 2011

เป็น

Allgemeine Militár - Zeitung. o

Preußen .

fremden Offizier , der fein anderes Motiv baben fann,

Durch die Bemühungen des Oberſten v. Deder , als zur Steuer der Wahrheit zu berichten , was er mit Commandeur der 1ten Artilleriebrigade, iſt ſeit Anfang eigenen Augen geſeben hat , erlaubt ſein , im Intereſſe dieſes Jahres ein Unter ſtů u ng 8 verein für des mit erfreulicher Jugendfraft emporſtrebenden gries

búlfsbedürftige Avancirte ins Leben getreten, diſchen Staates offen zu geſteben , daß er , gegen alle welcher den Zweck hat, denjenigen Avancirten der Bris gade , welde durch langwierige Krankheit , erlittenen Diebſtahl und Feuerſchaden , oder ſonſt durch unvers ſchuldetes Mißgeſchick heimgeſucht worden ſind, eine

Erwartung , gerade das Gegentheil von dem gefunden bat, was er in Folge jener auswårtigen Zeitungsnach, richten in Griechenland zu finden glaubte. Ich überzeugte mich mit mabrem Dergnügen von der inneren Ordnung

Unterſtüßung an baarem Gelde zu geben, dadurch ihre búlfsbedürftige Page zu erleichtern und dafern ſie

und der taftiſden Geſchicklichkeit einzelner Bataillone,

deren gute Haltung und Manovrirfånigkeit gewiß jeder ihren durch Unglúc zerrůtteten anderen europäiſchen Truppe zur Seite geſtellt werden Hausſtand wieder in Flor zu bringen. Die Mittel zur fann . Wenn auch die griechiſche Oppoſitionsparthei das -

verheiratet find

-

Erreichung dieſes wobitbåtigen Zwecfs beſtehen in frei. willigen Beitragen , welche für einen Bombardier iter

Verdienſt fremden Einfluſſes bierbei verkennen will, ſo iſt es doch nicht minder wabr, daß die erfreulichen Re.

und 2ter Klaſſe aus 6 Pfennigen und für einen Avans

ſultate, zu welchen ſtrenger Gehorſam , guter Wille und

cirten aller böberen Chargen aus 1 Silbergroden mo .

Lobenswertbe Diſciplin das Ibrige beitragen , größtens

theils der Einwirfung fremder und namentlich bayeris Fonds were natlich beſtehen. Die hierdurch gewonnenen Commiſſionen Gommiſſionen , aus ausſcher Offiziere zu verdanken iſt. Das

patriotiſche Gefühl, Unteroffizieren unð Bombardieren beſtehend, durch Wahl welches jene Dppoſitionsparthei voranſtellt, mag viel ernannt und von dem Brigadier beſtåtigt, beſtimmen Rühmliches in ſich tragen, allein rie irrt ſich offenbar das Maß der Unterſtübungen , welche gegeben werden in der Behauptung, daß es långſt an der Zeit ſei, aller den bei dem Brigadier deponirt.

ſollen , wovon der Brigadier auf dem

Dienſtwege in

Hülfe der fremden Offiziere entbehren zu können . Sie

Kenntniß geſetzt wird, der fodann die Auszahlung ver., fügt. Am Schluſſe jedes Jahres wird über die Vermale tung und Verwendung der eingezahlten Beiträge, ſowie über den ſummariſchen Stand der Raſſe Redonung abs gelegt und zur Kenntniß der Betheiligten gebracht . Bei Ausbruch eines Krieges wird der Verein ſogleich aufges Idſt und finden feine fernere Beiträge ſtatt. Der baare Kaſſenbeſtand wird zur Unterſtüßung von Wittmen

Todte vielmehr mit Dankbarkeit auf jene Fremden bliden, welche mit Liebe und Anhånglichkeit dem griechiſchen Staate ihre Kräfte weiben, bis die militáriſdie Erzies bung der jungen Generation vollendet und dieſe ſelbſt in dem Stande ſein wird, die Grundſåße einer geregeli

und Waiſen der im Kriege verunglücten Mitgliedern des Vereins verwendet. Dieſes in ſeiner Tendenz ebenſo fóbliche als in ſeinen Folgen nügliche und wohl: thårige Inſtitut hat die Genehmigung des Sdnigs ero halten und zählte bereits in der Mitte dieſes Jahres an 400 Mitglieder, unter welchen ſich alle Offiziere der Brigade als Ehrenmitglieder befinden. Griechenland . •

ten Militäradminiſtration in allen Zweigen zu band. baben. baben . - Wie wenig übrigens die Klagen gegründet -

ſind, welche die Oppoſitionspartnei úber die immer noch beſtehende zu große Anzahl von Auslåndern in der gries diſden Armee laut werden låßt, mag folgende Ueber, Ficht des am 1. Oktober 1. I. beſtandenen Effectivſtandes der griechiſchen Landarmee an Offizieren und Funfern

beweiſen: Die griechiſde landarmee zählte zu erwåbn.

tem Zeitpuncte 2297 Offiziere. Hiervon ſind 1761 im Elitenpbalanr (worin der Gemeine foon Offiziersrang bat, ſich alſo nur Offiziere befinden ) und zwar : 293 in vier Letrarchien formirt und dienſtthuend ; 30 Veteranen

Der ,, Frånkiſche Merkur" enthält aus Athen som und 1438 nicht dienſtleiſtend, aber and nicht beſoldet, 27. Oktober folgenden Artifel : „ Wenn auswårtige Zeis weil ſie mit Låndereien dotirt ſind. Mit Ausſchluß dies tungen ſich nicht entblöden , durch unwabre Darſtellungen fer blos dotirten , Reben bei der Armee 859 beſoldete die offentliche Meinung über den Zuſtand der griechis Offiziere, wovon rich 433 in die verſchiedenen Waffen .

ſchen Truppen irre zu führen , möchte es wohl" einem gattungen des Generalſtabs , der Gendarmerie , der

764

763

finiens und techniſchen Truppen , davon 103 in die 8 übergeben und als ſolche den Invalidengebalt 1r Klaſſe leichten Bataidone der Grånztruppen , repartiren . Nur unter den 433 Offizieren erſtgenannter Waffengat. tungen befinden ſich Deutſde, und zwar : 18 aus bays

bezieben , aber alle übrige mit der Aufnahme in das

Gorps verbundene Bortheile verlieren . II. land , invaliden - Gehalte. Der lands Ins

erijden in griechiſche Dienſte temporår übergetretene validen -:Gebalt iſt ein Beitrag zum lebensunterhalt für eriſchen

Offiziere, und 57 Offiziere und Junker , welche aus folche Unteroffiziere und Soldaten, welche durch die Fol. Bayern und anderen deutſchen Staaten mit dem Werb: gen von Wundenoder Feldſtrapazen, oder durch lange corps in griechiſche Dienſte traten und faſt alle von den Dienſtzeit , oder durd Unfälle im Friedensdienſte für ſind und zu unterſten Chargen auf dienten ; alſo im Ganzen nur 75. den ferneren Militårdienſt unfähig geworden Erwerbung ihres vollen Lebensunterhalts nicht mehr die Subalternoffiziere Stabss offiziere.

Im Generalitab .. Bei der Gendarmerie Bei der Enfanterie .

2 1 4

Bei der Savalerie Bei der Artillerie

2

.

nothwendigen fråfte beſigen, folglich einer Unterſtübung bedürfen. Für den fand - Invaliden - Gehalt find drei Klaſſen feſtgeſeßt. Die erſte Klaſſe wird denjenigen bewilligt, welche a ) Anſpruch zur Aufnahme in das Ehren : Invalidencorps haben , aber die Juvalidirung außerhalb des Corps vorziehen , b ) welche in das Eh , ren - Invalidencorps aufgenommen waren , aber freiwils lig von demſelben anstraten, c ) welche im Frieden bei

u. Junker.

187B

Hiervon ſtehen

13

.

Bei dem Ingenieurcorps in Summa :

24 66

9

Dieſe Details ſind wir aus guter Hand zugefommen, einer Verrichtung im bewaffneten Dienſte verwundet und ich

glaube verſichern zu können, daß die (naments wurden und eine Verlegung erhalten baben, welche die

lich in den höheren Chargen angeſtellten ) Auslånder der Aufnahme in das Ehrens Invalidencorps begründen würde, wenn die Wunde vor dem Feinde erhalten wors Klaire wird denjenigen den wäre. – Die zweite Klaſſe verwilligt, welche a ) durch Wunden , die ſie vor dem

Armee vortrefflide, ja unentbehrlide Dienſte leiſten . 2ůrttemberg.

.

Die bisher beſtandenen Vorſchriften über die Vers Feinde, oder im Frieden im bewaffneten Dienſte erhals ren baben, oder durch die Folgen derſelben, oder durch durd neuere, fürzlich erlaſſene Beſtimmungen bedeutend anhaltende Rrånflichfeit, als erwieſene Folge von Felds abgeändert worden. Die jeßt beſtehenden Einrichtungen ſtrapazen, in ihrer Arbeitsfähigkeit bedeutend beſchránft ſorgung.der Unteroffiziere und Soldaten ſind

ſind im Weſentlichen folgende : 1. Aufnahme in das Ebrenofnvaliden corps. In dieſes Corps fónnen diejenigen Unteroffiziere und Soldaten aufgenommen werden, welche 1) vor dem

find , b) welde 24 Sabre vorwurfsfrei gedient baben ,

in den lebten 6 Jahren nicht eingeſtanden ſind und, beſtimmten fleinen Urlaub ausgenommen , in den legten 10 Jabren pråſent waren, wenn ſie zum ferneren Milis

Feinde oder im bewaffneteu Dienſte verſtůmmelt wors tårdienſte untüchtig geworden und in einem fórperlichen den ſind. Als Verſtůmmelung wird betrachtet: a) der Zuſtande ſind , welcher ſie verhindert, ihren vollen uns Verluſt eines oder mebrerer Glieder , wodurch ein Zus terbalt durch Arbeit zu verdienen, c ) welche durch eine,

ſtand berbeigeführt wird, der die gewöhnlichen Lebenss verridhtungen in der Art ſtort, daß der Berſtümmelte bierzu fremder Hülfe bedarf, b ) der Verluſt des Geſichts , c ) der Verluſt des Gebrauchs eines Fußes, eines Armes oder einer Hand durch fåhmung 2., d) eine bleibende Körperverlegung ,

nicht im eigentlichen Waffendienſte , aber bei einer ans deren Dienſtverrichtung erhaltene Verletzung zum Mi. litårdienſte untüchtig geworden ſind , vorausgeſetzt daß die Verlegung und deren Folgen von der Art ſind, daß fie Anſpruch auf die höchſte Stufe gemåbren würden,

welde dem Zuſtande des Körpers wenn der Unfall im eigentlichen Waffendienſte erfolgt

ebenſo nachtheilig iſt, wie der die gewöhnlichen Lebenss måre. - 3) Die dritte Klaſſe erhalten diejenigen, verrichtungen ſtörende und fremde Hülfe bedingende

welde a ) durch die Folgen von Wunden oder Felds

Verluſt eines oder mehrerer Glieder ; -2) welde in ſtrapazen zum Militardienſte untüchtig und in ihrer Folge von Wunden oder Kriegsſtrapazen arbeitsunfånig Erwerbsfähigkeit beſchrånft ſind , b ) welche bei einer find ; -- 3) welche 35 Jahre im f. Militar gedient bas Dienſtverridtung außer dem Waffendienſte einen Unfall .

ben, oder nach einer 30jährigen Dienſtzeit zu fernerem erleiden , wodurd ihre Arbeitsfåbigfeit bleibend vermins Militårdienſte untüchtig ſind, in beiden Fåden voraus. dert iſt, c ) welche durch Krankheit, die von dem Dienſte

geſeſcßt, daß ſie immer präſent geweſen und während bergeleitet werden kann oder durch denſelben verſchlim . ibrer Dienſtzeit feine Criminalſtrafe erſtanden baben . C

mert worden iſt, dienſtuntüchtig geworden ſind, wenn ſie

Die in das Corps aufgenommenen Unteroffiziere und zwar noch nicht 24 Sabre, aber doch für ſich mehr als eine Soldaten erhalten freie Wohnung im Invalidenbauſe, einfache Capitulation, oder als Einſteher mehr als 2 Gas

das volle Tractament ibres Grades, die Montirung und die übrigen Bezüge, wie im activen Dienſte. Sie fónnen um einen Grab vorrůden, und zwar geſchiebt dieß bei den Verſtůmmelten gleich bei ihrer Verſeßung zum Corps,

pitulationen gedient baben, in den lebten Jabren immer präſent waren , und durch dieſe Krånflichkeit an Erwers bung ihres Unterhalts gebindert ſind. Bei Bewilligung der, aus 3 Stufen beſtehenden 31 Klaſſe wird auf das

bei den Uebrigen , wenn ſich ihre frånflichkeit und Dürfs in dem Abſchied enthaltene Prådicat , auf die größere tigfeit erhöht und ſie dabei ein gutes Prådicat haben. - oder geringere Arbeitsunfähigkeit, auf die Art der früs

Sie können jederzeit aus dem Corps austreten, in wel, beren Beſchafftigung und die Möglichkeit, ſolche wieder

chem Falle ſie in das Verhältniß der land . Invaliden anzufangen und fortzuſeßen , ſowie auf die ſonſtigen

765

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Mittel zum lebensunterbalte durch Vermogen oder Unterenzeichen erworben haben, oder denen perſónliche oder terſtüßung von den dazu verbindlichen Gemeinden Rúds Familienverhåltniſſe eine beſondere Berůdſichtigung ver:

Ficht genommen und biernad ermeffen,, welcher Stufe dienen. Bei ſonſt gleichen Verhältniſſen mehrerer Bes der Einzelne zuzuweiſen ſei. - Müſſen Muffen Unteroffiziere werber entſcheidet über den Vorrang Der bóbere Dienſts und Soldaten während ibrer geſeßlichen oder Einſteber. grad. - Bei Uebertragung einer Civilſtelle an einen Capitulation wegen Krankheit oder anderer Zufåte, Invaliden bort hört der Invalidengebalt nur dann auf, .

welche nicht Folgen ibrer Dienſtleiſtungen ſind ,

als

wenn der Ertrag der Civilſtelle dem früber im activen

untůdrig aus dem Dienſte entlaſſen werden, ſo baben Militar genoſſenen vollen Gebalte deſſelben gleichkommt. ſolche feinen Anſpruch auf Invalidengebalt. Bei Ausmittelung des frůberen Einkommens wird die Der land , Envaliden - Gebalt beſteht :

fóbnung , das Menage- und Kleinmontirungsgeld , ſo

1)) in der erſten claſſe in der von dem Invaliden wie die Brodgebübr nach dem etatmåßigen Betrage, die

bei ſeinem Uustritte aus dem activen Dienſte genoſſenen große Montirung, Wohnung, Holz und richt aber nad einem von Zeit zu Zeit zu regulirenden Zarif in Bes

Lóbnung , nebſt 4 fr. für die Brodportion ; 2) in der

zweiten Klaſſe in dem vollen Betrage der fóbnung ,

rechnung genommen. Betrågt dann das neue Dienſts Soldat der Infanterie ( ſtatt 5 fr.) 6 fr. löhnung, und Activgebalt , ſo wird ihm von dem Invalidengehalte , ein Unteroffizier erbålt die lohnung ſeiner lebten Cbarge notbigenfalls bis zu dem ganzen Betrage deſſelben, noch nur dann , wenn er dieſe wenigſtens zwei Jahre lang ſo viel zugelegt , daß der Bedienſtete mit Dienſteinfoms genoſſen hatte.) 3) In der dritten Klaſſe erhålt tåglich men und Invalidengehalt zuſammen den vollen Betrag jedoch obne Brodgeld.

( In beiden Klaſſen erhalt der

ite

2te

3te

der Bataillonsadjutant, Dberfeus Stufe. Stufe. Stufe. erwerfer , Obermadtmeiſter , tr. tr. tr. Oberfeldwebel .

der Wachtmeiſter der Obermann . der Rottenmeiſter

8

3

4

6



der Sdůke und Soldat

5 4

12 9 ng 5

O

15 12 9 6 5

einfommen des Invaliden nicht ſo viel, als der frúbere

ſeines frůberen Einfommens im activen Militár erbålt. Dieſe leßteren Beſtimmungen ſollen auch auf diejenigen

Invaliden angewendet werden, welche gegenwärtig bes reits im Civildienſte angeſtellt ſind.

Wenn einem

Ehrens oder fand . Invaliden eine Civilſtelle übertragen worden iſt, und es ſich in der Folge zeigt , daß ſeine

Eigenſchaften , Geſundheitsumſtånde oder ſonſtigen Ver, båltniſſe der ihm übertragenen Civilſtelle nidt angemeſ,

III. Uebertragung von Civilftellen . Es fit ren ſind, ſo iſt ihm der Rúdtritt in ſeine früheren Rechte der Wille des Könige, daß bei Wiederbelebung niederer geſtattet. Wer aber wegen Vergeben der ibm verliebe , Staatsſtellen ( z. B. der Diener und Aufwårter bei den

nen Civilſtelle verluſtig erklärt worden iſt, bat feine An.

Kanzleien und Aemtern, der Polizeibedienten , der Hauss ſprüche mehr auf anderweitige Verſorgung zu machen , meiſter, Hausſchneider , Spinnmeiſter, Zuchtmeiſter, Jr.

fra nire i do.

renmeiſter und Krantenwärter in den Waiſen . , Zuchts,

Arbeits, und Irrenhåuſern , der Wagmeiſter, Unterzoller, Cameral , Raſtenfnechte, Holzinſpectoren, Holzmeſſer 2c.)

Der Vorſchlag, die Unteroffiziere der Infanterie mit neuen gezogenen Gewehren zu verſehen, iſt von dem

gediente Unteroffiziere und Soldaten dann vorzugsweiſe Kriegsmiſter dem Artiderie. Comité vorgelegt worden , $

berůdſichtigt werden ſollen, wenn ſie ſich während ihrer Dienſtzeit vorwurfsfre

und man zweifelt nicht, daß daſſelbe dieſe Neuerung

i aufgeführt, 'namentlich feine Cris genehmigen werde. minalſtrafe erſtanden, auch ſonſt als zuverläſſige Mån. Der Fürſt v . Larent, Herzog de la Tremoille, ner ſich bewährt baben ,, und im Peren, Schreiben und Pair von Franfreich und Generalieutenant, iſt in Paris Rechnen ſo viel Erfahrung beſiben , als zu der Stelle, in ſeinem 75. Jabre geſtorben . um welche ſie ſich bewerben, nothwendig iſt. Den nådes ften Anſpruch auf dergleichen Givilſtellen haben : 1 ) Un , teroffiziere und Soldaten des Ebren . Invalidencorps ;

L i te r a tu r.

2) Ünteroffiziere und Soldaten aller Grade und Waf.

fen , mit Einſchluß des Pandjagercorps , welche 3 oder Gerdichte der beſtåndigen Befeſtigung oder Handbuch der vorzüglich ſten Syſteme und mehr Capitulationen für rid oder als Einſteber gedient Manieren der Befeſtigungsfunſt. Nach den beſten Quellen bearbeitet und durch 18 Plane erlau.

baben , während ihrer Dienſtzeit wenigſtens 12 Jabre

bel'den Fahnen waren und zur Zeit ihrer Bewerbung

in Hoffnung auf Verſorgung freiwidig und nicht alo Einſteber, alſo obne Capitulation, fortdienen ; 3) lands Invaliden ; 4 ) Ercapitulanten, welche die goldene Mis litar. Verdienſtmedaille oder wenigſtens 3 Capitulationen

tert von A. v. 3 aſtrow . Zweite , durchaus umge. 1

arbeitete und um das Fünffache vermehrte Auflage. Peipzig bei A. F. Köhler, 1839. ( 3 Zblr. 12 gr.) Von dem vor 12 Jahren erſchienenen Sandbuche

gedient haben , und während ihrer Dienſtzeit 12 Jabre der vorzüglichſten Syſteme und Manieren der Befeſtis bei den Fahnen waren . in jeder dieſer 4 Klaffen Klaſſen gungskunſt des Hrn. v. 3 aſtrow ( Offizier im fónigl. baben wiederolejenigen die nächſten Anſprüche, welche preußiſchen 1ten Garderegiment) iſt obige zweite,, wie

am långſten gedient, ſich durch treue Pflichterfüllung der Titel richtig bemerkt, durdaus umgearbeitete und und Aufführung beſonders ausgezeichnet, Feldzüge mit.

gemacht, Wunden erhalten , die goldene oder filberne

vielfach vermehrte Auflage erſchienen. Der Gegenſtand wird in folgenden , in mehrere Un.

Militár •- Verdienſtmedaille oder das Militår - Dienſtebo terabtheilungen zerfallenden Hauptabſchnitten bebandelt :

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ng Diejenigen, welche das Bud benußen, in den Stand zu Alterthume; II. Befeſtigu 1. Befeſtigunger;im III. Neuere Befeſtigung, und leben , den Gang der Wiſſenſchaft von ihrer Wiege an, im Mittelalt zwar : 1. Deutſche Befeſtigung durch Albrecht durch alleStufen ihrer almåblichen Ausbildung bis zum Dürer, deſſen Grundſåpe den Uebergang aus der alten Befeſtigung in die neuere begründen. — 2. Italianis (de Befeſtigung , deren Grundſåße im Allgemeinen

gegenwärtigen Standpuncte zu verfolgen , und da rich an das Geſchichtliche ſtets die Kritit der verſchiedenen Befeſtigungsweiſen anſchließt, denſelben zugleich die

abgehandelt und die Metboden der bekannteſten italia. Mittel zu bieten, den Werth derſelben und der darnad niſchen Ingenieure, als : Michelt, Tartaglia, Alghiſi da erbauten Feſtungen beurtbeilen zu lernen. Da bier blos eine furze Anzeige dieſes Werfes bes Rarpi , Paciotto, Maggi , Caſtriotto , Mardi , Busca, 1

Florini u. Roſetti in Kürze ſkizzirt werden. – 3. Deutszweckt wird, ſo mag es auch genügen, der allgemeinen i'de Befeſtigung durch Daniel Speďle,der als Ängabe des Inhalts und der Aufgabe, welche ſich der der glüdlichſte Verbeſſerer der italiảniſden Befeſtigung Berfaſſer lebte, reßte vorläufig bloß eine allgemeine Beurtheis

anzuſehen iſt und überbaupt als eines der größten fors lung folgen zu laſſen, dahin lautend, daß, wenn aud tificatoriſchen Genies erſcheint. - 4. Alt .Niederlån . g nach Freitag , nebſt Angabe der disce diſche Befeſtigun tſten Schriftſteller, welche im Geiſtedieſer ausgezeichne Befeſtigung, im Laufe des 17. Jahrhunderts ſchrieben , als Marelais , Bólfer , Melder , Ruſenſtein , Sdheitber, Neubauer, Heidemann und Heer. –. 5. Deutſche Bes

eine, alles Einzelne prüfende Kritif, manches Einzelne zu ergänzen , zu berichtigen oder zu beſtreiten finden ſollte,

doch þinſichtlich der Anlage und Durchführung des Gans

zen , der Verf. ſeine Aufgabe geldſt und dadurch einem wahren Bedürfniſſe der literatur des Fachs entſprodent habe. Der Verfaſſer erfart ſich als ein Anbånger der feſtigung im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts , neueren Schule, 8. i. ſoweit wir dieſelbe kennen , die berühmteſten deutſchen Ingenieure bis auf die neuere diejenige, welche weder das Alte verwirft, weil es alé Zeit enthaltend, ale Grotte , Dilich, der vornehmſte iſt , noch dem Neuen anhångt , weil es neu iſt, nod C

Verbeſſerer der alts niederländiſchen Schule, - der åttere irgend einem Meiſter oder einer Manier ausſchließlid , Landsberg, der berühmte Rimpler , deſſen Syſtem ſondern ſolchen Grundſåsen buldigt, welche ſich auf die .

con 100 Jahre vor Montalembert die Grundprinzipien Erfenntniß und die Erfahrungen aller Zeiten ſtúpen und bicfes Ingenieurs umfaßte; ferner die Kriegsbaumeiſter deren Anwendung, den verſchiedenartig obwaltenden Grindel von Adh, Zader , Bergsdorf, Klengel, Werth . Umſtänden , angemeſſene Befeſtigungen liefert. Der Ver. müller und der bekannte landsberg ; endlich Harſch, Buggenhagen , Sturm , Herlei, Glaſer, Herbert, König

faffer iſt daber auch fein blinder Anbånger eines oder des anderen Syſtems, und um ſo mehr fann ſein Bud

Auguſt von Polen und Pirſder. – 6.Franzöſiſche Befeſtigung , in welcher ausführlid behandelt wer: den: die manieren von Pagan, Vauban, Cormontaigne und Bousmard , und die weniger bedeutenden Inges nieure, als Errard de Bar -le - Duc, Blondel, Bernbard,

dienen und empfohlen werden : als Reitfaden får Lehrer der beſtåndigen Befeſtigung, welde nach Darle, gung der allgemeinen Grundſåße zu den einzelnen Sys ſtemen übergeben und dabei nach Zeit und Umſtåndent, Wiffen und Wollen, Weiteres anknüpfen können und Wiſſen

.

Djanam , St. Remi , Roſard, Belidor, Rottberg , Ros mogen ; – als unterridt 8b ud für Diejenigen ,

billard, Marſhall von Sadſen , Filey, la Chiche, Fa. welche die Befeſtigungskunſt auf hiſtoriſchem Wege und lois, Cugntot, Trincano, Reveroni und Chaſſeloup, nur beſonders durch Selbſtſtudium fennen lernen wollen ;

leicht ſfiszirt. – 7. Neus Niederländiſche Befeſtis gung nach Goeborn , welche erſt bier folgt, weil ihr eigentlicher Werth nicht füglich erkannt werden kann , bevor man nicht die Methoden Vauban's und Cors montaigne's fennen gelernt bat. - 8. Das Syſtem

endlid als Handbuch für diejenigen Ingenieure und Militárs úberhaupt, denen feine vollſtändigen Biblio, thefen mit allen Originalwerfen der Meiſter zu Gebote ſteben und welche in dieſem Buche cine Ausbeute des Wido . tigſten dieſes (beils der Befeſtigungswiſſenſchaft finden .

Montalembert's , nåmlich dejjen Kritif der Baſtio ,

Dieſer allgemeinen Beurtheilung glaubt Referent nur

nårbefeſtigung, deſſen Vorſchläge zur Verſtärkung der noch eine kleine Bemerkung beifügen zu dürfen , welche vorhandenen Befeſtigungen, deſſen Zenaidenbefeſtigung, detaſchirte, runde, edige und Küſtenforts , Polygonal. befeſtiguug, Kreisbefeſtigung ac. – 9. Syſtem Syſtem des fchwediſchen Generals Virgin. – 10. Syſtem Car,. -

ſich auf einen kleinen Beitrag zur Geſchichte der Befeſti, gungskunſt bezieht, den derſelbe in einem Aufſaße unter dem Titel ,, Feſtungstbürme in Schweden ' , im 1. Heft des 1. Bandes der zu München 1828 erſchienes

nolB 2c.

nen Militari den Mitteilungen , geliefert hat

worauf eine Beurtheilung derſelben und Angabe der

faſemattirten Thürmen erhalten haben moge, eine andere

Alle ausführlicher bebandelten Syſteme oder Manies und welchen Hr. v. 3. nicht gefannt zu baben deint, ren ſind zuerſt hinſichtlid) ihrer Conſtruction , Pros ſonſt würde die Stelle auf S. 338 , welche davon hants file und übrigen Eigentümlichkeiten beſchrieben , belt, wober Montalembert die erſte Idee zu ſeinen Literatur folgt. Zur beſſeren Verſtändlichkeit ſind 18 Faffung erhalten haben , da in jenem Aufſaße gezeigt Plane beigefügt , auf welchen die wichtigſten Syſteme wurde , daß ſolche Zbúrme nicht allein Garlberg zuge. und Manieren im großen Maßſtabe dargeſtellt ſind. Dieſe obigen Abſchnitte ſind vom Verfaſſer in einert

ſchrieben werden fónnen, ſondern ſdon früher, im 17ten Jahrhundert, von Dabiberg und Anderen , auf ver ,

hiſtoriſchen und wiſſenſchaftlichen Zuſammenhang ge.

ichiedenen Puncten Schwedeng wirklich erbaut

bracht worden , wobei er ſich die Aufgabe gereßt bat,

worden ſind.

I. v. X.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Leske in Darinſtadt und in deſſen Offigin gedrudt.

Mittwoch,

Nr. 97.

4. Dec. 1839.

TO

Allgemeine Militar - Zeitung. Bayern. Armee, die ſich abwechſelnd des Gewehrs und der Hace Mů n den , 18. Nov. Bei der Armee iſt über die zu bedienen weiß ; die mit gleidem Mutbe die Araber Uniform der Oberſtinhaber der Regimenter die Vors und das Fieber bekämpft ; die mit ſtoiſcher Ergebung ſi rift erſchienen , daß ſie an der Spitze ihrer Regimenter den rubmloſen Tod im Hoſpital zu ertragen weiß, uno

deren Oberſteruniform zu tragen haben. Ein Vorſdilag,

deren glänzende Larferfeit in unſerer jungen Arinee die

ſtatt der Abzeidinung der Regimenter durch die Farbe Traditionen unſerer berühmteſten Regionen aufbewahrt! der Fragen und Aufídlåge wieder Gleid, mäßigkeit der. Jener Armce, die, fern vom Vaterlande, das Glück hat, reiben und Numerirung einzuführen , bleibt ohne Berück,

die inneren Uncinigkeiten Frankreichomur zu fennen,

ſichtigung. - von einem

Uebungslager mehrerer

um ſie zit verwunden , und die denen , welche ihnen

Corps des deutſdjen Bundesheeres im nächſten Jahre, woran ein oder zwei Diviſionen unſerer Armee Theil

entflieben, ein Aſyl gibt, wo ſie nur für die allgemeinen Intereſſen Frankreide, nur gegen die Araber und das

nehmen würden , ſpricht man noch immer.

Klima zu kämpfen haben.

Dem erlauchten Chef, der

Konſtantine genommen , dem franzöſiſchen Afrifa einen E r a n fre i c.

unauslöſdlichen Stempel der Dauerhaftigfeit aufgedrůdt

Ueber die während der Anweſenheit des Herzog von

Orleans zu Algier ſtattgehabten Feierlichkeiten enthalten offentliche Blätter Folgendes : „Am 5. Novbr. gab der Herzog von Orleans der ganzen Diviſion, die er com

mandirt batte, ein großes Diner , zu dem auch Deta : ſchements von allen in Algier befindlichen Gorps , die Givilbebórden und ein großer Theil der angeſebenen Einwohner Algiers eingeladen wurden .

Dieſes Diner

fand auf offentlidem Praße ſtatt. Es wurde ein uns

hat, und der unſere Fahnen ſelbſt dort weben ließ, wos hin die Rómer ihre Adler nidht zu tragen wagten ! Im Namen des Könige , der ſeinen Sóönen viermal erlaubt bat, in den Reiben der afrifaniſden Armee zu fämpfen, bringe ich dieſen Tonſt aus. Im Namen zweier Brüder, auf die id) mit Recht ſtolz bin , von denen einer auch bei einer der dónſten Waffenthaten commandirt hat und von denen der andere feinen Unmutb), zu ſpát nad Rons ftantine gekommen zu ſein, an den Merifanern gerådt

geheueres Viereck von Tiſden gebildet, an denen 3242 hat, bringe ich dieſe Geſundheit. Auch id, erlauben Sie Perſonen ſich niederließen . Außerdem war in der Mitte mir, dieß hinzuzufügen, als unauflöslid) geknüpft an die ein großer Tiſdi für alle Offiziere gedeckt, in deren afrifaniſche Armee, in deren Reihen ich unter den Bes Mitte der Herzog von Orleans an der Seite des Mars fehlen zweier berühmten Marſchålle zu marſchiren die fohalls Valée. Taß. Das ſchönſte Wetter begünſtigte dies Ehre gehabt habe, bringe dieſe Geſundheit aus: „ Dem les prachtvolle Feſt, und das Schauſpiel, welches ſich Ruhme der afrifaniſchen Armee und dem Generalgous -

der ringsum verſammelten Einwohnerſchaft darbot, war

verneur, Marſhall Valée !" - Der weithin ſchallende,

wahrhaft bewundernswürdig. Gegen Ende des Diners

tobende Ruf: ,,Es tebe der König ! 68 lebe der Herzog

erhob' Fich der Marſdau Valée und brachte die Geſunds

von Orleans ! “ erhob ſich von allen Seiten, die Artils

beit beste onlgg aus . Die Muſifcorps alter,Regimenteri Artilleriefarven beantworfeteit dieſen Tont, doch der verſtummte twie mit einer Zauberſchlag, als der Herzog : von Orlräns fich erbob , und abf den Tifch ſtieg, auf

Serieſalven erneuerten ſich und der begeiſterte Zuruf der ringsum zuſchauenden Bevólferung miſchte ſich in das Jubelgeſdrei der Soldaten . Nun trat der Aclteſte von den lieutenanten, welche die Erpedition mitgemadit bats ten , zu dem Prinzen beran, und überreichte ibm , im

der Jubelruf der Soldaten und der Zuſchauer und

den er gefpuitt batte. Unter der tiefſten Stille der unge: Namen ſeiner rammtlichen Kameraden , im Namen der Peuteren Menge ließ ' er id folgendermaßen vernehmen :

ganzen afrikaniſchen Armee , eine Ehrenpalme , die an

1. Im Namen des Könind bringe ich dieſe Geſundheit aus : der afrikaniſchen Armee ' und ihrem Oberbefehls : baber, dem Marſdall Valée,I unter deflen Befeblen ſie ſo große Dinge ausgeführt hat ! Jener Armee ; die Frankreich ein großes und ſchönes land erobert , der Siviliſation ein unermeßliches Feld eröffnet bat ! Jener

den ,,eiſernen Thoren " gepflügt und grún erhalten wor. den war. ,, Gnådiger Herr ! “ ſagte der Redner, „ dieſe Palme wird Ihnen von Ihrer Diviſion dargebracht. Am Biban von den Händen Ihrer Soldaten gepflúdt, Ems blem aller friegeriſchen Tugendent, zweifeln wir nicht, daß dieſelbe Werth für Sie baben wird , und daß Sie

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dieſelbe annehmen werden als ein Pfand unſerer liebe und unſerer Danfbarkeit." - Der Herzog von Orleans wendete ſich an den Marſchal Valée und ſagte : ,,Herr Marſdal! Sie ſind mein Chef geweſen bei der dents würdigen Gelegenheit, an die mid dieſer Palmzweig erinnern ſoll. Das Glúd , welches id bei der Annahme

daß an dem heutigen Lage und an dieſem Orte alle perſönlichen , alle politiſchen Beziehungen zurücktreten , daß aller Partheifampf bier verſtummt iſt, daß wir, was auch ſonſt unſere Meinungen ſein mögen , unfähig find, überſchwinglichem Verdienſt unſere Anerfennung 3.1 verſagen, unſer Danfgefübl darüber zurückzuhalten.

deſſelben empfinde, würde unvollſtändig ſein , wenn Ihre

(Beifall.) Darum alſo bat man mid zu dieſem Dienſte

Zuſtimmung fich nicht der jener Tapferen beigeſellte. 30 erſudie Sie um die Erlaubniß, ihn annehmen zu dürfen .“ Tief erſchüttert und mit einem Zeiden der Einwilligung erwiederte der Marſchall: „ Gnådiger Herr ! Die Stimme

auderſeben, gleichſam um zu zeigen , daß feine Meis nungsverſchiedenheit über auch noch ſo wichtige Dinge, feine langjábrige, auf Staatsprinzipien fußende Oppos fition, feine politiſche Feindſeligkeit - eine andere, als

der Soldaten iſt Gottes Stimme! " Der Herzog nabm eine politiſche fonnte obniem nie gebegt werden ( Beis nun den ibm dargebotenen Palmyweig an, und ein neuer fall ) - je im Stande war, die menſchlide Natur ſo

Ausbruch des Jubels und der Begeiſterung, in den ſide ſebr zu verfehren , die natürliden Regungen unſerer Fanfaren und Artillerieſalven miſchten, beendete das Herzen ſo ſebr erſtarren zu maden, unſere Vernunft jo De ſt r e i dh.

ſehr zu verdunfelii , daß wir nicht grånzenloſe Danfbars feit empfinden ſollten für grånzenloſe Verdienſte ( llúrs

Wien , 9. Nov. In der f. f. Armee baben ſich wie der folgende Veränderungen ergeben : der Generalmajor zu Debreczin , v .Edelsbader, iſt mit Feldmarſdalls Lieutenants Titel in Penſionsſtand, der Generalmajor und Brigadier zu Szegedin, Marquis Somariva , in

miſder Beifall.) Was ſonſt kann ich thun, und wenn ich alle Kraft mend lidher Beredſamkeit in meinem Munde fübrte, ja mit Euggiezungen redete – was ſonſt fann id thun ( und würden wohl tauſend Worte und alle Namen, die id nennen könnte, zuſammengenommen, ſo

gleider Eigenſchaft nach Debreczin , der Generalmajor

mådhtig tónen ?) als ausſprechen das Eine Wort: Sir

Feſt. “

-

und Brigadier zu Podgorcze, Freiberr v. Wueſthoff, Arthur Welleèley , Herzog y . Wellington ? ( Zuruf.) Er, der held von bundert Schlachten, in denen allen Teine

ebenſoGeneralmajor nach Szegedinundverrebt, und zuderPodgorcze Oberſt Conta zum Brigadier befor: Fahne im Triumpbe flatrerte; er, der niemals – ich

rufe zwei Welttheile zu Zeugen : bezeug' es, Europa, bezeuges, Alien - der nie auszog, obne ſeine Waffen

dert worden.

P r é u B e n. mit Rubm bedecen der ,große Feldherr, nie rors Berlin , 19. Nov. Vor einigen Tagen fehrte die, rúdte, obuezuSieger größerederFeldberr, zu ; ſein der noch unter dem Hauptmann Riege ( einem ſehr ausgezeid)s der nie den Rückzug antrat, als um den Rubm feines

neten, früher in banſeatiſden Dienſten geſtandenen ) zu Vorrüdeng zu verdunfein; er, der Mann der unermüds einem Verſuch8marſch in die Provinzen geſendete Battes lichen Ausdauer, der unůberwindlichen Tapferfeit , der rie erleichterter Geſchůße wieder bierber zurüc ; ſie hat unerſdópflichen Hülføquellen , der alles übertreffenden die Centralpuncte des Rieſengebirges , die wilder der Geſchichtlichfeit; er, der die Wunder eines unbeugſamen Provinz Poſen und Beſtpreußen und die Sandflächen moraliſchen Mutbed verrichtete, alles veradtend , was

der Märt, wie die Felder Pommerns, oft auf unges ihn mit rohled terwogenem Raibe zu behindern ſud:1C, bahnten Wegen durchzogen und überbaupt einen Marſch

unbefůmmert um alle Anfeindung, die er als grundlos

von mebr als 200 Meilen gemacht, und die Invention erfaunt; verleumderiſche Gegner, eiferſüchtige Neben: und Einrichtung der Geldúße und laffeten bat fich bubler, lane Freunde ihrer Selbſtverachtung anbeim . durch leichtigkeit wie durch Dauerhaftigkeit vollfommen gebend ; ia , mas das Schwerſte you allem , ſelbſt eine bewåbrt . Chamb. Correſp . ) unſtåte Volksmeinung, die wetterwendiſche aura popula ris des Tages gering adlend ( bort , bort ! ), vorwärts

blicfend , wie es ein Mann soll und muß , 004 er

Lord Broughams Lobrede auf Lord Gelegenheitlich eines dem ford Wellington am

verdient nicht, über Månner zu befeblen verwaris blidend in die Zeit, wo die fowanfende Lagesmeinung einem feſten Urtbeile gewichen rein würde in den er wobl tufte , daß am Ende das Volf iinmer gerede it

31. Anguſt in Dover gegebenen Feſtes wurde ford Brougbam aufgefordert , die Pobrede auf denſelben zu halten ; er ſprad rich in folgender Weiſe aus : ,, Aufs gerufen, dieſe angenehme und ebrenvolle Pflicht zu ers füllen, würde es Ziererei, würde es Undant - ſchnóder

gegen das . Verdienſt! ( Beifall.)} Ohue Zweifel iſt der Menſch geneigt, durch die laute Stimme der Fama fidh perfibren zu fajfent und die Grånzmarken , welde się einzelnen Bezirke menſaliden Verdienſte von einglider deiden , zu vermiſden ; oft lågt er ſich blenden , durd

Undanf ſein , wenn ich zögern wollte, die Gefühle mets

Flitterwert und Sdimmer , anſtatt dug Stempels- und

Wellington .

nes Herzens auszudrücken und ſo der beſcheidene Dols des Gewichts zu ađiten , welche die Reinbeit und den metſdh der Empfindungen zu werden, die in den Herzen Wertb des Mcials verbürgen. Oft lobt die Welt — in aller bier Anweſenden glüben. Doch eben daß Sie mich gewiſſer Hinſicht auch mit Recht — Kriegstbaten voll zu Ihrem Organ bei dem heutigen feierlichen Anlaß boben Unternehmungsgeiſtes , ſie verſchwendet Beifall

gewählt haben , iſt nicht ohne Bedeutung für den wichs

und Bewunderung an die Erfolge des Siegers und ſeine

tigen Gegenſtand meiner Rede ; denn Ihre Wahl beweiſt,

tapfer dnrdgefochtenen Schlachten

aber ſo blendend

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aud die Namen Salamanca und Dimeira, der Duero nibals erſtaunliches Feldherrntalent war erniedrigt, fein und Ajaye , Zoulouſe und Waterloo ( lauter Zuruf ! ) außerordentliches Wachsthum verkümmert und gehemmt von der Schaumünze des Rubmes leuchten , ſo werden

durch einen Unterwuchs der fludwürdigſten Paſter, welde

dod doch nüchterne und überlegende Männer fich bedenken, ebe ſie dieſe Siege für die größten Thaten in Wellings tons Prben halten, von ihnen deffen bleibendſten Nachs ruhm erwarten. Der Denfer, der gründliche Renner der Kriegsgeſdichte wird ſeinen bewundernden Blic viels

die Menſchennatur erniedrigen oder verderben fónnen . Oder roll ich ihn vergleichen mit jenem Feldberrn der neuen Zeit - dom groften aller neueren & riegemanner

nach Wellington ? Aber Napoleon bekämpfte nicht Frankreids Armeen, ſondern befehligte ſie ; er befehligte mehr nad den lange und wohl bebaupteten finien von die friegsgeübten franzöſ. Marſchåüe, und trat ibnen Torres Vedras ridten, auf jene Rückzuge, Schlachten , nicht in der Solacht entgegen; unſer Held, Englands

Siege, die, wie z. B. die glänzendeWaffentbat bei Bus Held hingegen beſiegte einen dieſer Maridade nach dem anderen

faco, unter den ungünſtigſten Umſtänden unternommen

, und fchloß ſeine glorreiche Paufbabn tamit ,

und gewonnen wurden . Dieß iſt die wahre Probe des Genie's,, daß ſeine Hülføquellen unverſiegbar, unerſdos pflid ſtrómen in fchwierigen lagen und dem Drange des Moments , daß ſeine Bewegungen leicht und blißs nach den Umſtånden wechſelnd, daß idoneu ſind und je nad es mit Feſtigfeit, faſt übermenſchlider Feſtigkeit ſich ſelbſt und ſeinem Ziele treu bleibt, dem es mit dem Bewußts ſein des Erfolgs, wie Golumbus om lande , entges genſteuert . Aber das iſt ein moraliſcher Mutb bóberer Ordnung, als das Gehirn des großen Haufens fennt und begreift. ( Großer Beifall .) Wem ſollen wir ibn rergleiden , dieſen Kriegebelden, dieſen großen Staats ,

daß er Napoleon ſelbſt zu Boden warf. ( Enthuſiaſtiſche – es iſt eine bóbere, „,,Cheers." ) Doch laffen Sie uns augenfälligere Wabrbeit, eine nůblidere für alle Raats lichen Zwede - laſſen Sie uns den anderen, den grd, feren Unterſchied beachten , der dieſe Kriegsführer der alten Zeit und anderer fånder wie durch eine unůber, foreitbare Kluft von dem unſerigen ſcheidet: jene waren Eroberer, entflammt von dem Durſte des Ehrgeizes, fie vergoſſen Menſdenblut in Stromen , um ihr ſchuldbefreds

mann ? Ion , der Marlborough im Felde , Limpie in

als die Blutſundflutb, die ſie darüber ergofſen. linier

.

tes Ziel zu erreichen ; ſie waren Lyrannen, und nichts

fonnte ihren Ehrgeiz in der Heimath fåttigen , als die Silaverei ibrer Mirmenſchen , wie nichts im Auslande,

der diplomatiſchen Unterbandlung übertroffen hat, der Feldherr zog ſein Edwert nie anders als im Beriheidi, würdig iſt , als ein Staatemann in des Wortes ftrens

gungsfriege, dem einzigen unter allen Kriegen, der fein

gem es Sinne werden– und ein lob die Berbrechen iſt. (Hórt!) Er zúgte nieſein Schwert gegen Freibeit irgend eines Volfe, ſondern er zúdte es gibt nichtgezählt -- derzuwürdig iſt, neben dembóberos erlauchten -

Haupte feiner edeln Familie zu ſteben , dem größten

žlir Siderung und gelobt ſei Gott ! er zúcte es ſiegreich zur

Staatsmanne und der Zierde ſeiner Zeit (Marquis von

der Freiheit aller Vólfer . ( Zuruf.) Der Diener ſeines

Wellesley .) Soft Soll id ich in frůbere Jahrhunderte zurůdges Fürſten , deſſen Heere er befehligie , aber der Soldat ben und ſeine Siege mit denen Caſars vergleichen ? Gåſars , der , wenn er ihm in einigen Puncten gleich .

und Beſchüßer ſeines Vaterlandes ; der Feind der fans desfeinde im Inneren wie auswärts , aber der treueſte

fam , ibn doch nur in Einem übertraf, nåmlich in der Freund der Rechte ſeiner Mitunterthanen und der Rim,, werthlofen Gabe geübter Redefertigkeit, obgleich auch pfer für ihre gereßliche Verfaſſung . - Der Sturm , der .

unſer Gart, wie ich nach langer Erfabrung und Beobs

achtung bezeugen kann , zu unſeren gewaltigſten , ein. drudvouften und erfolgreichſten Parlamentskåmpfern (debaters) gehört, Julius Caſar führte die diſciplinirten

über die ganze Welt hinbraufte, iſt nun - itm ſei es Tanf! - verbalt; der Stoß, der die Throne Europa's beben,, ſelbſt die Hörner des Altars zittern machte, bat ibm ſei es Danf ! - Peine Kraft erfdi dpft. Wir dür. .

und weblgerüſteten Frere Roms durd, die faſt widers ftandsloſen Maſſen wilder Bólferſdaften obne Rennts niſſe, obne Mannszugt, ohne Ariegeregel, obne Kunſt, fohlecht' befestigt und noch ſchlechter ausgerüſtet. Er wie bin , faſt durd einſie Adler Regionen oder ſeine rémiſdendurdpfligt fabrte, die Luft ein

fen – ihm ſei es Danf ! - hoffen , den Reſt unjerer Cage obne jones Kriegsgetúmmel zu verleben , in der unſere Jugend beranwuds; aber route nod mals der

er rie triumphirend ,

Icebredien aus ſeiner Fóble, ſollte ein Stoß nod mals

durd cine Reiberon Feldzugen ' friege gewoont, nad

unfcre Staateeinridtungen erſchüttern , dann glüdlid

Bihooge

&

nicidet

und erſt nadidem

.

Brennſtoff zu ciner grimmigen Erploſiondurch menſch: lide Bosbeit in irgend einem Tbeil der Welt angeſams melt werden , ſollte der bedworcne Sturm nod mals

Nation, die da weiß, wohin ſie um weiſen Ratb zu

Rom Zurück gebradt, ta rraf er zum erſtenwale cin diſcis die plinirtes Her, aber unter einem durch die Sabre ere bliden bat ! ( Großer Beifall . ) Glüdlich die Fürſtin , jenten Fluß, welder zu Gibot ſteht der rechte Arm, der die engliſche überſcritt Felde, und der fdopften Anfübret ,im Herreêmadt ganzen Welt uns den die ander Standarte im Triumph über den ganzen Erdfreis trug;

Teren erlauchten Feldherrn nic, auch nidi im Traume, glidlich das Volf, das arnoch anvertrauen tarf - nicht .

zu überſchreiten perfeitet haben würde

ich meine den

Rubicon, der den gehorſamen, den friedliden, den lona's

feine Freiheiten , denn deren iſt das britiſche Polt felbſt frin Fiter, und der edle Herzog wurde die angebotene

mit Entrüſtung zurudweiſen – aber das annoch ren Birger von dem Landesverråtber , dem Uſurpator, Cobut Soll ich den Vergleich anſtellen oder anvertrauen darf fein Gut und Blut dem Heldenſinne

trennt. '( Zuruf.

andenten - andeuten , um augenbridlich wicder taron dieſes Mannes in allen Gefahren, weldie die Vorſebung mit dem großten aller Aricgshelden des unſerem lande aufgeſrart baben mag ! ( Zuruf.) Ihr abzugeben

Alterthums, dem Feldberrn der Cartbager i uber Han, Aufſeher der fünf Hafen, ibr febet auf dem Vorpoſten

1776

775

der Gefahr ; ſollte dieſe Gefahr je nåber heranziehen, es wird gleich im Anfange mit der größten Peinlichkeit dann findes euere linien , die der Feind zuerſt durch eine Pråciſion verlangt, die durchaus noch nicht ſtattfins brechen muß, um unſere reinen Ritſten mit ſeinem Fußs den fann. Mit der Dedung der Rotten, mit der Nach tritt zu beſudelii; und ich weiß, nur über euere Peichen búlfe der fehlerhaften Rihtung einzeluer leute, mit der bin würde er in unſeres Reiches Herz den Weg finden . über wem haben wir den Oberbefehl dicſer Hafen an,

Formationn einer Golonne und deren Entfaltung oder

macht zlı tragen , auf ſeinen Vorderiheil das Bildniß

zu leiſtert. Gebt die Sache nun , wie natürlich , nicht,

eines Nelſon oder Jervis führt, aber , da ſie von uns

ſo erfolgen barte Rügen ſtatt der Belehrung und Zu.

mit dem leidigen Parademarſch werden Stunden vers vertraut, wer iſt es, den wir der Gefahr Stirn gegen geudet und durch die ewige Wiederholung eine Stirn voran entgegenſtellen ? Wie ein edles Schiff, bes Abſpannung und Schlaffheit der Truppen berbeigeführt, ſtimmt die Donner Alts Englands gegen eine Feindes: die es geradezu unmöglich maden, etwas Erſprießliches

genommen ſind, nur um die Nachfommen an ihre gros rechtweiſung, und die verlängerte Uebung roü nn wie: Ben Waffentbaten zu erinnern und ſie zur Nacheiferung der einbringen , was durch das falſche Benehmen des

anzuſpornten, ſo ſteht ein anderes Bilòniß , aber nicht Commandirenden verfehlt undverſäumt worden iſt. So ein lebloſes , ſondern der lebendige Kriegsmann, der geht die Sache 5 bis 6 Stunden lang, (? ) die mißmus Sieger in hundert Schlachteit, auf dem äußerſten Puncle ihigen Untergebenen fallen in eine förmliche Unempfinds der Hilſel , auf dem Vorpoſten Britanniens, Stirn gegen (id)feit und – die Uebung dhadet ſtatt zu belfen . Der Stirn wider alle Feinde , um euch zu befehligent, reint über den Erfolg unzufriedene Vorgeſetzte fängt das Treis Daterland zu ermuthigen , ſeine Souverainin zu ſchůzen, ben des Morgens am Nachmittag von vorn wieder an ;

Englands Unabhängigkeit und Sicherheit bleibend zu die Sache geht aus begreifliden Gründen wieder nicht, befeſtigen und in die Haufen feindlider fanidbeere Sdire, đen und Vernichtung zu donnern , wie vordem Nelſon und Servis unter die Flotten unſerer Widerſacher. Dann

würde man ſeben - - Gott verbite, daß idi ich je die Nord , wendigfeit davon erlebe ! - dantil aber würde man -

und jeder folgende Tag gleicht dein vorhergegangenen ,

blos daß die Verweiſe befriger , die Uebungen linger und langweiliger werden und noch Strafen binzufomment, die unter dieſen Umſtänden wohl nicht immer mit der Wage der ſtrengen Geredirigkeit abgewogen ſein fónnent.

Teben , wie der Beteran Wellington vortråte , um noch

Jit es Dir, geneigter leſer , noch nicht vorgefommen , an

ein ſtrablendes Blatt beizufügen der Geſchichte ſeines

einen Vormittag 20mal eine rechts abmarſchirre Colonne

univergånglichen Ruhmes. "

formiren und deployiren oder bei der Richtung eine halbe Stunde unter dem Gewehre ſtehen zu miiſſell, ſo regne Dein Geidid . Reineswegs entſteht ein ſolches Treiben

Kritiſche Epiſtel über Uebungen. In einer fritiſchen Beleuchtung des befannten Schals

etwa immer aus einem barten Herzen , ſondern häufig aus der ungebeneren Angſt, daß man mit ſeiner Truppe

bichleins , ueber die Stellung, die Pflichten bei der Inſpection der höheren Vorgefesten ſchlecht be. und das Benehmen der Milit årvorgefesten ſtehen werde. Dieſe Angit iſt eine ſehr verbreitete Rrant, I

der niederen Grade.

Seinen Kameraden

beit und fo beftig, daß ſie alle Ueberlegung raubt und

gewidmet von einem bersirchen Offizier"

durchaus den rechten Weg verfehlen fåßt. Exempla sunt

(Militår- literaturzeitung von 1839, 20r Band 38 Heft)

odiosa. Wirfet auf den Geiſt, Tebet Bertrauen in euere

finden ſich folgende beberzigenswerthe Worte.

Uutergebenen , verſteht es , ihre Luft zu wecken ; bebans

Es iſt eine unumſtößliche Wahrheit, daß nur mit delt ſie human, ſoviel es die Diſciplin geſtattet ; belchret rolchen Soldaten Außerordentliches zu leiſten möglich ſtatt zu tadeln ; zeiget ihnen gehörig , wie ſie das, was iſt, welchevon liebe, Achtung und Vertrauen zu ihren Ihr von ihnen verlangt, ausführen ſollen ; ſtellet feine Oberen beſeelt ſind, und es ist deinad die heilige Pflicht unbillige Forderungen an ſie und überzeugt ſie von der dicſer letzteren , ſich dieſe auf die rechte Art zu erwers

Nothwendigkeit deſſen, was Ihr ihnen beibringen wollt :

ben zu ſuchen. Dieß geſchieht jedoch nur durch Gerech , dann ſpart Ihr mindeſtens die Bilfte der Zeit und doppelte Erfolge. " tigkeit, Sorgfalt und Theilnahme, welche der Vorgeſetzte babt wenigſtenseiſe gleiche Beacbtung dürfte wohl aud Beziehungsw den untergebenen widmet und widerfabren lågt; durd

ſtetes Hinwirken auf die Erweckung und Belebung eines noch folgende Stelle aus derſelben Kritif verdienen

genug daran erinnert werden , wie oft genug nicht oft fann nicht E3 fann Geiſtes. DerGeiſt allein machtlebendig , durci 1,,,E3 guten ihn allein werden großeReſultate errungen. Wir ſehen nothwendig die Selbſtändigkeit der Compagniesberg.ilt, wird. Mancher Vorgeſepte verabſáumt ginzlid auf den

vormundung der Oberen . Der tüffige Soldat - und

Geiſt ſeiner Untergebenen zu wirfen , und wundert ſich nur ſolche darf man an die Spitze einer Compagnie dann wohl noch i wenn er nichts erzielt.“ ſtellen - fann nur Freude an ,dem haben , was er Wie werden z. B. zuweilen die militariſchen Ueban: durch eigenes Handeln rhafft; er iſt zu gut zu einem

gen'betrieben ! Sie beginnen – ohne einige ermunternde bloßen Werkzeuge , und niewird eine frei efrige

Worte , welde die Luſt und den Eifer zu erregen gesig . Entwickelung der Kräfte zum Wohl des Ganzen, da net måren , oder der Nothwendigkeit der Vorbereitung ſtattfinden können , wo der böhere Offizier ſtets die zum ernſten erhabenen Berufe gedichten und Vertrauen Hand im Spiele haben , Alles ſelbſt anordnen , Ades

ausſpråchen

-

nad der ſogenannten Schablone , und

leiten will. "

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudt. ' L.

Samſtag,

02

Nr . 98.

7. Dec. 1839. On

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៥១ -

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Allgemeine Militar - Zeitung. Frantre i dh. antworten : Wieviel leute bat das Bataillon in 5 Mos Auf die Entgegnung des Moniteur " zu den von naten verloren , welches im lager von Arouch ſteht ?

,, Courrier français “ über den Zuſtand der frans

Wieviel das in Smandou ? Wieviel das in Arrach , in

zoriſchen Armee in Afrifa gemachten Mittbeilungen lieſt man in dem leßteren folgende Erwiederung: „ Wie leid

Arbab und in Qued:faleg ? Wieviel im Pager der Dir, wo man nur Sterbende fand, als man es råumen lief ?

es uns auch tbut, die ſchmerzliche Erörterung über den Geſundheitszuſtand unſerer Truppen in Afrifa zu vers långern , ſo dürfen wir doch nicht das geringite Amen's dement 311 den von uns vorgebrachten unbeſtreitbaren

Ihr ſchweigt; woblan, wir wollen euch redinen helfen. In den Hoſpitalern von Philippeville ſind von 950 Sranfen in drei Tagen 45 geſtorben . Wenn die Sterb . lichkeit in dieſem Verhältniß nur einige Wochen fortges

Es bandelt ſich hier nicht um

dauert hat, ſo iſt faſt fein Mann mehr am leben ; und

dem

Zbatſachen annehmen.

Krånkung der Regierung oder irgend einer Verwaltung; leider melden und die Briefe aus Afrifa wirklich , daß eine ſolche Befehoung wurde in dergleichen Dingen den man faum Mittel habe , die Todten zu begraben . Der .

ſchlechten Bürger verratben. Aber feine offiziede oder Augenblick iſt gefommen, um einige der Haupturſachen balboffizielle Erflärung fann bewirfen , daß wir nicht jenes gråplichen Zuſtandes der Dinge zu bezeichnen, und gereben haben , was wir gereben baben . Die Ableugs wir glauben ebenfalls eine Pflidt zu erfüllen, indem nung, lo ſchůchtern ſie auch ſein möge, wird uns immer

wir dieſelben ohne Rüdſicht zur Offentliden Kenntniß

beunruhigen, weil ſie andeuten fann, daß man nicht feſt bringen. Man fann nicht das ganze Uebel blos dem und beſtimmt entſchloſſen iſt, den leiden unſerer Zrups Einfluß des Klima's zuſchreiben. Allerdings iſt dieſer pen ein Ziel zu ſeßen . Man entgegnet uns, daß die Einfluß eine beſtåndige Quelle von Krankheiten : aber Sterblichkeit nicht ein Fünftel des Effectivbeſtandes , wie

die Nothwendigfeit, denſelben zu ertragen, iſt eine der

wir angegeben hatten , ſondern nur ein Vierzehutei dels

Bedingungen der Bejapung. Man mußte daher vor

ſelben betragen habe, und um dieß zu beweiſen , terech

allen Dingen ſich auf denſelben vorbereiten und auf

net man die Zahl der Todten nur bis zum 1. Auguſt 0. I., w & brend gerade von dieſer Epoche an die Sterblichkeit To furchtbar geworden iſt. Wir ſelbſt haben , um nicht

Mittel denken , den traurigen Wirkungen deſſelben auf unſere Truppen vorzubeugen. Um dieſen Zweck zu ers reichen, war es unumgånglich nothwendig, ibnen wirk.

unbillig zu verfahren, unſere Berechnung über 15 Mos liche Zufluchtsorter gegen die Sonne und gegen den nate ausgedehnt; wenn wir nur von dem leßten Viers Regen, erträgliche Lagerſtåtten und eine den Strapazen teljabre geſprochen båtten, ſo würde man uns der Uns

angemeſſene Nahrung zu ſichern . Hieran iſt aber nicht

gerechtigkeit beſchuldigt haben. Warum ſagt man nun gedacht worden . Die Soldaten ſind in Pager eingeſchlor, aber nicht dem fande die reine Wahrheit ? Warum ren worden, bei deren Errichtung höchſtens die Bedürf entſchließt man ſich nicht, die genaue Zabl der ſeit dem 1. Januar 1839 in Afrika geſtorbenen Franzoſen zu vers

beitspflege berückſichtigt worden ſind. Jedermann weiß,

Offentlichen ? Warum gibt man nat) Gefallen angefers ſagt man nicht ſogleich: Wir haben 3, 4 oder 5000 Mann, oder ſogar noch mebr von dieſem bis zu jenem Tage verloren. Wir ſelbſt geben dieſe ſchauerlichen Zahlen

was es mit jenen lagern fúr machtBewandniß bat., Man zieht einen tiefen Graben, eine aus der ausge worfenen Erde einen Wal und railießt dieſes Polygon mit ſpaniſchen Reitern ; der Soldat clågt innerhalb dieſes Raumes ſeine Zelte auf , wenn er deren bat, und

tigte Durchſchnitrozahlen ? Mit einem Worte , warum

niſſe der Strategie , aber feineswegs die der Geſund ,

nicht an , aus einem Grunde, den wir Niemanden ver, er liegt auf der Erde , ſeinen Torniſter auf der einen, beimlichen wollen . Die Thatſachen, welche mir in dieſer ſeine Feldflaſche auf der anderen Seite. Dieſe Art von

Beziehung geſammelt haben ,beziehen ſich bauptſächlich Ruheſtåtten iſt ſehr natürlich und ſehr ertråglich im auf die ungeſundeſten Poſitionen, und auf mebreren jener Felde und auf fürzere Zeit ; wenn man aber ein Pand Puncte betrug die Sterblichfeit über ein Viertel des Jabrelang beſest hålt, dann muß den Truppen ein an .

effectivbeſtandes im Verlaufe von 6 Monaten . Mogen deres Unterkommen bereitet werden . Nun aber haben die Leute, die ebenſo gut wie wir unterrichtet ſind, die unſere Soldaten in Afrifa größtentheils nicht allein feine Hand auf's Herz legen , und die Frage kategoriſd bes Zelte, ſondern in mebreren Fagern ſind ſie auch genöthigt

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geweſen, ſich balb in die Erde einzugraben oder ſich muß man doch auch bemerken , daß in unſeren alten jåmmerliche Hütten aus Stein aufzubauen , die init Ges

Rolonieen, auf den Antillen das Verhältniß immer weit

ſtråuchen bedeckt wurden, und weit mehr wie die Höhlen ungünſtiger geweſen iſt, wenn Truppen dorthin geſandt wilder Thiere als wie menſchliche Wohnungen ausſaben. Offiziere und Soldaten leben in dieſen Schlupfwinkeln, wo das Strob ein ſo ſeltener furusartifel geworden iſt, daß der Generalgouverneur ſchwerlich ein Bund gefun, den baben würde, um darauf zu (dlafen. In mebr als einem lager haben die Garniſonen fein wahrhaft trints

wurden. Dieß ſoll übrigens weder eine flache Entſculs digung, noch eine Abweiſung der Beſdiwerden ſein . Die Verwaltung betrachtet es als eine beilige Pflicht, úberal, wie es ſchon in Algier , Dran und Bona geſchehen iſt, Alles zu thun, was in ihren Kråften ſteht, um den afris faniſchen Truppen in allen Stellungen dieſelbe Pflege

bares Waſſer ; wir führen beſonders das von Aruch all,

und dieſelbe Behandlung zu ſichern, wie die, die ihnen im Mutterlande gewidmet wird. " Aus eineun Correſpondenzartikel des , Soldatens

wo dem Kronprinzen ſelbſt ſo trůbes und grünlides Waſſer vorgeſetzt wurde, daß man gewiß Anſtand genoms

men haben wurde, ſich deſſelben aud nur zum Händes Freundes " theilen wir Folgendes mit: „ Ich war am walden zu bedienen . Iſt es nicht augenſcheinlich , daß 19. September im lager bei Fontainebleau. Das ſonſt unter dieſen Umſtänden die Krankheiten mit einer ges anhaltend ſdh iechte Wetter parte an dieſem Tage etwas wiſſen Wuth ausbrechen mußten ? Wir haben bereits nachgelaſſen und ich fonnte daber einer größeren Uebung geſagt, wie die Anſtalten für die Kranfen beſdaffen ſind. beiwobnen . Es waren 14 Bataillone , 18 Escadronen Wir baben in Philippeville die Aerzte felbſt beſtürzt und und 4 Batterieen beilmen , die der Herzog von Nes empórt über den Zuſtand der Hoſpitåler geſehen. Wir mours als commandirender General mit großer Sicher, baben Lurånen der Verzweiflung in den Augen des beit und erfenubarem Ueberblick manovriren ließ. Troß

Doktor Antonini, des Hauptarztes der Armee, geſehen, des beftigen Windes und des dadurd, verurſachten Stau. Der Doftor Pasquier, Arzt des Herzogs von Orleans, wegungen in Maſien raſch und lebhaft, nur machte ſido

der doch ſonſt ein feſter und gleid,müthiger Mann iſt. bes war das Feuer der Jnfanterie untadelhaft, die Bes war nicht weniger ergriffen von dem traurigen Sdaus in den Bataillonen ſelbſt ein gewiſſes Sdwanfen bes ſpiele, von dem er, gleich uns, Zeuge geweſen. Niemand merkbar , eine Folge der großen Zahl neueingetretener fann daran zweifeln, daß man die nöthige Zeit gebabt Mannſdaften. Die Cavalerie führte einige Attafen, ſo bat, um ſich für ſo grauſame Eventualitäten vorzubereis wobl in verſdiedener ſich ſteigernder Gangart, als von ten. Warum hat man es nicht gethan ? Es fehlt der der Stelle aus, und man fann ſagen, im Ganzen gut,

Kriegsverwaltung ſiderlich nicht an fenntnißreichen und obgleid, die Cavalerie ſonſt eben nicht die ſtårfſte Seite umſichtigen Agenten ; aber dieſe Verwaltung iſt auzu der franzöſiſchen Armee iſt. Die Artillerie war ſchnell, ſchreibſúchtig und auzu formaliſtiſch. Man fann in Afrifa in allen Gangarten feſt, und das Feuer gut bedient. Fein Brett und feinen Stein von der Stelle bewegen, Beſondere Aufmerkſamfeit erregte auch an dieſem Tage ohne die Dazwiſchenfunft des Geniecorps ; man fann das Scarfſdůfenbataidon. Das Zirailliren dels über fein Bett und feine Matraße verfügen , ohne die wieder ſelben war muſterbaft , ſowohl in Hinſicht der leichten

Erlaubniß der Intendanz ; es finden beſtåudige Cons Bewegung, als des gui unterhaltenen Feuers , deſſen flicte, langſamkeiten , Hins und Herſchreibereien ſtatt,

Wirkung im Felde außerordentlich ſein muß, wenn man

während welcher der Soldat ſtirbt und hinter welche

nach den Erfolgen des Scheibenſchießens urtheilen darf,

fidh nur zu oft die Mißbråude verbergen . Die ganze Lieferantenwelt der Armee ſollte der ſtrengiten Unters

von denen ich Ihnen früher (don berichtet. “

-den ,,Das Caoutſouf oder Gummi an, ſuchung unterworfen werden. Es gibt in Afrifa zuviel für Soldaten gewinnen,fångt eine Bedeutung zu elaſticum die man Leute, die von dem Tode ihrer Mirmenſden leben. Ich früher faum geahndet. Seit man es auflöſen und eine liebe die Schredniſſe nicht , aber ich würde gern die Art von waſſerdichtem Firniß aus ibm bereiten kann,

Seele derer damit anfüllen, die einen direkten oder ins hat die Induſtrie ſich dieſes Materials bemachtigt und direften Antheil an der Vernichtung unſerer Soldaten wendet es überall an, wo Elaſticitåt und Undurd )drings genommen haben . "

lidh feit für Puft und Waſſer Fauptbedingungen ſind .

In der Antwort auf vorſtehenden Artikel ſucht der » , Moniteur" nur die Angabe 311 beſtreiten , daß nicht der fünfte Theil der Armee feit 15 Monaten geſtorben wåre, låßt den guten Abſichten und der gemißigten

Daber die Mäntelzeuge und Stoffe aller Art, welche gegenwårtig das Luch erſcßen. Wer aber båtte wohl mehr von der Witterung zu leiden , als der Soldat wåbs rend eines Feldzuges ; was iſt alſo natürlicher als der

Sprache des ,,Courrier " volle Gerechtigfeit widerfahren und ſagt: „ So unvortheilhaft es auch ſein mag , eine

Wunſch , die neue Erfindung vorzugsweiſe dieſem zu Gute fommen zu laſſen. Der Fabrikant Gagin bat aun

Erörterung zu verlängern , ohne die entgegengeſepten dem Miniſterium folgende Gegenſtände für den Gebrauch Behauptungen, da ſie ſich auf die hochherzigſten Geſins des Soldaten yorgelegt. 1 ) Einen Sdlauch, der mit nungen grunden, befämpfen zu wollen, ſo ſind wir doch Waſſer oder jeder anderen trinfbaren Flüſſigfrit gefüllt,

mindeſtens verpflichtet, zu erklären, daß, wie aus den das " ießt gebräuchlide Tónnchen erlebt, welches durch offiziellen Documenten bervorgeht , die Sterblichfeit in Form und Gewicht unbequem , durch den Pedigeruch Afrika , vom 1. Januar 1838 bis zum 1. Auguſt 1839, aus dem Inneren aber dem Soldaten widrig iſt. Der nicht den fünften Theil des Effectivbeſtanden , ſondern Schlauch iſt federleicht, (dmiegt ſich bequem jeder Form noch nicht einmal den vierzehnten Theil deſſelben beträgt. des Körpers an, iſt baltbar und leichter zu handhaben,

Obgleich dieſe Zahl leider nur noch zu bedeutend iſt, ſo als Flaſchen , Bledigeſdirre oder Lönnden. 2) Einige

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Stiefel unb Sdube, deren Peder und beſonders Nåbte

Wenn auch ein Jeder, der die Geſchichte des Krieges

mit einer diden Gaoutſchuf. Auflöſung überzogen ſind, durd melde das Peder fortwåbrend geſd )meidig bleibt

von 1815 nur einigermaßen fennt , weiß , daß in dem

und die Nähte nie Náſfe einlaſſen , ja ſelbſt bei volls

ſind, und der Herzog ſich daber gar nicht in dieſer Weiſe

5

Borſtehenden ſoviel Unrichtigfeiten als Worte enthalten

ſtåndiger Durdınåſſung das leder ſid, vollfommen troden ausgedrůdt haben kann, ſo módste es doch, da die Ads erhålt. 3) Ein Stück mit Gummis Auflóſung überzogen gemeine Zeitung ein geſchid)tliches Archiv für lange ner feinwand,, von 2 Metres fånge und i Metre Breite. Zeiten bleiben wird, ndihig ſein, bier Folgendes berid, Auf einer der beiden langen Seiten dieſes Stúd Zeuges befindet fich ein Vorſtoe, durch den zwei Schnüre gezos

gen ſind , welche zuſammengeſchnürt werden können , und

tigend zu bemerken. Die Vorwürfe, welche Napoleon , der immer einen Sündenbod haben mußte, wenn er durch die Zapferkeit

ſeiner Gegner und die Richtigkeit ibrer Manóver eine lider Form wie ihn die Fuhrleute in Frankreich tragen. Schlacht verloren batte, dem gedachten General machte,

fo mit einem Zuge einen Mantelfragen bilden , in áhn ſo

Dieſer fragen bedecft vollſtändig das Gepäck und die

beziehen ſich befanntlich nid t auf das, was er am 16 .,

Patrontaſde, geht bis zum Kinie des Soldaten und ſondern was er am 18. Juni gethan oder vielmehr uns erlaubt ibm , das Gewehr unter demſelben vollſtändig terlaſſen hat. Von beidem iſt aber der Herzog fein Aus gegen die Einwirkung der Näſſe 311 ſd úßen . Mit dieſen genzeuge geweſen, da er das Schlachtfeld von ligny, waſſerdid,ten Zeugſtiden wurden die in Vincennes ors ganiſirten Scarfíchůben verſehen , und batten oft Ges

legenheit, beim Scheibenſdießen und Ererciren dieſelben mit Erfolg anzuwenden.. Ja, der Scharfſinn des gemeis nen Mannes wußte bald noch mehr Vortheil daraus zu giebert. Beim Bivouak vereinigten ſich drei Kameraden ,

ebe Napoleon angriff, verließ, und am 18. zwei Meilen von dem Terrain, auf welchem Grouchy operirte , ento

fernt war; der Herzog iſt nicht am Abend des 15., ſons

dern am 16. Mittags im preußiſchen Hauptquartier bei der Mühle von Buſiv geweſen ; er batte nicht den Oberft Gordon und eine Reiterfdwadron , ſondern den Herzog legten eind dieſer Stücke auf den feuchten Boden , fdnúr: von Braunſdweig ( der einige Stunden darauf ſo rubm . ten zwei andere aneinander, legten ſich dann und decks voll fiel), den bannover'ſchen General Dórenberg, den ten ſidh mit dieſer Dede zu, ſo daß der beftigſte Regent ſpaniſchen General Alava , den preußiſden General

ihnen nichts anbaben fonnte. Daber auch der Name Müffling und die Adjutanten Oberſten Herven und abri- bivouacq ( Bivouatícuß.) Simmtliche Gegenſtande, Freemantle mit ſid), außerdem aber nur einige Ordon , ſowie auch ein neuconſtruirter Ueberzug von demſelben Stoff für die Offzierzelte , waren auf der leßten Ges

werbe • Ausſtellung der allgemeinen Prüfung vorgelegt, und der König ſelbſt ließ ſich von dem anweſenden Fas

brifanten den Gebrauch , die Bereitungsart und die Soſten derſelben erflåren . "

nanzen ; der Herzog fann nicht mit den Generalen York und Kleiſt conferirt haben , denn den erſteren traf der

die Nachricht von dee Schlacht bei Belle : Alliance Berlin bringende Offizier mit ſeinem Armeecorps in Weſtpbalen, der lettere ſtand mit dem reinigen bei Xrier ; nid )t einmal mit dem General Bülow

nad noch nod fann

er geſprodhen baben , denn dieſer war mit ſeinem Ars meecorps um jene Zeit zwiſchen Hanut und Gemblour,

Rückblick auf die Schlacht von Waterloo . Unter dieſer Auffdrift theilt die Algeni . Zeitung aus Preußen Folgendes mit : In der Beilage zu Nr. 286 dieſer Zeitung iſt eine aus dem ,,Dover : Chronicle " ents Tehnte Anekdote enthalten , nach welcher der Herzog von Wellington fürzlich bei einem Diner ſich bintichtlich der dem frangor. General Grouchy úber ſeine Operationen

3 Meilen von Sdladhifelde, und nabi befanntlich an dieſem Tage an dem Kampfe gar feinen Tbeil. Die endlich die Bewegung Napoleons am 17. eine monſtrofe

genannt werden kann, iſt nicht einzuſehen, da es sanz in der Ordnung war, auf die engliſche Armee loszuge, ben , nachdem die preußide vermeintlich auf lange uno ſchädlich gemacht worden ; am wenigſten aber fann von bei Waterloo gemachten Vorwürfe dabin geäußert baben einer Flanfenbewegung die Rede ſein , indem der Angriff foll : ,, Ich war ſelbſt Augenzeuge dieſer Manóver; man gerade auf die Mitte der Stellungen, Quatrebras uno glaubt, ich ſei ain Tage vor der Schladt von ligny auf die Hoben vor Mont St. Jean , erfolgte. Ausführlich

einem Ball in Brúfjeſ geweſen, aber man bat Ünrecht, iſt, was der Sd;lacht von ligny vorhergegangen , in der Geſchichte dieſes Feldzuges von dem General der Ins fanterie, v. Erolman , damaligem Generalquartiermeis Cavalerie als Escorte mit 1116 und trafen , ohne ers ſter der preußiſchen Armee ( Berlin 1837 ) zu leſen . Es fannt zu werden , im preußiſchen Hauptquartier ein. Ich beißt daſelbſt ( Ib. Th I. S. 102 ff.) : brachte die ganze Nacht mit Blüder, Bülow, York und ,, In dem Hauptquartier des Herzog . 8. Wellington Kleiſt in Unterredung 311. Am Um anderen Morgen ſagte war es während des 15. Juni dagegen ganz rubig denn an jenen Abend verließen id) und Gordon ( der

bei Waterloo geblieben ) Brüſſel, nabmen ein Escadron

ich zu Bülow : ,, Wenn meine Armee in einer Stellung

geblieben. Obgleich der Feltmarſdal Blücher , gleic

wåre, wie die Eurige, fo fürchtete ich vernichtet zu wer :

nachdem er die Meldung des Generals v. Zieten erbal. ten batte, den Herzog von Wellington von dem Angriff

den . “ Der Angriff Grouchy's begann bald darauf und

der Franzoſen unterrichtete, fo ( chien man im engliſchen hauptquartier das Vorrúden der Franzoſen nur als jei Zeit zurückzufebren. Am 17. machte Bonaparte die eine Scheinattafe anzuſeben , während man den Haupt, runſtroſe Bewegung auf meiner Flanfe , wilde der angriff gegen das engliſche Heer ſelbſt erwartete. Der Anfang der Schlacht von Waterloo war. " Herzog von Wellington erhielt die Depeſde des Fürſteu die Preußen wurden geſchlagen . Id verweilte lange

genug, um das Treffen anzuſeben, und dachte dann, es

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Blúcher um 4 Uhr Nachmittags, gerade als er von Tiſch aufſtand. – Da der Herzog den Angriff der Franzoſen .

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Man ſagt, der Herzog von Wellington rod nod mit dem Signal zum Aufbruch ſeines Heeres gezogert baben,

von Mond ber erwartete, lo glaubte er feine åndern und es ſei vorzüglich der Herzog von Braunſchweig den Maßregeln in der Aufitellung ſeiner Truppen eher geweſen, der den Falomarſchall für den Entroluß ges nehmen zu können , al8 bis die Rapporte des Generals

ſtimmt habe. Dem ſei wie ihm wolle, gewiß wenigſtens

v. Dörenberg , welcher die Vorpoſten bei Mons com

iſt, daß nach Mitternacht die Befeble zum Aufbrud des

mandirte, eingingen. Eine zweite Benaibrichtigung aus dem Hauptquartier des Fürſten Blücher von den fort: gereßten Angriffen traf gegen Abend in Bruſſel ein. Sie enthielt nåbere Angaben über die Streitkräfte des Feindes, und machte den Verluſt der Sambreúbergånge

Heeres nach allen Richtungen entſendet wurden. Nad, dem hierdurch nach 24 tůndigem Zögern endlich das Signal zum Aufbruch ertbeilt war, ging Alles von dumpfer erwartungsvoller Stille zur lebendigſten Zbås tigfeit úber. “

bekannt. Die Engländer fónnen daher gewiß nid ) t dar,

Ebenſo moge bier eine Stelle finden , was über die

ůber flagen , daß ſie nicht binlänglich von den Bewe. Zuſammenfunft der beiden Feldberren ( S. 117) geſagt

gungen des Feindes in Kenntniß gefeßt worden wiiren, iſt: „ Es war i Uhr Nachmittage, als ſich der Feldmars indem im Laufe des 15. Juni vier Meldungen, mit denen ſchau bei der Mühle von Buſſy befand und das Vor, der Generale ). Zieten und v . Steinmiß , abgeſchickt růden der feindlichen Armee beobachtete. Man bemerfte wurden . Die einzige Maßregel, welche der Herzog von auf der gegenüber liegenden Windmühlenbóbe weſtlich Wellington am Abend des 15. traf, war die, daß er an von Fleurus ganz genau Napoleon mit ſeinem Gefolge. alle Zruppen den Befehl erließ, ſich zum Aufbrud bereit Beide Feldherren hatten ſich auf dieſe Weiſe gegenſeitig zu halten. Es ſcheinen, außer der vorgefaßten Meinung, im Auge. Um dieſe Zeit war es audy, als der Herzog welche bei den Englandern ſtattfand, daß Napoleon den

von Wellington zum Fúriten Blúcher fam, um mit ihm

Krieg nicht mit einer Offenſive beginnen würde , oder die lebten Berabredungen zu treffen . Man fam über

aber, wenn es geſchahe, daß die engliſde Armee zuerſt die Art, lits gegenſeitig zu unterſtützen, dabin überein, den Angriff zu beſteben båtte, auch noch andere Motive

daß cine Operation mit allen disponiblen Ariften des

für dieſe Änichten vorhanden geweſen zu ſein . Die Be: Herzogs über Frasne nad) Goſſelies den Feind in Flante ziehungen , in welchen der Herzog von Wellington mit

und Rüden nehmen und ſeinen Rúdzug nach Charleroi

dem franzöſiſchen Miniſter Fouché ſtand, mögen auf die

bewerkitelligen würde. Jedod mußte dieß Vorrúden mit

Anſichten des engliſchen Feldherrn influirt baben. Man ſebr überlegenen Kräften , wo möglich mit der ganzen ſagt, daß Fouché die Mitiheilung des franzöſiiden Opes

Armee geſcheben , und man mußte bis 4 Ubr Nadmits

rationsplans verſprochen habe. Derfranzöſ.Miniſter rags denErfolg dieſer Operationen abſeben fónnen. cheint indeffen den Herzog von Wellington bintergans Don 5 Uhr an lag es in der Natur der Dinge, daß gen zu baben , wie eine Steile in einein Buche, das für die Wechſelfåte in der Schladit eintreten müßten, und apofrypb ausgegeben Ipird , jedod ſtarfe Spuren von

dann wurde eine directe Unterſtůzung vortheilhafter,

Authencitåt an lich trägt und ſehr ſchikbare Aufſchlüſſe

als eine entferntere Offenſive. Dieſe directe Hülfölei,

enthält, zu beſtätigen ſcheint. Man ſoll auch dem her, itung gegen den preußiiden rechten Flügel zuführen, zog Nachrichten in die Hände geſpielt haben , welche die ſollte den eingetretenen Umſtänden und dem Ermeſſen Eröffnung des Feldzuges nicht vor dem 1. Juli verbies

des Herzog8 überlaſſen bleiben. Wibrend deß war die

Bent .." Jedoch müſſen alle dieſe Vermuthungen ſolange franzöſiſche Armee über Fleurus vorgerudt. Der Herzog

dahingeitellt bleiben, bis der Herzog ſelbſt ſich darüber ichien jetzt erſt die beſtimmteUeberzeugung zu gewinnen, ausſpricht. Es iſt indeſſen gewiß , das der engliſche daß Napoleon mit ſeinen Hauptfråften gegen die Preus Feldherr noch auf dem Sihlachtfelde von Ligny, vor Ben operire. Bis um %, auf 2 Ubr wartete derſelbe die Entwicelung der franzöſiſchen Arinee zweifelte, daß der odlige Entwicelung des franzol. Heeres ab, und eilte Hauptangriff gegen die Preußeit gelbeben würde. Der Herzog von Willington beſuchte noch den Abeild des 15. Juni einen Ball, den die Herzogin von Richmond

veranıtaltet hatte. Vielleicht glaubte derſelbe der durch die beutigen Nacrichten von dem Anrúden des Feindes

dann erſt zu ſeinem Heere zurück. 18 der Herzog von Wellington die beſtimmte Verſicherung der Hülfsleiſtung gab , bediente er ſich der Worte : „ Id bin überzeugt, daß um 2 Ubr ſoviel Truppen verſammelt ſind, daß ich die Offenſive ſogleich ergreifen fann." Nach dieſer feſten

berbeigeführten Aufregung eine ruhige Haltung entge :. Zulicherung wurde von preußiſcher Seite eigentlich erſt genſtellen zu müſſen. Der Gedanke, deffen man ſich bei definitiv die Schlacht anzunebmen beſchloſſen . Zwar bat dieſem Feite nicht erwehren fonnte, daß der nichite Tag

der Erfolg die Annahmen und Bedingungen nicht ge.

vol Rubin und Gefahr der leßte ſein fónne , erbóbte

rechtfertigt, unter denen der Entſchluß zur Schlacht ges den Genuß des Augenblics. - Als aber um Mitters faßt wurde; jedo v konnte dieſe Wendung der Dinge nicht nadt die Meldung des Generals v. Dórenberg eintraf, vorausgeſehen werden. Zwei Tage ſpäter wurde daſſelbe

daß die gegenüber geſtandenen feindlichen Truppen ſich Ziel auf dem Schlachtfelde von BellesAdiance und ganz rechts gegen die Sambre gezogen båtten, und ibin fein auf demſelben Wege erreicht, nur wechſelten die beiden Feind mehr entgegenitebe , da ichien die Abſicht Napos Armeen ihre Rollen , die ihnen beute auszufübren nicht leons entitat, und vielleicht noch der lebte Augenblick, glüden wollte." 1

einen raſden Entſchluß zu faſſen , vorbanden zu ſein . Redigirt unter Gerantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Leffe in Darinſtadt und in deſſen Ditijin gedrud .

Mittwoch ,

Nr. 99 .

11. Dec. 1839..

GA

Allgemeine Militar - Zeitung. Bayern.

München , 26. Novbr. Im f. Zeughaus fann man

in dieſem Augenblic eine Anzahl von lagerzelten auf

Generals, den er, indem derſelbe eben über einem Plan

zur Vertheidigung der Stad brütete, gefangen nahm , und ſich des neben ihm auf dem Tiſche liegenden Degens

geſtellt ſeben . Ruſſiſche, preußiſche, franzöſiſche und bemächtigte. Dieſen Degen darf Gorwood ſeitdem tra. engliſche Zelte werden genau verglichen , um die zweck. gen, und überdieß wurde, zum Gedächtniß dieſer aben. mäßigſten zur Einführung bei uns berauszufinden . Den ibeuerlichen Zhat perſonlichen Muthes, ſeinem Familiens engliſchen roll von Sachverſtåndigen der Vorzug vor wappen eine Mauerfrone und die gebrodene Baſtion

allen übrigen eingeräumtwerden , und ihre Nachahmung einer Feſtung beigefügt mit der Deviſe: „ Mir nadi!" bei uns dürfte wahrſcheinlich beliebt werden. Viele wols len daraus auf die Abbaltung eines Herbſtlagers im

F r a n k reich .

Der ,,Moniteur" , der den Streit mit dem „ Cour.

Stadt rier français die Unters , und idon ſchließen Jahre nåchſtkommeinnden bezeichnen, deren Näbe es ſtattfinden würde.

deſſen ſchreitet man mit der Einführung derPercuſſiongs

über die mangelhafte Verpflegung der

afrikaniſchen Armee abbrach und dem angreifenden "Zheil

gewehre bei unſeren finientruppen raſch vormårts. Sis das leßte Wort ließ, ermiedert jeßt auf åboliche Angriffe cherem Vernebmen nad ſollen bis fommenden 1. Juni des National" und übernimmt die Vertbeidigung der bereits 12 Bata idone init dieſen Waffen armirt ſein .

von der Kriegsverwaltung angeordneten Maßregeln. Es eriſtirten , fagt das offizielle Blatt, in der Regentſchaft

Großbritannien. Oberſtlieutenant Gorwood , der vom Herzog von

wobleingerichtete Hoſpitåler für 5966 Kranke. Das Mo. biliar dieſer Hoſpitaler beſtebe aus 6500 Betten , 9000

Wellington zum Bicegouverneur ( Deputy -Lieutenant ) Strobrácen, 6000 Matraßen u. 12,700 wollenen Deden. des Lower ernannt worden , iſt derſelbe Offizier , den Außerdem waren noch 1250 Betten für eventuelle Bes der Herzog mit der Redaction ſeiner unſångſt in zwölf dürfniſſe nachgeliefert worden. Das Perſonal beſtehe: Bånden abgeſchloſſenen ,, Dependen " , dieſer für die

1 ) aus 219 Geſundheitsoffizieren von verſchiedenen Gra ,

Kriegsgeſchichte ſo wichtigen Documente , betraut bat. den ; 2) aus 79 Adminiſtrationsbeamten und 3 ) aus Das ,, United Service, Journal“ bemerkt dazu : ,, Dieſe 826 Krankenwärtern. Lebensmittel, Medicamente, Bang

Aufgabe fann in deffen weder ſo ſchwierig, noch mit role ſie bat darſtellen wollen , da jede Seite des Manuſcripts wie des gedructen Werfes von dem Herzog ſelbſt auf der Verantwortlichkeit verknüpft geweſen ſein, als man

dagen und ſelbſt die Arzneiglaſer, von denen man ſoviel zuſammengebracht worden, daß man für alle Eventua, litaten hinreichend damit verſehen ſei. Allerdings habe fårm gemacht habe , wåren in ſo hinreidender Anzabl

das ſorgfältigſte revidirt wurde, der aúe wegzulaſſenden deſſenungeachtetin Konſtantine und Pbilippevide eine Steden ſtrich. So ſchonend und zartſinnig ideint dabei augenblickliche Ueberfügung ſtattgefunden, aber durch

der Herzog gegen die Offiziere, dieinſeinenFeldzügen eiligſt berbeigeſchaffte Transportmittel ſeidieſem bedau unter ihm dienten , verfahren zu ſein , da er nod måde ernswertben Umſtande ſchnell abgeholfen worden. Uebri, rend des Drugs Material, das volle zwei Bånde gefůút geng bleibt der „ Moniteur" bei ſeiner Behauptung, daß Sterblidfeit baben würde , caſſirt haben ſoll , um durch die darin , die

bei weitem nicht ſo groß geweſen wåre,

enthaltenen Neußerungen weder einen noch lebenden, wie man angegeben babe, wovon die offiziellen Aftenſtúde noch Freunde verſtorbener Militårs zu verlegen . Noch baldigſt den unwiderleglichſten Beweis geben würden. gibt das genannte Journal in Bezug auf den Oberſt ,

Auf die in febr heftigem Lone gebaltene, an das

lieutenant Gorwood die Notiz , derſelbe rei der einzige Miniſterium gerichtete Anfrage des Journal du Coms Offizier im britiſchen Heere, der einen nicht 'ordonnangs merce, welche Thatſachen den ſich immer und auch vor máßigen Degen tragen dürfe. Das verbalte ſich alſo : Kurzem noch erneuernden Gerüchten über die unglügliche bei der Erſtůrmung einer ſpaniſchen Feſtung ( Badajoz lage von 2-3000 franzöſiſchen Gefangenen in Sibirien vermuthlich ) führte Gorwood die borderſte Sturmco

zu Grunde liegen, antwortet der ,, Moniteur" :

11

Gine

lonne, erſtieg die Breſche zuerſt, und babnte fich, faſt einfache Darſtellung des Thatbeſtandes wird zur Genüge

allein , einen Weg in das Quartier eines franzöſiſden jene Behauptungen beantworten , mit deren Hülfe man

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die offentliche Meinung an ihrer empfindlichſten und nete. Während der Rheincampagne erwarb er ſich den verleßlichſten Seite zu berühren ſucht. Die zu wieder. holtenmalen ſeit 1816 bis 1830 von der franzöſiſchen Geſandtſchaft zu Petersburg gemachten Schritte , um Gewißbeit darüber zu erlangen , ob wirflich die ruſſiſche

Orden pour le Merite, avancirte 1794 zum Premiers lieutenant, 1795 zum Siabscapitain und erhielt im Jahr 1797 eine Grenadiercompagnie in dem Regiment Cour. biere. Beim Ausbruch des Krieges im Jahr 1806 wurde

Regierung einige unglüdliche Trümmer unſerer alten er Major in dieſem Regiment, welches zur Beſaßung Armeen in Sflaverei zurúdhalte, batten beſtandig von der Feſtung Danzig zábite, deren ruhmvolle Vertheidi. Seiten dieſer Regierung, die formelle Zuſicherung vers gung zu den ſchönſten Waffenthaten der preußiſden Armee

anlaßt, daß nicht ein einziger Franzoſe vorhanden ſei, gehört. In Folge der bierbei bewieſenen Tapferkeit wur. der wider ſeinen Willen in des Raiſers Staaten zus růdgebalten werde. In gleichem Sinne antwortete der Marſdal Maiſon im Jahr 1834 und der Hr. Baron 3. Barante im Jahr 1836 in Folge neuer Inſtructionen, durch welche dieſe Botſchafter ſucceſſiv angewieſen wurs

den ihm verſchiedene Auszeichnungen zu Theil. Im Jahr 1808 wurde er Commandeur des 7. Infanterieregiments, 1810 Oberſtlieutenant außer der Lour, 1811 Comman, dant von Kolberg, 1812 Commandeur der 2. Infantes riebrigade bei dem Yort'ſchen Armeecorps in Kurland,

den, mit der ſorgfältigſten Umſicht auszumitteln , welchen in welchem er beſonders wegen ſeines rubmvollen Be.

Grund die Behauptungen eines Franzoſen haben, der nehmens in dem Gefechte bei Efau zum Oberſt befor. Verſicherte, durch die Flucht den Hårten einer Gefan. dert wurde. Im Jahr 1813 befehligte er in der Schlacht

genſchaft entkommen zu ſein, welche er in Rußland, ſeit bei Großgórſchen den linfen Flügel des zweiten Treffens das loos der Waffen ihn von unſeren Fahnen getrennt , und nabm rubmvollen Anteil an dem Gefechte bei Kó .

erdulden müſſen . Die ruffiſde Regierung hatte die Gous nigowartha und an der Schlacht bei Baußen. Nach dem verneure von Sibirien beauftragt, ihr über diejenigen Waffenſtilſtande zum Generalmajor ernannt, comman, franzöſ. Kriegsgefangenen , die ſich in den unter ihrer dirte er die 7. Brigade in der ſchleſiſchen Armee ſowohl Derwaltung ſtebenden Gebieten befinden möchten , offts in jenem als in dem Jahr 1814 rubmvoll auf den

ziellen Bericht zu erſtatten . Dieſe Berichte wurden uns Jeren Botſchaftern mitgetheilt, und es ging aus ſolchen bervor, daß ſich in Sibirien nur einige Franzoſen befans den, welche ,,wegen Meudelmord" zu Zwangsarbeiten verurtbeilt worden. Man wird hieraus erkennen , daß das Miniſterium der auswärtigen Angelegenheiten ſich über den Werth der Gerüchte , wonach Lauſende von Franzoſen froß den Vertrågen in den ſibiriſden Berg

Schlachtfeldern an der Kabbach, bei Wartenberg, Mós dern, Leipzig, Obateau- Thiery, Paon und Paris . wåbs rend der verſchiedenen ermábnten Feldzuge erhielt er folgende Orden: Das eiſerne Kreuz erſter und zweiter Riale, den Orden pour le Merite mit Eichenlaub, ben rotben Adlerorden dritter Klaſſe, den ruſſiſchen St. An, nenorden erſter Klaſſe, den St. Georgen- und Wladis mirorden dritter Klaſſe und den franzöſiſden Orden der

werfen zurůdgehalten würden , zur Genüge aufgeklärt Ehrenlegion . Nach dem Frieden wurde er Commandant erachten mußte. Ueberdieß wird im zwiefaden Intereſſe von Magdeburg, avancirte 1817 zum Generalieutenant, der Wahrheit und offentlichen Moral die Regierung des

erbielt 1818 den rotben Adlerorden zweiter Klaſſe mit

Königs die Quelle dieſer ſich erneuernden Gerüchte auss Eichenlaub, wurde 1825 commandirender General des

mittein und ſich Gewißheit verſchaffen , ob dieſelbe rein 7. Armeecorps und zweiter Chef des 8. Infanterieregis und uneigennüßig iſt. Was den Marſchall Soult an. ments. Am 25. März 1828 wurde ſeit Dienſtjubiläum langt, gegen welchen die Anfrage des Commerce beſons gefeiert, wobei er den ſchwarzen Adlerorden erhielt. Er ders gerichtet iſt, ſo weiſt er mit Entrüſtung ſelbſt den ſtarb am 31. Oktober 1829. bloßen Gedanfen zurück , als fónne er einen Augenblid Z úr fe i. gegen das Spidſal auch nur eines einzigen Soldaten, der fern vom Vaterlande und wider Völferrecht in der

Der ohntångſt verfündigte Hattiſcheriff, welcher dem

Gefangenſchaft ramachtete, gleichgültig bleiben, und er türkiſchen Reich eine neue Conſtitution verleiht, enthält gibt nicht zu , daß irgend Jemand in der Welt einen in Hinſicht auf das Militårweren folgende Stelle : Argwohn in dieſem Betracht ausſprechen fónne. “ , Dildon die landesvertheidigung eine widtige Sade,

- Der Herzog von Harcourt , Generallieutenant und es eine Pflicht aller Einwohner if, zu dieſem Zwedt

und vormaliger Pair von Franfreich iſt am 21.Novbr. Soldaten zu liefern, ro iſt es doch nöthig geworden, in Marſeille in einem Alter von 84 Jahren nach einer Normen feſtzuſtellen zur Beſtimmung derKontingente, kurzen Krankheit mit Cod abgegangen.. P r e uß e n.

welche jede einzelne Pofalitát nad den Erforderniſſen des Augenblics wird zu ſtellen baben , und die militás

riſche Dienſtzeit auf 4 bis 5 Jahre berabzuſeßen . Denn

Hinſichtlich des Generalieutenants 8. Horn , wel. man begeht eine Ungerechtigkeit und ſchlågt zugleich dem chem zu Ehren , wie wir früher gemeldet haben , dem Acerbau und der Induſtrie eine tódolid)e Wunde, wenn Ravelin Hagel der Feſtung Danzig, der Name Horn man , ohne Rúdſicht auf die Bevólferungsverhå[tniſſe beigelegt worden iſt, entnehmen wir aus dem ,, Soldas

der Orte, an dem einen mehr, an dem anderen weniger tenfreund" folgende Notizen : Er war am 31. Oftober Menſchen ausbebt, als Pie liefern fónnen, ſowie es die

1762 geboren, trat am 25. März 1778 aus dem Radets Soldaten zur Verzweiflung treiben und zur Entvoltes tencorps in das Infanterieregiment v. lúc und machte rung des Landes beitragen beißt, jene ihr ganzes Leben in demſelben den bayeriſchen Erbfolgefrieg mit, in welo lang im Dienſte zu behalten. “ chem er ſich durch Tapferkeit und Beſonnenheit auszeich

SHUM

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Militårzeitung ſeiner Zeit referirt, es verbleibt uns

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fonad nur noch die leiſtungen der Peşteren zu prüfen.

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Herrn Verfaſſer haben ihren Gegenſtand kurz Theoretiſch zur Fechts undDie kunſt à la- practiſche contre pointeAnleitung von Karl Ž hallhofer, bủndig behandelt. Es wird im Augemeinen mit

Inſpectionsoffizier nnd lehrer der Fedtfunſt an wenig Worten Viel und Gutes geſagt; im Intereſſe der f. f. Militárakademie zu Wiener Neuſtadt, und individueller Selbſtbelebrung jedod båtten theilweiſe Michael Jonardi , Lebrer der Fedtfunſt an der deutlichere Definitionen erfolgen können . Dieß gilt 3. B. 8. 3

genannten Akademie. - Nebſt einer Anleitung zur von den SS. 5 , 13 u . m. a. , Wo ,,von der Art der Stel, Bertheidigung mit dem Såbel oder Degen gegen lung"“ (Garde), ,, dem Ausfall" 2. die Rede iſt. Wir

den Bajonnetiſten von Karl Thallhofer. Mit verfennen die Schwierigkeit ſolcher Erörterungen nicht, einem Hefte Figuren. Wien 1838. In Commiſſion zumal , wenn man wenig Worte gebrauchen will. In in Friedric Volfe's Budhandlung. Koſten der Verfaſſer.

Gedruckt auf der angeregten Beziehung aber ſcheinen ſie uns leicht überwindlich geweſen zu ſein ; denn eine Andeutung des Winfels , welchen die Ridtung der Fußſpißen in der

Die zur Sprache gebrachte Anleitung zur Fechtkunſt Stellung bildet, måre wohl bezeichnender geweſen, als

à la contre pointe von Challhofer zc.iſt die zweite im folgendebereits auch inder Militar, literaturzeitung Jahre 1838 über die angedeutete Fedtart erſchienene, gerügte Anführung S.14: ,, Die Goblen beider Füße indem auch F. C. Chriſtmann, Profeſſor der Fechts baben auf dem Boden zu ruhen; jene des linken Fußes

kunſt sc. und Dr. G. Pfeffinger zu Offenbach a . M. eine ſolche herausgaben , welche ſeiner Zeit in Nr. 98 .

muß geradlinig, jedoch nad der entgegengeregten Seite hin , auf die des rechten gerichtet ſein ."“

.

-

Der Be.

it . 99 d. Blåtter vom Jahr 1838 beſprochen wurde.

hauptung ferner , daß der Ausfall jede Bewegung Das faſt gleichzeitige Erſcheinen dieſer beiden Werfe, fei, ,,durch welche man den Gegner zu treffen beabſich von welchen jedes die Priorität für ſich in Anſprud tigt" , möchte wobbl auch nicht unbedingtbeigepflichtet nimmt , dürfte darauf hindeuten , daß eine Anleitung werden können. Wenn wir ši B. ſtebend, ribend oder für die darin zur Sprade gebrachte Fechtweiſe, welche liegend einen Schlag , Stoß oder Hieb nach unſerem für die Beziehungen des Ernſtfalleg allerdings als die Gegner ausführen,, wird Niemand bebaupten, daß wir practiſdite erſcheint und debbalb immer mehr Anklang dabei einen Ausfall im s. 13 erórterten Sinne vollzies findet, nothwendig geweſen. Beide Anleitungen behans hen . Dieſer Ausfall beſteht unſeres Erachtens im raſchen deln das Fechten à la contre pointe oder das Haus Borſchieben des Körpers Bebufs der leidsteren Erreis Stoßfechten " , wie Dr. Pfeffinger es nennt, mit erſchós chung des Gegners mährend eines beabſichtigten Hies pfender Sadifenntniß , geben jedoch von verſchiedenen bes 2c., zu welchein Ende, je nach der Stellung des Pråmiffen aus. Die Zaubofer'ſche hat die Auslage in Fedhters, der rechte oder linke Fuß auf entſprechende 2

Zerz, die Chriſtmann'ſche dagegen die Auslage in Se: Weiſe weiter vorgeſeßt werden muß 2c. cond als Normalſtellung A

angenommen ; erſtere empfieblt

Wenn wir ſodann glauben , daß ftatt der erfolgten

beim Anfaſſen des Såbels das Anlegen des Daumens

Berdeutſchung: ,, Schlag mit dem Fuße" für Appel

an den Rúden des Griffs, leßtere dagegen råth biervon

beſſer Auftritt geſagt worden ware ; wenn wir ferner

ab. Obidon wir die Ausſage in Second ihrer größeren Dede und leichteren Parirfähigkeit wegen für practiſcher erachten , ſo ſtellen wir doch nicht in Abrede, daß der Wolfоmmene Fechter in beiden Auslagen ſich zu ſchlagen verſtehen muß , und es hiernach ſehr nüßlich iſt, ſich in beiden zu üben. Geben wir ferner zu, daß unſere eben ausgeſprochene Anſicht durch individuelle Angewohnung befangen ſein fann, ſo dürfte vielleicht aus dieſer Offens berzigkeit ſogar die Nothwendigkeit einer ſolchen Uebung fich folgern laſſen, indem man ſonſt nur Einſeitiges in dieſem Fache leiſtet. In dieſer Beziehung erfd einen beide

den Appel nicht für zweclos erachten , da er zuweilen angewendet werden muß, um das Gleichgewicht in der Stellung zu recorrigiren und der Fechter ſich ſeiner ófs ters mit gutem Erfolg zur Ucberraſchung ſeines Gegners bedienen fann ; und wenn es uns ſofort auch nidst ſehr conſequent erſcheint, wenn in einem und demſelben s. ( s. 6) bald j,in die Menſur růcen “ , bald wieder in die Menſur treten " geſagt wird , ſo ſind dieß fleine Beanſtandungeni, wodurch der Werth des Werfes nicht beeinträchtigt werden kann, vielmehr zu Gunſten deſſels ben angedeutet werden dürfte, daß man es mit Äuf

Werfe für Fechtſchüler, Dilettanten und Lehrer von merkſamfeit geleſen , aber nidots ſebr Weſentliches 3!! gleichem Intereſſe. Den zweiten Differenzpunct anlan beanſtanden gefunden. Ob in s. 4, wo von der Hals

gend, über welchen übrigens von jeher getheilte Meis tung des Haudegens oder Sábels die Rede iſt, oder nungen beſtanden haben , ſind wir geneigt , der Thal. ſpåter bei Anwendung der Stoße nicht auch auf den, hofer'ſchen Anſicht beizupflichten , weil allerdings die Anfängern eigenen Febler: im Moment des Stoßes eine

durch das Anlegen des Daumens am Rüden des Griffe Kraftſteigerung, durch feſteres Schließen der Fauſt, eine treten zu laſſen , båtte aufmerkſam gemacht und davor gewarnt werden fouten , geben wir zu bedenken. Eine Fechtweiſe beſondere Beachtung verdient.

erhöhte Siderbeit der Stiche bei der in Rede ſtehenden

Ueber die Chriſtmann , Pfeffinger'idhje Anlei. folche größere Kraftanwendung im Moment des Stoßes 9

tung, welche in ſo fern umfaſſender iſt, als die Chall. bofer - Jonardiſde,als ſie ſich über mehr als das Hau - Stoßfechten und die Vertheidigung gegen den Bas jonnetiſten ausſpricht, hat, wie geſagt , die Allgemeine

beeinträchtigt bekanntlich die Direction der Spiße, wåbs rend eine gleichmäßig fråftige Haltung des Griffs bis zum Moment, wo die Spiße gefaßt hat und nun erſt eintretende Kraftſteigerung eine unzeitige Ablenkung von

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ihrem Zielverhindert und ſomit ſicheres Treffen förbert. Geſchidlichkeit in ihrer Führung in einer Armee zurůd . Je unwillführlicher nun oft die berúgte Kraftåußerung láßt , gar nicht zu berechnen iff." eintritt, um ſo mehr dürfte wohl deren Regulirung Ges

Müſſen wir biernad jedes Berfahren , welches die

genſtand entſprechender Belehrung ſein. Damit indeſen Waffenfertigkeit des Soldaten erbdht, als bódſt beads durch dieſen ſcheinbaren kleinen Lade! unſere Leſer nicht Ihnen zur Selbſtbeurtheilung und Charakteriſtik des Styls der Herrn Verfaſſer, folgendes Brudyſtúc aus der Einleitung mit : ,, DieFedtfunſt, welche unter den gymnaſtiſchen Uebungen einen der vorderſten und wichtigſten Pläße einnimmt, wird ſich daber ſchon durch den Einfluß, den etwa eine vorgefaßte Meinung gewinnen , theilen wir

tenswerth erkennen , ſo dürfen wir auch , conſequens terweiſe, darauf abzielenden Neuerungen die gehörige Geltung nicht verſagen . Dieſe Wahrheit findet denn auch immer mehr und mehr Anerkennung, wie ſoldes die den meiſten neueren Fedtbüchern , ſo auch den bes ſprochenen, beigefügten Anweiſungen über Vertheidigung und Angriff des Såbels oder Degens gegen das Ba. jonnet beſtätigen , deffen angemeſſene Führung endlich

file auf die Erfråftigung und höhere Entwidelung des einen integrirenden Übeil der techniſden Waffenfertigs

pbyrirchen Lebensim Menſchen nimmt, ganz abgeſehen feit des Jufanteriſten zu bilden beginnt. von ihren beſonderen, durch Berufspflicht um die Macht

das zur Sprade gebrachteund Werfdiewieders Aufmerkſamkeit durchgegangen der ſocialen Verhältniſſe herbeigefübrten 3weden, der holtWir mithaben darin Aufmerkſamkeit jedes Einzelnen empfehlen .“ lnd , alle de verede Geber ,Haltung und

Muskeln entbaltenen lectionen (S. 27)geprüft. Was die Herrn derdas Einleitung 5 ) ſelbſt ale diedavon Materi Fruchtſagen, vorgelegte( S. nämlich : „indaß ſtårfend und zu friſcher Regſamkeit anregend , verleiht Verfaffer ' einer

Tie Blick, ibn gewohnt, den Schårf Bewegungen e und auf vorzügliden Fechtafademieen erworbenen Anſdaus rs indem zu folgen, und derſie Waffe" Gegne des dem

Feinbeit, dem ganzen Weſen des Mannes aber jenen ung, vieljábriger ủebung, ernſten Naddenfens und des Anſtand , der als der Ausdrud vernunftges ferens vorzüglicher Werfe über dieſenzum Beruf gemåbl. oſſenen entſchl måßen Bewußtſeins ſeiner ſelbſt, ſeine ſchönſte Zierbe iſt. ten Gegenſtand ſei“ , finden wir vollkommen beſtåtigt. Nichts von dem, was dazu dienen fann, die beſpro , Die raſtlore die Thåtigkeit, welder ſie alle der Rörperkraft, geſpannteinAufmerkſamkeit , inHebel welchene Fechtweiſe gründlich zu lebren und zu erlernen,iſt cher ſie die Sinne erhält , der Muth , den ſie auch in darin unerórtert geblieben . Rebrer und Sdůler fönnen

dem minder Entſchloſſenen durch die Erhöhung ſeines durch nåbere Bekanntſchaft mit demſelben nur profitiren. Selbſtvertrauens bervorruft, bedingt eine bóbere fråftio Zu den gelungenſten Abhandlungen gåhlen wir den Ins gere Entwidelung – die barmoniſchere Ausbildung des balt der Ss. 11 , 30 , 31, 32 u. 33, welche: von den Pa . ganzen phyſiſchen Menſchen . Der nervige Arm , der raden und Oppoſitionen der bewaffneten Fauſt , vom

fichere und doch leidyte Gang, der gewandte ſcharfe Verhalten gegen Naturfechter und von dem aſſaut ban , Blick, die gewölbte Bruſt, unter welder die lunge freier

deln , ſowie Bemerfungen für fernende mittheilen und

und voller athmet, geboren zu den glücklichen Reſulta , von der Art lection zu geben ſprechen . Was beim Affaut ten , welche der Fechter vorzugsweiſe erringt."

(S. 88) vom Gebrauche der Augen geſagt iſt, muß als

Bei Anfúbrung der gewöhnlichen Einwürfe gegen ſehr richtig erkannt werden . Allerdings múffen wir ſtets

das Fechten wird , unſeres Erachtens, rebr richtig bei den Gegner und deſſen Waffe möglichſt gleichzeitig im merft: ,,Der Mißbrauch macht nicht die Sade, ſondern Auge behalten und ," je nach deſſen Eigenthůmlidikeit , Teine Abſichten zu erratben ſuchen. Die zur Sprade ges nur das Individuum verwerflich . " Ferner dürften noch folgende Anführungen beſonders brachten Deđmittel anlangend, ſo dürfie vielleicht ſtatt der did wattirten Verwahrung des Unterleibs und Sden. beachtenswerth gefunden werden ,, Daß die Fechtfunſt für den: Militärſtand feiner tels ein leichter Schuppenpanzer von Soblenleder pracs beſonderen Anempfehlung bedarf, gebt ſchon aus ihrem tiſcher erſdeinen, weil er weniger erbißt. Jedenfalls aber Begriffe bervor ; denn da ſie dieſem zufolge den richs ſind genügend ſchůßende Verwahrungen bis unters Anie tigen und möglichſt vortheilhaften Gebraud der Waffe bei Aſſauts ſehr zu empfehlen , indem ſonſt die gegenſeis

lehrt, ſo fann es feinem Zweifel unterliegen, daß Jeder, tigen Ausführungen nicht fräftig erfolgen können , ohne der dieſe zum Schuße ſeines Vaterlandes führt, die gefährliche Beſchädigungen zu rjókiren. Was das großh .

Nothwendigkeit erkennt , ſich mit den Regein jener beli. Bajonnetirreglement in dieſer Beziehung beſtimmt, vertraut zu maden . "

,, Die Einwendung, daß die Geſchidlichkeit des Eins

ſcheint allgemeine Beadytung zu verdienen. Unſidten und Grundsäße , wie ſie die regton SS. enthalten ,

zelnen nicht in Betracht gezogen werden könne, wo es verbürgen, die Tüchtigkeit der Herrn Verfaſſer für ihr zurSprache gebrachtes Fach. Bertrauensvoll und mit gegründeter Erwartung

hauptſächlidh auf die Wirkung der Maſſen , des Ge . des beſten Erfolgs kann ſich daber der Schüler der Unterweiſung düßes und der Feuerwaffe ankommt, fann don darum und Zeitung von Behrern überlaſſen , welchen dieſelben eigen ſind.

nicht als baltbar angenommen werden, weil die Erfolge Uus beſter ueberzeugung können wir daher auch ihr Berß empfeh weil ſelbſt Maſſen , oftreichiſchen Armee, welchem es gewidmet worden , bereits die weggeleugnet werden fónnen,

der Perſönlichkeit aus der Geſchichte der Schlachten nicht len, das, Zweifelsohne bei dem löblichen Offizierecorpo der t. t.

Drud und welche aus waffenkundigen Individuen beſteben, nach Papier verdientean gute Aufnahme gefunden haben wird. dem uns vorliegenden Eremplar ſind vortrefflid ; deß. drůdlicher wirfen, endlich aber, weil der moraliſde gleichen die Figuren ( 142 an der Zahl) , welche nic ung taum “

Eindruď , den die Bertrautheit mit der Waffe und die

erinnern , je ſchöner und richtiger gefchen zu haben.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darınſtadt und in deffen Ontgin gedruct.

Samſtag,

Nr. 100 .

14. Dec. 1839. 2 2514 AY

Allgemeine Militar - Zeitung. . Großbritannie n. fondon , 28. Nov. Dberſt Thomas , Major Mar

und dieſer wird ſich wohl båten, einen öffentlichen Zus ſtand der Dinge berbeiführen zu belfen , bei dem er den

clean und andere Offiziere hatten dem couſervativen größten Theil ſeiner ſo beträchtlichen und zugleich ro Feſtmable zu Aſhton sunder - Pyne angewohnt , bei wels forgfältig überwachten Vorrechte unfehlbar einbußen 3

chem der Banfier Roby Rid grobe Somåbungen gegen mußte. Üeberdieß befinden ſich die fåhigeren und unters die Königin erlaubt hatte. ford Hill, Oberbefehlshaber richteteren Offiziere - und von ſold en fonnten doch der Armee, bat nun dieſen Offizieren Tein entſchiedentes nur wirkſame Revolutionsverſuche ausgeben - in der Mißfallen über ihr Benehmen ausdrůden und ſie erins ruffiſchen Armee in einer ungleich beſſeren lage , als -

nern laſſen , daß ſie als militariſte Diener an ibre mis litäriſchen Pflichten gebunden ſeien , und wenn ſie, ſei es unter welden Bedingungen oder welchem Vorwande, in Verbindung mit politiſchen Partheivereinen treten, ſich ſchwerer Verantwortlichkeit und ſtrengſter Rüge aus ſeben . Die vom Oberſt Thomas vorgebrachte Einwen , dung, er ſei als Parlamentsmitglied zu jenem Feſtmable eingeladen worden , låßt ford Hill nicht gelten, indem ein Offizier durch ſeine Eigenſchaft als Parlamentsmits

dieß in anderen Heeren der Fall war ; denn während anderswo Reiner zum Porteepée gelangt, der ſeine Be. fånigung dazu nicht durch einen gewiſſen Grad von Bildung documentirt , iſt in Rußland im Algemeinen das Adelsdiplom noch das einzigeZeugniß für die Tüchs tigkeit zum Offizier. Dieß hat aber die unausweichliche Folge, daß - während in anderen Heeren jeder Offi, zier berechtigt iſt, in die bóberen Chargen einzurücken im ruffiſden Heere, wo eine tảdhtige wiſſenſdaftlide -

glied nicht entſchuldigt werde , wenn er den Charakter Bildung noch nicht ſo verbreitet iſt, der fåbigere und und die Diſciplin ſeines Standes verleße. Dieſes unterrichtere Offizier bald Gelegenheit bat, rich vor

Schreiben ſoll den Schuldigen vor dem geſammten ſeinen Kameraden bervorzuthun , und die Augen ſeiner Offiziercorps des 20. Regiments vorgeleſen werden. Chefs auf ſich zu lenken, die dann auch nicht unterlaſ. fen, durch Berſeßungen ſein Avancement zu beſchleunis Niederland e.

gen. So iſt es erklärlich , daß in Rußland ausſchließ

Der Neſtor der Seeoffiziere, Viceadmiral Ruyidh, lid fåhige Individuen, und dieſe in der Regel noch Offizier der Ehrenlegion und Ritter vieler anderer Dro ziemlid jung, zu den hoberen , ja ſelbſt höchſten Militars den iſt geſtorben. Er war das letzte Ueberbleibſel jener chargen aufſteigen. Dieß wiſſen die begabteren jungen tapferen Marine , welche den Engländern ſo lange die Dffiziere recht gut, und daher ſind ſie aud feineswegs

Spige bot, und wohnte aud dem berühmten Seetreffen geneigt, Revolutionen zu fördern , durd die ſie ihre pon Doggersbant im Jahr 1784 bei.

Lage ſchwerlich verbeſſern könnten . "

Rußland..

Die deſcriptive Geometrie , Schreiben von der ruffiſden Grange, welches dieviel als unentbehrliches Hülfsmittel eines gründlichen Stu: beſprochene Berſdwörung im Geismar'iden Corps gång. diums der Fortification, insbeſondere bei Uebungen in lidh in Abrede ſtellt, heißtes unter Anderem :„ Wer mit Befeſtigungsentwürfen, bei Bearbeitung von wirklich : ' In einem von der allgemeinen Zeitung mitgetheilten

der Verfaſſungdes ruſſiſchen Heeres irgend vertraut iſt, muß dieMöglichkeit weitverzweigter inſurrectionneller auszuführenden Bauprojectender Art, ſowie endlich Strebungen von vorn herein in Abrede ſtellen , denn für die richtige Auffaſſung, Prüfung und Beurtheis welchen Zwed ſollten ſie baben , und von wem fónnten Me ausgehen ? In Frankreich iſt die größere Hålfte des Offiziercorps aus der mittleren Bolffklaſſen bervorges gangen, buldigt baber den freiſinnigen Ideen der neueren Zeit, und wünſt eine völlige politiſche Gleichheit. In

lung hierher gehöriger Darſtellungen. ( Nach einem demnächſt erſdrinenden Werke über die Fortifica:

tion und die deſcriptive Geometrie in ihren Modificationen für die Anwendung auf die Fortification .)

Die Befeſtigungskunſt lehrt, eine Terrainſtelle ro

Rußland dagegen gehört der Difizier nur dem Adel an, einzurichten , daß ſolche gegen den Angriff einer übers

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legenen Macht möglidſt lange vertheitigt werden kann. fidererem Erfolg ſich den weiteren feindlichen Forts Sie bat daber den Angriff, die Vertheidigung, die Bes ſcritten entgegenfeßen können , und hierdurch beſtimmt fchaffenheit des zu vertheidigenden Dris und ſeiner Ums fide denn auch zum Theil der Ort und die Stelle ibrer gebungen , ſowie diejenigen Mittel zum Gegenſtande, Anbringung. Zugleich ſollen aber die eben erwähnten

durch welche der Angriff erſchwert, die Bertheidigung begünſtigt wird. Dieſe Mittel müſſen alfo die feindliche Annaberung bindern , gegen die Wirkung der feindlichen Waffen ſidern , die Anwendung und Wirkung der Ver.

Bauten und Anſtalten, deßgleidhen die Bekleidungemau, ern und ſonſtige, dieſe erreßende Bekleidungen feil gehaf tener Erdboſchungen durch ihre Steilheit ein Hinderniß der Anniherung abgeben und gegen den gewaltſamen

theidigungswaffen und der Vertheidigungsfråfte aber befördern . Hieraus folgt, daß ſie von der Art der Wafs ' fen und Streitfräfte des Angriffe, ſowie der Vertheidis gung und von der Dertlich feit abbången, weld leßtere die Wirkung und Anwendbarfeit jener bedingt und wel. cher auch die Bertheidigungsanſtalten angepaßt wer.

Angriff die erforderliche Siiterbeit oder die Sturmfrei. beit begründen . Die Erdmåle und Bruftwehren dienen theils als ſchůbende Enveloppen der eben erwähnten Feſtungstbeile bis zum geltenden Moment, tbeils gleida, fans als vortheilhafte Poſitionen zur Abwebrung des Angreifers ſowohl für die nabe Vertheidigung als na.

den müſſen .

mentlich für die entfernte. Die Graben geben durd ibre

I

Die Forderung, weldoer die Befeſtigungskunſt zu Liefe und ihre ſteifen Ufer ein febr rüchtiges Hindernig entſprechen bat, ergåbe fid mithin nåber dabin : Sie gegen die feindliche Annaberung ab, liefern die Erde zu fon , nach der Dertlichkeit , der Art und Wirkung der den Wålen und Erdaufwürfen überhaupt, dienen zur Waffen und Kriegsmittel, deren Anwendbarfeit an der fraglichen Stelle und dem hiervon wieder abbångenden Weſen des Angriffs und der Vertheidigung, einen zu befeſtigenden Ort, auf die einfachſte Weiſe , mit Dets tung8 . und Begünſtigungsmittel für die Verteidigung, fowie mit Hinderniſſen für den Angreifer umgeben und dieſe bergeſtalt anordnen , der fotalitåt anpaſſen und mit einander verbinden , daß der Angreifer in ſeiner Annaberung möglidit aufgebalten, überall im Gebraud

Perſtedung des Mauers , Holz- und Pfahlwerks gegen den entfernteren Feind , bieten , wenn ſie trocken ſind , gebedte Aufſtellungen aller Art , ſodann gedecte und bequeme Verbindungen der einzelnen Werte unter fide, ſowie dergleichen zu Offenſivoperationen dar. Die genannten fünſtlichen Hauptbeſtandteile der Befeſtigungen werden nicht alle zuſammen an denfelben Stellen angewendet. Verbåltniſſe und Lokalitäten laſſen bier die Ausſchließung der einen oder der anderen zu

feiner Kräfte gebindert werde und ser vollen Wirkung der Waffen und Kräfte des Vertheidigers ausgelegt ſei. Die Hauptbefeſtigungselemente beſteben alſo einmal

und machen dort vorzugsweiſedie Anwendung von dies fen oder jenen vortheilhaft und rathfam . Jedenfalls in die zwedentſprechende Berbindung, ſpezielle Anordnung und Lokale Anpaſſung derjenigen , die je nach den Ums

im Terrain felbſt, fodann in fünftlichen Dedung8 . und fånden gewählt wurden und gewählt werden mußtent, Begünſtigungsmitteln für die Bertheidigung und in eine Sade von äußerſter Widligkeit, und es muß dies

tünſtlichen Hinderniſſen für den Angreifer. Dieſe Ers Felbe, der klaren Ueberſicht wegen , in doppelter Hinſicht zeugniſſe der Kunſt ' tonnen ſodann bald todte Hinder, betrachtet werden , einmal in der Zuſammenſtellung der niffe gegen feindlichen Andrang , bald todte Deđuagen Elemente zunächſt bei, vor und bintereinander oder, wie

gegen feindlicheGeſchoffe, bald Anſtalten zur Begünſtis gung der Abwebr des Feindes durch die Bertheidiger Bertheidigungswaffen oder bierauf bezügliche vortheilhafte Aufſtellungseinrichtungenfein, Einrichtuns

man gewöhnlich ſagt, im Profil, ſodann in der Aneins anderreibung aufden, denUmfang bildendenEntwices lungsliniert oder, wie es auch beißt, in der Tracirung. man foreitet vom feidhteren zum Schwierigeren fort,

gen nåmlich , die es geſtatten , mit befonderem Erfolge wenn man beide Verbindungen zuerſt im Älgemeinen gegen den Angreifer und deſſen Borkebrungen zu wirs und, indem von befonderen fofalverhältniffen abgefeber

ten und die dabei wobt zugleich auch wieder Dedungen wird, unter Annabme eines durchaus ebenen 'uno boris für den Vertheidiger und Hinderniſſe für den Angreis zontalen Bodens, fodann aber unter der Vorausſesung fer abgeben .

eines unebenen Terrains und ſonſtiger beſonderer Derts

Rafemattirte und crenelirte Mauern , boble Geb&ude lichfeiten , ſowie befondererZerraingegenſtände betradtet.

aus, ſtartem Zimmerbolz, mit gehöriger Eindeđung . Die Verbindung für den ebenen Boden gibt indeffen Pfahlwerfe und Balfenwände, Erdwåde mit und obne toob die Baſis ab, tann aber und wird båufig , für

Bekleidungsmauer einfache Bruſtwebren , Traverfen , den Eintritt des legterer Fales , febr weſentliche Mos Graben Verpaliſadírungert, verbaue, Sturme dificationen erleiden , fobann

pråble , Minen sc . maden im Allgemeinen die Haupt.

mufen..!

Es gibt gewiſſe, faſt allgemein anerfannte Bedins

gegenſtändeder künſtlichen Beſtandtheile der Befeſtigun, gungen ,denen die Profifirung und Eracirung zu ente gen aus. Die faſemattirten und crenelirten Mauern , ſpreden haben und die theits die eine oder die andere

fowie dievertheidigungsfähigen Solzbauten ſind baupts yertheidigung, wo der Feind mehr an beſtimmte Pläße und Annäherungen gebunden und überhaupt in feiner Entwicelung beengter iſt, wo ſie alſo, bis dahin burde bedende Erdmaſſen geſchügt und conſervirt, mit deſto

ſpeziell betreffen, theils beide zugleich angeben , wie denn Tracirung ein inniger Zufammenhang ſtattfindet, wovon wir ſpäter ein ſebr einleuchtendes Beiſpiel aufſtellen werden . Uebrigens fdeint es uns, binſichtlich des Zweds dieſes Auffages , nicht umgangen werden zu können ,

fåchlich und vorzugsweiſe nur für die nabe und Haupta überbaupt in gar vielen Fåden zwiſchen Profilirung und

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jener Bedingungen bier, der Hauptſache nach, ſo furz wie gung durch directe Scůſſe beauftragten Orte , der hierzu möglich, Ermåbnung zu thun. Sie ſind etwa folgende. erforderlichen Umſicht wegen , die bdberen Stellen des 1. Man mug von den zu der außeren und entferne zu befeſtigenden Terrains einnehmen. teren Vertheidigung beſtimmten Feſtungswerfen den vors 11. Worin übrigens auch die theils hiernad, theils liegenden Boden bis auf wirkſame Souficite einſehen nade anderen Pofalverbåttniffen gewählte augemeine

und beſchießen können , damit ſich nichts Feindliches une Form des Umfangs befteben moge, ſo iſt es nothwendig, entdedt und in Sicherheit anzunábern vermoge. 2. Reinerlei Mauerwert oder daſſelbe vertretendes

daß die einzelnen ( beile und Linien, außer ihrer eige.

nen Vertheidigung ( Frontalvertbeidigung ), inod einer

, wo žbunlid , von mehr Holzwert darf von Außen geſehen werden oder dem Seitenvertheidigung und zwar directen Souſſe des Angreifers ausgefeßt ſein , theils růđmarts und geſicherter liegenden Partbieen ber genies wegen derSicherheit dieſer Gegenſtande gegen zu frůbs Ben ; denn dieſe Seitenvertheidigung richert den Fuß der zeitige Zerſtörung, theils weil es ſonſt dem Gegner leichs ter werden würbe, für die Anwendung der Enfilir- und

Werke, dafft die toðten Winkel an den ausſpringenden Spißen des Umfangs weg , enfilirt den Feind in der

Ricochetſchüſſe, die Verlängerungen einzelner Feſtungs. Nåbe, ja nimmt ibn, unter Umſtånden, ſelbſt in Rüden 3. Die Werke müſſen im Allgemeinen und mit Aus .

und erlaubt es endlich, mit wenigen Streitmitteln von fideren Stellen aus einen ganzen Umfang zu verteidis

nabine gewiſſer Stellen , möglichſt raſant in Bezug auf

gen. Nur ganz beſondere Umſtånde , welche einer Bes

linien aufzu finden .

das vorliegende Terrain gehalten werden , alſo rich an feſtigung an irgend einem Drt vorzüglice Stärke und den Boden anſchmiegen und möglichſt wenig Relief dar. Siderbeit gegen den Angriff verleiben, können es erlau, bieten , indem alsdann die Verlängerungen für die eben ben, die Seitenvertheidigung außer Acht zu laſſen. erwähnten Batterieen Towerer zu finden ſind, der Ans

12. Ausſpringende Winfel des Umfangs dürfen, der

greifer durd feine nahen Arbeiten und Batterieen die ſonſt entſtehenden Beengung wegen , nicht zu ſpik fein , Früberen båufig maskirt und endlich auch die Feſtunge,

einſpringende und flantirende Wintet múffen, wegen der außerdem durch die Beſtreidung für den Bertheidiger 4. Die Werke múffen, auf gewiſſe Entfernung, gegen an den ausſpringenden Stellen vorbandenen Gefahr, alles außerhalb befindlide Terrainand rückwärts geles eine angemefiene Deffnung über 90 Grad baben . gene Werfe gegen vorwärts befindlide defilirt ſein , ſo 13. Die "Beſtreidungslången múffen bei der Sei. daß kein Einſrben ins Innere und auf die Wallgånge tenvertheidigung der Tragweiten der hierzu beſtimmten

bauten felbſt minder fortſpielig ausfallen.

ftattfinden fann .

Waffen und dem weiteren Zweck des Beftreidhens anges

5. Das Innere der Werfe muß hinlänglide Råu. meffen regulirt ſein . migfeit darbieten.

14. Einzelne, weit vorſpringende Parthieer gemåb ,

6. Vorliegende Werte oder die Gegenufer vorliegents ren die Vortheile, daß ſie den Angreifer an beſtimmte der Graben müſſen mindeſtens durch das Kleingewebrs Angriffopuncte binden und ihm einen gewiffen , nids feuer der binteren Werfe befchoffen werden fönnen. wobt zu umgebenden Weg in ſeinen Fortſchritten vor. 7. Es muß dahin getrachtet werden , daß die binteren foreiben , daß ſie ſodann aud Gelegenheit geben , die

Werfe, foweit es nur immer möglich iſt , gleichzeitig mit Linien rådwärts gelegener Cheile gegen die Berlánges den vorderen , ohne Gefahr für die Vertheidiger der rungsfeuer Fider zu ſtellen. 15. In der lebteren Beziehung iſt es überhaupt 8. Der Angreifer darf von ben gewöhnlich gelegenen Regel bei der Tracirung, die linien der Befeſtigung,

lepteren , feuern fönnen.

Brefd batterieen aus , und wenn er fich nicht auf be. wo thunlid , ro zu dirigirent, daß fie gegen die genann .

fonders umſtåndliche und gefabrbolle Arbeiten einlaſſen ten Feuer mehr oder weniger Sicherbett erlangen und in wil , Bekleidungemauern der Escarpe und anderes , die der Hinſicht bis zum leßten und entſdeidenden Rampfe Sturmfreiheit begründendes Mauerwerk, auch unter dem intact erhalten werden . ( Fortf. folgt. ) tiefſten zulaffigen Sdugwinkel der Geldübe nidt fo tief zu faffen vermogen , als es zur Bewertſtelligung einer pracrifabeln Breſche erforderlich iſt. 9. Die Einmündung der Grabért vorberer Werte in

die Sraben ridwarts gelegenter , darf die Teſteren nicht dem frühzeitigen Breſcelegen ausfeber .

.

Miſcerle it. [ Die Circarlier. ]* ) Die erften Gegenſtände, die auf das

10. Das Developpement einer Befeſtigung oder die Zuge des Kindes wirken , taflen in reimer Seele gewöhnlid tiefe Eindrüde zurüd , welche die Baſis des tünftigen Menidir bilden ; Zracirung muß , mit befonderen Ausnahmen , nad der die Erziehung poleadet das Webrige. Der Circaſſier erblidt die ſogenannten Feuerlinie , 0. b. nad derjenigen finie Welt und wäd it auf unter dem Geräuſche der Waffen. alles, was beſtimmt werben , von welcher in der Zhat die Vertbets ibn umgibt, wirkt ohne Unterlaß dahin, ihn zu ertegeriſcher Jus

digung ausgebt und auf welche alſo hierbei, der Tatur genden zu ffattiren ; im Berhältniſſe, wie ſich ſeine Begriffe ents po bat jene Beſtimmung der Tracirung in der Art zu *) Diere Mittheilung, entrommem qug einer in die literariſchen

der Sade nad , die meiſte Rúdſidet zu nebmen iſt ; und erfolgen , daß jeder Theil der Werfe diejenigen Stellent

Blätter des » Börſens galle « übergegangenen Reiſeberidot eines

ungebindert feben kann, deren Verteidigung ihm obliegt,

Engländers , dürfte in dem fepigen Wugenblick auch für die

3. von beſonderem Intereſſe rein , liegt wo jenes da alſo insbeſondere die mit der entfernten Bertheidt...4 Eerer Bolt der mit 1.derM.Webermadt der Muffen im Kampfe und nicht ſelten fregretde batau ! Dervorgebt.

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Die Circa fier ſind außerordentlid nadstern und mäßig, was widela, fahlt er en ſich den Geift der Nachahmung und des Bitts eifers entſtehen, derihn treibt in die Füßſtopfen zu treten, deren ihnen bei ihren kriegeriſchen Expeditionen ſehr zu ftatten kommt. mit Thaten er ráhmen hört. Dehnlich den Kriegern des Uiterthums, JederReiter führt einen kleinen Sad vol gekochten şieren ihm teine Gränzen zu legen fide, den er an den Sattel bintet ; dieſe Nahrung genügt weiß er in einer Schladt ſeinem Muthe Bewegungen zu combiniren. mehrere Tage lang.

and tennt felbft die Runft nicht, feine Eine blinde Kühnheit läßt ihn die Gefahren verachten ; das iſt Ulles , was ibn furchtbar macht.

Die Kleidung der Circaſſier gleicht derjenigen der alten frans zöſiſchen Mitter :: vorn und auf jeder Seite des Rods haben ſie eine

Da die Circaſſier trin anderes Gewerbe haben , als das der Laſche,welche 6 bis 12 hölzerne Bachren oder Schachtetn enthält, Waffen ; ſo ift ihre Erziehung dieſer Lebensweiſe angemeſſen . Es

iſt felten, daß ein Kind in väterlichen Baufe erzogen wird. Das

deren ſie fich wie der Patronta'chen bedienen. Sie ſind alle berits ten und ihre Bewaffnung beſteht aus einem frummen Säbel ohne

Redot, ſeine Erziehung zu leiten , ſteht der Nation zu, wird aber dem Erſten Beſten übertragen , der ſich anbietet, fein Lehrer zu

oder einem Bogen. Sie laden ihre Musketen mit Kugeln und

Stichblatt, einem Piftol, einem Doldy, ciner albaneſilden Muskete

ſein. Bena mehrere Mitbewerber ſich darum melden, so entſcheis füşen jene beim Abſchießen auf zwei Stücke Holz von 4 Fuß Böhe, ben Schiedsrichter, auf wie lange Zeit das Kind jedem von ihnen übergeben werden ſoll, deſſen Erziehung angefangen wird , ſowie es aus den Händen ſeiner Umme oder Säugerin tommt. Wenn es

welche ſie gekreuzt in die Erde Ftecken. Die Surfen licfern ihnen Stanonen und Feuergewehre. Faſt alle ihre Fürften tragen ein Panzerbemd und ſtäblerne Urmſchienen ,. welche ihnen Urme und

den höchſten Grad des Unterrichts in allen kriegeriſchen Uebungen Hände vom Edenbogen an bedecken und ihnen ſtatt des Schildes erlangt bat , wenn es das wildeſte Pferd båndigen , funger und Ermübung ertragen und dem feinde die Spige bieten kann , ſo

dienen , um die Säbelhiebe zu pariren . Ihr Kopf iſt mit einem an dem Panzerbeinde befeſtigten fäblernen Helme bededt und das

wird es ſeinen Berwandten im Iriumphe zugeführt und ganz

Gange bildet eine #rt von Kappe ,welche nur den Theit des Ge:

getvaffnet vorgeſtellt.

ſichts zwiſchen den Augenbraunen und dem Munde' reben läßt.

Wenn man die erſte Urſache der meiſten Gewohnheiten der

Dieſen Baffenſchmuck oder Rüſtung beziehen ſie aus Perſien ; ſeit

Circaſſier aufiucht, ſo findet man ſie in dem kriegeriſchen Geiſte,

aber ihre Gränze durch die Eroberungen Rußlands von dort ents

welcher alle ibre Sandlungen beſtimmt; die beſtändigen Zwifte,

fernt worden iſt, wird es ihnen ſchwer, dieſen Artikel zu erhalten und der Preis davon iſt bedeutend geſtiegen. Sie betrachten dieſe die Räubereien und Gewaltthätigkeiten , denen die fich überlaſſen. Panzerhemden als einen ihrer vorzüglidſten Reichthümer ; nidts Die Nepreſſalien, welche nicht ausbleiben , vermehren die Unimo: iſt natürlicher bei einem triegeriſchen Volte, als auf die Schönheit

welche zwiſchen den verſchiedenen Tribus berriden, erklären dann fität; Rache und Geif forbern zu neuen Ercurſionen auf und die

der Waffen hohen Werth zu legen , auch legen die Circaſſier ihre

Gewohnheit macht aus plünderung einen ehrenwerthen Beruf, in

Ehre und ihren Lurus darin, ſich dergleichen zu verſchaffen ,

welchem 2de ſich auszuzeichnen ſuchen. Die größte Beleidigung, welche man einem jungen Circaſſier anthun tann , ift , ihm zu ſagen , daß er noch keinen Kopf von Vieh erbeutet habe.

Bei der Krankheit oder dem Tode eines circaſſiſchen Kriegers finden folgende Geremonieen ſtatt. Die erſte Nacht der Strankheit denkt Niemand daran zu ſchlafen ; die Beſuchenden rangiren ſich

Häufige Mißhedigkeiten erheben ſich unter allen dieſen Iris im Gemad des Franken, die Männer auf einer, die Frauen auf bus, die ſich inzwiſchen ſtets vereinigen, wenn eine äußere Gefahr ihre unabhängigkeit bedroht. Solange dieſe Bilker die productive

der anderen Seite, nachdem jeder ihn beim Eintreten mit Beibs waſſer Seſprengt hat, Gott bittend, ihm die Geſundheit wieder zu

Urbeit des Menſchen verachten und Raub und Plünderung als

ſchenken . Man bleibt oft die ganze Nacht da und ißt mit den Ber :

glorreiche Zhaten anſehen werden, ſind dieſe inneren Spaltungen

wandten und Freunden zu übend. Zuweilen kommen junge Brute

Ihnen nothwendig, um für ihre Bedürfniſſe zu ſorgen. Die Mens

in dieſe Berſammlungen mit einer Flöte und einem Inſtrumente,

iden, welche ſie bei Ihren Ercurſionen rauben , ſind die Hauptarti: welches der Laute gleicht . Sie machen Muſit, die Mädchen tanger Het des Handels, ben ſie mit den Sürken treibens und wenn dieſes und die Erzählung eines Kampfes oder einer merkwürdigen Action Mittel, das Gleichgewicht mit dem Betrage der Einfuhr herzuſteta geht dem åbendeſſen voran . Nach dem Eſſen folgen ſogar mehr Ten , ihnen fehlte, ſo würden ſie bald der nöthigſten Dinge beraubt oder minder " rauſchende Spiele. Der Kranke ideint von dieſem

fein. außerdem find die Sclapen für häusliche Dienſte und für Geräuſche wenig beſchwert. Wenn Heiterkeit den Kranken umgibt, ben Uderbau beſtimmt. Die Lage derjenigen , welche im Lande die Leiden deſſelben zu mitbern , so wird ſein Tod durch 2008 ges bleiben, iſt übrigens lange nicht so brüdend, als bei den civitifit: Phrt, was nur der lebhaftefte Summer ein flößen kann . Ihränen ten Nationen. Diejenigen, welche zum U derbau verwendet werden , und Seufzer der Frauen kündigen das Ableben an und die Nachs erhalten ein gewiffes Terrain , bas Pie anbauen und wovon ſie den richt davon wird Iogreich in der ganzen Nachbarſchaft verbreitet.

Ertrag mit ihren Herren theiten dieſer Antheitreicht immerhin, DieBerwandten und Freunde kommen, um mit der Familie des um ihnen die unerläßlichen Lebensbedürfniſſe und ſelbſt noch mehr

zu liefern. Sie können ſich verheirathen, aber ihre Kinder bleiben

Verſtorbenen zu meinen. Man waſcht den Leidnam , ſahneidet ihm die baare ab , zieht ihm neue Atleider an und legt ihn auf eine

in derſelben Lage wie ſie .

Matie auf die Erde. Die kriegeriſche Kleidung , d. h. der Baffen: Uußer dem Bereinigungsvertrage, welcher zwiſchen den Fas ſchmust des Entſeeiten wird auf einer anderen Matte auf ein Kifs

milien deſſelben Tribus beſteht , iſt jeder Sribus noch mit einem

ſen gelegt. Die Beſuchenden Eniten vor den Matten nieder mit

anderen durch eine ſpezielle #dianz verbunden. Der Schwur der aller Zeichen des lebhafteſten Sumerges und ſchlagen ſich an die Bereinigung , welder von den Deputirten dieſer Tribus geleiſtet Bruſt. In dieſer Stellung bleiben ſie weinend, bis man ſie durch wird , verpflichtet ſie , nichts zu thun, was dem alliirten Tribus

die Borte: » Es iſt genug!« zum Lufſtehen auffordert. Ein gahls

ſchädlich ſein könnte ſich bei allen Gelegenheiten wechſelſeitigbülfe reider Zug. folgtderSeite. Die ätten gehen an derSpite Se zu leiſten und mit gegenſeitigerGerechtigkeit alle Zwiſte zu Idlichs bete fpredend, und hinter ihnen tommt der Carg , umgeben bon ten, welche ſich zwiſchen Sen Gliedern der beiden Tribus erheben können . Derjenige, welcher dieſe Berpflichtung derleßt, muß eine ſtarke Geldſtrafe erlegen und, wenn eine Wiederholung bieſes Bers gebens ſtattfindet, wird er als Meineidiger und Feind der öffent:

Verwandten und Freunden. Im folgenden Jahre verſammeln fich die Berwandten und Freunde an der Ruheſtätte des Berſtorbenen , wobei ſie alle ihnen mögliche Pracht entfalten und ein reidliches

Mah ! halten . Eine dreimalige Musketenſalve eröffnet das feſt. lichen Ordnung an die Sürken verkauft. Da der Raub der ges Die Frauen ſingen das lob deſſen , deſſen Gedächtniß man feiert ; wöhnliche Gegenſtand dieſer Discuſſionen ist , ſo wird , wenn das dann gehen die nächſten Berwandteni mit langſamen Schritten- úm Verbrechen erroieſen und der Urheber bekannt ift, er von den Uiten bas Grab, ihre prähtig angeſdierten Pferde am Baume führend ;

gerichtet und für die erſte Berlebung zur Reftitution des Febens dann ziehen ſie einige Iropfen Blutaus ihren Obren, die ſie dem fachen Werthes des geftohlenen Gegenſtandes und zur Bezahlung Lodten als libation mit den Worten : » Das iſt für Dich ! « dar : einer Strafe von 9 Röpfen großen Biches verurtheilt, wenn ſelbſt bringen. Von Neuem ertönen Gelänge und dann fängt das Feſt an , weldjes oft bis tief in die Nacht dauert . der geſtohlene Gegenſtand nur eine benne wäre 2c. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. -Leste in Darınſtadt und in deen Offtsin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 101 .

19

18 Dii. i839.

Allgemeine Militar - Zeitung. Großbritannie n .

rechtigter das Band obne das Kreuz , ſei es nun das

fondon , 29. Nov. Geſtern wurde der Generallieu ,

-

filberne oder das goldene, tragen .– 66) Die Dienſtzeit

tenant Sir Th. Mac-Mabon als Oberbefehlshaber wåfrend der Feldzüge 1813 1815 in einem banſeatis der Truppen der bſtindiſchen Compagnie vereidigt. Er ben Corps wird doppelt gerechnet, ſowie von jeßt an tritt bekanntlich an Sir Henry Faneo Stelle, und Sir jeder im Hamburgiſchen Dienſte etwa zu machende Feide Jobn Keane , der die Erpedition nad Afghaniſtan bes zug. - 7) Um dieſe Ehrenauszeidnung zu erlangen , febligte, rol deßhalb ſeine Entlaſſung genommen haben, wird ununterbrochener Militärdienſt für Hamburgers weil" ibm nicht das Obercommando zu Tbeil gemorden fordert, jedoch wird dem etwa ſpåter Eingetretenen die iſt, auf welches er ſich durch die glückliche Ausführung Dienſtzeit in den frůberen Feldzugen von 1813 – 1815 jener Erpedition die geredoteſten Anſprüche erworben doppelt, die Dienſtzeit in der früheren Hamburger Gar. -

-

zu haben glaubte.

nifon ( von 1810 ) aber nur einfad angered net. -

- Der Generalieutenant Sir H. Ring iſt am 25. 8.d 8 ) Die Ausſtoßung aus dem Corps ziebt den Berluſt geſtorben ; er war ein Bruder des verſtorbenen Grafen des Ehrenzeidens nad ſich. – ) 9 Bei dem Avancement zum offizier verlieren die bisherigen Unteroffiziere die Kingſton und des Generals Discount forton. -

-

Chevrons, behalten dagegen das etwa ſchon verdiente Freie Stadt Hamburg .

ſilberne Kreuz, bis daſſelbe nach 25 jábrigem Dienſte

In Hinſicht auf Einführung von Ebren auszeichs mit bem goldenen vertauſdt werden kann. – 10) Die nungen in dem reguláren Militår iſt unterm 25. Sept. zur Auszeichnung empfangenen ſilbernen oder goldenen d. I. folgende Verordnung erſdienen : Da durch Raths Kreuze können auch nach dem Austritt aus dem Dienſte und Bürgerſoluß vom 6. Juni 1839 beſtimmt worden

mit ebrenvollem Abſdiede von dem Inhaber fortgetra .

iſt, daß får långere tadelloſe Dienſte in dem Hamburger gen werden. - 11) Die Kreuze ſind nach dem Tode regulären Militár beſondere Ehrenauszeichnungen gegen des Jahabers , oder wenn ſonſt das Recht, ſie zu tras -

ben werden ſollen , ſo wird deßball Folgendes nåbergen , erlorden iſt, an die Commandantur zurüdzuliefern ,

beſtimmt und bierdurch zur Öffentlichen Runde gemacht.

welche ſie dem Militarbepartement zur weiteren Verfüs

1 ) Soldaten, Sappeure, Spielleute der Elitenfiaffe er, balten a ) für 10jábrigen Dienſt einen wollenen Obevron auf dem linfen Oberarm . Infanterie und Jäger roth, Cavalerie weiß. b) für 15jábrigen Dienſt den zweiten ganz gleichen bevron. - 2 ) Unteroffiziere

gung einliefern wird .

-

Deftrei o. Wien , 1. Dec. In unſerer inneren Adminiſtration

gedeben fortwährend Vereinfachungen und Verbeſſe.

Feldwebel abwarts — und Muſici, Chevrons von Golderungen. Nachdem das Militårrednungsweſen eine Ums oder Silbertreffen , wie bei a u. b bemerkt. – 3 ) Ade geſtaltung erfabren, iſt die Vereinfachung auch auf den Militárperſonen, welche nad 15jährigem Dienſte die Hoffriegsrath ausgedehnt worden. Die allzugroße Con . beiden Chevrons erhalten , befommen zugleich eine mos centration der Geſchäfte bier wurde ſchon lange als ein -

natlicheSoldzulage von 1 Mt.Courant ( circa 10 gGr.),

Uebelſtand gefühlt, und wenn aud bemmende Verhålts

welche Soldzulage nach 20jährigem Dienſte auf i Mi. niſſe nicht mehr eriſtiren ,wie ſie Sdilers ,,Wallenſtein " 8 Sh. monatlid ( 15 gGr.) erbošt wird. — 4 ) Såmmts bezeichnet, als er vom Hoftriegsgerichte ſpricht, daß er lide Militárperſonen aller Grabe erhalten für 20jähris fic von 24 Uebeln das kleinſte zu wählen abmühe, lo .

gen Dienſt ein rothes weiß gerändertes Band mit einem

bat dieſes Abſorbiren faſt aller ſelbſtåndigen Lhåtigkeit

filbernen Kreuze in der Form des Hanſeaten Kreuzes, der unteren Militarbranchen doch noch immer eine große welches in der Mitte die ZahlXX. enthält und auf der Anbäufung von Gerdaften und Berzdgerung ihrer Ers linken Bruſt getragen wird. - 5 ) Sobald die Offiziere ledigung zur Folge gebabt. Nun wird die Wirkſamkeit -

.

-

- aber nur dieſe– 25 Jahre gedient haben, erhalten der Generalcommando's erhöht, und dieſelben brauchen ſie ſtatt des ſilbernen ein goldenes Hanſeaten ,Kreuz von nicht mebr z. B. die Aften wegen Aufnahme eines State der nämlichen Große und in der Mitte die Zahl XXV. ferkadetten erſt zur Genehmigung bierber zu ſenden.

Das Band bleibt das nämliche. And darf kein Be. Aud in Bezug auf die minder bedeutenden Penſioni,

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rungen der Wittwen und Unterſtüßung von Waiſen iſt Die Ueberſchreitung des Grabens noch mehr zu erſchwe. den Generalcommando's die Verfügung zugewieſen , ſo ren ,, werden wohl an der dieſſeitigen oder jenſeitigen zwar , daß dieſe Bedrängten im Vergleiche mit dem bis., Boſdung , oder auch an beiden zugleid , Pfahlwerfe oblibat gerade um ein (Sturmpfähle, Paliſaden ) angebracht. Unmittelbar am jenſeitigen Grabenufer wird ein nad Außen ſanft fich beder , welcher dem Militár - Verſorgungsdepartement verlaufender Erdaufwurf von gewiſſer Hobe zur Sider ,

berigen Beſdåftsgange dieſer

Jahr früber theilhaftig werden. Der Hofrath v. Med $

vorſteht, bat fide durch die bumane und lidhtvolle Aus. arbeitung undſichEinbegleitung dieſes Gegenſtandes ein

ftellung der Bruſtwebr , und mobl auch der genannten

facung allerhódíten Orts anbefohlen worden.

eine Hobe von 7/2 bis & Fuß und überhaupt in ſeinen oberen Theilen eine binlånglide Dicke gegen das feinds lide Geldúsfeuer bat. Hinter dieſem Ertaufwurf iſt ein

Pfahlwerke , gegen das feindlide Feuer rebr núßlich. wahres Berdienſt um Staat und Menſdobeit erworben . Ihrer Beſtimmung gemäß besteht die Bruſtwebr im ad., Schon ſeit dem J. 1835 iſt dieſe nun erledigte Vereins gemeinen aus einem Erdaufwurf , der in ebencin Boden R

u Bland.

Der Generalmajor Baumer , Chef des Ingenieur, Aufſtellungsplaß für Jufanterie (Bankett ) ſo angeldút. corps beim faukaſiſchen Heere, iſt vor Kurzem mit Lod

fet, daß der Soldat von unten ber bequem darauf gelangen , möglichſt dicht an den dedenden Erdaufwurf

abgegangen .

berantreten und über denſelben weg das vorliegende

F r era bat n tre Der Kriegsminiſt befohleni ,d.daß fåbige Indt. viduen von denRegimentern in der Militär:Mufiffdule (Gymnase musical militaire) des Hrn. Hubert zu Paris unterrichtet werden ſollen, um ſpåterhin bei ihren refp. Corps den Geſang wieder zu lebren und ſo allgemein

Terrain gebdrig ſeben und beſchießen fann ( Nr. i der fünf verſchiedene Flachen , weldeden auf ebener Grunds flåde ſigenden Körper der Bruſtwebr umſchließen und deſſen äußere Form beſtimmen. Sie ſind von Innen nad

obigenGrundfäße.). Daraus ergeben ſich nun überhaupt

Die deſcriptive Geometrie ,

Außen folgende: 1. Die innere ziemlid ranfte Abda. dung des Banfette , auf weldoer man zu legterem ges langt. 2. Die Fláde des Banfetis ſelbſt, gleid laufend mit dem Boden . 3. Die innere Bruftwebraddadung , wegen des moglichſt nahen Herantretens ſo ſteil, wie

als unentbehrliches Hülfsmittel eines gründlichen Stu :

thunlich, gebalten und deshalb auch mit Hülfe irgend

verbreiten zu können.

ittels aufgebaut. 4. Die obereBruſt. diums der Fortification, insbeſondere bei Uebungen in eines Bekleidungsm ng ;ſie bildet mitder eben genannten ab. Befeſtigungåentwürfen, bei Bearbeitung von wirklich webrabdaļu g dachun cine Sante , die ſchon erwähnte Feuerlinie

auszuführenden Bauprojecten der Art, ſowie endlid (innere Bruſtwebrcrete ) und iſt, da ſie den tiefſtent für die richtige Auffaſſung, Prüfung und Beurtheis Anſdlag dee Soldaten beſtimmt, beiläufig aufden jens ſeitigen Grabenrand geridtet , damit das vorliegende lung hierher gehöriger Darſtellungen . Feld bis dabin, ſowie die hier gegen das Hinabſteigen ( Fortresung.)

angebrachten Hinderniſſe und der durd nie in naber

Wenn wir im Vorbergehenden einen allgemeinen Waffenwirkung aufgebältene Feind geborig geſeben und Ueberblick über die Elemente des Befeſtigungsweſens beſchoffen werden können ( Nr. 1 u . 6 der obigen Grunds überhaupt und über die weſentlichſten Grundſåse für die fåge) , wobei ſie jedoch nicht viel mehr , als unter 'lo

Profilirung und Tracirung gegeben haben, fo fei es uns (unter einem Winfél, deſſen Tangente 'le des Radius iſt) nunmehr noch erlaubt, etwas nåber in dieſen Beziehuns geneigt ſein darf, weil ſie fond gegen das Abfammen gen bei gewiſſen Elencenten der Feld , und proviſoriſchen Surd feindliche Geſchågkugeln an der inneren Crete zu Befeſtigung, insbeſondere zu verweilen , um demrådort icwad werden würde. 5. Die äußere Bruſtwebrabda. hiervon einige Anwendungen machen zu können, welche dung , mit der oberen Abdachung eine Kante , welde dem eigentlichen Zweck dieſes Auffages mehr entgegen. å ugeres Rebr beißt, bildend ; der horizontale Abſtand dieſer außeren Grete von der inneren beſtimmt die obere führen Die werden. ſehr

häufig, ja man kann ſagen, am båufigſten Bruſwehrdice ,die für gebörigen Widerſtand gegen die en

vorkommend Elemente der Feldbefeſtigung ſino vertheis digungsfähige Bruſtwehren , Graben ,dedende Erdauf, würfe verſchiedener Art, Stielwände , Padiſaden und Sturmpfåble. Die Bruſtwehr ſoll nicht allein das In . nere der Verſchanzung gegen das Einfeben und gegen directe Souffe von Seiten des Feindes deden ( Nr. 4

der obigen Grundfäße ) , fondern auch dem , unmittelbar dahinter zur Abwehr aufgeſtellten Vertheidiger eine mog, fidoro fichere und eine vortheilbafte Aufſtellung für nads

Feldgeſchůße 12 Fuß beirågt, die außere Bruiwebrab . badung aber ſchließt rid an die Bodenflåde an , und zwar nad dem natürlichen Bordungswintel der Erde (45 °), damit ſie nidot durch einſchlagende Serdüßfugela abgeflacht und in deu Graben geſtürzt werden fanu. Die Einrichtung einer ſelben Bruſtwebr zur Bere theidigung durch Gefdůk beſteht entweder in Anbrin . gung von Aufrirfen mit Auffahrten ( Geſchußbånfen ) binter der Bruſtwebr, deren Plattform beiläufig 3 Fuß

brůdliche Anwendung der Waffen geſtatten . Dabei dieat unter der Crete liegt, fo daß die darauf geſtellten Ge. die Bruſtwebr zugleich als Hinderniß gegen den feinde dibe über dieſe wegfeuern tonnen , oder in Deffnungen

lichen Anlauf; der Graben liefert die Erbe fürdiefelbe in der Maffe der Bruſtwebr (Sdie foarten ) fo tief eins

und liegt als Hinderniß der Annåberung diót vor ihr. geſchnitten , daß die auf der Bodenflache befindliden

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Gefchüße hindurchzuſchießen Vermögen. Die Plattform Man fieht, wie biernad die beſchriebenen Elemente der Bånte iſt parallel mit dem Boden , ſtoßt an die der einfachſten Feld danzen als Körper erſbeinen , die innere Bruſiwebrabdachung und ſchließt ſich mit Seis von manderlei, verſchiedenartig geneigten und verſchie. senbdſdungen von 45º Neigung an das Banfett, die denen Bedingungen entſprechenden Ebenen umſchloſſen Banfettboſchungen und den Boden an. Auch die Seis und auf dem , bier als eine Horizontalebene angenom . tenboſdungen der Auffabrt ſind unter 45° geneigt und

menen Boden theils aufgefeßi , theils in denſelben eins

fie ſelbſt iſt hinlänglid flad), um die Geſchůße bequem geſd nitten ſind. Ebenfo verbålt es ſich , nur daß die aufbringen zu fónnen . Der Ausſchnitt der Scharten ende Sache nicht immer ſo einfach iſt, mit den Elementen lich wird weſentlich durch drei Flåchen gebildet. Die der Feſtungswerke überhaupt. untere oder Sohle ſcuft ſich in der Regel etwas nadı Nur bei wichtigeren Feldſchanzen , bei ſogenannten Außen, wegen der tieferen Schüſſe und wegen des Abs proviſoriſchen Befeſtigungen , libo die erwähnte Bruſt, fluſſes des Regenwaſſers ; die beiden Seitenflächen oder webr, ſtatt unmittelbar auf dem Boden (Horizont), auf Scartenwangen werden , da man ſie befleidet, ſenfredyt einem beſonderen Erdaufwurf oder Waü , gleichwie in oder doch unter ſteilen Boſdungen aufgeführt. Dabei der permanenten Fortification, um eine großere Erhes wird die innere Sdartendffnung ſo eng wie möglich (2) bung über vorliegende Werke u. f.w . zu erlangen. Hier gebalten , wibrend ſich die beiden Wangen nad Außen ſchließt ſich dann die vordere Bruſtwebrabdachung an Dergeſtalt von einander entfernen , daß die daber ents die vordere Wallabdadung an , und die obere Ebene ſtehende Erweiterung dem Geſchůß einen gewiſſen Spiels des Wals zwiſden dem Fuß der Banfettabdachung bis zur bluteren Wallbóſdung beißt der Wallgang ; die raum für ſeinFeuer zur Seite geſtattet. Liefe und Breite des vor der Bruſtwehr befindlichen Breite dieſes Wallgange hångt von dem Raume zum Grabens bången theils von deſſen Beſtimmung als An Gebrauche des Geſdůßes und zur erforderlichen Some nåberungehinderniß, theilo in gewiſſer Hinſidi von der munication binter demſelben ab. Hobe des Walls und Menge der daraus zu gewinnenden Erde ab. Der Raum Breite des Walgange ſind bei Feld , und proviſoris oder Körper des Grabens wird oben von einem Theil ichen Werfen immer geringer, als bei eigentlichen Fes des Horizonts und außerdem von drei Flächen gebildet und umſchloſſen , nåmlid von der dieffeitigen und jens

ftungsbauten. Die Tracirung der Feldverſanzungen iſt den oben

ſeitigen Grabenboſchung und von dem Grabengrund erwähnten allgemeinen Regeln unterworfen und hångt oder der Grabenſoble. Beide Böſchungen werden ſo ßeil insbeſondere lehr vom Terrain ab , weil fich die Felo , gebalten, als es das Erdreid nur erlaubt, und die dieſe

werfe, wegen ihres geringeren Reliefs und ihrer noths

ſeitige foließt ſich entweder unmittelbar an die äußere Bruſtwebrabdadung an oder beginnt auf einen Abſtand von einigen Fuß ( Berme) von dieſer, welcher Abſtand Bequemlichkeiten beim Bau gewährt, in wenig þaltbas rem Erdreich den Druc der Bruſtwebr gegen die dieſe

wendig größeren Einfachbeit, den Boden abſolut mehr anſdmiegen müſſen, um alle dargebotene Bortbeile deſo felben zu benußen und Nachtheile zu umgeben . Die Entwidelungslinie fann gerade, gebrochen , trummlinigt ſein , eins und ausſpringende Theile haben oder nicht.

ſeitige Grabenboſdung ſchwächt, aud die von der Bruſwehr berabfallende Erde in den Graben zu ſtürzen verhindert. Die Grabenſohle bångt in ihrer Breite von der oberen Grabenbreite und von der Anlage der Gras

So vortheilhaft auch bier Flanfirung ix ( Nr. 11 der obigen Grundſåße), ſo muß man doch bisweilen , der einfaderen Anordnungen wegen, auf fie verzichten , we. nigſtens auf eine ſcharfe Grabenflanfirung , die ſelbſt

benbóſdungen ab. Daß beide Grabenböfdungen oder and nur eine derſelben noch durch Sturmpfähle und Padiſaden verwahrt zu werden pflegen, iſt bereits oben erwåbnt worden . Dicht am jenſeitigen Grabenufer ers

bei ausſpringenden Parthicer oft nur an den Gpißen erbalten werden kann , wenn nicht beſondere Anfalten dazu ( Caponnieren , wertheidigungsfábige Stielwände ) im Graben felbſt und am Fuß des diefjeitigen Grabens

bebtſich der zur Deckung der Bruſtwehr und wobl auch ufers angebracht werden, indem unmittelbar vor jedem der Sturmpfáble und Paliſaden beſtimmte Erdaufwurf, flankirenden Bruſtwertheil, wegen der Hobe und Dide To jedoch, daß er, zur Bermeidung feindlider Plongirs der Bruſtwebr, ſowie der febr beſdråntten Neigung der

ſoufle von hier aus ins Innere der Berfd anzung, im

oberen Bruſtwehrabdachung und mithin der Fruerebene

mer noch beildufig 4 Fuß unter der inneren Bruſtwebr. der Bruſtwebr, im vorliegenden Graben ein gededter crete liegt. Seine innere Abdachung iſt , als nichr im

oder geſicherter Raum für den Angreifer entſtehen muß.

gewachſenen Erdreid ausgeſtoden, flader als die Gras benbördung dafelbſt; Teine andereAbdadung, mit jener eine Kante bildend, verliert ſich in der Art fanft ( gla . cisförmig ) bis zum Sdnitt mit dem Horizont, daß fie gehörig unter dem Schuffe der Bruſtworbr liegt (Nr. 6 der obigen Grundfåße) und von auffdlagendenKugeln nidst zerſtört werden kann, vielmehr ſolde durch Rico.

Bei einem einfaden einſpringenden Winkel läßt ſich dies fer Raum, wie geſagt, nidt anders als dardbefondere Anfalten im Graben wegidaffen ; außerdem fann nar die ſogenannte baſtionirte Form eine vollige Beſtreidung des Grabens und des Fußes der både und Berfoans jungen verleiben. Dieſe Form befebt bekanntlid , ibreme Weſen nade , darin , daß man an den ausſpringenden

dete åber die Bruſtwebr abweift.

Winfeln des allgemeinen Polygons ſogenannte Baſtione,

Undere, blos dedende Erbaufrårfe, wie der zulet d. b. Werke aufſeßt, die aus zwei, unter einem aus. erwåbnte , die unter Umſtänden nothwendig werden ſpringenden Wintei zuſammenkobenden tinien ( facer )

tonnen, wie Traverſen gegen Ridens undSeitenfeuer, beſteben , an welde fich zwei ſogenannten Flanten ano glauben wir übergeben zu können.

foließen, mittelft deren Be an den Hauptumfang koßeu ,

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% e anke das Ganze int ſolcher Verbindung und ütiordnung, daß 595. Glastoll, B. R. Der Seedienſt in Gagias, c.

die Flanfe jedes Baſtions den Graben der benachbarten

Face und Flanfe des anderen , ſowie den Graben der dieſen zunächſt liegenden Hälfte des Berbindungsmalles (Curtine) einſehen kann. Indeſſen wendet man die ba.

bud für Marineoffiziere jeden Rangs. Xus dem Engliſchen ing Ruſſiſche überſikt vom Flottencapitain zweiten Rangs B. Karnilow . 8 °. Petersburg 1839.

( Bergl. über das Original United service journal 1836, Jan. p. 125. )

ſtionirte Form meiſt nur bei wichtigeren , ein bedeutens 596. Grundſäge eines Syſtems der beſtåndigen Befefigungstund deres Relief erhaltenden Feldſdanzen und proviſoriſchen

gegen den neueren Angriff. Mit 3 Safein Ubbildungen. 8 °.

Feſtungsbauten an , weil nur bierbei vor dem Verbin, Darmſtadt 1839. Din gelden (XVI. u. 262 S.) dungsmalle der breitere Graben ausgehoben werden 597. Sandbude des pionnierdienſtes. Zweiten Theils erfte Abtheis lung. Vouſtändige Anleitung zur Feldbefeſtigungskunft für faun, welcher das erwåbnte volig freie Einſeben zu geſtatten vermag .

( Fortſ, folgt. )

Bibliographie.

und 4 Lithographieen . ) 2 Rihlr. 12 Ggr.

( Fortſegung. S. Nr. 78 der a. M. 3. ) 1. Kriegswiſſenſchaften.

( Beral. über den erſten Sheil : Berliner literariſche Zeitung 1835 , Nr. 51. )

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583. Unleitung zum Felds und Garniſonsdienft für den Soldaten der Infanterie. Neunte Auflage. 8 °. Weſel 1839. Beder'ſche Buchhandlung ( 54 6. ) 3 ggr. 584. Birago , C. d . Unterſuchungen über die europäiſden Brüs dentrains, und Berſuch einer verbeſſerten, allen Forderungen entſprechenden Militärbrüdeneinrichtung. Mit 4 Planen. 8 °.

Wien 1839. Bec ( 22 Bogen. ) - Für die t. k. Urmee 1 fl ., ſonſt 2 fl. 5. M.. 585. BORDINO , s . M. Fucile di fanteria con esca fulminante. 8º. Torino 1839. 1 '/s L.

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Offiziere aller Waffen, herausgegeben vom Hauptmann Bauptmann Det: tinger von , Bauptmann Wasſerſd lebea , Roderig und lieutenant Grorrer, Offiziere im töniglich preußiſchen Ingenieurcorps . 8°. Glogau 1838. Flemming ( VIII. 573 S. u. 7 S. ohne Pag. nebſt 19 Kupfertafela -

Eeerste

bijdrage memorie over de versterkingskunst, bevattende de ontwikkeling van krachtige verdedigings middelen. 8º. Vlissingen 1838. Wedts de Swart. Rec. Nederl, milit. Spectator. D. VII. p. 266. ( Eine

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Berbig (VI. u. 150 S.) 12 Ggr. 588. Du projet de fortifier Paris , ou examen d'un système général de défense , par l'auteur de véritables principes

598. HAZELIUS , J, A. Föreläsningar öfwer krigskonsten. 1sta Delen. Krigsorganisation och Grunderna för de trenne Wapnens strid ; med 1 pl. 89. Stockholm 1839. Fritze och Bagge. 3 Rdr. 599. Mémorial d'artillerie ou recueil de mémoires, observa tions , expériences et procédés relatifs au service de l'ar

tillerie depuis 1826 jusqu'à ce jour , redigé par le soins du comité de l'artillerie avec approbation du ministre de

la guerre . 4 vols. 8 °. Bruxelles 1839. Meline, Caus et Cº. 30 fr. 600. Reglamento para el ejercicio y maniobras de la infar teria . 3 vols. 18º. Paris 1839. Lecointe et Laserre (zu sammen 18 '/, Bogen . ) 15 fr.

601. SCARAMBONE, L. Intorno a ponti levatoi delle piazze di guerra discorso di etc. 8º. Napoli 1839 ( 74 Seiten mit Atlas , enth . 2 gr. lithogr. Bl.) Rec. Spectat. milit. T. XXVIII. (Nov. 1839 ) p . 217-219. 602. SMOLA , K. u. J. Handbuch für k. k . Östreichische Artil lerie - Officiere. Mit 10 Kupfertafeln . 8 °. Wien 1839 . -

Beck. 3 Rthlr. 8 Ggr.

(Bergi. über die erſte im Jahre 1831 erſdienene Auflage: öſtreichiſchsmilitariſche Zeitſchrift 1831. IV. Bd. S. 298 und Militär : Wochenblatt 1832 , Kr. 835.) 603. Spönemann , X. Gulfsbüchlein für jeden Gewehrbefiger. Enthaltend Belehrungen über die Conſtruction der verſchiedes

nen Urten von Gewehren , nebſt Unweiſungen, den Berth und

de la défense des places. 8° Paris 1839. Corréard (4 Bo gen.) 2 fr . 75 ct.

die Güte derſelben genau zu beurtheilen , ſie gehörig zu bes handeln , richtig ſchießen und genau treffen zu lernen und

589. Essai sur l'equilibre des demi fuides å frottement et ap plication à la stabilité des revêtemens, particulièrement

vorkommende Fehler an Gewehren duro Reparaturen zu verbeſſern. Mit (1 Safet lithograpbirter ) Abbildungen. go.

des revêtemens militaires , 89. Paris 18.39. 3 fr .

590. Expériences faites à Esquerdes en 1834 et 1835 , entre

les poudres fabriquées par les meules et les poudres fa briquées par les pilons; en conséquence des ordres de Mr. le lieut. gen. vicomte Tirlet. 8º. Paris 1839. Cor réard ( 2/4 Bogen.) 2 fr . 75 ct. 591. Extrait de l'ordonnance du roi sur le service des troupes

à cheval en campagne (du 3. mai 1832), mis en usageau 7e régiment de dragons. 32 °. Tours 1839 Mame (1'/. B.)

592. Firomeifter , 3. Abhandlung über die Feldbefeſtigungs kunft , den ångriff und die Bertheidtzung der Feltbefeſtiguns Für über Kriegsbrüden. UnhangeArtillerte einem f. Eurzen nebſt der gen ,Schulen die t. oftreichiſchen . Mit 10 Kupfers tafeln . 8º. Bien 1840 , Bed . 2 Kihir. 12 Ggr. 593. FONMARTIN - LESPINASSE . Etudes sur la marine militaire. 89, Paris 1839. Corréard ( 16 Bogen.) 7 fr. 50 ct. ' 594. GIRARDIN , A. DE. Des inconvéniens de fortifier les villes capitales et d'avoir un trop grand nombre de place fortes. 8º. Paris 1839. Corréard (43/4 Bogen .) 2 fr . 75 ct.

Quedlinburg 1839. Baſle ( 63 6. ) 8 ggr. 604. TIMMERHANS , C. Essai d'un traité élémentaire d'artille Poudre à canon . Description des divers procédés rie .

de fabrication de la poudre à canon , de ses effets dans les bouches à feu et des divers moyens d'épreuve. 8º. Paris 1839. Leneveu (VII. et 285 pag. avec 4 planch, et plus. tab. ) 12 fr.

Rec. Journal de sc. milit . 1839, Sept. p . 438. 605. TORTELi Mémoires divers sur les obus à balles ou sbrap

Dells , traduits des archives pour les officiers des corps royaux prussiens de l'artillerie et du genie et accompagné d'observations. 8º. Paris 1839. Leneveu ( 51 pag .)

606.Xytander, I. v. Behrbuch der Jaktit. Dritter Theil Lers rainlehre. 2. u. 8. Sitel: Derraintebre. Zweite umgeats -

beitete Auflage. Mit 2 Tafeln . 8º. München 1839. Lindauer ( X.u. 155 S.) 1 Rthlr. 8 Ggr.

( Bergl. über die erſte Uuflage die Rec. in Bulletin de sc . milit. 1824 und Jenaiſche uug, lit. Zug. 1824 , Nr. 34.) ( Fortſegung folgt.)

Redigirt unter Berantwortiideeit der Verlagsbandlung: 6. m . lêste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.

Samſtag,

Nr . 102 .

21. Dec. 1839.. RU

FO

M

Allgemeine Militar - Zeitung. P r é u B e 1.

Koblenz, 17. Nov. Die hieſige Zeitung berichtet aus Weißenthurm Nachſtehendes : ,, Befanntlich ift das Grabmal des franzöſiſchen Generals vode, welches dicht bei unſerem Dorf auf einem Hügel flebt, ſeinem

die Stelle des vor Kurzem ausgeſchiedenen Feldmar. fdaus v. Zietben nunmebr der Gen.Lieutenant Graf 9. Brandenburg definitiv ernannt worden. Das bisherige Commando deſſelben bei der 11. Diviſion in Breslau bat der Direktor im Kriegsminiſterium, Genes

gånzlichen Verfalle nabe. Davon in Kenntniß gefeßt, ralmajor v. Robr , erhalten.

( Aug. 3tg.)

bat Se. Majeſtát der Rónig eine Summe von beinabe

700 Thalern bewilligt, um dieſes Denkmal dauerhaft wieder berzuſtellen . " Berlin , 30. Nov. In unſerer Armee bereiten ſich

Die deſcriptive Geometrie,

zahlreiche Veranderungen vor, die nicht allein in dem als unentbehrliches Hülfømittel eines gründlichen Stu: Perſonal der Generalität und der bóberen Ofiziere, diums der Fortification, insbeſondere bei Uebungen in ſondern auch in manchen anderen Beziehungen vorgeben Befeſtigungoentwürfen, bei Bearbeitung von wirklich

werden und theilweiſe ſchon befannt ſind; namentlich auszuführenden Bauprojecten der Art, ſowie endlich brachte das heute erſchienene Militår Wochenblatt eine lange fiſte von Berabſchiedungen ,unter denen auch die für die richtige Auffaſſung, Prüfung und Beurthei:

lung hierher gehöriger Darſtellungen .

von 8 Stabsoffizieren (Oberſtlieutenanten und Majoren)

( fortfegung. )

waren. – Das durch die Einführung der Percuſſions, gemebre ale unumgånglich nöthig erſcheinende veráns derte Erercitium wird ſchon mit den im Laufe dieſes

der Befeſtigungen und deren Zuſammenſtellung wird,

Monats angefommenen Erſaßmannſchaften und Recru.

wie es uns ſcheint, die Wichtigkeit und in gewiſſer Fin.

ten begonnen , ſie werden einſtweilen mit den bisherigen Gewehren ſo eingeübt , als es die viel leidyteren und

licht die Unentbehrlichkeit der deſcriptiven Gcometrie für die Fortification nicht beſſer dargetban werden können ,

anders conſtruirten Percuſſionsgewebre bedingen.

als wenn wir einige leichte Beiſpiele fortificatoriſcher

Es

Nach dieſen Auseinanderſebungen über die Elemente

rollen auch die Uniformen einen anderen Zuſchnitt

Anordnungen wählen und dieſe, nach den vorausgegan,

erhalten .

genen Grundſaßen und Entwicelungen auszuführen und

( Hamb . Correſp.)

Berlin, 2. Decbr. Die bereits ſeit längerer Zeit zu behandeln , ſowiedie Reſultate darzuſtellen ſuchen. umlaufenden Gerüchte von dem Dienſtausſcheiden des Hierbei wird es ſids dann ſogleich ergeben, welche Opeo Generalieutenants o. Nasmer, commandirenden Ges rationen zu jener Ausführung und Darſtellung noths nerals des in Oſtpreußen Stebenden erſten Armeecorps,

wendig erforderlich ſind und welcher Mittel man hierzu

baben ſich nun dod beſtåtigt. Der König bat, wie man bedarf. Wir beginnen mit einer ganz einfachen Befeſti. vernimmt, dem Geſude des bodverehrten Kriegsmannes gung, welche auf dem Papier entweder zur Erläuterung nur ungern nachgegeben ; da jedoch die Geſundheits . fortificatoriſcher Grundſåpe dargeſtellt, oder zur Uebung

umſtånde deſſelben ihm eine Enthebung ſeiner Chargen

und Belehrung unternommen, oder endlich als Entwurf

zur dringenden Pflicht machten, ſo istder General wirflich auszuführender Bauten ausgearbeitet werden r Naşmer vorlåufig zur Dispoſition geſtellt worden. konnte. c. Der bisherige Commandeur der 13. Diviſion in Müns

Es ſei der Ausgang eines Defilé's , das Debouché

ſter, Generalieutenant v. Wrangel, iſt interimiſtiſch einer Brude z. B. durd, eine einfache, nicht gar große, zum commandirenden General des erſten Armeecorps aber ſtarke und möglichſt ſturmfreie , in die Kathegorie ernannt worden, und begibt ſids zit dieſem Bebuf nach proviſoriſcher Werfe gebórige Schanze ( Brüdenſdanze)

Königsberg . Nad Münſter wird dagegen der General. zu ſidhern. Die Schanze ſoll vorwärts und ſeitwärts, ſodann auch rechts und links das Terrain auf 1000 Magdeburg geſtanden. Zum commandirenden General Schritt einſehen und mit Geſchüß, das über Bant feus major v. Monſterberg fommen , welcher bisher in

des in Schleſien ſtehenden ſechſten Armeecorps iſt an ert, beſtreichen fónnen. Der eigenen Seitenvertheidigung

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(Nr. 11 der obigen Grundraße) bedarf ſie nicht, da an niſſe, wie in horizontalem Terrain, hergeſtellt, d. h. die genommen wird, daß ſie durch andere, růckwärts geles Edanze und ihre Zbeile defilirt werden . gene Werfe gehörig beſtrichen wird. Gerade vor ihr Dieſen Forderungen wird am einfadſten entſproden , liegen, auf 700 bis 800 Schr. Entfernung, ſanft aufſteis

wenn man durd, die , an den natürlichen Boden ſich

gende Höhen , rechts und links vorwärts aber, auf 600 bis 800 Sc . Entfernung, erſtreden ſich Senfungen gegen

möglidſt anſdmiegende Kehllinie eine Berührungsebene

den Fluß bin, die eingeſehen werden müſſen (Nr. 1der

.

an die vorliegenden Höhen legt, die ſolche mithin unter ſich lißt, um demnachit über und reſpective unter dieſer

obigen Grundſåpe.) Der Bauplat ſelbſt endlid, beſtebe Ebene, als Grundebene, die Befeſtigung und ihre Theile aus einer geringen , nach dem Défilé, ſowie gegen vorn und ſeitwårts bin ganz ſanft abgedachten Erdwelle. Das

ro zu projectiren und aufzubauen, wie ſonſt auf ebenem

daß jede Stelle , in borizontaler wie in verticaler Be : ziehung , als bekannt anzuſeben iſt.

Hinſidit, ſeiner Page nach , und namentlich auch bezúg . lich zum Terrain , zu beſtimmen. Die Feuerlinie des

Boden. Hierzu aber iſt es, wie man leidt einſieht, por Terrain des Bauplabes , ſowie das äußere Terrain müſ, Allem noibig, daß man Mittel belige, dieſe Ebene und ſen bierbei in der Art auf dem Papier gegeben rein , jeden Punct derſelben , in horizontaler und verticaler

Um eine gebörige Feuerentwicklung vormårts, rechts: Werfé, die bddften linien der Pfahlwerke , Sturmpfåble und linfá s vorwåris, ſowie rechts und links längs der und Pallijaden , ſowie der Rand des jenſeitigen Gra. Flußufer zu erhalten und doch die móglidſt einfachſte benufers oder vielmebr die Créte des daſelbſt angeſchůt. Form für das Ganze zu baben , wählen wir für die fragliche Scanze eine, aus zwei Facen und zwei Flans

teten glacisförmigen Aufwurfs fommen alsdann zu dies ſer Grundebene, wie ſonſt zum Horizont zu liegen. Ebe

fen beſtehende , vorn abgeſtumpfte lunette . Wegen der wir jedod die hierher gebörigen Anordnungen weiter Serlangten Geſchúßvertheidigung werden Bånfe in allen

verfolgen , bandelt es ſich vorerſt noch um eine Unters

Efen angebracht. Der Graben der Bruſtwehr erſtreckt ſich mit ſeiner Contreſcarpe zu beiden Seiten gerade gegen den Fluß hin . Die Sturmfreiheit unterſtützen tůchtige Sturmpfåble und Palliſaden an der Eſcarpe

ſuchung , ob man audi, indem auf ſolche Weiſe den Forderungen des Defilements Genüge geſdiebt, der oben weiter ausgeſprochenen Bedingung entſpricht , daß von den ſo beſtimmten Feuerlinien aus die ſeitwärts geles und Gontreſcarpe. Die teble du lieft ein tarfes crenes genen Senfungen gehörig einzuſeben ſind. Hierzu wird

lirtes Pfahlwerf und in deſſen Mitte ein Blockhaus. Im Uebrigen baben die Bruſtwebr, der Graben 1. l.w.

folgende Betrachtung dieneli. Man denfe rid in einer der einzuſehenden Niedes

die früber für Feldſchanzen im Allgemeinen berdiriebene rungen cine linie auf dem Terrain beſtimmt, deren Einrichtung. Die Communication vom Defilé ausgeht . ſåmmtliche Puncte ſchwieriger zu ſeben ſind , ais die långs der genugſam vorgeructen Kehle nad einer Seite Terrainſtellen zwiſden eben dieſer Linie und der frags bin , wo der Graben der Schanze überbrůdt iſt. Wir paſſen nun die allgemeine Form der Schanze,

lichen Face des Werfs, von welder man die racirung feſtgelegt bat. Nimint man nun durch eine Folge von

wie jie oben aus Gründen gewählt wurde , dergeſtalt Puncten der genannten linie Ebenen an , welche die dem im Allgemeinen beſchriebenen Bauplaß an (Nr. 10 Oberfläche des Hangs der Senfung berühren , ſo ergibt der obigen Grundſätze), daß die fünf Feuerlinien über ſich durch alle dieſe Berührungsebenen eine entwicelbare die angemeſſenſten , d. b. die ungebinderiſte Ausſicht vors

Flåde ; und eine Feuerlinie , von deren fåmmiliden

wärts gewährenden Stellen hinziehen, daß die Flanfen die Flußränder gehörig beſtreichen können, und daß weder die Flanken noch die Facen in ihren Verlängerun . gen auf die gerade rorwåris befindlichen Hoben ſtoßen (Nr. 4 11. 15 der obigen Grundſåge ) , daß ferner das Innere der Schanze möglichſt mit dem dieſſeitigen Abs fal des Hangs des Bauplaßes zuſammenfáut, weil dieß

Puncten das Terrain ſoll beſchoſſen werden fönnen, muß oberhalb aller der Ebenen liegen , die auf vorbes fdriebene Weiſe die entwickelbare Fläche bilden. Man findet mithin die niedrigſte, dieſer Forderung entſpres chende Feuerlie, wenn man auf den beiden , durch die Endpuncte der Tracirung der Feuerlinie des Werks gehenden Verticalen den höchſten Durchſchnittspunct mit

die Anlage der fünſtlichen Bauebene, welche da: Defiles den Berührungsebenen jener entwicfelbaren Fläche fucht

ment verlangt und von der gleich die Rede ſein ſoll , und beide ro erhaltene Puncte durd eine gerade finie erleidstert.

verbindet. Die durd das Defilement verlangte Feuers

Das Innere der Scanze muß ( Nr. 4 der obigen linie wird aber erhalten , wenn man auf eben jenen Grundſaze) bis zur Reble vollkommen gedeckt ſein ; das Berticalen, über dem Durchſchnitt ' mit der Grundebene; Pfahlwert der Reble, ſowie das Holzwerk des Blockballs die gewòbnliche Bruſtwebrhobe aufträgt. Auf dieſe Weiſe

ſes dürfen ſowenig wie auf horizontalem Boden gerebent bat man nun in der , durch die mebrerwähnten Vertis werden können ( Nr. 2 der obigen Grundſåse ); ebenſo calen gehenden Ebene zwei Feuerlinien, deren eine durch die Sturmpfähle und Palliſaden des Orabens. 63 das Defilément, die andere durd die Bedingung der kommt daher, nach obigen allgemeinen Andeutungen äußeren Terrainbeſtreichung gegeben iſt. liegt die erſtere

hinſichtlich der Tracirung, nunmehr darauf an, ſich eine über der anderen , oder fällt ſie mit ihr zuſainmen , ro künſtliche Grundebene des Baues (plan de site) zu vers entſpricht ſie beiderlei Rückſichten, darf aber in feinem ſchaffen , durch welche, in Bezug auf die vorliegende Fal tiefer gerůđt werden . Liegt jedoch die Feuerlinie Höhe, bei der Schanze und ihren Cheilen insbeſondere des Einſebens bóber , als die Defilementsfeuerlinie , ro auch ihrem Inneren , ſowie überhaupt bei den gegen fann ſie entweder der letzteren parallel rein , oder mit das Einſehen zu ſchůßenden Parthisen , dieſelben Verhålts ifr convergiren. Jin erſten Fall muß offenbar die Feuere

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linie des Defilements parallel bis in die andere, im ſodann auf der Grundebene die Berme in gebdriger zweiten Falle aber , parallel mit ihrer urſprünglichen Breite aufgetragen, ſo ergibt ſich dadurch die, mit dem Page, bis zu demjenigen Schneidungspuncte der andes Fuß der åußeren Bruſtwebrabdachung parallele Eſcarpe ren mit den Verticalen der Tracirung erhoben werden , des Grabend, und dieſer fann nun unter die Grunds welcher der höchſte iſt, oder ſoweit bis die andere Feuers ebene eingeſchnitten werden . Zu dem Ende ſenkt man

linie unter ihr liegt, um allen Bedingungen nachzufom . durch den dieſeitigen Grabenrand die Boſdung der men, wenn man ſich nicht etwa damit begnügen wollte, Eſcarpe bis zur Ebene der Grabenſohle , welche in der daß die Senkung nur von einem Theil der Feuerlinie erforderlichen Tiefe gleichlaufend mit der Grundebene eingeſehen werde, indem vielleicht das ſonſt erforderliche gebalten wird ; man tracirt auf der Grabenſohle deren Erheben des Ganzen in anderer Beziehung ein zu gros Breite und läßt dann die Ebene der Contreſcarpe unter Bes Relief oder ſonſtige Anſtånde veranlaſſen fonnte. der gehörigen Neigung aufſteigen bis zu dem allenfall. Denft man ſich dieſe Operationen in Bezug auf beide

rigen Abſaß der dortigen Palliſaden und von da eine

Facen vollzogen und nimmtman an, daß beide biernach oder zwei andere Ebenen, unter der gehörigen Neigung, båtten erbaben werden müſſen, und daß ſie nunmehr, bis auf 4 Fuß unter der Ebene der Creten , um , wie gegen die Spiße des Werfs verlängert, an dieſer Spiße wir oben ſaben, die Bruſtwebr mehr gegen Kanonens .

ůbereinander weggingen , ſo würde man nun die untere

feuer zu deden. Eine Ebene endlich durch die ſo erbals

parallel bis zur anderen an dieſer Stelle erheben müſs tene Begrånzungslinie der jenſeitigen Grabenboſchung fen . Beide baben alsdann eine, allen Forderungen ents

ſpredende Poſition, aus der ſich die Tage der vorderen

oder die Grete des Vorglacis und durch die Bruſtwebrcrete, bis an das natürliche Zerrain verlångert und unter der

Abſtumpfungslinie unmittelbar ergibt, da dieſe mit ihren

gehörigen Beſtreichung der letzterwähnten Crete liegend,

Endpuncten an den geeigneten Stellen auf jenen liegt.

ſchließt das ſich hierdurch bildende Vorglacis an den

Die Feuerlinien der Fianten würden endlich in die Ebene

Boden an.

der Feuerlinien der Facen zu verlegen ſein . Die obere Linie des Pfahlwerfs der Kehle endlich, ſowie diejenige des Holzwerks am Blodbaus fónnen entweder in der

weit hinaus erſtreden ſollte, auch in der Ørt ſteiler

Dieſe Glacisebene fann , wenn ſie ſich zu

geführt werden , daß ſie noch immer gehörig unter dem Schuß der Feuerebene der Bruſtwehr bleibt , mithin

Ebene der Defilementsfeuerlinien liegen bleiben , wenn nirgends ttiefer, als etwa 2 Fuß, unter leßtere zu lie . gen fomm . Vergleicht man nun die fage der Grundebene mit Falls es wegen der größeren Sicherheit gegen das Ues berſteigen oder der größeren inneren Höhe des Blocs der natürlichen Oberfläche des Terrains des Bauplates bauſes ' vorrbeilhafter befunden würde , bis in die neue und mit den Räumen der Bruſtwebr 2. oberbalb , ſowie fie dabei ſchon eine genügende Hobe batten , aber auch,

Ebene der erbabenen Facen verlegt werden .

mit den Räumen des Grabens unterhalb der genannten

Såmmtliche Feuerlinien des Werks befinden sich, nach dem Vorbergebenden in einer neuen , aber in einer jeden Punct jener linien hinſichtlid ſeiner verticalen

Oberfläche, ſo ergeben ſich die erforderlichen Aufidüts tungen, ſowie die nothwendigen Aus- und Abgrabungen. Wie man riebt, ſind ſowohl die Befeſtigungeni, von welchen hier die Rede war , an und für ſidh, als die

Lage, mit leichtigkeit finden fann. Nunmehr fommt es darauf an, von den Feuerlinien ausgehend, die außeren

ſonſtigen , dabei vorausgeſeßten Umſtånde von ſehr ein . fader Natur. Immer aber wird es durch die gegebene

Formen der Bruſtwehr, des Grabens 2c. zu beſtimmen

Auseinanderreßung klar geworden ſein , daß man , um

einzigen Ebene , die so beſimint ſein muß , daß man

und dabei jene auf die künſtliche Bauebene aufzuſeßen , eine ſoldie Befeſtigung zu projectiren oder auf dem Pa. dieſen unter eben dieſer Ebene einzuſchneiden. Um das pier durch Zeichnung darzuſtellen , um eine ſolche Dar. Erſtere zu bewerkſtelligen, legt man durch die Feuerlis tellung zu verſtehen, daraus beim Studium die nöthige nien , nach Innen, Ebenen unter der Neigung der innes

Belebrung zu ziehen und die davon erläuterten Grunds

ren Bruſtwebraboadung , ſchneidot ne Durch die Bans

ſåße aufzufaſſen , oder endlich um in bóberer Stellung

fettebene, welche parallel mit der Gretenebene auf die gehörige Tiefe darunter liegt, ſowie mit den Banfebenen

einen Entwurf der Art zu prüfen und zu beurtheilen, mit einer Conſtructions s * und Darſtellungsart vertraut

der Geſchůbe, gitt der Banfettebene und den Plattfors men der Geſchüpbånfe die nöthige Breite und Ausdeh,

fein muß, die uns in Stand rept, Puncte und verſchies denartige finien, ſodann ebene und gefrúmmte, verſdies

nung und legt durch die bintere Begränzungslinie denen Bedingungen unterworfene Flåden , namentlich des Banferts deffen hintere Abdachungsebene bis zum auch die frummen Oberflächen des Terrains, ihrer lage Durchſchnitt mit der Grundebere. Auf åbnlide Weiſe im Raume nad ro ausdrúden zu fónnen , daß jeder werden durch die inneren Begränzungslinien der Platts Theil, in horizontaler wie in verticaler Hinſicht, ſodann

formen der Bånfe deren Abdachungsebenen und deren die Durchſchnitte der linien mit linien und Flächen , ſo Auffahrt mit ibren Seitenbóſdıungen geführt und die wie der Flächen unter ſich gefunden und dadurch weiter Schnitte dieſer Ebenen unter ſich, mit dem Banfett und die äußeren Formen der Körper , welche zu den Eles der Grundebene beſtimmt. Nach Außen wird durch dic menten der Befeſtigungekunſt gehdren und ſomit dieſe Feuerlinien die obere Bruſtwebrabrachung geführt und, Körper ſelbſt in der Art genau ausgedrückt werden auf den Abſtand der oberen Bruſtwebrdice" (12' hier) können, daß dieſelben nicht allein deutlich zu erfennen, pon jener, durch die åußere Bruſtwebrtante begrånzt, ſondern daß auch ihre Abmeſſungen genau und ohne durch welche dann ſelbſt wieder die äußere Bruſtwebirs Weitläufigkeit berzuleiten ſind. ( Fortſ. folgt.) abdadung bis zur Grundebene gelegt werden muß. Iſt

816

815

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631. Reintel , 2. 0. Geſchichte Napoleons nach den neueſten und beſten Quellen für berer aller Stände allgemein faßlich dara geſtellt. Erſte Bieferung. 8º. Burg und Berlin 1839. Otto ( S. 1–64 mit 2 lithograph. Abbildungen .) 4 Ggr.

( Das ganze Bert rou 60 Bogen mit 30 lithogr. 2bbils dungen umfaſſen und in 15 lieferungen ausgegeben werden.)

632. Nicoter, J. Fr. Geſchichte des deutſchen Freiheitskrieges . Zweiter Band mit 7 Stabiſtichen. Zweite Huflage. Dritter Band mit 8 Stahiſtichen . 8º. Berlin 1839. Richter . 4 Rthlr.

Rec. Blätter für liter. Unterhaltung 1839 , Nr. 195. 614. DERODE. Nouvelle relation de la bataille de Friedland

( Vergl. Berlin . Converſationsblatt 1836 , Nr. 65. )

( 14. juin 1817 ) composée d'après les pièces du dépot de

633,

la guerre , les communications des généraux français et les écrits les plus estimés . 8°. Paris 1839. Anselin et G. Laguionie ( 5 '/2 Bog. u. 1 pl.) 2 fr . 75 ct.

634.

Geſchichte des dreißigjährigen Krieges aus Urkunder und anderen Quellenſchriften erzählt. Erſter Band. 8º leips zig 1840. Böhme, 3 Rthlr.

neid awind, I. 4. Karl Erzherzog von Deſtreich und

615. Ditfurt), M. . Die Beffen in den Feldzügen 1793, 1794

die öftreichiſche Urmee unter Ihm. Erſter Band in 4 Ubthets

und 1795 in Flandern , Brabant , folland und Weſtphalen .

lungen . Erfte Übtheilung. 8°. Bamberg 1840. Literariſch

Beitrag zur heſſiſchen Kriegsgeſchichte. Zweiter Band. Ges

artiſtiſches Inſtitut. 18 Ggr.

1

schichte derFeldzüge von 1794 u. 1795. Mit3 ( lithograph.) 635. Scott, S.MarEmanuel, Prinzvon Württemberg und Planen ( in gr. 4º.), einer Ueberſichtskarte der Schlacht bei ſein Freund Karl XII. , König von Schweden. Ein biogras Sourcoin ( gr. Fol.) und mehreren Beilagen. 8º. Kaſſel 1840. Bohne ( XIV . u . 529 5. ) 3 Rthlr.

phiſch : hiſtoriſcher Berſuch . Mit den ( lithograph .) Portraits von Max und Kari. 8°. Stuttgart 1839. Krabbe ( XII. .

616. udgemeine Geſchichte der Kriege der Franzoſen und ihrer Uliirten. 458 u . 468 Bodn. 65 u . 78 Bochn. der Geſchichte des Krieges auf der pyrenäiſchen Halbinſel. 16º. Darmſtadt

636. Segur. Geſchichte Napoleous und der großen Armee im

1839. Leste . à 6 Ogr. ( Vergl. über das 38 – 41 Bochn . Jenaiſche allg. lit. 3tg.

Seattaart 1839. Scheible ( 536 Seiten mit 10 Abbildungen

· 1839. Ergäng. Bl. No. 56 und über das 40 – 44 Bändchen Berliner literariſche Zeitung 1839 , Nr. 35 , S. 625.) 617. ♡ azlitt. Geſchichte Napoleons. Uus dem Engliſchen mit fris

tiſchen und erläuternden Unmerkungen von Sporſhii. 2 Bände. Zweite Ausgabe. 8°. Leipzig 1810. Wigand. i Rihlr. 12 G jr .

618. þöſt, U. I. De bundrede Dage, eller Napoleons Fetttog i 1815. Şeft 1 og 2 med 2 Portr. gº. Kiðbnhavn 1839. göſt. 619. LISSONI, A. Fatti storico militari dell' eta nostra. Vol. III.

16º. Milano 1839 , dalla tipografia e libreria di Felice

259 S. ) 1 Rthlr. 6 Ggr.

Jabr 1812. Nach der zehnten Uuflage aus dem Franzöſiſden übertragen von Profeſſor Farl Courtin. Zweite Auflage. 8º, in Kupferftid .) i rihle . 12 Sqr.

637. Strahl beim , C. Rapoleon Bonaparte's veuitandige les bensbeſchreibung. Zweiter 11. dritter Band. Mit Sitel-Stahl: ſtichen. 8º. Frankfurt a. M. 1839. Compt. f. lit. 2 Rthlr. 638. TEXIER DE LAPONNEBAYE , A. Relation du siège et da bombardement de Valenciennes en mai , juin et juillet 1793. 8 °. Douai 1839 >, impr. d'Adam ( 17 '/. Bog.) 5 fr .

( Bierzu gehört noc : Tables des matières pour servir à la carte du siège de Valenciennes. 8 °. Ebend. (* /, Bog . mit 1 Karte .)

Rusconi . 4 L. 36 ct .

620. lorrau , 0. Ueber die Urbergabe der Feſtung Magdeburg im I. 1814 ; in Doror's Dentfchriften und Briefen zur Charai: teriſtik der Welt und Literatur. 3r BD . S. 235-252.

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Planen. 8º. Leipzig 1838. Kollmann (8 Seiten ohne pag.

u. 355 , 254 Seiten.) 7 Rthlr . ( Fortſeßung folgt.) Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. £ eske in Darmſtadt und in deſſen Diftsin gedruct.

G

Mittwoch,

25. Dec. 1839.

Nr . 103.

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dan

os anusho TT

Allgemeine Militar - Zeitung. Die deſcriptive Geometrie ,

die von beiden Flanfen zugleich beſchoſſen werden kann.

als unentbehrliches Hülfømittel eines gründlichen Stu: Bon dem über Banfgehendenartilleriefeuer gilt daſe ſelbe ;; die Schußlinien der durch Scharten feuernden diund der Fortification, insbeſondere bei Uebungen in Artilerie aber liegen beiläufig 3 bis Fuß tiefer ; ibrer

daber um ſo mehrentſprochen ſein, Befeſtigungðentwürfen, bei Bearbeitung von wirklich Beſtreichung wirdſolche für das Musketenfeu bat. Es auszuführenden Bauprojecten der Urt, ſowie endlich

wenn man eine

er

für die richtige Uuffaſſung, Prüfung und Beurthei: perdient indeſſen bemerkt zuwerden , daß eine ſo volls lung hierher gehöriger Darſtellungen.

kommene Beſtreichung, wie die hier angenommene, prac .

( Fortſegung. )

hung hinreichend erſcheint, wenn das Kleingewehrfeuer den Grabengrund auf beilåufig 2-3 Fuß Hobe an den

Ebe wir jedoch auf dieſe Conſtructionsweiſe nåber eingeben, dürfte es nicht unangemeſſen ſein, außer dem

tiſd nicht erforderlich iſt, daß es vielmehr in der Bezies

in der Hinſicht ſchwierigeren Stellen einzuſeben dermag. oben aufgeführten einfachen Beiſpiel von Befeſtigung Aus der vorſtehenden Betrachtung ergibt ſich indef. noch auf eine zweite fortificatoriſche Unterſuchung eins ſen , daß man keineswegs durch das baſtionirte Tracé

zugeben , welche, ebenfalls ſebr einfach, doch dazu geeig.

allein und an und für ſid , die bezwedte volfommene

net ceint, das Beierfte zu beſtåtigen und weiter zu

Grabenbeſtreidung .erbålt, ſondern daß es bierbei we .

erläutern. Wir haben eben erwähnt, durd welche, die

ſentlid nod ) , wenn jenes Trace gegeben iſt, auf die

Flanfirung betreffende Umſtände das ſogenannte baſtios Hobe der Flanfencreten , auf die Neigung der oberen nirte Tracé entſtehen kann. Nehmen wir zu einer nåbe. Bruſtwebrabdachung und endlich , was das Artillerie. ren Betrachtung und Unterſuchung in der Hinſicht eine feuer anlangt, auf den größten , dieſem angemeſſenen baſtionirte proviſoriſche Verſoanzung mit Wall, Bruſts Neigungswinfel der Geſdůfe anfommt. Die Neigung webr und vorliegendem Graben an, und regen wir der Bruſtwebrabdadıung bat aber, wie wir bereits reben , Dabei weiter voraus, daß es ſich bei der Beſtreichung etwa bei 'libre Gråuze, und derſelbe Winkel wird auch der Graben nicht allein um das Infanterie ., ſondern beilåufig für die Grånze oder Depreſſion der Geſchůße auch um das Artilleriefeuer bandle .

:) Bill man nun , unter dieſen Umſtånden und Vor:

ausſetzungen, unterſuchen , ob bei gegebenem oder nach

angenommen, aus Gründen, die in der Conſtruction der

Paffeten und Richtmaſchinen , ſowie in der Haltbarkeit der erſteren liegen.

anderen Rücklichten bereits conſtruirten Dracé allen

Nimmt man das Marimum der Neigung der Bruſts

Bedingungen eines gehörigen Einſebens des Grabens

webrabdadung und der Depreſſion der Geſchůße als

extffprodeu fei, ſo muß man die Ebene der oberen

gegeben an , ſo hat man es bei dieſer, die Grabenbes

Bruſtebrabdadung jeder Flaufe bis zu ihrem Durdy,

Kreitung betreffenden Frage allgemein mit folgenden

ſchnitt mit der Ebene des Grabengrundes' verlängern. Elementen zu thun, von weld en die löſung jener Frage Begegnen id nun, diebeiden , fo verlängerten Bruſts abhångt : 1 ) Mit der Entfernuug oder Gretenlinien der meble lund reſpective Feuerebenen, bevor ſie den Gras Flanten in borinzontaler Beziebung ; 2) mit dem Relief bengrund treffen, fo iſt auch derjenige Theil des lebe

dieſer Greten ; 3) mit der Liefe des Grabengrundes und

teren , der unter ihrer Durchſchnittslinie und zwiſchen

deſſen lage. Von dieſen drei Dingen fónnen, wo es ſich

denjenigem Stellen tiegt, wo ſie in den Grabengrund um die Begründung eines Fortificationsprojects ban. einſchneiden , nidt voüfommen durch das Rleingewehr, dell , zwei befannt und eine unbekannt, oder eind be. feuer beſtriden. Eine voukommene Beſtreidung durch fannt und zipei unbefannt, oder endlich auch wohl alle dieſes Feuer wird nur dann ſtattfinden , wenn jene beis

unbefannt ſein. Sodann fommeu bäufig wohl noch ans

den Feuerebrnen an derſelben Stelle des Grabens vor dere Forderungen binzu, die berúcſichtigt werden muſſen, der Gurtine einjoneiden oder Grabenſoble

der dergeſtalt wie z. B. , daß wegen einer zu erzielenden möglichſten begegnen , daß ihre eigene Durchſchnittslinie unter die Sturmfreiheit ein Minimum der Grabentiefe nicht über.

Grabenſoble fådt, mitbin zwiſchen den Durchſchnitts. ſchritten werden darf 2Cic. Wir wollen uns indeſſen hier linien der Feuerebenen mit lepterer eine Strece bleibt, nur in etwas nåber auf diejenigen Fälle einlaſſen, wo

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von den eben erwähnten drei Dingen eind befannt und zwei unbekannt ſind .

und Relief der Befeſtigungswerfe, auf welchen Umſtand wir bereits eben hingedeutet hatten. Sotann geht aber

Iſt die Tracirung und mit ihr das Relief der Flan fen gegeben, mithin der Grabengrund zu beſtimmen , To

auch aus demſelben , wie wir glauben , ebenfalls vol, kommen klar bervor, wie nothwendig es für das Ver,

bat man, zufolge des Vorhergebenden, die Durchſchnitts, ſtåndniß fortificatoriſcher Zeichnungen , für die Ausar, linie der Bruſtwebrabdachung beider Flanfen zu ſuchen ,, beitung von Befeſtigungsentwürfen auf dem Papier ,

worauf dann die Grabenſohle nicht tiefer als 2-3 Fuß ſowie für die Auffaſſung, Beurtheilung und Prüfung unterhalb dieſer finie angeordnet werden darf. Hierbei derſelben , überhaupt aber für ein gründliches Studium fann nun die Ebene der Grabenſohle immer noch vers der Befeſtigungskunſt iſt, mit einer ſolchen Darſtellung ſchiedene Neigungen erhalten ; indelſen darf doch ibre Neigung nicht mebr , als die Neigung der zur Beſtreis chung beſtimmten Feuerebene betragen , wenn nicht an der erforderlidirn Beſtreichung verloren werden ſoll.

und Conſtruction geometriſcher Großen im Raume vers traut zu ſein , wie wir rolde nach den, aus den geges benen Entwicelungen gefolgerten Forderungen bereits

oben im Allgemeinen bezeichnet haben. Wenden wir uns

Fit mit der Tracirung zugleich der Grabengrund daber jeßt, nachdem die Unentbehrlichkeit dieſer Gons gegeben , was practiſd) aus mancherlei Urſachen , na

ſtructionen für die Fortification durch das Vorgetragene

mentlich aber in Berückſid)tigung der Sturinſicherheit genügend dargethan ſein möchte , zu dem näheren We. vorkommen kann , und bat man alſo hiernach das Resſen derſelben .

lief der Flanfen zu beſtimmen , ſo fann dabei folgenders Die ebene Geometrie lehrt nur ſoldie Gegenſtände maßen verfahren werden. Man wählt vor der Curtine, abbilden , welche in einer und derſelben Ebene liegen. in fenfrechter Richtung zu derſelben , auf dem Graben :

Hier bandelt es ſich indeſſen, wie man geſehen bat, um

grund eine Linie , welche von beiden Fianfen rou bes ſolche Darſtellung verſchiedenartig im Raume gelegener ſchoffen werden fónnen . Von dem tiefſten Puncte dieſer geometriſdyer Großen, daß deren wahre Page zu einan. finie fåut man auf die Richtung jeder Flanfe eine ſenf, der leicht erfannt und die wirkliche råumliche Ausdeb, rechte , welche als die Horizontalprojection einer unter nung derſelben bequem gefunden werden fann , ſowie '/6 geneigten finie anzuſehen iſt. Derjenige Punct, wo ferner darum , mit dergleichen Grösen ebenſo genaue

dieſe linie im Raume der durch die Flanfencrete geben . Conſtructionen vorzunehmen , wie mit ſolchen , welche den Berticalebene begegnet , beſtimmt in der Art ein Marimum des Reliefs der Flanke, daß deren Grete nicht

ſich in einer einzigen Ebene befinden. Denft man ſich im Raume einen, von mehreren Flå,

ůber 2-3 Fuß höher gelegt werden darf. Je nachdem chen umſchloſſenen Körper, bei welchem man es alſo mit nun die wiú fúbrlide, im Grabeugrunde vor der Gurs

allen Arten räumlider Großen , wie Puncte, finien und

tine gewählte linie eine andere Stelle erhålt , je nach : Flachen , ſowie mit den Durchſchnitten der lekteren, in dem ergibt ſich für die Flanken eine andere Håbe, ders

verſdiedenen lagen und verſchiedenen Bedingungen ents

geſtalt, daß die Höhe derjenigen Flanfe, welcher ſide jene ſprechend , zu thun bat , ſo werden von allen Puncten Linie nåbert, abnimmt, måbrend die hobe der anderen wächſt. Dieß gibt aber dem Befeſtiger , unter Umſtåns den , einen ſehr angemeſſenen und wünſchenswertben Spielraum , um irgend einer anderen , an die Flanfen geſtellten Bedingung Genüge leiſten zu können .

dieſes Porpers, die einein Beobachter ſichtbar ſind, nad

dem Auge deſſelben lichtſtrahlen ausgeben. Irgend eine einzelne Seitenfläche des Körpers iſt bierbei gewiſſers maßen die Grundfläche einer Pyramide, deren Spike in

dem Auge des Beobachters liegt. Stellt man ſich nun Sind endlich die Grabenſohle und das Relief der weiter eine Ebene hinter dem Körper vor, und nimmt

Flanfen gegeben , ſo wählt man wieder , wie im vors

man die Seitenflächen der erwähnten Pyramide bis zu

bergehenden Fall, einen Punct im Grabengrunde vor der Gurtine, erhebt denſelben 2-3 Fuß und zieht von dieſem Puncte zwei , im Raume unter %6 geneigte linien in der Horizontalprojection ſenfrecht auf die vermuths liche Direction der Flanfen. Die Durchſchnitte dieſer linien mit den Defilementos oder Gretenebenen der

dieſer Ebene verlängert an , ſo bildet ſich auf derſelben eine Durchſchnittsfigur, welche das Bild der fraglichen Seitenfläche des Körpers auf dieſer Ebene abgibt. Wird das Nämliche für jede ſichtbare Seiten flåde des Kór, pero angenommen , ſo muß dadurch offenbar ein . Bil des ganzen Körpers auf jener Ebene entſteben weldt

Flanken, wenn dieſe das Relief lekterer angeben , oder deßhalb Darſtellings ébene oder aud13' B110f1dhe

mit einer, der auf ſonſtige Weiſe beſtimmten Höhe der genannt werden kann. " Flanken correſpondirenden Horizontalebene geben Puncte

3. Dieſe Darſtellungsweiſe beiße die perſpectivi de.

der geſuchten Flanfencreten, von welchen aus die Cras sit hierbei eine Seitenebene des Körpers Fur Bildebene cirung der Flanfen ſich nicht nåber rúden darf.

Die parallel, ſo wird ihr Bild eine abuliche Figur , und

gefundenen Gränzen bången hier ebenfalls von der Wahl beide , die wirflide Seitenebene und ihr Bild , unteri des Punctes im Grabengrunde ab, ro daß die Tracirung ſcheiden ſich nur durch ihre Abmeſſungen ; bataaber die mit jenem Puncte variiren fann und der Befeſtiger das

Seitenebene des Körpers gegew die genannte Ebene eine

durch ebenfalls einen , oft ſehr erwünſchten Spielraum fchiefe Lage, ſo fåut dieſe Uchnlid)feit weg . für ſeine Anordnungen erhålt.

Wird ferner, bei einer zur Darſtellungscbene parals

Dieſes zweite Beiſpiel von fortificatoriſchen Anorda lelen lage der Seitenebene des Körpers , das Auge in nungen und den dabei entſtebenden Fragen, zeigt vorerſt immer größerer und größerer Entfernung angenonimen ,

recht auffallend die in manchen Fåủen ſtattfindende Ab. dergeſtalt, daß die nach demſelben gebenden lichtſtrablett

bangigkeit und innige Verbindung zwiſchen Tracirung zulegt für parallel gelten fónnen, ſo hat dieß offenbar

821

822

Nachſtehendes zur Folge : Jede, der Darſtellungsebene

Erzeugungslinien , durch deren Bewegung fie entſtehen,

parallele linie zeigt ſich in ihrer wahren Große, und sowie die Bilder der Directionslinien gibt, welche die zur völligen Beſtimmung ihrer lage iſt nur noch die Bewegung jener bedingen, von leßterer aber noc foviele

Kenntnie ihres Abſtandes von der Darſtellungsebene einzelne Lagen darſteût, als zur deutlichen Erfennung erforderlich ; jede, zur Darſtellungsebene fenfred te linie des Ganzen der krummen Fläche nothwendig crſdeint. erſcheint als ein punct und wirdvollkommen bekannth Auf den Grund der beſchriebenen Darſtellungsart

fein, wenn man die Abſtände ihrer Endpuncte von jener von Puncten , Linien, Flächen und Körpern , ergibt es

1

Ebeneweiß ; jede geneigte oder ſchiefe finie endlich wird durch eine andere, ihr nicht gleiche, finier ausgedrückt, und diewahre lage und Größe folgt aus der Kenntniß der Abſtände der Endpuncte von der Darſtellungsebene.

ſich dann weiter, wie man, bei hiernach gegebenen und beſtimmten Größen der genannten Urt, durch Puncte fis nien, durch finien Ebenen von gewiffer Neigung legen, oder Ebenen berührend oder ſchneidend an und reſpect.

Es werden alſo in dieſem Falle überhaupt alle Kanten, ſowie alle möglichen Diagonalen des Körpers ſich auf eine ſolche Art nusdrücken , daß es zur vollſtåndigen Kenntniß,ibrer Lage und Große nur der Kenntniß der Abſtände der verſchiedenen Ecken des Körpers von der Darſtellungsebene bedarf. Man ſieht aber ohne Sdwie rigkeit ein , wie dieſe Abſtånde leicht unmittelbar dadurch beſtimmt ſein fónnen , daß eine zweite, auf gleiche Weiſe wie die erſte entſtehende Abbildung des Gegenſtandes auf einer zweiten, zur erſten ſenfrechten Ebene gegeben wird. Iſt die eine Darſtellungsebene horizontal , folglich

durch Körper führen, die Durchſchnitte von linien mit Ebenen oder von Ebenen unter ſich und die Winfel, unter denen die Durchſchneidung ſtatt hat, finden kann u. (...; kurz, es ergeben ſich daraus im Allgemeinen alle die Conſtructionen, welde nach dem Vorhergehenden für die Darſtellung von Feſtungswerken , für die Bearbeitung von Befeſtigungsprojecten uſ. w. erforderlich ſind. Auch hierbei fónnen wir natürlich nicht långer verweilen , und nur auf zwei Fragen, die in den obigen Beiſpielen aus der Fortification febr båufig vorkommen, glauben wir, theils dieſes Umſtandes, theils aber auch des Folgenden

die andere vertical, ſo werden alle, der erſteren anges wegen, etwas nåber eingeben zu müſſen. Es ſind dieß börigen lichtſtrahlen vertical, alle auf die andere bezüg , lichen horizontal ſein. Alle horizontalen finiendbes abs gebildeten Gegenſtandes werden ſich auf derverſteren

Ebene in ihrer wahren Große zeigen , ebenſo alle vers -

die Aufgaben : 1) den Durchſdinitt zweier Ebenen zu beſtimmen , und 2) durch eine linie eine Ebene unter einem gewiſſen Winfel gegen den Horizont zu legen.

Da in dem erſten Falle die beiden Ebenen durch ihre

ticalen auf der anderen. Alle ſchiefen Linien ſind zwar

Durchſchnittslinien mit den Darſtellungsebenen befannt

nicht unmittelbar gegeben, aber ſehr leicht und einfach nach drin Vorbergebenden zu finden oder zu conſtruiren, ebenſo wie die Winfel, unter denen ſie gegen die Dars ſtellungsebenen geneigt ſind. Die Möglichkeit aber, die wahre Größe jeder ſchicfen , auf beiden Ebenen abges

und die Durchſdynitre jener Durchſchnittslinien Puncte ſind, die beiden Ebenen angehören, ſo ergibt ſich durch ſie die Page der geſuchten Durdſd; nittslinie der Ebenen unter ſich im Raume. Sehr leicht laſſen ſich aber nun bieraus, dem Vorhergehenden zufolge, die Bilder ges

bildeten Linie nach dem eben Geſagten , zu finden, ſeßt nannter Durchſanittelinie auf jeder Darſtellungsebene in Stand,die Seiten jedes Dreiecks abzuleiten, deren berleiten,noe Bilder man auf jeder Ebene bat ; und da hieraus wei,

Bei der zweiten Aufgabe iſt natürlich die linie durch

ter deſſen Winkel folgen , ſo erhellet endlich, wie man ihre Bilper auf den Darſtellungsebenen gegeben, und es überhaupt alle, dem abgebildeten Gegenſtande angebo. fommt trauf an, die Durchſchnitte der geſuchten Ebene

rigen Großen in ihren wahren Abmeſſungen wird fins mit jenen Ebenen zu finden. Einen Punct erhåltman für den fónnen.

jeden diejer Durchſdı nitte in dem Puncte, wo die ges Jede ebene Fläche, wenn ſie aud gerade nicht einen gebene linie den Darſtellungsebenen begegnet ; dieſer

Theil der Umíd ließung eines Körpers ausmacht, wird Punct wird aber, wie leidt einzuſehen iſt, da gefunden, allgemein durch dreiein ihrbefindlide, nicht in gerader wo das eine Bild der fraglichen Linie die Tenfrechte

Sigue liegende Puncte, oder durch zwei lic Tchneidende durchſchneider, die man vondem Scheidungspuncte des

gerade fingers die ihr angeboren , oder endlid durch anderen Bildesmitder Sơneidungslinie derDarſtel. zwei paratele Linien beſtimmt ſein , wenn diegenanns

lungsebenen in derjenigen dieſer leßteren errichtet, wels

ten Stücke als gegebeu angeſehen werden, fønnen ,a 13 bei unbegränzten Das Brquemits wählt man denbobutidBleistben Ebenen das 3wgite und Leit aber durch ihre Durchſchnittelinien oder sience mit den beifsu Dar

der jenes Bild der finie angehört.Dieß vora :sacfeßt, můfen,dann ſenkrechte linien von irgend einemPuncte der gegebenen linie und ſeinem Bild auf der borizons talen ,Darſtellungsebene, gezogen aufdie Durchſdnitts,

fleflungøsbenért bar, weldie Durchſchnittslinien bann in linie der geſuchten Ebene mit derſelben Darſtellunges finem Puncte der Durdonutrglinie der genannten Bilds ebenen der gegebenen Neigungswinkel der erſteren Ebene

faden felbf (baſis ),swammeureffen ,müſſen. Ohne einschliebene Conſtruirt man aus dieſem Winkel und der uns übrigensabier nåber auf die trummen linien und Hobe pes erwåbnten, Þunetes überdem Horizont, als krymmen Oberflächen sirzulaffen , wollen wir nur be: dem einen Katheten , ein rechtwinfliches Dreiec, ſo ers merfen , Daß die Blider der erſteren auf den Darſtel, bålt man offenbar in dem anderen Ratbeten das oben

Tungsebenen auf åbnliche Weile, wie die derAgraden

dien , der erwähnte Agrone des Puncte en im vom Bild ditel hnittsl analog Linien entſtehen , und daß man die, andere wien Fizent aufPerpen die Durchſc der mitHo. inie des leßters, bei Ebenen , ebenfalls durch einzelne Linien , nämlich geſuchten Ebene, und dieſe Durchſchnittblinie iſt nun die

dadurchgewöhnlich ausdrückt , daßman die Bilder ihrer -DISTR 2

1973

1912

Tangente, welche ſich vom Durchſchnittspuncte der linie

1943 19:59

38 u

18:00131490

100.0

823

824

mit dem Horizont an den Kreis in demſelben ziehen

1 : 'In der gewöhnlichen deſcriptiven Geometrie wählt

fåßt, der des Punctes Bild zum Mittelpuncte und jenen man bei Auflöſung abſtracter Probleme die gegebenen gefundenen Perpendikel zum Radius bat. Einen zweiten Großen auf eine , der Bequemlichkeit am meiſten ent,

Punct des Durchſchnites der geſuchten Ebene mit der

ſprechende Weiſe. Man nimmt die Projectionsebenen

Verticalen Darſtellungsebene aber erhält man durch den Durchſchnitt der eben gefundenen borizontalen Durchs ſchnitrslinie mit dem Durchſchnitt der Darſtellungsebes nen unter ſich. Dieſe ganze Abbildungos und Conſtructiondmethode nun nennt man die deſcriptive oder beſchreibende geometrie, auch wohl die geometriſche So'n .

po an, daß Abmeſſungen und Formen der Gegenſtände ſich auf das Günſtigſte darſtellen ; ja es werden mituns ter die Projectionsebenen verändert, wenn dadurch, in

ſtructionslehre. Sie lehrt, wie man ſiebt, den

Gebrauch 'machen , und namentlich iſt dieß bei der Dar,

Bezug auf die Pdfung , irgend ein Vortheil gewonnen

.

werden kann. Von dergleichen Freibeiten und von einem folchen Spielraume tåßt ſich aber bei Anwendungen , Wie fie " in der Fortification vorfommen , nicht immer

genauen bildlichen Ausdruck im Raume befindlicher geo : ftellung von Feftungswerfen und Verſanzungen, ſowie metrilber Größen auf der Ebene des Papiers und die bei: Terraindarſtellungen für Fortifications projecte der Ausführung graphiſcher Conſtructionen mittelſt ſolcher Fall. Die gewöhnliche Deſcriptive Geometrie nimmt Größen und bezüglich zu dergleichen. Sie iſt zu Ends Ferner, wie wir ſaben, zwei Projectionsebenen an, von

würfen von Bauten welcher Art, von Maritinen ? c., denen die eine borizontal, die andere vertical iſt; aber zur Verwirflidung und Bearbeitung ſolcher Gegenſtände audi dieß iſt nicht in allen Filen der rein , practiſchen nach den Entwürfen, ſowie für die Reitung dieſer Ars Anwendung das Vorzüglichere. Bleibt gleich die Mes beiten unentbehrlich . thode der doppelten Projectionen, wie ſoide oben aus, Die Bilder oder Figuren, welche man dabei auf den einandergeſeßt wurde, für 'abſtracte Probleme das Bes

Darſtellungsebenen erhält, werden gewdhnlid Projecs quemſte, ſo bedarf ſie doch für die Praris häufig der Modificationen , und es iſt nichts Seltenes, daß man ebenen genannt, und man wählt, wie schon erwähnt auch bei der Anwendung in den anderen Künſten davon

tionen , die Darſtellungsebenen reibit Projections.

murde , die eine dieſer Ebenen horizontal, die andere

abweicht und z. B. nur Eine Projectionsebene annimmt

vertical , weil die Gegenſtände, mit denen man es in

und dabei von ſogenannten Entwidelungen und Umles

der Ausübung zu 'thun bat, meiſt immer eine, bezüglich

gungen Gebrauch macht.

zum Horizont oder zur verticalen Richtung beſtimmte

Hat man , nad ten obenſtehenden Auseinanders

Daher erklären ſich die Benennungen:

rebungen, das Weſen der Darſtellung der gewöhnlichen

Lage baben .

Horizontalprojectioncnt, Bertical projectio, deſcriptiven Geometrie nur einigermaßen aufgefaßt, nen . Grítere heißen auch wohl plane, leßtere Auf- und erinnert man ſich , nach den obigen ganzeinfachen riffe . Schneidet eine Projectionsebene den dargeſtellten Beiſpielen, deſſen, was in fortificatoriſchen Zeichnungen Gegenſtand, wie es wohl in ſolchen Fällen geſchieht, wo und Projecten ausgedrůdt und conſtruirt werden fou , ro .

begreift man leicht, mit welchen ausnehmenden Schwies rigkeiten es verbunden fein würde , das Ganze aller Gegenſtände eines, wennauch nur einfachen Fortificas tionsprojects auf eine Verticalebene zu projeciren.

das Innere deſſelbenabgebildet werden ſoll, ſo heißt die correſpondirende Projection ein Durchſdnitt. Iſt dic Ebene, auf welcherſich dieſe Projection befindet ,der. tical, ſo hat man einen verticalen, wenn jemeEbene borizontal iſt, eineil borizontalen Durapunitt.

Schon in dem obigen erſten Beiſpiel lind, nachdem

Gegenſtande, welche auf dieſe Weiſed au@gedrůdt bereits die Lage der Cretenlinie des Brüdenkopfs in werden , find freilich feine perſpectiviſchen Bilder, um Bezug auf Defilement und Commandement beſtimmt iſt, ſo weniger, je nåber man ſie betrachtet, und ermangeln noch eine große Anzahl, die Körper der Bruſtwebr, des

eigenthůmlichen Deutlichkeit dieſer; allein ſieſtellen Grabens ac, begränzender Ebenen durch gegebene Linien, der dennoch immer Bilder im Augemeinen dar und find unter gewiſſen Bedingungen zu führen und die Durch deßhalb nicht nurdazu geeignet, durch die einfache Bes Tahnitte dieſer Ebenert zu ſuchen uno abzubildent.Welch

ſchauung eine Vorſtellung von den dargeſtellten Gegen eine Menge von linien and Conſtructingen erfordert ſtånden zu geben , ſondern auth håufig ſelbſt ſolcher dicendit, nad del inimuthergehenden een dinten , 94

Perſonen oberflächlich verſtändlich zu ſein , die ſoniſt hierbel gebdrigen beidenAufgaben der gewöftlichen keine nähere Kenntniß von geometriſchen 'Conſtructios defcriptiden Geometrie und wir haben dieſe Aufgaben Behandelt,damit nenbeſitzen . Daher ihrungemeiner und ausgebreiteter gerade aus dem Grunde du vnåber on derWettlaufinteit Nußen für das leben überhaupt und für die Bewerfe mart Boner Umfandi und Rünſte insbeſondere.

und großen Zahl der Biernad , neben den Horizontal Adein die gewohilide deſcriptive Geometrie, work fie conſtructionen , fertigeiden Verticalzeichnungen und

in dejte pourtandigeren inch

on

ſonſt im Allgemeinen für die Ruitſte gelebriti ditbuito

Begriff erbat

wie wir ſolche, ihrem Grundwefen ' nach,im Borheryee fem mohl kaum durfte 18bferbei eine Verwirring zu mode. ben dar dan doch nietom in det hab , gen den

gelegt

en

ügt

n

ſind orden klar Fre, bergehenden , zu durch Beiſpiele, wie geinatw Fortification denZweden, ebenfalls im Bort

zu vetmeiden ſein, aus Bet on pelbſt derjenige set formerlid besonen noch ? ſo vertraut pare, dergleichen mit .

Sie iſt und bleibt zwar immer die Balie, aber es bedarf einiger weſentlicher Modificationen

tit

,

51

( Schluß følgfor)

Redigirt unter Berantivertlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Ledte in Darınſtadt und in deſſen Offigin gedrudt.

Samſtag,

Nr. 104 .

28. Dec. 1839.

Allgemeine Militar - Zeitung. Die deſcriptive Geometrie ,

tiven Höhen aller verſchiedenen Puncte, mit denen man

als unentbehrliches Hilfsmittel eines gründlichen Stu: bierbei zu thun bat, mogen ſie dem Terrain oder den, Formen derbedingenden Werfe beſtimmenden , oder Defilements Conſtruction Ebenen , wie anderen, deren, diums der Fortification, insbeſondere bei Uebungen in die

Befeſtigungsentwürfen, bei Bearbeitung von wirklich Feuerebenen ?c. angeboren . Hierůber würdeallerdings auszuführenden Bauprojecten der Art, ſowie endlich eine vollſtändige Verticalprojection Auffdluß geben; für die richtige Auffaſſung, Prüfung und Beurthei: allein daſſelbe fann nodo einfacher und vortheilbafter ( S dl u k. )

dadurch erreicht werden , daß man auf der Horizontal. projection oder auf dem Plan alen bemerkenswertben Puncten Nivellements oder Hobenzablen , das

Wohl fönnte man , um dieſe Klippe zu umgeben, die Gegenſtande, hinſichtlich der erwähnten, vielfältigen

beißt folde Zahlen beiſchreibt, welche die Abſtånde dieſer Puncte von irgend einer feſten Horizontalebene auss

lung hierher gehöriger Darſtellungen.

Verticalprojectionen, in einzelne Theile zerlegen; allein drůden. Dieſe feſte Horizontalebene ( Dergleich ungos alsdann müßte die Zahl der hierauf bezüglichen Pros jectionsblåtter über Gebühr ausgedehnt werden , und mån erhielte, als Reſultate langwieriger Arbeiten, eine ganze Reihe ſchwer aneinander zu paſſender Profile, obne daß dabei wohl Lügen oder doppelte Darſtellungen ganz vermieden werden dürften. lange Zeit bindurd find indeſſen , mit einigen Beſdrånfungen , dergleichen Darſtellungsmittel in der That in der Fortification ans

ebene plan de comparaison genannt ) fann verſdie. denartig angenommen werden , entweder oberhalb aller darzuſtellenden Gegenſtände, oder unterhalb derſelben , oder endlich ſo, daß ſie ſolche durchſchneidet. Das leß tere bat offenbar den Nachtheil, daß man genothigt iſt, poſitive und negative Nivellementsjahlen zu unterſcheis den, zu bezeid nen und bei den vorzunehmenden Opera , tionen gebörig zu berückſichtigen . Von den beiden andes gewendet worden , bis man endlich auf angemeſſenere ren fagen ſcheint die zweite in ro fern die vorzüglidere Metboden geführt wurde. zu ſein, als dabei die bóber gelegenen Puncte aud grdo Dieſe zwecmåßigeren Methoden gründen ſich auf Bere oder höher ſteigende Nivelementszablen erhalten , den Gebrauch der ſogenannten nivelirten oder cotirten was in gewiſſer Sinſicht der Natur der Sache ſehr an. Plane. Seben wir daber im Folgenden , worin das gemeſſen befunden werden möchte. Indeſſen liegt aber

Weſentlide dieſer Plane und der hierauf gebauten Cons doch auch der erſteren Annahme, bei welder dann die bóberen Puncte kleinere , die tieferen größere Nivelles Es iſt nicht zu verkennen, daß die Horizontalprojecs mentszabien erhalten , eine ganz natürliche Vorſtellung

ſtructionsarten beſtebe.

tion der Terrainflächen, wie ſelbige auch nåber bewerte zum Grunde, die Vorſtellung uåmlich, als ſei die Bers ſtedigt werden inoge, ſowie die Horizontalprojection auf gleidungsebene gewiſſermaßen die borizontale Oberfläche Dem Terrain befindlicher fortificatoriſder Werfe , ver.

eines ſtilſtebenden Waſſers , von welcher aus man, zur

gleichsweiſe zu anderen Projectionen , am wenigſten von Beſtimmung der Lage des unterbalb befindlichen Bodens dem wirklichen Developpement dieſer Gegenſtände abs und der Gegenſtände auf demſelben, mit dem Senfblei weicht und daß fie, ſolange nicht von verdedten und die correſpondirenden Vertiefungen gemeſſen habe. Dieſe inneren Einrichtungen die Rede iſt, Alles bodit deutlid legtere Art iſt übrigens die von den franzöſiden In. ausdrückt und, beſonders bei ſorgfältiger Zeichnung, genieuren allgemein angenommene. Idhon an und für ſich eine ziemlid genaue Borſtellung Die im Vorbergebendeu erwähnte Methode iſt nun

von den hierher geborigen Dingen gibt und daber ganz beſonders zu deren Abbildung geeignet erſcheint. Somie indeſſen genauere Unterſudungen hinſichtlich der Eins ridtung der Werfe und eigentliche, die Darſtellungen und Entwürfe betreffende Conſtructionen auf einem fol den Plane vorgenommen werden ſollen , ſo vermißt man ſogleich die bierzu abſolut nothwendige Angabeder relas

für die Ausarbeitung und Darſtellung von Fortifica . tionsprojecten , mit Ausnahmeeiniger Fålle , voulom , men anwendbar und ausreichend. Nur bei ſolchen geo decten Parthieen nämlich, wo man für die Horizontal. projection eines Punetes aus dem Grunde zu vieler Sobenzablen bedürfte , weil dieſe Projection verſchiedes nen , zu bezeichnenden Stellen einer und derſelben ver,

827 ,

828

ticalinie angehört , nur da fann es , der Deutlichkeit

Was das Erſtere betrifft , so reducirt rich bierbei im Grunde Alles auf die Beſtimmuug des Punctes , indem gwei Puncte die grade linie, mehrere Puncte die frum .

wegen , Vortheilhafter und angemeſſener werden , zu Berticalprojectionen ſeine Zuflucht "zu nehmen. Dies iſt dann namentlich der Fall bei Darſtellung von Maus ern , von Holzs und Prablwerfen , von Gewölben ,

me Linie , drei Puncte oder zwei finien die Ebene und

mehrere Durchſchnittslinien von Ebenen mit einer frum , Poternen, von unterirdiſchen und überhaupt pon bobs men Flade, oder mehrere frumme finien , die leßtere. len Räumen aller Art 2c. Hier müſſen allerdings zu.

Fläche beſtimmen. Wir fönnen natürlich hier nicht in

gleich Durchſchnitte durch dergleichen Gegenſtände gelegt werden , und zwar dergeſtalt mehrfach und in binlång. lider Angabl, da Nichis unbeſtimmt oder dunfel bleibe. Dieſe Durchidhnitte enthalten oft auch noch mebrere Projectionen , wenn dadurch feine Verwirrung in den Darſtellungen entſtehen kann . Ueberall jedoch, wo der

das Detail der einſd)lågigen Aufgaben eingeben ; ganz beſonders bemerkenswertb find aber hierunter die Be. ſtimmung der Ebene fowie die Beſtimmung der Frum, men Flachen durch ihre ungemeine , für die fortificatos riſden Conſtructionen ſich ganz beſonders empfehlende Einfachbeit, wefbalb wir etwas långer dabei verweilen gedraten Puncte nicht zu viele zu bezeichnen ſind, reiden, ju muffen glauben. obne das Hilfsmittel der Verticalprojectionen und Durdis Die gewohnliche deſcriptive Geometrie beſtimmt, nad ſchnitte, mebrere, einem und demſelben Puncte, in der den obigen Erläuterungen , die Lage der Ebenen durdo

Horizontalprojection, beigeſchriebene Nivellementézablen ihre beiden Durchſchnitte, Tracen genannt , mit den aus, indem man dabei nur dafür Sorge zu tragen þat, betden Projectionsebenen. Der Durchſchnittspunct der daß die Zablen der unteren oder gedecten Stellen uns Traien liegt in der gemeinſchaftlichen Durdyſchnittslinie ter ſich und von den oberen durch beſtimmte und deuts der Projectionsrbenen ; und es wird dabei eine Ers

lidhe Kennzeichen, wie z. B. Klammern verſchiedener zeugungslinie der Ebene angenommen , weldie ſich forts ,

Art 2c. , unterſdieden werden.

måbrend auf icne beiden Tracen auflebnt. Indeſſen

Die bier in Rede ſtebenden Modificationen der ges iſt es ſchon mit Schwierigkeiten verknüpft, mit dem Auge wöhnlichen deſcriptiven Geometrie, Behufs der Anwen. der Bewegung einer ſolchen Erzeugungslinie zu fols dung in der Fortification , beſtehen alſo im Augemein gen ; oft fáat der erwåbnte gemeinſchaftliche Durchs nen darin, daß man , unter meiſt alleiniger Anwendung fonitidpunct der Tracen, deſſen Vorbandenſein das einer horizontalen Protectionsebene , die Verticalpros Rennzeiden der ebenen Flåde abgibt, nicht auf das

tectionen der Gegenſtande, die Durdiſonitte uud Um . Papie: der Zeichnung; hat manes endlich, wie ſo báufig , legungen durch jene Höhen- oder Nivellementszablen

ja gewöhnlich bei fortificatoriſchen Arbeiten der Fall iſt,

erfekt, welde die Lage aller bemerkenswertben Puncte mit vielen verſchiedenen Ebenen zu thun , ſo müſſen auch der Gegenſtånde in verticaler Beziebung angeben . Was

nothwendig ſo viele Paare von Iracen vorbanden ſein ,

aber das Einzelne der hieraus entſpringenden Aenderungen als es Ebenen gibt, dieſe finien freuzen und verwirren in der Darſtellung der Größen und in der Auflöſung ſich vielfältig , und es bålt rehr ſchwer, die zu einans der verſchiedenen ,darauf bezüglichen Probleme anlangte der gebörigen obneIrrtbum berauszufinden und jeder ſo kommt es hierbei hauptſächlich auf Folgendes an . Augenblid erforderlich zu erfennen. Auch ſind, bei dies Borerſt wird es ſich handeln um das Nabere der ſer Art, die Ebenen auszudrüden , die Operationen, Beſtimmungsart derjenigen Elemente , welde die Grans durch welde man aus den Tracen die Lage irgend eis .

zen geometriſcher Scórper bilden , wo alſo , außer den nes Punctes der Ebene im Raume herleitet, nicht eben Puncten an ſich , die graden und frummen Linien , roa wie ebene und gefrůmmte Flächen in Betracht fommen. 3u leßteren find aber dann hier ganz beſonders die frummen Oberflåden des Zerrains zu zahlen, welches wie man geſehen bat; in der Fortification , hinſichtlich feines Einfluffes als Baugrund , ſowie hinſichtlich ſeis ner Einwirfung als dußerer Aufſtellungs. und Wira kungsplaß des Feindes, eine Hauptrolle bei Befeſtigunge.

ſo gar einfach und fördernd. Dagegen erfreut ſich die Methode der nivelirten Plane einer Beſtimmungsart der Ebenen , die nicht allein allgemein anwendbar , ſons dern aud zugleich böchſt cinfach iſt und ſo viele Puncte der Ebene, aſs nur immer verlangt werden , ſonell und teicht ihrer fage nach erfeunen låßt. Drei Puncte bes ſtimmen , wie oben bemerkt wurde , eine Ebene; aus ibnen crgibt ſich denn leidyt eine Horizontale in der

Entwürfen und Einrichtungen ſpielt.

Ebene und für eine Senkrechte auf dieſer, die ebenfalls

Nächſtdem würde es ſich dann darum handeln , auf in der Ebene befindlich iſt ( Hangtinie ), die Bes die Baſis dieſer Darſtellungen, binſichtlich der erwähns zeichnung der Höhenzablen einer Folge von gleichviel ten Großen alle die Operatiouen ausfibren zu können, ber und reſpective unter einander liegender Puncte, welche die gewóbnliche Deſcriptive Geometrie init Punce ſomit alſo in dieſer Senfrechten eine ſogenanute Hange

ten , finien, Flächen 2c. vornimmt , ſowie hauptſächlich ſcale oder ein Hangmaßſtab, auf den irgend ein in

diejenigen , welche in der Fortification nothwendig were der Ebene liegender oder darin angenommener Punct, den und, nach den obigen AuseinanderſeBungen ; unter

nur parallel mit der Horizontalen der Ebene bingeführt

andern darin beſtehen , die lage von Puncten , linien

zu werden braucht, um auf der Scale deſſen nobenzabl,

und Flächen zu einander zu unterſuchen, durd, Linien folglich auch , bei gegebener Horizontalprojection, des Ebenen von beſtimmtem Hang zu legen, die Durchſchnitte Punctes Page im Raume zu erbalten. So reicht dann von Ebenen und Flachen zu finden , durch Punkte oder eine einzige Linie, in ihrer Horizontalprojection, für jede

völligen Beſtimmung derſelben , auf dieein . Ebene zur Ebenen an frumme Oberflächen (namentlich an fadfte Linien Weiſe bin ; für noch ſoviele Ebenen , mit denen Eerrainflåde tangirend zu führen ?c. n)

829

830

man zu thun haben fann , ſind dieſe Hangſcalen febr und zwar einen folden Zuſammenhang untereinander, leicht durch beigeſchriebene Bezeichnungen zu unterſdicis daß es leicht fáut, ang den, durch die Projection jener

den ; und da ibre Page ganz wiúfübriid, und nur ihre Curven bezeichneten borizontalen Umriffen, in Berbindung Ridhtung gegeben iſt, ſo können ſie erforderlichen Fals mit den Hohenzablen der Curven, die allgemeinen Fors abgebildeten Flåden zu erkennen . Die ganze an jede Sielle der Zeichnung parallel verfdoben werden, inen der wo man ihrer zu dieſen oder jenen Unterſuchungen oder Darſtellung erhålt dann noch weiter dadurch eine unges Conſtructionen hinſichtlich der zugehörigen Ebenen, bes meine Vereinfachung, daß die horizontalen Ebenen der darf, oder wo ſie vielleicht für die übrigen Darſtelluns Curven in gleidhen Abſtänden von einander angenom ,

gen ininder binderlich ſind.

men werden ; und durch eine binlångliche Annåberung

Die frummen Flåden ſtellt die gewöhnliche deſcrip , eben jener Horizontalebenen wird endlich auch die Be's tive Geometrie, wie oben bereits nåber angegeben worden dingung erfüllt, zwiſchen befindliche Puncte beſtimmen zu iſt , durd ibré Erzeugungs, und Directionslinien dar, können, indem fich die Zonen, denen ſolde Puncte an :

ein Mittel, welches, wie leicht einzuſehen iſt, bei irres geboren, als ſchiefe Flächen betrachten laſſen , welche nicht anwendbar ſein kann , da man hier die Erzeus gehörigen Curven entſtanden ſind. Auf dieſe Weiſe ſind gungsart nidt fennt, abgeſehen davon, daß auch nach alsdann alle Theile der fraglichen Oberflådien hinläng gulåren Flåden , und insbeſondere bei Terrainflachen, durch die Bewegung normaler linien auf den beiden zu .

dieſer Methode, zur Beſtimmung irgend eines Puncteßlich beſtimmt, und das Ganze der borizontalen Curven Der frummen Fläche, mitunter ſebr verwickelte graphiſche gewährt eine Abbildung von genügender Sdårfe. Operationen vorgenommen werden müſſen. Deßwegen Was nun ferner den obigen zweiten Punct binſichts pflegte man denn auch ebemals ſchon, und ſo findet man es nod in dem ſo ſchåbaren Werfe von Boumaro

lidi der Auflöſung der verſchiedenen Gonſtructions aufs gaben auf nivelirten Planen anlangt , ſo hat man es

über die Befeſtigungskunſt und auf den Fortifications,

theils mit finien , theils mit Flächen, theils mit Coms

blåttern der Schule von Mezieres , das Terrain , um

binationen beider zu thun , und es handelt ſid) dann

ſolches Bebufs fortificatoriſcher Entwürfe auszudrůden ,

bierbei im Allgemeinen hauptſächlich um Folgendes.

in mehreren Richtungen mittelſt verſchiedener Verticalebes

Auf einer , nad der erlånterten Metbode der nivel .

nen zu durchſchneiden und auf den horizontalen Tracen derſelben mehrere Puncte der Oberflåde deg durchſchnit. tenen Terrains mit ihren Nivellemente zabfen zu bezeidi,

lirten Plane durd, die Höhenzahlen zweier ihrer Puncie gegebenen geraden finie muß ſich jeder Punct von geges bener Horizontalprojection nad ſeiner Höhenzahl, und

nen. Man liebt indeſſen leicht ein , daß hierbei, obre

umgekebrt jeder, durch die Höhenzahl beſtimmter Punct

eine erhebliche Vervielfältigung jener Verticalebenen , die

in der Horizontalprojection angeben laſſen . Es iſt fer,

das Papier ungetúbrlich überladen , ein großer Theil der

ner nothwendig , daß man bei jeder, auf die erwåbnte

Terrainflachen unbeſtimmt bleiben mußte; nur mit gros Weiſe gegebenen Linie deren Neigung zu irgerid einer Ber Schwierigfeit ließen ſich die äußeren Formen des Ebene, insbeſondere aber zur Horizontalebene zu finden Bodens erfennen , und die grapbiſchen Operationen, die vermoge und umgefebrt im Stande rei, durch einen ges bezüglich auf die Figuration des Terrains vorzunehmen gebenen Punct eine linie von verlangter Neigung zu waren, liefen ſtets mehr oder weniger auf ein Probiren legen. Håufig iſt es rodann erforderlich , den Durd . und blindes Taſten hinaus. Bei Fruinmen Flächen, die, ſchnittspunet zweier gegebenen Linien zu finden und durch wie man zu ſagen pflegt, feiner ſcharfen Definition einen Punct eine finie mit einer anderen parallel zu unterworfen ſind, oder deren verſchiedene Puncte nid ) t führen . Bei der ebeilen Flådje iſt vor Aüem die Con durd) ein gegebenes beſtimmtes Geſek im Zuſammens ftruction der oben erwähnten Hanaſcale von beſonderer bange ſtehen , wie dieß bei den ſo unregelmäßigen Bos Wichtigkeit, was jedod vorausſetzt, daß die, zur Bes denflächen der Fall iſt, bei ſolchen Flächen fommt es, ſtimmung folder Flächen erforderlichen Größen gegeben nm ſie nach der Methode der nivellirten Plane so genau ſind. Iſt die Hangſcale befannt oder deren Conſtruction wie thunlid darſtellen zu fónnent, offenbar darauf an, nach einer gewiſſen, leicht zu erfennenden und leicht aus. zuführenden Folgereihe die möglichſt großte Zahl von Puncten der Fläche in der Art durch die Projectionert

vollendet, ro fann dann nicht allein die Hobenzabt jedes Punctes der angehörigen Ebene gefunden werden, ſon, dern es läßt ſid aud leicht weiter zeigen, wie man aus einem Puncte dieſer Ebene eine gerade finie, von vers

und die correſpondirenden Nivellementszablen zu beſtime langter Neigung, gegen dieſelbe zieben ſoll, wie ſich die menI, daß ſich daraus alle übrigen Puncte mit binreis Durchſchnitte zweier und mehrerer, durch die Hangſcalen dender Scharfe, obne große Umſtånde, ebenfalls berleiten gegebenen Ebenen , ſowie die Durchſchnitte von finien laſſen. Hierzu gelangt man nun auf eine ſehr befriedis und Ebenen berleiten. Weiter wird, für die Ausführung gende Weiſe, wenn man ſid, eine Oberfläche der frage " der verſchiedenen Operationen bei fortificatoriden Pros

lichen Art von einer binlänglichen Anzani paraleler jecten oft erforderlich : durch einen gegebenen Punct oder Horizontalebenen durchſchnitten, die Durdiſdinitro curven eine gegebene linie einte Ebene mit einer anderen pa . auf den Plan projecirt und foíche mit den, den Ebenen rallel zui fübren, wie z. B. die Cretenebene eines defilir. zukommenden Nivellementozahlen bezeichnet denft. Hier, ten Werfes parallel mit der, das Terrain tangtrenden nach ergibt ſich nämlich don von Haus aus eine unt. Grundebene fein muß ; durch parallele linien parallele

endlide Menge von Puncten jener Oberfläche, obne alle Ebenen zu führen ; von einem Puncte eine Senfrechte

Berworrenheit und ohne zu große Vervielfältigung der auf eine Ebene zu füllen ; durch eine gegebene linie eine 3ablen ; die ſo beſtimmten Puncte haben einen gewiſſen , fenfred te Ebene auf eine bekannte Ebene zu führen ; von

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einem Puncte aus, mittelſt einer Ebene, eine linie ſeni. ſen, ob und wie eine gewiſſe gegebene Ebene ein Terrain recht zu durchſchneiden; von einem Puncte eine Senf. und deſſen Oberfläche ichneidet, durch einen Punct einer rechte auf eine linie zu füllen ; den Winkel zweier ſich Terrainfläche eine tangirende Ebene an dieſelbe zu legen,

ſchneidendeu Ebenen zu finden; den Winkel einer Linie durch einen außerhalb gegebenen Punct oder eine auſ. mit einer Ebene zu meſſen ; den Fladenwinfel zweier

ſerbalb gegebene linie , die ſelbſt borizontal oder aud

Ebenen anzugeben; durch einen Punct eine linie zu geneigt ſein kann , eine Beråbrungsebene, wie z. B. die ziehen , die mit einer gegebenen linie einen beſtimmten künſtliche Grundebene eines zu defilirenden Werfes, an Winfel einſchließt; durch eine finie eine Ebene unter irgend ein Terrain zu führen 2c. beſtimmter Neigung gegen eine andere zu legen , wie Die für die Fortification , auf die Baſis der aller:

dteß z. B. ſo båuñig bei Beſtimmung der Formen der uinigen Anwendung der nivelirten Plane , modificirte Wide und Bruſtwebren vorkomint; endlid die linie deſcriptive Geometrie muß die Mitiel zur Auflöſung des fürzeſten Abſtandes zweier anderen Linten nad fage aber dieſer Probleme, und zwar auf dem fürzeſten und und Große anzugeben.

netteſten Wege, angeben. Bir verfolgen übrigens dies Die bis dahin erwähnten Probleme ſind der Sade Ten Gegenſtand nicht weiter, indem es bier nicht unſere nadı beiläufig, dieſelben, wie ſie auch in der gewöhnli. Abſicht ſein fann, alle derartige Probleme, auf welche Iiden deſcriptiven Geometrie vorzufommen pflegen , nur man bei fortificatoriſchen Darſtellungen und Entwürfen, das , natürlicherweiſe, die Auflöſungen von anderer Art, beſonders in Bezug auf die irregulåren Oberflåden des als dort , ſein werden. Aber dieſe Auflöſungen haben Terrains , ſtoßen fann , aufzuzählen , vielmehr wollten immer nody die vollkommenſte Schärfe , weil die Gros wir aur, unſerem Zweck entſprechend, auf diejenigen hen, mit denen man es dabei zu thun hat, die gerade jener Aufgaben hindeuten , welche ſich am båufigſten linie und die Ebene nämlich, ſcharfer Definitionen fähig darbieten, deren Bebandlung mithin am nothwendigſten ſind. Anders verhält es ſich indeffen mit denjenigen, erſcheint und deren Unentbehrlichkeit zum Theit ſchou für die Fortification ſo wichtigen Dperationen, bei wel, aus den, von uns oben gegebenen Beiſpielen von For, chen irregulare Flächen , wie die doo Zerrains, in die tificationsprojecten und fortificatoriſchen Unterſuchungen Aufgabe eintreten . Bei ihnen findet, hinſichtlich der zwis binlänglich hervorgeben dürfte. ſchen den Surven liegenden Zonen , feine mathematiſche Hiermit glauben wir denn nun aber auch die Auf Beſtimmtheit ſtatt, wbrend zugleich auch die einer fol.

gabe gelóſt zu baben , die wir uns bei dieſem Aufiaße

chen Curve angehörigen Puncte durch feine mathematie ( dhe Relation gegeben ſind. Bei Aufgaben , in welchen dergleichen Größen erſcheinen, fann daber auch nur von annähernden Dperationen die Rede rein, wenn ſolde gleich dem Zwedt vollkommen genügen . Uebrigens aber kommt es bei ſolchen Oberflachen , wie die ermåbnten, vor allen Dingen darauf an, daß man im Stande ſei,

geſtellt batten. Wir glauben nåmlich dargetban zu haben, wie nothwendig die ſogenannte deſcriptive Geos metrie überhaupt beim Studium der Fortification iſt,

ſei es ., um nur ganz in das Weſen dieſer Wiſſenſchaft einzudringen , die Möglichkeit der Erfüllung aller, durch dieſelbe für verſchiedene Umſtände geſtellten Bedingun . gen und die Mittel tennen zu lernen, die bierzu, bald

zwiſchen zwei gegebenen Horizontalcurven intermediare mehr bald weniger vollſtändig, führen können, ſei es, Puncte annihernd zu beſtimmen , oder eine und ſelbſt um ſelbſt in Stand geſeßt zu werdeal, Befeſtigungsents mehrere Surden von bezeichneten Hohenzahlen einzu. würfe auf gegebenem Terrain und zu beſtimmten Zwe. fubalten. Sodann beſteht eine andere, ſehr wichtige Oper den auszuarbeiten , oder dergleichen hinſichtlich der Art ration hinſichtlich der Terrainflachen darin , von einer und Weiſe zu prüfen, wie Tie ihrer Beſtimmung und ge:viſſen Stelle aus eine gefrümmte finie auf denſelben, den hiernad ſachgemäß zu machenden Forderungen ents

unter einem beſtimmten Winkel oder unter Winkeln zwie ſprechen . Es dürfte ferner genügend erläutert erſchets Ichen beſtimmten Grånzen , auf der Flåde fortzuführen,

nen, daß die gewdhulide deſcriptive Geometrie zu den

indem es in der Befeſtigungsfunit båufig verlangt wird, Anwendungen, wie ſie in der Fortification vorkommen , auf Terrainflachen Wege und Communicationen vers wenig geeignet erſdeint. Endlich möchten aber aud ſchiedener Art anzuordnen , bei denen nur ein gewiſſer die bierzu als nothwendig erfannten und wirklich eine

Hang gutgethan werden kann. Ferner fommt man , wie gefübrten Modificationen , ſowie die Probleme, welche aus den obigen,in die Fortification einſchlagenden Beis ĝiernad für die fortificatoriſden Anwendungen zu beo ſpielen erbedet, båufig in den Fall, unterſuchen zu müſ. Þandeln ſind, biulånglich dargelegt worden ſein. Von der Allgemeinen Militårzeitung erſcheinen wöchentlich zwei Nummern und zuweilen lithographirte oder in Kupfer geſtochene Abbildungen, wenn ſolche nothwendig ſind. Die Verſendung geichieht durch die Poſt und wöchentlich oder monatlich durch den Buchhandel. Die Beſtellungen müſſen ampolttåglich Ende eines jeden Semeſters erneuert werden , wenn feine Unterbrechung in der regelmäßigen Zuſendung eintreten rol . Der Preis eines halben Jahrgangs ,, – wenn er durch den Buchhandel oder unmittelbar von den , mit dem Obers Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſchluß ſtehenden Poſten bezogen wird – beträgt 2 Thlr. 8 gr. pr. Cour . oder 4 fl., und wird vorausbezahlt. - Der Umſchlag dieſer Zeitung ſteht zu Befanatmachungen aller Art effen. Die Einrúdungsgebübren werden für die Zeile mit 1 Sr. oder 4 fr. berechnet. -

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